Archiv für
slavische
Philologie
ARCHIV
FÜK
SLAVISCHE PHILOLOGIE
UNTER MlTWißKUl^G
VOK
A. BRÜCKNER, J. GEBAUER, C. JIRECEK, A. LESKIEN,
BSKLm. PBAO. WIXH. UOPUO,
W.NEHRIN6, ST. NOVAKOVld, A. WESSELOFSKY,
fiK£SLAU. BKLUIUI), ST. PKTEKSBOBO,
HERAUSGEGEBEN
V. J A G 1 C.
VIfiRUNDZWANZIGSTEE BAND.
BERLIN,
WElDMANMaCHE BUCHHANDLUNG.
1902.
THR NEW yo
PUBLIC LIBRAH
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ATTOR, LCNOX AVD
TILDEN "'DAT. ' '
R 1t03
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Inhalt.
Abhandlungen. geit«
Das KQgeoBO'tige VerbältDiaa der sogep. lechiachcn .Sprachen, von
F. Lorontz 1
Valentin Vodnik, der erate alovcu. Dichter, von Fr. Vi die (SchhiHH) 74
UptcrsuchnngiD Uber Retonungs- uud Quantitätsvorhäitniage in den
siavischcn Sprachen, von A. Lcskien 104
Zur poloi»chen Gaunersprache» von A. Landau i;i7
Zn »Bogarodiica« Str. 2, V. 1, von Ivan Franko 150
Ein Katechismus Primus Tniber'a vom J. 1567, von Erich Berncker 155
Ein bosnisches Evangelium in der HandschriftcPBammlung Sreöko-
vi<rg, von M. Speranskij 172
Polonicii, von A. Br Uckner 182
Kleinere Beiträge zur acrbokroatigchcn Literaturgeachichichto, von
M. ReSfltar 2Ü5
Zur alaviachen Wortbildung, von Gr. Iljinakij 224
Ein Beitrag zu den Forachungen über die sog. nEcctAa rpei^ cbatm-
Tejofi" Gespräch dreier Heiligen), vun K.Nachtigall 'Schhisa) 321
Joso Krmpotid'a Lehen und Werke, vou Konstantin Draganic . 409
ZumGcbrauche des Praesens verbi perf. im Slavischcn. von .V.Muaiö 479
Textkritische Studien zu llomilicn dia Glagolita Ciozianua, von
fluatav Adolf Thal 5U
Kritische Nachlese zum Texte der altscrbischcn Vita Syuiconia
(Stefan Nemunja'a), geschrieben vou seinem Suhuc, dem erstge-
kröutcn König Stefan, von V. Jagiö 556
Kritischer Anzeiger.
Broz-Ivckovi(''8 krönt. Wörterbuch, angcz. von V. Jagid 230
Miletic, Der bulgar. Artikel, angez. vou M. Chalanaki.j 242
Loh. Di(; Worteomposition im Polniachen, angez. von V. Jagi(? , . 246
Mcinickij, Kirchonalav. Grammatik, angez. von Fr. Past ruek . . . 250
Sa}kovi<Si Ueber aerbische Betonung, angez. von M. Reaetar . . . 25T
Jevaejev'a Beitrüge zur altkirchenslavischcn Literatnr, angez. von
V. Jagid 254
Sobolcvakij'fl Denkmäler mähr. ürspniDga. angez. von V. Jagiö . . 263
Sljakov's Belehrung Monomach's, angez. von V. Jagiö 268
PogorcloY, Altkircbenslavischü Psalmcnliborautzung, angea. von
M. Speranskij 272
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IV Inhalt.
8ciU
PotrovHkij'a Buch über TToktorovit^, angcz. von M. Reaetar . . . . 276
Crcizcnacli. Geschichte des ncueron DramaB, iingcz. von M. Resctar 279
Sipo vakij, Puskin'sche Jubiläunislitoratur. angez. von M. S p c r a ii a k i j 280
Nevcril. Die ErzdÜ^cese dca h. Methodius, angcz. von Fr, Pastrnek 283
KulouBßk. Apologie des h. Wenzel, angcz. von Fr. Pastrnc k . . . 285
NovAk, Komensky's Weisheit der alten Rühmen, angcz. von Fr.
Pastrook 289
Sinetanka, Die Postillo Chelcieky.s, angcz. von Fr. Paatrnek . . 2'Jl
P.Popoviö, O gorakom vijencu, angcz. von A. Jen gen (nebst Zusatz
von M. Kesetar) 2S2
Abicht, Despot Stephan 8 Werke, angcz. von St. Stanojevic . . . 304
Hrincenko, Kleioruss. Folkloristik, aogez. von M. Speransklj . . 306
Bibliograph. PubUcationcD von SproBtranov und Stojanovid, angcz.
von M. Speranakij 308
TorbiOrnsson, Die gemeinslavtache Liquidametatheso, angez. von
F. So Imsen .568
IljinskiJ, Archaismen und Neologismen im Urslavischen, angcz. von
V.Jagiö r,79
Stroh al, Kroat. VolkscrzUhlungen, angez. von M. Ro 80 tar .... 586
Rriicknor, neschichtc der poln. Literatur, angcz. von W. Xchrjug 5Sg
Kalu/niacki, Panegyr. Lit. d. Siidslavcn. angcz. von C Radconko 592
Kalazniacki, Werke des Euthymius, angez. von C. Radeenko . . 603
Hruby, Böhm. Postillcn, angez. von Fr. Paatrnek (»1 1
Vaailjev, Ryzanz und Araber, angez. von C .lirecck 615
Tetzner, Die Slaven in Deutschland, angez. von A. Brückner. . . 616
Vrabelj, Ugrorassiijcho Volkslieder, angez. von V. Jagit^ 620
Strckelj, Slovenische Volkslieder, angez. von V. Jagic 623
Sobolovskij. Grossruss. Volkslieder, angez. von V. Jagid 624
Stojanoviö, Serb. Volkalieder aus dum Nachlass Vuk's, angez. von
V. Jagic 02S
Markov, Grossrusa. Volksei)ik dca Weissen Meeres, angcz. von M.
Speranakij 629
^ivanoviö-Zivkovic, Kircbcnal. Gesangbuch, angcz. v. M. Spe ran s k i.j H37
Kleine Mittheilungen.
Zur Wiederherstellung einiger unleserlicher Stellen im »Sbornik
Svjatoslava" vom J. 1070, mitgethcilt von Vladimir l?obrov 311
Weitere Spuren der glagolitischen Buchstaben in den cyrillischen
Handschriften, mitgeth. von V. Jagid 313
Die orthographische Frage in Rnssland. Offenes Sendschreiben
R. Brandt's, roitgeth. von V. Jagiö 314
Sach-, Namen - und Wortregister, von Al.Brttckner 641
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Das gegenseitige VerhUtniBB der sogenannten
lechischen Sprachen.
Nach Hilferding OcTarK« S. 18, dem sich Schleicher, Lant- und
Formenlehre der polabiscben Sprache S. 1'» anschlicsst, sind das Pol-
nischr cinoTseits, f^ns: Polabische und das Ka^ichubische andereraoite die
Kachkommen einer Öprache, des Lec hischen Dieses bildet den nördlichen
Zweijj: des westslavischen Sprach ^t&rams nnd untereebeidet sich von dem
endlichen, dem C'echiäohen, welches das d'echiäch-Slovakische und das
Sorbische omÜLsst, banptsftoklich durch das Vorhandensein der Nasal«
▼okale.
Abg^eaehen von der immer etwas zweifelhaft geblieben f ii Stellung
des Kaschnhischcn. flbcr welcin s wvi'i-n seiner fai^t vollständigen Un-
bekannthrlt ein sicheres IJrtheil iiielit nui^lich war, ist die Ansicht
Hilierdiog s und Schleicher's lange unwidersprochen geblieben. Vor
kurzem jedoch hat sich Kärauit in seinem Slownik j^zyka pomorskiep-o
ezyli kasznbskiego gegen dieselbe erklärt. Nach ihm (S. XLIII) zt;if;tllt
das Westälaviftclie in vier von einander unabbilngigc Gruppen: das
Öechisch-Slovakischc, das Sorbische, das Polnische und das Polabisch-
Kaschnbische. Das gegenseitige Verbältniss der drei letzteren bestimmt
Kamuit dann dahin, dass dasPolabi&ch K:isehnbi8che eine Mittelstellung
/iWischen dem Polnischen und Sorbisciieii, das i\»iiiiacho eine solche
zwischen dem Polabiach-Kaschnbischen und dem Sorbischen , das Sor-
bische eine idulchu zwischen dem Polnischen and Polabisch-Kadchubi-
sehen einnimmt.
Diese Ansicht hat Kamuit leider nicht in genügender Weise be-
grllndet, eine Diskussion derselben ist daher nicht thunlioh. Anders ist
dies bei seiner Ansicht über die Stellung des Kaschnbischen. Indem er
die L&uterscheinnngen desselben mit denen des Polnischen vergleicht,
kommt er zu der Uebenengung, dass dies kein poUusoher Dialekt wie
AxMw Ar iliviMA« PhOftlogi*. XXIT. 1
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2
F. Loientz,
häufig behauptet, sondern eine Schwestermnndart des PoUbiscben ist,
also dieselbe Ansicht, welche Hilferding und Schleicher Aber diese
Sprachen hatten. ITieran hat sich ein lebhafter Streit geknüpft, dessen
KeiTipunkt dir Frage bildet: Ist das Kaschubische näher zum Polni-
schen oder zum Polabischen zu stellen? Auch wir werden auf diese
Frufre eingehend zurückki mioen müssen, zunächst aber muss es unsere
Aufgabe sein, das Verhältnis des Polabischen zum Polnischen zu unter-
suchen; erst wenu dies f« 8t<?estellt ist, kann man daran denken, dem
Kaschnbischen die ihm gebtihrende Stellung zuzuweisen. Billig be-
ginnen wir hier mit den von Schleicher für die Zus;iui:uLut;^^ehörigkeit
des Polnischen und Polabischen geltend gemachten Argumenten.
I. Polabiaeh und Polnifleli.
A. Schleicher s Argumonte fiir die Zusammengehörigkeit des
Polabischen and Polnischen.
1. Die Yertretnng des tirsUv. dj.
Als ersten Beweispunkt für die nahe Verwandtschai L JtJe l'uiabi-
Bchen und Poliiisclieu dem Sorbischen und Öenhischeo gegenüber führt
Schleicher den Umstand .'m, das- (h(> urslav. ilj im Polabischen uud
Folnisclieu durch die Ahiikatu «-r, nicht wie im öechischen and Sorbi-
achcu durch den Spiranten z vertreten ist.
Dass hier das Polabiscbe uud Polnische dem Soibisclion und
Öechischen gegenüber übereinstimmen, ist nicht zu leugnen. .Ms wirk-
licher Beweis fflr die Zusammengehörigkeit beider Sprachen kaun a))er
diese üebereinatimmang nicht gelten: derUeborgang von dz zu z ist zu
hinfig in den tlaviacliea Sprachen eingetreten — ich erinnere nur uu
die Entwicklung dea dnrah die nreite Palatalisation eatstaadenen dz
im Attbalgarischen, «neb die onten m beapreehende Entwicklang des
nralnviMshen dj im Euebnbiieben ist sn berflokdebtigea — » «Ii daaa
wir Hiebt «andunen dflfften, nncb dna (eebitehe nnd SoriiiMbe baben
einst die Stofo d» gekanni Dann aber beweist die Entwieklnng des
arslav. dj im Westalanschen etwas ganz anderes, als sie nach
Sebletober*s Aasiobt soU: dass Poiabiseli nnd Polniseb snsamaen-
gebSraiy kann sie niebi erweisen, ftr die Znaammeugchörlgkeit von
Soibiscb nnd Öeebiseb würde sie dagegen scbwer ins Gewicbt fallen.
Denn nnr gemeinssm ▼ollaogeoe Nenemngen, aber niebt gemeiasame
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Dm gcg«DMUige VerbUtnifls der sog. leeUscIian Sprftchen.
3
Kriialtwng von etwas Altem können eine sprachliche Verwandtschaft
bfliengen: bei dem polab. polo. dz für nrslav. dj handelt es sich aber
nur um die Erhaltnng von etwas Altem. In der Vertretung des nrslav.
dj dnrch dz imPolabischen und Polnischen kann also keinBeweispiuikt
Ar die nahe VerwandtsohiUI beider Sprachen gesehen werden.
2. Die zweite Palatalisation des y.
Als zweiten Beweispunkt nennt Schleicher die Vertretung des ur-
sIay. <7 vor c i '= idg. a/ o?*) durch dz im Polabischen und Polnischen.
Auch dieser üebereinstiinmnng ist jede liewei.^kraft filr die nahe
Verwandtschaft beider Sprachen abzusprechen Die zweite Palatalisa-
tion, der rebertrang von k ff ch vor sekundan in und i und in vor-
toniger S!c!luii^' riHch Palatalen Vokalen in c dz ist schon iirslavisch,
för ursprlingliches g haben alleSlavinen einst in diesem Falle //.: gehabt,
in der Verbindung zdz hat es sich ja auch meistens erhalten. Wenn nun
daH Polabische und Polnische auch niifiserhalb dieser Verbindung' »las dz
aotweiseii, so haudeit es sich ebeufall.s nur um die Erhaltung: von etwas
Altem, kann aber eine nähere Verwandtschaft nicht beweiBon
In zwei ^Yf\rtern hat Übrigens das Polabische * für urslav. dz :
Rntfz urslav. Ut»//<,c/z& und pttz urslav. *penqdzh. Was diese ab-
weichende Vertretung hervorgerufen hat. ist nicht zu entscheiden. Die
btiiden Wörter sind die eiozigeu, in denou das Polabische ein nach
Bandouin de Conrtenay's (icaetz I. F. IV 48 entstandenes dz aufweist,
man könnte also dar;in denken, dass dies dz von dem vor stjkundäreu
e und I entstandeneu ursprUogÜch verschieden ijewesen ist, allerdings
ist eine solche Verschiedenheit sonst nicht iiaclnvti^bur, andererseits
iind es aber auch die einzigen Beispiele, wo dem dz ein >iasalvokal
vorangeht, da i^t aucli der Gedauku nicht abzuweisen , ilass dieser die
Ursache der abweichenden Behandlung gewesen ist. sei es, dass diese
in der Sprache selbst vorhanden gewesen ist (die Nasalvokale können
ja eiust einen vollen Nasal hinter sich entwickelt gehabt haben und tidz
kann dann zu nz geworden sein), sei es, dass dem Ohre der sprach«
fremden Aoflseichner die Verbindung qdz als qz erschienen ist. Volle
Sicherheit ist hier nieht zu gewinnen.
Sebleielier hat 8. 144 Schwierigkdten mit wa krisi J, nnd Jltsay J.
Beides sind dentaebe Lehnwörter, der Stamm derselben ist nicht mit
sondern mit spimntlsohen y aunsetsen, womnf die SelveibnBK krieeh
J. P. irith J. dentlieh liinireist. Das z von kng$ »tizdi ist aas £ her-
t*
4
F. Loreatz,
vorgegangen, welches zu -/ nach dem VerhÄltnis von rh: k eingeführt
ist. Das Gleiche liiidet sich auch im Kaschnbiaehen z. B. slov. nuifizä
zu mi^^yäf Heiat. reze zu rega aus ''reya.
3. Die NaialTokale.
Die bedeutendste UebereinstimmuDg zwischen Polabisch und Pol-
nisch, ;iuf die immer das meiste Gewicht gelegt worden ist, findet sich
bei den Nasal vokalen. Nach Schleicher sind im Polabischen die Nasal-
vokale erhalten und zwar sollen q nndjq ebenso wechaeln wie im Pol-
nischen (' und Wenn diai richtig ist, mius die nahe Verwandtsobaft
von Polabisch oad Polnieeh als erwiMan angaMhm werden. Diea wer-
den wir IQ piflüui liaben.
Dae UtelaTiiclLe hatte die beiden Naaalvokale q nnd ^ Im Polni-
seben iat das nnlav. q dofeh bartes ^ und <{, das nislay. ^ dnreli wiiebea
V und (9 Tetireten; dass in den Dialekten noeh andere Naialvolule anf-
treteO) ist fttr nns lüer Toa keiner Bedeutung, da sie alle ans den Tier
aageftbrten bennleitea sind eder wenigstens anf dieselben Grondforaien
mit diesen snrttokftbren. Von den vier Nasalvokalea vertreton ^ nnd
V' ursprttnglicbe Kflneni q nnd 'q Lingen: andere als quantitative Yer-
ladernngen kennt das Polnisebe bei den Kasalvokalen nrsprAngUeli
ttiebt.
Naeb gans anderen Prindpieo regelt sieb die Vertheilnng yon <y
nnd *g im Polabisoben. Yon einer nrsprOoglioben Qnantititediffereni
ist bier niebts tu spttzea, vielmehr tritt, sobald man das gesammte Mar
terial ins Ange fasst, klar nnd dentlieh das Geeets berror, dass nrslav. f
Tor harten Dentalen nnd nrsprOnglieh hartem l sn vor GKittoralen,
nrsprOni^ek weieben Konsonanten nnd im Anslant sn q gewordmi ist^
fttr nislav. f vor liabialen bat das Polabisebe keine Beispiele.
a. Uralav. « vor harten Dentalen: -düii, däii% Mitp, pi%
zQtKü^ Endnag des Plurals der f^^tlmme s. B./»at?^<a wUnqia\
b. Urslav. ^ vor nrtprOnglieh hartem h noeql,
0. ürslav. q vor Gutturalen : tagne tqgnato vdgtt^n^t piHriqgfti'gqj
Iqgniy knqgaiAa^ Mtqgäi stqgtaif klqgäi kkfgvüL
d. Urslav. ^ vor atsprfinglich weichen Dentalen: ddtqi tUaqindciä
de8<fiarUf dH>qt dinqidUQt devqtnaäüi dioqttöete devqtarUy pqipqt-
dii^ pqtnadüi pqinoeU pqttl^ pqiar^, stqt^ wqtiky twpüeqif Hiqtäi^
*
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Dm gegenseitige VerbSltalii der aof . teoUiehen Spnolieii.
5
pq$t pifttq; Xnq» Xnqza Xiuixdi Mnqd, ptfx^.
^ ütaI»T. f TOT ü (sB udaT. * «xaltT. i), s (=s nr-
•Ur. i); hrqedika hrq^Üq^ hrqc^Jqcmii^ mqe mqoAmy aäliie4nf\ tojqe
tofqdi; iäqeiy mnqei naoqe\ plqtq piqti; prmoqzq mmqEi^ A|tm0
t UnUy. f TO uiprfliiglieh wdclioiii /: vatqUi, pücqldi-tq,
g. ünUy. f im Atetant: Noai.-Akk: Sing, d«r n«nMon n- und
n^-fliimme: jamq, väimqy tqzmq^ rdmq^ iäq^ P^ht Meurq^
/offriif, hibsq; Akk. Sing, der PenonalpmoiniBa: mq, §q; 3. Sing. Aor.
vdzq.
An Ansnalimen finden eieli:
a. ürsUv. f ist vor weichen Eonsontnten darch polmb. 'o ver«
treten: p^se neben plqtiy jqtreny ans ^y^^rt»»« oder *j^trSnh aod viel*
loicht bljümla »trftamen« J. P. Von diesen ist pqs^ eine Neabildong
BMh pqtai (im Sfihtener Dialekt Prirnin Schultzens hätte der Prisene«'
stamm pjqs- ans urslav. *pl^^', der InfinittTitanim pgsa- aus nrslav.
*plfsa- lauten mflssen), j'qtr^ny hat nein 9 von /«p/ra erbnlten, bljiinda
eodlich, bei welchem Schleicher S. \:ü schwankt, ob ee in M(}da oder
hlode zu traaiakiibiren ist, iai sicher das eistere ana nnlav< *blf
daje{th).
b. Urslav. ^ ist vor hurten Dentalen durch i)olab. a vertreten:
fftöont" hochheilig« J. P., nach Schleicher durch svqtij wiederzugeben,
NouL-Akk. Plur. der ^^-St&mme blaizqta j'ognqta, und das von Schlei-
cher durch mqsü transskribirto mangsi J. P. mangsy P. mongsei
mangsce S. mangsec Pf. D. Dass stcanto aber Nom. Sing. Mask. ist,
iat durchaus nicht sicher, es kann ebenso gut Nom. Plur. Mask. urslav.
*st(;tiji oder Adverb = poln. swi^cie sein, in hpidpn Fftllen i-^t r/ be-
rechtigt. Die Formen blahnfu foifn'if't werden ihr (i vom oingular be-
zogen firiben und vutsti halt«' it h für falsch transskribirt. Wie die beiden
Wörter rnosft » Hutti r Ktr \ir.-lav. ^mastb und süli ^nlz« für urslav.
*solh zeigen, hat im Puiabiacheii < ine Neigung bestanden. Stoffbezfich-
nongen (wenigstens für genies'^bare Sachen) in die Form der Knlieküva
ftberanfilhren. Dies nehme ich auch fUr nrslav. *mqso an und deute die
1} Man könnte auch an tq^äl denken, welches aus mtlav. *vri)h (vgl.
bIov. ^^ignö^) beraaleitso wttre. Doch mttsste man dann wohl Hq^ü er-
warten.
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überlieferten Fonnen ala mqai oder mqse aoa *m§8^'e. Dann iit Moh
das 0 lantgesetzlich.
Das nicbtprftjotirte uralav. q ist im Polabiscben überall dnrch q
▼ertreten. An Ausnahmen finden sieh oar chrqsi [granst 8. grantte J.
gfW^Btf F i, samb 8., wangse S., pantijuh 8., f/ent^ 8. Von diesen ist
sieher chrqsi an Btreiehen : das Polnische weist chrzqszcz auf, das auf
nrslav. *chrqstjh zurfickgefflhrt werden muss: ans derselben Grundform
ist auch das polab. chrqst ohne Schwierigkeiten herzuleiten. Wie samh
(8. hat daneben auch sumha mit regeln^Sssigem r>), iraiigsr, panfij'flh
nnd demb zu bcurtheilen sind, entgeht mir, vioUeicht sind es nur
Schroibfehler, wie sie bei Purum Schnitze liäuli^; vorkommen, demb ist
schon wegen seinem ''m vprdiir)itig. Jedenfalls können sie der grossen
Menge der Beispiele mil <; gegenüber nicht ins Gewicht fallen.
Das prüjotirte uralav. (t ist im Polabiscben nur durch 'f vertritt n.
Es ündeu sich jedoch nur solche Beispiele, wo auf das <i ein Guttural
oder weicher Kon.s(»nant folgt oder wo es im Auslaut steht.
a. Ürslav. y</ vor Guttural: (ntjuh.
b. ürslav. vor c (== uislav. <', (J \ /»)/q(.ah'ta^ Suffix des Part.
Prs. Akk. : zdzqcl^ kgsajqcif lotöj'qdj fflr vedqct büdqca ist älteres d
anzusetzen.
c. Urslav. yf/ im Auslaut: Akk, Sing. dcrya-Stamme : zimq^ tw^
dehiy deiisq, ^opq, svecq (der Akk. j' uzaino gehört nicht zu dem da-
neben überlieferten ^om. jeuzaina, soudern zu *jeuzaina)] Instr. Sing,
der ya-Stämmc : zirna, nidi-hi, tqcq^ vUlq \ Instr. Sing, der fem. j-btämme:
pq&it!\ Akk. Sing. Fem. der weichen PronominalstÄmme: tnüj'q, tüjq^
ctsq\ lustr. Sing. Fem. derselben: .süjq ; 1. Sing. Prae.«<. : ricq, püj'iy
plocq, cq, ztirq^ auch aidq geht auf *aidq zunlck, das (/ stammt aus
den Formen der 2. Sing, bis 2. Plur. ; 'S. Flur. Präs. ; püjq^ ^yq-sq^
plqsqf vazdedq-sq^).
Man darf jetEt nieht mehr behaupten, dass die Vertbeilung von
nnd V 101 Fotabiseben parallel der von V luid 'q im Polnischen geht.
ImPolniBclien Ut irsprüngUeh nur eine «fnanfitativeSpaUiuig der Nasal-
vokale eingetreten: ubUt. ^ iat Zü q und q^ nrelay. ^ zu V lutd v ge-
Das polab. nhdrdij-.'iii entspricht nicht d^ abg. dezdtfti urslav. ^ded'
ja't-i,). Es ist entweder die Umbildung ^dfd'a für nrBlav. *(h-(h!'t-o\ der 3. Plur.
eines f- o-Präsens *äeti(f, oder es ist als urslav. t-.., anzusetzen und wtirde
dann dem idg. *dhedhnii [aind. dadhati) genau entsprechen, also eine athema-
tische Bildung sein.
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Das gegenseitige YerhlQtiiiii der sog. lechischen Spraoheiu 7
worden. Die Liiigfiii # und ilad| soweit mir iMkunt ist, flbeiaU
qnalltaliT gleieli geworden, sie sind in g «nsanunongofaUen, weichet nur
dnroh das VorliandeaBein bexw. Niehtrorhandensein der Erweidinng an
die niBprflnglielia Qnaütttsvenohiedenheit erinnert Die Kflnen q nnd
f sind in der Sehtiftopneho ebenfalls qnalitatiT gidieh geworden, dia-
lektiseh (s. B. im Oppelner Dialekt) aber sind sie gesehieden geblieben.
Aach prjyotirtes 4 ist ^ geblieben, wie der Oppelner Dialekt erweist.
Im Polabisohen ist das nichtpri^otirte q nur dnreb q yertreten.
Das nrslaT. f ist Tor harten Dentalen nnd yor hartem / dnreh V» vor
Gnttnralen, weichen Konsonanten und im Anslant dnreh q vertreten.
Der ümitand, dass Tor g die Brwdcbnng geblieben, Tor q aber ge-
sehwnnden ist, seigt nns, dass wir es bei dem Anftreten des V mit einer
En^kalatalinrnng an thnn haben. Das entpalaCalisirte q ist mit dem nr>
alav. q qualitativ gleich geworden, das palatal gebliebene ist versehieden
geblieben, seinen nrsprünglichen Lantwertb werden wir nnten bei der
Behandlung der Gesohieke der Nasalvokale im Kasehnbisohen nfther
festiiutellen snohen. Das prftjotiite q ist mit nrslav. ^ snaammen-
gefallen, doch ist nnr die Vertretong dnreh q nachanweisen.
Es biMbt also von der von Schleicher behaupteten Uebereinstim-
mnng in den Nasalvokalen zwischen Polabisch nnd Polnisch nur das
blosse Vorhandensein ^) derselben in beiden Sprachen Wenn sich die-
selben auch hierin scharf von dem Öeohischen nnd Sorbischen unter*
scheiden, ein Beweis ffir die nähere Zasammengeliörigkeit derselben
kann darin niclit gesehen werden. Denn auch hier liegt das Gemein-
same nnr darin, dass etwas Altes erhalten ist, die Neuemngen, welche
allein beweisend sein wfirden, sind principiell verBchiedcn.
Die von Schleicher fftr die nahe Verwandtschaft des Polabisohen
'j Bruckner luit klirzlieti Archiv XXIII. 2.1:5 ff. auch für das Polnisrhe
denUebergaog von qiu u behauptet. Trutz der zahlruicbeu Beispiele glaube
leb nieh^ dass dimerljaiitfirandel wirklich stattgefandeB hat Für einige der
genannten WOrter werden if-Wuneln anxnnebmen sein, z. B. ist p. nuda mit
pr. nautin ^ot. Tifnifs, p. tupad mit gr. tvtiiiu zu verbioden, für luf/ neben f(g
ist auf slovinz. luk (Gcn. IvJ:''' und !7i<jn liinziuvei.son, Axm wird mit p. Paiuki
zu lit. laitkas ahd. loh zu stellen sein, auch das Püiiibisclic hat vielleicht *htk
gekannt, wenigstens weist der Ortsname Xucte (ein Buuipöges Gehüiz zwischen
Dannenberg, Ltehow nnd der Elbe) auf ein *hiit urslav. *bie^ hin. Wichtig
wire Ahr die Benrth^nng der ganaen Frage eine genaue Zusammeostellnng
der in Betracht kommenden Wörter, wobei besonders ihr seitliches nnd Ört-
liches Vorkommen an bertickeichtigen würe [Koxr.-l{.].
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s
I
i\ Lorenti,
ond Polnischen geltend gomachten Argumente beweisen also sämmtlich
nichts. Wenn man überhaupt einen Schluss aus ihnen ziehen will, äo
kann man nor den darans ziehen, dass Öechiseh und Sorbiach einst eine
Einheit gebildet haben, für eine polnisoh-polabische 6pracheinheit sind
810 nicht zu verwerthen.
B. OtoH et andere Beweifpaiikte für die ZeeaiiiMiige]iöri^»it
des PoUtbiiefaen und Poliiiielieiif
1. Die voi^alischeu Lautgesetze.
a. Die Vokale nnlav. a, o, i\ y, u und ^ bieten in ihrer Entwick-
lung weder im Polnischen noch im Polabischen irgendwelche AnhaltB-
pnnkte, velehe auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein näherer
Beziehungen zwinchen beiden Sprachen sohliessen lassen. Zwar haben
fest eile diese Laute im Polabischen mehrere Nachkommen, die Spal-
tungen Ilaben sich aber augoiBcheinlich erst innerhalb des Polabischen
▼ollzogen ; data iigend eine ans vorpolabischer Zeit stammen moss, ist
nicht nachzuweisen. Das PoIniBche hat bei o, o nnd u — abgesehen
Ten den unten zu besprechenden geschlossenen Formen dieser Laute —
nur einen Nachkommen, zwei hat es bei t, y und i>, welche durch die
Härte und Weichheit der vorhergehenden Konsonanten bedingt sind.
Der einzigfi Punkt, bei welchem man an nähere Beziehungen zwischen
Polnisch und Polabisch denken könnte, ist die Rntwicklunj; der post-
^'utturalen y und Jj, da aber wegen der Art der polabischen Sprach-
überlieferung die hier einst eingetreteneu Vokalveründorungen sich nur
an der Gestalt der Konsonfinten mit Sicherheit erkennen lassen, werde
ich auf diese Frage erst unten bei der Besprechung der Gutturale näher
eingehen.
b. Uralav. e.
Im Polnischen ist das urslav, e bekanntlich vor harten Dentalen,
hartem i und r zu a V/ vor Gutturalen, Labialen, äämmtlicben weichen
Konsonanten and im Auslaut zu 'c 'e geworden
Im Polabischen ist das uralav. e naob Schleicher vertreten in-
') Mikkoia, Btjtouung und Quantität iu den westslaviscbtiu .Sprachen I.
S. 6, meint, dass die nichtpalatalü GetiUlc deti f im KatichubiitcheQ auch vor
harten Gnttnialcn und Labialen berechtigt war. Für die Folnisohe ist beim
I (nnd ebensowenig bei «. u-} das GMeiehe nicht nechsaweisen.
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Dm gegenseitige VerhMltiiif ■ der eog. leohiaohen Spraeheo.
9
laatend durch o, a. a. i, anslautend durch c-, fi, ji', ja, anluntend
durch je, ja. 8ehen wir von der Vi i Jretun;^ duri li j^-ju^ ab — anlauten-
dem (' ist ein j vorgeachlageu, auahiutendes -J'"- kommt nur bei Guttural-
gtctmmen, auslantendes -ja mn bei /e-St/triniien vor — , so fällt sofort
auf, liass inlauteud wvjicbe und nichtwcic tu auslautend nur nichtweiche
Vokale auftreten. Bei einer Durchsicht des vorhandenen Materials
finden wir dann, dass die weicheu Vokuie dem poln. a a, die nicht-
weiehen dem poln. 'e & entsprechen und genau unter denselben Be-
dingungen wie diese auftreten.
1. Urslav. eist vor harten Dentalen durch polab. o 'a vertreten:
kj'ot^ Bj'ot^ lotu^ toter, rotKy, dotka, ptiBöd, pmlod, posuk, posücny,
log^ fosiu, gmzda^ gjozda^ zelozUj vübrozat, äonü^ stÖMt^ chrou^ pdz-
dmiy cübiazony.
2. Urslav. i; ist vor hartem / und r durch polab. 'o a vertreten:
hol Oolif, pol, dolu, grainolii, mal, Z(/raf, sadai, taulal \ muro luoro.
3. Urslav. 6 ist vor Gutturalen durch polab. e a vertreten: lekar,
rika, clävak, sneff, vrech, grech, mech, (ec/i.
4. Urslav. e ist vor harten und weichen Labialen durch polab. c
VSitroten: repö^ lepsin chlev, ISva, di'va, devka, riemdc, nemMinka.
5. UnlftT.^iBt Tor ursprünglich erweichten Dentalen durch poUb.
S a Y«Tfcreten: steti, dcüi, vd Uta, met^ no watt^ zarai^ addat, grdmat^
Md$i, $$tn, IStdiy lUn^y mä$t$, l$zi, tnSmf, Mit t: vÜäM,
6. ÜnlftT. 4 ist vor e (snnlav. c, fj, kt)y s (»nnbrJ), st (= nr-
ilftT. stj), z (= uraht?. i) dnrek polab. S a vertraten: ttecj sect, rec,
mttachtjt 9V$Öay misdk, mesäuttf oiizmihat, griMrtq^ grStnaUijy
9liba»A9y viUmaseng, sdgraseng, kHästa^ bhi, h^zal^ rixi rHq. Mit t:
7. UnlBT. 4 ist m nnpiflnglicb weiehem / mid r dnnh polab. '4
^rtt^:biUifeudmt,nidSl4tymirt, Mitt:eXmt7.
8. UtalaT. 4 ist vor j durch polab. ä ia vertreten: dolij, ni/t;,
smi/q-^f Uj4y grij-tq^ mänaj\ littbqf,
9. Im Anaiant ist daa betonte 4 dnieh pidab. das unbetonte
dueb polab. ^ nnd -a vertteteo, Beitpiele a. bei Sehleieher 8. 95 ff.
Weieh tritt diea -a nnr b« den Gnttoral- nnd den/»*Btlinnien ant
Dabei ist in beaebten, daaa Formen wie oa£ß$M Nenbildnngen sind/dai
1} Polab. dmM dtiaät dbwte Ui$da sind to dakl$ ddida an transskfibiren,
das 9l ist lantgesetalieb ans le entstanden.
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10
F. Lorents,
demnach ans -ke entstanden ist, und bei den yV^-Stämmen das
stummhaft war. Dass auslaatendes -e bisweilen lautgeBeUlicb SU -e -a
geworden ist, können diese Formen nicht beweisen.
Abweichnng'en finden sich nur äusserst selten. Mit o bezw. a führt
S( lileioher an: no Toräi^ pü dula, kd (folr, Toze, rozr, vuzdnt. Von
diesen wird Tozi- [h^c J. P.) zu streiclien und dafür loz'i -— poln. lazi
zu schreiben sein, dola rlole hat sein o vom Nom. doUi bezogen,
ebenso wird das von i'ozi (falls rose S. nicht durch rozi wiederzugeben
und dies dem poln. razi gleichzusetzen ist) aus dem Inf. rozat stammen.
/to ioH'uy J. ist vielleicht nur Schreibfehler ftir wo leway und rurdat
steht neben sadaf, ist also auch wohl nur ein Irrthum, doch kAnnte
man hier auch an urslav. *dejat}> poln. dziud denken. An Ausnahmen
mit e für zu erwartendes o 'a führt Schleicher pridübed und die Stoff-
adjektiva auf -i'uy an, wie diese zn erklären sind, ist mir unklar.
•Sehen wir von den wenigen Ausnahmen ab (auch das Polnische
weist eine Reihe von Ausnahmen auf, Drickner Arcliiv XXIII, 237 f.),
so haben wir zu konstatiren. dass sich die Eutuicivluag des urslav. r im
Polabisehen mit der im l^ilnischen deckt. In beiden Spraclien halien
nicbtpalatale Vokale eutpalatalisirend auf ein c der vorhergehenden
Silbe eingewirkt, in beiden Sprachen ist die entpalatalisirende Wirkung
durch einen trennenden Guttural oder Labial gehemmt worden. Dass
ea sich hier vm eine bedeutungsvolle Uebereinstimmung handelt, wird
man nicht leugnen kffnnen.
0. Ufslar. e.
Im PolniBdien ist das urslav. sowohl das isolirt wie das in den
tantosyllabischen Verbindungen er el stehende, naeb denselben Gesetsen
wie das nrslav. i in *o *6 und 'e '6 serfalleD*
Im Polabiseben ist das nrslav. e in betonten BinnensUben dnreb 9
und f ▼ertieten. Wie ans den ZnsanunensteUnngen Sebleiebers B. 47 ff.
bervorgeht, findet sieb 0 vor hartem nnd wdehem r, hartem / nnd
harten Dentalen, t vor weichem /, weichen Dratalen, vor e und vor
weichen Labiaten, fttr e vor Gnttaralen nnd vor harten Labialen gibt
Seldeieher k^e Beispiele, an anderer Stelle aber nennt er pikar nnd
dies beweist inr Geniige, daas e ancb vor Gnttnralen dnrcb polab. 0
vertreten ist
Weniger klar ist die Entwicklung des 0 in unbetontoiBinDensilbea.
Da lüer in den Quellen dieselben Wörter blnfig mit 0 nnd mit f anf-
treten, meint Schleicher, dass fiberall an lOtteUant swisohen 0 nnd t
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Das gegenseitige VerhiltDiae der sog. lechisclien SpiMheo. 1 1
anzanehmen sei, welchen er mit e bezeichnet. Doch auch hier ist im
AllgemeiDcn die Regel gewahrt, dass c vor nichtpalatalen, i vor pala-
talen Vokalen der folgenden Silbe erscheint, vgl. das bei Mikkola Be-
tonung und Quantität I, S. !) angeführte Material.
Diese Spaltung des urslav. c im Folabischon ist von der im Pol-
nischen principieü verschieden. Bei der letzteren handelt es sich um
eine Entpaiatalisirung, im Folahifohen dagegen um eine stärkere Pala-
talisirung. Daraus erklärt es sich auch, dass die stärker itiid die
schvrHclitT palnt^'ilpTi Vokiile in beiden Sprm lim unter versrLiodt nen
BediM;„'!ni-en auftreten: hart-' Labiale und Gutturale haben die entpala-
talisii* 11 de Wirkung des hinteren Vokals im Polnischen gehindert, die
palataiisireude Wirkung des vorderen Vokals im Polahischen wurde nur
durch r gehindert nnd andererseits blieb e vor harten Labialen und
Guttnralen unbertlhrt.
Hierzu stimmt auch die Beh.indlung des auslautenden e in beiden
Sprachen. Auf dasselbe konnte weder ein© palatalisirende noch eine
entpalatalisirende Wirkung ausgeübt werden, wir ünden daher im Pol-
nischen -'(p, im Polahischen -i\
Dieselbe Behandlung hat d^s o auch in den wenigen Beispielen
erfahren, welche uns aus dem Polahischen fOr die Verbindung er be-
kauiit äiüd. Vor v d z n ist v gehlieben: crevu Flur, creva, sreda^
breza, (Iren vor / r (/ i ist es zu /" geworden: zribq, zribäc, zrihäica^
crtc, sriduij^ brizäin. Auffälli;^ i^l briy dem pvkar gegenüber, doch
ist von diesem Worte nur der Nom. Sing, überliefert und da kann man
daran denken, dass ein ursprüngliches *breg über *breg m hrig ge-
worden ist, vgl. slovinz. dial. brsik aus hfsL Unklar lind mir prAI
nnd priz für urslav. *perdh *perzh^ doch hat auch dM PolniBche hier
przcd przez.
Sine i;ans yenchiedeiid Entvieklnng hat das 0 in der Verbindimg
el dnrebgemaehi Hier iat im PolabiMhen la oder, wie wohl ana den
Schreibungen nUauka J. P. nuhuka Pf. hervorgeht, Id entstanden:
polah. mläka mtöcnij puln. vdiko mleeznt/j polab. mldt poln. mliöf
]po\a.b. pldvai pohi. plewy, yoltJü. vdiüldei poln.«^» das polab. wAitetf^
v^aize > eggen« ist wohl nicht, wie Schleieher meint, ndt dem poln. wiee,
»■ 8ü, nicht treu ist das überliefert^^ dr>-n J. P. rhehn S. zu tiaoaskribiren,
es ist identisch mit kascb. drön uvsiav. *J«'r/ro. Woher htauuut Ramult's
n
F. Lorentz,
sondern mit dein }>oln. tßldczyd identisch. Da nun im Polabiachen nrslar.
ol ebenfallB durch Ut vertreteu ist, hat es wie das Bassische nrslav. el
and ol zusammenfallen lassen.
In der Behandlang des nrslav. e gehen demnach Polnisch und Po-
labisch weit auseinander. Dort linden wir wie beim e eine Entpalutali-
Sirung, hier wird die Palatalitkt üoch verstärkt. Dort geben er und el
mit dem e parallel, hier hat el eine abweichrndo 1 Intwicklniiic durch-
gemacht. Nur üaä haben beide Öpracheu gemein, die Metatheäis
▼on «r r«, nicht ri ergeben hat.
d. UnUtT.
Im PobuBchon ist dat nnlav. h flbenll dnnh *e ▼ertraton, du d&-
iMbtti l»is««il«ii Mftrateftdd *o (f. B. otM aobaa oM^ ist tnl Mkudlr.
Im Polabisohen ist daa uislaT. h doroh *d und t vertreten. Wie
, MikkoU Betonung ond Qnantittt I 8. 10 eriEinit hat, eneheint Vi Tor
harten, «1 vor ursprflnglioli weiohen Konsonanten. Als eintige Ans*
nähme fahrt Hikkola die Deminnti?a anf '•eäk '•aäk ans nrslav. -M»
"hkb an, welebe naeh seiner Ansieht -i2^ fllr -oft im Ansehlnss an die
aaf -dk ans nrslav. ■Jhkk angenommen haben. Idiglanbe, dass-c«^ 'täk
lantgesetslieh sind. Die ans nrslav. eH entstandenen polab. ez» sind
immer hart, weich ist c s ^ nnr in Pfeffinger's ttekvima^ woneben
aber iz^ma J. P. zohme 8. üoornt H. steht, « ss i in hüiqta (hUt^
jmia 8.) nnd bUi^HeÜ {hUi^fmgtgiJ,), sssi niemals. Das i in im^ta
ist aber vielleiebt erst in *büz^ neu eingeführt, da dies dann in das-
selbe Yerhiltniss su büzq trat wie tt^ta *griS9ta an sUnq zHbq
n*s.w., anch (tUi^iXU kann sein i fOr« naeh Mastern wie *zUAgil^
*znSQÜi& erhalten haben. Für PfefBnger*s itchMama aber mochte ich
xn bedenken geben, ob nicht dies nnd andere Wörter ans einem IKalekt
stammen, welcher von den flbrigen abweichend nislav. c nnd vieUeieht
anch I i als «i i i (man kOnnte nach der Sehreibnng sogar zac S
denken) erhalten hat. Jedenfalls stammt keins der bei Schleicher mit
-oäk säk angeführten WOrter ans PfefSnger's Terseichniss.
Ob wir es hier mit ^nec Palatalisimng oder einer Bntpalatalisi-
rang an thon haben, wage ich nicht sn entscheiden. Wir kOnnen diese
Frage aach hier nnberOeksichtigt lassen, da das Polnische niohts Iha-
Uohes aafweist.
Neben (/ und a findet sich anch i als Vertreter des a|tülav. h. Dies
ist in folgenden Wörtern der Fall : chriBdt {ffribjat 3. P. gribat J. P.
gribjäi 8»), räibitdkj vdimMk, zaiün^j ^tetiäwäCf vUäi nitdz nnd an-
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Dm gflgmiMitig« VarhSltiiiM der BOg. laehitelMn Sprtdien. 1 3
dae Formen tod *vtibf tchwctrtzig 8., in dessen -t^ Kalina das Snffix
-ftfo sahen will, hat wohl eher das Snffix -tA«^ Die Erklinuig dieses i
stallt bisher noeh dahin, Mikkola 8. 11 meint, a nnd a vertreten t> als
Länge, t als Kürze, es bleibt jedoch seine Begrflndung abzuwarten. Ich
bin allerdings schon jetzt der Ansicht, dass dies wohl kanm richtig ist
w<ire n&mlich zu anfällig, dass die Kflrse nur in so wenig WOrtem
Oberiiefert ist, während es für die Länge eine ganz stattliche Anzahl
von Beispielen ^bt. Mir scheint es, dass in diesem t eine stärkere 8tnfe
der PalatallsiniDg vorliegt, das Gcsets flBr das £äntreteii denalban ver"
mag ich allerdings nicht anzugeben.
T).i5 urslav. hr ist im Polnischen vor harten Dciitnlen und l durch
f/r, \or weichen Konsonanten, vor Guttiir.ilt^ii und Lahinlen diircli Vr
vertreten. Das bisweilen neben dem ar auftrcteii le ar ist nicht, wie
Bruckner meint, eine gleichherechtigte Nebenform des ar^ sondern es
ist mit Mikkola al« Kompromissbildung von ar und Vr aufzufassen.
Dieselbe Vertretung will Mikknla auch im Polahi^^chen wiederfin-
dfu Dir« i:=it jedoch nicht richtig. Pnm wif die wciiiii'oii liin rlieferten
B* is])i!;le zfciigeii, ist hr vor <iutturalen und weichen Konsonanten durch
ur und i;-, vor harten Dentjilen dagegen durch ar vertreten, für W yw
harten Labialen gibt es keine K ispiele.
1. Urslav. hr v m < i utturaien : vdrch^ värchui, pdrgnt^ därffne,
vngiify rirgiiof^ ra-:p(r<i //r.
2. Urslav. 6/ vor ursprünglich weichen Konsonanten: pärstin^
mdrze, marT/u\ pardl^ smdrdtf sdrsen^ durzeny^ cdrsdkj cärtcny^
dirzif dirzol-sd.
3. Urslav. ur vor harten Dentalen: eurnüritfj pruifinlrty, ctt/arty,
tjdrdtf^ zdrnu, curni/ bezw. cdruy.
Die einzige Au.snahme macht eumdrzoHj doch wird dies durch
märze n. s.w. bccintlusst sein.
Die Bedingungen, uuuu" denen die Spaltung des urslav. hr im Pol-
nischeii und l'olabischen eingetreten ist, sind, wie wir sehen, diegleialien
gewesen. Dagegen weichen die Kesultate dieser Spaltung von eiDaiidar
ab. Letzteres kann nur daraus erklärt werden, dass avr Z«t des Ein-
tretens der Spaltung das hr im Polsbischen sehon «waiebeBd auf den
TOiheigehenden Konsonanten eingewirkt hafte, wlbiend dies im Polni-
scheo noch nicht der Fall war. In beiden Spiftohen serfiel nan der
&-Laat in eisen stärker (b^) ud dnen sakwleher (t^j patotaleB Laut:
im Polniialien futstand™ ^ «nd «V» im Polabisdiaii Vr mid Vr. Im
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F. Lorents,
Polnischen ging b'r dann in erwoichendes Vr über, feV blieb hart und
fiel mit urslv. hr in ar zusammen. Im l'olabischen ging, wie Uberall
bei palatalea Vokalen, vor 6*r die Erwoichuag verloren, es entstanden
daraus nach unbekanntem Gesetz ar und tr, vor h^r blieb die Erwei-
weichüug erhalten und es entstaud ar.
In beiden SpracLou haben wir es hier uhne Zwcift;! mit einer Ent-
pni:it;üibii uiii^ thun. Auch hier haben die Vokale der fülgöndeu Silbe
nur dann entpal;itali:>ircud gewirkt, wenn der trennende Konsonant kein
Guttural oder Labial war.
Dem urslav. hl entspricht im Tolnischeu //, el, oi. Da^ l'ülabische
stellt diesem äu^ dialektisch gegenüber: polab. cuuk ouk polu. icilk^
polab. mäucqcl poln. milczec^ polab. puun poln. pelny^ polab. vdwiö
poln. tceina. Das Polabische hat urslav. hl und vollständig zusam-
menfallen lassen, im Polnisehen ist dies nur theilweise eingetreten.
e. Auf die doppelte Vartretong des orsUv. or im PolabisoheDi In
weldier num Jetzt iimIi des AnaiBuidaBeliungen Karlowiei* und
Brflekner*« keiae Besonderheit dieser Sprache dem Polnischen gegen--
Aber mehr sehen iaxt, werden wir Uten bei der Besprechung des
Kcsehnhischen sorflckkommen.
f. UrsUr. i/.
Das nrslay. bt im Polnischen nach Labialen dnrch btw. ui
and eif nach Qnttualen dnreh nach Dentalen dnreh iu ▼ertreten,
I. B. pöfk puikf in Eigennamen paik, nralay. *phlkb, apoln. moiwii
nislav. *nnieitby kieibasa andav. *kblbaM, dhtgi nrslav. *dUgi%
Das Polabische hat dem gegenflber nvr <2tf, dialektisch ti: tötwi^ Uut
poln. thuiy, tauc6 tüci pobi. tiueze, duugy poln. ähtgi, ddug poln.
dhtg^ mauAa nrslar. *mblmja.
g. Qnantitative Verschiebungen.
Das Altpolnische hat Qnantitfttsverschicdeahdtcn bei den Vokalen
gekannt. Die Sporen derselben finden sieh in der heatijgen Sprache nur
noch in den Vokalpaaren a : 4» c : «, 0:0, ^ : 9, bei den Vokalen t y ti
Hierher gehSrtaueh «Anie* aus *m6im». Daneben idubb aaeli ein Or-
alav. *8olnbch exlalirt baben, welches in kascb. sfonce tt/öitce {Dwn, aioniuka'
.siottyska') os. tfonco p. nfoi'icf, das nicht als spätere Entwicklan«:^ von .^htüc«
angesehen werden darf, erbnlten ist, na. slynco kann sowohl *.soln\>ct, wie
nbch fortaetzeu. Wie c. sloniti zu erklären ist, weist» icU uicbt, Mikkola lieio-
nnng n. QoantitXt 1, 8. 21 meint, dass Ton vrslaT. *n/«M- and *Mfon- anssa-
gehen ist^ die« ist aber wegen serb. «mea doTen. «olwet nnwabmeheinlioh.
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Das gegenseitige V eriiäitaisa der sug. lecbischeu äpracbeu. 15
Bind diese Diflereiiaeii Terwiaebt, doch wird die ehemalige Länge durch
Doppelsohraibang dei Tekeli bezeugt z. B. rommm^jutd,
Dias das PoläbiMbe QnantititiTetaflbiedfliibfiileii beeetsen hat, ist
mix nieht twelfelbefty in welehem Cnfang ^aielbflit smiuehiDeB Rind,
laim jedoeh nur eine genaue Untenmebaag lebren. Für ras wtrde eine
•okbe üatennchung zweeUea seis, da die polabisebeii Qnantltitodiire-
rensen mit den poiniseben lieber nicbts ra tbim baben. Diee seben wir
aeben an den ans nrslay. a entatandenen a nnd o, Tum denen a die
Ktne, 0 die Länge Tertiitt. Nun baben aabireiobe reine o-Stämme
einen Nom. Sing, anf -o, im Poiniseben ist die Iiänge liier naerbdrft. Dies
beweist anr Genflgei daaa daa polab. n : o mit dem poln. a : a niebt au
▼ergltteben iat.
Nnr in einem lUle findet sieh eine nnsiebere Spar einer der des
Polaiaeben vecgldebbaren Quantitätadifibrena. In Hitbof a WOrter-
▼erzeiebiiaa findet üeb nämlieb für poln. q ein nnnaaalirtea o, fflr poln.
f aber 9: mooke poln. mqka^ saeeodel poln. Agdzieif phonat poln.
plqsai^ protka jx^m^przqäka^ aber: dump poln. dq>b d^u, guma poln.
ronia rcnkawai* poln. r^a r^wiea, wmeta p. hmi^iy, Diea
weist darauf bin, daaa $ an 0 geworden» 9 aber geblieben iat. An Ana*
nabmen finden s^^b nnr drmiü WoUong poln. -vaiq nnd w^tfftk poln.
vffbarei. Das q in drmü WoUong ist viell^ebt dnrob die Stellung im
Auslaut begrflndet, und ubtrok kann Sebreibfeblor sein oder es verhält
sieb an poln. to^borek wie poln. iqdio an alov. zqgUy Heiat. »gtöpiir
lu BasL i«ftopjei'.
Weitere Sparen von denen des Polnischen ähnlichen Quantitäten
differenaen babe ich nicht gefunden. Vorhanden können sie immerbin
gewesen sein, sie sind dann in der Folgezeit eben wieder aufgehoben.
Jedenfalls kann dieser Funkt weder für noch gegen die Verwandtschaft
des Poiniseben und Poiabiacben ala Beweis verwandt werden.
2. Die konsonantischen Lautgesetze.
a. Urslav. pbvmtdaznlr sind vor nichtpniatalea Vokalen
uod Konsonanten sowohl im Polnischen wie im Polabischen unangetastet
geblieben. Vor ursprtlngUob erweiebten Konsonanten haben sie meistens
ebenfalls keine Veränderung erlitten, nnr d ist im Polnischen vor w zu
di geworden, ebenso scheint es im Polabischen dialektisch vor v zu d
geworden zn sein, worauf Mithofs dtva?; das wohl in d'cdr zu trans-
akribiren iat, binweiat, und femer aoheint dem poln. i i vor erweiebten
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16
F. Loreutz,
KonBonaatei enteprmlMiid das PoliUaelie ebenftUs hier i i g«lubt sa
habeDi wonaf die Sehi^baDg sch teUieaBeD liwt. D« deaeben «ber
aiieh SehnibiiBgeii wie sehteoret tchtäpTvAvmmBiik, ist moIi dieHfig-
liebkeit in berftekaichtigen, dass t z tot gewiaeeii EomoiMuiteii vbl i i
geworden aciii kOnnen, ohne daas ifnend eine Brweiehnag mit im
Spiele wir.
Vor palelalen Vokalen sind die oben genannten Konsonanten im
Polnisehen so pam6d£i i^trz geworden. Im Polabisehen ist
ebeniaUs «ne Erwächnng tii^tretmi, dieselbe luan aber nieht so stark
gewesen sebi wie die des Polnisefaea, da sie einerseits kdne Verlade*
rangen bei den Konsonanten henrorgemfen liat nad aadereiseits vor
dea Vokalen, welche ilire palatale Firbnag behaltea haben, wieder ge-
sehwaadea isi Daas aaeh im letetera Falle die Erwdehnag eiast vor^
handen gewesea ist, wird dnroh die Brweiehnng der ▼orhergeheaden
Koasonaatea wie ia Sm^jjognqf eHmil, dhdr geattgend beaeagt
b. ürslsT. kffch sind im Polnisehen flberall aasser TOr y aad er-
haltenem ^ aaaagetastet geblieben. Vor ff and welebe sa t '0 gewot^
den siad, siad k and ff palatalisirt, eh ist aaeh hier aaverladert erhaltea.
La Polabisehen siad kffeh aar vor a and q sowie vor dea möstsn
Konsonanten aaverftadert geblieben. Vor dea sekaadir sa palatalen
Vokalen gewordenen 0, u, y siad sie erweieht aad werden hier toh
Schleicher daroh £ g cK wiedei^egobea, Üaad § sind aber ohne Zweifel
palatale Affrikaten (/;', dj^ dialektisch Tielleieht sogar dz\ gewesea.
Schwierig ist die Behandlung von h g Tor erhalteaem In kä
nrslav. *Arb, kdtn urslav. *kbto Ist das k unverändert, das ^ hat die
anchsonst übliche Gestalt. Dagegen ist k g in kid urslav. *kbde^ nikid
arsla?. *mkbdr lüf-it urslor. *olkbthj nüütt urslav. *nofj-i>h, zu k g ge^^
worden aad ebenso ist es vor dem eingeschobenen Vokal in t ägin ur-
slav. *ognh und togü nrslav. *(!glh behandelt. In allen diesen Wörtern
steht das ^ in geschlossener Silbe vor eloem nrsprflngUoh erweiehten
KoDSOD&nten: hierin wird die Erklftrnng zn suchen sein.
Vor erweichtem n mist k g ch gleichfalls zu k g ch' geworden,
wie knazjögnq cKmil zeigen. Dass es in Wörtern wie kjot gjozda ge-
blieben ist, wird sich dadurch erklären, dass *ki)Ot *g^ozda schon zn
*krjöt *gTjozda (mit hartem v und vollem» geworden waren, als die
Palatalisirnug; der Gutturale eintrat.
c. Urslav. c z 's sind im Polabisehen wie in den sog. masurischen
Dialekten des Polniscben zvi c z 8 geworden. Ueber die bei diesen
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Das g«gmiaeitfg6 T^rUntaifls der sog. leebiseben SpiMheo. 1 7
Lavtaii anftralwid«!! EnrddiiuigBeneliemitageii haben wir sehon aben
gesproehen.
Fttr IB (:s nnlav. i6 nsd $tj) und idi (mir wsUt. id£ iit n be-
legen) hat das Polabisehe st mid zd: paiste abg. püUih oder poln.
pütezy^ ehrqtt poln. ekrzqszczy 9imq poln. ezeum^^ tUpo poln.
txexepaf aüiM poln. ueaAny hretd^e (oder dref^'!^) orslav. *Mid-
iajetb IteratiT an nss. <!gpeaavMifteff poln. hrzetzczff stip. Die Entwiek-
Inng kann hier nieht aaf dem Wege 1^ idi — sezdz — atxd erfolgt
sein, da man dann *sie9tho *hr«sdoJ^ erwarten mllssie, sie ist Tielmehr
Uber — ^(td gegangen.
d. Vnlay. e dz sind wie im Polnisehen mit tj dj and kl nisaaunen-
getiillen. Wahrend aber das Polnisohe alle diese Lante hat hart wer-
den lassen, ist im Polabiseben die Brweiehnng geblieben. Das orsiaT.
tc ist dem 15 entspreehend an tt geworden, es ist jedoeh nnr in doM
ddisiaxaÜMT. i'^wc/nachanweisen.
Welehe Entwieklnng das nrslav. ^ genommen hat, ist nieht m er-
kennen, leh kann es nur naehweisen in *9ia nrslaT. *ebie, das polab. 9
kann sowohl Aber I, welehes in den flbngen westslavisehen Sprachen
das nrslaT. i Tertritt, als aneh direkt ans i entstanden sein.
' S. 1 3 S macht Schleicher darauf aufmerksam, dasa im Part Prt. anf
-jcn7, da3 t d unverändert bleibt: ploteny abg. uplaHem^ zabl^denj
abg. zablqzdem n. s. w. Das Polabische bat aber in ^esen Formen
ein tj dj nicht mehr besessen, es hat hier das «T ans den Fonnen,
wo ein blosses t folgte, eingefthrt nnd dies ist lantgesetiÜek vtiid
geworden.
3. Folgerungen.
Die Zahl der ToUstindigen Uebereinstimmnngen awisehen Polnisch
und Polabiseh ist sehr gering, ihreBedentnng wird aber noch mehr ab-
gesehwieht, sobald wir unsere Blicke auf das fiorbisehe richten.
Im Vokalisiniu stimmen Pointseh nnd Polabiseh flberein:
1. in der Behandlung: des nrslav. e,
2. in der Entwicklung des urslav. 7<r zu ar,
7*. darin, dasa der entpalatalisirte b-Laut des w zum o-Laut ge-
worden ist,
4. darin, das» die Metathesia von ursiav. or ol er nicht ra la re,
sondern ro Id rb orgeben bat, und
AiclÜT für sl&Tiscbe Fbilologie. XJi(Y. 2
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18
F. Lorents,
5« in dem Anffareten von or nebm ro als Vertreter dea ni^
sUt. or.
Best beide Spraehen die NsBalvolule eilialten heben, beweist, wie
MhoB oben gesagt itt, niohts.
Den üebergang des ^ in '0 kennen nnn anob der Soraner Dialekt
Jaknbieas nnd der Qnbener Dialekt Megisett des Niedeisotbiseheii,
eisterer nnr in betonter, letsterer aneb in mbetonter 8iU>e, Tgl« Hnoke
Laat- nnd Formenlehre der niederrorb. Spraohe 8. 63 f. IMeselben
Dialekte nnd s. T. aneh noeh einige andere haben für luelaT. w und
nralay. sr vor harten Konsonanten or, selbst naeh Gnttoraleo, wo das
Niederaorbisehe sonst das uisUt. in *ar nmgewandelt hat Endlieh
ist im gesammten Sotbisdien urdav. or 0/ er dareh die Metatbesis in
ro /o wie im Polnisoben nnd Polabisehen flbergegangen.
Es bl«ht also innerhalb desYokalismos als einzige dem Sorbischen
fremde Uebereinstimmong swiselien Polniseh nnd PoUblscli das Auf-
treten von ar neben ro fflr nrslav. or. Ich mOchte aber nicht mit
Sielierheit behaupten, dass diese Erscheinung dem Sorbischen fremd
gewesen ist, ja vielleicht ist sogar noch ein Beweis, wenn auch indirekt,
fOr das Vorhandensein derselben za fuhren. Aus Ortsnamen wie Pa^e-
walk n. a. geht nämlich hervor, dass nrslav. ol dem or entspreebend,
nrsprfinglicb durch a/ neben h vertreten gewesen ist. Da nun das ur-
shv. *p()lhatb {os.plokac po\n. plökati] im Niedersorbiichen als paikai
(entsprechend heisst es auch slovinz. pb ükuc kasch. kabatk. jyä^kar)
auftritt, könnte man die doppelte Vertretung des nrsl:iv. o! auch
für das Niedersorbische voraussetzen. Allerdings legt das slovak.
pJukac ein urslav. *p^lkatb nahe, trotzdem hat aber dieses vielleicht
nicht bestanden. Worauf nnmlich manche Anzeichen hindeuten, ist das
betonte or ursprünglich durch ro. das unbetonte durch ar vertreten
gewesen'). Wenn dies richtig ist, so ui es auch das Wahrscheinlichste,
dans dies auf einer Schv. •iclumg dos or an unbetonter Stelle bf^ruht. Da
nun uraiav. ar ebenfalls durch ar vertreten ist, li'^i't dio Armiihme nahe,
das^ das unbetonte or mit diesem w in iiv züsan iüeiitallen war. Die-
selbe Entwiekloag ist dann auch fttr ol anzunehmen und, falls fflr das
<) BrSekner Archiv XXIil, 233 meint, dass t^rt und trat nur ein Aus-
weiohen vor dem nnbeqoemen fort gewesen sei. Damit ist aber genan ge-
nommen gar nichts gesagt, denn in einem solelien Ausweichen kann doeh
nur die Veranlas.sunp^ dafür, dass liberhnnpt ein Lautwandel eingetreten Ist,
aber nicht fUr die doppelte Gestalt des neuen Lautes gesucht werden.
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Das ^eoseltige YerliSltiiiw der wog. leekbcheo Sprachen.
19
feaaauDta WeatolaTlBoh MisiiMteen ist^ kdnaeii wwoU atovak. phükae
wie m. paikai dem nnlar. *polkatb eatepreehen i).
Wie nmi aber aooh diese Frage eatröUedea werdea mag| die dop-
pelte Vertretoag des anlay. or ist der eiasige Poalrt des VotcalismaBy
welcher für die AaMUaag nftherer Beaiehangsa awisoliea Peleiseh
and Pelabiseli ernsthaft in Betracht sa aiehea ist. Dean alle anderea
beiden Spraeben gemeinsamen Ersehcinaiqien ftadea sich aneli aniser-
halb derselbea, Icdanen also nieht als beweiskiiftig angesehen werden.
Der Kenscnantismas des Polabisehen stimmt mit dem des Polni-
schen siemlich ftbercin. Die Abweidiangen in der Eihaltnng der nr-
spillagliehen Erweichnng shid nnr von nntergcordaeter Bedentnag.
Das Neneiatreten der Erweichnng ist swar in beiden Sprachen nach
denselben Gesetien erfolgt (dass die BesniUte Ton einander abweichea,
ist nnwiebtig}, dies ist aber aaeh im Sorbischen geschehen. Wo endUoh
beide Sprachen dem Sorbischen gegenllber Übereinstimmen, liandelt es
sieh wie bei urslaT. <& dj am die E^haltang von etwas Altem: gemem-
same, nar ihnen dgenäiamliehe Neoerongen haben beide Sprachen
nieht Die konsonantischen Lantgeseiie fallen weder fttr noch gegot
die Annahme einer näheren Verwandtsobaft ins Gewicht.
Gegen die Aanahme einer näheren Verwandtachaft des Pobiiaohen
aad Poiabischen sprechen nun aber eine Reihe von Lantgesetzen.
Das wichtigste ist der Zn^ammenfall von el nnd o/, tl und ol im
Polubischen, welche im Polnischen gcschifden geblieben sind. Es ist
dies eins der ältesten Lautgesetz.e des Poiabischen, älter als die Meta-
thesis, älter als das Eintreten der Konsonantenerweichung vor S^ Yen
allen Laatgeaetzen, mit welchen sich chronologische Beziehung«! her^
stellen lassen, kann ihm nur eins voranfgegangen sein : der oben ange-
nommene Uebergang des unbetonten or ol in ^r ^l. Dass dies alte Ge-
setz dem Polnischen vollständig fehlt, lässt das Vorhandensein der
lechischen Sprachgemeinschaft als recht unwahrscheinlich erscheinen.
Das Sorbische stimmt hier mit dem Polnischen Oberein.
Als eben so wichtiger Punkt ist die Entwicklung des nrslav. ol zu
nennen, im Poiabischen ist dies fiberall gleich behandelt, im Polnischen
dagegen unterscheidet sich die Vertretung nach den vorhergehenden
Lauten. Hier stimmt das Niedersorbische mit dem Polnischen, das
Obersorbische mit dem Poiabischen überein.
1) Unter diesen VoranssetsuDgen kannte anch das h ttmrk s. B. genan
dem poln. tmrok entspreeben.
2»
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20
F. Loreots,
Fast eben so widitig ist die EntwieUvng des htbIat. wo di«
EntpalataliMtion im Ptilnisehen der Erweiehang TorhefgelMDder Knmr
BOlumteii rerangeht, im PoUbiackoi denelben aber folgt Da diese in
beiden Spnehen nnter denselben Bedingnngen eingetreten ist, irifd hier
nneb ein Znsimmenbsng bestellen. Dieselben EntpelitalisiningBgesetse
haben nneb das nrelnr.^ belfoiTeii, Tor diesem seigt sieb jedoeb flbeiall
die Erweiebnng. Das erldiit sieb daians, dass das nrslav. wie das
Öeobisebe nnd SloTskisebe seigeD, sehen in gemeinsam westriaviaeber
Zeit in einen DoppeUant, etwa «d, übergegangen ist, wibrend das e
VonophthoDg blieb. Aneb hier geht das 8orbisehe mit dem Polniseben
snsammen.
Femer weioht das Polalnsehe vom Polnisehen ab in der Entpalar
talisinmg des nrslsT. f , die dem Polnisehen fehlt Viel Oewieht ist
hieranf jedoeb niefat zn legen, da dieselbe möglicherweise einst im Pol-
nisehen Torhanden gewesen , später aber wieder rückgängig gemaeht
sein kann. Anf dasselbe oder ein wenigstens sehr ähnliehes Gesets
weist die Vertretung des urslav. ^ durch ju und / im Sorauer Dialekt
Jakabicas hin, mit der polnisehen Vertretung des f durch q und hat
dieselbe sicher uii-lits zu thnn.
Dem Polabischen eigenthttmlich ist der Znsammenfail des nnl&y.jq
mit Dies ist jedoch wahrschemlich ein siemUoh junger Lautwandel,
worauf besonders der Umstand hinweist, dass er sieh vielfach bei Neu-
bUdnngen findet
Ebenfalls nur im PolabischeD vorhanden ist die Spaltung des or-
slav. h. Da die Bedingungen, unter denen sie auftritt, von den sonst
fflr die Entpalatalisirong geltenden abweiehen, nnd andererseits ihr
Auftreten infolge einer Palataliairung wegen der Vokalfärbnng recht
unwabrscbeinlich ist, wird es sich hier um ein jüngeres Lautgesetz
handeln, welches ftir die Beurtheilung der VerwandtschaftsyerhAttnisse
nicht in Betracht kommen würde.
Hflchst aufikUig ist endlich die Differenz in der Behandlung des
urslav, e zwischen Polnisch und Polabisch: dort Kntp.'ilatalisiruug, liier
Palatalisirung. Möglich ist es. dass auch das Toiabische einst in ge-
wissem Grade die ^'ntpalatalisirnng gekannt, dieselbe aber wieder rflck-
gftngig gemacht hat ^j, and dass dann erst die Palatalisimng eingetreten
t) Des aus dem Urslavlschefi bekannte Gesets, der Uebergsag TOn *o
stt V, kann sich recht wohl im Polabtscbeu wiederholt haben, der Zusammen-
fiel yonjq und ; wttrde gut dasn passen.
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Du gegenseitlgtt Verhlltiilai dt« tog. loduMhes Sprachen.
21
ii^ la bewMB«ii ist dies jedoch nicht. Wichtig ist, dass beide Laut-
gMetee Bpiter aiod als die Metatbeeia, wie die Behandlung dee nialaT.
ff aeigt.
Der Annahme des einstiirm Vorhandenseins einer polnisch-pelahi*
aeken {lechischen) Sprrxrhjrcnieinachaft kann ich hiernach nicht znstim-
men. Der Znsammenfall des el nnd o/, hl und W im Poiabisohen ist eine
£iippe^ an welcher diese Hypothese scheitern mnss. Dazu tritt dann
noch, nm vtm den llbrigen Verschiedenheiten abzusehen, die Differenz
in der Behandlnng des oislar. sr. Beide Eräcbeintingen sind älter als
die Entpalatalisirnng, erstere sogar ftlter als die Metathesis : diese hi
sber das Älteste Lantgeaetc, welches wir als dem Polnischen und Pola-
hisdieiB gemeinsam nachweisen kdnneii. Eine Spradi^^emeinschaft,
welche ans einer Einheit hervorgegangen ist nnd allmählich in Dialekte
zerfällt, in der aber gerade die ältesten Lantgesetse keine durchgehende
Gültigkeit haben, ist undenkbar.
Anf der anderen Seite sind die Lautgesetze, auf welche man die
Znsammengehörigkeit des rülni>'chen und Polabischen gründen könnte,
durchaus nicht auf diese beiden Sprachen beschränkt. Mit vielleicht
einer Ausnahme linden sie sich in Dialekten des benachbarten Nieder-
^firhtschcn, besonders in den ausgeHtorbencn Mundarten Jakubicas und
Mefrisers wieder: will man das Nicdi isurbische nicht auch in die lechi-
sche Sprachgemeinschaft aufnehmen, so muss man ihr Auftreten hier
nach J. Schmidt's Wellentheorie erklären. In derselben Weise könueu
aber auch die l'ebereinstimmungen zwischen dem Polnischen nnd Pola-
biächen erkl:irt werden. Handelt es sich um Wellen, so wird es ver-
standlich, dass der Verachiedenheit in den älteren Lautgesetzen uiue
Gleichheit in den jüngeren zur Seite steht. woUtc man nur die Staram-
baumtheorie anwenden und eine längere Zeit hindurcli ununterbrochene
Spracbgemetuschaft aunehmeOi so bliebe diese Erscheinung schlechthin
unerklärlich.
Meine Ansicht geht also dahin, dass wir in dem jinrdlicben Theil
des Westslavischen (von der Stellung des Öechischen und Siovakischen
sehe ich hier ab) drei selbständige Sprachen zu erkennen haben : das
Sorbische, das Polnische und das Polabische. Die zwischen diesen
Sprachen auftretenden Uebereinstimmungou können nirgends die Ali-
stammung zweier derselben von einer gemeinsamen Oriindspracho bo-
grUnden, ihre Erklärung hat nach der Wellentheorie zu erfol;?eu.
Ich habe zur Untersuchuug nur die Laullebre herougezugeu, da
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22 Lorenti,
von einer Verglcichung der Formenlehre (so weit wir überhaupt von
einer Keuntnis3 der FormenleLro des Polabischen sprechen können)
nicht viel' zu erwarten ist. Eine solche wflrde nur dann Worth haben,
wenn die ungefähre Zeit des Eintretens vnn Neubildungen — nur diese
können zur Festlegung der Yerwaiidtscli;iftsverhältnisse in Betracht
kommen — zu bestimmen wäre, daran i.st aber beim FolabLichen gar
nicht zu denken. Gemeinsame Neuerungen, welche anch ohne Bestim-
mung der Eütstehungszeit, allein durcii ihre blosse Eigenart einen Zn-
samnienhang beider Sprachen nicht abweisen liessen, haben Polnisch
und Polabiscb aber nicht.
II. Das Kahcliubisühe.
A. Die StoUnng dM Xaichiibisclieii.
Seiner geograpbisohoi Lage nich tteht das Kaselmbuohe swiBobeo
dem Pobisehen und Polabisehen und awar ist es dem enteren nnmittel-
bar benacbbart, von letaterem jedoeh dareb eine Streeke von Aber
400km getrennt, welebe nisprOngliob dem slaviachen Spiacbgebiet an-
geh9rte> seit Jahrbnnderten aber sebon dnreh das Dentscke erobert ist.
Fflr suna spraeliliebe Stellung kämmen bier von vorne hwein drei
UOgliebkeiten In Betracht : es kann entweder ein rein polnischer Dia-
lekt sein oder ein Dialekt der Sprache, an weldier wir das Polabisdie
zn reebnen haben, oder endlich der letzte Rest einer Spraobe, weleber
eine selbständige Stellung neben dem Polnischen nnd Polabiscben sn^
zuweisen ist. Hieranfbin werden wir die im Ekasebnbisoben anflretenp-
den Erse ht ! iinngen zu prüfen haben.
1. Die Spaltung der urslav. Vokale in Lftnge und Kürze.
Jeder nrslaviscbe Vokal bat im Kaschublschen zwei Äblautsstnfen,
eine, welche auf einer ursprfiDglicben Länge, und eine, welche auf einer
nrsprttnglieben Kürze bemht. Die einzelnen Ablautsreihen sind :
1 . a : 6 = urslav. a, e, h b \mr tr, z. B. baöa : bdbkoy n^'ara :
mj'ih'kaf tdrg : tarffu, cdrny : carriejH.
1] Kasehubiacbe WtfrtOT, bei denen es nicht auf die Form ebies bestimm-
ten Dialekts ankommt, gebe ich in Bamiürs Transskription, nur wende leb
für die von ihm niclit liozflc'.ni ten lanjren i xu\d u die Zeichen i an. Den
Heisternester Dialekt ^n bc i h in Dronisch's Schreibung, ebenso die übrigen
von ihm bearbeiteten Dialukie, für das Slovinziscbe, Kabatkische und Leba-
kaschnbiaehe venrende ieh ans typographischen Gritaden Hikkola^s Trans-
skriptloa mit gewissen Hodlficinmgen.
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Das gegeasaitigo YerhiUtiilu der sog. leoUseben Spnehen.
23
3. OfiBid^ nnlAT. « : <2dm, i^omt«, : boeffa, mjdd : n^otU,
4. » : i » oTsUv. t, y, ^ : püac : gtÄoc : ^Iba^'q^ visc : vistf.
5. e:i, y=s «nlav. y, f : tHmac : //-iiRa/Vj^, «ift : Mmc :
hyvajqy zlb : xebu.
6. ti : u =s anUv. tc : kitra.
7. e : ö = orslav. u, ^\lk^l: Übte : /«Ä/V?, dfüg : dUgu.
8. 4:9 = nnUv. : r(>6 : zqba^ girqda ; ^r^^d
Nach welchen Gesetzen die QaantititBdiflerenzen entotanden sind,
ist noch nicht bekannt. Dies wird am so sch^icriE^er zu finden seui,
als die einzelnen Dialekte bedeutend von einander abweichen. Bewm-'
ders eigenthfimlich sind die Ablautserseheiniuigen im Slovinziaelien,
welches in vielen Fällen ablautende Stämme starren Stämmen anderer
Dialekte gegenflberstellt, z. B. gvjä^zdä : gtjazdbu^ aber Heist, gvözda :
gcCzdoj slov. dinlekt. goy^ra : guörä aber Heist, göra : göre, slov. dialekt.
rekä : riftj'i aber Heist. rSka l i'ici^ alov. dialekt. zdrihj'a : zdrirhßcä
aber Heist. zgi'iBo : zgrebica XL. a. m. Unter diesen Umständen gehe
ich auf die Frage nach den Bedingungen für das Auftreten von Länge
and Kflrze (dieselben sind ohne Zweifel im nrslavischen Accent zn
suchen) nicht weiter ein, sondern begnüge mich damit| das Vorhandeil-
Min der Qnantitfltsspaltung festzustellen.
Oben haben wir gesehen, dass aiicli das Polnische Quantitäts-
differenzen besessen hat, während sie im I'olabischen nicht mit voller
Sicherheit naclizuweisen sind. Die Vertheilung von T.nn^e und Kürze
im Polnischen ist, voti Kinzelheiten abgesehen, der im Kaschubisf hon
ziemlich gleich. Die grüsäto Vorsehiedenheit findet sicii bei d»*n a- und
( Verben, wo das Raschubiache häufig der Kürze im Inf niul hup. in
den übrigen Formen die T^änge gegenflberstellt, während das i^olniache
in allen Formen dieselbe Quautitiitsstufe hat. Vielleicht weisen aber
Doppelbildungen wie .^lahur ^ir/iac, t(i:i/r fpitjö, s^qptc sk*^pic auf ein
dem kascbubischcn ähnliches Ablautsverhältniss hin, auch das Neben-
einander von yiddnur u itdnqc ist vielleicht aus einem Ablaut wie dem
in slov. kläyisknöytc kld^sknq : klaskni zu erklären.
<; D:izu komuit dann noch dn Ablant bei onlav. ^l d, welcher sich hiiofig
nur in der Acct ntcjnalität bemerkbar m.ieht. z B. slov. p<ruJiär : pfrnrq,
ch tin : eh'^na. Das Kabatktscbe bat hier : an: ^aa^cäc : jia'ücq, cil ^n:
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24
F. Lorents,
Eine en^re Znaammeugeh risrkeit von Polnisch und Kaschubisch zu
beweisen, ist diese tJebereiustiiuiiuing jedoch nicht geeignet. Wenn
wir im Sloviuzisclien und Kabatl<:i3chen) Ablautstypen wie ira'^va :
Instr. travu^t^ , dzerä : instr. dzerö^^ oder im ganzen Nordkaschnbischen
mwgq : nidzes finden, werden wir sofort an Sech, trdva : (ravon, dira :
dci'oUy mohu : muze'a erinnert, während ein ^\ovmz. zd'rcbj(i zd'ri<:Jijica
merkwürdig an serb. zdrijeie zdrehela anklingt. Es drängt .sich hier
der Gedanke auf, dass diese quantitative Spaltung schon in die gemein-
sam westslaviache , vielleicht jrar in die urslavisclie Zeit hineinragt:
etwas spccifiscb poluiach-kaa.caubischej» ist sie gewiss nicht.
Aul (Trtind der Qnantitätsvtirächiebnn^en erklären sich nun lueh-
rere der von lliuuult biuwiuk S. XXXllÜ. augefillirten Verächiedenlieiteu
zwischen Pulniäch und Kiiscliubisch:
1. Der Uebergang von urslav. u c vor / in kasch. c 'e (Kamult 3. 4.),
ea ist nnr das lange a a, sonstiges 6 '6, welches diesen Lautwandel
durchgemacht hat. In vielen Dialekten, dem Orosa-Garder Dialekt des
Bloidnsischen, dem Ejibatkischcn, Bylakischon und Sttdkascbttbischen,
«Dtencheiden sieh i vnd 6 nicht, der Lautwandel ist also nielii einge-
treten, das SloTinsisehe mit Anwahme des Oross-Garder Dialekts hat 6
mir vor tautosyllabisebem ^ in ä (hier 6ü gesprochen) umgewandelt, die
von Ramoit und Cc>f nowa dargestellten aneh vor heteroayUabisehem.
2. Der üebergang von nidav* -enh in -in gegenflber dem von -w»ft
in -eh (Bamott Nr. 1 7) ist dnreh die Hittelstafe -en gegangen, welebes in ^
betonter Stellnng gejbliebeni), in unbetonter so -tf» dJ.Hn geworden ist.
Andere Dialekte, woin das SlovinaiBehe gehOrt, haben nnr bier wird
unbetontes -Sil nioht in -M, sondern tdrandir in -vA flbergegangen Min.
Unter Nr. 18 führt Bamnlt aneb kam^ n. b. w. an: das t wird bier
t) FUr Ramnh's dHim erwartet man MM vgl. slov. dräJ^ was viel-
leicht aach dafür einzusetzen ist. Die Darstellung der «-Laute, besonders die
Scheidung von und e. ist einer der gcliwächsteu Punkte des Slowuik. Aller-
dings kenne ich den darin behandelten Dialekt uieht aus eigouerAuachauung,
ieh kann mir aber nicht denken, dass Würter, welche in den pommerschen,
dem Heistemester nnd den sttdlieh von Karthans gesproebenen Dbleirtem ein
ge8chlo8souL-8 (' haben, in dem zwischen den genannten liegenden Dialekt
von Ramnlt's Slownik ein offenes e haben sollten und umgrckehi t, dies niUsste
aber. wennRamuh'B An«;;aben iiher e und e stimrateo, sehr häutig derl:"Hll sein,
Z. B. bßyac, hJiUc, bjezcc, h'rrijirrij^ cesöf, dievjq, ^M, j'hc, j'tiory, lezq, mjes/i,
tHfit<üf ndekae, preii, precny, phänt/, hcka, reka, aec, aledny, ale^, sthbro^
n.s.w. DauMsh kann man auf Bamott's »'Lante gar nichts geben.
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Daa gegeDsöiüge Verhäituisij der sog. lechischen Sprachen. 1 «Hftö IX , c f
au3 dem Kom.-Akk. Ä;amM it&mmen , in den mir bekannten L aIckten i
kommt jedoch nui.kamjena vor. Ebenso ist das -t des Kompar; tiv^^K^A, > ' . 1
Adverbien (RamnltNr. 1&} an» -ej herzuleiten, das Slovinzii ^«dia ^ '
Kabathisehe haben jedoeh nnr -i,
3. Der Uebergang dea nrsIaT. t lUMsli e^lsziii-fim weetpieosai-
sehen KaaehabiBch aneh naeh c 5 (Ramvlt Kr. 21), dM unlav. ti nach
tdllnritiiic^, im westpreoanseben Kaadhnbiech aneb steh c
(Bamvlt Nr. 27), des vjsUt. f nach p b vm tä sn^ r (BamiittN.29)
in einen e-Lant, wdeher im Slovimdsehen nnd einem Tbeil dee Eabat-
kieeheo als offenes palatales ä und ü, in einem andern Theil des Kabat-
Uiebon als gesoblossenes gnttnndes in den mir bekannten west-
prenssisohen Dialekten als gesehlossenes ^ttaral^palatales er aoftritt.
Nash Bamntt sind nnr i nnd y in ^ znsammengeislleii, ti soll an 0 ge-
worden sdn, doob ist dies jedenfalls ein Inthnm. Dieser Lantwasdel
bat nur die knnen iuy betroffiui.
4. Naeh Bamolt Nr. 22 soU t im Pitt auf -t/ naeh Labialen, n and
jtüje geworden aeia, wihrend naeh harten Konsonanten ^ei entstan-
den ist. In den mir bekannten Dialekten ist mir eine derartige £nt-
wieklnng nioht begegnet. Am niehsten atehtRamntts Angaben das Süd-
kaaehnbisehe: hier smd -tV -t? an -'H^ geworden, ebenso steht S ^
in den flbrigen Fonnen mit ^, im Plar.Mask. heisst es dagegen -VitiF.
Das Blovinsisehe hat ni "'ü in '^l •'e/ gewandelt (entspre^end aneh -»/
-W in -d)f/ -^ff^, vor heterosyllabisehem 4 hat es aber ä bexw. ä nnd >.
Das Kabatkisehe hat in anbetonter SteUnng -9^ -4^, in betonter -tf^ -ty ,
Tor heterosyllsbiieiiem i hat es ä beiw. ä und V. Der Heistemester
Dialekt hat -i^ -Vf sonst ä Das filr t auftretende slovinz. kabatk. e
e ist ans langem t durah den Elnflnss des / entstanden, das sfldkaseh. e
Icann nnr auf knisra t znrttekgeftlhrt werden, dass hier aneh Wiehes i*
an 'S geworden ist, ist durch das 4 bewirkt *}.
In allen diesen Fällen handelt es sich nm Lautwandlungen, welche
erst in verh<nissmässig sp&ter Zeit eingetreten sind, fttr die Benrthei-
lung der Stellung des Kasehubiseben können dieselben nieht in Jtotraebt
koflunen.
2. Die Entpalatalisirnng.
a, UrslaT.
Das ursluT. S ist im Kasohnbiaohen ebenso wie im Polnisohen und
*) Genau entapreebend heisst es hier aueb gfStia Bam. piia.
r
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F. LorentSi
Polabischen vor einem nichtpalataleu \ der folgenden Silbe entpa-
latalisirt, riurh hier haben dem »'• folgende Gutturale und Labiale die
EntpalatalisiruDg gehindert. Das entpalatalisirte e tritt auch hier als
weicher «-Laut auf, das palatal gebliebene ist mit dem uralav. e zu-
sammengefalli n , z. B. nrslav. *hredb\ slovinz. kabatk. hräut hr'adä
Kam. hröd liraAe Heist. hrM. sfldkasch. hrH bnidü^ urslav. *6e7&;
&\ov.bjui/h kabatk. bjüuü Kam. hjrhj Heist, b uh südkasch. hjo^i^ urslav.
*cera : slov. kabatk. vjürti Ram. cjai a Heist, räro, urslav. *begnqth
*begih: slov. bj'iconTiuc bjkk kabatk. bfn-gtionc bjeky^ Ram. hjegnoc
Heist, bogngc b'ek südkasch. bjegnoc hji k urslav. *chlcbi>: slov. kabatk.
yiJ^p xU?bä Ram. xlvh Heist, xlßp x^ria südkasch. %lcp ylcba^ urslav.
*8treliih: slov. strieUc strelq kabatk. i>tHQlyc strelq Ram. ,strcl('c
Heist, strelec strßlö südkasch. t>f/ r/ef\ vorkasch. */)cA/J (urslav. *blh«e] :
slov. kabatk. pyJ'C Heist. /)ylr südkasch. pyjf.
Die i^bereiiistimuiuug zwischen Polnisch und Kaschubisch geht so-
weit, daas die Wörter, welche im Polnischen das urslav. e vor harten
Konsonanten durch V, nicht durch a vertreten sein lassen, auch im
Kaschubischen e haben: urslav. *bada: poln. bieda slov. bjedä kueh.
bjeda, urslav. *b^sh: poln. biSs kaaeh. bjes^ uralav. *eisar/b: poln.
Caan 8lOT> ehof (Banratfs eeg^ i»t wohl ni^t riehtig, dann Heist.
cü&f sUdkaseh cüo^ kun wohl m *eet6f', aber nieht aus *ce9öf er-
Utrt weiden), nisUv. *kabita: poln. kohieia sloT. iobjvta, daaa noeli
bIot. dzirä itnlaT. *dim. Soweit mir bekannt ist, iat diese Unregel-
miggigkeit noch niebt erklirt Ich glaube, daas wir swei unUTiBobo
e-Lante ancnnehmen babeo, einen offeneren, ans idg. 9 entstandeui nnd
einen geschlosseneren ans idg. ai 0%, Der offenere d^Lant bt im Pol«
niMb-Kasehnbisehen flberall der Bntpalatalisimng erlegen, der ge-
schlossenere dagegen nnr in geschlossener Silbe nnd, wenn er knrs
war, in offener, als Länge ist er jedoch in offener Silbe geblieben.
Widerspruch wflrde, soviel icb sehe, nnr das Iterativ 'Vjadae -vj6dajq
erheben, aber hier ist der Ablant eine Nenerong, ursprllngUch hatten
alle Formen Vf, wie das slov. "t^fadq seigi
Dasselbe i möchte ich auch für die Iterative wie -eierad -dzieraö
-mierud n. s. w. annehmen, welcbe m. E. anf nrslav. *'ieratb *'<iSrait,
nicht anf *'(irath *'dirath snntckznfnhien sind. Die «^Formen wflrden
dann als seknndAre Abianisformen sn den t-Formen an£cnfassen sein«
Die ganse e-Frage bedarf einer eingehenden Untersncbnng, doch wflrde
dieselbe hier sn weit Albren.
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Das g^easeitige YerUUtiuss der aog. lechiaohen Spmolieo.
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Aus dem Polal isrhen aiad sichere I>tlp<:^e für das in einer offenen
Silbe stehende gcsi bli»>siüDere c nicht überliefert. Das einzige vielleicht
in Betracht kommende Wort ist ddra [daara 8. ddra J. P. dnrtmp .1.
(/(ire J. P,), das man aus ursKiv. *dt'nf herleiten kann, doch kann man
auch an das russ. dtipa denken. Faüa uVira aus urslav. *dira entstan-
den 'iBtf hat es dem slov. dzerii entsprechend einen palataien Vokal, wie
das beständige Fehlen der l'^rweichuug zeigt.
b. ürslav. c und er.
Das nrslav. e und er ist wie im l^olnischen durch nachfolgende
nichtpalatale Vokale entpalutalisirt worden, eiue Palataliaation wie das
Polabische kennt das Kaschubische nicht. Das eutpalatalisirte p ist auch
hier zu 'o geworden z. B. nrslav. *mcdh: slov. mjöut mj'uöäü kabatk.
injunt mjüodü lian). mjhd mjodc lleist. t'/iöt fiiöde Stldkasch. mjht
mjodü, urslav. *bhccla: slov. pschnla kabatk. /;ici)o^« "Rsim. phl ola
sfldkascb. y>i'' o«r/, urslav. *jL:zcro slov. kiihaiV. fiez<)r6 l^sm. jezoro
Heist. jozorOj urslav. *berzhka: slov. kabatk. brü>ph(i Kam. b/ uzAu
Heist, bfoska sfldkasch. brhska, dagegen: urslav. *iet/h: &lov. Uk
Ufigta kabatk. lekx U^gtj^i Heist. Itk lepla, urslav. *nebo: slov. nicbö
kabatk. i^b^o Ram. nebce Heist, mbue^ urslav. *sesih\ slov. kabatk.
H§te Barn, iue^ nnlav. ^boiei il07. hkoiä kabatk b^ii^zii Ram. bwze
Hoisf. huSze, nnUr. *berg^: 8l07. bHli biicgü kabatk. Uäkx brif:gü
Baal, hreg Hdtt. H^ik hreguy^ nralav. *der90i slov. dn^^vd kabaflc.
dH9^ Barn, dfewte.
Beaonden an beaekten iaC, daaa nrslav. *p0rdb *pergb im Kaaeka-
luaekan dem Pobüsaken eotapieokend dnreb p^ed pfez bew. prdd pfH
▼eitreten aind, io Heiatenieat kommt daneben aneb prö9 vor.
c. Urlar. el.
Wir haben oben geaehen, daaa im Polabiaeken daa nrslav. el alltfe-
main mit dem nralav. o/ snaammeDgefSrilen ist. Daaaelbe iat anm Theil
anek im Kaaehnbiaohen geaoheben. Im Blovinaiaeben finden wir
poln. mUho^ mÜffe poln. mlecgf mliioc poln. mlec^ plhoc poln. pUc^
pUii^ä poln. pJewiff im Ejilwikiacken md^^d, "i*^!
p^vUf im Lebakaaeknbiaoben irmoc, püfte\ Im Heiatemeater Dialelct
mlöCf ploc, im Sfldkaaebnbiaeben mffoc, pffoe. Daneben hat aber daa
Siovinsiaehe mlMß poln. mUcz und eUge poln. wkc^ daa KabatUaeke
ebenfiüla mleb and viifte^ daa Lebakaaehnbiaohe tniik^, ndUf pUfüä,
vl^ffCf der Heiatemeater Dialekt nMu9^ pHvä, vUc^ daa Sttdkaaekn*
biaeke mUkm, mUc^ pUve^ vlec. Bamntt kennt in aeinem Stownik nnr
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F. Lorcutz,
die //?-Foraen, so^ar das auf dem ganzen Gebiete in der Form mfoc
verbreitete urlav. "^mvlib giebt er in der i uim mler. Wahrscheinlich
ist dies nUec nnricLtig, ich glaube, dass KamuH dasselbe von jemandem
erhalten hat, welcher »fciü< sein wollte und deshalb polnische Formen
in sein Kaschnbisoh mischte, wus mau in Westprenssen sehr häufig be-
obachten kann. Das Vorkommen der /o-Formen im Kaschnbischen
beweist klar und dentlich, dass Uaa itrslav. cl liier einst ebenso wie im
Polabisclien zu of geworden ist, dass daneben überall mehr oder weniger
fe-Foruien auftreten, ist dem Eiiuinss des l'uluischen zuzuriciireibcn —
hat doeh die g.mze Gegend, in der wir Leute noch die kaschubische
Sprache antretfeu, theils längere, theils kürzere Zeit unter polnischer
Uerrscbaft gestanden uud ist die Kirchensprachö Überali das rolniache
gewesen. Sehr bezeichnend ist, dass westlich von der Leba die ^o-For-
men, östlich die /e-Fomen flberwiegen: bis an die Leba reichte die
Lehnshoheit des polnischen Betehs.
d. üisUt. f.
Nach Mlkkola Betonung und Quantitlt S. 4 ff. ist das malav. im
KMe]iiil»!ielie& vor einer »harten« Silbe dmreli '<h räier »wei-
chen« dorch t V vertreten. Wenn da» Lantgeaeta in dieser Form
an fassen bt| so kOnnte es sieh nur am ^e FalataUiirang handeln, dar
gegen erheben ^h aber sehwere Bedenken.
Bei ^er I^talisatlon mflsste man vor einer »harten« Silbe dnreh-
gehendfl die Nasalvokale erwarten. Wenn ieh nnn aneh gern aogestehen
wiU, dasa Filie wie ztb zSbu sibn^e dnreh Anlehnong an zebAti, <^o
cifftdQc an eignes, phg pregia an pric prezes, prlscga beaw. pf4$iga
an pf'itic pi^&ngM erldirt werden kffnnen — der Inf. slov. Süwy^f
ans nralav. *3^nqib boKW. *9^ib moss sogar dnreh eine aolehe
Anlehnong an Miäi erklärt werden — , es hieben doch noeh FftUe
flbrig, wo die Annahme einer sollen Anlehnong schwer, Ja
fast geradean unmöglich ist Was soll man mit tnüSt, ^e^ i^elmae^
JattHb jastfiha anfangen? Fflr mtVdi müka kdnnte man eine Anleh-<
nnng nor in mikn^ pukneS finden, was zecht onwahiaeheinfieh ist, bei
^ek ^SkcBPOö mllsste man an denken, aneh die« ist gerade nicht
wahrscheinlich, ttajatiftb jotAHha finde sich ein lantgesetslich eat*
In der Darsteliung dieses Lautes schwankt Ramalt, bald schreibt er
baldtffbUweilen (s.B.in pfe^ono pre^oiw) kommen beide vor. Nadi meiner
Kenntaisa des Kaechobisehen ist das allein richtige.
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Das gegenseitige Yerbältniss der sog. lechiscbea SprocboD.
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wickeltes e nur in dem Adjektiv jastrebi. AllcrdingH steht dem letz-
tem das "poXu. jastrz<ih jastrz(;bia zur Seite und es wäi'e Dicht ganz un-
möglich , da3ä auch für das Easchubische nrsprüDglich der y-8tamm
anzusetzen ist. Denn wenn auch der Heisternester Dialekt in acinem
nödvöp's dröps die Erweichung des Labials im Auslaut erhalten hat,
lantj^esetzlich ist dies nicht, wie die flbrigen Dialekte zeigen. Es könnte
also das stammauslÄUteiule o im Nom. 8ing. in h übergegangen und
von hier aus in die andern Kasus verschleppt sein, aufTalütr bliebe aber
launer, dass jasthb in keinem Dialekt eine Spur des b' aufweist.
In allen den Ausnahmen, welche sich nach Mikkolas Gesetz er-
geben, folgt auf den Nasalvokal ein Guttural oder Labial. Dies muss
am 80 mehr auffallen, als es kein einziges Wort gibt, wo das urslav.
vor eineoi nicht erweichten Dental durch den t-Vokal yortreten ist
Hier gebt di« Erhaltung des nraprünglichen Zofttands soweit, dan selbst
innerhalb desselben Paradigmas keine Ansgleichnng eingetreten ist, wie
pfqdq: pre^ei, trqsq'. ^^mI, vj'qzq: m'zei, kRe klqti , vzic
9tSci: vzqfi, pio picd : pj(fii n. 8. w. seigen, dass daneben aneh tH*q
u. dgl. voifcommt, beweist niehts, da es sieh hier nm sehr jnnge, einseldiar
lektlsehe Ansgleichnngen handelt. Dem gegenüber seigen die Gnttnral-
stimme (vergleichbare Labialstlmme gibt es nicht) llberall die Ans-
gleichnng : pregq : prezehy Heist, presego : pfS$i^. Ebenso ist es bei
den Iterativen: es heisst -pfadac, -trqsac, vjqzac^ aber -segac, -rijac,
Andererseits gibt es aber aneh eine AnsaUWOrter, welche bei der
Annahme, dass Tor Ontturalen nnd Labialen das nrslav. « dnrch t-
Vokale Tertreten istj nicht sn erklftren sind. Hierher gehören s. B.
hr^eacy sb6c^^ iqbcei'ict Iqbrac, pjqkny n. a. , denen sich dann
einige andere ansehliessen, in welchen das f vor einer nrsprflnglieh
•wiiehen« Silbe steht, s. B. k$q^ ktqxee^ cqikm, pamjqe n. a. Fftr
(neben dem übrigens Pobtooki in seinem Stownik das sn erwar-
tende ktuk anfUirt) kttß4c meint ICkkela, dass hier entweder die Er-
hirtnng des dz i früher erfolgt sei, als der Übergang von f m i tf, oder
dass es sieh nm dne Dissimilation der beiden weichen Konsonanten (i
nnd di beiw. I') handett. Fflr beide Annahmen genügt es aber, anf
') Weshalb schreibt Karault fllr das aus uralav. (■ eulBtandene tjt, z. B.
fjve^ mj$e, während er soast das weiche t durch * gibt, z. B. bic? Eiue Yer-
BflUedenheit In der Erweiehmig ist nicht vorhanden, i » f ist vollstindig mit
• t snsammengefiillen.
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F. Lorants,
9iieA^} MB *i^hnh hinznweiMB, am die ÜnhalflMrkeit dflnelboa sa
seigen.
Di6M gtnie Frage scheiiit mir keine Ton denen wn sein, welehe
man aof dem gewOhnlioben Wege ^ Anftaehen des LantgesetieB und
EdkUmng der Amnalimen « IQsen kann. Denn die Ansnalunen, weloke
sielii sei es dass man an eine Palatalisining, sei ee dass man an «ine
Entpaiataliaimng denkt, ergeben, sind selileehthin nneikürbar. Um kier
das Biehtige zu finden, mttssen wir einen Bliek werfen anf die lokale
Verbreitung dieser Ersebeinang.
Im gansen Nordicasehnblseben, alldliob etwa bis Karthans, mit
ESnsoklnss der pommeraehen Diaiekte, stimmt die Verbreitnag des i e
% t Eiemlioh mit dem in Ramnlts Slownik niedergeleglen Diaieki Uber-
ein. In Einaellieiten finden sich allerdings Abweiohimgen, so steht z. B*
dem Heist* pi'^öcqc im Slovinzischen pß^cic gegenüber, doch sind diese
▼OD geringer Bedeutung. Nur im Osten, im Diaiekt der OxliAfterKlmpe,
ist das o 'q stärker verbreitet: es heisst hier tzt{c, ph{sc^ ih{sc^ dane-
ben aber noch vici u. a. Wie gross hier die Verbreitung der »-Laate
noch ist, kann ich nicht angeben, da ich diesen Dialekt nur ans Bro>
nisch' Schriften iLenoe. Sfldlich von Karthaus wird die Zahl der Wörter
mit « f(ir c noch geringer: in dem von Bisknpslu besohriebenen Brod^
nitzer Dialekt kommen nur noch j'ihnen^ zaj'ic zajc^ sygac^ cygnonc
vor, die Dialekte des sfidliohen Theils des Karthäuser und die des Be-
i^ter Kreises kennen nur noch 'q 'q, ebenso wird es auch in den übrigen
slldkaschubischen Mundarten sein. In einigen Ortsnamen ist aber anch
in diesen Gegenden urslav. durch t e vertreten : Peeleceno (so wurde
mir der Name angegeben, Ramult gibt Ptrlah'no) >PollensGhin< (Kr.
Karthaus), Maleceno >Mallentin« ^Kr. Danziger IIHhe), Jastrehje >Kö-
uigsdorf< (Kr. Bereut), Grmica (so bei Cejuowa, Ramult gibt Uieminc
|)olu. (JrzmienieCf aber K^trzjÄsiu poln. Grzmiqca] »Gramen^« (Kr.
Bütow).
Wir sehen also, dass im Norden das urslav. c in zahlreichon Fällon
durch einen i-Vokal vertreten i>5t, d^n^,?- dann Dialekte folgen iiiul zwar
in der Richtung nuch U-tcn und Süden, in denen die Vertretung durch
Nasaivokaie iiäufiger wird, bis endlich im Sttden sich nur noch Naaal-
>) Woher hat Mikkol« sein «iiffii Betonung und Quantität S. 6 P Es gibt
einen Oetu Plor. v^n, der nach einem (verlorenen?) *ilafi|;lfi gesohaiTen sein
mnss, ein Nom. Sing. «<£o/< existirt nicht, wKre anoh gana uam^lleh, diesw
Kasns heisst überali «t£«i<.
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Das gegenseitige VerhiUtniBB der aog- lechiscben SprachtiQ.
31
▼okmle finden. Wenn wir «ine genaaen Kenntoba der elaiebien kasohn-
biiebea Dialekte UttteB, so wOrd« vir ohne Zweifel dae in der Bieb-
toag TOD Norden naek fiflden nnd ▼oo Westen naeb Osten erfolgende
Znrilekweieben der »«Vokale ond Vordringen der Nasalvokale seiiirfer
beobaebten kOaneo. Dass aooh die sftdlieben Dialekte einst die Vertre-
tang des f dnreb t'-Tolcale gekannt baben, gebt ans der Erlialtung dieses
Lantwandels in den aogefllbrton Ortsnamen bervor.
Ans allem diesen glaube icb den Beblnss sieben an kSnnen, dass
die eebtkasebnlHflcbe Vertretong des nislav. ^ vor weieben Konsonanten,
Onttnralea nnd Labialen ein t-Vokal, vor karten Dentalen nnd bartem
1^) ein KasalTokal ist. Dass neben nnd an Stelle der «-Vokale Öfters
XasalTokale auftreten, ist dem Einfluss des benaebbarten Polnisefaen
sunaebreiben: ein Lantgesete dafilr ist niebt vorbanden. Diesen Ein-
floss des Polniseben in allen Eincelbeiten festeostetleni Ist fOx den Augen-
blieb wenigstens unmöglieb, daftlr ist unsere Kenntniss sowobl des Ka-
aobnbisoben wie der benaobbarten polniseben Dialekte, die ja in erster
Lbüe in Betraebt konunen rnttssteui viel au gering. Hanebes Wort» das
uns bisber nur aas dem Kaaebnbbeben bekannt ist, welehes vielleiebt
aneb nur in einem Tbeil desselben noeb existirt, kann in diesen polni-
seben Dialekten noeb Torhsnden sein oder wenigstes vor einiger Zeit
noeb Torbaaden gewesen sein, bier Binselbeiten erkllren sn wollen,
wire ftnebtlose MAbe.
IHe doppelte Vertretuog des urslav. im Kaaobubischen stimmt,
Ton einem unten ooch zu besprechenden Punkte abgesehen, in ibrer
Vertheilnng genau mit der im Polabischen ttberein. Man kann sich da-
ber nicht dem Gedanken entziehen, dass das polab. '(/ und die Ka.scbti-
bischen Nasalvokale cinerseitä. das polab. q nnd die kaachubisehen t-
Vokale andererseits auf dieselben Grundformen zurflckzuf Obren sind.
Wie Hikkola ohne Zweifel mitBeebt annimmt, ist von einem Laat-
wortb 4 ffli' nrslay. f auszugehen. Darob die Entpalatalisirung
ging dies ^ in V; Aber, welches im Polabischen ttberall, im Kascbubischen
nnr als Länge zu g wurde, sonst aber blieb. Das nichtentpalataiisirte
q wnrdo im Polabischen zu ft , Im Kascbubischen ging es flber ^ nnd f
in einen r^en t- Vokal flber. Von den Zwisebenstufen ^ und f sind uns
Die Gruppe NasalTokal 4- ^iat im Stovinslscben nnd Bybikiaehen au
-dn-an- bzw. -eti- geworden, die Übrigen Dialekte haben, soweit sie mir
bekannt tind, dieselbe unverändert erhalten.
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32
F. Lorentx,
noch einig« Reste erlialten. Die Ortonemeo bIot. Bficänd nnd Esäeänö
iMten in der dentaelMn Pom Benzin und Klenzm, ebenao mflSBte
man ftr ^ixow, welclias etymologisch mit nrsUT. *j^ett tuA^/Uee
CTwmmenlitogt, Tgl. des dasn gehörige Pktezewo so piakae, eis
kasehnbische Form *Jiceiwm erwarten: in dem en dieser Kamen ist die
Voratnie ^ des heutigen t-Vokals erhalten. Die Vorstufe f findet sieh in
dem Namen DzmedUsty wofttr Ramnlt als heutige kasehubisehe Form
Dzqeele gibt, efymologiseh gehdrt es aber su ^^cdl uzbIut. *d^Uh,
VieUeieht ist aber dies f auch nooh in kasehubisehen WOrtem erhalten.
Die Zahlwörter urslav. *p^^ *de9^ *des^ih erseheinen
Iwkanntlieh im Kasehubiseben nls pine ^mne ^umc und slov. kabatk.
iatme. Ramnlt gibt p\e ^svie ^««ir, doch ist mir das f leeht fraglieh,
wie ich flberhanpt an dem Vorhandensein andeier Nasalvokale als 9i
und eines aus q entstandenen dialektischen i| ausser TOr Nasalen xweifle.
Mikkola meinte dsss in diesen Wörtern Kompromissbildungen ans
*jn4! *^99ic *^fstic nnd pj'qü ^tjqü ^esgü vorliegen. Ich kann mir
das Aufkommen von derartigen Kompromissbildungen nicht recht ▼or^
stellen, dass nur die Kasalirnng flbertrageu wird, ist doch ein sonst
nicht au belegender Vorging >). M. B. ist Tiehnehr das kaseh. in die
lantgesetzliche Fortsetzung des urslav. ^ in unbetonter, vielleicht auch
nur in nachtoniger Silbe. Kasoh. ^eoinc ^esinc nnd siov. kabatk.
taäinc betonen in keiner Form, weder im Urslavisehen noch im Kar
schubischeo, das ^ , in ihnen wire also das in lautgesetslich, das von
Iiier aus auch anf pine übertragen sein mfisste. Alle sonst vorkommen«
den Wörter, in denen nrslav. durch einen t-Vokal vertreten ist, haben
Formen, in denen dieser betont ist, würden also dem Gesetz nicht wi-
dersprechen. Dass ein volles in an die Stelle des ( getreten ist, mttsste
anf einer späteren Entwicklung beruhen.
Im Aü l;uit ist das urslav. ^ im Kasehubiseben durch 'q vertreten.
Hierin nnler&oheidet sich dasselbe von dem Polabiscben, nel»en dessen
(f wir kasch. e Y zu erwarten haben. Dass wir es hier mit einer princi-
piell verschiedenen Behandlung des ^ in beiden Sprachen zu tbnn haben,
darf aber nicht behauptet werden. Beide Laute, polab. (f und kasch. V,
können sehr wohl aus derselben Grundform entstanden sein, dass nicht
1) 81ov* kabitk. iinne muse Hikkola als AnaloglebUduBff auffassen;
dasselbe ist anoh für nothwendig, da dem poln. 4t{0tifi kaseh. *^esSc
entsprechen mUsste und dies durch Verquickaog mit ^»fR nur *^^nimc kitte
ergeben kOnnen.
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Dm mtBMitigo YerfaältoiM der sog. lecbiKfaen Sprachen.
e T entstanden ist, ist kein Beweis dagegen: die Stellung eines Lauts Utt
Aoalaut bewirkt häutig eine andere Entwickinng als im Inlaut').
Oben haben wir gesehen, dass das präjotiite f/ mit dem urslav. ^
im PolabiscLen zusammengefallen ist. Ob dasselbe auch im Kaachubi-
schen geschehen ist, ist schwer zu bestimmen. Es kommt alles darauf
an. was för eine Grundform dem poln. pajuk kasch. pajk pol ab. poj'qk
zu Grunde 7,\\ legen ist, *pajqh> oder *paj\'h,. Dies könnte nur durch
golcbe polnisehe Dialekte entschieden werden, welche, wie der (i[)p« l-
ner, die Scheidung von q und <? aufreclit erhalten haben, doch sind mir
die in Betracht kommenden Wörter unbekannt. Das Part, Pr?. Akt.,
welches sonst noch ftlr die kaachobiache Entwicklung des j'q in Betracht
kommt. n k innte, hat überall die Endung -^1, doch kann dies anf An-
lehnung an Formen wie i'ekum beruhen.
FQr die phonetische Entwicklung des urslav. j'q im Polabischen
(nnd vielleicht auch im Kaschnbischen) sind zwei Wege mOglich : ent-
weder i8ty<; d.i. phonetisch j</ zunächst durch Palatalisimng zu jö und
dies durch Aufgabe der Lippenrundang zu j"q geworden oder ilas ur-
slav. q d. i. o ist zuerst durch Aufgabe der Lippenmndung in q, welches
dann spftter mit dem aus ? entstandenen V/ zusammen wieder zu o ge-
worden ist , und düsa das sü entstandene Ja dann durch l'alatalisirung
in jq iiLcrgegangen. Welche von bcidüii Entwickiungaweisen vorzu-
ziehen ist, wage ich nicht zu entscheiden.
e. Urslav. h.
Das nrslav. 6 ist in den mir bekannten kasohnbischen Dialekten nur
durch e oder, nach den aeknndir har^ewordeneii Konsosanten, e ver-
treten. Daneben kommt eine palatalisirte Fom % vor %, B. in k6f0mo
maUn6iy dieiO findet ileli jedooh Wir vor ttntogylltbiielieiii ti im Inlanl^
im Andftnt entsprieht ihr ilor. 0 kueh. ^ s. B. iIot. dzkift Hfiiit dM.
Bamnlt gibt biswoUen «ooh entpalateliflifte Formen doi 1. B.
^onkf iagSi, kwgHk, Dn mir der von llim beoehriebene kaBobnUielie
Dialekt nieht am eigener Aniekenung bekmuit ist, habe ieb Aber dieie
Formen kein Uriheil, ellgemein verbleitet lind sie jedeniyie nieht
t UraUT. «r.
üeber die Vertretung von nralnT. hrtb (d. L m* vor karten Dentalen
•) Vgl. z. B. die Behandlung des kasch. n im Stohentiner Dialekt des
Siovinzischen: im Inlaut ist dasfielbc überall zu geworden, ebin.«o im
betonten Aaslaut, im unbetonten Auslaut ist es dagegen nasalirtes c», ge-
blieben.
liAfv Itr davteci« nSfltfU XXIT. 3
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F. Lorents,
und im EMohnbisolKD c^bt es drei AnsicliteD: Bandonin de ConTtoiuiy
mmntf due itrih in dort gefUirt bnbei wo fori enebeiiie^ ui et dureh
die polnieebe Kirebenspraehe beeinfliuet. Brflekner will in iari nnd
dort gleieb lantgeBeteliebe Niebkommen dee nnlaT- itrtb sehen. Mik-
koln endlleb bilt nnr iari flftr den lanigeeebliebea Vertreter det nnkv.
das daneben noiKretende eiari sei überall doreb Krensang von
tart nnd eiri ans nisUiT. /tH» entstanden.
Bandonin's Ansicht ist die richtige, wie das Sloviniisehe beweist.
10t Ansnabme Ton FSUen wie zamd^ shmä, wo dn 'ar wegen dos vor-
hergehenden Konsonanten nonri^lieh ist, ist Arf» liier ftberall dnrch
ciari ciärt vertreten, ein tart kommt überhaupt nicht vor. Scheinbar
tritt es allerdings in den dialektischen cvärtii cvärti ccar(k neben
e^fär^ crj'arß ctjarfk aaf, dieselben Dialekte haben aber »achcvt'nh'ö
neben sonstigem cvjitörö und dies seigt| dass ci^f hier 7or nichtpalatalon
Vokalen zu cv geworden ist.
Im Kasohubisclien nimmt nun in der Richtung von Norden naoh
Sttden und von Westen naeh Osten ciart ab und iart zu. Während das
Kabatkische noch auf demselben Standpunkt wie das Slovinsische steht,
stehen die Dialekte im südlichen Theil des Karthftoser Kreises anf dem-
selben wie das Polnische, d. h. sie haben ciart nnr noch da, wo auch
das Polnische dies hat, sonst aber tart, nur in den beiden Präteriten
rar und ^ar weichen sie ab. Wir finden hier also dieselbe Erscheinung
wie bei dem urslav. r: die echtkaschnbischo VcrtretiiDg', welohe wir in
ciart zu erkennen haben, weicht gegen lüe polnische zurück.
Die nicht entpahitalisirte Form des br gibt Karault durch (da-
neben aber auch er: serce) wieder, in den meisten Dialekten entsprechen
er er. Nur in den beiden Wörnern sclr scefa urslav. *,sfKrn, und ^/; ~7
bezw. ^ff(^ ^drn urslav. *(Ii,rz- ist es allgemein zu fr geworden. Wie
dies zn erklären idt, entgeht mir, es erinnert jedoch an das poiab. tr
neben (ir.
g, Urslav. hl.
Das urslav. 6/ hat in den tinzelnen kaschubischen Dialekten hr
verschiedene Vertretungen. Das Slovinzische hat in allen Füllen ö?/
z. B. vo'^kf vo'^nä, nuriil fc, ro ijhac (= poln. rzoic/ac), Kamuit bietet
z. B. telk, rehia, rclgdc^ hat daneben aber auch il z. B. tnUknor^ riUi ,
der ITeisternester Dialekt hat o1, dl [nach Mikkola Betonung uud Quan>
tität S. 20 iät dies sekun därcr Ablaut zu ö/], et und 'il z. B. pölnl,
zolte, züUkhiy pclmc^ i'ilk^ das Öüdkaschabische hat <?|f, öjf, 'il dem
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Dm gegenseitige VerlüUtnias der aog. leohisehen Spnelien.
35
pole, ef, oi, il genan entsprechend: ve^na, pe^ny^ ^^/t, cö^no^ vtU-y
miiöec, daneber aber hat es den Ortsnamen V6^kcewae (Kr. Karthans].
Dieser aeigt uns, dass die Vertretung des urslav. dnrch kasch. öi
(dies ist auch dem slov. öit zu Grunde zu legen) einst eine viel grössere
Verbreitung gehabt hat, als wir hento thatsächlich finden. Legen wir
diese als die echtkaschubische zu Grunde, so finden wir wieder, dass
B^ch O^iü.n und Sflden zu die kASchabiache Form vor der polnischen
ziurUckweidit.
3. Die Entwleklmig des nrsUv. or.
Alä eine der Ijanpfsächlichstcn Verschiedeniieiteu zwischen Ka-
tehnbisch und Polniscli ist iuimer die Entwicklnne des urslav. or ange-
ftlhrt. Das ka.schübische Material ist neuerdings vgn Hauduuin de
Courtenay Kaujy6cKiu ,331.110.* S. 79 ff. gesammelt, es kann jedoch,
besonders aus dem Slovluzischen, nicht nuwesentlich ergänzt werden,
leh führe sämmtlicbe mir bekannten Belege fDr urslav. or an:
Urslav. *bor(Ia: gemeinkasch. broda, hrodaü und andere Ab-
leitungen, dagegen westpreuss.-kasoh. barMnka (das von Ramntt ge-
nannte hrodövka habe ich nirgends gehört], kabatk. bärdacjicü^ aiov.
börduira Vgl. polab. bröda brödaraica.
Urslav. ■ borgrb: gemcinkasch. brog.
Crslav. *borf}a: westpreuss. -kasch. brofia . aber slov. kabatk.
Ltirtiu Instr. häruü^ , eine Ableitung wie we^tpreu-ss.-kasch. bru/iocac
fehlt den ponimerschen Dialekten. — Dagegen heisst es gemeinkasch.
broiiir, icd brojia u. 8. w.
Urslav. *bor:du: westpreuss.-kasch. brozda, aber pomm.-kasch.
bttfdä. Vgl. polab. bordza.
Urslav. *dorga : gemeinkasch. droga sammt allen Ableitungen.
Urslav. *dorgh: gemeinkasch. dro;^ lunmt Ableitungen, aber in
Ortsnamen *dargo- : Darg^6iizä (Kr. Stolp), Dargalewm (Kr.Neutadt).
Urslav. *g&rdi: daas die von Ramnlt geDumten gardgarda
gcardny existiren, ist mir fraglich, ioli habe weder sie noob die ebenfaUs
mi^Iiehen *groc *gr»d *grodng gehört Fflr gardny kenne ieh nur den
Ortanamenen Cfäma^ (die von Baamtt aiigelldirte Form GardttA gibt
ei niebt), fdr gard — in dieser von Bamolt angegebenen Form ist es
lieher ningenda ▼oibanden, iterNom. Sing, mlimtetsnm mindesten *g6rd
Maaen — das Kompositam slov. vu^^rf kabatk. ^^fgört westprensa.-
kaaeL WBgrdd aammt den dan gehörigen Ableitungen z. B. alo-v. vö-
3»
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36
F. LorcAts,
gardni togürmk, für garda slov. zagardü prcgardä zägarfha prä"
qarfka sowie die Ortsnamen Bjelögärdä Sturi'xjarffa ^ gare ist mir
nicht bes^egnet, das ■westprcusa.-kasch. ?rrp<7rf/;e ist das aus der Kirchen-
spracbe gonommene poln. ogrojec. Daa Slovinaische hat überall ar\
gurdzi c u s. w., nur nmigröda na'udgrödä weicht ab, ebenso kabatk.
gardzye u s w., im westprcussiaoben Kaschabiach habe ich nur ro ge-
hört. Vgl. polab. gord gordäüte.
Urslav. *gorchi: gemeinkasch. grox sammt Ableitongen. Vgl.
polab. gorch.
Urelav. *choniu: slov. ydrna mit dem dazu gehörigen Ortsnamen
Xamövö (Kr. Stolp], aber überall yromc^ vxsp-ona u. b. w. Vgl. poldl).
chörna chornU.
Urslav. *chorbrb: das Wort selbst ist heute dem Kasehubiacheii
nicht mehr bekannt, es wird aber dem Ortsnamen AV7r/ /oj(o, darans
durch Dissimilation Xäbrö^o 9Charbrow« (Kr. Lauenburg] zu Grunde
liegen.
Urslav. *rhorp-\ slov yröpätt.
Urslav. *cJivorstb : gemeinkasch. yrbst »liüiaig« aammt Ableitun-
gen, daneben aber x^H alov. kürt »Strandhafer«.
Urslav. *korkb \ gemeinkasch. krok^ krol er.
Urslav. *korljh'. gemeinkasch. krdl^ daneben aber der Ortsname
KörlekcBUHB (Kr. Patzig und Kenstadt).
UrslaT. *koribkh : gemeinkaaeh. krdiöif krocie n. a., daneben aber
der Ortname EMMm (Kr. Patzig).
ürdir. *kor9a'. Bamntts karva karwtwy karvi bbe ioh nirgends
gehört, BOT krova n. i. w. ; or iit mir begegnet im slov. k&n^'knc Hdsi
k&rihui («bar Bfldkaach. kroome)f sowie in den Ortmsmea Xarvj'ö,
KanmuH dwdr^ Kanmtöi hioia (Kr. Pntsig), dain noek Karwm
(Kr. 8tolp) , deBMn kuohiibisehe Form von C^nowa als Eitni ange*
geben vird, mir aber niekt bekannt geworden ist Vgl. polab. kan>6.
Urslav. ^kutarth: gemeinkaseh. knAn biatza lammt Ablciftongen,
Bamnh hat tneh dn dem poln. kiernog entspteohendei dsnioa aas
*6enro»t mir ist dies niokt begegnet.
ürsUv. *mork^: westprenss.-kaseh. mrak mnthwjf mr^bie^ aber
slov. milKrh müriid märSfc»
Urslav. *flMres: weslprenss.-kasdk. mtM« mrooM» mrootl^,
aber slov. kabatk. tn9n(fUiö (nur in diesem Wort ist kier der Stanmi
mofi^ erkalten). Tgl. polab. mönl.
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Dm i^enseitige VerhältoUs der aog. iechischea bpraobeo.
37
ünlKir. *M0t»: fenwiilnMlL mrd« mroMy fmrozaty mrdzk. Dti
SMariMto U Mbes diM«n gviiifliiikafeliiiUMbai ro-Formea tbeiaU
«Be or-Foxm: moSr« (in dtm Emupoiitiuii iaäitömSn ist dieM F«fm
iUdii g^brlneUieh), m^fr»^, mdrsdn, mä^AÜ, das KabaftiiekA bftt
BflbtB andi m^. Dw von BanniM geiitaiite monr irt ia dieser
Fem fidiel^ BMh aein^ Triaiiloipliott mflaile es md^ Ygl.
polab. mors.
UnlaT. *paproib: ire8lpreiiS8.-kasoh. paproe jN^M-oete, s1«t.
^Irpbf^ parpöcy pärpärBbma pärpkUUatä.
UnUv. *pcrghi westpieii88.-ks8c]i. /)rdy, bIoy. kftb«lk./>ä^x n^lMt
AUeitiDgeiii.
ünfai?. *fOfekbi we8tpreii8B.-ks8o]L jrox> P^^X^t doT. /i^x
Beben jmidx |»(Sricnd, ksba^ P^X-
üisIat. *pormm^: gemelwkiselL prwnjt/h esmait AbleltmigeB.
üniftv. *j»orm5 : sadkiseb. iwdm, ftUs dies lüebt wie das slov.
pr^fm das d. i^wlai ist
Uisla?. *porponeb : sttdksseb. propre»
ÜislaT. *por$^: kaseh. j»fos9 mApanq ssmmt Abtottmigeiii das
SttSfittsisebe kennt nnr die or-Fonneii, der grOsste Tbeil des west-
pieessiBebeB Kas^kabiiob nnr die ro-Pormen, im KabalUseben konunt
neben panq aneh pri^ vnr. Vgl polab. ptinq»
üialaT. *pcrhHb: gemeinkaseh. pröintf nebst Abieitnngen.
ünlaT. *aiborns: notdkaseb. tkarMf sttdkaaeh, ^rM.
Ünlav. *tmor<h: westprensB.-kaseb. gmrdd mro^dcy sIot. anart
imanbie itrikrglättä.
JM»9. *Mrgt: gemeinkaseh. sro^l strömt pfwiroga,
Urslay. *«ofm*: gemeinkaseh. aromae sromesta.
TJTaA%v,*Homa: gemeinkaseh. «^rona, westprenss.-kasoh.jMSf^rön^,
aber sIot. p6starTv6kj tiamäka, stämä »Flvnderc, dialekt. aiamä
»Seite«, Heist, störnef. Vgl. polab. stdma.
Urslav. *scorbhi kasoh. wdrb (die Verbreitiing dieses Wortes ist
■ir nieht bekannt).
ürelav. *S9orka: westpreuss.-kasob. sroA», siov. kabaUc aarJleä
Bebst Abieitnngen. Vgl. polab. svorkö.
Ursiav. *sbdorrrb: gemeinkaseh. zdrdv zdrocy nebst Ableitungen.
UrslaT. *wrbh: gemeinliaseh. ord^«/, wdbluik^) sammt Ableitnn-
>) Bamsh's vr^bduA dtirfte ia ein Wttiterbndi der Prasaspraeba keine
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BS
F. LorentK,
gen, aber die Ortsnamen Varblino ;Kr. Putzig), VarbUinO (Kr. Stolp)
und Warbclow (Kr. Stolp), desseu kaschubischer Name von Cejnowa
als Varblewo angegeben wird. Vgl. polab. vörbli. :
Urslav. *corna: westprenss.-kasch. vronOf akawdnk^ sIov.ootm^
varnJfcäj shAvami^k^ kabatk. vamia. Vgl. polab..eonu} vornq sMioimäk,
UrslaT. *w)rt-: westprenss.-kasch. vroeiCf vroißf wabrot n. a.
slo?. värcäCt värfäf tuöbör^f kuölöcar^y ktbatk. oarcyc v. s. w. Vgl.
polab. taritUy wria,
ünUtv. *9om : we»tineQ8«.>k«8eli. paswöz^ aber slov. puövörsj
Unlav. *;sor^: kascb. o;sro^ (mir nur ans Bamnlt'B Slrownik be-
kaimt).
Abb dem Polabitchen kt noeli das im Easehnbisehen nieht von*
bandene gimU iiniaT. *gcfmtb binsiiziifttgen.
Woin auch naeh Brückner und Kartowicz die Bntwiekliiiig des or
Ittr die Benrtheilong der Verwandtsohaftsverbttltiiisse nickt mekr in Be-
traekt kommen kann, so ist sie dock für die Betraektong der luuehnbi-
sokea LantverkAltnisse sehr instniktiv. Die ar-Formen, welche dem
kentigen Polnisek fremd geworden sind, linden sick am bftafigBten in
den pommeisoken Dialekten, der Heistenester Dialekt kennt nock hat'
d6fka^ XäH, h&rvine^ knörsy *karA6, sidrneff das Sfldkaseknbisdie aar
hardCvka und knArz. Wir finden also anek kier in der Bichtnng von
Westen nach Osten nnd von Norden nach Sflden eine Annikenuig an
das Folniseke, eine Btsckeinnng, weleke wir schon dfters beobacbtet
kaben.
4. Die Vertretung des ursluv. hl.
Das urslav. ->d ist nach Gnttnralon im Nordkascbubischen durch M
(Bam. ('f slov. öü Heist. 61)^ im SUdkasehublschen dem Polnischen
entsprechend durch W vertreten: urslav. *khlbusa. kasch. Ram. kM-
Msa slov. ko'i/ibö usa südkasch. ceubösa^ urslav. *khlpjh : kasch. Ram.
kelp slov. ko-iip Heist, kolpli^ daneben findet sich südkasch. 6^ in dem
Ortsnamen Könpino »Kelpin« (Kr. Karthans), wofür KamuU Celpino
giebt. Nach Dentalen ist ^l anf dem ganzen Gebiet dem poln. hi ent-
Aulnaimie got'uuden haben. Es findet sich nur in Versen z. B. Möj te miiy
vrdbdtuku, üe tniptdj mj'e poc pahuku oder PcmabdkUf vrübduiku! ba
trqfui PCB paluiku oad steht auf gleicher Linie wie a. B. ein d. Kiniehm. In
d«r gewöhnlichen Prosaspfache i^bt es nur vriblttik.
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Das gegenBeitige VeriuiltQUs d«r sog. lecbisclieii Sprachen. , 39
sprechend durch fu ic vertreten: nrslav *(hlbatb. kmch. dfebac (slov.
klahar wohl in Anlebnnno: an d. klmiben\ urslav. 'Uiolyh : kasch. dHig
dU'ffUj ursUv. *r/?>/r/7> : kasch '///7^7, ms\av. *i,tilp-b: kasch. i/r;^, urslav.
^thlkfh: kasch. tluc tUkti \tlec bei RamuU scheint mir unrichtig, ich
habe im Inf. nnr tlüc gehört), arslav. *tiM^hi slov. Üactc^ urslav.
*thlsth: kasch. (b'sä.
Die Vertretung durch lü U ist aber nicht ursprünglich, wie einige
OrtsnameD beweisen. Hier ist zunächst der Name der Stadt Siolp zu
nennen, der heute aU slov. Sliiptik Sli)psk6 kasch. Sf/upsk .Sn'/pakuö
auftritt. Derselbe Name findet sich in l'rkunden des XIV, Jahrhundert
in der Form .S7f;//; /' ul.s Name des Dorfes Zuckau an der Eadaune,
welche da selbst die als sfo/pa erscheinende Stolpe aufnimmt (Nadmor^
ski. Kasznby i Kociewie 8. I :>). Endlich ist diese Form auch heute noch
im Slovinziscliuu erhalten in dem Flamamen Stb'üpsfji des Dorfes
Ilolzkathen.
Aasbcrdem iat zu nennen der Name des DolgeinSees bei Sdiolpln:
älov. Ih'rüdje. Dies dö iulje ist als identlsoh mit diü^e ansnsehen : der
See wird seinen Namen von seiner lauggestredden Form erhalten habea.
Dasselbe Wort begegnet aneh in dem Kleln^^arder Flnroamen Do yxi'ß
hriiodü.
Wir finden hier also die interessante Thatsaehe, dass das orslaT.
hl anfänglich im Kasehnhisehen eine gmndsfttelioh andere Vertretung
gehabt hat als heute. Dass das heutige iü U anf keine Weise ans dem
ur:^pruuglichen ^ hergeleitet werden kann, steht zweifellos fest. Aneh
hier kann aar Erklimng nnr anf den Einfloss des Polnisehen hinge-
wiesen werden. Derselbe gebt hier weiter, als wir bisher beobachtet
haben, denn hier hat er sieh Aber das gesammteKaschnbisoh ▼erbreitet,
wlhrend er sonst wenigstens die nordwestlichen Dialekte verBehont oder
nnr in geringem Grade alficirt hat. Aneh macht sieh hier der polnische
Elnflnss im ganaen Nordkasohnbisch in gleichem Haasae geltend, ohne
dass wir eine Verschiedenheit zwischen den weetliehen und den öst-
lichen Dialekten feststellen können, während er sich im Sfldkasehnbi-
sehen stirker anspiigi Also aneh hier haben wir ein SSurftckweichen
der eehtkaschttbischen Vertretnng der polnischen gegenflbcf an kon-
statiren.
5. Folgernngen.
BeTor wir nns anr Bespreehnng der weiteren Eigenthllmliohkdten
wenden, ersehdnt es mir am richtigsten, die bisher gewonnenen Besnl-
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40
F. Loreutz,
täte mit den «bes MB derVeigtotolumf des PoisuelieD radPokbisehfln
geBogenen SdilfliMa «mammaiwaleliw, m m «im Gnudlage Ihr die
TOrwaadlMhAftlielio Sielliiiis des KaieliBliiMlieB sn seviimai.
Die Yerachiedenheiten swiaofaeii Polnisoh and PoUbiicb, welobe
uns hier Ib enter Linie intereBfliren mflaaen, fanden aieb in der Bebaad*
lang des nielaT. «/, hl, il, hr, r, jq, h und e.
a. Das orsUv. el ist im Polabischen mit ol BUsammcngofallen, im
Poluisclion sind beide geschieden g^eblioben. Das Kaschubiache hat ur-
sprflngiich auf demselben Stand]iunkt ^vu' lai rol;it)i3che gestanden, wie
die überall trhaltonen Hcstü uiucs aus el cutataudciiou lo zeigen.
b. Das urslav. t,l ist im Polabischen mit ?./ zusammengefallen, die
Behandlung desselben im Poluischen ist nicht ganz klar, doch ist so viel
zu erkennen, dass hier ein Zasammenfall mit ^l nicht eingetreten ist.
Das Kaschnbische hat ursprünglich ebenfalls hl and hl zusammenfallen
lassen, wie der Stand in den nordwestlichen Dialekten und die erhalte-
nen Reste voa öl aus urslav. f>f in den tlbrigen Dialekten zeigen.
c. Das urslav. hl hat im 1 olabi^chon nur eine Vertretung, im Pol-
nischen ist es je nach den vorangehenden Konsonanten verschieden be-
handelt. Das Kase]iiibi«icbe hat, wie einige erstarrte Reste im Slovin-
zischeu und einige urkundliche Namon zeigen, ursprilnglieh wie dää
Polabische nur einen Vertreter des urslav. gekannt, die im Polnischen
auftretende Metathe.sis fehlte.
d. Das urslav. br ht in seiner entpalatalisirten Form im Polabi-
schen durch weiches ar, im Polnischen durch hartes ur vertreten. Das
Kaschubische hat wie das Polabische ursprünglich weiche?' V/r gehabt,
was durch die Alleinherrscliiift des ar in den nordwestlirlicu Dialekten
und die das Polnische Übertreffende Verbreitung in den Übrigen Dia-
lekten erwiesen wird.
e. Das urslav. ^ tritt im Polabischen in einer entpalatalisirten und
einer niehtentpalatalisirten Form auf, für das Polnische ist eine Ent-
palatalisirang nicht nachweisbar. Das Kaschnbische hat wie das Pola-
bische eine entpalatalisirte und eine nichtentpalatalisirte Form des ^e
südlichen Dialekte haben die letztere Jedoch nur noch in Ortsnamen. In
der Verbreitnne- boider Formen haben beide Sprachen nrsprtlnglich
übereingestimmt, nur die Stellang im Aoslaat hat vielleicht eine Ver-
sohiedenheit bedingt.
f. Das va%\Mv.jq ist im Poiabisoben mit dem anlav. f suammeii-
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Das gegenseitige Verhültnias der aog. leohisohea Sprachen.
41
gefallen, im Polnisehen nicht. Ob im KA^imbisohen und $ ziuaixunen-
gefaUeu sind, muas zweifelhaft bleiben.
g. Daa urslav. e erscheint im Polabis^hen in einer palaulidirteu
und einer nichtpaUtalisirtoa Form, im I'olniächen dagegen in einer
entpalatalisirten und einer nichtentpalatalisirten Form. Das Kaschu>
bische hat wie das Polnische nur eine entpalatalisirte nnd eine nicht-
eDtpälataüäijrlt} 1: orm, eine paiataiisirte Form wie daa Fuiabische kennt
e« nicht.
h. Das urslav. h tritt im roliibisclion in einer harten, nii sich pala-
IäI'jd Form und einer vveiciit'ü, aii sicli nichtp^iUitulfn l'orni auf, da»
Pülniäcbü kennt nur eine Vertretung. Daü Ixaschubiriuliu bat wie daa
Polnische nur einen Nachkommen des urslav. b.
Ansaer in der Behandlung von urslav. c und h und vielleicht von
jq hat also daa Kaschnbiache in allen Punkten^ in denen Polabiach and
Polniach divergiren, orsprüngUoli auf der Seite des Polabiachen geatan-
den. Hierunter sind aber gerade die Ersoheiniisgen, welche die An«
nähme einer aiberaB Verwi^dtaehafk des PdliiiaeheB «nd Polmbiielieii
onmOgUeh maehsD: dieBeKaadlnng des uiUt. ü mid »r. Dtdnieli,
daai hierin Polabiieh mid Kaaehnbieeli genau obereinilinimen, wird
bewieaen, data beide Spraebea einst ebe Einheit gebildet haben, nnd
dass deninaeb das Kasebnldsebe bdn pobüseher Dialekt sein kann.
Die beiden Ponkte, in denen eine Veraehiedenheit iwiseben Pola-
biseh nndKasohnbiseb in konstatiren ist, sind den Oebereiwetimmnngen
gegenllber Ton ontergeordneter Bedentong. Die Pslatalidning nnd die
Bntpalatdistmng des nislav. e sind beide jünger sIs die Hetafbesis^
wdehe ibrerseita jünger Ist, als der beiden Spcaeben gemeinsame Uebei^
gang des tl in 0/. Ansserdem ist hier ja, wie eben bemerkt wnrde^
saeb die M4igiiebkrit nieht ansgesehlossen, dass das Polabisehe einst ein
«ntpalatalisirtes e besessen hat nnd dass dies '0 seknndlUr wieder in V e
Ibeigegangen ist Die Bpaltnng des » im Polabiseben ist aber «n Laut-
wandel, der weder ndt der Psistalisimng noeh nüt der Entpalatalisining
gleiebsnsetM ist, da avf der ehiea Bsite die lantUchen Thatsaeben, auf
der andern Seite die Lantgesetse nieht entspieehen: es ist dies ein dem
Pelabisehen allwn eigentbflmJieher LantwandeL
Wenn so das KasehnUsebe mit dem Polabiseben eine Einheit ge-
bildet hat, so müssen rieh nattlrlieh aneh die Lantgesetse, welebe das
Polabisehe mit dem Polnisehen gemein hat, im Kaiehnbisehen wieder-
finden. Dies ist aneh wirklieh der FaU. Wie dort ist hier des nislsT. ^
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42
in elü cuLpal;italisirtes a und em palatal gebliebenes e zerfallen, das
urslav. ZI- ist in ar üborgcgaugen, der h-h&ut des entpalatalisirten *r
ist zum a-Laut geworden , die Metathesis von er or ol hat re ro lo er-
geben und ar tritt neben ro als Kachkomme des urslav. or auf, also eine
vollständige Uebereinstimmung.
Eine tiefer gebende Differenz zwischen Polablseb and Kttelmbiieli
findet sieh «niser in den schon genannten Punkten nur in der Beband-
Inng der enrelekten ^cT, wo dae KieohnUiebe «ie dai PolniBohe AArt-
katen kat. Da das PolabiBebe aber die Enreiekniig selbst, also den
enten An&acp d« AlBikateiiUldnng gehabt bat, flllt dieee Differens
niekt eebwer ins Gewiekt Dan bei eber soleken Entfernung, wie der
desKaaekubiBoken ondPolabisoken, niekt dieeelbeEntwieklang eintritt,
darf niekt Wunder nekmen« Zn einer Trennung beider Spraeben be-
reektigt das Auftreten der Affiriluten uns niekt.
Die Spraehe, welche wir unserer biskerigen Vergleiekung ndt dem
Polabiseken und Poiniseken au Grunde gelegt haben, ist' aber niekt das
keutige Kttekubisebf sondern das Kasokubiseb, welekes wir ans ein-
selneai dialektiseken Eigenthflndiekkeiten und fosnien Resten frltkerer
Spraekepoeken als nrspritnglick ersokliessen kOnnen. Das keutige Kar
seknbisdi siebt anders ans. Gerade dieEigentfaflmliekkeiten, aufweiche
sieh die Zusanunenstellnng mit dem Polabiseken grflndet, sind ganz oder
zum Theil ▼ersekwttndeUy an ikre Stelle sind die Lautrerbiltniase des
Polnischen getreten.
Dass es siok kler um keine iautgesetslioken Wandinngen handeln
kann» ist klar. Denn gans abgeseken davon, dsssdie dann anznuekmen-
denliantflberginge jeder Mdgliokkeit, sie pkonetisck zn erkliren, wider-
steken wflrden, die Zahl der Ausnahmen würde in keinem YerhAItniss
zn der Zahl der dnrck das Lautgesetz betroffenen WOrter stehen. Die
einzig mdgUohe Eiklftrnng dieser Erscheinung ist die schon oben bei
der Besprechnng der einzelnen Vokale gegebene: sie bemkt auf dem
Einfluss des Poiniseken und zwar wokl weniger eines Volksdialekt als
der Kirchenspracke, welche man wohl fimhzeitlg sckon als die Sprache
der Gebildeten anzusehen hat.
In welcher^ Weise die Kirchensprache auf die Volkssprache ein-
wirkt, kann man noch heute in Westpreosscu beobachten. Da z. B. dem
kaseh. 6 in der Kirchensprache a gegenflbersteht, spricht der Kaschabe,
welcher »fein< sein will und sich deshalb seiner Muttersprache schämt,
statt seines 6 das polnische a, bezeichnenderweise ab«r nur in Stamme
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Dm g^gttiMitige VerhältaiM der sog. leeUaehen Spraoheo.
43
Silben, nicht in Flexionssilben. Dasselbe begegnet bei dem ans i u ent-
standenen <e, bei dem diplithongirten ^ habe ich es nicht beobachtet:
hier ist der iautlicho Unterschied vom Polnischen aber anch viel ge-
ringer. Dieselben Beweggründe ' i, welche heute die Nachahmung des
Polnischen hervorrufen, werden wir nnrh für die frühere Zeit annehmen
dürfen: das Gefühl der Scham, einp verdorbene Sprache I 'lattpolnisch«
ist eine sehr hänfi^re Bezeichnung des Kaschubischen ■ zu sprechen, und
das daraus entstehende Bestreben, die reine Sprache der Kirche und der
Gebildeten nachzuahmen Hierbei lielen natürlich zuerst die am meisten
vom Polnisclien abweichenden Laute zum Opfer, zufällig üinl liese aneh
Bar in geringem Umfange in der Sprache verbreitet, währen 1 mau die-
jenigen, welche nur wenig vom l'olnischen abweichen oder eine grödsere
Verbreitung haben, festhielt. 80 entstand das hentipe Ka.schnbi8ch:
eine mit dem Polnischen ursprünglich nicht näher verwandte, jetzt aber
mit einem polnischen Firniss aber/.(>geiie Mischsprache.
Am weitesten sind die kaschubischen Lante, wir wir oben gesehen
haben , in den südlichen Dialekten zurückgedrängt. Hier wird neben
der Kircheusprache auch die Sprache der polnischen Nachbarn, viel-
leicht auch polnischer Einwanderer, zersetzend auf den kaschubischen
Lautstand eingewirkt haben. Je weiter wir dauu u.ichNü:den und nacli
Westen vordringen , um .so besser hat .-sich das Ursprüngliche cilialteu,
am besten in dein dem poluisehen Sprachgebiet am fernsten liegenden
Slovinzischen.
Bei allen unscrn bisherigen Erörterungen haben wir stillschweigend
eine Voraussetzung gemacht, die nämlich, dass das Kaschubische in dem
gewühnlich angenommenen Umfange wirklich als eine einheitliche
Sprache anzusehen ist. Dies ist aber dorohaiis nicht so ohne W^teres
als bewiesen anzusehen. Es ist nftmlich rooht gut möglich, dass wir ib
einem Theil der Sprache einen ursprAnglich dem Polabisehen ▼er-
wandten Dialekt, weleber dareh dis Polniselie beeinflnsst ist, in einem
andern TktSi umgekehrt einen durch das Kasehnbisehe Iteeinflussten
polniseheii Dialekt n erblicken haben. Zur Erörterung dieser Frage
>) Diese Beweggründe worden mir öfters gersdean angegeben, wenn ieh
«faiwarf, dies oder jenes sei wohl lücht kaschubisch. »So mag ich nicht
sprechen, das ist zu gewöhnlich" wnr eiuo selir häafige Rede. Andere spra-
chen sanz unbewu5st polnische und kaschubische Laute neben einander, bei
ihnen war also die Foluuisirung schon weiter vorgeschritten. Am häufigsten
ist übrigens diese Erseh^nung in den sttdlichen Gegenden.
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44
F. Loreotii
mSssen wir uns jetzt wenden. Ich befinde mich hier allerdings in einer
etwas unangenehmen Lage, da mir die Dialekte der sfldlichen Gegenden,
des Konitzer und Schlochauer Kreises, nicht aus oigeutT Anschauung
bekannt und die Angaben über dieselben iast gleich JS'ull sind. Diese
mass ich also bei den folgenden Ausftthmngen schon von Torne herein
aasaohliessen, wo ich im folgenden vom Südkascliubischen spreche, be-
ziehen sich diese Aogabea nicht weiter nia aut die bprache des Bereuter
Kreiäüü.
B. Ist das Kaschnbiache eine einheitlioli« Sprache?
i. Daa SioTiaaiaohe.
Bevor wir snr eigenfUehen Beantwortoog unserer Frage über-
gehen» iit dk SIelliBg dm Slo^niiielieB m prieiaiien. Diai ist Blm-
Ikh, weBn int ala »NoraudkasehubiMh« dieSpiaohe, welche in Banmlt^s
Blownilc niedergelegt ist, ansehen wollen (was von Biiiielhettea abge-
sehen riobtig ist), kein eigentUeh kaaehnbiBeher Dialekti jedenfallB ist
es sieht mit den wirklieh kasehnbisehen Dialekten, wie s.B. dem Kabat-
kisehen, Bylakiaehen, deren EigentfaUmliehkeiten sieh ohne Behwierig-
keit ans dem »Nimalkasehiibisehc herleiten lassen, anf eine Linie an
stellen. Die trennenden Pnnkte des Slovinaisehen nnd Kasehnhisdien
sind folgende:
1. Das Kaschnbisehe hat das knrae o naeh Onttnralen nnd Lalna*
len an <9 dipbthong^i das Blovinaisehe kennt diese Diphthonginmg
nieht Wenn letiteres fBr betontes o heute ein 4^ hat, so ist dies damit
an rergleiehen, dasa daa KabatUsehe nnd Lebakaaehnbisehe für be-
tontes kaseh. o ein u^j ttsw ein fft'f? haben, s. B. urslar. ^akopihi sIot.
skuop kaseh. skc^ (kabatk. lebakaseh. skf^j^ Heist «Mp), nrslay.
*0o$tb doT. kaseh. ^as9€ (kabatk. lebakaseh. gf^itte Heist, guäte},
xaÜKr. ^ehopaibi sIot.xws^^^ kaseh. x^mni^ (kabatk. lebakaselLxilijfoac
Heist, xujfpjfe), nrafaiT. *po: aloT. kaseh. pa (kahatk. lebakaseh.
pf^ Heist ptUfjf nrslaT. *boga: slotr. iu^iffä kasoh. btega (kabatk.
lebakaseh. if^gga Heist M^a), nrslav. *eoda: dor. mgdä kaseh. wada
(kabatk. lebakaaeh. ^(ifdä Heist tmOda), niaUiT. *0ffwiit: slov. wisf9u>*
kasdL (kabatk. lebakaseh. ifjjit^öji» Heist t0M9yd}i) nrsUv.^mara:
iloT. mu^rä kaseh. mcßra (kabatk. lebakaseh. n^^i Heist muära);
nrslaT. *i<^Hib: sIot. iuQpjte ksaeh. tcpk (kabatk. lebakaseh. iä^le
Heist ^pHe), nrslav. *dfoma: bIot. du^ftnä kaseh. doma (kabatk. Leba-
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Dm g«g«iiaeitige VerbiltiilM d«r Mf . leohiMliai SpiMbcii.
lutseb. duomä Heist döma)^ nralav. *som : slov. «uöt)ä kascb. sota
(kalwtk. lolMkaiGh. Heist, «öoa}) nnlay. sIot. mi^# kasch.
iMf (kabatk. lebakasch. nüoa Heist no«), nrslav. '^r<>7><7Ar« : sIot. ruobök
kaaeb. ro^^it; (kabatk. lebakascb. ruobök Heist rö6^A;), nrslav. *slo9o:
slov. sIhovö kaseh. j^/o;^ (icabatk. lebakascb. «toi^f/S ITeist. stbwui)^ nr-
slav. *tetbka YOTfaist. *iotbka : ^lov. d<ö/A» kascb. (kabatk. leba-
kasch cnqtka Heiflt. cvtka\ nrslav. *sestra vorhist. *So8tra: s\oy.8Üosirä
kasch. sostra (kabatk. lebakaech. süosträ Heist söstra), urslav. *nesq,
▼orhist. *nosq : siov. yi«Ö£<^/kasch. ;io5^ (kabatk. lebakascb. nu^«^ Heist.
rJiso), nrslav. *relo Torhist. *rolo : slov. cuöh'* kasch. ro^o (kabatk.
lebakasch h'/c>nh Hpigt rr>Ai\ nrslav *:rravjb vorhist *zorarjb: slov.
ztmrö {i khsch. Zu r 1)0 (kabatk. lebakasch. xrwf^ro/'), nrslav. *?v^r,v?> vorhist.
*rrosb: slov. rrüos kasch. c/oä (kabatk. lebakasch. t?f^' ',v Heist c/ö.v\
orslav. vorhist *p[oUf: &\q\. plitofa kasch. pJofn kabatk. leba-
kasch. /'^ Hnist. /j/öifo). Tn nnbetonten Silben h;it das Kaschubische
nach Gutturalen und Labialen ebenfalls diphthongirtea i\m Kahntki-
gchen und Lebakaschnbischen erscheint ess hier als no\, d:i^ Ölnvinziiisnho
weist tiberall ö auf z. B. nrslav. *kolena: slov. /iö/qnä kasch. knlana
(kabatk lebakascb. knolqna Heist. kui'-lTimi] ^ urslav. *gotofrb: slov.
götüovi kasch. gcctory (kahalk. lebaknsch. gy^tttovi Heist, guetövi),
urslav. *ckon: slov. x'i'^ kasch. x"'^^ (kabatk. lebakascb. jmori Heist.
%ueri), urslav. *po : slov. pö kasch. per (kabatk. lebakasch piM Heist.
pue), nrslav. *codojq: slov. vödö^^ kascb. tocedg (kabatk. uodöy^ leba-
kascb. ytodöi^^ Heist umedö), urslav. *moktmh: slov. m6rn'i ksk^ch. moecny
(kabatk. lebakascb. mnocni Heist, muöcnt]] nrslav. *tobo/(i': slov.
iöbo^^laach. tobg (kabatk. tohöu lebakasch. töhot^^ Heist tohö), urslav.
*noi?*: slov. növi kascli /torit f kabatk. lebakasch. növJ Heist, novi),
iiTs\sL'v.*vgmci/i y orhist. ^Lyinolq : siov. vämjOttf kaAch. vemjotq (kabatk.
vamjutq Heist, v'erhoto) u. s. w.
Neben dem hat das Slovinzisobe in nnbetonten Silben aucb ein
diphtbongirtes und man ist im ersten Augenblick geneigt, dies mit
dem kasch. a?, besonders dem kabatk. lebakasch. «^o, in Verbindung zu brin-
gen. Das ist jedoch nicht richtig. Das slov. ^6 ist keineswegs wie das
kaseb. cr auf die Stellung nach Gnttendeii uid Labialen besohiinkti es
findet Mflli auch nach andern LautoB s.B. d^dhhiky riaiMfö, Seia Auf««
trotan, welches tlbrigeos dnrchauB nicht regelmässig ist, sondern uch
Baeh der Sprecbgeaehwindigkeit und wohl aieh naeb iadiTldiellen
Elnentiilliidiohkeiteii riehtot, iit an gans hMÜmmto BtoUvDgen im Wort
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46
F. i/orentz.
gebunden : so findet C3 sich in der anlautenden Silbe ohne bestimmte Regel,
inBmueu ilbcu, falls die vorhergehende Silbe betont ist nndden dehnen-
den Ton hat, und in Endsilben, welche auf eine dehnend betonte oder
eine unbetonte Silbe folgen. Das Auftreten des nach deluifllid iMtonten
Silben ist daraus zu erUiren, dass der dehnende Ton, ein zweigipfliger
Aooent, mit einem Aecentgipfel sdiBeail ttadderUebergang bu dem fol*
genden völlig acoentloten ö durch den Eimehnb eines üebergangslaala
▼emittelt vkd; bei dem Avftreteii desaelben Daeh nnbetoaten BUben
baadelt es sieh um eiaeii sehwaelieii Nebeniecent Ißt dem kaseli. a
bat das slov. nichts «i sehaffen;
Scheinbar hat aveh das SloTinnBehe ein diphtbongirtes o in den
drei Wörtern xuHf^i X^€judü9 nnd vtieic^ von denen die bdden ente-
len nnr im Klnekener, das letstere aiteh im Vliehensiner Dialekt vor-
banden ist Dies sind aber Lehnwörter ans Icabalk. xkH»^ tf^K» ^hi-
slovinsiseh lanten sie xl^'ißä tb*ifi.
2. Das Kasobnbisehe hat das nrslay. « Tor o- nnd tf-Lanten in den
bilabialen Halbvokal to gewandelt, ebenso seigt es Ihr den einem an-
lautenden 0 u Torgesehlagenen Lant das bilabiale das 81ovinasebe
liat in beiden Fallen den labiodentalen Spiranten « i. B. nrslav. *90gb:
sloT. vifff kasch. wdz (kabatfc. lebakaseh. t(i^8 Heist, oi» ans *foö8)y
urslav. *zwm(b: sIot. Mv^ffn kssoh. zwiht (kabaik. lebakaseh. s^S^f*
Heist z9$n ans *zui&»), urslav. *vo3iitb: slov. vüozic kaseh. weadc
(kabatk. lebakaseh. y^«^ Hebt imiggSe)f urslav. *9Ufbkb slov. vuß^}
kaseh. tnff'k (Heist tn^i^), uislav.*<foüu: slov. dv& kaseh. dum {kabatk.
difä Heist, dvüx ans *du>üx)t urslav. *ooti«»: slov. vo^fs kaseh. toto«
(kabatk. lebakaseh. voufi Heist, ofs ans *ieof8), nrslav. *oko: slov.
puokö kaseh. tooskm (kabatk. lebakaseh. f^kuo Heist teueku^ urslav.
*ueho: slov. vu^i kaseh. vm)^ (kabatk. lebakaseh. ot)x)^ Heist fouy-
Xu^i nrslav. *tulb: slov. v&i kaseh. teüd (kabatk. lebakaseh. Heist.
üi ans *vmt).
Im Httsternester Dialekt nnd naeh Broniseh aaeh im ganien By-
lakischen ist das kasch. io anlautend nnd postvokaliaeb vor $ (nnd «)
geschwunden, postkonaonautisoh ab» zum labiodentalen S^ranten »
geworden. Der Schwund des w einerseits, die Erhaltung des postkon-
sonantisehen to als solchen vor <b (Heist tte) nnd ti (Heist uif) andeier^
') HXufiger als vuß ist Im Slovinzisehen das nach «<f4j6 nugcfoimte ei^.
BbcBBO hat wqpiS neben sich das naeh itAn& gebildete t^na.
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IHM f egenMitig» VerblltalM der aog. leehiaehea Sonoben.
47
Seite beweisen, dass es sich bei dem postkoosonantischen v nm die
Rückverwandlung eines ir, nicht um die ungestörte Erhaltung des labio-
dentalen r bandelt. Da könnte man nun annehmen wollen . dass das
(ileiche auch im Slovinziscbon ejn<^etreten aei, dass also auch hier ein-
mal das w vor o- and ?/-r.,n.ti n bestanden habe , abor später wieder in
r flberge^anjren sei. üadm cli urde dieser I'uiikf als untcrscheidendea
Merkmal des ölovinzischen und Kaschubischcii hmiiUlig werden.
Es läsät sich jedoch als ziemlicli wahrscheinlich erweisen, dass das
Sloyinziscbe den kaschubiachen Lautwandel von r zu fr niemals besessen
hat. Bei der Verbindung der Präposition r (urslav. trb) mit einem mit tr
anlautenden Wort schwindet nämlich im Kasohubischen das w z. B. ur-
siav. *ch vode kaseh. voe^e (kabulk. ntj^dzä Heist. vuc(hf'\ urslav.
ort: kasch. v o l kabatk. ruity'-i Ufist. vuec^). Im Slovinzischen
dagegen bleibt das :inl;iutende c, die Präposition tritt dann in der Gestalt
tc auf 2. B. ve-cvdzä, oe-voci. Leider ;;ibt es keine isolirt stehenden
Pille, durch welche jeder Zweifel beseitigt werden könnte.
3. Im Kaschubischen i^t das im Siihenauslaut stehende r tiberall
als Spiranten erhalten, im Sluvinzischeu ist es dagegen iu vielen Fällen
in einen liaibvokal übergegangen. Es kommen hier folgende Einzelfälle
in Betracht.
a. Nach langem a ist jedes c, sowohl das aus urslav. vh wie das
aus rf, entstandene, zn u geworden, der liierdiirch ent:=tandene Diph-
thong (7// ist dann weiter in 6ä übergegangen z.B. urslav. *6tach: slov.
sto'H kasch. ^tuCj urslav. ^potravh: slov. püötrö-n kasch. paetröv, ur-
a^t.Y.*lav^ka: slov. lo'ukä kasch. lövka^ urslav. */traffcct*; slov. kro'i^.
kasch. krövc^ urslav. *pravbda : slov. pro'i/tdä ka&ch. pröodaf nnlar.
^ierat^: sloy. itiorö'i( kascb. ior/h.
b* Kacb langem o ist dts aus nrslsv. vh entatandaiie v tü^ ge-
trofdflD, der so entttandene Diphthong ött ist geblieben und demnach
Biit einfachem langen ö, welches ebenfalls in ttbergegangen ist, zu-
sammengefallen a. B. nrslay. *roe»: bIot. riff kaaeb. rdo, nn\9,y.*k<trühka :
stor. kri^ka kasch. kr&vka, nislav. *zag0iobkb: stor. zaglotnk kasch,
x6g^k. Dagegen ist das ans nnlay. ob entstandene e nach langem a
als Spirant geblieben b.B. nrslar.^^avsno: slov. gotjiPftd kasch* ffdvno^
nrslar. ^ovhni sIot. vi^s kasch. wdp«. Wie anslantendes öd behan-
delt ist, ist nieht ganz klar. Formen wie tjergl^^ prUl^ neben vjei'-
gluöcje prislmvje kdnnen nicht viel beweisen, da der Plnr. ejei-glubvfi
pHalv^ heisst. Das einzige wirklich in Betracht sn siehende Wort
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48 Lorentz,
ist UTB\&v.*oIovby dem oslov. vüölöi wslov. tuolöu entspricht. Ich hatte
letzteres für die lautgesetzliehe Form, in tuötöi sehe ich ein mit demj
der obliquen Kasus von nenem versehenGS *ciin!ö^j.
c. Nach l&Dgem ü ist v in u übergegangcü , doch Ist dies nur bei
einigen Fremdwörtern nachweisbar £. B. iiü^ Gen. Plnr. sa slucäf ßtü^
Gen. PI. zu htw^.
d. Nach den kurzen e nnd o ist das ans nrslav. vt entstandene i
im Silbenauslaut zu ( geworden, ei und oi sind dann in ei und di
flbergegangen z. B. urslav. *korlJet>hskh : slov. kröltisffi kasch. krhlevsdiy
wn\%v.*korljef>hstvo: slov. krolHaivö kasch. krdlccsfwa\ urslav. */an^
dzevshkh'. slov. ksqztisfj c kaäcb. ksq^eüsri, urslav. * khn^dzethstco'.
slov. ksqzkistvö kasch. ksqßevstwoßj un\&Y.*zidovbskb: slov. zäd'6'is(fi
kasch. zedovsci urslav. *zkÄ?rw<i)o: slov. zödo'istcö kasch. zedovsttcoe.
e. Das darch den Schwund eines i in den SUbenaoslant gekommene
V ist zn { geworden in folgenden Fällen.
a. In der Endnng -adba: hcidäicä serb. hradamea, pjiväica vgl.
Tins, mtmum^ rqke icä poln. r^hawica^ nuöge'ica poln. nogawiea.
In der Endiisg -oetbo: ya/o ica poln. jaiowica^ pölb ica poln.
In den patronymiachen Sofiizon ^evUjh -oet(fft: VqdrkiCf iVi»>
In der Biüdinig -o«äf&: groi^ifH kBa6h.groicmSe0, tärgh iScb
knseh. iargun^e.
€. hk der Endang -ooMia -oMEna: Mepth'ina^ bükb-^nSL
In dem OrtssMoeii Sth'jpQnd »Btohentinc kabntk. ^Sltd^^^dM
»Bti^entin«.
Von dieser Vertretung des urelnT. et dnrcli % finden sieh aaoh im
KiBolinbieelieD Bpvren. Allerdings Ist nvf die von Bamnlt mgefttlirteii
AppellniiTn wie rqhe^ nogajca grMilt oiebt viel sn geben, d* diese
bei Bimnh's Sehweigen Aber die Herkanft seiner Wörter vielleieht ans
dem Slovinnseben stammen — im KabatkiseheB beisst es r^kaijBlA m)^
^oicjS nnd r^häfea ndig(giife& in einigeii Familien- nnd Ortmameik-
ist aber j ftr vi anfbewabrt An bierber gehOr%en Familiennamen sind
an nennen kabatk.iäi)gi9ffii6*ite Bam. /Ml^e Sitpke^ ao Ortsnamen:
kabatk. S&ph^i^ »%kowc (Kr. Stolp), Omdke^ee »GmidkewHac
(Kr. Lanenbnig), Jm^M »Jaanewitn« (ebd.), I5r^Jküffe9 »Eranpke»
wits« (ebd.), BMe^ 9Bettkewita< (ebd.)^ X^tif^ »Lankewiti« (Kr.
Potsig), Mmkeßfce »Menkewiti« (ebd.), BjefkiBfee »BiMebkwwittc
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p
Dm gegenteitig» VerhUtaisB der tog. lechiMben SpneheiL 4Q
(Kr. Neustadt)) Pqtkoßjce »Pentkowitz« (ebd.), Serakoejce »Sierako-
witi« (Kr.Karthaos), Gachrjce Gcßdkcpjce »Oötzendorf« (Kr. Könitz)«
Wir finden demnach hier wieder ein dem Polnischen fremdes Lautgesetz,
weiches im Siovinzisehen klar erhalten ist, in den flbsigen Dialekten
aber nnr Sparen hinterlassen hat.
4. Das Kascbubische hat in der grössten Zahl seiner Dialekte den
Unterschied von l und / erhalten, nur das Bylakische hat ihn aufge-
geben. Auch im Slovinüirichen ist / und / zusammengefallen, jedoch ist
das antokoLsonaiilische /, soweit es keine Umstellung erfahren hat, als
/geblieben und weiter in n nbeiKegangen, im Bylakischen ist auch dies
/ durch / vertreten z. B. urslav. 'lech: slov. löut kasch. löd fkabatk.
lebakasch. löiU Heist. I5t\ ursLiv. *hrlvr. slov. //>if /irf kasch. fo/ia (ka-
batk. Hö^kti lebakasch. iiöyika Heist. /o/ca), urslav. *vtdna: sie?, vb'ifiiä
kasch. crhui (kabatk. ray^na Heist, völna).
Daä slov. dvDido sammt den Ableitungen dmufäc droi/tnovac
dvontüoci, welcher für das ursprüngliche l ein v aufweist, ist Lehnwort
aus dem kabatk. d^oufn. Ea findet sieb nur im Dialekt der Klncken,
dt I eil Bewohner mit den kabatkischen Bewohnern von Giesebitz und
Fuchsberg einen regen Verkehr haben. Soiiüt ist *diöto im Slovin-
zischen nicht vorhanden, dafür wird das aus dem Deatschen entlehnte
df-r gebraucht, das ttbrigena auch dem Kluckener Dialekt nicht
fremd ist^).
In einigen mit /wib zusammengesetzten Wörtern tritt dies in der
Form pij n- auf. Es sind dies die Brnchzahlwörter /^t*-^^(>rä /»o'^worä,
po'iftrecü pö üiH^ca u. s. w. [es kommen beide Betonungen vor), femer
p6'ükuoi/jt poln. pölkoszek und ph'r'tfiä poln. pohidnie^ das letztere
zeigt anch im gesammten Kaschuhischon dieselbe Entwicklung: pMne
(kabatk./^äj^/m* Heist. /7<}Mö), die BruchzablwOrter auch im Kabatkischen
päiUörä päutrecä u. 8. w. Wie diese Behandiung des poh zu erklären
ist, entgeht mir.
5, Innerhalb der Flexion tindet sich eine bemerkenswerthe Ver-
schiedenheit zwischen dein Sluviiiziüclieu uüd dem Kiucluibischeii nur
bei den Verben mit dem i'rüsens auf-M;<7. Während hier die Formen
des Easchubischen genau mit denen der übrigen slavischen Sprachen
überelDstimmcn, bildet das Slovinzische den Imper. und das flectirbare
Unerkl.-irücb ist mir das Verhättniss von slov. yrtf^ yriira zu dem
gleichbedeuteudi n gru! bei Poblocki. Ein GegeDt«:itz von und l findet sich
bei slov. yriiiu, Geu. Piar. yro^l (d. i. *yrvia} nebeu iiamult s grela.
AkMv ftr ilftvlveli« PUl«l*fi«. XZIT. 4
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50
F. LorenU,
Part. I-rs 3tet», deu Inf , das Piät., das Part. Prät. uud das Verbalsubat.
gowfiiiiilich von eiuem Btanime nuf -a-. welcher in den präsentiscUen
Formea durch -je-, in d^^n Husüerpräsentiächen Formen durch -ja- er-
weitert ist, jedoch tritt da^ ausserpräsentische -aja- nur in der kontra-
}iirt II Form -(;- auf. Diese Verba haben demnach im Slovinzischen
folgende Flexion :
Praes. darüja darujc'ft u. s. w.
Imp. durö'ü ünrö'umä diirö ürii.
Part. Piaes. dan/jOu^ct darüff^ri'.
Gernnd. durujourü.
Inf. darar und dai'^mmc.
Prt. dat u^l -rü -rali und daj üord-iil 'röcü -ruüraii.
Part. Prt. darSy^m uud darövü%m.
Vbsbst. dar and und dtinmune.
Die längeren, mit denen der übrifceu slnvischen Sprachen Uberein-
stimmendon Bildunf;en der ausserpräsentischen Formen finden sich nur
im Kluckener und im Virchen/.iner , den beiden südlichsten, an daa
Kabatkische augreuzeudeu Dialekten, die ktlrzeron Bildungen sind
überall vorhanden.
lieber die Entstchang der o-Formen habe ich im K. Z. XXXVII
331 ff. gehandelt, hier tei nur so viel bemerkt, dass sie aller Wahr-
scheinlichkeit nach von den Iterativen aosgogangen dnd. Ausserhalb
des Slovinzisehen finden sie ^ch| wie n. a. 0. ausgefäfart ist , nur noch
im Pdabiiehen wieder, weichet jedoeh keine Spur des -O0a*|-tf-8tammee
mehr besitst Wie die Mischmig dieses Stammes mit dem o-Stamm im
Stovinmsehen in erkliren ist, ist mir dunkel.
6. Innerhalb der Wortbildung ist mir ebenfalls nur ein Punkt be-
kannt, in dem sieb das SIoTiutiaehe vom Kasehubiaohen, soweit ieh
dasselbe ans eigener Anschannng kenne, unterscheidet, nimlich in der
Bildung des Komparativs der A^ektiva. Das Kaschubisehe bildet
diesen, so weit es nicht dasBnflfix -J« ans urslav. -hh verwendet, mittels
des Suffixes -o^^?, welches auf urslav. -e/hsb suifloksuftthreB ist. Naoh
Bamult Slownik 8.XXX1II Nr. 14 soll diesem •iHoAet'esi entsprechen,
die von ihm angeflihrten Komparative haben alle die Form '•est. Wie
wir jedoch oben gesehen haben, ist die Danteilung der a-Laute, be-
sonders des e und ^, bei Ramolt im höchsten Grade nnsuverllssig. Da
nun die mir bdcannten Dialelcte, das Kabatkische, Lebakaschubiscbe,
HeiBtemestische und der nördliche Theil des Sfldkaschubisehen, femer
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Daa gegenseitige VerbältniM der »og. lectiiacben öpraolieo. 51
der von Ctjuowu besciiriut^eni: Dialekt der Zarno wlt/or Kiimpe aur -(]/{>i
haben und aucü BrouiscL iu aciiier Darstelluug der von ihm erforachteo
Dialekte nirgends das Vorhandenitiii t'mcs -esi andeutet, zwei de ich,
4ass irgend ein kxuschubischer Dialekt das -eyi wirklich besiUt. Duas
ein -Hi exisüren kann, ist nicht zu bestreiten, diea k&un aud -ej'l't ent-
standen sein, ein -esi aber nicht.
Aueerbalb des Kascbnbischen ist jedoch ein Suffix -eii vorbanden,
Biliilkh im Slovinsisohen. Hier lautet das Eomparativsnffix -i^it, dies
kaan aber nicht auf nrslay. >^t>«6 inrflekgefilhrt werden, aus dem nur
bIof. '-ei^l (vgl. zluödzeßä ans ohUt. *sfbiodejhka] oder ^eik (vgl. z/d-
dzeistvd aus oibUiy. *züod4fh»i9a] bitte entateben kSoneB. AU amla-
▼iwbe Fom dieses Suffixes muss -Üb angesetet werden, -eh, welchem
ebeafidls in slov. -iesi gefDbit bitte, ist wugeu des Polabisoben nicbt
saliBsig. da das bier anilkreteitde Suffix, wie ieb E.Z. XXXVII 329 ff.
ausgefobrt bebe, als ansiuetaeii Ist und ein -e^ft zu -m gefobrt
bitte. Es ist dies also ein sweiter Funkt, in dem SloviniiBeb und Pola-
tiKk dem Kasi^biseben gegenfiber übereinstimmen
Ha Hsy^enix) KamyöeiCErB roBopon S. 4 f. nennt Hikkola noob
melirere oImb niobt erwihnte Pnnkte als Eigentbflmliebkeiten des Slo-
vinsisdien: die Entwieklung des nrslaT. <£r, des langen o, die Nasa-
linug des a nnd die Bebandlnng der Qmppe dW.
Das nralav. sowohl das vor ^ t als das naob palatalen Vokalen
naob Bandonin's Geseti ans g entstandene, ist im Sloirinsiseben durcb
I Tertreten s. B. drudzä kasoh. Heist. drSdgS Oralav. *dordzS, ktqza
kaseb. Heist ksqäza nrslav. ^ha^dsta. Dasselbe Gesets kennt aber
ancb das dem Slovinsiseben benacbbarte Kabatkisobe: druazä, ksqxa^
es kann demnaob niebt als Eigentbimliebkeit des StoviDaiseben ange-
seboi werden.
Hiebt eingetreten ist diese Entwicklung natirlieb in der Verbin>
dnng säzx mjo^tdzä r6it9dzäf auch macbt der Nom. Sing, isßfi^e eine
Ansnabme: bier war das auslautende th sehen sehen stamm geworden,
als der Uebergaog m z erfolgte. Femer ist der Lautwandel unterblie-
ben Mpjou^dzä fßfiAifdxäf dessen dz mir dunkel ist
1) Eigenthüuilich ist es, dass das Polabische dif» Znhl 30 clurcli ;;r/;7,'/7';>y,
das Sloviozischc durch pbulktiöpii, d«.s Kaschubische durch pbiikyitejiü aus-
drücken. Auch dem polab. pqUtige stellt dua Slovinzischo pjinc st'tK nobeti
ttuö gegenüber. Die Übrigen Dekadentahlen (ausser 20] drUckt das Slovin-
slBcbe immer, das Kabatkische gewöhnlich dnreh Zusammenaetsuttgen aus.
4*
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52
F. Lorents,
Die Vertretung des lanieren a durch mi n \<\ liicht für das Slovin-
ziscbe charakteristisch, sie findet sich auch im K.ibatkischen und Leba-
kaachubischeD. Ebensowenig kommt die Nasaliruag drs Itetontiu a vor
>(a3aleij [nnr betontes a tritt hier als a auf. unbetontes ist reines a ge-
brK^bonj in Bi ti :u lit, da sie in den* Terschiedenaten kaschubischen Dia-
lekten nachzuwtiiüen ist.
Der Schwund des d vor n scheint allerdings dem Slovinzischen
eigeuthumiich zu sein. Er findet sich in fols-enden Fällen: gJoni puln.
giodny ^ Xloni poln. chlodny, mjent poln. miodaif^ sirouni kasch.
sfr6dny^)y Jana poln. j'edfw, zon na poln. zadna, sia/'ta poln. atudnia^
prl'ui prent poln. przedni, sletu sh-m poln. iledni^ vestreni vestrenl
poln. srednij po'ifnä poln. pofudnie, vielleicht auch cani neben dem
nach c5t neagebildeten rudin, ferner in den Gruppen rdn und zdn\ uo-
gdrmK- poln. ogrodnik, (jiu nat/ vgl. gurdzt nsfj i aus *gordbnbskhj
püuzm kasch. pmzdno ; die «r/- Verben s 'inöur stanoyt c (jinuy^ c p^tiq
hatten vielleicht schon aclL urslavischer Zeit kein d.
Daneben ist nun aber dn in vielen Fullen eihalteo. l>ie Gruppen
zd/i und rd/i scheinen es allerdings immer ausgestossen zu haben , die
hier auftretenden Ausnahmen — vobjifzdni Adj. zu Vübjäzdä »Wo-
besdc'^, ^ti?2£?nt, vögär^ni n. a. — sind leicht zu erklären. Anoh die
Gruppe 8tn {rln ist nicht naclwiweisenj hat das / Teratummen lassen :
jisni poln. iainy, hevd «Tslftv. ^hstbnb^ die Ausnahmen wie red^üslm
zaliiösint ertUrtn sieh loieht durch Wied«h«nteUnng des t Bs heiast
aber anoh, von sahlnidieii tob <f>-BtliDBisii abgoldteten Ai^ektiTen «nf
-<ffnabge>cheD,p/'l(Mi slfäM vestfidM hdnimA diese, besonders Isdini,
wetebes Tollstindig isolirt stdit, hindern niieh| den Uebergang tos dW
m n als allgemein gilltiges Lautgesets des Slovinsisehen anfimsleUeB.
Vielleicht findet aich nneh noch fOr diese Ansnahnen eine BrkÜrung
und der Sehwnnd des d vor fi wUe dann den Pankten , welches das
Sloviniiache Tom Kasehmbisehen anterseheiden, hinsosafllgen.
Doreh die besprochenen Punkte wird bewiesen, dass das Blorin-
sische k^ blosser kasobnbiMher Dialekt, wie das Kabathtsehe, Byla-
kisohe v. s. w. sein kann. Das Slovinzische ist vielmehr der lotste Beat
einer neben dem Kasehnbisehen stehenden , in mancher Besiehnng sidi
niher an das Polabische anschliessenden Spraehe. Die Trennung von
1) Hiernach ist also der öchwund des d vor n älter als der Uebergang
des langen a in ö^ vor Nasalen.
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Das gegeoseiti^e Verbäitaia« der sog. lecMaoliea Sprachen.
53
Slovinzisch ondKascliubiscli ist uiclit, wie man wohl vermuihea könnte,
durch äassere, ans einer politischen Theilong herrührende Grdnde ver-
anlasst: seit dem Jnhie lao'^ war der Stolper Kreis mit Ausnahme einer
kurzen Zeit, während der er dem deutschen Orden verpfändet war, von
dem eigentlichen Kaschubenlande getrennt, die im Stolper Kreise
wohnenden Kabatken gehören gleichwohl sprachlich zn den Ka&cliuben.
Siovinzcu liud Ka:sclinbcn sind als zwei besondere Stämme anzusehen, ihre
Grenze bildete und bildet heute noch der Piistiukebach, welcher in
seinem Oberlauf durch einen ziemlich unwegsamen Wald, in seinem
Unterlanf durch ein weites Sumpfgebiet fahrt. Dies ist heute die Sprach-
grense, dies wird auch die alte StammesgrensB sein.
2. Kord- Qod SUdkasohnbiseh.
Das Kaschnbische theilt Ramuh Siownik S. XXX f. in drei Uaupt-
dialekte, das iSüidkaschubische, das Mittelkascliiibische und dag Süd-
kaschubische. Zum Nordkaschnbischen rechnet er das Slovinziscbe,
welches, wie wir oben gesehen haben, ganz auszuscheiden ist, das Kabat-
kische und Lebakaschubische, die Sprache der Zarnowitzer Kämpe und
das Bylakische. Dem Mittelkaschubischen weist er die Dialekte des
südlichen Theils des Putziger Kreises, des ganzen Neustädter uud
Karthftuser Kreises und des kasohnbischen Theils des Danziger Kreises
zn. Das Stldksschubische endlich findet er im Bfltower, Berenter,
Schlochauer und Konitzer Kreise.
Als Grund für seine Eintheilung nimmt Ramnit die Gestalt, in der
die erweiehten k g erscheinen. Im Nordkasohnbisohen treten diese
Laute liaiiptalehlieh {/ dj\ daneben aneh als kj gj und 6 ^ anf , im
mttelkaaebnbisebea enebeinen sie als hj r, im Sfldkaaebnbisoben
als «5 ^ daneben ancb als tj dj und kJ yj.
Dies Eintbeilnngsptineip ist so liemlieb das nnglllttklioliste, wel-
ebea BamoH flberbanpt vMhlen konnte. Die erweichten k g sind bis
jelst nur in sehr wenig Dialekten anf dem Endpnnkt ihrer Entwieklnng
angelangt, in vielen Dialekten sobwanken sie gans betriehtlieb. Ein
klasrfsehes Beispiel liefert hier der Heistemester Dialekt: die ältere
GeneratioB spiicJit noeh k^ gj und tx dj^\ die jttngere bat den Wandel
SU 5 <£S Tollsogen. Dieselben Lante habe ieh in ▼ersehiedenen Gegen-
<) Fhonetlsek richtiger würden diese Lante durch ^ und (tJ dar*
gsstelit, da sie dnrehaiu weieh sind«
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F. Lorantz,
den des Karthänser Kreises von einer und derselben Person geh9rt. Tm
Kabatkischen hat das Dorf Giesebitz tj und dj^ die södösUieben Dörfer
aber c nnd ^. Bei diesen Lanten ist noch alles im Fluss, als QnuidUigo
fttr eine dialektische Eintheilang: sind sie nicht zu verwenden.
Nicht besser ist es mit den übrigen von Ramuh angefflhrten Ver-
schiedenheiten bestellt. Die Genitivendung -u z. B., welche RamnH nnr
dem Sttdkaschiibischen zuschreibt, haben auch die Dialekte im südlichen
Theil (lc3 Karthäuser Kreises sowie dns Slovinzisclie, Kabatkische und
l^ebakaschubische, das stldkasch. -(///,• ff!r -o kommt auch im Kartbäuser
Kreise vor, die 1. Sing. Prs. mif -r.m liat nnrh dr^^ Bylakische der Ox-
liofter Kilmpe u. s. w. Unter aiiem diesen ist nichts, weiches einen der
Dialekte wirklich v<«n den andern beiden abgrenzt.
Riebtiger scli- i:it mir die Einteilung zu sein, welche Biskupski Bei-
trüge zur slavischen Dialektologie 1 Ö. 3 gibt. Er unterscheidet zwei
Hauptmundaiten: das Kordkaschubische und dns Sttdkaschubischo. Zum
Mordkaschnbischen rechnet er die pommeiächen und die Dialekte des
}*utziger, Neustädter und des nördlichen Theils des Karthäuser Kn i '^s,
zum Stidkaschubischen die des südlichen Theii.> des Karthiiuser Kiei^ts
und der weiter südlich lie«renden Gegenden, die Grenze zwischen beiden
scheint er über den Ort Karthaus selbst zu ziehen.
Ohne behaupten zu wollen, dass Biskupski in allen Einzelheiten
recht hat (die weitere F.iutheilung der beiden Hanptmundarten in ünter-
dialekte ist jedenfalls stark zu moditiciren), halte ich die Einteilung in
zwei Gruppen und deren Vertheilons: im Allirenieinen für richtig. Die
Grenzlinie beider wird da zu /iiehen sein, wo der freie Accent iu den
gebundenen übergeht. Es ist zu erwarten, dass dieser I^ebergang sich
nicht schrotl', sondern sehr allmählich vollzieht — uiau beachte z.B. das
allmähliche Schwinden der Endbetonung im Bylakischen, welciies schon
in dem auf der Ilalbinsel Heia liegenden Ceyuowu Lc^nunt, im Dialekt
der Schwarzaner Kämpe stiürker wird und in dem der Oxhöfter Kämpe
vollständig dnrchgefahrt Ut — , es werden sich demnach Uebergungs-
dialekte finden, deren gennne Stellung zn den beiden üauptmnndarteu
d»nn nnoli andern Eigenfiillniliclikeiten bestimmt werden mnss. Im All-
gemeinen scheint mir die Greuliiie innerhalb des KarthAuaer Kreises
an liegen , genaueres kann ieh der mangelhaften Eenntnisa der Binzel«
dialekte wegen leider nicht angeben.
Oben haben wir gesehen, dass manche von den Eiganthttmlidi-
keiten, welche im Slovinsisehen und den kasehnbischen Dialekten Povh
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Das gegenseitige Verliäluüss der sog. lechischen Sprachen. 55
luerns scharf ausgeprägt, in den von Cejuowu und Kamult bearbeiteten
Dialekten und dem Rylakischen !?chon weniger verbreitet sind, dem Sfid-
kaschubiächen gauz oder ianl gauz lüiiltiu , z. B. das Anftreten der
t-Vokale für urslav. c, die Konsonantenerweiclumg vor dem eutpalatali-
sirten ör, die Vertretung von or durch ar u. a. Auch sonst finden sich
Öfters Differenzen, in denen das Südkascbubische dem Nordkaschnbi-
Mshen gegenüber auf dem Standpunkt des Polnischen steht. Diese
Ponkte haben wir jetzt zn besprechen.
a. Die Erweiehuig der Gutturalen. Im Slovinzischen , Kabat-
IdaelieB und LabakaaelmbiadieD sind k g ch vor sämmtlichen sekun-
dlron e- und »-Vokalen erweieht 1. B. slov. fjinoy,c urslav. *h/nqtbf
aler. ^fidac iinkv. *kydath, sloT. kdb«tk. ta^ji^ nrslav. *fakh^ ttov.
kabtfk. (;ißf unlay. *hrorjh^ slor. kabttk. Uäje unlar. *iakqfej alov.
kebatk. ^ßbäe nrdsr. *gyhatb^ slov. djinoy^c nnlav. *gynqth, älev.
kabafk. imk(;' nnlav.*/2a^y><, slov.kiü>atk. mdje un\vr.*nu(/o/e, aloT.
Idfift kabatk. wffiift wn^^tiY,*hff^i^, aloT. kabatk. vf)(Ij(l unl9>Y.*qghj
alor. fcabatk. xMäe vn\M>r,*eh(/latbj aloT. kabatk, läx^ wtB\w,*lic/ih/h,
alov. kabatk. läxi vralav. *Hehojef alov. kabatk. mitr/^i^f ar8laT.*ff}«r-
ekvüh^ aloT.kabatk. vßilHr nnlaT.^etü^ra, nur dem alor. iicü ateht kabatk.
'/tirü gegeaflber. Die Erweiebnag ▼on A ^ bat daa geaammte Kaaohn-
biaehy die Erweiebung tod eh findet deh nur noeh im Nordkaaebnbiseheii
ud zwar im Heiatemeater Dialekt Ter anffixalem 1. B. muysi^ gf€ii
and bewegUehem oder eingeaehobenen e b.B. märSl^öff Hi^ür, hsgi^üA^
Bamnlt hat die Erweiehmig dea nur bei matjjt» nnd vifjtr, Daa
Sadkaachnbiache atimmt hier wieder genau mit dem Polniaehea flberein,
welebea anf der einen Smte hiy gi^ Ma^ gie, aof der andern ehg, ehe
anfweiaiy während die pommerachen Dialekte und uraprttnglieh aneh die
flbrigen nordkaaobubiaehen in Uebereinatimmung mit dem Polabiaeben
atehen. Aneh hier beobaebten wir wieder daa Znrilekweiehen der
kaaehsbiaeben Entwieklnng vor der polniaohen.
h. Die Entwieklnng dea nralav. dj,
ImPolniaoben iat daa uralar. df bekanntlieb durah dt Tertreton, im
Sbvinaiaeh-Kaaehabiaehen finden wir dafür 2, dz und d£.
z ala Vertreter dea nralav. dj haben die pommeraehen Dialekte in
alten iaolirt atehenden Wörtern s. B. cazt. poln. enidsty^ n^xfßU^ poln.
ftMza^ ffi/taa') poln.mft^2y» itoaä poln. is^dba, «osa poln. sodxa^ Bwfß
1/ Daa von Uikkola angeführte alov. «lyldbfi gibt es nicht
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66
F. LorcQtz,
polo. sadz u. 8. w. liamuU bietet 2 meistens ala Variante neben 5 z. IS.
mj'eza nnd mje^a^ nqza und n^^a, dock hat er nur cezl (geschr. cezt).
Ebenso hataneh daa ByUkisehe bald z'bald dz z. B. J%za po\n. j'^^dza,
mizS poln. miqdzxfy abor fKf<2s», modze, nur bat nie ein dz. Daa
Slldkasohiibücb« hat mit 9 n v edzi.
die iat der alleinige Yettreter det nnlnv. dj im Bfldkae^nbiMlMn
anmer in dem genannten e^». im Noidlcasehnbiselien Wettpreuaene
ist es neben z aebr verbreitet, es aeheint fast daeielbe in ttberwiegen nnd
fehlt nnr dem cizi. Die 1. Sing. n. s. w. »-Yerba hat nnr dx^ Im
KordkasdinbiMhen Pommerne findet es eich anflachliesBlich in dem m-
letzt genannten Fall.
di kommt nnr im StoviniiBchen nnd Kabatkiechea vor in der 1 . Sing,
n. 8. w. gewiseer »-Verba: slov. hU^ßiq^ bruödzq, gärdzq^ zgäräiq^
gluodzq^ guödzq^ X^u^dzq^ Xuodzq^ vädzqy kabatk. j^i^iq^ zgardzq^
zguifdi^f aneh fttr ^* tritt hier ^anf : alov.xe^i^, krö^cq, varcq^ kabatk.
XP^^i bei diesem aneh in andern Blldnngen: «^^^f -«dr^, eeUtetf
siiruoci n. a. Wie dies Sdim erkliren is^ weiss ich nii^t.
Sehen wir von ««si ab^ aof das man kein grosses Gewicht legen
darf, da eine Dissinülation ans *eSfi angenommen werden kann, so hat
das Bttdkaschabische dem Polnischen entsprechend nnr dz^ das west-
prenssische Nordkaschnbiseh hat z und dz neben einander nnd das pom-
morsche Nordkasohnbiseh hat nnr z^ die hier anftretmiden dz stammen
ans andern Formen, in denen dies lantgcsetxlich ist Hiernach kann
als eohtkaschnbisehe Tertretang des ntslay. «ff nur z gelten: wieder ist
aber wie so oft die echtkaschnbische Yertretong von der polniscken
snraokgedrlngt, das Sfldkasohnblsohe hat nur die polnische Vertretong.
e. Der Uebergang der erweichten r an f ist im Slldkaschnbischen
nach denselben Gesetsen wie im Polnischen eingetreten. Im Nord-
kaschnbischen ist der Umfang des r grosser: postkonsonantisehes rh ist
immer, postvokalisches vor i», c, If nach Bamnh anoh vor ö (mir sind
keine Beispiele mit der Lantfolgc -rs^ begegnet) an f geworden. Doch
scheinen aneh hier die einaelnen Dialekte von einander absnweichen,
nnd da hier eine eingehende Kenntniss derselben erforderlich wäre,
verlohnt es sich nicht, genauer auf diesen Punkt einzugeben. Wichtig
ist fttr uns, dass das Südkaschubiscbe mit dem Polnischen tiberein-
stimmt, wAhrend das Nordkaschahisohe dem r einen weiteren Bereich
einräumt.
d. Die Rndang des Instr. Sing. Mask. und Neutr.
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Das gegenseitige Verh<mss der«og. lecbiscbea Sprachen. 57
Das Poloisclie hat als Endnng des Inätr. Sing. Mask uml Neutr.
-c/;/. nach k ff -iem, ebenso das Södkaschubische. Das Nordkaschubi-
scke hat dagegen die Endung q, KamuU spricht allerdings von einer
Endung deren wirkliches Vorhandensein ich jedoch bezweifle. Das
pommerächc Kaschubisch kennt nnr-tf, Cejuuwa macht nirgends eine
Andeutnng. la,id die Luduag des Instr. von dem sonstigen -e fwie er
den Lant ii schreibt) verschieden sei, der Heisternester Dialekt hat -o,
welches älteres -q voraussetzt, uiul auch den f}brio:en von Bronisch be-
arbeittteu Dialekten scheint Karaiilt d-r uubck.amt zu sein. Ich halte da-
nach den Laut der Instrumcntulendung für identisch mit dem sonstigen r/.
Ueber den Ursprung dieses ~q habe ich ausführlich K. Z. XXXYll
334 ff. gehandelt^ ich will hier nnr so viel bemerken, dass ich dasselbe
nicht ans nrslav. -%m& herleiten kann, sondern fQr urslav. -r;, die echte
sonst allerdings iiiclit nachweisbare Endung der o-Stämme halte. Wie
dem aber auch sein mag: fflr nns ist es wichtig, das« hier wieder d»
Stidkaschubisohe mit dem Polniaohen übereinstimmt » das Nordbiieliii*
bische aber abweieht
e. Die GeiütiTendimg der pronominaleD DekliiiftfeioB.
In der pronominelen Deklination hat das Sfldkaaehiibtache nnd ein
Theil des Nordkasoknbis^en dieselbe Qemti?endimg wie dasPoiniiehe:
kaseh. poin. go» Das übrige Nordksiohnbiwhe bat eine dnroh w
oder A ebarakterisirteEndnng: -tom 'ho^ und iwar liaben das Kabat-
kiseke, Lebakasebnbisebe nnd Bybkisohe, '•ho der Dialekt der Zamo-
irttxer Kimpe. Eine dritte Form dieser Endung bietet da sSlovinzudie:
-eo, dasselbe ist wahrscheinlich dareb eine Reihe von Nenbildnngen
(■4»o ist naek der nominalen Deklination in -«a umgeändert, ans ^düch-
hreoa *tefM ist dann di»brd id entstanden nnd nach diesen dann
in eä nmgewandelt) ans -eo herznleiten. Ob das A von -ho als wiift>
lieber Bpraeklant ansnsehen ist, ist mir nicht klar. Das intenrokaliseke
w wird hänfig mit schwacher Artikulation gesprodien , so dass es Icanm
kOrbar ist Da wftre es denkbar, dass das dnrek keinen etymologischen
Anhalt gestutzte to der Endung -wo? in einen A-ihnlicben Laut flber-
gegangen ist Jedenfalls berechtigt nns dies 'ho nickt, ein Ursprung-
liebes -yo ansnsetsen.
Das kasch. -uhb findet nur in dem russ* -oo (gesobr. -to) eine An-
knOpftuBg. Beide ans urslav. bersnleiten kalte ich nicht für möglich.
Da aber auch bisher noch keine Aufklärung gefunden bat, wftre es
ftlscb ansnnebmen, dass beide Endungen notwendig identtscb sein müssen.
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5S Lorentz,
Es stimmt also auch in diesem Falle das Stldkascbubische, wozu
sich hier noch ein Tbeil des Nordkaschubiscben gesellt, mit dem Polni-
schen fibereiii, wihreod das übrige Nordkasehubiscbe und das Sloviii-
zische tbwdichen.
f. Die Bildn&g des ImperatiTB»
Iii dar Bildung des Imperativs gslisA das Nordkasehobisehe Wkd
das Sfldkasohnbiseho asasinander. Jh» Nordkascfanbisehe hat in aUen
Fonnan den Btammbildeaden Vokal, das Sfidkasohnbiache bat deosalbeii
nur bei des auf mehrfache Konsonaiis analantenden Stimmen, bei den
auf enien einfachen Konsonanten aasgehenden flogt es die Bndnngen
unmittelbar an den Stamm. Es gleiclit hierin also dem Polnischen.
Die Form des ImperativsolBxes war im UrslaTisehen im Sing, t,
im PInr. nndDoal bei den mit einem/^nffix gebildeten PrSsensstimmen
tf sonst Das e ist im Polnischen nnd Kasehnbischen an^g^eben nnd
dnreh i ersetst. Das Altpolnische hatte noch t das Nenpolnische hat
diese dnrch ij yj ersetzt, doch hat sich dialektisch das i erhalten.
Das Easchnbische hat in allen Formen nach weichen Konsmianten t,
nach harten e. Bronisch fahrt allerdings ans dem Heistemester Dialekt
Uli cifrpSii spiii an, ich habe jedoch nar zü cärpSi tpii gehOrt, was
anch die flbrigen Dialekte anfw^sen.
Wieder stimmen also das Polnische nnd Sfldkaschnbische ttberein,
das Kordkasehnbische aber weicht ab.
g. Das Prflsens der seknndsren a-Verba.
Die sekondiren o-Verba bilden in der polnischen Schriftsprache
nnr ein athematisches Präsens: -am -atz -a n. s. w. Ebenso ist es im
Sfldkaschnbischen nnd in einigen nordkaschnbiscben Dialekten, s. B.
dem der OzhOfter nnd dem /-Dialekt der Patziger KAmpe. Dass es sieh
hier um eine echte athematische Bildung nnd nicht nm eine Kontraktion
Yon zn -S- handelt, beweist das Kaschnbische, wo immer neben
einem -hm der 1. Sing, in der 1. Plnr. nnd 1. Dnal. -dm« -ömtf steht,
wjUurend ein in diesen Formen auftretendes -äme -öma in der 1. Sing.
tan -aju neben sich hat. Nur die 3. Plur. wird ttberall anf -aj^^ also
nach Art der /-Präsentia gebildet, dies ist aber aach im Polnischen
der Fall.
Das Nordkaschubische und das Slovinzische kennen ausser iu einigen
südlichen Dialekten die athematische PräsensbUdling nicht. Sie bilden
ein y-Präsens, die 1. Sing, und 3. Plur. gehen anf -a/V/ -ajQ ans (im
Siovinzischen nnd Kabatkisehen ist Kontraktion su -q -öu^ eingetreten),
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Das gegenseittgo Verhältoiss der sog. lechiscben Sprftcben.
59
u das flbrigen Formen ist dM -oje- in zusammengezogen. Ans dem
AltpolniidMii ist dkM Bildang ebenfans bezeugt und auch heute noch
ist >!• dialektlseb mbaDden.
Es trennen sieli denmaeb raeh Mer in AUgeneioen Noidkaeelra-
Uteh imd Sfldkaselinbiseby daa letitere stimmt wieder sur polnisehen
Sebriflspfftehe.
h. Der Gelnanflli der Sottxe ~uiki9 nnd
Dem polnisehen Bnffiz -Adeo in allen seinen GetoMiebsweisen stellt
daa Kaaehnbisehe -^tH» und gegenflber. Naeb Ramatt's fitomiik
sebeint et, als ob beide Snflizfonnen in denselben Dialeicten flblieb sind,
naeb meinen Beobaebtnngen bat jedoeh nnr das Sfldkasehnbisebe -«Mb,
daa Nordkasebnbisebe nnd das Slovinsisehe aber nnr-tic«, nur -mAo ist
bier in einigen FlUen (s. B. sIot. häpM £$(Ukö) naehsnweisen. Zn
beaebteo ist^ dass ans demPolabischen nnr die Form -isee (polab. "Oisie
•m$i) «nfbevnhrt ist: ein -üio wird demnach hier ebenso wenig, wie im
Slorinmsehen nnd Nordkasehnbiseben Toibtnden gewesen sein.
Es trennen sieh also ancb hier wieder Nordkasohnbiseh nnd Sfld-
kasebnbiseb, dies stimmt xnr polnisehen Schriftsprache, jenes snm 81o-
TiBsiseben nnd Polahiscben.
Es giebt Tidleieht noch einige andere Pankte, in denen Nord- nnd
Ssdkasebnbiseb anseinandergehen. So scheint e.B. die nordkaschnbiscbe
Kontraktion von "oia -^ia in -a -q dem SUdkaschnbischea an fehlen,
das anslantende scheint im ganzen Nordkasehnbiseben geblieben, im
gauea Sfldkaschnbiseben aber zn -gm geworden sn sein, um dies aber
sieher stelle zn kOnnen, mflssen die Einzeldialekte erst genauer er-
Ibrneht sein. leb glaube aber auch, dass die oben besprochenen Punkte
für uns bier geaflgen werden.
Bevor wir ans dem Besprochenen irgendwelche Schlösse ziehen,
Ternoth wendigt es 8)ch, die Pankte znsammenzustellen, in denen Nord->
kaschubisch und SUdkaschnbisch, sei es aliein, sei es mit dem Slovin-
zisehen zusammen (Um Polnischen gegeuflher tibcreinstimmen.
SloTinziseh, Nordkascbnbisch und Sadkaachabiech stimmen dem
Polnischen gegenüber überein in folgenden Pankten:
a. Urslav. ra ist im Wortanlaut zu re geworden: redosc poln. ra>
iioiöy BedüM poln. Hadu/tiOf rem poln. rono, pcerenk poin. poranekf
rena poln. rana, renic poln. ram6f rtmp'q poln. romtV, re^t redv poln.
rtidf rek poln. rak, slov. reku^jotfn/cä russ. paKOstma, slOT. r^ld poln.
raäiOf slov. reicesaltä aus ^rai^cesalm, dazu die Ortsnamen: Jted^
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F. Lorentz,
atoww »Redd^tow^ (Kr. Lauenburg), Redkajce »Rettkewitz« (ebd.),
Rekowo »Keckow« (Kr. Laaenbarg, Bfltow) »Reckanc (Kr. Putzig) »Re-
kau<c (Kr. Neustadt), Redoszetow »Reddisobau« (Er. Patzig), Redovscä
»Radowken« (Kr. Neustadt), Beäiowce »HochredUii« (ebd.), Seda
»Rheda« (ebd.), ReduM »Badnlm« (Kr* Bereut), i2«^ot0f9fca»Reeknitx«
(ebd.), ReciövÜ »Raekelwiti« (Kr. Kemits). Dies Lautgesets ist aber
nicht Btreug durcbgefabrt, wie racic poln. ntczyc, rada pelii. raduf
rosa Gen. «i rdbr zeigen.
Im PoUbisehen ist anlantendes ra vor dem Aeeent durch rä ver-
treten: tMit»^ rdmq^ ruiöj] rädlu^ rädtätdOf rdkai^ rdkodida. Polab«
ä und lca&eh.*Blov. e ▼erfareten aber das ursUr. »: sollte das polab. rd^
mit dem slor.-kaaeb. re^ derart inYerbiDdang an bringen sein, daas das
«alar. ro- hier unter gewissen Bedingangen an rv geworden ist?
b. Das ans nrslav. a 4 entstandene 6 '6 ist Tor Nasalen allgemein
an h 0 geworden. In seinem Slownik sehrieb Bamnh in diesem Falle
fMlsehlich immer ^, die Statys^ka gibt das richtige b bsw. g. Letzteres
ist sicher eine JÜtere Vorstufe des 6, wo es heute anftritt, man kann aber
vieUeicht aueh an Nennasalirang denken.
Ein durch Kontraktion entstandenes 6 ist nicht an b geworden:
sloT. gräifmä ffo^ddmä Heist prömS g6ä&mäf oImubo nneh das
deutscher Lehnwörter: sIot. traitn prä^m (aus dem westpreusstschen
KaschubiBch habe ich keine Beispiele). AuffIlUgist, dassinbylaldschen
Dialekten das Part Prt. der o- und ^Verba die Endung -dm haty s. B.
Heist göddm eiirpHm rosnUh»^ sollte hier vielldcht you einem -^ff'enh
auszugehen sein?
c Das urslav. t ist nach harten Konsonanten, das urslav. y nach
allen ausser nach k g und (dialektisch) eA, das nrslav. ii ausser nach
Ontturalen, Labialen und weichen Konsonanten au i geworden, BamuH
schreibt allerdings bisweilen im Oen. Sing. -00 (d. i. -9^} fOr -e« s. B.
pwtrao0j ist dies ein einfacher Fehler oder ist in diesem Dialekt das
labiodentale t> der llbrigen Kasus an die Stelle des bilabialen w des Oen.
getreten and -otf au -eJ geworden, wahrend das sonstige -wm geblie>
ben ist?
DasB auch im Polaiseben e^Lante fflr uralaF. t , y und u Torhandeu
sind, hat Karlowicz zu zeigen gesucht. So lange aber nicht nachge-
wiegen ist, dass diese e-Laute nach denselben oder ähnlichen Gesetzen
wie im Kaschubischen auftreten, ist dies flir die Beurtheilnng der Vor-
wandtscbaftsrerhAltnisse unwichtig.
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Dm gegenseitige Verhältoiss der sog. lechtscben Sprachen.
61
ä. Kttdi. *€ {tm nntar. i joA h) ist vor tantosylUbischem n im
WortiiiiMiB ni t geworden: tute unlav. tfomiM nnlav. *9io-
nSttukb, kinine kroome mütv, *kar9hni>ebf malma wnÜMr. *iiia^Mb.
Dies i !it «berall lang, von dem ursprOnglkdieii i inteMliflidek et sieh
didnrcli, daaa dies i den leliarfeB, das aeoentslaiideiie aber den delmen-
den Ton hat AnsUntendes ist niebt sn in geworden: ilev. dzHn
Heist dM Bam. sfldkaKh. ^eti nralar. *dMbf nordltaseli. tilM
sUdkaseb. nralaT. *t^htiib,
e. Sehwnnd nod Brhaltnng von nmlav. « e.
UtBiav. 9 » ist im KaselmbiBelien wie im Pobiiiehen in oflfonen Sil-
ben gosehwnnden, in geiebloBienen erhalten. An Abwmelinngen fin-
den sieb:
1. UtsUt. n nnd sowohl als Prifiz wie als Piiposition, treten
▼er ZiseUanten biw. vor 9 immer als «e, dialektiseh (besonders im Bttd-
kssebnbiselien) aneh te^ bsw. w anf» wilurend sie im Polnisehen mzw
geworden sind s. B. kaseb. 9e$a^ie gtsa^de poln. gta^siSf luueh. teiie
uUe poln. utyif kasoh. ea^W pob. lotoiMc, Ramolt gibt aneh uent^
zzaUCf in den mir bekannten Dialekten sind diese Formen niebt ▼or<^
banden, ie bsw. ge nnd m werden ans soldien Wertem stammmii wo
sie lantgesefadiob entstanden sind, hier werden sie gebraneht, da set-
2M- 000- n. 8. w. lelebter spreebbar nnd dentlicber sind als 90-').
2. Anslantendes 'hkb -sct -s^ -«<s -hn -tH ist niebt wie im
Polnisehen sn -ek -'ek -ee -ec -es -W, sondern sn -c -c -e
geworden. Hier handelt es sieh niebt nm irgend ein Lantgeseti , Tiel-
mehr ist, wie Mikkola Betonung nnd Qaantitftt S. 55 erkannt hat, das
des Hom. Sing. bsw. Gen. PInr. dem Systemswang znm Opfer ge>
fallen. Bewiesen wird dies dadnreb, dass das nrslaT. *cArtbhth im SIo-
▼insis^en als krimpt nnd iriffb/H auftritt , wire der Schwund des e
Isntgosetslleh, so mOsate man für kHftbjet ein nrslav. *chrebetb kon-
sbnüren. Dsss im Polnisehen bisweilen Aehnliches vorkommt , ist fttr
die Benrthdlnng der gegenseitigen Stellnng beider Sprachen nicht von
Belang, es wAre dies nur dann der Fall, wenn es im Polnisehen mit der-
selben Strenge dnrehgefUhrt wire wie im Kasohnbischen, so aber ist es
mterbeblteb.
Das laatgesetzliche Verbältuiss Ut erhaltea in dcu Advcrbieu öIüv.
cjlf&r »am Abend« poln. w wücsSr nnd welehea wie das deatsohe ad-
verb. mü gebraneht wird, s. Kjii/kif^ tdteif, «ich nehme mit", ß-j^Hii «f*
iäf, »ieh werde mitkommen«.
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F. LareuU,
3. Als erste Entwickelangsstufe der ftnsUtttenden poitkoMonan-
tifloliflB -r» -rft -/» iiiid Ar das KuehnliiMhe uid wahrMtiialicit
juioli fttr das Polnisehs sonaatisehe -t 't 'i 'l sosiisetiaB. Das Pol-
aisohe liat -i 'i nntilbitoh werden lasmn: iomI^i meprx^ rzekf, viel-
Iflieht ist anoh -{ so bdiandelt, worauf leqgl Idndontsk. Das nuilbiseli
gewordene sdiwaad dann, wo es von andern Formen ans wieder bei^
gestellt wnrde, giog es in -«/ Aber: tc^ffieif ▼ieUeieht nur in Aalehnong
an Wörter wie orse^ or^a, ebenso kann aneh w^iel neben w^l erUirt
werden. ImKasehnbieeken wurden -/- und ansilbiseli, ^ wnrde stimm-
los nnd Bobwand: vjepr^ iek, und gingen in -«r -«^fllMKr, doek kön-
nen vjat€r cq^el wie poln. tci^giel erklärt werden, ninas es sogar.
4. Im Wortinnem sind postkonsonantisehe nrbhh im Kaeekn-
bieeben hftnfig an r4 fe U U geworden, bAo0g jedoch aneh in nneii-
biaeke r f ^ (das dann s.Th. gesehwanden ist) l abergegangen. Da hier
nnr bei Tollstindigem Ifateiial ans den Einseidialekten Klarheit an er-
reieken wire^ gebe ick anf diesen Ponkt nickt weiter ein. Nur lo viel
sei bemerkt, dasa aneh kier als erste Entwieklnngsstafe aonantiseke |*
ansnsetsen sind.
5. Kaseh. 9it$ni nnd vmsme halte ich for Formen des Wort- bsw.
Satzinlants. Im SlovinsiMhen entepreehen tüotim^ nur der aus-
gestorbene Vietkower Dialekt katte Utmu vltotmü, in. der Komposition
aber heisst es allgemein äetmänan^cä täotnUina^iseäf das SOdkasehn-
biaehe liat (aneh in der Kompo^tion} aidem tecßtem, ürslav. *setniib
^o$mh ist znniekst in *w(B8tp geworden, tg^ ist dann in nnd
weiter im Inlant in m«, im Aualant in -em flbergegangen. Ebenso ist
aneh urslav. m behandelt, wie slov. silimäkä p&ttamittk& (Nom. pö-
aiämük) skovdmUk&{'&om, skaoämük) ans arslar. *siomhka*po8iomhka
*tkocomhka zeigen.
£• Der kurze Nasalvolcal ist im Sttdkaschabiachai wie im Slovinzi-
sehen und Nordkaachnbischen ein naaalirtea a (q), Daaaelbe findet sieh
allerdings auch in polnischen Dialekten.
g. Schwund und Erhaltung der Konsonantenerweiehnng.
Erhalten hat sich die Erweichung auf dem ganaen sloviuziach-
kaschubisclien Gebiet bei den Labialen nnd beim », der in einigen
bylakischen Dialekten eingetretene Uebergang des weichen li in hartea
n ist ganz jungen Datums, ebenso ist das Hartwerden der ans pf ent-
standenen p6 /i im Heistemester Dialekt erst kürzlich eiugetreten.
Ausserdem waren in den pommerschen Dialekten c und j noch weich.
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Dm g^enseitige Verhältoiss der sog. lechischeu JSpracbea. 63
als die kurzen t u iu e übergingen, diese sind daher als i u geblieben,
m der Iu utigen Sprache siod jedoeh c und ^ aach hier hart.
Alle übrigen UiSjuimdich erweichten Konsonanten sind auf dem gan-
zen Gebiet hart geworden B. ct'X<c poln. dcho, ^ef>y ^oXn.dziwij^ seey
puln. zcma poln.c/ma, cezi urelav. ^aseca m'ä\a.v.*lasicu,
iboj nr^lav. *h>nr(Izb, c'sedcn urslav. *ihibj resfi (pomm.-kasch. cisft]
nrslav. *cisthj iec urälav. *iiitb^ zicy urslav. i ecec urül&v. *rjuiitb,
Uxos poln. licho.
Nea entstanden sind an weichen Konsonanten d 5 und dialektisch
im Nordkaschnbiscben %• wie im Heistemester Dialekt zu
bartsa idi s geworden sind, ist die Entwicklang erst kilrslieh einge-
tnten.
h. Li der 0iiippe dv ist das d nieht wie im Polnisclieii m AffH-
kata geworden: dcign^c pohi. dhciffnqc, mjedvje^ pols. medhoUdi,
b der Gruppe H ist du I im Sadkasehnbiaelieii wie im PolnlBebeo nn-
verludert geblieben, im Nordkaaehnbiacben iat H dialektiaeh ia ei (im
ttonnzisehen in cj) flbergegangen z. B, afidkaaeh. ivjer^ee Heist Itfö'r-
d^ee B«m. cwn^Sc kibatk. cvJiQrdzyc sIot. M>j%p'dzäe poln. Iioiim&uf.
i. Die Lautgruppen $1 sind niobt wie im Polnisehen ra ^7 ge-
worden, sondern geblieben: hmiae poln. iwütaö^ $niSlq pob. myil^»
Doeh ist hier vielleieht sonlehst ein üebei^ang zo itf il ansnnebmen
nnd dies neu entstandene 4 ist dann wieder zu I geworden.
k. Urslar. koo gto ehoo sind im Slovinzisefa-Kaaebabisohen sn ko
go eAo geworden: tkhre abg. «Borbet», j^c>z^ abg. gtogdtf xaeie mss.
«n»ui». Dasselbe ist im Polabischen angetreten: Mrac, jUxd^ eXOstf
im Polnischen findet sich di^egen neben goitU anoh gwoidij ckwtnxcZf
eoBst ist aneb hier yielfach das p geschwunden.
L Die Lanlgroppen r« rz sind vor Konsonanten zn # geworden.
Es seheinen jedoch, nach den bisherigen Anfaeichnongen an sehliessen,
dialekHaefae Abweiehnngen vorhanden zu sein, so dass dies Lantgesetz
nieht mit voller Sicherheit fBr das Gesammtkaschnbische ansnsetsen tsC.
m. Die Lantgmppen haben einen Einschob von / d erhalten:
iifoda pola.iroda, sti^bdo poln. irxodOf zdfee poln. -/rzed^ ob aneh der
Emachnb in xdrtße poln. gr^btf allgemein vorhandoi ist, kann ich nieht
ogeben.
Neben dem Einsohnb von i d kommt aneh ein solcher von & g vor
in sfldkaseb. aktes^ poln. irgesmOf Heist zgf^o sfldkasch. zgHhj'a
poln.
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F.LorMits»
Ohne Eisaeliiib babe Ith gebOrt 8adkaiob.<r^5rOf obne Zweifel eine
Botlehniiiig mi dem eebiifkpobnscben Mrehro,.
a. Asbratendeii Yokalea itt im Sloviiinieb-KaaobvbiMheii em /
(vor a ^ t) oder « (m o « 4) voigeseblageii. Naeb Mattet J. F. Y.331 fll
iet dieser Vönebleg aebon nrBlaTieeb, Die PoliÜMbo bat den Voneblag
bei 0 und 1^ theilweiae bei in der gesproobeneD Spracbe aneb bei 1^
das Polnbieobe besitst ibn In gldeber Weise wie das Kasebnbisobe, nur
bei oüfii und dem Piifix mh feldt er.
Senderbar ist der e-Yonelilag in nordkaseb. niiro (aber sfldluueb.
föro)^ sIoT. ^ifigi njhü vfyseA vjeici^äcä neben jeiSif^äeä polab,
mesianreUx, IHe bisber gemaebten ErUimngtversnebe beftiedigen
niebt.
Kordkaiehnbiscb nnd SUdkasebnbisch allein stimmen dem Polni-
aeben nnd Slovinzischcn gegenüber überein in folgenden PanktMi:
* a. In der Diphthongining des ursUv. o nach Gnttoralen und La-
bialen. Dass einige nordkaschubisclie Dialekte diese Dipbtilongimng
aneb nach ^ haben, bembt wohl auf späterer Entwicklung.
b. In dem Uebeigang des labiodentalen Spiranten o in den bilabia-
len Halbvokal u vor 0- und »-Lauten.
e. In der Entwicklung von cid zu ic: vmtcec uslaT. *uch8iitb
poln. uczciö. Als einselne Stofen dieser Entwicklung werden l-sc c6
cc ic anaonebmeo sein. Der Heistemester Dialekt weist allerdings
dem sonstigen töi gegenüber cce auf, da er aber andererseits imiytcec
besitzt, wird dies cc ebenso aufzufassen sein , wie das sonst fUr tc auf-
tretende cc. Dass übrigens diese Entwicklung dem Slovinzischcn fehlt,
ist nicht mit Sicherheit zu behaupten, da ausser ci^sc^ welches in der
ganzen Flexion das c festhält (Gen. nc^cU]^ die hier in Betracht kom*
menden Wörter nifbt vorhanden sind. Slov. ti'( kann nichts beweisen,
da urslav. *h>stjh anzusetzen und t's durcliaus nicht mit r identisch ist.
Wir finden also, dass das Südkascliubischo durch eine Reihe von
Eigenthümlichkriten mit dem Nordkaachubischen verbunden ist, dass es
aber in andern Punkten, in denen das Nordkaschubische mit dem Slo-
▼inzis( hin lihereinfitimmt, von diesem abweicht und sich auf die Seite
des Polnischen stellt. Dazu kommt dann noch, dass die Eigentiiümlich-
keiten, welche die principielle Trennuns: des Hlovinzisch-Nordkaschubi-
schen vom Polnischen unabweisbar machen, im Södkaschuhischen wenig
oder gar nicht vorhanden sind. Wenn wir aus allem diepeti auch noch
keine sichern ÖchltLsae ziehen können — dazu ist unsere Kenntnias der
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Das f«g0B8eitigo VerbilteiM der Mg. leehiMhen Spncheii.
6»
EinzelmoodarteD noeh viel zn gering — , so wird man doch nicht den
Oedanken abweisen dürfen , dass Nordkaschabisch und Sttdkaschabiscb
orsprflnglich vielleicht nichts mit einander za tbnn gehabt haben, indem
dieses ein polnii^cher. jenes aber ein nichtpolnischer Dialekt war. Denn
ebenso gut , wie wir im Nordkaschubischen und im Slovinzischen eine
starke polnische Beeinflussung antreffen . kennen wir auch im Sttd-
kaachubischen das Um^ekehrtp finden. Bis znin Tode Mestwin s II. 1295
waren die Ka^+chubcn samnit ilii'cn pommfrschen Stanimeap-enossen das
herrscbeiidü Element, wenn im pommereilibcbi ii Stiiat Polen lebten, wer-
den sie auch in sprachlicher Hinsicht nicht unbeeinflnsst geblieben sein.
könnte es erklärt uerdeu , dass das polnische Südkaschubiscli maii-
ctiüö von dem nichtpoinischen Nordkaschubisch angenommen hat, der
grösste Theil der Uebereinstimmungen und zwar alle, welche ein duroh-
pehendes Lautgesetz erkennen lassen, ist durch »Wellen« zu erklären,
weiche das eigentliche Polnisch nicht mehr erreicht haben.
Beti » ffs der weiteren dialektischen Eintheilung des Nord- und 8fld-
kaschttbischen ist noch nieht viel sicheres zu ^agou. Das Nordkaschu-
bische ist naturgemäss in zwei Haujitmundarten zu theilen: das Byla-
ki-c )n', dessen weitere Eintheiluug lironisch schon gegeben hat, nnd die
/-Dialekte. Letzteres scheint dann wieder in zwei Theile zu zerfallen:
das pommersche Kaschubisch. widclu s das Kabatkisclie im 8tülpür und
das Lebakaschubische im Laueuliuiger Kreise umfasst, und die west-
preossisehen Mundarten. Was im Sudkaschubischen au I>ialekten zu
unterscheiden ist, wcisä ich nicht.
Die Stellung des äluvinzisch-Kasuhubittchen isL also iu fuiguuder
Weise zu präcisiren:
Slovinzisch nnd Kaschubisch (Nordkaschnbisch) sind keine polni-
schen Dialekte, sondern eng mit dem Polabiscben verwandt. Sie sind
aber nnter den Einfluss des Polniaeheii gerathen osd mehr oder minder
poloiisirt. Das Sloviiisiaebe iit k«iii Unterdial^kt des SaMlmbiBcbeD,
«mdeni steht selbständig neben denudbai. Du Sftdknsdiiibisehe wir
Tidloidit ■cqntlnglich du polniielMr Dialekt, der dvreli dasKoid-
kasehttbisehe bennflnsst Ist.
I£L Uebergicbt der Berflbrnngspunkte des Polabtoelieii»
SloTinsifldien^ KaMbnblachen nnd PolnMieB.
A. DaePolnbiaeb«, Sl^vinsiiohe, EaidmbiBohe und Palnisdi« itim-
men flbei«ni in folgenden Pnnktan :
AitUT ftr tlavii«*« PhlMoflt. HIT. 6
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1. In der EntpalaUlifliniDg des urslav. e und dem Uebergang d«B
entpalatalisirten e in a. Dasselbe findet sich in sorbischen Dialekten.
2. In der EntpaiAtalisiniiig dea «r. Dieselbe findet sieh auch im
Sorbisehen.
3. In derEntwiekelung des ^Lants in ir und des entpalatalisirten
t-Laut in hr zu einem a-Lant Dasselbe Ist im Sorbischen eingetreten.
4. In der UmsteUoBg v«hi utsUt. €r or üI wbl ro h. Ebenso im
Sorbischen.
5. Im Auftreten von ar neben ro für nrslav. or.
6. In der Erweichung von k g vor sekondAren t- und e-Iiautea.
Dasselbe findet sich im Sorbischen.
7. In dam üebergang von imlav. tj dj'ukc dz. Dies ist allgemein
westslavisch.
8. In dem ^chv/indun des postgutturalen v vor o. Im Folni^'ohen
ist dies Lautgesetz nicht vollstftndig darcligefflhrt Dasselbe findet sich
auch im Sorbischen.
B Das Pol nbi3che, Slovinzische und Kasohubisehe stimmen tiberein
in folgeudeu Punkten:
1. In di r Kut wiciLiung des urslav. vi zu ol io. Im Südkaschubi-
scheu und im gröbsten Theil des Nordkaschabischen sind nur wenig
Spuren diesem Gesetzes erhalten.
2. In der Erweichung der Kuusonanteu vor dem entpalatalisirten
hr. Das äüdkaschubische hat dies Gesetz nur in geringem Umfang er-
halten.
C. Das Polabische, Sluviu^iäche und Nordkaschubische stimmen
tibereiu in folgenden Punkten :
1. In dur Entwickhmg des urslav. ol zu af oder o}. Von diesem
Lautgesetz sind überall nur Spuren erhalten. Dasselbe Ge&etz hat auch
das Obersorbische.
2. In der Entwicklung des urslav. hl zu al oder ol. Ein Theil des
Nordkaschubiachen hat von diesem Gesetz nur Reste.
3. In der Entpalatalisirang des urslav. Das Gesetz ist nirgends
imSloYinaisehen nndKasohnbisehen rein bewahrt Ein ähnliches Oeseti
8eh«nt dSalektisdi im Niedersorbiseben yorJianden an sein.
4. In der Brweiehung des ualaT. eh vor seknndlren f- nnd «-Vo-
kalen. In den nordkaselmbiseben Dialekten ist dies Gosels stark anrttek-
geditngt Dasselbe Geseta kennt nneh das Oborsorbisebe.
5. Im anssebliessliehen Gebranch des Suffixes -übe.
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Du» gegoiiAoiUge VerhMltaiBS der Bog. ieehiaclieo Spmoheii.
67
D. Das Polftbisohe onii öloviusiache stimmen ttberein in folgenden
Pnnkten:
1. Im üebei o;'ang des / in / bei Erhaltung des seit urslavischer Zeit
in aatekouäonautischer äteüang Terbliebenen i imd UeberfOhruiig des
tetzteren in
2. In der Liüfulirung von -a;a-|-<{/0-Verben anstatt der urslavi-
sehen -oca- -uje-VeTbeu.
3. Im Gebrauch eines Komparativsufiixes ursiar. -eib fUr urslav.
E. Das l'üIabisrLiH steht in folgenden Tunkten allein:
1. In der i'aUuliüiruug des urslav. e.
2. In der qualitativen Spaltuu^r ^le^ iii slav. t,.
3. in dem Waudel von nrslav. in j{. Dieser ist vielleicht auch
füj das Slovinzische und Nordkaschubische anzuucliuicn.
F. Das Slovinzische, Kaschubische und Polnische »timmeu aberein
in folgenden Punkten :
1. in der quantitativen Spaltnng der urslavischen Vokale. Dieselbe
ist wohl anch fttr das Poiabische anzunehmen, wahrscheinlich ist sie
schon nrwestslavisch.
2. In der EntpalataUsii'ung dos urslav. e.
3. In der Vertretung von nrslav. & i, durch e 'e.
4. In der Vertretuujc von urslav 7 / nach Dentalen durch iu. Diese
Vertretung ist im Slovinzischen und NunikaschubischoTi an die Stelle
der dem Polabischen entsprechenden durch bzw. ol getreten. Die
Vertretung des ^I durch hat auch das Niedersorbische.
5. In dem Hartwerden der nrsprflngHch weichen c dz ff dj y r f.
0. In der Eutwickluug der erweichten t äzu. Affrikaten. Dasselbe
findet sich im Obersorbischen.
0. Das dlovinäsohe nnd Kasohnbisehe stimmen flbeiein in folgeiH
den Pnnkten:
1. In dem iJebcrgangdes »alantenden ra in re. Etwas Aehnliebes
lini nneh das Poiabische.
2. In dem Uebeigang äM6*6m Nasalen in d ^ biw. g *q.
3. In dem Wandel dea *e ans urtlav. e t Yor taatoayllabuelieoi H
an » im Wetünneni.
4. In dem Uebeigaag des knrsen nialar. t naoh liarten Konsonan-
ten, des kanen nnlar. y ebenftUs naeh harten Kontonanten und des
6»
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98
F. Lomts>
kurzen tir»lav. u nach harten Dentalen und nach Liqoiden in i and dem
somit eintreteüdtiü Zusammenfall der drei Vokale.
5. In der Vertretung des knrzen Nasalvokals dnrch nasalirtes a.
6. In der (nicht lautpcsetzlichcn) Entwlckinnp von urslav -^kit
~hh> -hch -höh -zib -m -btb zu -k-c 'C-c -s -L Dasselbe findet sich im
Sorbischen.
7. In der Entwicklunj.- des postkonsonantischen -r& tu -er.
8. In dem Hartwerden der erweichten c ^ v i ans nrslav. i d s z.
9. In dem Ueberprang von antekonsonantischem rs rz in f.
10. In dem Konsonanteneinschub in den Gruppen 9r zr.
H. Das Slovinzisehe und Nordkaaehnbtsche stimmen aberein in
folgenden Punkten :
I. In der Vertretung des palntal gebliebenen r durch einen j'-Vokal.
2. In der Vertretung des urslav. äj durch z. Im Nordkaschnbi*
sehen tritt vielfach ^ daneben auf.
3. In der Vertretung des urslav. dz durch z. Dies findet ^eh nur
in den pommersohen Dialekten des Nordkaschubischen.
4. In der Erweichung des t in der Gruppe i6. In einigen Bord-
kaschubischen Dialekten fehlt das Oesetz.
5. In der grösseren Verbreitung des f als im Polnischen.
6. Im Gebrauch der Endung -q im Instr. 8ing. Mask. und lüentr.
7. Im Gebranch der Endnng -oo im Gen. Sing, der pronominalen
Deklination.
8. In der Bildung des Präsens der sekundären a-Verba mitleU
I. Das Slovinzische steht in folgenden Pnnkten allein:
1 . In dem üebergang silbeauslantender e o in t*.
2. In dem Behwinden dmdYwn,
K. Das KasohnhiBohe und daa PoIuiMhe itimmen Hherein
in dem Hartwerden der nrqprtaglieli iränikm S tf£ Biet GeaatE
fehlt den pommenrnben Dinlektan des Nordkasehobitoben.
L. Das NofdIcaBohabiidhe and Sfldkasebnbieelie stimsMii flbarein
in folgenden Punkten:
1. In der Dipbthongirang des nrdaT. o naeb Gnttofalen und La^
bialMi.
2. In dem Üebergang des ü m o- und tf-Vokalan in w.
3. In dem üabaigang Ton in ^. Diaa ist ▼ieUeielit ftnah für
das SlaTiniisehe annsetian.
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Dm g«£aiUMiti^ Yerbältnias der »og. iediuchea Sprachen.
69
M. DaR Sfldkasciiabische und das Foinische stimineii fiberein ia
folgenden Punkteu :
1. In der Entwicklung des urslav. hl.
2. Ld dem Aaftreten der Erweichoog vor urslaT. w.
3. In der VerbreitODg des f.
4. In der Bildnng des Imperativs.
5. Im Gebranch der athematischen Präsensbildung bei den sekno-
dären -Verben. Diese liudet sieb auch iu uiüigen nordkaschnbiachen
Dialekten.
6. Im aasschliessUohen Gebrauch deä öufiixtis -isko.
Wir sehen also, daas Ramnlt mit seinem Satze, das Slovinzische und
Kaschabische {wenigstens das Nordkaschubische) bilde mit dem Polabi-
schen eine Einheit, recht hat. Für die Sprache, deren Dialekte da»
Poiabische, Slovinzische nnd Kaschnbische aiud, will Ramult die Be-
zeichnung Pomur.skisch ^) angewandt wissen. Um diese Bozeichnnug zu
rechtfertigen, beruft er sich auf den Ausdrnck Slavi maritimi für die au
der Ostseeküste zw lüclien Weichsel uud Eibe wohnenden Slaven bei den
mittelalterlichen Schriftstellern. Er nimmt also ^iu^-^cnsi lu inlich an, dass
dies eine Uebersetzung eines gemeinsamen ölaviscliun ^Sumt ui lat. Da
ist es aber doch sehr anffäliig, dass mit Pomorani, der einfach latini-
sirten Form des dem Slavi maritimi zu Grunde liegenden slaviscbeu
Worts, nnr die Östlich von der Oder wohnenden Stämme bezeichnet wer-
den, während die westlich von der Oder wohnenden Stämme, die Wilzen,
Obotriten, Wagrier u. s. w. immer unter ihren eigenen Eiozelnamen oder
unter dem Gemmmtuwien Wenden , «ber de als Pommem anftreten.
Aneh Nestor kennt in seiner Chronik für die Ostseeslnven keinen ein-
heitliohen Namen: er nennt in seiner AofsiUiuig der siaTisolien Stimme
neben den Pommezn die Lintizen, wosn er aieher ansser den Wüsen die
Obottiten, Linonen nnd sonstigen westlieb der Oder wohnenden Stimme
rechnet Ich kann niebi finden, daas es irgendwie historiseb bereehtigt
ist, den Namen Pommern (und damit ftr die Bpraehe die Beieiebnnng
PosMnskiseb] auf die weetiieb von der Oder wohnenden slayiseben
Stimme anssndelmen. Hit Pommem dürfen wir nur die swiseben Oder
1} Ich gebrauche lieber den Ausdruck »Pouiorskisch« als » Puuuiersch «,
da bler sn leiebt eine Yerweehslnng mit der dentsehen Sprache Ponmenis
konnnen wttrde.
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70
F. Lorent^
und Weicbsel wohnenden t>tämme , mit Pomonidldl Bor die Sprache
dieser Stämme bezeichnen.
Eine andere Geaammtbezeichnnng wendet Cejnowa an : Slovin-
zisch '}. Diese Bezeichnung hat ohne Zweifel grössere Berechtigunc:: ala
RaronH's Pomorskisch. Denn ausser im heutigen Slovinzisch finden v. ir
denselben Namen in dem polah. slüvensRy als einheimische Bezeichnung
der polabiächen Sprache. Cejnowa wendet diese Bezeichnung nnr fflr
die Sprache an, als Volksnamen gebnaeht er VSndi »Wenden«, mit
Slotjnce »SloTinzen« beseiohnet er die Slaven »eo to ▼ wökr^gn Bl^p-
8^m n«dGani8ii;jm jezor^ 4 kn pttnjovj mjeäzkaju jasz^püS^^pskc, also
die heutigen Siovinzeii. Nor Bkdrb kMi^bsko-fltovjQäkjd mdTd Nr. XIII
S. 15 f. sprioht er unter dem Namen BlDvinien von allen Ostseedaven^),
hier bedient er aieh jedoeb im Gegenaats ni aemeo aonstigen Sebriften
der dentaehen Spraebe.
Hit einem VoUcsnamen »SloTinsen« ist ea nun aiemfieb achleebt
beatellt Ana dem PoUbiaehen iat ein *SUtvSndc niebt ttberUefert» daa
witl aber bei der Iflekenhaften Oeberliefenmg dieaer Spraebe nicht viel
sagen. Aber nach im SloTinsiachen eziatirt genau genommen ein Volka-
name »SloTinsen« nicht: jS^o^W beieiebnet den Evangeliaeheii alavi-
aeber Nationaiittt, beiondera den, welcher den in aloTinaiacber Sprache
abgehaltenen Gotteadienat beenebi Anf dieaelbe Bedeotung kommt man
ans den Worten dea Pontanna in aeinem Katechiamoa: >Tj ki%iky . . .
kn . Zbndowänin koaeioti jego 8L0WIE8KEG0 w ntoe Pommorake
. . . apiaal«, anch hier kann, beaondera wenn man die von dem Slovinai^
sehen dnrchana ▼eiaohiedene Sprache des Kateebismns ansieht, nnter
koaoiöt fltowi^ nnr die erangeliaehe Kirche alaviacber Naticoalitit
▼eratanden aein* Ebeaao bezeichnet anch Krofey in dem niehfedoTind-
V Richtiger gebildet ist wohlCejnowa's »Slovinisch«. Da aber der Name
Sloyinxen sich schon eingebürgert hat, bleibe ich bei der hiervon abgeleiteten
Form »Slovinzisch«.
^ Der slovinzischen Sprache gibt er an dieser Stolle eine gewaltige
Anadelmang: »Die doviniache Spiaehe, ein Zweig der slaviaeheBf enrtreekte
sich in ihrer BlUthezeit, d. h. im VIII., IX. und X. Jahrhundert nach Christi
Geburt, nach Osten bis über die Weichsel, nach Westen hin nach Holstein
und in die LUneburger Haide , n:ivh Süden bis an das schlesiscbe Gebir^ro,
nach Norden bis an die Ostsee und auf die zunächst liegenden Inseln (liUgen,
Femera)«. Hier aebeiat er alio anch die Lanaltaer Sorben an den fflovinsen
an rechnen, die im gaaaen Weetpreuaen wohnenden Shtvan bia an die pol-
niache and poaenadie Grenae aShlt er auch «onat daau.
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Das gegenseitige Verhiltaiw dir sog. toehiicbOB SpnelwiL 7 1
a«li«B Bfltow die ^nehe sdnes GeBingbudu als »tUwi^tky« d.i.
vianwh«. DiMe Bedentong wird Bich dadnnli erldiren, dan in Kio-
ffly'i md PontaanB* Sfieiten die meisten der in F^mneni wolmendeB
SiaTeii iiire Sprwhe »SloTtosiieli« namiteii ud dess diese imGegeaseta
ni der Beseiolmiiiig »PoiuBoli«, d. i. kallieliseli, die Bedeutung »eraii^
geliidhelaviseli« aanslim. Ein Tolksname »SloTinien« ist jedeeli ntelii
■ncliznweiseo.
Dagegen ist ats gemeinsamer Volksname der an der Ostsee svisdien
Weiebsel and Elbe wobnenden Slara die Beieiehnnng »Kasehnben« in
Anspmeh m nehmen. SoweU bei den westprensdaclien nnd pommei^
sehen Kasehnben wie bei den SIoTinaen ist Eaieha noeh heute der
eigentiiehe Velksname. Weiter Baden wir das Henogtlmm Kassnben in
den peauneraclien Kreieen Belgard, Drambmir, Nenstettin, Schivell>ein,
schon 1289 ^ird diese Gegend als »terra Cassnbise« bezeichnet, aach
Barnim I. und BognslawIV. fahren 1267 nnd 1291 den Titel dnx
Slnvomm et Cassnbiae«. Am wichtigsten ist, dass in einer Urkunde
vom Jahre 1248 Johannes L von Mecklenbarg nnd Nikolaus von Werlo
»Domini Gas8Qbiae< genannt und dass die Tochter Heinrichs des Pilgers
▼on Mecklenburg Luitgard als »Cassnbita« beseicbnet wird. Hierdorch
wird der Name »Kasehnben« als gemeinsamer Volksname der an der
Ostsee wohnenden Slaven erwiesen.
Trotzdem würde ich es nicht fUr richtig halten , als gemeinsamen
Namen der an der Ostseekflste gesprochenen alavischen Dialekte die
Ausdrücke »Slovinzisch« oder »Kaschubiseh« anzuwenden. Beide Aus-
drücke sind heute auf einzelne Dialekte der Sprache beschränkt, deren
Gesammtheit sie bezeichnen sollten, wollte man sie auch in diesem Sinne
gebrauchen, würde es bald Verwirninp; jreben. Rauinh'H »Pomorskisch«
fflr das Ganze anzuwenden, kann ich mich nicht eiit>r!i Ii essen, icfi be-
zeichne mit i'omorskisch dss Slovinzisch-Kaachubiächu, welche beiden
Dialekte dem PolabiHolu ii gi<:enüber aU Einheit anzusehen sind. Ihre
Rechtfertigung iindt t die Bezeiclinunsr dieser beiden Dialekte durch
Pomorskisch darin, dass wir in den Aii^^ehnrigt-n dir selben die letzten
Re«te des von Nestor Pcuiirnrni geii;uin(en slavisrhon Stammes finden,
ihre Spr.ni Isen demnach, <l;i wciteio Dialekte unbekannt sind, als lie-
präseiit:i]iten der Spracht' <U r Pommern zu gelten haben Als gemein-
sam! n Namen für das Poinoiökische nnd das Polabische würde ich mit
Hilferding den Ausdruck »Baltisch« für passend halten, mit Baltisch
wird aber anoh das Litauisch-Lettische bezeichnet, es ist daher besser,
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72
ihn sn TermeideD. Am besten wird es sein , als Gesammtbezeichnung
den Ausdruck »Ostseewendisch« oder, wenn man diese Bezeichnung für
das Sorbische vermeiden wollte, »Wendische ^ebrancheiii ist doch
der Maine Wenden als ftlteater Geaammtname überliefert
Meine Ansicht tlber die in fiede atehenden Spraeheo ist alao kui
snsammengefassf folgende:
Das ndrdUche Westslavisch zerfällt in drei selbständige Sprachen,
das Sorbische (welohes vielleicht mit dem öechisch-Slovakischen in
näheren Beziehungen steht), das Polnische und das Ostseewendische. In
gewisser Beziehung bildet, wie Ramult behauptet, das Sorbische den
Uebergang vom Polnischen zum Ostseewendischen, das Ostseewendische
den vom Sorbischen zum Polnischen und das Polnische den vom Ost-
seewendischen znm Sorbischen. Dass das Ostseewendiscbe und das
Polnische als Nachkommen ^iner Sprache , des Lechiscben, anzusehen
sind, ist nicht zu erweisen.
Das Ostseewendische zerlegt sich, wenn man auf Nestor's Angaben
Uber die westslavischen Völkorscbaften Gewicht legen darf, in 7.win
Theile, das Lintiziscbe und das Pomorskische , deren Grenzscheido au
der Oder zu suchen ist. Von den westlich der Oder gesprochenen liuti-
zischeu Dialekten ist uns nur einer eiuigermassen bekannt, das drawe-
nisrho Polabisch im Lüik Iiuii,:* r Wendland. Von den Östlich der Oder
gesprochenen pomorskiächen Mundarten leben noch zwei, das Siovin-
zisohe und das Kaschubische.
Das Slüvinzische ist die Sprache derKii t h piele Harde iindSchmol-
sin im Stolper Kreise, seine Grenze gegen daa Kaschubidche bilden der
Pustinkebach und der Lebasee. Das Slovinziscbc ist nicht, wie gewöhn-
lich angenommen wird, ein einfacher Dialekt des Raschubiächen, son-
dern eine äclbstäudige, neben dem Kaschubischen stehende Mundart des
Pomorskischen.
Samuit empfiehlt auiue Bezeichnung Fumoräkiacb auch dadurch, dasa
de slsTiscli ist Tielleicht ist das auch bei dem Namen Wenden (Venedae bei
FHaina, Veaeti bei Taoltiu) der Fall Wie ans aerb. «^A'liervorgelii, kann
uralav. *vft- aus einem *re?j3<- hergeleitet worden. Ein später verlorener Po-
sitiv *renjtz Plur. *t etu}ti (»die Grossen«) würde genau dem Vemtt entsprechen
und kann recht gut der Name eines sla vischen Stammes gewesen sein, den die
Germaueu zuerst kennen lernten und dessen Namen sie dauu auch fUr andere
Slsven gebnincbton.
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Dm gegezseitigc VerbSlbiiM der sog. leohiscben Sprachen. 73
Das Kaschubische, die zweite uns bekannte pomarskische Mundart,
aerfällt in das Notdkaochubiscbe und das Südkaäcliubiüclic. Die Grenze
dieser beiden Dialekte wird man iti der Njlhe der Radaune zu suchen
haben, genau ist dieselbe noch nicht featgeatellt. Mit der Grenze dieser
beiden Dialekte fällt vielleicht auch die alte Sprachgrenze zwischen Pol-
nisch und Oätseewendisch zusammen, wenn nämlich, worauf verschiedene
Punkte hinweisen, das Stldkaschnbisobe ursprflnglich ein polnischer
Dialekt geweieu ist, wu et heute auch in der That ist.
ZwiBcben dem PomonUtehen und dem Pohiiseheii hatten sich schon
früh durdi die BaehbanehafUiche Bertthmog spradilielie Uebereinstim-
BMugen hwaiisgebildel Diese üebereinstimmuDgen keDnaeiobBeii sieh
dadvobi dass sie in beiden Spraeben ab Lantgesetse avftieten. Dnreb
die aeitvcllige Hensehaft Polens Uber den grOmien Theii des bentigen
pomorskiseben Gebiete vnd den aUgemeinen Qebnneb des Polnisehen
ab Kiiehenspraebe^ traten weitere üebereiostiDnningen anf, indem pol-
idsebe Eigenthfimliebkeiten in das P<Mnonk]sebe eindrangen nnd die
eiiiheiniiaebeB mehr oder weniger verdrängten. Das Oharakteristisehe
dieser Gruppe von üebereinstlsimnngen ist, dass, wennaneb die pol-
nischen Eigenthflmliehkeiten bisweilen im Worlsohats ansnahmslos
dnrehgeflihrt sind, daneben sieh die pomorskbeben b einzelnen Besten,
besonders In Ortsnamen erhalten haben. Im AUgemeinen nimmt der
ESnflnss des Poinisehen in der Richtung von 8flden nach Norden und
von Osten naeh Westen ab, so dass die am weitesten naoh Nordwesten
voigesoliobenen Diabkte^ das snmKaaehabisehen gehörige Katiatidsehe
nnd das Sloviniisehe, den pomorskiseben l^ns am reinsten bewahrt
biben and bei der Iflekenhaiten Üeberliefemng des Pobbisehen als
Hanptqvellen fttr die Erforschung des Ostseewendischen dienen mttsaea.
F, LorefUz.
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74
Yalentm Yodmk, der erste aloYenisehe Dichter« *)
III. Vodiük's Sprache.
ütm Namen Yodaik dankt mm hentnitage gawShaliab aa dmi
Dichter Yednik. Allein eme aiebt nnbedentendere Bolle eptett Yodaik
in der sIoTenischen Liteimtor als prosaischer Bohriftateller, und hervor-
ragend siad saiae Yeidienita am die Spraahe, anf die ieh aiher eia-
gehea wiU.
Es muss darauf anfmerksam gemaokt werden, dass Vodnik in einer
Zeit anftrat, in welcher es mit der slovenisehen Sprache traurig stand,
da ein P. Marens in linguistischen Fragen als Antoritit galt. Yodnik's
Yerdienst iat es entschieden, dass er den unkritischen Nenemsgen and
GermanUmen entgegentrat und die noch heute giltigen Regeln zur Be-
reicherung des slovenischen Wortschatzes aufgestellt hat Mag man
auch Matthäus Ramikar mit Rücksicht auf seine reioe und grossentheils
richtige Sprache als Vater der slovenischen Prosa bezeichnen, so dflrile
doch auch Vodnik auf diesen Titel Anspruch machen ; denn er hat dazu
den Anfang gemacht, hat so manches in unserer Sprache gefunden und
Kegel aufgestellt, was der jftngere Bavnlkar nur gesohickt verwerthet
and ausgenützt hat.
Kopitar war, wie wir bereits gehört, auf Vodnik nicht gut zu
sprechen, und warf ihm Einseitigkeit, Schwerfälligkeit, ja geradezu
Trägheit vor. Fflrwahr, Vodnik besass in sprachlichen Fragen nicht
die tiefgehenden Kenntni sp, den kritischen Geist und Ülick Kopitar's,
allein er hatte so manche gute Ansicht und Idee, die auch Dobrowsky
zu würdigen wusste. Dass Vodnik nicht so sehr einseitig war, zeigt die
stattliche Anzahl von Werken, die allerdings nicht alle einen wissen-
schaftlichen Werth repräsentiren, doch Voknik'<? Bestreben bestätigen,
dasä er auf allen Gebieten sich versacht and seiner Sprache Geltung
verschaffen gewollt.
Zur ( 'harakterisining der Sprache Voiluik s benutzte ich die beiden
Werke; »Pismenost all gramatika za perve sole«(lSllJ und »Kersanski
*) Vergl. Pd. XXJll, Ö. 3S6.
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VatoBtin Vodiiik, der ente flovenitelie Diehtet* 75
iiafiik u iUinke deielet (1812), weil in den «ntereit Wwkoi ein m
groMas Sehwaakeii Ut und bd d«B »Naviee« TonYodnik Meh nicht die
BOÜiwaidige Anfinerksunkwl beobtehtet werden konnte. Sdtdem aber
Vodntk die Regeln der Bpraelie in seiner Granmatik lizirt bat^ bleibt er
nebr eemeqnent» nnd aeiae Spnefae kann leiebter eharaktefiiirt wer-
den. Die Pooaien verwendete leb niebt, weil dabei ao manobea dem
Veramafla nnd dem B^e snfiebe modifieirt worden a«in mag nnd daber
kein trenea Bild liefern kdnnte.
IKe Gmndflitie Vodnik'a nnd leine Anaehaunngen in apraeblieben
Fragen werde ieh beim leziealiaehen Tbeile beapredien. Bei dieiem
nahm ieb aneb Blleksicbt anf Bmelutlloke ana anderen Werken
Vodnik'8.
Vodnik's Grammatik zerfilUt in sechs Theile : 1) ierke, 2) beaede
(Formenlehre)i 3) Tenanje (Syntax), 4) isobraaetge beaed (Wortbildiinga>
lehre), r>) glasova mera, 6) prepone.
Vodnik anterscheidet vier Declinationen ; eine mascnline, neatrale
imd swei fem'mine. Dann kommt das Adjectiv, Zahlwort, Pronomen,
Verhorn, Partioip (Präpositionen, Adverbinm, Goojanetionen, Inter-
jeetionen).
Die Graphik Vodnik's ist die »BolioiiMca», welehe er aiemlicb
regelmässig gdlirwcht. In seinen ersten Werken finden sich noch viele
Schwankangen, Verwechselungen von Sibilanten, Verdoppelungen von
Consonanten nnd andere Unregolmäüsigkeiten. In »Pismenost« nnd
•Kers&anski navnk« ist die Graphik gleichartig 8 = f, zsa, e = a;
8 « fh, i = sh, 6 = zh.
Nur hie und da wird s und £ verwechselt; ein paarmal findet sich
«aeby fOr t, jedoch sehr selten.
Zur Lautlehre.
Vocale,
Ein fttr das SlovcniscLo charakteristi^rli- r Laut ist die Vertretung
der altslovenisrhrn Halbvocale l und i: N;ii li dem Reflexe dieser hi id. n
Halbvücalo kann man die sloven. Diaiecte in zwei ( Innipen sein uh [i :
in eine nordöstlich«' und südwestliche. In der ersteren entspricht den
Halbv<ir:ik n sowolil in nnhetdiitt n als ancb betonten Silben ein in der
zweiten aber in betnuteu Silben ein a, Iii im In teilten and kurzen aber
ein kurzer und unklarer Laut, der sich in der ^:e^^ ohnlichen Aussprache
einem e nähert; im ersteren Falle schreibt Vodnik a: ganen 78, vza-
76
Fr. V idic,
mem 91, 92, bolan 39, gorak 89, dan, Ifast, taä (76). Statt a «nelieint
in secnndAr gelängter Silbe c: dous. Dieser Laut a iai au beloiileii
Silben dareh Analogie aneb in unbetonte eiagednnifeB: Sastjo, Sutiti,
Sastenje 1 1 K, wdl SoH, daneben aber aneb Seien, Sefienje ; hieher ge-
hört aneb: katir 11, dasas (51, 125 P. 91. 94 K) statt denea naeh der
Analogie ven dan n. a.
In konen nnd nabetonton Silben entspriobt dem altsloTenisehen h
nnd ^ der dankte nnbeatimmte Voeal mit dompfem Klange, für den
Vodnik e oder i sehrelbt: koneo 53 E, k peklam 26K; 6ftei8 aber « :
rasioSik 115, laSetik 116, 130, lelrtik «9, zririk 51, petik, dotöBk,
obihitik, premialik, lasloSik, zapopadik, penta?ik, detavie, tetpivie,
plevie, pomagavie, brambovie, tepic, prodavio, eopie, pokorivie, ictjin,
to&ik nnd viele andere.
In gewisaeB FlUen steht flir den anbestimmten Halbvoeal aneb o:
eerkor; es entwickelte sieh hier unter dem Einflnss den benaebbarten o
und Todnik bemerkt daan: Bvem, da Bosi pisqo eerkov ne eorker;
al eni 80 tndi niao Tsimn na konee priali in per nas ata aama a in f ▼
koninih alogib rada breaglasna; tediy pisemo so -er mesto ot,| & so
nam InU. Vnnder aa en Serk sem ai ^e, na lepi besedi m* je narvoS
leSeSec.
hk den FiUeo e«, vh entwiekeito sieb anerat das u und dann wurde
demselben ein o Toigesehlagen: ▼nnod 108, arnni^ 7, ▼onajni 69, Ton-
naeti 79.
Der mibestinmito HalbTOoal bleibt aneb nnbeanehnei Dabei kann
er entweder ein Reflex des altslov. t, % oder anf dem Gebiete des 8lo-
Tonisoben awiseben bestimmten Coii8.-Omppen als HiUUant eingeacbaltot
sein. Im letsteren Falle aber fehlt er bei Vednik namentliob nach den
Sonanton r, /, m, n: dnar VII, dnaija 56, tma 4. Ursache ist die Natur
des r, /, m, n, vergl. ^ für unbetontes rt, r^, ru.
Das etymologische e hat sich ziemlich unverändert erhalten, wie n
Oberbaapt neben o der konservativste Laut ist Ans je entwickelte sich
t, so entstand &ir ans ie/er altsloy. kfldete.
Langbetontes er wurde au «r: petira, desetira.
Vodnik aohreibt nuranamtne, znamina 8, 65, 34; hier folgt der
Silbe mit e ein weiches n nnd anter seinem Einflasso ist es za f ge-
worden. So schreiben schon die Schriftsteller des XVI. Jalurh., so
Tmbar psalt. znamine 109b, znamina 133b, Skalar. Wie wurde
dieses • ansgesprooben, war es ein reines t oder ein Halblaut b? Oblak
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Valmtia Yodnik, der enta tloveiuMhe Dichter.
77
meint: Wenn man bei Krelj znamanie, kamaniü betiachtet, so muss
nuui denken, dass hier dieses a als Halblaut ausge.^prochen wurde; in
znamtne aber wirkte die nächste weiche Silbe ein mit ihrem y ; aus ä
(ni, nj) wurde Jn^ und dieses y bewirkte, dass sich aus dem geschwäch-
ten e-Laute infol^^o der Assimllatiim i entwickelte, also: ej — — f.
Einen Beleg findet man in einigen Dialecteii, so in Begunje').
Statt des heute in der »Schriftsprache lit licheTi prijatelj finden wir
jierjalel: in den casus obliqni wurdo das t ausge^^tosaen : priatla, priatli.
Da Vodnik conseqnent prijatel und nie 4elj sclircibt, so ist an dieser
Anssprache nicht zu zweifelo. Das l (Ijj hat sich walirscheinlich nach
der Aiiahjgie der Participia nnd ähnlicher Worter verhärtet, und es
scheint l^eineu slov. Dialect, der perjateV hätte, zn geben.
Das betonte * sehreibt Vcdnik in der Kegel als reines « : svet,
dete, vediti, potreba, Lolezen, razsvotljenje, devica, z lepo, k svetlobi ;
ansserdeai aber findet sich auwohl lüi dad bütonte als anoh unbetonte i&
auch f : pnpovisti, ( knp(^ti, kripkih, kripkost, ZTir, svitlobo, razsTitlen,
razumili, vediti ii a.
Das / hat sich im Laufe der historischcu EntwickoUing aus dem
eng klingeiiden c- entwickelt. DüBsölbu iit auch in eincLii groasen Theile
des serbokroatischen Sprachgebietes der Fall (vergl. Jagic, Arch. VI.
80—98).
In der Mehrzahl der Fälle steht zwar Ar doch ist nicht zn
iveifeln, dass dieses e etwas verschiedmi Tom etymologischen e MUge-
q^roelMO wurde ; in Vodnik's Sprache hatte betontes i wfthxseheinlioh
die hentige oberkrainisehe Ausspraoli« eiiee engen sa t geneigten
Hevintife entwiekelte rieh nae dem ubetonteii und knnen 4 der
dnnUe, nnbeatunmte Halb?oe«L Da Yodnik in der Bezeiehnnng des
nbeleiitWD lad knnen i leliwankti Indem er iDr dnaselbe bald t» bald t
aate^ ee kann man annehmetty daas das nnbetente i berefts in der Milte
deaXTO. Jahtk, wahnebebilieh aebon gegen Ende des XVL Jalirh. asm
inbeatimroten Halbvoeal herabgeaanken war.
DerBeliex dea nnbetonten 4 ist vOUig geschwuiden, in: dlaiije,
4|ali, apefdnikn, spovdnik, spovdio, hotlo, hotli n. i. w.^ wie man daa
aaeh bei naaeren proteat. Sebriltatellem fiadcn kann. Behnld daran iat
llnQs die Verrflekong dea Aeeentes, theila iat ea der Einflaaa dea f and
der Analogie pletel-in etc.
1) Oblak: Doneaki k biator. slov. d^alek. ä M.
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78
Fr. Yidic,
Für den altslovenischen Nasallaot e hatVodoik sowohl in betonten
ab auch unbetonten Silben e : pet, deset, grede, sveti, jesik (also keiu
ie in arsprflnglich langen, betonten Silben, kein piet).
Für das langbetonte o schrieb Vodnik in der Regel auch o: nebo,
pomo(i, sladkost, gospod; aber man findet auch skuzi- aus -vo-. Es ist
eine EigeutbtUnlichkeit mehrerer sloveniacher Dialecte, zumeist der-
jenigen Rrains, dass sich ein langbetontes etymologisches zu u ent-
wickelt, ein Vorgang, der seine Parallele im Kleinrussischen, Püluisclien,
Böhmischen hat. Bei Vodüik ist der Wandel des o in w consequent
durchgeführt Lei sturiLi, sturilo, sturivnih, sturivnimu u. s.w. durch -uo-;
auch rugati findet sich, wenn das nicht eine Entlehnung ans dem Serbo-
kroatischen ist. — Vodnik bietet Beispiele, wo a für unbetontes o =
o u.q steht: magere, vajvoda, damovini, salota, matika; dasselbe ist in
der innerkrainischen Mundart bekannt, wo auch sogar fir ^ ein a toi^
kommt: glaboko.
Ba M hkx 0 gescbwieki werden sn einem helbvoeaUbnllehea
Leute, der Ider mit a bezeichnet wnrde, wibrend er in eebota depoini
mit in popobiona aber mit i wiedergegeben wnrde. Unbetontee o gebt
beatmtage in melireren Dialeeten Oberkndne in einen Halbveeal Uber,
weleher iwiaeben o nnd u stebty bnnptsieblieb im Andante. Wibrend
diellteren stoT.BebtiflateUer &tt dnrchgehends prerok sebreiben, finden
wir bei Yodnik prorokTsoje, n1>er aneh prerok. Oft nimmt es Vodnik
mit dem o nieht gnr streng und Uast es nnsüsilen : imen^nna, oimuiTaü,
kmetmti n. s. w.; das gesebiebt dnrek die Hittelstnfe des t< (ans dem
Praesens). Vodnik sagt in der Grammatik 8. 8 »Eadar bi imela beseda
predolga biti, n^ii ispniamo bresgiaane savoy lepSigm, postavim: imen-
▼anma«.
Bei Vodnik findet sieb «neb die Fonn keU» neben koüo. In den
ÖBÜiehen, namentlieb steiriseben Dialeeten kommen diese Formen ge-
wOlmUek 7or. Oblak meint nnn (Doneski 8. 17): da aneb in anderen
slsT. Bpraeben neben o aneb « in diesen Formen TOikommt, so im Pol-
nisoben: telko, kielko, im Boxbiseben: telki, ktante man in der Spraebe
nrsprflngUeb awd Formen annehmen: toliko, koliko nnd teliko, k-sliko;
ans letsterem bitte sieb kelko telko entwiekelt; die Brklinmg ist aber
niebt sieber.
Das o war in der bestimmten Form der Adjeetiire lang; daher
schrieb Vodnik ursprtlnglich Blejsk«, dmgn, spater nnd so aneh in den
beiden bespioehenen Werken hat Vodnik sebon flbeiall o.
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TUentia Yodnlk, dmr ante aloTViiiaelie Didilar.
79
In preden schwächte sieh daa o n dnem Ealbvoeal lUidTenehwaad
dann g&nzlicb, dafir enaheint dar Halhmal m n and wird duah 0
wiedaiBa^ben.
Dem altslov. a (^) entaprieht o, welches aaeh in laogbetonten Silben
UTarindert bleibt: loka, aoper, poio^ti pot, vaemogo£ni; das finden
wir aneh bei den Alteren SohiiftoteUani, nnr labreiben Trabar, Kaatalae
XL a. regelmtssig u bei snper.
Der Vücal a ist viel oonserratiTor ala a and o. Er blieb in lang-
betonten Silben, falls er nicht von benachbarten Lauten beeinflusst
wurde, unverändert und erhielt sich grösstentheils auch in nnbctonten
und knrzbetonten Silben, wiewohl es keinem Zweifel unterliegt, dass
der Lant schon etwas redncirt ansgeaprofihen wurde , also niaht mebr
reines a, sondern zwischen e und a.
Statt da (ut) schreibt Vodnik regelmässig de, welches sich schon bei
den ältesten Schriftstpllern findet und auch heutzutage gesprochen wird.
in kurzen und unbetonten tautosyllabischen Silben entwickelte sich
vor folprendem /aus a ein e\ wir haben hier eine Art Assimilation oder
Umlaut, wie im Böhmischen, Polnischen; bei Vodnik findet man: tcdej\
tselej. f 'iej\ nekdej\ zdej neben kd<y, tedaj\ zd{y \ erhalten ist das a
in: na, nad.
Der Umlaut a zu e nach den Palataleu ist aber zu treuuou von der
AssiniÜalion des aj zu fj. Ersteres ist älter Jez), die Assimilation aber
erst au5i dem Ende iW^ XVI. Jahrh. (Archiv f. slav. Phil. XIV, 8. 449).
In unbetonten oder kurzbetonten Silben geht unter dem Einflüsse
des /, P, w das a über in o in: dolovc. Das heutige notranjc erscheint
bei Vuduik als uotrin, uuUUko. Wahrscheinlich ist hier ein notin an-
zunehmen, welches dem altslov. qirhm entspricht.
Der i-Vocal blieb in betonten Silben unverändert, in unbetonten
und kurzen sank er zu einem uubestimmteu Halbvocal herab, der sich
in der Aussprache einem e näherte, so dasa der Unterschied zwischen
unbetontem i und e nur gering war. Gewöhnlich wurde dieser Ualb-
vocal iuit e bezeichnet. Beispiele dieser L nit t ischeinnng sind schon in
den späteren Schriften Irubars so wie in auJtrcn dos XV'I. Jahrh. äu-
zutreflfeu. Viel zahlreicher sind sie bei Skalar und iStaplctou ^Obiak,
«Doneskic S. 19). Vodnik hat nur wenig Beispiele, darunter z. B.
memo, blezo.
Die Gruppe rt wurde in unbetonten Silben vor dem folgenden Con-
sonanten zu i (er). Das ist hauptiichUoh der Fall bei der Präposition
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80
Fr. Vidto,
/»rt, kommt schon bei den ersten Schriftstellern vor und ist auch in den
heutigen Dialecten tlblich perreknjomo, perbeJim, per])i,'i,vil, perme^am,
[jerlog, pergnati, periozi, perporuMt etc. Ilieher gehcirt Hticb kcratjani,
daneben kristjani. Statt per findet Bicbi auch pri: prihajam. Auch pre
ging in per tlber: perdrznem.
Auf derselben Stufe der Schwächung steht ie fttr <; dem Vocal i
wurde ein y vorgesefcst und dann wurde in der Laatgmppe ji das i ge-
schwächt zu h: jegra, jeglu; in langen Silben aber blieb natflrlicli /:
jilnica, jiiovka, razjidejo, zajidemo. Eine solche Schwächung ist auch :
devjaski st. dn jaäki aus divjaski unter dem Einflüsse des r. Wegen des
narbfolgenden r ward i zu e in: opera, podpera, se podera, zaterati,
zbeiäti Q. s. w. lu unbetonten nnd kurzen tiilbeu schwindet hilafig d^a
i: velke (st. velike), Ma u s. w.
Erhalten bleibt das * böi der Cüajuuctiuü iw, welche in den Formen
WO (dai> güwüiinliche), i und in vorkommt. Bei den früheren Schrift-
itellern findet sich selten ein t», in der Kegel mo, woraus nach Abfall
des % — no wurde nnd daraus noch weiter nu. Bei der Präposition izh
fiel unter dem Einflasse ▼ob m das t mb ; solche Fälle sind häufig: nred,
sniyti o. n. Bndliek fial anslnntande« % im InfinitiT ab, wofür idi der
GonjugattOD Beispiele aofUuren will.
Dem alidoTeniielien u eatoprioht bei Voduikfiut regelmässig u ud
erleidet bMoahe keine VetiDdeningeii. Vor dem anlantendeii u steht
gewöhnlich als Vorlaat eis e: is Tust do vuet, Tidus ▼naesa, Torimo,
vnrjeigam, ?ametnoa^ vaSeneov, podTuSi, navnk etc.
Dies 0 war msprflogUoh ein bilabiales 0, später näherte es sieh dem
tf und wird hentantsge niebt mehr gesprochen.
For das sübenbildende f sehieibt Vedoik — «r: ierka, Yerstei
perro, deriis» merl?o, Serta, skerb, smert, stecd, serd, kerst, serp,
gerde^ terda, menliea, serea, zapert, poterdil, vert, satert ete.
Es findet sieh aneh ^ or, wie parst
Ans dem sälbenbüdenden l entstand — ol: solaa, popolnim, dolg
ete. Ans /sdjta sehreibt Vodnikjableka,jablek. Oblak (iDonesUt
8. 26) erklärt dies, dass aneh das Slevenisdie einen üntersehied maohte
awisehen einem knnen nnd langen l senans, dass also aneh im Blove-
nisehen in der älteren Periode | lang nnd knn war.
Aneh Vodnik sehreibt für das Altslorenisehe slwee, wie seine
Yoigänger sence. Den l (1) schwand wegen des naefafDlgenden ne lehon
▼er Beginn nnserer literatar (Ökrabee: »(hre^ec IIL 3).
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Valentin Vodnik, der erste siovenische Dichter.
81
Da die Palatalen im Sloyenischen frfllizeitig sich yerhArteten, konnte
deBMlben o respectiTe a statt des zu erwartenden e folgen. In der De-
«liMlioB Wide das dmeh die Analogie der harten Stimme gefördert ;
wir kna daber: toT«iiain, mofan, cepcam, krigam, padeiov, kriyov,
koBjov ete.
Die UntvliMnng der Asaimllafioii saeb deft Fdatilea vai, dm
ZmamxamhSkm der weiehea Stimme mit deD harten in aUeii Formen
der Deelination mnas gewiie aebon vor der llitto dea XVL Jalirh. be-
gonnen beben, denn da finden wir lie eebon eebr Terbroitei Sie mnaa
ibren Anfang lebon frtlber genommen baben, wenn aneb nieht in allen
Diileeten an gleieber Zeil nnd in gleiebem Maaae.
Wlt die meisten slavischen Sprachen, so vormeidet auch das Slo-
▼emsehe den Tooalisoben Anlaut. Dies geschieht hier durch den Vor-
schlag einesy vor einem bellen Yoeal: jilovka, jegra und dnrob Voran-
lelsnng eines o vor den dnnblen Toeal: Tuk, vnata» vaplena, vaplenka.
DiMo Fonetion bat merkwürdigerweise aneb g flbemommfiD» besonders
in den Dialeeten Oberkrains. Sebon Kopitar erwthnt in seiner Qram-
natik S. 293, Anm. S : «Der Oberkrainer spriebt statt ani aneb gnnit.
Bei Todnik Iteomen diese Formen niebt vor. — Verbiren aber ging
^ j TOT eden, en ; seibat die llteeten Sebriftateller beben ansseUiess-
lieb edn. Oblak (»Doneaki« 8. 27) erwlbnt, dass er nur einen Fall
Bit j geftinden bat, nnd zwar Tmbar psalt. ienn 46a, wenn nIebt dabei,
weaigstena in der Orapbik, das ino einen Einflnss geübt hat.
Hentintage lauten in allen Dialeeten diese beiden Wörter ToeaUseb
IS, ansgenommen ^ige UetUehe Steiermarks nnd die kiOka^seben.
Contonanien,
Die Waiidluiig dca haiteu l zu w begann schon nm die Mitte des
XVI. Jahrh. Beispiele dieser Kr<ohoinung finden sich schon bei Krelj.
Vodnik schreibt: terpivni, povr;itivni, deiivni, rodiven, diyaven, ka-
wmo etc., dagegen vi^ne/o nebo.
Im part. praet fict II schrieb Vodnik regelmlaaig /, Formen wie
storu, hvala finden sich nicht.
Das erweichte f ist entweder nnverlndert geblieben, in den meisten
Fällen jedoeb in das mittlere / üher^eo^angen. P scheint dort, wo es
sieb aaf Yoransgobendea Vocal stUtsen konnte, bewahrt zn sein , geht
«n Consonant voraus, so wird es zn mittlerem 1: poveUe, vo^e, dalje,
Aiekiv fix fUTfaieh« mtoloft«. XUV. 6
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82
Fr.Vtdte^
bolj, polju, polje. k veselji, dagegen: loiUv, Inbar, ladt, grable, zemU,
Inbka, lubca, aber auch zele, povele etc.
Bei n schreibt Voduik bald das erweichte, bald das unerweichte :
lukne, nasledni, sredni^a, jagrne, premenujejo, zadnir, zaston, stopna,
prosna, dagegen: lukuja, proi^uja, sto|)nja, smolnjak, ulnjak, golobnjak,
sku^iujo, poslednje: lieide sind ziemlich gieich vertreten, so dass man
daraas nicht schlieasen kann, wie Vodnik gesprochen hat Bei miynsa
tritt das j vor u.
Aus dem erweichten r wurde schon Mhzeitig -rj-: govorjeiyei
morje etc.
Wie in allen älteren slov. Schriflatellern des XV. — XVIII. Jahrb.,
findet mau anch bei Vodnik cez ftlr crez, indem die Lantgmppe er za c
wurde. Die slavischen Sprachen lieben diese Gruppe Überhaupt nicht
und surheu sie auf verschiedene Weise zu modificiren; so wurde im
Bohiuiseheu ccz und ähnlich auch im Bulgar. (Oblak : »Einige Capitel
aus der buljr C^ramra.« Arch. XVII}. In einigen slovenischen Dialecieu
ündet muji ^ugar ccrez. \ udnik liut auch t't'sna.
Das {/ uud t bleiben in der Regel erhalten, d fiel aua in tvi-a, -ci:
noben, a, o und ähnl. Für t steht k : in doMc statt dotle. d fiel aus
in opustik fQr odpustik; in tot, povsot steht t statt was auch Eopitar
dem Dobrovfky gegenflber beanstandet hat.
In der Gruppe pj\ bj\ jnj\ vj verliert /, welches in Vereinigung mit
den vorhergehenden Labialen sich zu plj\ blj\ mlj\ nlj entwickelte, seine
Erweichung : predstavlamo, jemlemo, zemla, ponavla ; in den Beispielen
wie terplenje wollte die Sprache die doppelte Erweichung vermeiden.
Das t> Ist abgefallen in ladajo st. vladajo.
In der Gruppe gl fiel das g ab : desUh^ dcHJi^ liJitam^ akoliJi, lih-
kar. Die Gutturalen gehen in iSibilauteu Uber in Fällen wie otroct,
volcj'e.
G wird zuy erweicht vor e; diese Erweichung ist secundär und
tritt im Westen dea sIot. Sprachgebietes vor jedem weichen Vocal auf:
drujga\ das ist eine Dessimilstioii, entstanden aus drugiga\ das nnbe-
tonte t' wnide anra HalbTOcal gesohwioht: drugzpOf und ans drugga
wurde drujga,
S ichwaad vor den folgenden s: seboj, abgefaUem ist es aueh in
podbndi
Vitt das SloTenisehe ist wichtig die Lantgruppe s6 für die Theilong
der Dialeete. In dieser Hinsieht scheiden sieh ist oberkraiuisohe und
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Valenfbi Yodaik, d«r mte tikiwaM» Diehtor.
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imterkraiiÜBche Dialect, mit letzteran geht auch der innerkraiiiiaelie.
0er erste weist I, die beiden letzteren Sc «nf. Yodnik schreibt nur i,
atao oberkrainisch: Se&enje, selisa, opnSamo, nepokoriine, prebivalSe,
isejo, dopii^ obise, drolinai okolaaey «OMÜBi, steniiu; merkwflrdig
ist: maStnj, mastovanje.
Die Präposition k geht hie und da Ober in h : h&D.
In Fremdwörtein tritt «n das erweichte / ein j» an : Apostolne,
Apostelnov, Apostelnom, aber aoch Apostolov. Die ersten Schriflateller
haben das nioht| bei Kaateleo aber kommt es lohon vor.
Hominnto DeoUnatton.
fi/o-Stämme.
Im Nomiuativ i.st de; ulte durch das Altslovuuiäche repräsentirte
Thatbestand stehen geblieben nach dem Schwunde des auslautenden
Halbvocals. Der nnbestimmte Halbvocal vor dem Schlussconsonauteu
hat sich erhalten uad wird bei Vodnik mtiat durch i, zuweilen durch e
bezeichnet: topic, cepic, ogin, konec u.a. So sclireibeu auch die meisten
Älteren: Trubar, Krelj, Hreu; bei Kastelec dagegen achwindet er oft,
wie konc n. a. Dieses e oder t wird sonst von allen Schriftsteilem bis
ins XIX. Jahrh. beibehalten^ in der Mehnahl der heutigen Dialecte ist
dieser Ersatzvocal des altslor. e nnd » gmebwimdeD.
Neben der Gen. -Endung -a finden aich Formen auf -m, welche der
u-DecIination entlehnt sind : stand, rodü n. a. Diese Endnng ist auf
einsilbige Wörter mit der Gen.-Betonnng auf der Endsilbe besobrAnkt,
aber auch hier von Vodnik nieht besonders häufig angewendet, wiewohl
er in seiner Gramm, viele soloho Snbit anfttirt, wie: diir, glaSf god,
gradf kal^ mir n, n., die Im Gen. -u haben kOonen, also: meh, mohü,
aber «oeh mdh* und mehi (vergl. Kopitar's Gramm. 8. 293). Trabar
Uebt die Endung nnf ^ dagegen ist sie bei Kre\j besohiinkt, bei an-
deren halten sieh beide Endungen das Gleiobgewieht. In den jetzigen
Dialeetea ist das Vorkonunen der Endung -u abhängig vom Aoeente
ud wir finden £e Gen. anf -« in jenen Dialeoten, die eine Vorliebe für
die Ultimn-Betonnng zeigen and im Nom. den Aeeent = haben (Oblak:
Zur GoBflhiobt« der nominalen Deelination 24).
Im DntiY baft Vodnik nnr -m , habe ioh kein einziges Mal getroffen,
wie er denn anoh in seiner Gramm, niohts davon erwibnt: padein vu a.
Die llteren: Trabar, Dalmatin, Bohofi6, Hren, Skalar haben aneb For^
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Fr. Vidi«,
men auf «om und -091^ die aber a«t dem XYH. Jakrli. fast gans Ter*
Mlkwindea. Bei ffieaa iltaten findet läeh aneh t und iat in der jetiigen
Spiaehe sehr verbreitot, in den OetUehea Dialeden M alleinlieifaebend :
Kfiand^ Yotkmery Selmiigei (Oblak: Zvr OeBeh.d.nom.Dee!. 8. 31).
Für den Aee. ist der Gen. eingetreten bei den Lebendes beieieb-'
nenden SiibBtaati?en. Da alao bei den maae. Mone^yllabiB der Qea.
■»ufffiiiMai die EnduBip -« bs^ tat dieae andi im Aee. anlgetreten: taiu
124, MNK 11, 92. Daa findet aieh andi bei Trab«, Hren, Dafanatin
und lieht eieh dsreb alle Draeke bia anf die Gegenwart
Der Yoeativ ist dnreh den NominaÜT erselit werden.
Im Looal findet man bei Todnik nnr die Bndnng -u, entlebnt von
den «4ttlanien, wlbrend eieb Ton -1 als Befiez des alteloT. t kein Bei-
spiel findet: ▼ Bobinn, ▼ lien, ▼ leto, na bonen, po vrbn, nn sveta n.8. w.
So aobreiben Trnbar, Krelj, Däimatin, BobotiS banptsifiblieh in Kono-
syllabia. Aneb bei den Sabal, deren Stamm aaf aafiantet, haben aie
anaaebUeaaUob-tf. Skalarberonngt -1. In denlientigen slov.Dialeeten
kommt der Loeal aing. anf -1, Hf, ^ («nen dampfen battiToeallbnIiehen
Laut) Tor, ja anob die Endung (Oblak: Geaeb. d. nom. Deel. 4fi].
Kopitar bal in aehier Gramm. 8. 232 aneh -om nnd -mi ; ersterea
ist, wie Oblak (G. d. n. D. 54) erUlrt, ftberbanpt nieht anfkaweiaen,
letsterea iaaaerst sotten.
Der Instramental bat bei Yodnik regelmfisng nnd anssoUiesslieh
-am andi bot den weiehen StSmmen: a jesikam, a deiam, a koneam,
I Tuaam, krigam, s eepeam, motam, tOTavSam, Sasam n.n. Die Endnng
-am steht statt des organiseben ^om and bildet in den bentigenDialeeten
dioBegeL l^ErkUranggibt Oblak (G.d.n.D.S.57). Diese Endnng
iat in den Drucken des XVI. Jahrh. angemein selten; Tmbar, Dalmatin
nnr je ein Beispiel, Bohoric keines, sondern nur nw. rr??, nurh -um;
flpftter wird -am immer hftafiger and dringt an Anfang des XVIII. Jahrb.
gans dardi.
Im Nominativ p!ur. kommt die von den u-Stämmen entlehnte En*
änng -ove bei Vodnik nicht vor (auch bei den Ältesten Sclirift?tellern
sehr selten), hbgegen findet sich -ovi: dolgovi, glasovi, bogovi, duhovi,
ainovi a.a. Häufig findet man den von der »-Deel, entlehnten Nom. auf
-je: volcje (wobei der Guttural in den Sibilanten tibergeht', bratje,
^kofjp viidje u. a. Vor der Endung -• werden die Gutturalen bewahrt :
raki etc., eine Ausnahme macht: otroei. Die Endung -je ist schon in
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y«lentin Yodnik, d«t erste «loTeniBohe Dichter.
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den ältesten siov. DeokmileTn verbreitet, baaptgAoUieh bei PenoMO
und Völkern.
Vom alten Genitiv {ilur. habe ich bei Vodnik nur hk / 1 17 gefunden,
wiewohl er in seiner (iramiii [S. 17) angibt, daso konj, lunec, otrok etc.
auch im Oen. plur. so lauten. Die Sprache entlehnte frühzeitig das
SbIIz -00 TOD den «-StImmeB, wdehM im XY. und XVL Jahrh. lelum
die Bagd ist und naillrlieb tauik bei Vodnik dnrshgdisiids hemebsod.
flehen die Fteisinger Denkailler haben neben ^reh mehraials aneh
gnehmt. Diese Bntviehelnng hat Ja das 81o?eoisehe mit den Sehwestei^
ipnehen gemein. In der hentigen Sprache sind die Qen. anf -<w bei
den Hase, in allen Dialeeten das allgemein Uebüehe, die hlstorisehen
Formen sind nnr anf wenige Sahst, hesehiinkt (Oblak: G.d*n.D. S. 102).
Der Untenehted iwiseben den harten nnd wmehen Stimmen ist ge-
sehwnnden: mesooTy padeiev, kr^or, Tdarjev, konjov» iaralestrov,
moijoT, snanoov, atarsov etc. Diese Ansgleichang hat im Slov. in einigen
Dialeeten schon im XVI. Jahrh. stattgefunden, während sich in anderen
der Untersoliied lltnger festhielt. Der Gen. plor. auf das der t-DccIin.
entlehnte -/ kann in Vodnik nicht belegt werden, ist aber hente in einigen
Dialeeten ziemlich verbreitet.
Im Dativ plur. findet man bei Vodnik die histor. Endnn^ -om nicht
mehr, sondern nur -am, welches erst im XVI. Jahrh. aufzukommen be-
ginnt. Bei den Neutris erscheint -am um 150 Jahre frfihcr (Obhik: 0.
d. n. D. 8. 112). Die Siteren haben noch fast durcbgeheuds -om, im
XVIII. Jahrh. hat aber -am das -om schon verdrängt und ist auch in
den Dialeeten meist herrschend. Anoh im Dativ plur. hat .sich der
Unterschied zwischen den hart und weich auslautenden StAmmen völlig
ausgeglichen : Nemeam, mladencam, Slovencam, konjam, pevcam.
In der Gegenwart i.st der Unterschied iu der Mehrzahl der slov.
Dialecte völlig verwischt. Nachdem sich im Slov. das den u-lStüiumeu
entlehnte hm? in einigen Oasns, samentlich im PInr. festgesetzt hatte,
ünden wir siieb im Dativ stammun eto. Yodnik stellt in der Gramm,
neben tatam nnd tatoram aneh tattfm, gebianeht es aber selbst niebi
Ln Aoensativ plur. ist die gewöhnliche Endung entlehnt von
den /b^l, so dass des -« als Beprisentant dM altslov. a ersefaeini In
den sloT.Denkmilem des XV. md XVI. Jahrh. haben wir dorebgehends
Aee. plnr. anf raks^ segtr sine n. s. In der Gramm, erwfthnt Vodnik
andi den Aee. tati, der aber bei ihm dann nicht nnsntreHbn ist. Diese
Form ist naeh der Analogie der i«-8t. nnter der Mitwirkung der t-8i ent-
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Ft. Yidio,
standen, kommt schon im XV. Jahrh. vor und hat sich in vieleo Diakcten
der Gegenwart erhalten (beschränkt auf Monosyllabaj. Im Serbokroat.
kommen sie bereits im XIV. Jahrh. vor (Dani6i^, Istorija 105 — 107).
Auf der «-Deel, beruht wieder: tatOTe, mehove, demove, gnojove (aneh
in den ilieBten Druekeii «nd m lientigea IHaketeii; OUek: Q. 8. 132).
Seite 114 dea »KeiBaiiaki N.c hat Yednik »ladeS«, was man aaeh
der ConstraetioB als Aee. plnr. aaf&tfaen mus.
Im Loeal plar. hat Vodaik anseohliesalieh die organ. Formen anf
-ftA, sowohl bei den Haae. als aaeh hei den Nentris. In diesen Oasna
bogannen sehen im XVL Jahrh. Formen anf -oA aalhnkommen nnd Ter>
dringten naeh nnd naeh das bei Vodnik fanden sie keine Anfliahme.
Das -ak kam wie hn Bat -om ansfat beim Nentr. anf nnd erst im
XVII. Jahrh. aneh beim Hase. Yodnik gibt in der Gramm, anch die
Form tateh an, was den t-Stftmmen entlehnt ist und fast Ober alle slor.
Diaieete, auf gewisse Wörter beschränkt, verbreitet ist. Im Paradigma
g-ibt Vodnik auch bogovih und tatovih an [auch bd Kopitar, Gramm.
8.233) und bemerkt: >po ti podobi (tat) hodio: las, nocht, tast, trak«.
Im Instrnmcntal plar. gebrniicht Vodnik fast .lussehliessüch dio
Endung -mi: koncmi. LHapr^lrai, krajmi, rakmi, giasmi, predlogmi,
darmi, judmi, kn nu. 1( Uny, liätmi etc., während die organische Endung
-t nur in den beiden Fallen : z ver sofjlastiiki (10 Gr.) und: pred so-
glas/tiki von mir gefunden wurde; hier sehen wir auch, dass der Gut-
tural vor i unverändert bleibt. Ausserdem hat Vodulk vereinzelte
Formen anf -imi: z glasnikimi, und auf-aw? : med ludstvami, z dclami.
Die Enduug -na idi den <-Stamuien entlehnt, wiewohl aie auch von den
{^-Stämmen hergeleitet werden könnte. Sie kommt bei den älteren Au-
toren vor, bei welchen sieh aneh seltene Formen anf-i finden. Die
Endung -im ist in der gegenwirtigen Sprache fast in allen Dialeeten
verbreitet, wenn aneh hie und da besebrinkt ; jttnger ist die Bndnng
HomL (Kopitar Iiat in der Begel -i mr bei monosyll.-4iu'; Graoun. 6. 225
n.233.) Yodnik, der in seiner Gramm, den Instr. anf -omt gar nieht
erwihut, betraehtet als Begel -mt nnd setst sogar bei den einsUbigen
Sabitant. ins Paradigma nieht -o«^ sondern -oemi : bogovmi, mehoTmi,
neben m^bni (aneh Kopitar so, Poblin aber hat nur •oMmt).
Im NominatiT nnd AccnaaÜT dnalis ist die nxsprtingliehe Bndong
-a erlialten: glasa, raka, tata; die Formen anf -ova sind wie alle dnrch
-00- erweiterten Casus anf Monosyllaba besehrlnlrt. So auch bei dra
alten Antoren, bei welchen sieh selten Formen anf -« nnd -t finden.
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Valentb Yodnik, der mle «lovmlflelte IMditer.
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Im Genitiv nnd Local dual, erscheint die Endung des Flnrals, was
ich nnr nach den Paradigmen eonatatire, d« ieh aonat diese beides Gmob
im Dual nicht angetroffen habe.
Im Dativ nnd Instrumental dual, ist die Endung -ama bei den
Masc. und Neutr. von Vodnik geschrieben statt des ursprflnnr! -oma,
welches schon im XVi. Jahrb. schwindet: rakam% apo^telnama. ^^hisni-
kama, krai^in.i etc. Im Paradigma h&t Yodnik anch die Form tatema
wie tatem im Plural
Die * VDeclinatiüii der Mascnlina und Neutra ist also dnrch Neu-
bildungen aus der u-, t- und consonanti&chen Declination stark verändert
aStämme.
Die Deeliulioii der o-SllanM ket bei VodBik die nrsprangliche
Gestalt ia alleD ihren Caans bewahrt
Der DatiT sing, der Sahst aof -ya, der bei aaderen Sehriflitelleni,
sehen ins XVL Jahrh. snrflckieiehend, bei der Endung -y» daa letale i
abwirft nnd dann anf lautet, hat bei Vodnik das sweite erhalten ;
nur kat Vodnik das swisehen den beiden -t aufgegeben. Der GenitiT
plnr. ist) wie dies in allen DenkmÜeni nnd gegenwärtigen Dialeoten der
Fall ist) anek bei Vodnik ohne jeden Casnseharakter; nadlog, rib ete.ete.
Allem aientieh hinfig kommt gana analog dem Setbokröatiaehen in
diesem Casus die Endung auf -ä vor. grebla, Jel4, vrsta u.s.w. Es ist
dies im Slovenischen eine Eigenthtlmlichkeit einiger westlichen Diaieete,
jener, in welchen der Ersatz der Halbvocale ein a ist, und die eine grosse
Vorliebe für die Accentnirung der Ultima zeigen. Diese Formen des
Gen. plur. kann man erst aus der Mitte des XVII. Jahrh. nachweisen.
Von den fem. i-Stiimmcn ist die Genitiv-Endung -i in die Deel, der a-
Stfimme gekommen, die wir bei Vodnik antreffen: besedi (185 G. ! f i K.),
zgodbi [21 K V Diese Endung gewann im Slov. gar keinen lioiieu und
ist auf wenige Heispiele beschränkt. Trotzdem findet man sie .Hchon bei
den proteat. Schriftstellern. Im Local plnr. setzt Vodnik, wie Kopitar
S.243) neben vodah, vodah auch die Form vod^h, undMetelko bemerkt
(Gramm. S. 1S5), dasd mau bei zweisilbigen Buhst, vorzüglicii ia Ober-
kiaiu die l.uduug ~vh findet. Im Instrumental plur. ist bei Vodnik die
historische Endung -dmi fast ausschliesslich: beaedami, rokami; nnr ein
Beispiel habe ich gefnaden, in welehem die Endnng -m* der Deel, der
fem. f^timme entlehnt ist, nindieh: kolmi (128 K.) (von kola), die anch
sehen im XVI. Jahrh. so finden ist. Die gekflrste Bndnng -am ans -omt
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Fr.Yldie,
findet aidi bei y<»dBik nleht. Den Dual luit Vodnik in der Gramm, regel-
reolit dnreligeflihrty alkin au den Ton mir benntitea Wericen Urnen sieh
die Doal-Fennen nielit belegen. Belcanntlieh ist bei der o-Ded. der Dnal
nom. n. ace. ia der (hgtamH in den itoifiiehen Dialecten nnd einigen,
Krains dnreli den Flmal ergfoit.
i-^SiämiM mate.
Die Decliaation der masc. ^Omme wurde, wie die der M-Stämme,
in die »/o-Deel. ttbeigefUirt; Sparen davon , die sieh noob bei den
'iltbtlen 8ebnll>teUem finden, wie Oen. gospodi, Dat. gospodi etc., hat
Yodnil^ nidit Dai BnheLjpai dedinirtVodnUc naeh den fem. »-Stimmen
take poU (aee. plnr.), indem er sagt: »po tl podobi (iiral) sklanjamo
01 tndi enedo&ne ino potc (Pism. S. 3S). In ^u^je ist, wie bei allen
Anteren nnd in allen heutigen Dialeeten, se ancfa bei Yodnik die t^Deol.
ToUkommen bewahrt. Todnik sehreibt S. 18: «HnoSno ime In^e od
ediqjiga lud, ima srqje pesebno sklaiyanje^ tako: Indj«» In^i» Indem
Indi, per Indeh, % Indmi«. '
p-Siämme fmwn.
Die fem. t-Deel. hat sieh bei Yodnik in ihrer nrsprilDgliehen Oe-
Btalt bewahrt, nnr im Flur, findet man üeborgäDge in die o^timme.
Der Instrumental sing, geht auf iivaljo, klopjo. Im Plor. ist
der Nem. n. Aec. erhalten, un OenetiT aber ist der alte Znstand dueh
Analogiebüdnng gestOrt; Yodnik sehreibt nimlieh Gen. plur.: iival,
lastnest, pot, perloSnost — also eine Analogie naeh den »<8tlmmeD ;
dies tritt sehen nm die Mitte des XYI. Jahrb. anf.
Yodnik nnterseheidet aber hier, wie aueh die ilteiea Grammatiker,
2 Olassen, indem er bei Subst., die im Gen. sing, das CasuMulfiz be-
tonen, die Endang -% hat, also : pedi. Im Dai, Loeal und Instmm. ist
der Uebergang in die a-Ded. noch stärker : vaSenostam, y zapovdah,
doÜnostam, proti oblastam, z mialami, strastam, med doll^noetami, pred
boleznam etc. Dasselbe findet man anch bei den Aeltcren, nur haben
diese -om. Der Local laatet bei Vodnik ausser der schon erwähnten
Endung -uli ;uif 41r v Htvarib, v strastih und nur in dnn Piihat mit
Ultima-Betoniiii^^ neben -ih aueh-e/c pedeb. Im Instium. neben dem
schon erwähnten -omt hat Vodnik -imi^ -mi und -t: iivaümi, stvarmi,
pedmi.
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VatoDtlo Vodnik» der ente •lovenisehe Dichter.
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Die Deel, der «-Stämme iat •^miz in der a-Decl. aüi'^ei;ang:eu.
Vodiiik erwähnt aie auch in seiner Gramm, nicht, sondern reiht sie gleich
unter die a-8timme. Im Nom. sing, findet man neben der Endung -ev
vad -00 Anoh -vai eeiker, ewk?». Das Wort M*, eltsloT. kiirB, hat
Yodnik unter der »-Deel, und erklärt (Gramm. 8. 35): »kri ali kerr ima
ker?i in ker?f iao tako dalje«.
ConsonmÜsch« SUhnme.
Die Deelination der cons. Stamme Imt, wie überhaupt im Slov. schon
im XVI. Jahrb., so auch bei Vodnik ihre Sonderstellung vollständig ein-
gfbüast nnd ist mit Beibehaltung des conaouantiscben Stammanslautes
voUkommüii in die Deel, der "/o-Ötämme übergegangen. \'üdiiik achreibt
in seiner «rismenost« (8. 12): »ktire (imena) se pa koauujo z -c all -e,
perjemiyo v drugih padeüh k sebi ino imiyo ▼ imenoyavnimu mmi-
nimn konee na -je, kaker o9e^ oSeta, ojie^e .... OSa pa gre prav, to ju.
oSa, oSn, o£a, per o^u, z o&un«. Yodnik nnterseh^et daher die Deel,
bei o5e je naeh dem Nom. loSet oder »oSat . Bei den Nentren lebreibt
Vodnik {Fism.6.26): b) akonei -me ino -m^ perjemiyo -n -k sebi, kakor
teme, im^, it.d. ttfmena, imena; e) Drevo, kob, pero, iIoto, tele, med-
stavUiÜ** — ^ ^DO imajo dreveaa, koleea i. t. d. dado ima j&ada ino Sa-
deiai nebo, neba ino nebesa n. a; t ranoSnimn Sndi, SndOT, al pa Sndeaa
po podobi dela; nebo ima samo nebesa, nebes n. e. w.t Den Bedentongs-
nnterwdned, den Oblak (Z.Ge8oh.d.n.D. 8. 285) angibt, nach welehem
nebesa coelum, nebo das Firmament nnd den Qanmen bedeutet, hat
Vodnik nicht. Seite 26 sagt er weiter : «Oko ima v edinjimn ino dvojst- '
nimn o&eaa i. t. d. Vmnoinimn pak ima o5i, je isenskega spola in hodi
kakor vas> (Paradigma ped mit Gen. Snf. Betonnng). Ftlr dan gibt er
eine besondere Deel. : dan, dneva, dnevn, dan, per dnevn, z dnevam ;
dvojst. dneva, dnev, dnema, dneva, per dneh, z dnoma; mno?. : dnevi,
dni, dnero, dni, per dne)i, z dnemi In !]^!p:rbpr Weise behandelt die
cons. Stämme ;uir!i KoiiiUir l'Gramm. JS. 21 i In der Behandlung der
alten .^-Htämmr m heidcn .-icli die hcntigcn i)iaiecte in eine nordöstliche
und älidweatlicli'" (ii upiH' hiä auf geringe Ausnahmen. In der ©rstertMi
sind die «-Stämiüe vttUstjindi«? iu die */o-St&inme tibergeführt, während
in der letzteren noch der conson. Stamm bewahrt erscheint (Oblak, G.
S. 287). Fdr die beiden r-SUmme mali und hvi sagt Vodnik, daas sie
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eine eigene Deel, haben und zwar nach der Analogie der a-Stämme; der
Aee. Bing. nuAter, der Instr. hat die Endmig der »-SUmme mateijo.
JPtrsonalpronomtna.
Beim Penonal-Pronomen halten sich bei Vodnik die kttrzeren und
Ungeren Formea das Qleiehgewicht; in der I.Person ist der Unlant
des jaz zn j'es, den wir aaeh bei Anderen finden and der aaeh noch
heute fast in allen Dialecten ist. Beim Dativ mi und ti elidirt Vodnik
(1a<? t nnd setzt dazu einen Apostroph (Pogolt.): kaj t'je na oSesa?
M ntoka; auch das .h verliert otl. das ~i : a'bo pomagal; dag hat Vodnik
dem Dialecte abgelauscht. Im Dual der zweiten Pptsoh liat Vodnik ca,
ve und in der ersten ma, me, wofür man beulo L^ewölmlich midva, vidva
setzt. Die dritte Person on unterscheidet Vodnik vom Demonstrativ-
pronomen, indem er sie regelmässig on schreibti während er fflr daä
letztere un hat.
Pnmommah Deelimüon,
Pött. pron. Yodnlk eehreibt im GoietlT ivojiga, dat Bv<(|inin
n. 8. w. In den liieren Antoren kommen die Formen B?ojga, STojmn
▼er. Nadi Skrabeo (Cve^e II. 9) sind Formen irie niojga, mojmai dir
durch entstanden, dass an Stelle des -e- in mega, memu n.B.w.| welches
sich in den Frolsinger Denkmälern findet, das -oj des Nom. trat. Daher
ist nach seiner Meinung in diesen Formen kein Vooal ansgefallen. Vodnik
declinirt, wie wir bereits gesehen, die Poss. pron. ganz wie Adjectiva,
was er auch selbst erklärt ;Pigm. S. RO). Statt des Pronom. poss. ist oft
auch der Of^netiv des Personal-Pron. zu lesen: lyega dosa, ige dahovnih
slo^abnikov, nff «^a precMiduih del etc
Das Pronuiueu deiüoostr. wird nach, der Analogie der zusammen-
gesetzteu Deel, declinirt: tistiga, timi, tim, tih. Vodnik kennt wobl auch
taisti, -a, -o. gebraucht aber gr\\olinlich tisti, -a, -o. Beim Pron.y© ist
zu bemerken, dass Vodnik in der Ktigel die langen Formen gebraucht :
na njemu etc.; es linden sich aber auch die kürzeren, wie nanj (14 K.).
Der Local ist unter Anlehnung an den Dativ falsch: njemu. Eine Pa-
rallele findet man im Kroat, woselbst am Ende des XV. und im ganzen
ZVI. Jahrh. der Dativ statt des Loeals steht. Der AeensatiT laatet/a
nnd njih, IKe lltesten Sehriftstoiler sehreiben aoek fff«,/« (HÜcl. Oramm.
HL 148, Levec »Tmbar's Spraebe« 17)* Hentsatage bat sieb diese Aee.*
form anr in den Osil. Dialecten Steiermarks nnd in der OSraer Hnndart
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V&ieiiLiu Yodnik, der erste sioveuische Dichter.
91
eilialton. Nach Duüjiid (latorija 8. 202) begann im SoibokroatiMlMii
der A«e. sduui im JTf, Jalizh. ra iehirnden und mifde im XY. Jahrb.
ginslieli TaEdriagt. Fron. pUb : aom* vet gelit ueli der «mammeage-
Mlstoa Deel, viiga, TtXhf Tiimii, vaim ete.
Hat Ptonemea lelatiyiuii lautet bei Vednik katir, ktir, kir and ki;
letatete Feim tot die jflagite nad kommt erat im vetigen Jabrb. aaf.
(Ueber kir Cve^e TL 10, 1 1.) Voa ktir habe ieb gefliaden : ktire (fem.
plvr.}, ktiiga, ktirih, t ktirih. Zar VeraUgemcSaernag fügt Todaik eia
-kol hinzu : ktirgakol. Sie deoliairen nach der zosammengoBetzten Deel.
Von hat Vodnik den Qen. koga n. i^iga, Dat. komn u. kima, Aco. koga,
luga etc. plnr. Inatr. s kimi, 5imi. Aach ko gebraucht er : ktiri bo sa-
de£i, ^0 jih obdelnjemo (also Acc.) und ke: leÜ, ke iive Sloveka — fta
ktire nom. plur. fem. (121 K, 28 G).
Das Pronomen interrogativum ,Hmo lautet kdOf indem dag h
schwindet; im Genetiv neben Aoga auch ctga.
Das Pronomeu indefinitum l.intot nekUo, negirt mhrc \ gen. ntkogra
und mkogar, wozu Kopitar Ijcmci kt: »nikogra ist grob gofebltff, Dat.
nikomur. Fflr das altsiov. /azdo ((juisque, tmdet nuui bei Vodnik mieden
and slehrin, sleherertf fOr beide aber auch vsaA.
Der Genetiv muo. and neutr. geht bei Vodnik nnr auf 'iga ans :
apostolskiga^ bogatiga, bolniga, zdraviga, celiga, lanskiga etc.; der Ont-
tnral bleibt vor dem t erkalten : drugiga neben drujga. Der Datir en-
digt aaf -MMi: iadi\|ima, k drugimu, k ▼e&nimn, lepima etc. Der Leeat
iit gleleh dem Dativ: t tüetjima, ▼ aretimai ▼ zadaima. Manohmal hat
er sieh mit dem laatnuaeatal aoqgegliehen, and beide lantea dann aaf
-M»: y kratUm, na goreaskim, s lepim. Genetiv and Leeal plar* laatea
aaf -1%: lepih; Dativ plar.: lepim. Im Inatmmeatal ging daa -t ver-
loren; im Paradigma bat awar Vednik: lepimi, aoaat aber findet aieh:
8 pliQmi, nesnaamiy med re^mi. Der Nombativ und Accusativ plur.
aentr. gebt immer auf -e aus: plemenivne &tevila, mo^ke in ienake
imena, dnhovne in teleene bi^a. Im Paradigma setzt Vodnik das -a in
die Klammer (8. 37 j. Diese Formen auf -e sind nach der Analogie des
Aee. plur. fem. gebildet. Bei den älteren Autoren findet sieh diese £n*
daag nicht.
Zu erwähnen ist der Genetiv zlega K). Das Wort kommt noch
hentaatage wie za Trubar's 2^iten (Levec S. lOj im Vateronser vor.
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Fr. Vidk»
AucL Vodnik hat ea hier: Temozh refhi naTod sle^a. In den iltmn
SdiriltstoUeni findet sich dasselbe auch sonst nichl selten.
Naek der nomiaalen Deelination habe ich nur : i lepo (1 1 1 Q) ge-
funden.
Comparatw und J^tptrlaÜv,
Im Comp, fügt Vodnik die Endung -4t und -ji an: bolsi, lepsi, ime-
nitneji; von velik bildet Vodnik vekbi n. veci; von Bit : 2iiji, ciateji n.
Sistejgi; telst: tol^ji; goät-go^ji; drag-dri^ai; redka-rejäi, die in den
heutigen Dialeeten gewOhnlieh nidit Torkoniniffii. Die Deelination des
v^bliehen Comparativs hat in allen Caans die gleiebe Endung -t, ob-
gleich Yednik ngibt, daaa man ea aoeh wie ein A^jeetiv dediniren
Icann. Der SnperlatiY wird gebildet dnreh Torsetinng von nar- oder
wovon nar- daa Uebergewidit bat. Ner, weldiea bei TVnbar nnd
Anderen Torkinnnit^ findet deh bei Vodnik nieht.
Daa Suffix des lafinitiTa bleibt in der Itehnakl der FlUe onver^
indert: 4j*ti| vediti, STomiti, ireti, sreti, sateratt, vediti, sapopaati,
▼eroviti, darovati ete. HAafig aber ftilt daa anslantende -4 ab: alfli
govorit, dam natiskat, isam govorit, ne di^o loUi, spela preiomiti yka&e
adelet» oblubi d«t ete. Dies gesehah niekt Uoea anf phonetiaehem Wege,
eondern aneh unter Mitwirkung des Supinuns. IMeae Verweohaehing
des Inf. nnd Snpin. reicht im Slov. wenigstens Ina XY. Jahrk. surflek
(Areh. XI. S. 588).
Aneh im Serbokroatischen beginnt das auslautende -i des Inf. hc-
reits am Ende des XIV. Jahrh. ru schwinden (Daniiid, Ist. 8. 255).
Vodnik schreibt (Gramm. S. 128) : »Neokonoavni persekan naklon (sup.)
delamo vrasi zavol lephiga glasa, kadar bi dva glasnika, zlasti dva i
vkup prisla«. Hauptsächlich ist es ihm um ä'm 8rh?^nhpit der Sprache
zu thun. wie er denn oft derselben Rechnung tragen zu mflssen meint.
Nach Vodnik muss stehen das bupinum bei Verben der Bewegung, bei
Adjectiven lahek, te2ek, vreden n. a. ähnlichen, und bei Verben, welche
einen Befehl ausdrücken. Der Inf. statt des Sup. ist bei Vodnik nicht
anzutreffen. Auch die Schwächung des -// zu -te findet sich bei ihm
nicht. Bei den Verben der 1.4. GL hat der lui. die alte historische En-
dung -et, nicht 'ctij die jetzt in einigen Dialecten gesprochen wird,
also: reSi.
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VAleattn Vodnik, der erste aloTeiiisohe Dichter.
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Die Endnng: -^te in der II. Pere. plur. praea., die den Ditl. Inner-
krains eigen ist nnd nach Analogie der Verba: veste, daste, greste ent-
blaudüii iist, tintlet sich bei Vodnik nicht. In der lU. Pere. plnr. ist die
kürzere Form mit Schlussbekonung nicht selten: le>.('', stoj^., zarode,
satop^, zäif trpd, spremen^, sramot^, moi6, hrepeuc-, zapuäte, etc. etc. ;
die kflneren Formen auf -o wie rekö aiod bei Vodnik nicht ablich.
Doeh risd meh die orwdtarteii Formen hiafiger, als bei den lltesteii
SehiifliteUen : iMTadio, ttavio, opomnio, giasio, iziekriyo, operajo,
idi|]o, poiabijo, moUo, hranio, hodio, pravio eto. Ans den angeHAhrlMi
BeiqiieleB erliellt, dais lieh die Spraelie Todnik's in Besag enf die An-
wendnni^ der kanten Fbmen you der jetdgen Seluriftspiadie wenig
mterBeiieidei Bei den die Stammsilbe betonenden Verben der IV. Gl.
stehen nur die lingeren Fotmen : bnniO| bodije, ptavie. Bbflflsse des
PMaens nnf andere Formen lind nieht tu finden.
Dm Pertieipiam pnee. snf -e fehlt, es kommt nnr das ans dem
Gasns obl. auf -oc [ei) gebildete vor. Dasselbe weist regelmässige BU-
dangen anf: aiskajoc, bogabojeS, verujuc-: doch sind falsche BUdongen
nieht selten : gonioS, grizejoc, voSio^, prosioc ete.
Diese Formen sind nach der Analogie der erweiterten III. plnr.
praes. gebildet. Nachdem die III. plur. das ans den übrigen Personen
erhalten, drang dieses auch ins Partieip ein. Schon Trubar hat prideoi^
Levec S. 27) u. ? w Der üiatos wurde dorch Einschaltong eines y
vermieden: yzemejoc etc.
Conjugation mit dem PriUemmffix.
Das altslov. hqdq weist bei Vodnik, wie schon in der Mitto des
XVI. Jahfh., beide Formen anft bom u. bodeni; bo, bomo, böte, bodo.
Die kürzeren Formen überwiegen mit Ausnahme der III. Fers. plur. Ein
bojo oder bodejo, welche jdnger sind, kommen bei Vodnik nicht vor.
(Zur ErUftrong des bom n.s. w. vergl. Mikl. Gramm. IIL 8. 160, Jagi6,
Cod. Haiianas 8. 447, OUak iDoneiklf 8. 41.) Ebenso steht es mit
grem^ gr^ fte gegenüber dem altslov. grqdq nnd dem slov. gredtm.
Aneh hier sprieht man von einem Ausfall des •e nnd einer AsrimUation
des gredem, -gredm, -gremi was aber nieht gssehehen kennte.
8elion die Itlesten Antoren lehieiben im gansen Sing, und im Plnr.
die kflneren Formen. Der erste, der die lingere Form hat, ist Skalar,
er sehreibt sehen (fnd* ood diese wiederholen sieh dann bei den splp
teren, nnd wir finden sie aneh bei Vodnik, Oblak (»Deneski« 8. 43)
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Fr. Vidi«,
meiot, dasB die III. Flur, gredö das ganse Priioiis lefoimirl liabe.
Yodnik hat also gredem u. s. w., gndo etc.
Das Verbnm mohi bedeatet atisscr »kOnnen« aucli »mflssen« : v äoli
moreS moiiat, moremo biti taS. Auch heatzutage hat das Verbam in der
Volkssprache diese doppelte Bedeutung. Die Volkssprache hilft sich
dabei folgendennassen . morem wird positiv in der Regel als v müssen •
gebraucht: »to morl (mores) storiti« = das mn?st dn thun; negativ
aber hat es die Rfideutung «könnone: ne mor e)m tegu storiti — das
kann ich niflit tlmn; noeativ mnsaen (dürfen) lii'isst '^ne sMiermf, positiv
»konneu 1 aber wird durch Adverbium laliku umbclirit hcn : j Kannst
da mir das thun: Ali ml lahko storis?« Auf diese Weise wird jedem
llissverständnisBe aus^'t' wichen.
I. 5. Der Stumiu im hat bei Vodnik im i'räsens -j'tnem-: prejme,
amem = vzami, verjami.
I. 6. Bemerkenswerth Ist die Präsensform merjem^ altslov. flitr^,
fliMnsii L 6. Der Stamm hn^ hntot aber aohon im Altelov. mB^q\ es
hat Idar eine Awluhnang an die lUtmme Y. 2 atattgefonden.
Der UnteneUed awiaeliMi den Verben L 6 und V. 2 herjqy hojjq
iat Itberbanpt nieht eonaeqnent dmdigeAlbrt: ea laasen Bieh keine
aebatfen Grenien awiaeben bddoi neben. Im Bieren, mu» aebon Im
XVI. Jabib. imujem-nmeijem geipcoeben worden aein. So acbreibt
sobon Tmbar im I. Cateeb. vnmyea «Id., ebenao Kray, der sogar die
kllraexa Fm in der ÜL pl. anfweiat (Obl. Doneaki 8. 4&).
L 7. Das Part, praet. pass. wird bei Vodnik aaf -i gebildet, wlb-
rend es die Aelteren auch auf -n bildeUi Tmbar: raiodeveD, almven;
dieses auch bei Vodnik in skriven pisar.
II. Cl. Im Part, praet. der II. Cl. ist das -n- vor -en bei Vodnik
graplusch nicht erweicht: natisnen, pahneni, zategneni, pretegneni etc.
Er schreibt es also hart, wie in der alten Sprache. In vielen Dialecten
spricht man jetat ein erweichtes weil die Vcrba der II. Classe sich
an die der IV. Cl. anleimten und sich im Infin. zunächst mit denjenigen
Verben der IV Cl. aasglichen, welche im Inf. vor dem Suffixe -i- ein
-n- haben und sehr zahlreich sind: braniti, riniti, jjoniti, hraniti. Eine
Erweichung hat schon Krelj, ebenso Hren und tikallar: vkleni-ni. preo-
brnjen n. s. w. Wie nun Vodulk die Weichheit des n in anderen Fällen
nicht bezeichnete, so geschah es auch hier nicht, obwohl anzunehmen
ist, dass es weich gesprochen wurde.
lU. 1. Der Stamm ima wird mit der 2segation m stets zu einem
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VAlentin Vodnik, der erste slovemAohe Diehter.
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Worte verbuDden; die CoBja^fttion ist regelm&ssi^, der Imperativ
lautet: tmaj.
m. 2. Der Stamm iiote conjugirt regeimäsaig und hat: hocem,
hoteti, hotel, ausserdem aber noch eine kürzere Form cem. Die Form
hoco, welcher im Altslov./<c>Ä7f/ entspricht und die sich in Tmbar's Mat-
lliäui uujbchliesalich findet, ferner bei K:i-,tLlec, Stapleton. Skallar vor-
kommt, kennt Vodnik nicht. (Vorgl.Ublakj Duneski 6. 4 j, und Zavüdlai,
KaateUc's Sprache S. 32j. Diese Form hoco lebt nooh hentzutage bei
den Betokranjd aad in den ▼enetinnieehen Dialeoten, wo num nooh 60
nnd r/'on spridrt. An ^ tnl da« m von den flbiigen YeriMii; cm die-
sen entstand dann eist nach Analogie der fibrigeo Prlsensfemeik
Um, Tliatslehlieh hnt sdion TVnbar in ssiner Posfille L 134 hom
(CTsQe DL 9). Sieh sMtiend anf das raetianisehe «Jo» darf nuui hom
nieht als Haehwerk eines Behxiftstelieis beliaohten ; die Form lebte in
der Spraehe. Das Part praet. aot. n lantet regehnlssif hoid\ wegen
des Aeoentweehaels wird al>er das e snmHalbToeal, der dann seh windet :
hotlo. Hit der Negation Terbnnden heisst das Verhorn noUm^ eher aneh
ntBtm,
IV. Neben regelmisrigeo Formen im Pari praet. paas. preslavien,
Inblesy knplen, wo jedooh die Erweiehnag fehlti finden deh aneh aoiehe,
in welehen der Gonsonant vor -en onvevindert erseheint: mlaten» bnden,
razsrden, nalnden, obndoi, Tstanoyiten. Diese Formen sind anter dem
Einflnsse des Prftsens entstanden, sie finden aber ihre BegrUndnng in
dem Bestreben, den Stamm dos Verbnms möglichst erkennbar zu er-
halten. Krelj schreibt noch: zape^eno. Auch im Serbokroatiaohen
beginnen die Nenbildnngen mit unverändertem Conaonauten vor -w
erst im XVI. Jahrb. (DaniSi<5, Istorija 396).
V. Cl. Schon im Altslov. wurden viele Verba der V. Classe sowohl
nach der 1. als naeh der 2. Gruppe conjugirt: gybati-gibaj^ oder giblji{,
duhati-dnhaj^ nnd du^i^. Auch im Sloven. haben wir mehrere solche
Verba wie: jokati-jokam und Jo5em, plaknti- piakam und piac'era.
peyati-pe^am und peljam, glodati-tjlodam und glojcui im Allg:emeiueu
ist eine Vorliebe für die II. Gruppe bemerkbar, Vodnik coxyugirt pe^jati
nach der I. : perpebni, spela, sapela.
VI In äkodova III. pers. sing, ist der EioÜaas des Inf. skodovati
sn bemerken, statt ikodiye.
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Fr. Yidie,
Ohne PrUsmsmffix.
Tom Sttuiine vid kntet dar Imperativ povej und fliogoUammart
hat Vodnik anch povi; 3. plnr. Tqo oder redo; Tejo ist junger und
naeb der AsalogM der tliemaluelieii Verba gebfldet. Vom Stamme dad
laatet die 3. plnr. dade, dado nnd di^o. Dade iat die lltwo Form, dado
entstand dnrob die Anlehnung an die Vorba der 1 Cl. 1. Li der 2. plnr.
lantei es nur daate st dato, welehee noob sptter aofkommt, als d^o.
Die ernten Behrifkrteller aas dem XVL Jahrb. nod ans der Hitte des
XVn. Jahrb. kennen nocli nicht die Form daU^ sondeni nnr da»U\ der
erste hat J. Bapt. date (Oblak »Doneskit 8. 49).
Zur Bsmtax.
A^jectiva, die bei Vodnik ohne dazngeböriges Snbstantiv als Sab-
stantiva gebraucht werden, ^ind: mlajsi — die Jünger (26 K.); poslani
bozji = die Gesandten Gottet^ 13 K.); pomazan gospodov = der Ge-
salbte des Herrn (45 K.j; naiu übjiuo = unser Ueberflnas (107 K.);
brezglaäni pretikonJ^nis» tonlose Penultima (16 Gr.); sturiven = Inatrti-
mental; v ediujimu ino dvojstnimu (26 G.) = im Singular und Dual;
dvanajst slatih dam (49) 12 Dacaten etc.
Dia A^jeetiT oder Firtidp und das Pronomen poss. wird gewöhsr
lieh vor das Sahst gesetst, banfig aber findet man es aneb naehgesetit:
Indi pravi6ne (14 K.], de Bog je dnb neskonlen, TeSen (16 K.), Jesnsa
Kr. prerokranigai obynbniga in jfakaniga (22 K.), beseda boija, ve5na,
ojfetOTa (23), pod oblasQo eerlcTeno (29 K.) ete.
Statt des Adjeotivs wird das Adverbinm gehraneht: Bog je bilje
neskoncno popolnima (16 K.), ktere med boiyimi stvarml so narboy piH
polnim (19 K.), popobim ohlalvaqje (60 K.), splob sastopnost allge-
meines VerBtftndniBB n. s. w. Dagegen steht in: iSi nentrndea spomati
wahrscheinlich das Adject. fttr das Adverb, nentmdao (114 K.].
Seiner Regel, dass die Nnmeralia von tpeU an Subatantiva sind
im Nom. n. Acc, in den anderen Casus aber Adjectiva, handelt Vodnik
zuwider: po tih stirdeset letih (10 E.}, v sest dneh (5 K.). Bei Aaf-
silhlungen sagt Vodnik: prvo, dmgo, tretje (8S 0 ).
Statt des possessiven Pronomens der III. Person aller 3 Nomeri
setzt Vodnik gerne den Genetiv des Personal-Pronomens: po nje vdi-
hanju (28 K.], i\je navuke, v i\je narocja (30 £L), &ege ]\jih veratra
(35 K.} etc.
Wahrscheinlich deatscbera Einflüsse zozuscbreiben ist der fehler-
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Valentin YoÜQik, der erste slovenisohe Diobter. 97
hafte Gebraoch des Possessiv-Pron. statt des reflexiven svoj; obwohl
Yodiiik die Begel in tdner Gramm, aufgenommen hat (S. 121), befolgt
er A9 selbst nidit eoosequeni und fehlt oft dagegen: »K potrjeQju nje-
gOT« bo&je natar« (je S1ot«1c postal) (13 E.) ; Vernjem s eetim mojim
nouB, s eelo mojo dnso (37 K.). PoStnj tvojega o2«tn (38 K.). Ne Seli
trojiga bliSniga Sene (39 K.]. Ljnbi gospoda, tvojiga Boga, aber gl«ieh
daranf : ^nbi svigiga blllniga (39 K.) spomani vao mojo podloinost
(77 K.), riüonam moje greho spokoriti (77 K). Umgekehrt wird aneh
«t^* gebraneht, wo es nieht bereehtigt ist: ker ▼ Bimn je stol st. Petra,
prriga med Apostelni in med PapeÜ, tvtffimi nastopoiki (29 K.);
lylm odpnUnje Tsik »pojih grehor (98 E.'. Kdor jemlje ali hraiü, kar
ni ivoje (106 K.). Kadar popisi^emo kaksino rec po aoo/i kaksinosfi
(117 Gr.).
Um das Demonstrativ-Pren. von dem persAnliehen on zn untere
scheiden, schreibt Vodnik immer nn -a -o; za nnimi hinter jenen
'31 Gr.) ; une dve narveSo ss jene swei grdssten (33 K.), na nnim svetn
auf Jener Welt (55 K.).
Obwohl Vodnik die Kegel aufgestellt hat, dass wir keim n Artikel
besitzen, jttedaj nituamo rleiia. kakor ga imajo Nemei, Labi, I'i aiicnzi in
drugi«, konnte er ihm doch nicht voHkommeu entsagen und gebraucht
ihn noch hie und da: eno djanje ujegove volje (5) imeuovan ta ielno
eakani Mesias ; si govoril od ene Trojice (18 K.]; te druge besede (27);
od tiga dara gnade (28 K.); ta druga (39 K.j; Kiy je en zakrament
(65 E.); brate, sestre in te svoje (loS EJ.
Seite 133 seiner ürarnin. schreibt Voduik: »Tudi narecje /le ino
vsi odreSivni izreki stario svoj predmet v rodivniga« — allein er fehlt
oft selbst gegen diese Kegel: Ne imenuj njegoTo ime (38 E.); Oerker
ne daje enako Saat (40 K.); Nikar si ne delaj sam pravioo (107 K.}.
Heikwfirdig ist die Oonstmefion: ne bomo jenjali glaaiti t?oje smileqja
(wenn es nieht tvojega beisien soll) (91 E.). Ta raslo6ik ne delamo
(5 Q.); revne ne smemo nikdar lasmebTati (160 K.)>
Wenn Toran ein neutrales Snbst. geht, nnd daranf folgt em A^.
oder ein nnbestnnmtes Pronomen (Artike]), so wird dasselbe minnlick
gebranoht: Loa dvoje iklaigaige^ sa Tsaki spol eniga (36 G.); To pis-
menstro sim t letn 1807 po nemsko spisal, sdig ga dam svojim r^jakam
▼ naao beaodo prestavlenga (VIII O.). Aach bei leblosen Snbst. setst er
den Acc. sing, gleich dem Gen. : perviga soglasnika jendemo (6 Q.]. Issa
toÜTniga edinjiga enakiga (15 G.).
AnfelT flr ilAYlMh« PkilelHt** 3tXIT. 7
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Ft. Vidic,
Fflr dis Terbnm »mllMeii« wird io der Regel die UmBehreibiiiig
mit »inam« geeetrt: aameii inamo imeti (37 K.); de imamo sadOTO\}iii
bili (47 K.); kiy imamo delati (73 K); kako se imamo ipOTedaü
(84 K,). Mancbmal vird aveh »more« fBr »mllasent gebrauoht^ waa
bertits erwlhnt wurde: kij more ebSalvanje t aebi imeti (80 K.}.
Vodaik gebraneht das Iterativiim des VerbnuM ooeb niebt regel-
mlasig; oft aetife er es nieht, wo es stehen mOsste : obsei^e st. obsega;
oprano st opiramo; perpiSemo st. perpisnjemo; sknsU st skosal; pr^
.pOTe si prepoveduje; drnge obrekel st. obrekoval.
Trotsdem Vodnik äusserst häufig Verbaladjectiva gebraucht, setxt
«er doeb noch oft Infinitive, wo sie nicht berechtigt sind und reine Ger-
manismen bilden: za Ystanoviti poklice (12); za pokazati etc. Die En-
klitike finden wir oft an erster Stelle, was bei den alteren Scliriftstellern
oft der Fall ist (dartiber schrieb Dr. Murko iin I ptnpis Matice Slov.«
1893): 81 govoril od ene trojice (IS K. •, je pa Uobti sosed (101 K.):
8mo dolzni imeti (lOS K.); se so viu'eniki (109K.;; so dobrotniki
(109 K.); je tudi domovina (lüy K.) etc.
Die suboi diuirten Sätze haben manchmal die Stellung von coordi-
nirten Sätzen, so dass sie nach Entfernung der Conjourtion oder der
Partikel förmliche Hauptsätze sind ; De Bog je vstvaril cloveka ( 1 5 K.) ;
de Bog je duh neskonien (1 6 E.); Ako J. Er. je pravi Bog (24 E.) ; de
J. Kr. TiloToSen ima (27 K.) ; De te moUtre so bolj prietne (73 E.) ; Ei
tokaj se dan^e ete. Die Betmiig des Terbums aas Bude der svliotdi-
Birten Siftie ist eine Beeinflnssniig des Dentseben.
LaxSoallsobe Benarkviigen,
Sebon ioi Aafange dieses Oapltels bob ieb bervor, dass Vodnik in
einer Zeit auftrat, in weleber P. Marens mit seinen Terworreaen An^
siebten Aber die 8prmebe in lingnistiseben Fragen als Autorität galt.
Es gereiebt daber mm Lobe Vodnik's, dass er, obgleleb er anlbngs auf
dem Pfade Pobün's wandelte, doch sa reehter Zelt erkannte, dass er
sich auf falscliem Wege befinde, und sich gegen P. Marcus stellte.
Ueber seine Vorgäng:er nnd speciell (Iber P. Marcus urtheilt Vodnik in
einem Aufsätze xPovedanje od slovenskiga jezikat (Novice 1797,
Hr. 83 — 102; Wieathaler L o. S. .ö9): xBohoriSeva Grammatika se je
razgubila, Hypolitova je premalo med ludi peiila. Sleherni pisavec je
krajnsko pisal, kakor se mu je zdelo; nobeden ni glcdal na eno stano-
vitno Tiio, vstavo ali red. Pisarji popr^jiniga stole^a so se dosti derkali
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Valentin Vodnik, der ente eloveniflobe Dichter.
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po liithoriJn, al v' aedajnim ätole^i so rili naprej, inu z' kranjakitn pi-
äaiijam delali, kukur presic z' mcham. — Oce Marka vidioc to
nadlogo. je spisal eno novo giamatiko v' leti 1768. On je imel v' buk-
viai tega klostra Bohoriöevo, inu Hypolitovo grammatiko, vuudüi dru-
gaii Je napravil svojo, njo na dan dal, inu rekel: de do Djegovüi caaov
§e Dobene kranjske grammattke ni bUo. AI potle Brno sredeU, de on je
imel poprejSne gnmatUee; satorej naj gledA^sam gori, kako si je npal
nttMnico govoriti inn piaatL — Otetii Harkti smo livideini m veS mSi
AI Dekatere re5i mtopnim oiso dopadle ; on je Damr6&
•tan mejnike brei uroka preBtayfl; od stanh gtamatik odstopil; pisal
kakor Lablaaaki predmoatBaiii govore; ai gleda» na BtHSM. jesik polaa-
ooT, inn daloS od Nemeor stojeSih ttiiili knynaki saiodov« On je pre-
▼eS nemSoT^ nameali de bi bü Blovenil. T*enk^reh besedah je brei
potcebe bT7aül| V dnigeh piemalo nn^ne slovenoe Sialal, ker je lahko
imt trebat.
Hier ilUt er also die Hauptfehler Pohlin'a anf. Und Vodnik war
ea, der nnter dem Einflüsse des Zoia und der romantischen Ideen, sein
Aogenmerk auf die Volkssprache richtete und diese als UrqneU des
Sprachschatzes bezeichnete. Oftmals hebt er dies ausdrücklich henror:
»Te dni je eden rekel, da kranjskimu jezikn bescdi manka, do je vbog;
inti je nekatere nemSke besedo za skusinu postavil, od katcrih mcni, de
ih Dt' moremo po krajnsko jecl Vodnik gibt dann fflr einige deutsche
Wörter mehrere slov. Bedeutungen und fügt hinzu): Krajnski jozik je
sam na sebi bogat, le ludje so revui na besedali ; zato, ker premalo apo-
mina imajo na to, kar ih jo m:\t\ u'^üa'^ (Wiestlialer 1. c. 8. 185). Man
solle schreiben >'V takim jeziki, kakor ga kraajvi p« dezeli govore, ka-
dar »e niso spaceni od nemsine« (Wiesthaler 8. ISO). Und an einer
anderen Stelle (Wiesthaler S. 21-1) sagt er: jjjes praviui : uu uuremo
krajüske alovenske bcaede poiäkati semtertje po dezeli raztreseuo, ino
na to viio skup nabraü ciato slovensino. Skuäna me u<^i, de nl lahko
8t?ari najditi, katira bi se y* enim al bi^ drogim koti prav po fllortiiBki
ne imenvala; je pa kaj neriS ni^deneh inu itarlm Bleveneam nei-
naneb reSi, se sni^o te po nsijnib jeaikib inenrati, ako bi jo ml ae
mogli ii eae aloveoBke koteniae kaistiti«; nnd aa einer aaderea Stelle
vird gesagt: »krigaUna bogata je, bogata ino Sista aa kmeiih; pa
knalo bode se ▼ mestti, po pxednestib je le od aekdaf (Wiesthaler
8. 383). Wenn in der lebenden Spraebe ein Ansdraek niekt an finden
wire, dann kOnue man seine Znflnefat nebmen sn den iltefen Sehrift-
7*
100
Fr. Vidic,
stellern und zur altslovenischen Sprache : «Za zdej bodem kratko rekel,
ile L pomu^jo nckidauih bukuv slovenskih se bode na&ima kranjakima
jeziku kaj veS pomagalo. Le skoda je, de je malo perjatlov, kfttere bi
v«m1üo, 8e kej ^ ttoTeniko Tntoiostjo pecati (Noiiee 1707^ Nr. 62,
WiMtiuiler 8. 188) und: >8tui bakvinaki jerik (»» altalov. Spr.) iuw
▼eliko podobnost i' naSim kri^iukiiii ..... to je : jeziko^ navnk; od
kateriga bomo en dnigi knt vaS govoriß, aaSe kn^asko pomaaka^je bo>
gatiliy iau po bakriakim popravlali, kar smo aa od atara koraaioe na
alran aaUic (Wiaatbaler 8. 52).
Wann avoh hiar daa Sachau nieht von Erfolg begleitet wäre, dann
solle maa andere slaviaohe Sprachen haraaaiehen, vor allem das Rnaaiaobo,
fllr welchea Todnik gana beaondera begeiatart iat: «Kateri bi rad kra^j-
skih imenov pomenik ayedel| more na moakovitarskiga (= raaaiaeh)
jerika ananje ae podat Krajnaki jesik je moakontatakimn narbol po-
doben; bol kakor vaem dra^m alorenakim iirakam. Mofikovitarji ao
doatf beaeffi ohranUi, katera ao aa per naa poaabile, iaa iz sayade perale«
(Wiesthaler S. 51) and: »Zdaj vidlmo a' ocmi, kakisoe mogoSne ino
Telike brate (die Rnssen) mi po sveti imamo, kateri so naS alovenski je^
zlk Tselej eist obranili. Proti lütini su nanmo bli^ati, kaderkol oSemo
jeaik iiatitii (Novice 1799, Kr. 26; Wieathaler 8. 190).
Darch diese Citato glaabe ich Yodnik^s Grandsätzo zur Boreicherang
des slov. Wortrelclithums gezeigt zu haben. Nach diesen Grandsätzen
richtete äich Vodnik, ging auf dem Lande und im Gebirge hernm, lauschte
dem Volke bei seinen Gesprächen die Worte ab und verzeichnete sie
gewissenhaft. Deshalb 6nden sich bei Vodnik Ausdrücke, welche heute
schon fast ganzlich geschwunden o;!er sehr selten und auf gewisse
Dialoctc bcsehränkt sind. Wenn er nichtsdc3towcn!g:er sicli von Ger-
mani-imoii nicht freihalten koTiTifc unil dafür zahlreiche, manchmal Uber-
tri* bf ni und unhegrflndete \ or\vürie Kopitar's erntete, m) \var die .Schuld
daran, dasä Voduik uiciit den scharfen Blick und kiiliseiien Geist Kopi-
tar's besass. Einige bemerkenswerthe Ausdrücke will ich anführen :
Uno oder hUz » etwa, wie man aagt; ia einigen Gegenden allgemein
gabrtaoh]icb(lll G.).
blaffr&vaU » glfleUieh, aeÜg pfdaen, aegnen (9 K.).
bUieHf o in der Bedentnng: kflnftig (82 G.).
hrihten = geweckt.
€9dtie B der Zettel (Germ ).
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Y«lenttn Vodnik, der ente sloveniBohe Dichter.
101
cifra = die Ziffer; ans dem Deutschen; dagegen
cislo = » f> »0 Böhmischen.
dacie = Zinsen (4 4 K.).
dila = das Brett (12S K ).
dolistop (Germ.) = das Jlcrabkommen.
duhovna hrana = SoelcuuahiuDg; '^^iiXhmmv düsetinahrana[\Z^,).
durati aus dem lat duro 1 .
dvome doi£tto$H-^ Etiqaete-Regeln (110 E.}.
ymajm s auB dem dentsehen Oemeinsehsft; «ach bei eeineii Vor-
gingrem mid io der Tolkssprache gebrinehlidl.
gorivstajenje (Germ.) = Aufentehnng.
ixrek, a = der Aiuspracb, bald mlnnlieh, bald veiblieh izreia,
jogri = die JOnger, eehon io den ilteren SebriftiteUem; maaehmal
eetet er dafür aneh das adjeot. mkffÜ.
Mzhmfßk = die Folge; ans izhodiiif izht^aU abgeleitet
kUeati in der Bedeatang »nennen«, jetit »rufen« (36 K.).
Jcolce = der Battentempel.
klatii (ans dem Altslov.) füttern (130 K ).
hremel (in Pleter&nik's Slovar : kramclj) = das Gespräch (III K.).
lastina = das Eigenthnm; jetzt last oder lastnina (8 R.).
Uga V drtM = Geaellschaftsstellung; auffallend ist, daas er 8tel-
Inng mit lega übersetzte (108 K.).
UcB ^ Person (entlehnt), wofür er auch das dentsohe »per&ona« ge-
braiiclit.
Irra = kaminart^n'e Mauernische.
memo puhtiti ~ daneben, ansserachtlassen (IV G.).
merci v. mercutt r irrcim — es rieselt.
meita = die Mischung (13 K.), von mesili.
mlec/.a auch //Iis (jetzt /ilisr = der Flugsand, Bachsand (lliJ K.).
mem'o, potncnio — bedeuten (trans.) (24 G.}.
vio'sturati = rftchen.
fialudeji — bevölkert ^7 Q.).
natura = natnra.
napotie das ffindemiss (17 6).
ruuproti prtf/e (germ.) = das Entgegenkommen.
tumraini duhwi — naofastellerisob, meuehelmöideriBeh (19 K»).
nastopaÜ » folgen (29 6.).
naoHäaÜ — anhftnflBo, vom a^ject. ohUo (68 K.).
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102
Fr. Yidie,
naprejvidnost ^germ. i = Voranasicht.
Ttaprejpostavl/eu (germ ) = voransg'eaetzt (18 K.).
nepocakliv = ungeduldig (78 K.), von cukati.
neizzajeti izvirk (genn.) = unerschöpft« Quelle (101 K.).
netukejkne = hier nicht ge^euwiutifr (9tj K.\
neprejidlwa stojecost (germ.j = uuvergäugliclier 13e»taud (30 K.}.
obrecenj'e = Verlennsdung (56 K.j ; jetzt vom ital. obrekovai/je,
o/er =3 Opfer (71 K.).
ograja =s die SebrAnke, aber auch die Einaebiftnknng (87 K.j.
9oh«k = ein nnterbohrter oder abgepiektor Trubenkamm [119 K.).
opelünH s= yerbUtem (104 K.); von peltn s Wermnth.
opuztH s absehabea.
Mwy m. = abeomiiger Ort, SebattenMite (28 K.).
odnif/ali = Temeiaen, abspreeben.
ozerk » Bttckbliek.
po9Moien = flberall seiend, aUgemeln (29 E.).
povsotni poiop = die Sündfiat (7 K.).
pTBkibezm = alltagrosse oder flbergroBBe Liebe (12 K.)*
prüno = gegenwärtig (17 G.).
jprevera = Aberglaube (39 K.).
pyzdna srovina (>ako clovek prepusti svoje polje pojsdai eroTini«)
(113 K.j; dafttr weiss ich keine Erkl&raog.
pleveh = schal, geschmacklos fl28 K.).
pravpismost gerai.) = Rechtschreibung 'IV G.),
poffrak = to je polvtorji russ.) ali poldrngi krajeer.
popertisniii u. potisk dati = Nachdruck gehen, hetouen 75 G.).
razgled ftlr izgled (priraer) = Beispiel (jetzt »Aussicht«) (83 K.),
ral =s das Ackern, Pflügen {\1 K.).
ratniti = racnafi ebnen, pluncn, dann zügeln [104 K.).
roj'en (l) list — Taufschein (Hb K. .
baninec — die Schlittenbahn.
skrivna pUaionica = Gebeimkanslei (3 K.].
sknvnipisar k Oebeimecbreiber (4 K.}.
M siiXta = Tereinigt, vereinbart sieh ( 1 H G.).
M o&'to = gibt sieb kund, äaseert Bich (69 0.).
strehiikf sonst nnd aoeh bei Pletersnik nnr »Dienert; hier »Spender«
(68 K.).
mov = Stoff wird als snova f. gebraneht (66 K.)-
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Valentin Vodoik, der erste Bloveniscbe IHchter. 103
9V€$tQ9t SB OewiaBbeit (eo K.}.
trmmen = abMfaeiilieby Behindlieh (85 E.; ; jetst in dieser Beden-
tmig: neifamen,
S€p s= der Atheounc; (88 K.).
somx = feiadlieli (100 E.); «oeh bei Thibtr und Dalmatin; jetst
fovraien.
sejm greü (lOS K.) ist mir nnbekannt
»JUenast = jetit tiekUmui •tm GUst (117 K.)-
9rw6na$t = Glockseligkeit (133 K.).
tai s die Wabe (21 K.).
faran — geplagt, gemartert.
iaziti — tolazittj trOsten ^53 K.).
toJsoha = die Fette, Fettigkeit.
tozlicost = Verdriesslichkeit, Trftgbät (57 K.).
tttija — Flachswerg '12S K.).
vmtdeliti ~ austheilen 4 1 K.),
puTirzet = aosgeoommeu (49 K.].
CüvoOlast ~ Allgewalt.
videz — Gestalt (70 K.).
cnotriti se = sich vertiefen, eindringen (73 K.-.
ceaelice vumetnosti = wahrscheinlich die freien Kfloste (101 K.).
vagati = wagen (germ.) (104 K.).
zaplata — Flickwort.
sounaj=s dmnssen; aber anch die Präp. »aiuMer«.
zadösH iturjeuje = QeDVstbviing (85 K.}.
iar, zarj'a (jetzt iarek) = 8tnbl.
&r^> s ünnftasiglceit; bei Pletetsnik hr^e = das Fressen.
gr^fiaU s seltenmaoben, von rwkk (129 K.}.
ete. ete.
Die gnunmatiaeben, teebniseben AnsdrQcke bat Yodnik — sein
Werk var ja die eiste sloveniseb gesebiiabene Grammatik — , «le er
selbst angibt, ans SmotrieU nnd Lomanosor gesebopit. leb fllbxe die
Ansdrtteke nlebt ao, weil Yodnik sie selbst am Ende seiner Grammatik
als »Pomen pismei^ib besed po abeeedidma redn« rasammsogestellt hat.
Wien. Fr. Viüe,
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104
UntersuchuDi;!'!! über Betonunj^s- uud Quantitätsver-
MItiuäse m den slayiäciiea Spraclien.
Die Betonung des Verbums.
Bei der Behaudlung der Verbtlhetonung ist es zweckmässig, den Be-
stand der Verba in drei grosseGruppen zu zerlegen : a) primäre athemati-
sche nnd thematische Verba, die Classen (nach meiner Elntlieilungj Yjes~th,
I nes-e-hu IT (Ivig-nc-hi^ III A pike-tb zna-je-th; bei diesen müssen die
Betonungserscbeuiungen in unmittelbare Verbindnng gesetzt werden mit
den fürs Indogermanische zu erschliessendeii und den im Litauischen
vorhandenen Thatsachen; b) Veri);t mit Verbalstan)m auf -e-, PrÄsens-
stamm auf -i-, vidaii vidi-ih (Cl. IV B); auch hier ist die Behandlung
wenigstens an das Litauische anzuknöpfen; c] Verba mit zwei- oder
mehrsilbigem Verbalstamm auf -o-, -c-, -t/-, -t- (Cl.IlIB, IVA): dela-ti
dJIla^'e-'tbf ielS'4i ieU-j'e-th, kupoca-U kupu-Je-tb^ ckim^ii cheaK^*.
Eb ▼erstellt sieh, dass auch bei der Gruppe o im letsten Gnmde Be-
aiehnngen an litanischen nnd allgemein indofemanisehen Ersoheinnngen
gesucht weiden kOnnen nnd mflasen. Altein diese Verba nehmen doch
darin eme besondre Stellung ein. Sie sind an einem sehr grossen Theil
denominatiT, innerhalb der slawischen Sprachgeschichte ans slavischen
Nomina gebildet nnd in ihrer Gmndbetonnng von diesen abhingig, d.h.
die Hochtonstelle des Nomens Terbleibt dem Verbnm. Ferner lisst sieh,
so weit ich sehe, dem Wechsel der Hochtonstelle, der Tonqualitäten,
der Silbenqnantitit, wie er hier in Prlsens, Aorist u. a. Torkommt, in
den andern Sprachen nichts unmittelbar vergleichen. Es ist jedenfisUs
nothwendig, erst festzusteUeUi wie weit innerhalb des 81avischen etwa
diesem oigenthtimliche BetonuDg8ge8et/.e gewirkt haben, nnd der Zweck
der folgenden Untersuchungen ist zunächst, fUr die Gruppe c diese in
finden. Dabei gehe ich« wie auch in den weiteren Abschnitten, immer
▼om Serbischen ans.
I. Die Terba auf -i-tL
Die Untersuchung beginne ich mit den Verben auf -i-tt, Pr&sens-
stamm weil sie bei der iautUclien Gleichheit von Infinitiv- und
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üntanueh. ttber BeUnumge- o. Qiuiittt&tSTerbältiiiBBe in den alav. 8pr. 105
Prn?pn38tamm keiner Durchkreuzung verschiedenor Verbalstämme äqs-
ire^eut und weniger leiclit Mischnngeu und Ausgleichnngen mit andern
V(;rb&lclaääeu unterworfen sinfi. Im Serbi.'5cben ist zwar in gewisäem
Grade eine Vermischung mii »ier Classe Infioitivstamm -e-ti^ Prflsen»-
stamm -i~ und -vti-. Präüenast. -e-je- eingetreten, tbeils durch dialek-
tische Umiiildmi^ des alten e in i, theiU in Folge lautlicher Gleichheit der
Präsensformeu ; allein die alten e-V'erba lasäeu äich im Allgemeinen
ziemlich leicht wieder aussondern.
Ein sehr gros»» Theü der Verba auf ist denominatlT.
JedenfsliB wird man bei allen, die ein noeb in der SpraiAe gebrinob-
liebes Nomen mit bekannter Betonung neben sieb baben, vor aller wei^
teren Betraehtnng fragen mllssen:
A. Wie Terbftlt sieb die Betonung der abgeleiteten
Verba an der der ibnen an Grunde liegenden Nomina?
Dabei besebrinke ich mieb auf das 8erbia«be| weil die Yergleicbnng
mit den anderen Spracben naeb dessen Znsammenstellnng leieht von
jedem gemacht werden kann.
Bei der Beantwortung werde ich die Verba mit zweisilbigem
Stamm berflcksicbtigen, die ohnehin die grosse Masse bilden. Das
Nothwendige Uber die Verba mehrsilbigen Stammes folgt unten aaf jene.
In Betracht kcimmcu die Verba, die bei DaniMc (Akcenti n glagola, Rad
VI, 1869, So nderabdrack Agram 1896) anfgesibit sind in den Para-
graphen 22, :U), 37.
I. Der Infinitiv hat die Betonung " auf der Wurzel-
silbe, also in dieser kurzen Vocal und, vom serhist 1j' ti Standpunkte,
alten ursprünglichen Ilochton (I)ani^i(' § 37]. Der Indii udv präs. hat
ebenfalls in allen Personen unveränderlich auf der Wurzelsilbe.
Das zu Grande liegende Nomen ist im Serbischen mit
bekannter Betonung nachweisbar: 1. Das Nomen hat die
gleiche Betonung " wie das Verbum. V on Substauliven : bäbiti
/)u/ja, häliti Intle pl., übarili hära (Sumpf], hldtili AkWb bluio, brUd-
viti bnidvu, brUtiti se brät gen. brata, zäbraviii bräva, brtziti se
briffa, dbritmti britva^ dburtü Wira, zäemiH cHr g. cdra, ^SfsA'
6(U gen. cäsa, iicoHH hUuy cüSriH Uta SkvMi ans »kvJkiü ekvJSb^
{skoära) Torgl. näikoariH sMra, näeetiÜ se Sit€^^ räxderUH m
(tark.), dhmÜ dtm gen. dtma, dipUH d^h plnr., dJUriH djMre
ntr. , dfipiti onomatop. TOm Aosmf d/ip^ räzgaciii te plnr.,
dgitsdid se glS^da^ dgrasiii eigOtzen (bd Vnk ans einem Ijiede)i wobl
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106
A. Leakien,
zu ffriUa AkWb aa^ ital. grascia, grbiti AkWb gi ba^ grliti se grloy
UUffüka, hUpsiii hcips (türk.), Mrciti hUrac gen. hUrca (türk.), «(Ä)o-
rUiKdra rechte Zeit, AMfi üfi^, "UkriH AkWb ¥«yb*o, j ägniUJ eigne
ntr.fjiidttijäd geu.jüda^j'ämciti {jemciti) jUmac {jl^mac] gen j^ca,
j(Miijhnaf ddjuiriH tej^^irOtjUHiHujUg gen.j üga, näkasiiti ie
lidi Toniebman in tflrk. katäkatt Abliebt (AkWb Ji^t adj. eifrig),
näkPoeUi {näkoBik) koUa, dkiHH te ma, mu mta, JdMiU se TgL
tmd g«B. $mtla, mHH mk gen. mka, mmti die Ohien toU
aehreien (weU eigenlUeh venagelii, 211) kUn^ klfiteiti A^'iUai «djbM-
liifi ibnSf gen. knäta, ükoriH pL (docb wäre der Sing, nieb dem
r. Kopi wold iöra anutetien), phtisoUH se Ardia, ükrdiii ArJ (ibril),
X^piti Icrpa, bkruniti krilna, MipiU Tgl. At}/i (Versammliing), Addt^»
kihiüf bkuziti kYuja^ Umiti fem {ren. /^o, säffeiiti IfHo, Itlciti Vük
(Laach), nidkljUi mUklja, mMiti mäh gen. mUha, mjerHi mfkra^ nä-
mjfsf.iii mfisio, zämreziti mrdza^ mrciti mrva^ mrHitise mrska, mö-
citi mükay nilditi nädo (Stahl), tiitiU niii pfiriti pUra^ pizmiti se
ptzma (türk.), pj'hiiti pjena, üplociti se ptoca, plüiiti plug gen.plilga.
postiti poS:tii, zaprchii pr^sa, hprsiti se prsi (Brust), zapuciti piice
ntr., sputiti püto, braktiti raht (türk,, Pferdegeschirr), rdniti räna,
r'diiti rat gen. rata, porusiti llus gen. Rilsa, «V/i/t sUa, siriti sir,
s/eniti if .y c/i gen. sj'ena, sjeiiti se sjeta^ slHviti s/ava, sftnifi si'hte
plar., sr-fjid Srö gen. Srha, üsreriti sreöa, hsynriiti .smrt gen. srurti.
strilHti struh gen. sfr'dha, pbstresiti strt'/ia, zui^iruziti stragu
(Zaanlücke), zaMiznJifi mlzanj gen. stlznja^ l^kddifi .sAoda^ 'siUiti se
sUla, stUviti (Felle einweichen) «tilva (Einlegen der Häute in Wasser),
zä^aciti (ohrfeigen] kaka (paluia), ükanati kdnac gen, sdnca^ 'stetiti
ißUtf Hiciii (Schiff mit Fäbrstange Stessen) sCica (die Stange), tiöiti se
üilB.Yvk».Yy.\ tymtiüfyeHHy^l. ütjeha, näimstkHse iiMa, trllpili
(Wdnberg pflanzen) trUp (nea angelegter W.), trimii tfine plnr., pH-
idiU fiAo, tämÜsH wobl sa vltao gen. i^ila (Hupel), t^&sH vüle ntr.,
vfMH vfira, vßtriü ^ßlar gen. vßira^ vJBHU VWt gen. VWm^ üßt-
üii (eani. nn *vhlgnq^ Mga^ ^ptiU »S^i (Mrk.), xilMii Mr gen.
tVdra^ pHgetm xit gen. sSlo, d«nwVi se mW, Ütftli I80 (mt/f), iUM
£Ua, hhtm m gen. mi, zäivaKii M/o. Von A^JektiTen : zäeOUi
6U Um* SUa (uid lo dne Fem. bei den folgenden glo&ehnrtigen), 6'Uiüi
JBsniti AkWb ^^o» Um,jdisna^ »illKf» se tiisi, ^dsuU se pjan^
plaüti plah, praviti pracj prMiii prS^g^ ptiniti pUbiy näsititi stt^
irWiii (wobt für tmh/jeü) irüo fem. tr^la^ rämH frflb nn&teben
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ÜBtennch. ilbor Betonongt- u. QmuititätSTerhfiltnlase in den tlftv. Spr. 107
riino adv. , slafjtii s/äb, stdn'ti te star^ b-iimUtt istaititi täitf
ütjje&titi '7''>V, zdrdviti zdrdv.
2. Das 2u Grunde liegeode Nomeu hat im Stamm den
Aceent *, also alte Endbetoaung: hatiti sc zarflckprallcu, wohl zu
bat g^en. häta^ üqrekiti Beeren, gres gen. gri-.sa^ ansetzen, jedriti (bei
Vuk schwankeiid, auch Jklriti) JMro^ kraniti krcma, pöocifiöfac gen.
bca, pUpriti päpar %tu. päprUj sestriti sh/ra^ süziii suza, dropiti
Yak »sieh niederlassen ohne zu sehen, ob der Ort sauber istu zu drop
drdpa Triber?
8. Das m Grunde liegende Nomen bat die Betonung
also langen Yoeal nnd alte Wonelbetonong: näbntiü bftt gen. hfata^
^riU gar gen. gara^ g&ziti gäz gen. gaza^ kvätiti (eans. sn kgs-]
isoa» gen. kvasa^ 4daktUi iakat gen. takiOf nHüiH irittao gen. mWt,
srnr^idUi (eans. sn smr^U) smrSd gen. wtradoj itditi an üd gen. üda
Glied?, dien ü^e Oel, ütktriH üdär (an demselben Stamm wobl
aneh nädar^,
4. Das an Grunde liegende Komen hat den Aoeent ' im
Stamme, also alte Endbetonung: AkWb jäk teüLjdka, räska-
riUM Aar gen. kdra (oder kura?) Sorge, ttmifi um gen. ümOy ptlpcüi
knospen püpak Knospe (aber dasselbe Wort in der Bedentnng Nabel
p&pak)^ ühciti Türak gen. Tarka.
Vergleicht man die Masse der unter 1. angefahrten Verba mit der
geringen Anzahl der unter 2 — 1 genannten, so kann man nicht zweifeln,
da«^ Verba der Betonung abhängig sind von den ebenso betonten
nominalen Urimdworten.
Von der noch übrigen Menge gehört eine Anzahl ursprünglich nicht
zu dieser Classe : {}i]rTipxti unverhoflTt kommen, slav. Itrupeti lärmen,
heransttlrmeu [Itrup Lärm), im AkWb hrupjeti neben hrupiti\ kdmiti
T= kbübmti, sldzi f i inefeu, slov, sluzett; vistti (üv vhj'eti; prtpövj'e-
diti für -vt'dcii. Einige sind direkte Eutlclinungen aus anderen Spra-
chen : 6Upiti icupiti ital. c/iiappare, f dliit aua dem deulachen fehlen,
kreiiti ital. crescerCy pätiti ital. patire.
Was endUeh bleibt, sind tbeils an der Form dentlioh erkennbare
DenominatWa, damnter solehe, bei denen das Gmndwort irgendwo oaoh-
vwsbar, aber Im Soiblsehen niebt bekannt oder nicht belegt ist, theils
Verba, bei denen eine Ableltnnf von Nomina niolLt ▼erliegt oder mir
wonigsteos nieht nachweisbar ist.
DentUek denomlnatlr sind: ö^efNj^'ft* dnrek SeUaftnink betlnben
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103
A. Leakieo,
an tflrk. heng Hanf (vgl. obem/jrlucifi zu hendjeluk), näbubriti fW.
bqb-) aufquillen, gl^diti vgl. giadak^ zajapriti &e roth werden, nä-
kanjiti &e Stirn runzeln (zn kanj'e plur. Aufronlider?), sktulditi ver-
schaffen näknaditi ersetzen vgl. tiak/aidu, /r'sifi die zu gerbende Haut
schaben, wohl zu einem lei», oech. lei SämiscUleder, oder zu alban. Ic^
Haar, />tl/nVt gehören (nacli Vuk im Kflatenland) vgl. lech.patriit, pii-
ItVi niielieii bIot. püh Hraoh lUtoB, rMH b» hinten «laschlagen riYt»,
HiiUi lerstSren vgl. klr. rueh Bewegung, Anstois, smB&iH se wOthend
werden (so mi)^ Fliege ?), pdspJeiUi beeUen (nnoh Vok ragu&., ist aber
dort po-spijekiti pb-spijeiim^ B.Bad 136 8.241} Tgl. r. nocni»! phsu-
UU veiglNchen nätuUH se sieh TersObnen tnrk. sil/A' Friede, 0iffKti
wagen sieben Tgl.bnlg. teylo 8diwereOeiricbt| nätmuriü (nnd luiftnv-
ri/t) s« finster blieken, lUrkmiti Yergleioben Tersdheen, trliii FIsebs
brechen vgl. Ii^/tca Flsehsbreebe, näiuititite $0fti(i $e sich nmwOlkeii
(sn iu$k-) Tgl. r. Tyexnid, S&griH sengen sn s«^.
Wenn ich such noob die nicht als denominaiiv erkenn-
baren Verba hersetze, 80 geschieht es um sa seigcn. wie viel ab-
sonderliches, z.TIi. wohl onomatopf5ctische8, darunter ist: laritt fcaus.
BQ bytt), bri'citi zu Boden werfen (eig. knallen lassen, W. brfk-, vgl.
brdcati knalleD) bbrtisili (bei Vok ans einem Liede) küssen (vielleicht
XU verbinden mit brmiti brüstm wetzen?), bUpitt schlagen onomat.,
it^ÄtVi schlagen stossen fvgl. nahuhiti sc sich aufblasen, nähuhmtfi Kn-
schwellen, 5ecli. J^itV» pochon, derb draufschlageni, r?"/.j7j ktissen (das
AkWb verwei.st auf eühiuti iui:' osculari) onomnt., cvriii cerifi rjc-
r«V« Ä«? fletselicn, 'v;//fVj schlageu ououiat., (Irpifi Schlag versetzen (vgl.
d'ipnuti und drpad . dipiti pf. und ipf rfissen zerren (vgl. drpuuti und
drpati), dtldliti duüiti saugen (von f erkeln, wohl unoniat. wie deutsch
dial. nubbeln), ra(7a/i7i entblössen {zarjäJaciti dass.V griibiti. greift,
gr^fifi se ekeln (aber das gleiche Wort hei Vuk (ji-stifi .^c\, ghriti se
sich zusumuieuziehcn (vor Kälte), gihiii ckclu (im AkWb ein gihiti
mit aller Gewalt Vermögen ansammeln), /tititi) zä/i hpiii nmziagelu und
vor sich hertreiben vgl. .s(// :/rl/7i/'t erraffen, hvMiU, d^Aoeifo* ansbalten
ertragen, bkusiti kosten, pri- prb' rdxmarüi am Fener erweidien
(mJ^ltdass.), 7(;W/tschnflffeln (wohl eher ottostat. $]BmqehaU\fXieiii
Bslt auffangen, kVdpiti se sehlamen, kmhiU ee knjlhiii se irtmtii!^eh.ei
Gesieht machen, s^6üi snsammensiehen, Mdiii schmiben, Ubnüf VS^
tili ergreifen, /dj»tVi schlagen (nieht znm alten lupiti schälen, Haut ab-
sieben, sondern sn A^A* lupiäm klopfen), IßpiH scblsgen, m/Soili*
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Dnterrach. ftber Betonnngt' n. Qnantttttsveriiiltitine in den Spr. 1 09
aehligeo, mr&tiii Yttfeinden (eana. sn jnrM»q(ft% nMiii «nbietoii, p!^
ein (Kiaderwort) kflneo, pSAUU se ncIl M fllie gaben »Iot. paiHH «e,
p^U Acht habflii, plSmÜ überBehweiiimeit (wobl Bieber von einem
alten plam Schwemmen, Secb. j^/oo), p^^mU heniiMtieoken (enns. in
phznqtt)j praiiti Palver verpuffen (eig. rösten), bpraSHii einem
Rithsel bei Vnlc) entblössen, prdtiii geleiten, bprciti se einen anfahren,
ip^HU verpfoBchen, prziti rdsten (vgl. praziti]^ prtiti anf den Rfloken
nehmen, prititi (bei Vok »as einem Liede) treten, prtlcüi se (Vnic, ans
einem Liede) sich niederwerfen, puriti (grtlnen Mais) rösten spT/rifi
versengen (s.Milcl.EW./^yr-), sfipiti Abwerfen (Kleider; slipariti dasa.).
sfaviti (nrspr. denom. zn einem Stamm sfavo- siava-']y slja/ntt scblao:cn
sopiti i]:\Si. beide onomat. ?), ft ::iti livhdtt'n phfczifi se i^ich bemühen.
tratiii verlieren (wohl denom., vgl. frata v. p. u. a.)j frsiti otrsiii ab-
fertigen beenden (sluv. trsitt .sc), try/r-if! m hmeissen, fnbiti /'f}vifi' sich
erinnern, /^/c//"« auf einander treflen (zu "^6/^-, (nri fiicrm?), tih'iti
stürzen werfen, vaditi herausnehmen, prevariti betrügen (vielleicht
denom. von prijcvara Betrug), -ly'i sifi b,'lng:en.
Bei DaniSi^- a, 0. sind reichlich 2(iO Verba mit aufgezählt. Sie
sind, mit geringen Auanahmen, so bcachafTeu, dasd die erste Silbe
1 Wurzelsilbe) einer ursprünglich langen Silbe entspricht, die durch stei-
genden Ton verkftrxt ist. Von den Ananahmen gehört ein Theil zu
onomatopQetiseben oder sonst verebzelten nnd lifbselhaAeD BÜdnngen:
copili, (/cpiii, lj upiti, ödpifi (alle irgend eine Art deg Seblagens be-
dentend), keciti (vielleieht von einer Interjektion, s. AkWb.}, kmHziH
oder ßt^fhiü te weinerliehes Geeiebt sieben. Ein Theil stammt von
Fremdwörtern : üffreüii ^rlh ans ital. agresto, IhniÜ l^m Kitt,
(t. o.}, ü{h)onH K&ra, mdiH mda (Sobade). Es bleiben : näSeÜU se
sich berandrlngen, wenn sa ^Sto, Teidiebtig wird das Wort, weil Vnk
daoeben gleicbbedentend noBUUi näceSim bat ; shiriü phteatriH $hlra^
nach den sonstigen Ableitnngen Yon so betonten Nomina wflrde man
*$estriti erwarten , vielleicht rührt die andere Betonung von dem pa-
rallelen hratiti phbratiti her; ükoriti beschälen kore^ phtkoiiti se
koza, pho&Ui dtaCy ^lociti se ploca (das wohl ein Fremdwort ist), ::ho-
riti zbor gen. zhora'^ j'amciti Jemciti zu jcimac jhnae^ wenn beide
Worte alt sind, ist das erste = *jhTnhch^ das zweite = jcmbcb; pUpriti
päpar päpra = altem */>6/)rb, allein das Verbum knüpft schwerlich
mehr an den alten Vocal, sondern an das serb. a an: poUiti ist eine
späte Bildung von pokta = pochtUy sßtüi von stdUt^ dies aus tisteta;
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110
A. Leskieu,
zäkm§iäi kaAt m ktmeth, Dieseni dürftigen Hateriftl gegentlber wird
man kein Bedenken gegen £e Annehme haben, daaa Verba mit ur^
sprflnglieher Kflne der Wnizelailbe die Betonung * Termdden.
n. Der Infinitiv bat ^ anf der WnrieUilbe, also dieie
knrs und alten Hoehton anf dem -fr- des Stammes; das PrI*
Bens hat, eomponirt nnd nioht eemponirt, * anf der Wnrsel-
Silbe (I>am£i6 § 30a).
1. Denominativa, deren nominales Grundwort den Ae-
cent ^ hat, also alte Endbetonung hatte: khstti kosim kosa^ kbziti
kdzim koza, krecttt krenm kn-r gen. kretOf tiliU t^tUn 9ilOy Hiniii
iUhnm stene ntr., zeniti zenim zena,
2. Denominativa, deren Grundwort den Accent * hat:
hoditi hodtm hod gen. hoda^ prostiii prostim prost feai.prd»taj rbdUi
rddim rod gen. roda^ skbcitt sJcdc'tm skok gen. skoka.
3. Nicht deutlich denominativ: desitt dl^sim, ghniti g7)nim^
krbciti krorim jnolid ?7}'o/nn, püstifi p'usdtn. ruditi vddtm, chziti ro~
zlm. Natürlich ist auch hier mhliti sicher cm Denominativ, und voziii
T. B. kann m.in auf > y,z r))zfi beziehen, kriirifi ^rehört zu einem alten
krohj Schritt, f]otnti zu gom. Allein zur Bchaudlunfr der Betonung
kauu mau daä uiciit verwertben, da entweder das Nomen im Serbischen
fehlt oder, wenn vorhanden, nicht sicher und uothwendlg dem Verbam
zu Grunde liegt.
Die Zahl der zu dieser Gruppe gehörigen Verba iät so gering, datts
keine weiteren Schlösse gezogen werden kdnnen.
ni. Der InfinitiT bat den Aeeent \ d. h. knrse Wnriel-
silbe, alten Hochton anf dem-»- des Stammes; das Prisens,
nicht eomponirt, dieselbe Betonung, dagegen eomponirt*,
I. B.: IhmH UmSm^ aber nailhmiti tUdMäm ^lumH slhntm (so in
alleD folgenden Beispielen); DaniSid $ 30a, bb.
1. DenominatiTa, deren Grundwort ^ bat, also alte End-
betonung. Von Substantiven : ohäkriU se häkar goi. bäkra (Kupfer),
bäüHbdSa (tlirk.), bbfUi %a, MdiHh^ gen. brhda, iSilMSHo,
taS^tt clip gen. 6ipa (StSpsel), dvhriU dvor dübra (2ak. dSporS, bei
Vuk dvöra)y glhbiti fflbba, gli^dti glog gen. glbga, grbziii se grbza^
häsniti Adma (tOrk.), häHti leugnen häsa {tnTk.),jägmttijagma (tfirk.),
kbmiti kom gen. kbma^ bkonj'iti se konj gen. kbnja^ krstiii krsf gen.
A^ttOf kYsiii brechen sn Ha^i gen. kHa ?, mägliti mägla^ midjiti mkdja^
cpäkUUpäkao gso. päklOf pärHU pärha (Streit), napiriü zn piro ?,
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UotersuclL Uber Betonuogs- u. QuantitätsverhältDiaae in den slav. Spr. 1 1 1
phpiti pop gen. popa^ rbbiÜ rdb gen. rbba^ rhtiti rbMy tuäenUti w
Mäema (Sebiot), M^briÜ gkbro adv.» mbiiü tnMa, tkfhhH ski9b gen.
4irbb€^j tb^ M AaUlger (gen. abka ?), sriMH sr^Oj ttäkUÜ m
ttaJUo, iMiU Shkac gon. kbkea, UMH iSr gen. j^ra, xUMH zlbba^ th-
HÜ thra, Ton A^joktiTen: MtHtbriU diibar fem. ^hra; pohhHU m,
im AkWb kZl Tgl. aber hhol hkohiy kol hat wi» das gani
anomale hoUti hoUm ae seknndlre Dehnnng; m^tA' moj fem. mj^'a,
nhßU twif fem. tv^a. Man kann also hier Gleichartigkeit der Beto-
nong desYeThnma (vom eomponirten PrftsenB einaml abgesehen) mit def
des Nomons eMUtatiren. Allein die nächste Abtheilong wird seigen,
dass diese Uebercinstimmang nieht dorchgeht.
2. Denominativa , deren Grnndwort auf der Wurzel-
silbe also alte Betonung hat. Von Substantiven: hhnfi se
hok gen. hoka, brbditi brod gen. bruda^ cästiti cäst gen. ce^Ü^ udh-
miti dorn gen.doma^ drhbiti drob gen. droba, gnojiti gnoj gen. fftidja^
gbditi god gen. goda, ghsfifi gast gen. gosfa (alt f/osf€;, J<oh fgcn. hobt,
nicht kohi'?), khtiti kot gen. kofa^ krhjifi /croj geu. kroja, hrviti se
krc gen. krci, lidifi lt d gen. It'da^ Ihjtfi /"J gQU. ioja, Ihviti lov gen.
lova^ mrditi med gen. inrda^ podmo^sfifi rnnsf geu. nwHta, mhzdHr
inüzag gen. mozga^ nböiit nt/v geu. noci^ t(-neifi oko^ plhdifi .sc phni
gen. pTodu, popodtfi pitd poda (so Vuk, aber cak. päd podä, dalier auch
htok. päd poda, gehört also eigentlicli zu l.), ph.sfi'ti posf ^mi. pdsta,
opbititisc pdUa (vgl. aber oben S. 1 0(5 jiu'st'iti^ die HtUomaig wird also nicht
ganz sicher sein), zapbtiti put geu. püta^ rociti ruk gen. roka^ rbjitt se
fvj gen. ro/a, rbviü rdt> gen. riJoa, porbUti te rog gen. roga^ proslb-
viH s/8oo, tbHii w gen. sS/i, IhviH töv gen. töva, ^»riH tor ^a, trb-
au irdhOf vhitiU oSsoA gen. t/Mka^ znbjiti znoj gen. ztmja^ zhhUi to6
gNi. sMt\ svimiti sn aoom^ das b« Ynk fehlt» dem slor. z9oh swna
[zoona] entsprieho ein serb. «ooi» «eSna (aber 2ak. soin zoonä^ das wire
serb. xfsdn gi^ma). Von A^jektiTon : MtfrM ^tar fem. Sis^y dsl^Ui
dol^t €^6, po^iUi se fem. ^9la, nrnbüti mnd^ mnS^, m^drili*
mSdS»' fem. mMra, mAAri A' mdiKar fem. mSira, o^-iidotlt fem.
iiiba, Mfn'ik* Utar fem. S^i^a, «itotli «llon fem. sIIim, ^pSrüfi sp8r
fon. ^p^, tbpUii &pal fem. <SI|;i£ii, t^riH se vSdar fem. o8ffra. Lsh
merke hier nnr an, dass die zu Grunde liegenden Snbitantira mase. nnd
ntr. 80 gut wie durchgehend fallende Kflrze haben.
3. Yerba, die nicht als deutlich denominativ erscheinen.
Anch von diesen ist sioher eine Ansah! anf Grund von Nomina gebildet,
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112
A. Leskien,
z. B. razvbiktiti; ib6iH ist an iakb ansnimllpfen, ^mÜ an cf», mhriii
an «tor* (bei Vnk ein mor), aUein hier kommt das nieht in Betraehtf
sobald man das Verbnm im Serbiaehen Bicht mit Sielierbeit an ein tof-
handenes Nomen aniehlieaaen kann : bMHf eiHH (Kinderwort fBr
«all kflsseo], 6imiiy ck^lfiü ikäUßtiwhen ckäkljaH kitiein (onomat.),
afiHy ffrdmtiiiy gräMtti^ gürtütt te, güHU^ WmUi ^ AkWb aoeh im
8implex kf^nlm' , zaklbpiti (vgl. zdklop) , zakoliti (zu koh Pfalll)| ibd-
n'/« sebelteo, ArbpUif ukrhtiti (vgl. Irutak)^ Ubditi, Ibmiti (wohl eig.
denom. za einem tom loma oder lom lomä), Ibpiti, loitti, mbSüif
»s-«R^/tVt hervorstrecken, moriti, mhfriti^ nbriti njTtriii taxwhen, ras^
briU (vgl. r<iror), plbviii, pbj'iti, phriUy uprbktiti == upropastiti se,
prüdiii Frucht bringen, rbmti^ rbtiti se, za-slbnitt, strbßti^ skbpiti
(=r skopifi)^ !ikrbpiii = /croptti, sndlßtt, (bciih u-foh'tt, za-thmiti,
tbpiti scbmelzeD, topiti tauchen, iübrüi, ücitiy razurUi zergtOreO| raz-
thdmti.
Kach den Ausführungen vonDaniiid, d.h. nach seinen Aufstellungen
aus Vuk's Wörterbucb, wflrde hier noch eine Gi ui)pe vuu V erben einzu-
reihen sein, die auch im Compositum das Pr.'isens auf dem des Stam-
mes betonen, also keinen Tonwechsd Laben (ÜaniÜc § 3ub, aa). Es
sind im ganzen nur 10 Beispiele uuii die meisten sind an entfernen :
modriti sc blau sein (oigentl. sich bläuen) betont zweifellos, wenn
es componirt vorkommt, mddrili^ vgl. ombdriti bmodrim {pombdriti
blinlich werden ist altes modriH); cäptüi steht Ittr evä^'Hi (vgU
Yuk cävijeti)^ altee cvtiSU; tütnßti drffhnen entsprieht einem fqtmiü
^daä j wird auf Anselilnae an tö/u/»^ bciuheu); ta zahiSikÜti te (neben
tahmUaÜ zäbuh6im^ dies so hükaii MUem hn-sehreieni loslirmen)
▼gl. iüJ^'eii neben bükmtii^ plämijeH neben pBmaÜt ir^i/eÜ neben
triptoü; dieVerba soleber Bildung gehen nrsprflngUch Mi-ed ans;
iätiii lesen ist eine spate sehwankende Bildung, vgl, die s. Tb. liieren
Formen Stjlii £f&n, eaU eifern, e^H etam, cätaU cämt\ 9fMH hat
beiVnkimCompositam neben zamhtnm auch xäzv9riim (so aueh AkWb
dwnhmU <26n>omm); wenn in briti se zabnd se wlederballeni stflrsen,
dasselbe Wort voTlisgt wie razbriti, so durfte die Betonung des Prisens
als zahrlm nicht absolut sicher sein, denn es heisst räzorim (Vnk ver-
weist bei briti se auf shoriti^ hat aber die Verweisung niebt eingelöst).
Bleiben drei Verba, zapähiti zum Pascha machen, von pdia, brstiti
obrsdmjnngQ Zweige [brst) abfressen, prtiti otprtlm eine Bahn durch den
Sehnee [prt] machen. Man kann nun fireUioh auch an dem Verseichniss
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Uotenaoh. Uber Betonungs- a. Qo&ntitätsYerbäUQiBse ia den slav. Spr. 113
§ 30b, aa. das die Veiba aut'zuhlt, deren Compositu den Hochton im
Präsens weehseln, Kritik üben. Danicic hat darin alle Beispiele von
Compositis anfgenommen, denen bei Vuk das Simplex fehlt, z. B. ukrb-
HU üJhroiim^ man kann aber dem Gompontnm an sich nicht ansehen,
ob etwa das Simplex krhHm oder krd^ betone; ao betont s. B, wa
zaklopiti zäklopUm das AkWb JdhpiH Aldpim^ wihrand naok Daaiüö's
AnflaMung klbpim la erwarten wire. Auf der andern Seite hnt er
hier alle Simpli^ angenommen, in denen bei Vnk keine Compoaitn
Torkonunen, s.8.%t^* %f«fi; an deb iet aber keine Qewilir gegeben,
dnas das Gompoiitnm sein PrMsens niebt ebenso wie das des Simplex
betonen wurde. DaniBö bat glanbe ieh im allgemeinen mit aelner An-
nabme reeht (in dnnelnen Pillen knnn man es ntehweisen, sn H^fiH te
hnt das AkWb urhpU hrojtm 9e\ aber ein Beweis ist niebt ▼orban*
den. Ans dnnVeraeioluiiss 30b,bb mflssen ansserdem einige Beispiele,
als nrsprflngUeh nicht dahingehOrig, entfernt werden : obdsitii^x obdsjeH,
▼gL slov. obotiti r. 6oc4ti., ddcniti fflr dnrnjeii, gämziH vgl. slov.
gennzSii, hrdpiti slov. hropeti iech. chropeti r. zpanilTb, opdzttiti r,
nosAniTb, sbpiti slov. sopeii r. coniTt; sjähUH^ 9$ alühUti (demin.
sn slusaii] , kämtiti beruhen ebenfalls auf -eti.
Betrachtet man die anter II und III (8. 1 10) besprochenen Verba in
Bezug anf den Wurzelvokal so stellt sich ht^nins : nnter der weit tlber 100
betrji^»*nd*'n Z;ih! (auch mit Ab^u<r des ursprünfrlicb uicht zugehörigen)
hat die ungeheure Mehrzahl ursprüngliche Ktlr/-e, hf innh»' nusschliess-
lich o oder e. Nicht flazu stimmt, also ursprflnsrlirli [-anjir^ di r Wurzel-
silbe hat nnr folg'f'niitii^ ; unter den Verben tior (Ji iipi)c II nur eines
pmtiti, unter Iii oustriti^ iiniii^ gühiti, ih'ifi, prudiii zum ersten Mal
Pracht bringen ^wahrscheinlich fremd), südljiti aufpassen, aufi'augen
beim Spiel ; raziiriti zerstören, doch wohl nur eine Umbildung des be-
kannten und alten razbriti] A'i\sfih' zu /eist k'rsfr/. A'j Diti .sc zu Art?
krvi j unbekannten Ursprungs (!X-äA7/ii't *AaA/;t7/ kitzeln (wohl onomat.),
grtlanziti lechzen, gräHiti erraffen, razjägliti se (flbrigens bei Vuk Pria.
razJägUm) bersten, zergehen (etwa zn s\oiy,jagla Bnik«trn,jagli Hifso-
brei? Das Beispiel bei Yok: razjaglila 9$ xmieka u mlijekuj fltbrt
wenigstens darauf). Was noeb bleibt sind Ableitungen von Fremd-
worten : ohäkrüi bdkar tflrk., häüH tttrk., hätmiikäsna tflrk., häHH
häia tttrk., jägmtijägma tflrk., tuäimiii $« täSma tflrk. Kebenb^
bemerke idi, daas mhiditi^ bei DaniSid nnter den serbiaeben Compoaitis,
das ital. mtetdoTB iai
Arehi« ftr «UTttek« Ftttol«f|l«. XXIT. 8
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114
A. Leakimi,
Di« y«iba unter II, m itehea also, was d«ii Wnnelvoeal betrifll,
ia Tidlatem Oegemats m denen nnter I, lüer m^pifingliehe Liag» dnidi
itdgenden Ton Terkllrst, dort arsprOngliehe Eflrze.
IV. Oer InfinitiT hat den Accent ' aaf der ersten Silbe
{Wurzelsilbe), aieo Län^e dieser Silbe und Hochton auf
dem /- des Stammes, das Prisens a. B. hväUH hväikn (Da>
aii^ § 2 2 a}.
1. Denominativa, deren Grundwort auf der ersten Silbe
' bat, also alte Endbetonung hatte. Von Substantiven: hijediti
hijf'da. hräniti hrdna [brati gen. brani AkWb , pod-hräditi se brdda,
brdzdtti brdzda, büniti büna^ cijeniti cijena, ddriti *,'(<ri (dra
tflrk., diciti dika^ dijktiti dijvfr gen. djctctAji^ djdcttt se djuk gen.
djaka, duhUi düia, gdßti viclieicht zu f/dj gen. gdju Hain fvp-l deutsch
hegen], gldviii glüt '!. 'j/njezditi gnijezdo^ gövniti götnOy krdintt /irdtta,
hvdUti livdla, iz-jdrmttt jaram gcn.jdrmaf kdnitikdna{aM: Absicht)
AkWb. iikipiti öi' kip gen. kipa^ uklijeHtiti {ocitna, von Betrunkenen]
wohl zu klij'Hfa Zange, köHtt kular gen. köra, za-krüiti krilo, ras-kri-
zift krtz gen. kriza, knniti füttern kj-jnu, Itrifi ItcCy HJeciti fljek gen.
Hjekoy mäciti mäca, mdziti mdza (Hätschelei, verhätscheltes Kind)
myeniti my^Mf miriti mir gen. mtra, mititi mitOy möbiii möhOf oimt-
Siü u miiia (Mehl), nijemhiii n^hnac gen. mjhnca^ on&vSiü w ndwK
gen. fubca, opdnjiti se punj gen. pdtija^ peciti peka (HätseheUdad),
pot-p6Uti pela^ plästUi plast gen. plasia^ pilili pilu, opriiliH »e prUt
gen. pn'Ha, za-prötiti prota^ is-püpiti se pupa (s.VakWb.), za-pMUt
put gen. piitOy ruoUi ni^ rebrUi deTiare an rihro?, rMH rha^ ni-
HH rüga (daaebea mto. ru^), 9(fiUii tffilo, du&iü tlägfa, tndHU
tndffOf sa-Hrämii tirdna^ tOFtiry^ti «t/yUa, twiiii md gea. Ma,
pthtümfiU 9B S9^ttj pthUäpiH te an Stap gea. ^t*^ itü gea.
HUa^ ivd^/Hi $0 sidi geairea indnfa das Genben, Irimft* Iritoa, Ini»
diu trud gen. trudüf tvUUii iuga, UHküU ütta plnr. ntr., nofitiU vif-
9küy xihwinfiH wmy gea. eriiya Bpnad, asmtliirfoa, mMÜm cor
gen. zöra tttrk. Gewalt Von Adjektiven ; ist das Adjektiv im Masc.
zweisilbig, so geht bei ihm der Accent ' durch : bldzniÜ hläzan fem.
hldzna, hrdbriti hrdbar t» hrdbra, nad-müdriii müdar f. mudra^ iz-
prdzniti prdzan f. prdzna^ rdcniti rdvan f. rdtno, hüpJJiti h'ipaJj f.
hüplja^ iijemUi t^'^tan t tijesna, trif'izmti irijizan f. trij^zna. Ist
das Adjektiv einsilbig, so trägt der Nom. masc. den Accent alle an-
dern Formen d. 1l in der nominalen (anbesümmten) Form, auf die es
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Uatsftttcb. Aber Bet4miing»> u. Qnantltf torefhiltDine in den 8pr. 115
bier allein ankommt: bijeliti Vio [liijcl) gen. btj'ela fem. hijelüy hldziti
Mag gen. &/a^a fem. bldga (nnd so bei allen folgenden Beispielen),
prt-bliziti bliz, brziii brZj is-cij'eliii rlo {cijel]y crniti crn, za-ehtiti
eist, za-ffMUa ffUthy za-grciti grk^ grcUti grd (AkWb deformis), gü-
stili güst^ nahirUi te nahero adv. schief, u-injiti se alterari injt alter
(bestimmte Form), krwiti kric, krnjiti kfnj\ pri-krutiti krut^ küsiti
ktls, Hjhiiti se lijen, lUiti Hehn Itho adv.. ffnttti Ijüt^ h'idifi se lud,
mäliti mall (bestimmte Form), inläditi mlady mlälili jnlak, o-pldciti
pläVj zä-^rijeciti prijek ptyektr o piistüi püsty o-sämiti santy o-släniti
seslän. zct-slijppiti sTijcp slijepay o-sürtti sür^ sükttisüh, stStiti svet,
ttidßd se iüäj, Ivrditi tcrd, tüpiti füß), vrdniti vran schwarz, pri-
trüciii vrü^, ob-znaniti znan (Bndmani Gr. S. S3, bei Vok znan ala
Adj.), zütiti züt.
2. Denominativ a , deren Grundwort den Accent " auf
der Wurzelsilbe hat, also auf dieser alteu llochton (wie
grud grada). Von Substantiven: biiniti sc bän^ blüditi bltid, brciti
brky brüsiti brns, büciti se irasci bü6 AkWb aufgerichtetes Haar, pri-
cestiti best t. gen. cesti^ uöuditi se 6ud f. gen. cüdi, 6üsiii AkWb le-
nlter spinn iuk Hauehf ddnili dan^ ddriti dar^ dy^UH dio gen.
dtjehjy drü&Uitedrüg, dttiiUi düg, zagdtitigät^ gldsitigläs, za-ylihiU
se glib^ gtMH (du bei Vok als ragna. angegebene d-gnusiH -Im ist
naeh Bad 136 B. 238 riehtig o-gnütiU d-gmUüm sn betonen) gnÜ9^
grädm grad, gribiU Fiscbe mit dem ^rfft, einer Art Neil, fimgen,
giyHiHgr^eA, g^ w ffuz, hlädüi Mad, ukdpiii bis anf dieKeigo,
UkSgf vgl. nä-uki^t trinken, /ort^'M in Hitae kmnmen^lSr (B.AkWb),
JMH JSvJdzUifiz, jSditi ijidiHfid ^ed, ßHH sBjei, h&diU kad,
IMnH knmU knsz, krinU m hr^'et (s^Ynk Wb.)» xakrüiiH krüg,
kimH kSan^ zMtiH ein wenig Speise nebmen, einem Speise in den
Mund gelMD, in der lettten Bedeatnng wohl sicher za kus Basen mit
vollem Löffel, Geschmack, kväriti kcur^ wljtiditi Ijüdi plur., märiH
mar, mdstifi mast fem., o-mesiti meso, za-mldziti mläz mnlctas, za-
fü^ihiti mV\jec fem. Wolfsmilch, J7irdciti mrdk, mtyistiä se mrtjest
hm,, mrsiti mrs, na-müljiti mülj Anschwemmsei, oi-päditi vgl. oipad
Abfall } spdriti par Paar, pUJeniti pTtjen, prdhiti prah gen. praha
(dies ans *präha), potrdzifi wohl unmittelbar zu povraz. räditi rad,
rediti red, pod-repifi se rcp, s-po-rijeciti rijtc fem., rübiti rub^ sd-
diii (caus. zn sed-) sad, stniti sin, bkibiti se skrb fem., na-shßditi
slijeäf Q^nyeziti snijeg^ srdmiti sräm^ stdniti stän^ sträHti strdza,
8*
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116
A. IjQskien,
«
sfrmtt strp, svij''sfifi .sr .srtjesl^ fi/rsfifi (ijesak gen. (ijei>ka^ träziti
träff, trnifi Im, iriiniti frnn, povrijt diti vrljed, zlätiti zläto, znäciti
znäk, izdräciti stieren wohl zu zäräk = zrak^ zäriti zar^ ziriU iir,
ilijähiti z/yrh. zuljiti zülj.
3. Denoiuinativa, deren Giundwort den Accent also
Kurze und alten Hochtou auf der betr. Silbe hat. Von Sub-
stantiven : büriti ae (irasci) zu büra ?, gmiti ersticken intr. nach AkW.
zu gtUa Kropf, Kehle, krüHU kM gen. Mha, s-khüiAfv gen. ÄiW
(vgl. aber se ooler III. 2)^ IJüHüi Ijüaka, mdmiU fn^bna, do-
mdüti (und dd-^HoHH 4. i. -mSiiiij ma& {mak) gen. mthay njMH
pflegen wob! m tififM^ tHiU sir4viU m endureeken, späte BU'
dmig sa 8trä «frda (nadi Wsgfall dm h)^ Hmti Sclieidewand ün neben;
gnjMH gnjeo^ mnss eine junge Bildung lein, eonit Ikiesae es *g»{f^iH,
Dam kommen hluemU te MUme gen. hlhneia, prdtiH prate /»räMte,
iärijkhiH zehy^he idf^htta^ ei ist nber ugensekeinlioh, dass diese
Bfldnngen dem Kominntt? angetehnt sind, also eigentlich sn 2 gehOren.
Von Adjektiven: o-«^WWMiA fem. d&ika\ die übrigen von Gom-
psntiTen: uäiä^'iUse sieh entfernen (pct^lilt TeRlieken tnns.) dalj\
<fti{ftVt verlängein ni MJi, ebier Comparativform sn pi^hdAHU ver-
Ungeni <^t ; man kann freilich bei diesen Beispielen nnch an die fem.
Snbstantiva dülj\ düz^ dalj denken und dann wttrden sie zu 2 gehören;
m&nj'iti verringern fn<^\ tdnJiU verdünnen tUnjl. So gehözen viel-
leicht auch miciU kneten an einem alten Comp. *meci [mqcij) von mXk
weich, uniziti zu nlü C!omp. von nize^^ Sinti breiter zu S'iri Comp, von
Hrokf indess kann man hier auch von einer alten Adjektivform ohne
-^kb ausgehen, vgl. üziti verengen zu t}zak wegen z, der Comp, ist t)zl.
1 . D e n o ni i u a t i V a , deren Grundwort den A c o o n t \ also
Kürze und alte Endbetonung hat: basifi se bäm tütk., po-trn-
Hti se ienac gen. ienca, rrkiti rrh iren 'vVva (die Betonung ist im
Serb. wahrscheinlich nnursprünL-^Hrh, es wäre ofh vrha zu erwarten);
umrtviti mi far fem. mrtoa (doch auch mrfav mrtva] .
Ich bemerke hier nur, dass die Zahl der Beispiele unter 3, 4 ver-
schwindend ist gegen die unter 1,2.
5. Verba, denen kein Nomen zur Seite steht. Viele
verriiili ihre Form sofort als denominativ, zu audera kann man das
Nomen aus den verwandten Sprachen ergänzen, allein das ist hier ftir
die Betrachtung der Betonung irrelevant : äciti se (soll zum tflrk. acmak
gehören, ist wohl eher onemat), hAdU werfen on^miai, bdiriti »e ev-
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Untersuch. Uber Betoaungs- ii. QuantitätSTerbältniBBe in den slsv. Spr. 117
mnbteni (sa magy. bdtor herzhaft), b^citi starr richten, zahlekiti sc
(=3 siMekmiHu) gaffen, M&UU nngereimt plappero, hikiU denom.
raairen, od-Metti {-hiSHa), Tgl. MeaÜ bueäm ahreisaetti hkUU (eana.
an M-) weeken, bü^jiti Angen voratreoheOi &tfjt6' bohf«B anliitochem,
eijidiH seihen, o-cijvpiti spalten, o-crviii blan ftrben draom., cvrlJiH
sisehen (vgl. aber ekw^eÜ)^ naUHH te sieh beranditngen (ygl. USaU
^Bim hocken lanem), o^eipUi anf den Fnae treten ruicipiU te die
Ftlaae apreiien (wohl demin. an ISpali atap£Ni)| *e ss te
(a. o. 8. 114), ga-öopiHtaM Koth venehwieren, Wiii (Ohren) apitaen,
6Arai blaaen (▼om Winde), ddoiH erwOrgen, äktÜM denom. sieh wnn-
deni, Tgl. r. xbbo, äräHH rdaen, drlfUi (Braat) entblOasen, düriU ae
anfbimnaen (vgl. dürnuU nnd drnuU §6 dass.) gAUti aorgen nm {razffd-
liti Unbehagen vertreiben), gdMti löschen (cans. zu gcunqti intr.), gmez-
diti qnetsehen kneten, gnjäviUAttLckQu^ gujt lüi kneten, za-gnjüriti se
nntertanchen, grüHii demin. zu griihati mit Krach schlagen, guUii
achälen schinden, pohdsiti se sich unabhängig machen ( Vok ana einem
Liede ; zn tQrk. x<^s eigen ?), ufiiliti se in Ohnmacht fallen, za-hiljiti
blinzeln (älter auch hi^'ati), zahläjnti neben zählapiti d. i. -hlUpili
's.o. S. 108), (Ä)cr/f"fVt werfen ; /)o/mfV/ nnternebraen podnimifi sc Kopf
stilt/en 5n/m/V/herabnehraen, junge Hildungen zu -imaii\ od-jnpiü weit
6ßüen{jdpiti jdpin? klr!ffen),y//r//t treiben, Xr///V/ härten Eisen in Was-
ser); »aAra3ri<i verderben, v»:! nakazm&ac.nöAazu {eva.;kf'sffi (zubcZähne)
weisen, kintft'uB(\ /i-m/tfi jflacken (AkWb kinu Plage ( Inn Accent), kidtiti
se zaklätiti, oklöpitx hangen poklöpiti se sich still InuUm ken ; po-kljü-
niii se [pokünjiti se) sinicen, sich senken, .skljüuiii (Nase) h&ugeu lassen
(zu kljun Schnabel ?), o-kljusiti se beschämt werden, krdviti aufthanen
(trans., W. korc-\ krdsiti schmücken (zn einem Nomen krasa, vgl. adj.
krdsan), krätifi kürzen [\^\. krätak)^ kniii toHgü, nu-kriciti die Ohren
vollschreien (Umbildung von krtcati krictm), o-kryepiti stärken (vgl.
krepak)^ ras-kreciti ans-einander sperren, spreizen, krüniti pflücken ;
za4tüc^ hangen bleiben, doM&Ui «greifen, ra§4b&tiH anaeinandev
reeken, s-kiHH in die Enge treiben (en XMa Haken?); küpiü kaufen,
M-AiSn<« lefsehneiden (Brod) an kqsz^ pre-^dtUii betrogen (zn Ihtth?)^
u4^mti se tieh tot atellen (vgl. liptaU Terreeken), lüiUi trennen, Ijü-
hüi kttasen (zu Ijvh lieb); u-ffÄniii §e aiek todt atellen poJunßH m
finater vor aieh binatarren (Tg1> liSa^aH »e daaa.); pod4^ti ^eh die
Ftlaae wand treten n. a. (lat daa alte k^Ü aehllen, Bant abaiehen) ;
0<lm<Ulili vergelten (an mMto?), myi^tVt niaeben, fo-^mjititi bemerken,
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118
A.LMkieii|
mMtöt dieaehoD, muHH trflbeD, pdUii taaiQnäeat piriH blaaeo, pläUti
nhlen (vgL flbrigwu pUki ZiÜimg); t'p^'dHiÜ raa^p^ßHiH glatt
mBchen ' (in /ii<0f^}; prdili Lippen anfwerfen (onomat.?); zt^priUi
sich anfblMen, tM-prciti se sornig werden; za-^r^i/t s-premüi denom.
bereiten ; prijetiti drohei], prljiti abseagen mit helssem Waner, przniti
beim AoBweiden die Eingeweide verletzen, puMti die Lippen anfwerfen
(onomat. wie pröitt?)^ piUtiU sebeachen, püciti spaltoi (vgl. pük
Krach); o-pül/tti im Spiele rnpfen, puljiti bervorstrecken ; za-püriti se
errdthen, rdbiii fröhnen, räciti se gemhcn, Last haben, nardstiti
(Simpl. rdstiti rasfini hPG:atten (vom Geflügel, vgl. ndrast Treten des
Hahns), po-räziti zu (Im mir richten; rar-, pro-rijtditi lichten (vgl.
ryeäak gen. rijetkaj, d-rijckiti losbinden, röziti einen besondern Laut
anf dem Dndelsack hervorbringen, rüniti ~ krüniti^ sAvrmti besudeln
denom. {s/i:v7-hna], aldditi süssen denom. (vgl. sladak], shititi ahnen.
smüditi »engen, srditi erzürnen (vgl. .s/V c), stupiti treten, uan iti sc
gprollen (wohl von einem Fremdwort), oalävüi Ueberliand nehmen (von
Schnee;, o-smöljiti Nase hängen lassen, smüIdiH abstreifen (Blätter i,
na-strsiti sc sich sträuben, po-hinjiti se sich ducken (vgl. iunjati
schleichen), za-kiljiti zuspitzen, pri-'sljüniti sc sich als ungebetener
Gast einfiadeD, o-ipuritt se werfen (vom Schafe), süriii brühen,
iiäSm mnad traten, aocb frOhnen (vgl. tläka)f trüti se Hintern vor-
streeken, trijübUi sinbem, na-inviinli m denom. (neben tU^tmuriii se
d. i. -Iinflrili) flnster blieben, po-tHmU anatrenen ▼emaieinigen, ro«-
täbiH^e klaffen, täUH Ittaohen, tüljiü slek genieren, ItUtfo* aebmoren,
miU verengen (?gL IbaA) MiU loeken (Tgl. vab Loekong), vddiU
langian geben, za-vdlUi Wilsen, tdriH koehen (vgl. v£r Httse) nad-
vitiU an Hobe flbertreflbn {vglvitok), pUeUi eggen («gentLseUeppen»
ff^vtak\ pQ^UäiH Yorsdinb geben (eigentl. ermiektigen, an «AIÄ»?),
«rdüti wenden, aUJidUi verletaea n. a. denom. (a2Alb), ikliUi te In
Zom entbrennen (vgl. &tiokj^ iuHii » ^mi, iMH u e!ek eilen.
Y. Der Infinitiv bat das Prftsens ebenso, also beide
Formen alte lang© WnraeUilbe nnd alten Hoebton anf dem
z. B. trübiti trübim.^
Nach der Aufzählung bei Danicid § 22 b gehören dabin ea. 70
Yerba, allein die Zahl verkleinert sieb ganz dedeutend, wenn man bei
genauerer Betrachtang aussondert, was ursprünglich nicht hergehört :
a. Verba auf altes -c<t; -i~ti [-a-ti] PrUs. oder Präs.
-efttf deren e dialektiacb sn t geworden ist, oder die dureb die gleieb-
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Untereuob. Uber Betonunga- QtuuititlUsTerhiltiiiaae in den aUv. Spr. 1 19
artige PrÄsensform in die Analogie der -/-Verba g-erathen sind: blije~
siiii funkeln, AkWb richtig hUjestatI, hijü'stiti (nnr 3. pr. blj'uhti mi
srce], AkWb bemerkt, der Infinitiv sei wohl hlJusUUi anzasetzen, hriz'
diti plärren, nacb AkWb richtiger brizduii (vgl. hruzdati brnzitifii)^
curiti rinnen slov, cureti\ cütiii aentire westl. Form fflr itifjeti, drmiti
mürrisch sein AkW drmljeiiy gnjiliti faulen ftlr *(/niit'ti\ zu gafio
gnjilay ogrübiti blatternarbig werden, zd grüb^ vgl. r. rpyöiri» ; yn/^
riU gvkiH nßriH v&iti etair bli^n (flbrigens in AkW ixeiriH izvlirfm
d.LSiniplox eirtm), sIot. 9irHi\ dio gleiehMeatendeii pUJUi^pizdriU
püdnU sind damteb Im InflnltiT anoh swelfeliiaft ; [h ] IdpiH Terdaintoii,
aloT. hlapeii\ po-hlepiti (naoh Yvk. ragnsaniseb) verlangea iMch, alov.
kUpHi\ kbiU linerlieli afihmeokeo, naeh AkWb in Bagosa küj'eti;
käm rognaD, daoebett JU^sH; mrziH na hoga jem. kaaieii, altb. i»r»-
teU mrtiq mnmÜ bIot. mrziti; omüdriii king w«rdaB, r. vyqiATfc;
nägUH (an nagw « nagh) eilig werden, r. BarjiTi»; präHOi^ aloT.
prahttü kniaten, raaekela; prHiH iMten, Utere Pom ist prektii
preihnf so bIot.; piSpUi KnoBpea bekommen, Tgl. Sech. pupHi\ päsiH
klettern y vgl. altBerb. do-puz/eti, altb. phM\ n&diti westl. neben
rüdj'eii östl. roth werden; skrbiti besorgt sein, ab. skrhbHi, so bIot.;
aiddüi ätläa i^chmeeken, kcbsl. sladdti siadejq, elov, tladeti (vgl. das
tnms. slädiii »l(idlm)\ svijHlifi glftnzen (zu iv^etoo ^svethh)^ ab.
wehldiif slov. sccth'ti: strUti stHt kdsa das Haar sträubt sieb, bIot.
arh&ti srsi'j svtriii (AkWb betont flbrigenB cfö-«mr*m) , daneben svirjeti^
die ftltere Form; skripiti knarren, r. CKpeniTi.; tajiti neben tdjati
tdjim; teitti »Ith sehnen (zu t^g- ziehen), vgl. ab. t/zati t<,'zitb', zidt-
niti se zn zlaian — ^^zJathnetl] oziviti wieder aufloben, ftlr ozitjeii (so
auch bei Vuk): rrijrditi wertb Bein (stt altem cr^i} ist vielleicht als
'vrt'dcfi anzuäet / v n
b. Einijro balMH Xr fionfnrm nach htälifi hralim; tüziti ftiztm und
ttizim, vp:l AkVVb dö-tuzim is-iuzitn: sUjeditf alij^^'dim^ aber juislijf'-
dili näsUjedim d. i. snfedlm \ pähfr pdcftn, aber izopdciti izopavim
d. i. -panm, vgl. Vuk upa< tii upucim\ rdstiti räsfim^ aber aardsiiti
närdsfim = rast im; kldpili Jlüpiti) kldptm Vuk, khipim AkWb;
sniJHiti snijezl, doch osnij'eiiti (^ntjezlm ^ -sutjezün , ziin'ti sc
(wenn das unter züriti gemeint ist) hat bei Vuk zurim; vgl. noch j'd-
piiijdpim klaffen, das trans. od-jdpiti klaffend öffnen hat ddjäpim ss
-japim,
e. Bine Gruppe, so Wel loh keranBbringeu kann, ohne Nebenformen.
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A. Leskieu,
Yergleielit mtn «b«r hüßti ptjfiii Kinderworto fftr MhlafeUf htMiU
Kiiid«rwort fttr triDkoii {Mmba iHr Wasser), piHH demin. zn piSaii
niDgerei IdgiH demio. ro läffaü lügen, so wird man kmom anstehen,
noeh mehr Worte dieser Kategorie von spSten und snIlUigen Bildungen,
DeninntiTen nnd Sehenworten, ranreehnen: i^riU miogero, käkUi
caeare, t^HÜ fein regnen (wohl denom. in £^ti sehstten), vgl. Hiäi
dass., em^iii gana fein spinnen, gminÜ nehen pnUxaH giasmaH wim-
meln, bnibriU nnd bsMU hlinaeln (neben hiihnti $n&räm) klisBUi
gleiten (neben klizoHt^ reziti ein wenig beissen (von Speisen; wobl an
f^hati) , sfrepitt zittern , trziÜ ein wenig Krftmerei treiben (zn trg nnd
irgdvati) , cämiU verdrieaslich warten (neben c^matt cämöm), kkiljUi
blinseln, Höviti auf den Hinterbeinen stehen (vom Hasen, eig. Männchen
machen, zu clovjek)^ pdsiti snbolere ; wolü auch dübiti aufrecht [düpke]
stehen. Späte Bildungen sind oghiviti tsnb werden, gebildet von glüh
nach Verstummen des A; j>//;'^tVt jäten, angeschlossen an das Präsens
pUj'hem zu plßfi. Diese ganze Gruppe c wird man wie a und b ans
der Betrarhtnnp' weglassen können. Es bleiben
d, nur ganz wenig Beispiele übri^ : lirtti liil decere zu /i7., licc:
in der Bedeutung achmflcken u, a. dagegen Jiriti Helm), miriti olere
(beruht auf miro = griech. ti{fQor), prudttt nüUv n (wohl fremd), trü-
biti trompeten (auch im Comp., AkWb isirubUi utrubim) za truba\
Üdüi sich sehnen.
Von Verben des Retonungstypus hvAliti hnallm zählt Daniöid § 22
über 350 auf. Betrachtet man sie in Bezug nnt die ursprüngliche
Quanlitiii des Wurzelvocals, so zeigt sich, dasa mit weuigeu Auanahmen
die Wurzelsilbe eine ursprOngliche Länge enthält. Die Ausnahmen, die o
oder e zeigen, erklären sieh i. Tb. durch sekundMre Dehnung, so das ö in
giomti gövnoy möbüi mölba ss *mooha ani *moj9a, kobiii k^ae köca
s *kooea SS *kokaf cnövlUi ndwie n&wtOy n^Uü v^tka ans der
SteUnng des Voeais vor Liquida, v, J and Oonaonant, i|aoh der bohann^
ton Regel; MprMi bemht anf der Koseform pr6ia mit der diesen
Formen dgentbilmliehen Dehnonf;, z/öriH se anf tnrk. «tr; etymolo-
gisoh nnklar sind röüUf zaddpiH, oMopiiif omöffäi] $pff6iitH ru9-
pffokm hat gegentlber /»^'dfon pl^tm sioher nnorganisehe Dehnung.
Ißt o: /jiftf M Tordankt die Länge der nnutprüngUohen Dehnung des
Nomona/Sl^eia (vgl. r. Wh esi); pSStU (dafttr aneh ISpUi) von der
Koseform pika; o^oiogiseh nnklar sind naMriH so (an Müro)^ za-
bUim ie, naüem te^ MHH^ kiriU^ gmiidiH^ ffnjici(i (vgl. ^IkaU^j
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Untersuch. Uber BetoouogB- u. ^uantitätsverbkitniBs« in den slav. bpr. 121
raskrSciH; bleiben zestiii m sa ihtokj rehriti wenn ni r^hro. Mit
•HiMB «: dämU^ updnjiti *e haben ihre Länge you d«D fertig ansge^
bildeten serb. dan gen. iloiki, gen. pnnja; bleiben preMatUi od-
mätÜUf wenn sn htib mMft» Idiytitt tönji, mduf'iÜ m^^.
Fant num «Ilea biaber im einsebien «ngefllhrto knn mMmnen
und geht dabei tob der riebmi Grandlmge der deatlieh als deneminntiT
sn erkennenden Verba anS| ao ergeben sieh reebt einfaehe Prinzipien
der Betonung flBr das Verhiltnifts rm nominalem Grundwort nnd ab-
geleitetem Yerbnm. Dabei habe ieh sonichBt nnr den InftnitiT im
Auge, der Tonwechael innerhalb der Formen d^ Yerbams wird nach-
her aar flpiaefae kommen.
1. Das Verbnmmnm den Aoeent ^ haben, wenn die Wnrielsilbe des
zu Ornnde lieg:enden Nomens nrsprttnglieh lang war nnd steigenden Ton
hatte, bei dem die aiteLfin^e verkfirzt werden musste, z. B.pj'huÜ
fffloM, Ableitungen Ton Nomina andrer Quantität und Betonung Ter^
meiden den Betonungatypua *.
2. Verba abgeleitet von Nomina mit urBprOn^licb kurzer Wurzel-
silbe mttsaen den (alten) Hoobton auf dem -i- des Nomens tragen,
a) wenn das Nomen unbetonte Wurselsilbe bei Endbetonung der Formen
hat; b) wenn es fallenden Ton hatte; z.B. hiisUi kÖMf bröditi brod
broda.
3. Verba abgeleitet von Nomina mit alter langer Wurzelsilbe, aei
diese nnbetont oder fallend betont, milsäen den Hocbton auf dem -i- des
Stammes haben, z.B. hväliti hvdloy graditi gräd gtada. Damit stimmt
denn auch die Thatsache, dass ea Verba einer Betonung wie etwa *gra-
(llii nicht gibt. Daniii^' hat zwar § 2S eine solche Kategorie, allein das
sind lauter Verba, deren Wurzelvocal vor Nasal, Liquida,/, t^-f-^ons.
8teht uuii durch diese Stellung gedehnt iüt ; ein pamiiti u. s. w. ist
virtuell = *pSmiiit.
Fasst man die Ersehebangen yon 2 b nnd 3 zusammen, so stellt
sieh als allgemeiner Sats hemna: wenn das nondnale Grundwort fsllen-
den Ton hat, einexlei ob auf knner oder langer Silbe, so erhilt regel-
mlsslg das Verbum Endbetonung des Stammes: brod brlMa brodUi
brddUi wie grad grada grädUi grddiU.
Zum Belege, dass diese Regel auf urslaTisehe Verhiltnisse snrflek-
geht, mögen einige Bwspiele ans dem Bussisehen von feilendem und
steigendem Tone bei polno^aaie dienen, steigend : noidra nonosömm,
(hkidro <ioj6im, Mopda« Mop^isurfc, 3xop6vs sAopöiBsnea; dagegen
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122
A. Leskieo,
fallend: rojtOÄ'B tojc^ihti.. ro^oei lo.iocnTb, xojoix xo-ioauti», BÖpon
liopoaLHTb, Bepe^x nepeAUTb. In Bezug auf noch ältere Verhältnisse,
auf die Unbeweglichkeit der einen, die Beweglichkeit der auderu Ton-
qualität im allgemeinen, verweiBe ich auf üirt, ludog. Acceut, 3. 9 1 fg.
Die TerbA auf -i-ti mit mehr als sweiBÜbigem Stamm im
Terhlltikisfl sa ihren Gm ad werten. In Betmeht kommen die bei
Dani^iö in den $§ 23—27, 29, 31—41 «nfgeiiUten Verb«. Die Ver^
hiltniMe sind im Gemen lienlidi einfiudi:
1. hat dea nomtnale Grundwert den Aocent ^ eder % ao Terbleibt
er dem Yerbun; a) hatte dabei der NominalBtamm alte Endbetonung, ao
liegt der alte Hoebton des Yerboms auf dem t seines Stammes, i, B.
huUÜa MäHHf cHen t cre^ ervimiif Mm f. debih nadebiUH te,
piaoHan f. pktoHna phwHmH g. tokdia wkdHHf trßmdia
tramdÜH, M^fidok g. t^eddka »^/eddHiHn.s.w.; ich fBhre hier, wie
im folgenden, wenn die Saehe Uar ist, nicht jedesmal alle Beiipicle
an) ; d^än dm&na divdmHt dhiar g. drv&ra dnärUi, gotpädSgr go^^
ddra gospoddriti, jünäk jundkaJmdhiH w, päzär poMära pagdriUf
räam racüna raStiniti, vämplr vampira p^vampinii «e n. 8. w. Aoa^
nahnun sind verschwindend, ich habe nur angemerkt aßiiäna poäjma-
mU se, mdmak mdmka rrwmciti se, zitusa ^ticiti. b) lag der alte Hoeb-
ton auf einer Mittelsilbe des Nominalstammes, so behält ihn das Verfoum
ebendort : besjrda bisj'editt^ bespolica bUpnüciti^ hUjeg btlfehüf bögat
hdgatiti, brädat obrädatiti^ dvöstruh predvdatruciti , glävica gläviciti
86^ godiste pregddistitiy götov gdtoviti^ käludjer käludjeriti^ Jcdnak
kanacitt^ kübura ktiburtft\ lisica Ihiciti, Ittkav izlülavif^'. ohroT pre-
dhroTt'h\ pnf/an poganiti, poocim poocimiti, ^vläch'ka vlädiciU. zlopatn
zhrpaiiii u. 9. w. ; domäzet domäzeiiii^ lüäjiv lf'sf}ß'rüi sc, pepc/jar
pepeljavili, prazndslov praznoslovitif sirdmah omi nna^iii, n s y^.;
briog brlozitij gajian gäjtanxti , purloq pärloziti^ priiika prilwiti,
r^skos rdskositi, zäkon pozAkonUi i>e u.ö.w. AU Ausnahmen : grömcär
grokicdriti (es mag hier wohl eine Betonung groMcär gro&icära zu
Omnde liegen), prpor prporiti se^ piiom pitdmitij pbkoj pökoja upo-
k^'iti se, trmelj oteniHjiti se.
2. Das Grundwort hat " auf der er»t«n Silbe; kommt nur vor bei
einigen Fiemüworten: dzagor dzugoriti, kico'ü kicoitii, logor logorttiy
tdbor taboriti. Zu Vuk's ddrpaoiti d. i. d^aviti steht im AkWb
drpav\ ist das richtig accentnirt, nieht Yielmehr d^pw^ Zn Uikw
neben iMor verzeichnet Vnk hi&Mli neben MwiU*
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Untersuch. Uber Betooungs- u. f^iuntitätsverbültiiiaae in den b1»v. Spr. 123
3. das Grundwort hat * auf der ersten Silbe. Hier sind die Vur>
hlltniBM weniger einfach:
n) Wenn das Chnndimi llberhanpt keine Länge enthält, so ver-
bleibt dem Yerbnin * nsTeiändertt 6&bica IMiciti^ bangm dbanffavitif
lfUkig»Mitkupiti, blßtav nbljutamii^ bfMmJak Mbonj'citi, br^Uium
dirainaioUit MÜm AkW brUtmUHf bSdjav pdbudj'aciti, btigar büga-
mdnmü, mai iSnaÜH, ItUm mamU, Mino MUßUH, JM^ma f
M^ffav xäkuiljamHj Wtim l&komiUte^ UUkmca SkiaoieUi, mlMw
ümÜaiUüiti, mciti matere mUteriti^ rnätor mätoritij mlttav dmlitavih\
tnirSav mraatxti^ midmca 7i()dn{citi, li&polica n&policiii^ riiitav izniita^
mit, pUbirak pMlrka pablrhiti, pUroj'ak pUröJka pdrojciti se , p'dpM
p'ipel/iti se^ pljesniv plßsnimti se, prdeJt üsprdeiiti se, püpav dptqHh
wH, $<ibica Si^biciit, sinj'av stnjatiti, sjhne sjemena sjimtmH 90^
srdbrn p^rebmitt, üfter ßfteriti, ütor tiloriti, vilica viliciti, vTS^jvoda
vdj'coditif Sloka Fiocifi, Zfibor zTtboritt. Abweichungen sind spärlich :
kräj'ma krajmiti, vgl, aber zäkrajiriffi = kr^Jimti, pdrnat opVnatiti,
süsj'ed prümjcditi (die Betonung isX aber abhängig von süsjed], zMosiw
ozälostrvift: für Vuk';j hUnT btberiii hat das AkWb b'iber\ djävö
djavola djavvliti^ pepeo pvpela opcpdiiti (vgl. pepeljiti se), prijaielj
prijateljiti sc, ceseo cetida vesih'ii, vtjor vißriti, vrijeme vremena
ucremeniiise, kiluü kildtiti (vgl. aber okihivUi = kVaoiii), bhiat)
bendviii se*, clganin ciganiti sc (neben pocigaiiüi) ist insofern kaum
eine Aosnahme, als es vom Plural cigäni abhängen kann and so unter
b) fällt.
b] Enthält da« Grundwort eiuo Liinge, so muas da^ Verbum, selbst
wenn die Länge in den Flexionsformen des betreffenden Stammes nur
im Nom. sg. (msc.) eraehünt, den Hochton ändern , es bekommt End-
betonung des Stammes, htagoitw g. -sfoea hlagoddviti, bdgaradi
iogarddüi, bdlBtt illM$iH obotHHH se, &mer oBemMH^ Ssel zaeht^
iUif dhtSt zadeoSmi, divldS dwldBüi *e, dvujäk dtojdciti, drttgqjäk
pndrttgojdciti, djktiir iffhtra t^eoiriH, gtdHÜt zagoJ&UH Tgl.
^byäftmAkWb, gdropäd^or^pidiHsef ffitpöd fßspoda pogospöHHae,
ffMr 0»wa govdrifif fMnOh jeändSiii, jUen/htm (oebeo jhSn
fhma, so AkW, Vnk anomal Ji^enjinna) jMhuH se, J^&mjuHHH,
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124
A. Leäkieu,
Uta&Sn ka&Smli kaniär (= *kantär} prekatUdritit Bkot kokdtiÜ
ae, iiolomSi okohmdtüi, kopile kopüUi te^ kUpSn kopAnUi m, kIdrSk
kordStÜf lälrijm Ukorijeniti, kostriJHiti Tgl. I&tlrijety khSv krüd^
«tVt'i I^jak pohttyaHUf J^ai htrdiiii, k&nir dokutüritif ffi;'9A»r
podn^'MriH n^hpäk iznatpäciü nlkti»r uznennriH, l^büqfigoH'
(ikoHi oiolUiiiy 8pSi( €päUti «e, pärnSt opameHU^ pBiSr 2apoi&riH^
pro^fA^Uf pi9^ proHoiU m, plUtoi putUHUf rBzüm rasümiH, Mir
nbdriUy rddjSk rodjABiUte^ porogohdiUise Tgl. rbgohätan^ sSifi^
poskoniptii, skrnaoiti vgl, sklrnävan^ sUmräk sumrdciti se, svo/äk
svojäciU^ &$tär kestäriti, fljäk poi^'äbiii, tocilj tocilj'iti, trojäk iToJ&'
citi^ iigär Uj^iriti^ zülöst zalosti olaldstiti. Die Ansnahmen sind gans
gering an Zahl: ketmmkamena kämeniti (das Verbiim kann aber auf das
Adj. kamen bezogen werden nnd ist dann normal, vgl. drtcn (frvenitt),
koräk opkdraciii raskdraciti (vgL aber oben kordciiijy k^rist okdristiH
se, krmelj zäkrmelj'iti, mramör mrUmora mr^mortii se,p(lkösf pakosti
p(}kostit{, samoieg samofczifi] nasumort'ti se vgl. si}mdran (bildet
eigentlich keine Aiiäuabme, da mmöran hier fflr *sumorari steht und
das o erat ans fit/rnörnn n. s. w. in den Nom. ser mac. tlbertrapen ist).
Es stellt sich bei diesen mehrsilbigen ötämiiH'n in der Beziehung
völlige Gleichheit mit deu zweisilbigen heraus. (I:is3 die Betonung sei
ei anf erster Silbe, sei ea auf nichterster (wo uatiirlich die neuere Be-
tonung dann ^ auf der vorangelienden hat, öesjeda = bejijdda) unbe-
weglich ist. Wie weit man die unter üb besprochene Erscheinung der
Beweglichkeit des Tones \ propäsf propdstiti) mit dem V< rhähniss von
gräd gräda grädiLt m beziehuug zu setzen hat , la^ae ich zuuaciiät un-
beBtimmt.
B. Betonung und Tonwechsel innerhalb der Conjnga-
tionsformen des Yerbnme.
Die Untefinehnng mute eweierlei im Auge haben :
1. FeststeUung der eerbiBohen Betonnngst} pen und ihre V^r-
gleiehttttg mit denen anderer ilaTlfieher Sprachen rar AniBndnng
etwdger nrelaviBoher oder ttberhaupt alter Typen.
2. ErUlnuig deaTonweehiels in den vereobiedenen Verbalformen.
Znr Vergleiehnng kommen hier nnr das Rnsiiiche und SloYeniecbe in
Betraeht; anf das Bnlgansehe Teniehte ieh wegen der dort erfolgten
starken Regnllning des Hochtons (s. Archiv 31, 1 fg.). Znnlohst be-
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Untersuch, über Betonungs- u. QuantitätaverbiUtiiiase in den siav. Spr. 125
handle ich im Folgenden nur das Präsens; die z. Th. eigenthümlicben
Betonungen des Aorists im Serbischen, des Impei'aüvs und der Parti-
cipieu laasoü aicli besser besonders betiaehten.
Das Russische zeigt bei den Verben auf (-H^Tb) folgende Be-
tonimgstypen :
1« Der Hoehton liegt im Infinitiv «af irgend einer
Silbe rer dem -4- des Stammes, denn verbleibt er allen
Formen des Verbs nnverinderlieli ebenso, s. B. itfvnh My iy
mfvHBih n. s. f., nipHTfc nipio nipnuib, rordnRb rOTÖnno roröramb,
Misiomnb xfasornjao licKornrnnh n. s. w.
3. Der Hoohton liegt im Infinitiv nnf dem des Stam-
mes, denn lerf allen die Verba in swei Ornppen:
a. Das Prisens bat ebenfalls dnrehgehend den Ton anf
dem s« B. mepBAn vepn^ «epmimb, ronop^Tb rosoplb rOBOpnoa,
necejnrii neoexib neeeinun n. s. w.
b. Nnr die 1. sing. pris. hat Endbetonnng, die andern
Personen haben den Hoehton anf der WnrseUilbe, s. B.
xnajiHTb xBajti6 xBiÄmm» XBinn n. s. w. Vgl. die Aufzählung bei
Grotj Razysk. P 37S, nnd bd Boyer, De l'aoeentaation du verbe rnsse,
Paris 1895, S. 37; etwa 60 Beispiele. Etwa ebenso viele Verba
schwanken zwischen den Typen a nnd b, z. B. iia.iiiTi> Baii6 BaJHinb
und Da.THmb (s. Grot a. 0. 376, Boyer S. 38). Es ist nebenbei bemerkt
nnnfltz, die verschiedenen Arten der Betonung mit Bedeutungskatego-
rien m verbinden, wie es Boyer gethan hat: die Betonung sei bei den
Denominativen fest, bei den Cansativen und Iterativen beweglich, denn
z. B. iMyiuHTb, cyÄ»iTb, öfecHTb mit der Priisens'iPtonung wie BecezHTb
sind freilich ebensogut Denomioativa wie dieses, aber sKeiuiTb xenu*
Ä^HHiiii., (uy-vKHTi. ciyaty cryKHiiib u. a. ist nicht weniger eins.
Die Tjpen des Slovenischen bei zweisilbigem Vorbalstnmm; die
mehrsilbigen, die für unsern Zweck ohnehin wenig in Betraclit kommen,
lasse ich ans, weil eine Meng:e seknndftrer Lantverhältnisse dabei zu
erläutern wären. Die Angraben über das sloveni«che Verbum benibeu
auf den Arbeiteu von V .iijavec (die Verba auf im liad 93 und 94)
und dem Wörterduch von Fletersnik :
1. Der Infinitiv hat auf der Wurzelsilbe ' (steigenden
Ton), das Pfisens ebenso, s. B. hoäUH hoätm* Zn bemerken ist
indess, dass in diesen FAllen die litere Betonung des Infinitivs hftnfig
das -^• des Stammes traf, hfxdUi (vgl. Valjavec, Rad 132, S. 144).
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126
A. Leakien,
2. Der Infinitiv hat' (steigenden Ton) auf dor Wureel-
tilbe, dfts Prisens »vf der gleichen Bilbe (fallwto Ton),
s* B. dniHti Mim; nraprflnglich lag «noh luer in vieleii Fillen d«r
HodiUm des InfiiiitiTa auf dem 4-, dm£4ti.
3. Der InfiiiitiT hat den Hoehton anf dem ^ des Stam-
mes, das Prftsena ebenfalls, i. JL gatiU gatim.
Ein Typns mit fallsiidem Hoobton anf der Wnnelsilbe des Infini-
ttvB fehlt TOB Hans ans ; wo er erseheint, beraht er anf der flleHnng des
Voealfl in geseblessener Silbe vor Liquiden n. s. s. B. hinUi.
Die l*ypen des Serbisehen.
1. Der alte Hoehton liegt im Infinitir so, dass er llber-
hanpt das des Stammes nieht trifft, d. h. er liegt heute anf
der ersten Silbe als ' (tlber 8. oben 8. 121. 3) oder als ^ ' anf iigend
einer Silbe, die nicht unmittelbar dem -t- des Verbalstammes vorangeht;
dann ist das Präsens betont wie der Infinitiv, weder in Hochtonstelle
noeh TonqnaUtlt tritt oiue Aendemng ein, z. B. g(Aziti ffäzim gäzü
n. s. w., pamtiti pämüm, hrcttimiti braltmtm, besjediti besjedim^
djhiöjciti (Ijevößim. Hierher gehören die Verba belDani&iö § 23, 25,
28, 29, :U, 33, 34, 37, 38, 39, 40, 41.
2. Der alte Hochton liegt auf dem -i- des Stammes, die
vorhergehende S übe ist lang, hat also heute den Accent
z. B. fwuliti, jedn(iciii\ dann tritt im Präsens der Hoobton nm eine
Silbe zurück. Ist der Stamm zweisilbig, so erhält dessen erste Silbe
den auch htule ork*>unbaren fallenden Ton z. B. Jivälim^ dtj'elim zu
dijeliti (dahiü gehören die Verba Danicic §22a). Ist der Stamm mehr-
silbig, so muss nach dem bekannten Verschiebungsgesetz, das die heu-
tige Hochtonstelle regelt, der neue Hoehton noch nm eine Silbe als ^
zurücktietcii, z. B.j^dnäcim für altes *jcdnacim, zivotdriti iicutärtm
d. i. *zitütanm (dazu gehören die Verba § 24, 26, 27).
Die Gruppe §22b bei Dani2i6 (Beibehaltung der Endbetonung auch
im Gompositnm) lasse ich nach den oben unter V (8. 118) gemaehten
Bemerkungen ganx weg.
3. Der alte Hoehton lag anf dem des Stammes, die
▼orbergebende Silbe ist knrs, mnss also naeh der heutigen Be-
tonnng den Aeeent ^ tragen. Bier theilen sieh die Verba in swei Untei^
abtheilangen:
a. Im Prisens geht der Hoehton anf die Yorangebende
Silbe ttber, dieie bat also bei sweisilbigen Stimmen % s. B. nhiU
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Untenneb. UImt Betonnagi- n. QniuititiltSTerbiltiiiMe in den aliiv. 8|tr. 127
/ioslfn 'Dänin*' §HOril f ci molirsilbi^en mu33 nach der Veidcliiebung
der Hochtou ais ' um uoch eine Silbe weiter zurück liegen, z.B.goron'fi
götorim — älterem ^govorim^ hlayosldüiti hlagitslotnm ~*blagosiocim
[DmilU §) 32 a, 3r>a, im ganzen ausser den beideu genannten nar noch
piidtniti. poloriti, rotnoritt .
b. Der Hoch ton bleibt im Präsens wie im Infiu i tiv, z. B.
lömiti Idmim IdmU Idmi lomimo hmtte [= lonüiiw lonuit \ diese
Endbetonung auf dem Peraonalaaffix bleibt hier zunächst unbertlok-
siehtigt) Idme. Aber wa im Simplex, im Oompositum tritt die
Betonung von a. ein, also albmtm «IMI u. t. w., ndlhnwm =
*yia/8mim (BaaiÜ^ 30 b, bb). Dun einige ebenso behsndelte Yerbn
in § 32 b, bb, i.B. at^fedd^ njeddl^mf aber posvjidoMm es *povi^'»-
d^Hm. Die Angnbem Beietar's (SfldalaT. Dialektstndien, I. Die serbo-
kroat Betonung ifldwestl. Mondarten, 8. 192, § 127) maehen es jetit
mflglieh in erkennen, dau dieser Tjpna in den Dialekten geringer,
a, Tk. gar niefat yertreten ist. In Bagoaa kommt ineh im Simplex vor
IdmUn, fdmm n.i.w., aojido^m neben wjeddSim\ dagegen in 0 (Osri-
nifi) nnd P (PrSaiy) faUen die Veiba des Ynkseken Tjpm üMm
hnmm auch im Simplex regelmiaiig in den Typns a (nSfim), also 19-
«nini, avllmm, (Mn m, globim u. s. w., {^AfScüm, taMm n. i. f.
Anmerkung: zu 3 b DaniMtf hat 32 b, aa und § 35 b eine Anaakl
Verba aufgeführt, die im Präsens den Hochton überhaupt nieht, auch
nicht im Compoflitom, veriindern. Aber es ist damit eine etwas missliohe
Saehe; § 32 b, aa werden 17 Verba genannt, davon sind aber 12 com-
ponirt nicht belegt, man kann daher nicht sicher entscheiden, wie
etwaige Composita betonen würden. Die componirten müssen auch im
Accent nicht sicher stehen, denn Vuk hat zwar zurumentfi -Im^ d. h.
innn mnss voraussetzen, er hahr zarumemm betont, allein das AkWb
accentuirt das aus StuUi aufgenommene izrumeniti im Präs. izrümenlm
d. i. *-rumemm. In § 35b stehen die 3 Verba: prijaf^Jjiti, musevd-
diti (vom tnrk. museveda) , u-muasrrifi (vom tflrk. muastra). Man
kann ^iIhm derartige Fälle, deren Zahl übrigens ganz gering ist, weg-
lassen wie die von § 22 b.
Die weitere Frage ist nun: wie verhalten sich die serbischen
Betonnngstypen «u denen der andern in Betracht kommen-
den Sprachen? Bei der Zusammenblclhiug ist so verfahren, dass das
serbische Wort voraiisteht, dann daä rubäische, diesem das slovenischc
folgt:
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128 A. Uftkien,
1. Serbischer Typus hariitt b})f>ljn u. a w.
A. Das Kussische hat die gleiche. ;ilso uuvurjiDderlicho
Betonang, z. B. Mymixi. : My»iy Mymiiiib u. 0. w. ; dabei 1. das Slo-
veniache den Hochton ebenso, verwandelt aber im PrSsena
den 8teig:endüii Ton in fallenden ("), z. B. misliti tnislim. 80
also im Slovenischen bei allen folgenden Beispielen : irdtiti öo.x6TiiTb
(angegeben auch 6ojiothti>) blätitt\ cisiitt qHCTHTk cisiiti, cüditi se qy-
XMTMJI iiHditi se, gddUi f^ahti» gddiii^ gVdditi rjä^HTb glddät, grMiH
rpMxTii grAhiHy htUH zwnm MtfUf ISnÜ liarth l6ziiH^ mtdiii MÜe-
jom» misltdy m/triU iiipvn nUriU^ w^itiH te uöpn^Tb, mMiÜ Kf •
«Tb, tAHm v&mBTht nSc/ili Bf/gm miditi, päriH h&phtb päriUf pj^
mU lABMTh pdniti, pldHU mi^annh plAiiit, prdviti np&Bnrb prätdti,
rSm'^'p&sarfc rimH^ rölwfi pf unrrb HiHUf sUiHndsiiUi iuiei>lTHTii HUHt
sP^iti cMiBtPth tUmU tl&em (und $lao%H «foen»), «lltmli axkeanh sH-
nitif amtiMiUi r. kimlieiiBl. Foim OMpMHTb (v. cMÖpowfi Btinkeo, offen-
bar an GMÖpoxft angeseUoBseni oHopoMr^ dnroli Ansengen Gestank
Terbreiten), sfBM VFiamh stAnHt svädiH on^xBrn Dahl (altr.) wddUif
iX&diÜ mxSMWih hkodüi^ tßsili tiauan» USiiif ^"hiH nienn
zdrdvtti no-3Aop6BHTb zdräviti. Bei der gvOseeren Nihe der bdden
Sprachen Iftsat sich die Vergleichnng mit dem Slovenischen noch etwas
weiter fortsetzen : brcititi alov. hräiiti brätim (und so bei allen folgen-
den}) atiiti büütt, gUziti gdzitt^ grbiti grbiti^jciciti jdciti, ddj'utriti se
jvtUfiU se^ jliziti se Jtiziti se^ zä-kaciti kdciti, kitili kitid, zä-kmetili
po-kmetiiij mriiziti (verfeinden) tnrdziti^ pre-mreziti omreziti omreitm
(nnd omrczim^^ priziti pdzifi, plTizifi plnziti^ p}]s({f) sf pAsnti pahrim
se [M.paacim] pluzili plüzifi\ prazid praziti, ptisili pn^ifi. prtiti prtitt\
siliti se siliti, sirih' 6»>/V/, ü-srcriti po-yreri(i^ vadlti (horaosnehmeil}
vdditi, prHariti pj-i -niriti, ziliti iiliti zilim (und zilim).
2. Daa Slovenischü hat im Präsens stei2:endeu Ton, z.B.
kvAsiti kvdsim ; so bei allen fol^euden : babiti 6'k(m'Vh bdbiti {bdbtm
aber obdbiti obubim), bdvHi fiduiiTb bdciii (bdvim. aber izbdciti izbä"
ptm), jUgniti ai'imri. <'>i JdgiiUi (aber iz-jägnxfi izjugni se)^ jUditi
idditi {jdäim, aber iz-jüditi -Jaditn it), kcdsiti kbuchtl kvd&iii, prUziti
npyaiLHTb proziti^ ptiniti nojiiiHTb pölniti, tr<iiiti TpäxHTi. trdtiti, vje-
rät nipvrfc niriH se (bethenera), efHriti BiTpun» viiriti. Mit dem
SloTenisehen allein vergleiehbar noeh: xä-gdUH gäUii^ grciti grciti^
b-gtitisiii gnä&üif j€^Hj4diti, kljvciti k^'uciti\ pH-koHH w ko&Ui Mt^
X^difiküdiüj d-kttiiii <h-kiÜiHf prima prdlilt] s-putiti spöfifi, it^mriiti
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Uotertneb. Aber Betonnngt- a. QuatttlttTeiliiltniaae In d«d bIat. 8pr. 129
utmrtiti (und usmritti usmriim) , trliti trliti, ÜHfjwiiti *e itoikciU\
xäliti idliti^ o-zuciii o-z6iciti^ zä-zcaliti zväliti.
3. Das Slovenische betont -tti nnd hat im Präsens End*
beton nng, z. B.j'asniti acHHTb jasniti Ij'asnim, aber iz-j'dsniti izja»-
nim^, slahiti slabim,, $igtriti c6cTpHTbcfl nocöcrpHTbCfl sestrili se,
sldbiti Q.iifmTh slahÜi^ ttäriti te ocrdpBTMA OBtariti se. Vgl. Aoob
mrviti slov. mrviti.
B. Das Rassische bat im Infinitiv -Ath^ im Präsens End*
betonnng, z. B. crpaiuHTb crpauiy cTpaiUHun» u. s. w.: zä-cariti bo»
i^apHTb, hUIifi xyjiHT!,, na-mjcsfifi MtcTUTB, ö-^trmüi CTpeMiT^ U-
taititi HCTOii^uTb, iüriti Typurii. Dabei hat
1. das Slovenische ebenfalls Endbetonung: Üaditi
AHTb caditi cadim, "ukriti HOKpHTt ükriii iskrim^ küpiti co-BO-RytiÄTfc
kupifi kupim ^ sTiziti cioiftTf, sohid solzim^ ?gi. noeh plätiU slov,
placiti plavim (aber äopldciti 'platim).
2. Das Slovenische hat Wurzelbetonang im Infinitiv
wie Präsens, in diesem aber fallenden Ton (z. B. strähili
stramm) : üdariti y^apiiTi. udöriti dlmifi aumuti. dimitt\ hMiti xy-
ji'n h Iiüllti , d-kustti no-Kyci'iTbCH oküaiti , kruiid K.iHiiHTb kliniti,
po-mjesfiii itoMtcTHTi. domeniitt domestim, ajcmfi ae rtiiiiTfe f^em'ti,
pospjesüi ii(>-eiiiuiHTb spekiti , t^frasifi CTpaiuuTb siräiiti, ^älili se
iiia.-iiri-!. kdh'H se, tildziti hdjLQMmb (kal. BJi4xHTb) vldziti, Umiii
HayMUTb doümiti.
3. Das Slovenische hat WnrzelbetoD ung, im Präsens
steigenden Tou (z. B. ziuifi zifiim) : nitlifi se yMH.inii. militi «c,
pripremiti npaMHXb prvmUi sc, prcötruzid cTpyaLMXb sirüztti, pri-
uiiti 3a-yiuHTb za-üSitiy d-zmiii se aepnHTb zrniti.
C. Daä Kassische hat im Infinitiv -uTb, im Präsens
Tonwecbsel: ht^Utiti hn^ftm xuaTiirb xBa«ry xEdrimih u. s. w.
Die Yergleichung ergibt, daas der serbische Betonungatypus ein
nralavischer ist. In der grossen Mehrzahl der Beispiele stimmen die
Spraehen in der Lage des floehtona flberein. Die Erscheinung, dass im
Slorenisohen so oft das Prisens fallenden Ton erfallty während der In-
finitiv den steigenden bewahrt (vgl. n^tUU n^lim sIot. mts/tVn),
wird später an erOrtem sein.
n. Der serbische Typus Arä/t/i (= altem *Aoä/{Vi} Aea-
Itm n. s. w.
AfiUr fSr ilttTMw Plitletoil«^ XXIT. 9
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130
A. Leakieu,
A. Dai Bnttiaobe hat die gleiche Beton mig im Infinitiv,
im PrlBene den Hoehton dnrehgehend nnf dem -»-^ s. B. nep-
nnn mopeA m&pahnb n.i.ir. (ee in allen folgenden Bdapieien): iff^^KU
"krüiiii j^yTBTby Iftfäfi edmiHT^ MUH ocaoplärrb, vrdnUi nopo-
Hn%y ÜMiiii WBtetith. Wo daa Blovenieche mit vergleiohbar iat,
ergibt lieh:
1. Das Slovenische bat die gleiche Betonung wie im
Eoseiseben (z.B. glasiti glasim)i düriti ^Y^im>duHtiygldsiÜTMaßksh
roxocHTB glasitif grdiü ropAHTBCA grditi {jgrdvn und grdim Tayavee
Rad 94, 8. 36), grijHiti rptmHTb grehüi^ -güsiiti rycTHXb gostiti,
hldditi zojOAHTb hladi(i\ hrähriti xpa6pHTb zopo6puTi> Ara&rt/t (Pris.
anch hräbrim Rad 94, S. 36), j'driti se HpHTT OH/rtriVi, kdditi Ka;iHTb
kadtH, dilti vvLinTh ktiltti, -l-ryt^piti KptiiHTi, /Tr/x'V/, kririti irpir-
BHTh kricüij 'mti^tüi KCTUTh fmstitt, rncisdii Ma( rtin. r/ui^iiti^ metiii
MHPiinTJ, meciit, mijentti HS-srtKHXb mvn-iti, rnirtti MiipHTb mirtti,
mlädit* MOJOAUTb mlaätii^ -mrtvifi MepTOhTi, nirt^itiy -miidrüi My-
X^wth tnodriti^ plijiniii uosoihItu plentfu prdinii nopoiiiim. praHti,
prijHiti nperÖTt pretiti, rdtniti pamiHTh ravniti, rüHit iiopyiHTh
rocitt\ sldditi co.ioahtl ^iuditi, na^slijSditi cAiAnii» shditi, -alijepiii
cjrfnüTL slcptti] o-snijeziti ciitaciiTt omeiiti^ -strdniii cxopoiLuxbcfl
straniti se, sveiiti csHTi^Tb »vetiti^ tjimiti xicHHib tesnitiy tüdjiti se
^aiAHTb tuj'itiy -vijisHH HSrnScrfTb noMsiiitj vriiti Bepuiarb wHUt
MiU 3y<$^ sMti^ zdrißhiti sepetfincfl iretMÜ^ iüiiU moirirb
ioitUi. Vgl. noch ans dem Slorenisdien (das sweite Wort ist das ilo-
veniselw} hhüH AkWb SontUi, dim doHüi, püditipoditi, mAdiU
modiH, ma MH, MeAnU kosUi
2. Das BioTOttisobe bat den Hoebton anf der Wnrsel'»
Silbe im Infinitiv wie im Prisens, in beiden FiUen stei-
gend (S.B. erniH ermm): memU (lieanin blägmÜ, mm Uxmixh
hUküf bränm (SpaniTb (SopoBan ^ämüt hrdtdtti (k)po3AHTi> hrdxdiU^
chtiH «lepHHTB jrmVt, drdliti pas-Apaxixb drdüiij drij'eaiti pindirb
rikiUy klädii Ko.ioTHTb kidtid) kneüti Kuaa^HTb kneziti, kümiH Ky-
vinea hümiti, lüiti xwämt lüitij mütiit MyTHTb mütiti^ pdliti na-
x^Tb pdliti, na-rdstiti pacTuTb rdstiti, -rij'editi piAHTb rediH^ ikprmii
enepniTb skrniti, srdmüi opaMHTbcfl (bei Dahl die eig. mss. Form
eop^HRMa, angeaehloBsen an eop6tf& f flr cöpowi) o^ätniti (-«r4i»Mi,
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UnterBOch. Uber BetonuDgs- u. QuAotitätsverhältnisae in den slav. Spr. 131
CBTh tr&nüj ttrdiH TBepxÜTfc 1^«^ 'iMif^däi speAHUb «f^clMft!^ Ürüi
3. Das 81oT«iiii0b« hmi im lafiniti? ateiipeiideii, im
PrAteiii faUend«!! Ton auf der Wnrselttlb«: dhüjfo' /q>ysftn
dhUife' dt&Um, gnjeciU nAain pMii ^ilMm, MUH vpfmkth
-rdMH panfin rMi* mnm, striiUi eroposan jAnildi «^tSIkm, Mtfli
apT^iTM» i^^ijifi i5flia»; ffl. aoeh \ßiiH dar. {lUtöi |^Imi; «Mfani^*
tloT. märniH MNiai, aiÜ^' tbr. mUSüi mXaeim^ präSUi i]ov.|NitfMi
prälaHi piHripia iloT. rtfjwft' rijpiai, «Idilili iL MäUMimf tndUH
sL mäHH 9naim^ trhüi tl. #f^' «r o&«iulfi«f» il tnimU milonm,
enffiUii al. cveliti cvelim, düUi iL <U2fli dlSmy g^ffUi iL ^n^iifi f%«aj
gMUi iL ^tijtfo* güHm.
B. DaiBaiiiiobe betont im Infinitiv -^Tb, dai Priiant
bat in der 1. ling. Endbetonnug, in den flbrigen Personen
Wnrzelbetonnng, i.B.zBaiin znaub zB^jonm» u.s.w.serb. koäUH
knaiimf nopoTjfin Mptutf nopdnmfc leib. wdiM erofim. Dabei bat
1. das BloTeniiebe im Infinitiv ^iU, im Priieni End-
betonung (a. B. UpUi l^Mj: hUtUi tfjxksh htdUi^ lifipiii jinin»
iepitt, mdliti mu^tb -maUH^ pldtiii luaTHTb platUi^ -pätHUwfC^siah
2. Das BloToniiebe bat im Infinitiv wie Priseni Wnrsel-
betonnng, in beiden F&llen steigend (i. B. dAmUMvim):
niti uiniiTB cimHt -cijipiti uinnTi» üipiH^ dätoiti AanuTb ddvitij hvd-
liii XBaiHTb hvdlitt, krmiii KOpMHTb krmiti, küpiti KyiiHTb kupiti,
Ijübiti JuoöuTb Ij'übitiy -lüpxti rfjskfh lüpiii, mlätüi iümlothti» mlcUiti,
rubiti pyÖHTb röhiti^ slüiiti cjyxHTb slüzitif sääiii eyx^n täditi,
iuiiii TyxHTb iözi(i\ vldhiti bojig^htl vldciti.
3. Das Slovenische bat im Infinitiv steigenden, im
Prftsens fallenden Ton auf der Wurzelsilbe: iyiciti liwTb
UHti lecinif Uüpiti cTynHTb stöpiH ttopm^ HriH paomapin imU
Hritn, tldcttt tojio^hti» tldciti tläcim.
C. Das Bnssisohe betont im Infinitiv -^t^ das Prftsens
sehwankt zwischen darchgehender Betonung anf and
dem Wechsel: 1. sing. Endbetonung, die andern Persones
Wnraelbetennngy s. B. ^kskuh f^^xkmh n. s. oder x^sib
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132
A. LeskieD,
f^jmuh n.s.w. ; träciti trävim rpaouTb Tpasjub Tpaeuim» und rpauio
Tpdbuuib. Dabei hat
1. das 81oveni3che im Infinitiv -tti, im Prftaena End-
betODuug - im [i. \\- ::/ufifi ziaftm u. ä. w.): djediti utAHTh reditiy
-däriti AapHTb d^inti, dijeliti ^t^iHTb deliti^ düinti avuihti. duSiti, gü-
nti racKTb g€uiii\ -gluHti rjr^iii^Tb ghiÜtif gräditi ropoAHTb gradili,
rSdiii pBA^n rediit, sdditi ca^vm» tadÜi, mAHÜ efmath ntHiif -vdliti
vuirh valtUf vdrüi BapuTb eoriY^ aUUH soxoT^n zkUiti,
'2. dfti Sl0T«ni8€lie im InfiDitiT wie PrAsena Warsei-
betonnng, io lieiden Ftllen steigend (z. B. MUH Arftöm):
hiJiUH t/käinh hiUH, blüdiH (txyx^Tb Mödiii, gnijizdiü misxto
(nadniisxn'ii) gnSzdiH(vind gtugdUi; Fris.ftvcb gnezdim ugegeben)^
hrämU xoponin (die ksl. Fofm zpasBTfc JSff«aA ugnahish n. s. w.)
krämüf jdnti ssAnJämU (/detm, «ber ü^dmii t^amn), kräUH ko-
poT^n krdÜHf -^knihii xpyxdn ktdSUiy iifiniii te jisiiTbeff leniii
atf McUi p«9-jiyiite I66itif n^'hiti lAeArb mUiÜt la^A' Tynin td'
3. dfts SloTenisebe Wnrselbetonang im Imfinitiv stei-
gend, im Piftsens fallend: trä^ti TfjM^Tum irudUi irudün,
D. Das Rossisebe bat dnrobgebende Worselbetonang,
s. B. v&ßmh B&tfjDO B&6nmb o. s. w.; 'tn^'Hiti Minn». Dabei bat
1. das Blovenisebe im Infinitiv im Prisens -tm:
jiMti w ^SBTiiCfl je^m ae, mrdSiti te iiop6vn mractti, pot-piUH
niTHTbcfl petiti, Särtii x&pirrB iariH,
2. Das Sloveniscbe hat im Infinitiv wie Prftsens Wurzel-
betonnng, in beiden Fillen steigend (s. B. (odhiH v4bini) : güKH
te rfxKth gülitij krätiH Kpfion krätiU (doob niebt eebt sloven.),
^'kiaH Kfvnh ku^U se, -präsanH mi^i6msacsh prämiti^ -prij'iciii
mfimrhprieiHf -prüHUuf^m^mcn prüHHse, voHH Mmh Miti,
3. Das Sloveniscbe bat steigende Wnrselbetonang im
Infinitiv, fallende im Präsens: ir&Ui Kß^muth APHm^ pü-
HH nfqBTb pdciH pobm^ kiriU ndipHTK HriH Hrimf zn&hUi sniwrii
zndhiU znacim.
Ans der Vetgleiebnng des serb. Typus hndliH heaUm OTgiebt sieb :
die Zabl der Verba, in denen das Bnssiscbe dnrobgebende Wnnel-
belonnng gegenflberstellt, Ist sebr gering. Llsst man diese kleine
Omppe bei Seite, so stellt sieb berans:
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Untersuch. Uber Betonung»- u. QuantitätAverbältnisse in den almv. äpr. 1 33
1. Dem gleichartigen serlascLun Typus hcäliti hrältm entspricht
im RnssiBchen die gleichartige BotoDUog des Iiiünitiva, dagegen zwei
Betonungstypeu des Präsens:
a) das PriMUii bat durchgehende Endbetonung (d. h. auf dem
-i-) in allen P6faonen.
b) das Fiisans hat ESudbatonung nur in der 1. aii^., aonatWorsel-
betonnng) wobei eine Anialil Vwba iirieehen a nnd b sdiwanken.
2. Dem serbiieli«! Typns entspreclien in SloTenisehen drei Typen :
a) der lainitiv betont wie Im Seibiaclien, also -Uif daa PtiBeas liat
Bndbetonnng (anf dem
b) InflnitiT nsdPMaent iiabenWttnelbetonQng, beidemal steigend,
e) der InfinitlT bat Wonelbetonung steigend, das Prisens Wonel-
betonnng fallend.
HL Der serbisebe Typns nbsiti ndsim.
A. Das Russische betont -uTb, bat Im Präsens dnreb*
gehenden Ton anf dem -t-, s. B. npoeTHTb npou^y npocnlna
v* S. w.; das SIoTenisebe ebenso prosfiH prosttm: pröstiti npo-
CTHTB prostiti, röditi {rddlrrij vgl. aber Daniciö 8. 52 Anm. 3. sing, rodi)
poAHTb rodili, teliti TSJUTbCfl (bei Jefsin 8. 149 mit Wechsel im PrA-
sens 3. sing. T6.tHTT,ofl). — Vgl. noch hdziti okoiht^ch, stem'fi meni'iTi.cff,
falls diese Worte, was ich nicht constatiren kann, im Russischen i^einen
Tonwechsel im Prasenä haben.
B. Das Kussische betont -iStl, hat aber im Präsens
Wechsel der Hochtonsielle: l.sing. Eudbttuuang, die andern Per-
sonen Wur^elbelonung, z. B. Mo.ii'iTb Mo.in't Mo.THiiih u.s. w. Dabei hat
t. das Slovenische ebenfalis Endbetonung: köaiti kostm
KocuTb Kü;iiy Kocmiii. kositi kosim.
2. Das Slovenische hat im Infinitiv wie im Pr&sen»
Wnrselbetonang, in beiden Pftllen steigend, die Yeoale o, e
nehmen im Piisens die FMtbang ^ ^ an, waa lob nnr an einem Beispiele
zeige, moUH mglinit $iUii s^lim : gdtdU rovA r6Binii (Inf. nngebrineb-
lieh) goniiij kddUi zoMrb h6dUif mdUU voiAn mdft'li, nUiH nocnn
nMHf pTitiU npoeiTL/MiMtft', tk^H exovin $k6hiU («^^cmh Va^javeO)
Bad 182, 8. 133, im Wb, dnreb Yerseben?, tddUi nojpim
96dili, vägiü Boanrfc «Mk*; tÜUi eeäArk {eÜA e^inmfc neben eei^mb)
»am, UmU Min idmli. Abweiebend ist im SloTonisi^en j^ttf 10»
pusHm mit Bndbetonnng gegenüber serb. pütHH pIhHm r. oycrirb
nynif erunb.
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134
A.Leilcl«D,
Nicht vergleichbar sind aag diesem Tvjius; desiti desim, krrrtfi
kr^cim (kalken, weisen, von dem Fremdwort kr^ic krica) krociti
krocim.
Die Zahl der Verba, die diesem Typus im Serbischen nngeliören,
ist im ganzen nicht (;ro<:i und es köimtü fraglich sein, ob man weiter
gebende Schlüsse darauf bauen kann. Allein ich glanbe doch, dass sich
ein nrslayischer Typus hier erkeanen l&sst. Kusüiäche und älaveniscbe
Endbetonung im Prleens (s. oben 8. 133 A nnd B 1) ist ganz aelten, be-
BdniDkt wti 4 Yerba, von denen eins noch zweifelhaft ist Die andern
betonen in den drei Sprachen gleiehmlasig, weannta lieh dabei erinBett^
daie die laflnitivbeliniiing dee SleveniMben hitUU tniuiprflnglieli ftr
Mififi stellt (Tgl. Valjavec, Sad tZt, 8. 144) nnd bianuiinmt, daas die
Voealftrbiuig 9 ^ alten Hoehten anf der betreibnden flilbe andentet
Panueh stellt lieh berana aerb. ndM hSmI bIot. natäi n^ni r. wucAih
nAtamb ood so in aUen feigenden Peisonen des Pvisens. Ob die tussi-
sebe EigeithiiiUebkeit der Bndbetenong dar 1. sing, nomf ebenala
aoeh den beiden andern Spraeben inicam, irifd sieb mit 8ieberheit nieht
leisbt enliehalden lassen, da diese Ftom ibnen Terioien gsgangen nnd
dareb eine Analogtebüdang naeh den folgenden Personen ersetst ist,
mMn slov. n^tm^ mbei natttrlieb aveh deren Betoanng nüt llberge-
gwgsn sein kann.
IV. Serbischer Typns Simplex Idmiti Idmtm (a. 8. w., s.
8. 110}, Compositum s-ldtniti slomtm^ naldtniti nälomim.
A. Das Russische betont -htk, hat im PrS^ens durch-
gehenden Hochton auf dem -t-, dabei 1. das Slovenischc wo
vergleichbar, eben?o, z.B.MopHTbMopKiMopHinb, slov. »ior»// morim.
Wurzelvocal 0: boh'/i .sr 6o*iHTbeH, oddbritt oiof^iErh odobriti, ddßfi
Ä0HTE dojiti^ drnbili Apo('>»TK drohtti. dvdjtti äbohti, dvoßti, dtmUi
;tBopHTK dvoriti, ounjifi vwniTh fjnojtii^ gddtit roßjdThca goditi^ gdj'iti
kir. gojtty (Dahl roHi bj gojiti, gdliti ro.iHTb goKti^ gdsftfi tocthti,
gotiiti, groztfi rpoSHTi. groziii, po-holiii *e klr. chohjty (Dahl xüjäHTb),
kbriti KopHTL kantig kdtiH KOTHTbCfl kotiti^ kröjiti Kpoiixb kroj'iti^
krdpUi KpoiiHTii kropiUf uirdtUi xpoTHTi» kroHUy mdkrHi nonpin
mokritiy mdriti Mopiin moriHj pod^hMUi noerfab mouHU^ mUnU
(cHOTpiTi») cMOTplb oMOTp^b, oMvüi moB^Xb fioMf ndrUi nopin
(anSbÄUen) «orfl^ fwdHti paaopHTb, dhiriU ocrpirb ottriti^ plöiki
niiwin i^om {pMUmYlh, pUditi p^dmVti^.),p^ noin poßti,
xQ-pdiüinmfnh poUH^ ri^^foAryoMrqß*^ rM^ poein r&tUif rdft'li
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Untanndi. Ober Btfeoniufi* «. QaaatttltmrliiltnlMe la im. sUt. Spr. 1 9ft
te pOTHTMH 119^*, »MnH yoKopAn, «nMutf anuH-n tmoUH, §d6iH
ws^nh, sdliii ooiin «oAifH wpMH enopirMw, ikApiH main J^pÜi^
zo-tdmiti ToyLVLthf IrdliW ilo^omHTb(aa8weideii) troHUfVoiHHwm^t^
toscid, znhjiti $9 3Bohti> znojttt, zvdniti sbouhts zvoniti\ dazn ani
dem ßlovenischen allein bdriti boriti «c, brdßti iz-broßti, gUbiti gla-
litij löjiti lojttij mbdrxti modrtti, pomöliti pomolittj nddtUnohiUt
büi za^ohm^ ikrdpiti ikropiti, Warzelvocal e : medjiti nepeMeaKiTb
mefttiy sribrtii cepe($pHTi»Cfl arebritt] Uditi hdüi^ miditi mediti.
Andre Vocale in derWnrzelsilbo : 'dstih' ^f^^THTh chsiiii, krsiitt KpecTHn.
krstiti {hrtUm und krstiti kriiim)^ magliU htjutl tob^Ütif stältUU te
tthkUti.
2. Das Slovüuische betont die Wnrzelsi Ibc, in beiden For-
men steigend: po&titi iiocTiirbCH pif.shfi j'osfim. u~tölttt yTOJMXb töüti
iglim^ im Präsens fallend: butriti dbicTpu im i htstriti bistrim.
B. Das Rnssiache hat im Präsens Tonwechsel, z. B. KJto-
HUTh KJioHio KJoiiHuit u. 3. w. Dabci
1. das Sloveniachü in Infinitiv wie Präsens Wuizel-
betoDung, und zwar steigend, bei o-Vocal diesen im Präsens als
9 (z. B. Jä&mU kl^rnm): brddiH 6poAHTb brödiHf kÜmU EioidTb kl^
mU (und khMIthidm) IdmiH xtmin UmUit mdHÜ möüii,
xa^i&niH ttjflh^aonAn tUidÜ^ idHH m^Th tdüti, tdpiti (schmelioi)
Tonfin töpUi, idpiti (tenehea) Tonin tdpiti \ hrdm bL hr&tUi hr^,
sMhiH d. skrqbUi (so im Wb., riolitiger tkrOiti?] ikriim, idnü iL
iMi <0fm Dam kommen oiaine FlUe, in doien daa Baadiohe aiii-
aolwn Weabiel und danligelieiidflr Bndbaloottiig Im Prlasas aoliivaakt)
daiSlovaniadie i.Tli.aaehflahwaiikeBdeT«i]ilitnlii6 idgft: ÜMKKKirh
laaA vmiBihuaA^iaBab6imiiHmmj ktHU apomin apomf xpdomib
nnd KpocumB krliti krsim, Idziti .loysy msAnk masmf noidxamb
ifüm poloiiti poloiim^ it^H TBOpHTb TBOp^ roapimh 3aTo6-
pami>. Das alov. Wb. bietet noch zu serb. zaklöpiti slov. zakloptH
zakf^pim, za tai^nii ■kr. weA^piH sail^^my wo TieUoioht rMitifor q ^
stehen sollte.
2. Das Slovenisobe hat Endbetonang (auf dem -t-): Idoiti
jioBHTfc loviti howif jfiibiti rj^ith gubiH guhkn^ tiM jvAih
uHU ucim.
C. Das Russiacli L' h ut Wtir zeihe ton un^;, d äS Slo ve n i sehe
Endbetonung: mnnzifi Mni'»;f:j!Ti. MiiÖKy >iiio;i;ni][i. mnoziii mnoiim
(nnd 80 in den folgenden Beispielen), rdciti cpouTb (Dahl), pro-^ldviii
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13i>
A. Leskioo»
y^eiÖBBTi» thvüif svd/iH y-CBÖvrb thtooßüf tdpUH t6iukti> topHti^
vidriU f»^a6fismb tedrUi, sMUi uMarb MtUL — Vereinselt steht
in diMer Bwlie $ir^^ crpösn aU^U 9trqßm,
Die ZiueiiimeiisteUiiiig azgibt: abgesehen toh den zwei dieiFlUen,
in denen des Bnssisehe Wonelbetonnng hit, stimmen die drei Bpmchen
in der Betonnng des Infinitivs auf dem -i- des Stammes flberein,
z. B. gdstiti rocTHTb gostiti, iociti TomiTb tociti d. h. Üt^ taciti (s. e.
8. 184). Dagegen stellt dem serbischen Typus der Betonung im Prä-
sens des Simplex das Rassische and Slovenisehe swei Typen
gegenaber.
1. Sie betonen im Pr&sens wie das Serbische, also das -i'-^ c. B.
slov. gostü rocTHini. serb. gostl^; so in der Mehrzahl der Fälle.
2. Sie haben im Präsens den Hochton auf die Wurzelsilbe zurück-
gesogen, alov. töris T<'»Train! '■erb f''>n's. Ob die russische Betonung der
l.sing. Tmy einst aurh im Sloveuischi ii vorhanden war, Iftsst sioli nach
dem oben (S. 134) Bemerkten nicht erki iiin ij
Der serbische Typus IV ist aber nicht einheitlich, im Compositum
anders als im Simplex : I6m ffi lomim, dagegen al^jmiii slomtm tialömiti
nälomim, im letzten Falle genau dem Typus III nosi'fi noslm snositi
a/wsim nanusiti uäno&im entsprechend. Ausserdem ist hervuiziiheben
die Endbetonung auf der Personalendung der 1. und 2. plur. des Simplex
imrUmo kmite Vomtmd *lomtö» Die Beiprecliang der hier vor^
liegenden Prohleine Tersehiebe ieh, nn sie nntea in weitereai Sosammen-
hang in behandeln.
Zar Gewinnung einer Uebersieht Aber die Haaptthatsaclien ist es
sweelunissig, die Tecgleiehang der serbischen Typen mit denen der
andern Sprachen auf eine mdgliciist einlhehe Fermel an bringen :
1. IKe Typen I iSmti bSmm nnd III ndtiti nl^nm sind im Stove-
aisehen und Bnssiaehen {abgesehen von dessen Endbetonung der l.sing.
pris.) ebenso vorhanden nnd als nrslavisch annisehen.
2. Dua Typw II Aif^ti kpa^ nnd IQ im Simplex Idmiii /dmim
entsprechen bei gleicher Betemmf des Infinitivs im Bnuiseben und
Slovenisehen zwei Typen der Prftsensbetonung:
a. Das Präsens hat hier Endbetonung slov. glasis r. rjacnufc
(rojocHuih) serb. fflasi's, slov. gostis t, rocT^nn serb. gdaUi.
b. Das Prisens hat Wurzelbetonnng (abgesehen von der 1. uag.
prAs. im Rnsäischen) slov. hcdlis r. xodjiHmb serb. hctUU.
Aas dem aUen ergeben sich folgende Probleme :
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UnterBucb. über Betoouogs- u. QuantitUtsverbältnisae id dco slav. Spr. 137
1. ErkliruDg des arslavischen Typua nöäili noüm gegeutlber der
BetQBimg fi»rmal gleichartiger Yerlui «!e mdriü mdrim.
2. BrUimng der ainheitlielien BetoDan^ des PriMnt im aerb.
T^DS hpäliU kväHm, IdmUi Idmim (Simplex] und der Doppolhtit im
Bnirisolieii nod SlovmisoheB.
8. Erklimair ^ UnterBohiedes in der Betonung der PrlMntform
des aerbiielieo I^ob Idmm im Simplex von der im CompOBitnm fi^
4. BrkllmDg der aerbiielieii Endlietoniuig mnf der PeisoDalendnng
im Typus l&miÜ Idnüm (Simples) : iomimo hmiie.
5. Erkllnuiff der nnrisclieB Endbetoniutf der 1 . sing. pr&g. gegen-
über der Wanelbetoonng der andern Formen, znanb xBäjnanb, Tovf
T6vnui>.
6. £rklAnuig dee Schwankens salilreielier Verba des HoBsiioben
swiBchen zwei BetoDungsarten des Präsens, a^äw Atauiub und Aixtanh.
Die Behandlung dieser Probleme erfordert aber eine Feststellung
des Tbatsäcblichen andr^ r Verbal klassen lud deren VergleiobUDg, die
icb in späteren AoMtseo geben werde.
A. Leskien.
Zur polnischen GauneiBpraclie.
Stownik mowy zlodziojskiej, zebral Antoni Knrka, e. k. oficyai Dyrekcyi
policyi we Lwowie. Wydanie drupe, zmienione i voMMnone. Lw^w. Na-
kladem autora. 1899.
ChmnerapneUiebe WSrtoraammliiBgen aiod| bo paradox die» aneb
anf den enten AnbUok aeheinen mag, un ao wertbvoller, Ja weniger ibr
Urbeber mit der Literatur dee GegenstaadeB Tertrant ist, je naiver er
aeinem Stoflb gegenflbenteht Das vielgebranebte Witwrort fon dem
»dnreb Saebkenntnisa nngettttbten ürtbeUet wird angesiehta des anf
diesem Gebiete benaehendsD Flagiarismna nacbgerade sn einem Lob-
Bpmdi. Dieses Lob icann man dem yorliegenden Werkeben niebt ver^
sagen, dessen Verfasser angenscbelnlicL die Existenz eines Vorgängers
niebt einmal gealmt bat nnd dadurch der Versnehnng gillokUeb ent-
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138
A. Landau,
gaogen ist, ihn auszuschreiben. £a ist nicht daran zu zweifeln, dass er
Dor aoleke Amdrüsko wuMatt^ die w in seiner Stellung als Geflng-
nias- und Poliieibeamter onmittelbar wom GMiienDiuid yenmumsa hat.
Wo seine Angabeii mit denen Beines Yergingers Estraieberl) gtioigiM,
kann man dies nnbedenkliok als Beweis, flr die YerllssUehkelt Beider
aanekmen, wo er nene Ansdrileke bietet, efbalten wir eine wertbvolle
Bereiehemnir nnseTer Kenntnist der polniseben Ominenpmebe.
Das Bflebtein Knrltt*s enthüt nnf 55 Seiten in Westentasehen-
format ein gannerspraebliek-polnisebes» dann eb polniseb -ganner-
spiaeUiebes Glossar nnd zwei Gesprlehe. Die Zahl der darin entbal^
tenen AntdrOeke beträgt, wenn wir tron den als der jfld^ben Ganner-
spreeke eigenthflmlloh bezeichneten abseben, rnnd 240, von denen sieb
etwa 80 anch bei Estreioher finden. Im Folgenden soll nun der Yer-
snek gemacht werden , im Anschlnss an die grundlegende Arbeit des
Heransgebers dieser Zeitschrift «Die Geheimspraohe bei den Slaven. I«.
Sitzungsberichte der Wiener Akademie Bd. 133. 1896 (von mir mit
I Jag.n citirt) eine Analyse und, soweit es mOgUcb, auob eine Erlüirnng
dieser Atisdiiicke zu geben.
Von nicht slawischen Gauoerapracben habe ich in erster Keihi' /,ur
Vergleichung herangezogen die zeitlich nnd örtlich am nächsten stehen-
den, u. zw. die Wiener nach dem auch von Jag. bentltzten «Wörter-
bncb der Diebes-, Ganser oder Kochemerspracbe, zusammengestellt vom
Central-Evidenz-Bnreau der Polizei-Direktion in Wieno 18.')4 (citirt
WPD.j und n:ioli (iom kleinen von Georg Schönerer während seiner Haft
im Wienei Laudesgeiichto gesammelten Vocabular der Wiener Gauner-
aasdrtlcke (gedruckt in den »UnverfiUsebten Deutschen Worten c vom
16. Jannar 1889), weiekes das veUate Geprige der Sehllieit an rieb
trftgt, und die nngarisebe naeb dem Warkekoi von Koloman Belkes
»Das LelMB nnd Trdben der Ganner«, deiaen Yerfasser der Literatnr
mit gleleber Unbeftmgmkeit gsgenUberstefat. Wenigstens verslaliert er
(a 8 der dentsfliwtt Beatbchnnp tob Yietor Biddlji, Bndapsit 1889),
diss ikm cor Abibssnng seuies Boebes, twelebes btoss eilt baksbreeben-
der Yersneb sein will, kehierlel QneUen inr Yerflignng standena nnd
dass seines Wissens »kein ibnlieh oompendirtes Werk ezistin«. Diesen
>) Karl Eatreicher'B Vocabular der polnitcbca Gaunersprache, das ich
im Folgenden mit E. citire, enohien mnter dem Titel •Gwara liocsyAeöw« in
Nr. 232. 233. 249. und 253 der Warscbauer BGasets Folska* Tom Ootober—
November 1887.
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Zar polniteliea Oatmoniinehe.
139
Vorzug kann man dem hoschpiflen als rompilntion auftretenden Voca-
bolar im »Handbucli für ünteraüchiuigsnciitera von Uana Gross, Ü.AuH.
Graz 18f>9, nirlit mu hrühmen, dessen Verfasser ea leider an»drücklich
ablehnt, seiiu' Zusammenstellung der Sprachforscbnng nutzbar zn
machen, was dieser scharfsinnige und gewissenhafte Beobachter doch
mit geringer Mtlhe hätte thun können, indem er die von ihm selbst ge-
hörten Ausdrücke als solche kenntUch goniüclit hiüte. Vielleicht ent-
schliesst er sich, da eine neue Auflage seines Werkes nicht so bald zu
erwarten ist, dies in dem als Fortsetzung desselben von ihm heraus-
gegebenen »Archiv fflr Griminalanduopologie und Orindulitlikt nach-
snhoton.
Ans dem WörlMluiti deB Vbeabidan aind leioht MMOMheiden die
m d«ar Spraobe der giliiiaeheD Jadea ßok beseichoe diew mit jd.) enl-
lehaten Audifleke, da de hat ohne Jede lautliche Yerindenuig ttlier-
BOmmeii wofden iiad. leb sihle eie in alpbabetisdier Folge anf.
baia4«j Bcieftaecbe, jd. hätoH den. tob bäitf Beatel. hieha,
Bneh, jd. MeA. hindowa6, jd. Mufti, ebenso mit Anbingang der
pofai.lBlhiitifieiidnBg laehowad^ jd.fo0^i, maehai^ eolre, ]^.inaohn^
nemnqd^ nehmen, jd. nümm, bojdeky Dachboden, jd. hoidim^ mit
irrthflmlieher oder absichtlicher Entstellung des Auslautes, cenafe,
Banknote von zehn Gulden und darflber im Pinwnik j^zyka polskiego
von Kartowicz, Kryfiski und Niediwiedaki, Warschau 1900, Bd.I, 262,
den ich im Folgenden mit nSl'own.« citire, heisst es offenbar unrichtig
nur »Banknote von über 10 fl.), jd. Uenarl (mit lano-em offpnnn <?],
Zehnorl. — chatcres, Genosse, jd. chatürise, Oesellschaft. 8iown.
I, '21'^ hat c/tatcrus, c/iabrusa, Bund, Gesellschaft. Genosse ist jd.
rltairar. — fi^Vi Füsse, jd. _/Ts. — fifrr, Pelz, id. fitar. — geid^
jd. geld. — hawira, Haus. Die ursprüngliche Bedeutung findet sich
bei E. : chataira, Verateck, jd. knctri^ Begräbniss = Kcttmtre hei Avd-
Lallemant, 4,555. Damit stimmt dem Sinne nach das alsjd. gaunerspr.
von Knrka angefahrte awirc szlugen, sich verstecken, b» ! dem aber
gerade der consonantische Anlaut des hebr. Wortcd geschwunden ist.
Die Siown. I, 273 versiichle Ableitung von der Wurael chato- ist ab-
zulehnen. Anf dieses hawira ist vielleicht auch hawernik^ Brief-
taeebe, ab Tenteek des Qeldee, aufttdmiWhwn. — j'o^Ja^ wie jd. —
klap in klap d^imhowü6^ lebiagen, zenehlagen, jd. JUap Klapps,
Behlag. — m^999m€dr99^ BeChaoe der Jaden, Synagoge, jd. Jnsme-
drU* mikwa^ Keller, dnnklea Geftngniss, jd. mtM, da« in dnem
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140
A. Landau»
nntei irdischen Räume belmdliche Bad fUr die rituellen Waschungen. —
plajter zrohic, entfliehen, das bekannte in die deutsche Vnlgär-
spraehe flbergegangeoe jd. pleite^ Flodit. — r«5e, IQohter, jd. Rabbi-
oor. — szmelCf £isen das nur oocli nm EtanohmelseB tMglidi ist,
wie jd.T^ Bzmir^ WaiAe, na atmirz« ziaöf Waehe halten, jd. ImlW,
Wache, gaunenpracfaiieh aUgemeia, SeAmier* $ieken, Berkes, At<-
Lall. 4, 596. — aznit, Tasche eines Fraaeakleides, jd. hni = mn^
tehnitt? — aztzmp scheiiit nicht richtig doreh istrafbave Handlnitg«
wiedefgegebeD. Atif die richtige Bedeatong führen ««tyny, das Ver^
ratben des Diebstahls, ein abgednfter Dieb bei B. jd. kubn a iiw^ ist
so viel wie Fiaseo machen, sich blamiren, aztymp ist demnach nur die
durch Veirath misiglflekte, Tcreitelte strafbare Handlung, nnd damit
stimmt Pachmayer*s afumff veijagt, proUumß^ masomaf, verhinder-
ter oder verrathener Diebstahl, prostum/otraf^ verrathen, itumfotcat^
bellen, wodurch eben der Dieb verjagt, das Verbrechen vereitelt wird.
— Nur eine jd. PlnralenduDg ist angehängt in sobotnikes, Lenchter,
eigentlich nur die werthvolleren, die am Sabbath gebraucht werden.
Entichniiiif^ aus «ifnn Deutschen, nicht aus dem Jd. iat, wenn die
Transscription richtig ist, bei arhajtotcac anzunehuien, da arheiten
jd. arhiin lautot (ich bezeichrie mit / den zwischen e und i stehenden
Laut in unbetonten Nebenütlben) , ferner bei hura^ Geld, ächeidemtlnze
V n liaar (jd. hür), — blendowka , Auslage (in einem Schanfenster)
wird oiüwn. I, 16") auf Blende, blindes Fenster, zurückgeführt. —
filipus, Cigarette, auf Fidibub ib. I, 742. — klapa, 5ciilagbüum,
Falle von Klappe? — po Lemberg ku^ Diebes-, bei E. : Lcmhemki
j\'zyk^ die Gannersprache. — szperhak^ Dietrich, ist Sperrliaken. —
Unklar ist die Ueberaetaiing von nemnqö do kiraia doreh wsi%{ w
obroty. Linde (ieh citire dessen WArterbnch nach der Lemberger
Ansgabe} erUirt 3, 415 niesscs^jcic wesfmie go na obroty : dasünglttck
beutelt, schflttelt ihn. Jed«nfims ist kirat =s= kierat, Kehrrad,
Tretnd. Linde 2, 351.
Bomtnischen Ursprungs sind : dychOf Zehognldennote. Im Slown.
als ganncrspr. angeführt difeha, djfchaez, dyaka, Zehnhellerstllek, Zehn
im Kartenspiel, ans frs. dix, an^gesprochen dia. I, 623. — /«^tf
zroM, entiUehen. Slfown. I, 780. ßtffa urztfdzidf da6 füg^
nicht als gannersprachlioh, sondern als scherzhaft, insbesondere
fflr >8ch Winsen« angeftlbrt, es stammt also aus der Schalersprache. —
Hingt jur, Lflge, bei ß^jury, Speiehelleckerei, ßary vaUatOt ein ans^
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Zv polniMben Gsnneispnehe.
141
gemachter Lfii:ner, mit jurarc zusammen? E.'h jura^ Gericlit, jury,
Bichter, liegt woh! jV; *« nnd nicht die franzosische /i^ry zu Gründe.
— kireja^ Kock, l^inde 2, 352: kiereja^ ein mit Pelz gefütterter
Oberrock. Der Küre^ ein Mantel mit Aermeln, die gewöhnlich nicht
gebraucht worden, in t raukreich von den Weltgeistlichen, besonders den
Cnres getragen, Sohmeller, Bayr. Wörterb. 1, 1285. — klatcisz,
8ehltt8sel, klawisznik, BebUeiser, Oeftognissaafseher, B. klawisy
Sdalaaiel, DlMrieh, pl. kUnoitgt Maieitsnikf SöhUener, tob eJSoew.
mant/le, Ketten, Handtebelleii. £.: maneU uaü. ^ramoMii [Bn»^
lets) Ketteo. monels, Ambrad, Annspange, Linde 3, 99 nnd ebendn
•eben ans dem Jtbre 1623 mim^Ü» iefoisiM llr Fesseln, ital. numt^lM,
Amband. — moiio^ Anfhett an einem Diebetabl, 8ebweigegeld.
E. müüe. Linde 3» 165 : motjfOf die Hftlfte, s. B. w fnotffi z dmgim
tzuierem sgra6 kojfo, ^on tn, moiiiS, — pula^ Bflefaae, davon P)pU'
laöf Terkaofen, E, przeopidaöf pneopi^, züpulaö, poln. pwib, fxs.
pauhj die Bineltze im Spiele, die Spielkaue. — tzaleia^ Weste, B*
zzeHiaf ist wobl BntitellnBg von pht
Areffwiza, Wasser, klingt an das ürvizj Wein, der serbiseben
Betttertpiaehe, ans magTariieh «r nnd m';, das Wasser des Herrn (Jag.
24) an. Stown. I, 52 stellt es an lai eerevina, Bier. — mentßf Sol-
dat, ist wobl das magyar. mml^j Peltflberwnrf, naeb dem von den Ha-
saren getragenen Uniformstflok.
andruty Dieb (in Westgalisien), ebenso bei E. nnd nm Warschan
(Kelberg, Lud I, 282 f.) wltd Stewn. I, 36 sn gr. dpt^Q, Mq6s ge-
stellt. Vgl. odrichy Menseh, Faebm. and kassnb. tuehandiys^ ein
magerer Mensob, Praee filologiesae III, 634. Das lotste Wort steht aber
vielleiebt sa kassab. andryika^ Winterbime, so genannt, weil de nm
den Andreastag reift, in niberer Beuehnng, ib. 359.
Anf das Seebisebe skpiee gebt snrflek slepotatHt Henne, ftnsser-
li«di an poln. iiepotOf Blindheit angelebnt.
AnffaUend gering ist die Ansahl der auf das Kleinms^sebe anrflek-
fllbrbareo AosdrHake. huzar^ Gans, ut wobl ans kir. ryca, Gans,
rycipi», Ginserieh, gebildet nnd gqska, ZwansigbellerstHek, eine
Uebersetsnng des ebenfiiUs als »Gftnseben« Torstandenen, Ton Miklo-
sieb, Yergl. WSrterb. d. slaT. Spr. 84 als khr. angefflbrten and ans dem
magyar. hutzä» abgeleiteten hutai, Zwansiger. Sonst finde ich onr
rizuiay Sebliebter, von klr. ptaaTn, seblaobten, seredyna^ Mitte,
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] 42 A. Landau»
laamw, von kir. cepeAinia, ia^kae, tragen, t. fahren, E. Uuxezyö,
gelun, Ur. Taoxan, Tanpmi, sielMii, lehleppeD, t. eo, mnlienielieB.
o4öw0kf Bier, ebenio in den Gamerliedem ans der Ungetag
wen WaiMlun dei Kolberg, Lnd I, 382 f. (lanflieli dnieh poln. oU*
toek, Bleiatift, beeinfluat, geht «nf ail. oloetwa, ebenio roBi. dial.,
iwflek, daa aü oMn^ in daa Bomtaiiehe nad all lowina, lawmka in
die Zigeoneisprecbe flbergef engen ist. Mikloeieh, VergL WQrteib.
221 und Denkaehr. d. Wiener Akad. 21, 222. 350; 23, 26. Linde
3, 547.
Berfthrnng mit anderen slavisohen Geheimsprachen zeigen die fol-
genden Ansdrttoke: filicha^ Tnoh, Tflehleio, bei £. auch ßlucha^ in
den niss. Geheimsprachen xsasHcxa, xBHJiocTKa, Jag. 54, vgL poln.
ptelucha, Wiadel, Linde 4, 91) ? — gaioruk^ Herr, gawruczla,
Frau, bei E. auch kuityruk kavcTuk, ofenisch chöu^rak^ Herr, aas Er-
mann's Archiv f. d. wissenschaftl. Kunde v. Kussland, XV), mazowiscb
cJuncrej ^aus Safafik, Slaw. Alterth. II, 402], cit. von Wagner im
Archiv f. d. Studium d. neueren 8pr. 33, 239. KOBpu, Koupeii, Jap. 2.
Sehr unwahrscheinlich ist die öiown. I, ölO versuchte Beziehung auf
Gahrjelf Gawryio — gatoron^ Gimpel, Tölpel.
holoia, Pferd, E. choiota^ russ. noJOTh, uojra, Jag- 2. — Äl-
m a V , äcblafen, E. kimka, Nacht, ofen. kimatj\ schlafen, von xslfiai,
Wagner L e. — klatoy^ schön, gut = B. Pnehm. klawry adj.,
läawo adv., naa. Kisniii, kj^mih, Jag. 3. — lipka^ Auge, Fenater,
Fenaferaekeibe, B. 2yM nid Upko, lipowaö, seken. Pnekm. Upowi/,
Tkttre. — msifery, klein, mt^ma, kleiner Menaeb, B. imXno, mtfaia,
Pnekm. mikrauUi'f, wenig, maa. imBpuä, Jag. 3, Ten fux^, —
ttyja^ der Hlniere, maa. erura, Jag. 78, daten nattjfffi, Heaen »
B. niaa. Baenaaamnb, Unterroek, Baenmaoai, Eeaen, Jag. 78. —
#tf mer, Brod ss B. ofen. amnar, Jag. 61, ?on tjmfUf Jag. 2.
LanfUeke Yerindevnng dnzek Ankingnng veraohiedener Bndnngen
findet ddi l^jorgaez^ ja ana dem beieiti enribnten jd. jo, kaew
rabay Katze, ans dem dentaeben Worte, koronacya, Krone (die
Mflnie), mit Anlehnung an das gleichlautende Wort fdr KrOnang, Ja«
sicoy Stock, aus Uiska^ mu/tX:, Maurer statt muZarz, sklepiczur-
nioy Laden, ans skiep, tiraguia für tiraimk, Wiebter (aar Bndang
▼gl. oben rizula).
Der deutschen Gaunersprache entstammen: hlat, Hehler. Hat
byöj einverstanden nein, bei £.: Hehler, plati, vertraat, befieandet
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Zur poloucben tiauuersprache.
14a
WPD. Av.-L. 4, jb4 jd. Uat^ vertraot, einverätaxiden. — fechtowac^
betteln, vulgär fechten^ Av,-L. 4, 538. E.fechiy, Kunst (?). —
/rajer, damai. £.: dee Karteotpiels onkniidig, Anfänger. Freier,
derjenige, der beitofateü vwdeii soll WPD. At.-L. 4, 541. — hßfar^
Baner» kafarka^ Binerin, Magd. Kaffer ^ Bmut WPD. Pvehni.
AT.-L. 4, 555. yieU«icht tpidt meh die Bedratug d» potai. kafar,
BaflunUoek, Linde 3, 269 mit hinein. — bra4 äo miyiia Jenaad
▼emtlieiiy in UnlenBolimif Tenriekeln, iit die minTefetladliebe w5rt-
liehe Uebertetenng des von Knrkn alt jd. gannenpiielil. ugiMuten
tumem m dar mik, Daa letalen Wort hat mit MHiU entieiiieden
niohla an dinn. Berkea hat mäli, amtirty At.-L. 4, 56« mUbk mn,
veihnftet aein. Tielleieht iat an jd. mäS», Beaehneldnngi an denken,
wonaeh der Sinn etwa wire : jemand UnannelindiGhkeiten, Ungelegen-
h^ten bereiten. — poczta (Post) fflr Schnur entspricht der Bezeich-
nnng Eisenbahn^ Ftdurgy Kutsche flir dieSehnnr oder den Bindfaden,
welcher zur Yermittlnng der Qauuercorreapendena fitfftThft^V des Ge-
fUngnisses dient. Av.-L. 4,517. Gross 309.93 n. — ician^ robic,
einen stehlenden Dieb verdecken, ist die Uobersetzung des jd. ganner-
ypiachi, ?nou<r »lachen. Wand oder Mafier machen WPD. Schö-
nerer. Bcrkes. Av.-L. t, 820. — skok, Zimmerdiebstahl. Skoke$\
Dieb mit Nachschlasseln. Berkea. WPD. Z<7or^-f"r, Hauseioschleieher.
Av.-L.4,623. — Ä^aÄry, Einbmchswerkzen^'c. buchacz Bzabrowy^
Einbrecher, poszabrotoany, zerrisseu, verlumpt, jd. gannersprachl.
mit bebrilischer Plnralendung szabaj'rem. Eiubmchswei kzeuge. B. sza-
ber, Meissol, Bohrer, Brecheisen. szaLruicac, offDen, « nibrechen. szaber
und szabrowac wcrdeu auch von Kremer im Koczuik Tuwarzystwa
naakowego kimkowskiego 1870. F. 41, 238 aas Kamieniec Podolski als
gannerspraehlieh angeflBhrt. Pnelua. Uhr, Haue, Stemmeisen, iabro-
wat^ einbreehen. Jag. 3. SehMtr^ Binbrnehawerkseuge, Berkea.
WPD. Av.-Ii. 4, 595. — »Mpanowai, aehaneo, aufpassen, spaunmf
beoMrken, anlkiaasea, Idiot Anatriaenm. Wien 1824. 120. Siefen.
Tasahnndenapr. iponaiif kernten, iponar, Avtftmw, Jag. 32. —
Wiedel, daa Strafluras in Lemheif, vgl. Wieden » Hans. Gross
331. — zaeypad, Tscfattien, B.: ergreifen, mtjfpad stip eigriffn wei^
den, ist die Uebersetaong dee jd. gannerspr./oaaifsn, Tenathen, part.
imet. fM§,/aezä. venehüienf ertappen» Berkes. venekott gehen^
verhaftet werden WPD. Beb On er er. Unriehtig bei Pnehm. als jd.
ganaerspr. eerseA%pt< atatt vereMUei.
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144
Der Anlant ist verändert in szwajcar för grajcar^ Kreuzer — E.
Unter die so beliebte Vorsetzung von ku (Jag. 44) iat vielleicht zu
rechnen kumad, verstehen, bei E.: sprechen, wissen, können, aas
umieCi vgl. kumati^ stehlen, humott^ Dieb, in der sloTenischen Land-
streieberspraelie, Jag. 35. lIHrd doeli der Dieb hAofig als der Wiasevde,
SiBgeweibte bet^bnet. Dardi Bhuehnb einer Silbe ist entstellt ka-
i y buch für hoiueh^ Pels. Als lantUehe Entstellnng ist ?i^eiebt anöb
umsehen sikora ftr zeffareky Tisehennbr («neb tm E.). leb halte
fflr die iltere Form du im Lemberger Diiennilc Polski rem 17. Hai
1895 als gannerspraeblieh angeführte nkorka^ in dem noeh das an»>
lautende k bewahrt ist. Ans dieser Form, als einem Teimeinfliefaen
Deminntiv, dflrfto dann, vieUeieht beeinflnsst dnrah das gleieUaatende
Wort ffXr Kohbneiso (Linde 5, 267), durch ROefchildang das aikora
entstanden sein.
Gering^ere Abwei4diun2:en von der polnischen Gemeinsprache in
Form oder Bedentong seigen die folgenden AnsdrOeke : ezepid^ er>
wischen, poln. czepic <tV, sich an etwas anhaken, anklammern, an-
hängen. — delegowany^ Bezirksgericht, ist die Abkürzung der amt-
lichen BeT'f'ichnnng: r. k. sqd delegoitany miejski, k. k. städtisch-dele-
girtes Bezirksgericlit - — drit/r, drial-nrrar^ geben, machen (mit
verschiedenen Objectea verbunden;, bei E. ; dziaczyö, dztaknac, ist
dzi'ac, machen, thun. — dziobak, blatternarbig, von dziob^ Pocken-
narbe, -grübe, Linde 1, 615. — kiecka, Kleid, Unterrock, kieca^
kieckOf leinener Kittel der Banernweiber, Linde 2, 'Ml. — krakus.
ZehnkrenzerstQck. So hiesaen die vom Freistaat Krakau 1S35 gepräg-
ten Silbermtinzen zu 2 uud l poln, Gulden, lü und 5 Groschen. —
lopcic^ iopuchy, Stiefel, lopuchy E. lapcie^ Bastschuhe, Linde
2, 592. rusB. Jonyx-B, Stiefel, Jag. 67. 72. — mietiuehaj Besen,
pejorirende Form von miotia, — tabaez^karkoj Tabaktrafik. —
ilojmaky Bettsack, für ^imok. — xahfwai tiq^ für byi^ sein, sieh
befinden. — zahamowaö, anfbewahren, E. zoehwwnoaöf aufbewah-
ren, änsperren, hemmen, anhalten, arretiren, Linde 6, 764.
Weitaus das reiehste Gontingont stellen aber der pobiisehen Ganner-
spraohe die metaphorisehen Ansdrfl(^ej Tgl. Jag. 37. In den meisten
Fftllen dieser Art wird ein Qogenstand dnxoh die Benennung dnes an-
deren beseiehnet, der mit ilun ein MeAmal gemdn hat, seltener durch
«n eine herrorsteehende Eigenschaft beidehnendes Adjeotiv oder durch
ein ans einem Verbnm, das eine eharakteiistiseheTbitigkeit beseiehnet,
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Zur polniMhen Gaanenjtnche.
145
gebildetes 8ulislanti\ . Mitunter liegt eine hnmoristische oder ironische
VergleichuDg zu Grunde. Ich führe sie in alphabetischer Folge auf.
halon zrobir, urzodzic (einen f Luft-] ballon machen), von
einem höher gelegenen Orte, wie einem oberen Stockwerk, Dachbodüu,
entkommen. — beczka (eig, Fass), Kanzel, von der Form. — bialko
(das Weisse) Papier, ebenso WeUtes, WPD. — buchac^ buchnqc^
BteUeO) huehaez^ Dieb ^ der ostgalis. Gauerspraohe], bei E. auser-
dem hiehMa^ htdtmoka^ Diebctahl, vgL iuehaöf huehnqi^ derb prfl-
geln, Linde 1, 189. Die Ansdrfleke lllr stahlen imd schlagen fUlen
hftnflg snaammeo, Tgl. weiter vntenytteAet'd nnd paln^t^' In anderer
Bedentang hat Stown. 1, 224 buchaö stf, mit einem tauchen, handeln,
hu^k^fmijf ^ ^odtMtiy tansehen wir die Uhren. — huika (eig.
Semmel), Diatinetiotttttem an ünifonnkragen, richtiger wohl die iRo-
aettent an den Kragen der Beamtennniformen, in deren Form man
Aehnlichkeit mit den »Kaisenemmeln« finden kann. — C9p (Dresch-
flegel), Baaer ; ähnlich sochor^ Enflttel, Bengel, fOr Bauer in der ffillur.
Schweinschneiderspracbe, Jag. 37. — chodak [chodaki, ans unge-
gerbten Häuten von den Bauern selbstverfertigte Schuhe, Linde 1 , 2 5 31 .
Brieftasche, weil sie aus Leder ist? — ciamkacz^ Kind, von ciamkac,
wie ein Schwein schmatzend essen. Zbiör wiadomosci do antropol.
krajowej 1,65. Slown. I, ^Ifl. — cyhula^ Uhr, allgemein vorbreitet,
vgl. Zwiebel., Wrr>. frz nif;)W'fK F r an c i s q Ti e - M i cIh- I Ktudes de
philol. compuree sur 1 arirot i »5. — rzernidlo (Schwärze) Tinte. —
czuchrac u- fatij, Karton spielen, czechrac^ czochraCj czuchrac,
krempeln, raufen, zerraufen, Linde 1,360. — dolina (Thal) Tasche,
wie Vj.ygX.hluhoka, Piichm. Jag. 38.40. frz./>ro/b«<^^, Fran c i sque-
Michel foitdrirre (Schlucht. Höhlung) W. — dym (Hauch) Mehl.
— äziadotr nia Polizei-Inspection, von a'ziud, Greis. — faryenfa,
Sachen, E. J'ucjcnda, üiebstahl. J'aryeuda., Kauf, Tauach, Geluhaudel,
Linde 1, 636, vgl. /tändeln^ stehlen, jd. gannerspr. bei Puchm. und
Sandel als Bezdchnung der versehiedenen OannerthAtigkeiten, At.-L.
4,547. — fajka (Tabakspfeife), Cigarrenspitie. — gadzina (Reptil,
Sehlange) Kette, vgl. SM»nye, Kette, Av.*^L. 4, 600. — gqstwina
(Dickicht) Qarten. — grabeia, pl. ^rady, Hand, grabiqczka,
Handeebnh, grahicy stehlen, bei B. grahki^ Finger, Hand. gmUcB^
Hinde, Kolberg 1. c, vgl. grabUj Bechen, GidMl, grabU^ raffen,
redhen, Linde 2, 112 f. Das galiB.-jd. Gannerwort grdbhn fSx Hftnde
(nicht bei Kitrka) schUesat sich einerseits an das galis. mundartliche
JkjohiT Ar dnivekt 7Ul«l«gia. XHT. 10
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146
grable für grabie (Zblör wlad. I, 67], welches sein / vom klr. rpadai,
hat, und bSldet andAreneit» die Biilok« in dem dnreh alle deutschen
Mnndaiieii ▼wbreitetan grahMn^ greifen. ~ gruehowirnnkaj fras-
sSaiMhe KoraUan, B. grooh(nmankif vgl. groch (firbten), gaanerspr. für
Sehrot, grockowUmka^ Kraus aus BrbieoBtroh. Blowa. 1, 908. »/a-
rgqezkttf ZflndhAlioheD, Ke»e, y^njarzffö ti^ lenehten, brennen. —
Jaika (Flaiiehbank), ftffentUehM Hana. — jueheiöf stdden, wie E.
jueheianka^ I^bstahl. juehtowaif fig. einen duzehgerben, prügeln,
Linde 2, 276. Vgl oben hueha6. — kanioiii, HlUie^ wie E. und
Kolberg L e. ^wiMMla exapka^ wie ein Hflhnetgeier (Aoma) awige-
apreizter Hat Linde 2, 304. — kapuieianka^ Nonne, vgL Aopifi-
cianeky Eohlweissling (Pontia brassieae) Ton den grosaen weinen
HaabenflOgein ? vielleieht mit Anlehnung an kapucyn, Eapn^ner.
kiwnq^, sterben, eJg. waelceln, nicken. Linde 2, 359 f. — klin.
Orte-, Landesverweisung, vgl. klin, Keil, z. B. Mmem gagwoidxUy
Linde 2, 376, etwa: einem ein Ilinderniss bereiten, einen Riegel vor-
schieben. — korfuf (Hahn) Gensdann, vom Busch aus Hahnenfedern,
vgl. slepicka, slepicc, Soldat, Puchm. und grivar, Gensdarm, in der
sloven. Vagabundenspr.icht . Jag. 27. — koio Kadj King. — kono-
iüala^ Arzt, konowa/, Karschmied, Rossarzt. Linde 2,432. — kop-
ciuch, Topf, von kopcic, berussen, beräuchem, kopciuch, Aschen-
brödel. Liudo 2, 438 f. — krowa^ Tabakspfeife. Die Bedeutungs-
flbertragnng erklärt sich durch kroicq doiö (die Kuh melken = eine
Pfeife rauchen Lei E. vj^l. poln.-jd. Gaanerspr. melken fflr rauchen). —
krzyzaky Krankenaufseher (bei E. Soldat), vgl. k. geplagter Mann.
Kreosträger. Linde 2, 526? — k&iqiyc (Mond) Polizeisoldat, vom
haibmondfönnigen Ringkragen. kuinia (Sehmiede) Kirche, vom
GlocfcengetOn oder vom Znaammenichmieden der Ehen? — rozlach-
eiöf lerbrechen, aeraehlagen, zn UdUai^ kilseln, in flbertragener Be-
deutung einem das Feil walken, ihn lehmieren, wiehaen? Li. 2, 608.
— iatg (Fleeke, Lumpen, Fetien) Spielkartett, ebenso Sad$m bei
Berkea, Bchdnerer, At.-L. 4, 547. — iokieö (EUe) Jabr, ebenao
B., Llngenmaai flxZeitmati, vgl. jieeh.|iMr, Spanne, lllr Jahr, Stunde,
Puehm., Meitr fDr Monat, Schönerer; im Argot amUe doosaine,
Franolsque-Miehel 22. — iysf (kahlköpfig) Mond, wie E., Tgl.
holdk, der nackte, (ult Mond. Puehm. Jag. 3S. 40. — maotek
(SchweiTisdarm, Wurst, Li. 3, 17) Hagen. — makowka (Mohnkopf)
Kopf, wie K makowiee* Paehm. vgl. Jag. 39. — maipa (Aife) Gul--
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Zur poluiäclien Gaunerapracbe.
147
dM, ^«Uflielit TOii den KindeHlgitraii auf den ChildeoBoten. —
ezennik (Härder) Bäcker. Wortspiel: der mit Hebl (mqka) tu tluiii
hat? — miaukaö (miaiieii) betteln, miaukaeSi Bettler. — mod'
l^ezko, Gebetbneb, von modH6 «»p, beten. — naeiqgactki^ Untei^
beeen, von cm^oJ, lieben: was anf die Beine gesogen wird, vgl. Streif'
lingtf Strumpfe, Hosen, At.-L. 4, 120. 220. 243. 284. fri. Aigot Hr
raiUett Hosen. Franoisqne-Hiebel 397. — niebo (Himmel) Begen^
sebirm. — nUdiwiadsk (kleiner Bftr), ebenso Kolberg 1. c., E.
Bettsaek, Bändel, Koffer, TielleiebtTon den frflber mit Fell flbenogenen
Koffern, Felleisen? ebenso poltt.-jd. Gspr.: her, — obera, Kleid,
Unterrock, E. Schlafrock, eigentl. ein nnr ringsam geeeblossener, oben
offener Viehhof, Viebstand, Li. 3, 404, TgL nnten parkan. — oaiol
hölzerner Bock, Qestell) Fleischbank. — pajqczyna (Spinngewebe)
Wäsche. E. hat ausserdem noch das wahrscheinlich erst aus diesem
abgeleitete pajqk fttr Hemd. — pajqk (Spinne) Polizeisoldat, wie B.,
von den Fangarmen? vgl. Polyp in der Wiener Studentensprache. —
palntic, palugowac (abfeuern, losbrennen, e. Hieb fi^eben, zuhauen,
Li. 4, 28) stehlen, vg'l. oben Imchar. — par/.an Plankenzaun,
Planke) Kragen, ein ähnlicher Vergleic Ii w - oben bei obora. — piac
(krähen) singen. — piascJc (Sand) 8alz, wie E. — piachta (Plache,
grobes Leintuch) Cigarettenpapier. — plic/iacz, Geistlicher, wie E.
von klr. iLitxi.. Glatze, Tonsur, kassub. p/fr//, plesz. Prace filolog.
3, r)SO. Li. 4, 1 hui uui plcsz. — po(/<i/i, Jude, asl. poejan^ Miklo-
sich, Denkachr. 24, 10. poln. />o^ani//, Heide. — potoka^ Wagen,
E. potok (eig. Strom, Bach) y on potoczyc^ hinrollen, hinwälzen, Li. 4,
406. — pruchatokoy Kissen, bei E.purchawka^ mOehte ioh so pur^
ekmekOf pruehmoka, Borist, sckwammartige Gesehwnlst, Li. 4, 728
Stollen. Pnchm. bat prachowij, Federbetten. Anf nyx'B, Flanm, be-
rolit Dysaraa, Polster, Jag. 75. — pukawka^ Pistole, bei B. Gewelir,
von pvkaöj koallen, vgl. jd.<-po]n. Gspr. imaler, EnaUer WPD. —
regula, £. rogokt (die Gehdrnte) Knb, vgl. rehac, Oebs, ro^i^,
rohatka, Knb, Pnebm. roiek nnd roAaiSa b der mlbr. Sebwoin-
sohneidenpr. Jag. 37. — rgtak. Gesieht, wobl der Bllssel, mit dem
das Sehwein die Erde anfwfiblt: ry6, — eamotDar kipi (eig. die
ThoesMSobbM keebt), aneb kipi all«n = Gylinderhnt, vieUeieht von
dem eylindriieben Bswobfang, der anf die Theemaschine anfgesetzt
wird, nm den Lnltsng zn verstärken und dadurch das Wasser zum Sio-
den sn bringen? — staiio (Heu) Tabak, poln.«Jd. Gspr. haj\ ebenso
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148
Ä, Landau,
Heu bei Schdiierer. Umgekahrk tytofS Ar Heu b<n B. — sieczka
(Hloksel) kleine KoxallettyGlaqteileii. — tiödemka (Biebener) Haken,
Dietrieh, von seiner der Ziffer 7 ftlinlieliett Form. — siwrad spreehen,
bei E. aueh «uwroö^ vgl. szmnraif mnrren, bmmmen, mormeln. Li.
5, 577. — 8krohide$ka (Bretteebaber) Tieebler. — Blanko (kleine
Sonne) Bntter, klingt an slomnaj Speck, an. — 9truga6 Jur^ Iflgen,
Hrugni juty Liigner {Jur s* oben), ron Urugaö^ aehnitsen, Li. 5,
478* — iwiecznik (Lonekter) Lampe, Laterne. — exorffwary («ig.
Pnmphosen) bäuerliche (Hosen-?) Tasche. — «2ma<y(Fotaen) Kleidung.
— 99umowitko, Wald, Ctobflsch, £. szum, Puchm. Im», von azu-
tnieöj brausen, rauschen. — iwardzizna (Hartes) Eisen. ~ itcgor z
(Aal) Leibriemen, Gürtel, vgl. frz. Argot anguiüe, GOrtel. Franc. -
Miehel 11. — wichuru, Anhöhe, Dachboden, von wieher, Wirbel-
wind, weil es in der Höhe windig zu sein pflegt? — woreh (Sack)
Flasche, ebenso wi«' hei E. das gleichbedentende torba, — zlamac siq
(eig. zerbrechoü sterben. —
Nahezu ein Drittel der von Kurka verzeichneten Aasdrtlcke bin
ich zu deuten aussor Stande. Ich lasse sie hier folgen.
hankoj'za ^ Sparbüchse, üpferstock. — hesei'aj , Bezirkss'ericht.
— bikora, Stock. — biftia, Mädchen, bei E. Mädchen, Weib. Siown.
1, 15Ü hat bmiawka^ Geliebte, bimoc/ia, leichtfertiges Frauenzimmer.
\g\.bmndl. Mädchen, Öchonerer. — Bosyiia, Spital. — chatra/,-,
Polizeiagent, bei E.Revisor, chatrau/ca, Polizeipatrouille, bei E. Re-
vision, ei g. Diebstahl. Sl:own. 1,273 wird chatrak ans slovak. chatra^
Pöbelhanfen, abgeleitet. — ehirua^ ^nfer, ehirzyd, kirzyö,
trinken, kirny, betrunken, kirniaf Sekenke. £. kirt ehizyö, kiiyc,
trinken, ehimy^ betrunken, kbrnUf Branntwein. Kolberg I, o. jMMf-
kirzyc, austrinken, trinke 1 — einel, Ring. — eukierj Hnnger,
€, miniaöf Hunger kaben. — Dqbrowa (Na D^browie) die
Straliuistalt in Stanislnu. -~ forniak^ Nase. — filad^ dringen.
Blown. 1, 740 mit der Bedeutung kflsaen von fpä^iv abgeleitet. —
fUzla^ Solüoea. — fladrowad 9tf , flandrowa6 tt^, liebkosen,
liebingels, earesdron. Biown. hat ßadrowodf Iflgen, verlMnden.
drCf aekmatziges Franennmmer, Linde 1, 656, liederliohes Weib.
Kolberg, Lud VIII, 307. — gingelmajsier^ Sekuator. — gnyi,
penis. Die Sl^own. 1, 856 versuchte Herleitang aoa lat. genus oder
deutsch Genuss ist unannehmbar. — Görka {Na Görcc), die Straf-
anstalt in WüniCB. — gryptad^ schreiben, gryptak^ Bleistift, gryp"
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Znr polalscben 0«iinefqinw1ie*
149
sanküf Brief, ebeaio bei E. Die Terweiimg anf dai deutsche Gripa,
Slown. 1, 926 (aater ^ff)^» Bleistift) ist mir niebt erUirUeb. ^
Aar a, Bruntvein, E. haras. — honkj Wagenkasten. — janeio^
Soldat. — kamieii (Stein) Obrring. — kapowaöf sebanen, lencbten,
Temthen. na kogo, einen verrathen. kapowid^Oy Spiegel, ka^
pownikf Stern, kapui^ Yerrfttber. E. hat kapowaöf stehlen, ver-
radien, anklagen, anflaaerD. kapoioidia, Augen, kapowny, Gott.
kapuiy YerrAtber. — kitotcac, schlagen. — kity zatoalii^ sterben.
knojaif gehen, ebenso E. — kobzac, schlagen, auch bei B. rozkob-
za^^ zerschlagen, zakohznc^ tödten. vgl. kobsten, den Kopf ab-
schlagen, Av.-L. 1, 117? — Jcöll'Oy Schnb. — krysc, weicher Hut,
Strohhut, vprl. kryzy^ Ilahuenkarain, Linde 2, 495? — kncac sir,
sich fürchten. — kwacz^ Arrest, Spitalabtheilnng für veneri.sche
Krankheiteu. K. ktcacz^ Arrest, chiracay Polizeiagent, von ckirafar,
haschen, greifen? — foi*, Kotzen, Decke. — fyfa, jnn^rer Manu,
Stutzer. — majcher, Messer, majchrowac, schueideu, übensoE. —
maniaia, Hemd, bei E. maniotka maniolka. — micha^^ Sack. E :
michaly. Säcke. — miniac, haben, miniac cukicr^ Hunger haben.
kl in m. ausgewiesen sein, bei K. c. dat.; mnieby si{' niiniali buiy,
ich brauche Stiefel. — mono, cunnus. — najmany Huzule. — peäa,
Kanftaann. — pietrdwka^ E. />t«ft*at0ia, Yorbtagesohloss. — piko'
letOt Sehnbe. — plusktea (eig. Wanae) Bosheit, Angriff. — plu^
toaezka, spluwaczka ist nicht erUlrt — popalony, serlnmpt —
preferansrok^ Jtiqviet, Frack. — ^r:;««»««, BriellasciM. — «td,
Markt, Tetsanunlnng, Anflanf. »i4 robi6 — ieianf roitd, s. oben.
— tkiia, Hnnd, wie bei E. tkünikj Abdecker. — 'pas in dziaö
$pa» » dajtpok6f\ sei rahig I B. dviaex tptu, — iwieipod swie,
Sobnbstation. — iwieeid (lencbten) sehlagen. — tzafkojza^ Schrank,
potn. »zafa dem. szafht, Znr Endung Tgl. oben bankojza» — $zli-
sak, Nase, sziltak 8.34 scheint Drnekfehler an sein. — 9zlug in
iyhonic szluffa, eine Cigarette rauchen. — szpadrynek, Boxer.
— »zpinak (eig. Spinat) Droschkenkutscher. — szymon, Hansbo^
SOTger. — 'ory, Koffer. — trusiar, bei E, froic, essen, trusianka^
trujanka, truwanka, Mund. — • iyhonic szluga oder krotc^,
eine Cigarette oder Pfeife rauchen. — urban, Anschein, Vorwand,
na u.y zum Schein, unter falschem Namen. — irari/uf [eigentl. Wahn-
sinniger) Cigarette. Angenommen, dasä das oben aTiproführt.' /V
Cigarette, zu ßlip^ Verstand, bei Puchm. in Beziehung steht, so wfUde
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150
A. LaodAti, Zur polaitehen Ghumenpnelie.
in der Benemiiing waryat das gwaenpraolilielie Priaeip der BeMieb-
ttQSg dweh den Gegenaati sn Tage treten. Der Bedeutung nacli ganz
veraohieden iat das gannerspr. vmat, Meth oder Heidg, bei Kolberg,
Lnd| If 282. — wojßtpoday Hokbaner. — toojiek^ Mond, Monat
wynyha6j fiaden, ansspflren. — wystawii^ entweichen, E. wy^Uh
toiac. — utyrka^ Grabe. — »amaezad (benetien) bineinatopfen. —
zitadf sprechen.
Wien. A, Landau,
Zu »Bogarudzica« Str. 2, V. 1.
Es ist in dieser Zeitschrift unlängst {Arch. f. sl. Phil. Bd. XXII.,
S. 2S9) daran erinnert worden, dass der erste Vera der zweiten Strophe
des altpoluisühuu »Bogarodzicaf-Liodes »biä jetzt cru^ pLilulogorum
war«, wobei der Verfasser jenes Satzes, U. Stan. Dobrzycki, die Er-
klärung des Dr. F. Hipler ab »eatsobiedoi besser als aHe bisberigen«
beseicboet bat. Bs mflebte sieb vielleiebt verlobnen» die bisbeiigen
ErklimngsTersuebe jener sebwierigen Stelle biet noeb einmal kurs
durebsamustem und womSglidi dne Hebung der bestebenden oder Tei^
meintltehea Sebwierigkeiten an Tersueben.
Der Text dieser Strophe lautet naeb der lltesten Haadsebiift (Oed.
CraflOT. I. aus dem XV. Jahrb.) wie folgt:
Twcgo diela Krzcziczela bozide
v»liäz glosBy napclni nÜBli czloweoie.
Sli»z modlitbwa yunz uoHzymi
oddacz radzy jegoaz pruäiuii
m na aweeie sboasni pobith
po ssywoese rayski przebith
Kyrielcon.
Der erste Vers dieser Strophe bot den polnischen Copisten, Inter-
preten nnd Commentatoren schon seit Ende des XV. Jahrh. drei Rathsei
und 8chwien!?kelt('n dar. Zuerst das Wort »dzelac. Es findet sieh,
wenngleich mitunter etwas abweichend geschrieben, noch in silmmt-
lichen awis dem XV. Jahrh. ätammenden Codices (Cracov. II. »dzel»".
Warsch. «dzyela«, Cz^stocb. »dayelat, Saodomir »dyela«j; seit dem
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Zu «BogarodslM« Str. 3, V. 1.
151
XVI. Jahrh. worde aber das offenbar nicht mehr verständliche Wort
dnrch ein ganz und gar nicht passendes «szyna-f und ^syna« ersetzt.
Hnrtnückiirf^r hielt die Tradition an dciu anderen Worte fest: »Krzczi-
czelan bat noch Skarga 1579 richtig in »Kr^riciela« transcribirt , es
wurde aber noch im XV. Jahrh. dnrch Schreibteliler in »Krzyczela«
(WÄracb.', »Krzyczyciel^« (Sandom.) und »Krozyczielya« f'.aski 1506)
verunstaltet und von dem Matthäus von Koi^cian 1643 durch ein dem
vorhergehenden «.syua« conformiertes »zbawickbiax ersetzt. Schlies.slich
das räthselhaft« Wort »bozide ', welches obendrein m diesem älteateu
Codex nicht gut lesbar ist, wurde fast in jedem Codex abweichäud flber-
Uefert. 8o hat Cod. Cnoor. II. (a. d. XV. Jahrh.) »boszicze«, Warscb.
isbosayen«, Cz^stoeh. »sbosznycz^«, Sandom. »iKkzyczyela«, BfatOini
Ton Ko^oian »iboiDika«) die moisten anderen haben eine oflSrnbar späte
Coigeetar »tbossny esas«, weldie nnr das eine beweiat^ daaa die Copisten
die nrsprttngUehe Leiart entweder nicht mehr gekannt oder dieselbe
gar nicht yeiatanden liahen und dem Yene dooh einen lialbwegs an-
nelimbaren Sinn, wenn ancli mit einem kleinen Gewaltmittel^ abringen
wollten.
Wae die apfttefen polniaehen Interpreten nnd Cemmentatoren dee
altehrwilrdigen Denkmals bis mm J. 1879 flir die Erklftmng dieser
Stelle beigetragen haben} lisst sich am besten mit den Worten des Prof.
R. IHlat charakterisiren, welcher in seiner Abhandlung BPie^6 Bega-
rodzica«, Krakau 1879, S. 53, nachdem er alle bisherigen Emendations-
und Erklftrungsversnche kritisch gewürdigt hatte, das Endresultat der-
selben in folgenden Worten zusammengefasst hat: »Nach meiner Meinung
müssen alle Proben der Restitution die.^tos Verses so lange fruchtlos
bleiben, bis ein glücklicher Zufall uns vergönnt irgend einen neuen
Text aufzufinden, welcher diese Stelle in einer weniger verdorbenen Ge-
stalt darbietet und hierdurch eine Grundlage fllr neue Schlüsse liefern
wird. So wie die Sachen jetzt stehen, ist ea schwer sich mit irgend
welchen Hypotbesen her vorzuwagen, wenn ea begrllndote Hypothesen
und Ivcine vagen, der Wahrscheinlichkeit baren Eiulälle sein sollen.
In einem aus vier Worten bestehenden Verse sind ja zwei Worte gaui
unverständlich und auf verschiedenste Weise corrumpirt, das dritte
iKracioiela« wiederholt sieh swir in allen Texten ohne Ansnahme, enl-
^cht aber dnteh seine Bedentong dem Satse so wenig, dass es fraglieh
eraebeint, ob dasselbe aaeh nicht als verdoiben betiaehtet werden
mflsste. Ansserdem giebt es in keinem Texte eine Variante, welche auf
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152
IVM Fnoko»
dio ursprüngliche Bedeutung dieses Verses einiges Licht würfe, und der
Zusammenhang mit dorn folgenden Vorige ist zu lose, als dass er irgend-
wie zur Aufklärung der Sache beitragen könnte. Auf so gebrechlicher
Grundlage ist keine Hypothese zu bauen! Ich hiu deshalb der Meinung,
dass uns derzeit nichts flbrig bleibt, als sich mit der Feststellung zu be-
gnügen, dass der Vers verdorben und keiner Restitution fühig aei.a
Nun, wenigstens ein alter Codex des Liedes (Sandomiriensis, aus
dem Endo des XV. oder dem Anfang d«'s XVL Jahrh.l wurde seither
aufgefuüdeu, au neuen Hypothesen und Erklärungen iiat es auch nicht
gefehlt, und doch ist die Sache noch nicht zum Abschluss gekommen.
Und doch war die hauptsächlichste Entdeckung weit froher gemsoht
wMdflDy <li jene Worte des Prof. Fiiat niedergesehrieben wmdeiiy nnd
nach was die ErklftningBversnehe aabelaogt, waren jene Worte naeh
meiner Meinung zu pesaimistiaeh : es worden in jenen Vwsnchen riehtiige
Gedanken ansgesproehen nnd sollten nnr kritisch darchgeiiebt nnd ge*
sichtet werden. Spitere Arbeiten haben wieder manches Anerkennens-
werthe beigestenert.
Vor aUem mnss hier die Arbeit des Prof. A. Kaiina erwähnt wer-
den. Statt sich In Hypothesen und Combinadonen an yerlleren, hat er
dem ältesten Codex (Grae. I.) eine sorgftltige Anfinerksamkeit gewidmet
nnd constatirt, dass die Endbuchstaben des Wortes »bozidev sehr un-
leserlich geschrieben sind und ein anderer Worlaut hier sehr leicht
ml^^lich wäre. Der Cod. Crac. II, ebenfalls aas dem XV. Jhd., hat hier
»boisicze«, welches nur als »bozyceer gelesen werden konnte. Das war
zwar nichts neues; schon Maciejowski, Malkowski u. A. hatten es so
gelesen, dabei aber ihr Möglichstes gethan, um diese einzig richtige Les-
art zu cüinpromittiren. Maciejowski sah in »bezvce« einen Genet. sing,
von »bozycflr, was doch ein arger Missgrilf wnr da ja eine solche Form
den Kominat. sing, »ho/.yca« und nicht > l)o/.yc« postuliren würde. Und
richtig nahm Malkowski au dieser Stelle wirklich eiueu Nominat. sing,
»bozycat in der Bedeutung »bogini« ao, erklärte aber das iibo/yce« für
einen Vocat. sing., gewiss nach Analogie des Kirchensl. napnue, wie-
derum ein Missgrilf, da es ja im Polnischen »bo/.yco« hätte lauten müssen.
Prof. Pilat hatte somit einen leichteu Stand, diese Erklärungen als un-
haltbar zu verwerfen nnd besonders darauf hinzuweisen, dasa der frag-
liehe Vers dadareh doch keinen plausiblen Sinn bekommt. Wahraeh^*
lieh hat sich anch Prof. Kaiina dadurch bewegen lassen, die von ihm
selbst als älteste nnd somläsaigste anericannte Form ibcigrce« (oder
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Zu »Bogsiodsloa« Str. 2, V. 1.
»bo^ycze«) za verwerfen and dafar das tinmögliche >Boze ojeze« faer-
anszaklflgeln, welches durch keine Tradition gestützt wird und sich
überdies noch dadurch auszeichnet, dass es dem Verse ebonfnlls keinen
rechten Sinn zu verleihen vermag. Und so kann ich es nur als einen
Beweis des richtigen Gefühls betrachten, wenn die neuesten Ausleger
des Denkmals, Bobowski und IJipler, alle vagen Conjecturen in diesem
Punkte fallen lassen und sich an die Lesart des Cod. Orac. II und ge-
wissennasaen auch des Crac. I haltend das Wort als »bozycze« in der
Bedeutung Gottessohn lesen und dariu einen Vocat. sing, von »bozyczt
erblicken. Es möchte vielleicht richtiger sein düs »boszicze« des Crac. II
aU j>bo2yce« zu lesen und von »bo/ycc abzuloiteu, nach der Analogie
des Altpolnischen noyczycc, «panicc s. w., «Hein der nachfolgende
Beim »eslowieese« Bcheint »boiyeze« in fordern. Analoge Yocativn
lieHMn neh in Menge beibringen ; noeh nm Anfange des XVn. Jhd.g
edirieb Ssymonowies (Sielnnki, ed. 8t. W^ewiki, Cfliehnno 1864, 8. 7 1):
»Witamy elf, pnniese, daimo po2%dany t. Ebenso verhilt es sich mit dem
twetten schwierigen Worte dieses Yersos »dselnt. Schon llaci^owski
bat es richtig im Znsnmmephnng mit Ast., resp. Ksl. x%<im erkürt und
die spitere Lesart »dsietat als mibereohtigt snrftclEgewiesen. Ftof.
Kalina hUt auch an dieser Brklttning fest, doch scheint mir seine TOHige
IdeBtificimng des »dzela« mit »dilat unberechtigt: •dielati ist nicht das
altslaTische, resp. kirebeasiaviscbo in cnido herfibergenmunene »düa«,
sondern entschieden eine altpolnische Form desselben Wortes, eine
Form, wo das Asl. At ins Poln. dzie übergegangen ist: dass dieses
• dzela« nicht aus »dilac Tersclirieben ist, dafür bürgt der Binnenreim
»krzciciela«. Mag es auch nur einmal an dieser Stelle vorkommen nnd
in keinem altpolnischen Denkmale sonst anzutreffen sein, wir werden es
doch, so wie den «bo^yc « auf Grund dieser Stelle dem al^olnischen
Sprachschätze zuwci^icn müssen.
Nun kommt das dritte » schwierige ' Wort, welches an sich zwar
gar nicht schwierig iät, sich aber wegen de.-* missverstandenen Zusam-
menbangea die meisten »Emendationen« hat gefallen lassen müssen. Ks
mag ausreichen, wenn ich den kr/.ewiciela« des Dr. Jirecek, den »krzy-
czyciela« iSchreier !) des Dr.llipler und »krzyzowa dla« des M. Bobowski
hier anl'uhre, siiiiinitlich Combinationen, welche entweder an dti hnud-
achriftlicheu Uebcrlicferung oder an den I'raizipien der polnischen Wort-
bilduugslehre zerschellen. Und dazu Combinationen, welche doch einen
leicht fassbaren nnd klaren Sinn nicht geben und, was das Wichtigste
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154
IvM Franko, Zu •BofarodslM« Str. 2, Y. 1.
i-^t. gar nicht nothwendig sind. Denn, um es knrz zu sagen, ich
lialte den Text der ältesten (Jodicos, besonders des Crac. II
an dieser Stelle, fftr ganz correct, unverdorben, klar und
ausser einer richtigen grammatischen Erklärung keiner
Emendation, keiner Restitution und keines Coramentars be-
dürftig. Sein Sinn iät ganz klar, sein Zusammenhang mit dem nach-
folgenden Verse so logisch nnd natflrlicii als möglich, nnr mas3 man ihn
natürlich ohne alle Voreingenommenheit lesen. Eine Voreingenommen-
heit war es aber, welche den Prof. Pilat nnd seine Vorg&nger gehindert
hat das nichtige za treffen : sie wollten ja mit Gewalt diese Strophe,
ebenso irte die entei ata ebenfeUe an Maria geriohtet betraefaten. Prof.
Kalina, Boboweki und Hipler haben mit fieeht diese Ansieht Terlassen
nnd eingesehen, dass diese Strophe an den »Bo^yc«, den Gottessohn ge-
riohtet ist; leider li«ben sie sich wieder von anderen Erwigangen vor-
leiten lassen, vom riehtigen Wege abanweichen nnd sieh Sohwierigkeiten
SU sohaffen, wo es doeh keine gibt.
8o wflrde denn naek meiner Hebnng das erste Verspaar dieser
Strophe in moderner pohiiseher Transeriptton lanten:
Twego dzielft Erzciciela, Pofycze,
UslyBZ gtoB)', nnpelni mysli czlowiecze,
was ja nichts anderes bedeuten kann, als: »Um deines Taufers willen,
0 GrottesBobn, erhöre Stimmen, erfülle menschliche Gedanken.« Die
Bedeutung des »dziela« so wie des weiter in demselben Liede in eben-
soleker Position (naeh dem Pronomen) nnd in derselben Bedentang vor«
kommenden tdlai (>Nas dU wstalr z martwych Syn Bozy«, »Oieble dla,
ostowieose t) im Znsammenhang mit dem Kirekenslav. »naos j^Um ubbi«
ist ohne Weiteres klar. Ebenso mOehte es Tielleioht geratiien erseheinen
in »napeini mjili cilowiecse« das Wort »napehiic nicht in d«n von
Prof. PiUt postolirten Sinne »wyslucliig, wykonig iyesenia oaJrowieoaet
(op. cit. 8.92 — 93) in interpretireni da ja diese Bedeutung des Wortes
«napelniöc der polnisohen Spraehe nicht mgenthtlmlick und von Prof.
Pilat erst ans dem Böhmischen hergeholt wurde. Der ursprllngUelie,
directe Sinn des Wortes gibt hier eine bessere nnd dem Geiste der mittel-
'alterliehm Poesie mehr entsprechende Bedeutung: erfülle, d. h. thne,
dass die menschlichen Gedanken Deiner voll werden, sich immer mit
Dir (Gottes Sohn) beschäftigen. Diese Bedeutung entspräche mehr dem
frommen Sinne des Verfassers des Liedes, als eine Bitte um Erfüllung
jeglicher, auch thdrichter und sttndliafter menschlicher Gedanken.
Lemberg. Dr. Ivan Franko,
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155
Em Kate€hiBmii8 Primns Tmber's Tom Jahre 1567.
Auf der Königlichen Bibliothek in Berlin befindet sich unter der
Signatnr Ep 13,100 Trubers ^ üatehismrs sdceima i.shirjama" ans drrn
Jahro 157!"), der von Elze (Die äloveniäcben protestanligcben Druck-
schntten des XVI. Jahrhunderts, Venedig 1S96, 8. 15 — 17) und Abn
(Bibliographische Seltenheiten der Truberhteratur, Graz 1894) nTi^fflhr-
lich beschrieben ist. Dieses Berliner ist das vierte bis jetzt bi'kannte
Exemplar des seltenen Buches; Elze waren nur zwei, Abn nur drei be-
kaunt: eines im British Mnsenm, das andere auf der ITnivcrsitJiLsbibUo-
thek in Graz, das dritte im Besil/, von Prof. MilSetid in Warasdin,
Diesem Berliner Exemplar des Katechismus von 1575 ist nun ein
anderer Katechismus Trüberes von 1567 beigebunden mit dem Titel:
Ta e0&' ClaltfAwmM, «JErtirfAo Mtiopna Uiago VMheiertyzh, skuß Pn-
moaha Trmberia, iffoimazhenf inu fim aioumaki m» nemMi vkupc
drukan. Is tiga fe ty mladif v/e skiuke tepraue /tare ker/zhanske
tere, inu ta nemMhki iefyk, mogo nauuzkyti, Duimter steht der
dentaehe Titel: Gateehiftnnay mit des Herrn Johanie Brentig knrlien
Anfilegnng, in Windisoher vad TentseW Spraeli sniMnen getmekt.
Nioh einem lateiniselien Motto folgt DBTKAH YTIBINOI MDLXm
Da dieses Kateohiamiis* weder in den beiden obgenanntan Werken,
noeh in Qlaaer's Zgodovinn stovenskega slimtm I, noek bei 8ket, Blo-
▼nnikn iloTstrenn Sitaaka, wo S. 365 — 368 Tmber's Sohriften ani^
ilkit werden, noch endlich in Dimitz's Qeachichte Krains, wo eiogehend
im 2. nnd 3. Band über den slovenischen Bücherdmck im XVI. Jahrh.
gelumdelt wird, Erwähnung geschieht, so darf ich wohl annelimen, dass
dieser KatecM?.mu8 bisher unbekannt geblieben ist, und es erscheint
nicht übrig, das kleine, 32 Seiten in Duodezformat enthaltende, Sckrift-
eben durch einen Abdruck der Yorg^esscnheit zu enfrelssen
V Vzhcitt'rtyzh ■ 'r 'V/;7/V), zum vierten Mal, sendet Trüber srinen
Katechismus in die Welt hinaus; das erste Mal erschien er und r dem
Titel »Catechifmns in der Windischon Sprache ohne Jahresangabe, das
zweite Mal als Abecedariura vnd der klein Catecliifmus in der Windi-
schen Sprach«, 1550, daa dritte Mal als »Catehismva vsloueiiskim
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156
Erieb Berneker,
jeßku€^ 1555 (diese Bücher sind von Elze beschrieben). Der vorliegende
twm %'ierteii M^al erscheinende Katechismns unterscheidet sich von allen
anderen dndurcli, dass er slovouiscli und deutsch abgcfasst ist. Wie das
5 Abocedarium viid der klein CatechifinuS' den Nebenzweck verfolgte,
dass die jungen Slovenen daraus lesen lernen sollten [ane bnquice^ is
ii/i .sr ty mladi inu preprofifi Shueuf i mo<jo lahhu ckratHm zhasu
hrati fuinuzhitt), so soll der Katecbismuä von 1567 die jungen Slovenen
ausser mit den Wahrheiten des rechten alten christlichen Glaubens auch
raii der deutschen Sprache bekannt machen. Daher i.st er slovenisch
und düut&ch abgefasst, »uuangesehcn, dass die Constructiou nicht
überall sich vergleichen will«, wie es in der Vorrede heisst. Immer gibt
in soleliMi lUlen »derUigleioUiettderCoiistnielioiic der dentseheTtoxt
naeb, wie z. B. 8. 12 des sIot. inu v leausa Cfriaittaa »ftm nega diniga
gospudi nakhiga einem denteeben »nnd in Jeenm Chnatnm 8ebn seinem
einigen Herren unsem« entspricht, wo dem Sloveniseben sn Liebe die
Wortstellung gaiut nndentseb ansgefallen ist; ibnlieh 8. 26 hadar ie
Bohuahl ga ü reahtml »als er bat danket, ibn bat serbroeben« (statt
»ihn« sollte »es« stehen, besttglieh anf »Brot«, ümif^kruh) oder ebenda
mme tellUf kateru »mein Iieib, w^llches«, and so noeh an vielen
Stellen.
Tmber widmet seinen Katechismns dem Junker Gabriel von Gailen-
berg, dem jüngsten Sohn des Lasdverwesers in Krain, Ritten Jobst von
Gallenberg zum Gallenstein, der am 1. Oktober 15 HG gestorben war
nnd der, wie Trüber rflhmt, >von der Lehr des Catechismi viel gehalten,
der aneh an Erhaltung nnd Ausbreitung der reinen Lehr des Evangelii
oftmals in grosse Gefahr sich begeben«. Jobst von Gallenberg war bei
seinen Lebzeiten stets ein ganz besonderer Gönner Truber's gewesen.
Dieser wendft sifli nicht nur amtlich in Sachen des Rcf<»rnmtion3werks
oft in Briefen an ihr (vgl. Primus Truher s Kriefe, von Dr. Hi. Elze, =
Bibl. des Litt. Vereins in Stuttgart, Bd. 115), sondern klagt ihm auch
vertrauensvoll seine persüuUchu Noth, so in einem Brief vom 29. Okt.
töOl (1. c. 8. 431 — 2): >mein Kinder sein diso wochen ziemlich stil
und andcchtig gewest, aber jeznndt sein schon widerumb frech, frölich,
ungehorsam. E. g. klag ici» aiiucr khnecht, ich hab kein geld, wein,
khoreu uod äpcckh; ächmüU;& hab ich auff halb jar . . . Xun wisse ich
nioht wo ans, taglich khomen frembd leut .... wo ich geld anffpringen
soll ete. Derbalben e. gn. wollen sambt anderen hm versehaffen, das ndr
noeh auff die khunfftige quotsmer noob SO.thaller ftrgestreekht werden.
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£in Kstoohismii» Primus Traber's vom J«lire 1567.
157
Umb die und vmb andere schulden setze ich mein behausaug sambt dem
newen «rfbew ein K ^ thuo mich unterthuuigUch bevelhen«.
A( hiilich wie der Katechismus von ir)07 dem 7 oder Sjfthrigen
Gabriel von Gailenberg gewidmet ist, ist auch der Katechismus von 1575
einem öpross des krainiscben Adels, dem 13jährigen Junker Franz
Georg vooRein, Truber's Pathenkinde, zu?:eschricben, mit dessen Gross-
vater und Vater Trüber gleiehiaiis in i reunüschali verbunden ge-
wesen war.
Die Vorrede unseres Katechismus ist datirt >zu Derendingen, im
Monat Januario, im 15678ten Jahr«. Diaaes Jahr war also für Traber's
Schaffell gana boBOiiders ergiebig, dean et braebte noch den »Katecliift-
moB nebst einer Sammlnng geiatÜeher Lieder, dem Qeorg Kiael ^on
Kaltflobnimi gewidmet« (gedmekt in Tübingen, 2. Ausgabe 1579 in
Laibach) sowie die Uebersetrang der Episteln Panli an die Epheser,
Fhilipper, Kolesaer, Thessalonicher und an Timotheus, Titos nnd Fhi-
lemon.
Bs folgt nnn ein getreuer Abdrnclc des Katechismus Ton 1567.
Die eingeklammerten Zahlen beaeichnen die Seiten des Originale; unten
rind die Varianten des Caiekkmvt *doeima itlagama Ton 1575 ge>
gehen; offenbare Druckfehler im deutschen Text sind stiUschweigends
▼erbessert.
TA CELl CATE-
IIISMVS, SKRATKO
SASTOrXO ISLAGO VZHETEE-
t^sh, sknfi Primoaha Traberia, iftolma<
alten, ina fdai Slouenski inu Nemahki
vkiipc druknn. Is ti^:i fe ty Mladi,
vfü sbtiik(> te pr:iiic l'taru KdrlKbanske
Yeie, iuu ta Nemsbki le-
fyk, mogo nanushyti.
3oV<»"i8 Öreu^u luii^tw üu^Ugung 1
in Dlnbifi^er Xentf«^
0^ra(( jüfanmt ^
txndt.
Matth. 21. rsal. S.
Nnnqtiam legistis: Kx ore infantium
&. lactantlum pcrfeciati laudcm?
DRVKAN VTIBINGI,
M.D.LXyiI. (1)
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158
Erich Beroeker,
SM (Sbclgcbotncn »mit»
OcfhcR^nt Slittete | $etmt
3c^fl(n ■con ®aUtniexQ }üm ©aQenflein [ tvri»
hinbt btr tri. 2i?a. tnb ter g. 1S)nrd).
^^at onnb idanbtducrtrcftr in ditin | k.
felisen 1
ifiBgPm fite« ( SviK^enn
Mtfol DO« iMaübtxg ) k.
9iMb Mb ^vit bitn(
3(fuiK (S^tiftain.
(S5fn 4 0 II. ®jDtt gebeut crnplic^ »nb offt burt^t SWeifcn | ©alooionem | ^autum | önb
fco. 1X23.29. anberc j bie ^nj^fnbt fein 95?ert fleißig jüle^rcn I tu brhüct i^rawfamli(^ bfnen | bie
crgcren | tonb ben dta^aicie Stin jiitrindcn geben i»nb juprcbtgen oerbictteit ; ba9
ffiMiMS. ifi I bie 3ugenbt in bet Sc^i be« &m\d)€n Soxlf oetfontnen i oü bie ^rebigftüt
icxlliicn. ^qh (tu dtngtliig | fast S>«iitb \ fan fcfawa fBcg | fein 9Ua!bm \ 9c&m
VM. 11«. «nb X^&n | anbtifi leiti wtb bitflt4fflii( «iil^ moi^ 1 er ffqXU fU| bsnit ihh(
Ootte« SBoit.
©tu. M. Starumb boben bie (Si^Uiitter jrer 3ugenbt t>nb betn ^auggti'inbt bev ixen
aitaren bnnb im ^aug fo fleißig ge)?iebiget | »ic 9ott felbfl »on Sbra^am jeuget:
0«. 1^ St ivffbc feinen Jtinbent »nb ^cutfe Bcnet^ | bot fic b«S Vetren leeg ^ften | Mib
4. Wc. 5. 6. t^^än wo8 tcAt t>nnb gut ifk. S)ie 9ro)»^cten ^oben jre 6<^»iiler gehabt 30« (3)
% 3o^. -L Cannes bet Ä^oflel »nb (Suantjeltft | bat bot ^ün^jlmge n un .^inbetn jägeftfsrt^en.
9cto. 'io. 2)ie erfien (S^rifien l^aben i^re üinUi aucb bct^ bei l^^ad^t gut ^rebig gefurt ] onb
J^%[i2. leinen befonbere @(^ü(nieiflet | al« ^ant^enum | Originem bü anbete i»er»Änet | bic
fie ben Cstei^ifmnni seiltet SXe aftcn iMfex | IMni^ «nb Stttflen | IftoScn bic
t>nb anbere ^c^ülen | (Seaegia | X^um vnb l^lcfler gc^ifft | btl b«xinn bie SnftCttbt
in @otte8 Sort flelcbmt *nb vnbertid^t folt retrbfn.
@c8.2-i.37.3fi. ^nnb toas folc^e i'el^i bcp ber 3ugenbt für ^ruc^t gebradlrt | tft nit aUein am
1. Iie. 1 3. 3{aac l ^e\t}f^ \ Samuel 1 XcbiaS @on | am 2)(mic( | feinen btet^cn Oefeaen | an
^?c! 13. Ctefonno | bet IRa^tt^eexiD fiben einen | »nb fttmtuSf on i»it tenfent innren W^v
5. nae4t.7.terern jüft^en | bie in f(^n;dren 1Snfed(|tuugen Rfibcr bd ScnffetS | eigen %ln\d) \
»nb bec Seit tri'itten \jnb \ m Ifibrn tnb fletben gegen @ett ge^orfamIi(b
gehalten | im (Glauben \ in öffentlicher ^Setantnug beflenbig beiiben | @cnbeT
wir fe^en bnb etfaten m<fy bijer vnfet jeit täglich ] ohiI bcv (Satct^ifmue in aOen
8«nben | lef inngcn t»nb alten {flti angtl^.
3n cTWegung bifee aQeS | ^ab idf ben (Satec^ifmum mit bed 'S). Sut^ert »nb
^etrn ©tentti tnx^trx ^In^Tf^nngen abermals tnbe rfcfitbiut trudcn lafTcn. 25el(ben
\d) batum Xeutfd,^ «nb SQinbijcb ivnangcjc^en | bad bie i>iou(liucti&n nic^t cberal ftc^
oerglctd^ tcill; jufame (4) gefielt | auff baS vnfere 3ttgenbt | ant^ bie Seutji^e
^Toil^ boranB tefen i»nb beißebn (ecntte. ftom nnt} bc< Satctl^ifmi ] ivfitbt in bcm
anbeten (Satet^ifmo in Sinbifc^er ©^lac^ n^ettleuffigrr ^txtht.
S?nb iiadjtcni 1 mein in ®ctt flarcftr «ifliebter ©abrltl ] bein liebftcr | frommer
^erc Stattet fcUger | bon ber 2t\)x be8 iSatcc^ifmi eil gemalte | bet anc^ et^altung
*} Weitere Zahl Tenriaebt.
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Ein K&techismas Primas Trnber's vom Jahre 1567. 159
i»itnb au§bieUtttttg bct teinen Se^r tti (Suangcltj offtmale in groffe ®efa^r flc^
Ufßm (Mtt f tta Mm | ICitgaiMfit | On^tetii trab 8cr&ff | trfe et bMfdHscn
Gottfcltgltd^ gebraucht | en xoai gcmetnli^ cntcly^t | tcann fot^e 9cut auß einem
8onb ober Statt toerben au^ifrafft | triQ fic^ aflba tti<^t gebfiren «in me^irer« j&« (Jf«. »7. ».
Ttbcn) betgleic^rn bcin liebe grair 'HUtUi \ ^at fein gieffere freub auff (Srben | bann
9otM fBoxt )&^iren | s&Icfcn | ^augannen »nb loertolgten Sdriflen gut« jut^un [
»S ( btlit CMHp(P«nn I tonb ^nfigeftiib | bcn Cotd^^mm tt^ iftnecfte^n j
Ittit torlefen t>nb [xvQtn }ulebten. Snnb bien?etl bu auf, ben (Ereinerifc^m ^atritiiS j
tion oltem t^rltc^en ?lbel ' Sftter tnnb C'^rt«" (ytefdjlcdjt | t>cn Satter *>nb SKiitter
geboren | finb nun beine« ^iterd ba6 fibrnb ober ac^teft ^ar erreicht | t»nb in bie
fkifüi juge^n angefangen | ber^albcit toiÜ fi^ bit geBären | bag bu auc^ in beiner
Svgenbt «m aller etfkcit | bcn | oltcit f fifigina^ciibcii <Uaii(cii «U feincit
flrtideln | nie bie im <5at«^ifmo fein fur^ bennffcn I rr r5l lebmef!. 8itb anff bof
bit IijfitfjfT rnb fleißiger werbefl jn julebrntn 1 ^ab idj bie cbgtmflten jtt>en (Säte*
(^i|mo0 bir bebicieten | }uf(^reiben ! «nb in beinern IJiamen auijge^n (äffen n«c(Ifn.
Snfer ^err Dnb ^ilanb 3efu8 (S^ri{hi6 | ber aud} oon t>nfert »egen | luug |
lldit Mb «tm iMt I bcx hifke bcin Iktc %ta» SRüttcx | bt^ | bctncn «liibetit [
€5<^»eflem | »nnb ton« aUe in jt^tger »nb fünfftiger Xrubfal | mit feinen rei<^«
»nnb getoiffen ©er^^eiffungen br? ftrtßcn Jeten? I tnb betoarc tn« ton allen feinen
geinbcn { lUncn. ®cf($tiben Dcrenbingen j im äßonat 3anuario [ im 1567. 3ar.
Dein tten^er tonb
lfm bafctbfl. (6)
3)et fmtH
T« kimtkl
Oiftenlctgif^e Stic*
BtrtalMnkl (»ic!) Cate-
d^ifmud.
ULCmag.
Vprashane. 5"9-
®cl*s grausen« bifi bu?
Kalcro Vere fi ti?
Odirnunr Hntwcrt.
Oc^ bin beä C^^riftiic^en Glauben«,
left feia te CriTtiansko Vere^}.
Vpraaliaoe. (^r<i{j-
Son ttc« »cgen biß bu ein ^iitü^ ?
Sa ihM TOlo fl ti en Cristian^j?
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160
Erich Beraeker,
Odguuor. .i.iiii..'rt.
2)ftrumb j bat» ic^ glaube in Ocjum S^ctfium ( t>ub bai iäf bia in [einem
8«tn, kir left veraiem Ylertira (T) Criftii&, tan klr>) fem va«g»
Ined kerfiben.
Ta perni Artlknl^^ tig»,
Catehirnui. '
Od SEBSTA.
Vprashane. ^ag.
Sot ifl XavL^?
Kai ie te K«r(t?
Odgnnor. Vntivoit.
^ jCntff itt cHt 60cnin«iit | »nnb ein 9ittßi^ iMxiti^ai 1 UxwXt 9«ttt
T» Kerft ie en Saeninrat, inn esn Bosbye fnamine, sIcRtorim«) Bug
Satter | ttird) 3efuin C^rtflum feinen €un \ fatn^t bent ^eiH>;rii @etf) bejeugt | ba9
Ozba, skufi lefafa CriftnCa fuiga Syuu, frod (S} Saetim Duham, fpryzbuie, de
er bent getaufften ein iinabtt^ei ©ott rchUe fein | »nnb ba8 et j^me tftJei^^e aDe
ou tima kerrzhenimu eu uiiloltiu Bug hozhe biti, iuu de on nemu odpusti vfe
feine @finbe | nut lauter aug ©nob | bmfonfl toon negen Seju i£^rißt \ tnnt> j^n
n«8» le^) fgul It Mttoftl^» fabflon, favolo lefnfa Criflnr», ina^ ga
aitff tthnbt M flatt etnel tinM | wtb CrBes «Der $imlif(^ 9fttt(c.
gort Tfaiiio na meifkn eniga Dttetti tau Erbiaha vfiga Nebedikiga Bla^
Vpraatiane. 9«ftg.
9ftsc dcBfliuifi aaft ^ßflcr 6i|vifft | mit »iKfi^ man Uc aafffo^ng
PMiei pryahoeaM to fnetiga*) Plfina, akaterfmt") fe tn goripoftanlme
fctfes ©acrament« bejeugt?
letiga Sacramenta*>) fpiyzha't)?
Odguuor. 9(ntWcrt.
€5ant 5r?att^eu8 am fftflen Ca?5itel fi^rciBt alfo j baS 3ffufl S^rlftu«
SuetiMateush na"; pusleduim c»pit. pisho IcUvku . de lefusCriftua
@on Rottes I ba er ift genest oon lobten er[tanben [ ^at feinen Jüngern geiebt
Syui) Busby >], kadar te tU od Smertt Tfkal»), ia kfmtn logvon gounril
f
i| feblt. 2) DeiV oli Shtuk. >) dieser Titel steht nocb yor
den obifTCn Fragen. *) fälschlich skraterim, ^ fehlt. add. inu.
add. de. 8) S. «J $katerim. »»j add. <i^o Ä«r/ta, /prizha.
tt) «<wn. 13) Capihdi, ») htaku j»wA«. add. nmh Go/pmd,
«) koägr^vßai fahlt
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£m Katechismua Primas Truber's vom Jahre 1567.
161
bnnb gciagt; SHit iß gcitn aflet Omalt \ im Gimmel oü auff (Scbeit | !2)arumt>
inn«) dial<): Heul ie dana ▼£» Obtoft, VseU ia« na Semli, Obta
gcM ^ I Mnb Ic|ttC «8( Silffcr | mrab imffct fic in boR 91mm bcf Vtticit |
inddyt«^, ian viHh|rte>} vfeLady«) imi kfltftlt« dm^ fttm iMl tic» Oibeta»
onb bc« @on8 | »trab be« ^cUtgen (SIctflS | tonb (e^rct ftc aEefl ba« galten | roat
Inn ti?a Syuu. inu ties fdetiEja T)iih!i. inu vtizhyte''i tihi^ vfe tu dershatl^J, kar
Ifab iä} tüä) btnclIjtTX. '^nb bctlict if^arcud aud) am tetfleu (c^reibt | 2)a8 3rfn§
fem ieft vo"; fapouedal. Inu fueti Marco tudi ' na piislednim pishe*), De lefua
auii) bajumo^l 3u lemen ;^ungein l^aB aljo gciebt. @e^ct ^in in aQc 2S<lt | cnb
todi tedai kfnim logram ia latakn goaiiiil*|. Piddlta ^ po TÜm Atalto, farn
)»^et bot gtmtyBwi dbr Cteater | nilK^n »iibt gfontoi »«]> »Stbt |ctaifft |
pridignlto ta Enaagali ▼fl<*) Stuari, kalerl bo Teroual Ina bo karr'(ia)sheD,
bet tDÜrbt fclig | tohli>tx aber ntc^t mii^ glauben | berfelbtg wärt iKfbon^t
ta bode IfnaUihan, kateri pa^ ne ba Twonalf ta ifti ^} bode ferdamnaD.
^cr nitöcr ^rtiiful ober
Ta di iiiri Arrlcul'* oll
@tu(f bc0 Ctatcc^tjmü
ghtok tifs CataUflM.
li^oii öciu rcrf)tcin
OD Ti: rHAVK';
Ü^riftltd)Ctt \ jcligmatt)ens
KartUuMtke« IfliulfitiM-
bm OKaabtR*
ikit) Tere*
Vimubane. grag.
€kig bie )t»jlff etnd bei S^riftlic^en Otoittat«^
Poiiei te daaaaift Shtokei)) te KerfahaaBke Vera.
Odp;Tinor. ?Intn>ort. fllj
^ä) glaub in C^ctt ::6atk:n ;'liluicc^tigea | ^d^öpffci JC^tmtncio vuo Ott iSiben.
L ieft varnlo Vbttga Oabeta Vngamogosblga, StttarnilEa Nebea inu te Semle.
IM» in 3cfnm C^dfhsn 9en feinem einölen i^axm imfem.
n. Ivb TiernTa Gilfttt& Synn nega diniga GoQ^ndl naehig^
!3>er t|) empfanden bom ^eltt^eii (Mft \ getotoi oug iDtarta SmigfiMVcn.
III. &ir ie pozhet od faetig» Duha, loyen ia Karle "^J Diniee.
fehlt. -O puidüe. *J ludi. «j nee kerßite. t,«zAi<«.
6) (Urahatt v/e tu. ') vom. ^ praui. ^ Der Satz von de bis gouurü
faUt «»)add.vi; ^i) t/flt. *>) Z>e>7. O) add. elt\.<f«M.
M) add.pnw». IS) jfoiy«.
AmUt Ar shTiacbt Pidlologi«. XHT. 11
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162
Erich Berneker,
MttcB »aber fmio $Uato | 9ccfcit<}tgct | ge^itcil »ab tigt««ai,
IV. Terpll pod Pondom t) PiUttom, CitsImui^, vmed Inn pooopMi.
?r{>iiiefttgen }ur ^Qe. 9m britten tag ifi aufferflanben ton ben Tobten.
V. Doli shal htiin Peklora. Na trety dan ic goriust«!^) od tih Mertaih.
?Iuffgcfa^tcn in fcte C»imtl | fi^t jüt @erc*tfn ©ütttS feint« S^atttrS HHmec^k
VI. Gori shai^) vto Nebeffa, fidy na Defnici^j Bosby fuiga Ozheta vflga"
tigen.
mogozbiga. (12)
bamteK «r oiber lUneit wütt \ juric^te bU Madigen Mib bk t^lctt.
Tn. Od vnot*) on^ fgof) pryde, fodytl*) te thlue ina te mertao.
glaub in l^eiligen ®cifl.
Vlir. left ueruio \ fuctiga Duba.
Gill f'fili IC (i^riftlic^e Äirc^en I bi« gfiiuTnr^i-tnt brr im.
IX. Ena iuctu KerrzbaDskaO) Cerkoa, ta gmaiua üb äaetnikotu
Vergebung bcr ©ünben.
X. Odpurzhano tih Grehou.
auffetße^ung bt8 t^Ietfci^.
XI. vrtMieiift«»} tigaUerra.
8nb du cnifif 8cSen | tbncn.
XII. lütt en vwhtti Leben, Amen.
Vprnsbane.
Sa« für nnts bu ^aft t>on btfcnt (SUcaJtü?
Kakon prid tt imash od lete Vera?
Odgunor. Änttoert.
Son blfem @lauBcn idif bob tifcn nutj | ba8 burt^ btfen ©laubcn I tt>erbc
Od') leto") Verü'^), icft imaia letu prid do akufi loto Vero, ielt ') bom
»fr C^ett I ten n>«gen 3t)u ^^ti\n j für frumb tnb briltg gcf(^5öt
predBugu'-,, l;i volu Icfufa Crirtufa, fa bruinniga iuu fueü^a shaüian'^)
ttnnb geilten | tonnb bante6ctt isüibt mit geben ber ^etlig (Seifl | bafl ii^ rec^t
inn^ denhan, Inn per^) tim'O bode menli'} dani^j ta fneti Dnh, de pron
9tlk 1 »mb att M \ «tff «t meinai lieben Sattem [ mit g^anficn »nb tm%
MoUd, inn na Bnga, koker na mniga Inbiga'') Ozheta, Saero'') inn^ la'}'
^er(j«n anruffe | Snb ba« meine SBcrcf ] b^nbel | ©eruff tonb SSlanb ] fure tonb
Serza' klvzh« in >^!, Tdu de muia Deila, roaoane,PoklyBane ^) ina Stan pelä"j
balte nai^ ifinen (^lebotten.
inu dorshim po uega>^j Sapuuidah.
') Pontiom. -] Crishan. ') gorivßul. *, ßopiL ^) Dejlnict.
6) vmd. <) fehlt ^ Jodiii. »j kerazhantka. lO] Qori*iflaime.
Itta prid ieß imam. Jiugom. <^ mtnihoit» tfaroiM».
tt) UiAm. ») ÜMt bU JbA/yame fohlt, dalUr mtii Iii««. ») jMton.
nsgouih.
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Ein KAtoehi«mo8 Frinras Traber'» vom Jfthre 1567. \ 03
£er um t^eü
Tm tr«lj dett Hg»
CateUfauu
ypntliaiie. 9tft8*
SBie Mnib mit ttift^c» fltoxlai bn mit Oott in aVni bcinoi sitm tcNft
Koka ioa skakonimi beffedami tl SlMigoin Tfelk Hdh ntdlqgfth gonoiiflli
Sfttcfl ^nb auff jbn rufffft?
MolUb inu na nega klyzhesh? (14)
3<^ mit (i^ott im erlaube tnb auö ^cri cn üifo rcbe t>n!ib ^^ctte | mit ^at
left Sbugom Stiero inu is Serzii taku gouoriui iuu Mulim, koker ie
OcfuS (^rtjlud «Soll (Sottet felbfl | feine Oüugtr toub aUe ©laubigen gcU^nit ; tab
lefns Crlstos Syn Boshy (am, fnie logra Inn yfe Verno Tuhil, Inn
j^ncn tdwQett mit 9ott |imbctt i»ttb tcttcit.
Din poroBhü Sbugom gQnöritl ina moljtf *).
VpiMllBlltt. ScBg.
®ag olßbann ttlba j«t}t | toi^t fctnb bicffTt'ißen wort | »nb »u bu Oetttft?
Ponei tedal tnkai fdai, kakoae To te ifte beCTede, inu koka Ü MoUili?*)
Od^nmor. IbltlOMt
3* SBrtte alfo I
left Molim letaku«?,
^tUc bnfct i b<r bi|l im jpimmel.
Osh» mah, Tüx R TmbeftOi
@c^£iligct »ote bcitt Blua.
L PofniBhenn*) bodi tnie Ima.
^omrne )& t»n6 bcitt D^eid;.
U. Pridi knom tnio Kraleuftua. {tS)
®ff^eV bcht tritt I irte im .^imrad | alfo and) aüff Srben.
III. Ifsidirre'/ Luiu vula, kokcr Yoebi, taku tudi na äemli.
&ib t>n« ^t »nfer t^gUc^ «lot
ly« Dti nom damui BVh vfigdani Erah.
Qnb t»v9 iMTgiBc t»ttfeKe 9^utbe 1 »U mit iKtgetnt bnfem Gd^utbigem.
V. Inn nom odpnfli nuhe Dolge, kokar mi odpnfiluunD*) naehim Doltlml*
kom.
Qttb ttn9 utd;t eiufüie in bie iüerjuc^uug,
VI. Inn naß nu vpelai vto Isktisbno.
•) Koku ti moliah, I:atlar na Buga klisk0»hf -] leß molim ta Otlia
Nath, kateriga ie Cr^ua nas /am ousthil. Fouei ta Ozha Naah ?
\ dieser Satz felilt. «} WMb$ßih, To/uMkmm, ^) Jßdi/fe.
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164
£rioh Becaeker,
Vn. Teomsli sas leahi od Sieg»«
S6faM Mn ift bot ffd^ | «nb ble ^afft l Mtitb bie ^rrtigreit | aOtoeg bimb
Sakai taie ie tu Knleoftau, ina te Hotb, iaa Ca Zhaft, ▼felei») iim<)
Xer Diecbtc t^eti beS
Ta ih«tertl 4eU «g»
CaMUtea. (!•)
Sa« b«i S^^cii
OD TIH DBBSBT
Cticbottrn.
Sapauid.
Vprashane. ^ag.
S^aii jtt^! aiiii) 1 Tra? i?nb wMt^e fetnb He je^)CTi (SeBot \>nb Scrtott (^ctteä.
Pouei Idai tudi, kfti iau kakoue fo te deli'et Öapuuidi inu Frepuuidi
Boshye«)?
Odgnnor. IatM»ft
M effl 9clott ift I ba fdbß M lebct «Ifo. 3«^ bin bdn ^
L Ta ponia Sapnidd ia>), Ur fam Bog gowni*) lataka»). leCt rem üd Gof-
(9ott I bet ^qS bt(^ auggrfuTt aug bem (Sgl^^itttt Sonbe | 2)arunib bu
päd Bug, kir fem tebe ifpeial is te<9 Egyptone Deahelei^, Obtu ti
nid^t folt BaBen nebfü niir attbere (Sotter.
ne imash imeiti raueu luenc dragih Bogon^).
Das anber @ebott
Ta dru{:H .Sapunid*). (17)
Vlld)t niine in beincn !ä)tunb btn dlamen beines fetten <ä(otteä cnau^tUb*
n. He iemli vtaia Tufta tiga Imena tuiga Gofpndi Bega neprydan*).
S)a« btitt ®ebott.
TatretyaS) Sapanid^.
bebend I boi bm Qc^^g bctftflcR'
in. Spnmni, de ta PraAiik porttesbideib<'>).
*) od vekoma, do vekorna. -J Kalere fo te Sapuuidi lioshye^ po katerih
/* ima ta Ubm tuartüti inu dtrthaüf Ferner: Oiffmior, LtU/c U Se^mridi
ßothyp, kir vUhDeffei Sapuuidih ßoyt. Vprathane. Pouei UDcffet Sapuuidif
8) add. Uta. *'< praui. ^; fehlt. ^) w Egiptoue deshele üpelal.
drugih Bogou imeiti. 8] icmli tiga Imena tuiga Gojpudi Boga nepridnu
vtuia vu/lOf add. Üakai JJug tiga pres thtratßnge ne pti/li, kir tu nega Ime ne-
priAm mmiwm. *} infm, ^ Ti ma$h ta firqjhik JkieAtiuUi,
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Ein KatecUtmiiB Frinns Itebw*« Tom Jahr« 1567.
165
2>a6 tttcrbt
Ta zheterta.
Qhxt betn Satter ftnb bdtt SRStter ( ba« irflrbeft lano It-ibm tm ?anb |
IV. Poshtui tui^a Ozhota inu tuio Mater ' > de boBh dolgu siiiu sa Semli'},
tccldpeö tein !ifcxx iibott XDÜitt tii geben,
katoro toi Ctof^d Bog bo tebl dsl.
2) 0« fänfft
Ta iMte.
Y. N« VbyBi*).
T» »lierte.
9tU^t C^rc^c i»iib itf^ Mcttf^
Ne Preslniftiui tan ne Sbnftoai«).
3) ae ncbenbt.
Ta fedma. (18)
9H^t CHde.
m Ne kiadi«).
Ta ofma.
Sticht tebc fatf(^ Bcugnug »ibcK bdnett 92^f}cn.
VIII. Ne gouori falah pryshoaaDe Aibper tniga Bliabniga
3>at imtnbt.
Tb deaeta.
^\äft begere betnc« VUäffUa
IX. Ne ebeH tniga Bllshniga Hlabe^.
Ta deffeta.
9a(^t begere beineö 97(d^f^cu SBeibS | vtt Jhic^ 1 v!UI/t Hloot ) nt^ 0<^fen |
X. Ne sheli tuiga Bliahniga Shene, ne HIapza, qo Dekle, ne Yolla,
ni^t (Sfd I n!?cf» ?ftn fa^ | ble femb beint« 9{e($f)en.
ne Oela, ne obene rizhy, kir To taiga BUebniga^).
Ti inuuh tuiga Oiheta inu tuio Mater poshtouati. 2) vti Detheli.
^ Ii M muuh rAffesiu Ti nt mnuh BrMhuhtvaW (tio !) tm §ktuhtuaiu
>) 2V IM immmA knt/U, *) 7i im tnuuk obmuga fahh Ptyxkotuuu gettoiitt,
fuper tuiga hlithniga. ') Ti ne imath sheleiti tuiga bliikniga Hyahe. ^ Ti
ne inuuh sheleiti tuiga blithniga Shenef, ne nega Hlapza^ ne nega DekU^ ne nega
Voüa, ne nega Oela, Inu v/iga kor tut bUehni m/m.
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166
Erieli Beraoker,
Wann vnb ton wtfj VotQtw \ [ttub euS bie jcl^fn ®fbott ton ©ott geben f
Szheuiu iuu l'a zbea volo^), fo nam^ te deffet Sapuaidi od^; Buga^j duno,
bnnb auff gefegt?
iiia<) (19) goil*) porttiid«ne*)?
OdgttQor. Sntioott
3um etfleB | fcinb tni bk ^ott bftt)fi geben | M ttic bonufi
Neqwprei^ fo nom te*} deffet*) Sapnnidi htima^ du«, De fe mi is nih
foltni tt^nten | bie tonfett @ünbe re^t eirennfii. 2)ama(!(^ feinb tonS anA coit
imMDO*) Tuzbyti^ , to nashe Grebe prou*^) fpofnati. Polle ^) fonom tudi fa tiga
bd IMgen gebe | 2)a8 »h au§ i^ncn Icbrnen | ivcHtcfif (^?tte« bienfi ' '.^nb irclAe
▼olo dane>"), De fe") mi^) I» uih vuzbiuio^-j, kukoue liosliye slushbe, inu ka-
gute SBertf gefallen ®ott | vnb id61(^ toit fd^uibig jut^un | bae ein erbat
kona dobra Deila, dopado Bogu, ton kater» fmo dolahni^ diati % de cn posh-
Mm t»ir ffttor.
tea Leben vi*) pelamo.
Vpnabane. %t»i.
SRofien »ir aber | mit vnftren gättn Serden | bie @otte8 ®ebott | qanti
Horemoli i^) mi>} pag, roasbimi 3) dobriitti«) DeUi^), te BoshyeSapnuidl
»nb tiotfcnnTicnlirt) balten »nb erfütten?
cilu^; inu^; papoluoina dersbati iau'J dopolniti^} ?
Odgunor. Untu-'ort. (20)
9lfln 1 ben rs'ir feinb nadj i'iatnr BS§ »nnb i^eDorac ©ünber | !^arumB
Nukar, fakai nii l'iao iio»*; ^iaturi i"*) hudi inu royeni (Jreshniki, Obtu ''^j
bie ttnfere Sßerd ntc^t fdnb tooltommenlic^ g&t. Ubet ba« toerbe one ^ur fcltg>
ta nasha^} Deila ne To popolnoma dobra. Oli^i) de fe nö^} htimu^; ITueiy-
tch 9«^e(ffen | ^at t>n[ct ^eti; 4l«tt Mxr ^imlifc^et fehten dnign (UBen filen
ibana*) pomaga % le naah Gofpnd BngOsha Nebeskt Ailga diniga Inbiga Synu
3efum Sbcifhim »nf «sff bie Odt gefi^idt | tonb jn ^ «ns gefc^endt | bcr
lefufa Criftufa knom na ta Sadt poslal, ina ga io nom sliLMikaia«} , ta^)
felbig nie fein 3nnbe nintmcr f^etbrn | vnb f^at aQe (iotte« C^bott gan^
iftl^) nei^jobenigaUrebanigdar^) Tturili inu ie Tfe Boahye Sapauidi oUa^j
>; Jakai. 2) nom. *j fehlt. «} Hperuinm. ^] lete. ej 6atu.
f) wakünt. pnd Bugom. ^ Härugimu^ lO) /o bie dane fehlt,
u} tt) Blatt de» folgenden Sataee: te IMIaJ)^ßmtit kattra Bogu
dopado. ^) mi imamo. i«) ßuriti. Premoremo U. SapwuitK
Boshy. od. ^) Natur e. ^^ fafu tnU df^hm ^i) ampag,
22) nom. 28j mid. Ja/;«. i4j gtatt des Satzes «a«/i bis — ahenkal: Bug
OsAa mMh (faroiM/ Ußifa Crißu/a/uiga «niga royniga Synu. ^) kateri.
^ add. fMfdnr. ^ &i|»iM(Ält j'«tAy«.
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Em BLateehiamiu Primi» l^ber*6 von Jfthio 1567.
167
totfommennt^ gcfiarten vnb boIBraii^t. iDarnmB fo »it in biftn 3efum S^ri«
popoliioma (1«»r8hal'i inii 'i dopernorffll Ohtu alcH mi vlotigfl^) If fiifa Cri-
Pum xtd)t i>nb ttfi ataiibcn i je vn-^ Öott auß feiner j^rDfien ®utc »nb
ftufa prou': inu terdnu ') veruiemu uku oas Bug*) is m'ga') prouelike'} do-
^aiwveiUigtcit I tton tvegtu ^efu ^fftifti | ^at onb V^^t Carjür j
bratli) liui<)Hilom» f« ToloIerafiiCri<(21}rtara, imai) teni) domhit) fate,
Ott bat »ir fcAfI fetten «Ve OotM tfcBott geilten »nb »olbni^t
koker de bi ml iMai bili Tf« Botbye») Sapntiidi^ derdwti inu i} doponieBli <).
Vimsbaae. $ni0.
8oit tti| ttc0CB foOcn l»lr baS bic glk SDettf tb&it ( 0«tt bicnat ]
Sa itaM yolo^ imamo mi<) tedftit»*) dobraDetUdelati, Bogo sliwhlti,
brat 92e(^flen gutfl t^un | tonb ein ftumbe | nUxi (eben füren ?
Blishmmn dobra diati, ina en bnunen, posbti leben pelati^j ?
Odgauor. 9nttD0rt.
9?i*t tcn btS treten f ba« trir mit fclcficn tnferen Rottes 5Dlenfiett
Nekar l"a tig:i volo , de bi ini "i ftakimi '-' uashiitii Boshymi '' Slush-
»nb (ijütei: 2Btr(!cn j ivoltcu für vMtürc i^ünb vjcniu^ tbuii ! ober bte iclben
bami iuu') dobrimi Delli, hoteli la ") nmhe Grulic fadol'ti Ituriti, oli te ifte
bejalea { tnnb bamit bcn Gimmel m)) bad ctoig Scben oerbienen i U'tui
plaebati, inu shnimi ta Neberfa inu ta Tesbni LebS (22) fasitnhiti, kratku
totgß I S^cmi ollcis 3cf»« (S^rilfaK M mit fcinon Setbcn »sb fUtUu m €xdlb |
a^ar, Sakai lara Jefus Criftus le Ao (bio Martro ina fmeitio na Ciysbii»
fflt tonfete ®flnbe gtt^on genug | »nb l^at ön« toetbtent tonb erwcrten ba« ewig
fa nashe Grclio fturil fadofti, inu ie nora faslusbil iuu dobil ta vezlmi
2eben. Äbtr ivir ieinb frf)ulbig bicnen (^'''ott | aUen 5Ditnfd?en gutö tl^ün | frum
Leben'*). Ampag''; ini lino dolahni slushiti Bojru. vfom Lndem dobru fniriu.
t»nb eibat fein j gute iverd tbuu j tai mi mit bem | beu onferu (Miauten
bromni inu poihteni biti, dobra dela <•} doUati ^ de mi fteim »), to naeho Tero
Hicusen I bcflcti0m tonb ofjtsbeicn | btn bl1li<$eR ffS^i^m «nnb bandNifeit
piTsbniflnio**), terdimo inu refodMamo, to fpodobno pokorfsbino inn fahna-
gegen ®ott | toon tt?«gen ber feiner großen SG^iIttafen erjeigCB.
lene pniti Bogn, fa Tolo tih nega velikib Dobrut, iakaebemo. (23)
V, fehlt ^ dopolnil. ') na. *) add. dertkij^ul. '^t mga.
adä. popolnoma. '] Sakai a.dd. tedai . nn ifumno. der Passus
von Hoffu bis peiaii fehlt /atu. " add. hoteli. ßemi.
^ add. U, *^ statt oli bis Z«6e» heisst es: oli ta vezhni leben fatltuhUi,
Sakai fim Crißm itjh U mwiU Gteht Jitdoßißurilf inu nom v«cAf» Men
faßtuhil. ö) statt Ampag bis hiti: Temuzh fa tiga volo mi imamo,
Deila. delaii. i*^; .thnimi. %V.\.il tmlimohh islashemo:
inu pruii nashimu Go/pudi £ogu,/a volo nega dobrut, hualeshni/e iskashemo.
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168
Erleb BemelcAr,
Ta pt ti M\ tiga
(Fatcc^ifmt.
• CatchiOtta.!)
Vprasbane. ^rag.
SBoS {oUcn icit anfa^en wt t^un | ba«i toic ba^nmo^I 1 tsenn «ns b^I gt^t |
Kai inunno fasheM inu Itutti, de mi ted^, kadar nom Itiidu gre,
in vnfctnt •Icittai loeiben gcfladt | »nb in bnfecit f^toam anHtungcn gctcift?
▼ti mahi Veri bomo poterieni, tan vtili naabih teehkUi nadlngah potrMlitaid>) ?
Odgttvor. VmiMxt.
mt fsOeii )ir tOfttt flSc^ | bsi tfl | |itin Sku^tmil C^dlH }iitntt«.
10 inaino hti pnuii Haihi, ta ie, htt Veshery Criftofe«! perftopyti^.
Vpnsha&e.
Kai inn kakona ie ta Crircofena Veabeiya*)?
OdgQQor. Unttonct.
2)a« ^adftmaX (J^rifil | ijl ein Sacrament 1 baS tfl tin ^eUtg« ©pttHt^«
TaVczherya^) Criftufeua ie en Sacra- !24)ment, tu ie cnu ftietu^ Pn«hyo
ffiatjetc^tn | mit ivotcfcem i5briQit« alba fetbfi uvirbantii^ r".ib gcj^cnii^crtu^ | v.i'it
SnamiTie, sknterim"] Cnicuö tukai^'j faiu^'j rilüizhnu iuu vpryzho. fteiiu"*)
bcm ^rot tno iBetn \ bm ttä)ttn feinen Seib | mt> baä rec^t fein ^Blut | loni
Kmhö*) intt*^ Viaomr tu prann^ Iiiie Tellu, inu to imuo<Ö fuio Kiy» nom^
fftf treg I gibt Mtb eufilbeilt | Mb b»f bonit «ergtvifit | bat fcinb ttM
naprei^üerTe^ dide") iui dUy«), Ino naaffedm*} fagoiehaie, de>>| fo nom
(Gläubigen | alle lonfece @ßnbe bergeben ] t>nb ba« toir l^aben bad etctg leben.
Vernim, vfi naslii Grebi odpofzbeni, ina de imamo ta Tezbni leb$.
Vprashane. ^rag.
©aij alfibaiin bie SBort (JBripi | rcfl^e babm ble Ciian^cliftcn rnb S". *Paul
Pouei tedai tebeffede Cril tufeue " . katere fo ly Euangelyfti inu S. Paul
beic^riben. ^it tsM^en f)at Sei'ud (^^cifmd tai {ein l)t\üi\ 9?a6tmaT aufjgeie^t?
fapifrali. Skaterimi ie lefus Criftus to fuio faeto Y^zberyo gori poftaatl?
t) add. 9ät* VuKtn» ihißvfn». -] statt dieser Frage: Szhim inu
koku bo nasha Vera, kadar nom hudu ijre, poterüma, Inu mi vfi/i nanhih ie$hk{h
IfadlugaJi inu tskushttauiih potroshtani? ^) statt dieser Autwort : Sku/i to
Vesherio nashiga Oo/pxtdi le/tt/a Crißufa. *) Kai ie ta Vez/uria Crißu/eua.
FmActmi. «] fehlt t) vkaim nom^ <)yiwn. «ikmhom, »)»dd.
ßem. II) doruie. daie. 'S) vOD biet bia zum Schluss: aw Miania
odpufzhanc (ih Crchou, ititt tu rediin h-hrn. >*! von hier bis ZOm SohloSR :
tkaUrimi ie on io fuio Vezherio gori pojlauil, Inu te ifte Jfo iy £uangeli/li inu
S.Paul/api//ah?
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Efai Katechiflmiis Ptim Tnbei'a wom Jalm 1567. 169
OdgUDor. Vmtoort
9?nfeT ^frr 3ffa« C^riflu« In bcr nadft In »reicher ifl tt »er^attn gf^^^ef^t ;
Nr\ph Gorpnd Tefus Criftus vty nozhi '^'i % k;irt>ri^; ie on-'; fratnn bil,
önC ta n tft mit jetncn Süngttii t>cv btni 92a';!it:iK-ii iif^-j'u'n \ '•J^arn? fr tas Vn^l |
inu kadar'') ie^ fuiemH) lo^ri per tei*l Veihery 'j lidi), Vüiiiü lu Krüh**],
t>nb aU ci ^at bandet | ju gerbroc^cn bnnb geben {einen Süngetn | ttnb
lim«) kadar*) ie*) fahnaliP), gm*) i«^ iMlomll*} ina*) dal «) foim logrom, lim
%it|(f«0t I tantb I cffnfe I M ifl md» Seil | «il^ct toixbt fix ca^ geben | M
te reka), vramyteU), teile, Lata ie mdeTeUa, katero bo**) fa vaa daau, Lata
ir t^ut I }u metncm gebecl^tnuB- Sit beffe(Btg( gleichen na^ bem Kbenbmal | nam er
vi dcite, ktnoimu'^ fpomiun. Inn triih-' taku^j po tei Yezhery, vTaiTie on';
ben ÄeJcb | bancirt önnb ja i^nen gab | faincnbe Xrindet au^ fcem ibr aüe j ba3 ift btt
ta Kelil), fahiiali inu gz nira da, rekozh'* . Pytu is latipa vi vfi, Icta io tu
JJcIcb bti ncaeu ^Lcftamcne lu meiuem ^lut | Ca« tcüict jür cud? »uno jüi: fyx »U
Kaiik tiga notdga Teatamita vniiiiai Kriy % kir i*} bo vaa fara fa nlli dofiti
acxieffcR I iftt Mig^ang bcr GftRbca | Qifd ic «b^l | att effi »cibct
pralyta, htima>) cdpofahasai^ tlliOielMtt, Lata deite» lioker skeftii-(36)
tiiadm ( )ur metnem ®(bef tin
kiat l)ot«s; pyli ^ kmoimu äpominu.
00 KLTKflBT TI01
^intaifl Seti^^ | ha» ifit |
Kekeakig» Knlaaltu, ta Ie«
atn bcm ^ rebig*
ad tiga FridJgari
ompt.
ftua.-«)
Vprashane. ßrofl.
SB6l<$c jttub bie ©<blüilel fc«8 .^'»immcl 9?ctft"??
Eateri fo ty Kluzbi tigst Neboskiga-'/ kialcui'tua?
Od^aor. Htitu-ort.
Xai $rebtgampt beS (SuaiigcU \>6n Ocju ^\)xi\lo.
Ttt Pridigarrtuo t]ga Eaangelia od lefufa Criftura.
r(i. V kadar. ^ fehlt. *J ahnega. 5) tezhtrij. add.
»htgna. J'ahuali. *>) reslomi. io\ rf^, ji) rfamitc ad(i. jVjm.
6<xi*. kmuimn fälscbl. für kmuimu. '*) add. Vjamüe inu. ^'•'i statt
Mm bis JTn'y : Z«In w nutia Ery tiga Nouiga TwUmmta, M) kaUra.
knJjmßJ : ,,, t«] pgete. ^'^] kmoimu. ») Statt dieses Titels : T^ii
SB EST I INV FVSkdni dtü Uga Caithifina. Od Ntb^ihkik kMeu.
-ij ICebeshkiga.
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170
Erich Bemeker,
VpraBhane. ^^racj.
@aq ölf?baü bii mir auß ben (SuangeUftcn fttfid»? rnort 1 mit ir'tifteit
Pouci todai ti meni is tih £aaDge-l27]]irtou utikuLert* beiiede, äkatenmi
^at 3c[u9 Q[l^nflns bot ficbigampt auffgefet}t onb gesotten')?
ie leAis Griftus ta Fridigoiune pofUuUl Inn ftponod«!?
Odgnuor. WntiDort
5S)er ^fittg ?uca9 am jr^enben Ca))tttl alfo fd^rfttt. Tai önftr §trt
Sucti Lukesh^) na^) dcrfetim Capituli taka^i pisho. De nash Gofpad
3«fu8 (S^jrtfiug I ^at feinen hungern I irofAe Bat er vwt'täcn baS (Snaif
lefus Criftuii^), ie btim^^ fuimö) logrooi, katore ie on pridigouati -j ta*) Euä-
gcli I ton bem ^tmltfc^en ^tiäfi | i»m6 8^<^^<!t | dfo gmbt.
geli«], od«] tiga*^) Nebeskiga«) Kraleaftoft^, oknlito) posbilal, letaka goanril.
9kt tn^ I^Stet | btx miäf ^httt | Mb loa «tc^ txrfc^mef^t ] Ut mU^ ikk»
Kftieri VM poilnftha, ta men« poBlnsln, Inn kftteri BhiDM»)^ t» meiie
f^^l^ct I toct aber bnf^inc^ | berfelbig vcrf(]^nte(^t benn | btt ^ mixl^ scfasfet.
shmaa*'), kateri pag mene schmaa^'), ta ifti shmaai'j tig«, kir ic mene poslal.
S3nb ^. !0?attT)eit§ am fecft«jc^<nben f-s^it: a)a8 (SbripuS ^ot jttm ^eilige %^itzo
Ina Mati;usli n;i slioft-{2S)njiiJuiu praui: De CrtTtus ie kfuetimu Petru
alfo gerebt i Dir tdf iviü. geben bte ®(^IäffeI be« ^immelceic^d | n>a8
letaku*) gonurii, Tebi iest*) hozbo dmÜ te Kluzbe tiga Nebeakiga.i^j kraleuftua,
»fisbcfi bn ({nbäi auff (Sibcn | bot toftfbt gtS^ttnben im l^lniel | bnb waf
kar boBb Ü») Iktteral^ na Semli, tm bo faneninii*") YnetMlbih»), inu k«r «}
tofirbeO aufflefen auff (Stbm | bftf tefirbt im ^tmel (ofi [ein | ^Ug 3o^acf am
bosh refuefal na Semli, tu bo Vnehefsih rerueranu>^, faoti>^ lansh ua duaiffe-
jttjeinöigPcn antS fcfiretbt alfo | ba« 3tiuö ba er i^cn lobten toar aufferfianben | ^at ju
tim tndi*) pishe lotaku* , de lefua kadar ie od Siuerti bil vfttil^i), io kruim
feinen o ungern gerebt 'Jknieub ben^.@cift | toolc^en \\)t bie6ünbe eriaffet , beucn letno
logrom gouurii, VTamito tiga S. Duba, katerim vi te Grehe odpaftite tim,lo
«rlaffen | onb toMc^en j^r fie loorbe^aüct | benen fctnb DOKbtbaltcn.
odpnrskeni, inn katerim vi nee«) raderahite, tim fo fkdenhant.
Ypraahane. Sfcag. (39)
6ag bn au(^ alba ble Summa vnb ben fnr^en jnn^alt aller QM^ett tonb ®efe^?
Pouel tt« tndi* tiikui to Summo ina ta«i kiatik^j fapopadlk^) vreh»)
Sapuuidi iuu Poftan ■"'') y
1) Statt dieser Fraise : Fouei nakaierc hrf/r/l,-, is Uli E>ianc(cH/Umj $kate'
rimi te lefus Crijtua tu Fridigarjtuu fuiga Euunyeita gort pojlauti ?
-} Lucas. *) ctim. *} fehlt. ^'j le/aa Crißus nash Go/pud.
^ hßdm. 7) FtidSguH, «) te. •) hraUuftim Satl^ »| wnkm.
n) Fershma.ja. «2) Sucti. «») Neheshkiga. »«) ti hoth. ^ /ue/al.
**) fue/antt. Vnehcßih. l') iidd. ti. i'*] rcfuc fanu meheßih add. Imt.
20) S. -J») kadar biü rßai fehlt. --j fdai va koazu. 28) kraUg.
*•/ /apopadig. add. £othycli. ^ Foßau mu tSapuuid.
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Ein K«tocliiraiiiA Priviii TtaWe yora Jshre 1567.
171
SJon foU^et Summa \tlW 3eM C^rifiuÄ üiiier ^err i'^attb. ?5 alfo
Od Uke Sammu fam^) lefus Criftus nash Gofpud -j Matli.' 22', ukuI)
rebct I 2>u folt lieben beinen ^crm &ott mit ganzen ^ti^e | mit gau(}cr v^ctl ]
goiiori*)t Ii Imiali labyti*} tnlg» Go()[Nidl Bog» fedim Bmmf foelo Dasho*
mit gait<}cn gon&fl | «üb mit «ndt behielt fiftffleii. IM ifl ba« fftmtnSII »nb bo*
fodo ixüflERlio^ teil fo vfo tdo moibio. Letn^) le ta iM»rpenim<) inn ner i) ta ')
0iifftfi OeBott. !DaS oitbef «bcr ifl bifcm glcic^ | 3>u follcfi (teben beinen 9led^
▼egsbi' Sapuaid. Ts draga pag io letoi glih, Ti imash lubyti^) tui^'a Blish-
Pen I als felb|! t!rf). 3n bifen jnjcMn ®f!>ottett fielit ba« gant^ L^oct? vub
uiga, koker iam t'ebe. Yieteyu^) dueyu Sapuoidah'^J Tioy ta cela Poitaua inu
bie $ro)>^etcn.
Vprashane. $r«g. (30)
000 fllibcnn oti^ bie 0itfiift bd 9R«ii$di?
Ponei todfti tndi to Srnnmo vfiga EoAiigelia?
Odguaor. fbrnoect
2)ie Smniita gatt^fcii 9. Softiigcli ifl bife, bad S^itiflud faget 3c^. 3. @ctt ^at
Ta Snrama vfiga S.Enangelia ie \et&, kir Criftus praui Ioh.3 1*). Bug ie
bie SÜBelt alfo geliebt ' fcaS bat icincn fiiitjjfn @on geben | ba8 alle bic in i^n glouben |
ta Sneit tnku Inbil, de ie fuiga diniga Synu dal, de vfi kir vne^a veruio i*),
ntt u>etbcu oerlomt | €^onber bad fte ^aben ba($ etoig ^eben. ^nn ®ott
nebodo*^) fgubleni>ß), Temuzhde'^ imaio*'^] ta vezhni Lebe i^). Sakai Bug
sii^t gefanb (einett eon auff bie Belt i bot et bie Vkit tteibam^e | Mba \ bat
nei poaUl fnigaSynn im tm Sueit, de bl on ta Snelt ferdamnal v). Tennab, de
bie fBelt tofirbt biii0 i%u fefig. Oer in i^nBet ) ber ftAlg nit »flibet ttcr*
ta Soeit bo skufi nega ifuelyzhä'«). Katori vn^ veruie, ta Ifti ne bo fer-
bamt. Ser ober ni(6t gfanbt | ter idh'u} ifl \t\}t tcrbanmtt [ Xcnn er nit glaubt
dainuä. Kateri pai; ue veniit'. ta ilti io iMai tordaninan (dij Sakai oii w \enne
aiifT an ??flmcu bc3 eiugcbcrnfu &ctU9 ^cn ] ^ihtb .'o. ^aulu9 »cu bifcu mäf
ua tu liue tiga l'auioroyeiiigalioshyga Syuu'-"-,, Iim .S.Paul 23) od ') tiija ' tudi*;
«(fe f(^reibt | 69 ifl getoiglic^ tva^r 1 tonb eiit t^ctcr toecbeS
takni) plabe**), Onu^ ie*^ galibim''] rifnlaaX^, inn onai) df«ga<) Tredna»;
») fehlt. add./am. ^} ^dd. leiaku. *l fuhifL ^) Lefa.
«) n*rp«rui*hi, ^ neruegthi. ^) Vleteiu. add. ri/ji inu. lO) add.
Matth.. 99, add. Su«t$ffa. statt dieses Satzes: Od tiga /am Crißus
frmnlok.S. «Mm. i«) ««tum. «) ft«. /gMn. bQ,
w) imel. M§m. 20) j„j,7 21) j/utlixhan. «} der Satz von kattri
bis Synu fehlt. add. i Thi. l. 2*: j>rau{. Tu. add. ena.
*^ guithna. bef/eda. «*) add. rf« m» /to 06* miszhi /o v/o rizhio gort
v/anumo.
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172 EM Benoker, Ein Ktteddiiinui Primiis Trabei'B vom Jaliie tWi.
mri \ Tai 3(fn< S^rtfiue tfi fomcn auff bic ^tlt \ bit @Unber felig machen {
beffcda >). de lofusCriftus ic prishal üä») t»») Sneit teGreshniko ifuelizhati,
tottbet iccldjcn bin tücncmbfl 1 Slber tc^ ^ab Sann^ct^tgtcit cilangt | ton
vnei kAterinl fem ieanerteperni«), OK ioft«) fem«) Ifyloft«) dobU«), Ik?)
»csf I bal ^ 3efii« Wfhi« oIc febK ^cbittt mtb »(eiMmtg «b
volo^ de ie i) lefni OriftuB*) Tfe*) nagß*) fineffenait) Ina >] pnfledwi0>) na*)
mir eqeigt | jum einem (S^pel bnb bnbernc^t bmen | bie »erben in {(it gfait*
menii] iskafal, kanima Ezempla inu naauku tim, kif bodo*^) viiega vero-
ben jnm ett>igen Seben.
uali^^j htimu vezbniuu Lebnu'^).
6922)15.
FIHIS»). (32)
*) fehlt, 2) tih neruüJüh «den 3) tnetu'. *) Je ie. *j Milo/t.
<*) itka/ata, ^) add. tiga. add. nerpopre* na mmi. v/o.
ü) yiM Müoß Mtt. !>} /tne//mt, ») «Mw. «| Fimwlk: M) Bier
folgtnoob ein Abeehnltt: &iAifafMM 8.^aniaßi volo 8,Euang^a* Ifatu fünu
tezhnimu hralu. rfdei sJiitiimu, neuidezhimu im» Jkmimu viodrimu 3og*t^ hodi
t/a zhaß inu huala od vtkoma do ««Aoma Jmm. l Thi. i. ^ Tiga
Catehi/ma konez.
Berlin, im Februar 1901. £rieh Berneker.
Ein boäiiiödie8 Evangeliiun in der Haudschiiften-
sanmilimg SredkoTic'B*
Die Erwäluning dieser Handschrift geschah schon zu wiederholten
Malen']. Ein btück derselben gelangte sogar in d:i3 russ. Muspuni der
Altcrthümer zuTver' Sie ist ziemlich alt gesollrieben imXIV. Jahrh.^,
auf Pergament, und da sie zur bosnischen Abart der südslavischen cyrilli-
schen Denkmäler zählt, die besondere Beachtung verdienen, so wäre es
angezeigt, den darin enthaltenen Evangelientext näher zu prutcn. Aber
1) Veigl. H. Bpeianam in SaMfacw e pymvnoim filirpajtena% x co«ii-
CKou 6uö;iioTeKi. (Hoskau 1890), S. 86; id.Reccnsion auf das Werk A. Voskre-
tenakij (39ePrei8Zuerkennung derüvarov'schen Prämie*, S. 00 des Sond.abdr.
3] Nach dem Katalog Nr. 4886, im Ganzen 2 Blätter, mit dem Teit Matth.
XXI. 44— XXU. 36.
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Ein bosnischcB Evangeliam in der Handscbriftensammluug äreökovid's. 173
;uii b abgesehen davon macht sich dieser Podex durch die zu! ilroichen
Maij^inalglosaen des XV. — XVI. Jahrb., die zur Erklärung des Kvan-
gelientextes dienen, bemerkbar. Die Glossen bieten fflr den Philologen
und LiteratodiSiloriker dnigeB InteniM, und da vor kmem Prof. Sto-
janond (Arobiv XXII, 510 ff.) ein «adens Denkmal ilutidier Art in
di6Miii der aIat. I^ologie gewidmeten Organ nr Bpraeke braehte, so
m9ge — naeh dem Chnndsats «ezempla trahnnt« ^ aiieh diese bisher
wenig bekennte Haadaöhilft hier knn beeproehen werden.
Die Handschrift ist in Idein Qniitformaty wie die m^ten bosnischen
Evangelien geschrieben, nmfasst 184 oder mit den swei in Tver* be-
findliehen 186 Butter, die Schrift ist die tlbttehe engeünciale bosnischer
Alt. Die Anftnge der Lectionen sind von sweiter Hand (XV. — ^XYI.
Jahrb.) Uber den Oolnmnen roth geschrieben, in folgender Weise: an
Matth. XXI. 33 ff.: o BHHorpaxt; ni Matth. XXII. 2 ff.: nä. o
3BanHZb na tfpaxb; an Matüi. XXII. 15 fll: hb. o Bfcnpombmnzb
0 BHHOcft; an Matfli. XXII. 23 ff.: nr. o caAoxnHxi n. s.w. Die
Niunmcm sl na. m. entapredien dem Oapitelverseichnisae, daa an
der Spitze ^nea jeden Evangelioma an atehen pflegt (vergl. HmtojbCKO
jcB. 8. XX). Von derselben apAteren Hand rflhren anch die am Bande
geschriebenen Hinweiae anf die FaraUdatellen ans anderen ETangeüen
her vnd die Einachaltnngen des ftr den Gottesdienat bestünmtMi
Leetfonsanfangs im Texte selbst, a. B.: Fe ri» vth npnmbmnKb nh
Heus (Cero pa^H rj» . . Matth. XXI. 43), oder: Pe ru npHT^s
ciio (^'noAOÖHce uphCTBO uöciio . . Matth. XXV. 2; u. ä. w. Za Anfang
eines jeden Evangeliams standen: TjaiiH esanAejiB^, am Sclünss:
KoHiib BBasjtexni. Die Handschrift ist nicht vollattndig, es feUt
am Anfang Matth. I— XXI. 30, im Inneren Matth.XXI?. 12^51, XXY.
44^48, XXVI. 1—18; Maro. I. 1—4, 40^45, H. 19. 22—27, HI.
1—27, ym. 30— IX. 18, XV. 22— XVI. 20; Lnc. 1. 1—28, IL 21—
m. 1, V. 11— YIL 38, XXL 86— XXU. 17, XXm. 47— XXIV. 53;
lo. I— V. 4, XI. 8— 28, Xm. 26— XXI. 25. Vor dem fivangdinm
Marci ateht an der Spitie des Gapitelvcrzeichnissea — nnr dieaea hat
sich erhalten eine Vignette bestehend ans drei in einen Bahmen ein-
gclassten Kreisen: im eisten nnd s weiten Bereise sind geflflgeltcDraehen,
Im dritten ein Oentanr mit dem Bogen hineingezeichnet. Die ganze
Vignette vertith aehoi in der Ornamentik den westlichen Einflnss.
Zar Charakteristik des Textes nnserer Handschrift fBhre ich ans
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174
iL Speranskg,
derselben zu Matthias Cap. XXVU und Marens 1. 5—39 ;aaf fol. 12'>~
16^ imd fol. 19^20} Abweidumgen vom Text des Niko^'sko Jevangj.
(od. Dani&ifl, ebenso nim Oapitelverseiehidss des Haieiieevangel. aa:
Mö. XXVll. l. ^T^h 2:e BÖUBUiüy ..... apfexueptu n t raphUH
jiOAbcuH . . . sÖHioTb h; 2. H cDeaaBtme h nptAaine noyiixLCKOJtoy im-
jMTOy; 3. npeAaBH .... ocoy;tHme h . . . . aptxueptoMi, ; 4. Heno-
BHHbiioyio . . . . ; 5. u mi»; 6. apbxuepiH bi> KopMji.Hoy noiie
u ace; 7. ci.TKOpimü cKoinuMiHKOBO bl nor[pejptöaiuio cxpauii-
KOMb; 8. KpbBe; 9. cbÖH ce pe'ieuoe HepeMUCMb; 10. h cnaaa; 11. tu
m . . . moA^HCKb; 12. apLXLieptH . . . . h HH^ecose; 13. musTb . . . .
KÜ.IHICO ( II iia re cfffeTejrbCTBoylOTb: 14. oio iKo; lö. bcjihkh . . . 6i
. . . . eAiiuaio .... cüeaaiia .... xoTtxoy ; IG. iiMime .... uapucoy;
17. cböpamiMb .... nHjaTb; 19. ci^AtiuoyMüy .... npaßeAbnnKoy
, . . . MJSheb'f 20, apxuepCs .... BapoAu; 21. HreHOBb; 22. lOuaTb;
23. mh 6o; 24. imisTb .... oycmDaeTb .... öHBaoTb apnixb so-
xoy Slam .... npaBOAHaro; 25. sa mcii; 27. tohohh opaiiame;
28. cbBibicune h xuaa^oio iQiii&KeBoio; 29. BtB&Qfc h HsrxaBoy
BbuoKsme .... noKioBnneoe .... poynaoiiiece; 30. asoyuoyBUne
. . . . H 6iixoy no riasi ero; 31. xikmekoj k oMicune h . . . . üb
nponoTH; 32. o^piToynt vma jmpAmBA .... rovoy (b abest) san
Aimo xa noHoeen; 33. poKOMaro roAraTb . . . HapmoMa; 34. Bb-
KOymB He xoT≠ 35. nponfcBbmo ve b . . . . Horame xp§6u;
37. rjaBU ero Busoy .... mojiiBCXb; 38. exHsaro .... exmaro;
40. BBa pasapaoTb .... cbsn^a e . . . . e icptcTa; 41. apuuepft . . . . eb
EoncbBHVbi^ (ne) .... xünb; 42. oxisirrb*) BHHa; 43. BnbaaK . . . .
^ä; 44. Tora xe k paatfoBBBxa nponera cb bh» noBoeHcra evoy ;
45. 0 meOTU . . . . b TbBa .... xo e^e roxBBu; 46. npH xoBoiiB ace
roxBB$ .... BeiBOMb ric .... xeMBa saBarraBB; 47. cxBrnasbiae;
48. B npiitHb .... oi^axb b Bbaasb; 49. bbu beo upaiBb .... BSB^e
a(}fle; 51. KaraneSBaBa .... pasptee . . . . ao BBSBaro; 52. C&spbsoine
(sie); 53. mb rpoöb . . . * no BbCKpbcBH ero BBHAoy v cru; 54. tfft-
txoy . . . . (Hfc cb; 55. (Sfxoy xe Toy semi mroth .... BAtxoy no
Hci; 5ü. 6t Jiapiit MaraJiiuLi .... hoch Maiii .... aaueAtoüoy; 57. ÖH-
luoy (sie) .... ßraxb .... Hocunb; 58. Kb rauaToy .... luiJiaTb;
59. nputub n^iau^biiHUeio; 60. Bb HOBiMb rpoÖB CBOOMb BXe
*| II ans a.
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Ein bosniaches Evangelium in der Huidaohriftensammlimg Sreöko?iö's. 175
#>.
<'
HCf.ieiib fit fsic) .... Bi.JBU-iii Bü-iHH H OTiue ; Gl. 6L >Ke roy ....
MarAa.üiubi .... ctAema; 62. Bb sxpbim 2Ke . . . . no iiapacocBbAU —
apbxneptH H «apHciH Kb imiaToy; 63. jibCTai^b; 64. e^a KaKO . . . . {fi
vpbTBHXb .... nocj^AHat .... ropi>iiiB; 65. muaTB. wtm Koycro-
XftiO .... HTBpfcjqiTo ; 66. Cfc KOycTOÄte».
Mp. I. 5. V epumbei;t .... rptxLi; ü. 6u iKe . . . . uejibßjioyäiH
. . . . H %Ahi ero 64 ... . ahbh; 7. iitcaMb ^ocToiHb .... peMeua;
8. cTLiMi. : 9. iT uapaau])T;i (sie) .... m. onajaiit: lü. ubcxo^eii: 1 1. c
iiCice .... ri.iaron3B0JHXb ; 12. aoiie a abojjtj; 13, 6t Toy üb uoycniiibi
^iiH .M. II iioinii .M.: 14. eBaiiA'.fHe; 15. ii rrpHf».iHacn 6o eo noKaHTe
ce... Bi. eiiaiiXiHe; lö. cumüuu uexpa u aii^pit öpara roMoy ciiMOiioy;
17. n})HAtTa .... pH6a]»a: IS. ocTaB.Tbme .... H^ocTa; 19. h npHiub
Miuo iTtoy.t5 S3]vi HtKOBa 3aBeAtoBa . . . . uh .uuli: 20. oPTaB.iaina . . . .
daseA^t Bb .aaAH cl iiatMUHKn; 21. v.h coyOoTbi; 22. o bmna eio öt
(!o . . . . HMLi; 23. H 6i> ita cbuhMbiuuixb; 24. npuiiiajb .... cTbi (Txe;
■ A
26. cTiiece ii ,ixi> nr'iircTbi; 27. noßjacxii (sie); 28. H3HAe; 20. imibuib
. . . . oTTMoiia II au.iptoni, cb HtKOBowb; 30. Tbu^n ate; 31. tMb lo 3a
poyKoyeK*); 32. ('»i.iiJMiioy : 33. h 6t oacb rpaA&i 34. Hcutjra Miiorn
iiejoyra .... ])a3.iii'iiniMH .... nibriia .... Ötciio. tico BHAtxoy;
35. noöptroy (sie) .... lujue «cb. H^e; 36. itoc f)taxny cb iitMb;
3S. B.ieMb : 39. iia ee do niHAb ii 6t nponoBtAao ita cbiibMiimHxb iixb.
Daä CapitelverzeicLuiss Ti -TaBH eBaiiAJiut) enthält, abgesehen
von einigen grammatiacheu Abweichungen, folgende Varianten:
e. 0 oejiaöjeui^Mu la^maiiH, o jiefibi'u MUTapu, h. o HBopaiiH
auoxfc, ei. 0 nont ^xi, ei. o inmHKHcnH, k. o tmsüu u iitMU (Nik. o
royrfcHHBiMb), tat, o suipoiiieBx i^eap (Nik. — «aiHieHei|%Mb)| js . . . .
BA UBCT (Nik. BS thffSh)t »8. 0 MeTam (Nik. o oxveTaas);'
Wie die angefahrten Abwetcbungen seigen, weicht der Text niekt
wesenüieh von der flbUeheo Redaetion der bosiÜBeketi Familie der
ETangelientexte ab. Etwaa mehr LidiTidttelleSi daram auch grösseres
Interesse bieten die oben erwähnten Zusätze am Rande, in denen sich
zntn Tlicil auch das VerstAndniaB der Schreiber und Leser des XV. —
XVI. Jahrb. abspiegelt. Darum sollen dieäe Zusätze zu den entsprechen-
den (ans NikoL £vangelinm gesohöpften) EvaagelieDtextea hier mitge-
theilt werden :
>j M ans a.
176
M. äperanskij,
1) Ifr. m, 29 — SO. BKe buch-
üoeaen ea xoyxa eBerarOi ne
HMaTb wT&noyoiTeHHft sh v/A-
su, Hb woBaoaMb BiwEoiioy
ooyxoy. aaee naroiaxoy, ixo
xoyzb HevseTb BHaxb.
2} Luc. VIII, 43 — H ce »ena
coyinTH BI> TO^eBU KpbBH
wTh ABaB) Ha .1. Te xiToy,
xoce BpanOKb HSAaBoni ace mti-
HHO CBOe, HH 0Tb BlAHHOTO Xß HB
3) Liio.IX, 29 — 31. H <tuen,erM
HOjamece} smcftHHe mia oto hko,
H oxiHHoero (Hftjio ftiHcraeee. h oe
Moyxa fjn, e BHHb rjaranoarra,
tee (Sucra Mohc^h (h) H^Ht,
iBzuna ee Bb cjiasft, rjaroxacra
se Bcxoxb erOf bblb
CROHvaTB sb EpoycaiBHH.
4) Lnc. X, 13. rope reßi, Xo-'
j) a 3 n II G ; ropt Tc6t. , Bh jcaH;io :
tKo aiuTC liK C^AOHt II Toypt
öuiuc ciLiii fiii.iH (iLiBbiuce ui> naio,
AptBje oyöo üb BptTHiuTH H ne-
nejit ciAeuiTe noKatiu ce 6a.
5] Luc Xf 30 — 35. uoBftxb
eTepb cbxoacjiaine IDTb Epoyca-
jiKxa Bb EpHxoy, h sb pasÖoB-
HHXH BbnaAOi Hse cb(B)uicbnie h,
K tSBU Bbuosbine OTB^oy ocras-
BtpbBO n iiponoBta He he 0b
npocTHTH rpAmHBBOMb höh mzB
jÜÄ HeinoTHo« HBK (sie) a • h«
6Hnie jixb oqa HCkiHora (f. 22).
acena KpbBOTOTOBa eTb jvue 5xb
eme xcb wvacTu üß rpixB hxi. i u}>a-
»lebe aaKOUHUH, a naAeee re jt-
TH :bi: Te anc.ii> iace uce auh rptxe
oö.iH'iaiOTi. , uKOyKe II xcTb (sie)
poMO s ouaiiAejH, aiue iie xh npii-
uiajib H rjiajiib hml rptxb ne (m
wm^MW H ancJB peue u ümho-
üui ce rptxb nptB'L (sie) 6hcti> 6sar
rÖTH (f. 68).
eüb £ui noKBsa eBOHMb siobh-
KOMb KaSOBS OIBBS BBBB RHSTb B
oivsaeae rnmBMOBCH (h) HJHiaa-
hobhh) ee temo na saxob Mfi
eKOB^aBRt Bftnt (f* 71).
xapa.iHin. n BHTbcaiiAa rpa^a h
Mtt'Tt. HenOKOpjT(H;Ba XC8 a T»pb
H CHAOUI» noKopjBBa (f. 74).
OTHb HBXb eCTb niiUUHJQIy
epicMb flouHiiie CBToxb,
iaq»b, a 1i3BH rpica, a ep(e)H HoaeH,
a XeBTHTb HBanb BOAOUOCbipi, a
caxapHHaHiBb HCb^ a oiiB h bhbo
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Ein boiiusehM Eviingeliam in der HnndsohriftonBMDmliiiig Sreökoviö'A. % 77
xhmc Qjii >&MBa coynrra. no rrpu-
KJUoiaH) aie uepea eTepi, Qhxox-
umiB noyreMh T'kmh: h Bw^tui. h,
^iHMOH^e. TaKo:K;ie acc h jioniiiTh
ÖUBL na TOMhac^e Mtcrt, iipnuiUAi»
H BHAißb M, MHMOH^C. CaMapHHb-
HHUb xe eTepb rpeAi>i npiue iiikAh
m»f H vaffivb Ef MKiocpbAoea; h
npBCToynib otfesa erpoyiiB ero,
xe m Eft exoTb, wpaBe/ß sb ro-
CTHBHUoy. H npsxesb evb. r ha
XAOTL rOOTHHXKOy.
6) Lue. XI, 5—7. no wsh sacb
noxayEomTH, ■ pemb evoy:
j^yxoi Bfc aalMb xßMfOb m TpH
xjiOu .... H Tb nBoyrpTOAoy
<PTbB6IIITaBb pOVOTb l HO TBOpH MH
ipoyAa .... ae «oroy BbCTasb
Mim Te6t.
7) Luc. XIII, 27. 28. wxbCToy-
ntTe u'Ti. Mene bch jt-TawinTo iic-
npaBbAoy. xoy öoyAeTi. ii.iaui. 11
cKpb^KhTT, 3ny(^oMi., erfifi^TSie oy3pH-
Te AspaMa (ii) HcaKa (h) Ilt-
KOBa n nee npopoKH Bb napb-
CTB^ COJKMU, BU £6 HSrOHBMH
BbHb.
8) Lnc. XV, U — 32. iJOBtKi,
erepb umli cuiia ab»; h peie nanu
c LI IIb OTbuoy . . . öbiCTb acc cuiib
ero cTaptH na cejrt . . . . h saKJia
OTbQb TBOB Teieub oynHTt-
BUB ....*)
>m.iocTi> 6jkfI, a CKOTb saKoiib, a
rocTuiuma [a] upKBa, a rocTHiuiKi.
neTapb, h abh BtHoaa Bipa HAHHa
(f. 75).
TpB XIKSb Onib B CBBb B CBTB
, a Apsrb empunncb BXe xo>
flierb fumj ero DpiAATB aB{.ioBb
aenpBiBBBBBxe (f. 76 ▼.).
aBpaMb HCaKb HiKOBb B BCB
Axoüim npojmH .T5>,T;ne 6aM csTb, a
ciioBe upcTBa t&cTsiibUHitH exe
»BCAe coToaa 8 cicpoBBiiia ckbabja^
Bhb (t 86).
njiib qjTBKb ecTb aub iieBHAB.MH,
a cm. MI.HH uha-tit owe cxniiH co-
TOHU, a CHI. CTaptll UUaJII IlyEe
— ■ II
BUHs oufi cjsxe, a Tejbi^ 8IQIt£uii
xcb (f. 89 V.}.
>) Das Gldichniae vom verlorenen Solin, hier sind nur einige Stellen her-
vorgehoben.
AntI? fir ilwlNhi m«lo|it. XXtV. I2
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178
M. Speraosky,
9) Liie.XVI,l— 11 1). tiaoBiKb
eTcpL 6iioTfc (Soratb, ne nAame
o^KOBoaa . . , . ■ npHSBBBi eAH-
Boro KOroZAO ^nbSLBBsa rocno-
xraa 4»oero, mroyiaiiie ....
101 Luc. XVI, l'J— 31 2). MJio-
BtKIi OTOpi. ftf. (joraTK . . . .
HHiUTh Äe ere^h ^ucxb uMcueMb
.lasapb . . . ('iLicri. oyMptTH
HHUiTeMoy II iiL'ceiioy öuth aUAeu
iia JOHO anp:iM.ie
1 1 ) Jo.
V, 2
Th Äo Bh Epoy-
WBh UBKb KOaSh B^Ka, a iK0H06b
OTftptnnnni qpKM aro, a AJbxiuDCL
saKoiiHAH Hxe HO Boe ahh rptze
f wicoMfc E TSKO rstSe
- — ■ c
HÄBKe (f. 91 V.).
6oi dTH HÄBKh ciioBe Bi^Ka BAtxe
c
ri, npocTpanoe jKHTHe xo e h rui.
titKa, a s6orH Jlaaapi» jhah
aepaub ornb hOcuh a npH-
JO 3j (f. 92).
SilibUa 'sici KBlIHJb Ce pa3SMtTH
MH])b cb, HAt^Ke ce KBnse Auia na
njbrt (f. 112).
ciuiiMLixi. ua oiibyn KoynujH,
QMft uapHuaefbce eBpeHCKU bu-
xes^a, .e. npHTBopb HMoyrnrn.
12) Jo VI, !1. npiiCTb jfie x.it-
6 LI llcoyci., H XBaaoy Bb3>VUil»,
^acTb BbajeateiuTtTMi
13) — 13. ci.fipauie me h hc-
lUbUbime .Bi.-To iconn.HbTin>i oy-
Kpoyxb iTTb .e. XAi6b cMMeHUXb.
14) Jo. IX, 6. CH peKb, njiiOHoy
Ha seM.iK), n cTBopH 6pbHHe WTb
njiouoBeuHt.
15) Jo.VI,70. K wTb Baefc qxhhb
AH^Boab mm,
16} Jo. Vn, 2. duoTB xe dlH3b
i^as^^flHKb HiD/teHOiai ckhho-
Bei nftherer Betnuditong diMor ZnsMie entdeekt min in ilineB den
WiederbBÜ der eommeDtirten ErangelieDi auweifellinft fdlifOB sie anch
eBajtxBcra b Bipa
BAHBa (f. 115 V.).
Ana iiaAcccTo ancjh, a dbMeab
sKopeaae iSi eaHKb (f. 115 v.)^).
6pbEBe MUCCTb 6xlH Il(G)KBIIUb
mpb ea Bß!6MB norpiöa wn on-
CTHTHce mm (f. 126 ▼.).
(f. 118).
nacKa xoncnoBa (f. 118).
*) Das GleichnisB vom Oekonomea, auch nur dat WeaontiiclidinitgelilMilt
*) Vom Reichen und dem ameD Laxarua.
') Abgewetzt, unleserlich.
*) Auägovvetzt, augenscIieiDtidi: xiMu em .x.
*) Auf demaelben Blatte untm eiaZuaata: aapoi» lunBa raiB» » enafexs.
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Bn boauiBches Evangeliom in der HAadsdiriftensammlung Sre<ikoviö's. 179
dAYOn her: ü»a iü also l^ine Originalarbeit des Schreibers dieser liargi-
nalgloMMü. Die aUegorisolie Deutung des Textes, die Anlmttpfiiag bibli-
scher, eTtogeliaelier oder moialisdier Segeln an einielne Worte — alles
das kehlt in der entspreelienden bysantinieohan, mittelalterliolien weit-
lindiaehen nnd aneh in der kirohenalavisdieiiLiteratiir, der kanooisoben
und apokryphen oder voUcsthllokUehen, wieder. Man erinnere sieb der
•eliolastiaeli eommentirten Erasgelieii l>ei Theophylaetne Bnlgatien
(Migne Patrol. greeo. CXXm), in den Bpnria des Johannes Cfhryioito-
mns (ib. TOl. LXI), in den Antworten dea Aihanauns auf die Fragen des
Antioehns (Ib. vol. XXviu) n. a. Andeieneite genügt es, anf die nm-
fangreiehe westiiehe nnd orientaüaehe Literatur der 'BfwanoK(flaEis
hinniweiBen (vergl.beiHoinliky,Gji£Au HapoxnoftdHÖJiH, Odessa 1893).
Namentlich in der letzteren Literatur dürften Yondlglieh die QneUen für
nnsere Zusätze stecken. Der Schreiber derselben mag mit den anaFhige
nnd Antwort bestehenden Denkmälern besonders vertrant gewesen sein,
wahrscheinlich schon in der iürchenslavischen Uebenetinng. Anf eine
bestimmte Redaction kann man in Ermangelung der genanen Ueberein-
Btimmnng des Textos nicht hinweisen, die Rertlhningspiuikte beziehen
äich nnf vrnchindenc Dpiilcmiil'T der h("s;if;(cn Art. Wahrscheinlich
schöphe der Schreiber hmz' ilicitcn ;ui- dem Gedäclitniss. Dass die
stidslaviache, namentlich l iiisciie J.iti l utiir an derartigen Producten
sehr reich war, das weis n aa aus Mo« ulakij und Polfvka, Stariue, s. n.
Besondere Anfmerksamkeit unter derartijjeü Denkmälern verdient
das Werk j»T.iTa"'M!anHC ey.ibCKO n eKarratiic < (ein bulgarischer Cod. der
kais. öffentl. iSildiothck F. I. 37«, aua dem Jahre 13 IS, fol. 21Ü''', mit
dem Namen des Commeutarü des Chrysostomus in dem Berliner Cod.
Xlllsaee. fol. 76 (Starine V), mit der Ueberschrift »T-ibKOBaHie nexxaro
H nonaro aantTa« in der Handschrift Sat'aiik's (IX. II. lü) fol. 287 b,
Starine XXI. 212), wo mehreren evangelischen Gleichnissen (12 bis 18)
Krklaiuugen beigegeben sind. Aus einer solchen i^>kl;4ruii^ des üleich-
nisses schöpfte der unbekannte Glossator dieses EvangcUuma das bei
ihm unter Nr. 5 Angefahrte. In einem späten serb. Texte (Starine XXl.
12] lantet die betreftnde Erkllroi^ so: vro mm uoniicb? Axan.
^To lepseaxmib? Fan. ?to lepHxoHb? Mnpb. ^to Hsna? Fpften.
^TO paaCloHBHiQi? yUanojn. Kto lepen? Moncm. Kto jeähi? Ivaeb
(Berlin. Ood. eriL). Kto CaaiapaHHBip? XpncToci. ^to vaeio n enno?
Tlio n Kpbtti» XpHCToaa. Kto roonammcb? Ilaaaa. ^to roenranma?
I^Ksa. ?T0 neoesat BerzlS ■ Bonufi saniTii. Der Zosanunenhaag
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ISO M. äperaoskij,
iwiiebeii dioeen T«zt nnd dem oben aogeMrtan MarginalniMti
unter Nr. 5 iat nnrerkennber. Dn der Glossator, ine es seheint» ans
dem Gedlehtniaso schrieb , so sind einige Abw^chnngen leieht er*
kUrlieb, S.B. statt Affon» steht bei nns luftBnnpii statt pan — nouamie
eänizi»; statt tIio h iqibBb XpHcroea — muocri» teni, statt Berxifi
n BOBuft saniTb — nipa ^ma. Was die Variante üanan — üetspi
anbelangt, so kann diese anf den l>eeser iinterridlitete& Sehreiber inrfldE-
gefthrt werden, oder anf einer riehtigeren Lesart seines Textes bo-
mben. Denn nut der Antwort ap^RBL auf rocTnnnita kann man
den BTangeli^text veri^eichon: tao tu ecn üerpL n na eeiiii neTpt
(vi. Kavenn) obsumxy iip^KSb no» n. s. w. (Matth. XTI. IB). —
Mit Kr. 8 (Gleiehniss yom verlorenen Sohne) kann die gleiehartige
Interpretation in dem »Streit zwischen Panagiotes und Azymites« za-
sammengestellt werden, wo ebenfalls einige evangelisohe Gleiehnisse
erklirt werden. In dem »Streitt lesen wir folgende Erklftning: üäi
HiKfim (Ü AONOBHTb s HMaamo xsa cna. nanarinn» peve* xto s {Di^,
BTO XH oTaptHnoH KTO jn WHUH cÜb; AsnnnTfc poTO* fDm c 61,
CTaptH ciii» npaoeHHipi, iohur ace rpinranuH, npaoeiumn xe pa6oTaA-
fOfiu 6oy (nach dem bnlg. Text der wallach. Provenienz, des XY.^
ZVI. Jahrh. im Ramjane. Mnseum Mr. 1735, foL 29^24). Die Erklft-
mngen nnseres Glossators bemhen anf denselben Ansiebten betreib des
Sinnes des Evangeliums, wie in dem »Streit«.
Eine dritte gleiehartige Quelle — das Qesprich der drei Heiligen —
gibt einiges aar Erkümng unter Nr. 13, namentUeh betreflb der 12 KOrbe
lasen wir in dem bessgten Denkmal: vso von» «e- aetuB, a XBft tuA
i(op*ci^. 9. iien seiub 'O* xifttfb nee ämmi ^ a nee xbA tiA
*-• ^
nop^ciitn 'B* pHÖt, a rko «e* Tucoynp» Eaouiin>tiiiixboe hsxb pasni
WBBh B A^TH, a nee Koma H3\SuB*mnxfc oyicpoyxk (Codex DragoFs
bei Mo&alskij p. 1 09). Der im Slavisohen verdorbene Text entspilebt
folgendem grieohisehem Text: 'E^vffüis, e Tiig yt'ig. tilg Sttläoai^g,
iß* äreoatdUoy. Aniitquttg' %h e ol ttiyvB S^oit f d^o
tb ßd iA ävdifeg, ol dk dc&dexa mö^ivoi ffBQWOUfiämf vtlaofidwwv
(Oed. Vindob. 244 f. 49}.
Für die flbrigen Glossen fehlt es an fertigen Vorbildern, doeh aneh
ihr Urspmng mnss anf gleiehe Quelle der volksthttmlieh-apoiciTphen Fra-
gen und Antworten anrtekgehen. Eblge ErkUnmg in diesem Bereieh
bietet die Zahlensynbolik, die sowohl in dem Gesprleh der drei HeUigeo
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£ia bosnisobes Enu^ltim in der HuidschiiCitaiissiiiiDliiiig Sxeökoviö^s. 131
als auch in den Evangclieiierklärungen eine herYorragendc Rolle spielt
(vergl. z. B. zn Nr !3 SUrine XXI. 20!. 20r>. 213, oder Joca Mona-
chorum ^he\ Moriiiskij 17] u. a.). Im Reroicli dieser symbolischen Be-
deutung lier Ziffern sind auch unsere Glossen entstanden: AHt-naAccoTe
jtTii : Bi- Te aiicji. (Nr. 2), qm xjtöu: ou,h m chiu, h cirni axl
(Nr. ö), -e- xjiÖLT cvti. eHiih.iucTii 11 utpa n,iHiia (Nr. 12). Wenn
für dies© Erkläruns^en in den uns bekannten »Fragen und Antworten«!
keine Bestätigtiug vorliegt, bo kann man mit Zuversicht sagen, dasB sie
dem Schreiber der Glossen durch die besagte weit verbreitete Zahlen-
symbolik, sugi^erirt waren : bekannt sind die mittolalterlichen westonro-
pftisohen, gewiss jedoch nicht au»9chlie.%slich westlichen V erse: die mihi
quid unuä etc. (vergl. Galachov, IlcTopiii pyccK. .iht. " 278); bekannt
ist anoh die Abspiegelung derselben Zahlensymbolik in dem sogenannten
•B?aiigelbt6ii1iedff, einem obs in später Form sugftnglichen Denkmal,
deiMB enter Ursprung gewlae in hokm Altertlkiim snrflekieicht (Teig L
ibid. 278 — 279). In diesem Lied erinnert einiges an nnaere Oloiaen:
HoBi^fM nvMi,: qTo ecTi> Tpn?
TpH imsfi — Tpoim» (Bezsonov, KajitKH nepex. Nr. 93)
oder; IXoBtÄaHTe, mto f cti. aus, miAooHTb?
^BanaAccjiTi. m, roAy Mt.cauem.,
FaiTiTi, iiu AocHTb aiiocTo.ioin, (ibid. Nr. 94, 95, mit der
Variante: ^u'feuf'JUiiTt rocnoÄHHX'r. unocTüJoirr.).
Auch bei den Sttdslaven i.st dieses Lied bekannt (Bezs. ib. Nr. 97).
Endlich ohne besondere Quelle erklärt sich der Zu.satz Nr. 1 , der
nur eine Periphrase des entsprechenden Evangclientexte.s mit den zuge-
ffls-fen Worten M'i|'!.Ho xo rrjionoirLAa i enthält, ohne jedwede Symboli-
rung oder Erklärung; Nr. 1 ist ein einfacher Einfall des Schreibers, der
die Gegentihprft' lliin'^' bemerkte und die zwei unteren Namen als der
Keue zugänglich iiinsteiite; Nr. 10 k^lnnte thcilweise aus einer Stelle
desselben Capitels abgeleitet werden, wo es heisst: cunone uliKa eero
MoyAi^tiuiiLi na'ie cbiiioBh cutra u'B po^t cnoeMb coyTf. fXVI. 8), der
andere Theil als Antithese dazu ergab sich von selb.st, unter .mwe
f'0>KUH konnte er dasselbe, was cuubi entTa verstehen: Nr. 1 1 entstand,
das kann uiaa mit Sicherheit sagen, unter dem Eintluss einer Art philo-
logischer (scholastischer) Tendenz urnia Ksnnjb — HAtace ce Ksnse;
Nr. 15 a. 16 sind kaum der Erlü&mng bedürftig, als einfache Verainn-
liebnng der Worte des Textes; Nr. 3 linnn ebenfnllB der Anionehnft dea
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188
II. fipenasUJ, län botidsebw Evaafellitin ete.
Schreibers dieser Znsätzo zugemuthet werden Bleiben noch Kr, 7. 0. 1 4,
fttr die ich in den mir zagängllohea Erkiärimgshilfamittein nichts ent-
sprecbendes fand.
Wenn man mit \\'rpl;iS3HDg der zweifclbaften Fälle bloss auf die-
jenigen Rflcksicht niuimt, wo es möglich war, die Quelle mit einiger
Sicherheit anzugeben, so ttberzeagt man sich leicht, dass in diesen Zu-
sätzen, die eine EvangelienerklÄriing ihrer Art böRweckton. die Be-
kanntschaft des bosnischen Schreibers mit der weit verzweigteu Litoralur
der »Fragen und Antworten! sich wiederspiegelt. Ein Leser des Evan-
gelinms irerwerthete Mine Bekuntediaft mit Jenen Fragen und Ant-
werten tnr ErUlning den Bvingelientextei gins im Sinne nnd in der
Biehtiing jener tFregen nnd Antwortent.
Poloüica.*)
Dm Jehr 1900 nitd in den Annalen der polniaeben Littentnr-
gesehiebte stets nnvergessen bleiben: snr 500-jIlujgen Jubelfeier der
Erakaner ünirersitit nnd nimlieh so viel wissenselinftliebe Buunlnngen
nnd Arbeiten beigesteuert worden, dass eine gins weseatUebe Bereiche-
rung und Vertiefang der Forsohnng (im weitesten Sinne des Wortes,
anch Gelehrten- nnd KnLtnrgesohiobte nmfkssead) obneweiten konatatirt
werden kann.
Der Stoff ist nnn so reiehlich sngeflossen, daas wir einigermassen
in Verlogenheit gerathen, wie wir ihn am besten gmppiren sollen, doch
empfii'ltlt c'^ sich, von den allgemeinen Darstellungen auszugehen.
So lirarlite un's das Jnlir Ifi'to !uif einmal zwei grössere Litteratur-
geschiclin ti, dii uiuu von d ;[]i langjährigen Redakteur dos Warschauer
Athenäums und bckauateu Kritiker Piotr Chmielowski, die andere
von dem Krakauer Professor und Aesthetiker, Graf Stanislaw Tar-
nowski, die erste in 6 Bündchen - nnt lUnstrationen), die andere in 5
stattlichen Octav-Bäoden, weit Aber 2000Öeiten; beide reichen bis ib5Ü.
*) Vgl AiehiT XXH, a 22-60.
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FoloDka.
18$
Ffir einu lange Zeit der Dürre (Spasowicz hatte als der letzte
für Pypin's Werk eine aelbstlndiga QeBoluchte der polo. poetischen
Littormtor bearbeitet) weiden wir nun dmeb iwei dnander flnnlieb ei^
gänaende DarBtelluigeii enieebldigt Die Arbeit Ton Chmielowiki,
Hietoiy» liCentmy polald^, ist syatenstiaeher, konekter, objektiver —
aber kflner, tro^eoer, impereÖDUekeri nnbelebter; sie beginot «war
mit den allerersten Aaftngen, fertigt aber die ganie Zeit bis 1800 in
swei Bladehen ab ond verwendet ebensoviel Raom anf die Jabre 1830
1^ 1850 allein 1 ; ^e AnsfUmmg ist daber eine nngldebmlsiige; aneb
merkt man obnewtfters» dass der Yerfasser nnr für die Zelt von 1750
ab das Matexial vOlUg beherrscht, fttr die frohere jedoch gern von
seinen YorgAngem abbingtg ist; das biographische Detail drangt sieh
KQ sehr in den Vordergrund ; dadurch fällt auch die Darstellnn^ ans»
einandw, wird iose. Bevorangt wird sonst der ideelle Gehalt, die Form
der Werke wird dartlber vemachlftssigt; es bandelt sich nicht nar nm
schSne Litforatnr; der Ziisaramcnhang mit Zeit nnd Umgebung ist stets
hervorgehoben; für die Zeit von ISOO ab ist das Werk zu oiner schier
unersi höpfUchen run(1<?rnhe geworden; eine ganz unglaubliche Masse
von Detail ist hier aufgenommen nnd verarbeitet worden; liebevolles
Eingehen ins einzelnste und Ideinste eharakteriairt diesen Uanptiheil
des ganzen Werkes.
Das Buch von Tarnowski '1, aus seinen Vorlesungen hervorgegangen,
ist ilaye^en eine glänzend geschriebene Daratelluug nur der Werke
selbst, älterer und neuerer Zeit, vorherrschend der schönen Littorutur
allein. Es beginnt erst — nnd mit Reoht — bei Rey und Kochanowski,
behandelt fan L Bande das in II. dasXVIL, im Ol. das XVm. Jahrb. ,
im lY. die Jahre 1800—1830, im Y. 1830—1850. IVotidem es anf
Bio- nnd Blbliographisehei — wiedemm mit Becht — veniebtet nnd
das Isthetisehe Drtheil in den Yordergmnd stellt, liest es sich stellen-
weis wie ein fesselnder fioman, stellenweise wie eine poUtisehe oder
moralisehe Streltsehrift; wir bekommen statt Biographien nnd Beoen-
sionen Totalbilder von Menseiien und Zeiten; es reehnet sndeoif wie
Chmielowaki es mnss^ nieht mit der WiUktr der Censnr nnd luum da-
her die ganze Walirhdt unverhflllt sagen. Es ist zwar nicht frei von
tendeniiOser Ftrbong, von Uelienehltanng des einen (a. B. KrauiW),
>^ nistorya Hteratnry polskiaj 1, XVII, SM; II, 444; m, 663; lY, 430;
V, m äs. 6». Kxakau 1900.
184
A. Brückner,
Herabdrückung anderer (z. B. Slowacki, Kraszewaki, Korzeniowski);
es ist nicht ganz gleichmäaaig ausgearbeitet, zieht z. B. Grtcios und
Jiiiidiu herebi aber flbergeht SarbieTiit; «• bebaadett allsabreit die
politiaebe Litteratnr (bis 1800J; es bat mebifacbe Lflaken und namenl-
lieb bolK^icbtigt es nnr safUlig Bi|;eb]iisBe neaerer Fombnngen (tat
fie ftiteie Zelt, iit bier somit steUenweise aatiqnlrt — aber trots aller
SfffHiige and Ungleiebmistigkeiteii nod Irrtbamer ist es ein foiielad
nod spannend gesebriebenes Baeb, dessen Lektüre Isihetiseben Gennss
gewibrt — and von weleber anderen Blavisohen Idtteratatgescbiebte
konnte man dasselbe behaupten? — leb wenigstens kenne keine, die
einen Ter^eieb aaeb nur annfthemd bestehen könnte; es handelt von
Kunst aad ist — trots seiner gefkhrlieben Linge — selbst du Kunst*
werk geworden.
Wir gelieB nnn zn den Einzeldarstellangen Aber und stellen an die
Spitze derselben Prof. Kazimierz Morawski, Historya nniwersyteta
Jagielo/iskiego. ^rednie wieki i odrodzenie z W9t<jpem o nniwersytecie
Kazimiorza Wielkiogo I, XVlll und Ifw: II, XV und 172 8s. S». Kra-
kau 1900). Der sprf'tde und nndankbaro Stoff wird durch die Kunst der
Behandlung und Wärmn der Darätelliiiig' Ober das gewöhnliche Niveau
von üniversitätsgeschiciiten emporgehoben; er wird durch das Einbe-
ziehen von Gregor von Sanok, Callimach (Callimach's klassische Bio-
graphie des Gregor gab gleichzeitig Prof. A. S. Miodouski in sorglich
revidirtem l'exto heraus'^/) u. a. zu einer altpolnischen Gelehrteuge-
Bchichte flberhaapi Der Verf. hat sieb in seinen Stoff üebeToll binein-
gearlMitetp amner Aafmerksamkeit ist nar weniges entgangen; wir ver-
danken ihm ein lebensvoUes nnd wahrhaftes BUd der alten UniTersittt,
ihrer Lehrer and ihres Lebiganges baaptslebUch, weniger des Treibens
ihrer Sebolaren, hi der Bintheaeit ihres Bestehens, bis vor dem Anbmeh
der Befonnation, da die Polea noeb mit dem Auslände gleiidien Sehxitt
hielten.
^] Pbilippi Buooacorsi Callimachi viu et moreii Gregorii Sanocei archi-
epiacopi leopoUensis reeensnit etc., XXXVI BIL, iDpriohtigBterAasBtattuagi
doidi ist eine wichtige Stolle im Texte, Gregorys Ansichten Uber die Polen
(Slaven), dass sie nicht die ultcn Vandalen. sondern die Venotcr gewesen
w8ren, verdorben gcbliebcm ; sie muss hcisaen : Kadhibek nog eam (Vauda-
licaiu) vult esee genteui, quaei aat Vanduloruin uatio nou indigeaa {aui non
ist sn streiolisn} tx aatf qaiisimit et prlmis Gemumiae coltoribas faerit aat
illie, ttbl nos samas, «am (ist bii»nin(ttgvn) aliquando lialritasso eonatet inter
seriptoree.
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Folonic«.
185
Aus dieser alten Zeit ragen üu» wieder beßonders einzelne mäch-
tige Geaialteu hervor, die aus der unverdienteo Vergeäsenheit hervor-
nziehen and ins rechte Licht zu stelien Arbeit der EinzelforBchung
blieb — ein Mattbieii tob Enkai, SrnttAim de Paradiso, Fanlm de
Brndiewo mid — Kepenükas . . Der Ptager nd Heidelbeiger Profeiior
und Biaebof Ton Womit, Matthaeu StadtBehrdber au Eralua, half die
ÜBiTersitftt aeiser Yatentadt^ Krakans, nev erigiren and mterUelt bii
an leiii Lebenaende Besiehingeii in Krakan — daher rerfaaate ich du
kanea Lebenabttd des berOhaIeD Hanaee, dea Präger and Hddelbefger
Theelegeii, dea man hartnlekig au einem Beiehsdenlicben hatte maehen
wollen, nnd hespradi aeine litterariftehe ThiUgkeiti wobei idi die Antor-
lebaft einer verbieileften ars moiiendi, die unter aeinem Namen geltt,
bestritt. Dem Jacobua de Paradiso widmete Prof. Jan FiaJ'elc ein
Bweib&ndiges Werk : Mistrz Jakub z Parady-^.a i nniwersytet krakowski
w okreaie aoboru bazylejskiego (I, IIS; 11, 423 88. Krakau 1900).
Matihaens von Krakau und Jacobua de Paradiao (Cisterzienserkloster in
Grosspolen I sind mit die bekanntesten »Reformatoren vor der Refor-
mation" 'waa nbrit^ens nicht ganz richtifr i^t, da sie ihren strengiuitholi-
schen Standpunkt, die unbedingte Untr rwn fiuig unter die Antorität der
Kirc!i( stets gewahrt haben); die Schritten des polnischen Cisterspri
Kraiiauer TheologieprofesBora und schliesdlichen Erfnrtcr Karthuuäers
gehörten zu den gelesensten des XV. Jahrb., behandelten iieform der
Kirche — speziell der Möncbszuclit, morali.sche Fragen und d^l. ; ihre
eingehende Beaprechung bildet den Uaupttiieil dea Werkes von Fiaiek.
Der Verfasser bezeichnet den Jaoobns de Paradiso oder de Polonia als
einen Dentaehen toh Geburt nnd beatreitet die landläufige AngiUie de
Jflterboefcy die anf Verweehaelnng bemhe. Jaeoboa ist ala Dentachpole,
wie KattfiaenB id Iwieichnen, nnr in noch engerem flinne, da er sdne
mdang der Exakaner üairenittt allein Tcrdankt nnd die Hanptderde
ihrer thedogiaehen Faicnltit anamadit
Dennelben nnermlldlichen Yeifuaer und seinem ehemen Fleisae
▼erdanken wir eine andere, grondlegrade Qelebrtengesehiehte: Polonia
apnd Italoa tcholaatiea smouL XV. Faaeicnlui I: PolonI apnd Italos
litteris stndentes et lanrea donati inde a Paulo Wladimiri usqne ad lo-
hannem Lasocki, oolleoti et illustrati a lohanne Fijalek, Cracov. 1900,
120 Ss. 4"niasini. Dieser erste Theil nmfasst 35 Biographien polnischer
meist decretonun doctores t^m Padua und Bologna, aus Urkunden und
Oonsistorialakteo geschöpft: der den polnischen 8taadpankt Tor dem
186
A. Brttolmer,
Konötan/er Konzil gegen die Ordensbrüder ao erfolgreich vertheidigend©
Paulus Wiotiküwic und die ersten Ilamanisteii, wie Johannes de Ln-
dzisko, treten dabei in den Vordergrund. Andere kürzere Beiträge, die
aus derselben rastlosen Foder getloäsen sind, müssen wir hier übergehen.
Zur Geschichte des mathematischen und utronomiaohen Unterrichts-
betriebea, der die Ettkumt HocliMhiila nameBtliöh am Ausgange dei
XY. Jahrh. berfllimt gemadit liatte, Bimmelt und foneht Mit JabreK
Dr. L. Birkenmayer; adne Arbeit Uber Hireiii Byttea baben wir
Beiaeraeit genaaiit nod tragen bier naoh den Abdmek, üeberBetmng
nnd Erlintemng einer alten Mesalronde, Hsreina Kf^la s Pnemytia
Geomeliya praktyeana, Warseban 1895, IX, 82 8a., einer Sobrift von
ca. 1450 (naeb 2 Krakauer Handsebrr.j. Dendbe gab jelit keram:
Oommentariolnm snper theorias novaa plaoetamm Geergii Pnrbaebii In
itndio generali eraeo?ienBi per nagr. Albertom de Bmdaewo diligenter
corrogatnm a. d. 1482, LVI, 169 Ss. gr.-8» Cracov. 1900: Neadmck,
berichtigter, einer fehlerhaften Ansgabe von 1495 aof Omnd von Hand-
schriften. Eine eingehende Einleitung konatatirt n. a., wie spätere
Astronomen, z. B. der Italiener Oiantini, ganze Kapitel ans dem Bm-
dzewczyk entlehnt haben, wörtlich, wie die Entdeckung deg Witten-
berger Astronomen E. Reinhold (l.')!"') über die Gestalt der Mondbahn
schon Brudzewczyk 1 IS2 gemacht hatte u do;l. m. Derselbe Gelehrte
gibt nun diu Bidt^raphic von Kopernikus In r;iii- Mikoiaj Koperaik.
CzQSe^ pituwäza. Studya nad pracami Kopernika oraz materyaJy bio-
graficzne opracowai i zebral Lud. Ant. Birkenmajer, Krakau 1900,
XIII und 711 Ss. gr.-4®. Der zweite Tlieil wird die eigeutlicbe Biogra-
phie bringen, dieser erste schafft voi [;iulig die Bausteine herbei, erörtert
eine Menge von Nebenfrageu, über Hilfsmittel, Studien u. s. w. des
grossen Thomers. Denn den Verfasser beschäftigt vor allem die Ten
den bisherigen Bragr^iben TenmehUsBigte Frage, die Hanptfh^;e an-
gleicb: wie iBtKopeniikiui an Miner heUocentrisebeiiTheoiie gekemmen?
Zn diesem Zweeke geht er allen Bflehem naeb» die Kopemikna beeeBWUi
allen Binseiebnnngen, die er gemaoht bat — bis in die entlegentten
Bebwedlsehen nnd englisehen Bibliotbeken; er seblldert jeden Geiebrten,
dessen Pfade die dee Ermllnder Kanonikvs gekrenat baben. So sebafll
er die nrnfuiendate Onmdiage flir die liolgende Biographie nnd sammelt
683 — 688 die (78) nenen EVikta oder Beobaohtnngen aeiner Studien;
biebei wird aoeh die Bedentnng des Krakauer Unterriektes erat Ina
reohte Liebt gerSokt.
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FoIooIm.
187
Fflr ons LingniBten ist besonders wichtig das Ergebniss lang^fthii-
ger Mflhen des Krakauer Botanikers, Prof. JözefRostafinski: Sym-
bola ad historiam naturalem medii aevi — Sredniowieczna historya
naturalna w Pn1?co, cz(^k' pierwsza, XXI und CO 'S Pg. ; Collectanea
gcientiam naturalem medii aeri in Polonia illustrantia — Matoryaly
zrödiowc de siownictwa przyrodniczego tircdnich wieköw w Folsce.
352 Sa. 8*^, Der Verfasser sammelte seit Decennien und bestimmto allo
mittelalterlichen Pflanzeunamen, lateinische (über 18000) nnd pohuacbe
(1128C) — denn mit dem blossen Abschreiben von Glossen, worauf wir
Philologen uns beächrüukcu, war uoch wenig gewonnen; os handelte
sieb daram, die Pflanzen selbst zn erkennen, die gemeint waren, und
dies war eine aitsseiordeotiieh schwierige nnd TerwiekoUe Aufgabe, da
db mitlalaltartteheii Getehrten oft die antikaD, BfldenropÜMli«!! Kamen
aaf diePflanseawelt Uirer nSrdUehen Umgebung oltneweiten llbertrngen
nnd aneh eonat vielfoeh sehwankteii. Den Hanptatoir Ueferta das Werk
dea Krakaner Kaaonikna nnd kOnigliehen Antea (seit 1470) Jan
Stanko, eine Handsehilft der Krakaner Kapitelsbibliotkek ron 540
Folioeeiten, in weleher aOe laMniaelien Synonyma von Pflaniennamea
gaaammelt nnd mit dentaekev nnd polniaeker üebenetanng Teiaehen
sind, doch Terlieren aieh dentoelie OlesBen anf den letiten 100 Seiten
der Hdaohr, Stanko erweist sich dabei als ein kochbedentender Boti^
niker, dem zwischen Albertos Magnus und Qesner ein filirenpUtz an-
zuweisen ist; er ist ein sorgUeher Beobachter gewesen, er nnterscheidet
a.B. 433 einheimische Pflanzen, während die polnischen Herbarien des
XVI. Jahrb. ihrer nur 2r)9 auseinanderhalten; in dem Sammeln der
latein Synonyma war er ebenso beharrlich, verzeichnet fv doch z. B.
unter bryonia allein über 2ö(i solcher 1 Die Arbeit war nur von einem
Fac ljnanne zu vollbringen : wir Philologren standen ja vor diesen Glossen
ralh- und machilod da, weil wir nicht wussten, welche Glossen richtig,
weiche falsch ge&Qtit waren, um was fUr Pilanzen es .-"ich <iab&i handelte,
wie daher dieBencnnnng: zu erklären ist. Dies alles er«irt«rt RostafiAski
aufs eingehendste und darum ist »ein Werk fdr die gesaramte slavische
alte Terminologie m der Botanik eine lösende TLat. Der erste Band
desselben untersnebt systematisch die Namen, der zweite gibt das band-
sebriftlidie (und gedmekte) Hateiial sdbsi leb kann bier niebt einselne
gelungene Etymologien anffllhren (s.B. koHna die rothglahende n. dgl.)
nnd ▼enreiae nar darauf, daas die ganae myfliolQgiicb-sebwirmerisebe
Betraebtongsweise unserer Pianaennamen den Todesstoss erhalten bat:
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188
wtt wir all nnlavimhe TourSny» na prirodn y«r«hrt haben, ist einfiieh
Plininfl, Diofloorides n. s. w. gevesen Nieht alle Erklftiiingen dei Verf.
und tadeUoB, aber das meiste ist rielitigy und der PMolege atlimet er-
leichtert anf; wir werden wohl neeh Öfters Gelegenheit haben, anf
Eünselnheiten anrHeksokenunen, doeh sei hier wenigstens ein und das
andere genannt, nun Beweise, was alles BostafiAskl nenes bringt
80 gianbten wir alle, dass gewisse Monate von den 8Iaven benannt
worden, »in denen gewisse Insekten (ohne Distinetion inn genannt»
genauer eine Art farbestoffhaltiger Schildlänse) gesammelt wurden, um
als Färbemittel verwendet za werdenu Gr. Krek, Einleitung 1887,
8. 516, ebenso Miklosich n. 9. w. Aber Kostafinski (8. 375) wendet
richtig ein, daas dieses TTisekt weder im Juni noch im Jali zu diesem
Zwecke gesammelt wurde, er hebt hervor, welche ausserordentliche Be-
deutung die Bienenzucht für das altslavische Leben gehabt hnt, daher
benannte man auch die Jahreszeit w ktorej czyrw pszczöl puwstawal,
czcnrrem '. Bo wird der Omnd ein«r jeden Benennung enthoUt; nur
raauchina! stockt der Verf., wo ihn linguistische Mittel im Stiche lassen.
80 lieia^l aliüuia plantago hjiczifca wegen der Aehülit'hl;<it iliifi lUätter
mit Lüflfeln, aber auch korztktcica daaa., nur wasste der Vert. nicht,
daas poln. korzkiew gen. korzekioie (dieselbe Flexion wie cyrkiew gen.
cyrehoie und wie xmb jioxjo) ebenfalls L9ffel bedeutet nnd daher
hort^noiM = iyiczyca sein müssen, er rieih bei einem gwikb n. dgl,
aber horzkimo ist nralt, wir fimden es ja in einer iirenadsehen Entleh-
nnng. In vielen FiUen genttgt der blosse Angensdiein snm Naehwels,
dass der sebAne (tmythologisehe«) Pilansenname einfaoh ans dem Latei-
nisehen flbersetst ist Der Verf. eperirt aneh vielfaeh mit Bnflehnnngmi
ans dem Dentsehen nnd geht hierin manchmal entsehieden an weit, dass
s. B. szrqika ans azrap (Behragen) stammen sollte (8. 101], kann ieh
nieht glanben; ebensowenig mOehte ieb ingeben, daas üAoder Eoni-
blnme daroh bOhm. charba chrpa ans dem Dentsehen entlehnt sein soll,
poln. charpqd (Collectiv) für Unkraut, Strauchwerk wftre hier mit zu
berücksichtigen. In anderen Fällen ist die Erklärung zu leicht gefasst,
Haz dtlrftti doch nicht mit Huz identisch sein (234); hielon nicht mit
biet von der Fettigkeit benannt sein, sondern dasselbe wie szalej be-
deuten (poln. polnoglasije, aus bl^m,) 294; smardz b.ingt doch viel-
leicht nicht mit smark- zusammen u. s. w. Trotz dieser Ausstellungen
und Zweifel im einzelnen bnrrrff^spn wir das Werk als einen hochwvll-
kommeneo Beitrag, von fuuUameu laier Bedeutung, ftlr slav. Onomastik.
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Polonioa.
180
In die Gtolehrtenlitterator fuhrt uns so reeht mitten hinein der von
dam Kiak«aerKn8t08, Dr. Wlsdjat*w Wialoeki, verfiaite Kfttalog:
LicniiabiiU typographica bibliotheoae UniTenitetiB Jagielloniete Craoo-
Ttanito inde «b inrenta «rto imprimondi uqae ad a. 1500 seoondaai
Halmi repertorinm bibliogiaplucQiii nna cam eontpeeta firamm qai
Ubn» olim babneraiit ... per ordinem alpbabeti digeisit «t». XXXIV
ud 634 8i. 4^ Leider bat der Gelebrie, der iatimtte Kenner der Kra-
kauer UniTersitftt ond ihr offieieUer Hiatoiiograpb (Tgl. seine Anigaben
des LIber diligentiarom, d. b. der alten VorlesongaTeneiebnine, der
Aeta reetoialla u.e.w. mit den mnsterhaften Indices] diese Fortsetmng
nnd Abschluss seines vortrefflichen Handaehriflenkatalogs derselben
Bibliothek nicht mehr überleben können: er starb gerade vor dem Be-
ginne der Säkolarfeier and die polnische Litteratnr- nnd Gelehrten-
geschichte verliert in ihm einen ihrer besten Kenner. Das Verzeichniss
nmfasst l^OOO Nummern, die nicht nur dadurch wichtig sind, dass sie
durch ihr blosses Vorhandensein den regen Anthcil der Krakauer Pro-
fessoren (denn aus ihrem Besitz »taminen die mei^ti ii In 1< n nabeln' am
damaligen wissenschaftlichen Leben bestimmen, sondern sie bieten auch
für den Siaviätcn durch Glossen, Eintragungen u.dgl. manches Interesse.
So geschieht auf 8. 413 flncunab. Nr. 1151 eines glagolitischen Frag-
mentes Erwähnung: so b< k inmen wir altpohii.soho Gedichte, z. B. eine
besondere Triitimdeutiiug : mau .schlug ein iiiich aui', i>ah auf den ersten
Buchätaben Unks oben und schlug nun diesen Buchstaben im Gedicht
nach, wo in je einer Strophe Jeder Buchstabe gedeutet wurde, z. B. a:
moiesz swe r/eczy sprawowae
i paan^ pii^ku^ cal:owa<5,
bed to a drogf podalo:
i\jidBie8s we wBsy^em ealo n. i. w.
Unter den Gleii«! sei eine einiige genannt, babitos — irner, naiofff
denn sie erinnert nns sofort an den Eingang in den sog. Gebeten des
Papstes Urban (gedraekt 1514): ten i2e si^ byJr tonorzyi w gneeb »der
wart nmgeben mit UnkenMbbeitt. Aneh die Qiifüeb OsapskiMe
Bibliotbek in Krakau hat aar Jnbelfeier einen Katalog ihrer Inkunabeln
dnrdi Dr. F. Eopera herausgeben lassen.
Da wir so in bibli<^i4»hische Publicationen hineingerathen sind,
slblen wir gleich verwandtes auf: Mathias Bersohn, 0 iluminowa-
njch r^kopisach polskich, Warschau 1900 (159, II Ss. und XV Tafeln),
beschreibt Initialen ond Miniaturen von iütnalhandscbriften, Mess*
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190
A. BrUekner,
bttohern, Antiplionvieii «ot BresUn «nd aiu Eraktner KUtaton,
leider sind die Tafeln nur im Schwaradrnek ; den. gab» Wmehaii 1899,
henui: Eai^goibior katediy plockiig, 23 Se., 17 Tafala, eina Beielira-
bang mehrerer Hdacbrr., damaler namontileb ein Gradaala geeehiiabeB
TOB Swi^tofltaw de Wilkowo 1365, wo f. 4 der Sobreiber zusetzt: Ubfo
eompleto muszysz mt dacz möge mxto and gegen Ende der Hds. an-
schreibt das Ostcrlled (alao der iltesto «na erhaltene Liedertoxtll):
Christus zmartwich wstal ge, luda prziclad dal ge^ Mt nam zmarU
7cich wstaci, shogicm rroUnari Kyrie ! Wir bedaaem nnr, daea der
Verf. nicht gerade die«e S^ite photographiren Hess.
Von dem bibliographischen Eiesenwpik K. Estreicher's sind
zwei weitere Bände erschionen: Bibliogralia polska, Band XVII, Buch-
stabe 6, 491 Ss. und V Bl. Nachträge und Berichtigungen, Krakau ISÜH :
Band XVUI, Buchstabe H, 331 Sa. Der letzte Band umfasst viele
deutacli-polnische Sachen, sonst ra^en besonders hervor die Artikel
llistorya (d. i. auch die alten VolkübUcher, die Melusine, Ma^elione, der
Alexander, die 7 Weisen Meister, die rümi^cbeu Iliätorieu u. s. w.) nnd
HosioB ; im vorigen seien Qalatowski, Orochowski n. a. genannt. Die
Angaben aind aUerdbigi von keine* abeoloten Yollstilndigkeit; anilin-
disebe Biblioiheken, a. B. BerUni aind niebt beraugezogeu ; sogar ana
den einbeimiaeben, Waraebaner und Lemberger, fehlen manehmal Naeb*
ireiae, s. B. ana der PawUkowaki'aeben, wo gerade »Histoiya« aebAn
▼ertielen ist (ein Othon von 1746, ein Aleannder Ton 1626, ein Fon-
^ran, Hagieiona n. a.) n. a. Trota dieaer onTenneidlioben Ittngol ver>
danlwn wir dem nunrnmentalen Werke ^ne aolcbe Falle von Belelining
jegUoher Art, dasa ea nna ftrmlicb die bei 1650 abbreebenden biblio-
graphiaeben Bepertorien einea Wiaaniewski und Maciejowski völlig ver-
miaaen llaat; einaelne Artikel wachsen anob liier zn förmlichen Abhand-
lungen ans, mitunter mit sehr merkwürdigen Angaben, Analjaen dea
Inlialtes, Diskussionen der Autor- und Echtheitsfragen u. s. w. ; selbst-
verständlich Übertrifft es durch Genauigkeit der Titel u. dgl. die Vor-
gänger bei weitem. Möchte doch dem unermüdlichen Heraasgeber die
Abschlie^sung seiueB Kiesenwerkes vergönnt sein.
Nicht in die poln. Bibliographie allein g:ehort ein mit schier uner-
hörter Splendidität ausgestattetes Werk : Katalog dziei tresci przysio-
wiowej skiadaj;icyck bibliotek^ Ignac. Bernstein, Catalogue des üvres
paremiologiques composant la biblioth^qne de I. B., Warszawa 1000,
Band i, XX uud 5üU Ss., Band 11, (iäo Ös., gr.-4<>. Der Besitzer der
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19t
giusäleii paromiographiaclieii Bibliothek der Welt, die alleiu 4761 Num-
mern (auch HdBohrr. daranter) enthält, iu alieu, auch den unbekann-
testen Spmhen der Welt, hat bei Dra^^iUn in Leipzig ein Prachtwerk
in typographiaeber Aawtettiuig henlellea Imea, mr die FkoikDiUs der
Tiielblltter a. dgl. sind Wartehaner Arbeit. Am leiebsten ist der poln.
Theil TeitreteD, woU ToUittiidig; «ber aaeb dentiebe, englisebe «. i,w.
Dmeke» die aUerselteiuAeiii find Ui anaierorde&tUeber FllUe vofhaiidflB ;
der Kttalef wird ftr den ejnaebllgigeii Folklore sn einer QoeUe eraten
IHeeo bibliegntpbiaebeii Werke balwii um ▼em XV. Jabrlmiidert
•bgebraehtj sn den wir nimmehr snrOekkebreB. Hierber gehört aoeb
besonders, von Prof. Tad. Wojeleoboweki, Ko&cidt IcatedralBy w
Krakowie, Krakau 1900, 258 Ss. 4^; diese BaogeBehichto, welcbe jede
einzelne Kapelle, Altar n. s. w. der alten Schloss- nnd Domkirohe naeb
Geschichte und Bimelnheiten schildert, greift gleichzeitig weit aas, rei^
folgt z. B. die Spuren rassisch-byzantinischer Malerei und Knnst im
alten Polen [Hess sich doch Jagiello sogar sein Schlafzimmer von einer
artel' russischer Meister ausmalen), bis nach Schlesien und Breslau
hinein, wo eine cyrillische Inschrift ' \gapija) in einem jetzt nur noch
abbildlich vorhandenen Tympanon des XH. Jahrb. festgestellt wird;
der gelehrte und schartsinnige Verfasser kumbmirt ttberzengend, wi iu
die Kirche vor S. Wenceslans ursprünglich geweiht sein konnte ; in seiner
Darstellnng werden die Steine selbst zu historischen Zeugen und
Quellen.
Ans mittelalterlichen Publikationen seien dann noch erwähnt in
den Teki Pawi&skiego die nach seinem Tode beraosgegebenen
Ksi^gi s^dowe i^czyekie Tom J. 1386—1419, als Band III md IV der
Teki, an denen in Band T (8. CXXäVUI und Indices] die vom Ter^
itorbenen L. Malinowski noeb in den aditiiger Jabren beigeetelite
giaaunatiiiobe Untecsnebwig and iexikalisebe EMlnternng der pidniidien
Sebwnrformeln and anderer polidsdier Broekea, die in diesen Ptoiess-
▼eimerkea eingetragen sind, binaogetreten ist. Bie ist soigftltig, doeb
niebt inmer gittoUieh nnd treffend, s. B. in den Nn. 39S7 und 3358
heisst prz99 im noanthy Ahxy na drugdy dieses druffdy nicht drug-dy
(ein andermal, wie HaL es erkllrt), sondern es ist nnr drugi gemeint
(usque ad aliud festum s. AleziiI) — der Schreiber wusste in sdner
Verlegenheit, wie drugi zu sehreiben wäre (d. h. das -giy welches er -ji
lesen mnsste i), sieb niebt besser an helfen, derselbe Sebreiber sehreibt
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192
PoloQica.
daher mit denolben Ulgtidieii OonMqaem fklooim — rmoffä^ in
Nr. 3154 (fBr raroffi! tolehe BehreibimgeB kOimeii Lieht weifen «of
die Qnesener Sehreibnngeii <lro<&« fttr c&>o^ n. s. w., worflber ich
Aiehir XX gehandelt habe); bei demMlben Sehieiber fWt die Vor-
aetmng dee h auf: ho hn^ hugofn» ntuenef hospu (swdmal) für 0 ian^
Mpu Q. B. w. Sonst lind die Angaben von llalinowild «ehr TerliasUeh
nnd genan.
An die Wende dea X7. nnd XVI. Jahrh. gehört daa »Boaniyilanie
0 ilyvocie Pana Jezusa«, das nmfangreiehste nentestamentliche Apokryph
der elavisohen Sprachen flberhaupt, da die Hds. aaf 845 Seiten das
Leben Jean nur bis an der Vemi-thcUung durch Pilatus fortführt. Die
TTdschr. selbst, in der griecb.-kath. KapHelbibliothek in Przemy^l be-
tindlich gewesen, ist liente leider verschollen, aber der gelehrte Sammler
und Alterthumsforsclier, Kanonikus A. Petruszewicz, hatte noch in •
den 50er Jahren reiche lexiknlisclic Kxcerpte aus der Hds. gemacht,
die er mir zur Bearbeitung überlicsä. Es erschien nun in den Abhand-
lungen der Knik. Akad., philolog. KI.. XXVUI (1900). S. 202— 3S0.
Apoki yfy srediiiowieczne I, wo der lexikalische Theil erschöpft ist und
die Analyse des luhalks 5u weit fortgeht, als des unbekannten Autors
Abhängigkeit von dem latein. Gediclu dut. XllL Jalirh., Vita gloriose
Virginis Marie et Salvatoris [zuerst 1890 herausgegeben von Vögtlin)
gereicht hat; doch ist irgend eine Uds. pohlischer Provenienz dieser
Vorlage tnaher niefat anfkntreiben geweien. Der poln. Beaiböter ent-
fernt sieh ▼on allen anderen dadnreb, dase er lieh nie mit einer Torlage
allein begntlgt hat, sondern alle erreichbaren Quellen sammelte and lo
aneh den geaammtenText derkanonisehen Byangelien hineinveraibeitet
hat, was in Apokryphen sonst dnrehans nioht der Fall an sein pflegt;
seine Darsiellnng ist nieht nngesehiekt, steht anf einer Stnlb s. B. mit
dem venrandten, aber etwas spiteren Werke von Oped, 2ywot CSirystB-
stfw, gedniekt 1522. Fflr einaeines konnte ich bisher seine QneUen
nicht immer alle entdecken. Ans seiner Spraehe sei ^in Wort heraus-
gehoben: zuiciö und zuicieö sie glänzen, wofür ich bei einem poln.
Glossator von ca. 1440 das Simplex mcieö (fulsernnt wsczafy) auf-
treiben konnte (ich wtlrde das Wort von einem us-to = us-iro anszrk|
jt/fro ableiten wollen): das Wort ist wichtig, denn das blosse Vorhan-
densein desselben in jener bekannten weissrnssischen Petersburger
Uebersetzung der Historia Trium Uegum ans df-m XV. oder XVI. Jahrh.
beweist, dass der Weissrasse nicht aus dem Lateinisches, sondern aus dem
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FoIoQioft.
193
Ii
Pülni^jclien übersetzt hat, was mau bestritten hat; freilich hat Karskij
in seiner mlmiiiSsen Untersuchung der Sprache des betreffenden Sbornik
gerade da* u^lii 6ju uui^elaiiaeD II i'^in anderes interessantes Wort wäre
siebr Genosse u.dgl. in. Ein zweiter Theil meiner Abhandlung wird
den Sohlusa der QaeUenanalyBe briii£;eii und Tenrandto Texte, speoi«U
PanioBiteKioi beiflekriAhtigen.
Hftoiejowaki hatte hi eeineii DodatU das FragDeat einer an-
gebliehen Annenlegende abgedniekt, ohne an ahnea, daae dieses Fra^
meiit aar die wMUehe Absebrift aas dem Anfange des Pnernysler
Apokiyphea daittoUte; ieh wiederholte daher diesen Text in modenier
Transskription als Probe der TersehoUenen Pnemysler Hds. selbst In
der Bialeitnng bandelte ieh Uber peln. ApobryiilieaUteratur im Allge-
meinen , was ieb gleiehseitig in der Bibliotheka Warsiawska 1900,
Bd. m, S. 1 — 12 nfther ansfohrle. Sonst ergab sich keine neue Aas-
bente auf altpolniscbem Gebiete; genannt sei ein Programm dos Gym-
narimns in Wadowice, von Ign. Stein (1900, 29 3s.) Aber die Negation
nie, Ni im Altpolnischen, welcher in uekto irgendjemand, nach der
neuesten Erklärung' einen Demonstrativstamm, keine Negation oder Za-
sammenziehung mit solcher, wie Miklosich lehrte, erkennt').
Da» Sohlu^sheft des V. Bandes der Warschauer Prace filologiczne
(ISOn, S. 6Sl — 1033, III) brachte Przyczynki do nowego siowuika j^-
lyka poiskiego von Hier. -Lopacinski auf 30i) Seiten, reichliches
dialektologisulieä llexikalischea^ Material ans allen Gegenden Polens,
aber uauieutlich aus deui (istlicheu Kleinj)olen Unterdessen hat Dr.
I. Karlowici sein Dialektlexikon bereits begonnen; IDÜü erachieu im
Verlag der Akademie der erste Band desselben , A bis £, 454 Ss.,
doppelspaltig, and 4 Blitter Torwort and Abkürzungen: Slownik gwar
polsUeb, eine unerUssliehe Ergtnsnng unserer WOrterbfleber, eine
hoobwiHkomniene Gabe jedem Spraehforsober. Der Verf. gebt niebt auf
die Dentangi d. i. Herleitnng eines jeden Wortes ein; er begnflgt sieb
mit dem Znsammenstellen seines ansserordentlieb relehen Materials,
wobei dann freilidi die riditige Bebreibong oft sebon die Ansknaft Uber
den Ursprung bringt. Aneb hier können wir nnr den Wnnseb aos-
ij liier sei noch eines Gymnaaialprogramnoes gedacht, von Dr. I. Le-
ciejewski (Lemberg 1899, 2i Ss.), wegen seines von Polen so selten behan-
delten Stoffes: allertbUmUehe Elemente in der ■tOTeniaeben Poesie, wo
»mythisebe« und iqiokiyphe Elemente in den »Balladen« der StrekelJ'seben
LiedersammluDg besprochen vvcrdon. •
Inkiv fttr itoTlMk« ruiAlogi«. UXV. 13
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194
A. Bruckner,
drücken, dasa der Verf. dieses Werk sowohl wie sein Fremdwörterbuch
möglichst rasch zu Ende fflhre, denn Wörterbflcher nflUen erst, wenn
ab vollBiiDdig aind.
In den Pnoe hat dAaii nooh Dr. 6i Dobrsyeki mit swei Aof-
sltien tbvt altpolniaohe Texte debfitirt^ eber das Festenlied des pela«
pater Ladialana GielnoviiiB rom J. 1488 hat er naiidiUg ans dem Boh-
miaoheii entlehxit sein lassen (diesmal trat der umgekehrte Fall ein,
T. Bern hat seinen Text, bei F. HenSfk, Boimanltosti I, 101 ff. abge-
dmok^ sehliesalieh ans jener Cantilena des Ladislaos) nnd die 8. Anna-
legende ans den Dodatki b« Madejowski (8. 106 ff., Nehring, Al^ln,
Spraohdenkm. 129) bat er anf das Protoevangelinm JaeoM anrllekge-
itthrt, ohne den eigentlichen Zasammenfaang mit d«n Bosmjilanie
(s. oben) and die Zeit und näheren Umstände des Textes an kennen.
Hierauf folgen nooh Anaeigen der Werke des Florinskij a. a. nnd Re-
gister.
Von der Krnkaner Bibliotek.i Pisarz(5w Polskich ist im letzten Jahre
nur ein lieft, dns 'M., erschienen, von dem nnf rmtidlichpii Er;^chlie8ser
Älterer Texte, l'r /, \ ^m. Celichowski in Kiirnik, degsen unerschöpf-
lichen Bibüotheksbeslandon er immer neue Gaben für uns entnimmt
fDziaJy/iski-Zamoyski'sche Sammlungen). Diesmal ist es wieder ein
ITnicum, Slanialaw a Szczodrkowic rozmowa pielgrzyma z gospodarzem
0 niektörych ceremoniach ko^cielnych 154y. Das VVerkchen, im mittel-
alterlichen Versraass ;s silbige Reimpaare) geschrieben von einem Laien,
ist wichtig als erster Versuch von katholischer Seite, den fortwÄhrendea
protestantischen Angriffen gegenflber katholische Lehre und Bräuche kurz,
faaslich, überzengend an begründen; der Verf. war twar ohne tieferes
Wissen nnd regeron Qeist, aber es ist gani ehrenwertb, was er aas der
8ehnle in Krasnystaw mitgebraeht hat^ nnd hdcfast eharakteristisoh,
daas •8teine reden mussten, weil HensiAen sehwiegonc (nm Rey*s sttn-
dige Phraso naohsnahmoi). Die Ktfmiker Bibliothek hat jetst aneh,
naoh 22jftbriger Panse, einen nenen, den X. Band der sogen. Tomietana
(d. i. die nach Jahren geordnete politische nnd diplomatisdie Kanslei-
korrespondeni vnter Sigismund I. nnd dem ünterkansler Tonneki)
herausgegeben, welcher die Korrespondenz des J. 1528 (Poznan 1899,
4C1 Ss. max.) umfasst; doch liegt der fast aussdiliesslich streng
historische Inhalt des Ganzen unseren Zwecken ferner. Als Anhang
hierzu gibt Dir. Celichowski jetst anoh Przyczynki do dziejöw pa-
nowania Zygmnata Starego heraus, wovon jelst ein Heft erschienen ist
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Polonioa.
195
Po;'Tl:^•'l l"fH), :u; Sa. goj^ (ii^g Grenzrezesse zwischen Grosspolen and
Öchiesien aus dt u .Tj. 1528—1531 enthält, die wir wegeo ihrer topo-
graphischen NoiiU'iiclritur hier erwähnen wollen ; aus der Ftllle interea-
santer ^samen und Wortformen führen wir an in nionticulo aliaa na
grz^pye — der iiiteste Beleg für grzppa^ kaszubisch (j'rcpu gripka nnd
grqpa Htlgei, vgl. zahlreiche Citato bei Kariowie/. l'remdwörterbuch
p. 190 (gr^pa etc.), der es aus deatach Gerampel entlehnt sein lässt.
w«a ich nioht ingebeii ksnn; mellifiei« vnlgariter dxianky (zu Klafter
hdMt der ges. plor. stets ttaxon) ; qni beet pedtU grqdu dioto Eeh-
weider? (sollte dies = grünt sdn?). Die TomieiAii« entbalten fast
ausehltfisslieli kteinisehe Texte, doeh kommeii aaeh dentsehe und Im
Verkehr oüt dem Osten polnlsehe Texte vor, s. B. Nr, 8 legatio a Petro
▼oieToda TalaeUae an den KOniif, im sehttosten Pelnlsob, wo verrathen
wird, dass der tttrkisehe cor« flberfalleo will wdtiUk^ zfftmffq f ta^
hti^f alles auf den bOMm Rath Benathexan&w n. s. w. ; an litterari-
sehen StUoken enthält der Band den Poetenkampf iwiscken £aski nad
Toniicki nnd Briefe des Z^boeki, eines Imrflebtigten Faeeeienisten nnd
HOflinp.
Neben dieser historischen Publikation sei auch die Bihliografia
historyi polskiej, welche Prof. Lud. Finkel in Lemberg mit Dr. Henr.
SawczyAski auf Kosten der Akademie herausgibt, genannt; es ist
eben das 'A. Heft des 2. Theiles erschienen, S. S4fi- 1008, Nrn. 17334
bis 21020. die Arbeiten auf dem Felde der Kim hlsgeschichte und Lan-
desflkonornie (III), sowie der KuKurcre'^chichte (IV), und zwar der Sitten,
Schulen und Litteratur (vorlüutig bis zum XVII. Jahrb., Starowolski,
reichend). Die polnische historiaohe Bibliograpliie unterscheidet >'vh
von der böhmischen durch aussordentUche Kn ipplieit, aber auch sie
bietet eine ganz erstaunliche Fülle von Material, eine einzelne Kummer
nennt oft viele Schriften zusammen und die Angaben üind sehr verläss-
Uch und genau trotz ihrer lakonischen Fassang; auch die allgemeine
Litteratur wird berQekdchtigt; es bleibt nur aneh hier der Wnnseh
anaanspreehen, dass wir nns mOgUehat bald des gansen Werkes er-
freuen mdehten, nnd das Bedanenii dass filr das polnisehe Unternehmen
sieht die reiehen Mittel flüssig gemaeht werden konnten, die dem bSh-
misehen an Onte kommen.
Von der Warsohaner altpolnisehen Bibliothek, die Prof. Tad.
WIeribowski herausgibt, ersehien Nr. 11, Warsehan 1899, 83 8.,
iwei diätetisehe Sehriflen, die eine die bekannten Oesnndbeitsregeln der
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196
A. Brückner,
■AlonuttDiadiAn flehnle^ ein mittelaltttrliehAB Reimupua, roii dem SeUe-
iier Fr. Mimer 1532 ia deatsebe und pelnisehe Knitteiveise gebnelit
(melirfMli wieder «bgedmekt, Dobrego sdroww n^senie n. 8.w.| tlber-
setit ins Rnatiaeho 1698 yopaaieme Mpasiii, Hy3.PyMiiBiv>B. Nr. 628)
und de8Agrlpp«Pei<lehre(ii«ika ns^dMu» Ica natne^eniii od weitoDw
powietrsem^ 1513). Zar Jnbelfeier der Kr«ktiier UiüTerutit bat dann
Wieraboweki noeh besonders berattagegeben: Hateryaly do diiejdw
pUmiannietwa polsUego i bibliegrafii piaarstfir poltkieliy tom I, 1398—
1600, Warsebau 1900, XXIT, 339 and XXI Sa. 4^ Leider deckt der
▼ielTeisprecheDdo Titel und die gediegene AnssUttung blosse Makula*
tnr: es sind dies ErnennangeD , Qaittnngen fiber Pensionen, Steaem
n. dgl., die ans dem alten Kronarcbir snsammengesncht worden, aber-
flüssige Briefe n. s. w. ; das interessantere, z. B. die Audienz des Reszka
bei Papst Sixtus Aber die Hnssenkrioge und Plane des Batory tangirt
gar nicht Litteraturj^fgrliichto : was iitterarischen Werth haben könnte,
ist meist länorst bekannt und gedruckt — alles zusammen meist werth-
loäe Spreu, strotzend von Lese- und l<>lilärun<;sfehleru zugleich. Un-
gleich mehr und wichtiß:ore8 ist aui der alten polnisch-lateinischen
Litteratur veröffentlicht worden. Hierher gehört die Gesammtausgabo
des poetischen Nachlasses von Roj-sius durch Prof. Bron. Kruczkie-
wicz: Petii Jioyzii Maurei Alcagnicensia carmina. Pars I. carauua
maiora continens ex libris et typiä excusis et manu scriptia edidit etc.
CXXXVm ond 311 Bs.; Pars II; carmina minor» ... 512 Krakau
1900. Der biaaUehe und gelebrte Jnnst nns Spanien war aUerdings
kein poetiBobes ingeniam, aber Yeise maeben konnte er wie nieht leiclift
ein Anderer ond mit der gansen geistigen Aristokratie Polens stand er
im innigen Verkebr, daher ans seine Verse Ittrmlieb an einer Oallerie
berttbmter Zeitgenoaaen geworden sind, namentiieb die kleineren nnd
Gelegenbeit^dichte, wthrend uns seine grosseren episeben und dia-
leküseben Maaeliinen allerdbigs kalt lassen, mit Ananaluie des Cliilia-
stiebon, das die kalboliaeben Streitkrifte Polens som Kampfe gegen die
Protestanten mobilisirt. Leider entwflrdigt siob mitunter der Spanier
durch Auftragen faustdicker Schmeicheleien; andererseits verfolgen
wir mit Interesse seinen hartnftckigen , aber erfolglosen Kampf gegen
sarmatiscbe Zechlust, die dem SOdlftnder ui den nordischen Barbaren
so unangenehm auffällt; seine Feder versucht sich fchliesslicli anch in
polnisch-lateinischen macaronea, die seiner satirischen Afiyr treiTiich
entsprachen. Der Ueraosgeber bat keine Mtthe im Sammeln der zer-
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Polonica,
197
strenten opnsf'nln itescheut; auch seine Erkläniugeu sind aorgftltig und
treffend, bis auf eiuige Ansnahmon; übrigens fiudet man anch in an-
deren Hdsclirr. verspron^rto Royziana, z. B. die Verse do uummo u. a.
Dr. M. Jezienicki hat seine Schiilauawalil aus Janicius, Kochauowski,
Sarbiewski carraina selecta etc.) in einem dritten Hefte (S. 123 — 182,
J.omberg lüOn). zu Ende p:oführt; dasselbe nmfasst lyrica, (> Oden des
Kochauowski uud eine slattliche Zahl der Sarbieviana, mit sorgfältigem
Kommentar: der treffliche Gedanke einer Flttssigmaohnng dieser Schätze
fltr die Bchnle lat sehr gut ausgefflhrt worden und wir wtlnsohteii nur
weite YerbreitiBg in den entspmkenden Kreiien. Kleinefe Beitrlgo
mllaies wir Ubergehen; so häi in der Sammelselirift der Lemlrarger
ProfesMren inr Krnkaner Slknlarfder (Kei^« pnmi^tkow» uniwersytetu
Iwowekiego ka nesezenin 500. roesniey eto., Lemberg 1900) Prof. L.
<3wikli&aki Uber Leben und SehriAen dee Hnmeniiten und PoBoner
AiBtes 8. Niger Ohroideeki gebändelt; K. Heek begann eine grUaaere,
SDtmnmenbingende Untennebnng der liitenuriaebenTbitigkeit des Ssy-
monowic mit Beitrigen Uber dessen gelehrten Vater nnd seine latein.
Erstlingssebrift Diese Arbeit ersekien in der Lemberger plülologiscken
Zeitschtifl, Eos, die jetzt im n. Jahrgänge vorliegt, nnd ausser Ab-
bandlungen klassischer Philologie auch Beitr&ge zur poln.-lateinisoken
Litteratur bringt, ich erwähne hier nur die treffenden Ausftlhrongen
von Dr. W. Bruchnalski, Pojr^cie i znaczenie poeiyi npoetöw pol-
Skiob XVI wiekn, Eos VI, lOüO, S. 21 1 —225.
Aus dem XVll. Jahrb. nenne icli zuerst meine eigene Abhandlang,
Jr zyk Waciawa Potockiego, przyczynck do historyi jqzyka polskiegro,
Krakau. Abhandll. philolog. Kl. XXXI, S. 275—121. Dieser Schluss-
tbeil meiner Potockistudien ist im Grunde ein Beitrag zur historischen
Lexikographie; in der Einleitung wird über die alte Lexikologie bis
auf Linde gehandelt, die Vorzöge und nothwendigen Mängel und Lücken
dieses Monnmentalwei kes werden aufgewiesen uud mit zahlreichen Bei-
spielen belegt. Es folgt das eigentliche Glossar zu Potocki, Worte
meist umfassend, die im Linde fehlen oder angenOgend belegt oder er-
klärt sind, geschöpft us den bsndieliriffUehen Riesenbinden des
greisen Diekters nnd ins Werken seiner Zeitgenossen , wobei mnnoke
Nummern bedeutend aniekwellen. Aosserdem sind Zeugnisse ttl»er alte
Sitten nnd Brinehe n. dgl. einbeiogen worden, besonders jedoek ist die
ParOmiograpkie berfleksiehtigt. Die polsiseke ParOmiograpkie ist nlm-
liek ebenso nnersehOpfliek wie die polnisebe Spraeke, aneh die grosse
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198
A. Bruckner,
Sammlung von Adälberg brin^ weder alle noch richtige Deutungen
and Nummern. Z. B. lieiflst es bei Rysi/iskl im J. 1618 : od stwonenU
Iwial» fkwi ndi w poiem 9 ktorego dotychdoh iade» juzez* nie
ukroii. Was heiast du? Adalberg wiederholt nur linde» weleher
darin Tennntliete «eine Anspielung auf den Mond anmal in seinem
ersten Tiertelt — gemeint ist aber nnr ein eintriobliges Ehepaar —
denn ein solebes hat die Welt noeh nieht gesehen nnd es sehreibt anoh
riehtig Potoeki: widy gdaes o eaijfmpotew jesieie Inga^ wolno, eo
ffo ma sBgodne tiaäio kr4^a6\ bei einem anderen Diehter finden irir
dann, irie die ans dem Himmel Terlkannte Erb 1m& Eheieaten aiehere
Znflneht findet.
Potoeki ist jedoch auch fttr die ruBsische ParOmlogtaphie wiehtig,
deren Qnellcn bekanntlich so spät erat beginnen; der greise Gntsherr
aus dem Podgörze kannte Sprache und Sitten seiner rassischen Untere
thanen and berief sich mit Voriiebo auf dieselbe. Dasselbe thaten vor
ihm andere, namentlich der Jesuit Cnapius, der bedeutendste polnische
Philologe des XVII. nnd X\ III. Jahrb., der als dritten BaDil zu seinem
poln.-lat -^ricchisrlien Worterbuck die adripia polonica selecta |1
4", ist niemals iu iifuer A ul läge wicd*T f'r-^< hienen !) herausgegeben hat.
In diesem stattlichen <^uartband fignrirt nun eine ganze Keihe russischer
Sprichwöriüf, die ansdrflcklich als solche bezeichnet werden ; Adalberg,
der tlberhaupt den Keichthum dieses Bandes nicht orschopii liut, hat
auch diese Angaben übergangen. So führt er z. B. 8. 513 das Sprich-
wort So WS chocby pod niebiosa Istai^a sokoiem nigdy nie b^dzie an,
ohne sn erwihnen, dass Cuapins es ansdrQeUieh als Bossomm dbtnm
besdehnet) ebenso wie solehe» z. B. isyko tapki liiet gdy nteeset; nie
miesssj sif sielskn sobako mi^dzy dworskie; knrcsy si^ a kole; do-
mowe sobaki dopiero si^ k^aaly a saras sif lUi|; mowie Fiedorkn : as
— nie ehocsn nie bndn n. s. w.
Sonst Icam das XYII. Jahrh. aiemlieh leer ans, aasser einer Bies^
inner Doktordissertstk» von Karl Thieberger, 1898, 57 Ss., Uber den
Epiker, Sstiriker und Bomantiker Samuel Twardowaki, die jedoeb nnr
das biographische (ohne neue Beitfige) erledigt nnd gaai allgemein ohar
rakterisirt, und Heckes Beiträgen zu Pa n.a. wlreniehts sn nennen.
Ans dem XVIII. sei erwihnt die Veröffentlichung des »Abrys domowey
nleszcz^Sliwo^oi y wn^>trsney niesnaski wojny Rrölestwa Polskiego j
W. X. Litewak. pro informatione potomnym nastQpuj^cym czasnm przez
niektor^ saliOAn% osob^ swiatu pokaumy etc. 1721« (beramgeg. yon
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Polonicft.
190
F. X. Klnosjeki, Enkam 1899, XXTTT, t05 8«. 4*) — das BaaUisowr
ooDraBor Jan OleiBevaU, «ine Cbioiiik dw Sehweden- und Bassonseit
m litaiMii tu Anfitng dei XVIIL Jahrb., darin uoh der Besieht Uber
Peter dea Or. Griaelth*teii gegen aehnldleae Banlianer. üeber Kenar-
■ki, wegen der 200jihfigen Wiederkehr seiner Gehnrlafeier handelt
Iran und treffend B.Chlebowski im Wanehaner Atenenm 1900, III.
S. 558— .'82, beaenderen Naehdmek aneh auf die moraliaehe PereOn-
Uehkeit legend.
Doch wenden wir nna endüeh dem XIX. Jahrb., der m&chtig an-
schwellenden Ifickiewiczlitteratur zn. Eine Uebersloht der vielen
Oalberi, die dag hnndertjäbrifjo Jubeljahr gebracht hat, findet der Leser
im reichhaltigen Aufsatz von I>r K. Heck, Z iiteratnrjr Mickiewiczow-
skiej w rokn jnbileuäzowym, im Krakauer Przeg^d powgzechiiy l^iuo,
Bd. LXIII auch Se]).-Abdr.. 7ö Ös.), eine Ueberaicht der F^ier seibat
im Kok Mickiewiczowski auf 2^)0 Selten von Dr. A. ihenkowaki.
Nachdem dti& bio^ruphi.sche Denkmal, das des Sohnes Pietät dem grossen
Vater setzte, vollendet ward (roscn, in I liänden\ erschienen in be-
richtigten und vermehrten AuHagen zwei altere treffliche Werke wie-
der, des P. Chmielowaki , Adam Miokiewicz zarys biograiiczno-
literaoki(War8ohnu 1898, 2 Bde., 427 nnd 485 Ss.) and Prof. LTretiak,
Ittodo^Mioklewieu (1798—1824/, Petersburg 1898, 2 Bde., 345 nnd
425 8e. Es kam eine nene sohOne Darstellnng hierin, von Prof.
I. Ksllenbaob in Frdbnrg, Adam Miekiewiea (Krakau 1897, 2 Bde.,
301 and 430 6s.); das Werk behandelt den biographisehen Theil fldeb-
tig, nm deito gründlieber aas dea Ideen, Werken nnd der Lektüre des
Diehtsrs seine geistige Biographie^ seine Entwiekelnng klar nnd fass>
lieh darsnlegen ; das Werk will eine pepnlire DarstsUnng sein vnd ist
es im edelsten Sinne des Wertes. Alle diese hodi TerdienstUehen Ar-
beiten treten jedoch zurflck vor der Sehildemng, die ein Diehter vom
Dichter entworfen hat, in ebner begeisterten Sprache, die anob den
Theilnahmlosesten fortreissen musste, die bezaubert und belehrt zu*
gleieh. Ftlr die Sammlnng nimlieh, die bei Grendysqr^ski b Peters-
burg erscheint n. d. T. : ^yoiorysy slawnych Polaköw — es sind darin
Biographien von Copernicug, Czacki n. s. w. erschienen, Nr. 12 ist eine
treffiiche Biographie dos J. Kochanowski (/ycif i f^/iehi, b2 8s. kl.-S"^,
1900) von Prof. Nehriug — verfasate der bedeutendste zeitgenössische
Lyriker Polens, Frau M. Konopnicka, einen Abriss vom Leben und
den Werken des Dichters, ihrer Bedeutung ftir die Nation und ftir den
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200
A. Bruckner,
Einwlnoo, voll treffender Bemerkungen im EiuelneD und doch sngleieli
ein DitiiTnunbiis^ hermsgeenngen Alrmlieii und hermnsgejnbett fBr den
Priester des SehOnen» Wa]iren und Gnten. Eine Flntii kleinerer Bei-
trige brachte der VI. Bd. des Ptmi^ik Tewarzyitwa literaekiego im.
A. Hiekiewicu in Lemberg (1898, 609 Se.}» der Bok lOekiewieiowdD
(Lembefg 1898, 370 nnd 282 8e.), die Kti^ pami^tkowa na ncteaeaie
aetnej rocznioy nrodiln A.M. (Warschaa 1898, 2 Bde., 371 n. 300 St.),
die "i'-rrthrollBten und ausfflbrlichsten im Pami^tnik, besonders ans den
Handschriften des Dicliters selbst, die zahlreichsten in der Ksi(;>ga,
namentlich in Bezng auf den Freundes- und Bekanntenkreis des Dich-
ters. Wir tlbergehen andero, einzeln erschienene Abhandlungen n. dgl.,
um esnz hesnnders der vom Lemberger Towarzystwo literackio im.
Mickiewicz.i unternommen i^Ti nosnmmtausgabe des Dichterwerkes zu ge-
denken. Von derselben sind bisher drei Bände erschienen, Dziela A.
Miokiewicza etc., Bd. I, 1B96, 304 Ss.; II, 1900, .590 Ss.; III, 1893,
284 Sa.; sie umfassen die kleineren Gedichte und die epischen Erzfth-
lungen Qra^^.yna, Wallenrod nnd den Giaur mit ausfflhrliclien Einlei-
tungen, Varianten, ErkliiniugeD. Den ersten Band gab Prof. Tretiak
heraus, den Wallenrod Prof. Nehring, den Giaur Chmielowaki,
alles andere Brnebnaleki, so den stattlichen zweiten Band, auf wel-
chen anseeroTdentUehc Milh« verwaidet worden ist. Jetst erst pri^
sentirt sich der Text in einer des Dichtere wflrdigen Anutattnng; sie
ist swftr nicht so Inxnrifia, wie die der Petersburger Pnsakinansgabe,
aber doch gediegen: jeden Band schmttckt ein sehOncB Bild des Dich-
ters, Faosindiin sind rechlich beigegeben nnd nnf Text wie Oommentar
alle mögliche Sorgfalt gelegt.
Dn ich schon Fnaakin^s gedacht habe, ▼erdient das dngehonde
Btndinm seines Verhittnisses au ICickiewicz sowie des M^xhuX neax-
HEK% xnm Ü8t4;p, wie es zn einer Polemik awiscben J. Tretiak nnd W.
Spasowicz geftlhrt hat, einer Erwähnung, zumal anch ein etwas ent-
stellter Bericht dartiber in Kooh^s Ztschr. f. d. vergL Litteratnrgesch.
XI, 1897 erschienen ist, die betreffenden Anfsfitze waren in den Krak.
DenkacTiriften philos.-histor. Kl. VII, 1889 und in den Pisma Spaso^
wicza V erschienen.
Jetzt gab Tretiak in den Abhandll. der Krak. Akad. XXXT, 1900,
8. l' — '^O ein »Miedziany Jeidziec Paszkina, stndyum polemic/'Tie r
heraus, in welchem er seine Thesen, mit Erweiterung des Materials aus
der Gesammtthätigkeit Puszkin'si schärfer formnlirt und vertheidigt;
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Polonic».
201
wir lenken hiermit die Aufmerksamkeit russischer Kritiker auf dieses
Stndiam, dessen Ergebnisse sehr ansprechen.
Neben den IGokiewteiarbeiten wA hier noch genannt die Insserst
snafÜhiUehei auehnnUeh und flott enihlte Biographie dea J. Stowaeki
▼on Ferd. HOeiok: i^yeie Jnlivsia fltowaeUego na tle irgpdteaeencj
epoki (1809 — 1849), biografia piyebologicsna, I, Kfakan 1896, Xn und
622 8a., n nnd III 1697, 866 nnd 520 8a. engen Dmekes. Die Bio-
graphie nennt iich «ne piyeholegiBehe, ist aber in eiater Reihe eine
anekdotiaehe: keine fiinzelnheit au dem eindraekireiehea, aber ereig-
aittannen Leben dea Diehteia wird nas erspart, aber Aber den Menschen
TOrgessen wir fait den Dtebter, der nur herangesogen wird, wo er auf
persOalidies reagirt; der litterarisohe Theil fehlt fast ganz, ist nnrdnroh
die zeitgenÖBsisohen, meist spärlichen nnd einseitigen ürtheile vertreten.
Andere Ausgaben und Werke Uber andere neuere Dichter, a. B. J. B.
Zaleski (Ausgabe seiner Gorrespondenz dnroh seinen Sohn n. s w.),
W<j^yk Fr. (Epiker nnd Dramatiker der ersten Hälfte des Jahrhunderts,
eine Monopraphie über ihn von Dr. Z. Zapala, Krakau 1898} Q. a.
können wii- nirhf niolir lierücksichtv^en
y]i diesen stattlichen Aufzähl un^con huhon wir erat einen Theil
unserer Aufgrabe, freilich den Haupttheii, bcwältifit; wir müssten nun-
mehr den archäologischen und folkloristischen behandeln ; doch werden
wir ihn diesmal wegen der üebcrhkufung mit dem literar- und kultnr-
historischen nur kurz besprechen. Auf der Grenze zwischen beiden
Gebieten bewegen sich die Arbeiten nnd Ausgaben von L. 0 logier;
der bejahrte Sammler fasst jetst die Beeoltatc langjährigen, unermtld-
lichen, gewissenhaften Ponohens nnd Beobachteos In grOnerea Werken
nuaamen, die Liebe nnd Tenrtindnisa ftr daa heimische Alterthnm in
weilen Kreiicn wecken aollen. Hierher gehört seine heftweise ertcheio
nende EnoyUopedja staropolska, deren erster Thtil, A — ^D, an tansend
Artikel mit aaderthalbhnndertAbbildnngen umfassen wird, alloBlnaeln-
heilen des alten Lebens, Mnaik nnd Tinae, Architeetnr, Kleidung nnd
Bewaihnng, OlTaitUehe Einrichtungen, Schale nnd Hana, Kirche nnd
Kloster n. s. w. sind hier genannt, erklirt, verbildUeht Dann seine Geo-
graiia historyczna dawnej Polski, Krakau 1900, 387 8., mit Abbildungen
nnd einer Karte von 1771: die Territorien des alten Polen, die admini-
strative und kirchliche Eintheilung, ihre Geschichte nnd Wandlungen
▼on den ältesten Zeiten bis zu den Theilungen. Sehr verdienstlich war
•eine AnswaU poln. Volkslieder mit Melodien, Warschan 1892, die eine
202
A. Brückner,
tiwfflielie üeberrieht dM mukantoND Tamiittolt. Da irir ichon vob
Volkdioden handelii, erwihnen wir gleidi mit die snr Jnbfllfeier •1»eft-
falla TOD der Akadenie hemugegebenflo Uele^J« Indowe UtewaUe
lebrane pnei L p. ke. Antoniego Jnisldewieii, (tgnovwywwoit pnei ^.
p. 0. Eelbfligs i I. Kopefuiekiego, « oBtateomie opraeowanei nedago*
wase i wydane pnea Z. Noakovakiego i I. Bandonin'a de Oonrtenay I
Knkan 1900 (mit deutaokem Nebentitel, gr. 4* ZI, IV und 247 8.:
1785 Meiodien, bearbeitet — aaek Yeraneken andefer, die der Tod
naterbraek — doreb eiaea henronrageadea Moaiker-Eomponiaten uad
heraasgegebeu von dem emsigsten nnd kenntniä'^rr'rhstenOelebrtcn; der
iateraationale Noteateat wird durch deutsche Uebersetzung der Einlei-
tung u. dgl. jedermann zugänglich. Fflr VolkaaielodioD dtlrfte diese
Publikation förmlich epochemachend sein — eines aiherea UrtheUea
mnas ich unmusikalischer mich natürlioh (enthalten.
Unter den arehilologiachen Publikationen wäre zuerst Swiatowit
roeznik po^wi(,cony archeologii przeddziejowej etc., herausgegeben von
E. Majewski, Bd. II, Warschau 1900, II und 261 , mit 5S Abbil-
diingeu und lt> Tafeln, 2u nennen. Der trefflich auägeätaitoto Band
bezeichnet einen wesentlichen Fortschritt gegen den erst^'n ; die Abhand-
lungen sind zahlreicher und mannigfaltiger; beibehalten ist dieEintlieilnng
in Originalbeiträge (z.B. Arbeiten tiber litauische Kurhany, über Töpferei
zweier poln. Dörfer u. a. ; besonders beachtenswerth ist der Aufsatz Uber
Weadeaspuren ia Franken, 567 einat alavisohe Ortsoliaften, die dieaelbe
Eatwiekelaag dea Slaveathamea aufweiten, wie aaf attalATiaebem Boden)
aad Beliebte aad Aaszflge fremder Arbeitea, a. B. Yirekew*a Bede 1>ei
dem Lflbeeker Aatkropologentage a. a.; Reaenaieaen, Kbttographie,
HiaeeUea beaoblieaaea dea Jakrgaag. Der Heraaigeber bat aaliagat
aaBade gefllkrt aeiae groiBePnbUeatioaSlawaik aaiwiakaoologieiajrek
i botaaieaayek polsUek, I: pela.-Iat. Tkeil, LXIV aad 546 Ba., II: lat.-
pola. TkeH, LX aad 890 Sa., 4*, Wanobaa 1891^1808, der mOgUehat
▼oUatiadig altea aad aeaea, volkatkomliokea aad gelekrtea entiiatteB
sollte; die moderne poln. botaniaehe Nomenklatur bietet ausserdem daa
Werk von Prof. Rostafi^ski Jda., atowaik polakicb imioa rodzajöw
oraz wyiszych skupien ro4Hn, poprzedzony historyczn% rozpraw^ o zröd-
laek, Krakau 1 liOO Materyaly do historyi j^zyka i dyalektologU polski^
I — der neue Titel der alten Publikationsserie Sprawozdania komisyi
j^rykowoj, Ss,, ^'^ Es i?t diA« oiin« Sammlung der wissenschaft-
lichen Terminologie, zunächst uor der Artnamen, seit den Arbeiten von
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Polonic»,
203
E. Kink (1786) bis heute, mit de m ausgesprochenen Zwecke einer Ko-
dificirung oder eher ünificiruug dieser Terminologie; der wissenschaft-
liche Werth der Arbeit von Majowaki wird dabei recht heruutergcdrtickt.
£. Mi^ewski ist aneh von dem XIII. Bande ab Herausgeber der Wftrochauer
WisU ge«wdMi| doeh kOnnon idr Her nielit mehr uf den Inhalt der
Wialfti Bd. Xm nnd XIV, soirfe des Lemberger Lud (Bedaktion von
A. Kalina), Bd.ViindTI, der lieh immer krifliger eutwiokelt, eingehen;
wir erwlknm nur die Beitilge Hijewski selbit, weleheri der Belke
aeeh) das Aoftreten und die Rette TenBterek, Beklange, Kneknok, Fle-
denums^ Eule in derYelkstraditien ondAbeiglaaben erörtert kat Hier
wire anek in hlibsekeSammliuig vonZ. Gtogi er, vok polski w tnd7<i]i}
peeqi i iyein, an erwlkneOi eine Samminng der Jalrafeste nnd ihrer
Feiern, der Jahreszeiten nnd ihrer Besekreibnngen, Wetterregeln u. dgl.,
ans der alten und nenen Literator, zumal ansDiehtorn passend gewählt.
Von den Krakauer Material'y antropologiczno-archeologiczne i etnogra-
ficzne der anthropologischen Kommission der Akademie erschien 1900
Bd. IV, mit i Tafeln, XI, 125 und 28.^ Ss. ; ans der ethnographischen
Abtheilnng erwähnen wir aus dem Nachlas« von L. Malino wski Volks-
eraäh!iin2:f n aus Polnischsoblesien, herausgegeben von 1. Bystron, in
streng phonetischer Aufzeichnung (S. 7 SO ; eine eindrehende Sehilde-
rnng von Volk, Sitten und Glauben des Dorfes Prz( In i in Woat-
galizien, beim Volke Przebiecoj genannt, aus dem Adjekt. przebiecojski,
vgl. pajski aus panski, entstanden) durch ?t. Cercha (B. Sl — 210);
Volkserzählungen aus Andrychow u. a., aufh russische Ethnographen
wird interessiren der Aufsatz von M. Kucz, przys^owia ludowc z okolic
Witebska, Mohylewa, Smole^ska i Orl:a, die auf russlBche Städte u. dgl.
Beang haben, polniseher nnd m^sokerf Tim WejssmsMn gesproekener
nnd gebroehener Text mit guten Erkiftmngen : Smolanie polskija kost
msidm nyasom obiossaaja, gored Areliangielsky a narod ^j^^ols^y
n. s. w. Die ethnographisehen Arbeiten von Dr. 81 Cisiewski sind
aaf so breiter, Tsigleiobender Grundlage anfgebant^ dass sie Über den
polnkMdisa, ja slawischen Bahmen weit hinansgreiftn: wir werden sie
später besonders bespreehen nnd erwihnen Mer nnr, neben derLeipsiger
Dissertation des Terf. (KOnstliehe Verwaodtsehaft bei den Bndalaven,
1897, III und 114 8b.) dessen neueste Arbeit, WnSMa i pcjednaniOf
Studium etnologiozne, Warschan 1900,11, 97 und VII Ss., aber die Blut-
rache nnd alle Brauche, die mit ihr zusammenhängen h> i allen Völkern
derBrde, wodnreheiat die slavischen ihre richtige Belenehtong gewinnen.
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204
A. Brückner,
SehliesBliflli nameB wir noeh ▼du der Fader des yerdieiiteD Foraehers,
Prof. Ab! Hieriy&Bki, Bernöwe, raspnwa arelieolegies&a, zngleieh
in mniselier Sprache md in den Pesener Boeiniki (Bd. XXVII, 8ep.-
Abdr.Poaen 1900, 124 Ss.) erschienen ; die Arbeit entstand aneh dnreh
eine Anregung von Kuser Alexander ED., doeh war sie schon dareh die
eingehenden Forsehnngen des Verf. Aber lit. MTthoIogie (bisher liegen
von seinen Zrddla do mytologii litewsliiej, einer quellenmüligen Dar-
stellung, zwei Thcile vor und der dritte, den Rest des XV. Jahrb. nnd
das XVI. nmfassend, ist in Vorbereitang) bedingt nnd voransgeseben.
Die Arbeit umfasst nicht nur kritisch die geiaaunte Literatur Aber Bomowe
mit allen ihren fabelhaften Angaben, sondern gibt auch schfttzenswerflie
Erlänterungen über lit. Hans ii. s. w. ; mit den RcBOitaten des Verf. luuiB
man sich woh! einverstanden erklilron.
Es war uns unmOglicb, anch nur die Jnbiläumspublikationen za
f^rsrbApfpTi : wir mUsäten z. B. noch des Werkes von Prof. H. Struve
gedenken, Hiätorya filozofii w PoUkc na tle og<51nego rozwoju :^ycianmy-
iilüwogo, wovon das 1. lieft, ?»8 Ss., Warschau 11)00, der Universität
zugeeignet, erschienen ist, die vorbereitenden Nachrichten umfassend
(Gegenstand, Quellen, Literatur, der nationale Charakter der polnischen
Philosophie, Perioden . Betheiligten sich doch alle Kräfte aller Land-
schaften an der erhebenden Feier; ea stenerte bei z. B. die polnische
gelehrte Gesellschaft in Tbern den 6. Band ihrer Jahresschriften in
sehOner Ansstattnng, Roesniki Towan. Nankow. w Temnin, VI, 1899,
Thorn, 200 8s.: ans den Abhandlungen nennen wir die von Ani Kar-
bowiak sskoly dyecesyi ehefanifiskiej (Kuhn) w wiekaeh irednieb; I.
Fi atek 0 arohidyakonaeh pomonlciob etc. XII — ^XV iriekn ; ein kidner
Anftats von H. Golqbiewski Uber kassnbisdie Flsebereiaasdrlleke;
endlieh eine gate luitiiseh-bibliographisebe Uebwsieht kassnbischer Pnb*
likationen, s. B. Ober Bamolf s Statistik n. dgl. Zn MÜrigen Eiforsehem
des Kasinbisoben gebort Herr A. Parese wski, dem wir anch die Arbeit
8ses%tki kassubskie w prowincyi pomorski^, Posen 1S90 (Sep.-Abdr.,
124 8s., ans den Koczniki XXIXl verdanken: derselbe glaubte jetzt den
Swanty aus demMnnde eines Kaszuben beim Anblick eines Irr wische»
vernommen zn haben — leider ist dies nur eine 8elbsttAuschung, wie
sie etwa S. Hatnsiak vor Jahren passirte, als er in einem Krakowiak
Viorzeilerl seiner Lasowiacy die Erinnerung an — Arkona gefunden
zu haben behaupt« te (Z piesni La3o\viak»'»w, Krakau 1SS2, 8. S des Sep.-
Abdr.). Aas den Ausgaben der Thoruer ticsellschaft erwähne ich noch
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PoloDic».
205
den Absohluss ihrer Fontes 1 — III : Visitationes archidiaconatns Pomera-
aiM H. Rozra'iewski vladialaviensi et Pomeraniae epiacopo factae, Thoru
IS97 — ISOü, XXXII und (j5ü Ss., die auü dem Ende des XVI. Jahrb.
aUmmend ein wichügea Licht auf die Enlturverhältniaae, in erster Reihe
niUlrlieh dio Teligitfien, werfen Unnen ; die Aaggabe besorgt der gelehrte
Dekin nnd Pfarrer in Grzybno, 8t. Kuj ot ; sorgfältige Indieee erleich-
tem den Oebraneli, intereatMito Ortenuneofonnen, meine polo. Stoff-
namen (s. B. spulfontaeißf gruMnoicy^ kartea^ n. a.) n. dgL m. reinen
die AnAnertnmkeii dea Lingnieleni deeh flberwiegt natttriieh dae pro-
TinsgesehielitUebe Intereeae.
Wir brechen ab, eine Rmhe aiufBhrlicher Werhe, a. B. aar SehnU
geschiehte, 6eachiehte der Jeaaiteni eimgea matiache nnd dentaehe n. a.
Air den nlehBten Jahresbericht anrfleklegend. Ea dringt sieh not na-
wilikflrlich noch eine Bemerknng anf. Die Hauptmasse dieser historisch-
philologischen Arbeit vereint sich nm die Jabelfeier der Univeraitit,
wurde dnreh diese zum Theil bedingt oder iieachlennigt. Wer das ge-
leistete übersieht, wird ihm Anerkennung zollen mtlasen und solche
doppelt zollen, wenn er bedenkt, wie auch die geistige und gelehrte
Arbeit der Polen mit ungflnstigen äusseren Verhiiltni.^sen zu kämpfen
bat. Trotzdem können die Polen Stolz sein auf den Ertrag des Jahres
19U0: ea hat vielen und guten Wein gegeben; mögen künftige Jahrgänge
nieht nachstehen! A. Brückner.
Kleinere Beitrüge znr serbokioatifleheii Liteiatnr-
gescMciite.
Von H.Betetar.
I. Das Origiual des A tarn ante von Fr. Lukareric Burioa.
Haa hat allgemein vermnthel^ daaa dieie ragaaaniaehe »Tragoedie«
(ycd S. 2epid im X. Bande der Stari pisci hrvatski herausgegeben)
^ne üebenetsnng sei, schon deswegen, weil dieselbe die Beaeichnnng
%i$Umali«na po Frann Lnccari Bnrini« trägt, doch bi» jetat war dae
206
M. Beaetar,
vorauszusetzende und voraussresotzte Original nicht bekannt. Aus
Quadrio, Deila storla e della ragione di ogni poesia, Band III, 1. Theil,
8. 70 ersieht man aber, dass in der italieulsclicn Literatar ein Drauia
dewdbeo Nmbbu lad Oegevitandes existirt, das von Girolamo Zoppio
rerfust und noter dem Ntnieii der lAeademiei Gttonaiät im J. 1579 n
MaeeraU gedraekt wurde. leh litbe vor kvner Zeit ein Bxemplir dieses
siemlieh seltenen Bflohleins erworben, womnf ieh sogleieh iKonststirea
iLonnte, d«9 LnkareTid das Werk des Q. Zoppio überseist hat, und
swnr, WM kanm hervorgehoben sn werden braneht» naeh der bekannten
sehr freien Manier aller ragnsanischen (nnd flberhanpt llteren) üeber-
setier; die üebersetsnng ist aneb, wie gewöhnlich, etwas breiter ans-
gefallen, so dass den 2750 Venen des Originals (mmdst Bifsilber) in
der Uebenetznng au 3400 Verse (znmsist ZwölfsUlier) entspreehen.
Sonst aber ist fast Alles ohne Verändcrnng geblieben, wenn man von
dem ganz änsserlichen Moment absieht, dass Lukarevir die Eintheilung
in Akte (welche im Originale bloas durch horizontale Striche angedeutet
werden) und Scenen dnrcligefflhrt hat (was ein Zeichen dafQr ist, dass
die rf'hpr>äpt7jin'^' aufgeführt wnrdr nder werden sollte). Ausserdem hat
Lukurovic am Anfauge den 'im alikiasäischen Stil gehaltenen) Prolog
von 10 t Versen, sowie am Srliln'^'^p den letzten Chor (9 Verae) ausge-
lassen, mit wi Irhem von Mi mene Unsterblichkeit für die diesen
Gegenstand beliaiidelnde Dichtung erbeten wird. Eine gewisse Selbst-
ständigkeit zeigt i^ukarevi(? nur in Bezug auf einige Stellen des Origi-
nals, welche seiner religiösen oder republikanischen Gesinnung nicht ent-
sprachen; so ist es gewiss kein Zufall, dass in der Uebersetzung zwischen
y. 240 nnd 241 der Yon der Farie gesprochene Vers felilt: »Cosl tolto
da me ti fia il tao Gione«, weleher iUsndentiieh an die Seitensprflnge
des Jupiter erinnerte; wohl ans übertriebener Rflekdeht lltr den
Piiesterstaad worden femer naeh V. 1060 drei vom Chor gesproohene
Verse ansgelassen, welehe mit den Worten anfimgen: »Glnslo od
h il parlar del Saoerdote . . .« Gans dentlieh ist almr das Eingreifen
des Uebersetsers in der UL Beene des II. Aktes, wo swisehen Atiiamas
und dem Priester Aber Pfiiehtea nnd Beehte eines KOnigs debattirt
wird: nach V. 903 iSsst er gans einfach 14 Verse ans, in welehen an
sehr das KOnigthum gepriesen wird ; aus demselben Grunde Übergeht
er femer nach V. 92U drei Verse, in welchen Atbamas dem Boten mit
der Rache seines Königs droht. Vielleicht hat auch nach V. 1073 Ln-
karevi^ mitFleiss 34 Verse gestriohen, wo der Priester des KOnigs
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Klirittare Beitrige sur aarbokioAtiMdieii Literatarfesohiehte. 207
Rflcksielit auf den Rahm nnd sein Vertraaen in die Freundschaft mit
skeptischen Worten zu zerstören sucht : doch ist in Bezug auf diese
Stelle nicht ausgeschlossen, daas sie später zufällig beim Absclireiben
ausgefallen ist. Man könnte noch mehrere SteUeo anftlhren, wo Luka-
revic den einen oder anderen Vers ganz ausgelassen, bezw. eingeschaltet
hat, doch iat das nur aus metrischen Grflnden geschehen, um eben eine
ToUfM&dig« ani gvteimtan Veitan bettehtnd« Strophe m erhalten, ivlb-
lend die ItolieiiiBehe Original lieh freier in losen uid nieht gereimten
Venun bewegt. In eine genauere Beipreeliang der Ueberaetning lelbtt
kann ieh ndeh jetrt nieht dnlasBen; icli vUl aber die elniige Stelle her-
Torfaebenf welehe nleht eine btoMO Paraphrase des Originals ist, nlm-
lieh die SteUe, wo der Ohor beim Anftreten des waluuinnig gewoidenen
Athamaa die KAnlgin mK den Worten tiAsten will: iNon t* alBigete. |
Egli hh smanlto al, ma non perdnto | D dritte senio per Thannto af-
fanno: | Ma ben fia ehe ne torni ancho signore« ; diese Verse tlbersetst
LnicaroTiö wie folgt: »Ne hrini se, o kralice^ \ ikega 'e tkogod namije'
mb; 1 viflis^ kako 'e promijenio \ oci^ usta, rij'el i ! Uce. \ Opet 6e 9B
povratiti, \ MßiBO straha s nega otide: | nastoj\ trikrat da ga
obide I mjeseCf kad pun bude biti (V. 2723 bis 2730)». Das
erinnert stark an die Recepto der Jednpka des A. Önbnmovi^, und
steht yioUoicht in der That mit einem Volksaberglaaben im Zusammen-
hänge
Das italienische Original können wir mit Nut/.- ii fur die Ergänzung
und Richtigstellung des uns überlieferten serbokroatischen Textes ver-
wenden, der in einer Ilaadsehrift des XVIIl. Jahrh. erhalten ist.
können wir jetzt die Löcke in der Erzählung des Boten ausfüllen, für
welche nach V. 311)1 in der Handschrift eiu leerer Raum von 44 Zeilen
übrig gelassen ist : bei der Verfolgung der Ino stolpert Athamas, stösat
mit dem Kopfe an einen Stein nnd bleibt blntllberstrftmt liegen, icommt
aber bald zu sieh nnd erkennt die von ihm ersehlagenen Kinder wieder
* (34 Vene). Aneh die Torstfimmeite Stelle V. 2185 nnd 2186 liest sieh
jetzt, was den Inhalt anbelaogt, erginsen ; ihr entspreehen im Originale
die Terse: »Perohe V vno h da oerta rinerensa | Deila prosperith nostra
eoperto: | L' altro seear per le seil^plre nostre | Nnlla stima mostrar
palese il ooret; es Ist daher mehr als wahrseheinlich, dass hier in der
Handschrift wenigstens noeh weitere iwei Verse ansgefallen sind. Die
Han^lirift ist femer aneh nach V. 7 19 lfldcenhaft| obsehon dies in der-
selben nieht angegeben ^rd, vom Heransgeber aber riehtig erkannt
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208
M. Besetar,
Word«: der Königin tr&amte es» dass sie aaf einem weissen Rosse mit
üiTtti Kindom laft FtotluHM In dl« Feme f«it«t; der Chor yersncht
den Traun gOnstig sa deaton, doeh die Königin llatt tieh nioht flbtr-
zeugen , weil «te von bOaen Ahnnngen erfBUt iat und sieh von Feinden
umgeben alelit^ besonders Air den Fall des Todm ihres Mannet
fürohtet sie, daes Phrixo« die Gewalt an rieh reissen mCehte, nnd
flrftgty wer ihn daran bindern konnte, wennf der Chor antwortet;
»Puk mukoUk . . . .< T. 720 ff.; es fehlen hier somit 26 Verse des
Originals. Dagegen nach T. 380, wo in der Handsohrift «n leerer
Raum fOr 5 Verse vorhanden ist, fehlt nach dem Orif^nale niebts. Das
Original ist uns weiter behttlflicli, um einige Steilen zn saniren, wo der
Dialog zwischen den einzelnen Personen falsch eingetheilt ist ; so spricht
zunächst die Verse 1082 — 1123 nicht der Priester, sondern der von Ino
bestochene Bote; es gehören ferner V. U34.935 dem Priester: V. 1773.
1774 dem Chor, V. 2P.7r). 70 sowie 2G95. 96 der Ino, und V. 27G5. 60
dem Chor; endlieh bat der Herausgeber selbst richtig erkannt, <1as3
V. 250.', 200 vom Bürger gesprochen werden i'ür die Textea^'eataUuug
dri l'nbeiäi:tzung braucht das Original nur an vereinzelten Stellen ver-
LÜclieu zu werden, da die UHiidschrift, obb' lMn so jungen Alters, sehr
küiiekt ist: doch lassen sich einige verdorbene Stellen mit Hilfe des
Uriginals auöLcaseru ; so ist zn ändern : in V. S 1 Muske bih prinila
haline na i^ebc (L' hübito preuderei Uel maaciiioj — prinila in primila\
in V. 239 Ne pravu neg lubi cij'ec druge progtia on (La prima mogUe
per nn' altm ei sprezza) — iVS» pranu in Ae, prt>u\ in V. 872 J^/m
(Agane) in Agace; in V. 1073 Öüno kral volom twmt terneSß t&a
bü (de n fate per amor la fona eessa) — Öimo in Ömi in V. 1&22
Eto wd odi krafa dow^U» naiega . . . (Beeo done U Be nostro) — odi
in gdi (schon des Metnuns wegen 1). Ffir andere Stellen hilft das Ori-
ginal nicht, doeh ergibt sich die Verbessemng von selbst; in V. 634
sind die Worte oei aoU nmsnstellen, wodnreh man den nothwendigen
Reim bekommt; femer ist aosinbeaseni: in V. 761 «oq^ti in i9oJu\ in
V. 1288 nnd 1945 ohiqfu in ob\feju (d. i. oHqfU in obieju [vielleicht
vom Heransgeber schlecht gelesen !] ) ; in V. 1 760 staula in s(av(am ; in
V. 2035 onu/i in onud\ in V. 2114 kaieg »e in ka£e te; in V. 2667
osttwio in obtuvlv: in V. 2690 zlom in zlo. Dagegen sind die vom
Heransgeber den Versen 115, 143, 266, 395, 451, 507, 596, 922 und
2378 beigesetzten Fragezeichen, bezw, die in den Anmerkungen ge-
machten VerbesBeroDgavorschläge, anbegrflndet, es sei denn, dass der
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Kleinere Beitrüge zur serbokroatiBchen Lifeeratorgeachiohte. 209
Heniugeber damit unleserliche Stellen bezeichnen wollte, welche dann
von ihm in der Timt iklitig geleaoi wurden ; speeiell fOt T. 995 iku6
ivoja prava {uhi wird die Riohtigkdi des prava dwoh du Italienische
»Yinend« la hjßUima taa muf^t b«atitigt
n. Zvr mton Augtlie der OhrfAtlas des J. Pahnotl^.
Ich besitze oin vorzüglich erbaltenes Exemplar diesei Ausgabe
(Rom 1670 in 4"j iu Origioal-Pergaraenteinband , das iu bibliographi-
^her Beziehung eine grosse Seltenheit, ja viclleicbt, ein Unicuni iat.
Nach dtiü VurbtUcken nilmlicli, welche 18 unpaginirtc Blätter') oinneh-
meo, folgt in meinem Exemplare das erste und vierte Blatt deä eisteu
Bogens (also Seite 1 — 2, 7 — 8) des eigentlichen Textes, dann wiedenun
der ganze Text ven S. 1 — 633, so da» alao die vier Seitea 1—2 nnd
7—8 sweimal vorkommen. Ea handelt doli aber dabei nieht nm ein
einfaehea DnpUkat dieeee einen Halbbogens, vielmehr haben wir da mit
xwei Ter Sehl edenen Redaktionen dea Textes an thnn, von wel-
chen die erste (nflmlich diejenige des dem ToOsilndigen Texte vorans-
gehenden Halbbogens) derjenigen entsprieht, welehe in allen bis jetatt
bekannten Exemplaren ▼orkommt| daher aneh in alle neueren Ausgaben
der Christias aufgenommen wnrde, wibrend die entspreehenden Seiten
des ToUstflndigen Textes eine eigene Textirong aufweisen. Allerdings
erstreckt sich d« r I nterschied swisehen den beiden Redaktionen, wenn
man von einzelnen Bachstaben und Accentzeiobm absieht (welche je-
doch den Beweis liefern, dass die Seiten 1 — 2 und 7 — 8 zweimal ge-
setzt wurden), bloss anf zwei Stellen. Im Halbbogen nämlich lautet der
1. Vers (dea I. Gesanges): Vkcgnt Dnfce, kicjn fiia is/iode, nnd der
9. Vers: Kd i ^^tecnoga Chiachka f traue, dagegen im vollständigen
Text: Sccti Dufcc kicm fua ishode. bczw. K<) ä' ViJ'rfjrneqa Chiachka
ftrcuie. Diese zwei Varianten Steh duse (für das gewühnliche V^tini
duie) nnd Ko s vihtiega (ftli Ko 9 vjecnoga) sind keine wilikttrlichen
1) Es sind eigenflleh fttnf Bogen (signirt §, §} u. s. w.)i dooh der vierte
besteht bloss- aus 2 Blättern. Der 5. Bogen, der verschiedene Lobgedichie
auf den Autor enthält, scheint nämlich erst nachträglich hinzugefügt worden
zu sein, denn auf dem 2. Blatte des 4. Bogeua steht (nach der Widmun? und
der Vita des Autors; das Imprimatur, und die letzte Seite hat als Üustus
»Fle-a^ während die etete Seite des 5. Bogons nUt »In laudem« anfingt. Als
also der 4. (Halb-) Bogen gesetzt wurde, sollte uisprUngUch gleieh dw erste
Qesang der Christias (Pievanie pamo) folgen.
AreUT flr sUTiieke PUlotofie. XXIT. U
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210
M. Resetar,
dorch den HeTaosgeber (den Brader d«8 Dieliters) ▼oigenoiiiiiieDMi Aen-
demngeB oder (wenn man etwa an einen noeh Bieht droekfertigen
Bnritonabiag denken wollte) zwei Salifehler, sie stellen rlelmebr
den nrsprtnglielien Test dieser beiden Verse darl Prof.
Sreipel hat nimlieh im XIX. Band der Stari pisei hrvatski den ge-
dniekten Text der Ghiistias mit dem in der Oymnaaial-Bibliothek in
Bagnsa anfbewalirten Antograpben des Diebten ▼erglieben; leider ist
diese Handeebxift am Anfange defekt, so dass fiBr die ersten 40 Verse
nur eine jüngere (fremde) Abschrift des Autographen verglichen werden
konnte, welche allerdings in der Kegel trea ist. In dieser Handschrift
finden wir nun im 1. Vers duie $teti und im 9**" kao s vu'Aef/a: es ist
somit sehr wahrscheinlich, dass auch im Autograph diese beiden Stellen
80 lauteten. Es kann demnach als sicher gelten, dass die zwpite Re-
daktion in meinem Exemplare dem ursprünglichen Texte in Hrvtip- :uif
diese zwei Verse näher steht als die erste, welche sonst io allen bekann-
ten Exemplaren der er**ton Ausgabe vorkommt. Es entsteht nun die
Frage, wie überhaupt diese zweite Redaktiun tiue Aufnahme in nu-inem
Exemplare gefunden hat. Eine befriedigünüe Antwort darauf kuim ich
nicht geben, glaube aber nicht, dass es sich um einen noch nicht durch-
kni rigirten Bürstenabzug handelt, weil — wio erwähnt — diese Re-
daktion von der gewöhnlichen auch in Bezug auf einzelne Buchstaben
und Accentzeichen abweicht, was eher dafür zu sprechen scheint, dass
diese ganzen vier Selten (1 — 2 und 7 — 8) zweimal gesetzt worden.
Hdebst wabrsdieinliob wurden diese vier Seiten snerst so gesetit, wie
sie In memer tweiten Redaktion erkalten sind, dann wollte man die
awei Steilen in Vers 1 ond 9 so indern, wie sie tbatsicblieb sonst in
allen Esemplaren Torkommen, nnd die net Seiten wurden noeb einmal
geaetst, der nrsprflngtiebe Sats aber Temiebtet. Diese Preeednr wird
aber dnrob die Besobaifenbeit der Torgenommenen Aendemngen kanm
begrttndei
Sonst entbllt aneb mein Eiemplar die gewt^bnliebe Redaktion. Es
kommen allerdings awisoben demselben und der von PayiiS auf Grund
der ersten Ausgabe besorgten Edition (Stari pisci hryatski XIV,
Agrara 1SS4) kleinere Abweichungen vor, aucli solche, wo mein Text
vom Pavid-'schen sich entfernt und mit dem Autographen übereinstimmt;
so hat Pavic z. B. im I. Gesang, Vers 21 S srebra, zlata, V. 4 70 izar^na.
V. '»55 smrti, V. 571 /, wo mein Exemplar und der Autograph überein-
stimmend srebra i zkUa^ iza(fne^ smrtimi a bieten. Höchst wahrschein-
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Klehme Belbrife mt lerbokifttisehen Literatnigetehiobte. 211
lieh aind diese und ähnliclie Falle auf eine nicht ganz genaue Wieder-
gabe des ursprflDglichen 1 1 vt ,> von Seif Pavic'i», und nicht etwa auf
zwei verschiedene Redakt.uueu /.urückzultlbreD, denn sowohl die Agramer
Ausgabe vom J. IS.")! als auch zwei weitere Exemplare der Original-
Ausgabe, die ich hier konsnltiren konnte, enthalten dieselben Lesarten
wie mein Exemplar, bezw. der Autograph. Ucberliaupt es kommen bei
Pavic auch sonst Abweichungen vor, so im I. Gci^aug (den ich allein znr
Probe verglichen habe) : V. 53 »rcem P(avi6), s srcem I. A(uBgabe) ; T. 70
jw thvimkifeh sirana F., po slonmaiffeh siranah LA.; Y. 21S go^
ipodttvu P., go8po*iv» I.A.; Y. 220 u tom P., if iem LA.; Y. 438
«loite P., 8tanjuhA.\ Y. AS% paklene F., pakljme LA.; Y. 580 /MV-
j^!nn P., pakljtm LA.; wobei icb nooh daTon absehOi daas PaTid in
Bolchen FiUen wie Y. 50 witfeoode {towode LA.) gnas willkflrlioli tanj
elBBetite, in solehea aber wie Y. 40 Femeijt («Femeiet d. i. Fernere
L A.) Fremdwörter niebt naeb der für Palmolid maaagebenden itaUeni-
aebea Anaapraobe laa» nnd endlieb in soloiien wie Y. 120 zore (»aorec
d. i. dzore I. A.) Idiotismen dea ragnsanischen Dialektes niebt berflek-
sichtigte. Ea scheint alao, daaa die PaTiö'aebe Ausgabe einer genanen
KoUntionimng mit der eraten Anagabe nnterworfen werden sollte.
m. Zlatarl^s Uebenettmig des Amfnta.
Erst HWH der von Hittimani besorgten akademischen Ausgabe der
Werke Zlataric's (Stari pisci XXI. Agruia IS'J'.K erfuhren wir, da.^s
es von dieser Uebersetznng des Atninta des Ta^ao zwei ganz ver-
sehiedene Redaktionen gibt, von welchen die in der ersten Ausgabe der
Werke Zlatarif'''8 'Venedig 15y7) enthaltene die jüngere ist, wfthrend in
zwei liiiadscliriften sich eine Ältere Redakt in u rihaltcn bat, welche, wie
ans dem Datum der in i'adua verfassten Widmung zu. ersehen i.st, schon am
1 1 . Äugnst 15S0 fertig war. Bndmani hat daher den Umstand hervorgeho»
ben, daaa demnaeb die serbokroatische Uebersetzong des Zlatariö die ilteste
Ueberaetanng des berilbmten SebAferdramas ist; ja es scheint — wie
Bndmani weiter bemerkt (a. XXXIX seiner Ansgabe), daaa die üeber^
Setzung ZIatariö'a noeb frflber als daa italieniaehe Original gedmekt
wurde, denn in einer der beiden die iltereKedaktion enthaltenden Hand«
Schriften folgt dem Titel die Angabe iStampata in Yeneaia appreaao
Domenieo e Qiambattiata Gnerra fratelU 1580«. Kaeb der Meinung
Bndmani'a aoll also diese erste Bedaktion dea Zlatari^sehen ^nbmir
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212
M. Betetar,
(so flbersetete er n&mlich den Namen Aminta) im J. 15S() auch her-
ausgegeben md diew Handaehiift eb«n naoh einem Exemplar dieser
nuimehr gSnalleh Tetaeholleiiaii Aufgabe abgeMlirieben worden sein.
Die Sacke ist an und Ar ddi leicht mOglicü, denn leider wire dies nicht
das einiige Beispiel, daas yon llfteien aerbelaroaliBeben Dmclun kein
Exemplar dek erkalten kabe. Anck die erste Augake dei itaUeniadiett
Originals nar ginsUeb in YergessciMt genifkeni da Ton denelben nor
ein Exemplar sieb erhalten hat, das im J. 1856 an%edeekt wnrde nnd
nackker wiedemm als ▼erloren galt'). Es wire somit gar niekto Anf>
faUendes, wenn anoh von der ersten Ansgabe d« Zlatarid*seken üeker-
setanng kein Exemplar bis auf uns gekommen wlre^ obsobon andrerseits
aneh die Mögliokkeit ansagebeD ist, dass die oben erwMbnte Notis sieh
auf eine bedungene, nicht aber thatsAchlich zu Stande gekommene
Ausgabe bezieht. Nichtsdestoweniger glaube icb, duss Bndmani Recht
hat, und dass der^ubmir wirklich zum ersten Male im J. 1580 gedruckt
wurde, denn ich finde, dass in der zweiten Ausgabe des Wörterbuches
Deila Bella'.s Kagnsa 1785)*) im Verzeichnisse der bentitzten Autoren
auf S. IX auch Folgendes steht: »Gliub. Traduzione fatta da Dome-
nico Slatarich deir Aminta di Torquato Tasso, favola boschereccia. Si
c adoperata sempre la Stampa di Venezia di Domenico e Giovanni
Guerri del Hibü. in S"^)«. Es ist nun trotz der Verschiedenheit der
Jahreszahl kaum ein Zweifel darüber mOglioh, dass die hier gemeinte
*) Naeh einer briefUohen Hittkellong des Tasso-Forsobers, Prof. A. So-
ierti bi Masse, befindet deh Jetst dieses Exemplar In d«t Biblioteea eom-
muDiilo vu:i Bergamo; aber noch zur Zeit der Abfassung seiner Bibliogra-
phie <lo8 Aminta fBolo^na 1895} war Pirof.Solerti nicht bekannt, dass dieses
Exemplar uicht verlorou gegaugeu ist.
3} Da gerade von vorbereiteten und nicht so Stande gekommenen Ans-
gaben die Bede ist, will ich enHttineD, dass mein ans dem MaebkMse des
Buchdruckers Martecchini in Kagusa stammendes Exemplar dieses Wörter-
buches das »Reimprimatur* des k. k. Censuramtes von Zara de dato 21. Jim!
Iba; trägt, obschon thatsächUch das Werk Deila Bella's nie zum dritten Male
gedruckt wnrde.
») SafoHk (Qesob. der sttdslaT.LIt II, 134) war dieses Gltat in der a. Ans-
gäbe Deila Bella's bekannt, doch er glaubte, es handle sich dabei um ein von
Taaso's Aminta verschiedenes Werk. Da nun ?^afaHk überhaupt koine, und
Deila Bella, auf den er sich beruft, die Jahreszahl 16S0 nennt, w weise ich
nicht, woher Pypln in seiner Hcropia cjaaaxcann xrrcpaiypx • I, 187 brt £r-
wihnnng des ^nbmir Zbtari^s inKhMnsMm »BeB«i. 1580« (wohl als Ort nnd
Jahr des Dmokes) binsnfligt
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Ktetaere Beiträge ivr MTbokioatiidM« Utantiifgefldiiohto 21 3
Ausgabe identisch ist mit derjenijjen, auf welcher die oben erwfthnto
Abschrift beniht, denn die Brüder Guorra waren in Venedig; -.ih Bnch-
drnckor in den J. I5U0 — 1592 thätig'). Es kann somit als sicher frcltcTi,
dasö die Jaliresznbl 16S0 in Deila Bella durch einen Druck-jFehier
aus l.')S() eatötandeo ist. Was mir aber als glaubwürJit^ crHcheinon lässt,
dass der Hedaktour der zweiten Aasgabe des Deila Bella es war dies
der ra^usanische Domherr und SchiiftsteUer Peter Basid, f 1814) that-
siichljch ein gedrucktes Exemplar dieser ersten Ausgabe des ^jubmir in
den Händen Latte, ist der Liuätäod, dass er auch das roi iaa.t der Ans-
gabe angibt; hätte er dagegen nur die oben erwfthnte oder eine andere
AbBohrifk vor noli gdiabt, lo bitte er wohl jede Angabe des Formates
anegeliaBeit, vm soiiiefer, «la er «nb in Besag «nf andere m ihm eitirte
Editionen dM Foimit nieh t aagiebt Nun kSnnen vir mit noch grös-
aerer Zaveiaiekt Bndmani baiatimmen» wenn er (8. XXXIZ aeiner Aoi-
gabe) anf dieoe eiate Anagtbe die Worte Zlntniö*8 in der Widmnng der
Uebaraetning der Elektrm begebt: tjea i^ekoliko godifitn . . . prineaoh
ii latinakogn paatyeielm pripor^ee T«aio?a . . i . . dahju na ivifeUo
(Stmrl piaei XXI, 4)t.
Leider iat nueh dieaa one, dam P. Beli^ bekannte Exemplar der
ersten Aasgabe des ^nbmir spurlos vergeh wanden ; ich sage »sparlost,
weil Basic dasselbe ftlr die zweite Aasgabe des Wörterbuohea Deila
BelU'a nicht verwerthet hat. Ich konnte vielmehr konstatiren , dnaa
er ganz einfach alle Citate aus dem l^abmir, die er in der ersten von
Deila Bella selbst besorgten Ausgabe vorfand, unverändert in die
neue Anagabe herttbemahm^) ; da nun Deila Bella seine Citate ans der
loh verdanke diese Daten der LielMnswIlrdigkeit des Hern Dr. O.
Coggiola, der sie in dem handschriftlichen, vom bekannten vcnetianischen
Alterthuni«for«cher Cicogoa verfasBton und in der Marciana anfbewahrten
Verseicbmaso der Venetianer Buchdrucker vom J. 1469 bis zum J. 1857, fand;
die beiden Brüder Ueaaen Domenieo und Qiambattista Gneira (aneh Onerrei,
Chierraees), auf einxelnen Werken ersditint aber nnr der Name des (wohl
älteren] Bruders Domenico. Auch das erste gedruckte rajjuaanischo Prosa-
Werk, da*^ T ibarce od djcvstva von Gradiö, wnrdo gedruckt im J. 1^67
■Appresso Domenieo, & Gio. Battista Guerra, FrateUl".
S) Citate ana dem ^nbmir findet man in Deila Bella unter folgenden
Schlagwörtern (wobei die heigegebene Zahl den entapreehenden Vers In der
akademischen Ausgabe bezeichnet): Avorto iSi. hattere i 201, cortese 1720,
«tortozione 1195. fare 134?>. faretra 27. /reno 659, galaniuomo 1720, guardare
1614, incantamento 4Bü, incurabiie 56, innamorare 7H1, inrimtdwbiU 56, lique-
fmn 1039, luogo 1712, mMko 5flO, mmtfert 1526^ mjiwnceniNi 1711. 1766,
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214
Ausgabe vom J. I .'»!i7 schöpfte, ao beziehen sich auf dieselbe Edition
Hiich die Citate der zweiten Ausgabe Deila Bella'a. BaSic aber erwähnt
im Autorenverzeichniss den l^nbmir vom J. ir>SO, weil Deila Bella (in
der ersten Ausgabe!] in liozug auf dio von ihm benützten Werke keine
Angaben über den eventuellen Druckort und das Drackjahr macht; die
Ausgabe vom J. 1597 der Werke Zleteric^s eoli«iiit «ber dem B$H6 nn-
bekannt gewesen m sein, weil er anob llBr dieElektia lüebt dieeeEditloii
iondem diejenige toid J. 1621 eitirt^J.
Wir können lonut mit grotter Wabreebeinliehkeit glanben, dan
Zlatarid leine Ueberaetsnng des Aminta im J. 1580 Terfertigt und aneh
gedmekt ba(> so dass seine Uebersetanng jedenfalls nm vier Jabre Itter
ist als die fransdiisebe (Bordeanx 1584), welobe bis jelst allgemein als
die Älteste gali ObZlatari{*s]^nbmlr aneb TOr dem Originale gedmekt
worden sei, ist sobwieriger au sageS| denn di€ erste Ansgabe des A mi n ta
ist nicht die Aldinisehe vom J. 1581, sondern di^enige von Gremoaa
ans dem J. 15S0, deren Widmung aber das Datum vom 15. Dezember
1580 trägt; doeh auch die erste Aldinische Eiiition vom J. 15S1 (mit
dem Datum vom 20. Dezember 1580 unter der Widmung) war in der
That schon Anfangs Dezember tr.Sn ferti», denn schon am 3, dieses
Monates hatte Tanso ein Exemplar derselben von Aldor bekommen^). Es
ist somit möglich, dass die erste Ans^rabe des I^jubmir n ( Ii vor diesem
Tage fertig war. Doch mehr als die Frage Uber die Priorität der ersten
Aasgabe des ^ubmir vor derjenigen des Amiota, ist es fttr ans wicb-
moUtto 489, 47B, ntgor« 1439, itomtnarc 1345, oeduo 1S27, occkwto 805,
e$io 725, pabna (di maoo) 1201, plaiano 903, ptte^pUcär» primaiera 1468,
punta 52, rispnstu 326, naptrc 4*^", !.r{at/li'trf 12fi0, sesso tlf>B, nilntzio 51S, furdi
17üy, (cmrfy 1 I'.i4. urcirlerf 1 ^'Jli ; das Citat Hiib cirbezzoUt ist nicht aus hm i r
[Signatur üijub./, »oudern aus deu Liebesliedom des D. Kaiüna (Signatur
Bagn. Gl j nb.), vergl. Stsri pisei XTIH, 201, Vers 105.
V Ml !m -itzo vielleicht das tinaige orlialtene Exemplar dieser Ausgabe;
K!!l<n! viö hat in seiner Bibliographie snl) Nr. l\M ein Exemplnr kurz hp-
sdirieueti , d;i9 entweder veri^chollon iat weil dasselbe mit S' ini r f^nnieu
Bibliulbek uiclil iu deu BeaiU der siidälav iöcbüu Akadouiiu iu Agram Uber-
giog) oder von Kvkn|eTi< In Bagnsa nur gesehen weide, wober ich sneh mein
Exemplar erworben habe. Diese Ausgabe Ist eine niebt fehlerlose Repro-
duktion der ersten, ■■roliei nnr die Wlduinng aiisf^elasspn imd an deren Stelle
eino knrze iDhalteangabe derTragoedie hinzugofü^rt wurde. Das Büchlein
ist in kl.*8o gedruckt und zählt 40 Blätter (nicht 4o Seiten!).
VergL dsrttber Opeti soinori in verd di T.Tssso, e^sioie ditie» a
eure di A Solerti (Bologns ni, xct.xc?i].
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Kleinere Beitrüge zur serbokioaUBchen Uteratnrgeaofaichte. 215
tJK sohen ob die erste Ausgabe des l,jubmir — wenn sonst daa
Dutum in seiner Widmung ricbtig sein soll! — wirklich nach einer
Uandaclirirt dos Aminta verfertigt wurde. In dieser Beziehung leistet
«ns die kritisclio Ausgabe von Prof. Solerti ausgezeichnete Dienste, denn
er hat für dieselbe nicht nur die ältesten untl korroktesteu Drucke, son-
dern ;4uch die erhaltenen Huudschrifteu verwerthet, von welch' letzteren
einige vor dem J. 1580 niedergeschrieben worden. Auf Gnud des dieser
Ausgabe beigegebenn kritbcben Apparates Icaiui nm abo mit rtStut
IKoberheit koastatiren, dais Zlataii6 den Aminta tbatslohlidi naeh einer
Handsebrift flbertetit bat, denn in sdnerUebenetsnng finden sieb niobt
selten aneb solebe Steilen, welebe Lesarten im Original yeranssetieni
die in keiner gedmokten Ausgabe, wob! aber in einer oder der an-
deren Handsebrift ▼orkommen. leb will einige der bleber gebörenden
Stellen anfUtreD: Vnbmir,Yersl5Oii0 h^'ei^droffamiiUgifeaprijazan
= Aminta, L Akt, 1. Seene, Vers 60/61 ^me Handsebrift em*era |
mal grata 1a wa graziaf alle Übrigen Handscbriften und alle godrack-
ten Aasgaben . . <. la mia grazta ; l^nb. 194/6 iVti kad si mdjcia \ da
se Je od ovce rodio vuk^ alt kuf \ od vrajui? = Am., LA., l.Sc, V.
106/109 in den Handschriften Ma quando mai da % mansueU agne-lll \
nacquer le tigrif o t bei cigni da^ corvi?, in den Ausgaben . . . o da
hei ciffni i corct\ ^ub. 441/42 Toj praveö^ medene ne usne princse \
na licc ra/nmo = Am., I.A., 2. Sc, V. 122/121 dino Ilandschrift Cosi
diccndo^ ucfir/no la hocca \ a la yuancia rimoma^ sonst Co.v? dicendo,
avvicim le labbra | de ki sua hella e dolcissima boreu | a la guancia
rimorsa\ \\xh. 7?>2 vecekrat u jczer srede oci ukradom s= Am.,
II. A., 2. Sc, V. liü/Ül die Handschriften una o due volle \ con gli
occhi a 7 lago consiglier ricorsey die Ausgaben . . . al fönte rojisiglier
. . j^ub. 1913 rtne mu sad slatku i dragu napravu — Am., V.A.,
V. 137 einige liandschriften j'anno soave e caro condimento, sonst
faiiHO soave e dolce cotidimetito. Beben diese wenigen Stellen zeigen
ans also, dass Zlatari«^ wirklieb naöh dner Handsebrift flbersetit hat,
waa ebenfaUa daftr spricht, dass er seine üebersetnug Tor dem Er-
lebeinen der ersten Ausgabe des Originals verfertigt batte, denn sonst
bitte er bOobst wabrsebeinlieb ein gedniektea Exemplar als Gnndlage
Ar seine Uebersetsong genommen. Besllglieb dieser ?on Zlatari^ als
Grandlage genommenen Handsebrift des Aminta kann nvi soviel gesagt
werden, dass dieselbe mit keiner der von Prof. Solerti herangezogenen
vollkommen llbereinatimmt; sie mnsste riolmebr eine eigene Bedaktion
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216
H. Besetar,
bildün, welche ztim Theil auch mit den den ältesten Ausgaben als
Grundlage dieaeudon Handschriften dberoinatimmte ; so z. B. lauten im
^nb. V. 826/27 nemqj ti pak pronijet da Ja ovo govorim i joster nada
906 u j^um mS praoini^ wi8 Ib der {m Badmaiii [8. XXIX] fiehtig
▼ermnflieieii) Leaart der beiden ilteeten Aldiner Aoagaben «ne dem
J. 1581 und der Anagabe von Ferrar« ras d«Dielben Jahre sdne Si^
klining findet, wo die betrefflande Blelle (II.A., 2.Se.| Y. 94/95) buitel:
Non ridär eh* io cid diea, e wtra iuUo | nonparh m run«, wlbreod
alle Haadaelunften and sonstigen Ausgaben iBr j^arh das allwn liohtige
porlo haben; oder ^nb. 1268 1 kodu da S^ffei, was dem B pur 9ogUo
eh* ü tappt (HL A., 2. 8e., V. 43} der beiden Aldiner nnd snderer Ans»
gaben, nicht aber dem J$ pur me^Uo ehs 7 aappia der Hudsebriften
entspricht.
In welchem Verhältniase steht nan die zweite Redaktion des ^nbmir
aas dem J. 1597 zur ersten aus dem J. 1580? Es ist dies eine Frage,
die sich von selbst aufwirft, die aber erst dann wird definitiv beantwortet
werden können, wenn die zweite - - bessere — Handschrift, welche die
erste Redaktion des ^ubmir enthält, uns besser bek;\Tint sein wird, denn
sie wurde fur die akademische Ausgabe leider nicht lici :uie^ezog^en. Doch
schon jetzt steht es fest, da?« dif> zweite Redaktion eine viel freiere, 2um
Theil auch breitere ist, so das» i^abgoichon von den Chören, welche zum
Theil, wie es scheint, von Zlataric aus Eigenem hinzogefflgt und in der
neuen Redaktion auch erweitert wurden) der l,iUbmir vom J. 1 ISO? tlber
100 Verse mehr als die erste Redaktion zählt. Zweiteiiis kuna man
konstatireu, daas Zlatarid für die zweite Redaktion auch eine gedruckte
Ausgabe des Originals benlltste (wabrscbeinUeh die Aldiner Toni J. 1590),
denn an msnelier BteUe wurde flir dieselbe eine andere Lessrt ange-
nommen. Ich will aneb liiefnr ein Paar Beiipiele anfthren: der oben
erwibntoTers 150 lantet in der swelten Bodaktion (V. 159/160) ier
moja i€Q mtfos . . . | l^jtike ms iMäiraga\ nnd aneh die Stelle Vers
441/42 wurde in der neuen Bedaktion naoh der gewdhnlichen Lessrt
mit HinsnAgung des in der ersten fehlenden Verses Ubersetat: Ty'prtk-
9e6f prmete na lic$ raAeno \ utne od medemh i Ifftpih iSe mü (Y.
485/86). Ein genauer Vergjeleh der beiden Redaktionen ersebeint somit
geboten; als nothwendige Voranssetsnng hiezu ergibt neb aber eine
genauereKemitnis der aweiten besseren Handschrift der orstenBedaktion.
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Kleiaeie Beitriige sor BerbokmtiMben UtentofgeMliicht«. 217
I?. 2d &mn lltesten kllgteidiiidiMheii KirokenlMerD.
Diese Seite der serbokroatischen küsteulÄn(lis( heu Literatur wurde
bis jetzt leider sehr wenig beachtet, obschon es au uud für sich waiir-
scheinlieh ist, dass, wie in den übrigen katiioliscben liändern, so auch
unter den Seibokroaten an der Ostküste dos AJriutiiichen Meeres die
Volkssprache zunächst in der Kirche und für die Kirche augewciiüeL
wurde. Ja, wenn Baroniaa gut informirt war, besitzen wir in seiner Er-
slhlnng Toii dem Papst Alexander QL im J. 1177 in Zara ber^taten
Empfange das dinkta Zengniss, daaa lololw KlralieiiUedar thttiichtteli
weidgitMis in d«r iweiten Hllfte d« ZU. Jahrhimderti in Dalmalien
geauigeii wntdes, dennBaroniiit eztibl^ dieEimrohn^r nm Zaia bitten
deiiPapat bii mKafhedralUiobe gefObrt »inunenaieUndibui et oantidB
reeonantibiu in eonim lelftTiea liagiinc (von Jagi6 erwihnt in Bad 38»
58); daas aber dieie ctmiica nur Kitehenlieder sein konnten , iat «ehl
aelbatvenlindlieb. Um ae anffaUender iat ei aber, daaa in den glagoliti-
aehenKiiohenbflefaeni, umiehBt in den Brevieren, wo iriel&ek lataiaiieke
Kirchenlieder flbersetzt werden mussten, dieselben, wie es scheint, reget-
mftssigin einer so wenig rhythmischen und metrischen Form wiedergegeben
«erden, daaa eie nnm<fgUeh als gebundene Rede angesehen werden ken-
nen und ganz gewiss nach einer bestimmten Melodie nicht gesungen
werden konnten. Doch Jagi<5 erw&hnt in seinen Prilozi eine glagoli-
tische Handschrift aus dem J. 1168, welche ancli viele Verse enthält,
von welchen er aiu'h einige als Probe der Versbankunst unserer Glapo-
litt'ii nüttheilt. Noch älter sind wahrscheinlich die Verse, wolrhe Surniiu
in einer glagolitischen Handschrift aus dem J. 1368 gefunden h;it vgl.
den Agramer Vienac, Jahrg. 1900, 8. M), obschon er uns nicht sagt,
ob die betreffende Notiz von derselben oder einer anderen Uand als
die Handschrift selbst geschrieben wurde; wahrscheinlich haben wir da
ein Citat aus einem Kirchenliede vor uns. Ziemlich früh wurden gewiss
Kirchenlieder aneh mit lateinischen Lettern gesobrieben, vorzflglich für die
stidtiaoben Kireben, in weleben in der Begel daa Lateiniacbe ala Eirebea-
spracbe diente, denn aeben inlieetiooariiini Bemardina (Venedig 1495}
finden wir anek eine üeberaetaiing dea DtM irae im Metrum dea latoin.
Original. Bine Ideiae Samnlnng alter Kirebenlieder gab dann V. Ynletif
in der Zeitnng KatoUcka Dabnae^ (Zara 1880, anek ala Separatab-
dnek, Id. 8^ 64 8.) naok einer Handadirift, welehe in einer Kireke Ton
Guaola anfbewalift wird, nnd die niekt ana dem XYU. Jabrk. atanuat
218
(wie dies der Herausgebpr ursprflnglich glaut)te, vgl. 8. 1 des Soparat-
abdrackes), tjondern bedeiitcod älter sein dürfte, da dieselbe — wi« mir
Jlerr V. schriftlich mittbeilte — iu lialbgothi.iclier Schrift geachrieben
ist. Ob sie gerade in den Anfang des XV. .luhrh. zu setzen ist, wie
Herr V. meint, mag dahingeätellt sein ; sicher aber ist es, dasa dieselbe,
wenigstens znm Theil, schon im J. I IGS existirte, denn die wenigen
Yerae, ans der oben ervfthnten glagolitischen Handschrift von diesem
Jahre, weleba Jagi^ herausgegeben hat, sind in dieeerGimolaner Samm-
lung aa finden ; man ▼ergleielie
Jag!<5, Prilozi 16:
EriA lyrMO ■m.f.tiif r.iac —
Katio Heye rh oac cnacc ;
?ycMO ji» r» e Ocan* czpaua* —
» nuax My HB B3(pMau.
noMaaMO Genna uacrcjaoa —
uaM aovi rocnoAuua,
MojiUMü xt BOje Aparo —
rj^ e Hqrc* Haine Ajiaro.
Jagid, Prilozi 16:
MpTBa cuua npHoManio ' —
K cpAa^ay ra apHTHCKauit;,
IIo Kpua xa npocTHpam^ —
Bca oe Hax am* paoimame,
caMa Tüicn ronopame:
GxaTRU < iuiy i riiiu]iu mii. —
CBOK) MauKy pyKy npuMU,
TompK vK eaairxi caay —
3a V <w uMKM» taaa lamy;
I lüiai: noTBopHnic —
M Mü it laao yMopHoio.
Vuletid 49:
Jeda enstc sihii l'1:is!,
kamo isuä ki uaa spasif
dnamo da ga Joeef ebrani
i Filat mn ne aabiani.
MuUmo tc vcle dragu,
kamo Ism naSe blago ?
Vnletic 50 :
Martva einka kad primase
k srcu svomu pritiakase
y ave rane oeliTaSe
1 anzami opiraSe:
Slatki Btuu, govori mi.
gvoju miyku rukum primi,
Govori mi alatU tbra,
aB& od m^ke tako minn,
Die üebereinatimmnng bmder Redaktionen ist eine so grosse, dass
deren gemeinaamei ürsprang vollkommen sieher ist, dagegen ISeet lioli
auf Gnud dieser wenigen glagolitiaehenVeiae das gegenseitige Vefhftlt>
mn der beiden Redaktionen nieht mit Siekerkeit beelinimeo; es ist nim-
Udh mOgUeh, dass das Lied, sn welcliem die bdden oben angeflhrten
Stellen gehdren, ans den alateiniselien« Städten anfs glagolitisdie flaehe
Land wanderte, aber aneb das Gegentheil!
Es ist wahrsokeinlieh, dass dieses Lied, welehes naeh der Gono-
ianer Handsohrift am Charfreitag gesungen wurde, ans demLateiniaeben
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Kleioere Beitiiige anr serboktoaUBcben Litentoifeiohichte. 2 1 9
übersetzt wurdo, deun c? ist kaiim anziinohmcn, dass man etwa in der
orston nültie des XV. Juhi li , lür gar noch frflher, Originaliieder in
st rbokroatiaclier Spracho lur ckü Kirchengebranch verfasste, doch in
den mir zugänglichen Sammlungen lateinisclier Kirchenlieder konnte
ich nichts Aehüliche3 tindon. Dagegen iat es mir gelungen, das lateini-
sche Vorbild des imKüslcülande gesungenen Weihnachtslicdes zu finden,
«ia.^ ganz gewiäs zu den am frühesten in den verschiedenen Volkssprachen
gesungenen Kirchenliedern gehört. In neuerer Zeit wnrde das Lied im
y. Bande dieser Zeiteolirift (S. 267 ffl] von F. Henrik naoh einer (mit
lati^Bi&en Lettern geschriebenen) Handaohrift des XT. Jahih. hemnsge-
geben, welche nraprUnglich einem Fransiskaner von CnnoU gehörte;
dam gab Ja^c den Text denelben Liedes nach dem Udnen Nmdk
krsffaiuki des M. Divkoni ans dem J. 1640 *). Ans einer im J. 1556
in Belgrad (kioat. Kflstenland) abgesehriebenen glagolitischen Hand-
schrift gab dann MiUeti^ das Lied im VIIL Bande des Archivs (S. 252,
253) henm Das lied kommt dann legelmisrig in allen Lektionarien
des XVn. nnd XVIII. Jahrb., wobei aber die einzelnen Bedaktionen so-
wohl in Bezog anf den Umfang als auch auf die Reihenfolge der eiaaeinen
Strophen in der Regel ziemlich stark von einander abweichen. Es genügt
jedoch ein flttchtiger Vergleich derselben, um sogleich zuerkennen, dass
alle diese Tersobiedenen Kedaktionen etwas Hcmeinsames haben, sodass
schliesslich alle auf einen wenigstens zum Tbeil gemeinsamen Ursprung
znr«rkzufOhren sind. Nehmen wir z. IV die erste Strophe ans der Hand-
schrift von f/urzola, dann aus der glagolitischen Handschrift vomJ. 1558
und ans Divkovic, und wir werden sehen, dass sich dieselbe fast wort-
lich wiederholt:
Horm Akademiker A. i^aliuiatov verdankt; ich eine Abschrift des
Liedes nacb der ersten Ausgabe dieseb Divkovic ücbeu Workes aus doiu
J. 1616, deren einziges bekanntes Exemplar die kalserliohe Bibllotb^ in
St. Petersburg besitzt. Abgesehen von einigen LautcrscheiDungen (es sind
vorwiegend Fülle der jekavisclien Aussprache, weiche in der spätfren Aus-
gabe durch ikaviache ersetzt wurih n stiiuiiion die beiden Texte vollkonuucii
Ubercin; nur im Vers 1 steht dats richtige cbo (anstatt «i-«]; ausserdem kom-
men aodi einzelne Abweichnngen vor, welche auf das Metmm einen Etnflass
ansüben, so in Strophe 13 nnd 16 noncuora (statt bo^a] , es fehlt femer in
Strophe 7 das i im 3. Verse, sowie in Strophe 18 das se in V. ri; dafür lautet
Strophe 9, V. 1 Uau ii3 wiUMÖa secu^ehu ce saBanumc, Str. 19, Y. 1 Bcjuiko ^yAO
Kpahiua B&iuKa, Str. 20, Y. 2 A OABchue aa ccSh uü BMame.
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220
M-EeaeUr,
CurzoU:
U sej vrime godisöa,
mir wo wntn naviSda
kroz rojenje ditiöa
od avete dive Hv^e.
GlagoL:
U m vilmo godisöa
mir w itUu narlSda
skroz roeni ditiöa
od svete dlvi Marie.
Divk.:
y One BpHoue rojuma
map oe cuezy Hauenu
nopoheae mxhu
Dieselbe Uebereinstirnnrnng herrscht auch bei mehrereu anderen
Strophen, so daM es sweifalBobiie nrsprfiaglieliiittT einen serbokroatischen
Text gab, dar dann woM in verMhledaM G«g«iid«ii und Zeiten bald in
grOmereD, bald in geringerem ÜmlangAeDdenuigen nntenroifeninifde.
Wo soll man aber ^esen femeinsamen ürspmng snebenT HOcbst wahr-
seheinlieb in einem latetniseboi Kirebenliedf Jn der Tbat finden wir In
den Hymneasammlangen von F. J. Mono (Lateinisebe Hymnen des litt-
telalten), H. A. Daniel (Tbesanras bymnologiens) nnd Pb. Waekeiaagel
(Das devtiebe Klrebentted) ^ige lateinisebe Welbnaobtslieder, welehe
sowobl was das Ketram als aveb was dnselne Stropben anbelangt, mit
unserem Weihnacbtslied ToUkommen fibereinstimmen; so lantotbdlfone
I, Nr. 50 (nach einer Handsebtift des XV. Jabrb.) die erste Strophe: In
hoc anni circnlo | vita datur saecnlo, | nato nobis parirnlo | per virginem
Mariam. Das latdnisebe Lied besteht also aas Strophen von drei in der
Regel unter einander reimenden siebenailbigen Versen (mit je einem
Proparoxytonon am Ende) und einem vierten Vers von 7 Silben, aber
mit jambischem Rhythmus als Abscblu^s ; {dieser letztere Vors istnbrigens
bei allen Strophen gleich, da er nur zum Theil die rräposition wecliselt
[z. H. f um i'irf/i/ic Maria u. A.]). Dasselbe Metrum kehrt im Serbokro-
atischen wieder- auch hier drei siebeiiäilbige unter einander halbweg-s
reimende Verae, welche in der Hegel wenigstens auf ein dreisilbiges
Wort ausgehen und durch den refrainart!p:en Vers [od sneie ih'vc Marije]
abgeschlossen werden. Das Metrum ist .somit identisch! Dagegen lege
ich kein Gewicht darauf, dass auch im serbokroatischen Texte um Schlüsse
der drei ersten Verse in der Regel solche Wörter stehen, welche nach
dem neneren Betonnngsprinzip Proparoxytona sind (vgl. in der ersten
Strophe godma, nävUca, diiiia)^ denn sonlebst Ist es wabiscbetolieb^
dass die nTsprflngliebe serbobroatisebe Bedaktion im altkroatisebenNord-
dalmatien m Stande kam, und awar an einer Zeit, als die dortige Sakap
viscbeBevölkemiig, welebe ganx gewiss naeb dem fiteren Fäneip aeeen-
tniite, noeb aiemUeb intakt war, so dass wir dann bdspielsweise in der
ersten Stropbe güäUdQf navUSOf di&da als die nrsprlUigliebe Betonnng
annebmen mttssten; sweitms, wenn wir aneb an Bagosa denken wollten,
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KleiBBM Beitriga sar BuMrotHicli«!! LiteraturgMchichte. 22 1
wo wenigstoii henteiitige die neacro Betooiiiig hemdht» w» itt et gar
niolil aidher, ob lelitere telioii im XV. oder ger im XU, JahilL dnrebge-
Uaser Text stimmi aber mit dem latduiaehen aueb in Bemg aaf
den Inhalt veoigateii» OeilweiM flbexein, lo beaoadeia in der oben an-
geführten ersten Strophe, dann in der 16. Stroplie bei Mono Nr. 387
(ans italienischen Handsehriften) : >0 pastores cnrrite, | gregem
Teatnim sinite, | denm vemm ceralte | cum virgine Maria«, welcher
gans gut Strophe 11 in der Handschrift von Carzola entspricht: >0
pastire tecite, | Stada vr^^ pustite, | bo^ja sina slavite, | svete dive
Marije if. Sonst stimmen der lateinische und serbokroatische Text — wenn
man von den no th w en dipe n Aebnlichkeiten (drei Könige, Stern im
Orient etc.) absiebt — fillerdings wenig tlboreio, docb es genügen Metrum
nnd die beiden an^'efiiLrten Atrophen, um den Zusammenbane; zwischen
beiden Texteü äl> h iclist wahrscheinlich erscheinen zu lassen. Wenn
wir sowohl den serbokroatischen als auch speciell den in Italien ge-
sungenen Text des lateinischen Weihnachtsliedes besser kennen werden
(die von mir bentltzten Sammlungen beziehen sich znmeist auf llüud-
schriften deutscheu Lraprungesj, werden sich vielleiclit auf beiden
Seiten auch solche Redaktionen finden, die einander besser entsprechen.
Da« Lied wurde sehr viel gesungen und daher woU auch vielfach ge-
indert, erweitert oder mit anderen Liedern kootamiQirty so dass esnioht
gelingt, auehfnr die anderssprachigen Üebersetinngen einen volUconmien
enispreehenden lateinisehen Text sn finden. So wnrde von Waekemngel
Nr. 542 dne dentsehe Ceberaetinng naeh einer Handsofaxift ans dem
J. 1426 abgedraekt, die aneh solehe Strophen enthllty fllr wetehe vom
Heransgeber das lat^sehe Vorbild nieht geflmdsn Verden konnte, so
Ar Strophe 14: »0 du sosser jhesn erist | der sei dn ein lebendige
speiss ^t, I gib vns rw noeh diser Frist | dnroh die malt Uaria«.
Merkwflrdigerweiae lautet die 28. Strophe in dem zu Ragnsa ün J. 1841
gedruckten Lektionarium: >0 Jezase prisladki, | vrijeme mirno daj
nami, | a dnsn nam sahrani I po djevici Marijic; ist das eine zufällige
gleiehmttssige Anwendung der Phrase >da nobis pacemo oder ein innerer
Zusammenbang, natürlich dnrch Vermittlung eines lateinischen Textes?
Woher das Weihnachtslicd in das ragnsanischc Lektionarium vom J. 1841
aufgenommen wurde, kann ich momentan nicht sagen, aus der sonst als
Vorlage dienenden ebenfnUs riit^nsHnischrn Ausgabe vom J. I7S3 jrewiss
nioht; vielleicht aus der mir nicht £ugänglieben, von dem bekannten
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222
M. Resetar,
Bartnl Ka8i(5 »u jezik dnbrovackiu vüifurtigton und iin J. 1641 in Rom
g:edrnckten Ansf^abe 1 in weiterer sicherer Beweis für den Zusammen-
hang speciell des glagolitischen Textes mit dem luteiuischen ergibt
sich aus dem Refrain, der, wie gewöhnlich, nur einmal vor der ersten
Strophe geschrieben ist: «(Ri5 e?) draga (stvorena?) | od s^ete dm
Karieo; der glagolitiiohe Text wnrde hier von MilSetiÖ richtig gelesen,
besw, ergänzt, nnd entspridit gaas genan dem lateinieoben : «yerbBrn
uro faetnm est | ex Tirgine Mnria«, wo der Uebers^ier coro im Sinne
Ton italieniseb earo aallGustel Es ist aber nicht ^eber, ob wir annehmen
sollen, dasB dieser Kefrain in der orsprflngUchai aerbokroatisoben Re»
daktion vorbanden war, denn — wie wir gleich sehen werdoi — ist
dieser Befrain sonst den ▼eraohtedenen aerbokroatteehcn Redaktionen
vnbekannt; dann aber der grobe Uebersetanngsfeliler draga für coro
(carms) spricht dftfttr, dass diese Stelle eher von einem des Lateinischen
unicundigen glagolitischen Priester als von einem Geistlichen des latci«
ntsidien Ritus tibersetzt worden sei, während es doch wahrscheinlicher ist,
dass das lateinische Weihnachtslied zuerst in einer » lateinischen v Stadt
des Rtlstenlandes übersetzt >wurde nnd erst später nuf das glagolitische
flache Land wanderte. Es könnte aomit sein, dass in etwas späterer Zeit
ein glagolitischer Priester den Refrain übersetzte und dem pchon frtlhor
übersetzten Lied hinzufflerte, weil er ihn zufällig in einem lateinischen
Kirchenbuch fand nnd die üebersetzung somit dem lateinischen Originale
näher bringen wollte. Diesen Refrain finden wir nämlich sonst in keiner
der bisher gedruckten serbokroatischen Redaktionen, und /war wohl
ans dem Grunde, weil man bei uns vielleicht seit der ältesten Zeit als
JiclViiia nicht ciijuii laclbstilndigen Satz, souderu die zwei letzten Verse
jeder Strophe gebrauchte. Wenigstens in Ragusa wurde in meiner
Jugendzeit) nnd wird gewiss noch heutzutage das Weibnaohtslied anf diese
Weise nnd nach der folgenden Mdodic gesungen :
Andante
U aejTrife-me go-di-sta, mir se sriie-tn na-v^je-lta,
po - ro-äe-ne dje - ti-öa od »ye-vi-ce Ma - ri-jo.
Ünd iwar sang nierst der Vorsingcr (so war wenigstens hi meinem
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Kleinere Beitrüge zur serbokroaUacheQ Literaturgeschichte. 223
Vaterhaus der Usus) die ganze Strophe, worauf der Chor die zwei letzten
Vorso wiederholte. Wie das Lied selbst, 30 ist höchst wahrscheinlich
auch die Melodie fremden Ursprunges, und sie kann uns eventuell bei
der Bestimmung der Ilerknnft des Weihnachtsliedes gute Dienste leisten,
leh habe sie aber am so eher aufgezeichnet, als ieli nielit weiss, welche
Yeibreitmig sie imKflsteDUmda h«l. In dem ▼on allem Aafimg an unter
dem anmittelhaien oder mittelbaren Einflaas der deotaohen GeiitUehkeit
stehenden Kroatien weiss ich, dass sowohl der Text als anoh die Melodie
des Weihnaohtsliedes gans anders ist.
y. Noeb eine üebersetinng au Hnnill^.
Im letzten Bande dieser Zeitschrift hat VI. Francev eine bis jetzt
wenig beachtete (speciell von Kttkujevic niclit erwähnte) böhmische
Uebersetznng eine» Theiles des Werkes Marulic's de iuatitutione beno
beateque vivendi 1 kurz besprochen. Herr M. Breyer hat dann in der
Agramer Prosvjeta Jahrg. 1901, Nr. 22, einen karsen Aufsats üher
die Tersehiedenen Uebersetzangen einaelner Werke Mamli^'s ver^iffent-
lieht, in welkem er ans insbesondere mit der fransOnsehen nnd der an-
gebliehen spanischen Uebersetanng seiner Institntio nihcr bekannt macht;
letstereist Tielmehr in portngiesischer Spraehe (gedmokt sniitssabon
im J. 1579) nnd galt bis jetzt nnr deswegen als spanisehi weil sie auch
in einer ftlteren spanisohen Bibliographie erwibnt wird. Von dentsehen
Uebersettnngen erwähnt Herr M. Breyer eine nicht ToUstiadige Ueber-
setanng der Institntio ans dem J. 1568, dann eine ▼oUsÜsdige ans dem
S. 1583, welche spftter noch fünf Anflagen erlebte. In der Fortsetcnng
zu Jöcher's Gelehrten -Lexikon, Band IV, Col. 895, wo von Marcus
Mamlus die Rede ist, finde ich sub Nr. 6: »Die himmlisclie Wel;«heit in
christlichen Betrachtungen de IV.norissimis, ist ins Toutscho tlbersetst,
Augspnrg 1697. 8. mit Kupferuc Ibichst wahrscheinlich haben wir da
mit keinem etwa bis jetzt unbekanuteu Werke des Marnlus zu thnn,
vielmehr ist das wohl eine i von den beiden älteren unabhäno^ige) lieber-
Setzung eines Tlieilc^ drr liistitutio, nämlich der letzten drei Kapitel dos
V. Buches (Tod und l'r^^cft'uer utuI des ganzen VI. Buches (HfMlf tnid
Paradies); ich konnte das nicht w iter verfolgen, weil die uhitnuilisciiu
Weisbeita hier in Wien nicht zu üudeu ist I
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224
Zur slaTischen Wortbildung.
i.
Eine sehr zahlnidi vertretene sabstantivisohe Wortfanülie bilden
die ihrer Entstehung nach rftthselhaften Nominn loaliBtantiTa anf -6tu
Sie zerfallen, wie bekannt, in zwei Glaasen: znr ersten gehören die
Wortbildungen mit dem Voeal h vor 6a : rooTböa, xoxbtfa, jrbCTb6a u. a. w. ;
zur zweiten die Wortbildungen mito vor 6a: 3'hio6&, xibAo6a^*mhdloba
(böhm. mdloha) u. s. w. Worin ist diet»e in morpholoo-iacher Beziehnng
verwandte und doch verschiedene Woi tiiildiiug begrtludet und auf was
für einen Ursprnng geht das Suffix -da zurtick ? Auf diese zwei Fragen
will ich v<'rdiichen eine Antwort zu geben.
Vor allem möchte ich hei vüiheben. dass Substantiva beider Ciasaen
eine bestimmte vorsieh |2;ehende Hundluug bezeichnen, eine Handlung
nicht m abstracto, soudi in in concreto. Z. B. das Wort JifcCTfcCja be-
zeichnet nicht JLCTL im Aligemeinen, sondern ein gegebenes (vorsich-
gehendea oder ale solches erwartetes) Factum des Begriffes jllctl.
Bbenao drOekt rocTii<$a nicht die Gastfretiadsohaft im Allgemeinen,
Sonden die faetiselie Beihstignng derselben dnreh den Empfang eines
Gsstes nnd seine Bewirthung aus. Das Wort xenatfa drtlekt nicht das
Lob im Allgemeinen, ■ondein einen eoncreten Fall des Lebens ans
n. t. w.
£ine solche Bedentosg des eoncreten Beins liegt bekanntlieh anch
der Terbalwonel *hhu sn Gmnde, die im slavischen (Surn nnd s^en
sahbeidien Ableitungen fortlebt Bekqpielshalber erwliinen wir das
Wort satfasa (davon satfaBETn), gebildet von ^eser Wnrsel in ihrer
höchsten Toealstofe schon in der vorslavisehen Zeit. Wenn das zutrifll,
so wtre es folgerichtig zu erwarten, dass zur gelben Zeit auch Wort>
bUdnngea von derselben Wurzel in ihrer schwachen Vocalstufe bhu vor-
kommen werden. Nach den slavischen Lautgesetzen müssten solche
Wortbildungen in der urslavischen Sprache die Form bt^a, bm (ent-
sprechend dem -6aua in :i;i(5aiui) oder infolge der Assimilation des v an
daa vorausgehende b (wie in ötaxi aus bhueadt oder oftjacTi. aus olt-
folaslh] die Form -Ca annehmen. Vergleicht mau nun ein solches Nomen
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tut BlftTtoehen WorfbiMung. H5
mit iiDserein vonrwilmteD vitfasaUuifteB 8iiffiz, aoflbeneiigl nmi nch bald
TOD ihm ToUstlodigoi senanoloi^hott and moiphologiadion Idoititit
l8t somit der Ursprung des Suffixes -((a im hoben Grade eilifaeb,
so erklftrt sich noch einfacher die Art and Weise seiner Entstehung.
Als Nomen (?,. B. als dererbatiTei Adjectiv auf ~u) trat 6a in bestimmte
8]rntakti9cbe Besdehnngen zu anderen Nomina, unter anderem zn solchen
auf -}. In einem solchen Falle konnte in der urslawischen Sprache eine
9yntakti?^che Wondunor .it^ctt, da entstehen, die nach unserer heutigen
Ausdrucksweise wahrscheinlich ein factisches Jbcxb, ebenso xo^J« f>a
iX(>Ab vergl. mit dem russisclien Hiioxojh) ein fHctisches 0* Im ü, MO.ih (^a
ein factisches Beten u. a. w. bedeutete. Da hei ui n SuliHtaiitiven auf i,
wie man das aus der vpr^leichenden Grammaiik weiss, die Betonung
aut die Endsilbe fiel, konnte das adjectivische C»a als ein einsilbiges
Wort leicht zur i'.ukliiik wurdeu und aU solche mii dem vorausgehen-
den Wort in ein morphologisches Ganzes znsammenfliessen. Solange
die Bnklitik <}a die Erinnerung an ihren Ursprung tob tnnm wahrte,
war diese ZnsaamieBrftolniBg nichts bestindiges, aie hatte einen ganx
neehaaisohen Charakter. Sobald aber dieser Zusammenhang entschwun-
den war (wabnohcinlieh nach der stattgefnndenen Assimilation von «
nach mnsste die EnUitik <$a mit dem Torausgehenden Wort in ein
organisches Ganse insammenfallen, d. h. snm SolBx werden. So ging
ans jiMSTb tfsy MOA da n. s. w. das ganse einheitlicho Wort jiiei%da,
NOAda n. s. w. hervor Nach dem Vorbild dieser Wörter entstanden
schon in der urslavischen Zeit solohe Nomina wie rocrböa, dann weiter
aneh solche, die mit den Substantiven auf i eigentlich nie was an thnn
hatten, s« B. xennrLöa, csaTbÖa n. s. w. Dass zur Bildung solcher No-
mina die erstgenannten den Anstoss gabeni das wird durch das schon
von Miklosich hervorgehobene Factum erwiesen, dass diesen letsteren
in der Regel die Verba auf -hth zur Seite stehen.
Wie alles in der Sprache, knm auch dieses Zusammenv, arhsen
zweier Wörter in eins nirlit jiltUzlich und auf einmal, sondern langsam
und alliiiiiiilich zu St.iiide. Luter dieser Voraussetzung konnte 6a, da
es noch als ein abgosundertes Wort gefühit wurde, mit anderen Worten
uicht bloss das Verh<niss der ZusammenrQckung, sondern auch das
der Zusammensetzung, Couipositlou, uiugohen. So kounte Oa mit dem
Adjectiv 3iai> ein Compositum bilden und 3i>Jio(3a erzeugen, mit dem
Adjectiv *mw£ das böhmische und polnische mähha n* s. w. Die
bdden Olassen also der WortbUdnog auf -da verhalten sieb sn einander
AiekiT ISx flk^Mb« rkUftlvfi«. XXir. 15
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226
V. J»giö.
wie Zusammensetzungen zu den Zusammenrackungen einer und derselben
Form des Adjectivs 6a mit veisohiedenen Substantiven and Adjeetiven.
IL Der Ursprung des SnfBxes -eiBO.
Id den slavitoheii Spnusta begoi(oet eine sehr lahlreiehe Classe
▼on SnbstantiTeii &. g. mit dem Safflx -flpo (-ctbo). Yergl. altksl.
mpfcCTBO^ AiW^BO, XtTMTBOf (SteTBO^ BaUAOTBO Q. B. W., blllg. FOC-
nocTBOy HMOCTBO, lOBseTBO, seib. daneTBO, jUmcmOf tfornaaerBo, sloven.
hoffoaitOf boianaiooy HdwstoOf mss. tfoxeCTBOy vyBCTBo, x^totbo,
bdliffl. bahaiiiVQ, lidstvo, poltt. botiwOf paMwo, towan^$(wOf ok.
pohiesdansivo^ duchovnstvo u. s. w. Wie die Beispiele zeigen, alle diese
Substantiva bezeichnen den Zustand und Verharren in demselben eines
bestimmten Subjeets oder Objects (Mikl. Vergl. Oramm. II. 179 — 181).
£» entsteht die Frage nach dem Ursprung, der Entstehung dieses Suffixes.
Bekanntlich sind die Snffix« doppelten Ursprungs, entweder eine>
pronominalen oder eines nominalen. Im gegebenen Falle wird man
kaum vom ersten {pronominalen i Ursprung reden wollen: weder ans der
üiavisclien noch aas irgend einer anderen verwandten Sprache ist uns
ein rronomon *stro oder ^hstvo bekannt. Es bleibt nur die Frage nach
dem nominalen Urüpiang dieae» Suffixes offen. Aber was für einem?
üm darauf eine Antwort zu geben, wollen wir die in Frage stehen-
den Substantiva mit den Adjectiveu auf -hcti> zusawmeuäteileu. Auch
diese Adjectiva datiren aus der urslavischen Zeit und bezeichnen eine
im hohen Of»de bestindig zukommende Eigensehnft. Z. B. lyh-
ta/m magnam eottnm habens, Mp^raer« formieia refertus, bulg. ro-
pBcra, mwessoT«, niss. JrteBen, ptaer«, roacencn, poln. &anewiy,
dnstwuijf^ oMÜtty n. 8. w. HHe Bedentnng «einer bestlndigen lägen-
lehaftt der Nomina mit dem SolBz -nerao berOiirt sieb sehr nahe mit
der Bedentang des ilMattadigeD Znatandest der SabstanüTa mit dem
Suffix -UTBo, nnd dieser Umstand erweelcft nnwillkflrlieh den Gedanken,
dass diese Snbstantiva aneb in morpbologiseber Hinsicht so nahe in-
einander stehen konnten, wie in semasiologischer. Doch kann eine
solche Annahme ancb bewiesen werden? Wir möchten diese Flage
bejahen. Das Suffix -erso I&sst sich nasohwer von dem Suffix -ct-b ab-
leiten, angenommen dass das letztere nach den u-Themen deolinirt
wurde und in der indoeurop. Ursprache die Form -sfu hatte. In einem
solchen Falle würde sich das Suffix -sfro zum r roteren verhalten, wie
eine höhere Vocalstufe zur niedrigeren derselben Wurzel.
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Zar aUvlMhem WortbUdniif .
227
Doch WÄ3 würde die Wurzel stu bedeuten t
Ein Blick auf das litauische Verhuia stocefi erledigt die Frage
Dies Verbum, wie die entsprechendeD slavischen Worte nrani., ocrae-
JBTH, CTanoDnniTe n. 8. w. (vergl. Mikl. Etym. Wörterbuch, wo weitere
, Beispiele zu finden sind) weist düi auf hin, dass einat in der indoeuro-
päischen Sprache ein Verbaiiiitamni sfu ^stehen) vorhaDdeii war. Von
diesem Stuna wurde in der gemeinslaviacben Spreche ein sabstentivi-
seheeoder «djectiTieeIie8*«lD0 gebildet, des nreprOngUek du Terbarreo
oder einen Znatsnd bezeiehoeie.
Ist diese Vemmtbnng unebobsr, dann wttrden die beiden Kate-
gorien der SnbBtantivn in der Bedentnng desVerheirens nnd nncb mor-
phelogisdi mMmmenfallen. Der ganze üntersehied wttrde darin be-
eteben, dass die SnbstantiTa mit dem Suffix -cn das Suffix in der nr-
sprflDgliehen Gestalt gewahrt bitten, wihrend es \w -ctbo in der ex^
weiterten Gestalt dnrob das Suffix -o Torlige. Hit einem Worte, das
erste Suffix wäre piunir, das zweite — seenndftr.
m. Die Etymologie des Wortes HeBlu-ra.
Die allgemein flbliche ErkKtning dieses Wortes geht auf Miklosich's
neuere Ableitang" [im etymolog. Wörtcrbiichl von uenfcTi, ignofn3 zui-nck
(früher dachte er an »nove nupta«). In neuester Zeit sne^fen Piof. Zu-
baty (Slavische Etymologien im Archiv XVI. 106 — 7) und W. Vondräk
Altkirchenslav. Oramm. 1900, S. B l) nnd in Hn^sland A. A. Popodin
r, H. XXXIII, cTp. 336) diese Erklärung aulrechtzuerhalten mit Hin-
weis auf das Verhältnisfi der jungen Fruu als einer Unbekannten zu der
Verwandtschaft des Mannes Nach meinem Daftirhalten iat nicht
leicht, diese Erklärung als befriedigend iiinzunehmeu : die Bedeutung
des Adjectivs »uenicT'La ist zu umfangreich, um fttr einen so speciellen
Begriff wie AnenfteTat, sei es aueh in der nxsIaTiseben Zeit, verwendet
werden au kSnnen. Es ItOnnte ju aueh der Brintigam in gewissen Flllen
für die Verwandtsebalt der Frau einen Unbekannten abgeben nnd warum
heisat er nieht HenioTK? Wir sehen dabei gans davon ab, dass bei den
primitiTen GesehleehtSTeriiiltnissen in nralten Zeiten kanm aneb eine
psjchologiselie Basis fttr diese Benennung Toransgesetit werden kann.
Inunerhin ist aber diese Etymologie viel wahrsebeinlieher als die tou
Fr. Pmsfk (Krok Vi 37, KZ. XXIU, 8. 160) in Vorsehlag gebrachte,
das Wort TOU vedh (altind. vadh^i) durch die Vermittelnng von *nePO^
o^sto(dieNenvennlblte) abauleiten. Dabei wird der Ausfall der ganaen
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218
V. Jugic,
Silbe vo Tor ve ▼onuugesetit, mmi nun lioli nieht t» leieht einver*
atuden «kUveii Iesiui.
Bi Ut aber aoeb eine dritte Erklinuig maefes Wertet mdgUob,
die, Mbeint ea, von aemasiologiadben wie pbonetiaeben Bedenken frei
isi Min nehme das Wort starotta in Betraebt» in weiobem Jto als Ad-
jeetrr, alkgeleitet m dem Yerbom staUf Itangiri Desselbe in ein Solfix
▼erwandelto ActjeetiT tia kann man aneh in der lebten Silbe des Wortes
Heot-eTa erblicken. Den ersten Tbdl des Wortes Isdnnto man als hth-
eaUi eines A4jeetiirs "nevoi (griech. ve fog) anffassen, das Ganze wflrde
die Bedeatong »stehend in neuem Yerhältnisst haben. Bei der grossen
Bedeutung der Ehe fQr das Leben der Fran nicht nur hei den Slaven,
sondern aueh bei den flbrigen Völkern, auf alleu Stufen ihrer Caltur-
entwickelnng, wird man einer solchen Erklärung des Wortes einen
grossen Theil der inneren Wahrsoheinliohkeit kaum absprechen können.
Qrigorij Ujinsl^.
Zusatz. Zu diesen drei kleinen lieiti;ii?en eine- jniigüa russischen
Gelehrten, dessen Eifer jede Fördernnp: verdient, will ich mir einige
Bemerkangen erlauben, die darauf hiu^usgeben ihm zu zeigen, dass
»eine Erklärungsweise angefochten werden kann. Zu t möchte ich
ihn darauf aufmerksam machen, dass seine Behandlung dea Suffixes -^a,
mag äie endlich und ietslich auch das richüge treffen, der nnlftugbareo
Tbafsache keine Beoluiang trägt, dass danelbe SnISz aneh im Litani-
sehen und LetÜsehen vorliegt, folglich eine aelbstindige Betraehtiing
deaseiben innerhalb des Slavisehen, ohne KIteksiohtaaiune anf das Li-
tenisehe nnd Lettisehe^ einseitig ist nnd sn nnerweistiehen Behaptnngen
führen mnss. Die Zeiten, wo man in MOjiMte eine Znsammenrflekang
xwder selbstlndlger Wdrter xojo» ({a heransflihlte, liegen sehr weit
hinter der slavisehen Spraebindividnalitit^ d.h.MOjatia wird naeh sehen
fertigen alten Modellen gebildet sein. Allerdings weieht das Litenisehe
nnd Lettische mit dem langen i-Vocal vor -ha von der slavischen Kürse
t vor -ba ab. Der Untersebied mag mit den BetonungsverhäUnissen im
ZuBammenhang stehen, ver^l ^rrj'ibu gegentiber mohhä. Allein an der
Identität der ganzen Wortbildung kann dennoch nicht gezweifelt wer-
den. Folglich hat der Slave als solcher nie -ba sX?, ein selbständiges
Adjectiv gefnhlt. Dadnvrh ontfällt auch die Nothwendi^rkeit, bei MOTLCfi
von einer Zuaammenrtlckun^', bei ;n,ji6()a (man beachte auch hier den
Betonangaontoraohied, doch nicht immer, denn man sagt xy;(o6a = hu-
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Zur ilAviBeheik WotkUlduog. 229
doba] von einer Zusammensetzvilg SU tpiMlieD. — Zu 2. Die AbleitoDg
des Suffixes stto von der Verbalwarzel stu (lit. stovHi = stojati) hat
bedenkliche Seiten. Schon das iitanische der Bedeatong nach am näch-
sten stehende Snffix ysta-yste (vergl. draugysU ~ Apoyv:bCTBo} befür-
wortet die Ableitung von stu-staveti nicht. Wenn man ferner bedenkt,
da-'g dem Suffix -ist^ in KaMeHHcn», kuochctt.), das der Verfasser ge-
waltsam zu -istfif', statt istäs^ mafben möclite, in ganz p^leicher iicden-
tang Doch iV?> ikattienit, glasit) zur Öeite steht, so wie man neben -ath
auch -astb ktuul (vergl. hradat und bradast, litauisch nur barzciolas),
so wird man leicht zu dem danken geführt, in dem Suffix -stco das
s nicht fflr etwas wurzelLüfLes zu halten, was der l'ali beiu niiiäate, wenn
dem Suffix das Verbum sta-ti zu Grunde Ulge. Vergl solche Parallelen
inidragost-drazest Bad dragota-dragoöOf oder das adjectivische Suffix
'Ukb (Iii isxka) und grieeb. -cxog and -unos- Denaeh aobeiiit swi-
mIimi HOjniTBa und uojnßfftm», wai den Unpmnf betiifll, kein lo
giMter Abstand ni liegen, wie es ttaeb der AUeitang» die nns hier vor-
geselilageii wird, der Fell sein mflsste. — Zn 3. Was die Erkllrnng des
Wortoe neBiera anbelangt, aneli hier oi»erirt der Verfksser mit sehr
kflhnen Teraossetiangen. bt das Wort, wie er es annimmt, eine indi*
vidnell slanseheNenbildung, so milrde man, von allen anderen Bedenken
abgesehen, nun mindesten *novi»ta erwarten, da für slav. aom kanm
eine Nebenform *nevb an Hilfe genommen werden darf. Auch die An-
setmng eines Locals nevi^ neben staro-, die Ableitung des Wortes
erapooTa von ttaro-sta zugegeben (die ich nicht für wahrscheinlich
halte), erweckt Bedenken. Schwerlich ist das Gewicht aller dieser Be-
denken geringer, als die nicht ohne Grund hervorgehobene etwas zu all-
gemein lautende Bbdeutung des ueetcTa = ignota. Üebrigens ist zu
bedenken, worauf aucli ich schon seit mehr als In Jahren in memcn
Vorlesungen hinzuweib<jii iiflepc. djiss di«' Bedoutunf?- »eine Linbekanntü«
die Lage der neu in das Kamilienhaus eingefahrten i"'ran jrejrentlber den
mitunter recht zahlreich gewesenen Mitgliedern der F:iiuUie, nicht etwa
gegenüber dem Manne präcisirte. Unrum ist auch der Einwand des
Verfassers betreffs des yKeiiiixi, warum auch er nicht *ueutcT-j. heisst,
hinfällig. Er kam ja lu Jui Kegel nicht in neue, uubekannte Verh<^
nisse. Der Fall der Einheirath war so selten, dass noch jetzt ein sol-
cher Mann bei den Serben die wie ein Schimpf Idingenden Kamen ^jez^
pripust ftthrt. V. J*
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Kritischer Anzeiger,
Bje&iik brratBkoga jezika, sknpili i obradili Dr. Fr. Irekoviö i
Dr. Ivan Bn». Svesak II. F-^i, U Zagrebu 1901, gr. lex.-8^
881 Seiten.
leb babe den ersten Bend dieses WOrterbnehee vor Knnem im Aiebiv
XXIII, 8. 521 —29, besprochen. Die flösse Bedeutung des Werkes wurde schon
dort nachdrllcklich genug betont, jetzt ist sie Axmh die so pünktlich eingetrof-
fene V üUtnduiig desselben selbst verstüud lieh weeentiicL erbüht. Es würde lu
wenig beengen, wenn ieh dieses WOrterbneh für des gegenwärtig beste leii>
eelisebe Hilfsmitlel der serboltroetlscbea Spreche erklirte, ieli mitsste noeb
ausdräckllob hinzufügen, dass es die grüaste Verbreitung und Benutzung ver-
dient, weil sein reicher Plirasenschatz ungemein lehrrpich ist. Die in der
iDodemen Zeit, wo die Guasseabafte Circulation fremdspnicblicber Werke
einen jeden Sebrittsteller snr Kenntniss mebrerer Cnltorspreohen swingt, so
flbemns gefWirdeie Reinheit des Stiles kenn dnreli dieses Würterbndi, wenig-
stens soweit es ^ich nm die ricbtifre Conätructioii im Satze bandelt, wesentlich
geschlitzt werden, da bei »ehr vii leu Würtern der rieht ig« Gebrauch derganzon
Phrase mit reichlichen Belegen erläutert wird. Alle Einwendungen jedoch
Kegen die dem Werk su Grande liegende Idee, falls men ein voUstibdiges
Wtfrterbucb der modernen Literatursprache anstrebte, halte ich auch jetzt,
wo mir die zweite Hälfte des Werkes vorüe^'t, in vollem Umfang aufrecht.
Ich will mir die Versicln i ung wiederholen, das» ich l'ei d^r Besprechung der
ersten iiälfte, und so wird es jetzt bei der zweiten der Fall sein, allen meinen
Eiftweednnf en eine solche Form zu geben bemüht wer, wodnreb das grosse
penOeliehe Verdienst der beiden Bearbeiter des Wörterbuchs ungeschmlUert
Mi- b Es ist ungefähr so. wie bei einer Bahn, die in Einzelheiten njit grosser
Öürglalt au8|i?ebaut wurde, aber die ;,'iinze Riciitung deriieiben nicht jrlUcklich
gewählt erscheint. Meine ailgemeiueu Bemerkungen fanden Billigung seitens
eines sehr engesehenen Vertreters der serbokroetisehen philologiseheuStndieDi
den ich hoch schätze und für küuipeteut halte, um darüber, waa der serbo-
kroatischen I-exieographie abgeht, «in selbständiges Urtheil / i h:ihen. Er
schrieb mir (24. ^ov. l'JUlj wörtlich folgendes: »Pre kratkog vremena primih
najnoviju svesku Arhiva i no dospcvsi da procitam u njemu, prucitah po tom
n »Kein« Vesu ocenu IvekoTideve i Broxove re6nik«. Kelomi se sto teko dopelo
podevno, keo te Veia ocena. Prvo i prvo, STe mi se eini Uiao i tako dobro
pogogjeno : drngo» sve je iivo, novo i suvremeno i jesno kaieso. ti reslosi
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Broz-lvekoTiö's kroat. Wttrterboob, aQ|^. von J«giö. 231
odredili au, vec pre üeaeUk guüina, i meDe da predloiim nasoj Akademiji dA
poine prlbiraBj« gng^ I ona je potete I ndl m doits üvo. Ako se gd6
kakv« pogreska ne naoini — nase pribiranje se vodi dubro. Vaia ocena samo
öe im posluziti kno kula BvetUja da m- ^afrjn Dohru skü;i!ipna i aregjena
(n^gja mo^e se, u üstalom, upotrebiti na vise naciua«!. Leider ächeinen nieino
principiellen Bemerkungen nicbt eine gleich gtinatige Aufaahme m Agram
gefimdett tu bsben. Z« dieser Ansieht mossts ieh snf Gnud slner feg«n
«{dl gerichteten Entj^egonsg koBUttes, dSe Inder politischen Zeitung »HrTftt-
glca« 1902 Nr crschipn, leidpr anonym, bo (Irbp man nicht m ei^^s niit wem man
t's eigentlich zu thun hat. Uie Entgegnung bewegt sich in der schon HoitJahriMi
gewissermasseD unetionirten Tonart, so oft es einem Organ der Offentlicheu
Meinimg msiner Hslanlib beliobt, meiDer Wsidgl^flit sn gedenken. Yor tllem
werden die Leser in ünkenntnies gehalten darüber, was ich gessgt babe oder
im besten Fall nur ganz einseitig davon inforrairt So wird aneh in dieser
anonymen Entgegnung meiner Anzeige Mangel an kritischem Sinn, an Übjec-
tivitXt nnd Bedacht vorgeworfen. leb hätte im lyekoriö'sehen WOrterbuch
lantsr Aosdrücks, die mir durah ihr exoMichss und vnoorrsctes Wesen saf>
fielen, gesucht und natürlich, glücklicher Weise, darin nicht gefanden. Darani
bitte ich dann Waffen i;e^er\ dieses grosse Werk, das viel Mliho und Kosten
verursachte, geschmiedet. Also man wirft mir goradesa BUswilligkeit vor.
Dazu gesellt rieh d*nn sehr leieht «tteh die Dnmmhsit Und mein Anonymus
seiht nüeh in derTlistMeh einer Unwissenheit, die, wenn dieSnebe so stttnde,
wie er sie darstellt, srlir nahe :id Dummheit und Gewissenlosigkeit grenzen
würde. Er erlaubt niimlich. ich habe seit 30 Jahren die Entfaltung der serbo-
kroatischen Sprache ganz aufgegeben zu verfolgen und sei jetzt noch in dem
Wnhne hefiuigen, dsss dte Knft der Litemtorspnehe in dtt nnderen Hemi-
sphire (d. h. der serbischen] liege. So linbe ich nieh veneannt nnd den leneh-
tenden Stern au falscher Stelle gesucht' Dazu kommen noch solche kleine
Lieben8wtirdi.i,'kciten, wie der Vorwurf des Mangels an Sprachgefühl für die
neueste Phase der stilistischen Evolution und der immer von neuem sich
wiederholende Vorwnrf, dsss ieh alleni, was ans Belgrad kommt, vor Agzim
den Yorsng gebe. Wer meine Anzeige im Archiv gelesen, wird sich erinnern,
dasB ich I i i einem Wörterbuch, das Vuk's und Danicid's Sprache zur Basis
hat, vor allem aus Vorsicht die Frage aufwerfen musstc, oh ni:»u sich -Aurh
derzeit noch dort auf den lexicalischcn Vorrath Vuk s und Dauiciö'sUeschi unkt
nnd besebrinken kann. loh sagte auch ansdrlicklloh, dass leb unter den von
mir gesammelten Ausdrfleksil dwehans nicht alle gnt htisso (vgl. Archiv XXm,
8.r)27; V> h:iTid*'lt»> sich hei mir zunächst darum, zu constatircn, nicht gep^n
Rroz-lvokovic, sondern gegen das Wörterbuch Vuk s. dass m>oh zahUoüe
»chöne Volksausdrücke gibt, die im Vuk'ächen Würterbuch fehlen. Heisst
nnn das »grandios mid sohnnrstraks« mit der Eefnheit der Literatarqitaohe
brt-cheu? Wo hat Herr Anonymus diesen Unsinn in meiner Anzeige gelesen?
Was für neue Prinoipc verkündige ich? Ich verkündige gar nichts neues,
wenn Herr Anonymus nicht das für neu und unerhürt erklärt, dass ich die
Thatsache conatatire, die serbokroatische Spraehe habe seit der Zeit der
aweiten Auflage des Vnk'sehen WOrterbnehs dne kerrHehe Entwleklnng
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232
Xiitiaoher Auaigvi.
durchgemacht — und das« daB Broz-Ivekovic sehe Würterbucli gerade dieser
reichen EDtfaltuog nicht geoag Recbnuu^ getrugea habe. Nicht aus irgend
weloherSobadttnfreade erliob ieh dietenVonrarf gegen dasWOrterbneh, eher
nit Mfricbtigem Bedanetn.
Um über (irrt pegen mich wif> s^esagt, jetzt nicht das erste Mal) erho-
benen Vorv. urt, als würde ich nur auf die literarische Bewi gung in Belgrad
UUcksicbt uuhioeo, zur ücivzu weisen, will ich aus Anlass <les dud glücklich
vollendeten WSrterbnehe Ivekoviä'e in gleicber Weiee, wie leli es sehon beim
ereten Heft that, die Vollständigkeit des Werkes an der Hand einiis:er kro-
atischer Schriftsteller prüfen und (»swird sich zeigen, dass bei diesen Stich-
proben das Wörterbuch ieider uoch bedeutend lückenhafter au»sieht.
Fangen wir mit Mal^uraniö^e 6engi<5 Aga an und ich bitte deu
Leeer im Gediehtoiee su luilten, daae die euretv gedrackten Worte in dorn
Wörterbuche Ivekovi^'s fehlen: Agovanje. — v. 12 onl^e mi oiftnostfäi. —
▼. 34 krrnu erste Ansgabe ki rcnu kubic njekoltko pnta. — v. 39 proz polj»-
nn mrka krvca teknu. — v. (>2 boj se onoga tko je viko, v. 346: vaa koji ste
mUi tome, 596: il* epotekne 1* detaiea ee vikia (man veigl. die bei Iveko-
vitf II, S. 717 alle Vvk ttbemoamene nnriebtige Behauptung). — 65 mm&«
ga na dnu srca. — t 69 sto ih lUan zaman $trati. — v.74 hrabar junak mprti
7-imn (im Würterbiiclie nur vnprfrinu'C' . — v. 75 sto mn s one pikvje raale. —
V. 76 po Bvem tielu tnrazne valjü vale. — v. 91 11' u ravno? na ravno de sidi
(in dieser Form vad Bedeutung nicht belegt). — v. 94 nUSad grize ali po tlih
gmiSe. — V. 133 eto uhodi evilomna krda (im WOrterbaehe nur dM maeenl.
krd). — V. 145 giysko gniez«io strukom prihrilio, — v. 147 a gö rak^in na ju-
nacku glavu. — v. 153 Job Bjeüce mfoborne k tome. — v. 208 ko ac hia kupi
oet», V. 412 : jer sto kaie inom u. s. w. — ▼.217 ter gle cudal proz rnrnk tei«-
nU. — ▼.339—40 num iel pitat oetu Istu. — ▼. 241 i gromove gromk» maai. —
▼. 259 jirittf muklo prietetf muklo 0n dieaer Bedentong niebt ▼orhanden). — ▼. 263
stupa mu<?^. — V.26S na ArtWne (nicht in dieser Bedeutung). — v.269 ni nalagan
stupaj nou:^, V. 85R ali oni xfupaj Inki, cf. v. 873. — • v. 274 a vrletna ntze brda
(als Verbuui uiziti nicht vorbanden]. — y. 262 ko desoici podoba se Wsnjoj,
▼. 441 a jer krstu ne jvoi!»!» junak. — ▼. 275 ▼ien» ui dmga dmg koraea. —
V. 276 nerazluenoy viemo i tvrdo. — v. 278 kad eaneanl irak i^osiM. — ▼. 301
Stada krotka cffiT<»rM ovna. — v ?<]() knjnnnj se zvonko ozlva. v. 320 i tvon
Hujjeran orna iz planine (im Würterbuche nur das Neutr. zvono). — v. 311 pr«-
vodnika ovna zvono (im Würterbuche nur prehodnik). — v. 321 crkva ma je
divno p0iifMA«fj«. ▼. 330 na Steden je kamen pokr^o, — ▼. 335 krStmttt
ali vama ztatna. — v. ili gladnu utkrali» liraoa. — ▼. 366 on je sto ve tt
nevolji joii. — v. 394 bez kajanja ne ima oprostniha. — v. 407 ko hixerak sitan
sinu. — V.414 etoji mnoztvo razbu/jeno. — v.495 i za noöcu ohredom djevojku,
V. 960 i za Qoöcu na obred djevojku (in dieser Bedeatuog im Wörterbuofae
nieht ▼orhanden). — ▼. 514 sad aadlis^ ine Tbrke akokom. — ▼. 515 aad aad-
mede harbom. — v.519 zaletje se etrjtlovilo. — v. 521 ter u letu kutnje radi. —
V. 525 driemne kadkad rnka hrabra. — v. 529 ter lakokrU nejeilnaciem letom.
— V. 530 mjeste janjca nirka koanu vuka. — v. 552 stoji kitka sluga na ko-
Djijeh. — V. 563 ter j« vuku koiyi krüonoü. — v. 568 ter prizorom salostnijem.
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Broz-lvekovic 8 kroat. Wörterbuch, angez. von Jafld
233
•»> V. 590 na mmrtm juris etniC r»Jii. — 590 moaenieku püt progrixa. — v. 619
bieaan nmnan Tuixut. — t. 622 ttvorae vianji ptlMm nebo dad«. — v. 627
hiadne spüj* i zelene luge. — v. n33 vicne singe rajti Tctace. — v. 669 prepa-
öeiie tczke vaje. — v. 677 tu^iia svifc;i poznriata tuzna. — v. ^79 $tarodatma
raate lipa. — v.683 agia oador ine nadkrüiv. — v.687 ua likoinoj tnjeaeoini. —
691 elikam* plue pMiamik» Dodm. — 694 i lekko« »tradajuAeh fhiU.
— V.696 kieh slovjaie ime slavoo. — V.T03 nad nireäjetn Bre<5e bolje. — v.709
oujas 2V((ku f!:v(izdja ohornoga. — V. 720 tkd ntipuhtiuv lujeüiHii, v. 72! pod-
puhuje tiein da Ijepse plamti. — v. "24 na proholu tovna vrti ovna. — v. 11^
cvrci pusti ovan pri Uravet. — v. 727 ter rttzsvieUja roau y.uojiiu. — v. 7öti
riknn aga itfeiv pod oadoia. — y. 702 ratAsino a« tire. — > ▼. 765 n tßkvUm na
maleou ognja. — 787 U* wt cmari i pjetamcu dxmgsk. placii6 pjeva. — v. 822
noc j'^ raru 'diepa g^Uiha. — V. "«(i.'* dru^ba nocna rvo se bli/.i- kuci. - v. 870
zimi pobre kako lako idje — v. il' goruca kako lava (^eliürt doch uicht
unter daa Verbuiu gorjeti aU etwa« aelbätverstäudlichea). — v. 896 nttmritio
nmkam* tamnlem (im WOiterbnche nur raflwiv). — v. 899 pod njn oko namr-
cio. — V. 9J5 »tuknu malo b^66 krvni (nicht in dieser Bedeutung}. — v. 932
jedin bih im poothirro glavi». — v. 941 n pak »mjeran p'nhitijeh noprvi — v
na prtja.snjt sjcde lajesto. — v. 'Jkb gudmt iuccern zvek' fuijcm (das mittlere
Wort in dieser Bcdentnog nicht erwähnt). — v. 970 ter je poljem »arazance
redi. ~ 1013 fproasD pakl«D mm attde. v. 1024 niio straSnn « dnbine
■ran aga topi (in dieser B>>deutung nicht belegt) — v. 1038 a na dvora pnaka
fjryrinu. — V. 1082 pistl, cici, hripi (in dif^cr Bedeutung fehlt) -- v 1 ! 1 f> ter tl
»uiiemo obie skrsta ruke (ntobt in dieser Form), ruke akrsta a prigtba giavn
(fehlt diese Form).
Für ein Gedieht von 1134 Versen dürfte diene betrlehtliehe Zahl von
Wörtern oder Wortbildungen. <iie \n irm Bruz-Ivekoviö'schen WOrterbneke
fehlen, gewiss nicht guring sein. »ind auch nicht excentrischo, uncorrecte
oder unerhörte Wörter, die ich da aufgezahlt habe. Noeb curioser sieht es
ans, wenn a. B. bei den Wtfrtem poraz, mkrisUi (die bei Maiaraniö vertraten
aind) Stnlli alt Gewähfamaan eitirt wird, als ob das ein kistorieohea Worter-
buch wäre, das der ältesten Quellennachweise sich befleissigt. Oder wenn
bei der In Kroatien allgretnein bekannten Wortform duplir auch in diesem
Wörterbucbe noch immer der Zusatz steht, man spreche es in Syrmien. Yak
wnsste fieiliek von dem Leben des Wortes in ganx Kroatiea niohto, nraM es
aber anoh der aas Klanjae gebflrtife Dr. Fr. Ivekovid aiekt wissen?!
Ich glaube, schon diese LUcken tnitFIinsichtauf den ersten und grössten
Dichter der modernen Kenaissance der Kroaten (Ivan MH?:nraniö) mUssten
hinreichen, um meinen Vorwurf, den ich bei der Bosprccbnng der erateu
Hälfte des WSrterbnehes gegen dasselbe erhoben und jutzt bei der sweiten
HiUfte mit voller Energie, trotz der liebeaswürdtgen Entgegnung des Ano-
nymus aufrecht erhalte. hogrUndet erscheinen zu lassen. Doch gehen wir
noch eini^^e Schritte weiter. Noch jetzt )reh(5rt zu sehr populären liollt tristen
— nicht bloss bei Kroaten, üouUern auch bei Serben, so weit sie nicht von
Vomrtbeil befhngen die gnten kroatisehen Werke bei Seite sehiebon « mein
gewesener Alten- und Stadiengenoaee August Senoa (er beeuebte die
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Kritisehw Aoaeiger.
Mittel- und HuchHchuie um eiueo Jahrgang hinter mir). Had hat erst vor
knneiB in Agram pietätvoll sein Andenken gefeiert. Wie spiegelt sleli
nnn «eine im gnnsen siebt ungefXlIig« Proi» In dleeem WSrterbneha? Die
kleine Probe, dio ich machte, bringt starke EnttÜnschung. Nach meinen
Proben zo urtheilen, könnte man aus den von J^cnna pebr:uichten und in dieseB
Wörterbuch nicht aufgenommenen AuadrUckeu geradezu ein kleine« Lexicon
der Spnohe ä«no«'i saMainenetelleii, die bei firM-lTekovid fehlen I Und
sind des etw» wirklicb Isater Idiotismen, die sonst in der krontisehen Lite-
ratursprache nicht vorkommen? Das wird, glaublich, Niemand behaupten
dQrfen, vielmehr das Wörterbuch Ivekoviö's zeigt schon wieder auch von
dieser Seite betrachtet nur die Einseitigkeit seiuea Standpuuktes, die Yer-
fehltkeit seiner Grandidee.
Die kleine Probe, nnf die ieh mich besehiinke, besteht in Folgendem:
Ohne jeden üintergedanken, > voraiissetzungslos", wie jetzt der in Mode ge-
kommene Ausdruck lautet, nahm ich das achte im J. Ib97 von der »Matica
hrvataka« herausgegebene Bündchen der »Sabranu pripoviesti« ^noa's in die
Hand. loh wollte die EisXhlnng »Pro^sk Lulcn« hl Ihreoi gtraen ümlsnge
durchnehmen. Doch beim vorgenommenen Nachschlagen in dem Ivekoviö -
•schen W'irhM lnKhe fand ich so vliAa TJickoii, d;iKs inirh die fleiBsige Arbeit
zweier J :i^;i' iiiciit weiter als bis zur Seite 50 lirai'ljtc. ."^ehon bis hierher falso
etwa bei einem Viertel des Uiufanges der ganzen Erzählung) hatten eich so
▼iele Ansärtteke, die in dem WOrterbnche Ivekovl^s fehlen, sogehinfl, dsis
ich die Fortsetiang derCoUntioii oder ControUo aufgeben musste, ds dooh
meine Besprechnn;^ gewisse Grenzen niclit lib' rfiohreiten darf. Ich sage also,
dass icli auf den ersten 5U Seiten der Krziihlunfr folg'ende Worte fand, die
man iu Ivekovic-Broz vergebens snchen wird. Uz nju bieli se vrbttye 5 (und
ffflers], fltrale pf eko biellh pmima ib., eignal Hnüri ib. (Öfters), po kojs sivn
drvtnfara ib., pod razcupanim kroviitm ib>, po kojem plavucu guske i patke
ib., uz l-a^Jtdne glibove Ib., i.sprtdila 80 VOCka ib., Uvade zatini!jene ib. fvergl.
mulji livade cjclina razgakena ib. (iu der hier gebrauchten Bedeutung
uicht angeführt im Wörterbuche], uzrovana od krtice ib., na zlo su oitrovidi ib.
(dft Je Hnto blo oknmi 26), pnmM^ sa ib., in hruadmt ib., pn ttg^ij* pnrod ib.,
za kidljivn kramarsku tkaninu ib., kndno Jelenjnni krnto bmtomhu gmdn
lin dieser Bedeutung fehlt), bud se poStenjak ne daje na taj yo9-:\r< ib., pre-
potnai tt» ga po Ijeskovaoi ib., nebo se tivi ib., sgrbljem tiskaju se ib., drkUtvi
joj plameeak rek bi plaho Smirko 7 (vergl. baba hnimu 19), nekoliko struka
ktHTuu ib. (vergl. kror od kurutii^ 23}, er«iiM^ odMi bebe ib., Imtko
imkonogo »evrdalo ib., po izlizanom plavetnom kapuiii-u ib., iza klapattih uHju"
(80 auch llapasti scsir r»»terH , dvie cme cuptee (im Wörterbuch nicht in die-
ser Bedeutung), kao da ima vrbanac ib., obojica iecnuie se ib., cora se hcnu
43, popravJJa si orveni mrafyyak 7, ocftnaiM Jnnko 8. 15, obres mn je mAh^«ii,
grUffw 8, kuH SToj vmt medjn mmenn ib., u^iäcuta onaj «tpf/anj ntmenko 8,
iivim na svakom gmetiitu ib. (diese Form steht im WOrterbuche nicht', za
rohntu i luknn 9, hrhljalo jeduo ib., zaklima Janko 9 (vergl. zaklimar glavom
]5j, uraztti kao silom 9, dosta me je okrpaUt huda areöa (im Wörterbuch nur
okrpäiy, Y9Tgl, dm se koji ukrpa 14, Jnwkovo se lice irmm 9 {mgl. trttm se
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£i4»a-lvekovi6'a kioat WOrterbacb, «ngez. von Jagiö.
235
(^evojka iJtteh zube lU (in dieser Bedeutung fehlt), zatkrinu Mikica
10, aa ocigled p'ipinnalih oovMft U, na kapic jietucn ib., zamfaiMy raboa 11«
prineae ju k w«tf(res H, kntäk» i «mi»o« IS {v«rgl. muMli an Ju i dnigi 40),
treba sswAna« rulcave 13 diese Form fehlt im Würterbuch), hahaknu u)ali 13
(ver^fl. hahaknu liepi niladid 45', zithrrxnpi Ii jezikmn !3, /a tlrohtinipu 'kv^rix
ib., dok zarytwM da popisuju birace 14, ütrum ostatuk vitin 14, da si cuhnuo
ib., moram ifufia^t oci 15, gledao je nehajno 15, takovih glupana 1 ii6 tfeba 16,
avlet ga vidjao najprije djecareem ib., kraj äraia ib. (im Wflrterbvoh nur
feinin.\ te bi »e kndkml vcselo nal e.tio 16 (vergl. ml' sl se ciganin :J4\ samo
kadkad zirnuo bi i8|)od uka 16 (vergl. (dien au« Mal^uraiiic dasselbe Verbusu),
voijka toptina sterala se krajeiu ib., gütuvo od sdvojnoiti ib., ujegove krpc
bijahn odfiint^« ib., golisayo nwora^f'Mtü (diese Fom fAlt\ üadoSe ga na
dojactvo (gebildet nach dem kajkuvischon dof'e^too) 17, cuo hripae* tmieh raz-
bojnika 18 'vcrf^l zovnti f^a hripavim glasotn zarhisfjiv zrak zatvora 1** im
Würterbuch nicht in dii'scr Hcdeiitiii)': , iivirliao x^kva pnjaznnUi Ib, ne htje-
dose mu priusUli ib., uije culio smäovanja ib., zivci otupia« ib., kuo psi'tancu
koje baciSe n Todn ib., ne Tldite te g^JikoHe noge 19 (lu-umine FUbmI),
cestom stropoUda kola 20, y odje kraj njega myekarim 2ü '!«> rkwürdig. das
Maaculinum niljekar stt ht im Wörterbuch und das häufiger gebrauchte Femi-
ninum nicht), gtrosc ^e od prepasti ib., prije sa dvogroske V.a,o ploha padale
21 ivergl. aad je plohimice palo u Lukiuu torbu 26j, prifsteiye n Cuc. rju zanc-
nariti 31 (diese so bekannte Bedentnng fehlt im Wttrterbuoh!), üpqf moj
Hato tt bieli sviet 21 ivcrgl. stari nepouja 22), znam svaki svetak 21, kapae i
mrva «rcftriVa 22, sunce jf zrsifo j ripicalo ib., suvisoi Kttni« ! gemt. sthiisti
stavio u torbu 22 [im WOrturbnch nur sitniz], zapilji oci u Luku ib. (vergl.
zapUji oko u sviet 27), te de grvhotnuti 22, gdje je ffrm^'« najguade 23, nisi
joB dJtiUi pa W96 hiMSes majstorom biti 23 (dieses MhOne, allgemein in Kroatien
))ekannte Synonymen von kalfa steht im Wörterbuch niohtf), bin i dosta
yrlotut 24, nljo bio tntioglavac 24 (diese Form fehlt), 'dnprrmi me ovamo 24, nu
prava kumica 24 (ich habe immer in meiner Jtigeud ktyamca gehört, von
knjsa), XL tom kra9tw\fu 2&, koja se digla u drvartju 25, pseto mni nasvakoga
tmbagam 25, svagdje nmiloH i bolji blagoslov ib., gdJe pniia kuniaa raale
gdje Ii pust sirak 2r> (im WSrterbnch steht zwar sijerak, aber diese kajka~
viscbe Form mit i hättp sollen ungcmerkt werden), ali posluhnu ib., moram
popogiq/ati 27, caravo svjetlito noöuo 29, hjelokos bradat Btarac 29, pogleda
Starca te ga poneae htime« nishrdiee 3U, dodje na samofRo grobijo 3U, srAnUk
dim 30, njegovim Ueem drhtnuh erte jarosti 30, po Jarotinom nebn ib., da
cielomu svictn auprnfnutt kani ib. (nach suprotiti nicht schön weiter gebildet ,
sveLinj mrljavih papira .U, fttuzdcii okrcnii sc 31, bjeae ovisaka l?2, stu ^am tri
mjeseca na ytntku spavao ib., od»u(ja su zaiostan 32, lice mrkopuino S2, oci
erne kao kwpmiee ib., malen odrpan corj«^« 34, mrk krtyitwie 34, »njqf'a^lmi
dagmeti 34, pa se ido u reit 34, tt ^runtwmevt 35, mlieko i powrtt^ 36, ne
treba mi tih vasib prnjaka 37, n& fun'nfaci 37, znam kakva mu je podstava ib.
(diese Form des Worte«. HUHfrcspnu hon lautet es poHava, gewiss richtiger
als poitava, darutu ist auch die Ableitung ssjnpu und atunti nicht richtig, es
sollte beiasen pod und Haviti}, cvieda i liciiara 38 (man bat keinen Grund,
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336
dieses Fremdwort zu perhorresclren , zira rumen als Subst. fem. g. fehlt es im
Wörterbuch;, zapenta krütko VJ, na uirazu drhturiti ;59, dost lue se bieda vn-
devüa 39, ako p^a ue ntümska oa te 4i>, vergl. vüljda ga krtica /tusAti^ na
prftvdftoje 50, da priknÜ put 43, udari precice poljem 43, prokian gospodtel^
43, kao da ju je netto xapMo 33 (Im WOrterbucli nur reflexiv), kad ümlpM
treca godioa 46, sto se prieciS il (vorgl. to da je priecka naaoj sref^i 49 . snze
ju poce«ie (jH'iti 47, da ! zadnju kravu zapraodüti fmt%isi 50, na zavrtniei ta
svujim kucauia 60, u ijudbkuj spodabi ib.
Ist Öenoa ein kroativcher SebriftBteller, wird er sogar g«m goloBon, wie
kavni besweifelt werdeu kann, so miissteo diese WOrter, mögen aucli einzelne
von ihnen nicht ganz einwandfrei sein, in das kroatisclie Wörterbur b imfgv-
uoiDiiien werden. In derTliat ist das gesammte zieralicli reiche Worimsiteriai
§enoa ä weuigätens eben so viei wcrth, wie liie vic-leu aus dem Vuk acben
Wörterbuch heritbergenonuneaeii tttrkiecben und Tolgtren AnedrOeke des
Ivekoviö'sclien Wörterbuches Aber die ganze Unbeholfenbeit des Standpunk-
te^*, df^i <iio l]earl)eiter sklavisch oinnahmcn, wird luerkwfirdif!;' dtirch folgende
Boiäpicle illustrirt: SenoaschreibtS. < : uekakvo kratu tankooogo »evrdalo da
gaodpuhnes. Die Besrbeiter des » kroatischen « Wörterbuchs, die täglich das
Wort io gam Kroatien bOren konnten, wiederholen nnr ans Yaks Wtfrterbneh,
dasWort werde In Petaatgeh(>rt und huhvu nicht den Muth oder die Einsicht
hinzuzufügen, wcruirstenB so viel, dass man da:^ Wort auch in Kroatien kennt!
Oder Senoa schreibt S. 10: »Ti, ti si, Mikica, velika nistarija«'. Aach
dieses Wort kennt gans Kroatien, Vnk kannte es nnr ans Slavonien, und die
iMiden Bearbeiter liatten schon wieder nicht den Hiitb oder die Eiarieht, nni
entweder etwas hinzuzufügen oder wenigstens den einengenden Zusatz »in
Slavonien« zu »treirben Es fehlt auch beim Wort dicAn^^abe, dassessugleioh
(oder vielleicht nur tj vou deu Personen gebraucht wird.
Senoa schreibt 8. 16: »Danas bijase Luka sa endo tttnbm^. Gans Kroa
tien kennt dieses AdjeetiT nur in dieser Form (so auch im Slovenlseben). Die
beiden Bearbeiter ^Maabten dennoch das Wort erst durch den Hinweis auf
Bogdanoviö's Material «tfitzon zu miissen, verweisen zugleich auf die andere,
gleichsam besser begrUudetc Form, auf turovott! Hätte neben dem Zeugnis»
Bogdanovitfs nieht ihr cigcQu^ Spraobgefttlü sie veranlassen dOrfen, wenig-
stens etwas snr Sttttae der Form twobmi binsuBafllgett?! Auch für das Wort
skuya citiren die Herausgeber nur Bogdanovic' als Autorität, als ob das Wort
skuija nicht in ganz Kroatien ebtm ao bokannt wärt; wie >:pilja, da« '«if •••'.\^
uicht crwahueu (wir saheu es ol>eu bei Mazurauic;. Oder das Wort zcakaU^
allgemein bekannt, fBhrt noch jetzt den ülMrflHsBicen Znaata »osobito n
Sr^emu«! Warum »osobito uSr^emu«, da man in gans Kroatien auch nur
so spricht ! ?
Senoa schreibt .S. Ib: oumi izmet Hvieta sto ga je opaciua, sto ga grieh
skupiu biu. Auch dieses Wort kcLUt gau£ Kroatien. Belosteuec hat es schon
in seinem Wtfrterbnch, und doch wiederholen die Heraoagelrar aus Vnk's
Wörterbuch den Zusatz »a Poljicima». Ftlr Vnk's Gewiääcnhaftigkeit war das
ein rühmliche» Zeugniss, aber &oll raan denn imm^M- -uif demäelbun Fleok blei'
ben und nicht Uber Yuk in unseren KenutnisaeD hinaus £;ehen? !
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Bros-lvekoTid's kroat Würterboch, augez. von Jagiö. 237
Bein Wott dvori^ liegen svei B«d6tttiuigeii vor: elnnuil die gewuM»
nnd dann die gvgcawlrttge Hofttitte. Die HMMUgeber maehtan decans swei
verschiedene Wörter !
Beim Wort sprelan steht nach Vuk nur die sachliche Bedeutung von
einem nicht viel Baum einnehmenden Gegenstande. Nun weiss man aber,(la8g
in Eioatien daa Wort auoh von einer geeehioklen, anatelUgOD Pereon gebranolit
wird, a. B. ^noa sagt (S. 41}: jer bi htk ona tfrd»^ |vlklHdua bila. Wamm
sträubten sirh rü^- T?oarbeiter dic's^r Rrdoutunp^sorweiterunf; in ihrem Worter-
buch Rechnung zu rrsgen? Nur selten geschieht das wirklieb, z. B. s. v.
zamjera steht wirklich ein Zusatz, der die volksthUmliche Bedeutung des
Wortea aneh Mr Kroatien In Anapmcb nimmt Leider Ist eine eolehe Eman-
elpatlon viel an eelten anzutr^lbn.
I>nrh ln<^son wir ^enoa, wenn schon die beiden Bearbeiter wirklich
glaubti Ti mit ( iniu^rn trefflichen Ausdrücken seiner Prosa ihrGewissen nicht
belasten xu müssen, obHchun bunoa als Schilderer Provinzialkroatiens berech-
tigt war, ebenso die lokale Conlenr in pflegen, wie I^nblSa, wenn er Monte-
negro nnd Bocche schilderte, wie TrSeiril^, wenn er don Wits Heroegovina*»
zum besten gab, wie Mili<5evic, wenn er das serbische Dorfleben vor nnseren
Augen aufleben lässt. Alle diene SchriftHteller geht^ren gloichmässig uud
gleichberechtigt in ein Wörterbuch der modernen serbokroatischen Sprache.
Doeh, wie geiagt» laaeen wir fienoa, wie wird man aber die Ltteken des WOr^
terbnchs entschuldigen, die ieh wahrnahm, als ieh die kernige Sprache Pav-
linovic't* einer ährliclifn kur/on Probe untPr/<><r^ pMvünoviö geht mich
als Politiker nichts an, aber als kroatischer ächriftäteller beherrschte er die
reiche Sprache Dalmatiens in einer Weise, die alle Achtong verdient, und es
bitte dem akademisehenWOrterbnob garniehtanmNaditbeilegereiebt^ wenn
es die^Pavlinovi<rsehe Spraebe in seinen Wortschatz aufgenommen hätte. Ich
nahm auch hier »voraussetznti^slns" dasBüchliMn "PjeameiBesjedeMihovils
Pavlinoviöa« (Zadar 1873) zur Hand und beschränkte mich auf die Schilderung
der »Kotari« (S. 35—44;. Folgende, meist herrliehe Ausdrücke, die jedem
aerbokroatf Beben WOrterbneb nur Zierde gereiehen mttseen, feblen im Bnm-
Jvekoviif'schen Wörterbuch: kada gvozdan fiiokov zajekne 35, Jeda II de mntnl
podifdn'dW).. kroz te hridne />/»V'<jri" kurinske il> , vgl. kuina spara is pU^ari
Ninske 74, \ich kenne die Bedeutung dieses Ausdrucks nicht) 35., u oyenje
Znnanji spanemo ib., mrzovoyna,joguna, nakara Ib. (die beiden letalen A^ec-
tive mSgen PavHnovItfs SigMthnm sein), na krvavn gmh^u s Velebita ib., u
to kolo sbueana vrtloga ib., ogoljene gore i mmeti ib. (vergl. giye se momie
vere po mmptu •*>"), zahrl fjaff poljem potooine 36, sam se iz ravra po-
malja 37, okostniea starieb kotara ib., i svojiem zanu<0'ali ljudstvom ib. (vergl.
lava aMW^^M odUnntim ndim 44, mjeeto krila Manuela $aba\ja 47), i bedeme
sniSe MÜMbri 31, da se pauet vrsa eudna povjestnim «miwin S8, g^^e seKrIca
mamna raspljugkuje 39, notuni »<e je (jrehenju otela ib. (dieses Collectivum von
grebcn fehlt im Wörterbuch;, u »ainoti slapa ^9 vorgl. oh no placte na svietu
aamot» 77, i tamotu tt pnusnome duhu, kada Budim ne ubrant kraija 41, toga
«Ise^e rodtt brvatakome 41 (vergl. natf se iavor naindnome tluv^u 42), odkle
i^entn kolje doUwoy» 42, avoje oeMw dnse 43, da ««pn na tndje dvorove 43
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Kritischer Anzeiger.
(im WOrterbiicli nur r^exiv], da se gosdnim kopitom prieepi 43, povkutice
dieli; sadolbiiie IS, M^rapOiäilDe, glMorite 43, jer ^ pred njim sj«j6 43,
amamili se primorskt gradovi 44 (Tergl. 48 smamio $e, im Würterbacb fehlt
diese Bed»nitini,^l, al' je sveto ali pirha banu 45 öfti'r5« pirha 1)ci Puviinoviö»,
jali mlaüa umakne kotarku 46 (vcrgl. veselilo kadata umakmtUm 54, diese ur-
alte Bedeutung für das spItereofeCt^ofMiMverdieiithochgeaebltttsn werden]»
of^ puoa jftl* iaUta podla 45 (dae Wort doik ma^ Neubildung sein), aema
gosta do suinja zakovna 45, u Bosni se raoe razvriedil« 46 (vergl- Bosoi tuinoj
razvriedile rane 4S, verpl. russ. paaBeprjtrxi. in derselben Bedeutung, ein präch*
tiger Ansdrucki, »aklalo se ptenje i sknado 46, jednom rehm vuce iz peöiae 46
•jebOrtsnraiati;, podtlr^ao piimorske grftdove4(^ mrtvo tielo kobna mw-
ejepkanje 47, odkle zanut j«dii tolikooie 47 (diese Bedeatnof , jetst flbliefa,
fehlt im Wörterbuch!, neuia varke nema taklonika 47, evetogrdne ruke oprljao
47, kraijskom krvlju kriia nantrapao 47, tri vladike ti raskol zaqrezU 48, car
rumene sagriznu jabuke ib. (fehlt diese Form], avaj glava o kopUcu breci 49
(mir nicht gtas TantihidlkÄt. eehelnt sn bedeaten •riba od glnve srntdl«,
kopii60 ist encb im kj^ksvisehen bekannt), praxnoruka osta eirotinja 49, odknd
cobiin nlnnft vitestvu 49 (vor::!, oben bei Miihirani(5 vik''', da ohalla ovce raz-
blüduici' ib., kako Turkoiii wa .tusn fe gtupa ib. üiu VVürtcrburli nur Siugul.),
Spljut ne bio tursko va'jaiüte öO i,vergl. vay<UiiU vojsci nevjezbanoj 53), dub
nebeeki naSpijet ae nadvija 50 (diese Form fehlt Im WOrterbueh), n biegkrena
bea tcaga balince ib. (vcrgl. im Wörterbuch balija], tko to kaza' zh jalt hrvatake
51 (verfrl. ni je njemu do kot.ii skili J<il<t 59. da vida jale ntn idjene 61, das Broz-
Iveküviösche Wörterbuch hat das Wort j'al Ubfili.iupt nicht, das akademi-
8Cbe citirt für diese Bedeutung, bijeda, nevoija, nur Grga Martic, luau Hiebt,
daas aneh Pavlinovi^ die Bedeutung kannte nnd gern das Wort anwendete),
onseteesisrletobija 51 (diese BeJciuun^^ fehlt, vergl. tucak: der Bettler),
eto turskoin ntpora bjesnilii r>l auch dieses Wort ist im Würterbuch Broz-
Ivekovid nur einsfitii? nach Vuk behund.'lt , ti p'n udaj Mvietn kroz viekove
52 (auch hier habeu ^icli die Bearbeiter euthttkeu zur Beau rkuug Vuk's, dass
das Wort in Risn gesproobm werde, wenigstens das hlosnanfUgen, was sie
wissen mus^^ton. dasä ^rnnz Kioatten das Terbum kennt!|, al' se javi pomirljita
duga a2. sviti ötrHn:i Ilrvat sc hlanuo 52 (dieses Wort verstehe ich nicht),
Imotsko »e ubavo skUtln i^vc na^e predigte krajiae ä.'i. jake ruke u pro-
zohna trupla 53 (mir unverstäuUlich;, svika* pusci i K'ljezu ljutu 54 (citirt von mir
wegen d« Constmction), hrvare $e dva snsjedna sola S4, kako tovni n jmtiii
voll 55, kano Stada u zay'eku <.'ustii (bei Vuk, also auch Broz-Ivekovic nur
Femininnra', ptisto lozie ho bezdusnik nrnzi 55, a ti na put kinlii tmin<! (jlunu
55 (citirt, um das im Wörterbuch gegebene zu beleuchten), neina ntkog hudoj
jagmenici ib., küqfu se najmljeni djeveri 55 (im Würterbuch ohne »e, auch das
akad.WOrterbneb kennt ein solebes Beispiel nicht), kako Triiti M/nt^M naraol
&6, gdje se hrani pntnlcka okrepa ib., jer da su ga ruutoci zaonU 56, devot! se
pnTiO:<i uhnjstrom ib., priskocilo dTüHtvo zlokolmifci cnvjek por'wno zltrimice
ib., iito na tf nräna i manona ib., tesko kudi kojoj okmtila juir unverständlich),
jel' ognjiHta jeli zaktoniita 57, slo ti sakloa, gorc ogrijat]je 57, u potrim» ia-
loatDO ladnife B1 (Vnk, also anch Bros^Ivekovid haben nnrjwfrwwrA), veqpl.
Broz-IvekoTiö'» kroat. WOrlerbuoh, anges. von Jagiö. 239
ib. sve j»o<rMnM I Jwe Mgortk«, da nftvnce kukr» i gl^dU 57 {än WOrtwrbaeh
kannt bw kukrika), gdj« te majkA dttwelMn hm 57 (Am »kad. WSrterbneh
hat das Wort aus Pavlinoviö's SauimliniL: wahrscheinlich dasselbe wi«
detetilj' , sliepo sudhovanj'e, sto mdhA ntdbof ala ib.. i gdje 1' snze na sjarm-
^f'me duse 59, vec da inrt>'om ratttduju ^enom ib , braöa jesmo njedanak zovu
60 (Em Wörterbuch onr mtt der PrSporiHon na, da» akad. Wdmrbacb kennt
doch auch ein Bdsplel miti^, da otira rasn e<igriii«ii 61, tToJfm dnbom da
zrcalo «r/</i 6t (mir unklar), kad zlikovcu krvava pohlpa arca ?iri 62 fdas
Wörterbuch hat zwar das Wnrf, es sagt aber [nach Vuk dasselbe sei in Ra-
guaa [in Duhr.] bekannt; nun hätten aber die beiden Herausgeber doch binsu-
fllgttn kennen, daa« auch gans Kroatien daa Wort kennt» aehon Belostenee
führt es aal), tko odoli rathuea*u*f strasti (das WOrterbnch hat nur raxbuciti}
ib.. tko prctvori iieljufhtvo n ljudstvo ib., i \ iisc au pronieave frmt ib., al' je
vasa oplilka mudrika '>'< vit'lh'iclit ist unidrika ein Druckfehler flir mudrina?},
\ Taai SU krivoitram auUi ib., »to kroz sviesti u dnoca prodi^e ib. (ist das De-
roinntivum ^n diM»?), obanyn auiom od oprotta ib., daj ti meni rMfim« tnpnlke
ib. , kad mlad putnik zakon obriio 64 (bedeutet also nioht nnr das, was bei
Broz-Ivckovio .steht, sonHrni nni-h ohne üble Nebenbedeutunf^], tko but;>ro«<?i
tko veie koko»ku ib., Inda djeca nci izdrcctla 65 (vergl. zapienio okc zadrcrio
67), /»rtpe/to sklada i napredka ib., al' tu oka potrenulo nije üii, spali üruzi u
vnuJtqMKgH 67 (im akad. WOrterbnoh iat daa Wort belegt), progara avaka anaa
kroa aree 68, strepnu, zdrmnu, vnk gorski probliedi 6S, pa sc mlade takmiU
kotarke 71, dat' upute kroz ta praznovjerja 72. ovmJ pitri od uholja viika 72.
iiirka moli od srca poroda (im Würterbuch nur stirkinja), a susjeda od uknuv
iieka ib., luaTi miieka i sebi pocUka ib., i vinova lo^a zapupila 73, jedan zesse,
jeden podjanif* 74 (Im Wdrterbuoh nnr podfariH^ aJever anhi i^pvkao atiene
(im Wörterbuch nur reflexiv), a domeöu tdii/ii skradinski ib. (statt iihltipi), ito
SU njima dragnli livade ff^i! jflni'v 7.") 'vorp;!. lipii driKja dih lahora tiha 76),
rodne vo<5ke, plase i topolo 75 (wa^ bedeutet dieses Wort?), da iz blatarazgone
nelntAe ib., pafjeinika otmiSara tata (wohl palefakika] ib., zloitdarm ruke po-
iUI^§ ib., al veselo korom profame§ 76, kada aama na armukt lasi 77, nitf
spomena ugojnoj Ijepoti ib., od te »par» i gradjanske tiam« 78 (das letzte Wort
nicht nur in Synoien. wie es ursprOnglich bei Vuk staini, und auch nicht bloss
in der Lika, wie es bei Broz-Ivekoviö nach üogdanovic hinzugefügt wird,
aenden aaeh weit» nnten in Dalmatien bekannt), nit' ogrijat auaa kqf'aUea 78.
Anoh dieae Aaaleae ans einem ohne Jede Bereehnnng gewühlten 1 861 Vene
umfassenden Gedichte bedarf keines weiteren Commentars. Ich hStte aelbst
nicht geglaubt, wenn ich nicht dieses Resultat durch eigene Prlifnnf? erzielt
bfttte, dass diese moderne Sprache, mag man sie luroatisch oder serbisch
nennen, gleichviel, so weit den Woftaehnti deiVnk'eehen Wörterbuchs hinter
sich zuriieklässt. Wae für eine Lehre folgt ana dieaer Thatnebe fflr das
Broz-Ivekovi(5'8che Wörterbuch? Das Werk bedarf einer Ergänzung, wliui
es ein Wörterbuch der frc^^rnwärtigen Literatursprache wtTib n will. Darüber
kann keine gegen mich gerichtete Polemik hinwegtäuschen. Auch die An-
kandigung eiaea eigenen Vortrage dee Hoehwttrdigen Herrn Dr. IvekoTic,
den ieh die von der Agiamer Akademie an Thell gewordene Anaaelehnnng
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240
Kritiielier AiMiger.
aoB Herzen gÜnne, in der Akademie selbst kann an der Thatsache, dass dns-
Wörterbuch liirkrrjhaft ist, niclit.s iimiern. Es bleibt nho nur eins zu thun
übrig, was man vou der Opferwilligkeit dea üerausgebers dieses Würtürbucbs
▼ivUoieht «rwatten kOimte: er mtfehte sieh entidiUeaseD, m setnem jetzigen
iweibändigen WOrterbach noeh einen ErgäQsanfBbaiid zusammenzustellen,
der zunHchst nur die WfJrter der modernen Literatursprache enthielte, die in
dem jetzigen Umfang des Werkes fehlen. In dieser Weise hat Prof. Kott sein
böhmisches Wörterbuch ergänzt Bei einer Neuauflage konnte dann die £r-
gSmuttg in die alph*lMtisehe Retbenfolge au^tfenommen «erdM. Aof diese
Weise würde Herr Dr.lvekoviö seinen Verdiensten die Krone Mifietteik. Au»
Hochachtung' vor der wirklichen Mühe, die schon der Jetzige Umfang den
tiberlebenden zweiten und alteren Herausgeber gekostet, rathe ich ihm, diesen
Weg einzoscblagcn und bitte dabei, die in weinen beiden Anzeigen enthaltenen
Winke gefUligst in tterttoksielitlgea.
leh weiss, dsss man gegen meine Einwendungen vorbringen wird, dM
Werk sei vor allem bestiinmt I n Vuk - Daniciö' sehen Sprachschatz in den
westlichen (iegenden dea .Sprachgebietes möglichst zu verbreiten, zu be-
leuchten, zu popularisiren. Dass ich nichts dagegen habe, wurde schon gesagt
Niemand anders kann die Hoatergiltigkeit dleeer Qaellen hOlier aohiltsen, als
ich. Ich muss jedoeh abermals wiederholen, dass jetzt die Sprache Vuk-
. Danicid's nicht mehr ausreicht, die cttltnrelle Entwickelunp; der Kroaten und
Serbeu ist jetit prlion diesem Kleide entwachsen und die Aufgabe eines
modernen Wörterbucba besteht eben darin, dem Waohsthnm des WortaebatieB
vollauf Beehnung an tragen. loh konnte das anf keine beesere Weiee Uln-
atlirent als durch den Hinweis anf einen hochgeachteten Dichter, den man
neben Grgo Martiö alf den Senior oder N ^-^tor der kroatischen Literatur be-
zeichnen darf, durch das Beispiel Trneki s. Es ist gewiss auf dem ganzen
Sprachgebiete, für welches dieses Wörterbueh tot allem beeflmml ist, kein
■weiter Sehriftsteller an finden, der so gut den f ansen Wortsehats des Vnk-
schen Wörterbuchs kennt und in seinen Werken anzuwenden versteht wie
Tmaki Er geht in der Verwendung des Viik'schen Wortvorrathes vielleicht
dann und wann sofrar zu weit, d. h. er pflegt statt der gutÄU, allgemein be-
kannten Ausdrücke, einen vielleicht zu grossen Spielranm in seinen Werken,
minder bekannten oder gebtineblieben, aber in dae Wttrterbneb Vnk'e mit
elneribestimmten Bedeutung eingetragenen Wörtern zu Uberlassen. Dadiirch
machen Rciue Gedichte und ErzHhlungen in Versen leicht den Eindruck einer
gesuchten, uichtsweniger als einfachen, natürlichen Ausdrucksweise. Allein
um das handelt sich jetzt nicht. Im gegebenen Helle ist wichtig an conetatiren
die Tbatsaehe, dass Trueki ein yortreffUeber Kenner der Sprache des Vuk-
sehen Wörterbuchs ist. Schwerlich erreieht ihn in dieser Hinsicht ein zweiter
Schriftsteller, gewiss steht er keinem nach. Und reicht etwa dieser Vorrath
des Vnk'schen Wörterbuchs für Trneki aus? Ist er ein so ausschliesslicher
Purist, iui Siuue der Beschritoknng anf daa Vnk'seb« Wörterbncb, wie im
Bioi-Ivekovitf seben Wörterbncb, dleeer Standpunkt engheraigvertreten wird?
DafUr will iob ein Mspicl geben. Ich wähle absichtlich ans Trnski'ö dichte-
xisebeBLeiatnngen ^e im J. 1890 erschienene, im leiohtenGenre geschriebene
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Brosolveko¥i<*ft kroftt Wartorbucb, «iges. von J«gi4, 241
romuitiacbe Erzähluag, welcher eine geacbicbtliohe VolkBüb^riieferuag auB
der Oegend von Kostsjirie* ni Ornnde Hegt Dm Bttehlein lit unter dem
Titel »Ana Lovitova« bekannt, umfaast 104 Seiten mit einer Vorrede auf vier
Seiten. Ich unterzog mich nun der Mühe, alle hier von Trnski nncrewcnfletnn
Ausdrücke, von denen ich oiaigennasaen im Zweifel war, ob sie im Würtorbuch
BfOB-IvekoviiTe vorkommen, lUMhsiiecblagen, and gelangte schon wieder zu
dem nkkt mehr fibennuMheadeii Besaitete, denTmeUi Mf Jeder Seite einige
Aaadrttcke anwendete, die man in dem neuen Wörterbuch, sei es Überhaupt
nicht findet, oder wenigstens in der vom Dichter gebrHuchten Bedeutung
nicht Ueber drei Hundert solcher Würter habe ich mir aogeseiobnet. Ich
will ile nieht alle «iMQüen, aber weuigateiu eiafge eeien erwlhnt, um so
■eigen, due dM meietene «Ite Bekannte eind, die man nkAt ab Reoleflemen
Trnski's (es gibt allerdings auch solche] einfach Uber Bord werfen kann: baha-
iost, btznadje, blizina, boffoduh, briEnik, cih'fcatt\ za-, einik (auch It'nik^, eetiea^
euio, dtlac, dilj'etn, doglatittj dolundati^ dt/Jhttati se, domar, domoyuban^ doaeg,
iottojnik, doiuljati a», dolMati, dragota, draffutj\ drugaciÜ, «lifft (Tiefe), iwntae,
ginba, glihiUf gnju» (im Würterb. nor ^nm), grmt&tkt gr^mta, ffrttan^ gud^ knt-
tiilar, ?iufja, imetak, ükukati, iitprotifrauce, ixfoUK-, izhar'Jjnj, izbaviiira, iztiu'rha,
jiisihc, jedt eujak (brod), j^caj, komiti (in anderer Hedetitung , koraknuti, kre-
ntenjak, kret, krivrtja^ Anfall (Kreuz machen), krcnikvvali, iahor, last s^j.,l«€nuti
99, IJmkm B. f., maran, mamik, muSMiwe, mümiik, nUbifak (In anderer Bedeotnng),
tl^M,tHrafaj, naki'citi, nakuruj, narnJefM, MMNryVfc'i fl0|MNilMll, na.il»v, naslucaj,
na»elar, naseJjoJ, nu^lintik, nusiti se, naum, naumee, nenaume», neduznik, nelasf,
nemau, neraean, neprettanee, nevidomce, neviko^ niee,nüxodie« , obdupati,obramba,
ocaj'ni, odrjeiiiott, odakakutati, ozdrav^aii, okrepa, oprelce, oy'eöiy, ozimni,
Hisfjqfi pah, papmdif p0ro6rodj ptttooriti, p«ial, perUi {Öftere bei Tmaki),
pijelo, plo^nik, poduvniti ae, podizanje (diese specielle Bedeutung fehlt), pogi-
befj' im Wörterbuch ffhlt diese Form , pinji![jati, poghgjnj, /lohranjirati, pokra-
6aj, pomaninik, pooüahnult,pnutI/iiJerati,pvpoinahnuti\ popri.ste, pnpoifjcditt, poru-
kppati ae, pmoila, po»;ed, poawjeh, po^4tMti, povludak, povodnik, pozir, posvo-
pruviH $0 (es praTdatI ae}, pnde&Ht ft^for^Wt pr^kofUmiUi, prdo {hu der
Bedeutung: Loch), premae, prtmu^itif prtopt^, frupatoy frmr^ ptib^u^ pnbUr
iq/, pri^ei^aj, prikladntk, prikricati, j)rnnipn<iii j>rttfn'<!n7J jtritnf, pn'prmpnutt,
priaijedati, pricola, probit B.{.g.f rodüU, ruijauca, ruyio, rwneti a, t.g., aanwhcat,
atjev, aititi, n/ni&jtihM&ii {In der Bedeutung: töäten,, *kmMäi,akuplj0j\ahviti,
whiimMf ilidbovaiiifihaiktM, tm^uekuH, mj^r^ tm^tiakttn^titatif amrimkttiiairi-
ti, anatrtnj^^ tpatenik, apetitiae, apoj, apretnoat, arodba, atarotjek, atanka, atiStqf,
afraitlac, augragjanin, avojilac. svojtljivn^^i . styetlaja, avjei, aveardirc, salan, iar,
itedtmee, aumnt, iut'jic, tamiuk, tap, iapati, tiho6a, tij'ee, tinik (auch cinikj, y'e-
d«m, irety'aky tronu^, ubacoat, uglanC9,iMinjati, umyedejUTrydnica^ upit,uakrata,
ndlnilwCi, uatavlj'ai, vivrda, Uta, wtiUt,mniki UMbibati^ mtU^, usdanik, uwtU&dit
uzvodicf. velicajni, valmolnica, vidok, vij'etio (Hitgift], vodar (in der Bedeutung
des Obstgartens', volj'kt, rnjednja, vreltca, vrehki, zäbreeaj, zai'skriti, zakrt'lnica,
sanoaaOf zaokupljati, zarobijq;, zasjednik, zaakocuj, zaatüntca, zatficajni, zactäntk,
amfftUooH, aoersAii mUn^» i(0r«r, idÜoii, sdlv^tia, Mrmitt, claAii4kii%, tbki»d'
MMH, üamm&t soe, areoli, lal«», ialoftili, iefoto», iaofta, isMsÄetf , hmant furMies.
Araliv fir alkTittks PUtolvgl«. XZIT. 16
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242 Kritischer Anzeiger.
Mag UMi einen nodi eo stresgea Muttttb auf die Aoiwalil des Wertvor^
rathes für ein klasBlsch sein wollendes Würterbnch anlegen — wie viele Hon»
derte von Ausdrücken müssten dann aus dem Ivekovid'scbeu WUrtcrbach
aosgemerzt werden? ! — so wird man doch nicht behaupten dürfen, dass nicht
der bei weitem grOiate Theil dieeer Ueinee Blimeiileee aiit einem einxigea
Werk Tniaki's (tob $aiM geringem Umfing) Anfoebme inden müiet».
Jlp. Ä. MH.lCTH^b. '^JBH'LT'b BT, ÖXXTapCXU ■ Vh pyeCKU BSMXTk
(Miletic, Der Artikel in der bnlgariflehett und ni8Bi8chen Sprache).
SA. ans G<k»pBHinb sa aapoAHH yMOTBopeiiRfl B. XVni. Cowm 1901.
gr. lex.-8S 65 Seiten.
Prof. L. Mileti^, seit langer Zeit mit der Erforschung der Schicksale dea
bulgarischen (postpositiven) Artikels be>cb;iftif^t. f;ab vor kurzem eine neue
Studie Uber den postpositiven Artikel in der bulgariiiclien und rusäischeo
Sprache heraus. Im Vergleich zu seinen früheren Forschungen entbklt diese
totste Arbeit manobeaNene nnd Intereaaante aowohl htttiiehtlldi deaKateriala.
wie auch hinsichtlich seiner Hanptansichtcn Uber die Entstehung und Ent-
wirk('!uogder mit Artikel versehenen Formen inden erwälmtenslav. Sprachen.
In der Einleitung (S. 3 — 8) gibt er die Uehersicht der Literatur über den Ar-
tikel im Bulgarischen, poleuisirt mit deujeuigen Gelehrten, die im bulgarischen
Artikel eineEntlebanag von den Naobbaren (den Bominen-Jagiö oder Btiml-
nen-Albanesen-IIasdeu) erblicken, setzt seine Ansicht auseinander. Wiefrflber,
so auch jetzt, hMlt Prof. Miletic den hn\g. Artikel flJr eine Originalerscheinuog,
einheimisch und organisch entwickelt; doch zum Untirscbiod von seiner
frttberen Anaicbt über die verhiltniiamSaiiig späte Entatehung des bulgariaeben
Ardikelsanf ayntaktischem Wege (0 olann 51) findet er jetst IttrnotbireDdig,
die Eutstchunf? des Artikels im Bnlg^ariscben der vorj^eschichtlichon Zeit zu-
zuweisen und eine Vorstufe davon erblickt er in der zusarameng^es etzton
Declinatiuu der Subatantiva, die nach seiner Annahme in der buigariscben
□nd maataobenSpraohe naeb der Analogie der tnsammengeeetttenDeelination
der Acyeetiva sich entwickelte; das soll in der Zeit der Gemeinsamkeit der
rassischen und bulgarischen Slaven in irgend einem Winkel ihrer Urb^matk
vorsieh gegangen sein 'L^fnxn,. S.
Im ersten Capitel wird die Evolution des bulgar. Artikels gegeben. In
vielen FUlen der postporitiTen Anwendnag dea Pronomena r% in altkliebeii-
■laTiackenDeukmülemiCodex suprasl., A88em.eTang.Zognf.evang.; erblickt
er »nnzweifelhafte mit Artikel versehene Fonnon " fllhrt solche Betspiele an
ans dem Hexemeron des Joannes Exarclais iiulgaricut», aus einem Chludov-
Bchen Triod, aus einem Evangelium sacc. XIII von liyla, aus den bulgar. Ur-
kunden deaZIIi Jabrb., aaa denCodieeamlaoellaaei dea XTH.— XVIII. Jahrb.
und ans denmodernenTolkadialekten, woaicbBelapiele dea HeetiftenArtlkela
erhalten haben.
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Mitotio» Der bolgar. Artikeli «ng«s. von Cbabuuikij.
243
Die voo Miletic an^ezlLhlten Beispiele lussen keioenZweitel tibri^, das«
dar Aofiuig des bnlguriMhen Artikels weit, bis In die ilteste Periode der
Sprache zurQckreicht und dass im Verlauf von 1000 Jahren, seit der Zeit der
Wirksamkeit der beiden Apostel Kyrill und Methodins, der Artik el im Bul-
garischen eine nnunterbrocbene. Evolution durchpemacht hat. diu uiau der
Hand der Deukinäler verfolgen kann (S. 22). Diese Evolution beütaud in denn
Stufenweise vor sieh gebendwi Yadvit der demmutnitlTeii Nstnr des Prono-
mens nnd der Casnsflexion. Nor in der InterpretttiOD der Fälle der postpod-
tivpn AnwendutiLT de» Pronomens tt in di»n altkirchenslavischen Pcnknililern
können wir uns mit Prof. Miletic nicht einverstanden erklären. In den von
ihn angeführten Beispielen (S. U): ÖiaxA bi> ropax-B Bi>p<bmiaiamTe ca th
ortBS» nch jtua m t* aomn (eod. np. S3}, ta «e «axtarn mcaewn am
xoii (ib. 169) und Uhn liehen, erblicken wir nicht die mit Artikel versehenen
Formen «(»nflern Fälle d^r ' natpopitivcn Anwendung des adjöcti vischen Pro-
nomens zi> in der reciproiv-demonstrativen, anaphorischen bedeutang (Brugm.
Delbraek Gnmdr. IV, § 21$, S. 502). Zugleich halten wir für nnerwleien die
BdMHiptnng Mlletf e, dass es im Altbnlgariseben eine eigene lassaiinengeselste
Declination der Substantiva gegeben habe. Die ältesten altkirehenslavischen
Denkmäler zeitren «'ine fn-i" Anwendung: des Pronomens tt. sowohl in der
Postpositiou wie iu der Antupusition der Nomina. Fügen wir hinzu, dass die
FttetpositiOB des anaphorischen Pronomens m schon im Ssnakrit begegnet,
wenn saeh in AnsnahmeMlen, hervorgemfen dnrofa metrlsobe Bttekideliten:
Indram tam ahve RV. I. 211, u. Delbr. Syntax 502).
Im zweiten Capitel gibt Prof. Miletic- eine übersichtliche Zusammenstel-
lung der aus den russ. Denkmälern geschöpften Daten, die sich auf die Ge-
schichte des Artikels in der raasisdien Spfnohe ttetiehen. Sein nnrerkenn-
bares Verdienst bildet dabei einerseits die gelnngene Ompplmng des bisher
schon bekannt gewesenen Materials, anderseits die Bereichertinj,' desselben
durch Tifne Zeugnisse über die Schicksale des Artikels im Russischen im
XVil. Jahrb., auf die er zuerst hingewiesen {Die Schreiben des Uaren Alexej
MlehajloTle an den Fktriarehen ]!nkon, und die Besekreibnng des türkliehes
Kelches von einem Unbekannten, der bei den Türken in Gefangenadmfl wir).
Wir schätzen hoch die von Prüf. Miletic zngeg^-ebcne Identität tirs" pt ^rpfisitivcn
Artikels im Bulj^arischen und Kussiscbon, do h halten wir dafür, dass seine
These vou der Existenz des Artikels in der altrussiscben Sprache vor dem
ZT. Jahrb. einer nacbdrttcklieheien 8ttttse bedarf, nnd aneh die Fmge rom
der Verbreitang des Artikels zu jener Zeit im Russischen weitere Nachfor-
schungen erwartet, da die aus fl< r HypatiuB-Cl-r mil: und aus den Reden Georg
des Grossen anijcfiilirtcu Beispiele nicht »usreiciien. Der Verfasser hat eine
bedeutende Anzahl von Fällen der Anwendung des poatpositiven Pronomens
n in den alten südmsslsehen DenkmiUem nnberBoksiehttgt gelassen, s. B. in
der Tita des Theodosius Pescerskij (XI s., im Text des XII ».\ in der Reise
des Hepumenos Daniel in das heil. Land iXIIs., imTextdes XV. Jahrh.)u.s.w.
Die Fälle sind zumTheil mit der Anwendunj: des anaphorischen postpositiven
Pronomens n in den altkirehenslavischen Denkmälern [bei Miletic angegeben)
identisch, inm Theil liefern sie nniwolfeUiafle Filln ein«» pos^KwitlTeD Ar^
16^
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244
Kritisolier Anzeiger.
tikelB. In d«r B«iM Duildt ist Ate ZaU der nOle dM witUiohMi Artikels
giOflMT eis in der Vita Theodoiil roa Neetor: »m wan menni jnim m
—ff""* Macao TO H ce bbaI Mumfc BinaAim» vh hk M&piTsoy luaBMOHoy
iTB HWMi.: Ta'je cKopo iHBai. ri-noB**» Aj&xeHoiioy r^iaroju, uko ct. tictüTHHMi
oyTBBpbxeHUKMb 6tx% noKpHLii> c&coyxm c*» HacjiiHb, h b« siAt ^ kojab
vMiw TM'»«'» « oyiwe« (SeobinetOT n. Iavtov, C<k>pnn ZII a. 8. 78). —
H xno vsvpaxBoneft »Mirm». m mtnoMoy eixiaai» aa eao^l xoiia dfm m
OTIHA CBOBTO, SpOyrOMOy xe BTSBpaTHBXmiOCJ BT) OÖ-iaCTI. CTiOM) fib. S. 85). —
Aa noycTUTL et nusir. cTaiia CBOtero ,1^ crficri. ua CTojf. tomi. (ib. 32;. — A
Apyroe ApcBue cctl ua^o, oöpaooMt» nKO ochh», uo ecrb ausi ap^biib) xoMy
pftKA (Var. crypaKa, crapaRa, Styrax elfieiiiaUl}; a «cn a» xpaaa« «otf«
««faa aeoun, aao aoavpom aa teift «eza, la Kopoa» xpaaaa Tore, < xetara
ÄpcBne TO lepnfT-i, n ncioaim. htb jpeiina xoro ■^epBoxo^Hna xa uko
OT]iy6Li nnicHHqHtT u naAaion, oxt ApeBUH Toro hko k-ich Bi.imHeBbiii (}ivmi»e
X xoJKäUbo ilauHja. lipasod. oikiccT. oÖopa. III h IX uun. GII6. läSä, S. — 10).
Oman aea aa Mtsyct apecto««, aaaaM« sa aa apasepaEarea n wuua (ib.
8.11). Tora» SAH T« aaiieaa vpoeiffaea aaxa raaaoa» AxaHaeio x Toa> paa-
ciannoio cnnae KpoBi h 110.1» idt. peöpT. Bjaaunoiit na r^aBy AAauoBy u omm
BCfl rptzbi poAa uOBt<ia. H ecrb pasctjHHa ra aa KaMeHH tomi h ao
AHemAaro auo, «aaxa eez& ua acceIh crpaut paciiaiifl rocnoAEifl sHaMOHie
TO «eexaee (Ib. 20) n. a. w.
lo syntaktischer Beziehung iat der Gebrauch dos püstpoeitiven Prono-
men!^ Tl. in der »Reise Daniels« ganz entsprechend dem Gebrauch des Ar-
tikels -i-h in jenen nordgrossrussischen Mundarten, die ihn bis auf den heu-
tigen Tag gebrauchen. Z. B. nach den Worten Pokrovskij's wird Ton den
Bewobnem dea nordweadiebeii Tbeila dea OouTemeineata Keetrona »der
alte Artikel (-ti, -la, -to, -xy, -it, -th) immer nnr in solchen Fällen an-
gewendet, wenn der Gegenstand, zn dessen Namen er hinzugefügt wird, ert-
weder bereits im Gespräch genannt wurde, oder wenigstens nach der Voraoa-
aetanng des BedendMi, soweU im dgenen wie in den Gedanken dealfitrednerB
Toraebwebt: sieh* da ist der Gegenstand, so ongefthr will er mit der Hinan-
fligung des Artikels ausdrücken, Uber welchen wir verhandeln oder an wel-
chen vrir denken: kvcok ott, npoiuji orri, roxh, no 3v6aMx-To n. 5». w«
(2E^B. crap. Ib97, Heft lU—lV, S. 460;. Aus den alten Jariüischou Urkaaden
wollen wir ein Beispiel des postpoaltIveB Artikeb In der Urkunde dea Hetro*
poHlen Tlieogneet wm J. 1930 Teneiehnen: moraauai piin a Mcieas Oiun
macAy ABtMa BAaAUKaMa npo npext^'b tou.
Unsere ciircnrn BeobachtnTiL' en über den Gebranch des postpositiven
Artikels in di r jiltniSBiscLen .Sprache gestatten den Schliiss, dass er bis zu
Ende des XiV. Jahrh. der Kijever und Severjaner Mundart eigen war, den
westrttBsiseben Hundartm dagegen abging. Aaeh in den Ps1tOT«r and Koy-*
goroder DenkmUem begegnen derartige ajrntaktische Wendungen nieht. in
den wcstrnsBiscbcn Denkmälern kann min Fälle eines praepositiven Prono-
mens Tx ( loix, TOT Lj im anaphorischen äinne angewendet (Jagid, KpsT. San.
125} beobachten: öyAyrb Tode, rhaxo, jbiubu sjoKta lyio AyMy noBiAaxH, xo xh
ae oy aecia to amaaa . . Toya» lyiiy (Urk. J. 1900).
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HUetiOt Der bnlgar. ArtilMl, aag«i. von ChatooBM^.
245
Prof. Miletio behauptet (S. 27), im BassUohen babe ein Scbwaaken
awlBchwi jdem poetpositiTMi nd praepotittven Artikel frimn^ Dieeer
Sats bedarf einiger £rkttniag. Im atrengen SIbm gab ee im Bnadtolien kdn
Sciiwanken zwischen zwei Formen des Artikels, das Schwanken fand nur
zwischen der postpositiven and praepositiyen Anwendung des anaphorisoiien
Pronomens ti> statte wobei, wie es «cheiut, dieses Sdiwanken dialektiseben
Binteigmad hatte. Li den UterariaehenProdnkten, ia denen sieh oatnuaiaebo
ünndarten abspiegelten, begegnen Formen des postpoaitiven Artikela vnd
anip^orischen Pronomens n,, dagegen in dm I'rodukten. die den westmssi-
scben Mundarten näher stehen, herrscht ausscftliesslich die Antepo^^ition des
Tk vor. Die erste Form entwickelte sich zum wirklichen ArtilLüi in den nord-
oatnuelaeben Mnndarten, gani analog dem bnlgarlaehen. ZahtreieheBelairiele
eines solchen Artikels findet man in den Werken des berühmten Protopop
Avakum, in vielen andpron Moskauer SprachflrnkTnUlem des XVTI. — XV III.
Jahrh. und in den heutigen grossrussischen Mundarten. Prof. Milctir bat
viele Beispiele augefiibrt, sie konnteu noch bedeuteod vermehrt werden.
Vergl. nnaere Abbandlnng: 0 ueai m pyocxoira mnA im VL Band der
»Hsütcris«, Heft 3 . . Die zweite Form war ganz üblich in der Aktensprache
tler Mosksuer Staatsknnzlei, sie ist charakteristisch auch in der Sprache des
(gewesenen Moskauer Dijak Grigorij Kotosycbin {0 Focciii rb u&pcTB. AaeKcta
Mmra&xoaHsa). Diese Vorherrschaft Inder Moskauer Aktensprache des Typus
ille bonaa beim olllnibam Qebraneh in der groaemailaehen yirfkaqiraehe dea
Typus homo ille muss in Zusammenhang gebracht werden mit dem Elnfluss»
den die sUdwestrussisc he Sprache und einzelne von dort stammende Pcrsün-
lichkeiten auf die literarisohe und juridisobe Sprache dee Moskauer Staates
aosgeUbt haben.
Ava den anaphorladien GelMnoeh dea Prooomena n vor dem Nomen
▼eimodlte sich nicht der Artikel des typus ille bonns zu entwickeln. Es gibt
bloss bestimmte Falle einer Annäherung dazn in der poetischen Volkssprache,
z. B. ac TOBo 6bi.io cT04a KHaHceueaKosa h c toh c KaMba terarupciuifli kc
Toae eejia Kopo^spoBa; rei) xeporom npneiwnyx); qopsra vi aiealipua-
ema (nieeeepn Odepn. Kapai. Awueaa). Gana analoge Bdapiele dieaer letaten
Anwendung: des demonstrativen Pronomens sind auch in der poetischen
Sprache der Kleiamssen belunnt, ebenso im Bolgariaehen (loft), Serbischen
(08, ouaj).
Darnaeh ergehen die maaieeben Denkmiier nnd Doenmente ein anderea
Bild von der Evolution dea Artikels im Russischen als das von Prof. MiletiS
gezeichnete. Der postpositive Artikel war und bleibtin der russischen Sprache
eine mundartliche Erscheinung, charakteristisch für ihre östlicheo und nord-
östlichen Mundarten. Et ist in gesuhichtlioher Zeit aus dem anaphorisohen
postpo^tiveo Pronomen n hervorgegangen. DieFeataetanng dee «zaplmtori-
aelwn Betonnngssystems konnte, aelbat verständlich, den Prucess des Deber-
ganps tlr ? (!(MTion«trativi n Pionnmens in dem Artikel, der im allmühligen
tiicbwund der demonstrativen Jixaft dea ihronomene bestand, nur noch be-
schleunigeu.
Angaaiehta der Thatmafae^ daaa die Gaaehiohtades postpoiitiven Artikela
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246
Kritischer Anzeiger.
im Bulgarischen und Russisobeo ihre volle Analogie in der Geschichte der
Indien EiMlirtiniiif tu den Bordgennanieohen Sprachen findet, sind wir in
Uabminstimmung mit Hiletio bereit, die Aoofthaie einer äusseren Beeinflai-
sungauf die Entstehung des Artikels in den genannten sliivischen Sprachen
fem zu halten. Ja, wir wäreu ttogar geneigt, zuzugeben, dass müglichtr VVeiäe
die bulgarische Sprache auf die raminiMfae bei der Entstehung dei bestimmten
Artllc^, in der letsteren eingewirkt iint, wo?oa dne III. Capitel der Studie
lOletic's handelt.
In der Beilage au seiner Monographie theilt Prof. Miletie Proben der
Sprache aus den bulgariachen »Damascenen« (von Breatovo, Elena und ävis-
tOTo) den XVIL— XVm. Jnfarii. mit, worin viele Belepiele dea von den Caane
oUiqiil fieetirten Artikela vorlcoainieD.
Charkov. M. ChataHt/ty,
iJjLomiwi cjoea wh no^bCKOMi. njuKt. lIscjtAOBaHie II. Ä, Äoca.
CnCn h 19ül, b", Vlll. 141.
Diese Schrift behandelt die Wortcomposition in der polnischen Sprache,
tia hlllMehea und ^dclMureaTheauu daa der Verfaaaer in Znaammenbaiig mit
der Anffoinwig der vergleielienden Grammatik und doch auf dem Wege der
geschichtlichen Erforschung- innerhalb des Pohiischeu, mit Seitenblicken
uuch auf die übrigen siavischen Sprachen beleuchten wollte. Die Auorduung
des recht fleissig aus der Oescliichte der poluischeu Spruche zusammenge-
tragenen, wenn aneh nach keiner Seite hin eraehOpfendeo Materials kOonte
man flieh wohl aneh anders vorstellen und vielleicht wäre aie dann ilberaloht»
lieber. Die ersten drei Capitel gehen sich mit der Zu^ammenrUckung syn-
tactisclier Wendungen ab, das vierte und fünfte sind der Zusammensetzung'
im engeren Sinne, wobei der erste Theii dos Cuiupuäituiut« den Stauimeäuuslaut
▼orateUt, gewidmet Nnn aind abw colohe Znaammenrllekiuigen, wie d^f^
ezasy dotychmia$t, iiutomHuif nat^dimüutf oder die Beispiele wie zmartinjch-
trsianie. irniehnir-irn.c gewiss kein uraltes polnisches Sprachgut. wie das ja
ausdrücklich aucii vom Verfasser betont wird. Warum musaten also j^erade
diese Bildungen zuerst zur Spraclie kommen V Ich weiss auch nicht, auf
Grand weleber Erwignngen diese Znaammenrtleknngen als »anornal« be-
zeichnet werden? Warum tat mtrkoyditcatanie anormal und aegen wir
okajiifjn{>-:!!^ nicht? Warum wird das erste Wort auf S. 12, da« zweite auf
S. t».'i besprochen? Mit dieser, wie et) mir scheint, wenig übersichtlichen An-
ordnung hüugt wohl zusammen, dass im zweiten und dritten Capitel in einem
fort daa YerhiUtniaB der Zniammenrtickvng an dem der Zasammeaaetsnng
berillirt werden moas» man vergl. die Auseinandersetzungen auf S. 33. 4U. 45.
■17 — 40 u. s. w.. und doch ist von der eigentlichen Zusammensetzung er<?t im
vierten und fünften Capitel die Rede! Wir büren zwar (auf S. 45;, dass der
Uebergang von den syntactischen Wendongen liald in den Znaanmen-
rlteknngen, bald wa den ZnaammenBetsnngen in gewiesen FXlIen ao an aagea
vor unseren Augen vor sich gel», allein wie tigentlieh gegenüber einem
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Ueber die Wortcomposidon im Poin. von hoi, «Dges. von Jagid. 247
Wkikß iMti «In IFmIIowAi m Stande kam, das wird nicht deutlich und präcia
gwng tmgMfndbm, wwm m amh m wiederholten Malen sngedentet tot.
Dam Wülkotßola erat nach der Analogie yon WülkowoUki als eine Analogie-
Äbertra^nn^ sich entwickelte, das ist unzweifelhaft und wird durch die auf
S.47 — autgezählten Beispiele glänzend heat&tigt Wenn gesagt wird, eine
eynteettaehe Wendung kOnne entweder ZnaamnenrOi^ng oder Zosammen-
■etKmg, aber nieht beides nnf einmal hervefbrii^eni ao iet dna Im Allfen^en
richtig und zwar daram, weil eine jode dieser Wortbildnngsarten Ursprünge
lieh ihre eigene Sphäre fantte Subaid in der synt«ctisohen Wendung Notcy
grödi dessen beide Theile als der bestimmende und bestimmte Ausdruck ge-
Ahlt wurden, derjenige Theil (Snbfttnnti^, an den eioli dnr andere (Adjectiv)
syntaotiBeli dttroh Conooedaan anlehnt, ans dieser Geltnngiepliire heiaastritt
'niso selbst Adjectiv oder adjectivisch, oder aticb von neuem substantivisch
aber abgeleitet wird), uiuss auch das im rrsten 1 hpil «tohende boslimmonde
Wort ebenfalls aus der früheren Kategorie herauatrcten und die bekannte
Form des Stammeaanslantee annehmen. Bin Csamy lat oder Ckmtu man«
mnsB eaamoUsntf oder czamomortki ergeben, konnte aber dann durah (Ueae
Ableitungen geführt und durch die übertrag^CDf einheitliche Bedeutung fau-
mal bei Ortsuamen f(C9tUtzt auch Czarnolcut ergebeu. Ich habe das in meiner
im XX. u. XXI. B. gedruckten Abhaudlung näher ausgeführt und endlich und
letalieh icheint aneh der Verfaeeer dieser Monographie daran festinhaiteii.
Wenn er auf S. 48 diesen Uebeigang nla »die nommle Episode in der Ent-
wickelung'-^c';*?rhichte der Composita« bezeichnet, so wird damit schworlich
etwas anderes gemeint sein, ala waa ich soubeu sagte. Dass die bei der äl-
testen Ausdrucksweiso aus der syntaktischen Wendung dann und wann her-
vorgehende ZneammenrVeknng (aiia Hon rdpouix an Höeropos«) bei den mUr
teren Ableitungen den Uebeigang den Votdertheils in die CompositionsfionB
(StnTnmcsausiant* aufhalten muss, Ist an und ftlr sich klar, da ja die Znsam-
menrilckuDg zweier Bestandtheile dem neuen Ausdruck ein einheitlicbes Ge-
präge verleiht, Bestimmte Regeln lassen steh kanm anfiiteUen. Ein MMftak
««niy setst ecbon fttr dae Spraebgeftthl ein snaammMgerflektea wMmto«
voraus, wenigstens im Nominativ, der ja für das Adjectiv den Ausgangspunkt
bildet. Man muss übrigens nicht bloss Wortkategorien mxrh der Bedeutung
aoseinanderhalten, sondern auch nach dem ersten Bestandtheil der Zusammen-
aetnnng. Hamentlieh empfiehlt ea eidt, die Nnmeralien In ihrer bonten
lUnniehfaltigkeit besonders ins Aoge zu fassen, was aneh hier, awar eohr
zetstreut, auf S. 1 1—17, 39 — 42, 81 geschab. Eine besondere Vorliebe zei^
in neueren Phasen die jwlnische sowie die russische Sprache fUr die (ieuitiv-
fonn des ersten Bcstandthoiis der mit Numeralien zusammengesetzten Aus-
drttoke: inetMronnt/, TpczcTopoHBui sind NenUldnngen, den eyntakti-
eehen Wendungen des Genitivnsplnr. abgelauscht, die auch mit tcsze^moffqeif
im vorbildlichen Zusammenhangs stehen. Ilierher ^^ehHrt auch die bini*«^ An-
wendung des n o ji. im ersten Theile der C'omposition. Die auf S. IS erwiilii.ti^
angeblich den Auagangspunkt bildende Wortbildung uojKuyAbui. ist ganz
gewlM erst eine ens dem Casns obllquos nojtoyxane oder noxoyxann se*-
enndir empOTgeriehtete Form, deren Deutung bei Mlklosioh les. s. als
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248
Kiitiaeher Anielfer.
SeptempeDtrio gewiss auf irgend einem Missverstandniss beruht. Ebenso-
wenig annehmbar ist die aiit' S. 29 gegebene Erklärung der sUdslaviachen Be-
aeauuDg für CooBtoQtiuopel : Uapb rpaAi, jetzt serbokro&dsch Corigraä.
DerVerfuaer bMohte dM Wort niasTersttttdlieli nntor ZuMiiineiurllekaiigen.
deran ersten Tbeil ein Substantiv bildet Nan ist aber iiap& kein Substantiv»
Bondem Adjectiv. analo'.' den Bildungen wie: ^nei dvor, knei laz, banj door,
bauf'a luka 'Jetzt wohl nnr Zu8araraenrückiin{rpn : Jöanjdvor, Banjaluka, knel-
laz) n. s. w. Warum U&pb rpaj j» nicht *Curgrad blieb, soudem iu der Form
Cüri^rmi Bbliefa fit, dsrttber ▼«gl. ArehW XL. 520. Selu- aiufttlirlloli behan-
delt der Verfosaer das Wort tyiutA (S.3S— 49), ohne mit Minen schwankenden
Resultaten zum Abschluss gekommen zu »ein. Ist das Wort lui Polnischen
ein Lehnwort, so ist es wenigstens im bünmisch-Slovakischea als Original-
leistUDg aufzufaaaeo. Eine EntlebouDg ius BOhmiscbe aus dem Kroatischen
oder Slorenlaehen tat wobt uigesehloeien. Nor ale (diri«tlieh'*klrohiieber
Ausdruck konnte das Wortaoldbe Wanderungen diirchgemacbt haben. Nun
fehlt es aber, merkwfinli^ e-'nucr, in den altkirchenslavidehen Texten, durch
die es dann auch zu den äerbeu, Bulgaren und Russen gekommen wäre. Da
das bekanntlich nicht der Fall ist, so entsteht die Frage, ob der Ausdruck
Bicht in ^e unlavieebe Zelt iUlt, Ib welcher er Jedoeh Biebt bei «lleiit eou'
dem bloss bei dem westlichen Bruchtheil der Slaven bekannt wnr. Die Be-
zeichnung der Woche durch denselben, d. h. wiederkehrenden Tag, hat etwas
originelles in der Auffassung, die sich weder an die byzantinische oder
iltaiiache, noeb an die denlsefae anlehnt. Dannn «didnt mir aneb daa Wort
Slteren Datums an aeln, ala daa einat lükloaieb geltm laaaen wollte^
Ich finde die Schrift des Herrn Loi sehr nUtzHch, wenn sie auch, wie ich
glaube, dem Gegenstände nicht alle Seiten abgewonnen liat. So schein*- mir
ein wichtiger Factor, die Abhängigkeit der benachbarten Sprachen von einan-
der, nirgends berroigehoben sn sais. Wenn auf 8. 65 der theoretiaeh vum-
feehtbaren Annahme, dass die primirenZuaammenaetinngen auf syntakttaoben
Wendungen der Concordanz oder Construction beruhen. Bei(<piele wie paro-
chöj, parowöz entgegengehalten werden, so ist nicht genue daran ?,u erinnern,
dass diese modernen Bildungen plötzlich nach dem üblichen lypus entstan-
den, aondero es w&re niebt Oberllfltsig geweaen nocb hinsnanfügen, daaa Ihnen
deutsche Wortbildungen mit Dampf— vorschwebten. Selbständig, ohne cul-
turellen Zusammenhang mit Deutschland, h'ltfr- der pnliilr-i In Sprachgeist
prhwerlicli pamehr'»]. pnrf>frnz foschaffen. Krzahii uns doch der Verfasser
selbst, dass mau m Warschau aut eine Preisfragu Uber die beste Bezeichnung
4er »Correapondenc-Karte« in polniaeher Siwaebe nnter ala 200 Vor*
adhligen nnr 22% Composita, dagegen 88% einfache Benennungen eingesen-
det hatte! Und ich hürte von einem Freunde aus Rnssland, was ich sonst
nicht wusste, dass man auch dort die syntaktische Wendung otrKpuxou oiicbMO
Jetzt lieber mit gekürztem Wort oTKpuiKa bezeichnet Hier gibt sich das Be-
itreben naeb der Kllne, naeb der EbbeitHebkelt des Avadmeks für einen
einbeitUeben Gegenstand kund. Auch dieser Factor wird in der vorliegenden
üntersnrlinng nicht stark genug betont Ihm ist zu verdanken die Ueber-
handnahme solcher Bildungen wie Brzozogq; fürs einstige Bnowowy gq/'
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Uaber die Wort^podtion im Foln. von Loi, aagM. von J«g{£. 249
oder Tamogora für Tamowa gora (8. 107, 108), darauf beruht auch ihi^. Vm-
siebgreifen wlcber Beispiele wie Czarnoltu, die eigentlich von Haus aus
nnriebtiie Blldn&gen sind. Wenn der Verresaer nnf S. 80 eleb dnrtlber gleieli-
•nin wandert, dass eine syntaktische Wendung wie z. B. czarne morze so Meht
za «omomoTÄ^-j' wird, und ftlr diesen üeborgang' nicht den Ausdruck ncp'^\o-
XHxi. (gebt ttberj, soudeni aautuxeTCH (wird ersetzt) als zutrefTend be^üich-
net, so glmbe ieh an dfeae Termeintlielie Sebwierigiceit des Ueberguoges
nieht. Br wer nleht schwieriger eis in der Deelinstion die HervofMagong
des Vocativs :Keuo zu Nominativ ^kchs. Dm setzt freilich voraus, dass die
Anwendung des thematischen Auslauts, zumeist belcanntlicb o («), eine uralte
GewabnuDg war, auf der das Sprachgefühl fttr solohe Bildungen beruhte —
eine Annnhnie, der der Verbsser <Ueaer Sdirift seine SEsetimnnng versagen
BU wollen seheint, da er noter der Uebersditift »Der Ursprung der Compo-
sita« S. ^4 ff. gegen Brugraann und Delbrüclt polemisirt, ja ihnen bezüglich
des Capitels da*? von den Wortzusammensetzungen handelt, die strenge Be-
oUacbtuDg der methodischen Grundsätze, die bei ihnen sonst suttfindet, ab-
sptieht Herr Lok geht so weit, nieht nnr für die »IndoeniopÜsehen SMlen«
die Compositionsbildungen in Abrede zu stellen^ sondern seltwt für die sIsf-
visch-Htuuische Epoche (S. B9\ Schwerlich wird er viele Anhänger für diese
seine extreme Auffassung finden. Man muss die Identität der erhaltenen
Composita von der Ideutität der Compositionäbiidung auseinanderhalten.
Selbst wenn eehCe Compositn ans der litnshivisehen Spmehepoehe — man
weiss, dasa ieh damnter nieht gerade eine dnrchgehends einheitliche, dialect-
lOSe SprJi'^bp versfehf nicht nnrliweiRbar sinti, wir i man doch au der Iden-
tität der bei der Zuaainmensetzung beobachteten VVortbildnngsart nicht rüt-
teln kOnnen. Dafttr spricht nicht nur das Yerbältniss des Altlitauischen (mit
aahlreloh erhaltenen Stamnvoealen des ersten GompoaitionagHedes, vergL
Bez. Beiträge VII die Abhandlung Kremer's) zum Slavisehen, sondern aneh
des Griechischen u.s. w. Da diese Oloichartigkeit der Compositionsbildungen
auch Herr Lok nicht in Abrede stellen icann, so sucht er bei ihrer vorausge-
aetaten nbgesonderten Entstehung den Gmad der Einheitlichkeit in dem
Prototyp den «elnfaehen Wortes« (8. 89). Hit dieser Hypothese wird er abar
um so weniger Anklang finden, je später er die Entstehung der Composita
ansetzt, denn je später angeblich d. h. erst im Sonderlebt n der einzelnen
Sprachen, die Composition aufgekommeu wäre, desto ungeeigneter wären die
elttfiMhen WOrter in ihrer Ausgestaltung, in der Verfcllnunemng und Ver-
blassung ihrer Snflfixe, um ala Vorbilder an dienen. Hat Ja doeh der Verftaser
selbst gezeigt, dass eine vollzogene Zusammenrückung nicht mehr die Fähig-
keit erhalten hnt, Composita bei vorzurufen. Nun waren aber die mit ver-
schiedenen öutäxeu gebildeten urslaviscben Substantive oder A^ective ge-
wiss sehon in der gemalnslaylsehen Zeit festere, einheitUehwe Wof tgebOde,
als die modernen ZusammenrOeknngen. Naeh allem glaube ich, dass der
Verfasser In -^ser gethan haben würde, wenn er Floblemei die weit hinter
•einer Aufgabe liegen, bei Seite gelassen hätte. V. J,
250
Kritisdier Anxeiger.
rpaUd'i HK.\ n,f pKor.Ho - c<^oK£HkCKC^o u3KiKa. llanHcaH.) c k
OlfRSrAtÜ^VHCHkfU K /KtptA k CTapOCrtORIH kCKH\("k HfflCVW f 0 C.
AVtiA K HH l^KOrO, A^Kl'Opa CK. ^OrOC<U>Kiu, llpaAa i M ^\OUOB.
CBAT. nanu pHUCKoro h np. AkROKi^ 1900. Ha^ THnorp.
CTMp^aW. HHCT. XII 4-164 CTp. S^.
DIew ktroheMlavItehe Gnuouiiftttk Itt nur ein Abdinok der Im J. 1895
lithographisch herHus^e^cbenen 4. Auflag«, von welcher im XXII.Bde dieser
Zeitschr., S. 278 — 286 dio Rede war. Der vorüppende Abdruck untprsr!if>idet
sich nur ganz unwesentlich von der erwähnten Auflage. 8o z. B. vermeidet
jetstder Vert dnrebgebends den NeMWokal und achreibt dafUr t), i^:
Sg. Aee. B^At^i A^B|>9*^» Inftr- b^A^i^y A^BpofO, 1. 8g. npAA^^y upH^
UHI^, X'BdAI^, 3. PI. npAAi^Tk, UfiÜTtk Q.s.w., während er frtther in der
Regel den Nasalvokal schrieb. Eine .mdere Aendernnp' hetrifft die Laute k
und 'k. Früher la« man im Paradigma des Pron. BkCk deu Lok. und Inatr.Sg.
BkCfHh nnd KkC'fcUk, jetzt lanten dleee Kaena: BC'M'k und ■C'^H'k.
Frtther leMeb der Verf. den Gen. 8g. ll^pK'kBf, PL l|f^K%K*k, jetit haben
dieselben Formen die Gestalt l^fpKBf und l^fpKB'k. Und was den gelin-
derten Arff>nt des Wortes betriff!*, so bemerkt dazu jetzt der Verf.: «Das
Momen i^fpKki (ij^fpKOUkj hat in unseren Büchern (d. i. den slairiscben Kir-
ohenhttelMni der kleinrnst. Uniaten von Gallsleo) den Aeeent aaf der ersten
Silbe In allen Kasus. Hier (d. i. in der vorli^enden gedruckten Anigabe) wird
so betont, wie es in der Hdschr. des OBsolineum ;in Leniber};) ans dem XIV.
Jahrh. der Fall ist« (S. 29). Von der hier erwähnten Ilandschr. erfahren wir
au anderer Stelle [S. XI), sie enthalte eiu B Tetroevangelium« und sei bulga-
riseb. Diese wenigen Proben dürften genügen, um das efgenartife Verfohren
des Verfassers zu beleachten. Einerseits entfernt er »ioh von den ältesten
sUd.slavist hcn Formen und kehrt zu der russisch-kirchenslaviscbeo Tradition
zurück, andererseits aber verliißst er dieselbe wieiler zu Gunsten eines mittel-
bnlgariscbeu Evaugelieutextea. Das wiederholt sich freilich nicht häufig,
allein für den Standpnnkt des Verf. Ist es immerhin beaeichaend. Es sehelttt
ursprünglich seine Absiebt gewesen zu sein, sein grammatlsebes Lebfbtteb
auf einer mehr wissenschaftlichen Grundl.^j^e aufzubauen und aus den an
erster Stelle (S.X) angeführten Quellen der altslov. Sprache in der That auch
SU schöpfen. Doch der Mangel an philologischer Schulung machte sieh allxn
sehr geltend, nnd so kam ein Werk sn Stande, weldies aneh besehddeaen
wisseniehaftliohen Anfofdemnden in keiuer Weise Genüge leistet. Einzeln-
beitcn anzuführen, ht wohl ganz Ubcrflüssif;. Man verg'f'if'h'» (Hcslioziiglicb
die Anzeige Kocowski's. Es erübrigt nur, den berufenen l\reisen deu Wunsch
nahezulegen, sie mOgen den Unterricht in der slav. Kirohenspraohe an den
ibeologisehen Lehranstalten Mionem von phllologlseherBildnag aaTtttrauen,
deren Aufgabe es wäre, ihren Zöglingen ein wahres Bild des grammatischen
GefUges, der erhaltenen Denkmäler und der raannin:fRchen Schicksale der-
jenigen Sprache zu bieten, welche die Slavenapostel Cyrill und Method in
den Ki^B der eufopUschen Knltnrspraidken eingeführt nnd uns als ihr kost-
barstes VermKehtniiM hintwtassen haben. Fr, AilmeXi.
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Ueber serbiaebe BetOBOog von li^koviö, logm. von Beietftr. 251
Sajkovic J., Die Betonung in der Umgangssprache der Gebildeten
im KOnigieieb Serbien. Leipzig 1901, 8S 34 S.
Eine neue AiMt Ober die serbokroetiMhe BetoBimg, und selbstver-
■tKodlich aucb eine nene Tbeorie derselben! Da diese letztere ThatMOha
diejenigen, die sich speciell mit accentologischen Studlt-u beschäftigen, am
meisten iateressiren kann, v, i!! ich vor Allem die von Herrn j>. dt-n vrrschie-
deuen Äccenten der serbul^ruHtischen Sprache gegebenen Werth antiihren,
wobei ich unter den von ilim gegebenen Beiipielen für jeden Aoeent-Typu«
ein mebrBilbiges Wort wShle, damit in gleicber Zeit auch das (nach der An-
sicht^ s' zwiticheu den betonten und den nnbotontenSUlMn desselben Wortes
bestehende Yerbtltnias zum Yorscbein liomme:
1. »Der jihe sin- S. »Der sanfte sin- 3. »Der sanfte stei-> 4. »Der sweitff-
kende Aooent«; kende Acsent«; gande Aoosat«; nigsAceent».
(Vnke «) (VokB M (Vnks ') (Vnke
Sa ' ba kia - )^-ea na • m^e sia • -
Gegen die Def nition tub l und I habe ich keine prineipiellen Einwen-
dungen 711 machen, uin so mehr aber gepen diejenigen snb 2 und 4 ; ich ver-
sichte aber darauf, deren Urbeber von der Falschheit derselben Überzeugen
Btt woUen; ieh will aber jedenfalls den selir wichtigen Umstand hervorhoben,
das« — selbatverstindUeh! — dies« beiden, von S. gegebenen Definitionen
mit keiner der früheren (von der Budmani-Kovaceviö'schen abweichenden)
übereinstimmen! Zur Bekräftigung des Glaubens aller — sit venia verbo —
orthodoxen Accentologen kann Ich aber noch auf eine Fiximng der serbo-
kteatisehen Aecente hinweisen, welehe im Bonssdot's^en Laboratorium in
Paria mit Hillb seinw Instrumente vorgenommon wurde, und ewar naah der
Aussprache eines Belgraders, der kurz vorher naeli Fninkroich gekom-
nien war. nachdem er alle seine Studien in »einer Vaterstadt
absolvirt hatte']. Ich hebe diesen Umstand hervor, weil auch dieser Herr
ein Gebildeter ans dem KOnigreiehe Seibien ist. Was ragistrlrten nun die
Bonsselot'schen Inatmmeate? loh gebe die mit deren Hilfe gewuimcncn
graphischen Schemen wieder, wobei zu bemerken i»t. dass die punktirte
Linie die Hübe, die volle Linie die Stärke der Silbe bedeutet :
V Vgl. R. Gauthiot, Etüde sur les intonationB Serbas {Extrait des JfSf-
moir«4 de linguütique Je Paritf tome XlJ.
252 Kritiaelier Anieigvr.
1. Vukü » in 2. Yaks « in ö{<aej;
Wir sehen somit, dass bezüglich licr drei letzten Accente die Rousselot-
Bchen Instrumente für diu Tod hübe genau dasselbe registrirt haben, waa
BnduiuloKovaSeTl^ behaupten, nitoillob, dus « und ' «infteh engende
MBle md ein einfach faUeader Aceeot Ist; nur bezüglich des Aecentes
wo wir AHe — Anhänger nnd Gopnier der PiniuKuii-Kovnr'^vid'schen Theorie
— ein einfaches Fallen des Accentea zu hüron glauben, lindeu wir in obigem
Schema eine vollkommen gerade Linie, waa mich, auirichtig gesagt, nicht
wenig wondert, deaa ee aehelat mir noieh inuner, dau leb auch in aoleben
Fällen wie eto, wo also die erste Silbe aus einem einzigen stimmhaften Laute
besteht, einSinken fk-sToncs in der ersten Silbe höre ; dot^h ist Her Punkt,
wo ich noch am ehesten geneigt wäre, eine Koncession zu macbeu. Das obige
Sehema fiirVnke gibt uns auch dieErklSning Pkh'§ »iweitOnigen Aoceni«:
er Itat die Stirke mit der HObe verweebselt. denn naeb aelsem Gelifo nnd
Ganthiot^s Aafxeichnungen sind die den Accent " tragenden Silben zwei-
gipflig: »elles ont deux sommcts d'intensit^, Tun ä rinitiale, Tautre i la
fioale, separes par une partie mediane non intense«. Diese Zweigipfligkeit in
Ueang anf die Intensität gebe ich gerne an, obeobon de nidit ttlievnU md
nicht immer ala die r^bnieeigeATuepraehe gelten Icann, beeonders nloht bei
nihigeni. nicht lautem Sprechen, während dieselbe bei Versuchen, bei
welchen immer einzelne Würter recht deutlich und recht kräftig hervorge-
bracht werden, so ziemlich regelmässig zu beobachten sein wird. Während
aleo die Inteneitit der Silbe bei (wenigstens snm Tbeil) riebtig anf^jefiMat
und definirt haben dürfte, bat er die Bewegung derselben mit der Bewegung
der Tonhöhe verwechselt, wie denn er mir überhaupt für ünterBchiede dieser
zweiten Art ein zu wenig feines Gehür zu haben scheint, denn sonst kOnnte er
1} Nach der Belgrader Aussprache! nach Vuk bat icfi den kurzen
steigenden Aeeent
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Ueber serbische Betonang vod ^jkoriö, angez. von Resetsr. 253
aiAht beluuipten, dm Wtfrter wie «Miui, vMnii, hetimOk (naeh Ynk's Aeeen-
tvimg) den Accent eigentlich auf der ersten Silbe wie krä^ica haben, weil
die erate Silbe musiknüHch die h(^ch«tp ^pi 'S 17], oder dass der Untfr-^rlMPd
iwischen Nom. sg. kräiica uuü Gen. plur. kräficu cur darin beätebc, das3 »das
letstere Wort in der iweiten Silbe etwas länger gesprochen wird (S, 29]
Aber auch Id Besng anf die Qnantitit der Silben lehelBt mir Sliilebt immer
das Richtige zu treffen; so stellt er auf S. 20 die Regel anf, dass »der Vokal
der anf ' folgenden Silbe niemals lang ist«. Ich bezweifle das stark, atirh f ür
die Anespraohe der Gebildeten im Ktfoigreiche Serbien, denn ich habe anch
nrit Tfalen Oeldldeleii atta SerUtta verkahrft and dal>ei niebt konstatiren kün-
aea, daas eine aotebe Aaaipraahe ala die regelmiaalge geiten iclf nae ; dagegen
gibt es Fälle, wo auch die Gebildeten aus Serbien kaum die Länge einer dem
Accente ' folgenden Silbe aufgeben dürften ; ich meine solche FSIle, wo der
Unterschied der Quantität einer dem Accente ' folgenden Silbo einen Unter-
acUed in der Bedeutung inTOlvirt s. B. Nmn. sg. Hrdna, güja: Gen. plnr.
sirdnä, gujä u. s. w. Uebrigens gibt es keine elnbeitUehe Betonung der Ge*
büdetPTi im Königreich Serbien, wie die» stillscliweigond %'oraus.sDtzt, viel-
rnolir weicht dieselbe ^if>ni!ich Stark, je nachdem der Betreffende aus den
nordwestlichen Cregenden (mit neuerer Betouunir), oder aus dem Moravatbale
(mit UtererBetonong), oder gar ana dem iQdaetttehenTbeUeSerbieaaBtamnit
Noch weuiger kann man aber von einer »Kluft« (S. 6) swiachen der Betonung
der CfliiMt tpn 'ind derjenigen Vuks sprechen; im Grossen und Ganzen ist
die BetouuQg eine und dieselbe, nur sind wohl die unbetonten Längen viel-
fach verschwunden. Am aUerweuigst^u aber sollte es erlaubt sein, von der
Aeeentnation Yuka, welche in atten eerbokroatiaeben Scbnlea» also aneli in
denjenigen, ans welchen die Gebildeten im Königreiche Serbien hervorgehen,
als Richtschnur dient, mit einer gewissen Geringschätzung zu sprechen und
sie als «bäuerisch« zu bezeichnen, wie diesS. thut, als er uns in einer Fussnote
auf S. 5 mittheilt: >Beim Niederschreiben dieser Zellen taucht in unserer
Erinnening daa ^d einw gelehrten Sitinng in Belgiad anf, in weleher der
Vortragende, trota der Gediegenheit Beines Referatea» duroh aeine bäueriaeha
Betonnngswelse allgemeines Gelüchter err*T:tP" Fh wUre zii fmTirii:, wenn
das wahr wäre! desawegen will ich lieber glauben, dass auch hier schlecht
gehört hat
Und da ieh gerade von aerbokroatiaohen Aeeenten apreehe, will idi noch
einen Aufsatz von K. Hilenovid Uber »die Aoeente des Verbums« kurz er-
wähnen, der im Belgrader Nastamik, 1901, Heft 2, erschienen ist und eine
mechanische Zusammenstellung der in der Betonung der serbokroatischen
Verba Antretenden AenderangeD darbiete^ wobei ala Grandlage der Aceent
dea Infinitivs genommen wird. Ieh nUMite a1»er dieae vtdikommen nnntttae
Arbeit gar nicht erwähnen, wenn ich nicht zu meinem Entsetzen sehen würde,
dass Herr M. im Ernst daran denkt, (Ins?! man nach seinem Vorschlag in
den Schulen Serbiens die Lehre vom serbokroatischen Accent den Scbtilern
beilyringen aolle. Nach AufbteUnng atf ner Regeln nimmtHerr K. etnYolkalied
und stellt alle in demaelben vorkommenden Verba zusammen und gibt dann
Ana Anleitnng, »wie man in der Schule voigehan aoll«, indem an die SchfUer
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254
KritiMlior Anaeiger.
die Fragen gerichtet werden solleo : »Gibt es noter dieseD Verba einige,
die Inlnfiidliv den Aec«iit ' habenr Snoheii 81« «He diese Verbs md eelnreilmi
Sie sie eb. Haben dMoater einige den Acoent auf der vorletzten Silbe des
StÄmmes?« u.s.w. u.8.w. für alle möglicljen Accentkombinationen, Tempora
nnd Modi dnrch volle elf gedruckt« Grofsoktav -Sei ton! ? Ja, in welclien
Scholen uoll auf diese Weise dieBetOQuug der eigenen iMutterspracbe gelehrt
. and feierst werden? P leb glaubte gegen dnen eoleben ungebenerlieben Ver*
such die Stimme erheben sa müssen, da — wie ee scheint — gegen denselben
im Lande selbst nicht sogleich enf r^'i^ch pcmig protcstirt wurde : der Aufsatz
fand sogar einen Platz im ofEciellen Organ des serbischen Frofessoronvereins.
M. Rtsttur.
II. K. Enctevs. 3aMtTKH no ^pesHMiaBflncKOMy iiepeBo;iy cb. nncaHu.
I — V. (Jevsejev. Bemerkaogen zar altkircbeDslavischen Ueber-'
BetzuDg; der heU. Schrift Abhandlaog I— V).
Der Verfasser einer herrorragenden Monographie über das Buch lauiaa
{KHvra npopoKa Hcaiit in. apesHerjanffncKOMi. ir' ;i''ti0J?.. CITfi. 1897. 4", 1(3S.
145. III] gab seither unter dem oben angeführteu l'itei fünf Abhandlungen
in drei verschiedenen PnbUeatioiien) heraos. leb moss meinem aalHchtigen
Bedanem Ansdradt geben, das» ieh niebt frOher daam kam, nm Ober das den
Isaias gewidmete Werk rechtzeitig zu referiren. Da die nachfolgenden Ab-
handlungen mit jenem Werk mehr oder weniger in Zusammenban«; stehen,
so will ich nachträglich zuerst Jene Schrift kurz besprechen und die »Bemor-
knngen« daran anknflpfen. In dem Bneb fom FMpheten Isaiae steht swar
auf dem Titelblatt die altkircbenslavische Uebersetsang desselben, in der
Wirklichkeit ist aber das nur die Hälfte der ^ranzen, recht oingehcndcn Unter-
suchung. Dil" ff-xiize zweite Hälfte, dir nach lueineni Ermessen eigentlich dio
erste Stelle hatte einnehmen müssen, ist den griechischen (^nelleu, d. h. den
grieebisehen Texten des Isaias, gewidmet. An der Hand der Forschungen
Lagarde » und anderer neueren Textkritil^er des alten Testamentes, zumal
der Propheten, coTi-jfatirt der Verfasser, das in dem litur^'ischen Werk, das
in der griechischen Kirrhetiüteratur unter demNamen ProphetoUtinon bekannt
ist, der Isaiastext die su^enaunteLuciauischcßecensiun repräsentirc. war
der offioielie Text von AntioeUen nnd Constantlnopel, während eine andere,
alexandriniache, Recensiun in Alexandrien verbreitet war, eine dritte in Pa-
lästina. Der Verfasser gab sich viel Mühe, um auf Grund einzelne" Studien,
die er auf einer Orientreise und in den Bibliuthcken Petersburgs und Moskaus
machte, den textkritischen Typus vieler griech. Prophetologien festzustellen.
Sie gelten ihm alle als Repräsentanten der Lnelanfeehen Bedabtion der Sep-
tnaginta (S. 13 — 92). Fast eben so eingebend wird auch die alexandrinische,
anfHrBvrhius zurückgehende. Recensinn behandelt fS. !01 — 142). In der Mitte
stehen einige Bemerkungen Uber die dritte Recensiou, die für die altkircben-
slavische Uebersetznng wenig in Betracht kommt. Das ist der wesentliebe
Inhalt des awidten Tbells des dem Isaias gewldmetmi Der eitte
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Jevsejev'a Beiträge zur aitkircbeaal. Lit., aogez. toq Jagiö. 255
Tbeil gflü ifofa mit der UrehentoviMlien Uebersettiiiiff des laeiee ab. Die
aUvbcben Texte zerfallen, nach der Darstellaog Jevsejev a, in zwei Gruppen:
in die erste gehört d r TsniLi'^toxt, wie er in dem ParuemieDbuch (so wird in
der kircheDB1n^ ^s hell Litt rutur das Prophetologion bezeichnet^ vertrettin ißt,
wo allerdiDga uur Lectioooa aus isaias, oicbt der vuHe üoifaDg Uea Propbetoa
vertveten ist; In der ivelten der laeiMtext der eonimetttirteii Propheten^ der
nicht mehr eis Utnvgisehes Buch, sondern als ein Bibeltbeil und zwar mit
dem Commentar versehen, auftritt. Die Textunterschiede der kircheuslavi-
schen Ueberaetzung decken sieb, wie der Verfasser nachziiweiaeu trachtet,
mit den beiden griechiacheu Hecensionen : Paroemieubuch folgt der Luciani-
seheo, der Text der commentlrteD Propheten der AleundrinisohenCHesyeliliis-)
Redaction. Allerdings seien, meint der Verfaaaer, die Schranken beider BS"
'hirtinncTi hUiifig Uberacbritten worden, da aich die Autorität dorConstantino-
polituniächeu Hedaction auch im weiteren Orient Geltung zu yersuhadua
wuaste. Für uns liegt sehr nahe die Frage, auf die ich in den Forschungen
Jevsejev^s keine befriedigende Antwort finde, wsmm die commenllrtea Pro-
pheten, deren Ueberaetzung er doch in eine noch grössere Nähe zu Conatan-
tinopel v r-'-tzt (nach Bulgarien), als die Ueberaetzung des Parocnuonl'uclis
(Mähren-l'aQuonieo)| der in Constantioopel geltenden Kedaction den Ktickeu
gekehrt nnd eine nndere (sleundriniseh^ die des Hetychina) vorgesogen
bitten? JBs seheint also doeh nnoh diejenige Bedmotion des grieeh. Propheten-
textea, auf welcher die slaviacbecommentirte Ueberaetzung beruht, im Bereich
der dem Constantinopolitaniscben Patriarchat untorj^ebenon Kirchen Geltung
gehabt zu haben. Die Tbatäacbe zweier Bedactionen bleibt aber immerbin
bestehen, diese nns Licht gebraeht sn heben tot dn Verdirast Jevs^oT^s. Er
Cssste den Unteiaehied der slavlsehen Uebersetanng eis doppelte Arbeit enf,
was schon Gorskij und Nevoatrujcv behauptet hatte (Oniic. ohhoj. pycc. II,
8. 114 ff.;, doch gibt er zu, dass der zweite üeberaetzer dos Textes der com-
uientirten Propheten; die erste und ur&priingliche Arbeit ^üie ihm im Propbe-
tologion, aber wie wir nnten bdren werden, sogar im ▼ollen Umfimg dee
Prophetentextea vorlag) gekannt und benutzt hat. Den zweiten Üeberaetzer
schätzt er im Verbiütni'^s zn seinem älteren Vorbild nicht hoch, er habe in
Bezug auf die Kenntniss der beiden Sprachen und die Uobersetzungsfertif^keit
viel tiefer gestanden. Mir scheint der dem zweiten Üeberaetzer (es künneu
andi mehrere geweeen sein) gemaehte Vorwurf ideht gans gereehtfertigt an
Sdn. Der lexicalische Wechael kann auch auf anderen Grüiuieu und nicht
jErerado auf den Mant'rl ;in Takt und AnatandsgefUbl, wie Herr Jevsejev die
Sache darstellt, beruhen. Die Uebersetzun^ vieler bei der ersten Arbeit un-
UberaeUt gelasseoeu Aus^irücke galt utlenbar als ein Furtacbritt ; die übrigen
Aendemngen mOgen in derTendens anm Theil verstiindliober. aom Theil ge-
nauer sich auazudrUcken ihre Begründung gehabt haben. Allerdinga Hess
sich, wie die Darlegung des VerfH^sers zeig't, der z^M-ite Uebersetzer etwas
mehr Miasverständniase zu SuhuiUeu kommen, als der erste, doch auch dieser
ist nicht ganz davon frei zu sprechen. Für die Philologen, die vielleieht doch
^en weiteren Ueberbllek in solehen Fingen für sieh in Aneproeh nehmen
dliffen, gestaltet ueh der anch hier, bei derbaiasttbersetsnng wahrgenommene
256
Kritischer Anzeiger.
EatwIekelnagsprooMB tn einem tebr wiehtigeD MerknuU bei der L9sang
sprachgeBchicbtlicher and dialectologischer Fragen (Tttgl. Entetehnngege-
Bchlchte II, S.71 — 72;. W*Tm Herr .Tf^vsejev (S. 17) in der Form uecapL einen
l.fitinisrmiH prblickt, so mag Cr inzwischen f^chon selbst diese Meinung als
eine irrige erlianot haben. Dagegen ist seine iieubaciitung des innigen Zu-
MunmenhAttgeB swIaohMi den spraehllehenEigenfhttmliehkrtton deeelAr.Plo-
phetologiont und der älteeten Evangelien- oder Apostelteste eine wertbvolle
I!i rei hpnln^r Darni und wanTi rM^t die Einsicht in die Vorgeschichte dieser
Fntgeu t iuif?f Lücken, z. B. von den Forschungen SufHnk'B oder meiner Ein-
leitung iu die Racki'sche Ausgabe des Asseui. Evangeliums wird er wohl keine
KenntnlBB gehabt hsbra, sie er eein Werk eehrleb. Hit eelner Hetenng, deae
der commentirte Isaias im Gegensatz zn dem Paroemientezt desselben Pro-
pheten in die zweite, also bulgarische Periode der literariscben Thätiirkfit
einzureihen sei, kann man sich einverstanden erklären (S. 22). Die pal u >-
graphischen und grammatischen Charakteristiken der einzelnen Handschriften
(snniebtt der Paroenilenbtteher, dum derComaentlrten Propheten 8.S2— 73)
sind in üblicher Weise gehalten wie z. B bei VoskresenskiJ bozUglicb des Apo-
stoluB, iKn Sreznevskij betreffs des Psalters). Auf S. 72—108 folgt ©in recht
ausfiihrlicfaer grammatisch-lexictilischerTheii der Arbeit, der sich ganz in den
FasssUpfen der vom Verfasser zum Vorbild genommenen Stadie Budilovic's
ttber die Spnehe der XIII Beden des Gregorius ^on Nanslans (Im J. 1871 ge-
Bchrieben) bewegt. Nicht ihm kann man das zum Vorwurf machen, aber bei
seinem ehrlichen Fleiss hätte die Anwenditng einer besseren Mi»th<>de ancb
bessere Besaitete erzielt. Uebrigens sind auch in dieser mechanischen Za-
■Bmmenetellnng «eine lexlenllsidMnPnnlleten wetth^olL IKadtete ue Imlae
In anderen alten DenkmUem» die er nieh adnen xwel l^pen gmppirt, »ben
unvergleichlich brauchbarer, wenn Uberall die entsprechenden Stellen aus
dem Paroeraientext oder aus den comnientirten Propheten hinzugefügt worden
wären. Allein auch hier bleiben für mich einige Jiäthsel übrig; s. B. warum
sind in demselben Denkmal (imiftbomik 11^3, in denPudekten des Antioehiu
n.8.w.) die Citate bald naoh einem, bnld nach anderem Typus ansgefallenf
Einen bübschon reslimirciK^rn Vortrag über diese seine Arbeit gab der
Verfasser selbst aulUsslich der Vcrtheidigung .seine» Werkes als Magisterdis-
sertation, der später im XpacxiaucKoe Uxeuio gedruckt erschien: »Ü Apesue-
eiaMHCMM»BepeBORl sexxaro9avii!a«(StPtbg b^, 22Seiten). WennHerr JevM-
je? sagt, dieWiesenschaft künne nicht sagen, wie die Cyrillo-methodianieehe
Uebersetzunsr n-issab (S. 2\ Ist <las streng genommen leider richtig, doch
scheint er mir den erfreulichen Fortschritt, der wenigstens bezflglich des
Evangelientextes bereits erzieh wurde, etwad zu gering anzuschlagen. Er
arbeitet auf dem GeUete des alten Teetamentee und da ist man in der That
noch gar nicht weit gekommen. Warum? Ich kann es gleich sagen, der
>?atiptgrund liegt in der merkwürrlifr ^eringt-n l'ublir ntioüsthiltigkeit bezüg-
lich der Denkmäler selbst Wenn mau von deu Psalmen absiebt, das ganze
übrige alte Testament wartet noch auf eine kritische Ausgabe naoh den älte-
iten Torliandenen Texten! leh freue mieh über mandiet fraimtttUga Wort
des jungen Gelehrten, aber diese LIieke berührte er leider in eelnem Vortmy
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Jersejev'B Beitrif e iw alticiroheiwl. lAt, Mges. twi Jigi<.
157
aiAt Uebrigen» maoches von dem, was er als Po«tiüst d«r nächateo wiM.
FtaMinmf UwtoUt, iit wkkt nen. lek bftb« Mbon m wieMwllMi lUte
dtersaf UnftwicwD» dau «ns daa itateuilTe Stodia» d«r BtMtaft W«li« du
altkirchenslavischen Scbriftthuins Uber manche Frage, die in deo Geschiehts-
qtMllen mit Stillschweigen Übergangen oder in den Legenden auf le^endari-
Bobe Axt be&ntwürtet wird, eine viel sicherere, genauere, zuverUüuigere Aoe-
koalt «cMIan irird, ab daa ^fgaUtolia Enrarten naner Qnelleii, wma
Entdeakttgaa. Noeh will loh bemerken, daas die Zeitbeetimmang fttr die
Uelipr?rt7i!Ti?- der rommrntirteB Propheten mit den Jahren 886—02" doch
etwas zu eng getasst sein dürfte. Richtij^er würo es wohl zu sagen, diese
Arbeit sei im Verlaufe des X. JabrhuQücru gemacht wurden.
Um komtna ieb su den fBaf AbhandlnageB, die ontar dam oh&t aaga>
führten gemeinaamen Titel zusammcngefasst sind. Nr.I, II und III eraohiMBn
in dem Bulletin de Tacad 'mtr Imperiale de Sciences de St. P^tersbonrg, and
awar I und 11 im J. lb'3b, Mai, T. VIII, Nr. ö; III ib. im, T. X, Nr. 4 (der
mssisohe Titel »Uasicris« kann beim VorhandeuHein der HaaicTiji der rossi-
aehan AbaaQaiig leicht aar Confbiion fttkren}. Unter Nr. I aprickt dar Var-
fasser von dem agriechiscbaa Original der ursprünglichen kirchenslavischen
UeberBetzung" im nilgemeinen und bringt viel beherzi^^r-n'^^rt rthes vor, doch
scheint er mir auch hier in der Beurtbeilung der bisher erzielten Resultate
nicht genug objaativ sa aain. Saln PeasimiaiBiia Amt auf dem Altan Teata-
Hanta, wann iek mich aonoadrOeken daiü Selna matkodirfaglaehan GrandaiM
stehen mit unseren bisherigen Forschungen durchaus nicht im Widerspruche.
Wenn es sieh um die Anffindnnjr de«? ältesten Typus der altkircbensIaviBchen
Evangeiientibersetzung handelt, wird mau, mag mau sagen was mau will, den
von mir kiaker aingaaoklaganen Weg nicht aufgeben kOnaen. Bewegt stob
ja daek aock Barr Javaajar bat aalnar laalaa^Stodia gaaa anf daraalban Bahn,
sonst würde er nicht die Ergcbnisae unserer bisherigen Forschungen ohne
Weiteres annehmen und mit seinen Resultaten im schünstcn Einklang finden
können. Allerdings will ich ihm eine grosse Concession machen und sagen,
daaa wir nna bei nnaaren kirchenalaTlaeben Teit-Stndlen au winig um dla
Faatatelloag des griechischen Prototypa unserer slav. Uebersatzung kfimniar>
ten. Daran ist aber sehr viel unser recht cunfuser Weg\vei8er Tischendorf
Schuld gowcst-n. Ich selbst fühlte bezüglich des Kvangelientextes sehr oft
das Bddiirfniss von seinem Bestreben, ausschliesslich den Codex Sinaitieus
und ain^ aadara der ilteatan OnalalbsndaehrlfkaB anr Galtong tn bringen,
flir nnaera alavleeka Badaation abtoaehen und mehr dia realen YarhUtnlsse
der Kirche von Constantinopel, die ja für die Slavenapogtel maassgrhpnrl
waren, ins Auge zu fassen. Man darf aber uicbt vergessen, dass eine strcngero
Metbode der textkritischen Studien des Alten nnd Nenen Testaments erst um
viala Jabra apitar aufkam, naebdem leb mit IScheriUdi beaakeidenan lUttaln
die Frage Uber die kritische Seite des Textes des Assem. Evangeliums in den
Kreis unserer Stn'Hpn eingeführt hatte nho vor 30 Jahren!". Es wäre
tranrig genug, weun man seit jener Zeit keinen Schritt nach vorwärts gemacht
hätte. Herr Jevsejev bebt die Forschungen de Lagardes als epochemachend
bar?or; alMa aaina 8tadien aonaeatriron atek dock weaenUiak anf dar krlU-
intlT Ar flsiMhs PhOolsfl«^ UFT. 17
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258
Kritischer Aozei^r.
sehen Sichtung der SeptuagintA nnd der ntMische Gelehrte kann nicht mnhin
«eltot srangebeo (8.337 der I. Abhnndinng), daae die Nachfolger Lagudes
in Deutschland, Englaadt Italien u.s.w. die allfcmeine Charakteristik der
Luciatiiscben Recension des Bibeltextes wenig gefördert haben und er selbst,
der einen beachtenswertlien Beitrag dazu in seinem Werk über Isaiastext
lieferte, wagt nnr Terrnnthnngaweite anasoaiirechen, daas die yoa ihm als
Lndanisch formnlirton Merkmale nfeht nnf laaiaatoKt Iwaohrtnkt waren,
aondem auch in anderen Tlieilen der Bibel wiederkehrten. Das Hauptmerk»
mal Ubrigona, weuig:8ten8 nach der Auffassung Jevsejev's, sieht ziemlich un-
bestimmt aus, er nennt es ■KOJaHecTBCHBaa pacapocxpaBesBooib fix&seHCR&ro
(quantitaflYe Enreitenng dea bibliaehen Ttotea ) t Nnn aiehft leicht
Jedennann etn, wie dieiea Prinoip irre fuhren kann, hgmd dn snflClliger
Zusatz im Text kann gleich ohne Weiteres flir ein Lucianiacbes Merkmal
erklärt werden '. Z. B. die vom Verfasser auf S. 337 aus Marc I uutirten >Zu-
sätse«, die er für Merkmale der Lucianiscben TexteserwoiteraDg erklärt,
kommen allerdings in allen Utetten kirehensla?. ETangellentezten vor, allein
wie stimmt daeu die auf S. 339 ^'eniaclito Bemerkung, dass die Lucianiicbe
Eodaction eig^entlich auf die liturgischen Bücher beschränkt blieb, die man
«gleich aufgab, sobald der liturgische Codex die Gestalt ©ines gewuhniiclieD
biblischen Buche» Huuahm«? Marc. 1, 9 — 34 begegnet überbaapt als Lection
nicht, nnd doch enthalten die Vene 13, 14, S4, 31 selbst in den SlteatenTetm-
evangelien, die doch keine liturgischen Zwecke verfolgton, jene von Jevsejev
ala Lucianiseh aufgefasßten Erweiterungen. BezUgiich der aus den Psalmen
citirten Belege ähnlicher «Erweiterungen« (S.338 — 9) will ich nnr konstatiren
dass die ältesten Texte (Sinaiticus, Pogodiner und Bologner) ganz überein-
stimmend in Pa. 70, 4. SO nnd 71, 18 die aogenannte erweiterte, in Fa. 70, 13
und 71, 16 die »kilrzere« Redaction abspiegeln. Wie ist das zu verstehen?
Dip Ti'^obrif^htnn^'ni flf's Verfassers, die ich für sehr beachtenswor^b Imlte,
bcdürlen jedeui iiis einer weiteren Prüfung; fürs nächste scheinen sie sich
wenigstens für den Isaiastext bewahrheiten an wollen. Und auch das schon
iat kein geringer Gewinn.
Nr. II handelt von dem Text des biblischen Buches Esther. Im Ge-
gensatz zu einer mir in ihrem Wortlaute nicht zugänglichen Behauptung Prof.
Sobolevskij der den in die Gennadius- Bibel aufgenommenen kirchenalayi-
Beben Text dea Mdiea Bather ana tiner grieohia^en Vorlage üheiMrtat mm
ISast, Tertbeidigt Herr Jevaejev, wie leb glanbe mit überaengenden Gründen,
die ältere Ansicht, nach welcher die grossere Hälfte dieses Buches aus dem
Hebräischen, da» Fehlende aber ursprünglich aus dem Lateinischen, nacbher
ana dem Griechischen Ubersetzt worden sei Auch der glagolit. Text (bei
Brä6) Terrltb anf Schritt nnd Tritt atiim volle AbhlngigkeitTOmlateiniacfaen
OriginaL Leider fehlt jenes von Herrn Jevsejev in Konstantin's Leben dea
Stefan Lazarcvicf gefundene sbivische Bruchstück, das gewiss aus dem griech.
Original, und zwar wühl vor Konstantin übersetzt wurde, in dem glagolitischen
bei Broiö gesammelten ätUclcen. Sonst konnte mau vielleicht irgend welche
Aalialtapnakte finden.
Nr. III bewegt aleb wieder im Knise der Prophateniexte. Daa hier
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Jevtejer*! BaitvVg« rar kltidrchtiii]. LIt, «igw* tod JagM. 859-
Gebotene kann als nicht unwesentliche »gänzung und Erweitertmg der im
Buch luÜM gewonneneo Resultate angesehen werden. Bisher hielt der Ver-
Ikwer an denGsdankeii ftti, daas die iUtette, mit allen H«rkiiHÜen dw erttaa
altklrabenalavlBehen Literaturperiode ausgestattete UeberaetBimg des Pro-
pheten Isaiaa auf die in dem Prophetologion enthaltenen BeBtandtheile be-
schränkt gewesen, uud dass der volle Isahistext ^lei« bzeitig mit dem Com-
mentar erat der nacbfuigeuden, zweiten oder bulgarischen Literaturperiode
feine Entetehnni^ Twdaake. Nun fiind aber Herr Jeveejev ia dem bekannten
Codex des Moskauer Archivs, in welchem die Chronik Malala^a enthalten iat,
auch solche Stücke aua den F*ropheten, die in dem Paroemienbuch gar nicht
vertreten sind, erstens obne Commentar, zweitens in dem Taroemientypua
(nicht dem Prophetentyp us) gehalten. Dadurch wurde er gezwungen, seine
bieberigen Bebanptnngen Ineofem sn erweltttn* als er jetst neben einem anf
Paroemienstttoke t»eeobiinkten, noch einen vollen Isaiastext im alten Typus,
ohne Commentare, übersetzt sein lässt. Der durch /alilrciche Beispiele illu-
Btrirte Beweis scheint mir überzeugend geführt zu sein. Auch aus glagoliti-
Texten kroat Provenienz lieasc sich vielleicht eine Bestätigung beibringen,
leider sind die bei Br&l^ gesammelten Texte aehr fregmentarieeh und laeaen
nvr wenig Vergleiche zu. Die zwei Stellen, die Jevsejev auf S. 7 seines
Isaias-Buches ant'iilirt, ^^-hören in der That auch im glagolit. Text dem sogc-
nannten erweiterten Typus au: 1.20 nocruA<2'r ceoy6o o acToyKauHax^ cbomx*
MM«« e^ysaivB n no«ciiiex co e pprorpaAtu eaeaz* «se imkinme ■ o rnfhataih
enona nvatt icioyxavaiM^ cmyanraie (die Uebereinttimmnng mit dem ParO-
miontext ist grösser als etwa mit der lutein. Vulgataj: IX. 6: MJuaHahn" oyto
pO-/KT?11* ^'CT UaM* U CUU* ÄSH* Cl t'' HSM*, CtBOpCUa «0 CCT* !;.7,n<'T* cro Ha l>aMt, »TO
M B30DCT* ce uua ero ahb*, cuttHUK*, 6orb, Kpinic^ oiaui. öoyÄoymaro
B%Ka, axaxaxa aiupa (dieser Text stimmt rar lateiniaohra Faaauag, die
ebenfalls mit einer erweiterten griechischen Textgeatalt Identiseh Ist). Leider
können von den zahlreichen auf S. 35r> — 3(59 der in Kode stellenden Abhand-
lung aufgezählten Belegen nur die wenigsten mit ilem j^laf^ol.Text verglichen
werden. So weit die Vergleicbung müglicb ibt, zei^^t der glagol. Text manch-
mal Berührung mit dem eommentirten Prophetentext, die ylelieieht aof latei- -
nisehen Einfluss rarüeksufdhren Ist, t, B, Ihm. 1, 3 4n* ctMcuu uccapcKaro a
cnjiHux' (CP. OTT, n.TCMPiir n:\picKa m on. EptnKiiuxT., lat. d«' .Hoinine regio
et t}Tannorum) — hier ist der erste Thcil nach alter Vorlage, dei zweite
stimmt zur Lesart der comm. Propheten, weil im latoin. tyrannorutu steht.
Dan. 3, 42: ■ ^ecn xe«lraa, vecn exoyxiJt^aa, ««ci» x« 0oyxen necapciBa
KptnKa, hier stimmt der Ausdruck f Koyxft<a*B& zum alten Typus, aber die
Zusätze exepa (3 mal fehlen, wie in tirrn comment. Prophetentcxt; die latein.
Uebcrsetzung mit ihrem ex parte steht fern. Die vom Verfasser aus der Prii-
fiing des Arohivtextes der Propheten gezogenen Schlnssfolgerungen müssen
raniohst noeh in snspenso gelassen werden. Die lezicalisch-grammatisdie
Aehnlichkeit dieses Prophetentextes mit dem Paroomientypus kann man
noch nicht als Beweis hinstellen, dass die Erg:inz'iTi<r derf Paroemientextes
zum vollständigen Prophetentext (zunächst ohne Couimcutar, gerade von
17*
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260
Kiitiaeher AamtAg»,
MetbndiuB licrnilirt. Ich kann es nicht als uumOglicb bozeichn^D, aber ohM
weiteres darau zu glauben vermag ich doch nicht.
Nr. IT der »BMMriEitig«B« «nehien im B. Y. 1900 (& 788— SA. I
}At 36) der HsBicxjji der roMischen Abthdlun^. Derlnhak dieierAbliaadliUig
bezieht sich auf den vom Verfasser sehr scharfsinnig vennnthetpnZnsfinimeii-
bang mehrerer SteUen der Prophetenkommeotare mit der in der altruAsiflcheo
Litexator voibandMMii B«kimpiiiiig der Jaden als Läugner Christi und da
man nach dem antijttdiBohen polemiBohen Charakter der sogenannten oom«
meotirten Palaea die Yerwerthung der Propheteneommentare auch für dieses
Denktna) erwarten würde, so wirft der Verfasser die Frage auf, ob nicht dia
von ihm verglichenen Texte (alles inedita, zum Theil selbst ihm schwer zo-
gänglich) eiii«iSdilflu«l inr pritoieewn Formnllmng dia YethBfaiiiiaes gebw.
leh moM die Benitlienimg dieser »BemeAnngen« anderen ttlmlaeeen, da ieh
aus Mangel an sni^baglieliem Material anr ganaen IVage keine StoUnng
nehmen kann.
Nr.V der »Bemerkungen« erscheint im Iii. Band der «TpyAu uaBaucKOK
mnca^iv« der Hoekaner arehSologischen Oeeelisehaft. Dieee Abhandlung
keimmt von neuem auf die Propbetentexte zurück, diesmal wird der Commen-
tar vom Propheten Daniel behandelt, der von Hippolytns herrührt und erst
vor kurzem in der deutschen kirehent^eschichtlichen Literatur, in den Werken
von üradtke und Bonvetscb wisseu&cbaftlicb bebandelt wurde. Das Buch
Daniel nimmt in der slav. Uebersetznag an den eommentirten Ptopheten
keinen Antbeil, et tot ohne Cummentar geUielMn (vergl. GorskU und Nevo-
Btrujev On:t -TMi-' cHiifi.i. pvK. II, l, S. 113). Nun besitzt aber die k?rclien«lfiv.
Literatur auch eiuu üebersetzungdes Hippolytuscommentara auf den Propheten
Daniel, gerade so wie sie einen besonderen Text des Hippolytus Uber den
Anttcbristus kennt (den letzteren gab sehen 1868 Neroetraijer nnter dem Titel
•GaoBO cBflxaro Hnnixtuta 061 aixnicpzcxi, Mocsna 1868 heraus). Hmt Jeve^T
studirfp MufGr^ind derselben Handschrift Ederen Text nebst einem anderen
der Moskauer Guistl. Akademie Srezuevskij im J. 1674 in dem Bericht über
die 15. Preiszuerkennung der Graf Uvarov'schen Prämie herausgegeben hat)
dieeen Commentar nnd »ein VerbKItniee snrn Text der Propheten und ra dem
genannten Werke desselben Hippolyten Uber den Antichristus — beides
nicht in griechischer Sprache, sondern in slavischer Ucbersetzung, um den
Charakter derselben und die ungefähre Ü^it ihrer Eutstebung zu bestimmen.
Der Vet&aeer geht, anf seinen frttheren Forschungen ftiseend, von der Yor-
anssetnng ans, dase daa Bneb Daniel nieht weniger ato Fiermal einer
besonderen Behandlung seitens der slavischenUebersetzer unterzogen wurde:
1. zuerst seien Stücke für da.s Parüemienbuch übersetzt worden, 2. dann haben
sie eine Ergänzung erfahren idiese zwei Arbeiten hätten noch in Mähren-
Pannonien stattgefiindeo), 3. ferner sei eine neue, bnlgariiebe, Uebersetsung
TSraastaltet worden bei der Gelegenheit, da man eine commentirte Propheten-
Übersetzung zu Stande brachte wobei jedoch Daniel ohne Commentar blieb
und doch Ubersetzt wurde [? endlirh zu dieser nrnen, bulgarischen, üeber-
setzung sei 4. derüippoiytuscommentar bm^^ugekummon, bei welcher Gelegen-
keit dgeh naeh der Text einigen Aendemngen uateraogen worden sein aolL
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J«TW^*s Bdtrig» nr allklfelNul. Llt, sagac. Jigid.
rHP8f viermalige Betheiligung der Uebereetser an demselben Text ist nicht
gerade etw is 8elb8tvei^t;indlirhf>?s. es müssen wichtige Gründe dafür vorliegen,
am uns zu dieser Ueberzeugung zu bringen. Wer nicht tu den Oliicklichen
tlUt» die die kiit. Oünilieh« BIWiothek m Frtewlwug oder die HoekMar
Synodalbibliothek bei der Hand lukben, moss bei der Prüfung dieser Fragen
im Hnlbdnnkp] herumtappeTi. da noch Niernnnd in Ru':s1aTid drn glflcklichen
Einfall hatte , die Propheten herauszugebeu. Ich mu?s mir Ii also an das von
Herrn Jevsejev Gebotene halten. Seine Parallelon (auf ä. 5, 7, ä;, worin er
Dm. % 34— M md 7, 13— >]4 aaeh dem Paioeaden- imd den eonplatlan Text
erster nnd «weiter Bearbeitung mittfaeilt, sehen dnreliMia lllallt ao aaa, ala
hätten wir in der That mit den Yer?cliieile[ien, imiuer wieder von neuem
gemachten Arbeiten zu thun. Sagen wir immerhin, dasä die erste Complet-
timog der Paroemienttb^setzong das schon in den Paroemien Enthaltene
^erwerttele, und nur dnroh Znaltae daa Fehlende eiglBite, wo findet nun aber
die Beweise Hlr eine NenUi)ersetznng, wenn man den in der commentirten
Prophßtcnttbersetzting «enthaltenen DanielteitmitderaUteatentderPAroemlen)
vergleicht und folgende Parallele bekommt:
Atfen. Gfigor. Daa. % 34— 3&:
awAme Mowutm» oyvfrhM» ca Kauen»
OTT. ropu. Hl' piKEMa, n oyjapu rt^io . .
■ öiacn. uuo u njiaxi. ott, ruvMua Jiir-
niro H BSATii a npuMHoriui otTpi» . .
■ KBN««« «am p«Mpiw ifcie 4uen n
repA watKA a aaimaa nea seiia.
Aaa der eoBna. Pjraph.'-SattailnBg id. :
•BjtiUune xeiieaee «yxpuce et laMen
on, rnpi.i poyKaMii, a öVJ.ipa Ti.Tö . .
u i'jmcti, uko ji iijiaxx orx royMiia .ii-
TbUA H aSAtb U UptMÜOVbiU B^Tp^ . ,
Kaiieu se aace |Msxpasa e4pas» tac»
Mpa Bamea a aaonaa aea» seiuis.
Fügen wir noch den giagulitisch-kroatischen Text hiu;&u; Buxitme aoi>
wa» ce envMie taitett ov ropa ae poyaaiia «tei««aa a oyiapa rtjro. . . a teen
«ce ap«i» e> ronwa jri^TO a a*««<^ a vfimora sitps . . KaMeni :Re axe pas-
pasB TiJin , finr-n. b ropoy bcthio k naimaa Booy MHxa» . . Sind das wiriclieh
Terschiedene Uebersetzungen Y
Dieselbe vollständige Identität der Uebersetzung ist auch ans demCitat
Dan. T, 13—14 (bei Jevaejer anf 8. 7—8 aogeAhrt) eraiebtlleb. Wir iadea
da aar das Verbum MHHcrb einmal durch MUMouen, das andere Hai durch
npif.'.cTi. ersetzt - ein sehr üblicher Wechsel (vergl. Entstehungsgeschichte
II. ti2j. Auch die Beispiele Dan. 1, 14—15; 2, 11 [angefahrt auf S. 10] nnter-
attttaen die Annahme einer aelbständigen nenen Uebersetsung Danlera nieht ;
daa Wort IdtM laatet allerdiaga las ttteren Text spaaa, las voHea osptaa
(tni glagolit. Text .iima nnd so auch in — HippolTtus!), dann ist UHora ersetzt
dnrch apoyraaro, ftir ci KasK "tt. 'AynyyeXet) Steht das nSher :in den griech.Tezt
sich anschliessende c-bBtcrirrii iglag. Text hat BibaBtcrart.;. In einem andere
Citat (Daa. 8, 14} aaf 8. 11 fiadet nan bloaa owneao Avalen eraetat dnreh
oaacraxea. Alle diese Belege, die ioh, wie gmagt, geawangan bin aaa av^ter
Hand zu schöpfen, reichen nach meinem Dafürhalten nicht hin. um von dem
Buch Daniel eine neue UeberaetzauK dio Zeit Symeon « nNo zu Anfang
des X Jahrb.) zn versetzen, oder richtiger in jene Zeit, du zu einigen Pro-
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263
Xritimber AoMlger.
pbeten die Commentar»- übersetzt werden aollten, aus welchem Anlaas in der
That sehr nahe l»g auch lico Text mit xu übersetzen. Das Buch Daniel be-
lam ftber ktlMii Commentur, folglich eine Neaftberaetzung, wenn aeboft eine
frSheie Torhaitden war, wire ganz sweakkw foweian, Ar aie lag kain Aa-
laas vor.
Es ist möglich, d.iss der Verfasser seine Ansicht durch Beweise stützen
kann, die mir hierorts unzugänglich sind. Man mus ja den Muth des Fohlens
haben, leb lasse mieh geni einea Beaneren beMmn. Die Stit^ JefW^er^
hat aber anch, selbst wenn ieb sie in diesem einen PBnkte bekämpfe, groise
Bedciitiinp dadurch, dass er zwischen dem Commentar des Ilippolytus auf
Daniel, zwischen dem Werk desselben llippolytua Uber Antichristus und
zwischen dem Izbomik 1073 (der bekanntlich auf Veranlassung äymeons von
Bttigarien tu Stande kam) eine sehr nabe VenrandtBohaft conatatirle, eine
Vefwandtaebaft, die eoweit geht, daie sie Herrn Jevsejev ▼eranlasste die
Vermiithunjr auszusprechen, der üebersetzer desHippolytn'! und des Izbomik
Uit:i sei eine und dieselbe Person gewesen (S. Ii Mir scheint auch hier die
Schluäsfolgerung des üerrn Jev»ejev etwa» voreilig zu sein. Früher sprach
er {S. &) nur davon, daaa der Ueberaetser des bbomik der Ueberaetanng der
Werke des Hippolytus sehr nahe stand. Diese Fassung mOehte ieb ala die
vorsichtigere vorziehen. In der Stelle aus dem Izbomik, auf die der Verfasser
daä üauptgtiwicht legt (citirt auf S. 6), werden ai xy^f^at mit rcuttub tdual oder
plur. rojiiHH), dagegen bei Hippolytus mit jntovu (von Jincn,) wiedergegeben
(der glagolitische Text hat aoeb roiiKi). Diese Abweichong ist nieht nn-
bedeutend, es gibt aber auch mehrere unbedeutende, Alles zusammen macht
nicht den Eindruck, dass gerade eine Person an beidpu Werken betheiligt
war. Wahrscheinlicher klingt eine andere Yeruiuthuug des Verfassers, nach
welelier dna «Wort vom Antiehriatae« nnd der Commentar anf Daniel, wie eie
Ton demielben grieolüBehen Autor herrühren, aneb dieselbe Peiaon anm Üeber-
setzer haben könnten. Mit dieser Ansicht könnte ich mich eher einverstanden
erklären, zumal in der alten, insXII. Jahrh. versetaten Öudovo-Handschrift
beide Werke unmittelbar aufeinander folgen.
Anf den irrttoren Inhalt dieser fünften Abhandlong gehe ich nieht veiier
ein, ervlhne nur, daas der Verfasser in einer der Beilagen den Commentar
des Hippolytus auf das 9. Capitel Dutiiers zum Abdruck brachte, llättr ar
doch auch den Text Daoiel's, oder wenigstens dieses einen Capitels, nach, wie
er glaubt, verschiedenen Uebersetzungen beig^eben; am liebsten wäre uns
lireilioh, wenn wir den ganaen Daniel naeh den Iltetten Qoellen der üebecaeta-
nng bekommen hätten. Möge uns der kenntniasreiche russische Gelehrte noch
recht oft Gelegenheit geben, Uber seine weiti im, Forschungen, die die slavij^rha
FhilcloLMf^ so nahe angehen, in diei^^r Zeitschrift zu berichten. Wir werdeu
es, davuu uiüge er Uberzeugt sein, imiuor mit demjeuigen Wohlwollen thua,
das ieiae, daa gewQhnliehe Maat der philoloflaeben Kritik in roMieoh«! For^
•ehnngen weit ttbarbolenden Stadien verdienen. r. J,
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bobolev&kij B Denkmäler mähr. Urepranp, anges. von Jagic. 263
A. CoÖojeBindi. UepKOBnocjasAHexie Texeru xopasenro nponsBox-
xesU . Bipnasa 1900, 8^ 6S (SA. »ns dem Wandüiier #u<uora-
Diese, wenn aucb Dicht luuiiiQgreiche, ao doch reichhaltige Studie ver-
dient tetondera BeMbtnng. Bei der nioht atenlioKneodeD DiidpIinlosigkelC,
die liesOglich vieler wichtiger Fragen dee altkirchensUvischeo Altertbams
in derSlavietik norh immer herrncht, — unsere Zeitschrift machte zu wieder-
holten Malen darauf aafoierksam — ist es gewiss tröstlich, coustatiren za
dürfen, dasa Prof. Sobolevskij in der Einleitung zu seiner Monographie von
eiaigeD mir uuEwelfelliftft riebtig lelieiiMiuieii, und doeli gende io Buelasd
selten anerkannten Voraussetzungen ausgebt, namentlich will ich auf die
Geltendmach nn IT einer gewissen Vorarbeit bei der Bekehrung Mährens und
Pannoniens £uui Christenthum vor der apostolischen Wirksamkeit der aus
Conatantinopel gekommenen Brüder hinweiMM, womnein dam IlteetenWort-
aolnts der el^reIieBels?ieehen Literatur ein bedingter DuHemoe eicb ent>
wieikelte. Durch diese Annahme nähert sieh Prof. Sobolevskij wesentlich dem
TOS ims im Westen des Sliivonthums vertretenen Gesichtspunkt. Allerdings
fddgert er daraus in der vorliegenden Schritt mehr, als ich es thun konnte.
Er Teraneht nimlieb von einer Belbe der noeb yorbandenen mltkirehenelnT.
Deokmiler den Nnebw^ tn fttbren, daas lie geradem in M S h r e n entetuiden
sind. Es handelt sich zunächst um vier Denkmäler, dns eine davon, die
Kijaver Blätter, wird nicht näher untorsucht, da der Verfasser, wie es scheint
igesagt hat er es nicht, das wäre auch zu viel verlangt!) mit meinem Besul-
täte einventuden iat. leb mnss freilieb nneb 1»esllgiiob dieeea Denkmale
dieadion einmal geaagte Vermuthung widerholen, dass nur die j etaige
Form der Kijever Blütter iu da-n Gebiet der bülimiscli-iuiihrisch-slovakischen
Dialectcnfrnppe versetzt werden mii»8, die erste, iirsprUu^'liclie Abfassunj;
des ganzen äacrauieutariuuis küuute aber weiter unteu im Siideu, im Bereich
der pannonieeben Slowenen (die bis an die Save rrtebCen) in Stande gekommen
sein. Was aber das zweite Denkmal, hier in dieser Monugraphie an die Spitze
gestellt, anbelangt, d. h. die Reden des Papstes Grei:!:ürins des Grossen des
h. Qregorius Dialogus) die schon seit dem J. IböU ^Oitacauic pyKouMi^u cum-
MiuihWtk 6*64. II. 2, Nr. 149) in einer recht umfangreichen kritisch-grammati-
•eben Analjne verliefen, lo kann ieb ans dem dankenawertben leKiealiacben
Material, das der Verfasser auf S. 8—9 und 31 — 56 beigebmebt, nicbt den
Eindruck gewinnen, dass diese Reden des Greg^rius. denen tmrweifelhaft ein
lateiniacber Text zu Grunde liegt, gerade in Mähren (selbst im umfangreich-
sten Sinne dieser Benennnng] ans dem Lateiniaoben Ina KirebenslaTisebe
flbeiaetat wurden. Ich verkenne niekt die Sdiwierigkeiten, mit d«Mn die
end^älti^eL^suni; derartiger Fragen bei unseren beutigen ganz unzulänglichen
lexiralisehen Hilfsmitteln zu kämpfen hat, und doch scheint mir vieles dafür
zu Spreeben, dass Gorskij und Nevostrujev näher der Wahrheit standen, als
sie den slld^aviaeben Ursprung des Denkmale annabmen (Onac. II, 2, S. 239).
Waa sttnSebat die kircbenslaviscbe Ausdrucksweise bietet, die uns aus den
älteaten Qoellen wobl bekannt ist, diese iat hier nioht rein in ihrer Utesten
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264
KritiMher Anxeiger.
eiiealiidwii FMWWg v«rtretoB, Tiefanahr kouuMn nahm den Mhr alte Aiw-
drückeD auch schon solchovor. die wir in don Denkmälern der nächstfolgeodoD
Periode anzntreflfen gewohnt sind. Nehen c»^aroAt.Ti, findet man auch schon
ÖJiaroAaTb, neben huo«iaa'& auch schon ibahbo<iaai>, aeben Be6eci>CKi
MMh »«(««»H*», neben Meh teii«»!«. Aeltena Stiadpinkt
wahren df 6 AiHdriU^ wie: iloafta>ft(aiiefa aexorrs), 6paa» (aMitpac»,
doch paTHi.iÄ), BapuTH. fttuhiI» (statt rrpncHO'. sime. k X3 r^ani aTR,
roÄHMa doch auch lacx , äomt.. .aocToin-i,, .ipi^B.TK, ^.dAOCTh, mpt-
TBa, x-UBoi-i, ucKpb, jaKaeac, KwicBplxii, kaui^uju ca, KOB&qeffc,
sp«iar«, ap»et% (nieht apamal}, xsHsr«, Jianaaii, asjiBza, «tx«.
H^^aa (nieht naava), ««Tapa, aespanaa», aeaaaieaaTB, etpea«»
oTpo»!!!!!», 0 p A ST H w , nTOKl», OT^noycTUTH (nicht ocTftnitTn\ oß^acrr.
(und «jiacTi.i, riinttii cx, noBUHOBaru ca. nocTiirn c\ aber auch
aj'bKaxH), iipu.i asaxu, upoaATa,Ubpti, aisua3i>, ii<t<tHaa, apanp<fiXi>,
paa, paöetaxa, peveaaB-a, canerv «ejro, capiCa (aberaiiAaeaaxaK
esAxijiaaBK«, cMoaoaaBBBa, c^afaiaattf »aa««, laopava (aieht
SMÄSHTP^b), TOyKÄB, Oy6on>. OyHtBa« BR, Xov lo.frf.'-TT'* . -v pi.Qi»^
X'Bim>uKRi>, ntJE'fc (nicht c&ApaBi.}, uasa, und die Fremdwürter xa-
AacKaji&cxBo, HroyMeax, anpev (acp&uB fiir consul!}, MpetiiKi, aa«
aex«, aaaoyrepi, aeaaai, oaf a, npoxpon, eaaaaa, oxpavars ii.a.
Daaeben kommen vor : amvfa nad tfo3oyMa (ohne cnvTn), 6ic'h (nicht
xluoHi], Öaoya ^ und 'S t n v t ?. HMua 'doch ist ?T'.Ao,ittiHHh' bekannt!,
BSXtna» (nicht spaKi»;, upanb (nicht c>a.xuu), bouu (nicht apox aii»),
aepira (aieht A»e veaftaaao), raoyui- (weder doya, noch oypoAi),
rpee« (nIeht ataaaa)» rpota«, rpaaa« (neben rpetx«)i xptaa xof -
fipoBiHau (neben xoyöpasa ist Ji&n üblich), xtsaua (statt Aisa], die
Präposition atJii-Ma (statt und neben paxB\ n.hm bpjutk^ 'statt npaa^i-
HUK%/, xax&Buua (nicht ciRpoBunto), 8aKOHooy*iBTea&, aaBixa (für
taaacTfc), shou (nicht Bapi), aeapaaa (atatt acaeaa), aicaace fttr qoia
(alatt voaeate, Onae. 297), xonaaa (neben xtaaxeaa, nieht aaaapa),
KOTvra (nicht xbtohi), kp'bmktb ca (neben niiTt.TiT cx), k'bshk (statt
isTpocTT,!, acMcmi. (nicht paJO\ Ma-ioMomL nebou 6t,AT.ii%\ Macri.
(nicht Mvpo oder xpaaiiaj, MHJtocTaB-b \uicbt MHxocpi>Ai>), Mouibua
(aieht aapa), Montaae (Ar a'aavoaaao), tipixa (niebt aeaox«), iiasxa
nahen vwio, Ha6«xftxH, uanaexa (nieht acaoymeaaii}, aedpfnca (nieht
ücpo.THTHl. örtnTf..TT, (nicht ;KUjTiimr'*, ojpi (nicht .lo jkc), n.ifM* ^nicht
ctMA oder Kojituo;, npnnjio^T, ineben .^nxBa), n pl. r p t. m l u t. (nach
npirpiuieuaw statt c brpiiue ufiMt;, npoH'HpBB'& (für 3'I>ji'»), npaBO
ftramen, ii*xa (aieht atoxa), caopo (nieht axpo), caoyacaea (neben
aaxe7praii» olme Mava), ciiptii. (neben aexp«), cpauora (nicht
CToyax), rpaM.iMTH CA (fUf CT'HAtTn Ca), ctoti, fnioht n y «-t.» jit
r-^öjasu-B (nicht cKaaAajix), cuii» (für nuntiuä, eigeutl. apostülus;, ricKi
(nicht TO^sJio), Tpi6i (statt uoxoöaicTX), xpaMnaa (statt xpaMi), aa>-
xaa« (Btatk xaaaa<a}.
IMeee nicht erschöpfenden Belege machen a priori wenig wahrscheinlich
die Annähmet daaa ein aolehee apraehlieh mit Tetaehiedenen i^iteren attd*
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Sobolevskg's DeukmiUer mähr. UrspraogB, angez. von Jagic. 265
•IftTliAM wi— «oaMnfmidge Deakoml dbei ia lOQirtn ttbMwCit woidea
«In» Dm wllfd« «tue dimh Unsere Zeit andanonde nihige Entirlokehi^
der Litnr^e, Sprache und literariachen Thätigkeit dort oben voraussetzen,
Ton der uns aiohtB bekannt ist und «^s mti^stcn sehr starke Bpweiae daflir
Ins Treffen gafttbrt werden künnen , um uns diesen Glauben autzaswingen.
DteM vwinltte ioli tu der TOfUegend«! Sohrtft. IM« anf 8. S— 9 ala Homvla-
mm baieiehiMtaaAnadrllalM» a.B. aapoaaxa oa, ajiami, Bixtain« lojt,
IISBOJ HTH , K n 3 a T II . K r.t it IT i'r . T! IM f. r T IT !f; . ]i T II T II , pt 1 f. 'Iiis ros' . r TT a r rt
rna^tH-i, gind alle auch sUdsiavisch z. H durch das Wörterbuch Danicics
nachweisbar). Das Wort iioHMBawe braucht auch kein Boheiuiamu» oder
MorcflMinis sn leln, d« mcIi im Altaerblsdim »thi AbUaiMh te Bosmaapa
(i. Daaicl^i WOrtwbiittb) vorließ. Soloh« AnadrSek», wl« IS «axasa, 6Mof-
tTTfima, '^ö roupjtKH niB , öpaKi.. ftpaiHHTi, (SpamBiio. ftix'KMa-ö'*-
mHHj, Bcpura, saauKa, BOJtoya, apa^BCTBO, spaxii, apbsttf, it-
CTArBoyTB, rpaxapi», Aocata (üblicher acchth}, sanoniAi», sanoBi-
«aBMK%, soaa«ar%» plOTi soxa» Kotrepvi, xpaaBaa, av^ftaiTs,
KaexBRa, MOTxada-taKoyxxaBVtt- BSHoyxBVB, atfBjmn, hob oh,
nonoBKCTBo - nonoBi>CRau cjoy^T-rta, cBHxa, cTaporrK {für aetes'.
Toiari. TAxaTH, oypoqome, xnrpi» (in der Bedeutung Studiosus, dili-
gtio»i tragen ein so eataohieden sUdslavitdias (Seprügei lebeo noch jetzt bald
im Bnlgaiitehaii, bald im SerbolcroatiieheD, bald Im SlovaiiMbsD, daai es
•ehwer fallen vUrde, sie aus dem BUhmisch-Mührisch-Slovakiscben abzuleiten,
mag auch im altmSbrischen Wortscbntz tnanchcs Gemeinsamo einst vorhan-
den gewesen sein, wie z. B. raoyni», a^mi. (Instrum. ahm-smi in ingoine,
fm^hfMlLdjfmS, dym^^M/iMkt*Mm^t BOMBaa (gen. plar.: MacxBBa oc
BOMBB% CTJajrvan ea), aajieca, «omaaai aara«, naBec-r& — den mih-
rischen und sHdlichen Slaven noch heute gemeinsam sind. Nach unserem
heutigen Wisson künnte man höchsten» hei rocTHHi,m,, oxonuTii l a, j»a-
cna^euHie eher an uordwest-als südsiaviscüa Verwandtschaft denken; doch
wer icattfi behanpteo, dasa nioht «veh diese AnsdrHelce elnat im Südeo be-
kannt waren? Seibit die Fom der Fremdwörter s[)richt nicht gegen den
sttdslavischen Ursprung, verjjl . A1IUK ^ (schon im Xll.Jah'b. im Süden nnch-
wfisbarl, mohcxpmrh fmagistr» mit dem raj^ut^anischen Familiennamen do»
Xil. Jahrb. MoucTpb, 6oyK-buii> (baxus), KxioBt^K (Joaue;, Kpuaco^uT't.
Veigl. im alfkrotttitolieii AlexaiidanomMi: apBmTOxeaa, aBBaama, aa>
jtucTCBOTma, eaaexo^Ba, «Bioxee, iBoaBmax, oder in der bulgar.
Trojasage: ♦apnm!. , ftpiiTKpn ta, npii,T03ti. k pa-Ti. . n ttH.t c m i. n. s. w. Ich
erwähne noch, dass K.ia:iari. für ci^terna auf »dausata» 2U beruhen scheint.
Die Frag«, wo die Uebersetzung im Süden stattfand, ist nicht leicht zu
bettttworteo. Ibnohoa aprlebt ittr die ireatlidieD, niebt weltTom Adriatiieheii
Meere entfernten GegMidM- Die nicht ganz abgebrochenen Beziehungen zum
griechischeu byziintinischf^n' Wpsf>n würden selbst an ^facedon^en zu denken
gestatten. Beachtenswerth ist jedenfalls die nicht besonders grosse Vertraut-
heit des Uebersetzers mit der lateinischen Sprache, wie folgende Belege zeigen:
*% raaroaft ex ratlone, «aeb tfeeftxa für ratio eebelnt anf der Verweefaae-
Img Bwiachen imtto «ad ontlo an beruhen; ebeaeo iet es aequo bobb und
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266
KritiBcher Aineiger.
um KOKK» durch MiasveratiindliBt (Verwechselung voi^ Mqniun andeqiiiift)
SU erklären. Auffallend sind aji» t4jo fUr eastigo corpus, amin ri, rx-
TBopeuo fUr CMU gestam (der Uebersetzer verwechselte casus mit cassudi^
falscb itt Baax««&cR»ii Aecfta« fttr geoeralU aententia; in s'kSAoyinftttft
vnd B^bsKoyniDDie fttr anapeeti wird dar Uobmebter m die Badentnng
suspirare gedacht haben; in sii3ii]o6jeu'i> für alaotns dürfte eine Ver-
wechselung mit. dilectus vorliegen; in AacK&nuK abstinentia ist vielleicht
aar ein Schreib- oder Druckfehler zu erblicken (statt jaKauuKj; oapaniu-L
Ulr daapootqs iat wabTaoheiiilieh anek nur falaabe AnÜManng der Uteiiiiicheii
Wortbedeutung. Beachtenswerth iat die Anwendung dar Form poyM&cK'b
zur Ucbersetzunj,' dea Adjectiv.s I.itiuu8, die Form scheint fllr hohes Alter der
UebersftzuiJK zu sprechen. Noch mehr verdieut der Zusammeuhiiug mit der
Sprache der Rijever Blätter hervorgehoben zu werden in solchen Ausdrücken :
jitT« oöHAoyva (K.B1. JitTA orpaxAnt, «neb otfvAAUt), saxoniBK^
(fUr featnm« festivitaa}, nKOKoetk (peregrinatio), o6tmaBHR (K.BI.
oötutiiKt.; für promissio. u:i,Tpt. ihwtc.tj, redemptor (K.BI. lo.tpf.nn-MHt],
iibcewor uii (Omnipoteiis) , upuuoi- t. loblatio^ '^-tardci ü n-'ivr ii r it ibene-
dicere), uuxoti» (deHideriuuij, »aK^icuc (ulautiit;, ^uyKaubciBu curioaitas
iK.BI. JiAKaBBcxao malltin)} c&BtcxBcxBOBaTM taetari (K. Bl. ch-
BicTOBaTH id.;, HBCxtxoBaxx (inutsri), ox'^njaxBXM K.B1.: oxnjiaBte-
nnii (retributio
Das Lttbuu des heil, li^uedictuä ist oiu anderes, im serbischen Codex des
14. Jahrb. erhaltenes Denkmal, das auf Gregorius den Grossen und lateinisches
Original snrttokgeht. Prof. Sobolevakij hat daa Verdienat anent anf den Text
hingewiesen sn haben, leider viel zu kurs. Sdbst der lexicalischo Auaang
umfaäst k»nm zwei gedruckte Sotten. Sonderbar sieht es bei einem Gramma-
tiker aus, dass er den Text serbischer Kedaction in die ruaaisobe an um-
schreiben für atatthaft hült Der kldneWort?orrath gibt niehtdengeringaten
Anluütapnnkt Ittr die mSbriaehe Ftoveniens dea Textea, dagegen verralJien
Wörter, wie Mac jo (AptBiuo) für oleum, nacToyxii, CBiHt, oypoAtCTUO
u.v.a. einen Typus des AUkirchenslavischen, den wir ni( ht nh ältesten anzu-
sehen gewohnt sind. Beachtenswerth ist das Vorkommen des Substantivs
xpecauna fUr febria in dieaen beiden DenkmMlem : ein Auadmcit, der beikaimt-
lieh imBulgarischen noeh heute bekannt ist und die Annahme dea mihriaehen
Ilraprung.s der Ueberäetzung keineswegs wulirt>cheinlich macht.
Einen weiteren • iniihriöcheu« Text soll uach Prof. Sobolcvskij dii.s Nico-
demus -Evangelium repräsentiren, das uns durch btojunuvic (rjuacuuK B. t>3,
8.78 fL) nach swei Wiener Handaehriften und naoh einer Analyae durch Polivk»
Ö, 6. IL 1891, S. 440 ff. zugänglich ist. Prof. Polivka erbliekte mit Recht auch
hierin eine sUd.slavische Arbeit, möglicherweise aus den westlichen Gebenden
(also atis dem Beroieh der iidriatischen Meeresküste) herstammend. Gewis.s
ist d'wi»3 Ansicht nie alieiu richtige, von einer mährischeu Proveuieuz kann gar
keineBede sein. Nichte apedfiaoh Mihriaehea enthSlt derText, da Ja der Ana-
druck BcjuKa iiouifr Ittr Pascha auch den Sttdalaven (wenigstens noch hente
den Slo\ -Mipn) bekannt war. Beachtenswerth ist allerdings eine gewisse Ver-
wandtschaft der Sprache dieses Textes mit den Gregoriusreden. Z. B. auch
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Sobolevsk^*« Denkmäler nUUir. UnprangB, aagcz. von Jagid. 2ü7
hier kommt mokctp« vor, nnd mn Nomen proprium endigt JIsKsom^, oder
Anadrlicke wie ß.ioyji.nuna, naKienx. do.to oder boj» als Fragepartikel,
SKUKi, aaKoubUHK [.. At;> II LH 11 m u. Zwei dunkel schpinende Ausdrucke
(vergl. Polivka a. a. O.j will ich hier zur Sprache bringen. Wenn Cap. IX die
Imleinitehe Vorlage vobi« eoninetado est durch aa omecTBie, vi. la oy-
Dl CT Bu n e c T h gck-8en wird» ao hatte ieb dM für ein Wort aaoy ma cxaH»»
welches dem liiteiuiöcheu consuetiido entsprechen und vielleicht iianyuifc-
cTiiiiH; (als Parallele zu ii a o y nu' ii ii k ; {gelesen werden muss. Die zweite
Stelle, die Pulivk« Kupt'zerbrechep vururaachte, betrifft das Wort iipuMpi.-
saBBK — gewils iit hier entweder npaicpivavnii oder npaitp'anaHtttt
tu leeen, das • konnte man ans ^ erkUiren; ^ war dann nnd wann mit n ver-
wechselt.
Auch mit dem weiteren Verlauf der Beweistührusg Sobolevakij's kann
teh mich nicht immer einverstanden erklären. Auf S. 14 — 20 bespiicbt er die
swei BQoher der KOnige nach einer ihm anglngUob geweeenen Handschrift
des XIV. Jahrh. Ich glaube nicht, dass man diese Ueberset? m iia vollen
ürafang in die niethodianischen Zeiten zurtlckfUhren darf, in Müliren wird
wohl nur das Paroemienbuch übersetzt worden sein, die nicht in diese^^ iitur-
giaehe Buch angenommenen Stellen oder Stucke aas den Libri regum ge>
hOren ihrer Ueberaetsnag nach gewiss einer späteren Zeit an. Das seigen
schon solche sUdslavischen Ausdrücke wie sjiacTc jhh%, aomapa, noCtiu-
THCA 'mit CT und Instrumental, so mifh \m Nic<Hl<'nnj>-Kv>ir<!:f'li'nu;, cT.ct-
TUTu CA, BiaTopi u. « w. Sehr dankbar mud wu Frut.Sobolevskij tür die klei-
nen leiicaliBehen Beiträge aus einigen andermi Texten, die er ans den Peters-
böiger Handsohriflen schöpfte, doch würde ich den von ihm an^gesSblten Sel-
tenheiten des Lexikons nicht die Rodeutinig einer Abweichung von dem »cyrillo-
methudiaDischen», wie er sich ausdrückt, Wurtvorrathboimessen, da wir jaden
vollen Umiang dieses cyrillo-methodianischcn Lexikons noch gar nicht kennen
nnd gewiss nicht gerade bloss die heute fiblichen Aasdrttoke des kirchenstar
visoben Wortschataes das älteste, echte cyrillo-methodianisehe Lexikon
bildeten. Die Versuche des Verfassers, gerade diese "Abweichungen« haupt-
sächlich aus dem WihmischenSpracli.sehatz zu deuten, können einen Eindruck
erzeugen, als ob es sich wirklich um ausseht iesäliche Bühemibuieu hauduit,
was bei den meisten Beispielen nicht der Fall ist Z. B. das auf 8. 18 citirte
KpaxfcMa (aus dem Commentar des Andräas v. Cäsaria zur Apokalypse)
braucht durchaus nicht direkt mit dem bOhm. Arümo sich zu berühren, e« ist
aus KpHäMa so hervorgegangen, wie bei vielen Fremdwürtem s zu £ wurde,
und geradeso das einige Male wiederholte c^hti dieses Textes spricht nicht
Ittr nordwestslavisohes, sondern eher fOr sttdslavisches Sprachgebiet Oder
nojoua ist gewiss eben so gut sfldslavisch, wie es bühmisch sein konnte.
Und für cKpo<^o rno braucht rann auch nicht erst das bühmische akrob berbei-
aosicbeo. Richtig wird rAosaöuau «AcacAa eioM anderen in bulgarischer
Fassm« erhaltenen TextM fBr identisch gehalten mit 6eahoslov. kti»abny,
hodväh»^t nUein darami, dass sieh des Wort im Böhmisch -Slovakiscben vad
Polnischen erhalten hat, folgt noch nicht, dass es in alter Zeit nicht weiter
beluumtwar. Zn aannaena kann man eine wenigstens eben so nahe ste-
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26S
Kritischer Anzeiger.
Iieiide Phimllele »ntlbrlA Diit^s KomVdle Mfllhrai, wo tu^mae wHnm diie
Rolle spiolt. Undicxtiu. scamnom iBtdocbdMSlldsIftTiidMjyiqi, iU«|M,sIov6n.
kJöp. Auch hni einigen weiter foljjendon Dnrikmälem (wo CpauitHo, Cp^^mr'-
Hin'?, ])a<iJ'.Tii u :i. vorkommen) könnte ich nicht das folgern, was Prof. So-
bolevskij tbut, da ich uu einen spccläscben Bohemismus selbst bei raiiti
nleht gbnlMii ksan. Das Wort Ist ja gewesen, ist «leh jettt noeh aneh eUd-
slavisch (slovenisch, kroatisch). Die einseitige Deatnng einiger weniger
Üblichen Ausdrucke der kirchenslavischen Texte aus dem Böhmischen brachte
den Verfasser dazu, alles mUglicbe aus Mkbren abzuleiten, z. H. die beiden
pannonischen Legenden, ihre glagolitischen Auszüge [woselbst das Wort
dikß WM dem — SeehlacAien «rkUrt witd, gende so wie eines MHlcten Denk»
nuds Ansdruok xlx»» ebenfalls aus dem Ceohiscben nbgeldtet wird). leh
möchte nicht, was man ßsp^t, das Kind mit dem Bad« nusgiesseo. Eine g^ewispie
Beeinflussung des altkirchenslavischen Sprachschatzes durch den mäliriacheu
muss man unbedingt zugeben und wenn Prof. SoboleTsk^ die von ihm aus
▼enehiedenen Texten henugenogenen Beispiele so ericllien woUts, dnss
wenigstens einige von ihnen vielleicht aus Mähren ihren Ursprung ableiten,
so könnte man dagegen wenig einwenden. Wenn er jedoch alle die von ihm
zur Sprache gebrachten Denkmäler geradezu in Mähren geschrieben sein lässt
(nntflrUoh in ihrer ursprOogllehenFassung), so kann iehdem nicht lieistimmen,
leb halte das fllr eine Tersdiiebung der Thatsaeiiett, erklirlleh sam Theil
daraus, dass der Verfasser zu wenig auf den sQdsIavischen fnamentlich slo-
venisch-kroatischcn) Sprachschatz Rücksicht genommen. Vieles ist auf diesem
Gebiete noch dnnkel und darum nehmen wir jede Bereicherung unserer Kennt-
nisse aainentUch aus miedirten, bandsdurlMehen QueHea, ^e Prof. Sobo-
levskQ in so reiehltebem Maasie snr VerfDgung steh», mit Dank an, mSge
auch unsere WerUiBohitanng von der des YerfiMsen in nanehen Funkten ab-
weichen. V. J,
E. B. HLuKOiTB. 0 noyneem Bmniipa IfoHOMaza. CSdn 1900.
8^ lld (SA. au dem nus. Joam. dea Mio. der Yolksftiifklänuig).
Im Lanreniittsoodex (vom J. 1377) der altmsslsehen Chronik, vnlgo Nestor,
ist nni»r dem J. 1098 eine »Belelnang« des rassischen FttrstenTladiniirHono-
mach [TToyiein' P irtiHMipa MonoMaxa ; eingeschaltet, deren Provenienz aus einem
selbständigen Werk des genannten Fürsten keinemZweifel unterliegt. Die »Be-
lehrung« umfasat eigentlich nnr dou grösseren Theil der ganzen Einschaltung,
der mit der Person Vlsdimiis, als des Bedenden, anhebt, die »Betehnutg«
selbst wird als einSebreiben (rpanoruns) bezeichnet und der Zweck derselben
gipfelt in einer zunächst nn din eigenen Kinder, dann aber auch an andere
Hensctien gerichteten Mahnung, ihr Leben nach den Grundsätzen der christ-
lichen Lehre und Moral einzurichten. Das •^cbreibena wurde, nach den eigenen
Worten des Fttrsten, ohne langeVorbersitong und viel Kadidenkett, avf einer
Reise des FUrsten nicdergcschrielMn, vom Verfasser selbst als efaie dlichtige
Skiase hingestellt. Eine gewisse emst-resignirte seelisehe StintmuBg bildet
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M^ov*s Belehning Monomftoli'»i aoges. voo Jagiö. 269
dn Onmdi auf dem dM ganze Bild beruht. DerFttrst schlug eiuea bei ihn
auf der BeiM Iwi Bdltehen Ptalter auf, las darin ia dar daviMhen Uebanalniiif
die bekannten Worte: qoare tristis es anims mea, et qure conturbas no?
Auf diese» Thema und in diesem Ton wurde von ihm zunächst eine Hlumfn-
leseaus verschiedenen Psalmenstelleo, aus einigenzu den Psalmen gehürendon
Ctobaten nnd ans einigen GelMtan dee Triode vnd Belehmogeu des Prologs
maammengaeleUt Daa blldat alter nur dieEinieltang in der «dtnr folfenden
Auseinandersetzung der Lebensgrnndsätze, die der Fürst seinen Kindern ana
Herz legt, an die sich dann autobiographische Züge des Verfassers anschliesfen
Die Worte ch cjtoBqa npovMTSiome (ed. IHV2, 2db, Z. 1^) deuten den Uebergang
von der Eisleitnof aa der elgentUelien Haboung und petattalielien Lebene-
sehildemng aa. Man kann nlelit nmhin dieaee ideabeaUetiaohe Bild ainea
chrisllichon Lebenswandels für einen nissiarlion Ftlrston gezeichnet, hüchst
bemerkons'vertli zu finden. Je weniger wir Uber das innere Leben der alt-
roisiscuen Menschen unterrichtet sind, desto schätzbarer steht diese« in seinei-
Art eiDBif e Denknial da. Kein Wunder, daee die Oeieliiebtaaidiiiiber
(Karamzin, Pogodin, Solovjev und Literaturhistoriker (^evyrev» Galaekor,
Porphyrijev) ihre Aufmerksamkeit diesom Denkmal zuwendeten, und d.ij^s ep
selbst monographische Behandlung erfuhr i Protopopov im J.18T4, jetzt Sljakov
1900 — beide iui Jouriuil üor Voiksaut'kläruug). FUr die Gettchichts«uhreiber
kam banptsleblieh die Entetehangeirtt, für die LIteratnrhiatoriker die Asalyee
des Inhalts in Betracht. Nach allen Seiten trachtet der Verfasser der oben
citirtcn Monographie (Herr §ljakov) das VerständT:ts<« des Denkmals zu fUrdem.
Man muss ihm volle Gerechtigkeit widerfahren hiȊeu, es war sein redliches
BemUhen, tiefer in den Charakter und die näheren Umstände der Entstehuog
dJeaer Belebmofr einandringeo. Ich bitte nnr eine klarere DareteUang vnd
eine fbereichtlichere Behandlunfp der vielen von ihm zur Spraoba gebrachten
FrH'T^'n gew ünscht. N;ii!;entlich sollte sich dar Verfasser ein genaues Citiren
der i exto, um die es sich iu jedem einzelnen Fall handelt, angewöhnen. Wozu
gab man in der Ausgabe des Laureotiuscodex nebet den Seiten- aaeb noeh
dieZeilenaablMi dee Textee an, wenn die kritiaeben Foxeeber keinenOebranch
davon machen und die zeitraubende Mühe des langen Nachsuchens einzelner
Stellen in dem gedruckten 15 Seiten nmfaiaenden Texte uns niobt ersparen
wollen?!
Der erateTbeil der Abbandlnng bljakov's polemieirt gegen diaAnaeiniag
dee Jahree 1099 (vonPogodin) ala der Eatetebnngeieit der »Bdebmag«. Sebr
wirksam, ich gestehe es. gestaltet sich die parallele Nebeneinanderstellung
der vom Fürsten Vladimir aufgezählten eigenen FeldzUge und Rei«;cn uud
der ttber dieselben in der russischen Chronik gemachten Eruühnuugcu. Es
bandelte sieb darum den Bewde an erbringen, daie Vladimir von eeiaen
Zflgen nndBeieen durch RoBSland hin und her in chronologischer Reihenfolge
erzählt. Ob das dein Verfasser wirklich in allou Einzelheiten gelungen ist,
darüber kommt uicht mir das Urtheil zu, sondern soklien Oolchrten, die sich
mit der schwierigen Frage Uber die Chronologie der aitruäüiauhuu Chroniken
beeebifttgen (a. B. in neneeter Zeit Akad. SaobmatOT). Haeb Syakor^s Be-
reebaongen würde die Beiee Yladimir'e, aA der Wolga gegen Boatov, anf
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Kritbcher Anzeiger.
weicher er seibüt vorgibt seine Belehruug Diedergeacbrieben zu haben, nicht
mit Fogodin in das Jabr 1009. •oadern erst in das Jabr 1 106 fallen, also m
sieben Jahre später. LSsst man diese Beetimmung als die wabrscheinlielieie
galten, immerhin bleibt unerkliirt die auffallende Thatsache, dass die ans-
Bchlag^tbenden Worte »u ce nuui uaj PocxoBy« (8. 241, Z. 7j, die offenbar mit
der Eatstehungszeit der Belehmng sieb decken, nicht etwa zu Ende der Auf-
aSblong aUer von Vladimir antwnommenen Zflge und Reisen erwSbnt «erden,
sondern die Anfzählung einiger weiterer Unternehmungen noch nachfolgt-
Wenn man in der Deutung dieses auffallenden ümstandcs zwfselien Po»odin,
der an eine fremde Erweiterung dachte, und §ljakov, der dem FUrsten Vladimir
aelbtt eine naebtrIgUche ErgSnznng sttscbreibt, entscheiden sollte, ao wUrda
ieb wenigstens ssteb in elnignr Verlegeabait befinden (S. 31). Dagegen klibn,
ja sehr kühn mnss ich die Vermuthung Sljakov's nennen, nach welcher einige
von Vladimir Monomach nicht erwülmton Zfigo. über die wirausdermssiachen
Chronik unterrichtet sind, in der Aufzählung unseres Textes darum fehlen,
vell schon der Sehreiber LanrentiaB in J. 1377 ein defeotea Exemplar der
Belebning Monomach*s tot sich hatte. Wer die ganae Virtnositilt äljakov'a,
mit welcher er das Format, die Zalil dt-r Zeilen, ja selbst der Buchstaben des
Mouoniach'fiolipn Autographen aua-^eredmet zu haben wähnt, bewundern will,
den verweise ich auf S. 32—34, 39 — 4u und 49 seiner Abhandlung. Auf micb
macht eine derartige Combinationasaebt keinen angenebmen Eindruck. Einen
^<>\vis8cn Anlassdazu, ktthnan sein, konnte dcrVerfasaeraoader unläugbaren
Thatsache ableiten, das«; sowohl im Anfang der Belehrung: 'wie am Schluss
derselben, vor dem jetzt ohne rechten Anlunj^ bei^innenden .Sendaehreibcn
Yiadimirä aiiOleg iui Text irgend etwas auagefalleu oderäuuät irgendwie eine
SeliSdignng des rlohtigen Znaammenhangs eingetreten sein mnss. Und doeb
innchte ich vur der Annahme mehrerer LUckm im Texte warnen. Kan aoU
nicht in den Fehler verfallen, alles beiher wissen zn wollen. Leider verstand
gerade iu dieser Kichtung der Verfa^ätir dieser iuhaltreichcn Abhandlung nicht
Kaass zu halten (vgl. z. B. seine Combinationen auf S. 36). Da Vladimir Mo-
nomaeh selbst angibt, seine Belebmug mit einer gewiesen nntwquemen Eila
niedergeschrieben zu haben, so wäre es, glaub' ich, denkbar, dass er einiges
einfach darum ausliess, weil es seinem Gedächtniss entschwunden war. Einiges
mag er absichtlich verschwiegen haben. Von den Lücken kann man mit
einiger Wahrsebainliebkeitnnr dort sprechen, wo man sie wirklich fühlt, wie
nn Anfang (S. 233, Z. 14) nad am Ende (S. 343, Z. 10). Wie weit naeb dem
jetzigen Text die Belehrung als ein aus der Feder Monomach's geflossenes
Denkmal reicht, ob bis S. Z. 16 oder aber nur bisZ. 8, wie es Protopopov
wollte, das lässt sich schwer sagen. Mir scheint allerdings der Satz »o MBoro>
orpaomiä ■ neaanaui «ai« schon an dem Sendaehreiben Hononwob'a an Oleg
gerechnet werdra an mttaaen. Doch ist daa aelbatreratHndlich kein richtiger
oder erwarteter Anfantr des Sendsehreibens. Iiier scheint also in unserer Teit-
tlborliefcrung manches sclüidhat't zusein. Herr §ljakov äns.sert sich darüber
auf ä. 33 und 59 seiner Abhaudlung. Nach seiner Auffassung, die nicht so
aehr auf den Inhalt Blickriebt nimmt, wie auf die gana finaaerliehen Umfangs-
bemeaanngen, aollte daa fragmentaiiaehe Sendaehrdbem mit den Worten
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äyakov's Belehrang Mononaeh^ aoges. von Jagiö.
271
Z. 14) IIpopoK^ r4arojeTi> ue pöcujH begiaueo. Allein dagegen niuBe ich
■ohoB dtraiB Etotpraebe erhebet», weil mmlttelbcr Toriier swel Citate ent-
halten sind, in welchen die Bruderliebe erwUiuit wird. Schon dieser Inhalt
zeigt, (las? di-'^^r f'itate in di'? Srndschroiben Moiiomach's an Olcp hincivr^-
hören, in welchem der letztere mit dem Worte öjtaxi. (vgl. S. 244, Z. 10) ange-
redet wird. Auch die Worte cn rpaMoranio npoqjiTaioqH (S. 242, Z. 31} macheu
«i ntiiMm. den Abaeblaea der Belehrnng nieht weit anesndebnei), da ate auf
denselben deuth'oh vorberetten. Eine aikdM«Beh««ptnOK des Verfassers, dass
die Worfe (B. 246, Z 1 — '2] ifii cTpamiif H n]>H u. fl. w zum Sendschreiben oicbt
gut stimmen (S. 61), scheint mir aQervv(?iälich zu sein.
Neu dOrfte die Auffassung §ijakov s bezüglich des kürzesten dritten
Absehnittea der ganaen Etnaehaltnng sein, der am allerlei Gebeten ansammen-
gestellt ist (8.246, Z.3 bis S.247, Z.9). Nach seinem Dafürhalten sollen diese
Gebete den Absrhlü«»'» dor eigentlichen »Belehrung« bilden, also vor dem
Sendschreiben, das uur fragmentarisch erhalten ist, ihren Platz finden. Diese
Ansieht äQakoT'a kannte ieh mir nieht aneignen. Die Gebete scheinen mir
in den Ton der Belehrnng nieht an passen, aber aneh voa dem Sendsehreiben
fern gehalten werden zu müssen. In diesen frommen HerzensergfessTiii^en
ist wiedürholt von einer Stadt die Rede, deren Schntz iuiüetlrlit wird ;wal>r-
Bcbeinlich ist es Vladimir gemeint). Die Erwähnung des h. Andreas von Kreta
(S. 246, Z. 14) legt den Oedanken nahe, dasa dlMe Gebete mit dem Sohne
Monomach's, dem Andrej Vladimtrovic, in einem gewissen Zusammenhang
stehen, den bekanntlich sein Vater Vladimir Monomaoh. er.st lllH nach Vla-
dimir schickte, ."^ijakuv weiss freilich auch liier weit mehr, nh die }:e\vilhn-
licben Sterblichea. Nach seiner Combination hat eben in dieseiu Jahre der
Vater die Belehrung dem Sobn mit auf den Weg naeb yiadlmir gegeben. In
diesem Falle hättea wir jedenfalls einedentlieberc Sprache vom Vater erwartet*
Das Hauptrerdienst der Abhandlnng" ^Ijakov's .'^clieint mir in ihrem
zweiten T heil in dem Bestreben zu liegen, die einzelnen iie.standihcile der
Belehrung Monomach's zu analysiren und auf ihre (Quelle zurückzuführen. *
IHe Citate ans Psalmen, ans Isaiaa iL a. m. waren schon lingst festgesetst.
Der Verfasser ging weiter und wies Parallelen ans dem Triod, aus dem Prolog
und eitiigen patristisehen (^nfllen nneh. Etwas vorgearbeitet wurde auch in
dieser Richtung durch Protopopuv und Ponomarev. Doch das Hauptvordienst
nnseres Verfassers bleibt ungeacbmälert Mnrglanb' ich, dass er schon wieder
aneh hier des Gnten an viel leistet. Ans dem ZneammentrelTen der aus dem
Fastentriod gemaehten Entlehnungen mit dem ziemlieh sicheren äusseren
Umstand, dass der Fürst in der Fftstenzeit mit dem Niederschreiben Heiner
Belehrung beschäftigt war, möctite er den Beweis ableiten, dass Vladimir
HoBomaeh bei aeinw sohiiflstelieriBehen Arbeit nnter dam nnrnittelbarenEia-
dmek des bei den Gottesdienaten Gehörten stand nnd wenigsteDS einen Tbeil
meiner Darstellung dem Text des eben stattgefundenen Gottesdienstes ab-
tauschte (vgl. S. 41—42;. Er weiss z. B., dass die Abfassung im .1. 1106 und
zwar in der ersten Fastenwoche stattfand; er weiss, dass der Verfasser der
Belehrnng müde ^on der Reise, gesehwieht von den Fantes am oervOser Ueber-
spanunng litt (9. 98) ; er klOgnlt ans, dasa alle Kathismen (Abthellttnyen von
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KriUtcher Anzeiger.
iniknnii Pwlmen], au« demn Vladimir für seine Belebroog AoBsttge madite,
geiwie In du «nteaTfectn dwVutmuHt geenngw» wiwdeii (&48} ud IblgwC
daraus den Scblues, der mir gar nicht wahrscIieinUcb ist, daas die besagten
Auszüge unter dem Eindruck des Gehörten zu Stande kamen. Wie reimt sich
daszosammeDmit der anderen, von ihm selbbt kurz vorher iß. 47 aufgesteUton
Babaaptung, daas die Psalmen nieht nadi der «itt&aheB Einprigung im Ge-
diohtoiaa Vladimir s, sondern naeh ibram wtritUoben labalt hetaafeiOfea
wurden und dass Tladimir die Psalmen auch noxiHMO oöbiqnaro ßorocjyaceni«
kannte? In der That gewinnt man aus dem ganzen Inhalt der »Belehrung«
bald den Eindmck, dass ihr Verfasser mit der LectUre des Psalters, des Triods,
dM Praloga aad Mgor hoadletiaebar Werke reeht vertraut var (Tgl. S. 47)
und wenn er den Psalter aaf der Reise mitfUhrte, wie er ea aelbst andeeiet,
so kann or loicht nuch rinige andere Bücher zur frommen LectUre mitgenoM*
mea haben, soviel eben damals eine Keisebibliothek vertras'eii konnte Gewiss
wird er maoohes auch au£ dem (iedäclituiss io aeiue »Belehrung« aulgeuommen
beben, ebne gerade von dem eben erat geborten Texte abblagig geweaen nt
aein. So fasse ich die Entstehung der »Belehmng« auf.
In nicht weniger als 42 Punkten Ptellt der Verfasser (He Rp!^ultfite «meiner
Forschung zusammeo, die gewiss nicht alle auf die allgemeine Annahme, wohl
kaum die Hälfte davon, reebnen darf. Und doch ist diese Monographie sehr
beaehtanavertb, wenn aie aoeh jene ver 25 Jahren geaebriebenePretopoiK»fB
niebt entbebrliob maeht V. J,
BHXilioTeKaiioeKOBeKoiemoxalbBodTanoTpMis. %tOTbI (pyiionna).
Orßlkn 3. IIcftiTiii«. Omwn Bas. üoropiJovB» Ob npaooeum»*
man erttna »0 pexaicuiflXB r- TP i iTi i aro nepenojn IIonmipE«.
UocKBa 1901, 8» LXIV, 175, 4 Facs.
In diesem dritten Heft der Beschreibung der Handaebriften der Moa-
kauer Synodaltypographio — das erste Heft, im J. 1S% unter der Redaction
von A.Orlov erschienen, umfasst die Beschreihnnp vim "21 Codioe*» miscellanei
(CöopiUiKx); das zweite, im J. Ib9y schon untur der ÜedacLiuu i'ogorülov's
«nebieneae Heft, aetat die Beiebreibnng der Cfepianr fort, Nr. 25—39 and
anaeblieaaend sind anter Nr. lu — u die inmdschriftlichen Lexica beschrieben
— komint'n 19 handschriftlii ]j<- Psalter des XIII. bis XVIH- Jahrb., unter Nr.
45— G3, an die Reihe, doch da» hauptsächliche Interesse nimmt die vom Verf.
in der EiuleituQg gegebene Studie über die verschiedenen Bedactionen der
altkirebMBL Psalterllbenetavag in Anapraeh. Diese Stndie iat angouelMin-
Hch nur ein Auszug aus einer grüsseren, noch nicht zu Ende geführten Arbeit
des Verf. Über die Uebersotzung des den Theodoretus-Commentar entbal-
tendeu Psalters ilvergl. S. Xil Anm.j. Herr Pogorelov gibt zu, nicht über das
ganze einschlägige Material au irerftigea (von den Uteaten Texten batte er
nur den SInaltfadten Pmlfeer in der Augnbe Geitler'a, von den qpiteien nnr
den ^mon^aeben Paalter in der Anegab« dea Aaphiloehina snr Verftigung).
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Pogorölov, AlUiircbenslay. FsAlmenttbenetsung, angex. von Speraukij. 273
Die GeltUDg seiner Ergebnisse bescbrünkt er daher selbst nur auf die vou ihm
diireliforMlitoQ Denkminer. Er stallt ▼!« ^nptredtetf onen det akv. PMlter-
OlMnetzun^ auf, wodurch er die von V. 8reiii«v»kü UtgmiSt neiicwMt» Heax*
Ti>ipH. CIIfiiT. Ib''] und V. Jagic '^leTT.ipe TcpnTWKi-^nrx T'-orpa^HiecKia craTHj.
OllOn. 1884) gemachten Bestimmungen weiter führt, resp. präcisirt und er-
gänzt. Und zwar nach ihm bitte man 1} eine sttdalaTiscbe oder ursprüngliche
RedMtimi, 2) eine oomnentlrte (wobei m den TkeodoretiM*GoiiuäMiitar ge>
dacht wird), 3) eine masisehe und 4) eine neue oder berichtigte Redaction.
Alten diesen Redactionen liege jedoch eine erste Uebersetzang zu Gmnde
und die Geschichte der Psalterredactionen (in der slarisoben Uebersetzung]
fftUe ia Ihren Hnvptflionienten mit der Oeechlohte der Uebereetsnng der
Übrigen Bikdier der heil. Sehrifk smenunett (S^VIII). Die erste odnr nr-
sprOnglicho Red.iction wird nach den Angaben V. Jugic'a fa. a. 0. S. 43—59»
charakterisirt, sie wird, in Uebereinstimmung mit ihm. itk das Werk der sla-
viscben Apostel anerkannt; hierbei wird auch eine Abhaudiung A.I.äobolev-
skij*8 (Üi^KOBSOcümi. Tenem iiop«Beicaro iipeic»«ieBiii, 1900), besUf lieh
der westalaTischen Spuren In dem Sluaitischen Psalter (z. B. picHora, ueBt-
- rrro, oriune) in Betracht pezogen. Doch das Haupttheraa des Verf bildet
lier rnit Theodoretus-Coramcntar ausgestattete Psalter; alle neun, iiim be-
kannten Texte des Psalters dieser Art, vom XI. bis XV. Jahrb., gehören einer
Bednetion m, deien Text der ersten oder iltesten Bednetion sehr nnhe steht»
aber doeh snch seine ElgenthUmlichkeiten hat Diese bestehen hauptsäch-
lich in der Ncuflbersotzung verschiedener Ausdrücke und in grammatischen
Abweichungen, und zwar 1) die früheren Graectsmen werden jetzt schon
übersetzt (z. B. UKoua-oftpaai, KeApn-CMpium, ncajixHpH-ntcn&BanH, eeaoojiti-
«orypaeiaM setuv), 2) die weststovisehen Ansdriloke werden dnreh andere,
sttdslavische, bulgarische, ersetzt (z. ByoaeH-Macso apTitf.tioie, nocTi-ajiKaHm),
3) wenig bekannte Ausdrücke treten vor den im Süden üblicheren oder ge-
läufigeren zurUck z. B. 3a%AJ0-ua?ari>Ki>, ArjiBRi-rjaBUiaj. Die grammatischen
Abweichungen bestehen vonüglieh in dem Ersntn der alten Aoristfonnen
dnreh Jüngere, sj^r mehr ttbltehe Formen. Der Uebeisetier des Theodo-
retus-Commemars war, nach der Ansicht des Verf., mit dem Redactor des
Textes der Psjilmen identisch XV , er habe getrachtet, die sprachlichen
ElgenthUmlichkeiten der ursprüQglichen Uebersetzung der Psalmen mit sei-
ner sn der OommeDtnrabersetmng hethätigten Sprache in Einklang sn
bringen (S. XIX). Herr Pogordtor hitt es fttr mißlich dadurch, dass er den
Text des mit Theodoretus-Comraentar ansgestatteten Psalter» mit den übri-
gen commentirten Uoberaotzungon der heil. Schrift in Znsammenhang bringt,
die einst vom Akademiker l.V.Jagic aufgestellte Ansicht, wonach die üeber-
setanng des Theodoretas*Gommentars eis etwss Besonderes, ansserhalb eines
Veetlmmten literarischen Centrums Zustandegekummenes an betrachten
wHre, zw berichtigen, und dieses Werk als einen Theil dos grossen Unter-
ni hraens. das die Uebersetzung der heil. Schrift in neuer, mit Commentaren
versehener Form bezweckte, hinzustellen. Er stützt sich dabei hauptsächlich
, anf die twrsllelen Forsehnngen Jevs^e?*8 (Ueber das Buch des Propheten
Isaias), anm Theil aneh anf VoskresenskiJ's Werke (Uber den Apoetolns und
AnMf ISr tlavtiieto PUIoloBie. XXtT. 18
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Kritischer Anzeiger.
ttber dl0 ehmkterlitiMheD Iferkmale der vier BaoemioMii des EvMigelleih-
testee) (S. XIX). Mit Hinblick auf gewisse, meist lexIceUiehe Uebereinstiin-
muDgec in drr Sprache hält er dafür, dabs Jone ziiflammenhängcnde Gruppe
von Uebersauuugeo, zu der auch der Übersetzte Theodoretus Commentar
geliOrt, bedeutend erweitert werden kann. Nach seiner Ansicht künnteu dazu
fehOn» (ftuner den eonnentirten Bibettbeilei^: 1) dnige ITebeneteiiiifen
aus Methodius von Patarae, 2) eine Epistel des heil. Basilius de yirginitate
(Handschrift der SynodHibihliothek Nr. 110, aaec. XVI), 3) die katechetischen
Belehrungen Cyrills v. Jerusalem (Handschrift der Synodalbibliothek Nr. 114,
saecXU— Xni], 4) die Beden des Gragwiiis theologus (Handschrift der luds.
tfÜMitL Bildiothek XI. Jahrb., ed. BndOoYiS). 5) die Beden des Joannes Chry-
sostomus an das Antiocbeniscbe Volk de statuis (in der kais. üff. Bibliothek,
gaec XVr, (> ZiRtdstruj (vergl. Monographie Maiinin's), endlich noch 7) Codex
Snprasiiensis und 8) Izbomik 1073 (S. XXI— XXII). In dieser Weise wurde
onsere Yomtellung von der Utemrisclien Bewegung nnd der Menge dw wili-
rend der Olaaaperlode des bnlgar. Kaiseis Syneon ni Stande fekomnienen
DpnkmSler wesentlich erweitert werden. Der Sprache nach fallen damit noch
zusammen die Werke des Joannes cxarchus bulfcaricus, des Constantin pres-
byter, des Mönchs Cbrabr. Das ist in aller Kürze das Resultat der Studie
PofordlOT*s besffglieh seiner «weiten Bedaction, das er dnrob die gleichartig
tfbersetzten Ausilriicke, also dnreh dsn lexiealischen Parallelismus zu stutzen
trachtet. Die Bewnif nibniTn? des Verf. verdient alle Beachtim;^, sie sollte
aber auch näher geprüft werden. Die dritte, d. h. sogenannte russische Re-
daction — so b^jnanut darum, weil die iiauptvertreter derselbeu aus den
Texten rwKüaskat Fravenleiis besteben — wird msbr angedentet als ansge-
lllbrt; ihren Hanptvertieter erblickt der Verf. in dem Slmoii^sohen Psalter
vom ,T l'JHO, den er von Tieuem nach dem griechischen Text rfvidirt und
theilweisc nculibersetzt sein lüsst (S. XXXII). In Ermangelung jedoch des
nothwendigen Materials sieht er von den wetteren Anaeinandersetzungen in
dieser Biebtnng M». — Die vierte Bedaotfon, an weleher die Handsebriften
Nr. 51. 55. 56 — 62 dieser Beschreibung gezählt werdeni «itirtBBd nach der
Ansicht dp^ Verf, auf folgende Weise: die dritte, sogenannte russische Ke-
daction sei nach der ersten (ursprünglichen) berichtigt worden. Als den
Entstehangsort derselben mOehte der Terf. vermathongsweise Balgarien
gelten lassen, nnd swar wird diese Arbeit mit der ThStlgkeit des Euthymlna
von Trnovo in Zusammenhang gebracht (S. XXXVI— XXXVIIJ; Aneh «Hsse
Combination des Verf. bedarf einer eingehenden Prüfung:.
Zuletzt folgt noch eine kurze Skizze der alten (Moskauer] Drucke des
kirohensIaTisehsn Psalters, endlieb eine tabellariaoh angelegte Uebenriebt
der lezikalisehen Parallelen aller yier Bedactionen der Psalteritbersetmng,
wobei die griecbiseben WOrtw in alphabetiseber Anovdnnaf den Ansgnngs-
punkt bilden.
Bei der Darstellung seiner zweiten iiedaciiou beriihri der Verl. auch
die von mir in der Bespreehnag des leisten Weikes Voskresensm*s vorge-
braebten Attdobten, die nicht dnrobwegs seine BUlignng linden. Es wire mir
alebt sohwer an seigen, dass nnsete Ansiebten dnrehans nlebt so sebr ans-
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PogoreloT, Altkirciieaslav. PaalmenUberaetzuDg, aogez. tod SperaQskij. 275
efttftndergeheii, wie et naeh Minen Bemerknsgen den Auehdn haben könnte.
Es handelt sich hauptaäcblich um den sehr dehnbaren Be^iff «Redaction* :
was ist eigentlich eine Redaction, wolohe Summe von Abweichungen gebOrt
dazu, um eine neue Bedacüon au bilden, wie kommt sie Uberhaupt au Stande?
leb gebe hier i^t irelter denmf da. Lieber wlU leb anf eine Ltteke in der
BeaofareilKinf der Handaehrlft Nr. 47 hinweiaen, IMe Tom VmI auf S.3ft->3tt
abgedruckten BeitrS^c sind nicht bloss frllber einmal von SrezncvBkij, son-
dern unlängst auch noch von mir in müglicbster Vollstiindigkcit abgedruckt
worden, und zwar oacb derselben Uandacbrift (in dem VVorke raxaTe^Biiua
ncaanipB. CSUt% 1899). HOgHeher Wriee war daa dem Yerf., ala er an Jener
Beschreibung arbeitete, noch unzugänglich. Ich halte es dennoch nicht ftr
fihrrrtiis'^i^, <]:\.hs auch er seinerseits eine EntzifTertmg der schwer Infbareti
Hanüschntt versnrhte Unsere Au8p:aben ergänzen sich go^t jns( Iti^'; ein
Dritter, der nach uua kommen wird, wird vielleicht noch meiir uaü manches
riebtiger, ala wir beidep lesen kOnnen. Jf. f^pfnmsfty.
Znants. Aneb leb kam kUrslieb In die Lage, dnreb die ftenndllehe Zu-
sendung seitens des Verfassers selbst, die Studie desselben Uber die vier Be-
dactionf'Ti der slavischen Psalterilbersetzung zu lesen. Der gewonnene Ein-
druck stimmt ungefähr mit dem, was der verehrte Kecensent soeben gesagt,
tibereln. Ich lobe den Fleiaa des Verfaaaera, bedauere die Beschränktheit
aeiner HUftmlttel, In deren Folge keine abseblleeaenden Beaaltate walelt
werden konnten. Ob man gerade von vier Redactionen der slav. Psalmen-
(ibersetzung wird end§i(tig reden dürfen, das lässt sich jetzt noch nicht
sagen. Aber soviel gebe ich gern schon Jetat zu, daaa er Uber den sprach-
liehen Znaanuneobang dea Theodoretoa-Paaltera mit dner Beibe tqh anderen
BenkndUera ans der Uteaten altbnlgarisehen Periode (saec. IX— Z) riebtiger
arthellt, als ich es vor 17 Jahren '1884' that und auch thun konnte. Freilich
in einem Punkt uiuss er mir doch Recht geben. Er sagt S. XXIX) dasselbe,
was ich in meiner Abhandlung (die ja nur eine v urUbergehende Anzeige war),
aagte, nämlieh daaa der Tbeodoretna-Faalter aehr wmAg verbreitet, nnd aeln
EinflusB auf andere Psalmentexte ein sehr geringer war. Eine von mir achon
dainfils nufjTPwnrff^np Frafr^*. fiber das Verhältnis» des Theodoretus-Psalters
zum Pseudoathanasius-Psaiter ist aucii jetzt noch unbeantwortet gchlipberi
Man wird aber das vom Verf. zusammengestellte Material, hauptsächlich aus
den Tbeodofetns>ftalter geaohOpft, bei dem Vemieh einer Lttoong dieaer
Ftage mit gioeaem Nutzen verwertben können. Allerdinga nicht alle von
Herrn Pogor6lov citirten Parallelen ans dem lexlcali'^cben Material haben
gleiche Beweiskraft, auch nicht aiie von ihm hervorgehe bcuen Sprachformen
sind gleich wichtig, zum Theil ist der Deutungsversach im Sinne der bulga-
rieeben Fravenient faleeh angebraeht (s. B. daa anf 8. XXVII eltirte Belapiel
xomTen cunopa bat mit der heutigen Ausdrucksweise des bnigar. Futuruma
nichts zu thun, das ist einfach ein durch Auslassung der Silbe th entstan-
dener Schreibfehler, statt xomren cxTsopoTH). Und doch — diese Studie ist
aehr wertinroU, m(Sge der Verfasser anf der eingeschlagenen Bahn unentwegt
weitereebreiten, er iat auf dem riehtigen Wege. T. «T.
16«
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KriüAcher Anseiger.
H. üeTpOBOKiä, 0 covjmemxxi, ITeTpa FeKToposna (1487 — 1572).
Kasan 1901, 8«, 320 S.
£s ist eine nüchterne, aber inhaltsreiche Monographie Uber P. Hektoro-
TÜ, dieHerrPMiovskij uns hier gegeben hat, wobei er nleh ^ohtin lolijekliT
lilhetiflAe AiHfauuidenetnittgen eiinreluaeD bat, aondeni tot AUeni du
Thfitaächliche in den Werken und im Lebenslauf dieses bisher zn wenig be-
achteten und gcschätsten serbokroatischen Dichters des XVI. Jahrh. ins
richtige Licht sa bringen und zu erklären versucht hat. Dies that er hie und
d» vlellelelkt mit eioer aUsngtosaen GewiMenliftftlglceit uid AnsflUiriielikett
und blonden mit einer zu groiien Fülle von umfangreichM Holen, lO dua
die Lektüre des von allem Anfange an anziehenden Wcrkr« etwas gestört
wird und der Leser ermüdet. Doch diese Mängel, wenn man sie so nennen
darf, in der äusseren Darstellungsweisu ändern gar mchu au dein überaus
günstigen Elndivelce^ den dleee erste grSssere ArtNiit des jnngen niisis<Aen
Forschers auf Jeden machen muss. Gleich das erste einleitende Kapitel »die
weltliche Literatur Diilmaticr.s vor Urktfirovic« 'S. 7 — 38) bringt Uberraschend
viel neues bio- und bibliographiaches Detail (das ist die starke Seite P.'s, der
dabei eine seltene Vertrautheit mit allen einschlägigen Vorarbeiten bekundet.; :
ieh wUi beispielsweise nnr die nngemein interessanten Daten ttber das Leben
der beiden Dichter Öore und Marin Driiö [S. Ift— 18) erwähnen, welche P. in
einer in f1f»r Frsnziskanor-Bibliotbek zu Rrtjrnsa aufbewahrten »Orrigine
et descendcnza della famiglia di daräa« gefunden hat. £s musste
P.ausRazan kommen, um diese Handschrift neu zu entdecken, welche gewiss
auf Gmnd von antbentieeben Urkunden ansammengeetellt würde, denn ihre
Angaben stimmen vollständig mit den von Jirecek im Archiv XXI ans dem
ragusimi^chen Staatsarchiv ges<'h topften Notizen Uberein. Wir wis^nn nun z. B.,
dass Dun Giore Darsa am H. Februar 14ül geboren wurde tind am 2ti. September
1601 iUrb, »pocho dapoi che oelebro la primn meaea«; loh enrithne speeiell
das Datum des Todes des Öore DrIU, weil man daraus aidit, dass ea nbsolnt
falsch ist, wenn man mit dem Jahre 1501 erst den Anfang der kiistenländi*
sehen serbokroatischen Literatur datiren will. — Das folgende Kapitel TI
(S.39 — 74] ist der Biographie des Hektoroviö gewidmet, wobei P. nur die schon
bekannten Tbntsaehen etwas ansftUirlieher (den Banemantend auf Lesina
im Anfange des XVL Jahrh. [S. 44—54] entschieden in ausführlich) wieder-
erzählt. Zum Schlüsse des Kapitels bespricht er auch die verschiedenen
Handschriften und Ausgaben des Hektorovic, wobei er :tiirh die wenigen
AbwcichuQgen des akademischen Textes von der ii^diiio prmceps autuhrt.
P. beeprieht dann in Kapitel m (S. dH» UelMtaetEnng des »Bemediom
tmoris«, in welcher er einerseits Kenntniss der Kommentarien des B. Herula,
nndererseita df«r Godichte Mencetic s und Dr/ic's Imir^tritirt, und wendet sich
darauf seiner llauptanfgabe, der Besprechung des Hauptwerkes Ilektoroviö's,
näuilich seines Itihanje zu, welchem Kapitel IV (S. 90 — HO, Uber das Ribanje
im Allgemeinen), sowie Kapitel V (S. 111—201, Aber die im JZOmi^auijBenom-
menenSneogniMe derVdlludiditiing) gewidmet sind. AllmXliUeb kehren wir
V
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PMrovaky*! Bueh Uber HaktoroTid, angei. m BAiefear. 277
nÜDilich 211 piner rtflchterncn und objektiven Beurtheilung der serbokroati-
acben Literaturorzeugnisae des XV. — XVIII. Jahrb. zurück : uacb den über-
ichiHbifllehen Lobprdmngni d«r iltemn Literarhiatoriker und der EBthn-
Siasten der » iUyrffobeil« Zeit hatte hauptsächlich Pavid eioe zum Theil liber-
triebüneGreringscbätzUDg tjnf«or»'r alfen Dichter hprbpi'crefiibrt; wie man früher
B«br viel lobte, so wurde aucb in der neuesten Zeit nicht selten viel geschimpft,
in beiden Fällen vielfach ohne die Werke selbst studirt zu haben. Wenn
neii aber dieee amen, früher ta den Himmel (sehobeoeii «nd qiKter ao $ig
verleumdeten Dichter wirklich studirt, so sieht man, dass wenigstens
einige darnnter doch besser sind al'^ sie heutzutage ftir gewöhnlich gelten.
Den Beweis geliefert zu haben, dass dies speciell auch in Besag auf üekto-
roTi^'eKIlMQje gilt, Ist eben efa Verdienet P.'s, dermienteinereeitediegioaee
Origlnalititt dee Diehtere in Beiiig auf Konoeption und AnefBhrung des Ge-
dichtes, andrerseits aber die fremden Elemente in demselben aufdeckt und
nachweist. Einen grossenVorzugUektoroviö's vor allen anderen gleichzoiti^^en
(eiDheimisoben und fremden) Dichtern findet P. mit Becht darin, dass er mit
einem feennden BeallamiiB die in ednem Eibta^ (neben dem IHehter eelbet)
andtretenden beiden Kleeher im €hroaeen und Oanaen wie edite Fischer handeln
und sproeben läast, — und vergleicht damit die unnatürlichen Schüfer des
gleichzeitigen Schäferdramas und speciell der italienischen eghghc pescatorie.
Wenn er aber dabei die von Zoranic, Vetraniö und M. Drzic dargeatelUen
SehXfer enmnlatiT Termtbeilt {8. 108), so kann iek ihm nieht mehr belitlminen,
denn — bei Zoraniö wohl nicht, aber schon bei Vetraniö und noch mehr bei
M. Drliö finden wir nirh iu denSchiiferdramen wenij:^^^tpna einzelne Gestalten,
welche ebenso naturlich sind wie die Fischer des Heia» rovid. Kür dasiiiftaH/*-
gilt aläu die gewühniiche Furmel vuui »italienischen Abkiätscb« absolut nicht,
denn man findet etwaa lOndiehes weder In der itaüenisehen noeh aneb in den
Übrigen europäischen Literaturen vor oder in der Zeit des Uektoroviö i). Wäh-
rend aber die Erörterung in dipser Beziehung (in Kiipitp! IV) relativ kurz gehal-
ten werden durfte, da eben für das liibatye weder eiu Vorbild noch Parallelen
angeführt oder verglichen werden konnten, nahm die Untersnohung der von
Hekteravi6 In lein QeiUeht an^seaemmenen fremden Elamento 9n Kapitel V)
einen viel grosseren Raum und eine viel intensivere Arbeit in Anspruch.
Zunächst gelang ee P. die Quelle der yon Hektoro?iö (imGegenaatae an aelner
>) Ich mache anlässlich dieser mit Kocht bervorgehobeoen Hemerkungcn
auf mein im Archiv Bd.XIX, S.476 Uber Hektoroviö's Ribanje ausgesproche-
nes Urtbeil aufmerksam, wo ich 1) dieses Gedicht eine Perle der alten kma-
tiscben Dichtung nannte und 2J ausdrücklich sagte: »Man lese nur zur Yer-
glelebnng die gleleliseitifen ItaL egloghe pescatorie mit ihrem LIeliesinhalt,
am von der VortrefTlichkeit, von der verhältnissmUssig sehr grosaeu Origi-
nalität des , Ribanje' Hektorovid's einen richtigen Hegriff zu bekommenn.
Meioer Ueberzeugung nach, sagte ich dort zuletzt, hat mau die Bedeutung
dieeer Dichtung Uektorovid*s noch gar nicht gehörig gewürdigt. Aucb ich
freue mich, dass meinen Wunsch, dem ich ungefähr in derselben Weise auch
in meinen Vorlesungen Aosdmok gab, ein junger Gelehrter ans Kazau in so
befriedigender Welee erlUllt hat K J.
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278
Krltiaoher Anzeiger.
gauzeu AuätuhruQg des Ribanje) seioen Fiacheru in den Mund gelegtes Üeo-
tensen md weifen Sprttohe aufinifiiid«B: als lolehe ergibt sfcb ntinlieh mit
Sichorhcit Diogenes Laertius, aod zwar in latein. Uubersetzang (S. 111—152).
Wi tii^^er «gelungen scheint mir dagegen der zweite Theil dieses Knpitels, wo P.
die bekannten von Ilektoroviö im JUbanjc wieder<»'ef,''ebcnpn Yolkblicder be-
spricht, denn hier iat neu nur aeiue Erklärung deu Ursprunges des Metrumi»
und des Namei» diMaf ülteran MrboknMtl*elimi VolkBlieder (fatycrMw). Naeh
P. soll beides — Metrum uid Namen — fremd win: der (gewöhnlich 15 oder
tr> Silben zählende) Vers soll eigentlich aus zwei itnlicnisclicn AchtsHbern
bestehen, wälirend bugar- aas [poe»iä\ volgar« (im Gügeu^at^e poesta latiua]
hervorgegangen sein soll : ich glaube, beides ist entschieden falsch. Dass die
Serbokroaten fttr Ibra friaebenyolksUeder denVem (und «war blosa den Vera,
denn die Strophe der buyarkice kann absolat alobt als italienisch gelten)
von den Italienern entlehnt hätten, ist eine so gewagte Hypothese, dasä ich
vollkommen Uberzeugt bin, P. selbst wäre auf diesen Gedanken nicht verfallen,
wenn er nicht geglaubt hätte, im italienisohen Wort volgare die riobtige £ty-
molof^e lOr lugaräi-iMgariÜee geAmden an babeo. Oleie Etymolegie atebt
wiederum auf so schwachen Füssen, dass sie kaum eine Widerlegung erheischt ;
es genügt auf don Unterschied im Accent hinzQwei8en(t7o/^<irtf-frü^artYi). Einen
Fortschritt iu unserer bisherigen Auffassung bedeutet dagegen Kapitel VI
»Über die kroatiaebe DramatMnuig dea Lebena dea St. Lamentfna (S. 202 bi»
Doob aneb Uer bitte der aaalttbdlehe Yergletek der itaUenlachen Jiap-
preaenUizione, welche uns als Original dos dem Hektorovid zugeschriebenen
I¥ik(tzanjf sv. Lorriuca schon bekannt war, mit deren lateinischen Quellen
viel kürzer ausfallen sollen. Für uns wäre es genügend gewesen, wenn P.
«na daa Verbiltniaa dea Prikaumja aar RappretmikmaiM erkUrt bitte.
Nun, daa bat er in der That auch gethan, und zwar wusate er die suerst von
Leskien ansgcsprochenc Ansicht, dass das Prikazanje nicht von Hektorovi«?
Ubersetzt wt'r*lf»n konnte, durrh n^no Argumente zu stützen, unter welchen
meiner Ansicht nach der Lmstaud am meisten ins Gewicht fällt, dass der
Ueberaetser Italleniaeb raaagelhalt kannte (8. 867), wühieDd Hektoroviö dea
Italienischen vollkommen mächtig war (vergl. geinen italienischen Brief an
V. Vanftti , ferner <la8.s der Ueberselzer nuch solche Reime sich erlaubt, wie
muci-odluci, ra.se-$pm€, was Iloktorovic in den sicher ibm gehürenden Gedich-
ten nie thut (S. 269). In Be^ug auf dieses PrtUazatye ist es femer wichtig,
daaa P. In riner vom Hemnageber 2epU wenig beaebteten Handaebrift eine
ältere, von der In Start püci FJ abgedruckten selbständige und bessere Form
des 7Vi777;/n(;V Ti«rh weist, die er über auf Grund der in derselben ebenfalls
vorkoaiuienden Keime wie krvnice-tiice dem liektoroviö abspricht (6. 271}^ ea
iat daber die von P. anfgeatellte Hypothese gar nicbt unwabiadi^nlieb, daaa
Hektorovid, der aloh mit M nsik beicbSfllgte (nnd nna aneb die Meiodien der
von ihm aufgezeichneten Volkslieder erhalten bat), nur die Musik zum Texte
d'-"' Prikiizjiuje schrieb, woraus dann die ITt'bprli(»f('rnn!r sich gebildet hätte,
dass er der Autor (d. h. der Uebersetzer) dieses Kirchendramaa sei. Auf dieses
BHüamiJ» beaiebt sich aaoh ein Anhang (S. 291^13), wo P. avf Gnnid dea
iialleniBeben Textea tim Reihe von £ut Immer riohtigen Verbeaaerangen dea
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Creizenacb, Geschiebte d«s oenereD Dramas, augez. von Keaetar. 279
I« muri fkä VI gebotenen Texten Tmhlägt. In Kapitel YII {8w S75— 38»)
fblgt dann eine kone BeBprechong der Idelneran Werke des Hektorovic, welobe
P. mit einigen sehr treffenden Bemerkungen Ober die Bedeutung des Hekto-
rovid ia der Gef^chichtp dpr serbokroatischen Literatur abschliesst. worHii«
ich folgende Worte aalührea wiil: »Weder yon seinen Zeitgenoesen nocb vua
neiimiNMkfolgeni mutenden. hntteHektoiovId in derGeiehiiihtederkronti-
a^eo Literatur keine Bedeutung; docb das war nieht aeina Sehold; dies
7.cij?t nur, das9 er nm vnllo "^oo Jahre za frlih aufgetretpn war« — gewiss ein
für (h'ii sympMthis hin uiid tiilL-ntvollen Dichter des Ribanje sehr zutreffen-
der Auaepruch. Mit autricbtigor Freude zeige ich daher das Werk P.'s an,
In weleliam andltoh die wabra Bedentang dasHektovovid efkaimt ud gawttr-
dlgt wird, wesswegen ich auch auf die Bespraabiing einiger im WeilEa, wie
mir scheint, weniger riebtig anigefanten, atreag gramniatischen Fragen ver-
siebte. M. Ses«tar.
W. Creixenach, Gesebidite des neneien DnunM. II. BaB4: Be-
luüsflaiioe nnd Reformation. Halle a.S. 1901, M. Niemeyer, gr. 8^
XIV + 532 S. (M. 14.—).
Von dieaem eehUneB Werke liegt nunmehr der aweito Band vor, der fUr
manchen nichtälaTiscben Leser mit seinem IV. Buch »Das serbo -kroatische
Drama in Dalinatien« (S. 506—526) eine nicht geringe Ueberrascbung bringen
wird, um so mehr als in demselben die grösseren slavischen Literaturen fast
gar ideht besproeben werden; die maalaeba konnte natttrlieh Ubarbavpt niebt
in Betracht kommen, denn im XYLJalirb., mit welehem sich C. Im vorHagen*
den Bande beschäfttgrt, exiatirte ja noch keine russische Nationalliteratur. aber
auch die polnfsclu; und btihiuische, für weiche bekanntlich gerade dieses Jahr-
hundert als das »goldene Zeitalter« gilt, werden nur bei der Besprechung des
latelaleobaii Sebaldnunaa (auf S. 88) kora erwibnt. Ei tat nmi allardinga
wahr, daes weder die polnisehe noeh die böhmische dramatische Literatur ana
dieserZeit solch f?Er7oii^rpi8Se aufzuweisen hat, welche würdig wiirrn. in einem
zunächst f Ur daä deutsch iesonde weitere Publikum bestimmten Ilandbuch näh pr
besprochen zu werden, nichtsdestoweniger wird schon durch die äussere uut-
fallaode Bevoiangwag, waleha Im Werke G/n dem aarbokroatieelwD Dcama
an Tbell wird, lateteiaa gagenttber dem gioichzeitigen polnischen und btfbmi»
sehen zu stark hervorgehoben. Augenscheini ir^h hat die LM)f^ dos Ver-
fassers fUr das von ihm für das »westeuropäische« Publikum, man kann wohl
sagen, entdeckte serbokroatische Drama ihn dazu verleitet, diesen Gegenstand
in einem aelbatetHadlgen (aUerdlnga g^nfibar den Hbrigan vaiacbwinda&d
kleinen] Buche zu beliandelD, wibrend in derThat das serbokroatische Drama
im Grossen und Ganzen doch nur eine Nachahmung des «rleichzeiti^fn oJer
etwas älteren italienischen ist: geistliche äpiele, Sdiäferdramoo, KomUdien
und Tragödien — Alles wurde den Itelienaro nachgemaobt, znm Tbeil direkt
von ibaen ttberaetet Dodi ee aoU daiana kela Vorwnif dem Ywfbater
gemaobt werden, der, am daa eerbokroatiaoha Drama bn den Kreis seiner
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280
EjitiBehM Anzeiger.
BetracbtQDg einbeziehen zu können, es nicht gescheut hat, das Serbokroati-
sche speciell zu diesem Zwecke zu erlernen. Dafür hat er aber auch ein
kleines, aber sehr lebendiges Bild dieser dramatischen Literatur gegeben; ea
tkntElDftm wohl, w«ni manMttdMfdorVerfaaflMrdioToiiilinbeaiinMlieiiflii
Werke w6h wirklich stadlrt lut Wer also keiner sl»Tlflctoi%iraebe miohdg
ist, wird von nun an, um diese Partie der Berbokroatischcu Literatur kennen
zu lernen, zum Buche C.'s greifen müssen, deuu was er in der deiitHchonUeber-
setzung des Werkes Pypin's und Spasovie's findet, ist ungemein blass und in-
haltaloe; beiUglieli dee begabteatan DIehcer» dioierPeriode» des M.DrÜ4^ wer-
den z. B. nur die Titeln von drei Dramen genannt I Wenn man dagegen das-
jenige liest, was C. über Drziö sagt, dann erf^t lernt man ihn schätzen v.w'i sielit
man ein, da«« er ein dramatisches Talent ist, das in der Geschichte des
europäischeu iiramas des XVI. Jahrb. mit voUaoi Kechte eine Stelle beau*
spraehen darf. Vom ilaviatbehen Staodpimkte (Ton welchem allein dae Werk
C.*a htor besprochen wird) liegt also ein grosses Verdienst C.'s eben darin«
dass er als Erster dem serbokroatischen Drama de» XVI. Jabrh die ihm ge-
bührende Stellung in der Entwicklung des Dramas in Europa angewiesen hat.
Nur in Bezug auf ein paar Stellen mOohte ieh die Daratellnng C.'s berichtigen,
beaw. ▼ervoUsttiidigen: in der 8ntaoa dea VetianU findet C. den Unutand
anffallend. "dass Vetraniö diu Eigenschaft der beiden Alten als Priester so
entschieden hervorhebt S. 512>; das steht damit im Zusammenhange, dass
dieser Dichter überhaupt kein Freund der weltlichen GeUtliobkeit war (vgU
die dietbetligUeheA leeht teakteiietiaehea SteÜen in Sfmipüei lU, 172,
372); beeooden gab er aeinen Unwilleii fegen den Erabiadiof von B^ignaa
freieif Ausdruck (ibid. 372 , vgl. auch 450^ mit welchem er — wie Appendini
erzählt — wegen der Reorganisation der Benediktin^TkinHt' r anf dem Gebiete
Kagusas in Feindschaft lebte. Ftutir in den Schäfurdramea ist kein italieni-
•ohea Wort (S. 517), wesawegeo aneh ani aeinem Vorkomnien kein Schlnas in
Besng auf die Abhängigkeit vom italienischen Sohlferdrama gezogen werden
kann. Es ist auch nicht angezeigt, den acht- bezw zwölfsllbigen Vers der
älteren serbokroatischen Dichter als »achtsilbigen Trochacus«. bezw. als
■ zwült'silbigen V ers mit jambischem Tonfall (Alexandriner)« zu bezeichnen;
dw Aeeent (als Iktoa ao^efaiat) apielt in der alaTieehen, beaondera aber in
der serbokroatischen Metrik eine so unbedeutende Eolle, daaa eo entaehieden
am Besten ist, auch diese beiden Versarten in keinen näheren Zusammenhang
mit der aitklassischen Metrik zu bringen. Jlf. JUsetar.
B. B. OHnOBCxiH. IlyiiNBeKut sMtBiefiHafl JEreparypa (1899—
1900 TT,). KpHTBXO'MiiorpB^necBiS oösofnb. OllÖrs 1901, 8*, II.
272 (SA. m dem nm. TKXHIfy. 1900—1901).
Das bnadertjShrige JnbiUnm der Qeburt A. 8. Polkln'a biaehte eine so
mächtige, Uber ganz Russland verbreitete, zum Theil auch Westeuropa um-
fassende literarische Bewegung zn Stande, dass schon die knapp gehaltene
Uebersicht Sipovskij's ein Buch von 272 Seiten liefert. Die Umschau ist sehr
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Stpovskg, Puikin'ache JubiläoaMÜteratur, uges. vtw Speranskij. 281
genau gefUlurt, nur die in den Tagesblättern oder Woohen«chriften ersobie-
neneD Artikel (d«i«D Zwummtotlnog ein «ndMer Yerbeeer, Herr KaitsS»
vorbat) wurden unberttcksichtigt gelassen. Wegen der grosseren Uebersicht-
lichkeit des gesammelten Materials vertheilte der Verfasser icineu Stoff nach
gewissen GeatobUpunkten in Capitel, die sieb aus dem iobaU der Featsoiuif-
ten und BeitrKge ergaben. Dne Bndi, eine eeiir erfreuUdie Ereeheinttng In
der UbliogmpldMhen litemtnr, Terfolgt den lilllNMlien Zveok, «m der Be>
trachtnng des Gebotenen die Fragte zu beantworten, welchen dauernden Ge-
winn die russ. Literatur aus diuseu Publicatit»non zioben künne und welche
Bereicherung der Kenotnisse betreffs Puskiu's sieb daraus ergeben. Mit der
nilgemeinen Wftrdigung des Pnskin'aehen JabilSme beginnt der Yerfaeeer
«eine biblic^npUMbe Uebersicht. WIhrend er im Allgemeinen mit dem Zu-
stande der neuesten russischen Literatur wcni^ zufrieden ist. dir aicb nach
seineu Worten in einem Uebergau^jsstadimn betindct und neue Buhnen in der
Kuust aufsucht, beurtheilt er da« l'uskinlest als uiuu belle, trostreiche £r-
aciieianng auf jenem granen Omnde. Seine Bedentnag bestebt aacb den
Worten des Verfassers darin, dass gerade bei diesem Anlaat die Tendern»
Puskin auf Grund eines nllseitigen Delailetudiuuia beaser kennen zu lernen,
sich geltend machte. Dabei habe sich berausgetttellt, das» uouh gan^e Ge-
biete der maeieehen Literatur, ohne die man Puskin geschichtlich nicht ver-
•tehen kSnne» naerfonoht geblieben eeien (8. 7—8). Im Yergleieh an dem Im
J. 1880 gefeierten Jubiläum Puskiu's — gelegentlich der Enthüllung seinea
Denkmals in Moskau — kann die jetzige Feier alä eine akadevuiache be-
zeichnet werden, während die erstere eher eine journalistische war.
Denn im J. 1860 fiel die HanpiroUe den Literaten (Sehriftateliern) zu (Turge-
niev, DoetoJeTskU, GiUwov n. a. Kan vergl. die Anagabe: Maor» na naiuDE-
ujiK-i. OymKHHa. MocKsa 1880), jetzt dagegen spielten die Gelehrten und Puskin-
Forscbcr die erste Rolle. Auch in dem Charakter der Festlichkeiten merkt
man den Unterschied: damals concentrirte sich die Feier in den Hauptstädten,
«ie war eine Feier der Arietokratle der maeiMben Literatur; jetit dagegen
machte eiefa die Demokratie der raae. Literatur geltend: die Provlna, bis in
die Uassersten Winkel, lieferte eine Reihe von Festlichkeiten, von literari-
schen Beitragen 'S. 13'. Der deuiokratisclie Charakter gab sich auch dadurch
kuod, dass dieses letzte Jubiläum, wcuu mau es auch noch nicht ganz als
volketiittmltcb beseiebnen kann, dennoch bia in die SpbKren dea Yolket
reichte, weil es auch bei den Massen ein Interesse für Puskin erweckte
(8.14). Endlieh das letzte .Tr.ljil-iuiu (1899; ist bemerkenswerth mich durch
die internationale Ausdehnung düsselbeu . an der Feier betheiligtea sich
nämlich auch ausländische Literaturen, zum Petersburger Fest langten
maaeenbaft BegrSwnngmi ana dem Analaad an. Ee aehien daa propheliBohe
Wort inkorakij'e InErftiUung zu gehen: Puakin gehöre nicht bloss Russland»
sondern ganz Europa an fdaa Citsit wurde in dem T»>legranime der deutschen
Sbakespeare-Geseiischaft an die kaiserliche Akademie der Wissenschaften
beryeigehoben, 8. 17). Endlieb nach den Worten des VerfaMcre waren auch
die Beziehongen der Slaven inr miiieehen Feier »eine glKnaende Geltend«
maebnng der raealichen Cnltnr innerhalb der elaviaehen Welt« (B. 20).
283
Kiitiaeher Anieiger.
Nach der Aufzählaog der Orte, wo die Paskiofeier stattfand, und unter
Znrtfekwetotrag der petdttittiMkm üifkelle Über die fii»e Feier {8.11~M).
werden die HaaptpaUlMtionm vorgeführt und einer Würdigaiig noterzogen,
wobei frriüch eioe sehr uDgleichtnSssigi'' Vt rthrilnri'^ nach den Gegenden und
noch tücl r eine unj»leiche Werthschätzung nach der Qualität de« Hclcisteten
sich ergibt, äo z. B. soweit es sich um neues Material zur Üiographie und
litenr. Wirkeamkeit Pnikio'a bmdelt — Oep. II — wurde ttlkr wenig ge-
leistet, meistens anekdotenartige Kleinigkeiten oder Bestätigung der bisher
scliün bekannten Thatf»H<'hf^n (S '^^1 Am werthvollBten sind in dieser Be-
ziehung die Puhltcationea des vcratorbuneo L. N. Majkuv (TTyntRHu-ii), A. I.
Eirpicnikov's (in PyccKaA cTapnaa 1S99) und Oastfrennd's (AotcyaieuTH
0 eMjmm nymna m 1831 — 1837 r. (JSUn 1900). Auch rar elgentHohen Bio*
graphie des Dichters wurden keine bedentenden netten Ergebnisse erzielt:
eine vollständi'/e Biographie geht uns noch Immer äT> und es wird noch lange
dauern, bis wir sie erhalten, denn die gan^e unmittelbare Vorzeit Puskin's ist
noch ebensowenig «forscht, wie seine eigene Zeit (S. 57). Dennooh yerdienen
in dieser Besiebnng einige Arbeiten genannt sn werden, eo dleKndrJnT»
cev's »FjaBHMe MOMOHTbi ;Rii3Hn n jiHTcpaTypHaro pasBiiTifl* (indem Sbornik
der Kijever Unirersität, KieBi, 1899} und unter den populär gehaltenen die
von Y. Ubarciev »Hreuie 061, A. G. IlymRHDt« (die Ausgabe der Cbarkovcr
Conimiasion Ar YoUcsvorträge). Am stlrlcsten Ist in der Pnikinian* dieser
Jahre die Zei<üinung des Charakters des Dichters vertreten, wovon Mieb der
Verftsser am ausführlichsten handelt ;S. 112 flf.). Als der IlHnptinangel aller
dieser Charakteristiken wird die Beschränkung der Verfasser auf di*' Werke
des Dichters und die subjective Deutung derselbeu betont (S. 1 Am ungi-
nellsten nnd frischesten soheinen Herrn Sipovskij sn sein die Arbeiten :
1. 1. Ivanovas übh noKanaiii, erschienen im MipitexciH 1899 V, 8.118— >122);
I. A. Linnicenko's (3Cu3HeHHajt ipaMS IlymKiiHa, erschienen im Sbornik der
Odeaaaer Universität), A. Th. Kooi's (06mecTBeHHi.ii' »srjiaAbi 11 — a. Akade-
mische PublicatiuD, S.]144— 146], A. £. Nazimov's (im Sbornik der Odessaer
Uidverdtlt, 8.146— U7), V. If j nkotin*« {»Wn Uymnnenei »noxv« — nan-
TH^ecKie BsrjiiUM IlymKUHa in PyccKoe ftoraicTBO 1899, GdopHKRi»!, S.148 — 15J).
Im Bereich dt-r literarischen Würdigung ^der Dichtungen Puskin's gefielen
Herrn Sipovskij am besten: J ul. Eich en w a I d (IlymiuiHi. KarB BocnaraTeji.,
erschienen im Bicnnr» ascnanalii 1899 V, S. 157—158), A. P.Kndlnbov-
sklj {Tyiiansue noxnmi n nopvecrBft II— a, im Sbornik des Njeliner bist,
philol. Institutes, S. 181—182). Unter den der Beleuchtung der Beziehungen
Pnskfn's zu den ausländischen T.iteraturen gewidmeten Schriften stellt der
Verfasser mit Recht die (leider uuvoUendete) Studie 1. P. Daskiewi o's (iaa
Sbornik der Ei|eTer Universititt) an die Spltie (S. 187—200), dann jene Alexe j
N. W e eae 1 o f 8 k i j *8 (im Sbornik der Zeitachrift Xasn, 8. 2O0— 202), lisraer
P. ^'e r n j a j e v's fTTyiuKinn. ■ro.ki Mofinrcxi. aiiTiniiaro Mipa. Kaaain, tS99,
S. 205;. Die Beziehungen Puskin 8 zur russischen Literatur ergaben keine
hervorragende Leistung. £in eigenes Oapitel ist den Studien, die Puskiu als
nationalen Dichter lyelenchten, gewidmet (8 216 f.). Damnter ragt eelbetrer-
stiladlieb die Studie des Akademikers A. N. WeseelofskiJ (nynxia'a nan
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NeTiHl, Dia Enditfceae d«8 heil Methodins, uig«. von Fiatmek. 2S3
Hamoiiajii>uuu ao^xi., iu der akad- Ausgabe) vor allen hervor. Endlich in der
Litorstor der Ansgaben Pnakin's (Cap. XI) ateht nstBiliali die akadainiaalie
Aiuigaba d^ bia jetzt leider nur ersten Bandes unter dar Redaction des (ver-
Biorbeneni I, N.Majkov an der Spitze Sehr beachtenswerth !*ind nbrr mich
N.Tb. Sumciiv's IT?f»^:,ionaHifl o noDsiu ITyrnKHua im C barkover .Sboruikj,
eine Umarbeitung Heiner früheren Etüden (erschienen m dem Warschaaer
PyeeKli 9mmom. Bftoram). Dia EimraDdnngaii daa Varteaia gagon aiiiialiia
Mängel der Studia Svmcov's finden wir zu sträng. Waiterhin hebt er harvor
die Beiträge P. Cernjajev's '^KpmnraecKi)i tm-th h laMixKu o n^nuKHrt,
Chmrkcv 1900, S. 243^ — 248), F, V. Vladimirov's (Ilyiuimux u «ro npeAine-
cneaaHn, im Kijever Sbornik, S. 248 — 260) nad LN. Zdanov's (PycajiRa
Hynnna ■ Donanwaibahaii, SPtlig. IINW, 8. 381). Zn End« daa Warkaa
(S. 26a— 270] werden neue Ausüben der Werka Paikin'i aufgaOhlt: voll'
ständige 5, im Auszug 18. Im Allgemeinpn mncht das Wprlc durch die Fülle
des gebotenen bibliographischen Materials, durch das in scharfen Umrissen
gaariehieta, wann atieb nleht flbarall gleioli klare Bild der PuSklii'aaliaii
Litaratnr tinen lakr guten Etndmek. Hie und da vemtiaat nan die Eben-
mässigkeit, was bei dem grossen Quantum des Gebotenen nicht leicht zu
vermeiden war. Dem Werke fehlt leider ein Nameoindex, durch welchen das
Nachschlagen wesentlich erleichtert wäre. Auch die Controlle in Bezug auf
die VollatSndigkeit wire dadurch leiohter nriJglieh. Gewiss waidaii anob
Lücken nachzuweisen sein, namentlich hinsichtlich der slavischen Literatoren.
So 7.. B. fanden wir die Publication des Professors M. ^repel in Agram
•Paskin i hrvatska knjizevnoat (in Ljetopis jugosLakad. 1899) nicht erwähnt.
M. Speranskij.
Die Gründung und Auflösung der ErzdiHeete des heil. Methodiu9f
de» Glauiem^otieb der S^men, Eni Bdtng snr Gneldfilile der
ChmtiaiufliniDg Mfthrens von J. Kevl^lFil. Ung.-Hradisoh 1900.
68 SS. in 8«. SA. des Gyiiiii.-PK)gT. ans den J. 1896/7, 1898/9 und
1899/900. Beendet 1. Jnni 1900.
Nach dem Titel könnte man vennatken, daaa sieh die vorliagende Ab-
bandlutgdaniiif beaebiinkt» die TbStigkait daa heil. Hethodloa ata Emblaehof
von Mähren und Pannonien zu erürtom. Indessen hat der Verf. weiter aus-
geholt und schildert in knrzeti Urnnssen den ganzen Lebenslauf der beiden
Slavenapostel, wobei natürlicherweise anf die mährisch-pannonische Periode,
Aber welcbe die Quellen viel reiehlieber mlUeaaen, der LOwenantlieil entHIIt.
Die weebaalToUen ^hlekaale Methode treten anf dieee Weiae in den Torder-
grund, und die Gründung und Auflüaung seiner Erzdif)cese wird, zumal bei
einem Verf., welcher auf dem historischen Boden de« ehemaligen Velehrad
wirkt, von selbst zum Bauptthema. Die so gestellte Aufgabe befriedigend zu
Uiien, lat nun dne Inaawat aohiHerige Saake. Daa ante Erfi^deniiaa iat die
genaneate Keantniaa der Qnalten und ttterailachen Arbeiten, welehe dieaen
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Kritischer Anseiger.
bischst intereBsanten Problem gewidmet sind. Ihre Zahl ist sehr gross. Eine
«rMhOpfrade Blbliogrsphto der eyrillO'inetliodtaiüMhen Litentar dttrfte ein
stattliche« Bindoben ansmachen. Freilich sind nicht alle Beiträge von gleichem
Werthe. Allein noch beute gilt, waaV. Jagi($ ira J. 1879 niederschrieb 'IV.
Bd. dieser Zeitschr., S. 91) und der Verf. gleich in der Einleitung citirt, dass
aioh SA derLOsnsg der vielen UeM in BetiMlit kommenden Fragen die beeten
geietigeo Krlfte der SIsven betiidligteo. Sin«i gliuenden Beleg Uefot
dafUr die von mir im XXIII. Bde. dieser Zeitschr., S. 242—258, bespfoeheae
umfangreiche Studie von V. Jagtd »Zur Entstehungsgesch. der kslav. Sprache«,
1900, welche der Verf. allerdii^ nicht benutzen konnte. Diese Studie zeigt
nngleicb, iPieuBetttbehrUeh bd dieser eigennrHgen Forschung eine eingehende
Kenntniss der slavischen Philologie ist. Selbst ein so bedeutender Historiker
wieE.DUmmler, gerieth ins Gedränge, als ea sich darum handelte, rüp sprach-
liche Seite der cyrillo-inothodianischen MissionsthStigkeit in Mähren und Pan-
nonieu ins Treffen zu fuhren. Das ist nun ein Mangel, welcher sieb auch bei
dem Verf. der vorliegenden Abbaadlmig in hOehst nnUebenmer Weise bemerk-
har maelit. Die historiseho Dontellung der Ereignisse bewegt sich in den
GeleipfD, welche durch die Namen B. Dudi'k, I. A.Ginzel und A. Lapötre wohl
hinreichend cbarakterisirt sind. Der Verf. geht d&hm recht vorsichtig zu
Werke und trachtet seinen Gewährsmännern nur so viel zu entnehmen, als
die den Ereigstoen snnSelist stehenden Qaellen, deren Uebersieht er voraus-
schickt, zu verbürgen scheinen. Das Bild, welches er von dem Lelon und der
Wirksamkeit der beiden Slavenapostel entwirft, ist daher im Allgemeinen
richtig. Von der rein historischen Seito hat der Verf. seine Aufgabe ziemlich
glttoklioh gelöst. Umaomehr sind die philologischen Verstösse za bedauern.
So lesen wir B.B.anf S.81, Cyrill habe die nene Erfindung dee slavisehon
Alphabets — natürlich noch in Constantinopel — auch gleich praktisch vcr-
werthet, »indem er sogleich an die Uebersctzun«? des neuen Testamentes und
der zum Gottesdienste nttthigen Texte und Kirchengwänge schritt«. Eine
solche Leistung ist an sidi nnwahrsehelnlldi und anssorden historlseh nnlw-
grUndet. Die vom Verf. riehtlg angezogenen Quellen stimmen vielmehr darin
fiberein, dass Konstantin nur das Evangelium — wohl nur die evangelischen
Perikopen in Constantinopel übersetzt und mit diesem Buche in der Hand
die Missiunsreiae uach Mühreu angetreten habe. An einer anderen Stelle (S.
66) lesen wir» »die nteste Blbeiabersetanng <sie!) in altslavischer Spraehe
gebe uns der Ostromirer Codex in Petersburg, geschrieben zwischen 1056 und
lOSTc. Der Verf. weiss nicht, dass die berühmte Handschrift eben nichts als
ein solches Perikopen-Evaogelium enthält, welches dem Urbildc des ersten
slavischen Buches sehr nahe kommt. Freilich schöpfte der Verf. diese (uu-
riehtige) Belehmng aus dem hiebe! eitirten Werke Dndik*s. Es hätte auch
sonst der vorliegendsn Abbandlnng zum Vortheil gereicht, wenn der Verf.sich
von diesem Gowährsraanne etwas mehr freigemacht hUttf Narh den ange-
führten Proben nimmt es uns nicht Wunder, weun wir Uber die slavische
Sprache, deren sieh Cyrill nndHethod bedienten, lesen (S. 33], es sei die
Spraehe der mihriseh-pannontoehea Slaven gewesen, weiehe hmite ansgo>
storben sei. Der Verf. wiederholt hier vertrauensvoll die AnsiehtE. Dttmmlet*s,
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KalouMk» Apologie dw heU. Wenul, aogei. von PMtni«k. 285
ohne SU ahaeu, üass diese grotse Fnge so weit klargelegt ist, das» an eine
nlliTlsch-pftiiiioiiiMibt Htfmfttb iltTiMlieii Klrdkentprache woU nfoht
mehr godaoht wwdeii kann. Aneh >dfo Ansidit, dsM Cyrillm die latelniiche
Messliturgie ins Altslavische Ubersetzt habe und dass diese lateinisch-slavi-
sche Liturgie vom P. Hadrian II. und später von Johann VIII. approbiert
worden sei« (S.40), IKsst sich nicht ernstlich vertheidigen ; etwas derartiges
b»t Biidi V. Jagid iii«iiiali bekraplet. Die Anfifaife dar ]ftt.-ateT* Liturgie
lallan in die Zeiten Metkod's nnd daa «aknckeiiiUeh genaoht aii haben, ist
wohl ein Verdienet TOn V. Jagiö. Ft. BulmtL
dramt btäeie Vädaoa svateho proti smySlenkäm a kriv^m üsud-
kAm 0 jeho povaze. Sepsal Dr. Josef Kalousek. Vydäni druhö,
rozmnoienö. VPraze 1901, 8", 144 (Apologie des Fürsten Wenzels
des HeUigen gegen Erdichtungen und falsche Benrtheilang seines
Charakters).
Das Ziel der Schrift Prof Knlousek's ist die wahrbeitsgemässe , auf
fiorgfältiger Quellenkritik beruhende Darstellung der Geschichte und des
Charakters des heil. Weniel'a (f 935), eowie seiner Vwehmng in BOhnen.
Fflr dleGeaehidite dieeeeFüceten erwies sieh bekanntlleh die aufOeh^e dee
Kaisers Otto II- (973—983) von dem Bischof Gumpold von Hantua — einem
Fremdling:, der niemals in Böhmen war — verfasste Vita als eine Quelle von
sehr geringem historischen Werthe. Auch die zweite lateinische Legende,
welehe lAorentins, ein MOneh von Honte Caaaino alao abermals ein femer
Frenkdling — anlhide des XI. Jahrb., nnabhltnglg von Gumpold und auch
etwas tiOchtcmer als dieser schrieb, biett r wenig verläasliche Nachrichten.
Werthvoll ist dagegen die von Watteubacb im Stifte Heiligenkreuz in Nioder-
Oesterreichj eotdeckte Ludmila-Legende, welche uach lulialt und Form alter
Ist, aia beide genannten Vitae. HOehst beaehtenewerdi nnd flir die damaligen
Strömungen auf kirohUehem Gebiete in BObmen beaelohnend ist es nun, dass
eich ein viel richtigeres und der Wnhrhfit (^ntThifvlen am nächsten stehendes
Lebensbild Wenzers, den man in ucuuster Zeit beiualie zu einem I^Iürtyrer
seiner Zuneigung an das deutsche Beioh gemacht hat, in einer ausführlichen
idtkbebenilaviaehen Legende findet, weldier ausserdem eine «weite kflnere
Fassung, ferner « itie Ludmila-Legende, einCanun dieses Heiligen nnd andere
Notizen in slavischen Quellen zur Seite äteheu. Diese slavisrhcn Quellen
bilden die festen Grondlageu für die Geschichte 8t. Weuxel a ; dur Art und
Weite, wie aie in der vorliegenden Schrift benrtheilt und verwerthet werden,
wollen wir hier sudlehit einige Anfmerkeamkelt eobenken. Wae die AbfiM-
sungszeit der ausführlicheren, von Vostokov entdeckten altalavischen Legende
vom heil. Wenzel anbetriö't, so stimmt der Verfasser der allgemeinen Ansicht
SU, dass dieselbe bald nach dem Tode Wenzel's, jedenfalls aber vor das J. 967
anaoaetMA sei, weil bekanntlieh Widnkind von Corvey, weleber um dleeee
Jahr edne Chronik m eehrelbea begann, vom helL Wenael sag^ ea werden
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Kritiecber Anzeiger.
einige Wunder von ilim berichtet (quaedaiu mirabilia praedicantea), welche
er mit 8tilltehwdg«n übergehe, d» er ele nleht prflfen kSnae. IHe geiUMuite
aUv. Legende kennt aber bekanotllch nur ein Wunder und erwartet ein grüe-
seres erst in der Zukunft. In diesem Punkte fifirfte eine Meinungsverschieden-
heit nicht bestehen. Nicht unwahrscheinlich ist die vod J. Kolär (Font, remm
hob. 1. 135) ausgesprochene und vom Verf. getheilte Vennuthong, deae dieee
Legende iin|»rttiiglleh glegolitlieli geeehrleben wer. Dafür aprilehe nleht nur
der Umstand, dass dieselbe tbeilweise*) in einem kroatisch •glagolitischen
Brevier (aus dem J. 1443) enthalten sei. sondern auch der Zahlwerth des Buch-
stabens r, welcher hier nach giagoiitiscber Weise = 4 sei. Die UeberfUbrung
Aee heil. Wensel'e neeli Prag fand eben Dach alter Tradithm an 4. Hin (938
oder 939) statt Die ela^iiche St Ladmila-Legeade hllt dagegen der Verf.
in UebereinstiiBinunf^ mit Vondlik (zur Würdigung u.s.w. 31) fllr jünger als
die üt. Weiizolö-Lc'gende. Prof. Kalousck tbut dies deshalb, weil in der Lud-
mila-Legeode das Alter mehrerer Personen angegeben werde, was ihm die
Art eines späteren SehrlftateUera, der bereite alsPoieeher ond Commentetor
anftreie, zu sein scheint. Doch muss der Vcrf zugeben, dass diese Zahlen
nicht unrichtig sind. BoHvoj dürfte in der Thiit Jahre, Ludmila ül Jahre
alt ffestorben sein; gegen die 3;< Kegiernugsjiihre Vratiahivs wäre nichts
anderes eiuKuweaden, autiser dass sein Bruder Spytihuev, welcher von 895
ble 905 regierte, nicht enrlOiot werde, mSglleber Weiae desehalb, wdl Yratia-
lav Mitregent war. Uebrigena bringt der Verf. diese slavische Legendt nlt
der lftteini.sclif>n ziirrat von Menken (Script. Germ. III, \^i>^< heran «gegebenen
Vita in Verbindung und vermntbet, dass diese die JabrcäzahlcQ aus jener ent*
lehnt, sie jedoeh in Verwirrung gebracht hat Anf die wichtige Frage, wo
dieee alaviidiea Legenden verlbeet worden eeien, laatet^e Antwort deaVerf.
dahin, dass dieselben in Böhmen entstanden und von Einheimischen, die der
kircheosliivlschen Sprache mächtig waren, geschrieben wurden. Das sei zn
einer Zeit geschehen, als noch die West- und Ost-Slaven au einer gemein-
aainen Kirohe gehürtco, als die folgeneehwere Bpaltnng derKlrehen nonh
nidit eingetreten wHre. Daraua etklüre rieb auch, daaa in der grieeUerii-
slavischen Kirche zwar die heil. Wenzel und Ludmila, nicht aber die heil.
Vojtich und Prokop verehrt werden. Der letztere sei im J. lO.'iS gestorben
und ein Jahr darauf habe sich jeaes unheilbare Schisma zwischen ConsUnti-
nopel und Rom ereignet IWtoao Erwägungen rind gewiea im AUgemelnen
richtig. Dennoch bleibt ea anfTallend, dass der heil. Prokop bei den Süd- nnd
Oflt-SIaven unbekannt ist, umsomehr »If; im S4zaver Kloster auch zwei niBsi-
sche Heilige verehrt wurden, nämlich die fürstlichen Brüder Boris und Gleb.
welche im J. 101 d getüdtet uud im J. 1072, bei der Uebertragnng ihrer Gebeioe,
von der mBaiaohoa Kirelie als Heilige anerkannt wurden. Mit SOoluioht auf
* Ich erlaube mir eine vorläufige Hittheilung zu machen, dass in einem
Laibacber glagolitischen BreviariDm (geschrieben in Istrien zwischen 1400 —
1440) die Weaaellegende in ibren vcdwn Umfbng rieh erhalten bat Nlbotea
darüber an rinem anderen Ort V, X
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Kalouaek, Apoiogie des heil. Wenzel, augez. von Paatrobk.
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diM6ii Umtttiid hSlt der Verf. daran feat, dmsa die Siaaver aUvlaelieD MOnelio
Ua an ihrer Vertreibung mit den rtusischen Cbristen als Glieder einer Kirebe
in wecbaeUeiti^fm Verliehr standen. Von dem Säzaver Kloster asa seien
höchst wahf thi iiiliih iitifh »iie Lebonsbeschreibungen der böhmischen Hei-
ligen, duai: lirütüu WuD^ui uud seiner Graumutter Ludmila, uuj^elaiir in deu
Jahren 10)3—1096, sn den Oat^laven gedmiif en. Aneh an den Sttd-Slnvan
bStCe die Yerehrnng des heil. Wenzels aus Sazav:i dringen ktinnen, doeh
mlii^'^t' an'/«»non)inf Ti rv«»r'!en, dass dies frühzeitig gc^cfiehensei, weil der Kanon
deä Ueiligon iu altrussischea Menaeen vom J. 101^6 enthaltou »ei, die auf süd-
slavische Vorlage xartickgehen (herauttgeg. von V. Jagii^. Die Vermittelung
▼on SAanv», welabe dw Verf. annimmt, achelnt mir nnn im liOehsteD Grade
nnwahnMdHrinUeh zn sein, zunächst deshalb, weil die eben erwithnten Septem-
ber-Menacon. welche den Canon de.s heil Wenzels enth:»lten, ans bulgarischen
Vorlagen stammen, die zu Ende des X. uder zu Anfang des XI. Jahrb., viel-
leicht in einem Kloster des Athosberges, Ubersetat Warden (ei, Jagid, Sieaaen
p, XCVn). Der Veit dea Gaaona kennt berelta den Inhalt der slaviiehen
Wenzelslegende [vergl.Vondr&k, p. 27). Wenn femer diese Legende ursprüng-
lich mit glagulitiscber Schrift niedergeschrieben war, so liegt e» «ebenfalls
nahe, bei ihrer Verbreitung nach Russland au ein sUdslavisches (bulgarisches)
Medium in denken; ameb dieaer Umatand weist nna in ein« iQtere Zelt, als es
die Eziateoa dea Klosters Sivasa ist Es darf femer die Frage, welcher Ritus
in diesem Klostor herrachte, nicht ausser Acht gelassen werden. Wir haben
darüber wohl keine sicheren Nachriciitcn, aliein viele Umstände sprechen doch
dafUr, dass die Benediktiner von Sazava ueo slavisehen Gottesdienst nach
latelniiehem Bitna verriehteten, dessen Intefrirender Bestandtheli ohne
Zweifel der veridbigniaaTOlle Zusatz filioque war, wihrend in den grieeblaeh-
slavischen Kirchen diese Formel wohl niemals Eingang fand. Endlich fehlt
es an jeglichen Nachrichten, dass das Kloster von Sazava irgendwelche Ver-
bindung mit dem slavischen Süden, dessen Vermittelung doch wohl nicht
beaweifelt werden kann, unterhielt. Der Gnltaa dea heil* Weaael mnas
daher bei den Sttd-SlaveD noch im Laufe des X. Jahrhunderts Verbreitung
gefunden haben, zu einer Zeit, in welc!i'^r Doch die cyrillo-methodianische
Tradition lebendig war und mittels der glagolitischen Schrift die Glieder
der eiuzelnen, über die westlichen und sttdlichen Wohnaltae der Siaven
wMt aeiatrenten und ofüelell dnrehaoa nieht allgemein anerkannten und bo-
gllnatigten Kirchen und KlOster vereinigte. Zn jener Zeit gab es auch in
R5hmP!i !^l:\vi8che Priestor Popen;, welche sich des Schutzes der FUrstin
Ludmila erfreuten. Es dürfte wohl zu weit gegangen sein, wenn der Verf.
meint, in Bübmen habe seit der Thronbesteigung Spytihnöv's (895) beiderlei
BItns, Bowohl der almriadie als aneh der nenerlieh eingeführte bteinische,
geblüht und Ludmila, die Gemahlin des ersten christlichen Fürsten, wäre dem
griechisch-slavischen Ritus, in dessen Form sie das Christenthuui empfangen
hatte, stets treu geblieben (p.6). Für solche Behauptungen fehlen uns sichere
Anhaltspunkte ; Inabeaondero lüaat sieh die Blttthe elnea grieohlaeh-alaTiaehen
Bitns in Böhmen schwer Toranaaetzen. Zu einer Blüte hat es eben der slavi-
seheGottesdieoat InBtfhmen nie gebraeht, er blieb Immer auf einaelne Punkte
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Kritiselier Anseiger.
uuil auf die Guost eiazelner LandestUrsten beschrSnkt. HUcbat ansprecbeud
ist nnm die Yermiithinig, welche V. J»gi6 jttvfvt (Zar Bntetelnnig^eeeb. d.
kel. 8p., I, 55} ausgesprochen hat, cIah?. derselbe Pope, der bei Wenzel als
Lehrer des Altkirehenalavischen fungirtc. hu Ii der Verfft«i<^er der einen oder
der aaderen slavischen Legende (vom heil. Wenzel und vou der heil. Ludmiia)
war. Daraoa erkUrte sich dann seine Vertrautheit mit den EreigniBsen, wäh-
rend die tehllelite und webrlieltBgeiiiine Dsntelliiiig einvoreiieillHifteeZeiig'
11183 von seiner Bildung und seinem Charakter liefern. Auf Grund dieser
slavischen Legenden erscheint der heil. Wenzel dnrchaua nicht als der MOnch
im FUrstengewande, als eine Abstraktion von Engeistugenden, sondern als
HeiiMli von Flelieh und Blut und ■!■ eis frommer und guter Lendetllint, der
ohne Sebald den Tod>?oa Bmdenluwd erlitt vnd deshelb nie ein Heiliger
vom Volke verehrt wurde. Diese Verehrung war ursprünglich sehr gross. Der
heil. Wenzel galt den Böhmen nicht nur als erster Landespatron, sondern
Mch als eigentlicher Beschützer in Krieg und f rieden, was der Verf. des
Niberen mieinsfidereetvt Imbeeondere verfolgt er die Geeoblohte dee be-
kannten Liedes: 1. Svaty V&clave, vevodo Cesk6 zem^, knMe nis, pros za ny
Boha, 8Vat6ho Ducha. KyrieleiBOn. 2. Nebegket jest dvori^tvo kräsn*^. blaze
toma, ktoi fam pujde: v zivotvecny. oben jasnv, MV!iti''ho Ducha, Kyrieloison.
3. Poiuoci tv6 zädämy, smiluj se oad ukmi : utca äuiutuä, utaen vse zlä, svaty
Yielft^. Kyrieleison. 8o lautet nXmlleb dee gance (dreittrophlge) I^ed mHih
der ältesten handschriftlichen Ueberliefemng aus dem XIV. Jahrh. Bald
darauf, um das J. 1500, hnt dn-^ Lied bereits fünf Strophen. Die 4. Strophe
hat fülgeuden chsrakteristiBchen Wortlaut: Tys nkk didic Oeskö zeme, roz-
pome& se na svö plöme, nedaj zahyn&ti, nim i budAcim, svat;^ V&olave. Kriste
eleiaon. Spiter kamen weitere Strepbenbinsn. Bndlleb geeebah es eneb (der
Verf. Temnthet im stürmischen Jahre 1848), daa.s die Worte der 3. Strophe:
nt^3 smutn^, otzen v5e zM ersetzt wurden 'oRtlirlich nurim Volke, ausserhalb
des KircbengesangesJ durch die Aufforderung: VyieA N^mce, oisesemoel
worauf P. A. Klar (Ubnia 18(8} und Ant Springer (Geeeb. Oesterr. telt dem
Wiener Frieden 1809. Lelpaig» 1805, II, 2SS Anm.) binwelaen. flo wurde aue
dem Liede ein historisches Denkmal, welches die Spuren aller bedeutsamen
Ereignisse von Böhmen an sich trägt Entstanden, wie es scheint, in der
«weiten Hälfte des XIIL Jahrb., vielleicht nach dem Tode Königs Fi^mysl II.,
wuehe es in der bueitieeheu Epodie und ^bum in den eehweren Zeiten naeb
<ler Schlacht am WeiasMi Berge au der gegenwärtigen Anadebnung, um ala
Ausdruck einer frommen Bitte an den vornehmsten Schutzpatron von Böhmen
zu gelten. In der Neuzeit wurde auch dieser feierliche Choral zu nationalen
Zwecken missbraucht. Aebniicb verfolgt der Verf. auch die mit dem Bildnisse
des beit. Wenaels yenebenen Mttnien (eeit dem XI. und XII. Jahib.). Aueh
das ungefähr aus dem J. 13.".0 stammende und bis auf den heutigen Tag ge-
brauchte Siegel der Prager Universität zeigt Kaiser Karl IV. knieend vor dem
heil. Wenzel. So bietet die Schrift Prof. Kalousek's vielfache Belehrung und
dürfte ihrem Zwecke, ein wahres Bild des heil. Wenzers und seiner Vereh-
rung in bieten, Tellanf enttpreeben. Fr. FaäntJL
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N orik, Komensk^'s Weiaheii der alten StthmeD, Anges. von Paatraek. 289
Jana Amosa Komenskeho Maudrost starfirk Öechü, za zrcadlo yy-
8taven4 potomküm. Z rukopisa lesensk^ho vydävä Jan V.Noväk.
V Praze, D&kladem ceskö akadcmie, 1901 , 8«, XV + 1 13 Str. (Job.
A. Cmenius' Weisheit der alten liobiueu. ^'ach der Uandschr* von
LiBBa herausgeg. von J. V. Noväk}.
Komenaky's Adugiorum Bohemicoram farrago oder Houdrost Btirych
Cechu, za zrcadlo vystaveDä potomküm WeislicitderaltenBühmen, als Spiegel
der Nachwelt aufgestellt) gelangte zur Zeit Uea Verfassers nicht zur VerOffent-
Hchimgr sondern bat aieh nnr handaehrlftlieh erbalten. Zuerst bentttite die
Samroluog Fr. L. Celakovsky, iDdem er sie beinahe vollständig in sein Werk
Mudroalovi närodu bIovanBk{'lio ve pii-ilovich [Die PhiloBopliii' des ■^^l.ivischcn
Volkes in Sprichwörtern, Prag, lS52j aufaahiu. Dann wiinh: ^'w ;i i; ii bei dor
Ausgabe der büh[uisclieuDidaktik;lS49, 1871} zwar volistauuig, aber uuguaau
nbgfedmekt. Die vorliegende Ausgabe bembt auf der Handaobrift selbst,
welebe sieb im Archiv der Kirche zu St. Johannes in Lissa befindet. Die
Sammlung innfasst, nach der Zählung des Ilerausgebera, 22! 4 Sätze, von den
aiierdittgs 136 Wiederholungen in Abzug zu bringen seien. Die Eintheilnng
geschieht nach den Gegenständen, welche zum Vergleiche herangezogen
werden. Das sind 1. ChsgoDstXnde der Nator, von den BtomenCen bis anm
Menschen, 2. Erzeugnisse des meBiebUoben Handwerkes, 3. Ereignisse, 4.
Fabeln, welche kluge Menschen ersonnen haben. In dieser Ordnung werden
die Sprichwörter vorgeführt. Es ist, wie der Herausgeber zeigt, dieselbe sach-
Uebe Bintheilung, welche aocb der Brina (der bölmi. Anagabe der Jaana lin-
gnarum) au Gmnde Uegt Was nnn die Originalititt der Samndung betiUR,
so ist es vor allem sicher, dass Komensky das ältere Werk des Mag. Jakob
Smec von Varvaiov, herausgeg. in Prag im J. 1 582 bei Qeorgius Nigrinus
anter dem Titel Dicteria seu Proverbia Bohemica, vor sich hatte; denn von
den 721 Sprfieben dieser Ssniulung nahm Eomensk^ nbAt weniger als SM
und zwar zumeist wOrtlieh in seine Handscbrlft auf. Weiteristes wabrsehein-
lieb, dasB Kotuensky auch die Sammlung Cervenka's kannte und benutzte;
denn man findet bei ihm mehr tiln :r)0 ähnliche S-itze. deren Aendeningen
vielleicht auf Blaboslav, der diu Sammlung Öervcnka s m seine Grammatik
(1671) anfiiabm, surttckgehen. Dagegen UlMt sieb mit Sleherbd'. bebaupten,
dass Komensky die älteste Saninlnng Itöhmisober Sprichwörter, die des Herrn
Smil Flaska ff 1403; , nicht k;innte. Man findet zwar bei Komensky ungefähr
89 ähnliche Stelion, wie bei Fluäka, allein der Wortlaut weicht stark ab und
gerade die Poiute derselben fehlt Der Herausgeber fiilirt alle diese üeber-
efanstimmuttgea Komenskf s mit den ilteren Samminngen bei jedem einielnen
Sprichwort unter dem Striche an. Wie bei Blaboslav, so llsst sich anoh bei
Kfimensky zeigen, dass manche Sprichwörter aus Mähron, der engeren Hei-
math beider Männer, stammen. Als solche führt der Herausgeber an: Nr. 31.
Strach, by se nebe neobofilo. — 138. Vodu v stupi opkhati (se. inauis opera;.
— 141. &Ükd vodn vftSitl. — 200. ZanMS dfevo tSioe se tpHmi (t avyk Ur
Staralf). — 313. Hlnebf jako feA. — 239. Nebnde a tA rl« mauka. — 509. SnAdl
MiT liv ateviiaks PUtolofte. HIT. 19
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Krlti«cher AsBefger.
to CO pes bork) kobUh. — 7ül. Sm^je mu se ua lo imbiee (t r4d}. — '^21. Cut
MM jeho H&ei doatsne, ami t«püaU (t o kleretato). 1105. Ujeda mili,
po8l&j koal chvi'li; ujeda tfit tela jim potH; njeda igst, dej jim jett. — 1251.
Svpc dokad jednoho hota nensije, druh^ho nezacinÄ. — 1330. Chttl udflati
übAnek, a kdy> zatoril krulieiii, udelalase pernirka. (Rikä ae o tc-ch, Jimz pi t-d-
gevzoti, jiaak oez chtcli, n bine.SQ^ n^jak, vychizi.) — 1357. K Ueeni (= bileni)
tifebe liSldls. — 1388. Hysl jiz d&TDO v miri. Pfauit — 1710. Kdo ohodi b ktM(^
toho Päii liüh nadcH. (Od iftbrikü vzat^ ) — 1 S2 1 . Poky chodiiii,/)ofy se hodim. —
1930. Hledi/, aby solic' zc mne gejä neudöial. Die durch verschiedenen Druck
gekenuzficlineteii Worte sieht der Ilerausg-eber mit Reclit fürMoraviBm«?n an.
Bei etnig^u SprichworterD fiigttt acbou Koiueusk) lateiuische oder deutsche
Firallel«B hinsu. Zum Behptel: Mr. &S. PHJde ias, pHJde nds. iKomt Zeit,
komt raht. Dies diem doc9t} — 59. Dnain ee l^to neopozd!. Parum pro nihilo
habetur.) - ■ 103. Svi'cc lidem slauzic, sama se slravnje. (Aliis inservicndo
coDSumor.) — 136. §[)atn& zhoda, s obuem voda. (Contraria nunquam coeunt.)
— 139. Nft vodi psikti. In aqua scribere. — 148. Trefil z lauzc do bl4ta. (In>
eidit in pninaa evpleas vltare pftteliam.) — 160. Jil jtme vjbfodli (Be« est
in Tftdo}» t. z nAbospeeenstvi. — 182. Kad propasti stiti. (Inter incudem
et malleum versari.) — r>;n. Psu gädio sveHtl: den bund mit bratt-
wuersten feßlea. Die Katzen Vber das schmcer setzen. Den Bock sum gärtner
machen. — 698. Mnoho ruican, mftk» dila. Viel birtea, Obel gebtttet — Oer-
attige Farallelen kommeo tadess niebt besoDde» binfig vor. IjonrnrhlB be-
weisen sie zur Gcnttge, dass Komensky die Oomeinsamkeit vieler Sprüche
und Redensarten mit den zunächst befhfMÜgten Culturkreiseti wohl kannte.
Aebnlioh verfuhren Biaho.s!Hv, Srnec und auch Veieslavia (Dictiooarium lin-
goaelaünae.} Eiae AbhUugigkelt von polniaeben Sammlungon aeheliit nfekt
Torsttllegeo. Der Heraiugeber citirt nur ein Beispiel: Nr. 17M.FAneiD vel-
kym byt jest velk;'i lu-colc. In der Sammlung Enapski's v. J. 1632 lesen wir
ebenfalh: Panem wielkim hyc, wielka niettola. Doch ist das hervorg'ehobenc
Wort durchaus kein Polonismna, sondern auch in slovakischen Dialekten
wob! bekannt. Yielfach setxte Komenakf eine Erklirung des eitirten Sprieh-
wortes hinzu, z.B. Nr.l 14. Kam vitr, tarn plUt*. (0 vrtkav^m cloveku.) — 145.
Ter vodo, kam Pän kaze; [k&llc, t. stranhii udolajel. — 22G. Rüze vije o tora,
kdü V (iostntku sedi a pohntlü uzivä'. — liesondcra bf .irhtouswerth sind die
BemurkuQgcD, wiu bei Nr. 34U. Räd by hauserem beraua vylaudil. (Ad fabu-
ias referendam.) Desgleiohea bei Nr. 401. Kald& liska STftj oeas div41i. (To
do fabuli.} Aebniich bei anderen Sprüchen. Auch die Quelle ftthrt anweilen
Komeusk\ selbst bereits an, z.B. Nr. 493. Pes k vyvratku. I'etr Apost. —
61 1. Tvar zvra.sklä, ranob/«ho povedomA. (S. ilehor. — ()2ti. Byli by oci vy-
laupili [O Gaiadskycb apoHtolj. — 657. Trcti jazyk rycblojsi uez ptäk. Eccles.
10, 20. 697. Peloiiia ruka na 4«ta svA. Job. 39, 34. — 1 1 14. Neni Tora, neni
koni, jedna psota druhau honi. ^ini. T.omn. — 2063. Tvrdot jest proti ostnuse
zptcovati. Skut. 9. — Die Parallelen, Erklarnnfren und Qucn^nMii^raben Ko-
meusky^s legen dcu Gedanken nahe, wie wichtig ea wäre, wcnu der Schutz an
SprichwUrtern, welchen das bObmische Volk besitzt, nach seinen Quellen hin
nntersnobt wOrde. Der Heraaegeber bat sieb nm die Yofarbeitea an dieser
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Smetioka» Die PoctiU« CMeiok^'i» sag«i. m PfeitroAk»
291
ErforBchung bereits vielfache Verdienste erworben, unter denen die vorHe-
gende, Kusserat genaue Wiedergabe der SammluDg Komeusky's gewiss das
grOsateUt. JRr. Butnuk,
Petra Chelcick^ho Postilla. Dil I. K vydÄni npraTil Dr. Emil Sme-
t&nka. V Praze. Yyd4nim a nakl. Comenia, e^ang. liatice Komen-
Bk^ho. 1900, kl.-So, 438 Sa
Der tiefsinnige sUdböhmische Landedelmann und Di nker Pctcr Ciiel-
cicky (t ca. 1460} verdient es wohl, daas seine Werke, welche vom edelsten
sitUichen Eroat einer werkth&tigea Kadifolge Cbriati erfüllt sind, immer
wieder aufgelegt nnd ▼wbreltet werden. Vor einigen Jahren (1893) gab be-
kanntlich die St. Petersburger Akademie, unter der Redaktion von J. S. An-
nenkov nnd nach dessen frniiem Tode [■': 1^85) von V. Jagid, zwei Schriften
Cbelotcky 8 heraus: «äiet viery« (Das Grlaubensnetz} und «Replika proti
MlkvUti BUknpoi TAborak^mn* (Replik gegen Nikolam Biakapeo
am Pilgrlm). Dleae ▼ortreffliche Ausgabe, wetobe leinwidt in Arobiv nidit
verzoichnet wnrde. enthUIt in der Einleitung eine Würdifrung desHicbens und
besonders der Scbriften Chelcickv a und .lUHserdem im Anhiing den Inhalt der
beiden abgedruckten Werke in russischer Sprache. Daselbst ist bereits eine
aeMre Anagabe Ton Cheleiekf ■ Hauptwerk, der Pos tili c, L Theil, von Beig.
Koeut, im J. 1890 (als Beilage der evang. Ztsohr. Cesk^ Bratr«) erwUntt.
Da jedoch diese Ausf,'abo vielfache Mängel aufwies, so vRranst.nltete der
evanj?. Verein »Comeuium«, derselbe, welcher auch die kleineren Schriften
(Jbetcicky 8, in der Redaktion vou Dr. J. Karusek heraui^cgebeu hatte (lääl
nnd 189S), «Ine neue Edition der Poatille, welche Dr.E.Smet4nka besorgte.
Dieselbe ist in erster Linie für Philologen bestimmt und bewahrt daher mOg^
liehst genau die Ortlioirmphic dt s ültr v^ton Druckes vom J. 1522. aua dem der
Text entnommen ist. In deu Aumorkuugt^a werden abweichende Lesarten des
Druckes vom J. 1532 hinzogefUgt Die Aenderungen des Herausgebers be-
•obrink««! aieh auf die LOnof der Abbre^atvren und eine sinngemSaae later-
pnnktion, was bei dem ungleich mässigen Satzbau und den httufigen Annko-
lutiien Cheloicky's zugleich eine Interpretation bedeutet.
Femer unterliess der üerausgeber die Unterscheidung des zweifachen i
und /, und swar ans dem Grunde, weil der alte Druek diese beiden Bezeich-
nungen gans regellea gebraneht, was auch Gebauer (BiBi ml. L357) eonetatlrt
Die Ausgabe ist i^ehr sorgfältig veranstaltet: eine Collation mit dem Drucke
▼om J. 1622 lehrt, dass nur äusserst weni^f Versehen untergelaufen sind und
auch diese sind insgesammt belanglos. Eine Besprechung der Postilie, sowie
ein WOrterbnoh in dereaHMn Terspricht der Herau^ber bei dem Abdruck
dea swdten Thailea sa Metao. So wurden in der lotsten Zolt die wiehtigaton
und umfangreichsten Schriften Cheloicky's neu aufgelegt, allerdings nicht
pleichmÄssig. ».Siet viery« ist nach der gegenwärtigen Orthographie trans-
scnbirt, ohne dass die dabei befolgten Orunds&tae dargelegt wären. Auch
•die kleineran Sehriflen« gab Dr.Kariaok in aenbVhm.Umaobraibun|f haraua»
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292
Kiitiacbar Anieicflr.
doeb fügte er eine kurze Erklärung seioeg Vorganges hinzu. Ausferdmn
bietet der Abdmok der »Replik»« ein genanee Btld der Olmtttser HMdeohrift.
IHeee Sebilft iefe bUher die einelge, welehe naoh eleer Uteraa baadaehrlft*
Heben Quelle mit sorgfältiger Bawabrung aller orthogr. Eigentbümlichkeiten
abgeilruckt ist Die vorliegende Ausgabe des I.Th. der Postille ist nun ein
weiterer i^chritt zu einer QeBammt&uagabe der Werke Cbelcicky 8, des gei-
eflgen Vetert der bOhiniecben Bradergemeinde, neeh der mteeten erreteh-
bereu Geotalt IV. Mtm*.
Pavle Popoviö: O gorskom vijencu. Mostar 1901, Fächer &
Kisic, kL 8«, 284 H- V S.
Wonn ein Staat verhältnisamÜBsig spät in diu Reihe der Bogennnnten
Kulturländer einp^etreton ist, darf mHn nicht zu grosse Ansprlifho an seine
moderne Literatur tttelien, und e& kann deshalb nicht Uberraschen, wenn die
ettdelsTiseben Literatiusn, wegen der cebwierigen itnaeeren und inneren Ver-
hUtniise in dw wieBenacbaftlichen Forschung noch immer recht nnagelbift
erscheinen. Immerhin bleibt difMP Thatsache bedauorlicb, und zwar um so
melir, als die Lücken schwer auszufüllen sind, theiis weil das Material ver-
suhulleu itst, theils weil die bibliographiächeu Quellen gar zu verstreut und
•ebwer en finden aind. DlMem Mangel an einer von Anfinf an •yttematl»
neben, literaturkritischen Schulung verdanken wir den jedeniUla glHcklicben
Umstand, dass die beste slldslaviscbe L!teraturfor^f>bnT!<,' tnilla re^riilii pino
exceptlone!) in die Hände sulcher (jtelehrter gelangt iät, denen eine moderne
Literaturschreibung nebensächlich war, well sie sich — mit aller Anerken-
nung ihrer ibtiietleehen Kompetem — bavpteiehHeh den epraehOohen nnd
rein historischen Forschungen gewidmet haben.
Daraus erklärt es sich, das3 erst 43 Jahre naeh dem ersten Erscheinen
des herrlichen Heldengedichtes »Gorski Vijeuaca des montenegrinischen
Fürstbischofs Petar II. Petrovid Njegos eine modern genieasbare and dabei
wieseneehaftlieh kritltebe Edition pnblielrt wurde ^ Agram 1890, 2. Anflage
Belgrad 1892), und zwar durch einen ])hiloIogischen Fachmann, den Unlvenl«
tätsdoc 'nten Dr. M. Resetar. Aber auf die eigentliche Textkritik be-
schränkte sich diese grundlegende Edition nicht: Dr. Keietar versah sie mit
einem umfangreichen Konunentar und verCuste anaeerdem eine Satbetiaehe
Analyse dee groeeartigra WerltM. In der Vonede drttekt eleh der Verfasser
Uber diese literarische Leistung sehr bescheiden ans, inde^i er den Wunsch
beifügt H<MTi Versuch mö^co zu weiteren Studien anregen. Diese Hoffnunisf
hat sich uudiich duich das hier zu besprechende Buch des Herrn Prot. Pavla
Fopovid in Belgrad erfUU^ und weangleieb dasselbe in maaeher Hinsieht ^e
gegen die Ansichten Beletar*B geriehtete PolemUc IM, giaabe idi doeb, Dr.
Resetar sei der Erste, der diese interessante Studie mit dankbarer Freude
begrUssen wird, um so mehr, als es sich hier weniger am Htemrische Tbat-
aaohen, als um ästhetische Anachauiingen handelt. In Greschmacksaohen kann
laan ja immer disputiren, und schUeeslieb klinnen stdi die StreitMideB In der
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F. PopoTJ^ 0 gankcm v^JaMH, aagea. Ton Janao.
Hanptsache doch einii^eD, obgleich der Eine das Gedicht als ein £po8, der
Aader« als ein Drama aufÜMSt. Gans uiders stellt sich der Uterariscbe Streit,
wMm s. B. Jenmnd es wagt, dia italbaimaata und ÜiatBleliUaba Bivhaldtebkalt
desGanduliö'sehaii »Oaoiiii« ohne gaaehiabtUah^ «piacbtloha adarSatbatlaelie
Gründe 7m Ipn^nen
Besetar hat, wie die Übrigen Literaturkenner^j, den dramatischen
Oliaiiklar dea nGoraki irilaBaa« in Abrad« gättallt IN^ ütraga (d. b. die Ver*
niahtnng dar Mohammadanar in Montanagro) siafaa afeh allardlnga wie ein
Tother Faden durch das Ganze vom Anfang bis znm Ende, aber sie sei mehr
oder weniger sichtbar, und es bestehe kein eii^entlioher Zusammenhang zwi-
schen den verschiedenen Scenen, denn ganze Auttritte voq mehreren Hundert
▼araaa kttantan limiiigisoaiiDaii wartea, alna data dar 9mK dw «iif«y» da-
dnreh laldaa würde. Daihalb habe anab der Ofebtar idbat sein Werk nleht
ein Drama oder drainatischo Scenen benannt, sondern einfach {.nton'ceaht
»obiiije, ein historiachea Ereiipaisa mit verHchiedenon Sonnen aas dem mon-
tenegrinischen Leben. Er wollte die serbischen »Hajaul^eQ« im wahren Lichte
■eigen und babe sieh deahalb einea interaaaanten Moment ana nteren Zeiten
gewählt, der ausserdem geeignet aeln konnte, durch Danilo, den Begrfinder
der NjegOB-Dynastie, das montenegrinische Fiirstenh.ms 7.n preisen. Und da
der politisch-religiüse Freiheitsliampf eine wesentliche 8«^ite dea montenegri'*
niscben Lebens bilde, müsse selbstverständlich die istruga dabei sein.
Batater ba^ In aeiner Einleitung weiter naabanweiaan yemiebt, waa-
balb der «Gorski Yijenac« kein echtes Dran» aeln konnte: ea fable an dra-
matischer Cliaralvterzpiphnung-, Psycliologrie und innerer Konsequenz. Di©
erste Rathsversammlutig sei als Exposö aufzutiiaseu, die zweite als Peripethie
und die Sceoen am Weihnachtsfest uod zu Neujahr ais die Katastrophe. Es
aalen btfebatena Seenen in dramatiieber Form, auf der uArmffa baairt, und
dramatlaoba Wirkung haben nnr die Berathungen der Häuptlinge, das Auf-
treten der TTeTe und cinigermassen dio Krzählnng dps DrsSko von seinen
yenetianischen KeieceiudrUcken. Wenn man aber das Geüictit so auffassen
wolle, seien die ästhetischen Bemerkungen gegen die dramatische Komposition
niebt mehr atlehbaltig. — Sehlleaalleh krltiairt Besetar die gweblobtUebe
Treue des Gedichtes: von dem Ereignisse kenne man eigentlich nur den Auf-
stand der Brüder Martinovif^ in Cetinje; es ?e«iehah dies aber im J iTn*! oder
1703, nicht >pri svrsetku XVU. vijeka*, wie der Dichter selbst angegeben
baL Der Blaohof Danilo sei nicht historiaoh treu geseiohnet, sondern er
qpiagla mebr die anbJektiTeii Stinuanngea dea DEebtera wieder, und die Übri-
gen Personen des Gedichtes seien nicht geschichtlich erwiesene Individuen
(ansserdem in dem historischen Drama «^depan mali« ebenfalls erwähnten
Vuk Mandusiö, der von den Tiirken gemartert wurde), sondern montenegri-
1) Ich führe nur zwei C'itata an: Jagic: »Ein ethnographisches Ge-
milde mit gesehicbtlichem HinterRmnd«. Svet Ynloyiö: »Oorski Vijenae
ist eine Samtnlnng lyrischer Stimm-iTitTf n ans dem serbischen T rbrn in Mon-
tenegro, in einen Blumenstrauss bunt vereinigt, und das in dem Werke be*
■nngene Ereigniaa lat die Scbnnr, womit daa ^nquet gebunden wird«.
294
Kridachw Anseiger.
nische Ueldeatypen, welche — von eiiuinder sehr weoig veracbiedeo — durch
ihren uititQrkfiehmiPfttiiotfBniii« vweiiiigt liiid uod den leiblMhenNatloiMt
elurakter idealistisch wiedeigebeo.
Gegen diese, von den meisten anderen Forsrhnrn getbeilte Anffassung
des 6. V. tritt nun Popoviö mit seinem eingebeadcn Essay auf, und wenn-
glmoh ieh seine Argumentation niobt immer Ubenengend finde (man beweist
oft stt wenig, wenn nun sn viel beweisen willt), Iconstntire leb mit grossem
YergnUgen, dass seine Studie eine Frucht von tiefem Sachverständniss, feiner
Beurtheilung und ästhetischem Gcschmacke ist. Popovid, bisjetzt nur durch
kleinere Schriften (»Francuski moralisti«, »ärpska knjiievna zadruga«, »Ma-
oioulni repertonr« etc.) Htnwriseh beknnnt, hnt dnieh diesen Bisay die sfld-
slftvisdie Litenitaigesehldite befeieherC» ebenso wie seine, hoifentllefa bald
erscheinenden Studien Uber die ragiisanische Literatur ihr gewiss noch mehr
zur Zierde gereichen werden, während sein eleganter Stil von der Vertrant*
heit des Verfassers mit der französischen Literatur zeugt.
Gegen die Meinung Resetar's fiber den Hangel gesehiebtlieber IVene
hebt der Verfaaser henror, dasa die Qnellen nicht nnr in den Chroniken an
suchen sind, sondern auch in Volksliedern und mündlichen Ueberlieferungen,
und erst mit IlUife dieses ^esammten Materials könne man das Thatsiichliche
von dem Fingirten unterscheiden. In dieser Hinsicht hat P. F. weitgebende
Uoteranohnngen in der Literatur gemaeht und folgnrt daraus, daae die her^
TOffagendsten Personen im Gorski vtjenao der geschichtlichen Wirklichkeit
entnommen sind und zwar nicht nurDanilo se]l>Bt, die Brüder Martiuovid ;;tii1
Vuk Mnndusid, sondern auch Vuk Borilovid, Vuk Micunovic, der Serdar
Jauku und seiu Bruder Bugdan Ujuraakuviö, Vuk Baslapcevic, der V'ojvod«}
Draako, Ynk Tomanorld^ Vnkota HrraUeTitf, Yak Narkovid, Ynk Ljese-
▼oetnpM, Batriö Perovid, der Vqjvode MU^a «od der Knez Rogan, welche
alle in volkspoptischen UebL-rliefertin-ren vorkommen. Wahrscheinlich sei
weiter die geschichtliche Existenz doa Kuez Rade (eines Bruders des Bi-
schofs), des Knez Nikola, des Serdar Vukota, des Fop §öepan (Qach Milutino-
yU)t des Knea Bi^ko vnd vielleicht anob des Swdar BadoiUa. Sohliesslioh
seien auch die türkischen Namen nicht ganz ohne Grund gewählt. Wenn-
gleich das Material des Volksliedes nicht immer als geschichtlicher Beweis
gelten kann, hat F. F. gewiss darin Recht, dass »Gorski vijenac« auf einer
soliden historieehen Unterlage basirt ist ; ja, er behauptet sogar, dass das
Brdgniss im Grossen nnd Gaaien mehr mit der Chronik als mit den Yolks-
Uedem Ubereinstimmt. Der Dichter hatte ja auch selbst den Stoff als ein ge-
schichtliches Ereipniss bezeichnet, nnd ob die Katastrophe schon am Ende
des XVII. Uder gieich im Anfange des XVIll. Jahrh. geschehen sei, sei für
ups ganz gleichgültig. Sehlieaaiich macht P.P* auf einige Episoden aufmerk-
sam, die Tolksepisehe Yorbilder ▼errathen» was wohl aneh Niemand — am
wcni|:^ten Dr. Resetar — bezweifelt bat: die venetiaolsche Erzählung soll
von einem VolksHede über Drasko herstamiutm . und das Klaprelied (ier
Schwester von Batriö ist ja dem echten Volkslebou abgelauscht (Vuk Stef.
Kavadkl4i der In solohen Sachen ein feines Qehlir hatte» frnd dieses KIsgelied
dem TolksljrisoheD Oelsle so entsprechend» dass er es unter den swttlf echten
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P. PopoTiö, 0 gonkom Tgeuca, angez. von Jenaen.
295
Udafjfk* in leinem, erst nach Beinern Tode pablicirton »I^ivot i obioiyi naroüa
■riwk«gR« abdniekto!). Anwerden bemerkt P. P., dam d!« v«nwbied«iMi
Titel nur dort vorkommeD, wo sie auch in Volksliedern gebraucht wurden,
und er definirt dabei den J'of'-n'hi als Hiiuptlinrr cinor naJir/a U^zirk in Mon-
tenegro) und den Knez altt VurBteber eines pltm« (»ätaium«}, kann aber für
den Titel Strdar keine Erklärungen geben. Ich mOebte dabei auf den kleinen
Kalender »Grllea« in Cetfiye «u dem J. 1860 hinweisen, wo folgende Bang-
Uate sngefBhrt wird: l) vojvoda, 2} veUki barjakUr, 3) terdar, 4) kapetnn*).
Die flozusagen ästhetische Tendenz des »Oorski Vijenac« ist von P. P.
sehr schön hervorgehoben. Daa Verdienst des Dichters lag eben darin, dass
Petar II. Petroviö Njegos der erste serbisohe Kttnstler war, der es veistandr
eine nationale Epik naeh nnd ansser den Kosovo-Cyklns an sdiaffim — eine
Aufgabe, die von älteren serbischen Dichtern nnd von dem Zeitgenossen
Branko Radicevid nur geahnt wurde. Zu die-^etu Zwecke suchte sich Njeffos
ein grosses Ereigniss aus der Gesohiobte Muuteuegros aus, und zwar in dem
Zeitpunkte, wo die Stnntsidee ttber den »Pttrtiknlnrisnins«, die einheitliehe
Nationalität Uber die Enghersigkeit der persönlichen Parteien siegte. Dsnn
erst durch die Ausrottung^ der Mohainmedauer wurde Monteneg:rf> zu einem
Volke. Es war das grosse Erei^'ninH par excellence in der (reschiclite Monte-
negros, eine nationale Bewegung und ein glückliches Omen t'Ur die politi«che
Befreiung des ganzen Serbentbnn», was aaeh dnreh die »der Asehe des
Vaters von Serbien« gewidmete Einleitung bestätigt wird. Ein solches
Ereigniss wie diese innore Revolution bedeutet mehr als Siege auf dem
Schlachtfelde, und aut Grund epi!<chcr Volkslieder wurde es in einen »Ge-
birgskranz« poetisch zusammüaguäochten.
Wenn aber P. P. weiter iMhanptet, dass die Hauptperson des Gediohtes,
der Ksdiof Danilo, gegen das Zeugnis» der Geschichte, sich anfangs nur des-
halb so wankclmUthig und energielos zeigt, weil der Auföfand d:ifirirch als
eine nationale Nothwendigkeit, ein Volksbcdürfuiss ersulieiuea boü, kann ich
ihm nicht beipSiebten. Vielmehr stelle ich mich hier auf den Standpunkt
B/tietMf% der in diesen Charakter ein Abbild desjenigen des Dichters selbst
erblickt. Der suhjektive Ton, die rcflektirende Gelehrtheit, der Pesaiuiisniuö
(ich verweise als Beispiel auf die Verise 33 — 3S, (>l2—&i:i, ti41 — 1)45, 742 —
749, 763) stimmen weder mit der kampflustigen Energie des wenig gebildeten
Bischofs Danilo, noch mit dem damaligen Zeitgeist Überhaupt, um so melir
aber mit der eigenen Person des Dlehters ttberein. Und naebdem Danilo
endlich seinen Beschluss gefasst bat, tritt doch — wie dies Resetar ebenfalls
bemerkt hat — die Subjektivität des Dichters in der Person des Iguman
Stefan wieder deutUoh hervor (V. 2.280—2.335 und 2.499— 2.ü2ü). Ebenso wie
der pliilosoplilreiide WSaeh. war ueh der Diehter mit der grossen Welt Ter-
1) VergL Ami Bon« in >La Turquie d'Eturope-, Paris 1640 (lU, 315):
»Dans le MonteneLTO, chaque cihic avait jadis son Serdar ou grand-prßvöt,
et ohaque tribu sou VoYvoda, son Kues et aon Bariaktar ou port-euseigne,
dignItM qni sont presque hArMitnIree dane eeitainea teidlles, qnoiqae jadis
eUes UnaseBt «leetim«.
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296
Kritischer Anceiger.
«TMl : jww liatte Jemmlen and Kljev benuliC, dieser kannte Bob ntH gnt
and war vielleicht auf der Reise nach oder toh Petembnrg Meh in der lielL
Stadt Kijcv Rivr bpsrcpnct uns niclit mir die idoi^lle WeltanBchaniincr, die
nach UiltoD » Vorbildu^j die »Luca mikrokozma« scbnf, sondern auch ein
gase modernes Pbilosophiren Uber Natnr und Geist, ttbar Elektricitilt xtnd
aogar Aber »den Kampf mo« Ilasein«, was einen Gelehrten TSianlasst hat,
den Diehter der »Slobodljada« und des »^epan mal!« unter den Yorgingem
des — Darwinismus (!) zu präsentiren fB. ^nlek : »Predtece Darwina« im Bad
Jngosl. Akad. B. LXXV, nach ät. NedeijkoTiö, » Jayor- 1877, and J. Pasariö,
Vienaa 18S4].
Obgletolt wir noeh keine allseitige Njegol^Honographie besltaea^, ist
die interessante Persönlichkeit des edlen Dichters so gut bekannt, dass man
diese Identität feststellen kann. Ans der Geschichte wissen wir, mit welchen
politischen and materiellen Schwierigkeiten der Vladika Petar iL Immer za
klnpfen hatte« Prof. Ynlovid beieiehnele ihn als »tadt mtd tapfer iai Kampfe«,
aber im peraOnllchen Verkehr als betcbeiden, da er nla vergaas, dass er ein
Autodidakt war 'wie der Igiiinan Teodosije im «Sdepan niali"'; bezeichnend
ist auch 8eia Brief au Vuk vom 1 Nnv 1847: er verflucht tlnrin »die Stande,
wo der Funke (des Freibeitsgcfuiilsi von den Aschenbautea des Dusan'sohea
Beiobee an nnseren Gebirgen herflberileg. Weshalb Ist anoh er nieht dort
1) Da der Dichter anch englisch konnte, hat er wohl das Original direkt
studirt Es mag doch hier erwähnt werden, dass »The Püritili-^e lost« schon
im J.178U russisch übersetat wurde, und bis 1844 waren noch zwei russische
Uebersetzungon vorbanden. Die oeehlaebe üebersetenng von Jos. Jnngmann
Mscbien zum ersteu Male 1811.
^ Ich fllhre hier die Njego»-I.it«^riitur an, insofern sie mir bekannt ist:
Ami Bou4: »LaTurquie d Europe«, Paris 184U. — Francesohi: »La
Dalmaaia« 1647; soll aueh in demselben Jahr alavisoh flbenetat worden sein.
— Jov. Suboti<5: «Slovo Petru II. Potrovidu Nje^osu«. Serbski Ijetopis
1852: L — J. Ignjatovid: »Tri srpskaspisatelju«. ,Danica* 1S6U. — N. Du-
oid: «Croa Gora». Glasn. srp. ni. drostra 1874. — M. Ban: »Podac! o Pe-
tru II. Njegosu". jPreodnica' Nr.9. — Spirid. Gopcevid. »Montenegro und
die Montenegriner«. Leipzig IbTT. — Heinrich Stic^rlitz — V. Vrce-
vi6: a^ivotopis Vladike Cruogorske Petra II." Dubrovnik (Kalender) 1874.
~ Svet. Vnlovid: «Petar PetrOTid Njegoi pesnik srpskl«. Godiiajiea H.
Cnpida I, Belgrad 1877, und von demselben Verfis -r "Jos po nesto za
biografiju P. P.Njegosa«, Godisnj. tup. B. VII, Belgrad 1885. — Medakoviö:
»P. P. Njegos, posljednji vladajudi vladika crnogorski«. Novi Sad 1882. —
P. A. Lavrov: >Petar II. Petrovio Njegos, vladyka cernoKorskij i ego Ute-
ratumaja dijatelnost ". Moskva 1887 (bespr. im Archiv« XI von Bartol. In-
hof). — P. A. Eovinskij: » Petar IL Petroviö Njegos, vladyka ceruogor-
sUJ«. Petersbni^ 1889. — L. TomanovK: «Petar II. Petrovid Njegos-.
Cetinje 1890, 91 '«Sovn Zeta«1. — Ljub. N. Ne nadoviö: «Celokupna deU-.
Belgrad 1893/»4 (»fisuia sa (Jetinja i Pisma iz Itaiije«}. — M. Car: »Moje
almpatije- I. Zara 1898. — Andra Garriloviö: «Ka biografiji P. P. Nje-
gosa«. Godisnj. N. <^apl6i. B. XIX (Belgrad 1889). Attiseidem dio Editionen
von Besetar n. A.
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P.Popovid» 0 gonkom ▼ymm, anges. Yon JenaeD.
297
gBStorben, wo dar serbische Feuerherd erlosch?« Die geUtreicben Briefe
4«t LJiib.1len«4ovM vn ItoHeo am de« J. 1851 gebeo «Mh vMe treue, wenn
«Mb etwas idealisirte AufklSraogen Uber die aartfltbleiide Seele des Dich-
ters. £iriDHl siitrU' ihm di r Vladik»: »Ich sehe vor mir finfn Grabstein mit
der Inschrift: Hier ruht der tuontenegriniBche Vladika, er starb, ohne das»
es ihm vergöQDt gewesen wäre, die Befreiung seines Voilces zu erleben«. £r
war ftvf Eagland mg&a doiaen türkeBfrauiidliebar Politik erboat, und ala ein
englischer Lord in Neapel sein Portrait erhielt, fügte der Spender hinsa:
-Wonn Sie nach London ziin'if kkehren und mein Bild zeigen, liUrfen Sie
nii ht satten: es ist der iierrschcr eines glücklichen Volkes, eondern : es ist
der Märtyrer eines für seine Freiheit gequälten Volkes«. Eioeoi Serben in
Floveni aagta er: »Motu armea Volkt Zentrant btet do im Solde belFrendoii.
Hlqsenda haben wir aim HaliDatii ; ala ▼erbrannta auf daos Koaovo-Feide«.
D<»n»rt5<^e Annf^erMne^en entsprochen irin?. d^n ersten Moiiolo^en des
/ Bischota D&niio. Aber noch mehr! Bei den Beiden tindcn wir dieselbe Anti-
pathie gegen die poturi^eniei, die slayischen Renegaten. Als Petar IL von
den Faldaaga Oniiar*Paaeliaa in Boanira erftihr, aagCa er ▼«n doB mobaaH
medanischen Slaven: «Gebe Gott, dass nie von der serbischen Milch, die ri»
ernährt hat, vergiftet würden, und dass sie am jUngstcn (-tericht vor den
Obiliö treten t « Und einem Türken in Livorno sagte er: >Dio TUrken haben
aia TtriBooht, Montenegro in aertreten, aber unsere eigenen Brttder haben
nna oft gedrltekt Alle diaae Faaohaa «ad Vollere, die MoDtenegro ndt Blnt
begossen, haben serbische Huttermiloh geaftugt, aber lleaaan nleb In StMi»
am beescresi Bmd au verdienen i«
In dem ganaen Gedichte, deraen Anfang als eine Art Prolog za betrach-
ten ioi, aleltft Poporid die konsequent dnrobgefttbrto Idee d«a B^inngs-
dramaa, und die aehoiabar fteiatehenden Spiaodon a^i notbwoiidlgeGModer
in dieser logischen Kette. So s. B. in der venetianischen komischen Erzäh-
lunc", denn während in dem betreffenden Volksliode es sich daram handelt,
uass Drasko türkische Ktfpfe dem Dogen bringt, hab«Q wir es hier mit einer
poUtiaeben Hliaionin thnn, wolebe den Zwoek bat, KriegaTomtii und Ver-
bündete an aneben. Die Seeno mit den twtrankenen Hochaeitaglaten aollta
den Volkscliarakter in wahrem, wenn auch unvortheilhaftem Lichte zeigen,
und als scharfer Gegensatz folgt dann unmittelbar daa Klagelied der
Sebweater des Ermordeten, in dem Volksliede wird nur die persünliche
Baebe betont; hier aber gobon — wie P. P. treffend bemerkt — ibre peiaOn-
licbea Gefühle der nationalen Baehe Raum (V. 1962-^:
»c SP zcralja 8va isturci — bog je kleot
glavari se skamenili — kam in) u dum !«
Auch das Auftreten der Uexe sei kein Zulaü, etwA bloss wegen des
▼olkattlimliohen Kolorita. Sie iat ja TOn dem Veaier nun Spionben geaandt»
und durch ihr Bekenntniss wird die Veiaebwörung eine oAiM Thataaeht.
Die vielen Allegorien (TräuTnp, Weissagungen, NaturphMnomene etc/' zielen
auch auf das grosse EreignisB hin; mit dem Aufstände in Cetinje beginnt die
wirkliche Ausrottung, und den Brtidern Martinuviöi wird im Epiloge (wie in
der Qmohiehte} aino Banptrvrile angawieaea. Die aecba Kolo-Qeaingo atallaa
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298
Kritischer Anzeiger.
di« nontenegriniioli« Oesellclite «äifonolofbob du, abtt dat totste GIMI m
diaier Kett«, die Bolxelniig das gtOMHi Serbrathimiea» wird in die Widmung
anff^enommen , weil es einer späteren Zeit pehürt. Auch der Wechsel der
Sceneu von tiefer Na< ht zum hellen Morgen, von Finsterniss zum neuen Jahre
liat — nach P. P.'a feiner Ansicht — einen äliogoritschen Sinn. Er gibt doch
Bdbst so, dan viele Saeheo eIii|;eflochteD sind, um de« TltelWId yOlHg natio-
nal in machen. — Schliesslieh ist doch das Lob dea Diohters Uber die eerb.
Sitten und Spiele Igusle, batlnjak, hrsno imr, kuviitco etc.) auch eine »Aus-
rottung der Renegaten«, und inaofern küanen aowolil Besetar wie Popoviö
Recht haben.
Abgesehen von der dnntatisohen Idee des Gedlehtee, gibt P. P. doeh
seibat unbedingt ttt, daia der »Gorski vijenac« kein Drama Im modersea
Sinne ist, denn e^ inungelt an drauiatisrher Motivinnifr Tntriguen etc., und
der llauptheld raisonnirt mehr als er handelt Der Kampf selbst wird ja gar
nicht dargedtetlt, sondern nur durch Boten, wie iu der kUssischen Tragödie,
angedeatet Es gibt keine »Spannnag« oder Ueberrasehmig, nnd mehrere
dankbare Motive die vorige Gefangenschaft des Bischofs, die Liebe Mandlt-
3ic"s, der T« il des Batrid. <1;k^ Tr-^lUck der Ruia etc.] sind gar nicht drama-
tisch verwerthet. Es sind nur äcenen, am das Hauptereiguit»« zu UlustrireD.
Deshalb ist »Gorski vijenac« fUr die Bühne kaum brauchbar 'J.
leb gebe aber andererseits dem Verfasser darin Beeht» dass gew9hnliehe
dramatische Effekte den Hauptstoff, dun Njegm selbst so hoch stellte, leicht
bHtt^'n ^rliitfli^^cn können. Es gelang dem Dichter zn zeigen, da^s es hier etwas
mehr als eine lokale Balkanfrage gab: es handelt sich um den Kampf zyti-
schen awei Welten, awiscben dem ohriatUoben Lieht und der barbarischen
Finsteraias, der geistige» Vemnnft und der rohes Natnrgewalt (vergL V.614 :
mje liinsiinkt al duhovni tosja?*], ähnlich dem Grundgedanken im »Osman«
und in einigen Details in sublimer Grösse den Meisterwerken der Weltlitera-
tur gleichgMtellt. Schon die Anfangszeile: »vigii traga* deutet darauf
Utt. Es werden die bedeatnagB?oUe Sdilaebt bei Poltiera {V. 7) und die Be-
lagernng von Wien {V. 1143^0) atisdrtteldieh erwHhitt; der Ifood nnd das
Kreuz sind zwei mächtige Symbole (V.63I); Omar's Tempel erhebt sich über
Salotno's heiligen Tempel fV.22T7 — 78); es kommen die kräfti;^en Ausdrücke:
»der üenker Europas« {V.024;, »Asiens Altar« (V.Ö25> und »Demon« (¥.1.145;
▼or, ttnd sehliesslieb wird (Y. 3.346— S5) die politisohe BenaiMsnee des ge^
So viel ich weiss, soll da» StUck in Karluvci iS^i aufgeführt worden
sein. Ein Versuch wurde allerdings in Belgrad 1863 gemaeht, seheiterte aber
schon bei den Vorbereitungen.
Sehr wirksam ftlr die Bühne muss dagegen das poetisch und episch
sebwiehere Stttek »IMkamka Cariea* sein, denn sein Dlehter, Fürst Nikolai,
von Montenegro, hat die dramatischen Hüirsmittel (Liebe, Eifersucht, Ver*
rath etc.) reichlich verwendet. Es möchte interessant sein zu erfahren, ob
mit Wissen des hohen \ erfassers ein gewisser Herr Hugo Marek durch seine
flotten Reimereien von »der Balkankaiserin« (Berlin 1901] den Inhalt, den
Ton nnd die Form dea jedenfalls sehffnen Dramai so ginslieh vetdortien hat 1
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P. PopoTiö, 0 gonkom TyeDca, vigw. Tom Jeoaen. 299
Hämmtcn Serbeotbuiues feierlich propbczeit, durch die lo der W idmung er-
wilmCeii N^ioleoiiiMhMi Kriege vMhsr baitimmt
In Bm»g auf die Chanktomtohninig im »Gorski vijenAc« hat P. P.
melircre interessante Nir^ncen Dachgewiesen, ob;<leich er die AnsicLt Bese-
tüf's von der ScliRbloneniiiässifrkeit dieser Typen schwerlieh hat widerlegen
küuoeQ. Ausser den beiden klar auBgeprägten Perguoen, dem Bischof uud
dem Igomaii, die ileh ia vielen Pnnkten komplettlren end die beiden Hsnpt-
aeiten des measchliohen WeieuB vet körperu: einerseits die zweifelnde In-
telligenz UTid flfii finsteren Possimisnius. andererseits die naive, kindliche
Lebeos- uud Ulaubenstreude, gibt es im »Gorski vijenaca verschiedene
Scbattirnngen des montenegrinischen Nationalcbarakters, die P. P. verständ-
nitiToU bemerkt Dvaiko s. 6. ist ein neivei, Irenkenigee Netnrkind, elMoao
wie der ungebildete, einfältig fromme Pop Mido, dessen originelle Persönlich-
keit ich mit dem herrlichen Dorfpriester in der vorztisHclien Novelle »^kol-
ska ikona« von Lazo Lazareviö vergleichen mücbte. Ganz anderer Art ist die
Komik der beiden, geistig reobtbeeehriuikten «Spassvögel«, Knez Janko und
Knei BogSD, von welehen der Nnme det Letiteten aognr unfreiwillige Wllie
(reyK: Horn V. 1403 und 2.1 75 1 veranlasst Vuk Hidunoviö ist der konventio-
nelle Held ohne Furcht und TMdel. Wenn Ko;.';in nach venetiaiiischen Speisen
fragt, will Vuk Miöunovic Auskunft haben, ob man dort gusle spielt Er ist
ein wabrbafter »Gentlemnn«, eo im Aeneaeren (V. 1.685) wie in Ekrananehen
(1.190) und hiiat die ablvllnnigen Ludelento noeh mehr nie die Türken eelbet
(1.900); dabei ist er ein »aufgeklärter« Mann, denn er verhöhnt den Aber-
glauben seiner Kameraden (1.718—21 und 2.124 — 25). Ebenso konstruirt ist
enob die Figur des Vuk Mandusid: er liebt den Krieg als solchen, träumt von
Liebe (obgleieh er aiek nntilrlieh aebimt, diee m vemUken, tlebe Y. 1.376),
erkundigt slek um venetisnisobe Helden (1.445) nnd kümmert rieh mehr um
den Verlust seiner priichti^ren Flinte als um den Erfolg der ganzen nationalen
Bewegung, liatric zeif;t wiederum eine andere Auffa8sun<; der politisehen
Befreiung. Zu diesen Bemerkungen, welche die psychologische Analyse des
Herrn P. hervorgernfen bat, mOobte leb eeblieaelieh hinsufögen, daee noeb ein
Paar Figuren individuelle Züge vorrathen : Obrad bat immer trübe Ahnungen
(179—80,818, 1.330) und glaubt fest an n.-xer.:ien 1582-1614: ; der Serdar
Vnkota wiederum repräsentirt daa friedlicli zurückhaltende und weniger un-
erschrockene Llemeot i34t) — i9, öW— 67, 1.359 — 60 und 2.047 — 48J — alles
doeh nor mit wenigen Worten ekiziirt
Ueberau findet P. P. also die Früchte vou realen Studien, auch in der
vornrthcilifi !• h '/eiclinung der sehlauen, fanatischen, verfeinerten TUrken,
die der Dichter viel besser kannte als Branko liadiceviö oder Mazurauic:
durch die kouiischeu Typeu hat aber NJegus eiue grosse Bedeutung für die
lUdslnviMihe Utemtnr. Dm Totelbild i»t nllerdlngs Idenliiirt, gar sn edel ;
aber abgesehen davon, dass diese YenebÜnerung dem episch-dramatischen
Stile gehürt, hebt P. P. mit Recht hervor, d iss Njegos dabei eine l^eatimmte
Tendenz verfolgte: er wollte der civilisirtea Welt zeigen, was ein echt
epischer Uajduk sei, nnd deshalb kommen keine Strassenräuber (ausser Pe-
filiep und Bnleta) oder VenUtiier Im »Ooraki vijenae« vor; er wollte engen,
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300
Kiitiaeber AD2ei|;er.
dMfl ftooh nnter diesen armen, angebildeten Gebirgaleaten ein Adel der Ge<
BinDiiBg «dstirea konnte, dmit man irieht mehr wie 4er Doge von Venedig
(V. 1640—45) halb scherzend frage, ob es io Montenegro Menadienfrener
gebe. SJr Gardner Wilkinson, der bertlhmte Forschungsreisende, cU'wf pine
derartige Aeussertuig des Yladika: »Unsere Nachbarn brandmarken die
MoBtenegriner alt Bknber und MOrder, aber loh habe beschlossen, diese
fabebe Melniing an Tertilges und wUl seigel^ daaa eie ebene ▼er«delnag»>
Hüiig wie irf^cnd ein anderes Volk sind«. Und dem sterbenden Dichter legte
Medakovic tolf^ende Worte in den Mund: »Ich muss sterben und fürchte mich
nicht vor dem Tod; aber ich hätte länger leben wollen, um zu zeigen, was
ioh ava eneh thnn wollte; denn obgleleii leh mit eueh gelebt hallt ihr mich
doidi nieht Terstandeni;
In dem Essay des Herrn Popovid habe ich eine Beurtheilung des un-
zweifelhaft matten Schlusses vermisst. Die sonstige dramatische Steigerung;
der WeihnachtsBcenen weicht hier plötzlich vor einer rein epischen Episode
BorVck, und gerade diese merkbare Brseblaffang macht mloh In der endgültigen
Bezeichnung der Art des Kunstwerkes schwankend; aber dieGrenaen der poe-
tischen Gattungen sind mitunter so sihwebend, dass man den »Gorski vijenac«
als Drama oder als Epos auffassen und dabei eine andere Meinung ruhig
tolerirOQ kann. — Was der Verfasser zuletzt von der Schönheit der Sprache
sag^ kann ioh nur mit dankbarer ZoTOrsieht nniersehreiben. Viellelehthittea
die wenigen, aber sohOnen Natnrsehllderongen im »OoraU vijenac« ein krilf-
tigere» Lob verdient; ich erinnere an die Aussiebt vom Lov(5en fwo der
Dichter seine erhabene GrabstStte gefunden hati, den Kampf der Elemente
unter dem klaren ruhigen Gipfel, den Friibliagsmorgen in den ßoeche di Cat-
taro (V. 789— 90) und das Erwachen des Tages am Goldenen Horn, nod viel*
leicht wird mein ver« in t i Freund Pavle Popovic nicht ohne sdiniaebtSTolle
BrnpÜndiing die sehöneD Verse gerne im Gediichtniss behatten:
»Novi Grade ! sjedi» nakraj mora
i valove brojis uis puciuu,
kako stsiae na kamen f^jedeA
sto nabraje svoje brojanice«.
Denn Potar II. Njo^rnM der — wie der Bischof Danilo im »Gorski Vije-
nac« — nach einem Waffensieg Uber die blutigen Opfer weinen mnsste, war
ein lyrischer Dichter von Gottes Gnaden, was P. P. auch betont. Die leideu-
sehaftllche Hinreiianng der Schweeter des Batriö deutet anf ▼erborgene
Lridensehaften in der Brust des Dichters seihet; es wird behauptet, dass
Njego« viele erotisciie Lieder unmittelbar vor seinem Tode verbrannte, und
in der beinahe neidischen Klage des Vuk Mandusic Uber das schöne Loos
des beweinten Andrija (1.294 — IS07) klingt etwas von der eigenen Klage des
blsehVfUehen Dichters Uber sein Alleinseln. Ueberatts wichtig ist in dieser
Hinsicht sein an Dr. Marinkoviö im Aug. 1950 gerichteter Brief: »Einige
haben mir den Rath gegeben, ich solle die Augen dem weibüchen Gesehlechte
nicht zuwenden, aber sogar auf dem Sterbelager kann der Mann nicht umhin,
die Blicke dem tohIhMii QesdM^ »nnrerfen« [mitgetbellt von B^tar im
»StralUoTO • 199S, Nf . U). A^find JiNM«.
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P. Popovi^ 0 gonkom Tgenea« mgas. tm Batetar. 301
Zusatz. Nachdem sich Herr Ä. Jensen bereit erklärt hatte, das Buch
P/b aar KenntiuBB der Leser dieser Zeitschrift sa bringen, warde ich der Ver-
pUMitmig ttberhobmi, mieh niher mit eiiiein Werke m betaen» deeeen Au-
fllhrBiigeii BUB grOeaeren Theil gegen die in der Einleitung zu meiner eitten
Ausgabe des Gonki Vijtnae fAgrani 1890) enthaltene Darstellung gerichtet
sind. Es ist gewiss fUr die Suche gelbst vortheilbafter, wenn anstatt meiner
ein ausgeaeichueter Kenner der serbokroatischen Literatur, speciell des G.Y.,
nie TonirtheUBloeer, objektiver Kritiker sn Worte kommt mebtsdeetowenlfer
■iGohte ich von dem mir gemachten Antraf Gefaraoeh machen, um auch
meinerseits einige Bemerkungen hinzuzuftipf^n. M-i'Icltc mir p;-neip:net crschei-
Don, die Diflferrnzpiinktc zwiacLen P. und mir genauer zu tixireu und — was
für mich die Hauptsache ist — das richtige Verständniss des G.V. zu fordern.
Deae P. in dem L Kftpitel eeiner Abkandlmig Aber den Stoff des G.Y. (8. 6->-
42], sowie in den beiden letzten Kapiteln, dein vierten Uber die Charaktere
(S. 164-257) und dem fünften über die Diktion (S. 257^2'-4) sehr werth-
vülle Beitrüge zur Erklärung des (i.V. geliefert hat, das ist eine unläugbare
Thatsache, die dem jungen V'ertasser zur lubre und der serbokroatiseheu
I4teimtargeaebiehte tum groeeen Nntsen geretebt. Weniger gelangen er-
seheinen nach meiner Auffassung das zweite Kapitel Uber den Gegenstand
des G. V. (8. 42— 1 1 " , und das dritte ührr di > Hnnfnunf^ desselben 'S 115 —
164). Ich wili vor Altem die Erklärung des Mameus »Gürski Vijeuac« zur
Sprache bringen, denn im Titel eines jeden literarischen Werltes spiegelt
ddi doeb mebr oder weniger nach die AnIGunnng des Dlehters selbst wieder,
ein Moment, das fUr die richtige Beurtheilnng derTendeni eines literarischen
Werkes gewiss von hoher Wichtigkeit ist Ich hatte nun in der Einleitung
zu meiner ersten Ausgabe des G.V. die Ansicht ausgesprochen, Gornki Vijenac^
also der » Bergkranz « (wie auch Kirste bekanntlich den Titel Übersetzte), sei
»ein Krens von Befgblnmen» eine Belbe von Bildern nns dem Leben -der
Helden der Berge Montenegros (S.22}«. Allein später fand ich in der hiesigen
Hofbibliotbek den ersten Theil des Autographen des G.V., in welchem der
Titel ursprünglich lautete Hasajaibo ucKpe, was dann in HasuHCKpa
vnd Haiix» ncxpa islsoetmi »Bni&ebMideeFnBkens«) umgeändert wurde,
am sttletit dniob ropcnn Bijeasa ereetst nu werden (vergl> meinen Auf-
satz im Neusatzer CTpaxujoBo 1892, Nr. 17). Jener ursprünglichen Benen-
nung entsprechend, sowie mit Rücksicht auf den Umstand, dass der Diehter
selbst auf dem Titelblatte den G.V. als »ein historisches Ereigniss aus
dem Bnde des ZVU. Jahrhondttts« beidobnet bette, gab ieb in der Eialet-
tODg nnr zweiten von mir beaorgten Aasgalie des G.Y. (Belgrad 1892) dne
ganz andere Erkllirung des N amens fior^Jn Vijeuac. »Der Vladika . . . wollte
die Ausrottung der Mohauiiuedaner in Montenegro besingen ... Er hat dieses
Ereigniss als den Anfang des serbischen Freiheitskampfes aufgefasst, und
deswegen seinem Gedielite ineist den Namen Imija^ u&r« etc. gegeben . .. ,
Diesen Namen hat der Dlehter später in den Namen Oortki FyVmae, d. i.
»Montenegros Ruhm« geändert S. IX «. Ich glaube diese Bemerkung hier
wiederholen zu mÜBson, weil die Worte Izvijane Utkre etc. die beste und
sicherste Erklärung des Namens Gurtki k'yenac geben, und darin auch ein
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302
Kritiseher Anieigw.
festor Anlüiltspunkt gegeben wird, waa derVladlka mit seinem Gedicht eigent-
lich bezweckte. Trotsdem Herrn P. diese iUteren Pliasen in der Benennung
dea O. V. bekannt warm, will er doch den Hameii »Gtortk! YljMao« noch
Inmer ala einan Kranit d. i. Sammlnng von Liedern über die Befreiimg Mon-
tenegros erkläron; »t sA^t: »Wie Tlouior in der liias einen Cyklns von Volks-
liedern über den trojanischen Krieg gegeben, so bat Negos im Vifenac einen
Uyklas von Liedern Uber die Befreiung Montenegros gegeben. Negoa hat
dieae Lieder auf kOnstleriiche Weise geaammelt nnd vereinigt Er hat aie
au einem Kranze gefloobten, so einem moakenegrliüschen Kranz, zu einem
Kranze der Uebertioferungen MontPncsToa, zu einem eigeutlichcn nnd wahr-
haften Hertrkrjuize (S. 4!.42 '> Ich iibprlas«ie es dem L'rtheil der Kenner
des Gedichtes, zu entscheiden, weiche Deutung des Namens der Auffassung
dea Diobtors aelbst niber koomt.
Viel wichtiger und verwickelter iat die mit einer richtigen Deutung dea
Namens »Ourski Vijeriac« ira engsten Zusammenhange stehende Frage über
den ei|,'t'ii(lichen rieu'*-iist;ui<l und Zweck des Gedichtes, sowie diejenige Uber
die Art und Weise, w ie der Dichter sein Vorhaben ausgefüiirt hat. Was ich
jetst ala den eigentlichen Oegenstand und Bavptsweck dea G.V. ansehe,
habe ich in der oben ettirten Stelle aus der Ausgabe vom J. 1892 erwähnt;
dort sagte ich ferner: "Seine Absicht hat der Dichter auf ungewöhnliche
Weise anstrefUhrt: er hat weder ein episches Gedicht noch ein Drama ver-
fasst, vielmehr das Ereigniss, welches den G^enstand seines Gedichtes bil-
den ioHte, in mehreren Bildern dArgeatellt, wdchem er die ftnaaere dramar*
tische, d. i. die dialogische Form gab, dazwischen aber hat er noch andere
Bilder eingeschoben, die mit (ier Hauptliandlunj; in keinem inneren Zusam-
menhange stehen, sondern verschiedene Momente aus dem Leben der Monte-
negriner darstellen; diesem epischen Elemente in der Snaseren dramatlaoben
Form hat er xnietit (in den Beden dea Vladikn Dasilo und dea Ignmnn
Stefan) auch lyrische Partien hinzugefügt, in welchen er sein eigenes Denken
und FUhlfu zum Ausdrucke bringt«. Ich glaube, an dieser Auffassung' des
Gegenstandes und der Komposition des G. V. noch immer festhalten zu müs-
aen, nmaomehr ala ieh sehe, daas P. am dehtnaee leiimrdieabeaflglieben aebr
nmfangrelcben Erttrtemng endlieb nsd letatlich an einem mit meiner Anf-
fiMsnng ziemlich übereinatimmeiiden Beanltate gelangt. Allerdings wendet
sich P. zuerst ganz entsehieden pegen meine Anffassun«?. und zwar merk-
würdigerweise nicht gegen meine neuere — und wie ich glaube bessere —
Anfiaasnng, die ich aoeben nach der Ausgabe vom J. 1S93 wiedergegeben
habe, sondern gegen meine iltere in der Anagabe vom J. 1890 niedeiialegte.
In dieser letzteren hatte ich wohl gesagt: »Mit Rücksicht auf den Inhalt des
6.V. kann man nicht sagen, dass in demselben eine Einheitlichkeit vorhanden
sei. Die Ausrottung der Mohammedaner zieht sich vom Anfange bis aum
Ende dea Oediebtea wie ein rotber Faden, der bald mehr bald wen^er anm
Vorschein tritt .... Die Anarottnng der Mobamdiedaner bSIt aar Noth viele
Sachen zusammen, die mit derselben in fast keinem oder nur gerinpem Zu-
sammenhange stehen. worauf ich die schon erwähnte Ansicht vorbrachte,
dass der G.V. eigentlich eine Reihe von Bildern aus dem Leben der Helden
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P.Popovid» 0 gonk<HD ▼yeneu, aogWL tod Btietar«
803
auB den Bergen Montenegros sei. Diese nun von mir fallen geiassene Ansicht
wnrde vou V. als AusgangspuolKt seiner Erürterong genommen. HKtte er dies
Bwr deswegen gethao, nm an nMitw ilttte AaffftMang tob Gegeottend und
Zwaek des G. V. so erinnere, ao konnte man ntcbts dagegen einwenden ; aber er
iK^^TTiügt sich nicht damit, vielmehr tritt er auf vollon 57, sage siebennnd-
fünfzig Seiten S. 42—091 st^inef Huches gegen diese (von mir fallen gelas-
sene! I) Ansiclit, wobei er mii deiu S&tz anfängt: »Dies (n&mlioh die Aus-
roltang der Hohannnedattei) ist der Haupt-, Grund- nnd einsige Gegenstand
des Gedichtes. Alles, was in dem Gedichte enthalten ist, hat den Zweck«
diesen Gegenstand hervorzukehren, in dem ganzen Gedicht wiril dif» Ein-
heitlichkeit des Gegenstandes bewahrt«, nnd mit den Wi)rten »chliesst:
»Das Ganze ^&^8alQmeD^aai»enü, haben wir also den ganzen Vi/enac — Scoueu,
Episoden^ Digresslonen nnd Deti^s — dnrebgenommen, nnd dabei gefhnden,
dasa l^eges Überall denselben Gegenstand <inrstellt und dessen Einheitlleh*
kcit bewahrt hat, nirgends aber, dass IlerrKesetar Re* lit liat . !< h will ganz
davon absi'hen, dass es den l'rincipien einer wiSÄenscbaftlichen Kritik gar
nicht entspricht, eine von einem Forscher fallen gelassene und durch eine
neuere ersetsfce Ansieht In so ansfUbrlloher Weise an beldUnpfen, doch kannte
man dies spedeH in diesem Falle insorom entschuldigen, als ich thatsächlioh
auch in meiner zweiten Ausfru^p drs G.V. daran festhalte, dass d»)r Dichter
neben der Ausrottung der Mobaiumodauer auch das Volksleben in Mon-
tenegro darstellen wollte. Was aber schier unverständlich ist, ist der weitere
Umstand, dass P. naeh Abseldnss dieser langen BrOrtemng noeh einmal auf den
Gegenstand mit den Worten zurückkommt: BDoeh wir wollen die Saehe auf
ihr richtiges Mass zurück tiihren. Herr Resetar hat trotz Allem, wa» wir bis
jetzt gesagt haben, in einer Beziehung liecht iä.l^9)a, nilmlich: »Alles dies ....
aelgt nnst dass ^egos im Vijenae iwei Tendmuen hatte. Br wollte sowohl daa
Errigniss(d.li.dle AnMrottnngderMohammedanei) alsaneh das Volk daiatellen
und hat Beides erreicht Welcher von diesen beiden Zwecken sein Hauptzweck
war; hatte er beide vor Augen, als ersieh ans Werk setzte, oder verfolgte
er gleich im Anfang nur einen, während der andere erst im Laufe der Aus-
arbeitung hinzutrat, — > das wtwwn wir nieht; aber was wir irisem nnd mit
ZnTersieht behaupten kOnneo, nnd awar als das leiste Wort in dieser Frage,
ist, dass S*eg<>9 dadurch zwei Konceptionen von dem Inhalte nnd dem Zw(>cke
seines Gedicht' s an den Tag gelegt hat 'S. Uli« Also %venige Seiten nach-
dem P. SU auätUhrlich und so faeiss die Einheitlichkeit in dem Gegenstande
des G.V. ▼ertheidigt hatte nnd den Beweis an ftthren snehte, dass die Ana*
rottung der Mohammedaner der einzige Gegenstand des G.Y. sei und dasa
in allen Scenen, Episoden IMgressionen und Details nur dieser eine llaupt-
und Grnndgegenstand dargt-stelk werde, — wenige Seiten 8p;iter weiss er
nicht mehr, ub die Ausrottung der Mohammedaner oder die Darstellung des
Volkslobens der eifentliehe Hanptgefenstaad aei, ja er weiss nieht ^mal,
ob die erstere nieht Tidleieht erst im Laufe der AuHarbeitung als zweiter
Gegenstand Innzii'^'ctretf^n «f>! er weiss nur, dass Negos im G.V. "ZWel Kon-
ceptionen vom Inliak und Zwecke seines (ledichtes an den Tag gelegt habe*!
Ich glaube, es genügt diesen unlöslichen Widerspruch zu konstatiren: die
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KiitiMbar Anaeigvr.
notbwendii^en Sohlussfolgeruni^D ergeben sich tod lelbst. loh veniohte
dicMi^ MMk mlto» Punktt an» iam Boeb« P/e her vorsttheben, tu B«s«f
mat welohe lob mik ihm nicht abereinstinmiMi kann, dm dum «Üeie kuiw
Notiz nothwendigerweise den Charakter einer zum Theil auch subjolctiven
Polemik auDL-htiieQ iiitisste; es genügt mir, gezeigt zu haben, das« P.'a mit
feinem iiterariBchon Geaohmack und Veratandoiss geschriebenes Buch auch
■olebe Purtleii entbJUt, die (vieUeleht In Bila gMohriebea) nbMlat niobt n
vnrfbeidigon •iad. JT. lUkUur.
De Stephani Denpotae qaae femntiir scriptis commentatio philolo-
gica, quam in honorem viri nuixinie revereudi Vladislai Kehring . .
scripöit Kudülpüus Abicht .... Lijisiae apud Kuimuudum Ger-
hard. A. A. MDCCCC"' \ P. 34.
Aas einem unsicheren Material ist ee, selitat bei grüästem ächarl'ttiun,
•dir tohver etwas Sicberes heranmnbringen. Dm neigt eebr denfliob nnob
die vorliegende Abhandlung; denn die Prophezeiungen des Despoten
Stefan Lazarovif^ niiid Holch ein unsicherefl Material. Mau k-Aw unbedingt in
dieser Schrift eiueu historischen Kern tiuden, man kanu auch muuchu Allusion
ganz richtig deuten und commentiren, aber es ist gerade so ohne Zweifel so
numebei darin, was man niemals in*s walire Lieht wird bringm kennen. Sind
wir doch ungenügend und obcrtläcblicb unterrichtet selbst Uber die politi*
Beben Verhältnisse jener Zeit, die Kulturzustände aber sind noch viel woniger
bekannt; m auch die Persüulichkeiten jener vielbewegten Zeit. Es war viel-
leicht gerade deshalb fUr den Verfasser der vorliegenden Abhandlung ver-
loekend, dae dnnUe nnd nnerfonobte Oebiet sn betreten. Die Abhaadlong
iat auch, trots aller HKagel» ein werthvoUer Beitrag aar alt-aerbieeben Lite»
Mtnrgeschiclitf,
Der bekaunte Biograph des Despoten Stefan Lazarevic, Koudtautin der
Philosoph, hebt in seinem Werke viele Tugenden eeinea QOnners hervw,
■piteht aber niehti daee Stefan aneh eotuiftstetleriecb tbitig geweaen wire.
Dennoch ist es ohne Zweifel, das» Stefan als Verfasser zweier Schriften an-
sunehmen ist. Die eine ist G^iooo zio6i>Be, ein Lobgedicht an die Liebe, welches,
nach der Meinung des Uorra Abicht, während Stefanos Abwesenheit aus
Serbien In J. 1402 geechtiebea nnd an Konstantin geriebtet sein soll, was
seht wabiseheintteh sn sein eeheint. Der Verfsaeer bat das Gedieht In's La-
teinische übersetzt und trefflich commentirt.
Die zweite Schrift des Despoten ist das IIpopoiacTBHtN eine Art Pmphe-
aeiung, nach byzantinischem Muster verfasst. Dieses Werk Stefan's ist aus
TSndiiedeneD bietoriaehen Alloaionen nnd Andentangen snenmmengeetellt,
aber dae ganne ist so dnnkel, daae es nnmSglieh Ist, nur mit einer Wahr-
scheinltchkeit etwas Sicheres herauszubringen. Flcrr Abicht hat in seiner
Abhandlung den Versuch gemacht, in jedem äatze der Pruphezeinug StcfauN^
einen historischen Kern zu suchen; das ist jedenfalls lobenswerth; wenn
aber Herr Abieht ttbetseogt ist, in jedem Sstse der Schrift Ste|»baa*s einen
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Abielity De Stepbaoi.detpolM wSpÜM, aagei. toh SttiMdevl^ 805
historischen ,Sinu und Kern ^'e iunden zu haben, so musa ich schuD gestehen,
dasB er mich liabui vou der Kicbtigkeit aeioer Auafübrungen nicht nur nicht
ttbetMUgt tot, Mndeni d«M ichj gMsde Im Qegentheil, flboneugt bin, dait
■eis Unternehmen in dieser Hlnrfdit gescheitert ist. Nach seiner Auseinander-
BCtznn^ w'ire der Inhalt der L':iTi7«n Schrift folgender: Inscriptio, Praefatio;
I: Klisiibetha, Maria; II: Joannes lius et Hioronymus; III: Bajazidus et
Timur, Urua et Had»chi llbvgi; IV: Prolugus, Vukasin, Hestauratio äerbiae,
LaMToa et Stepluuiiis, diet novltdiiii, Vulona, PMontio.
ün des eilet vbl bewelMo, het der Yerfiwser ieliier UeteiMtsmig einen
ansfOhrlichim Kommentar sogefBct. Ba ist auch in diesem Kommentar so
Vtancbes richtige und wahrscheinliche gesagt tmd angedoutet, aber auch
vieles anriobtig und unkritisch auseinandergesetzt Es mangelten vor allem
dem VeHlMser die eingebenden Kenntnisse der serbiachM Geiehichte. Daae
der Verfasser den Fflisten Lasar GreblJanoTld nennt, wlbe kein nnver*
zeihlicher Fehler, aber dass er mit den neueren Resultaten der serbischen
Ge8cbicbt?for«rhnn<,' so wonip vertraut ist, um behaupten zu kOnnen, »anno
1367mo Urotius V. a V ukasiuo interfeotua est, qni, per annos quioque (1367 —
1172) Serbormn dominium, faclmne aireptnm tenait« (P. 24) — ist, anm
mindesten, sehr sonderbar, da Ja sebon liegst bekannt Ist, nnd das mllsste
Jedem, der etwas über die serbische Geschichte achreibt, wohlbekannt sein,
da83 Crofl eines natürlichen Todes, und zwar nach Vnkasin 26. Sept.
1371} starb (2. Dec. 1371). Deswegen ist der Kommentar zu den Worten >h
oyAaBKB ce aean aexpeSsKa. H vo xen npeax» nxaita Mcrpefti la eanza ßM ra
(tnwen ^ »Equo magno I. e. UroSo Y., Interfeoto, atris rapax, aed-
|dter, nimirum Vukasißuä vioeam sc. Serbiaui tuetur« T. 25) ganz
fklscb. Geradeso ist auch der Kommentar zu der angeblichen Andeutung
an die nie stattgefundene Schlacht an der Marica im J. 13G4, selbst verständ-
lieh gana nnnllts (P. 22). Der Verfasser sekeint aaek ntokt im Klaren gewaaea
an sein, dass aiek die Worte : OaspmaiDmxoT ee .a.-«eyXMBKToy, n aauaaBsney
ce .e.-Moy ^ (Starine 4, 83) auf Angnst — September (oder 140O
oder 141. lie^iehen.
ZulütÄt tsei OS noch erwlChnt, das« der Verfasser meint, »vatidnium no-
atrum baut ita multo post auuum Ulü-mum scriptum esse« (P. 28j. Nach
meiaem Daflirkalten ist daa nnrfebtig. Wenn der ■oyOeacanan Iwaaa«^ der
TOn rieb sagt: : ! r i Coxh noyaspi», u npouAoxb as 6J110A07 aaBorpsa .x. s .».
Mva Taavo* wirklich Stefan selbst ist, wie es der Yrrfasser annimmt (S. 271,
SO hStten wir das Jahr 1425 {l'<i^9 + 36). Nach mcmom Dafllrhalten aber ist
dennoch das Vaticinium LJ. 1415 verfaast, denn Stefan sagt am Ende
asiner Sekrift: »H xpYcKfneaa xeaa aa ae teme «onia<iajn aa aaa sfemeas, aa
apeiie ace vao «ej(iio|««MO m eejiaMa TacynixaOk w rope amitf totas «na eapte
((iiBapMirxL, erAa Ha^iHoyn itpinHTH ce oBsa .n. K .a -leia aanoaoaamuit (8ti^
rine 4, 85), folglich: 7007— S4 — 6923—5508 —
Beigrad, 2. XII. IdOl.
iMüv llv ilaviMia PUMsfl«, in?.
20
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306
KiitiMlier Amaiger.
1. B.^.rpHimenKo. 113% ycTB Hapo^a. MajopyccKie paacKasu, CKaaKH
B np. ^epuHroBT, 1900, 16«, VIII. 488. (Als Beilage zu Nr. 12 des
3eMCKiH cdopHHiCB).
2. E./l. rpimienKO. .TitTepaTypa y-KpanncKaro *ojfT,K.iopa 1777 — 1900.
OnuTB ÖHÖJiiorpa-i'imecKaro yKaaaTe.iH. ^lepHHroin. 1 900, 16*^, L 317. 1.
{Als Beilage Nr. 5 zum Bcmckih pßopimK'b).
Die unter Nr. 1 :iQgofiibrte Schrift dea Herrn Grincenko fHrinccnkoi ist
ein unter beBoaderein Titel erscbtencnea Heft (viertes) seiner grossen Arbeit,
die sieb betitelt: «L>Tijürpa«ii4ecKio MaTepiaju, coÖp&Houc bi Hc{iuuiHi>H(;KOM u
oocAiuon «6» rytepiLcn«. Die ersten iwel Hefte wnidan bereits im
Archiv XXL 263 u. 273 kurz besprochen und mit parallelen Nachweisen ver-
sehen. Das neue Heft i.st nach dem « tb n Pinne eingerichtet, es enthält 3b9
Nummt-rn vun Erzählungen und audcreu Aufzeichnungeu (S. 1—420); An-
merkuDgeo oder Purallelcn dazu aof S. 420— 454, endlich ein Inhaltaverzeich-
niSB (8.455—488). loh will nur kon die vom Henuisgeber beobaelitete Gfup«
pirnng seines Stoffes erwähnen : I. Vorstellungen vad EnXbln&geD Uber die
Naturer8cheiniiD{;''n nnd Erfindungen, II. Wahrsagungen und Aberglauben,
UL Zauberei and Zauberspruche u.s.w., lY. Von den UberuatUrlichen Wesen,
V. Von den Todteit, VL Von den mit wundailiMer Kraft aasgestatteten Men»
seilen, YIL Ton den ▼srgnbenen SchStsen, Vm. Nr. 215—238 ohne Ueber-
schrift, hier kommen u. a. Texte mit folgenden Titeln vor: Kaln's Frau;
Mensch bei Oott; Gott weiss besser, was wir brauchen; Mittwoch und Frei-
tag; Ueber Jerusalem; Die Mönche und der Schatz; Wo gibt es mehr Fest-
tage; Ein niobtsobriflgelehrtmr Pope; Zwei Ffedigten ; Eine ungewOhnliehe
Hsns&w; Das jüngste Gerieht, n. a., EL Ueber die Erseheinnngen ans dem
Familien- und Gesellschaftsleben , X. Ueberlieferungen Uber einzelne Per-
sonen und politische Begebenheiten, XI. Ueberlieferungen betrelTs einzelner
Orte, XU— XllL PhantastiaoheMärobea, Wortspielerei, Witze (hier sind auch
Sprfielie enthalten). Folgen noeh naehtrigliche ZnsitBs in den einseinen
Rubriken, endlich (S.402) »OesoUehte von einem weisen Knaben« (naeh einer
Niederschrift au« dem Anfang des XIX. Jalirh/ und noch einige Texte ans
derselben Haudsciirift [vom Kaiser Filimen, das Wuuder des heil. Nicolaas,
u. a.). Die Erzählung vom Filimen ist der aus den grossrussischen Märchen
in diakleinmssischen herttbergenommene Stoff, bekannt dureh das IBrdien
von hoehmttthlgen Kaiser Aggeus, das in der grossruss. Miirchenliteratur
weit verbreitet ist 'vergl. Afanasjev C;ca3Ku ^ Xr. 214 c, Hth. OO. XXII. 126 u. a.).
Schon die Sprache m:u'hf 'lif'scn I'übcrgang aus düUiGros.srussischen ins Klein-
russische wahrscheiuiich. Aubulicher Ursprung ist anzunehuieu auch beim
Wunder vom hsll. Nieolans, bei der EfsKhlnng vom Bitter nnd dem Tod, wo
nv eine Variante anm Kaiser Anika und dem Tode (veigl..ätdaiiov, Ks joccep.
ncaspia ölucboh no3,iin. Kiavb 1881, S. 211) vorliegt.
Die vom Herausgeber aufgestellten Rubriken erschöpfen bei weitem
nicht deu ganzen lohalt des von ihm gesammelten Materials an Erzählungen
und Volksglauben. Aueh die beigefügten Fsialleleu kOnnen nicht auf VoU-
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Hrinienko^ sw«i Werke dee Uetomie. Folklim, «agei. v<m SpeniulkQ. 307
0täQd%keit Anspruch erheben. Augenscheinlich wollte er ilcu Kreis der
kleinriuaiflchen Ueberiiet'eruagen nicht Überschreiten, wührend doch viele
TWk den Ton Ibm geiammeltm EraShlongen eioen groieen Umfiing an Pfe-
rallelen nicht nur innerhalb der rassischen and slavischeo, sondern auch der
aUgenieinen Volksliteratur anfweiaen könnon Doch auch die von dem Vrrf
beobachtete Ei&sohräukoag hat ihre Bedeutung, sie zeigt die Verbreitung
eiBieliier Hotive. Die darflber bliuiusgebeaden Perallelen, die er hier and
dort angibt, tragen den Cbatakter des ZafUUgen aa sieh. Beilade aneb, daaa
anf die alte Literatur keine BUcksicht genommen warde, die, wie bokaiiBt,
genng Material für die Vergleichunf: mit den modernen Volkserzählungen
oder Legenden bietet. Erschöpfend hätte diese Seite allerdings noch nicht
befaendelt werden kSnnea« alMn einzelne Hinweiae anf die HotiTe, deren Ur>
sprang sehon ftetateh^ würen doeh aebr «Ulkomnien geweien. Z. B. in der
Erzählung Nr. 215 (von der Frau Kain's) bietet sich bei der Erwäbnnn;^ des
Gottes BajocMco von 8elb«t flie Vergleichunfr mit der bekannten Steile der
russischen Chronik &a, oder unter Nr. 22ö ^der Streit mit dem Jaden Uber
die Feattagi^ wird man an die popuUire »Bede von dem Jttdieehen und ehrnt-
liehen Gbinbai« (vergL TiebonraTOv'e JixoBMca III, oifl. II, crp. 70, 1861)
erinnert.
Die Samiulunfi: Elrincenko's nimmt durch ihren Roichthum und ihre
Mannichfaltigkeit in den neueren ethnographischen Publicationen eine her-
vorragende Stelle ^n. Diese wird noeb dadorob erbObt, daaa er naob dem
Vorgange Rudcenko^s, Nomia*, Öubinskij's keinen Anstand nahm, für seine
Ptiblication aus den seltenen, nur Wenij^eu zuj,'ängliclicn Büchern oder Aus-
gaben, wie die H< piiuroBCKia rytiepBCidü bIaomociü, das brauchbare Mftterial
wiederabzudruuken.
Dem nkrainlaeben Folkloi ist aneb die unter S angeflibrte Scbrilt Hrin-
cenko's gewidmet Mag er auch selbst bescheiden anf die Un Vollständigkeit
seiner Zn?'HmmcnstolluDg hinweisen — Ergänzungen sind in der That mög-
lich, vcrgl. KieüCKaa cTapuiia 1902. III ein Beitrag Su«rurov8ki's — wir mÜBSea
sein Work als ein sehr schätzbares Hilfsmittel für jeden Ethuographoa hin«
Stellen: es omfiaist alles WesMitliebe» mit dem nkraliJselien Folklor in Zn-
sammcnhaug Stehende: I. Aufzeichnungen des folkloristischen Materials,
II. Producte der schünen Literatur; die sif h mif der Bearbeitung der Stoffe
des ukrainischen Folklors abgeben, IlL Forschuugeu im Bereiche des
Folklors, IV. Geschichte der Erforaehnng des ukrainischen Foiklors. Inner-
halb dieser Bnbriken ist das Material ebronologiaob und unter demselben
Jahre alphabetisch angeordnet, zum Schlnss folgt ein gut gemachtes Yer-
zeiohniss. Auch hier, wie in der Ausgabe Nr. 1, fehlen Hinweise auf die
Werke, die die folkloristischen Fragen geschichtlich behandeln. Das hängt
mit der Anlfaasnng dee Verfassers, beim Folklor als der modernen Volks»
literattir an Terbleiben, «uammen. Damm werden a. B. niobt alle Werke
Dr.LFnuiko*seitirt M. Spataittky'.
20«
308
Kritiaolier Anieiger.
a) E, CnpocTpaHORT.. OnHoi. iia pAKonHCHT'li bt. ÖHrtjiioreKaTa npH ct.
Chhoa'B Ha B'BjrapcKaxa UT.pKua in. Uoi-hh. Co<mi;i 1900, 8*^', 234.
b) Äy. CrojanOBHh, KuTa.ior pyKonnca ii cxapHX uiTaMnanHx KUiHrft.
SÖHpKa CpncKe Kpaj»cBCKe aKaAeauge. EeorpM'B 19Ul, 8'\2G7.
Die Publikation dfr Beschreibungen oder KataloKC handschriftlicher
Schätze ist am weitestea vorgeschritten in Kussland. Beschreibungen, mehr
oder minder ausführliehe, zuweilen erBchüpfende, von slavischen Handschriften
v6TS<dii64en6r Bibllotiieken Bnntaadt stehen xa» Jettt eehon io groeeer Zelil
cur Verfügung. Dleiei Dir die Bescblftigung mit den Denicmälem des »Ittvi-
BchfTi Schriftthnms so unentbehrliche Hilfsmittel ging uns bis vor knrzpm
betreffe der ausserhalb Busalanda befindlichen slayischen HauUsub ritten bei-
nahe gSoslich ab. Dainns entstanden nicht geringe Schwierigkeiten l&r die
Gelehrten, einhelmlsohen mid snger^tea, deren Anfgaben auf die BenatBiug
jener Summinngen angewiesen waren. Unsere ganze Kenntniss von den reichen
Sammlungen slavischer nandschrifton zu Wien, Agrara, Belgrad, Sofia, Phi-
lippopel, in denAthoB-Klüstcm u. s. w. bestand hauptsächlich in der Beschrei-
bung oder Erforschung einaelner Handschriften, seltener in knnen, nicht
Immer gMMinea Katalogen {Miehe gab es In baadschriftlieber Form bd den
Bibliotheken in Wien, Belgrad, Sofia). Dieser Mangel an ausreichenden Hilfs-
mittt'ln, dor alle Forschungen und Studien erschwerte, war für jeden Gelehrten,
der sich dem Studium der altslavisohen Literatur widmete, sehr fühlbar; mit
groaeer Htthe vnd viel Zeltrerlast mnaste man sieh Notiien Uber elnielno
Hudsebriften aus weit sers^nten, in allen mt^leben slaTieelien und aicht-
slavischen Sprachen f;:odruckten, schwer zupänf^lichen kleinen Zeitschriften
zusammentragen. Die Unentbebriichkeit, wenn auch kurzer, aber genauer,
gedruckter Handschriftenkatalogo steht ausser Frage. Bis zur letzten Zeit
gab ee nnr wenige Besebreibongen weet- und sUdslaTiseher l^dsehriften-
sammlungen. Wir enriUinen P. Martynov's Beschreibung der slav. Hand-
schriften in Paris (Lea manuscriis b!;iv(>s de la bibliothequo Imperiale de Paris
unscro eigene der slav. Uandschrit'ten Prags (ryKonHr;? ii i IIT vini uKa
MucKBft 1694}, welcher eine kurze, ungenaue. Jus. Jireoek ä vorausgiug {,Cata-
logiiB libroram — Panli Jos. Safsiik, Wien 1662, anf S. 108^113) t). Erst in
allerletzter Zeit fängt man an diese LUcko auszuflillen, und es thut wohl, dar-
auf hinweisen zn knnTirn. fing's jptrt schon die einheimischen Gelehrten selbst
sich anheischig uiachen, das Versäumte uachzuholcn, d. h. die wissenschaft-
liche Welt mit den Bücher- und Uaudschriftensobätzen ihrer Bibliotheken,
Sanmlnngen o. s. w. bdceant an machen, ünlingst wsehlen eine knrse Be-
aebreibnng v<» dem AthOB-HOnch (einem geborenen BOhmenj Sava Chl-
landarec: Knlbopity a starotis^ Chilandank^ Ftaha 1890 (vergl. Bnaax.
<} Im Jahre 1882 gab Prof. Voskresenskij die Beschreibung einer Aus-
wahl von slav. Handsobilflett der Bibltothekon in Berlin, Prsg, Wien, Laibaob,
Aprram und Belgrad heraus (im 31. Band des akad. CöopHHKt StPtbg.) fUr
Atbos war man neben ürigorovio auf die Beschreibung PetkoTiö's (1865 in
BtPtbg.} angewiesen.
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SprottranoT ud Stojano^W» BMlograpliiaii, ug«!. toh SpennBUj. 309
BpcMcuHHKT., 1897, IV. S. 29r; eine Besprechung von P. A. Lavrov). Darauf
folgte die Bevohreibnng der Handschriften der Nationalbibliotbek von Sofia,
v«ffiM8t wem v«ntor1»eD6D Prof. VidoTld sns Balgrad (erBohienen in Cuo-
«eoR cpncxe «pa*. axueMBje XXXVn, Apyrs paapex 33). EUbm gaMras aaak
die zwei oben angeführten Publikationen. Die erste betrifft eine nicht sehr
grosse Samml im p — etwa 150 Handschriften und alteDmclce — der Bibliothek
des heil, äynods in Sofia, in weicher die Schätze verachiedeoer Kirchen nnd
KlOatar Bulgaiiana, Im Auftrag dea heil. Synoda aoacenCrlrt sind (vergl. dia
Vorrede, S. 3). Diese ganz vernünftige Yerallllgiing begann vor wenigen Jafafan
eich zu VülIzicTicn nnd wird noch fortgesetzt ib ^ 1 . Nicht ohne Interesse
ist die Thatö ichc, dass unter der Gesammtzulil von 156 Handscliriften und
alten Drucken (eiguutiich lüo iiandschriften und alten Drucken und ^u^ rag»
mantan) dla grOaata Mabrhalt, niinllah 107, dar aarblMhan Badaktfon aaga»
h(irt,bnlgiiriBcher Redaktion sind 28, nicht gering imVerhKItniBSZurGesammt-
heit ist die Zahl der rufsisfhfn Handschriften — K'; endlich gibt es auch zwei
in griech. Sprache. Diese Zahlen sind bezeichnend für die Veranschauüchung
der einst bestandenen Beziehungen swiscben den drei Literaturen im Bereich
BnlgarieDB. DteHandaclirilkan ^d, naab darBaaahrailnng nnd dan Ansattgan
zu urtheilen, Uberhaupt nicht alt Daiana erklärt sich auch die verhUtniBa-
mftssig bedent^nde Anzahl von msstschen Handschriften mitten unter den
Berbisohen und bulgarischen. Das waren die Jahrhunderte XVI — XVIII, die
ZattdarBealnfloBBimg desBlidalavischen Schriftthnma, zumal des bulgarischen,
Mitana Baatlaada (vargl. H.X IIinniian«B« tn H. B. JIma: A. C. nyman«
n nxHouaB. Arrep., S. 4—5). Unter den bulgarischen Handschriftan lankan
Nr 131 — 131 die Aufmerksamkeit auf sich, die sogenannten •Damascenen«,
typisch für die Anfänge der neubnlgarisohen Literatur. Der Herausgeber gab
dne genana Baaehralknng dmalban, vervollstliadigend und ergilniend das,
UM labOB vor Ihm andera aar CbaraktarfBtik diaBar Denkmllar all QnaUa»
dar neubulgariscben Sprache baigatragen haben (vergl. Lavrov*8 Abbandinng
»ilaMacRHBi CryÄBTi. h c^pfTHKH ero hmchh ^aMftCKBHM BT. wrocjaB. nacbMeH-
BOCTH, erBcbienoo in jltTonocii acrup. »ucji. o6ia. npa aoBopocc, VaaBopcBxert
ini,306— 3). Binar Ton diaaanDamaaeaimi (Nr. 134) ist larUBoher, diettbrigan
Imlgariaeliar Bedaotioo. In dar Baaabraibang dar HandBabrtftan bafolgt dar
Verfasser, in einem Punkt wenigstens, nicht die Üblichen Grundsätze. Denn
während er das Format, die Zahl der Blätter und Zeilen, die GrOsse des Blat-
tes, derColumne und der Buchstaben, die Qualität der Schrift nnd dieBedac-
. tion daaTaxtaa Immar angibt, Ubmiaht er daa Altar davHandBchrifk, daa aoa
der Angabe der Selnlft (Unelal, Halbcursiv u. s. w.) noeh nicht mit Sioharhall
abzuleiten ist. Sonst ist er in seinen Beschreibungen, wie es den Anschein
ha!. <«ehr genau, erwähnt alle zufälligen Zusätze, wenn sie zur Bestimmung
der Handschriften etwaa beitragen, gibt hie und da kleine Textproben (vergL
bei Nr. 15, 19, 83, 38, 40, 110, 113, 136 n.a. w.). Untar Nr. 16, 10, 35, 38 sind
Evangelientexte, unter Nr. 43 PBalmentexte, unter Nr. 110 eine Erzählung ana
dem Lesemenäum für Novfmbf^r, unter Nr. 123 apokryphe Namen der Mutter
Gottes, unter Nr. 126 apokrypuo Gebete enthaltend. Diese Beitrüge erhüben
wesentlich den Werth dieser l^ublikation für jeden Forscher der altkirohen-
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310
Kritiflcher Anzeiger.
Blav. Literatur. Man varnÜBat nur eioen Index. Die Hioweise aaf die ein-
sohlägige wiaa» Litonttav sdMinen niokt bMbtichtigt gevoMB sn aflin {vergK
F. A. Lavrov's Seoonrion cUeMS Bnehes in niM. Jonrn. der HinlBterian dar
Aufklärung fUr 1901. VIII. 476 ff.).
Prof. Stojanovid liefert sub b die Beschreibung der HandBCbriften der
•erb. Alcademie der Wissenscbaften zu Belgrad. Dieser Beacbreibung gehen
IndiOM ftll«r Art nielit ab^ vielmebr Ut sie falohtieli mit ihnen venehen, ge-
rade 80 wie die Hinweise auf die Parallelen anderer wies. Publikationen mit
Sachkenntniss gegeben aind, die Bestinmumg der Zeit oder des Jahrb. fehlt
auch nicht. Der Verfasser, der selbst im Boreich der HandBchriftenliteratur
grosse ErfahruQgcQ bat, liefert überall eine gedrängte, wisseoschaftlich be-
gründete Beeehreibung, von Textproben nimmt er bis auf wenige ilteete Even-
gelientexte (vergl. S. 5, 6, 7, 10, 12) Abstand. Seine Beschreibttng beweiat»
dass die akademische IJnndschr i tensammhiug in Belgrad reich genog ist: 312
Handschriften und alte Drucke, darunter 29ü slavische (darunter 2 böhmische,
15 russiscbsiavische, lü bulgarische, die übrigen alle serbisch/. Auch dem
Alter nach gilt dieser Sammlung vor Jener von Sofa der Yonug: die iUteeten
Hunds I ii ften der serb. Akademie reichen bis ins XIII. Jahrh.iarUek (Nr.S.
102). Wir bitten eine kune SntBtehnngagesohiohte dieaer Sammlnng sehr
gewünscht.
Man hat also jetst schou einige loveotare der südslavischen BibliothekeUf
in Berag anf ihre Handiehrlften vnd alte Droeke. Holtaitlich weiden die
übrigen nicht mehr lange auf sich warten laieen. Vor allem dUrfen wir viel-
leicht von r'rof. Stojannvi(* sf^Ihnf eine Beschreibnng der reichsten Sammlung
bei den .Siidalaven, derjenigen der Belgrader Nationalbibliothek, erwarten.
Weiter wäre die Beschreibung der Handschriften der südslavischen Akademie
in Agnun, der Geeellaehaft Kuxobbo ipyxeoM in Sofia, der Bibliothek in
PlovdiT an der Reihe. Auch eine nochmalige Umschau Uber dieHandsduiften
der Kloster In Athos und Frnska Gora, Uber die Schätze der KnrbwitzerBib'
llotbek, des Klosters von Kyia u. s. w. erwartet uuui mit tiebnsucht ^.
Ich mache noch auf die von M. Vaki<!6viö in dem Sarajever »Glasnik
zemaljskog muzeja« 1901, B.XIII, 8.31 — 70,289—350 gegebene Beschreibung
einiger in Bosnien befindlichen Handschriften {Ha crapux cp6y.i>a) aufmerksam
(aus Sarajevo, Zitami8(jiö, Dreifaltigkeits- Klostor b^PlevlJe an der Breznica
mit (i3 Handschriften, ^ttjnice, Gorazde. Fojnica); ferner erschien iin Belgrader
akademischen »GnoMcnuK« XXXVIII (BeorpaA 1901) vom Bischof Nikanor
BnSieid eine knne, nieht erschüpfeode Beiehreibnng: »Orapu cpucKv pyno-
HHCH 7 rTfcFywf jyroGioBencRe aKMexnJe y Sarpetty« S. 139— )47. V. J>
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Kleine Mittheilungen.
Zur Wiederlierstellnug elnis:er nn leserlicher Stellen in der
Hradsclirift »8bornik HyjiitoslaT'a« TOm Jfthre 1076.
Der drittälteste ruBsiBche Codex vom Jahn; 1076 wurde voo Herrn §i-
numovskij als Beilage za seiner Dissertatioa »Ki. ucxopijc ApoBae-pyccRirx-b
roBopon« (WanobM 1881) faflimiiBgegeben. Doob w«r dieM Aiiag*be naoh
«llen Seiten hin hVolitt nnbelriedigend. Ihre yerBcbtedenartigen Mängel und
Fehler sind in melireren Recensionen von Proff. Sobolevskij. Smirnov, Jagiö-
Simoni anfjredeckt worden. Die Polemik, diu daraufhin eutbranute, ist von
mir ge&cbiidcrt in meinem neuen buche »IIcTopiA MsyneHin GiiHTocsaBOBa C(k>p-
nx* 1076 r.« Knsnü 1902. Wie man sns der siufilhrllelnten ond ▼otlsilndif-
8ten von allen diesen Recenaionen, nSmlich derjenigen von Jagic-Simoni
(Archiv für slaviscbe Philologie 1688, Bd. XI) sehen kann, hat ^imanovskij
nicht bloss die deutlichen Stellen im Codex falsch j^elesen, sondern auch
manche Culumnen nicht einmal zu eutzitlern vermocht. i>olche Stellen hatte
«r gm» mngelMien ond nnr dnreli Punkte angedentet 1a diesen SUlen Icam
ihm gewShnlioh Hr. Simoni in seiner Hecension zur Hilfe. Trotzdem dass die
Correctnren Simoni's sich als richtig und stichhaltig erweisen, hat sie J^ima-
novskij leider nicht alle in seine zweite Ausgabe des Codex (Warschau 1894)
aufgenommen. Einige Stellen, die bei limanovsky ganz fehlen, bat Simoni
glflcUich wiedorhergestellt, doeh nieht »Ue. So i. B. nnf 8. 157 b hat Simoni
nur Zeilen 8 und 11, theihveise Z. 12 und ein Wott von Z. 4 entziffert DI«
Seiten 163a, 163b, 164 b, IßOa n. s. sind nicht ganz ausgefiillf worden.
Bei meinem mebrjührigen Studium des Codex 1076 gelang es mir auch
fUr diese wirklieh schwer lesbaren Seiten etwas heraasanbringen. Meine
Leuttten theile ieh im Folgenden mit loh dtlre die aweite Ausgebe van
gimanovskij. Die Lesarten ▼<» dimaaofsky und Simoni sind gesperft.
Alles Debrige gehtfrt mir.
157b:
2. U'k K'kSAlOBAfH'k BOy
3. AflUM
4. KoAk HiAHK% (leCH?) ....
312
Kleine Mittheiluagen.
&. (TOAHKO CUH^Aft CA N npi?)
6. A*^ TAUIfc OBpA(ipffUBH BAA?)
7. r^A^kTk
8. GnI MkTH fd H B'kSAA
» 0
10«
11. ElAH^IAaH CA CB^fl» 3*k
12. A«s«JK eikcnf
163*:
1. A4S*H.
2. Hl cBApN cJk (Cb?) cevAH(ie)M no
3. (pac«V3KAiHiio?) BO coy-AATk 16 Hd-
4. 0 38ANHH CHAkHUH]("k*
5. IBrAA TA npNSOBfTk (€llAk?)
6. HMH- TO (Nf?) ({0CTOY?)nAH
7. (h?) wrAA HAU npH3e
8. RITk TA TO Hf (HAnaA^H?)
9. A^ [^f CPpHHOBiH'k ROlfAIPJUIH
10. H Hf CTaHH JI^,A^('^( ,\A
11. HC aaS'KRCH'k BOYA'l^H
12. Nf Ha/\f}t:H paRkH'KIMMH
tS. Ck HHUk H HC BtLpoyU U'k
163b:
1. Horyu'k cacbccku-k i€ro.
2. VkNOfPOl» BO BfCKPjAOlO (hc?)k»
8. CHTk TA (H yKO C}U-6(a CA) H
4^ CR'UTAieTk TA . . CA BAMA** H
5. B%NHyAH BfAkllH UM C*k
6. (RAAfNilM'k TBOHU'k?) )fO
7. AHuiH :•
8. BorAT^UÜ BO BOAtBAA CA
9. O^TBkp3KAI6Th CA AP^V*"
10. O^BOrUH Xf C'kHAA'k CA.
iL nepHHOBiH'k BoyAiTk aP^
12. rw »ero-
18. BoTATOy B'k3rAAP0AAB'klll».
XMna Mitüieilongeii.
la der CoIlAtkm BinMinf § wtr «Im Lfleke, die lioh gerade yon 61. 161
We 188 «rataMkte. Eine BmamUmg miaar «tgieoen pallognpbiMheii Ba-
rf ohtigungen zum Text der II. Aiugabe d«e Codex enehelat niehrtet im
»PyccxiS #HJio.forii<iecRi& BtCTBim«.
Zum Scbluss sei noch angefahrt, wie ich mir die an b^eif liehen Formen
»SAIOBN C^TBOpkljuidaro (S. 160a, Z. 11-13) erkllM. Ursprung-
lieh Staad indieiar ll-ten Zeile gaos richtig B^SAl^N CkTK^dk . . . .
Aber beim Zusammcmklicken der Handachrlft haben sich die entsprechenden
Zeilen aafeioander Liegender Seiten gegenseitig beschmiert, wobei der An-
fang der Zeilen der linken Seite des Baches auf den Scbluas der Zeilen der
reekian Seite und dar SolifaiM dar Zellen der Unken Seite auf den Anfing
der Zellen der rechten Seite fielen. Diese Erscheinung kann man auf mehreren
Seiten des Codex besonders zwischen den Zeilon beobachten. So ist, meiner
Meinung nach, diese Zrili^ tl df^r Seite 160a durch din Z. Ii rler 8 IfiPb br-
Bcbmierc worden und zwar der Vi.üucliatabe in CkTKOpk Z. U, b. lt>Ua
naak dam gednektan Exemplar (von Soklnia der Zeile gereolineQ dnrok den
Vn. Bnekitabea 9K in Worte XMNA Z. It, S. I&tb (toa AnÜMf der Zoile ge-
rechnet) nnd *k in R'K3AieBH (XUI. Buchstabe] doiek B in AUJ^KI^HA
(XIV. Buchstabe). Die Ricbtirkcit dieser Vonti^^ctrnng; wird auf das beste
durch die Congnienz der beiden Seiten im Codex selbst bestätigrt. Die durch
Beachmieruog entstandenen Ligaturen ('k-i-}K:=^, '1^4-8^==^} machen
wirklloh den Efatdmek tob naaalem x.
Kaaafi. VhMmt Söbrw»,
Weitere Sparen der glagolitischen Buchstaben in den
cyrillischen Haudschriftf n.
In neuerer Zeit sind in verschiedenen cyrilliscbea Handschriften süd-
slavisoher ibulgariaober und serbischer} Provenienz an einzelnen Stellen gla-
goUtiaeke Baekataben geftinden worden. Die Trafwaite dieeer kleinen Funde
BilBtBich gegenwärtig noak nicht näher bestimmen. GewiHS wäre es übereilt,
immer gleich an eine ganze glagolitische Vorlage des betreffenden cyrillischen
Textes zu denken. Aber so viel steht immerbin fest, dass noch im XIV. Jahrb.
bei den Balgaren und Serben die glagolitische Schrift nicht gans unbekannt
war. Ea wtre mSgiiek nnd Hegt m nahe an glanboo, daaa dfeie Bekannt»
Schaft mit der glagolitischen Schrift aus dem kroatisch-dalmatinischen Kttsten-
lande sich in das InntTP df>r Balkanhalbinael verbreitete. Und doch Ist aus
paiäographlscbenGrüuütiii eine solche Yermutbung so gut wie ausgeschlossen.
Man weiss ja, dass im XIII. und XIV. Jahrb. die kroatlBobe Olagoliea ibren
lekarf aoagaprlgten eeUgan Ckaiakter batte. Dagegen lind die in ^riO.
Handschriften auffindbaren glagolitischen Einmengsei durchaus gerundet und
oval, weisen also auf die Vorbilder solcher glap'olitisoheu Texte hin, wie wir
sie aus dem XL— XII. Jahrb. kennen. Man muss also zugeben, dass die
Ueberlieferung jener glagoUtlMban SeMliVga bto bM ZIY. Jabrh. lort-
daneite. Einen aolebeii Beleg kann iek am einer nlttelbolgaifeabeB Hand-
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314
Kidiae Mittbeilangen.
■ohrift »nflümii, die im J. 1337 (6845) fllr den ImlgariidMii Cir Jrami Aloan*
der geflohrieben wnrdc. Das ist jener commentirte Psalter, •ntcHHBen'b' ge-
nannt, den schon im Jahre 1887 Y. D. Stojanov in »Periodicesko spisanije«
(B. XXI-XXII, S. 267—279) und im J. 1897 Prof. A. S- Archangelskij im
II. Band der Petersbarger akademlaoben Hniczia 8. 766—794 kars besohrie-
b«i hftben. Keiner wa Hhnea beaerkte jedoeb, daee in dieaeni Oodez bei der
Psalmenzählung, die bald roth bald blau mit cyrillischen Buchstaben gegeben
ist, znPaalm 123 die an der sonst üblichen Stelle beigefügte Zahl so aussieht.
pKV 'also zwei Bachstaben cyrillisch, der dritte glagolitisch , zu dem nächst-
folgenden Psalm 124 steht aueschiiesslich glagoruisch die Zahl hH%. zuPs 125
fehlt die Zühlbezeichnung, und zu l'e. 12»; steht wieder nur glagolitisch b83,
zu Fa. 127 bEii und £u Ps. 128 hüh. Damit bürt aber auch die glagolitische
Zahlenbezeichnung auf, denn schon der nächste Psalm führt die cyrillische Zahl
pK« n. 8. w.. An dm Oleiebseitigkeit tfeeer glegoUtieehen Znfaloiibeneieh-
nuDgen ndt dem giaien übrigen «Trillieehen Text nnd an der Elntngimg
derselben von der Hand des Schreibers des cyrillischen Textes ist kein
Zweifel möglich Was aber den Schreiber veranlasst haben mag, bei den oben
angegebenen tüat Psalmen von der üblichen cyrillischen Zählung abzusehen
— itt aebwer nn sagen. Die glagolitiseben l^iebatabeD aebeinen tbm gaas
gelKafig geweaen an aein bia auf ^ den «r. niebt gnt wiederaageben teratand.
Der paläographische Charakter der Buebataben bat mit der kroatischen Qlar-
golica niohta zu thun, er iat rond. V. JogU.
Znr orthographlsehen Frage im. Rnssland.
Bin offenea Sebreiben Roman Brandt'a (Frofeaaora in Moakan)
•n den Heranegeber dieaer Zeitachrift*)
Infolge Ihrer BesprecbuagOm Archiv XXIII, S. 576) meines UiTentlichen
Vortrag!» beehrp trh mich dieses Schreiben an Sie, hochverehrter Herr CoUega,
zurichten. Für mich ist es sehr tröstlich, dassauch Sie für die Vereinfachung
der ruas. Orthographie eintreten (von der Beseiiiguog des i» sprachen Sie
aobon frtlber). Sie werden waliraebeinlieb bald in die Lage kommen aneh ala
maaiaeber Akademiker dieser Frage näher zu treten. Denn aus Anlass meines
Vortrages, der nachher in der bei der Universität bestehenden »Paedagogi-
schen Gesellschaft" in ihrer russischen Abtheilung wiederholt wurde, erin-
nerte sich die letztere eines äbnlicbea Vorschlags ihres einstigen, verdienst-
vollen, jetat aebom Texatorbenen Hltgliedea, Ylad. Petr. deremetakQ, unter
dessen Pribidtum aie eine »Orthographische Commissiott« ernannt hatte,
deren Mitglieder dio Herron Sakulin (Pavel NikitioK Kazanskij (Ivan PavloviS)
nnd Smimov (Sergej Grigorievio) waren, in welche in der Eigenschaft eines
*) Baa Orfginabflbrelben iat madaeh, ich gelie ea in tfnagatreiier Deber*
aetsnng» mit eiaJgen KttramigMi. Fl
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Kleina Jtittheiliuigen.
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Btligeberf «Boh Profc F. Th. ForturotOT efaguladem wmr. XTaberdlMeFnig»
▼erliaiidelta m gleloher Zeit anoh dna aadeie Abtheilnng daanSbrn Gesell-
achsft, — die Abtheilung für den Elemcntaninterricht, unter hauptsächlicher
Mitwirkung des Herrn Semenov (Mich. Sem.). Die VorBchi.tjre dieser Abthei-
loDg, die grösstentheiU mit jenen unserer Ubereiastimmond luututeo, wurden
BMbhef in den Sitivnfen d«r Abtheiinng fBr die nmlsclie SpradM^ dnnn in
den fenMineamen Sitzungen beider Abtbeilungen, zuletzt in den Sitenngen
der ganzen Gesellschaft gejirüft. Das mit ;;r rinf!;fiigigen Aenderunpren ange-
nommene Projekt wird nun unserem Ministerium der Volksaiif klärung unter-
breitet, an (loa wir uns mit der Bitte wunden, beim Mioisteiiuiii eine ortho-
graphisobe GommiHion %u eraenoen. Das Projelst, welelieni eine Seibe tt-
l^aender Privatgutachten beigegeben ist (sie rtlhren zuuieist von mir her),
ist bedeutend massiger gehalten als meine persönlichen Vorschlüge. Uebri-
gruB auch ich trete im Vortrage, im Vergleich zu dem phonetisch«u,Karad2ic'-
Bcbeu Ide^l, mit sehr m&ssigon Forderungen auf. So concedire ich, dem Ge-
bnnebe neeligeben«^ dieScbreibnog des 0 (in vnbetonten Sillien statt a), von
dar Unterscheidung zwischen « und i, die in den tieftünigen Silben zusammen*
fallen, gar nicht zu reden ; ebenso gestttte ich die unphonetiacbo Schreibung
der Lautgruppen v-k u. ä. [tUelatb, iovfco). Allein ich glaube, die Männer
der Wisaenaeliaft eollm kein zu grosses Gewicht der Macht der Gewohnheit
beilegen : von dieser spraeben so via so alle, aneh obna uns, unsere Aufgabe
besteht hauptsächlich darin, die Frage zu stellen, ob die Vereinfachung der
Orthographie, deren Schwierigkeiten fast niemand in Abrede stellt, nicht den
Eigenheiten der russischen Sprache zuwiderläuft, ob sie nicht fUr die Wissen-
sahaft TSrleteend ist Darauf kaan man mit der Antwort konunoi, daas ja die
XaradUd'sehe Baform den Sügenheiten der serblsohen S|»aeba kefnan Ab-
bruch gethan, ja sie sogar noch in helleres Liobt gestellt hat. BozUglich des
Vortheils der t tytnnlogischen Schreibweise fUr die Wissenschaft kann man
sagen, das» man ibre, nicht immer sicheren, Angaben ohnebin nicht gut be-
folgen kaun, bezüglich dst fffaktlsohen Warthes aber nwas darauf hinga-
wiesen werden, dass dort wo ein labaadiges Band vorbanden Ist, dieses von
allen, selbst des Lesens Unkundigen, lebhaft gefühlt wird, dass jeder weiss,
daes Tvi^ denselben Gegenst irid Itczt ir-huet wie vozd, nur in einem anderen
Wortumtange, dass löv^k uud iajkd dasselbe sei, nur das eine mascuHn, das
aadara feadnte. Dieses wirkliehe Band wird beim Lese- nnd Sehraibunler-
rloht aerrissen, indem man die Schreibungen wie voz^ den Lernenden ange-
wöhnt und dadurch ein Dmv^ künntlicbes Band hrrvurruft. Gegen diese nie-
drige Scholastik, die auf die Verhiilltin^'- der wirklichen Eigenheiten der
Sprache stolz iat, iehue ich mich auf, ja wahrscheinlich ist sie auch Ihnen nicht
sympathisch, obsehon die unwissenden Apologeten der heutigen Tradition
ana Ihrer Anzeige das Gegentheil ableiten künnten.
Die von mir angegebenen Missgriffe unaer^r I^pohtscbreibung bestehen
nicht aus vereinzelten Fällen, die mau auch bei Karadzic nachweisen kaun,
sie sind typische Beispiele eines durchgiingigeu Kampfes zweier eutgegen-
gaastatsr Mnoipa^ von denen daa etymologische Frinelp einen kttnatUcben»
frisahra Gnndgedaiikan vscaaschanliobt» waswecen es nothwasdlg an^alat
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Kleine MittheUmigeii.
wenigsten! lo der Theorie — mid wir sind ja Mloner der Theorie — die pho-
aetifdie Sehrelbweiee naeh der Utenwfieheo (oder weui man dtalektiidi
schreibt, nach der Local-) Aassprache, wo nicht anssohliesslich als Regel auf-
instellen, so doch wenfp-stetiR in allen zweifelhaften Füllen als aasschlag-
gebend gelten zu lassen. Das Vorhandensein eiuiger schon derzeit mit dem
hemehendeBSyetem vloht in BlnUsug stehenden phonetisolien Sehroibnngeii
hat eine prineipielle Bedentmif : ee beweint die MQgUohkelt phoaetineher
Schreibweise, wie z. B. in MejKiü, cetthn u. s. w. der Sinn durch die Anwen-
dung des e für f; nicht verdunicelt worden ist. In gleicher Weise würde auch
der Sinn anderer Worte, wo noch heute t geschrieben wird, durch die Ein-
Abrang des Sohieibens mit «, nicht ▼erdnnlcelC weiden. leb helfe ee Uberbnnpt
für eine Pflioht des PhllologeD, der OeflSratUehkelt gegenttber sa erkllien»
dass Sprncbgeschichte in ganz un^ohHrigfir Weise mit der Frage von der
Literatur-Orthographie verquickt wird, und die Worte Miklosich's zu wieder-
holen: «das icommt daher, wenn man, um seine Muttersprache au schreiben,
aa gelehrte Forechmig gewieeen wird«. «
Was die allmähliche Angewöhnung dee PoblilcamB an die neue Schreib*
\vf>isp anbf^hinirt. diese Aufgabe Itünnte die Akademie oder irgend ein ein-
ri'.iss:«»iches horansgeberisches ünternehmon oder ein bedeutender Schrift-
ütuilcr übernehmen. Sie befürchten, wie es scheint, die Einwendungen seitens
der Oenasr. In der That wollte nnlftngst ein gewisser Kaaariner In Hoekan
du Buch ohne i und und ohne § dmeken, aber die Cenaar niaehte Einwen*
dvngen. Noch mehr : A. I. Smlrnov wollte meinen Vor«>''lilag weder mit der
von mir vorgeschlagenen vereinfachten Orthographie, noch Überhaupt zum
Abdruck bringen. Angesichts dieser Sachlage wäre es äusserst wünschena-
werft, dIeBewilligang anrTomahme dner wenn aneh aebr niulfeB Befirnn,
wie sie von unserer pädagoglaehen OeedlRobaft geplant wfad» ▼oa der eoni-
petenten Beh">rdo zu eHan L'en.
Die Yorschläge der Gesellschaft bestehen im Folgenden: 1) es sollen
beseitigt werden die Buchstaben i, t,, v, i und e ; 2) i. soll nur dort gesehrie-
ben werden, wo ea wegen der Anaapraebe nofhwendig tat, alao : raan, aaa&m,
aeoMia, RpocTt ^iiHir, sonat ohne i>: raaTC«, ae% iiou^««. Nach Beseitigung
von % wllrde als Trennungszeichen immer i. gebrancht werden : ortT,«*M, rh^cTf, ;
3) nach tk. und m soll nicht h, sondern u geschrieben werden: xup, xhithf
cymura, nnd nach ihnen auch kein & folgen, also : pox, thiu ; 4] nach n aoll
Ubecall u dnrehgefWirt werden, aleo nicht bloaa nuraa, «uaenaa o. a. w*, aon-
dem auch uMKopaa, ubiTSAeai, craHUMfl, jeRuua ; 5) nach den Zischlauten und
u soll das betonte o immer auch in der Schrift so ansgedrHckt werden: JKop-
iioB, uiai, Te^oT, npe^umoa; 6] die Präfixe Boa, aa, heb, pas, ähnlich öes, «ipes
(qcpusj nnd anderen Ptifisen behalten Inner Ihr », ohne ea ta o an lodern
(dieaer Ponkt wurde beklmpft). 7) Statt der Endungen -er«, und -ero
soll -OBo und -cBo eingeführt werden: ajioao, «c^potio, cHiieno, tobo, obo (vor
diesem Punkt stand ein anderer von der Gesellschaft zurückgewiesener, bo-
treffend die Endungen -oh und -ea statt -bm und -ik : xoöpoii, caaev, s&iHKotf ,
neiot, TMtaä oder -Kuft, -nii, -zutt etatt -nift, -riH, ^xlft: nexBi&rik, aanit,
TixuftS 8} Statt der Pluralendungen •iie^ «lui, -ie, •is aoll tbeiall uar •usi
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Kkioe Mittiielliuigw.
für alle Genera verwendet werden (die Mitglieder der CommiMion vertreten
hier den Standiiankt, im Fhll« der Yerainbebnng der Endnnf loUto «benll
«e gesebrieben werden). 9] Die Pronominalfonn ee soll bo, and nicht anderSt
Btatt 'Ml, auch als GfTiitiv ^psehrieben werden. 10) Immer sei zu schreiben
Qun uad OAHM (die Cummis^ioo war hier fUr die Endung -e [t], doch ohne
Besoiurbikung auf das Femininnm). 1 1 ) Im Loeal der Snbetantiva anf -ik, -ix«
Ab nnd im DsÜt der Snbttantiva auf -in lei die Endmig -^i) «miltHon;
0 BaciuBii, Ba JinHHH, k jbhkh, b stom sxaaBB oder aber: o BacKJHc, aa xzum»,
K jBBBe, B 3T0M ^tiihh.' Es wurdo ausf^eaprochen, dass die Uebertra^nga-
regeln keine obiigaturi»cbe Bedeutung haben, nur die Uebertragung nach
den £ftlben io empfehlen unter Berttekeiehti^ng der Begel, daai der
Oomonant smn nleha£(iignndeii Voeal gekQrt» bei der AnUInlmtc Ton C<m-
eonanten aber entweder aüo zum uachfolgeDdenVoealnindinMinodAreiBige
beim vorüusf^ehendcii zu belassen seien.
Diese V orachlage der Pädagogischen Geseliscbaft sind ungeachtet ihrer
Missigung eigentlioh haaptsKcblicb gegen dae Pfelladlnm der nmiaeben Gr»*
phik, gegen das t gerichtet, dabei erhob sich in der Gesellschaft nieht eine
Stiinrae zu Gunsten des t Nicht oiöglicli, dass Sie flir i sich einsetzen wer-
den? Mir scheint es, Sie haben für t dasselbe Gefühl, von welchem auch ich
in meioem Vortrag (auf S. 48 uuteu) spreche, doch das bedeutet nicht, dass
man Ton dea^ Nutien dee Bvebstaben flbeneiigt sei Bei der Anwendnng des
1 drfiektelch eine Art Achtung vor Uoberlieferung aus, gepaart mit der Miss-
achtnng der Geschichte im XX Jahrh. einen Buchstnhcn anwenden welcher
vielleicht im XII. Jahrli am Platze wnr ^ i^t ein grober Anachrouii^LuuH.
Uebrigens ist unsere Orthographie nicht ein hia auf uusere Zeiten Ubcrlium-
menea altarthUmliehee Gebinde. Wiie de« so, ieh würde inent die Ar-
cliüologische Gesellschaft auf die Beine bringen nnd selbst die Mithilfe der
Polizei in Anspruch nehmen, um das interessante Denkmal vor den barbari-
schen Uäuden der unvernünftig eifrigen Neuerer zu retten. Nein, die Ortho-
graphie das ist der Plan, nach welchem alle Schreibenden verpflichtet sind,
nana GaUUida anfenlUitaB, and Mb eoleher Plan mnes» wenn ar veraltat lit»
umgearbeitet nnd den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden. Wir
Philolo/?en möpen vipllpifht Tdr die Mühe der Erlcrnunpf des f. arich belohnt
aein, wenn uns in der Form tucuI eine ganze Kette lautlicher Ucborgänge in
£rianerting gebracht wird; ist aber diese einem Handvoll von Philologen ge-
botene BataehSdigaag eia aaaiaiehaadar Bmta für die Htthe der HilUoaaa
anderer Menschen? Naek der Etetfernnng des t würden die zukünftigen Ge-
lehrten dieselben historiscb-compArntiven Erinnerungen mit dem Buchstaben
« verknüpfen. Die wissenschaftliche Bearbeitung der vergleichenden Gram-
matik der tfaniiehen Spraehen wflrde aehon gar nieht Toa dar Baieitigung
dea aanraeaisehan ft an leiden haben. Oder iatft vieilaloht für die Sta-
denten-Philologen niitalich? Nein, nicht nützlich, sondern schädlich. Wie
oft rauBste ich in den Referaten unserer Studenten diR £rec:on die ehrwürdigen
JkLüncbe erhobene Beschuldigung lesen« dass sie angeblich nicht wussten, t
rlahtig anaaweadea, da iie w» mit e vad etexftia mit f lehriabaaf So Mhaa
dia Mefata da» HalbwIiMoa aai, Xigar ala die Uawineahaltl U« lo waniger
r
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Kleine Miitheilangeii.
Dütaltch erweist sich i für die gewOlioIicbeD Sterblichen. Sie tragen aas der
Sehnte migefXhr folgende Begriffe von i: »es gebe in dem nw. Alplmbet
einen Bncbstaben i, den man sehr schwer von « anterschelden kann, was ick
glücklich erreicht foder auch nicht) habe«. Wahrlicli ein schönes und nütz-
liches Wissen ! Wie viel kostbare Zeit geht auf die Aneignung desselben
verloren ! Mir seheint aoBserdem, daas das in der Geaellachaft gegen unsere
am« Philologie bemehende Vomrtbeil, daa Niebt^eltenlnaaenirollen der
Sprachforschung, hauptsächlich dem UmStande auzuscbreiben ist, dass die
Schulgraromatik vor allem als die Lehre vom Gel^rnttrh des BnchBtabena t
und anderer scholastischen Spitzfindigkeiten aufgeiaasc wird.
Waa die Frage , ob die Ertfffnnng einer orthographisohen Gampagno
gemde Jetst aeitgemäsa war anbelangt« so hege leb aelbat leiae ZwellU be-
treffs der Empfänglichkeit des russischen Publicum8(S. 29). Allein ich konnte
nicht länger warten; denn es ist fraglich, ob ich selbst nnf ein grösseres per-
sönliches Ansehen, als icb es derzeit geniesse, rechnen künote und das Leben
neigt vtdlelcbt aeinem Ende an. AllerdIngB batle ieb im JT. 1899 einen be-
Bonderen Anlaaa: loh wollte einen kleinen Beitrag fllr daa »Volksbana« In
Bautzen saiiimeln , und du man Bodonk(^n hatte, mir einen Vortrag über
Mickiowicz zu gestatton, so entachloss ich mich, uioinem seit Jahren gesam-
melten Material zur orthographischen Frage freien Lauf zu geben (Uber
Ifieklewioa bielt ieb nacbhar einen Offenfliebea Vortrag in der Geeellaebaft
der Literaturfreunde und dleier Vortrag wird in der zu Ehren Professora
Nikolaj Iljic Storoz^nki,! Iir-rnnszii^^-lir-nflrn Fpstsr-hrift erscheinen). Mir
scheint es, das» ich im nehtii^en iNiouiuut daiait auttrat, da gerade jetzt die
Reform der Mittelschule mit der Abänderung und Erweiterung des Lehrplans
im Znge iat Der Umstand, daas wir neben dem Jugendlieben Kaiser einen
Unterrichtsminister ans dem Militär haben, scheint mir dem gegcu die Scho>
lastik gerichteten Feldzug gUnstig zu sein. Auch die wigsenschiifrürh»^ Auf-
fassung der russischen Sprache ist jetzt wenigstens bei der Mehrzahl der
Lehrer bedeutend gestiegen — nicht vergebens wurden deu Studeuten in den
leisten Deoennien die wirklloben Eigenaebalten nnd Beaiebvngen der slavi-
aeben Sprachen untereinander zum Bewusstsein geführt. Schon der Erfolg
in unserer pädagogischen Gesellschaft, auf den ich selbst nicht rtr^hneft^. zeugt
von dem Fortschritt: in den 60er Jahren erzielten die orthographiächen Be-
rathungen in Petersburg nicht das gleiche Ergebniss wie jetzt: eine PeUtion
ans HSnisterinm. Diesem Gesneb gedenken aueh mebrere pldagoglsebe Pro»
viniial'Gesellaohaften (vielleicht mit einigen Abweichungen im Detail) sich
anzuschliessen. In der Akademie dürfen wir neben Fortunatov anf Korsch
und Schachmatov rechnen, gegen uns könnte Sobolevskij sein . .. Sie erhoben
awar Ibra Stimme für f in den Füllen, wo es nach der Etymologie nnd naeb
der Anaspraebe (d.b. wie ü) bereehtigt iat, aber Sie werden wobl nlebt aof der
Anwendung des Buchstaben im täglichen Leben in heutiger Weise, quer nnd
drüber, und noch weniger nach »ndereu grinz willkürlichen Regeln bestehen.
Ich lese ihre Aufsätze Im »Archiv« immer mit grosser Aufmerksamkeit
and Ibra Bemerkung »Zur T^nsseriptioii« {XX 432—13} ist Witt sloitt ent-
gangen. Allein daa AnftrarCm einer aolohen Finge vor dem mit der latalnt-
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xifliiMifittiMUiiiicw.
319
aehen Scbrift der Westslavea nicht vertrauten PubUoum schien mir nicht an-
febiMht
Zur orUiographischen Frag» hat uch Ihre Deatnoff des Infiaitlvi mm
iXXIII. 5S6 riiie Beziehnng. Ich halte mich an die Erklärung Buslajev's,
das» ii (nailiriich nicht alä solches, sondern nur als Verdoppelung des f) »us
dem Präseos in den Infinitiv kam (S. 49, Adui. 53, vergL Morpbol. S. 462,
Anin. 3). Die Fonn kommt nieht vor (das altpolalsdie iS bleibt nattlrlloh
aoistr Batraeht) und es würde sich erhalten haben wie in nwn, nun, xan»;
das alte im.TTf zei^ v, ghiub' ich, als Erweiehungszeichpn und aasserdwn
darum, weil die Consonaiitendoppelung der alten Orthographie fremd war.
Was das Wort >cpt4A« (Archiv XXUI. 537 j anbelangt, so Btimme ich
iMri, dass kein Grand "rrnrhaaden sei, vom dentsehen Elnflaas an xeden, mir
erscheint jedoch noch immer am wahrscheinlichBten meine im Waisciianer
P. *.B. XXIV. 150 gegebene Erklärung, d. h. auch die Slaven begannen die
Zählung mit Sonntag, daher noHcatituHK. iito])huk. uctih-i)!-. iimunnii. so schon
bei Dobrovsic^ (Glagolitica, S. 78), der zuerst deu (jredauken von dem Eioiluss
des dentseben •Mittwock« aoi^bfaeht an haban adieint. Anton nahm den
umgekehrten Gang an (S. 100).
In der Hoffnung, dass Sie nn^ durch Ihre Betheiligting die uns anfgeladeno
Bürde erleichtern werden, bleibe ich in aufrichtiger Verehrung
Ihr Roman Brandt
Zb diesem offmen 8ohrei1)en lagen Proben der ganapbonetlsohen nnd
kalbphonetSschen Schreibweise (der letzteren in doppelter Gestalt: nach den
VorstchlSgen Brandt'» und jenen der orthographischen Commission) bei, die
wir leider aus Mangel an Raum nicht mittheilen kannen. Hein Standpunkt
aar gansen Frage ist schon dnroh die gegebene Besprechung a. a. 0. gekenn-
seieknet Die Bereektlgnng an allen mOglieken yerelnfMdrangsveronoken anf
demGebiete der Orthographie und des Elementarunterrichtes kann theoretisch
selbstverständlich nieht in Abrede ire^tf llt werden. Gelingt es den kleinen
rührigen Kreisen, die diese Frage ia Anregung brachten, die grosse intelli-
gente msdsekeGesdlscbafl lUr Siek sn gewinnen, wobei iek die freie Agitation
pro nnd eontra, nngeklndert vmi jedem Verbot, stillsekwelgend Toraossetie,
dann wird natürlich auch die Schule dieser veränderten Geschmacksrichtung
des Publikums sich nieht entziehen kt^nnen. Aber jede Regierung Ti!<^lit bloss
die russische, bat die Verpflichtung in solchen Fragen conservativ vorzugehen
nnd niekt siok nnd die nnter ikrer Controtte stehenden Sehnleo an die Spitao
der Bewegung an stellen. Darin scheint mir Prof. Brandt mit seinen Ankängem
fehl zu gehen. Kr mOchte vor allfui durch die pädagogischen Kreise auf das
Ministerium denDruck ausUbeu, dass es mit flrrScfitile den Anfang mache. Wo
hat aber die Schulbehürde die Bürgschaft üalur, üass ihre für die Schulen
keransgegebenen Verordnungen niekt an dem Widerwillen der grossen Kreise
raaaischer Intelligenz scheitere würden? Die russische Orthographie Ist, das
ISsst sich doch nicht in Abrede stellen, ein historische» Gebäude , ganz so, wie
die französisch" oAor »•nL'-lischc oder deutsche, oder unter tlen slavischen die
cechiscbe und noch mehr die polnische. Jahrhunderte arbeiten au solchen
CMiinden, manekea wird abgetragen, einiges umgeXndert, anderes angebaut,
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320
KlcintlUttheUiingm.
d«m und wano nieht ganz "Stilgereobtc — und doeh der Chrmidoluueiikter des
Ommii verbleibt. Selbst Prof. Bnadt kann nidit umhin mit diMem Fnefeor
zu rechnen, er musB seinen ortbograpbisehen Wünschen Halt befehlen, also
Hiich er stoht nnf rtera Standpunkte des Oppnrttim'smtis, and das ist wenigstens
in orthugraphi»cbea Fragen der beste Standpunkt. Je weniger man auf ein»
mal anetfebt, deeto mebr Aiiülelit nnf Erfolg ist Torltiiiden. Z. B. wenn man
die Analaaanng dea aneiaatenden ra bei dnigen einittaareleben, weit verlicel-
tetcQ politischen nnd literarischen Zeitschriften durchsetzen kOnnte, so wflrde
bald auch die Schule diesem Fait accompli Rechnung tragen ratlsBen. So lange
man aber nicht einmal das erreicht bat, halte ich die Verfolgung des armen
% fBr nngereehtfertigt. Haa kSnnte vielldekt aeinen Oebraneh aoefa l»eee«r
legeln, ale es derzeit (nadi Orot) der Fall Ist, aber dass es so aebwar fallen
sollte, sich die Anwendung dieses Buchstabens ins GedUchtniss einzuprägen,
das glaube ich nicht Für so begriffsstutzig halte ich das russische Volk nicht.
Die eingebildeten Schwierigkeiten mit t scheinen mir eine arge Uebertreibung
an sein. Wae mllsaten dann die Englinder, FHmaoeen nnd Deatseben m Huer
Orthographie sagen? Doch — wer wird ea behaupten wollen, dass die msd*
sehe Sprache nicht auch ohne 1 existiren künnte? Nur scheint mir seine Be^
aeitigung nicht so nahe liegend zu sein wie die von v, i, i..
Nur noch eins. Die lateinische Trausoriptlou der rusHischen Wörter und
Kamen sehelnt mir doeb nleht so gans den Interessen des mssiseben PnbUknma
fem zu liegen. Die Beziehungen Russlands mit Europa werden doch mit jedem
Tfi?r' nnd Jahre grUaser, inniger. Jotzt geht dieser Verkehr in franziisischer
äusserer Form vor sich. Nun ist es tlir das oorrespondirende und t€legraphi-
rende Pablikmn gewiss nicht gleichgiltig, ob man Jpokovski oder Shukovski
oder 2nko?akiJ, ob man Mitcbeiine oder TsehilMberin oder Öüerfn, ob ana
Si^Jidkoff oder Ssaposhnikoff oder Sapoxnikov sobreibt. Die westilnTiseho
(sagen wir bühmisch-sloveniBch-kroatische) Bezeichnung ist gewiss die kür-
zeste und rationellste. Sie kann bei den Telegrammen zu nicht unbedeutenden
Erspamiflsen flihren. F. «T.
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Kiü Beitrag zu den Forschnngen über die sogenannte
>Bectji.a Tpexii cBaTHTejieä«
(Gespifteh dreier Heiligen).*)
Nachdem wir alle zngänglichen Texte, die ihrer Verwandtschaft
oder ihres Oliarakters halber zu 8yn. AI — (Syn. A II ist der im grie-
chischen ÜriL'inale bekannte, v(>n Syn. AI völlig zu trennende Theil) —
in Beaieluiiig stehen, herangezogen haben, {reben wir mm daran, auf
Grund der einschlägigen Texte, deren wir leider so weni;d:e besitzen : in
erster Linie natürlich des t>yn. (XVi. Jahrh.), Prim. u (?Jahrh,/, ötar. VI
(XVIII. Jahrh.) und zu ganz geringem Theile : Tich. Ale (wegen der
Kurze des Textes) [XV. Jahrb.] und Mo6. Nr. 26 (wegen seiner Unzu-
ginglichkeit) [XVII. Jahrh. j, das aus den genannten Tciteu üich mit
mehr oder minder Oewiasheit ergebende Bild der durch sie dargestell-
ten Bedactioii der sogen. aFragen, aus wie viel Tbeilen Adam ersehnffen
worden ist«, sn skUsiren. leh sehieke tot Allem eine Tabelle der Idea-
fiseben nnd nach den vorbergegangenen Anseinandersetannsen bierber
gebOrigea Fragen in emer anf Chmnd der Texte sieb empfeblenden
Reibenfolge ▼erans:
Tabelle der Adamfragen erster Kedaction.
Syn. A 1
=s Prim. u
1
= Sur. VI 0 ]fo£.Nr.26, 1
2
2
0 » 6
3
0
[1]
4
0
2(3]
5
0
0
6
0
7
0
8—13 = Tieh. A Ic 1
8
0
0 0
9
0
0 = 0
10 1
0
14 s 3
11 i
♦) Vcrgl. Archiv XXIII, S. 1—95.
ArckiT Ar «IftTwcke Pltitoli^. XXIV. 21
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322
Rajko NachügaU,
t»
Priiii.a0
= Star. VI 15]
12«)
3
0
13»)
1%
1 II
A
V
II II
[ 23
1
44
*v
1 #
a
V
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19
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V
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1 0
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22
1 Q
23
56
24
25
>
'•1
:}
0
17]
01
0
18
57
31
0
59»)
[0
0
60
Niicli Syn. A 1 1 künnte id. 62 «m besten ttehee, wena et hierher fe-
hürt. ä. unten S. a26.
IMflio Fnge: Syn. A 13 mmo ««n pexe sxivainit .pn. pvjnm
piaet twisdieii Syn. AIS: münx» aon» efftM n seHia? .na. jAt mid l^A U:
RTO cBTBopH .a. w6poR 6ory? aB&i, arsiia mu» etc. nicht recht hinein. Sie mit
Star. VI 15: B. ko^imko cjx |Minon»^ «l uniuTir-cKH? 0. .b. AxaMi. h Esa gleicbzn-
atellen, geht nicht, d» nur sie im Lat. belegbar ist, k. B. Schlettat 12. 25 ;
Qnot K«Dei« sunt völiunm. B. Qainqaagintn et !¥. (Hier in Lnt sndi an-
den glelebe Fingen, ao Sehlettst IX 24: Qnot genera ennt pleelnm? SlaT.
dasselbe Thema noch Syn.C 14.) Die Frage auszumerzen, wäre ein zu leichtes
und wf'gon mancher anderen lat. Vertretungen gerade der hier vorkommenden
Fragen nicht stattlisftes Beginnen. Ob sie nach Star. VI 15, das ja auch un-
sleber ist, oder nach ihnliebea fVegen wie Agr. (Mo<k Nr. 21, ef. K^JiSemik
ni, S. 130) : xamo poia wza xsHa? nniRO pem aeetma? xoimo zjaiwaa
poja? (cf. Syn. A 26: kto aaMucuu xjiana? now, npi,Bo xa&ia ßparoMft CBOHMa
IjafjüTaTu), falls das alles ursprünglich ist, su setzen ist, lasse ich unentschie-
den. Es mOge aber dieser jg^arze Excurs ein Beispiel darthua, wie weniges
HUB fDn idOere Detail trete der FUto der Teste Im Oaneen bekannt ist.
•) Star. VI 58, eine aUegor. Fkn^e, enAOlIt {riebe Arobir XZIII, S. 77,
Anm. 2). Syn. A 31, offenbar auf edner Stdie eeenndSr, ist bler am betten
einzuschalten. Cf. J. c. S. 30—71.
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£iD Beitrai; zu den Fonchongen ttUr die tog, BeciM vpen annftiai. g23
Syn. A 0 =
Prim. ß 0 =
Star. VI
61] t)
26
19
6
27
20
0
0
SS
0
73 =
Syn. B. 6
0
=
0
=
74 »
7
28
21
_
76 =
8
0
22
=
0 =
9
29
0
—
76 B
10
0
SB
0
SS
77 asa
11
0
■SS
0
78 =s
12
0
s^s
0
=
79 B.
13
82
0
0
23
0
34
35
36
0
37
36
0
37
0
38
35^
65 3).
In solcher Dnrätellun^ zeigt sich uds naoh unseren Texten ein nr-
8prünr::lichcrr*s Syn A I, wobei =elb9tvev8tfln(]lich nicht dif Verantwor-
tung für jede Einzelheit ilbi i iiommen werden kann — der Älteste Typus
war ja vielleicht viel kürzer — ; wohl aber ist zu befonen, dass nach
dieser im ganzen und {^rossen natürlichen Zusaninjeuattlhin^^ oin Qrund-
text zu Stande kommt, der nicht im Mindesten gegen die Annahme einer
systematischen Anfeinauderfolj^e verstösst. Ea dürfte nioht flberflflssig
eracheinen, wean wir die todten Zahlen in lebendige Worte umsetzen
uuJ den Text nach den besten Lesarten ^) uud mit der Beigabe chaiak-
teristischer Varianten abdrucken :
Star. 60 a. 61 fügen sich gat zwischen Prim. « 18 o. 19 eto. ein.
^ Diese Frage an letaler Stdle infdg» besaererAnordnung des Stoffes,
die In Star. VI eine Sttttze findet. S. Aehiv XXIII» & 78.
3) Eine weitere Frage als diese: B. Koi e r^rr. nacpeia seiUM? 0. Ta
pc^e : IcpBcuntb ist als Scblussfrago nicht mehr zu finden.
Dabei zeigt die luent eiUrte Stelle, woher der Text der eiiiMliien
Fcegeo entnoiuiiMi wurde, daher aoeh die nogleieheOmpUk ha Teste, welebe
irgendwie la eorrigiren bei der bekaanten FahrlKesigkeit nneerer Codieea tn
31*
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324
Bi^koMaobtigdl,
Text der Adamfragen erster fiedaction.
1. ?To npbBO BBiue vsb scTb (SoKtan? CSxobo, eush 6oxIh.
2. ?T0 npLBo cbTBOpH 6orb? netto b aeiixro, 8 xo »s- »uh» ahb
CUpitUIH A^'O OBOe.
3. Wtb wea tfuon aeöot wir bo^h.
4. KoiBKO noTb He6eeb? .8. [5. B» Kaxo mn> ea BMea&f 0. .a.
Hefio ean; .b. asapb; .r. eaoBii; X noe; .e. aBpavii; .s. HCKXii;
.3. HMKODB. I
6. WTb TOca tiuen cAsue h joysa a bbSw? wn eam 6oMteu.
7. WTb veca duerb seMJiM ? wn» tbhu wfßSm.
8. ^To ffpbXBTb aeiuw? b(wl a boa« vro xpbsrnp? RBMesb bb-
1. Syn. A 1 ; Prim. u 1 ; Moc. Nr. 26, 1 : blOM •cioboo. Lat. Far. 7: Quift
primus ex Düu prucessit? Verbum.
2. SjB. A 2; Prltt* a 2; KoS. Nr. 26, 2: ^ von eeacn» an fehlt
3. 8]r]i.A3; 8tar.VIl: B. On vn c«TMpjiroca4Mi& neöo h scmju? 0. Bljo
cMeraiia Boinn u cMCHpu CA, B coTBopH «60 ■ sotuB (ef.daBB das Arohiv XXIIL
S. 84 n. 75 Bemerkte}.
4. Syn. A 4 ; Star. VI 2. — 5. Sur. Vi 3. Cf. gr. KraanoB. 1898, 1 5: 'Eft.
ßsot » ; /In. 'Emu yaq eiaty ovQat'o}. wj' rtouitoe Xiyetaf o ß' 'EywXt • y
'EyuK, o cf üauovhX (Moc. griech. Text I b 7; .Vüif), o t Ußor.u. t» 5' 'laatex, of
laxdß. Davon haben wir sogar eiue nahe elnv l^ebersetzung in Arcbang. 48,
B. Kto coyr u6ca HcnoBiAoymi cjasoy Co;KiH). W. .3. uöct isxe HcnoBtAaB>Ti>
C4aBoy 6osIb: ,a. cam, jb. «hoc«, .r. eaozi, .a. hoc, .c. aBpaaMi, .s. ucaKi, .9, iMr
xon. lieber dae gegeneeltige Verlititaiw der beiden elav. Stellen IXeet rieb
Jedoch YorlSufig nichts sagen.
t« Syn. A 5. Cf. Moc. Aua^aai, Fr. 3 u. R des Textes cojuuc iF cj^ini ur,
jtyua äj xcMUbia pasu rocaoAHH (doob stand H06. auch unter starkem Kmüusäe
Ton Texten der Art Ib. 8. 237 IT, wo dies aneb Sbnlieb etebt). Cf. ftbrigene
Boeb Porf. II 7<~8 o. Fyp» 1 6—7.
7. Syn. A 6; Star. VI 1 Fr. 3\
8. Syn. A 7. Tich. A 1 c 1 and Star. VI 8—13: Anf. Ha. cKaacu m«, m
AfbxuTh — ua iiizo CTOu; miS3> »uaiK-a — noAa xBbpAC rojcua; KaHeub njfoceaft
BCAiu — xaMCBi luoiiiTaTb; .A. KHTOBe ajaru — .x. xhtobo »arai; pisa wrn^
weit führen würde. Die unter der Zeile angeführten Varianten mtfgen still»
schweigend darthnn, in welclif^r venschiedenon Art dir TcyA? ihren Wortlaut
änderten, berichtigten, verdarben u. s. w. Bemerkt muss jedoch werden, dass
hier so manche Variante auch gerade das älteste bietet, wie ja Altes neben
Neuem in nnaeren Tezten nebeneinander Torkomut. Die Benrthelinng aller
angeführten Momente ergibt sieh ohne Sehwlerlglteit von eelbek
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Ein Bettng m den Fonehttngen Uber die eog. EecUa ip«n OMxiimiei. 325
jiMKLi. a KaMeiiL nro Api>»^iiTb 1 (jpauH ireTDopoKpH.7aTH. a 6paBH ^ernpe
HTO Apfc^üiTb ? uriib, uTHoyAOVHtc öanK HCTeuiOTt. a xrmh nro ,q)b-
jKirrb? Äpoyrbi uriii» rop^amuM toi o pi. Kpax. a ih utiil uto noA^pb-
KiiTh"' jioy<5i> npbBO ucfxi. noeam^eub, a Kopeiil'ic Asöa xoro ctohti» Ba
CHJit OoMh. rocno^iii me n ciua öoxi'a sa^eja u KOHua iic iiMäTb.
9. kojIhko kct DbicoKO neßo? kojtiko rope to.ihko ii ab uiHpoTs.
10. KOJHKO KCT }lfi6eS& 3611X11, KOJUIKO XH BOAa ? BO^a KCTb .3.
CTSAHüIifc, ü jCMJIH (f).
11. WTKOyAOy ÖUCTb MJOBtK ■/ U,Tb SeilJK. 12. KaKO CbTBOpeUb
tfuon? VA •■• vecra, .a. irrbseiuiB, .b. am Mopa, .r. wxb cjbm^a, .a.
im iD<(iu(a, .8. vjTfcsiTpa, .s. imnaubUBt .8. im oseroro Asxa, .h.
im (Wro <»iTA. TAXO CfcTBOINI üflTh WTb «eOTM «ffmia^ peMe au^e
matt/fieesh oeat» uosim h ame iSwn ceve >ro wn Hopa, -ro tfwieTb
jaRw; ao|e jh 6w/km im OABivt, to (Hwert mxpfc ■ novreob h
moßMhMb ; aii(e ju vTb «dnia &sßiBftkf to npftnonsb, aaie jh wn Bitpa,
TO euuib m egwthf ame jk vt saiieBO 607JI6TI», to kuoctuii b TsptAi^
aiqo JB im OBeraro ;(8xa (foyAor, to eirtpoit& h xo^fpoBonnb k& BCftHb.
H'naa — p«Ka oraeaa (wi HoyÄoy:^" ''•^hw: inT^HvtTf ft-hlt in beiden!; ;5<>yöi. atö-
jitsHbi — ;Keje3eHfc mrth; rocuoAb etc. fehlt beiderseits. In dem lat Dialog
iwUcbeD Adrian und Epictet (Archiv f. sU?. Pbilol. I, S. 335} : Qaid Bustinet
eelam? Tena. Quid »tittmd Umm? Aqua. Cuid 9vttüui aqimnf JMta.
Quid tustinet petram ? Quatuor animaJia. Quae sunt illa quattior aalmaUa?
Luchs, Marcus, MsttVirns Jnhnnnf^s. Quid tutiinet ilh <runiitor animalia?
Igni». Quid mttinet xgnevt f Ahüswi. Quid suatinet abissum ? Arbor, i/uae ab
inilio posita ett^ ipse est Dominus Jesus Christsfl (alfo secundärer als das
•laTlaoliel).
9. Syn. A 8. — 10. 8yo- A 9.
11. Syn. A 10 (die Trennung? dieser Frage von ib. 11 vielleicht seoundiir)
— 12. Syn. All. Tieh. A I c 3; ff »ito cbTBopii fVb aAaMii? Star. VI H: H. Otu
KOAHKO AtuioBti cm'Bopu hovb Amma ? Orb AüJioBG (of. Nac. und oben Archiv
XXni, & 81 f.). Bei .a. fügt Tieli. A I o «e jio (Star. VI mao) binm, bei .b. Star,
spoea; fUlz gleich bieten Tich. und Star. ;in Star, ist dabei die flüsche Intor-
punotion zu ändern; für 3 .!<.. für 4 .o SUr. fügt u on. fioatie ^^xh hinzu's filr
5 .X. (Star, dazu paavvti.;, für 6 r. fdazu 'J'ich. ii ü- pocu, Stur, ouu , und
auch B OTi. poca),fUr7: Tich. .3. «octi> 0; uuMUCJia ® Opiaocru ar-
re^iaeauza, Star. .s. BoitaiitjeKieerooxB 6pi>300TB arrejicaaa Javfc
•Y» eH«za und aclilieeslieb TIeb. fOr 8 .s. nlt der FoHietanng ff xoro cm1|m
Oori., während Star, beides voreint: h otb xoBa cb'iko a?»TL cbcth co6| a ro ; nach
UKAP& bat Ticb. oyMoni., Star, u {ia3VM,.,n. u noui xtnn. ; l U.Tbiii. fehlt belderorts.
ebenso in Ticb. rtj^hAb uud iu .Sur. der ganze Satz : atuu su xnb k.imchc 6oy-
MSTh, TO MMMOtn» B TBpbXB; endlieb achreibt Star, fttr ame mm «n eaeiaso
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326
Bi^ko NMhtigiai,
[13. Ha KOfHKo qecTH pasAtjn 6orh ^ofipoxs oabmobs ? na .3.
lecTH; iipbBOie aupaaM» rocTOjnoöcxBo, .b. h floraxhCTBo, .r. xasH-
AOy KpOTOCTb, .fi.. CWJI0M0B8 MSAPCDOTI», .6. Iu;CH4>8 JLibnOTS, .8. C&X00B8
KKOCTI>, .3. aBec&iOM« Koce.]
14. Ji. Kojmco ca pa^oiie 'uioBeqLcivH? 0. .n. A^aMb H Esa.
15. B. KojraKO BCTb poAa nTH^nra? .pK. pw^oBb.
16. RonBO ssTb a^aMb na aeiuoi? .kx« -i^Tb-
17. Kto etTBOf» .a. «rijpoit <tm? aaeib, ann^a aucn.
18. KTO tfuoTb npbBife meripb wBquüp? Amn.
19. Kto üumh npbBbi paras? Kaan, h Kam «pam.
20. WTioyxoy B&ae iiiinaBqs? TtfiiTawjn> b> asnooe bb paii m no-
vpuce Ba aemii).
]|Rn<hi9]no — axo«e«n tfpMOGv« aareien (was ja vorM Im ersten
Th«a gelira die Abweiebongen, wie a. a. 0. geseigt wonle, auf die Beftwiloii
derselben Frage zurück, wie sie uns io Nae. 3, Nom. i B und Tiob. A III a 2
vorliegt. Betreffs des Lat. u. Grioch. cf. oben Archiv XXIII, 8. 83. — Nach
dieser Fra^o stand vielleicht einst Tich. A I c 4 ; B. Kto o^iper« HMesiu < ro
(AAftMa) '} W. .A. aiire.su : apxauröu Muxauxb iibliao ua BbcxoKb h uiAi ssiaA«,
Hue em anoen a vacM cmobo • umt eiOM an ■ npneee npftxb rocBova; apaua-
ren m^tMMt Hsuxe etc. Gt Scfalettet. IX, 39: Die mihi nomina qaattnor
Stellaram, uode ortns est nomen Adhm? — Anatolera, dj'Pi«, nrctii3, niieim-
bria. Es hat aber auch Syu. C 12 die gleiche Frage [in einer dem Lat ent-
sprechenden Kürze). S. dazu noch oben Archiv XXIII, S.
13. Syn. A 62; wo somit diese Frage yorkommt, deutet rie aieht aar
dnrob ihre Folge als auch durch die gleich goformto Abweichung gegenüber
Syn A niif i>ine andere Vorly ir'^ In Nac. 12, Nom. a 9, Tich. A IIT a 3 reiben
»ich die Thcile ganz gleich folgendermassen an: .«. .s. .b. .e. .a. .r. (Nao.. a.)
.A. (Nac. .r.) .6. — Star. VI 28 stimmt theilweise auch ttberein: .a. .s. .e. .r.
.». .X. .».; mit NaS. wird es dnreh die Beihenfolge der Fragen yerkallpft Im
Orieeb. kommt diese Frage in verschiedenen Abweiobungen vor an mit den
unsrigen direct nicht zu verbindenden Stcllf'TT Krasnos. 1898. VI 15, VI! '2?
Vlli 13 und Kmc 6. Ihre Stelle nimmt die 1 rage oben nach dem Vorbilde ein-
[zelner Texte der zweiten Kedaction der Adamfragen ein.
14. Star. VI 15. [Qnot geaera snat volaemm ? LIV.
15. Syn. A 13; Prim. a 4. Lat. SeUettst. IX, 25; Far. 29, Milnch. 15:
lü. Syn.A 12 (besser nach ib. n we<,'CD ib. 14); Prim.a3. LatScUettst.
IX, 4; Far. 4: Quantos annos vixit Adam? 930.
17. Syn. A 14; Prim. a 5; Sur. VI 23. Scblettst. IX, 6: Qai primus ob-
toUt holoeanatam deo. R. Abel.
1*?. Syn. A 1 5 ; Prim. a 6 ; Star. VI 23.
19, Syn. A 16; Prim. a 1; Star. VI 21 : Kon Hay^ii opa^e Aa ope? Ksehb.
20. Syn. A 17 : Prim. a 8 tilgt zur Frage a hma c&Meaa hinsu; Star. VI 25 :
neben Hiraam steht aooh raapan.
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£in Beitrag m d6& Foraohangm ttber die mig. Betik» ipen ematMai. 327
21. Kto npiiBO nme öora mojhth ? Euu x.
22. Kto npbno iias'm kttttf^ '* Meinicoyji.
23. B. KoH BaoAfi diaxBucKH khsth? 0. ^ um OynaHb II6o-
pexspb.
24. Kto iipi,Fio HSurfiptTe kimpk rpMG!ffi? MepKsplB.
25. A CJOUCliCKS KIIHrs kto il^bOÖptTe? KVpM.it.
26. Kora nmauHua BBuia qjti> Bcixb njaHHHb? aji4>ewBa, a Ta
ÖuoTfc Bb noTone ho aoKpi>BeB% a se norpiaia bch.
27. 3a mmo laffte nos n>Bieiit sa .p. lärh.
28. Kojonto 6a a jurmt .t. jucn. 29. A n nxpoTv? .a.
80. Ai&Bnxm? .x.
31. R Koa xub «TBpkBe Hoe lOBMerfc ■ nooia Bpaaa? 0.
ABB (tarne aannue.
82. B. A imo saepie HeraDe-BO BopaifJe? 0. Peve: Faüa.
33. B. Kano samra aHaina Bb xepalta? O. .r. mnmi nueiiH,
xa TO (Sexa saepia a xotfaraxb, a xpvra» xe td tea nrai^ a /^sra ra-
XBBa «pasaTH, h xpsra, xa TO tea eaarae aro. 84. K Koa oe aaoeae
tfanrra ca. 0. Pero: Xam.
21. äyn. A 18; Prim. a 9; SUr. VI 30: Ehox^ npaBCAHH.
Sl Syn. A 19 j Prim. « 10: Maxscu&; Star. VI 8! : B. Eoh 61 mmsj. .pe.
jeata, a mmnie la im s xa na a xa a va Kaara. 0. Uaneaan.
23. Star. VI 32; Ägr. (K^jUefaik 1, 8. 130): pm hh, ho «tfpft jaiueuy
snroy? po^o; MaToyc&n.
24. Syu. A 20; Priiii.a 11 ; Star. VI 33; Lat. Sohlettftt IX, 44 (aU£;emein) :
Int. Qui primoa didt litteiaa? B. Meroorios gi|;aoa.
S5. S7B.A2I; PriBL«13; Star. YI 34: dlnraposa.
lAi 47B.A33: Prim.« 13: t& teon b&kriA wTKpnMsaiiajn); Slar.TKS:
0. Ass«4^, onaHH tum es bhäc cjiot& noroiu, h noranaja f'«^i>!e y KpB»t.
27. Syn. A 23 ; Prim. a 14; Star. VI 56. Lat. Scblettst. VII, 6; IX, 4» :
Int. Qoantofl annos falnieavit (Noe) aroam? B. 0.; HojL gr. Nr. 1^ Fr. 15: *Bq.
/Tom fK9 {NtU) htim «yr Mßmw. ün, X^iwf (Ebeaao Kiasaoi. 1896,
HTM.)
28. Syn.A24;Prim.ol5. — 29. Syn.A25; Prim.« 16. — 30. Prim. «17.
Cf. SU den letzten drei Fragen 28—26 Krasnoa. 1898, IV 21 : '£q. Uoaoy fti^os
eljfcr T! xißuroe ; j4n. To fi^xog n^x"^ Tquatovkte. Th nXmog t^aMoyw«, Kol
31. Prim.a 18; Star.yi 57: H «a nw x»a» Ofaona apaaa? 0. Pe«: .«••41
fjtMh mcTH rapiiana.
32. Star. VI 59; Syn. A 31 fllgt hinzu: zur Frage — u smuu 6uiue, zur
Aatwerk: a xlaaojK. Ct. aoeh Kern, b 11.
33. Star. VI 80. — 34. Star. VI 81.
328
BmjkoMMlitigftU,
35. Kto aauucjiu zjiana? hok, npbso xaMa 6paT0Ma csOHua pa-
<SOTaTR.
3tj. Kto paaAt.m ulcs aem^n iia .ß.. 'iocth? O. Hoe qeTupeMi.
cuHOBOMb cBOHMb: Cmmk, Xsmh u A4>eT8 H Mu8r», uMe poABce GM»
ao noTOiic.
37. Kto 6ora bha^? ABpaaub.
38. J!fi> KTO eh [moHOKi»] ^ece^osa? npopoKb aBBanna.
39. Kto tsb doroHb deo^osa jRqin Kb m^r? Horvoa h» rope
40. Kto pMi^JK Xfcsion xvpe ■ npwe Kpose hm no coyxoy?
GuaoBe iqnueBU h xwvcb.
41. Tjpo6h He v((pftTe ee? xotniBSon [wohl wpvoeim].
42. Jlfik Kto BHK& tf ora Bara? cbotu MapTHRi».
43. Kto OBOsa avoa? cseraa MapHsa.
44. JSj^ KTO Bfc arftpaab tfoc^OBa ei> aireau? epeiila npopom.
45. Kto saTBopH He6o .r. jiiTb h .s. vicop»? HHa.
46. Kto cna .^s. jfiTb? aBHMejixb.
47. Kto nocraBH npuw iqpuwBE Öors 1 oojOHOHb.
35. Syn. A2S; FHm. « 19: npoRjo. ScMettBt IX, 27 etc.: Int. Scrvi
qaomodo vel quo ordine facti »uut? K. De Cham, qui de Noe patri 8U0 risit.
3t>. Prim. « 20; Syn. A 27 : kto pasAt^iu acjuio ua .a- vectn? Hoc .r. cu-
soBOMfc cncs, ZAMoy H Mers. Scblettat TII, 12: Quantos filios haboit Noe.
III. Sem, Gbun «t Jap1i«t, qni Inter te dlviaenint temun.
37. Syn. B 6; Star. VI 73: MpaM».
38. Syn.B7 ; Star. VI 74: B. Koh cacT. mh.i<^ awMamc. 0. IIpopoKi» ABaRnii.
39. Syn. B 8; Star. VI 75; Syn. A 28 und Prlm. a 21 : nur mwvch.
40. Syn. B 9; ^m.« 22 (vieU. besser): B. Kso pawtidu Mope ■ n poo o
JSffmocRKs? 0. Movce.
4t. Syn.B 10; Star.YI 76: MOHce*i>, ebenso Sjni. A 29: kto »Mpt h rpo6i>
Kro HO o6pcTe c«? MnrvcctTBb. Lftt. Schlcttät. IX, St : Int Cujus sepalckroni
quaesitum et non inTentum. B. Moysi, qaia dixit ci deus etc.
43. Syn. B 11; Star. YI 77.
43. Syn. B 12; Star. VI 7S: xihbojuu
44. Syn. ß 13; Star. VI 79: o6pacb (Soxh.
45. Syn. A 32: .t. statt r. ist wohl Dnickfrlilcr, cf. ^t. Krasnos. 1^98,
XII, 91 u. Moo. griech. Text II 29; Eq. Tis joy ov^arot' latf/at tov fit} ß^Uai
Inl rns Y'tS "7 Y t ^ \ '^^ a;'wr*ö3l/«f (Moo. t^iu xki ft^fas .s'.].
46. Syn. A 33; Sreck. 73: B. Kto cnt .o. ,t, jAt». Am^Mieach (doeb
hier in anderem Zusammenhange zu erUSrenJ.
47. Syn. A 34; Star.YI 35.
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Ein Beitrag zu den ForachungeD Ubor die sog. Eeciju rpexi cBflTUTojeü. 329
48. Kon <{um npuw iipucoBii zpnmaBORa? CBeni Üerpfc sh
Fniß*
49. Kol tfuoTfc iipulk emoKHia? VLuon sfc iqiBcanaie.
50. B. Am XOH Öh apnuniKOBb? 0. £eine oboth GreMEfc.
51. B. Ahm koh Öh HejaHCeAeio»? 0. Cuu nasBaab tficTb iipes-
Birepb.
52. KoH aen rpwb epMi seiUB? npscanon.
48. 870. A 36.
49. Byn. 37; Sbur. VI 36: jUTpuxap& vo Iep«eMiii»f Mmn.
AO. Star. TI ST.
5t. Sur. VI 38.
52. Syn. A 35; Star. VI 65.
Unter diesen rr3 Fragen sind gewiss luclit alle ursprünglich — so
besonders von df n ji ni^ron, die bloss aus einem Texte zu belegen sind
und dni( ii die gleiche Idee oder ein gleiches äasseros Moment hervor-
gfrnfen werden konnten, doch gestatten uns die Texte keine nähere
Bestimmung. Mein Trachten war, keine Frage entgehen zu lassen, die
aus irgend einem ansprechenden Grande in den Bereich des hier Be-
handelten aufgenommen werden könnte. Der Text, wie er hier wieder-
gegeben wurde, erlaubt von gar keinem Chaos za sprechen. Sein Sinn
Beidmat aioli doieh stetigen guten, wenn BOdh vialfadi nur iasserlioben
Uebergang tob einem nm andern Thenui ans. Dae Gharakteilitisdia
der Auslegung ist [selbst nicht anegeDOntmen die Aiulegnng der Frage
ttber die 8 Theile Adami) die lapidare Kdne der geateUten Fragen und
der danuif ertfaeilfeeB Antwortea. Deien Inhalt iet anniehit ein l^oamo-
goniaeher, die Genesis der Katar and dea ersten Mensohen nmfaaaender,
woranf mit Adam der üebergaog auf HerkwUrdigkeiteo, Personen und
Begebenheiten des Alten Testamentes ataltflndet, womit, veranlasst
durah die Idee des Ursprunges nnd der Priorit&t gewisser Dinge, aneh
anderes in- und ausserhalb des Neuen Testamentes Liegende verknüpft
wird. Im Orieeh« kOnnen wir bi^etzt nur eiozclno Fragen belegen —
nnd dies nnr ans dem nicht koamogonisohen Theile des Textes. Fast
zahlreicher noch fliessen dafOr im Lat. die einstigen Quellen. Da jedoch
im Lat. neben den hierher gehörigen Fragen ganz vermischt auch solche
davon zu trennende aus der echten Beseda des Slav. vorkommen, sind
wir über die Natur des ursprünglichsten Prototypons för den liier be-
handeiteu aiav. Text so lange nicht aofgekl&rt, bis um nioht eine um-
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330
B^fko NMhtiigall,
fusende Studio der lat. loca und der damit verwandten Literatur-
erzeugnie^e liieäe klarlegt. Nattirlich steht fflr das Slav. noch mehr im
Vordergrunde seines Interesses die Anffinduno" directer griechiaeher
Originale desselben. Andererseits moss man erwarten, dass noch con-
servativere slav Texte selbst ans Tageslicht kommen and weitere Klar-
heit über dio äcliicksale uoaereü TLemad briugeü.
Manches von dem eben Gesagten Hesse sich anch betreffs der zwei-
ton Beihe der Adamfiragen wiederiiolen. War es bei der ersten noch
leiditi dtt ddi daibioleiid« Hataxial iMh Wlnkmi dat Texte lu ordnan,
10 haben wir es hier zwar abeiuo mit einem sienUeh abgenmdeten In-
halte beitiumteB Chaiakteii sn thiiB, kAimeii Jedoch aieht mehr in dem
Hmm Aulranft flber die Boihenliidgo der Fragen in den iwar awei Fn^
milien TonteUenden, aber denUIeb venefaobenen, eeenndlnn nnd theOa
geringfügigen Texten selbst voiflnden, wte Torden. Die Texte, die In
Betraehl an sieben wiren, sind: in erster Linie NaS. (ZVIL Jalurh.),
Star. YI (XVIIL Jahrb.), Tich. A m a n. b (ZVI. Jahrb.), Neu. a (XV.
Jahrb.) nnd Agr. (XVI. Jahrb.). Daan kommt fflr 3 Fragen aneh Tich.
A I c in Betraclit. £ine Tabelle der ansammengehdrenden Frsgen stellt
sieh folgendermasaen dar:
Tabelle der Adamfragen zweiter Kedaction.
Na6. 1 : i
Star. Via l : Tioh.AlUa 1
: Agr. 0 : Nom. a 7 : Tich. A l c 2
2-1-14
o 2 n. 5
0
=:=20bis22(-f24:Endev,Star.VIö)
3
14
2
=r: ö = 8 = [3]
4
16
5
17
6
18a
7
18b
45
=s 0 6
8
19
9
0
45
9
19
46
20
47
10
26
6
Ii
27
12
28
8
= 0 = 9
▼or 18
44
7
IS
48
8
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£iaB6itngstt4enFofieliinif«n1lberdtoM»g.fi«olwtpcneMznei^ 331
N«c.35 : Star. Via 40a : Tich. AlUa : Agr. : Nom.a ; Ticb. Ale
36 s== 40b = 10 [11] = 0 = 0 — 5
Tiob.Amb i — 0 Prim. /914b Drin. XVI, 1
(Moü.Nr. 17, 8.56)
15 ib. 2(8.69)
23
0
0 =
15
6
= 9 bis 11 = 1
SbisT
[7-sAgT.MoS.Nr.21]
16
=
0
«B 6,5 1.8
17
0
= 4
18
0
= 7 + 8 «
4
21
0
s 12 s
8 «
13 [14] =-
1
tlB =
24
SS
0
s 46 8
0 et
26
=
0
47
26
0
^ 48
27
0
s= 19
11
28
sa
42 b
= 0
29
=
43
« 20 4- 21 =
12
22
0
= [22] 23 =
[13] 14
33
0
0
30
49
16 =
3
81
50
r= 0
23
39
5t
38
52
37
53
82
54
40
62
41
63:
Tieh.Aina[12]
■
42
64.
= 6
10
Wie naa am des ZaUra onielit, Mbm diMe Tnte Mhon viel
bunter am als die fraheren. Am Tollsttiidigateo liat das hietber ge-
hörige Ifatarial Nai. entbalteii, deeh mit deefUelieB ^umi der Ter-
derbtbeit in denen Anerdnimgi was auch dnieli die flbiigen Texte nieht
vollaliBdig laoirt werden kann. Geviaa, adhen ftniaeiüeli kenntUeh iat
eine epltece Terstellrag, wenn ee a. B. nach Na^. 1 3 : B. xaHKX KaiKO
<{■ Qiinb ■ naio eeifixn lann? — in KdL 14: B. aätaw 0 mn ofc-
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332
fiitfko Nachtigall,
TBopii Cl? (cf. Nac. 2; B. W ma ctruupM 6h cjiime h Mut) heisat, oder
wenn nach Na5. 18: B. Krko saxoAHX ojiniie hjih ksko hcxoäht? in
Nac. 19: Ii. KaKo ne BhCMpAH hjm Kano iio chi imce ? steht, das nur
durch ein ausgefalienea : Star. VI 45 (Ticb. A III A a 9): B. Ko^iko
jexa Aaen aenorpetoB? erklirlieli iit und mit Nai. 9 : 6. Kto 6uct
npbBv «pbTBU^ Bft aeicni? vwkfit^ft vavdeii nais. Bb w^ttrer se-
eundinr Fall iit offanbar aioli NaS. 38 ; B. JUfi rops cbTsopH tfb? —
wai iwisohen NaS. 32: B. Kvo xasb Bb ipotfb Buese und KaS. 34 :
MSTb jm AnpaMoy, ese Tomto H (kim sa mm asiofln Plafts
bat. Dia Ifltito Frage, oeban Nat. 9 die einiigei woldie maa in den
Übrigen Teitoi niobt belegen kann, aebeini ebenÄUa splierer Abknnfk
sn sein, da wir sie niigends reebt gnt einielben kOnnen.
Wie ieb ea batreOi Byn. A eto. gelban bebe, gebe ieb anob bier
den Text nmaomebr wieder, da darauf bin einige Benerknngen ansn-
knflpfen sind.
Text der Adamfragen iweiter Bedaetion.
1. Bb ne^riljioy cbTBopn tfi> netto n seium. Bfc noBjm exam n wof»
H Bca udflaa. BbTopujiK Haca^ii pan. Bb cpt ubCTaBu boah Bb Mopi.
Bb TTKb nOB&ie n euxiuneoe aiica ckoth h nupL Bi» nen eux» amn*
Bb oaöOTs Bb^axe nioy moj.
2, B. lir qa ebTsepn & eim^p n i^b? vrßii ebToopn & netfo
H 3eimo H mw nomeiB icaxo » cbTeoparb ubiia n kbxo m ee pexvr
Bero. B xano zore paeneraoe b eiip'TB np^xn oe. H wr» w
1. N;ic. 1. Star. VI « 1 : Bi. HCÄejiio noueje rocnojT, n crnopH; seM.fu arh
iicTi ■^T^^pcK;l (cf. Star VI H 1 et Syn.C6: ■ aoBe-ifc rociiOAt cKniaTii ii<m>v \firp-
CRNio u cfcTBopu WHiu»), u Bcs uösaft fchlt, dafllr: CBsno cctb aonaT» 6o;kuu ;
T9tm K BTnix. Tieh. A III a 1 : 3oiui>, SkVh h nom a sc» »»aennD; nxi|
ssma nepnassm; aiaua pjioio cmmb; upoM atatt aims»; xbib aiamy s
«auDK era Non. a 7 : (mit eiaer Fiag» begleitet:) Ba nw xua canopa ten
^ Ib
ne<(o X seMjiio? Bca R6aaa foblt; caem wosknm canapa; cmxi feUt. TUdl. A
I e 2: von Dienstag an: Mope statt Ttojn Mop^; Aa;te mk xxb xbbottüth.
2 — 3. Nac. 2. Star. VI « 1 : Antw. fängt mit kpah noMHCjir an; na kplcti.
npvAaAo c«, xorAa CAOiia nadOfb Mab oko rocnoAuc, h oaxBopii C4buue aeroBo. Star.
Vlßb: m KaKo w c« pivpn • aaro fdilt; StdiloaB belsat: iiieei|& «n iip«0K0«a
rocnoxeui. h aaeaum «a on tem (kuaia^ a arram c» oia xixa 0imcm ■ on «naa
(o£ Syo. C 8: mg. p.: «cx vx» oayr arraiu eosMpeaat ivaab p.: «s ma noeao-
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£ia Beitrag sa den ForaohuAgeo Uber die Bog;. BtcU» xpen cBflnrejoH. 333
Cup TH iio.MMC4ii Tb, Tor^a cji>3a Hcnax% H3b WKa rua. TO 60 cjiMe ba-
pew Th CÄanfi. m^h C& neTpaxHjia rua k.
4. B. \)&»iiroebTBop«& awunu Ü^. A -s- lecra: .a. xeio bto A
seiUB, .B. KocTfc MTO mMeHa, .r. icpub uro 0 pocH h 0 cjHjqa, .x*
... in. • ... »»»o « «p»»miii... «^U..
5. B. Kawi xBUBOiia cbTBops &. ij, mr» cmojpm & ut6o n
Mnuao Bv$ 9BBh eaom n BoxJb h pem tfpate huwi h (foyxH <sb vboio.
■s^^ usn ■ Bapeie ne vaoy caTaa&ui».
6. B. KaKO HcnaAt. tEf. lerAa cbah rb pan. Tor^a noBixoBame
eaxBn. oaran«» KpaAtma 9 mohro, v npooma na opiAe Tama
9 ra. n> pe^e* th KpaAemR W Mene. a& ösAerb xeöf na nporHadfiB.
lOHAe caTaiiaiutb h peue- ni öjiüh kjhko Haca^HXOM. n. peqe* f).iiBHO
Aa K, Toy lecML a3L noi pü icro. paTaiiaiuL hac ah miAMTb Apl^ßO icaie
sKpa^e H noeaAH. lerAa uHAt aP'^bo kfo, TorAa caiaiiaaib no^pbui.
■sbriia ra Aj>bBo lero b3 pau. Tor^a n sapeve me jbiib AWiiBoxb.
— ■ *"*
Äiiui. AgT. 20: B. noBtaab mu wtc KaKo cjiime juieTce; po;uitcQ 3} Ainn ri. ■
KaKO c1.Mpt.lL npHCMJCTB ; TO sa^occ cjnm:; Agr. 21: B. joyiia iTi Koro k.
(5 pect ncTpaxiiJLi rau. Agr. 22: B. Sstiau ü; Koro coyr. lü. iMfcx rau coyri».
Agr. 24 : B.^ vto n arrjiH cboo c&tbopm. ff nfsTpaxHJiia.
4. Nao. 3. Star. VI Ii: B. Oi kouko Auooe ooxuopu 6uri> Axana? 0. Oib
MioM. UepBo Ae»> 0X1 mkoIi a xeun Spot» ot& Mope, .r. on «an«», .x.
juioy uro w« m m» «i& enwie a oc» poe«, «rreicn ■ Mnt on
eNon. Hon soMfiBvo «Mta cotfpa ro ete., tt ohen 8.32$. Tieh. A IIIa2:
^ KojHKA iiMsn csMipH 6ov» HtT .f. Steht H *x. » .».; im .X. f. .«l
fehlt ff ,\-va f.o/KHH. Nom. a 8: kojhro iccth cbTnops flori. axaaia? fttr
steht («'!■ noAu MopcKMM), f. .r. — .B. ; .a. ist: ahuis u.t RUThpi: für .0. — .3.
(nur suh statt uoimc-si.), f. .8, — .e.; .3. ist kpbb wt jiocc jcM-ii.iiM«;. Ticb. A I
C 3: .B. vecTi; .b. hc Mope, .r. h. cB KosceHia, .a- h. Btips, .e. 4. w w(UaR,
.1. • ftim H t poca, .s. n. 9 odMueia 9 6p»aoetB arrj&esux» .a. 1. 9| eiro
xift. 9 toro oi«pa ten sto. (cf. S. 40 o. Aroh. ZZIU, 8. 81— 8S).
9. Na& 4. Star. VI 16: n soRi feUt; comiei».
0. Na& S. Star. VI 17 : B. Kaica ovaaxe on 6o»Y a Oumnn Kpaxone xc
10 flOMxe «a oowxAy otb cavute oMoiTle m «p»soN tamoco xa ro osas c spssioin
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334 Si^MftChtigaU,
T
7. B. Kto cf Ae na nptcioit BHuie la. U/. A^^avk STAa BbäABHXe
KTO rb iia CBOK 1 ;i>io H BbAaAo KMoy ÄinoY'
8. E. Kok ptMH np&KAe nporoBopa a,KaM. UJ. amoysM to ^s ch-
PKKh: xBajiuTe ra.
9. B. Tj^ Mixi nuB'xb n p«H. Bfc mert npM ABip*»
paHCKHKH.
10. B. Kto ütun npun apWi^ ba seua. W. Aaan tfum
norpetf oBa Ajiwn, oqa «ro.
12. B. KaiD TO vh ciip*X9oe uh mo aa ewane. tt. He <teiiie
13. B. Eaico wwiAwoyTca oun rtipi. nn-
WT, TMVIA BMABOKOyroe euBE BiipB.
14. B. '07 Koro sBiaoe aio. tlf. SMBa 2X0, josa h siiaava,
15. B. Kto cbXBopH .3. sbA boihkhx. if, Kaifm> cbTBopH .3. au
BajCHRHX, RFAa Baratt .3. vecxb cb^t .a. AuiersölK, .b. sAa HacxlAU,
- '~ ■"
m Cor»; anie cunsn; vor voj uaa (nan» cun) fehlt xa m ; caManab oraxe ;
TOrana oaMaii-i'^no-T" ttcitm.h" iTmn.TtMTd mtruBn .ip'-m 'witcr felilf, Di'Psr Z'i^-ei
Fragen (5 -f ») »lud wabrscbeialich aoa der Krea&lefende hierher geratben
(cf. oben Arcii. XXIII, ä. 56).
7. Nao.6. 8tar.TI 18 «. Tieh.AlIIa5: Ancw. au Ajwm, i'jvib «m m.
8. irae.7. Star. VI 16 b: Zaanm Sora ca aellMa. Tfcdi. AIIIa48: B. %o
aen axoitM auunw rm. ^. aji. eapitonara mumm: znjbm nu Noai. a fl :
%oiiCT a^ji^m? xBajinre rocno^a.
9 Nac. 8. äUu-.VI19: B» fehlt
lü. Nac. 9.
11. Star. VI 45: die Zahl .lu. of. Syn. A 12; Tich. A III a 9: Uf. AeBixi.
COT (.v.) jin; Aoagese oyatpe aian toiw norpc(k)]iia aaam npa ajuute a «noy
npa exeiie.
12. Nac. 19; Star. VI 46.
13. Nac. 20; Star. VI 47.
14. Nac. 10. Star. VI 26: f. p«3(k>B — xasAsiciM. Ticb. A III a 6: Aatw.
<*ata H uaaeia, «oyaa «aMem a aaaawaia, aaeuoHunie «ma oycTpen
tn JUMK florw pn« <m** ana tat nwrataen s oyiip*» (oAiBalMr TardorbaB).
18. NaS. il. Star. VI 27: B. Koa coccBapB .s. pritora seAnui ior«a nora-
saxa Mioae od dMia? 0. Kank .a. amy mntfii .b. aaa Banepi; .r; (wia
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Beitrag zu den Forscbaogen Uber die aof . BeoiA» xpezi CBjraxrejieu. 33^
.r. seien wcicpaAii} Ä' imewH, .e. MaTepb udesMeTH, .s. 1^
Vi^MEeoQy .8. 3 6paToia pacra ce.
16. Ha KOüBso wen pas^exi <kin> Ao6poTv a^aMOBst na .8.
«oon; .a. mm xpunn aspaiis rocrojaoCfan, .b. eutom onn, .r.
6oraTerLB0 nroSf .x. xanor« mrwB, .e. KpoToen» «ohis, .s. mtqpoen
eaioiraiif, .8. nice aBeoanin oubv wwoBt.
17. B. 3a nno oerasa Bon miBa sa Mftoei^ riiwaf 0. On
KBKBO e xoftpoBemutBaOy ■ naxb jia rmaraxBo oe an» oTiBerosave.
18. B. üaim nno 6u aiiia m ran» sorpaii Kuma. X&. Kto 01
FBisa ÜMU HB mmA, objAk oe zoBwune rjasa moy npa Boroy. ko-
jitfame TpMflk. BOiuib jaMexoBb Mseflii ssApb ■ aanpaBB pm
JDUierv ■ orpftiBTb.
19. Kto vmpimßfi okTBopi xp'xBs 6oy. ^F. Em Kwi Bswi
■0 mraara*
[20. Tab ceAHT a^air. bb .x* Ee6oy nposazAaKT npaBtAulB
Bb paH, a rptniBlIlBb Moynoy.]
oben); .a. onaorpena; .e. uaiepi cbou oiiecneAJii .». ofxh 6ora OTpcvo ca etc.
Im CMeeb. eotqitlelit dieser Art der Aaalefpmg der oft befegneaden FMfo
Beeil am melaten Kraen. 1898, Tn 80 gegennber z. B. V 7 oder XI 70.
16. Nom a M Nao. 12: na .3. lecnu fehlt; die Antwort ist lückenhaft,
doch erkennbar: .x. steht vor .e. ; .3. fehlt, da hier (zu Ende) das Blatt abge-
rliMB ist Star. VI 28: die Beihenfolge ist: .a. .b. .a. .c (oaps AasaAs} .8.
{uuaan xoea) .t. .r. Tteh. A III a 3: aa .t. leiaa fehlt; la .o. i^t Kpon f. d.
8B erwarteade apefoon miTentiadUeli; .s. fBgt ^öy ero un» UoBaj .a.
fehlt (a fibrigens oben S. 326).
17. Star. VI 14. Nac. vor 13: wcffon des abgerissenen Blattes nur er-
halten: HU II Ko CT Horo aaut'HNc«'. Tlch. Allla7: (iorb U. ä» r.iOAa fehlt; JP. aa
3pHT B'ca s'jiaif aa cBOie kiü^ebko ua <S mro sauata^, ■ nau Aa spar bcu Cju-au
aam ci een bx jnmuui.
18. NaS. 13. Star. yi48: t» ee arapia; aipenepme» aaxo xpeennc»; a
«nKMi crpeu^ JbKaxa. Tieh. A IQ a 8: oytfa; ^. aeautne wo [«npott) a
erAa bkam sri^ b aaiqMaXMate emy poyn a «nr» ae rpeneaia xa mko de
ralBi» ÖÄHH iia Kaane 11 xojicanit rKopqac« peiP npHMOHifcti r.iapa
GMoy npu uoPN cko3o ^^^Tl.IIIKJ kii.icC» ji ti lu c « t e pu u<' <i.hct. iiaii pauJi 11 lu e
4aMexoy poyKB uuuma u äuipi» u uko oycTptja c. Die Zusätze
seheiaea auf eiaea Apokryph der Art wie Tieh. HsMxr. I 8. 24 f. (Jbiiex%)
aartlckzugohon.
19. Nac. 35. Star. VI 40a: Die Frage: Kon coTBopii Kopaö? scheint unter
dem £ia£[u9se von Star. VI 23 B. H kou coxBopii uaunpno KvprtaHi. ii;i3* m,ih?
Aseju (ss Syn. Ä 1 4} differcocirt und als Frage zu Star. Vi 40 b gesetzt wurden
an sein..
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336 Bajko NAchügall,
21, B. ?^H HH KaKO ecTfc 3eMJUi. Ha ^leTUpe ^acTH 6on> pas-
At .iii-i jciuio: e;iHHs nacTi. coTBOpH pan. ai^JiTMO ^lacTb ooTBopn jikv
AeM'L cc,ia.iiiiuo. iTag-ih öuri. ce^Mbio uacTb iT pau a-^-i ^110,101:. aairn.
22. E. BejiHKa m aoauia. W. Ejuqco f aesue ao ueöa tqjiuko
2H. H. Fo-itMo -ui i€' cJHne hüh mub uäh 3bc3ah. W. CjiHue le*
rojttMeie d; Bce 36X46 .S. mjipHii;. imi» k*^ s noiOBHBa seiue. Ssiaxa
• ^ — .
.61. Alle xo^a.
24. fi. Aueve jm eiaufi A hi^. W. Kihko aeiue xo ma
20. Nao. 36. Star. VI 40 b. Ticli. A Iii a 10: ^ij. ua bucuuü npecroit
CMOTpuiontH BeaK« xun npoBoxaioniii c naanoMi rpumus a npauejnK c paAOCTYio.
Darauf folgt : Ticb. A III a 11 : B. Txi cesark mn «ro as&tb. W. ceuT cun
eroca wacatn namoyaui rpen Seen a npomKaioiiai npaaexauu b pav, a
Ticii. A I c 5 = Nac. 36. Ueber die StelluDg und Ur-
•prÜDglichkeit der 20. Frage bieten dio Texte zu wenig Anhaltspunkte.
21. Ticb. A III b 1. Prim. ß I4h (resp. Nom. a] : n ua uerupE qecTii pas-
ACJiu £on 3CMIJII0, .a.-io hccti. ciTBopa paa, .b.-io qecn» uopc u voic, .r.-» qccTB
nvcTO Mioio^ .X. H«en Jivieiu oeffaxTaiTe ■ wsjmm Eon V pait. .o.-i» voera
nYom xiweica. Drin. XVI (Hoe. Nr. 17, 1 ; 8. 66); B. Puni m tt »omu. nun»
seMt. Ha .A. ler pasiixeaa Beiui Ueber dieie und dio folgenden
Fragen vgl. noch Bpäter.
22. Nao. 23. Prim. ^ 15 ^resp. Nom. a;: Ko.diko cctl ;i.>m.'ii.i Afiöoj-i? Tich.
A III b 2: Ko.iiiKa ocri. r.ioydmia 3<^Miiau / UJ. kojiuua e«^ Bucora u5uau. Drin.
XYI (Fr. 2, S. 69 f.] : BejiBRa jh c ratsOaB» 9cuu. W. eJiaKo k*= iC sexa aa ate. to-
XMM» M mteaa mmi.
25. Mao. 15. Star. VI 6 : Koaixo n e ete. 0. eniio^ 0 roaeuo m>
rzegfi, a iiftoeiia e aa ciivKaTa scM.<iti noaonna^a. Star. YI 7 : B. Koxio Jima
uua dtnac to umx Mf.C''U.i ? O. Ortpaic /- a. iisia cjuin'^-TO, a vtci^ni. iiMa .ru.
f)6pa3f\ Agr. (Moc. C.if.Aii S 57; Puii .mh kiximko w6pa3i> uMai r.iime. pe4<». th-
coyinoy uia;^ vieil. auch liitTher gehören, Agr. 5: B. Bojhko n« le^ i-iuuc.
W. vhcr noM.^i' in.npiniu- Tiiroymoy rio i?t.JlHKO eCTt, ; 6- B. mwi-j. Bi^Tiitca a» vs.
noJioniiiiu i.ot. ;ii'M.^' ; 7. K. -.iiika!.! id-iiiico -ui covt. H'. .ji. äuu iu^A, xo-uimi
coyi. Tich. A III b 0. B. Ka.ijn:u ccii. ujuio utxiu^ccTBO. uJ. .5« nonpHnw^; 10:
B. KojiHKo ccTB 4oyua. W. Ilaaoiuiua oct& bccu 3cmjia^ 11. B. 3Beuu aoana
«. Ka.no eera .7. »oi »».aa eca ..«»».
24. Na2. 16u Tieh. A III b 6: Aaiewa eeia « naa aSot Zur Antwort
(sNae.) wird aoaeaee cäüe ecn va adca hinsttgeachrieben ; lb.3: Kuto soeuu
aa veira ontiTi; ib. 5': Jloyna u Ane AeuMiunu Kano c^T^.? Jloyua na ußcii «cti.
a aae etc. — 25. Mae. 17 : Die Antw<»rt fehlt, da daa BJatt bler abgeriaaen iat.
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Ein Bttitng tu den Fonohnogen Aber die eog. Bfl^x» xpan 4»iiTin«jieH. 337
TOJHXO
? t
H xni Ai>iuti^ na inpex njtMOWth. 25. Kam ssisxH xo^m. W,
26. KaKo 3aac<wiT ciiute am iobo uqxojqit. t&. Erxa savA^
einue, n<«MoyT ra wFäe h HeeoyTb ra na npicTOjb räfc. noxaraioTb
ra Ha xpiuo rae. ■ noioTii nicsb uBiUhmoj» b na nft^ ffBpuerb*
iiptcTOi a noHMoyr ejiue h necoyr sa bivCtok. h noeraaeT aa npltn
CTOJ. Toro pav aa roaea' Mßh Bvexoxar.
27. B. KaKO ntTJiH bi. Homn norort. icr^a nonMoyT amra
—
cjiii^e et npt.cTo.ta rii:i ii iiouecoyT im, sjl toki., oy^iaper xepsBHMn
KpiUH, Tor^a IUI :i( suu ucukü iiruua iiorpeiiemeTb. lorAa püAH uLtju
UpoiIODtAOyiOTb MHpOÜH.
[28. B. ^TO c»Ti. rpoM 11 'H O os i u MO.umn ö.iik- i aioina. W. FpoMi
ecTi. u'pis}Kio aurjiCKoe. aiir.ir, im. ^i'^üo^a roiiMi a mo.iiihu coyTii
u^exA» apxaiii jia iiaeaiiäHjia h ci Aa AoatAt bact TorA» ä''1'B0J'6 cTa-
aar» ao^acmt. ^^^ ae rpa^eTB aa aeajno roro pa^H aarjra rab
roaar Toro. — 29. B. ^to Taxo aoiaau cexsn^a. ÜJ. To 6o ecTb Torjia
apzaanrB co rntBoa aparb aa xbaaoaa. — 30. KojniKO ecTb aa Awaojia
CKOpocTb aanibcKaa. dr. Kojunco ecTb oyin» «mioib.]
Ebenao feblt siu aber «ucb merkwUnligdrweiae in Ticb. A III b 4: ii. Kmo
26. Nao. 18. Agr. 4 (verdarben) : — m naiac Äi& Mczown — B. km»
•uomh BfrexoiKRT. 1^. ErAa cjiüuo suHAen, mhoxctiio wvkh «UMoyvft «ro u ii|jrae-
ooyn ero ua npieroa« rae uoiome nt ueaoyviiAy a na .s. itiCHS Ofiipuaayr npi-
cmi rmt * noMMoyn arrM cjiimeii noaecoyT va >&ctox. Tlch.Al[Ib7: fi, Kaxo
cättac Ha raieii iäb bcxoait? (Antw. febU); ib. 8 : Ka«o n Komn aasoABn ■
rxo ecThf dr. ErAA :iau,ierb cÄitnCt vorAa Miiuxecrito etc. wie Agr.; tot noiMOfTb
wirdnoioT aür.iu ni'^ iioMo^xmiHio wiederholt Die Zabl iit atiegeaehriebea :
uaceAMOH ntciiii (wie Agr., Nac, hat .!«'. .
27. Nac. 21. Ticli. A I c C. A«rr. H Antw. kurz . . aiT.ur rni.t n iraiiecoyr
cjnu<! IIa acMJUü. Tich. A III b 12: von iioiiccoyT bis xurM dctjim lobU.
2H. Tich. A III b 13. Agr. 1: aiJiuiYa [rHo)B& {fj caraiiaiua roan» erxa
Ko MO*»; stut Tut o paAu ftc. : -voruh ch raeBonfc ronm ero. 29. Tiefe. A III
b !4. — 30. Tiili.A III 1» i A^^r. 2: na Ai.uuowia frhlt ; statt ovmx — iioMuc^b
Etwas dieser letzten Fr.igti EntsprechciHles kommt aticii in Ticli. A III :i IS
ungefähr vor: 11. Koto|>ku> cii.is 'mk** riort ,Tnj>' iT aurTa. W. iT- CkopaocTii aiiiMii-
cuuu AacTb q^KK uyu i. ein Zusatz). Eu ütuht dies in dem 1 heile, der Priui.i^
eoteprleht (Prin. S— Ticb. te, Prim. 4 — Tich. i 7, Prim. 5 Ticb. 18). Priin. ^ &
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338 B^Jko Nachtigall,
31. B. ^TO seiua kbl nAHa soxe. iSj. Mko toxo haho
upghwtf TaKO H seMJia Boxe.
32. B. KaMO Hope ßfiBBXTh aoMßf Kxe Bfyt Bh vope. jr. HKoae
3B£p« zpana xpuna tbro Mop« Bojpi.
33. B. ^TO B^con vop«. är. Mroxb Tei» tva, TaKo Hop« con.
34. B. r^e BUHHXsTb ntfxami boxu, ws» toihko xHoro isBocer.
BeaKOK XRxaHTK Toy neceri. fac vs^ ra BOxa nonexe bii (Seaxne r^.
35. B. K.1K0 sMiioataicTce BO^a Ab^cniia. lU. ^huo BbSHMaior
adjai^ Ki^a dhagt cütxt bMiioacerce. Pe'ie (5o npopoKb Bb KocMt psuo
paedem«.
3G. B. KaKO OHbaurr coyiua juh ^hiK^euo. HJ. EcTb npu i;üacuh
u csiuuM. /\a Ki Aa noiy,eTb Bb rjbßmioy, noHAy r Bce boäh uo hcm xoro
helsst: B. Kon cu» jimt6 Bon uobIk«? 0. Wn tfpuocn arrexcne «m» h40-
niKH am. Hau vergL daza noch in Tich. A III a 2: HeTBei>Toe Mucn e>n mno
ff rKoj<orTH aMi'.TTioKirrt. W( iltT für (He Afiauifriip-fn nnch für das so^ren. C.^mo
CB. Kt pi.Ma t^iud di^' hL'idcri eitirten Fas»un?^t'u iUt Frage genUgead beglftu^
bigt Daa Gluichu gilt viull. auch botreÜ'a 2b u.
31. Nao. 24. Nom. a 10 (8piter Teriindert, da es io anderem Zvsamtnen-
baogc steht}: Kr).iuKo KCT xejio uoBftvBcm imao xpuaf tako v »bnm mct lut»
Boutt. Tich. A III a 46: ff. uico ii Kpoiii. u Text tum u anuv mm».
32. N:ic.25. Ti« !). A III .-i 17 : II. TI-.mo raMo hä«» B»wa. BCma srtpfc
KpoDHio xiiaiiBTUa, T:ii;it Ii -Mujiiü co-\.|)ain 1! Y • ru.ia.
3^. Nac. 20. Tich. A III a 48: B. Kano cctl mo^io csauo*-'. U^. KaKO ccii>
34. N«c. 27. Agr. 11, mit anderer Stillaattoa: B. rjti auauann w6jiaaa
BQAOy x^XACBvoy. W. nBKOu stnaa» »uaen xora i*« ma soj» a» iHsuao xaain
B iStojiHo BUBMMT «0. Ticb, A III b 19 (lebst «ick aa Agr* aa). Die Antwort
heiaat: ^. Ha xaia «aaaita aa vko loro aasar aa »aaera von bqau aoaeaco a
(ttajlBe B3UMaeTna.
35. Nac. 28. In Star. VI 12 finden wir nur: koccuo ceno njiacrcno, a tu ro
pacieiuL'Tt, Ta cTaiicT Miioi-o {^f. t^at über .schon oben, Arch. XXIII, S. 76).
3C. Nao. 29. Star. VI 43: u c^iuuh fehlt, bei A2i>Cuua steht beidemal boaba;
niehr ist: aa bom« xa assapa and aam SchtoaBe a nBamn poea no veauam,
Agr. 12: B. Kaao tfoBaen» coyaia, aaao zu 4a«BeTa AtameBBO. t^. erx» 6aBaen
ooyma Sioxan boxkb np& n r^Mtaaey a noawyr» no aeMa Boe cxoyjYe voxnio
noaeace apt toro p«Aa coyma ÖaBaoTB. «raa ÖaBaerB 6oypa ni.3iiBBrHCTGifi nq^a
rojim ursT. r-n/iumr iiot!,\oyTi. iio iiOMi. hhw rrrtv^Ye noaiiY»? npf .t mmr, xoro paix
Bi-UDpuiHi ujA-i ii ■ K.iM-'H H3 .TpcBü Toro palu liouMoyT wft.faiui i ii.icy. Tich. A III
b 20 lehnt sich an Agr. an; dw Axxlw. hoisst; Ecti. ctk.xiiu upi. ix)Aut.i crAa
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Ein Beitrag su deo Forschungen über die sog. BeciAs rpcxi cBaTHxejteä. 33d
pa^iH ÖHcaicr eoyma. Er^a naiai upb uoAenH ADurnerce 113 r.u.uiuie ucie
DOAH nOHJlTT HHM. TOFÄa MaB^HT BO^a H3 AP^BHU H HC KaMeillM. II
wC^ai^u ro i(»u(» bhJHMJiOTb 10.
37. 15. KaKo (ü HCTouiuiKb 3HMire ucxoAiiTb Toll ja KUAa a .ncTle
CTSxeua npeMeiioyeTce. jiexlfc nptAxo;;HTb ctuacuo Bb Mopb, a toiuo
Bfc rA($]iBoy-. TaKos^e h smiTe CToyAeuo vk rjnidHHOy a tooiots sb
vupb, Toro paAH Boxa Toiua.
38. 6. (rAt) 6aiio (nsRHpeTb mh seNJie b) [1] tojdiko vrBbHe
HczOAer. 3eM.iii Ha boac ctobt h soxa na wroM, fli thah
BOxe lio MMjaxh sjtßTh, «(»a^e aiq^ ae <{h toihko tactoty sbhahb
npoxoxiuft) ne 6h »torjn 9 rop^nne hh rjie;taTH m ^iicb.
39. B. IUtO lopil CbTBOpH fiu. W. 1'opa.MH 6b 3eMJ[I0 STBpLAii AI*
CTOHTb u ii(> KojtßbeTce iia uoAax.
T T ? - -
40. H. W mo «.TUb aaiece, W. CD seimue nie obxexe 60 aiirjib
TUh. H euere luaMs.
41. B. IU.0 iie cbTBopH n> seHoy <ß aeiue luco h häbva — ub Q)
pe6pa ebTBopH 10. li^« BfcnpooHine aroüi w tom ri pew TaRO ebTBO-
pHTb fifi, 60JIBT Apsrb 3a Apsni'
9uim Bo nn6HHv b nosxin: bcm ornrn« BOAHsti no bom'k nonexe npi ecr» Toro
PMB 0x0 6usaen. Ib. 2 1 gibt zu Agr. iweitem ancb die Ftege: B. ErAs
(«PA 6uBsen xaxo npixciAsn bow. BoaoNn'BeTiis np» «oabui b» Rintexu
B noBAn BCM socjiAoyniiisH tun m bobabt bbp«a, roro puB bcsbpbt b» Apea* mab
BC xaMciin iC'BCH>AN.
37. Agr. 13. Ticli. A III b 22 (»ndors stilisirf : 15. Knfco ccTr. :tPM.tT.i im.
T
ropi. U04M TciUbi TaKojiii csii, bqau cisAeubi. UJ. tcit Ai*e ctu.\iio e^tiuii it'UJia
a dpoyrau cisAcua n(>eMOBUTlta uro ua uuoks nouc äqtc npuxuAUT cikacul bo
rxiliBBB s ropunt« Bopxs npe» snioy npctfbunien rspsiiit« so rxoytfBHft roro ptuui
B MMf. TCtua eCTb soAa CF H3 rop'B.
3S. Nac.22 mit boscbiidigtem Texte der Frage: Kvo teae b. . . . Agr. 14:
B. Tti U3BupcTB noAn nt ftana\. l&. »cmjtu ua fso.TJix ctomti.. no.ia iia wrHU 11
jin.iiiTc<» HO /KHJi.azB. Toi'o piUli n I HM coyT. Ticil. A Iii b 23: B. r,\t B3UuacTHa
BOAa xon^a 113 ieu4u « lojui utucuouo ucxoaux; W. Agr. entsprecbeud.
39. Nae. 33. Tteb. A III Ii 27: ceob» n Mxps.
40. Nbb. 30. Star. VI 49. Agr. 3 : B. Kavo wroB mes». ^. «pxftrr'b kb-
XBiiJUb BiBEewe «CHBB«. Tiob. A III b^G Agr. 3, nnr heisst in Ticli« ^.
ApXBHRn KBXSBXi aft3R6 wrUh A »raViift rns b cxf oo bb 9mum.
41. Kai. 31. Star. VI 50. Agr. 23: B. Uww cbtbopb Bceaoy 9 pe6pa
«ASMOHB B xe cbTMpB 9 9eiuo. erAS cmopa 4» awxoy TsxoacAe BbnpMnaxoy
22«
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340
imko Nachtigall,
42. B. Komco jAt Öuct a^aHb Bh paa xoigtexe eiirpfinm. lil.
.Ji. jiiT.
43. B. Kto Bapew döy bho imoy 6fc. W. fijmBiua> napew srjpt
pew KBst: vso pew 6i> ncni Hjm ne hctr.
44. B. % riae 6u^ «lyrB BbCTom ao aana^a? W, (Eb'xhhl]
rjnie kta» ivcsa> h) 3Bipb roproHH. Tor^a luaveme bouihko.
45. B. Kto xsbii vh rpotffc BUese. W. Ha«apii luvta Hsexe .r.
nenpi aue<Sa. h oyxaeeHb ($u^ (xaBBAi» b] CbTDOpB imtb« Kb 6« b sbbv
seMjta H noKperb aenatt B«apa.
40. B. Kto tfixoy eäoA HMtnca/t axe BLsezoy xeBB cM. bb
lUBTlso luoAezoy ce aoy nomciwM. w. dnoat chhobb B&sexoy cecrpH
CBOK B RB nptKOOBOyme ce R BBMb.
47. B. nOTTO Th KpLUefliK CLTBOpB Bh ROpAailfl. XßflUh
Boxan ce T8 rfc Kpcrnce.
T
4 8. Ii. Kto iipü^;uL «i ctl 3a (jocuecTlie. W. IlaaDb npo^iaAt u cti.
.la u' 4Tie MKOBoy 6i)aTs eooKMoy. *
fm -irr.Tit i! {»'"i»" ri. tuko CLTBopoy öojktt. in Mr.y:r;a ciu>. ro mit oiDClu ZlUltz:)
Aa orA^i Kapaei-t ita uk ua cc6% Kapacri. a u'iia oynoßaiiHR iiaiii. um.iti..
42. Nae. 39. Star. VI 61. Cf. griecb. Kraan. 1898, VIII 9 [IX l .ij : 'En.
Itoca tt^ inoiijvtr i Hüft tls top nitQMttaof; Hit, "JSt^ htmov: daa nSehste»
daa aber auch nichts direct luit unserer Stelle zu thun Imt.
43. Nac. Star. VI r>2. Siebe Uber dieae Fragen bereits oben Archiv
XXIII, S. s:>, öowitä betreffs Fr. 42 u. 44.
44. Nac. ;n : W. öoasuu. Star. VI 53.
45. NaS. 32. Star. VI 54: m ay5ois es fytma v eorMpv. Cf. grieeh. in
KraSD. 1898, I 17: 'Ho. Ti iaity ai vti.'u»an{ lov Hiov ir K^t }.äQvyyt avtmi^Xm
^loiirfcütn Jt'fTTOftot iv taii -/t^aly itvtMy\ yirt. P^tii j4;itft9ao' oii i u hatscy
^(t^itd xa! iisi,X!)ty tii; i<f y vaoy xicl mrc 'rmm .: t7c -7fi"''^^*7f wc iifcyn' crr's'
xui oi fiti' avioi. Die Frage ubcu seti^t uutUrlich uiue auilere griech. Vorlage
vorana.
46. Nao. 40. Star. VI r,:^ : ( > nioDc lloonu b Amtobh (Uber die grieeh. Fa*
rallele dieser Frage 8. oben Arch. XXIII, S. 77).
47. Nac. 41. Star. VI «2: Il.oycx X^ncTor-r. flir vi. TIcb. A lila 12:
c 'c 'c ...
B. Ha KooM T. wcn'. C>u K|>ui<"H"ie nio i-.T« u kuko mit einer lanu'eii .Antwort
gedruckte Zeilca), deren UrgruuU ;= Nau.) noch ganz darin cntlialtvu ist
48. Kae. 42. Star. VI 64 ikttrser anBgedrUckt).
Der ToraBgeheadeB ZBaammeaateUuBg kOnate man des eiaiger«
aiaaaen berechtigten Vorwarf maeheaf waram aieht vor allem x. B.
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Eiu Beitrag zu den Forsckungon Uber die sog. EectA» xpuxi CBflTitTMuü. 341
Frage 23 nach Fr. 3 eiogefttgt wird; ebenso dflrfte Fr. 22 nach Fr. 38,
wie du Na{. hat, ganz gut folgen. Gewiss bstte es idel Ittr (rieh, aUes
Keemofonlselie cnsammeiuntliiu, worauf entsprechend dem Byn, A I die
weiteren an Adam aaknttpfenden, dem Alten Testamente angehörenden
Fragen ansoBehliessen wiren. Doeh konnte leb mich nicht dasn ent-
sehliessen, da ao die Frage Uber die 7 Theile Adame Tiel an tief ge-
stellt sein wttrde, mehr als es die Texte erlanben. Es wAre in diesem
Falle ein starkes Abweichen von den Handschriften Tonn9then, das
manche Bedenken erregen kSnnte; dämm scheint es bceser, es bei
einem Oompromisse »wischen den Texten, die swei Familien vorstellen,
bewenden zn lassen. Bin ich betrcflTs dor Trennung der kosmogonischen
Fragen der dnrcli Drin. XVI^ Tich. A III, Agr., ja gewiss auch dnrch
Nom. a reprftsentirten gefolgt, so tritt neben allgemeinen Erwägungen,
namentlich deren höheres Alter nicht unbedeutend in die Wagschale.
Nac.I und damit der entsprechende Theil von Star. VI stellen die zweite
Familie dieser Adamfragen vor. Die Zusammengehörigkeit einerseits
der der ersten fJruppc angehörenden Texte und anderseits von Nae. und
Star. VI beruht theils auf dem Wortlaute, theils anf identischen, nur in
gewissen Texten belegbareu Fragen ^von denen manche, wie die ganz
allein stehenden, ohne Zweifel accuudär sein weiden; man müsate sich
um ihre directen Quellen utnschanen, dabei aber noch mehr Texte
haben! ; liaupt&iiclilich cntseheidcnd i.st jedoch die Anordnung? dos ge-
meinaamcn luhaltesj, hinsichtlich dcidcn man in der früheren Daiätclluug
der Tabelle nadischaiien möge. Die Differenzen im Texte der beiden
Famüiw betreffen snmetst eine Tersohiedene Sfilisation — ein Star. VI
ist ja auch ▼Ollig bulgaiisirt — , doch finden t&eh anch weitere Ahwei-
chnngen, die aber — wie man sich aas den in Qinse angeftthrten der-
artigen Varianten ttbenengen kann — an sieh kanm ein ▼ersohiedenes
Original fttr den Ansgangspnnkt voranssnsetsmi geeignet sind. Man
mnss sidi nnr an die Thatsache erinnern, wie derartige Literatnreneng^
nisse dialegisdier Form und mnem breiteren Interesse anginglieh —
gans selbstrerstAndlich leicht ihr Kleid nnd Pats indem, wofür uns das
Griech. nnd anch Lat. treffende Analogien geben. Im Grieoh. ist bis>
jeta^ wie für die Rcdaction von Syn. A I, so auch für die Ton NaJ^. I —
benennen wir so kurz die beiden Typen der Adamfragen — nichts
Näheres bekannt. So können wir z. B. die Frage über die 7, resp. 8
Theile Adams nirgends belegen. Wir haben Tractate ähnlicher Natur,
wie z. B. den von Moii^jsky heransgegebenen griech. Text : xri-
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342
KiÜko NaehtigiU,
aemg xda^tnxt. Kai v6rfta ovQavinv i .1) ti^^ y)]g yliiroiinfi. iicTop.-
«wiJo.i. ortin, O^ccca Yly S. 35S ff.; oder gar den sogen. kosinog;oni sehen
Liber Johannis (Thilo I, SS5 flf.J; doch können wir, wie schon oben
{Aroh.ZXIII, 8. 53 ff.) dargethan wurde, unter dieaen genannten Texten
keine dlieeten Bedehungen heretellen. Bin Liber Jetuumis hnt sogar
eine gnns andere Riehinng — mit einer eeiit bogomUiMhen Am-
sehmfleknng, wihrend das betreffs der slaviselieB Texte gar niebt der
Fall ist. Selbst die in dieser Hinsiebt «m meisten berrontecbenden swei
Fragen 5 n. 6 sind niebt so bdse nnd wabrsohdniieb niebt einmal im
Berdehe der Adamfragen beimatsbereebtigt. TJebrtgens rnnse leb die
Benrtbeünng dar stoff lieben Seite unseres Denkmals, ihrer kosmogoni-
scben nnd anderen Ansdianungen Fneblenten nbeilassen.
In der aweiton Rcdaction der Adamfragen ist das ObArakteristi-
scbeste das starke Obwalten des kosmogonischen and kosmographischen
Elementes. Ist der Anfang mit seinem kosmogonischen Inhalte nnd
dessen fernerem Uebergange auf die Capitol der ältesten hibiischen Ge-
schichte einigermasscn conform mit der äusseren Natur von Syn. A I,
so ist das Knsmographische eine Ei^roiiheit der eben behandeltcu Ke-
dactiou. Eine gemeinschaftliche identisclie Fra^re und ^\ntwnrt gibt es
zwischen den beiden Redactionen nicht. Wohl werdf n crkiiu l icherweise
zur Genesiö ähnliche Fragen gestellt — man ver^rkiche aber ihre Deu-
tung! Vergleiche will ich nicht anführen, sondern nnr anf die beiden
Zusammenstellnngen hinweisen: Ikniaction I Fi. 2 und lied. U Fr. I ;
6 — 2 + 3; 8 — 3S; U + 10 — 22; 11 — 4; 1'6 — lt>; 16 — 42;
17 — 19; 3Ü — 21.
Zn glauben, dass sich Syn. AI und NaS.I ans einem ursprünglichen
Eins entwiokelt bitten, gebt niebt an, da ja dem die Texte selbst wider-
spreeben. Die in der Tbat bestdienden alten Berflbmngen swisdiett
beiden (TielL A I et) beweisen gerade nur das letstere. Wie nun ^ese
Ältesten Besiebnugeo, die Aber ein Btar. VI mit dem genannten Heb. A
I e ins Serb.-Balg. nnd bi das XY. Jabrb. bineinreioben, zu erfclftren
sind, wie sie sieb ausgestalteten, dafttr baben wir bis jetit noeb sn wmiig
Daten, um es verfolgen sn können'). leb glaube flberbanpt, dast man
sieb auf Sebritt und THtt in der Unteranebnng flbersengen konnte, dass
1) Dass beide Arten von Adamfragon in einem Codex zusammenstossc»
konatea, £cigi vidi. Agr., wo wbr naeh Koji^^evalk III, S. 130 Fragen, wie sie
in Sya. A I Torkommen, antreffen, wo jedoob aneh in dem von uds benotiten
Theil ebne Zweifel die Bedacllon von ITae. I wiederkebrt
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Ein Beitnij; su Foraehiuigen Ub€f die sog. Be<^a xpexi cBjnotcjiefi. '^4Z
wir noch bei Weitem lüoht ein kritiBch snninmengesachtes, bestes,
aondero mehr nur gelegeotlidiea Textmatorial ntr Verfttgong haben,
was schliesslich nieht zu rerargen ist, da man es neben Wichtigerem
leicht übersieht — mag dies flppig herTorgesebo^^senc »Unkraut« auf
dem Felde alter Literatur infolge seines demokratischen Cbarakters
a!ich 3Tehr umgarnt and tiefere Sparen gelassen haben, als man ge-
wöhnlich denkt.
III. HcnpaojteEie nnd Gjoso ob. ]S«piMa (Sjn. B, Prim./^),
Wir wiesen anf die BerUlirangen zwischen Syn. A I und Nac. 1
bin, die sich in Tieh. Ale oder 8Ur. VI ete. ftosseni. Ein weiterer
interessanter Fall derselben ist, dass wir einerseits in Na5. unter dem
Titel: llcnpaujieiiie w iioutM 3aiitTe craro Haa vc supocc (Nac II),
anderseits aber anch im 8jn. anter: HcnpaaieBle w hobwk aaseTo
(Syn.B) an 20 Fragen angehängt haben, von denen 13 bei beiden TÖllig
identisdi sind (daniater sogar eine nnr in ihnen vorhanden: Syn. B 3 =
NaS. 52). IHeiotbe Folge sehen wir natflrllch aneh in Star. VI; es ver-
mittelt flberdies, da es mit beiden 10, mit NaS. n allein 5, mit Syn. B
8 Fragen gemeinschaftlich hat In der B^henfolge folgt es Syn. B, im
Wortiante aber gewöhnlich NaS. II. Dieselbe, wenn nach etwas ver-
sehobene Verqnicknng des gleichen Materials von Nac. I + Na& II,
reap. Syn. B sehen wir schliesstieh in Tich. A III, wo, von einigen
Scblussfragon von Tich. A III b abgesehen, inmitten von Tich. A III a
ganz Prim. (i: Väobo cd. uTua E i>peMa (Anfang des XVIU* Jahrh. ; cf.
Mo&. CitAU 8. 58), resp. Nom, a (XV. Jahrb.) : C.iobo cb. E*peMa onfr-
halten ist, was aneh im Titel von Tich. A III seine Spur zarackgeiassen
hat: Bonpoc cd. E«^ptMa ir cb. BacHJinn w bccm HcnpanTennH, und
wo ebenfalls dieselben rharakteristisclien Frafren 'in Prim. 7, in Tich.
AIII 1 1), wie in dem lIcnpaiuoiinH; vorkommen. In der ietztert-n (Jrnppe
von Texten kommt ttbordies noch ein ebenfalls hierher gehörijres Pins
vor. Endlich bietet auch A^r. neben seinen Adamfranren 7 in Nac. II
und 6yn. Ii vf^rkommeudo FrageD, ausserdem noch solche, die C3 mit
dem orwilhnten Plus Prim. (>', resp. JSom. a und dem betreffenden Theilo
von Tich. A III sremeinsani bat.
In diesen Aiilulugbeln an die Adanitragen liuiion wir eine eigeue
selbständige ßeihc von Fragen zu erblicken, die sich in den Texten
folgendermassen vorstellt:
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344
Bigko Nulitigail«
Tabelle der Fragen des HcnpasjeHie.
Syn. B 1 Na£. 43 = Star. VI 68 = Prim. ^ = Agr. 1 6 (42) Tich. A
(re8p.NoiD.a) 0
ma,b26
41
=r 0 =
«34
20
15
70
0
0
l(i
I"
=s 6 SS
0
21
17
= 7 =
0
22
IS
(Ende v.) 71
2
50
72
= 0 =:
15
—
25
3
—
52
4
5 1
0
= . 0 =
0
■
rj
fl
^ 0
40
—
21
0
50
0
— Nom. a 1 =
3S
—
1 o
0
—
0
0
Korn, u 2 =
39
44
14
61
SO
0 =
0
49
15
56
8t
= Priiii./»2 =
0
Ui-Hl5J
16
58
82
13
17
[ 53
83
= 10 =
25
l 54
84
» 0 »
26
18
60
85
» 3 + 42) »
16+17
19
57
86
= 0 =
0
20
55
87
0 »
37
21
0
88^95.
t) üober .Syn. B 6—13 cf. obeu Arch. XXiU, S. 70 f., 74.
'J Die Tabelle des UerhergohOrigee Pin» in Prin./}, rcsp.Noni.a, Agr.
und Ticb. Allla (Cjiobo c«. EepiM»} :
= Agr. 0 =
Tieb.AIIIalS
• • • •
8
35
9
0
24
• • * «
11
es
0
27
12
0
25) H- 28
[30—31 Ist ein Zvsato]
13
0
32
[33—36 auch ein ZuaaU]
14
36
38—39
15 {.
= Kac. 2:
^ Adamfr.1122)
16
37
4U
17
0
41
18
0
42.
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ESd Beitrag lu des Foncliuiigeii ttl)er die sog. \m:c%m r^ex% CBjmiTCJflfi. 345
Iti der Anindnnng der Toramgehenden Fragen mOehte man sieh
vor allem auf Syn. B ala den bestgeordneten Text halten. Ansser ihm
können in grosserem Masse nooh Nai^. II und Prim. ß in Betraeht
Icommen. NaS. II intereasirt nns besonders aD&ngSi wo er awei Fragen
enthilti die Syn. B nicht mit ihm theili Es hat den Anschein, als ob
die beiden Fragen Aber Jeans Nave (NaS. 41 — 45) nur eino Fortsetiung
der alttestamentlicheD vor 4 3 wären. Die weiteren Uber Judas Nac. 46 —
48 knüpfen dann leicht an Nai. 43 an, welches, wie aach Nai. SO, Aber
Judas handeln und in Syn. B durch Fr. L und 2 vertreten sind. Im
weiteren Verlanfe Ist Na5. II gewiss unnrsprtlnglich , wo z. B. Fragen
in solcher Weise nacheinanderfolgen : 54: B. Koicro rpixa iiaiiBCK'«a
fitacuTb arrjib; STi: H. 3nmo ci.TBopn CiL ahdhk AptoKic; 5G: B. Hate
upHMH«ieTb u- eeßt nocxL, kok AO()po uMaTi»; öl: B. Kto ähbx ubaiiAc
ua n6ca; 58: B. Kob Ao6po nuaT unicb kob nomraieTb crn; 59: B.
3mf> naaneaeTee mkobb dpan rni> und 60; B. KaKo npnxoAHTb eoTZh
Kh npaBOAEHKoy hb cMpTb lUH Kfc rpimoHXoy. In einer viel bii^seren
Ordnung kommt dies in Syn. B vor.
Einige nähere Bcmorkuiifrcn erheischt Prim. /V, aus dem sogar 1 1
Fragon von 18 in <lcr llaupttabcllc nicht verzeichnet sind, und doch ;,lellt
es m /II su^M ii /.ai' i^o/i^)' einen Te\t vor, der mit seinem Charakter
hierher gehört. Da.s bewci.scn sclion .seine 7 iui Nom. .1 Ü) mit Ryn. B
nud Nae. 11 gemeinsamen Frag-en inehmon wir die j;anze Gruppe solcher
Texte: nebst Prim. ji und Nom. a noch Tich. A III und Agr. her, so
zählen \\\v deren UJ). Da>selbe beweist auch der Titel von Tich. A III.
Was bedeuten dcmuaeh die übrigen, das Plus ausmachenden Fragen,
diu die genannte Gruppe zusammen verkuUpfen ? Vor allem steht es
fest, dass mnaelne Fragen secundären Ursprunges sind, wie z. B.
Prim. ß 15 und der 2, Theil von 14, welche wir als Adamfragen fest-
stellen mnssten (Redaction II, Fr. 22 n. 21). Wenn im Vergteiolie au
einem Byn. B and anderen Texten noch eine offenbar bedenkliche Folge
von Fragen hininkommt, wie a. B. : Prim. ß 4. K&ko arrejib npHxoAnTb
«h rpimiiHK» na cbNpbni? 5. Koio cnjis Aaen» £ori> luosiKs? 6. Kto
cjibra H cnaeeTB ce ? 8. Kto ncKauie .a.-ro s pa^oname ce n «6piTo
.r. B weicpii($e? 9. Kohmh vjionii^ nbcb mpb croBTbf 10. EesHTb me
arrexb wTh Tejeenaro cMpaAa? 1 1, H HeBiBLiiaHe «ioBi¥s navo ecri»?
etc. — so mnss erklärlicherweise das Vertranen anf ffie Güte der durch
Prim. ^ und seinesgleichen dargestellten, mit Cjiobo cu. E<i])OMa ftber-
»chriebenen Familie von Texten ersehattert werden. ]>ass der Text von
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a4G
liajko Nachtigall,
Prim. ft erst ans dem Anfange des XVIII. Jahrh. (Mocnlskij, Cit^u S. 58)
stammt, hat weniger zu besagen, da ja dnrob Nom. a, sowie Tieb. A III
das XV.— XVI. Jahrb. fttr die Hauptsache feststeht. Trots des peate-
rieren Aniaehens von Prim. ß etc. gegenfiber Syn. B will ich jedoch
nicht behanpteoi dass aUes, was nicht Byn. B nnd Nal&. II bieten, secnn-
dir ist und eliminirt werden mnss. So ist ja Kom. a 2 mit ib. 1 hOchst
wabrscheinlidi bu Terbinden nnd Nom. a 1 ist Najf. 59. Es aohänen
anoh besondeia jene Fragen einen festeren Halt an haben, die neben
Tich. A ni auch in Agr. zn belegen sind. Dafttr spricht ansaerdem die
Natnr nnd eigenartige Stilisation einzelner Fragen, woraus ich Vnm.li 8
(Agr. 35 und Ticli. A III a 23) hervorheben will. Dasselbe Thema be>
handelt auch die echte Bcseda, wie Archang. Fr. 55 (griech. nahe Kraan.
180S, I 23 und Mo5. 1 b 9), aber in ganz Terscbiedener Weise. Man yer-
gleiche nar die Fragen:
Prim. ß 8: Kto hc-
Kamo .«.-roH paxoaame
ee, H ujtfpeTo .r. m
(Antw. 2 gedruckte
Zeilen; Prim. ß 8 glei-
chen Tich. A III a 23
und Agr. 35.)
Ardiang.55: Kto e
ewnoro HOKaxs a rpa
ocJptrt H eroxe hcka^
xoy ne Moxaxoy o(is-
uHTii, n% noKaaa am
)fpTBaa ABua.
(Antw. 5 gedr. ZZ.)
tu mal TQla bÖqcv.
aal Site^ httd^fjiow
(Antw. 8 ZZ.)
Ein fthuliches Verhftltniss des HcnpaueBie sur Besdda neigt Syn.
B 5 und Aichang. 56, Naj&. 46 + 47 (Prim. /t 6 + 7) und Arohang. 24 ;
gana aaseinandergehen Syn. B 4 und Archang. 6, Syn. B 19 nnd
Arehasg. 28, Prim. /9 17 nnd Syn. C 15 (Nom. b 2).
Noeh mehr Texte werden auch die Stellang des Pins von Prim. ß
etc. an Syn. B und NaS. II klarlegen. Zu beachten is^ dass dieses Pins
ein Koinselchen der sweiten Familie der aweiten Redaction der Adam-
fragen ist; denn die hier behandelte Reihe von Fragen folgt ftberall nach
dem Adamapokryphe. An die Möglichkeit einer eigenen griech. Yoriage
fOr die genannte Familie von Texten zu denken, dazu haben wir vor-
llnfig noch an wenig Anhaltspunkte. Bei der Wiedergabe des Textes
des fiiog. TIcii]mBJcnic will ich dieses ans Vorsicht nicht mit jenem (Cjiouo
cu. E*ptMa) vereinigen, sondern das fttr sich Stehende, wie bei der
Tabelle, an geeigneter Stelle unter tler Zeile ausaniraon aufUhrea.
Der Text des IlcapajiJieuiQ ist folgender:
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£iQ Beitrag zu den i<'or8ehaugon Ubor die Mg. EedU» rpexi cMtmxeAvik.
t. l\oiü iiaHMUOJro rocno,ii, nuaiuaoüu ? Iiojim.
[2. II. Kto ne tr 3.10 cpAH ee na cutri». W. lci> uafiuu. 'i. B. Kto
ABbcThBiiiiKb 6a ua cuiri. W. Icb iiauuubJ
4. B. Kto cibroa cncc ce. W. Ilexpb. 5. B. Kto hctbiis poqo
II nonidi. HiOAa. 6. B. Kto Bi^t Ao6po h (Dspbxe ce Hero.
7. WTKoyAoy <SiXB cpMpMma, lexe AiUue lK>Ae na npOAnnmf
xioxK ne BipoBaxs Bb ^bo, vse nocaAV Jt<>Tii| .r. riaBHV^ h npn-
KOBUUe Kb Apis« H DOAlBUie IlOAeK.
8. Hovro peve roenoAi»: npHHere h ttAiiTe, UIhtb wt ukb uboe,
00 KCT KpbBb MOM? ePAB CpilOMH Xli<$b H ;^Tb SVeilHKOHb CBOHMb,
TorAa IioAB HO UAO, Toro pBA> iobojh po<ib ^uth.
9. IIo^To iipuliecome zpaeroy Bjn>oDU Aftpu? aiaxo h jiiiBaii uko
6oroy, BSUHpSS (h) uko HpbTBUdt.
^MM^^^^M— — _ II I ^^^M^^— ^» ■ ■ , . - _ a
f. Syn. B 1. Nac. 43: tfr. Mko lojioy t&ko u apuio. Star. VI G8 =a ^'Hc.
Agr. 16: B. Koro uos&iv uko sa Ynxoy taxo b na tfesoyitHaro 4pY»; ib. 42 :
B. Koro ea ■exM noaautit 0b. ^. taiiioy i öcaoyiiKAro paBteiiHKxa ■ «pm. Tieb. A
III b 26: B. Koro » noxatH. t^. Koxoy.
2. Nbo. 44. Stor. VI 69. Agr. 34: R Kto uo odtpite c« b& bckboto cioiai&.
t^. IC HawiB». TIeh. A III a 20: Kto ue miTopauicM eta. (m Agr.).
Nao.45. Star. VI 70: Koii<5ii epr- in. »a cikto? Im Griccli cf. über
Jesus Nave Krasrio? IV 20, V 27, XI 40, XU 64 und M06. ] b 11. lieber
Frage 2 u. .i s. überdies olu'u S. 3 IT)
4. Nac. 46. Prim./i 6. Tich. A Iii u 21. — 5. Nac. 47. lYim.ß 7. Tich. A
in a 22. — 6. Ntio. 48. Star. VI (Endo 71, wo auch 4 n. 5 ontbalten Bind :
B. Ami kok ciani a euaee ee, a kok peqe xcrKHa k noniHaf 0. Peve: Herpa
cjarn ce n cnace cc, r» Tvja pfp' ii^ Titna ii noniua. Kora to Kpp'^fTo rroiaT« XpH-
cT.i, pc'ic IxAa: Koro a.ie u-UKiaMb u niio ucro ApbmT<% all<M pi, p«qc : Aa«; Xpucr«
aa auauML uoucka Toro, UKora ms buau Ao6puua la, a rou a: orL«piMiji oxi> Espo-
ero, Ikab, <«si.«Mon& Apsu ae vmaM ce. Taxa a DorKvaza (offenbar eine apStcro
Zutannnenrückun},' u. AussehmHckoogl).
T. Syn. R 2. Nur. 5": njmKoüatui! Miioro rpiTTii,!!!. Star. VI 72: npniroraTa
Miioro rpHitiiu cp^ftpaiiii. A?;r. 15: HJtksä Ömoio cpt('>iii,i[iiuif i^'Mi- mmc \hw'k imi •
er4a iip<-Aa*^ ra. dl. mx^ u Hei>oyK»me ra ua Aptoo u-xHAaxoy paancriu xbo h npu-
raoKcnaxoy rpusnu n Aptcoy MKom a Taxe xaHzoy eMoy (demnach aeenndür,
aber auf Nue. sarllekgebead). Hob. A III b 25 lebnt aieh an Agr. an.
8. Syn. B 3. Nao. 52 : mro puR Atcr& hktk. k poiio kkt« ot bro bi^cb.
9. Syn. B 4. Nae. 51 : statt Aapbi— aiaio a jasaai» a aMp*BB. Zmkso biko
ap»; KBHKpao mko. Agr. 26: B. Hso apBBOceBie zoy aiHipB» a aiazy a aaBHa*
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348
Uajko Naclitigali,
lü. ^iaiHu pc'i«- : raM;i]>;uuiiU', .c. MbacH HMCJia lecH ? rnMapaumia
iiMamc ütJiVio MoyApoer u xpaiiMUie AtubcTuo, h .c. n|t(»poia. iiMamc!,
npopo'ibci VA, cythjmn cuoicm: iipopoKa AainiAa, mtaiio u cacuujii ii
auBaifji.Ma h naxMa, rix npopoubcTco Api'>Kauie ni. cpAUH ch, a MKHca
CDoero, eroxe HHame, HenpKiiemauie ce Kb hbmb, iias^ame ero 6ox.hr
eTB8, ■ mui 4$ork «cTOf h se, h u^ufljb Kk hbh oa mtrsmash m um
^H)Aeea cboh.
C TT
11. B. 3amo iiaGuuacTce uKOBh öpaxb ruL. W. WptKoxs cc u
xa cHOue hulhixiuii. ii piaio lil, ikuiii. 6]iaTb, no aümi» KMoy 'iccTb CD
ü;<iuHTua, UKOUb (rb) pe^ie Öpaxb moh KCTb a3b HQm uecxb moiu
12. IIO'ITO ptMO UUrails: ce MUTII T1;oi,I h nni opo^xumi jrl.MC : cc
cbiiib TiioH'? lu'iuiL uo utme, eroaco juoöbjaiue icoycb, ujturoucu;eiiucM
poAiUb ce iccT u'T cucTOi o Abxa.
npuecom« ayuxo uko vpoy b jÜhi biso oöy nxen ero nnaipiM) mko xoaien
M|iiBit& ftBTB (secandlir !). Andere Mich. 86.
10. Syn. B 5. Nac. 49: pc»i(; rt; tox npopoKL 'bri t:t, qtAiui cu wiederholt
Nac. eine Dnickzfile: wolil ein Druckversehen V; . Agr. !<► (wieder secundiirj :
B. ^cuo pMu pcuc ri. ca>iap»uiiui>i uaxb Moy»m hmcx« cca. l]b. CAitapBiuiua cbMa-
— t — .
Tpaiuc nppRi. r.iu w xc nppKa MOHceu k Avjta v apoua h acamn ■ rKjiowm.
ToxK p<'qH Bi. cpwuH uHCUAauio niw MOVAT» »<;!•<>•*■»» HMniii«', ovnaiTf" oro 6a:TUN uc
npuMiuiamc f}Q u AtBCXBO CGOO xpauaiiic u itu.it 6b mtcroiuy cpi^Aua ich: u npia*'
Kb vev. Ticb. A IIlb24 lehnt eich wiedernui an Agr. an. Zu dieser blav. Frage
vergl. man die griech. KrasnoB. 1898, VII 3: 'E^. ti Uynui on nitut &»-
iqttS tO][$s wtl yvy, öy tjjffJs ovx tany aov «»'»'(»; !-tn. *En9ii'r; Tttyts «n^ar
Ui^tE f4r^ nf(qcc](u)Qtiy h röfiot; ht^iiy 'itt{^oy üyjf)f(.
11. Nae. 59. Nom.al: Avtw. erx» 6uci poxAaciDo rocnoAUK ror^a cu-
Bon Ywcb«(wYb wipeRonie co cvcnoxa. ukow pev«: ce üpvrh vum cub» «niia
uontro u aai. MOlo uccxi. paaacjiio ch uiimi.. toi'o paxH flapi^o C6 uKotib (Span roc-
DOAbBi. Damit vergleiche man Agr. 3S : It. U<>co paAH aapevc ce Yason ftpaxb
rill., W. cvxA 6i.i<J yioiEjicTBO tum: vorni cur'' i-'-fU^otiu ffp.jKoiiJc c« xa ukob». :kc
'c T ^ ^
pi?«H! 0^ h: opa Mou II ( ot:ui Mocro u aoL 'u cru AOMOy Mocn» pr» et humi..
Toro paau Hapoue rc uiKom, öpaxi. riii.. Tich. A III a 43 gleicht Agr. u. Nom. a.
Vielleicht ist diese Fassung die ältere.
12. -Nom. a 2. Agr. 39: B. bowo pew n iwMHHoy ca ^ti xmh. Kb 6Hii xc
CO cKb XBOB. ^. iwaaaub Mm« fiÜiroiiemeuYcMb poBuieBb. Tich. A IIIa44 gleicht
Noiu. a 2. Die Stellung dieeer Frage sammt der Torhergehenden iat nicht
sicher zu beetimmen.
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Ein Beitrag zu den Forachnngen Uber die sog. Eeciw rpexi CMXiiT&ie&. 349
1 3. KaKO A& H36aDHT Ce 'UOHiKb fi^mOJk& i UOOTOM H MHJOCTHHieH)
H MO-IHTROio.
14. KuM nOwiaa 'ijiont.i.v um.e w ceut nücri. nocrcii raKonVH
»(JptmeT ee na csahiuh xpMcritnut., no^ KpoooM cnf tmc (')orü]>o,inue.
1 5. Kop Ao()po ofipcTacT!, <i.ioiitKi> rtjaroAeTi. ii Miuoc ranio tbo-
peuiTe. TO ccTi, bcjIko npe^i» üoroMb, noucaie nplfxoAHTi. ao caMai'o
npicTOja 6osmm.
16. KoiD noJBv maT uosiiob, Biea nonTaeri» eseTUHz? ^o-
BiKb nouTairrb CBwnax, CBenoi se xeoeTKtiOT ma rptxu npiA öo-
roMi» na orpauiHen npmiMTBhi.
17 a. EexBT jih arrejn» wt TeitcHaro cHpm? H6<JexaTb vt
TextcHaro, hb «pt AsmeBnaro rpixa tfeaum ne Bsiflfon» arren; —
17 b. (Koero rpiza HaHseKNa (temm tarhl) mr noxxiox» (Uvt» .r.
nuipHn^o 6exHTfc airuB iua<noiiQi ce.
13. Syn. B 14. Nhc. 61: mmjcctuiikio fohlt; nach mu.iiiiioio steht uaCia-
BiiTc*' ujiiiKi. oTt ,iMuno,i.i. Star. VI 80. Tich. A III a 4U weiciit etwas ab:
Ii. KaKO cvih HJUKK BcerAa coxpauuiu ü AhttuoAA m bckh. UJ. crAa Co u HJBKb
14. Syn. B 15. Nie. 56: Hxe npxiiH<icT o cett nocn nw xo6po muxht
ujme iipuMiiveTfr 0 ce6i nocn m uüun oöpivon co Ba coyjuimH nw» «po-
1W1I& CTUR Äiie. Star. VI 81 . Prim. ß2: B. Koo jKttfpo oftpenrracrfr <uovfts& Mxe
npHMum t ; rr. uocth? 5i. Ena < tA<'Ti, Tu noxi. i'oy.iiiTH Mups, Tor.xa llO(•T^HUK^
• TouTi. 110.11. i;punoM% Ti(HHnuTii6 ISoropoAuuu. Ticb. A Iii » 14 =s Pnm.ß 2 (nur
iiiKf upujcncTi. KI. nony).
15. PrliD./92 (falscli mUderTorhergehenden smammengedmokt). TIcb.
AJII a 15: V. iioui Hco weiter fehlt
IG. Syn B IT.. Nhc.: ("'on^n. h ivnpo' ftt ra. Star. VI S2: n npoiuram ms ro.
l*riui.,'} 1 iiiiehr nn Njic. herautrclciidi : B. Ko»- '.(if oo itmuii. q.ioniKi. noMYiarii
••r.cTuxi.? dl. KiM'i'o « iii-Taro nai)cU(;Ti. MJiottKi. nomi^üii, Tau cueni a< < ctksi'ti
rptxu ujioBtKs, u uuMojiuTi. uxi> uptAu Loroui.. Tich. A III a 13 Jehnt sich au
Prim. ^ an).
IT. Syn. B 17: waliraehelnltch aus 2 Fragen auBamniengefallen. Vgl.
NaS. 53 54 : 53. B. Di -^n» jih arrexb 0 Texecnaro CKp»w. dr. Ue dtatar 9
, >«
TCJiccBaro aipajia a& ü AiueBaaro; 54. B. KoMro rptxa uauucKMa 6o>kut arrcii.. W.
wacT'Ta fijiio.ta .r. nT-npuma öl-.:«jrr arr.ii. nj[a»i?imu er. Star. VI 83 -f- I — N;»c.
Prinj. 10 = Nac. 53. l ieh. A III 2.^) = Nac rj3. Tich. A III 2»; u eicht ab
IJ. LTAa c uiOÄOio accHOiu 6.i>.ä CTKopur b, kojiuku fK'A^ui um j i. w nero. ii
aurjn (eatarb vr nero mvjih mccio 0 aero n ue npxfixHxanu a tomb ck ubkk
(wohl BeenndHr). In Agr. ist dasii wohl nicht .33 heraniuaidien: B. Erna »eaa
V Moyxa CBOoro chrpinin e jb Moyxoy rpfex »Jiv aft. Bica, 5paT, erAa enam
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350
Kajko Nacbtigatl,
18. KaKO Tipnxo-;iiT an e.ii. Kh np:uje,T,iinKN h.ui Kb rptuiUHKw Ha
t'bMphTi»? Arre.li. iipiixoAUTb Kb rptmimbii .ibnoüoi of^tpcOJoM, 'ipbiib
oniicapuiibiib, u hb DpaueAiiBKs THXb, rojisöuiibiM oöpajoM, cb ui.iUKOFO
jiinoTOH).
rpf.iiin, aj.nta ujiruame m pau. Dhzu vergleiche man in Sredk. zu Aufang der
llundächrift Bl. "n : R WMan. .111 rptxi, Moy/t:t .-im'^ ^eiia wro « i. iint.Mi, fi-ioyAt
T
cTiiopinr. 'i'-io BctuKi. rytxi lecib uroikc u auaua i»ayra hsbcau m pau etc.;
8. auäätitdciii Su|)b. 20.
18. Syii«B 18. Nao.60: «ptso^vann odpasoM, mojittftnni. SUr. VI8(
(Bl Sya. B. Prim. j9 3 + 4: 8. B. Koxiib otfpaaoMk spixoum arreji& k& npaacx-
nUKH Iia CbMpTU? 0. IIpUXOAUTB CI> DCTHKOK) KpaCOTOM) U Cb MI>U03UMI> DeCe.<I 'MI. ;
ib. 4: Kaivo arr&ai. npnxiaaTi. rptnuiuKN ua ctupiTH? 0. IIpHxoAHTt cTpani.iH-
»uMb o6pa30Mb, HpuuM^, üi butopautiUMb. Tich. A Iii a 10 4- 17 stimmt zu Prim.
*] nirr mt5(ii(oii wir die Frasron von Prim. etc., die in dl« ZataiDmen«
atellunu: niciit aufgenotnmuii wor.ieii sind, einfügen:
Priu). ^ 5: B. Koh» cuah Aacri. Bon» u^ooiKK? 0. Wn öpuocTU arrc4CKBc
IM& «jMsiKB ecn [Tleb. A IH a 18 lebnt tieli danm «o].
Prim. B 8: fi. Kto acnaie ro m fmioMme ce h odpfire .r. 11 eoKp&te?
0. CBCTaa Ejicua iicKamo nBCTi.rm KpT.rTi, rnrnciT.iii. » wöpirc .r. h oCKpi-fir, ito-
He»c ue vBaBMO^ve nosum ii •/icii. LiiüÄaiiaiL Kpcii.. [Agr. 35: B. Kto iicKa < ,iiiiio u
u'öpt .r. u BbcnJäRa ce ho.ihkü. UJ. craa o.iciia noucKa Kp^ra rui. n oftptre .r.
KucTti .B. paaöouuu'ia u cahui. /icu3iio;iaiiMi. u Ri.ciiJiaKa co oejUKo noHcxe uc notua
Kp^xa TBK. — Tich. A III a 23 lehnt sich an Agr. au.]
Vtim.ßü: B. Koma uoBiiw nci Mupi. crom? 0. IlonoKfc a pataMH» ■
Boaaaaom. IIoBft Moxan Sora aa aaca MYp») a paxapa zpaaa a n«aa a nonaKa, a
BoaiiHKb 6pauHTb II nona 11 paraiia. Tcmu rpcxa H.iouiuH DbCb MH])b ciouTb. [Tlch«
A III a 24:. Hier also ein Stiicic der alten. Platonischen Philosophie !
Priiu.^ 11: B. II ucstub^auK u.totitK^ KaKO ncxbl Ü. E^uko Ao6bpa cltbo-
paxB VMBin, alexaaro Bor& ae npaavaan eiis. [Ticb. A III a 27 : Frage ans-
gelaseen; Antw.: Koiaxo sotfpo enopat uc vpaicen].
Prim. j9 12 : B. ^eoo paia öoan ce seiiaM erjia norpe(taa>n uoeiKa? 0. 3aae
Bora vh uortaa ottpua BivSpaav ce. [Ticb. A III a bietet das viell. beNer:
26. B. 3a vn sasaiKT aurjut ajiÜra. Saee e&ieve vi a «üa otfpas& nnd 29. B.
3a MOCBTa aeiuitj orxa norpeftim vTaa. tZr. fehlt.]
Prim. (4 13: Erwa itbsoM.n'Tb »Kior.f.Ki. uaJoyropbCTPO, leco paaii npeTB.a-
paioTb itMc OMN? 0. E.T)iKo nb 6t.io<iacTbP'> rnf.xa ecib CbTBopnafc, TO arroA ae
noMcuNGTb uü, uh etc. ^Gleich Ticb. A III a 32].
Fkin. ß 14 : Koam «Apasem xomTen Eon eiijiVTY «aps t 0. Otfpasoiia a ae-
neroR» npeapacaaero Hwcaea, a eafamca capaaiaacKaaia zoidtqtii Ben coyAora
Kap«, nowexe cHMa eaaaoiia raareaanie Axuth n Ceaaa. (Agr. 36: B. Koaiia
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Ein Beitrag bu Am Forachungen Uber sog. ]S«ci«& Tpez-s cBjnnueft. S51
19. KtO Cb lUbTllD BUUAfr HB He6o? Utlft HE OrHUBZb KO-
xeoHinvua>.
20. novro ciiTBopH 6orb Ap^oeca ABBia? iditomo k muo «uo-
BtKOML.
21. Pcir puToph -Mi-ioco*!. , 'iTO ce WTOTh eAHHO / peqo ApsiT«! :
H icAHii öoi'b na iie6eel,xi.. jin nro .!?. '.' ab* entTiLif. iia nedecixb. a»
MTO ooyTi, .r. ? WTbub H CLiiib II cneTM. j^n 'ITo pcie .fl,. ! BerpH.
jl,a HTti if.cT}. .e, ? .e. nptcTOJi. lueiioAbai.. /I,a 410 ccti. .s.? xepsuHM
H copa I HM. ^To lecTb .3. ' .3, iieöecb, iia ce^Mf^M orbUb iie dhaumh.
Jlfl, mo lecTb .H. ? oTb ucKOHii iiptobiBaieTb ub uiKu. ÄMunb.
19. Syo. B 19. NM. 57 : Kitt m. Star. VI 86 « Nao. 57.
20. Syn. B 20. Nae. 55. Star. 67 gebt wohl auch darauf sarKek: B. 3a
msf pa6oTa 6orb otTBopa jum saepaf 0. /Ea e uwJt so6uTaK. Tich. A III a 37
etwas abweichend: B. 3a vt» n corsopa ipeaae. UJ. ffßßn lu«» h xoBta
OBomuH).
21. Syn. B 2t. 8tar. VI n^— 9^. Ii. Ja JiMAero, pcic poiopi. etc.; npictoji.
omcH'a; aa ceiHetia onaa ac biwnb fehlt Dieae und die beiden vorletaten
Fragen aollten an ihrem beeeeren VeralXndniaa noeh mehr bel^ aeln.
eftpaaoica xonien coyxaxs Sr» Mvpoy. Odpasom jienoToio npiapacaHaro vocaea
Rb cjt{)iii.iiii><:Ki.iMb o.iiiKo.ML. — Ticli. A III a in zw ei rr;ii{>'n: irrpUMi- ofip.i-
30M-i> uDil 39. KOHMi usMROMi.] Diesä Frage küuDte ao Ftiiü.ß 2 oder aber ib.
17 anknUpfca.
Prim./} 16: B. Ho vto ecn aeavaa neian noroioMa xaaaf 0. ErAa pac*
ttfmc Focnexa, Torxa naxo cibuu'- a csoti .r. laca aa cxaeoiia üftcic. TaKoawe ■
nuus ucjuKu n^ixan otoiiti.. Toro p.ajia ectft no Mtna xtsa «rra uawu nun.
[Agr. 37 : 6. Heoo paxu 6u^ aetb% tilamm nacxa neraafc crapen. erxa pao-
— - — ^ 7t ., - _
n<!iu<; ra uuiro l^^r \q ronn ttitt- tviiiuc u Ctou .r. TO* TaKOme tticerxa CTOHTl
Bb Bt^KM nti Ki,. — Tich. A III a 40 = Prim.].
Prim. /1 17 : B» IIo «to «mmYr uauiaaiTi co aa aaetTon ■ norpeOann cef
0. IloucaceEon wra BKCTOKa vpara mmTex» vmm vaps. (OleiehTieb. A IIIa41].
Prim.i9 18: Kor.xa octa «MoaiKw paAOCTBf 0. KorxaOpaTa CBoero-auum.
IGlcich Tich. A III a 42].
Wie diese an?pnihrtf*n Fragen aus Prim. cU\ in deu iil)rif;pn von
äyn.B u. s. w. gestellt werden müssen, entzieht sieh unserer BeHtiiuunmg,
ebenso aber anch die nähere Beatehnng awisehen ihnen und dem Sinne der
Ueberaclirift : O.iobo cb. Eepiiia. Vielleieht werden sich hieflir ilgend welche
Anhaltspunkte i ri^^dK n. wenn wnn sieh nach Quellen dafilr umschauen wird.
Der Namo Ephraims wird auch sonst iu unseren Texten citirt, cf. oben Aich.
XXIII, S. bU.
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352
B^ko NaebtigaU,
Anf den er t* n Ülick sieht man, dass die über der Zeile vorge-
fahrte Reihe von ] ruften des sogen. iicnpanjienie aus zwei Theilen be-
steht. Fr. 1- — 1 2 äiud nentostamentlich nnd tiberwiegend exegetischen
CLaiakteis. Hierauf folgen Fragen hauptsächlich allgemeiner muial-
exe?eti8cli«'r Natur, die zum Sciiltisae von einigen andern (drei) abf!:elö8t
wenlf'u. Fiir diese Reihe von Frapen finden wir in den Texten die
gut passende Benennung: ilciipuB^AeHie o iioiiOMi. iiuueTo. Dieser Titel
ist die Uebersetzung eines griechischen. Bei der zweiten Gruppe von
Texten (Prim. Korn, a, Tieb. A III), die sieb noeb darcb das unter
der Zeile ▼orgeftbrte Pias nur geiuuiBte& Reibe auieiehnea, «rsehei&t
als Uebersebrift, wie gesagt : Cjiobo cd. E^pftiia. Den Grund dafür in
dem Pias des Inbaltes an soeben, gebt wobl nieht, da dieses Pins swar
eine gemeinsame Familie von Texten [das ist jener) die aneb bei der
II> Redaeüon der Adamfragen eine snsammengehOrige Groppe bildmi)
dartbnt, sieb aber weder als einheitlich , noeb derartig erweist, dass
notbwondig an Epbnum gedacbt werden mllsste. Das konnte eben so
gnt der aweito Theil des HenpaBjenns sein. Dabei ist bemerkenswertb,
dasä ein Prim. (i hauptsädillch mit diesem zweiten Theil Bortlhrnngcn
aufweist. Wirklich bietet aneb Tich. A III a, falls das nicht anders
SU erküren ist, die interessante Vereinigung beider Benennnngen:
Bonpocb en. E^ptna . . . o seem HcnpaMeuHn.
IV. Uie echte r»ect.Äa T]icx7, cnn THTCgiefi.
Der Gang der bi8heri;.,'en l aiter.siichung: zeigte uns. waa wir uns
unter den beiden Theilen von %u. A, unter Syn. U und an sie an-
kntlpfend unter den Texten wie: S(oian., Prim.«, Tieb. Ale, dem
ersten l iieilo von Star. VI, Nae., Nom. a mit Prim, fi, Aprr. u. Tich. A III
vorzustellen haben. Nnn erübrigt uns Syn.C mit den liiiu eninprechen-
deu Texten. Mit Öyu. C kommen wir erst in das Gebift der echten
IJeetAti TpexT. cuaTHTcieii. Das äussere Zeichen davon liegt schon im
Titel: CKaaunTie o iiptMS;ipooTH rpnropiiu, uacn.inu, luauua (^rocjona
nnd m der Benennung der Fragen darcb einen der drei HH. Wie
acbanen vom die gegenseitigen Besiehnngen der bierbergehörigen Texte
ans nnd wie stebt die BesSda den übrigen bereits behandelten Reihen
▼en Fragen gegenttber?
Abgesehen vom zweiten Theil in Ster. VI (96 bis Ende), dessen Zn-
sammenfallen mit Syn. € schon oben (Arohiv XXIII, 8. 72 f.) dargetfaan
Wnrde, haben wir noch 6 bierbergehdrige sfldalav. Texte: Sreck., Mich.,
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Ein Beitrag zu den Forschttugeu Uber die sog. Becijia xpcxi> cbjiiutujch. 353
Mil(., Ark., Nom. b nnd Prim. y. Von diesen geht der leutc iu der ersten
Hälfte 8yn.C (Fragen 20) faat v011ig auf, wihrend der vorletzte
MmentUob dessen «weiter HJUfte entqiridit. Bevor vir jedoeh niher
danuif engeben, sohieke^ wir ToranB, dass ftr Sjn. 0 1 q. 3 liereits
oben, Arch. ZXIII, & 73, als der riebidge Plats die Stellung naeh der
28. Frage erkannt wnrde. Gar niekt in den Text gehOrt 8yn. C 2 :
EoM JH Hen BoeAxaM xnna? das selbst ebne Antwort nnd ebne die
Namra der drei Helligen dastebt, Soerbaltm wir ebenso wie in Prim.}^l
als erste Fmge Syn. C 4:
Prim. y 1 — Syn. C 4, 2 = 5 [cf. Nom. b 2 Ii, 3 = 6, 4 = 12,
5 = 13, 6 = 14 [cf. Porf. U 16], 7, S ^ ff [cf. Star. VI 29; Porf. U
18, 19], 9=15 [cf. Nom. b 2^), Porf.U 2äj, 10 =t 16, 11 = 17,
12 = 18, 13«) = 19.
Syn. C 21 = Nom. b :< >f Archang. 22], 9 = 4 [cf. Archang.
23 -f 2V , 23 = .5 [cf. Archang. -iM], 24 = G, 25 = 7, 26 = S,
0 = y i^cf. Archang. 2U = 10 ^cf. Archaug. 3üj, 30 = 1 1, 32 =
12, 33 = 13, 34 = 14, 35 = 15, 39 = 16'), 40 = 18, 41 = 10,
0 20 'cf. Archang. 12], 47 = 21 [siehe Syn. C 5], 0 = 22 [cf.
Areh;ui^. ..sl, 0 ==r 23 [cf. Srec'k. (.:. u. Tich. A I b 4], 0 = 24 [siehe
Star. VI 5b, cf. darüber Archiv XXIU, S. 77] »).
Den ersten Theil von Syn. 0 (1 — 20) finden wir aacb in den rnss.
Texten des Typns Porf. II (Py p. I, Tieb. B U) völlig entbalten. Doreb
ibn sind «neb diese Texte eharakterisirt, denn die lersirenten 15
Fragen, die der Art dM «weiten Tbdles von Syn. 0 entspreoben, er^
lanben nns niebt den SeUiiss, die genannten mss. Texte anf eine sfld-
slav. Vorlage gleieb dem ganxen &yn, C snrtteksnfttbren. Es seheint
darin eine spftere Zntbat sn liegen, wie wir ja Aber 25 Fragen noeb an
>) Nom. b 1 =Syn.C I.
2) Novak. druckte von 17 nur 13 Fragen ah 1 Moc. UtiAu S. 5b/. Der Text
sulbst ist aus dem Wil. Jahrb. (cf. ib. Nr. 2b, S. 57].
^ Nom. b 17: B. Keero «»ipa ne (tuoia aoeM aa am«»e? 0. PiOu cf.
Adamfregen Bed. 1 32. ZnsKtse bat nnd ▼erdorbea ist der Text in Nom. b
noch zu Ende.
*) Porf. II 13 = Archang. 35, Syn. C 0; ib. 14 = Archang. 50, Syn. C 0 ,
ib. 29 = mehr Arch. 21+22, als Syn. C 21 ; ib. 30 = Arch. 23 + 24, Syn. C 0 ;
tt». 31 -> Arob. 31, gyn. C 38; Ib. 33 Anb. 33, Syn. C 3; Ib. 34 -1 Arch. 16.
Syn. C 46; ib. 37 = Arch. 14, Syn. C 0; ib. 38 + 39 = Arch. 36+37, Syn. C
29 + 30; ib. 42 => Arch. 25, Syn. C '12 ; il,. l.'i = Arch, 32. Syn. C 1; ib. 48 —
Arch. 57, Syn. C 0; ib. 54 = Ärch. 56, Syn. C 0; ib. öö « Arch. 39, Syn. C 32.
ijGlüT ttu alATiMb« PUlologia. IXIT. 23
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854
Bijko NMhtigsU,
▼«neiobneii habMi) die ffieiea rma. Texten genmnun nndi den and-
aUviedieii aber «ad der tue. Chmppe des Arahang. ft1»gaihen, denuaeh
seoiuidir und TenehiedeneiortB sn beleg«i find (so s.B. Porf. II 1 2 n. 23
m den Adamfragen, ib. 21 u. 22 In Stojan. 8 u. 1 f, ib. 27 in Tieh. A I
bS, ib. 50 u. 60 im Kaa<»i> [s. Arolumg. Isopeiüfl S. 164] etc.
W<^ folgen aber Syn. 4 — 20 gaai eerreet ia gleicher Beihenfolge:
Sjn, C 4 == Porf. II 1
5=2
6=3
' - {;
8=6
7
8
9=0
10 = 9
11 ^ 10
12 = 11
13 = 15
PiiB.}^6.... 14 = 16
17
^ """ItSter.VIJS)
9.... 15 = 25
16 3= 26
17 = 28
18 = 35
19 = 40
20 = 45
Pyp.I 1
—
BU91 l 1)
2
Ticli. B U
MJ
» 39
V
4
5
BuL 2
6
» 3
7
B 5
8
9
10
0
14
Tieh. B U 4
1 1
» 5
r. 6
l » 7
32
» 13
33
B 14
0
25
= ,36 = (» 45)
= 42 = » 26.
y Busl. ist die Fortsetztnif!: von Tieh. B II {im UBt.ntuKX v. 1665). Darin
fiodea sich zerstreut anch diu übrigen Fragen, die in Tieh. B II g^e&Uber
Sjm. C und anch F^.Il et Pyp. I nicht belegbar sind (z. B. Syn. C 11 » Bad.
37 etc.). Ticb. B II mit Bmi. stellt einen siemlioh serichlagenen Text vor, toU
von späteren Zathaten und verschiedenartigen Aendernngen. Es ist eine ein-
gehende Compilfltion vou allem möglichen (selbst mit Wic(krholuTigen: so
Syn. C 14 »= Tieh. B II ö u. Busi. 67). Wir treffen da AdHiutVageu, Fragen aus
Texten wie Axcbang. etc.}. £b liegt amMrhalb meines jetzigen Intermcii die
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Ein Beitntg sa den Fonohiugtii ttb«r die aog. BeoMa tpen cMinMafi. 365
Beachtenswerth ist, dasa man, ao viel zu ersehen ist, nur bei
diesem Typus der russ. BesWa (wie Porf. II) im Titel: EectAa (■rux'h
Tpex'f. cT.ioil BacHJui liejuKaro KecapiiHCKaro n TpHropHn r n orMOBa
H TlDauiia üiarowTaro noch den Zusatz: cb TOjTKOBauieMit üt-l iiaTe-
puica pHMcicaro findet. Man vergleiche neben Porf. II n. Pyp. I ') —
z.B. bei Archangebkij, Tßopenia S. 130 einen Text Cbludov's (Nr. lOS,
Ende des XVII. Jahrh.) nnd ib. 8. 132 einen aus der Peterabnrgrer k.öff.
Eibl. (Nr. LXXXVIl, XVII. Jahrb.). Betreffs der Angaben MoJulskij's
ist man nicht sicher, ob der besagte Zusatz bei der Bonst, wie es allen
AuMhain hat und wie HoiaUkij selbst angibt, völligen Entsprechung
der Ton ihm «ngefllhrteD Teste, woroDtor lioh einige ans dem XVI Jh.
▼orlliidfiB, wirUieh aioht votkonuDt oder vielleieht doeh (ef. OAjvi
a 121, Nr. 14 n. 15; 8. 128, Nr. 31 ete.). Dew er bei Nr. 38 (8. 131)
stt lesen ist, kenn leicht «if Arohaiigelak^ sorflekgeheii, d» dieser Test
jener GhlndoT'a ist. Die gaue Seehe wlirde verdienen wegen der Be-
dentnng des genannten Znsatoee Ten den m8S.Literatnrhi8torikeni niher
in Aogensohein genonunen an weiden.
Der Test dieses ersten Typnt der slar. Besid» reprisentirt
sich folgendermassen:
1. rpHTopfis peve: sto npbBO (iora nape^ie? saeEtfat pew: eaT»-
HaEJib rrpbBTn arrejL, cBDpLxesfc ch ne6eei>, tiptxAe maußaltA affavona
AKH, a 3a qn.,i,ofTi. Tiapeue ce hmc hms caTanait.Ti..
2. Bac. p. : <ito kct bhcotr Kcftcciiaa h luiipuTa aeaixbua a rjOr-
6mi& Ma-pcKa? [luanb p. : WTbiv> u cuHb h cseTbiu absi»].
1. Syn. C 4 Prini. y 1 ' npi/no f*»hlt, zug^e^pbcn na !?pm.ih; caT.ina; npT.niii
fehlt ebenso a sa rpLAocn. etc. Part, ii: Hapä<io ua srujiu; cataua; .a. auu fehlt ;
caxaua u AbuixaL; ropAocTb steht vor csepxoui. Die übrigen roBS. Texte will
ich nur loiofeni erwUhoea, falls sie eine dem sttdslav.nlher stehende Yariaate
bioten. Hier Pyp. I: caTaHau-»; aa .a steht Cf. sa deauelben Thema
Stojan. 3, Adamfragen Red. II 43, Arch. 52 u. s. w.
2. Syo.Cä: Die Frage ist ob«n nach ib. 47, nor stehen da Ppar. u. Bac; in
Analyse desselben aUher an verfolgea. Es genügt die Coastatinisg der That-
Sache, daas auch Tich. B II mit Porf. II o.Pyp. I in eine Reihe zu stollon ist. was
ja ein Vergleich mit den genannten unzweifelhaft darthut. Cf. Porf. II 12 ■*
Pyp. 1 1 1 =x Tich. B II 1, Port U 1 3 =- Pyp. 112 - Tich. B U 2, Porf. 1114 =
Pyp. 1 13 » Tieh.B n a a.s. w. Zwisehen Tleh. B II + Bosi. nnd Pyp. I +
II + III eiglbt sieh ein weiterer Pandlelisnnia darin, dass Pyp. II + lO Sbn-
lieho Anhängsel zu Pyp. I sind, wie Baal, zu Tich. B II.
Tich. B II ist sehen eine Weiterbildong einer Besida, wie Porf. II.
23*
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Bajko NmohtigaU,
m,ew. H ("ly.xaph ii/Ko 6e Ha rjaoe «ro, iie ci. jhuuimh .itaieiMb, ub ueoC»i»
CBi.TTi> u HU uuoMb MtcTß ji^Ke ? rpniopur. p. ! foy^'^api. wm n.itiTiia
c.Tüy}Ki.(>naro na Öjioaö, a Aap» if"r*J Bj)bxoiino ucöo ao upfcucnoAHbi
6e3Aiu>i| H Toy wer (SesAsa mko pssa, a cToxapb kct .3. nedecb a noacb
wem» cTADltt xeitaBO« unco Bedmnro mrpa, aa wkmma aeuii ieib>
BaMTib. nerpBXBJib mrr abzwx h hozidA} a ce« no^ noacov aeim tob
TJtboTOTa es, eiBXo vt BiKtroKS j(,o man» h m»ei% rocnoxb cbraan
nen vwpcniD h cfcTBOpH aemjaa na ^leTBpix nnix B&iinciiiDCb, na .r.
ffiBOTa. MajHx urr ROSLqb saxosar, a xnneBBUflx TpATfo qecT&, paa-
CKuaz BOBM, mxe patfa"* ts bobid, rn<iuBa xe Toro Mvpa BixBK»
exBXO eer wt BbOToita eiSoß Ao aauadv^ b xho kot toto iivpa npBTBnieTb
ee xfc BEexisBOHs ctjuiv. TACTora Ken Toro wvpa, hko xope bi» ta«
6Baa KeT, Toroxe aho bot oroan aa oeixaax CTAniz, a tv «cn
aAOBO xEMMOifit a TOy aaTaxpaeTb lemmh «ssisas a anal», a arrexi» no
oyTBpuKxaKTii vro. a tosa« eTAdte cToan aa ivrau aeraeaaeiu,
B no TO« He6o x x^bbi^ eBiTjaa. axe npfeXA« cjbii» eiiTsopeaBa.
Toyxe coyTi» jdoah, j^Tann^e xuemo, bdko nasimBa a aeoTb axb cb-
apbTb BB sexjnB, exe atcT Toy a otobb, bbo m Üo Toy wst <{i3ABa
MKO pnna.
ib. 5 Ut rjnfixxa xvpcRa ao erster Stelle; die Antw. fehlt, sie steht oben ueh
Prlm. y 3, wo in der Frage nur mUmbs mop&cm nad bucots ii66ecia yorkom-
nen. Star. VI 22 fohne Namen) » Syn. C 5; Antw.; 0. OTi>m> n cbini> h avzs.
Kom^b (ohne Hamen) hat aar Antw. wie Syn.C 47: cH^ia (Syn. C 47: cm»)
SMSXpocTL B paOTM^, TpoHii» cBPTaa. Porf. II 2: Tpiia etc. f rv.lin. f>m, h .ipvrHH
csin orm. ecrh. Pyp- 1 2 wie oben; ebenso Tich. A 11 ^:8 nur obne Namooi.
3. .SyD. C 6. Prira. y 3: llcrpi. statt wAHin; jesemcie u. ne cb pu^uiMU etc.
In der Frage fehlt; statt vcs steht wen .b. luara; praa statt Aap>; Hetfo
npicsiAsm wtum caoxsHn Oewt»; Boem» statt a cemi Haut fehlt; na xpeu
Kur^Xb, a .r. „TCBfrii Ma-iuA'i, ko« 3.'i.Tf;K<- ..i. orninT., n .ismn tib hoxi. Tpcri» lecxt
paucKuc itcrutö. A iia'^ \in6u lui tv uthio n tI mi, nnTaiouu. i '? 'weiter fehlt —
nicht gedrackt?}> Porf. Ii IliTpi* npuuuKb; h» r.aaBo wro fehlt, ebeoo
xexem» und mw, Antw.: Goyxapa xsa usia axyncetfoaji; pnai statt xapa;
Bi npeHcnoXHen (ieMUie exoRB m» pnsa; a aoiieoin Maua; na cpexB nren
BC.TUKHX1> U Ha TpUAeCaTD MaJMXli KUTCTT. 3n,7iraiOTX TpuaCCIITn MOpCKUTT OKO-
ucux a Ayinii uxt, Tperbfln qacri. pancKaH man h h.tsti> na t» bobio u tc pLiCia m»
ciTK sB^ausTi. rjis6una Toro Mopa BC.iHKaro. BTpoe toto tojctotb, Kan aeiCM
TMGfra. xm» mWB Tim M«pem seuncnn ptsBO xaiissom cranm», two xe
Mopa XBo cTonxB m .s. ernniirB etc.; x «wen (statt jeaoTB) cBinan, a Mm-
zaxn apxarnun; ver «nni: BOSBumexo xxo n» nope. to ctoxnxe raoxn. Hiw»
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£1b Beitiftf sa den Fanehnngen Uber die aog. Eeciw vpen cnnnxejieA. 357
I. "Rae. p. : V,\t rtemo ^pTi5K;^e 6orb, erj;a nc deine cBtra. hraub
p. : ecTi. .1. KUMape ua nerieetxh, 11 th 6eme Db Ttx Kanapax anint.H.
Toy H Kro coyr Aapii, cbtTs >Ke ir.io uicT Koui;a. Iwaoi» p.: Bb xtx
Kastapax ujxbub u ei.iiii. m cbgim A»xb, ari^ejib kct.
5. Bac. p.: UJT MTa eoyr arrejbi cbTBopeiiH ■' huaiib p. : wt Asxa
rocnoATUd. [6. Ißanu-L poue: üTqeio co.iiine eoTBopeiio ecTb? Bac. p. :
OT-B pjicnbi PH3LI r^HH. 7. TpHP. p. (CMei i) jryiia coTBopeiia ecxb?
(I. p. OT-b aepa ii ovb iio3,iyxö h oti. npecxoja rocno;^Hii).]
8. Tu am, p. : n r uxa kct rpoM, tot qxa jie MJibHle? Bac. p. ; Auaa
arroJa Kcxa rpoMiuiü ü Aua aubimiia.
9. FpHr. p. : kojiuko kct iitxpb? Ia7aHB& p. .bi.
[10. Bap. p.: IIponbiOH mx qeTHpH ropbi. FpEr. p.: joyKa Ha
BfcoTOi^ uoBftvbCKUK v6pa3<»», iia6TeB Ha »36 xenBM w0paaoB&,
«apKO Ha usaj^ w^iwmi urOpasou, xwaBHL na eftB&pe aboboh w((p«r
amOtf BbCH KpHiaTR ooyTb.
II. IvaHHfc p.: KB») ce Bassa me aAAHs? Bae. p.: nocia (ton
TfiM-K oraeni ecn Aabunia ose; nuv BpiuaTH ab» nuuiia MMomio ; nach cb-
Ml»fcT{.: Ta xc. HUoro Hnqero, iio Bcf. B03änxi. EatHii n. .lepwHTX. To ni tcru 6c3Aua
AKO pim. Tich. H n .'*9 hat: hs r.iaüt kpo uml jüiKaw. (Die Antw.iat fjekilrzt.;
4. byn. C 7. 8tar. VI ^oliue Nauieuj : Ta« öeiue BorB ua upecrouji. etc. ,
O. Peve: .r. xan pac» b« aetfeca r aa vexo <(■» Bors ea thm Apan annta, b
TaMO ca 6u.iu ao ciu-tu TaMO aena K-pau. Porr. II 4: nBauHi. p. — Bae. p.; xapB
fehlt; Tor dem zweiten iwasi steht eine fxage in Porf. II 5 : Tpar.p.: npoTeniB
MB Tpnit; statt arr^.TL i^ct: arrcjx cotrx ccn, a Apsraa coirb orub ecih.
5. Syn.CS. Star. VI 97 98 .ohne Nnmen^: m.-nn.inn fehlt, tlufiir: R.
A CBCTb? 0. ( Ml. ornh. Porf. II 6, Aiitw. r]inr. ]>. oi i, l'xnn i ori CBtta
FAUfl. Pyp- 1 3 setzt noch u ori. liinzu. ("f. Port". II 5 zu Ende.
6. Porf. II 7. Pyp. I G: bmciiikuuuh puau. — 7. Porf. II 8: Antw. fehlt,
diese hat Pyp. I 7. Busl. 5 ohne Namen) Antw : W. Or epowa nprojia rann.
8. Sya.Ciy. Star. Vi 99. Pyp. 18: Antw. weicht ab; i-iacb rocuoAeui,
vh xaiecBBBt orsaBBoft yrsepKeat b aarejia rpoMBaa apBcvanieaa.
9. Syn-Cia. Star. YI 100. Porf. II 9: Bacp. — HaaKB^p.: n. Pyp. 10:
r. p. — I. i>. P2 BirpoBX.
10. Syn. C 11 Porf. II 10: Tpar. p. ^to cstb qerMp»» po3H na 3cmjh?
Bac. p. : BocTOKii, saaaA'b, tori», ciBcpi». Fpur. p. npoiojiKNU o wfiixc. Dac. p.
etc. — Cf. zu demaelben Thema Arohang. 19 etc.
11. Sjn, C 12. Frlm. y 4. Porf. II 11 flaenodir: Bac p. <yn«ro Axav-b
coaAaB'». I. p.: nocjia etc. Diese nnd die vorhergehende Frage kommen hier
wahraeheittlieb anf Grand ihrer eigenartigen AaseinandersetauDg der vier
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358
arreja cBoero h uMer .n. cjioBt! aoi. na BKcTouf., ^lodpo ua aana^ir
MueJitTe Ha loat, epi. na ctuepe, u uape'ie HMe kms a^aMb.]
12. Bac. p. : kojuiko kct bhcokmhx ropi» h Mwpfc bc*x, h Bt.iHKLmx
peKt? rpnr. p. : MopK (?wohl: roph) tcctl .m. a Mapt .bl, lusxb CKpos
BCB 3eMJIK), H BeJHKLIHX peKb .A. eAHHa H3l> paXI UCTH^eT H paSA^JUKT
oe Ha iieTHpB peKu.
13. IwaiiHB p.: iKUHKO «er wcrfovb mopeKEiax? Bae.p.: .Ji.
Bctc H Bb Ttx werpoBiz no .o. nain pminviiiiz» no iwaKom/fi m
tmnb, no tojddhmm^ h pudfc» no Toantoxxe ■ xpteb Bustx.
[14. nB.p.: XOAHO xoeietn Uno« Tpiir.p.: .poe. a oyeraBOV»
TOJDtO xe.]
15. Bac. p.: Koxb Bora o&eia rpaHa^? L p.: Cnes oueb Aaup
mom, — 16. Fp. p.: ?to m oLen? B. p.: .i. eiosb: aoMOBU 6ft
eiOBOy H GJKOO <{t vTb EoTa. A napeiifiD HSpeve: aonaH cbTBOpa
Bort Be6o H aeiiiK), Wrroie ^eri» KOxiHo HepausBo.
17. I. p.: no sariB KnaMTX oe jHq|» sa BBeroKfc? B. p.:
mirvcH Ha rope onaaei^B.
18. r. p.: KOH npopoRfc He norpiöesb dueil I. p.: iranrea na
rop§ oasaacq^ h Bfcsneeome kto airejH vb pw.
Himmelsgogenden zu stehen. Das gleiche Tliuma sonst a. Arch. XXIII. S. S7,
Qbor Sredk. und Mich, übrigens noch unten S. 367 f.
12. Syn. C 13. Star. VI 101 : In einer Frage: B. Kojuw ca uaHHU ro^
xeuB? Syn. G 13 u. 14 enthalten. Prim. y 5: bcjhrlix rop& ■ Mop« m Bcix»
ropi BejHKMTTTi,? (Vcrdorben wie auch in der Antw.i: .pi. ropi, npnTjRTrKMjm.
a MopYa .Bi. u rpeasTb — a BejuKJUuxi ropB . j. £Aua mh p&u Teilen Ha .j. ptKH.
Porf.II tS: Frage nur: B. p. Koanoiamm Mopi u p§n Bonnr»? Dar-
oaeh richtet lieh aaeh die Antwort; darunter steht: ptm aejuxm aniBa.
Pyp. I 14: B. p. RouHKO ropi bmcokhx'l h Mopeä u {liRX bcjukoxii?
13. Syn. C Ii. Star. VI 101 (cf. unter 12;. Prim./ 6: oe.; nr. o. »»aMKi,,
a HMcHb padju^uuxb .ur. no TOXHKoy 3BipuiiBX>, no tu^ukk jkü atuuh eto.
Zum Schlüsse noch: a Btciza niea» h eauu .cos. Porfll IC: Antv. .ob. a bt»
iftn osxfiOBix« .«B. aaUKB puBon^Btim mnrt.
14. Porf. II 17. Pyp. I 16 u. Tich. B II 5 (zu Ende der Antw. von 5).
15 — 16. Prim. y 7—8. Star. VI 29 (mit unwichtigen späteren Aenderungen).
Porf. II IB— 19. Tich. B II 6—7. Ganz anders werden erwähnt die »a. cxoaa«
Arch. 18, Mich. 1 eto.
17. gyn. C 15. Prim. r 9x Aatw. B. p.: xa ropi «Mrta. Star. VI 102 »
Syn. C. Nom. b2 (ohne Namen): arapaBeato. Porf. II 25: aa rope Arapi.
Tich. B TI 13: apaEHTCTPif.
18. Syn. C 16. Prim.^ 10: zur Frage B&nocb 6o arrej» lum ero pa&?
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Ein Beitiag m den Fonehiiiige& ttber die Mg. Eeeixa xp«» caaniex««. 359
19. B. p. : UT qxa 6uct iipoc*spa'? l. p,: er^a Mlu^•cn npoBe4,e
jioäh cKpose upbMHoe Mope, Tor^a ^ecxb nojaraxs Be.iMaTHCb Ha
rjiasi cBoeH h n< -ame ce WT GiHi^^ a 6ors xp&TBs npflHOinaxs h to
6uOT Ha rjiaot npoc4>opa.
20. I. p. : Wt KoyAoy bmct ce Miipof Bac. p.: er^a K^nauie
MvpoHOCHne rocno4,a, toiau Mupla Bwex uh KynejH toh h noMasa
öpaTa cBoevo CHMona, jexaj 6o 6e Mtceub .s. öo^tn^lH.
21. r. p.: KoB KtTH A%i;8 oein? L p.: vupe pim oeen».
22. r.p.: Rto npKBiB eina tfoacta ha ssmo BiipOTe? L p.: Iflalk
VT ipisa mTepe cBom, i raaer <fiieT airam ■ meoE xo ocflinro b»»
tfeeu. ■ eiimgiiT pev Bh vrpo<{« xisue. aeato sa (Kl u ^pla§ VBTepe
cBove Bfc jioaKecHax.
duDu ILita. Sur. VI 103: aa ropa inxaara. Forf. U 26 ot Ticb. B XI 14
Syn. C.
19. Syn. C 17. Star, yi 104 (oho« Namen). Priai. y 11: L p.: Wn «eca
Auen Docnpa ■ maiNia? vnnnn f. samaxuci»; cuuna sa cjtoyxti», ■
nporan non-?aTHKOMi rufmi.; % who nocKwpn. Porf. II 28 (= Prim. y 11): I. p. :
(rniero niH.ciniji.i n riM^imo .' B. p.: erA» Mom cu iii'uuca«^ Jiu>xa cbou CKHost ^ep-
Muoe Mope, u lurAa uo<iaiua oapecBoxx ner^u on> co^uKa aa r^aai, rm cso«m«
aa cxvaitfy.
20. Sylt. C 16^ Star. VI 105 (o. NN.). Prim. y 12: ErAa Rsnaue CajoMYH
rocnoja npu KHUf-in, joraa MapYa K\nf.4H loe etc. ffto.if v-Yü fohlt!. Porf. IT 35
lehnt sich an Prim. y 12 an, ebeotK» Fyp. I 25. Guuz anders wird das bebaa-
delt Stujaa. 20, aUer auch Mich. 57, Arcb. 59, Sreök. 20 etc.
21. Syn. 0 19. Star. VI 106 (ohne Namen). Prim. y 13. Vmf. n 40 et
Pyp. 1 36.
22. Syn. C 20. Star. VI 107 (o. Namen der drei Heiligen). Porf. U 45 et
Pyp. 1 42, Tiob. B U 26. Vgl. Frage 1.
Diese soobeii nr DanteUimg gebiadite Belhe toh Fragen nnd
Antwortan, ia denen das itlrkeie Hervortntoi dea koamalogiachen
BlemoDtea m betonen iat, wird im üebiigen dnroh die Ton der Chmppe
Stqjan. ete., mit der sie einaetaie Themata gideh bat, völlig abweiehende
LOaiug deradben ehankteiiBirt Man rergleiebe dan 1 : Fpir. p. :
KTo npbBO (Sora napevc ? und Stojan. 3 : B. Kto npt^w neizL HMeHoaa
Sora Ha aestJE, anaaerdem 20: L p.: WTSoyAOy suer ce MHpo? nnd
Stojan. IS : B. OTKoy^fc &6!mB Mvpo vse noMasa Mapla nosek Hcoycoet
eto. (die Antw. wolle man an den betreffenden Stellen nachsehen).
Dnreh die Beneminng der Fragen nnd Antworten mit den Namen der
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360
Bi^ko NACbtigaU,
drei Heili^'en Babiliub, Gregorins und Johannes, von welchen der letzte
jedoch die. \vi(?htig8te Kollo zu spielen scheint (er kommt an 1 !) Stellen
vor'), während er sonst stark zurttcktritt, erweist sich die j^enannte
Reihe als eine echte sogenannte Bect^a ipexL cujiTiirejofi, der wir im
Griechischeo leider fast gar nioht auf die Spur kommen können. Nur
für die 3. Frage kOoM irir einem giieeh. Beleg Kefem, der blose mm
Tlieil mit dem aiav. suBammenfUlt (die Antworten gehen aneeinander).
Es durfte aber doch schon dieser Umstand, nebst Anieiehen einer ans
dem grieoh. Original geflossenen Uebenetnng im slar. Teacte'), snr
GenUge beweisen, dass wir auch dafor, wie für Stojan. etc., ein grieeli.
Original Toranssetsen mflssen. Die besagte Entspreehnng in der 3. Frsge
ist folgende:
Erasnos. 1898, XI 77 : 'Eq. Jth
vi th aovdaQwv, '6 ^ iTtl ti^g
vsvuhfiiivov bIq tvot tötkop;
(ef. das gleiche ib. VIH 16).
Bee.I3: Lp,: vrowffthima»
npnreKb n Bnx% pHsu ■xhbk lo*
xeniev ■ coyAapb, nxe 6e Ha
rjane Bro, ne cb pHsaMn xft-
xeqii, Hi> weotfii cBUTb n na
nnoMb MfteTO jt&se?
Die Texte, die uns noch übrig bleiben, berühren sich nur mit dem
xweiten Theil von Syn. C: Syn. (die Fragen 21 — 40). Es zeige
dies nnftcbst wn« Tabelle:
Öyn. C 2 1 = 8tar. VI 1 ÜS = Nom.b 3 = Mich. 1 •) {2(i) = Arch. (2 1) 22 ^)
0 = 0 = 4 = 214-22 = 23-4-24
22 = 109 = 0 = 23 = 25
23 a 110 = 5 24 » 26
24 » 111 » 6 » 25 » 27
25 = 112 « 7 = 26 ^ 28
26 » Ud » 8 » 27 » 29
27 » 114 s= 0 s 28 SB 30
28 » 115 = 0 » 29 ^ 31
*j Basilius 15 mal, Gre^^nrins !1 mal.
^; Vgl. z.B. Frage 19: woon nicht schon mit ihrem »npoc*vpa«, so doch
»Bi-jiMarucB« u. 8. f.
1 Sredk. vnd die beiden Icroai-glagolitiscben Texte lasse ich der Ein-
fachheit wegen noch bei Seite und nehme dafttr d«i iUtestenruss. Text dieser
Grappe: Archaag. {XV. Jahrb.).
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£in Beitttg wa den FonehmigeD Uber die Mg. Eedx» xpen cMTKn^ex. 361
SyikG Star. VI 20 = ]üom.bi = Mich. 30 = Arohang. 32
3
21
—
0
=
31
—
33
0
0
9
zsss
33
—
35
2U
=
116
10
=
34
36
30
117
11
=
35
37
31
118
SS
0
36
=
38
32
=
119
=
12
37
39
33
—
120
—
13
40
=
42
34
—
121
—
14
—
41
sss
43
35
123/
1122»
I I
15
42
=
44
36
=
124 \
0
43
—
45
37
—
0
sss:
0
45
SS
47
38
0
• —
0
47
49
39
125
—
16
—
49
SS
51
40
SS
—
BS
IS
=
53
=
55
0
sss
—
SS
22
54
56
41
19
56
58
42
0
0
65
43
0
8
9
44
0
13
11
0
20
0
12
45
0
14
13
46
0
17
16.
Ans dieser Tabelle ersieht man, daas der zweite Theil von Syn. C,
atmmt Nom.b ginsHoh in den Texten, wie sie dnreh IDoh.n. Archang.,
in weiterer Linie Sredk. dargestellt werden, aufgeht. Bevor wir jedodi
daraiiB weitere SeblUue sieben und uns beeondera die Frage betreflb
des Mehr der genannten Texte gegeoltber Syn. 0 vorlegen, nUaaen wir
diese eine innig verwandte Gmppe bildenden Texte, nnd swar: Sre^Ic.
(Anfang des XIV. Jahrb.), Miob. (Mitte des XIV. Jahrb.), Arehang.
{XV. Jahrb.; damit identiseh sind Hob. B 1 aua dem XV. Jahrb. nnd
Porf. in aus dem XVII. Jahrb.), femer Mil5. (Ende des XIV. Jahrb.) nnd
Ark. (XV. Jahrb.) an nnd fdr sich einer näheren Betrachtung unter-
aiebeo. Diese Gruppe von Texten weist die ältesten liandschriftliclion
Belege far die slav. Bes^da überliaupt auf, anter denen wiedernm der
Codex Sr eök. seinem Alter nach die erste Stelle einnimmt. Gar nicht das
Gleiche kann man von der Gflte der Sredk.Textttberlieferang behaupten,
362
Bijko NaehtigaU,
wie sich jii auch der ganze Codex keineswegs durch Correctheit auszeich-
net's. Archiv XXill, 8.45 Der Text der BesSdaumfasst 90 Fragen. Von
Uitsen sind mehrere mit mehr oder minder grossen Znsfttzen ausgestattet,
die in erzählender Form ihnen augeliäugt sind: ('KtoaiinK neunl es der
Text seihat nach der (17. Frage (B. KoTopti hochti. .MpbTbui» aiMü&'i W.
T
Tijio Aoynrio): aie kommen ausserdem vor bei r>0 (W. kok seMje lecTb
a^aMb'*), bei (i8 (B. Uto iccTh .3. Mbiuoiin KanHOui. '), bei 09 (B. Kto
po^H rm airru?) und bei 71 (B. KorAa ce libcb mh]ii. Bi.apaAOBa?) nnd
betreffen die Geschichte Adams nnd seiner Nachkummen bis znm Anf-
baae des babylonischen Thurmca. Es versteht sich von selbst, dass sie
mit der BesMa in keiner Besiehung stelieii. Was aber das reine Fragcn-
matexial anbetriflt, so aeheint AtmAiM ^jwr Art nenarer Bjatema-
tiaation dea Lütaltee nnabwaiabar tu aeta. Das beweiaaii «IneneitB die
flbrigen besaar erhalteneo Texte der BeaSda; anderergeita hat iieb die
8piir davon aneh in Sredk. aelbat in dem roiienweiaen Yor^ oder Nioht^
Vorkommen der Namen der drei Heiligen an Anfimg der Fragen nnd
Antworten, die wir fast nur da antreffen, wo wir ea mit einer BteUe der
eehten BesSda an thnn haben, ofbaiten. So iat Qn£k. i, Uoaa mit B. n.
eingeleiteti naeh dem Anaweia der flbiigen Texte aeeondlr und nnr
in Arehang. an belegen, aber aneh da erat mit der nanenloaen 63. Frage
— alao gana gegen Ende dea Textes. Ea ban^t von der Krippe.
Sreök. 2 mit Baa. nnd Job. ausgestattet Aber die drei Weisen ist schon
eine Frage der echten Beaida nnd entaprieht wOrtUeb gleieb Aroliaag.6
(Hieb. 8). Sredk. 3, wieder bloaa mit B. nnd ffr. eingeleitet, Uber die
Hebamme Salome, kommt in anderen alay. Texten tlborhaupt niobt Tor.
8re(^k. 4 n. 5, hinwiederum mit Greg. -Bas. und Jofa.-Qreg. TorBeben,
über den Aufenthalt Christi in Aegypten, entsprechen ganz gcnan
Arehang. 7 u. 8 (Mich. 9 u. 10), also ein Beweis, dass Srec'k. 3 später
und zwar infolge einer Systematisation des Inhaltes eingeschoben
wurde \ . Nach J^rr 'k fi Uber Ilerodes' Kindermord folgt eine ganze
Reihe titelloser Fragen und Antworten, die sich mit der Taufe, Christus
etc. befassen, so dass wir (mit einer einzigen AoBuahme: l'>, einer alle-
gorischen Erklärung einer evangelischen Parabel) auf die Namen der
drei Heiligen in regelrechter Fortsetzung zu Arehang. 6 — 8 etc. erat
bei iSrec'k. 26 stossen:
1} Cf. Krasnos. 1898, XI 16 » Sreök. 2; XI 17 a Sredk. 4.
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EiD Beitntg su den Fonehaogeo ttber die tog, Eedst rpe» cranruei. d6d
öreök. 23
= Arebang.
10
= Mich. 12
24
= 23 + 24
= 21 + 22
25
11
=: 13
26
9
« 11
27
13
» 14
28
U
15
29
15
s 16
30
16
SS 17.
Sreök. 32 — 37 (nnd «icli 3 1 in der Form), mit v. ifr. eingeleitet,
liat Ardiaog. nicht. Zwei weitere neuerdings benannte Fragen ent-
sprechen wieder Sre<^k. 38 = Archang. 25 (Mich. 23) nnd Sre<?k. 39 s
Arohang. 30 (lüeh. 2S , während die unbenannten: 40 — 49 rasier
dreien, die aber gegen Ende Archang. gestellt sind, in Archang. gans
•nsatehen; hingegen gleicht von den ferneren benannten Fra^n:
Sredk. 50 = Aiehang. 32 » Mich. 30
(51 — 75 sind onbcoiannt)
76
29
27
(77 dtto)
78
18
1
79—81
20—22
3, 19—29
82
26
24
83
27
25
84
33
31
(die weiteren: 85—90 onbenaont).
Das Dargetbane ddrftc das Factum einer Ineioander-Scbacbtelung
des der Bes^da angehörenden nnd ausser ihr stehenden Materials in
Sredk. genügend belenehten. Darrae erkllrt sieh aber «neb, wann
man in Sredk. gegenüber einem Arehang., Mich., Syn. G eto. in der
Reihenfolge der Fragen nur fttr gewiasa Gmppen derselben ein Zanm-
menftUen, sonst aber ein bnntes Dnrohelnander constatiien mnts; Im
üebrigen setien die s. B. mit Areh. an 50 gemeinsamen Fragen des
Sredk. dieselbe Uebersetsnng filr beide Texte ausser allem Zwdfel, was
ja bei der Toran^kenden Anseinradersetinng Toransgesetst wurde.
Wie die Annahme des Seenndlreo aaf Seite 8redk.*8 aneh an anderen,
1) Dieser hat im Qaosen 67 Fragen.
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364
von selbst oder auf Grund der übrigen Texte sich ergebenden Unup-
s])rünglichkeiteu. verdorbenen Stellen etc. eine Stütze findet, das ilber-
gclieu wir, da eioigeä davon uLneUiu im weiteren Verlaufe zur Sprache
kommt. Zu betonen ist aber, daas der Text deB 8re^., was den Wort^
laut aobetrilit, noch TleUaeh primflr, das ist recht gut erbaltes ist.
Wenn nun die Beihenfolge der Fragen auf Qrond der Teste wie
Mieh.| Arehang., Syn. G eineraeitB äemiieh feitsteht, andererseits die
Zusammensetzung von Bw&. selbst nur erst mit Hilfe dieser erUirttoli
wird, 80 sind vir in ToUem Beohte, aaeh den eigenen Winken Sreft/s
das sonst nicht in die BesSda einfngbare Material in Bredk. ausansehei-
den und fttr ihn einen Erklimngsgrund la snohen. Da leistet uns gute
Dienste Mich., ein sfldslav.-serb. Text des XIV. Jahrh. der Wiener
Hof bibliothek, der in seinem ersten Theii mit Arehang. tut ▼OiUg iden-
tisch ist. So gleicht:
Mich. 1—3 = Arcliang. IS— 20, 4—6 = 1—3, 7—13 = 5—11,
14—1^ — i:'.— 17. i'.i— r.o 21— r.i.
Von der (iO. Fra^'e au bietet er wie Srcrk. noch einen Zusatz von
cu. 3u Fr;\ 'en nnd wir finden darin eine ganze Beihe jener anbenannten
und son?i unbidegbaren des Sreck.:
Mich. 00 = Sreck. <i5, 61 = 7 + S, 63 = 67, 64 = 66, 65 =
41, 66 = 71, 69 = 10, 74 = 70, 75—76 = 34—35, 77—79 =
17—19, SO— Sl = 36—37, S4 = r>7, S«> = 45. 90 = 44.
Nach 90 hat Mich. 91) das CKa3aiaii€ von Sreck. bei der 67. Frage),
worauf allöügloicb in kürzerer Fassung- auch die Zosätze bei Sreck. 6S,
60 u. 71 folgen. Daran lehnt sich (Bl. 165a — bj ein besonderer Ab-
schnitt: W a^aut (Mich. 92) an, der mit einigen Verschiebungen im
Texte die umfangreichen Antworten auf die 58. n. 59. Frage bei Bn6k, ')
Fragen ttbet Adam (Uber die 8 Theüe n. anderes} hat in ähnlicher Art
auch der Berliner Codex, der vielfach mit dem SreokoyiÖ'a verwandt ist (cf.
Starine V. S. TO . — Die gegenseitige Entsprechung der erwähnten Zusätze zur
Besida in Sieök. u. Mich, ersehe man au« folgender NebeDeioauderstellung:
' Sreök. (nach 67): Mich. (91):
Buipo. KouKQ Jtn CTBopa «xaM».
Ckw*. . . no .a. Jti m^aaanu aMr poiAB Kau. H. *i cnMtpn wmva» ss
MOB» H3 pau 3«H*u&nui rbVb ff poAü pait ■ poisa kam ■ oocrps t<:Moy rajM«»
Kauiia u ÄMUcpi KxiaMaiioy. u nOTOM'ate \ „yy. „otoml Ato n.iKi.i .2 .it CTBopi.
naKfc .js.. At cxBOpB u poAK ABeja u ce- j poAB aB«ja b cecrpoy KMoy AOBops. mji-
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Ein Beitrag zu den Fonchim^D ftber die aog. EeciM rpen cairanejiei. 3^5
wiedergibt. Zu F^nde von Mich, kommen neuerdincrs Fracren. stieben an
der Zahl (die erste Mich. 93 ist in den Anfang der Frage Sreck. 59
Sre6k.
ctpey mioy xeaopoy. ■ iMH«ywmiii&
Ob tigt Sredk^ ein : h npuHA Oft
A, KtetsY. Buip<T r>'>). ^'to neth .3.
>^^raeHH KaaHOBi.. U'nt. a. fla npnrüi! :i,
B. ffua wrKpi.ftji u. s. w. die bt'kanuten
Inia ix6txovuty€t lov Kair .8. Archiv
XZIII, 8. 64). Hieranf folgt beiderorts :
Hörem xe opeaeRBn mam» .c*. jA a .7.
cu I Bi> ncqa.iu sa aseji« CHa CBOMra [vergL
Krasn. 1B98,VI K5] u po.Tii rurn. n wraa
6tnie a.iaMT. hc npicjoyiuajii. ii o] u;v cbo-
iero, ;j^uctuic bb pau ii. 8. w. (7 Zeilco; . . .
, T
H TO Mm% a4AM X. -it H opiptTL
Q. 0. w« (10 ZeUeo).
[Binpo (69)p K*^ pooH niraa'TU.
OyvoyK* a)t»i«ia&.] tu 6o ubki
paaruisame 6a 6e3aKouui<:Nrb Basoiio aa
H» aeiuH .1. um. 'cf. griech. Kraan.
1898, IV 20 «. 15, ad lY 16 u. 12, XU
40 n. 41, reep. 11, aeUfeaalieh Mo& I a
3n.4).
[Bupo (71). Rorxa ce bm» «nq»» b»-
»pawiBa. ^>l. «na bo« «Mise m kob-
lera.] oyMplri ace iion auroi» .j.u. jt b
CHOBe wro aa^cmc 3*aTH rT.Ti.iii. ti.i imfto
ne Jinoy aeea mwumoM, ne juamA
. . .K.e. cmna ae cnopenm 6u u
«in .x.<i.i. neoynt«. txagßxh xe 6u
wBUOEfc rpax» Mmol n JL .^.q.
TpeniH Tscoyne i nnpM ee n aem m
xe oyiipef», npuu nntieHe emoia.
Micli.
HoyD&mma xe .p. Jt b6u xaasa aaua
6p« CBOKrO.
nomm. [trc ;npoBoaQia WMh .r. a rpa
oia ji CK ab aevaji sa aaata caa cmh
■ro ■ poxH ena.
K Ou aotx& Jt» amva .^.Q. ^
H Mich. Frage 38.]
1 T
noTOMB xe MnoyBaneica .;ra.M.B. jAu» «
6u voTon.
[« MIeb. Frage 40.]
ccnna nopem xe eu n Jtxo .z.q.
Tpecm nooym«. esMaa& xe du babi-
Jioiia rpalTMiRU aa A xpennr
TBoeyaie ■ ce*Ba aeii» aetper».
a V xoiiia amaa.
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366
biDemgesclioben; vor, die mit einer allegomchen (lOU; iiod's Arobe
betreffend) abbrechen.
Sre6k.
v. i. w. (4 ZetteD).
B»npo (56). VxoyxoycfBopenAucn
n«iXOteKn X« sUln, mko
if Ub U BCCMOrLI f^I. C1.33JI pOVKOH) CBOKIO
ajaua, Bb?i.Mi. npLcib Bk aeauiit ai^an-
(59) iE' KOK sßluc KCTb aAuib. w rpu-
roTi. a rii6s((H& h RpaKxn h 41 ic-
cftHn. # Tin seiLi& wuwb s tsko
GSBops tCjio Mro.
IT W C Mll 'f^'CTH. q^*TIJ|V«'XT, CI.CTaBI..
«ecTt npi>Ba ff- a«H scMJtbUMB. to kctb
xorxXbiVH adz» «ecn .b. 4 Mopa. lo
TO ncsh Kpioos» s n^B RMoy .X- «T*
Xr6.TaKB HOßcCUHXI.. TO WCTI. MMCJn. H
.i[b)UKOTa .c. ff BtTpa KSK'.' i- i TL BiaAxa.
TO KCIb Ai>UULBHK H 3aBBCTL ff KAMC*
HUM, KBGe UOXh OyTBpftXJWBB» A
CBtxa cero Map*. h»6 cxbop«h& bathb).
TO KCTI. OyMHJeOHB U KpOTOCTT. .H.
H-CTi. iT ,ixa crro. nocTaujtMiiiie: bl
^^utxi> ita ucaKOMb 6jrocri>. HCiubaii
Bkc cncÜBBu. TO Kcn np&Bas necri.
Mich.
vummjwam xe xdo 6u jiI .;reI«T
W (99) l|r«07jA CTBopeH» 6u
a;iaMb. Ctb wni. scoMoru tb h (ib cbwb*
(et da aiieh Mieb. 47 : B. Txk wmia
6h npbCTb ctv» u^Bsa. W. n wmmm
MaAiiuMcrt.)
T
^ [Bbnpo (93), W KOI« 3-^m.ii' ch umi,
6bi ajaMb. Ö'. ff scMJC KrpHwab u ff
seiue KnaBABHUb u ff acMJie (K,pa-
(KBB&) ■ 9 seMJie f»nca«u, n aftcn
npiB««u »Moy aa Bceiia iiopi, panft
waunoro «'JiovHiia, wr,ia /K^ <V>yfl»^i
iiojoy.'H-' III. iiptue, Äa TO kctl ajaMb.
II Bb MMc xuii uaqcTb.]
ff .u. HecTU. npboa lecTb wb 3M »esi-
JEiKbiiB .B. ff MOpu .r. ff cioyuua .a. j(
w4jiaxa .e. 9 BtTpa .$. A mieB« tbu-
aaro .a. 9 ioca crro k V eBisa Mxpa
ccro. a. Ba hco hccti. m^P'^ tr^i ?fM-
jibiibiK, Aa TO RCTb itjo {Kro. a kxc ff
MOpU TO TO KpbBb KFO. a KBCO GlOja-
vß Toro fltcia nro. a nxe «ftxaica
Bö^BUzB, xa TO > "VTf. Mucjia tearuM «
TbMnMHs. (a wHce; ff sirpa, to wcti. {xu-
xaiijHo. 8. a KXG (ff' Kaxeuü »eiub-
uaro, AB (TO »CTb oyTBp]b-.KjieuiB xro. a
NX« joca («n«, TO Mcca] iiocnajie(BBR
BB untza). a »x« CBira (coro Mupa,
Hxe CTBopesB lUBTEB»), CO Bapo . . . xxa
. . qjOBKb leCTb ff- TOJUKC HCCTil CTFO-
pcHi H noposaeiib iic Äl'oy^t^::. ib
KCih npanbi. Aa kxcc ub 3^1.1 3<2M.ibBbiic
upuuectinoi xoro KCib xqjtrau nctxt»
qods, a NBce 9 MopM, to Bera smy-
Kpoora sro, a Hxe 9 cjnna roro mctb
spaooia wo m Aotfpoia. a mxo 9 «rlkiaia-
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Eia Beitrag zn den Forschangeu über die sog. EeciAa ipcxi cBATurejicH.
Die Fofm des in Rnsslaiid in mandien Exemplaren TorkomaiMiden
Tostes der Art des Arolumg., verglieben mit Hieb., zeigt, dtae man fiDr
Sreök.
E HM 4)iBo|« i% «um ■ ifttfi meBB
mnrf. b Vfm» tSSiai qerupe r' ce6i
MKTanjta, raspflaa, oypnjia, panau-ia n
pe HMi . irxf.Tc u Hjumurc hmü himov.
lusxaujib ase uAe Ha vbcxoKb u bua^
«BiiSioy. Kiie MK iHMocb. ■ a»e ft b«
GJiOBO aa& ■ npraece spti» foi rtspfln
xe ujc ua 3anaAB h bua%bb aotsAoy ab-
cac%. HMe BB. H BBae i!' iie caüvo toöpo
II npUHCco nptAB 6a. pa<»atuu> xo bac ua
DOjoyuomBO h SBAt sstaAoy hm6 ke ftpa-
soycb. K «ue 9 m (umo an. b spivece
ttptn te. Oypnjn ve kj» va noaoyAi»
na« B BUAi 3Ft3A0T inif* mr ccMT.rt]iiiY. u
i»we ff He CJIOBO MMciarr it npiiiii'' c
npto 5». K uoBCJti 6i> oypujoy 4'ru u.
«TPBA X« peio moy «mm Htpeve oe.
Mich.
uÖcHLixB, TO JibroTa fl suB Mere^RBB. a
wate BCTP& JIOTOCTT. H SaUHCTI.. a KTÜC
■
ffi Axa ciaro, lo xo kcti» ua BctKOMi» (>jia-
rocn B tconBeaBi» mpoBK cncs. » wice
(D oitm MBpa MFO, lo m wpvnerh
E 8>au«BB». ■ MW craopB i& «JM^ fle
ötme BiieBe mioy b npBSBUi rxi apx-
aitrjtt»! Kh ce6t. inte bmi> cunt: Mnxa-
H
UM., raypH.iL, spHJi., pa^au^ii.. u pe
UMh. BAtTti bibbtc mccBc KMoy. apxaur,2b
xe rnuvauh bäo b» Bbcraa b bbjA
sBiaxoy (bm« vb) uiaiojui ch b auen
cJOBO ft Bete, uuc csenecfl lOHoy «n. a
ujinnf^cc nptAB öa asb. ranpa^». vn**
na aanaAB b bbaI sittaAoy, RB:>Ke bmc
BapEuaiiTi> cc AoXci». b bmuti. cjobo
BM. BMe fiioBecB TOMoy juMipo. npiaaeoe
uplO te flOdpO. ÜUk BCe pMBBA Bse
no.Toyüotutr ir «HAt. tomi. Mt.crt aBta-
Aoy UMO KU apaxoy. u Bbaoxb CD hck
caoBO. uaie uobcch Tosioy a3i>, b npu-
Bece Bpij» «i». Mcift ate BpviB aie
aa niMoyxB« a aaxt siiMoy aiie kb
MoeoBpB« a vutm A aa» cmiio. xue
CJOBCCB TOMOy MblCJBTC. H npBBCCC
nptAb öa MMCjiBTc. B ))c n. kl spB.xoy :
HTO^Kpaju BMC wMoy Kl. ib. HAäMb uapovc
B p« n. Bb npaBÄoy pe.
Mau sieht, dass die oben S. 362 f. auf andere Weise dargethaue Behaap-
teng von der InefnanderschaeliteluDg des In die Bea^da gehörenden und
enaaer ihr gelegenen Hateriale (in unserem Felle eines von der Besida xn
trennotiden. tirspr. wnhrscbeinlieh nicht dislog^schen AdsmapokrTphse, such
hier ihre Bestätiguu^ ündet.
Die vorgeführten Stellen werden trotz ihrer Abweichungen, wubui bald
Sredk., bald Hieb, mehr hat tmd breiter ansflihrt, ans ursprünglich gleieher
Quelle berstammen. Der Absatz Uber die 8 Theile Adams enthUt auch das,
was die II. Redaction der Aduiufragon bietet. M.'in wird uri^'cfähr aoTich.
Ale und Star. VI criaaert, mag auch viel), beides davon zu trcnneu sein
Es war diea eben ein dchr popolärer Stoff. S. Übrigens Archiv XXlil, bl 1.
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368 Hajko N»chti£»ll,
das Mehr dos Sre«5k. u. Mich, gegenüber Arcbung. die Frage nach der
Ztuunmengehörigkeit deaa&lben mit der echten Bes^da verneiueu mu^.
Betreib des Traetates ftber Adam iat dai leiolit eiUlrlioh *} . — Für die
flbrigen Fragen ist das ebenfalls dcber, aber nicht so leicht etsichüich.
Wir begegnen ihnen jetst schon anoh in giieeh. Texten. Bevor wir
jedoch daranf, sowie anf die Analyse des dnieh Archaog. dargebotenen
Materials flbergehen, wollen wir «in Paar Worte Uber die bMden kroat.-
glagolitischen Texte: MÜS. nnd Axk. einschieben. Die beiden Texte
stellen trots einiger Abweiehnngen ein Zwillingspaar vor nnd gehen
endlich nnd letitlich anf einen Text wie Sre6k. znrflok. Die Ulli, nnd
Ark. gemeinsamen Fragen sind (dabei crlintem sie sieh an mancher
▼erdorbenen Stelle gegenseitig) :
Milc. 1—2 = Ark. 1, 3—6 = 2—5, 7—8 = 6, 9 = 7, 13 = 8,
14—15 = 9, 16 = 10, 18—20 = 11—13, 21—22 = 10—^17,
24—26 = 18—20, 27 == 15, 28—32 =21—25, 34—35 = 2Ü— 27,
36 = 29, 38—43 = 30—35, 44 = 3S, 46—47 = 37—36, 48—52 =
39 — 42, 51— 5C = 41—16, 57 = IS, 70—11.
In aadereu imscrcu Testen überhaupt nicht belegbar sind die
Fragen MUJ. 10—12 (alle drei defoct), (17), 33, 58, 60, 62, 66, 68—
69 nnd Ark. 47, 50— GO (Schluss).
Die Anfaugbfragen Milc. 1— 2U (3a'ii> hjiobhki. üö' uouixb puAu ce u
o6' nouiTb nornöe? etc.), Ark. 1 — 13 (A no mto uoBiKt oö' Hom' poAun
ce, otf Homb n ynpeT*? etc.) gehen gröflststtflicSls anf sogenannte Fragen
Johanneft*Theologns an Abraham am Berge Eieon snrilok, wie ja solche
anch im Oodex Sredkovi^ vor der BcsUa stehen. Bin Beispiel ist be-
reits Areh. XZm, 8. 68 angefohrt worden. In dem Theiie der BesSda
begegnen nnr in Hil5. n. Arkiv folgende Fragen:
MilS. 28: A tjlo e oCtiamreBa on*i|a? Axau; Ark. 21: A kto
ecTb lAMBßßxa, onqat Axa»*. — lfü& 48 : A Kn cTapb po/tn ce? Kn ce
noBai rpnxa; Ark. 39: A mo oTap* pcxn ce? kk noraoT oe rpeza. —
MUS. 54: Ka seiua ne mupi cxn'i^? Ka e nox' MopeMb; Ark. 44 : A
Tich. Ale könnte Übrigens nnter dem Einflusae eines ähnlichen Adamapo-
krypbes, wie ihn Mich, nnd Sredk. bieten, gestanden haben, worauf aueh ib.
S. Hl verwiesen wurde.
t) Es ist also ttiobt gans liehtlg, wenn in Jagiö's Slavisehen Beitrigen
an den biblischen Apokryphen (L, Die akslav. Texte des Adambuches S. 59 ti
die betreffenden Fragen in Bstik, ans dem Gespriche der drei Heiligen her-
geleitet werden.
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Ein Bdtn^r su de« Fonohnngwi ttliw die tag. Eeeiwi xpon eaflximdL 369
KOTepa seMJia cjHija ne bhah? Ka e noA Mop^M*. — Mili. 55: ^I'to
cyTL 06 JH Kpyc'H? IIpopoiQi; Ark. 45: A 'ito cy oöjih KpycH .' to
npopouH. — Milö. 56: A tao cy ctjiim upuKBeHH? AuoeroiH; Ark.
46 : A TTH py YAH XpnCTOBH ■? To ailOCTOJH.
Sonst ci weisen -ich die beiden Texte als AbkÖmmliuge eines Textes
wie Sreök. Das zeigen die nur mit diesem gemeinaamen Fragen:
Sradk. 9 = MU&. 38—39 ; Ark. 30—3 1 (of.auch Hiic. 16 + H ; Ark. 10)
10 = 57 ;
15 = 59 + 61+61;
33 = 51 ;
43 == ()3 ;
49= 31 ;
56 = 3 ;
59 = 27 4-20;
61 = IQ :
48
0
41
0
24 [Qt66k. 5U = Mili. 30 ; Alk. 23]
2
15 4- 20 ij
32
69 (die ZeitbestimmuDg im Zuaatz] = 70; 14
75 ^ 65.
Zum Vergleiche fahre ich folgende zwei charakteriatiscbe Fragen
aua den drei Texten an :
lfU&57: AWoe
MsmBM* OT aspaaMa
31 : A rxo *e rpos^xfr
ropeeni? Eyra 60
Hora nioAa.
Ark. 48 : A mnt* oe
4
K KpeTHUie? TO
o<ipi8aiueM* ot Aspa-
ama sa^amuH.
24: A «TO oGTb*
rpoaiAB UMH H rpo3Ai>
roptCTB HXB t £717 60
npcjiacmi snril rpos-
äom'.
8iedk.lO:B.?iiMbce
noA^H ](p*CTeTi>. ^.
OdptoaBaeiUi aspaiia
Ba^Hune.
49. B. KoB ffiso Ha
SeMJB dtlCTb npbBO B0>
soda rp03Ai» B Rsroy
3BBH npftfiKiTB rpo>
AOHb'). '
^ Die Fragen über die H Tbeile Adams mid seinen Namen ; auch sie
haben niehts mit den Adamfragen der 1. oder II. Redaction za than. Das
lieht man aoa Ihier Anilegnng» Indem die Zahl der Thelle = Syn. A 1» die
Form der Antwort aber a Nao. I tat; ttberhaupt Meten aie nur dnEzeerpt
ana Sreök. (s. oben S. 366 f.^
^} Frage der 50. gleichgebildet: rur. p. Koü xKipocii. npBBtc iia setuH
tfucn? lfiio.Si: A ko aAxo nanpM laaMunt Ark.23: A so f^o (A aaaitpao
■a Senn? ^ Gf. sn dieeer Frage Jagiö 1. e. S. &9; Sokolov.
AnUr ftr dftviMkt FUl«IogiaL XXIT. 24
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370
Die Fragen in Milö. n. Ark. machen den ESindruck eines Exoerptes,
wie das besonders die auf nmfangieiehere znrflckzufahrenden darthan,
z.B. Mili, 26: A tao mh hmc napcic (seilt. A^aMoy)? {Atk. 20: A kto
AßßMoy HÜB sapeve?) oder Mile. 37 : A v'to epe exHora mssaxoj
a TpH HaHAOUie oder Ark. 49 : A b kh o6pa3^ HaiiHcauie ce 4 eeanhe-
TucTn? u. s w Di« theilweise abweichende Reihenfolge der ImGanien
and Grosar u jilcljt zulilrciclion i'^'ragen ist natürlich sccundJir
Kehren wir nun zur Analyse des uns durch Archang. und die Er-
weiterungen in Öretk. u. Mich, dargebotenen Materials zurllck. Voraus-
schicken wollen wir eine Tabelle der sieb entspreclienden Fragen und
zwar auf Grund des Textes Archang.:
Aidufflg. 1 =s Mioh. 4 =s Srdök. 0
sMU^.21;Ark. 161)
[Stajai. 16]
2
5
SB
a
n
sMU^.21;Ark
9
0
a
V
4
Q
0
5
7
0
6
8
2
7
9
4
8
10
5
9*2)
11
26
10
12
23
11*
13
25
47; 36
12*
0
(45)
13*
14
27
46; 37
14
15
28
44; 38
16
16
29
16*^
17
30
43; 35
17
18
0
22; 17
18
1
78
19
2
0
0; 49
20
3
70
21
19
80
67; 0
MaTopiajbt ä. 132 S. — Sie gebürt Jedoch nicht der Beseda an, ist auch boobI
nieht bolegbar.
>j Eigentlich 1 : da die voriisisilMndeB Frafen niobts mit der Beeida
SU thun haben (s. üben S. 36S).
^) Die in der ersten Beibo mit .Stei i r iin bezeichneten Fragen kommen
auch in Syn. C etc. vor (cf. die betreffende iabelle S. 360 f.j.
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EÜB B«ttiag la daa FofMhiugao über die tog. EecM» xp«n ciniTexei. 871
Anh. 32* » Midi. 20 ^ SreO:. 81
24-
f
MUS. 41; Alle. 34
24*
22
42* 33
93
99
0: 28
26*
24
82
27*
OK*
0
29*
27
76
2S
30
31*
29
01
32*
30
50
30; 23
33*
31
84
34 ; 26
34
32
35; 27 =
i ^>tn i All Kl
33*
33
63
32' 25 =N
f2l
3fi*
34
1
1 77
25; \'i ^
87*
sss
35
24 , lö =
[5]
38*
36
in 69 U
AU w«7 1
0 S
[91
[491 50' 40
33
60
so
66
42*
40
71
36: 29 »
43*
41
ri2i
45*
42
43
0
0
}52i 42{_
ri5i
ri4i
4ß
44
0
53; 0 s
0
47*
45
^W
0
0
4R
46
72
99
50
48
64
51*
49
62
23; 0 »)
[1]
52
50
54-1-55
29; 22 s
[3]
53
51
0
54
52
52-H53
55*
53
46
37; 0
56*
54
S8
1) Sreök. 68 ist die gleiehe Frage, wie Statfu. 7; «f. daia Ferf.I, S. 364.
Siehe unten S. 377.
24*
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372
BiUln» Kiehtigall»
Areh. 57 =
= Mich. 55 —
8reA.89
58*
&6
90 [13]
59
57
—
20 SB
60
58
21
61
59
73
62
0
48
63
0
1
64
0
0
65*
0
L31j =
66
67
0
0
1 22 =
»0 8= [Stoju. 18]
Mil6.45; Ark. Q
0; 43 tss [Stojan. 20]
Aus d«r TaMe mUikt mxOf dati die Gruppe ATduaig.all«i]i und
mit dor von Byn. inmmmMi g«wiaae Frifen mit Stojao. nnd den
dain gehSiigen dar.-grieoli. Texten, so Byn. A II theilt. So dfingen
rieh mu vor allem 3 Fiigon anr Beantwortnn; anf : 1) Bind die in
Syn. C > nnd Byn. A II sieli entipxeeliettde Fhigen ani gemeinaamer
ereile geflouen? 2) Wie steht ea in gleielier Hinaieht mit den Bertis
nngen ron Andiang. nnd Byn. A II (Btojan. ete.)? nnd 3) Ist die Vor-
lage der Qrappe Byn. 0 * nnd der Ton Arehang. dieselbe gewesen?
Auf die erste Frage mflsaen wir mit Nein antworten. TlHUg vei^
schieden werden ja gelOst die Fragen^ wie:
Btojan. 1 (Syn. A 40) : B. Kor^a
cB3Aa Bon> AAaMa? 0. Mko eaono
eb3,Kadla nb meoTiai wagßat^
&sh Ajuwa. (Grieoh. of. oben
Aiohiv XXm, S. 63].
Syn. C 39: Ppiir. p.: Koero n*-
ceua ob3Aa öorb A^ana? Bae. p. :
Mapra .KS. gkoh Bh vac .s.
[Grieeh. Kraanos. 1898, XH 30:
jidii/if kftl ffolov (iip^hs e^
Thg ftöcaSt Mit, Mijvbg Ma^^
1) Siav. «Star. VI 12$; Nom. b 16; Axchang. 51 : Ii. EorAa 6t. eu»
•xava. I xoero uw. 1^. napra Moa xe. a bi. ahni, Mich. 40: Banp£ Koraa
cuffa 6h ajiaMa. Konro Mqa m^n tu xvi una W. uapza .««. .i. pflKOtfU
ncTKi.. SrocTv. läest koto mu» etc. aas, hat aber bl ähb penoMM nerVi,. oy lac
.V. .mc. Milc. 23 bat auch n" ii. raKi.. Gricch. = ib. VII 28; X4; X 64—66;
Müc, 1 a 1. KrasDOS. Ib9b, IV' 5; Uoib inkao^t^ o j4ättfA\ I4n. Mfjvi Muff-
xl^ thsfhtoirwjß nifim^, ijfitQif Tia^aoxev^ beweist, dass Ar Hieii. u. s. w.
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Ein Beitrag tu den ForaoliungeD Uber die eog. EecU» xpen cMtneuni. 373
Stojan. 2: H. Ko.thko .rhru cb-j Nom b 9: B. Ko^hko noiKuTb
TBopn A^aMi. Bb paa ? 0. Hac .s. A^um li» paH? W. WT luecTaro
Ka Hf'iopoy 6o cbiqni oe, mko hco uaca^o .©.ro*).
miuiei ce etc. (auch griech. cf.
Archiv XXm, 8. 63).
Stojan. 3 ge9e]iiiberSy]i.O > 4 (wieStojaa. 18 gegenflber Byn,C < 18)
iit bei anderer Gelegenbrit (oben S. 359) nur fipnche gekmnnen.
Selbst in der Fragestellung Ist ein Ausdnande^pdien siehtbar bei:
Stojan. 9 : B. Königin jItovip
tfime Hoe Brxa ObTnopn ce no-
TOnb? 0. ITeTHMI. CTOMb jrfTOMb.
[Qrieeb. siebe Arebi? XXIU, & 64].
Syn. C 3 1 : rpnr. p. : kojihko jAt
aLHT HoK no noToni? Bao. p.
Im Gricch. scheint eine Syn. (' 31 entsprechondo Frage nicht vor-
zukommen. Die Frage in Mich. 36: Bbnpo. Kojihko xt 6t hok Kr^a
noTonib 6h\. xr. x .it. (Archang. 38: B. KojoaxuATerh <A Hoe, Krjta
6u. ÜJ. *x.)3) eatsprifilit nilier Stojan.
Etwas sebwieriger gestaltet sieb die Sache hinsielilUeh jener Fragen,
die In Syn. und Siq|aa. lesp. Syn. An ftst identiscli sind. Boeh
beatlmmen nns aaeti hier oihere Betraehtangen, aneh diese betreib ihrer
grieeb. Terlage Ten einander an trennen. In erster Linie kemnen da
die Fragen in Betraeht, die an den Anssng der braelitea ans Aegypten
anknllpfen :
eine nähero Variante im Grieeb. als Krasn. 1S98, XII 39 anauaebmen iat.
Arch. u. H. w. kaua hierin nnr secundür sein.
>J Slav. =a Mich. 33, Sreck. ti3, Arcb»Dg. 35; Milc. 32, Arh. 25. — Grieeb.
haben wir anner dem Original für Stojan. auf diese Frage noeh folgende
Antworten: i2Qae c [Krasaos.1898, VII 25, XII G, ad IV 34] und: ^Etr^ ixator
[ib. VIII 0 u. IX 13]; man vergl. jedoch die aut dio beiden letzteren Stellen
folgende Frage ib. VIII 10 u. IX 14): 'Eg. Kai üno 15p nafftt^äoms noaa
Slav. hat das noch Star. VI 118, nur mit: .x. jeia.
1 In Sreök. iat die Antwort in 69 enthalten : noKsa aunoia .x. aix (seiU.
uian • • • HaaeRe aa Mamo nonwa).
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374
Byn. C '' 34 == Mich. 41 = Archang. 43 = Stojan. 12
35 = 42 = 44 = 15
30 B 43 == 45 — « 14 1)
0 s 44 46 := 9
37 = 45 s 47 = 0.
Schon der Umstand, das3 einerseits das griecb. Original fflr Stojan.
etc anfs Wort feststeht, anderseits für das Mehr in Syn. C und
Archang. ein griecb Beleg g'efundon werdcu kuiin, untersttltzt die aus-
gesprochene Behauptung. Manvergt. : Archang. 46: B. Kojoiko :iir£
cxTBopHOia HTJitTn noycTUHH? ÜT. .m.2) = Moc.I b 5 : 'Eq. fldaa
f trj inolrjoav ol viol 'la^aiik elg vTjv ^QinAov'f Jiif. .fi. und Archang.
47: B. KojoiKO Hxb npOHAe iropAau-B? ij. .y. TMCoymb') = Mo6. ib.6:
'Eq. flöaoi Iniqaaav thv ^TnqSdvrv 7TnTapt6v\ M:r. TttqttvMümt
^PQittdii;*]. Ausserdem bemerken wir in Mö5. I b 3 4 die gleiche
Keihenfolge wie in Archang. 44 — 45 u. Mich. 42 — 43 (Stojan. 15 — 14).
Ja nach Mo?. I b 6 folgt 7: 'Eq. Ti elnev b Tt^oqu^rrjg' oi ov^avol
dajyovvxai dö^av Qeov; = Archang. 48: B. Kto coyr nöca Hcnosi-
ßflytOTh ensoy ölicEio? MioL 46: Btnpo. Kto coyTb B($°a, uKOxe pe
npopoia: Htf^a ncnoB^AaioTb cjaBoy Ösrhio? mit gleichen Antworten^).
Vor den behandelten Fragen steht bei Stojan (11' and Archang.
(42), Mich. (40), tmp. Syn. (33) in gleicher Weise die Frage: Wann
freute sich die g«8se Welt? Stojan. hat gegentlber den tlbrigen in der
Frage nnd Antwort einen Zusatz, der im Oriech. feststeht. Ebenso finden
wir aber auch für die Fassang in Archang. etc. den grieoh. Beleg (of.
MöJ. la 5: Krasnos ISflS, XI 52, XII 42, VII 4, I 9).
Qegenflber Stojan. 4 a. 5 bieten Syn. C ' und Archang., resp.Mioh.
0 Stotjan. 13 leUt in den drei übrigen Texten.
^ Mieh. 44: BaiqfS. Koano A ca»smmb naxtae la ■oyoniu. .jp.
A (Antw. aeenBdii').
3) Ib. 45: lammni npoaxe mpnua* -ij (dtto).
*) VoQ DtQTjfioc« spricht noch Krasno? l^ns, XI 60 und von »IoQdärt]g»
ib. X 20. in denselbea griecb. Texten ist ein dem Arch. etc. näherer Text
auch fUr die Übrigen mit Stojan. gemeinsamen Fragen zu finden. Cf.i b. X 20,
ZI61ii.Voe.Ih 4
^ Moo. I b 6 enteprieht Anhng. 64, Hieb. 6S; ib. 9 — 66, 53; ib. 16 —
56, 64; Ib^ 11 — 66,66.
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Lin Beitrag zu deo Forscbungea über die sog. BeciAa tpei'k cmrurejitH. 375
folgeode Abir^eliiiDg«ii : Sya. C29; FpHr. p.: Rto ne poiK^eHB wr mat
Tepe? ') — Archang. 36: Ii. Kto iie poÄeiix sMpxh? Mich.;i l: Hbnpo.
Kto HepoHCAf^ni, ^Mptxb? [W. A^aMi.] (Stojan. 4 o. Syn.A 43: Kto ne-
po;iHBi. oe oyMpiiTh): Syn. C 30: TCto nepo«,ieHi. cfccTapeBi. ce {vidi,
nach 29) und Archang. 37: Kto iio ])>KcTijt ctcTaptBCA, Mich. 35 .
Bbiipn Kto no poKAf'f^TD't cbcxaptBi. co f. Kto cbCTaptniini cc des
Stojan 'Syn. A 44: K'to of^TKonnDT. ce). ÄiiBserdem lassen in dieser
letzterea Frage Arehaog., anwie Mich. ü. Syn. C gegenüber Stojan. u.
Syn.A den Zusatz znr Antwort. oTb uicicxe BbeTb ÖMCTh aus. Im
Griech. finden wir nm in Krnsnos. 1898, I 1 durch das: 7VV inra to
ytvrrj^^vai y.al yi^^ütiuL und den gleichen Mangel des genannten Zn-
SHtzeä eine n&here Entäprecbung für die Gruppe Archang. Die übrigen
hierher gehörenden griedi. Fiagen lehnen deh an die Stojan/ an. Es
iclieiiity daai irir deeh aneli die lettteii swei Fragen lehon der Voriage
▼OB Sjn. C ete* tBMlii«ibe& miaMn.
Auf dfo uralte Frage, die vir ifeUtoD, * betreflb der BerflluniDgeii
von Arebnng. allein nnd Stojan. nflsaen wir nns ebenfallt ftr die
Annahme von ivel ToiseUedeneo grieeUMheo Originalen fllr die beiden
Qmppen «otseheiden. Unter den da an behandelBdea Fragen sticht am
meiaten Stojan. 18 = Arehang. 59, Mieh. 57, flher daa OhriBma, mit
dem Maria die Fllaao dea Herrn salbte, berror. Wir linden nnn in dem
sehen in dieser Biehtnng herangesogenen grieeh. Texte HoS. I b 1 1
einen (leider nleht ToUatindigen) Text der genannten Frage, der in
seinen Varianten an Erasnos. 1898, V 18 etc. (also auch Stojan. nnd
Syn. A II] eine interessante Annäherung an Archang., Mich. n. Sredk.
zeigt, so dass fOr diese letztgenannten Texte eine yon der Stojan.' n. s.w.
verschiedene o:riech. Vorlage vorausgesetzt werden muss. Die Varianten
der beiden griech. Texte, die uns interessiren, sind: Mo6. I b: tovg
TTÖdag tov KvqIov (Archang., Mich., 8re<^k.: iio^t riui) — Krasn.
! 898, V: tovg ftööag rov 'Itjaov (Stojan., Byn. A II: no:if, HcoyfOBt,):
Kraan. : zai InXriad-i] b olnog ix rrjg dauri; rov nvoni', Stojan,, Syn.
A Ii: H Mcnjn.HH ce aomb otb bohw M\pa ^in der Frage: fehlt in Moc.,
Arcb., Mich. u. Sretk.; Mo5.: t/ cr jM/ fj uala to «7t o tov ä,ovt()ov
(Aroh., Mich., 8re<?lt.: § noKoynaunu Kxe m.ai.Mbüiii öaöa) — Krasn.;
xal IAov(T€V airbv (andere Variante D.ovöctro] ^ ^/or?a laßovoa xh
&7t6Xova^ia (Stojan., Syo. A II: u omh ce öaOa Bbaauum noMueeBle):
Star. VI U6: oza nana (balgaiiacb).
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376
Rigko Nachtigall,
lloS.: h T$ xatoTQiffif^at thv ir6fgo¥ (Aieh., Midi., Sreft.: bb CKpb-
B6B&Bftia^) aioti) — * Knau.: äretaiteftdadvi 6 r&neog (Stojan., Syn.
A n: wTKps oe uftero).
Das Weitare der Frage, das HoS. niolit mehr liat, gebe ieh gaiis
wieder:
Arehaiig. : . . . mautx eröe m Hh
Kpu 04« H HCDursHHca lAeTo TO m
BOBk vapexfa hko ffosm oe na-
ersxom^J ■ HCKamni ero Mi^la
otfptTe BeBixoyiqe vre eoTb. xa
erxa buduo n v& xom cmtOBa
npomuKeBBro nomsa Eosi') ero 0
Toro^).
Syn. A: MBB ce ehcoj^^ ncnzb-
BB oe Btero wr bohs HBpa, uko
voxBTB oe nacTHps, b uosocaBb
u/6peTe olR, BseT wr aemi^ h ho-
paame vre mesh, no upacmeBlH
xe intipiTiuB ce vapto. naqe di»>
TOBOiKdreM (kMClini buotb eie b
oucpaaB xomMß vBoro, b ew Bb-
BBJte lescfc Bb AOMs obmobb npoKa-
BceBaaro.
Aveh die Gegeottberstettnng dieses TheUes der Frage deatet doreh
das FrtUiere gestatst nnz weifelhaft anf iwei ▼eraehiedsne giieeh. QaeUea
hin. Wie nur in Stojan. und dessen Gruppe vor 18 eine dazu gehörige
Frage Uber Salome, die das Cbrisma verborgen hatte, steht, so haben
aneh nar Arch., Mich, und 8re<^k. gleich darauf eine Uber Mariai die
den Herrn mit dem Ghrisma gesalbt hat.
Sre^k. (22) ftlgt auch gleich die Fraise üher die Zahl der mipoHOCHi^e
dazu Stojan. 2ü), welche in Arch. erat nach andern 7 Fragen ganz zu
Endo des Textes und etwas abweichend steht, in Mich, sogar fehlt, aber
ihro Spur, wie allen Anschein hat, in der 'S Frage (s. unten im Text-
ubdruck) zurtlckfrrlasaen hat. Das Aelteste bctrefEs beider Fraxt n flbcr
Maria und die M)ii»r)i[ocuue wird da wahrbcheinlich Sre(:k. erhalten haben.
Anf jedtsu Fall aber stellt sich für die Frage über die ui>(}0(f6()0i
gegenüber Stojan. eine andere Kedaction heraus. Stojan. und dessen
Gruppe weiss nichts von djioyAUUua (oder Map la, gre«;k.; Krasn. 189b,
<} Hieb., wie es sobeint: vh v^^yaenm n Mieift (die Stelle ist scblecbt
orbalten}.
^ Sreök. aciM.
Sredk. n. Hieb, rjunoy.
*) Hieb.: mn oocxmi h tspi ee. m umMuai oe uftero so S som» mrpMucuB,
MKO XDm ee aacxoyzoMk. m Hcnrau ro mpau «Spftve xe lijiioyiiiu hto
KCTi.. -ta Mrjia BMHA6 n sh xoiA «moBou nponuKeaaro, notana rjiaBoy roy
S loro.
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iuiu beilrag £u üt^u i;'urschuiigen Uber die sog. EccUa Tpexi ouniejei. 377
YH 10: ^ rt6Qini)f ebeato nichtB tob 4«n Hahr bei Sreök.: h xpoyniB
efc naa (Anh.: b xpoyrua <to nomaMTH tuoyr).
Bise in den grieeh. Texten aterk ▼erbieitete Fitfe ist: Wann
ttarb der Tierte Übeil 4er Wett? Sie komnt vor: Kran, 1898, n 4 ;
IV 12, V 8 Q. 35, TU 29, IX 11, X 5, XI 53, XU 61 n. ]fo2. 1 n 6.
Anf Chmnd des alar. Tentes in Stojan. n. SyD. A ist ebnraklerisfliseh
der Znanta I9 STta^ (Erasn. 1898, T 8 n. 189ü, h ; sieht mehr 1898,
Y 35, IV 12 n. s. w.) SS ^qraoB (in der Frage). Das entbehren nnn
nebet der Mdirtthl der grieehisehen Texte anch Aieb. 34, Midi. 32
{BnSk. hat diese Frage an die 84, angeblagl)^ IfilS. 35 nnd Arle 27.
Für Äroh. 3 : Fpur. p. vBiuofl^eHle rae b xoe speiu <$ii h b Hoe
.it.To. VJ. iipH anrscrt iipt; Mich. 6: Ppn pe. BbiubiueiiHR rne Bb
KOK BpiMc 6bi H ui. Koi€ jit. W. iipii abi oycTt upifc. jieKeöpa .Ke. —
Stojan. 1 6 (Syn. A 55) : H. HhujimiCMCHie öoÄlie ujb koch ofi.ia<j i h Tmcti,*?
0. npii AiiioycTli KecapH üudöu wir im Griech. nur daji Stojan. eut-
sprechende : Eq. 'H ivavd'QÜnr^ais tov Kvqiov f^fiüv ^Ir^aov XQiatov
iv 7toi<f hnatilq yiyovw\ jin. *Sal AtfOf^atw Kaiaaqog. Aneh
da Ist nieht nvr eine doppelte üebersetramg fllr's BlaT., sondern amdi
«ne doppelte Quelle dafür im Orieeh. hnansinlesen.
Auch Sredk. 68: B. Hto ibcti. .3. Mbn^eiui KauHOBb? dirergirt
einigermaasen gegen Stojan. 7, ganz abgesehen, dass es nieht in die
BeaSda gehört nnd in Stedk. anf dae leloht eraiehfUehe Wdse hinein*
gerathen Ist (ef. 8. 365). Es fehlt in 8re&. die HUfte der Frage nnd
statt nsa 06BOB11 liat er OAS naeji^na (ef. Na5. 11: aw Bacjrtjpi).
Mehr atomt an Btojan. Perf.1, 8. 384, ein spAter Tent, der endlioh nnd
letstlieh anf eine Vorlage der Art des Areh. sorflehgehen mag. Doeh
aneh er aeigt Varianten: peqe statt pew.Eon» oy^HSb statt o^pftTaen
n oytfnnae «id b bojwu oBy snaiBeBlB, als Md^ in der Frage. Im
Griech. ist diese Frage auch stark nnd zwar nicht nnr in Tentsn, die
der BeaMa, iiier im weitesten bisherigen Sinne des Wortes genommen,
entsprechen wUrden, yerbreitet (a. B. in den ^Pi^aeig xal iQfirjwlat
TtaqaßoXwv, s. Archangslaky, TBopeuifl S. 174—75). Bei Krasnos.
189S kommt die Frage vor: IV 54, V 7, VU 30, X 6, XI 70, XII 56,
bei Mo^. I a 7. Darunter nähern sich Krasnos. XI 70, sowie MoS.I a 7
hinsichtlich ihrer Auslegung nooh am meisten dem Sieck., was jedoch
verinuthlich dem Zufall zugeschrieben werden muss, wofür das »a^a
uacitAOsa« gegentlber dem t^dr^v äveAuinoev^ (a^a oöuobh) spricht.
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378
Ra^ko Nachtigall,
Es ist schwer 2U sagen, ob diese Frage zu denjenigen iu Archang. und
Stojan. gemeioMun TorkommendeD, aber auf verscbiedeno griech. Vor-
lagen iiirao^g«h0iid«B so rechnen ist. Wir haben sie im Slav. wieder
ia andeier Fonn aneh in den AfUmfragen H Kedaetk« nad kOnnen sie
«aeh in «ItteitameDfUehen enSUendea Apokryphen belegen (vergl.
GÖopamcB der PetenborgefAkAdemie XVII, 8. 104 ; Fmkol, 8. 9 ete.).
Sie ist wdhl| da de in Arcluuig. nnd Hieb, flbeieinstimnead febl^ nse-
naeheidem nnd den fUnigen leeandiren Znthalen in 8re6k. snmilblen.
Tretadem ann, wm d« SlaTisefae anbetrilll, Texte wie Stojan.,
reip. Sya. A II eiaeneits nnd Arehang. nnd leine Onippe anderamte
hinaiebtUeb ihrer gemeinsamen Fragen niohta mitnnander an tbnn
habeui so mnia doch Air die griech. Vorlege der Ornppe Ardiang* eine
Verbmdnng einer, lagen vir, eehten BeiSda mit Fragen der Art Stojan.
(Kraan. 1890) aDgenommen werden. Dies ersah richtig beieitaKraa-
Doselcev (s. Archiv XXIII, S. 34 — 3S). Han merlct es anch, wenn man
die Tabelle anf S. 37t durchgeht, wo wir im zweiten (Theil solcher
Texte, wie Mich. u. Areb., fast reihenweise dio im Voransgohenden be-
sprochenen BerflhrongeD derselben mit Stojan.* Orappe von Texten an-
treffen. Das kann keinem Zweifel unterliegen. Doch gebart die
ÖrteniDg davon ins Gebiet der griech. Bos?da.
Zn beantworten crilbri^'L uns noch die dritte oben gestellte Frage,
ob für Archang. und Syn.C^ eine gemeinsame Vorlage voiau-zusetzen
ist Sie zu stellen, verlangen vor Allem ein Paar sonst ^muz regelrecht
vorkommende Fragen, die durch ihre abwoiclic ndc 1 a^siing anf ver-
schiedene Qaellen hinweisen könnten. In dieser Beziehung wftren
hanptsichlioh folgende drei anzufahren :
Syn. C 22: Fpnr. p. : Kon uo-
Eixb .p. xftT ne 6aBk na aevxn
oex^ H Be6eca ne bha^, h Hotfeeeif
noB^Aa Ao .A>ro ^Ta? Bae. p.:
HHa npl enuaseiiK erxK napcTso-
same a ne wAhmm no aema jiiTa
TpH H MtceitE .8.
Arcbang. 25: rjpnr. p.: nun
UKfc nonrnrnepra erjrsna ne-
crann na senjra? Bae. p : ILiVa
npa eaaaen. .f. jira a .s. i^b
ne OXOXXK*).
') Star. VI 109 ; .p. .utra Ha jmsts a ho6öto; uapima.
? "5 —
Mich. 23: FpH pc. Ku ^.ibkb noib .x. ctjuda nocxaBB aa aeMJU.
MMM pe. Hixu Dpa w3»Beja .r. jA u um ue waiokab 6» ua 3«iux> (Sreök. 38
wQrtUeh gleich). Diese BedaeCion bieten aneb die maa. Texten die Syn. C *■
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£in Beitrag zu dea FoncbuDj^eu über die sog. BtcU» rpez% cmiiimqü. 379
[ImGriech. ist uui die betrelTs ihrer Form wieder fQr sich stehende
und mit dm slav. AdanitVagen i. Küdaction (Frage 45) übcrciiiätiuimeude
Fassung belegbar, wie sie Kraaaos. 1898, XII 91 (Moc. II 29) biotot;
*Eq. Tlg xbv ov^avhv ^orrjüe toü firj ßqi^at hcl Ttjg yfjg l'n^ /,
ya*; <J ; Jiic. '0 üyiog 'Uklas\ alav.: Kto aaTBopu hcöo .r. jtxa u .s.
Sjn. C 24 : Fpor. p. : xovro npa-
euipiiTi*).
Anliaiig. 27 :J Fpar. p.: Koero
npawAHaro rpa^ cnace ca 0^ cxpira.
Bae. p. : CHrapi ipm h jiot^i er-
[Griech. hüben wir vermittelnd: Krasnos. 1898, V28: 'Eo. Tfg
iQQva'^ l/. ^ayainv, orcty nökig äuüiXtto\ Jin. '0 ^wr, brav
8y]i.C81: rpar.p.: kouko JiftT
XBT Hob no noroni? Bae. p.:
Aidiaiig. 38: KojamxiTeBb (fi
Hoe, erxn noTom 6uö. ifr. .x.
Es entsteht die Frage, ob wir derartige Abweichungen des Syn. G>
gCfOEfiber Archang. etc. einer sUr.Bedaction des Textes oder zwei be-
sonderen griechischen Originalen zuschreiben wollen. Die Sache hat
ihre Schwierigkeit, da wir im Griech. nichta Charakteristisches, mit
Syn. nnd gegen Archang. Stimmendes herausfinden können. Wenn
z.B.Kom,b22 (das ja mit Syn in eine Linie tu stellen ist) in seiner
Kürzung einer bei Sredic. »b, Mich. 51 und Arclian?, 56 ziemlich lang
vorkommenden Frage eine Analogie in Krasnos. IX 16 -findet, so
möchte man yorUnfig diesem Umstände doch nioht zu viel Wichtigkeit
beilegen:
enthalten (et Porf. II 42), ein Beweis, woher sie geichOpft bebe (s. oben
S. 353 f.
•) Star. VI 111 : 6era oti. c*iÄOMi.. ,Nom. b 6: Hsiöeace a r co.WMa,
'] Mich. 25: Fpa po. Koiaro upftBäAUHK& rpaA& cace ce Si cupbvt. hajin pc.
CHropfc rpaAB h jiot&, bxo aafüaca ffi cQAOMa m bihkao bb carop& rpaA&< Sredk- 83:
Konro pan^ a Jon febl^ «rxa f. as«^ jun t V, rpaxa am Schlujwe Mät
S) Siehe ttber dloN Frage benita oben 8. 973.
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380
Eajko NaohtigmU,
Nom. b22: B. Hroi Griech.: *Eq. Th q \ Srec'k. : ^Ito icpti, .s.
KCT .s. H cToiime, Äoa VafCfTO, th d^o Ikrij.fi cTomiie. a Äca r.iaoxa
xai ifi' lO-avuct^ov; \e. oÖiHqame .bi.
rjiarojf acTa , nenix oo
me ce? W.: laci. .s.
6iiue, er^a xpacxocb
Ob eaMapiHHHOK» xe-
BOD rjsroiuiui| .6.
shi VBimne «k .bi.
anocTOA AHfijmme ce.
I T ™
ÄHBjacTa ce. W. Vh
uröpf.Tc caMaptnirnoy
Ha cToy ifMT'uii. H npo-
CH nHTH ÜOAIl HeB.
Hac Äe cToir .s. a eae
J^Tt. To c' i]aar ÜQaj
TO dig 0 A'^tarot; xal
^oVf Sti ftetii yvvttixa
.B.rjiat'Ta 1 1 ( b Kenoio.
a iBÄe A'. n ü.mnaxoy,
o6jh<iY 6o IC i -ie vh. ^o-
öpfi pe^e MKO ne iiMaMb
MOyaca «>. ÖO MOViKH
HMt^iu Kcn a w.ro ate
HMamH n-fe^ tm Moyati».
a Kme .ui. aiuH (ak-
BJnxoy ce)
Dass Syn. C ^ auf jeden Fall schon hie und da ein secund&res Bild
dantoUt| beweist der Aarfall der in Nom. b an 4., 9., 20. n. 22. Stelle
vorkommenden Fragen, viell. aueh der in Archiuig. 46, welche auch
Nom. b und Star. VI nicht haben, falb das nicht einer eigenen griech.
Vorl«i«?e 7:iizT3Schraiben ist. Ausserdem bemerkeB wir in 8jn. C* SCbon
ein jüngeres Gepräge dM Textes, s. B.:
871t. C 44: TpHT. p.: ^BOBaj Arehnng. 11: Bao. p.: JSjpmo
VMM wd «tfecK ce nuUf vto ee ' aa aeKi»* ca loyxa odfiei, vto ca
soneT? Bae. p.: EpeKKBM. oxuma. Fpiir. p.: vapauzB
! {Mifib. 13 : BBplBZBi Sreft. 25 :
HHpfmixB, beide aveh: Vto ce
Icnima).
') Damit stimmeo Mich. .'»4 u. Arch. 5G Ubercin. Im Griech. steht diese
Fassung iu Krasuos. 1898, 1 24 uud Muc. 1 h 10. Die letztere Stelle beisst:
{niXeys, iinox. Kvqios tvQuiv XTjy i^a/iOQitry tT? inv (pQiaiOj; xai ^t-jt'any
i'dwQ TOV Ttltiy ü»^« Yxir 'lataxo. I« &l Jvo tXttXrany o Kvpio^- D.ni.ti
Xtti Tj yvvr. rh «ftiifffx« i^nvuaCov oi Jtiä6e*a fitt&^rjtai i&avftaCot', «ii ft$ra
yeyaixbe ikaUi. th 6i nifinxoy avxos tiayt' f^Xtyiiy yuQ avtr^y eitttHy nitne
yÖQ avdqas tagsg* «ai rp¥ Sr fjf*W| «Ax |«T* tf«v At^.
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£ni Beitrag an den Fondhoiigeii Uber die «og. EooM» xp«n cMxneyieft. 381
Erwftgen wir das im Vorstehenden anfroftlbrte Für und Wieder,
ob wir denn Syn. C'-' eiüer besonderen 1. ebersetzuüg aus dem Griech.
zusuweUen haben, m müssen wir entacbiedeu genei^^ pein, dies zn be-
jaben, und Öyii. wirklich von der (Jrnppu Aicb trennen Die dini
citirten Fragen, heransgenommen aus einer grös^efen Anzahl anderer
mehr oder minder abweichender Fragen, schauen schwerlich so aus, als
ob sie ihre Gestalt nur und er&t einem slav. Redigiren des ursprüngl.
Bes^dütöxtöä zu veidaiiken hätten. Man eriuacre äich, wie wir so nahe-
Btehende Fragen, wie die über das Chrisma in Arcb. u. Stojao. (s. oben
8. 375 f.) Ton einander zu trennen gezwangen waren, wdl aieb du
giieduMho Original &x bcldoi arweim liaw. VleUeleht dflrftQ mit
BfldaidiA danutf die Nlh« rm Nom. b 22 vtA Kim.IX, 1 6 gegentfwr
8te6k. 88 ind Uo8.Ib 10 dranodb m Wiehtigkaii sein. Der leeiudare
AofllUl einseiner Fragen in Syn. 0> kann mit allem andem eventnellali
aeenndir AnrallBhreiiden nielit inr Beehtfertigong von deaaen Abwe^
ehnngen hinieiehen. Die aaagefiJlenen Fugen kommen ja in Nom. b
▼er, und dieaer iheilt die an aweiter Stelle angegebene Frage mitQ7n.C
wie er tiberiianpt damit eng ansammenhSngt» was neben dem, gegenflber
Aieb. nnd daaaen Cbrniipe oniegelniasigen Anfimg neeb andere Dinge
bewdaen. So feUen beiden sehr viele nnd awar beaondera efaarakte-
liatiioho Fragen dea Areb. nnd seiner Cbnoason. leh erwlhne s. B.
Büeh. 1—3, Aieh. 18—20. Es fehlt da sonst : Aroh. 1—8, 10, 14—
15, 17—21, 34, 40—41, 46, 48, 50, 52—54, 57, 59—64, 66—67;
Mich. 4—10, 12, 15—16, 18—19, 82, 38—39, 14, 46, 48, 50--52.
55, 57—59. Der Mangel dieser Fragen aeigt sieh in einer für Syn.
nnd Nom. b regelmässigen Weise, so ist z. B. Arch. 40 — 41, Mich. 38 —
39 zwischen Syn. C 32, Nom. b 12 und Syn. C 33, Nom. b 13: Arch.
52—54, Mich. 50—52 zwischen Syn. C 39, Nom. b IG und Syn. C 40,
Nom. b IS [Nom. b 17 ist eine Adamfragc, b oben S. 353] u. s. w.
ansgefallen. In gleicher Art reihen sich Anfirngsfragen des Arch.
nnd Mich, in Syn. C'^ und Nom. b an deren Ende. Wohl «her geht
das vom Syn. C und Nom. b gebotene Material in Arcb. sauimt den
Brudertexten in ziemlich entsprechender Reihenfolge auf, wobei je-
docli die schon erwähnten Abweichungen nicht zu übersehen sind,
während die Trias Mich., Sredk. nnd Arch, bis in Kleinigkeiten über-
oiutitiuiuitiud, von einandor vüIUg uQtröuubar dasteht. Nach Allem
durfte daher, glaube ich, der Sohluss gar nicht gew^t sein, in Syn. C
nnd den dazu gehörigen Texten, wie Nom. b nnd Star. VI eine neue,
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382
BiJkoMaehtigaU,
selb. Uebersetzong zu sehen, welche Annabmf, wie bekannt, nicht ver-
oinzelt dasteht, da wir ja um das XIV .Tahih. in AltBerbien solche nener-
liche UebersctzuDgen zu constatireu hal rn, um als Beispiel auf die Er-
zühlunp des Aphroditianus Persa Ober den Stern der Weisen (s. Nova-
kovit, S(.irine !X 14 ff. und Tichonr. II 1 ff.) hinzuweiaen. Die im
Sredk.' und deui Berliner Codex befindliche Prophezeiung über das Ende
der Welt traf ebenfalls das Loos einer zweiten, im Xlll.— XiV. Jahrh.
wahrscheinlich in Bulpari' ri ^reachehenen Uebersetzung (cf. V Istrin.
OTKpoueuie Me*ojs,iA IlarapcKaru, AiocKBa 1697, 8. 174i. Üben wuide
das jüngere Gepräge des Textes in Syn. G ' betont, welches gegen die,
nennen wir sie nuMsedoniselHbalgar. CUsse der echten Bes&da, dl« mit
Bfl^krittht a»f die w^ttgfk&aä» Umarlwitiiiif «rsprflngl. Tastet im
SnA.' Oodex, die tdien im XPf. Jahrh. in die hroetiaeb-glagolitlMhe
Literatur Eingang geAmden hatte, tedaan mit Bezagnalmw auf das
Alter der übrigen Beetaadlheile des geoamtmi Oedes ohne Zweifel ins
XU Jahrh. faiaanfreieht» grell abetioht. Auf welchem Wege Bjn. C*
mit Qyn.C<| wwie Sya. All, Syn.AI und sasammentraf, ent^
sieht dch nnaerer IQaalciii Da aber Horn, b mit nar andemtHehea
Sparen des 8jii. C anderadts dieser in Piim. y und den rossisehen
TcKtcBi wie Porf. n, fttr lieh sdbalindig esistift» so mnmte Sjn. 0' In
dem lllr ihn ▼orgelegenen grieeh. Original ven den müvorhommenden
and sogleich flbenetsten StAcken des Synaxar irgendwie abgeaondnt
und trennbar gestanden haben. Wir denken da selbstvcrstAndlioh an
Syn. G der sich aber trotz des Gesagten immerbin in einer Beziehung
snSyn. C befanden haben mnsste, mag auch diese bei weitem nicht
der in dem griech. Original von Arch.-Micb.-Sreök. angetroffenen Ver-
schmelsang der zweiten Redaction der Bes^da mit den 'Egtorrjafig y.a}
dtTto/.QtOfitg Si6rfOQOt (Krasn !890! gleicb<?elcommen sein. Auffallend
ist doch, das» die Fragen in 8yn. C'-^ fast mit deüdelbcn Zahlen, wie die
Arch. , anzugeben sind, s<> da<s es förmlich den Anschein hat, als ob
Syn. C ' anstatt der Anfangsfragen in Arch. u. Mich, hineingeschoben
worden wäre, denn Syn. 1 ist Syn. C 21 und dies Arch. (21— )22,
Blieb. (19 — 120. Hoffen wir jedoch, dass weitere Fnnde diese Schwierig-
keiten, ja vielleiclit Widersprüche, besser lösen werden.
Als Repräsentant des I ypus der BesMatexte, die eben behandelt
werden, kann von deu gudruckten Texten am besten Archang. gell^ju,
der ja so schön seine südslav. Vorlage bewahrt hatte, wie das Mich, be-
weist Da man im Ganzen und Grossen keine Anhaltspunkte bat, an
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£in Beitrag la den Fortohiuigwi Aber die aog. Eeciw vpen cumeidf . ^3
iliin in der Keihenfolge der Fragen viel auszusetzen, resp. aus- oder ein-
zusehalteu, so köaute mau kurzweg auf ihn hinweisen. Um jedoch mit
den fibrigen Theilen anserer Auseinandersetzung Schritt zu haUuu und
auch diese Reihe von Fragen ins beste Licht zu stellen, indem man sie
den übrigen gegenüberstellt, will ich weiter unteu den von seinen offen-
baren Zutliatcn (cl. oben S. 3G1 Ü'. u. gleich unten) geklärten Text Mich,
sammt den hierher gehürigeu Varianten '} und den griechiacheu Belegen
abdrucken.
Somit «rhdichen einige Bemerknngeii raoldut noeh die dja Plus
«mnidmtei Frag«! bei 8re6k. ud im Zioammiikiage 4amlt Mieh.
Sie lind folgende: ^
3. B. Kok vdjio onopH X& npbso na aeiuiY Grieeli. HoS. I a 9:
'B^. Tl ^avfux it^mriiv ifcoi^atr 6 Xffunög; (ebeiiBO Kiaanm. 1898,
Il6f XU 43; of. noeh XI 32, wo Mch M ttjg yfjg in dor Frage m-
kommt].
6. B. KoiBxo xftn watm apox*? Kiunoe. XII S9 etMoi. II27:
nöaet viinux t^%w h 'H^df^s ;
7. R K*T0 9 iiopH eia inpB? Wthb »iini. 8. ?to c*-
KHBK. Kpu^eiiHK uupA^ua. Wörtüch gleich in Mich. 61. Im Grieoh.
steht da mehr. Gf. Krasn. 117 : Tlg iTil &6Xaaaw Manei^ev xal
vjtb ToK fttfubg i^igioev xa2 eig notapihv toxtiaw %bv auiq6v\ J/;r.
Tlg ij &Akaaaa \ li^vij. zig tu itv^\ b Xqi9t6g. vlg 6 awQÖg; tb
ßdittuffiaf ßamtodti^ag X^iavoß itf 'loQÖdyij. (Ebenso ib.
yiI13ii.Xn46).
9. B. ^ni oe xp^cni soiuft ■ vßMh^ Zo: h n »vpjiuA ■ u
Mopa B Kpona» z*bo» in dor Antwort Torgl. man die Kronilogoado
(SolcoloT, HaTopiaxii^ 8. 95): noneii .... Bp&exBn oe iooto» mto
ra Hantero ic za. Biao nlhore Qnello ist vabekannt 8. Frage 61.
10. B. ^Znib oe Hspaan xp'oTorb?
11. B. KovsaaMeBiw Bb jompzb otboi« tob? 12. B. Komo Ar
pulfapb an». Krasn. XU 85: *Eq. U&aoi tUtl» &ku!is iat90%6lm\
ib. 86 : *Eff, Ilo0 ifwlaStf nf^iatw h Kö^tog riOg itktB9ot\ 87 :
iiCal ti aijfUloy %ie4d€titp 6 KÖQtog xotg Stha^at; 88: Kai sigiU-
ft^\ (ebenso: MoS. II 28—29; XrasD. Vll 45— 47 n. X 30—31).
*) Db wird sneb 8yn. G * rar Spraehe komnien, da er Ja von Areh* eto.
nicht getrennt werden kann, wenn er auch wHhrBcheinlidl Oinw anderen
Uebeisetsnng ans dem Grieob. entstammt als diese.
V
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384 im^u NacbÜgaU,
1 1. Ttac. p. : 'iTo w «Kl. ma .i. poTKOBexH^ h wß.n& mtxh no-
raße. Bb^Keri. cuiuiio h u'öptTe k>. Cf. die Krkl&rung der cvängel.
Parabel im Cod. Src(^k.' selbst (ßl. 41 aj: Bae. p. ; oyno^odH ce i^p'TBO
neßecHoe Kent, Mate hm* jiptin.Mi> .i. h noroy^H leAnoy d lutxf. h no-
cKpLÖt IL iitu MHoro. CKa3. etc. [in directer Beziehung stehen die bei-
den Stellen wohl nicht).
ir>. Uro K Huain. '). npHiirLCTBiiie xho. A nonrrna^) xk "R. A
MtcH Bexten /f.;n,ioue. Cf. Im cKasaumt; c.iouech KBaiir.icKi.ixb iSrcck.
Bl. 43b): Bac. p. : HHKrojKe uBJiHiiaii Bmia uoBaro Bb MtxM Beitxii,
m. Honoic BHHO ni..iHBan m. iiobm MixLi h urtoie eh6jnOfß'Th ce. ^to
COyTh BBTLCH MtCU-KHAOBC a liOBH MtCH-KSblUM FkpOBas'uiCU. a BHHO
16. B. 3a Koro Chi cnaceiiMic?
17. B. Ko.Ti.KpaTH XI. rjia w lepc.inMT; »r tto rja * Wörtlich
gleich in Mich. 77. JELraan. XII 44 : *L(j, Huauxis ikaktiaev 6 KOqios
i^ijv ^lEQOvaaXtjii.
18. K'to k"^ po>KAeHi.HHKi. neöcHbi? = Mich. 78.
19. B, Koi Aa f)fi q'^THb? = Mich. 79 fnnr: (^eibCTbUb).
32. B. H'to jcoTb caac^tonHw f).TaT;i,. i;i.1.ti. MopoKH. yecTb ckoth«.
icpLUL Apiüa, oyöume Muyaca npaBCAiia. Krasn. XII S3 : 'Eq. fltvrhv
Ufivqs xai äv&os ^ccläaaris xat fiiXog xti]vwv y.al alfta ^vkuv.
Tovra tfy/aaffa klömjaav vltr SrÖQa Übuuov ; (Ebenso: HoS. Ift 35;
n 2i). _
33. B. RoünDto jftT ebnpMSueT* icfc sb npoy ?
34. B. Kto JuniToroTU m&mobu? = Itieh. 75. Krün. XII 94:
'Eq, Tiq idi§ato rb ßdQog toO JiSAfi; (Bbanio: Mo2. la 4S\ II 32),
35. 6. RoxBi^m aÜÜb waag» iCb oa «5b? ^ Midi. 76. 36. B.
Kovro MSera buhac icb na h$o? ss Mieh. 80 (die Antwort Uer: 0
ropu wamaemm). Erani. XII 95: 'Bq. Merit niaag f}fiiQag ipe-
X^^p&il b XQUftbg eig vbv o^^favbp xai h irolifi rö/r<,»; (Gf. mnch
37. B. Ha KoBHb Mtori mohob CTsopH oaezoy. arai^ Hsds. ■
kp'bhk) RBptOHb nparu oRpoim? s MiGh. 81- (daliier steht: ^. ba^-
se V. a. w.).
1) 1ia&. S9 aons«.
^ MitiL lOBO BIHOi
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Ein Beitrag zu den f orschangen Uber üie sog. Becixa rpezi ctarvitxe&. 3S5
40. H. r^i np£6uuauie ejhm? W. Ha ropi TaBopbcui^H. W8ti-
lieh gleich in Uittb. 69. Mo6. /a 4S: 'Eq. noO xarthxu *HUag, bre
Idva«' tovs o^qwoöi; 49: ÜTt* W^%h S^og t6 Qa^iÜjQ. (Cf.Eraiii.
ZU 90» Mol n 28). •
41. B. Kto daie Bcizii XHoeTL? ÜiT. Hieb h «Hoxb. Wörtlich
gleieh in Mich. 65. Qf. d«n m»eh Mich. 90: B. Ksv xsxoBSHa cMpi»n
T
He BbKoymbuiü na iieöeca Bb3iwocTaV W. ILihu ii hhioxi..
42. B. Kto npopoia sKcnw oyöoMc©? Kraan.XJl76: IJoiog nqo-
qn^rrjs itpoßi/jdr} Trjv^Ietufitl', (ebenso MoJ. II 14).
43. B. Ko-THKO 3Ke ap^ro .TP«ca oyct'ienoic icptoy XBOy? Kraan.
IV 17: nöaa hii i^v x&nQVfifiivos i> ajavfjbs rov X^tarov ; (cf.ib.
124, ad IV 18 a. XU58J.
44. B. Kto amMa iqperb m nooB rief ^^7.
mame EanMfc. Bai Midi. 99: B. Kto ee omiiay axe xpTb m^tet
lir. Ba($pnHoeb ftiMnunw ee. Kiin.XII 104: 'Elf* '0 ft^Umi^ag vbv
OTot^fty m Kv^lov n&g ^ovw\ (cf. ib. IV 38, XI 23 n. Mol. II 48).
45. B. Kto CKa.iu Kpxb riib / W. lüuAa sHoyx' aaKi^xowBb, raeMU
wrpmxk. Bei Mich. 89: B. Kto noKaeB upTb m? W. syjnt raeinx
■Vfilfc BBOyKb XaMOBb»
47. B. KoiHKO poyKb eiBOpOBB CTBop« 8b? Krasii. XII 81 : *Sq.
JlAou xuffottoiffra itroi^w 6 Seög; (cf. ib. Xn 1, IV 2, VI 16,
Vm 14; Mol. n 19).
49. B. KoB x^o fl» aeiuH (JucTb npLoo bobo? ifr. rpos^b <fte. (of.
dem SokoloT, HaTopiun 8. 182 f.).
51. B. "^eco pa^ it Mopo cirao?
5(), H. HTo icüTb ABUiio.ib? (cf. Mil6. 3, Ärk. 2: T^a oTna^e a*-
Bajii> O l i uciiojia. Vgl. aaoh zu dem Thema Krasn. X 3: ^ut %l i^BQ-
f(Lipi]v 0 öiäfiüiog',).
57. B. KozHKu pt.Kh Hcxo^HTh M3 pau ? = Mich. 84. Moi. la 50:
'JE^. Jlöaot TtoTttixoi i^iqxf>vmt' 'EÖi^ \ (Ebenso: Krasn. IV 24).
60. H. Koieic Bpi.cTM a;iaML (1f. rcr^Ta cMjaiii. Cilioti. ? Angehängt
Ist diese Frage an die 59. aber Adam'a Theile und seinen Namen ; so
aaoh die folgende :
61. B. KojHKa 6t rjasa ^^osat (Of. die Krenzlegende, So»
AnkiT Ar »UTiMb« PkUdogiaL XXiT. 2&
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386
Rajko Nachtigall,
koloT, HaTepiaui 8. 96: ... xmiaroy oe boh aiiMnnwt mal, üeis-
moTM si. 0i <fo UMO tfkjum n sfti .ji. Moyanib). 8. Fnga 9.
65. B. ^TO acTB wAb xoh poAB MOHe {mh] ^ipesa MaTepe mh?
Midi. 60. *(Di6 rriig« hat Ifioh. adilaflkt «haltoi. Die Antworten riad
deli ganz gleich). Erass. /fP: *fii^/0 «vom}^ /iot/ fyiwi}(JE fie ht
xtuXiag nrjTQÖg {xov x6yiit «te. (oCib. VI 8, TJI 12, X 23; Ifo^LI a 9ß;
ef. nvoli Kon. b 23 vnd Udi. A I b 4.
66. B. Kto novn ncKpuioy cn AUi^epb aMBoy? s mäh. 64.
Kran. Ji 'fii^. Tig %laßti¥ %^ ViUxv 9vfm4^ pftfaUa\ (Cf.
ibwI7 9,XII45; Ko&Im^«].
67. B. KoTopu Hoontb xpbTBBi» una? = llioli.63. Eiatm.II 8:
'E^. Tis ßaatd^H T6r ^wiva; (Ebenio ib. YI 9, VII 14,
68. B. ^TO nm .s. «uiieai KaraoBb? (of. darftber oben A. 377).
70. B. Korxa novnne snipm ■ nwn* nnTommt BOffoni » ninn
XBOY s Mteb. 74 (T«r ncToqi>H>m stabt da naab pini).
74. B. Hto noKana u-iku Bb .m. oypHn? Mich. 66: Kto noKana
qjUBKä Bh .M. iHToyprHcaTH ? Kra^n. XII 84 et Mo6. II 22: *Eq. Tis
naridet^ev, iva XeizoVQyiltai äpO^QiüTtog elg ras f*',
75. B. Kto cni .0. .s. ji? (af. Pol. 8yn. A 33, s. Adamfragan
I 46, ohen 8. 32S).
87. B. KoH mxh Kpass po^H?
Die bei Mich, ansserdem noch vorkommenden Fragen, welche auf
die Bcä^da folgen nnd mit ihr nicht yareinigt werden ]d)nnan, sind
folgende :
62. B. Kto cb(TBopH .ob. ^aca} Bh h Bbcrasb swme?
Hcriana bh kht^. Griech. ganz entsprechend in Elraan. 1898, XII 49
(darnach ist auch das Fehlende in Mich, eingesetzt): Tig knou]Otv
oßi WQag iv ^dji y.cu dvaatccg fSi^aaxev : Jil-Ji. '/oivac o tqo-
q>r]Tvg kv xfj y-^yxji ^'Ji^ y.tjtovg. Eine andere Fassung bieten Kr.isn.
1898, I 16, IV 2S, ad IV 23, VU 39, IX 15, X 25, XI 51 (daao vergl.
XI 29) und Moo. 1 ä 31.
T
67. B. Koro HMi HMKOPt upLBtHua ■' W, l'oyBHMa. Griech. Moc.
I a 42: 'E^. Tlva eIx^v iu/.wß TCQtovoioaor ■ Ji.c. Tbv Fovßtfi.
68. B. Kto ('t in p ir , irxe KJHctn Bi>CKptcH "U^. iiunoy ciia
coyxaHHTiHiiHe. Griech. Krasn. IS 98, XII 75 : 'Ed, Kai %is 6 veavUmos,
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Ein Beitrag vä den Fonelumgett fllmr die sog. £eoiM zpe» OMnmaft. 3S7
(Dasselbe Moc. II 13).
70. ünlesbar. Zu Ende der Frage steht »Bfccib MHpi. a coy^H^e xh*.
71. Ii. KAHHb ce wcoyAV, a ti>mu cucome ce? W. wcojßM oe xl h cnce
BI>Cb MHpb.
72. B. KoM Äena HocHXb weuoBainire Beere 3CMje? xt. (5x^a xa.
Orieeh. Mo8. I a 44 ; 'jE^. JToto >^'v^ .iaoia{if)uataa€) tb d^spiiXiov
y^ig ; jin:. @£OT($xos X^iatov. (3. noch ib. II 30 a. Kraan.
Ib98, XU 92).
C T ■
73. B. M^To KCTi> porb xoy? W. nponoetÄ revarraH.
82. KüJiiKO ^1>T cfiiopn MaHacH jTH\iii ii:.i-ii3Li iwiaimTii hao-
jüMb? lU. H.B. Jitx. S3. B. Ko.iHKO TBMK sM}»t? W. Bi. Griecb. Kra^^u .
1898, VII 43 : ^Eq. Kai nöaovg x( ? Ltoirjae 31civaaoi]g b fia~
at).£vg xbv f.aii' iCüv 'lovdahov el6iokukatQ£lv\ Mtz. vß' . Ib. 44 : ^Eq.
dwöe^tt. Siehe aueh Krasn. 1898, XII 100—101 n. Mo8. II 39—40.
85. R. Kto m boäoy im ne6a hh il neauef W. caifi>i(''0Hb ü;
MejiocTH ucue. Griech. Muc. I a 51 : 7i^. Hg krtolrjcev ex tov ov^a-
vov idu}q\ jin. Safufjuv Ix Tfjg aiavovo^.
86. B. ^Ito npHHiuie xoy BJii»eBH aapti ! W. sjaTO h .inBaiiL n
3MHpH0V. Griech. in Erasn. 1898, XII 97: ^Eq. Uöaoi oi fiuyoi oi
rcQoaä^avit^ dwQU X^iaic^ ; M:t. Ptlg etc. . . . l u öl dw^a XQ^'~
aöv. Xlßavov xal apivQvav. Ebenso Mo5. II 36. 8. Mich. 8 (8. 391).
87. B. He«ihCTi, iieyKCTHl ibCTL npHHece? W. rjasoy Hwa KpTH-
xeiia npH ie.taoe.ui. Cf. Krasn. 1898, VII 53: Epviiiog 6 uiaoog,
äriiAog b diaxog\ Jirc. "Evii^og b filaaog •/.h(faX^ lov Baittioxov^
ävifiog b dlaxog ßdeXvxtrj ^HQti)di6g. 8. noch ib. IX 17.
88. B. Kto KpajLi n cncece. W. Haiuasji* Kpu<a,bi Tcjeca cxbixh miikl
norptöame. Griech. Kia^n. 1898, XI 3ü: 'Eq. Tig xXiTtrajp ioüV^ii \
^6ttttav, Ausserdem ib. IV 33 n. X 13.
T
94. B. KuMoy ib npoi jia iipbBOie? W. Kb AecHHi^a cbokh h Kb
^aÄ^oy AecHOMoy. ^ ^ ^ ^
95. B. Kok cjobo a^aMb pe naHnpiacAC Kb roy . .xoy u pe slhbb
xras Bb Ao6pt TijeeH. Anders griech. Krasn. 1898, VH 57 «. X 49.
96. B. KaH XQAOBHHa CMpbTH He BbKoyiubuia na H6ca BbSHAOOTat
lUHM 1 KHOxb. Gf.Hieh.65, Sr6dk.41 (s. 8. 385 n. 395, Fr.26— 28).
25*
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S88 Biüko NMhtig«!!,
97. B. JloyOb lecTb w .0. uptxoBb" KJDi KM07 ^Toy US Htcn?
TOMoy Aoyöoy Kcxa .b. spbxa coyxa.
98. B. KtTO nepoHtjenoy nenonii,,'(i>inoy Ditcra. W. KjracaBexb
crin MapHH. Vgl. da/u im Griech. KruB. 1898, V 33: *Eq. Tlg oiV
Qavbv oj'x flSe^ yf^v ou ne^UTTdcrrjoev, Gfov /rpocf xvri^afif ; JiTt.
'O äyeog 'hodvyrjg b llgöd^ofiog Iv vf) /.oikiq Ti]g firjzgbg aixov.
Aehnlioh ib. I 36, IF 19, ad IV 20, VU 5, IX 8, XI 55, XU 53, Moi.
la 10.
T
99. ir'rakc unlesbar. W. (TaKB iipi)a:Ae ume ct£h uapim.
100. B. He6o ötiue, aeHie Be (Sft (h vusb) t/im» (a) noyn ne 6&
(Mb) HftH. ÜJ. Kvia Hob niasa.
Heben irir ffie wichtigsten Ztlilen fttr die grieeh. (State heimna, te
erbalteo wir feigende Tabelle:
0
3
6
43
9
61
7 + 8
7
ii.
48
62
0
39,
49
3*1
63
67
ÖO
64
66
11
45
3*8
0
68
30,
56
7
0
43
«
58
0
42
m
76,
14
0
0
47
32
16
•
•
81(1),
83,
19
21, 35
66
74
*
84.
22
0
It
45— 47, 8&— 88.
23—26 .
0
6
•
89,
27
67
0
•
42
68
0
75,
18
69
40
•
90,
28,48+49
73
0
•
92,
30, 44
75
34
■
94,
32, 45
33, 46-^-47
764-bO
35+36
•
96,
77
17
•
44
* «
82 + 83
0
43+44,100+111,39+40 .
84
57
•
»
50
85
0
•
51
86
0
97,
»6
87
0
63
90
44
•
104,
43
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Ein Beitrag wn dm FonduiBgen Aber die tag. Seoiw xpen enimMeft. 389
Wir sehen, das'^ einzelue der aus^opcbiodpnpn Frao'en in Sre<^.,
sowie von den Hngchilng:ten in Mich., nar In ^^e wissen griech. Texten
und da ;tn einigen Stellen solbat in gleicher Keiiieofoige vorgefunden
werden können. Sieht m&n sich dies« griech. Texte im Verglui« ho ztx
den Übrigen an, so bekommt man, insofern das bei der Geringfügigkeit
und Posteriori tat derselben möglich ist, den Eindruck, dass ursprüng-
lich eine neben Krasuos. 1890 nud d*_'n iK'.icIt u Typen der Bt-scdy fUr
Bich bestehende Reihe von Fragen exiätii t liabea muBa die danu, wie
Krasnos. 1890, in mannigfaltige Verknflpfang mit der BesSda der Art
Aioluuig. trat. Ja adiMi in dieia Fom, via ins die BeaSda dar Test
Anhang.* bietet, sohcinan daiana einselne Fragen eingedrungen ni aaiB,
wie s. B. 62 (die da einaetst, wo Web. ala eehte Bee. anfbiOft). B. Re-
MBKQ e^ eoTeoTB'L Ha h6ch h na senn. tt. 61 h £iKb (Kraan. VI 5 :
'£i^. Jlöoat (fOaug h ovqavi^ xa\ kal f^g\ ^ift. Sebg nal äv^(f(t>-
«rog). DaaCharakteriatia^ltedieaagriMk Gruppe iron Fragen dflnkt
una die Frage: 'Yfrb Ttdaw^ 9toi%iwß rnnfUttaxtu 6 Ttöoftog; n Mm,
4ie gewobnlieh sa Anfang der Texte ateht (Kiaan. 1898, II 1, VI 1 ele.).
Von CTBZiH apriolit andh Aiebang. (54, Mieb. 52- und Sredk. 52+&8)»
doeh gebt daa aaf eine andere Vorlage antaek und svar,. wie Bio in UnA.
I b 8 und Krasn. V2ö geboten wird. IMe weitete Diaenssioii Uber dieaea
Thena iat Ton den an enrartendeo Stndlen anf dem giieebiaeben Ge-
biete nnaerea Gegenatandea aa gewirtigen.
Text dea sweiten Typna der BeaSda naeb Mieb.
1. (Blatt 161a) TparopH pe: Pipi mh .V. cuouecb fR »varjHH.
Baon pe: .a. bbtohk di eioao, a! e exono dft 1 0% r. n& H aiono,
1. Mieb. 1. dreök. 7b: wb'mxb. Anh. 18: a, oKe.ftu, ...... cYmsa.
'1 Etwas Derartiges ist niifh für dir namentlich in spntfreTi niRsiRchen
'1 exten stark auftretenden ausgepra.L't 1 ile^corischen und änigmatiflchen Fra-
gmin anzuDdhuieo. Eioe kleine Sainmiung duuteiben haben wir in Tifih. Alb
angetroffea. Doeb tat Weiteret daiHber wedw In der abwIsehoB, aoeb in der
byzantinischen Literaturgeschichte von diesem Oeaiehts punkte aus erforscht
worden. Cf. dazu fund zu Destunis : OuepKir ri^-'i :in'-aiKH JKMIirip. 1890 Aug.)
idanov, ^MNPr. 1S92 Jan., S. 165—66. Tich. A i b Frage Ii (nur hier) z. B.
cf. griech. bei Kraan. I 26, IV 19, V 33, YII 5, IX 8, XI 55, XII 53 und Moo.
lalO.
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390 B^ko Naohtic»ll,
ce 6t HCKOHH s i5a, e. Bca xtsib ötime, s. u öea iiero jiH'iecoÄe ae
(iUCTb B3Ke ÖUCTb, 3. Bb TOMb XHBOTb H. ft XHBOTb 6i CSiTb
«nkllb, e. H OBftTb 8b TMft eBbTHTb 06, r. ■ TUn KTO 116 KT».
2. IW pl: rq. «• .««I». * wA^, » n. »<ip«i
(fimi«. rpnropH pe: (K)xe mvroe«, na «eroi^ eairtiib MBirwmih
ÄHAOBbcKM iiHCMenH bb cc6pa3b HÄmh xepoyBHMb. A K»e f MapKa,
BüiiHca ce Bb puMt caMiMb MapKOMb Bb or^paab jibBOBb* cb lecTb 6.ia;K-
BUH KpjUiiUlHb» fljCiXa rb BepK» QRiX^h Cb 8WHHKH CBOHMB. A KXO
4^ JoyKUy EanmssBo Ou eaaiftn xoyKoio, nOBeita ona TOTpOHb, Vh
tv^pasb T6<bia. A sse ID hvii^ HameaBO tfu u miift mmpierta,
j5> TpftTUBa qpa bb «tfpaab npub* samca .7. exoB6Cb svarjan,
pemm MCKOBa tii eiOBO.
3. A (H)a7aab pe: flü^ h ^ s cru /Sb. Km vtfpaaoiib ejnunn
_. 7 *? _ ^.
ce Cfub. HacH pe: ie;iHHb ffui» ctli ('ib, uccMoru h BCCApbÄJiTejb
•-•
6e3Ha*iejbHi> Hepa3;itjn>nK, nepox^Tciib fSecMpbxbHb, nefficToyrnib , n.
cafiaweb, HepasApoymeiiH, Bi«raH iiesHAHMH. Bacnpe: KHMb HMcueMb
cjiaBHTb of» nnh, rpnropn pe: IC;iHiib cxb cjobo 5iKHTc cioynno tipa-
BC^OU OBiTb XHBOTbHb, HCTHHE noyTb^ ABbpb CTJbQb, KaUeHb QB^-
i. Hielu i, Aieb. 19: laiepi, iimtk% xpoMt, «q»t«s. Ark. 49: A b n
o6pa3* Haiucanie ce 4. eBaahejacTH? MetIh ba oöpaa' U0Bt«&, JTyKa b» o6pa3*
T<'.iaV etc. Cf.die 10. Frage beim ersten Typa* der BesMa {8.375j. Im Griech.
vergl. Krasn. 1898, 17 40 : 'JE^^. ITov lyQwp^ouy ja xloaaqa evuyyikta ; Hn.
To xmk Mm^Up |y iimtoXp etc-; ib. VI IT: *JBq. Ti iQftr,yevorw oi iT
evayyeXinai; I4n. b ßovc, h Ut$¥, o üthg wn\ h M^rnnof 6te. nnd ib. VII 17 :
^Efj. Ti l^ftrjvtvejtH* t« Mtifut^ fioupta, MMfuyint luik Xiy»n«i Sin, Ol «I^m-
BvnyyiXiarai.
3. Mich. 3. Sreök. 79: Bachjh — r^aropii; bahbi ^a.h BccüoreH' b f>i\
HeftcioyiLieu; m mm» aaca; atatl: cu: Au ■ cn ■ cxu xu; cioya*!» auch da;
kctbb'hu noyn; statt KasieuB: lUBMeHB; statt mbcti., w6b. cbi>i ubv«: xpK3t-Ma
«cdBUBJiaiomuu * cau ctm; statt «psni. mcchu: qpiBB' nacTLip^* Mccau* ffub;
statt cKoyMeut (oxvfiyioy): njaMcuL; rioxcHUMi, feb!t vor cujaMi.; statt ctw *xb.
dls. czi> rb MEioroAHeBB Tmi.Ki. steht: cru bc.iukm n. ' mhotomi. auomb aa^ej|->
HHKB; tf^arO ÖUCipO, 6C3I>B4aCTBUii, Kb WCxpo-rt, HJIBKOJIo6'ub, UäBiCBBKB, Bcono-
ciowt, pnoyma «nxon, Bepaaioyv^aew Ateh. 20: BaoKilli — rparapltei miau
fehlt vor wisaqa; zpnm «6i. mÜ vucku; afnn' naontpa* Mooea; CKVMen,
P|«iiB H**, ^B. fehlt, umnKleiia, |Mioyaiia uemva, a^aamyv*!«.
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Ein Bdtiag in dm IV»tefaiflg0ii tiber die Mff. B«te ipen 391
Thjxbf nacTupb emiaiib» juMh MaexB, niptfiiBBjnnoiipi <nai 'vam, eeam
(Bl. 161 b) esftTE asrA, ^hn «een, ws u 6fc iq»», njAmojKfoeetht
2»»». . «..y«» ^n..
mnenaHiob tfxam eBiam. Hvasb pe: nan wtmmmb ejomm oe
CTU ÄXB. Wb. CtI. Th XHOrOAHeHb TfcUtKB, Bb ÖjarO ÖUCTpb, Moy-
^(pocTBHb, ÖesbBJacTejraHEB, 6jiarojno($itB, urcrpi» HenpE^nBBB , 6xBr
TOfl^rejihnhf ^^kojih)6h1), HSBicxbHi» KpinLio», iHpb^b decneiajibut,
BoeMOni H Bcenocn&uaKHi pasoyxHO ucto, tbhlko Hepaaioytmi» fXl
com 6xHK.
4. FpiiropH pe: KjHcaBbTHH, Bb kö(i€) BptMe h Bb kok .t^to öjiro-
B^cTH apxaiii Mb raBpiUb. Bi> BptMe ji(i>}oTHj[Oy (h] OB(joyj£He nptXAe
•AI- Ka-'^^iib^ib.
5. }^acn.f HH pe : Pip bi» Koe BpiMe 6jrÖBieni apzaBTA rupHU
M n KOK Jit. Wb. Bb XBH avroyvra m«, mia xe in|^ u .ve. xa.
6. Fps pe: Buuui^eHHis raia Koe qpive <(u h xob jA*.
npv aBToycTt 1^. Aempa .ve.
7. Bbch pe : hto ce ciuma ruh BpbTi>nB bb HeicBxe poxH oe xfc.
? "5 -
rpM pe: Hmc KMoy 'Myspocb, mmf cuiivdK-vh ce ÖJTBtpHK.
8. ]5;uii pe: »ITO oe n.iwmaxoy ujibcbH, MÄe^apu opHBecouie Ooy.
U n
Hwa pe: MejbxeBOypb, racnapb h Bajbracapb.
4. lfieli.4: Dm in Klammern ist aufndirt Statt ai(jioy)tBe ktfnnte
yMl aneh naoh HcIi. B 1 1 eii(ii]i«e kuMit Areb. 1 : ruptäMU s b «m jAso.
Baeulk po, cuMUioy (Tieh. B 1 1: onusoy), zpuMMAxe.
6. Mich. 5. Arcb. 2: tiiu, mqa Mapm. xe. Hilo. 21: mehr b* BejOMB. Afk.
16 : 15. Kiu. Griech. Krasn. 1898, VIII 17: ^Eq.'Ey 7io!(f V7tajci(f iiayyeXlCexo
o Fn'iniTjX jry «foioxoi»; Hn. 'Eni Ahyovcxov BaaiXime fujvi ifa^tiy *».
Auaserdtsai ib. XI 72. _
6. Mich. 6. Arcb. 3: Aexepa .xe. fehlt Vgl. dazu Stojan. 16 (Archiy
ZZm, &65). Im Qrieob. nnr daa Original für Btojan.: KiaM.lM0^ Y 16 ete.
7. Hloli. 7. Areh. bat dleaer Frage: Areb. 4: 1«a«a |S. no ponoa
BT. Bepriii. Die Antwort fehlt. Aroh. 5 : rmt BepTin, »o^^joct.. Im Orieoh.
Krasn. 1898, XI 73: 'Eq. nSs fjxovfv o nv^ioi rov anr^Xn'tov, iy ta li{)(&Tj iy
avjtp, j47x. riovydoi, i iQfirjyetiejat eiaißio^ und ib. VII 3S: '£^, Tb mtf'
XutoVy iy y iyeyyii^^ b J^taiöi, iiyog r^ioy; 'An. Tov <Pav(yiov.
8. Ilich. 8. Dazu ?ergl. Mich. 86 (s. oben S. 387). Sreök.2: Ana a iiea*ze-
(oypB a Busaean. Areb. 6: ii«ixami»aoiii9«xaai»Miapa. Qrieob. Me2kla53:
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m B4ko NMhtigaU,
r H f — .
9. TpH pe : Kojodco Jii CTsopa rh Bh mroyrnTh iqHOD&A^. B&ik
pe: .m. UBßk
pe: BfcxoMoy rejiogoBi.
11. FpH pe: PafteiBM wse etBopK nerpa ftiqpiiiQi ee, vro ee
«flUDai Bein pe : Eenus, mce eicaMwn ee npoeenni.
13. BajH pe : mu ce cjiumauie AHBa uAt^e i'b ucpu. W. lluWBb
6pa FHb HO lUbTH.
' ''
13. (fil. 162a) 1^0.111 fi^BO Ha uenLaie ce uioa^ üovicBf %to
oe emuta. Fpa pe: MHpluza.
[13a. Ivaini'&pe: noHoeu xprE ikh rro oi eimiia. Fpsr. p.:
CHIIOB% iHpnAäi]
'£(1. Udtf ^novoy oi fueyoi oi ta döiQa nqoasvsynofiis X^iffz^l Hn. j4onä^f
Mtkxt&tf xal BaXva^d^, Aniattdfliii Kteta. 1896, XI 16, of. eiMih Ib. XII 97
«ttd MoS. II 36. In den beiden letsten grieoh. Fhi^ tlnd Anklinge an Midi.
86 (a. eben & 387).
0. Mich. 9. Sre<<k. 4: api(6u}. Arch. 7 : vJi Ckleob. Knau. 1898, III 1 :
Alyti !> IgrjyoQiog. 'Ant%9tav o KvQiog elg Aiyvittov nodas ](qo>'ov: lTrtir,<te¥\
BaaUtos. Mrrn^' (,<. Ib. Xr 17: kffrfXdi^v; ib. XII 73. Moc. i a 28, 1 11.
lU. Mich. 10. Sroök. 5; apuiu&At. Arch. 8. tiriecb. KraäQ. 16tis, 1112:
Elf ohtiay hro/tat* }i^k«»y. Ib. XI 74: *EjnX^¥. ^
11. Mich. 11. Siedk. 16. Aieh. 9: vo e& nape; statt SMua—.if<iHaa.
Syu. C 13: FpHropYe pf»no: kto «.TBopn ncxp» wTBpiutit ce? ^TO ce aoBCX? Ba-
cuYe pcie: öacMCUL. Griech. Kraan. 1898, lU 3 : Fgi^y/M naidiaKf;, ij joy fJi-
tfO¥ ntwj^wtt 4^i^««9a« T^y JTepiOK nm UaUUo; SmnL Baßr^Xae, o iQfif
minm 9» Ib. X 15, XI 76: nSt ^mw; Xlt 66: ff«r IjMtmr; BtM^Ut,
o tQur^y. (rjxoBaa. Moo. II H « Klean. 1886, Xn 66. Moi. la 23: nwcljiwvtt^;
BakvXa, ^Tfiovaa.
12. Mich. 12. Srp<Tt. 23: ^to k, ohne n. Arch. lü: ohne W. Griech.
Moö. I a 24 : Egt^r. Um tinovty 6 ay&Qatnog, onov to 6einyoy itpayer ö Xgi-
0f6f; jy«o«. *Im»pos o intxXtiMs iM<phe tov Kv^h», 8. ib. II 8 tt. Kran.
1868, XII 70.
1-S. Htob. 13. Shredk. 36: «Mai, MapiHuza. Arch. 11: Anhng »;(peBo«,
oMca, iiapKJixii. Mil5.47: oftircir, Mop'HHKa. Ark.38: o«^f ca, HKpinca. Syu. C 44:
FpHr.p.: apfBo na nmMace wöaca ce Y»Aa, ito ce 3obct? IJac.p.: öpeauHta. Griech.
Moö. 1143: -tg. Tb d(y&Qoy, onou dffiyyl«»» o '/ot-rfa*-, « ^y; Htu Mvgix*}.
Xaain. 1698^ XU 103 : f*vgixty.
1»B. Anh. H. In Mleh. feUt dleae Frage. Gf. Jedeeh IDeh. 88: B. Ibe
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Em Beitrag zu den JFonchungQs Uber die eog. EeciAa xpexi CBOxirrejeM. 393
14. rpH pe: IIpoOOAU ra Kommii» kto ce cjuiua. B&kh pe: jo-
ruub.
1 5. Bajiu pe : PacueTa cb xoMb mo ce cjuamacTa Hjra ^to ce cKa-
nnna BNenft no. Kva pe: Hz(e) « xeoHoyn bb p■l^ omim oa
16. Hvape: ne ene t&io rae ■ norpede no ee cjaima.
PpH pe : Him*H«i>,
17. 1 pii pe: uÖa luii.ia uiaa iIuxiHCTa KaMciiL, kai.u ra, liiieiii
P '4 - — . —
HMa. Bajii pe: T€,innnMy anan-ih, lexe oKaaaicxi. ce upaoeAH^ 6b, a
^yroMoy Ka^oyuJib, lOKe cKaaaisTii ce Kpiii]»Kb 6b.
18. flva pe : Bb kob qpive cm navA Bb aniLCKU mna mMgß
■ Bb KUH XBb. IpB pel Iipi^6 Xpbll^HHH VXbHtn XBOMb.
Boim Kptb FBI.. W. BvAa riflMu Kvpnna wmjMh xamobb, wat Sreök. 45: B.
'S r t —
Kto cKsaa Kpn ruh. W. HioAa »Hoys* MnxevB* r^exu nrpmna ealapriobt.
Nom. b 20 hat: B. Kto noiiori, Kpcrr» popnoÄT.Hi.? «tb. cmieorH itvpKHeE. Im
Qriecb. nar: Krasn. 18)^8, XII 104: 'üq. 'O mkex^af tök orrav^y rov KvqIov
näf ^xovev ; 2^9. 0 JTv^mlor Hoe. II 43). Cf. QOeh Kfaeii. 1808,
IV 38 und XI 23. & atieh & 385, EV. 43 n. 44.
14. Mich. 14. Sredk. 27. Arch. 13. MUo.46. Ark.37. Syn.C45: rpnr.p.:
Kto npoftoaf. rocnoAa? Bat. p. ilorrlHB citohri^. Griech. Kra»Ti. 189S, XII 105 :
'£q, 'O ätöaas i^öyxv*' »t« Kvqitff tig ^fj }4n. Aoyyiyos (-f- ©In Zusatz). Ebenso
lloi.n44.
13. Mlob. 13. Sretfk. 28: rnota, mmmcaaumt, Areh. 14: r«cia, omh»*
cnTe. MUS. 44: Kan> me pttMoiBnona pac^nemia c* rocBOwa»? Exhomjt
jtaatjiHMani., a ipyroMV ccra. /ta?KÄHManL n pajL noHje c' rocnoAHUOMb. DaasHilo.
Becundär ist. beweist dasa auch Ark. 38 das anders hat: A paaöoHBHKOMa
nponcraMa c XpncTOM , kako wie 6it AecuoMy ^uu', a luyeuy ^eaci*^. Im Grieoh.
•.Kran. 1888, 1X126: Ol Xtimul wynauQt»9i$^c /ittk w9 'IijmS ntk
ir, Mirh 16. Sredk. 29. Arch. 15.
17. Mich. 17. Sreök. 30. Arch. 16. Milc.43. Ark.35. Syn.C4«: rpar.p.:
KOK xn arrua vraancxa nttten «r xaepev rpo<taT Bae. p. : ejam Ambu, »xe
HapunaieT ce Kptnn 6on, a ApvrYu Ka.iQUJi!>, fVKc »apuii&irr ce npaBix&Hi öofb.
Grioch. Kraan. 1898, XI 76: 'R^. ()! dvo ayytXoi ol xvXianyit; tot' X'i^oy fx
rot' Tf'trpnv TTMC rxovof'\ /tn.'O uli' ^aiKt'rX xa'i n tnoo^ 'Iior X. Ib. VII 33
habuü wir in der Antwort auf eine andere Frage die Namen: 'lovi^X xai
18. MMtu 18. Aitk 17. WSlk 22. Ark 17.
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894 Biüko NMhtigall,
19. FpH pe: Kau ce .b. ÖopcTa. lU. a.uiiOTL h cMpbTb.
20. Tpu pe: keh .b. coynocTaTa. W. BOJm> h ߻b,
31. rpa pe: kto ObArua onoe (oe). W. Herp^ pexu ae
«BKaToro.
22. FpH pe: Kto wffmoj pesb noruöe. Bin pe: Hiivi» npi-
XPiBH ra' pe tfo, vraxe bh jo^tuKoy, Toro ntTe.
r 1 — •
23. FpH pc: 'i.njicb nOÄh .,\. tu ui^Laa iiocraBH ua aeMJu.
BaiH pe: Mjchb npu isaaBeJiB .r. jii h .8. Miy> ne a'^]»3KAH 6i> sa
3eM4ao.
24. PpH pe: Kto npaseAHi» eu h bo na .e. mv» a Lhi»] .a. abbI*
Buk pe: SaxapHH Bvtob M^cfcRg«.
19. Hieb. 19. Sredk.80: c& cMpi.T(iio. Arcb.21. Uilc. : cMpVw. Griech.
Klt8n.l898, VII45: 'Gq. Tivts dvo ftagoyrai; l^n.'B C<th o ^iamtos. Auch
ib. VII 29. _
30. Mich. 20. Sndk.81: axB«M&. Aieh. 22. 870.0 21: Tpir. p.: Kom
SBa c^nocraTa Öopaia c« vt bckohh b ao b^ks. Bac. p.: xini r Homi. Star. VI
108 s Syn. C 21. Nom. b 3: B. kos abb öopacra ce canocxmta. W. uai k Hom&.
Orleeh. Kmn. 1898, XI 45: !E^. T/y«; «Tto dbt aUa«»rt«c ; ÜJt. 'ff Cm? «
^«tor. Anden ib. 1 2, IV II, a4 IV 27.
21. Mich.21. IoSredk.24 ist dloeoFrage mit der folgenden ebne fonttige
Aendfirungcn vereinigt Arch. 21: »Haio. Milc. 41. Ark. 34. Nom b 3 ver-
einigt ebeufalla, wie äredii., die beiden Fragen, doch mit abweichendem
W<Mrtlnnt. Die gleichen Fragm kommen (mit gekUrstor Antwort) auch in dem
Lqwmflenie 4—6 vor (•. S. 347). Im Oriecb. Kian. 1898, Vit 7 : Ttg tbtmif
\ffevfia lati&ij ; Hn. o ITitQOf ly tp nQodoofm Ultliir* ol» ol^s thtf iiß^^nw.
& noch: ib. IV 23, XII 67, Moc I a 2G
22. ]liob.22. Sre6k.24 (vergi. bei der Torhergebeoden FrageJ. Arch. 24.
Hile. 42. Ark. 33. Nom. b 4 (siehe die vorberg. Fr.). Qrieeh. Knwnoo. 1898,
VU 8: 'E(f. Tff 9lni»¥ HkiHut» &n»U9^. Sin, *0*Mo6iUf tiamif' 8r 9«-
Xr,(ju} avt6i «^«njMtt uMr. Anuerdem ib. Z 14, IV 22, XII 88 imd
Mo«. I a 25.
23. lüch. 23. äreök. 38. Arch. 25: 6b aaseiuw fehlt. Ark. 28. Die in
Syn. C 22 e. Star. VI 109 ebwclohend lentende Frage, sowie Über die giieeh.
BatspieebBSg a. •. w. t. oben S. 878-*79.
24. Mich. 24. Siedk. 82. Arob. 26. Syn. C 23: Tpar. p.: Koa iipu«UD
ae r^taroja .9. icicenB a ahk .h. ? Bac p TvixapYa wTi>a& Ivaaaa npiATcq:«, erxa
KUfiulm BaAi. Star. VI 110 =» Syn. C 2'4. Nom. b fUgt zur Antwort bei Syn. C
23: u KpxBU hinzu. Im Qrlecb. vergl. eine an die Gruppe Syn. C - anklingende
Faanttf in Kiasn. 1898, IV 18: '^E^. Ttf «fa iUätniw f»n^ [»«^
6tmS]i ^ff» ^Jfff^t ^ 'V*"^ wv J7(^(^^oe n. ib. ZI 35: Tittw^ ^uuUmr
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Ein Beitrag sadeoFonehongeiittbtfdi« Mg. £«Gij»Tp«»CMi^^ 39{^
25. rpH pe : kobto npaeeAHHKa rpctAb cace ce (C cMpbTB. Bajra
26. rpi pe: Kto sft posxsBb 9 wn a kto bb nqpMfc. Bau
pe: «flaan HepoxAesb, umi ae nipfcn.
27. rpB pe: kto xaa icpan vapt BMTa. Bbjh pe: xaaapi».
28. TpH pe: Kto CMpbTH se BbKoycHBb b djirsiifc Mi. Baim pe:
Hjku UiCiuiüeji«.
r
29. (Bl. 162 b) FpHpe: rAt cxoyAeiio c Tonj[OMT> cMimsiBTb ce.
Bau pe : sb coAOMt h roMopi rps^ h 8r4HK ropoyuva.
30. FpH pe : K<» xoyxox^MTBO Ha wmmm npBBOV 6ii. Bau pe :
iie mhüh JiH, wr^a ajanrn cmuh .incrine cmokobhok ce6i pH3oy.
Smaeitey iy ya^. S. auch ad IV 19.
25 Mich 2^ Sreök. 83. Arch. 27. Syn. C 24. Star. VI III. Nora, b 6.
Die Varianten in dvn Texten, u.imentlich die AbweichuDg des Syo. C * von
der Gruppe Mich, und die griech. Vertretucg s. übea S. 379.
28. Midi. 26. Äieh. 28. 8711.0 26: Bao. p.: K«i «uoin h6 posien
mpen, kom a pwanMA xhbs 6uct? Bac p.: Aj»ish ue po^ucuL kmpcti» a
HfYn po-+:,TviT. rruntrtMCT. Star. VI 112«= Syn.C 25, aber mit Ausfall einiger in
der Mitte stoiienden Worte. Nom. b 7 : utt uroBt.Kh, ue Hupen» statt hcmbi. 6kicx.
Im Griech. lehnt sich Krüsn. 1898, XI 44 ; 'E^. Tis ftv yeyyf;&eif ctnii^aysy x«(
'HX'uii ytvyfiHytes ohx inl&uiw¥ an Nom. b 7 tt. SjB. G 25 aa. Of. auch ib.
VII 32. alav. noch Ticb. A I b 5.
27. Mich. 27. Sredk. 76r ÄBanm. Arch. 29r cMpn bkuck (cf. die nächste
i; rage; statt sMbpb sbCTa. Syn. C 20 : Tpar. p. : Kto ABama SMpu, h naxu bb-
esan »ot? Ba&p.: JEasapk Star. 71116. lloai.b8« 870.026. Gtleeh.
Kiam. l'^ns V 29 und XI 60: *Eq. Tis Scni&aya iittt{ rjytg»!;; Stn,*0
(u^. Ib. IX 9 : '£(f. Tie yyr^Me iknmoy Jini^n', Hn. Aa(a^»
28. Mich. 28. Sr«4Sic.89. Ärofa. 30: CMpxB 6ira stett h (ixrBM& 6i. Syn.C
27 : FpHr. p. : Kto cbup&Ti ue bhacbb vt> cifpi>ii> zhiems ? Bac. p. : EjiisaB&n
erAa oapoTBOBaine. Diesem gleich Star. VI 114. Griech. Krasn. 1898, V 30
(anoh IV 30): *£if, Tie ^atfotoy fiij yavaufityos ^imoy ttpvyey.; Aii.*0*BUtw
29. Mich. 29. Arch. 31: ■ lenjo. Syn. C 28: Tpar. p.: rit cthjcho h
ropinitfTR CMtinaHJT ce? Bac. p,: oyrjsY« rop'MUA h rpsA. Gleich Star VI 115.
Griech. Krasn. 1898, V 31 : '£ff. Hov xo ite^f^oy xai noi to tf/vxfi'^*' afiiyoyiai;
Jfir. '0*BUmt hfl fijs 'ItSdßsX.
30. Mioh.dO. 8redk.50: zixpocn, npul« enuna et. «na cam. Afeh.62:
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396 Bajko Nsehtigall,
3 1 . FpH pe : 'ih rja QUBjifi § BbcTOKa ao sanaAa. Bau pe: kt^
me poAH Kva Kauna.
c
32. Hbnpo; Kor^a «oTspbTa ^ecTb loipa siqpiTi». KrAaseKUK^
i; T c"
33. Bbupo: KojHKo aAani» Jipi6u Bb paa. W. 0 mecraro na Mß
•6.ro
34. Buipo: Kto miftmfßvb tapArfc. ifr. Ammb.
35. Bfcnpo: Kto no ^mxbefM eMTapftsboe naxu Bb «rpodor
jcrpB Bufise. dr. ^an 9 aeiue eaa^a co naxu bii aeimo B&jrtae.
_ -
Ha 3CM.TU dl,;, nn lu und ce<5t. pysoy fehlt. Milc. 30. Ark. 23. Syn. C 1 : TpHr. p. :
Kou 6uor XbixpocTib na 3eMJiii? Bac. p. : uii.bb, vsvnA obm h aaaMT. f-inrHCTa ^ihctbYm
CMOROBHoe, cbiBopucTa wAtuHlw ceöt. Gleich Star. VI 20. Nom. b 1 mit Aeo-
demogoo in der Aatwort: B. mm xbioucibo twec spftBee aa miuIbY Wo.:
wun; WKk MUf ■ «m nutor» nexl» CMOKOBioe n pui, anww oteuuu»a ce npi^
TviUibHYa pajH. Griecli. KrasD. 1898, XI 34: 'E^. IToia rizy*] iyiytro ifqiärto»
ini TTie ü ^UTrttxi^, ore l^Qatpey o /Hitfi *al Eva xu tpvkXa r^p avxric,
rs
31. Mich. 31. Sreök. U: (5u statt cnnae. Arch. .'»a. Milc. 34. Ark. 26.
Syn.C3: cjEuinau öucr; QBBi>]H&,erAa. Star.VI21 väjm.Cd. Griech.Kra8D.1898,
fyiww^ vir £iilr.
32. Web. 82. In Sredk. der 84. Frage angeUngt:
etc. Arch. 34 : Auch hier, wie in Mich., vod dieser Frage ao, nur B-Bopo — Wst.
Milc Ark. 27. Im Griech. vergl. Krasn. 1898, V 35: 'Eq. Höre «nl^uve xh
tixafiioy lov xovfiov ; 'An. Oiay änixxuye Kaiy xoy äJeX<pby aifxov /ißtX gegen-
über ib. Y8 : *Eq. Hon hdihnßtw iff* int^ to thaft^ t»8 mogftmt; ^Sin. 'Ouuf
htbemn KtS» xhv kiA^r a^olf, waa das Orlglul fttr 8toJan.8 n. Syn. A 47
(s. Arcb.XXin, S. 04} ist, während das erstere der echten Bes^da entspricht,
wie wir auch aus der ziemlich gleichen Reihenfolge der Fragen im zweiton
Theil von ib. V (s. bei den vorhergebenden Fragen!) ersehen. Sonst kommt
die nXmliefa« Frage mit dleeer oder Jener Aenderong im Grieoh. noch vor:
Ib. U 4, IV 12. vn 29, IX 11, X 6, XI 53, XII 51 nnd Ho& I a 6.
33. Mich. 33. Sredk. 63. Arch Miic. 32. Ark. 25. Nom.b 9: noxveft.
Die slav.-gricch. Fassung derselben Frage in den 'Egtor. *al itnoxp. rhf'rtpoQot
B. Arcfa. XXm, S. 63. Die übrigen griech. Fragen geben: ü^af s (Krasu. 1898,
TU 26, Xn 6, ad IT 34} nnd trn hmow (ib. VIU 9 und IX 13} anr Antwort
34. Hieb. 34. In Sre^. an Anfang der 77. Fngb, Areb. 36. M11& 25.
Ark. 19. Syn. C 29: Fpur. p. : Kto bc poz^^eiii^ «t iiaiepe? Bac. p. : Aatm«
Gleich in Star. VI 116. Nom. b 10 auch: B. Kto HcpoaciiiHi. poyKj^ui. vt ms-
Tepp. W. AjUMb. StojaD.4 etc. 8.Aroh.XXIII, S. 63. Im Griech. Krasn. 1898,
14: 'E(i. Tie fiij yeyy^&ek &7ii9tty$; Mn* *0H6afA und ebenso ib. X 10, « ib.
¥4 nnd IV 43.
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£io fi«i(raf Btt dam FotsebiniffMi flbtt die wog< Eaoij» xpen eBsntuei. 397
36. Bbnpo; kojuko itT Öi bok, ktm aoxoub 6u. W. .x. ai'.
37. Buipo: KTo i& npopoRii mxBh norpelfflBB <Su m Tftjon zo*
88. Buipo: KTO poxH imraani. if. nHoyn wmnsh,
39* Bu^: Kto ne Bipon h öu Ttjou oiasoiib. ifr. seea
40. Bfcnpo: »nw BUpa^Ba Bouaqpb. tt. mr» xe hob ac
KomsFa Bdjftoe.
41. Buipo: Roxno itn paftoraam lianiaa «nntii. tfr.
.■7^. ji*.
36. Mich. 35. Sreck. 77; crapaBBc«, CM^aiif,. BtHiinaTucc Arch. 37: ij)eiio,
BSArfc &u, HA«. Milo. 24. Ark. 18. Syn. C 3U : Fpar. p. : Kto aepoxAeub cbcrapes
CO ■ nsKU n «piw» »«lepd CBoa nsail. Bacp.: Awn osteMXMeiWftnm
teMJi» mm »nvi. Ster.TI 117 v Kom. b 11 : B. Kto no poxaacni cmwm
ci>CTapeBb ce h naxbi b& vpliio Martpiie cYh BbBHAt? Antwort = Syn. C 30. Cf.
*FnüJT. xni ÜTtoKQ. dtatpoQot 5 (Archiv XXIII, 8. 63 — 64). Im Qiieoh. cf. noch
Kniso. 1898,1 1,1117 U.X 9.
36. Hiob. W. Sraök.ln69. Aieh. 38. Betrefft Syn. C 31 (Star. VI 118)
a. oben S. 370, betreffs der '£9, nal inoxf. itAtpo^ S. 373.
37. Mich. 37. Sredk. 85: ;kubi> ctAc notdiiu , a rpoÖL M07 zoagMiiie. Areb.
39: B MpxBT. cncäamecA. Milc. 50. Ark. 4(». Syn. C ."12. Fpur. p.: Koti npopoKi.
iie iiorpt.öenL 6lict, ryofih kvo iioraamc u nt rjioCjt-. Mpi.im, iiouuk'. Hac. p. : Ttrna
Bb Hptiit KbiTOBe. StAF. VI u. NuiQ. b 12 gleichen Syo. C 32. Im Griecb. vergl.
Kcaro. 1896, 1 16, IV 38, (ad IV 33], Vn 39, IX 15, X 25. XI 99, Xn 49, bUt.
noeh Tich. A I b 9.
3«. Mich. 38. Sre^k. 69. Arch. 40- x;im;m'7. Grieoh. Krafn 1*<'tS, V 36 .-
fp. Tis iyiyyy-ar rnvc yiyuytni ufiit km- xataxAveitoy; j4n. 'JiK toi/ oixo» lov
X«i*, vice <fi Xayam'. Cf. auch ib. III.
89. Mich. 39. Sredk. 86 : Tlao uro oaua cnutk. Areb. 41 : ae sipoMBi 6u.
Orieeb.Knum. 1899, V 37: *E^. 7lr iato9wit» «4« hm^ ofe» &^o\ Hn.
*H yvyi} jov yicjT, tpevyovaa ano loßöfimy, ytyovt axriXtj aXfxvqa »«2 fetWfM
fligqt rrc fTru(Qot'. An^scrdem s. ib. I 15. IV 27. ad IV 22), IX 7.
40. Mich. 40. Sreck. 71. Arch. 42: pajosa, sauAe. Milo.36. Ark.29. Syn.
C 33: Fpar. p. : KorAa bi.ci> Mapb BbspaAOB» c«? Bac. p.: erx» Hon mmt!t wt
iopa4a. Star. VI 120, Keia. b 13 lebnen sidi an Syo. C 33 an. *Eq. koI anmtQ.
iia^. 11 a. Archiv XXIII, S. 65. Oriecb. vcrgl. Moc. I a 5: *Eq. TToxb Ix^ül
b xöatto^ o>.o;; 'in. "Ot£ l^r;).f>[ .V(M U f^g sißatov. Auaeerdem a. Krasn.
Ibyö/l % VII 4, XI 52 und Xll 42.
41. Mich. 41. Arch. 43. Syn. C 34: Fpur. p.: «enao Ax patferame Ervn-
xenvK n^aBarene? Bac.p.s ««(npa) cxs jrtx. Star. VI 121 bat .fi.* Noni.b 14 :
.T.*.fi9.— dif.iri«9.12(e.Areb.XZUI,S.65}. Kraea. 1896, VI6 bat: «',X17: tfA'.
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398 Bi^koNaobOgtll,
42. Bbiipo: Ha ko.ihko tocth pa?,At-iĻTk ce MOpe. HE .Bl. A&
KbatÄO Cb pOAOMb CBOHMb UpöH^üXb Müpe.
43. B.np^; EOOK. THooyuv. np.«« -ope. il. . 'Ha.
44. BbiqK»: xonso A* cfnojmnB aajiTftne sb noyenm. W.
.XI. Jrt». ^
46. Bbnpo: xojono axb npoHxe nupXBnb. lt.
46. Bu^o: KTo coyrb ii6ca, MROOKe pe nppKb. Bdoa BcnoBiAasm
cjnsoy tfiübD. a. 1160 exob, b. bBo Booobi r. moxb, x. hob, .e. aaptr
47. (El. 163«) Bbnpo: TfSk w^^)mk & npbm eufß v^bk^ ij,
,.Bb HCffllJB BaXBHBOrt*
42. Mich. 42. Arch.44: pasAt-JiH Ca, nnyip-i niioiitt T-i, ohne vope. In Milc.
52 und Ark. 42 zu Ende der Fragen eine Spur von dieser. Syn. C 35 : Bpar, p. :
Ha kojiuko pa^AtiiM cg uope ? Bac. p. : aa .bi. ii»tobi>. Gleich Star. VI 123 (Dur
M. fehleriMft) nmd Mom. b 15. 'E^ — inotc^ Aa^. 1( (Aroh. XXm, S. 65).
Grteeh. noch Moc. Ib3: 'Eq. Eis itoaa laxto^v h lov^qhc 9aXaaoa\ }tn.
Katit jbf 7fQOfpT}ti}V elf t/j', Xv« hctarrj <pvXi] tr^y löiny odsitg odotf, AOMMT*
dem Kraaa. 1898, 1 20, VIII 19, X 21, XI 61 und Em« 39.
43. Mich. 43. Arch. 45: äwaiu. ftihlt, .x. Milc. 52. Ark. 42. Syn. C 36 :
Ppur. p.: KouKo az xxcoyuti npiiiAe Mope? Bac p.: .it. iBcoyiii&. Ebenso in
8tw. VI IM. — in. Swip. 14 (Axeh. XXIU, 8. 65). Qriecfa. mt Mot. I b 4':
*E^t Hoirm jfJUadilf inigacay iry &nXaaanv utiu Mu>vaiti)^-\ l4n,*S^e*iww
pXt&ees. S. noch Erasn. 1898, 1 19, VII 35, X 19, XI 60, £me 37.
44. Mich. 44 An h. 4G: .m. Mila 53 : 40. Griech. Moc. I b 6: "E^. nöaa
ixt} inoit^ouf oi vtoi laqarfX eif id^ftoy ; jin.^Etri .fi . Cf. auoh den An-
fang Ton Kraso. 1698, ZI 60.
45. Hieb. 45. Arob. 47: .y. THcoyini. Syn. C 37: FpBr. p.: mmd» «s»
THCoyutB nptHAi YwpAaiiK? Bac. p.: venjMi cn TKBOipaik» Grieoh. Koo. I b 6:
noch Kraan. Ib98, X 20.
40. Mich. 46. Sredk. 72: mit dem Znsatz iia j. iicfici., ua kokmi-skao uxj.
wert aur.iL .»i. Thut TMCoymb. Arch. 48 ; tiK»/Ko pe np]iKt fehlt, nach 6>KiK>
wird wiederholt: <&bI .'s. uöci uxco ucnoBiAaKiTti cjasoy O»:?». a. cum. Griech.
Hoo.Ib7: 'Eq. Tie iXntf o nQotpT^Ti^g' oi eigarol Svfiyovmu do^ay 0eov\
ün, 'Emit ohqat^ot d9tw* .a. ff.^Epos, f\ 'Srmx\ «T. ASto. e'. Stfi^ttft.
e. 'loaax. C". 'laxtaß. Nocb oKbor steht dem SUt. die Frago in Knsn. 1898,
I 5: 'Eq. Tivte eta\y o! ovQftfoi, ort flnfv o nqo^^mff »^^«wi dtiiy«9ruu
doiar SioHm; Nicht hierher gehürt ib. VlI 52.
47. Hieb. 47. Bei Sredk. in 68. Anh. 49. Syn. 0 38: rp«r. p.: rjdfc uns
6on Bp&ozB, Wh imune guh» Axun? Bac. p.: «x teuxm wudGMaoxu«. GMoeh*
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S1& Beitnig III dm Fonelwngtn lllMr di« Mg. Beeim xpe» euisM^ 399
48. Bbnpo: Fa*! ce bi>omh HSjritob flS^paH aMV^ W. Bb aeiuni
49. Bbnp : Kor^a ona» 6b sffuiai kobto wnß mmaa. xn um».
W. mpra .xe. m .t. xHfc peBomi mm.
50. Bbnp: Kto npksov Sa nape hs seim. lÜT. sjoai. hko «m
6Ö7 HHe. llr. H6 pe JDiicb Bvsi H aXAMoy, irro m 81 pe Hent Bb
p«B oen.
51. [W.] (Bbnpocb.) Komco j%* 6u zolib HTXft nomnib 6». W.
.p. A^.
52. Bbnpo: Hto MUb Apb^HTt. .x. ähh. W. .ä. pa^H cToyxHH*
npbBaü ace ne^jia liiixa AptsRiiT, uh ropan *o wHb, Tpenuf xe rjiaroje,
HOTBpbTa -Aüc iqii., ja ctcTaBa« 6b ce pcTfc.
Knta. 1898, IV 3: 'J'q. FTov Inr^o^r, o /oöf xni InXtta&r; o ytvouByoi ar&qm-
n0g', j4n. 'Ex yrjs Madian, ^xul] Uel iiatpi}. Vergi. ftoch ib. I 3 u. Xll 8.
48. Mich. 48. Sredk. 64. Arcb. 50. Griecb. Ktmd. 1898, XL 68: 'Eq. Elg
nUtt¥ ytr tun^K^w i Steift h t»S n«ffa4ih9»; St». £le Jf«-
ätttfi, Bnov o fTtwQOf tov Kvqiop ««tjt *^ tlffotr« nQoip^v b dt
noch ib. V llI 8 u. IX 10.
49. Mich. 49. Ueber Sredk. 62, Arch. 51, Milo.23, Syn. C 39, SUr. VI 125,
NoiD.b 15 a. *S^^~in, ^i«^. 1 oboi S. 312. Griecb. Twgl. noeh Kimb.
1898, VII 28, X 4, XI 64, Moo. Tai.
50. Mich. 50. Sredk. &4 a.56 (Mcb der Zählno^ Hoc.'} : unmwiÄi bt. o-öpast
SMBM. Arch. 52: üirfc. ooTOHa pe^e ettü ^to tu fth p-- tvth, ?ililc. 29, Ark. 22.
*Ef. — an. dtatp. 3 8. Arob.XXlil, S. 63. Man ver^i. auch im ersten Typus der
BesSda Frage 1 (oben, S. 355) n. in den Adamfragen II. Bed. 43 (oben, S. 340).
Sredk. 56 hat In lobelte AaUbige an d. Bestda 1 1. In Grieeh. könnt die
gleiciie Frage ausser in dea*.Sip. ««i iofMQ. JIm^. Booh vor: Kiaea.1898, IIS»
VU 31, X 7 u. XI 07.
51. Mich. 51. Arcb. 53: chmi..
52. Mich. ö2. Sreök. 52: B. Koiuko api>;kuti> M ULj. 'ib. jT. Äüä; 53: B. 3a
KOJHKo CBCTÄBS CTouTt Mupj.. 3a iCTMpiT TTÄi-nH u tijamr ■ flesiJ!». a MexMim
CBCTaBü, iipiiBä auA ;ipi./KJiT liMia,, ni.ioi au /K'- uui.. TpoTUU r4*), «eTBpi.Ta »e
Kpt. Aa c&craBJiiuo 6h co peTfc. Arcb. <>4: B. noHxu mui> a^bXMrh .s. ailu. a
«Up« aeX^A. ^9«xupb pMH eniltk .a. «e neiika SoyKsa KphMM». leJUa on. r.
uaroA. x. ep». la esoname 5i ca pevera. Griedi. Moi. I b 8 : !filp. ^t« tI tq
^iyjros MQunI xqtaxovxu ^ft^ff ißi^taiae .«T.; Hn. 'EßSofAadai J'.
»gateJ, iioxi nai o xieaaga ffrotjietn fTToiretv. Krasn. 1899, V 25 fUgt
der Antwort noeii hinzu: na\ yitQ ^ aeX^t^r^, tr^y a''y ißdouäJiuf. tijv dtvti-
ifoy. »\ ri^y ^ jt«2 hl*i^»*'t doch mosB derTezt hier, wie Krasn. S.37
r
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400 BiU^o Nachtigall,
53, Bbnpo: 1T0 KCTb kaiihoio iicKaaxoy, a uöptia^uy h
KroHcc HCKaxoy, iie MO/Kaxoy uij.iHmiTn, ub iioKaaa hml MptTBati ABua.
Paene ce 6h cl .u. Ma paaöoHUHKOJia uaTpcxi. Kprixh. Aa tu .r. Kpxu
Bi.3LMLme ino^tH norpe(»orae Bh ro.froet. h n])nuih Abtun CTaa KJtHa
BCKaiue rjm Kpra ii a ÖpiTuim .r. kdtu Buexi» k h se BiM&ne, kok
bIh h He lOB oe Binecoxe. RPAa/Ke no^ioxH rah mh b» m. s^kb
ncTa KpiiTBa jmqa ■ ■ p0 cia Teltft iothu ssBOTBopeqil xpre.
54. Bbnpo: .8. eroinne, b. raaroncTB) e. ee wsh vtfanaamet
m. foauaaoiY ce. t(r. n vtfpiTe camqniHMBio iia oroyAeuAH h npo-
om mm boau sh bok ro%ft xe <Hb .s. a Kxe .b. «teeiAcsacTa n Ob
bemerkt, wohl ver(I()rben sein. Ib $3 kilfauite auch die Frage, wie
Krasn. 189B, II 1: '£'^, ^tit nöniüv trtoixtimr avi'ltntnat o xoofioe', '/fn. ^tcc
Teaaä{io)f cf»ä nvnA^, h^mnc, yri xn\ ntQOi g. noch ib. VI 1 -|- 2, XII 77 und
Hoc. II 15) eine Spur zurUckgelasseD habeo, da \> ir ja darin derart Fragen
8. 389) gefnadeo heben.
53. meh. 43. Sredk. 46. Arch. 95 : Vor npoiuca steht ffaft; la xu tpc >»•
s6Kailie H norp> 6ouje; craaflüieBa acKamo tha h oCptruiu ua hntu Kpraa, ebeaso
fehlt anch der Scblusa: u ct.ic etc. Milc. 37. Syn. C-10: T\>\iv. p.: caiiuoro
HCKax II nv uf^pf.Tox fro, iii. iiok:i3;i mh ero Äl»öisua MpiTEa ? IJac. p.: cncT.ia KiL'ua
erAa Bi>3i>iCKa «ibcTuui« Apiuu u wöpi-rc rpY Kpcre, u uc Btjimc koh ccr xiouo-
laaava, ■ noxoaut xaaa xpona paatenaw aa xiaimi «upMioi s ae ncia. Erxa
xe naioxu ^bCTuYu xpcTb zpncTOBB, Torjia KMptnia ütsnaa m,cTz. NonkblS lehnt
Bich an <vn. C 40 an ^ri'Th Moc. I b 9 [= Mich. 53) : 'Eq. AV« ^rtn xai TQia
eVQsy. xut orteQ hit-iviiovy, otJi*» fÄot idvt^&^ ^eiini ij fiovof ij ysxQa xÖqt;;
Hn. Sroo^ia&ele yttf» 6 Kvqtos i^ftüf ^Ir^aovg XQiatog fuxit tfüiy dvo Aijotctir»
'EXlyrf IC^et toy mavgoy tov JCv^l^Mr. *«t ev^ovaa tQtif ajttvQovi' '&rjxay t«!»k
dvo krjeiMv mr^ tnavnohs' JV« xa9{ya' xai ovx iyiatr. ine di t%i^ti*ay xoy
aiavQoy jov Kvqiov, ayiatr; ij yexQa xofjr}. xai tlney, ort ovrof iattv o axav-
qoe xov Kv^iov. £iaige dem Slav. näher stehende Varianteu gibt Ktaan. 189S,
1 23 : *Eff, 'Bim i^ftew^ x^üf t^qoy xai ino^cvp iMp, «iMc fm
iel^at ti fir; yexQtt xopi; ; !'frt. 'lovdaiot xuxt^tocay xovg x^ip 9tavQ0he iy PoX-
yo!^r', Df^nlau iTi r (tyttt'EXiyr^ xin mvtnvc tvqovan i^yvnfi rtoios o lov Kr-
fttov latw, xui xv^rticaf yexQog xoQt^f nyof <jfieQ)(6f4eyOi:, tcü" ukXtay iniieQiyiiny
fr« y6X{iu tjy. oxs ik iai9^»«ty tov Kttffiov int^Q^/*« ifiaxr] do^äCoocu tq¥
€>I0«^ Eine grieeli., dem Sjn. G 40, sowie Jener im Gisso es. E^peua (Piisi.
^8 ; of.S.34$iL860) entapreehende FasSBiif derIVage komto Ich nicht finden.
54. Hieb. 54. 8reA.88: Vxo rct&, npocn mnv, <iac& yn-Q ctou, rjiacTä. :KeBO
fehlt, Sohluss: a »xe .ai. aua. Areb. 56 gleiebk dem Sieök., nur Schluas:
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Ein Beitrag sn den Fonohnngen über die aog. Beoiw ip«n oMmeiei. 401
xetiOK) r.Ta, a re>Ko .e. ce Hxi» w^jimarac, Trßjnrm 60 H) n. rje, Ao6pt
pe xeHO BKO xoyxa ae Hnaniiy .e. 60 xoyaui BxiwUt kch. mm sroxe
BMama lAcn ra xoyu. s Bxa ^qfBjmaxoy ee aiUR .m. /mnne ce.
vneeexe. aacTB xe BBspra ce ttoraroHOY mioro. pet% ee mmm
cb lua, a öoraiLi xi.. mag 60 xl kb iwanoy uctubCKtiMii af)ja,ifci,
HäcnuMH H 3eM;u>ubiMH. BbseTB Kpui^cHEK iwauo, HiToa^e He HMtiue
56. Bbnpo: ito KCTb (.e. aeiub), b. xsit Mopbcut (^e. , m.).
W. e. e. x.TlOb khcc o.iruH tk a icjKe .b. XMt Mopbci^ .b.
a .BI. aiuM AHBx&xuycA. Ngm. b 22: B. ^xo kct .s. u cToHiua, ABaa raaraaacra,
ncTHX ce oiiBiQUite, .bi. njwiwo ce? W.: >iacb .s. Otote, crjia zpacTOOb c& ouu-
piBnnm» »eao» rjarasauM, .e. inxli nimne es, .bi. uocxen xnunmBa ce.
Griech. Moc. I b 10: '£*(>. Th txioy 'imato. rrr iAo lAcä^MU^ tfakfexcr i9av/Am^
Cov, TO niftmoy inikeye. /In. Kv^iof evQUf xrjy Stiuttqirriy im tot (pniatoe
*ai Cijt^aae v^mq jov nuly Stqa di J^xxTj 'iatato, xcr dl dvo ikäkijifuf 6 KvQtos
fmk ypyauw iXiAat. rh ift nifonov iMof Uay»' ^Jityttf yi^ aMjp dtfinf'
niyie yitq ttydftai 'axes' *ttl yvy, oy {;feif, oi* <<rrt eov ay^g. S. auch KfMIL
1898, I 25. Ib. IX 16 erinnert dnrch die Kürze an Nom. b 22. Eb hetsst:
Th s 'iaxaro, t6 dvo iXuXet xai i&avfiaaoy ; An. To s r,atty ui^o, to dls i
X^iaiog xai ^afiaQeliif ; oi itndnolM i&avfdaCoy, [ou] ftnit yvytÜK»
ikHu, et deuettm Stoff im 81«v. im H«iipaaüi«ile Hoaaro 9asisa 10 (8. 34$).
55. Mieh. 55. Siedk. 89: pera ce fehlt, nKUiaii, npmTa. Areh. 57: (hkxe
(terasoMcy, o6aslju,\m. Qriecb. Hoc. 1 a 30: 'Eq. Dolos nqotpfjXTi^- to ovx aljjfar
(<fitioey 7oy XQKtroy; yln.'O uyios ' luayyrjs to ßdnxtaiKc. Cf. aui h Erasn.
1898, VI 1 4 : 'Eq. Tii mtoxof nXovmoy l^äyatae ; Hn. 'O 'liattyyTjc x6v Xqinoy,
TO ßanxtafitt. S. auch Ib. II 5.
56. Hieb. 56: Daa $iii|;ekleDmerte fehlt wahraeheiDUoh; et tat aeviri
freier Baum gelaaaeo. SreA. hat dieae Frage zirelmal: 13. B. Ttd 11 jiai
Hopcnt? mid 90 : B. Tfo weth .e. miw. a xat Taut vef*aii .(;ire.) ai, ? In der
Antwort steht in 90: e. nooyiiia aacumanuza ce waa pasai aceaa ■ liru. a
vm» .at. .at. Koiua U3*öua^miza oyajwyu. Areh. 5B: B. ^xo e navoe wmu a.
mft KopaciiH jM. u. ete. (nur aema). ^yn. C 41 : %o eoi «s ieauK .e. a «r
Mopa .BI. Bac. p.r vcr scm.ik .e. x.it'^B. a wt Mirpa n. piifit, p»ce f^.farocjioBH
rocooAi»- Nom. b 19 lehnt sich an Syu. C 41 hq. Griecb. Moc. 1 a H' nlft-
ntopttis y^£, dif*oi^oy iriS ^aXaaat^e, n^yuixii juXioaioy^ «feNKfxaTOK; ün, t'.
IfaUr Ar dsfiiekt VhflolofliA. iZtV. 26
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402 AiÜko HMhtigftU,
57. Bbiqpo: 0 Koy'^ («)otb Mvpo, Hin» xe noHasa vapRM ho9%
roa. lir. vrxa pow oe n, Cft noKoynaHmi nee BUbmiiDi <(atfa biohm
Bb cbcoyA^ ■ norpeöe Bb ToaxA« nonp. Aft vrjia tSwoBOjni <Sfc no .x.
B* .r. z& Jit*xfc, BfcC]i(pbBeHHK) Bb Mteti hbh oe ctok b Oxpi ee. ■
BeubBB oe utero to K Boae vvpbCKUKy nco xhbbtb oe naeroyxovb,
B HcitaBflDi ro xapflM «KipiTe, ae Bixoynpi vre acTb. ab BrAB Bbaaie
Tb Bb AOMb eaxoHOBb npoKaxeaaro, noxasa nasoy roy ^ Toro.
58. Bbnpo. KoH Mapins noHftsa ra wponb a ojnaaiiB oyaov
T
ilojt KTO. UJ. cecTpt -iiusapeüt Mapau n Mapwa.
c
[58 a. Sre(%. 21. Bbnpo. Kota Mapnn noMasa ra MvpoMb* ^jwirmh
mal uo3i lero. ^nt^. cecTpa jasi^Ba xapaii ÖJioyAUHiia.
58 b. Sredk. 22. (B.) Kojbko Kcrb Mapoaocaqb. ä^sib*. al «acevsa«
B. Map Ta* r. aapait oecTpt jasapest h Apoyruie c uhmh.j
S^ny. S. auch Krasn. XII W> u. Mu'-. II 34 + 35.
57. Mich. r>7. Leber die VarianteD dazu in ärcdk. 2n uud Arch. 59, die
SttiUuDg dieaer Frage gegenüber 'Eq. — im. äiatp. 18 b. oben S. 375 f. Eine
andere Bedaetion denellmi FVage findea wfr im Slav. ia dem enten Typus
der Beseda 20 und im Grioeh. bei Krasn. 1898, XI 30, XII 68, Moo. II 6 and
I a 20. — jt'r) ''Tioxo. ^iccrf. 17 über Salome fand bei der iio Griecb. pe-
scbebeneu VerkDÜpfuug dieser Fragen luit joDen der Beseda de» zweiten
Typua keine Aufuabme. bie scheint jedoch wegen Mich. Ö7 etc. da vurauB-
gesetofe werden an mÜNen.
5B. Mich. 56 iat offenbar seenndir. In Areh. ist die Stellung der Fragen
sccnndär, os bictrt SSa an dor 60.. 5S b aber an der 66. + 67. Stelle. Von 66b
ist in Mich. 58 eine kleine Spur iu der Antwort.
58a. Sreök. 21. Arcb. öO: nur omou, cecipa jasapeua u Mapeaitiu Die
letstere Variante sttttzt das Grieob.: Hoe. I a 21 : *B^. Kai noUi MoqU ^IUc
tlfv, :f7t. MaQta, rj adeXtpri zov Aa^iqov xtiix^S Müq&ae. Auf sio dOtttOtaacb
Mich. 58 hin. Griech. g. noch ib. LI 7, Kiasn. XU 69 u. XI 31.
68 b. Sredk.22. Arcb. 66: K<MWKO..aceB'k. lÜ?. r. (of:Ark.43}s 67: B.ETa.
T .-. ^
U . n. ♦apHCeoB». b. .9!i3ap'»pa, r. öJioyÄiniHa, M5Kf* iia i^eiepn noMasa ra MvpoUB. B
Apoyrua 6o noMaaaTU HaoyT. u ae oöptn,. oyxe 6o 6t Bicf.KiKjaTi.. Bceraa n ifiit
r
H njino n Bo pf.Kti Bt.KOM. Amiihb, Für die Ursprlin^lichkeit der Stellung der
Frjige in Arcb. ganz zu Ende des Textes könnte viell. i:^.— R;r.if(a9.20(auch
die letite Frage] spreehea. BerZnttts moMjedooh wohl seenndSr sein. Das
beeUtigt aneh dasOriech., wie Krasn. 1896, VII 10, was httbsoh mit dem Anfang
von Arch. 67 Ubereinstimmt: 'Eq. Uöaeu yvytebtee IfAvqtaay loy Krntoy , *An.
'Ann tov rpnQiaaioVy xal xov AnCfini)%- xm r ttoq^t fni inl Sdnvov, 8oDSt,Tei||l.,
ausser ib. V 20, IV 51 u. s. w., noch ib. Xi 25 und Moc. 1 a 33.
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£in Beitrag m den Forwliaiigen Aber die sog. EetiUa Tfvrh eMimeaeH. 403
59. Bbnpo. KoiHKO ee po(j(H xoyx)b no B(b8B)Bftii(eBaH h nconi..
[60. Areb. 62 : Bienp. Komto e ecrecTBi hs Bdca sa aeiiiB.
c * *
61. Arch. 63. B-Bcnp. ^to ca coruiiiaTi. nein. »AC/Kf^ .lOiKa ib.
Wiii^. idCÄii }>6o jiiOMc uxb Sie pa^H chhao. b hoobtca B'j^poio.
62. Areh. 64.^B%ciip. hotto ci Kprara il^ itraHBa KpTHrexA.
WbI^^. ae Aft jh »piiibnioycA ivy octatqa boxu, npesKe tfo i^iqBn
CTFO. Kpji(Hle vpTBO (tftame. xft erxft eBme xbbot aefizb. oelni crinib
63. Areh. 65. Kto ca exataaxh» axe aaoyimi ra sa np^asiB.
li^Bft*. paeiaBieHUB Bxe sa obvib KoynftJB. bha evoy iepeoe«.]
59. Mteb. 56. Die Antwort fehlt; es ist das Ende Tem Blatt 16ft b. Sie
etelit oben naeh SreÖk. 73. In der Frage fehlt da ■ nceB&, wihrend dae Arch.
61 hat. Arch. 61 hatOherdiea: eauk (und die Frage gethdlt: lEr. sü B. kub},
Grioch. 8. Krasnos. 189B, V 34: 'Eq. nöoat aydge^ xai yvyalxce lyBvy^^any
xai lüiayyr^s 6 ßantiai*](. S. noch ib. XI 56 -j- 57 ; Xli 6a, Moc. U 1 u. 1 a 8.
60. Die weiteren Fragen hat Mich, nielit mehr (Uber die in ihm daramf
folgenden s. oben S. 3S3 ff. u. S. 586 ff.}. Arch. 62. Sredk. 48. Grieoh. Knaa.
1*^98. VI 5: 'Fo. IJoadi (f vaet,- iy on^¥^ ittn Inly^S', Hn. ti^t&r MC a09^»'
noe, Cf. auch ib. VIII 4 u. IX 3.
61. Arch. t>3. 8redk. 1 ; coyri» statt »6o.
62. Aroh. 64. Im Slav. nnr hier. Grleeh. vergl. Kmin. 1898^ IX 26: *E^,
A' f' T ' lojüt'yrf TOtaxoyta ttw*', "»'<T ßre7Trt(T!>^l'1fK- avrov ayiaa&üfft rtt
i/iiiitn, 7]ni> yiio ^rtrtrialf>ri'ta rhi' Kvffiryy rtxnoy vnä^x^' li((^tt*Tiir( , 6t£ &i
xat^X^ty o iüty köyoe, xo yexQoy ^äntiafÄ« iCuionoiT}C«y xai iyiyero eiV nvtVfAU
63. Aroli.65.. Cf.Sreäc.31 : B. 3a kou rpin je» ub& npa «vb*u BoyniiB
.ji. B, «ft*. nofleate xorlme aaoyuiUTU ra ua npt;iaHu. ne Biponame BMeaeM* itpe-
u'ci, Tii, rroyio rpouuoy. Hilc. 45: Peii Vf i.. Syn C42: Fpur. p.: irro t^risinii rocnoin
HA iipiAaiiYii. Bac. p. : pacaaß-iKiiYu, ero;Kc itjiu unuii Kvnt..in iicui.iii. iimc i'lmv ri.
caaib. Griech. s. Kraan. 1898, III 4: FQijy. O qaniaas toy Kvfttoy ini r^$- tiqo-
0o«laf n&s inttXttto ; BufttX. 'Ittst^oc, Bg imt}^x$y ntt^aXvtutoc Xif Ir?, Sf Mal
Cff Btt} <f(' aX^s T^> tjftfgaf rgtäyovaty avxov oi attot. Blningefügt ist ein
Zusatz von 5 Druckzeilen. Ver{;I. uot-h ib. XI 24: 'F[>. h <Tüi(Tn? t6 ^äniafia irti
ir^y TtQoSoaiar im KvQi<it, xi( tjxovty; yln. <h' ly^iQi TKcnu'/.vtof f.-iJ r;; JT()o9fftix>y
xoXvfißr,&Qq, oyofia avit^'JatQog, Attsseiüem s. ib. IV üH, XII i>4 uud Müü. 112.
26«
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Die echte Uect^a Tpex-B cB«THTe.ieii, wie sie uns ans 8yn. C *,
dem Schlnss von Star. VI, Nom. b und namentlich Mich , Sreck., MiI5.,
Alk. nnd Arcbang. erachliesabar ist, wird in ihrem Uaupttheil durch
ihre dem Neuen TestnnuMitc entnommenen, das Leben und die Lebens-
schicksaie Christi, sowie auf ihn bezugnehmende Begebenheiten nnd
Personen behandelnden Fragen charaktcrisirt. Eingeleitet (bei Mich.),
abgeschlossen (bei Ai cL.y wird dieser ihr Theil dnrch 2 Fragen zu den
4 Evangelien und durch eine lange dogmatische: Wie lobpreist luun
Vater, Bohn und den heil. Geist? Waren die zuerst genannten Fragen
rein biblisch-historiioh, so waltet weiter znTdrderst, der Ton bibliseher
Bldisel ob, womit dsrüobergang zum AlteaTestuneiite und ^okiypb-
bittoriBohon Fragen gescUelit. Am Sobluio tancben nnter tndeteii
«inselne, meiat bibUsoh-JülegonaGhe Fnkgen «nf.
Im Orioeb. b«beo wir bis Jetit Boob siebt das direeie Oxiginal ftr
lüfik, Anb., firedk., Mil&y Ark., bowIa todeneits Siyü.C\ Nom. b und
8tar.B> anftiiveiMii. Dia bierbor gebOrigoD grieeb. Texte ifai4 ^ML
ioeimdirMr, «Is die alavieeben. 80 baben rie Ikat alle aneli ^ Kamen
der Heiligezi aeboa abgeetreift. Dodi fiadon wir in eioselnen Texten,
die mit allem möglichen zersetzt sind, noch ganze Qmppea tob
Fragen, die in Ibrer Reihenfolge mit dem Slav. flbereinstimmen. Allein
belegen kann man fast alle Fragen. Die Namen der Heiligen nnd eine
gloiobe Beibenfolge an Anfang bietet Krasnos. 1898, III:
1 {Aiy€t b Fiff^y» — Btt<r,) «ntaprielit Arebang. 7 (Tpiir.— Bac.)
2 {FQrjy. — Bav,) 9 »8 (Iw. — T^vr.)
3 (id.) t 9 9 (rpnr.— Bao.)
Bine seljr dem Blar. entapreebende Gmpidmng der Frage» leigt
aneb Krasnoa. 1898 Y:
Kraanoa. 1,898 V 28 =
Archang. 27 =
Hieb. 25
29
29
» 27
30
30
s 28
31
3i
r== 29
32
33
^ 31
35
34
» 32
36
40
^ 38
37
*
41
= 39,
Sobon angemerkt wurde die üebereinitimmiiiif swiaeben Molk. I b
nnd Arebang., reap. Hieb. :
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£m Beitxag so den Foisohongen Uber die sog. EecSit» xpen emneieft. 405
Mo6. 3 =
Archang. 44
= Mich.
12
4
45
—
43
5
46
44
6
47
45
7
48
4G
8
54
47
9
5S
53
10
56
54
11
60
58.
In dieser Art könnte man noeh IhnoheB «ni&hrtti.
Gegenüber dem ersten Typus der Bes^da nntendiddet Ueh der
sweite nebdi » natllrli«h«rweiae — Minem Aüialto inoh'dadMi, dm
im enten von den drei HtiUgen hatfpitelehlieh der NAnie Johftimes eine
Bolle spielt, wllureiid e^ im iweiten fiurt vancfawindei Dsvon können
vir nna sehen ans den iMiden Tlieiten von Syn. C ttbenevgen. Interes«
ssnt Ist, dass aiieh di^ giieeh. Teste, die den Titel und die Namen Be-
walirt habeta und die alle dem iwelten l^ns aa|f«liOren, ebenMk nnr
Basilins nnd Gregnrins bletdb (et MoS. I» Krasnos. 1898: I, m, XI,
Xn ete.). Daniaek kitte es fllnralit deft Aase&eini dass für Itele^ vie
Ardiang., Sreäc. (MSeh. ist leider ohne Titel, doch liat er dieselben
Namen im Texte) die Erklftrang ^danov's betrefiTs des Titels (s. ArclÜT
XXIII, S. 37 f.) richtig ist, dass sich nämlich Jobannes ans dem zu Gre-
gorins hinzugesetzten Theologuß, das als nomen proprinm anfgefasst
-worden sei, entwickelt hfttte. Nnr ist das in diesem Falle wahrschein-
lich schon auf griechischem Boden entstanden, da ja bei Texten, wie
Archang., anf slav. Boden — so 7a\ aagon — keine Entwickelong an-
zunehmen ist. Für die Uraprüngiichkeit des slav. Titels spricht auch die
Uebereinstimmung zwischen Sreck. u. Arch. Für Texte, wie Syn. C, ist
die Sache erklärlich auch durch die Verbindung der beiden Typen dor
Bes^da^). Natürlich würden wir dafür ein griech. Vorbild kenm n zu
lernen wünschen, um den Beziehungen zwischen der ersten und zweiten
KedactiüD der BesMa ruihtir treten zu können, wie ja übrigens auch
mmt nur ein glücklicher Fuud uüt,crc Ctnubiuatioueu richtigzuslelien uud
noch so manche dunkle Frage unseres Gegenstandes aufzuklären vermag.
«) in mie. Texten Uneht, wie es scheint, die Bentehnnng keetka Tptt%
caameaett vor allem bei der Sj^O entsprechenden Art desGespiiebea auf.
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4Ü6
liajko Nachtigall,
Scblu38wort.
Somit wilreo wir am Schlüsse unserer Arbeit angelangt. Unser
Streben ging dahin zu zeigen, dasä nicht alle als BesHy bis heute an-
gesehenen Texte diesen Namen zn fflhrcn Vin i ( hfijrt sind. Wir finden
vielmehr eine Reihe ganz verschiedener für sich abgeschlossener Trac-
tate und zwar : o. 2 Arten von Adamfrsgen, I. Cjobo h o iicocoh o seMjH
[Syn. A I XVI. Jh., Prim. o1 und II. PaaoyMHHKTb, dies letztere in zwei
Familiüü [A. Nac. I XVIL Jh. und B. Nora, a' XV.— XVI., Tich. A III'
XVI., Agr/ XVI. — XVII. Jh.]; Beziehungen der beiden Arten der
Adamftageii sind zv salieii in Tieh. A I o [XV. Jh.] und 8tar. XI A <
[XVin. Jb.]; ß. neotottementlletk- und moral-ex^getieehe Fragen, ge-
Bmnt KenpaBJieHHV o hobov aasiTi [Syn. B XVI., Star. VI XVIII.,
Na£. n XVII.Jh.], reip. Cätm eB.£«p1&iia [Nom.a"XV.-'XVI., VAm.ß
XVm., Heb. A XVI., Agr/'XVn.— XVin. Jh., alM» die Teste der
II. Bed. der Adamfhigen] ; die im grieeh. Originale dnrehwegB ab
*Ef(v»zoan<m(^UiBi^ iiAipo^ot %al Atpikifiot beseiebBeten 20 Fragen
(KfasB. 1890, 1898, V; Ho5. grieeh. Nr. 12, 15 n. 23; dar. Stojan.
XVn., Syn. A II XVI. Jh.} nnd aeUienlieh d. daa echte Gesprftoh der
drei Helligen in 2 durch Syn. C (XVI. Jh., cKasanHie o npiMoy^pocni;
sonst in Star. VI B i XVIU., Prim. y XVIL, Porf. U XVIT. Jh. etc.) und
Archang. (XV. Jh., oycTpoieuHK cioncci.; sonst: Hieb. XIV., 8re<5k.
XIV., Milc. XIV., Ark. XV. Jh.| uud in anderer Uebers. durch Syn. C»
[XVI. Jh.), Star. VI (XVUI. Jb.) nnd JNom. b (XV.--XVL Jb.) re-
prlsentirten Typen.
W&hrend wir fflr / daa directe grieeh. Original kennen und fOr d^
et M> ziemlich zusammenstellen können, sind wir für d \ ß n. a' — a'
nur auf Grund mancher Anhaltspunkte dasselbe mit vieler Wabrscbein-
Ucbkeit anzunehmen im Stande.
Wann die slav. Uebersetznng geschehen sein musste, können v,'ir
nicht genau bestimmen. Durch das Alter der Texte werden wir fUr d^
(betreffs der Texte der Art Arch.) mindestens ins XII. — XIII. (Srct^k.),
far die dbrigen Texte aber ins XIV.— XV. Jahrb. (Ticb. A I, Nom. etc.)
geführt.
Die Uebersetznng der angeführten Tractate muss j'edoch im Käh-
men ganzer Codices oder besser Complexe verschiedener Aufsätze ge-
schehen sein. Driranf führen uns einerseits für die Gruppe Arch. be-
sonders Sre^k., Ark. etc. (merkwürdigerweise ist in den beiden genannten
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ElD Beitrag ta den ForaohiiBgeii ftbor die eog. Becftxa tpex» eraanMei. 407
Oodieee auch die Compilation Jereiniaa')| anderendta lekeiBt für die
ttbrigen Theile eine gemeinsame Uebersetznng voraoflgesetzt werden ni
mtlBBen. Ob ^elleieht dennoch die Adamfragen zweiter Redaction,
aammt dem Cjobo ob. E«ptm für aiebi etohen, ist scliwer zn entschei-
den. Interessiren wtlrden nna daher nShere Angaben ttber die Codices,
in denen hierhergehörige ^iech. Texte vorkommen, was z. B. Eraano-
selcev iintcrlasäen hat. Die Uebersetzungest&tten eoheinen Haoedonien
nnd Serbien gewesen zu sein.
Das» die Texte, je mehr sie sieh von iiirem Ursprung entfernt
hüben, immer secundäror werden, deüto mannigfaltigere Variationen
eingehen und von den verschiedensten Seiten schöpfen, haben wir
einigermassen schon im Lanfe der üntcrsuchnng kennen gelernt. Solche
"Variationen können dann selbst auf einzelnen Gebieten zu t;igenen Aus-
gangspunkten werden. Namentlich selbstständig gingen die Gcscliieke
unserer Texte in Rnssland ihre Wege , weshalb sie noch auf ihre zn-
friedenatellende Erklirung harren, die nnr mit engstem Bezug aof das
sQdsUiTiaeli« Htterial kritisch aiultlkf bar leis iirird. Dodb Mkon ist
SfldsUviaehen haben wir Texte, die weitere OombinatieBen alles mög-
lichen Meten, wofllr leb alsBdspiel de&Teit des SopUen-Oodex Nr. 68
(HsBteriji 1899, 1 121 f.) anf&hren will. Da finden wir Fragen ana
BesMa I (a. B. 1, 9, 20), BesSda II (2, 5, 28), den Adamliragon n
(7 — 8, 15 — 19, 27), dem Hcnpa&iemni (31, 23 — 24), den allegorlsehen
Fragen in der ArtTich. Alb (10) n. a. w. ^ Belebe Texte sind
aekon spitere Erackeinvngen nnd naeh ihren Beatandtkdlen an aerlegen
nnd an benrtholen.
Eine Znsammenstellung der Qbrigen Ton uns bekaadeUen Texte
wurde folgendes Bild abwerfen :
(Tabelle siehe folgende Seite.)
Emen Stammbanm der Texte zu zeichnen, ist theilweise wegen des
Ineinandergreifens derselben, theilweise wegen ihres völiigMi Siehfein-
stehens nicht möglich.
liegt die vorliegende Studie tlber ein Gebiet, das ich. aufrichtig
gesagt, mehr nebenbei gestreift habe, nur ein weni^r Interesse im Westen
ftlr dieübu vergessenen Zweig griechisch -byzantinischer Literaturge-
schichte — zu Nutz und Frommen der siavischen — so ist ihr Genüge
geleistet; im Uebrigen möge sie dafür betrachtet werden, was sie sein
will : ein blosser kleiner Beitrag zu den bisherigen Forschnngen Aber
die sogenannte Eeu^^i^ Tpex'b cuATUTewieii.
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403
Bajko Naclitigall, Ein Boatrag sa den Foraehnngwi eto.
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CD
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Joso Krmpotiii's Leben und Werke.
länleiliuig«
< • »
Wer einen Bllek in äj'e Lafpe vnd'die Verlilltnine der Berbitcli»
und kroaliiekan Linder im Lenfe deeXYlb. Jabrlt. iritttf wird leidit
im» Abnntb ihrer Liierätar nns dieser Zelt be^r^fen. tmUcItea der
Glnnspcsiode des lifemriieben Wirkena Begnsis und der grossen Wen-
dung in der liteMtnir tn Anfang del XIX. Jabrii. henücbt ein tiefes
Danke), eins welebem nnr Ibier und da dn gidnsendes Iffernelie^ Ibenror-
leuclatet und beweist, dass der Geist dieses Volkes trotz der vielen härten
TjDglücksschläge zn leben und zu handeln noch niclit anfgehdrt hat. Der
Friede ?onKsrlowitz war geschlossen fiin J 1699}, aber Rahe und Ord-
nung herrschten noch nicht. Det Krieg dauerte fortwährend. Wer
konnte flberhanpt alle die grösseren nnd kleineren kämpfe , die so oft
an der Grenze geschlagen wurden und die man in der Geschichte gar
nicht anfg'ezeichnet hat, anfzählen? Der tapfere Grenzer, mit dem Ge-
wehre in der Hand , hielt Tag und Nacht Wache an der Grenze gegen
die Tarken. Das war eben sein Üandwerk, andere Arbeit verstand er
nicht.
Als endlich das alltägliche Kämpfen und Blutvurgieäsou allmählich
auiLürte, dauerte es noch lange, bis das Volk sich aufzuraffen und an
seiuü mateiiellc und moralische Besserung zu denken begann. Das Land
war verwüstet und das Volk arm. Dieacs bedurfte guten Rathes und
treffender Belehrung, um wieder emporkommen sli &8nnen. Die einzige
StflJtze dei Volkes in diesen sflliweven Tngen war infllavonien deri^rän-
ciscanerorden, in weleKeiA es efnen Tröster un lilbglfleke nnd eineW
Lehrer &nd. 2nr Hanptbeschäftigung msbbWn lieh die IV^cuäeuier
'die ISrdehnng 'desTelkes tind iwär die der Jugend, nm ibr eine seKdnere
Ztaknnft sn sieWn. il^ie stifteten Öelnilen tnd verbreitetet die Cnltor.
Aehnlicb wirkten die Franeiienner kuch iniOkünien. IKe JeÜnitett trügen
dorge nm die kdheie Bitdnng ti'd 'gr^d'eten das 'erste Ojmnesiain 1^
^oiega ti70d]; danta Ifotgten weitere i^ Esseg (Os^ek), IPefer^defii
(Petrövaxadfai), Vinkovei nnd kirlb^tk (KarlbVei) naek.
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410
KouBtantltt DngMid,
Die FranoiicaDttr nnd die JeButen Bind svgleieh die ersten, die
literariBoli tbfttig veren. Sie vollten zmiiehBt dem Volke etwas Be-
lehfendes geben , um sein geistiges Leben wieder sa heben nnd nn ver-
edoln. Die literarische Tfaitigkeit dieser Zeit liegt in den Binden der
nri?;tliclikeit, Weltliche treten selten auf und unter diesen ragt der
El i ( ^ r Matija Antun Reljkoviö liervor, der seinen Satir sciirieb, nm
auf das Volk belehrend za wirken.
Wie sah es auf dem literarischen Gebiete des serbokroatischen
Volkes im Laufe des XVIII. Jabih. ans? Beginnen wir mit dem Süd-
westen, mit Dalmatien. iiier beo;egnen wir lguj.it Gjorgjic^, dem letzten
grossen Dichter Ragusas. Kach ihm - — etwas später — hat man für
Kagusa noch Gjuro Feric zu erwühnen. Etwas nördlicher leuchtet ein
glänzender Stern iu der Literatur Fra Audrija Kacic Miosic, den das
Volk wegen seiner im Geiste der Volksdichtung verfassten Lieder lieb-
gewonnen hatte. Das benachbarte Bosnien lieferte einige Werke bö-
leliruuiitju und religiösen Inhaltes. Nach Matija Divkovic sind als die
bedeutendsten Schriftsteller : Stjepan Margetic^ und P. Torna Babic (»Cvit
rasUka mirisa dnhovnoga», 1726] za nennen. Weiter im Norden liegt
das Qebiel der ki^kavisohen Uteratnr, die nseh einer glänsenderen
Bpoehe im Lanfe des XTI. nnd XVU. Jahrli. jetzt ganz gesnnken war.
Hervennbeben wire der Historiker A. Baltaaar KrieliiS. Erst gegen
Ende des Jahrbnndwts treten aneb bier wieder bedeutende Mianer, wie
Uaksimilüan YrbovaCi Tito BieiovaSki nnd Torna MiklonSid anf. Sla*
▼onien, das am meisten von den tOrkiseben Einftllen gelitten batte, seigt
im Lanfe des XVUL Jahrb. das Bestreben dem Yolk gute Bfleber rar
Belehrung sn geben. Wir treffen liier eine ansehnliebe Anzahl grosserer
und kleinerer Schriftsteller, die dnreb ibre Werke der Volksbildnng
belfen wollten. Neben dem erwähnten Mat. Ant. Reljkovic nimmt den
ersten Platz Antnn Kani^lie aus Poiega ein , der zugleich der älteste
slaTonische Dichter war. Zur Seite Reljkoviö' als Grammatiker sfeht
Lanosoviö. Der Sohn Reljkovid' Josip Stjepan Reljkovic^ schrieb anch
ein belehrendes Werk f*Eacnik<). Erwäbnenswerth sind noch Emerik
Pavic und Ivan Volikanovid. Zn Ende des Jahrliunderts trat noch der
mehr als Archäologe denn als I lichter bekannte Mafijn Petar Katancic
anf. Zu diesem slavonischcn bchriftstellerkreise gehören noch zwei
Dichter aus Lika in Kroazien gebürtig, die man wegen ihrer Thätigkeit
zu den Slavoniern reclim n kann: einer von ihnen, Vid Dolen, brachte
sein ganzes Leben in iSiavouien za, der andere, Jose Ermpotid, schrieb
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Joso Kruipotic's Leben UQti Werke.
411
wenigiteiu in der Art der Slavonier. Im Oeten endlieli tmchten Joan
Baiö nnd Dositcij Obradovid, der berflhmte Torlftnfer dee groasen Vnk
KandSid aof. Um dieie Hraptliiper der damaligeii Literatur sammelte
nieli noeh ein groseer Krns kleinerer SehriflateUer, die bald von grötie-
rem bald von kleinerem Eintaste anf das Volk waren.
Au dieser Rtthe TonDiehtem nndSehriflatellem deaXyill.Jabr]i,
wihlen ivir den Likaner Joeo Krmpotid, der än Allgemeinen sehr
weiug bekannt ist, berans. 8dn Name und seine literariscbe Tbitigkeit
Bind erw&hoenswerth nicht nur deshalb, weil er an jenen seltenen Dieb-
tem des XVIII. Jahrh. zAhlte, sondern besonders anch dämm, weil vt
unter den ersten, in deren Gedichten die pansluvistische Idee klar her-
vortritt, eine Idee, die im folgenden Jahrhunderte von so vielen be-
geisterten Dichtern besungen wurde, genannt werden muss. In derThat
schrieb er nur Gelegenheitsgedichte, doch ist dabei hervorzuheben, dass
er in allen seinen Leistungen immer sein Volk als einen Zweig des gan-
zen Slaventhums verherrlicht, in allen spiegelt sich das patriotische Uerz
des Dichters. Deshalb dtlrfen wir ihn nicht ohne weiteres unter die
reinen Panegyriker, sondern eher unter die patriotischen Dichter ein-
reihen.
Krmpotic hat im Ganzen fünf Gedichte geschrieben. Am Titel-
blatte eines jeden lesen wir , zu wessen Ehren es verfasst wurde. In
dieser Abhandlung soll jedes Gedieht dnieln besproehen werden. Dabei
werden wir seine Vorbilder hennsanfinden traehten nnd ibnliche Dieb-
tangen leitgenossischer Diebter — insofern es mSglicb war — berttek-
aichtigeD. AmSoblnase wird etwas Uber dieSpraehe nnd die Orthographie
gesagt, eine Fhige, die sehon im XTin. Jahrh. viel besproehen worde.
N otiien ans Krmpott^'s Leben*
Ftanl Josef äafaÜk in einem Sehreihen (vom 30. 8ept. 1880) ans
Nensata an TomoHiklonü^ bespricht dessen Bflehlein »Isbor dngoTinyh
▼laakoTeiztndh, vn Zagrebn 1 82 1 « nnd inssert den Wnnieh die Titel ver^
sehledener kroatisoher Werke kennen an lernen; dann fttgt er hinan: »Bio
ei.gr. peaea natiliam: ,Kermpotieh Jos. P^siaik Salav.' qnia non eaperet
seire, qnis Ineri^ qnanda eireiter vixeirit, et ntmm aliqnid et qnid ae nbi
typis emiserit in Ineem?« >) So sehrieb §afaffk, vor 70 Jahren nnd wir
mllsaen gestehen , dass, obwohl wir hentsntage etwas besser mit Besag
ArkiT xa povjeBnica jugoslavensku XII. S. 67.
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412
auf sein Leben infuiuuit sind, wir doch sebt wenig toft keitieT literari-
achen Thätigkeit wissen
Krmpotic wurde geboreu zu Barlete, einem Dorfe, welches bis zum
Jahre 1 780 der Pfarre Osik gehörte und jetzt stur Pfarre Bilaj , paar
Kilometer vuu CjiOäi)ic' südöstlich entfernt, gezahlt wird, doch das Jahr
der Geburt weiss man nicht 'j. Im Briefe au Joachim Stulli vom 1 1.0c-
tober 1787, welchen wir vor dem Gedichte »Katariue II. i Jose IL put
n B^m« abgedruckt finden, sagt er, er schreibe dieses Gediclit, noch
bevor er seine »matnritas netätis« erreieht TaÜti»* Dies gibt Änlaäs» dnss
min allgemein 'uJUmmt, er Mi xwisoheD 1750 und 1756 geboren. Er
widmete sieli dem Priesferstande und stadirte dleHieotogie wahne^ein-
lieh in Zengg (Seig] , wie äneb sein Landsmann Vld 0olen. Sehen Im
Jahre 1783 wird er als Ifilittrkablan in Temesrar in Uhgan erWlhnt
und Toi& dk geht er naoh Wien. In die Zeit sieinea Aiojfentdialtes in Te-
mesvair fitilt die Verfassniog aeines 'Gediehtos zu Ehren ioso l^alenieas.
IMeaea Tersehafite ihm wumeheinlioh Böhm nnd er wurde als Diohter
nnd So^iriftstcller vom kaiser Josef n. in die Commission zur Regelnng
der »illyrischen« Örthographie nach Wien berufen. Weiter hört man
Ton ihm nichts. Erst Anfangs des Jahres 1788 taucht sein Name wieder
auf. Er wurde nämlich als Geistlicher der Expedition, welche anter der
YorfOhrung des Hauptmanns Philipp Vukasovi<^' nach Montenegro ging,
zugetbeilt. Am 12. Februar 1788 verlicsseu sie mit einer TYuppe Li-
kaner und Oto5aner Tiieat und waren im Herbst desselben Jahres (am
1) Literatur Uber Knupoticf . §afaHk sagt alles, was er Ton ihm weiss, in
ein paar Worten in seiner Geschichte der südslaviscben Literatur. II. Illyr.
nnd kroat. Schriftthum, S. Sl. — Yj. Novotai; Krmpotiö Joso, hrvataki epik
16. Tieka, im Programme de» Kualgymnasiums zu BJelovar 1876/7, S. 23 ff. >-
J. FOrko: CrÜw is slaTonske ki^iieTBOSti n 18. sto^eöa, im Programme der
Ober-Realschule zu Esseg 1883/4, S. 75 ff. — Dr. I. Scherzer: Joso Krmpotiö
Licanin in Nastavni vjesnik II. Zagreb 1694, S. 266 ff. ergänzt das Leben des
Dichters durch ein paar Notizen. — Ausserdem findeu wir «ioe Erwähnung
bei Jagid, JiboslovanS (aus Slovnik nauony). Y Praze 1864, S. 266; Ljubiö:
OgledaloknjyieTnostlll. S.43S; P]rpIn-8pasovlS: Berapljt anmtteianc» <nne-
paryp-b, 1879^ I. Bd. S. 195) llakraoiö, Ilirska oitauka S. 402 ; Petraoiö: Hrvat-
ska citanka, S. 286, II. Aufl. S. 349; Gj. Karmin: PoTjeat k^liieraosti hrrat-
ske i srpske. Zagreb 1S98, S. 125.
Alle Naohfor&ciiuugen, das Jahr der Geburt zu finden, blieben re-
anltatlos.
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JoM Kr^potiö'« Leben und Werke.
27. September) schon wieder in ZtiigL' zurück']. Kruipotic muss in
dieser E\p( ilition eine bedeateude Koiie gespielt haben , denn er ging
mit einem gewissen Kranz Pichler nach Sumlin (Zemau), wEilir^cheinlich
Im Mai , um dem Kaiser Uber die Vorfi^Ue in Montenegro zu berichten
und kehrte am 12. Jnni wieder nach Montenegro znrück^). Einmal
zeichnete er sich auch iliircli sein entschlossenes Auftreten aus, als näm-
lich wegen des Wassermangels ein Stroit mit den Montenegrinern ent-
standen war 3). Fflr die erwiesenen Dienste wurde er zum Hof kapUu
etiuuint^]. DiM w ffieie Würde erreicht hat, dasa wird, wie es anoh
Dr. Seh^zer^) meint, ^msh sein Oedieht »Katuiae II. i ^e IL put n
Krimt, welefaea se^on Aiifuf 1788 enehieneo war, etwu beigetragen
hnboi. Ansserdem dnrf man niehl Teigeiaen, dass er aneh ala Ißlglied
der ConuaiNion snr Begelnng der 0)rtbographie fimgirte nnd aioh legar
anegweiehnet hatte.
Djc. Schener*) gibt njoi neeh ein paar weitere Notiaen au deo^
Leben nnierei Dichten^ die er ana dem k. n. k. Hana^i Hof- nnd Stfat*-
ardüre (Nr. 382) an Wien geathOpft hatte. Im Jahre 1792 wntde er
dem Ki^r Franz IL voi^wtelli Als Hof kaplan wird er bis zum Jj^re
1790 erwihnt. Im Jahre 1 7')7 zeigten sich an Uim Spuren des Wahn-
sinnes: er mniBle unter die Wache gestellt werden und trägt noch weiter
den Titel eines pcnsionirten Hofkaplans. £[aoh 17!) 7 finden wirkeine
Erwähnung mehr von ihm. Daraus schliesst Dr. Scherzejr, dasa er wahr-
•eheinlich in diesem .Tahre fl797) auch gestorben sei.
Wir besitzen also sehr dörftige und unvollständige Notizen über
Krmpotif'. Ein Grund davon kann wohl darin liegen, dass er als Priester
nicht iu seiner lieiraath wirkte, son/]ern den grössten Theil seines Le-
bens in Wien zubrachte. Seine Gedichte ^vurden auch in Wien gedruckt,
aber es scheint, dass sie nicht das glückliche Loos gehabt haben, in die
Hände seines Volkes zu gelangen, ^afarlk kennt nur zwei seiner
Werke: »Kadost Siavumje« und »Katarine U. i Jose U. put Krim«
1] Ot'Bterreichische militärische Zeitschrift lb28. 8. 170 ff. und 263 ff. —
Fr. Yanicek : iSpecialgeacbichte der Militärgrenze HI. Bd. S. 424 ff.
Oeaterr. mült. ZeitMhrift & 186 it
») ib. S. 273.
♦) Vanioek: Specialgeschicbtr' S 429.
^ ^astavni vjesnik H. Zagreb lbi>4, a 26ti S.
§afaKk, Geschichte der stidslav. Liter. H. S. 151.
fj Ib. 8. 170.
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414
KonaUntin Dnganid,
die ihm wobl MiklonSi<5 verschaöt halte, da er in einem Briefe au diesen
sa^t, er wünsche dieselben zu kaufen M. Wir haben von ihm im Ganzen
fQnf Gediclitü, die wir in der Bibliographie Kukuljevit'" "^i aufgezählt
finden: l. Jose Malenica, postavbi vlastelin banatski. Pjesuia. TT Bern
pri Trattneru 17S3. 8. str. 24. — 2. Radust JSlavonije nad groium Au-
tonom JsDkovicem od Daruvara. U Be2a pri HraS^fanskom 1787. 8.
atr. 76. — 3. Katsrine II. i Jose n. put n Krim. U Be6n pri Hraä^an-
Bkom 1788. Str. ZVn. 174. 4. I^esmaTojeTodam aiistriMskim i rosan-
skim pripievBDt. ü Be^n pri Jos. HraSdanskom 1789. 8. str. 46. —
5. Pjesma Gmogoreem ispioTao* i vojTodi FiUpii od Ynkassovid pripie-
▼sna. U Bd^u kod Josipa Hrasöaoskoga 1789. 8. str. 16.
Alle Gediehte Krmpotid* mit Amnalime eines sind flberluiapt nur in
ihrer ersten Anflsge ersehienen. INes heilst so ^el| diss dieselben das
Yolk nieht gelesen liai Der Grand mag wohl gewesen sein, dass er weit
und getrennt Ton seinem Volke lebte, anderseits aber aneh, dass alle seine
Werke Gelegenheitsdichtangen sind, wie man schon aus den er-
wähnten Titeln ersieht, und dass sie deshalb in wenigen Exemplaren
gedmekt worden. Doch einige Gedichte hätten wohl Tordient populär
an werden, so das Gedicht an die Montenegriner, welches gans im Geiste
und Masse des Volksliedes verfasst ist. Dies ist auch sein einziges Ge-
dicht, dass bis jetzt abgedruckt wurde''). Als sein bestes Gedicht wird
>Kafarin6 Ii. i Jose II. put ii Krim* (Katharina II. und Josefs II. Reise
nach Krim) gehalten. Dieses Gedicht wurde behandelt vouForko^j, der
uns den Inhalt des ganzen (iedichtes gibt, und dann kritisch von
Dr. Scherzer^), n elcher die bisherige Meinung vom Werthe des Ge-
dichtes nmsttlrzen will und an die erste Stelle das genannte Gedieht au
die Montenegriner zu setzen geneigt itt. Darüber werden wir später
etwas sagen. Hier will ich nur hervorhcbcu, daaa ich ihm nicht bei-
stimmen kann, weuu er sagt: >Iz navedenih natpisa vidimo, da je
Krmpotid bio potpnni panegirik, a prema tome i alaTiSan 5ovjek, kqji je
jakoradoprihradaozgodu, da koga pjesmom proslaid, nadajuci se od
*) Arkiy za povjesnicu JugoalaTemku XU. S. 72.
^ KukttljeTid: Hrratska bibliografija. Zagreb 1860. a 69, Nr. 705—799.
^) Von Novotttl im Programme des Itealgymn. an Bjelovar 1876/7,
S. 25—33.
*] Crtice iz slavonske kDji^evnosti im Programme der Uber-JiealscbuJe
znEsseg 1683/4. 8. 75 IT.
0) Haatavni yjesnlk II. S. 266 ff.
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Jmo Kropotij'« Lebea nnd Werke.
415
to^a koristi*. Und da unser Dichter ITofkaplan war, stellte ihn
Dr. Scherzer sofort den HoTpoetcn gleich, die auch Gelegenheitsfrcdichtc
dichteten. Ich ^!?iube, daas Dr. Scherzer unrecht thul, wenn erKrmpoti{5
»uHzicRf (Sjielf li(;llecker) nennt. Er liat zwar nur (Jelcgenheitsgedichte
gedichtet, aber daraas folgt nicht, dass er deshalb ein »ulizica« sein
mnas. Warum hat er seine Gedichte nicht In deutscher Sprache ver-
fasst, da er Hoikapiau in Wien war? Er L:it loch seiner Muttersprache
den Vorzug gegeben. Wer seine Gedichte autmerksam dorchliest, wird
in jedem die klar ausgeprägte panslavistische Idee vorfinden, er wird
einen Menschen finden, welcher als Slave nicht nur das Volk, in dessen
Mitte «r geboren wurde, sondern fiberhaupt alle SUven liebte. Wir wer-
den Öfters Oelegenbeit haben im Laufe dieser Abbuidlung uat davon
zu llberzeagen. Aber «neh inr Briefe an 8tulli, weleher Tor dem Gedicble
»Katarine IL i Jose II. pnt n Krim« abgedrockt ist, sagt w dentliehi
dasi er skh snr Ver&ssnng dieses Qediehtes aebwer eBtseblossen, da er
sieh vor dem ürtheil »maleTolomm homisnm« fBrehte, von weleh«i er
schon so Tie! bei der Verfassung s^ner »Badost SlaTonyo« anssosteben
gehabt, «her daan habe ihn die Liebe an aeineoi Volke, von welehem
es kein berilhmtereB gebe, angespornt Sein Volk nennt er »iliyriseh«
mid »slaToniseh«.
Wir wollen nun jedes Gedicht in chronologischer Reihenfolge ein-
zeln besprechen. Auf diese Weise hoffen wir ein klares Bild von der
dichterisehen üifttigkeit nnserea Ermpotiö an bekommen.
Joso tfalenica.
Das erste Gedieht Krmpotid* ersehien im Jahre 1783. Damals
diente er nls XiliUrkaplan in Temesvar. Es ist an Ehren eines Grund-
besitzers verfasät. Der vollständige Titel lautet : »Joso Malenica^) po-
stuvsi vlastelin banatski od dvaselaQi^areöenalita 1783. na. 19.m.inajia.
Blase u istom rrimenu izpisan a Temesvam po Jos! Krmpotiön Li^aninu
misniku. Sada pako po istomu na proSnju srda^ni priatelja istog vla-
stelina obilnic naresen. üBeSu. Pritiskano s' slovih od Trattnora 17S3».
fJoso Malenica, welcher Banater K I 'Irnann von zwei Dörfern, Gaj ge-
nannt, im Jahre 17b3 am lU. Mai geworden ist. Wurde zu derselben
Zi'it in Temesvar von Joso Krnipnti«^ Priester besungen. Jetzt aber von
deiuselüen auf die Bitte der Herzensfreunde desselben Edelmannes reich-
1) Was die Orthographie Eimpotiö's anbelangt, siehe weiter unten.
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416 KonätaDtiD DT»gADi6,
lieber a,asgeschmflckt. In Wien. Gedruckt mit Lettern von Trattner
1783Ö An» dieiem Titel ertehen wir, dass dis Qedioht zweiRedactionen
erlebt Wte Dia ente Yerfessnng warde walqMlieiiilioh am Ta^^ der
FeitUehkeit Tom Piehter aelbtt vorgetragen; and da es gefiel, batto er
sdn Qediebt erweitert und dniekea lasMo.
Hier leln Inbalt: I. ICaleiiioa po napnti ?tte vn nSini (l|al<oica
tiint alles naeb der Anweismig der Fee).
Jos Qi zote ui bijela (lüuka, (Ea ist noch keine ittorgearüthe, uoch
Ni daniea pomoUla siaka ; kein weisser Tagt der Motgeastsm hat
Zove vila a' visoki plaDina seine Strablen nicht geze^; es^ ruft
Zevikoje taako glasovito. (V^^ von den hohen Bergen, sie
schreit belllaut auf.)
Die Fee rnft den alten Malenica nnd sagt ihm, dass er herrscliaft-
licher Abknnft nnd Fflrst und Ritter von Altors her sei. Sein Vater war
ein Held nnd hatte viele türkische Köpfe abgehanen. Er zeichnete sieb
anch 8r]mn als Ritter aus, und die Fee besingt «oine Thaten. Als Voj-
voda von Banat vernichtete er die Türken bis zum Ijetzten nnd zog sich
sodann nachTem^avar zarttck. Hier liesa er sich einen schönen Mannor-
pala^t baueu.
Po njem vis! Bvietlo oruXje In demselben Illingen glänzende
Sablje, piuke, teski buzdovani. Wation . Säbel, Flinten, schwere
Keulen.)
Sein Uuf kam bis zur Kaiserin Maria Tlicresia, »huitgarska kra-
Ijica« (uDgarische Königio) , die ihm eine goldene Medaille nnd einen
Säbel verliehen hat. Wenn man diesen Säbel zieht, so erglänzt anf allen
Seiten der Name der slaveiiiBelien Königin (»aUmio ime slayonsk«
kra\jiee«), die Haleniea sam dentseben Bdelmaon von Stamora vadite.
Doeb jelst seil er Edelmann von aoeb swei DOifsm, Gaj genannt, wer-
den, deibalb mnsa er snm Kaiser naeb Wien gehen. — Als dies Haleniea
▼on der Fee hdrte, sog er naeb Wien snm Kaiser. Der Kaiser belobte
ihn als smnen treuen Diener, der trete seiner 85 Jahre neeb immer mit
den Tttrken kämpfen kdnnte, nnd Terspraeb ihm seinen »taaa^nikc
(Bath), den Banaler Fttrsten, Tr^eiek, an senden, der ihn als Herrn
▼on swei Gaj «nsetsen irird, Haleniea kehrt snrflek (Seite 3~8).
*) Deshalb meint Novotol, dass Jose Haleniea swehnal gedmokt wunde,
worin ich mit ihm nicht Ubereinstimmen kann.
1 tanainik ist oagariseh tuicsaok, der Bathgeber.
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Joso Ejrmpotiö'a Leben und Werke.
417
IL Ibleoiea goipodu na Tesolje zove (Malflniea ladet die Herr-
tehaften rar Feeflielik^t «n).
Helo toga vrime postojalo, (Kune Zeit war vorttb«, Fttnt Ma-
Rnjige piso Halenica kneSe lealea sehreibt Briefe im Königreiche
Po kraljestvu kralja mafrjtrskoga des ungarischen Königs, nach allen
Na »ve stranc i u sve kraine. Seiten ntid in nlle Orenzl linder.;
Den ersten Brief schreibt er nach Karlowitz an den Vladika Putnik,
den Bischof aller Bischöfe des griechiächen Glaubens. Den zweiten Brief
richtet er an die Vladiken von Temesvar und Vraac, Cirllovic und Kri-
stovidf?) und an den alten Krieger Popovic. Den dritten sendet er dem
Banater Fürsten Kerestury, den vierten nach Ofen an Paul Autonovi«-
und uaun einen Brief dem Edelmanne Nikolid nach Esseg;. Alle Herr-
schaften bereiten sich feierlich zur Kci^e und ziehen m Temesvar ein.
Dad Volk bewundert sie.
Od kud atarcu avati dojezdise, (Woher kamen dem Alteo Gäste
Koje aitko dosad oe vigjdie, herangerltten, die aoeh atemand bis
Odkad nesta Janje Temesvarke Jetat gesehen Imt, seitdem Janja ana
I joaalu ^bii^aaia Jaaka? ToTrtf>ov;ir Tu d Janko Sibii^aBia aiebt
mehr da sind ?]
Malenica kommt ihnen entgegen. Allos ist in fröhliclicr Stiimnung.
Es kommt nun auch der Först TrajeJek. boKleitet von Waldpnt Al bate«
{Abtj. TrajeSek übergibt Malenica das kaiserliche Schreiben mit der
Unterschrift. Der Alte vergicäst Freudenthränen , preist den Kaiser
Josef II. ; er ist auch weiter bereit e:eg:en du- l iii kt ii zu ziehen und für
seinen Kaiser zu sterben. Er wird zum i:^deimann prociamirt (Seite
8—15).
IIL Qospoda sobedviya i vesele se u Qa^n (Dio Uerrächaiien
MduBAiigeB mid nateriuttea ddi ia Gs^). Die l^ehe sind sehön und
rwehlieh aaBgeodunfleki Die Cttate werden, wie sie die FUtse ein-
nehmen, aafgeziUt: TnJeSek nnd Waldpot, Kerestury, Baro Orczy, der
grOerte Banaterkneai nad Hnaiitl, Halenioa nnd aein Soim Pero, nad
dann Adamen^ Arefaimandrit des heil. Georg nnd Ermpotiö — also
nnser Dichter:
I Knnpoti^ mlnik tia od LUce (Und Knopoti^ Priester aas LUca
8* starcem zbori od slavoaike spricht mit dem Alteo Tom sla¥oal-
dike. scheu Ruhme.)
Nach dem Essen fangen verschiedene Spiele und T&nze an. Die
Herren liebeu Karten nndWitrfel, und die Jugend den T«n7.. Den Tanz
eröffnet Pero Malenica mit Marthai Mazaol's Tochter. Dann folgen der
jLrcbiT flu sl&Tiidi« PhUologi«. XXIY. 27
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418
KoQst&atia Draganic,
junge Zori(5, Sabluoifty mid viele andere. Sie tenien den nngariaclieii
OBtfrdtfav
To je igra, kojn mrsY mfttf (Dm Ist eiiiTtiii,deii die MntferN»*
Dftd'magierekoiii pokoleqjn matt, tor dem OQgMrliohenQeflelileelila gab.)
Sodaan apaneren die Oiate wt daa HaiiB Jieraaa.
Zegledase oade nove ibore (Hier eahenaieiieiieyenaiBnilnngeD
Od Slovinea, Tlafaa i od Nimea. voaSlaveo, Walaohea und Deatedtea.)
Ueber zwei Tamend woUen das »kolo« (slaT. Kationaltana) tanaen.
Ihre Kleidang und ihr Pnta wird beecbriebeD.
Na njima bq toice aakoraaef (An den IHnnem iieht man ans Sil«
Puca, ploce od srebra kovane; ber geschmiedete Knöpfe und Platten.
Megju njima snabc i d iovojko, Zwischen ihnen sind jun-^oFranon und
Po rukah im sjaju uarukvice, Mädchen, an den Händen glänzen ihnen
A po prstini bntine i vitice, ArmbKnder nnd an den fingern Ringe
I baienke po tankim koioiy an. nnd Beife, und Spianadein an den fei>
Po baljinam srebreni panciri ncn TTcmdon. An den Gewändern sil-
I maitc po navad! staroj ; berne Panzer und Brusthefteln nach
Snahe nose na glavi tumbane, alter Gewohnheit; die jungen Frauen
A dlvojke mebiene dinare. tragen am Kopfe Tnmbane*} und die
Na Tratn im nebrojeni noTol IfSdehen aUbeme Danare. Am Halie
Kano da an bogatt trgovd. haben sie unzählige Mtinzen, ah ob aie
reiche Kauf lente wären.
Daraufkehren die ITcrrschaftcn ziirflck, setzen sich zum Abend-
euen und die Tänze worden bis in die Frühe fortp;esotzt.
Frühmorgens schmucken sich die Mädchen. Sie legen Seide. Gold,
Perlen und Edelsteine an, denn sie wollen schöner erscheinen als
die »weisse« Morgenrötlic (od bijele zore). Interessant iät die Beschrei-
bung^, wie sich das Mädciien die Haare richtet. Sie stellt sich vor den
Spiegel :
Ogleda 80 i pak koau trudi (Sie besieht sich and richtet die
8 vratfim gvozgj em, da lorl nahudi. Haatenit beiaaem Eiaen, damit aie der
Miriaom ih avakojaklm male, Moigeorttthe schadet Sie aalbt aie
Nek ee igojsi svaka dlaka alaSe. mit verschiedenen WohlgerOohen, da-
I na oike savija oknige mit sich jedes Haar zusammenlege.
Viso svitli mengjusa poduge. Und sie biegt sie in längUuho Kreise
A oatale im krovl^e gori oberhalb der s^aaenden Ohrgehänge.
IMie, mga (?}, odgovara aori Und die Übrigen bebt aie blnaaf daeb-
H Tumban, vielleicht von Turban, ist, wie ich gehört habe, eine Kopf-
bednrki]"^, die die Frfinen in einigen Gegenden des kroatiBehen Kttstealandea
nnd auf den Inseln getragen liaben sollen.
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Jo80 Kimpotiö's Leben ood Werke.
419
Svom Upotom i s uresom tila förmig, und ähnelt der Morgenrüthe
I • bitittjon praSka vill miU, mit d«r SchOnbeU nsd Zierde des K«r-
Jer potrusi s njime kose svitle pers und mit der Weisse des Puders,
I na liljan preobnia ovitje. ^^drh^r »irr Fee gefällt. di sio damit
die glänzenden Haare bestreute und
so die Blumen in Lilien umwandelte.)
Die üästo bleiben iu üaj drei Tage laug. Den dritten Tig gibt der
alte Malenica seinem Sohne den Segen und den Rath , er solle immer
gerecht »ein , seinem Kaiser treu bleiben nnd seine Eltern ehren. Die
Henreii besteigen sodaan die Pferde nnd kebren nachTemesTar sarttek.
Und der Diehter sehUeeet:
Svoj gospodi pjesma na postenje, (Allen Herren das Lied inr Ehre, die
Koj(i) Staren biste na veselje. bei der Festliehkeit des Alten waren.
Starnc bln^o nek dugo iiziva. Der Alte soll die Schätze noch lange
Sricft xirik neka njemu pieva. geoiessen. Das (MUck soll ihm iminer
A Perici Hepa djevojka, singen. Und dem Ferica ein schünes
Kano biSe Jaoja Tenesvarka Ifideheo, wie es war die Temes wer
{S. 15—24}. JatUa.)
Dieses Gedieht, wie wir geBeben haben, zerfftUt in drei Theile:
In I. Theile folgt Maleniea dem Rathe der Fee vnd geht naeh Wien;
im n. ladet er Gäste nir Feier seiner Proolamntion mm Edelmann ein;
lud im IIL wird die Feierllehkeit selbst besehrieben. Der Dichter war
sneh bei der Festlichkeit anwesend und hat seinen Namen in das Ge-
dicht eingeflochten. Das Titelblatt zeigt, dass das Fest am 19. Mai 1783
stattgefunden hat. Krmpotic wollte die Feierlichkeit dnrch Verse Ter-
herrlichen and so entstand dieses Gedicht, das wir aber nur in der um-
gearbeiteten Abfassnng besitzen.
Dass Krmpotic' die Volkspoeaic und K-ific^ gekannt hatte, zeigt uns
Joao Malenica im vollkommenen Maasse. Das Gedicht ist im votksthüm-
lichen Zehnsilber verfanst und zahlt 512 (116 + 154 -}- 212) Ver.9e.
Der griissto Theil des '/cdichtes ist reimlos: man tindet kaum loo gute
Ecimpaare. Dagegen linden wir sehr oft Verse, iu deneu die Cäsur,
nach der Ait des Volksliedes, mit dem End© des Verses reimt. In einer
Anmerkung desselben Gedichtes (8. 11) erwälmt der Dichter selbst das
Volkslied von der Ilochzeit Sibinjaniu Jauko s mit der Temesvarer
Janja, das wir bei Ka5id (S. 278}') finden. Krmpotic^ hat wohl Volks-
lieder in seiner Heimath und später in Temesvar singen gehört, er hOrte
nie also ans dem ICnnde des Yelkes, denn gedinokte Volksliedersamm-
*) leh citire nach d«r Agramer Anigabe (3^) 1886.
27»
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420
KomtutlB Dragtnid,
luDgen gab es damals noch nicht. Doch ein anderaa Bneli war dem
Volke zagängUoh nnd hatte seine Seele and Herr ^nnz eingenomiiMB
gehabt. Dies war Ka^ic' Razgovor ngodni naroda »lovinskoga. Fast
jedes ITaus besass ein Exemplar dieser Lieder, die ganz in der Art der
Volkslieder geschrieben sind. Dieses Liederbuch kannte auch Krmpotid
lind wusste es theilweise vielleicht auch iTiswcnditr Dies beweist eu-
naciist das obenerw.nhntf» Lied von .Sjl)injanin Janko und Teraesvarer
Janja, wo der .lau [u tias Epitheton »lipota divojka*, wie auch bei Kacic,
gegeben wird. Der Anfang Joso Malenica's ist ganz in der Art Ka6i<^
verfasst s. B. Pisma od Radovana (8. 4 1 ) beginnt:
Jos zorioa ne zabijelila,
m danica pomolila lica . . .
oder Pisma od Stipana TomasoTica (S. 116}
Jos Dij' zore, ni bijela dank»,
NI danies pomolila «diaka ....
also wOrdielie UeberdnetiiBmnng. — Bei KrmpotM: vila ... laviki^e
tanke glaaorito — Ka2i6: viSe tanko, ali glaaoYito (B. 105), Tiknn vila
glaioTHo tanko (8. 248} n. a. w. — Kmip.: I^nU cini akute i koliiia
(8. 7). — KaS.: I^nbi babi abita i koUna (a 68, 104 n. a. w.). Knnp.:
H aleniea tlogo moja (8. 7). — KwL : mdeforel rima alofo moja
(8. 124 Q. a. w.). — Ermp.: Nek od tebe piera i popim (8. 7), PjoT^nä
i popjeTiOv^i (8- 1 1). — Kai. : Pivigndi i popin^na (8. 74» 194), I^eva-
jnöi i popjOTigndi (8. 309). Anek die Art, wie Ermpotid aein Gedieht
schliesst, ist Ka&iö entlehnt. Krmp.: Svoj gospodi pjesma na postenje
(8. 24). Ka&. : Svim delijam pisma na postenje (8. 60), Svim junakom
piama na po&tenje (S. 1 1 1 ), MejdandSijam pisma na postenje (S. 287) n. s. w.
Wir wollen noch einige Eigenthttmliohkeiten nnd Epitheta des
Volksliedes, die wir bei Kaiid wiederfinden, hervorheben. Vor allem ist
dies der Gebrauch des Vocativs statt des Nominativs: (Ti si) od starine
kneie i viteie (8. 3 und ähnliche Beispiele 8. 8, 10, 1 1, 12, 1."^ u. s.w.).
An die Volkslieder erinnert auch die Art und Weise, wie Malenica Briefe
schreibt und Gäste einladet. VolkathUmlicho Epitheta sind: Be^a bie-
lome (8. 7, KaSiö: bijeli grad Caiigrad 8. 121, Budim 8. 151, Biograd
S. 217 U.S. w.); soko sivi (S. 5, Ka^.: 8. 12.H, 28); Skocise se na noge
junacke (S. 10, Kac. ; AI se skacu na noge junacko 8. 202, 2S3); virna
slago (8. 13); grozne suzc roni (S. Iii, Karic: Gruzuiia buzum njeg obliva
S. Yolksthümlicli ist auch: mukom zamukose (S. 12, KaJ. : IGl,
249], Zvekot stoi toka i maita (8. 21, Kaü.: Stoji jank ranjenih delija
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JoBO Knnpotiö's Leben uud Werke.
421
8. 271}; Liepoga je staza (:= stAsa) i obraza (8. 18); 8ri(5a avik ueka
lyemn piev« (8. 24). — Anderseits imitirte er aneh die rOmisoheii Klas-
siker (Ovidin»), wenn er von der Kniaerin Marin Tliereiin ta^: »odiSenn
na zean^i boliea« (8. 13).
Krmpoü^ betebreibt in dieiem Gediehte auch die Volkstracht und
otliohe Yolkiaitten. FreUieb ist nlebt alles slaviseb. In Begleitung der
»gnsle« werden sUvisobe und nngariscbeTlnzo getaut. DieHemebaft
tanat den mgariseben Tuatj GsArdds, nnd das Volk das »kolo«. Naob
der Besebreibnng Krmpotid* ist das Volk reiob| es sehmllokt sieb mit
Silber, die Uideben tragen am Kopfo nnd am Halse Geldmflnien. Die
herrsdiafUieben Mädchen brennen ihr Haar nnd beatmen es mit Pnder.
Wie sie dabei verfahren, haben wir gesehen. Interessant ist es, dass wir
dieselbe Beschreibung des Schmflekens in der Sveta Ho/alija von Ea-
niiUiö finden. Die Uebereinstimmung ist fast wörtlich. Hier haben wir
den ersten Beweis, dass Sv. Ro^alija Krmpotid znm Master gedient hatte.
Wir werden nns auch später davon öfters flberzengen können. Das
vierte Liod des II. Theiles der Sv. RoXalija') trägt don Titel: Rosalia
se kitit uze prid ogledalom fKosalie beginnt sieb zu schmücken vor dem
Spieprell : Mie will schOüer sein als die Morgenröthe, sie glittet das Haar
mit einem Eisen,
Gori stajut tnidim ^m^rf m dizem mucim.
Nike na okiuije zavTcujuc prignem.
und dann: na tornjiöe nzvisnjem male (Krmp. sagrt »na krovice»). Kein
Haar darf ätiäuben. Die Uaare sobmien sie mit Pomade nnd bestreut
sie mit Pader:
Za tim viU mtYrai soigon», tibim mabom
Ko oblakom k&m posipayam fra^om.
Oeflben wir die Uidaii Mandaljene Pokomiee von Ojorgjic^), so
weiden wir sofort eine grosse Aebnliolikeit swlscben der Besebrdbnng
Ojorgji^ nnd KanÜliö' bemerken. EanÜUd bat ans Ojorgiiä nnd Krmpo-
tid ans Kani&lld gesebdpft. Und da haben wir das Band, das die Dal-
matiner mit den SlaToniem Terelnigi
Qleieb an diesem ersten Gedieht kOnnen wir lernen, wie Krmpotid
beim Dichten verAilir. Die Gelegenheit hatte sieh geboten, einen Herrn
1) Nach der Ausgabe M. Kraljevid, Polsega 1S63, 3. 35—37. Für die Ver^
gleichnng mit SnnpotM, siehe oben S. 418—419*
^ Aasgabe der Hatlea lllrska. Zagreb 1B51, 8. 37 1
422
Konstantin Dragftniö,
SU verheiTlichen, insoweit ist das Gedicht panegyrischen Charakters^
doch wir kdonen nicht sagen, dass er daraus einen Kntzen zu ziehen
gedaolito. Er fUili» sieh diehteriaeh begabt, das MotiT war da, er ge-
brauchte seine Lieblingtdiehter ab Mutter und so entstand sein eiite»
Gediobt.
fiadost SlETOiüije.
Das sweite Oedioht »Radost Slavonge« (Slamiens Fiende) Uber-
trifft das erste in der Linge. Der ToUstindige Titel lautet: Badest 81a-
▼enie nad prinsTisenim i prisvietüm gospodinom kneaom iiiti grefoni
Antnnom Jankoyidem od Daravara 2ostito carsko kra^jevsko apoetol'
akoga Teliranstva otaJaovie<^nikom, reda svetoga Stipana kia^a apostol-
akoga TqjTodoD, kraljeväkoga blagn rnarom ! visoko sodmero sovietnog
Stola poglavicom. Po Joai Krmpotidu avietomisnikn. UBeSa slovotiskoni
od Hrasanskoga 17S7. (Slavoniens Freude Aber |eine Exceiienz und
Durchlaocht den Herrn Fürsten oder Grafen Anton Jankovid von Daru-
var, seiner kaiserlich-könio'lich-apostoliscben Majestät Geheimratli, des
Ordens des heiligen Stephan, apostolischen Königs, Kitter, des könig-
lichen Schatzes Hüter und der hoben Septemviraltafel Präses. Von
Joso Krmpotic Weltpriester. In Wien. Druck mit .Schriften von Hrasian-
sky 1787). Der Titel ist nach der Art der älteren Bcliriftsteller ziem-
lich lang. Das Gedicht ist in Strophen za vier Achtäilbtrn, die kreuz-
weise reimen, verfasst und zählt im Ganzen 258 Strophen (Seite 3 — 67),
Am Schlosse findet sich noch ein lateinisch geschriebener Erkiärungs-
theil (8, 68—76).
Der Inhalt bt folgender: Danica, der Morgenstern, hat sich am
Himmel gezeigt Sie fordert sora, die UorgenrOÜie, anfirasteken, den»
bald «erde die Bonne anflehen. Der Himmel ist noek voll Sterne, die
In ikier Pnebt gUbuen nnd nnermfldet Wache kalten (»vasda bsdn»
straln straie«). Zwei Pferde »mmenka« (Botbftehse) fuhren die MoigOB-
fötbe, nnd das Siebengestim (▼laSiä) sefamQckt sie mit Bosen. Sie siekt
anf nnd üflket die Tktlr dem Tsge. Daianf erseheint die Sonne nad b»>
wundert die HoigeniOthe, ikre Brant, wie sie me nennt. Die Moigmi'
rSthe weekt alles anf. Nnn kommt mne Truppe, toII Steines nnd Sektor
keit ( »Sota puna giide i krasote«). An der Spitse enekeint Jupiter, der
sanfte und mächtige König der Welt (»blag i mogu6kra\j odSTlta«), den
zwei stolze Pfauen ziehen. Ihm folgt ApoUo mit swei Sckwlnen. Der
f flrchterUche Mars reitet anf Fenerdraehen.
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Joto Ejrmpotlö's Leben und Werke.
423
Nalugdnekiitonenwi (HajdakeniidlMig trSgt d«r Alto
Stit, basdoTM, ma« i kopje. Sehild niidKwl^ Schwert und Laaie.)
Bei ibnm Vorbelsieliea ▼«raeigt sidi die Sonne nnd die lldfgen-
rOthe betehert de mit Blanien8tiiiuBe& nnd Erinsen. Sie lu»mnien nneh
SlaTonien snr Dran Baaeg nnd hatten Rast am Felde Orijava. Altes
begrflsBt ilure Ankunft: das Gm nnd ^ Knmen dnftsn stiiker and die
Yfigel singen anrnnthiger als frflher. Jedes Thier preist Jupiter in seiner
Art. Die Schwalbe kreist mit grosser Schnelligkeit. Der Geier nnd der
Adler klmpfen aut dem Falken. Die Pferde wiehern in äcn Hainen, die
Ochsen rennen herum. Zwei Stiere und dann wieder awei fiengate klm-
pfen, was anch Jupiter gefällt.
Auf den Rnf Jnpiters erscheint eine Fee (vila) aobOnen Wnehaea
und Gesichtes. Sie ist in tiefer Traner:
Izjadat 88 nemrc dost! (Es kann aich nicht genug auaklagOA
üdovica mscviljena. die sehr betrübte Wittwe.)
Am K5rper hat sie Wanden von tflrkischen Schwertern. An der
Stirn sieht man noch die Spur von der slavonischen Krone, die ihr die
Türken schon längst weggenommen liaben. Sie vergiesät Thränen,
Jupiter tröstet sie und äagt liir, äio solle ihm alles erzählen. Nun be-
ginnt sie:
Ja sam*) alavna Slavonia, (leb bin das berlthmte SlaTonien
Nigda bola i ponosna, einst stolz und mhmvoll,
(M atarine Panonia, von Alter?! her P.innoiiieTi
A sad tuznji i zaiostna. und ji tzt iK triiht und triiuriff.)
Sie khij't Mars an, der an der Seite der Türken stehe. Ihre Herr-
schaft auf beiden üfern der Savo hat aufgehört. Die Türken besitzen
schon drei Theüe Ungarns, dann Bosnien und die Uerzegoviua. Sie
zerstörten Burgen und Dörfer, Kirchen und Glocken thürme:
Grad Po&egu gdi stoiovah, (Die Stadt Tozega, wo ich residirte,
Dok slavni i Gradioku das bertthmte Uok und Gradiaka
Satr Ijiita am(iya ova, -veniebtete diese bOie Seblange
Bobje Todi po Oafkn. nnd sehlsppt Solatea in Emag.)
Es sind soben 200 Jabre, wie sie vom Tbrone vertrieben wurde.
ünd sinst batte sie so grosse Helden nnd Bitter:
Ljetorlda moga aina (Mein Sohn Ljutovid
Bojna groraa nazivahv, wurde Krietrsdonner genannt,
Oq Fraocnaa i Latiuü den Franzosen und den Lateiner
Razbi, gdi se udariae. sciilug er, wo sie aneinanderstiessen.)
1) Im Original atebt »Ja aem . . wabraobeialieb Dmckfebler.
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1
424 KoEsttttin Braguüö,
Sie hatte den Fttrsten Gan, Eorvin's Verwandteii, den berllhnilen
ObTe§!6y den hnven Ujlak, den «^len DakaSiö nnd andeie iMxmmä
gehabt
UtM ienaria^KOrah (Im Ruhme ergOtit» Ich mleli
Hranih sinke i unuke und nährte Söhne und Enkel,
Fo sUvonski piesme pivah auf alavonisch saug^ ich Lieder
Uzorite brojih pnke. und zählte angesehene Völker.)
Jetzt kann sie sich aber nicht genug ausklagen, da alle ihre Flüsse
mit Blut besprf'iiE^t sind. Sie hat nicht mehr Feld genn^^, um ihre todten
Helden zu begraben. Maia und Apollo haben sie verlas.seu und Diana
wandelt allein in den W&ldern. Deshalb freut sie sich, dasa Jupiter her-
gekommen ist, und bittet ihn um HiLfe.
Slavonia ime mi(j)e, (Mein Name ist islavonien [= rtthm«
Slavu fllari nu povrati, licbea Land], gib nun dem Ruhme den
AI ui ikiatE kao ptye Bahm mritelc, oder verbiete mir, wie
Imenom ie ilaTBlm evati. flrllher mieh mit dem rühmlichen Nar
men zu nennen.)^}
Jnpiter tadelt Mars und Apollo, sie sollen nie das Gltick und den
Ruhm dem schönen Geschlechte verweigern. Jetzt beginnt Mars alle
berühmten slavoniscben Helden und Kitter, Könige und Vojvoden auf-
zuzählen^). Sie erschrecken die ganze Welt nnd bedrohen Rom (König
Alarich). Die ;Sl:iv( n gelicn noch weiter: sie bosiecren die Spanier und
die Franzosen und schlagen das Heer der Söhne Attil i s Sodann feiert
Mars den Grenzer (»graniiar«), der an der türkischen Gionze Wache
steht. Jeder Slavonier fühlt sich als Ritter und Mars gibt niemandem
die Stärke, die er dem Slavonier gibt. £r i&i also kein Treuiuaer, son-
dern waliiacheiülich Apollo.
Darauf feiert Apollo den Slavonier :
A okolo Dubrovüika (Um üagusa heruui,
Dalmatinake poluaine, die dalmatiiiieehe Provins,
KrMna grada Sibenika um die schttne Stedt Sebenico
I hereeSke domovine nnd des Benogi Vaterland,
Einige dieser Namen Imi Krmpotld am Sdilnsse seines Oedldhtes mit
ein pserBemsarkungen erlXnfcert. Woher er diese Notiien hat, sagt er sdhet:
Scriptorcs rcrum Slavonicanim, ex quibus hae notao omnes depromtne fue-
runt, pniocipui sunt Lucius. Dolci. Kachichius ac immortalis Fariati allique
(S. 7üj. Ich gehe auf diese Namun nicht uähor ein.
i) Kmpotiö leitet also Sla?onien von slava (Buhm) ab.
*) Die Namen dieser Helden finden wir Im Erkllrungstbeile. Wober er
sie bat, vefglsiebe Anm. 1.
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Jow Krmpotiö*» Leb«D und Werke. 425
Sve h\)MQ oareseoo alles war ausgeschmückt
8 mndrom gizdom od piesnika. mit weiser Zierde von Dichtem.)
- Hier kostet auch Ovidius die sttasen alavoiiigoheii Genflsse. Bagaaa
ist bekränzt mit ciuem Lorbeer.
Miria daje po pjesciku (Es daftet nach einem Dichter
Oeorgidu dubokomn, dem tiefsinnigen Gjorgjiö,
KoJ{i) lodi novn diko der einen nenm Böhm wohaS
Pjesmoynlmn fodv STOinn. »einem liederliebenden Volke.)
Mit aeinem Diekten hat er die Orieehea v&d die LntouMr Aber-
troffen. Sodann wiid Kaniilid gepriesen:
A Kankdid Tiena dika, (Und Kanisliö, der ewige Stola»
Komn slatka ova doba, dem di«sf ftii'?^** 7,cH.
Poglavici od piesnikab, als dem crsteo unter den Dichtern
Savi vienac, dade groba. einen Kranz wand, ein Qrab gab.)
Er wird ewig leben.
Na lyegove alatke pjesme (Vor seinen süssen Liedern schämt
I alavUS ae eam sM^edU elek eelbet die NackÜgall, de eekaut
Mutast gleda, pievat ne sme, stumm nnd darf nicht singen, ■omdeni
Veö na grani mnklfis) ^jedi. aitat am etiUen Zweige.)
SlaToniackes Blnt flient nook in dieien tierülunten Hinnem: im
Tbeologon Hleronynras, Kaiiet UpmTdn'), Fkikjophwi Boikvrid^y
Kunid, der die Ilias von Homer flbersetzt hat 3}. Keresturi dichtet in
Wien^), 8ebasti<5 (Sebastijanoviö) schreibt Gedichte wie Vergilius'^). Er
kann niekt alle Dichter aufzählen : aUe aber diekten ritterliche Gedichte
und verstehen auch traurige Lieder zu singen. Apollo lobt den
Scharfsinn des slavonischen Volkes. Dass Slavonien keine Fortschritte
macht, ist Pluto's Sclmld, weil er sein Gold begräbt und Slavonien bleibt
arm, ohne Geld und ilaus. Das Land mu^s also pinnn Wohltliätcr finden,
und Slavonien bat einen soloheni der aus einem alten ritterlichen Ge-
schlechte stammt.
1) im Erklärungstheile: »Justiuianus dictns Bosnieusis«.
S} »Pocta, historicns, matbematicos, astronomus, pbysiene noetro aevo
eeleberrimne, qni nnper annmn 75 agens mortem appetiit« (S. 71).
>) Ins Lattinieebe. Im Erklärungätheile : Knnitf bat anob den Tkeokrit
flbersetzt nnd Zamagna die Odyssee (S. 72).
*) »Aulicus agens Viennae«.
B) » Sebastiane viö Zagrabiensis canonicns« zeichnete sich dnrcb seine
Gediebte so ans, »nt Bomae pastor Areadiae emamo enm bonore deelaia^
Sit«.
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426
Diese Rede Apollo *8 gefiel Allen. Jupiter beginnt wieder mit der
Fee zu redou. Er hebt eine goldene Lanze, und viue Fahne entrollt sich,
auf der sich >tri holitä prilipa« (drei schmucke Geh&nge) mit den Auf-
flchriften der Ehren Jankovic' befinden. Du erste Band kündigt die
flohOnen Tage an, die unter JaakoWö «ntreton werden. Jono wird ihm
▼ier berfilifflto Borgen eebenken: Dara^ar» Pakrac, Sivaes (= 8ira2) und
Kamensko*). Jankovid wird Stidto und Dörfer heben, WeingSrten
pflansen, die Spdeher werden toII sein, and, wo man jetst Pflltien nnd
Moraste sieht, werden Landstrassen sein. Das sweito Baad aeigt den
Böhm Jankovl6*. Das KOnigthnm ehrt ihn. Hsria Theresia hat ihn in
den GraHmstand erhoben. Er aeiehnete ndh aneh in der Synode an
Karlowita aas, wo er mit dem Yladilca Pntnik ansammenkam^. — Das
dritte Band trägt das Bild Josefs II., welcher Jankovic w&hlte, dunit
er den Aufstand ^) in Siebenbürgen flberwinde. Hora und KloSka haben
das Land von Sibinj (Hermannstadt) bis Belgrad aufgertlbrt. Jankovi(5
brachte wieder Ordnnng in das Land. Er trägt auch goldene Schlflsael
des kaiserlichen Schatzes. Slavonien ist darüber stolz. An Jankovid
gelangen noch andere Ehren und die Fee flicht sie in die Fahne ein*).
Dann hebt sie die Fahne und zeigt Allen die Thaten Jankovid', welche
den Kuhm Siavoniens iioeli ^ro^sar machen wi^rflen.
Das wäre der Inhalt der >Kadüat Slavonije«. Slavonien hebt sich
nach der türkischen Befreiang, Slavonien lobt auf. Das Gedicht können
wir in drei Theilo zertheilen: 1. Das Lob Siavoniens, 2. das Lob unserer
Dichter und Schriftsteller, 3. das Lob J;iiiko . jr'. Im ersten Theile feiert
unser Dichter Slavonien: sein Name rührt vou älava« (Ruhm) her, doch
die Tdrken erniedrigten es nnd man muss es wieder rühmlich machen.
Slavonien hatte grosse Helden gehabt, und dabei verftUt Krmpoti^ in
den Fehler unserer alten Historiographen, welche ▼ersohiedene TOlker
die Ponnonien gestreift hatten , zu den SUven slUten. — Der aweite
Theü ist fllr ans der interessanteste^ weil er Ton einigen Dichtem und
8ehriftsteUem i^rieht. Znnlohst wird erwihnt Ovidins, »der aneh die
süssen slavoniiehen Genflise gekostot hatte« : Krmpoti^ meint wohl hier
^] Orte in Slavtmlen.
') Als k. n. k. Commififtär im Jahre 1776.
*j Das ist der Hora-Aufatand in Siebenbürgen 1784 — 1785.
*) Wie wir sehen, aSblt hier Krmpotiö die Würden JankovI^'s anf. La-
telniseb hat er sie aneh ansgesehrieben im ErklSrnngstheile (8. 73^75} nnd
wir babmk sie sehon anf dem Titelblatto gelesen.
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JoBO Krmpotiö*5 Leben und Werke.
427
den Verb&nnungsort Tomi am Schwarzen iMerrp. Unserm Dichter war
Ovidius einer der liebsten Dichter and Vorl ihier, wovon wir uns noch
überzeugen werden. Nach Ovidios rflhmt Krmpotic den Dalmatiner
Ignjat GJorgJi^ und nennt ihn den > Tiefsinnigen €. Im Erklärungstheile
sagt er von ihm: »Ignatius Georgich Ragnsinns ob excellentia carmina
patrio idiomate concepta sibi , linguae et nationi magno fuit honori et
incremento«. Interessant ist das Folgende: »Gnndnlich quoqne in 81a-
Tonico carmine eminuit« (S. 71). OnndiiU^ erwSlmt or üsü gam km
nnd preist ihn nielit im Gedichte mllMt nebea Gjoigji^. Doob konnten
wir auB einigen fthsIieheB StelleD, weni sieb nieht in diesem Gedieht«^
tehlieMen, daas erGoadiiUö gelesen hatte. Mit den dalmatiiüsohenDIch-
tecn konnte er dnreh StnIU bekannt werden. — Naeh Ojoigji^ feiert er
in mehreren Strophen den SlmTonler Antnn Kaaiili^, der ihm nieht nur
alt Mntter diente, eondem dem er sogar gaase Stellen enttehnt hatte.
Ton ihm sagt er im Oonuneatar: »Eanislieh Poiegannt propter plora
aetipla Slavonlco idiomate edita praeeipoe veio in deseribeada el«gaa-
tissimo yenm yita Sanctae RosaüaOi toti illyricae Nationi inclarnit«. —
Heben dem Theologen Hieronymus, Kaiser Jastinianns ond Mathe-
matiker Boskovid rAbmt er noch Eani<5 , Kcrestnri^} nnd Sebastyano-
vi6') nnd sagt, dass er alle Dichter nicht aufzählen kdnne. Wie wir
sehen, war er in unserer Literatur nicht gut bewandert, sonst hätte er
noch andere grössere Dichter nnd nicht z. B. Kiinir' nnd Keresturi er-
wähnt. Merkwflrdi!]^ ist , driss er von Ka^ic nur in der Nota (S. 7r>)
unter den Historikern eine t>w;ilinuüg macht. — Krst im dritten Thoile
(8. 50 — 67) feiert er den Helden des Gedichtes, den Grafen Antnn
Jankovi<^. Unter ihm werde Slavonien wieder auf bltüien. DasAufifthlen
seiner Würden und Ehren ist Prosa in Versen.
Der erste, der über dieses Gedicht sein Urtheil ausgesprochen hatte,
war der i uut kirchner Domherr Stephan Ägjid Derselbe sehreibt nÄm-
lich unserm Dichter einen Brief, daürt vom 25. Mai 1787, nnd abge-
druckt vor dem Gedichte »Katarine II. i Jose II. pnt a Ktim«, 8. XI—
Ueher Bajnnind Knnid nnd Bensid Zamagna, den aaoh Ennpotttf im
ErUinwgMbeil erwihnt, hat Dr. Fr. Malzner im Bad 9« (8. 114»--166) nnd 96
(S. 85^153) gehandelt.
<) Ein Bach ohne Titel von Josef Keiestoii exwfthntKttkuljeTiö: Biblio-
giafija hrv. S. 69.
>} lieber Sebastijanoyiö vcrgleiobe fia&iik: Gesobiehte d. slldSI. Lit:
niyr. SebxirtÜi. 8. H.
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428
Konstantin Draganiö,
XIV. Agjid gitt ziwftolist einen knrsen Inbnit des Gedichtes »Redest
SbTouijc^, dum Mist er fort: »Hnetemui ewninie Toi tensas, in qao
ntmm inventienemi dednctionem et bennm ordinem, en tcto eloentioneni
ip8am amplint lindere debeem? — nen inTenio. Sane aingnlaiiA snnt
omnie ntqne insigni po^tn digna. Digninimae vero, qnas liine inde ad-
hibes, deseriptiones Tuae, qnae eelebriri debeanl^ een qnae vivis eol<H
ribne depietae sint, fentenqne in Te paleherrimamm imafinatioinini,
qnod po€lae praeprimie neeesBaiiam est, nbeninnim indioent Habes in
dednetione qnidem aliqnas Toeee qnae ab nen Slavonim alienae snsty in
tantn attanea, qoanta est, lingnae Illyrioae, snper alias nbeitate, ego
illas bene Illyileas esse minime dnbitare possnm. Elisiones qaoqne, qnas
in brevicnlo Twsn Tno in certis verbis libcrias adhibes, vitnperare mi-
nime peasnni; qnippe quas procul dnbio in lUyrico probatomm anctoriun
carmme ipse antea logeris« >). Der Scblnss seines Briefes lautet: >Una
Te vehementer exliortor, ut continuato deinceps studiornm generc eius-
modi, nitro quoque bonori et gloriae gentis Tu;ie volifioari libere prne-
samas<. 80 urtbeilt ein Zeitgenosse aber Krmpotid. Dies spornte ilm
zu neuer Arbeit an.
In die Handlung üieaea Gedichtes hat Krmpotiö die Vermitteluog
der Götter eingetiochten. Sie halten das Schicliäai der Menschen in ihren
Händen. Dies weist auf seine classischen, griechischen nnd lateinischen,
Vorbilder hin^i. Von diesen eiw.ihnt er entweder im Gedichte selbst
oder im Commentare; Homei und I heokrit, Vergiliuä und Ovidius.
Jupiter ist »der sanfte und mächtige König der Welt«, er ist Slavonien
geneigt. Der schrecklidie Mars nntentfltst die slavisehen Helden nnd
ApoUo liebt die BiaTiachen Diditer, Dagegen Flntoa ist goldgierig nnd
Diana wandelt allein bemm: SlaTonim liegt ibsen nidit am Henen.
SlaTonien erscheint in der Form einer Fee. Personifieirt sind noeh der
Hergenstem, die Moigenrötbe nnd die Sonne: sie reden miteinander»
Dies ist aneb die sobdnste Stelle des Gediebtes. Die Natnr wird be-
^, Dieses Urtbeil finden wir auch bei £>afaHlc, Gesch. d. sUdsl. Lit II.
8. 151 abgedmcfct.
^ Dartiber sagt er selbst Im ErUirangsthelle Folgendes: »Qnonlam
Poeseos praecipuum officium ac omamentura est passioncs, affectns, vitia,
virtutes, ceteraquo objecta voliiti picta ob nrnlng Li'geiitiuni ponere; idciroo
quod omnes omuium temporum i'ocuo auiiibueruut, ut Deoä Deasque, sab
qnibns nominlbns ant Tirtntes ant beroes intellezemn^ in oarmina immisene-
rint, iu qnoqne niyrfis et letrolapsls et nostris tempoclbiis adhibere plaenit
(S. 68j.
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Joao Krmpotiö'B Leben and Werke.
429
schrieben vor dem Sonnenaufgang', die Morgenröllie Öffnet die Thür dem
Tage und da kommt .Tnpiter mit seinem GöUerrathe. Alles beugt aicb
vor ihm und Alles preist ihn.
Neben den classlschen Vorbildern sehen wir hier wieder stellen-
weise den Eiofiuis der Heil. Koaalic des Kanii^Tic: Der steraenvolle
Himmel (vlasidi, medviednice) ist bei Krmpotic (S, 4 — 5) Ähnlich wie
bei Kanizlic (S. 12 — 13}^) beschrieben. — Krmp. : zvijezde vazua
bncine straia straie (S. 5). — Kan. : zvizde drie straia (8. 57). — Der
Morgenstern weckt die HorgenrSthe anf (Krmp. S. 3 — Kan. 6. 13). —
Knnp.: Dt« mmenka (konja) von Eoni (8. d)* — Kaa.: .... rameoka
t?oga konjica (S. 31). — Krmp. : oa aaataTi bq .. tri hola prilipa (S. 52).
— Kaa.: Na obe dvl atnme {viitA} tri Jesu prilipa (8. 9} 11.0. w.
Snnpotid Mbidbt sehr gen in Bildern. Boleke Büder sind s. B. :
Die Bewdureibnng des Weges JapiteiB» das Verwandeln der Laue in die
Fakne mit drei Bindern. Soleke bildliche AnsdrIIcke sind anoh: {nv'
jesda) ^cT^nfi slieSno piva (8. 4), PtCBine ii ki* dika sira (8. 46))
(koga) cttronmitvo slavno gbda (8. 39) n. s, w.
Radoat Slavonije ist eine Art episeh-lyriBelier Dichtung. Der erste
Theil ist idyllisch: die Natar wird beacbrieben, und statt Hirten haben
wir Gotter. Jnpiter ziehen zweiPfanen und Apollr zweiSehwftne. Die
Ydgel singen, die Adler kämpfen, Ochsen und Pferde rennen herum;
das ist idyllisch. Der zweite Theil ist lyrisch: das Lob des slavonischen
Volkes nnd besonders des Qrafen Anton Jankovid, dem das Gedieht anok
gewidmet ist.
Katariuo II. i Jose II. put a Krim.
In den zwei ersten Gedichten besingt Knnpotid sein Volk, seine
engere slavische Heimath, in den zwei folgenden zieht er in den Rahmen
seiner Dichtung auch andere slavische Völker hinein. Er will, dass alle
Slaven einen Reigen bilden und das Eintrachtslied anstimmen. Deshalb
können wir ihn mit Recht als einen VorUnfer der Panslavisten be-
trachten.
An erster Stelle preist er das russische Volk. Seit dem Anfange
des XVlll. Jahrhunderts kehren sich di« Blicke der Südslaven mehr als
früher nach dem Osten, wo sich das mächtige russische Keich zu heben
begann. Peter der Grosse besiegte die Schweden bei Poltava (1709)
>) Ausgabe Ton KraUevId.
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430
und B6ia Rahm T«rbrdtete toßh. doteli die ganie Weli Bei den SUra
fanden ädi aogleieh Dichter, die voll Begeutemng ^eeee Eieignies be-
sangen. Die Volker der Balbrnhalbinsel salien in üim die Stttie des
Ohrietenthnma gegen die Türken. Die Dichter nennen ihn den Ai^er
des Nordens. Der Spalster Knvuüin^) ladet Um mm Kampfe gegen
die Türken ein. PaT«» Bitter Vitesoviö schreibt ni Bhrai des Kaisers
Peter ein Gedicht in lateinischer und kroatischer Sprache (oüt lateiidf»
sehen und cyrillischen Lettern): »Oeneticon« (»Rasndie« 1710). In
Ragusa dichtet der Jesuit Ignjatije Gradic:: »Plam sjeverski« (17 10) 2).
Der katholitolie GeistUche Stefan Rusid , ebenfalls ein Kagusaner , vei^
fasst ein panegyrisches Gedicht Aber Peter den Grossen : »Petar Aleksio-
viö aliti petiies zl:imenja< ^) in 1 5 Strophen mit Akrostichon, da der Name
aus 15 Bachstaben besteht. Darin werden die Tugenden und die Thaten
des rnssischen Kaisers beschrieben. Neben Peter wird auch das rassi-
sche Volk verherrlicht.
Einige üecennicn später zur Zeit der Kegierung der Kaiserin Ka-
tharina II. äelicn wir nur das Fortsetzen der liogcisterung derSfldglavea
für das rusaischo Volk. Das fortwährende Kric^liihren mit den Türken,
welche Oesterreich utuI Ku^üIuuJ gleich bedrohten, voreinigte diese zwei
Staaten gegen den gemeiiisamen Feind, und dieä erweckte eine noch
grössere Begeisterung in den slarischen Herzen Oesterreichs. Wir be-
greifen nun leiehter aieh die Begmstenmg KnDpoti<^\ mit welcher er
Tom rassisdien Volke sdireibtL In dw Znssmmenkanft der Herrseher
Oesterreiehs undRosdands weht er nidit nnr einen eifolgreiehen Kampf
mit dm Türken, sondern anoh ein Annfthem aller Slaven. Er sagt ja,
dass alle Slaven eine gemeinsame Mntter haben, die alle gleich lieben
mllsien.
Das erste Qedieht, wo Knupotid das rassische Volk Terherrlieht,
ist »Katarine IL i Jose II. pnt n Krim« (Katharina U. nnd Josef II.
Reise nach Krim). Der Titel ist knn, das Gedieht ist 1788 gedmckt.
Es ist beachtenswerth, daas Krmpotid diesem Gediehte eine Vonede in
lateinischer Sprache voransscliickt, da wir ausser seinen Gediohtoi sonst
1 I. Perwolf ; CjaBAHO im BaaRMHHJi OTHomoHiff jc rnnan. Tomt. II. CjiSp
BAHCKa» UAea ^HxepaTypi ao XVILI. stsa. BapuiaB« IbtSH, ä. 384 — 394.
^ y. HaknaeT : IbTepIani am Hcropia sBumaMmbenrh «aoflieiit
Pocda ci ptrysctoifc pecny&moi« Mocna lB6ft, 8. 74^-89. Das Gedieht ist
hier abgedruckt, es ist In Strophen sn vier AehtsUben verfiuMt. '
S) Ib. S. 90—113.
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Jmo Krmpotiö's Leben and Werke.
431
nichts Geschriebenes von ihm haben. In der Vorrede >Lecturis* sagt
er zuDÄchst, dass er dem Gedichte eiuen Commentar anachllesBen wird,
da man im Verse alles nicht ausdrücken kaan und da auch andere alte
und neue Gedichte mit historischen Notizen versehen sind. Diese No-
tizen hat er in lateinischer Sprache abgcfasst, damit sie alle verstehen
können. Interessant ist, was er weiter von der Orthographie sagt: er
habe die eto&ehe, natllrliohe slavoniiche Behreibw^e benntst, welche
aaek andere berSkmte OlTiiseke Sekiillsteller gntbeisseB nad welohe die
königUehe OommiBnen angeordnet katte. Ausserdem bebt er hervor^
dass er beigetragen habe, dass 8tiilli*s Beehtsekreibmig verworfen und
die slaToniseke angenommen wurde (8. m— TI).
Daranf folgt der Abdraek des Sehreibens Ermpoti6* an StnUi :
»Josephns Eermpotiehius Lieanns Joaekimo Btulli Bagnsino salntem«
(8. Yn— X). Er sokreibt an 8tn]li, dass er mit Foreht die Abfoa-
snng dieses Oediektes unternommen kitte, >nam ▼erebar, ne me re-
prekensione dignnm viri sapientes pntarent, qnod ego, qni neqne ingenio
maltnm yaleo, eoi et matnritas aetatis et seribendi ezereitatio desont,
Carmen patrio sermone seriltere agressns sim, qnod Ytlk anmmam Pofitam
deterrere potmsset«. Er fDrchte sieh vor dem Verleumden böser Leute,
▼on welchen er bei der Abfassung des Gedichtes zu Ehren des Grafen
Anton Jankovid viel auszustehen hatte. Doch die Liebe an sebem
VoikOf von welchem es kein berflhmteres gebe, hätte ihn angespomt|
dies zu versuchen. Das Gedicht sende er ihm (StnUi) und erwarte von
ihm da.^ wahre Urtheil, da er alle illyrischen Lander durchgereist, und
27 Jaiire zur Verfertigung seines Wörterbuches gebraucht hätte. Noch
vor dem Krscheinen seines Gedichtes im Drucke hätte er >invidiam
aculeosque obscaromm virornm« gemerkt, doch er achte darauf nicht,
da er nur seinem Volke zu ntltzen trachte. Das Schreiben ist vom
11. October 1787 datirt.
Bodauu findet sich das Schreiheti de? Ftlnfkirchner Domherrn Stefan
Agjic, vom 25. Mai 1787: >8tepliauu» Agyichius, Canonicua Quinque-
Ecclesiensis Josepho Kermpotichio Presbytero 8. P. D.« Den Inhalt
dieses Schreibons haben wir schon bei der Besprechung der »Kadost
Blavonije« gegeben
Aai Seite XV finden wir das Urtheil des Wiener k. k. Bttcber-
1) Sieke oben 8. 437— 42S.
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432 Konstantin Drat(aQi<^»
»
eenBon AtluuiMliu SiekenB^). Er sagt, dan w äu Gedieht »Kftto-
line IL I Joee II. put n Krim« dnnhgeleBen habei und ee nieht nnr nach
den iMStebenden Ceoeiirgeietieii gum luuuutSetig, Mndeni «ndb naeh
dem litmiuehen Weiflie in Beiog der editen IMeht- ond Bednerkimet
des Dmekes lowolil als des Leseiu werÜi geflmden« (7. Oet. 1787).
Znletst iat aneh die Antwort StnlU*» anf daa Seihreiben Krmpeflö*
äbgednu^t: >Jeaebim Btnlli Bagroinpa Joseplio Kermpotiehio Lieano
8.« Das Gedicht hätte er anfmerloam dnrohgaleBeD. >L&Te&tio, letst
er fort , hnjus peAnatiB talia eat, qnae Tibi magnam i^nd nostmlea ex-
ietimationem landemqne comparet: eadem eerte emueentoa ea ferventi
remm imaginatione , optima distiibatione ; ac ordine aatnrae conformi,
dednctiones, similitadines, praecisiones mihi maxime arrident alüsqae
certo arridebunt: olocutio vero, verborum dilectus, Illyrioi elotj^nntia ser-
monis, versuum facilitas aliaequo carminis Tui dotes sie äliciunt, ut Te
intor priacipes Illyricae gcntia poetas raerito collocari' Iciud iluhitf^in« '-^l.
Stulli wünscht weiter, dast^ TUyrien % om SctilaIV' erwactie. Er solle diesea
Gedicht, wulches all.L't nie iie Anerkemiuug iiuden wird , bald heraus-
gübcu, >nii aliud, qu im lllyriae gloriam, ao scientiarum incremenUun
quaesiturnsf fSchreib* u voin 22. Oct. 1787).
Das GudicLl zeri'iillt in lA Theile: 1. Piesma .Lied, 8.19^ — 25). Ea
wird durch das Blitzen verkflndet, daas die Götter am Olymp Rath halten.
Japiter mit der Krone am Haupte und der Keule (anttatt Bcepter) in der
Httid priildirt. Ihm mir Reehten aitatlnno, die Mutter der OOtter. An-
wesend und Keptun, der «sehreoUidie« MaiSi der »sanfte« Apollo, der
»fenerrolle« (ognja üva pan) Vulkan vnd die Uebiigen. Sie spreehen
sQifl, klar und ▼entindig.
SadarobanapristoUe (Bald erlieben sie mit Bvhm nnd
SlaTDo dizu i posadc, setsen den Sclaven auf den Thron,
Sad ranr hrjotki < ara kolje, bald sticht das acharfo Schwert den
Na uboatvo carstvo pade. Kaiser, und das Kaiserthom fällt an
den Bettelstab.)
Auf einmal hört man vor der Thür eine rauhe Stimme. Der König
des Olymp schickt Mercnr, damit er sehe, wer es sei. Dieser meldet
Mohammed und Sergios (Srgj) an. Die Göttinnen lachen hell anf, als sie
*) Diesen enrShnt auch fiaftfik, Qeieh. d. sfldsL Lit m. 8. 3S0 nnd
sagt, dass er früher Dimitrijeviö hiess und Censor serbischer Bücher war.
3) Dasselbe findet sieh bei ^aHk, Gesoh. d. sttdsL Lit. U. 8. 170 ab-
gedruckt.
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Joso Krmpotiö's Lebeo und Werke.
433
den Namen Mohammeds hörten. Der ganze Rath staunt über seine An-
kunft. Jano flttstert Jupiter zu, er soll« lie UiieiiilasBen.
2. Hnbunad s-Sergiom od Bogovah n aovjetn pomo^ bapi (Mo-
luunmed mit Sergios im BaHie fleht die QtKter um Hilfe an 8. 25—46).
Herenr OAiet 4ie Thflr und Mohirnnwid war mit einem Sprunge drinnen.
Er wird beselirieben. ^
Na pliflivoj glayi i goli (Am kablm und uekten Kopfe
Noei kapu laailijentt, trtgt er eüo» ngeepitate Mtttae^ Ton
Empnastruka, sjed na poll, sturkem Körperbau^ zur ffiUfte grau»
Vaa odiven u lelenu. ganz gekleidet in Orfln.)
Im Hnnde hat er ein langes Pfeifenrohr. Er itrengt sieh an, wUl
spreehen, aber er bringt keinen Laat herau. Setgini flOaat ihm Math
eb nnd fiflatert ihm anf beide Oliren. Endlieh ftngt er au spreehen an,
dooh er sagt eine grosse Dommheit, denn er sneht bei den GOtteni Hillb
gegen die Bossen. Jupiter macht ihm deswegen Vorwurfe, verbietet ilun
weiter zu sprechen nnd gibt das Wort seinem Hofmeister Sergins. I>ieaer
macht eine tiefe Yerbeogong nnd wendet sich an Jupiter und den gansen
OOtterrath: Er sei ein grosser Sflnder und ehre ihr heiliges Antlitz. Sie
gaben Mohammed die grosse Macht, so dasa er viele berühmten Völker
unterjochte. Darauf erw&bnt er diese Völker. Jetzt hätte aiob aber alles
geändert.
Ali vajme r.ilnst liut:^ ' (Aber weh, o bittrer Sr^merz! Ein
ientL od zemije rosiauäke Weib aus dem russischen Laude kam
Sti&e iz svjeta straznjeg kuta aus dem hintersten Winkel der Erde,
HaTalpleae grade tnrske. sie plündert und Tertligt die tSrki-
StSdte.)
Dieses Weib (Katharina IL) verfolgt die Türken nnd sündet ihm
Sehüfe an; Ihr gehören schon die Krim nnd Knban. Was sndht die
Kaiserin des Schnees nnd Eises in ihrem Reiche? Wenn rie naoh Er~
obemngen dünte^ so stehen ihr Jiq^ (»Japonya«), Ohina(>8ina hola«)
nnd NoTiga Zem\ja frei oder sie soll gegen Persien sieben. Sergios fleht
an Jnpiter, Apolto, Mars, Neptnn nnd Jnno nach der Reihe. Sergius
hllt inne und Juno antwortet ihm die erste, indem ne sagt, dass seine
schlechten Tfaaten nnd sein Blutdurst dem hohen Raths gut bekannt seien.
Sodann hebt sich gegen Mohammed »uzoriti, mudroslovja zlatna kita<
der angesehene, der Weisheitslebre goldener Strauss) Apollo: er wirft
ihm die Vernichtung berühmter Bibliotheken (in Alexandrien) vor. Mars
aümt ihm, da er mit der Macht, die er ihm gegeben hatte, Sehande
ArehiT Ar «lariMh« Philologi«. IXIV. 28
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434
und Unfug treibe. Venns macht ihm Vorwürfe weigMi der tttrkiackeA
Frauen. Zuletzt hebt sich Jupiter und sagt ihm:
3. MuLaiiied i Sergio iz sovjeta protirani, üvrba sovjeta, Juno Ka-
tariiii II. j)iae, Kat;uiii;i ud|ji.-ujü Juu» (Mohammed und Seriös aus dem
Katbo uuügewieaeu, der Scblusä des li^tbes, Juno schreibt an Katha-
rina n., Katharina antwortet der Juno, S. 46 — 55). AU Mohammed
dfanuen war, der Gittterradi wird geBohloaien nnd diea wird irieder
dueh BlitM nnd Donner veilrilndai — Die Eniaerin dea Olympa litat
in Uurem mit Perlen yenderten Qemaeke nnd aeiireibt der maaiielMn
Kaiaerin:
FoUaHiona aele Rate t (OektntoSekweatar Katiiarina l Im
U Olimpa uzvisena Olymp erhOht, deine Schwealar Jone
Juno sostr» misli na Te, denkt an Dieb, da Da mit Böhm ge-
Jer B\ slavom nakicena. schmückt bist.)
Sic throne in den Höhen nnd die msaische Kaiserin auf Elrdea.
Sie schreibt ihr, wie Mohammed heute in den Rath gekommen war, nm
die Gättcr nra Hilfe zu bitten, und wie er sodann ans dem Käthe ver-
trieben wurde. Weiter kflndigt ihr Juno Folgendos an :
Knjiga mudra rjezft cu(Jti;i 'Ein woises TU.tch wnmlerbaron
Üka5;nie zlatnim sloviiu Sclinittea Ztiigt mit froldeuen Hucbsta-
Prorocan.stva voie u^^odua ben sehr angenehme Prophezeiungen
Tebi i Trofm syjem Hoakovim. Dir und allen Deinen Moekowiten.)
Alle Länder nm die Krim hemm werden einen Staat bilden, und
die Hut^aen wenien dort Herrscher sein. Der Ruhm der Kaiserin werde
sich vom Weissen bis zum Schwarzen Meere verbreiten. DafUr mu&s sie
aber in Cherion zusammenkommen;
S glasovitim rimskim carom (Hit dorn berühmten rümiscben Kai-
Od Duniya i Moldave, ser von der Donau und Moldan, dem
FriveUidm goeimdarom, grosten Moaareliea, dem KOnige der
Kra^em Tiae, Drave» Save. Theissi Dran und Save.)
Jnno aeblieaet den Brief, siegelt nnd seluckt ihn dnroli ilue Zofe
Iri» (»posobkbja Dnga«) der Kaiserin. Iris kommt naeh Potentaig,
geht dmrdi die Wache nnd tritt in das Zimmer der Kaiaerin ein. Diese
ist suniefast erstannl, dankt dem Ratlie nnd der GMtin nnd sehieibt ikr
Odlnka je od vieka
Taste tvoje oholo3ti,
Moc i slava brea üeka
8tnnog1avee Ima pastl
(Von der Ewigkeit her wurde dei-
nem eitlen Ilnchmuthe beschieden,
daas deine Macht und Knhm ohne
HoifQuDg kopfüber fiillea mass.)
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J^ao Krmpotic'd Leb^u imd Werke. 43ft
eise lioblichc Antwurt. Dünn rnft sie ihren Oberhofmeister zu sich und
meldet ilui Uic fnudigc 2sacLricht der Juno.
4. Muhameda evil i srdzba (Mohauimod'a Wehkiagöo und Zorn,
S. 5G — 65). Mohammed grftmt sich und zflrnt. Finster bliekt er auf
Sergina nnd BoUinpfl die Bnaioii. Da er am Olymp k^ne Hilfe fladet,
«Qiiiet or ridi jetst mn Pinto. IMeaer venpiicht ilim Hilfe imd acUekt
ikm die Forien (ErinnjreB 9arde«}| damit aie die tflrkisohen Heraen ent-
sflsden. Die Furien dorehaieliea Aaieni AfHka nnd Europa nnd erheben
Aliea snm Kampfe. Mohammed hofft adion amne Linder Tortheidigen
an kOaMB« Von allen Seiten aiehen BeHer nnd Fnaavolki alle lehreien
in den Waffen. Ohenon könne aoa Biaen aeia nnd die Rnaaen m Stahl,
ea mnaa doch jetst nntargehen. DieTttrken aiehen Ton der Deaan gegen
OSakOT nnd um Kooatantinopel stehen Kriegaachiffe.
5. Katarina II. Josi II. pi&e, Joso odpisnje (Katharina II. schreibt
an Josef IL, Josef antwortet, 8. 65 — 75). Die erhabene Kaiserin kflm-
mert sich nicht nm die tdrkische Gewalt, sondern schreibt an Josef II.
und meldet ihm, was der Qötterrath beschlossen hat. Die THrken sollen
nicht mehr am Sehwarzen Meere herrsehen, aber dafür müssen sie beide
in Cherson zusammenkommen. Deshalb ersucht sie ihn, er möge hin-
ktniimen, denn sein Name sei in iUi em Keiche berüLinit. Wa.^ sie er-
obern, werden sie iheilen. Ihren iiricf schickt sie durcli • inen ('üiiiicr.
Dieser koiumt zum Fürsten Galicyn'), gibt ihm den kaiserlichen Hrii f
und tiberbringt ihm Grusse von Potemkin. Der Fürst tlbergibt den Lhii f
dem Kaiser. Dieser freut sich, antwot tet der Kaiserin und mel i* t ilir
seine Ankunft. Die Staatsverwaltuüg, legt er untordesseu in die iiaude
des Fürsten Kaunitz. Dann geht er iu seine Schatzkammer, schmückt
sich mit dem kaiseriiehen Stern und betrachtet seine Kronen : die römi-
aohe, IMiiaehe, aiebenhflrgische, taterreiehiache nnd nngariaohe. Die
letate iat tob Gold , belagt mit Edebtoinen. In der Mitte iat dai Bild
dea BrUlaera der Weit nnd der Mnttergottea.
Ha okolo apotColah (Bond hemm aagt das sla^Bfaehe
BjeS alaTonaka ime kalei Wort die Namen der Apostel, aiU
Krasna i slavua sva ostala übrigen schSnen und berühmten (Na-
llyricki hukvar alal^e. men) bildet das illfriscbe Alphabet J
und dann weiter :
Joj» pffn-^no na ni(>i siova (Auf ihr funkelt noch glänzend eine
, Od siavoDske krvi vila, Fee vom slaroniscben Blute, auf
*) DimitrQ OalloTO, roasiaeher Gesandter in Wien, atarb dort 17M.
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436
KoDsUDtin Draganiö,
ügodnft je, dn^ii I nila.
•kvoniich iprioht nod singt sie, aii>
geadiin ist lia, Hob nnd hold. Die
Buchstaben und der Name sind slavo-
ntscb, sie bloss Erin«, nod zur Zeit
des Kaisers Murat war sie Branko-
yWs Liebe. Dm helle keieerliehe
Auge bliokt wieder hinein, liest die
Wörter. Man erkennt, sagt er, leicht,
vom slavonischen Stamme ist sie ein
Zweig.)
Slayonska sa slova I Ime
Elina ae zoviase,
U Murata cara vrime
BnulkoTWa Ueb» bise/
Opet enisko oko Jmbo
Zaviruje, rjecl cita.
Poznajti se, reco, lasoo,
Slavonske je goro kita.
Der Kiteer tritt eodMui die BeifenadiCniflnon an. Er nimiiit viele
Gewheiike mit. Er reist Uber Iflhrett und SeUesieo, hJUt sich eine Zeit
in Levgnd (liemberg) rnif und eetst seine Belle dvreb die rsssiseheB
Steppen fort.
6. Katarios i Joe» pntignfi (Katharina und Jesef auf der Beise,
S. 75 — 87). Wenn die »irdischen Götter« reisen, alles steht ihnen in
Diensten: die Natur, die Menschen und sogar die mftohtigea Geister.
Die Kaiserin legt kostbare KU ider an nnd ihre Hofdamen prunken in
Glanz nnd Seide. Der Abschied der Kaiserin von ihren Kindern ist
schwer: Ihre Tochter Neva vergiesst Thränen nnd der Sohn Panl um-
armt nnd kfisst die Mntter. Es weinen anch zwei Enkel : Alexander und
Konstantin und drei Eokolinnen Helena, T,f'?a und Marija. Die Ver-
waltune' des (Staates flborlüsst sie ihrem Öohne Paul Petrovi?'. ünzShlige
Mt n.-chen begleiten sie bis Carskoje-Selo. Der österreichische, franzö-
siache und englische Gesandte kommen ihr entgegen. Das Volk begrüsst
sie und sie theilt ihm Liebesgaben aus. So kommt sie bis Kijev. Hier
begrflsst sie der Mitropolit in der Kirche der heil. Sophie und sagt: diese
Kirche wurde vor 700 Jahren von Jaroslav'; gebaut, in ibr wurde der
Ftlr:it Vladimir 2) gekrdnt, dieselbe besuchte anch Peter der Grosse, doch
sie hätte alle Uire Yorgftnger flbertroffen , die Gotteshand möge üir den
Weg naeh Konsta&tinopel Oflnen nnd in der Sophienldrohe mOge sie ge-
krönt werden. — ünterdeaaen kommt ein Bote ans Polen vom K9nig
StanialaT Poniatowski*). Er meldet ihr aas Kanjer am Diijepr, er
wttnsehe mit ihr znsammensnkommen. Katharina segelt ihm ans K^ev
1) Jaroslav, GrossfUrst von Russland 1015 — lu54.
^ Vladimir Monomacb, 1U3— 1125.
^ StaalslaT II. Angnst (FtalatowskI), der letste KQnig von Polen
(1764^1795).
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Joto KnBpolU*s Leben und Werke.
437
entgegen. Das kaiserliche und das ktoigUobe Bcbiff begrOasen aicb mit
KnnortPTi'salven.
7. Katarina II. s-Stanislavom II. poljskitn kraljem u Kanjevn (Ka-
tharina II. mit Stanislav U. , polnischen König in Kanjev, S. 87 — 88).
Die beiden Herrscher begrüssen sich. Die Kaiserin vcrleilit ilim das
Kreuz und den Ötern des mächtigen Heiligen'). Zur Erinnerung an
diese Begegnung , wurden am Dnjeprufer zwei Marmorsäulen errichtet.
Die Kaiserin reist nach Cheraon ab, und Stanislav will noch den römi-
schen Kaiser sehen.
S. Joäo II. s-Stanislavom Ii. u Korzuna (Josef II. mit Stanislav II.
in Korsun, S. 89 — 96). Der Kaiser kommt nach Korsun und der pol-
nische König begrüsst ihn. vSie führen wichtige Gespräche, dann trennen
sie sich. Der Kaiser reist weiter durch die Ukraine. Nan wird die
schöne und fröhliche Natur beschrieben. Es herrscht das schönste
Wetter. Die iierge und die Wäaser sprechen von den glückliclien
Reisenden. Die Feen bestreuen die Wege mit Blamen und winden
Kiiaie. Der Hond lenehtet vnd bewaiiht aie| damit sie Mohammed'e
Ilaohi «iB dem Bhxtnhtito nielil tberfUUe. Es Utot «in aogeiielimfle
Lllftchen. Die Himmetabewobiier beacbtttzen sie.
Kad po brzoj rjeki brode, (Wenn sie auf schnellen FlUdsea
KilikiOn elatko Nnj^ aehiiüni, janebten aOMlIoh die Ni^v
Kada gustom aniliom bode, den, wenn sie durch dichte Wälder
Önrliki^a milo Drie. wandeln, triilerniiebliob die Dryaden.)
Untenreg* hemdit flbendl Ohms and BlUtlie, «nf aUen Sdtea aiebt
man nur WoUftand nnd B^ehdiiim. 8o treffen die gronen Heitacher
in Gherson ein.
9. Katarina II. t-Joiom IL n Eenonu (Katharina IL mit Josef II.
in Cherson, B. 96 — 115). Die gekrönten Htnpter begrOssen steh nnd
wetteifern, wer frflber den andern rflhmen werde. Katharina sagt m
Josef, dass sein Bnhm to hoeb gestlegen sei, dass ihn weder die rOnüsohe
Tiber noeh der grieehisebe Alpbens ttberbelen kOnne. Sodann verherr-
lieht Josef die nssisehe Kaiserin. Sie hat das Zeieben des Halbmondes
in das des Ädlera verändert. Alle ilire Vorfahren sind berOhmt : sie hat
aber die Werke Peter des Grossen noch vermehrt und ▼eigrOssert, da
sieb ihre Maebt aaeb am Sobwanen Meere Torbreitet.
St Andreasorden.
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43S
KonttiAtio DnoB^
A po tvojoj srjeöooj vUftü (Uod in Dcioem giiickücheo Beiche
MndrosiiftiistTft tmt» Ine. bIBht der Nun« der Witsenaebalt)
Kiuliarina iiimnit ihm das Wort aus dem Munde und preist seine
Vor^ünger, dereu iiiaten nicht einmal Homer besingen könnte. Sie
preist Maria Theresia, die ihn ritterlich erzogen hätte. Darauf machen
de eioea Spa^rgang dnrch ChersoD und werden vom Volite herzlichst
begrüsst Zur Erinnerung wiid in Cketaon nn der Qrense swischen
Europn nnd Asien eins Utmiminle eniehtet. Die Insdirift itt slnriseh
nnd lateiniflch nnd Untet: Katarini IL Roaie SamodrÜteljici , od mora
mnunorakof do kankaske gore aamotilatra nniititeljici, Krim pohagja»
jn^oj t Joaom IL, rimtkim oarom, alayu pnta aaviaiteljoD, pnd radi^jafi
aa pOBtaTile 1787. — Cafbarinae IL P. F. A. dealmeta a Piopoatida ad
Cancasom nsqne tyranida Gbeiaoneanm Tanrieam eomite Joaepbo IL
Semper angosto itinerisqne deona angente gratantea popnli poaiicare 1787.
2n Ehren der Herrscher werden auch Oediehte Terfassi Ea kommt
auch Ovidius und verherrlicht bald den Kaiser, bald die Kaiserin. Dar>
ranf folgt ein lateinisches Oedicht ava 29 Distichen, naeh den Vorbilde
Ovidins', welches beginnt:
Me miseruiii c patrUs ejectum seilibus, ir»
Caesar:^ in 1 nriicicas compulit ire pla^a?.
U. Dtstiübon : T«r mihi lausta dies, quae Joaephum et Catharinam
EKtrtanis tantu joogis acuore polia.
14. • : Ah liceat ! Josephe tuis mihi vivere tarrls,
Id mihi erit campis gratius Elysii^.
18. • : Et tn Diva potens ' Te jam iu^^euä Kossica telloa
Invucat, atqu^ uovaiu sustinet eese Deaui.
22. » : Tnroonim domltriz, stndlonim prorfda mater,
Inipcriique anctriz ingeolosa tui.
27, • : Vivitc felicee, popnlis dato jura beatis,
Tu Catliarina Tuis, Tiique .J(>«ep!:p 'I'iiis.
Das letzte Dist.: Laudabit vcstros aeiaa venturu Inuinphos,
Hiaque nea adjnnget landibns Uubra sonos.
Diese Verse legt Krmpoti^ in den Mnnd Ovidius*.
1 out cudo • kad guvori (Sieh da, o Wunder ! wie der Dich-
Pjesiük ijeei alatonaae, ter die goldmOndigen Worte spriebt.
U slftto se avako stTori jeder Baehstabe wird zu Gold und er>
Slovo, i iasTDa jasno aine; glänzt pa^^z hfHl; und vertieft sich so
A u mramor tako udubi, in den Marmor, dasa die Zeit der zu-
Da dojduöih vrjeme vjekah künftigen Jahrhunderte keinen ver-
Niednoga ne pogmbi, derbe, noeh von den Blldem ab-
Nit odklne od priyekab. reisse.)
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Joso Kmpotiö's Leben und Werke.
439
10. Zbori, goiii, igie i TeaeOft a Kenoon (VenamDlongeiii Olste^
Time und Untorhaltangen in Ghenon, 8. 1 16—123). DioKuaerm fthrt
Umn hohen Oeit in den glinienden Palast hinein. Am TSiehe etehen
avei goldene Kronen. Die Speiien nnd das Getrink sind anaerwihtt.
Ueberau hemeht frShliehefitiinninng. Da kommt daa Geleit Potemkin'»,
bestehend ana 200 Tkompeteni nnd VtOteaapielem (»dviata trabah i svirar
Iah«). Ba wird geapielty geanngen nnd getuut.
Gore alili. göre vile. 'Es lircnneo die Chalilen, es brennen
Na i/^ru ih srbe noge, die Fe«n, die FUsso jucken sie zum
Na bu30ve plesat sile, Tanze, sie swiagen zum Tanze in
Z^oalmlju igte mnage. Orappen, und beginnen viele llnae.)
1 1. Eitaxine a-goatom Josom pnt po Krinm (Kaiharina'a mit ihrem
Gaste Joaef Beiae dnreh die Krim, 8. 124 — 132). Die Herraeherin der
Krim bereist mit Kaiier Joaef das Land, in Bakil 8an^ konmien ihr
Grieehen, Albaneaer, Tartaren, Walaohen nnd Moldauer entgegen nnd
jeder mit ihr in aeiner Spraohe: »iivit« (Hoeh!) an. 8ie r«aen bis
Sebaatgrad (Sebaatopol) am 8ehwanen Heere. Im Hafen dieaer Stadt
befinden aidi drei SohiiTe mit den Kamen: Joaef H., Katharina H, und
Fflrat PotemkiD. Bevor sie aieh trennen, aehligt die Kaiserin dem
Kaiser vor, eine Spasierlahrt am Meere zu unternehmen. Der Kaiser
vittigt ein. Aber kaum varen sie ans dem Hafen herausgefahren, erhebt
sich ein grosser Stnrm , der Südwind kämpft mit dem Nordwinde nnd
wie Berge steigen die Wogen. Die beiden Herrseher wundem sich dar-
über und sehen «ich um. Auf cinraal bemerken sie Mohammed, wie er
mit Pluto das Meer aufwühlt, Sie glauben schon Alles verloren, da
kommen ihnen zu Hilfe Mars, Aeolus nnd ^«IeptuD| welche Juno ge-
schickt hatte.
Eol \jute vjetre ve^e, (Aeolus bindet die heftigen Winde,
MartaaPlataarditudri, Man enilmt ttberOllt Pinto,
Neptoa mocske vale naleie. Heptnn aihmt die HaeneirofeDO
12. Mnhaaaeda na Cmom nunrn pogibel, ^ > prokK^jaiJa
(Mohammed^ Ünteigang am Sehwanen Meere, Flieht naeh Arien ond
FInehen, 8. 13i— 140). Han Jagt Pinto in den Hdllenpftihl nnd dl«
kaiserüehen Schiffe nmringaln Hohaamed. Ea kommen ihnen Boman-
80T t) und ÖemiSev*) an Hülh. Mohammed lat ui der grOasten Qefihr ;
<) Oraf Pet. Aleiaodiovio Bumjancw mit dem Ehrennamen Zadunajski
(ms— 1796K war Oberbefiehlshaber gegen die TSiken.
Im Co mm cntar wird gesagt; ȊemiMw pcopraeies nnivenao rei nap
valis armameateriae«.
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440
KonstMitiD Draganid,
es ▼«neUingoii ihn vierOriW: Wuser, Feuer, Blei und FekenUippen.
Er spiii^ nun mit teinem Bafhgeber ins Heer nm sieli sehwimmend sn
retten. Hilbtodt kommt er nneli Asien nnd beweint seinSohieksal. Die
Krone nimmt er vom Hnnpte lienb nnd stOsst sie weg. Er tranert naek
der Krim, > seinem rechten Ange«, Clienott, »dem goldenen Flflgel«,
Knflk, Bskü Strijj nnd Sebastopol. Dies alles lint ihm die rusaiache
Kaiserin weggenommen; jetzt wird es aber nooh irger sein, da sie sich
mit Josef vereinigt hatte. Er verflacht Europa nnd das Sehwarae Meer :
Eonstantinopel soll auoJi fallen. Endlich sieht er ein, dass ihm nichts
anderes flbrig bleibt, alä nach Mekka zu fliehen.
13. Sergja pokora (Sergius* Bnase, S. 140 — 144). Naob Moluunmed
beginnt Sergius an klagen.
Ah tko Ii se proti tebi (Ach, wer darf sich Uber dich klagent
Sjajno nebo tuzit smijc, du glänzender Himmel?
Svaki sam je krivac sebi, Jedermann ist aelbst Schuld,
§to ga arda boSja bie ! dass ihn Oottessom trifft.)
Ihre Sflnden hfttten verdient, daas sie die Flamme verbrennt, das
Schwarze Meer verschlingt und die Erde ihre Beine auswirft. Sie hätten
Königreiche gesetzwidrig erobert, gerechtes Blut vergossen und die
Rechtgläubigen verfolgt, Sie seien Gotlci Abtrünnige. Sergius schämt
sich seines eigenen Schattens, er ist bereit, auch 20 Jahre hindurch mit
Mohammed zu weinen, wenn sie ihre seUeohten Thaten ansbflaaen
konnten.
BJdImo tt Meku stanovati, {Gehen wir wohnen nach Mekka,
Mohamede diole Tfrni, mein treuer Gefthrte Mohammed,
Ke bir tamo mogli ostati nm dort von der christlichen
Od kriatjanake alle mimi. Maebt ruhig au bleiben.)
So aehtteatt das Gedieht. Daianf folgt ein Inteiniseber Oommenfar
(145—174). Dieser enfhilt innäehst ein paar Notizen Uber Mohammed.
Sodann wird der Wohlstand Russlands während der letzten Jahre h«r^
VOlgehoben. Die Reise Katharina II. , ihr Aufenthalt in Kijev (sogar
die Bwei Reden, die ihr der MitropoUt gehalten hatte, werden erwähnt),
ihre Zusammenkunft mit dem polnisehen König Stanislav und dem Kaiser
Josef II., die Reise durch die Krim und die Rtlckkehr nach Petersburg
werden beschrieben. Die weise Regierung des Kaisers Jn«ef wird ge-
rühmt. Zuletzt finden wir noch etliche Worte Aber Qalicyn und Stani-
alav U.
Der ätofl^ dieses Gedichtes ist also historisch : der Kaiser Joset II.
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Joso Krmpotiö'a Lebea und Werke.
441
und die Kaieerin Kathariaa II. kommen zasammen, um sich zu berathen
ünd zo vereiuigen gegen ihren gemein^;iraen Feind. Ruisland kämpfte
mit Erfolg gegen die Tüikeu . die Krim war schon erobert, ilan er-
zählte vom Reichthnme dieser Lftnder und die Kaiserin wollte sie mit
eigenen Augen sehen. In der Wahrheit herrschte hier grosse Noth und
Anrath. PotenUbi wollte aber die Sdaetin verblenden. Anf don
Wege, wo db Knieeria dnrehreisen sollte, erhob er Aber Ntcht reiebo
Ddrfer, Ton allen Seiten wurden her Herden mit ihren Ehrten snnmmen-
gotrieben. Alles blflhte nnd das Land war Tolkrdeh. 0a8 sind die in
der Oesehiehte bekannten FMemUidsehen Dörfer. Krmpoti^' Gedieht
gibt nns aneh ein Bild dieses momentanen CHanses. Die Kaiseiin begab
sieh anf die Beise den 13. Jinner 1787 Aber dmolonsk, Kijev, den
Dqfepr hhuib naoh Taniiea. In Oherson — diese Stadt wvrde aneh anf
grosse Kosten ?on Potemkin erbant — traf sie mit Kaiser Josef an-
sammen.
Der Kaiser kehrte im Juni von seiner Krise nach Krim in Wien
lorflok. Jetat erst konnte Krmpotiö den Stoff zn seinem Gedichte be^
kommen, denn es wird wenigstens nirgends erwähnt, dass er den Kaiser
auf seiner Reise begleitet hätte. Sein Gedicht hat er sehr schnell fertig
gcächrieben, denn das Urtheil des Wiener Büchercensors ist vom 7. Oc-
tober desselben Jahree, nnd den II. October schickt er das Gedicht an
StulH zur itecension. Der Dichter wollte ra je früher drucken lassen.
Es wurde wahrscheinlich schon Ende des Jahres 1787 gedruckt und
AnfaTi^-^^j des nächsten Jahres war es schon fertig. Das Gedicht besteht
au5 Strophen zn 4 Aobtsilbem, welche kreuzweise reimen. Ueber den
Vers und den Reim werden wir sputtsr eiü Wort sagen.
In doi- Idee und der Ausführung dieses Gedichtet zeigt Krmpotic
Talent nnd eine reiche Fantasie. Forko nennt die Dichtung ein Epos.
Dr. Sehener meint , dass die Kotivlrnng im Qediehte nieht flberall gat
durehgefnhrt sei: der Einfinss der GOtter anf die Zwistigkeiten der
fenssen nnd der Tflrkeo sei nieht Us snm Seblnsse anfreeht erhalten.
Daa Correspondiron Jnno's mit Katharina seheint ihm Uoherlioh. —
Des Gedieht »Katarina n. i Jose II. pnt n Krim« hat die Form eines
Epos,, aber ein Epos ist es nieht, wir woUen es ein episches Gedieht
nennen. Der GOtterrath ist homerisch. Die Qdtter sind in swd Lager
getheilt. Jnpiter, Jone, Apollo» Mais» Ynlluak, Neptan, Aeolns nnd Venns
stehen anf der Seite der Bnsscn, Pinto B^t seinen Ftiiien befindet sieh
im fdndliehen tflikiseheo Lager. Iris, die Zofe Jnno's, ist aneh ihr« Botin,
•
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442
KooBtantin Dnganic,
Merctir ist Bote Jupiter s uad der Götter; er öffnet die Thür des Olymps
um !Mühaiamed mit Sergius hineiozulassen. Im kritischen Aagenbllcke
sendet Juno ihrcu Liebliugen Hilfe gegen Mohammed mit Pinto: die
Handlnng ist also motmrt.
Die ganze HuidliiDg entiriekeU rieb luitflrlieli, derDielittr fBlirt
mu nieht In nediat tet «io. BpisodeD gibt es ksnin, aniBer vielldelit
die Stelle im 5. Liede, tvo der Kaiser seine Kronen betrachtet. Idylliseh
ist die Besefareibuig der Reise im 8. Liede. Das Citieren der lasehrtft
anf der Karmorsänle (9. Lied) ist Prosa. Das Erseheinen eines lateiai-
seliea Diebtors war flberflflSBi^, viellfliobt bat ibn Krmpoti^ aneb nieht
ohne Omnd vorgefllhrt
Krmpoti^ bat aneb für dieses Gedieht mehrere Vorbilder gehabt.
Ueber diese bat schon Dr. Scherzer i) zn schreiben rerSBchtf aber seine
Anseinanderstitzung sebeint mir nicht das Richtige getroffen zn haben.
Wie wir schon oben erwAbnt haben, zählt er Krmpotic zu den Hofpoeten,
dieQedichte vorfässten, nm ihren Prinzen einen GefaHcn zu than. Diese
waren Ende de» XVII. nnd Anfangs dos XVIIl. Jahrhunderts in der
Mode. Dr. Scherzor erwflbnt auch einige mit Namen. Hätte er früher die
8v. Roialija von Kaniiiic — wie er ea erst später trrthan hatte — ,
durchg-elesen, »o wfirde er, wie es mir scheint, entwedi r dun haus nieht,
oder in sehr kleinem Maasse die Vorbilder in deutsciiea Jlofpoeten
gesucht haben. Ich will nicht sagen, dass Krmpotic diese Dichter nicht
gelcannt hat, da er am Hofe lebte, aber ich könnte behaupten, dass er sie
nicht imiürte. Er hatte seine Vorbilder in den griechischen und römischen
Klassikern und dann besonders luden Schriftstellern «shivouiocheu 13lute8>
gehabt. Krmpotid luuinte vor Allem Homer, wenn auch vielleicht nicht
im Original, doeb in lateiniscber Uebersetsnng von Ennid. Neben Homer
bemerkt msa aneb den Bbiflnse Vergilins'. Aber sein liebster latebii-
scher Dichter war OTidins ^j. Das haben wir ssbon bei der Badost Sla-
von^o oonstatiren kOnnen« Dies siebt man hier nooh donttichor. Was
er Ton den Nijsden nnd Dryaden sagt, weiss er ansOvidias. Das latei-
nisehe Gedieht von 29 Distioben aar Verherrliehnng Katbarina^s nnd
Josefs setst er in dsn Mond Oridins'. Das Oedicht begioat aneb in der
Weise Ofidlns':
1) Nastavni vj^anik IL S. 26d— 271.
*i NsstaTni vjesnik DI. S. 201 ff.
*) Dem Gedlebte schickt er aneb iwri Mottl Toraiis: das eine ist aas
0?fdiaSf das iweite aas Horas.
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Jolo EiBpotl6*i Lebm «nd Werke.
44S
Me miäertim e patriis ejectnm sedibus ira
Dieser Anfang des Vcr-es kommt sehr oft iii den Librl Tiiatinm
vor. Auf die Frnsro. wai iim er diese lateinischen Verso iu sein Qedicht
eingeliücbten hatte, könutou wir am besten auf diese Weise antworten :
Dieses lateinische Gedicht ist gerade der PaiiegyrikiKs , durch welchen
er die Reise und die Zuaammenknnft Josef II. und Katharina II. ver-
herrlichen wollte, deshalb wurde ea auch iu lateinischer Sprache ver-
fasst, damit es jedermann verstehen könnte, also au3 demselben Grunde,
warum er auch Beinen Commentar latoiuiäch geschrieben hat. Hier kouute
ihm aU Vorbild Auoh Knnid dienen, den er im Torhergehendea Qedielite
erwümt, nnd der, wie irSr wiaaeii, eitte gaue Menge UteioiMher Ge*
legenbeitogediobte geBehtiebes huL Werain soUen wir d«u SuDen Daeh
nnd seine brfeixiieclien Gediebte alB Mttster ]ieraBsie1ie&? Dieeer er-
wibnt gar niclit eianial den Namen Ovidiu. Emip9lA6* Gedieht ist Ori-
diiis naehgebildet Aneb in andern Theilen desGediebtea treASm iHr auf
klaulaebe Torbilder: so werden die Hemeber Götter genannt: Jer pQ-
tnjn dva senaljski bogi, od boSje krvi i roda (8. 75), 8 nam ostaai pri-
▼elika m^ko naia i bofice (8. 104).
Als zweites Hauptvorbild diente Kinipofi6 auch hier die Sv. Boia-
lija von KaniHIc. Er hat ale SteUeoweise fast wOrtlicb benntlt Wir
wollen die Haoptilbereinstimmnngmi der Seihe naeh her anssnehen :
Knaip. Jupiter hat eloe Krone : Ken. ^ Die Liebe «le JHngliiiff bat:
Iz krune mu plamen bie, 8ree i dva krila
Mo<5do sjeva al hrez dima (S. 20) Goruda hrcz dtma 'S. 371
Krmp. ^ad* jedno^a slava diiu KaD-(Srida) U svako se doba
Sad mu ohola kriia prignu^ Vrteö prominjiva,
V sositi ga dal wniI», Xm^u nhom^ toha
Sriöe stare gnjezdo digtmt KnQem itnbljiv».
Ka ttbostvo carat?o pade (&22— 23).
Nach der Ausgabe von Kra\jeviö. Einige Uebereinatimmungen hat
sehen Dr. Schoner henroigehobea (HsitaTiii vjendk III. & S<K^214>).
Glas saajemi rosne iale.
Prama »uneu tko se mnÜ
U milinju i krasoti,
Üaä zlotvor mu njegov priti,
Vene n rgj(i) i sramoti,
Sada roba na pristolje
81aTno dün 1 posade,
Sad mac brjetki cara kolje
d i^tme danss pada
I n sapad biti (8. la)
M Jednoga iignej
Da ga vas svit hvali,
Sad ga opet prigtu
I u dvl malt.
On koji se sada
Pored »uncem tciti,
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444
Die leUie Strophe Krmpotid' erinnert uns auch an GondnUd:
Sad vrh Bablje kruna viai,
öaü vrh krune sabija pAda,
Sad na eantvo n>b ae vavial,
A tko ear bf , vob je eada (Omaii, L Oeaaiig).
Die swei Enkel Eatlurina's wetden genaniit:
Jhfa pr/§äm^ kmMnäa Kan. Dva tetiaa alna
(S. 78] Ihm kmmtno dnigm {8. 19).
Die Beeebieibuig der Reise der Hemoher ftuDOit mit der des«
SehieibeiM der heiL Besalie flbeiein: Blnneii bllUieii liogst des Weges,
der Mond selieint nnd hdtet sie vor dem Angriffe ans dem Hinterhalte.
Kmp. Dojr'JMe ffftbrae pntud mimo, iCan. Doljnae viirae mimi
Bea pristNklak i^ina thtL 1 igr^nd «iiili.
NitI vjetri niti Ijetna Ako tradnoj litna
J'^rurina IUI thijulifi Vru^ina dotadi,
Sali, jorboDu pade aüna Nek ti rosed aiina
Kita, ka öe rasJtladiti. Kita zrak prohladi
A pokoj im listorodne Nek ti pokoj grane
XTuImm iladu gran« LitUirodM dadtt
Dafu, i püee priiigodne I od tniioa biaae
Dila glase aa ave strane (S. 93). U uhnmn klatkt (S. i).
Diese irOrtliobe üebereinstjmmnng genllgt ToUkonmen, vm die
Meinung Dr. 8o)ieraer*fl xa beklmpfen, dass Krmpotl^ nimlieli diese
Besebreibmig der Nalnr dem Gediehte ?on 8inu»n Daeli: »SelmldigBte
Bender and Wflnsebe bei der Abreise des Knrfltisten Georg Wilhelm« ^)
entnommen hätte, obwohl wir aoeh in dem erwihnten Gedichte eine
ähnliche Beschreibung finden. Wir mflssten dann zunftchst fragen, wo-
her Kanüli<5 seine Besohreibnogen habe. Dieser liebt überhaupt das
eingehende Beschreiben, so z. B. die Stelle, wie verschiedene VOgel bei
Tage die Enle angreifen (8. 5^7) oder das Baden der NachtigaU (8.
52—53).
Die Worte des Gedichtes Ondias* Tertiefen sioh in den Stein; älm-
liehe Scene hat auch Kanii^Uc.
Krmp. Inut cudof kad govori Kan. / nut endo! slovo
Pjesnik rjeci zlatousoe, Tako se udubi,
U zlato se svako atvori Da ga uikakovu
iSfinw I sasma jasao sine; Vrme ne poguki.
<) Anigabe von Österley, Stuttgart iSfO, 8. M7— 612.
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Joso Kmpotiö'8 Leben uod Werke.
445
Krmp. A a mramor tako udubi,
Ififldnogft ne pogrubi
NU odkiae od pri^ekttb (S. 1 15).
Weitere Uebereinstimmuiigeu
Krmp. Sad debelo preobra^u,
Sads tanko prez priatanka,
Sad Da sredoji glaae vradu^
U M4a i is Umkm (8. 118)
Iii jedno ili drugo,
Iii Uho ili kratkOf
TL ylsoko ili dogo,
8»9 je kiiano, tml» t tiatko iß. 1 10).
Krmp. Gore alilt, gore vüe,
JV\} igru ih trbe noge (S. 119).
Krmp. Kolovogja vice liap bap^
Noga tjera tap tap {juta
Vrlo tap tap tap tap tap tap
Fo seideset stazah i kuta (S. 123}.
Krmp. Oda itranah leted «fiifA
Vjt^rooi 86 nagli £f u^,
/«y M • Meer bore i Mi
Monkopolf« megle i mii«« (8. 120).
Krmp. A vatod brdoviti
Kaojurifem k nAu bite,
OfMt hrle zakvasiti
Da ga v bresdM moreka Ute (8. 110).
Krmp. Stoji buka^ plac i vriska
Z dTonainim Mnbuneda,
FroSnp^eiia sknMj rfMt»
Amri ee^MMi^WpiKla (8. 134).
Krmp. Ne more se veö oMi,
ZdTOwnlTll ne so»» Sto ^
Xmdott tmtfu poi$ MtÜ
I objetoe etare ilode (8. 135).
Kan. Zlameiye duboko
Bode vidit oko
NJema se ende« {S. 50).
iuJ fuigenUe;
Kan. Vrti i ohra^a
Tanko brti pristoHkOt
I opet gUu traia
Nu dtbth « imkü,
Sad jÄtino sad drugo,
GlasQO, tihüf kraiko,
IJato, talao, dngo
^m«l»*«lntto(8.54).
Kan. Gore seljom viU mloge
Na igru ih trbt noge (S. 73).
Kin. (Die Nacbttgall} Fi fi siito liSe
I to^Do prodali,
Opet digne grlo
Ptica kano {/uta
fokf Ura vrlo
Po<n»M«<pnta*{a53).
Kan. Oda stranah w\ju
VUrovi te Ij'ul^,
Mortko pofft NiNto (Sw 65).
Kan. Dixu a nebo ple^
Ohlaimn se prited (S. 65).
Kan. £ttka jOf pUtc, pra^ka,
Visje vfaoja nije,
Baspeknnta ^buh»
&m4 voimtfi* (8. 06).
i^an. Ladjar tuKau ato de?
JV« more oieti,
FreTartseii*«^
Zmiort twjf» kt«H (S. 66).
446
Koutautin DrsgMu^
Krmp. buzü lie, evilec akine Kau. ZaeviUvii akine
ZIfttBii krunxt $ $lmv9 «00^, Krwm $ ^iov« MMtM
/r/i' kruno, eto j^in« Jüi krunoy gine
Üvjeta strako «orjivo iS. 136), S»d M>««ii(m ums^ (£k 96).
Kiin nad Miui im «^«mo «i»« (8.
Heil.Boaa]ie: 0 Mesinol «di d dlMMo
K&D. Jur jeat iu^e dotli,
Vidl% BOZC prostl
Jnr Jost prt%o orAa (S. 97).
Zato ee ne tuii,
Svaki kriv je sebi,
Sto pati, zaaluzi.
Zatlniue puka
Qriai visje puUC
Da gAvdre ruka
Trojejmmr«
I}ftJttEtiM|rfeMn«M
Stttge, proSdr« mon^
7)a ohore kamen
Grobni na oju ^ore (S. Ö7).
Duzm teö uviktf
Premda se «dife
Yelim, ftr« jprMtatJI»
I?ike neumnrne
Do smrtaoga danka (S. 39).
Ans dleaoB UebereioBtifflnraiigan Kiopoti^s mit KaniläU können
wir leicht auf seine Art des Diohtens sehliesBen. Zu Anfing dw Ge-
dichtes seigt er noch eine SdhetstiDdigkeit» aber gegen Binde eehSpll
er immer mehr «as KaniSU^. Br hat schnell gearbeitet, ebne Aebt xn
geben, was er ans der Heil. Rosslie nehmen wird. Demnaeh hAtte er
gar nicht einmal Zeit gehabt, nm die deutschen Hofpoeten an lesen.
Aach imUebrigen brauchen wir keinen deutschen Geschmack zu suchen.
Glanz and Gold hat auch Kaaiiüö öfters besehrieben (s.B.&. 105). Was
Mohanuned tranert nach der
136), ebenso klagt ffieilien in der
moje 0^0? (8. 96).
kriup. Ah dual je tug« dosiil
He bnde je nikad «vrAo^
0 nebeski bi^ ftosti
ialottDOmn jink« «rla (9. 140).
Krmp. Ah tko H ae j»-ott
Sjajno nebo, iuHi smije,
Soaki sain./V Krivac sebi^
hto ga &rda bozja bie.
Ka«i i n:\legffrisipuka
Zaeiuzt^e trista puta^
IK» Das stiaSao «dn ruk»
yjeonje j»ranf« vele Ifuia,
Da nas iarki «d^ ptamn.
Da nas crno prozdrt nwrt^
Da ohnre na uas kamen
Grobni brda, vrsi i gore (S. 141}.
Krmp. äto te suie ne zoHUf
Teci duin« u vieke ?
hto 86 sirom ne razUju
KaopcpUanw po^ske i^^fftc?
0 da V mogle M pckorm
Suze moju ftimprwtefiJfc«,
Da bi opralf neumome
Djela nasa prjeopaka (S. 143).
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Jo80 Krmpoüö'a Leben und Werke.
447
die zwei Inächriften auf der Marmorsäule anbelangt, sieht Dr. Scherzer
aach hier den dentscben Einflnss und weist auf Bosäer: Staats- uml
Lobsohriften 1720 (8. 2o; hin: hit;r iuiden wir die Abbildung der Kioiiö
Friedrich Iii. Hier wird aber dieselbe auch bescbriebeo, wahruud Krm-
potid auf diese Webe nur die Anfsebrift wiedergeben wollte.
Wie wir mIumi Mkor erwibnt lubttir «rinMrl um Knnpolid* Cto-
didit ttften andi u Gimdiittö. DeDBelben Yen findeii wir «ueh bei
Qaodidid, wihrend 8r. Bofaiya in ZwOl^lbern, die naeb in der Mitte
reinn, ▼effmt iai Mit Gondnli^ stimmt flberein:
Krapb Odioka je od vlei», GmdiilM: Al^ Sijem <ü se saliTalila
Taste tvoje oholodi Tt^ia ljudska oholadi!
Moö i slava brez lieka Sve sto vi»e steres brila,
Stnnoglavce ima paati (S. 46). Sve öes paka nize paati.
(1. Gesang).
Die Ferien w iegeln das Volk zn den Waffm nnf. Diese Beene
treffen wir öfters bei den Bagnsanem, — welebe £es währsebeinlieb
der itafienisdien Literatur entoosunen haben — so aneb be! Gondolid
(13. Gesang).
Srgj (Sergins} kommt aneh bei den Bsgosanem öfters Tor, so in
Pavlimir von Gjon Pa]moti6: in beiden Flilen, bei Palmotif nnd Krm-
poti^, ist Srgj ^n Ratbgeber.
Was die Uebereinstimmnngea mit Ignjat Gjorgjid anbelangt» so
sind sie eher durch die Vennittelong Esniklid^s als direot ans üsdari
Manda^ene pokomioe zu erklären.
Znletzt wollen wir noeh einige interessante Tropen aufznhlen: Is
kmne mn plamen bie, moöno sjeva al' brez dima [S. 20). S osvetom se
pase i krmi (8. 59). Kamen dragi, zlato snho, sjajnim glasom h njeg
(aus dem Kleide der Kaiserin* pjcva fS. 76, ähnlich 8. 71). Yrnra Iju-
bav, kiva rado^t pu svem dvoru slicno pje?a (3. 117) n. S.W. Aehnliclie
Tropen finden wir auch bei Kanülic. —
In dem vorangekenden Gediebte ▼erberriiebt Krmpoti^ die beiden
Herrseber: den Österreiebiseben Kaiser nnd die mssisebe Kaiserin, nnd
in diesem preist er ibre Heerfhbrev. Die Kriege gegen die Türken ver-
einigten die beiden Staaten an einem Bnnde. Diese Kriege werden im
den Jabren 1787 — 1792 geflüirt. Der Oberbefeblsbaber dem Namen
naob war Potemkin. Oesterreieb sog im Febmar 1 788 in den Krieg.
Des Hanptoommando flibrte znnlebst Kaiser Josef II. selbst, doeb seine
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448
Konstantin Draganiö,
wie auch Lasc\ "s Heerführong blieb erfolglos. Erst im Herbst desselben
Jahres wendete sich das Glück. DasCommando eines Armeetheiles Ober-
nahm uftmlich Laudon, und dieser machte Eroberungen in Kroatien und
Bosnien. Nun drang auch der Kaiser bis Belgrad vor. Zu derselben
Zeit swangen «nob die Russen die Tttrken sar Uebergabe der Festang
CaiMsiiD. Die Biaiiibme Oiakovs filtt auf den 16. Daeember 1788
unter Potemkin, der anfangs des folgenden Jahres die Festung Umail
an der nOrdliehenDonanmlindnng besetste. Den dO. Jnli 1789 besiegten
der Prini von Saehsen-Kobntg nnd Sovorov die Türken UA Fok&sal,
dann wieder in September bei Martinesti am Finsse Rimnik. Lasdon
katte unterdessen das Oberoommando der dsterreiehisehen Armee Qber-
nemmen tmd nahm Belgrad am 8, Oetober 1789 ein. Josef n. starb den
22. Febroar 1790 nnd der Friede swiseken Oeateneiek nnd der TOikei
wurde an Siitovn am 4. Angnst 1 791 geseblossen. Rnssland fOkrie noek
weiter Krieg. Potemkin starb am 1 5. Oetober 1791 und l»ald daranf,
am 9. Januar 1792 wurde der Friede zwischen den Rossen und den
Türken zn Jassy unterzeichnet. Russland ehielt das Land iwiseben
Dniestr nnd Bag nnd die Festung O^akov.
Diese Kriege hat Krmpotii^ in seinem Gedichte beschrieben. Der
vollständi^r 'I'itel laiitot: l'jesma voovodnni austrianskim i rosianskim
pripjevana od Jose Krmpotica o.k. dvora svesteoika l* n<>'n, slovotisom
od Jose Hrasc'^ansky 17 SD 'Lied, in welchem die Österreichischen und
russischen Feldherren besungen sind, von Joso Krmpotic, k. k. Hof-
kaplan. In Wien, gedruckt von J. Hrasdausky 1789). Das Gedicht
endet mit der Einnahme O^akovs. Es nmfasst 46 Seiten und ist in
volksthüuilichen Zehnsilberu verfaast. Die Verse reimen kreuzweise.
Der Inhalt ist folgender;
Od kada je care Konstantine (Seitdem Kaiser Konstantin den
Uzvisio ime Carigrada, Namen Konstantinopels erhöbt und
I od kad ga nesredee godine seitdem es des uttglltekUebea Jabtes
Mekmed Saltao orai^em saTlada Snltan MebmedM mit den Waffen
flberwälligt hatte)
nie haben siek gegen Konstantinopel aw^ gillt%ere Seklangen erhoben:
beide haben fenrige Flügel, beide sind trene Frenii^Unnen nnd beide
wollen den Orient flberwinden. finden aeigen siek im Monde noek nie
gesehene Zeieken: der Mond Torindett siek jeden Angenbiiek; er ist
Mohammed II. im J. im.
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Jolo KimpaaffB Leta «ad W«ike.
449
Ton gifBgvn Pfeilen yerwundet, um ihn hemm sieht man ein blutiges
Ze/Muat swisoben blutigen Bohwertern. Hier sind die Namen Joief U.
und Katharina II. eingesehrieben. Zwei Sehwerter tragen die Namen
vieler Stftdte nnd Orte. Das westliehe Schwert kreist Tom AdriotiadieB
Meere nnd triflt mit dem nOrdürhen bei den Walachischen Bergen zii-
sammen. Hier sind die Namen; Grahovo, T>rc):nik, Novi, Dtibica, weiter
Snbac und dann die Moldau und die Wahiclici cnriLre schrieben, ünter
das Schwert der r^misetien üernohaft rnoss aUes wieder kommen, was
die Ttlrken erobert liatten.
Drei Heere sind ins Feld gestellt. Dem mittleren cemmandirt
Kaiser Josef selbst; er eilt vor Sabac. Mit ihm reitet Franz der Enkel
dea K.iisei 3 Franz -). Neben ihnen kommt Fürst Ladcy mit dem Kriegs-
plane iu Jer liauci. Ihnen foigeu unzählige Ritter:
Prje b'zvjezde u nohu vodrenti (Eher kOnnte man die Sterne am
Sve po redn mogo izbroili, heiteren Himmel alle der Keihe nach
Keg' dat ime svakom gospodiienu. «n&iUea, ab den Namea eiaem jeden
Btmgebca.)
Svaki «Ml w^jn u pogledn, (Jedar ttigt im WUk» «iaen Bitte,
Tij«s of^leni mk a desBoj iml. oadeinaDonnHlMiwiBitoriMliteii
Hud.)
D«r Krfser ordnet Min fleet: -et ifaiid dinular DattCNke, Ungana md
SUMwnier. Sie beeiegen die TOrken, die CMkngeneB werden rm den
Keiner gefShrl. Der Kniaer begnadigt nie, beaebenirt ibre Weiber nnd
Sinder, und eiieteft loger den gnuen MinAen.
JhB «weite Heer fBhft der Feldherr Lndoa. Br wkm% allee ven
Gnbevo bisOndiaknnndiiektgegenDnbien. Lnndon denkt ?iel, eprieht
elwr leiten. Br grdft Dnbiee an. Dabioa fiUlt^ die TOrkea werden in
GdTaagensd^ift gefShrt. Von da eilt Laudon nach Novi und bestftrmt
die Stadi Der Pisa mme die Solüttsael der Stadt abergeben. Sodann
iforeewninlf er nein naanee Beer: die Tiikenefi wekhe Qnliovo ein^
nainien,
Jer je Lika gnjirdo Laudovo, (Denn Lika t3t Laudon'a Qebiull
U ujojzi ae legu sukolovi. statte, ia ihr briUeo Falken.)
nnd die OgoUner, welclie Dreinik erolHirten.
I>er spätere iOa.-denlBGhe Kaiaef FraasU. oder Fiau L als Saiaer
von Oesterreich.
3) Franz I. Stephan, rüm.-deutecher Kaiser, gest. 1765.
AiddY nr Havttca» rattakfi«. jnf. 39
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450
KonaUntin Draganiö,
Dm dritte Heer komint ane SNiMiibflrgeD unter der Fflhmiig dee
Ffliateii Kolmig» et 2ielit dveb die Moldan lad die WeUehd vad er-
obert alles bii Jassy. Von da geht der Forst vor Koün (Choczim) and
beseMesst die Festuig ans Kanonen. Zn HUfo komint ihn der rassisebo
Feldherr Bnn^aneov, von den Türken »bii bo2ji« (Gottesgeissel] genannt
Osnum Pala Tertbeidigt sieh tapfer, doeh snletst entschliesst er sieh die
Festnng an flhergoben. Zeltlieh froh ▼ersammeln sieh alle Türken mit
Weib nnd Kind vor Kotin, vor ilmen reitet der greise Osman. Alle er-
geben sieh and das Osterreiehisehe Heer begleitet sie bis aar tOrldsehen
Chraose.
Aach auf dem nardlichen Schwerte sieht man Namen und swar die
Namen FotemkiB's nnd der Festung Otekov, die er belagert
Ar 86 braue OSakovei Tnrcit (Doch die Ooakower TUrken ver-
aldi na tidn stajaSe. theidigen sich, als lebende Maueni
Das Blut flieast inStrOmenf dieFesttingbfennt, man würde glauben,
es sei der jflngste Tag gekommen. (»Omo more dÜe pleöa vrhu gradar,
■Nebo daidi ognjenima zmimv, »Enr se siri na zidu ranjenua). 8000
Türken fallen nnd die Rassen bemächtigen sich der Stadt mit 25 000
Türken imd allen ihren Schüt'/on, Die Türken flehen nm OnarJe und
vorhei I liclien <?en Christen. Nur der Pasa sitzt traurig und verwirrt,
»kamen ötuden na kamenu sjediv als kalter Stein sitzt er am Steine!; er
betrachtet, was um ihn her geschieht, beweint seine Kitter, wünscht
sich selbst den Tod und ruft die Rnasen, dass sie ihn tödten. Doeh Po-
temkin antwortet ihm, daaa die ohnatiichen Geaetze verbieten, einen zu
tödten:
Nt'k (ia znade-s obicaje nase, (Du sollst unsere Sitten keniieii ler-
Ooi braue, da rob ne pogiue. neu, sie verbieten, dass der öciave
Oberhalb der Schwerter und des Mondes erscheint noch eine Fee
wanderbarer Gestalt. Aus den Augen leuchtet ihr der Morgenstern:
ihre Haare sind golden und die Wangen roth, sie ist liebt angekleidet
Niemand weiss Ihren Namen noeh wessen Gesehleehtes ne tm.
n Bnektnja, Penkinja» Poljkinja, oder Rnsaliii BOhmin, Polin, oder
II Bosnjanka, Bugarka, SlsTOOlca, Bosnierin, Bolgarin, Slavonierio, oder
standen sie Auf der Hauer. )
nmkomme.)
Sl.Hvonkinin. ?izf?:iv;i carica,
Hurvatica aii Daiumtiuka,
(Ob sie Slaviu, die antnuthig'f Kai-
serin sei, Kroatin oder Daloiatiuerin,
II starica majka PanonkiiOa.
die alte Mutter Fanaonieriii.)
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Joso Krmpotic 6 Leben und Werke.
451
Auf einmal beguiut siü «popjevati po ölavonaki gla^üm medeuime«
(auf slavouisch zu siogeo mit sflsser Stimme) . Sie sei Matter und Kaiserin.
In der rechten Hand trftgt sie eise Keale (»iestoper«}, auf welcher die
Viahm aller Ste«leB m K«rdea bis Buden, in welehen aie gelMcridit
hetle, eingeeeliriebeD aind. Ihr Beleb war einet vom AdrUtiseben,
Dentsebea, EHe- und Sebwanes Heere begrenit. Sie Uees BlaToniea,
. FannoineB oder lUyrien, andere Namen hatte sie nieht| und jetst wird
sie in hundert TheUe gatheilt Sie bestehe Beben iweitansend Jahre,
nnd nnn sind alle ihre Linder in Feindeshand. Ihre alten Slawen (aSlo-
Thyani«) waren tapfer und leieht sn nlhren (»iakehranif J : sie assen
Brot nnd tranken frisebes Wasser (»h\|eba jesti, hladnn Todn piti«).
Ihre Kleidnog war aneh ganz einÜMh: wollenes Tuch (»svita od yune«).
Sie trauert nach ihren alten Helden, mit doncn sie die Griechen und die
Aetolier besiegt, nnd Rom, Paris und Madrid erobert hatte. Jetzt zäUt
sie ihre berühmten Männer auf ^j: Agron der Ldwe, Bradili der Drache,
Binet, Batav, König Alarich, Ardarik, Ilir, Svevlad, Banns Ljatovit,
KOnig Stefan Nemanic, Herceg, Car Lazar, Kraljcvu', Kobilic^, Banns
Kastriotii^, .Tanko T^n-iciö, Frankopan, I'anns Zrtnovic, König Vladislav
(aus Budim), der deutsche Knistr l^aii dci Urosse, KilnipMatliias, König
Ludovik, Prinz En^ren Kauti ni:in :Lber die heutigen M ( Tischen Be-
schtltzer Katharinas 11. und Jusefö II. nennen? Sind aie Verwandte
des 80jährigen lladik 2 ? Sie möchte nicht soviel trauern, wenn sie von
einem von Alters her berühmten Reiche besiegt worden wäre, aber
Mohaiüüied ist erst 2000 JuLiü uach ihr guborea und liat die Welt be-
trttgeriäch erobert. Der TQrke liebt keine Arbeit. Einst waren die
Gegenden, wo er herrscht, fruchtbar: «Serria je Srebria se zvalac (Ser-
Inen hiess Silberland). Die TOrken rind ann Herren in Kroatien, Bos-
nieni Slavoiüen, Syrmim^ Pannonien, Serbien, Bulgarien, Albanien, in
der Moldan nnd der Walaehei Es sollen also alle slavisehen Tölker
sn den Waffen greifen, die Denfsehen nnd die üngaren sollen ihnen
hellim nm die Türken an nnterdrfleken. Wenn dies nieht gesehebe, will
sie Bloh nieht mehr SlsTonien nennen.
Dem Inhalte naeh kOnnen wir das Gedkliti welehes 944 Verse
slhlt, in iwei TheUe tbeilen. In dem ersten (8. 8 — ^28) werden die
1) Waa die folgenden Namen anbelangt, so vwwelae loh auf die An»
merkang 1, & 424.
^ Andreas Hadlk (1710—1790), östeneiehischer GeneraL
29*
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KMstMitta DngMid,
Kric'fjc Ocdterreichs und Musalands popen die Ttirkei beschrieben and
im zweiten (8. 28—40) tadelt die slavlache t""eo ihr Volk wesien seiner
FurchtSHml<(»it and forciert os zum Kampfe ^-^egoa die Türken auf. Die
Art, wie der Dichter die beiden Theile verknüpft hat, ftlltuna ein wenig
auf. Nach den glänzenden Biegen nnd grossen Heldentaten des ersten
Theiles erscheint eine Fee, welche öber das Schicksal ihres Volkw
klagt und ihm zuletzt droht, sich uicht mehr seine Mutter zu nennen,
wenn es nicht mehr Math zeige. Dies können wir auf diese Weise
erkl&ren: Der Dichter schreibt dieses Qedioht nach der Einnahme OS«-
koTS (16. Ücc 1788), alM infkiigi äm 3ikm 178B. Der eigeattdhe
swefito TmkeBkriag hiitto etat begonnoi. huAnm kinpfle Mfoigreieh,
ftber BetgnA war iiödi olekt erolMrt. Di» Tflrkeii dfoSitm «Im Book
imimr. Wii trollte nin Knupotiö nit Minem Gedtekte enMeat Br
wolhe nin Volk «imKanpfe anfanden. Im flnIaiTliafle deiQedioktaB
teAerrlickt er deakalk die Tapfetkeit der beiden Heere und iOMil ao
dem Volke Mntii ein, danut es la den Wafltai greife. Jetit iretden wir
leMiter attek daa gaueOediekt ▼entehen kttaneM.
IMe Orsttdlage lellMit des Oediektoa bleibt doakel nnd nnUar. Der
Mond blutet. IXaa aeU der tflrkische Halbmond sein. Er Ist voll Wnnden,
denn zwei Schwerter, das Osterreichische nnd rassische, haben ihn b^
drtlckt. Auf den Schwertern lesen wir die Namen der eroberten Orte.
OberlnJb derselben erscheint eine Fee. Das gance ist zaaberisch nnd
geheimnissvoll dargestellt. Der Dichter liest alle Ereignisse vom Monde
herab. Der zweite Theil ist in den Mund der Fee gelegt.
Dieser zweite Theil ist für un.s intcrrsanntor. Die Fee ist die Mutter
aller ^^Inven, ihre ?i[acht reicht vom AdriaTiHrlien bi.s zum Deutseheiij
nnd vom Eis- bis zum Schwar/en Meere. Frtiiier hiess sie nur Ölavonien,
Paononien oder Illyrieu, und jetzt hat sie hundert Namen. Dies betrübt
sie. Dieselbe tScene finden wir im Gedichte Radost Slavonije. Anch
dort klagt die Fee in demselben Tone vor Jupiter. Dort zfthlt sie, wie
hier, ihre alten, berühmten Kitter, Könige nnd Helden auf, nur scheint
die AufzähluDg hier etwas erweitert zu sein. Sie stellt sie ihrem V(rfke
als Master vüt.
Hiekt nnr kiatoriMb, aondem anek diUkterlMA diente Uer Snli6
anm Vorbilde nmerm Dlekteir. Dieses Gediekt ist in Zehnsübeni ver-
ÜMst. Dies iat aneh das gewOknlieke Vetsmaass EaSi^', nur Kmpetid*
Vene reimen krenaweise, wlkrend bei KaSI^ die Vene niebt iouner
reimen, nnd mnn tS» reSBen, so sind Ol fleklagfeime. Der Aofiaif dea
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Joio Kmpotiö'« Men ud Werke.j
453
Gedichtes ist in der Art Kacic verfasst. Er bat mebxer« Q^diobte^ die
80 traswoeOf z. B. Plsm« o mejdaoih Jure Ka8trioti4»:
Od kadft au silnr n]pi(!aodmo
fostanule u zeojlji ciirevoj,
Ne b\jaie i^MÖ^ga junaka
Od Alfj« im Tatarim (S. m).
(Ebenso Fiama od Kroje 8. 185.) Die meisten slavischcn Ileldeu-
nameo mit Uuea Epitheta hat er aneh aus Kauie geaciiüpft. Auch Kaäiö
k«BB Dicht illft Halden aofeihlen:
6i Ii iaHoJe zvizde pribrojio
Nego vojtka oara oestttoga (& 186).
(Aehalieh in Fisma Kadovanu i Milovana). Aus Kacit^ ist auch der
Spruch: Gdi ce rrana uteci sokolul (Krmp.8. 'J, Ka6. 8. 265). Der Held
spricht mit sich solbst: Sam se juoak s' sobom raagovara (Kai. 8. 208,
Krmp. S. 1 1) u. a. w.
In diesem Gedichte bemerken wir weniger den Einflasa KaniSli^'.
Vielleicht ist aus KanjXli(5 das Anhäufen von Hatijjt- und Zcitv^^lrtern
in düü \ craOD, da^ wir auch sonst bei Krrapotic trelTen. Dies iät eine
EigenthOmliohkeit der JEUguaaner, denen wahraeheiniicli auch K&nüUc
entvommen hat So finden wir hei Krmpotiö:
Lastavica, soku, vihar, strila
U bjegn Bu, igri i a hodu (S. 7).
Dobltaiei lome, kiSa, tlaSe^
Bio, Bjekn, bodu» plesu, mein (8. 13).
, BJjeskf). promi, smjera, zid raztuca (S. 14).
Tjera, sjece, tare silu tursku (S. 17).
Yrlska, boka, jauk od Tnrakah (S. 18).
Gast, pam, bUe i pijaUa (8. M).
Einen klassisch gebildeten Menschen werden %vir wieder in den
Ansdrtlcken: Obe sipljn oblak J'.arkih Btriia (S. 4], ploöa cruo more n
viainu dize ^] (8. 23) u. 8. w. finden.
Zoletzt will ich noch einige Epitheta erwähnen: vjetreQita snaga
(8. 7), wkoU livi (8. 9), tvrdoglave Türke (8. 17), TUovite Türke (8. 18),
mnuii ajever (8. 21), lakobranl Slovlajnd (8. 32) n. t. w.
Aetalieh bei KanllUtf : Dtia n aebo pl«dii brdeTiti mtt (8t. Belal^a
8. 6ft, Aaigabe von Kr«Uei1d|.
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KoDStanUn Oragtnle,
Es wird nicht ohne Interesse sein, auch Gedichte von andern Dich-
tern, die dieselben Ereignisse besingen, zn erwähnen. Diese Gedichte
können wir in drei Grnppen zertheilen : die « rsten verherrliciu n Kaiser
Josef und den (ist- ri eichigch-rnssiachen ijund, in den zweiten werden
alle Kämpfe des sogenannten zweiten Ttlrkenkrieges (1787—1792) be-
schrieben, und die dritten bebandeln einzelne Episoden dieses Krieges.
Iq die erste Gruppe gehört daa Gedicht von Dositej Obradovic?: IlicHa
0 H36aDJitniK) Cepöie ;Lied von der Befreiung Serbiens) Eei 1789*).
Dositej Yerherrlioht Josef II., da er Serbien nnd Belgrad Ton der tflrki-
sohen Herrschaft beMt batfee. Zsf^flldh prriit «r ancli LMden, des
Prinsen toh Sacheen-Kobiiig und Suvofot. Sedaan sagt er:
0 EOBiRH npeApara HueMa (0 auf immer Uebste Namen, Josef
locHM u EKaTepne J und Katharina I Eneh werden viele
Baci he ojasix' s^aora nMiceaa, Qeiehleehter Tefherrliehen, da doieli
3amTOi9onBac«typexacBjaruHe Euch die tBrUeohe Kaoht anGhnmde
(S. m) gebt)
und etwas weiter:
BuntTc cc opzif ABoerJi&nut! (Erhöhet Euch, ihr T>t)ppp|Hfnpr am
Ha Bpaqapy^), Taspy H K&BKasy ! Vracar*), Tauriea und Kaukasus. Ihr
Bu CTO caAa aa cbomi csery uiaBUK, seid nun in der ganzen Welt be-
Ep% ce e« BMis loae seuift apacy. rtllimt, da ildi mit Eneh neue Linder
■chmllcken.)
In die «weite Gtuppe sihlen wir itm^t das Gedielit: »£oJ sma-
ja ea opxoss (Der Kampf des Diaehen mit den Adlern) von Joan Bald*),
weiches banptslelilielt die Einnabmeii 05a1co?i, Beigrads nnd Benders
besolireibt, aller andi die übrigen Ereignisse dieses Kriegte berlllirt
Das Gedieht besteht ans fünf Theiten nnd ist in Versen in 13 (7+6)
Silben ▼erfksst. Im ersten Theile bereitet sieh der Drache^ der Türke,
mm Kriege gegen den Adler, den Bnsiea, vor, dem der Adler von
Westen, der Deutsche, zu Hilfe kommt. Mohammed trauert nach der
Krim, Kuban nnd Kaokasien nnd fleht die Otttter um Hilfe an. Diese
lachen ihn ans nnd Heptnn rftth ihm, er solle Tom Kriege gegen die
1] iQeju, Ausgabe TOn Vossroyid, Belgrad IS8S. n. &iü5. Zn Ehreo
Josef IL bat er snob eine Ode, J^ejm I. S. IX— XI, gesebrieben.
») Di<? Umgegend von Belgrad.
S) £ou 3Maa ca opmoBu Ha KpatKo cnucaHi. 1789. T Ee%y npa IocH«t Kyps-
ten 1791, 48 Seiten. Ich benutzte die Ausgabe der Hapofftt «{adjuraieKa der
Brüder JovanoTiö (Fanee?o), BSndohen 93.
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Joso Kxuapotid's Lebea und Werke.
455
Wincle des Nordeai um! dm Westeiu abstehen. Ohne auf den Rath zu
aektaa, aiant «r d«i DnisMk N«ptiin*i und tkgjt inf mIbmd Pferde
Boiak dsvoB, um den Seiidgeii wa helfen, aber IlbenU kemmt er zu spät
imd trUR nur auf Kiederlagen. Er ruft die WaA» an, dais sie den
sehwaneii Peatos anfIrllbeB. Jeirt reden flui aneli Pinto, Aeolns und
Jupiter davon ab. Er bldht atmr doeh bei seineoi Bntseblnsse fest nnd
bereitet sieh snm Kampfe vor.
In dem swdten Theile wird die Einnahme OSakova besehtieben.
Der hartksplige Mohammed, dessen Hers eine Bftehse der Fandotm lit^
muntert die Seinigen som Kampfe auf. Er geht an Vulkan, nm bei ihm
Ketten nnd Fesseln fttr die Rnsaen ond die Deutschen sohmieden an
lassen. Auch Vulkan rAth ihm davon ab, denn sein Amboss walir^iac^Q
Uun, dass ihn der Kusse vernichten werde. Minerva sei auch anf der
niBsisohen Seite, dort seien Potemkin, Savorov, Landen nnd Kobnrg.
Mohammed nimmt Zuflucht zu den Nymphen, diese rathen ihm auch, er
solle sich beruhigen. Unterdessen fordert Potomkin den Pn?a von
06akow zur üebergabe dpr Stadt. Die Türken t rwarten die Hilfe Mo-
hammed's nnd übergeben nicht die Festung- Potemkin nimmt sie mit
Sturm ein. Da kommt Mohammed, aber es ist schon zu spät. Er tröstet
sich, dass ihm noch Belgrad nnd Bender ttbrig bleiben und bereitet sieh
vor, diese zu vertheidigen.
Dritter Theil. Mohammed ist schon müde und geht iu die Hölle,
um dort auszuruhuu. Aus Stambui schreibt ihm Öulim und äendet den
Brief dnreh den geflügelten Mercnr in die HOUe : er ruft ihn zu Hilfe,
denn die Dentsehen bitten sehon die Save flbenehiilten nnd drohten
BelgnuL Kobnif sei mit seinem Heere In der Walaehei, Holienlolie in
Siebenbflrgen ; Neri nnd Dnblea In Kroatien, Berblr (BoiiisehOraditkn)
in Slavonlen nnd Sabae in der MaSvn seien sehon gefeilen. Mohammed
geht nnn snHerenlee nnd bekommt von Ihm mit sebwererMflhe » wpno-
SBKy jaxy« (eine starke Kenle) nnd »xosyonBy aanexyc (eine LIhren-
bant), dmm stiehlt er Mars »nns/ipane^ orpeiie n rpoiionec (Lansen,
Pfeile nnd Draner) nnd fliegt naeh Belgrad daviML Hier muntert er sdn
Heer anf nnd die Kanonen fengen ans der Stadt an donnem an. Doeh
die Dentsehen ftlrchten nichts. Landon, der »römische Marcellus t stflrmt
die Stadt von allen Seiten. Mohammed muss die Stadt flbergeben, denn
er bekommt schlechte Nachrichten ans Bender: diese Stadt sei auch be-
lagert. Die Türken verlassen Belgrad, schiffen sich ein nnd ziehen bis
Or&ava. So reinigte Josef II. Belgrad von den Türken. Alle Flüsse,
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4d6
diegMtBMiiBdaiA UeiniB, adlnGttt mA dcnKainr dnken, aiii
Die Ha&dlug dMTiortiB TheilisieMhkbt TIC dM Stadi Baute.
AmIl hühtr könnt HokiiUMd aaf leiiiMi Finde Bmk, aber eieh da
m epily dM die Stidt hllt sefcea YmltnKma^ mi% dea ftmen, IM»
TlAiA hnhm Uagß tmi leiae HUCi fewifel» aber alt eie hMtm, da«
dms Heer dei Teiieis von Kobuf and Savato? bei Bibaik» «iveit Fek-
Uni, gescblagen varde^ habe» lie entodiloistti, sieb aaab m eifeben.
Mehammed geht jetst nach Stambil, tun dort eiB aoMS Heer la beben
lad. damit sodann die DeBtaehmi and die Rii»en anzogreifen.
Im fOnften Theile beweint Mohammed sein Sehitkgal. Er wird
aAffilieh verfolg^ doeh er ist so hilädlich, deaa ihnl^iemaod mehr erkomt
Er kommt zum Fann, erbittet von diesen »3HJ>e h KpcasKy« um sith
ausklagen an können. Im Walde spricht er mit seinem Echo-j. ZuJetat
besohliesbt er in die Hölle zu geheu, da er vou dort auch gekommeD aei.
Das zweite Gedicht dieser Ciruppe hat folgenden Titel Izpiäivanje
rata tarskoga poii Josiipom cesaromll. pocetf>^ ^odiEe 17b7, ]>ojedu(>me
regemenskooi patru BkupljeDo i n atihove siozeno za razgovor naiodn
iliri&komn prikazano, U üäiku i Uivalt) 1792, Str. 247, S». Die Hand-
aclirift diüaes GedicliLtü iii in der Bibliothek dea LäWigcr Gymnasiuma
aufbewahrt. Dieses Werk wurde vonForko^) be&prochui, er öchreibt
et dem Fraaziaeaner Tad^a Boiojakoyiö m. Es nmfasst IS Getinge:
die enten wwk oad ia AebtiUben nad die tbrigen in ZehaiUbvB vet-
iaüt Den iweiteo Qeiaag and dai Bnde dea letilai hat Ferke abge-
draekt. Die Kampfe wetdea laag aad bn&t beiehrieben, die BiaiblBaf
Hiebt hia am Jebra 1790.
Ia dei dritten Onpfe beben irir Gediebte van der Biaaabaie O&a-
knfa. Dieae aeheint der gliaiaadate Faakt dieiea Siiegae geweien an
•ein. Die Naebrieht daTon kemait Ina naeb Bagaa». Betnaxde ZaMagaa,
ein BagaaeaerDiehtw, den vir whonfrtbereiBAalervibat beben» tlbttt
<) TIrfciMbe lestremeote: um (tue) sind die Oyinbehi; xyBsna iat ebi
iaaltmment, dae den Buf des Knekneka nachahmt
') Eine äbnliche Scene finden wir in der 8v. RoSalija von KanizUd (8.60
u. Das Ecbo antwortet immer die letzten Silben. Haid bat wabracheio-
lich Kanilliö gelumnt. Solche Echoscenen kommen auch bei dea Bsgne»*
neniTor.
^ Im Programme der Ober-Bealtobole le BiNf 18M/I, 8. S9— 4Sw Dea
Gedieht konnte ich nicht bekonmen.
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Josu Krmputic'ti Lebeu und Werke.
4^7
ia cMgm Ut«iiiaeto DiüiolieE ta FUl OldEon: Otbfe aiv« Owir
koTia & BaMb «^ite. die YH (T) DeMmbito ITSat).
Vieta Boristiieueas qa&e protegit ÜlUa rlpaa
BirtMW Mult nbar et ama Dm»
Ftmaque oonfutiai BlttBii ad moenia mnm
Torsit, et ignavo rorda metn infit*ie08.
Eeu! fugite, ioclamat: Tritonidos aeiQuta magnaa
lostst, et OdryBiaa fuiiuine vertit opes.
Dieae Distichen haX Pyerko Franatioa Sorgo folgendaimaaaeii tbw^
aetst:
Fadde Ueaakov grad oholli,
Kl Njepera knye sctid.
Er Ru98lQ»ke gniem odolli
StjefT?! Büsgfze vjeBr dobiti.
Strielovitjüui ginn raahom
Put aarakuga graüa obaruu,
I noolnl ladBjaa atcahon
Lüvka (Svaka?) sarza da protanu.
FSjLsrtn, iii)pi, jar dostisga
FaHadina satocniza,
Turake tvarg^e pali i uAgisge
Tijcakovila gat deniaa,
Ein zweiter Ka^usaner, der dasselbe Ereignias besinnt, ist Juraj
Feriö. Sein Gedicht lUzetje OSakova« zählt 66 Strophen zu vier Aokt-
ailbera'). Der Herrscher von einem Theile Asiens (MohamiMd) denkt
über den Schaden, den er von den ruasischen Tmppen erlitten hatte,
nach. Dann springt er wie wUthuad auf und ladet die Kaiadriu deä
eisigen Nordens zam Kampfe ein: Sie hätte nämlich durch Betrog die
Halbinsel Kiim erobert Br hebt ein Heer md die naaiselie Kaberin
bereitet lioh aieli nun Kriege. Die Bnaaen dringen bia rw OSakoT.
Die OSakower Tflrkea geratben in Sebreeken. Die Rnnen springen anf
die Maneni nad raehen Bnbin. Die Festong wird eingenommen. Die
Eroberer finden eine reiebe Bente. Die Moseheen werden in Klreben
Y. HalnleTi MuspiAaM nsn ncTopla AnuomTnecum CHomeatil
Po-^riff n, par^"?»'Ko5 pt^rnrC» titkoh S. 1 '2 — 133 hat diese Verse rnit der üeber-
setzuQg abgedruckt. Derselbe sagt 8.42, dass Zamagoa auch ia Mailand eine
lateiaiMbeOd« . »Klegia de Coogresau Josephi IL et Cathsrinae Mosa boper.
Hobilovlaa hablto« gedraakt bKtle.
9} Anton lUitiiaaltf hat ea aun aiatanmale in Kola II. Zagreb tMS,
S. 1—4, abgednMkt.
458
Konstantin Druganiö,
verwandelt. Das Heldenthum Potemkin'a wird gepriesen. Er ist der
Beschützür des Kaisen lucIus, or hat die tflrkischen Scbiflfe erobert, er
hat viel türki^icLeä Blut vergoäüeu und ihre Herzen mit frostigem Schänder
eifftUi Darauf wird die Kaiserin Katharina Terherrlieht. Sia hat die
WeikaPMer daaGnNMBBDOQbflbeiMbB. GansEuoparichtfllanf lio
irine Uidn. Pator dar Chaaia hat daa gtom» Bcleh gagrUndal;, «a ihr
ttbeigeban und lo die Eroberang der Krim nd ObikoTS vorherallat
Pjesma Crnogorcima i Filipu Tukas^oricu.
Das letzte') Gedicht Krmpotid', das wir kennen, ist' Pjesma Crno-
gorcem izpievaoa, i vojvodi Filipu od Viikaasovic pripievanH. ü Bein
(Ilrascansky) 17S9. S**, 1(5 Seiten, Da ich diese Ausgabe iiiciit bekommen
konnte, bediente ich mich des Abdruckes, welchen Novoini^j bereitet
liat. Wie und wann dieses Gedicht, das auoh ein Gelegenheitsgedicht
ist, entstanden ist, ist uns üclion von frOher bekannt. Krmpotic!: war
nftmlich anch ein Mito:lied jener Expedition, die unter der Führung
Philipp Vukasovit' nach .Montenegro ging. Unser Dicliter benützt dieoe
Qeiegenheit, am das tapfere Volk Montenegros, welches aach einen
Zwaig dai alarisahen Stammes bildet, in begrfissen and am zagleieh
lainen Führer an ▼erherrlieh«i. Dar Inhalt ist folgender:
fiLlioe vila a visuke pianiue, (Die Fee rufe vom hohen Gebirge,
OdUknja brda 1 doline, es wtederhallen die Berge nnd die
Razbudjuje Srbe iz nenada Tbiler, sie weckt die Serben unver-
Po sviq) Zetf öa do Skadra giada. hofftia gaaaZetabis aurStadt Skadar.)
Dia Fee meldet den Honteoegrinem, ea nähere sieh Aber das Meer
ein HesTi daa ihnen HUfe gegen die Türken bringen, die Serben riehen
nad die serbisehen Länder befreien weide. Nemai^a's Bargen werden
wieder erobert, die christliche Kirche verbreitet und die Mädchen ans
der türkischen Gefangenschaft befreit werden. An der Spitae dieser
Helden stehe Philipp Vnkasovi^:
Fred njima je vitez od starine» * (Vor ihnen ist eia Edelmann von AI*
Vokasovld od liihe knjiae. ters her, YokaaoviiS tob der Likaaer
Grenze.
^) Chronologisch gestellt, gehört dieses Gedicht vor Pjesma vojvodama
anstryskim i ruskim, doch ich habe daa letzte gleich nach Katarine II. t
Jose IL pnt n Krim geaetat, da es wie etae Fertsefsong dieses bildet
t} Im Fro^taiame des BeaKGTmnasinDis an Bjelorar 1876/7, S. M— 39.
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JoM> Knqpotid'f Lebn und Werkei
4d9
Ostali SU r()d;i vitezkoga, Die Übrigen sind ritterlichen Ge-
PrAvi Srbi, pravo siavo Boga. achleobtes, rechte Serben, sie preUen
TmhtOott)
^iemaud wird ihnen widersteheu kouneo, da sie einen klagen Ueer-
fuhror and genug Pulver and Blei haben. Jetzt Mi die gflnsügste Zeit,
gegen die Türken aofimbrechen. Dv Sdavirä mfltM hmb da Ead«
maditii. Die Fremden wundem tielit^aie Mi im Telke, welehee eimt
10 bertdimt kein Bieber finde. — Hier werden ideder die allen
Helden «nfgesibtt: UUci KoblUd, Bi^Metovi^ CmdijeTiö, S^epan Ko- \
iaiidy Ben Zrinerid, Fnogepanovidy Despot^ Re|j% KoYak, On^iM.
Nije 1' Srbljin Kra^jevida Uarko, (lat Harko Kraljevid, von dem jeder^
Od kog erbeki inade pjevat mann lerblBoh su tSngtm weiM, kein
mtko? gerbet)
Weiter 8^ep«a Nemanid nnd ear Lasar.
Isti Jurje Kastriotid bise (Selbst Jure KaBtriotiö war ein Serbe
SrbUin kano otao Kaälö pite. wie P. KmHA schreibt)
Ea Bei nnmOglieh, alle Namen anfiniilUen, sai^ die Fee.
Dvi hiljade jar imade Ijetah, (Es sind schon zwei tausend Jahre»
OdkadSrbyinalaTompnnieTieU. d»^^ der Serbe die Welt mit Kuhm
crfullt.)
Nnn sollen sich alle Serben gegen die Türken erheben :
Indi tko je od roda srbskoga, (Wer also vom serbischen Geschlechte
Nek izvadi brieka uiaca svog». ist, soll sein scharfes Schwert ziehen.^
Der Rnhm der S^^rbcn solle sieh durch die ganze Welt vorbreiten,
die Türken müssen über Berg and Alcer titehen. Es komme der junge
Yakasovic:, sie sollen alle zu den Waffen greifuti.
Damit end( t die Fee. Jung und Alt ^eift zu den Waffen. Es wird
ein Reigen (koloj getanzt nnd dabei gesungen. Hier beginnt das Tanz-
lied. Alle sollen in den Reigen treten and mitsingen, denn es sei der
Tag, den sie sich schon so lange wünschten, gekommen.
Srbkinjice vicii tvoje : (Deine Serbinnen jauchzen : Will-
Zdrav Filipe Vakasüviö! kommen Philipp Vukasoviö! Eine sei-
Svilen teU beijak kroje dene Fabne sebaelden sie dir an, dn
SlaTna roda siv sokolid r grauer Falke berfihmten Geidileebtee.)
YnkaaoTid lieii den Montenegrinern den kalaerliebea Brief und ale
leiaten aodann am Sdiwerte den Eid.
Pak u kupn zaklikniue : (Dann schrieen sie insgesammt anf :
iiTl, IM, rimaki eare i Boeb, boeh, rOmiaeher Kalaer i
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460
Slabode aam vrati nase, Gib ans wieder nnaere Fr^^W
M^auiyjMaigiMpodani SeiuatrMrlgtrHirrO
Ans dor Gesdildbta wiMOi wir, dtn dl«» Expedition afolit den
gUaassdalMi MtMg geUbt hattei OailtmtelL lUirto Kdif ntt dos
TOrkm ud «oUlo «Mh UontaMgto geviuMB, daia ei m de« WafliM
gralfa. Difl BipcdltiiMi mtir dfFthnmg Yakiiwig iwilte mte» litKh^
Uoh Uwga (Fohtvat^-Soptaber 1788) wd hatte av geri^fe BtiMfe
aavanetelmaft.
Daa Ctedldit iat m Zehn" vad Aebtailben Teiimki im gaiM
252 Verse. Die ersten 180 Verse sind Zehjuilber and umfassen den
Avfrnf der Fee; daraaf folgen 72 Aohtsilber in Strophen zu vier Versen,
welebe das Lied vom Kolo und den Schlnss des Gedichtes (5 Strophen)
bilden. Hier hat wieder der Dichter das Erzählen der Vergangenheit
seines Volkes in den Mund der Fee gelegt. Das Anislhlen der Helden
in di^em Gedichte nnteräctieidet sich von dem in den zwei übrigen, wo
ähnliches Anfziihlen vorkommt, dadurch, das3 Krnipoti(^ bipr nnr die
Nationalbeldcn erwähnt, von welchen ?^srp9ki znado pjevat svatko».
Hier haben wir einen neuen fieweis, djiää Krmpotic die Volkspoesie ge-
kannt iiatte, die er sodann in neuem Kleide auch in dur Liedersammlung
Ka6i(?' gefnnden hatte. Er erwähnt aogar den Namen KaXid', den er in
der Radost Slavonije im Commentar unter die Historiker gestellt hatte.
Aus Kaiic Ka^govor nimmt ei verächiedene AuäUrdcIce und Verbe her-
aas. Aach KaÜö lässt die Fee sprechen, verherrlicht die alten Ritter,
Baae uid Fflraten nad kann aaoh aiobl alle Heldea besingen (Pisma
BadofvaM i liUovaaa).
la dieaem Qeffiebte rllbmt Knapoti^ daa larbiaeba Yelk. la daa
entaa Qediehlaa babea wir dea serbiaebea Naaea gar aieht eiaaial
gefMea, aad Uer koomt er ao oll vor. la def entaa Belke vetttebt
er «ater dea fleibea die MoatcnegriBer, aber Seibea eiad ihn aaeb di»-
jeaigea, die aaeb Haateaeffo koowkea: Vakaaevi^ aiit aeiaea Kriegesa«
Daaa aihlt er die aerbiaeben Heldea anf nad aag^ dan der Serbe aehoa
aeit 2000 Jahre leiiew Wir kOaaea aoeb nlobt sageai daaa er an dea»
jtaigea gehörte, welche hielten, dass sich die entaa Blaven Serbea
nannten. Man kann dies also folgenderweise erklMrra: anstatt des sla-
wischen (oder, vie er sagt, slaTonischen) Namens, bat er flberall serbisch
gesetzt, da er sein Gedicht den Serben Montenegros gewidmet hatte.
Während seines Anfenthaltes in Montenegro, hatte Krmpotic, der sich
gewOhnlieh in Wien aufhielt, Gelegenheit gehabt, wieder einmal ia der
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Joao Kimpotld^ Maa wd W«rke.
461
Mitt« Reines Volkes n Wttleii, YolksUeder zu. liOren «ad VoikBUUuee ind
Sittoti fu seilen.
Dr. .Sclierzer hält dieses Gediolit für aeiu bestes. Dadnrcb wollte
er die bisherige Meinung: Krmpotit' >^KaUrine II. i Jose II. püt iiKiim >.
sei sein bestes Werk, umstürzen. Der Grund dieses Ürtheiis liegt aucii
daris, daas der Vers in diesem letzten nicht correct sei. Doch was den
Vers anbelangt, werden wir auch in diesGüi Gediclite viele Lnregelmüs-
Bigkeitüu in der SUben^ahl uod im Reime finden, vie wir e« später 8«hon
werden. Deshalb bleibe ich noeh immer dabei| diw Kit>rine H. i Joae IL
put Q Krim trots aller UavoUki»wftfc«lllft ttAte vltlMi liilflluniDgea
Mk «efai Mm Wevk iH» ud u die twaüe Stelle wtn ieli dat »de*
diehi d«ii MontemgilBWBtp 4u doli dadnmli anaaeiihnet, dan m Im
vdkmnnUokat Tone futhmA Irt. —
Der Tenk
Alle Werke Krmpoüc' sind in Versen, und zwar von acht oder
sehn Silben verfasst. Joso Malenica, Pjesma vojyodaimi anttr^lkim i
nuddm taä igt ente Thdl dei GdUefates Pjesma Gmogoidm« sind in
▼olksÜhUmliehen Zohnailbeni, jRadost SIavoD|je| KAtariae II. 1 Joae XL
pat n Krim and der SchloiB 'm Pjaama CmogoreiDa in Stropben an
▼ier Aolitailbem gesobiieben. Waa den Yersban anbelangt, so Uaat er
Tietoa an wllnaeben flbrig. Wir finden tebr viele nnregelmladge Terae.
IMe Gediebte Tecratben einen acbneUen Albeiter, der gar niebt einmal
Zeit batte^ dieaelben tot dem Dmeke noeb dnrebraleaen. Bitte er
diea getban, ao bitten wir ven Ihm aobdnere Prodneto, da man ibm ein
diebterUebea Talent anerkennen mnss.
Znnftehst hat er nicht immer auf die Silbenaahl achtgegeben. Des-
balb treffen wir in aetnen zebnsilbigen Versen auch Elf- und Nennsilber
und in den achtsilbigen anch Nennsilber, üm zwei Silben ktlrzer ist der
Vera: Pak nabnya bea priatanka [Cm. ^i, Vers 5), es sollte ein Zehnsilber
sein. Wenn er die nm eine Silbe kürzeren Verse zn verbessern sncht,
so verfthrt er dabei oft sehr ungeschickt. So hat er z Tl ans dem drei-
silbigen Worte Boholic ein viersilbiges gemacht, inücm er das mittlere
0 verdoppelte : obooli (Voj. 8. 6). Die jekavisohen Formen dienen auch
') Hier uod weiter gebraucln ich tol-LudL^ Kürzungen: Mal. fJoso Male-
nica), Rad. (Kadost SlavoDije), Kau vKaUnue II. i Jose II. pat u Rritu}, Voj.
(^eama vs^vodama anatr. i raak.}» Cm. (Ijeama GknegofeiBia).
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462
Koufttantin Dragasiä,
als Mittel znm Anaftlllen der Lücken im Verae. Doch wir werden sehen,
dass t ! jtkaviach niciit immer des Verses halber schreibt: Sievase kroa
oblake (Kat. I.Vers, ie zweisilbig, und Zakon daje cjelu svjetu [Kat.
S. 20, Je beide Male einsilbig) n. s. w. Bei den längeren Versen schien
ihm die Sache leiehter zu adn: er gebraachte die Elision. Anf diese
hat Mbos der Domherr Agjid is teioem TSriML Uber Badeil SlaTonije^)
hiiigewieBen. Er tagt aber: »BlIiioBes qooque, quas in brevienlo Tenm
Tno in eertto yerbia Uberina adhibeii Titaperare ninime petiom; qulppe
qoaa proenl dubio in IHyrieo probatomm anetenun eannine ipae antea
leseiii«. Belelie Biiaionen Bind: Dad' nagyenkom pokoleiijQ maä (Hai.
8. 19); Jnrre büe bis* k«»igiea (Bad. 1. Ter»}; BogOT* m^Jka i boUea')
(Kai a 21); Is topoT* ga bije ea tii straae (Voj. 8. 17) n. t. w. Aber ea
gibt melur Vene» wo er die Eliaion aielit aa^ieieieliaet bati a. B. Pteune'^tt
redke sleftne diel! (Bad. 8.14); Vene'^a rgjli) i sramoti (Kai 8. 23);
Obe'^imaja ogi^enta loila (Voj. 8. S); Bnako'^onilje, viteiove Rose
(Voj.S. 26)n. 8.W.
Krmpotiö* Verse mit Ananabme eines Tbeiles des ersten Gedichtea
reimen. Doch wie sein Versmasa, ist auch der Reim grOsstentheils nn>
vollkommen. Joso Malenica ist in der Art Ka5i(^' mehr reimlos, denn
von 5 12 Versen reimen nur gegen lüO. In don tlbrigen Gedichten reimen
die Achtsilber und in Pjesma vojvodama austr. i rusk. die Zehnsilber
kreuzweise, während sonst die Zehnsilber paarweise reimen. Dr. Scherzer
hat in Katarine II. i Jose II. put u Krim die schlechten Reime gezählt
und hat in den lOOG Versen 532 mit schlechtem Reime gefunden. Bei
den Dichtern, seinen Zeitgenossen, finden wir schöne Reime, deshalb
ist die Art und Weise, wie er reimt, schwor zu erklären. Der Gleich-
klang nach der Tonsilbe ist ihm ein geuiigünder Reim: es reimen die
Wortendnngen (grammatischer Reim). Z.B. in Rad.: potrepeca-svida
(8. 3)| IbrkO'Oko (8. 4), daan-mmenn (S. 7], snnce-vinoe (8. 12), preSe-
atiti-radoati (8. 47), ttsade-Tede (S. 67). Kai: aema^Bke-arake (8. 22),
▼rtoglavon-Bteieu (8. 25), vrala-BOvJeta (8. 25), roda^da (S. 31), eam-
vini(8. 3 t), majka-ieka (8. &3), AlakBandra-mndm (8.101), prieko-
m^ko (6. 125), tnka-praBkn (8. 134), pofla&mo-obmnBmo (8. 142).
On.: STaBO-nadiie (Yers 51-52), ynboree-ndonoe (V. 73-74), Tarei-
inoBtranci (V. 91-92), Marko-BTatko (V. 111-112), bilapiipjeTala (V. 123
8leheoben8.427f.
^ Diesetbe SUaieii hat aaoh KaeU (8. 22): Svojih Bogov*. k«|je alavi.
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Jo»o iümpotiö's Leben und Werke.
463
bis 124), venn-pristanu (V. 14 7- US). In einigen obigen Beispielen und
in den folgenden aas Mal.: prime-aiue, gori-doli, atrana-pomama (S. 11))
u.ä.w. haben wir die Assouanz. Voj. : hat dou bcälen Keim. Die paar
acblechteu Eeime, wie zapovida-izgleda [8. 6), la^en sich leicht an»-
benern. Der Reim nnici-pnci (8. 30], welcher sweimal vorkommt, ist
to m «ridiren, dui xbbM und toa vorhefgehe&toi lind (tiad i
Qoiei] bednflmtt wardo, deui «eitor finden wir wieder nniid.
Troti allen diesen Unregelnissigkeiten im Yenmuee und Beime
liest man Krmpotlö'Gediehte leieht und aagenelm. Novotnl flbenehitit
ilm doeli, wenn er eagl: »flieg ma se teUkom lahkodom i milii^em pr*-
lie?a, da ma jedva kijji lurom^ji ettli aamtlenti, ved le^ da ae ege-
dnge Sita ed arbsko-narodiiili pjeeamah i od veSoe dasasigili nanli ved
pToalavUenili TeniBkatoxali« (8. 25).
Die artliograpilie Krmpoti^^
Die Frage der Orthographie aimmt ia der Geaehiebte der
Spraohe aad der Lltermtar ebie bedeateade Stelle eia. Die Prodaete
dea meaaohliebea Oeiates werdea der Naehkomm<msebalt mfladlieb oder
aebrilUieb flbergdiea. Die Sebriftateiier kOaaea veiaebiedeae Sebrdb-
weiaea gebravebea, am ibre oder fremde Oedankea aa Papier labrlngoa,
doeh de allda weidea dann Sebald seia, wean de beim Pablikom keine
Aafbabme finden. Wer wird für jeden einaelBeo Sebriftsteller ein b^
sonderes Alphabet lemea? Wann wird es auf diese Weise zu einer
Eiabeit in der Literatur kommen? Bei unseren alten Bchriftatellem
werden wir bemerken, dass fast ein Jeder mehr oder weniger nnabbängig
in seiner Schreibweise ist. Die Schriftsteller, die sich Örtlich berühren,
trachten wohl aich nicht zu aehr von ihrem Krei.so zu entfernen : aber,
es ist schwer zu finden, daas zwei Schriftateller ^auz gleich schreiben.
Hentznta^e stehen wir etwas hea«er, doch mtUsen wir noch immer mit
mehreren Orthographien rechnen.
Maretic ') hat um in seiner Geschichte der kroatischen Orthographie
eine OoUection von Schreibweisen verschiedener Schriftsteller gegeben.
Diese hat er in sieben Kategorien oiugetheilt: die vouBocche diCattaro,
Bosnier, ca-Sprecher, Dalmatiner, Kaguaauer, kaj-Sprecher und Slavo-
nier. Zwischen einzelnen Kategorien bestehen grössere Aebalicbkdtea,
1) T.Xaieti^: lalorUa hrvatekoga pi»Topiea Utinak^«»! doviaia. Za-
gwb 1889.
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464
Kmutaatin Dngani^»
so zwisclien denKagusanern und den von Bocciie tii Cattjiro oder zwischen
don bosnischen und (lahnatiDiHclien Scliriftstellen]. Es iat hervorzuheben,
dass die aUyonische Schreibart einfacher ist als die dalmatinische. Die An-
häufuTi^ von mehreren Buchstaben, nm einen Laut zugeben, iätdasHanpt-
merkmal dieser Schreibweiaen. Anf der einen Seite wird das italienische,
auf der rweiten das deutsche und anf der dritten das iiijg:ar lache Alphabet
nachgebildet; ausserdem gibt es auch äelb:itändige Combinatioueu.
Zn Knnpotiö^ Zeit hat man anch an die einheitliche Sehreibweise
za denken angefangen. Biriier Itat jeder Sehrifknteller adnem Werte
dno Tomde vonuudiSoken srilBBen, in «eleher er leine flohnlteit er-
kürte^ um von den Leee» TetstindeB werden in können. Nndi eber
dnhrilliekett Oitbographie sah deh Niemand no. Darflber innert tSA
der boonisekeBiaehef Marko Dobxeli^ in derEinteltnng in aeimni Werke
»Kratko tknp^eqje ^ndoiedne iUti meralne begeelevieet (Anoona 1782)
anf folgende Welse: aVIdlmo sve kqfige fitstnipane n nal Jetik latinskima
fle?lm% ali an vidisnio da jednako piÜ«; svaki je pisa», kako nni se
•fidilo: da se mdto rasnnüij «aako je pisae. PodpmuMt tiSik sloji n
jeiiktt one^ keji ana nprav naaki, Üiti slovinski goroiiti; fcojl ne glech,
kako je napisano, nego kako valja lipo i Sislo isgovarat Istfna
^ da smo svi iliriikoga jezika i naieda, ali svi jedaako ne g0T4H
rimo, dali (nego) imadn razliSita govorenja i a aloiiiaa 1 n riSima,
kako je gdi oelo obi&y. äkoljari na jedaa na&in govore; na driigi
gradovi pokraj mora; na drugi Oalmatini, koji sa daleko od mora;
na drng:i DiibrovXani ; tako su Bosnjaci, Hrvati, Slavonci, Htra-
gari Üulgari i drupi slovinakap:a narod.i vilaeti. Tko bi ikad mogo
upisat ZR svako misto, knkn se u iijih 5tije i govori? Nitko isti-
nito!«'') Wio wir sehen, intereasirtea aich unsere Äitei) mehr am die
Bede- ais Schreibweise. Während der Regiernngazeit Jcsefs IJ kam et
zn einsterer Besprechung der Frage über die Orthoi^rapliie. Auf zwei
Seiten des serbokroatischen Volkes wurde diusö Fragü zu derselben Zeit
rege. Im Odteu wird der Kampf um die cyrillische Schrift geführt, denn
die österreichische Regierang hatte besohlosaea gehabt, dass das Alt*
ala?i8oiie und die «yriUische Sohzift nar in den Kirohenbttslien baibe*
kälten bleiben, nihrend in die Sekale nnd in das OtatUflka Leben die
Yolksipraflke und die lateinisebe Sebiift tingefUut werden aoUten.
1) Dobretic ^äblt also auch die Dugareu m den Slaven.
*) Foiko» Programm der Ober-Bealsekole in Eeseg 1863/4.
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JoM KmpoÜfit LebMi und W<rke.
465
Darüber wurde durch fflnf Jahre (1779 — 17S4) verhnndelt'V Eine der
HauptvorsamHilun^rrii. weldu» p'phalten wurden um die Fia^o zu er-
örtern, kam in f'rossburg urn 1. M:irz 178*2 zTisammen. Unter iuiderem
wurde hier eiue Debatte 7:\'. sehen dem Vertreter der orthodoxen Schulen
des Temesvarer Distriktes, fheodor Jankovi(? «oxh Mapicuo«, und dem
Inspektor der Agramer Schalen, Bischof Mimdii-, geführt^). Der erste
vertheidigte die cyrillische Schrift, und Maudic war für die lateinische.
Die cyrillische Schrift hat sich doch behauptet dank dem Bestreben des
Karlowiticr Erzbischofa MujäeJ Putnik. Die Regierung massto auch
nachlassen, sonst hätte sie eine grössere Entschädigungssumme dem
Wiener Bnebdrnokw Kmsbeek für die Aiieeliaflkuig cyriUtielier Lettern
nUen mllnen
üeber die Orthographie des weslÜiehenTheilee dei lerbokrantiBelieo
Yolkes wnide in Wien veiluuideit Avf die Bfadadnng des Keiaerg
Joteft n. tnfen hier aekrere Himer ane Dalmities, Kreetien mid
fflnvewen munoen, nm die «illytiBdie« Oitiukgmpbie in regeln. Ale
ein ICiglied dieser OonumBtioii wird inniekst StoUi «rwtimt. JeeoUa
8talfi (1726 — 1817) ist mgsn seiner Wtfrlsrblleker in dzti Spnwben
(iUyrisefa, itslienisok nnd lateinisQk) liekiwit. 1782 kommt er nseh
Wien, nm sein Wörterbuch auf Kosten des EaiserSi nsekdem er bei
Friedrich II., dem Könige von Preassen, keine Unterstützung gefunden
kitte, drucken sn iissen. Doch frflher sollte eine Commiislon zur Re-
gelung der Orthographie zusammentreten, und in dieser ?ertheidigte
Stull! die dalmatinische Schreibweise. Als zweites Mitglied der erwähnten
Commission war Krmpoti«^, der fUr die nlavonische Schreibart eingenom-
men wnr. Auf seiner Seite standen auch Lanogovir und Mandir' Marijan
Lanobüvii oder I/nnosovic^) (geat. IS12 in Breill, '.-on Alters Iut GiTiri(^^),
aus Orubic.H ^''^in^fipr, PVanzincaner und eini; /.i it Lehrt r am Esseger
Gymnasium, ist ais zweiter siavonischer Grammatiker bekannt. Voltiggi
in der Vorrede zu seinem Wörterbuche KiJoslovnik ilirickoga, Ualiau-
skoga i nimackoga jezika (Wien 1803) sagt von ihm: »P. Mariauus La-
*} Ljubi<5, Ogledalo kojiievne povjesti jugoelavjaaske I. S. 330.
^ rjacaiK ijpyanM cpnete ctOBeesoeti 1. 8. 133.
9] Ib. 8. 138.
< 5af:ink : Illyr. u. kroat. Schriftth. S.77, 105 n. 200. — ForkO^FtOgnum
der Esseger Ober-Realsch. l8s;j/4. S. 49, 58; i8Br./t) S. :J6 f.
^) Novutni spricht von Gjariö als einer zweiteu Person ^Programm dt»
Resl-Oyun. sn BjeloTir 1876/7. B. U).
At«u? fte lUfiMii» ruM«!)«. mr. 30
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466
KonstMtiii Dtafuiiö,
nosROvicH patria dialecto snmmopere benementust'. Rplikovic' Gram-
matik Nova sl.ivoTTäk.i i nimncka gramatika erschien im Jahre 1767 in
Agram, Lanosovic schrieb die seinige einige Jahre später nnter dem
Titel: Neue Einleitnng: znr »lavoniseheu Sprache. Essek (Divaldi 177S,
und hat .ic der Kaiserin Maria Theresia gewidmet. Beide Grammatiken
erfreuten sich einer guten Aufnahme beim Volke, denn beide erlebten
in karzer Zeit drei Anf lagen (Reljkoyiö, 2. Aufl. Wien 1774, 3. Aufl.
Wiea 1789; LuomvI^ 2. Aufl. Eaaeg 1 789, 3 . Aufl. Ofen 1 795; . Ausser
der Grammatik haben wir Ton LaiieaoTiä »EvangjeliBtar ilirifti la sve
Dedüje i sretkorine piiko godine a iS^iiinu gosp. naaega Itnaa Knte
mnkama, Ofen 1794.
AU Pnaident der Gonunuidon fiingirte der Pdtoganer Antna Hän-
dig (gestoib. 1815)} aneb ein Anlilnger der slavonlfeben Sebielbweiae.
Wir haben ihn sehen aof der Yeraammlnng sa Preaabnig erwibnt
Voltig^ im BiSealomik aagt: »Antonias Handies, epiieopos ptistinensiB
ae praepositns m^or sagtahiensia. primnm iUjrieae Bngnae oraenlom,
sob cujus praesidio commissio aulica hanc recentem orÜiographiam illy-
rieam deerevit, qui doctrina, prndentia, dexteritate in tractandis Begai
negotiia inelamit«. Wir wissen nicht, ob er etwas geselurieben hat, son-
dern er ist nnz als Mftcen bekannt So beweg er die Kammer, fijuiüUd'
Werk Kamen smutnje 1780 drucken zu lassen').
Dies sind die Mitglieder der Commission, die gewöhnlich erwähnt
werden, für andere wi sen wir nicht^). Der Tag der Abhaltung der
Sitznngen dieser Commi -si ii wini nirgends erwähnt, ebenso können
wir die J.ilireszuhl nur halb andeuten. Wir wissen, dass Stulli 17S2
nach Wien kam, und Krmpotic wahrscheinlich ein Jahr später, denn im
Mai 1783 treffen wir ihn noch iu Temesvar. Demnach konnte diese
Commission Ende oder Anfangs 1784 zusammenkomin* [i. Es
wurde hier über die illyrische Orthographie verhandoll: mau lausste
eine Sclireibweibe auswählen, um eine Einheit in der Schrift in jenem
1/ Safai-ik, lUyr. u. kroat. Schriftth. S. 89.
*) In der Geschichte Safsitk'a findffii wir noeh einen Kium, der ein Mit-
glied dieser Gommiasion gewesen sein kOnnte. Auf 8. 96 (lUyr. n. kroat.
Schriftth.) wird Jure Plan cid aus Gitta yeccbia, seit 1818 General-Inspector
der Nonuiil schulen in Dalmatien, erwähnt. .^nfüHk sagt von ihm »Nahm an
der Commission zar Keg^Ürnog der illyrischen Orthographie als Mitglied
derselben den th&Ugsten Antl^R. YieUeieht war das aacb eine spStere
Commission.
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Joao Knnpotid's Leben und Werke.
467
Theile des äerbokroatiäcben Volkes, das 8ich der iateinischen Buchstaben
bediente, zu schaffen. Die Debatte niuss heftig genug gewesen sein,
denn ea waren zwei Richtungen vertreten: an der Spitze der ersten stand
8talli, der fflr die dalnKitinische Schreibweioc eintrat und der slr-h, wie
es scheint, vereinzelt iahlte, denn die übrigen Mitglieder mit Knnpotio
nahmen sicii der älavoni3chcn an. Die letzte Schreibart ist viel oiutaciier
als die dalmatinisclie und hat auch gesiegt. Saiarik lobt die Eingenom-
menheit Krmpotiif' vnd gibt ibm du Huqitwort in der Y«nammlang.
Er tagt nlmlieb : Joso KmnpotiÖ ... ab gelehrter Kenner der illyrisehen
Hnndarty Mitdepntirter bei den Verhandlungen unter Ks. Joaef n. in
Wien Ober die Regolirong der illyrisehen OrChograi»bie uid Grammatik,
wo er sieh des einfuhen, In Slawonien gangbaren Sehreibajatens^ anfs
naehdrfleUiehste annahm und den alten dalmatinisoheoi von StoUi Ter-
tiieidigten, Sehlendrian besiegen half 1)1. Anf einer alleren Stelle sagt
er noeh: > Anf Betrieb der Stellen war snTOrderst Ton demVerfiMSer
(des Lexieooa, Stnlli) selbst, von dem slaTonisehen IVanaiseaner nnd
Grammatiker Lanosovi^ nnd von dem Dichter and Priester Jodp Kim-
poti6 eine ganz ertr&glicbe, nnd den übrigen slavischen näher kommende
Combinaiion des Isteinisehen Alphabets festgesetzt. Stnlli wollte den
alten barbarisehen ragnsaniBch- dalmatinischen Schlendrian beibehalten
wissen ; aber in dem darüber geführten Streite siegten Lanosoyi<5 nnd
besonders der bravo Krmpoti«^ ob-)«. Auch Krmpoti<5 selbst spricht
davon in einem bescheidenen Tone in dfr Vorrede I.pfturis) zu dem
Gedichte Katnrine Tl. i Jose 11. put u Krim. Er sagt nämlich, daas er
di»> oinfachL und ii;itürliohe Schreibweise angonoinmen habe ivsimplex
et naturaiiä neque tanto consonantinm alphabetl litterarum conciirsu
onustai), und dann weiter: »Ego, quin hcic inanes aliorum iaudes au-
cuper. libere dicam mr cum fnisse, qui huic reformationi causam prae-
buerim, propter acerTiraam me intcr et Stnlli enatam de orthographia
disceptationem, quam Stulli vucabnlariuiu caeteroquin omnium locuple-
tiääimum editnms evertere conabatar, ita ut ad Soam Miyestatem ac
dictam atudiomm eommisBionem plane deventam ftterit«.
Die slaTonisehe Sehrübweise bat gesiegt, aber ist es sn einer Sin-
beit in der Orthographie gekomme&t Die Bemlihnngen der Oommisnon
sebeinen frnehtlos geblieben sa sein, denn man sohiieb aneh weiterbin,
<] kfaHk, lUyr. n. kroat Schriftth. S. 81.
t) Ib. S. 112.
80*
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468
Eonatentin Dnganiöf
wie ü3 eiaenj gefiel. Dass aber damnig die Frage von der Orthographie
an der Tagesordnung war beweist uns auch folgen der Passus aua dem Brief-
wechsel zwiachea Dobrowsky und Kopitar. Dobrowsky schreibt Mftrx
1810): vLanosovid nndStnlli kamen in Wien einmal zu mir und v. olUtn
mich zum Schiedsrichter über ihrts orthographiachen Differenzen haben.
Gott 8oU mich behQten hierin entdcbeiden zu wollen. StolU gerieth in
Bolohe Wntk bei dem geringsten Widersprach, dass iah ftoh war, dass
die iwei Patres «mIb Ziaimer verlieaaen«*).
Wie sebieibt aan Krmpotiö?
h bei^ehttet er mit es und ef olae Untetschied: esetiii uid efetlri^.
d: gewdlmliebch: neehoo ii.s.w.; einmal ehi: fieliia (Hai. 4); maaeb-
mal 4, wenn in der Wvnel ein t TWÜegt: Un^e» bra1|fo, evi^e»
nm^ett, desas^a (Rad. 7) ; doaas^e nnd ndost je (Bad. 32) leimen,
Tielleiebt war dies aneb die Anssynobe^.
serxbu (Rad. 55, Kai 56), maiaiaka (Kat. 71); es in penesere
(Mal. 4).
gj«gjenio(Rad.20), megju (Kat.20), nnigjose (Kat. 47), gragjam
(Kat.81, 95), zigje (Kat. S3). — gy in Mal. (nngarischer Einflass):
megju (5), Gjtfrgy» (16), beaigyaie (23). — dj rxiA di\ zaSndjena
(Kat. 22), besjedjase (Kat. 66), potodiene (Rad. 40), beiidiaSe
(Mal. 3, 7), rodiaoi (Voj. 39).
h. Man bemerkt eine Unsicherheit und Inconsequenz im Gebrauche
dieses Rwchätaben. In Gen. Flur, der Sub^ti^ntivc kommt ein h
i d«s soi^euannte Dehnungszeichen: sehr oft vor, wuhrenii e s öfters
bt 1 ili ij Adjäcüven fehlt, z.B. pjesnikah (Rad. VI , konjah, zma-
jah 1 aiilah (Voj. 7), tnrski ienah (Kat. \\\ u. s.w. Ebenso tlber-
flttssig ist das h im Gen. svinh (Rad. (i5, Kat. 120], noguh (Kat. 26).
In l.Pers. Aor. wird h geschrieben: stolovah ^Rud. 25), odgoih
(Kad. , aber es wird auch an^gelassen: ne znado (Kad. 24;,
ne im&do (Voj. 30). Das h fehltauch in otüe (Mal. 15, s hoyese:,
nite se (Mal. IS, ^ uhite se), ndoba (Rad. 26, » hndoba). Das
1} Jagl^ BrlefWeehsel swlsebea Dobrowik^ nnd Kopitar, S. 106.
3) Merkwürdig ist die Verwechselung von c und d, die wir besonders in
Mal. treffen: didi se (5) für dici se (von diulti . re<Se (10) für reoe, skadu (11)
fUr skacu; da<:egen ce (14, zweimal) für ce, tanaonide (12) für tanacoice {rich-
tig S. 15), mladici (19) für mladidi, mooi (19) fUr modi, cvicem (22] fUr cvidem
Q.». w. In Bad.: otaJnoTieiDlk \m Titelblatt) fttr-viednik, vooka (42] fUr
TOÖka (richtig S. 56). Voj : vjeSnik (11) für Tjednlk.
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JoM Knopotid'B Leb«a «ad Werke.
m
h in hoU, holit, holost ist tlbertHUaig. Die Aussprache dieser
Wörter ist oli, olit, olost, welche ans ooli, oolit, oolost fOr oholi,
oholit, oholo«!t entstanden fcind'j. Ohue einen Grand setzt Erm-
poticeinhiu folgenden Wörtern : od srahma (Rad. 5, — od sramaV
hida }\;id. 19, Gen. von id. jekavisch ijed und jed, Galiei, nahudi
(Mal. 22, = nandij, zahodite (Rad. 27. = zaodite — zaadjevene),
hnpi (Kat. 25, 50, = api, er fleht), hodicu (Kat. 30, = od\6\i =s
odjedu), hode (Kat. 4G, = ode 3. Sg. Aor. von otidi), grozne suae
hrone (Voj. 2 t, = rone), mognh (Yoj. 39, moga, 3. PI. Prie.
▼OB Mo6i). Mwkwllfdig sind uah fblgrade Furmn ntt h: Imüt.
■* doTih (MaL TUdblatt), a po wmah drngOi atfanab (Bad. 26),
Iigiboie Dojh steni (Rad. 29, — moji smovi), s darovik (Kat 84),
Instr. t?rdogvoKdBiinTerngaiiiih(Kat92}, 8gTa^aiiiDih(Bjit. 95),
B lää^tm Irimah (Kat. t26, trimah Doeh 128, 142), nli piaih
(Vaj. 20). In amyati aa finden wir ein paanaal h italt j: ae anilie
(Rad. 9), 8» podanrihaBe (Kat. 25), te tmaiii (Cni.T.91), Tielleidit
beMBllniet vcm amgeh. Ana aUen kOuan wir icktieMan, daaa Ii
niakt ansgeBprocbeB wnrde.
ykal alters die Geltung von ij: delji (Mal. 9. « daiyi), snua (Rad. 25
SB zmija), silni bezi i spaje (Kat. 63 = spahije), gledatjo milo
a?ime (Kat. 89, » gledati je), n Mekje (Kat. 140, ^ u Meki je),
yjem da razSire avetn hristjansku (Oni. V. 38, der Vera
fordert hristijansku). — Ebenso steht j für ji: koj (Mal 9, sä koji,
Rad. 41 koj rodi novu dikul, stoj (Mal. 24, = stoji\ nasladjvah
(Rad. 2S, = nasladjivah), brojh (Rad. 28, = brojih), Ukrajnu
(Kat. 1)0, — Ukrajinui u. s. w. — Ij [jh] nnd nj !h>) — Krmpoti(!^:
Ij, Ii, nj, ni, in Mal. auch ly, ny. Ij, ly, nj, ny haben auch die
. Geltung vüa Iji, nji : kr^ljci (Mal. 5, Rad. 8, = kraijicij, na zemly
(Mal. 13. = zemljij, kuyge (Mal. 8, = knjige . Dagegen steht
nji für uj im i'ronomen on, ona. ono : na njioj (Rad. 10), » igiome
(ib. 22), po njiem (ib. 3u), ujiojzi und iijiezine (ib. 57).
r (sonans): er: ben; 3. Pers. 8g. Aor. sater (Rad. 24, 25, 36) n. s. yr.
»: BUr diaaan Last hab«n wir iwei Zeiebea, dia akae Untaraekiad ge-
bianoht waidaa: a und f: apoBtoMcoga nnd apaftoUnga (Rad.
TItalblatt); daeh aobeinl f gawdhnliob tot t «i tMun.
') So ist 08 erklärt im .\k:idem. Wörterbuch. Krmpotid' Zeitgeuosaen
schreiben auch holi. Zmaj Jovan Juvanovid sagt im A^mou ^IleBaaj^a, S.323) :
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KonBUntin Dnganiö,
s'.sh: sievasbo (Kat. I.Vers) u. s. w.
z'.Zf nur einmal sz, viteszovi (Voj. 33).
i:^:Boxica ^Kat. 211 n. s. w.
Unsere alten Schriftstoller verdoppelten sehr gern dio Buchstaben.
Krmpotic liebt auch die Verdoppelung und zwar dio der Conaouauien.
Doppelte Voeale hat er nieht, mit Ausnahme von oo in ohooli (Voj . 6)^ wo er
dM o ▼erdoppelte, vm eiiie 8flbe in gewinnsD. Die Regel von der Ytnv
doppelmg derGoMoneiiten gibt one der Gremmittiker Leaoiovi6 : Einige
OonBonaaten, sagt er, werden Terdoppelt, wenn lie naeh einem kurzen
Voeal folgen, s. B. daggm (die Fandanbef, falliti (fehlen) <). Bei Knnpoti^
gebt aidit immer ^ knner Yoeal Toran. Sr liat folgende Doppeleon»
lonenten: bb: nebbeake (Hai. 23), robba, kobbi; dd: graddom (Toj^
14, von gxad, der Hagel); ff: nffa^jem (Voj. 24); kk: vikka, mnkkn
(Voj. 14); U (sehr ofl): HaUeniea, koUigna, Tlaaftella, Dlok, v pepelln
(liad.49), millii^e, koUo, mallano, ailla, kol^e (Kat 23, 3.Sg.PriB.Ton
Idati); nn: Dianna(Rad. 31], sjenna, Inno; pp: skappa, kappa; rr: orri,
gorri, tarre; tt: kitte (3. PI.), etto, svitta, avjetta (Gen. 8g. consiliura),
2ette (Gen. Sg., Rad. 4, neben ( ota, Bad. 9), Turci kletti Rad. 23),
hite von hftjeti (eilen) reimt mit bitte von hititi (werfen, Kat. 129);
stassa (Gen. 8g. Voj. 7, Kat 21), Boaai (Voj. 23, 26) neben Boai
(Voj. 22).
Krmpoti(' schreibt eine Mijwjhung von Etymologie und Phonetik,
z.B. slatko, slatka, slatke (Rad. 42, 43, Kat. 2*2, 39 u. s. w.), aber ancb
sladku (Rad. 51); rjctko (Voj. n\ vite?5ki (Mai. 4, Rad. 3t», Kat. 50),
juaa»tva (Mal. 3), raspustene (Kat. 26), rasirit ce (Kat. 52), z Bogovim
(Kat. 20), z darovih (Kat. b l), ä ujim u.s.w. ; dagegen bratca (Mal. 3),
svetca fKat. ;<5\ srdca (Rad. 31), odpri (Kat. 25), izpauise (Kat. 87),
iaiüstnii (Voj. 24) u. b. w.
Einen Accent finden wir nnr in seinem ersten Gedichte. Sonst ist
nur ein einziges Wort aeeentnirt: vihi (Kat 62). In HaL kommen awei
Aeeente vor: ' und \ Der erate findet aieh aehr oft, der awäte nor
swd- oder dreimal. Der Aeeent ' beseiobnet gew9hnlieb die L&nge.
^r finden ihn in Gen. PL: a Tisoki planini (3), tnnkl glavä (4), in den
AbrigenQedlehten haben wir daillr, wie wir oben gesehen haben, ein h;
bei den A^jeetiven Nentr. Fl.: dngi, lirokä (ogledala, 5), dann in Oen.
8g.: meid&na (4), grida (4, grftda), Loe. Sg.: avlU (22). Weiter ddga
Ferko im Fragramme dar Ober^Bealadmle in Eaieg 1883/4. S. SO.
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Joso Krmpotiö'a Leben and Werke.
471
(iris}, diu (23), 3. Sg. Präs. sinö (6). Der Accent steht aber auch auf
kuser SUlw: am o der PaH. Prit.: bid, vidiö, ponoaiö (4), auf der Prft-
poflitioB q: d Btnaln (4), d igm (22), dann in aoldieii Beispielen: Cdki^
(8), nesti (t I), Bidti (21), gospödom (4) n. 8. w. — Don Aeoent * liat:
pod Timtöm {22} und die Prtpoflition p6 (23). B!ne Begel, wie und
wann er den Aeeent geliranelit» lisst sieh aleo nielii mftteUen. Darin
ist wahrseheinlieh dn nngariaeher Einilnas n leben, da er bei der Ver-
ftasnng Hai. in üngam weÜte.
Sprachliches.
Die Sprache Krmpotl^ ist rein itokaviBch and zwar hanptsäcblieli
mit der je-AoMpraehe. Ich sage shaaptaäcLlich«, da sein Jekavismos
nicht vollkommen, sondern mit ikavisohen Formen dnrchmischt ist,
obwohl wir gleich erwlhnen mUssen, dass die i-Formen grösstentheils
im Reime vorkommen. Ermpotiö, dem Dialecte nach, gehört der i-Aus-
sprache, da auch honte in der Gegend, woher er gebürtig ist (Barlete,
Bilaj, Gospic'^. ikavisch gesprochen wird. So .si)richt dort das katholische
Volk, in «leiiH'r unmittelbaren Nähe (Kula, Ostrvical wohnen aber Ortho-
doxe, welclie rein jekaviscli sprechen. Er liat jedenfalls seine Naehijaren
sprechen gehört, später hielt er sieh nuclj liei den je-Sprechenden auf,
als er nach Montenegro geschickL wurde. Anderseits hat er die Dichter
Ragoaas, Guuuulic, Gijorgji(?^ und andere, welche auch jekavisch schrie-
ben, gelesen. Darin können wir den (iruud suchen, warum er anch
jekavisch schreibt. Auf diese Weise war er einer der ersten, der die
je-Aiusprache des Sto-Dlalectea filr das Master der serbokroatischen
Uterariechen Spraehe lüeli Da er Ton Hang am ein i-^8preeber ist,
▼erroülEOmnmet er seinen Jekaviamne. Dies sehen wir aneh daraus,
das« in seinem eisten Gedichte Mal. viel mehr iha?iflehe als jekavisohe
Formen verkommen. Aber in seinem Eifer geht er oft sn weit. Wo er
hl seinem Dialecte ein i vorfand, mag dieses i ein reines i oder ein ans
t entstandenes gewesen sein, schrieb er gewOlmlieh ein ie oder je in
der Meinung, dass er eine echte jeluTischc Form gebildet habe. Unter-
dessen hat er so ▼iele WOrter entstelit, s.R Mal.: brietkn sab^n (6, 14),
ie ist hier sweisilbig; da sclireibt er also die ie-Form am dne Silbe za
gewinnen, denn weiter haben wir auch britkn ;7). Dieselbe Form des
Versmaaases wegen hat aneh Kai i<^: auf derselben Seite (287) lesen wir.
I brijetke sabljc povadise nnd Pak sc britkim sabljam ndariBe. Aneh
sonst in Mal. setst er die jelEaviache Form grOsstentheils des Veises
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tregeii, was in den ttbrigen Gedichten nicht mehr der Fall ist: Sieva^e kroz
oUake(Kftt. I.Yen), ibw AMhZak«» daje ojeln srjek (Kat. 20) n.8.w.
EnMaUte je-FooMB liad: Mal: nebm briatkn (6, 14) notk liuft-
8ka (5, ia iwdiilk.). — Bad.: brieiwkbiatrt oü (53), griew (61), priea!
(23), prientat (S6), äaige nore (27, 30), ilaTdabiateik (64), slieino (4,
aber aliSia im Baiiae mit di^ 9), tteiaie (15). Im Baima: ■daniQ
(-ijeno, 54), aiani (-neoi, « dni » dsovi, 99), laa^ (qadi, 48),
na diara (-neijara 30), prlQeka (-viaka 58). Kaah t Ar aalav. a : i^a&ia
(32).— Kat.: bijafld maS (23, 133, U2a.i.w.), l»rieiiM>blatto(88), ;IaM-
▼jota (76), glaaoijetii (65), na lijadll (30^ 62; 143 im mit na
pobjedü), priljekQ (104), pijema (60, 101), ijamakag (88, aber andi
rimskc^ 51, riraskim 53 n.s.w.), po sjenjemn morn (66), ^^a Bokolioe
(SO, 121), sjeyi soko (74), sljeka (72, 1U5). Im Reime: fasTjedi (-sjedi
24). Nach r für aslav. * und a: iirjOBaoa (105), mripnu (30), prjed (31),
pijete6 (96), 8rje<^noj (101), srje<^n (43, neben 8re<5e 47 and sri^a 34), rjcza
(51), srjednji, srjednje (118, 32), n grjedini (72), vrjemena (53, 83, 142).
För aalav. a: svjeto lice (Kat. 31). — Voj.: brjetka ma2a (5^, brjetkn
sabljü (11 , prjemi (24), riemske (Mac je ovo od riemske vlasti, 6, ie
zweiäilb.), n «Ijeci 9), Blje?na fS), zavjeci^a (21). Im Reime: gospo-
djenü (-vedrtinu 8). Nach r für prjeleti fl4) u. s.w. — Cra.: brieka
lüaiÄ (Vera 140). In der Ausgabe Krrapotic s gibt es wohl noch mehr
solche le-Formen. Das ie ist flberail, aosser iaF&Uen, wo es au«driok-
lieh erwähnt wurde, einsilbig*).
Krmpotie hat auch ikavische Formen. Im ersten Gedichte gibt es
mehr ikavische als jeksvische, während in den tlbrigen die je-Formen
malur Platz greifen. Ikavtieha Formen in Bad.: likom (10), yisto (15),
8. 8g. tili (22), dila (25 neben dieia 80), neeriäiien (26), gdi (27), vi-
Ssjorn (27), sniinog (41), siva (46), kriposti (51), viöa (51), na^tiva
(53, neben naijestivn 4) n.B.w. Kat.: odiveno (20), prialolje (23), yi<Hi
(88), pndrani (48), pokripljiT» (60), ekripiae (132), gmt (141), beeon-
den blnfig iat daa Priax pri: pridnboki (40), prinakaaa (41), prine-
▼o\|aB(l44), priradoatno (93), prisvjetia (19), priviackib (40) n.a.w.
neben piedeatojan, pre|aaoa(73) n.B«w., aberaMhpi}edngi(78), p4*o-
pn]ca(l43),pigetvTdokeninglavn(41)a.t.w. Toj.: a?itloati(4),nriaann(5),
gajiado (16) n. a. w. Cm.: prietanka (Yen 5), nüse (T. 42), nadiae
^ Idi liabe gebOrt, dam es unweit von San^evo eine Gegend gebe, wo
jedes i atai ie gesproehea wird : vieioka fttr viiakow
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JoBO KrupotitTi Leben lad Werke.
473
(V. 21), proiitnju (V. 144), vürnenfth (Y. 198). Im Heime äodet qhui
natftriich noch mehr i-Formen.
Nur folgende ekavische Formen kommeu \ot: celiva Kat. 53 , ce-
livaju (Kat. lb\ po;ilediuk (Mal. 24), sever (Kat. 129 neben sjever 92),
tesne (Voj. 12^; im Keime beda (-zapovjeda Ivhi. öl), ne üme (-pjesme
Kad. 43). In Cm. vreme (Y. 67 a. 8. w.), doch auf den Abdruck NoYot-
ni's darf nun sich ntohl verlassen.
Ais dar LtnUslira liaben irir aielift viel m s«f ei. IH« Gnttunlen
bkiben in Nom. PI. vor i mveiindert: bo^ (Kai 3t, 43, 75), yjMki
(Mal 16), paralaU (Rad. 20, ss parolel), nniiki (Kat 73, ab«r nnmi
Y<^. 30), stanovniU (im Bahne mit Loa. diki, Kat 91)» didii (Kat 75),
aber vrsi (Kai. 141), gcisi (Kat 141); miaki-iraki (Cm. Y. 185 u. 187).
la Loe.8K.Fem. : diki (Kat. 7 1), I a baki, triski, ivski (Kat 30], sttU (Im
Beime mit veliki, Kat 100), aber po snad (Kat 37). Aaff statt auf
k laatea ans: bal^ag (Mal 6), dvoraaig (Kat 30, ab» dvoranikom
Kat 54), dog (Voj. 29). -~ Das l-epeatheHenm erscheint niobt ibeiall:
poSimlje (Mal. 21), zaporimlju (Kat. 119), aber kopje (Rad. U, 29,
Voj. 23, 44) robje (Rad 2 5), ano|{je (Rad. 11), mndroslovje (Kat. 42).
— Statt hv flchreibt er i\ d;L es so ausgesprochen wird: faU (Mal. 23,
Rad. 37, 47), zafaljuje (Kat. 55), pofaU (MaL 19), lata (Kat 60, Voj. 10),
fatign (Mal. lü), pofatase Mal. lO;.
OfTHiatus wird durch j und v getilgt. Da wir aber gesehen hab(»n,
da.ss Kniipoti<- i und j nicht gern nebeneinander schreibt, so hat er bla-
vo3iia. jiric, biase, pokraiue, ime mie (= mi je Rad. 33). Aber wir
finden uiich voevoda (Voj. Titelblatt, 20. 22\ meas (V<.j 20) v findet
sich in oötrovumstvo (Rad. 48'', souat wird dieaöä Wort auch ohne v ge-
schrieben (Rad. 39). Da» v ist in iuarom (Kad. Titelblatt), Stanislaom
(ivai. b~, 89 ans^refallen.
Substantiv uud Adjectiv. sin wird in Nom. u. Ace. PI. nach der
o-DecL declinirt: Nom. PI. sini (Kat 63, 74, Rad. 29 hat sieni imReime
mit meni), Aoe. sine (Kat 40). — Nom. naiava mi^ka (Rad. 43), Gen.
od narave (Bad. 47), aber aneb I gdi nsiav pozaa majka (Rad. 44); —
poadraT ist ireibL Qeseblsehtos : ^epu poadrav(Kat55). Kxmpoti^ liebt
SabstaaÜve anf -enost: sidSenest (Kat 90), luabreneet (Kat 96, Cm.
Y. 170). Uagewdhnliob md die Gonstraetionen: s* dfama €m(i)b (Mal.
8), pored sancem(Bad. 9, anoh belKanillid, Sv.BdUQja ft. 10), po svim
srdeik (Rad. 13), a po svimah drugib stranab (Rad. 26), a na zlatnim
▼erallesh (Kat 72}. — Man findet viele A^eetive anf -it: Sadnovit
474
Konstantin Draganic,
(Voj. 4, 5), glasüvit (Voj. 17 u. s.w.], hoUt {Baü. 52), Lrabrcoit (Voj. 5),
mramorit (Kat.8S), ogBjevit (Crn. 55), stritoit (Bad. 1 1), nzmoüt (Eat
37, 65), ozorit (Yoj. 44), vfloTit (Voj. 16), ^etrenit (Voj. 7) u. a. w. und
raf -6d: hnOiren (Kai. 90, t03), prehitnn (Kit lOi], odSen (Kai 123)»
▼edran {Ifal. 5, Voj. S).
Proiioiii«D: BaUtiT-Ploo.: Fem. Korn, ka. Gen. ke' (Rat. 24), Ace.
ka (Mal. 17); Kentr.Sg. ko (Mal. 10), PI. ka (Mal. 4). PI. G«i.ki' (Bad.
46), lastr. l^em (Eat 20), Loe. kjem (Toj. 5). In Dat. PI. hat aar dia
Farmen: svjem (Kai 51, Yoj. 10), svime (im Baime mit Trima Kat 89}
nnd avama (Voj. 46) .
Numerale: trie, trje (Rad. 25, 30; Voj. 6 >je« zweiBÜbig] statt tri
nack (dva), dvije; dvajest (Rad. 40); (obadva) abadv^e lantat in Oen.
obedvih. Dat. obadvim (Voj. 4). Uncorract» Constmctionen ilnd: dva
pijadragi kamenM (Kat. 78), od dvik ▼oevoda (Voj. 20).
Varbnrn: Von ae mo6\ 1. 8g. Prte. ne mrem (Bad. 29), 3. na mia
(Bad. 21). Von h^eti 3. 6g. Aor.ne kti (Kat.Sl, 127), nebkti (Bad. 23).
— Part. Prit. Paaa. auf -t gibt es sehr wenige : proirata (Mal. 1 1 Anm.)
odvita (MaL 23), isagnatn-xaiobitii (Bad. 26), zahodite (« zaodite Bad.
27), data (Bad. 37), aadobita (Bad. 38). Neben neSaven (Voj. 14) kommt
aneb neHigen (neS^jeni glas Kat. 118). — i ist palataliaiii in kali^J«
(Kai 71), kd^ivaie (Kat. 43), pokai^je (Bad. 67), nkaliye (Bad. 56).
Priposition. Ffir bes ist immer bras und zweimal prei (Mal. 5,
Kai 118). Naah den Prtpoiitionen s und k findet sieb in Mal. ein Apo-
stroph: s* visoki (3), k' Tesonsvara, aneh sonst k*: k' gradn (Yoj. 3),
wihrend sonst naeh s ein Bindestrioh gesetit wird: s-Sergiom n. s. w.
Syntaktisches. Die Oonstraatlon mit za nnd dem Infinitif ist beliebt:
Bad je trieba da sa brinim za posadit svnd nanka (Rad. 48), Za viditi bit
6b mio (Kat. 2 5), Ufaqjem se poSe Imnit za obianit zenme i grade (Kai
58), Svaki srne sa mo<5 biti prvi (Yoj. 9), Za viteSki mo^i ndariti (Yqj.
22), Bwe n ie^i sa prie posnati (Yoj. 29).
Kmpotiii nennt sdnaSpracha slavoniseh (in lateiniseh geaehriebetten
Texten auch illyriseb) . DaAr. lisben wir mehrere Beweise, denn in
jedem Gedichte vorherrlioht er Sein slavonisehas Volk nnd seine ^vo-
niiobe Spraehe. In MaL sagt er:
Na tkanici irioKla plemenlta,
Kola ao se Daalea proarale
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JOM Krmpokiö'B Leben imd Werke.
475
Od Dssega roda slavoQäkoga ^9).
SlftTno ime eteToneke kxaljica (6}.
eteieem ibori od BlarMuke dike (16).
In Bad. IflMn wir:
AletotiglMdoleti,
Po atoTODBki dlie Tik« («6).
Di« ilaTOniidie Fee aagt:
Po slavoniki plesme ptvali (2B).
Po slaTouki bolo pl?A (65).
In Kat «iid von der alnToniaehfln Ktone gesagt:
Na okolo Apoetolab
Bjec slavoDBka ime kaze,
Krasoa i sIhvtih sva oatala
lUyriuki bukvar siaze.
Uud UuDD woiter :
Od davonake krrt vlla
Po Blayonski alovi I plera.
älavonska au slova i ime (72 — ^73).
lo Voj.: die Fee . . poce popjf^vnti
Po slavonnki frlu^om luuil' uiiuo i29\
In Cm. aber spricht Krmpotk' vom serhiorhen Volke und von ser-
biscber Spraclie und saj^t, dass voo Marko Kra^evid »srbäki zaade pje-
vat svatko «. —
Lexikaliselie«.
Diü lexikaliHche Seite der Werke Kraipotic' ist bemerken^ Werth.
Wir finden da eine Anzahl ungewöhnlicher Wörter und besonders Coiu-
poaita. StiiUi sagt in seinem Lexieon latino-itaUco-illyricum U. (Du-
broYnik 1801), dass er aMnogo pjesni Jos« Krmpoti^ Popa LiSanina«
benntit bitte. Doeb wenn wir StnlU's meSoslotje ilir.-ital.-lat. (Da-
brovnik 1806) beransiebeni werden wir sehen, dass er ans Knnpotid
niebt grflndlieb gesebOpft bat. Die WOrter, die bei Stnlli vorkommen,
and luer nnten mit 8t. beieiebnet. Aber aneb im Akademiseben Wörter^
bnehe ^} feblen mnige WOrter. Diese sind bier mit einem Stemeben (*)
markirt. Hier unten sind die WOrter, die Yak Earadü^ in seinem
WOrteibnobe niebt liat, Terzeiebnet.
■) Das W(teterbneb liegt nns nur bis tnm Worte koajokradiea vor.
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476 Koiutjuitia Dragani^
Zunächst wollen wir die Oomposita aofzlhlen : bistrouman (bistro-
nmno carsko lice Had. 1 1, u sorjetu zbore bistroamno Kat. 22, St.), hla-
godarac illad. 50], *hricznohistar (brieioobistre oh Rad. 53, brjezno-
biatro gleda i pazi Kat. 88); ^cudovrstan (^udovrsuu umi^u Ead. 44;
MoTTstne itriike Kai 123); dvojevrsian (dvojvrsna sablja Kat. 140,
dvoevnlu maS VoJ. 19, 8i dvomtan); j«dno9r6Ho (Voj. lö, St.);
JlarMmutan^ltX9omntDa. magla Bid.63}, krvopatan k, boj Rad. 47, k. mje^
sec Voj. 4); lakoAra» (takohmii Slovinjaol ToJ. 32), Uitoroda» (Uato-
Todue gniie Kat 92, 8t); mäoJkoba» (milokoboa a^eka Kat 72), mu-
iro^'uhae (E[at III, Bt), wmirwiyBl^ (Kat 100, 8t mndioijeS),
wnuhwiji^^ (Kat. 69], mudrorw^« (Kat 71), nmdroUofi^e (Kat. 42),
mudroznanstvo (Kai. 101, 6t madrosDaige); oHnmmnik (Bad. 40, 8t
imd Vuk ostrouman), o8tro{v)um8ti>o (Bad. 39, 48), otqfn^vieöitik (Bad.
Titelblalt); piesno^fnban (Bad. 41), praznoslava (pzasnoslava Muba-
meda Kat. 41,49, turake praznoslave Yoj. 45) ; rukopisno (Kat 70, 8t) ;
samosilan (samosilna rnka Voj. 41, 8t), $amotlad (sainoviadi i knozovi
Kat 117, St. aamoTladaoc), samocladka (Kat 7S, 79, 8^, 85j, sedmO'
zracan (aedmozracna tkanica Mal. 9), slavdobtfm'k [Voj. 16, St. slavo-
dobitnik), sfrasnofrd<7ff strnpnoprdna vojnika Rad. , strasnosrdne srdo
Kat. 58, stiasnosr inii Inmu Kat. 129, strasnosrdno uze>.eni Kat. 64),
stJetomisnUi (Kat. Titelblatt); kcstovrstan (sestovrstni zid Voj "22).
ittpfjoglavac (Kat. 30, St. supljogl&v) ; iristovrstan ftristovratne tkanice
Kat. 5 4), tvrdogtozdan (tvrdogvozdnim vüiugamih Kat. 92); tedro-
histar (vedrobistre caiske o5i Kat. 81), veUjako (Kat. 120); zlatnope-
ran (zlatnoperna lovorika Kat. III, z. krilo Crn. V. 23, z. naranca Crn.
V. 189, Vuk; zlatoporui), zlaloustan (rjeii slatoasne Kat. 115, zlato-
nuio progoTori Bad. 3).
Die flbiifen Wörter sind: *^/mek (stoji ajmek, pla5 i oik» Bad. 61),
aidowUi (Bogn alduje Kat 83, St.), aiil (Mal. 18, Kat 119, Voj. 7) ;
ba6mtka (Mal. 20), *BiglJenica Biljeaiea Bad. 45, Kaina der Malier
dea Kaiiera JnaliiiiaBini), *hk^0 (Bad. 8), tma (stoje « biuik Kai. 8t, aa
buore pleMt aile Kat 119, 8t mid Yvk nebt bi dieier Bedeirtiiag) ;
dikMoa (Mal. 16), dtifinao tffttiwt (Kat 92), di%tgomimka (enia eka
kano drageaiatika Mal 18), ^rof»*) (drap pr|ek taipa polje rite Kat.
103); g9imU{aafsaxs^&i kam ae goder gene im Rdme mit aelene Mal. 6,
>J dvojevestna (pomo<3, Cra. Vers 163} wird ein Dmckfehler fUr dvo«
jevntna aein, wie aueh daa Akad. WOrterbnoh bemerkt
Daa Akad. WOrterb. aagt: drap mde bitl da Je iato llo t tiap.
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Joto Kmpotitf*t Ltben mid Weik«.
477
9J^9Jf'^w (gj. uzigruiü Rad. 20\ glagoliii (slatko i mudro gla-
gollti po6e KäI. 42), grahiu od ;rr;ibave Su se rjeJi glas Kat. 24 1, gro-
fn»V» (bljeska, gromi, smjera, zid raztnca Voj ! 4, Bt ); hrazi/uf.i ( iz-
Saznnta dusa Voj. 26, St.), izkaza (ngleda se eudne izkaze v'ila V('j.2b),
izkincen. (izk. stoi Mal. 15, St. kinSiti), izkorjepiti da nii kucu izkorjepe
Kad. 24, St. i ; kiUkevati fliad. 45, Kat. 93), hijHjaomca iKat. 43, St.),
kolovafi (Kat. 43, 97) ; laktriti se Mal. 4, 8t. laStiti se); magnuce im.
oka Kat. 25, St.;, mutasl (Rad. 43, St.); nadstolnik (Kat. 84, St.j ,
na*Aokica (Mahamede naskokioe Rat. 29), rumcnica (Kat. 43, St),
nepr%8e£an (neprisdba blagodamost Rad. 10, St.), nemmtia (nnt Miibfr>
med progoveri, «l didwkii nrnnui^n Kat. 2S, St. iieiimi<5e) ; obilic (obttiSI
pkiv« Voj. 4, 8i mi), ohilicje (Bad. 13, Voj. 7, St vod Ynk obUije),
<Mfti(^*<iA' (Orn. T. leo, St.), odfOoiMai (odUki^a bida i dolino Oni.y.2,
odlikqje radoft prika Kai 82), oglamUk (n »betfi oglmitoi Kat 60,
8t), okoKea (doU lato okoliea, spoitfam slataim laspoi^ttie Kai. 26, 8t);
paraiak (» parolak Bad. 20), pt^iaman (da se tli^eS kaso pilanaBn
Mal. 6), pUan (piina trava Rad. 16), piofya/t (top sa topom pU^ja i jedi
Eat.82, St), j9/0Mft'(pl6«6 grade tarske Kat34,Stpl€tati und pletati),
pltfto (na pH^ivoj glavi Erat. 20), podava (na podave natirati Voj. 35),
podvraitnica (Mal. 9, St.), polud^ poludnj'e (Voj. 3, 30, 46, St. poln^je),
pophvan (poplovne rjeke Kat. 143, poradoatan (Bad. LS), posled-
tnk (Mal. 24, St.), posobkinja (Kat. 54), pozojan (od naroda pozojnoga
carstvo moje pada i gioe Kat. 28, St. pozoj), predstolnik (Kat. 100),
presmozan (Mal. 17, St, zrno^en), pn7{p, -a (Rad. 52, St. priljep, -a,
priljep, -i, priljrp.i, e), priljepcica (Kat. 72), protuJJetan (nakic'ene
protuljetnog cvj* t;i Kat 76, 117, protuljetna dika '^>u. V. 119, St.),
prozdornica (p. zmia Voj. 46, St. proSdorica); raäLsaft fradisaju u
okrugu Kat. 122), ravniteJj (Rad. 32, St.), raziti (razi Turko vilovito
Voj. IS), rugati (lice rnga Kat. 60, kose . . . ruga Mal. 22), rummko
fr. konj Rad. 6, St. r. vol); sasnuti 'po travicam rosu sasne Rad. 14,
St.), scjoiiti (Kat. 3ü, 63), sobed und sobcdvati (Mal. 15, St. und Vuk
nur sobet), sottjet (Kat 20, 55, soviti Voj. 46, St.), sovjetan (sedmero
sovjetnog stola po^vlea Rad. Titelblatt, St.), sovjetnik (Kat 47, St.),
tpa»an (rJeSispaBne Kat 140, St.], «piila» (lice spntnoBad. 31, sto
ukona i^egm spatno . . . no b! Kat 75, St.), tiwan (a n draitvn
vesani itavsa Voj. 45, 8t), siooMti (Rad, 23, Kat 86, 99, St), -i
und 9tma (Ito t* ne dave mnle Btni Kat 143, probode to ninlo atnio
Rad.38, Kat 64, 181), (Mal. 18, Rad 14); ipoi (piikoie i Ipoto
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478
KoDBtantiD Draganiö, Jobo Krmpotic s Leben und Werke.
Voj. 10, St. spota); suhunii (Mal 10); tanacnik (Mal. S, 12, 13 , ie-
akota [\o'y 12, St. und Vuk teskoca), tigla (liatl. <j7, St.^, trkac (Kat.
68, St.), iudnjiti [— tatojiti Kat. 47, 62), tumban (Mal. 20, St.); umi6a
(Kai 97), twmHt (bndoTtii nzmofiti Kat. 37, carloa nsmoiita Est.
65); iteruHea (Kat. 72, St.), tnetriii (Otnd vietri lastaviQa Bad. 15],
vjeiremt (yletreiiita snaga Voj. 7); zaiona (gisdava nükova Voj. 25),
zatoSfUca (s. jun^a Toj. 4, 18, St.), zbusen [ünaenb svieide Bad. 5);
^uko (Hia. 14, 8i).
Krmpoti^ hat nioht viel totkisohe Wdrter. Die meisten koomen in
lUeniea tot: aiU (Hai. 18, Kat. 119, Voj. 7), amiar (Bed. 55), aldo-
poH (Kat. 65), öiUm (Ifal. 18), deHja (Mal. 9), diüa» (IfaL 5), thihk
(Mal. 5), effien (MaL 16), hararntja (Mal. 14, Cm. V. 145), jagtmÜ
(Rat. 31), kadifa [Mal. 5), mejdan Mal. 4, 15), mengjuha (Mal. 22),
paiaman (Mal. 6), pendzer (Mal, I), ^>o6e(/, tohedwiti (MaL 15), Jo/ra
(Mal. 12), <tii»^ (Mal. 20), (Mai. 10).
8e1iliis8wort
1. Krinpülic hat fünf Gedichte geschrieben. Alle tragen an sich
den Stempel des Gelegenheitsgedichtes, aber jedes hat aasserhalb dei
Verberrliehnng eeinet Helden noch ein erhabeneres Ziel, die Verherr-
lichung nAmlioli seines Volkes. Unter sernem Volke Yersteht er im
engeren Sinne das Volk, das seine Mntterspraelie sprieht, nnd im brei-
teren alle Slaven nnd vor allem die Bussen. Er ist also ein PaaalaTisi
2. Seine Vorbilder waren die rOmiseken Clasaiker, insbesoodere
OTidins, nnd von serbokroatiseken Diehtem KaSi6 nnd KaniSli^. Die
Bagosaner (Onndnlid, Gjorgiid) kannte er aneh, nnd das Volkslied klärte
er ans dem Mnnde des Volkes. Bin Einflnss dentseher Ho^oeten nnd
SehriflateUer Hast sieh niekt naekwelsen.
3. Seine Sprache ist rdn itoluTisek. Sein Jekavismna ist nicht
ttberall durchgeführt: er ist ein geborener i-Spreeher nnd hat deshalb
aneh ikavische Formen, dagegen findet man aneh ftlsehe je-Fonnea.
Sonst ist die Sprache correct, nnr gebraucht er gern Gomposita, worin
ein deutscher Binflnsa an sehen ist. Seine Orthographie ist die sla-
Tonische.
4. Die Verse zeigen grewirsse Manp-c! mit Bezug auf das ^'er3maa33
und den Reim. Die Silben werden m elidiert. Sonst zeichnen sich
seine Gedichte durch ihre iüarheit uud leichtes VerstSndniss aus. —
Dr. Konstantm l/raganic.
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479
Zum Gebiaaehe des Fraesens Terbi peii im Slayischen.
Wenn man die slavischen Sprachen mit anderen indoenropäUcheii
Sprachen, die gleichfalls perftktiT« und iaiperfdctive Yerba oiiteyMlMl-
dea (b. B. mit dem Altindiaeben und Giiechiflolien), vergleicht, ao fiUlt
der bedeutende Untefaehied in die Angen, dww die ilftviadien Spraehen
«neh ein PMeeeoB verbi perfeetivi mnfweieen, wlhieod nndexe Spndien
▼on pwfekÜTen Verben swtr andere Formen (neben denen der Terba
imperfeetiva), aber kein PraeeenB entwickelt haben. So finden vir i. B.
im GrieehiBehen neben irinw/ity, nltttotiu»^ jcutw8T9 (impt.]t fft-
TCttWf feifntaVf kfciftro/iw iwar ^iotafuVf itiootfu», itiotm (impt.),
rt€at3^f xuadtv^ initfofiWf aber neben nlntofu» kein *7riaoft€y.
Aber Im SUviedien steht nioht nur neben naxiurre, naxaTn, na,Ratt,
nigmazoira ein na^iTe, nacTH, naA'B, naAOzOK^ sondern aneh neben
najiaieM'B ein naACM'B. Es fra^ sieb nun, wo der Grand fttr diese
interessante Erecheinong zn suchen sei. Ich glaube ihn, um es gleich
heraaaznsagen, darin zu finden, dass das Praesens verbi imperf. im
81avi8ch<M! vielfach so pebrancht wird, daäs es eine ausserhalb der
Gegenwart des Sprechenden vor '^icfi jrchende Handliiag bezeirlinet,
wiihrend midprc indoeTiropIische S[iiachen eiueu solchen GebraiK h iloa
Praesens, wenigstt in dem I ni fange wie die slavischen Sprachen,
nicht kennen. Ich muaa nämlich von Meuera betonen, dass ich nicht der
Ansicht hin, dass das indoenropäischü Praeseus von Haas aus eine zeit-
lose Bedeutung gehabt hatte, sondern glaube, dass seine Grundbedeutung
die der ia der Gegenwart des Sprecheuden vor sich gehenden Haudlung
gewesen ist. Die Grtinde hiefOr habe ich im «Rad Jngoslavensko Aka-
demie« Bd. 112. S. 4 — 6. § 4 (cf. Indogermanische Forsefamigen V.
Ana. 8. 92) dargelegt. Wo das Praesens verbi impf, nur eine in der
Gegenvart des Spredienden Tor sieh gehende Handlang heseiehnet (wie
ea s. B. im Grleehisehen mit seltenen Ausnahmen der Fall ist), da kann
daneben kdn Piaesens Terbi perf. anf kommen , weil es eine in der
Gegenwart des Spreehendea vor sieh gehende perfektiTo Handlang be-
aeichnen mflsste, «ine perfekttve Handlang aber nie and nimmer als in
der Gegenwart vor sldi gehend gedaeht werden kann. Dooh kffnnen
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480
A.Mitti<,
neben allen andtTi u lonnen der verba imperteciiva Tr otzdem parallele
Formen der verba pertectiva entstehen, eben weil alle (iii.M: Forrai n
entweder keine Zeitstnfe, sondern nur die Aktionsart Konjuaktiv, Op-
tativ, Imperativ, Infinitiv, Particip), oder daneben eine von der Gegen-
wart verschiedene Zeitstufe (die Vergangenheit: Imperfekt — Aorist) auß-
di ückeu. Nur wo das Praesens verbi impei i. neben einer in der Gegen-
wart des Sprechenden vor sieh gehenden auch eine ausaerhalb dieser
Gegenwart (in der Zukunft oder in der Vergangenheit) Tor eioh gehende
Handhuig beseiehnet, nur d« lunn Meli neben dem Pmeso» verbi
Impeff. aneb ein Pneaene verbi perf. eotwielceln (eben inr Betelebnnng
der mnaaerbalb der Gegenwart dea Spredtenden ver rieh gebenden per-
fektiTen Handlung). Das ist aber unter allen indoeoroptiseben Spra- '
eben nur im SlaTiaeben in einem bedeutenden ITmfiinge der Fall. Und
so ifaiden wir denn nur im BlaviscbMi neben don Praesens Terbi imperf .
mwanrB anob ein Praeiene verbi perf. na^eink
Wenn mdne eiwn dargelegte Anriebt riditig ist, d. b. wenn der
Grund dafQr, dass die siavisoben Sprachen neben dem Praesens verbi
imperf. auch ein Praesens verbi perf. aufweisen, darin zu suchen ist,
dass im Slavisehen das Praesens verbi imperf. aueh cur Beaeichnnng
einer ausserhalb der Gegenwart des Sprechenden vor sieb gebenden
Handlung (oder kürzer: auch zeitlos) gebraucht wird, so werden wir
das «Iflvische Praesens verbi perf. nur in den FflUeTi ge-
braucht finden, in denen das Frae'^en« verhi imperf. zeit-
lose Be<l V 11 1 11 !i ^' hat. Dass dies in der That di i l'all ist, will ich im
Nachfolgenden /.eigen, wo die ii.inptsächlichalm i iebraacbsnUle des
slavisehen Praesens verbi perf. besprochen werib m sollen.
1. Das Praesens verbi perf. wird gebrauclu in abstrakten
Sätzen. Und eben in abstrakten Sätzen hat auch das Praesens verbi
imperf, zeitlose Bedeutung; z. B. aslov. Bi3tpuTe na nrnnA neöenb-
CICHU, KaKO He CtttT-B HH MhjiäiT'h HH CT.(5Hp aUfc XaThEEUäk,
H onof» B9mb He6ecbcim nuTiteT'B u. zogr. matth. 6, 26 (od o'^r«/-
(ovew oddi ^e^/^owfw addi owäyovaw . . . vQiq>ei]. — Ho äto
oyveBnqn noBBOnn nooTAT-B oa vacto n vojirtb« TuopaT«, n-
Koxxa H MpneSnciQi, a tboh ^aat'K h dbmt«; aegr. lue. 5, 33
{vqare^ofHnnf nwevä xal Se^eetg nowüptat . . . iod^iovai» utaX tri*
vovüip). BctRO oy6o ap^bo on uio» CBoero nosBaoT« ea* ne
<m TpBBbi 6o «emAT'B CHommBBOT&KAinntvrpo^ otfenlteT«.
aogr. lue. 6, 44 {ytyvmoMtai . . . ttvUAYovtfiv . . . tqvy&ow). —
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Zum Gebrauche des Praeaens verbi perf. im äiaviichen. 4SI
Ijjarii do qjioBtirB ot'b ÖJaraaro cxKpoBuiuTa cpi^AiiUa CBoero h3uo-
esTrs llxaroe, h 3xj» uobIkb vn aiurasro GVKpoBvnrra CBoero
H3B00BT% 3«jioe, oTs MsÖMTiKa tfo cp^A^ua rjftroj[iftT'& oym
ero. sogr. Ino. 6, 45 [n^otpiqu . . . ila^ci). — %to xe va 30BeTe*
roenoAl rocnoxv, a ne TBopHTe tee rjiaro/lHk; zogr. Ino. 6, 46 (xa-
iUlre ... od itoultt ß iU/o»). — HnnTOxe oydo CBiTSJiiiBixa b%-
xeTB noKpvBaeTi ero duxon jn nox% oxpon noxaraoTi, wh
Ba CBtnmBBirB B^sxaraeT'Sy xa bixombitbm Bv&n cbStk. logr.
Ino. 8, 16 (xtf^^/rrn . . . vi^aiv . . . iitixl^üiv). — Oy($oABviite
sce CA wxnntA oa rjuronikinTe itb colSi* itkto oytfo octk^ fno s
B^Tpom BoaBT^B ■ Box$ B noojToymaiaT'B ero; sogr. Ino. 8, 25
(|jriT<{ffer<( . . . %al ifneato^ovatv), — H ce Aoyxs om^ot'L b, b vb"
BeoauA B'knBOT'B B npABcaaT'B ca vh iifnaM^ b o^bb oxoxbt'b
on rfero cutpoymaBL sogr. Ine. 9, 39 {lafiß4tnt • . • ac^d^ei . . •
OTtaQaaaei . . . &7tox(JiQEi). — CjoymauH sacx Mene cjoyrnaeTt,
II c.ioyinatJH Mono cioyrnacTi. noe'T..iaB7.iiraaro ma, ii OTi,Mf.Tami oa
BacL MO'if j:^ \ oT-BM traeTT., a ox'bMtTaiiii ca Meue oT^Ml.Tao x'B
CA noc'iaaß'Lmaaro ma. zogr. lue. 10, 16 {äy(.ovBi . . . —
ITpH^teTi. HoinTi,, nr,ta hhkt.tojko iie MOjKeTT. ,'^f..TaTii. zo^. joan. ?l, 4
[difvuKu]. — Iru KjantaTe ca eroace ae Bfecxo, mu tkc K.Tai(f.eM^
CA eJKe ufc-MX, iiivo cT.iiacoiiHe OTii HioiieM ecrr.. mar. joau. 4, 22
{rtQoa-AWBiTB . . . TtQoaxvvovftev). — Aucli in den lobenden slavischen
Sprachen i.^t dieser Gebrauch des Piacsons verbi imperf, sehr liilofig,
Dameutlicli in Sprichwörtern; z. B. kroatoscrb. Öista se zlata rda ue
hoata. — Rnka rnkn percj a obraz obadvge. — Volovi ortf, a konji
zohl/u, — Zrela TOdka saaia pada (alloa ans Ynk's »PoBloTiccu ; vgl.
T.Hareti^ Gramatika i stUistika hrv, ili arp. kigiSoTnog josika § 57 1 ff.}.
DaiBBS folgt, daas er aebon ans der nrBlaTiseben Spndie ataaimt. Aber
er ist anoh in allen IlbrigeB iBdoenropäisoben Sprachen Tertreten, so
dase er ohne Zweifel schon der indoenropiiiiohen Ursprache znznschrei-
ben ist. Wie nnn das FraesoBS Terbi imperf. dazn gckomBieB is^ ia
abstrakten SAtseo in xeitloser Bedentnng gebraneht sn werden, das
habe ich ebenfalls Im tRad JngndaTanske akadenüje« Bd. 1 12, S. 7, § 5
(cf. Indogerm. Foischnngen V. Ans. S. 92 — 98) an selgen versnohi In
abstrakten Sätzen wird nimlieh die Handlnng temporal bestimmt nicht
vom Standpunkte des Redenden aus, sondern vom Standpunkte ihres
Yorsichgehens aus; filr die Zeit ihres Vorsichgebens aber ist jede im-
perfektive Handlung gegenwärtig; vom Standpunkte des Bedenden ans
Archiv rar cl«Tiac)M FUloUfit. XXiy. $1
482
A» Mnaid,
bleibt sie trotzdem zeitlos, und da iu der Sprache gewöhnlich dieser
Standpunkt massgebend ist, so erhält dns Praesens zeitlose Bedeutung.
ist das Verbnm eines abstiakti n Stit/es ))erfektiv, so muss es im
Aorist stehen, da die perfektive Haiitlliujg für diu Zeit ihres Eintretens
vergangen ist; aber vom Standpunkte des Redenden ans, der eben in
der Sprache aU masagebend gilt, erbilt anoh der Aorist seitloae Beden-
tong. Das ist der sogeDannto gnomisehe Aorisl. Er konunt im Alfe-
indisdun, hftnfig im Grieeluscheiif abnr aooh im Slariseben [BkXoato-
serbischen^)] vor; s. B. krestoserb. in Sitriehwörtam : Öüäo pasa uje-
doh Toka. — D?a lola iziüe HiloSa. — Neanado&e s?yet po/edoSe, —
n. s. w. Mehr Beispiele sind in meiner sebon erwihnten Abbandinng
Aber den gnomisehen Aorist im »Rad JngoslaTenske a1»idemyet Bd. 1 12.
8. 34—35 ($ 13) angeflUirt. Vgl. jeUt ancb Delbrflek, VergL Syntax II.
8. 286 ff. In den fibrigen sLaTischen Spraohmi und nach im Ki«ate>
serbisehen (hAnfiger als der gnomische Aorist) wird in gldeber Bedeu-
tung das Praesens verbi perf. gebraucht. Beispiele findet man bei Mi-
klosich , Vergl. Syntax S. 77(;, 7. Vgl. anch Maretir, ßram. i stil.
§571 flf. Aus dem Altsloveniscben wird bei Miklo^ich nur ein Beispiel
angeführt (auiTe ctno öopb OAtert raKO. matth. 6, 30), aber es gibt
auch im Altslovenischen Beispiele genug, besonders solche, in denen
das Praeaenti verbi perf. mit dem Fiaeseus verbi imperf. abwechselt;
^) Vielleicht auch im Altslovenischen. Denn auSrcUen wie z.B zo^rr. lue.
6, 4S : IIoaoOmii ccfh <uoBiKoy au»:A4iinixH) xpaMua<h, tixce HCKOna u oyr^i&ÖB
a noaoxH ocBOBftHfce u KaNeae* aaMmo xe Dnuno npaitaxa piaa xpaicni
Tou, u HC MOHce noABBniAn en, ocBoaaita <io M ■» RaMcee — a. S. V. (oftoiac
icxiv ay&QuüTj io (ifxolto/aovi'Tt oixiav, o{ taxaij/ey xat Ißa&vvtv xat i^fj-
xr I' ^rnf).ior Int irr niioay' rt).r;iiuvQaf Sf yefofiit'rc rr q o a f n n r ^ r )' o no-
xafibg -tji oixi\t ixtiyft, xni ovx ia^vaey aakevaai avirjy re^«^tXcu>ro yaq
inl tiitf nit^af) — werden die Sitae woM am besten als abstrakt und die
Aoriste sowohl im Griecbiacbon als im AltslOTenischen als römisch auff^e-
fasst. Noch deutlicher scheint mir der gnomisehe Aorist sowohl im Grieohi-
Bchen als im Altslovenischen vorzuliegeu zo'^t. uiiittli. •">, 2S : ]h,c1,Ki, iiaco ui.-
atpuTi« Ha xetiA eil noxoTüob, oyxce AW&a c'i>Titu[«u ci> sfeiih u-h cpbAbuii cvucmi.
{nag o fikinmp yvfutxa nqht tb int&vfi^xfat avt^, ijSrj Ifioixtvvtt^ aviqr).
Aber zoKr. joan» 15, 6: *£ttf fi^ xts fttivf} ly ifioi, ißX^l^ii i(t»t t»( zh xJl$^a,
xal ' ^ 7^ .j li r- ff- T- x(a ffvi'dynvaty avitt xai f/» nvQ ßä).).nv(Tii', x<u xnhiat —
ptoht wolil im Griechischen der gnoin. Aorist, niolit über im Altslovouischen:
Aiure KTo rt mkI uc iipi(}<facT%, ii3Bp%;KeTi> ca B-bu-B, tnoacc p03ra, u nci-
mev« ■ ckSitpattn la a b% onTa vMaramn. Vgl. F. Kass, Grammatik des
neatestamentilchen Griechisch S. 189.
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Zum tiebrauche des Praesens yerbi perf. im Slavischen. 4^3
X. B. HHirBToxe npHCTaB/eHBü pusH bobv ne npHorasi^erL na pnsA
BeVBXA, aiuTB JQI xe HK, H HOBAib pas^epeT'B, H BeTBOia BS npx-
KJio^BT'B OA npHoraBeHM exe ot% Bosaaro. h miinToate He B%jni-
eaen Bana Hoaa wh Ttüam Bersntf atnTe je se bh, npooaxBT'B
BBBO BOBoe m£xv, b TO BpozfteTfB CA B B^i norv<$BAT<a. zogt.
Inc. 5, 36 — 37 (irx/<r« . . . avfiqftitp^ati . . . i^^si . . . htpfS^ejat
• . . äfcoloOvTai\ im OrieehiaelieD steht alao an dien Stellen das Fötor;
aber troiidem kVnnea die Praeeentia aneh als abitrakt gebranefat aoge-
aeben werden ^ da die Sitie jedenfalU abstrakt sind; Tnk flbeiaetst:
»Kilto ne me^ sakrpe cd nore bayine na staro haUino, inaüe de i novn *
razdr^'Hij i itan^ ne lici Sto je od noToga. I niko ne ^jcTa Tina no-
voga u mjehove Stare; inace prodre novo Tino o^ebove i ono aepro»
Uje^ i B^ehovi prf^Mdn»t). — H60 a» uoBim eo» noxft BJueTem
oyintfeR^ BMiai noxi colioia son, a rjnrojiia eenoy bxb, b bkctKi b
jqpoyroyiioy npHXRt " npn^TerrB, b paKoy MOGMoy cr&TBopB oe, b
CETBopHT-B. zo^r. luc. 7, s {i'oyjTai . . . TTntBi). — A HÄe npn hatii
CAT'B, cnjinAiiiTci o.iono, no tomi. äc npii^ierx AJ'tBo.iii n B7.3MeT'T,
ciono OTT. cp'fcAbU^i "XT., A<i HO Btjjij iiM-Liue ci.naceiiH (),hAATt. a iiÄe
iia TC'iMcuHH, or,Ta oyciLimÄTT., ex pivioernMi npiieM-fifiTi, cjobo, h
Kopt iie Hö HMiitT'B, H3Ke ni. nptMA rit.])i}i cM-fiA-TB II 07, Rp1;M\ TianacTH
ooT/f.nari!>TTi. zogr. lue. S, 12— Iii [/(j^fiai . . . aioti;. . — ■ ÜcLko itk-
i^upbcTuiie paaAi^tu ca camo ü*b ee6f> aanoycTtexT,, ir iomt. na
AOMT. na;iaeT'r.. zogrr. liic. 11, 17 {i^rjf^ovTai). — Ki ^a KpLü hKu ut-
opa.vKh CA xpaniiT't cuoH ABüp7>, iH. MHp'^ c&Tt HMtiibt ero. a no ifeate
Kptiuuii ero HauihA'B noCtAHTt h, ebct opdUKbi ero OT'BMeT'B, Ha
utxe oyn-LBaauie, b KOpBCTi» ero pasAaem xogr. lue. 11, 21 — 22
{ai(fH). — Erxa ReiiBcni Aoyxx muAen otb vioniRa« npi^xoABT%
CKBOsi ÖesBoxiaaa lAcra amra noROi, b ne otipiTau rjoroibra' vsa-
BpaiBTA CA n jLOm mob, ots iduoyxe bsbvB' b npanim otfpi-
Taen noKereffB b ojapameHrB. rBrxa wMvn b noBMeT'S ;KpoynixK
rop&uiii ceC(o cexBb, b BvobAvae bebbatb Toy, b tfmaia'r» nocjdxb^
tffta WBiKoy TOBoy ropuna iqnB«x%. logr. Inc. 11» 24 — ^26 [itaga-
kttftßdvu), — K'BTO OTB BaO« ZOTA CTXBB!» VaS%flß,TK BO BpiKAO JU
pamTLTeTi aobovBi aurre BBaTi^ exe ecra aa eB^nmeabo;
BOgr. Inc. 14, 28 (i^j}^/^»} (efr. äm bv itioapb ba« k» BBOMOy i^*-
capB> c&flBTB CA aa dpaab ae eftx% xr np^TKßfi C'BBiniTaBaeT'B,
aniTe eana% een e% x^cATBia nscAniTi» orBpicrn rpAA<hiuTaaro cfb
AbBiaa xeoATiiMa THCAnrrava aa A\ sogr.lnc 14,31 {ßovkeiievai]). —
31*
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484
A. Matle,
Tv^i 'i.TontKT. OTT. BacT. HMti cxTo Oübub II nopoyfi.ii» c;^TiHJ. oTt Hnxt
He ocTaiiHTT, .III jeriATi! ,n,eekTT, h jicbatl bi, noycTtinH ii ii;ieT7. d-b
c.itA^ norwÖTiUiAii , joiüi/ko oöpAuiTeTT, Ml! 70gr. Inc. 15, 4 ncanc-
lihret^. — Än Kat jKeiia hm.mutii jienAxs ^tp u tm-l, auixe noroyönxt
,Tparr>M,fi e,inn*, no irr>--Kii;iaeT'B jh cijtTH.ii.uiiiia ii noMexeT'B xpa-
Miiin.1 i{ iiiuTfiTT. iipii.ievKj.iio , ^oiiMC/Ke onjuiiiTeTT.; zogr. Inc. 15, 8
aaQoi). — Ih. iieacc Mtcxo amxe ULiiaAexi KaK^ Äiß6o CKO'fB, to k
TOMoy XHDO He H3Jit3eT'L. sup. 143.
Dm Aufkommen dM Praesens verbi perf. in abBtrtkten Sitzen er-
kUra iek Btia lo» dass es aaek dem Master des Praesena verbi imperf.,
Baiekdem dieses auf die aagedentete Welse die Bedeotang einer auf
keine Zeit eingesohrRnkten Hasdlmig (d. k. seitlose Bedentang) erhalten
hat, für den Uteren (gnomisehen) Aorist eingetreten ist Anf die Frage
aber, wie es konmoi dass andere Spraehen, die doek gleiehfalls in ab*
strakten Sfttaen das Praesens verbi imperf. gebranokeui dennoek kein
paralleles Praesens verbi perf. kennen, ist sn antworten, dass im Sla-
▼iseken das Anfkommen des Praesens verbi perf. neben dem Praesens
verbi imperf. in abstrakten Sätzen dnrek den anf gleiche Weise entstan-
denen parallelen Gebranoh des Präsens verbi perf. neben dem des
Praesens verbi imperf. in anderer (z. B. in fatarischer) Bedentang begtlu-
stigt nnd unterstützt wardOi während andere Spraehen dieser Begünsti-
gung und Unterstützung entbehrten, da (wie schon erwähnt) in ihnen
das Praesens verbi imperf. bei weitem nicht in dem Umfange wie in den
slavischen Sprachen zeitlose Bedeutung (d. h. die r?pf!»^ntnTijr oinf-r nicht
in der iiegenwart des l\edenden vor sich gehenden Handlung erhalten
hat, also der Botipp für die Entwickelung des Praesens verbi perf pebeu
dem Praesens verbi imperf. bei weitem nicht so günstig war. Aus dem
Gesagten ist auch ersichtlich, dass und warnm ich Delbrück s Ansicht
(vergl. Syntax II, S. '•V^'i], wonach das Praesens verbi perf. in abstrakten
Sätzen eigentlich futurischen Sinu halte, nicht theilon k;uiii.
2, Das I raeseniä verbi perf. wird gebraucht für das Futurum.
Und eben für dasFuturom wird auch dasPraesens verbi imperf. gebraucht;
2. B. ftslov. Gero psAU r^iaroiut naai'B* iie n'utre cx Aoyme» cnoe»,
vhto loTe BXH ^TO nnete. lOgr. matth. 6, 25 (ofr. 31] {tI rpuyi^it
^ jrt Ttir^xE). — He n'q$Te tk oytfo na oyrpiH, oy rpbrflf 00 XfcSfc co-
6oia nevoTi oA. sogr. mattb. 6, 34 {ueQiuvr^aei). — Oy«nrreik>,
HAA no Te(it| iuoMB KOJODKAO Hxomn. sogr. matth. 8, 19 (fytoXov'
^^ata), Erxa xe np^AaAAn bv, ho m^Te ea, ioko jh ^to mari.9r
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Zum Qebrauefae des PraeMnt verbi perf. Im Slftvisehen. 485
rcfeTc, ÄftCTT. 60 CA BaMT. BT. TT. nacL, MbTo rjiarojeTG. zogr.matth.
10, 10 [rf ?.c().t'ujf r£). — IIaatT' ch b'b MiLka nf)tn.ii/M<i., a npaobAfc-
iriiUii BX JKimoTx uLiaiiu. zo^r. matth. 25, 4G {a.is'/.tvuoi'rai'':. —
rauro.fw» Äe Banx, tKO iie HMaMb imxu ott. ii.io ia coro ^oaiHaro ,v>
Toro Alle, er^a nnw» cn, BaMH uowh lyh i;iicapi>(Ti!HH oTbua Moei^o.
zogr.matth. 20, i'l {orccv iilyco). — 0 po,'te !TeBt}>i.Hi., ao KO.Tfe «'S sacB
(jAA^», AO Ko.if, Tp7,n.iih m.i ; zog^r. raarc. U, lü (ar/^^irr^/'r?/'!, — Ce 60
OTT. oc.ili r).iaikAn, MA iVnvn ])OAH. zogr. lue. 1, 48 {ua/.uu{oOai.v). —
IIpiiÄii. ri. >Ke ai-iiIjC, oi Aa othxtt, fjA^eT'B ot'B hhxt. /Keiinxi., rxivia
nocTATT. CA BT. TU ÄHii. zogr. luc. 5, 35 {rtjarevaovoiPj. — B'ct-
Konoy me^ eMoyxe Aauo 6wn HHoro, umoro ■aHnrreT'^ ca ott,
Hero, H evoyxe np^xamj. mtoro, jmmW npoeAfs on ^ro. sogr.
lue. 12, 48 [ahriaovaiv). — BrEcram hxa k& onmo HoeHoy h peKA
eMOy. xogr. Ine. 15, 18 {rcoQevaofiai). — HRKOTepsi xe pa6i ne mo>
xerb xbwm roeiiojpiH03ia pa6oTaT]% jh <So exBHoro maKeamftßT%t
a Apoyraero Bii3ifo(SiiTB, ja eABHoro ap^shti oa, a o xpoya^Mii
He 6piisTH BWbBeTi; sogr. Ine. 16, 13 {iyd-i§9Tai), — OyroTosaH
qt»To Beqeplia, h npinotcai» ca cioyXH hh, jioHigtese in h nua,
H no TOUb ftCH H iikeniH ra. aogr. Ine. IT, 8 {vi du/tH^ . . . qtA'-
yBcai Tial nitaat a^). — OriiiiuiTa exoy enoiti neTpx* roonoxv,
KTi KOMoy HAeif»; rjiaro.iu xHBOTa BtqbHaero HManu. aogr. joan.
6| 68 (;r^ö$ r/^^a ijtekBvaöfi^^a). — Asi QOMfc cb^tb wtf&f xojiam
no »Ht iie HMarB xoahth itb rBMi, h'l HHaTx esiTa XMnoTroaro.
KOgr. Joan. 8, 12 (i^ti). — liMOBte as-B HA<f>, He MoxeuiH H'Siifi no Mi>n%
HTii, iiooiTuT. 5Ke no Mut HAeuin. zogr. joan. 13, 36 [itmXovd^TjaBtg).
— titpoyjAii itx MA Al'-Ta, tae Tnop/K, h tt, TuopiiTx, h rto.Ti.ma tuo-
piiTT, CHX7.. zogr. joan. 14, 12 mar. oiiTuo])iiT7., aasem. [Örnr. j). H7j
TBopuTT. . . . ci.Tuo]nin>) [scoii^ühi . . . 7ivn\nH\. — lOme iie Miioro
rjarojtab ct» iuimh. zogTr. joan. 14, 30 (Äa/.r;cTw). — Hl CH Bbct
TBopATt BaMT. 3a u.MA Moe. zogf. joau. 1">, 21 (mar. assem. [Örn5.
p. III; ciTUüpAT('b)) [non.aovaiv) . — TIpiiAexi. roiHua, er^a k TO-
jioy Kh iijiifT'Buax'b He r-iarü.fini uaMi., nx iie odnuu\u ca o oTbi^H
iiL3i;LmTiii uaMX. zugr.joan. lü, 2ö (assem. lixaiituixaidi, Crni'. p. 112)
(Xa'J.r^aiü . . . dvayyekfjj]. — ErAa 6t loiiTi, notcame ca casix h xoä-
Xiamei teOBte xoTiaine' erAa m.e oioTapieuiH oa, ub3Ae»ueiiifl pa^ub
TBOH X HBra TA noiuieT'L a BeAeT<B| ftifose He xomreimt. zegr.
joan. 21, 18 (^wau,, . oXaet), — On oyerB tboheb oaskaa ssjiv
pa5e. mar. Ine. 19, 22 (zogr. ogaxjia ta) {y.qivü) as). — Ce a3 eiaia
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vh na>ri. npopoKTj n niif.5r,i,,Tp'M ii la.irnn.'ni?^, h ot% iihxt. oydnere ii
paciibiieTe, u ott. iihxi. TencTo na cbiibJiHmTiiitxx naiiiHX'B, h hä-
^eiiexe ot-b rpa^a in. rpaAi>. assem. matth. 23, 34 [tml. p. 129) fzogr.
oyreneTe, mar. fiLexe) ' uctarc/i'iüfTt). — II 6jaa:eHn paöu tu, uäc
rocnoÄb oöpAuixex'L ßiaAiuxA- aMiinB rjaroj» Jizwhj tKO notmert
CA H noca;inTL n. assem. lue. 12, 37 (ÖrnJ. p. 75) ^zofrr. mar. nptuot-
uieTT. cä) {^LhiJiZvjattat). — - BT.cnoM» rocnoAcim n-b iKunoxt MoeMi.,
nuiA öuroy MoeMoy, ;ioiiAeyKe ocMt. psal. sin. 103 104], 33 [ipa).Co).
• — AiuTe TM ecH c'nh'l 6oxcu, nT,cTaiiii uiuhL oxx pacnoua Toro, h
BipoyeH'B Vh ta. euch. sin. 50** (ss matth. 27, 42. zogr. mar. BipJi
HSceM'B, itufv^ao^uv), — H okkb uoBtneini np^AaH'B Ö^act-b apxB-
epeox'B H mHvsiBQncoM'K H BOAMn ■ Ha owpipTfc . . . ■ nop<&raiftT&
OA exoy B tfaiftT'B h, mt. mirc. 10, 34 (Sreso. p. 68) (zo^. asaem.
oyreiiAT«, mar. oy(fana-rB) (iiaart/iuaovaii'). Vgl. HiUoiiehy Vergl.
Oramn. IV, 771, 2; J. PoUvka, Oxaa pnyuly w j^ka staroalowidi-
skim (Praoa fitologienie n. S. 177 ff.). — Aaeh ia den lebeadea alavi-
tchen Spnehea fiadea aieb Sparen das Gebraaches des Praaeeas verbi
iaiperf. für du Fntor. Ich iriU aar ane dem KroatOBerbiMhea eia paar
Beispiele anlUtrea: Öav^ me, htvam te (da^mveli tiigovcn). Yak,
Peelovioe. — Car-Laiare, Srpska krano zlatoa! Ti polazü sjutra
a Kuovo, soboro vodVi singe ! vojvode, a kod dvora ni kog' ae
ostatljah. Vnk, Mar. pjes. II, 2SS. — A kad se on sa eyim ipremi, a
udari kiSa i sneg, onda <^e ovo u jedan pat preseci, pa nam onda ealja
.^vojc konje jesti, i od gladi i od zime mreti orde. Vak, Milos 128.
Vgl. Maretiö, Gramatika i stilisfika § 581, d.
Der Gebrauch des Praesens für das Fnturum beriilit anf fler Ver-
setziinvr lit 5 JünU'iJttrii in (li<> Zeit, in der die durcli das Verbum außge-
drücklti Handlung vor sich geht, also für ihn geponwärticr ist. Dieser
Gebrauch des Praesens findet sich auch in andereu Sprachen, aber
nirgends hat er eine so grosse Bedeutung erlangt wie in den slaviscben
Sprachen, wo er einerseits im Verein mit gewissen periphrastischen
Bildungen da» uralte sigmatische Futurum verdrängt hat, und andurer-
seits, da das Praesens in futurisclier Redeutnng ©ine nicht in der Gegen-
wart des Redenden vor sich gehende Handlung bezeichnet, die
Batwiekdang des Praesens verbi perf. in der Bedeutung des Fatnram
aaeh eich gesogea hat. Das Praesens verbi perf. vird ann viel häufiger
in fatnriseher Bedeatung gebTancbt als das Praeseas verbi imperf., weil
das letatere aaeh noch die eigeattiche praeseatiscbe Bedeatang hat aad
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Zum Qebrftuche des Fraeseas verbi perf. im Slavlaoben.
487
es manchmal zweifelhaft sein könnte, ob es iu der einen oder in der
anderen Bedeutung gebraucht wird, das Praesens verbi perf. aber nie
eine gegenwärtige Handlung bezeichnen kann, also über seine (fntnrische)
Bedeutung nie Zweifel aufkommen können. Der futurische Gebranch
desPracäens vcrbi perf. beruht auf dem futurischen Gebrauch des Praesens
yerbi imperf. Das ist nacb meiner Ansicht die riehtige historische
ErklirUDic dieser EneheiiinD;. Be grifft ich ist ne achoD von anderen
richtig erkliit. YgL Delbrflck, Vergl. Syntax n, 8. 120f.; Bmgmann,
Gfieoh. Gramm.«, 8. 474f.i).
Beiapiele ftr den Gebranch des FraeBCns vethi perf. in fotorischer
Bedentnng im AttiloTeniichea: Erjia xe npmen cvbs «obAvcsv
Wh cxani enoeH s sei cnatn anhen ei tfkxfc, Tsr/» CAxeT'B na npi-
QTOji; dann cnoeii, n c'&<SepAT'& CA npijra ritaib Ben navmii n paa-
jAiinT'» u jq»oyr& OTb xpoyra . . . ■ nocTasHT'K onuiA o xecRaia
cetfe» a xoauHmTA o äbMät ce4$e. vwj» peveT« q^ipb GAomnara
0 ACCBAift ero. scgr. matth. 25, 31 — 34 (xa^to» . . . avvax9^<fOVT«u
. . . dqpo^wl . . . OTiJaet . . . i^el). — Gwi» uoBftibCKH nptam
TpcTHH AHB B'BCKpivcHCT'B. EOgT. msro. 9, 31 {dtito'Ktevovaiv , - .
draOTr^ö^Tat). — Of)T. houiti» bi.ca Tpoy^rtMue ca ne iaxomt. iiH'ib-
coace, no rjarojoy h;o rnoeMoy DT.iipT./KeM-L MptacA. zogr. lue. 5, 5
[xaXaau)). — Ejaxeau ju'i.iairren iixint, tKO bh iiacuTine ca.
ÖJiaxeira iLsaq^mreH ca jiiiiift, iKo h'u iiacMieTe ca. zogr. lue. 0,2 1
fjoQTaaO^rjaead^s , . . yildoeTe). — fope brm'b nacBmiTCHiiH in.iHt,
iho BxajiaieTe ca. ropt Basiib CMtWimrHM'B ca uuHt, ino hl 3,^«-
xaexe h üxcniaiexe ca. zogr. Inc. 6, 25 [TTetvüaerB . . . /cev&ri-
aevB x«i xiatJaer«). — OTLnoyoiuie, ii ox-tnoy ctatt, nu. zogr.
lue. Ü, 37 \u:[ahui} i]oi,udt). — /^a^i'e, u Aacxx ca BaMX. zogr. Inc.
6, 38 [5o&r^aeTat). — Tom» 6o Mtpott, eubse MtpHTe, B'B3MtpAT'B
naM's. sogr. Inc. 6, 36 {uvufieTar^^qaaxai}, — 3fi» voxen cx^üli^Ii
ciftima boahth; ne o6a JV vh %ma n'LnaxeTa ca; aogr. iae. 6, 39
*) Bei dieser Gelegenheit mnaa ich mich gegen die Ansieht erklSren,
als ob die Futurbedeutang des griechisohen PraeseoB el/it ihren Grund in
seiner perfektiven Bedeutung hätte 'vgl. Delbrück, Vergl. Sjntax II, f»9 ff.\
Dil» (iriechische kennt kein j)erfektivos Praesens. Auch im Slavischen wird
da3 i'rausens uaiu Läufig in futurischer Bedeutung gebraucht (vgl. die oben
angefmirten fieispiele), und doch ist es imperfektiT. Der Gnind fttr diese Er-
selieinnag moss also anderswo gesncht werden.
/r
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4SS
A. UoM^i
{lfi7tsoo€vTai]. — ibn^euftpe, vartaa npiofte (SpuiHO es oveee tbo-
ero, H nrßß npoaipHuiH hs&th eAvu^ axe een vh omoe 6paTpa
TBoero. zogr. Inc. 6, 42 {dM(/9iL^^e«s). — TiHb xe se oe6e Aoonramia
crBTBopHZ'B npna m TetSi» puQi eiOBOiOy ■ Hi|tj[iT'& orpon
WOK, £Ogr. Ine. 7, 7 {ia^airaij* — Ce aari, nocL/u aalkeFfc xok
npto m«» Tsonib, me oyroTOsaeT« lUkn tbob npi;^ to6oi&.
Mgr. lue. 7y 27 (mar. nocvuaiai (d^oerr^Aitci» . . . TutvaOMvdüei). —
KoMoy oynoAot^/ib 'uoDiR« poxa cero n KOHoy c&tl noAo6i>BK;
sogr. lae. 7, 31 {bfiouitaul), — ILicTh 6o Taano, ex» se asHTi ca^
HH oyTaeno, ex6 Be tfA/ieri nosBaHO b aiaenbe npH^eT'B. zogr.
lue. 8, 1 7 {q>ayeQbv yen^aemi . . . elg tpavsQÖv ilO^i]]. — Hate 6o
HMaTT, jacTT CA eMoy, aHJKeiiensmT'L, HCÄeMbHHTxcAHMtu, otib-
McTi, CA oTx iiero. zogr. Inc. S, IS {do&rafTai . . . dQ3i](TETai). —
HaoTanhiiii'ie, iiacTaubiiHMe, nur'iiöueM'B. zogr. lue. S, 24 (mar. aasem.
[Örnc. p. 136] nor'Liß.TeMb) {^(7ro).l{>ueO-a]. — BbsJtioÖHiun rocno^a
6ora CBoero ot'l Bcero cpx,ihua ruoei o. zogr. Inc. 10,27 {nyan rasig).
— II 031, rjiarojiMt naMT,* iipocure n a^ctt, ca uaMi., HuiTare h
oöpAUiTere, TJxutxe h ot i!j>T>:)eT i. c a itaMi». zogr. Inc. 11,9
[dodt^ötiat . . . (höi^üiTt . . . ui.'oix^>]iJf^m]- — noci..fLti m. ifA
iipopoKM H aiiücTu.iii, u oi L lUDCL oyöbWiT L 11 II ac A u II ti» T X. zogr.
Inc. 11,49 [ä/roOTekib . . . äTto'KTSvovaiv xai lytötw^ovaiv). — Hnqb-
T0X6 (So mmyhWRO ecrs, exe ne oTiRpveT'B ca, h rasHO, eme He
pasoyMieT'B ca* [aase ejonco vb tjjA pieTo mar.], sh eAri
oyea«iMBT<B CA, B exe k% oyxoy rjarojmcTe vh TaBtHurnoc»,
npoaoBieT<fc ca Ba Kposixs. sogr. Inc. 12, 2. 3 {iTtoxalvrpd^i'iae-
vai . . . .ywaa^i^ffstat . . . üttova^aerai , . . xijQvx^^erat), —
^osftKoy CTepoy tforaToy oyrotfuB ca liBsa. b MHuuFiame sfc oM
rAaroAa ' ia>To c<& t b o]Sia , tRo bo BHaiiii vijifi estiapaTB luoxx bobts ;
B pew ce CBTBO^ia* paao^ia xbtiiUBi^a moia b tfoxunA
8BXAA, B c&tfepA Toy XBva Moft B Aotfpo Moe, B peKA xoyniB
BooH. zogr. Inc. 12, 16 — 19 {jvoiijata . . . ttoi^ata . . . xa^fiilctr . . .
oUodofATiata . . . 9wd§(a . . . I^ca). ^ HoABBsaBre ca bipBBTb ckbo3%
TtoBaa BpaTa, ixo mbosh, oaroiini uaMx, BbSBOiT OiTt, bkbbtb, b bo
li'LSMorATi. sogr. lao. 13, 24 {tri%ijOovaw . . . iax^aovaw). —
O&xo Bctm vsanotui ca cBuftpHTi, ca, b eiBipliiui ca BbSBeceT'B
CA. zogr. lue. 11, 11 [TU7tuvu)i>{^oeiut. . . . vijJtolh' aerat). — Ort
ce.it oysbpuTe iicftn ornpxcTo. ii aiilicna doTSJsn. b'BCXOAAUITA h ct-
XOAAUITA Ha/v^ cniua «LSosiHbCKaaro. zogr. joan. 1, 52 {Öipea^e), —
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Zam 6«brMtclie dos PraeMm yerbi perf. im Slavitehen.
489
PaaopnTO npi-Kon^ chm» ii TpbMH Afcinj HbaAnnrii.?. Wi. ?nprr. joan. 2, 19
(assem. [Cnu'. p. 7] cb3nvK;i&) {lytuCj). — ylveiio, \rl\)ih mh um», tKO
rpAABTt ^aci>, er^a uh ropi cen im itb epoyca.iuMLxi. iioK-iomiTe ca
OTbuio, zogr. joan. 4, 21 [nfjoa/.vyriaRTf). — JlAeiuii 6o lui paTb h
ctUHAemu h ne i!i»3M02Keuj h ctuth npoTHR.ii iipuroM't ckoiimt,
H noßtriiouiH OTT. .iiina hxx ii noaceiiii.Tx ta ii i!T.6truumu
ü'L xpajiHiiii. II Toy jK.VLii'h uruem» cxropiimii. sup. p. 141. — Vgl.
MikloBioh) VergLQramm.IV. 8.772, 5 (wo auch die lebenden slaviscLen
SprAcbcii berfleksichtigt werden); Leskien, Haodbaoh 8. 151 ; PoUtIu
io «FraM filolog.« TL 8. t77 ff.
3. Daa PtaeBant Terbi perf. wird gebmnoht in Lypothetisehen
(oder Bedingangs-} Sfttses (n. zw. in «igantliolien hypothetiidin
Sitsen and in hypotheCUobeii BeUtiTiitsen] im Sinne des grieoU-
Bchen Koiu'nnkti?» Aomti mit fiy, n. sw. in sweiüMher JBedentnog:
A. entweder ftlU die dmeh duselbe nnagedrOpkte Hiadltiag in
die Znknnft, , s. B. Hxe <k» uitre nooTVABTt e% veno n wnccs
oioneei, eero em% «xont^iieini nwmw^ ca, er^a npHAOT'»
euBft cBoen b vtva n esAntxi^ anbecib. sogr. Ine. 9, 26 j^^^
knaiaxvvd^fl . . . ^Jrav t).&r]).
B. oder sie fl&Ut in die abstrakte Gegenwart, s. B. Bein
uiOBtir& npixAe Ao6poe bhho AacT'B, n erAa oynbiaT'a ea, Tauee.
SOgr. joan. 2, 10 [Srav ^BS^vadwaiv],
Ebenso wird auch das Praesens verbi im perf. im Sinne dos griccbi-
sclu n Koojnnktivs i¥atf««n<t« mit äv gebraucht, wie folgende Beispiele
«eigen:
A. Er^a Äe roiiAT'L bm bt. rpa.it ceMi., ötranxe »ipoyrti.
zogr. inatth. 10, 23 (orav dt öivj/.ijülv). — ILate öo auire xoiirrcTi,
jHoyiiiJi (MioiA c'buacTii, iinroyuHT'r. m>. zo^. lue. 9, 24 (öj,* yu{i uy
i^t/'ft ' . . üCoaai]. — ll.ui' "0 Te6I;, taioaiLe küjh^khju ii^toniH, rocnoAH.
zogr. lue. 9, 57 Iß.iou uv uJif oyj]). — H wh iiiwia rpa.ii- K<xiu/K.bAO
ubHHAexe H npHGM.fiAT^ Uli, Lautc iipLA'r>.uii ac.Mali ua.MX, it ntJHTe
m'AAÄbinju, icKe ca.TB m> ueMb. zogr. lue. 10, 8 — 9 [dg /]v d* fif
TitiÄt»' üai^xH*^^^ '^'^^ dix^ovtat uuäg . . . rohg o^».^ «(T^eMlg).
— iCUlO KoinaibAo ipaAi* »'lxcabto k ho npnemiiaT'b naei,
mta^iftsoB na paonATbt ero pBqiTe. zogr. ine. 10, 10 [elg t]v 6' Bi^
nöXw €lai(jx>,'^^^ 2^0^ dixfi^tai vuug). — KoTopaaro xe ot*
MOV oTuia B%enpoGH-r& cmra tbob xiMa, exft KaHonb noAaon enoy,
JB pHÖH, exa vh T^fütv HtoTo ainib noMiMTh eMoy ; uh amTe npo-
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490
CHTT, aiiua, ex^ no^tacTT, eMoy cKoptimn; zogr. Inc. 11, 11 — 12 {lav
aiti^otf). — Oyix)'rouaM 'ilto »e^eptUk, h iijilinot.cairi, ca cioyacn mh,
;iOHbAe3Ke t.Mi» h nhVb. zogr. Inc. 17, 8 [h»^ ffu'/uj y.at /r/w). —
Fjaro.ia >t;ii ii ero cjroyrasi'B* exe auire iMai o.ieT't naMi,, cltbo-
puTe. Zügi . joan. 2, 5 [8 ri Hv ).(yfj}. — BhctK^ nuuu ott, bojtj ceu
BhjiüAuvijifi'n CA naKu, a H£e niioT'B ot'b bo;i'n, uukc as-B Aa^i> eMoy,
He mvn vsxawtr oa v& sim. zogr. joan. 4, 14 [dg d* ithi),-~^
ErxA so eurrapfteun ca, BibBxefluemB pAscft tbov, h hbi ta noAmen k
seA^TfEy i^voxe HB xomTemH. sogr. Joan. 21, IS (oTtov od ^iltig)*
— Aiirre kma on Baci (»BtiiiTaaTe Ha sein o sbciKOH BernrH^ eiuKe
xoiBX'SAo npocHTOy tfAAon ma otb oniia MoerOi axe oen na ne-
6eeexi. mar. maikb. 16, 19 (od fiy cr/r^acuf^oi). — Oysie eeT%
Bam, xa an m*. amre <(o ho haa asi, mqiaicnm ne tipmien m
saiTb' aurre jh xo HAi^i ncouia h m saM«. mar. joaa. 16, 7 (iAi^
yhtQ fi^ ifeiMi» • . . lä^ ^o^cv^). — Er^a cA^nTi eHoy,
H3HAeTi> ocAauoHx, H MOJHTBa CFo 6aah vb rpf,x'£. psal. sio. 108
(109), 7 (^v X(fiv90dtii ct&rbv iiil&oi xofaisdtMaofiivos),
B. Exe aurre npHrnerB orpovA ee vb hha xo«, ma nfueauteTht
■ Hze auiTe ha npHeMi'eTT, npHenibr-B nogMagMnaaro ma. zogr.
lue. 9, 48 [dg luv ißh d«|»jTct/, dry^rat . . .). — II iiHKi.TOKe ne
BiCTB, ICBTO eCTI. CTJTIX TT.TvT.MO OTI.UL, II K7,T0 eCTX OTI.HL, TOk'mO
düiii» H eMoyate auiTe xom reTi» euii'B aßHTM. zogr. lue. 10, 22 (xcri
»J> /crv ßovX^tat b vtvg &jioy.a),tnpai). — Ei via K])T.n'&K'M BtopAjKi. ca
XpaHIITT. CBOH ^i^BOpt, BX MHpt (M.TT. llMtUht CTO. ZO^. !uC. 11, 21
[otuv (fvküüüij). — Er.ia oyaupHxe ou.iaKi. uT.exn^ximTb ott. 3ana,XT>,
aÖbe rjarojieTe, ivo T&ya rpA,^eTT,, ii (n^nixcTL raKo. ii er^a lon
,loyuieT'L, r.iarojeTe* Bapi> 6.ii,"i,e'n., ii 6xiuaeT'i.. zogr. lue. 12, 04 —
5 3 (mar. joyiUiLLiinx) [/.ai oiai' vuior ui'iui'Tu sc. löi^ii). — Utuh
a;e, iKO rptiubUHKL öorx iie nocjoyiuaex'B, ii^ aurre iclto öoroibTbm»
ecTb H Bojfo ero tbopht'b, Toro nooioymaera. aogr. joan. 9, 31
(mar. ©itbopht'b) [idv rig 7toif^,
DorGebravoh deaPraeions verbi imperf. in den nnter A] angefiBhrten
Beiapielen boraht ohne Zweifel anf dem nnter No. 2 behandelten ftita-
rieehen Gebraneh des Praeaem. Dabei Ist jedoeh an bemericen, dass
eine im Sinne des Fntomm gebranehte Terbalfocm im BedingnngssatM
eine Bedentnng erhalten kmin, die sieh wesenflielk nnterseheldet von
derjenigen, die sie im Behanptungssatse hat. Wenn ieh nlmlleh behaupte,
dass etwas gesehieht oder geaehehen ist, so behaupte ieh etwas, woron
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Zum Gebianche des Prawens Terbi perf. im Siaviachon. 49 1
ieh wissen kann, dass es in der Tliat geschieht oder geschehen ist.
Wenn ieh hingegen behauptCj dn^-^ etwas gescheben M-ird, so behaupte
ich etwas, Aber dessen thatsächliches Geschehen ich keine Gewissheit
haben kann. Etwas zukünftiges läsat sich also nicht behanpten in dem
Sinne, in dem man etwas gegen vvaitiges oder vei^caugenes behauptet.
Daher bleibt die Behauptung einer zukünftigen Handlung nur die Be-
hauptung dessen, was man dArttber wissen kann, d. h. nur die Behaup-
tung denen, dtn dtt 0nbj^t bweit oäw im Begriffe ist die betreffende
Hmndlniig Msinfllhreii, oder dus der Redende ▼om Bobjekte die Ans-
ftthrnng der Handlang enrnrte^ und wird keineswegs (wie dieBetwnptnng
einer gegenwärtigen oder ▼ergangenen Handlnng) snr Bebmptnng der
Haadinng selbst Das gilt Ton allen indoenropiischen 8iMr«ehen nnd
▼on «Uen Verbalfimnen, die inr Beseichnnng des Fntnmni rerwendet
werden. In Tersehiedenen indoenreplUsehen Sprtehen finden ^eh nm-
sdiriebene Terbalformen, die diesen Umstand anch snm Ansdmcke
bringen; z. B. ailov. rjaroiaTH m»TB, eigentlieh fiiXKB^Xi§Eip; kroato«
serb. hvalit 6u. Aber aneh das Praesens, sei es verbi imperf. oder perf.,
im Sinne des Fntnmm gebraucht, bedeutet im Behanptan^ssatse niebts
anderes als das Bereit- oder Imbogriffesein die YerbaUiandlung anszn-
fahren oder die Erwartung, da^s die Verbalhandlnng ansgifttkrt werden
wird. Wenn also s. B. der verlorene Sohn sagt: BxcTavB Ef.AVT, oti>uk>
MOSMoy H peKA e.Moy. zogr. Inc. 15, 18 {.lOQf vdouat y.al f^w), so
drückt er dadurch eigentlich nur seinen Entschliisa ans, zum Vater zn
gehen und ihm zn sagen; oder wenn Christus zu Petruä sagt: Er^a
3Ke CT.cTaptLMuii ci, ni.3ÄeatÄemH p<&i;t thoh h hh-b ta notmex'L
n BBÄ^TT., i.Moace iie xomTemn. zogr. joan. 21, 18 {h.rFVftg . . .
l^waei ■/.((} otofi), so drückt er dadurch eigentlich nichts anderes aus,
als seine Erwartung, dass Petrus, wenn er alt wird, seine Hände auS"
strecken und ein Anderer ihn gflrten nnd führen wird.
Behanpten kann man also eine zukünftige Handlung als Handlung
nicht, wohl kann man sie aber annehmen, d. h. als Bedingung setzen.
Denn bei der Annahme entAlIlt eben das, was als Grand xn betraohten
ist, dass man ^ne ankflnftige Handlang als Handlang nieht behanpten
kann. Das kann man nieht thnn, weil man nieht wissen kann, ob etwas,
was man als xnktlnftig behanpten will, in der That geiekelien wird.
Bei der Annakme dagegen brancht man das nicht an wissen, denn die
Annahme behllt ihre Giltigkeit (als Annahme) aaeh für den Fall, wenn
das, was man annimmt, nicht eintreten sollte. Wenn derSehriftgelehrte
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492
A. Miuid,
zu Christus spricht: OyuHTc.üij, üa.u uo leot, tMojKe kojihxao HAemn.
7,otri". matth. 8, 19 {u/.o)jivOi]üio ooi, ü:rov lltp <'i i f^'JXT/)i so drückt
er zwar durch das als Fiilunim gebrauchte Praesens iiA'i. nur seinen
Eutjächluas auä Chriitua /.a fulgcu, aber die Bedingung für die Ausfüh-
rung seinea EntscblDBses ist uicht seine Erwartung, dasa Christus irgend-
vohin hingdien wird, Bonden die Handlnag dei Hingehens Mlbst, d. b*
dandt der Redner seinen Entecbluss Christas in folgen nnsfilbren kann,
genflgt nicht seine Erwartung, dass Christus ii'gendwohin hingehen wird,
sondern Christas mnss in der That irgendwohin hingehen. Und wenn
Christus seinen Jüngern die Weisung gibt: Erjia se roniTt wen n
Tf9LA% ceMb, (SinuiTe n xpoyni. zogr. matth. 10, 23 [Svav dk duM"
xitfatf), so gilt diMe Weisung nicht für den Fall seiner lirwartnng, dass
man sie in einer Stadt verfolgen wird, sondeni für den Fall der Verfel-
gnng selbst. Die nimliche Bemerkung kann man bei allen oben unter
A) angefftbrten Beispielen machen. Dadueh aber, dass bei dem als
Futurum gebrauchten Praesens in einem Bedingungssatse im Gegensatz
zum Behauptungssatze der Ausdruck der Handlung so stark in den
Vordergrund tritt, verliert es gewi^scrmasBen die Futurbedeutnng nud
wird zum Ausdruck der Handlung selbst ohne Rücksicht auf die Zeit,
die nur durch den Hauptsatz, dessen Vcrbiim gewöhnlich im Futurum
oder im Imperativ steht, zeitlich bestimmt zu sein scheint. So siud aber
auch alle schon wiederholt erörterten Bediugung:en erfüllt für deu Ge-
brauch des Praesens vevhi perf. neben dem Praesens verbi imperf. Der
Unterschied zwischen dem Praesens verbi imperf. und dem ^rae^ens
verbi perf. in einem Bedingungssatze, de^.^eu Hauptsatz daä Futurum
oder den Imperativ enthält, beruht auf dein Unterschied zwischen imper-
fektiven und perfektiven Verben überliauj)t. Das Praesens verbi imperf.
drückt aus, dass die Bedingung für die Handlung des Hauptsatzes schon
erfallt ist, während sich die Handlung des Bedingungssatzes noch im
Verlauf befindet; das Praesens verbi perf.driloirt hingegen ans, dass die
Bedingung fttr die Handlang desHauptsataes erst dann erfdilt ist, wenn
die Handlung des Bedingungssatsea schon Tollendet ist 6o entspriebt
das Praesens ▼erbi imperf. dem grieohisohen Konjunktiv praeaentii mit
Bv und dem lateinischen Futurum, das Praesens Torbi perf. hingegen
dem griechischen KonjunlrtlT aoristi mit &v und dem iateinbehen
Futurum exaotnm.
Oben unter No. 2 habe ich erwShnt, dass das Praesens Terbi perf.
viel hinfiger in foturischer Bedeutung gebraucht wird als das Praesens
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Zum Qebrancbe des PmeBens verbi perf. im Slavi«eh«ii.
493
verbi impcrf., und als Grund dnfnr den Umptnnfl jrltcnti p-frrincht, dass
das Praesens verbi iinport nuch ii ^ Ii die eig'eiitiiciio pracrfentischo Be-
dentuog hat, daher es nianchmal zweifelhaft sein könote, ob es in der
einen oder der anderen Bedeatung gebraucht wird, das Praesens verbi
perf. aber nie eine gegenwartige Handlunir bezeichnen kann, also über
seine (futuriachei Bedeutung niemals Zweifel aufkommen können.
Ebenso wird auch das Praesens verbi perf. iu Bediugungssiitzen vie
häufiger gebraucht als das Praesens verbi imperf., nnd auch der Grund
daftr ist der nimliobe. Ea ist auch jenen slavischen Sprachen geläufig,
die (wie die kroatoserbisebe) soiitt daBF^ieiis sebr ailtoii in flitiuriteber
Bedentong gebranolien.
Fol^^de Beispiele für den Oebrsneh dee Praenu verbi perf. in
Bedingangaalteen, deren Hanptsats das Fatamm oder den ImperstiT
entbftlt^ sollen ▼erglieben mit den oben nnler A) angeführten Beispielen
fflr denOebrancb desPraesens verbi imperf. das Gesagte noeh dentlicher
machen: Catb erepB or& ebßß oTonmrnnxi, nxe ne hhatte vskoJ"
crm euq»TB, AOHi^exe bhaat*» iticapbCTBBe <$oaaie njmnhß;smee
Bfc cmi. wogt, mare. 9, 1 (assem. [Öm2. p, 92] oysbpAT'B) {Jitag Bv
ii<aaiv). GrKKOAAmTeirB xe hvb rop« 3anp§Tn rars, ^ boko-
Moyxe HO non^AATS, toe muimA, Tmnoy erja cijii'b '•iJOBi^qbeKU
B3 w^Tvtaxh B'BCRp'BC8eT'&. sogT. maro. 9, 9 ii^ ötav dvaarf^.
— • Hse 6o aniTe HanoRT'B b'm namih boa'h nA| iso KpfcCTH$iui
ecTe, asinn' rjaro^iw» naMii, nc noroyrtHTü Mhn^w CBoeu. zogr. marc.
0, 4! y>^ ful' :inTiai]\ — E.ia'.Knim u.f.joTf, er,Ta nr.iiicna ü ii,-! a tt,
BU 'iJioütmi H ('r,T,a pa3.i A'iAT'r. in.i ii iipouecAT r. hma liaiiie th'O
3^0 cuna 'uoBtubCKaro pajir. zogr. lue. ti, 22 \}'nav uior^aioaiv . . .
^(fpoglauiOiv . . . rAfiuXioatv). — II nx in.^e jaiayn, EhnH^eTe, roy
iiptiluiiaiiTc. zogr. lue. 4 [ti^ 't\p itp oixlav Elae?.^^^]T(). — Hpn-
.leaiii cMi., H ejKo aiiiTc iipnn-K^inBcuin, ast er^a i; i.:ii!pamT.h ca.
n'MAaMh TU. zogr. lue. H'j (o ti Hcv rKQoaSf::i((i'i](ji^^ . . . Ir r<f>
Lrctvfoyfaihnl ue). — Eivw 5Ko npuuuA'tTT. uiä lui CT.ii'LMHniTa ii
luaerii u ij.ia.ii^i'ii>CTniit, ne iitutTe ca, KaKO .iii 'ii>to noMucjHTe jih
nvro peTOTe. zogr. 12, 11 [öiuv :rf}ou(f i^ojatv vuäg], — Aiure
ne noKaeTe ea, n bce Taxoxxe noru6neTe. zogr. 13, 3 [tap /«i^
fitTavorje). — Amxe emi oynzfcqAT'B, icaHeBi>e wuiRm ntars.
zogr. Ine. 19, 40 {i&v oöroi üuanffOtaaip), — Binb, necni npn-
X&n peKowH xpecTi' erAan opnAefB, BUBiernn nam 6c6. zogr.
joan. 4, 25 {oray lsk&^. — Aiure coro noycTBuin, nften Afoyn
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494
A. Mosiö,
Kecapeiitt. zogr. joan. 19, 12 {ii(y StitoXijarjg). — Auä den lebeoden
sUTisohen Sprachen werden Beispiele fQr diesen Gebrauch des Praesens
Terhi parf. angeführt von lOUiMiob, Vergl. Synt. 8. 774» 6.
Wir haben gesehen, data man eine aokttnfltige Handlang als Hand-
lang nicht behaupten, wohl aber annehmen kann. Annehmen kann man
aber aneh dasj wu durah mne ala Fntornm gebranehta Vetbalfbrm im
BehaoptnngBsatM anagedrttokt irird, d. h. daaBereit- oder Imbegriffeeein
die Verbalhandlnng anaanfUirfln oder die Enrartong, daaa die Verbal-
handlnng anageflkhrt werden wird. Um dentUdier in aehiy wollen wir
an eine Braoheinnng der grieehisohen Spraeke anknflpfen. In Homers
Odyaaee fordert Helloe von Zena Beeke an den Gefithrton def Odysaens
fflr die gesehiaekteten Binder nnd fBgt hinan (Od. XH, dS2):
£#' i)t' fiot nv liaovai ßoüv tnidxV auoi^^r^y,
Warum sagt er nicht iav fir] riacoai? Weil er als Bedingung ftlr
die Ausfnhrung seines Entschlussea, in den Iladea za steigen, nicht den
Mangel an vollgiltiger Hn-«r» von Seiten der Gefährten des Odyssens
hinstellen will (was durch den Ivoujunktiv aoristi mit ar ausgedrückt
wäre , sondern den Mangel an hereitwilligkeit von Seiten des Zeus die
Gefährten des Odysscus vollgiitige Busse büssen zu lassen 'wn^ ehm
durch das Futurum, u.zw. in der Bedeutung, die es inBchaiiptuiii: -iUzuu
hat. ansgedrUckt wird). Llelios will also nicht erst abwarten, um sieh
7Ai überzeugen, ob die Gefilhrten des Odysseui? thatsächlich vollgiitige
Busse gebüsät haben, sondern i.st entschlossen, in den Hades zu steigen,
sobald er bemerkt, dass Zena nicht gewillt ist, sie vollgiitige Busse
bllaaen sn kaaen, oder daaa niekt an erwarten steht, daas aie vollgiitige
Bnaae bllaaen würden. Dnrch den KonjnnktiT mit 6v wire ingleieh
der Zeitpunkt angedentet, für den die Auasage des Hauptaatiee
gilt, der eben durah daa Eintreten der dareh den Konjunktiv auage-
drflekten Handlung gegeben iat| wikrend bei der Konatraktion dea ^
mit dem Futurum der erwiknte Zeitpunkt nicht angedeutet iat und daa
Eintreten der Handlung dea Hauptaataea okne Bllekaiekt auf den Zeit-
punkt der Handlung des Kebenaatcea in Auaäekt gestellt iat. VgL noeb
folgMide Beiapiele:
«Q^umtf HUT« 9vftitff Snuc ämiiwr tctat^ —
*9 /iii ^»tuftft iy» ii a$y uhwof U»fwt. II. I, 135,
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Zum Gebrauche des Pr»e»eas verbi perf. im Slavisohen. 495
(cf. «1 i/ielipsrtti
MtA näit *0qi9ttjf nat^l «ifi«^»«^«n»i. Sur. El. 1093.)
El ni] ßor}0^})a€Te, ad rf$^tiatui rdxsl. Tliiik. 6, 91, 1. —
"ÜOTE fit} 7t€Qi Tf^g Sutellag stg oUcxh» ptAifOP ßavltöaWf dlUt mal
ntql t9^ IltloTtopvrjaov, el fiij TtoirjaesB tdöi h t6%H, Thok. 6,
91, 3. — Kai fiijv el nijudi to^ov jt9Qifi9V0i>ii9iff M<as ^ftl¥
bftoloy^ iroUfiUvt nivtmv htikv ei^tj&iararoi. Bern. 9, 10.
Vgl Klihner, Auf. GrAmm. d. grieob. 8pr. II, 8. 969. 976. 978.
Ebenso wie sieb das Fotarnm in den anfefbbrten grieehiBeben
Beispielen Tom KoiijankliY amisti mit &p nntenebeidet, nntenobddet
sich auob dae Fntniiim (infinitiT mit du) in folgenden kreatoeerbisehen
Beispielen vom Pfaeeens Terbl perf.:
De bi mene ne rodlbt msjks,
Vec kobila, koja ata muga,
Ako joj «« otveiiti m in. Vak| Nar. pj. 1, 474.
Dohtivi !ui vranca Komnenova —
Ako l mi jca dobaciti ne res,
Neka ziiades, osjed' cii ti glavu. ib. II, 455.
Veö ako c'« cesar taixutitif
Zapostiti patU I sr^edn
I oetiri poata a godini,
iS^nt 6u iipod Beom Tarka, ib. III, 46.
Ako dei mi sto dati, daj mi nemoSti jezik, ako Ii nl to ne dai, a
8 Bogom oat^ ! Yuk, N. prip. 11. — Öo^eSe, akom 6e HU moj pi cUujak,
Ja nmrett. ib. 280. — YgL Rad Jogoalav. akad. 134, 8. 17 If.
Der nlmliebe Untenehied Hast sieb aneb in anderen sla^iseben 8pra-
eben konstatiren. Fonnell ist er jedoeb nur dann bemerkbar, wenn das in
Bedinguigssitaen in der Bedentang des grieebisoben Fntnrnm rorisiMD-
mende slaTisebe Fatnmm niebt dnreb das Fraeaens verbi pertansge-
drllekt wird. Aber aneb da wird die Unteraobeidnng ersehwert dnieb
den Umstand, daaa aneb omscbriebene Fntnrformen (wenigstens solebe,
r!ir nicht ein Praesens Teibi imperf. [wie xomTA, mfaub] enthalten) in
Bedingimgssfttzen die BedeutoDg des grieehisehen Konjunktivs mit
erhalten können, besonders in dem Falle, wenn das Verbum imperfektiv
ist. wo die mögliobe Zweidentigkeit des Praesens die Sprache zwingt,
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496
A. Musiö,
dasselbe daroh umschriebene Fntlirfonnen zn ersetzen, vie t. B. nen-
doven. Öe hoi pila [kht¥ nlrt^g) vinSiee rndeSe, imela boM liee bo^
eveteSe ; So pogaco bodei pohiS^vala {iäv ye^tij], po polti bodeS beU bo\|
pottal«. Janelid, BlOTenaka dOTniea*, S.210 [aber aaeb: KÖot bokupH
[fSr: knpi], ta bo lapil, ib. 21 1); kroatoeerb.
Vjera moja, i t«be de. Stevo!
Duuunlitta u mke prcuati,
Ako ga se ae MU itum» {iäp fuj t^vUng). N.pj.Petr.I^335.
Kad 86 bmUSy PHjo, ienio {otay yafilj()t
Ti ne uzmi star babn. N. pj. Beg. III.
Öast imam odgovoriti, da 6e za nvpne biti velika radost, ako hudem
mogao \ ni^na^je bitI u pomo<? drustva «rpske slovesnoeti. Vnk, Pisma
14. — I Ito se god 0. Svetid bude vise vrcao i koprcao protiv oni^a
moga snda, on (;e se sve viSe zapletati, kao pilen kuSine. Vuk, Odgovor
na utiik — Ebenso: ako Jitjedbudcm^ mogbiulem u. s. w. 'vgl. I
8vaki koji rp* ' riiec na sina covjerijega oprostit ce mu se, a koji Ittäi
na sveloga Du ha nu f'o mu se oprostiti. Vnk, Lnka 12, 10 [rw (Vr ß).a^
a(pr]ftt]üapTi] — Od Jega ako se cucate, dobro det« ciniti. Vuk, Djela
apost. 15. 20 75 top ÖKcn^novyreg taurovg]). Vgi.Kad Jugoälav. akad.
1 27, 8. 1 ü.')— 1 tiü ; Zinia. Sintakt. rml S. 20 1 —263, 295 ; Maretid, Gram,
i Stil. § 59'Ja. »H ;ta. — Akäloven. könnte etwa AuiTe xomTere, ^a^HTe
»UAa uama, x<^ ca iiptA^U^Ti. uüuuumx, aiuxe iie iiauuexe utpo-
BaTU XpHCTocoBt ntpt, fifl, CA cxopi.rib'rB Bb neuiTb. snp. 422 — als
Uebersetanng von ei fii^ mart^aetB «ageaeben werden. AebnliehMbn.
ftis. II, 41 — 45. Tije &e moSem i mj eete byti, ece taje dela na^nem
dehii, ja^e oni dela&e (ef. Ifiklosieh^ Vergl. Gramm, 177 »bI fa-
demna, nioht, wie Kepitar meinl^ si eoeperimns fiMeroc). Aber: Amre
xe n 0 i^picBH ne poabth BbutHeTi, 6Aji,em tb tno Hamb-
HHfTB B Mwrapb. mar. mattb. 18, 17 — ist aarre ne poxBTB BbvuierB
die Uebersetsang tob iitv TtaQttxo^ntfj.
Foimell gans ▼erwisebt ist aber die erwihnte Untersebeidnug dert,
wo in ^em Bedingangsaatae das Bla^iBche Fntnmm in der Jtodentnng
des grieebisdien Fntamm dnreb das Praesens verbi perf. ansgedrflckt
wird. So kann z. B. aslov. anrre <r£TBopmnH bedeuten sowohl iay noii-
aij^ als auch el 7ron\aug. Da kann nur der Sinn, der aber selbst
meistens schwankend ist, oder (bei einer Uebersetzang ans dem Orie-
ebisehen) das griecbisohe Original entscheiden. Die Konstruktion des
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Zum Oelinuielio iIm FtMüna vtibi perf. Im SbifiMliMi.
497
£^ mit dem Patttrnm fladei sich z. B. mattli.26,33: El n&vttg a%av-
dalia^-rjaovtai ip ani, kyu) oidiitote mtttvöalta^aottat (vgl.
marc. 14, 29). Davon lautet die Uebersetznng im Zogr. (=Mar.}:
Auixe H DC'H ctd-iaaiiATT. c\ o re6i, ani. iihko.tm-^p kb ciÖJa^vTi'^
CA 0 Te6t. Da knüpfen die Worte des Apostels Petrus aa die Worte
Christi an: Jlavreg vfisig aKavöa/t's&rjaea&e iv inoi (bch b*m
faaSHHTe c* o mii ni cim Honm.j, d. h. es steht zu erwarten, dass ihr
ench alle ärgern werdet (Behauptangssatz), und auiTo. ii ucn CLtijiaa-
iiAT-L CA hat gewiss die Bedentnng: »auch wenn es zu erwarten steht,
dasa sich alle ärgern werden — auch wenn «ich alle ärgern sollten«
(d. h. e^ßjaauAr I. ca iiat tiio Bedeutung dca griechischen Futurums),
und Vnk hat die Stelle nicht ganz richtig übersetzt: Ako se i svi sa-
btam$ a tebe, ja se ne du nikad aabUzniÜ (er h&tte übersetzen sollen :
ako ^ M i 8?i »oMSauBUtii). — Bbcato lue. 11, 8: ^iyto Ifiiv, el ital
od 6^0 et adr^ ivaatitg elvat adroO tpikw^ it& ye rrjy
ihmUiitav adroi> kfSQ^tkg i^au crdr^ Botav x^/^^£<. Zogr. Fj»-
vwuk Ban* amre ae a^ctt> enoy mmtivh, 3a tfe octl x^oyn, eyioy,
wb 3a <$090VMT90 «TO »oTan ßiBiim oKoy, enoio vjMojvn, Vvk :
I kaSom vam: ako i no tutane da mv da sa to ito mn je pi^ate^, all
la njegOTO beaobiasno iaka^i« aatat ^ i dat ^ ma koliko treba. Wie-
der bat aaloren. tßffn die Bedentiuig dea grieohiseheii FataTama and
Vnk hfttte die StoUe flbersetzen sollen : ako i ne 6$ ustaii n. s. w. —
Dcagleiehen Inc. 12,37: MaitdQtoi oi dovloi iaeivot, odg ll&Cinß b
xOftwg cifQi^atififtiyo^oIhvttg' iifiijv iiyu i^ilv^ övi jteQÜ^waetat
mal dimnUvtl ttiroifg %al TSOQflfhiav dcoxoyijac» a^ol^. Zogr.
T>ia:iceRH pa6H TR, uKe rocno;i;i> o6pAm;TeT% ^ba^oita* aimn rjni-
iX)jrT,L nn^., ivo nptnotiiicTT, ca n noea^irrL la ir MirnAnx noc.ioyacHTii
iniT.. Vuk: Blago onijem slugama koje nap/e gospodar kad dogje a
oni atraze. Zaisla vam kaiom da re m zfipregnuti, i pn?n(]it r'c ih, i
pristnpit ce te co im sluMti. Auch hier hat oöpAuiTeTi. die I^e i. utung
des griechischon Futurums nnd Vuk hätte eigentlich übersetzen sollen :
koje ce fiuci. An diesen Steilen half uns dAa griechische Original zu
konstatieren, dass das altsloven. Praesens die Bedeutung des griechischen
Futurums uud nicht die des griechischen Konjunktivs mit uy hat. Aber
oft versagt auch diese Hilfe. So ist z. B. matth. 10, 32 — 33 (vgl. lue.
12, 8—10): Jlög ovv oazig bfioloyriaei h lyiol tfjtnqoad-ev t&v
Stv&(gwtmVj b^oloyi^üto xd/«(i iv adr^ 'efiTtQoo&er ro^ noTQÖg fiav
Tov iv od^poig. "OoTtg d* &v ^Qvr^arijal fie lu;[ooa9t» twp dv
Ai«U* Ar dMiMk« PUlfll««!«. XXIT. 32
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498
A.Miwi^
^QOJTTC))', aon'nnuai avjov xäyio MfirtQoa&€P loO siargög itnv roO
Iv rnig ovQavoig — der Unterschied zwischen dem Futurum und dem
Konjunktiv mit schon im Griechischen verwischt und man kann
kaum behaupten, dass der altdloven. Uebersetzer dem Praesens, durch
das er bfioKayt^oti ausdrückte, eine andere Bedentung gegeben hat als
dem Praesens, durch das er agvtiarjai ('(v übersetzte. Die Ueber-
feetzuiig des Zogr. lautet ; LihcLhL oyöo, nxc HcnonicTTi iia npLAt
cm. A nxe oT'Bop'BaüeTx ca xene nptAx uoBira, or&Bp'srA ca
■ a» ero nptA'B ormeu Monob, xxe 6CT% Hetfeeftss. Vgl. Blait,
Gframmitik des neatostan. OrieoUscli, 8. 210, 212.
Ich habo nur einige mit meiner spedellen Aiil|[;«be «uamaien*
liingende Punkte ans der Lehre vom iMieben Fntnmm berBbrt,
pQBkte, die mir allerdings Ton wiaentlieber Bedentnng ftr das Ver-
atlndnin aller der Etaobeiniingen, die mit dem slaTisehen Fntnnim im
Znaanuneobange »teben, au lein lobeinen. Bpeoielle üntennebongen
darflber wiren nOtbig und aebr lohnend.
Was nun die eben unter B) (S. 490} angefflhrten Beispiele beMff^
80 konnte man geneigt sein, diu Oe brauch des in ihnen enthaltenen
Praesens, dessen Handlung in die abstrakte Gegenwart füllt, ans dem
oben unter Nr. 1 (8.480) behandelten Qebranch des Praesens in abstrak-
ten Sätzen erklären zu wollen. Aber diese Erklärung wäre nach meiner
Ansicht nicht richtig. Um sich davon 7w überzeugen, wolle man beach-
ten, da.sK dns Praesens xuopiiTL z.B. in dem fflr alle slavisjchen Sprachen
giltigen Satze aalov. Aiuxe iclto bo^im. fiovKiihf. TBopifTi,, totq Cofb
nocjioyinacTT» (cf. zogr. ioan. 9, 31 : mar. hat CBTuopHTT.) — eine drei-
fache Bedeutung haben kann 1. (wenn jemand) jetzt (Gottes Willen)
thnt, (den hörtGott); 2. (wenn jemand Gottes Willen) zn thun pflegt,
(den hört Gott); 3. 'wenn jemand) vorkomme a deulalls Gottes
Willen; thnt, (den iiurt Goti). Betrachten wir nun den Unterschied
zwischen dem 2. n. 3. Falle. Sowohl im 2. als auch im 3. Falle hat das
Praesens tbopht« die Bedeutung der wiederholten Handlung, aber im
2. Falle bedeutet es sehen an nnd fllr sieh das iriederholte Thnn, «Ib-
rend es im 3. Falle an nnd fbr sieb niebt das wisderbolteTbnn bedeuten
kann. Das ergibt sieb ans dem Umstände, dass das Praesens Tw/fKn
im 2. Falle mit jeder beliebigen flniten Verbalform des Hanptsntses
verbunden wardoi kann, wdi wenn sie kdne abstrakte Bedeutung bat
(▼gl. %, B. Anrre wbto bou Oosnm tbophto, Toro Oers warb noejroy-
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Zun Qebnndie des Pneient veitd pwtt im SltfliclMD.
499
maTB, oder: Auito xito som öoa^H&b tbopht'l, Toro nocjoymaH,
dime il.a.w.), während es im S.Falle an das abstrakte Praesens im
Hauptsätze gebunden ist, also dieBedeotung der wiederholten Handlang
wohl erst durch die Verbindung mit ihm erhält. Was bedeutet es aber
im 3. Falle an und für sich? Abstrakte Bedeutung miiss es Imben.
sonst könnte es auch in Verbindung mit dem abstrakten Praesens im
Hauptsätze keine wiederholte ilaudlung bezeichnen. Andereropits kann
es, wie wir gesehen haben, an und für sich nicht die Bedeutung der
wiederholten Handlung haben. So kann man als seine eigentliche Be-
deutung nnr die Bedeutung der einmaligen aber abstrakten (d. h. zeitlich
unbestimmten) HanJlnng' annehmen. Im Griechischen unterscheiden
sich der 2. und der 3. l ull auch formell; amre k7.to TnopuTi, ist im
2. Falle zu übersetzen d iij^ :ioui, im 3. hingegen idv zig ;totf^.
Nun entsteht aber die Frage, wie das Praesens TsoparB n der
Bedentangy ^e et im 3. Falle bat, «leo tor Beseieb&itiig der einnaligen
abstrakteii Budlting gekommen ist. Vom abBtnkten Praeaen«, von dem
oben unter Nr. 1 (S. 480) die Bede geweeen iit, kann man sie nielit ab-
leitos, da daa abetrakte Praeaene an nnd fBr sieh eine wiederhoUe
Handlnng beseiehneti also das Prteiens unseres 2. Falles anf ihm beruht
Meiner Ansieht naefa ist das Praesens unseres 3. Falles etnfiwh als das
Btmfiehe Praesens wie das in den oben unter Nr. 3 A) (8. 489} aage-
mhrten Beispielen ▼orkommendo su betraehten. Naehd^ daa Praesens
pro fnturo in BedingungssAtzen, deren Hauptsats daa Futurum oder den
Imperatir entbilti seine Futurbedeotungi wie wir gesehen halben, ge-
«issermasBen verloren hatte und cum An;r^ rucke der Handlung selbst
ohne Rücksicht anf die Zeit, also sum Ausdrucke der (einmaligen) ab-
strakten Handlung geworden war, die zeitlich nur durch die Verbalform
des Hauptsatzes bestimmt zu sein schien, nachdem man also sah, dass
in einem Bedingungssätze die durch das Praesens ausgedrückte Hand-
lung an und für sich zeitlich unbestimmt und ^anz und gar von der
Verbalform des Hauptsatzes abhängig ist, konnte das Praesens leicht,
wie es durch die Verbindung mit dem Futurum oder dem Imperativ des
Hauptsatzes Futurbedeutung erhielt, so durch die Verbindung mit dem
abstrakten Praesens de;< Hauptsatzes auch die Bedeutung der wieder-
holten Handlung erhalten. In den beiden Sätzen; Auito klto bojim»
(JoaMHA TBopHTi, TOFO 6oi "L iisiaT^ iiocjojniaTu (= I6v %ig lü 0^eki]ua
Tov ^eov noifjj vo^rov 6 ^ebg dxovaei] und AniTe mTO bojdu 00-
MEMk TBopHTi, Toro (SoFB nocxoymaon (s ttg tb &4hffia Ta0
$2*
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500
&£od ^oifjj TovTov h ^Eog duLomi) — hat also das Praesens TDOpHT*
an UTi'l fflr sich die nätnlicbo Bedeatung, n. zw. bedeutet es das ein-
malige zeitlich unbestimmte Thun, aber l) hat sich im f rsfen Satze
diese Bedeutung ans der Futurbedoutung des I^aesens orp;iiii>cli en*-
wickelt, während sie im zweiten Satze aus dem ersten Satze t iiia<\i
herübergenommen ist. und 2j erhält das Praesens TBopnTTi im ersten
Satze durch das Futurum des Hauptsatzes die Bedeutung der znkfinfti-
gen Handlung, während es im zweiten Satze durch das abstrakte Prae-
sens des Hau]»ts:itze.s die Bedeutung der wiederholten Handlung erliält.
Eine Ölütze lindet diese meine Ansicht im Griechischen, wo gleichfalls
der Konjunktiv mit aus Sätzen mit dem Futnmm oder dem Imperativ
im Hauptsätze, in denen er eigeotUeh am PUtia Ist, wie sein Gebnoeli
pro ftitnro in wlbttiadigeii fi&tieii bewelit, »ns dem nimliehen Gnmde,
wie du sUvitehe Fneseiis, in Sltie mit dem abBtrakten Pmeeene im
HjuiptMlie einfeeh herabergenommen ist, nlao i&v si %xj}9i Sidiog fioi
naoh dem Muter ▼<» kdtf ti ixsSt ^^ft£ entetaaden ist
Wir lieben gesehen, dess t&Ä im Gfieehisehen der 2. vnd der 3. Fell
der Bedentnng nnseres Ektses Amre kbto Boxm Oosam tbopktb n.s. w.
enoh formell nntersobeiden wOrden, indem er im 2. Falle grleeUseh sn
lauten bitte tt Ttg ttoutf im 3. dagegen id¥ ttg 9toifj* Aber ieli miss
bemerken, dass im griechischen EvangeUentezte dieser Untersolüed bie
nnd d* Terwiseht ist. So heisst es lue. 6, 32 : Kai et ScyaTtare roi'g
äyaTtuvrag h^tag, Jiola v^iv x^Q*S iorh' ; xori yhg ol atiaQTtokoi
tovg äyaftatvxas ovTovg dyariwaiv. ^3: xai lav äya^njtotf]T€
Tohg dya&onoiovvTag xfuag, nnia vfilv (^aTiv\ xai yaQ ol
h^iaQTLiXoi rb avzh Ttoiovaty. 34: y.at lav davel^t^re Ttaq &v
n. filtere ^rroXaßfÄy , rcnla vtttv xocQig korip\ ytal yctQ hitacj-
ttü/.oi afxaQioj/.o'n; dai'til^ovaip, ivti urrnXaßutuiv rir 7(rff Zn-Tst
steht ei mit dem Indikativ {äyaTtaTe), dann zweimal idy mit dem Kon-
junktiv !dya^o:r(ufr€ n. (?«?'f/urrf), aber im hypothetischen Relativ-
sätze .lao' (br u.fof.a^itU' steht wieder der Indikativ. Kach
meinem Dafilrhaiien sollte überall der Konjunktiv stehen, denn die
Sätze K' 1 'i'cn doch wohl alle zu nnserem 3. Falle. In der parallelen
Stelle mat Iii. >, 4<i: 'Eliy yu^j uya^t f-at^re rovg ^lyarttbvtag {ffiac.
tiva fua&ov 'ix^re ; ot>xl xal ol TeXutvai rb erdri nowvaiv\ 47;
9ro<elTs; o^xL xal ol I^vmI i^oig 7towvaiv\ — steht aneb regel-
recht der Koi^nnktiv. Vgl. Blaas, Gramm, des nentest. Orieeb. 8. 210.
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Zum Gebraaobe des Praesens Terbi perf. im Siavischen.
501
Die UeberoüUuLg der beiden Stellen lantet im Zograpkenäia: lue. b,;i2 .
II auixe Jiio6BTe jioÖAmTAci bu, Kat hUMi, xüajaecTi»; hCo ii rptuib-
BHmi i)to6AiaTjm i^eo^ATx. 33: h amre OjaroTBOpHTe 6;iaroTBopA-
mTBOTE vaaehf xaft Btm zaaift een; afk> ■ rjibnumipi TOiUß V9o>
pATK. 34: ■ amre vb sam xaeTe ora texse «laere vienpHBiTH,
Kai BKVh zsaia ecn; h6o h rpimraniB rpimBsaxoiix n sanm
ffMThf » BienpHKATB pavBBO. — mattb. 5, 46 : Aime jfntfsTe üo-
tfimTABi B«, Mia IRE8M HMTe; ve H Nfcaxoaiami m Tosxe TBOpan;
47: H amre AftxoyaTe ;qpoy» Banu, tokmo wo TBOpne; se ■
wuAOHHUQi jn ntMMfl rBtfAVh. Abw In«. 14» 36 C ttaht sogar nur
d«r Lidäatir, wo nun dfin Ko^jnnktiT «rwarton tollte: lae. 14, 26:
, £1' Ttg l'^xerai ^(fös fu xal oö fiiO€l netti^a ^avToi> . . .,
od d^vatcU liov lia^rjriig i^at. 27: xcrl odTis od ßaaT6^B& v6y
oxavqhv aixov xat dniaxo ptov, od dvvrtrni uuv slffti
^tt^T^^. . . 33: ol'fwff ovp näg vfiüv, dg oim d^ozdooeTtti
näaiv tolg kaxnov hrt&Qxovaiv, od ddvatal fxov elvai na&rjtrjg.
Solche Indikative entstammen dem Bestreben, Handlungen, die in der
Gegenwart des Redenden im weitesten Sinne) vor sich geben, durch
den Indikativ des Pi at sens auszudrücken. Aber sie vertreten ci^^entllch
Konjunktive (unsere., nicht 2. Fall) und zeigen, wie der Ixonjunktiv
gegen den Indikativ zurückznweichen beginnt, ein Procta.-, dt r im Neu-
griechischen noch viel weiter fortgeschritten ist (vgl. A. ibumb, Hand-
buch der ueugriecb. Volkssprache S. 72), im Slavischen aber schon in
vorgeschichtlicher Zeit beendet war. Die üebersetznng des Zographensis
lantet: lue. M, 2(); Xmre irLTo rpAAcxii in. Mut u ue BT.3ueHa-
»uAUT-b oTBua cBoero . . ne MoaLeTx mou oy^ennK^ öuth. 27 : nxe
He BOOBTI KpbCTa OBOOTO R BT, Ci'^Xh XOBe HABT'L, HO MXOUfPh
tfvni MOB oyMBVB. ... 33: raxo 0760 n&hvh nac«, nxe ae oti-
penoT« CA neero oBoero HxftEbi, ne uomten höh iSwni oTvennn.
Bei dieier Gelegenheit wlU loh nooh enrihses, dam in den BteUen :
natth. 6, 2 : thw whf » o«ff $ IXtnifioa^mfif^ /li^ auheiof^ Mfut^-
&4v Gov, &irtt€Q ol ^scoK^isal nowOow ... 5: tmI otop n^oO'
titXtl^ ^ &am^ ol {moxQutU' oti iptXoiOat» Ir ca2$ yo»-
i^toif %&¥ nlavu&v iawwts ftgooti/xBC^t' . * • 6:^ Stw
00V irffdatviai xQ nvtql aov |y -x^fvicr^ ... 16: ^tw dk
vr}OTsdi]tB^ ^t] ylvM&Bf tog ol ^ox^itai, OT^vd-QUtrtoi' d^tttfi-
^ovoiv yiiif 3V(fdawfrtc otdtiav . . . — n. Ine. 14, 12: "Otw teoifjg
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502
A. Musid,
ÜQiotov i] ötLn'OVf fii] tfibvti jovg (flXovg aov ... 13: «/./.' uiay
Ttoifjs ^oxTjV, xaXsl TiTuxovg ... die S&tze mit dem Koajauküv nicht
warn 3. Falle gehören können, weil im Hanptutie kein abstraktes Pfeae-
sens, sondern der Imperativ (oder eine gleiehbedeotend« TeriMlfom)
Bfeht lek halte diese KeiDjonktive fiBr ftitnrisoh» nnd die altdoTenisehe
Uebenetning dnvon gehdrt anter die oben unter A. aageflIhrteB Bei-
spiele (insofern das grieehisehe Original daftr maasgebend sein kann ;
sonst kdnnten die slaTisehen Praesentia andi com 2. Falle gereehnet
werden). Sie lantet im Zogr. folgendermassen: matth. 6, 2: Erjia oy(So
Tsopnmn Huocratfka, ne vscrpAfSn npifln eotfom, teo ynoiqmTn
TSOpATB . . . 5: B erxa Moxnmn ca, ne tfAXH tao h 4HK8iiip&* ftKO
ikiÖATB na vaantBosaxh n m onrHsr» na paenATBn» erouniTe
Monra CA . . . 6: tu xe erxa xojnmn ca, B^nm vh Brtn TBOib,
K aaTBOpb XBbpH TBOIä nOMOJIH CA OTUPO TBOOMOy BTB tKSSA ... 16 :
er^ia nocTHTe oa, ho (SibA^xe, iKO ynoKpHTH, ciToyrnrnTO) npoeHpas-
AaiftiuTe 6o maß, cuot ... — lue. 14, 12: ErAa TBopHiUH o6%a'B sm.
Beqepi*, ne 30bh x^üjtl TBOirrt ... 13: nt erja TBopamn mipx,
30BH HH1IIT.4» . . . Ebeaso zu beurtheilen ist die Stelle: maro. 9, 43:
Kai iav aytavöallK]] ob ^ x^^^ü ^^^') (i'töv.oiliov avtrjr . . . 45:
ymI far h rto^q aov ü%av6a)Jtj} ae, ä:T(')y.f)tliov a^T6v . . . 47:
y.cu tl(v ö dfp'ialnÖQ aov a/. a yd uXiX f] at, 'i/.iiu'/.e cevvoy — wo
dreimal der Konjunktiv OKccpdaUi^ij vorkommt. Aber an der paralleleu
Stelle: matth. 18, 8: El de f] y^lq aov ^ 6 noiig oov oxavöali^ti
a€j exxoipov avtbv Aal (iült ccco oov ... 9 : %ctl eI b d(pd^a),u6g
aov axavdaXi^ei ae, t^ele avihv xat ßüX.t ä/rö>oov — vertritt
in den nlmlidien Sitzen den Koi^nnktiv der Indikativ a/Mvöa).i^€i
(und ebenio matth. 5, 29. 30), wohl nm die Terbalhandliing als sehen
in der Gegenwart des Bedenden vor sieh gehend sn beseiehnen (vgl.
Blase, Oramm. d. nentest. Grieeh. 8. 210]. Die altsloveiüsehe üeber^
setsnng dieser Stellen laatet: mare. 9, 43 (eod. Zogr.): IL anrre c»-
6xaxBteT% TA PAKE TBOi, OTBoiiQi Mi . . . 45: B amre nora Tsoi
C'&OAaxtfteT'K TA, OTvekqn m . . . 47: b anrre oko TBoe eiOias-
iSUTh TA, BeT^XBB 6. — matth. 18, 8 (eod. Mar.) : Anrre jb pAKa Toeft
JB Bora TBOl e'&6AaxB%6T«B TA, oneiiQi n b 0T%8p%8B OTs ceOe
. . . 9: H anrre OKO TBoe c&Oi axHaax'B ta, aabBiB e a Bpsan otk
ce6e. Vgl. auch Ine. 8, 18 und matth. 13, 12. Ebenso vertiiit den
feigentlieh fatnrischen) Konjunktiv der Indikativ Ine. 12, 58: 'Qg yag
tßjtdyBtg ftetii %ov 6ptt6ixav aw ix' äif%ovtu^ iv tfj bd^ dbg
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Zum Gebrauche des Praeaena verbi perf. im SlavisobeD. 503
iQyaaiay äm}/.kdxd^t' dn* adroü. Di« Ueberaetnuig det Zogt.
Isotot: Er^a xe rp AxeniH <» eAmpeiifc OBOmiB m KiHASoy, es uatm
Nns kebnii wir n den oben unter B) (S. 490) angefUutea Bei-
spielen Itlr Bedingangiflltse mit dein Piraeiens Terbi imperf., deoeen
Handlong in die alMtrakte Gegenirart ftUt, inrttefc. Sie gdhßnn. sn
nnserem 3. Falle. Den Oebrntieli des Fteesens in ilinen darf man nach
dem QeaagCen alio nieht ans dem Gebranefa des Praeaena in abitrakten
Sitien erkltren (daa wurde onaeran 2.FnU ergeben), aondein ihr Prae-
sens ist aus Bedingungaallien, deren HanptMta das Fntarum oder den
Imperativ entbil^ wo sieb, wie wir gesehen haben, seine abstrakte
Bedeutung aus der Fnturbedeutung organisch entwickelt hat, einfiMh
berUbexgenommen. Wie nun aber die abstrakte Bedeutung des Praesens
verbi imperf. in BedingnngssStzon, deren Hauptsatz das Futurum oder den
Imperativ enthält, der Grancl wnr, dass sich in ihnen neben dem Ge-
brauch den Praesens verbi impei f aucli derOebrauch des Praesens verbi
perf. enfwiekplte, so geschah es ;iucli hitT, oder vielleicht rielitiorer :
auch das Praesens verbi perf. ist aus liediiiguagssätzeii, der« n Haupt-
satz das Futurum oder den Imperativ enth.nlt, in Bedingunp- atze,
deren Handlung in die abstrakte Gegenwart fallt, einfach herttberge-
nuinmeti. I th den Gebrauch des Praesens verbi perf. in Bedingungssätzen,
deren Haudluug iu die abstrakte Gegenwart tallt, führe ich folgende
altslovenisohe Beispiele an: Hse amTe KOXHXbAO hmbt'b ii, pasÖH-
saaTB H H niB« rtnrntn h expioaxareTh 3a($k cbohuh u outnt-
Bier», aogr. mare. 9, 18 [xal Bnnv a^bp mawaXaiirj). — Hke
annre ^xmo TSKOBwra oTpovm npnBMOTs vh bma xoe, ha i^aeK-
iwh. aogr* niave.9yd7 sss ine. 9, 48 (aaieni. [ÖniS.p. 148] npBOiuerb)
(Sff lAy di§>jtat). — A sxe b» xaiieBBB, nxe erxa oyojvmAT'B ci
pa^ooTBin opneiifan eiono. aogr. Ino. 8, 13 [ot Btw dnoiMtmatiif). —
JLi M xena miABiTB ^eoATb ;qianini amre noro76BT'& ffttnMA
exBEA| Bo BUEBSaerK jfl 4»iTEibBBBti E nOHeTen xfmnm m wnmm
npBieauiHO, AonbAexe o6^kmtBT%. aogr. Ibo. 15, 8 {ihv fycoliaf^
4. Das Praesens verbi perf wird in verschiedenen Bedeutungen
gebraucht in (fa-S&tzen. Ueber diese Sätze im Kroatoserbischen habe
ich ausfabrlich gehandelt im »Rad Jugoslavenske akademge kiy. 142«,
wo ich zu zeigen versnchte, dass und auf welche Weise »da« aus einer
koordinativen (o.zw. aaa einer kopuiatiTen) eine sobordinatiYeKoigttnk-
r
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504
tioD goworta ist Admliche Geduik«ii hat qrilter (iber uubbiagig
von mir) «imIi LeiUai in diottr Zeitwhrift) Bd. 28, fliief te^tM in
KioatoBerbiaehoB (die idi glfliolifidla berflekflidiligt Iiabe) entwickalt
Was iolk ia diasar AUumdlaBg flbar die Bntwiokelaiig dar darflitaa im
KroatoserbiaaheB safte, das fißlt aaoli fDr andere slaTisolie Spiasbett,
die fiberiiaapt »daa als sabordinatlve Ko^fiuiktieii iMonen. Indem iob
im Allgemeinen auf das dort Dargelegte verweise, will ieh Idar das
Zasammenbanges halber nur die Haaptpunkte dazana mit beaonderar
Berflcksicbtigimg des Altslovenischen hervorheben.
Die kopulative Bedeutung der Konjunktion »datr tritt noch dentlich
hervor in Konsekutivsätzen; z. B. Ha to.ihko .ih öeaaKOirirK o6pa-
TiiuiÄ oyarB, Aa ort ifuxxace BtpoBaTH Jitno, iie DtpoyWiTT..
aupr. 250. — To.ibMa apT'JKhmt, v.on nenf.^^uwv.^) . a'i of^ro iie pn-
3oyMtemii. ib. — Felilte im ersten Beispiele dtr demonstrative
Zusatz TOJiiiKo, 80 hätten wir \ot uns zwei durch die kopulative Kon-
junktion nda« verbundene BöhauptUDgSSÄtae: na 6e3aKOHHi6 oöpaTinuA
oyMt Aa (= Ii) HC ntpüywiTT.. Nun enthAlt aber der zweite Satz die
Folge der BescbatTeDheit der Ilauiilung des ersten Satzes und daduicii
die Bestimmung dieser Bescbaifenheit selbst. So wird der zweite Satz
aus einem beigeordneten ein untergeordneter, konsekutiver, und die
Konjonktieii »da« ans einer IcopiilatiTett eine konsekntiTe. Diese Ba-
dentang des iweiten Satses wird dadnreh gekennieidinat, daas nmi
Snbstanttvnm desanoBmi im ersten Satie der die Besebaffenhali der
Handlnng des Verbnms odpanmi oa anaeigeade nnd anf den ElonsekntiT-
sats hinweisende Znsata toihko hinsngofttgtast. Diesalba Anfgabe bat
TOJUia im sweiten Bdq»iele.
Aneh in Finalsitaen ist die kopniative Badetttnng der Kon-
jnnktion »da« noeh erkennbar; s. B. UpmftTa oy<k» Btei, P^Aoy-
wh CA 0 roenoxH, npnx^Te nten asmn» BbememTairB pajmm b bm-
KmcneM-B 6oroy ersnaaoy nameHoy rjracmrL Bccciom» snpr. 235. In
den beiden ersten Sätzen wird eigentlich Folgendes ansgasagt: Kommet
alle nnd wir werden uns freuen. Das Praesens pSiXoyvirK ea hat also
Fotnrbedeutung, so wie auch die Praesentia BbciuemTe>n, und Bi»ciaH-
KHejTL Futurbedeutung: haben: der Unterschied besteht eigentlich nur
darin, dasa das Praesens pn.ioyTr.M'L ca mit dem Imperativ npn,Tl,Te
durch die kopulative Konjnnktinu »da« verbunden ist, wälircod die
Praesentia lii.cii.ieuncMX und BLCKJurKiieMi. mit dein lm]H:ruti\ HpiM^^re
asyndetiscb verbunden sind. Nun wird aber die durch das Praesens
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Zum Gebraaohe des Pnteeeiii verbi perf. im SlaTiaohen. 50^
pro futuro pa^oyreMi. ca ausgedrückte ILmdiuug als vom Redenden be-
absichtigt, als Zweck der durch den Imperativ npiiAtre geforderten
Handhm^ betrachtet, und das Praesens paiioyiBM'L ca wird zum Ans-
drueke der Absicht des iiedündeu, die Konjunktion «da« aber zur
Finalkonjnnktion. Aber die Absicht des Redenden kann aicii nicht
darauf bezielieo, wag durch das Praesens pro futuro ausgedrückt wird.
Dvroh das PneseDS pro Aitero -wird nimlieh naoli dem, was oben anter
Nr. 3 (8.499 — 1) dargelegt ist, ansgediflekt das Bereit od«rImbegriffeMiD
die VerbaUiaadlniig aitnfnluraB oder die Erwartnng, daas die Verbal-
handlang auigefillirt werden wird, also etwas, was rar Zeit des Bedens
bereits stattfindet oder nicht stattfindet; die Absieht kann sieh aber
nicht anf etwas bestehen, was bereits stattfindet oder nicht stattfindet,
sondeni auf etwas, was eist stattiofindcn oder nicht stattrafladen hat.
Das ist aber die doroh das Verbun ansgedrflckta Handlang selbst 8o
Tcrliert aber anch das Praesens pafloyn oa seine {"atuhedeatang
und wird zum Ansdracke der Handlung selbst ohne Rücksicht aaf die
Zeit entsprechend dem gricchiiehen Konjunktiv (nnoaU^ere Ttavreg,
tpa €i(pQaivd)fi€^a). Dass non neben dorn Prahms Terbi imperf. mit
einer solchen zeitlosen Bedeutung anch das Praesens verbi perf. be-<-
stehen kann, versteht sich nach dem schon wiederholt Gesagten von
8ont<»t. E'^ i^t aber nicht nSthig aTi^^un^^bmen. dass d&3 Praesens verbi
perf. in 1- inal-ätz* u erst dann aufgekommen wäre, als das Praesens
verbi iini erf auf die bezeichnete Weise zeitlose Bedentnnp' erhalten
hat, souiieni es kanu Bchon in der zu Grunde liegenden Fulurbedeu-
tong neben dem Praesens verbi imperf. bestanden haben. So wie der
Satz 4a paioyieiTL ca zum Finalsatz geworden ist, hätte auch der Satz
(im angelüLiten Beispiele): BhcnjeuixeMT, ]i.i.KaMii ii mjCK^nrnreMt zum
Finalsatz werden können, wenn die Ilandluug der Verba uLciLieciairii
und BfceKiHKHATH sIs beabsichtigt betrachtet worden w&re; das ist aber
nicht der Fall gewesen; in Folge dessen ist der Sats ein Behanptunga-
satz geblieben nnd die Praesentia BMueniTein nnd bbokukhbmi
haben ihre Fatnrbedeatang behaltea. Tiellsieht lit anch das Fehlen
der Konjonktion »dat dalttr maaigebead gewesen. Ans dem nimliehcn
Grande ist die ümwandinng Tieler i-8itae in Finalstlse nntcrblieben,
deren Sinn an nnd Ar sieh dam gani geeignet gewesen wAre; a. B.
OÖave itotfvre qpani aama n tfxaroTBopnTe n vh sanm wuRe sme-
cose vatamre* e dAxcT« viaAa nama KBora, a tfAxeve cimoBe
BWiiBifiaro. sogr. Inc. 6, 35 (xal isavai 6 (lut^hg itfiwv fvol6gf xftl
506 A. Miuiö,
'lasad^e uiui ifipiazov] . Nachdem das in finalen da-Sätzen vorkommende
Praeaeos zeitlose Bedeutung erhalten hatte, wurde es als die eigentliche
VailMlIbim der FiiialiitEe Iwtnditot vad racli naoli einsm Ftutofitam
im Hanptsatia aogawüi^; s. B. 'Bsa» (Auh, Aa oieTv. «»gr.iiMtth.
13, 3 [l^fjXd'ep i aTtalQtaif toO anUffUHf), — OyveBnp to ero omuH
tiiazA rpaA"!, Aft (Spambsa KOyniTi. sogr. joaa. 4, 8 [&7ti).rik{}-
&uoar €ig ri^v nöhVf %va jQog>hg dyoQütrüMfip) — wo die leifloM
Bedantani; der Pxaeiontia often nnd KoyiuTK Bieht ans der Fotorbe-
deutong herrorgegangen sein kann, da die Vexballiaiidliiiigea TOm
Btaadpmikte des Redenden aai nieht in die Zvknnft, sondern in die
Veigangeiilieit fallen. Hehr Beiapiele siehe bei Yond^ik, Alftirehen-
shiv. Grammatik 8. 340 f.
Aehnlich ist der Gebranch des Praesens in Sätsen in verstehen,
die znr Erldärnng gewisser Yerba (volantatis, stndil, timendi), A^leküva
nnd Sabstantira dienen nnd am besten Explikativsfttse genannt
werden; z. B. Ect'b ace o6tn&fi mvh, eAinioro B&wh oTxnoyuiTA
iia nacxA' xoiütctc .in oyrto, oT7.noymTJi nasi'L ^icapt. moacH-
cKa; zogr. jo&n. 18, 39 (tariv de avpt]0-eLu /'/u*', 'i'va eva v^iv
drcolvatj Iv t(j^ Ttäoxa' ßo^OleaS^s ovv viüv ujtn/.vai) rhv Saöü.ia
TÜ)V*Iov8a{(ov;]. Der Sinn ist eigentlich: Ihr habet eine Üewohnheic
and ich gebe each einen auf Ostern los; wollet ihr nun nnd ich
werde euch der Juden Könige losgeben? Das Praesens oTtnoyuiTA im
ersten Satze hat abstrakte iterative) Bedeutung nnd die Konjunktion
»dat( ist eine kopulative Konjunktion; aber der Satz ;ia üTxnoyuiTA
wird als Erklärung des Substantivs oöistiau anfgefasst; ao wird er zu
einem Explikativiatz nnd die Konjunktion »da« ans einer kopulativen
sn einer «npUkatiTea Eoi^nnktion ; das Praesens onnoTorrA bebilt
jedoch seine abstrakte (iterative) Bedentang, weil kein Grand sn einer
Aendemng denelben Torlianden ist Im iweiten SatM hingegen hat
das Praesens oTvroymrA Fntnrbedentnng; der Satt ormoyniTA
wird als Erkllning des Yerbnnis aufgeCust; so wird er wie-
der sn einem BzpUkatimti nnd die KoBjonk^^ni »dac ans einer ko-
pnlativen sn öner eiplikaUven Koignnktiün; aber das Piaesens or»-
noynrrA behiit nieht seine Fntnrbedentnng, weil durch das Praesens
pro fntnro etwas ausgedrückt wird, was zur Zeit des Bedens bereits
stattfindet oder nieht stattfindet (n&rolioh das Bereit- oder Imbegriffesein
die Verbalhandlung auszuführen oder die Erwartung, dass die Verbal-
handlong ansgefflhrt werden wird), das Wollen (xomrere) sich aber
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Zorn Gebrautibd des Praeaens verbi perf. im SlATisohen.
507
nur auf etwas büziehen kann, waa erst atattzuliDtitü üJtjr nicht staltzu-
imdcü hat; ea bezieht sich also auf die dnrch das Verbnm onnoycTHTH
ausgedruckte Handlang selbst; so verliert das PraeseBB orsnoyinTA
«eine Fatubedeatimg vaA iM wm Audnieke der Hjadhuig adbit
ohne BUekdelit «vf die Zait Darin atinmen alao BispUkatiTattie mit
FinalsStaen llberein. DerUntetaehied beataht nur darin, daaa finale da-
Sitae anm Anadrneke deaaeni was man Wbsieliticit, explikatiTe dagegen
anm AnadrnelEe deaaen, was man begehrt» will, wOnaebt, bittet^ befiehlt
Q. 8. w., dienen. Aoeh datin stimmen ExplikatiTSitae nut Finalattieii
«barein, daaa in ihnen das Praesens sneh naeb «inem Pzaeteiitnm im
Hanptaatie angewendet wild. Was endlieh den Gebraneh daa Praesens
rerbi peif. neben dem Praesens verbi imperf. in Bqdikatirsfttzen be-
trifft, so stammt er wohl, ebenso wie in Finalsätzen, ans dem parallelen
Gebrauche in der zn Qrnnde liegenden Futnrbedeatnng (resp. iteratiTett
Bedeatang} ber. YgL noeb folgende Beispiele: Bbei oy<k> ftunco xo~
mreTe ja tbopat'b v^yn, nzoBiujs, tslko h bk TBopirre roix. zogr.
matth. 7, 12 (vgl. Inc. 6, 31) (Sau ttv ^iXvrt 't'va /coiiljrffv). — II
MHoro npiiiiTaame hm'b, ;ia ne aet TBopATi» evo. zogr. marc. 3, 12
{■/Ml 7t()).}.u Lieztuu ayroig, tVa ui] (pavsQbv airrbv TToir^cnoatv]. —
Ei ja ace r.iarojaaiiie, MO/tauie n ^apHctn exep'B, a& oÖtAoyeTi oy
nero. zogr. lue. 1 1, 37 {^(jwru avvov d^a^iaaldg rtg, ö aog ä^iarrjar}
na(i' avt(^}. — Mu^HTe ca, Aa iie BbHHAeTc bt. iianucTb. zogr. Inc.
22, 40 {7ZQoaeifxso&€ ^rj iiaüMelv). — Anixe xouiT.h, Tt npi-
dAÄöT'B, ÄOiiBAG^e npHÄA, ibTo 6 Te6t. j ;vgl. ib. 2:< : aiuro xoujta,
Tt iiptluBueT^ — im Griechischen beidesmal luv uvihv d-iXu)
liivuv). — He HMAiuTK) se euoy B'LSAaTu, noseii rocnoA'B ero, Aa
npoAa;(AT'B H. mar. matth. 18, 25 [htÜiJBWtw a/Mif 6 nifQios nqa-
d'fivat). — FbKH, Aft CAABTO Obf OUIU HOt eXlBB O 1008^3» Te<$e H
eixnBB 0 naom Te(Se Vh qleapkerBnn Tnoem. mar. mnttb. 21, 2 1 [eiTth
Iva xtt&iawaiv] \ vgl. Tmxo pmn CJoeo, n nei^t lieT« OTpoKi kob.
mar. mattb. 8, 8 {elnk X6y<fi, xal iadiiasrai 6 Staig /tov). Vgl. Ton-
drdk, AltUrehenaltT. Gramm. 8. 388 f.
Eine besondere Wiebtigkeit erhielt die Entwiekelong der aeUIoflen
Bedentnng des Praesens in espllhntiven da-filtaen dadorefa, daas es den
Infinitiv fertreten konnte nnd in einaelnen Spraoben diese Vertretung
stark flberbandgenommen hat (namentlich im Bulgarischen, aber auch
im Kroatoserbisohen). Vgl. Miklosich, Syntax 8. 873. Äohnlicb vertritt
im Nengrieeliiseben die ans Finalsitaen stammende Konstroktioo des
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50S
A. Mnsiö,
i*t)pa mit dem Konjunktiv den Infinitiv, iui MtjugriecliischeD wird auch
xai häufig so gebraucht wie »da« im Slavischen. Beispiele daftlr habe
ioh beigebracht in meiner vovenribiiten Abhandlong im tEad Jngosi.
akad. knj. 142t 8. 131 ff. Aneli beim deatflehen »imdt iatäm ivSr Ab-
sitte dasQ. T|(LL.ToUerf 0eb«r den reletirenOelnftneh dee deataeiieii
•nod« mit Tergleieliiiiig ▼emtndter SpraeheneheinnDgen, In Kuhn*»
Zeitsehrift VH (18S8), 8. 358 ff. ; O.Erdomnn, Grandsttge der deatsehen
Syntax I, § 100, o., 126, 1.
Wae endU«ji den Gebianeh des Pnewne ndt idac in leUwttadifen
Hei sehe sitae n anbelangt, wie ihn folgende Beispiele anMaen: 4a
CBATHT-l OA BMA T80e, npXXeTl q^OaplOTBBB TBOe, Xa tAJ^BT'h
ooit TBOi, teo na ne^K» s na senjA. sogr. mattb. 6, 0^10 [ityiaü^
«hjw . . . ki^iria . . . ysvrj&rjiü)). — IlMicui 07001 cmnnm xa cjut-
mnT%. aogr.matth. 11, 15 {Shtovifw), — Tsrja eAflnren n HmjieB j(a
OtraiaT« na ropv, n nace na xponft ae c&xasnT« nuan ese
eoTB F& xpant ero, n nxe Ha ceif raKoacj^e He BxsBpaTHT'» ei
BLcnATB B1.3ATB piD-L CBOHX'B. mnf. matth. 24, 16 — 18 {(psvyhcjaav . . .
firj TtaraßatvHco . . . ur^ hriaiQEipavio) vgl. Miklosich, Syntax S.71S,
15; Maretiö, Veznici [Kad Jugoalav. akad. koj. Söj §65; Vondräk, Akal.
Gramm. S. 323) — bo werden solche Sätze am einfachsten als Expli-
kativsätze betrachtet, abhängig vom Zustande des Wollens oder Wiln-
schens, in dem »ich die Seele des Redenden befindet, der aber keinen
sprachlichen Ausdruck gefunden hat. Sie entsprechen den ebenso zo
erklärenden deutschen Wnnschsät-:* n mit "dass j und romiinischen mit
den entsprechenden Formen des lat. »quodfr. /I,a nii.ixar'L ca iima
TBoc ist also 80 viel als (seziift} jk^ cbathtx ca hma tboc. Vgl.
Paul, Principien \ 8. 273; Erdmann, Grundzflge der dentsoben Syntax
I, 8. 128. 8o erUftrt sieb anob der Qebrancb des Prsesens Teilii perf.
neben dem des Praesens verbi imperf. in Ibnen ebenso irie in Expli-
katlTBitMO.
5. Es eiflbrigt noeb dieficsebeinnngeo in bespreeben, die mit dem
bistoriseben Praesens snsammenblngen. Am deitüsbsten traten
sie bervor Im Kroatosetbisehen (dem Altslovenlseben ist das Praesens
bistorienm unbekannt; Mlklosiob, Syntax 8. 778); daber werde leb Im
Naebstebenden Insbesmdera diese Spraehe berllokstobligen.
Im KroatoserbiBeben füllt aber gleicb die bemerkenswerthe Er-
scheinung anf, dass ersftblte Handinngen in 'epischen) Volksliedem
sehr banfig dnreb das Praesens Terbi tmpsrf., in Volksmircben dagegen
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Zttm Oebnvche des PfMaena verbi perf. im Slftvitohan. 509
noch häufiger darch das Praeiam rerbi perf. avagedrflokt ireTden. Bo-
wohl das eine als das andere Ptaasens HlUt unter den Begriff des Prae»
sena historicum. Es entsteht nun die Frage, in weleheni Yerhiltaiise
die beulen Praeaoutia zu einander stehen.
Der Qebraaoh des Praesens historieum verbi imperf. Icommt auch
in anderen indoeuropäischen !^prachen vor (vgl. Delbrück, Vergl. Syntax,
II, S. 261', Der Tledende v* rsct/i sich in die Zeit, als die ver^'angene
Handlung vcir .-icli irini: dadurch wird sh- für ihn gegeuwärti^, imd so
drtlckt or sie durch das l'iaesens aus. Aber dadurch h^^rt sie nicht auf
vom ätandpuuktu der Zeit ans, in der er redet, vergangen zu sein. 80
wird das Praeseas zum Ausdrucke der Vergangenheit und heisst Prae-
sens historicum. Der Grund zu diesem Gebrauche des Praesens ist im
Streben nacli uuü baulicher Darstellung zu suchen. Wenn der kroato-
serbische y Olkssäuger das Praesens hibt. sehr haulig auw endet, wÄhreud
sieh in Homers Gedichten kaum irgend eine Spur (1;, 104} davon findet,
so keoHDt das daker, dais Hosudr enAhlt, der kroatoserbisohe Volks-
Singer hingcgeu sehildert; er llüirt uns so sn sagen etne Reihe Bilder
▼er, die er erklirt, er setg;t uns Handlungen, wlhrend Homer dnreh
seine ihrslhinng unsere Phnnte^ nur anregt sie ridi ansehanlieh voran-
stellen; beide emudien das nimliehe fflel, nimlieh anschanliohe Dar-
stellaag) aber Homers Knnst ist grosser, weil es sehwieriger ist dnreh
seb Mittel (nimlieh dnreh die Erzihlnng) dieses 2iel sn enelehen.
Aasserdtun ist an bemwken, dass Homer immer konseqnent bleibt,
wibrend der kroatoserbisehe Yolkssinger hlnfig anstatt des Praesens
(des Metrums halber) das Imperfekt oder Perfekt anwendet (a. B. oft
»govorase, besjegjase« oder »govorio je, bcsjedio je« fflr »govori, be-
sjedit), d. h. seinen Standpunkt insofern ändert, als er sich beim Praesens
in die Zeit versetzt, in der die Handlung vor sich geht, beim Imperfekt
und Perfekt aber in die Zeit des Redens zurückkommt. Ist das Verbum
perfektiv, so wird der Aorist oder das Perfekt angewendet, aber dadurch
wird die Zeit, in der die Handlungen eintreten, d. h. die Zeit, in die sich
der Sftnger einmal versetzt hat, nicht verlassen, da eine perfektive
Handhing schon für die Zeit ihres Eintretens vergangen oder vollendet
ist (vgl. »Kad Jugoslav. akad. kuj, 1 12.i, § 0, 8. 7 — S).
Durch da» Praesens bist, verbi imperf. werden, wie gesagt, nur
erzählte Handlungen ausgedrückt, es kommt nur in erzählenden Partieen
dea Volksliedes (seltener des Volksraürclicns vor. Dafür ist der Umstand
massgebend, dass die Erzählung eine liedeform ist, bei der es sich von
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510
selbst versteht, dass die darin erwähnten Handliugen in die Yergangsn-
beit fallen, das Praesens bist, verbi imperf. aber, nm richtig (d. h. tob
der Vergaogenheit, nicht von der Gegenwut) verstanden in werden,
einer solchen Stütze wohl bedarf.
Beispiele für das hiat. Praesens verbi imperf. führe ich ni<*ht au,
weil es so hÄnfi? ist, dass mini irgend l ine Bammlnn^ von r pi^clicn)
Voikäliederu nur äuizuächiagen braucht, um weiche 2U tindeu. Vgl. übri-
gens Maretic, Gram, i stil. § 57 7 ff.
Das historische Praesens verbi imperf. bezeichnet also eine vom
Standpuuicte ihres Vorsicbgehena aus zwar gegenwärtige, aber vom
Staudpunkte des Kedüus aus dennoch vergangene Handlung. Dadurch
aber, dass das Praesens verbi imperf. eine (vom Standpunkte des Redens
aus) vergangene Handlung bezeichnen kann, ist auch die Entwiekelnng
des PVMiene verbi perf. tnrBeseiohnnng vergangener peifbktivetHend-
langen möglich gewerdeo. Aber der Gebnneh des Praesene rerbi perf.
ist in krofttoierbiaehen YolktBedem bAebst leiten. ICaretld kennt (Gra-
nntikn I ttilistUu $ 276 f.) nnr 3 Bdipiele:
Rad to rece vojevoda Janko,
Roirds m Knoevkl^je miede»
Pa besede vojevodl Jankn. Vok, N. pj. II, $07.
Skooi Vuce opremat' kulasa,
A JakSidi nmrtth gfevojke,
Ogjese je, sto ae ^epte moze,
Dadose joj zlaöenn raastrafu,
Poslase je Sav^i na obalu. ib. II,
Dobro sto roe, Marko, dooekali,
Bijelu mi kulu nHcinili.
I l^epo darivali Uaroaij
I pri mene dobre eieda btla:
L^epa ae lima namjerila ;
Ja se dignem. pobratime Marko,
0 Jovanju. po Bozidu danu,
1 pokupim sedam, osam druga,
I lavedob (!) Setu od pilmorja,
Zmtdem je u Rudine, Marko,
Te uvodib n Budine ovee. ib. IV, 41 1).
'1 Es ist Jedoch uiüglich, dass unter den Verbalformen der 3. Person
äiog., ia denen der Aorist und daa Praesens zosammenfttUen und die gewühn-
llehfUr Aoriftformen gehalten werd«, alokelDselnePraeMmformenbeifaidea
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Zan €tobriiieh9 Pimmdb Terbl p«rC im SMieban.
511
In den beiden ersten Beiapiftlaa konnte man fflr das Praesens dfts
Metram yeraotwortUeh machen ; aber im 3. Beispiel« w&re fOr »dignem,
poknpim, zavedem« ebenso am Platze »digoh, poknpih, zaredob« (vor
»zevedemT steht ja «zavedoh«). Der Grund aber für die AimeignTig des
Volksliedes gegen das historische Praesens verbi perf. ist ohne Zweifel
in dem erwähnten Umstände zu suchen, das? im Volk^liede die /oit der
Han lliingen in der Kegel vom Staudpuukte ihre» Vorsichgoheus oder
Eintieteus ans, nicht aber vom Standpunkte des Redens ans bestimmt
wird, durch das historische Praesens verbi perf. aber vergangene TTand-
Inngen vom Stancipiinkte ihres Eintretens ;iu> nicht ausgedrflckt weiden
können. Das) könnte man betremdiicii linden, wenn oiau erwägt, wie
häufig das darch den Aorist geschieht, dem doch das histoiiaebe Ptm-
MM Terbi perf. darin gleichkommt, daas ei Targaiifeiie perfekÜTeHand-
luigeB beieiehnet. Aber man darf nicht TergeiMn, data swiaobon dem
Aorist nnd dem hiatoviaeben Fraeaena Terbi perf. der wesentUebe Unter-
aebied beateht, dasa der Aoriat aobon an nnd fttr sieh die Bedenting der
Vergangenheit hat, wibrend daa hiatoriaehe Fmeaena verbi perf« an und
fttr sieh eigentlich keine Zeit beieiehnet nnd (ide daa hiatoriaehe Praeaena
▼erbi in^erf.) nnr dann die Bedentang der Yetgangenhdt erfaHt, wenn
ea in einer aolchen Bedelbm, in der nnr tou Tergangenen Haodlnngen
die Bede sein kann, also in der Enftblnng vorkommt Wenn im Volks-
iiede bei Tnk IV, 3 11 die VUa dem Petioviö Gjoko snraft:
Bjei^i, Ojoko, Salosna Ü niajka!
Pogihe ti na Tiniokn Voljko,
Bazbi ti ee na Uavaju Milosu,
Mntapa ti Tord MtooriM
0 tTtdome sanen DeUgrade,
1 progjnse na vodu Moravu, .
I na usdu voflti prijegjose,
I eto ih u Güduiuin, Gjoko!
öü bind die Aoriste npoi^^ibe, razbi se, zotvoiihc, progjorfe, prijegjose«
ebenso am Platze, wie die historischen Praesentia »pogine, razbije se,
zatvore, progju, prijegjaa nostattliaft wiren, weil bei ihrer Anwendung
dnreh nkhta angedeutet wäre, dasa die Handlangen in die Vergangen-
heit fallen, da daa, waa die ViU aprioht, keine Enftblnng ist Dn wIren
(vgl. z. B. »rece« im 1. und »sko^i« im 2. angeführten Beispiele); so könnte
die Zahl der Beispiele fUr das Praescnä bist, verbi perf. grösser sein. Da
kann nur die Betonung entscheiden, die aber V'uk in seiner Sammlung von
VoUtaliedem (and nach ihm Andere) onberttcksiobtigt gelaiaen hat
513
bistorischePraesentia selbst im Volksmärchen nicht am Platze, wodaa hiäto-
rische Praesens verbi perf.docb so häufig vorkommt Vgl.Mareti<5,0ramatika
i stilistika § 5S6 a [der Verfasser unterscheidet im § 5S4c die Erzählung
(pripovijedanjc! vom Berichte ' prioprivanje), von der Meldung javljaoje)
und von dci Krwiihnnng apominjanje) und bemerkt sehr richtig öS5c ,
dass das iiistoi iäclioPrne*5ens verbi perf. nur in der Erz?lb!iinis: vorkommt.
Aber aucli in denjenigeu Partieeu des Volksliedes, die mau doch
als Erzählung bezeichnen könnte, kann das historische Praesens verbi
perf. nicht den Aorist vertreten, weil auch sie eigentlic h ki-ine Ei zaldnog
sind, da in ihnen der Sänger die Handlungen nicht al^, Erzähler, auudern
gewissermassen als Zuschauer, d.h. vom Standpunkte ihres Vorsicbgehenä
oier Eintretens ans darstellt. So werden z. B.
Vigje Relja, arete pobratime,
Buke ütr«, a Um le ^wfi«,
U kapiju konje rayahaie,
Uitre sluge konje prifatt'^, -,
Poziclje ih lleija na cardake,
Ne «V« Marko, no Relji be»jedi. Vuk. N. pj. II, 229.
die Prae^entia verbi imperf. »sire, ljubc, pozivlje, besjedici darum ange-
wendet, weil der Sänger den Standpunkt der Zeit, in der diese Hand-
lungen vor sich gehen, also fSr ihn gegenwärtig sind, einnimmt. Aber
aaeh die Aotiato »vigje, srete, razjahase, prifatise, ne S^t werden vom
Standpuikte derZeit ans angewendet, in der diese Handlnngen eintreten
nnd fttr die sie «1b perfektiv nneli lebon vergangen Bind. Der Standpunkt
des SlngerB bleibt eben in der Begel die Zeit, in der die dargeatellten
Handlnngen vor stob geben oder eintreten. Texaetsen wir nns einmal
in die Zeit des Eintretens der Handlnng a. B. des Verbnms »nutjabatit.
Die Handlang ist eben eingetreten, sie ist aber anob sebon vergangen.
So kann ^ also wobl dnrob den Aorist »rai^ahale« ansgedraekt werden.
Aber das historisebe Praesens »razjaSa« wäre so wenig am Platze, wie
die historischen Praesentia in dem oben citirten Zurufe der Vila (aus
Vuk IV, 311), weil eben das historische Praesens verbi perf. an nnd tüx
sieb keine Vergangenheit bezeichnet, die Vergangenheit der Handlnng
also nnansgedrflokt bliebe. VgL noch:
Vikm$ Leka i pmivy* singe. Vok, N. p). II, 230.
A iaeta Lcka kapctane,
ü avliji tri vojvode sreie,
Buke sire, te u lica (;ube,
Za jnnaoko pitoju m adrav^je,
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Zum 0«1mMidie dM PraesenB TerU p«rf. im Slaviielien.
513
Za bile se ruke uvatü(e,
Lln, brate, na tauke cardake. ib.
80 l'iiigo also der Hedonde den Standpunkt der Zeit aDoimmt, in
der die Handlungen vor sich gehen oder eintreten, was eben in der
Erzählung des V olksliedes in der liegel der Fall ist, so lange kann das
historische Praesens verbi perf. nicht fttr den Aorist eintreten. Die
seltenen vorher angeführten Beispiele flQr das Vorkommen des Praesens
historicum verbi perf.imVolksliede &iud nur dadurch möglich gewurden,
dass bei den ersten zwei Beispielen (Vuk, N. pj. EL, 507 a. 5S9) der
Singer seinen Standpunkt in der Zeit des Eintretens dar Handlang ver-
lasMO hat» iMhn dritten «her (ib. IV, 4 1) , das in einem langen Beiielite
▼orkogimty derfiedaer dieaen Standpunkt flberltaiipt niebt eingenonunen
hat, da deb leb Bericht in Praeteritls bewegt
Desto hinflger wird aber das biatoriiehe Praesens Yerbi perf. in
Volksnireben aagewendei Da Tersetit eieb der Bednar (der Brsihler)
nidit in die Zei^ in der die Handlmigaii tot aieb geb«i oder elntraiaoy
sondern bl^bt in dw wirkliehen Gegenwart. Dieser sein Standpankt
wird gewOhnlieb gleieh am Anfange seiner Ersiblnng dnreb Praeterita
andi gekennzeichnet. So versteht es sieb denn eigentlich von Beibst,
dass die Handlungen, die er ettftblt, der Vergangenheit angehören.
Daher kann das historische Praesens verbi perf. sehr wohl den Aorist
vertreten. Und das geschieht so hftu6g, dass der Aorist gegen das hi-
stori!;che Praesens stark znrfloktritt. Es gehört zum Stile des Volks-
märcheng, wo es irgend angeht, perfektive Verba anzuwenden und sie ins
Praesens zu setzen (vgl. die hftiifi^p Vertretnns- vlues Praeteritums verbi
imperf. durch > stane« mit demlnünitiv verbi imperf., z. B. «stanc misliti«
ftii mi<ljaöe f oder nmislio je«), ebenso wie es zum Stile des ^epischen)
Volksliedes gehört imperfektive Verba im Praesens zu gebrauchen. Da-
durch erhält der Stil des Volksmärchens eine gewisse Leichtigkeit und
Beweglichkeit. Anstatt durch jeden Aorist besonders anzndenten. dass
die durch ihn ausgedrückte Handlung in die Vergangenheit fällt, werden
durch historische Praesentia die Handinngen einfach aufgezählt. Dasa
HO aber in die Yerg^enheit fallen, wird dvreh den gewOhnUeh am
Anfange der Ersiblnng aneb gekenniäebneten Standpunkt des Ersib-
lers klar genng angedentet. Beispiele ist nicht nOthig ansnfllhren.
Jede Seite der von Ynk gesammelten Volksmlreben bietet deren eine
Menge* Vgl. Hbrigeas Haretid, Gram, i stil. $ 574 if. Beispiele ans
anderen davischen Sprachen bei Miklosicb, YergL Syntsz, S. 778, 9.
514 Mttaiö, Zedi Oebrauobe des Pneseos verbi perf. im SUTiscbeii.
Ueber den Gebrauch des historischen Praesens Hesse sich noch so
manches sagen, aber ich muss abbreehen, nm das dietea Zeilen gestellte
Ziel Bichi aiie dto Angeii sa yerliefen, Nor da» will ieh nodi erwihnea,
dan idi DeHirflek'a AnsfÜhntiigeB io aeiner Yergl. Byntaz II, 8. 3d4ff.
andi beidgUefa dea histoclMlien PraAtena vaibi perf., das nach seiaer
Anaieht ein etsibleiides Fntunun sein idl» nidit beiitimiDen kaon. Das
histoilaeli« Praeaena verbi perf. kamif wie ava dem Gesagtes bemngeht»
Toaa histofiaeheii Praeaens Terbi iaaperl nieht getratat werden.
80 glaube ieb denn geseigt sa haben, dass Itlr alle GebimnahaftUe
des alaviaeben Praeaens Terbi per£ der parallele Gebnneh des Praeaeas
Terbi imperf. in der Bedeutung dner anaaerbalb der Gegenwart des
Badeaden vor sieb gebenden Handlung konstatiert werden kann. Daher
wird wohl die am Anfange dieser Abhandlung vorgetragene AaaiolLt,
woaach eben im weiten Umfange dieser Verweadnng des Praeeena Terbi
imperf. der Grund zur Entwickelung des Praesena Terbi perf. im Blavi-
aohen in suchen sei, die riehtige sein.
Agram. Dr. A. Muaiö.
Textkntisehe Studien zu Homilien des Glagolita
ClozianuB.
VondrAk bat in seinen »AitaloTen.8tadient 8. 7 — 16 nachgewiesen,
dass der Codex 8nprasliensis aus inhomogenen Theilen bestehe. Bei
einem Codex Toa der Grösse, wie sie Cloz. nach der Kammerirung des
erhaltenen Fragmentes [s. Ein), z. Cloz. 8. 25] nrsprtlnglich hatte, ist
es doch von Yomherein wahrscheinlich, dasa alle diese reiche Ueber-
setznngsthätigkeit nicht das Werk eines einzigen Verfassers nnd Ueber-
setzers war. Dies ergibt sicli auch aus einer Charakteristik der Ueber-
setzongsart der verschiedenea Homilien ohne weiteres.
1. Zar Homilie des heil. Chrysostomus *'EßovX6pitiv* und
Deagrössten Thell des uns erhaltenen Cloz. nimmt diese Homilie
«n. Denselben slaWschen Text bietet eine der Homilien des Mihanovid,
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Textkiitiaohe Stadien sa HomiUen des OlagoUto Closüuias.
515
aas der bekaoultn serhischen Handschrift des XIII. Jahrb., die sich
jetzt im Besitze der Agramer südslav. Akademie boHmlet. Diese üeber-
einstimmung ist selbst lexicalisch so grross, dass Votidr;ik den in der
Mittü aiisgefalleuen Text des Cloz. durch Mih, so erseUeu konnte, dasa
■ich das Wort ^^Hkio zu OTkA<iHio auyyvoj^tjv ergänzte. Cl. 17B.
Ansser den Lesarten des Mih. gibt Vondrik noch die einer Homilie des
Snpriil. 306)9 — ^^^ssi die einen IfanUdion Text bietet
Ferner hat VoBdrik Beine Ausgebe desdoLmit dem fortUuifendeB
griechiselien Text venehen, ans Higne, Pairologiae eusos eompletns.
Series graeoa. Bd. 49, 8. 381 — 892; dies sei aber nvr die ihnliebste
ihm bekannte Beeension dieser Homilie. Bekannt sei [Binl. a. a. 0.
S. 31], dass dne andere Homilie des Cbiysostomns: 'OJUya i^dyuti
oiiiAtQOV [bei Migne unmittelbar vor dieser. Bd. 49, 8. 373—382] mit
der angeführten tEßovl6ftti¥€ vielfaeh llbeninstimme. Doch anf die-
ser bemhe der slavische Text nicht. Vgl. Abicht, AroUv Dir slav. Pbll.
XV, S. 333: Qaellennaehweise xnm Cod. Suprasl.
Bei der Verwendnng dieses griechischen Textes ist Vondräk nieht
eonseqnent vorgegangen. Zu Vers 203 n. 204 citirt or den näher zum
Slaviscben passenden Text der *OUya. 8. 71—73 = 389—470 hat
der Tf'xt di^s Cloz. mit dorn abgedruckten der D'EßnvXdurvi fast gar
nichts zu thun, ist vielmehr grossentheils die genaue üebersetzung des
Textes der ^.'0/./-.«tr. Der Schluss von 522 — 545 schliesst sich in seiner
Kürze ebenfalla an die »Okiyav an, "Während Vondrak mir durch grosse
Auslassungen im Texte äer^Eßoifldur^v eine Uebereiiistimmung zu er-
zielen vermag. Ueberhaupt von 2 SO au stimmt der slavische Text ent-
weder mit beiden griech. Texten, sehr oft mit keinem der beiden, sehr
oli mit Ü/.iya allein, nur selten mit der EßiwXdurjV allein. Zum Stu-
dium dieser Homilie bleibt also der Text von Migoe auch weiterhin nn-
entbehrlich.
Femer sagt Tondr^ 8. 37 : »dass der Test des Supr. nieht ans
derselben Uebersetning stamme wie nniw Hom. des Cloi., branehe man
nicht erst an bow^sen. Es gehe ohnedies ans den Anmerkungen her-
vor. Ans diesen sei ersiebtiieh, wie sehr sieh der Text des Soprasliensis
biwptsttcUieb in lezioalisdier Hlnsidit von Cloi. nnterseheide; diese
üebersetsnng gehSre einer sptteren Periode an. Man kOnne dem 8ehrei->
bor doeh diese Bigenthllmliehkeit nieht samathen; denn sonst wäre es
nnerkllrliehi warum s. B. 8, 337 u« 357 sehr alte Ansdrtteke bewahrt
seien. Uebiigena sei theilweise aneh ein anderar gr. Text flbersetst«.
33»
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516
Gustav Adolf Thal,
Diese Begründung ist nicht gaüit atichbaltig. Oblak hat bei der
Kritik der slav. Apokalypsenflbersetztmg, Archiv XIII. 335 ff., gezeigt,
wie ein vnd dieselbe üebeneteiuig in denffiaden ▼enehS«dener Bedne-
tonn gende in leadeaUsdier Hbtiit^t lieh geladert lit^ n. sw. dnnbens
nieht i^ebmftssig, Bondem von Fall in Fell, sodaii in jeder der ver-
loUedeneo Bedaetienen flieh alte Anadrfleke erhielten.
Die Thatsache jedoch, dasa Snpraal. eine andare Uebersetznnj
bietet, ist unbestreitbar. Schon Abicht ueuiU a. &. 0. Archiv XV, S. 333
die »Ollyasj dw von Vondräk seibat citirt wird, als griech. Vorlage.
!bi der Form allerdings, wie sie Migne bietet, nicht, sondern in einer
Bedaetion, die aieli namenfUeh gegen Sehlnaa mehr nnd mehr der Re-
daetion ä9t*]^wl6}trjp nähert, welehe Cloi. n. Ißh. ▼oranaeetaen. Ba
iat leicht naehanweiaen, daaa tiota aller ihnliehen Stellen im Snpr.
nieht Mosa ein anderer Ueberaetaer, aondem eine gaai andere Art der
Üeberaetavng verlieft.
Ferner gehe [£inl.S.41] die Identllftt derUeberaetanngen Im Glos. •
nnd Mih. darana hervor, daaa In beiden 8. 496 kni tb ^wnam^Qunf
fehle, obwohl sieh ein daranffolgendea TC^ daraaf besiehe. Ob Clos.
533 A^ui^ statt A^V"^ wirklieh ein Bnigariamna ist, ob nieht in der
giiech.ÖneUe ri^ V^jA*' fifieteQOP geatanden hat, wie etwa Olos.
909 gestanden war, iiMi aidi kaum Jemala erweisen laiaen.
leb möebte ton noeh einige Stellen, ^e anf Fehler der Vorlage
hinwdaen, hinaaftgen. So Gloa.B15 it'lva 8%ar IneQtax^ai] as i vl6g
aoVf %i iativ «^o^o, alf^ff, &n tvbtov %oO itqoß^cvüv xh t&iiu kni-
XQiaav xtttg g)hals t&p -^vifwvj *al 6iiq)vyov tlHf ^av&tw,
b dlo^Qf^wf hx^nnyi Tolg xor& rfyf Alpmvfiv 8naaw. Ba war.
davon die Bede, daaa Qott daa Faaaahlest zam Gedenktag IHr die Joden
gemaeht hat, (^A^ B%npocNT'k TA cN«k TiiOH' «ito Cf fCT<k,
||t<lflUH lUeV» tCKO Kp^BkK CfPO 6S(*k*l)ATS nOHAS^X*^ npAP'U
ABIkPIH l H3B'kr*k CKUp-kTN, WSKf rovsiTiAk N4Bf Af Ha dtion-
T'kHH BktA, ebenso Mih. Sopr. hat richtig nouaadUlA nnd flber>
hanpt einen anderen Text. Ein Schreibfehler ans dem Plur. noud34UJA
II H3B'6rA^ in den Sg. ist nicht denkbar : es hat sich also der lieber-
setaer dnreb den Uebergang in die oratio recta und dnrch das »dtiq>v-
yov^i verleiten lassen, Ircixqioa sn lesen, was sehUessUch Aneh im
griech. Text stelieD konnte.
Gemeinsamst Sehreib- oder Uebersetsnngafehler ist wohl 121, daaa
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TeacfkritlMhe Studien in HondUn des GlegoUto Ckwlanns. 517
etntt- TKOpNUlH TBOpHTH Bteht, entweder dnteh die alnv. Infinitive
oder die grieelL Yenaliast.
Der Vorlage angebOrig ist folgende Stelle: Cl. 512 Süt to€90
0^ adtbs ^Id^eVf &lk* iva xal fuiäg roißg t6 toiavta noto&v-
tag rtoirjar^ rfig iavrov 7rQoyt]yoQiag noivtovovg Migne, *OXfya
S. 3S2, Z. 11. Migne 49. 391. 8, bei Vondräk S. 7a, Z. 6 . . .
&Xla xal fjfiäg iday.ctQ[-^it toirg ta toiavta rcntowrag y.al jioibI
r (r -f •/ Nach der ersten Lesart g-enau Supr. ciro ^vKAUa Hf-
TlkMHIü^ CaU'k npHA<, Hlk H HaC'K l€H<;i TAM TKOpHUk, CBCf^MOy
HMfHH OftKUlTA HapfSCHl». Das letzte Wort verderbt. Cloz. und Mih
CfrO pa^H HC caM'K T KKUO llpH^f, H'KIHH'KI TRCpAUi'l /^k l a-
KOKaa cKOfMor huchh orhiitkhhk'ij tkopht'k. Iiier haben wir
jedenfalls H'kiHHid = ht^ i hu ä).Xa xai h^täg vor uns; in keinem
griech. Text ist 6ll(wg belegt; und da ja griech. Varianten ganz nach
denselben Grundsätzen wie die blav. zu erklären sind, so ist es jeden-
falls wabrscbeinlioher, in diesem huihu die in unserem Denkmal auch
eonat belegte Dehnung des Halbvocals vor H zu sehen [vgUEinL S. 16],
ftls ein SXXovs «m r,fiäg abraleiten.
JedenfUls nieht im griech. Original, sondern eist in der gemein*
•amen Vorlage des Clos. und IfUi. ist folgender Anslassuigafehier ent-
atsnden : *0 yitq d'ebg vbtf iautod vibtf fhtBft^9 y&fv^fi&'W Ix ywai-
itbg ytvÖfitpw htb vinw^ Xm toIv (mh ¥6fiOv i^ayo^a^. So in
der *OUyu, Migne a. a. 0. 378. In der haben wir, abgesehen tod
der Wortstettnng, statt yepvätft^vw aneh yspöiißifoVf was dem slav.
Text nieht entsprieht: 6% [cha] CBOsro norkAA ^axcaaima ot%
SKIHU, CiKUITAM nOA*K 34K0H0Uk ICKO^nH'Tk. BbonSO Mih.
Diese Lesart ist erUirbar ans p. «CfH'u cjkuita RdA*^ 34K0-
HOMK, c^ujTAb» no^ii 3dK0H0Uk dnroh dem Ansfall
twisehen den gleichen Ausdrücken, inter eosdem, wie ich es von nun
an Imn nennen will. Dieser AnsfuII erhübe im griech. Text einen Un-
sinn, nsd bei einem so beliebten Citat hätte sich der Uebersetzer den
richtigeD Wortlaut zu verschaffen gewusst ; im Slav. hat aber die Auf-
fassung des HCKOynHT'K als Supinum die verderbte Stelle geschfltzt.
Supr. tibersetzt wortgetreu 311. 15: Kori^ KO CBOtero ch cuha
noycTH, po;^:AKiii.\jro ca oti». /Kchiu, ßUB'klli4 noA'k SAKO-
HOM'k, ,Va J^aaKOM-kH-KI/Ä HCKOVIlHT k.
Sogar ein ganz leicht ZU corrigirender bchreibfeliler der geuKin-
samen Vorlage ist stehen geblieben. 450: od naf^ä zi^v oi/.uav
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518
Gwtav Adolf Hai»
»OfMk ClAOMk, Hli 34Hf HfUeilJT'kH4 (CT*k;^UI4 npMf UAiKlUTHH.
— Damit ist die Einheitliehkeit d«r Uebflnetsu^ in Gloc. und Mih.
wolil hioreicbend belegt.
Der GrnDdantencbied der Uebersetzung des CIoz. Mih. gegenflber
der des 8npr. liegt in der freien, sinngemÄssen "Wiedergabe des griecb.
Textes, die allerdinga mitunter auch mit einer Armutli im Ausdruck
verbanden ist. 8apr. dufrep'en übersetzt sklavisch g^cnan bis znr Unver-
ätändlichkeiti gibt dabei aüerdiogs üflaocea der Öjrnooymea genauer
wieder.
Ich fähre nur einige Beispiele als Charakter iaticum der freien
Wiedergabe nach dem Sinne an:
1. 516: oVf€(> oiH' Irroiraev h uovoytvi.g ulbg rov ^eov, loüio
'jLul üü jcoiffüov /.axa dOvafiiy ävi^^u):iivi^v ^i^r^vr^g ytvü^tvog nQÖ"
^evog xai aiavrtp xai toig älkotg. CIoz. Mih.: TOTKß^t i tu
CTKOpH, fAHKd ClAA HCK4 ICI 1», EikJli^flUH UlpOlf j^^^aTJH
l CIB'k H IM'KU'k. Snpr. 316. 24: Cf H TU CkTKOpHlUH n^O-
TNB» CHA*k CKOKH, UHpoy Hc^OA^Tdli B-ysAM N c. H H. — Der
U«1i«n«tMr dos. Mih. hat sdir wolil den Sinn «ufgefasst, der in einem
Ftftie. Mr. bei einem Imperativ eteekt. An dne UebenetsoBg naeh
dem Int • nt paoii eoneilinter tie« so denken, verbieten «ndere Stellen.
2. 502. EinF^tnmm mit impenttir. Bedeutung wird eniipreehend
dnxeh BfAHTH wiedetgegeben: T( XfyetQ, 4^iJ<rar hei %b d&Qov;
H%T^ rAATMitUHf TKpVm AI MI BfANlUH «CTABITI: Supr.
316. U wOrtliob: ocTABkW ah.
3. 252. Das Praeeens hiatorieim vird durch dae Lnperfeetiim
wiedergegeben, während Snpr. beim Praesena bleibt : hulifos a^fi^mng
C'kK'fcTU TB0p1;4llJf, l . .. a CtH NA CACIfSKIbB« POTOBAtUIX^
CA. Snpr. 310. 24: roTOBATik ca.
1 . Der Gen. exclamationia durch den Vocati v. Nom. wiedergegeben :
u) fiiQQüg (putv^g CIoz. !)G. Mih : w CKBp'kH'H'ki rAACk, ebenso 114,
124 u. 8. w. Supr. c» rHoyckiKiAj o Toro rAaca.
5. Lexicalisch frei übersetzt : /.ai oddkv Ix routojv elg muri oiag
Xöyov xoQTtwaaa&ai Öwr^<j6ut0^u. CIoz. 539, ebenso Mih.: i hikoe-
rosKf cncfHk*K cimi MO'^ir.i K oupKcr?. Supr. 317. lü: i mhh-
CO/Kf 0 T-t:]("k HA C klia(fHHI6 CAOBfCH llAO^Ii^ CkTBOpHTH 110-
H^fT'K, ganz wörtlich.
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Tektkritisohe Studien zu Homiliea de« Glagolita ClozUnus. 519
Oder: ov lov iazQov tu e/xAtj^a Cloz. 200. RäAH HiiiOüHHfH k.
Snpr. Hf Bp4HfB0 TO CkrptiiiifHHie.
Dwntor ist beBonden berronidiAbttii die Vorliebe fBr
dem Infin. stttt des grieehisolieii FlwütttMt : IL 153: %iw oh^ advoi>
ttawüTsilt] tijv äit&mumf xal lUl^n, dti ^^r^ o^miti I BfSeVMk-
fro ev^^iiiTH .... oder 172: interesaant : ßtn/ldiiwog 6a§at ....
xal lüräc inA^mow: yOTA tiiTi I Jt^TA rkTBO|llTi, . . . :
286 %¥a,., i^ayofdofi xol . . . Apanaiafj : [A4] NtB«YniTk. *rkUh
Jf^TA np'kCTABITI 9AK0H*k. 441: €1 fÄk Nf X^l*^ eYCTpAUIlTl,
Wh eYTBp*kAiTi s 0^ &w 90/h}aai, ^iUft i^^Uawftai, Ldder
«and alle dieae 4 Stellen luelit in ToUem Einklang mit dem 8rieeb.Test;
vielleiebt iit daa nvab apitere Correetnr.
Mangel aa Anadrileken Terräth sich in der Wiederboinng dea An^
dmekea AeyMHN fOr Terschiedene grieehisGhe Wendongen. 194: c*k-
TBOpHTN AeY*l*kUl*k ßslviopa itoulVf ebenso 193. 199 : fflr iray»-
yUya^hv — Snpr. HcnpasHTH boah leuoif; 202: i/toirjaev üat8
dvct/Ti (laG&ai a^ibv, CTBOpH, Kl AOl|'Mi K'WA'K — Supr. KH
lerc c^Kpi^TMATk — 227: fieTEßcihrn ao^hu K'KiRaaujf. Supr. npl;-
utvHH CA. 208; fuiaßctUa&ai, ao^hi B'Uth. Supr. npl^AO-
aKHTH CA.
Charakteriäüscl für die wortgetreue üebersetzuug des Supr. ist
1. die Wiedergabo zusjammengesetzter Wörter; ivÖvvafxovüa ttQog
naiöojiadav: cwATh. TKOp^ ha iMO^Vk TROpfHHn. Supr. 314. 20,
Cloz. u. Mih. 424: ciA;»i XAtT-w nAO,\'k'i üopH i h Supr. 316. 9:
fivrjaUa/.ov uvÖ^qujjiqv iiauAi Hiia SlkAO^ HAOK'kKa. Cioz. 492 ;
TOrO, I^Kf API^^IT'K PH'KK'k.
2. Die Wiedergabe dnrch ArtUcel anbataatirirtar Praepoaitional-
anadrAeke and dea Inllnitiva im Supr. dnreb Totbergenommenea fSKf ,
beaw. waKfi Glos. n. Mib. antweder einfaebea A4j*i InfinitlTi oder
Beiatimta. Snpr. 304. 7: HipiHf BOrk yasi B-k BA^A^ui^lt
C'krp'KuifHNB — %h Big tluf deait&np^ nhjftfteli^ftata, Ifigne 49,
B. 374, Z. 27. Snpr. 804. 9 : I6^< ^ HOAHTBl[ A^BOA*kNO Bf-
c*KA^>4)r^Uky .... ite^lx^ «OPÜff ^aUHwg efp^Tai. Snpr. 802. 4:
xal xtgl ro€ nij ftwtjanuaiäliif H M3Kf Nf noUNHATH 9*kAA. 808. 3 :
leaKf 3kA0 cTpAA^TH ; M-k leaief sao ckTSopNTN ; tb nax&g notOwt
rb xamdtg ittta%€^lv. In Glos. n. Mih. kommt kein solcher anbataati-
Tirter InfinittTTor. IL 27 wnit %h» ftatqi&Qx^v xfTio^iamSy eia*
fkeb iiATpHApifOBXi BiCkA^* Dagegen anageltthrt: äpta^Wftgoatftt-'
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520 QsstaT Adolf Thal,
"aTtAXtav aov ti^^ /iii>i tu xi^r.uuia fiayiag Trjv hrtBQßoXriv. Cloz.
107ii.Mih.: Bp4HA aP<b^< tboi RO^ti, i*;i;f luatui s-k iuI^hih.
Snpr. 3§7.5: Ck r«p«u np-&}KA( npATA TiB'k chpfBpOAioskCTBHH
c*kiM3AKifi6. npl:;KAC npATA, sagleioh ein Beispiel ftr die Wied«r-
gebe mit derPnMp. saumiiieiigaMteter Verbe in 8q^. Oder:
äafsaatto& tov TtQhg iiXlrikovs Sepr. 317. 3: AOBkSANHA I89KI K%
cfBK cjH'kU'k. OloB. 527, ebenso Uh.: i('kiieB4Nk*k, tSKf yfaKA>*
IIUH*k.
CharakteristUch fOr die Snpr.-Uebersetziuig ist die Vorliebe für
den DatiT e. inf. 315« 15: Üvvathv yaq xai Iv ^i^ tovro ys-
vMaii uoitiTkNe BO KAHH'kU'k A^H'ii*^ cfHe^ 6*uth. dos.
457 : voMCWk BO CS CTBOpiTN — oder 303. 24: rh ytxQ ßiaal^ima
tlvai xQn^^ov , odx Motiv xQ']<J*^' npNNOVSKA'HOVUOV buth
AOBpev Nf A^BP^' Im Clos. keine Entspreebimg. Si^. 303. 25 :
NHHeOSiCl Nf nOTMT'k NN U'KHAUlTNNU'k BVTN Cf UOy O^KOpk-
HO^. MÜl: ceviiiNjfk B'k nOHOiuiHHH. Sepr. 304. 14 £: nal dmel
fikp aaq>kg dvai tb Uy6iMpwi UhMWk 0B*k B'yrN TAAr^MU^vf"
ue^. SeUieedieh Snpr. 3 1 7. 4 : utal noUl ü&fia ywia&ai %v Snap-
tag H TBepHT<k T<KAfCH »ANOMeY EVTH BkC'kU'k, Oloi. 529 :
l TBOpiT-K RKC/A NU, \A B^A'U'k T'feilO fA*H^> ^^V^- ^^4.
13: b Jtoiutv tä TtQO/.tintvct ytrio^at fftotta y.at alua Xqiotov .
TBOp^H np'KAT*'^''*^^'"'''**«* K-KITH flAkTH H Kp'kKH ^-pri CTOCOBÜ,
Cloz. 11t: TROpAI np'fcA'kAC^K^ftUlTAA, A^ 6;KA<Ki"k tXa^ h
Kp'kB'k XB4.
Als weiteres Obarakteristicom der Sapr. Hea. erwihne ich noeh
— jedenfalls noch eine Folge wOrtUoher Uebersetznng — den Qen. nnd
Aeens. bei negirt transitivem Verbnm: iml ftoul a6wa{f;) dyvoBlv xctl
lavrbv xat tohg Ttlrjalov xai tovg tfjg q)^a€(üg v6^tnvg. h TRopHT'k
BKCirO Hf 3HaTH H CfKf H KAHH;KM^/ft H H^CTkCTR-KHKl^Ä 34-
KOHIU. Cloz. II 120: TBOpIT-K KkCA Hf BlkAl^TH H CfEI [hJ
ICKp'kHHX'hk l TlkAfCHarO OBUHAli.
Zwei falsehe UebersetnuigeD oder diel: Od ravra naQfjfPu öt^
VEYAog /.ai utth to^Jtmv Mlsye. Matth. 10. 9 geht diesem SetM Tornn
und Mefttb. 5. 39 folgt, kann also im giieeh. Text sobwerliob juera
radva stehen. Snpr. 307. 7 bat aber no rcuk, was sehwerlich anf
Beohnung der Ueberliefemng sn setsen ist Snpr. 804. 29: kittan&'
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Textkfitisohe Studien sa HomiUeii das OtafoUte ClotuBoa. 5fl «stu« l wo^ *ho
T.M r YORK
hui^LX LIBRARY
aato mit l&edaaTo verwechselt fl03NA; kOnnte auch griecb. Ueber-
liefernng schlecht geweseu u m.
Interessant ist die Vertausch ung der AttributivbegrifiTe, yerbnnden
zugleich mit Verkonnung des batzzubammenhanges. Supr. 313. 15:
UIHAH, KdKÖ HfHkCTk O H p k C H kM f C M , K^KO EfSaKONfH'k
np43AkHHK'k.
Chmkliiistiioli Ar die beiden Uebenetsmigeii w&re jedenfalls
Doeh das VerliiltniM dea Gen. poaaeaiiviu com Dativ der ZnaamneD-
gebSrigkeit. Allein in nnserem Clox. iat HUi. ao Bttefmtttterlie^ belian-
delt) daaa an Stellen, wo Bapr. anaftthrlicb citiit wird, von Uih. nnr ge-
sagt wird, daaa er einen thnliohen Wortlniit habe; daaa damit niebt
btoaa rein apraebliehe Aenderangen inbagriffen aind, hat Oblal^ aebon
Arebiv ZV. 589 dargelhani ergibt aieh flberdiea aneb ans der Anagabe
dea Ziatooat von Jb$6, Ea sind iudeaaen Anaeieben vorbanden, daaa Im
nraprflnglioben Text bei der üebersetznng der Dativ eine andere Ver-
wendung batte, als in nnaeren Texten. leb bebe nor folgende Stellen
hervor :
Glos. 265, ohne gr. Text: cirk 80 Wckv, .... EAA^'%nuk SkCfM
TKApi, ATAUlk l 4ApYHf.it ^Ulik, l BkdSM'k B'MtU'kNIM'k ClitaU'k
TBOpUk. Vgl. damit II. i:>2 S.MJ^'hiKA BkCKKOl TBapH. Den Dativ
mich in Cloz.265 statt kkciIjä anznsetzen, empfiehlt noch der T'hl tand,
dass BkCk das lexicalisch jüngere Wort gegeutlber kkcKK'K iat. Vgl.
femer: l''>^' '^^f ^t^^^^.VK h apY<iHfu\U'k ckj r'k. 4GS O^tö) rtov
S).on> i; K Koroy' Kkclis'kCK'kiM'k — Dat. plor., nicht omnimodo, wie
Vondräk Anm. za 408, 8. 74 angibt.
Cloz n. 60: OTT* iM»,v'^fi oy'KiR kujiyK . . . Ui3rHaB'kuiM)^'k,
R'K3K(KurkiÄllJTIJf'k: VJtb tüfv Jovdai(oi>, twv i.ray.n^n'drTtov,
y.a} /w/.vövTüßv .... Mih. hat ebenfalls Uberall Gen. nur KKBKpaHiii-
iot|iMHMk. Das scheint nicht blosser Schreibfehler zn sein, denn
gleich darauf heisst es II. G4 : fjri h.tlvovg fiälioia diy.awv &Qi]vtiv
y.ai v.ö.TVtai^ai lovi^ /.ay.ofioiüCn'Tag [/.ui uay,ciQi^iLi> tavg xaxwg
Trdaxovrag] : tLKO T'kY'k noAOsaiT'k nani pUA^TH i nA4K4TH
CA, TBOpAlUTHX^'k Sl^AO, 4 €Tp4}KA^UITH)fk 8bAt[ BAASKITH.
Mib. hat dagegen TBOpf iiiHHUk nnd CTpa^KAO^UiHHIlk — nnd wie-
deriiolt aieh dieaar lotitere Sata genan in dieaer Form: mro tB^^
AOCTONTk RilRATN €< TBOpfl(IHHIIk HCKpHHHU% CBOHUk 3A0
4 b. n. 6. Ea iat aonst niehl die Art dea Bedaotora der Honül. Mih.,
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522
QiuUv Adolf Tbftl,
neue Dative einzuführen, eher das Gegentheil. IL üO: t^s ^fiiQU^ b
KaiQOg KpkM/A A^^H" Mih. aber ,\KHf CfPC.
Dativ des Feräonalpiüuomüus atatt dos Possesisivpronomena haben
wir in unserer Horn, nur ein- oder zweiuuil : f /c rh aya/i?.t]gutaai
avTütv rag hiittQtlag' B'Ki-McnrtHiTH in k rp k\' kl Ii. 62, und
OCA'kni lU'k oyiJ k 172: Irrrj^woE avrätv ti^p öiüvoiuv.
Im Supr. dage^üii sind noch mehr solche Fälle, die an die zweite
Horn, des Cloz. erinnern: TL fioi Xiyeig rrjv 7c/j).ip avrov 4TC> uh na-
pHHftiJH rpa^'K teuoy Snpr. 306. 15; zT^ ui i uv ^adv^Uag rb uäy
iyivsTO' CBOiei^ wuc^y A'kHCc rufA. iikcf k kicrik. Cloz. 209 und
Mih. cROfi^ M'kA '^oc I kw; — olme D;Uiv. Wie weit dies der üeber-
aetzuüg angehört, ist uicLt zu entächL-iilfn.
Znr Kritik des Textes möchte ich nur drei Steilen heranziehen.
Hier wird uns 8npr. nlltziich. Cloz. 466 ff. Der griech.Text nach Migne
a. a. 0. 8. 381, Z. 15: iva tlQrjvortOLifjajj th iv ov^avi^ xai rot Itti
rr^g 'tva /.al ^yyihoy <pih)v oe Ttoirjarjj iva ae ^^(^ ratv
Hl(t)p xataXXd^ijf t-^if^ov oria küI Tto/.fuiov, iva :roii)af} ^ikov,
tKtivug tqv ^vx^v avTov ^'(Jwxf y tü/v (.uaovviüip. Der Text
in der *Eßovl6fit^v bat mit luaerer Stelle ofehts m. thao, nur eine Va-
rumte mOefate i«^ aaflllireii: Xva iyy^Xtav xounovbr nou^at^ Svra 9c
vuxl noXi^aQv\ xat b fth X^tathg tIv ipvx}^ aövoO l^iiwuv hkk^
ao9, Wantm liegt Cbristni eneblagen ? Cloi. 46601: M t\u\pvrk.
HfBCKii'k I aiukCMic, i AP^rd rrs^piTk iteÄii'k, i a^
TA nplBfA<T*k K*k BOrOy BkCll<l*kCraU'k, 4^Ä0U*k l
apX'aliAU'k C*U r%, Tf Bf Bpar« €JLUIT4 t lipOTIBN4 l )fOTAlUT4
PAP^vra ckTBOpHTH - ÄüiiK CBOMfv R'kAacT'k Tf Ef paAi ' T*» 9Kf
.... 8o wie der Text hier »teht, gehOtt naeh Bkc*ft<i'kCK-UH*k ein
stirkens üntaneheidoDgeseteheii alsBeiettioh ; statt • iit ueh c*kTKOpN
Beiftiiob in letnn, nnd sn lesen: Jfk tibi Bp4r4 camut4 \
npOTIBHA AP^>*' C<kTBOpHTH, AUUR CB04L B'kA^CT'k
TIBI p4AH. Des setst dber eine Variation des Testes ans der *Eßwh
Xdfnjv nnd'OA//« ▼orans: *Xiftavhg 6 füif diffyiXim "mX ä^xW^
tfyf ^ffvx^ adro4^ Ifidoncer aw» — Diese Aonabme wird TcUr
kommen dveh den Text des Snpr. gestfttst. 315. 21 : M ChUH-
pNT<k HfBf€kN4a [H. 3. fehlt], H M^^UTh TA CkTBOpHT'k
APMfr4, H Ck BkCHUk BOr^Y C%UNpNTlk XpH(TO€*k, A^ >*
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TeztkriUsehe Stndles sn HonUIen dM Olagollto Clotianni. 523
Bpara CA^ujTa h paTkHiiKa, crcm^ a^V^'^ Bt'A'*;
Wir werden in der Epiphanioshom. noch Gelegenheit hab'^n zu f( lit ii.
wie Sapr. den Dat. der Zasammengcböri^keit durch Eiiiftigung voü
PraepositioDon wegachafiTt: Ck KkCiCMk Koroy ist nichts anderes als
K'k BOroy RkdJH'kCK'KiM'K lüv üluiv. Dazu kommt noch
im FoIgendeD, dass die Vorlage des Suprasl. in ihrer Manier, das
ap\"k- in ZoaammeDsetzangen anszulasseo, eine sinnlose Tautologie
hervorrufen musate, ans der sieh der Redaciur üiuäüi llum. half,
indem er ckh in m ck nnd das zweite arrfAOU'k in arriAk-
CKOM'K verwaridcUü uud Rad,\'kiKa dumit Übereinstimmte. Nach diesen
VeräuderuDgtjfl, welche imbediogt der Sinn erfordert, erhalten wir die-
selbe Lesart wie in Cloz. u. Mih.; nur dass Glos. ACh. nach seiner Art
den nBftlitts diuroh ]^ota gibt
Bin alter Fehler im dot. liegt vor in 01oi.421 : xeMmQ iwimi
(pvjyrj fj Xiyovaa "kROXi Tor^a c*k rAiTiUTHi. Tondztt Mgt in der
Anm.: iCk rÄJMUTHi ; c ist uutatt rAACk ; Snpr.314. 17 : ON*k rAACk
rAArOAAH«. In glagolitlBelier Schrift iah die Stelle also m> ans:
ftA<i>fl«. Ba liegt hier nav eine Yerweehalnng switehen a s= A und
A SS A vor. So erhalten wir Tlk rAACk = iiulvij f} (pibvtj. Nadidem
dieser FeUer ueh tinmal elngeaehlichen hatte^ constndite der Bedaetor
des des. den Sata tKOiiu T^rAA c*k rAAr«AAH an den vorher-
gehenden Sati: U CAOBO np*ftAAi9KAUITAA €KATIT*k) *kK03Kf
T%,r^A rk rAÄiiiTHf. Dasn worde er gewiss aneh noeh Toranlasst
dadnroh, dass er su c*k kein ihm entspreehendes Verbnm Cuid: pf^ifHO
rarrk hatte der Uebersetisr ebenso wie der des Snpr. 314. 19 mit
dem Objeet des Xiyovaa flberein gestimmt.
Wie vorsichtig man sein mass, bevor man ans dem Ausfall aaeh
nothwendiger Satigiieder aaf einen engeren Zasammenhang sehüewt»
seigt nns 503: unpA so pä/^t BpATpkMt i ci MCp'kTBA etuc. 504 :
AUITf olfKO UHpa paAH i CH »Kp'kTBa Klüc. Z. 504 ist nar mit klei-
nerer Schrift an den Rand hinzngesohrieben; der Schreiber hat jeden»
falls gemerkt, dass ihn die so ähnlichen Satztheile beinahe zu einer
Auslassung verleitet hätten. Im Supr. 314. 19 fehlt genau diese Zeile,
ans denselben Gründen, aber natflrlieh ohne Zniammenhang mit un-
serem Text.
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524
Gustav Adolf Tltal,
IL Zar Holllille des Antlodiiis Ol. 354—754 nnd Horn. Hüi.
Voudrak bagt in der Einleitung seiner Ausgabe desCioziaous p.42,
der söhr verderbte Text der 3. Homilie sei in Horn. Mili. vüllätä,ndiger,
wenn «nch nicht immer riehtiger erhalten, man vgl. Anm. zur Zeile 580.
623 n. B. w.; dort entopfeek« Hob. Mih. ianwr «noh 4em gr. Texte.
Hiklot. hat in seiser Amgaba einfiwh ta kirehcndaTiMbeii Text ueh
dem gileeb. emigirt, also alle die Fehler der üeherlieferung zur Laat
gelegti Kopitar führt lateiniiehe Citate an, ala glaubte er an geiriaaen
Stellen an eine Beeinflnesong dureh den lateiniaolien Test.
Es Hat lieh nieht leugnen, dan eine Beihe von Fehlem dnroli die
Ueberliefemng vemnaeht lind; aber keinesw^ alle, ja in vielen
Flilen ist es gana nndenkbar, wie die Hss. daia gekommen vAren, dnee
reoht gut verstftndlichen Text zn indem.
Ich glaube vielmehr, die Hauptnrsache dieser so zahlreichen Fehler
ist die mangelhafte Kenntniss des Griechischen, bei einem Uebenetser,
der einer sohlecht geschriebenen griechisohen Vorlage gegenflber die
sonderbarsten Gonstrnctionen vornimmt.
Zunächst einige offenkundige Schnitzer des Uebersetzers : Gl. G75
u. Mih.: eidov Iv Tfj xarTjyoQl^ SiaSi urtTOi: xocQiV dtaxq&TtTOvaav.
KIA'^X'^ OYKOplBkHUUk B'feHkl^Mli BAarO^t^Tk CRkTkUJTHK
CA. Erstons ist ÖLudripiaxog falsch zu xarr^yoQl^ bezogen, dann hat
dcrUebeiäetzergeth&n, als stflnde, x^Q^^ rtarrjyo^i^ dm^ijuaroc
ctaTQu/ciovaap, drittens bat er Beziehungswort and Bestiounangswort
vertauscht.
Uns, 161 überhaupt auch eine Manier des Ueberaetiers : Cl. 595 u.
Mih.: 111%' ß^^^^t ^lüfjäßaoiv CkHli^k np'UcT^nkHA^Hk, oder
654 Wx?js ivtifiav noB'^A'kH'kiba HkCTH. Letzteres Wort fehlt zwar
Cl., aber Wh. hat es an entapreehender Stelle; es ist in CL Jedenfalls
nnr anfXllig ausgefallen. Auf eine ihnttehe Uebersetsongsart in Snpr.
3 12. 15 habe ieh beteits hingewiesen.
Partieipien bereiten ihm mitunter Sohwieriglceiien. d. 584 : Sv-
^((fattog ^9it¥ t^til» od dwf6fit»og' ^ b xfl^ itsUntag dli^s
kUffTLBff&ß, Das uti^&rtfor verleitet ihn tu dem Glanben, dv besiehe
rieh anf ^ehs, wihrend es doeh anf Ihf^QUMog geht: irosief skCfi*
CITH eY*ilHk1C 0 fAiNOUk B3*k. Hitteer nieht in seiner Ungesohick-
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TezOuitiBeh« Stödten la Boaiilieii dei 61«goUU CSostenas. 525
liclikeit statt des transitiven fTQoaayetv iipHMOCHTM, d&ä tieu Dativ
der Peraou verlangt, gewälilt, so wäre wie im Griechischen üv zu x/;-
üviKov und .iQooäytLV^ hier *rc»Hit zu Paittcip und Verbum beziehbar.
An dieser Incoucmuität hat denn auch der Schreiber oder ßedacteur
der Cloz. Plomilie Anstoss genommen, uuJ (ipoiiORls^afT'k statt des
Participiums gesetzt. Aber in Mib. steht uoch die dem Kt^qvxjuv ent-
sprechende Fonn auf -AI6.
Goaii mit dimllMii üngeseUekHolikeit steht er in Cl. 601 an
Stelle sweier Verl»«, die kein gemeinsames DaUvobJeet besitaen, df^o-
nU<ias naTf^yuivlaaTO fta das erste oyopiiUKH na . . f&r das sweite
TpoyAM ^ dem AooniatiT.
PraedieatiTes lud appositives Partioip weiss er nieht so nnter-
scbeidea, ja die Constrnetion des ersteren seheiat ilim niekt besonders
klar xn sein. 653: ijypöcw 9k ä^a r6v atavQhp i^bttig itvlfiov xa-
Tamt8vd^ovT€S [in der Hs. wohl xataöijt^^optts] iti>iißoXo¥i Nf a^'
U*yillA'feA)f;R CA KpCT4, IIOE'kAI^H'IÜIA MkCTH OCO^SKAAKUITf
npHKAAAV Ebenso Blib.nnd 659: i}/fdow^^ l'tqa Ir^arh^v r^X^tot^
Wi^WS^: Hf A^VMUlAlMJfiK ;Kf CA p4aB0IHIK*k €*k jpik pACRI-
HAMkUJTf l TBC^pAUITf I npOnOKlIA^TMh U^CpCTBIIO pACHA-
TAr^. Mih. indert nur: Cf TRcpii|Jf np , empfindet also deotlich
das swsite i = aMv als aberflassig, und dentet darauf hin, dass beide
H, das Tual und avxhv^ s<duHi vom Uebersetzer eingesetzt worden; denn
dass dieser beide Participien als gleichwerthig fi^Bte, ergibt sich schon
daraus, dass er das Aoristparticip mit pacriHHiiM^uiTf übersetzt, dann
dass er l yröuvv deutlich als absolut dastehend auffasst : Hl A^U'^^^''^'^'
ajfÄ ist doch sonst i^:l6Qow = waren in Verle^'ouheit. Die Stelle be-
weist zngleich, dass er einen lateinischen Text (hier) nicht zur Seite
hatte; denn das lateinische ignorabant crucifigentes . . . conätitiieie
hätte ihn sogleich über die verschiedenartige Bedeutung der beiden
Participien autgeklärt.
Dass ein Verbum, welches einen Dativ der Person im Activum
verlangt, im Oriechlächcn dennoch ein persöulichea Paasivnm haben
kann, seheint ihm auch nicht bekannt zv sein. 709: St %^^v nolkov^
lUvrjv nXiTTToiAivtfi suUmt^v v<prjotffA€vrj. 0 latro IM deetor,
nazime grati Uli, a res anfertor. SKf A*ftfu;KMk TATkBJb KpM^
ueyuey len^B^AiA. Dass hier keine bUMse syntaküsehe Bigen-
thllndiefakeit des Ksl. TorUegt, sehelnt mir ans 696 herrorsttgeben :
526
GubUv Adolf Thal,
ly.etrng ^xaiQtOi^ r/.tfivui; zly '/ttga xh ^v).ov l'/.län^r — Adum
verlor, wurde boatoblea — das P&radics. olj'Kpd^fH'k K'kicT k. liatie
er den Sinn des kittX&Tt^ verstanden, so hätte er sicherlich ein noKpa-
H'k B*uc*rk oder etwae Aehnliehes gewählt.
Dass er sich auch sonst nicht allzuviel um den Sinn kflinmert, zeigt
67b; yvuiqiZii trjv ^iaaikuuv /.tiaig. Der Sinn der Stelle ist deut-
lich: manifestant regnnm eins creatnrae. Diese Bedeutung von yptogi-
^Bw ist ikm wohl nicht geläufig; denn er schreibt: 3HdiTl» i^pcTKHf
iro TRapk. —
Dem üebersetzer stand, wie es scheint, eine recht schlechte griech.
Vorlage zur Verfügung, eine ähnliche etwa, wie die Iis. der Wiener
llofhibliothek Theol. CXXIII. Dass w und ov, lo und o verwechselt
werden, das» £t, r^ ^ ja sogar v in der Bezeichnung des in der Aofl-
apraohe an l gewordwen 17 waeliMln, ist ja In giieeli. Hsi. ftberhanpt
der Fall. Bei der geringen Uel>QOg des Ueberaetfera dnd VeraUiaae nur
an Ideht mOglicli.
Zunüduil bt jedoob von FiUen abauaehen, in denen Vondrik
beaaer getban bitte, b« der Leanrt der von ibm edirtoi HB.TbeoL CXXIU
der Wiener Hofbibl. in bleiben nnd aie nicbt dmeb Higue [Patroi. Fntrea
gnwci. Bd. 28. 8. 1054 ff.] 20 enetien. 80 8. 79, Z. 3 in gr. Test:
Ct. 568 np'KCfl'k »I thXKk AOBpOTük hk^ noH'kTfHkiMik» — nnn
atebt aber in der Ha.TheoL GZXEI, p. USb, Z. 34 gans dentlieb
iaxifCWt nicbt foxvve detupavit, mid np'kcn'k itt dentlieb die Wie-
dergabe TOn taxwftp Tfl ht9Qßolfj nnd tfjg rifi^g entapreebend noi-
TfHkfUk. Wie docb gleieb 571 iine^ßalvov mit np'kcO'kHMUT'k
wiedergegeben.
8. 80, Z. 4: ^il^ T$ n6.lai iat wobl nnr Omckfebler Ar %h std-
lai, wie ee die Ha. 114, Z. 14 nnd Higne bietet nnd d«. 592 mit aei-
nem ^ptKAt vornnaaetat — 8. 81, Z. 8: b d$vjr&nig xeri k^^mq,
lUgne XXVmjp. t057, Z. 8; Ha. 115b, Z. 12 bloaa deaft6nig
^u>g, Ol. 626 rik jfk. — 8. 86, Z.6: 6 mvU^tav thv Sdijv, ao Migne
28. p. 1061, Z. 8; die Ha. dagegen p, 116a, Z. 5: 6 mtvleöaag xhv
Sdrjv^ CL 738: npdr'kH4B*u 4AA.
In allen diesen Fällen ist die Abweichung vom Texte der gr. Ha.
in der Ausgabe weder begründet, noch tiberhaupt angegeben: ebenso-
wenig in anderen Fftllen, wo die gr. Leaart offenbare Fehler bietet, bit*
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Ttttkrititobe Stadien ra HooUifla des CHigoUte Cloiüniu. 91X1
treileD, wo sie eine andere, gleichartige Lesart bietet. So S. 83, Z. 2 :
rfg TeXfvrfig ddo^ta Hs. p. 1 15, Z. 6 c^g rag>^$ d.; 8. 82, Z. 6 Tta-
Dagegen wäre in folgenden FlUen wohl Migne httTMunnehen ge-
wesen: S. 80, Z. statt ftagaimxMaijg o^hia rr^g hSov toO
&avdiov TOT yivr] awi^/rreTo zu lesen mit Migne a. n. 0. S. 1056,
Z. 34 : ^avdwffii denn filr ^avdttfi ta yimj tnn^tvmo ist Cl.
596 Rii CKMp'KTk II^A*^ Mcinj BitnaAt eine ganz passende, wenn
nneh freie Uebersetznng, und man braucht nicht mit Yondrik, Anm. za
596 eine Verwechselung von (Ji'r'i rrtro mit Formen von ai uTTlnru»
anzunehmen. — 8. 80, Z. 7: nach dg)]vtyy.e ist mit Mi?Tie XXVIU.
1056, Z. 39 ein ltdd'ovg eiuzufttgeo, wie es Cl. 601 verlangt 8.53,
Z. <) : statt &£uv älqi^tvov mit Migne XXVIII. 105S. 33 1 i'ahv
^ivi>i> Tov fhfov, wodurch npKKk K:>KHijK des Cl. 672 verätändlich
wird. Dem Text des Cloz. 662 k^oct'K BOAKOMk't iK^^fillCKd
kommt doch Mi^ne 1057.35, mit seinem röA/<a luvdalutv TtaQUVÖfiUßV
nÄher als das blosse 'lovdaiutv rraQavofiiav.
Aber auch von alledem abgesehen, verbleiben noch eine Reihe von
Stellen, deren sonderbare Wiedev|?abe dem Febersetzor znr Last fallen.
Schuld war dnrrm wohl auch ein Missgeschiclc , das unserem Ueber-
setzer gleich am In ginne unserer llomilie widerfuhr. handelt sich
nämlich hier hauptsächlich nm einen Veigleieh. der aul dem Wortspiel
|if/.ov = Baum, vou dem Adam den Apfel nahm, und ^vkctv = Holz des
Kreuzes, durch das die Welt gerettet wurde, beroht. Der Mensch «ciikndete
die ^atur, indem er die Geschöpfe, welche ihn zur Erkeuntniss Gottes
bitten führen sollen, selbst als Götter verehrte ; «/./.' ü'KTeiQii' avii^v
(nämlich rr^v (pvaiv) h iHog^ /.ai (fiQEi axavqov kv j^iatfi^ ^Btoyvoi^
aiag dvd-^vunoig ö^yavov, tf^g xr/acwg dwaTwteQov. In der Hs. so
abgetheilt: . , . Iv fieat^ d-ewyvotaiag' iiooic ÖQyavov .... Das
Ol in der Abbreviainr ist hier sieht dnreh eine Ligatur gegeben, wie
sonst so oft; ob nun der Selireiber des gr. Textes tohon das < wegge*
lassen oder ob es erst ▼om üebersetaer llberseben wurde, ist nicht in
entaeheiden, aber jedenfUb gelesen hat der UebersetMr (hß^^tMOg
Zayavov^ denn Glos. 576 nad Mih* bietea % NOCMT'k Kp*kcT<k no
cp'kA'k p^aeyMA uKH't- sirk f(T<k ckcxA*^, tb4PN BkciM
chamUn. Ifih. •lAOft'kKk MiCTk ckco^A^ Damit ist der Sinn der
Homilie Ar vnseren üebersetier sawiederbringlich verloren.
»
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528
Gwtav Adolf TJuO,
Ein ausgefallenes Jota scheiTit flio Ursache gewe^n zu sein, dasa
wir Cl. OOS HIKCK KIM Mih. HfRCHKJH lesen. U) d-fJuQ (JAr^wy uojific^
[kui luxüvr^g) oi'Qai'iov OTuv(j(j^ w E'AiWt, K k icthhI; rip-ku^-
^pOCTk- HfKCK'M KfifCT'K 8ü ist jedenfalls der slav. Text zu inter-
pungiren. HfecK'U KpfCT'k wAre dann die Uebersetzong roo ovQa»
VOV aTOVQÖi^.
Nun einige Stellen, wo falacbe Lesarten den Uebersetser sn gani
merkwürdigen Uebersetznngen verleiteten. Cl. 601 Na ApkJKAUlTaro
ckupkTk 9%f0fi3f^iKi ckupkTk noK'fc;KA'KUJa<iro Tpo^AH'
^apdr(i) y.QttTovvTt S-Avatov ^(V^nrrllffag xaTrjymviffceTO. Wenn
Mih. bietet: Ha AP'^JKfiiiaaro cMpkTk oyopcyHsM ckoic cupki k
H ncK'K A.H lero KicTO\'Aa, so sieht man deutlich die corrigirende
Absieht, die bei mangeldem gr. Text nattirlich nicht sehr glücklich
ausfüllt. Nun steht aber in der Hs. theol. CXXIII, S. 1 14 a, Z. 23: /.cu
^avdrov xQarovvti .... Damit ist die Uebersetzung von Ha AP*»-
^AiiJTaro CMpkTk gogeben. Das iiok1;h?A'KIU**»*''0 kann leicht
derjenige eingesetzt haben, der an Stelle dca pt. pf. act. oyop;K;Kk den
Aorist setzte, um die Inconcinnitftt zu beheben.
In diesem Falle bot unsere Iis. selbst das ov statt (o. An einigen
Stellen läset sich ein solcher Fehler in der Vorlage ganz &ichcr er-
schliessen. Man denke sich nur in dem Satze : b ^üvca og ^ü/.of r6
Tia/.ai yoi^aüfiivog fiaATifQiq an Stelle dea ohne Jota geschriebenen
^i)Ät4> ein ^iilov, und wir finden dazn die genaue Uebersetzung in
Ol. 592: cikUpikTk ^fitULM AP'kB'kH'k SKfSA'k npiHU'kuii. Eben-
so Mih.
Oder b n:jMUir^g .... ^v?.ov üVTL(fäQ(.icv/.üv ^v).ov '/^uQiZeiui :
so die Hs.; Migne XXVIII. 1056; ^vXov &vTtxpaQ^a'Aov ^v),ov
q><ta€t. xaQl^&ttu, Da «r erwfJiBte Stelle 575 iteht versteht, mise-
venteht er aelbstventiiidlioh auch dieie, nnd mit ftlieher Beiiebnng
dei }§!Otov zn vfH vio Ib 675 IlberMtst er amtatk: Der 8eh9pfer
«ehenkt der Natar das Hols, des Krenies ntmlieli, als Heilmittel Ittr
das Hols, den Apfelbaum, Gl. 599: TKOpi^k At>*IEBe CTibt^Ai^
AP'kS'kNOYUoy P^A^ A'iT'k. Die Lesart von MÜi.: AP*'*^ 0T%*
MA«*«» M^^Mumwfif pOA^ ... ist dentlieii ein TeniiBli, ans dem
Text dee Ol. mit tlmaliehster SehooiiDK der Uebeilieftnag eine halb-
wegs TerstiDdUeho Ooi^eetnr henunsabiliigeii. Andoreneils bit mser
üebenetaer wiedernm 652 ftbersetst: NA CkMpkTk
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TextkritiMhe Stadien sn Homilien dM GlagoUta CUwiMiat. 529
B'kaB^AadTII T/ÄPOTAi. bei Migne und in der ITs : Lrirf f>nT!''fiv
ijyoijfievoi tov O-avürov rb flÜQog — rati se ita gravitatem morÜB
•Dgere, als ob stünde r<J) i/avdTf) liA CKfJpkTK — ebenso Mih.
Die griech. Ligator ferner von / r bat eine gewisse Aebniicbkeit mit
<x am Öchlusae, es fehlt nnr eine Scblinge. Wenn also 714 dtiSctg rri-
OTBUg d^VT(hr;y Ivh^y^iuy wiedergibt kp'kH;S%MK •feRl; ,^1; [' k.VK,
so haben wir wolil eine Lesart ^)^vratu vorauszusetzen, unii ein uzb-
rata dü^ai einem tpavt^üj^y ev^ußükuig, aaq)üfg öti^ai gleich-
zusetzen.
Complicirter sind folgende Btellen : Cl. 637 firj ydiQ pioi . . . 6nif
djig i-tr^^* fkt ... itlX* 8w m^i Ti]g 'Aatadhit]g dQxij Tf^S ^üH' «error-
MxüMf iUV'&eglag imf^Q%w iiqxi]y Bn vwv utettadiniiHf öe^afiBvog,
dAeijr dmatUag vmI vs%ifw¥ xQui^g dvaqxzitfwtu: N'k "kKO
HMAniTk «eaUKA^MklO HAHAT'UC'k OCJKXAfHUH'k C*yCTlk
HaHAT*kK^ . . . Mib.: >MKO H4«ltTICk OC^KA^HHI»,
TM« Nd<lfTKIk «COY^KAiHUMMk BUCTk CBOBOAA Ha<lf AMHNkc
bertitfgt BW du Alter der Leasrt des 01<»b.; desn TAB« Tentth lioli
dantlieh il> Bfauohiebeel, und NA«if AHKR*k »t mir eine VarislioB ftlr
dae leUte NA*ifTK^. Eine genau entsprechende grieehische Lesart
dazu habe ich nieht gefanden ; aber eine fehlerhafte Stelle dea Origi-
nale liegt doch zngrimde. In unserer Hs. 115 b, Z. 18 statt Tijg vwv
wnadhuai^ Ikev^^egntc steht mig rCov AoradixMf ilev^affiag, i]
war also ersetzt dnroh ti, dessen Ligatnr mit der von nt verwechselt
wurde. Es ist sebr leicht möglich . daas nnn der nächste Schreiber,
denkend nn dns folgende hnfi^Ev, den alleinätobenden Genetiv durch
lÄev-tf-eQia ersetzte, und dann das letzte ^tQyi] als Apposition auf-
fasste, deren Erkliunng der folgende Satz gibt a!so et^a: ^ dnss die
FVeiheit ffir die Verurtbeilten der Anfang ihrer \ ' rin tlii ihiug war,
der Anfang, weil. . . .« Dabei wäre inrTQyev als Htt'i^ r kk'k R'MCT'K
übersetzt. Vgl. 509 iktvtf^Bqiav iKaQ.io^d(}tiaev ciis>KO^\Ai HAOA'k
Cl. 647 erkläre ich mir etwa folgendermassen : An Stelle oi uhv
oiv *Iovdaiot tovg lilkovg rov d^avaxov iQÖitQvg Ttagevreg, Li)
tbv tnavQbv ÜQiiijaav, TifiwQiag b^ov aal ätinlag imvoi^aawas
b^wWf Tftal tijv vol? ¥6(imi nttvdQap %^ dUc ^'OXov 9if¥&$ffi n^oO'
4tmOVQtl¥^ .... 9KI «^BO IHld BHH'U OCTABAkUII, NA
Kp%CT% CA OYCTp'kMMUlA, CTjlAUi'WN'U H 0\'K0pi8Hld BfN-
M'klttJAlkUlf C'kCJBA'k, 1 SAB^NHXLIK KAATBiB AP*kB'^NOf B%
AffdUv Ar tbTtadM FUtoltflt. XZXT. 84
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530
Onitav Adolf Thal,
CkMjikTkw. II p-kA a raiÄT-k, ... 1. Gesetzt den Fall, es stünde
mit eiuer so häufig vorkommoüdeu Vewechaelnng von to und o im gr.
Text statt diä ^v?.ov d^uväti^y to ölo. i^v).ov ^ai^aiip, so haben
wir die Vorlage für anaer ^J^ptsi^HOf. Das vtre etwa, modal gefaast,
giu dieidbd Verwendiuig des ITtr. sg. dee AdJectiTomg wie in Sapr.
3184: ro&roig yag ixix^rjvro rb ftdkaunf [Migiie PatioL Bd.ZLIZ,
8.879, E'y Z. 14] : CH sc j^fiiMAiuä ErrkX^ tiinpovai 2. Dadorah
iat ihm aber die Stelle nnkUur gewordeoi md wie er kus veilier rt/io^
Ifitts in Aaleliniuig an dai lataio. timer mit crpaui'kN'U wiederge^ebeii
httf to denkt er bei it^ianu» etwa aa adaiiiare anihnelii, Terwaa-
delii. »Sie Terwandeln mittetet de> Holiei den FIneb des Oeaetiea dareh
den Tod oder in den Ted«, ^wAt^ kann beides Min. Ali Zengnlia
von diesem Schwanken bleibt a*k cuijikTkiK, s*k mit dem Initra-
mental statt mit dem Accasativ. Dass es ans erhalten gebliebcDi vor*
danken wir dem Umstände» daae der Sehieiber eonstroirt: «npiill^hl^
UlAlklUf CKCW^X^ l KAATB« SaROMHiHIK; Apl^B'^HOC Blk CkUpkTk
IK np'K/idrai^T'k, ük = KA.4^TB;f;. Wenn Mih. das richtige hat:
KAfTBOif /^p-kKH-kH c'kMpkTH ripHAdrAiOT'k, SO ist das bloss ein
Zeni^isa mehr für dio corrij^ircndc Thätigkeit def? Redactors von Mih.,
der endlich einmal in Anlehnuni; an die bekannte kirclillchc Phrase:
»sie füllen zum Kreuzeatod die Schmach das Entsprechende heraosge-
fiinden hat, mnsomehr, als er kein ainnberückendes ih dtit ^vXov ^a-
va i fo vor Augen hatte. Wie ich mir hingegen den Weg von Mih. zu Glos,
umgekehrt vorstellen sollte, wüsste ich nicht.
Ein Zeagnias eines solchen nicht entschiedenen Dilemmas scheint
in Cloz. üL>4 vorzuliegen : Eueiöi] ylcQ b ■Oüruiog ^v).ov zu /idckai
e^QÖtr bdhv eig [ttaQsladvaiv?) x^v kv ßqiaau TtaQdßaaiVj r&re
noHfxcf c'kup'kTk AP<BAf APl^B'kH'k SKfSA'k npiNMi^iui, «iciU
poA^ KopfNk Bpi^AS n;RTk oep*kT*kuii N4 e'kNiSAk nplurj«-
nkNAbw, irA^ 0T8p'ks*kiiiie ca nxtn t4K0, B*k rkup'kTk
poA'k seifi'k B'kn^iAi. )0b. mit seinem noYCTNBUiH H statt nxTK
«Bp<kT*kuii nnd mit seinem ler^A OTBp^f es nev^k, Tkr^a Ist
abermals bloss Oonjeetar des Sehreibeis oder Bedaeteoxs von llilu Es
sieht bflinahe so ans, als bitte der üebecsetser gesehwankt^ ob er Partidp
oder Temporalsats setsen solle; denn diese beiden Partielplea Hb»
f^m^ yioO ftaffowux^^i^S waren ihm jedenIbUs nnbeqnsm.
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TeztkxidMhe Stadien nt Eomilitn de» GUgoUt» CloiiMoe. 1^81
Der Sinn war ja für ihn dnrch ^Xov ohnedies verlesen, und höchat
wahrscheinlich fehlte auch Tta^elodvoiv. Der Schreiber aber behielt
all den WidersiDn bei, weil er etwa m constrnirt: von 591 an: TjDaa
Kreuz erschien alsArst, weil der Tod, den Stab desBaumca umfassend,
das Menschengeschlecht bedrängte, nachdem er zur verbotenen Fracht
gelangt war, damals aU nach ErOffimiog des W^pes das Menschen-
geielikdit dem Tode Teiflelff.
In einer BeQie von FiUea ist ea schwer sn eatiebeiden, ob ein
Ftthler im gr. Test oder eia Yenehea dei Uebeneteen mniSflgt 698 :
nirkAburriHiitM « ttXayx&irtag itett ntjoo^Ww^^ da iuiiiitten»r
diaeben nlaati^ mit TBO|M(k riebtig 4beneCit iM^ hat TieUeieht in
der Vwlige leinea Gnmd. — 699 BirfeA^i* ftr üth luSg tidwgßntSi
ei bedeatet jedeeb avjf%v%Ut ; dnrab AulUl iwiseben den min diu nnd
puag la>nnte Jn ein dia «etnrvxie^ entatuiden lein, das denn in itw
%v%la eoniglit weide. Dadniob wive aveh der AniM von fuag ei^
Uirt 6S4 ikand wohl x«roductf^oyres steCt xovaoMvifiC^cfff in*'
besondere wabrscheinUoh, weil kturz vorher xorriMixeff nnd Terwandte
Wörter so zahlreich sind nnd Cloz. nnd Hih. eyceY9KAAIRIIITf faielen.
Ebenso 682 Bf3aK0HH;^»R setzt statt naqaXöyijffaiA rta^tnföfmf veiaae;
Tielleicht auch bhm;i^ 673 für ä^lav ein ahlav.
Ganz sicher beruhen auf anderen Lesarten der Anfang der fiomilien
556—566, femer 721, 725, 7S4, vielleicht auch 619.
Charakteristis.ch fiir unseren üebersützer iat femer seine Vorliebe
für Adj. statt deä gen. pOüseHs. oder des Dativs der Zudammengehörig-
keit. Kr scheut nicht vor Neubildungen oder seltenen Wörtern zurück:
Tf g -/AU ((th'y.rig Öfiyavoy ^cx^^'^H'^ ckc^v^^'k öbU ist bei Mikl. nnr
an dieser Stelle belegt.
Der Genetiv ist nur bei reiu nominalen Substantiven ohne jegÜchea
Terbalbegriff, bei Verbalsnbstantiyen nur als reiner gen. snbject erhal-
len, nnd in eUen FlUen beiashe nur denn, wem eine AcyeefiTbüdnag
nielit mS^eb. 1. Bei mebigliedrigen, bereitB mit A^eetivenTenelienen
Genetiven ia 554, 566, 575, 584, 594, 630, 654, 682, 666. S. Wo der
GenetiT bereüt eia iabetaativirte»A4|.oderParlieip iit: 640 0€»aKA*~
N*upk, 724 up'kTK'Ujf*^ 662 picHATAro, oderPronomen itt: ler«
[742, 667, 669, 673] oder VerbalsiibBtintfy HCneK'ftA4Nk1l 712.
3. Worter, von denen lrainAc(jee67 gebUdekwiid, wie TSApi 671.
Hier wahnebeialieb gen., kOante aneh Detiv aein.
Der GeaeliT steht bei SnbitenliTen, denen jeder Yeibelbegiiff
S4*
G«ste7 Adolf Thal,
maogelt, wie UHO'/KkCTRC 724, Hapo,V'ii vielleicht UtiflXs 571,
KOpfHh 5'»4. npHKAcl,V'k 655, ,\p'K30CTk 6S2, \'A;A^'*>K'KCTßkf ÖÜS,
110 cp'K^^'t 571, ferner bei Verbalsubstantiven als geu. sabj. HTfHkf
lÖHil 554, CX^X^ OCX,'Ai^\fH'hi\%, 640, HUCdpkCTKIW pdCM/ATJrO
662, HtM-KCT-k KOMMHHu icro 658, eusud «och dB ol^eotinu bei Kk>
CirO UHpa KA/ATBAü Ü30.
Der Dativ erscheint bei K-KITH [59S. fil4, fi^l, 638, 750. virlieicht
auch 017] nnd der Variation davon kKAlvfi kc<ft 642, bei TBopHTH,
npHBOAHTH nnd rdTOKaTH fJül, 711 — 744.
Bei Verbalsubstantiven auctoris 577, 662, 741 — 44 3mal, 642,
€'.* 0—694, 70:) und actionis, G38, t)17 vielleicht, 591, 720, vielleicht
601 und 577. Dazo noch AiTpOEO\|' rpOEOy 746 und MJTCpk ßICk»
Up'kTkM 747; 573 AkCTH UATH nicht zu entscheiden.
Bei E*UTN ]iab«B vir 2 Ansnabmen, 567 und 654.
Kiig«nds ateM ein Ftonoineii im Jhi, d«r EuaauiieiigeltOrigkeit,
nirgondi wird der Dattv fioohmala dnreli einen DaÜT beatimmt.
654, 662, 657,614, 741.
HL Zur Homilie des Epliilianios ron Cypern imü der an-
bekanuten Verfassers.
In seinem »Bericht tlber einen mittelbulgarischen Zlatoust des
XIII. —XIV. .J.'thrh in den WSli. Bd. CXXXIX, S. 66 — 72 führt Jade
eine Keiiie von syntaktischen Eigenthümliehkeiten diSises mittelbulLraii-
BOhen Textes an. Ich möchte jedoch glauben, dass diese Eigen tüümiich-
keiten nicht alle erst Neuerungen dieser Hs. sind, aondern zum Theile
bereits der uräprünglichen Uebersctzung:, beziehungsweise der gemein-
samen Vorlage der Texte angehören. Dazu bestimait mich unter anderem
der Umstand I dass wir in der zweiten Homilie des Cloz. eine grosse
ZaU lolelierFlIle TOifladen, die uns darlegen, daaa aolehe ayntaktiaebe
EnekeinimgiB Bisduleu eo alf liad, ala VMmUMhnt Yevlage des
dos.» der eelbit an Aeoderungen Ininen Theil bat; vgl. VöndMk, Sin-
leituf 4i ond andere.
A. Zwt Homfflft unbekaimteii V«rftMi«n.
Ui fUire iBaieliit die auf dem UeoMi Banm ven 120 Zeilen n-
uunmengeditngten syntaktiaeheD ElgenthawHelifceiten an, berflekalehtige
aber nnr «Ua Fltli^ «o wir den gr.Teit ae tiendidi entbelwen ktanen.
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TeztkritiMlie StaSUm n floviU^n 4«« QJagoliU Closimu. ^03
I. Dativ der Zuäammengehorl^'koit. u. ^V;;brend in den besproche-
nen Ilomilien des Cloz. das Pronomen pora. L^hf/v lu jiosse^siver Rp-
deatnng inimer durch iro, nicht durch fiioy gegebeu wird, besonders
wenn es bereits bei eincin Dativ steht, finden wir dieses f uoy iq folgen-
dea i ällen : 77 i; k ch«m/\ im k ai©A'» 90 KkCtjCk, ii¥it flC^xik
RiiaCTklA^ ilAOy, 65 4T0 CfUO^' ICTbA'kHkf 3AK0H'k C'k-
Küüat l 'k.
/?. Die Ausdrticke lov O-loü, loö x^t-otod u. a, w. •worden nicht
äureh. Adj., sondern durch den DttiiT des SabBtantivs gegeben: 90
i^H CTHJ )^ SaKOHlk; 97 CHOU'k CB-kTd^ Kp'kCTk'kHOU'k ;
121 %M HpKKJ KOy CT*I*.
Doppelter Dativ; Hf noKiHHa cfCf Kt^s'kH^uoY ^rnio oc^^*-
HCAfNklO NfnklUTIOfT«k I 15$.
Bine ganz baBoadem Eigentljtliidiehkaii Sit dar Diliv «n SMb äm
gan. aonpwatieBia. lliUoa. TgL Gramni. 17. 460 flUiri aUi lolcihaB Ban
ipial ans Ho».lIi)i.«B: ftiiite In&Jt laba ainni» Tuq| tvacit mit dam
Tarmark »troU onriabtigt. In nntarar Hamüia habaa wir iwai Filla:
AlLi lUtTH Bäiüo SAR^NaY wd gaas danflieh «7: i cf «kc«-
Koro nAdVCHf nAaiifN*N*kf i Kaoiht^Ii* oyi^AiHkia 'kA^^HT'kf
M 0T*kB'K3RlU'k.
Hd aolaliaa Baiapial fiadeii wir raali la derBpiphnüoahom. Jagi6,
ZlatniBl >iB.-872 ttfg yijg ßa9^Bi(a onmi tarm piofimdiar Klef N SfUH
fAkBAkUiHa. Snpr. b^cih sivh FAMkuiAM. Uh. BW aorrigiit:
SCfM SfUAf rAa^BAkUlAH.
Selir uUraieli aiad dia FtUa, wo AaaQatthr «ad GaaetiT promisaaa
bai aafnirtMi tnaaitiTaB Yarbaa afahaa.
80. (AA'k^K'kHl) CJRT*k MH fAHNOfO HKA . . . c;iUaiTAr«
ea^A«! HU'kTM . . HH BpATftA, Nl HAA^, HH AP^I*^» HM HHOrO
NIKOfrOMf.
84. Hf rkA^X"^ ^ B0AT|lkl* CBOIhB HC noaNAX"^ ( CH*kl
Hf pAaO^HlLJfk.
94. Hf OBIA'kTI Koro NfMOIIITkH'klUII)f*k, Nl NOPAN'kCirk
rrip'k OB*u*iAi c*kA*kATH.
110. NN OBIAkAHBN l|CpCTBIf HKIB NACAtA^^^B^YKT*^
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&34 GostoY Adolf Tluü«
122. HtH'kSKf IHC» ^dAktlft Cl^M KJliJA^TI.
135. t ^(N^ WMOCTH TROCMh \A Hf OCTdKHllJH.
Schlies&Uch Fälle, wo wir K'k mit dem Accus, statt mit Loo. vorfindon:
76. OBpfSTaMlUJTHjlf'k CA E'W CBObA lU'k AtO^I.
87. fH^f f Bi^ncaHO B'K ctl) rRHtiAkt;.
98. CTOf KpiiCTfHkf Rlk HlvCl k lifAkbik HU'kTH, A Hf OyKO-
pHBH'K TKopHTki = wohl gleich I H I.
82. f t^-k bÜTh BilKOH'k K kllCdHO.
* 112. AICBOA'K^Hkf }Kf 1 ükC'kKA HtHICTOTA t^aCk ^4
Nf iMIHOYfT'k CA.
SflUiMdidi dunldwiairt wiMve Homilie noch die üeb«netziiiig
te RragpoaitiopalwudrliBkfl doroli HSKf obie Tb. fiait
90. iSKC nOAlk BAACTkÜR fuov-
tOl. A'^UJTCPkllHi l3Kf «T*k CTirO Rp*kUITfHk<k.
II 15. BAAA'U«l*kCTBII, fSKf OT^ NirO.
Mokwttrdige PnepodtioiuüiMlioiMii :
89. 94 ifro pMH. ' 106 rk AO^o*kH«v n^croiy.
Bondeibn» DediiuliiniafoniiflB, die woU- oieht alle «nf ftbohe
üelierUefeniiig imHeingelieB;
n 5. rp'kjfkvi H iifn|>4K'kA4UH ttotl fplLX^,
(62. noii njLTOf BAAre^ statt no nüLTM.}
I CS /(rr£^, nnr in nnserer Höid. 82» 87, 128 (in der Verb. IAH SO
tXyhq Allerding» Boeh 676}.
62. nofi n;KTe^ CAaroy könnte zwar ein Sclireibfehler sein, viel-
leicht aber eine Parallele za der von Jagi(^ [Eyg. Dobromir. WfiB. 138,
0. 61] angeführten Form des gen. Ck rätIi.
100. K-kUOTpailH CBOHUM l ATvtlIT? pKUH, i)V-,i C T K CKAT.\rO
Rp'KUiTfHkli, Hf cTiMUiudTH CM; wohl eine Parallele zu einem eben-
fallä im Dobromir. £vg. Jagiö WSB. GXL angeführten Falle, wo i;Kf sich
auf einen Plural besieht.
• - • *
B. Kur SpipiuuiioehomUie.
L ZniB HandadniflesvierhiUiiin.
Von dei erinltem 6 Hn. der alalaT.üebeiietiiiiif dieier Homilie,
<Ge Jagi^ a. a. 0. 8. 10 envihiit, atebaii mir die Tier beianigegebeneB
anr Vetftgnng, im Oloxianiu 752 ft, in den Horn. MIlianoTi^, im 8npr.
& 889 ff. and im niitteU>aIg.21atoait. Wenn anch Abieht, Azebi? a. a.0 .
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Tectktidwlie Stndtoa m Homiliaa das OinpoUt» Ctoaiaiiiu. 685
S. 331 erklärt, Suprasl. enthalte eine andere Uebersetznng als der An-
fang; der Horn, im Cloz. sei, so geben schon die cbarakteristiscli freien
Uebersetzoogen, die Jagic a. a. 0. S. 57 ff. zusammengestellt hat, den
Beweis von einer gemeinsamen Vorlage unserer vier Texte, üeberdies
werde ich noch Gelegenheit haben zu zeigen, wie ein Text die Lesart
des anderen vorauäsetzt.
Sehr wichtig sind solche Stellen, ans denen hervorgeht, dasa Supr.
JL Mih. eine spedelle Gmppe bilden, also b«i der Textkritik bei üeber-
dattimmangen ab ein TflKt galten.
Sin. 54. G.8S0. &Mwrw to€ X^imoO ftA^ovg xhp löyüp
Mnt^l N*k ayBO CAUIUH X^NKN WU^t BUIUMfl CAOBO.
8vpr. 389. 10 «.Horn. Iflh. o jj^lm WU^U; lagteiob «fn Beispiel, wie
die Vorlage fon Bap. Horn. DatlTe dareh Praepeiitimiw «egidwfli.
Yen SIs. 76 an folgt eine B/tSht aupliOTiaelMr h ftiuiff die in
Oloi. and 8io. mit cp'kA'k and fblgendeoi Gen. oder DatiT atel»
tbenetat sind. Sapr. n. Hoai. aber liaben (Sapr. 340 f.) an Stelle '▼on
8in. 81 a. OL 872 l«r fUmj^ t&v 6^ Xfjar&v no cp^t OB*kiM pas-
80INIK0M4 : um^dff 0. p. — f also wiedenun den nnbeqiienien Dativ
dareh Winaetanng einer Praepeaition weggeaehifll; ebeaao n flin. 77
no fp*KAl^ SAMWßf H npopoKOUik, wihvend Oloz. 869 Genetiv hat;
wiedemm Supr. 340. 8 a.Hoai.Mih. Uf^KA^Vi wiederam in Clei.
aaeh den Gen. als Nenemng erscheinen lisst.l
Oder Sin. 317: ö dk äXXog' h. ßa&itav ixixga^d aoi, /.tQW.
WBk XCf ' H3k rAX^BHH'kt Slk3B4X1^ TfRl! Supr. 349. 6 steht durch
HissverstAndniss : OT'kKp'k^Kf bk PAin^KHH'iü, rrK3riH\"k vi^
TfcK. Das Ist Mih. Qoch nieht genngi ea fflgt an (DspkSKf .... noch
einen ganzen 8atz hinzu.
Oder Sin. 85: /.al axove ^rjTwg' Cl. 878: i caului kTi ptMi.
Sin. 85 daraoB CHp-Ksk, und (Horn.) n. Sapr. 340. 14: H 0^*^1014
R'k p1iHH.
Die Fälle, wo es sich um den Gen. oder Dativ handeit| bespreche
ich gesondert.
Die jüngste und verderbteste Handschrift Sin. hat mitunter den-
noeh allein das richtige bewahrt :
Moip^ayianipwv www naQefiy>'OT(jav fxrjTQavoiietwr xlel^goM^
tijg TtQod-iPiXflg ^ifOBüts. Sin. 112 : SNAUfHANdU [die flbilgen -0H%]
niMAT'kll'k H A'kK^CTBiHIIU'k AB^P^U*^ 3ATR0pfH0U«k. Das H
r
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536>
Gusta? Adolf Tbal,
und das A'^f^i'^^f-"» fehlt in allen Texten: do^ h zeigt engleicb, dass der
Kudactur des .bin. Lbculiills die vielen Dative nicht verstanden hat, also
^KkpkUk nicht seine Erfindung ist. Vgl. übrigcna zur Form aaTKO-
pfHOUV und SHAUfH4HQM'k atatt SATBOpfHaM'k Jagic £vg. Do*
briinir. W8B. 140, S. 106 «os Job. XX. 26 ABiptUk SdTB^p^f Mottle
in Dobr. ond Aseem. ; die übrigen -Ali'k.
Ana dieier SteUe ergibt sieb denfliob, daM8in. wiluiolidnlieh nieht
in engster Abblngigkeit von Glos, sn denkoi ist, aondem ffieae drei
Texte eine besondere Gmppe fUr neb bilden. Infolgedessen kann eine
Lesart des Sin. selbst gegen alle drei ander«! obnewdters riditSg snn.
Wenn Horn. Hib. in serei Flllen allein ein Wort bowabxt bat, so
liegt lüer jodenlails eine Oorreetnr naoli einer gr. Hawdaehrift oder M«
Bcgiosnogen des bdessnen Bedseftors von lüb. vor. Bs ist dies nämlieh
das Adj. HinopoHHA zn rpikAHMHuira, welofaes dem gr. äfuittiovs
TQvy&yag entspricht und in Cl. 908, Sin. 107 und Sapr. feblt, ebenso
gleich darauf Sin. 1 10, G1.91 1 n.Supr. bloss B'k CBO*k 'kAf>4, wAbrond
Mih. entsprechend dem gr. h Idlotg xöljtoig 6n:8(fiyffä7tT0ig noch
NfwnHcaHaa hat. Bei solchen stehenden epitbeta omantia ist eiso
Correctar leicht denkbar.
Es ist sehr schade, daäs der weitere Text des Cloz. fehlt; wir
würden dann v.r^t Gewisäheit erhalten, in welchem Verhältniss Cloz. und
Sin. zn einander stehen. Anf Grand der citirton Stelle Sin. 112, wo
diese tis. allein das richtige bietet, mU&seu wir allerdings schliessen,
dass Cloz. an den Fehlern, welche Sin. einerseits nnd Snpr. Mih. ge-
meinsam haben, anch partioipirt hat.
Denn für die drei letzten ktsot sich nachweisen, da^a ihre gemoin-
samo Vorlage bereits Fehler hatte: Aa(^ ;cayaiQaii n; uviuv datgani^
zag ä&avdxovg l/.dvag tutv ^aldyyuv <i;jfet^i ;(ec^oi;irat vd^Big.
Hom..320 KOHHkl BMHkCKHHUk CKOMlIk EANCT4HHlUk Hf O^UHpA-
NMIIHHIlk WHilMk HAkKOUk HHMkl BIS poyKOY BISRlTk. Sb. SSS
bat nAK*U N «iiHy dentl. Oometnr; in Snpr. 349. 20 fehlt H*kC-k-
«ikcraMk. 1. KkcICHkCKvUH moss SS laataa, weilila^ «om^ar}
«iedeigegeben wird; 2. in 8in. u. Snpr. steht o HiUk statt WHtUik;
iras also bloss Besdtnimng des speenlirenden Eedaotors Ton HosLlGb.
ist; 3. in der Vorliebe fiBr den Dsüt ist ä^anntclovg Ixslrag, das
doek niebt mit dem DstiT flbersetst worden war, spiter in nAkKOMk
gesogen worden.
Ein seleber FebLer der gemeinsamen Vorlage sobeint aaoh in flin«
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TextkzIÜsehe Stadien sn HomiUen des OligoliU Closiaana. 587
340 Torznliegen : xai löyxü ^ &80TcX9^(f^ wqdUxv tov wvqdiftwt
x^v daaQxov öiaTQrjaag: H KonHieuk np0Hk3kiiJ0U0^ bÜcnh pfCpA
BfcnAkTHOi€ cpAU< uXkHHTtA9y npORC»,\,F Sapr. hat npoHk3k-
ujovfOYUOY, Sin. dagej^en KonMiMK iiponkikUiHUh — ; jedenfalls
sfnrifl ursprünglich Kcroy pfKjH; als dann, wie ich später zeigen
werde, diese Dative durch Adj t rsetzt wurden, so lag für den Kedactor
von Mih. nichts näher, liuvch Ctsn t.M?tiir wieder das Richtige hervor-
zobringen. Denn tiui r niiln ren Zusammcngehürigkeit Yon Sapr. und
Sin. widersprechen zahlreiche andere Stellen.
Vorliebe für den Dativ in der gemeinsamen VurUii^e zeigt sich
ferner Sin. 33ü: ipvyalg de oujfiuiuy uTraK'/xtytioaix, ölu tf^g %v-
0-ioü xai u^tjuviov autüv i}JV%fig Iv uöf] i.iiif uvk^ aütfiutog^ ulV ov
^eÖTTjTog äitrikkaynivtis^ Animabus .... per divinam et pnrissimam
snam aninnm in infwno npparnit, qnae a corpore, non n diviniteto dit-
etfUMnt. Sapr. 349. 20 : a^V"'* ^ SfcnAhTN cüluita BOXHieK
H ll||*kHNCT0ljK A^'UHII^ B'k JAt^ npOCB'feTHAk leCT'k, T%A<9(
Hl BOJKkCTKOV paSAXlHf H*& CAtUTH. Mih. T'&AOUk 4 Hf ESKTBdUk
pAanM(HmH COV^>H. 8in. TlMO Bb BOaKICTBlE HfpASAX<IH4l
CJBi|iTH. Die Conjectnr von Sin. uigt deafliob, dasa ICk TltA^Uk
TiEAO Bk Sin. dm alte bt, und «ncli die Incongraena von Sapr. BO-
aiucTB«^ in CJkifiH Teiiitli oorrigirande Absieht Der Uebenetier
bat alflo Üer dnen Dativ sam Inatramental ^t^$m>, eonstrolrt; vielr
leieht stellt diese Oonstmetion «nen datir. absolatoa ohne Sabjeet, mit
fiilseiier AnfÜusang des gr. Textes vor.
Sogar IfiaebeoBStraeticDen sind die Folgen dieser Vorliebe. Sin. 226
flbeisetsen alle Texte: dtqa dk xai Sean^ifvalg ä>g vex^hif ^hv ^a-
x^avwa xal tbv dvo<nri}a«i^a: BOAf oifso H CAk3U
<^n<ß(vi^AmH [besaereLs. HcneifMiAfuiN] yxo haa^ üprsuuk npo-
cAk3HBiiJOU0Y CA H Aasapik BkCKp'6CHBkuJOU0\'. vBxqov nnd
die Participia stehen doch in demselben Verhältniss zu dax^v^^t/f/'c
Der gemeinsamen Vorlage gehOrt wahrscheinlich an Sin. 504 :
dih oh %hv kv rragaSsiof'} v.ri'vifrcnTCf y.ai zi^i> Evicy tr. .rlpvnäj;
i^evipiavTa: TiKf pa^H oycHAfiKkiuouoy Kk pan m 0)
piBpa HSBiAuia. Mih. ov'cHoi'KMiaaro . . . h leeucY (0 pERpa h3-
RfAino\,^. Snpr in beiden Fällen den Genetiv. Das hängt wobl mit
der Verhärtung der Participialform zusammen.
Charakteristisch ftlr unsere Vorlage ist auch die Verliiiitung des
Participinms. Jagiö hat in seiner Abhandlung ttber das Dobromir.Evg.
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538
GntteT Adolf Thal,
[W8B. 140, 8. 1171 nuf dicso Schwäche der Conätruction Inngowieaen,
infolgederen statt obliquer Casus meist Nomin. und Acc. des Participiuma
steht. Sie charakUjnairt wohl aber uicht so mhr das Alter dor Test«,
als den localen Hintergnmd; denn in unserer üomiiie gehörte sie der
Vorlage an.
Nom. pl. masculin. für. Aoc. fem. pl.: ol dk vag Ivavrlag l^ov-
aiag xaitdicoxov ix tüv k^MtiQojp ca^iuv (pevyovaag ivSSjfoop.
Snpr. 354. 7: ORH H?! npOXHR'kH'KIIA CHA'U r0HUä)^36k OT-k . . .
Bli^KlIUTf. Eben.so Mili. und Sin. 4 IS.
Zwei Beispiele ftlr die Form auf -a mochte icli noch nnführen. —
Sin. 503 habb ich bereits citirt. — Sin. 293 : ^E^TÜi^aiag /.Liairjg, rijg
Tit t&i/T) diaü<aa6ar^g utal rhv tocpEQov /.ÖQaxct diAßolov l^oqiaik-
arjg. E2KHH HpKKH aH>K^HT(Ak, CHCafLUH ^3K1KIJ ... H HSrHdKkUJa.
Sapr. C'Kiiac'ktllHH HSrHaRUia. Hom. Mih. ClMCklllfH'. I63K1KU H
^I^HtlBOAa HüTHa. Die vetuQgiUckten Correcturen zeigen deutlich,
dass CknackUJHH ... HarHaR'kUid das Ursprüngliche, in der gemein-
HUBeB Vortage Voriumdene sind.
Beide Fftlle vereint scheinen in Sin. 357 ff. vorzaliegen ... fAVQiddag
lav^Mwf xal xikiädag %iXt^iStav %%(i>9 defyiXmf aif^avlm
%ayn&iuiv^ St9 dif Sre &g ohUlov ösan&vr^ xol ߀aftliet itQO^
mftjeo^as nal 9oQV(poqovaag »ai ttn&aag Xqtot&if^ od uvii^ä"
XOVgi TkUU *rkUAUH AHf^^Uk H ap^aNPÄ^Uk • . . H UHoro
OMHTUMk, nponoB'kA^MJHUk esocro i;1;capa h r4 h M0**
npHHOC^l|lf H nOANl|l( X'a> ''^ HOBHO RW SpaHH TBOpAl|ia.
Hf^OCTOHHO . . . Horn. D. Sapr. haben den Gen. UHorooMHT'kiX"k
HHHId)^k MHHORk: llpt^KO^f l|Jf . . . npHHOCflflf H nOIOI{Jf )pcä,
Hf (I0C0RHI6 Rk RpaHk TBOpf l|J4. Hom. Mih. Supr. in allen Fällen
npHHOC/kUlTÄ H llOIAlilTA, Hf nOCOBHA TROpAUJTA. — Der DatlT
nponOB'KA<'^U'**Uk des Sin. zeigt deotlich den Versuch, wenigstens
das oäehste Partlcip mit irgend einem Worte in Beziehung zu bringen :
TB0pfi|J4 ist aber jedmifaUa alt Btnan tiuüiolieBFall Tomnfha Utk in
ffin. 460y dner Stelle, die IoIl apiter lieipreolie.
Daaa Uer Snpr. nielit daa iltere bietet, sondeiii leeooatrairt» be-
weisen ffie folgenden Stellen: noeh immer anf fivQidöag belegen:
9lg M^w äyo6cas .,.,wittfj vixff xatmsfiiifas: Üb.... AP^i*^
Ape^rd upMiei|ii skKe^ntE BkA«kTO (reete Bk a'Kti Ak) cbohia*
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ToatCkritiidio Stndlok n HonUien dei OlagoHt» Olocliirai. &39
BAioi|if ... H n^rkAOio «yrr^WN . . . n 9iiAf<iiNNH. Sio. 367
aaeh B4p'k;Ki|ii, . . . cKOHikMasaxiiiif . . . n n^BtA^i^ oycTpof-
HHieUk H CntkHIHHf. Sopr. BApdUKUJTf ChKOHkMdRaHV;-
UJTÄ — oycTpoieHH. Hier setzt also Supr. ein c'KKOHKHim.^^^^lIJTA
ein neben ov'CTpofHH und RapyAki|if, WO ftlao die Vorlage schon lüagst
den Nomin. masc. plur. hatte.
6anz etwas fthnüclus im Folgenden.
Sin. 533: -/.ai Irkka noüM aiufiata x&v in alutvog y.ekoi-
fitjfiipütp äyiiov uptavt^aav nr-QiJTxovta tov SeoTTÖrov TQttjfit^av
divdataaiv: h UHora tKaicj cyupkiuHHUk BkCKpkcoujA npono-
s'KA'BUJ' r. AHfBi^HOf rö BkCKpkCfNie. Horn. nponoKl^aioiiif.
8npr. nponoK'K;i,d»RTA.
Icii glaube in beideaFälleu au eine Art von Conätructiu ad äeuäum.
TtoXX^ üMfiara Key.oijtrjiivtov = ■rrollol xeKOiuivoi; und im Vor-
hergehenden denkt er nicht mehr au die chaki oder 'i"kUki HKCK'kij|^"k
MMHORTi, sondern an hkchhh BOHHH. In beiden FÄilen führt Supr.
einen Acc. pl. ein, wo wir ihn nicht mehr erwarten.
Solche A statt i\ bei Supi-aal. können auch einfache Schreib- oder
Dmckfehler sein, ächreibfehler sicherlich iu 339.6: ll^HHTfAU =
HiQavvov. Sin. 51 deutlich uü^hntcaI: nnd Mih. uoYHHTfAH. Cloz.
AnfnUlig ist ancb folgende Stelle: 'Ynkg venQov jtaQoxaXtä
is4mm¥ ddeofd'itnos , toO 4mh %&¥ kt^immv M a^o9
irtl ^Xöv nQeuafievov doUov Sin. 1S2 o upk i K-k H wc^-
SK^fHOy' H BaOlfUlfHOy .... H CD HCI^kAlilKUlM)f'k CDtIv Hiro H
A3BU npHcuuia, h (D ovschmk-k . . . ahuiihov : W UpkTBlS, 0
RHAATf, UA^ M HA AQ'^K'k KiK/M|ia. Supr. hat richtig npHHUk-
uioyo^UCY und BHC/i^LUTH. Hom. hat auch flberall den Dativ wie
Sapr., nnr an unseren beiden Stellen Aendemngen: nSROi,' npHfU*-
lUlO (C u. (U Hirc, oyHiHHK'k WCTdRAfHOY; äIso ümstcilung, und
statt BHC^Alpa : KHCfi|iHHMk, local, während Bonst Dativ steht
Bln. ist in der Vorliebe fUr diese Participialfonnen auf -a noch
writn Torgesohrltten. 872 macht er sogar ans xeHANi|iA XUIBJKI|I4.
Fflr diese Eigenthttmlichkeit ist nns ans Cloz. kein Beispiel erbal-
ton. Wir kAnnan dabnr nnr TCnnnthen, data da der üebenetmng be-
refti angekOren. Sieker lit es dnrekana nlekt
r
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540
GuBteT Adolf Tbftl,
n. Syntaktische Eig:eiithf!m!iehkeiteii der üdbonetsnog. .
l. Dativ der Zusammengehörigkeit.
In unserer Uomilie war nrsprtliigUch der Dativ der Zusammoige-
huri^keit viel coasequenter dnrchgefOhrt; Mih. beaondera, aber aoch
8upr. Sin. zeigen sehr oft die Tendenz, den ursprünglichen Dativ durch
Genetiv zu crsetzeu, durch eine Praepoäition oder durch ein eingescho-
benes Ii = y.ul an seine Stelle ein verftndertes syntaktisches VerhAltniss
bervorznrafeo. Oadureh ist eme grosse Inoonseqnenz, Dfk ein bontes
Duclieiiiaiider hemigenifeii worto.
Sehr alt itt Jedenfklls der DaÜT ia der figura etymologiet: TAH«
N'hi TABHAyk fivoT^Qia ftvGTr^Qlütp alle; nur Sin. 137 — verdefbft
T4HNU ^TAHTH — SJo. 188 fi6¥og toO (lötwf (loroy^pi^g »AHM-k
MAHNOUO^ WAHH^ttAAUH. Sin. 211 lUe VhCrWUi B%CTOROU*k
it^okiiv dvawoiMv, Sin. 305 alle n EKra s'kKPii'k; ebenao an
SoUnas der ^omilie; nnr Mih. sdinibt Beine herfebiaehte Fomel am
Ende: Kk ilL B*<k. Sin. 456: nplsHcnoAkHAB n^^HcnoAkHHH^k,
während eelhtt Hih. nnd Supr. np1tHcnoA'^HHHtt*k haben.
Eine Anmahne in allen dielen, drei Texten bildet nnr /< vQtdda
ftvQtddatp ital xf^^ x^^^etfdw Tkuy Tky^Mii h thc»i|ia tn-
Bei KaJTH nnd seinen Variationen nnd TROpNTH mit Yariatlonen
ateht aehon lelir flüh derDafiT derZasamnengehOrigkelt. Brveehaeite
Ja aneh aehon im Gr. oft mit dem GenetiT. J)a aind keine beaonderen
Abwelehnngen. In unserer Uel>eiietanng aebeint tu aber aneb bn fol-
genden Verben dnrehgeflÜiTt geweaen an aein.
1. Bei Verben dea Oeftiena, Scbüesaenai Enthllllena, VerhfiUena.
Sin. 212: ^Itjoov xtnaiüLtietg rit Sniuxra Tod tov Tvg>lov
&voi^avtog (ffifta iccif 3ATBAp4fUJH OMH CDspkakiiioueY • • . •
cAlcn^iloY ebenso Hih.; nnr Snpr. CAKnaAro. So andb in den
folgenden SSeilen flberall Dativ bei den Verben CkTHCiMTH OY^Ta,
rkAAFATH pikl^t . . .
Oder Sin. 207 : %^ ^etag kutsivtig oti^Kbg äftopffiwls *h Hif-
ttO¥' «KH» iiAkTk TN OBAaMNUiH pNSAMH, ein deotlloheB Mias-
▼eratindniaa for Supr : boskhh nakTN TW rkBAAHHuiN aihtnn.
Mih. hilft aieh: 3 bskni hath t^w.
Daa gibt aieher einen Fingeiseig «r liehtigen Kritik folgeiider
Stelle: Sin. 209: kak^ C5Kpki[TH] TtAo Boy cu'fepHBUiey
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TestkxitiMlie Städten «a HoailieB d«t GlagoUU CloiUuMis. 541
ROAf ML — SitpT Kord cutvpKiUiiro CA — Mib.: TtAO S9KHI6 cillkp-
UkUro. Kein entsprechender gr. Text,
2. Yorba des Löseos, Zerstdrens.
er) Sin. 338 : xai deai-toig x^tQ^^^oig rag ^dvtovg Itlvatig . . .
^irr'/./xTng X^ahiMM CROHUd pA.K.tM^I H Hf p ^3,\,P"^IHM^ JK**
Ali3Haa...p.KT.^r^Kk. Snpr. ;i^3auH m cHonMa pA^KaUtt leuoy h . ..
Mih.OY^'^MH CKCC»€iö poifKoy Hl pa3 AP'^^H' H a M ov^A i€ro. Wiederum
Supr. H, Mih. gen.: durch den vermeintlirlu-n Sinn liat P)rh nuch bei
Supr. noch m^mov,' erhalten; in Rin. ist es nur zufällig ausgefallen.
Gleich darauf Sin 342 bftbeu aUe di«ix««^d^«ot;£ vevQag BSKMHMA
piKKaua ;t;3aMH.
Sin. 430 : AataXvaag fjftwv rwr ut TTj/jtojp %b -d-Qaavg pa3AP^-
uiHBkHaMK HfnoR-KAHUÄ; AP^'t^'^'-'^; ebeDSo Mih. ; uoT Sopi. HAUJiik,
also Adj. an Stelle des l>ati\s des Personalpron.
ß) 8in, 340: fr^»' y.aQöiav rrp' SaaQxoy tov ivqüvvov dmtqi-
üag KicuAk I HOi€ cpkAU< u^^HiiTiaoVj' npORO^'i »llo den Dativ.
Sin. 425: dir/.oipe v.e^paXixg Svvaröjy ckcKni raaßki CHakHKiMk.
Supr. MIh. CHAHki^'k, aber 436: o own^Lipag tag KtifükUg tüv
dQaxdvTlt>V CKpoyUlNBy TAdSy 3UHf Hk BAUIMUk — ebcnßO Mib. ;
^ Sin. 341: ovr^i^« rit XQdrrj t&v s^uw : C'kKpo\'iuH aP^"
MMUk MkMUh I6II«V» Snpr.: AJMCOB'k Mtro. MUi.: AM^KMASF^,
WM elMT auf ein iUKKOU*k lero oder lenoy alt auf tUtt gm klam
AiKK'k wr^ swflekgdit.
Sdbift bei dar AaBahma, 8ia. habe einfach alle Genetire in Datire
nngewandell) wiie aehver an eikllreo, wie einmal Snpr. den Dafiv
gegen Mih., dann wieder nmgekehrt Mih. den 0atiT bieteti wo in beiden
anagespiecbene Tendem gegen den Dativ aiehtbar iat.
Alton Dativ finden wir femer naeh gewinen FraepositiAnaleon-
■tmotiotteo:
i. Naeh B'k mit dem Aeens. itarh thv xQt^ov n69wg Mttifhv
Ol. 841 Bik B|)*kHA xüilCH uxi^'k, Sin. feUt Bp^kUA, Snpr. hilft
aieh dnreh Einsetzang Ten B'k: B*k )f< UMiilE B*k Bpliua, nnd Sin.
hat gegen alle: uo^km — gewiae neu eingeeetii Sin. 300 : eig
X^imoO T<fTtov dtOftttm^g wl detrtr&njg [BQhjeet Joseph] B'k
«BpASik x^Vf daa andere fehlt, Mib. Bk wEpaak jpKk cBf sano^ rey,
Snpr. B'k OBpask CkBABkHio rocnoAkuio. Die Stelle aeigt
denilieh alten Dativ, vieUeieht aneh alter gemeimamer Fehler. Sin.
542
Gustav Adolf Thal,
304: elg tvttov Xijlüiüu lov uiiovlov xal ;iQoaaüviov iiova %ov
^ütvrog. Bk OKpaak \oy B'feHHOieiJOif h np1iKliMMdY''U©V' HwM-fc
H;HB^i|io\'flJoy. Mih. : iauter Genetive. 8upr. r'k OKpas'kjfik XpM-
CTOca BtisHaaro m np-KB'ksHddrd Hohu ^iinK^iiiwoi'uoij'.
Dieses MHR;Ri|ioij'OYU^' Terrftth dentlich das Alter der Leaart des
Sin. ümsomehr als auch beim einfachen timog in Sin. 291 bei allen
der Dativ steht; rifjtog f^g ädUov atpay^g. Supr. ORpaai». nrnp^iR-
A'^HOyo^'UOV 34KOilfHHto, die anderen haben nach Analogie der
ftbirig«B BteDen 8*^ oepas'k eingesetzt
2. Sehr interessant bei iv ^ioi^ no cp'fe^V'k in den Versen von Clor,.
8G2— 876 = Sin. 75 — 95. Hier folgt n© cpUA^i mehremale hinter-
eiiiauder; Snjir. uüd Mih. haben den Genetiv dnrchgefflhrt, aber zwei-
mal steht au dur Stelle von no cp1;,V'^ ein Ufitv\,c»y', zu dem im Gr.
durchaus kein (Jruud vorliegt. Eö aiud die ächon citirlen ParaUelstellen
zn Sin. 78 nnd 81. An diesen Stellen, beaondera an der letzteren statt
eines nnbeqnemea no cp'k^'K 0E'kU4 p43E0iHiK0UA UiaK^ov n
aoteeii, iit n ▼erloekaad, irail Uer Dat und Initnim. dimolbe Foim
kabtn. Hiw lag gewin ein alter DaÜT Bai Sin. vad Ck». iat bald
DaÜTy bald GeneliT, siabt immer In üaboraisalimmiing; as kommt aogir
Clos.864 no 0^1« H AjC<^> orkuA iKNBOToyA msoTk
gegen Sis. 71: — eivi h a^a, osUa jk. :k. Tor; anderatsdli Bb.
78: n0 cp'KA't üirAk h HÄiT^^Uk, wlbraid Cflai. den Qen. hat Eine
Etttubeldnsg iat niabt möglich, weil eine Tandani, dan DaHT «inni-
aohfinkanf IlBr Glos, in diasar Homilia niabt naabgawiaian wardan knan,
wtbrand aa Ja fBr dla Badaetian dar »'fjjfovil^/ti^t-Honiillan bal Otai.
wabiaabeüiiiQh iat.
Dagegen ist eine Verweiidunf; dea Dativs auch in Cloz. nachweis-
bar, von der wir in der Atliauusius- und Cbrysostomuahomilie keine
Spur finden, nämlich der Dativ der Zosammengehörigkeit beim Dativ
dar Znaammengehörigkeit
Diese Stelle ist (Jioz. 913; aatrjyoQOvah' üf at ItXvvoL acpQayi-
deg lov deanoii/MÖ r^g ivayevvififfeiitg xQioiui/ uvi]uaioi:. umATH
rOCnOA^CKOYUOy ncpC»:K,\,fNk>0 V'^^V rpOKOy. Sin. l l l versteht
das nicht recht nnd schreibt: Hf^BH^CMUki^ nf44TH ^Boy nopo-
}KA(HHio H rposay vmo. Dieser Dativ kann demnach nicht aiat von
Sin. hineisgetragen laia; Snpr. n. Mib. haben dan Ganativ: rjkfiäir^
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TextkritiMheStndlmsaHiuiimtiidMQlmoUUCloliuHtt. 54$
nopd}K^\fHkiM \WA rpoea. Das3 ihre Vorln^^e den emÜMhen Dativ
wegschafft, haben wir gezeigt; ea beweist es aber auch
Sin. 292: n]g usyäh^g xißojTov -^eov l/././.r^alag y.tiazT^g. Das
Fehlen dea Artikels vor f/.xJ.r^aiag und der Sinn: »Schiff der Blirche
Christi«, einer sehr geläufigen Phrase, verhinderu auzunohmeQ, dasä der
Uebenetier hoLlrjaias aU ApposiÜOB in xiß(aTo€ gefasst hätte, nnd
doch lesen wir: BiAHKOUoy KOB'ksfrOY cskhh upKßH BHHtAHTfAk.
Biipr. nad Horn. Mih. fahren gemehuam fUaeh Rf AHKHHUk kormi rouk
ds, das ImtranMnte], alao dantliohoOomoliir, nteh dam folgendaaTazt.
Boiab das TannaiBtUolwR Slnm lial liah naoh aina loklia Stalla ar-
]ialta& in Sin. 893: v&p Itwtttknf 8Sov ^dfuttv %its f^y/^ig.
Rk ANi|4 n^«THRNyuk CHAAV^; gaa«i Bo Mib.; Mir Snpr.
aA0K4itk. Fttr daii (Jabanetear war naab dam varliaigalia&daB Tait
kain Zwaifali daai Idar Sdov ab Attribnl n dwdfi8tȴ gABatf Ittr das
flflalUig Laaandaa koonta Objaat ra np^THRi^NU lais.
Damit haban wir nglaiah ainan Balaf daftlr gabrMiit, daaa in
Sopr« dia Tendeu kanaflhty alta DatSve wia 4A0y rü, jiy, ico^
iöroy durah daa paatataEra A^jaatf? sn analiaiL FOr HiL kaban wir
ain idekaa Baiapial baraita aitirt in dar BteUa an Bin. 209 : TtA« BäRMf
aoatatt Roroy. Anah Ar Sin. liaat aiab dlaiaYorliaba Air dia paaaaasiva
A4iaeliva adar A^aalivm anf -kCRi^ n. i. naabwalaan. lak lUua naak
ainiga Baiaplala an.
Bin. 240: ftoM^i^t» xa^Ai^, nnos^iow I^ooOs,
ndvrmy xe^oJ^. Riaktig nur Bapr. 346. 5 MlHSRf npHKOCNJR CA
]««yc, rA4R4 RkckHh; Mih. Rk NiasKf npHKocNay cf laut rA4R4
Rkrkjfk, nnd Bin. nONinw n. c. HÜ'k rA4R'k.
Bin. 482: tijy üfyf iMoqtffyf to0 Mlov Bin. laidar blaaa 0Rp4Sk
TROH ; MUl kat P4RHH; anpr. naak p4R4 — odar 478 1^ f2fcl (»i^
s&v PBHQüv [mit im ürtazt TarlaBanar Abbia?iator] 4Sk RO lecuk SKH-
ROTk MÄRHCRUy abanao Bnpr. 353. 13. lOh. MAORKROHk, nnd Iflk.
atakt doah niaht im Vardaakt, nana Dative aianflikian; Tgl. anah 119
i4 «lAOR'kKOUk, 120 BHaRANTIAk RkrkU*k| 122 TBOpkUA lAO-
RlCROlIk in allen Taztan. — Bin. 391 dovi^OA^ ^ äfM'O^wftg itatt
daa Taztaa in Bnpr.: bamctahhio up4R'k — ranxnh iipARk, nnd
Mlk.: RAHCT4NHI6 N4 llp4K4.
Abar aa aind diaaa Farman doab mitontar arbnUan. 8o Sin. 242:
yvf^a9w ^eov iatov^oi R'um RÖy CAoys'k in allan drai Taiian.
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GasUv Adolf Thal,
Ebenso KvqIov öii^odot rwv rov d^arüiov rrvhuv Sin. 40 7 und uie
Änderen: rocno^^oif HCj^OA''^ c kUp Ki rM KiUk lipa j ouk.
Interessant ist zu Sin. 2S3: S-bov xaralXaya^ :r()og dvi>Qi'irtovs
ßlircovteg Supr. 34 7. 23 allein richtig: Kcroy np'kM'RH'Kl KTk HA^
RikKOU'k KH^AiiiTf: Sin. macht daraus: KOrolf np'Kii'feHkUiOY' CA
Klk MA. . . . nnd Mili.: KvM a npIvUtCHHHKa HAKUk.
Oder Sin. 231: xpr^J.aq^riadoctQ rcig S^eomb^tovg 'Ir^aov x^^Q^ii
y.ca .rSdag. Snpr. richtig: BHÜiU i Kaa icoycoßlk fiX,ll,ti H HOSlt.
Sin. 231 KJKiiw TUAoy ico^^coBoy (ö p^Koy H Hor<»v; letzteres
natürlich eine falsche Conjectnr; Mih.: t1;aj k^kha Ucka po»,*nl:. . .
Das falsch bezogene ico\'ccRO\' und iCK<k setzen doch wohl ein icoy-
COy voraus.
Oder Sin. 267 : b nvXag tvü udov ai'oi^ag Kpara a^oy (ÜRpkai^
verlesen für paio Supr. 347. :> ; Mih.: paHCK4ia. Vgl. 27S BpdTa rpo-
KOy, ebenso Supr. und Mih.: rpORa.
Lateressa-ut sind fülgendo Stellen: »xara/rXifveig aüfia SeoVf tov
7t6vTag IxTikvvavxog xai ri^v Aa&aQOiv ödvxog. Sin. 222. 01IU-
B4fUlH TlkAC K>KHI, H3kUlüRIJJCU0\' BkCt^XI^ H Ol^lillirHHie
^^asuioy. Mih. n. Supr. HsnyRuiaaro . . . n A'Biud.
2. Sin. 148: M^A^ uh TtiAa icosa ivupaHNBUJOUoy canui
— RaHfHf paaApoyujkijjoy h afujn n«Tpxickui»Y n . . WTBpks-
uioy « • . H. pasApAK^uioy : dis fioi v&fia so€ If^aolff tov . . axo-
%lffaffto£ iL9^w. Snpr. iB idlen dieeen FftlUn Oenetir. Horn, dagegen :
TitAO MB», l6r03KC paAH cÄHI^f iVUpA«IH ci . . . H KAViNNie pa3-
naAf €f 11.8.W. WelehenGniDd hfttte Mih. su Indeni, wenn die Lesart
det Snpraal. im (OrigioalJ der Vorlage gesunden wire?
3. Die aobon eitirte Stelle Sin. 209: tIea» wy cirtpHSUioy CA
KOAfJK: wo Supr. RA CkUtCpkUJAArO CA» Und MÜL TkAO C3RHI6
culcpkiUAAr« cf iiafc.
Die sweite Stelle mnciht gmi den Eindmol^ nof nns, «Is littte liier
llih. den Dativ niebt verstanden. In solehem Falle hilft sieh Hib. «neh
ein andermal mittelst dieeer Oonstraetlon:
Bin. 497: tva iAowfitti aov (anoh aol) vifg ß^dtaemg htsimfi
YkvMlag Ttix^iip iidopi}if, &a, M hci|1:a» TfBf chaan wnoh
CAAA^IfkN rOpkKüLM CAAAOCTH. Snpr. CN<kAH OHOA CAAA'M'UA
r^P'kKaLlft* CAACTk. Mih. H^'KAI» Tf, CH*KAN PAAN CAAA*
KUM r^kKOY^ CAACTk. JLn Stelle von »noh oder oma ist pAAH
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Texüuritische Stadien za Homilien des QlagoUta Clozianas. 545
getreten, weil TfSf, an d^aeu Stelle vielleicht einmal rtn k gestandeB
hatte, als AccosatiT Tt aofgefasst und ^.u HCi^liAio constrnirt wurde.
Ganz Sbnlicb scheint es sich nämlich mit dem Dativ des PersoDal-
pronomens zu verhalten, der auch oinigemale an Stelle des Posaessivadj.
erscheint, und vielleicht mitunter alt ist. 80 gewiss HaM-K in dem schon
citirten Beispiel Sin. lau; paü,\po\'UJHRk Hatik ^\pk;KaR;i;, wo nur
Supr. Hauj^ hat. Oder Sin. 276: T6xa tbv uida^ %bv Katääi/.ov
xal fjft&v avvdovXov dLviyiit.ai xaviQx^^^ '» H NAIlk KAfsp'KTa Rk3-
BfCTH [npHX'OAHT'kl alle Texte.
Die 2. Ps. 8g. in Sin. 204: ^EitairkTÖg aov b nöi^o^y d/./. t;iai-
vt'ifreQog h fffg i^vx^^g aov h TQÖrtog. nc^KAAhHA TH fCTk AlORiJ,
h;^ iiaHf iiO)^iiaAkHO trom-:h ApkHHORfHHf ; Mih. hat* ph, aber
Xüff TROieie, Supr. wiederum j kcu awbtUj über )i^H trcch. In
beiden Fällen hat gewiss Sin. das ursprüngliche.
Sin. 280: ojg if-tug xai uibii aviw)', nämlich Adams und der Eva,
yKO n cHk HUa, ebenso Mih.; Supr. hat
Interessant ißt auch eine j^rössi re I^ iiixle, Bin. 487 — 496, mit
zahlreichen Subst. aetionis; hier wird hie und da ein Dativ corrigirt,
aber es ist deutlich erkennbar, dass er ursprünglich consequent durch-
geführt war. J>ld€ rov ,t()0(JU};cov fiov ta IfiTttixTfiatu . . . ., iSk
f.toü löjv oiayovLüv zu ^a;tiafiaia, ü xaiidi^ufii^y , 'ipa oov trjv
diaat^a(peiaav (.ioQ(p}iv ircavoqdwa^ , . . . idi fiov rov viitvov tt^v
q)oqxlo¥ inl vw%ov xelfievor^ . . , Idi (tov robg JtQogrilu)-'
nox yofuoy] . . BNSKAk uh [feblt Sia.] aahhtaua o\'aa|Iannh .
AA TfBf (Mih.1l]ldSiB.Tfirk] |IA3BpAUITfH*yN 3pAK*k HCHpABAK . .
BH»A^ RAlUITfUA pAHV [Sio.: HA nAflllOYl» PABUfTAW
TBOHjfk rptE]f0B*k BpiLMA AfXCAl|lfie jBIll.: AfaKAI|IHtfk] HA HAf-
qio^ TBOWie.
Li allen diesen Filleo ttind wohl der Dettv, aleo 10^ DetiT beim
JMj. Herrofiidieben iil dae tibi dea 0npr. gegenüber TfB'k der bei-
den anderen.
Damit möohte ieh nnn folgende Stellen Teigineben: flin.460: xat
iYvAfftaw ^ptavipf odvov kv %^ dsafnorrjQitfi TtiQiTtatovvrog . . .
mal g)Tjal: fpmfipf itod&v %wog 6»oim Oifhg fytög i^fxofUiißOv*
Snpr. 354. 22: H n03MA rAACk ^MAV^^*^ TfUNHIIN ...
ÄMkiv tu «laviMh« tUM*^ HIT. 35
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Gaatav Adolf TbaL
H p(Mf: PAac k Horoy (crrpd c<\ kiuia; k Hau'k rpAA^uia . .. Sin.
460: r\A c'KX'OA'ÄiliH m-:mo\' rk TfUNHU^^n .... r^ac K Horaua
i€Tfpa OY'C<iKiUia\'k h kk Hauk rpfA^Mi^V- Mih. no3Ha\'k
TAdCk )fC,\fl(iarO Rk TkMHHl^H . . . FAACk HOrO^* NliKOMslO
CAkiiuto K Hauk rpfA^V^I"^ —
1^ CkJCO^XAijiM w.ucy des Sin. im Verein mit \-i^,\/MiiTOy0lfllMf
des Supr. beweist deutlicL die uraprüngliclie Lesart jfOAAiiJTWj' leuoif.
Sin. hat das PAd Ck getheilt ; dem ersten Thetl da« TitU gegeben and
£iim folgenden gezogen, und du PMÜ«. n rAACk eomtndrt Mih.
eorrigiit also eialheli In den Qenetlr*
2) Wie Sin. m rA4c*k das nun folgenden gezogen hat, ee hat
er aneh da> ey von WTf pe^ €A*uui gesogen^ das er dann natttrlieh
in den Aor. eYM*Miii4X'k dem Sinne naeb Tenraadeli Ein leTfpoy
aetzt andi das H'fcKOieie des Hill. nnlMdingft Torana. Snpr. Int dieamal
Inide Datire eonigirk in Horcv leTip«.
8] rpfA^rqik des IGh. ist voU nnr Oorreetnr Atr rpAA»i|ia nnd
es Iiiess die nisprUngliehe Lesart also: rAACk Horaua leTipov
CA'kiiiiA; rpAA^ifA. l^äUe dieser Incongrnenz mit Verliebe fUr die
PariicipialeDdnng anf a habe ich bereits angefahrt.
£in solches leuoy in possessiv. Bedentnng hat sich erhalten in 162:
ohtivog tipr ^cj^Of iyvoovfiEV Ol ^^voL . . . ovTvnj: TO?' rratiqa
äyvoov^€r, o' ^n'oi. Snpr 313. <): i€MC»y[a?l] CTpaHki Hf cKliU'k
CTpaNHHM — M-uovJKi OTkna H< .SHaiUk CTpaHHMH. Ebenso Mih. :
nur Sin bat im ersten Falle HsroJK« Ht CBlvUk CTpaHki, daun
aber immer Hiuo\'/Kf, , icM^lfJKt OTua Mf SHaiA^, c i paHHUn
weggelassen. Er hält CTpaHki und CTpaHHU statt CTpaHHHH nur fttr
nnntltze Wiederholung.
Dass in Sin. 2U paSHJV^Ui/^ CA RAkHkJ wUh. za y.vnaiu av-
Tvn' diüv^i^acw, Sin. 88: n^pOHt^iHHie hbuov; i€iKf, Sin. 327:
i)p1i»;A( npHUifCTBHM euotf, Sin. 345: raaRx; leuey BkCT^Hf,
TfMNHu^ euoy, n. a., wo alle Texte den Gen. haben, eine Ifettemng
Torliegt, ist swar mOgUch, dnrehans aber niebt liothwendig. —
Ich glaabe damit wabrsebelnlioh gemaebt an baben, dass von dem
Dativ der ZvaammeogebCrigkeit ber^ts in der Uebersetmng ein ansge-
debateier Qebrancb gemaebt worden irar, als in den eisaetnen nsseier
Handsebrlfien.
2. Gen. nnd AeetnntiT bsi Yeiben.
' Jagid [Zlai n.a.0. 71 f.] bellt bervor, dass man in nnserer Homilie
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TextkritiBohe Sludien n HomUifA de» GUtgoUto Closüuiii«. 547
dem Genetiv auch dadurch aus dem Wege ging, d&is man an seiner
Stelle bei Verben, die sonst gern denOenetiv haben. — meist partitiven
Charakters, — und bei negirten transitiven Verben den Accusativ setzte.
Ea ist sehr fraglich, ob dies eist ein Nuvum dci mitlelblg. Zl.itouoL ist,
oder ob es nicht Tielmehr bereits der Ueberäetzung der Uomilie an-
gehörte.
Sin (mtli;iU namlich eino Reihe von Stellen, in denen er Genetiv
an Stelle des von den librigon iiss. gebotenen Accusativs bietet, su U :
BkCKpliCH CnA^l|lH)Ck, 23: 0\-UpkTBH H^k, 45: CkHACdKiTk ßk-
c%x^i «114 46: El:poY^i|JHXk, 70: ^KpkTBu ckothu npHHoiuax;!^
[9vaia¥]f 133: nHTii;Kijj4ro Bkckxi' gegen das., Sapr., Mih., die
in aU«n diesen Fillen Aeeat. bieten. Gegen Bnpr. nnd Hih.: Sin. 194 :
Kk3BfAlU4rO BkCi^X*') ^^2* MBUUKUIOM^Y BlkC'6)fl^> 373: H3BICTN
0K0B4ttfcNyx^ 376: 64p4fTk BkcK^i^ [ftQoqfS^ifei ftdvTag], 421 :
n^BpyBaaxü^ [tb JtQÖomjfov], 442: h^Ii^kc n^^Kplcm oif^...
Bin aller AeensafiT iift gende das htsnüt» als Novnm aagefUirte
Beispiel: »npHATH rfOH<k€B4Aro orHH Bnpr.; dagegen bei nnsss
Sin. 121 : liicMU orHk; ja aber ebeuo GL 927 Hsi'kCB'U orH'k nnd
Mih. HBeBU pPHk. Dan cbtakteriairt der gr. Text xofUffttO^i tb
oi^Q^iO¥ nvQ^ uaaweifelliaft die Lesart des Supr. als Nenemng. Bei
npHMTH stand In nnserer Uebersetsnng llberbanpt grOsstentheÜs der
Aeensativ; die scheinbaren Genetive sind mristens nnr bei solelien
Wdrtem, bei welehen kein üntersehied swlsehen NominattT nnd Aeen-
satiT bsstebt, also nnr AeensatiTgenitive. — Das leigt namenflieh un-
sere Stelle Sin. 120 K Ven npHMTH nnd seinen Formen sin abblagig:
120: 3H3BAHTIA4 BkcBUk, alle; HfBfCNy tVPNk bis auf Snpr. alle;
121: 6f3AH;BalIe; 127: BkCt CAOSBfNdiB t*Kao 1(bÖ; 128: coy-
roYB^BoycHM XVk; 129: Bfci^*KH4 CHcpa ; 132: npNcuk
nHT4;Bi|i4ro h iVBAaA^Biiid. Ans der gemeinsamen Uebereinstim-
mnng aller ergibt dob, dass In der Uebersetanng in diesem Punkte ein
jprincip hexrsdite.
Aebntteb ist es bei den Formen tob A'TH und entspreebenden
Veiben. 89». 162: <iA0Bl[ROMk TBopqA AApOBAiui; 124: npABiA^-
NHKA H TBOpM SABONOHk, dasB Gen.: &e novdttiftvw ^bv x^tffi^r
6gtli}<fi» CL 934 =3 ttn. 12$: 0€A3BA<H4 (ibahiib ; weil der Ae-
eosatl? des toMefiB vom SToBia. nnteisebeidbar Ist 81b. 148: A^^K-
35«
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GofiUv Adolf ThaJ,
UH T'k.va icoycoüa gegen Mib. und änpr. Sin. 153 alle drei:
Ein interessantes Beiäpicl vom Umsichgreifen des Genetivä ist auch
Sin. 2S5: rioQiveTat l^a^at tovg ä.i' auJjvog diouiovg . . xoifg
KuiotxovyKc^ h' räfpnig, of'c* . . . rvQuvt'ifjaag *z ^tov ctJifavlr^-
OeV. Mib.: rpf,VITK KC HCniHMIf H4KKOr\IOK(UK H3RfCTM KivHHUf
OlfJKHHKhl, »tHROYl|i(Ki KK I pOK k^K,, M ::Kf OV^'^.VX H CKBpaSk
:KHBOifi|iri€. Supr. 347.25 K kMnujck Avtkhhk k, . . . »;HB^i|JH]("k,
A^Kf OyMA.HH . . . H C kKpaK k ^KHBiKUJTAA. Sin. 2S5 : R'kMHU;^
A^3'HHKM, . . ;KHRX^I|IH)fk, HX'kJKf OyU^HH . . CKRpj H;RßA;i|JHX'k.
Bei npoCHTH ist nur :U5 HSRaRAfHHf, sonst Genetiv; Sin. 500:
KkKC»\'CH^K OHiTk; Mib. und Supr. onTa; knrz vorher alle drei
H;<\kMH, Genetiv, Aber ^ohth Sin. 15ü: ÄUiuhuiißävtiv tu /.uiüi'
TUTO Twv xariordTuv ji,OHTH np'KHcno;vHHH)fk npIkHcno^Hdu,
während Supr. and Mib. das jedenfalls Altere np'KHcno^Hda npf^-
NcnOAi^HNMUk hAben. Ol» die 8. 72 Zlatonst angefflbrton Beispiele,
wo ffin. gegen die beiden anderen Aeeu. hat, unbedingt Neuerung des
Sin. bieten, ist denrnnoh weU nicht eo aieber.
Zwei FAUe noeb, wo Sin. mit einer der beiden fibs. gememsam den
Oen.hat 447: tiuhhu^a pacKon^Bax^ ; ebenso Supr.; Hih.: Tiy-
NHIIO^*. Zn 328 «IA0K*kK*U C2kl\l& n«c'kTHA'k KCT'k Snpr. ; Mib.
HÄiKk coyiiiHji^k; Sin. corrigirt fah^cb HAKk e3^^^k. Bhi CAOBO;
bette also anoh den Oen.
Accusativ bei negirten transitiven Verben konimt auch vor Sin.
IST — 1S8: lik lliMO^^ Sl(A Hi\ 3CUH HH \nO\ Tk MHjfO HHlk HH
oi'MfMMKK MM .VwKkUHKa HH itoppi RH'i (i\ k, H k . . . Ich erinnere
an (lic T) i^itirtuu Beispiele der Horn, unbokaunter Herkunft in CIoz., bei
ticüen auch die Vermi^scbung beider Conatructionon bemerkbar war.
Oder Sin. 529: a (xfD^cÜAiog oi'x oldev, y.ctl ovg ov/. i'/.ovoe
xu'i Int y.uodiay ar^()('hrüjp ov/. ch'fjirj, H wiKf WKO Hl RH^'k
HH <»\''X'0 Hf CAhJUli» KAi aa HH HA Cp^H« MAKOVj' Hf Kk3HAI, •
Mib. und Supr. H^k^Kf .... h o\'\'o hi CAMiiid KAi MHjfk.
Aber Sin. 151 : HHMkTO^Kf takob« Kk hhaatov rXäuit. Snpr.
ebenso, nnr rÄÄrCAfT'k nvÖhv %00O&f0V . . . Xiyu* Mib. HHHfC99Rf
TAKOBa . . . Hi TAArOAd.
Bei Hl OCTABNTN bat Sin. regelmAssig den Aeensativ gegen Snpr.
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TfttlkritiidieStadimsoBoailllaidesOIagolitaCloilMuii. 549
und Hih. 1. d tit &w f«^ Xut^. Siipr. 346. 24: Hf «CTAILAHH
B*McnpNHHjfK; MUl ftUt Nt: ^ctaeih BkHcnpNNX^. 8iB. 257:
«cTARAk NcnpkH'ky. 2. Sin. 266: 6 ft^ Imotv viy in6ht€f» na^
Nf ivcrasy np*K(TOAk ivriMk, llOi. and Supr. npiLCTOM
0TI*I4. 8. ^ri iyxttxAXme t^v ^fvx^ f^ov: Sin. 322 Hf 0CT4BH
AUix; uo^; MiL Üjiiu iioie Sapr. uci€a. lok eriimare an cUs Bol-
WfUi in der iwfliteB, uionjinMi Homiii«! Cl. 135.
3. Die Ftiepoiiiioii B*k mit dem AeenaaÜT.
Alt seiheiiit in der üebeiMtnng bereits 1*1^ mit dem AeensatiT zu
•dn nur Angabe des Ortes ia der Bnbe; bei Zeitbeitimmiingen ist ja
der Aeens* in diesem Falle Begeh Cloi. liat FiUe der entso Art sogar
mdir als Bin. Sin. 96: Bk bhaaswm'K Bk HCAf]fk p^iBA^cTBO,
H» N B-k rp0B<k UKO H Bk MCAf]^ H*kCT9. CL892: B*k BHTkAlCUH
RTk tLCM pO^KA'kCTRC, HTi. I RTv PpOElk UKO RTv tiCAl UHCTO.
Gr. h ßrj&Xekfi xai irtl q>dtPjf} b TÖxog, dlktt xai iv ttp t6(p(fi &g
q>öetyfi b tönog. Wie das '^cah \\vh\ das gr. nun bezeugt, haben
wir es in CIoz. mit der gewöhnlichen Cootraction zn than : Rik rht-
A'KllH = -Uk H. Vgl. übrigens die gauz zweifellos accnsat. Form
Gl. 884: )fk R'k RiTkAKou-K fuiHC^^AiT'k CA. Sin.Sapr.Mih. haben
in allen diesen Fällen den Looal.
Aber es seigt sich, dass unsere Hss. den Local an Stelle des Acon-
sativs setzen, selbst wo er nicht berechtigt ist, and dass sie den Acon-
saÜv, so gat es geht, tlberhaapt za entfernen suchen, x. B.:
nCjg dh iv rafn) y.a) ndtB^ wl imb %iwap XfUftbg ^ ^fo^
matl^^tu; a<».919, Hib.8apr.; tUM9 nu Bi^ rpoR'k t Kcr^A 1
»r'k K*y]fk jfk sKiSHk norAA4(T*k ca. 8m. 116 fdgt binn Bk
rpoBt. BrhatalsodasTorhergehendo Bk rpoBk nieht sa noAAraiTk
CA passend gefunden.
Oder xoi 6 ^ilv 'lovSalog idioftei d-'öijy dtivhv Lrl afpayff^
b Se IdvGiv ^ehv iv aaQxf ^ y.ai b fikv rfi o/.iä tvi]rlvttiv :
C). iK>,\1;i :Kf c'KRAsaiAUJTf «irtui^k sana^ax-iii, & i:Kr OT-k
noraH'k R'k nAivTk Kora. Sin G" u. Mih. haben kk makth. Nur
Supr. behält KT* iiaktk Kor<i Im i, weil er es alä Parallelsatz zu dem
folgenden: h CRH Bk C'kHk R'k3Hpaa\'A^ behandelt. Hier ändert also
Sin. und Mih.
Ebenso: h' ttj TtQOJtt} yew^iau yjjiarog tlgr'/.^n' tii; %i]v
iftiyuov 'hf^ovoakr^fiy äU.ä xai iv tf] ix vex^<bv aiitov yevpr^au . ,
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550
Oaitar Adolf tlial,
dy1il^8iQri}vSt»a*Ieif(nfaaHiA. 01.900: B-k npi^KOf (»OXAI^CTKO
. . . M Rifc norpcBfHkf ir0. Das ante haban all« Tier Tasfta, datfwaüa
nur 8vpr. iiooli. IHa baidan anderen kabeo an dem fatoeh dberaetatan
norpiKiNkf t.iiv up'kTBVjpk, daa ja gaaz wideraimdg ist» Anatoia
ganomnien. Sio. setzt ncpoMCA'NM 103, und Mih.: no po^A'HNH.
Hier hat Mih.^ der ja Bonst immer mit mög^iohster Beibehaltong dea
vorliegenden Textes corrigirt, jedenfalls ancb an dem B'k mit Acensativ
Anstoss genommen, obwohl es temporal oder alt Zweckangabe an eia^l-
•Utv gefasät worden kuDiite.
Oder Sin. 1 II : i'.ufjfJä/./Aop tTj icgbg &£bv dtad^iaet. Statt des
zu erwartenden Instramentals iiptkCntkRa^ilid b;kh» AiORBf, wäh-
rend Mih und Supr irk R'^khia; i\iCK'kRf [Mih.: aiokork]. Hier zieht
also Sin. mit Aaslaatoiig dee B'k den AccasativgenetiT als Objeot an
npIkCnUsai^Mia.
Gleich darauf derselbe Fall. Sin. 141: h ufv yaq Nixödr^fiog iv
tfl auvQVf) xai iv vf) 6k6i] fiByalöijjvxogy o öi 'luarjq) Iv xfj ngog
ndüioif folfif} ä^UTtaivng. Snpr. 3 42. 1 S u.Mib. : k'k BMHpH;^ h k'k
.iAI C«V'H UITf,\,p'k. il I. R'K ,VP ^^-JHOUfHHf, fJKt li k IlUA.yi OW (10-
j^'KaAkirk. Alxli. läsät bei ,\,pk.:iHOKtKHK> wohl hloHA ZUiallig aua,
Sin. dagegen missversteht vollkommen dieses B'K mit Accus, bei
uiTfAP'k und schreibt: HHK. BkSfUk suHfiHXi 4 hoc. ;k,pk3H0-
BiHH| fJKf Kk nHAdToy* noxB'ANO.
Aber anoh die anderen His. Indem in dieser IKehtang. Snpr. in-
dert Bogar dnmal B*k OEpasi^ j^y in B'k OEpaaüX'k um, wo Sin. 304
und Mih. dentUeh daa dem Gr. enispreehende B'k OBpAank sst elg
nw bieten.
Oder 302 : Iv Atfxx^ n&th toü {fdov mal T^g tp^-oq&g to0
^oytfrov [eiglnse etwa Iot/«^]. I^.: Bk 4AkCKu rpOBk n cMpkT-
HOy ncta'Khhio. Snpr. 348. 17 ond Mih. bringen «ne gemeinBame
faiaehe Coneetor: Bk M^ci^'Kuk rpOElt h eupTH'kUk HCTA'kHHt.
Zugleich Beweis tOx die Zusammengehörigkeit von Snpr. nnd Mih., und
fllr den alten Dativ.
AnfmUig ist folgende Stelle: niäg %h <pCog iaxe^ioy lyoxorsi-
volg xal oni^ d-ardiov TtagaylyeTat. Sin. 272: K4K0 CBlETk KfS-
UpaMHKI Bk TfMHKIXk H Bk CtiH» CkMpkTHÜH npH)^0,\HT'K; Snpr.
nnd Mih.: B'k TfUH'Ki<A fkii6' h rti, cUhh cupTH'kiA (kiK- . Hier
corrigirt die Vorlagre von Mih. Supr. sogar in ent-c fron2:osetzter Kich-
tmig. Aber diese Wiedergabe des terminus quo mit Bk und JLoc^ ist
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T«stkritiMlio Stndtai ta HonillM dm Olacoltti Oloibikiit. 55t
sehr aafftllig. Indess fand ich noch swei solche Fälle. Sin. 423: kvdd-
t€Qov s(p€t*y€v Bk KHli)Ck HCkMiSiUiA, Supr. lind Mih. richtiger: Bk
;ikTpkHHX"k und Kk oyHOVTpkHHHX"*; ebenso Sin IIS: rffvyovaag
lv66x£(jov' (Bk) RkHATpikHH)^k ebenso Sapr.; nur Mih. ogrrigirt: Sk
oyHovTpkHfie.
Diese Conatruction ist um 30 imfftüliger, weil sich unser Ueber-
setser sonst nicht au dtm gr Fi \t iu dieser Richtung hält: ov ^vininy
mtedfscno ojg tv a/xa/tf/, /)' iöion; y.öliioig Cl. Uli iipHiw^r'k
•kKO B'k p^ul; CROi K'iv ciic k kAP'^j o^ct düaui; iy (^öi^ a ykiog
Cl. 948, Sin. 134: B'k a^'^.., in Uebereinstimmang mit
Sapr. Mib.
Auf Grand dMMT FftU« mAdit« kk tkikt «abedlngt gUnben, da»
die ZlAtoust a. a. 0,, 6. 72 aagaflUiiten FHIe, worin gegen Snpr. Mib. den
AoeoB. bei 8*k bat, Sin. 301, 302, 303, 308, 115, 173, von denen 802
naobweialieb Sin. alten AeensatiT hat, daaa dieae FlUe alt Nenentng
des nittelblif. ZI. ananaehen lind.
4. IttMtiT atatt SQpinnm bei Vecbia'] der Bewegong aebeint aneb
eine EigenthUmUehkeit der Vorlage in aoin. 8npr. bat inuner in diesen
Fillen gegen die anderen Ebb. das Sapinom.
Gltlcklicherweise eigibt sich die Gelegenheit dazu noeb knapp, be-
vor der Text in dos. endigt : di'fo mqvmol fia^val xavox^^ai vlw
*liqiMV¥ iv %itpi^%^%0¥%€U, Cl. 055: ^VR4 noraCHJ 0\'MINHKa Ck-
K|»TH iia B'k rpOE-K rpAAfTf. Ebenso Mib. a. Bin. 138: nnrbat
dieses rpAA^Tk. Alle drei ckKpiüTH, nnr 8apr. CkKpur'k.
Ferner Mih. 150 a Sin. 160: CHMH^f hsricth [Supr. fehlt]; Sin.
276 n. Mih.: atn'ayv.ai tq^Bzai Rk3BfCTH npHJfOAlT** fcA.,\,HTK
Sin. falsch); Öupr. K'kBBfCT'k . .; Bin. 277 n. H. Mih.: Rk3KJCKaTH-
rp[A ,V,fTk — Supr. B'k3HCK4T'k; 270 HSp'KUJHTH i pA^fTk :
Supr. paaAP'feiiiHT'k : 285: rp/Ä,\fTk M3KfCTH : Snpr n3Rf CTTi ;
408 CkTKOpMTH npHA^iT'kJ: Supr. CkTBopHT k. immer Öupr. gegen
Sin. und Mih.
Eine interessante Eigenthtlmlichlieit unserer liomiiie liuden wir
feiner in der Kccliüü der Zalilworti r. .^agie, Dobrom. Evg. WSB.CXL.
6. 104 hebt als Besonderheit dioäes mittelbulgariöchen Evaugüliunid
hervor, dass aach Zah\&a von iiAi k aufwärts, selbst im Nominativ und
Aocaa.al8Adjective behandelt werden Jo.n. 6 boaohoch KautHH.s*,
weltibe nnslaviaehe Constnietion dem gr. Texte ToUkommen entspreehe.
In nnsersr Horn, haben alle drei Texte: Th hfwiptovta hfvia %iav
552
Qiutav Adolf Tlial,
äyyiXmv TtQÖßaza rov avvöuvlov dvafi^vovuiv Mdan, Sin. 524:
UFRUf- Sapr. 357. 5: A'Kaxk fi,tCAr'htdk h ^CBATk aHfiükCKUA
OBkU«
Aehnlicb Sin. 353 und 357: n?.e(ovs di'odtxa Aeye(ji)vag
• liüv: und oi) do)öty.a ttvixfi ?.tyff>vceg, trA/.a fivQiädag . . ex^'
6räten Falle Supr. 350. 17: ji^nä Ha ßt^iCATt AirfOMl^ aHPfA'k;
ebenso Bin : Mih. Airfwiia; dangen im zweiten Falle Mih.: Hf ki
TkKMO Afr aiuiKi; ja Sopr. 350. 22: Hf ROr«RM T'kKUO ACrfOH'ktj
hier also durch Missverständnias erhalten, Sin. fehlt.
6. Dio Uebersetzunis: sribt scliliesalicb cliarakLeristischer Weise sub-
stantivirtc l'iaepositiouaUusJrücke tluich HiKt wieder, und zwar nach
dem Bezichangsworte. Cl. 810 = Sin. 41 : txti fiuOTi'jfiiu TaHH ki
lAXCf TCY in allen Texten; oder OL 849: '0 fikp lovSalog fidk
Idv&v: iiOAl^i . . . 4 UKi OT*k norAH*k: ebemo Bin. 67. Mili. n.
8upr. ; danelbo mt ^Tk nwAH%. CL 854, HUl n. Supr.; Sin. mt
VTk norANk. Cl. 892 : Itaai^fp b l| }iqma»ias wie Dohr. BifL,
gegen die HbrigvialnLHiM.: i«CN^*k i9Ki«T*k ApiH4TNi entsprechend
Mib. Snpr. Sin. 95 n. e. w.
Die SteUnng naeh dem Benebnagswort ist ehenkteristiMb, ieh er*
innere an die Ueberselinng der »*Okiyut in 8npr„ wo des unu genan
an der Stdle des gr. Artikels steht» also aneh W9t ätm SvbstaiifiF.
Na«di den Varianten dea gedruckten Textes hat es bisweilen den
Anschein, als gftbe unser Verfasser solche Fllle auch durch Partieipial-
constructionen wieder statt durch H}Kf. So z. B. in der von Jagiö
oitirten Stelle [Zlat. a. o. 0. S. 59] : volg knl yfiq %al rolg aUbvog
vrroy.arrto n'^ Cl. 7 89 ff.; Sin. u. Mih. C^lllTHUl^ Ha 3fMH
t OT'K R-kKa iwx^ 3tuaiM^ CknAiiiTHUik. Snpr. hat in beiden
FftUen CA^UJTHHU'k. Nun existirt in der Hs. der Hofbibliothek
Wien theol. CXXIII, S. 11Gb z. B die Lesart: noig. «. y. r. v. yijg
ovaiv. Oleich in der ersten Zeile der Rom. lesen wir anssordem gr.
tovs U.JI aidivog (fTtvovvrag. Eine Ei^Änzuog unserer Stelle in dietiem
Sinne: Toig ^rrl yvg ovatv v.ut vnoyi&tu) ytjg iinvovaiv kann dem-
nach nicht als unwahrscheinlich freiten.
Der Wechsel zwischen i/Kt und w-:ii;£ au unrechter Stelle, der in
Sin. noch umsichgreift, ist bereits herrorgehobeu worden.
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TeztkiidMlia Studim sn HoiiilU«ii dai OlagolitB Cloil«aiu. 553
Ich glaabe, au d«m Geiagton geht bioreichend deatlioh hervor,
dasB wir in Glos, verschiedenartige Uebersetzungen besitzen; es lässt
Bich dies aach lexicalisch nachweisen, fj oUovftirrj ist in der Homilie
des Ghrysostomns mit BkCd B'kCCAlHau abersetzt, n.76 und 234: in
der des Athanasius kommt einmal rrjv ot/.niiuiy^rjv y.Qlveiv als KKCfH
3f UH c»;^HTH vor, and die Epipb. Abersetzt KikCf Af HA« alleiii, s. B.
Clos. 837.
In Chr. -kniKi^k Cl. 324, 325; in Ep. arHfUk S50; ^KH^OKkCK'k
kommt nur in der Äthan. -Horn, vor 635, 728, sonst ilo^t^'kHCK'k. Die
Epiph. ist charakterisirt durch das Wort H;H3Nk, Äthan, hat nur XH-
B^TTi.. und Chrys. nur H?iTHf, u. s. w.
Sciiiiesslich noch ein Wort über die i'aialltilistüLleu zu üiUelstelleü.
Ich sehe davon ab, dasa die von Vondräk in der Einleitung des Cloz.
8. 7. 8. 10 citirten drei Evangelienateilen, die ein« besondere AebnUoh-
keit im Aiudniek mit Ssv. kn. anlvelMD» aieh aUe mir auf die Homilia
nnbekannteii Vvifkum beiiekea. Aber ioh glaube, dM Ptincip dieser
üntwsiieluuigeii iit nJeht einwendiM, Damit, dais in einer Bibelateile in
awei Texten €m oder iwei Anfldrflelce gleieUanten, iat nook lange niekt
bewieeen, dasa eine Enflekanng oder ein Citiren naeh dem Qediektniu
atattgefnnden liat. Es Imnn Ja aneb nrsprllngllekey nene Uebersotaang
lein, und ist ea wabraebeinlieb in den meiaten Fitten; denn der gr. Text
wird dem Ueberaelaer gewiw als lieiliger nnd anthenttnher erBokcänen,
als die slavisehe Uebersetanng. Gewagt ▼oUenda ist der Sohluss [EinL
8. 10], dam man den Ursprung einer Uebersetzung bereits naeligewieten
habe, wenn man geieigt bat, daas bei solchen »Euiiehnnngent An-
klang an eine bestimmte Kedaction an finden sei. Wie aber, wenn
dieser Anklang im Lexicon erst durch einen Abschreiber hineincorrigirt
wurde, was gerade bei Bibelstellen sehr leicht der Fall ist ? Es niüsste
erst nachfjewiesen werden, ob diese Bihelstellen lexicalisch, syntaktisch,
grammatisch mit dem übrigen Theil der Ueber^i^tzuii i?: ul>ert in stimmen
oder nicht. Im ersteren Falle haben wir es jedenlalis mit uem i- Ueber-
setzung zu thuu. Im anderen Falle kann ea eine Entleliiiiing sein;
wessen, ob eines Schreibers oder oiues Uebersetzers, darüber kann uns
der Vergleich mit anderen ITss. desselben slavischen Textos Aufschluss
geben. Dabei ist noch immer zu beachten, dass uucii der gr. Schx'eiber
Bibelstellen Andern konnte. Solange wir schliesslich nicht wissen, wie-
weit die Bvangelienflbersetznng einheitlich ist, arbeiten wir vollkommen
anf Sokwimmsand.
r
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564
Giutaiv Adolf Tlutl,
Dass diese Methode der Untersnehung auf Ornnd des blossen lexi-
oaliscben AnkUngs nicht niTirllMig iit, xeigt sich Insserlicb darin,
dass eine solche Gitatenznsammenstellnng nach der andern dnreh nene
untersachte Texte hinfällig wird. Einige solobe bat bereits Oblak Archiv
f. gl. Phil. XV. 354 nachgewiesen. loh kann ebenfaUa swei aolohe bei*
Stenern.
1 Matth '26 — 15. Das Citat mto uh \'omT»T6 A '^-ff wie es
AssemuDianus und 8npr. 13 nnd 306. 27 bieten, statt dm gewöhn-
licheren M I O )(OiiiTiTi MH A'^T") «8 Cloz. n Mlh. bieten, hebt
Vondräk in den Altslov. Studien S. hervor und macht in der Anm.
zu Cloz. II<j7 darauf aulmeiksüm. Zu Supr. 3U6. 27 lautet aber der gr.
Text Migne Petr. Bd. 4Ü, S. 376, Z. 2 i thatsÄchlich: » T/ fioi lUltie
dovvai, und da Snpr. in dieser Homilie, wie ich nachgewiesen, genaa
wOrtUcb flbersetzt, so bowdit dar tUv. Text in Snpr. 304. 18, da» dort
der gr. Text in der gr. TorUge «neh lo gelautet bat. '
2. Matth, y. 23 — ^24: ihv odp nQog(piQ7]g, vgl. Bial. so 8. 9. —
Sapr. 316. 10, des. 496, Hiii. bieten lerAa gegen Zogr. und Bt. DoS.
Bei den tbrlgen IsUt die Stelle. Nan hat eben die sdion eitirte
90llya*-BiomSXi» Migne Bd. 49, 8. 361, SS. 36: 'X^raif ft^^i^
nnd wir wissen ja, dass anelt die gr. Vellage der Oios. Miii.
Honiilie sieh gegen Sohlass mehr in der Bedaetion der •OUfo*
bewegt.
Wür haben es also Ui beiden Pillen bloss ndt miieD, dem gr. Text
genau entsprechenden UebenetsuBgen zu thnn, ^ natSrUeh Ittr den
Zosanunenhang der Texte weiter nlebts ergeben.
B eri 0 h ti gn n g. Aef & 534 ist in der Üebersehrift statt Antlo ehn s
Stt lesen Athanasias, statt der Zahl 3M Ist 954 sn setsn.
Qußtao Adolf 2%a/.
Zusatz. Nachdem jetzt die svntaktisch-kritisclie Erforschung der
altkirehenslavisehen Denkmäler au die Reihe gekommen iät, mucbte ich
dem Andenken eines Mannes geroolit werden, der schon zu Ende des
XVUl. Jahrh., neben Dobrovsk;^ nnd Dnrioh, ftlr derartige Forschungen
Tiel Liebe und Tiel Verstlndniss seigte. Fr. 0. Alter gibt lo sdnen, im
J. 1799 in Wien efsehieneaen iPhUologisoh-kritisehen MiseeUaneen«
eine Ahhaadlnng (die dritte) ȟeber den Qebraneh des Dativs anstatt
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TextkritiMlia Stödten n Homilien des Gligolito Clottoma. 555
des GodlivB in d«r grieduBehon nnd ilnvisolien Spraelie« (8w 35—69].
Sie verdient noch jelit gelesen in werden, schon wegen der edlen Ab- %•
sieht) die der Yerlssser nnf 6. 3? so ankündigt: «Iidi werde es mfar
sieherlich angelegen sein Insstti, die Vorzflge der slavischen Spnehe
den Gelehrten bekannt n vaehen, damit ihr jener Rang eingertnmt
werde, don sie allerdings verdient«. Alter operirte allerdings mit anan^
reichendem Material, berflcksichtigte grösstentheils (doch nieht ana-
schliesslieh) gedrtickte Ausgaben altkirchenslavischer und böhmischer
Bibcltexte (z. B. die 03tro?*<r Bihel, die Moskauer Ansgahe 17fSf». 17S3,
die böhmische Mplantricir> . loch welcher Vorzag vor vielen späteren
Slavisten, er las auch — gia^-nlitisch , rjtirt die Ijpvakovic'ache Aus-
gabe vom Jahre 1631 and die Caramanif^cho vom Jahre 1741. Auch
cyrillische und Ii ihmiache Handschriften der Wiener Hofbibliothek zog
er zu Hathe. Auf diese Weise sammelte er viele Belege fttr deu Ge-
brauch des Dativs der Zusammengehörig;k»-it statt des üblichen Genitivs
und bei diesem Nachaucheu entging ihm nicht eine ganz richtige Be-
obachtung, die er allerdings in ungewöhnliche Form kleidete. Was er
auf 8. 47 — 48 Ton den vielen schönen Slavoniamen sagt, die man in
den spfttor«n rtuslsehea Ausgaben der Bibeltexte ansgemerat habe, »am
«Ich dem Grieehisehen kneehtiieh ananaehniiegen«, ist gans nnd gar
riehtig. Er war daher vom rtehtigen kfitiaehen BUek geleitet, als er
die im AltbOhmisehen dann nnd wann bagegnende Fomel nn wieky
wiekom ftr alterfhümlieher, origineller erklirl», als die flhliohere Wen-
dung »na wieky wieknow« (8. 88).
Aneh In dem sefaoa 1798 eisehlenenen Bneh Fr. C. Alter's »Uebsf
Georgiaoisehe Litteratnr« wird fertwihrend bei den CStiten aas den
Bibeltexten auf die kirchenslaT. Uebersetaong Rflelodeht genommen.
Am Bolüuas des Werkes in den »Zusätzen und Berichtigungen« (S. 283)
liest man folgende zwei Thesen Alter's: »I. Die glagolitischen Buch-
staben sind wahrscheinlich Alter, als die cyrillischen. II. Die älteste
slavische Recension ist in den glagolitischen Missalen, jenes des Cara-
mani ausgenommen, der zu sehr rnthenisirt, und in den glagolitischen
Brevieren und Psaltern». Die erste These spricht die ganze, die zweite
die halbe Wahrheit ans. V, J.
§
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556
Kritische Nachlese zum Texte der altserbischen Vita
Symeonis (Stefaa Nemaiija ä)» geschrieben Ton seinem
Sohne, dem eratgekiönten Kdnig Stefan.
Seitdem dieses altserbische Literaturdenkmal znerst im J. iSöl
von Safarik nach der einzigen Parker Handschrift in den Pamatky dm
cyrillisclien Schriftthams heransgegeben wurde — eine nene Auflage
des liuches erschien 1873 — nnterliesseo verscliiedene andere, haupt-
sächlich serbische, Gelehrte es iiitht, vou ueuem ihre Aulmerkaamkeit
dem Texte desselben zuzuwenden. Dani2i<^, der im J. 1875 nach Paris
kam, machte eine neue Abschrift des Textes, nachdem «r in d«r StfiiHk*»
Behen Anogabe cSiüge Ungenaoigkeitati bemerkt hatte; doob dieao Arbeit
DuiSl^s blieb bia tUf den heutigen Tag onbenntst Im J. 1 880 enehien
eine nene, man kann wohl sagen, die eiste genaue, selbst palAogra-
phisoh tren (wenn aaeh nieht dorehwegs) den Text wiedergebende Ane-
gabein SiPetefsbergybesofgtTomTerstorbenenrnssisohenTerdleBBtToUen
Jeadten, Pater MartynoT, in der periodisehen Sehrift der GeseUsohaft
sOdqeoTOO notfnreiei ^tpenneE nnouienHoeTn«, betitelt ILuuminKn
xpesneft imcuieBHoeTn 1880, Heft III, 8. 19 — 70. Als mehrere Jahre
später (1887) Hi^Slbr DnSi^ nach Paris kam, gedachte auch er dieses
Penkmals, nnd da er von dem Schicksal der Daniöiö'schen Abschrift
nichts Sicheres wusste, so schrieb er abermals fUr sich den Text ab.
Nachher erfuhr er jedoeh von P. Martynov selbst, dass dieser schon
1880 den Text von neuem herausgegeben hatte. Das veranlasste ihn,
von einer neuen Pnblication seiner Abschrifl abzusehen, daftlr aber lie-
ferte f^r eine Verglf''rhnng des Textes der beiden bisherigen Ausgaben
(der iSafaiik'schen und Martynov'schcn) mit dem üriginal, im Agramer
»Starine* XXI, 8. 124 — t 2G. Diese sonst verdienstvolle Leistung DnJ^id'a
ist nicht eanz genau abgedruckt, sie zeigt verschiedene Druckfehler !
Mau soUte ;;laubeu, nach so vielen Arbeiten werde f^ einen neuen
Leser des Originals dieses Denkmals in der Pariser Bibliothek nichts
mehr übrig bleiben. Und doch ist es nicht so — seniper aliquid restat.
Prof.Ljubomir Stojanovid, der sich im vorigen Jahre einige Zeit in Paris
anflüelt, erinnerte sich eben&Us der Uterarisohes Leistung des erstgekrOn-
ten serbisehen KOnigs, er ▼erglioh nochmals die 6a&lfk*Behe Ansgabe
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KritiMhe NaoUeM.
557
mit dem Original uud machte eine kleine kritische Nachlese, die er mir
freundlich fürs Archiv zur Verfügung stellte. Ich will davon folgenden
Gebranoh machen J tzt luass, meiner Ueberzeugung nach, die Marty-
uov'sche Textauagabe &h die beste uud genaueste, jeder weiteren Text-
prflfuDg zu Grunde gelegt werden. Dieses thne ich in der Weise, dass
Ith nient allo von DnSid angemeikln BtfialitigangeB in dm Taxi der
HartynoT*se]i6n Amgabe eintrag«. leh coiiigire aber aneh die hatM^-
tehe Amgabe nadi den Angaben frflher Dn^iö's, jetzt Stojanond'a.
Dann werden die beiden derartig eonigirten Teitaugabem uiereinaii-
der TerglieheD, vnd wenn die erwibnteo Vorarbeiten riehtig aind, ao
ranaa die beiidbtigte §afaHlK*aehe and Martynov'aehe Anagabe gana genan
ftberdnatininien. 8e aoUte es sein, daa mliasto aiefa ala das notbwendige
Beaaltst ergeben. Und doch ist ea nicht gana der Fall. Man darf nim-
lieh nieht anaaer Aebt laasen, dasa Safiaffk in seiner Ausgabe 1) alle
Abbreviatoren aufgelöst, und 2) fflr das Zeichen * in der Regel den
Halbvocal b geschrieben hat. Dadurch weicht aein Text vom Original
vielfach ab. Allerdings sind diese Abweichungen zumeist nur pal&ograr
phischer Natur. Wer auch in dieser Beziehung ein genaues Bild des
Originalä haben will, muss sich an die Martynov'sche Ausgabe (wenn
auch nicht für den panzon Umfang des Textes) halten. Am besten wäre
es allcrdinc^'s, wenn man eine photo^aphische Keprotiuciion des Textes
hätte. \ ielleicht lindet ^^ich auch mit der Zeit ein Gönner, der die dazu
nöthigen Mittel vorstreckt. Dann könnte uns der Pariser Slavist, Prof.
Leger, eine so geschmackvoll© Reproduction dieaes Keimelions der alt-
serbiscb(>n Literatur leisten| wie er es unUngst mit dem Reimser Evan-
geliai'iuLu guthau.
Nach diesen Vorbemerkungen gehe ich den Text capitelweise
durch, um nach Möglichkeit alle Ungenauigkeiten der äafafik*schen nnd
II artynov*aeben Ausgabe an beseitigen, aber Msh vm m eonatalireUi in-
wieweit aneh jetst neeb, nach ae vielen CoUatienen, an einigen, aller-
dings niebt 8^ aaUieieben SteUen der Wertlant des Originale niebt
gana ftatstsbt IMe §alisHk*sehe Ansgabo dtiie leb naeb der ersten,
rielitiger gedmdktaii Anfinge Tom J. 1851.
Cap. L Wenn man in der HartjnoT'seben Ausgabe 8. 34, Z. 19
den DmeidiDliler so anabeaaert, daaa man nenspen^juaniB lieat, dann
beben wir das I. Oapitel in dieaer Ausgabe gana geoan. Ea bleibt nur
sweifelbafki ob Im Original nach Hart. 34. 23 oder naeb äaf. 8. 2,
Z. 1 ;Be an lesen Ist. Der Saf. Text mnss im Vergleieh an Martjnov
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558
V. Jagl«,
und theilwelse auch nach Angaben Du^ic'a und SU)janovic'ä an folgenden
Stellen beriebügt werden : l. Z. 12—13: oyxBp'xAeBaxoy (oder nach
6«f«ffr*s QmadMti oyrnpbXAenaxoy), Z. 22 eaffnamk, Z. 26 xma,
Z. 30 nach Mjm ist vre eiiifiiBohalteii, dann npas^a oder naeh &af.
i^asM SU Mhieiben, Z. 82 i^eroyrnDBiunt, 2. Z. 8 nfoiCaimjvb oder
Dtoli daftlfk's Orandsitson:
Cap. IL Ich hebe zuerst einige Bedenken bezüglich des Martyn.
Textes heraus. S. 35, Z. 5 schreibt M., wie auch §af. [2. 12 cnoero,
allein Stojanovid will gbokto lesen.—* 35. 10 steht bei Hart. ki> Micro,
Öaf. 2. 18 B& sioTO, anek fitojanoiid ▼erlangt sb xierOf 6m ist aneii
das rieh^pB. — ib. 1 1 Torlangt Stoj. <9ioaro, peKoaroi^ wie es Hart,
aueb wiiklieli stebt, daraaob wftre Stt, 2. 18 csoero peKOMOe nngenan. —
ib. Btinunen Marl und daf. flbereln bi nsBonBBman, Stoj. Textangt Jo-
doeb naBOieiiHna. — ib. 9 stebt bd Hart das ri<di(ige obobr, wie es
andi BtoJ. anmorkt, daf. 2. 1 7 cbok ist damaeb so beriebtigea. — Mart.
35. 14 iNbornuDii äaf. 2. 20 wrii^TBni — wie ist es im Originalt — •
Z. 23 Mart. eicoy, Saf. 2. 29 nioy, welebea ist das tiebtige? — daf.
2. 21 und Hart 35. 14 lasen nacnxpa, Stotl» vwi^ogt «ber ansdrOofcUeb
nacTtq)a; er gibt ancb der Lesart H.'s in derselben Zeile recht, wogegen
b^ äaf. 2. 21 norutfumaib nngenan ist; ebenso muss äaf. 2. 22 jia-
THUbCTxnM!. gelesen werden, wie es bei H. wirklich steht, nnd von Stoj.
verlangt wird. — ä§t 2. 23 soll HsnoaeBnn^ oder vielleicht noch ge-
nauer nach M. HSBBOJieiiHieM* gelesen werden. — §af. 2. 28 bat M. das
richtige nei^aicrT,. wie es aneb Stoj. anmerkt^ also bei Öaf. ntoaBtii ist
daxnaob zu berichtigen.
Oap. m. Aneb in diesem Capitel ist einiges nocb nnsieber. Mart.
35. 33 schreibt ntni^b, §af. 2. 38 niHl>ub, welches davon steht im Ori-
ginal? Dagegen ist ib. lueTtinc das riebtige, wie es M. iiat and Stoj.
anmerkt. Ob in der nttobaten Zeile xlcth oder mit Mart. ibcri zu lesen,
darauf kommt allerdings wenig an. — S. 36, Z. 1 ist das bei M. ricbtige
neame ausdracklich auch von Stoj. angemerkt, die Lesart §af. 3. 2 ne-
Kame ist also nnriebtig. In derselben Zeile wird bei Mart aar Dmck-
feblsr sein oyiw^naK statt oyroxfcnaM oder vielieiebt oyronan. — 8. 36, 4
bat M. Bh HumencKOH, aber §af. Kb h., aneb DaSid rerlaiigt Vk Bumeab-
OKOH, Stoj. tagt nichts zu der StellOi dagegen 36. 3 will erstatt H3eu<buia
n eni^peHH oder nach Saf. 3. 4 naemanft a h cnipeiiH nur ein h lesen :
nmf»iA (so. i|i<OHoyxpn) h eirtpoHB. — Hart 36. 20 ist na natttrlicb
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Kritische Kftchlese.
Ö59
V
nnr Druckfehler fflr iiu. — Im Saf. Text ht uocb m bertcUtigen Ö hb
HeMoy (im Ori^riual steht k*). 7 oynptnt (im Original oyapiB*), 14 BJia-
AUKU, 21 Toub.iiiiui (im Original iuu\2mj,iij, 3;^ (HHoroj i^iubHUXJ» (im
Original steht (MHoro) ntn*HU*).
Cap. IV ist nur an wenijren Stell* u textlich noch unbestimmt Mai t
37.5 oder i^af. statt tt.tf'- stdit im Ori^. xbt mit einem Buchstaben
unter der Titia, der eutwedei k oder i sein kann 'nach der Ansicht
Stujauovi("3, Martyaov schrieb ein nmgedrehtea »i iu seiner Ausgabe
tlber Ti.i). — Mart. 37. 21 ist gewiss nur ein Druckfehler npeÖMBaiiie
statt des richtigen, auch in §af. belegten nptrtuuauie. — ib. 37.24 wird
ebenlails uiybcxEoyiomy statt -moy nur ein Druckfehler sein. In glei-
cher Weise sind zu berichtigen 37. 30 eiqoÖLMi.MH iu cicpi/iLMH, 38. 11
ctaeuiM bedeatet wohl ctvueius, 38. 13 iät Li nicht deutlich bei M.!ri.(^i,T im
Druck zum VorscKein gekommen, ebenso 38. 2H ist pa als pa, d. h. pa^^H
aufzufassen. Im banifik'sfhen Text, wenn man die Vergleichung mit dem
Martj'Dov'schen dnrchluhrL uud dabei die Angaben Durics und Stoja-
novi(;'s berficksicbtigt, ist 3.3b nach uuoMoy ausgefallen < ruMoy, d. h.
ctteTOMoy (allerdings haben diesen Ansfall Du£id und Stojanovic nicht
bemerkt), 4. 2 steht im Original uioAoxuop'na, nach !Saf. wilro also mio-
AOTBOpbi;a zu schreiben, 4.7 steht bei Mart. das richtige iia, d.h. iia iib,
doch läset sein Text vor ch KpoxocTHM) noch ein i folgen, wovon Stoj.
nichts sagt; 4. 13 ist Henptcrau''HO, nach Saf. also UL'iiptcxaiibiio zu
lesen, in gleicher Weise 4. 26 Mum^ueio, also .Mhinbqeio, 4. 28 cTap*ne,
also CTapbite. Ferner hat Stoj. verzeichnet, dass 5. 1 nach rocnoAa das
Wort uBOiero bei öaf. auägeialleo, dass 5. 2 lodauiiciiHic, 5. 7 oycjiuia,
5. 15 oyau gelesen werden muss. An allen diesen Stellen (mit einer
einngto Aomalime) hat Mari das ritthlige. Behom DaSid corr^irte
auMidem 5* 14 w(S«ii^kB*moyMoy, alao naoh &i£ wdempMinoyMoy an
■efanibM, 5. 1 7 ojtoa'^o, aho oyroncbBO, 5* 19 ist naeh oyonmiaBMiioy
hinnunilllgaii se «nd 5. 20 aaubH^kttoy, d, h. mBOMuasoof m setieii.
DaM 5. 21 im OiIgiDal npomoHaH steht, daa haben lehon Hart, DaS.
mid Btoj. bemarht Die weitere YeigleiehiiDg awiMben &af. und Hart,
eigibt iieeh dieae Ueisea nieht beebaehteten Uatenebiede: 5. 6
TBoero, Hart, tbovto, ö. 24 6af. eaoero, Hart, cbovto. Ich will aoeh
aoidrttokllch constatiren, daai 5. 15 sieht aar Beodera aach Hart,
oyau sehreibt and doeb 8tq}aD. oytHA yerlaagt
560 V. Jagiö,
Cap. V zeigt nur an wenigen Stellen unsicheren Text. S. 5. 28 haben
Dniid und Stoj. bemwkt, daas bei Saf. nach naciiifiuioy das WOrtohen
ma nnMt «Us Hart, bat — &. 35 iat statt Saf. ovn gewisi nit Hart.
wm SU seluraibeii. — 6. 8 hat merlEwiijdiger Weite Kiemand bemerkt,
daas in &af. nach no pcAoy noeh folgende Worte stehen sollten, die
Hart. gibt: h AHeBBon no peAoy. Dagegen baben 6. 23 DnS. nad Stoj.
vertelehaety dasa naeh im Saf. Texte n nemGaro amgeiasieii
worde. Der Martynov^sdie Text hat folgende Droekversehen: 39. 13
eTBopHuiH, riehtig OTBopmae, 40. 3 roenoxfc» riehtig roonojpi, 40. B ist
xnoiueKeBUin nnd 40. 0 ippoyaaDBMfc an lesen. — 40. 11 lut Kart
oero, wo Saf. uro liest, beides ist mOglieh, keiner von den NseUesem
des Textes liat den Untersehied wahrgenommen, man weiss also sieht,
welehea daTon im Original steht.
Oap. VI. Dieses nnd einige fönende Capitel (wie aneh sehon du
grosser Theil des fünften) sind bei Martynov ohne Wahrung der paläo-
grapLisclien Eigen thttmlichkeiten des Textes, ganz nach den Warfk'-
schen Grundsätzen, abgedmckt! Woher das kam, weiss ich nicht.
Jedenfalls kann eine so ungleiche Behandlnng der Originalvorlage nicht
gebilligt werden. Im Text der Martjnov'schen Ausgabe sind aach einige
Fehler zn constatiron : 10.26 steht tccmi. (so aneh bei Safarfk), während
Stoj. ausdrücklich verlangt lecbMK. Auch das gleich nachfolgeodf n vor
ijiiAtiii), soll nach Stoj, f^etilgt werden, wenn es auch in Mart. und Saf.
ääteht. In derselben Zeile fehlt iu Mart. nach tboib das Wort v.tko, das
in öaf. steht. — 40. 3 u ist nacli vorgenommener Correctur des Druck-
fehlers TIC jiiodeiitau und 40. 'M ebenso TpbK.icTan zu lesen. §af. hat
das richtige. — 41. l(i verlangt Stoj, ei»HHTH statt ciihth, wie es Mart.
u. Saf. haben. Ebenso 41. 34 clctli, nicht cbctuu, wie iu Mart.u.Saf.
An einigen anderen Stellen hat Mart. das richtige, so M. 4 1. 12 pasAtjnn^a
(nicht pasbA&uuouta, wie §af. 7. 9), 7. 25 HeMoroyn^ (nicht hoho-
royn^H), anoh 7.24 ist mit Hart oniSiKUnoMoy (nieht mit Saf.-mo7Koy)
sn lesen* — 7. 38 hat Mart. KOHrb^ so verseiehnet aneh Stojanorif. —
8. 6 ist bei 6af. vor stau die PMposition Bh ansgefallen. — Noeh en-
wihne ieh Saf. 6. 32 AiaBmOi gegenüber Hart. juaaoM — was steht im
Original? §af. 6. 28 oywuiraun» ist natflrlidi nnr Dm^ehler statt
oyHueHnniii.
Oap.TII gehört bei MartynoT sn solehen, die k«ne paliographisehen
Merkmale wahren. Aneh sonst stimmt es mit Saf. stark flberein, ea sieht
so anS| als wenn Jemand den Text MarlynoVs bei der Gorreetnr mit der
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KritlMiwNaebtose.
561
Sil. Ausgabe verglichen hfttte. 42. 2S twltogt Stoj. omoycTiHHK nnd
doch Mbijm UaxL wie bei ^af. irnoycr^Hn. Ebenso 43. 6 corriglrt
Stoj. HMincBBCKoyio, während Hart n. äaf. HumiiBBCKOTio bieten. 43. 1 7
haben Mart. a. CKLAi>pi>, Stoj. corrigirt cKB;q)i>. Ausserdem erwfthne
ich folgende Kleinigkeiten: Mart. 42. 2f) oyrjThCKi.rMT,, §af. bat o-yTi.pT>-
CKLiMB, ib. 28 haben Marl, und Saf. oyri.phCKOMoy, Stoj. corrigirt oy-
ropLCKOMoy. — 12. 29 ist bei Mart. ornpami., bei Saf. uTupamt, ebenso
43. G Mart. ott.iii.ctbhm, Saf. wTL'n.eTDHu, 43. IS wird man wohl oy-
TBpbAuiJi'i " lesen, wie es auch Stoj. will. Im Saf. Text ist 8. 33 nach
BKO das Wörtchen Aa ao^gefallcu, Murt. hat es.
Gap. yni sieht im ersten Theil bei Martynov so aus, wie das vor-
hergehende, doch von fol. lOG an der Originalhandschrifl kehrt die Be-
obachtnng der palfloj^raphiscben Merkmal dos Todex wieder. Von da
an wird der Text itlTLnh.'ij- genauer. Ich coii3t:i(ii(3 df iiiioch folgende
Abweichungen vom Original : 13.3 1 nach 2chti imn v, fehlt nach aus-
drücklicher Angabe Stojanovid's daü Wörtchen mok>, .^owobl in Mart.
wie in §af. — 44. 8 noMHjuoH Mart., Saf. noMHjoyH, ob das letzte bloss
als Correcturt — 44. 16 ist selbstverständlich iTeöc, d. h. wrh xeöe zu
belassen. — 14. 18 Mart. hmk und tuohk; sind wolii nur Druckfehler
statt iiMe TBOK, oder hat Saf. seinen Text corrigirt? — 44. 21 steht
Mart. u. §af. npinHexiiie (d. h. npt.oxHH:), Stoj. scheint unter der Titla
nicht gesehen zu liaben, denn er verlangt npicDCTUic. — 45. 9 ist bei
Mart. vor no^^acxh das Wörtchen Aa ausgefallen, wenigstens in §af. steht
es und Niemand verzeichnet, dass es nicht stehen sollte. — 45. 10 Mart.
iicTUH-Hoc, §af. HCTiiHMiorc. — 4 5, 14 bei Mart. cncHura, Saf. liest cna-
ciUTB, dagegen verlangt Sttj ausdrücklicb das erwartete cncjiu. Der
Saf. Text muss ausserdem so corrigirt werden: 9. 29 nptqHCTUüK,
9.34 oyroABHiKOMB, 10. 5 Bxe (nicht K^e] vor xpaMb, 10. 19 He wcTaei,
10. 23 r^joyÖHHU.
Cap. IX zeigt bei Mart. 45. 3Ü den auch bei Saf. stehenden Fehler
loyiiouia, den Stoj. corrigirt in fOHomar Mart. 46. 15 ist c-iuyiu uach
äaf. in cjoyrbb zu berichtigeo. — Dagegeu sind in ^af. folgende Cor-
reotnren vominehmen: 10.33 steht bei seceje tlber dem letzten e eine
Abbrerlalnr, ^e wie z anraleht, wahrschemHeb jedoeb als x n tst-
stehen ist, d. h. bccgjo trc. — 1 1. 2 muss nach dem Original cpueBiA ^ie
geschrieben werden, mag es auch unrichtig sein, so steht es auch bei
Hart — 1 1. 3 actareibt das Original das nngenane ne sbs^jioyöu. — >
AiOlt (Iv «IwrMM niMofl«. ZU?. I0
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562
V.Jagid»
Alles das hnt atich Stoj. in seinen Notizen angemerkt. — 11.16 wäre
Hauceex sn aussrtichond, da im Original nach Mart. auch so steht. —
12. 3 steht im Orig:iiu\l nach Mart. und Stoj. A'up^^^ ebenso 12. 8
Aithpu (Stoj.) oder a^b^u (Mart). — Öaf. 12. 6 ist auch an zweiter dteUe
BbcraiiH zu Betzen.
Cap. X äind folgende Berichtigungen im Mart. Texte vorzunehmen .
47. 31 MOB Statt Moe, 48. 1 6uß statt Öaqi, 48. 2 inHUnoi, Mart und
§af. haben tu>cTBiii]iHy 48. 8 mm igt mm zn lesen, rot ^tmjao6im
scheint doeh ein h n stehen; 48. 16 tM zu berichtigen in Te6e und
sn lesen oynBannpxi» (nicht oynoB-); 4S. 19 Tef^e statt Te<i^, 48. 20
verzeichnet Stoj. oynBaion^e, obwohl äaf. und Mart oynoeaionie haben :
4S. 22 ist die Wiederholung neca nach cxoneca wahrscheinlich nur ein
Druckfehler, ebeu.«o 4s. 20 cienaMir zu corrigiren in cjn.3aMi!. — 4 9. 2
lic^ 'ipi.ü'nTiCKaro und 1!>. 9 irj'Bo.iHJib. — 49. 10 mu83 der Druckteiiler
beiichtjgt und .i h ''')[>joyio gelesen werden. — Endlich erwähne ich, dass
49. 7 in Mart. iqiMbeAH rero steht, auch Dn?i6 las so, iStoj. dagegen ver-
langt iipHBCAH icro, Saf. hatte falsch iipaueAKKro gedruckt. Mehr Fehler
zeigt der Text bei Saf. 12. 9 fehlt nach KoiwaBinoy daa Wort ««\
12. lU steht im Origiiiül nj>iiciuL auiai, ebenso 20 CKOif'iaii, also nach
Saf. npHCTaiibiiHKii, ckoul'kui zu lesen; 12. 21 aull uöpasb hoiisan, 30
MOB (nicht MOKie} Aoyuie, 31 nach Mart HeH3peqen''iitH. — 13. 3 ist
nptnoAotfsi wa boiehtigon in nptnoAoÖHe, 9 statt npivHCTUB sn lesen
npicTUK,d.h.izpioBeTiiiie, 22 nach ubSAaicMb fehlen die Worte u: seiz^
das efgibt sidi ans der Vergleichung mit Msrt, weder IhM neeb Sti^.
haben diesen Ansfidl bemerkt. — 13. 25 ist statt BjnjtmnoB naehMart.
und Stoj. zn lesen BAu^nR. — 13. 30 statt uxb goUte wTb heissen, da im
Original 0 steht
Cap. XI zeigt nur weuige Abweichungen vom Original in der Aus-
gabe Martynov's: 50. 2 ist ÖJiroAaTejiRiraqe fstatt nt) zu berichtigen,
50. C scheint cbTnopiiTi. oder c''TBopHTb im Original zustehen, ')0. 12
CJesaMH iät nur Druckfehler ätatt dbaaMH, 50.27 lies u3br^aroJi£Tb ;
51. 11 berichtige den Druckfehler in BbAoyxHoy tmd 51.18 lies nptAJia-
rsH); 51.24 ist nsioynH sn trennen; 51.29 berichtige den Druck-
fehler in npHnocHKilHn. Im SafhHk*sohen Text 18. 35 lies iqpin0A06nH
(ohne h)t 14. 5 steht im Original penoHO ndt e oder b über der ZeUe,
14. 14 ist nomsan (ohne h swisdien x nnd n} sn lesen, 14. 26 stntt
TpimsuB steht in Mari rpinmnB, 14. 27 zfcTBTOpa trielleidit in corri-
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KritfadM Niflidase. 563
ginn Iii xmopa, 14. 38 Ins wtomufff, 15. 5 im Origiiial itoht noB6-
jftsaH, 15. 7 sollte cbrpianB sftslieii, 15. 15 npi^jarsK», 15. 17 lies
noortxvBTO, 15. 19 im Orig. paoroieHBi.
Ckp. xn gibt wenig Anlsss sn BemerkoBgen. In der MtitynoT*-
soben Ansgslie (nnch bei Sn&ifk) sdl es naeb Btejsnorid 52. 7 nidit ri-
xecnnn, sondern TeiieoanH& bsissen. 52. 14 ist Totfe (statt Totfl)
seboB m JhM betisbtigt, Salbiik bat das ikbtige. Bbendasslbst
ist bei MartTDOv sbKU nur ein Drnokfebler für simi. 52. 26 ist o
vor Bomb im Druck ansgefiüien, d. Il onoma an lesen. 52. 29 liat
H^tjmn j&>. äidSAk j»«>, ab> OriKiulMhNib«! ti»n^
mÜteli 52. 83 naeb nporace ist das W5rtoben ee an^gsfidleny Saf. bat
es. 53. 1 — 2 mnss denilieh s&Ko&iiuie lanten. 53. 28 das bei Hart. Aber
oy des Wtntes npoTEsoy stebende s sotknat ein DniokTerseben zu sein.
53. 30 soll Wold iSfij heissen, das ^ fiel beim Druck ans. Bei äat soll
15. 88 npiCTasHTb, naob Ausweis des Textes bei Martynov, in nptxi»-
OTamrrfc eotrigirt werden. Das Versehen war von Niemandem bemerkt.
Statt HewcKoyÄT»no 16. 7 soll necKoyÄ*HO steben, den Fehler bemerkte
schon Duri6. 16. 30 schreibt §af. cMOTpeniiii, Mart. CMorptinni —
wie steht es im Original'' 16.31 und 17.2 wäre nptnoAofimro, ohne i.
narli 6. das rirbti^'t lo, ebenso 17.13 nptno^oÖHOMoy. Endlich 17.3 ist
nach M&rt. zu schreiben HeropeieHbiitniMU.
Cap. XIII ist in der Uaftynov'seben Ausgabe an folgenden Stellen
zu berichtigen: 54. 1 np^oycKUH (u ist im Drucke unklar), 54. 2 naeb
Beseitigung des Dmdcfeblers satfuB^maa, 54. 5 anrni (im Dmok ist u
unklar), 54. 34 statt rsh wohl rjb zu lesen. 55. 2 vwlangt St<^ano^
wsdrficklich fQr §af. also auch fdr Martjnov npocTbpb, nicht npocrpb.
Mehr ist sa berichtigen in der äafa^lk^schen Ausgabe: 17 -20 cei-
ÄOymoyMoy (nicht -meMoy) hat schon Du5i<? corrigirt, 17. 33 ibt
c.iBsnaro daa richtige, 17. 3') lies xaaÄ*nt, d. h. x^a^Mit, 17. 36 Mart.
aiire.iH, äaf. aiirejLi — wie steht es im Orirrinal? 18. 8 vor uihlctkiiii
sind nach Ausweis Martynüv''9, den auch Stojanovit- bestätigt, folgende
Worte ausgefallen: paajioyieiTHH , iipucnt uptMe; IS. 13 zu lesen
JDO^Hiiiqe (so Martynov), ebenso 18. 16 nach Mart. bl oyiibrnra.
18. 33 BbceML zu berichtigen in Bf.ctMi>, so hat Mart. und Stoj. hat es •
angemerkt. IS. 36 wäre nicHT.MH richtiger als nt.cbnbMH. Endlich
1 S. 2 hat schon Du^ic npooyroTOoaa nach dem Original richtig gestellt,
Hart, hat auch so. ^
36»
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964
Cap. XIV erheischt in Marl, folgende Correctnren: 55. 31 rjot
(nieht rjie}, 56. 1 und 5C. 1 1 mflssen ganan im Druck hervortreten tue,
CBepinuH (u ist in beiden FftHen inr inr Hftlfte sichtbar], 57.21 ist
wahrscheinlich Öjarooyxan^HUHXH zn lesen. In der äafafik'schen Ans-
pabo soll 19. 3 stehen oy^.TcnMn.iiiMT,. 90 hat Mnrt. und das bat Stoj.
angemerkt. 19.23 ist CBoe richtiger. 19. 24 kann die AbbraTiatnr
r.TR anch als rjuffib wfgclöst werden, als Accus, zn Bbcuaiomaro.
19.35 lies noTT,u^aßb oe^ 19.37 H3peA*nui[xi>, 19. 38 noaiaB*inoy, 20.5
rp%iu*HHH, 20. 11 rptiimasu'o (das hat Hart, nnd Stoj. conigirt die Stelle
so), 20. 13 ist zu borichtif^en api>xiraKperc [nicht -pmi) nnd 20, 17
scheint oyroTOBau'iioMoy gelesen werden zu müssen.
Oap.XV. In der MartynovUchen Ausgabe sind an riehtigea 8teUe&
die Sindbeseiebaimgen als A «b •i'*, ^do «T* angegeben, nnr tiilf
in der Abbieriatar nicht immer das volle -m berror, man siebt nnr v».
Im Orii^nal stebt, wie 8tojanoyid angibt, Immer ido. Noeb sind bei
UarlgmoT Dmckfehler an notiren nnd an beriditigen: 57. 27 vro (e ist
im Dmeit niebt siiditbar), 58. 1 ojoyx^toy, 58. 2 npicniK (niidit npi^
ran), 58. 18 na nors (niebt naro), 58. 27 tboh (nicht enon) nnd npiMa
(nicht npex^e). Im &afafik*seben Text sind 20. 22 nsob verann ein-
zuschalten folgende in Martyn. Aasgabe stehenden Worte: kto lUTb,
die Anslassung hat Stoj. bemeiM md notiri 20. 28 ist eam sn indem
in cMMh. Aneb das bemerkte Stoj. nnd Hart nnd alte Ausgabe Safidfik^s
haben das riehtige« 20. 24 mnss aiiiieBn als din Wort gelesen md
gedraekt werden. 21. 4 seheint wSbCro das richtige sn sein (so Hari)
nnd 21, 12 pas^SonBnmi.
Cap. XVI schreibt am Bande sn Anfang ^ a^, das auch in Mart.
an richtiger Stelle steht. In Hart sind folgende Berichtigungen bersa-
stellcn: 59. 5 cetfe (statt ee6i), 59. 11 wbca, statt Wäoib (obgleich
anch 6af. mcn solffeibt), den Yocal h verlangt die ansdrttckliehe Bo-
merknng Stojanon£*s. 59. 19 soll nach fiaf. hinter dem Worte noch
ein n folgen, dss in der Mart. Ansgabe fehlt 60. 2 ist oe($t in berich-
tigen in ce6e. Bei Öaf. ist 22. 9 nach wfmAm, ansgelUlen das Wort
^ TBOMMb, femer iat ebenda nofftOTb in berichtigen in Heflaxxb.
Gap. XTü. Folgende Abweiehnngen iwisehen den beiden An»-
gab^ kommen in Betracht: Hirt 60. 11 asaoiiBn, &afl richtiger, wie
es schdnt, ssxoienmi. 60. 25, 26 jqm Msrt, wn &sf., 60. 81 statt
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KritlMbe üaoblMe.
561»
ci>6u ist Mart. wohl ch6iiy d. h. cbÖucTb tu lesen. 60. 34, naoli der
letsten Zeile, d. h. naeh totobbth ce, ist im Mar^yaov'aoben Text folgen-
des einsuehalten, wie schon Dncid bemerkte: ßß n&ffih mh mbm sa
Blrau H wsJofijiTL (oder u-3.io6hth?) Me h (Tit.ctbhtc mok. §af. hat
diese Worte, der Unterschied zwischen äaf. und Dndid besteht nnr in
der Lesart wsjoÖHTb (äaf.) oder ws^oöhth (Dnc.). Hart. 61. 3, 10, 11,
16 tritt u nioht deatUeli geong im Dmok hervor in folgenden Worten :
HEICJBT^ npoBOoiaB^HR, npiÖuBaTH, eHi*&UB. Ebenso ist 61. 7 mi
En lesen also uihxb. Im §af Texte desMlben Capitels sind folgende Be-
liohtigungen einzutragen : 22. 24 norn(5£jra (so hat auch Mart., die Cor-
feetor merkt 8toj. an). 2d. 7 nach sbcnirraBuiaro n mnss folgen: h
B*0ln 6jin>iHXB nacHn^una n. Diesen Ausfall bemerkte schon DuSid
gpftter auch Stojanovlc. Die Mart. Ausgabe hat die Worte. 23. 13 ist
nrOeofa (nicht aiötqa) an lesen. 23. 15 nposeÖeimB. 23. 17 xoöpati i.
Cftp. XVIIL Das in der Hart. Amgabe an der Spitae stellende
Wuider ala soll nieht >r*, Bondem (d. h. das eeehate) sein. Das
utimmt aneh ra der B«lhenfolge. Hart 62. 12 ist orpanu vnd 62. 31
BMiexe an loMn, in der Ausgabe tritt ii and das leiste e unter x nieht
devtUeh genvg snm Vorsdiein. 62. 13 dttrfte wohl HonmLBin an lesen
seitti nidit das letste e aljgetrennt, olMMhon aneh daf. so Iss, es ist ottm-
bar HeTSB''Eau xu^kaTm gemriat. 63.2 nidit cn bs^ sondern on xe,
so verlangt DnSi^ und Stojanovi^ naeh äafaük (alte Ansg.) und Blartynov.
63. 1 8 ist ewqpotfni wohl an trennen in oiitjQKKSn n. Im ^aftk'schen Texte
ist 24. 3 walirsdieinliehorpamHau (nicht eipamfcBaB) das richtige. 24. 1 1
steht falsch tu statt toh (so llartynov und aneh Duck' und Stdj.).
24. 34 ist seMbJiH richtiger als 3eM.iH, im Orig. ncM*.TH. 24. 36 en SB
iRiiooxo6'HH (so Dni. o. Mart.). 25. 2 soll nach dem Worte MoyneRnca
noch xea, d. b.-^nSTOBa, folgen. Das bat auch Mart und Doli, und
8toj. notirten so. Ich hebe noch henror, dass Hart. 62. 34 nenpioToyif
schreibt, äaf. dagegen nenptocoym. Wie ist es Im Original?
Cap. XIX ist die Hart. Ausgabe in folgender Weise sa beriehtigen:
64. 2 statt iCTHBBb, so aneh i^al, ist naeh Stoj. in lesen seTbnnBi».
64. 10 mid 19 soll dentlieh gedmekt beissen bxxiIi i(BftTU. 64. 18
noycTUHs ist DmekfeUer statt noycruBH. 64. 15 fehlt Tor cotohebo
das Wort enesannv, was schon DnSiö bemerkte, öaf. hat das Wort.
65. 9 sebreibt Kart, eborpuie, so las anoh daf. CMTpaxuie, allein Stoj.
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566
verzeichnet CLcxpa^a-iHe. 65. IS soll richtig heisaen oyunwH, fi5 '22
8 npiCTOJia, 65. 14 lueHHiib (nicht iLaiimub), 65. 26 npftracTsio. Die
beiden letzten Lesarten notirto schon Daöic. Bei Saf. soll 25. 13 npt-
CRCTHie (nicht nptnucTiic/ lauten, 25. 35 istTUH zusammenzufassen (nicht
TLi h), ebenso 26. 5 mn. 26. 16 cxBopH: richtig c'TBopH, also nach
Öaf. cbXBopH, ebenso 26.23 uacxaB'HH^e, dagegen 2G. 16 najiMiDiKa,
26. 22 und 27. 4 npinoAodHei 26. 25 ooynpoTHBHUHML, 27. 4 rpim-
saro. 27. 3 ist esosro sa Mehtigen in tbokfo, da« itdil lo in Mirt.
nnd «leb Stoj. hat es ao notiit, nnd 27. 6 ist npfieBeroy» sn oorrigifeii
in npi^HCTsK). 8o Hart, und DnSid, Stojano?id
Cap. XZ sind folgende Berichtigungen TOmmebmen in der lUr|y-
noy*sehen Ausgabe: 66. 5 Haaserexb (siebt -citeb), das bemerkte
sebon Dnfii^, 66. 24 ipaiodnaiK (nieht -toasB), aneb Ten DaSi^ an*
gemerkt, 66. 25 srtffceroyiuBBn, 66, 28 Ao6pono<$lA'HOB, 67. 10 npn-
mMTBumii. Undentlieb trat im Dnek u hervor an folgenden BteUen :
66. 10 norsitfij^Bin^ 67. 33 vrhooBXbf 68. 15 oyjta xu, 68.23 neiio-
Ttm, Im dafaHk*8ohen Text ist nosh risfatigsutellen: 27. 23 npftmH
ffiümOf 28. 3 AO(Spono6toHOB, 28. 16 npiwyxuau (nloiil -vd^-),
28. 18 naeb Aoyxoii& ist h einziucbatten (so Hart und Dn8.), 28. 82
H Bcoy (niebt a Booy, wie es in der neuen Ausgabe Öat steht), so Kart,
und Stojan. 28. 32 steht im Original das alierdings nnriehtige npiieaKBBO.
28. 35 ist OMM/^aOf also oswutm sn Issen.
Endlieb 30. 21 Blart novEXiniB, §af. noMUoyx.
Ich will diese Zeilen mit «^inem kleinen Textlieitrac; abschliessen.
Seit vielen Jahren besitze ich namlich (ich kann mich leider niclit mehr
entsinnen, v. nher) ein Blatt des Textes anf Papier geschrieben, etwa mhs
dem Ende des XV. oder Anfang des XVi. Jahrb., dessen Inhalt theil-
weiso ein Rrnchatfick aii^ derselben Vita Symeons bildet. Der volle Text
stimmt allerdings nicht mit der Öafarik-Martynov'schen Kedaction der
Vita überein, d. h. die Vorderseite des Blattes bietet einen Inhalt, der
möglicher Weise gar nicht zur Vita gehörte, sondern den Abschlnss
irgend eines anderen Tractates bildete. Dieser Abschlnss lautet so :
H HB ujöfceMJieMaa. eAiHocoyiiiHaa h e/iHHonpicTOJuaa h $ahho-
ciaEHn, noM.ioyH na u wi^ctm rptxu uäme HMeHH TBoero pajii cxro.
B ninb MjTb H u^eApoTu bl fju» Bbsaanla tbost upas^ilBaaro.
TU <Sö icK Ob H&na. i TeOi noöaln nbefoaa ei&na. ^en i noKaisH-
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liritische Macblese.
567
Hie, wi^oy B CHoy u ctoms Axoy. uiui ü npiio h bb ÖecxoH^^HUS Bim
siKOMI.. aMHHB •:•
Die KückBeite des Blattes beginnt in der Art einer neuen Abiiand-
Inng oder eines neaen C&pitela mit roth geackriebener Uebersohrift (in
füni Züilen), wie folgt:
ce HMena rpä^w coyTb. üx.e Bb paapoyoieBle cfcTBqp&i otue h
Qleioh dsranf beginnt mit einer roth geschriebenen grösseren
Initiale II der Text, den man bei §afaHk in Gap. VII (uf 8. 8, Z. 12),
boi lUrtynoT wa£ 8. 42 wiederfindet :
Hpmm th iipn^BU eru ^memthf cb o jqkkeniHfc xp&nmii. Aoixe
rpa p6K0Märo, cp^Aua» b bb cBicpofmeBle noerteft lirb. n vb idmeTenle
KOIliTOOS. BB3''BpillItB Xe pBISt OyrpBCKOXS, BB CBOe RHOy BJqBCTBO.
wHme CTU ilDpaiMB ce ü) iiKro. h üfiß cb chjok) cboch), na rpä^B nep'-
UMKB. H TMI Cf.Kpoy ....
Leider ist das auch alles Die Handschrift, deren urs{)rünglicben
Bestandtheil dieses eine ziitalUi; erhaltene Blatt bildete, muss stark ge-
litten haben, da diese«? Blatt nachher in einen Papierrabmen eingeklebt
wurde und in dieser Limkleidung wird es einen Codex im roth beschnit-
tenen Einband dargestellt haben. Wie es daztt kam, dass auch dieser
nene Einband abermuU zerstückelt wurde und in dieser Weise das eine
Blatt in meine Hände gelangte, das weiss man nicht.
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Kritischer Anzeiger.
Tore Torbiörnssoü, Die Gremcinslavische I.iquidametathese. I.
Upeala Universitets ärsskrift 1902. Filosofi, spräkvetenskap och
historiska vetenskaper. 1. Upsala, Akadcmiska bokhaudeln (C. I.
Lundström). 108 S. S».
T)i«? vnrli('f:^ende Schrift will die Theorie im einzolnon weiter begrUn<i»^n
und ausbaucD, die der Vürfafi&cr vur 8 Jahrcu zuurüt ia schwedischer Sprache
In den Sprikrefeentluipliga Sällskapete i Upsala FOrbudliDgar, dann in dAUt-
scher Uebenetnng in Bezzcnbergera Beiträgen XX, 124—148 Aber dea Ent-
wickeliiu;^s|^ng veröffentlicht hat, den die urshivischen Lautgmppen von
der Form ort alt und tort toll tert teli von dieser für die nrslavische Periode
anzosetzeaden Ge^tatt bis zn derjenigen durchgemacht haben, diu in hiäturi-
Mher Zelt in den alaviMdien Elnaelsprachen enelieint: im Anlaut in den etid-
sla vischen Mundarten und, wie ee eohein^ aneh im Slovakiachen, dessen Ver-
bEItnisse im übrigen noch nicht g'enlig'end bekannt sind, durchwefr Metathese
mit DehnuTiir. ri!«f> rnf fnf. jti den anderen westsiavischen und den ostslavi-
Süheo Muudaritiu je nach den urspriinglicheu AccentbedingungeQ entweder
gielelifidlB Hetatheae nnd Dehnnng mrf tat oder einfib^e Metttheee obae
Dehnung rot lot; im Inlaut im Sttdslavischen und Slovakisch-Öeebischen
M('t;itlu:so mit Dehnung (rat Hat trit Üet (oder deren v.eitcro, durch die
einz-ölmtiudartlichen Schicksale des S bedingten Umgestaltungen), im
Sorbischen und Polnischen Metathese ohne Dehnung trot tlot iret tlet, im
Polabieolieii deiglelchen bU auf dna dem Aneobeine naeb nnveriladerte
icrt, aläo fort Hat trit Hat, endlich im RusalaebeD > Volllaut» torot tolot tertt
tolot. Früher hatten alle Forscher in diesem ni^sis h< n iiolnoglasie« ein-
stimmig den zweiten der beiden Vocale als den zuletzt entwickelten, den
ersten als den unmittelbaren Fortsetzer des urslavisch vor der Liquida
atebenden Yocala aageadiea; so ndetst J. Sdimidt VooeUamaB K, 66 ff.,
Miklosich Uebcr den Ursprung der Worte von der Form aslov. trit trat
Denkschr. <^or Wiener Akad. XXVTIT 1878, Fortiinntov, dessen bisher nur in
seinen Vorlcaungen vorgetragene Anschauungen Torbiürnäson im Eingänge
seines ersten Aufsatzes in Kilrze wiedergegeben hat. Im Gegensatz dazn hat
TorbiOmaaom in dieaem Anfiwtae die Tbese aafgeateütr diaa entwioketnnga-
geadücbtUch vlelmebr der iweite Voeal dea YoIUaata der Utere, der erate
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TorblttnuM», geueintlftr. LigaMiaetetime, angw. von Solinaen. 569
erat nach diesem entatanden sei, anders ausgedruckt dasa schon in der ge-
meinslaTischen Epoche {fjort {tjoU überall zu {t)rot {i)lot voit sUbebildendem
r l omgeformt, alle gegenwärtig yorliegendon Lautgestalten erat «lu dlesir
Zwischenstafe erwachsen seien. In teiller neuen Arbeit spricht er wiederholt
davon, dass er die ältere Ansicht — fromeint ist insbesondere die Form, die
ilir von Fortunatov gof^ebcn ist — »widerlctjt«, seine eigene Theorie »bewie-
aen« habe. Daria irrt er sehr; er hat nichts widerlegt und niclits bewiesen,
la Wiihtlieit hat er ledlgUeh ein Argament Torgebneht» das gegen jese su
■pieelien Mheint (Bezz. Beitr. XX, 129 f.): wenn ihm, g6rod gohd hirtg mo»
lofc6, gor6ch holAda henza vinlöf) ^ direkt niis \\t^\&\. *gordii *gol<lu *bergu
*n't'll-a mit fallendem Acccnt licr eraien Silbe), *gorchu *kolda *berza *tmlt%
{mit atüi^uudem Accent; hervorgegangen seien, indem sich zwischen der Li-
quid« und den fügenden ConeosMiten >evanbliaktiMlier« Yoeal eingeiteUt
habe, warum habe dann nicht auch nrslav. *onmiji (mit fallendem Accent)
rnssisch *6ropnyJ ergeben^ Der Umst;iml, dn-'s es rnvnnj heisse, weise viel-
nicl'.r darauf bin, dass r.uiiiu hat ilberaU der vor der Liquida stehende Vocal
durch Metathese seinen i^iat^ zwischen dieser und dem folgenden Consonanten
erhalten habe und erst hinterher bei denjenigen WOrtem, die nmmMihr vor
der Liquida einen anderen Coneonanten hatten, sich zwischen diesem nnd der
Liquida aus deren Stimmton ein »svarabhaktiscber« Yocal gebildet habe:
*ffordu sei durch die Mittelstufe *grodu zu g'^rtfl frewordfn Diese Zwischen-
form, nicht *grodu nimmt T. an, weil Wörter mit der ursiavischeu Lautfolge
GooBOnant + ro + Gonaonaaft, a. B. proriH^ ja im Boeaiioben keinen Elnsdinl»-
vocal zwischen den beiden zusammenstossenden Consonanten entwickelt
haben. Di'» Ausführungen Uber das Polabi^cbe und Sorbisrhr. dieT. in seiner
ersten Abhandlung zur Stütze dieser Annahme dann weiter gegeben hat. ent-
halten meines Dafürhaltens keinerlei neuen Beweisgrund, sondern dienen nur
dasn damkhnn, dais die in dieien Spraebaweigen begegnenden Eraohdnnn-
gen rieb mit Jener Annahme vereinigen laiaen.
Gegen jenfs finzige Argument hat nnn schon Jagi«* in diesem Archiv
XX, T)!! 11. bemerkt, dass die Verhältnisse des Anlauts nicht ohne weiteres
auch für den Inlaut beweisend seien, und allerlei Schwierigkeiten hervorge-
beben, die «ich ihm bei T.*b Vennnthung zu ergeben lehelnen. Die boeh-
fahrende Art, in der TorbiOmawo in leiner neuen Schrift S. 5 Anm. 1 diese
Darlegungen abthut, ohne sie des Vorsnrhes einer Widerlegung zu wllrdisr^n
berührt im Mundo des jüngeren Mannes, der den liewoi;* der Wissens* huit-
Uchen Leistuugsfähigkeit doch erst noch zu erbringen hat, gegenüber dem
boebTetdienten llt wen Oelebrten Ünoeent nnaagenebm nnd fordert an sehlrf-
ster Rüge heraus. ThatsSchlich hat Jagid vollkommen Recht, wenn er vor
allem Schematisiren warnt. T. sollte sich nur finn^nl beispielsweise die For-
schungen der leisten Jahrzehnte auf dem Gebiete der germanischen und
Vi Dieses Wort erlaube ich mir an Stelle des von T. genannten peliva
einzusetzen, da letaterea, wie auch T. siribst jetitriehtigannbnmt, auf urslar.
*pel-evti. nicht *pel-rn zurückgeht. Von rnw. polora »Sprou'- irfichf?^ ich hier
keinen 6ebraa<Ä machon, da die Angaben ttber seine Betonung wechseln.
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570
RritUehor Anxeiger.
deutschen Sprachgeschichte ansehen, um zu erkennen, wie scheinbar 00 ein-
heitliche Lautvorgänge wie etwa die erste und zweite Lautverschiebung oder
die mnhoolideiitBelie Diphfhoiiglniiig dm mlttelboehdeiitMlieii Iragwi €4 ü
(geBohr. üt) in Wirklichkeit sich in eine ganze Anzahl einselner lautlicher
Prozesse auflösen, fdr die die besonfiore Stellung der bntreffenden Laute
innerhalb des Wortkürpers von entscheidender Bedeutung ist. Und in Wahr-
heit finden wir doch auch bei T.'s Erklänmg der Thatsachen im Russischen
UnteneUede gwitohen An- and AilMit, die ftvf lOe FlUe seigen, deas der
eine ideht ohne welteiee ein e&deren genMMen werden darf, re- iat Ja nleht
die einzige Gestalt, in der urslav. anlautendes or- vor Consonant dort er-
scheint, daneben tritt (bei ursprün^^lich steifT^ndeni Accent, wie Fortunatov
tirkannt hat* ra- auf, z. B. in grruss. räio, kiruss. ramjd, ohne dass dies ein
Gegenstück im Inlaut hStte. Und wenn nralnr. *gorM snnSehet sn *9f^odä
geworden nein iolt, so mOaste doeh nnoh wohl *«rvimi mvSrdent sa *fMM
nageiteltct worden sein; wenn aber die hletorischen Formen nicht auf dies,
sondern auf *rovinn mit nicht silbischem r zurttckweiseo, so haben wir doch
darin kJärlich ein Auseinandergehen der Geschicke von Au- und Inlaut vor
uns. T. gedenkt dieser Schwierigkeiten, die sich bei seiner Theorie erheben,
mit keinem Worte, sie bleiben aber niehts desto weniger bestehen.
Indees es gibt auch abgesehen von dem von Jagiö berOhrten, das aneh
mir nicht durchweg stichhaltig erscheint, andere Gründe, die g^e^en die von
T. angesötate Eotwiekelungsreihe zeugen. Es zweifelt heute wohl Niemand
mehr au der Richtigkeit von Fortunatoy's Entdeckung (Archiv iV, üTö ff.
Besz. Beitr. XXII, 15S ft), dass die Betonungsdiiteena' iwisehen maa. giroä
und ^rrfcl^in Uebereinatimnrang mit der AeeentnatioDaweise desPrenssisdien
und Lettischen und im Gegensatz zu der des Litauischen, einen urslavischen
Unt'^rsfbied von fallendem '^gnrdn) und steigendem !*gorchii' Ton wider-
spiegelt. Diese Accenivertheiluog begreift sich sehr leicht, wenn der zweite
Yocal des »polnoglasie« der sekundär entstandene ist: der fallende Ton traf
die Liquida mit so geringer Intensitit, dass der hlntorher sieh entwiohelnde
Vocal nichts mehr von ihm erhielt, der steigende hingegen sammelte gerade
auf der Liquida einen so starken Theil seiner Kraft, dass auch der neu sich
bildende Vocal sehr wohl von ihr noch abbekommen und schliesslich das
wesentlichste davon auf sich ziehen konnte. Wie aber sollen wir die Accent-
Terüieiinng beiT.^s Hypothese Tentehen? T. sehwtigt tther diese sehr whdi-
tige Frage In seinen briden Abhandlungen vUUig. Er q»rieht sieb ttberbanpt
nicht darüber ans, wie er sich physiologisch den von ihm vorausgesetzton
Wandel von urslav. *(jordii zu *grodu denkt. Nehmen wir als das Nahe-
liegendste an, dass es sich nm direktes Umspringen der Artikuiationsfolge
des Voeals und der Liquida handeln soll. IXuin mflaste dodi wohl nxalaT»
*girdA unter Bewahrung der Tonbewegnng anf beiden Lauten snnlehst
^ffj^ödät nrslaT. ^gwchu *grochü ergeben haben. Daraus aber wUrde bei Ein-
tritt den neuen »svarabhaktischen» "Voeals doch wohl weiter ^gon'd und gö-
roch geworden sein, d.h. gerade das Umgekehrte dessen, was wir thatsächUch
antreffen.
Ein ferneres Indieinm gegen die von T. Terfoehtene Anl&aanng Ifefbrt
TorUtouaoa, gumrimlaT. Liqiddantttetiioie, angm. von Solmi«i. 571
dftS Würt nir "König", rus? Inröl^, serb. kralj. crch. kral, poln. kröl aus gQ-
meinsliav *kr,r!i. Nach der berrschemifo, zuerst wohl von Dobrovsky ausge-
sprochenen Ansicht b«ruht dies aul dem Namen Karl« dos Grossdo, ist also
ränd mn 900 n. Ohr. am dam Daataehaa ina Slavlsohe gedrungen. Um diSM
Zelt aber mllMta naoli T.*a Thaorio dla Fariaal HeH llagit in allaa Zmigen
des GemeinBlavischen die Gestalt *t^ot erreicht gehabt haben. Wie aber hStte
dann das germ. karl noch einer Lautbehandlung verfallen können, die sich
nur auf Grund einer damnla angeblich längst überwundenen Stufe gemeinslay.
^horU erklären lüsst? Hingegen bei Fortiuato?*a Annahme, urslav. imri ael
gamtiaalaviaoh lontehat an toj^ (dialaktitah weiteigalilldat worcten, lift
es zum wemL;äU Ii denkbar, dass karl in die slavischea Spcaahaa In alaer
Epoche ksm, ;ils sie noch auf diesem T;niit8tande oder auf einem nur wenig
weiter verachobencn sich befanden, demgemäHs durch Lautaubatitntion in
*koj^li bezw. *kai^U verändert wurde und danu alle weitereu Schicksale der
WlMar van dar Form arttav. iwi mit daroblabte; dabd ift an berfiekiioho
tigen, dass im Althochdeutschen Arar/ und entsprechend gebaute WOrter regel-
mässig in der schriftlichen D.irsteliung auch als l iral erscheinen, also wahr-
scheinlich schon an und für sich in der Aussprache des r der von Fortunatov
für dati älaviache vorausgesetsten Mittelstufe to^ nahe kamen (vgl. auch die
latoiniiaha Wiadergabe duch CtaralM?). Doah wili' iait auf dltaan Pankt
kalii allaa groHea Gawlaht lagaa; wia FortaBatov ArehiY IV, 517, Ann. 4
hervorgehoben hat, lassen die Aeoentrerhältnissr^ der slavischen Sprachen
bei dem Worte die Annahme nicht ganz unbedenklich erscheinen, dass es
erst zur Zeit Karls des Grossen her Ubergenommen sei, und vielleicht lassen
•ick aach noch andere Gründe dafür geltend machen, dass die Entlehnung
wem dam Garmaniaehaa schon in ainar viel Sltaren Parioda Btottgaftmdan
bat; dabei macht freilich wieder die Bedeutung Schwierigkeiten. Um so
nachdrücklicher redet gegen T. dir Form in der einige einschlägige Wörter
aus dem Russiichen in die wesiünischen Sprachen gewandert sind: fin.
paätma aus rma. polotnö , ialkkuna hus toiokno, värttinä aus vwttenö u. a.
(Milckola, BMUbrnogen switchan den wattflniadian and alayiiobatt Spra-
chen 43 ff. Torbiümsaon Beiz. Beitr. XX, 147 f.). Dass die Finan diaaa
Würter schon in nrslavischer Zeit, d.h. eher als nach T.'a Vermuthung *ffordn
sich zu *g^dii wandelte, entlehnt haben, ist sehr unwahrscheinlich, dass sie
sie zwar erst aas den fertigen russischen Formen erborgt, hinterher dann
aber den «weitan Yooal dta YoUlante dnroh Syukope getilgt habaa, wird
darch die Jlingaran EntiabnnngaD, in danan dar niMiiaha YoUlaat ordannga-
gomäss wiedergegeben ist, via korobo aus körob, poloua ans polosii, pereiU
iiikka ans pertdnik gerade7u au«<£re^ehlo88en (vgl. Hikkola 44\ Als das natür-
liche erscheint die Deutung, dass sie sie von den Nordostslaven, den Vorfahren
der späteren Hussen, Übernommen haben, bevor der svarabhaktische Voeal
Bich bei diesen aaegablldet oder voll augebUdet hatte.
Das entscheidendste Wort endlich gegen T. sprechen die Verhältnisse
des KleinrusBischt'n die dieser selbst in Abschnitt V seiner neuen Schrift
'8. 22—25; behandelt and mit seiner Behauptung in Einklang zn setzen ver-
sucht. In dieser Mundart sind bekanntlich die urslavischen o « in Silben, die
572
KritiaelMr Asseiger.
ursprünghcii otieue waren, dann aber durch Verstummen eines folgenden ü »
gescbiomtene geworden sind, io * Ubergegangen: kir. bib b6bu = abolg. bobü
ht^ Ur. mid nUd» mi abnlg. nudü m$dUf klr. t6j>it iöpoi» m «balg. topoi& I»-
pota. Dieser Wandel erklXrt sieh aus dner ZwiaeheDBikiif« *ieftt *msi^ *itpSH
mit gedehntem Yocal, und diese Dehnung ihrerseits bernht darauf, dass die
©inst eilbobildendcn Vocalo u i diesen Charakter als Silbebildner eiubü?«ten
und allmählich ganz schwanden (Potebnja K istorii z?ukov 51. Ogonowaki
Studien 28 ff.); m Ittodelt tioh also um einen Akt der Gonientrinmg einer
snfXngiich nvf swel Silben vertheilten Wortqnaatitit auf «Ine einiige, wie
wir deren auch aus anderen Sprachgebieten kennen, z. B. neoschwedliehen
und bayrischen Mundarten (Kock cnsk Akcent IT t ff. >). Brenner Idg.
Forsch. III, 297 ff.\ Uei der Vertrotuu^ dur ursprünglichen Lautfolf^en: Yo-
cal 4- Liquida -f- Consonant in Silben, hinter denen ein ü oder * verloren ge-
gangen iit, selgt aieli nnn ein sehr merkwttrdifer ünterseMed swiielmi
Anlaut und Inlaut. In Jenem finden wir — es kommen hier natttrlieh nur
solche Würter in Betracht, bei denen Metathese ohne Dehnung des o zu «
ei tVilL'^t ist. — Uebergang des o in «: liktja Gen. zu lökott, rdnd Gen. zu rozt'n,
riiju rilinyj neben rolja (vermuthlich jenes aus orslav. *oriijä, dieses aus
*orljä, wenn nlolit rölja grOMroMinehe Lebnfom istil, rui n^Mn Qen. r6stu,
Prttter. tm nel)en Fem. ret&i nnd PrSa. roilif Inf. rM(j^, Hmtgf rbme rio^ß rw-
nynä neben rSvetit rövim rovitntj, riznyj riinyj rizm riznjd n'zno rizuf/ty n.tiW.,
während /o- ro- in Silben, die hinter sich kein n oder t eingebUsPt h.^bon, nn-
yerändert geblieben sind : I6ny r6by röba robynja robyty roböta rokyta rökos
ros eine Ausnahme bilden nur die beiden Wortsippen I6c(ja lodi Iddka und
MS, woneben Mut, mit lo> Ittr Inntgeeetilieb in erwnrtendet 1^-^. Hingegen
im Inlaut ist der zweite o- und «-Laut des »polnogla8ie<' in weitaus den mei-
sten Fiillon erhalten: horod Itoröch höh»» rhnlrp n'rrp zölob, polofnn fnlolnö Vfy
lokuö, in den wenigen Beispielen, in denen dafür i, sei es alu in .^ei es im
Wechsel mit o e auftritt, wie porih neben poröh zum Gen. poröhu, (jien. Flur.
barin n honnd, Deminutiv htri^ m heroid, balMn wir es, wie TorliiOmsson
selbst mit Beeht annimmt, mit Anslogie1)ildnngen sn thnn nieb dem Master
z. B. von poiil- zu Gen. potoku, Gen. PI. vid zu vodä, Dem. hirka zu hord. Die-
sen Thatbestand wird man unbefangener Weise dahin auslegen mtlssen, dass
im Anlaut die Metathese von ol- or- zu lo- ro- so frühzeitig eingetreten ist,
dsss deren p noob den mit dem Schwunde des u » verbundenen Dehnunga-
procMS mitmsehte, dagegen im Inlut der swelte Voesl des »polnoglssle«
sieh erst nach Ablauf dieses DehnungsproseBses einstellte, acndt Iceinen Theil
mehr an ihm hatte. D. h. Fortunatnv's Theorie , wie sie von Torbiörnsson
Bezz.Beitr. XX, 127 f. skizzirt i.st, trifft das Richtige; ihr zufolge hnben nl- m-
im Anlaut schon gemeinslavisch Metathese erlitten, -ol- -or- im Inlaut aber
sind in dieser Periode eist sn -o/- -or- (disleictiieh -ö^- -ür-) fortgesohritten,
nnd das »polnoglssie« hnt sein«! iweiten Voesl erst in elnselmnndsrtlieher
Mir nur durch Bechtel Hauptprobleme 181 bekannt.
^ Von rob als Singular zu roby können wir absehen, da seine Existenz
«n nnsiefaer bsglnnbigt ist
. ij i^od by Google
TorbiSnmon» gemdnalftT. UqaidMMtithaM, angw. ▼on Sotaueo. 5 73
Zeit crhaltoQ. Die von der Regel abweiclienden Sippen von lödj'a und Uui
Bind wir berechtigt als nicht echt kleinrussiscb, sondern als grossrussischQ
Lehnwörter anzoseben, eine Möglicbiceit, die auch T. selbst gelten iässt (Li-
qiiidMieteth6M 25 Aiiaii.1) : du Elenthier kommt und kam in den kleinnuBi-
teilen SteppenfeUeten niobt vor, ond die growniii. Fem hn ist iueh in die
sUdslavischen Sprachen (kirchenslavisch nnd sloveniscb) gedrungen; fttf
•Kahn« aber scheint der gewöhnlichere Ausdruclc imKlpinrussischen rmu^n =
gmiss. ^elnü zu Bein. T. glaubt nuo freilich die 1 hatsachen auch von Bciner
Theorie aus geschichtlich verstehen zu können, und zwar auf zwei Wegen.
EntwederieiderWeoiiMlo:iinf'Mii:rMn.e.w.lBntgeBetiUeli. Dnan bitten
wir HOB die rdative Zeitfolge drr Lautvorgfinge folgendermeaaen vorao-
gtellen: 1) Metathese: *cprdn zu *grodu, *orslä *orsta zn *rn$tH *rosta. 1) Deh-
nung: *bohH zu *höb-b,*ro8tn zw * rosth \ »o in grod-u wurde wegen der
Verbindung nicht gedehnt». 3] Voiliaui: *g^odh zu gorodi. 4j ö zu
libAruL In dieser SeUnnkett» enlbllt der Snti» den ich in Anitthrongt-
atriehen nnd gespeirt linbe draeken laaaent eine Annahme, die phyal<dogiack
dorehauB unzulässig ist; da die Dehnung des o zu ö ja ausschliesslich durch das
ünsilbiscb werden und Verschwinden des it bedingt ist, so ist absolut nicht
einzusehen, wie das vorhergehende r dieser Dehuung hätte hinderlich sein
können. Oder, meint T., »alle Formen mit o sind lautgesetzlich, alle mit •
aber auf anakiglaebeni Wege entitaaden. Binfaidi erkliren lieh nnter dieeer
Annahme die fünf foIgeDdeu Wörter : Uktja : lokoti nnd riind : roUn wie
nihtj'd (Gen.) nihOi (Plur.) : wihoH; ritt: rmtu wie mist : wöstu ; ri> : rosla rogtü
wie mih : mahhi m6hti \ rUiniJ : rSIfa wie f?7f'ffy r^V«. Nicht ao einfach.
al>er doch uimo besondere SuhwierigixcitüQ, crl^lüren sich auch rivi^ riznt/J
ete. in Blmlieber Weiie«. loh bitte T. mir die Hnater sn nennen, nach denen,
sich die beiden letztgenannten Wörter und ihre Angehörigen neu gebildet
haben sollen. Ich sehe Iceine und betrachte deshalb, so lange solche nicht
von T. namhaft gemacht sind, auch diesen Weg als ungangbar und damit
seine ganze Hypothese als hinfällig.
Kan wird ea oaeh dem blaher Dargelegten verstehen, dasa iok anoli die
andMeo Capitel yon T.'s nener Sebrlft nielit gut heiasen loan, die der DBrel^
fUhmng seiner Theorie gewidmet sind. Es sind das aasaer V nooh III IV VI
VII. Davon beschäftigt sich III iS. I J — B mit »sUdsIav. und c^ch -?lov«k.
ra, ia im Inlaut«. Fortunatov erklart iu »eiuen Vorlesungen deren Entatohung
folgendermasaen : U»^ toli U^l U^i sind dialektisch schou im Gemeinslavisohen
an ia^ mit tm gedehnt nnd spiter (einselspraehUeh) an IrdI <rA m
amgeatellt worden. T. führt dagegen die cechischen Wörter mit anlautendem
ro- lo- aus or- til- ins Feld wie roh rmti rovny lodi loket, die zu denen mit in-
lautendem -ra- -la- aus -ör- -öl- wie hrad hiad im Gegensätze stehen, und fährt
dauu fort: »W^üre die Dehnung älter aU die Metathese, so würden wir auch
Im Anlaut r«-ia- erwarten. Dies Ist niebt der Fall, also mnsa die Metathese
Irliber als die Dehnung eingetreten sein«. Da haben wir wieder die, wie wir
gesehen, durch nichts berechtigte und unzulässige petitio principii, als ob
Anlaut und Inlaut in gemeinslavischcr Zeit nothwendigerweise in ihrer Ent-
wiokeluBg hätten Hand in Hand gehen müssen. Wenn bei Fortuaatov's An-
574
KxltiiQhar AoatAgu*
sKtzen die der Metathese voraaaliegendo Dehnung in der gemeinslavischen
Periode je nach der StelluDg der Laatgmppea ioaerhalb des Wortes und je
nach ihrer Accontoation in verschiedener räumlicher £r8trecknng eingetreten
itt, Im AaUvt bei »tolgmAer BatMnng in Vorfiibnii tut allw ipltefeo
EInxelmnndaiten (daher «u or- ol- fut flbenll rw Is*), bei eilender Be-
tonung nur in den Vorfahren der späteren südsIsTlaehen Dlilekle und even*
tucll de^ Slnvnkisfhen duhor nns or- dl- in diesen ra- la-, sonst ro- /o-), im
Inlaut bei beiden ßetonuugsweiaen in den Vorfahren des späteren Südalavi-
scheo, Cecbischen und bei -or- vielleicht auch des Kaaubischen (daher aus -or-
Im SttdalftTiiebeD und 6eehltcben -m* im KesnUteben -an- 4»-. vor
derwärts -oro- -olo- und -ro- -ä>-), so macht das bunte Bild, das sich damit
fiir die gomeinslavis^he Sprache ergibt, viel mehr den Eindruck dvr T,i'l)ons-
wahrheit als die starre, sohematische BegeUaäosigkeit und Kiufönnigkeit,
die T. glaubt voraussetzen zu sollen.
Abiehnitkiy (S. 18—21} bsndelt «bor «Keenblieb wd Polabiseh« und
■nebt die Aniebanmigen, die der Verf. Ben. Beitr. XX, ISS It fllr das F4»lft-
biaebe geSnaaeft batte« aneb bei dem inzwischen in reicherer Fülle bekannt
gewordenen kaSubificIwri Material durchzuführen. Sie laufen darauf hinaus,
dass die WOrter des lypus polab. gord, kas. gard gegenüber polab. gläd hrig
mUüta nnd radlÜ rüU nicht« wie man fast allgemein glaubt, unmittelbar die
aialaTlaebe Laetseatatt foriaetsen, aondem erat aoa *#fo<l rfiekgeblldet aiad.
Auch hier befindet sich T. in einer argen Selbsttäuschung, wenn er sagt, er
habe für diese Anschauung seinerzeit <lpn - Beweis ^'efiihrt«. Seine Argu-
mentation war die foljB"endo: Von deriLn, liir der ^^Iciuiiii^' seien, dass urslav.
-or- in polab. gord unveruudcrt beibelialtcu sei, habe noch niomand die Ur-
aaebe angegeben, weshalb gecade dieae Lantgruppe In dieser Stellung keine
Hetadieae erlitten liabe, olnrobl doob -oU -«r- -ü- im Inlant nnd «r» im An*
laut von einer solchen betroffen worden seien. Deshalb müsse man umge-
kehrt mit Potebnja annehmen, dass gord erst wieder aus *grod entstanden
»ei. Warum hätten dann aber nicht auch brig und giad von neuem Metathese
erdbren? hrig aei Teimntiilich daa r moniUlrtgeweaen nnd bebe »dadnrdi
dl^enige Elgenaebaft Tarieren» dte in Wdrtsrn mit nnfirllngUobem or die
Utsaelie der abermaligen Metathese gewesen sei«. FUr eine derartige Ana-
sprache boten zwar die polal iprlr'Ti Sy>rachdcnkmälcr in ihren Schreibnns^f^n
keinerlei Anhalt, aber sie stiilusben sie auch nicht geradezu aus. Betreü'a
gläd müsse mau auaebtuen, »Uasö ea den Polabern leichter gewesen ist, die
Verblndnng Konsonant + jS» als die Yerbindnng Konaonant 4- |v ansnn-
sprechen, weshalb de entere Verbfaidnng unverändert beibehielten, aber
letztere durch eine abermalige Metathese vermieden». Die Schwäche dieser
»Beweisführung« springt in die Angen; T. nimmt einfach für seinn Hypothei^e
das Recht zu Vermuthungeu in Ansprach, die er bei der Gegenpartei nicht
gelten laasen will. Was kSnnte er erwidern, wenn diese Gegenpartei sagte :
•in den^enlgMi Thelle des gemeinslnviseben Sprscbgebietea, den tte Vor-
fahren der Polaben einnahmen, war es den Sprechenden leichter, im Inlant
die Verbindung or -f Konsonant als <lio Verbindung ?r -{- Konsonant und
ol + Konsonant auszusprechen, weshalb sie entere Verbindung unverändert
TorblttniHoii, gamebulftT. UqnlduiietithM«, aogn. von SolmMn. 575
beibehielten, letTirore durch Metntbese vermiedeD«? Im Uebrigen kommt es
fHr die Würdiguug des ur- und fzeuieinaUvischen Znstandos auf das Poiabiscb-
Kasabische wuuig an. Mau kaan T. gaoz wubl zugeben, üass polkb. gord,
kaS. gard «nt sni einw mit der pohiisch-eorbiBeheii Ideotfaehen Form grod
oder einer diadt nahem identischen benrorgegaogen sind. Damm kann aber
doch dieses gemeinpolnisch-Borbisch'poIabiBche grod t^emU^a der FortmatOT-*
sehen Theorie aus gemeinslav. *gordü, nicht gemäss der TorbiUmsson'scben
Theorie aus gemeinslav. *gj;odü entsprungen sein. Von besonderem Interesse
iat, daaa daa Kaanbiaeh« bei dm WSitara von der Gestalt nralaT. (ort neben
iart faat ttbeiall aneb trvl ala Nebenform oder gar ala allein beaengte Fmrm
bat: hama und knuna = rusi* fterend, bdrtda und hritzda =s borozdd und groeh
= goroch, ttrofia — storonn t!. 8. w. T. schliesst sich Baudouin de Courtenay
an, der fin dem mir leider nicht zu Gebote sielienden Zumal Minist, narodn.
prosveso. 1697 April — Mai) die <ro<-Formen als polnisches Lehogut erklärt
bat, nnd gedenkt der entgegengeeetaten Anaiobten Kalina'e (Piaee iOologiosne
n, 9S7 f.), Jagiö's (Archiv XX, 42], Brttcknor's ab.XXI, 62 ff.). Mikkola s Be-
tonung und Quantität 22 ff.)') wieder nur sehr von oben herab, ohne iiuf sie
näher einzugehen Ich kann ihn auch hier nur auf die neueren Dialekt-
forschungen aut deutschem und romanischem Sprachgebiet verweisen, weiche
bei lantUdbenUntersehiedeii awiacben den Mmdaiten die Bedentaamkeit you
OrmuKonen klargeateilt haben, innerhalb deren ▼orachiedMien Formen,
die rechts und links des jeweiligen Grenzgürtels scharf von einander ge-
schieden und allein herrschend sind, noben einander und mit einander man-
nigfach vermischt vorkommen. Allem Anschein naoh bildet fUr die tort-
Formen daa Easubisohe einen derartigen Grenzstreifen iwiaebeo Polnisoh
and Folabiaeh; dasn würde atimmen, daae, wie mir naeh den von T. aoa Ba-
mult's und Mikkola's Arbeiten gegebenen Citaten scheint, die <ro<-Formen
mehr dem Osten, die (ort- [tbrt-] Formen mehr dem Westen dea Itaaubisehen
Dialektgebietrt eiirca aind.
In Absciiuitt VI »Öemuinsiav. spl- und «/>»"-■ ^S. 26 — 27) bespricht
der Verf. einige Fülle, in denen dnieh die Etymologie Schwand elnee y, ^, r
nadi « und vor Voeal + Liqoida an die Hand gegeben wird und in denen er
diesen Schwund aus den von ihm erschlossenen Mittelstufen hiJ-, spl-, spr-
erklärt. Auch sie beweisen nicht, was sie bewei.scn öolleu. Dici Zusammeu-
atellung von russ. tolov^', slov. sldvecj cech.<iarU-, polu. siowik, polBb.slavmka
aoa ozator. Hoi»yt »Naditigall« mit alid. «Mlnmi, sengL ttotaho«, aiaL ivola
aoa orgerm« *nubMn- »Sehwalbe« iat vortreirUeh and verdient weltana den
Vorzug vor de SauaafO'a (H6m. Soc. Liogu. VI 75 f.) Vergleich des germani-
schen Vogelnamens mit gr. ttXxvioy »Eisvogel«, da? v.^irh Ausweis des Alkman-
fragments 26, 3 Bergk Poetae lyr. graec. * n<n* fi« xvfunof uvitos ufi eAxt;«-
revff« noxr^tat kein Digamma beseäseu bat uuü v ielmehr zu lat tdeedo ge-
hSrt^. Aber in dem Mangel dea ^ atollt eich daa alaviaehe Wort ohne welterea
1) Davon sind die laerat nnd die soletst genannte Arbeit mir hier «ie-
denun nicht zugänglich.
^] Oder ist dies aus einem griechischen *ahtijiüf entlehnt?
576
Kritisfllier Annigor,
zu den zuletzt von mir Untersurh z a^rieeh.Laut- und Verslehre lUT ff. gesam-
melten Beispielen für Weciisel vou anlautendem ty^ und der aus der indo-
gQxniADlBehmiUfqpndie herrührt >). Die wob iin]ft7.*t0lptr • niobt ableitbaren
FonneB oiorb. «oMi% t^ioUk, nsorh. »jfiotBik ty^oj^ polal». f oM dirfea wir »nf
urslaT. *$olW' zurUckfilbren, mit jenem Wecbsel in der Vooalstufe des Sof»
fixes, fiir den aus dem Slavischen wie aufi nnderon Spr^chon so viele Bcleg:e
bekannt sind (z. B. urslav. *pel^ä in rms. jjeit t a, leit. Flar. pelatcas, aind.
paldoas [mit ä aus o in offener Silbe?] »Spreu, Hülse« neben preuss. />e/too,
orslftT. *jmJ^ in nus. polooa, atndg. j>/trä, poln. plmoa it e. w.^ gr. HmU
»Opfergente« am HUfai auf einer vor knnsem gefundenen arkadiscben In-
schrift ans Lykosnm neben ion. oLlnl att. oXai ans *'tXftii. Dieselbe Stamm-
form stellt preusH. xaloicis «Nachtigall« dar, das mit Brückner Archiv XX, 506
zu einem polnischen Lehnwort zu stempeln um so weniger ein Anlass vor-
liegt» ab» wioBfttekiier edliet eugibt, «na demPoIniadieii keine •ndereFofin
auMor Hmmk belcannt Ist — Den Beweie filr AnafiüU von p iwiaehen « und ^
soll russ. aelezend, abulg. aUzeiui u. 8. w. neben avest spar'za-, air. $elg mbret.
/eich (mit $ und / aus »Mi!?: . liefern. Die Lantvcrhältnisse dieses Wortes
sind indess im Slavischen sowohl wie in den anderen Sprachen so verwickelt
nndimdiirdiilehtigydaaB bei aelnerTerwerthung für lautgescbichtiiohe Zwecke
luaeitte Yonieht geboten erBoh^nt: die raaaiaehe Form dee «pc^noglaaie«
-«/e-, nicht -olo-, die auch in klruss. aelezinka uMMw tßt&im seUdjdnka er-
scheint, erklärt sich doch nicht ohne weiteres in«' urslav. *!^rh- *Kpr.'z-, nnd
kas. »iodt^Qy poln. »h<ho7ia, osorb. »ioztfna setzeu ebcufalla eine andere Form
voraus; überdies weisen gr. anX^y anXttyxya, lat. liet* aus *spllhen, ai. plthan-
anf eine idg. Gmadform, in der die / nnmittelbar anf tp- folgte, nnd ea fingt
tUtHtf ob der Mangel des p im Slavischen nicht aus dieser herstammt, mag er
nnn schon in genjeiuiiuiof^ermanischer oder erst in einzelslaviscber Epoche
sich eingestellt haben. — Weiter die Verknüpf ungeu von siov. «räjra »Tropfen«
mit lat. apartfo und vun poln. srozek »gcwiäsuä PilaDZenthier«, tros^pU^ »gO-
wiese PBanae« mit lit. spür gas »Spro^äu, gr. itana^ayos »Spargel« eind so nn-
aicher, dass sie an keinerlei Sehlttiaen bereehtigan. — Sehlieaalieh erhlrtet
auch das Fehlen des v in kas. chartt neben chrbat nnd weiter poln. chr6at,
cecb. chrast chvratt, abulg. ehtfrasf, mss. chv6rost u. s. w keineswegs die Zwi-
schenstufe *chv^o»iu (S.18, Anm. )j. Sie konnte höchstens dafür Zeugniss ab-
legen, dasB die kaSnbiaehen farf*Formen zanächst aus trot hervorgegangen
aind, waa, wie aohon oben bemerkt, flir die Eraehlietaoag der nr* nnd gemein-
slnvischen Lautstufen belanglos wäre, tbut aber auch dies nicht einmal unbe-
dingt; denn die Annahme, charat sei flir *rhrarst eingetreten onter dem Ein-
flüsse der Nebenform ehrest, wäre nicht zu widerlegen.
Ernsthaftere Beachtung als die bis jetzt erörterteu Argumente bean-
apraeht daa von T. in Capltel VII »Der Elnaehab von < in der gem^wlav.
1) Denkbar wäre auch, dass das erste ^ erst im Sonderleben des Slavi-
schen (nnd Preussiscben s.u.; durch dissimilirenden Eintiuss des zweiten ver-
nichtet worden ist wie in urgr. *iqfu>v ^aifUjfii fiir */i(ifioy *fatfiitim
(Unters, a. gr. Laut* «• Veidehre 189 f.).
TorbiOrnssoDt gemeinslAv. Liquidametathese, angez. Ton Solmaen. 577
YwbiDdiiBg «f« (S. 38—35) Beigebradiie. Es ist d«r EinBohab Um i in 4er
Sippe von rass. $teregu ttöroi q. b. w. gegenüber lit »irgiu »bewacbB«, Ht^
»Wache«, »ärgas, lett ga'rqi* »WUchter«. Mit Recht «pricht sich T. p^efT^n die
Trennoiig der litauischen und atavischen Wörter aus, die SUttorlia Idg. Forsch.
IV, 101 f. befürwortet hatte, und findet er den von Mikkola Idg. Forsch. VI,
349 f. genuMlitflii Vemieh, das < «u dner Contamiiistloii TWsdiisdsMr
Wnnelformen herzuleiten, unbefttodigeod. Er selbst erklärt es ans seinen
Zwischenstufen *^rpfj- *^rng--^ w*?T5n nndere Wjrtor von der Form urslav.
**«r- «or- r K(>nsünant wie rusö. seredä seren soroka soröm u. a. das l nicht
aufvreisen, so sucht er den Grund dafür darin, dass deren » idg. palatales k,
siebt « fofCselie. Ob seine «nf diesem Grande aufgebante Etymolugie rmi
nbnlg. frvpfi »leiribilisi austems, torvns«^ poln. srogi ■ grimmig, befUg, streng,
rasch mss. sorfiga angeblich nesgovorcivyj celovik sn nd. harkm^ d&i.
hark«, schwed. /uzrA;/a hartkla »räuspern« und pr xreprevoc- h tgaxi/t tpotpoe
oloy n^töyw V Hesych Beifall ünden wird, dliuktmicü zweifelhaft; J.Schmidt's
(Toeal. n, 137) Znsammensteilnng dieser Wottfindlie mit got »aürga, alid.
n. s. w. »Socge« sohelBt mir immer noeh erwigensirerth, weugleleb
die germanischen WUrter auch mit üt. «f'rgtu, msS. »teregü o. s. w. verbunden
werden können'). Ich snll)Ht vfranap^ eim; bofriodipfende Erk!;irnTi£r dpa t von
xUrcgü störoi nicht zu geben, glaube aber oiclit, dass dieser eine Fall Jeman-
den veranlassen wird, die im Vorstehenden aufgezeigten Schwierigkeiten und
UnmUgUehlultsn von TenbHtmesonV Hypethese in den Ksnf m nebmen.
Erinnert sei immerhin daran, dass sneb das Baltische einmal ein räthselhaftes
»eingesrhobenc?« ( in ähnlicher UmsrebiiTip: nnfweist. in lit. lett. st\rna »Reh«
gegenüber urslav. *sirna, russ. s^rna, polii. *oj-na, osurb. sema surna, cech.
berb. tma und vielleicbt auch prenss. tirwU «Reh«. Bezzenberger Beitr. III,
134 bnt bekanntlioh die Sebnid an derEntwiekeinsg dieses i dem einst silbe-
bildenden r in *9rnä iMimessen woHen; nmn neigt aber nenndings, inslMson-
dere im Hinblick auf die zwiefache Vertretung des indogermanischen »r so-
nans« durch i> und ur im Baltischen und entsprechende Doppelheiten anf
anderen Sprachgebieten, wohl immer allgemeiner zu dem Glauben, dass diese
»Li^dn sonms« stets einen mintmnlenYoeelTeKsobledenerlltrbung vor sich
gehabt bsbe, also s nnd r in Jenem Worte einandendenals geradem berflbrt
liaben').
Günstiger als über die bisher besprochenen Tbeile von T.'sJBuch kann
ich zu meiner Freude über die Übrigen Abschnitte ortbeilen. Einmal die
^) Beiläufig die Berichtigung einer Angabe T.'s, die sich anf mich be-
siebt 8. 30 oltirt er meine Untersneh. z. griech. Lant^ nnd Yersl. 207 als Be-
legstelle für die von ihm verworfene Verknüpfung von tragü srogi mit lit.
tSrgtu. Ich spreche dort davon, dass zu ahd. ^rcorga got. Batirga u. s. w. ans
den anderen Sprachen lit. aergiu u. s. w. oder abulg. sragü u. s. w. zu ziehen
s^en. Dieses »oder« neigt dentlieb, dsss aneb mir nnd «rfryi« mit dnan-
der nicht vereinbar erschienen sind.
2) J. Schntidt's Aiiscinan(kr«et^Tinpen über türna Kritik der SoDSnten-
theorie ii S. sind mir uiclit überzeugend gewesen.
AniUv llf ilavlMk« FlOolo^Ch XXIT. 37
578
Kritiiefaer Aoiefger.
Capitel U VIU DL II »Die Verbindungen or, ol im Anliitt« (8. 6—11) Ter-
thcidigt im wesentlichen Fortunatov's Lehre, dass der Gegensatz zwischen
rua». und weatslav. ab|2:eseben vom Slovakischen' m- lo- und ra- io' als Ver-
tretern dieser Yerbinduagün durch den Unterschied des ursprünglich aui
ihnen ruhenden fallenden and eteigenden Aceentt bedingt sei, gegen die von
2abftt^ Idg. Porteh. Ans. IV, 60 verffffentUehte Vernnthnog »eine« limmOei-
sehen Gelehrten«, der zufolge ro- lo- idg, or- ol-, dagegen ra- la- idg ar- al-
wiederspiegcln sollen. Ich kann T.'s Darlegungen über diesen Gegenstand
nur beistimmen, abgesehen von den Bemerkungen S. 9, die wieder von zu
weit gehender SeheninliBlmogieneht eingegeben tfnd. — Vm «UitlmT. «I«
(S. 36-^9) handelt Ton den Biseheinmigsforaien dieeer Lantgmppe eineraeit»
im West- und SüdslaviBehen, andererseits im Boasischen. Hier widerlegt T.
mit guten Grfindfn dfo von Uhlfnbtick (Paul-Braun o 's Beitr. XX, 4ü f.; vorge-
tragene Annahme, urslav. -rl- trete im Russischen als -ele- auf und rusö. -olo-
setze nrslav. -ol' fort, und deutet die meisten der russischen -ele-, wie ich
nieht sweifle, riehüg ana nnlav. -^«-i -«/f, -«II-, -iZ»- n. a. w. Ein paar nnaof-
geklärte Rückstände bldben auch jetzt noch, daa verhehlt aiehT. aelbat nicht
und will i)ire Frledigtmg zukiirifttj'pr Forschung vorbehalten; diese wird
auch versuchen mlissen, Rechenschaft über die besonderen Vertretungs weisen
des -el- nach £-und c- abzulegen. — Endlich in IX »Accent und Quantität«
(S. 50—58) gibt T. in der Hanptaaehe einen Ueberbliek ttbar Fortnnatov'a
Anaehannngen von dieaen Diagen, wie aie ihm fheUa dnreh die Verleanagen,
theils durch die eigenen Veröffentlichungen dieses €relehrten geläufig sind,
angefangen von der Accentuation und Quantität imSlavischen und Baltischen
und endend mit der Lehre von den Diphthongen mit kurzem und nicht kor-
aem aweiten Bestandihtil und der darauf t)eruhenden verschiedenen Geatalt
der Sohwnndatufe in der indegermaniaehen Uraptaehe. Lieat man dieae knrsen
Bemerkungen, so kann man eich des Wunsche» nicht erwehren, eine zusam-
menfassende Darstellun^r dieser tiefeinschneidenden, fUr die gesammte indo-
germanische Sprachwissenschaft eminent wichtigen Theorien aus der Feder
ihres Urhebern selbst zu erhalten, und so wage ich es duuu, auch üfl'enilLcb
hier dem hoehveiehrten Freunde die Bitte an wiederholen, ea mttge ihm ge-
fallen, die Uusse, die ihm nach langen Jahren einer an Arbeit und Erfolgen
Überaus reichen Lehrthütigkeit nunmehr bald beschiodon sein wird, der Aus-
arbeitung jenes von seinen Schülern und Freunden mit Sehnsucht erwarteten
systematischen Werkes zu widmen; darin würde denn ja auch wohl die
Theorie von der Geaohidite der Uqnidaverbindangen Im Slaviaehen ihren
Pinta finden, die biaher aoMeihalb Bnaalattda mir dnreh die knappen Kit'
fheilungen Torbiömsson's in Bezz. Bettr. XX, 127 f. bekannt geworden ist.
Die zweite Hälfte von Torbiörnsson's neuer Schrift (S. 59 — 107) nimmt
ein Verzeichniss der W(}rter mit urslavisch or- ol- im Anlaut und -el- -ol- im
Inlaut ein. Es enthlU die aSmmtliehen Formen, unter denen dieee WOrter in
den alaviaehen Blnael^taehen und -mnndarten begegnMi, aowle ihre aoa-
wärtigen Verwandten. Die Vollständigkeit und Znverliaaigkeit, mit der
jene, insbesondere auch bezüglich der Accentuation, verzeichnet sind ?ie
bat sich mir bei Stichproben auf Grund der fireilich aehr unzuläuglicUeu lexi*
. ij i^od by Google
lUIntUy, AzoliaUiiMB n. Kflologiameii im üialftTiieheii» tngm. von Jaglö. 579
kaliscben und grammfltlkaliachen Hilfsmittel, Uber d!o ich hier verfüge, im
alliremeineii durchaus bewährt — . verdient vollste Anerkennung. In etymolo-
gischer iiioaicbt scheint Vollständigkeit nicht beabsichtigt, doch ist mir nicht
klar geworden, naoh wttlohen GnmditifttMn die zugehörigen WOrter der anderen
Sj^neliMi tbeils gwmat, tbells nloht gemalt w«rd«o. Uebrigeni hat T.
•if diOMSiGebiete, stunTheQ mitUnterBtUtznngs^esCollegea Lagerannts,
den einen und anderen schönen Fortschritt Uber das bisher Erreiclitc gemacht ;
ich nenne beispielshalber die ausgezeichnete Verbindung von urslav. *bohi(i
• feine Ilaut, Membrane, Splint« in russ. bohnd, slov. cecb. biana u. s. w. mit
gr. tpoXlf »Scilnppe« und ^iler** »^^M^r dlif^o» ««1 ti%»p Hatp^ov Hesych
(8. 71). EiMhOpft aber ist die Ausbeute noek Bielit» die hier sa holen ist.
So scheint 03 mir, um diese Uber Gebühr nT:!rc\\'ach3ene Besprechung mit
einer Einzelheit zu beachliessen, klar, dass urslav. *keldü *i«icf! *M(lica in
klruss. ozeledi ozeUdi oielida »Glatteis, Regen mit Schneegraupen«, polab.
afatf {»ehlod] -Hagel., k«S. UMs BM »Reif-, polo. U6ä »Mt »geftomier
Begau, Eta-, Sofaneeregens slor* UfiU^ika »Glattela, Blavegen«^ Icalav. Uf'
dica ct\va »Eis-, Schaeeregea« in einem Codex des XV. Jahrb.: oUuky, vody,
nni'gx, Ui-ffira, viliinia. ffromt/ fS. 106) identisch sind mit gr. aus *x^-
).eri\-{n »Ihii^el", für das sich in manchen unserer Handbücher immer noch die
Zusammeusttillung mit l&L grando, gemeinslav. gradu fortschleppt, obwohl sie
doeh aohon durah die INIferens von r und / anageaehleaaen wird ; ein nener
Beweia dafür, wie viel Gewinn gerade die Etymologu' L r beiden Uanriaehen
Idiome ans einer Durchforschung der slavischen ^y>At ziehen kann, wofern
sich diese nur nicht bei dem b^pcliränkten Wortschatze des »Kirchenslavi-
schen« beruhigt, soaderu in den uaerschüpf liehen Bora der lebenden Sprachen
nsd Hnndartea hlnabtanehi
Bonn, d. 18. Min t902. FOis Solmtm.
O HixoTopim apxBBSMax'B h B0B00($pa30BaBU]XB iipa<u[ai^'7H<>Karo
joutOL Ifopcatomeeide 9tk)ai>i T. II. HiumeKaro* Hpara 1902, 8^,
m. 128.
Der Titel der Schrift klingt etwas priitentiüs. Ueber Archaismen und
Neologismen der urslavisc iien Sprarlii' rcdoii wollen — dnrn g»>hÖrt oiniiro
Kühnheit. Ich für meiuen Theii glaube, äasa wir zunächst nucli auf luugu
Zeit nit der Erforaehvng der leitenden abviaohen Spraohen und DIaleete, mit
der Belenditong ihrer in den alten Denkmilem niedeiffelegten Schätze genug
zu thun haben. Allein der Jugend muss eine stärkere Schwungkraft freige-
lassen werden. Manchmal will man nnch mit dem Titel imponiron und ver-
blüffen. So lesen wir auch hier neben den Archaismen der urslavischen
Spraefae anoh noch die Benennung »Horphol^giaeheEtaden«. Alao der Ter^
faeaer liefert acht »morphologlaehe Etnden«, lUe er naeh den Titel dem Be-
reich der urslavischen Sprache zuweist- Wie diese letztere Gebietszu'
Weisung in der Wirklichkeit aossiehti daa aoll die kane Inhaltaangabe der
»Etüden« seigen.
37»
580
Kiitiseher Anidgar.
Iin ersten Etüde wir J ans der bekannten Phrase ttoöti Äturü und aach
Tjf^jmOii A^uru ein Substantivum masc. gen. iio&h, nptjioöi, erschlossen.
Diese Anffassuog ist gar nicht neu, ich habe sie venaathungsweise schon im
J. 1883 aasgesproehen. Eine Immmio Befrlbidiuig deneUmi imidd iwtr vei^
•acht» doeh befriedigt sie nicbt gani. Ans den wenigen altSeeh. Betspielen,
wo lub entweder einen Gegenstand, der lieb tat, oder eine Person, die lieli
bedeutet, kann allerdings die Möglichkeit eines altkirchenslav. SnbstnntlTl
AV)(ii. abgeleitet werden, weiter aber nichts. In welcher Bedeutung soll man
Ätü6i, fUrs AltkirchensIaviBche ansetzen? Nach den Worten des Verfassers
(auf S. 8) mÜMite jnod« »Liebe« (nmexas JMhm) bedeuten. Nebnen wir nna
das an, wamm wurde nicht der geringste Venmch gemacht, die Anwendung
des Pluralis .imöia in der Phrase jhoötj Attmi zu erklären? Sollt«? es nicht
vielmehr Mo6-h attiTii heissen, wie es ctdvti. ,if,uTH u. a. ,t:«^^a^t wurde? Wurum
immer Plural jhoöu Atuxu? Iiimmt man dagegen Jiioön als Acc sing, ^statt
4ee fibUcben jno4ir»Be) tatf wo bOrt die nnfftUende Anwendung dee Fimtais nnf .
Ündwnnna kOute oMhi nicbtein echter alter Aflenntims leln? leb bin
jetzt, im Gegensatz zu den im J. 1883 gemachten Deutungsversuchen, ent-
schieden der Ansicht, da««« man in der Phrase :nto6i3 zcttira an sv>fm als Aoo.
aing. des bekannten Substantirs fem. gen. (Liebe) festhalten soll. Das schont
mir doch die einfachste, natOrUehBte EikHtning an sein. Die wenigen Bet-
akle fttr Bpinte oder npinoto atatt dee allgeniein ttbllehen npioMt« itSn-
nen doch nioht die Ansetzung der Form XB>6ra und npijiK&u als des ursprüng-
lichen Bestand theils der Phrase umstossen. Man musa trachten die g^ekiirzte
Form zu erklären als eine Abweichung, die wie alles in der Welt ihren Grund
haben muss, nicht aber ue als Aoagangspunkt der Betrachtung annehmen.
Wenn Herr Iljlnsky ans dem 81ep5. Apostolna bo&b ae cuiepana eitirt, ao
hütte er doch fragen sollen, wie steht es an detielben Stelle In anderen Textenf
Da lesen wir aber (Jnrob. II. II) in Sis. ame jh jiioßii hc cxBopinnH, in dem
karp. Apostel fed. AmphilocLius) ame npi.TH)C)i.i ue cTBopMaiH, in einem
Bilferd- (bei Ampbilochius) aiue am .zk>6bc ue crsopiuuM, im OhlistinopoL (ed*
Katatolaoki): ame ae äv6%»% xsopmmL EntUUt dieeer Leeertweehael ama-
reichenden Grund, um die veretnaelt dastehende Form jatte aia Anegaaga-
punkt der Comblnationen Uber .11063 als Substmasc. g. gelten zu lassen? Ich
glaube darauf entschieden mit Nein antworten zu milssen; zio6i, ist an der
angeflibrten Stelle als Variante von jnofira anzusehen. Dasselbe gilt für npt-
xn&hf wobd derVerteeraaf a«dBebpifllelmCod.Kar. nndeinsimCod.
Aeeem. yerweiat Wie kann man aber den awel Beispielen im Cod. Mar. ein
Gewicht beilegen, wenn an denselben Stellen Cod. Zogr. Assem. u. b.w. dent>
lirh üptiroö-H schreiben und wenn sonst Uberall npiji' 'r: Btoht Abor selbst
wenn man zugeben wollte, dass neben ap&no(hi später ein gekürzter als inas-
oulin gefühlter Ausdnick nptJDoöi aufkam, so würde das doch nur als secuu-
dire&wbeiannginBetcaebtl^ommen können ond fttr^eEiUlrangdernimM
sK&n sttaTH hStte ea katae ausschlaggebende Bedeutung. Ich kann alao nach
den ■Rrcreln piner richtigen methodologischen Fdi schung, auf die es vor nllcm
ankouiuit, allen anderen neben -1106x1 jtum auftauchenden Formen keiue pri-
müre, sondern nur eine secuodäre Bedeutung zoscbreiben. Noch auf einige
lyinsky» ArelMiiin«ii n. Neolofianimi im UnbTiieheii, aagM. Ton Jagld. 581
Klöiaigkeiten in diesem ersteü «-Etudc" möchte icii «lic Aufmcrksamkoit des
Yerfiusen hinlenkeiL Erstens sollte er bei der Antührang von CiUten aus
dm eiraelaaii ttor. 8|»»ci1i«ii Toniditiff m Werke geben nad niobt den mo-
dernen Nenbildnngen, wie t. B. dem aloveniMhen polfub (Kuss) gesehidifUelie
Beweiskraft beilegen. Ferner wo er sich in die Bek&mpfung fremder An-
sichten einlässt, sollte jede e!g:ene Behauptung genau erwogen werden, was
nicht der Fall ist aaf S. 5, wo gegen Brandt bohanptet wird, np^stoGi
»BcerAa mmazen eft • ne es k«. Dieee Behauptung ist ja nicht richtig ;
]IsetlLZIX16■tebtbelCra^i<delltllbhlw^|lM^ «iBond^ EodliehmflM-
ten auch dieWortbedeutuDgen jedes einzelnen Wortes genm geprüft werden.
Dann würde z.B. das slovenische Adjectiv j>r «7; reicht vom Verbnin »preyu-
bitit abgeleitet wf^rden, was ganz unrichtig ist, da es vielmeLr vom Adjoctiv
yüb mit dem i'rae&x pre- geradeso gebildet iät, wie z. B.premnog von mnog
n. i. w. leb iHll niebt in Abrede stellen, daae für die AUeitnv der Form
joa&B in 4H><hi liim von *jBD&h (als Aoc. plur.) ein Haaptargnment in der
Composition jiTofioTtiT, .■ri"f''n,-f,uiin!'» Heg't, man würde *.iK>''tTi'O.Tt.H, *jiro6T.Bo-rta-
ÄHK erwarten. Das ist richtig. AUei^n für die Vereinfach img der Form konn-
ten doch einige Erwägungen geltend gemacht werden. Es kommen dort Bei-
spiele Tor, wo im ecelen Tbeil den Compositnmi eine gekfinl» Form eage-
wmdet wird, wie i. B. opvnte», nmoospeonv», mmo«mI, lAmuuqv» two
nixo vielleicht zn nijni- nix&se gehört), öaxBoxBSJi&CTBO, p§xo6paA^ n. s. w. Es
konnte aber auch die Laut^rappo 6i.b leicht tu vereinfacht werden , wie
man im Slovenischen nach Pletersnik »iz ljubi« (aus Liebe), »k Ijabi« (zulieb)
und «po yabi« (nach Wansoh) eUtt »IjubTi* sagt (vergl. aach slov. »npati«
na »npvnti«).
Im zweiten »Etüde« wird das Yerhältniss zwischen ipiao{= *xepBo) and
ApiBft {= drüva) behandelt, wo ich gegen die AnsHihningen de«< Verfassers
nichts einzuwenden liabe, hiJchstens mllöste ich gegen die Annulime, dass
stuk. ärvo und üak. drco uiciit zusumuieugehüren (S. 1&), meiue Bedenken er-
beben. Die Betonen^ deokt dch allerdings nicht, allein formell sind drvo nnd
änB gans gieiebartige Neubildungen zum Plural drva-drvä. Im Kajkavischen
hat man nur Plur. (fh a, keinen Singular drvo, sondern nur drevo. Die Ety-
mologie von »ojpxn und <>ujipx<< (In beiden Fällen denkt Herr Iljinskij beim
aoslaatenden *ap'i> an das etymologische *dru ifQvc-dQoor) bleibt mir zweifei«
baft. Eher moeb dürfte oxpx als oap*» blerher gehören. Dooh aneb bei <wp»
würde wohl lülber liegen an die Ableitnag von dem Verbnm xqi* ale dem
Hanptbestandthell des Wortes zu denken. Gnrios ist übrigens die Defialtton
des Wortes: «ein vom Holz gestützter Raum«!? Der Verfasser hätte
doch unter den verschiedenen Bedeutungen des Wortes oApi eine Stufenleiter
suchen müssen.
Im dritten »Etüde« werden die SnbitaattTa anf -a, -ase betüglieb Ihrer
Eut.steliung behandelt nnd iwnr glaubt der Terfiuaer in wunderbar einfacher
Weise darin Pnrtiripia praCB. <ict von den entf^prochenden Verben der i-
Stärome wiederiiudeu zn kimnen. Dh^h ein nachweisbares Verbum KniAaviini
im Part, praea. aot. in der 1 hat kiiha^ka lautet, das ist allerdings wahr, allein
dleeet riiSAnu-, -amm iet dodi etwas ganz anderee nnd Terecbledenes von
582
KritiMher Anseigw.
KiBAXA, 'Ate. Ein Sabstaativ neutr. geo. R-hSAXA darf nur mit K^HA3I, eigent-
lich k%n{g%)t npaca nar mit npaci a. b. w. in Zusammenhang gebracht werden,
6« gebört nlobt sa dm »bgel«lt«ten Verbeo Kiiasm, opacan n. ■. w. DtM
dieses Sufflx (olnfiMk iMier zusammengesetzt), mit welchem SnbBtanÜYanetttr.
gen. AiTi, TCTi u. s. w. gebildet werden, von <]ct\ nblirhen Particip, pr^e? nct.
zu trennen sei, daf;;r spricht dip VprschitMienbeit der Bedeutunfruiul lU'hand-
lang. Alles was zur Ideotiticirung der Bedeutung mit dem i'arcicipiaisuiäz
Iwigelmobt wird, liilie ich fSr kUluie Einflinef die mm Meliter niedenehreibt
erwdftt Daia gehört die Anietiaot eoleher Tevba, wie *aanm^ sangen ,
♦oTpo^HT« =s nicht sprechen können, ♦si t.pHTu == wUthen n. s. w. So leicht
geht das leider nicht. Es ist auch f?ar nicht nothwendig, solche Verba zu er-
dichten, wie ^orpo^HiM, *AtBi>^iHTii, ^uiixa^üxii u. 8. w., da oipoiA gewiss nur
direct mit oTpoxx, *Atnu mx mit *AiB&Ka, *nixa<u nur mit *niTaKi zu than
bftt Das ilttfiaohe SafIBx -a («am) bewegt iloh doeb wobl in der Spbiro loleber
Weiterbildungen wie iyouu, -mo^ gegenttber nomen^ -inüf^ wi^ ungUMimn
gegi'Tiilber uTtfjriff}. n ? w. Diesen Zusammenhang deutet noch heute (!ie Tvm?
Spruche an, indem sie zum Plur. To.iaxa, jicfmia jetzt schnn lieber als Singular
icj<iuoKii, pe6cuoKi anwendet. Ich will allerdings nicht ganz in Abrede stel-
len, daee derartige WorCbildnngen endlieb nnd letitiieh mit dem Fkrtleipiml-
snf&x eine gewisse Berttlimnflmlwn konnten, nur die unmittelbare Ableitung
der slavischen Neutra auf -a, -at« als Participia von den Verben auf -iii will
mir nicht in den Kopf gehen, und solche Erklärungen, wie tcja als »ein den
Hunger stillendes Thier« (der Yerfasäcr denkt au das Verbum ^xejiaTB — lo-
«■ ettllen) oder *ioypa »ein Bmten« (von KoypBTH i) — imponiren mir wihr>
bmftig ^ebt Der yerfneser mQebte sndi das A^ieott^ xejianm nnd dae De-
minutivum MJtajnmn so gut wie identificiren (er sagt ja nnsdrUcklich, dae
Suffix -niTi. jener Adjectiva sei identisch mit dem Suffix dieser Substantiv«,
S- 26). Die alte Schule, zu der ich mich zählen muss, glaubte in ihrer Ein-
falt, dass xejAUiTi» aus der Verbindung des t^lmt- mit dem üblichen Zuge-
bttrigkeitirSnlix -^ß bervorgegangen eei, eo wie munk, uejoHaook wa re-
Bia»t vexBto gehüren, während sie für m^sahuiti ein Suffix •«Ab {« t(^)
gelten Hess, das sich mit dem litauischen -ytis deckt. Für mich entfällt da-
her auch die tiefsinnig sein wollende Frage, warum man nf^ben Tciainri, nicht
M.saMurri», soudern M,2adiiiuiii sagOi worauf »uuch iHiemuid von den Forschem
sein Augenmerk geriobtet«. Aueb die Behauptung, daae daa litaniaebe Snilfix
ana dem SlaTieehen entldmt eel, balte ieb von meinem Staadpnnkta
ans fUr unbegründet.
Das vierte sEtude« ist der Erklärung der Substantiva desTypns rpaaaa-
uau'b gewidmet. Auch hier ist die Erklärung, die der Verfasser vur&chlägt,
sehr einfach, wenn man nur zugibt, daaa ea einmal ein Verbam rpaauwaoi ^
sein an Oradi angebOriger rpaacxa) eein oder werden« gab nnd wenn man
zugibt, daaa ea mOglieb war, tob einem solchen passiv-neutralen Verbum daa
Partie, pass riifl--?rTfiM i. zu bilden — zwei Kleiui<rke!teTi . die allerdinprs nicht
Jedem gefallen werden, und unter Solchen, die diese Annahme ablehnen
möchten, befinde mich leider auch ich. Wer sich damit befreunden kann, dass
jOMpMBe, Hftanaae ?on dem paaiiT-nentialen Yerbnm *fMOfmsMf *iAmxm ab-
Iljinskij, Archaismen u. Neologismen im Urslavischen, angez. von Jagiö. 5S3
BulttteD mI«ii, dem wird aneb die AUeitang ciotf le tos *ci«iixv mmden.
Während man rpaxnnnn a»gtf tarntet bei den VQlkenuimeB dieselbe Ablri-
tung BspaHJiKTiHHH-i», uuxiuuni., cjioBiHEHi> n. 8. w. DioBo Bifurcation trachtet
^aohinjitov in oinem lehrreichen Aufsatz 'IlaBicTifl VI. 4. S. 215!» fT * (hirch die
AnDabiue eiueB urslavischen -än, aus welchem bald ein *en, in bald ein ^an,an
hervorging, za erklSren. Der leichte Uebergang ans -te in W kenn durch
lolehe PereUelen, wie aerbokr. kükan (von nocn) nnd kejk. Mm (ibslSw«,
kotleno] beleuchtet werden* DenDetiT-Loeal noüiBiMi<naatnrb (zum Nom. plur.
no.Ttiiie; mtfchte Herr Iljinflkij als rf'o:e1rechte Casas plar. von dem Adjectiv
der Zugehörigkeit ableiten, also im nen Wort von *nojit S.39i — eine
ebenfalls einfach scheinende i^rkläruu^, gugeu die leider sehr vieles spricht,
s. B. wanun dae aqgebllebe Adjeeti^ nur Im Plnral, warom es nur in den
3 CaeoB obllqai dee Plnxaia nnd wamm ee nnr In der femininen Form ange-
wendet wnrdp. Dass anch die Wahrung des -s im Local pl. dagegen spricht,
wurde auch schon von verschiedenen Seiten aus anderem Anlass hervorge-
hoben. Für die Adjectiva, die eine Zugehörigkeit zu einem Stoflf oder einer
Materie, au weloben etwaa semaebt wird, anedrficken, dürfte daa 8v£Bz -Ai
maMgebead aein, fttr die von OrtabenenniugeQ abgeleiteten Penooen- oder
VOlkemamen scheint -^aniu (:;<me} den Ausgangspunkt zu bilden. Wenn
nahen Pir^r 'it.niHH'B dennoch ngpau.TiiTf.HirH'i, nnHPTirnTt.no, Kpnrf hhht., mha%-
BHB'b u. 8. w. geschrieben wird, so konnte hier möglicher Weise der Wunsch,
den etymolog. Consonanten t-a nicht in mx-xx untergehen zu lassen, die an-
dere Form beronngt beben.
Im fünften »Etüde« wird uoo als ein Parallelismus zu ?i>to und xixe
von ^B + co abgeleitet, Ipidpr ist trerade die Form co alsNominativ ncntr. gen.
nicht nachweisbar, die lii ispiele wie .itiorb rusa., iicroc eerb. beweisen ihre
Existenz uiciit, im Geguutheil die Weichheit -cb spricht tÜr die Kürzung aus
-ce (wie MMh aus naw). Wir wfirden alao nlebt «bco» sondeni v&eo erwarten,
wofür der VerÜMier anf dae altSeeh. e«« sich bitte bemfen kOnnen. Die Fo>
mcn iBcoro, •qi.coMoy u. 8. w. kennen doch von itco, wenn man dieses im
Sprachgefühl als Nominativ auffadSte, ganz gut abgeleitet werden; ich sehe
nicht ein, warum es gerade ^^bcoero, *ucoeMoy hätte lauten mUssen. £s lässt
lieb doeb gewlse nlebt leugnen, daia wo bäuüger und fiblleber in der Func-
tion dee GenetiTi, als In der Fnnetion einea Aoenaativa oder NominatiTa aop
gewendet wird. Alles das veranlasst mich, zunächst noch an der Qbliohen
Erklärung dor Form itco festzuhalten. Dem Einwarf, waruin nicht *ihxo
heisst, könnte man vielleicht dadurch die Spitze abbrechen, dass man sagte,
das Casussufäx sei ja nicht «a, sondern sya (zend. Ayo) gewesen, und ein nach-
ftdgendee i kSnnte • geiohtttit haben, wie in uc», noero. Hit einem Worte,
die Form ibco IKut eieh in alter Auffassung dennoch in Schutz nehmen und
der neue Erklärungsvcrsnch desVerfas.scrs hat seine schwacht n Seiten D:is9
er bei dem Bestreben, der Form ibco oder loco die genitivische l uiu ti m mcig-
lichst abzusprechen, selbst solche Beispiele wie ue uMibri» lu necu B'B3;iaTa
(loa. ZIV. 34) and veco npociie (io. XIV. 14) fttr den AocveatiT in Anapnicfa
nehmen mSebte, wodurch er mit denBegeln der slaviscben Syntax in Confliet
kommt, daa mHohte icb aaf Beehnong aeinea dialeeiieehea Eifers aetsen.
584
Kritiacher Anzeiger.
Im •Mlnten »Etnd«« kmuMD AAmMtn «if -mk, tod Fkononioal-
■tlmmen und uidertn Worten abgelflltat» vor Spimcbe. Idi Mode nddi in
UebereinBtimmung mit den] Verfasser, wenn er bei -na die Deutung dnrdh
den Dualis ausscbliesst. Doch möchte ich die Ansotzung eines *To.'n>w,,
*KOAB», um die Formen ioamb, kolumh bu ericlären, für Überflüssig lialten.
Noch wwigvr klfwiti ioh mich mit der Annalune ^ee *»oua (wegen der
kQnttildMD Workbildang Mameoo $m lecuct) flinvwituMlen eikliwn.
Mms man denn wogen solcher Adverbialbildnngin auf -Ma, -mo, -ich gleich
Wörter oder Wortbildungen, die durch alle Casus dnrchdeclinirt werden
können, voraussetsen? Mass wegen cukx — Analogiebildung zu ukx, Kairi,
lan — gleich eine Form *cti ala Casus instrumentalts oder AblaüvuB [l'.j
Tonnageaetift wwdmi? und wegen der dhüeetlaehen nise. Form «noet«
gleich eine Casusform -jm? Und da die etae Kflhnbelt die andere nach sich
zieht, so geflUlt dem Verfasser auch in TnvMn die alte von T^eskirn nnd mir
(in den Vorlesungen'' TPrtrPtenr' l'rkUiruni:,' nicht, sie ist ilim iiiclit luüdem
genug, er siebt vor, auch hier einen Inätrumeatalia *mu (von dem Tronomen
*ic4 MuaietMii. Dms Id MvmuMf cmix, cniiu, wm den Andnnt betallikt
eine Analogie nach der TnasgressiTfonn mtfji, cten ete. TOiliegt, nneh des
kann bei unseren Modemen ä la Iljinskij natttrlicb nicht mehr Oefallen finden.
Das siebente »Etüde« macht den Eindruck mikroskopiacber ünter-
•ttchuDgen. Es handelt sich um Nachweise alter Casusendungen, die au-
gebUeh tlB sa, Ka, a, M in den Pronooünen tas-», xaKi, an (ara}, an und
in den Adverbien Tain, naic«, cano, (dMc) n. e. w. tteeken. Ich aehe nicgendi
den Beweis erbracht, daas in dem Pronomen «an das erste Element (ra) mit
drr selbständig auftretenden (^fmiTinetion tü j^erade identisch sein müsse.
Dasselbe gilt mir für KAKt gegenüber ka, kaj etc. Dage;^a ii fallt es schwer zu
glauben, dass in xaiio, Kaue (oder laiii, KaMib) im Verhäituuiä zu. xaKi>, KaK:b
ein gnns anderer Vrspmiig oder eine andere formale Fimotion der SUlie ta,
Ka enthalten sei. Für Herrn Iljinskij steckt nämlich in Taxi der Instrumen-
talis *Ta, in TaMo der Ablativus *Ta. Ich Irinae ihn bei seinem Glauben ! Allein
nicht ganz unerwidi rt möchte ich die Bebau])tuog lassen, dass auch in cjim^
(in der russischen i^braäo xaub u chmi.) ein — Ablati¥U3 ca stecke. Freilich
dais cmn nnr wegen xam einen Umlaut ana *e&m (c^mo) anm Voraobein
kommen Hess, das Ist an nalieHegendt ala dase ea anf die Zustimmung efaMo
modern cu Erklärers rechnen künnte, der selbst in dem cn des surUckfiihren-
den Pronomens, in einigen Fällen, die nnlängst Prof. Sobolevskij zusammen-
gestellt hat, glücklich — Ablative mit adverbieller Function entdeckte. Ich
kann nicht eine Bemerkung allgemeiner Katur unterdrücken. Wenn schon
der Terfaaier das aonderhare Vergangen fttUt, in der Zerlegung des Fro>
nomens xan oder RaKx in einen Instrumental *Ta, *Ka und das pronominale
Element *ki seine Anf^^l c als slavischer Sprachforscher 211 erblicken ?f>
würde ich erwartet haben, dass er wenigstens aus der niicliöti u vSprachver-
wandtscbaft Parallelen heranziehen wird, alöo zu laKi du^i litauische töks, zu
xan das lit kdJI»^ erentuell andi nodi das mit anderem SuiBx vetaehene lett
kadi und tttdt, um für seine EilElltnnigaversuche neue nothwendige Stützen zu
gewinnen, da Ja die von Ihm vertietene Ansiehti dass in xan-a» nan ein In-
I^inAky, ArolMisneii a. NeologiniMB im UnUviMhei^ tso^n» von Jagid 585
strumeQtal kä und ein Nominativ *ki eothalten sei, gewiss nur für sehr
weit hinter der Entstehnng der slavischen Sprachindividoalität liegende
ZdtoB Gettnng hmtNn kSmite 1 Leider Mheii wir fai aeliMr Selirift keise Spur
solcher Paralleleo.
Auch das Pronomen crxMi, (selbst) ist nacb der Theorie Hilnskij's ans
eineiu Ab!:\tiv uinl tk'iii Suffix -Mt herTorgt';-':aiif,'-t;Q, das ♦sa leitet er von
dem demonatraiiveu FroDoiuen (einer Doublette zu et) ab. Das *ta findet
er Im sloveiiiidieii ta uod taj, obne in fragen, ob das nidit KQnnnigeii Uterer
vollerer Formen leieii, dmn im aerbelcroatiachen M.des Genilivs «eea ii.a.w.
Während in caw-B ein Ablativ gesucht wird, erklärt er ctMo aus dem Localia
desselben Pronomens, »erhoben zum Superlativ« durch das Suffix -mt.. Nach-
dem der Verfasser durch diese Zerlegungen einen gewissen Math sich selbst
ein^flltost, geht er im
Aehten »Stade« in dieaer JUehtnig noeh weiter. Zneiat wetden die
Partikeln xa und Aa als Instrumentale dder Ablative dar Fronomina *ri, *xh,
ebenso ♦rf nnd (äc) als T.ocale derselben Pronomir.ji u. p w hingestellt —
auch das cech. kdo wird gegen die Ausicbt Gebauer s uod Anderer genetisch
nicht zu kto gerechnet, sondern als uraprachlich beurtheilt — , dann erfahren
wir, daaa txpimgh ana liartam ftonominaladverhliim «oy und mamsa ana wel-
ehem und dem jotirten Fronomen <(fi zusammengeaetst aei (S. 88), dass
«TO, Koro nicht etwa Genitive seien, sondern Nom.acc. nentr g;en , bestehend
ans tn -i^ fjf) 'ein echter Genitiv-Ablativ dazu sei das serbokroatische toga] ,
ebenso das r usaische *tov6 ^Genit sing, von xon) ein Nom. acc. sing, neutr. g.
von + Die Begründuig aller dieaer Behauptungen mnaa ieh dem ge-
dnldigen Leaer dieaer Anselgo tfbedaaaen aiek ana der Schrift IlJinskiJ'a «i
holen. Ich orwShne nur noch, dass er das Pronomen *r& in vielen Bildungen
wiederfindet, z. B. im bnig. Kora, rora oder Kora, tofb fra und ra sind natür-
lich nur verschiedene Casus des Pronomens n), in K-bnaa (hier ist *ri
geradem als Nom. aoo. mase. g. erhalten !), in Hcro (hier ist ro neatr. irfng.)> in
Heruni (aneii hier iat rh Nom. maae. g.t}; ebenao noob in wuig^ in dieqfg»,
tr^fgß n. a. w. Die Ansetznng eiaea FTwaomana daa er im maa. aaa, poln.
awa, serb. evo, oder im bulg. rorsBa, niss. HocejiOBa u. 8. w. wiederfindet, brinfrt
ihn auf den rrodanken, aüch t^t.i^i. in *ni. (vergl. Wi.wia) und pb oder ci.
(sss griech. o£, zu zergliedern, und da muo weiss, dass < im Slavischen unter
Umattnden an wird, ao mSobte er anoh tewa aerlegeB in *te (ein Ad«
Jeeliv «= MtfMlj, *zt> (das Pronomen oog <= hg) und *Ma. Ferner nlekt nur in
TOvTHKi., KOJTKKx ist daö Ncutr. TO. 1-0 tm l - -iiKx enthalten, sondern niicb no-TOKi.
trennt er in ue -f- jiukt» mit allerlei Ableitunsren. Aber auch ein ♦t* wird an-
genommen, das in nax stecken soll. Endlich wird dem Pronomen *h% und
«nk nachgespürt, daa letstere %, B. aoU In loyuK, oyaic, cstmi enthalten aeln.
Wie meehaniadi der Yerfraaer vorgeht, wie er dort, wo der geaohicht-
liehe Entwickelungsgang gegen seine Combinationen ispricht. diesen einfach
bei Seite schiebt, wie er aus den Erscheinnngen der modernen Dialekte ohne
jede Kritik Formeu entnimmt, die ihm zufällig willkommen sind — alles das
vermag ich in einer kurzen Anzeige nlokt deutlieh anm Anadnek an bringen.
Ich mtfeiita dem Strebendeamit einem gewlaaen Fanatlamna arbeltendenjnngen
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586
Kritischer Anseiger.
Gelehrten nicht zu uaiie treten, allein so leid es mir auch tbut, ich inusa es
dooh offen hemit sageD, dsM leb selii gawn Yoifehen luMuvtiiabeiid finde.
Einer meltter Freunde, nnf den ebenso das Buch I1jinakij*B deprimirend
wirkte, meinte, dass wenn man so etj'mologiairen dürfte, wie es der Verfasser
in geinen Zerglledeningsvcrsucben thut, es am einfachsten wäre, man schriebe
eine Anzahl Worte auf einen Papieratreifen und schoitte mit der Papier-
aeheere beliebig durch, die hennudunuMndfln Tbeilangen Wim wnlmebda-
Uob gennn wenitl wertb, wie die Iljineldj'e. Dm ist ein giu nlldet Urtheil,
dne deo jugendlichen Verfasser persönlich durchaus nicht kränken, aondeca
nur auf die Abwe^o. !^nf die ihn der Mangel strenger wissenschaftlicher
Schulung führt, auhuorksam machen will. Höge er durch den regen Verkehr
namentlich mit den jüngeren Vertretern der vergleichenden Spraohwissen*
eehaft in ]>entseUnttd Gelegenheit gewinnen, Tielae md Tieles von eei&er
derzeitigen Auffassung abzustreifen. Dann werden wir d^ FortieCinDg
ieiner Stadien mit grOeeerer Freude and mehr Behtgen entgegensehen.
V.J.
Hrv. nar, pripovijedaka ki^iga II.: Nar. pripovijetke iz grada
Karlovca, sela Lokava, Delnica i trgovista Vrbovskoga. Sabrao
R. StrohaL KarlBtadt 1901, im Selbstverlag des Herausgebers, 8S
298 8. (Preis 2.40).
Dem im Jahre 1886 erschienenen I. Bande der vom Gymnasialdirector
R.Strohal gesammelten Volkaerxühlün-ren aus dem Dorfe St ufive hei Karl-
Stadt) folgt nuumehr der II. Hand, weitere Erzählungen aus der tJtadt Karl-
stadt, dann aus den Dürferu Lokve und Delnice, sowie ans dem Markte
y r b o ko enthaltend. Jeder dieeer Qmppea sebiekt derHenuisgeber einige
orientirettdeB«nerknngett über die Zneammeneetzung der BevOlkemng in dem
betreflfendcnOrto voraus, was dem Leser sehr zu statten kommt, da es sich um
lauter Ortschaften handelt, die (wie die im J. 1579 gegründete Stadt K.irl-
Btadt) erst in neuerer Zeit entstanden sind oder aus verschiedenen Qegeudeu
nmi bevölkert wnrden. Allerdingt kamen dabei in der Beg^ die benaehbarten
Gebiete TorsHgBob in Beteaebt, lo daai keine firemdepiaeUgen Kolonien
nnf sonst einheitlichem Sprachgebiet entstanden, in der Regel anch keine
nene Mischsprachen, indem (lort, wo iwie z.B. in Lokve! die neue Bevölkerung
ans verschiedene Mundarten sprechendou Gegenden zusammenstrümte, die
Minorität den Dialekt der Majorität sich aneignete, obschon speeiell in Lokve
die neuen Ansiedler nooh keine 100 Jahre nebeneinander wohnen. Allerdingt
wurden diese Ortschaften nnm Theil auch aus weiter liegenden Gegenden be-
siedelt; so gab Od noch am Endo des XVIIl. Jabrh. in Vrbovsko so viele
Böbnjen, dass neben dem Pfarrer ein '^Bohemorum capeüanus« angestellt
werden musate, der des Böbmisciien mächtig war. Doch heuUutage sind in
den hier in Betiaeht kommendem Ortaehaften die früher gewiss beataadeaen
Untersehlede in der Spiaehe, beaw. in dem ]>ialdit verwisehti eo dass gegen*
. ij i^od by Google
Strobal, kxoAt. Volkserzähla&ges, uges. von BeseUr.
587
wäTtig in jeder derselben eine ^^lemiich einheitliche Mundart gesprochen wird;
dies ergibt ddi MM den von Str. gMtaundtam Enlhlangen, waleb« is jedem
Orte von muhnna aot Tortoblodenon Tfaeilen daisolbMi ■tMDmonden Per-
•onen herrühren.
Die Erzählungen worden von Str. selbstverständHch so aufgezeichnft
wie er sie gehürt hat, bilden somit neben dem in folkloristischer Beziehung
«ehr interemuiten Inhalt eine recht erwüiuehte Bereicherung nnserer Kennt-
niis der aerbokroetieelieii Dialekte, da ile Proben von den nne eehr wenig
bekannten Dialekten geben, welche den Uebeignng Ton den BOgenanntni
cakarischen zu den kajkavischen Mnndnrten vermitteln, und zwar so, dass
die Dialekte von Karlstadt nnd Vrbovsko einen mehr cakavischen, die-
jenigen von Deloice und Lokve eioea entschieden mehr kajkavischen Typus
zeigen. Beaonde» intereeaant sind diese beiden letsteren Dialekte in
phonologischer Besiehung, so dass eine genaue Erforschung derselben an
Ort und Stelle sehr nothwendig wäre, denn (ins muss ich sagen — die von
Str. verwendet«! Lautbezoichnang scheint mir allzu einfach zu f^in. Ich habe
allerdings nur sehr kurze Zeit in diesen Gegenden geweilt, doch icii kuna
anf Omnd meiner geringen Kenntnlia dieser Dialekte sagen, dass deren Laut-
iMStand niebt so einfach ist, wie man dies nach der Wiedsigabe Str.'s meinen
sollte ; so wird z. B. in Deloice / nicht zu vokalischem u, sondern zu bilabia-
lem tCy also nicht uajaua, sua iL s. w. (für lajala, ila\ sondern wajatca, swa
u. s. w., und in Lokve wird in hiti »sein« das wurzelhafte t nicht zu einem
reinen wie Str. es bezeichnet, sondern zn einem besonderen Laut, den man
nooh am ehesten dnreh Sievets beieiehnen kttnnte, also an einem palato-
gutturalen mitüeren wi uen Vokal. Besonders zu bedauern ist es aber, dass
Str di»^ RetoTuiTig^ des d irri botonen Textes niclit angfjrfbi^n liat. doch es ist
jcdenl'alls besser gar keine als eine nicht genaue Acceutbezeichnung, und
speeiell in Bezug auf Deloice und Lokve habe ich mich de auditu überzeugen
können» dass es sehr sdiwer Is^ die Betonung dieser Dialekte rlohtlg anfhn-
fassen nnd festzusetzen. — Am Behlnss des Bandes findet sich ein Wörter-
buch einiger Fremd- uud weniger bekannten Wörter; dieabezüglich
möchte ich Herrn Str. doch bitten, in den weiteren Bünden seiuer schönen
Sammlung gegenüber den Fremdwürtcru oiucu uuduren Standpunkt einzu-
nehmen; es sollten danmter nnr diejenigen in ein solehes Yeneiehnfss aufge-
nommen weiden, die weniger bekannt sind, nnd dann sollte neben deren
Bedeutung eventuell nur noch deren Form in derjenigen Sprache angegeben
werden, ans welcher sie wirklich genommen worden : aber ist es nothwendig,
auch üolche Wörter aufzunehmen, wie ctlinder und pohctja? Und wenn man
dies ganz ttberflUssiger Weise thnn will, so setze man als Erklärung hinzu,
niebt etwa giieoh. «^Aii^^, besw. frans, »ia poliee«, grieoh. n^Uttitt, son-
dern das deutsche »Cylinder«, bezw. das itaL spollzia«. Solche Worte also,
wie ctlvtder, äoktor^ policija, kavalcrist, komedija, komplimenf. innztha u. 9. w.
U.S.W, hätte Str. ruhigen (rewis^on^ auslassen können, da einem jeden Loser
seines Buches sowohl liedüutuug als auch ürBpruug dieser Wörter bekaoot
ist (hdehstens kSnnte Jemand anf die nnglllekliÄe Idee komnmn, dass s<0a«i^>
sebon im Oriecb Gylinderhnt bedentet habel); dagegen wire bei
588
Kritiaebn Asnigw.
anderen Wörtern, — da Str. Uberhaupt den Ursprung der Fremdwörter knn-
8«queDt angeben wollte, — eine diesbezügliche Angabe für Manclieu uichi
ttberflttitlg g«w6MD; ao bitte er s. B. aagea solieiit daie hartibm »Tavgeniehto«
das ital.-yenezianische haraha (dieses wiedernin das biblische ^oraUo«),
ß-rt'in >Schürze'' das doutache Vnrtnrh^ lastika nGummiband« das it&l.elasttco,
ttacun iVerknutVihuler!'» das mittellat. Htationeim], 'uhn-irat "dann"- das ital.
tratto ist. JJoch das sind kleinere Mängel, die uns absolut die i: reude nicht
▼erdeiben kQnnea noil sollen, wdobe «u Str. dftdoreh beratet bat, den er
«na aiit TorHegendein Bnebe eitten sehSoen Beitng snr abkr. YoUcaUtevatiir
gegeben, besonders aber als Erster seine Aufmerksamkeit einigen bisher ganz
unbekannten Dialekten der sbkr. Sprache zugewendet hat, Fs sei daht>r das
Werk Allen, die sich fUr siavische Folklore und Dialektologie interesairen,
bestens emi>foUeiL Jf. R.
Die littoiatnien des OsteiiB in EüiMldaratolliitigeii, Band I : Dr. A.
Bruckner, ord. Professor in Berlin, Gesehiclite der pobusehen
Littoratnr. Leipzigf C. F. Amelang» Verlag, VI n. 628 8. gr.-8*.
In Amelani^ Verlage in Leiptig erscheint eine Beihe von Litteratnr-
gOBchichten nntcr dem oben angjegebenen Titel, darunter !in erster Stolle die
polnische J,i Lteraturgeschichte von unserem verehrten Mitarbeiter Prof.
Bruckner in Berlin; spüter sollen aach eine russische Litteraturgeschicbte
von WeDner, eine Geaebiehte 4wr bftbndeehen Littentnr tob Wiek md Oe-
aebidite der att^MnTlaclieD Utterat« Toa Huko ftlgns»
Das Buch von Prof. Brflokner ist eine gISnsende Leistung, Inhalt- und
gedankenreich und formvollendet. Zwar entbehrt m eine Ubersichtliche
Vertheilung des Stoffes nach Epochen und Untcrabtheilungen, femer den
bio- und bibliographischen Apparat, es fehlt auch eine er8oh(}pfende Cha>
nkteriatning aelbat berverragender Sehriftateller, wie denn s. B. nidit alle
nnrnbaften Schriften des verstorbenen Historikers Sznjäki In Krakau genannt
sind, daher <?t<-ht die Litteraturgeschichte Brückner^s gegen dn? fünf händige
Werk des Krakauer Professors Grafen Tarnowski (Historya literatury pol-
skiej, 5 Bde., Krakau 190ü} uod des Warschauer Gelehrten Dr. P. Cbmielowaki
In dieeer Bestebnog aorttek (Obraa llteratnry polaki^, SBde., Wanobattl698),
aber ea erfüllt seinen Zweck voUstindlg. £a lat ninttob fiir Deutaehe ge-
schrieben, bei denen Vorkenntnisse ausgesprochenennassen nicht vorausge-
setzt werden, und daniTis orkiärt sich der Charakter des Werkes: es ist ein
geistvoll gehaltenes Bild der Erscheinungen des polnischen Geisteslebens,
geafliehnet nnf einem breiten Untei^irande der geschiditlidien und oidtareUen
YerbUtnlaae, ein farbenreiebea Panoranui ndt weiten verglelebenden Ana-
bliekennnch dem Westen und Osten von Europa, vornehmlich nach Russland
<!pr T>eaeren Zeit. Die verehrten Leser dei^ Archivs wissen die reichen Kennt-
nisse Prof. Briickner's auf dem Gebiete der polnischen Litteratnr- und Cultur-
gescbichte, die er in seinen Berickteu über die älteren und neueren Erscbei-
anngen der potniaeben Littaratiir and Gnitnr wiederholt im Ardilr Terilirent-
. ij i^od by Google
Brttekner, GmiA. <L pdn. lümtnri aoges. von Hehriqg.
589
Hebt hat, zu scbStzen, es sei hinzagefllgt , d&ss Ton demselben Gelehrten
lahlreiche Kecensionen und Anzeigen aus den genannten Gebieten in anderen
Zeitschriften zerstreut sind, und dass er sehr werthvolie Ii tterar historische
Abhandlungen mit stets neuem Inhalt» in einigen polnischen Zeitschriften
und in Pablikilion«! dtr KimkMer Akademl» der WlaMDSdufteB TnOfllmt-
licbt bat, meist reiche Erträge einer durch die Berliner Akademie derWisaon-
schaften subventionirten wissenBchaftlichen Reise (1889 u. i'^^iV nrtch Poterf-
bnrg, wo er meist aus Handschriften unbalcannte oder vergessene litt* rjiriscln^
Materi&lieu achüpfte. Mit dem reichen Wissen verbindet Prof. Brücicuer die
Gabe «ber lebenfyonea Dantalliiag tn nngowOhnlldieoi KaMe, die dem Leeer
stets neue Anregung gibt, sowie eine wnnne Liebe som Gegeoatande» in wel-
cher Treue mu\ Zuversicht sich aussprechen.
Bei der \V:inilerung durch die Gefilde und tlühen der polni-^chen Geistes-
arbeit zeigt der Verfasser in allen Epochen und Zeitlaufeu das gleiche In-
teteaee od die gleiebe Sorgfalt, mag er die Anfiinge des polniaeben 8eiiiilit-
thnna, die Bewegnng der BeÜoraintion nnd der HomaniatilL aeUldem, bei
denen die Polen gleichsam in die Schule gingen, oder mag er dfeFrttchte der
Arl eit in der klassischen Epoche eines Jan Kochanow?ki und seiner Geistes-
verwandten, oder der Thätigkeit im XVII. Jahrb., in dem Zeitalter der roma-
nischen, zunächst der italienischen (Morstin), später in der Poniatowski'schen
Zeit der fraaaOeladien Einfliaae darstellen, oder mag er daapoUtiaeb bewegte
und patriotisch begeisterle Leben der neueren und neuesten Zeit nach dem
Falle der pnlnischrn Republik und nnrh dem Fallt- der Revolution von 1S30
vorführen bis auf die Epoche des ^':liinzenden Lreige-tirns Mii kiewicz SJo-
wacki and Krasiibki und zuletzt bis auf die neuesten Komanciers mit iieuryk
Sienklewtea, gletebaani ala Krlbinng. Dabei wird doroh neue Beitrl^ aelbat
dem Knndigen der Oesiohtslcraia erweitert nnd nene PerapeetiTen werden
eröffnet Aber das gleiche Interesse für verschiedene Perioden und deren
Reprüsentanten wird nicht zur Eintönigkeit, der Verfasser weiss sich geistig
eins mit der Individualität eines jeden Schriftstellers und IMast die Mannig-
faltigkeit der Leistungen gelten. Nnr in swei Partien mOchte ich ein gestei-
gertea Intereaae bemerken, aimUeb in dem Bilde der Epoebe dea ZYII. Jabib.
nnd in der Thätigkeit des polnischen Byron, ^wadd. Das ala versumpft
▼erschrieprtp Zeitalter des XVIL Jabrh., weil nur »Tandelwaare« fredruckt
wurde, das Beste in Handschriften, wie in schweigsamen Katakomben ruhte
und erst in den 40 er Jahren des vorigen Jahrhunderts anfing ausgegraben zu
werden, fübrle Prof. BrOekner ana den Katakomben in daa belle TagesUebt
hinaus und lehrte uns eratlm wabren Lichte kennen ; vgL Brückner, in Band
XXVII der philolog. Abhandlungen der Krak.itier Akad. der Wiss. und in
Skarby dawnej poezyi pohkirj \6c\\Ä\.ZQ der alteren pnln Po-r^sie in Jfiblt'nteka
Warszaicska 1899, U, 389 jQf., angezeigt VOnNehring iu Kicartainik Historyczny
Jahrg. XV, Heft 4 vom J. 1901. Hene Materialien wnden bier geboten nnd
nene PerapeetiTen erSAnet nnd In dem beif ^oebeiien Bnebe in weaenfUebeft
Zfigen wiederholt ; unbekannte nnd wenig bekannte Dichter nnd Prosaiker
ziehen vor den Ancren des Losers vorbei. Vor allem sind es Magnaten, die in
ihren Mossestonden zu eigenem und ihrer Freunde Zeitvertreib dichten und
590
KritUcher Ameiger.
überhaupt BCbriftstellern, olino den Gcf^mltor; an V«»röflfentlichun«^, unbeküm-
mert um das Schicksal der Handschriften, die dann auch oft deu Weg allf s
Vergänglichen wandelten. Auch hekannte Dichter und Prosaiker werden
▼ocgeflihrt md to einem nenen Licitte geselgt, der LOwemntheil fitit dabei
dem nnerschOpdiehea Waelew Potoeki su, den wir jetst unverkürzt und im
wahren Lichte kennen lernen. Zum ersten Male koi^itnen romanische, zu-
nächst itrilieniache Einflüsse zum Vorschein, nachdem im XVI. Jahrhundert
nur mehr ausnahmsweise ein Jan Kochanowski oder Nicolaus Szarzynski
iiin Diehtuugcn mitBeminlMenien «u und en TMeon.PetnrQe geedunlMt
listten; Dnnte blieb nnbekannt, denn die Worte Trsyoieaki*«: Koater bie est
Dantes, die er von Boy gebraucht, sind wohl nur ein Hinweis auf die erste
Anwendung der nationalen Sprache; jetzt Ubersetzen, paraphrasiren oder
beuten aus romanische Dichter die beiden Morstin, Twardowski, Naborowski
u. and. In der Poesie tritt die Epik in den Vordergrund und wird vom Ver-
fiuaer naeh OebQhr gewürdigt: vereilieirte Bomaae etseheinen anf der Bild-
flKche, eine neue interessante Lectttre, anf die Beaogiquellen hin noch nicht
untersucht; in der Prosa bilden Memoiren eines Maskicwicz, des Hetman
Äolkiewski, des Albert Radziwili. des Panlinors Kordecki n. and. einen vip]-
stiuimigen Chor, in dem die Stimme Pasek's, des originellen Patrons, am iau-
teeten «t bOren ist, vergeüen sind dnige, wie CbiapowieU. — Wae Slowadd
anbetrifft, anscheinend den Liebüngsdicbter des Verfassers, so ist seine Per-
sönlichkeit und sein Dichtergouius sflbat nach dem grnndlegendeD Werke
von Malecki utid dem 3- bündigen Werke von Höuick Uber den genannten
Dichter hier wie ein neues Portrait lebensvoll und anziehend gezeichnet;
mit ^iMfOB Zügen sind die Onudläiien des Gharakten von Slowaeki elda-
airt, mit dem Stempel dea »Feminiemoa«, hier iat wobl anm ernten Male dieser
Grundzug des Charakters von Slowacki wirkungsvoll geltend gemacht. Dass
Bruckner den dvtmntischen Dichter Slowacki in den Vordergrund stellt, ist
natürlich, und es ist gewiss zu bedauern, dass der Dichter ein nationales
Theater entbehren mnsste, sein dramatisches Talent, welches er im hohen
Orade beease, denn alles stellte sieh seinem Geiste in gebrochenen Linien
der menachlichen Leidenschaften dar, hätte sich bedeutend entwiekelt; ieh
finde den Hinweis auf lic M'Infrel dnr Slowacki'acbfn Dramen zutreffend, so-
wie auch die Comraeutiruug derselben treffend und anregend ist: der Ver-
gleich a^t Dziady von Miokitiwics und Kordjan z.B. ist gelungen, man möchte
fiset noeh hinsnfllgen, dass in dem Namen Ketdjan ein Anagramm des Na^
mens Ton Konrad, dem Helden der IHrMMfy, enthalten sein soll (zum Hohn?);
auch die kurzen Besprechungen der weiteren Schöpfungen Slowacki'a sind
anregend und zum Thoil fesselnd; was Uber den »König-Geist« gesagt ist. ist
auch nach dem darüber Gresagten noch sehr leseuswerth \ in den nicht drama-
tisehen Qedlehim Slowaoki'ä spricht aidi der CMst Byron*t sehr ontsehieden
ans. Andi die Ahsehnitte über die awd andenn Lenehten des Dreigeatlms«
Uber Mickiewicz und Krasinski, die eine neneBoeeie schufen, meist unter
fremdem Himmel in der freiwilliL'-en V(Tli;iGnniiflf , sind auch in gehobener
Stimmung, mit Liebe und Wahrheitstreue geschrieben, nur verraisst man dea
deutlichen Hinweis darauf, dass sie alle drei in ihren Dichtungen dem Volke
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Britekner, Oewdi. d. poln. Liteittar, «agn. von Nelirliig. 591
vorhalten wnütcu, wie der Patriot dorn Vaterlando dienen «nllc. denn auch
Slowacki in sein .fr?'fr/r scheint ein Hohelied des Duldeua und hoffnangS'
volteu Uurröua anhcbua zu wuiien.
Diejenigen IMehter und PvoMlkar, welehe In der Heimntli nrUflkgeblie-
ben sind, bilden eine lange Beihe Yon Msdnoksvollen, wenn anoh mehr
skizzenhaft gezeichneten Portraits, welche wie dissolving viewa rasch auf
einander folgen; von den Dichtern hat der Verf. dem Vincena Pol in warmen
Worten ein Denkmal der Anerkennung für seine Januslieder aus Krieg,
Lager- and Wanderleben gesetzt; tmter den BomMMHdirelbem wäm er In
gedriogter Dentellung Kxanewaki bi die riobtige Belenebtnng wa stellen ;
unter den Männern der Wissenschaft sind Saajnocha, Elaczko, Malecki,
Sznjski, Tamowski, Chmieloweki iv and. nach Gebühr gewürdigt. Aber
immer flüchtiger, kleiner und blasser werden die Bilder, und man bedauert
es, dass der Raum eng geworden ist für talentvolle Erzähler wie Jei (Milkow-
ftki), Ittr die jttogstMi Telente, die Pisybyssewskt, Wyipls^ski n. v. s., fltr
verdiente Historiker und andere Qelebite. Auch der jüngste Moiatcr der
Erzählung. Henryk Sienkifwirz, ist nur !»ehr akizzirt, aber die Skizze ist für
denjenigen, der von den herrlichen Hmiiaaen Sienkiewicz'a nicht viel oder
gar nichts gelesen hat, ausreichend uud äusserst anregend.
Die Darstellung in dem Wsike ist anriehend nnd fesselnd, die Spraehe
plastisoh nnd anadmeksvoll, das Wort bleibt nicht hinter dem Gedanken
znrtick, sondern ist stets zutreffend; einzelne Unebenheiten oder fehlgegriffene
Ausdrücke künneu nnr als ZengnisB dafür gelten, daas der Verfasser nicht
deutscher Abstammung ist
Bei der sorgfiUtigen Darsteilong hat der Verfasser doeh so manobss
ttbenebsii oder ▼sigessen: die neuere Gesohlehtisehrelbnag ist an knn ge-
kommen, so dass beispielsweise Moraeiewskl in Posen, Verfasser einer mebr»
blindigen, leider unvollendet gelassenen polnischen Geschichte, und so man-
cher andere Historiker nicht genannt, und der talentvolle, rührige K. Jaro-
chowski, Historiker und Essayist, mit zwm Zeilen abgethan ist; dem Verf.
kann aneh Torgehalten werden, dasa er über Leiatangen der polnisebsB
Philologie so wenig berichtet: weder die älteren Grammatiker Kopo^y^aki
und Muczkowski, noch auch von den jüngeren der hochverdiente L.Malinow-
ski sind genannt. Diese Lücken und die Knappheit an manchen Stellen sind
eine natürliche Folge der ungieichuiässigen Vertheilung des Stoffes: die
eisten Gapitel, so a.B. die Befomatlon, nehmen ToriiilltniBsraBsBig mehr
Baun ein, so dass Ittr die neue Zelt dar Bamn etwaa eng geworden ist; frei-
lich wird man es verstehen, wenn man in der Ankündigung des Verlegers am
Schinsse liest, dass 40 Bogen starke Bände schon eine Ausnahme sind.
Es sollen nur noch wenige Ausstellungen gemacht werden, äo zunächst :
daa henrUohe Lied Bogarodzica, über welches in naserem Archiy wiederholt
die Bede war, sehrelbt der Ver&sser der hell. Kunigunde, Gemahlin Boles-
la«*a Schamhaften, zu (XIII. Jahrb.), obgleich ihr Biograph in der Legende
rrnr von ihren Psalmen in vulgari spricht. Der Verf. nenn* dfm l<er1itimtf»n
pohiiychen LexicoL':r;L]ihen Lindo einen Sachsen, meines Wiaseus stand aeiut-
Wic^c iu Thorn, üio i amüie stammte, so wurde m der Zeit mitgetbeilt, als
592
Linde als Direktor nach Wurschan berufen wurde, aus Dalekarlien. Noch
efneBerichtigunj^. Der polnische Musiker dosXVI. Jaiirhhunderte hieaaoicht
Somolka (woiil ein Druckfehler), sondern Uom61ka (ä. Iii).
Die pdafadwn Numb ilai Bam TheU twbidert, ich glMibe umBthig.
Die dtnteeliea Leeer lisd s. B. eii fraasOiieelie und ea die eilt eebwieiigeii
englischen Namen gewOhnt, so könnten sie bei richtiger Aaleitong auch mit
polnischon sich befreunden, und wenn der Verf r« und es gelassen hat. so
war es vielleicht mt^glich, auch «2 zu lassen; übrigens stand auch der Weg
offen, neben der polnischen Namensform die germanisirte elnzuldammem.
Wir tehelden Ten dem trefflieheii Buche mit dem Woneehe mid det
Ueberzeugmig, dees es auch Uber die Kreise hinaus, für welclie ee beeÜmmt
ist Bi achtnnc; iinfl Anerkennung findet; es wirf! denjenigen, wp1a|i<> 70r
lland üehun n, dif Loctiiro sicher mit Befriedigung lohm :!, rerdient ja doch
die polnische Litteratur die grtisste Beachtung wegen der Vorzüge, welche
der Yert ihr mit Beoht mchrllhmt (& 624}: Beinheit, Keuschheit, Ideelie-
musj Selbetloeigkeit tmd die wunderbar echOike SpiMhe.
Aus der panegyrischen Littcratnr der SlldslaveD. Von Emil Ka-
}a:^niacki. Wien 1901. 131.
In dieser Schrift wind von Prof. Kflin^niacki die »Lobrede nuf Euthy-
miuB« von Grigoril Cambl.ik und »die Lobrede auf heil. Philothea» von dem
Yidiner Metropoliten Joasaf zum Abdruck gebracht. Die erste Lobrede
wer schon im J. 1871 im Beigreder »GlesnUc« (Beod ZZZI) vom TCfetorbenen
Ardbiomikdrlten Leunid herausgegeben worden, aber stark fehlerhaft, wie
man aus den von Prof.Kaluiniacki in der Vorrede p:e<reTtpnen Prulien ersieht.
Die zweite Lobrede war bisher Uberhaupt nicht im Druck erschienen, doch
benatzte sie schon vor Jahren Prof. Jireoek für seine Abhandlung » Eurap»
eilt vap» Gputnapv-teneKit« (ersohieneii in nepinmecR» GmcMUC,
Sofie L 43—15), wo er auch einige Bruchetltcl:e ans der »Bede« mittheUte. In
der Ausgabe K.^s ist jede Rede mit einer einleitenden Abhandlung, einzelne
Stellen mit common tireaden AnmeriEttngen versehen und anmSchlnss noch
ein Kegister beigelegt.
Die einleitende Abhandlung zur »Rede« Camblak's beaweckt eine
Apologie ders^beo, da der Verfasser, Im Oegensats su meiaer Ansicht, in
Camblak einen glauben s und vertrauenswürdigen Biographen des Eutfay*
miuä erblickt. Aüch i;i (b m roramentnre poleminirt er öfters sowohl mit mir
wie auch mit einigen anderen Gelehrten, die der ICj iM ho de» Eutliymius ihre
Aufmerksamkeit widmeten. Das geschieht allerdings nicht aul üruud irgend
wdeber neuerer Daten, sondern nach rein sabjeetiTen Oombiaationen dee
VerÜMsers, wobei das Bestreben, den gutea Ruf Camblak^s wiederherzu-
stellen. Herrn K. nach meinem Dafürhalten zuweilen zu sehr unwahrschein-
lichen Behauptungen verleitet. Ich bin leider nicht in der Lage, hier auf alle
in der Einleitung und im Commentare niedergelegten AeoMcningeu des
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Kahiiniftokt, FiiMgyr. Ut d. Sttdalaven, «ngw. von Badeauko. 503
Verfassers einzugehen und beschränke mich Qor ftuf einiges, was mir wich-
tiger und beachteoBwerther zu sein acbeint.
Prof. Kai. sebeokt Tollen 0biil»eD der lüttlidliiiig Gamblak's, womaeh
mr Zeit dee Aufentbaltea dee EnUiTinliia in Comlaiitiiiopel viele Eiawohoer
dieser Stadt ihren durch Tugenden ausgeseiohneten Ruthgobem den RUcken
ki'lirfon und an FntliA'miuH sich wendeten *vcrgl. S. 21 — 22 und in juulncr
Schrift S. 24!:»,. Allein wenn Euthymius damala wirklich in Constantinopel so
populär gewetjeu würe, bo würde Kallistus iu seiner Vila Tbeodoäii m nicht
unterlaiaen liaben, davon ErwUmuDg an tbim. Dieaer erwXhat aber Eatby>
niltt flberbanpt gar nicht, während er von dem Freund des Theodosius, Ro-
manus, und von dem Schüler des Tluodosius, Dionysius, ausfUhilich be-
richtet 'ver<7l. die »Vita« nach der Ausgabe Bodjanskij's in den Moskauer
Htouia lb70, IV. A. c); in der Vita des Gregorios äinaites bringt Kallistus
aelbat die Schiller dee Letaleren, sogar siemlicb eingebend, avr Spraehe. Herr
KA bebt die beaondeien Tagenden des Enthynina benror» die aneh die
Griechen ihm zufttbren konnten; allein alles das wird erat aus den Worten
Camblak'ä irefoigert von d-ncn früher nachgewiesen werden mfliate, daaa
sie die Wirklicl kfit f:;en&u ^viudcffjeben.
Ebensowenig überzeugend scheinen mir die Argumente dca Uurru Kai.
lu aeini die er aur Stfltie der Mittheilnng Camblak's Uber die Oelderprea-
aongen von Enthymius während seines Aufenthaltes in Athos seitens des
byz. Kaisers Joannes ralaeoloi<u8 vorbringt (S. 22 — 23, 72—73, vergl. meine
Schrift S. 250 — 251'. Ich behaupte, es sei weiii-; wahrscheinlich anzunehmen,
dass ein byzantinischer Kaiser des XIV. Jahrb. einen AthosmOnch den Ver-
folgungen ausgesetat habe, um dadnn^ aieh adnea Geldea an bemiobtigen.
Seibat wenn daa der Fall geweaen wX4^ würde er wenigatena dnen annehm-
baren Vorwand für die Verfolgung einen MOnchs-Asketen von Athos finden
müssen. Herr Kai. dehnt sein Zutranen zu Caujhlrik so weit stis. dass er
kein Bedenken trügt, seibat die liealitiit jenes wunderbaren 'rntumes zuzu-
geben, unter desueu Eindruck der Kaiser dem EutiiymiuH die Freiheit
schenkte (13—74)! Dana mHaate man aber aneh darin dem GambUk Glanben
schenken, daaa der Kaiser in eigener Abaicht, den Euthymius des Geldes an
berauben, nach Athos kam, und nicht nach allerlei Gründen sich umsehen,
warum dem Kaiser Joannes einfiel, Athos eiuen Besuch abzustatten TIJV Es
sei noch bemerkt, dass der Uüncb, der nach den Worten Camblak's dem
Kaiaer yon den Beiehthifanwn dea Euthymiua Hlttbeilung gemaebt haben
aoll, ein SeitenatHek an dem Amiinlia der Vita dea Gragoiioa Sinaitea bildet»
nur sind ea dort BXnber, an die man die Pennneiation riehtete, hier der
Kaiserl].
Wenn Prof. K. behauptet (S.23), daa Wort ctA-bui, bedeute einen Thurm
"j UftROKVpiOJiMfc JIUneMtpAU^iUM CA U TKMT'ii. H (ÖÖJ OAtaUift öblTH Uimqi-
dtaro, aenrao* nee 6icoy ouoMoy cwul CAnniy nsakaiaeT» Toiioy (sc. napa»)
uMtoia MHwra OMtru EveuMYoy, vergl. om^fihjfUt^of m« ^^/exäxop Jjf-
»Qov xat o flQT;uli r,c 'AuTiQaXfji ctc. (Santtcaa iciop. «ajL easyau. CII6. yaaa.
I. XXXV, S. 3ü-a7 , meine Schrift S. 58).
▲rchiv fiur tUrücli« Philologie. XXIV. 38
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594
Kfltiaelier Anielger.
{nvQyos} und nicht eine Säule ffTv).oc) in dem althul^ar. Schrifttham der ge-
gebenen Zeit, und dass Camblak von dem Eutbymiuä und seiner Aakese in
SeUna'j Bpredhe&tl, gur nioht an daa Stylitontham dachte, so moaa leh darauf
«rwid«ni, daaa für d«a Tbnrn sn Jraw Zeit daa grfeeb* Wort napn {nv^yf}
gebraucht wurde ; dafür aber, dass daa Wort cTjn>R-B die ihm von mir zage*
gcbriobone Bodeutunp hatte, will ich ('ino Stelle aus der Lobrede desj^elben
CamblHk citiren: kto cio:iiiYe üiiCoiiu'mmK: ucKoyn', uko ue iMT>rtHov ecr-'t)-
CTBuy, Hdt HtKueMoy KaMtuHoy cxA-huoy uutxu CA? (S. 31, Z. 24 — 25].
Wenn Enthyndiu in der Vita Enriakevae von dem cTj«ninK% apricht, der
von seinem ctjnm hcrabznatelgett geiwangen wurde*), ao unterliegt ee kei-
nem Zweifel, dass anch hier nur invXof und otvXtTijf gemeint ist.
Die Behauptung des Herrn Kaluiniacki, dass die Styliten schon im
XII. Jahrh. aus der Mode kamen, ist für Camblak von keinem Belang (vergl.
8. 23, Anm. 3, 8. tO— 71, Anm. 18 und meine Schrift 8. 240—250, sowie den
Berieht 8. 37^0).
Herr K. hSlt die ErsShlong von der Verurtheilung des Euthymius zum
Tode nnd point^r wunderbaren Errettung vom Tod*? 'S 2,^ ffir ^iinz glaub-
würdig, üaraul inüchte ich erwidern, dass die Darstellung der nach der Ein-
nahme TrQovos durch die TUrkeu erfolgten Kreiguisse bei Camblak wenig
neue thatBiebliebe Daten enthSlt im VerhSItBin sn der Aber daaeelbe Ftetan
gegebenen DaistelluDg des Yidlner Metn^ioliten Joasaph. Letsterer bietet
manches bei Camblak nicht vorkommende (oder richtiger nur in dunklen
Anäpielnngen enthaltene). Die »Rcdc " Camblak's wurde zum mindesten
lu, vielleicht 15 oder sogar noch mehr Jahre nach dem von ihm erzählten
Ereignisa niedergeschrieben (S.19), w|hrend Joasaph seine Darstellung zwei
Jahre nach der Einnahme Tmovoe aUksste und nach seinen eigenen Worten
die Stadt gleiok im nüeliaten Jahre nach der erfolgten Einnahme besuchte
fatTOy . . tJTopoMOy MacraBrnov S IH . Joasaph sprirht vou FuthyTuius mit
gleicher Veruhrung, wie Camblak, er nanute ihn eine Leuchte unter den
Leuchten, ein christusähnliches Bild lö- 1 10). Und doch weiss er von einer
•eichen Katastropke des Entkyndna nichta, er aprieht murvcmder Yerban-
nnag. HStte die Legende von dot wunderbaren Befreiung dee Euthiyniina
vom Tode nicht im Laufe eines Jahres schon entstehen kUnnen? Herr
schenkt dieser Legende keinen Glauben, in der Einleitung zur Ausgrabe der
Werke des Euthymius (S. XX, Anm.) sucht er die Kutstehuug derselbeu be-
greiflich zu machen. Nach meinem Dafürhalten ist es absolut unwahrachein-
lieh, daea die bei der beabsichtigten Hinriditung Anweeenden nieht auek von
der Begnadigung erfakren bitten. Wie viele Legenden wUrden in analogen
Fälleu eutstehen, wenn die Voraussetzung Kahiiniacki's der WIrklichkrit ent
spräche ! Ich meine, dass Ilerr K. folgerichtig anch die wunderbare Lähmung
der Hand den Henkers und den äcbrecken und die Flucht der Türken als
thataSchlloh zugeben mfiaste (8. M-~55). Er ist gana entittekt von den von
Ounoa 0H& wm» vh tob vborBwi ropi, eronee Gsjaaa aapmai«, ame (35)
■ ne r.BacoM ncmMu mo na«ie in>ni'>Ti> cFimro &«e wt toimaia awiairu.
'^j V'ergl. Kaluiniacki's Ausgabe Ö. 67.
. ij i^od by Google
KaluSoiMki, Panogyr. Ut. d. Sttdtla^eiii aagei. toh RadSeoko. 595
Camblak pri^scbüdorten Abschit^dssoonpri, »daas gerRdc ilio Schilderung der
beiden AliBi^hiLdböcooen, nameutlicii aber der zweiten, die nacLi der Ueber-
schreitUQg dus BalkaDgebirges sUtt hatte, eioe in jeder Beziehung vortreff-
Holie mid mit den Aemserimgeii d«r Volksseele dnroluHii Tereinbiire sei«
(S. 23 — 24). Ange^nscheinlicb i»t er nicht ebgeueigt anzaDebmen, daas Cam-
blak Augenzeuge aller dieser Ereignisse war. Allein in diesem Falle hätte
Cambluk uuinöglich die Legende von der wunderbaren Errettung des
Eutbymius erbnden kOnnen. Bei allem Miastrauen, da« ich zu Camblak
habe, ktente ieh Ibm eine Mlebe fkst seblnderisehe EattteUniig der Wahr^
helt niebt swniitben. Wenn er aber niebt Angenaenge war, aondem naeb
den EiaXblongen anderer Menschen, und zwar nach einer gerawnen Zelt,
setne Darstellnog niederaebrieb, waa bleibt d«ni von der BeweiafttbriiQg
JL:a Übrig ?
Die Polemik des üerro Kahiioiacki aus AnlasB meiner Bemerkung, daüs
Camblak für die FuaUelen daä Ifaterial ans der Vita des Tbeodoelna von
Tmovu entlehnte, scheint aof einem HissverstHndniss zu beruhen, desswegen
halte ich mich dabei nicht länger auf (vergl. S. 25). Zum Beweis aber dafür,
daas die Vita TheodoBÜ dir* liede« Oarablak's beeinflusate, will ich einige
Parallelen aus den beiden V iten antühreu, um zu zeigen, dass auch in facti-
Bober Beiiehung die »Rede« von der Vita Theodooii abhängig iat >).
Camblak.
HftKTO IlHpOVB . . . WT KOH*
craHTBHOBa rpw BcmeA b Tep-
HOBbCKui npHXOXirrfc rpax . . . ■
KOTOpiU 8IO61I HB BOftA OlMeHB
3iai dÄ XBoma, pacrjtaaa up^"
KOBHOe TbOy iHt3Bpaii|6HHim Oy-
cTaale «iTBOpAA m muie ama npi
q»pv BejMoxa m HamiBHKU Bxa-
cTeH BoizBOBaniK x HevTaeieic
ÖiooBCKUM w6oH>poxBBme sa bo-
JHKA &Lßfi solitfaxoy npaBOciaa^
pÖBoy . . . pacnpl xß Besaut h : hob evMO > • • < oysW • •
MAhBi Bh aapÖAb 6ubiiih, bo 0^- 1 era kasmxu k HBMOxeBito roy-
VitaTheodoeii
llB^b bAkHB BH6B6llb GoO-
AÖp>T iB KwB\ST&BTlHOBa Bit
TpisoBii npbu^ spa^i^Bexue isBt-
TOM xärpOOTB B IKO nOXBTOB f^M
Häver nilBaiu c^äin ae^cTia . .
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BiUBOB&BMB mbuStu Bpftiuivkaine,
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MAßlBXhf th MEOJ&ib Bb BapÖlHTtlZ
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rp^Aft §TpirHoyTH Kb t&kobomb
ÖBLTBHOMOy oobrAOtils» Tin I dareiCTBa nrnoro, j^b)Beiib jhu[B
xeicbTbiqäaleiib mfdibuoe o^b'a6Bpaa vt nfitjKOSb b obx üo-
a epIiffH ebTB^pH, üpKOBBoe MB ■ TBphMjtßAf HBeraBjuAy pftmaa bo-
») Ich benutze die Abschrift der Vita im Pane^TTfikon d. J. 1479, aber
die Seilen beziehen sich auf die gedruckte Ausgabe.
ab*
596
Kritiseber Aiuwigvr.
0} Tuj)tAH nptAaiiYo . . noiuiainee [
xe ce Bb TiiKonTiio ript.n',cTi, Hcnpd-
BH, oKuaiinaro me xicTi.ua . .
KOll II I :[|)orHd TI» H Bh CTOyAk ÖA^a
YiteThMdoBli
Oiofxh iipoejioyToe^.ae rk^v)
no cdMWMb ({jibr&poxolibBJiKoyluee
ee poA^, ifb n cpf>6xB h di> oyrpn h
BJi4xu H eW xe h Hxe oKpcTb
M^ceöpa xHBoyntTHXb. cbTiicaaxoy
me oe Kb hkmb . . . (a).
I AOoyntuuaA, (cö^omaji njUA lue-
BeJIbl . . . AKO CBA D^eUnHKLT CTA4,a
c.fOBa 3aKJa Hoatew . . . Aa.ieqe wt
npeAiAX KpiucoBUUX wirua (S. 46).
Cwnblak.
He rsKXo ze 6jrsrapcxux pw-
AOBIi VHQJXbCTBa, UKO HO ftnOCTOI-
CKOMoy a:p^6lfK) cBoa imtine, n<b h
c^BepBaa B'Lct jlo trKcana h sana,!-
ut.a ,\o TTjnrpinra MJ>>Ka Aoftpo^tTt-
jiM. u3AaxeHe npHBAavaazA ca
(8. 49).
Herr Katnloieoki verticbert, dMS mit ähnlichen Äusdrücken »nch der
Grammatiker Constantin die Popnlarität des Euthymius darstellte (S. S3,
Anin VM. Allein in der citirten Stelle spricht Constantin davon, dass Enthy-
mius nlurch seine ortliographische Reform] cbLthjio CTp^Hh t^xi. uko ht.
HOTniiN uBii Vi- H ,\iMe AO uhu cli ao pf.KLi rjucMbie Mapuue u ckhö-
cKbiux eTpau4x u 3ar6piH *].... üa« i^t doch etwas anderes. Bfan vergl.
Doeh die Vlte Theodosii von den Worteo an: i o6m hAk rp^A'B a
wt6wctbo r^HArvr iepioax^ü u. w. mit Camblak von den Worten ant
rpaxAauHH» ce6o uanuca Bbimiitro lepocoJiHMa ....($. 29 — 30). In der ganzen
»Rede« Camblak's spielt £athymiuB im Verliältniss zu Theodosius ganz die-
selbe Rolle. wieTheoilosius im Verbältniss zu Gref^orios Sinaitei», worauf in-
diruct Camblak selbst LinUcutet, indem er sagt: wuoro isc. Gregorios) oy6o
dduntenuM 6evMcl6, oero xe «utuu EvelhiYe npIemiKt xmVoy s Kenmk
tftnto (83).
Die Episode vun der wunderbaren Veränderung des Aussehens Theo-
dosins' nnd der darauf gefol<rteii Prophezeiung 'S. 33 — -M stimmt wodor zu
der vorausf^ehendcn noch zu <{(m im hioigcnden Erziihlmi^: Cumbluk'h, ündet
dagegen ihre volle Entsprechung m cicu aualugen Erzuiiiuugeu der Viteo des
Gregoriofl Slnaitee, Theodoiive tob Tmovo nnd Romil. Da sind ele ttberali
am Platz. Im Gegensats zur Vita Theodosii behauptet Camblak, data die
inn Tiief)dosius frcschaarten Mönclie in Kefalarevo (Kilifarevol ein cocnobi-
tischea Leben führtf^n. CamblMk .vci-s nichts von der Eatfernuag dos
TheodosiuB aus Kefalareyo und davon, daas er an einem anderen Orte das
efMDobitiecbe Leben eiafeftUirt habe. Herr R. andht In Oegenaati an Jireeek
und Sjrkn au beireiien, daei aaeh der nene» von Theodesioe gewUilte Ort in
der Gegend von Kefalarevo sich befand. Er beruft sich daraof, dass Kalliatna,
der sonst die Namen der Aufentiialtsorte des Tbeodosins genait angibt» im gn-
ij Jagiö, HaojAjtoaaaU 1, 390.
KildfailMkl, Puegyr. Lit d. Snddaven, aogei. von B«leenko. 597
geben«n Falle den Namen des neuen Aofenthaltsortes verschweigt (8. 98—46»
Anni. 5;. leh machte dazu liemerken, dasa aus dem Text nicht zu entnehmen
ist, ob Kef;il;ir( vo und der neue Aafeutbaltsort des Theodosius nahe neben
einander waren, eher das Gegentheil. Die Stelle lautet , eiixi. pa^i^i npi-
xoiKAeHle 9) ToyÄS naicu TBÖpHTb, i\\>b jKv. aa iiptMuu^iLie erb Ä*>6po-
;\i ii,Äii ne iibex«jrt 4a.i6qe CPnoycTHTM ero, ho iieu^^ps stiw TBpiAV
ööpiTh K- u'Liipiimb BhAMwe xpbHOBa (fcToemsf^ö).
Nach Cambiak starb Tbcodosius «uo xajt Bpincuu«, nachdem er nach
Constantinopel gekommen war. Kallistus dagegen behauptet, er habe »ue
Maxo BpiMe« in Conataiitiiiopel sogebraeht. Um dl«M sieb widerspreebeoden
Mittheilungen anszusübnon, verweist Prof. Kai. darauf, das» die mittelalteT'
liehen Ilagiographen in Ü ren Zeitangaben nicht durch Genauigkeit sich aus-
zeichneten. Da» ist richtig, doch kaum in dem Masse, da&s sie «no Najit spi-
MeuH« mit »HC MEdio Bptue« identificirten.
Herr Kalnlniaekl i^abt an dte Exiatew ia Bjnna in der «weiten
BäQfte des XIV. Jahrb. iweler Paare Ton Zauberern: Syropnloe und FudvU
und der Zauberer und Haerekiker ^ropulos und Theodosius Fuduli. WSh-
rentl nich die »^f^ton zwei mit Byzanz begnügten, sollen die zwei letzteren
ihre scbädlicheu Lebren bis nach Bulgarien verbreitet haben (S. 79). Wenn
Herr Kai. grüssere AuHoierksamkeit den auf die mit der Zauberei sich ab-
gelMnden Personen beaflgUeben Aeten geeobenkt und die In diesen Aeten
vorhandenenHInweise auf die Beziehungen desSyropuIo» zu den Barlaamiten
in Betracht gezogen hätte, so würde er nicht mit Cambiak noch neue Hae-
retikcr und neue Hacresien erfinden wollen, ich habr in meiner Arbeit »!'»•-
jtarioauoe ■ .AaTeparypHoe ABaxesie« die Stelle des Synodikuuö, weiche Pyru-
pnlos nnd FadnU mit Bann belegt, einer genanen Analyse vnterzogen (vergl.
S. 300-^201 nnd 8. 159^160 Aber Sjtopnlos nnd Fadaü). Hier mag n«r so
viel bemerkt sein, dass diese Stelle, gleich der vorausgehenden gegen Pro-
ehorus Kidon geri<'htetfMi der doch wohl nicht in Bulgarien wnr einfach eine
Uebersetzung aus dem Griechischeu darstellt und die Verunstaltung des Na-
mens Syropnlos beweist, dass man in Bulgarien mit dieser Person nie was zu
tbnn batte. Herr Kai. mOebte nlebl angeben» dass der stovisebe Uebersetaer,
resp. Absehreiber, den Namen Syropnlos in Pyroplüoa Terdorben bat ; ander»
seits erblickt er in der Camblak'öchen Form Pyron keinen Fehler, »ondorn
eine in Bulgarien übliche KürruriL' fremder Nf^mou, um sie leichter aussprech-
bar SU machen («S. bO]. Doch warum dann i^iron und nicht Pirop^ Cambiak
batte nnswelfelbaft das Synodikon vor Angen. Da In der erwihnien Stelle
snerst von Pyropnlos nnd Fndnil die Bede ist, dass sie das Bild der Mutter
Oottes zertraten, so liguriren ancb bei Camblak Piron und Theodosius Pa-
duli an erster Stelle als "BeschHtzer der NestorIus-Haer»^'<if' : weiter haben
nach Synodikon die üaeretiker Uischöfe, I^riester und Münclie mit Schimpf
bedeckt und mit Wahrsagungen »ich abgegeben — und entsprechend damit
nennt sie Cambiak Naobbeter Barlaam*s und AkindinoB\ Endlich beben
nach Synodikon die Haeretiker das lebenspendende Kreuz besudelt Diese
Stelle im buehstttblieben Sinne aa^efasst, aKhlte aaob Cambiak aie an der
598
KriClMber Anseiger.
HaereBie der Ikonoklasten (lieber die Parallele zar Darstellung Gamblak's
in der Vita Theodosii s. oben). N;ich den Synodalactcn der Ronstantinopler
Kirche (Acte Patriarch. Coost. Ii. CCCLXXVII, vergl. meine Schrift S. 204.
Kai. 8. W. 83) hatte Theodoaiua Faduli Busse gethto.
Rieht ttbersengend kommon mir dte Argnmeate K.*t vor, die er in der
Einleitung zur Ausgabe der Opera Euthymii zu Gunsten der Annahme «&-
ntlirt, da8!i dip Lobrede auf Entbymius von Camblak noch in Moldau ab^e-
fasst wordi n si i. Prof. KaK weist darauf hin, dass viele Werke rambJak'a
in den roBsischuu Abschriften den Titel »pocciucKaro apxienacKoaa« führen
(8. XXIV), wlhrend ele in den bulgariaehen AlMohilftett mit dem Zsiels
»liOMxa«, »npecBRep» i nryMeBa Monaeiups BoeipuaRaxti betitelt werden.
Ohne Zweifel konnte die Aendeninp; in der Ueberschrift durch die russisehen
Abschreiber auch an denjenigen Werken, die Cainblak noch zur Zeit «eines
Aufenthaltes in Moldan schrieb, vorgenommen werden. Das nimmt nun
K«L «aeh bei der «Lobrede« en. Es ist aber ni beeohten, dnas eUe btther be-
kuinten Abeehrilleo der sBede« In ruilfeher Bedeetieii ebgefaMt lind.
Konnte man nicht darin einen indirecten Beweis dafür erblicken, dass die
■■I^nbrerle« wirklich in Kusaland geschrieben wurde Ich bemerke (];i7/n, dn=;B
der in der Ausgabe K.'s zu Grunde gelegte Text ziemlich ^ait die Eigeuthüm-
lichkeiten der mittelbulgarischen Schreibweise erhalten hat.
In denelben Eaiileltnng(S.XXVI) vennethet Ptof. Kit., deee EutliTmiiie
bereite In Teigerflekten Jahren (swlaehen 40 nnd 45) wnr, als Ihm Theodoelu
die Leitung der HOnohsfamilie ttbergab. Aus den wie gewühnlich unklaren
Worten Camblak kOnnte man schliepacn, dass Theodosius den Euthjmins
zum Administrator der Familie einsetzte and sich selbst die oberste Leitung
vorbehielt, besonders in geistliehen Angelegenheiten (S. 33). Doch aehe leb
keineD Orond, wuura dieee Fflieht nicht evch eine TerbiltnltimHirig jflngere
PtoraSnlichkeit, in den Jahren 30—35, hätte Uber nehmen künnen. Neben den
persönlichen Tugenden des Euthymius konnten Thendosins tut Anstellnng
seines Schülers auf einem solchen Posten vielleicht auch die Beziehungen
veranlassen, die Entbymius unzweifelhaft zum Hofe hatte. Hat ja doch auch
Gregorioe 8lniltee die voniebme Abkunft nnd die Beilehongen dee Theodo-
eliie snm bnlgnrieeben Hofe ni Terwertken Tentsnden !
Die iLobrede« wurde nach dem in der Handschrift Nr. 3171 des Rumj.
Museums befindlichen Text des XVI. Jahrh. herausgegeben, die Lücken sind
nach der Handschrift Nr. 104 derWilnaer öffentl. Bibliothek desXVU. Jahrh.
ausgefüllt und die Varianten wurden nach dem Text des Codex Nr. 20& der
Toletoiseben Sammlnng der kale. Qffentl. Bibllotbek in BtPetereboig bin-
xngefUgt. Soviel Uber den ersten Thetl der Schrift.
Tu der Einleitung zur Lohrinde auf Pliilothea des Vi liner Metropoliten
Joasaf, die bisher nur nach dem i ext des Panegyrikonft vom J. 1479 bekannt
ist, behandelt Prof. Kai. das Verhäitniss dieser ■iiede« zu den Werken des
EtttbymtnB md kommt sa dem Beenitnt, dnea die »Bede« dne eiafiMbe Gom-
pUntloa nne der Lobrede nnf PkOothee dee Enthymioe uid ene der mte Fe*
reekevus sei. Er führt eine Reihe toii Flirallelen ans den besagten Werken
dee Bathyinine ea. Ich stimme dem Verfeeeer besUgUeh der rhetoriaehen
KilulDlMki, PftoegTr« Llt d. Sttdslftveo, ang«. von Badieoko. 599
Bestandtheile der »Rede« vollkommen bei; doch bezüglich der geschichtlichen
BesUndtheile derselben bin ich zu einer anderen Ansicht gekommen. Ich
will nwioe dteabeBttgUoheo vor dnl Jahren g^^^^maohteii fieobaehtuew km
nittheilea.
Was die Kunst der Daratellmig und des StUfla anbelangt, so steht Joaiaph
bedeutend hinter Eutbyroins zurück, soweit es sich um die Verpflanzung der
theoretischen Schöpfungen der byzantinischen Uagiograpben des XIY Jahrb.
auf den slaviöchcn iioden handelt. Seine Lobpreisung der Heiligen ist wort-
reich, aber in ihrer Monotonie IXiet iie die analogen Beispiele dea Enthynina
weit hinter iteli snrUdc. Andere ehanktwistisehe Züge sowohl der Lob-
preisung wie auch aller Amplificationen tiberhanpt bestehen in beatfndigen
Wiedpfholiincrpii. in der gänrlii^hrn TJnrfibi<rkf'it, etwas »'ii,'enos von w?oh -aws
7.n sagen, iu der totalen Karblodij^keit. Joasaph häuft niclit selten Text auf
Text, in einigen Fällen an die serbischen ilagiograpbeu des XIV. Jahrh. er-
innernd. Es hat fast den Anseheln, als ob er Übehtete, irgendwelehe sohab-
lonenhafte Formet in der Verherrücbang der Heiligen oder in der Chnrakte-
risining ihrer Lebensweise zu übersehen, die in solchen Fallen Euthyraius
oder die byzanttninchon Hagiographen seiner Zeit anzuwenden liebten. Die
Lobsprttche auf l'hilotbea zeichnen sich durch Ueberschwänglichkeiten aus.
Joasaph sebOpfte reiehliok ans den Lobreden dar bjaantfnIseheB Prediger an
Ehren der Matter Gottes, namentUeh aas den Beden des Germanos and Taia*
sioB anf die Einführung der Matter Gottes (unter grossem Elafluss dieser
Reden entstand dieEinloifnnsr 7.ur T ohrf^dn nnf Mirliael aus l'otiikn des T A!t),y-
miuB, die eigentlich als seibötaüdigü iiede auf die Einführung der Mutter Uottes
auftritt). Was Germanos und Tarasios von der heil. .Tiingfrau sagen, das
wendete Joasaph fUr die Philotbea an. Z. B. njiUfi 60 ua uCch upa üjIUbu
i HA aeuk ^Bnenm ee. Joasaph bezog auf Philotbea die Worte des
PSalnes: npi^cTa upi;a 6 A4cuoyK>. Aneb Philotbea wurde tod Salonion
besangen 1 Worte, die Joasaph der Heiligen nnd anderen wirkenden Persomen
in den Mund legt, sind farblos and tragen nichts zur Charakteristik 1>ei.
Aoob in dieser Hinsicht steht Enthymins unvergleichlich höher.
In noch grösserer Abhängigkeit, als den byzantinischen Hagiographeu
und Predigern gcgculiber, befindet sich Joasaph gegenüber dem Euthymius.
Die allgemeinen Formeln des Euthymius betreffs des Lebens des Heiligen
oder dw Heiligen nnd der Ton ihnen Terrlehteten Wnnder, wiederholen sieh
bei Joasaph nahezu mit wörtlicher Oenaidgkoit Auch dieselben Psalmen»
stellen kehren wieder Diese sklavische Naehahmang des Eatkymios ftthrt
dann nnd wann geradezu zum Absurdum.
Bei weitem nicht iu gleicherweise, wie Euthymius, beherrscht Jua^aph
dleKvnatderUebertragung der griechischen Bedewenduogen in die slavische
Sptaehe. Damm iet die Spraehe seines Werkes einfMber, dem slavlscheii
Satabau wird weniger Gewalt angethan.
Wichtiger als die Form ist der Inhalt der »Rede«. Joasaph benutzte fUr
dip Vita dieselbe Quölle wie Euthymius, aber diese Quelle ist hier nicht so
stark uiudifioirt, wie bei Euthymius, durch rhetorische Ausschmückung, dass
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Krittfloher Anseiger.
man nicht in dön meisten Fällen %ie heransfiililen könnte, Anch derjenipe
Abschnitt der Kcde, der das biographische Detail der Heiligen enthält, kann
ODB einfgwmttBen die noch nicht entdecicte Quelle der von Eathjrmine yer-
fassten Vita Philothen'i «leteen. In diesem Fnlle hat nindieh die ünlibig-
keit Joasaph's, die Viten im neuen Stile zu schreiben, gute Dienste geleistet.
Die Kinachaltungen und Amplificationen rhetorischer Natur sind bei ihm in
einem Knüuel zusammengepresst und mit der übrigen Erziihlung nicht orga-
niich Teiarbeitet, man kann sie leicht herausheben. Es stellt weh hernoa»
daes Enfhynins in der MehtiaU der Fille die factitehen Daten seiner Qnelle
bewahrte* nur einige Klein^keiten, hauptsächlich topographischen Inhalts,
lies» er weg. AufRechnunrr "»einer persünliVhc n Erdichtung sind di»^ l^pden
der Heilig'en und nller handelnden Persona u, dann Gebete, die Schilderung
der Askese Philutbea'd, der Ueberfali der Dämonen u. u. zu setzen — alles
das begegnet mit gleichen Zügen anch in anderen Yiten des Euthymins.
Besonders interessant ist der Vergleich der Darstellung |swiseben En«
thymius und Joasaph in dem Gespräch der Philothea mit ihrem Bräutigam.
Bei Euthymius, als die Braut sich mit dem BrSuti^m im Schlafia^emach allein
befand, wirft sie sich zu Boden, weint untrüstiicb und schlägt sich mit den
Hlnden ins Gerieht Dem rathlosen BrXntlgam erOffinet sie ihren Wnnaoh»
JongMulieh sn bleiben, und um ihm die Vonflge des Jnngfrilnliehen vor dem
ehelidien Lel>en zu zeichnen, erzählt sie ihm die 6e8Chi<dlte von Ammun und
Beiner Fran. Nachdem der junge Ehemjiun die^'^ Erzlihlnnp .£roh<'rf hatte und
doch an dem Knt.Hchlusa der Nenvermälilten einige Zweifel hegte, bekräftifjt
Philothea mit omem Schwur, daas sie lieber ihr Leben opfern, als die Jung-
frSnliehkeit anl^eben wttrde. Dadurch stimmt sie ihn um und er erklärt sieh
bereit, ein jungfrinllohes Leben mit ihr au ftthren (vacg}. darOber meinen Be-
richt »OxierB 0 sauflTiirxi» pyRonHOTMH bi (iu6jrioTeKaxx h jpyrim ^-^om.ixi*
y^ptiSKAeHiax-L Mockbu h C.IIeTepöyrao. Kim-h Hfl«, S.27 — 1»;. Dagegen lautet
die Erzählung über dieselbe Situation bei Joasaph folgendermassen :
»ÖJiBÖHiio se 6p&Ka ciBpviiHBmoyce h B'Bnoyrpb iipn&TÖra 6^ib-
meM TJOk OTpORÖBUm Kl ^6poy«HHK0y : Btcft A06p4 W ÖrOMOyApbBKDI
lÖHimne, uko x^Tie inipa c^ro EH^TÖxe hho i&st sante 6or4Ti>cTBo
Bp^HeBHoe c6yeTH«?o niiea cero, p&sBft eivk i. duh h nponaBOjnsHie
(Sor&TbGTBo Ha vScexk npitfänaniiiiee, e xpiamo <S6eii|liDtce tia: t^ii^
xe nocjiofiiiaB u6m ja*aa th sftjnv coBiToymitB, i. eh^MAj^kia c66e
(iee nop6Ka rptxvBBaro bi c6h mmsbm nimtan eM&orten* 6m nemi
nooiixOBasme, junn^eee tfor6T%eTBa $Horo 663*toax^aaro. lOHivma
ze, noc^n^ema <(xia HCiunpHHBb csoib jqaoy h jm^e p&xocTiio msiABBSb
rüa: tfaneHB n» cn6tfHBi> en re wairu »t CTpizb erb A BaeräBii» re
Wh noandHie HCTimt I Bt HCTHHoy rate (Ecöjh hhihm* xe vimee TBoero
MoyApoBania öoyAoy noMomiH) 6»ieiö : pe«ie ö6 anjib : Bxca MÖroy o
Ejitalnlaeki, PuiftRyr. Lit d. Sfldilftveii, anges. von Bad&enko. 601
ofK])inMmnvxC Md zl", h naxu: v0Me irpöqee cBnp^TOHO ii, p^'ie, kko
Aft H HMoyiiieH xeBH| mko He HMoynie 6of ^oyTi» h HMoyn^eH (JorriTB-
CTBOy He mioynie öoyxpyrb. Kb em^ xe h HiiiHia lüuna h 6o-
r&TbCTBO, nOTbiqäiice v& poyicu HHn^jkzb h crp^oynQkxb iiptno>
xaTH, ]| Sa KnMxaasA eM c&tböphte. xofoHo oy(io tArisi (fioe»
cpue CH cxrpt&Bine, mSB&Mmm i o6a ^Aoitk Henopd^so ABbCTBo«
(S. 103^104). Bei Enthymiiia macht der BrKmtigMn elDen eolehen Tonehlag
gcinor Frau nicht; ele TertheiU de« VennOgeii noter die Amen eiet naoli
dem Tode ihree JIiuims.
Ohno Zweifel sind die Figuren der Philotben und ihres BräntigamB in
<l«'r DarstpIIunj»" des Eutliyuiiua lobonfHger gezeichnet, die ganze EraiihlnnL--
ist bei ihm dramatischer gehalten. Allein Joasapb steht der Urquelle niihtr.
Bei Joaeapli meldet eieh fünf Tage vor dem Tode Philothea's ein hehrer
Jüngling, der ihr dae Nahen des Eodee anl^andigt. Die Stelle lantet:
»Ha MJiTBoy Me 66himio ceöe npno^iiaa B'hA^tBum h poyi^ ua nbo
vh^i&Btsm o^MHjntHBOy apin Btsoröpoe (Sstbho Baxinie: timnaoj
cbLtia i HeB6ii(ecTiiBHa, m mn Dpimsma i chifi rnoDia: noycT^iEio
iwiBMunB K% Hi«Bun oÖBTijieN npinxit. sxe 6w letfl nodaen
seiUH oeriBBTi tIio xe Bfc HeB^u^ecTBBBaa npta6em ee cejDBma«
(S. 105).
Dann wnrde eine Stimine ans dem Himmel lant, welehe die Heilige priee
nnd sie in dae Himmelreieh einlud. Am Torabend ihree Todes ecblekte Phi«
lothea in die Stadt, berief an eich »b%c& npH^Tb xipxÖBHKDi c^ohho-
fjkBßTkvmaaxb i MitHimcicim vim» wußi^ hwipth nüSBOyiqlizbt, ereile
den Versammelten von ihrer Viston und bat sie, ihr BeglSboiss zn besorgen.
Die Worte dor Ilciligon entlockten Thriiiien allen Anwesenden, aber Pbilo-
thea suchte sie 2U bcrubifien mit den Worfon des Apostels FüuIuh. der be-
fiehlt, den Verstorbenen nicht Thriiueu naciizuweiuen, wie es die Menschen
ihnn, die die HoAiang der AnHarstehnng niobt haben. Sie forderte slle auf.
sieh dem Gebete hinsngebeo. Man veranstaltete eine Pannychide, nach wel-
cher die Heilige, sie anm tugendhaften Leben ermahnend, ihren Geist aus*
hanclite.
Bei Euthymius steht nichts von der Vision Philothea'». Dir Ende ahnend,
versammelt die tleilige den Clerus, hält in seiner Gegenwart eine lange Rede
gegen die Helden nnd mahnt sie, an dem ehrlstliehen Glanhen featanteHen,
ohne Pnrcht vor Hartem nnd dem drohenden Tod, eingedenk des sie er-
wartenden cwigon Lebens. Diese Rede Philothea*S ist Euthymins' geistiges
Eigentbnm. Anlass dazu gaben ihm die Wort4> der urspriin'jliclien Vita, die
sich nach der Wiedergabe Joasaph's in folgender Form erlialten haben :
»wbQG npuxoAeiuee (tÄ&fCn^ npi^Mjiiame h u'Bce Kb 6rupd38M][io na-
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603
npfeiMWi MHicrue m 9 nplxicTii ixojioöicia eB66oAa . . Ha
rofuDp: dea Cleni» und der Mouche durch Flülothea einleuchtet — ^io wt ii?^
ja geiuiu den lag ihres Todes, will rechtzeitig AustalteD wegen ihre» Be-
gräbnlnet treffen kwii nioht daatelbe betreib der MotiTirong bei Euthy-
mini geeagt werdeo. Hier wird von ihr der Clenu nur tu dem Zwecke be-
rufen, um ihre Philippika gegen das Heidentbum aozuhOreo. Dabei ist folgen-
des bemerkenswcrtb. In der Vita Paraskeva's, die Eutbymins angehört,
erscheint ebenfalls der üeiiigen nicht lange vor ihrem Ende ein hehrer Jüng-
ling, befiehlt ihr die Wüste su verlasaen und in ihre Vaterstadt £pib«toii
turiiekinkeliien. Dar eotspredieBde Teit Itotat ao: »Bi unoy xe «r womfia
Ha UMMsm ce6e «(uisi BiaaBtav m poyni la aeSo oyKuoiai BMjAasiBe, spa»
Hf.KOTopoK <$oiKr.CTiiBO Biutuic, wuouiK üfKOKro cstua, Kl UKH npifinisnia b
cHue r.iaraiiouia : noycTLin» ocTaB.Ti.niji Kf. «•tuctbov in.3n])aTii c<t, jt%y\o fia- reöt
■Aäo uoAo6aim aeiiJia wcrasHTH, Aoyxb jkc bi» HeBea^bcrBHaa npiBecTii ce^eHia«
(8. 66). Wie loll man die Entatehmig dleaer Epiaode erUXreiif leh apraeh
in meiner Schrift »Änep. m peotir. xauaceuie« (S. 301—2) die Yerrnnthiutg aua,
dass diese Epiaode, der nichts entsprechendes in der Vita, wie sie in Prologen
vorkomiDt r-nthalten ist, von Euthymius selbständig unter dem Einfluss einer
Stelle der apukrjpben Lebensgescbichte der heiL Märtyrerin Paraskeva, vur-
tet wmrd«. Jr«tat mOehte ieh meinft ADslebt daUii Indern, daas ich sage,
EittliyiDittB Iwbe die mgegebane Epiaode niia deai Leben I1ii]otheft*a daflir
Terwerthet.
Der Vita schlössen sich, wie bei Euthymius, zwei Wimdergeschicbten
der Heiligen an (die Erzählung der ersten ist in der Geschichte des zweiten
Wunders eingeschaltet). Daraul tuigt eine kurze Erzählung über die Ueber-
tragnng der Reliquien der Heiiigen nach Tmovo unter Ealojeniinea and ^n«
aosftthrliche Uber die Uebertragung der Reliquien aus Tmovo naeh VIdin im
J. 1395. Der letzte Abflchnltt h.it ab historiache Quelle ftir eine sehr dunkle
• Epoche der bulgarischen Geachichte seine Bedeutung und wurde nach seinem
Werthe von Prof. Jirecek gewürdigt. Die Erzählung von der Einnahme
Tmovoi atellt, ungeachtet einiger rfaetoriaehan Znthaten, ein lebhafte« Bild
dea giiaalleheo Unglüelca, das danala Bnlgailen ereilte, der.
Der breit angelegten Einleitung in der »Redo« Joasaph's entspricht ein
gleichRftiger Epüoir Dort wie hier wird die Tic?)!;?« (Philotbca) nach allen
aus den Lobreden des Euthymius bekannten Kegeln verherrlicht. AmSchluaa
dieser Verherrlichung folgt das übliche Gebet an die Heilige.
Sotriel über den bihalt der Schrift, deren grosaer Werth, ongeaebtet
meiner kritischen Stellung sn einaelnen BefaeaptuDgen dea Yerfaaaera, von
aelbat einleuchtet.
Mie&in, 27. Mira 1902.
Ccmtmiiin Xad^miko.
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KaldfailMH Werk« d. EnChymlut» «ofM. toh BadSwiko. 608
W«Tke des Patriarchen Tm Bulgarien EntbjminB (1375—1993).
Nach den besten Handsohiiften heiasigegeben von Emil Kahii-
niaeki. Wien 1901, 8« GXXYm. 450.
NMh dem »Vorwort«, in welehein auf die Bedentnng <) de» Eathymlns ia
der sUvischen, namentlich südslavischen Literatorgesohicbte hingewieeen
wird, folgt die aus fünf C;ipitrln br?tehcndc '»Einleitung« (XITI — CXXVITIi.
Das erste C»pit<*l ' Die hauptsächlichsten Lebensschicksale des PatriirrhcB
Euthymius* eutbuit die Biographie, wobei der Verfasser der von Camblak
▼erteetea Vita Eutbymii toübd Olaabes aefaonkt and, gleich Syrku, Oka»
wdlefe Umaehweifo alle« von Camblak Htteatkeilte wiederenlUt, b9oh>
steoB hie und da einige offenkundige Un Wahrscheinlichkeiten derDarstaUinif
Camblak's in das richtige Licht zu 3tollf»n sucht Da der Verfasser, om Miss-
Yerständnissen vorznbengen, aut seine Studio Aus der panegyrischon Ijitto-
ratnr der SUdsiaveo« verweiet, wo die Gründe seiner Würdiguug der Cam-
bWeehea Vita Bathyntl aatelQaadefgeBetit »lad, ao habe loh 1>ai der
Besprechung jener Schrift diesea. Capitel ausführlicher zur Spraebe ge-
brarfit. Im IL Capitel — »Ziel, Umfang und Arbeit seiner Htterarischen
Wirksamkeit« — wird die Wirksamkeit des Euthymius, auf die Revision
fehlerhaft gewordener kirohenalbyisoher Texte und auf die Uebersetznn-
gen gerlehtet aad endlkh 1a lelbaliadlgeB WeAea beelehead, einer Be-
apreebang aatenogen. Bevidirt worden die Blleher dee Neaea Teitaaieatea
aad der Psalter. Mit einiger Wahrscheinlichkeit kann man vermuthen, daea
auch die Revision Bolchor Bücher, wie Triodion, Oetoechus, Typikon dem
Entbymius zuzuschreihen sei. Ein Exemplar des von Euthymias revidlrten
Triodion textea mücbte der Verfasser in einem serbischen Triodioncodex vom
J. 1374 aaf Grand elaer iai Epilog entbalteaen Notis erbllekea, welebe be-
sagt» daea dteeea THodioa nebet dem Typikon und Oetoechus »iiBBosa aoBora,
KT, ift TTini. öoyrapcKora muKa« sei. Allein es ist wenig wahrscheinlich, dass daa
in .Sinai für eine serbische Kirche in Jerusalem im J. 1374 geschriebene Trio-
dion in irgendweicher Beziehung zur ßevisionsthätigkeit Euthymius' stehen
•eilte. Die aaf die Beyialoa der Hturgiscben Btteber gerlebtete Tbitigkeit
dee Eafbymlae konnte erst naeb dem J. 1970 begianea aad selbet für Bai-
gar ien wurde sie- vrohl erst zur Zeit des Patrlarttbats Enthynina'i d. h. nlebt
▼or den Jahren 1 7 — 1378 sanctionirt fvf^rgl S XV XVTIT
Professor Kai. theilt zwar die Angaben des Grammatiiiers Constantin
hinsichtlich der orthographischen iieform desEuthymius mit, doch verzichtet
er avf ein bestfmmtei Detail dieser Befonn (a. B. beallglieb dee Oebraaebes
von % und i., a und <h) niher einsugehen unter Hinweis darauf, dase maa beate
kein einziges Werk kenne, von welchem mit Bestimmtheit behauptet werden
küQute, es sei nach den orthographischen Regeln des Euthymius geschrieben
(S. XXX}. Qeht die Skepsis des Verfassers nicht zu weit? Ich selbst war in
^) Diese Bedeutung scheiat einigermassen flbertrieben au sein, nanieBt>
lieh ksinn mnn dif Ansicht des Herrn Verfassers über die Wichtigkeit der ge*
schiclitlichen Daten.in den Viten dee Euthymius kaum annehmen.
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604
KritiBoher Anseiger.
derLiiire. bulg^ar lTnndschriftcn raoHaulscherRedAction »us dem XVI. — XVII.
Jahrh. in der liaiul /.u hnbeo, deren Ortho^aphte mit deo Angaben Constan-
tin's Uber die Reform des Eatbymius genau libereinsttmnit, gleichsam als
Illnstratloii einiger seiner nioht gmn dentlielien Angaben dienen kann, in der
Anwendung aber des a nnd a^, namentlich aber dee % und i>, eine Conseqaens
an den Tag logt, die man sich nur als cm Prodnct der Schule crklüren kann.
Von wclclR-r auderen Schule kUnnte man aber da sprechen, wenn nicht Ton
der des Kuthymius?
mi Reebt stellt Prof. K. die AnUmeluift des Entbymios In Bezug anf
die Uebenetsong der Liturgien des Bssilios d. Oioisen, des Joeauiee Cbry*
BOitoninB nnd der Liturgie der Vorgeweihten in Frage. Herr Syrku grttndete
seineYemiathung betreffs der Basilius-Liturgie auf die Worte der Zographoa-
Handschrift: noMt.HH mcnoAii tiaTpinp*xa Kyp EB'HUMia cYa nanHcaniuaro, und
betreffs der zwei auderen Liturgieu darauf, dass sie mit jener ersteren in
derselben Hnadaebrift vorkommen. Die F^rmiiens der Uebenetmng der
Lituigle des Apostels Petms von Enthymius betrscbtet Fko£ K. üb ginslieh
unerwiesen .
Damach gehören nach K. folgende liturgische Werke in ihren üeber-
setzungen unzweifelhaft dem Euthymius an : des Patriarchen von Conatanti*
nopel Philotheos Anleitung nur riebtigen Verriebtung der Lltuf^e des Jo-
hannes Ohiysostomna, die Liturgie des Apostels Jscob nnd eine Ansnbl von
Gebeten, deren grUsster Tbeil erwiesenermassen ebenfalls den Pntrinrehen
TOn Constantinopel Philotheos zum V. rfjisyfr hnt S XXXVI)
Es unterliegt keinem Zweifel, (iass nicht alle Originalarbeiteu des Ku-
thytuius bis auf uds gekommen sind. Nach der Angabe des Paisius legte Ka-
thymius dem Bnlgnrenkniser äisninn die Notbwendigkeit der BeTisIoo der
liturgischen Bücher in einer besonderen Schrift ans Hers. Eine solebe Schrift
besitzen wir aber nicht, ebensowenig wie jene kurze orthographischo Anlei-
tung, auf die Constantin in seinem grammatischen Werke anspi"]! E.s mag
auch sonst einiges verloren g^^ngen oder noch nicht entdeckt worden sein.
Sind jn doeb selbst tob den erhnltenen Arbeiten des Entbymins einige vm
nach einer einslgen Hnndsebrift bekannt 1
Die Werke des Euthymius zerfallen nach K.*s Eintheilung in Vitae,
panegyrische Reden, Episteln tithI Akolnthif^n Vier Vitae sind von Euthy-
mius als dem Verfasser deraeiben bekannt, eine davon — Vita Philotheae —
wurde hier zuerst in vollem Umfange herausgegeben. Panegyrische Reden
waren bis yor knneni drei bekannt, davon zwei herauigegeben. Prof. Kai.
glückte es noch eine vierte ausfindig zu machen, die Lobrede auf Johannes,
Bischof von Polybotum. Auch die zweite Epistel (Fragment?) des £athj-
mius an Nikodemus wurde von K. zuerst herausgegeben.
Der Verfasser widmet seine Aufmerksamkeit dem Zusammenhange zwi-
sehen der »ütHHton o e^aeaiKBiu xpaMa BocKpecesia lepyoaajnfi« (Gesehicbte
der Erneuerung der Anferstebnngikirehe in Jerusalem) und der panegyri*-
schon Rede auf Constantin und Helena und kommt vax dem Resultat, dass die
B Ueschichte« eine ziomüch nieehanisch gemaclite Compil i'ion aus deu Ca-
piteln XVI. XYill. XX u. XXIII der «Lobrede» [nach K. s Ausgabe) sei. Nach
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Kaiiiiiii«eki, W«rk« d. BntliyiDiiu, wagw. von BudSenko. 605
K.*B Ansicht könnte die •QMchiohte« »nf rnMlMfaem Bodon im XVL Jthrb.
entstanden sein.
In meinem »Bericht« zeigte ich, daas die »Gaosö ua ÜBa^eHic Eoro{>uAHau«
(Einführung der Matter Gottes, d. h.HariliOpferang}, die in den Handschriften
nnter dem Namen des Bntbymins aleVerfMBen begegnet, nieht ihm, aendem
dem Patriarchen Gennnnns nnsnachreiben sei, und ich fügte hinzu, das» mög-
JicbfTwoi^n dio ÜphfrRf t^iinj^ dieser Rede von Euthyinius herrühre. Nachher
g&b ich jedoch aiicii diese Vermuthnng auf and in meiner Dissertation »Pc-
jiuriosuuö H jTBTeparypuoe ABUKcaie b% Eojrapiu« kommt diese Rede gar nicht
melir vor, weder als Original- noeh als (lebersetanngsarbelt des Entbymina.
Prof. E. sncbt die Znrtteklfihning der Bede aaf Entbjmina als im Yerfasaer
derselben in folgender Weise zu erklären. Nnr in einer Handschrift steht der
Zusatz: CBAraro Ev«iimhu hmoka Tp'LHOBbCKaar«', in allen -nxleron bloss: cth-
xaro £v*Huia iiaoKaaro. Jemand nun, der auch voo eiaem buigurischeuSchritt-
steller dieses Namens wusste, habe am Rande das Wortsegment TpiuosicKa
binsngesebrIelMn nnd mittelst eines bewmderen Zeleliens rar EinsehalCang
zwischen HHOKa und arw es verwiesen. Gregen diesen Erkllrangeversneh
spricht vor allem das, dass diese »Rede« nicht von Euthymias, sondern von
Gerraanns vorfasat wurde. Man raußs sich also nach eiuer anderen ErklJining
tUr l:.uthymiuä umiiehen, die ich ia folgender Weise geben müchte. Die erste
Hüfte der pmuegyrisehen Bede anf Hidmel ans Potoka von Euthymius stellt
ein abgesondertes Ganses dar, idbnHob die »Bede anf dieEinlttbnnig(Opfemng}
der Mutter Gottes«. In dieser Rede (von Euthymius) spiegelt sich der Einfluss
der Reden auf den Festtag der Opferun'/ von Tarasius und Oerraanus wie-
der. Die Gedeukf&ier des Michael fällt ebeusu auf den 21. November wie das
Fest der Opferung der Mutter Gottes, so dass in den Handsobriften die pa-
negyrisebe Bede anf Miebael unmittelbar naeb den Beden anf die Einfttbrnng
der Mutter Gottes folgte. Nanmages einel^uidschrift gegeben haben, in wel-
liur Iii» Bede des Gerroanus (ohne Nennung^ seines Namens) uneh der Rede
des F.uthymiua stand, daraufhin vertiel irgend ein Hiicherß;:eleiirter auf den
Gedaukeu, dass auch die Rode des Germanus von Luthyuiius herriliire.
Gewiss mit Beebt weist Prof. K. die Antorsebaft des Enthymins bin-
sichtlich der Uebersetsong der Vito des Theodosins von Tmovo ab; in den
Handschriften, wo diese Vita enthalten ist, fohlt jede Anspielung darauf.
Doch möchte ich uieiuergelts hinzufügen, dass die üebersetzung aus der
Schule des Euthymius hervorgegangen sein mag; dafür zeugt die Sprache
der Uebersetenng. Zuviel Raum widmet der Verfasser der Beveisfahmng,
dase das bdcannte Sendsobreiben des Evtbymlna Zigabenna über die BogO'
niilon, das u. a. in einer Handschrift der Wiener Hofbibliotbek Nr. 307 unter
(\or Tchersr-hrift *A'rTj(rro),>, Fv.l-vulot' - begegnet, nicht unserem Euthymius
zuzuBchroiben sei, wie es Herr Syrku haben wollto^S Die Behauptung: Syrku's
ist ganz hinfällig und verdient eine so audfUhrliche Widerlegung uicht
(8. XLVT— XLIX). üeberhaupt nimmt die Polemik in dem Buche K.*s mdur
*) OtictTi 0 aaeirri^i p3rKonMcnMH etc. Kient 1898, S. 63.
>i In dem Werke: acxopia acapaaieBifl Kumr% ete. I, 1. &12.
606
Kiitltober Anselgw.
Rarim ein, als f>s sngemes«'pn ist ffir eine Elnleitunp zur Herausgabe der
Werke eioeö Schriftstellern, die einea positiven Charakter an sich tfR^en raiiss
Das nächste (III.) Capitel bebaodelt deu »Zuätaud iu dum sicii diu Werke
dm PAtviaidMii Eiifbyiiilas gegeowXrtig befinden«. Sie tebea tieli in «elatiT
Mhr epiten Abeohriften erhallan, die XltaBten dntiren «os der nrtten Hüfte
des Xy. Jahrb., die Mehnahl derselben ist serbischer oder mssiscber Re-
daction. Doch was ihren Inhalt anbelangt, blieben wohl die meisten in der
Form, wio sie aus der Feder des Verfassers geflossen sind, unversehrt erbnl-
ten. Nur die Vita des Johannes v. Byla, der heil.Paraskeva, die Lobfede «of
Oonstontf n nnd HelenSi die Akolaihle der Kniierin Tbeophaao and, nndi der
Yennttthnng des Henn K., die iwelte Epistel an Nikodemus uQgen m-
wesentliche Ablindernn^en erlitten haben Unter den üebersetzungen des
Euthymius dürfte die Liturgie des Apostels Jacobus einigermessen geändert
worden sein.
Naek der Ansieht K.*s stellen die Absehiillen der Vita des Joannes von
Byla drei Bedaodonen dar: die nrsprllngliehe, die erweiterte nnd die ge-
kürzte. Von der ursprünglichen Redaction bat sich nur ein BrnchstUck er-
halten, in einem bulgarischen Codex saoc.XV, EigcnthuiTi des Herrn Kahiz-
niaoki selbst. Die erweiterte Redaction erscheint aiemiich häuüg in den
Handsoliriften, sie entstand im J. 1469, die Hanptabweichung derselben von
der nnprlngäeben Redaetion hesteht in der hinsngefllgteii Enihinng von
der Bestanration des Ryla-KIosters und von der Uebertragnng dahin der
Beliqtiicn dep TIeiligen, diese rührt von dem bekannten VLulislav HrRinmiitik
hör. Einige giiuz unwesentliche Aendenin^'en im Texte der Vita steheu mit
den vurüoderten politischen Verhältnissen im Zusammcuhaug. Diu geliiirste
Bedaetion ersebeint naeh K/s Angaben in dreHheher Fonn. Die erste Form
dMMlben, doxeb seht Absehilften vertreten, welelit von der nreprUngUehen
Redaction dadurch ab, dass ibr die Schlussworte des XII. Capitels (nach K.'s
Einthr^ilimg) und das ganse XIII. Capitel abgebt. Diese Redaction entstand
noch vor 1439. Die zweite Form ist durch die in K^ew im J. 1671 gedruckte
Ausgabe vertreten. Diese Redaction befolgt bis zum EL Capitel anaschliMa-
lidi die niaprUngliehe, aber naehher nihert sie sieh der Jüngstsa, In den
Prologen vertretenen Redaction. Nach K.'s Vermntbung rührt diese Hodifi-
crition von dem Uerausgcibcr der Vita her. Die dritte Form der gekürzten
Redaction erblickt der Verfusaer in der Vita des Prologs, die öfters heraus-
groben wurde, unter anderem von Kacanovskij (Xpacr. ^lenie 1882, II. 248).
DIeHauptgmndlagen für diose Behauptung K.'s bsstehen in Folgendem :
Bisehof Filaret, der diese (dritte) Bedaetion heransgab, behanptei die Vita
aus einer Handschrift des Psinaklosters vom J. 1340 entlehnt zu haben. Hahn
in seiner Reise von Belgrad nach Saloniki sagt, dass im Fsinakloeter bloss
Pap ierhandschriftau zu tindeu seien. Darum müsse bei Filaret entweder
ein Schreib- oder ein Druckfehler stecken, die Handschrift werde ins Jahr
1440 oder vlelleieht ins J. 1640 an versetaen sein. Allein bsi den SUdslaven
treten die Papierhandscbriften schon in der ersten Hälfte de:^ XIV. Jahrb.
auf, ja :nif Papier sind schon einige Urkunden aus dem XIII. Jahrb. ge-
schrieben (£apcKÜc, OqepKi uas. icxpiiXA. nueorpaftiii, 92. 93}. Die Vita
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KaliAniMkl, Werke d. Budijiiiiiis, angei von B«dSeiiko. 007
des Joannes von ByU dieser Redaction findet sich in dem Prolog Nr. 190
des Mosk Nikolausklosters der EindUubigen, ans dem XIV. Jahrb., wo die
Orthographie der Uaadscbrift noch keine Spar der Beform des Euthymias
verräth. In dem Codex Nr. 1TI5 des BumjancoT'echea Mnseoms, der von
ViktotoT In dM SIIL— ZIY. Jahrb. veneut wird md Mf alle Fülle vor
Entbymius* Zeiten entstand , begegnet gleichfalls eine Vita des Joannes, die
einen Ausznj^^ aiT^ dt»r erwHhnti n Rpdfiption dnrstPÜt (vergl. meinen »Bericht«
S. 50 — 51). Prof. K. luüclite niclit /.Up'rliun, (ius? l^uthymius ganze Abschnitti'
aus einer vor ihm vettassteu Vita abgüschriebcn haben sollte. Allein das
heiaet die VontellungeD anierer Zelt über das liteiariaehe Sigenthan aaf ig»
XIV. Jahrb. übertragen i
Auch in den Abschriften der Vita der heil. Paraskeva unterscheidet Herr
K. drei Bedactfonen: die urspriiagUche, die erweiterte und die gekürzte. Die
ursprilngliche Redaction habe sich vollinhaltlich nur in einer Abschrift er-
halten — in der HaadaobrKt des XV. Jahrb. Nr. 14 dea Kloatera IQamoi. Ihre
Hauptmerkmale aeien folgende: daa sweito Capitel besteht auraiia etsigen
wenigen Sätzen und stimmt inhaltlich wie textlich mit dem nämlichen Capital
der ersten Form der gekürzten K^dfiction ilberein; dasselbe betrifft auch den
Anfang des 3. Capitels; in der SchluBß]>hrase des 0. Capituln igt ^ on den M«-
liqnien der Heiligen als in Tmovo behndiich die Rede; in dem aiebeutea und
nennten Capitel alnd AvadrOeke, die auf Batgaiiea dea ZIV. Jahrb. Besag
haben, aafreebt erhalten. Der dritte von den erwlhntan CbaimkterallgeB iat
auch der ersten Form der erweiterten und der ersten der — gekürtten Re-
daction eigen ; der fünfte — auch der zweiten Form der erwähnten Redac-
tion. Der üauptunterschied der ersten Form der erweiterteu Redaction be-
stehe darin, dass das aweite Capitel bedeutend erweitert, in factischer Be-
aiehnng von der nnprüttgliehea BedaeHoo abweleht nnd der Vita dea Plologa
sich nähert. Einige Eigenthfimlichkeiten (stilistischer Art) zeigt auoh der
Anfang des dritten Capitels. Zu Anfang des siebenten Capitels wird statt
Jc8 Ausdrucks »3% u. s. w. der ursprünglichen Kedaction, mü u y '»v ange-
wendet. Herr K. stellt bezüglich üea Verfassers der ersten 1; orm der erwei-
terten Bedaetloii dreierlei Vermathmigen auf. Daa konnte entweder Enthy-
miea ielbat oder irgend ein Aader«r gewesen aeio, der Jedenfalla noeh vor
dem Ende des XIV. Jahrh. diese Modification vornahm, oder endlich kOnnten
dem Euthymias selbst die Erweiterungen im zweiten und dritten Capitel an-
geboren und die Abweichungen im siebenten Capitel (mm u. s.w.) von irgend
einer anderen unbekannten Persönlichkeit herrUhren. Konnte aber nicht
Enthymina aelbat bei der letaten Ueberarhdtnng der Vita die Formel an
durch die Formel mm ersetzen? Die letzte Formel ist ja in den Viten dea
Etttliymins die übliche. Ich will aufs Gcrathewohl einige Beispiele anftiTiren.
Vita Joann's von Ryla: m. .Ttnor.L oyCjo kk. iiaMT. nonocHJt ftn — diese Formel
bleibt durch die ganze Einleitung. Vit& Utlar. : iipHHectMb oy6o ii Mbi u.s. w.,
Lolurede auf Cowi n. Helena: da ni vx lao» <ijare<ftotiiaiijnift nape»> In
dem Oebraneh des Fronomens mu befolgte EnthymluB die hjiantinisehen
Vorbilder (namentlich die Lebensbeschreibungen des Kallistus). Nach meinem
Dafürhalten gehOron beide Redaotionen dem Enthymina an und sind beden-
608
KrltiiolMr AoMiger.
tunpsvoll desswegen, weil sie nns mit dem Kntatohnnr'Rprfifoss der Vitae
(]e^ Eutlijmitis bekanat luacheo, wobei die arspriiagUche Kedaction eioe Art
Ürouillüu d&rüteilt.
Die ante Form der erweiterten Bedaetion Ist dnreb eine einsige Ab-
Bchrift (in der HMidsohrift Nr. 1178 des Biücareeter Kneeurae) vertreten (mtt
vielen Defecten, S LXVI;. Das cbarakteristlBche Merkmal der zweiten Form
der erweiterten Bedaction bcBteht in dem Zusatz Camblak's Uber die Ueber-
tragung der Beliqien der Heiligen nach Serbien. Der Text der letzten Capitel
Ist Mokt nodlfieirfc infolge der vetlbiderten Zeitverh&lcnisBe; das sweite und
der Apliing des dritten Cspitels seilen so ans wie in der ersten Form der er-
weiterten Bedaction.
Die gpklirzt*^ Kedaction, vertreten in dem Gebetbach vom J. 1526 des
bekaonteu Verleger» Bo2^idar Vukovid, wird nach der sehr wahrscheinlich
klingenden Yermuthuog K.'ä von dem Mitarbeiter Busidars, dem Hierodiaco-
tttts lloisee, einem Serben ans Bndimje hwrIihTen. Die Kttnongen berttliren
die rhetoiiMlien Stellen der Vita.
Eine g:ckHrzte Red.iction der Lobrode auf Constantin und Helena wird
durch die Aurtlassuuj; der Apostrophe auf den Bulg'arenkaiser ?^isman gekenn-
zeichnet Der unbekannte Verfasser dieser Redaction wird diese Auslassung
woiil sieht ans den ihm von Herrn K, sngesehriebenen Gründen (S. LXXXYII;
▼oigenommen halten, sondern einfach darum, weil eine solelie Apostroplio Air
damalige Zeiten ein Anachronismos gewesen wäre. Wenig ttberaeugend
scheinen mir die ArgnvTiente zu sein, auf die sich die Beh;uij)t(ing des Ver-
fassers stutzt, (lass dir zweite Epistel des Enthymiua an Nikodemus in frag-
meutariecher Form erhuit,en sei LXXXVill).
Die Akolnthie der Kais. Theophano und die Ue1>ersetsnng der Liturgie
des Apostels Jacobns haben sich nicht In der ursprttngliohen Bedaetion er-
halten. Die Abänderuugon in der Akolnthie wurden durch das Bestreben her-
vorgerufen, derselben statt des bulgarischen einen serbischen Stempel aufzu-
drucken. Die üebersetzung der Liturgia Jacobi wurde in Moskau zwischeo
1618 nnd 1631 von dem Orleehen Joannikios reridirt
Das IV. Capitel — Veraeiehniss der üi Betraeht kommenden Handschrif-
ten, alten Drucke uud neueren PubUeationon — gibt Herrn K. Anlass, 87 Hand*
Schriften aufzuz'ihlr n, in welchen Werke des Euthyinius. das ein'- ofler (las
andere enthalten öind — eine Zahl, die von der grosaen l'opularität des Eu-
tbymius bei den äUdslnveu und auch bei den Kus»eQ zeugt. Doch nicht alle
Werke des Enthymins erfreuten sieh soleber Verhreitnqg. Am liSufigsten
begegnen die Biographien der popalären HeiUgen: des Jidiaanes v.Bjia
und der Paraskeva, auch die Lobrede auf Constantin und Helena, die mit
den Viten wetteiferte. Die Epistel an Kyprian begegnet auch häufig, was
sich leicht aus dem Inhalt, der sich auf die Fragen der Kirchenordnung und
auf das asketisehe Leiten besieht, erklXren Itisst. Die übrigen Werke er-
scheinen seltener, die Lobrede auf den wenig bekannten Johannes von
Polybotum and die aweite Epistel an Nikodemus kommen nur in je ^er
AlMMihrift vor.
Mit Ausnahme einer Fergameutrolle des Zvgiaphoaklosters (auf dem
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Ka2a&&i*eki, Werke d. £atlijmiu«, iiigea. von Badcenko. 609
Atho?), die die Anleituug zur Verrichtung der Liturgie des* Putriarchen Philo-
tlitiua enthält, bat sich kein Text mit dem Inhalt der Werke des EuthymioB aus
den XIV. Jahrh. erhalten. Die Uteste Handeebrift derartigen Inhalt» datirt
vom J. 1439.
Prof. Eaiuzniacki hat persiinlich von 25 Hjindscliriften Gebrauch ge-
macht, von 27 wetteren Handschriften besaas er Abschriften oder Auszüge, und
von & Handschriften standen ihm gedruckte Ausgaben zu Gebote. Er hatte
in seinen Binden die ilteiten Abeehriften der Werke dee Enthymios rom
J. 1439 n. 1441. Die alten Dnieke der Yllen des Enthymlne sind nach K.*s
Ansicht fttr die kritische Ausgabe von keinem Belang. Das Capitel schlleest
mit der AuMhlaog der nenesten Pablicationea einxelner Werke des £q-
thymius.
Daa V. Capitel bebandelt den »Zweckt Umfang und Einrichtung der
yorliegenden Anagabe«. Naoh dem Gestindnias des Herauegebers ging seine
Bemlibnng dahin, eine paMographisch genaue Ausgabe zu veranstalten, nnr
die Abbreviaturen wurden aufgelöst und die iiltc Interpunktion durch neue,
sinngeuiä'*!^*' ersetzt. Al)er auch die versciiiedencu Zeichen über den Buch-
staben, Uuruutor auch die Betonung, wurden beseitigt. Das letztere darf man
bedanem. Die Elntbeilnng der Vitmi nnd Lobreden In Capitel kann nnr ge-
billigt werden.
Ich komme zur eigentlichen Ausgabe. T>.i3 ganze Textmaterial wurde
iu folgender Eeihenfolge zum Abdruck gebracht: Uriginalarbeiten: Vitae,
Lobreden, Episteln, die Akolathie der Theopbano; Uebersetzuogen: nn-
sweifilthaftes und sweifelbalteB Eigenihnm des Enthymins. In den Beilagen
wurden abgedruckt die ErsKlilung von der üebertragnng der Beliquien des
Joannes v. Ryla von Vladislav dem Grammatiker in zwei Redactionen und
die Erzählung Camblak's von der Uebertragung der Eelirjuieu der heil. Pa-
raükeva nach Vidin und von da nach Serbien. Dem Abdruck der Texte ist
zuletzt noch ein Register beigegeben, in welchem kurze Xotizen über die
Personen und Orte, die in den Werken des Eutbymins nnd aneh jenen der
Beilagen vorkommen, enthalten sind.
Bei jedem Werke liegt die ursprüngliche Kedaction «der die älteste
AH-sflirift zu Grunde, das Fehlende wurde im ersten Pralle durch die Te.xte
der anderen Redactionen ergänzt, unter der Zeile stehen die Varianten aas
den Übrigen Absehriften. Voratlglieh aw<flf flandschrlften wurden In Be-
tracht gesogen, da den ttbrigen, nach den Worten dM Iforanagebers» rein
BUbtfdiSre Bedeatung zukommt (S. CXXII).
Den grösseren Theil der Werke des Enthymius gab Prof. Kai. nach den
Handschriften, die er selbst heranzog, heraus. Unter den Originalwerkeu ist
nur die Akoluthie der Theophsao naeh der dem YerlasBer von Herrn Syrka
mitgetheilten Copie abgedruckt Unter den Uebersetsnngen liegt der »An-
leitung etc.« ein photographisches Facsimile des Moskauer Musenms, unter
Rücksichtnalnue auf dio Ausgabe Syrku's (K-b ncropiu etc. I. 2), zu Grunde,
die Liturgie des Apostels Jacob i?t nach der Copie A. Th, Byckov's abge-
druckt; die Gebete stellen den Wiederabdruck der Ausgabe Syrkus dar;
dssselbe gilt lUr die Uebersetsnngen sweifelhaften Ursprungs.
AtcUt Ar ilsviMk« PUloIogi«. XU?. 39
eio
Kritiaohftr Anieiger.
Unter don Werken dos Euthyiuius. die Jetzt zuerst gedruckt Bind, neh-
men guuz beüuudereäluteresäe iu Auaprucii diu bisher unbekannt gebliebenen
LobvedMi auf die Eyriake (war blahar nur dem Naaicii naeh iMkannt) nad
auf Joaaaes, Bischof von Polybotum. Die pan^gyriBobe Beda auf die Me-
galomärtyreriQ Eyriake hat mit der ausführlichen griechischen Vita der
Heiligen nichts zu tliun, wohl »bor stimmt sie im aligemeinen Gang der Er-
säblnng und aogar in einigem Detail mit der im »ynazarium enthaltenen Vita
IllMrain. 0oeh gibt ea aoeh iwiaebeii dar latitaren Fassung und der Lobnde
des Eatbynioa aiebt wenig Abwdcbiuigen. Daa konnte man Tieileiebt so
ecUIren, dass die Vita im Synaxarium einen Auszug aus einer nicht belokaii»
ten ausführlicheren DarHteIlun£r repräseutirt In dieser letzteren konnten
Einzelheiten enthalten äein, die der Veifasser des Synaxariuins ausser Acht
Uess, während sie Euthymius beibehielt. Doch kommeu Abweichungen auch
in den Martyrien der Heiligen vor: atatt dea Sebeiterbanfena nnd der wilden
Tbiere naoh der Sjnaxardarstellung (womit aaeb die ausfUhrUobe Vita über-
«•instiuimti liegegnen bei Euthymius <iip Schläge auf die Wange, wodurcJi die
Märtyrerin dem Chriatus gleichgestellt wird, die Schläge mit üchsensebnen.
das Zwicken mit der Zange und Stechen mit glühenden Spiessen. Ob nicht
BntbyminB dieae Hartem ana anderen Viten entlebnte? Sie aind ja effeet-
voller nnd draatiaeber, und Enthymins verweilte mit Vi^iebe 1>ei ibaoi. Er
ging ttlMirliaupt mit seinen Quellen frei um. Die kanonischen vervollständigta
er ohne Bedenken durch die Mpokryphischen, die Thatsachen wurden bald
übergangen, bald ergänzt, bald modilicirt, nicht selten dem effectvoUcren Aus-
gang zuliebe, um auf die Gefühle und Einbildung der Leser stärker einsU"
wiriun. Untw anderem trifft man ein aeinem beaiglieh der Kyilake geacUi-
derten Martyrium sehr nahe entsprechendes in der Vita Anastasiae bei lletB*
phrastes (A. SS. 2^^, p. 525, t. XIIK Ucbri<renö so lange nicht die immitfelhare
Quelle der »Kerle« doa Euthymius entdeckt worden ist, bleibt alles Gesagte
nur eine Vermutiiuug.
DieLobfedeaiif Joaanes, Bieebof venPoiybotnm, bietet niebt nninleifla-
aante Notisen aur Geschichte Bulgariens zu Anfang des XIU Jabrb. Mnn
erfährt daraus, dasa der Kaiser der Lateiner Balduin nicht im Kampfe mit
den Bulgaren bei, sondern in Gefangenschaft gericth und nach Pmovo ge-
schleppt wurde, wo man ihn dem Tode Ubergab. Die Naobrichten Uber die
naohfolger Kaloioaonea* werden von Euthymiaa in folgender Weise wieder-
gegeben: «Ho mwh oyte napenoaa Bwpnn a no nem npiass napccso Iwanr»
Actui» ... h;kc h Btp<h npsnQCJiaBiT.f.A Ronua oyrspioHa (S.196]. Dann erzählt
Euthymius von den fromnu-n Wp; kea der Gemahlin AsCn's — Ai!ti:i Ea fällt
auf, da&s er nicbtü von der Kirchen Versammlung gegen die Bugouilen spricht,
die nach dem Zeugniss des Synodikons des bulgarischen Kaisers Boril unter
Aesem Hercseber atattgeftinden beben soll. In den Worten Aber Aste II.
kann man anmöglich eine Anspielung auf die Massregeln gegen die Bogo-
milen seines Vorgängers erblicken. Vor allem zeichnete sich Asen durch
merkwürdige Toleranz aus (verf;^! Jirff'ek. HcxoiiiÄ EomrapT. 8.345) und in
der Vita der heiL Paraskeva verherriicbt Euthymius Asdn's gute Werke und
Frömmigkeit, die darin ibren Attidnnk find, daaa er Qberall »ctHaxt m <Ua-
. ij i^od by Google
Hnib^, bOhn. Poltillen, ugai. von pMtmok. 611
roHbCTHBt MnTponojHTi.i it pnncKonn« einsetzte fvorgl. S. TO und für die Reli-
quien der Heiligen besondere Veretirimg heg'te, düge^'en von den ilasaregeln
gegen die Bogomilen kein Wort Joauo II. errichtete bekanntlich in Bulg&rien
4i« Pftteiwolianward«. In dieMm Slnie iliid «oek die Worte dee EutliTBliw
«ofsa&SBen, wemi er aagt: »lip* upmociaMüM xo mna» oyrapsa«. Unter
dem Gegner der Orthodoxie ist das katholiflch-lateinische EaisertblUi ge-
meint An einer Stelle wcnlen die von den Kreuzfahrern eiogenommenen
Länder »Be<ii>cxuBt>iux oapixauie« genannt (S. 70). In der Lobrede auf Joannes
sind folgende Worte erwShnenswerth : noxBurwi aa mojuitba (xpEcrisHCBoe
ueica), ante xBee& npMxvyeanie «ms, tun xa n uMiA. noxaimn mea caoa
ncixu m. xpyru mqrBcrnu . . Oiisaenin Fjsnku SiaffltaFBa, mm» nwm
M'.rr.TcucKfiro nftcxhipf. ÖMuraaro, Hbiut ;Ke natncro n nncTMpt, u MacraBHUKa, ii
loaiiiia l'i,:.icKi,Ti nscihiUA ;KHT(?.'if., ii npf nojoÖHiiiA llapacKepir u iiapcrnoBaBUi.iiA
a3.fi n ubiHi Bi. OjiAaiix;eMb uapsrBoyi&uuiA 4=>ew«ajiiit, ^livcetdi uoycibiUMuiKarcji-
am* . . . (201). 8oU man niobt in diesen Worten einen indiiecten Hinweii
denaf erblieken, dsse die Vitao der snfgezählten Heiligen und die Akolatble
der Theophano schon vor der Abfassimg dieser Lobrede von Eutliyrains ge-
schrieben wurden? Dunn uiüssto rann die letztere, sowie die Lobreden auf
die Kyriake und den Michael aus Fotuka zu den spätesten literarischen Lei-
stangeD des Ettti^miiis illilen* DslUr IcOonten aaob die Schlnseworte der
Lobrede spreoben» in ▼elebeo die insaert bedritngte Lege Bnigarieas nun
Avadroek kommt: •msmaaM epecamtcsAA mtMA, jiabiiicsa» »«ctenlta
oyKpoTii . . . Bicif pftoycTpofHYe ppf m<»ho . . . 202).
Die Leistung Kaiuzaiacki'B bietet uns die erste voltständigo kritische
Ausgabe der Werke eines der hervorragendsten Männer Altbulgariens auf
dem literariselHaltnreUen Gebiete. Das war artne glXiiaeDd gelüste Aufgabe,
darin liegt sein grosses, nnverkennbaxes Yerdienst.
Vielin, 4. lU. 1902. CaiuUmHn Jiai&mk»,
Hynek Hruby, Cesk^ pOBtilly. Studie literanie a kultiirnc histo-
rickä. V Praze 1901. 320 8tr. ins», fei 0 Xil. spisiiv pocteuych
ccnon knU. ces. Spolecnosti Nauk v Praze. (Iini Hruby, Die
böhmiscbea Pudtillen. Eine literar- und kultur-bistoiiscbe Studie.)
Eine Analyse der geistlichen Beredtsamkeit von Böhmen, soweit sie in
den Po'^'^inpn niedergelegt ist, und zwar von den ältesten Zeiten bi« niif un-
sere i iigo, ist ein Thema, dessen monograpblHche Behandlung geeignet wäre,
eiaeo wichtigen Beitrag zur böhmischeD Literatur- und zugleich Culturge-
ecbiehte an Uefen. Allerdings bat es den Ansebein, als 4>b das Thema Ittr
eine einzige Monographie zu umfassend sei. Der Stoff ist so reichhaltig, die
Zahl der böhmischen PoBtillen, vom XtV. .Talirh. angefangen, beinahe uner-
messlich. Eine allseitige WUrdiguog dieser Literaturdenkmäler, in denen
eich die religiösen ätrOmungen der Zeit am deutlichsten oüenbarten, mUaste
39*
612
Erittscher Anzeiger.
pich unversehens zu einer Geschichte der schweren Glaubenskämpfe ent-
wickeln, welche BübuüD aeit Jeher durchwUhiten uud ihren Schatten bia in
die nnmittellMire Ctegenwart werfen. Die Torliegende Sohiift halt «leli diien
■o weiten ümfang nicbt al^osteckt. DtesellM bietet bloes elme chronolegi«
sehe üobersicht der böhmischen Postillen, indem sie bei einzelnen, herror-
ragenden Werken liinger verweilt und die darin zum Aiiadnicfc gebrachten
Gedanken anai/sirt. Am ansfiibriichsten geschieht dies bei der Postiile Ko-
kycMUi's, des t>ekannten ntraquistieohen ErBbiechofs Ton Prag, welobe naeb
dem J. 1456 entstandeii ist. Die AnalTse dieser Postflle des gefeierten
Kenzelredners, welche seine einigermassen nmgeariwiteten Predigten für das
ganze Kirchenjahr enthält, bildet eine Mono;^raphie für sich (S. 73 — 150) und
ht ;ils i-olche ;iuch in dit; vorliegende rublikation auf^'onomnien worden. Die
diiilurcb verursaclitti Ungleichheit iu der Ge^auimtdarstellung ist reiclilich
•nfgewogen doreh die Fttlle des enltorbistoriaeben MnterinlSt welebes nns in
einer planmässigen Uebersicht dargeboten wird. In ähnlicher Weise hätten
eigentlich sämmtliche rostillen zfr^'licdcit worden sollen. Mun sieht, der
reiche Stoff verlangt eine Keihe von Monographien, wcIlIic jedes einzelne her-
vorragende Werk zum Gegenstände haben ; bei einer solchen Behandlung wäre
die Mdgliebkeit vorbenden, alle Seiten der einselnen Postillen mit gleicber
Sorgfalt an erSrtem. Das aber ist nicht einmal bei der Postille BokTeaan's
der Fall, da B\ch die Darstellung, so ausfuhrlich sie auch ist, auf das
cultnrhistorische Moment beschränkt und sich damit begnilort. darzuleihen,
wie Kokycana sich aussprach: I. Uber den Verfall des sittlichen Lebens in
Böhmen im Allgemeinen, II. insbesondere jedoch, wie dieser Verfall sich im
Familien- und Eheleben, sowie bei den einielnen Sttnden des Yblkes Snssert.
Wie weit diese Sittenbilder Kokycana's auf Wabriieit beruhen, nnteräucht
diT Ycrfii.-iser der vorliegenden Schrift nicht. Und doch läs.st sich die Ver-
lunthun;:: nicht nb^vfi^'^n, düss sehr viele Einzelheiten aus der Lektüre ge-
schöpft siud, wuhreuü audere auf Rechnung dca Ubereifrigen Predigers zu
setzen sind. Kunnra, aneb diese ansfllhrliobe Zergliedemng der Poetfile
Bol^cann^s bietet eigentlieh nnr das Bobmaterial, welches erst anf seinen
Feingebalt geprüft werden muss. Es ist zu beklagen, dass dies nicht sogleicb
geschah, da eine erricnerte Forschung^ kaum von dieser Analyse auegeben,
sondern auf das Werk Kokycana's selbst zurUckgreifon wird.
Was nnn den Übrigen Inbalt des Bndies betrifFt, so ist die Anordnung
des ttberreiehen StolTes natnrgemiss eine ebronologisehe. Zuerst wird knn
über die holden berühmten Prediger des XIV. Jahrh. gesprochen, über den
von Karl IV. im J, 1358 ans Oesterreich berufenen Prf^iiiL'er Konrad W- l !-
hauser und über Beinen Nachfolger, Milic von Kremöier. Beide Prediger
schriebeu lateioische Postillen, welche sich erhalten haben. Die Darstellung
der Verf. ist ein knrser Auseng aus Forscbnngen Anderer. Dnbel wird aneb
sweier handschriftlicher Sammlungen von Predigten, und awar in böhmischer
Sprache, pedacht, ebenso der Werke üvs Rittern Thomas von ?^titne. Darauf
folgt das wichtige Capite!: IIii.'^, Jakoubek, Cholcicky, Kokycana. Die Pos-
tille Uusaens, welche im J. 1413, auf Kozi ürädek (im Kreise von Täbor) toU«
endet wmde, verdiente wobl ^ne eingebendere Würdigung, 9h Ibr in den
. ij i^od by Google
Hruby, böhui. PostilleQ, augez. von Pastrnek.
613
vorli«geiMton Bnohe (S. 21—37} au Thail wird. Der Verf. hebt selbst (mit den
Worten J. Vlcek^s) hervor, dau die Postille eine pntküsche Zuavunenfiurofig
aller positiven Anschaaungen uod Reformgcdanken dee bertthmten Magisters
im Anseliluä» an die hiblinchen T octio'-'m fiir alle Sonn- und Feierta^re des
Kirchenjahres enthalte, dass sie eine gross« nationale und culturiz:cschicht-
Itche Btideutuog habe, ansfülirlicher wird jedoch dieae durchaus richtige
ChaimkteristUc nieht begrOndet. Und ihnlioh verführt der Verf. bei der
Postille des' Msg. Jscobeilus von Mies (Jakoubek ze StHbra), des Hsttptes
der ütraquisten. dessen Werk es ist. das^ der Kelch zum Symbol der neuen
Lehre erhoben wurde. Die Analyse ist noch kürzer, als dies bei der Poätille
Hussens der Fall war (S. 39— 47j. £s folgt Peter Cheluicky, dessen Postille,
abermals ein hoebbedentsaiw» Denkmal d«r bObmiedMni Literatur« vielleieht
der treffliehstaBepritaentant dieser Gattung, in den J.U34— 1430 entstanden
ist. Der reiche Inhalt dieser Postille ist etwas eingehender dargestellt (3. SO
bis 66), etwa wie bt^i der Postille Hussens. Gegenüber der ausführlichen
Besprechung der Poätilio Rokycana's, welche nun oingeschobea ist — löO],
tritt freilich auch diese Darstellimg in den Hintergrund. Die grossen Namen
sind damit, wie et seheint, ersehOpft; die Vebersiobt Icnilpft nannehr an
Jahrhnnderte an. Das XVI. Jabrh. bringt die deutsehe Befofmation naeh
Böhmen, die Postillcn Sp!iü;j;enberg'8, Hoflfmeister's und Fischer^s werden ins
Böhmische übersetzt und ^ erb reitet. Eine Analyse dieser Postillen bietet die
vorliegende Schrift nicht. Jjagegen verweilt der Verf. etwas langer (S. 161—'
160) bei dinem hervorvsgenden Vertreter dieser Biehtung, bei Hart. Philad.
ZAmiskjr, dessen nmfangreiohe Postille (sum etstenmale gedmokt im J. 1592)
SU den interess.mteston böhmischen BUchem gerechnet werden kann. Neben
der lutherischen Eichtuog ist auch die calvinische und utraquistische, end-
lich die Richtung der bähmischen BrUder durch Postillen vertreten. Die
letate Sichtung, dareh die Kralitaer und CapIto*s Poedlle reprKsenttrt, er-
ftbrt wieder eine etwas genauere Prttftnig (S. 175^182). Von kathoUseher
IBeite trat Thom. Bavorovsk^ (155T] mit einer selbständigen Postille hervor,
während andere durch Ucbersetzungen ans dem Lateinischen (Thom. Re-
schelius) oder aus dem Polnischen (des Jakob Wujck z W^growca) das Be-
dUrfniss deä V^olkes nach geistiger Erbauung zu beCriedigen suchton. Im
XVn. Jabrh. sind als Verfasser von Postillen hervonnheben: W. Slovaelns
Turnovsky (f 1616), als eifriger Anhänger Lufhet's, Georg. Dicastus (7 1630),
und Blas. Boroväky. beide UtraquiBten, deren Sprache bereits der literari-
schen Korrektheit eruiaugelt, während die »Brüder« Jakob Petroseliuus
(f 1633 als Exulant in Breslau, und Matth. Konoony (f 1622) sich einer sorg-
llltigeren Spraoke befleissigtcn. Diaeben enoheinen Uebeiaetaungen ans
dem Deutschen: dee Eg. Hunnins (heransgeg. 1628) und des Job. Qechard
(herausgeg. 1632}. FUr die Exulanten schrieb Caspar Mut^sicky eine Postille
in deutscher und b'.hmischer Sprache im J. 1682). Auf katholischer Seite
sind die Postilleu zweier Mitglieder des Jesuitenordens hervorzuheben: des
Bebest Vojt Scipio (Berlioka) von Pilsen (erste Ausg. 1618j und des Matth.
Wenael Stejrer (ersehlenen 1691). Die eratere ist eine fliiehtige Arbeit, deren
Sprache jegliehe Sorgfalt vermiesen lUsat, wlhrend St^r's Postille au den
614
Kritischer Anzeiger.
besten katholiBchen Postillen gehört uuü auch die Kicbtigkeit der Sprache
boehUUt. DftB XVIII. Jabrh. Meatet für BOhmM eiiiMi TOlbHiidigttt
der kadioUtchen Bell^on. Die FObrunip batto dabei der Jeeoltenorden, denea
Mitglieder fortfahren, selbstverfasste oder aaeb ans dem Deutäclien übersetzte
Postillcn heraaszugeben. Besonders eifrig and auch volksthümlicli war Gottfr.
Ign.Bilejovsky (f 1725), ferner Ant. KoDi4a (1691 — 1760), welcher als daäliaapt
der kaäiot Gegenreformation betraebtet werden kana. Beide Prediger yerfjiM-
tenanehP^stiUen; daa WerkKoniia'e ietbedeateader, milder imTon nnd aneb
In der 8pcaebe Toraehmer. Auch andere Ortlon lieferten wirkimgavoUe Pre>
diger Danmtorist insbesondere St- jjh.in Fr. Nichodaky, vom Krenzhorra-
orden, zu nennen, der böhmische A bniliuni a Sancta Clara Jar. Vlcek , der
eine grosse Postille unter dem Titel »Saucta Curiositae t.j.Svatä Vaetecoost«
(die beilige Neugier) in 2 Tbeilon (1707 nnd 1746) beianagaU Die BeredtMun-
keit dieses Mannes ist groea; allein aeine Sprache seift einen beUagena-
T orthcn Verfall. Daneben verüffentlichten znblreichc Mitg-Iteder anderer
Orden ihro Po^tillpn. Ks lässt sich Jedoch nicht läagnen. d.'f^^i diese reich-
liche Produklioa keinen Auftichvvuug der geistlichen Beredtsamkoit bedeutet,
aoodwn vlelniebf el&eii Niedergang, naeb lobait oad Forat Aucb nach der
nngariaehen Slovakai raiebte die riegreielie kathoUaebe Gegeareformartoa t
die Wirksamkeit der Prediger bewegt sich in den Bahnen der bOhmischea
Vorbilder. Danebin lieseen sich hier auch lutlM»ri«^he Prediger vernehuien.
während sie aus Böhmen und Mähren vertrieben w aren und im Exil tjtue nur
geringfügige TbXtigkeit entfalten konnten. Am Kode des XVIII. und im
Aafing des XIX. Jabrb. begann die Renaiaaanee des UHimiaeben Volkee.
Aneb in der Postillenliteratur ist ein Fortschritt an bemerken. Zunlichst gab
W. M.Kramerius eine aus dem Deutsolien Ubersetzte katholische l'ostille tlir
das Volk heraus. Darauf folf;:ten einzelne, sülbstundif^c Bcarbcütungen, und
2War sowohl von katholischer als von evangelischer Seite. Indessen lantet
daa ürtheil Bemfener Uber diese Literatur nicht gUnstig. Oatron gibt es nnr
einige wenige rtlbniliehe Ansnahmen. Ans dteiar Inbalüaigab» liaat aieli
ersehen, dasa daa vorliegende Buch Ign. Uruby's eine mit vielem Fleisa zu-
sammengestellte, reichhnltig:e und lehrreiche Uebersicht über einen Aus-
schnitt der böhmischen Literatur bietet, welcher mehr ala jeder andere ge-
eignet ist> einen tiefen Einblick in die ouitnrelle Entwickelang d(» bObmi-
aeben Volkea an gewlbrea. Die FosttUen sind Produkte einer Beredtaamkeit,
welebe sich unmittelbar ans Volk wendet ; ihre geistige Ilühe kann als Grad-
messer des Zustandes dienen, in welchem sich das bülnuische Volk in den
verschiedenen .Tahrhunderten seiner wechselvollen Scliicksalo befand. Die
Bearbeituug des Gegenstaudes haftet, wie gesagt, zu stark au der Obertiäche,
in dem Ürtheil klammert aleh der Verf. an Ulnfig an fremde Aenaaemngen,
ao daas sein Bnoh stellenweise einer Compilation aus fremden Citaten gleieb-
kommt. Dadurch wird der Eindruck, den das fleis.si^ct* Bucb .sonst machen
würde, etwas beeinträchtigt. Wollen wir lioffon. dass er im weitereu Verlauf
seiner wissenschaftlichen Thätigkeit diese zu starke Abhängigkeit etwas ab-
atreifen nnd aelbstiadiger auftreten wird. JFV. FattmtL
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YaftiljeTi Bystnz und Araber, aagez. tod Jireoek.
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A. A. BaciiJKeiri,, EHLiaiiriii ii ApaÖM. TTojyTiTiecKia oriromeHift "Bh-
sauTiH H Apaooia. na BpeaiH AMopincKOH AiniacTiii. C. lleTcpilyjin.
1900, XII, 210 lind 1S3 S. in 8« (SA. ans den . Zapiski* der phil.-
hist. Facultät der Universität vou i'etcrsburg).
Das Bach enthält eis« gründliche Monogrui^hie Uber die Bezlehongen
zwischen den Byzuitinem nnd Arabern in der Zeit der Dynastie von Arno-
rlon (62a--867), der diei Kalter Hiehiel U., Tbeophiloe und HieliMl UL Der
Verfasser A. A. Vasiljev, ein Schüler dee Professors YHsiljevskij, deilon Am-
denken das Werk crf^widraet ist, hat vor anderen Jiyzatitinifiten einen grossen
Vorzii^r: IT kiinn iirabisch und ^^^-^MfrA dio f^osMiimit ' Mrultische historische
Literatur. Seine Ueberaetaung der ciuschiagigeu ateiku arabischer Quellen
IHIU den grüssten Theil der Beilagen (S. 1—126). Die Arbeit xeldniet sieh
nieht nor dureb eine Ffllle von bisher unbeachteten Daten aae, sondern
auch durch streng kritische Bearbeitung des schwierigen StofTcs, sowie durch
Klarheit und üebersichtlichkeit der Darstellung. Willkommeu ist eine in
den Beilagen beigegebene chronologische Uel)erBicht und ein genaues alpha-
betieehes Register. Bemarkenaverth alnd die saUreielian Partien, welehe
Fragen der hiatorlaeltett Geograiiliie behandeln.
Der Schauplatz dieaer byzantinisch-Hrabigchen Beiieknngen befand
sich in Kleinasien, Kreta iin<l Si 'üifn Kretn ;rinn' sr:mz verloren Sicillcn
> stückweise nach schwereu Kampleu, aber la Kleinasieii behauptetLU aich die
Grieoheu, allerdingb nach manchen Wechselfällen. Zu diesen gehürt die den
Lesern alaviaoker DenltnriUer ans dem Codex Sniiraalienala woblbekaante
Katastrophe von Amorion in Phrygien 83^, die Vasiljev, «eleker die Ruinen
von Amorion selbst besucht hat, eingehend schildert 'warum wird S. 121 f.
der Feldherr 14iitoi, Jatis der Araber, als AcatH mit u f^c^^rlirieben?). Auch
die slaviscbe Geschichte geht nicht leer aus. Eine Erinnerung an Slaven,
Ueberlittfer an den Arabern vttkl «na der Zelt Jnatiniana II., war die
»SlaTeaborg«, Bisa-aa'SaiüUiba, eiw arabiache Grenabnrg im Tknma in
der Nähe der byzantinischen Grenzfestung Lulon, des antiken Faustinopolis
iS. 97, 187\ Aus den ^xXaßoyBveh' Kleinasiens »tammtP der Gegenkaiser
Thomas (S2U — b23;, unter dessen Anhängern auch dieSlaven der »äckviaiae«
In der Umgebang von Thessalonich genannt werden (S. 24, 33). Bei dem sieg-
reichen Feldang dea Kaisers Tfaeopliiioa 837 ins obere Enphratgeblet nennt
Masudi im griechischen Heere auch Bulgaren und Slaveu S. 114, Beilaj^en
S. 67). Ausführlich erörtert der Verfasser die Ereignisse, welche mit dem
ersten An ^i ff der Russen auf Constantinopel 860 im Zusammeuhanf^ stehen
^S. 18D 1.;. Der Floas Mauroputamos, an welchem Kaiser Michael III. damals
eben auf dem Zug gegen die Araber abweaend war und wdeher aueh in der
ältesten Rlever Chronik ala Cemaja rSka ttberaetat wird, iat naeh VaailjeT
(S. l')5 idontiscli mit dem Mü.ui Tioxauoi des Strabo und mit dem jetzigen
Karasu, einem Zufluf^ des Kyzyl-Irniak (Ilalys) auf der Nordseite des Berges
Argeios in iüippatlokiäu. Kaiser Basilios I. ($67—886), der in der Vita Basiltt
Ton Kaiser Konstantin (Theoph. Cont p. 230} imd in der Vita des Patriarehim
Entbymioa 012, hemosg. vonC.DeBoor, Berlin 1886, p.2) aosdrlieklich
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616
Kritischer Anzeiger.
als Araenier beseichnet wird, swei Brfld«r mit den aimenifolieii Namea
Vardas nnd Sompad hatte und sich von dem persischen und aracnischen
König8ge8chl(!( !it der Arsakiden ableitete (vgl. Arch. f. sl. Phil. XXI, 60^» ,
wird von Tnhnri 7 f>*2^^ und Masudt '; f. als Slave bezeichnpt, doch Ta-
baii tif klärt ditiä in der Art, Basilius aeibüt habe der Yerwaudtbchaü der
EjiiBer aogehOrt, «bor leine Mutter sei eine Slftvin (peweaen (Betingen S. 16,
72]. DieieMntter des Basilios hiess nach griechischen Berichten ITttyxa}.ti
und w.ir eine Adrianoplerin; ihr Grab befand sieh in Constantinopel im
Kloster der heil Euphemia (Constantinus Forpb. de cerim. ed. Bonn. I, p. 648).
Die Vita des Konstantia von Thessalonich erühlt {Cap. VI}, wie dieser
spStere SlnTenapoitol 24 Jalne nlt» tlio 850, da er 826—627 gebofen war»
▼om Kaiaer Hlobael IIL anf Einladung der Araber an einer theologiedien
Disputation ins Chaliphat gesendet wurde, in Begleitung des Secretärs
(asikrit) Georg, Vasiljev berührt diese Nachricht nicht und bemerkt nur, dass
845 — 851 keine Beziehungen za den üstlichen Arabern verzeichnet seien
iS. 161, 170). Dagegen wird 855—856 ein Georg mit grossem Gefolge als Ver-
treter der Byiantiner bei einem groeeen Anstauielf too Oefimgenen an der
Grenze in Kilikien erwähnt S. 179 . Eine Erwähnung hätten auch die Var-
dariotf'n bei Thesaalonich Tafol, De Tbessalonioa 70 ff.} verdient friHs die
Nni brii fit desKodinos prlaubwUrdi};^ ist, welcher ihre Colonisation dem Kaiser
Theupbiiüä zuschreibt und sie als Pereer bezeicbuet i>axDach wäre ihre
Aniledelnng im Zneammenliaog mit der damaligen Eroigrattoo der Anblnger
des Babek aas Perslwi ins bysaatiidsche Beich. Andere Quellra beselebnea
aber die Vardarioten als Türken, schon eine Urkunde Basilios II. (Byz. Ztschr.
II, 46). Ebenso vermissen wir bei der Geschichte der arabischen Nieder-
lassung in Bari (841 f.) eine Besprechung der Unternehmungen dieser Araber
nach dem byzantiniBohen Daimatien, worüber Kaiser Konstantin drei einan-
der theilwelse widerspreebende Beriobte gibt (Vita Basilii in Tbeoph.
Cent 288—297, de tbematibus III» p* 61—412, de administiando Imperio III,
p. 130— 136^
Wir hoffen, dass der Verfasser seine mit so »eliünem Erfolg beguijueuen
Studien fortiietzeu und die Beziehuugen dieser zwei mittelulterlicheu Gross*
nicbte aneh In anderen Perioden auf Orond der betdeiseiligen Quellen auf-
bellen wbrd. C. Jtirtidt,
Die Slawen inDenteeUaad. Beitrüge zur Volkskimde der Fteiueeii,
Litaaer and Letten» der ICasnien und Pbtlipponen, der Tacbeebeii,
Mährer nnd Sorben, Polaben nnd Slowmsen, Kasohnben nnd Polen
▼on Dr. Franz Tetzner. Btannschweig 1902, XX und 520 S. 8^
Das Buch bietet ein buntes Allerlei, das mitunter Mangel gründlicherer
Kenntnisse dureh Missiglceit gegen alles sla^isebe, numal polnlsebe, er-
setat. Die Polen basst der Verfosser von ganzer Seele; als ein Paar Proben
seiner »Gesinnungstttobtigkeit« mögen folgende Sitae dienen: »ist in den
. ij i^od by Google
Tetzner, Slaveik in Dentscbkiid, uig«s. von Brtteluier.
617
ftiten polTiischeu Pio\ iüzou, die jetzt zu Deiitschiand uud Russland gehören,
auch die poluische Eigenart im Verschwinden begriffen, »o erhält sie
doch fort^eaetet «na Galiden Nabrang, wo die Uni varsitSten (n) Krakau
nnd Lemberg die Horte dea Polenthama bUden« {S. 483}; S. 472 leeeii wir
dagegen: »Das Polenthum sncht neue Gebiete durch die Sprache
zu erobern« ; gleich dnrauf hcisst es (S. 474): »es steht zu erwarten, dass
auch dieser Slawentbeil sich bald freudig und wohl unter dem deutöc-hen
Ssepter f&hlt, wie die Litauer .und Letten, die Pleoaaen und Masuren, die
Polaben und Slowinsen, die heute swar ihre Hntterq^nehe ▼erlernt, dafllr
aber gans andere Wohlthaten des deutaehcn Hoiohea ererbt haben« und er-
innert famos ai) Orlrindo's Beschreibung seiner Sttito. dir ille erdenklichen
Vorzüge der Welt und nur einen Fehler bes^itzt — pie ist mausetodt. Sogar
bei der Schilderung der Litauer schimpit der ^ eri. uuf deren »Erbfeinde« —
die Polen fl und weil ihm desn ans Prenaalachlitatten daa Haterial fidilte.
entlehnte er es ana Bnaelachlitauen, wiederholte s. B. die bIMiinnigaten Be-
merkungen, dass Litauen den Polen Mickiewicz und Kraszewski gegeben
habe (als ob auch nur ein litauischer Blutstropfen in den Ädern beider Ur-
polea geflossen wäre Ij; >die Polen sind die Nationalfeinde der Litauer. Das
baltiaehe Volk hatte die Eitere Knltur« (S.48tf) ii.dg1. Im Auftischen
von Hlrohen iat der YerfaMer sehr gewandt; ao ttbemimmt er die dümmsten
Sagen von Pruteno nnd Widewuto (S. 9) oder «rtlhlt S. 474 : -die Polen fan-
den Keste alter germanischer Vülkcr-'fliRftcn vor . . . der Stammsitz des pol-
nischen Keichcä scheint sich in der Poseuer Gegend gebildet £u haben, wo
die zurückgebliebenen Deutschen ihre Eigenart aufgaben» i im
Posenaeh«! war niemala auch nnr eine Spur von Dentaehen vorhanden nnd
man wird sie auch nicht auftreiben. Natttrüoh weiss der Verfasser auch aus
schmutzigen Schartekon schmutzige Cltate anzuführen. \^ pnn sie ihm in seinen
Kram passen, aber alle die Entstellungen und Verdächtigungen klarzulegen,
die das Buch enthält, wäre nicht der Milbe werth.
Für dleee Arbeit teerte der YerliMaer seine Sammelkasten slnberllch
«ns und so kam masehes in daa Buch, waa nicht immer hindngehOrt oder in
keinem Verhältnisse zur Anlage des Ganzen steht. Das Buch handelt zwar
Von den «Slawen in Deutschland" ; ein reichliehes Drittel ist dem litaui«
scheu Stamm gewidmet, der gerade in Deutschland in keiner Beziehung zum
litauiaohen gestanden hat — von KDO Seiten Text flberfaanpt entfallen anf den
alavischen Theil &^178t Ueber die 442 Philipponen Os^rensaens (nm 1830
eingewanderte Altgläubige wird gehandelt auf S. 212—248, über die drei
Millionen Polen nnr auf S 409—1139, also um 6 Seiten weniger noch! Die
Masuren werden von den I'olon getrennt behandelt, wie wenn man Sachsen
oder Ihüriuger von den Deuuchen trennen möchte; die schlesiscben Pulen
werden nicht abgetheilt, und doch kOnnte dies fast mit mehr Becht ge-
sehehent Der Haupttitel des Buches ist eben lalseh gewihlt; man würde
nach ihm eine Charakteristik dief t r Slaveuf erwarten, ihrer geistigen Kräfte
u. dgl. m.. statt dessen sind es eben nur "Beiträge zur Volkskunde«, die aus-
achliesslicb von Banero und Fischern handeln, die Intelligenz todtscbweigen.
Gewiss kann jedeimaiu sehreiben« was und wie er wiH -~ er soll uns nnr
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618
Kritischer Ansdgtr.
durch deu Titel seiner Schritt nicht irreführen, üeber die »Ölaven in Deutsch-
land« erfährt man eben nichts wesentiiches ; nur das äusserlichste, Trachten
(die indem g«r nieht alsvlMh >iad), WobalMMi, die ZaU der ObftÄSmte im
Schulgarten von MelneragMi und die Zaiil der HVluier in Bonmeiswitte
("69 Stück , alles sonst, was der Verfasser vom I^eiterwa^en aas sich notirte,
was er feuillctonmüssig bebandelte, ist in sein £Büsch betiteltes Buch aufge-
nommen.
Doeb ael ilmi jede CM^enhelt benomneii, mir mit gleicber MKnse lieim-
nixelilMi, in behwipteiii daee ieli MllMt nur tat poUtteeliar Gelilaeigkeit eein
Buch schlecht mache. Ich will daher alles gute, nützliche, interessante, nach-
dem ich gegen die Stellung des Verfassers nacli'lriicklicbst prot»»9tirt habe,
gewissenhaft hervorheben. Das Buch zerfallt in soviel Abschiütto, als auf
dem Titelblatte Stimme nnd Stemmeasplitter genannt werden; jed«n wild,
DMh relehludtiger Bibliographie detttaeher Qoellen, eine hiBtorisebe Ueber-
sleht, in Stil und Werth dos Konvt'rsationslexUtoos, voraoigeechickt ; es
folgen statistische Angabea über (lebiet und Zahl, Darstellungen des Haus-
baues und der (Jeriithe Fischernetze, Mastkinstnimente u. dgl.;, Kleidung,
Bräuche, Aberglauben — eine Aufzähluug der "Götter und Geister* (wozu
werden anf S. 310 die M SrebenlUgen Ton einem aorbieebea Olymp wieder-
holt?), Proben von Volksliedern und SpriehwSrtem, und regelnütanig daa
Vaterunser in alten und neuen Fassung-en, ich weiss nicht recht, wamm und
wozu, niit den scbünsten Druckfehlern, wie tcilkow statt wiektnc u. a. Am
besten kennt der Verfasser das litauische Gebiet, er scheint sogar litauisch
gelernt an halMD (eUviaeb Icennt er weder irgend eine Spmehe^ noeh, in Folge
dessen, irgend eine Literatur — < er draelit regelmissig s. B. maroimde» statt
czarotoniea — und doch wiren ihm z. B. die Wwke von 0. Kelberg sehr nütz-
lich gewesen, hätten ihm diePosonsche Lfleke wenigstens ausfüllen können).
Daher die liebevolle AusfUhrlichkuit, mit der er bei Litauen verweilt, auf die
literarische Thätigkeit von Donalittus und Rhesa sorgfältig eingeht — man
mttefate nur fragen, was »Arrogans dentsdter UniTersitStsjwofbssorenii nnd
»Unhöflichkeit der Theologiestudenten« mit slavischer Volkskunde zu thnn
Mitten? Nach solchen ausgeführten, mit Lust und Liebe gezeichneten litte-
rarischen Hildern hatte ich mit Bestimmtheit erwartet, ähnliches bei "Mas.n-
ren« und Kaschuben ^Gersa, Gisevius, Mronguvius u. a., oder Surben zu finden
— keine Spnr daron, nnd doeb bStte er a. B. ans Pfairer Jaeob*s »Der erste
wendtsehe Kateebismns« (Leipziger Festschrift fUr Professor Fricke, 1897)
manches ersehen kennen faus dem Katechismus des Warichius 1597. daraus
hätte auch der Text des Vaterunser entlehnt werden können , es ist dies der
erste oberserbische Druck, heute in einem etwas fragmentarischen Unicum
entiialten); nur bei »Hasaren« wird ttlier den Prediger Pogarzelski (1737—
1798, anf Seite 203— 2ti if) gehandelt, nm die dümmsten Anelcdoten, wie sie
sieh nur Geschäftsreisende leisten IcOnnen, anzubringen: von einem gebildeten
Geistlichen, wie Pogarzelski es war. wie seine Universitätsstndien und deut-
schen Eintragungen es beweisen, werden Proben mitgetheilt wie %. B. : »was
ist mentschlich Lebben — is Theerpudel am Wagen, scblicker nn schlacker,
bnms, liegt anf Erde — sobald uns FenermSrser mntterliehon Leibes an des
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Tetiner, SUven in DeatiehlMd, angei. von BrflekiMr.
619
Welt schmeisst« u. 8. w . — solchen BlUdsiuu hiitto der V^rf-ieHor sich uud
aus ersparen ktinnen; glaubt er deuD wirklich, dass Pogarzeiski äeine Pre-
digt auf 8. Johaanes begonneii bat mit: »ich «lU «ncli b«ate predigen von
Ndm, nidit von EbselniUMi Walnnaa, Betrabousa nsd Kunmemnaa, sondern
vom Johannas« ? Aber nllea wnrthyoUere, intareasaatere bntTatsner mit Ab-
sicht Uberprangcn.
Diesem grüssoren Werke wurea vorausgeschickt kaizcre Autsätze in
ZeiHdiriftea, eine Sehrift ftber die Dainoa nnd ein Bnob »Die Slowinsen nnd
Lebakaaelinben« (1899, YIU und 272 Seiten), deaaen Ergebniaae hier, 8. 3BB—
466, wieder vorarbeitet alnd. Ich mOchte bei dieaer Gelegenheit protestiron
g-'irert iVw zweckloso TlUiifung aller mü^^lichon Namen, mit denen heute die
aiLueii Kiischubcn heimgesucht werden; »pomorskisch«, « slow inzisch « (Tetz-
ner behauptet, schon Krofey 1586 und Fontanus 1643 hätten den Terminus
alowfnsiach gebmnoht — daa ist unrichtig, aie kennen ja nnr den Terminna
»slowienski« nnd »wendisch«, kein »alowinsiaoh« !) u. a. Die historischen
Kombinutionen auf S. 391 ii. 392. die Bewunderung der Ilerulcr und der Ver-
gleich der Völkerwanderung mit der Sachsengiin^MTei. erinnert stark an das
Kapitel Uber Pogarzeiski. Daa dtlrftigste Kapitel ist das erste, Uber die
Frevaaen, ea wiederholt phantnatiaehe Stoffe nnd Bilder.
Den blcibraden Werth dea Boehea maehen aetne vielMi ethnographi-
schen Karten nnd aeine zahlreichen, oft trefflichen Trachten- und Hofbilder
aus; nur «•initrcs davon ist ja «»j^ fremden Werken hcrübergeuommen, daa
meiste entstammt eigenen Autnahmen des Vertassers; neben diesen lUustra-
tioaen mnthen die feniUetoniatlBeben Skizzen ana Burg und dem Spreewald,
von einer masurischen Beiae u. dgl. am besten noch an; IwrUclcaiehtigt wird
nueh die moderne deutsche Belletristilc, die diesen Gebieten gewidmet ist,
namentlich eines Skowronnek ffUr Masuren , Wiehert, die Poesie eine« Kbr^^'u,
Simon Dach u.a. Stattlich ist besonders (iic Saiuuilung von Krcuzforiueu und
Kreuziusuhriften, von Giebelzier, Ilausinachriften u.dgl. — mau sieht, welche
Mtthe aieh der Yerfoaaer gegeben liat, obwohl gerade dieaea gnna deutaehe
Material seinen dgentUehen Zwecken etwaa femer liegt Auch in dem
Kapitel »Polaben« 'S. 340— :)*'7* steckt viel Arbeit, so ist z. B. auf S. ;<53 f.
aas 123 DUrfero eine kurze Auswahl mri t Blaviscliar Flnmameu gegeben
worden, alle die Trebeneitzen, iCoroitzen, J usteneitzen, Zteleitzen a. dgl. —
doch dieae Arbeit wird jetzt weit ttberholt durch die reichen Sftmmlungen
P. Etthnel^a «Die alaviaefaen Ort«- und Flurnamen im LIinebursiaehen»
Sonderabd^ck aus der Zeitschrift d. bistor. Vereiea fflr Niedersachsen, 1901,
bisher dpv f^r.«te Theil. 170 Seiten) mit einer anaserordentliclK^n Fiiüo solcher
Namen; Kühnol arbeitet seit Uber zwanzig Jahren auf ditseia Ciebiete, hat
uieklenburgische uud lausitzer Namen erfurdcht uud sich jetzt den slavischen
&nnovera angewendet Ich billige vielfach nicht aeine ErklSmagen, die am
Buchstaben haften und den Sinn des ganzen verfehlen; ich bin ihm aber stete
dankbar fUr die mühseligste ITerbeiscliafTung des reichlichsten Muterial.i.
Bei dieser Gelegenheit sei eines »wendischen« Ausdruckes, pomeiba, gedacht,
in Urkunden noch des XVI. Jahrb. vorkommend iz. B. für alle herzoglichen
Schinken in und um 'Wolfenbuttel; im J.1565 aoU mnn in Steterburg »eine
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620
KriUaoher Anseiger.
Krn^ und Pomeiba oder ComraiBzhaus* Tjautui : Killiool erklärte es [priva-
tim aus Pomhaj Bnh. als«» aus einem Oruss mifr Willkomni ; ist es nicht viel-
leicht eioe MauthBtütte ^dunu io solciieiu Zusaiumeubange, mit Zullneru, wird
es genannt und ist immer heraogtlob), eine / y^tAaf
Ich verweilte bei einem Buche, das trotz allerHerbeiscbsffQDg gelehrten
Materials liaiiptöäihlicli ijoimläri; Zwecke verfolgt, die Deutschen über die
Eigenart der unter ihnen .seit jeher wohnenden slaviscben und litauischen
Bauern und Fischer nnterbslten soll, wegen der Seltenheit solcher Erschei-
nnngttn in der deuteln Utemtar und wegen dorBefeliliaUigkeit «tos StoffM;
leider mnas ieh mein BedAnem wiederliolen, dnss nnoli sein Yer&saer sn dem
schon vom alten Rbesa gescholtenen »spnohenstBrmenden Schwarme« ge*
hart, »der mit dem redenden Laute »nstilgen die Seele des Volks vriU «.
A. Brückner.
Yrpo-pyeeKH oapojw ciABaBKH. TSsj»j!h MozuurB BpafJen». To» I.
QjAwbbsl HapaMoponixH. Eyxaneiim 1901, 8^, 320.
Im Zeitalter dw Demokfatia und der Yolksmassen« wie man die (Segen*
wart an beseielinen liebt, mnss man es gewiss gans natHrlleb finden, daas
dieser Demos in allen seinen Regungen und LebcQBäusserungen beobachtet
und studirt wird. Obgleich die Zeit der romantischen Begeisterung fWr alles
VolksthUmliche laugst schon vorUber ist, dauertglUcklicher Welse noch immer
bei den SU?en, wenn auch ohne jenen entbebrlicben Beigesehmack, die Vorliebe
fUr die Sammlungen von Prodnoten der Vollcsseele fort DleVoUcsIledsr stehen
oben an. Dass icli zuerst die von Herrn M. Vrabeij berauagegebene kleine
SruTUT'.lung von Volksliedern der Russen Untrarns fKarpato- oder Ugronissen,
hier aus dem Miirraoroser Gebiet; zur ^['r;ii h ' liringe, dieses Interesse wird
durch die »ehr uaguasiigeu Verhältnisse, m denen »ich dieses Vulksthum in
Ungarn befindet, ▼oliavf geiecfatfertigt. Wo ein Yoiksstamm, nieht groie an
der Zabl — man zählt Ugrorussen nicht ganz eine halbe Hillion — infolge
seiner traurigen ökonomischen und culturellcn Lage dem allmählichen Unt-^r-
gang geweiht zu sein scheint, da gewinnt jede Auf/eiclinung ethnographischer
Art, mag es Studium der Volkssprache, Beobachtung der Sitten und Bräuche,
AnfiMiehnnog der folkloristi8ct|ien ftodnete sein — nm so mehr an wissen-
sobaftUcbem Werth, je grOsaer die Gefahr ist, dass mit Jedem Deeenninm ein
gewisser Brnchtheil der ethnographischen Ei^rnnthUmlichkeit ▼erwischt wird.
Glücklicher Weise ist ger;i(in für die Beleuchtung des ugrorussiscben Volks-
thums in neuerer Zeit manchcB geschehen. Zunächst in sprachlicher Hinsicht
hebe ich die verdienstvollen Leistungen de« Professors Ivan Werchratskij
In Lemberg hervor. Er gab sehen im J. 1883 (in StaaislaiO eine dialectolo-
glsche Studie »lieber die Mundart der Marmoroscher Bvllienen« heraus und
neuerdings begann er eine ausführlichere Darstellung aller ugTOmssischen
Mundarten iu den 3aujiCKu der Lemberger iSevcenko-Gcsellschaft, wovon lüs-
jetzt der erste Theil auch abgesondert erschienen ist unter der Ueberschrit't:
Snaaote «a nisHaaji yropcKo-pycKKx roaspia. 1. v. Tesopa s uarojocoii jmaa>a-
. ij i^od by Google
Vnbelj, Qgionue. Volkslieder» «nges. tos Jagid 621
jiHM. y JlBBOBi Si\ 21t\ ~ . Ucv zweite Theil, der die Dialecte lüit feat-
Btehendcr Betonung bchaiuleit, begaou io Nr. 40 der SanucKM zu crschcioen,
fortgesetzt in Nr. 44, Schluss in Nr. 45. — Die Bedeutung der Clirestomathie
Ettm. Sa&bo's fttr du Stodinm dea Ugronutiaoben wurde bereite im Arebiv
XVI, 497 f. zur Sprache gebracht. Den Lesern unserer Zeitaobrift eind die
feinen spracLphysioIogischen F t>rhiingen Prof. Ol. R roch's wohl bekannt.
Ich zähle sie kurz auf: Zum Kieiäinisgischen in Unirarn l. in Archiv XVII,
321 — 415, II. ib. XIX, 1 — 21), Aus der ungarischen öiavenwelt (in Archiv XXI,
49—61], Studien und Weitere Bt&dien von der ilovakieeli-kleiiiraBaiidien
Sinebgrenxe im (fetliebea Ungwn (Krlstianie 1897 und 1899, in ewei Heften),
zaietst die roseiiehe Umarheitun? der im Archiv erschienenen Studie: Yrpo-
pvrcKo«' iiaptqi« c^.ta Yo-t» CUCvh ISii'j, 8^, 117;. Weniger be<ieutend ist das
bisher geBammeite folklurisUbüho Malurial. Die ugronissischeu Volkslieder
in der Sammlung Holovackij's waren weder umfangreich noch sprachlich
geoan. Bceaer und bedeutender mncs msia die Anegabe D e W oll an^e nennen
Yi püpyci i:La uapüAUMH n i i iiti. CII6n 1885, 8^, 261). Sehr verdienstvoll sind
die folkloristischeu .\ut/. eich minien von V. Hnatjuk. über welche bereits
i'rof. Broch im Archiv XXI refcrirt hat. Der tiei^aif^e .Sammler nnd Beobach-
ter gab nachher im iX. Bande des Kriiürpu<»iHuuii oOipuiiK der Sevcenko-Ge-
aelläcbaft noob einen 3. Band aeiner Haterialien aua dem Bereieb der Ugro-
ruasen herana, worin aneb Volkslieder enthalten aiod. Er lieferte ausserdem
nnlSngst einen lesenswerthen Beitrag (in 3aniicKH der äevcenko-Gesellschaft
Heft 42. .Tahrf?. tTOJ zur Streitfrage, ob die Ruthonen Backa'.s !\n SUdungarn)
und ;Sirinieas zu den Huthcnen oder zu den blovaken zu zählen seien (CioBaKH
u Pycuiiu). Die Übrigen ethnograph. Merlcmale deolcen aioh aneh bier, wo
das niebt aelten geeobleht mit den apraehiieben aiebt Herr Hnatjuk mag
als Ethnograph, Prof. Sobolevsklj und PH.strnek als Fbüologen Kecht haben.
Man hat es jedenfalls mit merkwürdigen .Mischnnsrf^n zweier slavischer Dia-
lecte zu thun (als dritter tritt jetzt schon der serbokroatische hinzn!).
Zu diesen und anderen Vorarbeiten, darunter eiue mir nicht näher be-
kannte Pablleation dea Herrn HC. Yrabelj seibat, die aleb »Pyccaift Gaxoseil«
betitelt — gesellt aieb jetat das oben citirte BUehlein, das im Ganzen mehr
als 8t;9 Nummern von Liedern aus dem Marmoroscher Gebiet niittheilt. Ich
sage mehr als b69 (mit dieser Ziflfer ist das letzte Liedcheu auf S.32ü bezeich-
net), weil auf S. 1^2 durch ein Versehen statt der au der Keihe gewesenen
Nr. 5M die Zabl 645 gesetat und gedruckt wurde, nod so wiederbolen aleb
dieNm.S4$-*SSS iweimal, d.b.die Sammlang bat in Wlrkliohkelt 9 Nummern
mehr, als es angegeben atebt. Diese Lieder eind Ton ungleichem Umfange,
der grüsste Theil derselben umfasst allerdings nur Je vier oder acht Verse,
solche wie unter Nr. 832, ans 24 vierzeiligeu Strophen bestehend, sind jranz
vereinzelt. Der Herausgeber theilt wohl die Namen seiner Gewährsmänner
(oder Frauen) mit, auob die Orte, wober die einzelnen Liedergrnppen stam-
men, sind gewissenhaft angegeben. Das ist aber auch alles. Jeder weitere
Versneh einer flruppirung nach Inhalt oder äusseren Umständen fehlt. Von
der gerade in der sUdrnssischcn Volksdiclitun«? so beliebten Unterscheidung
oder Classification der Volkslieder nach ihrem Inhalt, ihrem Zweck u. s. w.
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wurde r'änzlich abfi^eseben. Dieser I.ükouisrnus nuiclit unwillkürlich den Ein-
druck tiiaer aufgtiDötbigten Eathalt&aiukett. Um wie viel besser und aoge-
nelimr ist die Sorgfalt, mit welcher Herr Istomin die Ausgabe De WolUn's
md der flefeslge Hnfttjiik seine elfeae anisUtteta. Herr Vrabe^ beeebiiakte
sich nur hie und da anf kurze E^inmgen namentlich der magyar. Lehn-
wörter 'unter der Zeile). Der mafryar. Wortschatz mnriit sich n:iir;!ich ct>'-
tend si ll)st uiit nolchrn Ausdrücken, die an« d'^m Slavischen selbst stauiuitjü,
z. B. jeuvii (Linae, ieucäe), uapua i Kissen, purnuy, cepenq^a (Glück, szerencse ,
ropeuts {Balken, gerenda), und bei vialen anderen.
Die Spraeb« ist nicht in allen Liedern einheitlich, mm sieht das naaent*
licli um Umlaut von o mntst zu u (^RyuKa, iioKyH, nyrfjy), doch auch zu i' 'p^^^
= oai>. >KiiiiKa und »:iuKa, iiiAu- pja, noniÄt, iiiacKü'. Leider ist die Orthogra-
phie, die der Ilerausgeber anwendet, nicht sehr genau und consequent £r
macht gewisse Coocesrionen der phonetischen Schreibweise, liült aber im
0ansen an der grossmsslscben etymologisdien Orthographie fest Er schreibt
RSMftBB, Mai-tpb, aber neben pyAsa uaTii lesen wir auch pixHB tfmi (hier wird
rIbo o durch t, nicht durch i wTed(*rprp(j(iben}. Ist zwischen T.iontnii. xjotini
und xjntnit 'alle drei Formen als Nom. plur.' ein Unterschied der Aussprache
anzusetzen oder bloss graphische Incousequenz? Wenn i an etymologischen
Stellen bleiben soll, wamm wird dann y xxiay, npsmerln gesehriebeo? Waros
stehen nebeneittsn der nocrtj&Ky ycTg^i/iTii? Wie soll man ntäe, zuraie neben
itye, 5»", Ate verstehen? Es gibt genug Belehre flir allerlei interessante T>aut-
Ubergänge 'wie uyiapi., nyu.i fllr oiu.napT., nm-ua; «ocokuu für t'mcokLb) und
Wortformen (wie uinxh boaobi., sa toöobt., Perf. vMb jinöuir^ ecL Enanii).
Behr merkwtlrdlgeBelege lllr die nicht gerade heitere LdMnspUloso phi«
des Volkse bieten diese Vonulieder. Aneb aus einem gewissen CynisaMM des
Lebensgenusses tOnt eher die Verzweiflnng der bedrückten Lage. Nament-
lich das harte Loos der verheirat>i?>ton Frau kommt irrell znr Sprache, z. B.
in dem äusserst gelungenen Volkslied Nr. 157. ParalleleQ zu den früher auf-
gezeichneten Volksliedern wären leicht zu finden. Ganze Strophen wieder-
holen sich, vet-gl. s. B.:
De Wüiiau n. 90:
Bton. ■Rf-rpiiKt ir crysirrB,
A no Mcse nexotyio
As tmj oTBcse n. s. w.
Die Fortsetzung geht dann auseinander.
De WoUan S. 157 :
CliaJlT-I. MCABtSB Ha KOJtOAt,
Horoüiimi (iifTaui.O Kpae,
Ovh tOJMjßi JSC
Auch hier weicht die Fortsetzung von einander ab.
. ij i^od by Googl
Streke^, tlOTMiuch« VolktMw, uges. yon J«gi^. 623
Slovenske narodne pesmi. Uredil Dr. K. Strekey. IsdftU In zaio-
SiUSloreiiskAliatiea. Zrezekl. VLjubljaui 1895—1898, 8<», 820;
II ETeska pola 1—10 5 Snopic, pola 20—87 6 Snopic (1900^1901 ).
Seitdem ich das erste lieft dieser beachteuswerth^n. durch das kritische
Vorfahren des iieraasgebers ansgezeicbueton Ausgabe der .Sloveniachen
Vuikäiiuüer aaktiudigte (Archiv XYlU, 618—020}, siud weitere fünf Hefte, also
in Ckuuen moIis, erteUeneB, die vier «ntao tUdeo nmnnBen den enfeen Buid
der Sammlung, Ton dem swelten liegeD zwei Ilefte vor. Der giaae erete
Band fS20 Selten, lOOß Nummern* umfasat die Erz'ählungslieder, also das was
man gewölmlich Bailaden und Komanzen weiter ;iber auch Legenden,
biblische und Ueiligenerzilhlungen u. s.w. nennen kann. Unter Bailaden und
Bomaaien iind Tomelifldiok LtolMsangelegenketten, OMlrt i^t bdieoi Ant-
gaog, kegxUHm. Sie retelien in dieeem Bende eigentlieli Ue Nr. IVO, es fingt
sich aber, Ol» aloht euch die Nr. 711 bis etwm 900 iMSier gleidi nach 190 oder
wenijir''tpnfi vor 371 eingereiht werden solltoii Ich verkenne die grosse
Öcbwieriv^keit der Grnppirung nicht. Nach den zumeist recht mittelalterlich
grotteaken Liebeaaffairen, die in den hier gesammelten Balladen das Uaupt-
thenift bllden, findet allmihlieh der Uebeigasg (nieht In formeller Hissielit,
sondern inhaltlich) zu den Stoffen aus der Welt der büsen Geister, des bösen
Scliirl:: rils der Zauberei, df'H Spukes statt, dann folgen zahlreich^ i T/'ihlun-
gen aus dem Bereich der christüehou Legenden, aus der Bibel und dem
üeiUgonlebeo , wobei sich der EiuÜusa des Kirchlichen stark bemerkbar
■laolit. Nonentiiek in den eokt eiovenieeiken Uedern Ist diese Unterwfirfig-
kelt uisr die swir Tolksthfinilieh suBgeeokmllekton, sber ins Volk ans der
Kirche gedrungenen Motive viel stärker, als in den mehr im Osten gegen
Kroatien zu und in Kroatien, Marinsei, SUdwestungam verbreiteten Volks-
liedern gleicher Art. Die mehr kroatischen als sloveniachen Lieder aus dem
Beceidi der Bielikranjoi, dann sns Kroatien, Mnrinael, Sttdwestungarn l>e-
wegen sieb ndiiger, die epieekeEfsibknig kommt mehr lorOeltnnf , wihiend
in den eigentlichen ilorenisobea Erzählungsliedem der balladenartig sprung^
hafte Gang der Wiedergabe üblich ist !>ip Volkslieder de» 0-!?f«ns haben,
%va8 nicht schwer wMro nachzuweisen, dii? gewöhnlichen Merkmale der echt
slavischeu Volkslieder, ilie poetische Ausschmückung durch Symbolik, Ver-
glelehvngen, Epithstn orasntls n. a. w., besser bswabrt sIs jene des Westens
oder des eigentUeh slovenischen SpraoIigebietM. Osns snm Sehlnss dss eisten
Bandes kommen noch die weni^^i ii Repräsentanten des Thierepos vor, d. h.
kleine Lieder, in welchen Vögel uud Thierhocbzeiten eino Rolle i^pielen. Ich
habe schon beim ersten Ilefte den geradezu mustergiltigeu Apparat, mit wel-
ebmn der onennttdliebe Verfkiser Jede einielne Nnmmer des Textes nnage-
stattet hat, rühmend hervorgehoben; ioh würde es nieht nOthig haben, darauf
zurückzukommen, wenn ich nicht die traurige Ueberzeugung gewonnen hätte,
dass man das grosse Verdi^^nnt de«* Verfassers auf dit^aem Gebiet'» nuch He-
bühr zu würdigen theils nicht wiiQBcht, theils nicht verbtclit. ich wiederhole
daher nach meiner Ptteht, dass die ^trekelj'sche Ausgabe der slovenischen
624
Eriüadier Anaeiger.
V(»lksiiedcr zam Besten gohürt, wtta auf diesem nicht wenig bearbeitetea
Felde die »laTiache Ethnologie bisher geldstet hat
Die vwei ersten Hefte des 2. Budes (S. 1— &9St) sind der Liebeslyrik ge-
widmet. Der Herausgeber spricht von »pesmi zaljubljene», nach meÜBem
Sprstcli^cfiihl bcdf'utPt dieser Titel »yerliebte Lieder« , d.h. eine Uebertragun^
vom loliait auf den Trüger, wie wenn man im Serbokroatischen vom ^ drveni
nsjstor« spricht Also »uljubljene pesmi« sind solche Lieder, die mit der Liebe
nn tbnn haben, den Gefühlen der Liebe in allen ihren Stufen Ansdmek geben.
Der ITorausgeber war gegenüber der Fülle seines disslMzUglichon Materials
offenbar eben so verlogen, wie ich einst bei der Her«'i<i'a!)e des Cjinzouiero
Ranjina's. Vielleicht wäre es am besten, wenn man nach üerüichkeiteu so-
zusagen das ganze ßepertoir eines Ortes in Liebeslyrik zusammenfa.ssen
Ictfnnto. Doeh ist deneit das wohl noch niebt ansltthrbar, abgesehen dnTon,
dass manches beseitigt werden musate. Aneh der natHrliehe Verlanf dnr be-
ginnenden, wachsenden .Sehnsucht, dann des Gefühls der Befriedigung bis
zum letzten .Seufzer der ErinMerung ;ui d;i8 verlorene Glück ISsst eine befrie-
digende Gruppirung kaum zu, da der iiuman der Voiksljrik nicht immer mii
dem eisten CapitSl beginnt. Im Oansen linde ich die slovenische Liebeslyrik,
wie sie in diesen swei Heften gManunelt Ist, Ton sehr nngleiehem Wartlie.
Neben einigen, nicht gerade sehr vielen, zarten ScbOpfnogen begegnen auch
recht unpoetische Declamationen oder Speculationen , anch im Ausdmck
nicht immer gewählt Hat der slovenische Soldat etw.ts zu dieser Verrohung
beigetragen? Wenn gerade bei der Liebeslyrik auf die Schönheit duä gprach-
licben Inhaltes sehr viel ankommt, so mnss man ssgeo, dass die so htofig
wiederkehrenden AosdsUcke wie socel, krancel, puselee, um von zahllosen an-
deren OermanisracTi zu .schweigen, der bIovch. Liebeslyrik den Stempel einer
Culturscbicht aufurUckon, die das ältei e, schünere, gewiss zartere Bild ver-
unstaltete. Das ist aber gerade so secundär, wie wenn z. B. anter Nr. lu7ö
das MXdchen auf die Frage der Mutter, welchen Freier es bevoisogen würde,
antwortet: mladega Sribarja! Im älteren slavlschen Volkslied würde das
Mädchen ans dem Dorfe den »mladi sribar« mit dem Besen davonjagen. Doch
finde ich die EntrUstnng ^wisser Kreise, die mit unaufrichtiger Prüderie
diese Lieder bekämpfen, als unmoralisch, ganz ungerechtfertigt. Im Gegen-
theil sie rind nteht wegm ihrer geraden Derbheit an Terurtheilen, sondern
wegen des Verfalls der eohton Dichtung recht an behenigen als ein Spiegel,
in dem manche Seite des Volksleliens anm Nachdenken Tcranlassen kOnnte.
iieJHKOpyccKin iiapOAHMfi nteini. Hri^aHM iipoteccopoin. A. M. Co6o-
jeBCKira-R. TuM7. IV~VIII. CTIßrB 189S — lüu2.
Von der Sammlung der grossru.ssi.scheii Volkslieder, deren ersten Band
ich im Archiv XVlil, ä. 294, zweiten Hand ibid. ä. 615, dritten Band im
ArchiT XX. 16t knra besprach, sind seither weitere vier Binde encUeaen,
womit auch die ganxe ans sieben Bünden bestehende Ansgabe lam Ab*
. ij i^od by Googl
Sobolevsky, Grournss. Volkslieder, uges. Ton Jagiö. 625
schluss gebracht iat Dio Kedaction hatte Prof. Sobolevskij flbemomtnen,
der aus mehr als einem balbeo Iluodert von verttchiedeoeQ seit dem Ende
dee Xyni. Jfthfb. gedniekten Liederbflehera und Samnlaiigeii, aiie eohwer
sngSogUchen FhrriDdftlbllttein «nd aueh einigen liandsebriftliek auf bewahi^
teo ÄufzeichDungen diese grosse und umfangreiche Auswahl getroffen. Bei
mehreren Räuden findet man die Mitarbeiterschaft eines Angestellten der
kais. öffentl. Bibliothek, Namens P. K. Scbäffor (des Herausgebers der jüngst
HAU ertebteiiettflD BjIineaufteicbDiing Kirat llaiiilor*a) hervorgehoben. So
kam, daiik ei der UuiiiieeDs eines raasieehen Oroasfllrsteii, dieae tebOne
Pnblication zu Stande, die von nun an die reichste Fundgrube der Forschung
und Belehrung- bilden kann Kinip.-^ Desiderien hatte ich allerdings bei der
Besprechung der drei ersten bände zur Sprache gebracht Dor vom Kodac-
teor yorgezeicbnete Plan liess ihn jedoch keine Notiz, auvuu ueiimun, z. B.
die nnaehOneii doreh pitnktirte Linien angedeuteten Anelaasnngen sieben
sich bis in den letitan Baad fort DafBr mnss man lobend bervorheben die
bei einzelnen Bänden angebrachten Indices, die sich nicht auf die alphabe-
tische Reihenfolge der Liederanfansre beschränken, sondern auch eine Ueber-
sieht des Inhaltes, nach Hauptmotiven geordnet, dem Leser oder Benutzer
dieses Werkes an die Hand geben. Aneb Orts- und Personennamenverzelcb-
nisse IbUen aiebt und selbst yiele weniger bekaoBte Ansdrtteke werden er-
klärt. Es wäre hierorts unmöglich die Frage au beantworten, ob der Henua-
geber alles bcrücksioliti^'te, was berUcksichtigungswttrdig war. Gewiss aber
wird keine ^v l ^^(•Iuliche Erscheinung: der grossrussischen Volkslyrik nnver-
trutea geblieben sein, wenn ich auch unter den benutzten Werken das vom
veittorboneB Peter StAein begonnene »Baaawypycn n eioan lAeatas,
o(^«lBX%, o6uia«n« n. s. w. (davon sind 3 Hefte des l. Banden 1898 n. 1900
erschienen] nicht erwähnt finde. loh schlug bei Schein S. 761 Nr. 2429 auf
und fand Parallelen dazu bei Sobolevskij IV, Xr>*'2H tmd '^-9 Bei Schein ist
das Lied aus Urenburg, bei Sobolevskij aus Cernigov und iiibirien. Man kann
sebon daraus auf die weite Verbreitung des Motivs scbliessen. Darin liegt
aneb ein erwSbnenswertiier Vomg der Ansgabe SoboleTsky*S) dasa er dnreh
den Abdnek mehrerer Parailden desselben Motivs die Möglichkeit gibt,
über die Veibreitnng einaelner Lieder wenigstens eine ongeflbre VorsteUnag
zu liaben.
Am ScbluM des VII. Bandes tritt Prof. öobolevakij der weit verbreiteten
Ansicht Ton dem Yei^ der groesntsaiaohen Volkadiditung entgegen (in der
Torrede auf Sk S. 8). Daa mag, was die QoantitSt betrifft, riebtig sein, be-
ittgMch derQaaUtitmiUMrte er jedoeb sellirt zugeben, >«ito n uamcM'B c6op-
hhkI ntcuH crapMXt sannrefr lioortnr« uMmf» bo nctx% oTHomeHijiKi, nf ccni. ho-
EtHuiH^xx aanuc^'H« (S. 3;. Auf das kommt es ja aber au. Denn dass das Volk
je aufgeben werde Lieder zu siogeu, eine solche Depression seiner Gemttths-
stimmnng wollen wir doeb nieht angeben. Daa wire ja trostlos. Man Icann
Bich aber in der That leicht Überaengen, dass in dieser grossMi Sammlung
Volkslieder enthalten sind, die ganz verschiedenen Zeiten, ganz verschiede-
nen Gesellschaft»- und Umgautr-^iformen, g&m vorschiedeuen Geschmacks-
richtungen angehüreo. Ohne ans Ende des Liedes zu kommen, ohne einen
AzeUT Ar ■lAviioht PhUal«i^*. XXIY. 40
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026
Kritiadiei Anxeiger.
Blick auf die Qaellenangabe zu werfen, fand ich beim Lesen gewOhnlidi
mdne VonnaMtsing bMtitigt, to oft ioh nteli der Miitiimiital«ii Ait des
VoitragBf nach der abgezirkelten Beobachtung der feinen Manier in Rede
und Oeg'enredo irgend eine Publication des XVIIJ. Jahrhundert als Qaeüe
vormutliete. Diese Romanzen des XVIII. Jahrh. athmeten schon bei ibrer
Entstehung eine ganz andere Luft als die nicht immer späteren Schöpfungen
deHMV iwUitiMbtr Anltottng. Sie Msh^eii ebeo anderen Sphären nnnge*
Uren. Se iet kaom f Uiibllelit due dM gnme groMroMiicliB Volk «ns einen
aralbneBlnl-zimperUcben erst im XIX. Jahrh. zn einem derb-realiatisehea
geworden w'firo. Nein, so ist der Unterschied wohl nicht aufzufassen. Eber
wird man sagen dUrfen, daas solche Texte, wie z.B. im IV. Band Nr. 314. 359.
385. 421. 4aö. 441. 460. 482. 4S5 u.8. w. sich unter dem Einfluss tromder Ideale
nnd Formen bfldeten, die im XTOL Jakrlkmit mwidemteltlielier Snft niieh
in RuBsIand zur Geltnng kamen. Die gesaaunte roM. Litemtnr jener Zeltet
ist ja voll von allerlei Wundergeachicbtcü fremden, weateuropäischen Ur-
BprunsTH. Da^e^en die derbere, ohne jede Beschönigung oder Verhüllung die
Verhältnisse, so wie sie nun einmal waren oder sind, real schildernde Volks«
lyrik dieser VII Binde, die auch das Uebergewicht bat, betnwlite ieli all
eine Beaetioa dee eektea grossnueiielien VolkBelrnrnktef« gegen jene il«
sngematlieten Feinhellen und Sentimentalitäten.
Nirgends kann man diese Gegensätze bessfr beobachten a1? bei der
Lii l e^il yrik par eicellenco, der in dieser Sammlung zwei ganze Bände re-
widmcL äiud, der vierte und fünfte. Der Herausgeber behandelt im iV.B&nd
dM Olllek und im V. Bnnd dm Unglttek In der Liebe. Wer et Zv&Il, wir ee
▲belobt, du Olüek eoU doch fiberwiegen (678 Seiten dee Textes gegenüber
608)! Nur mnss ich bemerken, dass ich auch unter den angeblich das GIfiek
verheissenden oder schildernden LiebesHedcm viele finde, die nicht immer
einen glatten nnd glücklichen Verlauf erzählen. Ueberhanpt ist der Hehrzahl
dieser I4eder ein merkwürdig realistiBcher Zug eigen. Gleieh in den An-
fnngSBmnmem des IV. Bandes tritt uns ststt Irgend weleher Gofühlo der
Liebe oder tretmi Anhänglichkeit eine so kühle Berechnung der Vortheile
enf^piren, dass man sich fast auf dorn Gebiete dor modernen Heirathsanzpipeti
zu bewegen scheint. Mit einer nichts zu wünschen übrig lassenden Uiri iihou
caloulirt das in alle Geheimnisse der Liebe wohl schon längst eingeweihte
MXddien, weiehes LlebesrerbllinisB — von der eigenllieben Ehe Ist knnrn
die Beda ^ TorthdUtnfter wire. Es wird mit dem rdehen Vomth sioherer
Erfahning operirt. Nichts bleibt unbeachtet, man macht ans der Sache eben
kein (Joheimniss, Die uralten Hoti?e, wie z. B. der meist ominöse Gang zum
Wasser, wiederholen sich auch hier, vom 1 lechten des Kranzes, den man ins
Wasser wirft, um darnach sn prophezeien, ist ebenfalls die Bede (vergLB.IV.
24. 27. 103. 104. 167 n. s. w.), dagegen von dem Kmns als Symbol der Jnng-
IMInllchkeit tiürt man nichts. Ueberhaupt kommt in den Liebesliedem der
Hrossrusscn viel mehr der Hann als der heissbegebrtc zur Gohnnp. er wird
meiir besungen, einfreh ender geschildert als das Mädchen oder die Fi aa Wir
erfahren viel mehr von den idealen der Schönheit, wie sie den Auguu der
HXdchen Tonehweben, eis umgekehrt [vergl. B. IV. Nr. 3S. 58. 64. 75. ti, 63
. ij i^od by Google
Sobotonklj, QrottniM. Volkslied«, tngu, von Jtgld.
627
u. s. w. : ja merkwürdig prenng, so ganz wider don .Strich rinoa Puakin wird
voü klt ineu Händen und kluiut n Füseen nicht des Miidi liens o ler der Gelieb-
ten, sondern des jungen Munues gesprochen (Nr. 47); sein schün goachmUck-
tar Kopf, Mino woinen md rothm Wangen Öfr.60.61), eelae Lookeo (Nr. 73),
sellwt sein Modeanzng (Nr. 191. 214. 308 u. s. w.) findet groseen Anwertb.
Will ein Bolcher Jünglinfr in den Kreis der jungen Madchen treten, bo
öchmücken ihn die Eltern aus wie eiue Puppe ;Nr. 69;. Bei den Zusauimen-
kiinicen der jaugeo Paare treten schon wieder die grüsseren Ansprüche des
Kunet bemr. Zum Beweis des Gehonsma, der IMeutintigIceit des Hid-
eliens (oder «neb einer Jimgeii Wlttwe) soll bald ein Tielleiebt abeleliflieb dem
Mann aus den HSnden fallender Hut aufgehoben {Nr. 122—134), bald die
Zügel dos Eosses gehalten werden Nr IR*^ — 170 . Da« Kümmcn der Locken
erinnert an das Lausen der epischen iielüen (Nr. 137— i4t>). Dio einseitige
Werthsohätaung des Mannes gibt sich auch dadurch kund, dass eigentlich
vm seine Liebe geworben wird mid nlebt nmgekebrt (Tergl. Bd. lY, Nr. 469.
470. 584 n. 8. w.]. Von denTorsUgen des Mädchens bOrt man viel weniger,
höchst» ns wird es mit dem weissen Schwan (im Russiprhr'n ist iei6efjb feminin)
oder einer Taube verglichen, als das Schönheitsideal gilt die Weisse und
Küthe des Gesiebtes aber ohne Schminke, eine gewisse leibliche Fülle ohne
die KleidiiBg in Beebnttng sn bvingen {6on uanc «»en, 4«» njttrma toi-
exeaaia) «nd die H0be des Wvehsea obne FantoiTelabilttie (Teifl. Nr. 162.
175. 4 11). Natürlich spielt auch bei der Geliebten eine grosse Bolle der An-
7-\}^ (vergl. Nr. 198), mit einem demrtifron in Aussicht gest^Olten Geschenk
ho&i der Liebesbewerber ans Ziel zu lioumen (Nr. 211). Daaa die Geschenke
ihre Wirkung nicht verfehlen, zeigt die Antwort der Tochter anf die Frage
JODdiina JK yiajHirD MoioKna (Nr. 339} : vun wA ne jootim : n naofo zoven
nyual Wie diese Geschenke nicht auf die Dauer den Beis der Neuheit ans>
sutiben verrD("2:en. po int niirh die Zuneigung nur auf kurze Zeit hrrorhnft
drei Jahre scheint schon für sehr lauge zu gelten (Nr. 323). Natürlich verfehlt
das Geld seine Wirkung nicht, aber uuter Umständen hofft der Bewerber
aneb ndt Wein san Ziele in gelaagen. Unsere moderne iUehtung iu Knnst
und Literatur dürfte mit dieser reohk seeesrfooistiseh ansseheaden grosamas.
Yulkslyrik im hohen Grade zufrieden sein. Sie würde in dieser Sammlung
sehr nricineüe Zii^c ä'^r russ. Volksseele entdecken, Schilderungen von sehr
merkwürdigen Situationen, die offenbar treu nach dem Leben gegeben sind,
liegegnen. leb werde bei manchem Lied dieser Sammlung unwillkUrliob an
die Verettagin'seben Bilder erinneri
Die Ye^Ieiebe^ dio meist in der Einleitung der Lieder angewendet
werden, sind mitunter ungemein zart. Die Landschaftsschilderung ist in der
Begel kurz gehalten aber treffend. Der Symbolismus aus der Thierwclt ver-
leiht manchem Liede einen ganz besonderen Beiz. Anklänge au die Poesie
der Bylineo findet man blnfig. 8o wird a. B. lY, Nr. 340 repex» MypOM« er-
wähnt, der Yers cbbctoii» caaoiix« ae xecsinaljte« erinnert an eptsebe Ueder,
in Nr. 342 bOren wir von nzift Äyaa&, in VI. 346 von icope-oxaan o. s. w.
40*
628
Kritiaeher Aueiger.
OpncKe Hap<wie igecMi exymo ax Bpt Gto«. Kapaipdi. Raara nera,
j Kojoj ey paamHe memm qj«ciie. Y BEorpaxy 1898, 8^, XXIV.
632. — Kun« meon^ y ]»Jq| ey njeoiie H^OTttpige x <9w>jeK ape-
Meiia. EHorpM 1899, 8*, XÜL 577. — Kau» owa, y lojoj ey
AtjecMe epetx&^ez speiieHa. Bwnrpigi 1900, 8*, VU. 504. — fbun«
ocHa, y mjoj ey njecMo jynaiiRe uom^ßx speiteBa o Bojesa&y aa «i»-
6oxy a o sojesaiby I^j noropaiia. EvorpaA 1900, 8^ X. 579. — Kttara
moTa, y Kcjoj oy igeeiie jyHsqxe HOBHjiiz BpeMena h Bojesaae JJfBO-
ropmia ■ Xopoferosaiia. BaoipaA 1902, 8^ VL 603.
Bei der auf Koateu dos sorbischen Staates als des Krben des NachUsseä
Tnk Karadll4*f yemuteltetai OMammtaa&gabe lelner Wtrike ^Hätklt m wm
besten den TolkeliedefB. Seitdem leh lolelrt Im AxeUT XTIB, &M4 1 fiber
swei Bände {den zweiten und vierten) referirte, sind anter der Rcdaotion des
serbischen Akademikers Ljubomir Stojanov?«* nicht wenip^or als fünf weitere
Bände erscbieneo, die in der Serie der Volksliederausgabe den V. bis IX. Band
bilden. Dieses so mächtig angewachsene Material ist nicht bloea ein Wieder*
abdraek der frttheren MbOaeo mid onttb^rferoffeneii Wiener Avigabe, wann
auch diese selbstventlndlich den Omaditoek nnd den Ansgangeponkt für
diese neue bildete. Die Bereicherung geschah dadiirch, dass dem jetzigen
Herausgeber sowohl iu J'titersburg wie in Belgrad neues handschriftüches
Material aus dem Nacblass Vuk*s xu Gebote stand. Darttber ist das aller-
nothwendigate in d«n Vorreden sn einiefaien Binden gesagt. Ob mit dte-
ien nenn Binde« das Xaterial ersebSpft Ist, weiss ieb aiobt Es wird swtt
in der Vorrede zumYI.BsaidBYim nenn Bänden gesprochen — und diese ZaU
hfitten wir jetzt scfion erreicht - , allein ebenda erwähnt der Heransgeber
noch einen »Ueberrest der i^'rauenlieder«, die er im VIII. Bande herausgeben
wollte. Das war aber nicht der FaU. Sollte also fUr diesen und vielleicht für
andere »Ueberreste« noeh ein X Band In Ansridit gsnonunea worden sein?
Die Grundsätze, die der Heraasgeber bei dieser MHisn nnd erweiterten Publl-
cation doß Vuk'öchen Nachlasses befolgte, können meines Erachtens durch-
wegs gebilligt werden. So hat er im V. Band das nach dem Tode Vuk's im
J. 1866 erschienene Bttchlein »GpiiCKo aapcAHe ujecMc ua XepaeroBaae« nebst
dem ans >3Kimk m oSiwJn« (Wien 1867) entlelinten Ksteijal mit dem mos
erstsa Msle heransgegebenen hsadsebriftllelien Nsehlass in ein Werk Ter>
arbeitet, so dass es jetzt der ganzen Anordnung nach dem I. Band der Vak^>
sehen Ausgabe als Ergänzung dient. Dabei unterliess Herr Stojftnovj<* nicht,
auch auf die Parallelen des I. Bandes zu verweisen, eine zwar etwa» 2.tit-
raubende, aber äusserst verdieostlicbe Aufgabe. In diesem Bande sind 239
Nununern nen naoh der Ibndsebrift abgsdruekt. Kam ksmi| mit geringen
Ansnslunen, diese ans Kotor und Grbalj berrlihrendea Hoobieitsliodor dea
froher gedruckten ganz ebenbürtig finden.
Einen ganz neuen Beitrag liefern auch die epischen Lieder des VI. und
VII. Bandes. Im VL sind die Parallelen (aber auch neue Motive/ zum II. Bd.
. ij i^od by Google
Stfljaoovi^ Vak'feb» Yolktlieiier, iigM. von JiglA
639
der VTik'scheo Ausgabe enthalten. Vom SUndpankte Vnk'B, der ein Eklek-
tiker war und auf die schöne Wiedergabe des Inhaltes grosses Gewicht legte
— die von ihm bOTOrzngten and gewürdigten Lieder sollten lauter Perlen der
Diohtniif Mia^t Iii dia Znrllokaetiiiiig d«r melsteii dieser Liedtt begraif*
lieh. Selbst Herr Stojinorid konnte nicht amliiii, hie und da ebenfSüIs die
Rolle oiuOH Eklektikfra zn spielen, d. h. vnn mehreren Varianten 7Tini vollen
Abdruck nur die scbönetra zu wählen, die anderen aber in BrucbatUcken
mitzutheilen, gebonden durch die prosaische Wiedergabc des Inhaltes. Man
rnoei dauoeik dm BmtMhliiia, dieeen IbeUtM nl^tiebfl voUtHndig Itenns-
mgelMB, im hohen Gimd« geteehtHsrÜgt finden, well m den TendUedeaen
SafeBkMiien jetzt die bei Vuk noch nicht vertreten gewesenen Motive hin-
rukomtnen, z. H wir lesen vom Bruder Marko'a Andrija, von dem Verhältniss
(l<i9 Zui ij OgDjaui Vuk zü Mürko Kraljoviö u. a. Unter den 47 Nnmmem der
sogeuanuten ältesten Lieder — man weiss heute, dass die Auffassung Vuk's
von dem Alter der Lieder nicht immer liebtlg «nr — gelten dem grOieeien
Theil Parallelen aus Vuk ab. Doch bengt dae nicht viel, man mUsste sich
auch in den übrigen l'ublicatronen umsehen (TTerr Stojanovi«? citirt einmal
HCrmann, es bleiben noch Juki(S, Kacic's Vienac uzdarja, die in der kroat.
Matica herausgebenen Lieder n. b. w. zu vergleichen). Für die Verehrer
langer ep. Lieder aeierwihnt» data ein Lied (VII, Nr. 19] nicht weniger als
877 Yeiaa aUdt Aneh die Epik derNenaelt iat durch diew Anagabe betriebt-
lieh Temehrt worden. Der achte Band enthllt 70 Nnmmem ans dem bisher
ungedmckten Vuk'jcheo Nachlass (nur 4 andere waren hereits im V B der
Vuk'schen Ausgabe gedruckt) und der neunte liefert Iii Kumiueru Be-
reicherung des Vuk'sehen V. Bandes, aus welchen nur 14 hierhergenommen
wurden«
Wir sind dem Heransgeber dieses Materials, Akademiker Stojanovid,
für die MUhe und Sorgfalt, mit der er sich seiner Aufgabe entledigte, zn leb-
haftem Danke verpflichtet. Wir würden ihn vor allen aüch fUr berufen hal-
ten, etwas näheres Uber den inhali dieser Lieder au sagen. Er ist ja schon
jetzt am beaten dain ▼ecbaraltat Uaber ^ poetiaebe Bebandfaing der Er-
eigniaae, die erat vor knnem ddi abaplelten, an der Hand der geacbichtlioh
beglaubigten Thatsachen etwas näheres zu erfahren, das wSre im hoben
Orade erwünscht, weil mnn durch diese Vergleich ung der poetischen Wieder-
gabe mit (lor kritisch gesichteten geschichtlichen Beglaubigung einen Mass»
Stab tür die Wlirdigung des dichterischen Schaffens erhalten kOnnte. V. J.
SixoHopoRiji tiiuiHu, aaniiflaHHwa A. B. HapEOBiara, Ob npetxioio-
rien lipo*. B.e.]lnuepa. Hookbe 1901, 8^ XV. 619 (Die e|dflcben
Yollulieder vom WeisMii Heeie, anfgeieicbnet von A. V. Markoy).
Nach den bekannten Fnblleationea dw groaimaalBeben epiaehen Volks-
lieder in den Sammlungen Kir@jevski's, Rybnikov's und Hilferding*s (bisher*
die grösste Sammlunp-. ^18 Nummern), die alle vor mehr als 30 Jahren er-
achienen — die Eilterding'sche war vor wenigen Jahren neu aufgelegt von
I
630 Kiiti«ob«r AttMiger.
der kÄls. Akademie der Wißsenschaften unter derRedactton des yerstorbenen
Akademikers Bestuzev-Hjnmin — , Überrascht uns eine neoe SammlaDg der
•Bylinen vom Weiösen Meere», aufgezeichnet in den Jahren 1898 — 1900 von
A.HnkoT} ftte wiohtig« Berefehenmg imB«i«r KmiitoIsM iowohl qnaiititatiT
(116 Nummern] wie auch inhaltlich. Die vor kurzem httmaffOgebene Samm-
lang der »Rylinen nach alten und neuen Aufzeichnnnj:ren« (anter der Redac-
tion von V.Th. Mililer und N. S. Tichonravov,, Moskau 1892, enthielt verhält-
QisämäsBig wenig neue Daten zur Geschichte der Bylinen, sie gab mehr dem
1»laber Mumton SIpIIS» eine gewieee Abnmdvng dnrdi ^e Anfbalmn det
Matevlaie et» den Anigeben Jeümeeko*« (Hoeksn 1877), L. N.MejkoT^e (06op-
nvK-h der kell.Akedemie B.LIII) aus 3TBorp.O({ogfiilAl891tLe.; dazu einiges
Neue. Von anderen kleinen Mitfhi^ilunErer! kann man mm ahselien Der
vorliegende grosse bainmelband Markov's erregt Aufsehen schon durch seinen
Umfaug. Seine Bedeutung steigert sich noch durch die geradezu musterhafte
Art der Aofteiebnung, bei veleber eile bieberigen Er&fafnngen gewteeenbeft
verwerthet wurden. Fflr die Geschichte der groesroeeiaeben Epik liegt jetart
ein neues wichtiges Factum Tor: nlle diese Lieder «^tamraen mis zwei Rayonen
mässifr^n Umfangs : sie sind zwar aufgezeichnet hu einem Ort, im Bezirke
Zimnjaju Zolotioa (im Bereich des Flusses Mezen^ Gouv. Archangelsk), doch
ma einem sebr bedeutenden Tbell aus dem Mnnde einw EidQilerinf die von
der Helbinse! Köln (vom Ter*schen Strand) herübergeiogen war, ao daae in
dienern an Sinem Ort niedergeschriebenen Material zwei yersobiedene Gegen*
den, in welchen die grossrussische Epik noch lebt, vertreten sind. Dieses
Factum widerlegt schon an und für sich die gangbare Ansicht, als ob ausser
dem Gouvernement Olonec, dem »Islaada der grossrussischen Volksepik, die
Bylinen wenig yerbreitet oder seboa im Verscbwlnden begriffen wlien. Eloe
solche, auf den fiüli r I) l^annt (gewesenen Daten beruhende Ansieht (banpt-
sächlich auf Grund der beredten Darstellung Ililfr nhnpr^ über d na Gouverne-
ment Olonec und seine Rhapsoden) muss jetzt angesichts der von A. V. Mar-
kov gewonnenen Besultatc (und auch der gleichzeitigen Aufzeichnungen
eines anderen niss. Etiiuographen, A.D.Grigorjev, der tHa/b retohe Saunlnng
im Flnasgebiete Pinega, in den Jahren 1899—1900, sn Stande IsatAti^ die
nüchstens als Publication der kais. Akademie der Wissenschaften in St Pe-
tersburg erscheinen soll) wesentlich modificirt werden. Auch die übliche
Vorstellung von der geographischen Verbreitang der Bylinen and ihrer Sujets
erieldet jetzt eine Aenderang. Ftof. Y. Th. llliler konnte noeb unlängst in
der Abbandlnng »Beobacbtnagen über die geogr. Verbreitung der Bylinen«
(HCMHnp. 1694, Nr. ■)) nach dem damals bekannt gewesenen Material in ver-
schiodenen Gegenden des Gouv. Archangelsk [darunter auch Zolotira nur
etwa 30 Bylinen als erhaltenes Erl)gut ausfindig machen. Jetzt liefern uns
zwei Gegenden dieses Gouvernements schon mehr als 100 Bylinen, aufge-
seicbnet naeb &iIUungen von 11 Personen mMnnlioben und weibUeben Ge-
schlechtes, und weitere 13 Personen werden enriOmt als solebe, die einmal
Bylinen herzusagen wussten (S. 12''. Unter diesen bevorzugten Individuen
ragt besonders eine Frau hervor, Namens A.M.Krjnkova, als seltene poetische
KLraft, ihr fiepertoir amfaast nicht weniger aU 60 Bylinen mit mehr als
. ij i^od by Google
MwkoVf GiOHniBB.yoIkwpik d. Weiaaott Heens, Mg«s.Ton SperMuky. 031
10 Tausend Versen! Von iln rührt die Hälfte (und zwar die besBere) des
ganzen vorliegenden Sammeibandes her. nicht genug. Wenn vor der
Poblioatioii 4leMS Materiili Ftof.TMT.MII]Ier ni der B^uptnng veFulant
wurde, dsM In Qo«?. Arobugebk vtele Sojeta der Oloneoer Bylinen gw
■idit vertreten sind, so ttberzeugt uns jetzt die Ausgabe Harkov's (vergl. den
Index auf S. 911 . dasa das Oouv, Archangelsk nicht nur alle die üblichen
epischen Stofi'o von Uionec kennt, sondern auch solche, die im Gouv. Olonec
Überhaupt nicht begegnen oder bisher nicht gefanden wurden: unter den
IIS Bylinen ilnd dem Inhnite naidk gm neu 11, dtniater einige in mehreren
Varianten, und 12 solche, die man bisher niolit nie aelbetindige Lieder, son-
dern mir nlg 'RpiBodcE, iti nnriern T.ipflpr oingeschaltet, ,£relcannt hat. Endlif'h
auch der Stil, dio t'orm der B) linfu Arcbangelsk's stellt oinelieihe typischer
EigenthUmlichkeiten vor, wodurch aie sich von jenen Oionec's unterscheiden
Immh.
Au dem Oeeegten eMlt, dsn die Anagnbe dieeee Bmidee der epiadien
Lieder eine Art Ereigniss für das Studium der grossrussischen Epik bildet.
Die Bedeutung desselben wurde von Prof. Vsev. Müller, einem der hervor-
ragendsten Specialisten aut dem Gebiete der Bylinenforschung, in der Vor-
rede zur Ausgabe (S.I — XIU), und von dem Sammler A.Marko v selbst, dessen
BefiOiigiug mr AnsfBhrang lolelier Aufgaben sleli glinsend bewilurt hat, In
-der dem Text vorausgeschickten Studie (S. 1—30) sehr schOn auseinn&der^
gesetzt und veranschaulicht Die Grundsütze, die hei der Sammlung und
Aufzeichnuuf:,^ beobachtut wurden, sind seit der bahnbrechenden Leistung
HUferdiiig'd wuhi bekannt, und die Studie Markov's >Die epische Volksüber-
lieferung auf dem Winteistraad dei Weinen Meeree« iet gani neeb jenen
Gimidtltien «nageflUirt, ele kann ala wQrdige Fortoetwuig Jener Abhandlnag
Hilferding's bezeichnet worden: dieselbe Genauigkeit, dasselbe aufmerksame
Eingehen ins Einzelne. Berücksichtigung aller scheinbaren Kleinigkeiten, die
mitunter für die genaue Erkenntniss der Volksdichtung von Wichtigkeit sein
können; dieselbe eorgf<ige Sammlung biographischer Daten bezüglich der
IMger Qttd Trigertnnen dieeee koetbarm ethnographlielien Hateriale. Der
Sammler war allerdings bemüht, das vollständige Repertoir jedes einzelnen
Individunm", du« ein Object seiner Beobarhtnn;r büdntr» fiufzunchinen, doch
aus voracbiedenen angegebenen Gründen uelaug das niciit imuirr: von der
Geaammtaabl der Erzähler und Erzahlerinnen fielen 14 für ihn ganz weg
(S. 33), aber aneh von dem Übrigen H konnte er siebt den vollitlndigen In-
balt ibrea Gedicbtnissea niederschreiben. Doeb er bekam Einalidit in daa
Repertoir derselben, das er aucli in den biographischen Einleitungen zu den
nach einzelnen Erzählungen niedergeschriebenen Bylinen erw'ihnt, wobei
auch auf die übrigen Arten der Volksdichtung, soweit sie den betreffenden
Personen geläufig sind, die Aufmerkiamkeit gerichtet wird. Nicht so ein-
gebend braten aelbatreretliidUeb die Notisen betreHii Jener Singer oder
Sängerinnen, mit denen «r kmne nlbete Bekanntaebaft maeben konnte
In (liosijr Wei.-^e liefcrf hcIiüq die Einleitung Markov's nrhnt den Bio-
graphien der äauger und baugurinnen reiches, von der kundigen iiaud des
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682
Kritiaoher Anidg«!.
Autors geschickt gruppirtes M;it< r;;il. Die allgemeinen Bemerkungen be-
atäti^en zum TUeil die schon bisher bekannt gewesenen äusseren Umstände
und Bedingungen dei FortbeslandM d«r Tolksepik, zum TImII e^^UiMB iie
dieselben dnreb BMte Beobaehiiingeii. EinlfSi davon eel bier eiwibnt Wir
erfahren z. B., dass die Existenz der epischen Volksdichtung in engtter Be-
ziehung mit der Colonisation steht: haben die Colonisten diese Dichtnti!^
and die Lie]>e zu ihr aus ihrer frUheren üeimath mitgebracht, so bleibt sie
aufrecht erhalten. Und umgekehrt: die Colonisten, die keine Bylinen mit-
gebracht bttten, beben eneb keine eleb enfeelgnet Ein eeletnntee Beiiplel
mkrt Herr Harkov an. Auf dem Ter^schen Strande werden überall BylinM
gesungen, mit Ausnahme dos Dorfes Pom'tj. Diese auffallende Erscheinnng
erklärt sich ganz einfach : die Bewohner von Ponoj sind Colonisten aus dem
Moskauer Rayon, wo bekanntlich die epischen Volkslieder schon seit langem
nieht mebr leben; mitten swlieben den lÜinrdbewobBeni, den OoloDieten Nov-
gorode, lebend, beben diese Motknoer Ibren Dfalekt beinnhe obne Jede Vei^
tndemng bewahrt; vermochten von der Umgebung nur prosaische Bnih-
lungen epischen Tnh.nites sich anzueignen, die sogenannten »BT^allciny»,
doch ktiiuo eiuzige echte »iStarina« (d. h. ep. Volkslied) S. 2 — 3. Abhängig
von dem Charakter der Bewohner ändert auch das epische Volkslied seinen
Charakter (naeb den Beobaebtungen HarkoVs). So weleben die fiylinen dee
T(;r'9cben Strandes von jenen der Zolotica wegen der von Tersehtedenen
Kichtangen stnttgefuudcnen Colonisation 'einerseits! aus Pomorjc, anderseits
an«! dem Dvinagebiet; ab: in den ersteren spiegelt sich der weichere Cha-
rakter der Ter'schen Bevölkerung, in den letzteren der untemehmungsloatige,
energieebe Charakter der BoTtHkerong von Zolotlea (8. 6). Dleeer üntei^
•ebled findet aueb tn den dialektisoben Eigentbtlmllehkeiteii leioe Beetttl-
gniig. Bei der Erweiterung dieser Beobachtung wird man des gleichen
Unterschiedes zwischen den Bylinen umfangreicher Gebiete gewahr; die
Archaugebkischen Byiineu, gesammelt von Markov, unterscheiden sich von
den im Gouv. Oloneo von Hilferding aufgezeichneten in der Form und im
fkoetieeben Qebalt: unter den Anfielebnnngen ]fakifcoT*e sind Bylinen von
I 'oO Venen eine Seltenheit (im ganzen fünf , ja wenige ByUnen haben den
Umfang von 300 Versen (zwölf), die mittlere Z;i;;l fTreicht 150 — 200 Verse.
Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Bylinen auch ihrem Inhalte nach
weaentlicb kürzer wären als jene des Gouv. Olonec, wo eine Byiina häufig
einen Umfang von Über 1000 Veraen emiebt: die Ajchangelikieebe Bylina
gibt immer den werantlieben Inhalt wieder, doeb allee gediing^ anidnicka-
Yollf ohne Wiederholungen Und Aufttbrllehkeiten, die den Bylinen Ton Olonee
eigen sind (S. X-XI .
Was die Sujets der Bylinen vom Ter'schen Strande und von Zolotica
anbelangt, so stimmen sie im Gauseu und Grossen mit den Stoffen der Olo-
necer Bylinen llberein, doeb entiwlten die Ter'eeben 5 in den Oloneeer By-
linen nicht belegte Sujets und die von Zolotica volle 13. Zieht man noch zur
Vergleichung das Repcrtoir Sibiriens heran, so gewinnt man den Eindruck,
dasH d;is Archangelskische Repertoir die Mitte einnimmt zwischen dem Olo-
necci uad dem Sibirischen. Wir finden hier Bylinen, die bisher nur dem
. ij i^od by Googl
IftrkoT, GratnaM. VdlkMpik d. WdiMtt H eeni, mg«*, von SpeniiilcQ. 633
Olonecer Bepcrtoir eigen waren nnd fm Sibirischen nicht nachE^t^TnVscTi wer-
den konnten, und umgekehrt mich r^yiinen, die bisher für auaschliesalioh dem
8ibiri«cben Kreise angeböread gehalten wurden (S. 7 — 8).
Betrefft d«r Bodingangeo dttFortlebena derBylhiBn betont der HoiWlio
gebor an ontor SloUo dio dun noCbwondfgo Hiim nnd tinon bewndeno Gbtp
nkter der Bcschftftignng. Diese Bedingungen treffen bezüglich Zolotica*!
ni: der Fisch fanpr, der viel Zeit ohne Anstrec^nng in Anspruch nimmt; die
Jagd, die elicnfjillB viel freie, ausserhalb des Hauses zugebrachte Zeit
Übrig lasst, die Zubereitung von Oer&tben (eine Beschäftigung der Männer
wie der Franeo), daa Spinnra Im Hanse; otne Boibe anderer ArbOlten
wälirend des Winters, die alle gleichzeitig die Austibung des Gesanges zu-
lassen. Alsi 7.wcite Rcrling'Tirip;' für den ForthrBtariil der ppiBchcri Volksdich-
tung ia^st (Ist licriiupgeber üenMaiifrel der Kunst des i^esens und Schreibens
oder wenigstens die ganz scbwacbo Verbreitung dieser Kunst gelten. Die
aehviebatm ErHUar waren ge wQbnlicb die ladividneo, dio achoa des Leeena
knndlg muea. Daa iik anob bogiolflieb: daaBneh mit ■einem beaonderen
Inbalt, aeinem baeondoren Horiaont modlficirt unwillkürlich dio Welt-
anschauung, entfremdet vom « Alten«, erseugt neuen Geschniack n. s. w.
Alfl dritter Grand der Erhaltun;^' der Bylinen wird der Umstand geltend ge-
macht, dass das Interesse für daa Alte durch keine neuen, modernen Fragen
oder Errigniiae, dnreb keine neneren Formen der Yolkadiobtong n. a. w. ab-
gelenkt werde. In dorThnt liegt die Gegend von Zolodea aebr abgeaobloaaen,
weit von den Centren, nur sehr lose mit ihnen verbunden. Dio letzte Be-
dingung findf^t der HerauBerobrr la der Sympathie, die die ganze Bevölkerung
den in den Bylinen gezeich ucten Idealen entgegenbringt: der freie Geist,
d«i die Bjllnon atbmen, ist gans naek dem Qeaaimaok dea Hordbewobnera,
da or aelbet nie die Lelbeigonaehaft geapttrt, nio den Dmek der Centralgewalt
gefühlt hat, er selbst war immer unabhängig, tnÜ nnd stolz gegenüber den
Fremden (das Wort "barln« (Herr] kommt in ?pinemWnrtorhtic}i nicht vor), ihm
war der freie, unabhlin^ii^e Held der 15} liuen atots h ymiKithiHch, begreiflich,
nahe verwandt. Im V erlaufe der Cliarakteristik dieser Bylinen üudet der
Honraageber, daaa snniobat noeb die üoberliefemng fHicb nnd krifttg pul-
tire, dank sei es dem Zutreffen der vorerwähnten ünatlnde, doch anderseita
sei die Zeit des Yerfalla nicht mehr in weite Ferne gertlekt: die Träger der
Bylinen sind jetzt scljon durchwegs ältere Leute, dio Jugend verliert in be-
deutendem Grade daa Interesse für dieselben (S. 25j. Der Verfaaser hebt noch
folgende eharakioriattaekmi Züge dioaer Yotkalieder bervor: Sporen einer
pfofoaaioneilea Bebandlnng der Bylinen enthalten weder die Toste derselben
noob die persönlichen Eigenschaften der Slagor, in ibnon kommen die tra-
ditionellen Eingänge (Eiordicn' ^nr nicht vor, aus denen man auf einen pro-
fessionellen Träg:er fSpielmann oder Coinüdianten, Bettler u. 8. w.) schlicssca
sollte — also dm epische Volkslied drang nicht durch irgend welche Spe-
oialiaten bla ans Wetaae Heer rw (8. Her EinÜnss des loealen Singers
gibt sich in den Archangelskischen Bylinen hauptsächlich im Rhythmus des
Vcrsps kund. Ein ErxHhh r oder Recitator der Archangclskiscben Bylinen
wird nioht nur jede Bylina naob seinem beliebten^ Versnuuw umgestalteni
634
Kilttsdmr Aineigw.
f
Bondern auch jedes andere lyrische Volkslied, selbst ein Soldatenlied, mag «■
noch so jungen Datums sein (S. ISJ. Ein boachtenswcrther, nicht ohne Beein-
flussung seitens der Persönlichkeit des Sängers zu Stande gekommener Zug
besteht in der Uebertragung der dem Ged&chtniss eingeprägten Tbatsoben
(s. B. der Petoon» der Episode» der Otimktorietik) atu einer Bjrliaa in die
andere, die Claetaltung der ^^jdeehen Bilder (eines Uenscben, einer Stadt,
eines F!;i???o'^ n.8.W.)i Z-B.derTypns eint»? Ooi-ihrif^fn Ffirsten: die Erzäbl-Tin
Vasiljeva Hinirt vom Fiirsten Michael, der im 9ü. Jahro heirathete; in der
Bylina vom I>unaj ist sein Concnrrent Fürst Danilo der Weise ebenfalls
flO Jihn alt IL ■. w.; der Kaller GmbyaiiiSSe (IMeelelieii) wurde tarn dea
Lied ▼<» Georgine In dae Lied von Bomam fllMrtragen ii.a.ir. iHeae Beobach-
tung kann, wie es scheint, mit Vortheil verwendet werden zar Anfhellong
des Entstehungsprocesses solcher Byllnen-Typcn, die überall begegnen, wie
Kgev-Stadt, Levanid-Kreuz, Vladimir-Fürst u. s. w. Nicht unbedeatend ist
auch der Einfittes dea ntfrdlicben Lebens: diesen sehen wir vor allem in der
genauen Uebertragvng in die Bylina der gleiehititigwi Lebenewelae, beeon-
ders des Lebens auf dem Heere, so in den Beschreibungen des Schiffes, seinea
Landon? am Strnndo ti. 8. w., nicht 80 stark In den Natnrbildcrn (die Steppe
z. B kennt man im Norden nicht, dämm wird »(^isto polje« mit it n Zutren
der uöi dliciioü W ald- oder Sumpf tundren ausgeätattet !}. Die iQdikdtriüUe He-
•obäftiguDg dea Nordena maclit tkk atark geltend, weniger dagegen die
Yolkigebrlnehe.
Was die Ausführung der Bylinen betrifft, anch in dieser Hinsicht bietet
die Archangelskische Volksdichtung: im VerhSltniss zu der OloTiprer einige
Besonderhelten: zum Unterschiede von der letzteren wird die Archangeiski-
Bche gleichmässig von MSnnern wie von Weibern gepflegt, von den letsteren
beinahe atitrker ala von den erateren. Daa antfttbrUebate Beperloir Ibad aieb
bei der begabten Frau A. M. Rrjukova vor; irgend ein Unterschied in der
Auswahl der nmännlichcn« und »weiblichen- Bylinen ist nicht wahrzunehmen.
Die Art und Weise der Ueberlieferuug, des Erleruens der Bylinen zeigt, d&aa
grösstentheiiä die Aneignung achon in der ersten Jugend vor sich geht, wo-
durch eich aneb die relative Friaebe der Ueberlleferang bei den Sbigem In
vorgerHekton Jdiren erklärt.
Das ist nur ein blasser Auszug ans der lehrreichen, lebhaft geschilder*
ten Einleitung A.Markov's, die sich als Einführung in das Stndinm der p^oss-
russischen Bylinen vorzüglich eignet. Wir bedauern sehr, nicht auf alles
Neue, waa dieaer Band bietet, eingeben an kffnnen. Es aei ans dennoch ge-
atattot, gans kura wenigatena diejenigen Bylinen an berttbren, die einen bia-
hor nicht bekannt gewesenen Inhalt geben. Neu erscheint 1) das Sujet Xr.28
»die Wittwe, ihre Tochter und die Schiffer« (Inhalt: Die Mutter lHf;?t auf einem
Brett ihre zwei Söhne ins Moor sinken, will mit der Tochter in3 Kloater, die
Söhne werden von einem Schiffer gerettet, erzogen, kehren beim; die Matter
nnd Tochter begegnen ihnen nnd dnd nahe daran, die beiden Jungen an bei*
ratben; Wiedererkennung); 2) Daa Sajet Nr. 32 «Ivan DorodoroviS nnd
die Prinzessin Sofija« (Iv, Dorod. lebt mit der Prinzessin Sofija, einer Nichte
dea Fürsten Vladimir. In Volke gelten sie als Geeohwiatetkiader, die in an-
. ij i^od by Google
lIukoT,GroMroH.yoIlcM|ilkd.WaltimM«efei|»iis8i.Tmi8p«iM 636
eiUnbter Weise ehelieben Uvfang pflegML Rteh einem omtiiOMn Tramn-
bild, du Iv. Dorod. orzShlt, Uberfällt eine groue Volksmasse und tOdtet sie
beide, nngeaobtet der Betheuernngen, dass sie als Brnder und Schweater
lebten. Auf ilirem Grabe erblühen BlUthen. 3) Das Sujet Nr. 34 «Der Prinz
2dan* (Inhalt: Ein reiehor Kanfmanii in Öernigov hUtet »eine schöne Tochter
in GyaMMnm. Nadb d« FMph«MlBiig elMi TWbeireitendmi freiiid«ii Bit-
ten faUert die Todittr dnen Sohn-Helden, dieser boknn^ K i n h von seiner
vaterlosen Abstammung . ^eht nif einem Heldenrosa in die Welt, verrichtet
unterwegs Wunder, durch die < r ♦ ine Prinzessin als Frau erlangt und die
KaiserwUrde dazu). 4) Daa äujet Nr. 41 »Der schwediscbe Krieg uud Kaiba-
flttft IL« (lafaalt: Dsf SehwedrakOnig bedrolit die Kaiserin Kathaiiae in Mos-
kKUf die dort eekon das dritte Jahr allein herrschte: er meldet ihr, dass er
sie an seinen Sohn vorheirathen wolle. Nach dem klugen Rathschlag eines
ihrer Feldhorrn ladet sie den SchwedenkOoig ein, nach Moskau als Gast zu
kommen, er hat, wie sich beraasstellt, keinen Sohn, sondern will selbst sie
zur Frau haben. Sie besnebt ihn, gleich einer «weiten Jadith, im Lager, be-
mnsebt ibn und mit Hilfe UiNe Begleiten (desFeldbem) wird er enthanptet
5) Das Sujet Nr. 49 «Ein heidnischer Riese freit um die Nichte des Fürsten
Vladitnir-i ^Inhalt: Fürst Vladimir bohfltot seinf? schöne Nirh*e, der Kuf ihrer
Schönheit gelangt bis zum heiilniHcluui Kifson vj kommt auf (lr«'i reich be-
ladenen Schiffen vor K^ev und hält am ihre Hand au. lu der Nutii ruft der
FOnt eine Bathsvenammlnn; ineammett, Niemand will In der Noth Hilfe
leisten nnd sich der Nichte annehmen* Sie ^lein weiss guten Rath, Uast dem
Riesen das Versprechen geben ; es werden zwei Schiffe ausgerüstet, die bei-
den angesi^en Brüder Dobrynja und Aijosa Popovic begleiten sie. Durch
List wird der Riese auf ihr Schiff gelockt, folgt die Berauschungsscene und
Ermordung des Biesen). 6} Das Si^et Nr. M: »Der Fflnt Oleb Tolo^eviec
(Inhalt: Drei Schiffe des NorgviroderFlInten CHebVoIodJeTlS wurden anfeiner
Ausfahrt von Marinka Kajdalovka, der (Jeliebten IIija*s, mit Besdhlag belegt,
die Mannschaft benachrichtigt davon <\ev. Für^tPTi Kr reitet auf seinem Helden-
rosf^ dahin verlangt Betreiun^ü" . sie will es uuter der Bedingung, dass ersio
heiraihe, thun. £r lüst sechs autgegebene KÜthsel, entgeht einem neuen An-
sehlag auf erin Leben nnd tBdtet die Marinka). T) Das Sujet Nr. 55 »Die
Begegnung zweier Kaufleute im Wirthshause« (Inhalt: ein verarmter Kauf-
mann sucht einen Freund, er findet nir.rn solchen in der Peraon eiues ebenso
verkrachten Kaufmanns wie er selbst, sie verbrüdern sich und hören auf
liederlich zu sein). 8) Das Siyet Nr. 56 «Eine Kaufmannstochter und der
Kaiserc (Inhaltt IMe Toehter mlht im Felder ein Belter kommt heran, be-
grflsst sie» Terlnngt yon Ihr die Sichel, de weist ihn an den Yater; ihr wird
ein Sohn geboren; vgl. oben Nr. 3. Dieser begibt sich nach Moskau, wird
hier angestellt, die Tochter des Kaisers verliebt sieh in ihn, tündelt mit ihm;
ihr Bräutigam entdeckt daa Verhältniss, man wollte den Kaufmannsaohn jiuf-
hängen, das Auftreten seiner Mutter entdeckt, dass der Kaiser sein Vater
war. Kao Terheintimte d«i Bruder mit der Sehwester, wdl diese sehwrager
war). 9) Das Sujet Nr. 60 »Daa Familienleben Peter I.« (Inhalt: Unter ver-
sehiedenen WundenMiohei wird Petef Aleksii{i& geboren, man ÜBiert die Qo-
636
KritiBolMr Aaseiffar.
burt, er wächst heran, tiann verheirathet ihn dor Vftter mit der Tochter des
ScbwedeDküuigB, die äutdt Petersburg wird errichtet. Zwischen Vater und
Sohn eotetibt wegen des Gltobeiifl «in Stroit, der mit der Verbuiniiog und
dem Tode dos Sohnee endigt, die FrimoMla Naeta^e wird fos Kloolar ge-
■tO^t All Zimmermann macht Peter die Bekanntschaft der schSnen B^tluip
rfüa welclio als Wirthscbaftrrin hei den Zimmerlenten DipnstP verrichtete,
er heirathüi sie, icehrt nach i'etersburg zurück und bewirthet reichlich seine
Soldatdoj. lOj »Die Heiratb DobrjDja's« Nr. 72 (Inhalt: Dobrjnja zieht mit
dorn SegoB dor Matter in die Ordo, luni Knieor Hlkolin, verlangt deoaen
Toehter zur Frau, droht mit Gewalt Die Toehter hatte einen Traum, in
welchem ein Held mit Gewalt bis zu ihr vordrang::, der Vater gibt sie dem
Dobrycja, dieser führt sie nach KijeT, springt Uber die Stadtmauer, erscheint
vor der Mutter — l>ei der üochaeitsfeier und alle Helden anweaend). (Diese
Qylina war adhon in den akad. BaaMn B. IT, & 677 ton ftof. Yaer. MlUIar
mi^etheilt) 1 1 ) • Die Solilaeht an der Käme« Nr. 81, nntar demselben Titel
Nr. 94 und als Fragment unter Nr. IM. Das Lied war lehon von HeranS'
geber selbst in der Fo^fnohrift zu Ehren Ys. MUller's herausgegeben 'Inhalt-
der heidnische Kiese bedroht mit einem gewaltigen Heere die Stadt Kij< v.
Vladimir lüsst den schriftgelehrten Dobryi\ja an verschiedene Helden i>e-
peooben sollreiben, ein nnderer Held Miehnjliisko soll sie aehnell an Roaa
herumtragm. Die aor Hilfe berufenen Helden versammeln tich b^Seneon
und ziehen von da Kijßv zu Hülfe, Vladimir and Hija Muroraec empfangen ^^ie.
Ein Gnptraahl wird durch <iie Ankunft des Feindes unterbrochen, die Helden
reiten ihm entgegen, liija Muromec an der Spitze. Verschiedene Abenteuer
im Kampfe, namentltcb daa DobiyiOn'a ndt der Latyngorka).
Aua der konmi Tabaltsangnbe dieser 11 Bylinen ersieht man, dase ss
dem Typus der »kriegerischen« Bylinen nnr eine Nummer (11) neu hinzutrat,
in cng:cr Beziehung dazu steht Nr 10, wo jedoch nicht «>in Fi-ldzu^ das
Flauptthema bildet: dieNameii der lichlen erinnern an :ilte Kiiik Alle til)rip:en
Byiinea — gehören eher zur (Jiaaäe der aNovelleD» ^uacii der üezeichnuu^
YaoT. MttUer», bertthron sieb enge mit dM sn Bylinen nmgearbeitelatt mir-
ehenbaften Motiven, derartig sind die Nummern 1. 3. 5. 6. Noch mehr no-
vellcnartig sind Nr. 7. 8. 2. Bleiben noch zwei historische Lieder: Nr. 4 n. 9
Man sieht hier, namc ntli -h an Nr. 4, wie ein altes episches Volkslied, seinen
kriegerischen Charakter aufgebend, sich für die Verarbeitung eines geschicht-
lichen oder qnad-geM^tdtaidien Ereignisses In dis Form der ^^Inn ge*
bmneben lisat. In diessr Weise wird dnreb die erwihnten Bylinen nnssre
Vertrautheit mit dem Typus der Bylina-Novelle erweitert, wir sind in der
Lage, daa Verhältniss der alten rkriofferischon«. zu der neuen »novellenhrif-
ten« Bylina besser zu erfassen und durch die Veruntieluag der noveilen-
artigen Bylinen zur Auf hell ung der Beziehungen zwischen den Bylinen und
ibrenkünsÜlehoD, litsvarlseben Quellen in gelangen. In leteterer Hinaielit
wären schon jetzt einige Soblussfolgernogen mOglielL Wirbegnttgen uns, die
interessanten Anspielungen an die Rerainiscenzen epischen und literarischen
Charakters in der HyHnri »Von der Heiratb Oobrynja'B und Aljn^rt'f? Nr 62.
V.20U — 211) hervorzuheben. Da wird von der Mutter Dobrynja s als Antwort
. ij i^od by Google
i^moovii-ii7k07i6, KirehenaUv.Ooiuigbaeb» tagn. rw Spwaiiaky. 637
auf deo Vorwarf des Sobnee, dasB sie ihm uiclit zu Beinetn Glück das Licht
dee Lebena geachenkt, folgender Wunschzettel aufgestellt: er sollte daa
OlQok nij« HimND6e*8, die Knil d« Helden Svjatogor, die Seaftmafh Der
yid's, die Klugheit äalomon'B, die Tapferkeit Alexander's, die Schönheit
Joseph's den Reichthum Sadko'e, den Gang Öurilo's, das Wissen Dobry-
njoska's, die SchriftgelehreamkeitDuni^'e, die Ktthobeit Aljoie's in aich ver-
einigen.
Die Auifebe selbit iit jniktlieli eingerklitel, mit eingehenden Wort*,
Nttnen- «nd Sneii-Beglileiii TtnelieB nnd bat em Sektaei noeb swel mnd-
kaliflche Motive in Noten. Schade, dass die Gesellschaft, die die Pnblication
dieses Werkes in ihren Verlac: nabm, nicht d;is Rnch mit einer geog^raphischcn
Karte versehen hat. Auch weuigäteos von der ui > in erk würdigen Hhapsodie
Kgokova hätte man gern ein Bildniss bei der Ausgabe er bückt.
If. Spmmsky.
36opBHK nj^KBesEX. tforocxyxdeBHZ igeeam, ncamn ■ MomiBa.
Sanox ns Tmixa h iqiKBeHoexoBeBcxH pJemK. 3a npasociBBBe
epneie ^pne a um»» ea on^jer asw JoB' JKHBaEOBdi a Job. IKbb-
aonnk. Y epoi. Ki^aitm 1900, gr.-8*, YIIL 671 (Em Ar orfcho»
dm Kiidieii and Sohalen bostiinmter SammellMaid Ton gottM-
dienstUdim Uedeni, Ftalmen and Gebeten, nebst kuiem Auszog
ans der OottosdlenstordanDg nnd einem erUirenden Wörterimeh).
Die Snmmlmig von Utorgisoben Texten iet ndt eyrlHleeber Sefaiifli die
Erklitmng der Gottesdienstordnong in serbischer Sprache und Sehilfk ge-
druckt, zuletzt folgt ein erklärendes Wörterbuch. Die liturgischen Texte
geben eine Auswahl aus dem TTorologium, Psalter, Liturpiaritim (Vesper,
Naohvesper, liatutinnm, Horae und die Messe), dann aus dem Octoechos, aua
dem Weiennieiieeiiiny am dem Farten- und Ffingstentriod, endlieb ans den
Snebologium oder Sanonikon. Die Aaeeinandenetning Aber die Gottee-
dittietordnung führt schon auf dem Titelblatt die Bezeichnung eines Auszugs
aus dem Typikon. Heber das Wtirterbnch nachhnr Die liturgischen Texte
sind in der heute auch bei allen orthodoxen äüdstavcD Üblichen kirchensla-
viachen Form, d- h. der russischen Redaction, mit Auf Ibsung aller Abbreviar
tnien and mit iitat Betooang gedmokt Zor Qtundlage dieser Anigabe aebel-
nen Texte ettdmasischerPfoveniens gedient au haben, die endlich und letzUeb
von den Ostroger Drucken ihre Abstammung ableiten. Das erklärt airh -.iiis
der Thatsache, daas im serbischen Scbriftthum der letzton JahrhuLulerto liio
russischen Kirchendrucke, namentlich jene der aUdrussischen Typographien
dea ZVL— XTIL Jahrk, aebr yerbreltet waren. Dieee Beobaehtung kaan
man madien, wenn man a.B. die ilteren gotteedienatlicbea Btteher der ortbo-
doxen Kirchen Ungarns durcbmiutert, wo in der Ofener DiOoese viele Exem-
plare der Kyewer Ausgaben be^'f trnpn Eine Vergleichnng dieser Texte mit
den gleiehartigeQ grosaruaaiacheu lässt locale EigenthOmlichkeiten sowohl in
638
Kritischer Anseiger.
j
d«r SprMh« («Uttdingi «ehr vnaoiiieqiiest) wie Iii den lokall Im? ortretn.
Bpurott dftTon kann num noeh in dieMn Werke ftoden. So wird, is denFtaei-
stapfen der sttdnuslielMi Graphik sich bewegend, auch hier neeh den Pa)»>
talen, zumal nach nt, hünfig der Vocal m an wendet (die oordrassischeB
Texte schreiben hier h): p&iAiiomuA (9), ä^K^smuA, dorarimuACA (lOf
U.8.W., npaux^AiQUA (9), Himuiii (10. 13.285), nowmuMi (300;, ahsiij
(6&. 112. 2S9), daneben tHerdlngs sneli Umm (300)» xami (302), utf vn Ib. In
der AoBwebl der Offioien ans dem Menaenm ^id nebet den allgemein msti-
schen Festtagen, wie am I . Oktober Pokrnv presv. bogorodicy, diesen Fest-
tag ketmen sonst weder die Byzantiner noch die i^Udslaven, veigLS.99}, auch
apeciell sUdrussische (wie auf den 29. April, S.282) enthalten.
Die voranszasetzonden sUdrnssiscben Vorlagen — nähere Angaben
fehlen — worden von den Henoagebem dleaaa Zbondk liemlieh eoneet ab-
gedruckt, wenn anoh sieht ohne Dmokfehler, wie daa ein langes Dmokfebler-
verzeichniss zeigt, das keincF^vro^q erschöpfend Ist. Die Sache hat einiges
Interesse, insofern man beobachten kann, dass namentlich die Angaben der
Betonung vielfach Abwüichungeo zu Gunsten der serbischen Aussprache sich
geatatten, was besonders dort der Fall ist, wo die Tollansgeecbriebenen
worter (der Wortfomien), die In der maa. Torlage infolge der Abbroviation
keine Betonttng bntten, mit dem Aeaent veiaehen werden mnaaten. Z. B.
I«c« (7i7tf0vr, iacoye«) wird kiar ragebniaaig iit9fc% betont (S. lO: II.
310. 345. 547 u. s. w.), ebenso apTe (d. h. naehmas. Betonvng npecT^) War
Kpf^cTC orler cpua (d.h. acc plur. ccpjni) hier c^paHa (15), chm
(d. h. acc. plur. cuBÜj hier cmbu (13), vergl. auch xö6po 7, statt so6p6)-
Ein Serbismos der ÜDacbtaamkeit ist cstMi (7j, cb£ (17j statt BctMu, bca.
la dieselbe Rnbrlk kUnnen nndi aolobe Ungenanlgkelten, wie e&M« (statt
civ», 73), cuan (atattc&au, 18), nexiau (atatt nexiJiM, 410.417), !»•
aeo« (atntt Haxotsa, 18), und Sberiienpt daa Sehwanken in der Anwen-
dfiTipvon u nolM'n ii, von t, noben i. gezählt werden, obscbon die Verwechae*
luQg zwischen u und u auch den sUdruss. Texten iiit ht ^:inz, fremd ist.
Als ein selbständiger Theil der Leistung erscheint in dieser Ausgabe
das von Prof. J. Zivanovi^ aasgearbeitete erklärende Wtfrterbnch (S. 604 —
671). Den Pinn und Zweek der Abbairag deaaelben gibt der Yer&aaer ao
an : a) In daa WOrterlweh linden die dem SndienalaTiaehen mit dam Sertd«
scheu gemeinsamen AuedrUckc keine Aufnahme; b) der Tl^ortvorratb be-
schränkt sich nicht auf den des vorliegenden Sammelbandes, sondern auch
aus den Evangelien, dem Apostolus, der Apocalypse, dann aus solchen
Theilen des Euchologiums oder Liturgiarium, die in diesem Zbomik nicht
enthalten alnd, sind AnadrOcke entlehnt und ezkllrt; e) Im WSrterfoneh be>
ruft sich der Verfasser auf seine eigene Grammatik der kirchenslavlschen
Sprache; d) nicht immor sind zu den kirchenslavischen, in da'' Wörterbuch
aufgenommenen Ausd rücken die griechischen Originalausdrüt ke bpif^f»;reben,
maDchuiul schien dem V erfasser die lateinische oder serbische, ja selbst die
dentaehe Sprache die Eiklinmg beaaer m fVrdem ; e) bei den Verben werden
an dem Lkfinitiv grOaatentheila noeh mehrere Formen sna der C«\|iigntioa
. ij i^od by Google
2lTiaoTl6-iirkoTM, Klidh— itoT. CtomgTwwh, «ngos. T«ni Syenaiky. 639
himiigeftlgt, auch damit wollte man die Erleichternng des VentSndniBSM
bezwecken Bei diesem Plane des Wörterbuchs und sninon bescheidenen
Zielen, der Schuljagend und den ivirclien^ängern den Sinn des im Zbomiic
entbalteoen Textes sa l>eleachteu, kann man selbstyerständlich weder Con-
laqiitni aoeli ttang» QMammkMt vttlmgeD; die EAlirangen rfod von
dar pidagoglaelMii Piaxit, von dam Gnd« dar Kanntniaa das KirehanilaTi-
■dien seitens der Leaer and der KircbensSnger abhängig gemacht. Trotzdem
macht sieb gerade vom praktischen Gesichtspunkte die üngleiehmässigkeit
der Bearbeitung unangenehm bnmerkbur, sie kann kaum durch die pädago-
gischen BUcksicbteu gerechtfertigt werden. Wenn man bei der Ausscheidung
dar Aiiadtllaka «oa dam WOrtarbneh von dam OrnndaatM nnaging, dla mit
den serbischen in Lauten, Formen nnd Bedeutungen zusammenfallenden
kirchonslaviachen Wörter nicht aufzunehmen, so HilU die Aufzählung solcher
Wörter auf, wie: KJacxu (KJiacTM), ösba (6an.ai. Bo;Kj<'uie Bofjeibe;, stxAa
(Bje|>a), xepTBs (xpraa), ropcTb (rpci), ujiAcaBie (luecaGbeJ u. s. w., oder
mbar wann diaaa Anadrttoka nloht llbaiiüasig waren, wnmm fahlan dann
aolahawla: npaes« (npooE), oiiepsk (oq»), np6XAa(npnjeodar npe), sia-
»ex« (|>aBo), coTHHKi (caTOHK) u. 8. w. Augenscliainliah iat dla AnawaU
mehr ein Work des Zufalls als der reifen üebcrlcgnng. so manches ausge-
la-^siene Wort v, ürdo schon eine gewisse Kenntnis» der comparatiTen sJav.
Lautlehre vorauäsetzen, um verstandeo zu werden, wesswegen auch der Ver-
flMiar nnf adna Grammatik sn varwelBan bamtfssigt ist. Läge ea nntar woh
ohan Umatinden nicht näher, gleich eine kurze Uebersleht dar lautlichen
"Entsprechungen zwischen Altkirchenslavisch und Serbisch vorauszuschicken?
So würden die Schreiber und Kirchensiinger begreifen, wieso dem u.iAcanio
das serbische u.iecaii>e, dem Boa:Aoaie das serb. Bo^one u. s.w. entspricht.
Dla KanntalM dar anempfohlenen Grammatik bleibt ao wie ao nnentbaliilieb.
Ohne diaaa wird mao, wmin man aelbat im WIBrterbnah a. npoBosaiinaxn
die Formen n po 1103 bI itta H) , -m ae niH (S. 648) findet, doch die Form spO>
BOTBf ma.'^ lo'i: nicht verstehen. Ja ^vio ist *1or (teliruurh dos VVörtcr-
buchs ohuo Kl nutniss d<'r Grammatik überhaupt müglich r Ist aber die
Kenotniss der kirchenslaviscüen Grammatik uneotbehrlich, dann sind die
oben angeführten nnd viele andere derartige Beispiele in dem WOrterbudi
ganz ttberflUssig. HItte dar YarfiMaer dea Wörterbuchs diese VerhUtnisae
sich lebhafter vergegenwärtigt, so würde er sein Wörterbuch von manchem
überflüssigen Ballast befreit, dafür aber viele Ausdrücke, die wirklich der
Erklärung bedürftig sind, weil sie ein gewöhnlicher Schüler oder Kirchen-
tfngar obneweiters nicht Tersteht, aufgenommen haben.
Nicht viel beaaer ala die Anawahl dea entnommenen Stoifea Bind die
Erkttrungen. Wenn der Verfaaaer den Oedanken anfgab, Überall auf daa
griechische Original wort zu verweisen, wenn er dann und wann eine latein.
oder selbst deutsche Wortdeutung bevorzugte, so würde man erwartet haben,
daas er lieber Überall lu seinem Wörterbuch die serbische Muttersprache zur
direetam oder nmaahreibenden Wortdentung oder Erkllrang verwenden
werde. Warum aoU a. B. nojioKoai beaaer dnreh das lat eampana als durch
daaaerb.sBQne erklSrt aeinf waa wild bei Kaatnan* durch daahlnangefttgte
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640
Kritischer AoMiger.
campana gewonnen? woia bnodito mui M so daa Ist enrros, und
wosawvMiiothweBdig,dMlfiiijnmddiinh>l«4«MS«ia«l^^ Wie
kommt dw Verfasser dazu, da er doeh das •nbitebe Wort cpo h a kennt, in
seinem Wörterbuch einen Nominativ cpamf m. anzusetzenf Hätte er in die
übrigen plüvisrhen Tpxte an dieser Stelle * ineu lilick geworfen, m würde er
Bction iu dem bmaitiacben Fs;ilter den Genitiv c^pAUlXA gefunden haben, der
tu aitroidaeliflr Itedaotioii wtflriidi cpam» knien mmete. Dae iet eber kein
Snbetentiv masc. gen.I Aneh solche cnrioee ErkliniBfeii begegnen in diesem
Wörterbuch, dass ashiobh-hm (8. 625) anf Grund der gecebenoi Erklinng
des Citats Cor. I. 15. 44 — TjejecHH bedeutet !
Im ganaen kann man das Wörterbuch nicht als gelungen erklären, weder
iet ee voUetilndif noch systematiaeb oder consequent aasgearbeitet, es wird
Niemanden befriedlgeD, der ee anek nnr im ümfuife der Im •Zbornlk« ge-
gebenen Texte au Rathe zieht. Merkwürdig genug, unter den sonst heran*
ge«oo:pnen T<^xten wird solbst die Apocalypse citirC, die bekanntlich bei den
liturgischen jAM ti Mien der orthodoxen Kirche nicht verwendet wird, <Ier > >
nothwendigü i'saiter aber wird nicht besonders angeführt. Wie soll mau sich
dM erkUiren? Jf. Bf^rmuk^f,
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Sadhregister.
Ältkirchenslav. Schrifttlium; Uebpr-
eetzung bililischer Texte (Itfaiaä,
£sther, DanielcommeDtar, Prophe-
ten) 254 ff.: Texte angeblich mühri-
scher HerkuiiU iDialogus Gregorii,
▼ita Benedicti, cvangelium Nico-
demi} 263 ff.; PsalmenUberaetzung,
vier Redactionen 272 ff.; panegyri-
8cho Litteratur (Camblak's Euthy-
miiu; JowVb Pbilothea] 592 ff. ;
Werke des Euthymius (1375—1393).
Auflfjabe 003 ff.; s. Glagolita Clu-
zianus u. a. ; Grammatik 250.
Araber und Byzantiner im IX. Jahrb.
615 f.
Artikel, im Bul^ar. u. Rum. 252— 24U.
BeeMa treh evjatitelej ; AdarnlVagen
erster Retlaction 320 ff. , z\vi it< r
330 ff., ispravlenie 344 die ächto
besMa 35301, Text dei sweiteo Ty-
;fS9ff., Sehlneswort v. Tabellen
iuu a.
Betonung der serbischen Umf^ngs-
sprache 251 ff. , des slavisclien Ver-
buiD, (icH serbisciten auf -iti 104 ff.,
Principien derselben 121 ff., Ton-
wechsel in der ConjagaUon, serb.
sloven. russisch 125 ff.
Boguroddea, Textdentnng 150—154;
591.
Bühulisch, Postillenlittoratur seit dem
XIV, Jahrb. 611 ff.; a. Chelolek^.
KompTisky, a. Vaclav n. ji.
Bosuischeti E?augelium 172 — lh2.
Chelcicky, Ausgabe d. Welke 291 f.;
PoBÜUe 613.
Damascene, bulgarische, 309.
Dramatisehe Littoifttar der Slaven
279 f.
Fimien 511.
AnUr fir flavUflfe« PUteivgit. JXn,
Gannerspracho, polni.^che 137 ff., jüdi-
sche, deutsche, romaniache Elemente
139 ff., lletapbem 145 fll, enerklir-
tc9 148 f.
Glagolita CloziauuB, textkritiscbo Stu-
dien zu den Homilien dess. 514 —
554, keine Einheitlichkeit d.Ueber-
BCtzuDg; ayutactische Freiheiten u.
Eigenheiten ders.
Glagolitische Buchstabea in cyrilli-
schen Texten 313 f.
(lurski vijenao, Deutung von Namen
and Tendenz 292—304.
üandschriftenverzeicbnisse , kirehen-
slavische, h. rl isrhc 308 ff.
Ilektorovid, ucuu ätuUie 276 ff.
Kas7,ubisrh ^i Lechische Spraeheni
tort-üruppen 574 f.
Komenaky, SpriohwOrtor, Ausgabe d.
Sammlung 289 f.
Krmpotiö, sein Leben 412 f., Werke
4 1 5 ff., Vers 46 1 , Orthographie 463 ff. ;
Sprachliches 471 ff : Lexicalisehee
475 ff. ; Schluädwort 478.
Lautlehre, zur Oesohiebto der tort-
Gruppe 568—579.
Leehisolie Sprachen, ihr gegenseitiges
VerhältniHs. PolabiBch uinl Polnisch
2 ff., das kaszubische 22 ff. (seine
Stelhni|f), ist ea elnbeitUob: das
slovinzischc 44 ff., das norcl- und
•Udkaszubit»cbe 53 ff., Uebcrsicht
der Berührungspunkte 65 ff.
Liquidamctatheae. slavische, 508 ff.
Liturgische Texte (Psalmen, Lieder
etc.), cyrillische Ausgabe fUr Swrben
mit Wtfrterbueh ete. 637 ff.
MShren, zur Geschichte seiner Chrls-
tianisirunt,' f.; v^:]. altkirehen-
slavisohes ScbriftthauL
Mavropotamtui 615.
41
642
flMliKgtoter.
Orthograpbisobe Frage in
ai4— 320.
Polnisch; Littenitargesehitthto 588 ff.;
Uobcrfif litterarhistorisclier und
grammatisch-lexicaliscber Arbeiten
und Texte für das JabUSnnsjabr
1900. m-'m; s. LechlsfV.r Pfira-
chen; Gauaer sprachen ; Bogurodzica
n.«.; Slawen ioDentaehlaad; Wort-
composition.
PraeseoB der verba perfectira im Sla-
viaeheOv Gebrauchsweise nnd Ent-
atehuTip (lers. 479 — 51 1
Fuflkioluteratnr und Jubiläum 27u ä.
Husaisch, b. Betonung; l'ual.iu, Bi'-
BkdA-, russische Volkslyrik. ihre
Stoffe und Charakteristik ü2 1 ff. ,
Bylinenaus d. Archangelaker Laocle,
Vcrhrcitun?, Fortleben, Stoffe (No-
volleu) 629 ff. ; ogrorassische Volks-
litteratnr, Liedersammlungen, Spra-
efae 620 ff.
Sboruik Svjatoslava von 1076, text-
kritliehe Nachträge 311 f.
Serbokroatisch, 8. Betonung; liturgi
sehe Texte ; Beitrüge zur Litteratur
gesehiebte (Aminta; Atamaote
Cbristia»; Kirchenlieder; M.trulid
205 ff.; kroatische Volkaerzahlun
gen um Karlstadt n. a.) 586 f.
Wörterbuch 230—242; Hektorovic
27Ü f. ; zur Geschichte des Drama
279 f.; Gorski Vijenac u.a.; Krmpo-
tid; Zaatand der kroatisebea Litte-
ratnr 109 ff.
Slawen in Deutschland, Sitze, Branche,
Texte !ir?<hivi9che Archais-
men und Ncolugiämeu ö79 ff.
Sloveniach, Sammlung der Volkslieder
(BalUden, lyrische] 623 f. ; a. Vodnik;
Abdruck dea Kateehiamua tob Tra-
ber vom J. mi, IV^m; s. Be-
tonung.
Slorinxiaeb s. Kannblaeb, Tgl. 619.
Stefan Lazarevid, Uebersetznng und
Deutung seiner Werke 304 f.
Suffixe, -ba 224 f. ; -stvo 226 f.
Suprasler Codex, Vergleich seiner
Homilie und der des Glag.Cloz. so-
wie Mihan. 515 ff.
SyntactiBche KigeDbeite&kircheoalaT.
Texte 531 ff.
Verbum, s. Betonung; praesens per-
fectivum.
Vita SyiiiLonis ; zur Revision des Tex-
tes der Pariser llandachr. 556—567 ;
vita Entbjrmii des Camblak 592—
598; vita Philotheae dos Joasaf
599—602; vita Paraskevae des Eu-
tliymius (502, üOT; wer übersetzte
die vita Theodos» von Tmovo 605?
vita des Joannes von Rjrlo 606; vita
der Kyriake 610; dea Johannaa von
Poiybotum 610 f.
Vladnair Honomaeb, pouSenie, neue
Studie 26S IT.
Vodnik (Schlusa der Monographie},
seine Sprache 74^104.
Volkslitteratur ; s. rnssiscb; serbo-
kroatisch ; kleiurusäiscbi iiammlun-
gen und Bibliograpble 306 f.
Vuk, NeuheranagaDe sdner Wtt'ke
628 f.
Wenden 72.
Wenzel der h., sein Leben, Legeade
und Verehriinu; 'isi") — 290.
WortcompositiuD im Polniacheo 246 ff.
. ij i^od by Googl
Namenreguter.
643
AbichtSMff., 51 5 ff.
Adalberp: 198.
Agjiö 427, 431.
Abn 1S5.
Albertus de Bnidtewo
186.
Alter 654 f.
Annenkov 291.
ArchADgelskij 314.
Bftbid 410.
Bftronlat 217.
BtAi6 213.
Bavorovsky 613.
Beckes 13*».
Berneker 155— Ifl
Bernstein 100.
Bersoba 1S9.
Besseaberger 577.
Bilejovsky 614.
Birkeamayer 18ö.
BobroT Sil C
Bop^danovi«? '236.
Büäkovid 425.
Bank 295.
Boy er 125.
BraDdt314£f.
Breyer 223.
Broch 621.
Broz 230 ff.
Braehaliki 197.
Bragmaoa 487.
Brückner 7, 182—205,
518 ff., r.lG ff.
Btuiinani 'il 1.
Burma 205 ff.
Bjatseh 203.
Callimach 184.
Cambiak 592 ff., 609.
Cejnowa 70.
('clakovöky 289.
(^^lichowski 194.
üemj^ev 282 f.
bmrtnkm 289.
Cbalanskii 242.
Cbarciev 282.
Cbel^ekf 291 f., 613.
Chmielov.Bki iS2f., 199.
Chlebuwski 199.
Cicogna213.
Cisaewaki 203.
Namenregister.
Coapins 198.
Coggiola 213.
Copernicus 185 f.
GomeaiaB s. Komensky.
Creizenach 279 f.
Öwikli^ki 197.
Danicic 104 ff., 112, 125,
'2:m, r>5(i.
DaMkevii'- 2S2,
Delbrück 484, 4S6.
Deila Bella 212.
Divkoviö 219.
Dobretiö 464.
Dobrowsky 468.
Dobrzycki 150, 194.
Do^cn 410.
Draganiö 409—478.
Dri» 270w 280.
Dn6M556ff.
Eicheuwald 282.
Elze 155.
Knli'lvi 13S.
EBtrüicher 138, 190.
Eothymine 591-011.
Feriö 410, 457.
Fijaiek 185, 204.
Fiokel 195.
Forko 4!') ff,, 450.
Fürtuuutuv ^70 ff.
Fraako 150—154.
Pranccv 223.
Futluli 597 f.
Gailenberg 156.
Gastfreund 282.
Gautliiot 251.
Gjorgjid 410, 421, 427.
Giuriö 465.
Gluger 201.
OradM 213.
Grppor von Sanok 184,
Grigorjev 630.
Gross 139.
Orot 125.
Guerra 213.
Heek 197.
H0ktoroTi4 27Off.
Hilferding 1 ; 630.
Hipler 152, 153.
Hnatjuk 621.
Hdsick 201.
Hrinczenko 306 f.
Hruby tili ff.
Hot 612.
Jacob 618.
Jacobns de Faradiso 185.
Jagid 138, 217, 219, 22H f..
230 — 242, 246 — 249,
254—272,275,277, 286,
2^)1, 310, 313 f., 314 ff.,
554 f., 556-557, 509,
579—586, 620—029.
JankOTitf 465.
Jeaaea 291—300.
Jereejey 254 ff.
Jezienicki l'^iT.
Jiredek J. 308.
JIreSek K. 592, 615 f.
Iljinskij 224—228, 579^
586.
Joaaaei voa PolybotuBi
610.
Joannes von Rylo 607.
Joanaee Artn Ii. 610.
.Toasaf von Nidin 572 f.
Joseph II. 430 ff.
Ivanov 282.
Ivekovi4 230ff.
Kaiiö 410,419, 427, 11,2 f.
KadlubovsklJ 282.
Kaiina 152.
Kullenbach 199.
Kaloasek 285 f.
Kululniacki 592 ff.
Kaniiliö 410, 421 , 425,
427, 444 ff., 452.
Kariaek 291.
Karbowiak 204.
Karlowicz 193.
Karakij 192.
RaUn6i(5 410.
Katbarina U. 430 ff.
Kirpiönikov 282.
Komensky 280.
Koni 282.
Konifti 614.
KoBopaioka 199.
41»
644
Wortregister.
KoDstantin d. F]iU<wop}i
304.
Kopera 189.
Ko»at 291.
Kriukova 631.
Ivi mpütiö 409— 47b.
Kruczkiewicz 190.
Kadrjavcev 282.
KUhnel 619.
Kujot 205.
Kukulevid 214.
Knnf«425.
Kurka 137 (T.
Kyriake (MÜrty rerioj C I U.
LantUo 137—150.
L;inosovi<S 465.
Laacv 448.
Landon 448b
Lavrov 309.
LeoDid 592.
Leslrien 104^137, 278.
Lmdn ''>1 f.
Linni« enku 282.
Lopacinski 19:^.
Lorentz 1 — 73.
Los 24G— 249.
Lnlc«reyi6 20S ff.
M:ifiejo\vHki 193.
Majüvvöki 202.
Malkov 2S2 f.
.Mukiisev 4 >7.
M:ilcuic;i 115 f.
Maltnowski 191,203.
MandiÖ 465 f.
Karetis 75, 98.
Marek 298.
Harkov 629--637.
HartynoT 308, 556 ff.
Miirulid 223 f.
Matuaiak 204.
MaiamnU 457, 231 ff.
M<:n/il; 219.
Aliakotia 282.
WekiewieB 199.
Mielnicki] 2r.O.
Mierzynaki 204.
Miktoii£411.
Mikkola 8, 571.
Milcetid 219.
Hiletic 242 ff.
^lümovid 253.
Miller V. Th. 629 ff.
Miodonskt 184.
Moönlskij 179 f.
Moruwski 184.
Miiaiö 479—514.
Niebodskv 614.
Nachtigall 321—408.
Nazimov 282.
Nehring 199, 304, 588—
592.
KenadOTiö 296 f.
NeveHl 283—285.
Xie-oS fPeUrn.) 292 ff.
Nikola I. 298.
KoTOtai410ff.,458.
Orlov 272.
Palnotid 209 f.
Paraskovfi h , GOT, 610.
Farczcnvoki 204.
Pastmek 250, 283^-292,
011—614.
i'aviö 210, 277.
PawiAski 191.
Pavlinovid 237.
Petar Petrovic Njegos
202 ff.
Petrovskij 270 ff.
Petraszewicx 192.
Philothea 588 ff.
Piiat 151 f.
Pogarz«lski 618 f.
l'oi^or^lov 272 ff.
PohUn 98.
PokrovBkiJ 244.
Popo\ id 292 ff.
Potocki 197 f.
Protopopov 269.
Poikin 200, 280 ff.
RadSaako 091—611.
Bftmiih lff.,24ff.,69.
Itoin 157.
Reljkovid 410.
Reäetar 205—223, 251—
294, 276—280, 301—
304, 586 ff.
Rhesafil'», 020.
Rojzias lUü.
Rokycaoa 612.
RostJifinski 187,202.
Eu^.u' ic 310.
Jjacliuiatov 219.
Safaiik 212. 411, 407,
556 ff.
dl^kovid 251 f.
Swbiewski 197.
Sftva Cbilandarec 308.
Sawczynski 195.
Scbäffer 025.
Schein 025.
Scherzer 412 f., 401.
Schleicher 1 ff.
Schmidt Joh. 569 ff.
Schönerer 138.
Scipio 613.
SebaatijaDOTiö 425, 427.
§enoa 233 f.
^inmuovskij 311.
Simoni 311.
Sipovskij 280 ff.
.^IJakov 268 ff.|
Sfowacki 201, 590.
SmetÄnka 291 f.
Sobolevskij 258, 263 ff.,
624 ff
Solerti 212.
Solmsen 509—579.
Sorgü 457
Spasovvicz 200.
Speranakij 172—182, 272
—275, 280—283, 306—
310, 629—690.
Sprostranov 308 f.
Sredkovid 172
§repel 2lo, 2'^3.
Stanko 18:.
Stanojevid 304 f.
Stein 193.
Stephan Lazarevl^ 304 f.
Steyer 613.
Stojanov 314.
Stojanovid 173, 308 f.,
, 556 ff , 628 f.
§treke1j 623 f.
Stri)li;il 586 ff
Struwe 204.
8tn1II431,465, 475.
Suincov 283.
iiurmin 217.
Syrku 609.
Syropnloa 597.
Szäbo 621. «
Szekem 432.
Tamowski 182 f.
Tasso 211 f.
Tetzoer 010 ff.
Thal 514-554.
Theüdoüiua 59ö.
Thieberger 198.
Torblürnaaoii 569 ff
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Wortregister.
645
Treüak 199 f.
Tn»ki240.
TVuber 155 ff.
Twardowski 198.
Uhleobeek
Valjftvec 125.
Warichius r.l8.
Vayiljt'v til5 f.
Vasiljevskij 615.
Werchratski) 620.
YeselovBki) '2B2.
Vetranid m
Weiyk 201.
Vidic 74—103.
Wierzbowski 195 £
Wistocki 189.
Wladimir MomoilMeb
269 ff.
Vladimirov 283.
Vodnik 74—103.
Wojciechowski 191.
Wollan 621 f.
Voltigjn 4»i5.
Vondräk 514 ff.
Voskreaenskij 308.
YrabeU 620 £
Vuk 231, 294 U m L
VnkMOTi«450.
Vukideviö 310.
Vuietiö 217.
Vnlovitf 299, m,
Zamagna 456 1
Zapaia 201.
^dtmov 283.
itipiS 278.
Ziviinovic 037.
Zivkovic 637.
Zlauric 211 f.
ZoppiO 206>
atxvofy 575.
baraba 5S8.
blana 579.
bugarltf ce 278.
CI.90 5S3.
czerwiec 188.
da 504 f., 585.
drevo, dnva 681.
fertun 588.
gr^pa 195.
XnXä^H 579.
chvrasti. 576.
»i^yoi 577.
korzekwia 192,
krati> 571.
Wortregister.
kio^^ 662.
ljuby dijati 580 t
mladittU 582.
ne^ist» 227 f.
odn, 581.
pl^va 569, 576.
polova 569, 576.
pomeiba 620.
aalowis 576.
sami» 585.
sclnviilbo 575.
' syrgiu 577.
I Bjaki, sjamo 684*
: sijivij 575 f.
i Blezena 576.
I Briga 576.
sragx 576.
arolek 576.
gtaenn 588.
; Bteregn 576b
stirua 577.
Btlipi. 593.
ta 585.
tak^ 5b4.
tamo 584.
togo 585.
tul mi 5b4.
tnidi. 585.
iiscid 192.
iiödz, zledica 579.
Verlag der Weidinannschen Buchhandlung in. Berlin.
Altpolnische Sprachdenkmäler.
Systematische Übersicht, Würdigiuig md Texte.
Gin Beitrag /m niaw:::«.iM-ii L'lulolugie
von
Pi*ote»«oi- I>r. j^eliriii^r-
(?r. 8. (VUl und 324 S. 8 .iC.
Dor Zweck dieser Schrill ist eine übersichtliche Anordnarig un
Würdigung der bis jetzt bekannten altpolnischen Sprachdenkmäler hU
zum Anfang des XVI. Jahrhunderls. Neben der Beschreibung der
Sprach- und Litteraturdenkmäler, der Kritik und der Berichtigung des
Textes derselben, neben ihrer Beurteilung nach Enlstehungszeit, Inhalt,
Sprache u. s. w., unter Berücksichtigung der vorhandenen Litteratur,
sollen allgemeinere sachliche oder sprachliche Fragen, wo sie sich
bieten, erörterl, mit einem Worte, es soll ein geordneter kritisjcher,
litlerarhistorischcr und philologischer Apparat geboten werden, welche
wohl um .so weniger in allen Teilen in gleicher Weise wird abgeschlossen
sein können, als hier der erste Versuch einer systematischen Würdignn?
der altpolnischen Sprachdenkmäler vor der Periode der polni
Druckwerke unternommen wird.
INHALT:
Einleitung.
Die Uiteste Zeit bis znni XIV. Jahrhundert.
Die Kpoehe des XIV. und XV. Jahrhundert».
Sprachdenkmäler in prosaischer Form.
I. Einzelne Wörter und Fragmente V. Die altpolnische Bibel,
in lateinischen Texten. Polnische VI. Andachtsbficher und BAcher
(Jlossen u. s. \v. zum frommen Gebrauch.
U. Gebete un l hr thn. her. VII. Legenden in Prosa.
III. Predigten VlII. Rechtsdenkmiiier.
IV. Überselr.ung der Psalmen.
Poetische Sprachdenkmäler vor 1500.
Ä. Kirchenlieder und fromme Gedichte.
I. Mariengedichte nnd Marieniteder. VI. Lieder zum Prohnleichni
II. Weihnachtslieder. feste
in. Pa ' ' il.T VII. Lieder an Heilige.
IV. OsUiiu iitT. VlII. Legenden.
V. Hymnen und Lieder don DC I/ehrhafte G«dic?>!e
heiligen Geist.
B. Weltliche Poesie.
Texte.
i.t . .».i u TvnLatwortlieh: Prof. Dr. A. Bruckner in B'riin
Onek von Bnitkopf k BtxUX In L«ipti^
\RCHIV
FÜR
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PUBLIC LIBRa^v'
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SLAVISCHE PHILOLOGIE.
UNTER MITWIRKUNG
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A. BRÜCKNER, J. GEBAUER, C. JIRECEK,
UERLIN. PKAÜ. WIEN,
A. LESKIEN, W. NEIIRING, ST. NOVAKOVIC, A. WESSELOFSKY,
LEIPZIG. BRESLAU, ULLUUAD, ST. PETERSBURG,
IIKKAUSUKCjKBK.N
VON
V. J A G [ C.
VIEUUNDZWANZIGSTER BAND.
DRirrES UiND VIERTES HEFT.
MRm um
WEIDMANN .NöCHE BLCIIUANDLUNG.
8 W. ZLMM ERSTRASSE 94.
ST. PETER8BUR0. K. I.. KH K' K
INHALT.
Abhandlungen. Seit«
Ein Beitrag su den Foraehungra aber die log« »Becisa xper» eBUmrexeM« (Oe*
sprach dreier Heiligen^ von R. Nachtigall iSchlus» 321
JoBo Knupotiö's Leben und Werke, von Konstantin Draganid". ..... 409
Zum Gebrauche des Praesens vcrbi perf. im Slavischen, von A. Musiö . . . 479
Teztkiitlieiie Studien tu Homilien de« Glagolita Clociann«, von OustnT
Adolf Thel 014
Kritische Nachleae nim Texte der altscrbiscben Vita Symconis (Stefan N«nft-
nja'»\ gesehrieben von eeinem Sohne, dem eratg^krOnten König SteCan, Ton
V. Jag id äü6
Kritiaeher Anaeiger.
TorbiörnssoD, Die gemeinalavische Liquidametathese, enges, von T- Solmsen .568
lljioHkij. Archaismen inid XeoluL^isim n Im Ur^lavischcn, nngeii TOn V. Jegiö Ö79
Strohol, Kroat. Volksertälilungcn, :ingci. Mm M Hesetar 606
Brückner, Geschichte der poln. Literatur, augez. von AY. Nchring 588
Kalulbitecki, Panegyr. Lit. d. SttdalaTen, angei. von C. Redeenko .... * 592
Ksfanlttiaeki, Wethe de« Bathymine, angn. von C. Redcenko 606
Hrub]^, BAhm. Postlllcn. anges. von Fr. Paitrnek 611
Vasiljev, Byianz und Araber, angcr. von C. Jirccek 615
Tetzner, Die Slaven in Deutschland, angcz. von A. Ürückoer 616
Vrabe^j, Ugroruasische Volkslieder, angez. von V. Jagiö 620
Strekelj, Sloveniaehe Volkilleder; angee . von V. Jagiö 623
Sobolevskij. GroBsruM. Volkslieder, angez von V. Jagiö 624
8tojanori6. Scrij. Vnlksliedfr niis ditn N:u lilasH Vuk's. nnj^f'z. von V. Jagiö . 628
Marküv, Grossruss. Vulkiseiiik des Wifisseu Meeres, angez. von M. Speranskij 629
Zivanuvic-Zivkovic, Kirchensl. Gesangbuch, angez. von M. Speranskij . . . 637
Kleine Mittheilungen.
Sach-, Namen- tmd Wortregister, von AI. Brückner 641
Alle Einsendungen für das »Arcliiv für slaviache Fhilologiet sind
an mich nach Wien VIIL Kochgaase 15, zu richten.
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Db0 Aiohiy für alavische Philologie erscheint in Heften lu 10 Bogen
oder Doppelheften zu 20 Bogeo, je Tter Hefte 1>ilden einen Jahigaag.
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Soeben ersohien:
AOA1)EMICOR\'M PHILOSOniOßVM
INDEX HEIKTLANENSIS
SEGOFREDVS MEKLER .
gr. H. {XXXVI II. laü So (i M.
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II. Baad 2. Hftlfte erscheint im Herbst 1902.
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Ilmelt ron Br^itkopf ä Hftvtc) ia L«{fiif. '
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AUG 2 7 1954
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