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99^
90l3
Elektrotechnische
Zeitschrift
Elektrotechnischer Verein (Berlin, Germany),
Verband Deutscher Elektrotechniker
&arbarti Collrge librarn
SCIENCE CENTER LIBRARY
i
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
HERAUSGEGEBEN
*
VOM
ELEKTROTECHNISCHEN VEREIN.
REDIGIRT
VON
Dr. E. ZETZSCHE um, Dr. A. SLABY
rELEGRAPHKN-lNGENiei'K lloZKNT AN I1KR KÖMOL. TECHS.
im Reichs • Pustamt Mit«.i.iki> uns K. Patkntamts.
VIERTER JAHRGANG.
1883.
BERLIN, 1883.
VERLAG VON JULIUS SPRINGER.
MONBIJOUPUATZ 3.
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4S5..-S27
F*rvar<! Oollese Library
Ja». 26. 1902
FUND,
■ i
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Inhalt's-Verzeiehnifs.
Seile
I. Vereins-Angelegenheiten.
Vercinssitzung am 19. Dezember 1882 1
Jahresversammlung am 23. Januar 1883 49
Kassenübersicht 55
Budget fUr 1883 56
Uebersicht der auswärtigen Mitglieder, nach den
einzelnen Staaten bezw. Provinzen geordnet . . 57
Vereinssitzung am 27. Februar 1883 97
Vercinssitzung am 20. Marz 1883 145
Vereinssitzung am 24. April 1883 193
Vercinssitzung am 22. Mai 1883 241
Vereinssitzung am 23. Oktober 1883 441
Vereinssitzung am 27. November 1883 489
Geschäftliche Mittheilungen 1, 49, 97, 145, 193. 24t,
443, 493.
Mitglieder-Veneichnifs 4, 57, 100, 147, 194, 241, 281,
321, 361, 401 , 445. 495-
Nachruf zum Andenken an den verstorbenen Di-
rektor im Rcichs-Postamte Wilhelm Budde 321, 443
Nachruf zum Andenken an Sir William Siemens 489
Erinnerung an die I Icrstellung der ersten Telegraphen-
leitung seitens der Professoren Karl Friedrich
Gaufs und Wilhelm Weber in Göttingen
im Jahre 1833 490
II. Internationale Elektrische Ausstel-
lung in Wien.
Die Eröffnung der internationalen elektrischen Aus-
stellung in Wien 1883. Von H. Dischcr. . . 345
Dynamomaschinen und Motoren. Von A. Berin ger 387
Die elektr. Beleuchtung. Von Dr. S. Dolinar 390, 475
Die Ladungssaulen (Akkumulatoren) 418
Die Tclegraphenapparatc. Von E. Zcttschc 420, 521
Telephonie. Von Aron 427
Historische Sammlungen. Von Prof. Dr. G. Hoff-
mann 471
III. Internationale Elektrizitäts- Ausstel-
lung in MUnchen.
Bericht (vgl. IV.)
Die Kraftübertragung von Marcel Dcprez. Von
Dr. A. Slaby
Maschinen und Lampen. Von Prof. Dr. E. Dorn
L. Schwendlcrs Gegensprechcr. Von Dr. A. Toblcr
Die elektrotechnischen Versuche auf der Ausstellung
in München 1882. Von Prof. Dr. E. Dorn . .
5
S
II
IV. Vorträge und Abhandlungen.
Bericht Uber die MUnchener elektrische Ausstellung.
Von Telegraphen-Inspektor Christian*! .... I
Mittheilungen in Betreff der Entwickelung der elek-
trischen Bahnen. Von Ober-Ingenieur Frischen 3
Die Chemie der Plante- und Faure-Akkumulatoren.
Von J. H. Gladstone und *A. Tribe . . . 13-379
Die Fcrranti-Thomsnn-Maschine. Von A. Bcringer 15
Durhams Regulator Air Dampfmaschinen zum elek-
trischen Lichtbetrieb. Von R. Mittag .... 16
Wecker mit Sclbstunterbrechung für Ruhcstrom-
Von O. Canter 18
Seite
Ueber die zweckmäßige Anordnung von Erdleitun-
gen. Von Dr. R. Ulbricht 18
Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen der
Pariser Elektrizitüts-AussteUung von den Herren
Allard, Joubcrt, I.c Blanc, Poticr und
Trcsca. Von E. Richter 26, 127
Analogie zwischen elektrischen und Wasserströmen.
Von Dt. R. PröTl 29
Dt. C W. Siemens Uber elektrische Beleuchtung 31
Zur elektr. Kraftübertragung. Von Dr. O. Frölich 52, 60
Bericht Uber eine Sitzung und die Einrichtungen
der » Society of Telegraph Enginccrs and of
Electricians« in London, sowie Uber die elek-
trische Beleuchtung des dortigen Savoy-Theaters.
Von I nger 52
Theorie der Akkumulatoren und Erfahrtingen mit
denselben. Von Dr. H. Aron 58, 100
Wcchselstrommaschine von M. Maquaire. Von
A. Beringer 72
Der sechsfache Buchstabendnicker von E. Baudot.
Von J. N. Tcufelhart 73
Die Militärtclegraphcn im amerikanischen Bürger-
kriege. Von R. v. F-T . . . . 79
Die Gesellschaften für elektrisches Licht in Eng-
land. Von R. Mittag 84
Mittheilungen Uber die künstliche Hervomifung von
Polar! ichtcrschcinungen durch Prof. Lcmström
in Hclsingfors. Von Prof. Dr. Förster . . . 98
Mittheilungen Ober die Gefährdung des Telegraphen-
kabels im Mcmclcr Tief durch Grundeis. Von
Geh. Postrath Mass mann 99
Ueber die Beleuchtung durch GlUhlicht. Von
WilhelmSicmens 107
Ueber Widerstands-Messungen mit dem Differenzial-
Galvanomctcr. Von H. Dischcr 116
Gordons Wechselstrommaschine. Von K. Specht 117
Ueber die Starke der Undulationen des elektrischen
Stromes. Von A. Per£nyi 120
Die Benutzung des Telephons als Verkehrsmittel bei
den Ucbungcn der Infanterie im Gefechts -
schiefsen. Von v. Laffcrt 125
Die Untersuchungen über Gewitter in Bayern und
Württemberg. Von W. v. Bczold 132
Angenäherte photometrische Messungen der Licht-
starken der Sonne, des Mondes, elektrischer und
anderer Lichtquellen von William Thomson.
Von Dr. C. Hildebrandt 135
Mittheilung, betreffend die Einrichtung von Lehr-
stühlen für Elektrotechnik. Von C. Elsasser . 146
Mittheilungen Uber die Errichtung einer europäi-
schen Zentralstelle fUr das astronomische Nach-
richtenwesen auf der Sternwarte zu Kiel. Von
Unger 147
Ueber Widerstandsmessungen mittels des Fern-
sprechers. Von Prof. Dr. Rosenthal . . . . 147
Ueber den Widerstand des elektrischen Lichtbogens.
Von Dr. O. Frölich 150
Ueber die elektrodynamische Wechselwirkung elek-
trischer Schwingungen. Von Prof. Dr. A. Ober-
beck 154
Ueber den gröfsten Werth des Nutzeffektes und der
Nutzarbeit bei der elektrischen Kraftübertragung.
Von Prof. Dr. L. Sohncke IS9
Vcrsuchsrcsultate von Siemens & Halske Uber
dynamoclektrischc Maschinen mit konstanter
Von Ernst Richter. . . 161
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IV
Inhalts - Verzeichnis.
Seite
elektrischer Geschwindigkeitsregulator für
Schiffsmaschinen. Von K. Mittag 165
Anschlufs mehrerer Fernsprechstcllcn an ein Vcr-
mittclungsamt durch eine und dieselbe Leitung.
Von Geh. Ober-Regierungsrath Elsasscr . . . 165
Gegenstromschattung flir durchlaufende Linien-
signalc. Von Ludwig Kohl fUrst 170
Elektrische Beleuchtung von Pariser Magazinen . . 1 71
Elektrischer Rcspirazionsapparat. Von F. Sllfs. . 172
Lieber einige eigentümliche bei Nordlichtern beob-
achtete Erscheinungen. Von Dr. E. Gerland . 174
Einige Parallelen zwischen elektrischen und hydrau-
lischen Erscheinungen. Von Dr. Borns. . 175, 252
Die Torsionsgalvanometer mit Widerstandskasten
von Siemens & Flalske 195
Gcdächtnifsrcgeln für die Stromstärken in der Whcat-
stone'schen BrUcke. Von II. Dischcr .... 198
Ueber die elektromotorische Kraft, den Widerstand
und den Nutteffekt von Ladungssäulen (Akku-
mulatoren). Von W. Hall wachs 200
Gegensprechcr flir Ruhestrom mit Zwischenamt zum
Gegensprechen zwischen verschiedenen Aemtera.
Von E. Zetzschc 208
Elektrische Signaleinrichtung auf fahrenden Eiscn-
bahnzUgcn. Von W. II. Floyd 213
Ueber die Berechnung von Widerstanden körper-
licher Leiter. Von A. (Iberbeck 216
Die elektrotechnische Ausstellung in Königsberg i. Pr. 217
Die elektrische Ausstellung im Aquarium zu Lon-
don. Von Dr. Borns 221
Ueber die in dem Jahre 1882 angemeldeten elek-
trischen Patentgesuchc. Von Prof. Dr. Neesen 242
Ueber künstlichen Graphit. Von Dr. Aron . . . 248
O. v. Guerickes Leistungen auf dem Gebiete der
Elektrizitätslehre. Von Dr. E. Gerland . . 249, 281
Die Miliiartelcgraphie in Holland. VonR.v. F-T. 255, 284
Anschlufs mehrerer Fernsprechstcllcn an ' ein Ver-
mittclungsamt mittels einer und derselben I,ci-
tnng. Von E. Zetzschc 257
Ducoussos selbsttätiger Zuganzeiger für Eiscnbahn-
zUge 260
Ueber eine Methode zur Messung der Intensität sehr
heller Lichtquellen. Von Dr. H. llnmmcrl . . 262
Die elektrische Ausstellung im Crystal Palace, Lon-
don. Von Dr. Borns 265
F. van Rysselberghes Patente in Bezug auf Telephon-
betrieb und Doppclbcnutzung der Leitung. Von
E. Zetzsche 291
Mittheilungen Uber die Berliner Fernsprechanlage.
Von Postrath Oesterreich 293, 321
Ueber Gegenstromschaltung für durchlaufende Linien-
signalc. Von F. Galtinger 298
Englands Electric Lighting Act. Von Dr. Bornt 299
Bemerkung Uber die Berechnung des Nutzeffektes
von Ladungssäulen. Von W. Hall wachs . . 30 t
Apparat zur DemonstrationderFoucauIt'schen Ströme.
Von Dr. A. v. Waltenhofen 302
Die kommende elektrische Ausstellung in Wien.
Von J. Karcis 303
Rede des Prof. W U 1 1 n e r bei Ucbcrnahme des Rek-
torats der technischen Hochschule zu Aachen . . 304
Die Telegraphen im ägyptischen Kriege. Von Btz. 329
Ueber die Ockonomic des Glühlichtes von Siemens
& Halske. Von Wilhelm Siemens .... 331
Ueber die Beleuchtung der EiscnbahnzUge mit GlUh-
licht. Von S. Dolinar 333
Untersuchungen über die Induktion im Pacinotti-
Gramme'schen Ring. Von A. Isenbeck . 337, 36t
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Akkumu-
latoren. Von H. Aron 342
Die Eröffnung der internationalen elektrischen Aus-
stellung in Wien 1883. Von H Dischcr. . . 345
Ueber Hughes' Theorie des Magnetismus. Von Prof.
Dr. G. Hoffmann 367
Seite
Das elektrische Licht in der Hygiene-Ausstellung
zu Berlin 1883. Von C. Biedermann. . . . 372
Ueber die Verthcilung des Luftdruckes und der
Temperatur während gröfserer Gewitter. Von
W. v. Bezold 374
Untersuchungen Uber den Kraftbedarf der elektri-
schen Glühlichtbclcuchtung nach Edisons System
im Königlichen Residenz -Theater in München.
Von Prof. M. Schröter 376
Pcttenkofers Gutachten Uber die elcktr. Beleuchtung 381
Ueber den Einflufs der künstlichen Beleuchtung auf
die Luft in geschlossenen Räumen 382
Die Fernsprcchanlage in Zürich 384
Einjährige Erdstrombeobachtungen. Von J. Lu-
dewig 401, 456
Die elektrotechnischen Versuche auf der internatio-
nalen Elektrizitäts-Ausstellung in München. Von
Prof. Dr. E. Dorn 404
| Elektrische Signale in Kohlengruben 415
| Das Toqicdosystcm von McEvoy 416
Ueber elektrische Lichtmessungen und Uber Licbt-
cinheiten. Von v. Hefncr-AItcneck .... 445
Zur Berechnung der künstlichen Widerstände bei
der sich auf die Whcatstone'sche BrUcke gründen-
den Gcgcnsprech-Methodc. Von H. Discher . 460
A. Lucchesinis Typendruck - Telegraph. Von E.
Zetzsche 4<>S
Ueber einen elektrisch registrirenden Fluthmesscr
von Siemens & Halske. Von F. v. Hcfner-
Altencck 495
Studie Uber das Kupfcrvoltameter. Von Dr. H.
Hammerl 501
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Ladungssäulcn.
Von W. Hall wachs 504
Vorschlag zur Uebertragung der Rufzeichen und
der Gespräche in Fernsprechleitungen. Von
Geh. Ober Reg. -Rath C. Elsasser 508
Ueber Telcphonleituiigen in grofsen Städten und
deren Verbesserung. Von C. L. Madsen. . . 508
Die unterirdischen Telegraphen-Anlagen in Frank-
reich. Von G. Wabner 510
Kritische Vergleichung der elektrischen KraftUbcr-
1 tragiing mit den gebräuchlichsten mechanischen
Uebertragungssystemen. Von A. Bcringcr. . 513
V. Kleine Mittheilungen.
Internationale elektrische Ausstellung in Wien 33, 86,
137. »77, 226, 269, 307, 308, 348, 475
Elektrotechnischer Verein in Wien' . . . 33, 137, 348
Preisausschreiben 33, 86, 226, 348
' Elektrischer Widerstand von Körpern in fein ver-
teiltem Zustande 33
Woodwards Isolirung elektrischer Leitungen ... 33
Capancmas Isolator 34
Telephon in Schottland 34
Eisenbahn -Zugstelcgraph 34
j Priorität der elektrischen Kraftübertragung .... 34
\ Elektrisches Boot 35, 350
Elektrische Beleuchtung der Nevsky-Perspektivc . . 35
Beleuchtung des Holborn -Viaduktes 35. 43«
Die höchste elektrische Lampe 35
Edison Company 36
Elcktrizitäts- Ausstellung in Königsberg ... 86, 177
Vorlesungen an der technischen Hochschule zu
Berlin 86
Volta-Preis für 1887 86
Kabel Paris— Marseille 86
Thompsons Telephon 86
Fliegende Fernsprechzelle 87
Telephon in Oesterreich -Ungarn 87
Hipps elektrische Uhren 87
Ergebnisse der elektrischen Beleuchtung des Bahn-
hofes in Sttafsburg (Elsafs) 87
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Inhalts • Verzeichnis.
V
Seite
Elektrischer Lichtbogen im Vakuum 137
Labordes mehrfacher Telegraph • . . . 138
Telephon in Frankreich 138
Telephon in Italien 1 3 S , 430
Tclcpin m -n Amerika I jS
Llchtn-chc Hochbahn in Paris 13S
Elektrische Beleuchtung in Bibliotheken 13S
M.ic Iaov< clk-ktr, Mctall-udicr für den Meeresgrund 139
Staatliche Wir-ichriftL-n in Betreff elektr, Anlagen 17S
Pispersions-Photometer 17S
I'inlkr's von Mctal;s.chcibcn auf c 1 11 :i n « 1 c r bei Nähe-
rung 179
herranti- 1 'ynamomaschine 179
Gordons W'c<.h*ets.tronmiasch!r.c 179
Hc Kab.aths Akkumulator 179
Betriebskosten und Ertrag der englischen Tele-
graphen 1S0
Telegraphen in ('h:na 1S0
Bnghts tclegraph.sehcr Klopfer 181
1 angdons Knd:-olalor uml Einli.ihrungsrohr . . . lSl
A. d'Arsonvnl- 'I r'.cphor. 1X2
Dolhc.irs Neuerungen :m Tclcphongchein und Ka-
beln 1x2
Dolbcars Telcphoncmpfangcr ohne Verbindung mit
der Leitung 7 . ■ 183
Geschichtliche N0tj7.cn bezüglich der Erfiridun g des
elektrischen Lichtbogens und des Telephons . . 183
Kohlen Uir elektrische Lampen I S j
Elektrische Beleuchtung in Birmingham I S4
Das eicktti-che Lieht in Godrdming 1H4
Elektrische- Licht in Amsterdam 1 8 5
Elektrisches Lieh: in Bcsancon 1S5
Absperren de« 1 lampff'itriUcs durch Elektrizität. I S 5
Liriflufs der Temperatur auf den elektr. \Y-.dcr-tan.l
vnn Mischlingen von Schwefel und Kohlenstoff 2 20
Vcrwerllning der BattericTH<. k-tändc 226
Fortschritte der Tclcgraphic in England i, J. 1S82 2ZJ
Western l"n:oi- Telegraph Company
Telephon in Amerika 228
]>cr Tclegraphciivcrkehr in Japan 22S
Tclephoni-chc Musikühertragung 230
Ko-tcnanschlag für elektrische Beleuchtung vnn
Shettiel.l 2 jo
Ha- elektrische Licht in einer Schwefelkohlenstoff-
ätninsph.are 231
Elektri-che Lokomorivbclcuchtung 231
Praktische Hohe für Bogenlampen 23 1
Elektr. Beleuchtung des Transportschiffes »Himalay.n 231
Elektr. Beleuchtung des Damptcr- »Tarawera« 231, 272
Elektrische Beleuchtung eines Kriegsschiffes . . . 232
Kosten der besonderer) Einrichtungen filr Gas, oder
elektrische Beleuchtung eines Land-Uzes .... 232
Telephon in London 269
Ausbreitung des Telephons . . , , 270
Elektrische Klingeln mit Sclb-taus-chluf- .... 27 t
Wetters elektrische Uhr 271
Uhr mit funkenlosem Sttoiuunlt ibrcchcr von Spcl-
Hcr 221
Tramwagen durch Elektrizität getrieben 272
Elektrisches Li., ht lur das englische Parlament, . 272
Elektrische Sterne für Theater -icen 27 2
Die Elektrotechnik an der technischen Hochschule
in Darmstadt to8
Druck und die Kocr/itivkraft des Stahles .... ^QQ
Mikrophone 11.it metallischen Elektroden 309
Fernsprechverbindung lierlin ■ Potsdam 310
Auf- und Abgabe der Telegramme durch Telephon ;to
Telephon in Zürich ■ 3 IQ
Tclephongc-ctr in Belgien 3 IC)
ZcitLialUlicn-t in Grccnwu h 310
Verminderungen der Tcmpcrarurstbrungcn bei Qucck-
sdbertropfen - Kontakten hir I hren 3 Ui
Elektrische Eisenbahn in der Schweiz 310
Die Frage der unterirdischen Leitungen in New- York 310
Zur Streitfrage 'Gas versus elektrisches LickU . ■ 311
3"
Internationale elektrische Ausstellung xu Phila-
YorlcsuiK'en über Elektrotechnik am Polytechnikum
T)i** Klrktratechnik .in Her t<vhnUrhen Hochschule
Tl*1 r»L- • rntrir V» 11 tCiJ'll rf* 1» V Pfi>m In 1**11**0
,40
Prrthnrttnn,il(riK*Annnipti,r vfin Or lllnricnt
'T'pIpnTrmhit- nnch S^iipc^iI
j-t *
Dac *l f^lpnrmn in Rri->ilicn
.Mfir>' Schienen!*, intakt
3 So
Versuche mit Bogcnlicnt
BleLtrischc Kraft Übertrag in der Schweiz . .
Hie Uek .rot', l t.nik. an ticr {. nt\ crr-tiai i-unu ti
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.120
TclcphoniiDlii^c unter <lcr Krtlc •■■■*••*
^.1
Lu —
FlpktTi^rhf Fi<**nhihn Vlhdlin r> Hrtihl
— ^ .1
431
4 7 1
4.1 1
Entwickclung des Fernsprechwesens im Reichs-Post-
476
-.-ilj.rfii/l Viiitu'Ti' \Tr'ft'r vrill H 1 V t ll
4/o
477
l«*1i»lrfT Ri-t«siirKtii ncr \\e*t i\ot IC^'st-rkrönuni' Irl ^losk^ll
-t / /
1^... UT.^-fj-n i' 1 1. r #• 1 1 • L f r t — i ■ c t i (tbiSIiiditbeli-iirHtuncT
i ' 1 e IN l.-tvll liLI OLKll l> '_Lieil '.JiU.JIILIUli; llrlii^llLLlll).
±11
I ler-lcllunf- v on ( iltihlampen der llanimond L.leetric
477
47K
478
Gaufs und Webers Telegraph
S^S
Die Elektrotechnik am Polytechnikum in Zürich
52S
Lattigs Schaltung von Telephonen
526
Das cl-cktri-che Boot der Electrica! Power Storagc Co.
ü
VI. Auszüge aus deutschen Patent-
schriften.
No. i82Sq. Neuerungen an dynamoelektrischen
Maschinen. H. St. Maxim in Brooklyn . . .
^2
No. 1874 t. Neuerungen an Telephonanlagen fllr
Theater. Clement Ader in Paris
No. 18885. Neuerung an Schallubertragem für
Telephone und Spraehlelegraphen, K. M. Lock-
wood und S. 11. Bartlett ;n New-Vork
38
No. 18902. Neuerungen in dem zur Isolirung elek-
trischer Leitungen dienenden Material. A. Th.
Woodward in Ncw-York 39
No. 19025. Neuerungen an elektrischen Licht-
regulatoren. Neumann, Schwarz & Weill
und A. Eli ac hoff in Freiburg i. Br 40
No. 19030. Neuerungen an magnetoelektrischcn
Maschinen und Magneten ftir magnetoclektriache
Ma-chinen und in dem Verfahren *"m Erzeugen
dic-er Magnete. European Electric Company in
Wgw- Yorlc ................
| No. 19160. Elektrische Lampe mit automatischer
Kcguiirung, J. A. Mondos in Neuilly s. Seine 40
1 No. 20096. Neuerungen an Ringinduktoren Tür
dynamoelektrische Maschinen. Ch. Dion in
Montreal (Kanada) 89
No. 20296. Neuerungen an Blitzableitern mit
Wetterfahne (KL 37). Dr. H. W. Schultz &
Sohn in Hamburg 186
VI
Inhalts- Verzeich^iss.
Seite
No. 20461. Neuerungen an dynamoelektrischen
Maschinen. H. B. Sheridan in Clevcland (Ohio) 90
No. 20462. Neuerungen an isolirten Leitern (Ur
TelegTaphie und andere Zwecke. W. Smith . . 139
No. 20463. Neuerungen an Regulatoren für dynamo-
elektrische Maschinen. II. St. Maxim .... 233
No. 20464. Neuerungen an elektrischen lumpen.
H. St. Maxim in Brooklyn 90
No. 20465. Neuerungen an dynamoelektrischen
Maschinen. Ii. St. Maxim in Brooklyn. ... 90
No. 20466. Ebenwirkender Zugtaster oder Schlüssel
mit verstellbarem FingcrgrifFc. A. Knocllinger 233
No. 20474. Neuerungen an elektrischen Lampen.
(Zusatz -Patent zu No. 18149.) L. E. Schwcrd
und L Scharnweber in Karlsruhe 186
No. 20495. Neuerungen an galvanischen Elementen.
J. F. Aymonnct in Grignon 139
No. 2051t. Neuerung in der Hcrstcllungswcisc von
Kohlcnstiftcn für elektrisches Licht. Mignon
und Rouart in Paris 186
No. 20512. Elektrischer Motor. Societe anonyme
des cäbles electriques (systemc Bcrthoud,
Borel & Co.) in Paris 233
No. 20523. Neuerungen an Sckuridärhattcrien (Akku-
mulatoren). J. \V. Swan in Ncwcasile .... 91
No. 20574. Elektrische Auslosung der Bremse
einer Aufzugsvorrichtung für Theatervorhänge.
Pfeiffer und Druckenmtlllcr in Berlin. . . 351
No. 20577. Neuerungen an Fcrn«prechanlngen und
an den dazu gehörigen Apparaten. G. L. An-
ders in London 185
No. 20592. Herstellung von Isolirungsmaterial und
Isolatoren. J. A. Fleming in Nottingham . . . 91
No. 20596. Neuerungen an Bunsens Kohle-Zink-
Elcmenten. K. Trorbach in Berlin 273
No. 20626. Anwendung von Akkumulatoren oder
thcrmoclcktr. Batterien in Verbindung mit dem
Mikrophon. Fr. van Ryssclberghe inSchaerbcck 140
No. 20629. Neuerungen an Telephonen. H. H.
Eldred in Paris 273
No. 20822. Neuerungen an der Herstellung und
Verbindung der leuchtenden BUgel in Glühlampen.
W. Crookes in London 313
No. 20823. Neuerungen an elektrischen Strom-
messern. Th. A. Edison in Mcnlo-Park . . . 352
No. 20825. Induktive Stromabzweigung. B. H.
Enuma in Amsterdam 273
No. 20828. Neuerungen an Elektrometern. II. St.
Maxim in Brooklyn 313
No. 20830. Neuerungen an der Vcrtheilung und
Regulirung elektrischer Ströme. H. St. Maxim 392
*No. 20833. Elcktrizitats- Akkumulator. II. Müller
in Kohlscheid bei Aachen 140
No. 20834. Neuerungen im Messen von Elektri-
zitatsmengen. Dr. J. Hopkinson in London . 433
No. 20875. Neuerungen an Pendelmikrophonen.
E. Berliner in Boston 312
No. 21058. Neuerung in der metallischen Ver-
bindung von Blitzablcitungsdrähtcn. J. Kernaul
in München 273
No. 21168. Neuerung an galvanischen Sekundür-
Batterien. N. de Kabath in Paris 352
No. 21174. Sekundär- Batterie. Dr. E. Boettchcr
in Leipzig 140
No. 21184. Neuerung an dynamoelcktrischcn Ma-
schinen. E. W es ton in Ncwark 433
No. 21304. Neuerungen an Akkumulatoren für
Elektrizität. S. Cohne in London 313
No. 21 371. Neuerungen an Kohlenbrennern für
elektrische Lampen. C. Wetter in I.ondon . . 313
No. 21376. Neuerungen an Sekundär- Batterien.
Grout, Jones und Scnnet 478
Seite
No. 21444. Neuerungen an Fernsprechapparaten
und Fcrnsprcchsystcmcn. J.H.Rogers. . . . 312
No. 21449. Neuerungen in der Herstellung der
Umhüllung von elektrischen I.eirungsdrähten.
J. D. Thomas in New-York 434
No. 21454. Neuerungen an Polarisationsbatterien.
ü. Schulze in Strafsburg (Elsafs) 393
No. 21 691. Magnet -Mikrophon. H. Kaltofen in
Coelln-Meifsen (Elbe) 393
No. 21824. Anordnung von elektrischen Leitern.
Siemens Brothers & Co. in London. . . . 351
No. 21833. Verfahren zur Herstellung einer bieg-
samen elektrischen Isolirungsmasse. M. Mackay
und R. E. Goolden in London 351
No. 21990. Isolatoren für Telegraphendrähte. J. S.
Lewis in Rirkcnhead, England 351
No. 22093. Typendrucktelegraph. A. Lucchesini
in Florenz 475
No. 22341. Neuerung an dem unter No. 15020
geschützten Telephon. J. H. Königs lieb . . . 394
No. 21689 und No. 21690. Neuerungen an Sekundär-
Batterien. De Kabath 479
No. 21957. Neuerungen an Sekundär -Batterien.
Dr. Aron (Metallodium) 48 1
No. 22198. Neuerungen an Sekundär- Batterien.
Pitkin 479
No. 22263 und No. 22781. Neuerungen an SekundJtr-
. Batterien. Somcee 479, 480
1 No. 22393. Neuerungen an Sekundär -Batterien.
Westphal 481
1 No. 22816. Neuerungen an Sekundär -Batterien.
Crompton. Fitz-Gerald, Biggs und Beau-
mont 480
No. 23086. Neuerungen an Sekundär -Batterien.
Lorrain 480
No. 23731. Neuerungen an Sekundär- Batterien.
Caron (Kohlengewebe) 480
No. 23817. Neuerungen an Sekundär- Batterien.
Tribc 480
No. 23916. Neuerungen an Sekundär- Batterien.
Dr. Böttcher 480
VII. Besprechung von Büchern.
Seite 41.
VIII. Bücherschau.
Seite 42, 91, 187, 234. 274. 314, 353, 394, 434, 481.
IX. Zeitschriftenschau.
Seite 42, 92. 140. 187. 235. 274. 3«4. 353. 394- 435.
48i. 527.
X. Patentschau.
Seite 47, 95. «43. «9«. 239, 279. 3«9. 359- 399. 439. 487-
XI. Briefwechsel.
Seite 36, 88, 139, 232, 272. 3". 432.
Snchventoielinifs
. Seite 529
. Seite 534
Berichtigungen.
Seite 96, 192, 488, 528.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
Januar 1883.
Erstes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
1882.
Vorsiticndcr:
Generalmajor v. Kessler.
I.
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung t\ Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1. Geschäftliche Mittheilungen.
2. Vortrag des Herrn Christiani: »Bericht
Uber die Münchener internationale elek-
trische Ausstellung .
3. Kleinere technische Mittheilungen. — Be-
richt des zweiten Schriftführers über eine
Sitzung der > Society of Telegraph Engi-
neers and of Electricians« in London und
Uber englische elektrische Beleuchtungs-
anlagen. — Herr Dr. Frölich: -Zur
elektrischen Kraftübertragung*. — Herr
Frischen: »Uebcr die Forteritwickelung
der elektrischen Eisenbahnen*.
Der Bericht über die letzte Vereinssitzung
wurde genehmigt.
t. Geschäftliche Mittheilungen.
Anträge auf Abstimmung über die in der No-
vembersitzung mitgetheilten Beitrittserklärungen
waren nicht eingegangen; die Aufnahme der
Angemeldeten als Mitglieder ist somit erfolgt.
Mit Einschlufs derselben zählt der Verein gegen
wärtig 1587 Mitglieder, darunter 312 hiesige
und 1 275 auswärtige. Das Verzeichnifs der
seit der letzten Sitzung weiter eingegangenen
Anmeldungen wurde zur Einsicht ausgelegt.
Dasselbe findet sich auf S. 4 abgedruckt.
Eingegangen ist:
a) von dem Baumeister Herrn C. F. Bcn-
neder in Karlsruhe eine Anleitung zum Ge-
brauche des zur Ausführung kleinerer Be-
rechnungen dienenden logarithmischen Rechen-
stabes;
b) von Herrn Sachse eine demselben über-
mittelte Beschreibung eines automatischen Feuer-
lösch- und Signalapparates von Felix Bahr
in Warschau, welcher Apparat im wesentlichen
darauf beruht, dafs nach Verbrennen eines
Baumwollfadens durch das Feuer ein elektrischer
Kontakt entsteht, der das Oeffnen der Wasser-
hähne, unter gleichzeitiger Entsendung eines
Alarmsignales, zur Folge hat.
Beide Druckschriften waren zur Einsicht aus-
gelegt und wurden sodann der Vereinsbibliothek
Uberwiesen.
a. Vortrag des Herrn Christiani: Bericht über die
Münchener internationale elektrische Ausstellung.
Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegen-
heiten hielt Herr Christiani den angekündigten
Vortrag über die Miinchener internationale elek-
trische Ausstellung, indem er die einzelnen
Ausstellungszweige, die Telegraphie, das Fern-
sprechwesen, die elektrische Beleuchtung und
die elektrische Kraftübertragung einer näheren
Besprechung unterzog. Bezüglich der elektrischen
Kraftübertragung referirte der Vortragende ein-
gehend Uber die von Marcel Deprez zwischen
Miesbach und München unternommenen Ver-
suche, deren Ergebnisse zwar an sich nicht
ungünstig seien, indessen mit der von dem ge-
nannten Physiker entwickelten Theorie, welche
bereits ein Jahr früher von Dr. Frölich aufge-
stellt worden sei, nicht übereinstimmten. Während
diese Theorie einen Nutzeffect bis zu 68 %
hätte erwarten lassen, seien in Wirklichkeit nur
25 bis 35 % der aufgewendeten Kraft nutz-
bar übertragen worden. Entgegen der Annahme
von Deprez, dafs der Unterschied durch Unge-
nauigkeiten in der zur Ermittelung des Nutz-
effektes benutzten Formel zu suchen sei, welche
auf Kraftvcrluste durch unsolide Fundirung der
Maschinen , mangelhafte Isolation der Leitun-
gen u. s. w. nicht Rücksicht nehme, glaubte
der Vortragende den Grund für die Ab-
weichungen in einer der Theorie zu Grunde
liegenden unrichtigen Vorstellungsweise hinsicht-
lich des Joule'schen Gesetzes erblicken zu
dürfen. Er erläuterte dies an den von Deprez
aufgestellten Formeln und gab zum Schlüsse
die Darstellung einer eigenen Theorie der elek-
trischen Kraftübertragung, welche auf der An-
schauung beruht, dafs von der aufgewendeten
Betriebskraft ein Theil für die Bewegung der
Transmission konsumirt werde, während der
1
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Vereins -Angelegenheiten.
Elektkotechn. Zeitschrift.
JANUAR 1883.
Rest als nützliche Arbeit wieder erscheine.
Nenne man den Aufwand für die Transmission
die Transmissionsarbeit, so sei der Nutzeffekt
durch das Verhältnifs zwischen der um die
Transmissionsarbeit verminderten Gesammtarbeit
zur Gesammtarbeit bedingt.
An den Vortrag schlofs sich eine Diskussion,
an welcher aufser Herrn Dr. Frölich, der für
die Richtigkeit der von M. Dcprez aufgestellten
Theorie eintrat und die von Herrn Christiani
in Bezug auf die von Herrn v. Hefner-Alteneck
in seinem Vortrag im Oktober v. J. gemachten
Mittheilungen über die Kosten der elektrischen
Beleuchtungsanlagen in Berlin. Auf den von
Herrn Peters geäufserten Wunsch, näher über
die wirklichen Selbstkosten auf Grund der wäh-
rend mehrerer Monate beim Betriebe gewon-
nenen Erfahrungen unterrichtet zu werden, er-
klärte Herr v. Hefner-Alteneck sich bereit,
diese Betriebsausgaben, Uber welche ihm zur
Lokomotive der elektrischen Bahn in dem Königlich sächsischen Bergwerke Zaukerode.
entwickelte abweichende Theorie als aus einer
mifsverständlichen Auffassung der betreffenden
Gesetze hervorgegangen bezeichnete, Herr
Dr. Werner Siemens, sowie der Vor-
sitzende und der Vortragende sich bethei-
ligten.
3. Kleinere technische Mittheilungen.
Zu dem letzten Gegenstande der Tagesord-
nung ertheilte der Vorsitzende zunächst Herrn
Peters1) das Wort zu einer kurzen Bemerkung
') Vcrgl. die in diesem Hefte (Sehe j<) im • BriefwechicW ab-
gedruckten Briefe. Die Red.
Zeit nicht sämmtliche Zahlen zur Hand seien,
die übrigens die angeführte Pauschalsumme nicht
erreichten, bei späterer Gelegenheit genau zu
spezifiziren. Eine allgemeine Bedeutung für die
Kostenfrage des elektrischen Lichtes sei den-
selben jedoch nicht beizulegen, weil der Betrieb
der elektrischen Beleuchtung in der Leipziger
Strafse hauptsächlich wegen der Anwendung von
Gasmotoren kein ökonomischer sei.
Darauf machte Herr Frischen in Folge
freier Vereinbarung mit dem Schriftführer Herrn
Unger, welcher den von ihm angemeldeten
Bericht vorerst zurückzog, einige Mittheilungen
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Elkktrotkchn. Zeitschrift.
JANUAR .883.
Vereinssitzung vom 19. Df.zf.mrer 1882.
3
in Betreff der Entwir.kelung der elek-
trischen Bahnen, indem er seine Ausfüh-
rungen durch Vorlegung mehrerer Photographien
von elektrischen Fahrzeugen unterstützte.
Von der Firma Siemens & Halske seien bis
jetzt in der Nähe Berlins zwei elektrische Ver-
suchsbahnen eingerichtet und praktisch in Betrieb
gesetzt.
Die eine dieser Bahnen führe in einer Länge
von 2^ km vom Lichterfelder Bahnhofe nach
der Kadettenanstalt, die andere, 2,} km lange
Bahn gehe von Charlottenburg aus Uber West-
end nach dem Spandauer Bock. Während die
erstere vollständig auf Kosten der Firma her-
gestellt worden sei, verdanke letztere bei der
Schienen von dem elektrischen Strome Schläge
erhalten hätten, wodurch sie erschreckt und
zum Davonlaufen gebracht wären, sei mittler-
weile dadurch beseitigt worden, dafs man einer-
seits bei den Uebergängen ein Stück Schiene
aus dem elektrischen Stromkreise fortgenommen
habe und die Wagen durch ihre eigene Ge-
schwindigkeit über die isolirten Schienen weiter-
laufen lasse, andererseits eine vertiefte Leitungs-
schiene gelegt habe, in die der Radkranz ein-
greift und so den Strom in den Wagen schafft.
Indem Referent sodann die Einrichtung der
zweiten elektrischen Bahn nach dem Spandauer
Bock erläuterte, bei welcher die Einführung
des Stromes von zwei längs der Strafse auf
Lokomotive der elektrischen Hahn in dem Königlich sächsische» Bergwerke Zaukerode.
zweiten Bahn die Möglichkeit, Versuche anzu-
stellen, der Zuvorkommenheit der Berlin -Char-
lottenburger Pferdeeisenbahn-Gesellschaft, welche
in bereitwilligster Weise die auf der Versuchs-
strecke erforderlichen Wagen hergegeben habe.
Was zunächst die Lichterfelder Bahn betrifft,
bei welcher der elektrische Strom dem Wagen
durch die Schienen zugeführt wird, so seien
die beim Betriebe derselben gemachten Er-
fahrungen durchaus zufriedenstellend gewesen.
Betriebsstörungen von gröfserer Bedeutung hätten
nicht stattgefunden, und ebenso habe der Schnee- !
fall, vor dem man anfangs Befürchtungen ge-
hegt, nach Anbringung von Bürsten an den ;
Wagen keine wesentlichen Nachtheile im Ge-
folge gehabt. Der in der ersten Zeit mitunter !
unangenehm empfundene Uebelstand, dafs Pferde
auf den Strafsenübergängen beim Betreten der
Stangen angebrachten starken Drahtseilen aus
bewirkt wird, auf denen ursprünglich mit dem
Wagen verbundene Kontaktwägelchen hinliefen,
hob derselbe die Schwierigkeiten hervor, welche
dieser Einrichtung beim Betriebe durch die
Biegungen der Strafse bereitet wurden. Die-
selben hätten Veranlassung dazu gegeben, nach-
dem gleiche, von der Firma Siemens freres auf
der Pariser Ausstellung unternommene Versuche
günstig ausgefallen waren, an Stelle der Drähte
geschlitzte, von Isolatoren getragene und an
den Stangen aufgehängte Röhren von 25 mm
Lochdurchmesscr anzubringen, in welchen ein
etwa daumendickes, kleines Kontaktstiftchen
gleitet. Der hierdurch gebildete Kontakt sei
ei» durchaus gesicherter und der bisherige Er-
folg des Versuches in jeder Weise zufrieden-
stellend gewesen.
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4
Vereins -Angelegenheiten.
Elektrotrchn. Zeitschrift.
JANUAR 1883.
Die weiteren Mittheilungen des Herrn Frischen
hatten den Betrieb der ebenfalls von der Firma
Siemens & Halske hergestellten elektrischen
Bahn in dem Königlich sächsischen Bergwerke
Zaukerode zum Gegenstand. Es handelte sich
um eine 700 m lange, 260 m tief unter der
Erde liegende Strecke, auf welcher die elektri-
sche Lokomotive mit einer Geschwindigkeit von
etwa 12 km in der Stunde eine Last von
8000 kg oder 8 Tonnen in 10 Wagen beför-
dert. Die Einrichtung sei namentlich dadurch
auf Schwierigkeiten gestofsen, dafs die zu be-
fahrenden Gänge nur eine sehr geringe Breite
hätten und deshalb auch eine aufserst kleine
Lokomotive erforderlich gewesen sei. Dieselbe
besitze bei einer Gesammtlängc von 2 430 mm,
einer Höhe von 1 040 mm und einem Gewichte
von 1 550 kg nur eine Breite von 800 mm so-
wie eine Spurweite von 566 mm; jedes Rad
habe einen Durchmeser von 340 mm. Zur
Erzeugung des elektrischen Stromes sei aufser-
halb der Grube eine mittels einer kleinen Zy-
linder-Dampfmaschine betriebene dynamoclektri-
sche Maschine aufgestellt. Mit Hülfe eines
Kabels werde der Strom durch den Schacht
den oberhalb desselben angebrachten, aus
T-Eisen gebildeten Stromzuleitimgsschienen zu-
geführt und gelange durch Vermittelung kleiner,
auf den T- Schienen gleitender Kontaktschlitten,
die von der elektrischen Lokomotive an Lci-
tungsdrahtscilen mitgezogen würden, in die elek-
trische Maschine der Lokomotive. Der Führer
könne durch Drehen einer Einschaltkurbel die-
selbe beliebig vor- oder rückwärts bewegen.
Die ganze Einrichtung habe sich seither als
völlig lebensfähig erwiesen, und es dürfe mit
Sicherheit angenommen werden, dafs die Loko-
motive bei entsprechender Einrichtung das Dop- 1
pelte der gegenwärtig ihr zugemutheten Arbeit
zu leisten, also 15000 bis 16 000 kg Last mit
einer Geschwindigkeit von etwa 12 km in der
Stunde zu befördern im Stande sei.
Herr Jordan theilt mit, dafs er sich bei
einer kürzlich unternommenen Befahrung der
Zaukcroder Gruben von der Vortrefflichkeit der
eben beschriebenen Anlage überzeugt habe und
bestätigte nach den von dem Direktor der
Grube, Herrn Ober-Bergrath Förster, ihm zu-
gekommenen Mittheilungen, dafs die elektrische
Bahn das Doppelte von dem zu leisten im
Stande sei, was von der Firma Siemens &
Halske bei Anlage derselben zugesichert wor-
den sei. Lfebrigens werde die Bahn dauernd
über die garantirte Leistung hinaus in Anspruch
genommen, ohne dafs bisher hierdurch eine
Betriebsstörung verursacht worden wäre. Redner
macht darauf aufmerksam, dafs in den Zauke-
roder Gruben noch eine zweite elektrische Kraft-
übertragung mit Erfolg in Anwendung komme.
Dieselbe diene zum Betrieb eines Ventilators in ,
der Grube.
Der hohe Nutzeffekt, welchen die elektrische
Kraftübertragung im Vergleich zu den anderen
im Bergbau in Anwendung kommenden Kraft-
übertragungen gebe, dürfte eine baldige und
ausgedehnte Verwendung derselben im Bergbaue
zur Folge haben.
Nach einer kurzen Erwiderung seitens des
Herrn Frischen wurde die Sitzung geschlossen,
indem wegen der schon vorgerückten Zeit die
in Aussicht gestellten kleineren technischen
Mittheilungen der Herren Ungcr und Dr. Frö-
lich mit Zustimmung der genannten Herren auf
die nächste Vereinssitzung verschoben wurden.
v. Kessler.
Aron, Unger,
erster Schriftführer. iweiter Schriftführer.
II.
Mitglieder- Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
369. Paul Bennewitz.
370. August Beringer, Regierungsbauführer,
Charlottenburg.
371. Emu. Rikf.nacht.
B. Anmeldungen von aufserhalb.
1485. Michael Netoliczka, K. K. Tclegraphen-
leitungs- Revisor, Iglau.
1486. Philip Seubei., Ingenieur, München.
1487. Carl Lautensghlac.fr, Ober-Maschinen-
meister, München.
1488. Pius Amann, Ingenieur, München.
1489. C. Ortlieb, Maschinenmeister, München.
1490. Wilhelm Overdieck, Telegraphenkon-
troleur der Reichs-Eisenbahnen in Elsafs-
Lothringen, Strafsburg i. Eis.
1491. Arnold Muller, Direktor der Kunst-
mühle Tivoli bei München.
1492. Anatol Siegert, Ingenieur, München.
1493. George Pai.grave Simpson, Electrician,
London.
1494. Julius Schubert, Zivil-Ingenieur, Königs-
hütte O.-Schl.
1495. Gustav Mayrhofer, Telegraphensekretär,
Köln a. Rh.
1496. Eduard Weinberg, Gehilfe des Kaiser-
lich russischen Telegraphenbezirk-Chefs,
Kollegien -Assessor, Kasan (Rufsland).
1497. Rudolf Gerzner, K. K. Telegraphen-
leitungs-Revisor, Komotau.
1498. Eduard Ziegler, K. Ober-TelegTaphen-
maschinist, Bamberg.
1499. E. Tychsen , Ingenieur - Hauptmann,
Kopenhagen.
1500. J. Kolbe, Ingenieur der österr. Staats-
Eisenbahngesellschaft, Werkstätte Sim-
mering, Wien.
1501. Otto v. Kkli.knbach, Ingenieur, Stutt-
gart.
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Elkktrotechn. Zkitschrift.
JANUAR 1883.
Slaby, Kkaftübertragung von M. Deprez.
1502.
1503-
1504.
1505-
1 506.
1508.
1509.
1510.
151 1.
1512.
»513-
«5»4-
Dr. Erasmus Kittler, Professor an der
technischen Hochschule, Darmstadt.
Roehrig, Post-Inspektor, Strafshurg i. Eis.
Seil wkbke , Ober - Telcgraphcnassistent,
Strafsburg i. Eis.
Ernst Ruoff, Direktor des stadtischen
Wasserwerkes, Regensburg.
Johann Libich, Maschinenfabrikant, Buda-
pest.
Ferdinand Tomai.a, Maschinenfabrikant,
Budapest.
Louis Sauer, Fabrikbesitzer, Breslau.
Moritz Kramer, elektrotechn. Bürcau,
Breslau.
Oscar Hugo Siegmund Tkucher, Stadt-
rath, Dresden.
Ludwig Dobrowolski, Telegraphen -In-
spizient, Bacau (Rumänien).
Ferd. Hermes, Dozent an einer höheren
Privatschule, Blyenbeck bei Afferden
(Holland).
Theodor Fischer, Postsekretär, Bremen.
Köpcke, Eisenbahntelegraphcn-Inspektor,
Saarbrücken.
INTERNATIONALE
ELEKTRIZITÄTS - AUSSTELLUNG
verbunden mit elektrotechnischen Versuchen
IN MÜNCHEN.
Die Kraftübertragung von Marcel Deprez.
Der Münchener Versuch des bekannten fran-
zösischen Gelehrten, bei welchem zum ersten
Male die Aufgabe gelöst wurde, eine mechanische
Arbeit durch elektrische Transmission auf die
erhebliche Entfernung von fast 60 km (von
Miesbach nach München) mittels eines ein-
fachen Telegraphendrahtes zu tibertragen, hat
die in- und ausländische Fachpresse in den
letzten Monaten in ungewöhnlichem Mafse be-
schäftigt. Die zahlreichen, im Anfang aufge-
tauchten Zweifel wurden von betheiligtcr Seite
als Ausdruck der Mifsgunst aufgefafst und haben
das Schauspiel veranlafst, dafs die Elektriker
aller Länder sich in zwei Parteien mit den De-
visen für oder gegen Deprez zerspalteten. Die
Schuld daran fällt zum nicht geringen Theile
dem literarischen Wortführer Deprez's, dem ver-
dienstvollen Herausgeber der Lumiere dlectriquc,
Th. du Moncel, zu, der dem ersten Trom-
petenstofse über den glücklichen Erfolg einige
verfrühte Zahlen folgen liefs, die in ihrer Zu-
sammenstellung zu Mifsverständnissen Veran-
lassung gaben. Die Folge war eine gegen-
seitige Belehrung über gewisse prinzipielle Grund-
anschauungen , deren Richtigkeit bezw. Selbst-
verständlichkeit von keiner Seite bestritten wurde,
und welche, besonders nach der letzten Publi-
kation du Moncels in No. 49 seiner Zeit-
schrift, nicht verfehlen wird, die letzten Zweifel,
auch noch vor Veröffentlichung der von dem
Prüfungskomite bis jetzt etwas ängstlich ge-
hüteten offiziellen Resultate, zu verscheuchen.
Eine Meinungsverschiedenheit bleibt schliefslich
nur noch über den Werth des gelungenen Ver-
suches hüben und drüben bestehen, eine Frage,
Uber welche bekanntlich einzig und allein die
parteilose Zukunft das Schiedsrichteramt über-
nehmen kann.
Für diejenigen unserer Leser, denen die aus-
ländische Fachliteratur nicht zugänglich ist,
theilen wir zunächst in Kürze den Gedanken-
gang Deprez s mit, und bitten dabei um Ent-
schuldigung, wenn wir oft besprochene und
längst bekannte Dinge nochmals wiederholen.
Behalten wir die von Dr. Frölich in dieser
Zeitschrift zuerst eingeführte Bezeichnung bei,
und nennen wir A, die elektrische Arbeit der
primären Maschine, E, ihre elektromotorische
Kraft, A7 und E3 die bezüglichen Gröfsen der
sekundären Maschine, S die durch Erwärmung
des gesammten Stromkreises verloren gehende
elektrische Arbeit, //" den Gesammtwiderstand
und / die Stromstärke, so ist bekanntlich nach
dem Joule'schen Gesetz:
AX=EJ, S= Wp, A, = E%J
Wenn Ex und £3 in Volt, J in Ampere
und IV in Ohm gegeben sind, so stellen diese
drei Ausdrücke absolute Arbeitsgröfsen und,
wenn man sie durch g = 9,81 dividirt, tech-
nische Arbeitsgröfsen , d. h. Sekundenmeterkilo-
gramme dar. Die aufgewendete elektrische
Energie Ax tritt in zwei verschiedenen Formen
wieder auf, als Stromwärme S, die verloren
geht, und als elektrische Energie A3, welche
in der sekundären Maschine sich umsetzt in
mechanische Arbeit. Während dieses Vorganges
ist W konstant und / in allen Theilen des
Stromkreises dasselbe. Es ist also:
EJ^. WJ- 4- A3, oder
E, —Et
A3 - WJ) =~-JE„ d. h. /=,
W
Man kann hiernach die sekundäre Maschine
als eine Quelle von entgegengesetzt wirkender
elektromotorischer Kraft E3 ansehen und zur
Bestimmung der Stromstärke auf den ganzen
Kreis das Ohm'sche Gesetz anwenden , da
Et — E3 dann die Summe der elektromoto-
rischen Kräfte darstellt. Durch Einsetzung von J
in die Fundamentalformeln ergiebt sich:
Al~ w
(e, — Ety
6- w
J, Et (£1 —
A% - W~~'
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Elf.ktkizitäts -Ausstellung ts München.
Elektrotechn. Zkttsckrift.
JANUAR 1*83.
Der Nutzeffekt des ganzen Systeme*, (d. h. das
Verhältnifs der gewonnenen elektrischen Arbeit
zur aufgewendeten) ist:
Ar - A: f ■
.4, E,
Ersetzt man in den obenstehenden Glei-
chungen E.t durch NE{, so erhalten dieselben
folgende Form:
A* -<«-*■> %>
s • («-Ar-—
A, ^ AM — A')
Die rechten Seiten dieser Gleichungen ent-
halten aufser A' nur noch den Ausdruck:
//•
Dcprez folgert hieraus: die Entfernung beider
Maschinen (die Lange der Leitung und damit
II" bei gleichbleibendem Querschnitte) kann be-
liebig vergröfsert werden, ohne dafs Alt S,
A-, und N sich ändern, wenn nur der Ausdruck
E 7
—~j denselben Werth behält, d. h. wenn man
E, jiroportional der Quadratwurzel aus II'
ändert. Er knüpft hieran den inhaltsschweren
Satz: »Der Nutzeffekt einer elektrischen Trans-
mission ist unabhängig von der Entfernung«.
Dieser Satz ist in dem theoretischen Sinne,
wie ihn Deprez meint, zweifellos richtig, und
läfst sich in ähnlicher Form auch für die hydrau-
lische und die pneumatische Transmission ab-
leiten. Und doch mufs man sich hüten, ihn
in dieser allgemeinen Form auszusprechen.
Wollte man ähnliche Sätze wie den obigen in
der Technik zulassen, so könnte uns nichts ab-
halten, z. B. zu sagen: die Leistung einer Dampf-
maschine ist unabhängig von dem verbrauchten
Wärmequantum. Dies trifft theoretisch voll-
kommen zu, wenn man Folgendes bedenkt. Die
Arbeit einer Dampfmaschine läfst sich allgemein
durch die Formel ausdrücken:
Hierin bedeutet 7[ die Temperatur des ein-
strömenden, 7\ die Temperatur des ausströmen-
den Dampfes, Q, die in der Sekunde dem
Dampfe zuzuführende Wärmemenge und A das
lebiges Dasein beenden. lieber das Problem
der Hochdruckdampfmaschine, welche, nach
dem Vorschlage von Perkins, mit Spannungen
von 20 und mehr Atmosphären arbeiten sollte,
ist man in der Technik längst zur Tages-
ordnung übergegangen, und einen Ingenieur,
der den oben angegebenen Satz vertheidigen
wollte, obwohl er theoretisch unanfechtbar ist,
würde man kaum für ernsthaft halten.
Ganz ähnlich liegt die Sache bei dem Deprez'-
schen Satze. Die elektromotorische Kraft der
primären Maschine soll mit der Quadratwurzel
aus dem Widerstande wachsen. Es ist ein-
leuchtend , dafs wir bei einigermafsen hervor-
ragenden Längen der elektrischen Leitung, wie
sie Deprez in Zukunft Air möglich hält, unter
Verwendung gewöhnlicher Telcgraphendrähte zu
Spannungen von Tausenden von Volt für die
primäre Maschine gelangen, zu deren Erzeugung
ganz aufserordentlich dünndrähtige Ankerwicke-
lungen nöthig werden. Heide Momente führen
Uebelstände mit sich, die von der Technik nur
bis zu einer gewissen Grenze überwunden bezw.
ertragen werden können. Wenn die Behörden
aller Länder die Verwendung hochgespannter
Dämpfe durch peinliche Vorsichtsmafsregeln be-
schränken und kontroliren, werden sie den hoch-
gespannten elektrischen Strömen gegenüber sicher
nicht müfsig bleiben. In England wird jetzt
: schon lebhaft die Frage ventilirt, ob es nicht
1 räthlich sei, durch Gesetz die höchste zulässige
, Spannung auf 200 Volt, wenigstens für die Lei-
tungen in bewohnten Häusern, zu beschränken,
, eine Spannung, welche der menschliche Köqier
noch ohne Gefahr Air seine Gesundheit er-
tragen kann '). Es ist unseres Erachtens ge-
rade eine Hauptaufgabe der technischen Wissen-
schaft, dafs sie in ihren Gesetzen und Formeln
die zulässigen, von der Natur gesteckten Grenzen
mit Vorsicht innehält. Wir stehen darum nicht
an, den von Deprez ausgesprochenen Satz vom
technischen Standpunkt aus Air unzulässig zu
erklären. Für den Laien giebt er ohne Er-
läuterungen zu Mißverständnissen Veranlassung,
Atr den Ingenieur ist er werthlos.
Gehen wir nun über zu dem Münchener Ver-
such. Er wurde angestellt, um den Deprez-
schen Satz für die bis dahin noch niemals er-
reichte Entfernung von 60 km zu prüfen. Die
Installation und der Verlauf der schliefslich
durch Beschädigung der Miesbacher Maschine
mechanische Wärmeäquivalent. Die Leistung
hängt also von dem verbrauchten Wärmequantum unterbrochenen Versuche ist durch die Tages-
und zugleich von dem Intervall der Tempera-
turen im Dampfkessel und im Kondensator ab.
Mit einem und demselben Wärmequantum kann
man also beliebige Arbeitsmengen erzeugen,
wenn man nur das Intervall der Temperaturen
entsprechend wählt. Für dieses Intervall haben
wir in der Praxis aber sehr bald die zulässige
Grenze erreicht, wenn wir nicht wollen, dafs
unsere Maschinen in wenigen Monaten ihr kurz-
presse genugsam bekannt geworden, so dafs
wir den Leser mit Wiederholungen an dieser
Stelle nicht ermüden wollen. Die erste sach-
liche Mittheilung brachte du Moncel in seinem
Eingangs erwähnten Artikel in der Lumiere
electriquc vom 7. Oktober 1882, und hob darin
mit Genugtuung das vollständige Gelingen des
') Vgl. Journal of the Society of Telegraph F.ngineei» and of
Klecrriciam, 1883, No. 43, S. 364.
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7
Versuches unter Konstatirung eines Nutzeffektes
von 60 % hervor.
Mit diesem Nutzeffekt war der elektrische
gemeint, während von anderer Seite ange-
nommen wurde, es sollte der mechanische Nutz-
effekt des ganzen Triebwerkes sein. Man mufs
diese beiden Nutzeffekte sorgfaltig auseinander-
halten, da sie unter Umstanden ganz erheblich
von einander abweichen. Den elektrischen Nutz-
effekt haben wir oben mit Ar bezeichnet und
gefunden , dafs derselbe durch das Verhältnifs
der elektromotorischen Kräfte beider Maschinen
ausgedrückt wird. Unter dem mechanischen
Nutzeffekt des Triebwerkes versteht man da-
gegen das Verhältnifs der durch ein Brems-
dynamometer gemessenen mechanischen Arbeit
der sekundären Maschine zu derjenigen mecha-
nischen Arbeit, welche auf die primäre Maschine
Ubertragen wird, und welche ebenfalls durch
ein Dynamometer nach v. Hefner-Alteneck'schem
oder anderem Systeme gemessen werden kann.
Die erstere mechanische Arbeit ist kleiner als
die elektrische Arbeit At, die letztere dagegen
gröfser als A,, so dafs der mechanische Nutz-
effekt kleiner ausfallen mufs als der elektrische.
Diese Verminderung ist im Wesentlichen auf
zwei verschiedene Ursachen zurückzuführen,
nämlich auf störende mechanische Einwirkungen
wie Reibungen und Erschütterungen, und auf
gewisse zur Zeit noch unberechenbare elektrische
Vorgänge. Durch erstere gehen bei jeder Ma-
schine etwa 10%. durch letztere unter Um-
ständen mehr noch verloren, wie durch die
ausgedehnten Versuche Dr. Frölichs zur Evi-
denz nachgewiesen ist. Es genügt an dieser
Stelle, auf das Vorhandensein dieser störenden
Einwirkungen überhaupt hinzuweisen , ohne auf
eine muthmafsliche Erklärung derselben näher
einzugehen. Durch die Unklarheit, welcher Art
der von du Moncel mitgetheilte Nutzeffekt sei,
sind zum gröfsten Theilc die oben erwähnten
Mifsverständnisse veranlafst worden. Zweifellos
steht aber fest, dafs für die Bcurtheilung eines
elektrischen Triebwerkes einzig und allein der
mechanische Nutzeffekt mafsgebend sein kann.
In No. 49 seiner Zeitschrift thcilt nun du Moncel
endlich eingehendere und authentische Zahlen-
werthe mit, welche eine Bcurtheilung des ganzen
Versuches gestatten.
Die Potenzialdifferenz an den Polklemmen
der Münchener Maschine betrug hiernach bei
730 Umdrehungen für die Minute ziemlich gleich-
mäfsig etwa 830 Volt; die Stromstärke wurde
in Miesbach gemessen und betrug o,4 Ampere.
Durch Professor Kittler war vorher mit einer
Batterie von 100 Meidinger - Elementen (deren
elektromotorische Kraft 105 Volt beträgt) nach
14 voraufgegangenen Regentagen, und unter Be-
nutzung der Erde als Rückleitung, der Strom-
verlust bestimmt worden. Es* ergab sich dabei,
dafs der Strom, welcher in München o,o69» Am-
pere betrug, bei seiner Ankunft in Miesbach
noch 0,0674 Ampere ausmachte, d. h. 0,974 seiner
ursprünglichen Intensität besafs. Du Moncel
glaubt hiernach annehmen zu können, dafs die
Stromstärke in München und in Miesbach bei
dem Deprez'schen Versuche nahezu dieselbe,
nämlich 0,4 Ampere gewesen sei. Da der Wider-
stand der Münchener Maschine =475 Ohm
bekannt ist, so kann hieraus die elektromoto-
rische Kraft und die elektrische Arbeit der
Münchener Maschine berechnet werden:
Et — 830 — 0,4 • 47 5 ~ 640 v<>lt»
Die mittels eines Bremsdynamometers an
der Münchener Maschine gemessene Arbeit be-
trug 18,5^, das Verhältnifs zwischen der me-
chanischen und der elektrischen Arbeit der
sekundären Maschine ist hiernach:
Der Widerstand der Telegraphenleitung ist
950 Ohm, derjenige der primären Maschine in
Miesbach 470 Ohm. Hieraus folgt die elektro-
motorische Kraft der primären Maschine, welche
1600 Umdrehungen in der Minute machte:
— 830 4-0,4 (470 -}- 950) = 1400 Volt,
ihre elektrische Arbeit Ax = ^ = 56 5*.
S
Setzt man voraus, dafs das Verhältnifs zwischen
der mechanischen und der elektrischen Arbeit
das gleiche ist wie bei der sekundären Ma-
schine, so findet man die mechanische Arbeit,
welche der primären Maschine zugeführt wurde:
-äL=,s-.
0,7»
Der mechanische Nutzeffekt beträgt hiernach:
18,$
der elektrische Nutzeffekt, gemessen durch das
Verhältnifs der elektromotorischen Kräfte, ist:
N = - - — 0,46.
1 400
Soweit der Anwalt Deprez's. Ein Zweifel
gegen die oben mitgetheilten Zahlen wird kaum
geäufsert werden, und man wird ohne Weiteres
zugeben können, dafs der Versuch in diesen
Grenzen vollkommen gelungen ist. Erwähnen
möchten wir aber doch, dafs die ersten An-
gaben mit den heutigen nur schwer in Ein-
klang zu bringen sind. Sollte mit 60 % auch
der elektrische Nutzeffekt gemeint gewesen sein,
was wir zugeben wollen, so erscheint das Plus
von 14 %. welches die früheren Angaben gegen
die heutigen aufweisen, selbst unter Berück-
. sichtigung des Vergröfserungsglases, durch wel-
ches in der ersten freudigen Erregung über ein
glücklich gelungenes Experiment gewöhnlich ge-
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8
Elektrizitäts -Ausstellung in München.
El.KKTROTKClIN. ZkITSCHRDT.
JANUAR 188}.
sehen zu werden pflegt, doch etwas hoch und
rechtfertigt wenigstens die erhobenen Bedenken.
Nachdem nun Uber das Resultat des ange-
stellten Versuches jede wünschenswerthe Klar-
heit verbreitet ist, tritt die Frage nahe, welchen
Werth und welche Bedeutung für die Zukunft
man demselben billigerwcise beizumessen habe.
Es mufs zunächst anerkannt werden, dafs das
konstat'rte Faktum der Uebertragung einer
Arbeitskraft von i Pferdestärke auf beinahe
60 km mittels eines einfachen TelegTaphcn-
drahtes, trotz des Verlustes von über 75 "<0,
als ein hoch bedeutsames zu erachten ist. Die
Elektrotechnik ist dem genialen Experimentator
sowohl als der bayerischen Verkehrsverwaltung,
welche weder Kosten noch Mühe scheute, um
den Versuch zu ermöglichen, zu grofsem Danke
verpflichtet, und der Versuch selbst wird jeder-
zeit als ein wichtiges Moment in der Entwicke-
lung der elektrischen Transmission angesehen
werden.
Andererseits kann man sich aber vorurtheils-
freier Weise ernsten Bedenken bezüglich der
hohen Spannung des elektrischen Stromes
(1 400 Volt) nicht verschliefsen. Marcel De prez
hat zwar nachgewiesen, dafs die Konstruktion
von Dynamomaschinen, welche diese hohe Span-
nung erzeugen, möglich ist. Wir schätzen die
Drahtstärke seiner Ankerwickelung auf \ bis J mm,
und jeder Elektrotechniker, der sich mit der
Konstruktion dünndrähtiger Maschinen beschäf-
tigt hat, kennt die Schwierigkeiten, die hierbei
auftreten. Die wichtigste Frage ist aber die,
ob diese Maschinen einen dauernden Betrieb
mit Erfolg zulassen. Hierüber müssen vorläufig
allerdings noch bescheidene Zweifel geäufsert
werden, umsomehc, als der Versuch selbst, der
durch Zerstörung der Miesbacher Maschine ein
unfreiwilliges Ende fand, diese Zweifel nach-
drücklich unterstützt.
Dr. A. Slaby.
Wenngleich die meisten der in München aus-
gestellten Maschinen und Lampen schon in
Paris und London vorgeführt sind und eine Be-
sprechung in den elektrotechnischen Zeitschriften
gefunden haben, so dürfte doch eine kurze Zu-
sammenstellung des in München Gebotenen
hier am Platze sein.
Dem bekannten kleinen Gramme-Modell nach-
gebildet waren zwei Maschinen von Schöne-
mann-München, welche zum zufriedenstellen-
den Betriebe von 2 5 Edison - Larapen B und
eines Einzellichtes ausreichten.
Von anderen Maschinen mit Ringanker schliefst
sich an die Gramme'sche am nächsten an die
von Fein1), der eine verstärkte Induktionswir-
kung durch zwei halbtrichtcrförmige Eisenstücke
erreicht, die, von den Magnetpolen ausgehend,
auf die Innenseite des Ringes herumgreifen. Ein
grofses Exemplar für 6 Bogenlampen war nicht
in Betrieb, zwei kleinere (zu etwa 2 Pferde-
stärken) wurden für 1 1 Swanlampcn und eine
Schulze'sche Bogenlampe benutzt und funktio-
nirten gut; ebenso zeichnete sich die Schulze'sche
Lampe durch ein ruhiges weifses Licht aus.
Schwerd - Karlsruhe entlehnt die Form der
Elektromagnete von Siemens; der in der Axen-
richtung verlängerte Ring gestattet eine gute
Ventilation, und nach seiner Innenseite greifen
ähnliche, nur kürzere Stücke wie bei Fein
herum. Die für 5 Bogenlampen bestimmte Ma-
schine speiste ohne Störung während der ganzen
Ausstellung 4 Lampen von Scharnweber*),
die ein helles und weifses, wenn auch nicht
ganz stetiges Licht gaben.
Zwei Bürgin-Maschinen') waren von Cromp-
ton- London ausgestellt — und zwar wurde eine
für Maxim- und Swanlampen, die andere für drei
Crompton-Lampen') verwendet — und bewährten
sich gut, wie bei der soliden Bauart und guten
Ventilation zu erwarten. Die Crompton-Lampen
brannten freilich sehr wenig zufriedenstellend,
und eine derselben versagte häufig ganz. Schrei-
ber dieser Zeilen hat dasselbe Beleuchtungs-
system in London erheblich besser gefunden.
Sigmund Schuckert- Nürnberg hatte die
Ausstellung mit einer grofsen Anzahl seiner
Flachringmaschincn beschickt, die sich sämmt-
lich als sehr sicher im Betriebe gezeigt haben,
obwohl sie zum Theil ziemlich stark in Anspruch
genommen wurden. Die gröfste Maschine be-
fand sich in der Mafici'schen Lokomotivfabrik
in der Hirschau, 5 km vom Ausstellungsgcbäude,
nach welchem eine Doppelleitung von 4 mm
Kupferdraht führte. Bei Tage diente die Ma-
schine zur Kraftübertragung, indem ihr Strom
einer kleineren zugeführt wurde, die zwei leer-
gehende Dreschmaschinen in Bewegung setzte;
Abends speiste sie 12 hintereinandergeschaltete
Bogenlampen (4 auf dem Königsplatz, 8 im
Ausstellungsgebäude). Trotz einer täglichen Be-
triebsdauer von etwa 12 Stunden ist keine Stö-
rung vorgekommen.
Eine dickdrähtige Maschine war für ein ein-
ziges starkes Bogenlicht mit Reflektor zur Be-
leuchtung der etwa 700 m entfernten Frauen-
thürme bestimmt, welche recht hell war, wenn
der Wind nicht gerade den Dampf der Loko-
mobilen der Ausstellung in den Weg der Licht-
strahlen trieb.
Eine Reihe weiterer Maschinen diente als
Stromquelle für 6 Bogenlampen als Theaterober-
Zeitschrift, 1881, S. 157.
>; Elektrotechnische Zeitschrift. i83j, S. 167 u, 385
J) Elckuotechniichc Zeitschrift. «882, S. 101.
«) Elektrotechnnche Zeitschrift, 1881, S. ;j.
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Ki.F-KTROTP.cin*. Zeitschrift.
JANUAR .8B3.
Dorn, Maschinen und Lampen.
licht, 7 andere Bogenlampen und für die Kraft-
übertragung nach der mechanischen Werkstätte.
Für eilige Bauten, Kriegszwecke u. s. w. dürfte
sich eine sehr compendiöse transportable Be-
leuchtungsanlage eignen. Ein Wagen tragt eine
vierzylindrige Dampfmaschine von Mesthaler &
Co. (System Abraham) von etwa 2 J bis 3 Pferde-
stärken und eine kleine Dynamomaschine von
Schuckert, ein anderer eine Vorrichtung, um
die Lampe bis zu einer Höhe von etwa 8 m
zu erheben. Man konnte die Vorrichtung
einige Abende vor dem Ausstellungsgebäude in
Thätigkeit sehen.
Die Schuckert'schc Lampe — eine Modifi-
kation der Kriük-Piette'schen — gab durch-
gängig ein weifses, stetiges Licht und war von
den Lampen für gleichgerichteten Strom ent-
schieden die am ruhigsten brennende auf der
ganzen Ausstellung. Bemerkenswerth ist, dafs
sich die 12 hintereinandergeschalteten Lampen
nicht von den übrigen unterschieden, da man
mehrfach — z. B. bei Schellen — die Be-
hauptung findet, dafs eine hohe Spannung ein
bläuliches, flackerndes Licht gäbe.
Bei der von Ein stein- München ausgestellten
Neumayer'schen Maschine rotirt der Ring zwi-
schen den Polen eines hufeisenförmigen Elektro-
magneten, dessen Bewickelung nach den Polen
zu an Dicke zunimmt. Die Maschine war nur
kurze Zeit in Betrieb und litt an starker Er-
hitzung des Ankers.
Insbesondere für physikalische Laboratorien
sind die in mehreren Exemplaren vorgeführten
kleinen Maschinen von Edelmann in München
bestimmt, deren Ring sich zwischen den Polen
der horizontal liegenden, durch das Gestell ge-
schlossenen Elektromagnete bewegt, eine Anord-
nung, welche eine ergiebige Ausnutzung des er-
regten Magnetismus erlaubt. Eine der Maschinen
war mit einer Umschaltungsvorrichtung an Anker
und Magnet versehen, um sie nach Belieben
für starken Strom oder hohe Spannung benutzen
zu können.
Von den beiden Brush-Maschinen l) für 1 6 Lam-
pen (ausgestellt von E. Seligmann — Wien
und Karlsruhe) versagte die in der Hirschau
stationirte, zur Beleuchtung der Brienner Strafse
dienende, nach wenigen Tagen, die im Glas-
palastc nach etwa drei Wochen. Das Licht der
Brush-Lampen fand ich, in Uebereinstimmung
mit meinen in London gemachten Wahrneh-
mungen, unangenehm flackernd und bläulich.
Wie bekannt, hat die Firma Siemens &
Halske die Ausstellung selbst nicht beschickt,
aber Herrn Riedinger in Augsburg gestattet,
ihre Maschinen und Lampen auszustellen. Den
Münchener Vertretern des Letzteren gelang es
nicht, die Maschinen für kontinuirlichen Strom
und die damit gespeisten v. Hefncr-Alteneck-
>; Elektrotechnische Zeitschrift, i8Sj, S. 193 u. «8.
sehen Difterenziallampen befriedigend in Gang
zu bringen. Die Maschinen zeigten oft starke
Funken am Stromsammler, welche den als Isolir-
mittel benutzten Gyps zerstörten, die 6 Bogen-
lampen über der Bildergalerie mufsten ganz
aufser Betrieb gesetzt werden, und die Bogen-
lampen hinter dem gemalten Fenster der Wein-
stube und bei dem Photographen brannten sehr
unstetig. Da ich dieselben Maschinen und
Lampen in London vorzüglich funktioniren ge-
sehen habe, so glaube ich den Mifserfolg in
München hauptsächlich der mangelnden Vertraut-
heit der Installateure mit den betreffenden Ap-
paraten zuschreiben zu dürfen.
Üb die beiden von Schäffer in Göppingen
ausgestellten Maschinen sich von ihrem Vor-
bilde, der Weston-Maschine1), wesentlich unter-
' schieden, habe ich nach dem äufseren Ansehen
nicht beurtheilen können. Eine der Maschinen
wurde nach kurzer Zeit durch Funkenbildung
am Stromsammler unbrauchbar, die andere
lieferte bis zum Schlufs der Ausstellung den
Strom für 4 Bogenlampen, welche ein helles,
aber ziemlich unmhiges Licht gaben und hinter
den Weston-Lampen der Londoner Ausstellung
erheblich zurückstanden.
Die Soci^te' dlectrique Edison hatte erhebliche
Anstrengungen gemacht, um durch glänzende
' Vertretung auf der Münchener Ausstellung für
die Edison'sche Glühlichtbeleuchtung in Deutsch-
land Boden zu gewinnen.
Von der Edison-Maschine, welche bekanntlich
einen Trommelanker besitzt und die Elektro-
magnete im Nebenschlufs hat, war zunächst ein
kleines Modell E für 17 A-I.ampen vorhanden,
das nur gelegentlich zu speziellen Versuchen
benutzt wurde.
Eine Maschine Z für 60 A- Lampen, getrieben
1 durch einen 8 pferdigen Gasmotor von Otto in
■ Langen, diente bei Tage zur elektrischen Kraft-
; Übertragung für den Betrieb einer Molkerei, ein
, Versuch, dem ich keine grofse Bedeutung bei-
zulegen geneigt bin, da bei dem geringen inne-
ren Widerstande dieser Maschine zur Kraftüber-
tragung auf irgendwie erhebliche Entfernungen
ein unverhältnifsmäfsiger Aufwand an Leitungs-
matcrial erforderlich wäre.
Dieselbe Maschine lieferte am Abend den
Strom für 42 A-Lampen, welche, zu je 3 in
einem Kandelaber vereinigt, eine Strecke von
etwa 300 m Länge der Arcisstrafse beleuchteten.
Die Beleuchtung war recht hell; doch hätte der-
selbe Effekt sich sehr viel billiger mit Bogen-
\ licht erzielen lassen.
Die Maschine K für 250 A-Lampen macht
; den Eindruck von 3 vereinigten Z ■ Maschinen,
indem sie 6 paarweise gegenüberstehende Elek-
tromagnete derselben Gröfse hat, zwischen deren
vereinigten Polschuhen die lange Trommel rotirt.
1 Elekitrntcchtmche Zeitschrift, iB8a, S. 101.
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io
Elektwzitäts -Ausstelluno in München.
El.KKTKOTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR 1883.
Eine derartige Maschine speiste einige A- und
eine grofse Zahl B-Lampen in der Restauration,
zwei andere, parallel geschaltete, 373 A- Lampen
in dem kleinen Theater, das in der Ostseite
des Glaspalastes errichtet war. Die Vertheilung |
derselben war folgende:
Fufslampen (Rampe) 40
10 Kulissen ä 8 Lampen 80 1
4 mal je 12 Lampen für den Hintergrund 48 \
5 Soffiten zu 35 Lampen 175 !
Orchester 14
Garderobe . 16
Summa 373.
Während der ersten 10 Tage der Ausstellung
brannten die Lampen mit unveränderter Inten-
sität, und die einzige Abwechselung in der Be-
leuchtung der vorgeführten Gruppirungen wurde
durch HinzufUgung von Bogenlicht mit farbigen
Vorsatzgläsem erzielt. Am 26. September, bei
Gelegenheit einer Vorstellung für die in München
versammelten Bühnendirigenten, fand der in-
zwischen fertig gewordene Stromregulator zum
ersten Mal Anwendung, und es wurde in der
kurzen Zeit einer Viertelstunde eine Menge der
verschiedenartigsten elektrischen Beleuchtungs-
effekte zusammengedrängt , um die allseitige
Verwendbarkeit des elektrischen Lichtes für
Theaterbeleuchtung zu zeigen.
Da nur ein einziger Strom in das Theater
eintrat, konnte eine ähnliche ökonomische Re-
gulirung wie beim Savoy- Theater in London1)
nicht angewandt werden, vielmehr mufsten Draht-
widerstände in die Zweigleitungen eingeschaltet
werden, welche zu den beiden Lampenkombi-
nationen führten. Die beweglichen Kontakte,
durch welche dies geschah, befanden sich sämmt-
lieh auf einem Tisch und konnten sowohl ein-
zeln wie alle gleichzeitig bewegt werden. Es
war möglich, 20 Lampengruppen je 15 abge-
stufte Lichtstärken zu geben.
Die ganze Vorrichtung arbeitete sicher und
die Theaterbeleuchtung fand bei den mafsgeben-
den Persönlichkeiten allgemeinen Beifall, so dafs
mehrfach Unterhandlungen mit der Socie"te" Edison
angeknüpft sein sollen. Trotzdem wird man die
Münchener Einrichtungen doch nicht unverän-
dert in die Praxis übertragen. Denn wenn es
auch Maschinen der erforderlichen Leistungs-
fähigkeit giebt, wird man doch nicht die Be-
leuchtung eines ganzen Theaters auf eine Ma-
schine basiren, sondern etwa 5 bis 6 von ein-
ander unabhängige Maschinen benutzen, deren
Regulirung dann auch ökonomisch eingerichtet
werden kann (nämlich durch Einschaltung von
Widerstand in den Kreis des Elektromagneten
bezw. der kleinen Erregermaschine).
Zur Theaterbeleuchtung sei noch bemerkt,
dafs der Zuschauerraum durch 6 Schuckertsche
Lampen erhellt wurde, welche während der
Vorstellung bis auf eine ausgelöscht wurden,
und dafs nur am 26. September noch 200 Edison
B-Lampen dazukamen.
In dem Betriebe der Edison'schen Beleuch-
tungsanlagen sind aufser dem Abschmelzen einer
Leitung zu einem Kronleuchter Störungen nicht
vorgekommen.
Die Wechselstrommaschincn traten erheblich
gegen die für kontinuirlichen Strom zurück.
Die Generaldirektion der bayerischen Verkehrs-
anstalten unterhielt mit einer alten Gramme'-
schen Wechselstrommaschine 4 Jablochkoffkerzen,
deren Licht durch den rüthlich violetten Farben-
ton und das Flackern wenig angenehm auffiel.
Riedinger- Augsburg hatte eine ganze Reihe
Siemensscher Wechselstrommaschinen auf die
Ausstellung gebracht, welche für v. Hefner-
Alteneck'sche Differenziallampen, sowie für Glüh-
lampen von Swan1) und Müller verwendet wur-
den. Die mit Wechselstrom betriebenen Diffe-
renziallampen brannten, wenn auch nicht sonder-
lich hell, so doch sehr ruhig; auch die Glüh-
lampen befriedigten durchaus.
Die oben erwähnte Glühlampe von Müller
in Hamburg besitzt einen eigentümlich gestal-
teten schraubenförmigen Kohlenfaden, wodurch
Gleichheit der Lichtstärke nach allen Richtungen
erzielt wird.
Die meisten elektrischen Lampen haben schon
bei den Maschinen Erwähnung gefunden. Ueber
die Lampe von Schmidt in Prag, sowie über die
Lokomotivlampe von Sedlaczek-Wikulill und
den elektrisch beleuchteten Eisenbahnzug ist
schon von anderer Seite berichtet''), und es
genüge hier, darauf zu verweisen.
Von Glühlampen waren aufser den bekannten
von Edison, Swan, Maxim und der oben
erwähnten von Müller noch einige von Grei-
ner und Friedrichs in Stützerbach (bisher
nicht im Handel) durch Schlickert in Betrieb
gesetzt; ferner konnte man auf einem Tische
noch eine Anzahl von Modellen von Gebr.
Siemens, Siemens & Halske und Cruto
sehen.
Letztere Lampe ist dadurch merkwürdig, dafs
sie einen hohlen Kohlenfaden besitzt. Cruto
bezeichnet die Kohle als »galvanisch niederge-
schlagen«, was man wohl so zu verstehen hat,
dafs ein Draht in einem Kohlenwasserstoffe
durch einen Strom zum Glühen gebracht wird
und sich mit Kohle überzieht.
Maschinen für Galvanoplastik waren ausge-
stellt von Schuckcrt, Schwerd, Fein und
Riedinger (Siemens & Halske).
Die Schuckertsche Maschine hat zur Vermei-
dung des Polwechsels zwei Stromabgeber, einen
für die Elcktromagnete, den anderen für das
Zeitschrift, iBBa, S. 160.
«) Elektrotechnik he Zeitschrift. 188», S. 161.
*l Elektrotechnische Zeitschrift, 188a, S. 158 u. 399.
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El HKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR 1883.
Tobi-f.r, L. Schwendlers Gegensprecher.
1 1
Bad; eine Maschine derart war in der Aus-
stellung der württembergischen Metallwaaren-
fabrik in Thatigkeit. Die Siemens'sche Maschine
war zur Reinmctallgewinnung bestimmt ') und
ist in einem früheren Rande dieser Zeitschrift
eingehend beschrieben.
Von hervorragendem Interesse war endlich
die durch Marcel Deprez ausgeführte Kraft-
übertragung von Miesbach nach München auf
57 km Entfernung durch einen gewöhnlichen
Telegraphendraht (Hin- und Rückleitung). Be-
nutzt wurden zwei kleine ' Gramme-Maschinen,
die mit einer sehr dünndrähtigen Wickelung
versehen waren, und die in München erhaltene
Arbeit wurde verwerthet, um mit Hülfe einer
Kreiselpumpe eine kleine Kaskade herzustellen.
Die Kraftübertragung gelang zuerst am
26. September und von da allabendlich bis zum
8. Oktober; eine später entstandene Beschädi-
gung an der Miesbarher Maschine konnte bis
zum Schlufs der Ausstellung nicht beseitigt wer-
den. Merkwürdig war die starke elektrostatische
Wirkung der Maschine: man erhielt Schläge,
wenn man das dieselbe umgebende eiserne Ge-
länder berührte.
Prof. Dr. E. Dorn.
L. Schwendlers Gegensprecher.
Wie schon im Jahrgange 1882, S. 356, er-
wähnt worden ist, enthielt die in der vorjährigen
Münchener Elcktrizitäts - Ausstellung von der
Kgl. bayerischen Generaldirektion der Verkehrs-
anstalten vorgeführte reichhaltige und gediegene
Ausstellung von Telegraphenapparatcn u. a. das
von dem erst kürzlich verstorbenen bekannten
Elektriker L. Schwendler (vgl. 1882, S. 82)
angegebene Gegensprechsystem ( Doppel- Brüken-
duplex). Es ist dasselbe gegen Ende der
70 er Jahre auf mehreren bayerischen Linien
eingeführt worden, und es wurde u. a. auch die
Linie München -St. Gallen mittels dieses Gegen-
Sprechers betrieben. Seit einigen Jahren in-
dessen wird derselbe nicht mehr benutzt, da
die Morse- und Hughes- Apparate sich als voll-
ständig genügend zur Abwickelung der Kor-
respondenz erweisen.
Schwendler hat in einer Reihe von Artikeln
im Journal tdtegraphique, Bd. 2 und 3 (und
daraus in Carls Repertorium) die Theorie seines
Gegensprechers vollständig entwickelt; ich will
hier nur hervorheben, dafs derselbe 11. a Fol-
gendes vor den meisten anderen Systemen voraus
haben soll.
1. Der den Empfänger durchfliefsende Strom-
zweig besitzt sowohl beim einfachen Sprechen
als beim Gegensprechen die gleiche Stärke.
>) Elektrotcchniichc Zeitschrift, 188t, S. 54-
2. Falls es auf der einen Station sich als
nöthig erweist, das durch veränderten Linien-
widerstand gestörte Gleichgewicht wieder her-
zustellen, so üben die dazu nöthigen Verrich-
tungen keinen Einflufs auf das Apparatsystem
der anderen Stationen aus; d. h. jede Station
kann ganz unabhängig von der anderen die
Gleichgewichtslage herstellen.
3. Das Gleichgewicht bleibt bei allen Taster-
lagen erhalten.
In Fig. 1 bedeuten a,b', b, d, w,f künstliche
Widerstände; R ist der Empfänger, C ein Kon-
densator und T ein Taster, dessen Konstruk-
tion im Wesentlichen mit der auch von Stearns
verwendeten übereinstimmt. Soll nun beim
Tastendruck das Relais R in Ruhe bleiben, so
mufs (wie dies schon beim Gegensprecher von
Maron, 1863, der Fall war) die Proportion
bestehen :
1) ad— LB.
Fig. 1.
»•<"
V»
Wir setzen dabei b -f- b' = B; L aber setzt
sich aus dem Linienwiderstande / -4- dem redu-
zirten Widerstande der Empfangsstation zu-
sammen; wie wir später sehen werden, ist letz-
terer gleich dem Widerstande des Empfängers;
wir können also schreiben : L = / -f- R' , indem
wir durch den Index auf die Empfangsstation
hindeuten.
Die etwa nöthig werdenden Aenderungen der
Widerstände bewirkt Schwendler im Zweige B,
und macht aus theoretischen Gründen:
2)
Setzen wir diesen Werth an Stelle von a, d
und R' in Gleichung 1), so folgt:
-»/» = (/+*/)*
und
daher:
ad = (/+ R'B), d. i
i r =-3— • — ■
2«
Digiti
:ed by Google
I 2
Elkktrizitats-Avsstellung in München.
otechn. Zeitschrift.
JANUAR 1883.
Unter diesen Umständen bleibt also der Em-
pfänger der gebenden Station beim Nieder-
drücken des Tasters stromlos.
Es besteht nun auch ein Brückensystem für
den ankommenden Strom, und zwar werden
dessen Seiten durch a,f,R und d, die Dia-
gonale durch B=b + b' gebildet. Soll B
stromlos bleiben, so mufs die Bedingung:
3) ad=Jt/
erfüllt werden. Schwendler macht:
4) = = A'.
Die Gleichheit der Stromstärke beim Ein-
fach- und beim Gegensprechen ist abhängig von
der Bedingungsgleichung:
5) TO -+-£=/.
In dieser Gleichung bedeutet ß den Wider-
stand der Linienbatterie B0; u> ist ein Rheostat,
welcher die unvermeidlichen Aenderungen von
ß zu kompensiren gestattet.
Fig. 2.
Ja
Gegensprechen ist daher die (vollkommen isolirt
gedachte) Linie stromlos und man findet sofort:
£
B ,1
Ein aus der Linie L kommender Strom ver-
zweigt sich bei k\ nach Gleichung 3) bleibt B
stromlos; der reduzirte Widerstand der Zweige
<?-+-/ und R -+- d ist nach 2) und 4) = R.
Beim Einfachsprechen hat man daher die Ge-
sammt-Stromstärke :
s-_ £
B + d-ha -\-/-hR'
Die Stromstärke in der Empfangsstation ist:
B + d
7) * =
S,
B f- d + a -f- / -+- R'
und von dieser entfällt auf den Empfänger:
8) r
s
2
Es gehen also j des von der Batterie ge-
lieferten Stromes in der gebenden Station zur
Erde, 4 gelangt in die Leitung und von diesem
wirkt die Hälfte auf das Relais der Empfangs-
station.
Die Batterien beider Stationen liegen mit
gleichnamigen Polen an den Tastern, beim
B+a + R
Davon entfällt auf den Empfänger:
*■= „4+* ^
Der Taster ist in Fig. 2 dargestellt. Im
Ruhezustande liegt das Ende « des mit dem
Tasterhebel G metällisch verbundenen, um r
drehbaren Hülfshcbels g an der Kontaktschraube
des auf der hölzernen Grundplatte befestigten
Ständers q. Drückt man G nieder, so kommt
zunächst das Ende / des Hülfshebels g mit dem
Kontaktsäulchen / in Berührung und einen Mo-
ment später wird u von q abgehoben. Den
vorübergehenden kurzen Schlufs der Batterie
mufs man natürlich mit in den Kauf nehmen,
doch wird derselbe keinen grofsen Verbrauch
an Battcriematerial bedingen, da ja der Strom
die Widerstände w und / zu passiren hat.
Die vollständige Ausrüstung einer Station zeigt
Fig. 3. In der rechten Ecke des Apparattisches
sind auf einem gemeinschaftlichen Grundbrett
die Stöpselrheostate te, b, a,f, sowie die nöthigen
Klemmen angebracht. In der Ecke links be-
finden sich zwei Kurbelrheostate b' und d,
ersterer mit 20, letzterer mit 18 Widerstands-
rollen. Die etwa nöthig werdenden Aende-
rungen des Zweiges B können ausschliefslich
mit Hülfe von b\ vorgenommen werden, die
Stöpsel in b sind daher für gewöhnlich ausge-
zogen. Die Kurbel des Rheostaten d ist mit
der einen Belegung des Kondensators C ver-
bunden; wie sich durch Verschieben der Kur-
bel die Gröfse der Ladung von C in weiten
Grenzen ändern läfst, dürfte durch Vergleichung
mit Fig. 1 sofort klar werden. Die Wirkungs-
weise des (übrigens in den meisten Fällen ent-
behrlichen) Condensators C mufs ich als be-
kannt voraussetzen. R ist ein gewöhnliches
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Elfktrotechn. Zeitschrift. „ „ „ _
JANUAR 1883. Gl.ADSTONE U. TrIBE, CHEMIE DER P I.ANTE- U. FaURE-AKKUMULATOREN. 13
polarisirtes Relais nach Siemens, Afein Morse-
scher Farbschreiber für Lokalstrom. Das kleine
Galvanoskop U läfst erkennen, ob der Strom
beim Einfach- und beim Gegensprechen die
gleiche Stärke besitzt. Zur Kontrole der Gleich-
gewichtslage im Zweige R dient eine kleine
Bussole, Indikator genannt, welche auf den
Glasdeckel des Relais über die Pole des Elektro-
magnetes so gestellt wird, dafs die Spitze des
normal zur Magnetnadel stehenden Aluminium-
zeigers auf den Nullpunkt der Theilung weist.
Der schwächste, durch den Elektromagnet
gehende Strom lenkte die Nadel ab; man hat
also die Kurbel des Rheostaten b' so lange zu
verstellen, bis der Zeiger sich nicht mehr be-
wegt.
Zum Schlüsse wählen wir als Zahlenbeispiel
die Betriebsverhältnisse der Linie München-
St. Gallen:
/= 2800 S.-E.; R — a — d—f=. 1400 S.-E.;
E — 90 (90 Meidinger-Ballon-Elemente) ; ß = 6 5 o
S. -E. ; folglich / — ß = «#; w = 7 50 S. - E. ;
B= 466,66 S.-E.
Erster Fall: Ein Taster gedrückt:
S— 90
, (1400-^466.66) 1400 + 2800 -4- 1400)
1 *1 OO -+- — — - 1 -. .1 _
1400 + 466,6*4-14004-2800+1400
0,0321.
1400 -+■ 466,66
0,0311 ^ 0,006.
N = 1400 -f- 466,66 -+ 1400 4- 2800 +- 1400.
O.ooB
C ^= — ^= 0,004.
2
Zweiter Fall: Beide Taster gedrückt:
90
1400 +-
466,66 (1400 +- 1400)
= 0,0281.
466,66
466,66 4- 2800
wie im ersten Falle.
466,66 4- 2800
0,0361 0,004,
1400
Dr. A. Tobler.
ABHANDLUNGEN.
Die Chemie der Plante- und Faure-Akkumula-
Von J. H. Gi.austone und A. Tribe.
(Aus Telegraphic Journal, Bd. 11, No. 257.)
(Vgl. 1882, S. 197 und 373.)
In unseren früheren Mittheilungen über die
Chemie der Akkumulatoren haben wir häufig
von der Bildung des schwefelsauren Bleioxyds
und seiner Wichtigkeit für diese Batterie ge-
sprochen.
Im ersten Theile (die lokale Thätigkcit, S. 197)
zeigten wir, dafs die lokale Thätigkeit, welche
zuerst in energischer Weise zwischen dem me-
tallischen Blei und dem Ucberoxyd stattfindet,
nach und nach durch die Bildung von schwefel-
saurem Bleioxyd vermindert wird.
Im zweiten Theile (das Laden der Elemente,
S. 198) legten wir dar, dafs bei der ursprüng-
lichen Bildung einer Faure- Batterie schwefel-
saures Bleioxyd auf der einen Platte oxydirt
und auf der anderen reducirt wird. Wir be-
schrieben ferner einen Versuch, bei welchem
zwei mit schwefelsaurem Bleioxyd bedeckte Pla-
tinaplatten in verdünnte Schwefelsäure getaucht
und in den Stromkreis eines galvanischen Stro-
mes eingeschaltet wurden; bei Beendigung des
Versuches war das weifse, schwefelsaure Salz
auf beiden Platten in grofsem Umfange zersetzt,
denn die positive Platte hatte sich mit dunkel-
chokoladenfarbenem, die negative mit grauem,
schwammigem Blei bedeckt.
Im dritten Theile (Seite 373) zeigten wir,
dafs sich bei der Entladung einer Batterie
schlicfslich schwefelsaures Bleioxyd auf beiden
Platten befindet.
Es kann aus unseren Berichten gefolgert
werden, dafs dieses schwefelsaure Bleioxyd beim
erneuten Laden der Batterie wieder auf der
einen Platte oxydirt, auf der anderen reducirt
wird, wie bei der ursprünglichen Bildung. Diese
Annahme ist jedoch auf Widerspruch gestofsen').
Während Alle , die die Sache nach uns unter-
suchten, die Oxydation des schwefelsauren Blei-
oxydes zugeben, konnte Dr. Lodge die Reduc-
tion desselben nicht erlangen, wenn er reines
schwefelsaures Salz gebrauchte, und William
Thomson fand nur zweifelhafte Spuren von
reducirtem Metall, wenn er zwei Platinaplatten
und Schichten von schwefelsaurem Salz nahm.
Die Frage aber, ob das schwefelsaure Salz re-
ducirt wird oder nicht, wenn man eine Faure-
Batterie zu wiederholten Malen ladet, ist eine
sehr wichtige; denn wenn das bei jeder Ent-
ladung gebildete schwefelsaure Salz sich auf
der positiven Platte anhäufte, würde es den
Raum verstopfen, es müfste ferner bei jeder
Entladung eine neue Oberfläche des Bleies oxy-
dirt oder vielmehr in schwefelsaures Salz ver-
wandelt werden. Die positive Platte würde
daher bald zerfressen sein und nur kurze Zeit
aushalten.
Obgleich wir bereits eine Widerlegung der
Ansichten des Dr. Lodge veröffentlicht haben,
hielten wir es doch für wünschenswert!. , den
Versuch mit den Platinaplatten zu wiederholen,
besonders um zu bestimmen, mit welcher Schnel-
ligkeit die Reduction vor sich ginge. Wir be-
') Es geschah <lic» zu Fulgc eine* Vortrages, den Dr. Clad-
Mone bei Gelegenheit der diesjährigen Vcrtummtung der British
Association in Snuthampton gehalten ha». Vgl. Naturc, vom
19. Okiober, S. 610 und 596, mwie Telegraphic Journal, 11. Bd.,
S. 197 und 218.
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Abhandlungen.
JAN l AR 1883.'
festigten 20 g schwefelsaures Bleioxyd mittels
Pergamentpapiers auf einer negativen Platte,
stellten sie vertical in die Schwefelsäure und
schickten einen Strom von etwas unter 1 Am-
pere hindurch. Das Hydrogen wurde niemals
ganz absorbirt — wahrscheinlich entwich es
zum gröfsten Theile — aber nach Verlauf von
24 Stunden sahen wir kleine Flecken grauen
metallischen Bleies durch das nasse Pergament-
papier, sie vcrgröfserten sich nach und nach in
unregelmäfsiger Weise, und nach 10 Tagen war
alles schwefelsaure Bleioxyd, ein paar kleine
Flecke an der Überfläche ausgenommen, in
eine graue, schwammige Masse verwandelt. Ob-
gleich man vernünftigerweise nicht daran zwei-
feln konnte, dafs diese Masse metallisches Blei
sei, unterwarfen wir doch einen Theil derselben
einer chemischen Prüfung, wobei sie sich als
Blei erwies.
Es scheint demnach, dafs die Reduction des
reinen schwefelsauren Bleioxyds eine feststehende
Thatsache ist, obwohl sie nicht so leicht vor
sich geht wie die Oxydation desselben.
In einer thätigen Batterie ist das schwefel-
saure Bleioxyd natürlich mit anderen Körpern
vermischt, deshalb wird bei Bildung einer Faure-
Batteric die Mennige mit Hülfe der Schwefel-
säure mehr oder weniger in Bleiüberoxyd und
schwefelsaures Salz verwandelt. Wir haben
schon einen Versuch beschrieben, bei dem
4 489 er. Hydrogen auf einer Platte absorbirt
wurden, die nur 4 574 absorbiren konnte, wenn
das schwefelsaure Salz sowohl wie das Ueber-
oxyd reducirt wurden. In unserem Notizbuche
landen wir Angaben über vier andere Versuche,
welche alle mit demselben oder fast demselben
Material gemacht wurden, und bei denen 4 199,
4 575> 4216 und 4387 cc absorbirt wurden,
obgleich wir vielleicht bei keinem derselben den
Versuch fortsetzten, bis die Thätigkcit absolut
vollständig war. Da man jedoch einwenden
kann, dafs die Menge des auf diesen Platten
erzeugten schwefelsauren Salzes unbekannt war,
haben wir bei einem neuen Versuche die Men-
nige zunächst mit einer grofsen Menge Schwefel-
säure behandelt. Dies gab eine Mischung,
welche nach analytischer Bestimmung 18,5 %
von schwefelsaurem Bleioxyd enthielt. Diese
Mischung ergab, als man sie der reducirenden
Thätigkeit eines Stromes aussetzte, eine Masse
von schwammigem Blei, welche nur eine Spur
von schwefelsaurem Salz enthielt.
Da es wünschenswerth schien, festzustellen,
dafs das schwefelsaure Bleioxyd, welches bei
der Entladung einer Batterie gebildet wurde,
bei der folgenden Ladung reducirt wird, nahmen
wir die ehemalige Bleiplatte einer völlig ent-
ladenen Batterie, bestimmten das Verhältnifs
des schwefelsauren Salzes zu dem unveränderten
^h wammigen Blei, und unterwarfen sie der
1 reducirenden Thätigkeit eines Stromes. Die
Menge des schwefelsauren Salzes auf der Platte
war vor dem Durchgange des Stromes 51 %.
Nachdem die Platte einem Strome von etwa
1 Ampere während 60 Stunden ausgesetzt ge-
wesen war, konnte man keine Spur mehr davon
; finden.
Hieraus darf man schliefsen, dafs während
des abwechselnden Entladens und Wiederladens
einer Plante"- oder Faure-Batterie sich schwefel-
' saures Bleioxyd auf der Bleiplatte abwechselnd
bildet und reducirt wird, und dafs die Platte
nicht ernstlich leidet. Es scheint indessen aus
zwei Gründen wünschenswerth, nicht das ganze
schwammige Blei während der Entladung in
schwefelsaures Salz sich verwandeln zu lassen;
I denn einerseits steht die tragende Platte in Ge- .
fahr, angegriffen zu werden, wenn nicht ein ge-
nügender Ueberschufs von schwammigem Blei
darauf liegt; dann trägt dieser Ueberschufs aber
auch dazu bei, die Reduction des schwefel-
sauren Salzes zu erleichtern.
Wir haben schon gezeigt, dafs durch die
lokale Thätigkeit, welche während der Ruhe
zwischen dem Ueberoxyd und der davon be-
deckten Platte stattfindet, schwefelsaures Blei-
oxyd gebildet wird. Dieselbe lokale Thätigkeit
tritt auch während der Ladung der Platte ein,
wie wir es im zweiten Theile unseres Berichtes
andeuteten, und dieses schwefelsaure Salz wird
seinerseits von dem elektrolytischen Oxygen an-
gegriffen. Auf diese Weise müfste das Absor-
biren des Oxygens beim Bilden der negativen
Platte niemals ein Ende nehmen. Um zu sehen,
ob dies wirklich der Fall sei, setzten wir einen
Versuch während 115 Stunden fort, obgleich
1 die Hauptthätigkcit nach ungefähr 40 Stunden
vorüber war. Während der beiden letzten Tage
dieses Versuches blieb sich die Menge des ab-
sorbirten Oxygens ziemlich gleich: sie betrug
etwa 9 cc in der Stunde, was o,a« g oxydirten
und reducirten schwefelsauren Blcioxyds ent-
spricht. Die ganze Bedeckung der Platte war
44 g Ueberoxyd. Diese lokale Thätigkeit findet
auch während der Entladung statt, das beweist
die Menge des schwefelsauren Bleioxyds, welche
I auf der negativen Platte stets gröfser ist als auf
1 der positiven.
Durch diese lokale Thätigkeit, welche bei
; der Bildung der Batterie, bei der Ruhe und
! bei der Entladung stattfindet, mufs die Blei-
platte, welche das Ueberoxyd trägt, nach und
nach zerstört werden, und es ist wahrscheinlich
der Unlösiichkeit des sich bildenden schwefel-
sauren Salzes zuzuschreiben, dafs die Zerstörung
dieser Art von Sekundärbatterie in der Praxis
so langsam vor sich geht.
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»5
Die Ferranti- Thomson -Maschine.
In London sind jüngst Versuche mit einer
neuen Wechselstrommxschine, welche durch
Zusammenarbeiten von Sir William Thomson,
Ziani de Ferranti und Alfred Thompson
entstanden ist, angestellt worden. Der Name
William Thomsons allein hat genügt, um
sofort die Aufmerksamkeit sämmtlicher Fach-
kreise auf die Maschine zu lenken, und erklärt
die grofse Hast, mit welcher besonders englische
Zeitschriften die Konstruktionseinzelheiten be-
sprechen und Zahlen über die Leistungfähigkeit
mittheilen. In der That fühlt man sich zu der
Annahme berechtigt, dafs durch die Mitarbeiter-
schaft Thomsons zum mindesten eine sorgfältig
theoretisch-rechnerische Bestimmung der günstig-
sten Drahtquerschnitte und Windungen statt-
gefunden hat. Wie weit dieses auf den wirklich
erzielten Nutzeffekt Einflufs übt, müssen die
sicherlich in Bälde bekannt werdenden Versuchs-
zahlen zeigen.
Die äufsere Ansicht der Maschine ähnelt sehr
derjenigen der bekannten Wechselstrommaschine
Fig. i.
von Siemens. Wie bei dieser sind zwei Systeme
von Elektromagneten, 2 X 10 an Zahl, in je einer
Ebene im Kreise herum angeordnet, und zwar
so, dafs jedem Nordpol ein Südpol zur Seite und
gegenüber liegt. Zwischen diese hindurch be-
wegt sich die Armatur, welche an der vor-
liegenden Maschine allein originell und charak-
teristisch erscheint. Dieselbe besteht, wie in
Fig. 1 schematisch dargestellt ist, aus einem
sinoidenformig gebogenen Metallbande, dessen
radiale Stücke gleichen Abstand wie die Magnet-
pole haben. Wenn sich bei der Rotation das eine
derselben einem Nordpole nähert, so rückt jedes
benachbarte um ein gleiches Stück gegen einen
Südpol vor, so dafs in ihnen Ströme entgegen-
gesetzter Richtung erregt werden, welche sich
gemäfs der Windungsform des Bandes zu einem
einzigen Strome zusammensetzen. Dreht sich
die Armatur um die Gröfse des Abstandes
zweier Magnetpole weiter, so wird, da die
Polarität eine entgegengesetzte ist, auch ein
Strom entgegengesetzter Richtung erzeugt; es
entstehen also bei fortwährender Rotation Wechsel-
ströme, welche durch Schleiffedern abgeleitet
werden können.
Die Anordnung einer derartig gewundenen
Armatur ist durchaus nicht neu, sondern schon
vor Jahren von Siemens & Halske versucht
worden, aber gerade sie hat zu der jetzigen
Konstruktion der Siemens'schen Wechselstrom-
maschine geführt, weil es zweckmäfsig erschien,
die auseinandergezogenen Windungen zu ein-
zelnen Spulen zusammenzuwickeln.
Anstatt des bisher meist üblichen runden
Kupferdrahtes verwendet Ferranti ein Kupfer-
band, welches bei der Versuchsmaschine eine
Breite von 12,5 mm und eine Dicke von 2 mm
besitzt, und welches von dem darüber und
darunter liegenden durch gleichbreite Kautschuk-
streifen isolirt ist. Die Befestigung der Bänder
auf der Armatur ist aus Fig. 2 ersichtlich. Hier
stellt Ä' einen Ring von Eisen dar, welcher mit
Fig. 2.
den Vorsprüngen Af, Af . . versehen ist. Um
diese legen sich die Bänder W in der ange-
deuteten Weise. Der Zwischenraum zwischen
den einzelnen radialen Stücken ist also mit
Eisen ausgefüllt, welches durch den Einflufs
der äufseren Magnete magnetisch wird und
hierdurch die Induktionswirkung verstärken soll.
Die Siemens'sche Maschine besitzt die Eisen-
kerne nicht, damit die äufserst intensive Wirkung
der sich gegenüberliegenden Elektromagnete
auf jeden Theil der Armatur in keiner Weise
beeinträchtigt werde, und ebenso ist bei einer
anderen Modifikation der Ferranti-Thomson-
Maschine der Eisenring durch einen Holzring
ersetzt, welcher auch mit hölzernen Ansätzen
entsprechend den Stücken K versehen ist.
Welche Vortheile die Ferranti'sche Armatur
gegenüber den bisher gebrauchten und im Be-
sonderen gegenüber der Siemens'schen haben
i6
Abhandlungen.
El.KKTROTF.CJCN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR .Mj.
soll, lafst sich nicht recht einsehen. Wenn auch
ihre Form ein wenig einfacher erscheint als die
der letztgenannten, so dürfte doch ihre tadellose
Herstellung schwieriger sein.
Wenn weiter an irgend einer Stelle die
Isolirschicht zwischen zwei aufcinanderliegenden
Händern verletzt wird, so wird hierdurch die
ganze Armatur unbrauchbar und mufs durch
eine neue ersetzt werden. Bei der Siemens'-
schen Anordnung ist es in gleichem Falle nur
nöthig, die betreffende Spule auszuwechseln.
Bei den stattgehabten Versuchen lief die
Maschine mit 1900 Umdrehungen in der Minute,
ohne dafs sich ein schädlicher Einflufs geltend
gemacht hat. Da der mittlere Durchmesser der
Armatur ,38 cm betrug, so ergiebt sich eine
lineare Geschwindigkeit derselben von 38,4 m
in der Sekunde, was eine immerhin bedeutende
Zentrifugalkraft zu Folge hat. Üb die hohe
Umdrehungszahl eine längere Erhaltung der
Maschine gestattet, mufs erst die Erfahrung
lehren.
Die Maschine wurde dazu benutzt, einen
Strom für 321 Swanlampen von 20 Normal-
kerzen Lichtstärke zu liefern; dieselben waren
auf 3 Stromzweige vertheilt und zu je 3 hinter
einander geschaltet. Hie Maschine erzeugte
einen Strom von 160 Ampere bei 125 Volt,
1 60 • 1 2 s
so dafs - -J - — 2 7, a Pferdestärken in elck-
730
trische Arbeit umgesetzt wurden. Der Nutz-
effekt der Maschine ist aus den bis jetzt be-
kannten Versuchszahlen nicht zu berechnen.
Nimmt man ihn zu o,9D an, so mufs eine
2 7a
Arbeit von — - — = 30,3 Pferdestärken durch
den Treibriemen Ubertragen worden sein. Wenn
man den gesammten Arbeitsverbrauch berechnen
wollte, so wäre noch die Arbeit hinzuzurechnen,
welche die erregende Maschine verbrauchte.
Dieselbe war eine kleine Siemens'schc Maschine
für gleichgerichteten Strom und hat zum Be-
triebe 1,7 Pferdestärken erfordert. Y.s ergiebt
sich damit ein Gesammtarbeitsverbrauch von
30, » -f- 1,7 — 31,9 Pferdestärken. Ob eine an-
nähernde Zahl bei den Versuchen erhalten worden
ist, und ob weiter die Lampen in voller Hellig-
keit gebrannt haben, ist bis jetzt nicht zu er-
sehen. Man mufs hierzu auf neue zuverlässige
Angaben warten.
A. Beringer.
Durham s Regulator för Dampfmaschinen zum
elektrischen Lichtbetrieb.
Die für den elektrischen Lichtbetrieb be-
stimmten Dynamomaschinen bedürfen äufserst
gleichmäfsig arbeitender Kraftmaschinen, da
schon ganz geringfügige Unregelmäfsigkeiren in
ler Kraftleistung, welche in anderen Fällen
nicht den mindesten schädlichen Einflufs äufsern
würden, sich sofort durch ein störendes Flackern
und Zucken des Lichtes und häufig genug durch
vollständiges Erlöschen der Lampen bemerkbar
I machen. Die Gasmaschinen und namentlich
die nach Otto 'schein Systeme gebauten Zwillings-
gasmaschinen liefern in Folge ihrer eigenartigen
Steuerung eine viel gleichmäfsigere Kraftleistung,
als Dampfmaschinen besonders geringerer Stärke.
Während die eigentümliche Speisung dieser
Gasmaschinen stets dem benöthigten Kraftauf-
wand aufserordentlich gut entspricht, bedaii
es bei der Dampfmaschine, aufser dem unzu-
länglichen Hülfsmittcl eines schweren Schwung-
rades, vor allen Dingen des Gebrauches eines
Regulators von gröfserer Empfindlichkeit und
Leistungsfähigkeit, als die bisher gebräuchlichen
aufweisen. An einen Regulator, welcher für
Dampfmaschinen zum elektrischen Lichtbetriebe
bestimmt ist, mufs man ferner die Anforderung
einer leichten Einstellbarkeit für verschiedene
Geschwindigkeiten erheben, wenn auch diese
Forderung gegen die nothwendige Erhaltung
der Glcichmäfsigkeit in der Bewegung zurücksteht.
Wie im Engineer, 1882, Seite 215, veröffent-
lichte Versuche nachweisen, pafst sich der Regu-
lator von J. E. C. Koch in London und F.W.
Durham in New -Barnet den vorliegenden
Zwecken mit grofser Vollkommenheit an. Wir
geben deshalb, bevor wir auf die Mittheilung
dieser Versuche eingehen, eine kurze Beschrei-
bung dieses bemerkenswerthen Regulators nach
der Deutschen Patentschrift No. 14445 (Zusatz
zu No. i2 8o\
Der Regulator ist ein Widerstandsregulator,
welcher durch den Widerstand, den eine Flüssig-
keit einem Flügelrade entgegensetzt, eine kleine
Hülfsdampfmaschine bethätigt, an welche die
Drosselklappe der Hauptmaschinc angeschlossen
ist. Die von der Riemenscheibe B umgedrehte
Regulatorwelle ist in zwei Theile A und D ge-
trennt. Die Welle D wird an der Stofsstelle
von dem Kopfe C der Welle A umfafst, in
welchem eine Feder // derart angeordnet ist,
dafs ein Ende derselben mit dem Kopfe C,
also der Welle A, das andere mit der Welle D
vernietet ist. Diese Feder wirkt derart, dafs
eine Verdrehung der Welle C gegen D die Span-
nung erhöht. Es wird unter dieser Voraus-
setzung die von der Riemenscheibe B einge-
leitete Bewegung der Welle A sich auf die
| Spindel D und auf ein mit derselben fest ver-
bundenes, mit einer Flüssigkeit (Glyzerin) ge-
fülltes Gehäuse F. fortpflanzen. Dieser Bewe-
gung setzt, wegen der Flüssigkeit, ein Schaufel-
1 rad F, welches mittels einer Feder P in dem
feststehenden Gehäuse Q elastisch gesperrt ge-
halten wird, einen gewissen Widerstand ent-
gegen. Vergrößert sich die Umdrehungs-
geschwindigkeit der Welle A, so wird dieser
Widerstand nicht sofort überwunden werden,
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EUUCTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR i8B3.
Mittag, Durham's Regui.ator fir Dampfmaschinen u. s. w.
vielmehr wird die Uebertragungsfeder H ange-
zogen, während die Welle D in ihrer alten
Geschwindigkeit beharrt. Diese gegenseitige Ver-
drehung der beiden Wcllentheile äufsert sich in
einer Verschiebung der zu dem Schrauben-
gewinde der Welle D gehörigen Mutter J nach
rechts, welch letztere durch geschlitzte Stangen J'
und Schrauben C mit dem Kopfe C verbunden
ist. Ein in der Nuth /' geführter doppelarmiger
Hebel A' macht diese Bewegung mit, wodurch
derselbe die Schieberstange L einer kleinen
Hülfsdampfmaschine senkt und diese anläfst.
Der Kolben der Hülfsdampfmaschine bewegt
entsprechend die Drosselklappe der Hauptdampf-
maschine.
Vermindert sich auf diese Weise die Ge-
schwindigkeit der Maschine bezw. der Welle A
wieder, so wird die Wirkung der Feder H beide
Wellen in ihre normale Lage zurückführen; es
schraubt sich die Mutter / auf D zurück, so
dafs die Schieberstange L den Dampfzuflufs in
den Hülfszylinder absperrt.
I
«7
Dieser Mechanismus zur Wiedergewinnung der
normalen Lage findet sich übrigens für einen
gleichen Zweck in den mannigfaltigsten Verände-
rungen bei fast jedem modernen Dampfsteuer-
apparat. Seine Benutzung für den vorliegenden
Fall ist interessant, war aber naheliegend; es
wurde derselbe schon in der englischen Patent-
schrift No. 011 vom Jahre 1880 vorgeschlagen.
Die Kmpfindlic'nkeit des Regulators für irgend
eine Geschwindigkeitszunahme kann in ver-
schiedener Weise genau regulirt werden. Erstens
geschieht dies durch Vergröfserung der Span-
nung in der Feder H\ zweitens vermag die
Veränderung der Spannung einer bei N befind-
lichen Feder dieselbe Wirkung hervorzubringen.
Diese Feder ist bestrebt, die Schieberstange L
zu heben, also den Dampfzuflufs stets geschlossen
zu halten; deshalb mufs der Hebel Ä" zuerst
die Spannung dieser Feder überwinden, bevor
derselbe bei Vorwärtsbewegung der Mutter J
den Schieber herunterdrücken kann. Je nach-
dem diese Feder mehr oder weniger stark an-
gespannt ist, wird der Anhub der Stange L
später oder früher erfolgen. Endlich wird die
Tourenzahl, welche die Maschine wirklich macht,
durch den Zeiger R der Welle G angegeben.
Da nämlich der durch das Flügelrad /'" ge-
botene Widerstand gegen eine Verdrehung für
jede Drehungsgeschwindigkeit von E eine ge-
wisse Spannung der Feder P hervorbringen
mufs, so wird sich die Spindel G mit ihrem
Zeiger R um einen dieser Drehung entsprechen-
den Winkel gegen das Gehäuse Q drehen
müssen. Es kann also auf einem hier befind-
lichen Zifferblatt die der Spannung und Stel-
lung entsprechende Tourenzahl abgelesen wer-
den, so dafs hierdurch eine Kontrole der Ein-
stellung gegeben ist.
Mit diesem Regulator hat W. Spottiswoode
in Coombe Baak einige Versuche angestellt,
welche seine Leistungsfähigkeit und seine nutz-
bringende Verwendung bei Dampfmaschinen
zum elektrischen Lichtbetrieb als beachtenswerth
erscheinen lassen. Der Regulator ist in vor-
liegendem Fall an einer von Middleton & Co.
in Southwark gebauten, nominell zwölfpferdigen,
horizontalen Dampfmaschine angebracht, welche
bei Tage zum Wasserheben, Abends zum Be-
triebe der Dynamomaschine für die elektrische
Beleuchtung benutzt wird. Der mit Dampf-
mantel bekleidete Dampfzylinder hat 279 mm
(11 Zoll engl.) Durchmesser und 610 mm (24 Zoll
engU Kolbenhub. Es ist von Hand für ver-
schiedene Füllungsgrade einstellbare Mey er-
sehe Steuerung vorhanden. Das Schwungrad
hat 3050 mm (120 Zoll engl.) Durchmesser
und wiegt 4 000 kg (4 t.).
Dampf von 3,5 Atmosphären (50 Pfund) Span-
nung liefert ein vertikaler Kessel mit vier (,)uer-
siederohren. Der beschriebene Regulator liegt
neben der Maschine auf einem Sockel.
Die betriebene Dynamomaschine ist nach
dem Systeme de Meritens gebaut. Sie speist
4 Stromkreise mit je 30 Swanlampen und im
Ganzen 14 Bogenlichtern , von denen 4 das
Haus und 10 den Park beleuchten. Die Dynamo-
maschine macht 900 Touren , die Dampf-
maschine 58. Die 4 Bogenlampen für die Be-
leuchtung des Hauses erfordern 5 Pferdestärken,
während jeder Stromkreis der Glühlichter
3 1 , Pferdestärken verbraucht.
Erster Versuch. Es wurden 4 Bogenlampen
und 30 Glühlichter gespeist, dann die ersteren
plötzlich gelöscht, ohne dafs eine Veränderung
der Umdrehungsgeschwindigkeit der Dynamo-
maschine eintrat. Man vergewisserte sich von
diesem Umstände in folgender originellen Art.
Die Dynamomaschine erzeugt bei 900 Um-
drehungen einen eigenthümlichen hellen Ton;
nimmt man nun eine Veränderung der Touren-
zahl der Dampfmaschine um eine Umdrehung
an, so würde sich dieselbe auf die Dynamo-
maschine etwa im Verhältnisse von 1 zu 16 über-
tragen, also die Umdrehungsgeschwindigkeit der
Dynamomaschine hinreichend verändern, um
jenen Ton zu beeinflussen. Bei diesem Ver-
such wurde mittels Telephons dieser Ton vor,
3
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iS
Abhandlungen.
Klektrotkchn. Zeitschrift.
JANUAR 1883.
während und nach der Löschung der Bogen-
lampen in derselben Stärke und Färbung ge-
hört, so dafs hiernach eine Veränderung der
Umdrehungsanzahl ausgeschlossen schien.
Zweiter Versuch. Es wurden nach gleich-
zeitiger Anziindung der 4 Bogenlampen und
30 Glühlichter abwechselnd die Gliihlichter und
Bogenlampen gelöscht, ohne dafs das Licht auch
nur die geringste Veränderung gezeigt hätte.
Dritter Versuch. Das gesammte Beleuch-
tungssystem wurde angezündet und plötzlich
gleichzeitig gelöscht, ohne dafs die Maschine
ihre Geschwindigkeit änderte.
Vierter Versuch. Die Dynamomaschine
wurde auf die Tourenzahl ooo gebracht, aber
nur einige Lampen angezündet. Jetzt wurde
das Feuer aus dem Kessel gezogen , so dafk
der Dampf allmälig von seiner Spannungshöhe
(3,5 Atmosphären) herunterging. Die Maschine
blieb trotzdem auf ihrer Tourenzahl. Als die
Dampfspannung auf 2 Atmosphären (30 Pfund)
gesunken war, wurde die Dynamomaschine aus-
gerückt; trotzdem behielt die Dampfmaschine
ihre 58 Umdrehungen bei.
Während vor der Anbringung dieses Regu-
lators dem Maschinisten stets das Abstellen
einer Anzahl Lampen mitgetheilt werden mufste,
damit dieser die Dampfmaschine entsprechend
verstellte, läfst der Regulator nunmehr die Ma-
schine stets gleichmäfsig fortarbeiten, ohne den
früheren Uebelstand der plötzlichen übergrofsen
Verstärkung des Stromes und der hiermit ver-
bundenen Beschädigung der Lampen beizu-
behalten.
Auch dieser Regulator kann, wie jeder an-
dere, erst durch eine gewisse Geschwindigkeits-
änderung zur Wirksamkeit gebracht werden, da
er bis zu dem Augenblicke, wo er die Drossel-
klappe öffnet, rascher umläuft und erst hier-
nach seine frühere Geschwindigkeit aufsucht.
Es soll aber die GeschwindigkeiLsänderung in
vorliegendem Falle von so ungemein kurzer
Dauer sein, dafs sie ohne jeden störenden Ein-
fluGs auf die Intensität der Lampen bleibt.
R. Mittag.
Wasserbau-Inspektion in Bromberg den in bei-
stehender Abbildung dargestellten Wecker kon-
struiren zu lassen.
Um die Flektromagnetkerne sind die beiden
Drähte «r, und ///, gewickelt, welche, wie bei
meiner Eckschaltung (vgl. 1882,8. 234), getrennt
arbeiten. Das eine Ende des erstcren ist mit
dem Kontakte c des Selbstunterbrechers, das
andere Ende mit Klemme 3 verbunden. Von
Klemme 2 führt ein Draht zum Körper k des
Ankerhebcls //. Die Klemmen 1 und 4 stehen
einerseits mit den beiden Leitungszweigen bezw.
mil Leitung und Erde, andererseits mit den
Enden des zweiten Umwindungsdrahtes m in
Verbindung. Schaltet man zwischen die Klem-
men 2 und 3 eine Ortsbatterie b derart, dafs
der Strom derselben im Drahte /«, im gleichen
Sinne, wie der Linienstrom der Batterie B im
Drahte m, magnetisirend auf die Elektromagnet-
kerne wirkt, so wird im Zustande der Ruhe der
Anker angezogen und der Hammer legt sich
gegen die Glocke G. Bei Unterbrechung der
Ruhestromlcitung durch Tastendruck wird der
Anker losgelassen und in dem Augenblick, in
welchem der Ankerhebel h den Kontakt c be-
rührt, die Ortsbatterie h geschlossen. Jetzt be-
ginnt das Spiel des Selbstuntcrbrechers und
dauert so lange, bis der nach Aufhebung des
Tastendruckes in den Umwindungsdraht w,
wieder eintretende Linienstrom den Anker
festhält. O. Canter.
Wecker mit Selbstunterbrechung für Ruhe-
stromleitungen.
Die Einschaltung von Weckern in Ruhestrom-
leitungen erfolgt im Allgemeinen stets unter An-
wendung von Relais und Ortsbatterien1). Um
ersteres entbehrlich zu machen, habe ich für
die Fernsprechanlagen der Königl. Kanal- und
') Vgl. dagegen Zct'*che, Handbuch <ier Telegraphie , 4, Bd.,
i J. XII. — Mit der 111 Kir. S9 auf S. 30 d.i<clh«t darReMclIlen. von
Siemens & H.il'kc benutzten SchalrunR«»ei*c fallt eine 7wwtc'
Schaltung ohne Rclai» und On-tuticuc msammcii, welche Herr
Canter angewendet hat und mit welcher er nur in kurzen Leitun-
gen sicheren Erfolg erzieh hat. Die Red.
Ueber die zweckmäßige Anordnung von Erd-
leitungen.
Von Dk. R. Ulbricht.
In der Telegraphie, wie in der Blitzableiter-
technik, ist zumeist der Ausbildung der Erd-
leitungen ein nur beiläufiges Interesse zuge-
wendet worden, welches in keinem Verhältnifs
zu der eingehenden Behandlung der oberirdi-
schen Anlagen stand. Erst in neuerer Zeit hat
die Aufmerksamkeit, welche man den Blitz-
ableitungen schenkt, Vorschläge zu Abweichun-
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Elkktrotechn. Zeitschrift. T . T . . _
januar i»g3. Ulbricht, Ueber die zweckmässige Anordnung von Eroleitungen. 19
gen von den herkömmlichen Ableitungsformen
veranlaßt. In Bezug hierauf sind die bekannten
Gutachten der Kgl. Prcufsischen Akademie der
Wissenschaften aus den Jahren 1876 bis 1880
durch werthvolle Fingerzeige von besonderer
Bedeutung. Es wird in denselben darauf hin-
gewiesen, dafs die Wirkung der Erdleitungen
durch Thcilung der Erdplatten, durch Anwen-
dung von metallischem Netzwerk oder von
Metallstangen wesentlich gesteigert werden kann,
ohne dafs ein gröfserer Materialaufwand er-
forderlich wird.
So viel mir bekannt ist, hat die Praxis von
diesen Andeutungen noch wenig Gebrauch ge-
macht; vielleicht, weil sich aus den allgemein
gehaltenen Vorschlägen nicht ohne Weiteres
bestimmte Ausfuhrungsformen von zuverlässiger
Brauchbarkeit herleiten lassen. Die nachstehende
Untersuchung stellt sich nun die Aufgabe, in
der bezeichneten Richtung gefundene Erdlei-
tungsformen auf ihren Werth zu prüfen und zu
vergleichen, beziehentlich zu neuen brauchbaren
Formen zu gelangen.
Kig. 1.
Setzung der Wirklichkeit sehr nahe kommt, ja
in anmittelbarer Nähe der Körperwandungen
mit ihr zusammenfällt, ferner dafs in solchen
Abständen von der Elektrode, gegen welche
deren Dimensionen sehr klein sind, wiederum
1 Ucbereinstimmung zwischen Annahme und Wirk-
lichkeit durch Annäherung der isoelektrischen
Flächen an die Halbkugelform eintritt. Zur
Vereinfachung der Rechnung sollen diejenigen
Fälle aufscr Betracht bleiben, in welchen der
Elektrodenkörper mehr oder minder tief unter
der Erdoberfläche liegt, und in der Hauptsache
nur diejenigen behandelt werden, in welchen
die Elektrode bis zu ihrem gröfsten horizontalen
Querschnitt in den Boden eingesenkt ist. Diese
Beschränkung ermöglicht es, bei der Annahme
geradliniger Strömungskurven doch der Bedin-
gung zu genllgen, dafs die Flächen gleichen
Potenziales die Begrenzungsfläche des Leiters,
hier die Erdoberfläche, rechtwinklig schneiden
müssen. Beiläufig sei erwähnt, dafs unter letz-
terer stets die Oberfläche des Grundwassers
HOJ7
Die genaue Berechnung des Erdwiderstandes
bei Anwendung einfach kugelförmig gestalteter
Elektroden hat keine Schwierigkeit. Sobald es
sich jedoch, wie hier der Fall sein wird, um
verwickelte Formen handelt, ist es angezeigt,
zur Erlangung handlicher Formeln die genaue
Rechnung durch ein Näherungsverfahren zu er-
setzen, über dessen Zulässigkeit der Nachweis
zu erbringen ist.
Es möge die Annahme gelten, dafs bei dem
Einsenken einer beliebig konvex geformten
Elektrode in den Erdboden die isoelektrischen
Flächen parallel zur wirksamen Elektrodenfläche,
die Strömungskurven also geradlinig verlaufen,
derart, dafs sich bei Einsenkung eines Würfels
der Durchschnitt der isoelektrischen Flächen, wie
Fig. 1 zeigt, darstellen würde. Hierbei werden
alle Kanten und Ecken des Elektrodenkörpers
als Zylinder- bezw. Kugelausschnitte vom Radius
Null angesehen; die entsprechenden Theile der
isoelcktrischen Flächen sind demnach Zylinder-
oder Kugelflächcnabschnittc mit zunehmenden
Radien.
Diese Annahme läfst sich durch den Hinweis
darauf rechtfertigen, dafs in den die Elek-
trode zunächst umgebenden Erdschalen, welche
auf den zu berechnenden Widerstand den
gTöfsten Einflufs haben, die gemachte Voraus-
beziehentlich der grundfeuchten Schichten, nicht
aber diejenige der etwa darüber lagernden
trockenen und für die Leitung der Elektrizität
nahezu einflufslosen Bodenmassc verstanden wer-
den soll.
Nimmt man an, dafs die zweite Elektrode
entgegengesetzter Polarität sich in grofser Ent-
fernung befinde und so bemessen sei, dafs der
, ihr zukommende Erdwidcjrstand gleich Null ge-
setzt werden kann, so ergiebt sich beispiels-
weise für eine halbkugelförmige Elektrode
vom Radius R die bekannte Erdwiderstands-
gröfse
0
2 k R
Hierin ist — die spezifische Leitungs-
1 000 000
fähigkeit des Erdbodens, wenn alle Körpermafse
in Metern ausgedrückt werden. Es ist richtig,
bei Entwickelung dieser und ähnlicher Wider-
standsformeln von dem Widerstande u> und dem
Leitungsvermögen dl' = 1:10 desjenigen Erd-
körpcrelementes auszugehen, welches von den
aus dem Oberflächenelemente d F, Fig. 2, der
Elektrode entspringenden Stromkurven um-
schlossen und erfüllt wird. Dieser Parzialwider-
stand ist:
3*
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20
Abhandlungen.
Elbktrotechn. Zötschriit.
JANUAR 18S3.
R R> p
Der Gesammtwiderstand \V — i : V hat dem-
nach die Gröfse:
R i _
~~ "k~F ~ ikRn'
2) W=.
J r d c
R k R>- P
Die Einführung dieser Parzialwiderstände läfst
sich mit den Eingangs gemachten Annahmen
jedoch nicht vereinigen, sobald der Elektroden-
kürper scharfe Kanten hat. Es wurden dann
Parzialwiderstände von der Gröfse oo erscheinen
Kig. 3-
- ■"•>
und hierdurch für die Fortleitung der Elektri-
zität wichtige Erdkörpertheile als wirkungslos
gelten. Dieser Nachtheil könnte durch die An-
nahme einer Abrundung jener Kanten gemildert
werden. Er läfst sich jedoch noch einfacher
«fr
~7
durch ein anderes, allerdings auch nur an-
näherungsweise zu gestattendes Integrationsver-
fahren beseitigen. Behandeln wir die Flächen
gleichen Fotenziales wie die Querschnittsfläfchcn
eines konischen Leiters, so ist für die Halb-
kugel zu schreiben:
CO
3)
W
dp
k
R
2 p'J 7T
Das Ergchnifs der Rechnung ändert sich in
diesem Falle gegen früher nicht.
Durch ganz ebenso geführte Rechnung ergiebt
sich für die flach auf der Erdoberfläche auf-
liegende Kreisscheibe vom Radius R, Fig. 3,
der Erdwiderstand als Summe der Widerstände
aller die Elektrode nach unten konzentrisch um-
gebenden Erdschalen, deren Begrenzungsflächen
die Flächen gleichen Potenziales sind. Jede
solche Fläche setzt sich zusammen aus einer
Kreisfläche R*tt und einer Viertelringfläche
(R -\- 2 p : x) pn*. Vergleicht man eine solche
Erdschale mit einem zylindrischen Leiter, so
ist jVV 4 (R -L 2 p : tt) p tt» = Q als dessen
Querschnitt, und die Schalendicke dp als dessen
Länge anzusehen. Sein Widerstand , gleich
dem einer unendlich dünnen Erdschale, ist also
d\V= dp: kQ und der Gesammtwiderstand aller
Schalen:
00
dP
H-.
4)
,_ ' f Jf
Für die liegende Quadratplatte von der
Seitenlänge ii setzt sich die Gröfse einer im
Abstand p gedachten isoelektrischen Fläche aus
der Quadratfläche a3, vier Achtelkugelflächen
4. 4 c,7r:8 = 2p* ,T und vier Viertelzylinder-
flächen 4 . \apjt = 2 apTT zusammen. Demnach
ist (J = «/ ' -f- 2 ap TT -f- 2 p*7T und * oder
00
5) IV:
dp
-+- 2<ipn -f- 2 p*7T k.2,j*a
Ebenso ist für die liegende Rechteck platte
mit den Seitenlängen a und b:
oc
6--
„•= Vf dp
k J ab -L (a -h b) p TT -f- 2 p* tt
o
= , lognat
* Vu
(a-hb)7T + \u
(u -4- b) t — Yu
worin u = (a H- b)1 'tt 1 — Sabn ist.
Für den liegenden Halbcylinder, Fig. 4,
vom Radius r und der Länge /., mit angesetzten
Viertelkugeln vom Radius r besteht Q aus zwei
1-4^
Viertelkugelflkchen 2
einer Halbcylinderfläche 2gttL
nach ist U~= ) [■--? oder
00
= 2p'7T
2—LpTT.
und
So-
7)
2 ?
r
1
k l TT
Weiteres
d P
TT -f- L p 7t
= - — — lognat
/.4-jf
2 r
Es ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs die
vorstehend berechneten Widcrstandswerthe auch
bezw. Gültigkeit haben müssen für die vertikal
eingesenkte halbe Kreisplatte, Fig. 5, für die
vertikal eingesenkte halbe Quadrat- und Rechteck-
platte, Fig. 5, sowie für den senkrecht einge-
triebenen Vollzylinder von der Länge L : 2 mit
angesetzter Halbkugel. Man kann sonach bei den
betrachteten Plattenformen stets die Hälfte des
Materials ersparen, wenn man anstatt der waag-
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Kl-FJCTKOTKCIIN. ZklTSCHRIKT. .. » ».
JANUAR .81 v IjLBRIUlT, UkBKR DIK ZWF.CKMASS1GK ANORDNUNG VON ERDLEITUNGEN.
21
rechten Lage die vertikale wählt, vorausgesetzt,
dafs in beiden Fällen die wirksamen Elektroden-
flächen gleich gut mit der leitenden Erdmasse
in Berührung gebracht werden können. Dieser
Voraussetzung ist beim Eindringen
in
das
Grundwasser genügt. Wo jedoch die Innigkeit
der Berührung von dem mehr oder minder ge-
schickten Anstampfen des Bodens abhängt, also
in den höheren, nur feuchten, nicht mit Wasser
gesättigten Schichten, ist der horizontal liegen-
den Platte der Vorzug zu geben.
Der in der Rechnung angenommene Fall,
dafs die Platte horizontal auf der Oberfläche
der grundfeuchten Bodenmasse aufliegt, wird in
Wirklichkeit nur selten vorkommen. Es wird
vielmehr auch die horizontal liegende Platte
eine mehr oder minder tiefe Einsenkung er-
fahren und infolge dessen wesentlich geringeren
Widerstand zeigen, als oben berechnet worden
ist. Der Einflufs der Einsenkung läfst sich
recht gut an der kugelförmigen Elektrode nach-
weisen. Befindet sich deren Mittelpunkt in
einer Tiefe / unter der Erdoberfläche, so ist
der zugehörige Erdwiderstand nach den früher
angegebenen Grundsätzen wie folgt zu berechnen.
Die Fläche Q einer Erdschale hat bis zum Ab-
riß- 5-
stand p — t vom Elektrodenmittclpunkte die
Gröfse 4,0't. Für gröfsere p bilden wir das
Q jeder Schale, aus einer nach unten gekehrten
Halbkugelfläche 2p*-x und einer darauf stehen-
den Zylinderfläche 2pn/. An der Uebergangs-
stelle für p = / ist 4pirr = 2p,n -f- 2pnt.
Der in der Integration nach Obigem unver-
meidliche Sprung beim Uebcrgang von der
Kugel- zur Zylinderform kann sonach als nahezu
einflufslos angesehen werden.
Oü
8)
i C dp _i_ f dp
~~ k ) 4p,7T k J 2 p'TT-f- 2 p TT t
R t
' / *0>™R\
— ^^7: \ 1 + t y
Die Formel läfst erkennen, dafs keine sehr
tiefe Einsenkung erforderlich ist, um dem Uber-
haupt zu erreichenden minimalen Widerstands-
werthe nahe zu kommen. Bei t—R über-
schreitet bereits der Werth von \V den denkbar
kleinsten Widerstand für /=oo nur um 39,
bei /= 2R nur um 20 %•
Die weitere Abnahme geht langsam vor sich.
Ganz entsprechend verhält sich die Quadrat-
platte. Wird dieselbe z. B. vertikal so weit
eingesenkt, dafs ihre Oberkante mit der Erd-
oberfläche abschneidet, so weicht ihr Wider-
stand nur noch um 36 % v'on demjenigen ab,
welcher ihr in unendlicher Tiefe zukommen
würde. Zur Vermeidung wenig nutzbarer Erd-
arbeiten kann hiernach die Regel aufgestellt
werden: der Erdleitungskörper braucht bei un-
veränderlicher Bodenfeuchtigkeit nur so weit
eingesenkt zu werden, dafs sein Mittelpunkt um
das Mafs seines gröfsten Durchmessers unter
der Oberfläche des Grundwassers bezw. der
grundfeuchten Schicht liegt.
Zur Vereinfachung der Betrachtung wollen
wir jedoch auch die weiteren Rechnungen auf
diese Tiefenlage nicht beziehen, sondern, wie
früher, vorzugsweise nur Berührung an der Erd-
oberfläche voraussetzen. Dieses Verfahren hat
den wesentlichen Vortheil, dafs es die genaue
experimentelle Prüfung der Rechnungsresultate
erleichtert.
Wird der Erde durch mehrere nicht weit
von einander entfernte Elektroden Elektrizität
zugeführt, so kann der Gcsammterdwiderstand
nicht in der bisherigen einfachen Weise gefun-
den werden. Erfolgt eine Zuführung ungleich-
namiger Elektrizitäten, so weichen die Flächen
gleichen Potenziales vom Parallelismus unter
einander ganz wesentlich ab. Günstiger ge-
staltet sich dagegen die Sache, wenn, wie in
unserem Falle, nur gleichartige Elektrizität ein-
strömt. Das Potenzial eines beliebigen Punktes
in der Erde ist dann nach dem Prinzipe der
Superposition gleich der Summe der den ein-
zelnen Elektrodenwirkungen entsprechenden Po-
tenziale. Die isoelektrischen Flächen müssen
demnach in Entfernungen, gegen welche die
Abstände der einzelnen gleichnamigen Elektro-
den sehr klein sind, wiederum in Kugelflächen
übergehen. Andererseits wird in unmittelbarer
Nähe jeder einzelnen Elektrode die derselben
allein zukommende Form der isoelektrischen
Flächen nur wenig geändert werden, wenn die
von den anderen Zuströmungspunkten herrüh-
renden Potenzialdiflercnzen innerhalb dieser
Flächen geringe sind. Es wird deshalb in den
meisten Fallen statthaft sein, die Widerstands-
integration in der Nähe der Elektroden nach
dem früheren Verfahren zu bewirken, weiterhin
aber das ganze Elektrodensystem mit den be-
reits zur Integration gezogenen, es umgebenden
Erdschalen als geschlossenes Ganzes zu be-
handeln.
Nehmen wir zwei halbkugelförmige Elektroden
an, durch welche der Erde gleiche Mengen der
nämlichen Elektrizität zugeführt werden , so
haben die isoelektrischen Flächen im Vertical-
durchschnitt die beigezeichnetc Form, Fig. 6.
Wir substituiren dafür die in Fig. 7 darge-
stellten Flächen, denen gemäfs die Integration
gesondert von p = r bis p = \D und sodann
von p = \D bis p = 00 zu führen ist. Da an
der Uebergangsstelle für p = }£> die Oberfläche
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22
Abhandlungen.
OTKCHN. ZFITSCHIUPT.
JANUAR lU;.
der sich berührenden Kugelschichten gleich der
Oberfläche eines Zylinders von der Länge L
und dem Radius p und zweier Halbkugeln vom
Radius p ist, können wir filr o > \ D das
Q jeder Erdschale aus zwei Viertelkugeln
2.|4p'r = 2p17T und einem dieselben ver-
bindenden Halbcylinder 2 Dpn : 2 = Dpn bil-
den und unbedenklich setzen:
CO
de
i_ _ / 0,77 r \
4 * r 7t \ Z> "J '
Diese Formel läfst sich dazu benutzen, an-
nähernd festzustellen, welche Entfernungen ein-
zuhalten sind, wenn an Stelle einer grofsen
Erdplatte mehrere getrennte kleinere gelegt
werden sollen. Gestattet man hierbei eine
Widerstandssteigerung von 10 % gegenüber
dem für D = 00 sich ergebenden Minimalwcrth,
so erhält man als Plattenabstand von Mitte zu
Mitte 7,7 r, oder als freien Abstand von Kante
zu Kante rund das Dreifache des Durch-
Fig. 6.
\7
•. 1 \J . '■
\
■
Denkt man sich Fig. 7 als Durchschnitt eines
Rotationskörpers mit verticaler Rotationsaxe
und berechnet für diesen Ring mit halbkreis-
förmigem Querschnitt in entsprechender Weise,
wie unter 9), den Erdwiderstand, so findet
10) W == 1 \ - ^ — h * f ~P
kDiz
\ i- lognat [tt) + °'" \ ■
Streng genommen, können die Fig. 6 und 7
für den Ring nicht als gültig angesehen werden,
da der Vertikalschnitt der Flächen gleichen
Potenziales bei letzterem Kurven zeigt, welche
schon in geringem Abstände vom Elektroden-
körper sich der Form der filr die volle Scheibe
geltenden nähern.
Vergleicht man jedoch an der Stelle, wo
diese Ungenauigkeit besonders von Einflufs sein
müfste, für p = \D, die Gröfse der isoelektri-
schen Fläche nach Fig. 3 mit der nach Fig. 7
sich ergebenden , so findet man das Ver-
hältnifs:
oder
D%TT / Z> D\D TT* D1 71*
4 \ 2 TT J 2 2
1 : i,o»3.
Darauf hin mag Formel 10) als richtig ange-
sehen werden.
Eine Vergleichung derselben mit 7 zeigt,
dafe man einen stabförmigen Zylinder ohne
wesentliche Erhöhung seines Erdwiderstandes zu
einem Ringe zusammenbringen kann. Es ist
hierbei jedoch vorauszusetzen, dafs die Länge
des Stabes etwa das Zwölffache der Dicke,
oder mehr, betrage. Verhalten sich die er-
wähnten Abmessungen wie 12:1, so ist der
Erdwidersund für den liegenden Stab = °-" 3
t tt r
und für den liegenden Ring = °''3° •
k tt r
Hieraus läfst sich schliefsen, dafs auch die
Flachringform sich als eine günstige derjenigen
der vollen Scheibe gegenüber erweisen werde.
Fig. 7-
Nach Fig. 8' ist für den Flachring die Fläche
jeder Erdschale innerhalb der Grenzen p-=o
und p — R — r aus einer Flachringfläche ^Rrx
und zwei Viertelhohlringflächen 2RirpTT zu bil-
den, für p~> R — r dagegen aus einer Kreis-
fläche (R + r)37z und einem Viertclhohlring
(R -4- r -f- 20 : tt) pn*. Man hat demnach zu
setzen :
R—r
dp
»0
-\- 2 r) 2 R n
OO
1 r _ dp
kJ (R+r)>7T-h(R + r+- '-?-)
R—r \ 77 /
P7T'
oder mit Hülfe einer leicht ersichtlichen kleinen
Veränderung in der Anordnung der Integrations-
grenzen, wobei für p > R — r das Integral nach
Art des unter 4) angeführten gebildet wird:
R—r
12)
k) (TT fl
d 0
4 2 r ) 2 R tt
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El-EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR iMj. Ul.PRICHT, UF.BER I>IK ZWECKMÄSSIGE ANORDNUNG VON ERDLEITUNGEN. 7$
CO
R
■ ^ lognat
d p
+ (*+'})"•
(R — r) n 2 r
2 k R * > x 2r HO<"
Die Richtigkeit dieser Formel ist keine voll-
ständige, sobald sich die Gröfse von r der von
R nähert. Denn für die volle Scheibe, d. i.
für r = R, ergiebt sie
// = , • o,„
2 k R 7T
anstatt
• 0,68 .
2 & Rx
während nach Gleichung n) diese Differenz
nicht hätte eintreten können. Dagegen hat das
Ergebnifs unter 1 2) den Vorzug gröfserer Ein-
fachheit und besitzt dabei für die praktisch
wirklich in Frage kommenden Ringformen einen
hinreichen Grad von Genauigkeit.
Ein Ueberblick über die bis jetzt entwickelten
Gleichungen zeigt, dafs es zunächst drei Mittel
Fig. 8.
<■ jr->-
giebt, um bei geringem Materialaufwand eine
hohe Wirkung in Hinsicht auf Erdleitung zu er-
zielen. Einmal läfst sich die zylinderförmige
Elektrode stab- oder drahtartig ausdehnen. Der
Grenzwerth für IV bei wachsendem L und
konstantem Lr ist in Gleichung 7) Null. So-
dann kann die Platte schmal, bandförmig aus-
gebildet werden. Der Grenzwerth von //' in
Gleichung 6) ist für wachsendes a und kon-
stantes ab ebenfalls Null. Ferner läfst sich die
Ringplatte unter Verschmälerung der Metall-
flächc ausdehnen- Auch in Gleichung 12) ist
der Grenzwerth von IV für zunehmendes R
und konstantes Rr Null. Man kann schliefs-
lich noch den kurzen, offenen Zylinder mit
vertikaler Axe anführen, welcher durch Zu-
sammenbiegen einer schmalen Platte oder eines
Bandes gebildet wird. Ohne Aufstellung einer
bezüglichen Formel ist zu erkennen, dafs sich
dieser Zylinder ähnlich wie Band und Flach-
ring verhalten mufs. Bei wachsendem Radius
und konstanter Oberfläche nähert sich auch hier
der Erdwiderstand dem Nullwerthe.
Aufser diesen Mitteln ist noch in den Glei-
chungen 1) bis 5) ein weiteres angedeutet. Nach
denselben ist der Erdwiderstand umgekehrt pro-
portional dem Plattendurchmesser. Der Wider-
stand Null kann also auch erreicht werden durch
unendliche Theilung einer Platte. Da man
nach Gleichung 9) ohne erhebliche Beeinträch-
tigung der Wirkung die einzelnen Plattentheüe
ziemlich nahe aneinanderrücken kann, so führt
dieser Weg bei einer weit fortgesetzten, jedoch
noch endlichen Theilung und bei Verbindung
der Theile unter einander durch leitende Zwi-
schenglieder zur Form des Netzes.
Denken wir uns das Netz aus sechseckigen
Drahtmaschen gebildet, die wir bei der Wider-
standsberechnung durch flächengleiche Kreis-
maseben ersetzen wollen, so ist bei einer
Maschenweite D, von Drahtmitte zu Drahtmitte
gemessen, und bei einer Drahtstärke 26 analog
früheren Rechnungen die Widerstandsvermeh-
rung, welche eintritt, wenn eine Platte von der
Fläche F durch ein Netz ersetzt wird:
D*t. 2 Ii, Dt: — 4Ö )
,3) w=-4Ä' ^-J»lognat- -8;.7* — 1 i
= 2 * 1 , ,ognat
2,»B Ö
der
Hierbei ist vorausgesetzt, dafs die Kreisfläche
einer Masche gegen F sehr klein sei. In
diesem Falle läfst sich nämlich 10 gleich
Widerstandsvermehrung für eine Masche,
in
dz 2
f. !
knD
dividirt durch die Maschenzahl 4F: D^tz setzen,
wonach sich obiger Werth ergiebt. Man sieht
aus der Formel , dafs die Widerstandsver-
mehrung mit abnehmendem D rasch abnimmt,
mit abnehmendem 6 aber nur langsam wächst.
Theoretisch wäre also ein engmaschiges Netz
aus sehr dünnem Drahte das vortheilhafteste.
Stellt man sich nun die Aufgabe, diejenigen
Erdleitungsformen zu ermitteln, welche unter
gegebenen Verhältnissen wirksam und dabei
vorzugsweise ökonomisch sind, so wird man
sich zunächst Uber das zur Elektrode zu wäh-
lende Material klar sein, sodann aber unter-
scheiden müssen, ob die Einlegung bedeutende
Erdarbeiten erwarten läfst, oder nicht. Als Ma-
terial für den Erdlcitungskörper soll das vor-
zugsweise verwendete Kupfer angenommen wer-
den, weil sich dasselbe im Erdboden erfahrungs-
gemäfs sehr gut hält und in Folge seiner
leichten Bearbeitbarkeit in geeignetere Formen
gebracht werden kann, als z. B. das an sich
billige Gufseisen. Schwach dimensionirte Kon-
struktionen von Schmiedeisen oder Walzeisen
sind wegen ihrer geringen Haltbarkeit im Erd-
boden auszuschliefsen.
Sind zum Zwecke der Einlegung nur geringe
oder gar keine Erdarbeiten auszuführen, wie
beim Vorhandensein von Teichen, Flüssen,
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Abhandlungen.
JANUAR .885.
Brunnen oder bei ganz hohem Grundwasser-
stande, so wird man ausgedehnte Formen an-
wenden : den stabförmigen Zylinder bezw. Hohl-
zylinder, den Draht, das Band, den schmalen
Ring, das Netz.
Unvortheilhaft ist die der Quadrat- oder
Kreuzform sich nähernde Platte.
Ist dagegen zur Einlegung des Erdleitungs-
körpers erheblich tief in den Boden einzudrin-
gen, so mufs die Form der Elektrode eine ge-
drängtere sein und so gewählt werden, dafs
die erforderliche Wirkung mit einem minimalen
Aufwand an Kupfer und Erdarbeit erzielt wird.
Bei grofsen Tiefen und da, wo der Boden
Bohrung gestattet, empfiehlt sich hiernach die
Einsenkung eines langen, schmalen Zylinders.
Derselbe mochte jedoch nur dann Anwendung
finden, wenn er vollständig vom Grundwasser
umspült wird, da anderenfalls eine innige Be-
rührung mit nur durchfeuchtetem Boden nicht
zuverlässig herzustellen ist.
Fig. 9-
I
Bei mäfsigen Tiefen und in nur durchfeuch-
tetem Boden, wo bisher die Platte angewendet
wurde, kann einem nachliegenden Elektroden-
körper der Vorzug gegeben werden. Die für
einen solchen vorzunehmende Ausgrabung fällt
zwar ins Gewicht, bietet aber den Vortheil, die
Bodenbeschaffenheit in der Tiefe sehr genau
beurtheilen zu lassen und ein sehr solides Ver-
fiillen und Verstampfen des Kupferkörpers zu
ermöglichen.
Als Ersatz für die kostspielige Kupferplatte
bieten sich hierbei nach den Rechnungen unter
12) und 13) zwei Formen, welche der Bedin-
gung, die Erdarbeiten nicht wesentlich zu ver-
mehren, genügen: das Ringband bezw. der
Flachring und das Netz. Flachring und Netz
werden zwar stets etwas gröfseren Durchmesser
haben müssen als die in Bezug auf Erdleitung
gleichwerthige Platte; es wird sich aber zeigen,
dafs die Differenz nicht sehr erheblich ist.
Beide Formen haben jedoch eine Schwäche
mit der Platte gemein: sie gestatten nicht, dafs
ihre Dimensionen bequem und ohne wesent-
lichen Mehraufwand der gefundenen Boden-
beschaffenheit angepafst werden. Die Oeff-
nung ist gegraben. Der Boden zeigt eine ge-
ringere l.eitungsfähigkeit, als man erwartet
hatte. Man würde gern die Platte, den Ring
oder das Netz um ein Drittel vergröfsern, allein
die geschlossene Form läfst eine Vergröfserung
nicht zu.
In dieser Richtung wird ein wesentlicher Vor-
theil erreicht, indem man Ring und Netz zum
Netzring vereinigt. Fig. 9 zeigt einen Netz-
ring in \ der natürlichen Gröfse. Denkt man
sich denselben an einer Stelle radial aufge-
schnitten, so zeigt sich als Grundform des-
selben das Netzband (Fig. 10, in -j der natür-
lichen Gröfse). Die Drahtstärke ist 2,5 mm, das
Gewicht 0,475 kg für den laufenden Meter; die
l.öthstellen zwischen Leitungsseil und Netzband
sind mit L bezeichnet. Ein aus Kupfer ge-
Fig. 10.
0,05
flochtenes Netzband läfst sich in beliebigen
Längen vorräthig herstellen und nach den lokalen
Verhältnissen leicht in die Form eines weiteren
oder engeren Flachringes bezw. Zylinderringes
biegen. Ja, selbst wenn das Band bereits für
einen bestimmten Ringduichmesser zugeschnitten
ist, kann dasselbe noch durch Strecken und durch
Offenlassen eines Ringstückes in erweiterter
Form verlegt und so eine derselben annähernd
entsprechende Widerstandsverminderung erzielt
werden.
Der Erdwiderstand für einen auf der Ober-
fläche der feuchten Erdschicht flach aufliegen-
den Netzring ist nach den Formeln 12) und 13):
14) /r=
— lognat ( A
TT
r) 7t -f- 2 r
D
A,r TT
4- 0,57 —
lognat
2 r
1
4 r S 2 k R tt
Digitized by Google
i*1 I KÄTR OTFCI I N Xi* ITSCIIKIKT
JANUAR 18B3. ' Ul.KRICHT, Uk.HKR DIE ZWECKMASSICK ANORDNUNG VON ERDLEITUNGEN. 25
Widerstand durch Tiefersenken des Ringes
bezw. unter Anwendung der Zylinderringform
vermindern läfst. Vorstehende Formel ist je-
doch, wie früher erwähnt, besonders geeignet,
die Rechnung mit der Beobachtung zu ver-
gleichen.
Verfasser hatte sich bereits durch Versuche
im Kleinen davon überzeugt, dafs für den
Flachring (Formel 12) die Rechnung eine gute
Uebereinstimmung mit der Beobachtung zeigt.
Es wurde hiernach zu einem gröfseren Ver-
suche mit dem Netzringe geschritten.
Aus praktischen Gründen wurde für den-
selben Kupferdraht von 2,5 mm Stärke ange-
wendet, von welchem dieselbe Dauer erwartet
werden kann, wie von 2 mm starkem Bleche.
Nach den hier nicht näher anzuführenden rech-
nerischen Untersuchungen erwies sich eine
Maschenweite von 40 mm bei einer Bandbreite
von 160 mm als vorteilhaft und zugleich in
Hinsicht auf die Steifigkeit der Konstruktion als
günstig.
Ein derartiges Netzband wurde in Länge
von 4 m angefertigt und zu einem Flachringe
von i,4-j m äufserem und 1,10 m innerem
Durchmesser zusammengebogen.
Hierfür ergab sich rechnerisch:
Als Vergleichsinittel wurde eine Quadrat-
platte von 1 m Seitenlänge gewählt. Für die-
selbe ist:
IV =. . 0,36g.
Da die Leitungsfähigkeit des Erdbodens eine
sehr schwankende ist und für eine gleichmäfsige
Verftillung auch nicht volle Garantie geleistet
werden kann, erschien es räthlich, die Wider-
standsmessungen auf einem gröfseren Gewässer,
der Elbe, vorzunehmen. Die Platte und der
Netzring wurden dementsprechend nach einander
an der Unterfläche eines kleinen Flofscs derart
befestigt, dafs die Berührung mit dem Wasser
möglichst den flir die Rechnung gemachten
Voraussetzungen entsprach.
Als zweite Erdleitung diente ein System
Wasserleitungsröhren, sodann eine entfernte
Blitzableitererdleitung u. s. w.
Durch wiederholte und wechselnde Messun-
gen wurden zur Berechnung der einzelnen
Widerstandswerthe so viel zu gegenseitiger Kon-
trole dienende Gleichungen von guter Ueberein-
stimmung erzielt, dafs die nachstehenden Er-
gebnisse als sehr zuverlässige bezeichnet werden
können.
Für die Quadratplatte fand sich ein Ueber-
gangswiderstand von 35,5 S.-E., für den Netz-
ring ein solcher von 32,5 S.-E. Berechnet man
Es ist leicht zu ersehen, dafs sich dieser , aus ersterem Werthe i, so ergiebt sich
| & = — 1 — , d. h. das spezifische Leitungsver-
91,13
mögen des Flufswassers =
01 1 20 000
Hiernach berechnen sich aus Gleichung 5)
und 14) die Widerstandswerthe, wie nach-
stehende Tabelle zeigt:
Erdwiderstand in S.-E.
berechnet
beobachtet
Quadratplatte ....
33.5
33.5
31.76
32.5
Diese Zahlen bestätigen die Zulässigkeit der
annäherungsweise geführten Rechnungen.
Die Versuche, denen sich noch weitere Uber
die Einwirkung des Eintauchens anschlössen,
wurden oberhalb Dresdens an der Elbe vorge-
nommen. Zur Verminderung der Polarisations-
erscheinungan kamen nur momentane Ströme
der Mefsbatterie zur Verwendung. Es ist an-
zunehmen, dafs auch die Strömung des Wassers,
durch welche die Gasbläschen an den Elek-
troden weggetrieben werden mufsten , einen er-
heblichen Polarisationswidcrstand nicht habe auf-
kommen lassen.
Spätere Messungen, welche an nach Platten-
art in den Boden verlegtem Netzband ange-
stellt wurden, ergaben ebenfalls die günstigsten
Resultate.
Auf Grund dieser Untersuchungen haben die
sächsischen Staatsbahnen für die hierzu geeig-
neten Fälle den Kupfernetzring eingeführt; auch
scheint man sich in Fabrikantenkreisen der
kaum dem Versuchsstadium entwachsenen Kon-
struktion bemächtigen zu wollen. Besonders
hierzu anregend sind die pekuniären Vortheile,
welche dem Netzband insofern eine Bedeutung
zu geben vermögen, als sie es geeignet machen,
manches auf den Kostenpunkt gerichtete Be-
denken gegen die Anlage von Blitzableitungen
zu beseitigen und zur Ausbreitung einer segens-
reichen Einrichtung in bescheidenem Mafse bei-
zutragen.
Vergleicht man die Quadratplatte mit dem
ihr äquivalenten Netzringe vorbeschriebener
Konstruktion, welcher nach Gleichung 1 2) einen
äufseren Durchmesser von i,36 m und eine
Netzbandlänge von 3,45 m haben mufs, so er-
giebt sich folgendes Gewichtsvcrhältnifs :
die Quadratplatte, 1 mm stark, wiegt 8,9 kg,
2 mm - - 17,8 kg,
der Netzring - i,64 kg.
Der Preis von 1 kg Netzband beträgt etwa
3,s Mark, unter Voraussetzung der in Fig. 9
näher ersichtlichen Details.
Zu weiteren Vergleichungen sei angeführt,
dafc sich als angenäherte Aequivalente für die
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El.FKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR 1883.
liegende, nicht eingesenkte Quadratmeterplatte
folgende Formen ergeben:
Ein vertikal eingesenkter Zylinder von 1,« m Länge und
0,11 m Durchmesser,
Zylinder von i,s m Länge und
o.i« m Durchmesser,
Stab von 2,» in I-ange und
0.01 j m Durchmesser,
- horizontal liegender Stab von 5,, ni L.inge und
o.cij m Durchmesser,
Klachring von l,)t m äufserem
und i,o»m inncrem Durchm.,
liegendes Neu von quadratischer Form
und den fllr das Netzband
gewählten Maschenniasscn ;
Scitenlringe — i,r, m.
Netzband beschriebener Kon-
struktion von 3 m Länge,
liegender Netzring von i.jt> m äufserem
und 0,94 m innerem Durchm.
Schliefslich ist noch einer Einwendung zu
begegnen, welche gegen die Richtigkeit der den
Rechnungen zu Grunde liegenden Voraus-
setzungen für den Fall erhoben werden könnte,
dafs es sich nicht um Telegraphen-, sondern
um Blitzableitererdleitungen handelt. Zwischen
den beiden Erdplatten einer Telegraphenleitung
liegt in der Regel ein so grofser Raum, dafs
die Stromkurven in der für die Integration allein
wichtigen Nähe der Elektrode durch den Ein-
flufs der anderen keine Ablenkung erfahren.
Dagegen könnte angenommen werden, dafs
dies am Blitzableiter beim Uebergangc des Blitzes
zur Erde der Fall sei.
Hier ist die Erdplatte die eine Elektrode; an
Stelle der anderen tritt die in weitem Umkreise
unter der Gewitterwolke mit starker Ladung
versehene Erdoberfläche. Setzt man nun vor-
aus, dafs, wie bei einem guten Blitzableiter ver-
langt werden mufs, von der Spitze an abwärts
keine Funkenbildung mehr auftrete, so müssen
die von der Erdplatte rechtwinklig ausgehenden
Stromkurven den geradlinigen Weg verlassen
und auch wiederum rechtwinklig gegen die
Erdoberfläche stofsen. Allein bei sehr grofser
Ausdehnung einer ebenen Fläche, durch welche
die Zuströmung von Elektrizität in einen unend-
lichen Körper stattfindet, nehmen die bezüg-
lichen Potenziale in der Nähe dieser Fläche
sehr langsam ab; in der Nähe der Erdpfatte
tritt demnach durch Einwirkung dieser ausge-
dehnten Ladung keine wesentliche Veränderung
der früher gezeichneten Kurven gleichen Poten-
ziales und somit der Strömungskurven ein. Die
sich ausbreitende Elektrizität bedarf aber nur
eines geringen Weges, um über die wesent-
lichsten Widerstände hinauszukommen. Nach 1)
sind bereits im Abstände c=ioä 9°% des
Gesammtwidcrstandes überwunden.
Also sind die angestellten Widerstandsberech-
nungen auch in Hinsicht auf Entladungen atmo-
sphärischer Elektrizität bedingungsweise gültig.
Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen
der Pariser Elektrizltäts- Ausstellung von den
Herren Allard, Joubert, Le Blanc, Potier
und Tresca.
Die Versuche mit den elektrischen Licht-
maschinen, welche von der Jury der Pariser
Elektrizitäts- Ausstellung vorgenommen worden
sind, verdienen eine besondere Beachtung, weil
sie die ersten in gröfserem Umfange von un-
parteiischer und sachkundiger Seite angestellten
Untersuchungen mit Lichtmaschinen der be-
kanntesten Konstruktionen sind, und weil sie
eine Verglcichung der verschiedenen Systeme
ermöglichen, welche bisher wegen der ver-
schiedenartigen benutzten Mefsmethoden und
der diesen zu Grunde liegenden verschiedenen
< Mafsc beinahe unmöglich gemacht wurde.
Im Folgenden sollen diese Versuchsresultate
nach dem in La lumiere L(lectri(jue, 7. Bd.,
No. 46, aufgenommenen Berichte der Jury in
gedrängtester Form wiedergegeben werden.
I. Versuchsresultate über Maschinen
und Lampen für Gleichstrom.
Allgemeine Vorbemerkungen.
Eine elektrische Pferdestärke und im Be-
sonderen eine Pferdestärke im Lichtbogen stellt
eine elektrische Arbeit von 75 Sekundenmeter-
: kilogrammen dar, welche berechnet ist aus der
Stromstärke, den Widerständen und den elektro-
motorischen Kräften.
Mit dem Ausdruck »Gesammter mechanischer
Nutzeffekt* ist das Vcrhältnifs von der ge-
sammten elektrischen Arbeit zur aufgewendeten
mechanischen Arbeit bezeichnet, mit »mechani-
1 scher Nutzeffekt der Lichtbögen« das Verhältnifs
von der in den Lichtbögen wirklich gemessenen
Arbeit zu der aufgewendeten mechanischen Arbeit
und mit »elektrischer Nutzeffekt der Lichtbögen«
das Verhältnifs der in den Lichtbögen gemesse-
nen elektrischen Arbeit zur gesammten elektri-
schen Arbeit.
Die Lichtstärken sind horizontal und unter
verschiedenen Neigungen gegen die Horizontale
gemessen; ans diesen Messungen ist dann die
s mittlere sphärische Lichtstärke < berechnet,
welche zur Bestimmung der Lichtstärke für die
mechanische Pferdestärke, elektrische Pferde-
stärke und Pferdestärke im Lichtbogen be-
nutzt ist. Die erhaltenen Werthe sind in Ta-
. belle I zusammengestellt.
Zur näheren Prüfung der erhaltenen Werthe
sind die mittleren Nutzeffekte für die in drei
Klassen geordneten Maschinen gebildet und in
Tabelle II zusammengestellt worden.
Wenn es sich nun auch bei diesen Versuchen,
wie die Jury ausdrücklich hervorhebt, nicht
darum handelt, die Vorzüge dieses oder jenes
Systemes zu zeigen, was erst durch lange Ver-
Digitizöd by Google
Elektxotechn. Zritschrift.
JANUAR_t88J.
Richter, Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen u. s. w.
37
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28
Tabelle II.
Abhandlungen.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR ill].
Vergleichung der mittleren Nutzeffekte der Gleichstrom-
maschinen nach der Lichtstärke der Lampen.
Bezeichnung
Formel
i Lampe
2 bis 5
Lampen
10 bis 40
Lampen
Mittel
/''
T
o,u
0,84
0,87
Mechanischer Nutzeffekt der Lichtbögen . . .
i
f
0,47
0,5y
0,7«
0,59
Elektrischer Nutzeffekt der Lichtbögen ....
t
T'
O.S3
o,7o
O.S4
0,6,
Carcel pro mechanische Pferdestarke
I.
55
60
5o
54
/.
6i
102
59
7»
63
93
Carcel pro Pferdestärke in den Lichtbögen . .
~ 7'
/.
i
1 "3
t
7
8,.
6,6
3.»
6,o
suchsreihen ermittelt werden könnte, welche
unter verschiedenen Umständen angestellt wer-
den müfsten, um das Maximum des Effektes
hervortreten zu lassen , " so bieten sie doch ein
hohes Interesse, indem sie über die üblichen
Angaben der Praxis mehr Klarheit geben, als
es bisher der Fall war. Die Jury hebt folgende
Punkte hervor:
Man bemerkt zunächst, dafs der gesammte
mechanische Nutzeffekt einen aufseronlentlich
hohen Werth besitzt, was beweist, dafs die
entwickelten Ströme in allen vorhandenen
Maschinen sehr gut gesammelt werden; die
kleinen hierbei festgestellten Arbeitsverluste er-
klären sich leicht durch die passiven Wider-
stände. Es ist deshalb zweifellos, dafs die dem
Anker wirklich übermittelte Arbeit praktisch
durch die gesammte disponible Arbeit der elektri-
schen Ströme selbst dargestellt ist, mit Ausnahme
derjenigen, welche durch die Foucault'schen
Ströme verloren geht.
Diese Arbeit ist ebenfalls vollständig dar-
gestellt durch die Arbeit in den Lichtbögen und
den Widerständen; erstere allein ist in den
Volta'schen Bögen verwerthet in der Form von
Licht und Wärme, letztere ist immer verloren,
und zwar als Wärme, welche sich auf die ein-
zelnen Theilc des gesammten vom Strom durch-
laufenen Weges vertheilt.
Der mechanische Nutzeffekt der Lichtbögen
scheint bei den Maschinen mit hohem Wider-
stand, d. h. bei solchen, welche eine grofse
Zahl Theilungslichter betreiben, etwas vorteil-
hafter zu sein, deshalb ist auch die elektrische
Arbeit besser ausgenutzt, so dafs der elektrische
Nutzeffekt bis auf das Doppelte und noch höher
steigen kann. Die Anzahl der Carcel für die
elektrische Pferdestärke in den Lichtbögen aber
nimmt regelmäfsig ab, je mehr die Lichtstärke
der einzelnen Flammen sinkt. Der gesammte
mechanische Nutzeffekt endlich hängt nur von
gewissen lokalen Bedingungen ab und hat in
keiner Weise etwas mit der Art der Vcrwerthung
der erzeugten Elektrizität zu thun, ob diese ein
starkes Einzellicht oder viele schwache Theilungs-
lichter erzeugt.
An diese Bemerkungen der Jury sollen noch
einige andere, ebenfalls ganz allgemeine, an-
gereiht werden, welche, wenn sie auch nichts
absolut Neues, so doch nicht ganz allgemein
Bekanntes enthalten und deshalb wohl von
Interesse sein dürften.
Vergleicht man zunächst die erzeugte Licht-
starke einer Lampe mit der Stromstärke, z. B.
in der ersten Tabelle, Reihe I und XII, so
zeigt sich, dafs mit 109 Ampere 966 Carcel,
und mit 9,5 Ampere 39 Carcel geliefert werden;
es verhalten sich die Ströme ungefähr wie
ii,s: 1 und die Lichtstärken ungefähr wie 24,8: 1.
Wäre die Lichtstärke dem Quadrate der Strom-
stärke proportional, wie man früher annahm,
so müfsten sich die Lichtstärken in obigem Bei-
spiel etwa wie 133:1 verhalten'). Es zeigt
sich also deutlich, dafs die Lichtstärke viel eher
der Stromstärke proportional gesetzt werden
kann, als deren Quadrat, was die Jury auch dazu
geführt haben wird, in der letzten Reihe der
Tabellen das Verhältnifs von Lichtstärke einer
Lampe zur Stromstärke aufzunehmen.
Die Angaben der Lichtstärken, welche von
den einzelnen Fabrikanten gemacht werden, sei
es, dafs der eine das Maximum des Lichtes, der
andere die mittlere Stärke, und noch ein anderer
die in horizontaler Richtung gemessene Leucht-
kraft angiebt, oder sei es, dafs Normalflammen
von verschiedenen Stärken angenommen sind,
lassen sich so wenig mit einander vergleichen,
dafs es Noth thut, einen anderen Anhalt für
t) In Reihe I und IV verhallen »ich die Strorattlirlccn etwa wie
3,1:1 und die l.ichuurltcn ungefähr wie 3,a l.
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El.FJCTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
januar i883. Richter, Resultate
der Versuche mit Lichtmaschinen u. s. w.
29
die Lichtstärke der Lampen zu haben. Dieser
Anhalt ist aber durch die ungefähre Proportio-
nalität der Lichtstarke mit der Stromstärke ge-
geben.
Es erscheint deshalb ganz empfehlenswert!!,
wie dies ja auch schon von mancher Seite ge-
schieht, die» Stromstärke an Stelle der Licht-
stärke anzugeben, da man sich dann einen viel
zutreffenderen Begriff von der Leuchtkraft der
betreffenden Lampen machen kann.
Bei Betrachtung der oben wiedergegebenen
Tabellen fällt auch die Konstanz der Anzahl
der Carcels für die mechanische Pferdestärke
auf; es wird also immer mit derselben auf-
gewendeten mechanischen Arbeit ungefähr die-
selbe Lichtmenge erzeugt, unabhängig vom
Grade der Theilung; die Zahlen der Reihen II
und XIII scheinen davon abzuweichen; diese
Abweichung erklärt sich aber, wenn man be-
rücksichtigt, dafs in beiden Fällen die Wider-
stände der Leitung beträchtlich sind. Die
Konstanz dieses Werthes giebt ein zweites Mittel
an die Hand, einen bestimmteren Anhalt Uber
die Lichtstärke elektrischer Lampen zu be-
kommen, und zwar in der Weise, dafs man
angiebt, wie viel Pferdestärken jede der be-
treffenden Lampen erfordert. Man wird sich
auch nach dieser Angabe ein viel deutlicheres
Bild von der Leuchtkraft machen, als wenn eine
Zahl über die Lichtstärke genannt wird, ohne
dafs hinzugefügt wird, wie diese gemessen ist.
Die Werthe der Potenzialdifferenz an den
Polen der Lampen treten durch ihre Konstanz
besonders hervor; während die Stromstärke von
109 bis auf 9,3 Ampere von der I. bis auf
die XIII. Reihe herabgeht, senkt sich die Po-
tenzialdifferenz nur von 53 auf 44,3 Volt; man
wird sich deshalb bei überschläglichen Rech-
nungen immer der Zahl 50 Volt bedienen können.
Es liege z. B. die Frage vor, wie müfsten Edison-
A- Lampen geschaltet werden, wenn diese von
einer Lichtmaschine betrieben werden sollten,
welche jetzt vier Bogenlampen betreiht. Die
Maschine giebt nach obigem eine Spannung
von 4 X 50 — 200 Volt, die Edison- A- Lampen,
welche 100 Volt erfordern, müfsten demnach
in zwei Gruppen hintereinander geschaltet und
in diesen parallel angeordnet sein.
Durch die Konstanz der Potcnzialdiffcrcnz,
oder, wie man auch kürzer sagt, der Spannung
in der Lampe, erklärt sich auch die Proportio-
nalität der Strom- und Lichtstärke. Licht ist
eine Form von Arbeit; die Arbeit, welche in
der Lampe zum Vorschein kommt, ist aber ge-
geben durch £ ist E konstant, so mufs die
Arbeit, also das Licht, proportional J sein.
Man kann den elektrischen Lichtbogen ledig-
lich als einen Widerstand auffassen, da die
elektromotorische Gegenkraft, welche er in sich
birgt, nur eine geringe ist; sei dem aber auch
wie ihm wolle, jedenfalls lassen sich alle ein-
schläglichen Fragen bei dieser Auffassungsweisc
ebenso gut lösen. Die Werthe der Widerstände
für die Bögen lassen sich mit Hülfe des Ohm'-
E
sehen Gesetzes leicht ermitteln: \V — -— ; so ist
der Widerstand des Lichtbogens in der Reihe I
der ersten Tabelle
53
109,,
— 0,49 Ohm, in der
Reihe IX
47.4
10
= 4,74 Ohm, da E nahezu kon-
stant, also nahezu umgekehrt proportional yist. Es
mag auf den ersten Blick befremdend erscheinen,
dafs der Lichtbogen bei starkem Strom einen
geringeren, bei schwachem Strom einen gröfsc-
ren Werth haben soll, um so mehr, als die
normale Bogenlänge bei starkem Strome viel
gröfser ist als bei schwachem Strome; wenn
man aber bedenkt, dafs der Krater in der po-
sitiven Kohle bei hohem Strom ein gröfserer
ist als bei niederem (giebt doch Maxim an,
wie man aus der Gröfse des Kraters die Licht-
1 stärke berechnen kann), so erkennt man, dafs
die zwischen den beiden Kohlenspitzen befind-
liche Säule (woraus man sie sich auch be-
stehend denkt, sei es aus kleinen, losgerissenen
Kohlentheilchen, sei es aus gasförmigem Kohlen-
stoff) je nach der Stromstärke einen verschieden
grofsen Querschnitt hat und mithin ihr Wider-
stand bei starkem Strome geringer sein mufs
als bei schwachem.
E. Richter.
(Fortsetzung folgt.)
Analogie zwischen elektrischen und Wasser-
strömen.
In einer der K. K. Akademie der Wissen-
schaften in Wien vorgelegten Abhandlung stellt
| der durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der
1 theoretischen Maschinenlehre bekannte Professor
G. Schmidt in Prag interessante Vergleiche
zwischen elektrischen und Wasserströmen an.
Schmidt substituirt für einen elektrischen
Generator, gleichgültig, ob derselbe in einem
durch chemische Zustandsänderung wirkenden
Element oder einer magnetoelektrischen oder
dynamoelektrischen Maschine besteht, ein ein-
fach gestaltetes Gefäfs mit Wasser, in dessen
Boden ein kurzes, mit sanfter Krümmung hori-
zontal ausmündendes Rohr eingesetzt ist, und
nennt dasselbe ein Element. Die Ausflufs-
menge Af0, in Kilogrammen, ist dann das Ana-
logon zur Stromstärke/, und das Gefälle ff, unter
welchem der Ausflufs erfolgt, das Analogon zur
elektromotorischen Kraft. Das Produkt beider
giebt denEffckt des Elementes (elcktr. Generators)
E=Af0ff, gemessen in Meterkilogrammen in
der Sekunde.
Digitized by Google
3o
Abhandlungen.
Elektkotk.chn. ZKnsCIIRlTT.
JAXl'AR xi»y
In der Hydraulik setzt man das Gefalle //
gleich der Geschwindigkeitshöhe plus der
Widerstandshöhe des Rohres. Unter der An-
nahme, dafs letztere erheblich gröfser als erslere
ist, was leicht einzurichten ist, wenn man das
Rohr nur dementsprechend einrichtet, so dafs
durch erheblichen Widerstand im Rohr die Ge-
schwindigkeit // auf einige Prozente ihres Werthes
herabgezogen wird, ist es zulässig, die Ge-
schwindigkeitshöhe
gegenüber der Wider-
SO folgt U0 = - — =
standshöhe zu vernachlässigen und letztere gleich
dem Gefälle H zu setzen. Macht man nun
weiter die Annahme, dafs die Widerstandshöhe
den Typus a///0 besitze, worin a ein Koeffi-
zient, / die Länge des Rohres, //„ die Ge-
schwindigkeit des ausfliefsenden Wassers ist, be-
zeichnet man ferner mit / den Querschnitt des
Rohres, mit V0 das in der Sekunde aus dem Gc-
fäfs ausfliefsende Wasservolumen und setzt
y = i ooo k, dem Gewichte von i cbm Wasser,
also H= «/ -Sf\ ,
yf
oder wenn £=--- gesetzt wird: //=—--•
a kf
H
Es ergiebt sich also das Verhältnifs r0 = — -
/ Af0
Dies ist nun genau der Typus des Wider-
standes ). eines elektrischen Stromes in einer
Leitung von der Länge /, dem Querschnitte /
und dem Leitungsvermögen k. Da aber / nur
die zum Element gehörige Länge bedeutet, so
ist rn der »Widerstand des Elementes*,
der sogenannte innere Widerstand.
Denken wir uns nun auf das kurze Rohr des
Elementes noch ein Rohr von der bedeutenden
Länge. Z, aber gleichem Querschnitte / aufge-
steckt, welches in Folge dessen dem Ausflüsse
des Wassers noch eine besondere Widerstands-
höhe z entgegensetzt, so wird jetzt in der
Sekunde weniger Wasser Af mit der geringeren
Geschwindigkeit u ausfliefsen, und es wird,
M
wenn man analog z = a Z u setzt , u = ,
yf
a L M L Af .
s = = sein, woraus >der Wider-
yJ */
. Z I.
stand der Leitung« folgt: >. = =
.1/ kf
Ks ist dies der ^äufserc Widerstand*.
Zufolge unserer speziellen Annahme ist, wenn
man die Widerstandshöhe des kurzen Rohres /
mit h bezeichnet, H = h -\- s. Beiderseits
durch Af diviflirt, giebt den Gesammt widerstand
// t- s // ,.
r-\ ), = if = p also die Stromstärke
M M
./= -"=../
Stellt man nun « Elemente (Gefäfse) Uber
einander, jedes vom Gefälle oder der elektro-
motorischen Kraft ff, und denkt man sich jedes
Gefäfs geschlossen, mit Ausnahme des oberen,
welchem permanent Wasser zufliefst, so ist der
(innere) Widerstand eines Elementes r = ^~
Af
nff—z
»Af
denn die ausfliefsende Wasser-
menge ist jetzt //mal gröfser und steht unter
einem Gefälle, welches gleich n H vermindert
um die Widerstandshöhe s ist. Der Wider-
stand der Leitung Z (äufsere Widerstand) bleibt
derselbe /. =
Af
Der Gcsammtwidcrstand ist
sonach n r >. =
n'1 ff— z
und die Stromstärke /=
z
Af
nlf
Af
— Af, dies
////
nr~+ \
ist das Ohm' sehe Gesetz.
In dieser Weise führt nun Schmidt die Ana-
logie weiter, indem er andererseits m Elemente
(Gefäfse), die sämmtlich mit einander comtnu-
niciren, neben einander stellt; die von jedem Ge-
fäfs abbiegenden Rohre / sind ersetzt durch
ein gemeinschaftliches Rohr von /«mal gröfse-
rein Querschnitt. Läfst man nun in der Sekunde
///mal mehr Wasser in die Gefäfse zufbefsen,
so wird bei konstant bleibendem Gefälle Z/und
derselben Annahme, dafs die Geschwindigkeits-
höhe zu vernachlässigen ist, die Geschwindig-
keit u in der Leitung der vereinigten Elemente
ebenso grofs sein wie früher, da jetzt der
/«mal gröfseren Wassermenge der mmal gröfscre
Querschnitt geboten wird, und auch die Wider-
standshöhe // wird denselben Werth haben.
Im Weiteren kombinirt nun Schmidt n über
einander gestellte Elemente (Gefäfse) mit m
neben einander gestellten Elementen (Gefäfsen)
und leitet die bekannte Folgerung des Ohm'-
schen Gesetzes her, dafs das Maximum der
Stromstärke also hier der ausfliefsenden
Wassermenge — erhalten wird, wenn der Wider-
stand /. der Leitung gleich dem Widerstande
der Kette - also hier der Gefäfs - Kombi-
nation — ist. Die Analogie erklärt sofort den
Umstand, dafs bei hinter einander geschalte-
ten Elementen (Uber einander gestellten Ge-
fäfsen) es schwer ist — sobald die Zahl n eine
gewisse Grenze (iberschreitet — genügende
Isolirung zu erhalten. Die Isolirung eines elek-
trischen Leiters ist vollkommen analog dem
Wasserdrucke, welchem die an das unterste
Gefäfs angeschlossene Röhre Z ausgesetzt ist.
Je höher dieser ist, desto sorgfältiger mufs die
Konstruktion und Herstellung des Rohres sein.
Dr. R. Pröll.
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Elektro tkchn. Zkitschkift.
JANUAR t8Sj.
Dr. C. W. Siemens über elektrisc he Belkuchtung.
3i
Dr. C. William
Siemens über
leuchtung.
elektrische Be-
Dr. C. \V. Siemens hat kürzlich aus Veranlassung
seiner Wahl tum Präsidenten der Society of Art* in
diesem Verein einen hochinteressanten Vortrag übir die
Kostenfrage der elektrischen Beleuchtung gehalten. Wir
theilcn daraus einige auch für unsere Verhältnisse zu-
treffende Erörterungen mit.
Die hervorragendsten Momente in der Erfindungsge-
schichtc der für die Lichterzeugung im Grofsen allein
maßgebenden Dynamomaschine bilden die Sicmcns'schc
Armatur (1856), der Pacinotti sehe Ring (1861) und das
dynamoelektrische Prinzip (1867); sie wurden von ihren
Erfindern der Mitwelt zur beliebigen Benutzung und Aus-
bildung überlassen. Dieser Umstand hat jedoch den er-
warteten Erfolg einer schnellen Einführung der neuen
Motoren nicht gehabt, da keine Person oder Firma, gerade
weil kein Patentschutz nachgesucht war, ein genügendes
Handelsinteresse hatte, die grofsen Ausgaben zu wagen,
welche für die praktische Durchbildung der nur in ihrem
Grundgedanken festgelegten Maschine notwendigerweise
erforderlich waren. Gramme ergriff die Initiative zur
Einführung der dynamoelektrischen Maschinen, und heute
können wir bereits eine grofse Reihe mit ihnen erzielter
Erfolge verzeichnen. Der Gebrauch der Bogenlampen
ist für viele Zwecke allgemein geworden, aber besonders
ist der Erfindung der Glühlichter der grofse günstige
Umschwung der öffentlichen Meinung zuzuschreiben. Es
ist noch die plötzliche Entwcrthung der Gasaktien im
Gedächtnifs, als im Jahre 1878 das atlantische Kabel die
Theilbarkcit des elektrischen Lichtes etwas verfrüht mel-
dete.
Von dieser Zeit an nahm, durch allerhand Effektmittcl
angeregt, das öffentliche Interesse für das elektrische
Licht immer schneller zu. Die Gesetzgebung hat sich
bereits mit dieser neuen Releuchtungsart beschäftigt. Im
Jahre 1879 unternahm eine Kommission des englischen
Unterhauses eine sorgsame Prüfung der Angelegenheit in
der Absicht, dieselbe gesetzgeberisch zu regeln; die hier-
bei gefafsten Beschlüsse sind als richtig zu kennzeichnen.
Es wurde angeralhen, Ausführungen fapplications) probe-
weise durch Gesctzschutz zu unterstützen. Diese Ansicht
ist auch der Grundgedanke des bezüglichen Gesetzes vom
Jahre 1882, welches von Ch a tu bcrl a in , dem Präsi-
denten des Board of Trade veranlagt wurde. Es konnte
nicht erwartet werden, dafs ein Gesetzesakt Uber diesen
Gegenstand mit allgemeiner Befriedigung aufgenommen
werden würde, da die Ansichten zu weit auseinander-
gehen. Das neue Gesetz schlitzt vor allen Dingen die
legitimen Interessen, ohne das Gedeihen der Gesellschaften
zur Einführung von elektrischer Beleuchtung und Kraft-
übertragung ru schädigen. Es kann z. B. eine Gesell-
schaft durch die Ortsbehörden die Erlaubnifs zur I.cgung
elektrischer Leitungen in Strafsen auf 7 Jahre erhalten,
während eine Privilegiumsdauer von 20 Jahren nach Be-
gutachtung des Board of Trade nur durch das Parla-
ment bewilligt werden kann. Die Lizenz für 7 Jahre
vermag der betreffenden Gesellschaft als I*robe für den
Werth ihres Unternehmens gelten; im günstigen Falle
würde dann eine Verlängerung der Lizenzdauer durch
einen Vergleich mit der Ortsbehörde herbeizuführen sein.
Bei Verfall der Lizenz steht jedoch der Ortsbehörde das
Ankaufsrecht zu. Gegen diese Klausel erhoben sich viele
Bedenken. Dieselbe wurde jedoch gewahrt unter Hinweis
auf die monopolartigen Li/enzen der Gas- und Wasscr-
lcitungsgescllschaften; es wurde geltend gemacht, dafs
dem öffentlichen Interesse auf diese Weise am besten
gedient würde. Die Ablehnung vieler Lizenzgesuche
seitens der Ortsbehörden entspringt der Frkcnntnifs, dafs
solche Lizenzen oft aus reiner Spekulation erstrebt wer-
den, um anderen zuvor zu kommen und sich für gewisse
Fälle Monopole zu sichern, eieren Verwendung nur durch
gelegentliche Ausnutzung oder meistens durch Verkauf
beabsichtigt wird. Eine Lizenz wird deshalb im Allge-
meinen nur ertheilt, wenn die nachsuchende Gesellschaft
nachweist, im Stande zu sein, binnen einer gewissen Frist
die geplanten Arbeiten auszuführen.
Eine weitere Frage war, wie grofs die Ausdehnung
einer Anlage zu bemessen und welche elektrische Spannung
in den Leitungen erlaubt sei. Bei der Lizenz zum Bau
einer Gasanstalt wird berücksichtigt, dafs diese gewohnlich
nur in den Aufsenbezirken einer Stadt wegen der Belästi-
gung, welche die Fabrikation mit sich bringt, zu erbauen
ist, und dafs sich die Gaslicfening deshalb Uber einen
ziemlich bedeutenden Raum vcrtheilen mufs. E* könnte
ohne Zweifel mit Elektrizität ebenso verfahren werden,
indem man von einem dicken Kupferkabcl kleinere Drähte
nach den Gebrauchsorten hin abzweigt. Die Ansicht des
Redners, welche sich auf praktische Versuche gründet,
widerspricht diesem Verfahren. Er giebt den zulassigen
Umfang eines elektrischen Di-triktes für dicht bevölkerte
Städte auf eine viertel Quadratmeile (engl.) an. Die Kosten,
welche eine derartige AnInge für Dampfmaschinen, Dyna-
momaschinen und Leitungen bedingt, schützt Siemens
auf looooo Pfd. Sterl. Von anderer Seite wurden Distrikte
von einer bis zu vier Quadratmeilen als vorteilhaft an-
gegeben, wahrend die Kostenanschläge weit unter jener
Summe blieben. Siemens giebt folgende Berechnung
für das Kirchspiel St. James in London, einen Stadttheil von
etwa gleicher Bevolkerungsdichtigkeit, wie sie andere grofse
Städte aufzuweisen haben. Die Bevölkerung betragt auf
3018 bewohnte Häuser 29865 Seelen bei einer Flilchen-
ausdehnung von 784000 Quadrat- Vards, d. i. nahezu eine
viertel Meile. Um ein Haus durch Elektrizität allein in
allen seinen Theilcn zu beleuchten, bedarf es einer Anzahl
von etwa 100 Glühlichtern von je 15 bis 18 Kerzen;
diese Zahlen entsprechen den von William Thomson
für sein Haus in Glasgow angewendeten. 1 1 Pferdestärken
würden diese Glühlichter speisen können, so dafs für den
angenommenen Distrikt 3018 X 1 1 - 33 200 Pferdestärken
nöthig würden. Wenn auch für viele Hauser der ange-
gebene Mafsstab zu grofs scheint, so ist hiergegen zu
berücksichtigen, dafs für vorhandene 600 Lüden mehr
Licht verlangt wird. Ferner ist in die Rechnung nicht
aufgenommen, dafs 11 Kirchen, 18 Klubhäuser, 9 Konzert-
hallen. 3 Theater und zahlreiche Hotels und Restauratio-
nen stärkere Beleuchtung fordern. Ein Theater mäfsiger
Gröfse. wie z. B. das Savoythcater, bedarf 1 200 Glüh-
lichter, welche 133 Pferdestärken verbrauchen. Die übri-
gen oben aufgeführten öffentlichen Gebäude lassen weitere
2926 Pferdestärken nöthig erscheinen, wenn für sie die
halbe Zahl in Anrechnung gesetzt wird. Um endlich die
sechs und eine halbe Meile (engl.) langen Strafsen zu
beleuchten , sind noch auf die Meile 35 Bogcnlafnpcn
von je 350 Kerzen oder im Ganzen 227 Bogenlampen
aufzustellen. Nimmt man für jede Lampe einen Kraft-
bedarf von o,s Pferdestärken, so ergiebt dies einen weite-
ren Bedarf von 182 Pferdestärken. Beide Zahlen geben
3 108 Pferdestärken, also 1 Pferdestärke für jedes bewohnte
Haus, und steigern den für jedes Haus benöthigten Kraft-
aufwand auf 1 2 Pferdestärken.
Der Redner stimmt nicht mit denen Uberein, welche
die Gasbeleuchtung durch das elektrische Licht ganz
verdrängt sehen wollen, vielmehr glaubt er nur an eine
theilweise Einführung derselben in die Häuser im Be-
trage von etwa 12 Glühlichtern für jedes. Für eine der-
artige Anzahl stellten sich die obigen Ziffern auf (9 -4- 12)
3018 63378 Lichtern oder 7042 Pferdestärken. Die
elektrische Kraftübertragung ist bei diesem Ueberschlag
nicht berücksichtigt ; da jedoch Arbeitskraft meist nur bei
Tage gebraucht wird, die Beleuchtung hingegen nur
Abends wirksam ist, so würden sich die Zahlen nicht
wesentlich anders stellen.
Um die Länge und Dicke der Leitung möglichst gering
zu machen, ist es wichtig, die Kraftquelle möglichst in
die Mitte des Beleuchtungsdistriktcs zu versetzen; die
Stelle, welche für St. James vorzuschlagen wäre, ist
Golden-square. Hier «olle ein Raum von 2 500 Quadrat
Vards auf 25' Tiefe ausgegraben und in der Höhe des
Strafscnnivcaus Überwölbt werden, so dafs in «lern unter-
irdischen Raum ein genügender Platz zur Unterbringung
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32
Abhandi.ungkn.
El.BKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR itWj.
der Kessel, Dampfmaschinen, Dynamomaschinen ge-
schaffen wird. Der allein über die Oberfläche der Krde
hervorragende Schornstein wird in der Mitte des Platzes
stehend und monumental aufgeführt gedacht. Die Kosten
dieses Maschinenraumes mit snnimtlichem Zubehör wer-
den auf 140000 I'fd. Sterl. geschüttt. Zu dieser Summe
treten noch die Unkosten für die Leitungen, sowie der
Regulatoren , Sicherheitsvorrichtungen u. dergl. Die
Kosten und Dimensionen der Leitungen h.ingen ab von
der Länge und der zulässigen elektrischen Spannung.
Die letztere wtlrde durch die Behörden ohne Zweifel auf
200 Volt zu begrenzen sein, d. h. soweit, dafs die Be-
rührung der Leitungen mit den» menschlichen Korper
diesem nicht schädlich werden kann; bei Leitungen für
Strafsenlanipen kann die Spannung natürlich hoher an-
gesetzt werden. Bei der Wahl der Dimensionen der
Leitung sind die Kosten des durch den Widerstand
auftretenden Verlustes, also kurz des Leitungsverlustcs,
sowie die Zinsen des Werthes der Leitung zu be-
rücksichtigen. Die Summe dieser beiden Elemente,
welche man als die eigentlichen Kosten des Transportes
dcrF.lcktrizit.it autfassen kann, ist, wie W. Thomson gezeigt
hat , am geringsten , wenn beide Summanden einander
gleich sind. Dies ist das richtige Prinzip, nach welchem
man die Dimensionen der Leitung zu berechnen hat.
In London können nach den Erfahrungen des Redners
etwa für I sh. 10000 Voltampere oder Watt (746 Watt
— . l Pferdestärke) elektrischer Energie pro Stunde er-
zeugt werden. Da nun jeder Satz von vier Glühlichtern
etwa 200 Volt Spannung und 60 Watt elektrischer Arbeit
erfordert, so ist der Strom für 64000 solcher Lichter
19200 Ampere; der Verlust an elektrischer Energie, den
dieser Strom in
Ohm Widerstand erleidet, beträgt
16 Pfd. Sterl. in der Stunde. Der Widerstand eines
Kupferdrahles von einer viertel Meile (engl.) Länge und
einem Quadratzoll Querschnitt beträgt nahezu '',<,,, Ohm.
während das Gewicht 2,/3 t. ist. Unter der An-
nahme eines Preises von 90 Pfd. Sterl. für die Tonne
isolirten Kupferdrahtes und einer Zins- und Amortisations-
quote von 7' s 0 „, stellt sich der Preis für diese Leitung,
wenn sie 8 Stunden täglich Dienste leistet, in der Stunde
auf I l '.t d. Bei der besprochenen Anlage, unter Befol-
gung des oben angegebenen Prinzips , würde demnach
ein Leitungsdraht von 48, V Querschnitt oder rund 8"
Durchmesser erforderlich werden.
Betragt die mittlere Entfernung der I^ampen von der
Station 350 Yards, so würde das Gcsammtgewicht des
benöthigten Leitungsdrahtes auf 168 Tonnen steigen,
also etwa 15 120 I'fd. Sterl. kosten. Hierzu müssen in
dem Anschlage die Kosten der eisernen Rohren, welche
die unterirdischen Leitungen aufnehmen, gerechnet wer-
den. Vier Rohre von je 10" Durchmesser würden von
der Zentralstation abzuzweigen sein, deren jedes 16 ver-
schiedene von einander isolirte Leitungsdrähte von je
1" Durchmesser aufnimmt. Jede Leitung würde zur
Speisung eines kleineren Distriktes von 1 000 Lichtern
dienen. Die Gcsammtkostcn der Legung der Leitungen
stellen sich auf etwa 37000 Pfd. Sterl., welche Summe
die Kostenhohe der ganzen Anlage auf 177 000 Pfd. Sterl.
anwachsen läfst. Die Sicherheit der Leitungen lafst
die unterirdische Legung derselben besonders in Städten
nothwendig erscheinen.
Mit dieser Ausgabe würde der Stadttheil St. James in
einer Ausdehnung von 25 0 n der gesammten Beleuch-
tung mit elektrischem Lichte zu versehen sein.
Wenn zur Speisung eines Stadttheiles bereits eine
Ix-itung von 8" Dicke benöthigt ist. so liegt die Frage
nach den Dimensionen einer Leitung nahe, welche die
Kraft von Wasserfällen auf Entfernungen von 20 bis
30 Meilen zu übertragen bestimmt ist. Es ist klar, dafs
die Kortleitung von Elektrizität oben angenommener
Spannung (200 Volt) auf derartige bedeutende Strecken
Leitungen von unpraktischen Gröfsenverhältntssen er-
heischen würde, deshalb ist es nothwendig, Strome
höherer Spannung in diesen Fallen zu benutzen. Nimmt
man einen Strom von I 200 statt 200 Volt an, so redu-
ziren sich die Leitungsdrähte auf ihres Querschnittes.
Ein Strom von solch enormer Spannung darf jedoch
nicht in Häuser für Beleuchtungszweckc eingeführt wer-
den, aber er könnte durch eine sekundäre Dynamo-
maschine geleitet werden, welche eine primäre Dynamo-
maschine antreiht und dadurch Ströme einer entspre-
chend geringeren Spannung erzeugt. Richtet man mehrere
derartige Relais auf der Strecke selbst ein, so ergiebt
sich eine Verringerung der Gröfsc und Kosten der Lei-
tung. Gelangen die secundären Batterien erst mehr in
Aufnahme, als dies jetzt der Fall ist, so konnte eine
solche ftlr den Hausbedarf geladen werden, wenn die
Zentralmaschinen für ihre Hauptzwecke nicht im vollen
Umfang ausgenutzt werden.
Die Stadt London nimmt einen Flächenraum von etwa
70 Quadratmeilcn ein , von denen 30 Quadratmeilen auf
Strafsen, Plätze u. s. w. zu verrechnen sind. Die resti-
renden 40 Quadratmeilen könnten in 140 Distrikte ge-
theilt werden, deren jeder etwa 3000 Häuser enthielte
mit einer Durchschnittszahl von Einwohnern wie St. James.
Stellt man 20 dieser Distrikte in denselben Verhältnissen
w ie St. James in Rechnung, während 60 Distrikte mit s /,
und die übrigen 60 mit ' , des dort benöthigten Bedarfes
angenommen werden, so würden die Kosten einer elek-
trischen Beleuchtung Londons, dieselbe immer nur zu
25 *.''„ des gesammten Lichtbedarfes gerechnet, folgende
Ziffern ergeben:
20 X 177000 = 3540000 Pfd. Sterl.
3 :l X 60 X 177000 = 7080000 -
' j X 60 X 177000 = 3540000 -
14 16000«) Pfd. Sterl.
oder rund 14 OOO 000 Pfd. Sterl. ohne Einschlufs der lum-
pen u. s. w. Das System über die Städte Englands und
Irlands auszudehnen, würde ein Kapital von nahezu
64000000 Pfd. Sterl. bedingen; hierzu würden sich die
Kosten für Lampen u. s. w. im Betrage von 16000000
Pfd. Sterl. addiren , so dafs der Gesainmtaufwand auf
8000OOOO Pfd. Sterl. steigt. Abgesehen von der Gröfsc
des Kapitals würde selbst schon die Herstellung der be-
nöthigten Mxschincn und Leitungen lange Jahre bean-
spruchen. Wenn daher einzelne Gesellschaften jetzt
bereits um Lizenzen nicht nur fUr Bezirke, sondern ganze
I^indschaften einkommen, so bedenken sie nicht die Un-
zulänglichkeit ihrer Mittel zur Ausführung eines derartigen
gewaltigen Unternehmens.
Es würde die Versorgung eines Distriktes von einer viertel
Quadratmeile (engl.) eine Gesellschaft mit grofsen Mitteln
bedingen, andererseits würde das Etablissement zu unzu-
träglichen Dimensionen anwachsen müssen, wenn ein
größerer Bezirk mit Elektrizität gespeist werden soll.
Der Betrag der Betriebskosten für eine Einrichtung, die
sich Uber St. James erstreckt, hängt von der Zahl der
Arbeitsstunden pro Tag und dem Preise des Brenn-
materials ab. Die Speisung von 64000 GlUhlichtcm für
6 Stunden und den Preis der Kohlen auf 20 sh. für die
Tonne, sowie den Kohlenverbrauch pro Stunde und
Pferdestärke auf 21 d. angenommen, ergiebt sich eine
jährliche Quote von ungefähr 18300 Pfd. Sterl., zu wel-
cher sich noch addiren die Kosten für Arbeitslohn, Repa-
raturen u. s. w., etwa 6000 Pfd. Sterl., ferner für Amor-
tisation zu 7 1 ■*'„ 0 „ 13000 Pfd. Sterl., für allgemeine Un-
kosten 3400 Pfd. Sterl. oder im Ganzen 41 000 Pfd. Sterl.,
oder auf die Glühlampe eine jährliche Aufwandsumme
von 12 sh. und 91 3 d. Berücksichtigt ist noch nicht die
Erneuerung der Lampen. Es kostet eine Lampe zu
16 Kerzen, welche l 200 Stunden brennt, etwa 5 sh.;
man braucht demnach jährlich für 9 sh. Lampen, so dafs
sich jede Lampe im Ganzen auf 21 sh. 9'/a d. stellt.
Vergleicht man diese Kosten mit denen, welche Gaslicht
verursacht, so erhält man folgende Resultate: Ein guter
Argandbrenner, welcher 5 Kubikfufs Gas verbraucht, giebt
etwa denselben Lichteffekt wie eine Glühlampe zu
16 Kerzen; ein solcher Brenner würde also bei 6 Stunden
täglichen Gebrauches jährlich 10950 Kubikfufs Gas ver-
zehren, dessen Preis sich bei 2 sh. 8 d. für 1000 Kubik-
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Elektrotechn. Zeitschrift.
JANUAR 1683-
Kleine Mittheilungen.
33
ftzfs auf 29 sh. stellt. Man ersieht hieraus , dafs GlUh- !
licht, wenn dasselbe in gTiifsercm Umfang erzeugt werden I
kann, entschieden hilliger als Gas ist, letztere« ru gegen-
wärtigen Freisen und in den gewöhnlichen Gasbrennern
verwendet.
Dagegen wurden die Kosten einer Gasanstalt fllr
64000 Argandbrenner 80000 Pfd. Sterl. nicht Uberschrei-
ten gegenüber der Summe von 177000 Pfd. Stcrl. für
eine elektrische Anstalt.
Zum Schlufs verbreitet sich der Redner Uber zu er-
wartende Verbesserungen in der Gasfabrikation und die
Gasheiiungsfrage.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale elektrische Ausstellung In Wien.] In der am
6. Dezember v. J. stattgehabten Generalversammlung des
Ausstcllungs-Ausschusses wurde vom Vorsitzenden die
Mittheilung gemacht, dafs nunmehr die Abhaltung der
internationalen elektrischen Ausstellung in Wien end-
gültig auf die Zeit vom I. August bis 3 t. Oktober 1S83
festgesetzt worden sei. Nach der beschlossenen Ausstel-
lungsoriinung wird als let/te Anmeldefrist der 1. März
1883, und als äufserste Entscheidungsdauer Uber den zu-
erkannten Raum der t. Mai 1883 bestimmt. Abweichend
von der bisherigen Uebung wurde des Weiteren be-
schlossen, von einem Preisgerichte gänzlich abtusehen,
dagegen einen technischen Ausschufs zu ernennen, wel-
cher, im Einvernehmen mit den betreffenden Ausstellern,
wissenschaftliche Untersuchungen vorzunehmen hätte.
Außerdem ist fllr die Abhaltung von Vorträgen, sowie
fUr wissenschaftliche Erläuterungen während der Dauer
der Ausstellung Vorsorge getroffen. Auch sind zur
Sicherung des gesetzlichen Privilegienschutzes und der
Zollfreihcit die nöthigen Verhandlungen mit der Regie-
rung bereits eingeleitet. Die Ausstellung wird, wie schon
früher mitgetheill. in der Rotunde am Weltausstellungs-
platze im Prater stattfinden. — Inzwischen sind die Ein-
tadungen zur Beschickung der Ausstellung ausgesandt
worden; zahlreiche Anmeldungen waren schon vorher
eingegangen. Der namhafte Garantiefonds ist so gut
wie gesichert und man betreibt ernstlich die Beistellung
der Dampfkessel und Motoren , welche den ihre eigene ;
Betriebskraft nicht mitbringenden Ausstellern zur Vcr- j
fügung gestellt werden sollen.
[Elektrotechnischer Verein in Wien.] Am 1 1 . v. M.
fand im Niederösterreichischen Gewerbeverein
eine zahlreich besuchte Versammlung von Elektro-
technikern, Ingenieuren und Fabrikanten statt,
in welcher die Bildung eines elektrotechnischen
Vereins für Oesterreich beschlossen wurde, dessen
Streben hauptsächlich darauf gerichtet sein soll,
der Elektrotechnik in Oesterreich ausgedehnte
Verbreitung zu verschaffen.
[Preisausschreiben.] Die Society of Telegraph
Engineers and Electricians in London hat be- ,
schlössen, jährlich drei Preise für die beste ihr
eingesandte Originalallhandlung Uber telegraphi- j
sehe oder überhaupt elektrische Gegenstände
auszusetzen. Von der Bewerbung ausgeschlossen
sind nur die Mitglieder des Council of the
Society , da dieses über die Ertheilung der
Preise zu entscheiden haben soll. Die Preise
im Betrage von einmal 10 und zweimal 5 Pfd.
Sterling werden in Büchern oder wissenschaft-
lichen Apparaten bestehen. Die erste Preis-
ertheilung wird 1883 erfolgen und die Bewer-
bungsschriften sind bis Ende Mai einzusenden.
[Elektrischer Widerstand von Körpern in fein ver-
theiltem Zustande.] Du Moncel hat frühere Ver-
suche über den Widerstand von Pulvern und
Feilspänen wieder aufgenommen. Wie man er-
warten kann, hat die Beschaffenheit der ein-
zelnen Theilchen und Luft und Feuchtigkeit,
die sich nie ausschliefsen lassen, einen ganz
bedeutenden Einflufs. Anfangs benutzte er
einfach Feilspäne oder Pulver in Luft oder
Wasser; neuerdings formte er aus den Partikeln
kleine Prismen von 0,07 m Länge, 0,025 m Breite
und o, Dicke, die er zwischen Glimmcr-
plättchen pressen und an verschiedenen Stellen
erwärmen konnte.
Erhit/t man solche Prismen, so nimmt deren
Leitungsfähigkeit zunächst momentan ab, wächst
dann schnell, fällt wieder beim Abkühlen und
bleibt schliefslich geringer als vorher. Auch
längere Ruhe kann sie nicht vollständig wieder-
herstellen. Man möchte darnach annehmen, dafs
die Wärme zunächst der I .eitungsfähigkeit schadet,
dafs die Ausdehnung der Partikel bald aber
einen besseren Kontakt und damit bessere
Leitung bewirkt; der schliefsliche Verlust kann
von Feuchtigkeitsabgabe und theilweiser Oxy-
dation herrühren. Erhitzt man, um die Thermo-
ströme zu studiren , nur eine Elektrode , so
haben die Thermoströme zunächst die richtige
Richtung vom warmen zum kalten Pol und
lassen sich auch sehr gut beobachten bei Eisen-
pyrit, Zinkblende, Bleiglanz u. s. w. ; hernach
aber gewinnen die durch die Oxydation hervor-
gerufenen Ströme von entgegengesetzter Rich-
tung die Oberhand, so dafs bei Rupferfeilicht,
z. B. auch bei Retortenkohlepulver, die wahren
Thermoströme kaum nachweisbar werden, weil
hier die Verwandtschaft zum Sauerstoff eine
starke ist Bei andauernder Erwärmung einer
Elektrode pflanzt sich die Oxydation langsam
durch die ganze Masse fort, so dafs die Er-
wärmung der anderen Elektrode dann wirkungs-
los bleiben kann. Staub von gut leitenden
Steinen sowohl als Pulver einiger Erze, Magnet-
eisen, Mennige sind, wenn vollkommen trocken,
Nichtleiter.
(La lumiere electrique, Bd. 7, S. 217.)
(Woodwards Isolirung elektrischer Leitungen.] Das
an A. T. Wood ward erthcilte englische Patent
No. 4780 betrifft den luft- und wasserdichten
Verschlufs unterirdisch verlegter Kabel, so dafs
die Isolirung derselben weder durch Feuchtig-
keit noch durch Zufälligkeiten beim Aufnehmen
derselben, behufs Untersuchung oder Herstel-
lung von Anschlüssen, leiden kann. Zu dem
Zwecke (nach Telegraphic Journal, Bd. 11, S. 55)
wird das oder werden die Kabel in einen aus
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34
Kleine Mittheilungen.
JANUAR iM,.
Holz oder Metall oder Steingut hergestellten
Kasten oder Röhre von beliebigem Querschnitt
eingelegt, dessen oberer Theil abzunehmen ist,
Holz und viereckiger Querschnitt sind vorzu-
ziehen. Bevor das Kabel in den Kasten ein-
gelegt wird, bedeckt man den Boden desselben
mit einer schmelzbaren, nicht leitenden wasser-
dichten Schicht, dann legt man an den ge-
wünschten Stellen die Versuchs- oder Anschlufs-
kasten ein, die ebenso konstruirt und mit lös-
barem Deckel versehen sind, wie der Haupt-
kasten. Dann legt man eine Reihe der Kabel
oder Drähte ein, zieht Isolirmasse darüber u. s. f.,
bis sämmtliche Leitungen untergebracht sind.
Da die Versuchs- und Anschlufsbüchsen im
Innern nicht mit Isolirmasse ausgegossen, son-
dern nur von derselben umgeben sind, so ist
die Anstellung von Untersuchungen oder die
Ausführung neuer Anschlüsse sehr einfach, da
man nur die Masse über dem Deckel zu ent-
fernen hat
tung ist an den Ueberresten der Taybrücke
hingeführt, in dem Zwischenräume liegt ein
achtdrähtiges Kabel; vom südlichen Ende der
Brücke folgt die Leitung der Strafse; in New-
port wird ein Vermittclungsamt eröffnet. In
Tayport soll Gleiches geschehen. Die Gesell-
schaft wird auch die an beiden Ufern einander
gegenüberliegenden Arbeitsstellen der neuen
Taybrücke an den beiden Flufsufern mit Tele-
phonverbindung versehen.
(Telegraphic Journal, Bd. n, S. 53.)
(Eisenbahn-Zugstelegraph.J Auf der Atlanta and
Charlotte Eisenbahn in Amerika wurden kürz-
lich Versuche mit einem neuen Apparat an-
gestellt, der die telegraphische Verbindung zwi-
schen einem in Bewegung befindlichen Eisen-
bahnwagen und den Stationen der Linie ver-
mitteln soll. Es ist eine Erfindung des ameri-
kanischen Kapitäns C. W. Williams und besteht
Nach beendeter Arbeit wird dann 1 in einer längs der Strecke gelegten , durch
die geöffnete Stelle wieder vergossen. Als
Isolirmasse nimmt Woodward die ihm für
Deutschland patentirte (vgl. S. 39).
[Capanemas Isolator.] Der von Capanema an-
gegebene, patentirte Isolator für Telegraphen
und andere Leitungen, welcher alle die Nach-
theile vermeiden soll, welche durch die sonst
gebräuchliche Befestigung der Leitungsdrähte
auf den Isolatoren mittelst Bindedrähten her-
rühren, besteht aus einem Porzellankopf der
gewöhnlichen Form (Doppelglocke), die oben,
der Längenrichtung der Leitung entsprechend,
eine schlitzförmige Vertiefung besitzt, die in
der Mitte des Isolators konisch erweitert ist,
diese Erweiterung ist nach unten enger und
halbkugelförmig abgeschlossen. Beim Legen
der Leitung wird der Draht erst gespannt und
die Mitte jedes Isolators markirt und an dieser
Stelle dann eine kugelförmige Wulst von Zinn
angegossen, welche sich in obengedachte Er-
weiterung legt und den Draht verhindert, seit-
lich aus dem Isolator zu gleiten. Ueber dieser
Kugel wird noch ein Stift durch zwei im Isolator
vorgesehene Löcher gesteckt. Diese Befestigungs-
weise vermeidet alle durch die Bindedrähte ver-
anlafsten Stromverluste und macht die seitlichen
Schwingungen der Leitungsdrähte unschädlich
für die Befestigung derselben. Es empfiehlt
sich, den Draht vor dem Umgiefsen des Zinns
gut anzuwärmen bezw. die betreffende Stelle
zuvor in geschmolzenes Zinnloth einzutauchen.
Derartige Isolatoren sind auf den Brasilianischen
Staatslinicn mit gutem Erfolg angewendet.
(Telegraphic Journal, Bd. 11, S. 214.)
häufige Zwischenräume unterbrochenen Tele-
graphenleitung; die Enden der Unterbrechungen
sind an Kontaktschienen gebracht, die auf den
Querschwellen befestigt sind. Die Kontakt-
schienen tragen zwei Metallrollen, mit denen
die Enden der Linie verbunden sind; werden
diese Rollen niedergedrückt, so wird der Strom
der Linie unterbrochen; befinden sie sich in
ihrer normalen Stellung, so ist der Strom ge-
schlossen. Der Boden des zum Telegraphen-
raum bestimmten Wagens hat einen vorstehen-
den Schuh mit zwei Metallstreifen oder Stangen,
welche, indem der Wagen die Strecke durch-
läuft, mit den erwähnten Rollen in Berührung
kommen, diese niederdrücken, den Stromkreis
an dieser Stelle unterbrechen, aber dadurch den
Telegraphenapparat des Wagens, der mit dem
erwähnten Streifen in leitender Verbindung steht,
an dieser Stelle einschalten. Die Streifen sind
lang genug, um den Wagen mit Hülfe der
schnell auf einander folgenden Kontaktschienen
und Rollen in dem Stromkreise der Linie zu
erhalten. Der durch eine Rolle und einen der
Streifen in den im Wagen befindlichen Apparat
eingetretene Strom verläfst denselben mit Hülfe
des zweiten Streifens und der zweiten Rolle.
Bei den Versuchen zu Atlanta waren etwa
200 m der Strecke mit diesen Apparaten ver-
sehen, die Kontaktschienen waren in Kntfernun-
gen von etwa 12,» m angebracht; Telegramme
wurden im Wagen sowohl während des Still-
standes als auch während der Bewegung aufge-
nommen; die gröfstc Geschwindigkeit bei diesen
Versuchen betrug etwa 40 km in der Stunde.
(Engineering, Bd. 34, S. 141).
i [Priorität der elektrischen Kraftübertragung,] In den Mitthei-
' lungen der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ru
[Telephon in Schottland.] Die National Tele-
phone Company (Limited) hat Telephonver-
J. , • V vt r-r j -L tr Wien, No. 26, wird unter dem Titel: «lcl>er die Be-
endung zwischen Newport, Fife und ihrem Ver- nut7Ung dcr Naturkräftei ein AufsaU abßedn.cki. welchen
mittelungsamt in Dundee hergestellt. Eine Lei- der Ingenieur Joseph Popper in Wien bei der jre-
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Euoctrotkciin. Zeitschrift.
JANUAR i88j.
Kleine Mittiif.imwgen.
35
nannten Akademie am 6. November 1862 versiegelt be-
hufs Wahrung seiner Priorität bezüglich der elektrischen
Kraftübertragung hinterlegt hatte. Die hierauf Bezug
habende Stelle seines Aufsatzes lautet:
• Der beste Vermittler zur Uebersctzung der KrSftc,
also gewissermafsen die vortheilhafteste Zwischen-
maschinc zwischen einem Motor und einer Arbeits-
maschine, ist die stromende Elektrizität. Natur-
motoren. wie Ebbe und Fluth, heftige Winde in
oden Gegenden, Wasserfalle in den Tiefen der Ge-
birge 11. s. w., können auf diese Weise aus fernen
Orten in die Gebiete der Zivilisation geleitet werden.
Dies ist zu bewerkstelligen, wenn der Motor, z. D.
der Wasserfall, eine passend aufgestellte magnet-
elcktrischc Maschine bewegt, der hierdurch ent-
stehende galvanische Strom in einer Art Telegra-
phenleitung Uber Berg und Thal geleitet und am
gewünschten Orte mittels einer elektromagnetischen
Maschine zu mechanischer und unmittelbar zu chemi-
scher Arbeit — also zur Elektrolyse im Grofsen —
verwendet wird,» u. s. w.
Mit dem Aussprechen derartiger Gedanken, die eigent-
lich mehr den Charakter eines frommen Wunsches tragen,
wie er in ähnlicher Weise, nachdem man die Umkehr-
barkeit der magnctclektrischcn Maschine erkannt hatte,
lange vor Herrn Popper häufig genug geätufsert sein
mag, ist nichts geleistet und nichts bewiesen. Es darf
gerade jetzt, wo die elektrische Kraftübertragung mit
Riesenschritten in die ihr gehörige Domäne der Technik
vordringt, kein Zweifel darüber zugelassen werden, dafs
die ganze Frage der elektrischen Kraftübertragung erst
mit der Erfindung der dynamoelektrischen Maschine in
den BeTeich d:r praktischen Möglichkeit geruckt ist, und
dafs für beide, soweit es sich um wirklich brauchbare
technische Ausführungen im Grofsen handelt, die Hei-
math Berlin i>t.
[Elektrisches Boot.] Die »Electricity«, ein durch
elektrische Kraft getriebenes Boot und das erste
seiner Art in England, inachte am 28. Septem-
ber ihre Probefahrt auf der Themse. Das
Boot wurde für die Electric Power Storage
Company nach den Plänen des Ingenieurs
dieser Gesellschaft, A. Reckenraun, konstruirt,
hat 8 m Länge, 1,6 m Breite, 0,6 m Tiefgang,
eine Schraube von 0,5 m und trug 45 Akkumu-
latorkasten, Würfel von o,a$ m Ausdehnung,
System Sellon & Volckmar. Diese ertheilten
zwei Siemens-Maschinen (/?,) eine Umdrehungs-
geschwindigkeit von 950 i. d. M. und der Schraube
eine Geschwindigkeit von 350; die Maschinen
konnten zusammen oder einzeln arbeiten. An
Bord befand sich Professor Sylvanus Thomp-
son, dessen Bericht in Nature, 1882, S. 553,
wir diese Angaben entnehmen. Nach einigen
Versuchen fuhr man gegen 3 Uhr 30 Min. von
Millwall herauf, gegen die Fluth, nach London
Bridge, mit einer Geschwindigkeit von 8 Knoten
in der Stunde; die Rückfahrt nahm nur 24 Mi-
nuten in Anspruch und die ganze Fahrt dauerte
1 J Stunde. Die elektromotorische Kraft der
Batterie, die auf 7 bis 8 Stunden berechnet
war, betrug 96 Volt; der Arbeitsstrom blieb
während der Zeit der Fahrt ziemlich konstant
24 Ampere, wonach sich der Verbrauch auf
etwas mehr als drei Pferdestärken stellen würde.
Es ist jetzt bekanntlich 43 Jahre her, dafs sich
Jacobi zuerst auf der Newa versuchte; sein
Boot war wenig gröfser als die »Electricity*,
aber die Leistungsfähigkeit seiner galvanischen
Elemente selbstverständlich viel geringer.
[Elektrische Beleuchtung der Nevsky-Perspekthr«.] Ueber die elek-
trische Beleuchtung der Nevsky-Pcrspcktivc in St. Peters-
burg wird jetzt Näheres mitgctheilt. Der Pavillon,
in welchem die Lokomobilen und die Dynamomaschinen
untergebracht werden, ist am Quai Moika, bei dem
Marsfclde, aufgestellt. Der für 32 Lampen erforderliche
Strom .wird durch dynamoelektrische Maschinen , System
Tchikolew und Siemens, gewonnen, zu deren Betrieb
sieben Lokomobilen von zusammen 250 Pferdestärken
dienen. Die Leitungsdrahte erstrecken sich längs des
Katharinen-Kanales, wo sie an den Tclcgraphcnpfählcn
befestigt sind; in der Nevsky-Perspektive sind sie unter-
irdisch gelegt. Ihre Gesammtlängc beträgt ungefähr fünf
Werst. Die Beleuchmngs-Gesellschaft will in gleicher
Weise auch die Michaelstrafsc erleuchten. Eine besondere
Einrichtung gestattet, die Lampen, welche eine Stärke
von 300 bis 350 Kerzen haben, einzeln oder in Gruppen
zu loschen. (La lumicre electrique, Bd. 7, S. 598.)
[Beleuchtung des Holborn -Viaduktes.] Nachdem
die Edison Electric Light Company die
Beleuchtung des Holborn -Viaduktes bisher für
ihre eigenen Kosten ausgeführt hatte, hat die-
selbe kürzlich mit den Commissioners ofSavers
einen Kontrakt abgeschlossen, nach welchem
sie die weitere Beleuchtung des Viaduktes zu
dem Preise der Gasbeleuchtung übernimmt
(Electrician, Bd. 9, S. 242). Diese Anlage ent-
hält nach Electrician, Bd. 8, S. 367 im Ganzen
938 Lampen, die zum gröfsten Theil nach
Edisons Modell A (von 1 6 Normalkerzen), dagegen
nur in geringer Anzahl nach Modell B (von
8 Normalkerzen) angelegt sind. Der Widerstand
einer A -Lampe beträgt etwa 125 Ohm, der
der B- Lampe etwa halb so viel. Der für die
A-Lampen verlangte Strom ist 1 10 Volt ; der Strom
durch jede Lampe hat ungefähr o,s Ampere. Die
938 Lampen sind auf 8 Stromkreise vertheilt.
[Die höchste elektrische Lampe.] Die Einwohner
von San Jose in Kalifornien dürften sich zur
Zeit der höchsten elektrischen Lampe für Strafsen-
beleuchtung rühmen können. Der Lampenträger,
ein Gerüst aus Eisenröhren, bildet eine stark
verjüngte, abgestumpfte Pyramide von 60 m
Höhe; die vier Grundseiten sind je 20 m lang,
die der oberen Fläche nur i,>5 m. An den
vier Kanten hat man auf eine Höhe von
30 m Röhren von 0,1 m Durchmesser, dann für
die folgenden 1 5 m Röhren von 0,07 m und für
den Rest solche von 0,0s m Durchmesser. Die
anderen Röhren sind schwächer. Von einem
Träger auf der oberen Platte hängen sechs Lam-
pen zu je 400 Normalkerzen herab, alle sechs
in derselben Ebene befindlich; über ihnen ist ein
Schirm angebracht, der zugleich als Reflektor
dient. Der Strom wird von einer Brush-Maschine
geliefert, welche neun Pferdekräfte verbraucht.
Man denkt mit noch fünf solcher Thürme alle
Strafsen genügend beleuchten zu können.
5*
36
El.F.KTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR i8«3.
[Edlton Company, j Die Edison Company hat jetzt eine
Filiale in Paris errichtet, um alle Gegenstände ihres Be-
leuehtungssystcmcs in Frankreich selbst anzufertigen, wie
dies nothwendig ist. wenn sie ihre Patente in Frankreich
aufrecht erhalten will. Es können täglich r ooc Lampen ')
fertig gestellt werden ; im Ganzen «sind 300 Mann beschäftigt.
BRIEFWECHSEL.
Der Redaktion geht das nachstehende Schrei-
ben zu, welchem wir eine Erwiderung des
Herrn v. Hefner- Alten eck folgen lassen.
Vcrchrlichc Redaktion '
»Der im Dezemberhefte Ihres Blatte« veröffentlichte
Bericht des Herrn v. Ilcfner- Allcncck Uber die von '
Siemen« & llalskc eingerichtete elektrische Beleuchtung
der Leipzigerstrafse giebt mir Veranlagung zu einigen
Bemerkungen gegenüber den dort aufgestellten ver-
gleichenden Kostenberechnungen; ich bitte um deren
Aufnahme in Ihr geschätztes Blatt, nicht weil ich an der
Richtigkeit der von Herrn v. Ilcfner- Altetieck gemachten
Zahlenangaben oder auch nur an deren sorgfältigster '
Prüfung von seiner Seite «weide, sondern weil mir die-
selben geeignet scheinen, in dem heftigen Kampfe zwischen .
elektrischer und Gasbeleuchtung das ohnedies schwer zu ;
bewahrende klare und unbefangene L'rtheiJ zu verwirren.
Es ist meines F.rachtens nicht richtig, der Selbstkosten-
berechnung des elektrischen Lichtes den Pauschalpreis
eines in Regie Übernommenen Betriebes zu Grunde zu '
legen; dieser Preis beruht auf einem vor Monaten ge- '
machten Voranschlage, und Jeder, der als Zivil-Ingenieur j
oder Fabrikant derartige grofse Anlagen zum ersten Male ,
zur Ausführung gebracht hat, wird mir bestätigen, dafs
die volle Ucbcrcinstimmung des Voranschlages mit den
Kosten der Ausführung sozusagen niemals erreicht wird.
Die Selbstkostenangabc des Berichtes beruht also auf
einer Schätzung und ist somit von zweifelhaftem Werthe,
obgleich sie die wirklichen Selbstkosten der Firma
Siemens & Halskc in dienern besonderen Falle darstellt. 1
Der Bericht versichert zwar, dafs die Firma dabei keinen
Schaden mache, doch ist nicht ersichtlich, ob bezw. wie I
viel Nutzen ihr verbleibt, ob Verzinsung, Abschreibung ,
und dergleichen eingeschlossen sind oder nicht. Kurz
und gut, es ist keine Zahl, mit der man an anderer
Stelle rechnen kann.
Ferner halte ich die Anwendung eines Gaspreises von
t3'j Pfennig für das Kubikmeter für falsch. Auch diese 1
Zahl stellt die wirklichen Selbstkosten der Firma Siemens :
& Halske in diesem besonderen Falle dar, denn diesen
Preis mufs sie der stadtischen Gasanstalt für das zum
Betriebe . der Gasmotoren verbrauchte Leuchtgas be-
zahlen. Bei diesem Preise macht aber die Stadt Berlin
einen nicht unerheblichen Gewinn, und wenn man den
Vergleich zwischen der elektrischen und der Gasbeleuch-
tung ziehen will, so mufs man die Selbstkosten der städti-
schen Gasanstalt an der Verbrauchsstetle den Selbstkosten
von Siemens \- Halskc gegenüberstellen. Da nun nach
dem Berichte der Gasverbrauch zur Erzeugung einer be-
stimmten Lichtmenge bei Anwendung von Gasbrennern ;
ein viel grofserer ist, als der nur einen Theil der Selbst-
kosten ausmachende bei elektrischem Lichte, so mufs jede
Erhöhung des Gaspreises sich in stärkerem Maf«e bei den
Selbstkosten zu Ungunsten des Gaslichtes bemerkbar macht.
Ein mir zugegangener Brief des Herrn Alex. Herz-
berg in Firma Borner «V Co. hiersclbst, eines Fachmannes
für Beleuchtungsanlagen, stellt rechnungsmäßig die Wir-
kungen dieser falschen Grundlagen fest, und ich glauhc,
der Sache selbst und dem allgemeinen Interesse zu
dienen, wenn ich die Ausführungen des Herrn Herzberg :
hier mittheile; er schreibt wie folgt:
11 Kdisons Lampcnfabrik in Amerika i»t vnn Menlo-
Park nach Kast Ncwark. Ncw-Jcrscr, verleg* wnrden; <üe in ihr be-
schäftigten 150 Mann stellen taglich 1 3<>o Lampen fertig.
»Es liegt auf der Hand, dafs man bei solchen Er-
mittelungen das elektrische Bogenlicht nur mit der
besten Art, Gas zu Leuchtzwecken zu verwenden,
vergleichen darf, weil von vornherein anzunehmen ist,
dafs das elektrische Licht gleichfalls in seiner voll-
kommensten Einrichtung an dem genannten Platze zur
Anwendung gekommen ist.
Man darf femer nicht starke elektrische Lichter mit
schwächeren Gaslichtern in Vergleich stellen, sondern
mufs letztere möglichst in gleicher Intensität wie ersterc
in Betracht ziehen, weil der Nutzeffekt der starken Gas-
lichter wesentlich höher ist als der der schwachen.
Haben diese Anschauungen Berechtigung, so ergiebt
sich zunächst, dafs, wenn auf S. 446 gesagt ist. das
zum Betriebe der Dynamomaschinen durch die Gas.
kraftinaschincn aufgewendete Gas (11500 1 stundlich
für 12 Lampen von je 880 Kerzen) würde, direkt in
S ch n i tt b re n n e r n verbrannt, nur den zehnten
Theil der Bodennäehe beleuchten, welche das dadurch
erzeugte elektrische Licht erhellt, diese Zahl sofort auf
ein Vicrttheil bis ein Dritttheil zu erhöhen ist,
wenn Fr. Siemcnssche Rcgcncrativbrenncr in Vergleich
gestellt werden. Das angegebene Gasquantum speist
3 bis 4 Regenerativ-Gaslichter von etwa je I 000 Ker-
zen. Matte Glasscheiben, um «las gTellc Licht zu mil-
dern, sind bei Gaslicht auf der Strafse nicht erforder-
lich. Da jedoch die Intensität des elektrischen Lichtes
mit einem Auffallwinkcl von 300 gegen die Horizon-
tale gemessen sein soll, so kann das Regenerativ-Gas-
licht von 1000 Kerzen dem elektrischen Lichte von
880 Kerzen mindesten« gleich erachtet werden.
Auf S. 449 des Berichtes sind die Selbstkosten für
jedes der angewendeten elektrischen Lichter auf
38 Pfennig stündlich ermittelt, während die in der
Verlängerung der Leipzigerstrafse zur Anwendung ge-
kommenen Regenerativ - Gasbrenner auf eine gleich
grofse beleuchtete Flache zwar nur 32 Pfennig stünd-
lich kosten sollen, aber bei einer 2, «mal geringeren
I.ichtwirkung. Das heifst also unzweifelhaft, obgleich
diese Rechnung in dem Berichte nicht angestellt wird:
Auf eine gleiche Lichtwirkung umgerechnet , würden
sich die Selbstkosten des elektrischen zu dein des Gas-
lichtes wie 38 : 32 X 2,s oder etwa wie I : 2 verhalten.
Stelle ich jedoch die Vcrgleichung in l'ebereinstim-
mung mit dem oben ausgeführten Grundsatze an.
nehme also stärkere Regenerativ-Gaslichter, als in der
Leipzigerstrafse zur Verwendung gekommen sind, in
Betracht, «o ergiebt sich folgendes:
Für 38 Pfennig sind bei 13.» Pfennig Selbstkosten
des Kubikmeters Gas (diese von Herrn v. Hefner-
Allcncck gemachte Annahme ist, wie ich weiter unten
angeben werde, zu hoch) etwa 3000 1 Gas. bis an
den Brenner geliefert , zu erhalten , welches Quantum
einen Regenerativ -Gasbrenner von 800 bis 900 Ker-
zen, allerdings horizontal gemessen, eine Stunde lang
speisen würde. Die Ixueht kraft einer solchen Lampe
würde demnach derjenigen einer elektrischen Umpc
wenig nachstehen, woraus sich ergiebt, dafs das Kosten-
verhältnifs, selbst bei der irrthümlichen Annahme be-
züglich des Selbstkostenpreises des Gases, nicht I : 2,
sondern etwa 1 : betragen würde.
Thatsächlich betragen aber die Selbstkosten des
Leuchtgases in Berlin - ■ und auch in den anderen
grofsen Städten des östlichen Deutschlands — bei
voller Berücksichtigung der Verzinsung und Amorti-
sation des Kapitals, der Unterhaltung der Maschinen,
Röhren und Laternen , der Bedienungs- und Verwal-
tungskosten — für das Kubikmeter nicht, wie Herr
v. Hefner- Altencck annimmt, 13^ Pfennig, sondern
nur 9 bis 10 Pfennig. Dcingemäfs ist offenbar zu-
nächst auch die als Selbstkostenpreis für die elektrische
Beleuchtung, deren Motoren durch Leuchtgas in Be-
wegung gesetzt werden, im Vortrag angegebene Zahl
zu berichtigen. Auf S. 446 ist gesagt, dafs ein Motor,
welcher 12 l ichter von je 880 Kerzen erzeugt, 11 500 1
. Gas stündlich verbraucht; es werden mithin für jedes
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Er F.KTRÖTECHN. ZEITSCHRIFT.
37
elektrische Licht 960 I Gas stündlich Aufgewendet.
Der Selbstkostenpreis eines solchen Lichtes ist dem-
nach, bei einem Gaspreisc von 9,- Pfennig für das
Kubikmeter, um 3,5 Pfennig, d. i. von 38 Pfennig auf
34.5 Pfennig zu ermitfsigen.
Nach Herrn v. Hefncr-Altcnecks Angaben mufs an-
genommen werden, dafs die übrigen Kosten, welche
aufzuwenden sind, thatsächlich den Selbstkosten ent-
sprechen; die zu einem Stromkreise gehörigen 12 elek-
trischen Lampen kosten demnach stündlich 34,^ X 12
414 Pfennig. Ftlr diesen Betrag kann man
9."
42,- cbm Gas bis an den Brenner liefern und da-
mit thatsächlich nicht nur 12, sondern 13 bis 14 Re-
gcnerativ-Gasbrenner von 900 bis 1 000 Kerzen speisen,
d. h. es wurden sich die Selbstkosten bei gleichem
Licbteffekte des Gaslichtes um etwa 1 n bis
d. i. etwa 8 bis l6°„ billiger stellen, als die des
elektrischen Lichtes.»
Soweit die .Mittheilungen des Herrn Herzberg, welche
zwar nicht den Anspruch erheben, vollständig richtige, flir
die Praxis benutzbare Zahlen tu geben, aber sehr ge-
eignet erscheinen, darzuthun, wie wesentlich anders die
Zahlen des Berichtes sich gestalten, wenn man eine an-
dere und meines Erachtens richtigere Betrachtungsweise
anwendet.
Ich hoffe, dafs obige Bemerkungen, selbst wenn sie
nicht frei von Irrthum sein sollten, nicht fUr überflüssig
erachtet werden, falls sie zu dem beitragen, was ich be-
zwecke: im Kampfe der Meinungen grofsere Klarheit
herbeizuführen.
Berlin, 30. Dezember 1882.
Hochachtungsvoll
Th. Peters,
General - Sekretär
des Vereins Deutscher Ingenieure..
»In Entgegnung des vorstehenden Schreibens des
Herrn Peters konstatire icb zunächst, dafs keine der von
mir gemachten Angaben oder Zahlen als unrichtig nach-
gewiesen wird. Dagegen werden dieselben als falsche
Grundlage und zu irrigen Betrachtungen Veranlassung
gebend bezeichnet. Ich erwidere darauf, dafs zu solchen
falschen Schlufsfolgerungen , wenn dieselben in einem
mitunter leidenschaftlich geführten Kampf und zur Be-
unruhigung der Gasintcrcsscntcn — meiner Ansicht nach
unnothiger Weise — an die Beleuchtungsanlage in der
Leipziger Strafse geknüpft werden, ich meinerseits dazu
keine Veranlassung gegeben habe. Denn ich habe mich
vollkommen deutlich darüber ausgedrückt, was die von
mir angeführten Zahlen bedeuten, so dafs jeder Un-
befangene selbst crmessen kann, in wie weit dieselben
zu allgemeinen Schlufsfolgerungen geeignet sind.
Die einzige Angabe, welche als unrichtig angeführt
wird, frt die. dafs ich den Preis von 13,5 Pfennig für
das Kubikmeter Gas als den Selbstkostenpreis der Gas-
fabriken angegeben hatte. Ich habe aber blos gesagt,
dafs dieser Preis »wohl ziemlich annähernd an den Selbst-
kostenpreis eingesetzt sei.» Ich hatte dabei im Auge,
dafs der angeführte Preis des elektrischen Lichtes ein
Verkaufspreis, der in Vergleich gezogene Gaspreis von
13. j Pfennig, welchen die Stadt als Gasfahrikantin nur
für eigene Anwendung sich selbst berechnet, hingegen
noch lange nicht derjenige ist, welchen sie von den
Konsumenten fordert. Dafs die Berliner Gaswerke ihren
thatsitchlichcn Selbstkostenpreis auf etwa 10 Pfennig für
das Kubikmeter berechnen — eine im Vergleiche zu
den hohen Verkaufspreisen allerdings überraschende Zahl
— habe ich erst inzwischen aus einem Artikel der »Bau-
zeitung« ersehen.
Der mitgetheilte Brief des Beleuchtung» - Ingenieurs
Herrn Her/.bcrg, welcher die Wirkung der von mir ge-
! gebenen falschen Grundlage rechnungsniäfsig feststellen
soll, entfernt sich von dem Vergleiche der thatsächlich
l in der Leipziger Strafse nebencinandergestelllen Be-
leuchtungen, welcher die Aufgabe meine« Vortrages war.
Er untersucht, in welcher Weise man die Gasbeleuch-
tungen ökonomischer und dem elektrischen Licht ähn-
licher einrichten könne und vergleicht sie dann mit den
in der Leipziger Strafse brennenden elektrischen Lichtern.
, Es wird dies damit motivirt, dafs man von vorn herein
annehmen müsse, das elektrische Licht in genannter
; Strafse sei auch in seiner vollkommensten Einrichtung
zur Anwendung gebracht.
Dies ist von vorn herein ein Irrthum, denn da es sich
ausschlicfslich um einen ökonomischen Vergleich handelt,
so kann doch auch nur ökonomische Vollkommenheit
in Frage kommen, und diese ist bei dem Betriebe der
Anlage in der Leipziger Strafse nicht entfernt vorhanden.
Jedermann, der sich mit den betreffenden Fragen der
Krafterzeugung befafst hat. kann wissen, dafs Gasmotoren
nicht die billigsten Betriebsmaschinen sind. In der That
kostet auch bei einem Gaspreise von 13,5 Pfennig ein-
schliofclich Bedienung, Schmierung und Kühlung die
Pferdekraft in der Stunde etwa 19 Pfennig. Bei guten
Dampfmaschinen lafst sich dieser Betrag wohl auf 5 bis
6 Pfennig herunterbringen. Solchen Unterschieden gegen-
über können die im genannten Schreiben genau aus-
gerechneten Differenzen zwischen den zweierlei Selbst-
kosten u. s. w. für allgemeine Betrachtung nur wenig
Werth haben.
Es sind ferner im angeführten Schreiben für das Gas-
licht günstigere Verhältnisse dadurch ausgerechnet, dafs
kolossale Regenerativbrenner von etwa 1 000 Normal-
kerzen in Betracht gezogen werden, von denen ange-
nommen ist, dafs sie für das Liter Gas die 1,«, bis
2,) fache Lichtmenge erzeugen, wie die Regenerativ-
brenner in der Leipziger Strafse von je 120 Normal-
kerzen Leuchtkraft.
Ich bin zu wenig Gasfachmann, um diese Zahlen kon-
trolircn zu können, jedenfalls ist aber die Nebenausgabe
für die Erhaltung und Bedienung der Rcgencrarivhrenncr
und ihrer Laternen nicht mit in Betracht gezogen.
Lebrigcns haben weder ich noch Andere vernünftiger
Weise je behauptet, dafs es nicht Fülle giebt, in denen
das r,a slicht sich billiger stellt als das elektrische. Ich
1 bin jedoch, entgegen der Tendenz des angeführten
, Schreibens, der Meinung, dafs kleine vertheilte Gas-
flammen viel gefährlichere Konkurrenten des elektrischen
j Bogenlichtes sind, als wie zu seiner Stärke aufgebauschte
grofse Gasfeuer.
! Eben in Anbetracht, dafs die Anlage in der Leipziger
j Strafse für allgemeine Schlufsfolgerungen Uber die Kosten
! des elektrischen Lichtes nicht mafsgebend ist wegen
j ihres Betriebes durch Gasmotoren, der besonderen und
! vielleicht unnrtthig sorgfältigen l'cberwachung u. s. w.,
habe icli davon Abstand genommen, minutiöse Bctriebs-
kostenberechnungen aufzustellen. Denn den Werth von
Zahlen, »mit denen man an anderer Stelle rechnen kann«,
haben dieselben doch nicht, und ist dazu wohl manche
von den älteren elektrischen Anlagen, die allerdings
nicht da* gleiche Aufsehen gemacht haben, geeigneter.
Uebrigens liegt es der Firma Siemens Sc Halske fern,
I aus den Details der bei der speziellen Anlage in der
Leipziger Strafse sich ergebenden Betriebskosten ein
Geheimnifs machen zu wollen. Wegen der mannigfachen
Kommentare , die an solche Zahlcnmitthcilungcn zu
knüpfen sind, würden dieselben jedoch hier wohl zu weit
führen, und werde ich bei anderer Gelegenheit darauf
zurückkommen.
Der geehrten Redaktion spreche ich meinen Dank aus
für die Uebcrsendung des vorstehenden Schreibens.
Hochachtungsvoll
F. v. Hefncr-Alteneck.«
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3«
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 18741. Clement Ader in Paris. Neuerungen
an Telephonanlagen für Theater. 30. August 1881.]
Um die Veränderlichkeit in der Stärke der über-
tragenen Töne zu vermeiden, welche durch die
Bewegung der Sänger oder Schauspieler auf
der Bühne verursacht wird, werden zwei Reihen
von Sendern an zwei verschiedenen Theilen
der Bühne angebracht, und es wird dann je
ein Sender jeder Reihe mit je einem der zwei
Empfangsapparate des betreffenden Abonnenten
verbunden, so dafs das empfangene Gcsammt-
klangbild den Ortsveränderungen der Künstler
in der That entspricht. Die bei den Bühnen-
darstellungen unvermeidlichen Erschütterungen,
welchen die Sender ausgesetzt sind, sucht Ader
dadurch unschädlich zu machen, dafs er die
Sender in einem Kästchen anordnet, dessen
Boden mit einer Bleimasse ausgefüllt ist, welche
die Erschütterungen paralysirt, und aufserdem
ruhen die Kästchen mit Kautschukunterlagen
auf dem Fufsboden. Jedem Sender entspricht
eine Batterie, welche den Lokalstrom liefert,
der, durch eine Induktionsspule geleitet, ver-
stärkt nach den Empfängern geführt wird. Da
aber eine einzige Batterie nicht während der
ganzen Dauer der Vorstellung in Thätigkeit
bleiben kann, so ist die beistehend skizzirte
Batterieschaltvorrichtung getroffen. Jeder Schalt-
apparat besteht aus einem Brett D, auf welchem
die Federn c, c zu zweien und einander gegen-
über befestigt sind. Zwischen den Federn c, c
ist eine Holzstange F angeordnet, welche mit
ihren Enden in Schlitzen der Träger G sich
verschieben und durch Stifte q feststellen läfst.
Zieht man diese Stange nach vorn, so trennt
man alle Federn c, c von einander; schiebt
man sie zurück, so können die einander gegen-
über stehenden Federn sich berühren. Alle
vertikal unter einander befindlichen unteren
Federn c der Schaltapparate stehen mit dem
entsprechenden Sender S und die oberen Fe-
dern c mit dem einen Pole der entsprechenden
Batterie P in Verbindung. Die anderen Pole
der unter einander befindlichen Elemente sind
mit Indukrionsrollcn B verbunden, welche den
Sendern S entsprechen und die ihrerseits wieder
mit den Empfangsapparaten RX,R^ in Verbin-
dung sind. Beim Betriebe sind sämmtliche
Stangen F bis auf diejenigen des einen Schalt-
apparates vorgezogen und also nur die diesem
Apparat entsprechenden Elemente eingeschaltet.
Nach entsprechender Zeit zieht man diese eine
Stange F vor und stöfst eine andere zurück,
so dafs eine andere Batterie P in Thätigkeit
tritt. Um nun aber die durch den hierbei
immerhin auftretenden starken Induktionsstrom
bewirkte Störung in den Empfängern Rx, R,
unschädlich zu machen, ist in die Leitungen f
ein Unterbrecher J eingeschaltet, welcher die-
selbe Anordnung besitzt wie die Batterieschalt-
apparate.
[No. 18885. R. M. Lockwood und S. H. Bartlett in
New -York. Neuerung an Schallübertragern für Tele-
phone und Sprachtelegraphen. 16. Juni 1880.] Dieses -
Mikrophon unterscheidet sich von allen bisher
bekannt gewordenen hauptsächlich dadurch,
dafs die Uebertragung der Schallwellen auf die
mikrophonischen Kontakttheile nicht durch die
Schwingungen einer Membran stattfindet, son-
dern durch einen nicht tönenden Körper, dessen
normaler Zustand derjenige der Ruhe ist und
welcher durch die Wirkung der Schallwellen in
eine Art Molekularbewegung versetzt wird, die
sich auf die Kontakttheile überträgt. Ein mit
den Leitungsdrähten D, D verbundenes Mikro-
phon, bestehend aus den Kohlenplattcn A,A
und dem Kohlenknopfe B mit Zapfen b, ist
entweder ganz oder theilweise mit einer Hülle C
aus Kork, Holz oder einer anderen, nicht
wiedertönenden Substanz umgeben. Diese letz-
tere kann noch mit einer metallenen Büchse E
mit Deckel N versehen werden, welche eine
Umkleidung F aus Leder, Kautschuk oder einem
I anderen, nicht klingenden, aber biegsamen Ma-
i terial erhält. An Stelle des Knopfes B kann
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Elektrotechn. Zeitschrift.
JANUAR «88^
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
39
auch eine Kohlenkugel angewandt werden, und
es müssen dann die halbrunden Ausschnitte an
den Enden der Platten A etwas konisch ver-
senkt sein, damit die Kohlenkugcl die nöthige
Auflage in derselben findet.
|No. 18902. A. Th. Woodward in New -York. Neue-
rungen in dem zur Isolirung elektrischer Leitungen
dienenden Material. 13. September 1881.] 66 Gewichts-
theile Glas oder Quarz in fein gepulvertem Zu-
stande werden mit 34 Gewichtstheilen fein zer-
riebenem Harz oder Erdpech gut gemischt.
Diesem Gemisch werden 26 Theile Paraffin,
Bienenwachs oder Wallrath, und endlich 3 Theile
gekochtes oder rohes Leinöl zugesetzt. Der
Zusatz an Wachs ist veränderlich, je nach der
Verwendungsweise des Materials. Sollen ober-
irdische Leitungen isolirt werden, so mufs die
Wachsbeimischung geringer sein, als bei unter-
irdischen oder unterseeischen Leitungen, da
erstere der Sonne ausgesetzt sind. (Vgl. S. 33.)
fNo. 19030. European Electric Company in New-
York. Neuerungen an magnetoelektrischen Maschinen
und Magneten für magnetoelektrische Maschinen und
in dem Verfahren zum Erzeugen dieser Magnete.
1. Juni 1881.] Eine Anzahl ringförmiger und mit
Polen versehener, permanenter Magnete M ist
innerhalb eines Kapselgehäuses O aus Messing
angeordnet, welches durch aufgeschraubte
Deckel Ox geschlossen ist, in denen sich die
Lager / für die Spindel B des Ankers A be-
finden. Die Magnete M werden in ihrem Ge-
häuse durch eine Schicht Gyps oder anderen
flüssigen, leicht erhärtenden Materials befestigt,
und zwar wird bei der Befestigung in die
Lager / eine mit entsprechender Lehre ver-
sehene Spindel eingelegt und in Umdrehung
versetzt, so dafs eine genaue Zentrirung der
Magnetringe stattfindet. Die Herstellung der
Magnete geschieht in folgender Weise. Ein
Stahlring wird mit den Polen eines kräftigen,
feststehenden Elektromagnetcs derart in Be-
rührung gebracht, dafs die Stellen, wo der
Nord- und Südpol gebildet werden sollen, dem
Süd- und Nordpole des genannten Elektro-
magnetcs gegenüberliegen. Ein anderer Elektro-
magnet mit einander zugekehrten Polverlänge-
rungen, welcher dem feststehenden Elektro-
magnete so gegenübergebracht ist, dafs ihre
beiderseitigen Pole mit einander korrespondiren,
wird nun wiederholt über die Seite des Stahl-
ringes von einem Theile des Umfanges gegen
den feststehenden Elektromagnet und dann
von dem anderen Theile des Umfanges eben-
falls gegen den feststehenden Elektromagnet
geführt. Sodann wird der Ring umgewendet,
so dafs die andere Seite nach aufsen kommt,
und in gleicher Weise behandelt, bis die Mag-
netisirung vollendet ist. Ist dies der Fall, so
wird ein Weicheisenanker Uber die Pole des
solchergestalt gebildeten Ringmagnetes gelegt
und nun der erregende Strom des feststehenden
Elektromagnetes unterbrochen, so dafs der Ring-
magnet entfernt werden kann, ohne seinen
Magnetismus wieder zu verlieren.
[No. 18259. H. St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen
an dynamoelektrischen Maschinen. 8. Mai 1880.] Die
Regulirung der Stärke eines Hauptstromes, wel-
cher sich in einzelne Zweige mit verschiedenen
Verbrauchsstellen vertheilte, dadurch zu be-
wirken, dafs bei fortwährend annähernd gleicher
Stärke des erzeugten Stromes für den Fall ge-
ringeren Bedarfes der Strom durch Einschaltung
von Widerständen entsprechend geschwächt und
bei gröfserem Bedarfe durch Wiederausschalten
solcher Widerstände entsprechend verstärkt wird,
ist sozusagen eine Stromverschwendung. Daher
nimmt Erfinder die Regulirung je nach dem
Verbrauche nicht in dem bereits erzeugten Strome,
d. h. nicht in der Leitung, sondern an der
Quelle der Stromerzeugung vor. Die Dynamo-
maschine wird zu diesem Zwecke mit einem
Regulator versehen, welcher die Erzeugung des
Stromes in der Weise kontrolirt, dafs die Menge
der erzeugten Elektrizität jederzeit der für den
Bedarf erforderlichen Menge ohne merkliche
Schwankung der Stärke entspricht. Der Re-
gulator wirkt aber nicht wie der von Fox
(D. R. P. No. 18433; vgl. 1882, S. 482) auf
den die Dynamomaschine bewegenden Motor
bezw. dessen Geschwindigkeit, sondern er be-
wirkt durch Verstellung der Kommutatorbürsten
einer Hülfsmaschinc Z>, die Erzeugung eines
schwächeren oder stärkeren Erregerstromes für
die Elektromagnete des eigentlichen Strom-
erzeugers Dx und somit eine Veränderung der
Stärke des erzeugten Verbrauchsstromes. In
den Hauptstromkreis ist ein Elektromagnet Mx
eingeschaltet; derselbe ist von hohem Wider-
stand, und zwar einmal, um zu verhindern, dafs
ein bedeutenderer Thcil des Hauptstromes durch
ihn gehe, und zweitens, um ihn für die Schwan-
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4o
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
ELEKTKOTECltN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR i«8?.
kungen im Hauptstromkreis empfindlicher zu
machen. Dieser Elektromagnet zieht, wenn der
Hauptstrom stärker wird, als für den Verbrauch |
erforderlich ist, seinen Anker an und schliefst
dadurch einen Strom und schaltet einen zweiten
Elektromagnet M, in den von der Hülfs-
maschine D3 erzeugten Strom ein, so dafs
dessen Ankerhebel eine Friktionsdoppelscheibe
auf ihrer Welle hebt. Dabei kommt die untere
Scheibe der beiden Friktionsscheiben mit einer
von der gemeinschaftlichen Welle der beiden
Dynamomaschinen D, und Dt unter Vermitte-
lung eines Schnurtriebes fortwährend in Um-
drehung versetzten Friktionsrolle in Berührung,
wird durch diese in Drehung versetzt und Uber-
trägt dieselbe mittels des am unteren F.nde
ihre Welle sitzenden Kegelrades und eines
Kegelradsektors auf die mit letzterem ver-
bundene, die Kommutatorbürsten tragenden
Nabe, so dafs diese Bürsten auf dem Kommu-
tator der Hülfsmaschine D-s nach dem Strom-
minimalpunkte zu verstellt werden. Sofort wird
der von der Hülfsmaschine erzeugte Erreger-
strom schwächer, und in Folge dessen nimmt
auch der in der Hauptmaschinc £)l hervor-
gebrachte Hauptstrom an Stärke ab. Die un-
mittelbare Folge hiervon ist eine Schwächung
des ersten Elektromagnetes .1/, , das Abreiben
des Ankerhebels, die Ausschaltung des Elektro-
magnetes J/,, eine rückgängige Bewegung seines
Ankerhebels und also der Friktionsscheiben und
auch der Kommutatorbürsten, welche sich nun
wieder dem Strommaximalpunkt auf ihrem Kom-
mutator nähern.
[No. 19160. J. A. Mondos in Neuilly s. Seine. Elek-
trische Lampe mit automatischer Regulirung. 16. De-
zember 1881.] Der Nachschub der oberen Kohle
wird bei dieser Lampe durch ein in den Strom-
kreis eingeschaltetes Solenoid E von hohem
Widerstande bewirkt, während das Heben der
oberen Kohle K zur Bildung des Lichtbogens
durch die Thätigkeit zweier der Anziehung des
Solenoids auf seine zwei Anker F und a ent-
gegenwirkenden Gewichte Q und P erfolgt.
Sind die Kohlen entfernt von einander, wenn
der Strom in die Lampe tritt, so geht dieser
durch die Windungen des Solenoids E, und E
zieht seinen Kern F in sich hinein. Hierbei
wird der Hebel C, welcher den Kohlenträger 7*
umfafst, mit diesem gesenkt. Inzwischen ist
der Kern F magnetisch geworden und zieht
nun seinerseits den am Hebel L sitzenden
Anker </ an. Dabei wird die Klemmbacke /
aufser Berührung mit dem oberen Kohlenstifte K
gebracht, und dieser kann in seinem Halter T
herabsinken bis zur Berührung mit dem unteren
Kohlenstifte. Sofort geht der Strom nun durch
die Kohlen, das Solenoid verliert seine Kraft,
und deshalb wird zunächst der Hebel L mit
Anker a unter Wirkung seines Gewichtes P
gehoben, so den Kohlenstift durch die Klemm-
backe / mit dem Halter T verbindend. Sodann
gewinnt auch Gewicht Q des Hebels C die
J x
1
Oberhand über die Anziehungskraft des Solenoids
und hebt nun Hebel C, Kern F und Halter T
mitsammt dem Kohlenst fte zur Bildung des
Lichtbogens U. s. f.
| No. 19025. Neumann, Schwarz & Weill und
A. Eliachoff in Freiburg i. Br. Neuerungen an elek-
trischen Lichtregulatoren. 20. Januar 1882.] Die
Regulirung des Nachschubes der oberen Kohle
wird durch einen in eine Nebenschliefsung ein-
geschalteten Elektromagnet E bewirkt, welcher
bei zu grofser Entfernung der Kohlenspitzen
von einander, an Kraft zunehmend, den Sperr-
zahn c aus dem Bereiche des Sternrades b zieht
und so das durch das Gewicht des oberen
Kohlenhalters in Bewegung gesetzte, b treibende
Räderwerk r auslöst. Wahrend nun bei älteren
ähnlichen Anordnungen der Wiedereingriff des
Sperrzahnes erst dann erfolgt, wenn durch ent-
sprechende Näherung der beiden Kohlenspitzen
der Widerstand im Lichtbogen so klein wird,
dafs der Strom den Elektromagnet der Neben-
schliefsung nicht mehr genügend erregt, um
der ihm entgegenwirkenden Abreifsfeder das
Gleichgewicht zu halten, wird hier der den Sperr-
zahn ( tragende Ankerhebel // gewaltsam von
seinem Elektromagnete losgerissen. Zu diesem
Zwecke sitzt auf der Axe des Rades b eine
Daumenscheibe d, welche so aufgesteckt ist,
dafs ihre Daumen in einer bestimmten Stellung
zu den Zähnen des Sternrades b stehen. Bei
der Drehung des Räderwerkes drückt die
Daumenscheibc d auf die schiefe Fläche am
Ende des Hebels /; und reifst diesen vom
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ELKKTXOTECHN. ZElTSCHKirT.
JANUAR 1883.
Besprechung von Büchern.
4»
Elektromagnet E los, so dafs der Zahn c in
das Rad b eingreift und das Räderwerk hemmt.
Ist der Abstand der Kohlen noch zu grofs, so
erfolgt eine erneute Anziehung des Hebels h
u. s. f., bis der Abstand richtig ist.
C. Biedermann.
BESPRECHUNG VON BÜCHERN.
Th. Schwarbe, Ingenieur, Katechismus der Elektro-
technik. Ein Lehrbuch für Praktiker, Techniker und
Industrielle. Leipzig, J. J. Weber. 1883. Preis 4.^ M.
Das uns vorliegende . schön ausgestattete Wcrkchcn
soll, wie der V erfasser in der Vorrede betont, ein kleines,
das Wichtigste unifassendes Kompendium der Elektro-
technik bilden. Der Anfänger soll daraus Belehrung schöpfen,
der Industrielle sich daraus Raths erholen, und der Fach-
mann nötigenfalls darin eine Gedächtnishülfe finden
können.
Das Buch ist in 6 Abschnitte und 25 Kapitel getheilt.
Der erste Abschnitt (Kap. 1 bis 4) behandelt die
Grundichren der Elektrizität und des Galvanismus in
etwas knapper, aber verständlicher Form.
Der «weite Abschnitt (Kap. 5 bis 13) umfafst eine
ausführliche, durch gute Abbildungen erläuterte Be-
schreibuug der gebräuchlichsten galvanischen Elemente,
einschließlich der Sckundärbattcrien und der Thermo-
säulen. Es folgen dann die Ohm'schcn und KirchhofT-
schen Gesetie mit Beispielen. In der Lehre vom Magne-
tismus und Elektromagnetismus fuhrt uns der Verfasser
u. A. mehrere Typen von weniger bekannten Elektro-
magneten vor. Die Volta- Induktion ist nur ganz kurz
behandelt, desto ausfuhrlicher die Magnclindukrion. Neu
war uns hier eine Maschine mit J- Anker und zwei Reihen
liegender Stahlniagnete von Siemens & Halske. Mit
Kapitel 12 beginnen nun die eigentlichen technischen
Anwendungen der .Magnetinduktion, d. h. die Vorführung
der neuen tnagnet- und dynamoclektrischen Maschinen.
Die Darstellung ist hier eine recht gute; doch hat sich
bei der Beschreibung der v. Hemcr'schcn Trommel-
maschinc ein kleiner Irrthum eingeschlichen. Verfasser
sagt nämlich: »Von den vier Bürsten dienen zwei zum
Aufsammeln des in die Magnetspiralen zu führenden
Stromes, wahrend die beiden anderen, die so gestellt
sind, dafs sie den Haupttheil des Stromes aufnehmen, für
den äufseren Stromkreis dienen.« Unseres Wissens werden
vier statt zwei Bürsten lediglich zur Verminderung der
Funkenbildung angewendet. Auch wenn sich das Ge»
sagte auf eine Maschine, deren Elcktromagncte im Neben-
schlüsse liegen, beziehen sollte, ist diese Ausdrucksweise
nicht deutlich genug. Als sehr gut mufs die Beschreibung
der Wechselstrommaschinen bezeichnet werden; dagegen
ist die Erläuterung des Strnmlaufcs der Brush-Maschinc
nicht ausführlich genug gehalten.
Abschnitt 3 (Kap. 14 bis 19) behandelt die elektrische
Beleuchtung und führt uns in anregender Darstellung
die gebrauchlichsten Konstruktionen elektrischer Lampen
fttr Bogcnlicht. für .Kontaktglühlicht. und für »Widcr-
standsglühlicht« vor. (Diese Benennungen sind vom
Verfasser eingeführt.) Unseres Ernchtens ist dieser Ab-
schnitt einer der besten des ganzen Buches. Die zuge-
hörigen Abbildungen sind mit wenigen Ausnahmen sehr
übersichtlich angeordnet.
Im vierten Abschnitte kommen die elektrischen
und Lichtmessungen zur Besprechung. Zunächst wird
die Beziehung der absoluten Mafseinheiten zur Strom-
arbeit erörtert Von Mefsinstrumcnten werden blos die
Tangenten- und Sinusbussolc besprochen; gern hätten
wir an dieser Stelle die so vielfach benutzten Galvano-
meter von Siemens. Dcprcz. Ayrton und Terry
erwähnt gefunden. Fr. 143. »Die Bestimmung der
Stromstarke und elektromotorischen Kraft einer dynamo-
clektrischen Maschine« ist nicht recht verständlich; es
müssen sich hier einige Irrthtlmer eingeschlichen haben.
Das Kapitel: »Photometrie bringt Abbildung und Be-
schreibung des Ayrton- und Perry'schcn Zerstreuungs-
photometers.
Abschnitt 5 behandelt die Kraftübertragung, und
zwar meist an Hand der von M. Dcprez aufgestellten
Grundsätze.
Der sechste und letzte Abschnitt umfafst die
Tclegraphic und Tclcphonie. Ersteres Gebiet hat eine allzu
gedrängte Darstellung erfahren; freilich ist in demselben
Verlage soeben eine neue Auflage von Zctzschcs treff-
lichem Katechismus der Tclegraphic erschienen, doch
hätte der Verfasser gut gethan, auf diese Publikation zu
verweisen. Die Telephonie ist auch nicht gerade sehr
eingehend behandelt, doch wird das Verständnifs durch
die sehr übersichtlich angeordneten Figuren sehr erleichtert.
Die Ausstattung des Buches ist eine vorzügliche und
glauben wir dasselbe trotz der hervorgehobenen Ueinen
Mängel dem fachmännischen Publikum bestens empfehlen
tu können- A. Tobler.
Dr. G. Holzmüller, Einführung in die Theorie der
isogonalen Verwandtschaften und der konformen Ab-
bildungen, verbunden mit Anwendungen auf mathe-
matische Physik. Leipzig, B. G. Tcubncr. 1882.
284 Seiten mit 26 lithographischen Tafeln.
Indem der Verfasser die einfachsten und gebräuch-
lichsten Funktionen komplexen Arguments einer ein-
gehenden synthetischen Untersuchung unterwirft, führt er
den Leser zunächst in die modernen Anschauungsweisen
der Ricmann'schen Funktionentheorie ein; zugleich aber
bietet er damit eine Reihe von Anwendungen auf ver-
schiedene Gebiete der mathematischen Physik und der
Kartographie. Durch Aufstellung neuer Koordinaten-
systeme und besondere Berücksichtigung der geometrischen
Seite des Gegenstandes gelangt er zur Lösung gewisser
Probleme aus der Wätmcthcoric, der Hydrodynamik
und der Elek t ro d y n a m i k. Was letztere anbetrifft, so
ist es besonders die Theorie der stationären elek-
trischen Strömung in leitenden Platten, die ein-
gehende Berücksichtigung findet.
Die bei den Untersuchungen resultirendcn isogonalen
Kurvcnsyslcmc. speziell die sich orthogonal schneidenden
Kurven- (Isothermen-) Scharen entsprechen nämlich unter
gewissen Voraussetzungen den Bewegungsverhällnissen,
die bei den stationären Strömungen der Elektrizität auf-
treten. So stellt z. B. das System konzentrischer Kreis-
ringe mit den dieselben senkrecht schneidenden Radien
in einer unendlichen Ebene das »Strömungsnetz« dar,
für den Fall, dafs man in einem Punkte einer unend-
lichen (und äufserst dünn zu denkenden) ebenen Platte
von überall gleicher Leitungsfähigkeit Elektrizität einleitet
und sie im »unendlich fernen Punkte« ausströmen läfst.
Die Radien bilden hier die Strömungslinien der
Klektrixität, die konzentrischen Kreise die Linien glei-
chen elektrischen Potenzials, Niveau- oder
Spannungslinien. Von diesem einfachsten Falle aus-
gehend , gelangt nun der Verfasser auf dem Wege der
konformen Abbildung zur Lösung fast sämmtlicher
bisher schon betrachteter und einer Anzahl neuer Probleme
aus jenem Gebiete. Die Strömungsverhältnisse, welche
bei einer beliebigen Anordnung beliebig vieler punkt-
j förmiger Elektroden in einer unendlichen Ebene
| auftreten, ergeben sich — analytisch und geometrisch —
| als Spezialfälle bei der Betrachtung der ganzen und
gebrochenen rationalen Funktionen und ihrer Umkehrungen,
während die Untersuchung der logarithmischen , trigono-
metrischen und namentlich der elliptischen Funktionen
eine ganze Reihe n c uer Probleme liefert, bei denen die
Elektrgden nicht als punktförmig sondern als linear
vorausgesetzt sind (als gerade Linien und Strecken,
Kreis-, Hyperbel- und Lern n i sk at e nbögen u.s.w.).
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42
Bicherschau. Zeitschriftenschau.
Elektrotechn. Zeitschrift.
JANUAR 18B3
Auch die schon früher von Jochmann betrachtete Ver-
keilung der Elektrizität in einem Rechtecke bezw. einem
Quadrate wird in den letzten Paragraphen näher erörtert.
Jedem Kapitel des Werkes ist die betr. Literatur
(Uber Theorie und Praxis) in ausführlichster Weise als
Schlufsparagraph beigefügt; besonderen Werth aber ver-
leihen dem Werke 26 sorgfältig ausgeführte Figurcn-
tafeln, welche die theoretischen Ausführungen anschaulich
unterstützen und die bei den physikalischen Problemen
auftretenden Verhältnisse sofort einsehen lassen. Berück-
sichtigen wir ferner, dafs mit jenen Betrachtungen zugleich
korrespondirende Probleme aus den Gebieten der Wärnie-
theorie und der Hydrodynamik (vgl. Auerbach: »Die
theoretische Hydrodynamik«) gelost sind, und dafs man
eine unzählige Menge von Spezialfällen fUr Platten
•von bestimmter Form erhält, indem man die unend-
liche Ebene längs beliebiger Strömlings- und Spannungs-
linien aufschneidet, — so sehen wir, dafs das Werk dem
praktischen Physiker mannigfache Anregung bietet
zu neuen experimentellen Untersuchungen, während es
für den Studircnden die beste Einfuhrung in die
Theorie der Kieinann sehen Funktionen und die mathe-
matische Behandlung gewisser physikalischer Probleine
bildet.
Erwähnt sei noch, dafs Herr Dr. A. Guebhard zu Paris
mittels seiner eleganten Methode die meisten der IIolz-
mUlIcr'schen Resultate praktisch veranschaulicht hat.
Dr. C. Hildebrandt.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
BÜCHERSCHAU.
Charousset et Bague, Application de l'elcctricite commc
Iransmission de force aux mincs de )a Poronniere.
8°. 88 p. et 3 pl. Saint Elienne, Theolier & Co.
G. Fracaatoro, Delle scoperte elcttrichc. 160. Verona,
Juppini. 2 f..
G. Gugllelmo, L'eber den Gebrauch des Elektrometers
bei der Messung des Widerstandes der Flüssigkeiten
nach den Methoden von Mance und Whcatstone und
den Widerstand einiger alkoholischer Kalilösungrn
(Atti della R. Acc. delle Sc. di l'orino 17. 16. April 1882).
C. Jacob, Die Kräfte in der Natur, insbesondere über
einige Wirkungen der Kraft der Cohäsion und Ad-
häsion bei Stoflmischungen, sowie Uber das Wesen
der Elektrizität und des Magnetismus. 8". WUrzburg,
Stahe). 2,is M.
A. BoltJ, Methode zur Bestimmung des Ohm (Atti di
Torino 17. 30. April 1882).
H. Weber, Der Rotationsinduktor, seine Theorie und
seine Anwendung zur Bestimmung des Ohm in ab-
soluten Mafsen. 8°. Leipzig, Tcubncr. 2.«., M.
Das Edison -Licht. Elektrisches Beleuchtungssystem,
l'cbermittelung mechanischer Arbeit für den Haus-
gebrauch. Berlin 1882. W. Büxenstein.
E. Day, Electric Light Arithmctic. London, Macmillan &
Co.
F. J.Britten, The watch and clockmaker's handbook.
London. W. Kent & Co. Fourth edition.
Latimer Clark, A rreatise on the transit instrument as
applied lo the determination of timc. Publishcd by
the autor; at 6, Westminster Chambers, London SW.
Ant Juarex Saavedra, Tratado de tclcgrafia; tomo II.
Estudio de la clectricidad , del magnetismo y del
electro-magnetismo. 8°. 534 p- 145 nK- Barcelone 1882.
Jaimc Jepus.
W. de Fonvielle, La pose du premier cable. 12".
240 p. Paris 1882. Hachette & Go.
Dejtruba, Der Blitzableiter und seine Wirkungen. Prag,
Selbstverlag des Verfassers.
Die mit einem • versehenen Zeitschriften befinden »ich in der
lliMioüick des Elektrotechnischen Vereins. )
Wiedeinanns Annalen der Physik und Chemie.
I-cipzig. 1882 und 1S83. 17. Bd. 4. und 5. Heft,
18. Bd. 1. Heft.
4. Heft. F. Bkai n. l.'eber galvanische Elemente, welche
angeblich nur aus Grundstoffen bestehen, und den
elektromotorischen Nutzeffekt chemischer Prozesse. —
W. Kom.RAt'SCH. Das elektrische Lcilungsvcrmögcn
von Chlorsilbcr. Bromsilber undjodsilber. -- C. Stephan.
Beiträge zu den Beziehungen zwischen Fluidilät und
galvanischem Leitungsvermögcn. ■ — R. Clausic*. L'eber
den Zusammenhang zwischen den Einheiten des Mag-
netismus und der Elektrizität.
5. Heft. E. Dorn. Die Reduktion der Siemcns'schen
Einheit auf absolutes Mafs. - A. ObpröECK. l'eber
elektrische Schwingungen mit besonderer Berücksichti-
gung ihrer Phasen. — F. Strkintz. Experimental-
untersuchungen Uber die galvanische Polarisation. • —
E. KiTTi.KR. Die elektromotorische Kraft des Danieli -
schen Elementes. - H. Haga. l'eber Amalgamations-
ströme. — Rif.ss. Erklärung der elektrischen Schatten
in freier Luft. --■ F. Wächter. Leber dte materiellen
Theile im elektrischen Funken. — F. Stefan. L'eber
die magnetische Schirmwirkung des Eisens. — Der-
selbe. L'eber die Kraftlinien eines um eine Axc sym-
metrischen Feldes.
18. Bd. i.Heft. E. Princshf.im. L'eber das Radiometer.
— H. Meyf.R. L'eber die von Guebhard vorgeschla-
gene Methode der Bestimmung äquipotentialer Linien.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1882. 6. Bd. 10. und 11. Heft.
10. lieft. F. Mu.uk. Eine Methode, die Renktionskräfte
beim Ausströmen von Elektrizität zu messen. —
E. Bocty. Thermodynamische Analogie der thermo-
elektrischcn Erscheinungen und des Peltier'schen Phä-
nomens. — C. Mi'VDKNHAi i . L'eber den Einflufs der
Zeit auf die Veränderung des Widerstandes der Kohlen-
scheibe in dem Edison'schcn Tasimcter. — R. Lex/..
Eintlufs des Druckes auf den Lcittingswidcrstand des
(Quecksilbers. G. Gcgi.iki.mo. L'eber den Gebrauch
des Elektrometers bei der Messung des Widerstandes
der Flüssigkeiten nach den Methoden von Mance und
Whcatstone und den Widerstand einiger alkoholischer
Kalilösungen. — A. Bartoi.i. L'eber den re&iduellen
Strom schwacher Elektromotoren und die Konstitution
der Elektrolytc. - G. Basso. L'eber einen beson-
deren Fall des Gleichgewichtes eines der Wirkung
des Erdmagnetismus und eines Stromes ausgesetzten
Solenoids. — Derselbe. Rheometrischcr Apparat mit
Maximalablenkung.
11. Heft. Ciirystai.. Bemerkungen Uber die elektrische
Stärke. — V. Voi.tf.rra. Leber ein RcziproritätsgeseU
in der Verthcilung der Temperaturen und konstanten
galvanischen Strome in irgend einem Körper. —
P. Samoei.. L'eber eine neue Methode zur Messung
des inneren Widerstandes der Ketten. — - F. Borg-
mann. Leber den pondcro-elektrokinctischen Theil
der Energie des elektromagnetischen Feldes. —
R. Cotl.F.V. Antwort darauf. — ■ V. ETTINGSHAUSEN.
Galvanometer mit Luftdämpfung. — F. Müu.er. Ver-
einigtes Magnetometer. Torsionswaage und Elektro-
meter. — F. Canestkei i.i. L'eber die Graduining der
Galvanometer. - G. Gon. l'eber die Umwandlung
der gewöhnlichen Elektrizität in Volta'sche Strömung
und über Anwendung derselben. — Von Urhanitzky.
Die elektrische Beleuchtung und ihre Anwendung in
der Praxis.
'Zeitschrift für angewandte Elektrizitatslehr«. Man-
chen 1882. 4. Bd.
No. 27. Die JUrgcns'sche dynamoelektrische Maschine und
Bogenlampe. — Konstruktive Veränderungen an dem pa-
tentirten elektrischen Sicherheitsmirtel für Dampfkessel.
'ignizeo uy
Google
Elkktrotkchn. Zeitschrift.
JANUAR 1883.
Zfitschriftenschau.
43
No. 28. Die JUrgens'sche dynamoclcktrischc Maschine
und Bogenlampe. — Elektrische Lampe (System Blirgin).
— Gordon's Wcchselstrommaschine. — Bestimmung
de» Drahtdurchmessers in Bezug auf die Stromstarke.
Kleinere Mittheilungen: Nordlicht am 19. November 1882
in Nord- Amerika.
No. 29 und 30. Elektrizität*- Ausstellung in München
(Bogenlicht. — Kraftübertragung). — Elektrische Beleuch-
tung des Theatre de* Varietes. — Das Theater in
BrUnn. — Ergebnisse der elektrischen Beleuchtung des
Bahnhofes in Strafsburg i. E. — Dynamometer zum
Spannen elektrischer Luftleitungen. — Eine neue
Bogenlampe von Prof. FüRBLS.
Carls Repertorium für Experimental - Physik. —
München 1882. 18. Bd. 11. und 12. Heft.
11. tieft. Obach. Eine Batterie für starken Strom und
langandauernde Konstanz. - Derselbe. Vorlesungs-
versuche Uber den galvanischen I.eitungswidcrstand
von Mctalldrähtcn.
12. Heft. A. WassmutH. L'eber die Tragkraft von ring-
förmigen Elektromagneten. — H. Wild. Zweckmässige
Empfindlichkeit der magnetischen Variationsapparate.
'Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart 1882.
246. Bd.
9. Heft. Kosten einer Beleuchtungsanlage mit 160 Glüh-
lampen.
10. Heft. Th. Günther s elektrische Holzschneidcmaschine.
— J. Mondo's elektrische Lampe. -- L'eber Herstellung
von Glas; Schmelzen mittels Elektrizität, von S. Reich.
C. W. Siemens und A. Hintington. — Elektrischer
Widerstand von Flüssigkeiten.
11. Heft. \V. R. Eckarts Chronograph mit Hipp'schem
Echappement. — Spcllier's elektrische Uhr. — Fenon's
System der Zeitberichtigung öffentlicher Uhren auf
elektrischem Wege.
12. Heft. L eber Anwendung des elektrischen Lichtes im
Eisenbahnbetrieb, von Christiani.
'Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung.
MUnchen und Leipzig 1882. 25. Jahrg.
No. 22. Kundschau: Bericht Uber die Inkamlcscenr-
Beleuchtung auf der Pariser Ausstellung von G. F. Barker,
W. Crookcs, A. Kundt, E. Hagenbach. E. Mascart.
— Dr. Schilling, Leber die Versuche mit elektrischer
Beleuchtung in Berlin.
No. 23. Rundschau: Dr. C. W. Siemens. Gas und Elek-
trizität. Edison -Licht in New -York.
* Centraiblatt der Bauverwaltung. Berlin 1882. 2. Jahrg.
No. 47. Elektrische Beleuchtung des Theaters in Brünn.
No. 49. Elektrizitäts • Ausstellung in MUnchen (Kraft-
übertragung. Akkumulatoren).
No. 50. Elektrische Kraftübertragung.
No. 51. ElektrizitäM-Ausstcllung in MUnchen (Elektrische
Beleuchtung). — Transportable Fernsprcchanlage.
'Deutsche Bauzeitung. Berlin 1882. t6. Jahrg.
No. 94. Das neue Stadttheater in Brünn und seine Be-
leuchtung.
No. 97. Die elektrischen L hren der Berliner Stadtbahn.
No. 98. Verwendbarkeit des elektrischen Lichtes für
künstlerische Zwecke.
No. 102 und 103. Ueber die Kosten des elektrischen
Bogenlichtes.
Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt. München
1882. 14. Jahrg. Heft 5.
Internationale Elcktrizitätsausstellung, verbunden mit elek-
trotechnischen Versuchen im k. Glaspalast in MUnchen.
— Bemerkungen Uber das elektrische Licht. Mole-
kularstruktur und Leitungsfähigkeit der Metalle.
'Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1882. 23. Jahrg.
No. 49. Vernickelung des Eisens.
No. 51. Unterirdische Telegraphenlinien.
* Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschanen.
Wien 1882. 86. Bd.
2. Heft. Schmidt, Analogien zwischen elektrischen und
Wasserströmen kalorischer und elektrischer Kraftüber-
tragung. — Streintz, Experimentaluntcrsuchungen
über die galvanische Polarisation. — Wassmuth, Ueber
j eine Anwendung der mechanischen Wärmetheorie auf
I den Vorgang der Magnctisirung. — Exner , Ueber
einige auf die Kontakttheorie bezügliche Experimente.
* Oesterrelcbisch-Ungarische Post. Wien 1 882. j 2. Jahrg.
1 No. 48. Das Gegcnsprcchcn mittels des Typendruck-
Apparates von Hughes. — Ein Telephon-Konzert.
No. 49. Aus dem Wiener Zcntral-Tclegraphengebäude.
— Insektenschaden an Tclcgraphcnstangcn.
No. 50. Die amerikanische »Western Union Telegraph
Company«.
No. 51. Aus dem Wiener Zentjal-Tclcgraphcngcbäude.
'Journal telegraphique. Berne 1882. 6. Bd.
No. 12. Conference internationale pour la protection
des cäbles sous-marins. — L'exposition internationale
d'electricite de Paris 1881 : Rothen, Electro - therapie
(XII.). — Lcs courants tcncstxcs et l'electricite
atinospherique. -- L'exposition d'electricite de Munich.
'•Eisenbahn« (Chemin de fer). Zürich 1882. 17. Bd.
No. 22. Prix de revient de l'eclairagc electrique.
No. 23. Kosten der elektrischen Srrafscnbelcuchtung in
London.
'Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnique).
Zürich 1883. 1. Bd.
No. 1. Frischens Mittheilungen im Elektrotechnischen
Verein in Berlin über die Entwicklung der elektrischen
Bahnen. — Elektrische Beleuchtung für pneumatische
Fundirung.
Proceedlngs of the London Royal society. London
1882. 34. Bd. No. 221.
Gi.azebrook, Sargknt und Dodds. Experiments on
the value of the Ohm. — C. W. Siemens. On a deep
sea electrical thermometer. — Liveing and Dewar.
On an arrangement of the electric arc for the study ot
the radiation of vapours, togetherwith preliminaryreiults.
ProceedingB of the Edinbourg Royal society. Edin-
burg 1882. No. 111.
A. Macfarlane und Rintoil. The effeet of flame on
the electric d ischarge. — C. M. Smith. Notes on
atmosph. elcctricity. — A. Jamiesun. Recent test ol
I Swan's lamp for fall of resistance, with inercase ol
electromotice force, and ratio of enndiepower to work
expended.
'Journal of the Society of Telegraph Engineers and
of Electridans. London 1882. n. Bd.
No. 44. Fr. BotI.on, Some further historical notes on
the electric light, bringing the subject up to the
30. Septbr. 1882 (I. Dynamo- and magneto- electric
machines. II. Lamps. Arc. Incandcscent. HI. Elcc-
trodes. IV. Storage battcries. V. Subdivision of
the current. VI. Misccllaneous: Regulating of current
by resistance or otherwisc. Lighting raihvay carriages.
Various).
•The Phllosophical Magazine. London 1882. 14. Bd.
No. 90. Prof. H. Hei.mholtz, On Systems of absolute
measures for electric and magnetie quantities. ■— John
Trowukidrk and Charles Bingiiam Prnrose, The
Thomson effect. — Dr. E. GoU>STElN, On the rc-
(lection of electrical rays. — Dr. E. Goldstein, On
the influence of the shape of the Kathode on the distri-
bution of the phosphorescent light in Geisslcr's tubes.
•The Telegraphlc Journal and Electrical Review.
London 1882. 11. Bd.
No. 262. The electric light and the commissioners of
sewers. — The »Fcrranti« altemating current machine.
— Mr. Preecc's report to the commissioners of sewers.
— The »Elphinstone-VincenU dynamo-clectric machine.
Proceedings of societies: The society of telcgTaph
engineers etc.: Notes on the tclcgraphs used during
Operations of the expeditionary force in Egypt. —
Au. ard, Joubert, Le Blanc, Potier and Tresca,
Experiments made at the Paris electrical exhibition
on electric lights and magneto and dynamo electric
machines. — Correspondence : Sccondary battcries.
Incandescent and arc lamps on the same cireuit. —
Notes : Fittings for the electric light. Extension of »he
french govemement cables on the north cost of Africa.
6»
El.EKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR 188 j.
No. 263. The »Fcrranti« dynamo -clectric mnehine. -— j
The Royal Society; Adress of Mr. William Spottiswood.
— T. C. Mksi.enhau., (In the influence of tiinc on
the change in the resistance of the carbon disc of
Edison's tasimeter. — F. J. Mciikori», An improved
Thomson reflecting galvanometer. — Rcviscd edition
of patent rules (I.). - - The Brush companies and
the Lane-Fox-Lainp. — The incandescent lanip with
magnetie superexcitation of M. Cloris Baudet of Paris.
No. 264. The superveyor of Chclsea on thu eleetric
light. — The Royal Society; Adress of Mr. W. Spottis-
wood (continued). — Rcviscd edinon of patent
rules (IL). -- A. Rkckknzai*n, On the application of
eleetro-motive power to maritime purposes. — Asc.KI.o
FaHIK, On magneto - eleetric and dynamo - clectric
machines. — On the transformation of statte electrieity
into voltaic currents. — New mode of expressing the
work and the economic return of electrical motors.
— Langdon's improved leading -in insulator. — The
»Dandcu-Chcrtcmps« dynamo -clectric machine. — The
eleetric lighting act. — The eleetric lighting on the
baiaar of the »Bon Marche«. Elcctrolicrs for the
eleetric light etc.
No. 265. The insiitute of patent agents. — \V. T. Henlcy.
— \V. II. pRF.r.rK, Electrical exhihitions. — A. Rkckes-
/.ai.'N, On the application of electromotivc power to
maritime purposes. — W.Thomson, Approximative
Photometrie measurements of sun , moon, eloudy sky.
clectric and other artinci.il lights. - Graham Bell.
Upon the electrical experiments to determine the lo-
cation of the bullet in the body of the late president
Garfield, and upon a successful form of induetion ba- j
lancc for the paintess dclection of mctallic masses in |
the human body. — The institute of patent agents ;
Adress of J. H. Johnson, president. — The experiments
of Miesbach - Munich.
•The Electrician. London 1882. to. Bd.
No. 3. Slip: The telephone on railways. Electric light
in Port Elizabeth. Long distance telcphoning. The
eleetric light in the country. Incandescent lamps and
photography. Electrolysis of hydrogen peroxyd. The
danger of overhead tclegraph wires. Mcasuring changes
of temperaturc by thcrmoelecrricity. The dangers of
eleetric lighting. — The Munich exhibition f IV.). —
Oi.ivkr Heavisipk, Connected general theorems in
electrieity and magnetism. • Practical laboratory cir-
cuits for secondary batteries. — Telephone wires and
the firc in Manchester. - Military tclcgraphs in Fgypt.
-— Student'* columns (City and guilds examination).
— A guide to practice in the submarine cable testing
room (IX.). — The elcmentary principles of electri-
eity (IL). — The eleetric light at Bcrechurch-Hall.
— The »Fcrranti* machine. — The growth of telephone
business in America.
No. 4. Slip: Electric light of Brunn theatre. The tele-
phone throughout the world. The magnetie Storni in
America. The commissioners of sewers and clectric
lighting. Electric lighting (A deputation to Mr. Cham-
berlain). — Theory of magneto- and dynamo-niachincs
(XXI.). — The elcmentary principles of electrieity III. - —
< )n leads for incandescent lamps, by Gisbert Kapp. —
The board of trade and eleetric lighting. — Studcnt's
columns (City and guilds examination*). — M. Bosan-
VVKT. Note on charging secondary batteries and on a
dynamo of constant F. M. F. — The eleetric light at
the Law Courts. — B. Atkinson, The transmission
of power by electrieity.
No. 5. Slip: Electric light on the »Himalaja«. Protection
against lightning. Electric lighting and ga«. Continuou*
lighting for sixly-four hours. Flectric lighting for the
City. Siemen s Selenium photometcr. Electric lighting
in mills. — Ouver Hkavisidk, Magnetie force of
return current through the earth and allicd matter. —
F. C. Weh», The (eleetric) conduetive and induetive
cireuits geometrically illustratcd. — A guide to practice
in the submarine cable testing room (X.). — Fire 1
alarum*. Corrcspondcncc: The action of the micro-
phone. — Oi.ivku L«'lx.K, Flcctrical accumulators or
secondary batteries (IX.). - Report on eleetric lighting
(Ventry of Chclsca;. The eleetric light at the new
Law Courts. — Gisiiert Km'I', Cromptons Compound
machine. - Prof. G. For kes, On the heating of coils
through which eleetric currents arc flowing. — The
• Cbertcmps-Dandeu« dynamo machine. — B. AtKInson,
The transmission of power by electrieity.
No. 6. Slip: Eletric lighting at Covcnt- Garden -Theater;
in Barcelona; at t »xford ; in London; in India. The Brush
accurnulator. The Edison light at Brunn. Prof. Henry
Dröper f (deail). Inlluencc of temperature on magne-
tisaiion. - Elcmentary electrieity (IV.). — F. C. Wkiui,
The (clectric) conduetive and induetive cireuits geo-
metrically illustratcd. — John T. Sprache, The in-
duetive and conduetive cireuits. — The eleetric light
at the new Law Courts. — I>avcy, Paxman & Co.
setni nxed engine. — Annual nieetings. — Correspon-
dence: The action of the microphone. Compound
machines. Is the microphonic contact an .arc«? Mr.
Crompton s application of the Swinbourne winding. —
Mr. W. T. Henley. - Paget Hl^os. Mcthods of ex-
citation and of automatic control in dynamo machines.
- Graham Beii. Dctcetion of mctallic masses in the
human body.
No. 7. Slip: Dcath of Mr. C. V. Walker. Electric
lighting in mines; in mills. The eleetric lighting act.
The telephone in New- York. - Draft provisional
orders. Oi.ivkr Hicwisidf. , Magnetie force and
current (III ). A guide to practice in the submarine
cable testing room (XL). - Gisi'KRT Kait, Crompton s
Compound machine. • — Dangers to clectric lighting.
• — ■ Mr. Staite's improved apparatus for lighting by
electrieity (1847). - J. T. Si'KMJt K, Electric repulsion
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Cominittee). — Graham Beii., Dctcetion of mctallic
masses in the human body.
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published speeifications: 1881. 2038. Electric lighting
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Bielitr-Biala, Austritt). — 1882. 1619. Carbon
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(IL S. Maxim, New -York). — 1713- Electric arc
lamps; J. Broi KIK, London. — 1 747. Dynamo-clcctric
machines; I). A. Chertemi'S and L. Dandeu, Paris.
— 1760. Dynamo or eleetric current producing ma-
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power distributing systems; S. Pitt, Sutton, Surrcy.
No. 883. The electrical transmission of power. - -Electric
lighting notes. Table: Experiments with incandescent
lamps. Table: Comparison betwecn dilTcrcnt experi-
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— The » Fcrranti « eleetric machine. — The Munich
electrical exhibition (V.). — Notes: Delcrmining the
Ohm. — Corrcspondcncc : The mechanical generation
of electrieity. The Higgs dynamo. Abstracto of
published speeifications: 1882. — 1787- Dynamo
eleetric and clectro-dynamic machines, B. H. AnI'ILL,
London. — '794- Apparatus for generating currents
of electrieity; E. L. Voick, London. — 1822. Electric
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— 1850. Negativing or dcstroymg the effects of in-
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metals and metalloids froni their ores; \V. R. Lake,
London (E. Marchese, Turin). — 1805. Electric lighting
and incandescent lamps; 1'. M. Ji stick , London (A.
Cruto. Piossasco. Italy). - 1896. Tclcphonic and tclc-
graphic signalling apparatus; A. C. Brown and H.A.
C. Soi'NDERS, London. — 1901. Yoltaic battcries,
A. R. Bennett, Glasgow. -- 1915. Klectric lamps;
W. T. WllITKMAN, London. — 1919- Klectric arc lamps;
J. L» A. London. — 1940. Elcctric battcries; W.R. Lakk,
London (L. Maiche, Paris). — 1945. Telephone alarms;
\V. M. Brown, London (J. W. Kettel Worccster, Mass.
f. S.A.). — 1946. Secondary battcries; C.V.Boys,
Oakham. — 1950. Klectric battcries; P. J. Handi orh,
London (B. Jarriant, Paris;. — 1990. Accumulating
and storing elcctric currents etc.; J.B. Rogers, London;
— 2020. Obtaining elcctric light; J. C. Asten. London.
— 3048. Insulating anil protecting tclograph wircs;
G. Macailay - Crihkshanck . Glasgow (W. K. Banta,
Springficld, Ohio, U. S. A.). — 3795- Klectric lamps;
\V. R. Lake, London (J. B. Wallace, Ansomia. I'. S.A.).
No. 884. Klectric lighting notes: Rcsult* of tests made
al the Paris exhibttion of 1881 on alternating current
machincs and arc lamps (Table I, results froni de
Merilens macliinc withs Serrin lamp, the samc, with
5 Berjot lamps; .Siemens machinc, with 12 Siemens
lamp-. - Table II, Comparison of the mean eftici-
encies of continuous current machincs aecording to
the intensity of the lights.). — The electric light on
the S. >«. »Tarawcra«. — The elcctric lighting of
Chelsea. — Corporations and the elcctric lighting
act. Notes: The subterranean cable from Paris to
Marseilles. The resistance of Sclenium. — C. J. If.
WoDiiiit KN, Kleclric lighting in mills. -- Abstracts of
puhlishcd specitications. — 1882. — 2030. Klectrical
switches nr changers; R. Bkoi i.ham, London. — 2044.
Dynamo -electrical machincs; R. Bkoi üham, London.
— - 2052. Elcctric gencrators and engines etc.; T. J.
Handeord London (T. A. Kdison). ••- 2065. Micro-
phone conduetors or contacts etc.; J. H. Iohnson,
London (A. d'Arsonval, Paris). — 2068. Secondary
battery; C. H. Cathcart, Sutton, Surrey. — 2072.
Elcctric lights; T. J. Handkord, London (T. A. Edison).
— 2092, Elcctric light apparatus; C. Lkver, Bowdon,
Cheshire. — 2107. Klectric safety apparatus for tlicatres,
warchouses etc.; P. Jensen, London (R. J. L. Haviland,
Vienna). — 2125. Producing elcctric currents, K. Par-
/eiski, London. — 2128. Regulating and utilising
elcctric currents; W. Arthur, London. — 2135. For-
ming lead for secondary batteric« etc.; T. O'TTRiss,
London (partly from C. Cuttriss, Duxhurg, Mass.
U. S. A.). — 2144. Klectric lamps, J. H.Johnson, Lon-
don (J. M. A. Gerard-Lescuyer. l'aris). — at86. Incan-
descent electrical lamps; II. Lea. Birmingham. —
2565. Dynamo-clcctric machincs; AJ.Jak.man. London.
2630. Dynamo - electric machincs; A. JJarman,
London. — 3882. Tclcphonic apparatus; F. R. Wkm.es,
Antwerp (C. E. Scrihncr and W. R. Patterson, Chicago,
U. S. A.).
No. 885. The electric light for war purposes. - ■ Elcctric
lighting notes. — The W'cston system of electric
lighting. — Solignac's electric lamp. — The «Chertemps-
Dandcu- dynamo machine. — • Notes: The Thomson
effect. The recent exhibition of Munich. — Hedges'
electrical Attings. - Abstracts of puhlishcd speci-
fications. — 1882. — 2037. Manufacture of electric
incandescent lights in the vaeuum; A. L. Joissei.in.
Paris. — 2136. Incandescent lamps; J. Raiiekk, Lon-
don. — 2138. Aparatus for producing electric currents
etc.; A. Mili.ar, Glasgow. — 2232. Apparatus for ge-
nerating electric currents; J. M. Stuart , London. —
2233. Elcctric lamps; J. M. Stuart. London. —
3982. Electric signalling apparatus; R. H. Brandou,
Paris (H. B. Southworth , Springficld, Mass. I . S. A.).
No. 886. Photometrie measurements; Approximative
Photometrie measurements of sun , moon, cloudy sky
and elcctric and other artihcial lights; W.Thomson.
Klectric lighting notes. — ■ Secondary battcries. —
A small dynamo-clcctric gencrator. — The Crystal
Palace electric and gas exhibition. — Notes: Mr.
Dcprcz's Munich experiments. An electro- generative
torch. Klectrical transmission of power. — Abstracts
of published specirications : 1882. — 2184. Klcctro-
magnetic and magncto-clectric engines; C. F. Vari.EY,
Bexley, Heath , Kent. — 2185. Klectro-magnctic and
magneto-electric engines; C, F. Vakley, Bexley, Hcath
Kent. — 2207. Klccto-magnetic and magneto-electric
engines; C. F. Varj.ey, Bexley Hcath. Kant. — 2225.
Dynamo-clcctric machine; T. Fi.oyd and T. Kirki.anh
jun., London. — 2226. Incandescent elcctric lamps;
T. Floyd and J. Prohert, London. 2237. Micro-
phones; J.H.Johnson, I
ondon (A. d'Arsonval, Paris).
2247. Facilitating signalling on railways; J. A. Mr.
Laren and II. H. Sherratt, London. 2248. Appa-
ratus for mcasuring electric currents; T. Vari.ey,
W althamstow and H. B. Grkenwood, London. —
2256. Regulating and directing electric light; H.Whiie,
Manchester. — 2263. Secondary battcries; A. Triiie,
London. -- 2270. Galvanic batteries: R. H. SlEMONS,
London. — 2286. Klectric lamps; R. Kennedy, Lon-
don. — 2288. Klectric lamps; E. L. Voh k, London,
j — 2293. lnsulating, covering and coating wircs used
for elcctric lighting etc.; A. Shii'I-ey, London, and
R. Pt NSHoN. Brighton. — 2298. Apparatus for operating
sewing machincs by electricity; W. R. Lake, London
(J. Kearncy. San Francisco, l". S. A.). — 231 1. Sub-
marine cable grapncls etc.; J.Anderson and W . C.
Johnson, London. — 2318. Klectric motors; J. A.
Ci'MiNt. London. — 2335- Fittings for electric lamps;
C. Deeries, London. — *336. Dynamo or magneto-
electric machincs and apparatus for lighting railway
earriages etc.; T. J. Handford, London (\V. A. Stern
and IL M. Byllesby , New -York). — 2340. Klectrical
apparatus; S. II. Emmens, London. — 2428. Telegraph
printing and time regulating apparatus; J. Imrav,
London (A. A. Knudson, Brooklyn).
Nature. London 1882. Vol. 27.
No. 679. Hydraulic experiments.
No. 680. A. GRAY. On the graduation of Galvanometers
for the measurement of currents and potcntials in
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No. 683. A. Gray. On the graduation of galvano-
meters etc. II.
Comptes rendua. Paris 1882. 95. Bd.
No. 16. A. Leihen, Contfeption rationelle de la nature
et de la propagation de l'elcctricitc, deduite: de la con-
sideration de l'encrgte potentielle de la matiere etheree.
associee a la matiere ponderablc; du mode de pro-
duetion et de transmission du rravail, provenant des
variations de cette energie. — E. Boudeau , Memoire
sur un appareil telegraphiquc imprimant en caractcrcs
ordinaircs. — G. Lll'l'MANN. Sur la theoric des couches
doublcs electriques de Heimholt/. Calcul de la gran-
deur d un intervallc roleoulaire. — D. Tommasi. Sur
l'elcctrolysc de I'acide chlorhydriquc.
No. 17. G. Cahas.ei.LAS, Dans les transports d energic
avec deux machincs dynanio- electriques centiques, le
rendement est egal an produit du rapport des vitesses
par le rapport des champs. — Martin de Brettes,
Sur la transmission et renregistrement automatique des
depeches de tclegT.iphic optique.
No. 18. AlXAPD, Jol'HERT, Le Bi.anc, Potikr et Tresca,
Resultats des experknees faites ä l'exposition d'elec-
tricite sur les machincs et les regulatcurs ä courant
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46
Zeitschriftenschau.
ElEKTROTF.CHN. ZETTSOrerFT.
JANUAR i88}.
continu. — A. Ledien, Conception rationelle de la
natxire et de la propagation de l'electricite. — Hirn,
Sur l'efticacite des paratonnerrcs. — M. Deprez, Nou-
velles expressions du travail et du rendement economi-
que des moteurs electriques.
No. IQ. Al LARD, JOUIIF.RT, I.K Bl ANt , I'oTlFR et TrES< A.
Resultats des experiences etc. — G. Caiianf.I-I.as, Re-
sultats errones que dunncraient . pour les machines
dynamo - electriques, le» expressions inecaniqucs du
travail et du rendement des moteurs, proposecs par
Deprez. — M. Lkw , Sur la relation entre la force
electromotrice d'une machine dynatno- electrique et sa
vitesse de rotation.
So. 20. A1.I.ARM, JoUKFRT, I.K Bl.ANC, PoTIKR Ct TrFSCA.
Resultats de» experiences faites sur les bougies elec-
triques ä l'exposition d'clcctricite. — C. Dk< harmk.
Conclusions des experiences hydronanitques d Imitation
des phenomenes d'clcctricite et de inrigiietistnc. Re-
ponse ä tine note de I.edieu. — F. ct 1*. Curie,
Deformation* electriqucs du quam. — Mascart. Sur
l'electrisation de l'air.
No. 21. At.l.ARl>, Jot'HERT, l.K Bj.ANC, I'OTIKR et TRRSCA,
Resultat* des experiences faites h l'exposirion d'clcc-
tricite sur les lampes a incandescencc. — F. Weil,
Depots clectrochimiques des coulcurs variecs, produits,
sur des metaux precieux, pour h bijouterie. — M. Lew,
Sur lc mouvement d'un Systeme de deux particules de
mattere ponderahle electrisees et sur l'intcgration d'une
classe d'equations ä derivecs partielles.
No. 22. L. Lai.anse, Note sur la verification et sur
l'usage des carte» magnetiques de Tillo. — A. Ledif.S,
Reponse aux objections de Decharmc sur ma conccption
rationelle de la nature de l'electricite. Preuves de la
validite des hypotheses servant de base a cette con-
ception. — M. Deprez , Sur les moteurs electriqucs.
— E. Rrnou, I'erturbations magnetiques du Ii au
21 novembre i8g2.
No. 23. G. Cabanellas, Note sur l'importance des
reactions secondaires, dans le fonetionnement des
machine* dynamo-electriques. — A.Chavanon, Note
relative ä un nouveau pendule electrique, destine a
supprimer les chocs qui altercnt l'isochronisme des
oscillatinns. — G. Lippmann, Methode pour la dcteT-
mination de l'ohm, fnndee sur l'induction par lc
deplacement d'un aimant. — Brard, Sur les courants
produits par les nitrates en fusion ignee, au contact
du charbon porte au rouge.
No. 24. M. Lew, Sur une communication de M. Deprer.
relative au transport de la force a de gTandcs distance«.
— A. Riem, Deplacements et deformations des etin-
celles par des actions electTOstatiques.
No. 25. G. Cabanellas, Sur l'avenir du principe de
l'induction unipolaire. — C. Decharme, Reponse ä
Ledien, au sujet des analogies enrre les phenomenes
hydrodynamiqttcs et electriqucs.
Bulletin de la societe d'encouragement. Paris 1882.
81. Jahrg.
No. 105. Mei.skns. Conference sur les paratonnerres
faite au congres international des electriciens.
•Annales telegraphiques. Paris 1882. 9. Bd.
Juillct - AoüL La telcgraphic ä l'exposition de 1881
(suite). — Exposition universelle d'clcctricite de 1822
(La telcgraphic militairc). ■ — Note sur les galvano-
metres de M. M. Deprer. — Note sur le trace d'une
section de ligne soutetraine cir conduite. — Chroniquc:
La lumiere electrique Edison au «General Post-Office*
ä Londrcs. Les telegraphes allemands de 1879 ä 1881.
La telephonic ä grande distance. Rcchcrchcs sur lc
tclephonc. Nouveau pilon electrique de M. M. Depier.
— Sur les courants clccttiques du sol.
* La lumiere electrique. Paris 1882. 4. Jahrg. 7. Bd.
No. 48. Tit. du Mo.NCEL, Nouvcaux apparcils telepho-
niqUCS (II.). — ALLARD, JOUBERT, LK Bl.ANC , Pü TIER
et Tresca, Resultats des experiences faites sur les
bougtes electriqucs ä l'exposition d'elcctricite. —
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graphique et h la Station de Bruxelles (Nord), rapport
de M. Dumont. — Ale. Angot, Les aurorcs polaires
(VII.). ~ Aug. GuKROrT. La navigation electrique. —
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val, Les sciences physiques cn biologie: L'electricite
(XV.). — M. Deprez. Sur les moteurs electriqucs. —
Revue des travaux recents en electricite: Sur l'electri-
sation de l'arc, par Mascart. Recherches sur l'electricite
des Hammes, par Julien Elster et Geitel. Creuset
electrique du Dr. C. W. Siemens.
No. 49. Tu. i>u Moncki. , Le rendement electrique. —
Am.ard, Jouhert etc.. Resultats de» experiences faites
k l'exposition d'elcctricite sur les lamps ä incandescencc.
— Alf. An<:ot, I*« aurorcs polaires. — Dr. A. d'Ar-
sonval, Les sciences physiques en biologie: L'elec-
tricite (XVI.). — Revue des travaux etc.: lnterco.m-
jnunkation electrique dans les trains cn marche.
Systeme W. H. Lloyd. Influence da la temperature
sur l'aimantation. Regles pour l'ctablissemcnt para-
tonnerres. CorTespondence : Lettre de M. Dubois.
No, 50. Tu. nu Moncki. , Des effets produits dans le
moteur Griscom. — J. MoiJTIF.R, Sur la theorie des
phenomenes electro-dynamique (IV.). M. Deprez,
Recherches experi mentales sur les machincs dynamo-
clectriques (V.). — Alf. Ancot, Les aurorcs polaires
(IX.). — A. Gi'FROUT, La machinc Fcrranti. — E. Mf.R-
cadier, Stüdes sur les Clements de la theorie elec-
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dynamo- electriqucs. — M. DF.rREZ, Etüde des effects
statiques. — J. Mot tikr, Sur la theorie des pheno-
menes clectto-dynamiques (V.). — Alf. Anrot, Les
aurores polaires (X.). — Dr. A. n'ARSONVAt., Les sciences
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a courants alternatifs. — A.Gueriiard, Sur la figuratinn
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animaux et chez l'homme. — Pit. Delauaje, L'eclairagc
electrique du comptoir »l'cscomptc a Paris. — Con-
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C. W. Farciiar, Progres de l electricitc an France.
*La Nature. Paris 18S2. 10. Jahrg.
No. 495. Les Conferences internationales des electriciens
ä Paris. — Machinc dynamo-electrique de M. Gordon.
- Chemins de fer, contröleur d'aiguilles de M. Lartigue.
No. 496. Situation actuelle des rescaux tel6phoniques
dans lc monde entier.
No. 497. Les perturbations magnetiques du 11. au
21. Novembre 1882.
No. 499. Nouveaux perfectionnements apportes aux
accumulateurs electriqucs. - Instructeur magnetic de
la musique.
Annales industrielles. Paris 1882. 14. Jahrg.
No. 44. Nouvelle latnpe electrique Ardank. — Modtfi-
cation proposee dans la construetion des fils elec-
triques. - Nouveau bateau electrique. — I.'clectro-
melallurgie.
No. 45. La Conference internationale des electriciens.
Nu. 46. Transmission de force motricc par l'eleetricite.
No. 49. Frein electro-niagnetique Edison. — Extension
du tclcphone.
No. 50. La lumicre electrique ä Birmingham.
Journal de physique. Paris 1882. 1. Vol. September
und Oktober.
1 A. Potier. Machines dynamoclectriques ä courants
Continus.
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El.KKTROTECKN. ZEITSCHRIFT.
JANUAR iggj.
Patentschau.
47
• Bulletino Tclegraßco. Rom 1882. 18. Jahrg.
No. II. Applicnzione della leggo del 5 lugüo 1882
sulla tariffa telcgrafica interna. — Nuovi modelli per
vaglia relcgraftci. — Cnnvenzionc fra t'.imministrazionc
dei tclegrah dcllo staut c la deputa/ione provinciale «Ii
Modcna, per la eoMeiuiüne e manutenzione dclla
linea telegralica per l'attuazionc dcl servirin dei tele-
grafi lungo la ferrovia ceonomica Sasuoto-Modcna-
Mirnndola-Finale. — Gonfercnza internationale degli
clcttiicisti a Parigi. -- F.sperienze tclcfoniclie. Nave
ad elettricitä aceuinulata. Globi in veiro filato per lam-
pade elettriclie. Forza coercitiva dell' acciaio tempe-
rato per cotnpressione.
No. 12. Kspcritncnti in ca*o di guasti. — Sistema
Wheatstonc autoinatico. — Relaiione statistica pel 1881 .
— Scrviiio telcfonico.
•11 Telegrafista. Rom 1882. 2. Jahrg.
No. 9. L'espostzione di elettricitä a Parigi. — Mis-
ccllanea: Esposizionc elcttro-tccnica a Monaco. —
I n nuovo clemento foto-elcltrico. Batteria a bicromato
»Ii potassa. Pilc secondaric. Tempera per coin-
pressione. Preservazione del ferro.
No. 12. 11 glossografo. — La conferenra internationale
degli elettricisti a Parigi. — 1 progressi recenti nclla
telcfonia. — L'ufficio tclefonico centrale di Roma.
Taccuino del Telegrafista. — Letture elementar! di
telegTafia cllettrica (VIII. La terra.)
• Llngenieur-consell. Paris et Bruxelles 1882. 5. Jahrg.
No. 8. La grande machine dynamo- electrique de M. J.
E. H. Gordon. — Principe de la science d'electricite.
No. 9. Resultats des cspcrienccs faites ä I' exposition
d'electricite sur les machine* et les regulateurs d'eclai-
rage electrique, par Allard. Joubert etc.
•Moniteur industriel. Bruxelles et Paris 1882. 9. Bd.
No. 47. Ectairage electrique interieurc des voiturcs du
chemin de fer de l'Est. — Eclairage electrique de la
voie des chemins de fer.
No. 50. Appareils elcctriqucs avertisseurs d'inccndic. —
Rcndcment du transport electrique de la force motrice.
— Blanchitnent des tissus par lc chlore an rooycn de
l'clcctricite.
No. 51. Depcnses de premicr ctablisscmcnt et prix de
revient de l'eclairage electrique ä domicile.
• Elektrizität. Journal , herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1882. 3. Jahrg.
No. 18 und 19. A. Mackow, Ueber die Vcrtheilung der
Kraft mittels Induktion. — \V. TlCHOMlkovr, Der Volta-
Bogen von grofser Lange. — F. Gkraldy, Elektrische
Beleuchtung des Thc.itrc des Varietes. — E. Hospl-
Talif.r, Elektrizität für häusliche Zwecke. — Elektrische
Transmission durch einen TelcgTaphendraht. — Arbeits-
programm in Dr. Siemens' Rede.
No. 20 und 21. \V. TctiiKot.FKF, Eine Olühlichtlampc.
— A. Saivaok, Ducretct 's telcphonische Post. — \V.
TlCHOMmow, Die Elektrolyse der Chlorlire. — Der
Telegraph Baudet. — Gladstone und Trihk, Die
chemischen Erscheinungen in den Akkumulatoren. —
Lociit-Labye, Telephonic. • — 1.). Pkrxv. Die zukünftige
Entwickclung der Anwendung der Elektrizität. — W.
Wakohieff, Ein Fall atmosphärischen Einflusses auf
den Telegraphen.
•Journal of the Telegraph. New -York 1882. 15. Bd.
No. 353. Force; its origine, and the philosophy of its
dcveloppement. — National telephonc association. —
Elcctrical enginecring in England. — Consolidation of
electric light coinpanics in the United States. — In-
creasc of telcgraph business in the L'nited States. —
Work of the weather bureau, Annual report of Gen.
Hazen. the chief Signal officer. -- Another telephonic
discovery-
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1882. 114. Bd. No. 6S4.
Synchronism of clcctric and optic phenomena.
PATENTSCHAU.
I 1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
20828. H. St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen an
1 Elektrometern. — 21. Marz 1882.
| 20830. II. St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen an
der Vcrtheilung und Rcgulirung elektrischer Strome. —
2. April 1882.
j 20833. H. Müller in Kohlschcid bei Aachen. Klek-
! trizitats-Akkumulator. — 24. Juni 1882.
20834. Dr. J. Hopkinson in London. Neuerungen im
Messen von Elektrizitatsmcngen. — 30. Juni 1882.
| 20874. F. A. Sasserath in Berlin. Weitere Neuerun-
gen an Aufgabeapparaten für Telephone (2. Zusatz zu
P. R. No. 19226). — 15. Dezember 1880.
20875. E- Berliner in Boston. Neuerungen an Pcndcl-
1 Mikrophonen. — 26. Januar 1882.
21073. Dr. med. L. Jacobson in Berlin. Neueningen
an telcphonischen Apparaten fUr Schwerhörige. —
| 29. April 1879.
21097. F. van Rysselbcrghe in Schaerhcck-BrUssel.
Verfahren zur Beseitigung der Induktionsstörungen zwi-
schen Telegraphen- und Telephonleitungcn. — 27. Juni
1882.
21 149. J. Weber in Stargard (Pommern). Elektro-
magnetische Arbeitsmaschinc mit rotirender Bewegung
von Eisenmassen in doppelt polarisirten, ringförmigen
magnetischen Feldern und Vorrichtung zur theilweisen
, Wiedergewinnung des Arbeitsstromes in Form von
Induktionsstromen. — 6. August 1882.
21 167. S. D. Strohm in Philadelphia. Neuerungen
an Röhren für elektrische Innungen. — II. Sept. 1881.
21 168. N. de Kabath in Paris. Neuerungen an gal-
vanischen Sekundär-Batterien. — 23. Sept. 1881.
21 174. Dr. E. Boettchcr in Leipzig. Sckundär-Batterie.
— 1. Januar 1882.
1 21 182. II. St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen an
! Elektrometern. — 21. März 1882.
21183. Derselbe. Neuerungen an Elektrometern. —
21. März 1882.
21 184. E. Wcston in Ncwark. Neuerungen an dynamo-
elektrischen Maschinen. — 21. März 1882.
21192. J. F. Kcttell in Worcestcr. Neuerungen an
telephonischen Signalapparatcn. — 19. April 1882.
21 193. H. F. Joel in Dalston. Neuerungen an mag-
netoelektrischen Maschinen. - — 22. April 1882.
21 194. J. D. Thomas in New- York. Neuerungen an
unterirdischen elektrischen Leitungen. — 25. April 1882.
b. Patent-Anmeldungen.
T. 864. J. Modi er in WUrzburg für J. J. &. T. J. Mc.
Tighc in Pittsburg. Neuerungen an magnet- und
Idynamo-elektrischen Maschinen und elektrischen Motoren.
S. 1680. C. Pieper in Berlin fUr J. J. Ch. Smith in
College Point ( V. S. A.). Neuerungen in der Isolirung
von elektrischem Leitungsdraht, sowie an den dazu
verwendeten Apparaten.
F. 1499- Derselbe für J. A. Fleming in Nottingham.
Neuerungen in der Herstellung von Isolirungsmatcria-
lien und Isolatoren. (Zusatz zu P. R. No. 20592.)
T. 860. Derselbe fllr J. N. Teufelhart in Wien.
Einrichtung zum Gegensprechen.
K. 2312. Derselbe fllr R. Kennedy in Paisley. Neue-
rungen an elektrischen Maschinen.
K. 2341. Kluge in Frankfurt a. M. Elektrische Zug-
beleuchtung.
K. 2590. J. II. Königslieb in Hamburg. Neuerung
an dem unter No. 15020 geschützten Telephon. (Zu-
satz zu P. R. No. 15020.)
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48
Patentschau.
JAXVAR iM).
C. 1015» F. Engel in Hamburg für P. la Cour zu
Askovhus in Vejen (Dänemark). Neuerungen an elek-
trischen Regulaloren zur Erzeugung synchroner Bewe-
gung.
II. 2794- Derselbe für S. 1 lalle tt in London. Neue-
rungen an elektrischen Glillilichtlampen.
A. 750. J. Brandt in Berlin für J. D. F. Andrew*
in Glasgow. Neuerungen an dynamo-dektrischen untl
clektro-dynamischen Maschinen.
S. 1660. Wirth&Co. in Frankfurt a. M. fUr A.Smith
in Brockley. Herstellung von Kohlen für elektrische
Lampen.
W. 2083. K. R. Schmidt in Berlin für J. J. Wood
in Brooklyn. Neuerungen an elektrischen Lampen.
Ct. 1844. Brandt \ v. Nawrocki in Berlin für I'.
Goloubittki in Paris. Neuerung an Telephonen.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. F. rtheilte Patente.
Klasse 4. Beleuchtungswesen.
21076. H. Rabe in Zwickau i. S. Neuerungen an dem
magnetischen Verschlufs an Sicherhcitslampcn für Berg-
werke. 12. Marz 1882.
Klasse 7. Blech und Draht.
21230. WUrttcmbcrgischc Metallwaarcnfabrik
in Gcifslingen. Verfahren zur Herstellung von kupfer-
plattirtem Eisen- oder Stahldraht (Zusatz zu P. R. No.
15494). — 6. August 1882.
Klasse 3
21058. J. Kernaul in
metallischen Verbindung von Blitzableitungsdrithten
20. Mai 1882.
Klasse 26. Gasbereitung.
P. 1418. L. Pricken in Mainz. Neuerungen an elek-
trischen Zündvorrichtungen.
Klasse 37. Hochbau.
H. 2919. J. Ilouzcr in Nürnberg. Vcrschi aubung für
M.
Klasse 20.
2091 1. H. Wiesenthal in Aachen. Kontakt-Apparat
für EUcnbahnsignalc. — 31. Mai 1882.
Klasse 30. Gesundheitspflege.
2°933- I)r- 5. Th. Stein in Frankfurt a. M. Sclbst-
thatig wirkender Taschen-Induktionsapparat für ärzt-
liche Zwecke. — 2. Juli 1882.
21099. R. Kruse in Stralsund. Apparat zur Verwen-
dung der Reibungselektrizität fllr ärztliche Zwecke. —
2. Juli 1882.
'. Hochbau.
München. Neuerung in der
Klasse 39. Horn, Elfenbein, plastische Massen.
20939. M. Zingler in London. Verfahren zur Her-
stellung künstlicher Guttapercha. — 15. April 1882.
Klasse 42. Instrumente.
21129. R- M. Lowne in Fast End (Finchley-Counry,
England). Elektrisches Logg. 15. August 1882.
Klasse 65. Schiffbau.
20902. R. G. Brown in Paris. Verfahren und Vor-
richtung zur Regulirung der Geschwindigkeit von SchifFs-
maschinen durch Elektrizität. — 15. Juli 1882.
b. Paten t - An m eldu ngen.
Klasse 13. Dampfkessel.
T. 950. L. Thiemc in Dresden. Neuerung an der
unter No. 18707 patentirten elektrischen Sicherheits-
vorrichtung für Dampfkessel. (Zusatz zu P. R. No.
18707.)
Blitzableiter.
Klasse 46. Luft-
2315. C. Pieper
Wien.
und Gaskraftmaschinen.
C. Pieper in Berlin für S. Marcus in
Magneto -elektrische Zündvorrichtung für Gas-
Klasse 74. Signalwesen.
D. 1365. Thode & Knoop in Dresden für IL Di ggi n •
& Adolph Glück in London. Signal- und Warnung-
Apparat gegen Diebe und Feuersgefahr.
Klasse 83. Uhren.
(). 416. W. Ochlschläger in Heilbronn. Elektrische*
Schlagwerk für elektrische Pendeluhren.
E. 899. A. IL Egts in Burhave (Oldenburg). Elektri-
sche Ihr.
3. Veränderungen,
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
10027. Elektromagnetischer Kadmotor.
18889. Neuerungen an elektrischen I-anipen.
18910. Neuerung in der Leitung des elektrischen Stro-
mes bei elektrischen Bahnen.
19142. Elektro-chcmische Behandlung von Erzen und
metallischen Materialien zum Zweck der ökonomischen
Erzeugung von Elektrizität.
19695-
Klasse 38.
Elektrische Ilolzschneidcmaschine.
Klasse 42. Instrumente.
8587. Elektrischer Alarmapparat an Manometern.
12744. Elektrische Billard-Kontroluhr.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
19542. Verfahren, um Metallgewcbc auf galvanischem
Wege mit Nickel, Kupfer, Silber oder einem anderen
Metall zu Uberziehen. (Zusatz zu P. R. No. 15768.)
19720. Neuerungen in der Herstellung galvanisch ver-
nickelten Eisen-, Zink- oder Weifsbleches.
Klasse 83. Uhren.
13289. Elektrisches Zeigerwerk mit rotirender Anker-
bewegung und polarisirtem Anker.
b. Versagte Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
K. 1935. System dynamo - elektrischer Maschinen mit
Wechselströmen oder gleichgerichteten Strömen. Vom
13. Februar 1882.
E. 559- Neuerungen "in der Anordnung von Leitungen
zur Vcrthcilung der Elektrizität zu Bcleuchtungs- und
zu Betriebszwecken. Vom 16. Februar 1882.
c. Uebertragung eines Patentes.
19026. Neuerungen an galvanischen Polarisationsbatte-
rien oder Sekundarbattericn, Ubertragen auf Electrical
Power Storagc Company Limited in London.
Schlufs der Redaktion am 10. 1
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Si-ringek in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdruckerei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
Vierter Jahrgang.
Februar 1883.
Zweites Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Jahresversammlung am 23. Januar 1883.
Vorsitzender :
Staatssekretär Dr. Stephan als Ehren-Präsident.
L
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung 7 i Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1. Bericht des Vorstandes über die Geschäfts-
thätigkeit des Vereins im verflossenen Jahr
und Vorlegung des Budgets.
2. Geschäftliche Mittheilungen.
3. Neuwahl des Vorstandes und Ergänzung des
technischen Ausschusses.
4. Vortrag des Herrn Dr. Frölich: ; Zur elek-
trischen Kraftübertragung« .
5. Kleinere technische Mittheilungen.
Der Ehren-Präsident eröffnete die Sitzung
mit folgender Ansprache:
-Meine Herren! Die erste Sitzung, zu der
wir uns im neuen Jahre vereinigt haben, fällt
mit einer Reihe ruhmreicher Erinnerungstage
des Preufsischen Staates zusammen: Bezeichnet
doch der 18. Januar an der Schwelle des vori-
gen Jahrhunderts den denkwürdigen Tag, an
welchem der Kurfürst von Brandenburg die
Königswürde annahm; derselbe Tag am An-
fange des letzten Jahrzehnts den Tag der glor-
reichen Wiederherstellung des Deutschen Reiches!
Ist doch der 24. Januar der Geburtstag Friedrichs
des Grofsen, und der ihm folgende Tag ein
Tag der Freude durch die vor 25 Jahren erfolgte
Vermählung der erlauchten Sprossen von Preufsen
und Grofsbritannien ! Aber über diese Reihe
hellleuchtender Tage der Erinnerung hat uner-
wartet ein von unserem Königshaus und vom
ganzen Lande tief und schmerzlich empfunde-
nes Ereignifs seinen dunklen Schatten geworfen.
Der verewigte Prinz Karl bekundete — und in
vielen der ihm gewidmeten Nachrufe habe ich
das bis jetzt vermifst — stets, wie ich aus per-
sönlichen Mittheilungen und langjährigen Erfah-
rungen weifs, auch einen warmen Sinn für Kunst
und Wissenschaft. Die ausgezeichneten und
mit vielem Verständnisse zusammengestellten
Sammlungen in den Schlössern des Prinzen zu
Berlin und Glienicke legen ein beredtes Zeug-
nifs hierfür ab; nicht minder das lebendige Inter-
esse, welches der Verewigte bei seinen Reisen,
namentlich durch die klassischen Lander der
Mittelmeergestade, flir Kunst und Wissenschaft
bethätigt hat. Auch für die Fortschritte der
elektrischen Telegraphie wie für die Bestrebun-
gen unseres Vereins hat er stets lebendigen
Sinn an den Tag gelegt. An seinem Interesse
für diese Werke des Friedens und idealen Güter
erkennen wir den echten Hohcnzoller.«
Zur Tagesordnung Ubergehend, stellte der
Ehren-Präsident zunächst fest, dafs gegen den
im Januarhefte zum Abdruck gelangten Sitzungs-
bericht über die letzte Vereinsversammlung Ein-
wendungen nicht zu erheben waren.
Ueber die in der Dezember-Sitzung mitge-
theilten Beitrittserklärungen sind Anträge auf
Abstimmung nicht eingegangen. Die Aufnahme
der Angemeldeten als Mitglieder des Vereins
ist somit vollzogen worden. Der Verein zählt
demnach 1593 Mitglieder, darunter 307 hiesige
und 1268 auswärtige, von welchen letzteren
610 auf Preufsen entfallen, 383 auf andere
deutsche Länder und 293 auf aufserdeutsche
Staaten. Eine Nachweisung der Mitglieder nach
Ländern bezw. Provinzen geordnet ist auf Seite 57
abgedruckt.
Das Verzeichnifs der seit der letzten Sitzung
weiter eingegangenen 1 5 Beitrittserklärungen
wurde zur Einsichtnahme ausgelegt und findet
sich ebenfalls auf Seite 57 wiedergegeben.
Eingegangen sind:
a) vom Reichs- Postamt 60 Exemplare der
? Statistik der Deutschen Reichs- Post- und Tele-
graphenverwaltung für das Jahr 1881 , welche
zur Einsicht und Verfügung der Mitglieder aus-
gelegt waren;
b) ein Schreiben des Königlich Preufsi-
schen Herrn Ministers der öffentlichen
Arbeiten, mittels dessen derselbe, im Anschlufs
an die unterm 31. Oktober v. J. übersandte
Karte, eine in gleicher Weise von dem Herrn
Geheimen Bergrath Dr. Wedding hergestellte
Verkehrskarte für das schmiedbare Eisen in
Preufsen, nebst einer erläuternden Druckschrift
übermittelt hat.
Karte und Schrift waren ausgelegt und wer-
den demnächst der Vereinsbibliothek überwiesen
werden.
7
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5°
Vereins -Angelegenheiten.
El.KKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
KEHKUAR .883.
c) Einschreibendes Herrn Berthold Men-
del in Berlin, Inhabers der »Agentur für Aus-
nutzung elektrischer Kraft«, mit Beifügung eines
Exemplars der in New- York erscheinenden Zeit-
schrift »Review of the Telegraph and Telephone-,
sowie *Berlys British and Continental Elcctrical
Directory and Advertiser .
Beide Gegenstände waren ebenfalls zur Ein-
sichtnahme ausgelegt. Der Vorstand wird sich
darüber schlüssig zu machen haben, ob das
Berly'sche Buch für die Vereinsbibliothek er-
worben werden soll.
d) Das nachstehend abgedruckte Schreiben
der Ausstellungs - Kommission und des
Direktions-Komite's der internationalen
elektrischen Ausstellung in Wien.
Wien, den 17. Januar 1883.
An das hochgeehrte Präsidium des Elek-
trotechnischen Vereines
Berlin.
Gestatten Sie uns die ergebene Anzeige,
dafs im laufenden Jahre zu Wien eine
gröfsere internationale elektrische Ausstellung
abgehalten werden wird, welche am 1 . August
beginnt und am 31. Oktober schliefst. Wir
beehren uns, Ihnen in der Anlage das allge-
meine Reglement vorzulegen und hoffen,
dafs dasselbe ihren Beifall finden wird.
Gleichzeitig ersuchen wir Sic aber auch
im Interesse der Sache um Ihre gütige Unter-
stützung, deren Werth wir gebührend zu
würdigen wissen.
Mag auch die Ansicht, dafs bereits sehr
viele, ja zu viele Ausstellungen auf dem
speziellen Gebiete der Elektrotechnik stattge-
funden haben, von vielen Seiten vertreten
werden, so glauben wir doch anführen zu
dürfen, dafs speziell für Oesterreich eine
solche Ausstellung zur Notwendigkeit ge-
worden, wenn wir nicht auf die Kulturmission
verzichten wollen, die wir nun einmal über-
nommen haben. Wir glauben auch, dafs ge-
rade die Ausstellung in Wien den Herren
Ausstellern reichliche Entschädigung für ihre
Bemühungen und Auslagen bieten wird.
In dieser Auffassung unseres Unternehmens
werden wir auch seitens unserer hohen
Staatsregierung begleitet, kräftigst unterstützt
und besitzen von derselben die Zusage, alle
befreundeten Regierungen zur Theilnahme
und Unterstützung der Ausstellung wärmstens
einladen zu wollen.
Wir erlauben uns nun, auch an Sie, als
den Vorstand eines hochgeehrten Vereines,
der die Intelligenz Deutschlands für dieses
spezielle Fach vereinigt, mit der Bitte heran-
zutreten, von unserem Unternehmen in wohl-
wollender Weise Kenntnifs zu nehmen und
Ihren Mitgliedern hiervon Kunde zu geben.
Es würde hierdurch die Nachricht von unserer
Ausstellung in den wichtigsten und mafs-
gebendsten Kreisen verbreitet und die Theil-
nahme an derselben in der wirksamsten
Weise wachgerufen werden.
Indem wir uns erlauben, Ihre freundliche
Zustimmung vorauszusetzen, senden wir an
die Adresse Ihres hochgeehrten Vereines
hundert Exemplare der Einladungen, Regle-
ments und Anmeldebogen und bitten, die-
selben in der Ihnen geeignet erscheinenden
Weise zur Vcrthcilung bringen zu lassen. ')
Mit der Versicherung der vorzüglichsten
Hochachtung zeichnen wir
Die A u s s t e 1 u n g s - K o m m i s s i o n :
Der Ehren-Präsident: Der Präsident:
Wilczek. Baron Erlanger.
Das Di rek tions-Komitd:
Carl Pfaff. v. Grimburg.
Stiner Jixzellenz
Herrn Generalmajor v. Kessler,
VersititnJer des FJtktr,*te<knisthtn Vereins,
Herlin.
Nach erfolgter Verlesung des vorstehenden
Schreibens bemerkte der Ehren-Präsident, dafs,
was die Stellung der Regierung zu dem Unter-
nehmen betreffe, jedenfalls erst abzuwarten sein
werde, welche Schritte von Seiten der Kaiserl.
Königl. Oesterreichisch - Ungarischen Regierung
auf diplomatischem Wege unternommen würden.
Bezüglich der Frage einer etwaigen Betheiligung
des Vereins an der Wiener Ausstellung werde
zunächst der Vorstand sich zu entscheiden haben.
Indem der Ehren-Präsident daher den Vorschlag
machte, das betreffende Schreiben vorerst dem
Vorstande zur Beschlufsfassung zu überweisen,
äufserte derselbe sich dahin, wie ja allerdings
ziemlich allgemein die Meinung verbreitet sei,
dafs die elektrischen Ausstellungen zu schnell
auf einander folgten und in keinem Verhältnifs
zu den auf dem Gebiete der Elektrizitätswissen-
schaft gemachten Fortschritten ständen, wie es
aber bei der auch in dem Schreiben der Kom-
mission betonten Kulturmission der Deutsch-
Oesterreicher und den freundschaftlich innigen
Beziehungen, welche Deutschland mit dem be-
nachbarten Kaiserstaate verbänden, in diesem
Falle vielleicht gerechtfertigt erscheinen durfte,
das geplante Unternehmen von einem etwas
anderen Gesichtspunkt anzusehen.
Im Weiteren machte der Herr Staatssekretär
die Mittheilung, dafs ihm seitens der »Indo-
European Telegraph Company* und des
Direktors derselben, Herrn Andrews, unter
den Ausdrucksbezeugungen warmer Antheilnahme,
eine reiche Zuwendung im Betrage von etwa
4 500 Mark für die nothleidcnden Ueberschwemm-
Die Herren Verein»- Mitglieder können dieselben von 'lern
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5»
ten am Rhein übermittelt worden sei. Es sei
Veranlassung genommen, die Summe dem Zcn-
tral-Komite" zur Unterstützung der Ueberschwemm-
ten zur Verfügung zu stellen und den Gebern
für die hochherzige Bethätigung ihres Mitgefühls
herzlichen Dank auszusprechen. Herr General-
Major von Kessler erstattete sodann den durch
die Satzungen vorgeschriebenen Bericht über die
Geschäftsführung im verflossenen Jahre.
General-Major vonKessler: » Meine Herren !
In dem hinter uns liegenden Vereinsjahre haben
acht Sitzungen des Vereins und fünfzehn des
Vorstandes und Ausschusses stattgefunden. In
den Vereinssitzungen sind zehn gröfsere Vor-
träge gehalten worden, bei denen die Herren
Vortragenden zumeist die Freundlichkeit hatten,
ihre Ausführungen durch bildliche Darstellungen
und, wo solches anging, durch Experimente zu
veranschaulichen und näher zu erläutern. Aufser-
dem haben zahlreiche kleinere Mittheilungen
uns Belehrung und Anregung verschafft. Als
eines erfreulichen Zeichens des Interesses, wel-
ches die Vorträge und sonstigen Mittheilungen
hervorgerufen haben, darf ich der lebhaften He-
theiligung an der Diskussion gedenken, welche
wesentlich zur Belebung der Sitzungen beige-
tragen hat. Was die Thätigkeit des technischen
Ausschusses anbelangt, so hat derselbe es sich
angelegen sein lassen , seinen Obliegenheiten
vollständig nachzukommen und das Vereins-
interesse nach jeder Richtung hin zu fördern.
Von der Einholung technischer Gutachten, zu
deren Ertheilung gerade der Ausschufs die Ge-
legenheit und Kräfte bietet, ist im verflossenen
Jahre weniger Gebrauch gemacht worden, als
es vielleicht im Interesse der Einzelnen und zur
Erzielung lebendigerer Wechselbeziehungen zwi-
schen dem Ausschufs und den Mitgliedern zu-
träglich und wünschenswert}] erscheint. Der
Vorstand seinerseits ist ebenfalls bemüht ge-
wesen, die Functionen seines Amtes möglichst
nutzbringend auszuüben. Insbesondere hat die
Ernennung »geschäftsführender Mitglieder- sich
auch im letzten Jahr als ein geeignetes Mittel
erwiesen, den geschäftlichen Verkehr zwischen
dem Vorstande bezw. dem Verleger und den
einzelnen Mitgliedern zu erleichtern und die
Kosten der Versendung der Zeitschrift zu ver-
mindern. Wir haben gegenwärtig an 31 Orten
geschäftsführende Mitglieder, welche den Ver-
kehr mit 401 Mitgliedern vermitteln. Weiter ist
anzuführen, dafs der Verein durch wechselseitigen
Austausch über 38 verschiedene Zeitschriften
verfügt (vgl. S. 92), während aufserdem noch
7 Zeitschriften von uns gehalten werden, deren
Verleger sich auf eine Auswechselung nicht
haben einlassen wollen. Ein spezielles Verzeich-
nifs des gegenwärtigen Bestandes an Zeitschrif-
ten und Büchern — die Zahl der letzteren be-
läuft sich auf 77 Stück — liegt hier zur Einsicht-
nahme aus und wird überdies in einem der
nächsten Hefte unseres Vereinsorgans veröffent-
licht werden. In Bezug auf die »Elektrotech-
nische Zeitschrift* darf ich hervorheben, dafs
dieselbe, Dank der ausdauernden Thätigkeit des
Redaktion-Komites, des Redakteurs, des Ver-
legers und der Druckerei, stets pünktlich zu den
bestimmten Fristen erschienen ist. Wie Ihnen
bekannt, hat der Verein in seiner vorletzten
Sitzung den Abschlufs eines neuen Vertrages mit
den Herren Prof. Dr. Zetzsche und Dr. Slaby
genehmigt, wonach dieselben die Redaktions-
I geschäfte fortan gemeinsam besorgen. Wir
; dürfen die Erwartung hegen, dafs diese Neue-
rung den Vereinsinteressen in jeder Beziehung
entsprechen wird. Zum Schlufs habe ich noch
anzuführen, dafs zur Bewerbung um den von
! dem Herrn Verleger ausgesetzten Preis von
1000 Mark eine Ausarbeitung eingegangen ist.
Dieselbe liegt zur Zeit dem Redaktions-Komite
zur Prüfung vor und wird, sofern sie dazu ge-
eignet befunden werden sollte, in unserer Zeit-
. schrift zur Veröffentlichung gelangen.«
Im Anschlufs an diese Mittheilungen erstattete
sodann der Schatzmeister, Herr Münzdirektor
Conrad, Bericht über den Vermögensstand des
Vereins und legte das Budget für das Jahr 1883
vor (vgl. S. 54 bis 56V In letzterem sind die Ein-
nahmen, unter Hinzurechnung des Ueberschusses
für das Vorjahr, auf 32 700 M., die Ausgaben
auf 26 600 M. veranschlagt worden, so dafs dar-
nach ein Ueberschufs von 6 100 M. verbleibt.
Der Ehren-Präsident sagte hierauf den Mit-
gliedern des Vorstandes und des technischen
Ausschusses für die bewiesene Hingebung und
die auch in finanzieller Hinsicht erzielten günsti-
gen Erfolge herzlichen Dank, indem er zugleich
die Anwesenden aufforderte, demselben durch
Erheben von den Sitzen sichtbaren Ausdruck
zu verleihen.
Die Versammlung schritt sodann zur Neu-
; wähl des Vorstandes und Ergänzungswahl des
I technischen Ausschusses. Die den Wählern ein-
gehändigten Vorschlagslisten sind nachstehend
abgedruckt:
I. Vorschlagsliste zur Neuwahl des Vor-
standes für das Jahr 1883.
1 (Geirtäf* $. 11 tlcr Sauurigcn sind die VorwIilAgc in doppelter Zalit
auft;e»telU.)
Vorsitzender.
General - Major von Kessler (bisheriger Vor-
sitzender).
Geh. Ober-Reg.-Rath Elsasskr.
Stellvertretender Vorsitzender,
j Geh. Reg. -Rath Dr. Wkrnkr Sikmkns (J>is-
heriger stellvertretender Vorsitzender).
Professor Dr. Forster.
Syndikus.
! Direktor im Reichs - Postamt Dr. jur. Fischer
(bisheriger Syndikus).
Geh. Postrath Dr. jlr. Spilling.
7*
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52
Vereins-Angelegenheiten.
Elkktrotechn. Zeh
FEBRUAR i88.t
Schatzmeister.
Münzdirektor Conrad (bisheriger Schatzmeister).
Gustav Hansemann.
Buchführer.
Geh. Ober-Reg.-Rath Streckert.
Geh. Ober-Postrath Sachse.
Krster Schriftführer.
Dr. Aron (bisheriger Schriftführer).
Ingenieur Jordan.
Zweiter Schriftführer.
Geh. exped. Sekretär Unger.
Geh. exped. Sekretär Magali.e.
II. Vorschlagsliste zur Ergänzung des
technischenAusschussesfürdasJahr 1883.
(Gcrnaf» $. jo der Satiungen tctieiden dictmal au* I. die 1> ic »i gen
Mitglieder . Telegraphen-Ingenieur Dr. Bmx. Profewor Dr. Paauow,
Geb. Ober-PoMratli Sachse, Obel • Bcrghauptmann Di. Sehl«. Och.
Bergrath Dr. Wunm.NC . II. die auswärtigen Mitglieder Prnfettor
Dr. Caw. in München. Baudirektor Gkrwig in Karl.ruhc. Profe»»nr
Dr. KfmijiAi'SCH in Wutiburg, Direktor Dr. Schellks in Kuln.
IWe»»or Dr. Viwbl in Potsdam. Die ausgeschiedenen Mitglieder
>
I. Hiesige Mitglieder.
Hauptmann Buchholtz. — Geh. Bergrath
Hauchecorne. •■- Professor Dr. Hugo Kronecker.
— Fabrikbesitzer Emu. Naglo. — Telegraphen-
Ingenieur Vogel.
II. Auswärtige Mitglieder.
Bergrath Braeuninü in Oker. — Telegraphen-
Ober-Inspektor Hieronvmi in Strafsburg i. E. —
Fabrikant Riedinger in Augsburg. — Geh. Rath,
Professor Dr. Rühlmann in Hannover. —
O. Schafki.er in Wien.
Seitens des bisherigen Bnc.hführers , Herrn
Ingenieurs Vogel, war der Wunsch ausge-
sprochen worden, nicht wieder zur Wahl ge-
stellt zu werden; 'ebenso hatte der an seiner
Stelle nebst Herrn Geh. Ober- Postrath Sachse
vorgeschlagene Herr (ich. Ober - Reg. - Rath
Streckert die Erklärung abgegeben, dafs ihm
seine Berufs- und sonstigen Geschäfte die An-
nahme einer etwa auf ihn fallenden Wahl nicht
gestatten würden.
Mit Rücksicht darauf, dafs das frühere Ver-
fahren, wonach die Vorschläge zur Ergänzung
des technischen Ausschusses in duplo erfolgten,
die Auswahl sehr erschwerte und auch zu an-
deren Unzuträglichkeiten führte, sind die Vor-
schläge für das Jahr 1883 nur in einfacher
Zahl aufgestellt worden.
Ferner haben Vorstand und Ausschufs, von
der Ansicht ausgehend, dafs den Vereinsinter-
cssen mit einem öfteren Wechsel unter den
Mitgliedern des Ausschusses gedient sei, die-
jenigen Herren, welche satzungsgcniäfs im lau-
fenden Jahr auszuscheiden hatten, in die Vor-
schlagslisten nicht wieder aufgenommen; es
wurde jedoch besonders darauf hingewiesen,
dafs dieselben gleichwohl wählbar seien.
Es wurden gewählt:
A. Für den Vorstand.
Vorsitzender: General-Major von Kessler.
Stellvertretender Vorsitzender: Geheimer Rc-
gicrungs-Rath Dr. Werner Siemens.
Syndikus: Direktor im Reichs-Postamt Dr. jur.
Fischer.
Schatzmeister: Münzdirektor Conrad.
Buchführer: Geheimer Ober-Postrath Sachse.
I. Schriftführer: Dr. Aron.
II. Schriftführer: Geh. exped. Sekretär Unger.
B. Für den Ausschufs.
I. Hiesige Mitglieder.
Hauptmann Buchhoi.tz.
Geh. Bergrath Hauchecorne.
Professor Dr. Hugo Kronecker.
Fabrikbesitzer Emu. Naglo.
Telegraphen-Ingenieur Vogel.
II. Auswärtige Mitglieder.
1. Bergrath Braeuning in Oker.
2. Telegraphen - Ober - Inspektor Hieronvmi in
Strafsburg (Elsafs).
3. Fabrikant Riedinger in Augsburg.
4. Geheimer Regierungs - Rath, Professor Dr.
Ruhlmann in Hannover.
5. Otto Schakfler in Wien.
Nach Beendigung der Wahlen machte Herr
Dr. Frölich die angekündigten Mittheilungen
zur elektrischen Kraftübertragung, deren Inhalt
unter der Rubrik »Vorträge und Besprechungen«
wiedergegeben ist.
Der Ehren-Präsident nahm Veranlassung, dem
Vortragenden für die erschöpfende und klare
Darstellung des Gegenstandes den Dank der
Versammlung auszusprechen und dem Gefühle
der Genugthuung darüber Ausdruck zu ver-
leihen, dafs schon im Jahre 1880 seitens der
Firma Siemens ft Halske erfolgreiche Versuche
und Berechnungen auf dem schwierigen Ge-
biete der Kraftübertragung angestellt worden
seien. Er wünsche allen Denjenigen, welche
sich dieser verdienst- und mühevollen Arbeit
unterzogen hätten, weiteren günstigen Erfolg;
man dürfe zu dem Genius der Wissenschaft
und nicht minder zu der Macht der Forschung
das Vertrauen hegen, dafs es mit der Zeit ge-
lingen werde, auch diese Kraft dem mensch-
lichen Geiste völlig dienstbar zu machen.
An einer sodann im Anschlufs an den Vor-
lag des Herrn Dr. Frölich sich entspinnen-
den Diskussion betheiligten sich, aufser dem
genannten Mitgliede, die Herren Telegraphen-
Inspektor Christiani und Dr. Aron.
Herr Geh. exped. Sekretär Unger erstattete
hierauf Rericht über eine Sitzung und die Ein-
richtungen der »Society of Telegraph Engineers
and of Electricians« in London, sowie über die
elektrische Beleuchtung des dortigen Savoy-
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53
Theaters. In Bezug auf letztere theilte Refe-
rent mit, dafs das genannte, seit dem 28. Dezem-
ber 188 t dem Publikum geöffnete Theater von
vornherein seitens der Gebrüder Siemens zur
elektrischen Beleuchtung eingerichtet worden
sei, und dafs dieselbe durch t 200 Swan'sche
GlUhlichtlampen mit einer Gesammtlichtstärkc
von rund 20 000 Kerzen erfolge. Während die \
dem Zuschauer nicht sichtbaren Lampen der 1
Buhne aus dünnem farblosen Glase beständen,
seien diejenigen des Zuschauerraumes in läng-
liche, eicheiförmige Glocken aus Milchglas ein-
geschlossen, von denen je drei neben einander
an geschmackvoll gearbeiteten, vergoldeten Trä- 1
gern hingen. Zur Hervorbringung der Ströme
dienten sechs Siemens'sche Wechselstrom-
maschinen; drei Dampfmaschinen, zwei zu je
20, die dritte zu 12J Pferdekräften, lieferten
die Kraft zum Betriebe der Dynamomaschinen.
Sämmtliche Maschinen seien unweit des Theaters
in einem besonderen Gebäude aufgestellt, von
dem aus der elektrische Strom mittels mehr-
facher Kabel auf unterirdischem Wege in das
Savoy-Theater eingeführt werde. In Bezug auf ,
die Wirkung der Beleuchtung äufserte sich i
Referent dahin, dafs das Licht einen sehr an-
genehmen und entschieden wohlthuenden Ein- j
druck auf die Augen mache; es sei glänzend,
ohne zu blenden, und die Farben der Kulissen
und sonstigen Ausstattungsgegenständc, wie die
Kostüme erschienen wärmer und wirkungsvoller,
als in Theatern mit Gasbeleuchtung. Ein wesent-
licher Vortheil des elektrischen Lichtes bestehe
in der Erhaltung guter Luft; weder auf der
Galerie, noch auf der Bühne mache sich un-
angenehme Wärme bemerkbar. Die zur Regu-
lirung der Lichtstärke in einem Seitentheile der
Bühne angebrachten eisernen Widerstände er-
füllten ihren Zweck vortrefflich: die einzelnen
Lichtreihen liefsen sich durch dieselben, unab-
hängig von einander, mit Leichtigkeit in sechs-
fachen Abstufungen erhellen oder verdunkeln. |
Um auch bestimmte Stellen der Bühne in her- |
vortretender Weise zu erleuchten, seien an 1
mehreren Orten durch den Fufcboden Kabel j
eingeführt, an denen die Lampen im Bedarfs- l
falle angebracht würden. Die Beleuchtving eines
Wasserfalles auf der Bühne mit Hülfe solcher
Lampen habe einen effektvollen Eindruck ge- j
macht.
Herr Geheimer Regierungsrath Dr. Werner I
Siemens erörterte sodann, einer Anregung aus |
der Versammlung Folge gebend, die Frage, ob !
es nicht möglich sein würde, mit Hülfe der
Elektrizität den Zusammenstöfsen von Schiffen
auf dem Meere vorzubeugen und so grauen-
volle Unglücksfälle zu verhüten, wie ein solcher
erst kürzlich wieder mit der >Cimbria«, wobei
Hunderte von Menschenleben zu Grunde ge-
gangen seien, sich ereignet habe. Vergehe
doch kaum ein Monat, in dem man nicht von
derartigen, von mehr oder minder schrecklichen
Folgen begleiteten Kollisionen höre! Herr Dr.
W. Siemens äufserte sich dahin, dafs die An-
wendung des elektrischen Lichtes auf den
Schiffen zweifellos als ein Mittel anzusehen sei,
in zahllosen Fällen Zusammenstöfse auf dem
Meere abzuwenden; einer allgemeinen Einfüh-
rung desselben ständen jedoch die gegenwärtig
gültigen Schiffssignalordnungen noch entgegen.
Als einen praktischen Beweis für die Vorzüge
der elektrischen Beleuchtung führte Referent
aus seinen eigenen Erfahrungen an, wie das
bei den Legungen von amerikanischen Kabeln
verwendete Kabelschiff Faraday lediglich da-
durch vor einem Zusammenstöfse bewahrt ge-
blieben sei, dafs es mit einer vollständigen,
beliebig in oder aufser Thätigkeit zu setzenden
elektrischen Beleuchtungseinrichtung ausgerüstet
gewesen sei. Während eines dichten Nebels
unfern der New-Foundland Bank habe man an
Bord plötzlich den nahen Pfiff eines Dampfers
vernommen, sofort das elektrische Licht in
Wirksamkeit gesetzt und nun erst bei dem
Scheine desselben in unmittelbarer Nähe ein
grofses Fahrzeug erblickt, dessen Kurs direkt
auf das Schiff zu gerichtet gewesen sei. Nur
der elektrischen Beleuchtung sei es in diesem Falle
zu verdanken gewesen, dafs die beiden Dampfer
durch richtige und schnelle Wendung einem
schrecklichen Zusammenstofs entgangen wären.
Zum Schlüsse machte Herr General -Major
von Kessler Mittheilung darüber, dafs dem
Vorstande seitens des Herrn Dr. Arthur
Christiani, a. o. Professors an der Königl.
Friedrich - Wilhelms - Universität, ein Schreiben
zugegangen sei, in welchem derselbe mit Bezug
auf die ohne unterscheidende Vornamen oder
Titel in der Zeitschrift unter dem Namen
Christiani erfolgten Veröffentlichungen, zur Ver-
hütung von Verwechselungen der beiden Mit-
glieder dieses Namens, das Ersuchen ausge-
sprochen habe, für die Folge entweder den Titel
oder den Vornamen der Betreffenden mit anzu-
geben. Es wird dem Wunsche gern entsprochen
werden. Zugleich wird konstatirt, dafs von den be-
zeichneten Veröffentlit hungen nur diejenigen über
den 0 Pariser Kongrefs*, Jahrg. 1 88 1 , S. 429 ff.,
und Jahrg. 1882, S. 142 und 494, auf Henn
Professor Dr. Arthur Christiani sich be-
ziehen, wogegen die im Jahrg. 1882, S. 401
und 402, und Jahrg. 1883, S. 1 und 2 enthal-
tenen Mittheilungen über »Deutsche Telephone
und Mikrophone« bezw. über »Die Münchencr
Ausstellung* nicht von dem genannten Herrn
ausgegangen sind.
Schlufs der Sitzung Uhr Abends.
Dr. Stkphan.
Akon, Ungkr,
erster Schriftführer. rweiter .Schriftführer.
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54
Vereins -Angelegenheiten.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
FEBRUAR i«gj.
Kassen-
des Elektrotech
für
Einnahme.
Kassenbestand Ende Dezember 1881
Mitglieder-Beiträge:
a) 50 hiesige ä 20 JC. = 1 000 .4T. — /y'
505 do a IO - = 5050 -
»») 406 auswärtige .
1659 1)0.
1 do.
2 «lo.
ä 12 .*.= 4872 JT. —
ä 6 - = 9954 - — -
.... 7 - 21 -
ä 4^ = 8 - - -
Verlag der Zeitschrift
Verschiedene
Summa der Kinnahmen
2 659 69
20 891
21
4500
217
28 26S 40
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KF.riRUAR !883. kASSKN- UeBKRSICHT DES El.F.KTROTF.CHN. VEREINS.
55
Uebersicht
nischen Vereins
1882.
No.
Ausgabe.
3-
4.
5-
6.
7-
8.
Vereinssitzungen.
Vorträge und Experimente
Erleuchtung der VercinsrUunte ....
Sonstige Ausgaben
Kosten der Zeitschrift.
3) Redaktion «kosten:
Gehalt des Redakteurs
Ilonorirung der Beitrüge
Sonstige Ausgaben
b) Verlags- und Versendungskosten:
Verlag der Zeitschrift
Zuschufs tu den Illustrationen . . .
Porto- und Versendungskosten . . .
Sonstige Ausgaben
Drucksachen
Bibliothek
Kanzlei -Arbeiten und Gehalt
Porto und Bestellgebühren
Amtsbedürfnisse
Au S9tattungs- Gegenstände . .
le
Summa der Ausgaben
222
300
29
522
4000 —
2 638 62
79 U
6717
9 926
■ 4
SO
28
12 140
284
320
1 464
875
109
106
22 543
Summa der Einnahmen . . . 28 268 40
Summa der Ausgaben . . . 22 543 - 27 -
Mithin Ueberschufs . . 5 725 .H, 13 f>f
Berlin, den ig. Januar 1883. Der Schatzmeister des Elektrotechnischen Vereins.
C. Conrad.
Digitized by Google
56
Bui>get uks Elektrotelhn. Vereins.
Elrktsotechn. Zkitschrift.
FEBRUAR i88j.
Budget - Entwurf
des Elektrotechnischen Vereins
für 1883.
Einnahme.
Ausgabe.
Knssenbcstand Knde Dezember 1882 . . . .
Mitglieder-Beiträge :
nj 310 hiesige . . . ii 2o.#. = 6200,*
h) 1275 auswärtige . ä 12 - = 15300 -
c) Rcstbcitriige austlcnVurjahren 400 •
5 725
Verlaß der Zeitschrift:
al Kür den Verlag ....
b) Zuschufs niT Redaktion
4 500 ,H.
500
Verschiedene Kinnahmen .
21 000
5 000
74 S7
Siiniina der Kinnahinen
32 700 —
Summa der Einnahmen
Dagegen Summa der Ausgaben
Mithin l'ehersehufs
Verctnssitzungcn :
Vorträge und Experimente . . . .
Erleuchtung der Vereinsräume . .
Sonstige Ausgaben
Kosten der Zeitschrift:
a) Redaktionskosten:
Gehalt der Redakteure ,
Honorirung der Beitrüge . . . ,
Sonstige Ausgaben
b) Verlags- und Versendungskosten:
Verlag der Zeitschrift
Zuschufs zu den Illustrationen
Porto und Versendungskosten . .
Sonstige Ausgaben
Drucksachen
Bibliothek
Kanzlei - Arbeiten und Gehalt des
Vereinsbeamten
Porto- und Bestellgelder
Amtshcdurfnisse
Ausstattungsgegenstände
Sonstige unvorhergesehene Ausgaben
Summa der Ausgaben . . .
32 700 ,H.
26 600 -
300
250
3«>
4500
3 5«»
'5°
10 000
400
2 250
6 100 .M-
Herlin, den 20. Januar 1883.
Der Schatzmeister des Elektrotechnischen Vereins.
C. Conrad.
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Elf.ktkotf.chn. Zeitschrift.
FEBRUAR 1M3.
Mitglieder -Verzeichniss.
57
Uebersicht
über die Verthcilung der Mitglieder des Elektro-
technischen Vereins, nach den einzelnen Ländern
bezw. Provinzen geordnet.
I. In Berlin wohnhafte Mitglieder: 307.
II. Auswärtige
Mitglieder: 1286.
1. Königreich Preufsen: 610.
in,
Schlesien
7 1 <
Westfalen
66,
65.
Hessen - Nassau . . . .
60,
59.
44,
3i.
Pommern
30,
30,
Schleswig-Holstein . .
29.
Westpreufsen
11,
3-
Mithin Preufsen:
610 auswärtige Mitglieder.
a. Andere deutsch« Länder: 383.
80,
61,
42,
29.
Elsafs-Lothringen . . .
27.
26,
Bremen .......
21,
Braunschweig ....
19,
Hessen - Darmstadt . .
»9.
16,
Mecklenburg-Schwerin
10,
Sachsen -Weimar . . .
10,
Sachsen-Koburg-Gotha
8,
Sachsen-Meiningen . .
6,
Anhalt-Dessau ....
2,
2,
Reufs ä. L
2,
Mecklenburg-Strelitz .
1,
Schwarzburg - Rudol-
stadt
Schwarzburg-Sonders -
1 .
Mithin Deutschland: 993 auswärtige Mitglieder.
3. Aufeerdeuü
iche Länder: 393.
Oesterreich -Ungarn .
174,
27,
19,
12,
10,
10,
Vereinigte Staaten von
10,
Rumänien
7.
4.
Seite . . .
273-
Uebertrag . . . 273.
Frankreich 4,
Brasilien 3,
Belgien 3,
Britische Insel Malta . 2,
Niederländisch Java . 2 ,
China 1 ,
Norwegen 1 ,
Persien 1 ,
Portugal 1,
Schweden 1,
Türkei 1.
Mithin aufser-
deutsche Länder: 293 auswärtige Mitglieder.
Insgesammt: 1 286 auswärtige Mitglieder,
dazu : 307 Mitglieder in Berlin.
Im Ganzen: 1593 Mitglieder.
II.
Mitglieder-Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
B. Anmeldungen von aufserhalb.
15 15. Richard Beeckmann, Zivil - Ingenieur,
Barmen. .
15 16. Paul Tutzauer, Elektriker, Köln.
1 5 1 7. Fred. R. Norlow, Civilingenior & teknisk
Konsulent, Kopenhagen.
15 18. Ernst Lorenz, Telegraphen - Assistent,
Frankfurt (Main).
15 19. Polytechnischer Gewerbe - Verein,
Königsberg (Preufsen).
1520. Michael Rybinski, Offizial und Tele-
graphen - Inspizient der O. - C. - Bahn ,
Tarnopol (Galizien).
1521. Georg Wilhelm Kirchner, Fabrikant
von Blitzableiter -Anlagen, Kiel.
1522. Wilhelm Kayser , Bezirks - Maschinen-
Ingenieur der Grofsh. Bad. Staats-
Eisenbahnen, Konstanz.
1523. C. F. Dorn, Kaufmann, Stuttgart.
1524. Heinrich Woerlen, Chemiker, Stuttgart.
1525. Johannes Galli, Hütteningenieur, Frei-
berg i. S.
1526. Dr. Maximiuan Weinberg, Assistent an
der K. K. technischen Hochschule,
Wien.
1527. J. B. Grief , General - Vertreter für
L. Weili.ers Silizium und Phosphor-
bronze - Erzeugnisse , Wien.
1528. Johann Hitzenbühler , Mechaniker,
Nürnberg.
1529. Dr. Stefan Dolinar, Sudbahnbeamter,
Wien.
8
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5»
Vf.rf.ins-Anof.i.f.oenhf.iten.
ROTF.CHM. Zr.lTS<
FKBRUAR iMj.
III.
Vortröge und Besprechungen.
Or. H. Aron:
Theorie der Akkumulatoren und Erfahrungen
mit denselben.
(Vgl. Sitzungsbericht vom 28. Novcmlx-T 1882;.
Meine Herren! Bereits vor einem halben
Jahre hatte ich die Khre, vor Ihnen über den
Stoff, der den Gegenstand meines heutigen
Vortrages bildet, zu sprechen.') Ich habe da-
mals in der Hauptsache nur über das referirt,
was Andere auf dem Gebiete der elektrischen
Akkumulatoren geleistet haben; damals war ich
noch nicht in der Lage, eine vollkommene
Werthschätzung der einschlägigen Arbeiten vor-
zunehmen, einerseits, weil noch keine genügende
Anzahl Arbeiten auf diesem Gebiet erschienen
war, um daraus Material zur Vergleichung zu
haben, andererseits, weil ich selbst noch nicht
genug Erfahrungen darin hatte, um die Angaben
Anderer ihrem wahren Werthe nach zu würdi-
gen. Das hat sich seitdem erheblich geändert,
und es ist der Zweck meines heutigen Vor-
trages, die Frage von dem gegenwärtigen Stand-
punkte mit erheblich erweitertem Gesichtskreise
vor Ihnen zu beleuchten.
Zunächst will ich kurz das Prinzip der Akku-
mulatoren erwähnen.
Plante" hat zwei Bleiplatten in verdünnte
Schwefelsäure gestellt und sie durch den Strom
fähig gemacht, chemische Veränderungen zu
erfahren. Während der Strom auf sie wirkt
und die Flüssigkeit zersetzt, scheidet sich der
Sauerstoff auf der einen Platte aus, das Blei
oxydirt sich zu Bleisuperoxyd; der Wasserstoff
scheidet sich auf der anderen Platte aus und
reduzirt das Blei. Wenn man nun den Strom
unterbricht und verbindet die Bleiplatten mit
einander, so geht der chemische Prozefs wieder
zurück; zugleich ist dieser Vorgang mit einem
nun auch umgekehrt gehenden Strome ver-
knüpft; die reduzirte Platte oxydirt sich wieder
und, umgekehrt, die oxydirte reduzirt sich.
Die oxydirte Platte nennt man den positiven
Pol, die reduzirte den negativen. Der positive
Pol wird beim Laden mit dem positiven Pole
der ladenden Säule oder Maschine verbunden;
beim Entladen strömt aus ihr die positive Elek-
trizität wieder nach aufsen; das Gleiche findet
für die negative Elektrizität an dem negativen
Pole statt. Hat sich das Element entladen,
oder ist die Entladung vollzogen, so mufs es
wieder von Neuem geladen werden, um eine
erneute Ladung vornehmen zu können u. s. w.
Die Möglichkeit, auf diese Weise Kraft aufzu-
speichern, hat diesem Elemente den Namen
*) Die sekundären Elemente und ihre
technitche Zeitschrift, iSSa, S. im.
Elektro.
Akkumulator zugeführt, d. h. Aufspeicherungs-
apparat für Arbeit. Die Wichtigkeit dieser Auf-
speicherungsapparate brauche ich heute nicht
mehr hervorzuheben; aber für die Zwecke, für
die man damals in erster Reihe die Verwendung
der Akkumulatoren ins Auge fafste, für die
Zwecke des Transportes, hat man grofsc Er-
folge nicht zu erzielen vermocht und erwartet
auch wohl in dieser Richtung keine grofsen
Erfolge mehr; in dieser Beziehung hat sich das
Iwstätigt, was ich vor einem halben Jahre an
dieser Stelle aussprach , dafs der Akkumulator
zu schwer für diese Zwecke ist. Dcmgcmäfs
werden wir auf den Faktor, der damals uns
interessirtc, auf die Kapazität des Akkumulators
im Verhältnifs zu seinem Gewichte, heute weniger
Werth legen.
Was man noch von den Akkumulatoren er-
wartet, ist, als stehende Elemente zu wirken,
um Kraft, die im Ueberschufs vorhanden ist,
aufzuspeichern. In wie weit sie für diese be-
scheidenere Aufgabe sich eignen, das wollen wir
heute besprechen.
Ich will nun zuerst die wichtigsten Formen
der Elemente durchgehen und ihre Bedeutung
besprechen: ich beginne mit den Planttf'schen.
Die Schwierigkeit, welche die Herstellung dieses
Elementes bietet, besteht hauptsächlich darin,
dafs es Anfangs nicht fähig ist, die Elektrizität
aufzunehmen , sondern dazu erst durch eine
langwierige Präparirung mit Hülfe des Stromes
selbst befähigt werden mufs, wie? dies in dem
zweiten Jahrgang unserer Zeitschrift ') beschrieben
ist. Durch die Präparirung wird das Blei ge-
wissermafsen aufgelockert und für die Aufnahme
der chemischen Wirkung in die Tiefe vorbe-
reitet. Die Schwierigkeit dieser langdauernden
Präparirung wurde von Faure beseitigt, und
zwar dadurch, dafs er das Blei von vornherein
in einem Zustande feiner Vcrtheilung auf die
Platten brachte; er strich einfach Mennige
auf die Bleiplatten und setzte sie so in den
Stand, die Ladung sogleich aufzunehmen. Diese
Entdeckung brachte in der elektrotechnischen
Welt eine grofse Bewegung hervor; man glaubte
allgemein, ein grofsartiges Problem, das des
elektrischen Akkumulators, sei gelöst; heute,
nach fast zwei Jahren, sieht man sich von
diesem Ziele weiter entfernt, als man es selbst
damals schon zu sein glaubte.
Ich komme nun zu meinen eigenen Arbeiten
Uber diesen Gegenstand.
Ich habe das vorige Mal Nichts darüber ge-
sagt, weil ich noch zu keinem Abschlüsse ge-
kommen war. Ich habe aber in demselben
Sinne, wie Faure, bereits Anfang des Jahres
1880 gearbeitet; ich hatte ebenfalls durch das
Studium der Plantö'schcn Arbeiten erkannt, dafs
es wesentlich darauf ankommt, das Blei in fein
') Bereitung der Plantc'tchen sekundären Elemente. 1880, S. 56.
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Elektrotechn. Zeitschrift. , „. ,
FEBRUAR i88j. ARON, 1 HEORIE DER AKKUMULATOREN U. S W.
59
zertheiltcm Zustande anzuwenden. Im Sommer
1880, also bevor die Arbeiten von Faure be-
kannt waren, habe ich Platten aus Bleischwamm
hergestellt, in der Hoffnung, dafs diese die
Wirkung besser als massives Blei aufnehmen
würden. Meine Erwartung hat sich indessen
nicht bestätigt. Es sind zwar inzwischen von
Paris aus Patente auf diese Herstellungsweise
der Polplatten genommen worden, es ist in-
dessen Bleischwamm nur für den negativen Pol
brauchbar, wo er die Wirkung gerade so gut
oder noch besser als die Faure'schen Polplatten
aufnimmt, aber nicht als positiver Pol. Es
nimmt zwar der Bleischwamm den Sauerstoff
auf, übt aber als positiver Pol keine Wirkung
bei der Entladung aus. Ich vermtithe, dafs
sich bei der Ladung Suboxyd bildet, was sich
in der dunkelgrauen Farbe bemerklich macht;
daraus erklärt sich auch, dafs die Leitungsfähig-
keit während des Ladens abnimmt. Es scheint
in der That, dafs es einer gewissen Dichtigkeit
des Stromes bedarf, um das metallische Blei
in eine höhere üxydationsstufe überzuführen;
eine Platte von schwammigem Blei bildet aber
gewissermafsen eine Polplatte von unendlich
grofser Fläche; die Dichtigkeit des Stromes ist
in Folge dessen an jeder Stelle gleichsam un-
endlich klein; in Folge dessen bildet sich keine
höhere Oxydationsstufe, sondern das Suboxyd.
Auch mit Mennige habe ich damals Versuche
angestellt; da ich indefs nicht glaubte, dafs sie
an Platten haften würde, habe ich sie in- und
aufserhalb einer Thonzelle, indem ich Blei-
platten als Zuleitung benutzte, angewendet; ich
bekam indefs keine Wirkung. Ich werde
Ihnen heute an einer späteren Stelle die Gründe
mittheilen, die ich damals freilich noch nicht
erkannte, weshalb das Element unwirksam ist.
Erwähnen will ich als Kuriosum, dafs ich da-
mals auch meinem Gehülfen den Befehl ge-
geben hatte, für einen Versuch Mennige auf
Blciplatten zu streichen, dafs ich ihn aber wie-
der zurücknahm in der Meinung, es müfste in
der Säure sich von den Platten ablösen. Die
in der That bestehende Schwierigkeit , die
Mennige an den Polplatten zu befestigen, störte
mich damals in meinen Combinationen aufs er-
ordentlich. Ich hatte mir dann den Gedanken
gemacht, man könnte das Blei mit Hülfe von
Kollodium an der Platte befestigen, bin aber
auch davon zurückgekommen, weil ich mir
sagte, das Kollodium sei ein vorzüglicher Iso-
lator, könne also unmöglich für diese Zwecke,
wo es auf Leitung ankommt, brauchbar sein.
Als aber Faure mit seiner Arbeit herauskam,
dachte ich, wenn so Vieles geht, warum sollte
auch das nicht gehen, und versuchte es einmal
mit Kollodium; und in der That, es bewährte
sich aufserordentlich; gemischt mit einem Mctall-
oxyd, wird es in der Flüssigkeit vollkommen
leitend oder stört wenigstens die Leitung nicht,
1
| und ich halte es für ein sehr wichtiges Mittel, um
pulverförmige Körper auf Polplatten aufzutragen.
Ich habe viele Mctalloxyde mit Kollodium ver-
j sucht und sämmtlich haben sie sich leitend be-
wiesen; ich habe eine solche Verbindung von
I Metall mit Kollodium » Metallodium < genannt.
: Mischt man Mennige mit Kollodium und läfst
J es eine Zeit lang stehen, so wird daraus eine
j chemische Verbindung. Kollodium löst sich be-
1 kanntlich in einer Mischung von Alkohol mit
< Aether. Eine frische Mischung von Mennige
oder Superoxyd mit Kollodium löst sich im
Anfang auch noch, später aber, wenn die
Mischung lange gestanden hat und einmal ein-
j getrocknet ist, ist sie nicht mehr löslich. Auf
J diese Weise wird eine innige Verbindung von
j Metall und Kollodium erhalten, die sich aufser-
| ordentlich eignet, haltbare Platten herzustellen,
die Haltbarkeit noch zu erhöhen, habe ich in die
Masse Asbest eingerührt. Die Aufnahmefähig-
keit dieser Elemente aus Bleimetallodium für
die Ladung ist aufserordentlich, gröfser wohl
als die irgend eines anderen Elementes, aufser-
dem hat es noch einen wesentlichen Vorzug
in der Haltbarkeit des Stoffes, dessen Bedeutung
sich im Laufe des Vortrages noch zeigen wird.
Auf ein interessantes Element, das sich mit
Hülfe von Kollodium herstellen läfst, eine Art
Leclanche" Element, will ich bei dieser Gelegen-
heit aufmerksam machen. Man braucht nur
Kollodium mit gepulvertem Braunstein zu ver-
mischen und diese Mischung auf ein Stück
Bunsen'scher Kohle aufzutragen , sodann die
Masse erstarren zu lassen. Mit Zink in ein mit
Salmiak gefülltes Gefäfs gestellt, erhält man ein vor-
zügliches Element, ohne dafs man eine Thonzelle
gebraucht. Ich will nun weitere Modifikationen
des Plante"'schen Elementes besprechen. Herr
Dr. Kalischer hatte mir eine Bemerkung mit-
getheilt, Uber die er inzwischen eine Arbeit ver-
öffentlicht hat1), wonach Zink durch Actzung an
der Oberfläche krystallinisch wird. Es schien
mir möglich, dafs dies beim Blei auch der Fall
sein könne, und da Planta die Wirkung seiner
Präparirung wesentlich dem Umstände zuschreibt,
dafs das Blei dabei eine krystallinische Struk-
tur erhält, schien mir der Versuch von Interesse.
In der That fand ich, dafs man die krystal-
linische Struktur des gewalzten Bleies herbei-
führen könne, wenn man das Blei mit Salpeter-
säure ätzt*); dieses so präparirte Blei ist in
der That in viel höherem Grade als gewöhnliche
Bleiplatten die Wirkung des Stromes aufzu-
nehmen fähig. Planta hat jüngst dieselbe
Bemerkung gemacht und veröffentlicht. Ich
habe Ihnen die Gesichtspunkte angegeben, von
denen ich ausgegangen bin; ich bin aber
I
') Berichte der deutschen chemischen Geoellfchait, XIV, J47.
*) Inzwischen hat Herr Dr. Kalischer selbst unter vielem An-
deren auch diese Beobachtung gemacht. Vcrgl. Verhandlungen der
No. 4.
Digitized by Google
6o
Vereins-Angf.lecenheitkn.
OTICHN. ZjUTSCHKIKI
FEBRUAR 1II3.
dabei nicht stehen geblieben, sondern habe
weiter die Einwirkung der Salpetersäure er-
forscht. Ich habe statt der Aetzung mit Sal-
petersäure es versucht, der Schwefelsäure, worin
die Platten durch den Strom präparirt wur-
den, etwas Salpetersäure hinzuzusetzen. Es
erwies sich dies als ein vorzügliches Mittel, das
Blei der Einwirkung des Sauerstoffes zugäng-
licher zu machen. Ich denke mir das so, dafs
sich mit Hülfe der Salpetersäure salpetersaures
Bleioxyd bildet, welches sich in schwefelsaures
Bleioxyd umsetzt und alsdann durch den na-
szirenden Sauerstoff, gemäfs der Wahrnehmung
von Gladstone und Tribe, in Bleisupcroxyd ver-
wandelt wird. Es war zu erwarten, dafs auch
andere Zusätze von Stoffen, welche leicht lös-
liche Bleisalze erzeugen, eine ähnliche Wirkung
haben müfsten, und so erwies sich denn in
der That Essigsäure als ein gut wirkendes
Agens, doch scheint der Zusatz von Salpeter-
säure den Vorzug zu verdienen. Ich habe es
schliefslich für zweckmäfsiger gefunden, das
Blei nicht sogleich in die mit Salpetersäure ver-
setzte Schwefelsäure zu tauchen, sondern es
erst in reiner verdünnter Schwefelsäure durch
den Strom mit einer dünnen Schicht von Super-
oxyd zu Uberziehen und nachher in die mit
Salpetersäure versetzte Schwefelsäure zu bringen,
weil sonst das Blei zu schnell angegriffen wird,
und zu viel schwefelsaures Blei sich bildet,
welches leicht abfällt und die Leitung hindert.
Die dünne Schicht des Superoxydes, welches in
Salpetersäure unlöslich ist, verhindert den allzu
heftigen Angriff auf das Blei und läfst nur eine
allmähliche Wirkung zu ; so arbeitet sich die po-
sitive Polplatte allmählich bis zu einer Dicke
von einem halben Millimeter durch; nachher
reduzirte ich noch eine ebenso präparirte Platte
und benutzte die beiden als Polplatten. So
präparirte Platten gaben eine vorzügliche Wirkung
und sind in jeder Beziehung den Plantschen Pol-
platten gleich zu achten, nur dafs sie schneller
und tiefer präparirt sind; tiefer als einen halben
Millimeter konnte ich die Platten nicht prä-
pariren, weil dann die präparirten Massen ab-
fielen. Auch bemerkte ich, dafs sich unter dem
Superoxyd an vielen Stellen Schichten von
schwefelsaurem Blei gebildet hatten, die sich
nicht mehr in Superoxyd verwandeln liefsen;
jedenfalls geschieht in dieser Weise die Prä-
parirung des gewalzten Bleies bis zu einer Tiefe,
wie man sie auf eine andere Weise kaum
ebenso erhalten kann. Das Element hat aber die
schlechte Eigenschaft, die Ladung nicht so lange
zu halten wie das Faure'sche oder das Me-
tallodium-Element.
Man sieht nach einem Tage die positive
Platte heller und nach drei bis vier Tagen
schliefslich ganz weifs werden. Es hat sich
nämlich schwefelsaures Blei auf der Platte ge-
bildet; es liegt das nicht daran, dafs Salpeter-
säure in der Flüssigkeit ist, denn ich habe die
Platte nach ihrer Präparirung in reine verdünnte
Schwefelsäure gesteckt und nochmals geladen,
aber hinsichtlich des Haltens der Ladung keinen
besseren Erfolg erzielt. In der Hinsicht habe
ich noch nicht genügende Erfahrung, ob das
nach dem ursprünglichen Plantschen Verfahren
hergestellte Element die Ladung länger hält;
ich glaube es kaum, da es mir gleich erscheint,
ob die Bleiplatten auf diese oder andere Weise
für die Aufnahme des Stromes fähig gemacht sind.
Ein anderes Element, den Akkumulator von
Schulze, möchte ich zu derselben Gruppe zäh-
len. Hier wird der Angriff der Bleiplatten vor
der Präparation durch Rösten derselben mit
Schwefel bewirkt, wodurch sich eine Schicht
Schwefelblei bildet; ich stelle mir also vor, dafs
hier der Schwefel eine ähnliche Rolle spielt,
wie in dem soeben beschriebenen Verfahren
die Salpetersäure, nämlich die, das metallische
Blei aufzulockern; ich glaube also nicht, dafs
der Schwefel als solcher in dem Element eine
Rolle spielt, ebensowenig wie die Salpetersäure
in den von mir präparirten Elementen; somit
ist dieses Element wie das mit Salpetersäure
hergestellte in die Gruppe der modifizirten
Planttf'schen Elemente zu zählen.
(Schlufe folgt.)
Zur
Dr. 0. Frölich:
en Kraftübertragung.
Meine Herren! Gestatten Sie mir, Über einige
Punkte der elektrischen Kraftübertragung zu
sprechen, deren Verhandlung in letzterer Zeit
das Interesse der Techniker erregt hat; zunächst
Uber
Das Verhältnlf« zwischen Zugkraft und Stromstärke
die StrOme im Eisenkerne, den Nutzeffekt.
Das Verhältnifs zwischen Zugkraft und Strom-
stärke bildet den Gegenstand mehrerer Artikel
von Herrn M. Deprez, namentlich in No. 48,
Bd. VII, der Lumiere ölectrique. Aus diesen
Artikeln ist ein eleganter Versuch hervorzu-
heben, durch welchen Herr Deprez experi-
mentell zeigte, dafs die Zugkraft von nichts
j Anderem als von der Stromstärke abhängt,
; und ferner die Konstruktion von Kurven, welche
die Abhängigkeit der Zugkraft von der Strom-
stärke darstellen.
In jenem Versuche wurde eine elektrische
Kraftübertragung, bestehend aus einer primären
und einer sekundären Maschine und den Lei-
tungen, zusammengestellt, und die sekundäre
Maschine durch einen Prony'schen Zaum ge-
bremst, der die Zugkraft durch automatische
Regulirung auf derselben Höhe erhielt; die Ge-
schwindigkeiten der Maschinen wurden in den
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El KKTRO t ECHN. ZKtTSCHRrxT.
FEBRUAR iMj.
Frölich, Zur elektrischen Kraftübertragung.
61
weitesten Grenzen variirt und die Stromstärke
fortwährend beobachtet. Es zeigte sich, dafs I
die Stromstärke beinahe genau konstant blieb. [
Die Kurven der Zugkraft wurden von Herrn l
Deprez flir verschiedene Maschinen, sämmtlich
in getriebenem Zustande, dargestellt; sie er-
gaben für die Zugkraft filr geringe Stromstärken j
ein Kurvenstück, das ungefähr ein <|uadratisches j
Gesetz befolgt, später eine Gerade. Es mufs
bemerkt werden, dafs bei diesen Versuchen der
Einflufs der mechanischen Reibungen dadurch
climinirt war, dafs die Zugkraft nicht an dem
Anker, sondern an den Schenkeln gemessen
wurde, welche zu diesem Zwecke drehbar auf-
gestellt waren.
Ohne das Verdienst jenes Versuches im min-
desten antasten zu wollen, mufs ich darauf hin-
weisen, dafs ich bereits in der Nummer des
Electricien vom 15. Juni 1882 klar ausgesprochen
habe, dafe die Zugkraft im Wesentlichen blofc
von der Stromstärke abhänge, ferner die Kennt-
nifs der zwischen Zugkraft und Stromstärke
herrschenden Relation als ein Mittel bezeichnet
habe, um die Eigenschaften einer Maschine in
Bezug auf Kraftübertragung kennen zu lernen,
und endlich den Fall der konstanten Zugkraft
behandelt habe.
Es sei mir gestattet, die erwähnte Stelle in
jenem Artikel hier einzufügen:
»Um alle Fälle der Praxis behandeln zu
können, mufs man auch die Maschinen aufser-
halb des Maximalzustandes kennen, d. h. bei
geringeren Geschwindigkeiten und geringeren
Stromstarken.
Wenn man von den Indukrionsströmen ab-
sieht, hat man für die Arbeit die Gleichung:
A — n ./. AI. v
{» -— Anzahl der Windungen auf dem Anker,
/ - Stromstärke , M — Magnetismus, v = Ge-
schwindigkeit).
In dieser Gleichung wissen wir, dafs Af eine
Funktion der Stromstärke J ist; also ist auch das
Produkt J M nur eine Funktion der Stromstärke.
Dieses Produkt ist nichts Anderes als die Zug-
kraft, welche bei der Maschine an dem Um-
fange der Riemscheibe herrscht (abgesehen
von einem konstanten Faktor).
Um dieses Produkt zu studiren, schickt man
Ströme von verschiedener Stärke in die Maschine
bei gleichbleibender Geschwindigkeit, und mifst
die Zugkraft an dem Umfange der Riemscheibe,
/. B. mit dem v. Hefher'schen Arbeitsmesser,
wenn die Maschine getrieben wird, und durch
den Prony'schen Zaum, wenn dieselbe treibt.
Wenn der Strom konstant ist, z. B. im Maxi-
mum, und es ändert sich nur die Geschwindig-
keit, so folgt aus der obigen Gleichung, dafs
die (verbrauchte oder geleistete) Arbeit pro-
portional der Geschwindigkeit ist; dieser
wichtige Satz ändert sich nur wenig, wenn man
die Induktionsströme berücksichtigt.
Mit Hülfe dieses Satzes läfst sich auch der
Fall leicht behandeln, in welchem die zu leistende
Zugkraft konstant und nur die Geschwindigkeit
variabel ist. Dies ist der Fall z. B. bei den Pumpen,
den Werkzeugmaschinen, den horizontalen elek-
trischen Eisenbahnen; man kann zum Voraus
die Aenderungen der Geschwindigkeit in den
sekundären Maschinen berechnen, welche von
den Geschwindigkeitsänderungen der primären
Maschinen in Folge von Widerstandsänderungen
herrühren. Für eine horizontale elektrische
Eisenbahn z. B. folgt aus unserem Satze, dafs
die Geschwindigkeit proportional der
Entfernung der beiden Maschinen ab-
nimmt, und diese Abnahme läfst sich leicht
berechnen. t
(Ich mufs bemerken, dafs in dem französi-
schen Texte mehrfach statt »Zugkrad« das
Wort »travaih angewendet war, während mein
ursprünglicher Text überall hierfür den Aus-
druck »force« enthielt; ich meine jedoch, dafs
jeder denkende Leser diesen nicht mir zur Last
fallenden Fehler bemerkt haben mufs.)
Fig. 1.
In Verfolgung des Inhalts dieses Artikels wur-
den im Etablissement von Siemens & Halske,
wie sich aus dem Versuchsjournal nachweisen
läfst, am 20. September ff. 1882 Versuche unter-
nommen (s. unten), in welchen eine und die-
selbe Maschine im getriebenen und im trei-
benden Zustande möglichst verschiedenen
Zugkräften ausgesetzt und sämmtliche elektrische
und mechanische Gröfsen gemessen wurden.
Betrachten wir die Resultate jener Versuche
vorerst im Allgemeinen.
Der Verlauf der Kurven, welche aus diesen
Versuchen für die Zugkraft erhalten wurden,
ist ein ähnlicher, wie bei Deprez (s. Fig. 1); sie
zeigen Anfangs den Charakter einer Kurve
zweiten Grades, die Krümmung nimmt aber
rasch ab und wird bald sehr klein, so dafs man
für praktische Zwecke, gerade im Bereiche der
in der Praxis vorkommenden Stromstärken, die
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63
V K K K I N S - A N O F. I F. O K N H K I f K N .
F.I.KKTROTECHN. ZEITSCHRirr.
FKHKUAR i8»3.
Kurve sehr wohl durch eine Gerade ersetzen
kann, welche nicht durch den Anfangspunkt
geht.
Weser Verlauf erklart sich, wenn man für
den Magnetismus <M) die Interpolationsformel
anwendet, welche ich in der Arbeit vom No-
vember 1880 (s. diese Zeitschrift, Bd. 2, S. 139)
für den Magnetismus angewendet habe, nämlich:
Af= J ;
a bj
für die Zugkraft Ä' hat man (abgesehen von den
Strömen im Eisenkerne):
K nJM, also
r
K - //
,1 + bj
Für kleine Stromstarken ist bj klein gegen ,1,
und man hat daher:
im Wesentlichen eine Kurve zweiten Grades, da
das Glied — ^ / klein ist gegen /
Für grofse Stromstärken, bei welchen sich der
Magnetismus bereits dem Maximum nähert, ist a
klein gegen bj, und es ist:
K - n
- ;(/-:).
also eine Gerade, welche bei dem Werthe
a
J die Abscissenaxe schneidet. Diese Ge-
rade ist die Asymptote, welcher die Kurve sich
immer mehr nähert, welche sie aber erst in un-
endlicher Entfernung erreicht.
Die Gerade, durch welche man die Kurve
in den mittleren Stromstärken mit genügender
Genauigkeit ersetzen kann, ist eine Tangente,
welche man für einen mittleren Werth der Strom-
starke an die Kurve zieht. —
Wenn wir nun die Kurven zusammenstellen,
welche eine Dynamomaschine charakterisiren,
so finden wir die Kurven des Stromes, des
Magnetismus und der Zugkraft.
Die Kurve des Stromes ist diejenige, welche
die Abhängigkeit des Stromes von dem Ver-
hältnisse : Geschwindigkeit / Gesammtwiderstand
darstellt, und von welcher wir 1880 gezeigt
haben, dafs aus derselben sich das Verhalten
der Dynamomaschine völlig vorherbestimmen
läfst, wenn dieselbe nur mit äufserem Wider-
stand arbeitet. Ks ist dies zugleich die einzige
Art, dieses Verhalten durch eine einzige Kurve
darzustellen ; bei jeder anderen Art der Dar-
stellung ist der Strom oder die elektromotorische
Kraft Funktion von zwei Variabein, hier dagegen
von einer einzigen.
Die Kurve des Magnetismus - ebenfalls
1880 von mir aufgestellt und ein Jahr später
von Herrn Deprez via caracteristique ge-
nannt — stellt die Abhängigkeit des Magnetis-
mus von der Stromstärke dar; sie dient nament-
lich dazu, um das magnetische Verhalten einer
Maschine darzustellen, sowohl den Magnetismus
der Schenkel, als die entmagnetisirende Wirkung
des Ankers.
Nun tritt noch die Kurve der Zugkraft
hinzu. Wie bereits in unserem Artikel im
F.lectricien angedeutet wurde, ist dies diejenige
Kurve, welche die Maschine in Bezug auf Kraft
Übertragung charakterisirt , und hat daher un-
mittelbaren praktischen Werth. In theoretischer
Beziehung bringt sie nichts wesentlich Neues,
denn, wie wir oben sahen, läfst sich die Kurve
der Zugkraft (abgesehen von gleich zu be-
sprechenden Abweichungen) direkt aus der-
jenigen des Magnetismus ableiten durch Multi-
plikation mit ///, und umgekehrt die Kurve des
Magnetismus aus derjenigen der Zugkraft.
Die vorigen Betrachtungen, welche nur einen
allgemeinen Ueberblick geben sollen, kompliziren
sich, wenn man den Unterschied ins Auge
fafst, den das Verhalten der Maschine im ge-
triebenen und im treibenden Zustande zeigt.
Dieser Unterschied wird klargestellt theils
durch die Versuche von Siemens & Halskc
vom Jahre 1880, namentlich aber durch die
bereits erwähnten von 1882, welche hier mit-
zutheilen mir gestattet ist.
In diesen Versuchen wurde dieselbe Ma-
schine bei derselben Kommutatorstellung im
getriebenen und treibenden Zustande möglichst
verschiedenen Zugkräften ausgesetzt und sämmt-
liche elektrische und mechanische Gröfscn ge-
messen. War die Maschine getrieben (von
der Dampfmaschine), so wurde die Zugkraft
als Differenz der Kiemenspannung mit dem
v. Hefner'schen Arbeitsmesser bestimmt; war
die Maschine treibend (sekundär), so wurde ein
Prony'scher Zaum angewendet.
Die Resultate dieser Versuche sind in den
Tabellen auf nebenstehender Seite zusammen-
gestellt.
Die elektromotorische Kraft wurde aus der
Polspannung berechnet, indem man das Pro-
dukt : Stromstärke X Widerstand der Maschine
addirtc, wenn die Maschine getrieben, subtra-
hirte, wenn die Maschine treibend war.
Die Stromstärke wurde bestimmt durch Messung
der Spannung an einem bekannten Widerstand ;
alle elektrischen Messungen wurden mittels des
Torsionsgalvanometers ausgeführt.
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Elektrotechn. Zeitschrift. ..
FKPKiMk 1883. Frölich, Zur elektrischen Kraftübertragung.
63
Maschine getrieben
A"
Zugkraft in Kilo.
Einzelne
Werth«.
Mittel.
/
Stromstärke in Ampere.
Mittel.
Einfeine
Werthc.
p
E
V
M
Ma^mu^f.
l'ol-
spannung
in Volt.
Elektro-
motorische
Tourenzahl
in der
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in Volt.
Minute.
Einzelne
Werthe.
Mittel.
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Maschine treibend
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75,°
593
0,U7
Man sieht, dafs die einzelnen Versuche unter
sich 11m so mehr übereinstimmen, je gröfser die
Zugkraft ist. Bei kleinen Zugkräften finden er-
hebliche Unregelmäfsigkeitcn statt, welche davon
herrühren, dafs alsdann der Einfhifs der Zapfen-
reibung, der Bürstenreibung und des Luftwider-
standes, sowie der Ströme im Kisenkcrn im
Verhältnifs zur elektrischen Zugkraft viel gröfser
ist, als bei gTofsen elektrischen Zugkräften.
Aus diesem Grunde ist auch zu vermuthen,
dafs der Deprez'sche Versuch mit konstanter
Zugkraft nur konstanten Strom ergiebt, so lange
die Zugkraft eine verhältnifsmäfsig grofse ist,
dafs aber bei kleinen Zugkräften erhebliche
0,0745
0,0985
0, 1 10
O.us
Schwankungen des Stromes auftreten werden
bei verschiedenen Geschwindigkeiten.
Zeichnen wir die aus diesen Versuchen sich
ergebenden Werthe des Magnetismus und der
Zugkraft in Funktion der Stromstärke auf, so
erhalten wir für die Zugkraft zwei verschiedene
Kurven, Fig. 2, eine für den getriebenen Zu-
stand und eine für den treibenden; der Unter-
schied zwischen beiden Kurven geht dahin, dafs
bei derselben Stromstärke die Zugkraft im ge-
triebenen Zustande gröfser ist als im treibenden,
und zwar um ungefähr 10 %• Für den Magne-
tismus dagegen erhalten wir im Wesentlichen
nur eine Kurve, Fig. 3; denn wenn wir die
Digitized by Google
64
Vereins -Angelegenheiten.
El.EKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
FEBRUAR »883.
(mit X bezeichneten) Punkte für den getriebenen
Zustand aufzeichnen und durch eine Kurve
verbinden, so zeigt sich, dafs die (mit O üe"
zeichneten) Funkte für den treibenden Zustand
sich ziemlich gleichmäfsig zu beiden Seiten jener
Kurve vertheilen, dafs also jene Kurve im
Wesentlichen auch für den treibenden Zustand
gilt.
Was die Unterschiede in der Zugkraft
betrifft, so versteht sich von selbst, dafs ein
Theil derselben auf die mechanischen Wider-
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J
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stände fällt, welche sich stets der Bewegung
des Ankers entgegenstellen, nämlich die Zapfen-
reibung, die Reibung der Bürsten und den Luft-
widerstand. Im getriebenen Zustand ist die
PI» 3-
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A
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Hü
40
mechanische Zugkraft gleich der Summe der
elektrischen und jener Reibungskräfte, im treiben-
den Zustande dagegen gleich der Differenz der
elektrischen und der Reibungskräfte; es müssen
also, wenn die elektrische Zugkraft in beiden
Fällen gleich ist, die Zugkräfte verschieden sein,
und zwar in der in Wirklichkeit sich ergeben-
den Richtung.
Aufser den mechanischen Reibungen wirken
aber jedenfalls die Zugkräfte der Ströme im
Eisenkerne mit; dieselben sind bei den vor-
liegenden Versuchen nicht bestimmt worden,
aber nach Analogie anderer Messungen ist an-
zunehmen, dafs dieselben wenigstens 3 % aus-
machen. Die mechanische Wirkung der Zug-
kräfte der Ströme im Eisenkern ist, wie wir
früher nachgewiesen haben, durchaus ähnlich
derjenigen der mechanischen Reibungen.
Das für den Magnetismus aus obigen Ver-
suchen gezogene Resultat, dafs derselbe in den
beiden Zuständen wesentlich gleichen Werth
hat, weicht ab von demjenigen, welches die
Versuche von 1880 ergaben.
Aus jenen Versuchen hatten sich Differenzen
des Magnetismus in den beiden Zuständen bis
zu 20 % herausgestellt, und zwar war der
Magnetismus im treibenden Zustande
gröfser als im getriebenen. Wir hatten
damals gezeigt, dafs der magnetisirende Einflufs
der Ströme im Eisenkern eine solche Wirkung
haben mufs, denn die Ströme haben im ge-
triebenen Zustande dieselbe Richtung wie die
Ströme in den Ankerdrähten, im treibenden
Zustande die umgekehrte (s. Fig. 4), (der äufsere
Fig. 4-
getrieben.
treiben*.
Drahtkreis soll die Kupferdrähte, der innere die
Eisendrähte des Ankers bezeichnen; die letzteren
sind in ähnlicher Wickelung gedacht wie die
ersteren). Hieraus folgt, dafs die magnetische
Wirkung der Ströme im Eisenkern im ge-
triebenen Zustand eine ähnliche sei, wie die-
jenige der Ströme in den Kupferdrähten, da-
gegen im treibenden Zustand eine entgegen-
gesetzte, oder, dafs diese Ströme im getriebenen
Zustande den Magnetismus vermindern, im
treibenden dagegen vermehren. Unter dieser
Voraussetzung sind die Versuche von 1880
berechnet und in Uebereinstimmung mit der
Theorie gebracht.
Wenn nun die neueren Versuche wenig oder
keine Differenz des Magnetismus in den beiden
Zuständen ergeben, so erklärt sich dies aus
zwei Gründen:
1. Bei den Versuchen von 1880 war die
Kommutatorstellung variabel, indem jeder
Kommutator bei jedem Versuch auf das Maxi-
mum der Wirkung eingestellt wurde; ferner
waren es zwei verschiedene Maschinen,
welche untersucht wurden, die eine im getrie-
y Google
Elrktrotrchn. Zeitschrift.
FEBRUAR i8Bj.
Frölich, Zur elektrischen Kraftübertragung.
65
benen, die andere im treibenden Zustande;
bei den neueren Versuchen ist dieselbe Ma-
schine mit konstanter Kommutatorstellung in
beiden Zuständen untersucht worden.
2. Die Ströme im Eisenkerne waren jedenfalls
bei den Maschinen von 1880 erheblich kräftiger,
als bei der 1882 untersuchten Maschine; es
kann also 1880 wirklich ein merklicher mag-
netischer Einflufs dieser Ströme geherrscht
haben, während 1882 derselbe unmerklich
klein war.
Die Erklärung der Versuche von 1880 wird
also durch die Resultate der oben mirgetheilten
Versuche blos insofern modifizirt, als wahr-
scheinlich von der Differenz im Magnetismus
in den beiden Zuständen ein Theil auf die
Veränderung in der Kommutatorstellung zu
schieben ist; die damals aufgestellte Theorie
bleibt jedoch durch diese Resultate unberührt,
und die jetzigen Versuche ergeben blos, dafs
für die durch dieselben untersuchte Maschine
der magnetisirende Einflufs der Ströme im Eisen-
kern oder der Werth der Konstanten rt kein
erheblicher ist.
Der Einflufs jener Ströme auf die Zugkraft
(Konstante /} hängt nicht mit ihrem magneti-
sirenden Einflüsse direkt zusammen; derselbe
ist auch in den vorliegenden Versuchen nicht
unerheblich und war bei den 1880 untersuchten
Maschinen von sehr erheblichem Werthe. Dieser
mechanische Einflufs der Induktionsströme ist
jedenfalls der wichtigste; ohne denselben in
Rechnung zu ziehen, wäre es nicht möglich
gewesen, die Resultate der zahlreichen und viel-
fach variirten Versuche von 1880 zu erklären,
und auch bei Maschinen, bei welchen jene
Ströme sich weniger stark entwickeln, wird man
die Zugkraft dieser Ströme stets in Betracht
ziehen müssen, um die Differenzen zwischen
mechanischem und elektrischem Nutzeffekt zu
erklären.
Ein einfacher, in dem erwähnten Artikel des
Electricien von mir angegebener Versuch lehrt
diese Zugkraft kennen.
Magnetisirt man nämlich die Schenkel der
zu untersuchenden Maschine durch eine zweite
und läfst den Anker sich drehen, ohne die
Bürsten aufzulegen, so kann man direkt die
Zugkraft der mechanischen Reibungen und der
Induktionsströme im Eisenkerne messen, z. B.
mittels eines v. Hefner'schen Kraftmessers; öffnet
man den Strom der magnetisirenden Maschine,
so bleibt nur die Zugkraft der mechanischen
Reibungen übrig; es lassen sich also beide Ein-
flüsse getrennt bestimmen.
Bei Versuchen dieser Art, welche bei Sie-
mens & Halskc in den letzten Jahren an
verschiedenen Maschinen, die ohne besondere
Vorsicht in dieser Hinsicht gebaut waren, an-
gestellt wurden, fand man für die Arbeit der
Induktionsströme 3 bis 15 °/o der Maximal-
arbeit der Maschine. Dieses Resultat erklärt
sich auch, wenn man die Konstruktion des
Eisenkernes ins Auge fafst.
Man kann keineswegs behaupten, dafs es
keine Maschine gebe, bei welcher jene Ströme
nicht auftreten, oder dafs sich eine solche nicht
konstruiren lasse. Jedoch je besser man die
Eisendrähte isolirt, um so mehr verliert man
an Magnetismus, und aus diesem Grunde ziehen
es manche Konstrukteure vor, nur nothdürftige
Isolationen anzuwenden.
Wenn man die Reihe von Maschinenkonstruk-
tionen von den Doppcl -T- Maschinen bis auf die
neuesten überblickt, so hat man in Bezug auf
die Ströme im Eisenkern alle möglichen Fälle
vor sich.
Die Doppel -T- Maschinen (Siemens armature)
haben meistens Anker von Schmiedeisen, und
es ist bekannt, dafs dieselben, auch wenn kein
Strom in den Ankerdrähten zirkulirt, bei der
Drehung sehr warm werden; ja es wird sogar
behauptet, dafs ein solcher Anker mehr Arbeit
bei der Umdrehung verbrauche, ohne Strom
in den Ankerdrähten, als mit Strom. Jeden-
falls ist in diesem Falle die Arbeit des Eisen-
kernes ebenso grofs oder gröfser als diejenige
der Kupferdrähte des Ankers.
Im Gegensatze hierzu ist nicht daran zu
zweifeln, dafs man durch zweckmäßige Kon-
struktion der massiven Eisentheile und gute
Isolirung der Eisendrähtc eine beinahe voll-
ständige Abwesenheit der Ströme im Eisenkern
erzielen kann.
Zwischen diesen beiden Extremen, den sehr
geringen Strömen im letzteren Fall und den
kolossalen im ersteren Fall, bieten die Maschinen
der Technik von heutzutage verschiedene Ab-
stufungen dar, namentlich Anker mit Eisen-
drähten von unvollkommener Isolation und
solche von Gufscisen mit Einschnitten. —
Mit der Differenz der Magnetismen hängt
auch eine Frage zusammen, welche in jüngster
Zeit den Gegenstand einer Kontroverse zwischen
den Herren Maurice Ltfvy und M. Deprez
gebildet hat, ob nämlich die elektromotori-
sche Kraft einer Dynamomaschine, bei gleicher
Stromstärke, genau proportional der Ge-
schwindigkeit sei, oder ob noch ein zweites
Glied hinzukomme, welches das Quadrat der
Geschwindigkeit enthalte.
In unsere Terminologie übersetzt, stellt sich
dieselbe Frage dahin, ob der Magnetismus, bei
gleicher Stromstärke, von der Geschwindigkeit
abhänge oder nicht.
Herr Le*vy behauptet, dafs ein solches
zweites Glied vorhanden und von erheblichem
Werthe sein müfste und glaubt, dafs unsere
Versuche vom Jahre 1880 die Existenz eines
solchen Gliedes wahrscheinlich machen; Herr
Deprez dagegen behauptet, dafs dieses Glied
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66
Vereins -Angelegenheiten.
El.PKTWOTKCHK ZEITSCHRIFT.
FEBRUAR iU).
so klein sein müsse, dafs es bei den Versuchen
nicht bemerkt werde.
In der Abhandhing von 1880 habe ich nun
gezeigt, dafs, wenn Indoktionsströme im Eisen-
kerne vorhanden sind, dieselben eine Differenz
der Magnetismen im getriebenen und im trei-
benden Zustande hervorbringen müssen, und
zwar in der Weise, dafs im getriebenen Zu-
stande der Magnetismus:
AI, AI (\ — rt v,
und die elektromotorische Kraft:
Iix n AI (v — rt
dagegen im treibenden Zustande:
Ah AI fi + r,v)
und die elektromotorische Kraft:
F-t // AI (v + rt v').
{Af bedeutet hier den Magnetismus bei Ab-
wesenheit der Induktionsströme im Eisenkerne,
v die Geschwindigkeit, ^ einen Koeffizienten).
Die Differenz der elektromotorischen Kräfte
in den beiden Zuständen wäre hiernach:
E, — £, — n (A/j — AIJ v 2r,n Afv'1.
Es ergiebt sich hieraus, dafs auch nach unserer
Theorie die elektromotorische Kraft, bei gleicher
Stromstärke, nicht genau proportional der Ge-
schwindigkeit ist, sondern dafs noch ein Glied
hinzutritt, welches das Quadrat der Geschwindig-
keit enthält, und welches von dem magnetisiren-
den Einflüsse der Induktionsströme im Eisen-
kern abhängt.
Nach den Versuchen von Siemens & Halske
von 1 880 schien dieses Glied einen erheblichen
Werth zu besitzen ; es ist jedoch wahrscheinlich, '
dafs der Einflufs, der damals den Induktions-
strömen zugeschrieben wurde, zum Theil von
der Veränderung der Kommutatorstellung her-
rührt. Nach den neueren Versuchen ist dieses
Glied für die untersuchte Maschine unmerklich,
also die elektromotorische Kraft proportional
der Geschwindigkeit. —
Ziehen wir noch Folgerungen aus unseren
Betrachtungen auf diejenige Gröfse der elek-
trischen Kraftübertragung, welche wohl die
wichtigste von allen ist und welche in der
letzten Zeit lebhaft besprochen wurde, auf den
mechanischen Nutzeffekt.
Es ist in letzter Zeit, namentlich bei ( Jelegen-
heit des Versuches von Herrn Deprez in
München, öfter von einfachen Arten der
Berechnung die Rede gewesen, durch welche I
man den Nutzeffekt ungefähr bestimmen könne,
ohne dafs man genöthigt sei, die zu dessen 1
genauerer Bestimmung nöthigen Messungen vor-
zunehmen. Diese Rechnungsarten bestehen in
den Voraussetzungen, dafs der mechanische
Nutzeffekt annähernd gleich sei dem Verhält-
nisse der Geschwindigkeiten der beiden
Maschinen oder dem Verhältnisse der
elektromotorischen Kräfte.
Es läfst sich nicht bestreiten, dafs der Prak-
tiker ein Bediirfnifs hat nach solchen einfachen
: Rechnungsarten, da er oft nicht die Zeit und
die Gelegenheit hat, um die mechanischen
Messungen vorzunehmen; dafs aber Vorsicht
bei ihrer Anwendung geboten sei, zeigt gerade
das Beispiel des Münchener Versuches.
Die Rechnung mit dem Verhältnisse der
Gesch windigkeiten ist jedenfalls die schlech-
teste; dieselbe besitzt dieselben Fehler, wie die
sogleich zu erörternde Rechnung mit dem Ver-
hältnisse der elektromotorischen Kräfte, aber
aufserdem noch eine Fehlerquelle, welche prak-
tisch beinahe noch schwerer wiegt als die
übrigen, den Einflufs der Kommutatorstel-
lung an der sekundären Maschine.
Diese Stellung hat einen so bedeutenden
Einflufs auf die Geschwindigkeit der sekundären
Maschine, dafs es mittels derselben z. B. leicht
ist, bei schwachen Strömen die sekundäre Ma-
schine rascher laufen zu machen als die primäre.
Ist also die Stellung der Kommutatoren an
beiden Maschinen nicht genau gleich, so giebt
die Rechnung mit dem Verhältnisse der Ge-
schwindigkeiten unbrauchbare Resultate.
Die Rechnung mit dem Verhältnisse der
elektromotorischen Kräfte kommt der
Wahrheit schon näher; dieses Verhältnifs ist
gleichbedeutend mit dem elektrischen Nutz-
effekt, d. h. dem Verhältnisse der elektrischen
Arbeiten in den beiden Maschinen. Sowohl
die Umsetzung von mechanischer Arbeit in
elektrische in der primären Maschine, als die-
jenige von elektrischer in mechanische in der
sekundären Maschine ist mit Verlusten verbun-
den, hervorgerufen durch die mechanischen
Reibungen und das Auftreten von Strömen in
den Eisenkernen. Der elektrische Nutzeffekt
mufs also stets gröfser ausfallen als der me-
chanische; dies geht auch schon daraus hervor,
dafs der elektrische Nutzeffekt nahe 100 %
erreichen kann bei sehr schwachen Strömen,
während der mechanische erfahrungsgemäfs 60 %
nicht übersteigt. Die Differenz zwischen beiden
Nutzeffekten ist um so gröfser, je schwächer der
Strom und je gröfser die Geschwindigkeit.
Je kräftiger der Strom ist, um so mehr tritt
die Arbeit mechanischer Reibungen und der
Ströme im Eisenkerne gegenüber der elektrischen
Arbeit zurück, und in diesem Falle läfst sich
dxs Verhältnifs der elektromotorischen Kräfte
und auch dasjenige der Geschwindigkeiten als
grobe Annäherung zur Berechnung des mecha-
nischen Nutzeffektes verwenden.
Die Abweichungen der beiden Verhältnisse
von dem mechanischen Nutzeffekte sind von
mir bereits im Jahre 1880 angegeben und For-
meln dafür entwickelt. Von praktischem Werth
ist namentlich die folgende Formel, welche nur
elektrische Gröfsen enthält und den mechani-
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febkuar iu3. Frölich, Zur elektrischen Kraftübertragung.
67
sehen Nutzeffekt (N) aus dem elektrischen
entwickelt:
-V= %-\,-f/fE, +E,)-
dieselbe gilt für beliebige Stellungen des Kom-
mutators und setzt nur die Bestimmung der
Gröfse /, welche von den Strömen im Eisen-
kern abhängt, voraus.
Mit dieser Formel sind in der erwähnten
Abhandlung eine grofse Anzahl von Nutzeffekten
unter alten möglichen Umstünden berechnet
worden, und es ergab sich eine für die Praxis
völlig genügende Ucbcreinstimmung.
In dieser Formel sind zwar die mechanischen
Reibungen nicht berücksichtigt; dieselben hatten
bei jenen Versuchen ohne Zweifel einen ge-
ringeren Einflute, als die Ströme im Eisenkern.
Wenn JRX , P, die von diesen Reibungen her-
rührenden Arbeitsgröfsen sind, so ist
A, = eJE,+pE)+R^ A,=cJE,-pE\~R:
und der mechanische Nutzeffekt:
N = Ai
Illustration der elektrischen Kraftübertragung.
Die elektrische Kraftübertragung wäre ein
sehr einfacher Prozefs, wenn einerseits die oben
besprochenen Verluste nicht existirten und
andererseits die Komplikation, welche in der
Natur der Dynamomaschinen liegt.
Die Betrachtung dieses letzteren Umstandes
jedoch gehört eigentlich nicht direkt in die-
jenige der Kraftübertragung; allerdings hat die
Anwendung der Dynamomaschinen die Kraft-
übertragung eigentlich erst möglich gemacht,
aber nur deshalb, weil man sehr grofse Bat-
terien oder Magnetmaschinen hätte anwenden
müssen, um nennenswerthe Erfolge zu erzielen.
Für die elektrische Kraftübertragung kommt es
nun darauf an, welche Spannungen die Elek-
trizitäts(|iiellen liefern und welche Widerstände
sie besitzen; ob man die Elektrizität durch
Batterien oder Maschinen erzeugt, ist für die
theoretische Betrachtung der elektrischen Kraft-
übertragung gleichgültig.
Die Arbeitsverluste durch die mechanischen
Reibungen und die Ströme im Eisenkern aller-
dings gehören eher zur Betrachtung der Kraft-
übertragung , weil man kaum eine Maschine
konstruiren wird, welche ganz frei von diesen
Verlusten ist. Diese Gröfsen können und
müssen aber durch Versuche bestimmt werden;
es sind nothwendige Korrektionen, aber doch
nur Korrektionen, welche an dem elektrischen
Prozefs anzubringen sind.
Der Hauptvorgang bleibt immerhin der elek-
trische Prozefs, und diesen durch eine gra-
j phische Darstellung anschaulich zu machen,
ist wünschenswerth , weil hierdurch namentlich
1 Derjenige, welcher die Rechnung nicht liebt,
! eine leichte Uebersicht über die Verhältnisse
, gewinnt.
Für Spannung, Strom und Widerstand ist
! seit Ohm gebräuchlich, die Widerstände als
Abszissen und die Spannungen als Ordinaten
aufzuzeichnen; die Stromstärke ist dann (an
denjenigen Stellen des Stromkreises, an welchen
keine elektromotorische Kraft herrscht) gleich
der Tangente des Winkels a, welchen die Span-
nungslinie mit der Abszissenaxe macht.
An jedem Punkte M einer Spannungslinie / /
können wir aber leicht auch die elektrische
\ Arbeit (A) konstruiren, welche an diesem
I Punkte herrscht.
Kig. 5-
I v £^
w
Dieselbe ist bekanntlich
A-P.J,
wenn P die Spannung in dem betreffenden
; Punkte, / die Stromstärke; nun ist aber J= tg a
und
A - P.tga\
man erhält also die Gröfse A, wenn man vom
Fufspunkte der Geraden P eine Senkrechte
auf die Spannungslinie / / und von M aus
i eine der Abszissenaxe parallele Gerade zieht,
1 bis sie jene Senkrechte schneide»; das Stück
; dieser Geraden zwischen M und der Senk-
rechten ist P.tga, also gleich A, der elektri-
j sehen Arbeit.
Da ferner nahezu 1 Volt X Ampere = 0,1 Se-
kundenkilogrammmeter ist, läfst sich leicht er-
i reichen , dafs sowohl Spannungen und Wider-
j stände als die Arbeitskräfte sich direkt in Milli-
! metern ablesen lassen. Macht man z. B. 1 Volt
I — 1 mm, 1 Ohm — 10 mm, so wird für die
' Arbeitskräfte nahezu 1 Sekundenkilogrammmeter
-— 1 mm.
Statt der elektrischen Arbeit, welche an irgend
einem Punkte des Stromkreises herrscht, müfsten
wir eigentlich sagen: die elektrische Arbeits-
kraft, welche zwischen diesem Punkt und dem
Nullpunkte des Stromkreises herrscht.
9*
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68
Vereins -Angelegenheiten.
EuomiOTEcHN. Zeitschrift.
KEHKUAR iMj.
Denn der eine Faktor der Arbeit ist die
Spannung, und unter Spannung versteht man
ja stets nur die Differenz zwischen den Span-
nungen an dem betreffenden Punkte (.V) und
an dem Punkte niedrigster Spannung (O) (vgl.
Fig. 6).
Durch die Bestimmung der beiden Punkte M
und O wird der Stromkreis in zwei Theile
gethcilt: MAO und MBO\ die (positive)
Elektrizität fliefst im Punkt J/in der Richtung von
A nach wenn die in A herrschenden elektro-
motorischen Kräfte gröfser sind als diejenigen
in B. In dem ganzen Stromkreise wird ebenso
viel Arbeit verbraucht als geleistet, wie in jedem
sogenannten Kreisprozesse; daher ist auch die
zwischen M und O herrschende elektrische Ar-
beitskraft zugleich diejenige, welche im Zweig A,
aus welchem der Strom kommt, in Summe
verbraucht, dagegen im Zweige B in Summe
geleistet wird. Ks stehe z. B. eine elektrische
Maschine in A, eine zweite, schwächere, in B\
die Maschine in A setze 10 Pferdestärken mecha-
nische Arbeit in elektrische um und auf dem
Wege bis M werden noch 3 Pferdest. in Strom-
wärme geleistet; dann werden bis zum Punkte M
im Ganzen 7 Pferdest. verbraucht und ebenso
Fig. 6.
nachweisen, dafs die sekundäre Arbeit gleich
ist für zwei Punkte auf der Linie die von
der Mitte | J gleich weit entfernt sind, und
dafs dieselbe ein Maximum ist für E, — \ E, ,
und zwar unabhängig von dem .Wider-
stände des Stromkreises.
Dieser ältere Satz, der in neuerer Zeit
namentlich von Mascart wieder abgeleitet
wurde, ist also hier zu unmittelbarer Anschauung
gebracht und geometrisch bewiesen.
Verfolgt man die primäre Arbeit A, bei
wachsendem Et, so bemerkt man, dafs dieselbe
steLs abnimmt.
Den (elektrischen"! Nutzeffekt erhält man,
indem man die Linie, welche die sekundäre
Arbeit -•/, darstellt, rückwärLs verlängert bis zur
Linie E, ; der auf diese Weise erhaltene untere
Fig- 7-
viel mufs im Zweige B geleistet werden, z. B.
2 Pferdest. in Stromwärme und 5 Pferdest. in
der Maschine B durch Umsetzung von elektri-
scher Arbeit in mechanische.
Wenn wir also an irgend einem Punkte der
Spannungslinie die daselbst herrschende elek-
trische Arbeitskraft aufzeichnen, so erhalten wir
hierdurch zugleich eine Angabe Uber die Summe
Uber die zu beiden Seiten des Punktes erfolgen-
den Arbeitsvorgänge.
Zeigen wir nun an einigen Beispielen, wie
nützlich diese graphische Darstellung der Arbeits-
kraft bei der elektrischen Kraftübertragung wer-
den kann.
1. Die elektromotorische Kraft der
primären Maschine sei konstant (kon-
stanter Magnetismus und konstante Geschwindig-
keit), der Widerstand des Stromkreises sei
ebenfalls konstant, es fragt sich, wie der
Nutzeffekt und die Arbeitskräfte bei ver-
schiedenen Stromstärken sich verhalten.
Man sieht aus der Figur, dafs, wenn man einen
Kreis durch die drei Endpunkte der Linien E\
und W legt, die Schnittpunkte der verlängerten
Spannungslinien und der vom Fufspunkt aus
gefällten Senkrechten sämmtlich in der Peripherie
Es läfst sich ferner leicht
Abschnitt der Linie Ex ist gleich E^ ; da nun der
p
elektrische Nutzeffekt — -Q-, so stellt das Ver-
hältnifs dieses unteren Abschnittes zur
ganzen Linie Et, den elektrischen Nutz-
effekt dar.
Derselbe nimmt also mit wachsendem £3
stets zu, nimmt für E, = J E, den Werth \,
und endlich für E, = £, den Werth 1 an.
Will man also bei irgend einem Leitungs-
widerstande mit der sekundären Maschine das
Maximum der Arbeit leisten, so stellt sich der
Nutzeffekt auf 50%- Der Nutzeffekt ferner kann,
wenn die oben besprochenen Verluste nicht
stattfinden, bis auf 100% gesteigert werden,
aber mit der Steigerung über 50% 'st zugleich
eine Abnahme der geleisteten Arbeit verbunden;
und bei den höchsten Werthen des Nutzeffektes
(nahe an 100%) haben die primäre und die
sekundäre Arbeitskraft nur ganz geringe Werthe.
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Ki.fjctkotkthn. Zeitschrift. „ „
februar ib«3. rroijch, aur elektrischen kraftübertragung.
69
Man sieht hieraus, dafs, wenn es gelänge,
Maschinen zu konstruiren, bei denen keine
mechanischen Reibungen und keine Ströme im
Eisenkern auftreten, Nutzeffekte bis zu 100%
erreicht werden könnten.
Ob Aussicht dazu ist, mit unseren Maschinen
von heutzutage so hohe Nutzeffekte zu erreichen,
wird sich weiter unten zeigen.
Bei Dynamomaschinen mit gewöhnlicher Schal-
tung verursacht die Erscheinung der von mir so
genannten »todten Touren» eine Komplikation,
welche den Nutzeffekt bei diesen Maschinen
90 0 o kaum übersteigen läfst. Bekanntlich braucht
eine solche Maschine eine gewisse Geschwindig-
keit, eben diese »todten Touren«, um »anzu-
gehen« , d. h. um Strom zu geben, und eine
Kraftübertragung zwischen solchen Maschinen
ist nur möglich, wenn, bei gleicher Kommutator-
stellung, die Differenz der Touren der primären
Fig. 8.
und der sekundären Maschine wenigstens gleich
den todten Touren ist. Da nun die todten
Touren bis zu 10% der Maximaltoiiren einer
Maschine betragen können, so mufs, auch bei
dem schwächsten Strom und beim höchsten
Nutzeffekt, eine Differenz von etwa 10% zwi-
schen den Touren herrschen , also auch zwi-
schen den elektromotorischen Kräften und den
Arbeitskräften.
Aus dem vorliegenden Beispiel ist ferner noch
ersichtlich der Einflufs der Zugkraft an der
sekundären Maschine auf die Arbeit. Es
sei z. B. eine elektrische Bahn gegeben; die
Verhältnisse seien so gewählt, dafs bei einem
bestimmten Leitungs widerstand und bei ebener
Fahrt die Maschine des bewegten Wagens
50% Nutzeffekt leistet; es fragt sich, wieviel
Arbeit sie bei demselben Widerstande leistet,
wenn der Wagen bergauf fährt, die Zugkraft
also erheblich vermehrt wird.
Vermehrung der Zugkraft ist gleichbedeutend
mit Vermehrung der Stromstärke, wie wir oben
gesehen haben. Steigt aber die Stromstärke,
so wird, wie Fig. 7 zeigt, weniger Arbeit ge-
leistet, d. h. die Geschwindigkeit vermindert
sich verhältnifsmäfsig stärker, als die Zugkraft
sich vermehrt.
2. Einflufs der Geschwindigkeit (vgl. Fig. 8).
Konstant seien der Leitu ngs widerstand
und die Stromstärke, variabel die elektro-
motorischen Kräfte. Ks sei z. B. eine Ueber-
tragung eingerichtet, welche an einem entfernten
Ort eine Pumpe betreibt; die Zugkraft dieser
Pumpe sei konstant und unabhängig von der
Geschwindigkeit; es fragt sich, ob durch Ver-
mehrung der Geschwindigkeiten nicht nur eine
Vermehrung der Arbeitskräfte, sondern auch des
Nutzeffektes eintritt.
Bei geringerer Geschwindigkeit seien die
Arbeiten bezw. at b, , a, />, ; wird nun die Ge-
schwindigkeit der primären Maschine vermehrt,
ohne dafs die Zugkraft an der sekundären
Maschine verändert wird, so bleibt die Strom-
stärke, d. h. die Neigung der Spannungslinie,
konstant und die Arbeiten werden bezw. a, r,,
a, <-,. Man sieht sofort, dafs die geleistete
Fig. 9.
Arbeit sich verhältnifsmäfsig mehr vergröfsert
hat als die primäre; der Nutzeffekt ist also
gestiegen.
Es ergiebt sich hieraus, dafs Vermehrung der
Geschwindigkeit eine Vermehrung sowohl der
Arbeitskräfte als des Nutzeffektes zur Folge hat.
Man sieht ferner, wie sich unsere Illustration
benutzen läfst, um den Einflufs der Varia-
tionen in der Geschwindigkeit der pri-
mären Maschine auf die geleistete Arbeit direkt
aufzuzeichnen.
3. Einflufs der Wickelung (vgl. Fig. 9).
Es sei für eine gröfscre Entfernung ein Pro-
jekt der Kraftübertragung ausgearbeitet, habe
aber eine zu dicke und kostspielige Leitung
ergeben; man versuche daher eine dünnere
Wickelung der Maschinen, durch welche die
Anzahl der Windungen doppelt so grofs, der
Drahtquerschnitt halb so grofs wird; es fragt
sich, welchen Widerstand man der Leitung
geben kann, ohne die in dem ersten Projekt
enthaltenen Arbeitskräfte und den Nutzeffekt zu
ändern.
Das erste Projekt sei durch die kleinere
Figur dargestellt ; die Widerstände der Maschinen
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E1.E1CTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
FEBRL'AR «»83.
seien gleich lf', derjenige der Leitung Z.
Wenn der Drahtquerschnitt in einer Maschine
halb so grofs wird, die Arbeit aber dieselbe i
bleibt, so mufs bekanntlich die elektromotorische 1
Kraft doppelt so grofs, die Stromstärke halb '■
so grofs, der Widerstand der Maschine vier-
mal so grofs werden. Wenn dies aber bei
beiden Maschinen der Kall sein soll, so mufs,
wie sich aus der Figur leicht geometrisch ab-
leiten läfst, der Widerstand des Stromkreises
auf das Vierfache steigen. Man erhält also
als zweites Projekt die gTöfsere Figur; in der-
selben sind die Arbeitsgröfsen und der Nutz-
effekt dieselben, dagegen die Widerstände der
Maschinen (ff) und der Leitungswiderstand (£.')
viermal so grofs wie im ersten Projekte.
Man sieht, dafs man auf diesem Wege be-
liebige Leitungswiderstände überwinden kann,
ohne die Arbeitsverhältnisse zu ändern; praktisch
hat dies namentlich H. Üeprez in München
gezeigt. Man sieht ferner aus der Figur, dafs,
bei gleichbleibenden Touren, der Nutzeffekt nur
Fig. 10.
1
//
1 /
•
■
von dem Verhältnisse der Widerstände der
Maschinen und der Leitung abhängt und daher
gleich bleibt, so lange dieses Verhältnifs nicht
geändert wird. Ist der Leitungswiderstand Null,
so bleibt der Nutzeffekt gleich ftir jede beliebige
Wickelung, so lange die Geschwindigkeit die-
selbe bleibt.
Bei dem Deprez'schen Versuch in München
waren nun die Widerstände beider Maschinen
ungefähr ebenso grofs, wie derjenige der Lei-
tung, der mechanische Nutzeffekt betrug unge-
fähr 23 °/o, der elektrische 46 %•
Bei einer Gruppe von Versuchen nun von
Siemens & Halske vom Jahre 1880 (vgl.
diese Zeitschrift 1881, S. 173, No. 89 bis 92)
herrschte dasselbe Verhältnifs; der Widerstand
der beiden Maschinen betrug ungefähr 1 E,
derjenige der Leitung betrug ebenso viel, die
erhaltenen mechanischen Nutzeffekte betrugen
27 bis 34 %, die elektrischen 34 bis 56 u/0.
Es herrscht also zwischen diesen Versuchen
und demjenigen von Deprez ein ähnliches
Verhältnifs in Bezug auf den Nutzeffekt, wie
zwischen den beiden Figuren, nur mit dem
Unterschiede, dafs die Widerstände bei dem
Deprez'schen Versuche nicht blos viermal, son-
dern ungefähr 450 mal gröfser waren als bei den
Versuchen von Siemens & Halske.
4. Einflufs des Widerstandes der Lei-
tung (vgl. Fig. 10).
Es seien zwei Maschinen mit konstanter
elektromotorischer Kraft gegeben (kon-
stanter Magnetismus und konstante Geschwindig-
keit:, der Widerstand des Stromkreises sei
variabel.
Die Figur zeigt , dafs sowohl die primäre,
als die sekundäre Arbeitskraft abnimmt, wenn
der Widerstand der Leitung wächst; der Nutz-
effekt jedoch bleibt derselbe, weil die elektro-
motorischen Kräfte gleich bleiben. Umgekehrt
geht hieraus, wie aus den Fig. 7 und 8, hervor,
dafs derselbe Nutzeffekt bei jedem beliebigen
Widerstand erreicht werden kann.
Je gröfser der Widerstand, desto kleiner
wird auch die Stromstärke, also auch die
Zugkraft an der Riemscheibe der sekundären
Maschine.
Ein sich stets verändernder Widerstand
kommt in Praxis nur bei der elektrischen
Eisenbahn vor (vgl. Fig. 11).
Ist die Bahn eine ebene, so ist die
^ Zugkraft an der sekundären Maschine auf
der ganzen Bahnlänge dieselbe, d. h. die
Stromstärke ist konstant. Ziehen wir nun die
Spannungslinie mit dieser Stromstärke, indem
wir die primäre elektromotorische Kraft als
konstant voraussetzen, und konstruiren ferner
die von der sekundären Maschine geleistete
Arbeit von verschiedenen Punkten der Bahn
(<?,£,, u, so »st ersichtlich, dafs diese Arbeit
um so kleiner ist, je gröfser die Entfernung
von der primären Maschine ist. Zieht man die
Spannungslinie so weit, bis sie die Abszissen-
axe trifft, und nennt den Schnittpunkt den
fiktiven Endpunkt der Bahn, so ist klar,
dafs der Wagen nur so lange Arbeit leistet,
bis er im fiktiven Endpunkt angelangt ist. Die
Arbeit ist aber das Produkt von Zugkraft und
Geschwindigkeit, und ferner ist die Zugkraft kon-
stant, also ist die Arbeit nur von der Geschwin-
digkeit abhängig und derselben proportional; es
folgt also hieraus: die Geschwindigkeit des
Wagens einer elektrischen Bahn bei
ebener Fahrt ist proportional der Ent-
fernung des Wagens vom fiktiven End-
punkt.
Sei nun die Bahn nicht immer eben, sondern
es seien an verschiedenen Stellen Steigungen
| und Gefälle vorhanden, dann ist die Zugkraft
nicht mehr überall konstant, sondern um die
der Bahn parallele Komponente des Wagen-
gewichtes gröfser oder kleiner. Wenn die Kurve
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Elbktrotechn. Zeitschrift. r
FEBRUAR i»8}. FRÖLICH, /UR ELEKTRISCHEN KRAFTÜBERTRAGUNG.
71
der Zugkraft für die sekundäre Maschine be-
kannt ist, so lassen sich mittels derselben die
den Steigungen und Gefällen entsprechenden
Stromstärken direkt ermitteln. Durch die Strom-
stärke ist aber stets die Neigung der Spannungslinie
gegeben; wir können also für jeden Punkt der
Bahn die betreffende Spannungslinie aufzeichnen
und die geleistete Arbeit konstruiren; durch
Division der Arbeit durch die Zugkraft erhält
man dann die Geschwindigkeit. Auf diese Weise
lassen sich Karten entwerfen, in welchen an
jedem Punkte der Bahn Arbeit und Geschwin-
digkeit angegeben sind.
In Fig. 1 1 bedeutet a-t die Arbeit bei einer
Steigung, at </, diejenige bei einem Gefälle ; die
Arbeitskräfte sind außerdem an den betreffenden
Punkten an der Abszissenaxe nach unten auf-
getragen. —
Werfen wir einen Rückblick auf die behan-
delten Beispiele, so können wir nun die Anfangs
gestellte Frage beantworten, ob Aussicht vor-
Fig. 11.
*. d. b,
/ / y
V
t
V*
At kl
f <*t
•
f
:
■ r •--
handen sei, mit den Maschinen der jetzigen
Technik die hohen Nutzeffekte zu erzielen,
welche theoretisch möglich sind.
Denken wir uns irgend zwei zu einander
passende Maschinen in Kraftübertragung ge-
schaltet, und zwar beide bei den für dauernden
Betrieb berechneten Maximis von Stromstärke
und Geschwindigkeit (wie wir früher gezeigt
haben, mufs die primäre Maschine dann unge-
fähr doppelt so grofs sein wie die sekundäre).
Diese Uebertragung ergiebt in Wirklichkeit
einen mechanischen Nutzeffekt von ungefähr
50%- Werden nun an beiden Maschinen die
mechanischen Reibungen und die Ströme im
Eisenkern auf ein Minimum reduzirt, so wird
der Nutzeffekt allerhöchstens auf 60% steigen.
Soll der Nutzeffekt noch weiter gesteigert wer-
den, so bleibt nur ein Mittel übrig: die Er-
höhung der Geschwindigkeit; denn die Anwen-
dung von dünnerer Wickelung würde, wie wir
gesehen haben, den Nutzeffekt, bei Abwesenheit
jedes l.eitungswiderstandes, nicht verändern.
Bei den hier vorausgesetzten Maschinen nun
läfst sich die Geschwindigkeit nicht erhöhen;
es müssen also gröfsere Maschinen genommen
werden, welche dieselben elektromotorischen
Kräfte und Stromstärken, wie die obigen Ma-
schinen, bei viel geringeren Geschwindigkeiten
liefern. Die Arbeitsgröfsen und der elektrische
Nutzeffekt müssen alsdann dieselben sein, wie
oben; aber die Geschwindigkeiten lassen sich
erhöhen und damit nicht nur die Arbeitskräfte,
sondern auch der Nutzeffekt.
Zur Erzielung hoher Nutzeffekte gehört
also theils die Beseitigung der bewufsten
Arbeits Verluste, theils die Anwendung von
verhaltnifsmäfsig schwachen Strömen und
hohen Geschwindigkeiten.
Handelt es sich dagegen darum, mit gegebe-
nen Maschinen möglichst viel sekundäre Arbeit
zu leisten, so müssen sowohl die Geschwindig-
keiten als der Strom möglichst grofs gewählt
werden.
Der Energiemesser von Siemens & Halske.
Unsere Illustration der Kraftübertragung zeigt,
wie vortheilhaft es ist, in jedem Punkt eines
Stromkreises die elektrische Energie zu kon-
struiren; aus demselben Grunde bedarf die
Praxis eines Instrumentes, welches dazu dient,
die elektrische Energie an beliebigen
Punkten zu messen.
Ein solches Instrument, von Siemens &
Halske konstruirt, beehre ich mich, Ihnen hier
vorzustellen.
Dasselbe besteht einfach in einem Elektro-
dynamometer von der bei Siemens & Halske
längst gebräuchlichen Form, dessen feste Rolle
zwischen die beiden Punkte geschaltet wird,
zwischen welchen die elektrische Energie zu
messen ist, und dessen bewegliche Rolle als
Nebenschlufs an einen Theil der Hauptleitung
angelegt wird. Der Strom in der festen Rolle
ist proportional der Spannungsdifferenz P jener
beiden Punkte, der Strom in der beweglichen
Rolle proportional der Stromstärke / des Haupt-
stromkreises, das Drehungsmoment der letzteren
also proportional P . J, d. h. der elektrischen
Energie.
Der Gedanke, auf diese Weise zwei elektrische
Ströme gleichsam zu multipliziren, ist nicht neu.
Die Einschaltung der beiden Rollen eines Elektro-
dynamometers in verschiedene Zweige eines
Stromschema's ist bereits angewendet worden
von Kohlrausch zur Messung von Flüssigkeits-
widerständen und von Siemens & Halske bei
der Untersuchung der Fortpflanzung von elek-
trischen Wellen in den unterirdischen Linien
der deutschen Reichstelegraphie. Die Anwen-
dung dieser getrennten Einschaltung für den
vorliegenden Zweck scheint zuerst von Deprez
ausgegangen zu sein.
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Abhandlungen.
otechn. Zeitschrift
FEBRUAR
Die Messung an dem vorliegenden Instru-
mente geschieht vermittelst einer Torsionsfeder,
deren Drehungswinkel proportional der gesuchten
Energie ist; die Einrichtung ist so getroffen,
dafs diese Energie unmittelbar in Pferde-
stärken abgelesen werden kann, und zwar
lassen sich elektrische Energien messen von
0,01 bis zu 40 Pferdest.; die Einrichtung ist
ferner derart, dafs durch das Anlegen des In-
strumentes die Vorgänge im Hauptstromkreise
kaum merkbar verändert werden. Quecksilber-
kontakte sind nicht angewendet.
Für genauere Messungen ist dem Instrument
ein Nebenschlufswiderstand beigegeben, welcher
in den Hauptstromkreis eingeschaltet wird und
an dessen Enden die zu der drehbaren Rolle
führenden Zuleitungen angelegt werden. Der-
selbe enthält drei Abtheilungen, entsprechend
den Messungsbereichen : bis o,4( bis 4, und bis
zu 40 Pferdest.
Kann dieser Nebenschlufs nicht angewendet
werden, wie namentlich bei fertigen Anlagen,
so werden die Zuleitungen der drehbaren Rolle
an zwei Punkten des Hauptstromkreises an-
gelegt, für welche der zwischenlicgende Wider-
stand (des Hauptkreises) bekannt und gleich der
betr. Abtheilung des Nebenschlufswiderstandes
ist; die Aufsuchung solcher Punkte geschieht
vermittelst des Torsionsgalvanometers.
Mittels des Energiemessers lassen sich daher
bei allen Anlagen von elektrischer Kraftüber-
tragung während des Betriebes die elektrischen
Arbeiten an beliebigen Stellen messen.
T
ABHANDLUNGEN.
Weehselstrommaschine von M. Maquaire.
Seitdem mit dem Erscheinen der Jablochkoff'-
schen Kerzen die Konstruktion von Maschinen
zur Erzeugung von Wechselströmen nothwendig
wurde, haben sich zwei schon in jener Zeit
entstandene Maschinen, die SiemcnsVhe und
die Gramme'sche, bis auf den heutigen Tag
als Grundtypen erhalten. Die meisten der
später konstruirten sind nur Nachbildungen und
angebliche Verbesserungen jener beiden, ohne
dafs eine von ihnen ihr Vorbild weder an Ein-
fachheit der Konstruktion noch an Leistungs-
fähigkeit hätte erreichen können. In der Ma-
schine von Maquaire, welche eine Ringmaschine,
also wohl aus der Gramme schen Maschine ent-
standen ist, tritt uns der Versuch entgegen,
eine neue, originelle Induktionswirkung zwischen
den einzelnen, vom Strome durchflossenen
Drahtwindungen herbeizuführen.
Die Wirkungsweise der Maschine ist unschwer
zu verstehen. Die Armatur bewegt sich zwi-
schen zwei Systemen von Elektromagneten,
welche so angeordnet sind, dafs jedem der-
selben ein anderer gleicher Polarität gegen-
überliegt, während ihm zwei von entgegen-
gesetzter Polarität benachbart sind. Sie besteht
im Wesentlichen aus zwei mit isolirtem Draht
bewickelten Flachringen, welche dicht neben
einander liegen und fest mit einander verbun-
den sind. Man kann sie aus einer Schuckert -
sehen Maschine für gleichgerichteten Strom ent-
standen denken, indem man den einfachen
Ring derselben durch einen doppelten ersetzt.
Die Figur zeigt einen Querschnitt derselben in
schematischer Skizze. Mit Ar und Ar, sind
zwei sich gegenüberliegende Nordmagnetpole,
mit A und B die beiden Flachringe bezeichnet.
Bewegt sich die Armatur senkrecht zur Ebene
des Papieres im Sinne von oben nach unten,
so werden in den aufgewundenen Drähten
Ströme der angedeuteten Richtung induzirt, und
zwar ist diese in b und />, eine entgegen-
gesetzte. Nun hat bei jeder Wechselstrom-
maschine der durch die Magnete in den äufseren
Windungen a und b erregte Strom keine kon-
stante Stärke, und es mufs sich daher bei der
V
r
vorliegenden Anordnung in den inneren Win-
dungen tf, und by eine dritte Induktion der
Stromelemente auf einander bemerkbar machen,
welche bei zunehmendem Strome nur eine Ver-
stärkung desselben zur Folge haben kann.
Der Erfinder hält diese Einwirkung für sehr
wichtig. Wenn man, wie er angiebt, die Win-
dungen a und b von denen ax und b, trennt,
so ist die Stärke des Stromes, welcher in einem
der Kreise, ■/.. B. b und it, entsteht, um 70 '/©
gröfser, wenn der zweite a und a, geschlossen,
als wenn derselbe offen ist. Durch die ge-
wählte Anordnung sollen daher nicht allein die
Windungen zwischen den Magnetpolen und den
Ringen, sondern auch die im inneren unmagneti-
schen Felde liegenden Theile zu kräftiger
Stromerzeugung herangezogen werden. Ver-
gleicht man dieselbe mit einer anderen Anord-
nung, wo die Armatur nur einen Ring enthält,
welcher zu beiden Seiten direkt von den
Magnetpolen beeinflufst wird, so sieht man,
dafs jene die doppelte Drahtlänge, also auch
den doppelten Widerstand enthält als diese.
Sie müfste daher nicht 70 % , wie Maquaire
angiebt, sondern 100 % mehr leisten. Aller-
dings wird durch die Verdoppelung des Ringes
eine Vermehrung der Elektromagnete, also
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oTFciw. Zeitschrift.
KKltKUAR .883
Bauhots sechsfacher Buchstabendrucker.
73
Vergröfscrung des Widerstandes an den magnet-
erregenden Spulen nicht herbeigeführt.
Die Ringe A und B bestehen aus einzelnen
Sektoren, welche an einem Rahmen befestigt
sind. Man mufs ihnen ein möglichst geringes
Volumen geben, damit bei der Rotation eine
Verzögerung im Wechsel der Polarität, welche
eine Abstumpfung der Wirkung zur Folge hätte,
nach Kräften vermieden wird. Bei der vorlie-
genden Anordnung mufs der Ring nothwendig
vorhanden sein, da ohne ihn eine Wirkung
kaum zu verspüren ist. Bei anderen Konstruk-
tionen, für welche dieses nicht zutreffend ist,
wie z. B. der Siemens'schen Maschine, hat es
sich als zweckmäfsig erwiesen, die Eisenkerne
ganz fortzulassen, denn obschon die Leistungs-
fähigkeit der Maschine durch Einschieben der
Kerne gesteigert werden kann, so werden doch
ohne Kerne die Stromkurven schärfer und
zackiger, was auf die Länge des Lichtbogens
erheblich einwirkt.
Die Bewickelung des Ringes zeigt insofern
eine Merkwürdigkeit, als der isolirte Draht nicht
dicht an denselben anschliefst, vielmehr ist auf
ihn oben und unten ein zylindrischer Ring aus
Kupfer geschoben, über welchen sich die Win-
dungen legen. Es entsteht dadurch zwischen
dem Eisen des Ringes und dem Draht eine
Luftschicht, welche eine gute Ventilation er-
möglicht und bei zu starker Erhitzung des
Eisens den Uebergang der Wärme auf die
Drähte verhindern soll.
Bei der Maquaireschen Maschine steht die
gesammte Armatur fest und die Elektromagnctc
bewegen sich. Dieselben sind auf einem Kreise
von sehr grofsem Durchmesser angeordnet und
erlangen daher schon bei verhältnifsmäfsig nie-
driger Umdrehungszahl eine hohe lineare Ge-
schwindigkeit.
A. Beringer.
Der sechsfache Buchstabendrucker von
E. Baudot.
Die elektrische Ausstellung des Jahres 1881
brachte in Paris auch den verbesserten mehr-
fachen Buchstabendrucker Baudots, dessen
Erstlingswerk den praktischen Anforderungen
nicht ganz entsprochen hatte.
Die meisten der vorgenommenen Abände-
rungen bekunden einen Fortschritt, welcher einen
vortheilhaften Einflufs auf das zukünftige Ge-
deihen dieses Apparates ausüben dürfte, wenn-
gleich die Empfangsapparate des Jahres 1878,
welche an Einfachheit nichts zu wünschen übrig
liefsen, eine bedeutend verwickeitere Einrichtung
im >Kombinateur* erhalten haben.
Die wesentlichen Abänderungen im Vergleiche
mit der in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1 88 1,
S. 21 und 58 ff. bereits beschriebenen Anordnung
bestehen :
1. in der Loslösung der Empfangsapparate
aus ihrem bisherigen mechanischen Gesammt-
zusammenhang und Gnippirung derselben
in drei von einander mechanisch unabhängige
Empfangsposten, enthaltend je zwei mecha-
nisch zusammengehörige Empfänger');
2. in der Herabminderung der 25 Empfangs-
relais auf 15, und Benutzung von je fünf
dieser Relais für zwei Empfänger, was zu-
gleich die Umwandlung in einen sechsfachen
Telegraph im Gefolge hatte;
3. in der Uebertragung der einlangenden Ströme
auf die Druckapparate bezw. in der Aus-
lösung der Druckrolle durch mechanische
Mittel, somit Verwerfung der Auslösung durch
elektrische Mittel, und endlich
4. in der Verwerfung der bisherigen Korrektions-
einrichtung und Ersetzung derselben durch
eine auf gleichen Grundlagen beruhende An-
ordnung, wie sie an den Meyer'schen mehr-
fachen Telegraphen in Verwendung steht.
Fig. 1 giebt die Gesammtansicht des fünf-
fachen, im Jahre 1878 ausgestellten Apparates.
Das Drucklaufwerk V treibt die Axen A'0 und AT,
und durch diese die Triebwerke der 5 Empfänger
E,, Et, EA, Ei nebst den Schleifkontakten
der Kombinateure A',, A',, Ä*a, Kt, A"4. Aufser
den Tastwerken 7], 72, Tit Tt, Th finden sich
noch auf der schiefen Ebene R 25 polarisirte
Relais, je 5 für einen Empfänger. Von dem
4. und 5. Empfänger sind in Fig. 1 nur die
Farbwalzen sichtbar.
Das Vertheilerlaufwerk Z„, welches mit der
Axe x am ersten Empfänger abschliefst, hatte
nicht allein die Aufgabe, die Schleifkontakte um
den zylindrischen Vertheiler V herumzuführen,
sondern auch die, mittels der Axe -v die Ueber-
cinstimmung der Empfänger mit dem Vertheiler-
schlitten durch einen Metallkontakt zu bewerk-
stelligen, welcher sich am linksseitigen Ende
der Axe x an einer Scheibe U, Fig. 2 (vgl. 1881,
5. 6o, Fig. 6), befand. Der dem Drurklaufwerke V
bezw. der linksseitigen Partie in Fig. 1 ange-
hörige Arm A schlofs durch seinen Schleif-
kontakt E, bei dem Betreten des der rechts-
seitigen Partie zugehörigen Kontaktes Af einen
Lokalstrom, welcher, bei A eintretend, seinen
Lauf über Eu M, r, E, zum Bremsrelais E,
Fig- 3 (vgl. 1881, S. 60, Fig. 7), nahm und
zufolge der Ankeranzichuug den Hebel // an
das Schwungrad //' prefste und durch Verlang-
samung des sich ungemein rasch drehenden
Schwungrades nach und nach eine innerhalb
gewisser Grenzen in erlaubten Schwankungen
bleibende Uebereinstimmung zwischen dem Ver-
') Au» 1.4 lurnicrc electriiiue, :68i, IM. 6, S. 180, ist je<loch »u
entnehmen, llaudnt hellsichtige »ul-|i an dieien Doppclempflingern
die Trennung durchzuführen, da »ich die Einrichtung in der 1"
nicht enprieftlich erwie».
IO
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74
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
FEBRUAR i8«j,
theilcrschlittcn und dem Drucklaufwerk bezw.
den Triebwerken der Empfanger herbeiführte.
Denkt man sich die Axen x, Xu Xo, Fig. I,
herausgehoben, die Tischplatte an diesen Stellen
durchsägt, die Partien £, und R, mit einem
ähnlichen Laufwerke versehen wie V, ferner die
Die Abtrennung und Vereinigung zweier Em-
pfänger, ferner die gemeinschaftliche Verwendung
von 5 I.inienrelais in einem solchen Doppel-
empfänger erforderten eine namhafte Vermehrung
der Stromkontakte in der Vertheilerscheibe, so
dafs an Stelle der früheren 5 konzentrischen
Partie iE, mit zwei Tast- und Empfangsvor-
richtungen ausgestattet und endlich in jeder
dieser drei Empfangspartien fünf Relais unter-
gebracht und das Ganze in einem Gehäuse
Fig. 2.
verschlossen, so haben wir drei mechanisch
von einander getrennte Doppelempfänger, deren
Ansicht in Fig. 12 auf S. 78 gegeben ist;
gleichzeitig wird durch den Ausfall der Axe x
der bisher scheinbare mechanische Zusammen-
hang des Vertheilerlaufwcrkes mit den Em-
pfängern aufgelost.
Ringe1) deren neun in der nichtleitenden Masse
der Scheibe eingelagert sind, welche sieben
Sektoren enthält, deren sechs den Empfängern
zugehören, der siebente aber Korrektionszwecken
dient. Die Skizze in Fig. 4 an der Hand, wollen
wir die Thätigkcit der einzelnen Theile verfolgen.
In der Abgabe der Linienströme hat sich
nichts geändert, nur sucht Baudot, welcher bis-
her die Entladung der Leitung nur durch Gegen-
ströme allein vollziehen liefs, durch Einfügung von
mit der Erde direkt verbundenen Entladungs-
plattcn ey , rt , e3 , fj die aus dem Residuum der
entgegengesetzt gerichteten Entladungsstrüme
(von variabler Stärke) entspringenden störenden
Einflüsse zu beseitigen.
Von den drei Fallen :
a) der Sektor giebt weder, noch empfängt
er Ströme;
') Vgl. EteliUoIeclini.clic Zcitwhnft, iggi, S. 36, Fig. 3.
Google
Elektxotkchn. ZmscHiurr.
FEBRUAR «883.
BAUDOTS SECHSFACHER BUCHSTABENDRUCKER.
75
1
'I'
n I » n] « I
i) Eingebend besprochen: Elektrotechnische
S..6C
b) der Sektor ist im Geben begriffen, und I
c) der Sektor wird zum Nehmen verwendet,
soll den ersten zwei ein kurzer Rückblick ge-
widmet'), der dritte Fall näher besprochen
werden.
Der Schleifkontakt /, betritt den Sektor der
Verthcilerscheibe zuerst.
a) Die 5 Tasten sind in Ruhelage; der von />,
ausgehende negative Lokalstrom geht, sobald
die Platte n, beschritten wird, durch n,
und im weiteren Verlaufe durch «,, «s in
die Relais Rlt Rir Rit Rit A*j und legt die
polarisirtcn Zungen — falls sie aus dem vorher-
gegangenen Umlaufe in der Sprechlage (schwarz)
waren, in die Ruhelage (weifs) zurück. — Sobald
die übrigen Schleifkontakte den Sektor betreten
Hg. 4.
b) Es sei am Tastwerke des ersten Sektors
die erste Taste1) in die Sprechlage gesenkt,
<-„, von /•„, r, abgehoben und an <?„ bezw. a,
gelegt.
In diesem Falle leitet vorerst der doppelte
Schleifkontakt f% den Lokalstrom von bt durch
</i , cx , <>i , »1 , Rt und legt den Hebel an den
dunklen Kontakt, um damit das Mitlesezeichen
hervorzurufen. Gleichzeitig findet der positive
Linienstrom von durch a0, c0, s,,/t, />, , G, Q
einen Weg zur Linie Z und geht in der Gegen-
station durch das Relais Rx zur Erde. Auf den
Platten sJt s3, slt s± gehen jedoch von Bx die
negativen Entladungsströme in die Leitung L.
Das (dem 4. Sektor Angehörige) Tastwerk Tt
enthält einen Klopfer A", dessen Elektromagnet
von dem durch die Platte J eintretenden Strome
der Lokalbatterie durchlaufen wird; A'giebtdem
Beamten des vierten Gebers das Zeichen, in
die Tasten einzugreifen. Das Tastwerk des
ersten Gebers erhält dieses Signal, wenn die
Schleifkontakte den 4. Sektor betreten.
Um den Beamten sofort auf seinen Irrthum
aufmerksam zu machen, falls er einen zum
haben, geht der Entladungsstrom von By durch
die Ruhepunkte r0, den Körper c„, dio Sprech-
platten sx (bezw. x,, sit st, Si), /, , /, , G, Q in
die Leitung L zur Gegenstation, wenn der
Sektor als Geber verwendet wird. Ist der
Sektor jedoch im Nehmen begriffen, dann ist
die Kurbel des Gleitwechsels Q auf A' gestellt,
die Entladungsströmc langen aus der Leitung L
ein und fallen durch Q, A", /-, , ct , , /, , n, , R, \
(bezw.Oj, //j, A\) oder unmittelbar durch t\,(t,ritet \
zur Erde. Die durch den Lokalstrom bereits an
die Ruhekontakte gelegten Relaishebel werden
nicht weiter beeinflußt.
1881,
Nehmen (Q — NJ geschalteten Apparat zum Geben
verwenden wollte, bevor er Q auf G gestellt,
ist die Einrichtung getroffen, dafs ein Riegel,
welcher unter N angebracht ist, in die erste
weifse Sprechtaste geschoben wird und die
Bewegung derselben sperrt, sobald Q das
Weibchen N deckt. In der Zeichnung in
Fig. 4 ist Q, über den zwei ersten Tasten
liegend, zum Nehmen geschaltet; die erste
Taste kann nicht gesenkt werden.
c) Der Sektor ist im Nehmen begriffen. Die
Sehl ei fkon takte /s,/j wirken wie bisher, indem
sie dem die Relaishebel zurücklegenden Lokal-
strome den Weg eröffnen.
In der Gegenstation werde mit der ersten
Taste Strom abgegeben. Dieser langt aus der
Leitung L durch Q, N, r, , , o, ,/,, «, ein und geht
durch R, ■ — den Hebel umlegend — zur Erde,
wogegen die Hebel der übrigen Relais am Ruhe-
kontakte liegen bleiben, da sie von negativen,
aus der Gegenstation kommenden Entladungs-
strömen durchkreist werden. Ueberdies entladet
'1 Jede Taste besteht au§ 4 Glcitwechseln, deren fixe Punkte
gleichreiii,; .in ilite Sprech- bc/w. Ruhekontakte
Vgl. Elektrotechnische Zeitschrift, 1881, S. »5, Ki*. a
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76
Abhandlungen.
Elekthotecht*. Zeitschrift,
februar 1m3.
sich die Leitung noch durch die Platten elt ft,
eit ek unmittelbar zur Erde, jedoch nur im em-
pfangenden Sektor allein.
Fig. 5 (S. 75) giebt eine Ansicht der verwen-
deten Linienrelais. Die beiden Spulen r, und
stehen einander gegenüber und bilden jede für
sich einen Stab-Elektromagnet, da die Eisenkerne
mit einander nicht vereinigt sind. Die zwischen
beiden die Lage wechselnde steife Zunge Z
wird durch einen kräftigen permanenten Magnet M
polarisirt, auf dessen Pol sie ohne Gelenk steht.
Sobald der einfallende Sprechstrom die Zunge
an den Sprechkontakt S gelegt hat, verharrt
dieselbe in dieser Lage, bis der Schleifkontakt/, ,
Fig. 4, die Platte u des nächstfolgenden Sektors
kommen, es werde bei der Geschwindigkeit,
mit welcher der Kombinateurschlitten umlauft,
das regelrechte Zusammenwirken aller dieser
Theile durch erhebliche Schwierigkeiten beein-
trächtigt werden.
Der Kombinateur, Fig. 6, welcher bisher aus
10 konzentrischen Metallreifen bestand, deren
Ueberlaufung durch die Schleifkontakte in
Baudots fünffachem Apparate zu den einfachsten
Einrichtungen zählte, ist jetzt eine nicht leitende
Scheibe, in welcher die Permutationen durch
vertiefte, unter der Horizontalebene und er-
habene, in der Ebene liegende Stellen darge-
stellt werden. Er enthält 10 konzentrische
Kreise, deren je zwei einem Relais zugehören;
Fig. 6.
betritt. Nun durchläuft der Lokalstrom von bt
die unter einander leitend verbundenen per-
manenten Magnete und die Spulen jener Relais,
deren Zungen an den in Fig. 4 dunkel ge-
zeichneten Sprechkontakt gelegt wurden. Der
viel kräftigere Lokalstrom ruft eine stärkere
Magnetisirung der Eisenkerne hervor als der
geschwächte Linienstrom, und die Zunge wird
noch kräftiger gegen den Sprechkontakt S ge-
zogen. Dieser ist verschiebbar und weicht
unter dem Drucke der Zunge Z zurück.
Baudot benutzt diese Verschiebung und die
daraus folgenden Weiterwirkungen, um die be-
treffende Kombination vorzubereiten, welche im
geeigneten Momente den Druckapparat auslösen
soll. Es ist dies die einzige verwickelte unter
den Neuerungen und läfst den Zweifel auf-
den äufseren r dieser Kreise nennt Baudot den
1 Ruheweg«, den inneren a den »Arbeitsweg«,
und durch die Verschiebung des Sprechkon-
taktes 5 (Fig. 7) lenkt Baudot die später zu
beschreibenden Stifte des Kombinateurschlittens
nach Bedarf in den Ruheweg oder in den
Arbeitsweg.
Unter der Kombinatcurscheibe C, Fig. 7, finden
sich 5 rhombische Metallstücke v, welche, die
Scheibe durchbrechend, in sehr spitze Enden
auslaufen und in der neutralen Zone J, Fig. 6,
der Scheibe in je einem Kreispaare zu liegen
kommen. Der Sprechkontakt S, ein längerer
Stab, schiebt die Nadel in der neutralen Zone
in den äufseren Kreis und hält dieselbe über-
dies durch den federnden Arm Fit welcher
sich beständig an das Stück v anlegt, auch noch
JO
El.FKTROTP.CHN. ZEITSCHRIFT.
FEBRUAR ill,. BaUDOTS SECHSFACHER
77
in dieser Lage fest. Die Nadel trägt am unteren,
inneren Ende eine Nase, welche in einem Aus-
schnitte des fixen Ansatzes d Hegt; dieser Aus-
schnitt wird durch den beweglichen Arm m be-
grenzt. Sobald der untere Theil der Nadel gegen
die Kombinateuraxe X geschoben wird, tritt der
Arm m zurück; in dieser Lage verbleiben £ J'\, in
und die Nadel, bis die Schleifkontakte den
letzten Theil des dritten Sektors betreten1).
Hier kommt die an der Kombinateuraxe sitzende
Nase D heran, drängt /// und dadurch die Nadel
und den Stab des Sprechkontaktes S in die Ruhe-
lage, das obere Nadelende in den inneren Kreis
zurück. Das untere Ende bezw. die Nase liegt
nun gleichsam eingekeilt zwischen d und /«.
Kurz vorher müssen aber die Komhinateurstifte
durch die in der neutralen Zone /, Fig. 6, her-
vorstehenden spitzen Nadelenden gerichtet und
nach Bedarf in den Ruheweg r oder in den
Arbeitsweg a gedrängt werden. Den dunkel
gezeichneten Stellen entsprechen die Vertiefungen,
wogegen die lichten Stellen die in der Horizontal-
ebene liegenden andeuten.
Fig. 7-
An der Kombinateuraxe X, Fig. 8 und Fig. 7,
sitzt der Schlittenrahmen s, welcher den um
die Axe x beweglichen kleineren Rahmen P
trägt. Dieser ist mit 5 federnden Armen « aus-
gestattet, welchen eine seitliche Bewegung um
die Punkte /' gestattet ist. Die freien Enden der
Arme n tragen je einen senkrecht auf die Korn-
binateurebene gerichteten zylindrischen Stift /,
Fig. 9. Ein kräftiger federnder Arm F sucht
unter dem Einflüsse der Schraube Fden Rahmen J}
nach abwärts zu drücken, so dafs die Stifte /
bald auf den vollen Thcilen der Kreise laufen,
bald Uber den Vertiefungen schweben, da auch
nur eine einzige volle Stelle das Hinabsinken
des Rahmens P verhindert. Damit das Druck-
werk ausgelöst werde, müssen die 5 Stifte /
gleichzeitig über je einer Vertiefung stehen, bezw.
in dieselbe einfallen können. Um das Hinab-
sinken zu verhüten, sobald die Stifte die Oeff-
nungen in der neutralen Zone passiren, läuft
') Da iler diametral gelegene 4. Sektor die gmre Einrichtung bciw.
die 5 Rel.it- de* ersten Sektor» mitbenutzt. rmi»»cn %ich die Nadeln
und Kontaktstabc vor dem Hctrelen de« 4. Sektor» in der Ruhelage
befinden.
ein konischer Trieb auf einem Zahnkranze,
welcher den Bogen o o, Fig. 6, ausfüllt. Dieser
Kranz setzt sich weiter fort mit dem Unter-
schiede, dafs er sich in jedem der 31 Per-
mutationsfelder konkav vertieft, um bei dem
Uebergang aus einem in das andere Feld wieder
zur normalen Höhe anzusteigen').
Nach Mafsgabe des zu druckenden Buch-
stabens wird die betreffende Permutation durch
die den Stiften in den Weg gestellten Nadel-
enden vorbereitet. Wurde die Nadel durch
einen Sprechstrom in den äufseren Kreis ge-
schoben, Fig. 7, dann weicht der betreffende
Stift gegen den inneren Kreis aus und betritt
den > Arbeitsweg'- ; war die Nadel durch D in
Fig. 7 in die Ruhelage, in den inneren Kreis,
Fig. 8.
f
f
1
L
, ': Fl ■> !
n n n n n
)
gerückt, dann weicht der Stift in den äufseren
Kreis hinüber und verfolgt den > Ruhewege.
Soll beispielsweise der Buchstabe W gedruckt
werden, so müssen die Tasten 2, 3 und 5
Ströme abgeben, die betreffenden Relaiszungen
Fig. 9.
an die Sprechkontaktc gelegt und die 5 Stifte
wie folgt (vgl. Fig. 6, Feld 27) gerichtetet werden:
1. Nadel im inneren Kreis. Stift im (äufseren) Ruheweg;
2. - - äufseren - - - (inneren) Arbeitsweg;
3-
4. - • inneren - - - (äufseren) Ruhcweg;
5. - . äufseren - - - (inneren) Arbeitsweg.
Da beim Hinweggehen des Rahmens S über
das 27. Feld .alle Stifte / über Vertiefungen
stehen, mufs der Rahmen P hinabsinken und
mit ihm der Arm A, Fig. 8 und 9, welcher
über einem in der Kombinateuraxe gelagerten
Stab/, (vgl. auch Fig. 10) steht, diesen nach
abwärts drückt, dabei eine an der Kombinateur-
I) Mit dem L'ebergTeifen der dunkel gezeichneten Stellen in
die licht gehaltenen, Fig. 6, »oll da» «anfle Ansteigen der ver-
tieften Felder hei dem L'cbefgange in die vollen angedeutet werden.
Die Permuutionen de» 15. und }!, Felde» gehören dem Trennung«-
weif» für Chiffen» iBUnc de* Chiffre») berwr. für Buchttaben iHlanc
de» lettre») an.
78
Abhandlungen.
El EKTROTP.CHN. ZEITSCHRIFT.
KEBRL'AR 1883.
axe sitzende Hülse//,, Fig. 10, senkt, welche
den Winkelhebel 7<>, gegen einen gleichen, mit
einer Einkerbung e versehenen Winkelhebel //,
drängt und diesen von der Schraube r, abhebt.
In der Einkerbung t liegt eine am Druck-
daumen k, Fig. 1 1 , befindliche Nase, und da sich
die Druckwelle an derselben Axe mit dem Druck-
daumen befindet, so wird dieser, sobald die
Nase frei geworden ist, durch eine kräftige
Spiralfeder in die in Fig. 1 1 punktirte Lage ge-
bracht und die Druckwelle an das Typenrad
Fig. 10.
kannten Figurenwechsels am Hughes'schen Appa-
rate mit dem Unterschiede, dafs das Typenrad
nur um \ des Umfanges gegen das hinter
ihm liegende Druckrad verschoben wird.
An Stelle der in Fig. 2 gezeigten Kontakt-
einrichtung. welche die Uebereinstimmung des
FiK. 11.
geworfen, um den eben eingestellten Buchstaben
abzudrucken. Sobald die neutrale Zone Y Y des
mit 31 Zahnlücken versehenen Druckrades unten
am Druckdaumen k vorbeigeht, wird derselbe
mittels des Armes //, auf welchen im geeigneten
Vertheilers und der Empfangsapparate in seinem
älteren Apparate herstellte, hat Baudot an jedem
seiner Doppelempfänger (Fig. 1 2) folgende Ein-
richtung getroffen :
In der vom Doppelschleifkontakte /,, Fig. 4,
Moment eine Nase einwirkt, in die Ruhelage
gedrängt und der Druckdaumen in der Ein-
kerbung des Winkelhebels //', festgehalten. Der
in Fig. 10 noch sichtbare Stab r, und die
Hülse hk gehören dem vierten, in der Ver-
thcilerscheibe diametral gelagerten Empfänger
an. Auf jeder Kombinateurscheibe laufen
2 Schlitten (Fig. 8) wie dies aus Fig. 12 zu
ersehen ist; natürlich sind dementsprechend
auch alle zum Drucken erforderlichen Theilc
doppelt vorhanden. Die aus Fig. 1 1 ersichtlichen
Schenkel , /i sind eine Abänderung des be-
begangenen Reihe ist eine Platte leitend mit
dem federnden Arm Att Fig. 13, verbunden;
der gleiche Arm At stellt den Weg zum Brems-
relais R in Fig. 3 her. Sobald das Laufwerk
des Empfängers, Fig. 12, in Bewegung gesetzt
wird, beginnt das Treibgewicht immer rascher
dem Boden zuzustreben, und die Umlaufsge-
schwindigkeit der Kombinateurschlitten wächst
äufserst rasch. Das Excenter E senkt den
Kontaktarm ( in jedem Umlauf einmal und
vereinigt die Arme A{ und der aus dem
Vertheiler kommende I.okalstrom kann in das
Google
ELEKTROTF.CHN. ZKirSCWRIFT.
EEHRl\R 188,.
Dif. Militärtelegraphen im amerik. Bürgerkriege.
79
Bremsrclais eintreten, wenn die Kontaktplatte
im Vertheiter in diesem Augenblicke durch den
Schleifkontakt /4, Fig. 4, gedeckt ist. Bei be-
schleunigter Geschwindigkeit des Laufwerkes
mufs der Fall, dafs sich die Kontakte im Em-
pfänger und Vertheiler decken, sehr bald ein-
treten, und eine allmähliche Verzögerung ist
die Folge davon, bis endlich beide Theile so
weit Ubereinstimmen , dafs die einlangenden
Ströme ungehindert in den ihnen zugehörigen
Empfänger bezw. in dessen Brems-Relais ein-
fallen können.
Flg. 13.
Um die Zunahme der Anfangsgeschwindigkeit
zu beschleunigen, wird mittels des Knopfes /
der Arm Ax gesenkt, um den Eintritt des
Lokalbremsstromes zu verhindern.
Auch in dieser neuen Form des Baudot'schen
Telegraphen kann der Empfangende den Geben-
den nicht unterbrechen, und Geber und Nehmer
eines solchen Doppelapparates müssen sich hin-
sichtlich der dienstlichen Mittheilungen gegen-
seitig unterstützen.
Die Korrektion der beiden Verthcilerapparate
vollzieht sich jetzt in einer viel sicheren Weise,
da Baudot eine der Meyer'schen Korrektion
ähnliche Einrichtung getroffen hat.
J. N. Teufclhart.
Die Militärtelegraphen im ameril
Bürgerkriege.
Es durfte vielleicht auf den ersten Blick unzeitgemäß
erscheinen, dafs William R. IM um in Chicago jetzt,
nachdem bereits ein Friede von 1 8 Jahren dem erbittert-
sten aller Kriege gefolgt ist, die Geschichte des ameri-
kanischen Milttärtclegraphen und den Antheil desselben
an jenem Kriege in einem unter dem Titel »The Military
Telegraph during the Civil war in the United States« j
kürzlich bei Jansen, Mc. Clurg 8t Co. in Chicago er-
schienenen Werke tum Gegenstand eingehender Betrach-
tung gemacht hat. Es enthalt jedoch das Werk in seinen
zwei Bänden von 767 Seiten sehr viel bisher noch nicht
bekannt Gewordenes, wodurch nicht allein dem Historiker
reichhaltiger Stoff geboten wird zur Beurtheilung des
Bürgerkrieges, sondern es hat das Werk auch einen ganz
besonderen Werth für das Studium der Militärtelegraphic.
Es wird uns darin der Wirkungskreis des Feldtclegraphen
in einer Ausdehnung vorgeführt, wie sie von keiner an-
deren Armee, selbst nicht in den allcrjllngstcn Kriegen,
erreicht worden ist. Der Feldtelegraphen -Soldat und
der leitende Slrategiker können aus dem Werke Plums
lernen, dafs der MilitärtclegTaph nicht nur als Verkehrs-
mittel zwischen den Hauptquartieren vorrückender oder
sich zurückziehender Armeen, sowie im Positionskriege,
im Operationskriege zur L'cbcrmittclung
der Befehle vor der Front , bei Rckognoszirungen und
im Gefechte mit Vortheil verwendet werden kann.
Die in europäischen Armeen bisher immer nur noch von
verhältnifsmäfsig wenigen Offizieren unterstützte Annahme,
dafs telegraphische Befchlstibermittelung auch taktischen
Operationen dienlich gemacht werden könne, dürfte An-
gesichts der nun veröffentlichten Thatsachcn nur noch
wenige Widersacher finden. Wenn vorübergehende Ver-
suche wahrend der Manöver auch hier und da Resultate
ergeben haben, die gegen obige Annahme sprechen, so
ist damit die Frage keineswegs erledigt; es bliebe vor-
erst zu entscheiden , ob das fUr taktische Operationen
jedesmal auserwithlte Mililärtelegraphen- Personal auch
das richtige gewesen, d. h. ob dasselbe für diesen
schwierigen Dienst hinreichend geschult war und ob ihm
die nfithige praktische Erfahrung zur Seite gestanden hat.
Der Feldtelegraph vor der Front erfordert ein Personal,
das nur aus den geübtesten Telegraphisten besteht; mit
Offizieren , die von anderen Truppentheilen detachirt
werden, und mit mittelmäfsigcn Telegraphisten ist ein
Erfolg vor der Front nicht zu erwarten. Die Nord-
Amerikaner haben dies bei der Verwerthung ihres Fcld-
telegraphen zur Genüge dargethan.
Es war jedoch nicht die leitende Idee des Verfassers,
diese Gesichtspunkte besonders zu berücksichtigen und
durch historische Thatsachen darzuthun; der Hauptzweck
seines Werkes ist vielmehr, dem Militärtelegraphen-Korps
der Vereinigten Staaten , welches an den Operationen
und Erfolgen des vierjährigen Krieges einen bedeutenden
Antheil hat, die verdiente Anerkennung und Gerechtig-
keit zu verschaffen, die ihm unverzeihlicher und un-
erhorterweise von der Regierung der Republik bis hetite
noch nicht zu Theil geworden ist. Eine kurze Dar-
stellung des Inhaltes dieses Werkes soll die Thätigkeit
des Telcgraphcnkorps eingehender behandeln, ohne je-
doch den historischen Werth des Werkes besonders her-
vorzuheben, dessen hohe Bedeutung schon daraus leicht
erkennbar ist, dafs in dem Werke bisher unbekannt ge-
bliebene Telegramme des Präsidenten, der Minister und
der Kommandirendcn veröffentlicht werden , die nicht
einmal in den Regicningsarchiven zu finden sind.
Der Verfasser hat den Feldzug als Militärtelegraphist
mitgemacht und ist daher befähigt, nach eigener Erfah-
rung zu urtheilen. Seine heutige Stellung als Rechts-
anwalt erhebt ihn über alle personlichen Einflüsse in der
Beurtheilung des amerikanischen Feldtelegraphen sowie
derjenigen Persönlichkeiten, die sich in der Organisation
des Feldtelegraphen geschichtlichen Ruhm und den Dank
aller Patrioten erworben haben. Unter diesen Männern
ist Anson S tager als Chef der Mililärtelegraphen be-
sonders hervorgehoben, denn ihm fällt der Ruhm zu, in
der Armee ein Feldtelegraphen-Korps geschaffen zu
haben, welches den höchsten Ansprüchen, die jemals an
ein solches Korps gestellt worden sind, in vollstem Mafse
Genüge geleistet hat.
Bei Ausbruch des Krieges bestand in der Armee ein
kleiner Stamm des sogenannten -Signalkorps«, das aber
nur optische Signallibermittelung mittels Flaggen und
Fackeln ausübte und an den Leistungen des Militär-
telcgTaphen wahrend des Krieges nur geringen Antheil
hatte. Das Militär-Telegraphenkorps wurde von Anson
S tager aus den Reihen der Ziviltelegraphisten fonnirt;
die Materialien für den ersten Bedarf wurden den existi-
renden Telegraphenkompagnien entnommen und deren
bereits bestehende Linien für Militärzwecke benutzt.
Telegraphische Verbindung zwischen den sich formiren-
den Armeen einerseits und Verbindung mit dem Kriegs-
ministcrium und dem Linde andererseits stellte sich so-
fort bei Ausbruch des Krieges als eine Nothwendigkeit
heraus. Der Militartelcgraph wurde daher im Augen-
blick der Noth geschaffen , und von dem Kricgsminister '
»aeeeptirt«, ohne jedoch vom Kongrefs der Republik
bestätigt und als ein etatsmäfsiges Departement anerkannt
worden zu sein. In dieser anomalen Bildung und Stel-
lung des amerikanischen Militärtclcgraphcn lag der Keim
der bis heute genährten Klagen des Korps, deren Bertlck-
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8o
Abhandlungen.
Elektrotethn. Zeitschrift.
FEBRUAR t.S3.
sichtigung bezw. Beseitigung der Verfasser durch die
Darlegung und Erläuterung der Verhaltnisse in seinem
Werke vorzugsweise anstrebt.
Anfangs Juli 1861 begleitete zum ersten Male der
Militärtelcgraph die Divisinn des Generals Mc. Clellan
auf seinem Marsche von Clarksburg nach Buckhannon,
und der Gcncrnlstab erklärte <-ich sofort zu Gunsten der
telegraphischen Verbindungen. Schon bei Kichmountain
wurde am Tage der Schlacht (11. Juli ) eine Feld -Tele-
graphen Station eröffnet, die ?u dem Siege Mc. C'lellans
und der Niederlage der konföderirten Generale Garnett
und I'egram durch beschleunigte BcfehlsUhertragung
und rechtzeitige Heranriehimg der Truppenkorper nicht
unerheblich beitrug. Als darauf Mc. Clellan seine
Operationen Uber die Staaten Missouri. Illinois, Indiana,
Ohio und West -Virginia erstreckte, ward es nur durch
den Militärtclegraphcn ermöglicht, die auf dem so weit
ausgedehnten Terrain operiienden Truppen einheitlich zu
leiten.
Dieses Militär -Telegraphenkorps hatte, wie bereits er-
wähnt, keine militärische Organisation und bestand aus
Zivilbeamten. Im Augu <t 1861 wurde von» General
Fremont ein Versuch gemacht, ein militärisch organi-
sirtes Korps, mit G. Smith als Leiter, zu bilden, das
zur Aufgabe hatte, die telegraphische Verbindung bis
auf die Schlachtfelder zu erstrecken. Dieses Telegraphen-
bataillon wurde aus erfahrenen Telegraphenarbcitern und
Beamten formirt; es hestand aus 3 Kompagnien und
zählte zusammen 86 Köpfe: 74 Gemeine, 8 Korporale,
2 Lieutenant«, t Hauptmann und 1 Major. Nachdem
dieses Bataillon bis Anfang November in Thätigkeit ge-
wesen, wurde es vom Kriegsministerium wieder aufgelöst,
da die Genehmigung zur Fonnirung des Korps vom
General Kremont nicht nachgesucht worden war.
Die Brigade des Generals Sickle formirte während
des Krieges eine Telegraphcnkompagnic aus Leuten, die
sich zum dreijährigen Militärdienst verpflichteten und
unter der Bezeichnung .-Chesters-Tclegraphcnkorpst be-
kannt waren.
Diese vereinzelten und verhältnifsmäfsig unbedeuten-
den Korps abgerechnet, war der Militärtelegraph gänzlich
in den Händen freiwilliger Zivilbeamten. Die eifrige,
gewissenhafte und geschickte Durchfuhrung der schwieri-
gen Aufgabe spricht sehr für den patriotischen Geist des
Korps, und die enorme Thatigkeit, welche dasselbe wäh-
rend des Krieges entwickelte, ist das sprechendste Zcug-
nifs für die Brauchbarkeit und Aufopferung desselben.
So wurden beispielsweise gleich bei Beginn des Krieges,
in der Zeit vom 25. April bis zum 15. November 1861,
Feldlinien in einer Länge von 1831 km und 106 Militär-
Telegraphenstationen errichtet, und der General-Direktor
Stagcr konnte schon damals an den Kriegsminister be-
richten, dafs dieser Feldtclegraph der marschirenden
Armee mit einer Geschwindigkeit von täglich 13 bis 19 km
zu folgen im Stande sei und dafs derselbe das einzige
Kommunikationsmittel zwischen den Kommandircnden
der verschiedenen Divisionen und dem Kriegsministerium
bilde.
Bis Oktober 186t operirten auf dem ausgedehnten
Terrain zwischen Fort Monroe und New- Mexiko Armee-
korps ohne einheitlichen Zusammenhang und ohne Zentral-
Komtnando. Es fehlte den Armeen der leitende Mittel-
punkt, der eine Wille, ungleichartige Thcile harmonisch
in einander greifend zu leiten. Dieser Mangel einer
Zentralleitung zeigte sich nicht nur in der Armee, son-
dern auch in den Fcldtelcgraphcn -Divisionen. Mc.
Clellan erhielt das Oberkommando aller Armeekorps
und hiermit wurde zugleich eine Zentralleitung der Militär-
tclegraphcn zur Notwendigkeit. S tager wurde im
November 1861 als General -MilitärtelegTaphen- Direktor
zum Kapitän ernannt und im Februar 1862 zum Oberst
befördert. Es erhielten noch 13 Divisions -Telegraphen-
inspektoren Majors- und Kapitäns-, und in den spateren
Jahren des Krieges einige wenige Inspektoren Offiziers-
rang. Im Uebrigen behielt das Personal seinen zivilen
Charakter und seine Zivilorganisation, wiewohl es gemein-
schaftlich mit der Armee operirte und an allen Strapazen.
Gefahren und dem Schicksale des Krieges theilnahm.
Organisation und Wirkungskreis des Tclcgraphenkorps
der Konföderirten sind ebenfalls von Plutn in seinem
Werk eingehender behandelt. Wiewohl man auch im
Süden in dem Telegraphen einen bedeutenden Faktor
für die Kntwickelung der Kriegsoperationen erkannte,
gelangte derselbe doch nicht zu einer so grofsarrigvn
Ausdehnung, wie dies in den Armeen der Nordstaaten
der Fall war. Ein militärisch organisirtes Fcldtelc-
grapben-Korps gab es auch in den Nudstaaten nicht, einige
vereinzelte lokale Fälle ausgenommen, wie z. B. bei der
Belagerung von Charleston unter General Bcaurcgani
Im L'ebrigen wurde der Feldtelegraph der Konföderirten
ebenfalls von Freiwilligen gegründet und bedient.
Dem General-Direktor der Nordstaaten, Oberst Stager.
wurde Telegraphenmajor Eckert als zweiter Chef zu-
ertheilt. Eckert, selbst ein erfahrener Telcgraphcn-
direktor, wurde von General Mc. Clellan zu dessen
Adjutant ernannt mit dem speziellen Auftrage, das Haupt-
quartier mit den Divisionen in steter Verbindung zu er-
halten. Plum sagt, dafs die schnelle Beförderung der
Befehle und Berichte für die Armee einen grofseren
Werth gehabt habe als HUlfstruppen ganzer Reginiente'
von Soldaten und dafs dieselbe für die Nordstaaten Er-
sparnisse ergeben habe, die den Erzeugnissen einer Gold-
grube gleich kämen.
Als 1877 der preufsischc Hauptmann F. R. Buchhohr
sein ausgezeichnetes Werk Uber »Kricgstelegraphie« ver-
öffentlichte und ganz besonders darauf hinwies, dafs der
Wirkungskreis der Fcldtelegraphic Uber die bisher in
Deutschland bestimmte Grenze der Divisionsquartiere
hinaus erweitert werden mUssc, um auch beim Vorposten-
dienste, bei Rekognoszirungen und in Gefechten wirksarr.
zu sein, da schienen die Erfahrungen des amerikanischer;
Militärtelegraphen europäischen Fachmännern und Stabs-
offizieren gänzlich unbekannt gewesen zu sein, denn
Buchholtz sagt, dafs nur ein Fall bekannt geworden,
und zwar in der Schlacht von Fredericksburgh, in welchen
während des amerikanischen Sezessionskrieges die Tele-
graphen im Gefecht selbst verwendet worden seien.
Das vorliegende Werk dagegen giebt uns genaue
Berichte Uber die vielen Fälle1), wo Telegrophcnstationer-
während der Gefechte und Rekognoszirungen thätig waren
und diese Fälle, sprechen auch heute nach 20 Jahrer;
1 noch für die hohe Bedeutung des Telegraphen. Wir
sollten hieraus lernen, dafs die Bedienung des tak-
tischen FcldtclegTaphen ein Personal von vorzüglichster
praktischer Ausbildung erfordert, und dafs von Offi-
zieren und Truppen, welche die Telegraphie nicht zu
ihrem Lebensberuf gemacht haben und die voriiher-
>) Diese Fülle sind zu mannigfach, um alle aufgezahlt werter
zu können, und e* wird genügen, hier einen der rxrvorragcmlur-
zu erwähnen : Am 17. Juni 186a errichtete der Tclcgraphist J e * • c
Bunne II eine Feldstation 300 Kult hinter der in Sclilachtlinie auf
gestellten Armee des General* Porter. Die» Station «rar nl
rend des Gefechte« bei Game« Mills in ununterbrochener Thatif
keit und knmmunizirtc mit den Reserven aus dem Hauptquartier
I Mc. Clellans. Bunne II war wahrend des Gefechte» Stunden lar.j
! den feindlichen Kugeln ausgesetzt und nur durch einen Raum ge-
\ deckt. Da« Getöse der in unmittelbarer Nahe wuthenden Schla».ht
und die fortwährenden Ablenkungen in der Bedienung de» Te!c-
' graphenapparates durch Einkommen von Tetegrammen und Noten
durch Adjutanten und Ordonnanzen, machten c» überaus »chwieric
mit dem Klopfapparatc zu empfangen, und nur die aufaerordeo:
' liehe Geschicklichkeit und Erfahrung des Telegraph isten Bunne!1
I ermöglichte »s ihm, unter so schwieligen Verhältnissen Telegramme
1 mit dem Gebor zu empfangen. Mehrere der Dcpcsehcntr-age-
| fielen, von Kugeln getroffen, wodurch et nnthwendig »urJc
jedes einzelne Telegramm zu kopiren und durch zwei oder cm
Ordonanzcn befördern zu lassen. General Porter kämpfte m::
35000 Mann gegen eine entschiedene fJcbermacht, so dafs •'<•
Telegraph wiederholentlich neue Reserven heranziehen muf«^
Ohne den Telegraphen hatte Mc. Clellan bei den grofsen tn:
femungen den Sieg nicht erlangen können, der ohnehin nur ovi
einem Verluste von 9,000 Todten und Verwundeten errungen
werden konnte und dem Gegner minderten« ebenso siele Opfei
kostete.
Plum schliefst seine Schilderung der unschätzbaren Diensrc
die Bunncll wühlend der Schlacht von Gaities Mills geleistet hat
mit den Worten «Welch ein Vertrauen in einen 10 jugendlicher:
Telcgraphiste», dem leider bi> heute noch keine Ehrcnbczeugnri.
für seine Dienste zu Thei! geworden ist!.
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El.F.KTROTPCI'V. Zrt TSCHRIFT. _
FF.liRUAK .S83_ _HlE iMlI.ITÄRTF.I.F.ORAPH
gehend zum Telegraphendienst hcrartgczcgcn werden,
gar keine Eifrige zu erwarten sind. Fine wirkliche
Ausnuizung de* Telegraphen vor der Front kann nur durch
Fachmänner mit vorzüglichster Ausbildung erzielt wer'cii,
und e* durfte 'ich ein militärisch i rganisirtes Kc rps am
meisten empfehlen. Wie schon in alL-n Fachern durch
eine vurztigl:c!ic Ausbildung Leistungen erzielt werden,
die Mittelmäßigkeit nie erreichen kann, so macht sich
die* gerade bei der Telegraphie in einer Weise geltend,
die dem Laien fa»t wunderbar erscheinen durfte. l)
Die Tcl.grap'icnlinicn waren häufig in Terrains er-
richtet, wo sie der Zerstörung durch feindliche Truppen
und namentlich durch Freischauren ausgesetzt waren und
mufsten daher fast taglich von den Linienaufsehern ab-
geritten werden, um etwaige Beschädigungen «ofort aus-
zubessern. Viele dieser Beamten haben hierbei ihr Leben
verloren ; sobald einer fiel, nahm sofort ein anderer seinen
Platz ein, und die Regierung, in denn Dienste diese
M;inncr ihr Leben gelassen, hat keine weitere Notiz von
ihrem Schicksale genommen, weil dieselben Zmlbeamte
waren. Niemals ist für die Trau-n und Kindtfr dieser
Unglücklichen auch nur die geringste Entschädigung
seitens der Regierung bewilligt werden; keine Gedenk-
tafel erinnert nn jene Braven, nocii ist jemals ein Eriren-
schufs über ihre Gräber gefeuert worden!
Obwohl der Miltfertelegraph schon gleich nach Beginn
des Krieges eine bedeutende Wirksamkeit entwickelte,
so wurde ihm doch von manchen Seiten zuerst nicht der
wohlverdiente Werth beigelegt, und manche blutige und
hartnackige Schlacht hatte vermieden oder abgekürzt
werden können, wenn die erforderlichen telcgTaphischcn
Verbindungen am Matze gewesen waren. Zum Beleg
hierfür führt Plum besonders das unter General Grants
Kommando geführte hartnäckige Gefecht bei Fcrt
Dcnelson an.
Von besonderem Interesse sind die Erfahrungen, die
die Amerikaner schon damals gemacht haben, welche
auch durch die Erfahrungen der vorjährigen preufsischen
Manöver bestätig worden s nd, und die dahin gehen, dafs
es möglich ist, Telegraphenapparate in feindliche Linien
e-nzuschalten, um n cht nur Telegramme aufzufangen, son-
dern auch falsche Befehle nn den Feind zu crlrssin und
dadurch verwirrend auf die Operationen desselben ein-
zuwirken. Kapitän Morgan und Tclegraphist Ells-
wnrth auf Seite der Konfodcrirtcn hatten es sich schon
seit 1862 zur besonderen Aufgabe gestellt, durch Ein-
schalten in föderirte Telegraphenlinien Unheil an<urichten.
Der Autor, der oft in der Lage war, gegen derartige
Operationen ganz besonders auf der Hut sein zu müssen,
giebt Uber diese Episoden die interessantesten Berichte.
Auch die Foderirten schickten sehr bald Spione aus, um
auf den Linien der Gegner Telegramme abzulauschen.
Rcnier'nenswcrth ist dabei, dafs das amerikanische
Militilrtclegrapben - Korps trotz dieser Erfahrungen sich
nicht hat abschrecken lassen, seine Feldstationen und
Linien bis in die Reihen des Feindes vorzuschieben.
Man hatte diese Versuche des Feindes sehr bald ent-
deckt und auch sogleich ein Mittel gefunden, sie un-
schädlich zu machen, indem man einfach ZitTertelegramme
l'i Folgender Fall mag hierfür als Beweis dir nen Telegraphen-
Superintendent Füllt r erhielt B fehl , in grof-ter File eine I cle-
gTaphenl.n-e von C banon nach Coltimbi.a 711 errichten, um daselbst
mit der Divis.on de» General« fjoyic lelcgTaphi-ehe Verbindung
h«-r*u«tel|en. Nachdem Füller Columbia mit der Telegraphen-
linic erreicht halte, «teilte sich heraus, dafs der St ition.aup ir.it
abhanden g:lommeii Central Uoylc, der gerade »ehr * ob-
ige l>epeschen iu befördern halte, srrxth uher das Ausbleiben
de* Apparate» dermaf«en m Zorn, dafs er drohte, Füller iu er-
sehn f»en. 1~) eser dagegen nahm min«; die I elegammc de» Ge-
nerals entgegen, telegrapliittc sie in Kimangelung eines l'e'egr ijihcn-
*chlu»»el» m-urli li.ruhriitik; der Kndcii de* dureh.reschpiittMdi
Di ahtes und empfing alle Antworten lorn-lt durch Anlegen bei !cr
En len ober- und unterhalb der Zunge Genrr.«l bo'ylc, heiuhcr
im huclmcn Maf»e enuunl Ulli vielleicht auch c injcirn .f.-n be-
»ch.ityil. wandte sieh an Füller m.t den Worten, iniern er ihn auf
die S' hulter klopfte »Sc »ml iu nützlich, schon jeld erschosen
zu werlen.«
Telegramme «irid häufig mittel» der Zunge cmpf,.n;fn werden,
wenn Apparate in Gefechten ?cr>tuit wurden oder vcrlon-n ge-
gangen waren, »o auch vom Verfasser de» Weile* Angesicht» de*
Fe.nJes in der Nahe von Clajksville.
EN IM AMF-RIK. TiÜRGF.RKRirOF.. 8|
einführte. Die Kenntnifs der Ziffert .1-gramme, Cryplo-
grafhy , gelangte sehr bal l bei dem Militartelegr <phen-
Korps zu höchster Wlkndung. und Fluni beschreibt
die zur Anwendung gebrachten Systeme sehr eingehend,
die auch fitr den europäischen Fcldtclcgr.'phisten von
bedeutendem praktischen Nutzen sein durften. Wich-
tige Telegramme und insbesondere solche, die auf
Linien vor der Front zu befördern waren, wurden
im ferneren Verlaufe des Krieges immer nur in Ziffer-
schrift tehgraphirt. Der Ziffcrschlüssel wurde oft ge-
wechselt und nur wenigen Telegraphisten anvertraut und
war nicht einmal dm Stabsoffizieren bekannt. Einem
jeden Hauptquattiere wurde ein Ziffertelcgrnp'.iist attachirt,
dessen Pflicht es war, Telegramme tu übersetzen. Die
Fertigkeit dieser Beamten im L'ebersetzen war so grofs,
dafs ein Zeitverlust in der Beförderung der Telegramme
praktisch nicht stattfand.
Obsch« n die Kryptographie ein absolut sicheres Mittel
gegen die Benutzung abgefangener Telegramme ist, so
wurde das Einschalten des Feindes in die Feld -Tele-
graphenlinien noch dadurch unschädlich gemacht, dafs
der amerikanische Militär -Tel. 'graphist alle Telegramme
mit dem Klopfer und nach dein Gehör empfing. Höchste
Fertigkeit, nach dem Gehör zu empfangen, ist daher
selbstverständlich Bed ngung fdr den Telegraphisten vor
der Front. Wenn auch der Klopfer dem Schreibapparate
gegenüber den Nachtheil besitzt, dafs er die empfan-
genen Telegramme nicht registrirt, so hat er-tercr da-
gegen den Vertheil . d.ifs er dss Gehörsvermogen des
Telegraphisten ausbildet und ihm die Fälligkeit giebt,
Telegramme selbst bei schlechter Isolation und schwachen
I Strömen noch zu empfangen. Ein an akustische Zeichen
gewöhnter Telegraphist empfangt noch Telegramme, wo
der Telegraphist, der mit dem Sehreibapparat zu arbeiten
1 gewöhnt ist, nicht mehr empfangen kann. Dies ist von
Wichtigkeit für die Vorpostentclcgraphtc. da in der Ge-
hörsausbi'dung zugleich ein sicheres Mittel liegt, einen
fremden, unberufenen Telegraphisten an dem Tempo
seines Telcgraphirens zu erkennen. Der amerikanische
, Krieg hat wiederholt gezeigt, dafs vom Feinde emge-
; schaltete Apparate durch das Tempo des Telegrnphircns
entdeckt worden sind, und wir sehen hierin einen ferneren
l Grund, dafs das Personal der Vorpostcntelegraphen nur
1 aus den geübtesten Beamten bestehen sollte. Die be-
wunderungswerthe Fertigkeit amerikanischer Telegraphisten,
Telegramme mit dem Gc'iör aufzunehmen, erklärt sich
aus dem Umstände, dnfs Klopfer in Amerika seit 1846
Angewandt und alle anderen Systeme fast gänzlich ver-
drangt worden sind .')
I Militartebgraphistcn wurden häufig mit den Rckognos-
•J Die Wicht gleit der Kryptographie «ei Iiier noch durch
\ Anführung e.nes der vielen Fülle datgethan, in denen der Veraueh
gemacht worden ist, Telegramme ab'iifangen. Der Fall ereignete
iicb auf einer Linie, die Granu H uiptnuart.er m t dem Fort Monroe,
riir Zeit de* Vorm ir«che< gee.'n K chmon 1 verbanl. Charit«
Ga> ton, Feldtelegr iphUl de« General« !.ce. wurde in Hrgle tung
einiger So\ Ilten, d.e alt IloUfaller verllei let waren, aut die ge-
w igte E»pe lition aii'qctch ckt un 1 schaltete »einen Klupfapp irat
in sehr ge.rhickter Wei«e .n der Nahe von S irrey Court Home in
einem Walle ein. Für d.c-en ZwecL. war ein I.ulator aiitfcfert gl.
der bei c linden des dioclucbnritenen Uraittc» festhielt, ohne je-
doch von den anderen l-nl.uoren auffallen I abruwcichcn. Von
diesem 1-olatot .<■:< wiit en iwei feine, mit Seide besp^nnene
Leiiungsir»lit-- unier der Hörle de» Te!ejraplie'ipfo»tfi» forl^eleitet,
vot»iCbt:y eine weite Slrccle in den Wald gefuh-1 unJ m t Gra»
be leclt, unl der Appirat in einem Vcr.tecl atif^c-tellt un 1 cinijc-
»chaliet. Die veilleidcten Solrlaten hielten Wa he , wahren I '1er
Ttltgiaplii-t in unmittelbarer Verbindung m t L" t>- Po nt un 1 dem
l'ciiviliciien Kr cg»mini«ie»ium »tanl. Gallon, dhne »clbut autele
graphirtn. war in dieser Wi-ne volle «cch- Wochen m t Gcneial
Grant6 TelegraphcnLnicn in Verbnlun^l D esc Uiitemthmen
regt 1:0s «:nma>, wa« en gttch clter unl n iiternchitiendci Tele-
graph »t 111 F.l.Jc 7ii legten im Stande ist, dann abci ..tir),, d if-
das Abfanden fe-n H oher Tclcg- amme »bt-ra'l da unscb.i lln;h i»t,
wo die Telegramme in Zilkisehr ft befio leit wei len Ohgle ch
Gaston svclis Wochen geduldig alle leitet mime .k-s Fe n ies
mit cn.pfing. so Wir doeb n'ir c.n cn-ieei für In unl die Kon-
fulerittcn sa.rs;ar.dl cb, denn nur dieses eine wir gegen tleA-ohn-
beit n cht in Zillers. Ii' i(t hef .ideit wo -icn Diese» am 11 S p-
(L-inbcr 1 8r*. 4 auUefangene Teleg'ainiu s ei an! if.ie, daf. <!en Fu ie-
r i-.en e n I ran-pnit von j43j U.:h»en, 3wj M .nle»e n im l auf.er-
dem 3'ioNollaien unl 4a IVleer ivd)eiil>,iuarbctcr m t 32 bela Jenen
Tianspoitwagcn abgefangen uutde.
It
F.I.EKTROTT.CIIN. ZKITSCItWFT.
FKBRL'AR iUi.
zirungstruppen ausgeschickt; auch wurden Rckngnos-
zintnge» in Begleitung von Tclegraphisten auf Loko-
motiven unternommen, so dafs die telcgraphisehc Verbin-
dung bis Über die Vorposten hinaus ausgedehnt wurde.
Dies hat nicht vereinzelt, sondern systematisch statt-
gefunden, und General Haupt berichtet hierüber an das
zur Bcurtheilung des Feldzuges in Virginia unter General
Pope ernannte Komite: «Ich kann nicht lobend genug
den Eifer und Muth der Eisenbahn- und Telegraphen-
beamten erwähnen, die sich freiwillig stellten, wohl bc-
wufst, dafs der Dienst ein sehr gewagter sei. I »ie Tcle-
gTaphistcn erhielten Instruktionen, sich in Büschen ver-
steckt zu halten, Spione auszuschicken, telegraphische
Verbindungen herzustellen und Alles zu berichten, was
sie sahen oder hörten. Fast alle Informationen, welche
das Kriegsniinistcrium in Washington gegen Ende des
Keldzugcs erhielt, waren auf diese Weise erlangt worden.«
Vorposten- und Rckognoszirungstclcgraphcn wurden
häufig unter Feuer erbaut und abgebaut und oft mit
Verlust an Material und Mannschaft aufgegeben. ')
Den gleichen Gefahren und Strapazen wie die Tele-
gTaphistcn waren auch die Baukolonnen ausgesetzt. Das
Personal bestand , vereinzelte Fälle ausgenommen . aus
Zivilisten, die ihre Befehle von den Departements-
Inspektoren erhielten. Plums Werk enthalt eingehende
Beschreibungen der Schwierigkeiten, unter welchen der
Telegraph dem Marsche der Armeen folgte und oft unter
Feuer bis in die vordersten Reiben dringen mufste. Der
Autor vergifst dabei nicht, den Patriotismus und Eifer
der Beamten besonders hervorzuheben, unter denen
William Füller, spater zum Kapitän ernannt, die her-
vorragendste Stelle einnahm.
Für den bedeutenden Anthcil, welchen der TelegTaph
an den taktischen Operationen des amerikanischen Krieges
hatte, spricht auch die häufige Gefangennahme von Tcle-
graphisten während der Ausübung ihres Dienstes. Es
ist «lies aber auch ein Beweis dafllr, dafs schon in jenen
Jahren der Tclcgnaphist nicht nur der letzte Mann bei
RUckzUgcn, sondern auch sehr häufig der erste bei Rc-
kognoszirungen und Vormärschen zu sein pflegte. Aus
den angeführten Thatsachen dürfte manche werthvolle
Erfahrung für die Organisation der Fcldtelegraphie euro-
päischer Armeen entnommen werden können , die bis
heule noch nicht ihren FcldtelegTaphen einen so weit-
greifenden Wirkungskreis eingeräumt haben, als dies
bereits vor 20 Jahren in Amerika der Fall gewesen ist.
Telcgraphenobcrst Anson Stagcr berichtete am
30. Juni 1863 an General Meigs: »Man folge der
Armee, wohin es auch immer sei, und man findet den
FcldtelegTaphen, Wache haltend in den ausgedehnten
Lagern. Der mysteriöse und doch verständliche Tick
des Tclcgraphcnapparates macht sich hörbar zu jeder
Tages- und Nachtstunde, bei den Vorposten, in den
LaufgTäben und vorgeschobenen Parallelen. Im Getümmel
der Schlacht und beim Pfeifen der Kugeln eilen seine
blitzschnellen und lautlosen Botschaften ungesehen und
ungestört dahin . . .*
Plum ist ein Vertheidiger der Zulässigkeit des Tele-
graphen auf dem Schlachtfelde, und dies mit um so
mehr Recht, als ihm aufscr persönlicher Erfahrung eine
Reihe historischer Thatsachen zur Seite stehen. Wir
müsse» den Autor jedoch auf einen Irrthum aufmerksam
machen, der Berichtigung erfordert. Plum sagt: »Kapi-
tän Buchholt/, bezweifelt den Nutzen des Telegraphen
auf dem Schlad) tfelile; der amerikanische Krieg weist
jedoch sehr zahlreiche Fälle hierfür auf.« Es ist nun
aber in Europa gerade Hauptmann Buchhol tz, dem
der Ruhm gebührt , für die Vorpostentelegraphic mehr
gestritten und gewirkt zu haben als irgend ein Anderer.
>< So 1. Ii. hei einer Rckognoatirung de» Stadichen» Famngton
unier Leitung des Telegraphistcn Parion» in Begleitung einer
Kompagnie Kavallerie unter Kapitän Sin ich. Die 6,5 km lange
Tclekjr.iphenliiiie wurde von dei Kavallerie errichtet, die Truppe
wurde angegriffen und zum Tttcit gefangen genommen. Par*nn«
tclcgtaphirte unter Feuer, indem er »ich mit dem Ret ,lci Truppe
langsam luriw-Lrog, wohd et wiederholt telegt-iphische Verbindung
her-tellle
Buchhol tz ist der Konstrukteur des besten Vorposten-
apparates und hat nach Kräften dahin gestrebt, dem
Miltärtclcgraphen in Deutschland einen erweiterten Wir-
kungskreis zu verschaffen. Wenn ihm dies in seinem
eigenen V.itcrland auch nur in beschränktem Mafse ge-
lungen ist, so ist ihm doch die Gcnugthuung zu Theil
geworden, dafs andere europäische Armeen seine Ideen
aufgenommen haben und seinen Apparat für Vorposten
oder als Artillericpositions-Tclegraph benutzen ; es seien
hier nur erwähnt: Holland, Rufsland, Spanien, England
und Belgien.
Welchen Werth die Amerikaner auf die Aufrechterhaltung
telegraphischer Verbindung mit vorgeschobenen Positionen
legten,') geht schon daraus hervor, dafs General Hook er
ein Regiment ausschlicfslich zur Bewachung der Linie
zwischen »United States Ford« und Falmouth detachirte.
Die Soldaten hatten Befehl, einen Jeden zu erschienen,
der den Versuch mache, den Telegraphen zu be-
schädigen.
Die TelegTaphistcn und Linienarbeiter des Militär-
Telegraphenkorps waren von der Verpflichtung des
Militärdienstes gesetzlich entbunden. Dennoch wurden
Viele gezwungen, in die Armee zu treten und wurden
häufig wieder, jedoch in solchen Fällen als Soldaten,
zum Militär-Tclegraphcndicnst zurückkommandirt. Alle
Tclcgraphistcn hatten der Regierung der Vereinigten
Staaten einen Eid der Treue und zugleich einen Dienst-
eid zu leisten.
Der Umstand, dafs MilitärtelegTaphisten und Tele-
graphen -Baubcamte trotz ihrer wichtigen und oft kon-
fidentiellen Stellungen, namentlich als ZiffernUbersctzcr,
in unmittelbarster Begleitung der kommandirenden Ge-
neräle dennoch keinen militärischen Rang bekleideten,
sondern als Zivilisten dienten, gab häufig zu unange-
nehmen Situationen und Reibungen Veranlassung. Es
geschah, dafs ihnen der Offiziertisch im Felde verweigert
wurde, sie mufsten häufig mit Ordonnanzen rangiren u. s. w, ;
dergleichen ungerechtfertigten und beleidigenden Zurück-
setzungen waren diese patriotischen Männer häufig aus-
gesetzt. Es konnte unter diesen Umständen nicht aus-
bleiben, dafs die Spannung zuweilen eine Grrifsc annahm,
welche den Tclegraphcndienst, den Erfolg der Armeen
und des Krieges gefährdete. Wiederholte wohlgemeinte
Versuche wurden von Seiten deT Beamten und deren Chefs
gemacht, dem Korps militärische Organisation zu ver-
leihen. Das Kriegsministerium nahm allerdings diese
Vorschläge entgegen, erkannte den hohen Werth und
Eifer des Korps an. sowie auch die unrichtige Lage
der Beamten, namentlich der vor der Front operirenden,
zog es jedoch vor , keine Aendcrungen zu treffen.
Mr. Stanton, Staatssekretär, war der Meinung, dafs
der MilitärtelegTaph unabhängiger und erfolgreicher
unter ausschließlicher Leitung seiner eigenen Zivilchefs
arbeite, als wenn die Beamten Militärrang annähmen,
wodurch sie unvermeidlich den Befehlen der Armee-
offiziere unterworfen würden. Dies sei, meinte Stanton,
ganz besonders zu vermeiden. Diese Entscheidung des
Kriegsministeriums war der Anfang der gerechten und
bis heute noch nicht berücksichtigten Klagen des Militar-
Telcgraphenkorps. Wären Präsident Lincoln und
Staatssekretär Stanton am Leben geblieben, so hätten
ohne Zweifel auch die Verdienste der Militärtelegraphistcn
nach Beendigung des Krieges die wohlverdiente Aner-
kennung und Belohnung erhalten I Bei dem Wechsel
der leitenden Persönlichkeiten geriet hen nach dem Kriege
'! Ilrigadegeneral J. N. Palm er berichtete an Generalmajor
It. K. Butler, Kommandirenden der Departement» Virginia und
Nord-Carolina, am 17. Februar «864. wie folgt:
•General' Ich glaube, dal» nieraala wahrend de* gegenwärtigen
Krieget die Nützlichkeit de» Militär-Telegraphen- und Signalkorp»
vollkommener bewiesen worden ixt, al» wahrend de* letzten An-
grifles (Newbeme\ Kaum hatte der Angriff bei den Vorposten be-
gonnen, und der TelegTaph berichtete auch schon über alle in der
Krönt sich entwickelnden Operationen und hielt die ganze Ver-
theidigungslinie bi» Morehcad unterrichtet. AI» der Feind im
Laufe des läget die Stadt umringelte, da hielt um du Signalkorp»
von den geringsten feindlichen Bewegungen auf all
Linie unterrichtet. Ich kann nicht lohend grnu
Knrp« erwähnen.«
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Elkktroteciin. Zeitschrift.
FEBRUAR t88,.
Die Militär tixkgr.vnien im amerik. Bürgerkriege.
83
Hie Opfer und Verdienste des Militärtelegraphen voll-
ständig in Vergessenheit, und dieses Zivilkorps, ohne
Parlamcntsbefugnifs, im Augenblicke der Noth geschaffen,
hatte nicht einmal das Recht, eine Anerkennung zu ver-
langen !
Hie Gehälter der Telegraphistcn waren Anfangs sehr
bescheidene, wurden aber später verbessert, so dafs gegen
Ende des Krieges Mililärtelegraphistcn, je nach Fähigkeit
und Stellung, 75 bis 150 Dollars im Monat und je nach
Umstanden auch Bedienung, Pferde und Rationen er-
hielten.
Gleichzeitig mit der Entwickelung des Militär -Tele-
graphen-Korps, das aus einem Zivilpersonal bestand, von
dem nur einige höhere Beamte Militärrang erhalten hatten,
bildete sich auch das Militär-Signal-Korps aus. Dieses
bestand schon bei Ausbruch des Krieges in geringer
Stärke, war militärisch organisirt und stand unter Kom-
mando des Majors, später Generals Mycr. Die Thätig-
keit dieses Korps beschränkte sich Anfangs auf optische
Signalgebung mittels Flaggen bei Tage und Fackeln
bezw. Internen bei Nacht. Major Mycr dehnte den
Wirkungskreis des Korps bald nach Beginn des Krieges
auf den Bau elektrischer Feldtelegraphen aus und formirte
Feldtelegraphentrains. F.in jeder Train führte zwei
Wagen mit Stations- und Linicnmaterinl. Die Stations-
apparate waren Beardslee's magneto- elektrische Zeiger-
apparate, die später in magnetelektrischc Klopfer umge-
arbeitet wurden. Ein jeder Wagen führte 8 km Feldkabel
mit vulkanisirtem Gummi bedeckt und 200 Stangen nebst
Draht für Landlinicn. Im Juni 1863 zählte das Signal-
korps bereits 30 vollkommen equipirtc Trains mit aus-
schlicfslich militärischer Organisation. Major Mycr
richtete nun sein Bestreben darauf hin, da» Militär-
telegraphen-Korps (Zivilkorps), welches unter Leitung
seines Chefs Anson Stager bereits sehr bedeutende
Ausdehnung angenommen hatte, mit dem Signalkorps
unter eigener Leitung zu verschmelzen. Dieses Bestreben
erzeugte nicht nur sehr bedeutende Reibung zwischen
den beiden TelegTaphcnkorps , sondern führte auch sehr
bald ein Ergebnifs herbei, das für den amerikanischen
MilitärtclegTaphcn von grofser Bedeutung war. Mycr
wollte, dafs das Signalkorps das Militärtelcgraphen-Korps
absorbire; Stager wollte, dafs das Signalkorps aufgelöst
werde, und das Kricgsministerium sah sich gezwungen,
das Für und Wider beider Organisationen eingehend zu
erwägen. Das Unheil lautete dahin: das Signalkorps
aufzulösen.
Die auffallende Erscheinung, dafs das Kricgs-Ministcrium
einen Zweig der Armee zu Gunsten einer Zivilorganisation
auf loste, erscheint widersinnig, war aber eine Notwen-
digkeit geworden. Die Arbeiter, Telegraphistcn und
leitenden Offiziere des Signalkorps bestanden aus Militärs,
die entweder gar nicht professionelle Telegraphenleutc
waren oder die TclegTaphic nicht zu ihrer ausschliefs-
lichen Lebensaufgabe gemacht hatten. Das Militär-
telegraphen-Korps dagegen zählte nur vollendete Tele-
graphisten, vom Chef bis zum Linienbauarbeiter, und
es konnte daher nicht ausbleiben, dafs, während dieses
Korps es verstand, seine Stationen bis in die vordersten
Reihen zu verlegen, seinen Wirkungskreis bis auf die
Schlachtfelder auszudehnen und oft darüber hinaus Ver-
bindungen mit den feindlichen Tclcgraphenlinien anzu-
knüpfen, das Signalkorps nur zu oft den gestellten An-
sprüchen nicht entsprach und somit oft die Unzu-
friedenheit der Generäle erregte. Die Geschwindigkeit
und Zuverlässigkeit, mit welcher das Mililär-TelegTaphcn-
korps Telegramme beförderte, konnte von dem weniger
professionellen Signalkorps niemals erreicht werden.
Am to. November 1863 wurde Oberst Myer auf
Befehl des Kriegsministeriums seines Amtes enthoben und
alle FeldtelegraphcntTains und Materialien dem Chef der
Militärtelegraphen, A. Stager, tiberwiesen. Ein grofser
Thcil der Offiziere und Mannschaften des Signalkorps
wurden dem Militär - Telcgraphenkorps einverleibt. Das
Signalkorp* zählte zur Zeit seiner Auflösung 198 Offiziere.
Diese Thatsachen beweisen, dafs, um den Feldtcle-
graphen zu einem vollendeten Verkehrsmittel für Kriegs-
zwecke zu machen und insbesondere seinen Wirkungskreis
so zu erweitern, dafs er nicht nur strategischen, sondern
auch taktischen Zwecken dienstbar gemacht werden kann,
es unbedingt nothwendig ist, ein Korps zu organisiren.
das in seiner ganzen Zusammensetzung aus professio-
nellen Telegraphenleuten mit gediegener prak-
tischer Erfahrung besteht. Ein improvisirtes Korps,
zusammengesetzt aus mittelmäfsigen Telegraphistcn, aus
Mannschaften anderer Truppentheilc als Baukolonnen
und aus detachirten Pioniernffizicrcn, die für den Tele-
gT.iphendienst herangezogen werden, kann trotz allen
Eifers und der gröfsten Aufopferung der betreffenden
Mannschaften niemals diejenigen Leistungen erzielen und
sich das Vertrauen erwerben, welche bei einem so wich-
tigen Dienstzweig erwartet werden müssen. Andererseits
sind, wie dies ja auch von dem Militärtelegraphen im
amerikanischen Kriege und später bei anderen Gelegen-
heiten bewiesen worden ist, die Leistungen der Fcldtcle-
graphie geradezu erstaunliche, wenn die Mannschaft in
ihrer ganzen Formation aus durch und durch geschulten
und professionellen Telegraphenleuten besteht. Dafs eine
militärische Organisation für ein darartiges Korps wün-
*chenswerther sein mufs als die zivile Form des ameri-
kanischen Militärkorps, bedarf keiner weiteren Erörterung.
Mifslungene Versuche von VorpostcntelegT.iphen, wie solche
z. B. auf Manövern unter Leitung detachirter Ingenieur-
offiziere, staltgefunden haben , sprechen gegen das ange-
wandte System, nicht aber gegen die Sache selbst.
Die Organisation einer etatsmäfsigen Telegraphentruppe,
ähnlich der des Eisen bah nkorps , aus vollendeten Tele-
graphistcn rekrutirt, die für den Eintritt in das Vorposten-
Telegraphenkorps ein praktisches Examen abzulegen
hätten, dürfte die einfachste Lösung der Frage und der
Erfolg wohl unzweifelhaft sein.
Die Organisation der Militärtelegraphen der Konföde-
rirten während des amerikanischen Krieges war im Prinzip
der des Nordens ähnlich, in der Durchführung jedoch
mangelhaft. Der gröfserc Theil der TelegTnphenbeamten
bestand aus Zivilisten, von denen viele Offiziersrang er-
halten hatten, Adjutantendienste thaten und Infanterie- und
Kavallerieregimenter als FeldtclegTaphisten und Ziffern-
Ubersetzer begleiteten. Es fehlte dem Korps ein Zentral-
kommando, wie es der Norden hatte, und das Telegraphen-
personal war mehr den Befehlen der einzelnen Divisions-
kommandeure als den eigenen Telegraphenchefs unterstellt.
Auch die Telegraphistcn der konfoderirten Armee waren
vom Militärdienste entbunden.
Als am 2. März 1864 General Grant zum Höchst-
kommandirenden aller Armeekorps der Nordstaaten er-
nannt und unter directen Befehl des Präsidenten der
Republik gestellt worden war, war es Aufgabe des
Militärtelegraphen, seine Operationen, die sich (Iber viele
und weit ausgedehnte Länder erstreckten , nach dem
Willen des einen Mannes und von einem Zentralpunkt
aus in einheitlichem Zus.immengreifen zur Durchführung
zu bringen und dadurch dem Andrang der bedeutenden,
jedoch vertheilten Streitkräfte die höchste Potenz zu ver-
leihen. Es gebührt dem amerikanischen Militärtelegraphen
der besondere Ruhm, schon vor 20 Jahren nicht nur die
Möglichkeit, sondern die Richtigkeit bewiesen zu haben,
Armeeoperationen von einem entfernten Zentralpunkte
aus nach einem Willen durch telegraphische Bcfehls-
Ubermittelung zu leiten. Mit Grants Zelte in Culpepcr
standen alle Hauptquartiere der vier Armeen, die viele
Tausendc Kilometer von einander entfernt waren, und
selbst Vorpostenstellungen in telegTaphischer Verbindung.
Mehr als 250000 schlachtfcrtige Soldaten der Republik
erhielten von dort ihre täglichen Befehle. Der Feld-
telegraph hatte 1S64 eine solche Leistungsfähigkeit er-
reicht, dafs selbst auf Eilmärschen die Hauptquartiere
stets in telegraphischer Verbindung blieben. Telegrapheti-
major Eckert berichtete am 15. Juni, dafs die Bau-
kolonnc unter Dören durchschnittlich 39 km Feld-
tclcgraphenlinien in einem Tage errichte und eine gleiche
Strecke abbaue. Es wurden jedoch nicht nur die Haupt-
II'
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84
AlIHANTM.LNGKN.
ELEKTROTKCIIN. Zeitschrift.
FEBRUAR i8«j
quartiere der K^rpskommandantcn mit dem des Generals
Graut wahrend aller Gefechte in Verbindung erhalten,
sondern der Feldlelcgraph herleitete auch eine jede
grtifserc Rekognoszirung, und Korpschcfs haben häutig
ganre Feldzüge vfin *'cr Fcldtelegraphcnstation aus kom-
tnundirt, ohne kaum tri den Sattel zu steigen; wie bei-
spielsweise General Rosccrans den Arkansas- und
Missouri-Fcldzng 1S64 \on den Tclcgrapheristationen in
St. Louis und Jcflfersun aus geleitet hat*
Als Grant und Sheridan im Marz 1865 mit
123000 Mann gegen Kichmund marschirten, um den
letzten Akt de* grofsen Dramas in Seene zu setzen, da
hielt der Feldtelegraph d e Hauptquartiere mit der in
einer Ausdehnung von über 48 km sich erstreckenden
Schlachtlinie in ununterbrochener Verbindung, und der
Telegraph war «las alleinige Mittel eines einheitlichen
Verständnisses und der Verbindung zwischen der vor-
marschirenden Armee, den Knnitnnnttircndcii, dem Prä-
sidenten der Keputilik und dem Ministerium. Als am
2. April Graut befahl, die in Petersburg unter General
Lee verschanzten Konfodcrirten anzugreifen, da befand
sich die TelegTaphenstation des föderirten Generals
Humphrey thatsadilich auf dem Schlaclitfelde, 500 Fufs
hinter einer am Gefechte bcthciligtcn Batterie und blieb
während der Schlacht thätig. Die Einnahme von Peters-
burg war der Vorabend dis Falles von Richmond und
das Ende des vierjährigen blutigen Krieges, in welchem
die Födcrirtcn allein 300 000 Menschenleben verloren
hatten, aufser den 400000, die kampfunfähig gemacht
worden waren.
Dem Militrrtelcgraphen der Vereinigten Staaten gebührt
der Ruhm, zuerst tclegrnphischc Refehlsübcrmittclung im
grofseren Maßstäbe im Kri ,ge ausgeführt zu haben.
Wahrend der vier Krsegijahre wurden 24150 km Militnr-
Telegraphenlinien errichtet. Viele Linien wurden unter
Feuer erbaut, und im Feuer wurde auch telegraphi' t.
25 Mitglieder de? Tel.-gTaphenkorps verloren ihr Leben;
viele wurden verwundet, 71 gefangen genommen, und
selir viele büfsten in Folge der Stropn/cn und Fieber ihre
Gesundheit ein und starben bald nach <lein Kriege.1)
Die K< s;cn <ler Errichtung und djs Rctriebes der
24150 km Fcldlek'grnp'.ien während <Lr vier Kriegsjahrc
bei efen sich auf 2655500 Dtdlars. Es wurden
6 500000 Telegrr rnine befördert, viele davon in Fcrm
langer B:ri'hte, so t'afs ein jedes MdkartelcgTamm dem
Staate ungefähr 40 Cents k< stete. Kein Kriegsdienst hat
der Regierung weniger K< sten verursacht als der Mdilar-
tclegrmph '
Nach Beendigung des Krieges wurden auch die Tele-
graphcnliiiien der Südstaaten dem Miliiimck'graphen-
Kt rps lüicrgcben und ven •lcni«el.ien wieder hergestellt.
Der .NMi.arlelegrnph diente sodann hauptsächlich der
Sicherung lies Friedens und Ree rganisation des Landes.
H erauf wurde das Korps allmählich aufgelöst, 1865 horte
De« gcif*en unt patriotsrhen Ihcntte und die vielen
Opfer belohnte die Regelung r.ur m t wen gen, autnihmswc.Kn
Befiir lerungen. un I er*c largo n»h Itren 1 guiig de» Kriege», am
Knie de«. Jahn-» 1866, erhielten »eiien Teiegraphenchefs die bereit«
un!. tai:«i Ken Hang erhalten hatten, eine kjngcr h'liurtg Sujet
uti 1 I . (Un «rut l«n ;u II- ; i legi noralcn . lynch, Cr«»»,
Van Diner, (,'towry un I < > ; . ui n t e ru < »bei •tlieutcuant,, ei-
niririt- IU". giri'e uli-igc, hü !nt ter-.i en*lvollc Knips i;iiig leei
uu* und eihielt von «1er Kegierung n.chi einmal e.ncn Au—pruch
des liankes <Mcr t.cr Atter kennung ; ausgennmmen, daf* zehn Tele-
gi apl-isttn iedet eine silberne Uhr, die beieit« %\4hrenl de» Kriege»
tui Regul mti^ ilcr Zeit auf t!c:i Hu pt-M.liuilckgr.iphcnsutioncii
gedient Italien, aU Anerkennung von «lern kricgsitiiriisiei.utn zum
GesiJitnk eil, leiten.
1 lum » igt : .|>;c Regierung habe CcdenUteine auf iteti
CraHcrri geialltner >iilda<eu erriidiKt im 1 den Angclim gen Pen-
«innen Ix w.:ligl. Niehl» .let.m <« t«? den Te'egrapJn»len i i Tlicil
gewimtcn! Warum : ■ Ferner »i;t l'lurn .Den Km leui Jet
)>il: nge.rliu- leneu i«t nicht e.nuial .1er Stolr gegönnt, «A^en iu
lo inen Mein Vater geholte auch der » e>{ri;rlien Armee an1 lenn
i.ic »"leli'-ral Acljutantur hat Llas M iitai Lc'c^rap!icn-K ni p* ti cm il* a's
t ii. n / .vniii fiet A'- aie-_' anert-annt ! Line »-oh tie Un laiikVat * l it
f.. onlc ilaxu luhien, len ^uten l»laul:en an <3:c eT°^-c Kvpubiik
ru c:«cliutti:tn ! Jo.-enfaK« muf« e:n .Sc-t a rt eei Venaiticn iletiiotali*
• '•enl auf Am (i t ots i-hcn (iei«t ilei St.i it»l.ur»'er einvvi: l.en unJ
ii u •'.'«« in /u^unl't n.-r. ahr.l.. ti«r» Laßen Jj'ii he trafen, <h« l.c.hjcn
TuKt»-en pittitjti»cl>er Aufopferung ?u bee ntraciili^en.«
J dnssellic auf zu existiren und die Linien wurden an
Privatgesellschaften verkauft und Ubergeben.
So weit die Betrachtung des vorliegenden Werkes, das
von dem Autor namentlich in der schon auf S. 79 ge-
nannten l.uniauen und gerechten Absicht geschrieben ist.
Die grofsen Multen und Arbeiten, tlenen Fluni sich für
eine so ehreiiwerthc Absicht uneigennützig unterworfen
und mit Opfern an Zeit und Ki sten so weit durchgeführt
hat, sichern ihm die Hochachtung Aller.1) Das Werk
hat aber auch durch Aufführung so vieler geschichtlicher
Daten einen bedeutenden historischen Werth. Indem
Plum die Wirksamkeit des amerikanischen F'eldtelegraphen.
die europäischen Militarkreiseit bisher fast ganzlich un-
bekannt geblieben, in dctaillirter Weise beschreibt, hat
er für alle Armeen ein Modell gcmeifsclt. dessen klassische
Formen in zukünftigen Kriegen den Militartclcgraphen in
vielen Beziehungen wird als Vorbild dienen können,
wenn auch ort- und zeitgemafsc Alländerungen in der
Organisation erforderlich sein sollten. Das Werk bildet
daher für Militartclegraphistcn und Stabsoffiziere sehr
viel Belehrendes , ganz besonders aber für diejenigen,
welche bisher der Anwendung des Telegraphen vor der
Front entgegen waren und bei den Versuchen nicht mit
der der Sache gebührenden Gründlichkeit zu Werke ge-
gangen sind.
London, November 1882. R. v. F-T.
Die Gesellschaften für elektrisches Licht In
England.
Die Mcrcantüc Shipping G.izette and Com-
mercial Review bringt in ihrem letzten Jalires-
snpplement einen interessanten Bericht über
Einrichtung und Hü fsquellen sämmtlicher in
i England bestehenden Gesellschaften für Ver-
: sorgung mit elektrischem Lichte. Der Werth
dieses Berichtes ist nicht hoch genug zu ver-
1 anschlagen, wenn man die grofsen Schwierig-
keiten in Anrechnung bringt, mit welcher ge-
naue Zahlen über die theilweise sehr intimen
Verhältnisse seitens der Gesellschaften zu er-
langen sind. Ein solcher Bericht mit ver-
bürgten Zahlen mufs dem Elektrotechniker wie
dem Kaufmanne gleich willkommen sein, da
er ihm eine nützliche Handhabe bietet gegen-
über den vielfach übertriebenen Gerüchten über
die Grüfse des betheiiigten Kapitales und die
an die Erfinder gezahlten Summen. Bei der
Menge der besprochenen Gesellschaften ist es
besonders werthvoll, die hauptsächlichsten Zahlen
tabellarisch zusammengestellt zu finden. Wir ver-
zichten des Raumes wegen auf die Wiedergabe
j der Tabellen und geben nur die Gesammt-
: summen in Folgendem an, während wir zwecks
genauerer Information auf die Quelle verweisen.
Zum Schief« »ei noch erwähnt, «laU nach der Hctju>gabe
cle\ Plum'-ii-hen Wtr^c:« d.r rtestrchunjjen de* ehemaligen ameiiLa-
tmchen M Mar Teleutaphenlrirp« vn£ eich cir.c Kcich!<>«».cncrc Futni
angenommen h dien. Viele iler nunmehr weit »eritieulen Mit-
arbeiier ile* I 'ekvr.iphcn traten am 18. August iSSj in c net Ce-
»etivchaft lusamincu, deren Haupcweck es iit, ilic ihnen bi»hcr
vun Jer RcjC etung vetweigertc A-ierktnnun); unJ die ver Jicnle Be-
tucli«i':htt yun^ zu erlangen. D e« ücwllschaft hat bere t« am
ji September unter Leitung <les Rechtsanwälte« un 1 früheren
Fei liclegraphivtcn W. K. I'lum »rni unter Bellte ligung vieler eiO'
lliif«reiiher Amerikaner eme S fung am Niigirafalle gehalten UnJ
■ bc»ch]o,»cn, ihre Klagen dem Kongresse der Republik xu unter*
b.ci'.cn. Wit tauntehen dem Aulr.r uml dem b-aven Kütp» <!ct.
; bc»teti Erfolg 111 ihren »n wohl berechtigten BcHrebungcnl
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ELEKTR <VTFCHV. ZEITS
FEBRUAR 1683.
Die Gesellschaften für elf.ktr. Licht in England.
85
Gruppe
I.
Nominelle«
Grün-
dungs-
kapital
in
Pfd. Sterl.
2.
Es soll gei
an die
baar
PH Sterl.
"3.
ihlt werden
ernnaer
in Aktien
PfJ. Sterl.
4-
In
L. m l n u T ge-
setztes
Kapital
Pfl. Sterl.
5.
Es ist ger;
brn
baar
PfJ. Slerl.
«■
thlt an die
nacr
in Aktien
PfJ. Sterl.
7-
Anschei-
nen'! vom
Pulilikum
eingezahlte
Summe
PM. Sterl.
8.
Haftbarkeit
de« Publi-
kum«, <l. h.
d c noch auf-
mbrlngrndc
Summe
PfJ. Slerl.
L
19 Brush- Gesell-
schaften ....
II.
33 Gesellschaften
in.
14 Gesellschaften
IV.
13 Gesellschaften
S 775 °oo
10 675 s°°
672 170
649 025
537 6S0
2 632 525
2 697 318
5 191 128
614 170
462 775
555 >8o
2 581 955
I 180685
1 O38 4O9
961 453
1 570 764
1645° St»
4 450 000
1 321 195
405 gMj
3 170 205
1 035 030
7 888 446
t 076 <>45
3 '37 135
2 2I9094
2 532 217
20 900 500
3995000
I 727 l8l
4 205 241
1 004 000
2040000*
82000*
1 000 000*
49O OOO*
550 OOO*
24 895 500
1 828 l8l 5 209 241
99*8446
1 158945 1 4 137 «35
2 709 O94
3 087 217
• Die.e Zahlen
die
der Vorauisctrung anifcrjomraen, it»f» für Gruppe IV.
Vethalmiise
Der Bericht unterscheidet vier Gruppen von
Gesellschaften. Die erste Gruppe umschlicfst
deren 19, welche das Brush -System angenom-
men haben, die zweite Gruppe 23 Gesell-
schaften, welche andere Systeme benutzen; die
dritte Gruppe umfnfst 14 Gesellschaften, welche
anscheinend bis jetzt noch wenig praktisch her-
vorgetreten sind, während in der vierten
Gruppe 13 meist ganz neugebildete Gesell-
schaften enthalten sind, über welche eingehendere
Nachrichten nicht zu erhalten waren. Das bc-
theiligtc Kapital ist ungemein bedeutend. So
sind die 19 Brush -Gesellschaften mit einem
Kapital von 5775000 Pfd. Sterl. begründet,
von welchem bereits die Hälfte im Betrage von
2 697 318 Pfd. Sterl. in Umlauf gesetzt worden
ist, wobei jedoch die Verpflichtung der Aktio-
näre sich noch auf 961 453 Pfd. Sterl. er-
streckt. Für Gruppe II (23 Gesellschaften) be-
trägt das nominelle Gründungskapital 10675500
Pfd. Sterl.; es sind Aktien im Betrage von
5 191 128 Pfd. Sterl. ausgegeben, wovon die
Forderung von 1 570 764 Pfd. Sterl. noch aus-
steht. Beide Gruppen verdienen gegenüber
der dritten und vierten eingehendere Betrach-
tung, da sie allein aus der Wirklichkeit ge-
nommene Verhältnisse bieten und praktische
Erfolge gehabt haben. Fassen wir deshalb
beide Gruppen zusammen. Der Gesammtbetrag
des in Umlauf gesetzten Kapitales belauft sich
auf 7 888 446 Pfd. Sterl. oder 48 % des Grün-
dungskapitales (16450500 Pfd. Sterl.).
Die dritte Gruppe {14 Gesellschaften) veran-
schlagt das Grundkapital 31^4450000 Pfd. Sterl.,
während eine nennenswerthe Einzahlung bis jetzt
nicht nachweisbar ist, so dafs unter Hinzurech-
nung dieser Summe zu der von Gruppe I und II
sich der Prozentsatz des wirklichen Betriebs-
kapitals auf 38% dcs Giündungskapitals bcläuft.
Die Summen, welche theilweise schon in die
Taschen der Erfinder gelaufen sind, ergeben
bedeutende Beträge. So wird für Gruppe I die
den Erfindern für Verkauf ihrer Erfindungen
an die einzc'nen Gesellschaften kontrnktmäfsig
zugesagte Summe auf 672 170 Pfd. Sterl. in
baarem Geld und ferner auf 537 680 Pfd. Sterl.
in Aktien oder Antheüscheinen angegeben;
hiervon sind bereits an die Erfinder abgeführt
in baar 614 170 Pfd. Sterl. und in Aktien
555 180 Pfd. Sterl. Für Gruppe II lauten die
Ziffern an zugesagtem Baargelde 649 025
Pfd. Sterl., an zugesagten Aktien 2 632 535
Pfd. Sterl., während in Wirklichkeit schon ge-
zahlt sind: baar 462 775 Pfd. Sterl. und in
Aktien 2 581 955 Pfd. Sterl.
Bei der dritten Gruppe von 14 Gesellschaften
wird das den Erfindern kontraktlich zugesicherte,
aber noch nicht gezahlte Baargeld auf 405 986
Pfd. Sterl., die Aktien auf 1 035036 Pfd. Sterl.
veranschlagt.
In Gruppe IV mit 13 Gesellschaften wird
das Gründungskapital mit 3 095 000 Pfd. Sterl.
und die an die Erfinder abzuführende Prämie
in baar mit 101 000 Pfd. Sterl., in Aktien mit
1 004 000 Pfd. Sterl. beziffert.
Es ergiebt sich aus diesen Zahlen, welche
wir am Schlüsse übersichtlich zusammenstellen,
dafs von dem gesammten in Umlauf gesetzten
und vom Publikum noch aufzubringenden Kapi-
tale für die Erfinder nicht weniger als 40 %
abgeführt worden sind.
Eingezahlt sind bis jetzt 2J/t Millionen, wäh-
rend die Haftbarkeit der Aktionäre sich noch
auf weitere 3 Millionen erstreckt.
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86
Der an -.die Erfinder verabfolgte Betrag in
haar beträgt unter Ausschiufs der Gruppe IV
i 076 945 Pfd. Sterl. Ks folgt aus diesen
Zahlen, dafs als wirkliches Arbeitskapital nur
1 142 149 Pfd. Sterl. tibrig bleiben, welche
Summe die Zinsen für ein Aktienkapital im
Betrage von 5 356 229 Pfd. Sterl. aufbringen
mufs. In anderen Worten ausgedrückt, mufs
zur Verzinsung dieses Aktienkapitales zu nur
5 % ^as Arbcitskapital im Geschäfte 23 °/0
aufbringen. Werden alle ausstehenden Verbind-
lichkeiten ^Kolonne 8) glatt eingezahlt und zum
Betriebskapitale geschlagen , so würde dieses
immerhin noch 10 % Nutzen abwerfen müssen.
Die Lage der meisten Gesellschaften ist auf
Grund dieses Berichtes als trostlos anzusehen,
da derselbe zeigt, wie die meisten derselben
nicht werden bestehen können, wenn sie nicht
mehr vom Glücke begünstigt werden, als dies
im geschäftlichen Leben im Allgemeinen vor-
kommt. Diejenigen Gesellschaften, welche in
der Lage sind, Maschinen u. s. w. zu fabriziren
und zu verkaufen, werden ohne Zweifel be-
stehen können, wenn sie sich genügenden Ab-
satz sichern; jene Gesellschaften hingegen,
welche nur vorübergehende Aufträge erhalten
oder sich allein mit Lichtversorgung abgeben,
werden bald eingehen.
R. Mittag.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Elektrizität) -Ausstellung in KAnlgsherg.) Als Eröffnungstag
der Elektrotechnischen Ausstellung in Königsberg i. I'r.
ist der 15. April in Aussieht genommen. I >ic Emlieferung
der Ausstellungsgegenstände hat bis zum i. April zu
erfolgen. Die Dauer der Ausstellung wird etwa 0 Wochen
betragen. Es wird mit dieser Ausstellung namentlich
auch der Zweck verfolgt, die Wirkungen der Elektrizität
und die durch sie liereits erzielten Erfolge einem grofseren
Kreise und im besonderen den Bewohnern der ostlichen
Provinzen zur Anschauung zu bringen und dabei haupt-
sachlich auch die reichlich vorhandenen Wasserkräfte
zur Kraftübertragung und Beleuchtung zu verwerthen.
Die Ausstellungsgegenstände sind in 12 Gruppen getheilt
worden I. historische und wissenschaftliche Apparate,
Lehrmittel nebst einschlägiger Literatur; 2. Telegraphie
jind Signalwesen; 3. Tclephonie; 4. Medizinisch -elek-
trische Apparate; 5. Batterien und Akkumulatoren;
6. Elektrochemie; 7. magneto- und dynamoclekirischc
Maschinen; 8. elektrisches l.icht ; 0. Motoren ; 10. Kabel,
Drahte und Blitzableiter; 11. elektrische Zeitmessung;
12. elektrisches Eisenbahnwesen. - Dampf- und Be-
triebskraft wird unentgeltlich den Ausstellern geliefert.
Society of Telegraph Engineers and of Electrictans die
Vcrmittelung des Verkehrs zwischen den Ausstellern
und dem Direktions-Komite übernommen. - Kronprinz
Rudolph hat in einer dem Ehrenpräsidenten Graf
II. Wilczek zugegangenen offiziellen Zuschrift die lieber-
nähme des Protektorates Uber die Ausstellung zugesagt.
[Vorlesungen Ober Elektrotechnik an der technischen Hochschule
zu Bedln." Das bisher vom Tclegrapheningenicur Dr. Brn
im Soinmerscmestcr vierstündig gelesene Kolleg Uber
elektrische Telegraphie ist nach Ausscheiden des
Genannten aus dem Lehrkörper der technischen Hoch-
schule dem Dozenten Dr. Slaby vom I. April d. J. ab
Übertragen worden (vgl. 18S2, S. 479).
[Preisausschreiben. j Dem englischen Zcntral-Kollcgium des
nationalen Verbandes der Knhlcngrubenarbeiter ist die
Summe von 500 Pfd. Sterl. übergeben worden, welche
als Preis für die Erfindung einer praktischen elektrischen
oder anderen Sichcrhcitslainpc ausgesetzt werden soll.
Die Lampe mufs tragbar sein und darf unter keinen Um-
ständen eine Explosion verursachen. An der Bewerbung
um den Preis dürfen sich auch Auslander bctheiligen.
[Internationale elektrische Ausstellung in Wien.] Die Vorarbeiten
für die Ausstellung schreiten rüstig vorwärts. Das
Direktions-Komite glaubt namentlich aus den bereits
aus allen Staaten Europas und aus Amerika einge-
gangenen zahlreichen Anmeldungen schlicfsen zu dürfen,
dafs allcrwärts dem L nternchmen ein reges Interesse
entgegengebracht wird, welches die Wahl der Bezeichnung
als .internationale» Ausstellung schon jetzt als völlig
gerechtfertigt erscheinen läfst. Besonders reichhaltig ver-
spricht die Ausstellung in Bezug auf Kraftübertragung
und Beleuchtung zu werden. Kür England hat die
[Volta- Preht für 1887.] Vach einem Erlafs des franzosi-
schen Unterrichts- Ministers vom lo. November 1882
wird der durch Dekret vom 11. Juni 1SS2 eingesetzte
Preis von 50 000 fri>. filr diejenige Entdeckung, welche
geeignet ist, in der Anwendung der Elektrizität zur Er-
zeugung von Warme, l.icht, mechanischer Kraft, zur
l'ebermittelung von Nachrichten oder zur Heilung von
Krankheiten wesentliche Fortschritte herbeizuführen, im
Dezember 1887 ertheüt werden. Gelehrte aller Nationen
sind zur Preisbewegung zugelassen. Bewerbungen
können bis zum 30. Juni 1887 eingereicht werden. Eine
durch den Unterrichts- Minister ernannte Kommission
wird die von jedem Bewerber angemeldete Entdeckung
prüfen und ermitteln, ob dieselbe die gestellten Be-
dingungen erfüllt. Der von der Kommission erstattete
Bericht wird im Journal officiel veröffentlicht werden.
[Kabel Paris-Marseille.] Das unterirdische Kabel von Pari»
nach Marseille wird mit besonderer Beschleunigung ge-
legt. Es befindet sich in einer gufscisernen Rohre, die
in einer Tiefe von m verlegt wird; die Stofse der
Rohren werden mit Gummi- und Bleiringcn gedichtet;
in Abständen von etwa 500 m geht das Kabel durch
eine geschlossene gufseiserne Kammer, die zugänglich i<t
zu Untcrsiiciiungstweck.cn; zu gleichem Zwecke sind die
Rohren in Abständen von etwa 100 m durch gufseiserne
Buchsen verbunden. Die ganze Anlage ist auf 32000000
Mark veranschlagt und soll, wenn vollendet, mit den
transatlantischen und Mittelmeerkabeln verbunden wer-
den (Engineering, Bd. 34, S. 552)
[Thompsons Telephon.] In einem jungst angegebenen, in
Engineering, Bd. 35, S. 82, beschriebenen Telephon ist
Professor Silvanus P. Thompson auf die Urform des
Keis schcn Stricknadeltelephons zurückgegangen. Bei der
äufserlich dem Bell'schen Telephon sich ganz anschliefsen-
den Form liegt in einem Gehäuse mit Mundstück ein
Draht aus einem magnetisirbaren Metalle, mit dem einen
Ende an einer Stellschraube, mit dem anderen im Mittel-
punkt einer Platte aus Blech, Glimmer, Horn, Ebonit
oder dergleichen befestigt und auf seiner ganzen Länge
von einer Drahrspulc umgeben; bei Stromstärkenände-
rungen sich ausdehnend oder verkürzend, versetzt er die
Platte in Schwingungen. Dieses Telephon ist viel ton-
stärker als das Reis'sche Stricknadeltelephon und giebt
die Sprache, namentlich die Zischlaute und einige andere
Konsonanten, besser wieder als die gewohnlichen Magnct-
tclcphoncmpfringcr. — Bei einer zweiten Form liegen Draht
und Spule in einer Eisenrühre, und der Draht ist zur
Verstärkung der magnetischen Wirkung an seinen beiden
Enden in gTofsere magnetisirbare Massen eingebettet. Bei
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Kl.EKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
FEBRUAR i8«j.
Kleine Mittheilungen.
87
einer dritten Form ist das Eisenrohr und die Spule kurz
und von grofsem Durchmesser, und es schliefst sich an
ersteres seillich ein Handgriff an. — - Bei einer vierten Form
endlich liegen in einer nach der Platte hin sich er-
weiternden Spule zwei Drähte, die von derselben Stell-
schraube aus nach verschiedenen Stellen der Platte laufen
und am besten der eine aus Eisen, der andere aus Nickel
genommen werden, damit bei Zunahme der Stromstärke
der eine sich ausdehnt, der andere sich verkürzt.
Fügende Femsprechttetle.] Ein Fernsprechbctricb von
Booten aus ist mit gutem Erfolge durch den Wasserbau-
Inspektor Mohr in Thiergartenschleuse auf den Wasser- ,
strafsen Hohensaaten— Spandau eingeführt. Zunächst
befindet sich neben dieser Linie sowie von Licbenwalde .
nach Zehdcnick und von den Oranienburger Schleusen !
nach Döhringsbrück am Kuppiner Kanal eine oberirdische, !
läng* der Kanal- und Flufsufer, tum Thcil auch litngs j
eines Landweges geführte Drahtleitung, an welche die I
drei Dienststellen Eberswaldc, Zchdenick und Thiergarten- j
schleuse angeschlossen sind. Um diese Linien auch
wahrend der Bereisung durch den Baubeamten benutzen j
tu können, wurde an der Rückwand der Kajüte des Be-
reisungs-Dampfbootc* ein .Sprechapparat angebracht,
»Jessen beide Drähte in zwei Klemmschrauben enden.
Soll der Apparat benutzt werden, so legt das Boot an
dem Ufer, wo sich die Leitung befindet, an, ein bereit
gehaltener, aufgewickelter, isolirter Kupferdraht wird mit
einem Ende in der einen Klemmschraube befestigt, wahrend
das andere, mit einer Blcispiralc beschwert? Ende durch
das Kajütenfenster ins Wasser gesenkt wird; ein zweiter,
ebenfalls isolirter Draht wird mit einem Ende in der
zweiten Klemmschraube befestigt, wahrend das andere
Ende durch das Kajütenfenster hindurch mit einem
messingenen Haken verschraubt wird, der am oberen .
Ende an einer etwa 3 m langen Stange befestigt ist.
Sobald dieser Haken auf die Lindlinie aufgehängt wird,
ist der Apparat eingeschaltet und kann benutzt werden.
(Zentralhlatt d. Bauverwaltung. 2. Jahrg., S. 473.)
[Telephon In Oesterreich-Ungarn.] Am 25. Oktober 1882 hatte ,
die Telephonverwaltung in Buda-Pest 320 Abonnenten I
bei einer Einwohnerzahl von 320000, Triest 50 Abonnen-
ten bei 112 000 Seelen. In beiden Städten gehört die Anlage ;
der Zentral -Telephon -Gesellschaft in Wien, welche von
der Regierung die Konzession auch für Graz, Ilmberg,
Krakau, Brünn, Temesvnr erhalten, jedoch in diesen Städten
noch keinen Betrieb eröffnet hat. Der Preis beträgt fUr
das Jahr in Pest 180 Gulden, in Triest 90 Gulden, in
ersterer Stadt ist die Konzession auf 20 Jahr, in letzterer
auf to Jahr ausgestellt.
[Hipps elektrische Uhren. | Ueberdie elektrischen
Uhren der Berliner Stadtbahn berichtete
am 14. November in der Sitzung des Vereins
für Eisenbahnkunde Herr Eisenbahn -Bauinspektor
Houselle. Die Uhren sämmtlicher Stationen
der Berliner Stadtbahn (aiisschliefslich des Schle-
sischen Bahnhofs) sind von der unter Dr. M. Hipps
Leitung stehenden Telegraphen fabrik in Neuen-
burg in der Schweiz nach dem System Hipp
ausgeführt. In einer der Stationen, und zwar in
dem Ankunfts- Wartesaal des Schlesischen Bahn-
hofs, steht der durch ein Gewichtwerk getriebene
Hauptregulator, die einzige Uhr der ganzen
Anlage, welche aufgezogen werden mufs. Auf
jeder der anderen Stationen steht im Stations-
dienstzimmer eine elektrische Sekunden -Pendel-
uhr, welche selbstständigen Gang hat, hinsichtlich
der Genauigkeit ihres Ganges jedoch von dem
Hauptregulator abhängig ist. Alle übrigen Uhren
der Stadtbahn-Stationen sind elektrische Zeiger-
werke, welche keinen sclbstständigenGang haben,
sondern von dem Regulator bezw. der elektrischen
Sekunden-Pendeluhr durch Elektrizität getrieben
werden. Der Hauptregulator ist eine gewöhnliche
Uhr. Bei den elektrischen Sekunden-Pendeluhren,
den elektrischen Uhren im engeren Sinne, wird
bekanntlich durch einen am unteren Ende oder
nahe der Mitte der Länge des Pendels wirkenden
Magnet dem Pendel, sobald seine Schwingungen
anfangen unter ein gewisses Mafs des seitlichen
Ausschlages hinauszugehen, ein neuer Anstofs
ertheilt; das Pendel schliefst in dem Augenblick,
wo seine Schwingungen zu schwach werden,
den elektrischen Strom selbstthätig. Mit diesen
Uhren ist der Kommutator und die Kontakt-
vorrichtung verbunden, wodurch alle Minuten
ein Strom durch die Leitung nach den zu
treibenden Zeigerwerken gesendet wird, welcher
die Zeiger um eine Minute springen läfst. Das
letztere wird durch das als Folge der Wechsel-
ströme auftretende wechselweise Anziehen eines
zwischen zwei Magnetpolen pendelnden polart-
sirten Ankers der von Dr. Hipp seit 1863 in
verschiedenen elektrischen Apparaten verwen-
deten Form bewirkt. Eingehendere Mitthei-
lungen aus dem Vortrage finden sich in Glasers
Annalcn Air Gewerbe und Bauwesen, No. 132,
s- 2 7 5- (vg'- aucn l88°. S. 218, und 1881,
S. 102.) Inzwischen sind übrigens auch alle
Zeigerwerke des Schlesischen Bahnhofs in elek-
trisch getriebene umgewandelt worden. Der
Hauptregulator der Stadtbahnanlage kostete
2615 Mark, jede elektrische Sekunden -Pendel-
uhr 675 Mark, nicht transparente Perron-Doppel-
uhren das Stück 724 bis 1 075 Mark (je nach
den verschiedenen Durchmessern), einfache Uhren
im Innern 102,50 bis 160 Mark, einfache trans-
parente Strafsenuhren 524 bis 1 135 Mark, trans-
parente Strafsen-Doppeluhren 905 bis 1 22*5 Mark.
DieGesammtkosten betrugen sonach 59 591 Mark,
oder für jede der aufgestellten 73 Uhren durch-
schnittlich 810 Mark. In den Gesammtkosten
sind auch die Kabel 11. s. w. mit eingerechnet.
[Ergebnisse der elektrischen Beleuchtung des Bahn-
hofes in Strasburg i. E.J Auf dem sogenannten
Innenbahnhofe Strafsburg ist seit dem 20. Juli
1880 die elektrische Beleuchtung probeweise
eingeführt, und zwar wurden in den Personen-
hallen 6 Differenziallampen von Siemens und
Halske von je 350 Normalkerzen, in einen
Stromkreis vereinigt, aufgestellt; ferner innerhalb
der Rangirgeleise zwei in einen Stromkreis ver-
einigte von je 1 200 Normalkerzen. Erstcre
brennen von Beginn der Dämmerung bis Mitter-
nacht, an Stelle von 54 Gasflammen, letztere
von Mitternacht bis Tagesanbruch, als Ersatz
von 34 Gasflammen. Um für die in Aussicht
genommene allgemeine Einführung der elek-
trischen Beleuchtung auf dem neuen Bahnhofe
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88
ELEKTSOTTltV. ZFITSCintlFT.
FEBRUAR i»f3
weitere Erfahrungen zu gewinnen, wurde ob'ge
AnInge zweimal erweitert , indem zunächst am
15. Oktober 1881 zwölf nein: Sicmens'sche
DirTerenziallampen von je > 50 Normalkerzen für
die Perrons, Wartesäle, das Vestibül und für
die Eilgut- und Güterschuppen aufgestellt wur-
den. Der für die Differcnziallampen erforder-
liche Strom wird durch zwei Siemens -Wechsel-
Strommaschinen mit dynamoelektrischem Strom-
geber erzeugt. Ferner wurde am 2. Januar
1882 durch die »Societe electrique Edison*
eine Anlage mit G l üb lieh t lam pen in Betrieb
gesetzt; sie besteht aus einer dynamoelektrischen
Maschine, System Edison, mit gleichgerichteten
Strömen, welche 45 Glühlichtlampen von je
16 Normalkerzen und 36 zu je 8 Normaiker/en
speist. Für diese Lampen gnrantirte die Ge-
sellschaft 800 Brennsttnden; sie sind in den
Restaurationssälen der I. und II. Klasse, in der
Halle für Gepäckannahme, im Telegraphen-
büreau, für die Erleuchtung der Stationstthren,
für den Maschinenraum und 16 Geschäftszimmer
der Gcncraldireklion angebracht. Da letztere
Räume nur wahrend der Abendstunden er-
leuchtet zu werden brauchen, so ist die Ein-
richtung getroffen, dafs der hier während der
Nachtzeit entbehrliche Strom nach einer in der
Perronhalle angebrachten Reihe von 26 Glüh-
lichtlampen geleitet werden kann, während
gleichzeitig der bis zu dieser Zeit zur Beleuch-
tung der Perronhallc und des Bahnhofvorplatzes
benutzte Strom nach den 2 Siemens Differcnzial-
lampen von je 1 200 Normalkerzen umgeschaltet
wird, welche den zwischen den Perronhallen
und dem Walltunncl liegenden Bahnhofstheil
erleuchten. Als gemeinschaftlicher Motor für
die drei stromerzeugenden Maschinen wird eine
ältere 24pfdg. Lokomobile benutzt, die aller-
dings etwas stark beansprucht ist.
Die Anlagekostcn betrugen:
a) für das Bogeniicht 25 746 Mark,
b) - - G.ühlicht 1 1 223
Summa . 36 060 Mark.
Werden die Ausgaben in der Zeit vom
5. Januar bis 5. Juli d. J., in welcher eine
vollständige Ausnutzung des Motors stattfand,
der Berechnung für die Kosten der Beleuch-
tung zu Grunde gelegt, so ergitbt sich mit Be-
rücksichtigung der Verzinsung und Amortisation
des Anlagekapitals Folgendes:
a) einer DifTcrcnziallampe zu
b) einer Differcruinllniiipc «»
c) einer I >ilTerel>mll.-mipe zu
d) einer Glühüclitlainpc zu .
e) einer GlUhlichtlampe tu .
f) einer Gasflamme zu . . .
Knsien für die Hrennstun le
.... 1 1 un-l Normal
Nnrm.il.
Uncn ff. Pf.
200
35«
'SO
16
12
30,-s
1«..,
1, „
2, '»
Für die Gastlamme wurde ein stund icher
Verbrauch von 120 1 für die Flamme und
Stunde zum Preise von o,.6 Mark für das Kubik-
meter zu Grunde gelegt.
Obg'eich die Versuche noch nicht abge-
schlossen sind, so i^t deren bisheriges Ergeb-
nis doch schon insofern als befriedigend zu
bezeichnen, als einerseits nennenswerthe Stö-
rungen, trotz des provisorischen Charakters der
AnInge, nicht vorgekommen sind, wahrend
andererseits die Zweckmäßigkeit der Anwen-
dung von Lampen verschiedener Lichtstärke
und Systeme, theils im Vergleiche mit einander,
theils im Vergleiche mit der Gasbeleuchtung,
dargethan ist.
Die Generaldirektion glaubt hiernach, dafs
die elektrische Beleuchtung bezüglich der Kosten
mit der Gasbeleuchtung erfo'greich konkurriren
kann, und dafs besonders die Glühlichtbeleuch-
tnng wegen ihrer Gcfahrlos;gkeit, wegen der
geringen W'ärmeentuickelung, wegen der Ruhe,
Gleichmäfsigkeit und angenehmen Farbe des
Lichtes und der bequemen Unterhaltung der
Lampen jeder anderen Beleuchtungsart für ge-
schlossene Räume vorzuziehen ist.
Es sollen nun auch noch andere Systeme
der Glühlichtbeleuchtung probirt werden, und
sind bereits in den Wartesälen und einigen an-
deren Räumen derartige Lampen von Siemens
angebracht; zum Betriebe derselben sind zwei
weitere dynamoelektrische Maschinen mit be-
sonderem Motor bestimmt.
^Zcntralblatt der Bauverwaltung,
II. Jahrg., S. 408.)
0,^5 1»
cvs-i,
0,.4J-
0,.4'S
0,.;-5
BRIEFWECHSEL.
Der Redaktion geht die nachfolgende Bemerkung zu
dem Aufsätze »Die Kraftübertragung von Mnreel Deprez«
(Elektrotechnische Zeitschrift, 1 S S3, Heft 1, S. 5) mit der
Bitte um Aufnahme ru.
»Bei dein in dem genannten Aufsatze aufgestellten Vet-
| gleich 'wischen der elektrischen Kraftübertragung und
| der Dampfmaschine findet sieh eine Stelle, welche in der
ausgesprochenen Allgemeinheit unrichtig ist und die-
: jenigen, welche mit den Ergebnissen «1er mechanischen
' Wimiiethcr rie nicht ganz vertraut sind, zu irrigen Ver-
stellungen fuhren konnte. Es schien mir daher geboten,
dafs dieser Satz richtig gestellt wird. Auf S. 6 wird au«
der vorher gegebenen Gleichung
F fügendes gcschkxs-n: -Mit einem und demselben Warme-
cjiiantum kann man also beliebige Arbeilsmengcn er-
zeugen, wenn man nur das Intervall der Temperaturen
entsprechend wählt«.
Dieser Satz widerspricht in dieser l-'crm dem ersten
Hauptsätze der mechanischen Warmethce rie (also dem
Prin/ipe von der Erhaltung der Energie). Der erste
Hauptsat? behauptet nämlich, dafs eine Wärmemenge Q
einer ganz .stimmten Arbcitsmcngc, nämlich ^ Üquiva-
Ei.EKTVOT?nrv. ZfitschkIFT.
FEBRUAR 1883.
Auszüge aus Deutschen Patentschriftfn.
89
lcnt ist, dafs also, wenn die Würme Q ganz in Arbeit
Q
verwandelt wird, nur — Arbeit gewonnen wird. Daher
kann aus ein und demselben Wiirmequantum (?, nicht,
wie die oben angeführte Stelle behauptet, jede beliebige
Arbeitsmenge gewonnen werden, sondern im Maximum
, . Q. „ ■
nur die Arbeit — - Da der erste Hauptsatz zur Ab-
leitung der angeführten Gleichung benutzt wird, so kann
letztere jenem selbstverständlich nicht widersprechen.
Üer Grund, weshalb auch diese Gleichung im Maximum
nur die Arbeit ^' giebt, ist der, dafs die Temperatur 7'2
nie kleiner wie Null werden kann. Die in dieser Gleichung
auftretenden Temperaturen sind nicht der Art, wie die
bei unseren gewöhnlichen Skalen gemessenen, dafs wir
auch bei ihnen mit negativen Tcmperaturwcrthen rechnen
dürfen. Bei ihnen bezeichiv t nämlich ihr Nullpunkt den
Zustand, in welchem der Wärmeinhalt des Körpers ver-
schwunden ist, so dafs eine niedrigere Temperatur nicht
F. Neesen..
Zur Klarstellung erlaubt sich der unterzeichnete Ver-
fasser des betreffenden Artikels Folgendes zu bemerken:
• Es ist ein Irrthum, wenn der geehrte Herr Einsender
annimmt, es solle an der fraglichen Stelle ein Vergleich
zwischen der elektrischen Kraftübertragung und der Dnmpf-
maschine angestellt werden. Ich habe vielmehr nach-
weisen Wollen, dafs die algebraisch richtige Sehlufsfolge-
rung Deprez', wonach man bei passender gleichzeitiger
Veränderung der zwei variablen Faktoren und «,)
eines Produktes den Werth des letzteren konstant halten
kann, auf technische Verhältnisse angewandt, zu ganz
unzulässigen Sätzen führt. Diesen Nachweis glaubte ich
durch ein möglichst drastisches Beispiel unterstützen zu
können und wählte dazu die oben angegebene Formel
für die Leistung einer idealen Wärmcma*chinc.
Aufser der von dem Herrn Einsender daran
landläufigen Erklärung der Grundgesetze der mechani-
schen Wärmetheorie, die ich bei meinen Lesern voraus-
setzen zu dürfen glaubte, lhfst diese Gleichung noch eine
andere Deutung rein technischer Art zu, welche zur Be-
urtheilting der Hochdruck-Dampfmaschinen sowie dcrl.uft-
und Gasmotoren dient und welche hier gemeint war.
Die Arbeit /, hängt von zwei Faktoren ab, von dem
Energiewerth der Wärme Qt, nämlich ^' , und dem Aus-
druck
7\ - 7\
Es ist mithin möglich, unter gleich-
zeitiger Veränderung beider das Produkt, d. i. die ge-
wonnene Arbeit, konstant zu halten oder mit einem und
demselben Encrgiewerthc von Wärme die verschiedensten
Arbcitsgrofsen zu erhalten. Beide Faktoren spielen also
eine ähnliche Rolle wie /?' und bei Deprez, und man
wurde, wollte man im Deprez 'sehen Sinne weiterschlief'en,
zu dem Satze kommen: die Arbeit ist unabhängig von
dem Encrgiewerthe der zugeführten (d. h. technisch ver-
brauchten) Wärme.
Dafs dieser Sau selbst in den Grenzen, für welche er
theoretisch richlig ist, und welche hier selbstverständlich
nur gemeint sein können, vom technischen Standpunkt
aus unzulässig ist, geht aus d.-r wohlbekannten Tbafsaehe
hervor, dafs wir bezüglich der in unseren Maschinen mög-
lichen Temperaturen an außerordentlich enge Grenzen
gebunden »ind. Während der Satz theoretisch richtig
ist für ein Intervall von T^ — O bis 7\ = 00, ist er prak-
tisch nur zu'.ässig für ein Intervall
bei den Dampfmaschinen von 7'.. — 283 bis Tx = 453,
• Luftmischinen - 7\ — 373 • TK — 900,
- - Gasmaschinen - T7 — 400 - Tx — I 500 ').
Dies war der einfache Gedankengang, der mich leitete.
Uebrigens glaube ich dense'ben mit einer für jeden Fach-
mann hinreichenden Deutlichkeit dargestellt zu haben.
Dr. A. Slaby.«
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20096. Neuerungen an Ringinduktoren für
dynamoelektrische Maschinen, Ch. Dion in Montreal
(Canada).) Zur Umwickelung des Ringankers
wird an Stelle des sonst angewendeten isolirten
Drahtes von kreisförmigem Querschnitt hier
ein Flachdraht bezw. Metallband benutzt, wel-
ches hochkant um den Ringkern gewunden
wird. Dieses Metallband wird vorher auf einer
besonderen Maschine so gebogen, dafs die ein-
zelnen Windungen sich der Form des Kern-
querschnittes eng anpassen. Der Kern A selbst
ist nicht geschlossen, so dafs die gebildete Flach-
drahtspirale B an der Trennungsstelle a einge-
führt und Uber den offenen Ring geschoben
werden kann. Sodann wird der Ring zusammen-
gebogen und seine F.nden werden in passender
Weise vereinigt; schliefslich werden noch die
Fnden der Spirale B zusammengetöthet oder
sonstwie verbunden. Zur Isolirung der Win-
dungen dient ein Uebcrzug aus mit Kalium-
bichromat behandelter Gelatine, welcher dadurch
getrocknet wird, dafs man ihn dem Licht aus-
setzt. Die vorliegende Konstruktion des Ring-
induktors soll das Abführen der Ströme unter
Vermeidung eines Kommutators gestatten, in-
dem eine Bürste aufsen an den Windungen des
Metallbandes und die andere auf einem Kon-
taktringe, der auf der Axe der Maschine sitzt,
schleift. Der Widerstand derartiger flacher
I) Vgl b« täglich dimef Zahlen die Arbeiten des VnüuiCn
Theorie "Irr KCicIiltcsencn I.ufim.iscliinc, Verband!. H. V. mr
HeC d- «iewertjflcif.e» 187B. S. 37s IT.
rluhanK
bd. 33». S. 200 ft.
Zur Hcnttheilltng der Feucrlu
hine. Diagtcn Journal 1879,
■Iraner un 1 Slaby, Versuche uricr t.«iituaf von Kleinnx
Berlin, Julm* Springer, 1879.
12
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OO
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
OTECIIN. ZEITSCHRIFT,
FEBRUAR 1883.
Spiralen soll geringer sein als derjenige von
runden Drähten mit entsprechend grofsem Quer-
schnitt und die Erwärmung in Folge der gröfseren
Ausstrahlungsrläche eine geringere.
[No. 20461. Neuerungen an dynamoelektrischen Ma-
schinen. H. B. Sheridan in Cleveland (Ohio).) Der
Zweck dieser Neuerungen ist, die Unterbrechun-
gen in den in den Drahtspiralen des Ankers
erzeugten Strömen möglichst zu vermeiden, in-
dem die Spiralen veranlafst werden, sich bei-
nahe ununterbrochen vor den Polen der Elektro-
magnete zu bewegen. Dies wird dadurch er-
KK A
reicht, dafs die Magnetkerne Ii (von länglichem
Querschnitt) auf jeder Seite des Ankers so auf-
gestellt sind, dafs die Pole derselben sich ein-
ander gegenüberstehen, wobei die Pole der auf
jeder Seite befindlichen Magnetkerne sich gegen-
seitig überdecken.
Der Anker selbst besteht aus einem hohlen
eisernen Ringe von trapezförmigem Querschnitte,
dessen äufsere und innere Wand mit OefThun-
gen H und / versehen sind, während an den
seitlichen Wandungen zur sichereren Aufwicke-
lung des Drahtes D radiale Rippen A' ange-
gossen sind. Die Verbindung des Ringes mit
der Axe C erfolgt durch Plantschen O an der
Nabe P, welche über Plantschen N am Ring
fassen und mit diesen verschraubt werden.
No. 20464. Neuerungen an elektrischen Lampen.
H. St. Maxim in Brooklyn.) Die luftdichte Einführung
der Leitungsdrähte in die (Ilasglocke von In-
kandeszenzlampen bildet den (legenstand dieses
Patentes, und zwar erfolgt dieselbe mittels
konischer Stahlzapfen S, welche den in den
Hals B der (Ilasglocke A eingcschliffcnen Glas-
stöpsel C durchdringen. Um ein 1. ockerwerden
dieser Zapfen F. im Glasstöpsel zu verhüten,
sind auch die den Kohlenbügel F tragenden
kupfernen Zapfen D mit konischen Schultern f
verschen, welche sich von oben in entsprechende
Bohrungen des Glasstöpsels setzen. Die mit
Gewinde versehenen Enden d der Zapfen D
schrauben sich in die Stahlzapfen E und ge-
statten somit sowohl eine innige Vereinigung
dieser leitenden Theile mit einander, als auch
ein festes Einpressen derselben von beider
Seiten in den Glasstöpsel C.
[No. 20465. Neuerungen an dynamoelektrischen Ma-
schinen. H. St. Maxim in Brooklyn,) Diese Neue-
rungen betreffen Regulirungsvorrichtungen, welche
den Zweck haben, die Erzeugung des Stromes
so zu beeinflussen, dafs ohne Abänderungen in
der Antriebsgeschwindigkeit der Maschine letz-
tere jederzeit eine konstante Stromstarke ab-
geben kann oder eine solche, welche eben hin-
reicht, um dem Zwecke, der mit der äufseren
Leitung erreicht werden soll, zu genügen. Diese
Vorrichtungen führen Aenderungen in der Lage
und Stärke derjenigen Punkte herbei, in welchen
bei den Magneten die Maximalanziehung liegt,
und zwar indem mit Hülfe derselben einzelne
Theile der erregenden Windungen ausgeschaltet
oder mit Strömen entgegengesetzter Richtung
(als in den anderen Theilen) versehen werden.
Die Umwickelung jedes erregenden Magnetes C
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besteht zu diesem Zweck aus einer Anzahl ein-
zelner Abtbeihingen, von denen Drähte E nach
den einzelnen Kontaktpunkten i , 2 , 3 . . . 1 1
einer Umsc.halttmg F führen. Zwei von ein-
ander isolirte Kontaktarme A und B bewegen
sich auf den Kontaktplatten der Umschaltttng F
und sind jeder mit einem Drahte a bezw. a'
verbunden. Stehen diese Arme z. B. so, dafs
A mit dem Pole 1 und B mit dem Pole t 1
verbunden ist, so geht der von den Drähten a, <?,
zugeführte Strom durch die ganze Länge der
Drahtwindungen der Magnete C hindurch. Soll
jedoch die erzeugte Stromstärke verringert wer-
den, so wird der Arm A nach dem nächsten
Pole 2 gerückt, so dafs eine Abtheilung der
Umwickelung ausgeschaltet ist. Es empfiehlt
sich, bei weiter erforderlicher Ausschaltung auf
beiden Seiten des Magnetes gleichmäfsig aus-
zuschalten, indem man abwechselnd den Arm A
und dann den Arm B weiter dreht. Stehen
beide Arme auf dem Pole 6, so geht kein
Strom durch die erregenden Windungen und,
wenn dennoch die erzeugte Stromstärke noch
zu grofs sein sollte, so fährt man mit der Weiter
drehung der Arme A und B fort, so dafs nun-
mehr Ströme entgegengesetzter Richtung durch
die einzelnen nun wieder eingeschalteten Ab-
theilungen gehen. Diese Regulirnng kann auch
automatisch erfolgen.
[No. 20523. Neuerungen an Sekundärbatterien oder
Akkumulatoren für Elektrizität. J. W. Swan in Newcastle
on Tyne.J Bleiplatten passender Form, insbeson-
dere solche mit zellenförmig gerunzelten, ge-
wellten oder sonstwie beschaffenen Oberflächen,
welche geeignet sind , in ihren Zellen, Rinnen
11. s. w. fein vertheiltes Blei aufzunehmen und
festzuhalten, werden der kombinirten Einwirkung
von Essigsäure, Kohlensäure und atmosphärischer
I.uft unterworfen, in ähnlicher Weise, wie dies
bei der Bleiweifsfabrikation geschieht. Die
Wirkung äufsert sich in der Bildung von kohlen-
saurem Bleioxyd auf den Oberflächen dieser
Platten, und je nach der Dauer der Einwirkung |
erstreckt sich diese Bildung mehr oder weniger ,
tief in die Masse der Platten hinein. Diese
mit kohlensaurem Bleioxyde krustirten Blei-
platten werden nun der Wirkung elektrolytisch
erzeugten Wasserstoffes ausgesetzt, indem man
sie zur Kathode eines beliebigen Elektrizitäts-
erzeugers macht. Nach Reduktion des Blei-
karbonates zu metallischem Blei sind die Platten
zum Aufbau sekundärer Batterien fertig.
(No. 20592. Neuerungen in der Herstellung von
Isolirungsmaterial und Isolatoren. J. A. Fleming in
Nottingham.] Vegetabilische Körper oder deren
Abfälle, wie gemahlenes Holz, Kleie, Stroh,
Baumwolle, Jute, Hanf, Papiermache u. dergl.,
werden entweder ganz oder in zerfasertem Zu-
stande zuvörderst gründlich getrocknet, sodann
mit geschmolzenem Paraffinwachs oder einer
Mischung desselben mit Harzen durchaus im-
prägnirt und sodann unter Druck in warmen
Formen geprefst. Je nach Bedarf kann der
Imprägnirungsmasse auch noch ein elektrisch
indifferenter Farbstoff zugesetzt werden.
C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
H. Emsmann, Fhysikalischc Aufgaben nebst ihrer Auf-
lösung. 4. Aufl. 8°. Leipzig. O. Wigand. 4 M.
W. v. Zahn, Untersuchungen Uber Kontaktclcktmität.
8". Leipzig. Tcubncr. 2 M.
Herrn. Zimmermann, Ober die Vertheilung der stati-
schen Ekktriiitat auf einem Conducton welcher die
Gestalt einer durch Rotation entstandenen Frcsnel'-
schon Elastizitätsobcrflächc hat. Inauguraldiss. 30 S.
in 8°. Güttingen.
E. Japing, Hie elektrische Kraftübertragung und ihre
Anwendung in der l'raxis. 2. Hd. der Elektrotechni-
schen Bibliothek-. Hartleben. Wien 1K83. Mit 45
Abbild. 3 M.
Dr. J. PuluJ, Strahlende Elektroden-Materie und der
sogen, vierte AggTcgatzustand. 56 Fig. Wien 1883.
Carl Gerold's Söhne.
A. Kästner, Telegraphen -Kalender für das Jahr 1883.
8". Wien, Fromme. t,,r M.
S. P. Thompson, Elemcntary Icssons in clectriciiy and
magnetisin. New edition. 18". 464 p. London, Mac-
millan. 4 sh 6 d.
M. Faraday , Experimental rescarche«. in elcctricity.
Facsimile reprint. 3 Vol. 8°. London, Bemrosc. 1 sh.
E. Malapert, Dimension* des ttnites electriques en
fonetion de* unites fondamentales. 8°. 68 p. Nancy,
Bcrgcr-l.evrault & Co.
Life of Maxwell, With a selcction front his correspon-
dence and occasional writings and a skclch of Iiis
contributions tn science. By Lewis Campbell and
William Garnett. 8". 674 p. London, Macmillaii. i8sh.
W. Cunnlgham Glen and Alex. Glen, The electric lighting
Act 1882 and the Acts therewith impnrted; also the
rules of the Board of Trade of October 1882; with
introduetion, notes and index. London, Knight & Co.
12»
Zeitschriftenschau.
ELEKTROTECHN. ZrtTSCHMTT
FF.BRUAR 18S3
R. A. Peacock, Sattimted steam the motive power in
volcanocs and carthquakcs, great importance of electri-
city. London 1882. E. and F. N. Spon.
R. M. Ferguson, Electricily. New edition, revised and
extendcd by Jarnos Blyth. 12°. 410 p. London,
Chambers. 3 sh 6 d.
W. Garnett, A trcntise on elcmenlnry dynnmics for tlie
use of Colleges and schools. 3. edit. pcist-S'*. 302 p.
London, Bolls Sons. 6 sh.
O. M. Minchin, Unipolar kinemalics of «olids and fluid«,
with applications to the distribution and flow of
eleetriciiy. Post-S". 252 p. London, Frowde. 7 sh 6 d.
J. Overend, F.lemcntary experiments in magnetism and
electricity. Intenied for the use of junior pupils in
science classes. 2. edit. 18°. 80 p. Edinburgh
(London, Simphin). I sh.
Ministire des postes et des ille'graphes, Congrcs inter-
national des Electriciens h l'aris 1881. Coniptes
rendus des travaux. 8". l'aris l8«2. G. Masson.
Victor Flamache, Capitaine-commandant dartillerie
beige. L'art de la guerre a l'exposition d'elcctricite
ä Paris 1881. Bruxcllcs, A. Lefevrc.
J. W. Swan, Eclairagc clcctrique. Conference devant
les membres de la Societe litteraire et philosophi<}uc
de Ncwcaslle. Traduit de lnnglais par P. Gaillct. 8°.
28. p. Lille, Danel.
Ch. Mourlon, Les telephones usuel*. Trammettcurs
et reeepteurs. t broch. in 8° avec figures et planchc*
descriptive*. ßrünellcs, Lebcgue et Cie.
P. M. H. Linckens, Telegranfgids voor het Koningrijk
der Nedcrlandcn. 17. edit. Brochure 8°. t2o S.
Haag 1883. Couvee.
A. Bartoli, Sopra un nuovo interrutore galvanico a
pnindo con*tnnte. In 4". Pag. 1 1 con 2 tavole. 3 L.
G. Paloni, Stil magnetismo permanente de!l' acciaio a
diverse teniperature. Studi sperimeniali. 4". L.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem 0 versehenen Zeitschriften twfimlen »ich in der
Bibliothek ile* Fleknoiechnischen Verein».'
Berichte über die Verhandlungen der k. sächs. Ge-
sellschaft dir Wissenschaften. Leipzig 1882.
I. Heft. \V. HanKM., L'eber die aktino- untl piezo-
elektrischen Eigenschaften des Bcrgkrystallcs und ihre
Beziehung zu den thermoelektrischen. - Derselbe,
Ueber die thermoelektrischen Eigenschaften des Hcivins,
Mellit«, Pyromorphits, Mimctnsits, Fhcnakits, Pcnnins.
Dioptases. Strontianits, Witherits, Ccrussits, Euklnses
und Titanits.
Beiblatter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 6. Bd.
12. Stllck. Raylkigh, Leber das Gleichgewicht flüssiger
mit Elektrizität geladener Leiter. — G. Poi.om, Ex-
perimcntelle Bestätigung einer von der Theorie vor-
ausgesagten Thntsachc Uber die Vertheilung des gab
v.mischen Stromes in den Leitern. — I . Mai avasi.
Vertheilung des elektrischen Potentials in den Säulen.
— Br. Gerdts, Leber die bei der Elektrolyse des
carbatninsauren und kohlensauren Amnions mit Wechsel-
strömen und Platinclcktroden entstehenden Platinbascn.
• - G. Liitmann, l'eber die Theorie der elektrischen
Doppelschichtcn von Heimholt*. Berechnung der
GröTse eines Molekularabstatides. — G. Pt antk, L'eber
die Bildung sekundärer Elemente mit Bleiplatten. —
R. Fkiki, Leber einen Versuch von Ampere. —
W. E. Ayrton und J. Pkrky. Mefsinstrumrnte zum
Gebrauch bei elektrischer Beleuchtung und Kraftüber-
tragung. E. B\/./.l, L'eber die durch eimn Strom
wahrend «eine» variablen Zustande* entwickelte Warme.
— Bi.ask.kna, Dasselbe. — G. Mi'<;na, L'eber die un-
gleiche Erwärmung der Elektroden durch die elektri-
sche Entladung. — Ci.azkbrook, Dodds, Sargant,
Versuche Uber die Bestimmung des Ohms. — A. Lrntiu,
Median sehe Einwände gegen die Elektrizitätsthecrie.
•Centralblatt für Elektrotechnik. Erste deutsche Zeit-
schrift für angewandte Elcktriziintslehre. München
1883. 5 B<l.
No. I. Rundschau Uber das Jahr 1R82. — Die Elektri-
zitäts-Ausstellung in München (Akkumulatoren. Die
elektrische Lokoinotivlampe, System Sodlazek-Wiknlill).
— Dr. V. Wit ti iSHAnt, Telephon und Induktion. —
J. Baumann, Apparat zum Reg striren der in einem
l.ciiung'stuck verbrauchten elektrischen Energie. —
E. GaTiINOI-R, L'eber eine rationelle Methode zur
Messung der Erdleitungswidcrstande. — Capanema's
neuer Isolator.
No. 2. Ueber Oompton's Compound -Dynamo. - —
JablochkofT's neue elektro-dynamo Maschine. — Die
Bogenlampe von Robert Mondos. - Elektrische
Ztlndmnschine ftir Sprengtechnik. — Patent Tacho-
meter II. fllr Lokomotiven, Schiffsmaschincn, Dynamo-
maschinen u. s. w., System Bus«, Sombnrt&Co. — Neue
Anwendung der Elektrolyse in der Färberei, von Prof.
. Goppelsröder. — Die Coereiti« kraft des durch Com-
pression permanent gemachten Stahles. — Thermos-
kopische Methode zur Bestimmung des Ohm. — Ueber
l Anwendung von Dispersionslinsen bei photometrischen
Messungen.
! No. 3. Das Edisonlicht in New- York. — Die Elektrt-
riiätsausstellun« in München (Elektrische Lichtbogen-
lampen). — L eber telcphonische Versuche mit und
ohne Anwendung eines Mikrophons, von F. Bfrgen,
Leipzig.- — Automatischer Kommutator zum Laden von
Sekundärbatterien und deren Verwendung für elek-
trische Beleuchtung von Eisenbahnwagen und Schiffen,
von Dr. E. Bottchir, Leipzig.
I No. 4. Die Elektri/itatsaustteltung in München (Oltlh-
lichtbeleuchtung). — Die elektrischen Mefsinstrumcntc
(Elektrometer). — Automatisch wirkender Taschen-
Induktions- Apparat von Dr. S. Tu. Sti in, Frankfurts. M.
— Siemens'schcr Induktor für gleichgerichtete und
Wechselströme und Nebenapparate von demselben. --
Gleichgewichtszustand leitender Flüssigkeiten bei elek-
trischer Ladung, von Lord Kayi.kiuh.
Carls Repertorium für Experimental- Physik. München
und Leipzig. 19 Bd.
1. Heft. F. Exnkr. L'eber den gegenwärtigen Stand der
Frage nach der Ursache der Eleklrizitatsentwicklung
beim Kon'akt heterogener Körper.
* Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart 1883.
247. Bd.
No. 1. JablochkofT's Ecliptic-Elektromotor.
No. 2. Elektrische Forschlichter für Schiffe.
No. 3. IL Grau s elektrische L hr. — Ch. Brights tclc-
graphischcr Klopfer. - Statistik der TelcgTaphcnan-
lagen in den Jahren 1880 81.
, No. 4. Die Ergebnisse der elektrischen Konferenz in
l'aris im Jahre 1882.
* Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung.
München und Leipzig 1882. 25. Jahrg.
No. 24. Dr. Eni 1 mann. Leber Stromerzeugung und
Lichtproduktion.
1883. 26. Jahrg. No. t. Ausstellung für Gas und
hlektrizit.it im Krystallpalast
* Centralblatt der Bauverwaltung. Berlin 1883. 2. Jahrg.
No. I. Elektrische Beleuchtung im Kursaal zu Wies-
baden.
'Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 1 und 2. Elektrische Beleuchtung in Kranken-
häusern.
No. 9. Wirkung des elektrischen Lichtes und des Gas-
lichtes auf Farben.
•Zeitschrift für Instrumentenkunde. Rcrlin 1883.
3. Jahrg.
No. 1. Dr. M. TiitEsKN, Die Arbeiten des internationalen
Instituts fiir Mnnfs und Gewicht. — Ein neuer Thermo-
graph: Morgan Em>ru>gk. — Strahlende Elektroden-
matcric; Puluj.
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Ei.KitTROTT.rnN. Zeitschrift.
FEBRUAR .883
Zeitschriftenschau.
93
* Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1883. 24 Jahrg.
No. 3. Crafts Schirmkugeln für elektrisches Licht aus
Ginsfaden.
No. 4. Das anbrechende Jahrhundert der Elektrizität.
No. 5. Nickel-Galvanoplastik.
* Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
\<>. 1. Leber das Gehnriesen beim Mörse-Apparat. --
Blit/jug zwischen Wien und Paris. - Elektrisch l>e-
leuchtete Eisc-nbahntrains (Versuche in den Werk-
statten der Südbahn).
No. 2. Leber eine das Auffangen von Kriegsdepeschen
verhindernde Art des Leilungsbetriebes. — J. Kareis,
Die Elektrizität« - Ausstellungen (Paris 1881, Mün-
chen 1882).
No. 3. J. Kareis, l'ebcr die Notwendigkeit von Sprach-
kenntnissen bei den Telegraphenbcamtcn.
•Journal telcgraphique. Herne 1883. 7. »d.
No. 1. Revue telegraphique de 1882. L'exposition
internationale d'eleciricitc de Paris 1881 : M. Rotken.
Applications gencrales de I'clectricite. — Les courants
terrestre* et l'electticite attnospherique. — A. C.
Hissitc K, Le telcphone magncto-elcctrique considerc
comme appareil de translation en telephonic. —
G. Essig, Du melange des signaux dans le* reseaux
tcleptioniques. — Publicalions officielles: Convention
telegraphique entre la Turquie et la Pcise. Declaration
relative au tarif telegraphiquc entre la France et
rAutriche-Hongrie. — Declaration etc. entre la France
et la Roumanie.
* «Eisenbahn« (Chemln de fer). Zürich 1882. 17. Bd.
No. 26. Elektrische Beleuchtung des Theaters in Brünn.
* Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnique).
Zürich 1883. i.Bd.
No. 1. Elektrische Beleuchtung für pneumatische Fun-
dirungen.
No. 3. Effets comparatifs du gaz et de leclnirage elcc-
trique Sur les couleurs et les peintures. — Filaturc de
coton incendice par l'eclairnge clectrique, le 28 De-
cetnbre dernier. — Elektrische Motoren für Wien.
* The Phllosophical Magazine. London 1883. 15. Bd.
No. 9t. Prof. E. E[Jl.UNt>, Rcsearches on the passage of
clectricity throu^h rarelied air. - Ron. Sabine, On n
wedge- and diaphragm-photometer. — Shelford BlD-
well. The electrical resistance of Sclcnium celts. —
Walter T. Brown, ün central forces and the con-
servat on of energy.
*The Telegraphic Journal and Electrical Review.
London 1882. 11. Bd.
No. 266. W. H. Prf.kie, Electrical exhibitions. — A
wedge- and diaphragm-photometer. — M. Brard. On
the current* produced by nitrates in igneous fusion
on contact with carbon heated to redness. — Gra-
ham Beil, l'pon the electrica! experiments to deter-
inine the location of the bullet in the body of the
late presulent Garheld.
No. 267. The electric lighting Act. — The tclephonc
and the speaking telcphone as a scientific invention,
and its commercial position. — Electric light Illumi-
nation at Midland tnilway company's tclegraph sture»
and Workshops, Derby. -- Screw gauges for electrica!
work. — v. Hlfnek-Ai .tesf.ck. ( »n experiments in
electric lighting in the streets of Berlin. — Force:
Its otigin and the philosophy of its develo|>ment. —
RmH. Sabine, On electric light leads. — Levet » arc
electric lamp.
No. 26S. Electncity v. Gas. — Bennett's telephonic
translators. — Lea's arc electric lamp. • — On the
inode of working of d)namo-electric machines.
No. 260. I he electric lighting Act. — Electrical accu-
mulators. — International electrical exhibition in Vienna.
— Wright and Mackie's mechanical glas bluwer. —
1 hc Elphiii'tonc-Vinccnt dynamo-electric machine. —
The electric lighting at forges and Workshops atSt. Denis.
•The Elcctriclan. London t882. 10. Bd.
No. 8. Eleinentarv clectricity (V.). — Hl avisidk, Mag-
netic foice and current (III.). — F. C. Wtuu, Tue
(electric) conduetive and induetive circuils geometri-
cally illustrated.
No. 9. Klementary clectricity (VI.). — A guide to prac-
tice in the submarine cable testing room (XII.). —
Gisn-RT Kait, Crompton's Compound machine (II).
- Long-distance telephony and Üennett's telephonic
translators. — F. C Weh», The (electric) conduetive
and induetive cireuits geometrically illustrated.
No. 10. Sl'RAOUK, The Voss induetion machines. ~-
Oliver Heavisihe. Current energy (1.). — Ol.IVFR
Lohof, Electrical accumulators orsecondary battcrics(X.).
No. 1 1. Theory of magneto and dynamo-machines (XX1J.).
— Gisiiert Kah\ Cromptori's Compound machine. —
J. T. Slkague, The conduetive and induetive cireuits.
— A guide to practice in the submarine cable testing
room (XI1L).
* Engineering. London 18S2. 34. Bd.
No. 887. Electric lighting notes. - The Crystal Palace
electric and gas exhibition. — Abstracts of publishcd
speeifications: 1882. 234°- lncandesccnt electric
lamps; S. II. Emmens, London. — «364. Dynamo-
electric machines,- R. Werdkrmann, London. —
2370. Electric arc lamps, J. Bruckie, London. —
2390. Apparatus for lighting lamps in railway carriages;
G. Binswanokr , London. — 2391. Secondary batte-
rics etc.; J. PlTKiN, London. - 2397. Application of
clectricity as a detector in safely closing Windows etc.;
R. Covi.e, Dublin. — 2409. Electric accumulators or
secondary baitcries, H. H. Lake, London (H. Lory,
Paris). — 2414. Insulating materials; J. A. Fleming,
London. — 2421. Apparatus for exhibiting advertise-
ments; J. Hickisson, London. — 2415. lncandesccnt
electric lamps etc.; J. J. Barrhr and F. T. de Lavf.R-
NKHE, Paris. — 2432. Incandescent electric lamps;
G. G. Andre, Dorkin. — 2437. Telephonic apparatus ;
W. R. Lake, London (C. E. Ciunnock, Brooklyn). —
245 1 . Telephon? tran'miiters; C Moski.AY, Manchester.
2466. Telegraphic and telephonic apparatus;
W. R. Lake, London (F. van Rysselb;rghc. Schaerbeck,
Bclgium). — 2480. Compound for electrical insu-
lation etc.; F. Fl ELL», London. - 3025. Dynamo-
electric machines etc.; E. A. Sperrv, Coriland, New-
York, U. S. A.
1883. 35. Bd.
No. 888. Wirashurst's duplex induetion machine. — Electric
lighting notes. — Ducousso- Breguet automatic Hain
signalling apparatus. — The chemistery of secondary
battcries. — Ai.ex Graham Bell, The induetion
balance. (Upon the electrical experiments to deter-
minc the location of the bullet in the body of the
late president Garheld; and upon a succcssful form
ol induetion balance for the painlefs detection of
mctallic masses in the human body.) — Abstracts of
publishcd speeifications: 1882. — 2419. Electric arc
lamps; W. H. Akksiek, Glasgow. — 2456. Apparatus
for driving dynamo-electric machines; J. Salwell,
London. — 2491. Secondary battcries; C. \V. Vincent,
London (W. B. F. Elphinstonc, Canada). — 250t. Ma-
terials for electrical insulation : B. Rhohks and G. Bins-
yvance«. London. 2516. Materials for electric insu-
Uuions etc.; G. S. Pale, Stanley, Jersey, V. S. A. —
2604. Mnnufacture of incandescent electric lamps;
F. I»ES Voeux, Derby (A. Bernstein, Boston, Mass. L. S. A.).
— 262S. Collecting and trausmitting electric fluid;
H. Üefty, Middelsbrough. — 2643. Secondary battc-
ries etc.; H. Woohward, London. — 2660. Carbon
burners for electric lamps; J. Wetter, London (W. Stan-
ley, Bergen, N. J. U. S. A. )
No. 8S9. Electric lighting notes. — Telegraphic engi-
neering in 1882. - Ab'tracts of publishcd speeifica-
tions: 1882. — 1642. Incandescent electric lamps;
W. H. Akestek, Glasgow. — 2192. Manufactures of
bridges or loops for incandescent electric lamps;
C.J. Ai.roKT, London. - 229s. Compensating dynamo-
electric machines; B. H. Chameroy, Maisons Lafitte,
France. — 2519. Air exhausting apparatus to be used
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94
in preparing incandcsccnt electric lamps ; W. H. AK ESTER,
Glasgow. — 2532- Treating certain materiaU to render
thcm diclcctrical; K. W. Beckingsai.e , Chiswick.
2560. Electric lamps; S.Halett, London. — 2569. Elec-
tric lamps; T. E. GATElloirsK, London and H. R. Kempe, ,
Bamet, Middlessex. — 2571. Making the insulating |
bodies of electric light condueting wires nonimflnm- I
■nable; \V. A. Philipps, London and S. E. Philipps, 1
Charlton. — 2573. Dynarno-clcctric machinc ; S. Hal-
Lfc'TT, London. — 2595. Materials for use in secon-
dary electric batteries; \V. Boggett, London. —
2602. Sccondary batteries; Sir. C. F. Brich r. London.
— 2618. Dynamo-clectric machine; K. K. B. Crompton,
London. — 2642. Registering the amount of work
given electrically to any part of an electric cireuit in
a given timc; W. E. Avrton and J. Pkrry, London.
— 265S. Secondary batteries; A. Mcirhead, London. I
— 2674. Electric lamp; E. de I'assk, London (J.Glnkcr,
Paris). — 2686. Electric lamps; M. A. Wiek, London.
— 2688. Voltaic batteries; C. G. Gi'MPEL, London. —
2712. Electric lamps; W. R. I.AKE. London (Kriiik
and L. Piette, Pilsen, Austria).
No. 890. Electric lighting note*. — Cromptons step-
wound armature. — Correspondcnce : Seif regulating
dynamo-raachincs; Paget Higgs. The cost ot electric
lighting. — Abstracts of publishcd spccifications ; 1882.
— 2340. Dynamo-clectric machines; C. W. Vincent, 1
London (Partly Lord Elphinstone, Canada). —
2578. Telcphonic Instruments; S. P. Thompson, Bristol.
— 2613. Electric lamps; \V. E. Avrton and J. Pkrry,
London. — 2636. Dynamo-clectric, magneto- electric
and clectro-magnctic machines; A. L. Fvfk & J. Main,
London. - - 2641. Telcphonic communicators for use
as firc alarms etc. ; A. W. Rose, London. — 2654. Elec-
tric lamps; R. J. Hatton &: A. L. Paul, London. —
2659. Primary and sccondary batteries ; W. B. Brain,
Cinderford, Glouccstcr. — 2661. Producing and raea-
suring electric currents; J. Bi.yths, Glasgow and
D. B. Peebles; Edinburgh. — 2676. Preparing elec-
trodes for secondary batteries; A. M. Clark, London.
2722. Sccondary batteries; A. P. Price, London. • —
2740. Electric lamps; G. Zanni, London. - 2741. Illu-
mi na ring conduetors for incandescent electric lamps;
G. Zanni, London. — 2760. Posts or supports for
telegraph wires etc. ; H. H. Lake, London (J. G. Richard, j
Paris). — 2762. Voltaic batteries; D. G. Fitz-Gerald,
London. — 2818. Sccondary batteries; J. S. Skli.ON,
London. — Alex. Graham Bell, The induetion ba-
lancc (IL).
Nature. London 1882 und 1883. Vol. 27.
No. 685. Picol's manuel d'clecrrometrie industrielle. —
R. Capron, Swan lamp spectrum and the aurora.
No. 686. F. Mitnro, Swan lamp spectrum an the aurora.
No. 687. Electrical phenomenon.
No. 689. W. Mattif.u Williams, The inventor of the
incandescent electric light. — W. E. Ayrton, Electric
railways (with illustralions).
Chemical News. London 1882. 46. Bd.
No. 1201. F. Moser, On a gcneral method of streng- \
thening telephonic currents.
Cotnptes rendus. Paris 1883. 06. Bd.
No. 1. P. Bianchi, Note relative ä diverses modifications |
introduites par lui dans la pile de Daniell.
No. 2. A. Ledieu, Examen de l'analogie entre les
anneaux clectrochimiques et hydrodynamiques et les
courbes _i V _ o. Mcilleur procede de discussion
dans la methode experimentale. - - E. Mercadier et
Vaschy, Remarques sur l'expression des grandeurs
electriques dans les systemes clcctrostatiques et electro- |
magnetiques, et sur les relations qu'on en deduit.
No. 3. Linke, Memoire sur un nouveau tclegraphc
atlantique ecrivant. — G. Cumming, Diverses picecs
relatives ä son transmetteur tclegraphique a contact
peripherique. — BRn.i.ouiN, Methode pour la deter-
mination de l'ohm. — M. Deprez, Reponse ä une
note de Maurice Levy.
•La lumlere electrique. Paris 1882. 4. Jahrg. 7. Bd.
No. 52. Tu. oc Moncel, Les bobines d'induction ä
etincelles. — Fr. Geralhy, A propos des experienecs
faites ä l'exposition d'clectricitc sur les divers foyers
electriques. — M. Deprez , Sur un petit moteur elec-
trique. — C. C. Soin.AGES, Eclairage electrique de
magasins ä Paris. •- A. Noaii.i.on, La lumicre elec-
trique appliquee aux giguaux de la marine. — A. Gi'E-
rout, La machine Macquaire. — O. Kern, La pro-
priete industrielle ä l'cxposition d'Amstcrdam en 1883.
— Sir Will. Thomson, Mesures photometriques ap-
prochecs des intensites lumineuses du soleil, de la
lune, des etoiles et des foyers electriques ou atitrcs
lumicrcs artificielles. — Revue des travaux recents cn
clcctricitc: Sur les courants produits par les nitrates
en fusion ignee, au contact du charbon porte au rouge ;
M. Brard. Methode pour la determination de l'Ohm,'
M. G. Lippmann. Deformation electrique du quartz;
MM. J. et P. Curie. Dynamomctre de MM. Silvcr et Gay.
1883. 8. Band.
No. I. Tu. Dir Moncel, Des progres de la science elec-
trique cn 1882. — • M. I Ieprez, Sur la transport de la
forec. E. Mercadier, Sur les unites mecaniques et
electriques. — L Kegkay, Les frains electriques- —
Fr. GeraLDY, Installation* nouvelles du poste central
des telegraphes a Paris. — C. C. Soclages, La lumicre
electrique dans l'acropole d'Athenes. — J. Mol'TI ER.
Sur le melangc des coulcurs. — Gist. Richard, Notes
sur la construetion et l'etablissemcnt des turbines. —
A. Gueroi.'T. Sur le modo de fonetionnement des ma-
chines dynamo - electriques. — Revue des travaux etc. :
Depots elcctro-chimiques et coulcurs varices produits
sur les rnetaux precieux pour la bijoutcrie; M. Fr. Weil.
Avertisseur electrique contre les volcurs de M. If. Kemcr.
Nn. 2. Tu. Di; Moncel, Le progres de la science elec-
trique cn 1882 (II.). — M. Deprez, Sur les mesures
electrique« industrielles. — Gust. Richard, Notes sur
la construetion et Petablissement des turbines (IL). —
E- Mercadier, Sur les unites mecaniques et elec-
triques (FI.). — Vaschy, Note sur les divers systemes
d'unites electriques. — C. C. Soclages, La lumicre
electrique sur les yachts de plaisance. — Aug. Guerolt.
L'etalon de resistance en mercure. — Revue des tra-
vaux etc.:' Methode electro -dynamique pour la deter-
mination de l'Ohm; mesure experimentale de la con-
stante d'unc bobinc longue, par M. G. Lippmnnn. \a
premiere machine de Soren Hjorth.
No. 3. Tu. Dt; Moncel, La telcgraphie cn Chine. —
M. Deprez. Reponse h une note de M. Maurice Levy.
— E. Mercadier , Sur les unites mecaniques et elec-
triques (HL). — Chabirant, Etüde experimentale. —
Gust. Richard, Notes sur la construetion et l'etablisse-
mcnt des turbines (HL). — II. Wai.dorp, Appareil
de contröle pour mesurer la vitessc du train. —
Revue des travaux etc.: L'eclairage de la gare de
Strasbourg. Conclusions des experienecs hydro-dyna-
miques de M. Dccharmc. Application de l'electrolysc
ä la preparation du chlore et de la soude. Resume
des brevets d'invention; Dr. Camillc (trollet
No. 4. Tu. Dl' Moncel, Caracteres curieux des couranH
induits resultant des mouveinents reeiproques de deux
corps magnetiques parallclement a leur axe. —
M. Deprez, Rechcrches expcrimentales sur les machines
dynamo-electriques. — G. Richard, Notes sur la con-
struetion et l'etablissemcnt des turbines (IV.). —
Fr. Grraldy, Indicateur automatique du passage des
trains de chemin de fer. — C. C. Soulages , Sites
pittoresques eclairees ä la lumicre electrique. — E. Mer-
cadier, Sur les unites mecaniques et electriques (IV.)
Vaschy, Note sur les divers systemes d'unites elec-
triques (IL). — A. Gi EROUT, Sur la force motrice
necessairc pour l'eclairage electrique. — Chabirant,
Etüde experimentale sur la microphonc. — Revue des
travaux etc. : La chimie des accumulateurs. La lampe
Breguet. — Dr. Camille Grollet, Resum6 des brevets
d'invention: 15 1342. Brulcur electrique, dit lampe a
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ElF.KT*OT«CHN. ZjnTSCHKIFT.
KEBRUAR iMj.
Patents chau.
gaz electriquc pcrpetuellc ; A-Bi.ONDIN, Abvillc(Somme).
— 151356. Perfectionnements dans les lamps electriques
ä incandcscence; H. Lea. — 151371. Tir et pointage
automatiques et simultane« determines par les aclions
combinees de l'electricite et de la pesanteur; A. BoltiLl.V,
Samur (Main-et-I.oir). — 15 1382. lnflammation elec-
trique ä courants amplities, C. L. A. Jac^i'hun. —
151403. Kouveau Systeme de relais-indicateur d'appcl;
J. X. E. Sikur; represente par Barraui.t ä Pari*.
*La Narure. Paris 1883. 11. Jahrg.
No. 501. L'electricite domestique. (Les tclcphoncs h
pile.)
No. 503. L'eclairage clectrique des forges et atelicrs de
Saint-Denis.
Annales Industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
1. LivT. Haveuse atmospherique mue par l'electricite.
Systeme de Chenot, construite par Piat. — De-
scription de quelques instruments pour les mesures
electriques de Ayrton et Perry. (Ammetres et Volt-
metres; Dynamometres electriques; Dynamometres de
transmission; Dynamometres d'accouplement; Ohm-
metre; ElectTometre ä cylindre et a ressort; Photo-
metre de dispersion; Coulorabmetre ; Calculateur de
lumiere clectrique.)
2. Livr. Nouveau generateur d'electricite. — Nouvcau
canot-clectrique. — Exposition internationale d'electricite
ä Vienne en 1883. — Agrafc de jonetion pour cäbles.
Journal de pbyslque. Paris 1882. 1. Vol.
1. November. Lorenz, Sur les methodes a employer
pour la determination de l'ohm. — A. Glrbhard,
Sur la figuration electrochimique des systemes equi-
potentials.
•II Telegrafist«. Rom 1883. 3. Jahrg.
No. 1. Trasmissione del lavoro meccanico a dislanra per
meiio dell' clettricitä. — I.a lampada differenziale
Siemens. — Schiarimenti sopra una falsa interpreta-
lione della formula di Ohm. — 11 servizio telcfonico
in Italia. — Nota ad un opuscolo del dote. Vi-
cenrini sugli Elettromagneti. — Esposizionc di elet-
fricitä ä Parigi — 1-ancia a motore elettrico. • Es-
posizionc elettrica internationale nel 1883 a Vienna.
— Galvanoscopio dellc torpedini. — ßattcria costante
di Gaudini.
• L'lngenieur-conseU. Paris et Bruxcllcs 1882. 5. Jahrg.
No. 10. Resultats des experiences faites ä l'cxposition
d'electricite sur les bougics clectrique« et les lampes ä
incandcscence, par Allard, Joubert etc. — Compagnics
electriques anglaiscs. — L'eclairage clectrique en
Espagnc. — l.'eclairagc clectrique et le gaz.
No. II. Transmission de la force par l'air, l'cau, les
cables et l'electricite. — Compagnies electriques an-
glaises.
•Moniteur industrieL Bruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 1. Commande electriquc de la soupape dadmission
des machincs ä vapeur. — Les effets de la foudre
ä l'observatoir du Puy-de-I)dme.
No. 2. L'eclairage electriquc et le gaz.
No. 3. Sur le fourneau electrique. — Pcrforateurs elec-
triques. ■ L'electricite dans la locomotion.
•Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1882. 3. Jahrg.
No. 23/24. W. MlNlNK , Ueber die vorteilhafteste Zu-
sammenstellung der Elemente cini?r Säule. - A. Sau-
va<;e, Die Säulen neuerer Konstruktion. — A. Francis,
Pariser Briefe (IL). — Recken/aun, Anwendung der
Elektrizität für die SchiffTahrt. — E. Hoshtalier, Die
Elektrizität für häusliche Zwecke. — W. Woskressky,
Stationswecker, System Lamberg. - Ueber die I ni-
wandlung statischer Elektrizität in Strom. — Versuchs-
ergebnisse mit Maschinen und Regulatoren mit Wechsel-
strömen.
'Journal of the Telegraph. New-York 1882. 15. Bd.
No. 354. Constant bichrotnate batteries. — The effi-
eiency of incandescent electric lamps. -- Sanctity of
telegraph messages. - Disclorure of telegraph massages.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 115. Bd.
No. 685. C. J. IL WooiMU RY. Electric lighting in mills.
— J. II. Gladstonc and Alf. Tribe, The chemistry of
the Plante and Kaurc Accumulators. -- Items: Electric
resistance of a vaeuum. The electric arc in vapor of
sulphuret of carbon.
The american Journal of science. (Siiximan.) New-
Haven. Conn. 1883. 25. Bd.
No. 145. Graham Bell, L'pon the electrica! experiments
to determinc the location of the bullet in the body
of the late president Garfield and upon a successful
form of induetion balance for the painless detection
of mctallic masses in the human body. — Braun,
Electroinotivc force. — The elcctrical congTcss in
Paris.
PATENTSCHAU.
I. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphle.)
a. Ertheilte Patente.
21239. T. E. Gatehouse in London. Neuerungen
an elcktr. Lampen und deren Zubehör. — 25. Januar
1882.
21265. L. Daft in Greenvillc (U. S. A.). Neuerungen
an elektrischen Lampen. — t. November 1881.
i 21274. K. H. Werner in Lindenthal und I_ Ochse
in Ehrenfeld. Glüblichtlampc mit Volta'schem Licht-
bogen. — 2. Mai 1882.
21287. T*n- A. Edison in Menlo-Park. Neuerungen
an dynamo- oder magncto-clcktrischen Maschinen. —
18. September 1881.
21304. S. Cohnc in London. Neuerungen an Akku-
j mulatnren für Elektrizität. — 21. Juni 1882.
I 21354. Societl generale des telephones in Paris.
! Neuerungen im Betriebe und der Einrichtung von
Tclephonämtern. — 27. August 1881.
2 '355- J- Weber in Stargard (Pommern). Elektri-
zitätsmesser. — 22. November 1881.
21365. IL St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen in der
Herstellung von Kohlenkonduktoren für elektrische
i Lampen. — 21. März 1882.
1 21371. C. Wetter in London. Neuerungen an Kohlen-
1 brennern für elektrische Lampen. — 9. Juni 1882.
21372. F. Kriczik und L. Piette in Pilsen. Elek-
trische Lampe. (Zusatz zu P. R. No. 16297.) —
II. Juni 188*.
21373. Th. A. Edison in Mcnlo-Park. Neueningen
in den Einrichtungen rum Anzeigen und Reguliren der
für Beleuchtung»- und andere Zwecke in Generatoren
erzeugten elektrischen Ströme. — 22. Juni 1882.
21376. G. Grout, W. H. Jones und R. Sennett in
London. Neuerungen an sekundären Batterien. —
5. Juli 1882.
21444. J- II- Rogers in Washington. Neuerungen
an Fernsprechapparaten und Fernsprechsystemen. —
20. Dezember 1881.
21445- J- Andre in Paris. Neuerungen an Apparaten
zur elektro-autographischen Uebcrtragung. — 23. Detem-
hcr 1880.
21446. Cb. V. Boys in Wing (Engl.). Neuerungen an
elektrischen Apparaten zum Messen der Quantität von
Elektrizität, welche durch einen Leiter geführt wird.
(Zusatz zu P. R. No. 19520). — 21. Januar 1882.
21447. W. M. Thomas & S. W. Skinner in Cincinnati.
Neuerungen an elektrischen Lampen. — 7. Februar
1882.
21448. St. G. Lane-Fox in I.ondon. Neuerungen in
deT Herstellung der KohlenbUgel fUr Gluhlichtlampcn
und den hierzu verwendeten Mitteln. — 15. April 1882,
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96
Patentschau.
ELEKTROTFCirv. Z FTT5CM R IKT .
Fr.BRUAR 1883.
21449. )■ r>. Thomas in New -York. Neuerungen in
der Herstellung der Umhüllung von elektrischen Lei-
tungsdrähten. — 16. Apnl 1882.
21450. I). Th. Piot in Grcat Titchfield. Neuerungen
an Elektromotoren. — 9. Mai 18K2.
21451. "G- Smith in Astoria. Neuerungen an Appa-
raten cum Empfangen und zur Regulirung telegraphi-
scher Signale mittel« Elektromagnetismus. — 6. Juni
1882.
21453. van Rysselbcrghc in Schacrbcck (Belgien).
Neuerung in der Telegraphie und Teleplionie durch
Kabel oder auf weiteste Entfernungen. - 17. Juni
1882.
21454. (). Schulze in Straf*burg. Neuerungen mPo-
larisationsbattenen. -- 21. Juni 18S2.
21470. O. Lugo in Ncw-Vork. Neuerungen in der
d^namo-clcktrischen Telegraphie. - 22. Dezember 1SS0.
21514. G. G. Andre in Dorking. Neuerungen an elek-
trischen Lampen. - 7. Januar 1882.
I). Patent-Anmeldungen.
W. 2075. R. R. Schmidt in Berlin für J. J. Wood
in Brooklyn. Neuerungen an Armaluren für elektrische
Generatoren.
R. 1897. Derselbe für G. Richardscn in Philadelphia.
Neuerungen an unterirdischen clcktr. Lehunjen.
R. 1901. Bufs. Sombart & Co. in Mag.hburg für
Fr. van Ryssclberghe in Schaerbeck (Belgien).
Neues System von Duplex- Telegraphie, um auf ein?m
und demselben Drahte zu gleicher Zeit telegTaphiren
und tclephoniren zu können.
C. 931. Thodc & Knoop in Dresden für Ch. A.
Carus-Wilson in London. Neuctungcn an Dynamo-
metern für elektrische Ströme.
H. 3121. F. A. H aase in Weida. Neuerungen in der
Herstellung von Kohlen zu Gluhlichtlampjn.
C. 945. Brandt & v. Nawrocki in Berlin für R. E. B.
Crompton, D. G. Fitz-Gerald, Ch. H. W. Big-s
und W. W. Beaumont in London. Neuerungen an
sekundären Batterien.
J. 672. Dieselben für P. Jablochkoff in Paris. Elektro-
chemische* Element.
Sch. 2226. K. Sc hül er in Dresden. Trockene» galvani-
sches Element.
W. 2231. Brydges & Co. in Bcrl n für E. Weston
in Ncwark. Neuerungen an Kohlenleitern für elek-
trische Lampen.
C. 1022. C. Pieper in Berlin für A. J. B. Cance in
Paris. Neuerungen an elektrischen Lampen mit festem
Brennpunkt. (Zusatz zu P. R. No. 19143.)
L. 1904. Derselbe fUr E. Lumley in New-York. Neue-
rungen an den Armaturen von magn.-elektr. Maschinen.
S. J650. Siemens & Ilalske in Berlin. Elektrischer
Arbeitsmesser.
W. 2206. G. F. Wciglc in Stuttgart. Mikrophon.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Krtheilte Patente.
Klasse 4. Beleuchtungswesen.
21464. W. Seippel in Bochum. Sicherheitslampen-
Vcrschlufs, bei welchem ein Magnet zur Anwendung
kommt. — 5. Juli 18S2.
Klasse 49. Metallbearbeitung (mechanische).
21547. Ch. Dion in Montreal (Kanada;. Yei fahren
und Maschine zur Herstellung von Induktionsspulen
für dynamo-clckttische Maschinen. — 24. Dezember
1881.
b. Patent - Anmeldungen.
Klasse 13. Dampfkessel.
G. 2016. F. C. <;iaser in R tlin. Elektrische! Ap-
parat zum Anzeigen des höchsten zulässigen Dampf-
druckes i.nd des niedrigsten zulässigen Wasserstande«
in Dampfkesseln.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
K. 2660. R. Kofsmann in Krefeld. Neuerung an
Intcrkommunikations-Signalen für LisL-nbahnzugc.
Klasse 47. Maschinen- Elemente.
F. 1492. K. H. E. Fischer in Berlin. Vorgelege für
dynamo-elektrische Maschinen.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
B. 3555. G. Milczowski in Frankfurt a. M. für
F. Blanda und A. Dumas in Bordeaux. Verfahren
zur Vernickelung vorher magnetisirter G;genständc.
Sch. 2215. E Schröder in Plagwitz-Leipzig. Apparat
zum galvanischen Plattirtn und gleichzeitigen Deka-
piren von Metallblechen und kleineren Metallmasscn-
artikeln.
Klasse 83. Uhren.
St. 799. R. R. Schmidt in Berlin für Standard Time
Company in New -Häven. Neuerungen an L'hTcr.
zum Abgeben elektrischer Signale.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
10777. Neuerungen an Telephonen.
17990. Neuerungen an elektrischen Lampen.
18902. Neuerungen in dem zur Isolirung elektrischer
Leitungen dienenden Material.
Klasse 42. Instrumente.
22 to. Thermotelegraph.
b. Versagte Patente.
Ktasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
S. 1555. Neuerungen an Blitzableitern für Telegraphen
und Tclephonlcitungcn. — Vom 19. Juni 18S2.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
R. 1847. Verfahren, vegetabilische und sonstige organische
Stoffe galvanojjlastis.'h mit Metall zu überziehen.
c. l'cbertragungen von Patenten.
Klasse 2i. Elektrische Apparate und Telegraphie.
1793t. Galvanisches Element. — 5. August 1881 auf
Lrndon and C.lobe Telcphi ne and Maintcnance Company
Limited in London. Vertreter: R. R. Schmidt in
Berlin.
Berichtigungen.
Jahrg. 188a: Auf S *v>, Unle 0>?hU*. Z. 30 und 3*, ist Ui ic
m.»t »i?ool« ;tn*tati aisot« xu le.c*i
J?hrg. J883: Atif 5 i-, linke Spalte. Z. J4 v n.. i»t m lc«cn
• tu ilen einzelnen L ?n>pci>koii>tti:litioneti> .anstatt »zu ilcn leiden
LampenlonMrukt'incn..
Auf S n , !:nkc Spalte. Z. 7 v.o.. »ollte »Utt »Klcuifonn«
stehen ; •K.fenfortn..
Auf S. >4, rechte Spille. Z. 11 v. •>.. 11t /u »elren «in ; », der
n.ituTl.chen (ir..fsc.,
Auf S, J>, rechte S|.alte, /.. 15 v.o., wäre tu »clirclien •Ma.ilicn-
maf.cn-
Schlüte der Redaktion am 14. Februar.
Nachdruck verboten.
Verlag von Juuus Sfkixgek in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdruckcrei.
uiyuiz:
ed by Google
ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
Vierter Jahrgang.
März 1883.
Drittes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung vom 27. Februar 1883.
Yorsiijceniler:
Geheimer Regierungsrath Dr. Werner Siemens.
I.
Sitzungsbericht.
Heginn der Sitzung 7 \ Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Oegen-
stande vor:
1. Oeschäftlii lie Mittheilungen.
2. Bericht der Kassenrevisoren.
3. Vortrag des Herrn Wilhelm Siemens:
T:cber die Beleuchtung durch Olühlichti.
4. Kleinere technische Miltheilungen :
a) Herr Professor Dr. Förster: Ueber künst-
liehe Erzeugung von Polarliehtcrschei-
nungen* .
b) Herr Ober - Ingenieur von Hefner-
Alten eck: t lieber dynamoelektrische
Maschinen mit konstanter Klemmenspan-
nung«..
Der Bericht über die letzte Vereinssitzung
wurde genehmigt.
Der Vorsitzende theilte mit, dafs sämmtliche
in der Jahresversammlung gewählten Herren die
Wahl zu Mitgliedern des Vorstandes bezw. tech-
nischen Ausschusses dankend angenommen
haben.
Anträge auf Abstimmung Uber die in der
Januarsitzung mitgetheilten Beitrittserklärungen
waren nicht eingegangen: die Aufnahme der
Angemeldeten als Mitglieder ist somit erfolgt.
Der Verein zählt gegenwärtig 1 594 Mitglieder,
309 hiesige und 1 285 auswärtige. Das Ver-
zeichnifs der seit der letzten Sitzung weiter
eingegangenen 34 Anmeldungen wurde zur Hin-
sicht ausgelegt. Dasselbe ist auf S. 100 ab-
gedruckt.
Von der Buchhandlung Mayer tV Müller
hierselbst sind 50 Probeexemplare der No. 52
der Zeitschrift *>I.a lumiere electrique' zur Ver-
fügung gestellt worden und waren ausgelegt.
Mourlon & Co. in Brüssel, Fabrikanten für
elektrische Apparate, haben zwei illustrirte Preis-
listen zur Einsichtnahme eingesandt, die nach
erfolgter Auslegung der Vereinsbibliothek ein-
verleibt worden sind.
Von Herrn Bert hold Mendel in Berlin,
Inhaber der Agentur für Ausnutzung elektrischer
Kraft, ist das in der Januarsitzung ausgelegte
Exemplar von ><Berlys British, American and
Continental Electrical Directory and Advertisert
der Vereinsbüchersammlung überwiesen worden.
Der gleichzeitig eingegangene Jahrgang 1883
des Buches war zur Einsicht ausgelegt.
Ferner lagen aus und sind demnächst' in die
Bibliothek aufgenommen worden: Zwei von
Herrn Me Isens in Brüssel verfafste und zur
Verfügung gestellte Druckschriften Conference
faite en congres international des electriciens ä
Paris le 29 Septembre 1881* und >Paraton-
nerres, notes et commentaires...
Von dem Direktions- Komite der elek-
trischen Ausstellung in Wien ist folgendes
Schreiben eingegangen:
Wien, den 25. Januar 1883.
An den hochgeehrten
E lek tr 0 tec h n i sc h e n Verein
Berlin.
Unser Mitglied, Herr Professor Cr im bürg,
theilt uns aus London mit, dafs die Society
of Telegraph Engineers and Electricians ein
Exekutivkomite gebildet hat, welches die In-
teressen unserer Ausstellung vertritt, die Ein-
ladungen an die betheiligten englischen Firmen
versendet, die Anmeldungen derselben ein-
sammelt und uns übermittelt.
Bei dem grofsen Interesse, welches die
englischen Fachkreise unserem Unternehmen
entgegenbringen und der in der angeführten
Weise gesicherten Unterstützung ist eine leb-
hafte Betheiligung Englands zu erwarten. Wir
verfehlen nicht, Ihnen hiervon Mittheilung zu
inachen, weil wir so glücklich sind, auch bei
Ihnen eine rege Theilnahme für unser Vor-
haben voraussetzen zu dürfen.
Obwohl wir eine zahlreiche Beschickung
unserer Ausstellung von Seiten Englands
nicht anders als mit Freude begrüfsen können,
so würden wir nicht wünschen, Deutschland
hierdurch allzu sehr in den Schatten gestellt
zu sehen, welche Anschauung Sie gewifs mit
uns theilen. Wir hotten daher, dafs Sie die
Oute haben werden, Ihren ntnfsgebenden
'3
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98
Vereins -Angelegenheiten.
El.KKTRoTKCIIN. Zf.l I SCH R1KT.
MARZ .883.
Einflufs dafür einzusetzen, dafs die deuLschen
Elektrotechniker auf unserer Ausstellung recht
vollzählig und würdig erscheinen.
Mit der Versicherung unserer vorzüglichsten
Hochachtung empfehlen wir uns Ihnen.
Das Direktions-Komite der internatio-
nalen elektrischenAusstellung Wien 1883.
C arl Pfaff.
Nach Verlesung des vorstehenden Schrei-
bens erklärte der Vorsitzende, dafs das in
der Ausführung begriffene Unternehmen sich
der vollen Sympathie des Vorstandes zu er-
freuen habe, und dafs es wünschenswerth sei,
der Ausstellung, so weit solches in den Kräften
des Vereines stehe, Forderung und Unterstützung
angedeihen zu lassen. Der Vorstand hat dem-
nächst beschlossen, aus Mitgliedern des Ver-
eines ein Komit«? zu bilden, welches, speziell
mit der Wahrnehmung der Interessen der Aus-
steller 1>etraut, die Anmeldungen entgegenneh-
men und vermitteln, sowie auf Anfrage über
sämmtliche auf die Ausstellung Bezug habende
Gegenstände Auskunft ertheilen wird. Der tech-
nische AusschuCs ist ersucht worden, wegen
Organisirung des Komites das Erforderliche
wahrzunehmen.
Herr Fabrikbesitzer Horn erstattet Bericht
über das Ergebnifs der Kassenrevision und der
Beläge. Nachdem Herr Geh. Ober-Rcgierungs-
rath Elsasser die Herbeiführung von Erspar-
nissen bei den Kosten für die Versendung der
Zeitschrift angeregt und der Vorsitzende die
Erwägung dieser Frage seitens des Vorstandes
in Aussicht gestellt hatte, ertheilte die Versamm-
lung, dem Antrage der Revisoren gemäfs, dem
Kassenführer die Entlastung.
Herr Wilhelm Siemens hielt sodann den
angekündigten Vortrag »Ueber die Beleuchtung
durch Glühlicht*, welcher auf S. 107 besonders
abgedruckt ist.
Herr Prof. Dr. Förster machte sodann auf
Grund ihm zugegangener Telegramme und
Briefe Mittheilungen über die künstliche Her-
vorrufung von Polarlichterscheinungen durch
den Leiter der finnländischen Polarstation, Prof.
Lemström in Helsingfors:
•5 Professor Lemström hatte schon früher in
Spitzbergen mit gröfserer Sicherheit, als dies
vorher geschehen war, beobachtet, dafs sich
Polarlichtstrahlen sogar unterhalb der Wolken
über Bergspitzen u. dergl. bildeten. Er hatte
alsdann auch auf experimentellem Wege im
Kleinen ähnliches elektrisches Glühen durch
Steigerung elektrischer Spannungen in der Nähe
der Erdoberfläche zu erzeugen vermocht. Jetzt
ist es ihm gelungen, unter Benutzung aller
dieser Erfahrungen , durch geeignete elek-
trische Armirung von Berggipfeln bis zu an-
sehnlicher Höhe über diesen Gipfeln in freier
Luft Lichtsäulcn hervorzurufen, welche nicht
nur dem blofsen Anblicke nach mit den Polar-
lichtstrahlen übereinstimmten, sondern auch bei
näherer Untersuchung ihres Lichtes die wesent-
lichen und unterscheidenden Charaktere de>
Polarllichtglühens gezeigt haben. Diese Versuche
sind im nördlichen Finnland auf zwei Bergen
von 800 und 1100 m Höhe mit Erfolg an-
gestellt worden.
»Die Veranstaltungen von Prof. Lemström
haben im Besonderen darin bestanden, dafs er
die betreffenden Hochflächen mit einem Systeme
von mehreren Hundert nach aufwärts gekehrten
metallischen Spitzen versehen hat. welche in
Abständen von halben Metern auf einem Net/e
von Kupferdrähten aufgelöthet waren; letzteres
Netz war 2 bis 3 m über dem Erdboden mit
den bekannten Isolirungseinrichtungen ange-
bracht und durch einen ebenso vom Erdboden
isolirten , den Abhang hinabführenden Draht
am Fufse des Berges mittels einer Erdplatte aus
Zink mit einer tieferen, Wasser führenden Erd-
schicht verbunden.
-Sobald die Verbindung jenes Netzes mit der
Erde hergestellt war, wurden in der Drahtlei-
tung unablässige elektrische Ströme von schwan-
kender Intensität, und zwar positive, von der
Atmosphäre nach der Erde hin gerichtete, beob-
achtet; gleichzeitig erhob sich über dem mit
Spitzen armirten Drahtnetz in der Höhe ein
gelblich weifses Leuchten, welches im Spektro-
skop die charakteristische Beschaffenheit des Polar-
lichtes zeigte.
v Ueber einer der beiden mit diesen Veran-
staltungen armirten Bergspitzen wurde besonders
deutlich ein Polarlichtstrahl von 120 m Länge
beobachtet, von welchem mit Sicherheit festge-
stellt wurde, dafs er sich nur während der
Dauer der Veranstaltungen und gerade Uber
der armirten Bergspitze bildete.
Leider konnten diese Einrichtungen immer
nur ganz kurze Zeit ausgenutzt werden , weil
sich das Drahtnetz immer sehr schnell mit
enormen Mengen von Eiskrystallen bedeckte
und sehr bald durch deren Gewicht zerrissen
wurde.
'»Professor Lemström hofft jedoch, nachdem
er in Helsingfors sich mit vervollkommneten
Materialien und Apparaten für solche Veran-
staltungen versehen hat, in den nächsten Mo-
naten diese Versuche und Beobachtungen im
Grofsen wieder aufzunehmen und durch Ver-
vielfältigungen und Abänderungen derselben die
Gesetze dieser Erscheinung noch tiefer zu er-
gründen.
-Es ist kaum nöthig, hervorzuheben, von
welcher grofsen Bedeutung diese Wahrnehmungen
für die gesammte Erkenntnifs der elektrischen
Vorgänge auf der Erde sind, und welche be-
deutsame Ausblicke dieselben auch nach man-
chen anderen Richtungen hin, z. B. in Betreff
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ElJ.KTKC>TF.rilN. ZMT5CHRIKT.
MARZ 1883.
Vkkkinssuzung am 27. Februar 1883.
99
der Blitzableiterwirkungen , eröffnen, denn Pro-
fessor I.emströms Veranstaltung ist eigentlich
nichts anderes, als ein grofses Blitzableitersytem,
dessen Wirkungen von ihm unter ganz beson-
deren Verhältnissen studirt werden konnten,
und die Polarlichter treten nach seinen Beob-
achtungen nunmehr in eine nähere Analogie zu
dem sogenannten St. Klmsfeuer, welches seiner-
seits ein Mittelglied zwischen den von einander
m> sehr verschiedenen und doch wieder so
verwandten Erscheinungen der Gewitter und
der Polarlichter bildet.
Somit eröffnen sich überhaupt der Elektro-
technik und einigen ihrer für die unmittelbaren
Lebensfragen des Menschengeschlechtes wich-
tigsten Seiten durch systematische Polarforschun-
gen neue Aussichten.
>Es ist gewifs auf da* Lebhafteste zu wün-
schen, dafs man in Helsingfors in der Lage
ist, dem ausgezeichneten finnländischen Ge-
lehrten genügende Mittel für eine Vervollständi-
gung seiner wichtigen Forschungen zu ge-
währen. Aber auch die deutsche Polarstation
in West - Grönland wird zu demselben Ziele
noch mitwirken können, wenn der * Germania*;,
welche in den nächsten Monaten zur Abholung
der Theilnehmer wieder in See geht, die ent-
sprechenden Informationen und geeigneten Ein-
richtungen mitgegeben werden , um wenigstens
noch in den letzten Wochen der Thatigkeit
der deutschen Polarstation ähnliche Beobach-
tungen in Gang zu setzen.*
Dem Gefühle der Anerkennung, welches der
Elektrotechnische Verein an den Arbeiten des
Professors Lemström nimmt, wurde auf Vor-
schlag des Referenten durch Absendung des
folgenden Begrilfsungstelegrammes Ausdruck ver-
liehen:
*Der Elektrotechnische Verein beglück-
wünscht Sie zu den schönen epochemachen-
den Untersuchungen über das Polarlicht und
spricht sein wärmstes Interesse an der Fort-
setzung und Erweiterung derselben aus.-
In Folge eines Antrages des Herrn Direktors
Kaselowsky, dem finnländischen Gelehrten
zur Erleichterung der Weiterführung der Unter-
suchungen einen Beitrag von 1 500 Mark aus
den Mitteln des Elektrotechnischen Vereins zu
bewilligen, wurde, nachdem Herr Dr. Aron
mit Rücksicht auf die finanzielle Lage des Ver-
eins empfohlen hatte, die Angelegenheit zu-
nächst dem Vorstande zur Prüfung zu über-
weisen, und Herr Prof. Dr. Förster sich ent-
sprechend geäufsert hatte, der Vorstand beauf-
tragt, die Frage vorerst einer Berathung zu
unterziehen und unter Umständen dem Verein
einen bezüglichen Vorschlag zu unterbreiten.
Herr Geh. Postrath Mafsmann machte so-
dann zum Schlüsse Mittheilungen über die Ge-
fährdung des Telegraphenkabels
Memeler
Tief durch (»rundeis. Obwohl das der Reichs-
TclegraphenverwaUung gehörige Kabel, welches
die Telegraphenlinie auf der kurischen Nehrung
mit dem Fest lande verbindet, das 572 m lang
ist und dessen im Wasser liegender Theil etwa
3000 kg wiegt, aus Anlafs früherer Hebungen
mittels acht Stück eiserner, je 235 kg schwerer
Schildanker auf dem Grund des Haffes festgelegt
worden war, so wurde dasselbe trotzdem bei
der im Januar d. J eingetretenen anhaltenden
starken Kälte durch das sich bildende Grund-
eis an mehreren Stellen bis zur Oberfläche des
Wassers emporgehoben. Das Grundeis hatte
sich in solcher Menge an dem Kabel abgelagert,
dafs der Durchmesser der Eisumhüllung bis auf
2 m Dicke angewachsen war. An diesen Eis-
strangen hatten sich alsdann die durch die
Strömung angetriebenen Eisschollen festgesetzt
und zuletzt eine dichte Decke von 200 m Breite
gebildet. Nach vielen vergeblichen Versuchen,
das durch den Druck der Schollen sehr ge-
fährdete Kabel frei zu machen, gelang es end-
lich, die Eisdecke mit Hülfe eines Dampfers
zu zerkleinern, das Kabel durch das Vorder-
theil des Schiffes hinabzudrücken und dasselbe
sodann, nachdem die Strömung das Eis darüber
hinweggetrieben hatte und das Kabel wieder
gehoben worden war, von seiner angefrorenen
Last zu befreien.
Im Anschliffs an diese Mittheilungen führte
der Vorsitzende aus seinen Erinnerungen einen
Fall an , in welchem ein für die russische Re-
gierung in das Flufsbett der Weichsel gelegtes,
etwa 5 Meilen langes Kabel trotz starker Ver-
ankerung ebenfalls durch das Grundeis hoch-
gehoben und dann vom Strome vollständig fort-
getrieben wurde.
Die von Herrn von Hefner-Alteneck an-
gekündigte Mittheilung «Ueber dynamoelektrische
Maschinen mit konstanter Klemmenspannung
wurde wegen zu weit vorgerückter Zeit mit Zu-
stimmung des genannten Herrn von der Tages-
odnung abgesetzt.
Mit Rücksicht darauf, dafs die nächste Sitzung
in die Osterwoche fallen würde, beschlofs die
Versammlung, die Sitzung auf Dienstag, den
20. März zu verlegen.
Schliffs der Sitzung 9} Uhr Abends.
Dr. W. Sif.mkns.
Aron, Ungkr,
erster Schriftführer. zweiter Schriftführer.
'3*
»
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IOO
V E R E I N S - A N O E L E G F. N H E II ' K N .
El-KKTROTEniN. ZKITSCHKtVT
MARZ 1883.
37*
373
374
37 5
II.
Mitgl ieder- Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Herlin.
Richard Bilgknroth, Techniker.
Max Schammel, stud. techn.
Ludwig von Kaufmann, Banquier.
Georg H eck mann , Ingenieur.
376. Hi n» . Verein Studirender.
B. Anmeldungen von aulserhalb.
1530. Arnold Hkkmaxn Cari. S( h»kn( kk, Me-
chaniker, Hamburg.
1531. Fritz Hassei.mann, Architekt, München.
1532. Geza Szakvadv. Ingenieur des Arts et
Mnnufactures, Paris.
1533- Eugen Becker, Mechaniker, Leipzig.
1534. Dr. Friedrich Theodor Horn, Real-
schullehrer, Leipzig.
■535- Joskk HfwERTii, K. Telegraphenheamter,
Brood a. d. Save (Slavonien).
1 536. Anton Schwarz, K. Telegraphenamtsleiter,
Hrood a. d. Save.
1537. Lange, k. Postinspektor, Dresden.
1538. Wilhelm Deckert, Telegraphen- und
Telephon-Bauanstalt, Blitzahleiterfahrik,
Wien.
153Q. Paul Lupke, stutl. techn., Stuttgart.
1540. Ernst Strudel, Baumeister, Stuttgart.
1541. Krnst Oelschi.agek, Studirender der
Elektrotechnik, Stuttgart.
1542. Otto Feuerlein, stud. rer. nat., Stutt-
gart.
'543- Georg Sv, Polytechniker, Stuttgart.
1544. FiLii'p Arndt, Ingenieur und Holzhändler,
Agram.
1545- L'. J. Emancei. Berg, Physiker, Charlton,
Kent.
1546. Emil Behrens, Ingenieur, Fast Greenwich.
1547. Ernst Arbenz, Kaufmann, Bucharest.
1548. Eigen H. Dürr, Telegraphentechniker,
Stuttgart.
1549. Max Riffarth, Elektromechaniker, Stutt-
gart.
1550. Georg Ritter, Baumeister, Stuttgart.
1551. L. Schwarz, Direktor der Rheinischen
Elektrizität^- Gesellschaft, Mannheim.
1552. Ate. Kuhnscherf & Sohne, Fabrik für
Kunstschlosserei , Gasanlagen u. s. w.,
Dresden.
1553. Dr. Stefano Pac;liani, Professor an der
technischen Hochschule, Turin.
1554. Friedrich Bruhn, Konigl. Garnison-Bau-
inspektor, Königsberg i. Pr.
•555 Generai - Direction der Konigl. Bavr.
u. Verkehrsanstalten, Abtheilung für
1556. Post und Telegraphen, München.
1557. G. Fleischhauer, stud. techn., Hannover.
1558. Douglas Behrends, Cannstatt.
III.
Vorträge und Besprechungen.
Dr. H. Aron:
Theorie der Akkumulatoren und Erfahrungen
mit denselben.
f-Sdilufs von Seite 60.)
Ich komme nun zu der Gruppe der Elemente,
wo statt der negativen Platte ein anderes Metall
als Blei verwendet wird. Eine Nothwendigkeii.
gerade das Blei an dem negativen Pole durch
ein anderes Metall zu ersetzen, liegt nicht vor.
da in dem Bleiakkumul.itoi nicht der negative,
sondern gerade der positive Pol Schwierig-
keiten bereitet, wie ich später zeigen werde:
indessen beansprucht ein Element, nämlich das
von Su t ton, ein gewisses Interesse.
Ich habe schon vor einem halben Jahre bei
meinem Vortrage von diesem Elemente ge-
sprochen, ich will hier nur mittheilen, wie weit
ich die Theorie desselben vervollständigt habe.
Das Element besteht aus Kupfer und einer mit
Quecksilber verquickten Bleiplatte, beide in
Kupf'ervitriollösung. Sutton hat die Beobachtung
gemacht, dafs innerhalb des Kupfervitriols eine
verquickte Bleiplatte sehr leicht als positiver Pol
angegriffen wird. Ich habe den Versuch wieder-
holt und gefunden, dafs auch hier bis zu einer
Tiefe von .» mm sehr leicht der Angriff erfolgt,
und dafs das Verfahren, die Platten zu präpariren,
ein gutes ist. Bei der Ladung scheidet sich
aus dem Kupfervitriol auf dem negativen Pole
Kupfer aus, während am positiven Pole das
Blei sich oxydirt. Bei der Entladung löst sich
das niedergeschlagene Kupfer wieder auf, die
positive Platte reduzirt sich. Der Fehler des
Elementes besteht darin, dafs der Widerstand
des Kupfervitriols viel gröfser ist als der der
verdünnten Schwefelsäure, und sich ausserordent-
lich, wenn Kupfer sich ausscheidet, ändert. Ks
scheidet sich ferner das Kupfer leicht schwammig
aus und fällt ab. Interessirt hat mich bei diesem
Elemente besonders die Eigentümlichkeit, dafs
das verquickte Blei durch den aus dem Cu SO,
ausgeschiedenen Schwefelsäurerest SO* leicht
angegriffen wird; es scheint mir, dafs sich erst
schwefelsaures Blei durch die naszirende Säure
bildet und dafs daraus dann Superoxyd durch
den Sauerstoff entsteht. Ich habe mich durch
Versuche darüber zu unterrichten gesucht, welche
Rolle das Quecksilber dabei spielt, und gefun-
den, dafs das Blei, wenn es verquickt ist, in
der That von Schwefelsäure leichter angegriffen
wird, als wenn es nicht verquickt ist. Ich habe
ein Stückchen Blei in konzentrirter Schwefel-
säure gekocht, ohne einen merklichen Angriff
wahrzunehmen; ich habe dann das Blei mit
einer Spur Quecksilber verquickt; nach einigem
Kochen in der konzentrirten Schwefelsäure er-
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Elektrotechn. Zeitschrift.
MARZ .88j
Aron, Theorie her Akkitmi Latorkn V. s w.
10t
folgte dann eine heftige selbständige Reaktion.
Auch ohne Einwirkimg der Flamme ging die
Wirkung unter heftigem Kochen fort, das Blei
löste sich auf, und es entstand ein dicker, weifser
Brei von schwefelsaurem Blei; dies hatte eine
Spur Quecksilber bewirkt. Ks ist dies, wie ich
glaube, eine bis jetzt in der Chemie unbekannte
Thatsachc. Nach meiner Meinung bildet sich
nämlich erst etwas schwefelsaures Quecksilber-
oxyd, dieses wird vom Blei unter Bildung von
schwefelsaurem Blei zersetzt, und das freigewor-
dene Quecksilber bildet dann wieder etwas
schwefelsaures Quecksilberoxyd, welches von
Neuem durch Blei zersetzt wird; auf diese Weise
kommt die Schwefelsäure, die allein das Blei
nicht angreift, mit Hülfe des Quecksilbers zur
Wirkung. Ich dachte mir nun, dafs auch an-
dere Metalle, die mit Schwefelsäure lösliche
Verbindungen geben, ahnlich wirken müfsten :
so das Zinn. Und in der That, auch verzinntes
Blei zeigte dieselbe Wirkung, wenn auch nicht
so heftig, wie verquicktes Blei: mit Kupfer in-
dessen trat die Wirkung nicht ein.
Auch Böttcher hat in seinem Klement ein
anderes Metall als negativen Pol, nämlich Zink
in verdünnter Schwefelsäure, benutzt, und eben-
falls als positiven Pol eine Plante'sche oder
Kaure'sche Platte. Dafs das Klement gut wirkt,
davon habe ich mich überzeugt, noch bevor
Böttcher sein Patent angemeldet hat, aber auch
davon, dafs es nicht zu brauchen ist, denn man
kann das Zink aus der sauer gewordenen Lösung
nicht ausscheiden; es löst sich in statu nascendi
immer wieder auf, so dafs man das Klement
als primäres Klement, aber nicht als Akkumu-
lator gebrauchen kann.
Nur der Vollständigkeit halber will ich hier
das Klement von Kabath in Paris erwähnen;
Kabath erstrebte die Vergröfserung der Ober-
fläche im Plante"schen Klement, indem er starke
Bleizulcitungen mit sehr dünner Bleifolie be-
kleidet. Nach meinen Krfahrungen glaube ich
nicht, dafs das Klement sich bewähren kann.
Nachdem es nämlich gelungen ist, die Folie
für den Strom aufnahmefähig zu machen, wird
sie am positiven Pole bald mürbe, fällt ab und
selbst das, was haften bleibt, verliert an Wirkung,
weil die Theilchen durch die < Kydation an
Leitungsfähigkeit einbüfsen und somit die Zu-
leitung schlecht wird.
Ich komme jetzt zur Theorie der sekundären
Kiemente; die allgemeine Vorstellung, die man
sich von ihrer Wirkungsweise gebildet hat, habe
ich Ihnen schon im Kingange mitgetheilt. Dar-
nach tritt bei der Ladung auf der einen Seite
eine Oxydation ein, auf der anderen Seite eine
Reduktion, während bei der Kntladung der
chemische Prozefs in umgekehrtem Sinne vor
sich geht. Das ist aber zu allgemein, um ein
klares Bild von den chemischen Vorgängen in
dem Kiemente zu geben. Wir müssen vielmehr
untersuchen, was für eine Oxydation oder Re-
duktion eintritt.
Zunächst wollen wir den negativen Pol unter-
suchen. An diesem entsteht nun bei der Knt-
ladung Bleioxyd, und dieses verbindet sich mit
der Schwefelsäure zu schwefelsaurem Bleioxyd;
dieses wird bei der Ladung wieder zu Blei
und Schwefelsäure zerlegt. Dies ist die Vor-
stellung, welche Gladstone und Tribe ent-
wickelt haben. Sie haben ihre Behauptung durch
chemische Untersuchungen gestützt, indem sie
zeigten, dafs sich durch die Kntladung schwefel-
saures Blei in den Platten entwickelt, welches
durch die Ladung sich wieder zurückbildet.
Aber ihr Beweis ist nur qualitativer, nicht quan-
titativer Natur, da sie nicht haben beweisen
können, dafs die gebildeten Mengen, dem elek-
trolytischen Gesetz entsprechend , den ent-
wickelten Klektrizitätsmengen proportional sind;
dies zu beweisen, habe ich mich bemüht. Kin
Jeder arbeitet mit den Hülfsmitteln, die ihm
am sympathischsten sind. Gladstone und
Tribe haben auf chemischem Wege gearbeitet,
ich habe die Lösung der Aufgaben auf physi-
kalischem Wege versucht. Ich habe die Schwefel-
säure untersucht und gefunden , dafs sich das
spezifische Gewicht derselben beim Laden und
Entladen fortwährend ändert ; das spezifische
Gewicht steigt beim Laden und fällt beim Knt-
laden. Kin Klement, aus Bleimetallodium her-
gestellt, im Gewichte von 26 kg mit nahe 5 kg
verdünnter Schwefelsäure, welches ich am 7., 8.
und q. Mai hintereinander während 72 Stunden
mit einer nahezu konstanten Stromstarke von
3 Ampere entladen habe, zeigte in dieser Zeit
die sehr erhebliche Veränderung des spezifischen
Gewichtes der Säure von 1,17s auf 1,065. Diese
Veränderung führte mich auch darauf, dafs ein
Verbrauch von Schwefelsäure beim Kntladen
stattfinden müsse, und die Vermuthung, dafs
sich schwefelsaures Blei beim Fintladen bildet,
lag ziemlich nahe. Ich wollte nachweisen, dafs
die Gewichtszunahme der negativen Platte durch
die Bildung von schwefelsaurem Blei dem eleklro-
lytischen Aequivalent des Stromes entspricht.
Ich wog daher die Platte innerhalb der Flüssig-
keit und bestimmte ihr Gewicht; ich konstatirte.
dafs in der That eine Gewichtszunahme beim
Kntladen eintritt, und dafs sie beim Kaden wie-
der leichter wird , was in der That der auf-
gestellten Theorie entspricht. Aber« dafs die
Gewichtszunahme, welche ja die zur Bildung
von schwefelsaurem Blei aufgenommene Schwefel-
säure darstellt, oder dafs die ( lewichtsabnahme
beim Laden der Quantität nach den ent-
wickelten Strömen entspricht, gelang mir nicht
mit Sicherheit zu beweisen. F>s liegt dies daran,
dafs die in die Piatie aufgesogene Flüssigkeit
ein anderes spezifisches Gewicht hat als die
umgebende Flüssigkeit, dafs sie also z. B. beim
Kntladen leichter ist, weil dann ein Verbrauch
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102
Vkkkins-Angf.i.f.oenhkitkn.
Eucktrotkchn. Zkitschrih.
MARZ i88j.
der Flüssigkeiten zunächst auf Kosten der in
die Platte aufgesogenen Menge stattfindet, und
dafs diese erst allmählic h aus der Umgebung er-
gänzt wird; das Umgekehrte findet heim Laden
statt. Dies hatte zur Folge, dafs das Gewicht
der Platte auch 24 Stunden nach der voll-
zogenen Ladung oder F.ntladung noch nicht
konstant war, sondern allmählich erst sich einer
bestimmten Grenze näherte, und es schwer zu
bestimmen war, wann diese Grenze erreicht
sei. Daher niufstc ich von diesem Wege ab-
gehen und einen anderen wählen, um den be-
absichtigten Beweis zu fuhren. Die elektro-
motorische Kraft eines Elementes entsteht auf
Kosten der chemischen Wirkungen im Kiemente.
Die Stromesleistungen des Daniell'schcn De-
mentes sind in der That das vollkommene Ae<]ui-
valent der chemischen Prozesse in demselben;
und auch bei einer grofsen Anzahl anderer kon-
stanter Ketten hat Julius Thomsen1) dies als zu-
treffend erwiesen; freilich wird nicht nothwendig
die ganze im chemischen Prozesse freigewordene
Energie auf Strombildung, wie Helmholtz ge-
zeigt hat, verwendet1); aber in Ketten, wo die
chemischen Prozesse energisch gegenüber allen
anderen Vorgängen hervortreten, wird jedenfalls
die elektromotorische Kraft angenähert als pro-
portional dem W'ärmewerthe der chemischen
Prozesse in ihnen angesehen werden können.
Da nun nach dem elektrolytischen Gesetze
bei gleichen Strömen stets die gleiche Anzahl
chemischer Valenzen zur Wirkung kommt, so
dürfen wir die elektromotorischen Kräfte durch
den kalorischen Werth der chemischen Prozesse
gleicher Valenzen ausdrücken. Es ist klar, dafs
ich nun umgekehrt eine Theorie über die chemi-
sc hen Prozesse an den Polen eines Elementes
auf ihre Richtigkeit in der Weise prüfen kann,
dafs ich den kalorischen Werth der elektro-
motorischen Kraft bestimme und daraus die
Wärmewerthc der chemischen Prozesse an den
Polplatten berechne und sehe, ob diese dem
Mildungswerthe der hypothetischen chemischen
Aktion entsprechen, welche Werthe ja Dank der
thermochemischen Arbeiten von J. Thomsen
und Berthelot grofsentheils in Tabellen zu-
sammengestellt sind. Ist das angenähert der
Fall, so darf ich die gemachte Hypothese über
'die chemischen Aktionen in der Kette als zu-
treffend ansehen, sonst jedoch nicht. Wenden
wir dies auf unseren Akkumulator an; es sei x
der Wärmewerth der chemischen Prozesse am
negativen Pole, 1 derselbe am positiven Pole, /;
die elektromotorische Kraft in kalorischem Werthe;
dann ist x -\- y — Ii. /•'. kann gemessen wer-
den; ich fand in einem speziellen Falle, dafs
die elektromotorische Kraft eines Akkumulators
i,7s Daniell war, der kalorische Werth der
•i Wiedcm.inii« Viiiulcn, I!<I. XI, S. »46 bi«
-! UciH'lite .(er |!crlim-i AU'lenitc, 1SS3.
j elektromotorischen Kraft eines Daniell ist 50 130,
somit ist E 89230, .r -f r — 89230.
Wrir wollen .t finden, um zu sehen, ob es
wirklich der kalorische Werth der Bildung von
schwefelsaurem Blei ist; aber in unserer Gleichung
ist noch die Unbekannte y, die wir erst er
mittein müssen. Um v zu finden, ersetzte ich
daher das Blei der negativen Platte in dem-
selben Elemente durch eine Kupferplatte; über
den Vorgang an der negativen Platte hier kann
man nicht in Zweifel sein, denn man sieht das
Kupfervitriol sich bilden, da die Flüssigkeit sehr
bald die demselben charakteristische Farbe an
nimmt. Ich bestimmte nunmehr die elektro-
motorische Kraft dieses Elementes, also Kupfer
in verdünnter Schwefelsäure, und gegenüber
eine positive Plante'sche Platte. Es ergab sich
der Werth von i,n Daniell, das entspricht
einem kalorischen Werthe von 65670. Der
Bildungswerth von Kupfervitriol ist nach Julius
Thomsen 55960; da die positive Platte die-
selbe wie oben ist, so haben wir hier
55960 +y 65670
v — 9710;
setzen wir diesen Werth oben ein, so finden wir
.v -f 9 7 10 -- 89 230
also .r - 79 520.
Nun ist der kalorische Bildungswerth von
schwefelsaurem Blei nach J. Thomsen 73800,
ein Werth , der mit dem oben gefundenen
wenigstens annnähernd übereinstimmt. Dafs
der Werth, den wir finden, gröfser ist als der
auf thermochemischem Wege bestimmte, mag
zum gröfsten Theile daran liegen , dafs die
negative Platte aus schwammigem, also über-
aus fein zertheiltem Blei besteht, während die
Zahl von Thomsen sich auf massives Blei
bezieht; der kalorische Werth, den wir finden,
mufs nothwendig, um den Werth der Disgrega-
tionsarbeit, die dazu nöthig ist, das Blei aus
dem massiven Zustand in den sehr feiner Zer-
theilung zu bringen, gröfser sein. Es scheint
demnach statthaft, anzunehmen, dafs sich beim
Entladen an dem negativen Pol unlösliches
schwefelsaures Blei bildet, welches sich beim
Laden wieder reduzirt. Hiermit habe ich die
negative Platte behandelt ; ich komme jetzt zur
Behandlung der positiven. Die allgemeine An-
schauung ist die, dafs sich beim Laden Blei-
superoxyd bildet, welches sich beim Entladen
wieder zu Blcioxyd reduzirt. Gladstone und
Tribe ergänzten diese Theorie dahin, dafs sich
an der positiven Platte bei der Reduktion aus
dem Blcioxyd mit Hülfe der Schwefelsäure
schwefelsaures Blei bildet. Sie machten dabei
die hochinteressante Entdeckung, dafs sich das
schwefelsaure Blei beim Laden wieder durch
den naszirenden Sauerstoff in Superoxyd ver-
wandelt.
Ich kann nur konstatiren, dafs an der posi-
tiven Platte sich in der That schwefelsaures
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Kl.KKTROTKCHN. Zk.II SCHUHT. ,„
MARZ i8B3. ARON, PhEORIE DKR
AkKUMIXATORKN V. S. W.
IO3
Blei bildet; aber ich wage noch nicht zu ent-
scheiden, ob dieses eine wesentliche Wirkung
im Klement ist oder nur eine Nebenwirkung
rein chemischer Natur, die nicht bei der gal-
vanischen Wirkung in Betracht kommt. Ks
ist dies aus dem Werthe der elektromotorischen
Kraft nicht möglich zu entscheiden, da man
den Wärmewerth bei der Bildung des Blei-
superoxyds nicht kennt. Ks ist zunächst über-
haupt die Krage, ob das Produkt der Ladung
an der positiven Platte Bleisuperoxyd ist. Dieses
ist braun, die Platten sehen aber blauschwarz
ans und werden erst durch die Kntiadung braun.
Um zu sehen, ob diese schwarze Masse anders
wirkt als Bleisuperoxyd, stellte ich mir in der
Kaure'schen Manier, durch Aufstreichen von
chemisch hergestelltem Bleisuperoxyd auf Blei-
platten, positive Polplatten her und ersetzte die
positive Platte eines geladenen Klementes durch
eine künstlich hergestellte, während die negative
Platte dieselbe blieb. Hierauf untersuchte ich
die elektromotorische Kraft der Kiemente und
fand, dafs sie bei starken Strömen viel geringer
und bei weitem nicht so konstant war als ur-
sprünglich; sie ging sehr bald von 1,4 Daniell
auf 1 Daniell herab; der Unterschied ist also
sehr frappant. Alsdann stellte ich eine zweite
Platte aus Bleisuperoxyd her und lud sie als
positive Polplatte in einem sekundären Klement.
Und in der That, drei Tage hintereinander,
jeden Tag mit zwei frischen Bunsen-Klemcnten
angesetzt, verwandelte sich die Platte unter
dem Kinflusse des naszirenden Sauerstoffes in
die schwarze Masse; nun war aber auch die
elektromotorische Kraft und die Konstanz die-
jenige des Kaure'schen, und somit scheint der
Beweis geführt, dafs die Bildung der schwarzen
Masse wesentlich ist im sekundären Kiemente.
Durch das Studium der Literatur habe ich
nachträglich in Krfahrung gebracht, dafs diese
schwarze Bleiverbindung schon von einem Ande-
ren vor mir beobachtet wurde, und zwar von
Wcrnicke >m Jahre 1870 '), deren Darstellung
ihm ebenfalls auf elcktrolytischem Wege, aber
nicht in saurer, sondern in alkalischer Klüssigkeit,
gelang. Seiner Untersuchung nach ist der Körper
das Hydrat des Superoxyds, also Jf> O-, + //, O.
Vielleicht giebt die Schreibweise Pb O 4- //, Ot,
also eine Verbindung von Bleioxyd mit Wasser-
stoffsuperoxyd, besser das Wesen des Körpers
wieder, so dafs der eigentlich wirksame Körper
das Wasserstoffsuperoxyd in jenem schwarzen
Bleioxyd ist, welches sich in Wasser verwandelt
beim Kntladen und wieder zurückbildet beim
Laden. Aufserdem findet aber noch eine Ab-
sorption von Sauerstoff statt, wie ich mich da-
durch überzeugt habe, dafs ich frisch bereitetes
Bleisuperoxyd, das auf seine Reinheit eben vor
dem Versuche geprüft war, in einem Porzellan-
PuRgcndorff, Annalen, B<l. 139. S. 131, uii.l IM. 141, S, if->
tiegel, über Platindraht als positiven Pol, aus-
breitete; der Tiegel kam in ein (lefäfs sehr ver-
dünnter Schwefelsäure; als negativer Pol diente
ein Platinblech; der über dem Superoxyd ent-
weichende Sauerstoff und der Wasserstoff über
dem Platinblech wurden in darüber gestülpten
Glaszylindern aufgefangen. Dabei ergab sich,
dafs die Sauerstoffmenge im Anfang erheblich
geringer war, als sie sein mufste im Vergleich
zum Wasserstoff; somit fand noch eine Ab-
sorption des Sauerstoffes statt. Dieser absorbirte
Sauerstoff wird, glaube ich, die Ursache der
ersten starken Wirkung der sekundären Kiemente
sein, die aber bald nachläfst, und eine schwächere,
aber dafür gleichmäfsigere Wirkung folgt als-
dann, wobei eben das Bleisuperoxydhydrat in
Wirksamkeit tritt.
Wir kommen nun zu den Konsequenzen aus
der für die Wirksamkeit der Kiemente aufge-
stellten Theorie, zunächst zu den theoretischen.
Wenn man ein Paurc'schcs Klement mit ge-
ringem Widerstand entladet, so findet man, dafs
die Wirkung nach und nach aufhört. Läfst
man das Klement aber eine Weile ruhen, dann
tritt wieder ein heftiger Strom ein, der beinahe
so kräftig ist, aber nicht so lange anhält, wie
der erste. Der Vergleich mit dem Rückstand
in der Leydener Plasche liegt nahe, aber offen-
bar liegt die Aehnlichkeit nur in der Aeufser-
lichkeit der Krscheinung, da ja die Krscheinung
bei der Leydener Flasche sich aus der Polari-
sation des Dielektrikums erklärt, wovon ja hier
beim sekundären Kiemente nicht die Rede sein
kann; die beobachtete Thatsache erklärt sich
vielmehr daraus, dafs in den Platten Schwefel-
säure verbraucht wird, und zwar wird zunächst
die verbraucht, welche sie selbst aufgesaugt ent-
halten. Ist diese erschöpft, so kann nicht so
schnell so viel , wie gebraucht wird , hinein-
gelangen; in Folge dessen mufs die Wirkung
aufhören. Läfst man das Kleinem eine Zeit
lang stehen, so nehmen die Platten durch
Diffusion frische Säuren aus der Umgebung auf,
und das Klement hat wieder seine Kraft.
Die Theorie ergiebt sodann als praktische
Folgerung für die Herstellung der sekundären
Kiemente, dafs man dafür Sorge tragen mufs,
dafs die Schwefelsäure leicht in die Platten
eindringen kann. Darum ist das Umwickeln
der Platte mit dichter Wolle, Pergamentpapier
und anderen dialysirenden Stoffen , wie es
Faure thut, um die aufgestrichene Bleimasse
festzuhalten, von schlechtem Kinflufs; die Be-
weglichkeit der Flüssigkeit und ihr Zutritt in
die Platten mufs im (legentheil gefördert wer-
den. Ich habe es daher vorgezogen, die Platten
nicht mit dialysirenden Substanzen oder ähnlich
wirkendem engen (Jewebe zu umgeben, sondern
mit einem lockeren Netzwerk, am besten aus
reiner Wolle, und das hat sich aufserordentlich
bewährt, weil in der That nun die nöthige
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104
Vkrkins-Anoei.kgeniif.hkn.
Elkktrotkchn. Zkitschkot
MÄRZ i8«?
Säure leichter durch Diffusion in die Platten
treten k:inn. Somzt?e in Brüssel hat sich ein
sekundäres Klement patenriren lassen, dem an
sich nicht viel Bedeutung zukommt, wobei er
indessen einen interessanten Kehler machte; er
hat nämlich die Kintrocknung der Kiemente mit
Asbest sich patentiren lassen; die Flüssigkeit
soll also von Asbest aufgesaugt werden, und so
ein sekundäres Trockenclement entstehen.
Solche Kiemente sind aber völlig unbrauchbar,
eben weil der Asbest die Beweglichkeit der
Flüssigkeit aufserordentlich hemmt und ihren
Zutritt zu den Platten verhindert; jetzt habe ich
auch verstanden, warum ein Klement mit Men-
nige innerhalb und außerhalb einer Thonzelle,
also mein erster Versuch vor der Faure'schen
Publikation, nicht glückte; die Mennige drängt
die Säure durch ihr Gewicht weg und ballt sich
am Boden zusammen, und so fehlt es an Säure
an der Stelle, wo sie gebraucht wird, im Innern
der Masse, während die darüber stehende fast
nutzlos ist. Dem entgegen scheint das mit
Kollodium hergestellte Metallodium den grofsen
Vorzug eines grofsen kapillaren Ansaugevermögens
zu haben, wodurch ein gutes kapillares Zuleitungs-
elcment in die Tiefe der Platte gewonnen wird.
Das Umbinden der Platten mit wollener Schnur
oder lockerem Netzwerk, womöglich wenn das
Kollodium noch frisch ist, ist auch hier an-
gezeigt, um das Zerbröckeln der durch die Prä-
paration mürbe werdenden positiven Platte zu
verhindern. Da ferner die Theorie ergiebt, dafs
die Flüssigkeit gerade durch die Wirksamkeit des
Klementes ihr spezifisches Gewicht verändert,
sc» habe ich das Steigen und Fallen des spe-
zifischen Gewichtes der Schwefelsäure benutzt,
ein praktisches Mafs für die Starke der Ladung
zu bilden. Je höher das spezifische Gewicht
der Schwefelsäure, um so mehr mufs das Klement
Ladung haben, und je niedriger es ist, desto
mehr ist die Entladung fortgeschritten. Ich habe
seit fünf Monaten in meinem Laboratorium ein
Aräometer stets in Gebrauch, um zu sehen,
wieviel Ladung im Klement noch vorhanden
ist; statt des Aräometers könnte auch irgend
eine andere Art Schwimmer mit Skala diesem
Zwecke dienen. Die Bedeutung dieser Methode
wird nur durch Vorgänge in Frage gestellt,
welche gleichzeitig die Brauchbarkeit des Kle-
mentes als solches in Frage stellen und wovon
später die Rede sein wird.
Wir wollen uns jetzt mit der Kapazität des
sekundären Klementes beschäftigen. — Die Ka-
pazität wird sehr verschieden angegeben, von
i 500 bis 3000 Meterkilogramm für 1 Kilogramm
des Klementes. I >as oben von mir erwähnte Kle-
ment von Bleimetallodium, das während 72 Stun-
den hintereinander bei 3 Ampere Strom ent-
laden wurde, hatte sogar 6000 Meterkilogramm
Kapazität auf 1 Kilogramm; aber das Klement
hielt auch die zweite Ladung nicht mehr
aus, die Zuleitungsplatte des positiven Pols war
zu dünn und ist daher völlig zerstört worden
Die Kapazität der Faure'schen Klcmente ist eine
mit der Zeit veränderliche Gröfse, wie wir später
sehen werden. Ich schätze etwa 3000 Meter-
kilogramm als obere Grenze der bei solider
Konstruktion im Anfang wenigstens zu er-
reichenden Kapazität für das Kilogramm des
Klementes. Diese entspricht, wenn man die
elektromotorische Kraft des Klementes als
2 Volt annimmt, einer Leistung von 1 Ampere
in 246 Minuten oder einem Kupferniederschlag
von 4,88 g. Nimmt man an, dafs die chemische
Reaktion im Kiemente nach der Formel statt-
findet ph + 2//i so, + O + //, 0%
. Pb S Ot -f- /'* S Ot 4- 3 ff, O,
so entspricht dies einem direkt in Aktion treten-
den (Jewicht von 50,07 g für das Kilogramm
des Klementes; nun aber bedarf es nothwendig
an Wasser zur Verdünnung der Säure, an über-
schüssiger Säure und an Zuleitungsplatten, sowie
an Gefäfsgewicht. Trotzdem ist ein arges Mifs-
verhältnifs zwischen dem in Aktion tretenden
Gewicht und dem Gesammtgewicht nicht zu
verkennen. Dieses Mifsverhältnifs zu erklären,
mufs man nothwendig annehmen, dafs nicht
alles desaggregirte Blei zur Wirkung kommt, son-
dern-nur die Oberfläche der kleinsten Theilchen:
nachdem diese sich mit einer sehr dünnen
Schicht von schwefelsaurem Blei bekleidet, hört
die Aktion auf, so dafs es also eines grolsen
Ueberschusses von fein zertheiltem Blei bedarf,
während nur ein kleiner Theil zur Wirkung
kommt; dies ist eine praktische Schwierigkeit,
welche sowohl wegen des Preises der Elemente
als besonders auch für ihre Verwerthung bei
Transportzwecken sehr ins Gewicht fallt, so dafs
nach Erkenntnifs dieser Umstände die sekun-
dären Elemente nur noch für stehende Elemente
zur Aufspeicherung überschüssiger Arbeit praktisch
in Betracht zu kommen scheinen. Sehen wir
nun zu, wie es sich für diese Zwecke eignet;
da ist in erster Linie zu beachten, wie es die
Ladung hält. Die schwarze Masse scheint eine
ziemlich feste Verbindung zu sein, wenigstens
so lange sie in saurer Lösung sich befindet; so
habe ich in einer Flasche eine von einer Platte
abgelöste Quantität mit der darin enthaltenen
Säure einige Monate aufbewahrt, ohne wesent-
liche Aenderungen wahrzunehmen. In Wasser
dagegen zersetzte sich die Masse über Nacht,
wenigstens nach der Farbe zu schliefsen, sie
wurde aus blauschwarz hellbraun; es ist also in
dieser Beziehung eine gewisse Aehnlichkeit mit
Wasserstoffsuperoxyd zu bemerken, welches sich
ebenfalls in saurem Wasser besser hält als in
reinem. In dem Elemente selbst scheint die
schwarze Masse auch in der Säure sich nicht
so lange zu halten; dies liegt an lokalen Strömen,
die sich an der Platte bilden, die eben so re-
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EhöCTROTKCHN. ZKITSCHRIFT.
MARZ My
Aron, Theorie her Akki*mi'I>atoren u. s w.
"05
duzirend wie die Verbindung mit dem negativen
Pole wirken. An Platten, die ich mit Hülfe
von Sal|)etersäure präparirt habe, sah ich die
Vorgänge sehr deutlich; die Platte, erst blau-
schwarz, war am nächsten Tage dunkelbraun,
den Tag darauf gelb, schliefslich wcifs; sie
hatte sich mit schwefelsaurem Blei ganz und
gar bedeckt. In der I.uft liegend, habe ich
dagegen eine solche Platte mehrere Monate ge-
halten , ohne dafs die Farbe sich änderte.
Hernach in Flüssigkeit gegenüber einer nega-
tiven Polplatte gebracht, war sie noch voll-
kommen wirksam. Platten mit dicken Schichten
halten dagegen im Kiemente die Ladung länger,
vier Wochen und darüber, vermuthlich deshalb,
weil die lokalen Ströme wegen des gröfseren
Abstandes der Theilchen von der Zuleirungs-
platte und der gröfseren Widerstände, die
sich demgemäfs ihrer Kntwickelung bieten,
weniger zur Wirksamkeit kommen. Mit dieser
Fähigkeit, die Ladung zu halten, hängt der
Nutzeffekt zusammen. Kiemente, die sich selbst
leicht entladen, werden nicht nur dadurch, dafs
sie im Stehen an Ladung verlieren, einen ge-
ringen Nutzeffekt geben, sondern auch dadurch,
dafs schon während der Ladung Verluste gleicher
Art eintreten; somit geben in der That Kiemente
mit dünnen Schichten , ebenso wie sie die La-
dung weniger halten , auch einen erheblich
geringeren Nutzeffekt, als solche mit dicken
Schichten desaggregirten Bleies. Aber alle diese
Fragen, die ich zuletzt berührt habe, Kapazität,
Halten der Ladung und Nutzeffekt, sind sehr
veränderliche (iröfsen und hängen mit den Ver-
änderungen, die das Klemcnt selbst im Gehrauch
erfährt, aufs Innigste zusammen. Die Klemcnte
mit dünnen Schichten, von denen ich das mit
Salpetersäure präparirte beobachtet habe, zeigen
die Krscheinung, dafs, wenn sie einige Tage
unbenutzt stehen, die positive Polplatte, wie ich
schon erwähnt, sich bald ganz mit einer Schicht
schwefelsauren Bleies bedeckt. Ks gelingt
zwar wieder, das Klement zu laden, aber es
bedarf gleichsam erst einer neuen Präparirung,
um die ganze weifse Masse in die schwarze zu
verwandeln; und dazu ist so viel Aufwand von
Strom und Zeit nöthig, dafs die praktische An-
wendung sehr wenig vortheilhaft erscheint. Bei
Benutzung von Klementen, die nach der Faure-
schen Manier hergestellt waren, beobachtete ich
ebenfalls eine Abnahme der Leistung mit der
Zeit. Kine häufige Ursache dieser Krscheinung ist
die, dafs die positive Zuleitungsplatte, wenn sie
dünn gewählt ist, zerstört wird; ich habe be-
obachtet, dafs die Desaggregation bis in eine
Tiefe von ol5mm etwa auf jeder Seite fortschreitet,
so dafs, wenn die Platte 2 mm stark genommen
wird, immer noch 1 mm im Innern unan-
gegriffen bleibt. Die Zuleitung zu der Platte
bewirkte ich durch Auf löthen eines 5 mm starken
Bleistreifens; als Loth, das sich recht wider-
standsfähig erwies, diente stark bleihaltiges Zinn-
loth. Kine Zerstörung der Zuleitungsplatte habe
ich bei dieser Konstruktion nicht mehr wahr-
genommen, dennoch konstatirte ich einen Rück-
gang der Leistung mit der Zeit. Ich unternahm
es daher, bei einem bestimmten Kiemente diese
Veränderungen genauer zu verfolgen.
Das Klement wog 4,56» kg, davon das Glas
1,097 kg, die positive Polplatte i,»ss kg, die ne-
gative o.ys« kg, die Schwefelsäure 1,139 kg vom
spezifischen Gewicht 1,1:5 bei 14 0 C. Nach
einer Stunde war durch die Mennige ein
Theil der Schwefelsäure aufgesogen, das spe-
zifische Gewicht der Säure betrug nur noch
1,11s, es wurde wieder frische Säure von 1,1*5 spe-
zifischem Gewicht eingefüllt; nun erfolgte die
Präparirung mit zwei sekundären Klementen, die
von Zeit zu Zeit durch frische ersetzt wurden,
bei einer Stromstärke von ungefähr i,j Ampere;
die Präparirung geschah auf diese Weise vom
28. September bis q. Oktober; in dieser Zeit
fand nur sehr leichte Gasentwickelung manch-
mal statt, wenn frische Kiemente angesetzt
wurden, aber alsdann wurde der Strom ge-
mäfsigt, bis die Gasentwickelung völlig nachliefs.
Das spezifische Gewicht der Flüssigkeit stieg wäh-
rend dieser Zeit auf i,m5. Am 9. Oktober wurde
das erste Mal entladen. Das spezifische Gewicht
fiel auf i,i»5', das Klement wurde am 10. wieder
geladen, und mit der Ladung aufgehört, als
Gasentwickclung eben anfing; am 1 1. wurde es
entladen; so wurde nun eine Reihe von Ver-
suchen, welche über die Dauerhaftigkeit der
Kiemente Aufschlufs geben sollten, begonnen;
aufserdem, dafs wie bisher die Stromstärke be-
obachtet wurde, wurde ein grofsflächiges Kupfer-
voltameter eingeschaltet, um die gesammte La-
dung und Kntladung durch die ausgeschiedene
Kupfermenge zu bestimmen. Die beim Laden
ausgeschiedenen Kupfermengen a und die beim
Kntladen b sind proportional den ein- und aus-
getretenen Klektrizitätsmengen. Sehen wir von
dem Unterschiede der elektromotorischen Kraft
der Kiemente beim Laden und Kntladen ab
und auch von dem Einflüsse des Widerstandes
im Kiemente selbst, welche eine bis zu einem
gewissen Grade zu beherrschende Gröfse ist
und nicht als charakteristisch für das Klement
angesehen werden kann, so stellt y den Nutz-
effekt dar, oder, wie ich lieber sagen will , der
Nutzeffekt an Ladung, <r — b ist der verlorenen
chemischen Arbeit proportional, die mit dem
Verluste durch Zerstreuung beim Kondensator
zu vergleichen ist. Bei den Versuchen leitete
mich die Rücksicht auf die praktische Ver-
werthung der Kiemente. Man hat empfohlen,
das Klement mit schwachen Strömen zu laden,
da es alsdann weniger leidet. Mit Rücksicht
auf die positve Zuleitungsplatte, die von starken
Strömeri leicht angegriffen wird, ist diese Be-
'4
uigmzc
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VERKINS-ANfiKI.KGKNHKITKN.
Kl.FXTH« 1TKCH N. ZKlTSTIIurrT
MARZ illv
merkung zutreffend; wenn aber diese Platte
stark genug ist, wie im vorliegenden Falle,
schien es mir hei meinen vielen Versuchen,
dafs man mit den Stromstärken ziemlich weit
gehen konnte, nur mufs die Oasent Wickelung
vermieden werden, um die Verluste an Ladung
und die Zerstörung der Polplatte durch die
Oase zu vermeiden; aufserdem mufs man not-
wendig an das Element einen gewissen An-
spruch in Bezug auf die Aufnahmefähigkeit
stellen, wenn es praktisch verwerthhar sein soll,
da sonst das Anlagekapital zu grofs wird. Ich
habe die zu besprechenden Versuche so ein-
gerichtet , als sollte etwa das Element flir
elektrische I .ichterzeugung dienen ; ich be-
anspruchte von dem Element, es solle am Tage
geladen und befähigt werden, elektrisches Licht
Abends zu geben, ohne dafs das Anlagekapital
zu grofs würde, und danach ist im Folgenden
die Ladung bemessen. Der Strom der Ladung
und der Entladung betrug zwischen 3 und 4 Am-
pere; die Ladung dauerte zwischen 6 bis 8 Stun-
den. Es war mir, weil das Element stets dabei
beobachtet werden mufste, häufig nicht möglich,
die Entladung immer noch an demselben Tage
vorzunehmen, sie wurde alsdann am nächsten
Tage vorgenommen; einige Tage stand auch das
Element unbenutzt. Die Entladung wurde unter-
brochen, wenn das charakteristische rasche Fallen
der Stromstärke, als Zeichen, dafs die Ladung
erschöpft war, eintrat. So wurde das Element
bis zum 8. November im Ganzen 14 Mal ge-
laden und eben so oft entladen, ausschliefslich
der ersten Präparirung und der darauf folgenden
Entladung; die Kapazität und der Nutzeffekt
der Ladung gingen dabei sehr erheblich herab.
Am 13. Oktober, wo die zweite Ladung statt-
fand, die erste, die mit dem Voltameter ge-
messen wurde, betrug die beim Laden aus-
geschiedene Kupfermenge /; - 20 g, am 14. tlie
beim Entladen /' - ; 20 g; der Nutzeffekt der
Ladung beträgt demnach 68,9 "/«• Am 25. Ok-
tober, der siebenten Ladung, betrug a - iqg,
an demselben Tage b 11 g, der Nutzeffekt
57,8 %; am 7. November, der 14. Ladung, be-
trug a 24,5, die Entladung am darauffolgenden
Tage ergab b — 5 g, also einen Nutzeffekt von
20,4 %• Somit war das Element unbrauchbar
geworden. Bei der letzten Hälfte der Ladungen
konnte das Prinzip, die Oasentwickelung zu ver-
meiden, nicht mehr festgehalten werden, da die
Wasserstoffentwickelung sehr bald und auch bei
schwachen Strömen auftrat; somit wäre, wollte
man diese absolut vermeiden , die Kapazität
fast o gewesen. Die Sauerstoffentwickelung trat
erst bei den letzten Ladungen ziemlich bald ein,
wenn auch nur schwach; als diese stärker wurde,
wurde mit der Ladung aufgehört.
Es mufste nun konstatirt werden, woher das
Element gelitten hatte; ich stellte zunächst fest,
dafs die Lcitungsfähigkeit nicht wesentliclrgelitten
hatte, ebenso wenig die elektromotorische Kraft,
nur der Nutzeffekt hatte sich aufserordentlich
vermindert. Es handelte sich nun darum, zu
ermitteln, welche Platte hauptsächlich gelitten
hatte; dazu stellte ich folgenden Versuch an:
ich nahm ein zweites Element, welches noch
frisch war, und stellte die alte positive Polplatte
gegen die neue negative, und die alte negative
gegen die neue positive, und sah, welches
Element noch wirkte, und welches nicht. Da
zeigte sich , dafs das Element mit der alten
negativen und der neuen positiven Polplattc*
noch gut funktionirte, das andere aber nicht;
die positive Polplatte hatte somit gelitten. Nun
versuchte ich, das Element wieder herzustellen ;
es konnte ja sein, dafs ich zuviel gewissermafsen
ihm Ladung entnommen hatte, somit die erste
Präparirung im Laufe der Versuche verloren
gegangen war; ich versuchte daher, es wieder
zu präpariren, aber es gelang mir nicht. Mehrere
Tage hintereinander habe ich es mit schwachen
Strömen wieder geladen, aber ohne Erfolg, dann
versuchte ich es mit starken Strömen, aber Ka-
pazität und Nutzeffekt gingen noch mehr herab.
Nunmehr öffnete ich das Element und habe
gefunden , dafs die Zuleitungsplatten nicht ge-
litten hatten, dafs dagegen an der positiven
Platte die schwarze Masse völlig verschwunden
war, die Masse war weich und etwas breiig ge-
worden und sah fast hellbraun aus. Die ver-
hältnifsmäfsig helle Farbe rührte von einer Bei-
mischung von schwefelsaurem Blei her, wovon
nahe 8 nja in der Masse bei einer Untersuchung
im Lal>oratorium des Herrn Dr. Herter ge-
funden wurden. Demgemäfs bildete ich mir
die Vorstellung, dafs durch das häufige Laden
und Entladen in Folge der Bildung von schwefel-
saurem Blei und der Rückbildung desselben die
Festigkeit der Masse leidet. Die schwarze Maske,
im Anfang feste Stücke bildend, zerfällt all-
mählich; es entsteht ein Brei, in welchem
jedes Th eilchen von einer Schicht
schlecht leitenden schwefelsauren Bleies
umhüllt ist, und nun gehen die Stromfäden nicht
mehr an diese Thcilchen, sondern an ihnen
vorbei, durch die Säure, an die Zuleitungs-
platte. Demgemäfs zeigte sich, dafs die Ka-
pazität der positiven Platte, nachdem die darauf
liegende Masse entfernt war, nicht erheblich ge-
ringer war, als zuletzt im Elemente. Wie steht
es nun demgegenüber mit der Beobachtung von
Oladstone und Tribe, welche gefunden haben,
dafs sich das schwefelsaure Blei wieder in Super-
oxyd verwandelt , und die ich selbst an den
Platten mit dünnen Schichten recht deutlich
bestätigt sah ; hier liefs sich offenbar die schwarze
Masse nicht mehr aus dem schwefelsauren Blei
herstellen. Um darüber Aufschlufs zu erhalten,
stellte ich mir eine Platte her nach der Faure-
schen Manier, aber durch Auftragen von schwefel-
saurem Blei statt der Mennige, verwendete sie
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marz i «8 j ' Wilh. Siemens, Ueber die Bei.f.lchtung durch Gi üHLitHT. 107
als positive Platte in einem sekundären Ele- '
mente, und sah, ob diese Platte wohl die
Wirkung aufnehmen würde. Ich habe dies Ele-
ment 3 Tage gemeinschaftlich mit einem anderen
Elemente, worin die positive Platte aus Mennige
bestand, und zwar mit 4 jeden Tag frisch an-
gesetzten Bunsen geladen. Nach 3 Tagen unter-
suchte ich die Elemente; das Element mit der
Platte aus Mennige erwies sich als vollkommen
wirksam, das andere mit schwefelsaurem Blei ■
gab nur sehr wenig Wirkung. Ich öffnete die
Platte und sah, dafs sich das schwefelsaure
Blei unmittelbar an der Zuleitungsplatte in Blei-
superoxyd verwandelt hatte, aber nicht darüber
hinaus; an den Stellen, wo behufs Befestigung
des übcrgewickelten Netzwerkes in der Zu-
leitungsplatte kreisförmige Löcher von etwa
10 mm Durchmesser waren, war das schwefel-
saure Blei Überhaupt unverändert, und so mufs
man annehmen, dafs das schwefelsaure Blei 1
sich nicht mehr in Bleisuperoxyd zurückver-
wandeln läfst, aufser in unmittelbarer Berührung
mit der festen Substanz, dem Blei, dafs in der
breiigen Masse selbst eine Einwirkung des
naszirenden Sauerstoffes nicht stattfindet. Ich
habe bisher nicht die Zeit gefunden, Metallodium-
elemente einer ebenso ausgedehnten Untersuchung
zu unterwerfen; soviel sah ich aber durch viele
Beobachtungen, dafs, wenn reichlich Kollodium
den Platten zugesetzt wurde, die Platten recht
fest blieben, auch sah ich nie eine solche Platte
breiig werden; dennoch zweifle ich, ob die
positive Platte bei dem beständigen Stattfinden
chemischer Prozesse ihre Kohärenz auf die
Dauer behalten werde.
Hiermit habe ich Ihnen das Resultat meiner
Arbeiten mitgetheilt; sehr ermuthigend ist es
eben nicht, aber ich hüte mich wohl, zu sagen,
dafs die Wege, die Plantö gezeigt hat, und
Faurc weiter beschritten, nun durchaus nicht
zum Ziele führen werden. Die Schwierigkeiten
sind zwar prinzipieller Natur, aber die Arbeit,
die in der Elektrizität so manche scheinbar un-
überwindliche Schwierigkeilen schliefslich doch
Uberwunden hat, wird, so hoffe ich, auch hier,
in der Frage der Akkumulatoren, uns zum Ziele
führen.
Geheimer Rath Dr. Siemens: Der aufser-
ordentlich interessante und lichtvolle Vortrag,
den wir eben gehört haben, wird in der elektro-
technischen Welt einen grofsen Eindruck machen,
viele Hoffnungen hat er zerstört, aber auch viele
wird er neu beleben. Nur Uber einen Punkt
möchte ich den Herrn Vorredner noch befragen,
über das Kollodium. Das Kollodium ist ein
Nichtleiter, und umhüllt also, wie ich mir denke,
die einzelnen Theile des Leiters mit einer nicht
leitenden Schicht. Es ist zwar richtig, dafs es
die Leitungsfähigkeit nicht aufheben wird, ebenso
wenig wie eine mit üel geschmierte Platte den
Kontakt einer metallischen Feder verhindert.
Es werden sich die Enden und Kanten des
Pulvers mit einander verbinden und die fest-
gewordene Platte wird somit ein Leiter sein,
und zwar wird sie als eine homogene feste
Platte und nicht als ein Leiter, in welchem die
Oberfläche des Pulvers als solche wirkt, in Wirk-
samkeit treten. Ich habe in diesem Punkte die-
selbe Richtung eingeschlagen, da ging ich aber
davon aus, dafs man die verbindende Masse
auch zu einem Leiter machen müfste. Derartige
Massen lösen sich aber gewöhnlich nach und
nach in Wasser auf. Die besten Erfolge hatte
ich noch mit thierischem Leim mit chromsaurem
Kali, welches dem Licht ausgesetzt wurde. Ich
erhielt Platten, von denen ich hoffte, dafs die
Leitung sich zu den einzelnen Theilen des
Pulvers erstrecken sollte. Es stellte sich aber
heraus, dafs die Platten mit der Zeit durch den
Strom platzten. Was nun das Kollodium an-
betrifft, so möchte ich gern die Ansicht des
Herrn Vortragenden hören, ob die Kollodium-
platten als aus Pulver bestehend oder als feste
zu betrachten sind.
Dr. Aron: Ich hatte mir die Sache erst so
vorgestellt, als ob durch die vielen Lücken und
Risse in der Masse die Flüssigkeit in das Innere
gelangt und somit auch die Stromfäden. Ich
habe mich aber durch einen Versuch überzeugt,
dafs man wohl die Anschauung haben mufs,
wie der hochgeehrte Herr Vorredner, nämlich,
dafs es sich um eine feste leitende Platte
handelt. Ich habe mir nämlich eine Platte aus
Kollodium und dem gut leitenden Superoxyd
i hergestellt und gefunden, dafs diese Platte auch
trocken vollkommen gut leitet , und daraus
glaube ich schliefsen zu müssen, dafs man es
mit einer festen leitenden Masse zu thun hat.
Wilhelm Siemens:
Ueber die Beleuchtung durch Glühlicht
Obwohl der Beginn der Aera des Glühlichtcs
schon einige Jahre zurück liegt, und die Be-
deutung dieser Beleuchtungsart für das öffent-
liche Leben in steter Zunahme begriffen ist,
hat die Literatur meiner Ansicht nach diesem
Gegenstande doch nicht ganz die Beachtung
geschenkt, die man zu erwarten berechtigt war.
Allerdings fehlt es nicht an Berichten und
Publikationen der mannigfachsten Art. Es sind
1 zahlreiche Messungsresultate vorhanden über
die Ockonomie und den Kraftverbrauch der
Glühlichter, es giebt auch genügende Daten
über die einzelnen Lampensysteme, ihre Licht-
stärken, Spannungen und Stromstärken; allein
es scheint mir, als wenn all diesen Auslassungen
im Allgemeinen das Gepräge einer gewissen
14*
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io8
Vkrkins-Ancjelkgunhkitkx.
El.RKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
MAR/ i«8j
Einseitigkeit und l'nvollkommenheit anhaftet,
und dürfte es schwierig sein, aus ihnen das
volle Verständnifs der einschlägigen Fragen zu
gewinnen, sowie das genügende Material zu
entnehmen für eine erschöpfende Kritik des
Gliihlichles und seiner verschiedenen Systeme.
Ich beabsichtige nicht, im Verlaufe meines
Vortrages zu einem Endurthcil über die vor-
handenen Lampen zu gelangen, ich werde
darum auch keine Wendung gebrauchen, wie
z. B.: 'die Edison-Lampe ist besser als die
Swan- Lampe . Für die Güte einer I.ampe kommt
Vieles in Betracht, was mit ihrer rein theo-
retischen Vortrefflichkeit wenig zu schaffen hat,
und kann sogar eine theoretisch schlecht kom-
binirte Lampe die beste sein, wenn sie in vor-
züglicher Weise gearbeitet ist.
Die Herstellung einer Glühlampe ist sehr
diffiziler Natur: die Wahl und Behandlung des
Kohlenmatcriales, die Methode und Gründlich-
keit der Evakuirung, die Haltbarkeit der Zu-
leitungseinschmelzungen sind dabei von ent-
scheidender Bedeutung. Also mit diesen Hingen
müfste sich vorzugsweise die Kritik beschäf-
tigen, wenn sie zu einem absoluten Urtheil
über die Vorzüge der einzelnen Systeme ge-
langen wollte.
V<m einer solchen Kritik werde ich mich
also fern halten und überhaupt den Fabrikanten
aus derselben möglichst zu eliminiren suchen,
umsomehr, als ich die Gelegenheit meines
heutigen Vortrages benutzen möchte, Ihnen das
seit Kurzem in einer neuen Form in die
Oeffentlichkcit gelangte Glühlichtsystem der
Firma Siemens & Halske vorzuführen.
Das Wort Glühlicht hat keine ganz präzise
Bedeutung, und es gehen unter diesem Namen
auch Beleuchtungsvorrichtungen, die mit dem
Gegenstande meines Vortrages nichts zu thun
haben. Ich werde nur von denjenigen Glüh-
lichtem sprechen, die im Wesentlichen aus einem
in luftleerem Räume weifsgtühenden Kohlenfaden
bestehen.
Die Kohle ist ein Leiter des elektrischen
Stromes und wird beim Durchgange desselben
erwärmt; diese Erwärmung der Kohle läfst sich
unbeschadet ihres Bestandes durch Verstärkung
des Stromes bis zu einer gewissen Weifsgluth
treiben. Ist dieser Grad der Krhitzung erreicht
und soll er konstant erhalten bleiben, so ist
ein kontinnirlicher Zurlufs von Strom in der
Zeiteinheit erforderlich, dem dann eine be-
stimmte Gröfse der Ausstrahlung in demselben
Zeitraum entspricht. Die Arbeit, welche dabei
von dem Strom an der Kohle geleistet wird,
stellt sich dar als e . t ■ /» w. wo r die
n>
an den beiden Knden des Kohlenfadens ge-
messene Spannungsdifferenz, / die vorhandene
Stromstärke und w den Widerstand der Kohle
bedeutet. Die dieser Arbeit bei einer bestimm-
ten Krhitzung entsprechende Ausstrahlung ist
proportional der Gröfse der Kohlenoberfläche.
Ist / die Länge der Kohle und d ihr Durch-
messer (wobei der Querschnitt als Kreis ange-
nommen ist's so ist die Oberfläche - / «/.
Für den Gleichgewichtszustand zwischen Strom-
arbeit und Ausstrahlung besteht also die Be-
ziehung (unter Weglassung der Konstanten, . um!
Voraussetzung gleicher Krhitzung und gleichen
Materiales j e . i l . J.
Ks ist klar, dafs bei genannten Einschrän-
kungen das Produkt/.«/ auch ein Mafs ergieht
für den Theil der Gesammtausstrahlung , der
sich in der Form von leuchtenden Wärme-
strahlen oder Licht darbietet, im Gegensatz am
den dunklen und chemischen Wärmcsrrahlen.
Einer bestimmten Lichtmenge oder einer be-
stimmten Gesammtstrahlung entspricht also eine
ganz bestimmte Gröfse der Oberfläche und eine
ganz bestimmte Arbeitsleistung des Stromes.
"Diese Arbeitsleistung bleibt ungeändert. wenn
die beiden Faktoren des Produktes r . i in
der Weise variirt werden, dafs das Produkt
selbst konstant bleibt. Je gröfser e gewählt ist,
desto kleiner wird / werden. Derselben Arbeits-
leistung entsprechen also die verschiedenartigsten
Ströme; Ströme von hoher Spannung und ge-
ringer Stromstärke, und Ströme von gröfse r
Stromstärke und kleiner Spannung. Je nach-
dem ist auch der Widerstand u< verschieden,
welcher steh in diesem Falle berechnet ntt>
w
— il w - const.
Aus ei -- Id ----- const folgt: ~ . .
woraus zu ersehen ist, dafs entsprechend der
Variirung von f und / auch die Faktoren /
und d des konstanten Productes / . d sich
ändern.
Man ist somit in der Lage, zur Erzeugung
einer bestimmten Lichtstärke, die einer (bei der
Voraussetzung gleicher Temperatur und glei-
chen Materiales) bestimmten Oberfläche ent-
spricht, die verschiedenartigst geformten Kohlen
anwenden zu können. Die Glühlichter lassen
sich also nach Art der Form ihres Kohlenfadens
unterscheiden. Die Lampen mit langen, dünnen
Fäden würden dann entsprechend hohe Span-
nung haben, während die kurzen, dicken Fäden
gröfsere Stromstärke und kleinere Spannung
erfordern.
Als typisch für die Lampen mit hoher Span-
nung möchte ich die Kdison-I.ampe anführen;
als typisch für die Lampen von grofser Strom-
stärke die Swan-Lampe. Ein charakteristischer
Unterschied liegt dabei in der Verschiedenheit
des Querschnittes, dessen Gröfse mit zunehmen-
der Spannung abnimmt. Mit dem gröfscren
Durchmesser ist sicher ein grofser Vortheil ver-
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Rl.hKTKOTK« UN. ZKlTSCHRin. ... c. ,,
MAR/ illj. Wll.H. SlKMKNS, L'KHKK PIK BtCLKl C HTUNG IH Ki H (.U H1.K HT. IOO
bunden (falls die übrigen Bedingungen gleich später zeigen werde, auch tlen Lumpen von
sind"?: nämlich eine größere Fertigkeit der hoher Spannung in einem gewissen Sinne zu-
Kohle und eine längere Lebensdauer der wenden kann), stehen indessen gröfsere Nach-
Lampe. theile gegenüber, und diese liegen vorzugsweise
Der Bestand der Kohle ist einer Reihe von in der Kostspieligkeit der Leitung. Je gröfser
mehr oder minder schädlichen Kinflüssen aus- das / in dem Produkte t . i ist, um so mehr
gesetzt, die in der Mehrzahl um so wirksamer Kupfermasse ist erforderlich,
werden, je dünner der Faden ist. Nicht zu Aus Gründen der Sicherheil gegen Feuers-
unterschätzen sind in dieser Hinsicht die rein gefahr müssen die Leitungen so gewählt wer-
mechanischen Einwirkungen von Stöfsen und den, dafs ihre Erhitzung durch den in der An-
Erschütterungen, denen die Lampen besonders läge herrschenden Strom ein gewisses Mafs
beim Transport unterworfen sind. nicht überschreitet. Leber das Verhahnifs zwi-
Nach der mechanischen Ciastheorie befinden sehen Stromstärke und Drahtstärke unter Vor-
sieh die letzten Luftrcstchen, die selbst bei aussetzung konstanter Erhitzung bestehen dreierlei
Anwendung der besten Lumpen in der Lampen- Ansichten. Man nimmt an: i^d, i d\
glocke zurückbleiben, in Anbetracht der grofsen / _ y ,p Drahtdurchmesscr). Die Kon-
Erhitzung der Kohle in sehr schneller Bewe- stanten sind hier natürlich fortgelassen. In der
gtmg, und ist der Faden dadurch gewisser- Praxis wird vorzugsweise der zweiten Ansicht
mafsen einem beständigen Bombardement aus- gehuldigt, obwohl damit weder die Rechnung
gesetzt, dem er um so länger Widerstand nocn cjje Resultate einiger über dieses Verhält-
entgegensetzen wird, je dicker sein Quer- njfs angestellten Versuche übereinstimmen,
schnitt ist. j,s handelt sich hier übrigens um blanke,
Hierhin gehört auch eine Beobachtung ausgestreckte Drahte, und ist dabei die An-
Edisons; darnach wird die eine Seite des na]ime gemacht, dafs kein Wärmeverlust durch
Kohlenfadens, wenn ein gleic hgeric hteter Strom Leitung stattfindet. Anders liegt der Fall,
hindurchgeht, schneller abgenutzt, als die an- wenn fcr nra|,t in Spulenform angeordnet ist.
dere. Man mufs sich zur Erklärung eine Art ^(ir zwei Spulen von gleicher Gröfse und Gc-
elektrolytist hen Prozesses vorstellen. Der Raum xvicht. welche mit verschieden starkem Draht
in der Glocke ist dabei nicht als absolut luft- bewickelt sind, besteht nach Forbes die
leer, sondern nur als sehr hoch verdünnt anzu- Gleichung: / d\ Sind /' und /' die Strom-
sehen. Falls die Sache sich so verhält, so er- stärken, und w und a<* die Widerstände der
giebt sich daraus ein weiterer Stützpunkt für die beiden Spulendrähte, so sind die erzeugten
Behauptung, dafs ein dicker Faden länger hält, Wärmemengen — p w und Da die
als ein dünner. Ferner ist wohl anzunehmen, beiden Oberflächen beider Spulen gleich sind,
dafs der elektrische Strom einen Einllufs auf umj aie Gröfse der Erhitzung dieselbe sein soll,
die molekulare Struktur der Kohle ausübt. Bei so „„issen auch die Ausstrahlungen gleich sein.
Knpferdrähten z. B., die längere Zeit in einer /* 7,,'
Wechselstrommaschine funktionirten, ist beob- Somit ist / " 7»- - /' 3 oder ^(;| — ^
achtet, dafs sie ein von ihrem früheren Zu- ■ jt
sLande sehr verschiedenes Verhalten in mole- oder - , •
kularer Hinsicht angenommen hatten.
Je gröfser schliefslich die Erhitzung ist, der I*» einigen Lehrbüchern wird die Beziehung
ein Kohlenfaden ausgesetzt ist, um so schlec hter / = | </-1 als theoretisch ric htige dargestellt. Es
ist es mit seiner Haltbarkeit bestellt, und um wird aber zugleich bemerkt, dafs das Ergebnifs
so fühlbarer werden sich die genannten sc had- von Versuchen (wie z. B. von Zöllner und
liehen Einwirkungen namentlich den dünnen Forbes) damit nicht übereinstimmt, dieses viel-
Kohlenfäden gegenüber zur Geltung bringen. mehr für die Richtigkeit der Relation / — d
Ein dicker Kohlenfaden wird im Allgemeinen spricht. Die Gleichung / - \ d* ergiebt sich
eine gröfsere Erhitzung ertragen können, als ein jn folgender Weise: . / — /</; /' =
dünner, was nicht nur aus ökonomischen Grün-
den von Bedeutung ist, sondern auch aus jP - d; i'{ n\ ■ d\ Setzt man den spezi-
ästhetischen, da einer gröfseren Erhitzung auch ,-
eine gröfsere Weifte des Lichtes entspric ht. fischen Widerstand v, . , so .st , | ,/ .
Es ergiebt sich aus dem Gesagten als Vor- rhese Gleichung ist durchaus richtig abge-
zug der Lampen von niederer Spannung, dafs ltritet, aber es hiefse mehr in sie hineinlegen,
für eine bestimmte Lichtstärke ihr Kohlenfaden als in ihr liegt, wenn man daraus entnehmen
dicker, als der einer Lampe von hoher Span- wollte, dafs sich / nach der Relation /— \ dx
nung, und ihre Haltbarkeit und Erhitzungs- mit d ändert. Denn in der That würde dabei die
fähigkeit darum gröfser ist. wesentliche in der Aufgabe enthaltene Bedin-
Diesem einen Vortheile der Lampen mit gung nicht berücksichtigt sein, dafs die F.r-
grofser Stromstärke (den man übrigens, wie ich hitzung oder die Temperatur des Drahtes bei
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r 10
Vereins -Ano klkgenheiten .
der Variirung von /' sich nicht ändern soll,
was so viel heifst, als dafs die einer bestimmten
(iröfse der Oberfläche (/.. B. der Flächen-
einheit) entsprechende Aussirahlung konstant
bleibt : oder /, d, const. ; wenn /, und d,
die Dimensionen dieses Oberflächenstückes be-
zeichnen.
Diese Bedingung lafst sich aber nicht mit
vereinigen, da hier keine Länge /vor-
kommt. Dafs sich / bei der Ableitung dieser
Gleichung eliminirte, ist auch der Grund, warum
dieselbe hier nicht brauchbar ist.
Wie schon erwähnt, wird die Relation / </
dureb die Versuche bestätigt. Ihre Richtigkeit
kann man sich so klar machen:
ie — Cid,
i — c , d,
<-■- .-,/;
die Multiplikation dieser beiden letzteren < Bei-
chlingen bringt die erste wieder. C, und c2
sind Konstante.
Im Falle die Zuleitung keinen runden, son-
dern z. B. einen rechteckigen Querschnitt hat,
lautet die Relation allgemeiner: u /'; // be-
deutet den Umfang des Querschnittes.
Es kommt also nur auf den Umfang des
Querschnittes einer Zuleitung, nicht auf die
(iröfse dieses Querschnittes an. Die Kupfer-
masse der Zuleitung hängt aber von der (iröfse
des Querschnittes ab. Um an Kupfer zu sparen,
hat man also so zu verfahren, dafs fiir einen
gegebenen Umfang die (iröfse des Querschnittes
möglichst klein ist. Deshalb ist eine recht-
eckige Form des Querschnittes besser als eine
runde, und ist es vortheilhafter, wenn die Lei-
tung aus mehreren parallelen, dünnen Drähten
besteht, als aus einem dicken.
Aus der Relation d ■— / ergiebt sich, wie un-
günstig sich die Sachlage für die Lampen von
grofser Stomstärke gestaltet, da dem doppelten
Strom eine vierfache Drahtmenge entspricht.
Zu dem Resultate / = d oder / — u werden
wir noch durch eine andere Ueberlegung
geführt. In einer Glithlampenanlage werden
die Zuleitungen einen gewissen Theil der
Energie des Stromes verbrauchen. Man sollte
also eigentlich den Widerstand der Zuleitungen
möglichst klein machen, damit der Arbeits-
verlust in denselben möglichst wenig ins (iewicht
fällt. Um aber andererseits die Kupfermasse
nicht zu grofs werden zu lassen, hat die Praxis
sich dahin gestaltet, den Zuleitungen etwa 10%
von der in den Lampen aufgewandten Energie
zu bewilligen, was zur Folge hat, dafs auch
der Widerstand der Zuleitungen 10 °/0 von dem
Widerstande der Lampen betragen mufs.
Für Lampen von gleicher Lichtstärke, glei-
cher Temperatur und gleichem Material ver-
halten sich die Widerstände umgekehrt, wie die
Quadrate der entsprechenden Stromstärken (folgt ,
aus /' * w - const.). Also mufs, je nach der
Wahl der Lampen mit doppelter oder drei-
facher Stromstärke, der Widerstand der Zulei-
tung entsprechend den vierten oder neunten
Theil von dem bei der einfachen Stromstärke
betragen.
Bei zwei gleich grofsen (ilühlichtanlagen, von
denen die eine mit Swan-, die andere mit
Fdison-Lampen ausgeführt ist, würde demgemäfs
die erslere (da die Swan-Lampe ungefähr den
doppelten Strom als die Edison -Lampe er-
fordert i etwa eine viermal so kostspielige Lei-
tung bedingen. Diese für die Swan-Lampe so
ungünstige Situation gestaltet sich um so nach-
theiliger, je grofser die Anlage wird, und je
weiter der Ort der Stromerzeugung von der
Verbrauchsstelle abliegt, so dafs Zentralanlagen
wohl schwerlich mit Swan -Lampen ausgeführt
werden dürften.
Man kann allerdings den in der Kostspielig-
keit der Leitung beruhenden Nachtheil der
Lampen von kleiner Spannung dadurch beseiti-
gen, dafs man zu gewissen Kombinationen von
Parallel- und Hintereinanderschaltungen der
Lampen seine Zuflucht nimmt. Die Zahl dieser
Kombinationen ist unbegrenzt. Bei den Swan-
Lampen findet man häufig derartige Anord-
nungen, dafs je zwei oder mehr Lampen hinter
einander und" diese Paare unter sich parallel ge-
schaltet sind ; oder dafs man die Anlage aus zwei
oder drei grofsen hinter einander geschalteten
Gruppen bestehen läfst, deren jede aus einer
gleichen Zahl parallel geschalteter Lampen besteht.
Die erste Anordnung hat den Nachtheil, daf»
mit einer Lampe zugleich das ganze Paar er-
lischt. Bei der zweiten Anordnung ist das Er-
löschen einer Lampe zunächst nicht von dem
Erlöschen anderer begleitet. Indessen ist da-
bei doch zu beac hten, dafs es derselbe Strom
ist, der durch die einzelnen Gruppen fliefst,
und dafs jede derselben in der Lage sein mufs,
diesen Strom zu bewältigen, der sich beim Er-
löschen mehrerer Lampen auf eine geringere
Zahl Lampen vertheilen würde, die damit einer
gröfseren Anspannung ausgesetzt sind.
Eine Anordnung dieser Art würde also zu Be-
denken Anlafs geben, wenn diese Gruppen
nicht eine gewisse Gröfse hätten, und in der
Anlage mehrere von einander unabhängige
Kreise vorhanden wären. Für Anlagen, wo
alle im Kreise befindlichen Lampen stets gleich-
zeitig brennen, wird eine solche Gruppenschaltung
annehmbar sein können (z. B. bewährt sich die
Beleuchtung im Savoy-Theater in London sehr
gut), nicht aber da, wo ein von einander
unabhängiges Brennen der einzelnen Lampen
erforderlich ist, und wo es darauf ankommt,
einzelne, oder eine gröfsere Anzahl der in dem-
selben Kreise befindlichen Lampen nach Be-
lieben ein- und ausschalten zu können. Die
freie Verfügung über die Lampen wäre immer
Kl ►.KIKiriX H*. 7.KITSCHRIRI. ... . .
MARZ iU}. " 'LH. SlKMENS, L'EBER IHK BKLKUCHTUNCS DURCH (il.l HI.Il H T. I I I
I
an die Bedingung geknüpft, dafs in jeder (»nippe Bedeutung, da für eine gröfsere Zahl hinter-
derseibe Strom vorhanden ist. einander geschalteter Lampen die Spannung zu
Besonders schwerfällig für die Anlage er- bedeutend werden würde, und man für jede
scheint schließlich besagte Gruppenschaltung einzelne Lampe, bei einer Annahme von
(selbst in dem Falle, wenn alle Lampen stets 10 Normalkerzen Licht, doch gewifs 30 bis
gleichzeitig brennen) dann, wenn es sich um 40 Volt annehmen müfste, wenn man die
Anbringung von Lampen verschiedener Licht- Leitung nicht dicker als die Swanleitung macht
stärke und deshalb auch Stromstärke in der- und sich innerhalb der Grenzen der möglichen
selben Gruppe handelt. Erhitzung hält.
Ich werde jetzt auf diese Lampen von ver- I>er gewöhnliche Fall ist der, dafs alle Lam-
schiedener Lichtstarke, die in demselben Kreise ]>L,n im Kreise parallel geschaltet sind. Aus
brennen sollen, näher eingehen. diesem Grunde mufs sowohl die gröfste als
Wiederum sct/.e ich gleiches Material, gleiche
auch die kleinste Lampe für dieselbe Spannung
molekulare Beschaffenheit der Oberfläche und eingerichtet sein. Ks ist ei-...J.d oder
gleiche Krhitzung voraus. Kinem Quadrat/enti- e _ / j oder e const . Sind /,
metcr einer solchen Oberfläche wird alsdann l «'< d
eine bestimmte Lichtstärke entsprechen, gleich- ,/*
viel, ob dieser Quadratzentimeter einer dünnen und </, die Dimensionen einer gegebenen
oder dicken Kohle angehört, oder ob es sich Lampe, und /' und </' die der gesuchten von
um eine Lampe von hoher oder niederer Span- gleicher Spannung und gleicher Krhitzung, so
nung handelt. Umgekehrt würde einer Normal- /' 1 /, 3 (
kerze ein bestimmtes Oberflächenstück entspre- ,5t ,{> ,/( ~ c0nst; 1 d ="l l\ ■<*>> Wu,,cl
chen. und je naoh der Zahl der Nomalkerzen, m ()as Verhältnifs zwischen den beiden Ober-
die die Lampe enthalten soll, wird die Größe flachen oder Lichtstärken angiebt. Daraus
der Oberfläche durch eine entsprechende Zahl lassen sicn die i,eiden Unbekannten /' und d'
solcher Normalstücke bedingt sein. bestimmen.
In welcher Weise nun diese Überflächen- Die Existenz von Lampen verschiedener
stücke sich zusammensetzen müssen, oder welche Lichtstärke in demselben Kreise von konstanter
Form man der so gebildeten Oberfläche zu Spannungsdifferenz ist also davon abhängig, dafs
geben hat, damit die Lampen von verschie- , /3 .
dener Gröfse in denselben Kreis passen, das f = ronst- D,e ^"ipen werden sich nicht
hängt noch von einigen Annahmen ab. Jenach- ; nur durc|, inre jjange, sondern in höherem
dem man die Lampen des Kreises parallel oder Mafse durch ihren Durchmesser unterscheiden,
hinter einander schaltet, werden die Lampen, • ^ ^ nun die p ^ erledj nach ^
nrnlc nnav l'l^m nt\tti'Ailor nie amu 1» . _ _
ob grofs oder klein, entweder für eine kon
stante Spannungsdifferenz oder für eine konstante
Stromstärke eingerichtet werden, und es wird
in dem Produkt e . i entweder e' oder 1 kon-
Höhe der Spannung, die man zweckmäfsig dem
ganzen, die verschiedensten 1 .ampen umfassenden
Systeme geben wird. Diese Spannung wird
man so hoch als möglich wählen. Unter An-
stant erhalten werden müssen, um ein gleich- nahme ,dchen Materialll und leicher Tem e-
artiges Brennen aller Lampen zu ermöglichen. ratur entspricht einer Lichtstärke von .o Kerzen
Da wir gleiches Material und gleiche Erhitzung
angenommen haben, so ist, wenn / die Länge,
(eine noch geringere Kerzenzahl ist wohl für
den Hausgebrauch kaum erforderlich) eine be-
4/ den Durchmesser der als rund angenommenen . r\u^uta i.„ u.,, „
.. . . , , .„ v ■ ■ stimmte (trofse der Oberfläche. Hat man nun
Kohle und den spezifischen Widerstand «1er- dnc Koh|e yQn ^ ^ k,cjncn ,)urch.
selben bedeutet: |nesser ((J h sq dafs er noch dk, AmprUche
Betrachten wir zuerst den Fall, dafs die an genügende Haltbarkeit befriedigt), so macht
Lampen sich alle hintereinander befinden, und man jnre Länge so grofs, bis die einer Licht-
dafs die Stromstärke im Kreise konstant ist, starke von 10 Normalkerzen entsprechende
so ergiebtsich: /' w-^/d; ''' ' /,/; Oberfläche erreicht ist Die Spannung des
J Stromes, der die so gefertigte Lampe auf eine
i'Wf =- const </J; oder d — const. Also die Leuchtkraft von 10 Kerzen bringt, ist die ge-
Bedingung dafür, dafs Lampen von verschiedener suchte. Ihre Gröfse ist also einmal bedingt
Lichtstärke hintereinander im gleichen Kreise durch die Leuchtkraft, die man der kleinsten
brennen sollen (unter der Voraussetzung gleicher Lampe des Systemes geben will, und zweitens
Erhitzung), ist, dafs der Durchmesser der Kohle hängt sie von dem Grade ab, bis zu welchem
in allen Lampen derselbe ist. Die Lampen man den Durchmesser der Kohle klein machen
von verschiedener Lichtstärke können sich also kann , ohne dafs dadurch ihre Haltbarkeit ge-
nur durch ihre Länge unterscheiden, und die fährdet wird.
Lichtstärken sind den Längen proportional. Rein theoretisch betrachtet, könnte man die
Praktisch ist dieser Fall natürlich von keiner Spannung unbegrenzt hoch wählen, und somit
I 1 2
Vkrfjns-Anc.klkgenheiten.
EutXTKOTECHN. ZE1TSCHK1K1.
Marz i«83.
den Satz aussprechen: Her Nutzeffekt einer Be-
leuchtungsanlage ist unabhängig von der Ent-
fernung der Stromquelle (wie es in ahnlicher
Weise Deprez für den Nutzeffekt der Kraft
Übertragung formulirt hat).
Die Bedingung dafür, dafs der Nutzeffekt
einer Kraftübertragung bei Variimng ihrer Ent-
lernung konstant bleibt, ist: — const. Das-
7i'
selbe gilt von dem Nutzeffekt einer Beleuchtungs-
anläge. Dabei stellt die von der l.ampe
verbrauchte Arbeit dar, welche einer gewissen
Lichtstärke entspricht. In demselben Mafse, wie
die Entfernung oder der Widerstand der Zuleitung
vermehrt wird, mufs sich auch der Widerstand
der Kohle vergröfsern, damit das Verhältnifs
zwischen der in der Zuleitung verlorenen Arbeit
und der Gesammtarheil dasselbe bleibt. Da
die Lichtstärke der Lampen nicht geändert
werden soll, so ergiebt sich die jetzt erforderliche
Spannungsdifferenz aus der Relation — const.
Kbenso bestimmt sich die neue Stromstärke
aus z1«' const. Je gröfser man 7»' und r
macht, um so dünner wird der Kohlenfaden,
und da in dieser Beziehung die äufserste (irenze
bald erreicht ist, so liegt hierin, in der Un-
möglichkeit, den Kohlenfaden allzu dünn zu
machen, die praktische Begrenzung des all-
gemeinen Ausspruches, dafs der Nutzeffekt un-
abhängig von der Entfernung ist.
Während bei den (ilühlichtern die Grenzen
diese* Ausspruches in der geringen Vergröfserungs-
fähigkeit von 7i> liegen, liegt bei der Kraft-
übertragung das Hindernifs in <■ oder in der
Schwierigkeit, die Isolation der Drähte auf den
Maschinen in der erforderlichen Weise herzu-
stellen.
Ich glaube nicht, dafs man bei dein vorhan-
denen Kohlenmaterial und dem augenblicklichen
Stande der Fabrikation mehr als 100 bis 110 Volt
anwenden kann, wenn man noch Lampen von
10 Normalkerzen zu haben wünscht. In diesem
Fall ist der Kohlenfaden schon sehr dünn,
etwa 0,15 mm Durchmesser. Die Spannung, auf
welche die ( »lühlichter der Firma Siemens \-
Halske eingerichtet sind, ist 105 Volt. Die
nahe Uebereinstimmung unserer Lampen mit den
F.disonlampen in Bezug auf Spannung ist mehr
als eine zufällige, sie ist, wie ich auseinander-
gesetzt habe, durch die Natur der Sache be-
gründet. Es mufs dabei sehr anerkannt werden,
dafs Edison schon zu Beginn der Glühlichtacra,
als er seine erste Lampe konstruirte, die Zweck-
mäfsigkeit einer höchstmöglichen Spannung er-
kannt hat.
I>ie Firma Siemens & Halske giebt augen-
blicklich Lampen von drei verschiedenen Licht-
stärken aus, von 10, 16 und 25 Normalkerzen.
Ihre Spannung ist 105 Volt.
Normal-
Kerze.
Durch-
messer.
Lange.
Quer-
schnitt.
( )l>cr-
tlaehe.
IO
0,.5
1 1 0
O,o»7
5°
16
125
0,0 J.
75
25
0,J7
145
0,056
1 20
Es ist ein wesentlich ästhetisches Erfordern! fs,
dafs diese Lampen, besonders bei Anwesenheit
in demselben Raum, in gleichem Ton oder mit
gleicher Farbe brennen, und das stimmt, falls
das Kohlenmaterial dasselbe ist, mit gleicher
Erhitzung überein. In diesem Falle müssen
sich die Oberflächen der verschiedenen Kohlen
wie die entsprechenden Lichtstärken verhalten,
was bei besagten Lampen annähernd zutrifft.
Es hat durchaus keine Schwierigkeit, dieses
System nach der Richtung höherer Lichtstärken
noch weiter auszubilden, sollte ein praktisches Be
dürfnifs dazu vorliegen. Die Firma Gebr. Siemen>
& Comp, in Charlottenburg z. B., die ebenfalls
Werth darauf legt, in ihrem Glühlichtsysteme
Lampen von den verschiedensten Lichtstärken
von gleicher Spannung und Farbe zu besitzen,
fabrizirt beispielsweise Lampen von 100 Volt
Spannung und 130 Normalkerzen. Mit solchen
I .ampen war vor einiger Zeit ein Theil der
Kochstrafse probeweise beleuchtet und entsprach
der Lichteindruck ungefähr dem der verstärkten
Gasbeleuchtung in der Leipziger- und Friedrich
strafse.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dafs die
Querschnitte der Lampen von verschiedener
Lichtstärke in schnellerem Grade zunehmen, als
die Lichtstärken und Oberflächen, und ist da-
mit, wie ich bereits im Eingange meines Vor-
trages auseinandergesetzt habe, eine Zunahme
der Haltbarkeit und Lebensdauer der Lampen
verbunden. Es folgt daraus, dafs in einem
Glühlichtsysteme von verschieden starken Lich-
tern die schwächeren in höherem Mafse in
Anspruch genommen sind, als die stärkeren, und
dafs es darum empfehlenswerth ist, möglichst
den starken Lichtern den Vorzug zu gel>en.
Da die Spannung, auf die das ganze System
eingerichtet ist, mit Rücksicht auf die kleinste
Lampe gewählt wird, so kann man bei Weg
lassung der kleineren Lampennummem die
gröfscren in einem stärkeren Mafse beanspruchen
und dadurch ein weifseres Licht und eine
höhere Oekonomic erzielen.
Es ergiebt sich ferner, dafs der Vortheil der
Lampen von kleiner Spannung, welcher in
dem gröfseren Durchmesser und der gröfseren
Haltbarkeit besteht, umsomehr gegenüber den
Lampen von höherer Spannung verschwindet,
je gröfser man deren Lichtstärke macht. So
ist z. B. der Durchmesser der Swanlampe o,»f mm,
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Kl ►KTKOTKCHN. ZKITSc IIRIKT. ... „
M AK/ .S8). Wll.H. SlKMKXS, UkIIKK
während der Durchmesser der 2 5 -Kerzenlampe
von Siemens \- Halske bereits o,»? mm betragt.
Das kommt namentlich ftir die Beleuchtung
gröfserer Räume in Betracht.
Die bisherigen Auseinandersetzungen waren
unter der Annahme gleicher Temperatur,
gleichen Materiales und gleicher Substanz der
Oberfläche der Kohle gemacht worden. Ich
will jetzt näher auf diese Dinge eingehen.
Einer gewissen von dem Strom an der Kohle
geleisteten Arbeit, welche sich als e . i darstellt,
entspricht , wie wir gesehen haben , eine be-
stimmte Gröfse der Ausstrahlung. Diese Strah-
lung kann sehr verschiedener Art sein. Ihr
Wesen besteht in einer Wellenbewegung des
Aethers, und ist die Qualität eines Strahles be-
dingt durch seine Wellenlänge oder Schwingungs-
dauer, während seine Intensität von der Gröfse
der Amplitude abhängt. Je nach der Gröfse
der Schwingungsdauer unterscheidet man dunkle,
leuchtende und chemische Wärmestrahlen. Das
Maximum der Wärmewirkung liegt bei den
dunklen Strahlen. Die Qualität eines Strahles
hängt nur von der Temperatur ab. Für die
Beschaffenheit der Strahlung ist die Temperatur
von doppeltem Einflüsse. Erstens wird die
Intensität jedes einzelnen Strahles erhöht, und
zweitens treten mit steigender Temperatur zu
den vorhandenen Strahlen immer neue von
kürzerer Wellenlänge oder gröfserer Brechbar-
keit hinzu. Ein weifsglilhender Körper enthält
deshalb mehr rothe Strahlen, als wenn er sich
im rothglühenden Zustande befindet. Nach
Draper fangen alle Körper bei derselben
Temperatur (525 °) an, die ersten leuchtenden
Strahlen auszusenden.
Wenn ein fester Körper bis auf eine gewisse
Temperatur erhitzt ist, so wird er ein Gemisch
der mannigfachsten Strahlen aussenden, von
den längsten Wellen an bis zu den kürzesten,
welche dieser Temperatur noch entsprechen.
Die Gröfse dieser Strahlung wird aber noch
abhängen von der Gröfse der Amplitude der
einzelnen Strahlen, und diese hängt wieder
zusammen mit der Eniissionsfähigkeit der Ober-
fläche des strahlenden Körpers. Nach Du Ion g-
l'etit besteht zwischen Ausstrahlung, Tem-
peratur und Emissionsfähigkeit die Relation:
R — m a' , wo R die Gesammtstrahlung, m die
Emissionsfähigkeit, / die Temperatur und a
eine Konstante bedeutet. Die hieraus ersicht-
liche gröfsere Rolle, welche / gegenüber /// in
Bezug auf die Gröfse der Strahlung spielt, ist
durch die schon erwähnte doppelte Wirksamkeit
der Temperatur bedingt. Je gröfser / und m
sind, um so gröfser ist die Gesammtstrahlung,
welche aufserdem der Oberfläche des leuchten-
den Körpers proportional ist. Für die Glüh-
lichter sind die Werthe von / und ///, insofern
von ihnen die Gröfse der Gesammtstrahlung
abhängt, nicht von wesentlicher Bedeutung;
IHK BELH'< HTl'NO MtRCH Gl.rHl.ICHT. 113
- ■ - — — —
denn je gröfser mit m und / die Gesammt-
strahlung wird, um so gröfser wird auch die
i denselben entsprechende Stromarbeit (t . f) sein.
Es würde also dadurch nur ein stärkeres Eicht
| erzeugt werden, was ebenso gut durch Ver-
1 gröfserung der Oberfläche hätte geschehen
können.
m und / interessiren uns aber insofern, als
sich mit ihnen in der Gesammtstrahlung das
Verhältnifs der leuchtenden zu den nichtleuch-
tenden Strahlen ändert. Denn es kommt dar-
auf an, ein möglichst ökonomisches Eicht zu
erzeugen, was \imsomehr der Fall ist, je mehr
der dunkle und für die Beleuchtung werthlose
Theil der Strahlung gegen den leuchtenden
Theil zurücktritt. Die Temperatur ist in dieser
> Hinsicht von dem gröfsten Einflüsse, was mit
der bereits erwähnten Thatsache zusammenhängt,
! dafs mit steigender Temperatur immer neue
Strahlen von kürzerer Wellenlänge zu den alten
I hinzutreten. Hierdurch erklärt sich die Er-
' scheinung, dafs man bei den Glühlichtern für
einen gewissen Kraftaufwand umsomehr Eicht
, erzielt, je höher die Temperatur des Kohlen-
fadens ist. So erhält man z. B. für die elek-
trische Pferdestärke kaum 10 Normalkerzen,
j wenn der Faden anfängt, eine gewisse Rothgluth
zu zeigen, während derselbe in weifsglühendem
Zustand über 300 Normalkerzen auf i Pferde-
stärke liefert.
Trotzdem ist es aber doch nur ein verhältnifs-
mäfsig kleiner Theil der Gesammtstrahlung,
welcher selbst in diesem letzteren günstigen
Fall aus leuchtenden oder nützlichen Strahlen
besteht und theilen die (»lühlichter diese Un-
ökonomie mehr oder weniger mit den übrigen
I künstlichen Lichtquellen. Tyndall hat darüber
einige Daten gegeben. Zu seinen Versuchen
wandte er eine Lösung von Jod in Schwefel-
kohlenstoff an, welche die Eigenschaft hat, die
leuchtenden Strahlen zu absorbiren, die dunklen
aber hindurch zu lassen. Aus dem auf diese
Weise ermittelten Verhältnisse zwischen der
Gesammtstrahlung einer Lichtquelle und dem
durchgelassenen Theile derselben berechnet
sich der auf die leuchtenden Strahlen entfallende
Antheil. Dieser Antheil beträgt z. B. für eine
Oclflammc 3 % von dem Gesammtwerthe der
' Strahlung , für eine ( '.asflamme 4 "/„ , für eine
weifsglühende l'latinspirale 4,6 "/„ , für elektrisches
Bogenlicht 10 bis 11 ° ),. Also für dieses gün-
stigste Licht beträgt der nutzlose Theil der
Strahlung noch 90 "/<> und müssen 90 "/„ der
vom Strome geleisteten Arbeit e . i zu zweck-
loser Erzeugung dunkler Wärmestrahlen ver-
wendet werden. Die Oekonomie der Kohlen-
gliihlichter wird sich zwischen der der Flatin-
spiralc und der des Bogenlichtes befinden,
welcher dieselbe sich unbegrenzt nähern würde,
wenn die Kohlenfäden die Temperatur des
Bogenlichtes auszuhalten vermöchten. Die Re-
I i4
VKKKINS -AVJKI.KCKNHKITFN.
Kl KK I 'KoTECHN, 7.KITS« IHM* T-
MARZ 1881.
generativ- Gasbrenner, durch welche seit einigen
Monaten ein Theil der Leipzigerstrafsc be-
leuchtet wird, würden offenbar in obiger Ta-
belle einen höheren Rang einnehmen , als die
gewöhnliche Gasflamme, da die wesentliche
Ucberlcgenheit dieser Brenner in ihrer höheren
Temperatur besteht. Bei der gewöhnlichen
Gasflamme sind pro Stunde und Kerze etwa 10
bis i i 1 Gas erforderlich , für die Regenerativ-
brenner der Lcipzigerstrafse etwa 6 1. 1 )er Ver-
brauch der gröfsten Brenner dieser Art wird auf
3 bis 4 1 angegeben.
Der zweite Faktor, der für das Verbal tnifs
der leuchtenden zu den nichtleuchtenden Strahlen
von Belang ist, ist die Emissionsfähigkeit, und
formulirt sich die hier zu lösende Aufgabe da-
hin, ob unter der Annahme gleicher Temperatur
für Strahlungen verschiedener Substanzen das
Verhältnifs der dunklen zu den hellen Warme-
strahlen ein verschiedenes ist. Diese Frage ist
noch ■ wenig studirt worden. Wenn man in
demselben Ofen ein Stück (llas und ein Stück
Eisen gemeinsam erhitzt, so wird das Eisen bei
der Herausnahme ein helles Licht ausstrahlen,
während das Glas kaum merklich leuchtet, ob-
wohl doch beide auf derselben Temperatur sich
befinden. Da das Glas aber wegen seiner
grofsen Absorptionsfähigkeit für dunkle Wärme-
strahlen bei der Wechselbeziehung zwischen
Absorption und Emission zur Ausstrahlung von
dunklen Strahlen geneigt sein wird, so kann
man wohl annehmen, dafs die Differenz in der
Lichtstrahlung zwischen Eisen und Glas nicht
nur in den Verschiedenheiten der Gesammt-
emissionsvermögen liegt, sondern auch darin,
dafs das Glas dem Eisen gegenüber bei der-
selben Temperatur lieber dunkle als helle Strah-
len aussendet.
Exakte Versuche über diesen Punkt sind sehr
schwierig, da es nöthig ist, die Strahlung der
verschiedenen Körper bei derselben Temperatur
zu beobachten, was namentlich dann zutrifft,
wenn es sich um glühende Substanzen handelt.
Was allein die dunklen Strahlen betrifft, so hat
Tyndall bei einem vergleichenden Versuch
über Schwefeläther und Ameisenäther den ex-
akten Nachweis geführt, dafs bei geringerer Tem-
peratur die Strahlung des Ameisenäthers gröfser
ist, als die des Schwcfeläthers, während bei
höherer Temperatur die Strahlung des Schwefel-
äthers die Überwiegende ist. Es folgt daraus,
dafs die Strahlung des Schwefeläthers verhältnifs-
mäfsig mehr Strahlen von kleiner Wellenlänge
besitzt als der Ameisenäther. Wenn wir so
sehen, dafs bei einer rein dunklen Strahlung
das Verhältnifs zwischen den einzelnen Strahlen
für verschiedene Substanzen verschieden ist, so
kann man wohl annehmen, dafs dasselbe auch
für leuchtende Strahlen zutrifft.
Dafs diese Unterschiede auch bei verschieden-
artigen Kohlen für die Oekonomie des Lichtes
in Betracht kommen können, dafür möchte ich
ein Beispiel anführen. Ein Maxim'sches l'atent
enthält das Verfahren, eine Kohle für Glühlicht-
beleuchtung in der Weise zu präpariren, dafs
sie durch den elektrischen Strom in einem
Kohlcnwasserstoffgas erhitzt wird; dabei schlagen
sich Kohlenpartikelchen aus dem Gase auf die
Oberfläche des Fadens nieder, welche sich da-
durch in ihrer Beschaffenheit ändert. Uebrigens
enthält dieses Verfahren keinen neuen Vorgang.
Bei der (Jasfabrikation z. B.- spielen die heifsen
eisernen Retortenwände die Rolle des glühenden
Kohlenfadens und schlägt sich aus dem kälteren
Gase bald eine dicke Schicht Kohle, die so-
genannte Retortenkohle, auf sie nieder.
Bei Beobachtung einer derart gefertigten
Lampe zeigt sich zunächst, dafs eine gewisse
I .ichtstärke einem bestimmten Arbeitsaufwand {e . r,
entspricht. Mit der Zeit wird aber die Licht-
stärke heruntergehen, ohne dafs dabei der
Widerstand der Kohle, und mithin / . c, sich än-
dert. Entsprechend dem konstant gebliebenen
c . i wird auch die Gesammtstrahlung in der
Zeiteinheit konstant bleiben. Man könnte den
Vorgang dahin erklären, dafs durch die Ein-
wirkung des Stromes die molekulare Beschaffen-
heit der Oberfläche verändert wurde, und dafs
diese Umwandlung eine Vergröfserung der
Emissionsfahigkeit zur Folge hatte. Damit
würde (da R mit') ein Sinken der Tempera-
tur verknüpft und mithin das Heruntergehen
der Lichtstärke erklärt sein. Man müfste aber
zugleich annehmen, dafs durch Verstärken des
Stromes oder durch gröfseren Arbeitsaufwand
die frühere Temperatur des Fadens wieder-
hergestellt werden könne, und dafs dann diese
Lichtstärke und die anfängliche sich verhalten wie
die aufgewandten Arbeitsmengen. Dies ist aber
nicht der Fall. Dem Steigen der Lichtstärke
entspricht ein unverhältnifsmäfsig starkes An-
wachsen des Arbeitsaufwandes, und es ergiebt
sich somit als Resultat, dafs die Kohle im ersten
Stadium für die Oekonomie der Lichterzeugung
vortheilhafter ist als im zweiten Stadium.
Ich habe nunmehr auseinandergesetzt, dafs
es die Temperatur und die Substanz der Ober-
fläche des leuchtenden Körpers sind, welche
auf die Oekonomie eines Olühlichtes Einflufs
ausüben. In wieweit und ob sich bei den
verschiedenen bekannten GlUhlichtern der Ein-
flufs der Substanz der Oberfläche bemerklich
macht, ist deshalb schwierig zu entscheiden,
weil man kein Mittel hat, die Kohlen auf gleiche
Temperatur zu bringen, was für eine solche
Untersuchung doch nothwendig wäre.
Allgemein bekannt ist dagegen die Bedeutung
der Temperatur. Wie hoch man diese Tem-
peratur zu wählen hat, kann nur aus der Er-
fahrung hervorgehen, da mit zunehmender Tem-
peratur auch die Haltbarkeit und die Lebens-
dauer der Lampe in Frage gestellt wird. An
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Kl.KJCTROTKt hn. Zei i*aiRirt .
MARZ i88j.
W'n n. Sikmkns, Ukbf.k dik Bklki« HTUNO DURCH (Ii CHI icht.
"5
anderer Stelle habe ich bereits erwähnt, dafs,
eine gewisse Lebensdauer der Lampe voraus-
gesetzt, die Temperatur der Kohlen von grofsem
Durchmesser höher sein kann, als die mit
kleinem. Entsprechend der Verschiedenheit der
Temperatur ist auch die Oekonomie der ver-
schiedenen Lampensysteme verschieden und
werden je nachdem 100 bis 200 Normalkerzen für
1 elektrische Pferdestarke geliefert. Wenn auch
diese Unterschiede an sich von Betracht sind,
so sind sie doch unerheblich gegenüber den
Nutzeffekten , welche sich mit elektrischem
Kerzenlicht (Jablochkoff, Jamin u. s. w.) und
Bogenlicht erreichen lassen. Nach dem Berichte
der Herren Tresca und Genossen verhalten
sich die Nutzeffekte von Glühlicht zu Kerzen-
licht zu Bogenlicht wie 1 13:7. Ich bin ja
durchaus von der Verbesserungsfähigkeit des
Glühlichtes überzeugt, und sicherlich werden in
der Herstellung von Kohlen, die eine höhere
Temperatur aushalten können, und in der
Bildung von Oberflächen, die eine bessere Aus-
nutzung der Kraft für Lichterzeugung bewirken,
noch erhebliche Fortschritte zu erwarten sein.
Aber gegenüber den angeführten Zahlen scheint
es mir doch sehr zweckwidrig zu sein, wenn
man glaubt, in den Glühlichtern eine Konkurrenz
gegen das Bogenlicht grofsziehen zu können Der
Wirkungskreis des Glühlichtes liegt in Wahrheit
nur da, wo das Bogenlicht in Folge seiner Un-
fähigkeit, sich in kleineren und bescheideneren
Fortionen zu geben, nicht mehr ausreicht.
Ks findet sich vielfach die Ansicht, dafs
aufser der Temperatur und der Art der Ober-
fläche noch eine Reihe von anderen Dingen
Kinflufs auf die Oekonomie eines Glühlichtes
ausüben. Man findet nicht selten die Oeko-
nomieen der verschiedenen Lampen durch eine
graphische Darstellung illustrirt, wo die Abscissen
die an den Lampen aufgewandten Arbeitsgröfsen
(<• . f) darstellen und die Ordinaten die ent-
sprechenden Lichtstärken. Es wäre aber durch-
aus falsch, anzunehmen, dafs nun diejenige
Lampe die beste sei, für die man bei einem
bestimmten Arbeitsaufwnnde das meiste Licht
bekommt; daraus würde höchstens zu ersehen
sein, dafs die Lampe in diesem Falle eine
verhältnifsmäfsig hohe Temperatur besitzt. Wie
verkehrt eine solche Vorstellung ist, erhellt am
besten daraus, dafs man mit demselben e i für
die Edison- 10-Kerzenlampe bedeutend mehr
Licht erhält, als für die 1 6 -Kerzenlampe, da
itn ersten Falle wegen der kleineren Oberfläche
eine höhere Temperatur vorhanden ist. Bei der-
selben Temperatur würde man in beiden Fällen
für die Arbeitseinheit dieselbe Lichtmenge er-
halten. Also nicht die Lampe ist die beste,
mit der man bei einem gewissen Arbeitsaufwand
momentan das meiste Licht erzeugen kann,
sondern man wird derjenigen den Vorzug
geben, die bei Annahme einer bestimmten
Lebensdauer die höchste Temperatur zu er-
tragen fähig ist.
Fs wird ferner zuweilen geglaubt, dafs die
Gröfse und Form der Kohle für die Oeko-
nomie einer Lampe mafsgebend sei. Einige
halten die Dicke der Kohle für günstig, andere
sind wieder der Ansicht, dafs sie nicht
dünn genug sein kann. Auch der Gröfse des
Widerstandes wird eine Bedeutung zugeschrieben.
Ebenso sollen die Leitungsfähigkeit und die
Form des Querschnittes (ob derselbe ein Recht-
eck, wie bei Edison, oder ein Kreis ist) der
' Oekonomie gegenüber eine Rolle spielen. Alle
j diese Annahmen sind indessen unrichtig. Allein
| von Bedeutung ist nur, wie ich schon mehrfach
hervorgehoben habe, die Temperatur und die
Substanz der Obelflächeneinheit, und ist es dabei
völlig gleichgültig, wie geformt und wie grofs
diese Oberflache ist, ob sie einer gut oder
schlecht leitenden Kohle angehört, und welches
die Form des Querschnittes ist.
Wenn auch der spezifische Leitungswiderstand
der Kohle auf die Gröfse der für die Arbeit f 1
erhaltenen Lichtmenge (wobei Temperatur und
Emissionsfähigkeit als konstant angenommen
werden; keinen Kinflufs ausübt, so hängt da-
gegen das Verhältnifs zwischen /' und c von ihm
ab. Die an einer Lampe geleistete Arbeit ist
--■ 1 7«'
oder
r
Für konstante Lichtstärke, Durchmesser, Länge
und Temperatur ist:
/ - n\ =
const.
Hierdurch ist der Zusammenhang zwischen
/',<• und -,i>, (dem spezifischen Widerstand) aus-
gedrückt.
Aus Gründen der Oekonomie der Leitung
wird also ein hoher spezifischer Widerstand
vortheilhaft sein, obschon der Vortheil nicht
grofs ist, da e in viel geringerem Mafse wächst
als n',.
Dabei darf aber nicht übersehen werden, in
wieweit mit Erhöhung des spezifischen Wider-
standes eine Veränderung der Art der Ober-
fläche und der Festigkeit der Kohle eintritt.
Ebenso wie die Leitungsfähigkeit ist die Form
des Kohlenquerschnittes für das Verhältnifs der
Faktoren <• und ;' von Kinflufs. Denken wir
uns zwei Kohlen von derselben Länge und
demselben Querschnitte; der eine Querschnitt
habe indessen einen rechteckigen Umfang, der
andere einen runden. Dann wird die recht-
eckige Kohle eine gröfsere Oberfläche besitzen
als die runde, während die Festigkeit beider
l Kohlen, des gleichen Querschnittes wegen, die-
j selbe sein wird. Bei derselben Temperatur
würde nun die Strahlung der eckigen Kohle
die gröfsere sein, da die Gröfse der Strahlung
der Oberfläche proportional ist. Um die Strah-
ns*
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1.6
Abhasdlungkn.
KLKK TKoTMIIN. /KITSrilKIF f .
MARZ iS8i
hing gleich zu machen, verlängert man die
runde Kohle, indem ihr Querschnitt, ungeändert
bleibt. Somit haben wir nun zwei Lampen
von gleicher Oberfläche und Leuchtkraft, und
ebenso von gleicher Haltbarkeit (wegen des
gleichen Querschnittes). Auch f . / ist in beiden
Fällen gleich.
Da aber der Widerstand der runden Kohle
in Folge ihrer gröfseren Länge gröfser ist als
der der eckigen Kohle, so wird für die runde
Kohle <• gröfser sein , für die eckige /. Aus
diesem Grund ist die runde Form entschieden
vorzuziehen, da man für denselben Arbeitsauf-
wand und bei derselben Haltbarkeit mit ihr zu
einer höheren Spannung gelangt.
Die Form der F.dison- Lampe kann deshalb
nicht als zweckmäfsig erachtet werden. Der
Querschnitt der Kdison-Lampc i zu 16 Nk.'i ist
ein Rechteck, dessen Seiten ungefähr o,, und
o,3 mm lang sind. Würde dieser Querschnitt
bei gleichem Inhalte kreisförmige Gestalt haben,
so könnte der Faden bei gleicher Oberfläc he
tun etwa { bis I- länger sein, was einer um
ebenso viel gröfseren Spannung entspricht. Das-
selbe gilt noch in höherem Mafse von Cruto's
röhrenförmigen Kohlen, welche auf der Mün-
chener Ausstellung bemerkt wurden, und es läfst
sich das Resultat dieser Betrachtung in der
Weise ausdrücken, dafs diejenige Form des
Querschnittes die beste ist, die diesem Quer-
schnitte den kleinsten Umfang giebt. Und
das ist die runde Form. Für die Zuleitungen
miifste dieser Satz gerade umgekehrt lauten, wie
ich oben ausgeführt habe.
Hiermit habe ich den letzten der einzelnen
Punkte, für welche ich Ihre Aufmerksamkeit in
Anspruch nehmen wollte, erledigt. Ich beab-
sichtigte durchaus nicht, Ihnen eine vollständige
Uebersicht über alle Einzelheiten dieses mannig-
fachen Gebietes zu geben, sondern es lag mir
nur daran, einige der Aufmerksamkeit sich be-
sonders aufdrängende Momente hervorzuheben,
die für die Beurtheilung des Glühlichtes von
Wichtigkeit sind.
Aus dem Gesagten ergiebl sich auch die
Richtung, in welcher weitere Fortschritte anzu-
streben sind, und auch sicher noch in erheb-
licher Weise erreicht werden können. Es wird
ohne Zweifel gelingen, die Kohlen so zu ver-
vollkommnen, dafs sie eine höhere Temperatur
ertragen können, und ihnen eine Oberfläche zu
geben, welche der Ausstrahlung leuchtender
oder nützlicher Strahlen besonders günstig ist.
Ferner müssen in der Frzielung eines hohen
Vakuums noch Fortschritte gemacht werden.
Mit der Geifsler- und Sprengel -Pumpe werden
zwar schon sehr befriedigende Resultate erzielt,
aber die Anwesenheit der vielen mit Fett ge-
schmierten Hähne zieht hier schließlich eine
Grenze, und es wäre aus diesem Grunde eine
praktisch und schnell arbeitende Pumpe ohne
jeden Hahn sehr wünschenswerth.
Schliefslich möchte ich noch erwähnen, dafs
die Bestrebungen darauf gerichtet sind , die
Kostspieligkeit der Leitungen zu vermindern,
welche auch bei den Lampen von hoher Span-
j nung bedeutend sind. Denn man rechnet auf
i 1 qmm Kupfenjuerschnitt etwa 3 Ampere, was
; drei stärkeren Lampen zu 100 Volt Spannung
entspricht. Die hier zur Anwendung kommende
Methode beruht darin, dafs man durch die
Leitung möglichst hochgespannte Ströme schickt,
welche an der Verbrauchsstelle in eine für die
Glühlichter geeignete Form verwandelt werden.
Zu diesem Zwecke kann man eine vollständige
Kraftübertragung einrichten, durch welche die
Maschine bewegt wird, welche den Strom für
die Lampen liefert. Ks kann zweitens der hoch-
gespannte Leitungsstrom vermittelst eines an
der Verbrauchsstelle befindlichen Hülfsapparates,
der wenig Kraft verlangt, in einen Strom von
geringer Spannung umgeformt werden. Denken
Sie sich z. H. einen Gramme'schen Ring, aber
ohne alle äufseren Magnete, mit dünnem Draht
bewickelt, durch welchen der aus der Leitung
kommende Strom geschickt wird. Versetzt man
durch eine Vorrichtung den Kommutator in
gleichmäfsige Rotation, so wird der Magnetismus
im Ringe rotiren. Wenn sich nun auf dem
Ringe noch eine zweite Partie dicken Drahtes
befindet, so wird hierin in Folge des rotirenden
Magnetismus ein kontinuirlicher Strom von ge-
ringer Spannung entstehen, der durch einen
Kommutator abgeleitet wird, welcher mit dem
ersteren zusammen rotirt, aber so, dafs die
Verbindungslinien der beiden Bürstenpaarc senk-
recht auf einander stehen. Drittens kann man
durch Anwendung einer Art von Induktions-
apparat die Ströme auch automalisch umwan-
deln. In diesem Falle werden durch die Lei-
tung Wechselströme geschickt.
Ich begnüge mich hier mit der Andeutung
dieser verschiedenen" Methoden, deren Aus-
bildung für die Glühlichtbeleuchtung von Be-
deutung werden kann.
ABHANDLUNGEN.
Ueber Widerstands- Messungen mit dem
Differenzial - Galvanometer.
Von Hkinkich Disciikr, K. K. Telegraphen-
Offizial in Wien.
Die Widerstands-Messungen mittels des DirYe-
ren/ial -Galvanometers werden gewöhnlich in der
Art vorgenommen, dafs man, wie es in Fig. 1
dargestellt ist, den einen Pol der Batterie />'
mit der den beiden Windungssystemen des
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Kl.KKTKOTKCHN. 7.KITSCHKIPT.
MARZ 1881
Gormons WkchskLstrom- Maschine.
117
I )ifterenzial-( Ial\ anometcrs D gemeinschaftlichen
Klemme k verbindet, an das andere Knde der
Windung / bezw. m den zu messenden Wider-
stand .\ bezw. den zur Vergleichung dienenden
Rheostat- Widerstand r anreiht, und diese beiden
Widerstande mittels der Klemme ;/ mit dem
anderen Pole der Batterie verbindet. Ist dann
bei geschlossenem Stromkreise die Nadel des
1 >ifferenzial- Galvanometers nicht abgelenkt, so
müssen vermöge Gleichheit der Widerstände/',/'
der beiden Windungssysteme auch die Wider-
stände r und x einander gleich sein. Bei dieser
Anordnung sind der zu messende und der zur
Vergleichung dienende Widerstand hinter die
Um Windungen des Galvanometers eingeschaltet,
und es stellt sich hier die Krage ein, ob man
nicht auch in diesem Kalle die sogenannte
Parallelschaltung der Widerstände .v und r zu
den beiden Windungssystemen des Galvano-
meters, wie solche in Kig. 2 ski/zirt ist, an-
wenden könne, und wie sich dieselbe im Hin-
blick auf die Genauigkeit des Messungsresultates
zu der erstcren Schaltung verhalte.
Fig. 1.
D
B
nrt r\ /' ^^^^ ] 1
Hieraus ist ersichtlich, dafs die Verschieden-
heit dieser beiden Ausdrücke nur davon ab-
hängig ist, in wieweit b'! von r.v verschieden ist.
Weil aber schliesslich doch /■ und v einander
gleich sein sollen, können wir jetzt statt r un-
bedenklich den Werth x setzen und nach beider-
seitiger Ausziehung der Quadratwurzel sagen:
die gedachte Verschiedenheit hänge davon ab,
ob b von .v verschieden ist. Ist b kleiner als x,
und dies ist allerdings meistens der Kall, so
liefert die erstere Messungsmethode ein ge-
naueres Resultat, weil .V, gröfser als .K, wird;
ist aber b gröfser als .v, so ist die zweite
Methode vorzuziehen, weil dann .S, gröfser als
•S*, wird.
Wenn man also mittels des DirTerenzial- Gal-
vanometers einen Widerstand zu messen hat,
der kleiner ist als der Widerstand eines Windungs-
systems des Galvanometers, so ist die in Kig. 2
skizzirte Parallelschaltung der Windungssysteme
und der Widerstände der gewöhnlichen Methode
Um diese Vergleichung anstellen zu können,
mufs man die Stromstärken berechnen, welche
in dem einen und dem anderen Kalle einer
geringen, aber in beiden Källen gleichen Diffe-
renz .r — r zwischen x und r entsprechen, wobei
r kleiner als .r sein soll.
Wenn wir noch den Widerstand der Batterie
mit a, ihre elektromotorische Kraft mit F., ferner
die auf die Nadel des Galvanometers einwirkende
Stromstärkendifferenz im ersten Kalle mit .S', , im
zweiten Kall aber mit S, bezeichnen, so haben
wir in Gemäfsheit der Kirchhoff'schen Kormeln
die Gleichungen.
s, — j-.. x~r — ,
2 ab -f- nr -I- <;.v -f- b1 -}- /'/• + bx 4- rx
V K !'(X-r) —
a/r + abr -f abx -\-arx ■}■ b V -}-/» Jx + 2 brx
Machen wir die Zähler in beiden Källen ein-
ander gleich und setzen zur Abkiizung
ab"1 -\- abr -f- abx -f- /'V -f- /'*-v -f- brx y,
so erhalten wir in knapperer Form:
•S' *-y+b*(a +b/
^
"y + rx(a + b)
vorzuziehen. Hierbei wird jedoch vorausgesetzt,
dafs man sich zur Messung einer möglichst kon-
stanten, also polarisationsfreien Batterie bediene.
Auf den Kall der Ungleicheit der Windungs-
zahlen und Widerslände der beiden Windungs-
svsteme des Galvanometers ist das Vorstehende
natürlich nicht ohne weiteres übertragbar.
Gordons Wechselstrom -Maschine.
Diese von der Telegraph Construction
and Maintenance Company in Green-
wich nach den Entwürfen Gordons ausge-
führte Wechselstrom-Maschine ist für elektrische
Beleuchtung bestimmt und soll 5 000 bis 7 000
Swan-Glühlichtlampen, jede von 20 Kerzen, zu
speisen im Stande sein.
Die Schwierigkeiten, welche sich bei einer
Maschine dieser Gröfse bezüglich der nöthigen
Stärke der beweglichen Armatur geboten haben
würden, sind von Gordon dadurch umgangen,
dafs er, wie dies auch schon früher geschehen
ist, die erregenden Magnete in Umdrehung setzt
und die induzirten Spulen fest stehen läfst.
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1 1 8
Abhandia'Nokn.
Ki.fk ikotfchn. Sferrtciftttt.
MAKZ l88l
Auf der Armatur sind 128 Spulen, jede mit
etwa 40 m Kupferdraht von 4,7 mm Dicke
(So. 7, B. 1..) gleich 17,35 <imm Querschnitt an-
gebracht, was für die Gesammtzahl der Spulen
einen Wickelungsraum von 40 m Lange und
2 2 2oqmm 'Querschnitt ergiebt.
Die Elektromagnete sind an den Randern
zweier starken schmieileisernen Scheiben A, Fig. 1,
von je 2,67 m Durchmesser befestigt, die durch
angenietete Mache Kegel B von starkem Blech
seitlich abgesteift und in der Mitte mit einer
kraftigen gufseisernen Nabe verbunden sind.
Mittels dieser Naben sind beide Kegel, die
Grundflächen einander zugekehrt, auf die Haupt-
welle aufgekeilt und werden durch eine zwischen-
Das Rad bewegt sich zwischen zwei Reihen
feststehender Spulen F, Fig. 1 und 3, die an
zwei starken gufseisernen, durch Distanzbolzen
abgesteiften Ringen befestigt sind; jeder der letz-
teren besteht aus drei Theilen, Fig. 2, der oberste,
nur schmale Theil kann leicht abgenommen wer-
den, um etwa schadhaft gewordene Magnete des
Rades A leicht auswechseln zu können. Die
beiden Seiten theile jedes Ringes sind gegen
starke gufseiserne Bocke geschraubt, die auf der
Grundplatte ruhen. Diese ist rahmenförmig ge-
staltet, so dafs, da sowohl die Ringe, als auch
das Rad A durch dieselbe nach unten hindurch
ragen, die Hauptwelle möglichst niedrig gelagert
werden konnte. Jeder der beiden gufseisernen
Fig. 1.
gelegte schmiedeiserne Scheibe im richtigen Ab-
stand erhalten. Jede dieser beiden Scheiben
trägt 32 Elektromagnete M, deren Pole ab-
wechselnd »Nord< und »Süd« zeigen.
Die Hauptwelle ruht in zwei an die Grund-
platte angegossenen, mit Schalen von Phosphor-
bronze versehenen Lagern. Der Zwischenraum
zwischen den Rändern dieser Lagerschalen und
den gufseisernen Naben des Rades A wird durch
zwei mit eingedrehter Nuth versehene Schei-
ben E ausgefüllt, zur Aufnahme eines Ringes
von Vulkanit, auf dem ein Kontaktring C von
Phosphorbronze sit/.t,
der
mittels gewöhnlicher
Kupferbürsten den erregenden Strom, der hier
von zwei Bürgin • Maschinen geliefert wird, auf-
nimmt. Die Elektromagnete sind hinter ein-
ander geschaltet.
Ringe trägt nach innen 64 Spulen welche
also durch die 32 ihnen gegenüberstehenden
Magnete einer Seite des Rades A erregt werden.
Die Spulen sind abwechselnd roth und blau
gestrichen; diejenigen gleicher Farbe bilden
einen von dem der anderen Farbe getrennten
Stromkreis; die Magnete wirken demnach ab-
wechselnd auf die rothe und blaue Reihe der
Spulen.
Um Raum zu sparen, sind die schmiedeisernen
Kerne der Spulen keilförmig gestaltet, Fig. 3.
mit der Spitze nach der Welle gerichtet; sie
sind ebenso wie die rotirenden Magnete mit
Kupferdraht (No. 7) von 4,70 mm Durchmesser
umwickelt. Die dem rotirenden Rade A zuge-
kehrte Seite dieser Spulen ist mit Neusilbcr-
blech gedeckt, welches mit grofser Steifheit
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KI.MCTROTKCJIN. ZMTSCHRIFT.
MAR/ iSB J.
Coroons UV.ofsi.r ström- Maschint..
nc,
einen hohen Widerstand gegen die Zirkulation
der in ihm induzirten Ströme vereinigt. Die
Befestigung dieser Spulen an den gufseisernen
Ringstücken geschieht mit Hülfe einer Verlänge-
rung des Kernes, und es sind dieselben durch
Holzplatten von dem gufseisernen Ring isolirt.
Der Zwischenraum zwischen diesen festen Spulen
und den rotirenden Magneten beträgt 3 mm.
Der für die Umwickelung benutzte Draht hat
einen doppelten Ueberzug von Kaumwolle; jede
fertig gewickelte Spule ist vollständig in Schellack-
firnifs getränkt und bei hoher Temperatur ge-
trocknet, dann mit Asbestfarbe gestrichen, die
sich besonders für derartige Zwecke eignet, da
sie bei Erwärmung keine Neigung zum Abblättern
Aufheben beschädigter unterseeischer Kabel auf
dem Dampfer *Calabria: gedient hatte, be-
trieben, doch entspricht dieselbe ihrer jetzigen
Bestimmung nur ungenügend ; ihre Leistung wird,
entsprechend der Zahl der brennenden Lampen,
vom Photometerraum aus regulirt. Zu diesem
Zwecke befinden sich in einem neben der
Maschine liegenden dunklen Raum , durch
welchen die mit je einem Regulirventil ver-
sehenen Dampfzuleitungsröhren für die Ketriebs-
masc Innen der Wechselstrommaschine und der
erregenden Maschine gehen, ein Photometer,
ein Manometer, welches die Dampfspannung
im Kessel anzeigt, ein Tourenzähler, und end-
lich ein Galvanometer von Ayrton \* Perry,
KiB. 2.
zeigt. Die der Erwärmung leichter unterworfenen
Theile werden einige Male überstrichen.
Die Maschine, deren Gesammtgewicht etwa
18 Tons beträgt (das rotirende Rad wiegt allein
7 Tons) dient zur Erleuchtung der sämmtlichen
Werkstätten und des Terrains der Telegraph
Constrnction and Maintenance Company* in
East-Greenwich und wird später durch eine be-
sondere i3opfd. Hochdruckmaschinc betrieben
werden. Es sind daselbst 1 300 Swan-Lampen
von je 20 Kerzen durch die verschiedenen
Werkstätten, zwischen den Kabelmaschinen, in
den Probirräumen, den Bureaux und auf den
Wegen vertheilt; für den letzteren Zweck sind
sie zu vieren in Schiffslaternen eingeschlossen.
Gegenwärtig wird die Maschine durch eine
direkt angekuppelte Dampfmaschine, die zum
| welches die Stromstärke der erregenden Maschine
I angiebt. Auf dem Photometertischc sind noch
zwei Swan-Lampen aufgestellt, deren eine in
den Stromkreis der rothen, die andere in den
der blauen Spulen eingeschaltet ist. Die Kon-
rrole geschieht nun in folgender Weise. Durch
geeignete Umschalter wird der Strom in eine
dieser Lampen geleitet und der von ihr auf den
Schirm des Photometers geworfene Schatten mit
dem von einer Normalkerze erzeugten ver-
glichen. Ist ersterer zu matt, die Lampe also
zu schwach, so giebt der Beobachter durch das
betreffende Ventil mehr Dampf an die Betriebs-
maschine des Erregers, der mithin eine gröfsere
Geschwindigkeit annimmt und einen stärkeren
Strom in die erregenden Magnete sendet, was
durch das Galvanometer angezeigt wird. Die
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I 20
Abhandlungen.
Ei Kto RoTEcH?*. ZemciiKtrr.
MARZ 1883.
hieraus folgende Verstärkung des magnetischen
l eides veranlafst einen langsameren (lang der
Wechselstrommaschine, der durch Oeflhen des
oben erwähnten Ventil?» in der Dampfzuleitung
ihrer Betriebsmaschine beschleunigt wird, und
zwar wird so lange mehr Dampf gegeben, bis
der Tourenzähler die frühere Geschwindigkeit
und das Photometer den normalen 1. ampen-
schatten zeigt. Sind die Lampen zu hell, so
wird umgekehrt verfahren und auf diese Weise
jeder der beiden Stromkreise geprüft. Die Ge-
schwindigkeit der Wechselstrommaschine wird
konstant erhalten und nur die Stärke des Stromes
für die erregenden Magnete nach Bedarf ver-
mehrt oder vermindert.
Die Maschine arbeitet gegenwärtig mit 140
Umdrehungen in der Minute, soll jedoch mit
der neuen Betriebsmaschine 200 Umdrehungen
in der Minute erhalten und dann einen Strom
geben, der für 5000 bis 7000 Lampen gentigt.
K. Specht.
Ueber die Stärke der Undulationen des elektri-
schen Stromes.
Von Alkxandkr Pkr£nyi, Ingenieur in Budapest.
Anknüpfend an die unter gleichem Titel im
Augustheft (S. 301) vorigen Jahres dieser Zeit-
schrift erschienene Abhandlung, fühle ich mich
veranlafst, noch Manches sowohl aus eigenem
Antriebe als auch auf den in der Anmerkung
auf S. 304 daselbst angedeuteten sehr beachtens-
werthen Wunsch der Redaktion zu erörtern.
Zuvorderst ist zu bemerken, tlafs die Gröfse
des Zwischenwiderstandes, — bei gegebener
Gröfse des Willerstandes der Nebenschliefsung.
' — zum Maximum der elektrischen Undulation,
welche in der Linienleitung entstehen soll, in
gewisser Beziehung steht. Rechnet man näm-
lich aus, unter welcher Bedingung die Undu-
lationsstärke J ein Maximum werde, indem
die Wahl des Zwischenwiderstandes k in der
Hand liegt, und man demnach den ersten
Dinerenzialijuotienten nach veränderlichem k
ausdrückt, gleich Null setzt und Jn\ konstant
festhält, so ist aus der früheren Gleichung 2):
.1 J/2 _ E • «'» J«'i
j 34 l*(Wt + K'i) + Wi «Pi]*
E . 2 k n>t Jh; . («», -f- «'1 >
(*(«*t +*■) + «*■ *t]'
woraus :
k (7. '. -f ) 4- ft'i «'» — 2 ä + »»1 )
und schliefslich
6a) k
7»', -+- 7t't
Mit Worten: Die Bedingung dafür, dafs
bei gegebener Gröfse der Nebenschlie-
fsung und Linie in letzterer die Undu-
lation der Stromstärke ein Maximum
werde, ist, dafs der Batterie- und Zwi-
schenwiderstand gleich gemacht werde
dem zusammengesetzten Widerstande
der beiden Zweigleitungen.
Nun ist aber eben dasselbe auch die be-
kannte Bedingung dafür, dafs die Abgabe der
Gesammtstromstärke der Batterie /' = Jx /,
ein Maximum werde. Folglich hängt die Maxi-
malstärke der Undulation in Zweigleittingen
ebenso von der Gesammtstromstärke ab, als die
Stärke der Undulation in einfachen Leitungen.
Die Gleichung 6 a) läfst sich für die Praxis
einfacher gestalten. Da nämlich w, gegen ttft
gewöhnlich sehr klein ist, so erhält man nach
AusfQhrung der angedeuteten Division im rechten
I Theil der Gleichung eine konvergirende Reihe.
Nach Vernachlässigung höherer Potenzen des
echten Bruches behält man schliefslich:
«'»
6 b) k (1 — 7"' )w, •
«'1
Daraus folgt die praktische Regel, dafs der
Zwischenwiderstand am vorteilhafte-
sten etwas kleiner gemacht werde, als
der Widerstand der kurzen Neben-
schliefsung.
Es wurde in der früher erwähnten Abhand-
lung nur der Fall graphisch und analytisch er-
örtert, bei welchem «He Spannkraft konstant
gehalten ist, und auf die Induktion als Mittel
nur hingewiesen, die auch in Verbindung mit
Nebenschliefsungen mit Vortheil zu Hülfe ge-
nommen werden kann. Ks mögen nun im
Folgenden die Gröfsenverhältnisse der Undu-
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Ei-EJtrRoTKrHN. ZFJTsaiRtKT. p^,^., tjkber niE Starke i>f.r Undulatioxen d. ei.ektr. Stromes.
121
lationsamplitmlcn mit Anwendung induzirter
Ströme verglichen und bestimmt werden.
Bevor aber zu verwickelten Zweigverbindungen
geschritten werden soll, wird es am Platze sein,
die Induktionserscheinung , wie sie Uberall in
der Induktionsrolle zu Tage tritt, rechnungs-
mäfsig um so mehr klarzustellen, da dies der
Gegenstand dieser Abhandlung erfordert. Ks
seien
umgekehrt proportional zum gesammten Wider-
stande des induzirten Leiters;
5. ist die iniluzirte Stromstarke direkt pro-
portional zur Gröfse der Aendcrung der indu-
zirenden Stromstärke selbst.
Wir haben demnach
Q und
7)
- und ft = E>
die Stromstärken zweier von einander unab-
hängiger Srhliefsungskreise, die demnach nicht
auf einander induzirend wirken können (deren
gegenseitiges Potenzial Null ist). Wenn nun
dieselben einander nahe gebracht werden (Fig. 5),
so wird während der Bewegungsdauer der
erstere die Stromstärke /', und der letztere die
Stromstarke /, in den anderen induziren. Wir
setzen hierbei wie in folgenden Krörtertingen
voraus, dafs die Stromstärke /, in entgegen-
gesetztem Sinne läuft als die Stromstärke /„ so
dafs /', die Strommenge /, stärkt und eben-
F'K- 5-
Es ist noch besonders zu betonen , dafs der
Koeffizient Q nur deshalb konstant ist, weil bei
Induktionsrollen die gegenseitige Lage der Leiter
stets dieselbe ist und keine elektrodynamische
Arbeit verrichtet werden kann.
Ferner bedeutet j<// unter gewissen Grenzen,
z. B. von/, bis Null die Integralstromstärke. Bei
den üblichen Inductionapparaten ist
falls /', auf Jx verstärkend einwirkt '), und heifsen
diese Richtung des J-. die positive.
Die induzirte Strommenge ist nun:
1. direkt abhängig von der Lage der Lei-
tungen zu einander, deren Koeffizienten wir mit
(J bezeichnen;
2. vom Verhältnifs, in welchem die Wider-
stände der Theilstücke der Leiter stehen, welche
auf einander wirken. Ist der Widerstand dieses
Stückes am induzirten Leiter //, {Fig. 5) und am
induzirenden Leiter//,, so ist das Verhält-
nifs der den induzirten Strom bildende
"1
Faktor. Er ist ein unechter Bruch , wenn das
Stück des induzirten Leiters gröfseren Wider-
stand darbietet als das induzirende Stück;
3. von der Isolirungsfähigkcit des zwischen
beiden Leitern liegenden Mittels, welche durch
einen konstanten Faktor a in Rechnung tritt;
4. tritt die induzirte Strommenge in der Zeit-
einheit in einen Widerstand ein, der verschieden
ist von dem des induzirenden Leiters; ist der
neue Widerstand gröfser als der frühere, so ist
sie geringeT , oder umgekehrt. Die induzirbare
Strommenge während der Zeiteinheit ist also
" Hier i*t einfach clic*e Annahme auf Criin.l <ler l.e n i <ihen
Regel
für den Schliefsungsstrom die integrirte Strom-
stärke.
Die obigen Gleichungen des induzirten Stromes
können einfacher geschrieben werden; wenn
a Q - f;, a - Q — s, gesetzt werden, so
//„ //,
ist:
8^
1V%
<1 — h
Man kann aber auch, vorausgesetzt, dafs der
induzirende Strom zwischen den Grenzen /,
und o bezw. /; und o seine Stärke ändert,
nach Gleichung 7) setzen:
9 /, — — — - . /, — -
u\ 7«'., tvt u\ ff, ;<',
wo ex und die Spannungen sind, welche
im entsprechenden induzirten Leiter
durch die Gewinnung von Strommengen
entstehen.
Der Induktionskoeffizient (e,, es) hat seine be-
sondere Bedeutung. Setzt man nämlich in
Gleichung 8) /, 1 und ;<'., 1, so zeigt es
sich, dafs der Induktionskoeffizient die-
jenige Stromstärke ist, welche von der
Stromstärkeeinheit während ihres Fallens
auf Null in einem Leiterkreise vom Wider-
stand 1 erregt wird.
Bei den Induktionsrollen ist der Widerstand
der äufseren Windungen u, (Fig. 5) sehr grofs
gegenüber dem der inneren Windungen //,, wes-
halb e, jv ausfällt. Es kann demnach weniger
Stromstärke von aufsen hinein als von innen
heraus induzirt werden.
In Folge gegenseitiger Induktion zweier Leiter
kommt also zur ursprünglichen Stromstärke
noch der Gewinn von der anderen Leitung
hinzu. Die effektiven Stromstärken /, und jt
16
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I 22
Ahm \noUN<",kn,
K I. F KTROTFC H N. 7.P I TV/HR I KT
MAR/ iSS;.
: lntcgralstromstarkcn' beider Leitungen werden
demnach sein:
10a) jy _/ -|- iJt j.t Jt -|- /,
und auf Grund der Gleichungen 7) und <y>:
E, 4- fi l't 4-
1 ob) y,
./-• ■-
'<'l <<'..
Es sei der einfache Spezialfall ins Auge ge-
fafst, wenn in einer der Leitungen keine Batterie
wirkt, z. B. o ist. Dies tritt namentlich
beim Ruhmkorff- Apparat ein. Ks wird daher:
/, f' o, — was aus Gleichung o'1 folgt
W'l
- und die integrirte Stärke von o bis Jy .
. . E, f j f, /'•',
11) /, jt
Da wir letztere Gleichung in anderer Form
brauchen, so sei unter 7i'v blos der äufsere
Linienwiderstand verslanden, und es ist alsdann
noch als Ergänzung der Widerstand //.. der
äufseren Rollenumwickelung hinzuzuzählen. Fer-
ner sei noch der in Gleichung 11) in mitver-
standene Batteriewiderstand fi abgesondert von
dem des Leitungsdrahtes angegeben. Dann ist:
*. /'-.
1 1 a) j, — - -
\U\ -t fi) {<V, -4- «a,l
die Undulationsstärke des induzirten Stromes,
welche dem Oefi'nungsstrom entspricht. Hin-
gegen ist die Induktionsstromstärke für den
Differenzialstrom <//, in Folge einer Kontakt-
schwingung:
11 b) J* \ *)'■
Es frägt sich nun, ob man ül)erhau]>t mittels
der Induktion grdfsere Undulationsamplituden
in der Linienleitung erhält, als nach einfacher
Art, und wo die Grenze ist, unter der die An-
wendung der Induktion etwa das Gegenthcil
bewirken würder
Zur Beantwortung dieser Frage verlegen wir
in Gedanken den schwingenden Kontakt sammt
der Batterie in die Linienleitung ; hierdurch wird
der Widerstand veränderlich. Bei Anwen-
dung derselben elektromotorischen Kraft 7i,
haben wir für eine einfache Leitung nach
Gleichung 4):
. Es J*>s
J/i (fi 4
Im Vergleich zur Gleichung 11b), Jt.',
_/?«', vorausgesetzt (den nicht zur Linie ge-
hörigen Widerstand u-, aufserhalb des Vergleichs
gestellt), folgt, dafs:
wickehingen eine zu weite oder die Zahl der
l'mwindungen zu gering, so kann der Fall ein-
treten, dafs der Indnktionskoeffizient f, der
Rolle ' 1 nicht genügend grofs ist, um auf kürzeren
Linien noch Vortheil zu bringen.
Um auch durch Rechnung zu beleuchten, in
welchem Verhältnisse die Undulationsstärke im
induzirten Strome zu derjenigen im einfachen
Schliefsungskreis oder in der Zweigleitung steht,
mögen die Mafse des bereits in der früheren
Allhandlung zu Grunde gelegten Beispiels dienen.
Es ist nur noch nothig, einige andere Mafse,
die in Folge der besonderen Eigenschaft der
Induktionserscheinung erforderlich werden, bei-
zugeben.
Es sei wieder der Leitungswiderstand der
Linie 100; wir müssen aber hierzu noch
den Widerstand der äufseren Umwickelung der
Induktionsrolle u. 30 Einheiten geschätzt,
hinzugeben. Der ganze induzirende Leiter —
darunter auch die innere Umwickelung der
Rolle //, verstanden — - sei r«', 1, /: 1,
fi 1 ; ferner möge abermals der Widerstand u\
auf die Amplitudengrofse ,v, -4- </ wachsen, so
findet sich für ,1 1 und $, ' nach Glei-
10
chung 1 1 a) die Undulationsstärke in der indu-
zirten Leitung:
j" /', E' E
" ' [fi, -4- -Vi -f n) (;.', 4 11.)
E, E
(fi 4- wyj (w, -f- »,)
1 1 1
10.3 . 130 10 . 130 . 2 7800
Für die einfache Leitung war auf S. 304 bei
demselben Linienwiderstand und derselben
elektromotorischen Kraft —
in einer
Nebenschliefsung +
607
10302
gefunden worden.
Die Anwendung der Induktionsrolle bietet also
einen Vortheil gegenüber der einfachen Anord-
nung. Immerhin kann ja -f, möglichst klein
gewählt werden, was auch an der Hand liegt.
Hierdurch erhält man stärkere induzirte Span-
nungen.
Bevor nun auf andere Fälle übergegangen
werden soll, wird es hier am Platze sein, über
*' l>ic.cr lnduktinn-.l*iiefTi/icnt tafil ^ch leicht für je eiive In
• tul>tir>n>rollc mittel« dreier Mellingen bestimme». K.» j-t n.imlic!.,
d, *
dl
. lilnt ilie inim.ue Sttoiimiiilie 7t »»d die durch
.2)
E' v»., 4 fir
sein mufs, damit die Induktionsrollc \ortheilhaft
wirke. Ist die gegenseitige Lage der Um-
■ 1ie>e!he in' lurirle SlnunaliirLe und <thlieMirh der Widv'ttand
der anfvertn Kidlemitinvicl.cUi»n: mit dem Srlilici'»wii>;-.bo^irn .-u
Bimmen ru me-»»cn. Hier :~t unter V. der OcfTnwnj?-.- iucF>
S< hlii;f<uii|;<imi-Kta,.xlr.im zu %er«telien. M u hl m.in für Heide die
drei Meinungen. >n k.;inn m.in de« Kinltuf« de» Kxtr jttrome* -
welcher in t'r>\gt Selbuinduliinn der l>rahtwin<lunccn entwicht -
auf die «ir.iüe i clinnmren, indem m.in .las iritlimeti^clic Mitte'
(►ri.Ier Kennlt.ite nimmt l-t n .nilh h -kr ITtcil de« liKl»Lt:on»
Incl'rt/ienten, welcher dem lv\tT.t*ti'-ni cm^pri«:ht u , crlmh m;in
mittel- <icr N|e-*iitinen l'eini Si ldief-tn <le* Stj«'inktctsc* n ,
«nd beim Oetlne« de->cltien >+a \ da* irttlimeti-.clie Milte! beidet
i»t natürlich r.
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Kl KkiRoi^nN. ZMfSc MRlM. pKR|,xv|> t"l HI K MI S I \KKI PI K Vn( Ii I.ATK «\1 N l>. M.F.KTK. StROMIS. I 2^
die elektromotorisc he Arbeit zu bemerken,
dafs dieselbe wahrend der Kontaktschwingung
in der Zeiteinheit eine andere ist. Nehmen
wir den einfachen Kall, dafs die Spannung E
den Strom J in einem Leiter erregt, der noch
nicht auf einen geschlossenen anderen einwirkt,
so ist die elektromotorische Arbeit in jenem
Leiter allein, wenn die Schwingungsamplitude
des Kontaktes - a und der kleinste Wider-
stand ri', ist:
Wir gehen von der Cdeiclumg 1), welche die
Stromstärke in Nebensehliefsungen bestimmt,
aus. Man betrachte die beiden Abzweigungen,
Fig. 2, währenddem dieselben aufeinander nicht
induzirend wirken, so besteht die Gleichung i),
welche wir jetzt nur anders schreiben:
E 7i'x
J>
k (?,
- 1
aE>
«.', I i»', -\- ,/)
— — 1
-4- ><'t ■
/*;7,'•-•
i- fr,', •(• «',) 4 7i't u>7
die beiden
Wenn aber dieselben induzirend auf einander
wirken, wie dies schematisch Fig. 6 zeigt, so
Kommen aber die beiden Leiter nahe an
einander und ändert sich die Stromstarke, so
entsteht im zweiten Leiter die Spannung e.t.
Diese wirkt in einem Stromkreise vom Wider-
stande 7«v
Demnach ist die elektromotorische Arbeit im
ersten Leiter wieder:
I* aE*
J in; 4 </)
die elektromotorische Arbeit im zweiten Leiter:
^, J,
Kir. 6.
J
- 11.
B
Ol'1
"7
+ i2 a'E1
+ 7«-, »•, s(7f', 4- <7;'
Die elektromotorische Arbeit L, , welche die
Matteric liefern mufs, ist demnach verschieden
von der Arbeit des Ruhezuslandes . JE, und
zwar ist sie
n; -4- a
je nachdem w ab-
-mal gröfscr oder kleiner,
oder zunimmt. In den
Gleichungen gelten die oberen Vorzeichen für
den Schliefsungs- oder Pressungskontakt, die
unteren Air den Ocffnungs- oder Lockerungs-
kontakt.
Derjenige Theil der elektromotorischen Arbeit,
welcher im induzirenden Leiter nicht in Wärme
Ubergeht, sondern sich auf die zweite Leitung
überträgt, ist der durch den Bruch:
L, s> a
l.y 7.'., 7,', (7.-, -!■ (/)
ausgedrückte Theil der gesammten elektro-
motorischen Arbeit der Anlage.
Ueber die Anwendung der Undulationen
des induzirten Stromes in Nehenschlie-
fsungen ward bereits in der vorigen Abhand-
lung kurz gesprochen. Ks erübrigt hier, die Gröfse
derselben nebst den Veränderungen der Strom-
stärken zu bestimmen, um Vergleiche mit ein-
fachen Anordnungen machen zu können. Wir
brauchen zu dem Zwecke diejenigen Bestimmun-
gen, welche wir sowohl bei Krörterung der Ver-
hältnisse der Undulationsstärken für Ncben-
schliefsungen als auch für induzirte Leitungen
festgestellt haben.
nimmt die kurze Lokalleitung Z, — zugleich
der Leiter des primären Induktionsstromes —
die Stromstärke /, von der anderen Linicn-
leitung Z2 an, während diese — zugleich Lei-
tung des sekundären Induktionsstromes - - die
Stromstärke /', von der Lokalleitung wegnimmt.
Die beiden Leitungen wirken auf einander in-
duzirend in Folge ihrer Nähe bei R.
Ks ist aber hier ein wichtiger Umstand, der
besonders beachtet werden mufs. Die beiden
Ströme, nämlich /, und , laufen hier in
gleicher Richtung nebeneinander, was mit unserer
bisherigen Voraussetzung im Gegensatz ist.
Dem kann man, wenn es nöthig erscheinen
würde, leicht abhelfen. Denkt man sich näm-
lich in Fig. 4 der Anfangs zitirten Abhandlung
die sekundäre Umwickelung der Induktionsspule
in umgekehrter Richtung herum gegeben, so
hat man den normalen Fall vor, dafs die
parallel nebeneinander laufenden Zweigströme
entgegengesetzte Richtungen verfolgen.
Man wird es aber vorziehen, die gebräuch-
liche gleiche Umwickelungsrichtung der Rolle
beizubehalten; in diesem Falle braucht man nur
(Fig. 7) das eine Ende der sekundären Um-
wickelung und die Erdleitung E umgekehrt als
16»
124
Abhandlungen.
Et KKTROtKrilN. ZKITSCHRiri .
MARZ 188 t.
im früheren Falle (vgl. Fig. 8* mit den Polen
der Batterie zu verbinden. Ks wird jedoch
sich zeigen, dafs diese Kunstgriffe nicht not-
wendig sein werden.
Ks seien ll\ der zusammengesetzte Wider-
stand des ganzen Net/es, bezogen auf die
Linienleitung, //', der zusammengesetzte Wider-
sland des ganzen Netzes, bezogen auf die kleine
I.okalleitung, so ist im Sinne der Gleichung 8):
•5)
, /<</>
Mm - - — '-— - — -■ I
und da bekanntlich:
i6) II, - 7.-, +
k 7<\
k -f u>,
So ist vor Allem speziell bei der Induktions-
rolle die induzirende Wirkung von der äufseren
in die innere Umwickehmg sehr gering oder
gegen s, sehr klein. Wird letztere nicht be-
achtet, so bleibt genügend annähernd von der
früheren Gleichung :
17a) A + /.--.«-./,+ tl~^1 ■
Nach den Gleichungen 15) und 16) ist der
Integralstrom von Null bis /, für den Schlicfsungs-
strom :
. f. Ait'j (k + K'i)
,7b) (* + *;,") '
Hingegen bezeichnen wir den Integralstrom
zwischen zwei positiven Grenzen von /, im
Allgemeinen mit fdi, /)"o /', , wo a die Am-
plitude des schwingenden Kontaktwiderstandes
bedeutet, so dafs in letzterem Spezialfälle für den
Oeffnungsstrom /', . J(/',, für den Schhefsungs-
strom — zf i\ die Bezeichnung sein würde.
Wir haben bisher als positive Richtung des
Linienstromes /, diejenige angenommen, welche
k 4- ic>,
sind, kann man mit deren Hülfe aus Glei- 1
chung 10a), nämlich: j.t 1 J.t 4- /,, die
Stromstärke der Linienleitung während der In-
duktion rechnungsmäfsig bestimmen. Da aber
unser Zweck hier nur ist, vergleichsweise deren ;
Undulation zu beurtheilen, so können wir, um ,
Weitläufigkeiten aus dem Wege zu räumen,
minder wichtige Gröfsen vernachlässigen.
1
Fig. 8.
dem induzirenden Strom entgegengesetzt ver-
läuft; das positive Vorzeichen gehört demnach
in Gleichung 1 7 a) auch solcher Stromrichtung
an. Für gleichgerichtete Ströme ist das
negative Zeichen von zu nehmen.
Wenn man die letztere Gleichung nach ver-
änderlichem ft', difTerenzirt, so erhält man ein
negatives Differenzial von /', , dessen Nenner
dritten und zweiten Grades ist und ziemlich
verwickelt aussieht. Kin negatives Differenzial
des induzirlen Stromes bedeutet aber eine Ab-
nahme desselben mit wachsendem u>, in |M)si-
tiver Richtung, während J, gleichgerichtet in
negativer Richtung zunimmt. Das Resultat
dieser beiden Acnderungen ist natürlich die
Zunahme der Linienstromstärke in negativer
Richtung.
Ks sei nun dasselbe Beispiel wie das in der
früheren Abhandhing über diesen Gegenstand
für Zweigleitungen berechnete, und das Beispiel,
welches für die einfache Induktionswirkung an-
geführt wurde, zur Grundlage genommen.
Ks waren 7«-2 100, k 1, F.
I .
a 1; fügt man noch die Mafse //, - 30,
1
1 o
bei, ferner beachtend, dafs -r //..
r.',' anstatt - 7i's in Rechnung zu stellen ist,
so ist vorerst nach Gleichung 14), wenn in
Folgendem blos der Oeffnungsstrom in Betracht
gezogen wird:
->°Ji (»., .\-a){k 4- »-,') +
En;
(i -j- «'j'l 4- k reu
1
1 96
1
26 1
+
787
Dieser Werth ist, wenn die Zweigströme um
die Rolle in entgegengesetzter Richtung
laufen, mit positivem Zeichen zu belassen.
Ferner ist nach Gleichung 17b):
S, /?(*+«'! 4 *)«•,'
:i,v, -4- <i)yk 4 '»»,') "+ ku;'/
-1 H[k 4-
[7t', (k 4- 7i'./) 4" k 7«','^
I I I
3940 2620 782O
Dieser Werth ist stets zum früheren _J J al
gebraisch hinzu zu addiren. Nach Gleichung 17.1
ist demnach für entgegengesetzte Ströme:
i,Jl 787 7820 860 '
In diesem Falle zeigt es sich, dafs die ge-
wonnene l'ndulationsamplitnde etwas kleiner ist,
als wenn die Induktion nicht angewendet worden
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KtKKTR«'TM.-HN. ZmsoiKirr. . _ ,.
MARZ i88j. V. LvFKKRT, D\S I KLKPMON ZL'M V KKKKIIK BKI INI ANTKRIK-U KBUXGEN'.
^ 860 fe'Cgtn 607 K'n,1Cit^ l)esscn
>25
Ursache ist aber theils die Zugabe des grofsen
Widerstandes der Rollenumwickclung gegenüber
einem verhältnifsmäfsig kleinen Linienwider-
stande, theils die Gegenrichtung des Stromes
in der sekundären Umwickelung.
Wenn nun die Zweigströme in gleicher
Richtung um die Rolle kreisen, so erhält auch
J /. negative Richtung. Ks wird also:
J
1 1 1
787 7820 715,4
Dieser Werth ist immer noch kleiner, als
ohne Anwendung der Induktion gefunden wurde
Die Ursache ist eben
1
gegen
07 )
715,4 ~ 607
nah die Zugabe u-. des Rollen widerst.mdes /um
l.iiiienwiderstande. Würde dieser nicht in Bc-
tracht zu ziehen sein, so wäre:
J' /, - + ' - * - '
" ' 3020 520 628
und
1 1
628 309,1?
Hier «eigt es sich, dafs bei demselben eigent-
lichen Linienwiderstande die Undulationsampli-
tude mit Induktion beinahe zweimal gröfser
ausfällt, als ohne dieselbe.
Die Anordnung mit gleichgerichteten Zweig-
strömen ist also allen anderen Anordnungen
vorzuziehen. Sie giebt zugleich Stromstärke-
und Spannungsundulationen mit sehr grofsen
Amplituden.
Der Sinn der Undulation , ob in positiver
oder negativer Richtung, je nach dem Vor-
zeichen, ist, wie schon in der ersten Abhand-
lung dies begründet wurde, bei Heurtheilung
ihrer relativen Stärke gleichgültig.
Budapest, Ende Dezember 1882.
Fig. 1, annahmen, machten es wünschenswerth,
das vorhandene Kabel derart auszunutzen, dafs
möglichst wenig von demselben verloren ginge,
ohne dafs dasselbe je nach dem Bedarf der
einzelnen Uebung zerschnitten werde. Wegen
der Möglichkeit des Zerschicfsens durfte es nicht
unterlassen werden, die Hauptlinie der ausge-
legten Kabelleitung in bedeutendem Abstände
von der durch Geschosse gefährdeten Fläche
zu führen, oder aber im Zickzack in Gräben
zu legen, in welchen beiden Fällen viel Kabel
verbraucht wird, woran aber Nichts erspart
werden kann, wohl aber braucht z. B. in den aus
Fig. 1 ersichtlichen Abzweigungen, die nach b
und (• führen, die Leitung nicht doppelt zu liegen,
wie es in Fig. 9 auf S. 291 des Jahrganges 1881
gezeichnet und in Fig. 1 punktirt wieder ange-
deutet ist, weil ja eine geeignete Verbindung
eines einzelnen Zweiges des zweiaderigen Kabels
mit der Hauptlinie (vgl. Fig. 1) denselben Zweck
erfüllen könnte.
r
Um hierzu zu gelangen, wurde gleichzeitig das
Bedürfnifs in Rechnung gezogen, alle Verbindun-
gen zwischen Kabelenden unter einander und zwi-
schen Kabel und Fernsprecher so einzurichten, dafs
sie mit genügender Solidität von jedem Soldaten
ohne Weiteres ausgeführt werden könnten. Es
geschah das in der Weise, dafs sämmtliche
Kabelenden derartig vorbereitet wurden, dafs
ihr einfaches Einschicben in die OefTnungcn
eines Verbindungsstückes genügte, um je zwei
Enden beider Adern von zwei Kabelstücken gut
leitend zu verbinden, während Hin- und Rück-
lcitung von einander isolirt blieben.
Das Verfahren ist folgendes : Die Um-
hüllung des Kabels, welche beide Ader-
Ote Benutzung des Telephons als Verkehrs-
mittel bei den Uebungen der Infanterie im
Gefechtsschiersen.
Von Premierlieutcnant von Lakkert.
In dem ebenso tiberschriebenen Aufsatz im
August-Hefte des Jahrganges 1881 dieser Zeit-
schrift, S. 288 ff., ist von der Urwüchsigkeit der stränge vereinigt, wird bis auf etwa 5 cm vom
Kabelverbindungen, wie sie zunächst angewendet Ende losgelöst, Fig. 2 (', natürlicher Gröfse).
wurden, die Rede. Dieselben haben inzwischen Zwischen die noch mit isolirendem Ueberzug
eine Veränderung erfahren, die in Nachstehen- umgebenen Adern (bei c) wird eine gleichfalls
dem beschrieben werden soll. isolirende Platte i> von Hartgummi oder Horn,
Die erweiterte Ausdehnung, welche die Schiefs- welche auf beiden Seiten mit konischen Messing-
ubungen in Bezug auf Mannigfaltigkeit der Ziele plättchen r, , r, belegt ist, eingeschoben. Jede
;md Gröfse der Entfernungen der in Deckun- Ader wird am äulsersten Ende von der Isoli-
gen untergebrachten Anzeiger </, />, t, </..., rung befreit, aufgerollt und an dem betreffen-
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I 26
Ahhandi.iw.en.
Kl KKTROTKC UN. ZKI I SCIlktKI .
\I\RZ 1885.
den Messingplättchen bei */ angelöthet; endlich
wird bis zur Löthstelle das Ganze wieder mit
der äufseren Kabelhülle umwickelt, Fig. 3, und
gewachst. Die drei Plätteben />, und (t
sind, soweit sie umwickelt werden, am Rande
gereifelt, um ihnen mehr Halt in der Hülle zu
geben.
Sämmtliche Fernsprecher werden mit je einer
2 m langen Leitungsschnur versehen, und dem
Fnde derselben wird eine gleiche Einrichtung
wie die beschriebene gegeben.
Die Verbindung der Kabelenden unter ein-
ander sowie mit den Fernsprechern wird durch
Verbindungspfählchen bewerkstelligt. Ein sol-
ches besteht aus dem eigentlichen Pfählchen,
Fig. 4, aus Holz (von 30 bis 40 cm Länge,
4 bis 5 cm Durchmessen mit eiserner Spitze /
und eiserner Kappe g und dem eigentlichen
Verbindungsstücke. Das Pfählchen wird in den
Erdboden eingeschlagen, so dafs mindestens
noch eine Handbreit hervorsteht, und dient
dann zur Aufnahme des Verbindungsstückes, in-
dem es dieses vom Erdboden isolirt. Dieses
Vit
l-'K- 3-
wird mittels einer Schraube, deren blecherner
Kopf //, dachartig die anderen Theile überragt,
auf dem Pfählchen befestigt. Der Kopf der
Schraube enthält eine hölzerne Scheibe AJt
so dafs er selbst in keine leitende Ver-
bindung mit dem Verbindungsstücke
treten kann. Das Verbindungsstück
( Fig. 5 in | natürlicher (Iröfse in der
Seitenansicht und in der Oberansicht)
besteht aus einem ungefähr 2 cm hohen
Holzzylinder, welcher in seiner Axe
zum Durchlassen erwähnter Schraube
durchbohrt ist (bei ///), und in dessen
oberes Ende vier rechtwinklig im Mittel-
punkte des Zylinders zusammentreffende
Kanäle / von quadratischem Quer-
schnitt eingearbeitet sind. Um die stehengeblie-
benen Holztheile 11 sind Federn aus Stahl (^Uhr-
feder) otier Messing in der in Fig. 5 und 6 er-
sichtlichen Weise herumgelcgt , welche durch
eingeschlagene Drahthaken o festgehalten wer-
den. Die in den Kanälen befindlichen Feder-
enden machen Kontakt mit einander, so dafs
flie vier Federn zusammen einen geschlossenen
Leiter bilden. Die (iröfse der Oeflhttngen p, /,
Fig. 6 (J natürlicher Gröfse), entspricht der
(Iröfse der wie vorangegeben vorgerichteten
Kabelenden.
Durch Einschieben eines solchen in eine OcfT-
nung des Verbindungsstückes wird der ge-
schlossene Kreis desselben unterbrochen, die
Unterbrechungsstellen aber werden mit den bei-
den Zuleitern | Kabeladern oder Telephonzulei-
tungen'i verbunden. Dadurch, dafs das isoli-
lirende Plättchen b 1 bis 2 mm über die Messin^-
plättchen hinausragt und beim Einschieben in
das Verbindungsstück an die dasselbe mit dem
Pfahlchen verbindende Schraube anstöfst, wird
Fi« 5-
7 "
" \
CO
das Einschieben begrenzt und verhindert, dafs
die Leitung mit Theilen in Berührung kommt,
welche die Isolirung beeinträchtigen könnten.
Ein derartiges Verbindungsstück ermöglicht
die Verbindung von Doppclkabelenden und die
Anbringung von Schleifen, sei es zur weiteren
Fortführung der Leitung oder zur unmittelbaren
Einschaltung eines Fernsprechers in die Leitung,
ohne besonderen Zeitaufwand.
Es ist dadurch auch ein bequemes Mittel ge-
geben, bei etwa eintretender Unterbrechung durch
Zerschiefsen des Kabels 11. s. w. ohne grofsen
Zeitverlust sofort die schadhafte Stelle aufzu-
finden, indem ein Fernsprecher an einem sol-
chen Pfählchen in die Leitung eingeschaltet und
so die letztere nach den verschiedenen Rich-
tungen auf Verbindung geprüft wird. Man kann
dabei von verschiedenen Punkten aus gleich-
zeitig mit mehreren Fernsprechern vorgehen.
I )er Kontakt zwischen den Federn des Ver-
bindungsstückes kann um deswillen immer riu
erhalten werden , weil nach Abnahme der
y Google
Ki t KTKO t KCHN. 7.KITSCHKIKT.
MARZ i88v
Rtl'MTER, Rl.SLM.IATK DER VERSUCHE MIT LICHTMASCHINEN V. S. W. 127
Schraube //, vom Pfählchen alle inneren Thcile
offen vor dem Beschauer Hegen und mit der
Zeit etwa auftretender Rost auf die leichteste
Weise entfernt werden kann.
Der dachartige Kopf der Schraube //, schützt
bei Regen die blanken Metalltheile vor Nässe
und damit vor Ableitung zur Knie oder unbe-
absichtigter leitender Verbindung unter einander.
Ks wurden nun aufser den 500 111 langen
Kobeln auch kürzere Stücke von höchstens je
100 m Länge mitgeführt und diese vorzugs-
weise als Zweige von der Hauptleitung verwen-
det. Ueberall da, wo die Verbindung eines
Kabelendes mit einem Fernsprecher oder mit
einem oder mehreren anderen Kabeleiulen er-
folgen sollte, wurde ein Verbindungspfähli hen
eingeschlagen. Die Kabelstücke wurden so ge-
legt, dafs sie ohne alle Spannung auf dem Krd-
boden auflagen. I )ie ausgezogene Linie in Fig. 1
stellt eine so hergerichtete Verbindung dar. Die
Kreise bedeuten die Vcrbindungspfählchen.
Zum Transport von mehreren kürzeren Kabel-
sMcken diente eine gleiche Transportrolle, wie
sie für die 500 m langen beschrieben wurde.
Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen
der Pariser Elektrizitäts-Ausstellung von den
Herren Allard, Joubert, Le Blanc, Poitier
und Tresca.
(Kort«etmng und Schluß von S. 29.)
IL Versuchsresultate über Maschinen
und Lampen für Wechselstrom.
Zur Deutung dieser Versuchsresultatc sind
dieselben Rechnungsmethoden benutzt worden
für die Wechselströme, wie vorher für die Gleich-
ströme. Die Lebereinstimmung unter den beiden
Reihen der Nutzeffekte ist vollkommen beweisend
für die Gleichheit der Resultate; diese Gleichheit
rechtfertigt daher die Genauigkeit der Methode
vollständig.
Was im Besonderen die Anwendung von
Wechselströmen betrifft, so liegen nur drei ver-
schiedene, in der Tabelle III zusammengestellte,
-.ehr wenig untereinander vergleichbare Versuche
vor, von denen einer sogar durch keine elektri-
schen Werthe näher charakterisirt ist. Für die
beiden anderen sind die Nutzeffekte fast identisch,
obgleich die Lichtstärken für die Pferdestärke
selbst sehr verschieden sind; aber diese Ver-
schiedenheit erklärt sich dadurch, dafs das Licht
in Flammen von sehr verschiedenen Helligkeiten
vertheilt ist. Man bemerkt ferner, dafs die An-
zahl der Carcel für die mechanische Pferde-
starke abnimmt mit sinkender Helligkeit der
Flammen.
III. Versuchsresultate über elektrische
Kerzen.
Mit drei Systemen elektrischer Kerzen sind
von der Jury Versuchsreihen unternommen; die
Resultate derselben finden sich in der Tabelle IV
zusammengestellt, mit den bekannten Jahlochkoff-
Kerzen, mit Debrun-Kerzen (zwei parallele Kohlen-
stäbe ohne Zwischenisolation), welche aufrecht
stehend und auch, umgekehrt, nach unten hän-
gend gebrannt werden können, und schliefslich
mit Jamin-Kerzen, die bekanntlich aus zwei par-
allelen Kohlenstäben bestehen , die noch von
einem Drahtbündel umgeben sind, welches das
Kntzünden der Kerzen zu besorgen hat. Diese
Kerzen verbrennen immer von ihrem unteren
Knde an aufwärts, weshalb sie mehr Licht nach
unten werfen als die Jablochkoff-Kerzen.
Das Problem der Theilung des elektrischen
Lichtes hatte schon, bevor es durch die Glüh-
lampen für viel kleinere Lichtquellen gelöst wor-
den war, eine sehr glückliche und epochemachende
Lösving durch die Jablochkoff-Kerzen gefunden.
Ks ist eigentümlich, dafs die seitdem entstan-
denen verschiedenen Systeme fast dieselben Re-
sultate gaben, sowohl in Bezug auf die Anzahl
der Carcel für die mechanische oder elektrische
Pferdestärke, als auch in Bezug auf den Nutzeffekt
der Lichtbögen. Die Jamin-'Kerze giebt unter den
besten Umständen eine gröfsere Lichtmenge,
ohne dafs sich dabei der Arbeitsaufwand von der
gewöhnlichen Proportionalität entfernt (aufser bei
dem Versuch mit 48 Kerzen, der bei Weitem
der günstigste ist), was offenbar davon herrührt,
dafs die Lichtmaschine mit gröfserer Geschwin-
digkeit läuft und deshalb mehr Arbeit umsetzt.
Diese letzte Bemerkung der Jury ist nicht
ganz klar und verständlich, denn es ist weder
die Lichtstärke der Jamin -Kerze gröfscr, noch
ist die Anzahl der Carcel für die Pferde-
stärke höher als bei den anderen Systemen, im
Gcuentheil ,
ist kleiner ; es wird deshalb
wohl heifsen müssen, die Jamin-Maschine giebt
unter den besten Umständen eine gröfsere Ge-
sammtlichtmenge, denn die Zahlen der drei Nutz-
effekte sind unstreitig höher als bei den anderen
zwei Systemen. Hierzu pafst denn auch die Kr-
klärung vollkommen, es liegt dies daran, dafs
bei der erhöhten Tourenzahl mehr Arbeit um-
gesetzt werden kann. Denn wenn die Maschine
mehr Arbeit umsetzt, als ein anderes Mal bei
langsamem Gange, so wird dieser Mehrbetrag im
äufseren Stromkreis abgegeben (unter der Vor-
aussetzung gleichen Stromes in beiden Fällen,
was ja auch zutrifft, wenn wir uns z. B. statt 4
5 Kerzen in jeden Kreis geschaltet denken , die
Arbeit, welche in der Maschine verbraucht wird,
ist dieselbe, da der Willerstand und die Strom-
stärke unverändert sind, es müssen also die Nutz-
effekte steigen. Ob aber diese bei der Jamin-
Maschine benutzte hohe Tourenzahl in der Praxis
sich gut bewahrt, mufs abgewartet werden.
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128
Ai:ll ANIM.l N(.l N.
El rKIKUlM IIN. ZKIIS« HKIH
M\R/ illj.
Tabelle III. Ueber die Versuche mit Maschinen und Lampen für
Wechselstrom.
H e /. c i c Ii n n n
I- o r ni e I.
XIV.
xv.
XVI
De McntCn> I>c Meritenv Siemen.
i Lern hl s l_impen u l.-iropen
ihurmlampr v>m in j Stif.m-
vnn Sirrin llerju. ».reiseii
Beobachtete mechanische GröTsen:
(Icschwindi^keii des Erreger«
C.csi liwin.li^kcit der I iclitma«ehinc
Aufgewendete Arbeit l'ilr den Erreger
Aufgewendete Arbeit für .lic Lichtmaschine
Effektive aufgewendete Arbeit
Beobachtete elektrische Gröfsen:
Widerstand des Erregungsstromkrcises
Widerstand einer Ahthcilung der Lichtmaschine
Widerstand der Leitung de« I. Stromkreise«
Gelammt widerstand des l. Stromkreises
(icsaniiiitwiderstand der anderen Stromkreise .......
Stromstärke des ErTegung«stromcs
Stromstärke im I. Stromkreise
Stromstärke in den anderen Stromkreisen
Potcn/ialdtlTercn/. an einer Lampe
Arl.eit in den Lampen des I. Stromkreises
Arbeit in den Lampen jedes anderen Stromkreis- . . . .
Berechnete elektrische Werthe:
Arbeit des Erregers
Arbeit im i. Stromkreise
Arbeit in den anderen Stromkreisen
("■esammlarbcit in den Lampen nach direkten Messungen
t.esammte elektrische Arbeit
Lichtmessungen :
I>urchincs«er der Kohlen
Horizontale l ichtstarke
Mittlere sphärische Lichtstarke
Mittlere sphärische ( ,e«ammtli< ht«tarkc
Nutzeffekte:
ftcsanitnter mechanischer Nutzeffekt
Mechanischer Nutzeffekt der Lichtbogen
Elektrischer Nutzeffekt der Lichtbogen
('arcel pro mechanische Pferdestarke
(arcel pro elektrische rferdestarke
Carcel pro Pferdestärke in den Lichtbogen
( arcel einer Lampe pro Ampere
Touren in der Minute
Touren in der Minute
in Pferdestärken
in Pferdestärken
/' in Pferdestärken
r in t »1 in
in ( Mim
in ' >hm
A' in Ohm
A" in ( ihm
/ in Ampere
J in Ampirc
J' in Ampere
/■ in Volt
in Pferdestärken
in Pferdestarken
75 • e
_ a-7»
7W
f in Pferdestärken
/'' in Pferdestärken
in Millimetern
in (arcel
/ in Carccl
/ // /
o
O I2JO
S70
S74
620
0
0
t.«
' 1-
Iis
*:>■<>
II.-
12, s
16,,.
i
i
—
3':<
0
0,1s
4. -
0,,,
4 t;
0,-,
8,-<r
0
0
|6,~
32."
I2.V
33.»
I2.S
3°
5?'-
—
!,<>
3.
I.-.
3"
0
0
1,1-,
-
l.>y
1.-.
8.»s
1 l.j,
lO.v
15.
20
10
»34
1.50 II. 171
44
93«
117 u. 154
30
03'
733
468
O.fct
O.v,;
0.s>
O.V
O-,
79-
33-
60...
33 m
87-,
4' .
3v
3."
Bemerkungen:
Zu Reihe \|V. I>rc 5 ' ".r.imme'sthcti Hm^ der Maschine w iren alle nchcnein.inilcr Kcschattct. K-.'rr
.ms 4 p.nallel vereinigten Oruppen von je 4 hintercin.miler verhiinilcncn Spulen t>c«tehcmi I.n tu
messun^en nur h<.or»rit..l. Uie miniere sphärische lae-hetarlc i«t 1,0», der rmrunnutc». wie ju-
fWicrcn /alilrvii hen Verbuchen gcfunilcn. XV. |)ie*ctbe Maschine, «tie s Gramme' sehe» Km*c
^errcniH, jetler /um Itcloch einer I.^nipc. Widerst. *n<i im Kreise <ler gemessenen l.ampc. KleLtrisclie
Messungen ksci diesem Widerstände, l.irhimrs.nnurti mit un'l ohne dcnscllfcn, <la die v!ci anderer
Lampcnkrcisc keinen Widct stand enthielten XVI. Maschine !**»> erregt durch l'„. Aih<it
■ : reit Keines. eii mit _• IlcfnctVhen Arhcitsne.terii, .l.«s I.iclu .ler 4 Lampen eines Sirnmeie^e-
^lei.h/eiük; Kcines-cn l»ie Wende •hesei Keihc i;eh.-ren /11 -len uiisichcr-tcn 111 Knlj;e
schlechten Arhcitens eines Riemens. -Ict i.ftcrs ablief.
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El.EKTKOTKlHN. ZEITSCHRIFT. „ ,, , .
MARZ 1B83. RlCHTKR, KKSUI.TATE DER VERSUCHE MIT LICHTMASCHINEN V. S. W. I 29
Tabelle IV. Ueber die Versuche mit elektrischen Kerzen.
XVII.
XVII I.
XIX.
XX.
•
Bezeichnung
Formel
ucDrun
Jabloch-
koff
mit Ma-
schine von
Gramme
Jabloch-
koff
mit Ma-
schine von
De
Meritcns
32
Umin
.-^
48
60
7 Kerzen
20 Kerzen
25 Kerzen
Kerzen
Kerzen
Kerzen
Beobachtete mechanische Gröfsen:
Geschwindigkeit der Lichtmaschine ....
Touren i.dMin.
2237
1206
861
2155
2300
2149
Tin Pfcrdest.
I2.S,
17."
26,»
26,. j
23,00
Beobachtete elektrische Gröfsen:
\\ iderstand des Errcgungsstromkretses . .
r in Ohm
C«.}>
0,50
0,50
R in Ohm
4.5
12.-
12,-
Widerstand der anderen Stromkreise . . .
A'' in Ohm
z
14.?.
34.5
34,5
34,5
Stromstärke des Erregungsstromes
/ in Ampere
53-i
0
25
25
25
Stromstärke in den Lichtstromkreisen . . .
7 in Ampere
10
7.4
8.5
6,.
E in Volt
43
42
77
69
74
Berechnete elektrische Werthe:
Arbeit de* Erregers in Kilogrammmeter .
rfl
K
—
90
0
32
32
32
Arbeit im 1. Stromkreis in
—
27.M
28.7«
48,1
33,7
15.»
Arl>eit in den anderen Stromkreisen . . .
A'' T
£
—
64,1k
114,»
130.9
91.5
43.'
Mittlere Arbeit in einem Lichtbogen . . .
,1
j *
47. <
2s\8
Gesammte Arbeit in den Lichtbögen . . .
n •"in fiac-
"= 7<i starke»
6,o-
8,7»
•1.47
20, l-
22,91
20,«4
r in IYcrdcslark.
II, <S
13."
23,'9
2S,<.
21, »5
Lichtmessungen:
in Carcel
37.*
27.7
32.5
22,o
23.9
12,9
\I 1 ttlcrc Mjh arische I ,ic ht stärke
/ in Carcel
27.«
r , 4
20, 1
l6o
17.«
O.«
7 »4
Mittlere sphärische Gcsammtüchtstärke . .
192
404
592
512
»35
564
Nutzeffekte:
Gesammtcr mechanischer Nutzeffekt . . .
T-
T
_
0,8t
0,7t
0,»9
0,ak
0,,5
Mechanischer Nutzeffekt der Lichtbögen .
t
/'
O,*»
O.-S
O.Hfi
o.s,
Elektrischer Nutzeffekt der Lichtbögen . .
t
0,-l
0,8-
o.ss
0,91
<>.,♦
Carcel pro mechanische Pferdestärke . . .
/.
T
13.9
3i.)
34,11
19.7
32."
24.5
Carcel pro elektrische Pferdestärke ....
L
- r.
36,.
45.*
22,:
33-4
25.8
Carcel pro Pferdestärke in den Lichtbögen
L
t
31,6
46.J
51.*
25.1
36,4
27.S
- ;
7
2.-4
2,k,
2,-9
2M
3,4'
2,6»
Zu Reihe XVII. Die DebrunMaschine i»t eine Gramme'ictic Maschine für 8 JablnchkofT-Kcr/cn, mit
/ Krrcgcr auf dersel!>cn Achse. Von den 2 Stromkreisen funktionirtc nur einer hei «fem obigen
1 Versuch, und mar nicht »ehr regelmafsig. »11 dafs mehrere der elektrischen llaiiptwerihe
1 nicht gemessen werden konnten. Die PotemialdirTcrenr schwankte zwischen 40 und 60 Volt.
1 WIK. Wcchsc1strotnma*chine mit 4 Stromkreisen. Sehr gute Indikatnrdiagramme. Zahlreiche
und übereinstimmende l.ichlmessungen, von vorn, von der Seite, 45° Uber und unter der Huri-
Bemerkungen. / «ontalen. XIX. Die 5 Gramme "sehen Ringe der Maschine getrennt, jeder aus 16 hinter einander
\ geschalteten Spulen bestehend) betrieb 5 Kerien. l-ichtmcssungcn an einer Kerie unter ver-
I schiedenen Winkeln und an 5 Kernen gleichzeitig. Die elektrischen Meningen reigten eine
1 grofse Regelmäßigkeit. XX Ktwas veränderte und mit erhöhter Tuurenrahl laufende ( iramme-
I sehe Wechselstrommaschine mit eingebautem Erreger. Hfcufige elektrische Messungen. Licht-
messungen an einer Kerie horiiontal. Die obigen Resultate sind Mittelwerthe au» mehreren
Versuchsreihen.
'7
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El.F.KTKoTF.OIN. ZEIT SrilRlKT.
130 Abhandlungen. marz Igg3.
Tabelle V. Ueber die Versuche mit Glühlampen.
XXI.
XXII.
XXIII.
XXIV.
Maxim
Edison
L a n c -
•
Swan
Bezeichnung
Formel
Fo«
IOO
Lam-
5°
Larn-
I ,am-
528
6
4
pen
pen
pen
Lampen
Lampen
Lampen
Beobachtete mechanische Gröfsen:
1
Geschwindigkeit der Lichtmaschine ....
Touren i. d.Min.
984
102 1
IU27
282
—
—
/' in Pferdest.
23.
17."
68,-4
—
—
□ co Dücineit cicK.ii iscue vf ruiscn •
Widersland dt* Frrei'umrsstroinkrei*«? *
r' in Ohm
'-75
■0«
r in Ohm
0,05
O..5
—
—
—
A' in Ohm
47-
42,8
41.?
28,=
Stromstärke des Errcgun^sstronies
y in Ampere
32
-32
32
Gcsammtstromstärke im Lampenkreise . . .
J in Ampere
142
87
»7
5°
370
—
—
1,4:
1.-4
O.-c
1.55
Potcnzialdiffcrcnz an einer Lampe
K — i Ä* i. Volt
67
75
82
9«
48
Berechnete elektrische Werthe:
75 £
2,4«
Z.44
_
75 X
1.3-
o.y.
O,.-
— "
Arbeit in einer Lampe in Kilogrammnietern
> - M"
9,-'
13.'«
16,-3
6,50
z.*«
Gcsammtarbeit in den Lampen in Pferdestark.
7J <r
8,s,
Sr
45.-*
—
—
/•'
16,-t,
8,,s
Lichtmessungen :
.
Mittlere sphärische Lichtstärke pro Lampe
/
1,44
3.-
'.5-
I,«4
2,.,
Mittlere sphärische Gesammtlichtstärke . .
/.-=/»./
144
x 40
94
829
—
—
Nutzeffekte:
Gcsammter mechanischer Nutzeffekt ....
/•'
/'
OD
—
—
—
Mechanischer Nutzeffekt der Lampen . . .
t
/'
O.5.,
0,5.
o.*..
—
—
Elektrischer Nutzeffekt der Lampen . .
t
mm
f
O,--
1
0,-5
0,*»
—
--
( *-irr»>l t\rf\ m*»t»1nnicriiii» Pf^rd**^! Triff*
1-tlTClJ pro Iul.CIlflIll9l.IlL I 11 11101*11 M 4 . .
L
T
6,jt>
8,. 8
12,-5
t2, *>
Carcel pro elektrische Pferdestärke ....
l.
/■'
8.59
H,5<,
M.4V
Carcel pro Pferdestärke in den Lampen .
•
/.
t
1 1,11
15.^
16,»
i8,.i
•3.«
21.55
1
I, .
I.*.
2,M
0.1,
1.4.
Zu Keihe: XXI. Gleiclutrommavchlne von Weiten, erregt dutch eine Maschine von Maxim
Zahlreiche Indikatordiagramme. Itei »5 Lampen schwankte .ier Strom, *o dafs die elektriichen
|tc"t, Achtungen «*hr unsicher wurden. Zahlreich« Liclitniivxuiigcn an 4 Lampen gleichzeitig,
von vorn, von der Seite, unter 4$° un'l unter verschiedenen Neigungen. Die miltlctc sphärische
l.ichttturke betragt o.;, der homonUlcn Lichtstarke von vorn und e>.:, der huiizntitalen Licht
starke cler um 45^ gedrehten l„impe. XXII. 4 A-I~,rnpen wurden vi,» der grofven Maschine,
Bemerkungen / welche im Ganren 486 A- und 84 BI.ampi.-n trieb, abgezweigt und gcmciicn. Die mittlere
DCmerKun(cn, <^ sphärische Lichtstarke stellte sich hier hetaus aN o^„ tlcr von vorn gemessenen horizontalen
Lichtstarke und o,;l der horizontalen Lichtstarke, wenn die Lampe um 45"' gedreht worden war.
XXIII. Die 4 E'lison-A Larupen wurden durch 6 I^mc Kox I-ampcn civctzt. I>ie mittlere «phäri
*chc Lichtstarke vtclltc sich hier aufo,^ der horirontalen, von vorn gcme**cnen und aul der
horizontalen Lichtttftrke, wenn die Lampe um 45- gedreht war. XXIV. I>ie 4 Ediion-A-Larnpen
wurden durch 16 Swan-Lampen crsetit, von denen an 4 die Lichtrnenungcn angettellt
Für die minier* sphärisch« Licht.larlc* .ind dieselben Koeffizienten gefunden worden.
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marz 1B83. Richter, Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen u. s. w. 131
IV. Versuchsresultate über Glühlampen.
Die Ergebnisse der Versuche, welche von der
Jury mit Glühlampen von Maxim, Kdison,
I.ane-Fox und Swan in ganz derselben Weise
wie mit den Bogenlampen vorgenommen wor-
den sind , finden sich in Tabelle V zusammen-
gestellt. Obschon diese Messungen, soweit sie
sich auf die mechanische Arbeit beziehen, nicht
vollständig sind, so geben sie doch über die
elektrischen und photometrischen Werthe einen
Ueberbhck, da mit demselben Zweigstrom von
den grofsen Edison-Maschinen Lampen von Edi-
son, Lane-Fox und Swan unter verschiedenen
Umständen gemessen werden konnten, nach-
dem mit Maxim - Lampen schon vollständige
Messungen angestellt worden waren.
Tabelle VI. Vergleich zwischen den verschiedenen Versuchsreihen.
Bcxcicliuung
Maxim
Kdison
Lane-Fox
Swan
Resultate
der
Jury.
Resultate
der
Spej-'Komm.
Resultate
der
Jury-
Resultate
der
SpeJ.-Kornm.
Resultate
der
Resultate
der
Spei.Kornm.
Resultate
der
Jury.
Resultate der
Speiiat-Kom-
mission.*)
43
41
«37
28
31
33
32
Volt
75
57
9'
90
SO
s
48
47
5«
1,-4
1.1*
0,-
'.-7
1.59
1.55
».«:
I3.»s
7.«
6l5o
5.9.
S.,5
7.^
7.*.
7,**
9.*7
Mittlere sphärische Licht-
1.5-
1.1*
I..6
2. -9
i,<t
2.J>
Carcel für die Pferdestärke
m den Lampen . . .
IS*-.
12.«,
iS,n
15.^
12.*.
21,55
I2,,i
•| Die Zahlen dieser Reihe beziehen «ich auf einen Vei»uch, bei dem die Lichtstärken der um 45" gedrehten Lampe 16
berw. jj Nonnalkcracn betrugen.
Von einer Spczial-Kommission waren andere,
ausführlichere Versuche mit Glühlampen dieser
vier Systeme angestellt worden. ') Die Licht-
stärken waren dabei nicht auf Carcel-, sondern
auf Spermaceti- Kerzen bezogen, welche bei
einem Konsum von 7,80 gr in der Stunde eine
Lichtstärke geben, die sich zu einem Carcel
wie 1:9,5 verhält. Die Lampen sind dabei
immer um 45 0 gedreht gestellt worden und
, horizontal gemessen.
In der Tabelle VI sind die von der Jury
erhaltenen Resultate mit denen der Spezial-
, Kommission zusammengestellt, wobei die von
j der letzteren gewonnenen Lichtstärken auf die
sphärischen Lichtstärken und auf Carcel als
j Einheit umgerechnet sind, unter Benutzung der
dafür gefundenen Koeffizienten.
Obgleich die beiden Versuchsreihen nach
ganz verschiedenen Methoden und zu verschie-
denen Zwecken angestellt worden sind, so er-
kennt man doch eine Uebereinstimmung der
Zahlen, die grofs genug ist, die vier Systeme
der untersuchten Glühlampen hinsichtlich ihrer
elektrischen Werthe zu charakterisiren.
Diese Uebereinstimmung wird noch deut-
licher, wenn man beachtet, dafs bei diesen
Lampen der Nutzeffekt umsomehr steigt, je
hoher man die Lichtstärke treibt. Besonders
zeigt sich dies in den drei Reihen der Swan-
I-ampe, wo, wenn die LichLstärke wie 1 : 2
steigt, der Nutzeffekt sich von 13 auf 19 er-
hebt.
Allgemein wird man für Glühlampen bei
einer mittleren sphärischen Lichtstärke von
i,t Carcel, welches ein ganz praktischer Werth
ist, auf eine effektive Leuchtkraft von 12+13
Carcel für die elektrische Pferdestärke in den
Lampen oder ungefähr auf 10 Carcel für die
mechanische Pferdestärke rechnen können. Die
elektrischen Kerzen liefern 40 Carcel für die
elektrische Pferdestärke in den Lampen, die
Regulatoren ungefähr 100 Carcel, so dafs man
in überschläglicher Weise sagen kann, die öko-
nomischen Werthe dieser drei Systeme ver-
halten sich ungefähr wie 1:3:7, und es sind für
jedes immer die stärkeren Lichtquellen nach
dieser Hinsicht günstiger als die schwächeren.
Wenn ich nun schliefslich noch das von der
Jury angegebene Verhältnifs der Spermaceti-
Kerze zum Carcel von 1 : 9,5 neben das von
Fontaine in seinem Werke Eclairage ä l'elec-
tricite\ 2. Auflage, S. 352 gegebene Verhältnifs
von 1 : 7,, setze, so zeigt dies zur Genüge, in
welchem Stadium sich bei solcher Unsicherheit
! in dem Grundmafse die Photometrie befindet,
1 und wie grofs die Berechtigung des oben ge-
machten Vorschlages ist, an Stelle der Licht-
i stärke lieber die Stromstärke oder den Arbeits-
| verbrauch anzugeben.
>i Nähere* hierüber siehe Journal of the Society of Telegraph
F.ngineer» and of Electrica«*, 188». 11. Bd., No. 41.
E. Richter.
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132
Abhandlungen.
Elektro i f.ciin. Zeitschrift.
MARZ 1883
Die Untersuchungen über Gewitter in Bayern
Von Wiliiki-m von Bkzolo.
Unter den im letzten Dczemberhefte (S. 461 ff.)
dieser Zeitschrift enthaltenen 5 Notizen aus der
elektrischen Konferenz in Paris von Herrn Ge-
heimen Ober-Postrath I.udewig finden sich An-
gaben Uber die von den Telegraphenanstalten
des Deutschen Reiches angestellten Beobachtun-
gen über Gewitter. Ks dürfte deshalb für die
Leser dieser Blätter von Interesse sein, zu er-
fahren, dafs ähnliche Beobachtungen, aber in
viel umfassenderem Maßstäbe schon seit einigen
Jahren in Bayern und Württemberg gemacht
werden und bereits nach verschiedenen Rich-
tungen hin zu interessanten Ergebnissen geführt
haben.
Schon im ersten Jahre der Thäligkeil der
Königlich bayerischen meteorologischen Zentral-
station München stellte sich das Bedürfnifs
heraus, den Zug und Verlauf der Gewitter in
Bayern eingehender zu studiren, als dies mit
Hülfe der Aufzeichnungen möglich war, welche
von den 34 (damals erst 31) meteorologischen
Stationen des Königreichs einliefen. ') Es wurde
deshalb im Frühjahr 1870 in öffentlichen Blät-
tern ein Aufruf erlassen zur Gewinnung frei-
williger Beobachter, der von ^rofsem Erfolge be-
gleitet war, so dafs nur etwa die Hälfte der
Anmeldungen berücksichtigt werden konnte,
und dafs schon im Sommer 1879 an 270 Orten
des Königreichs regelmäfsige Aufzeichnungen
über Gewitter gemacht wurden.
Um diese Aufzeichnungen rasch und in einer
für die weitere Verarbeitung handlichen Form
zu erhallen, wurde dafür jene der gewöhnlichen
Postkarte gewählt. Diese Karten tragen auf
der Vorderseite die Adresse der Zentralstation,
auf der Rückseite die durch nebenstehenden
Abdruck (in einem etwas hinter der Post-
kartengröfse zurückbleibenden Rahmen) wieder-
gegebenc Rubrizirung. Durch das Entgegen-
kommen der Königl. Gencraldirektion der Ver-
kehrsanstalten wurde es ermöglicht, dafs diese
Karten als portofreie Dienstsache befördert wer-
den. Diese Einrichtung erleichtert die Be-
nutzung ganz wesentlich, da die einzelnen
Karten in Folge dessen kein werthvolles Ob
jekt bilden und ohne besondere Kontrole in
gröfserem Vorrath an die Beobachter hinaus-
gegeben werden können, so dafs die meisten
derselben einige solche Karten in der Brief-
tasche bei sich zu führen pflegen und die No-
tizen unmittelbar während der Beobachtung in
dieselbe eintragen. Die ausgefüllte Karte wird
Die» itt die Anzahl der au» Staatsmitteln errichteten und
unterhaltenen Stationen, welche aU Normal Kationen bezeichnet
werden ; ihnen schlugen »ich im Laufe der Zeit noch 15 andere,
giufitcnthcil» auf Privatkonten eingerichtete und vnn freiwilligen
-
alsdann in den nächsten Briefkasten geworfen,
falls es der betreffende Beobachter nicht vor-
zieht, die eine für sich zurückzubehalten und
nur eine Abschrift an die Zentralstation abzu-
senden.
Diese Art der Aufzeichnung hat sich in hohem
Grade bewährt und mehrfach Nachahmung ge-
funden. Insbesondere wurden die gleichen
Karten im Jahre 1880 auch in Württemberg
eingeführt, und zwar werden sie durch die gütige
Vermittelung des Vorstandes der Königl. würt-
tembergischen meteorologischen Zentralstation,
In wurde am
18
ein Gewitter (Wetterleuchten) beobachtet.
Weite,- . vorher von U. bis U.
leuchten '
u. fetne 1
Mit« ' nachher von U. bis U.
l Him-
( mel»-
im 1 "d-
Donner hörbar von Uhr bis
Uhr
Regen dauert« von Uhr bis
Uhr
Hagel dauerte von Uhr bis
Uhr
„ . ( "g «Mb ) Hin.-
ka.m au» 1
\ zog vorüber Im nach ' "d-
Wind- 1
richtung W( wlhw)d. ^
Stärke !
dem Ge».
Bemerkungen (Insb. über Gewirterschiden) :
Unterschritt de« Beobachters!
Herrn v. Schoder, rcgclmäfsig nach München
geschickt, wo sie die weitere Verarbeitung
finden.
Hierbei mufs noch hervorgehoben werden,
dafs die Stationen in Bayern ziemlich gleich-
mäfsig vertheilt sind, und dafs sich die gröfste
Zahl derselben auf dein platten Lande befindet
und die Aufzeichnungen von Personen gemacht
werden, die sich viel im Freien bewegen, so
dafs die Beobachtungen meistenthcils nicht mit
den in Städten unvermeidlichen Fehlern behaftet
sind.
Eine Uebersicht über die Thätigkeit dieser
Digitized by Google
»33
Gewitterbeobachtungsstationen gewinnt man aus
folgender Zusammenstellung:
Stationen
Bayern | " »rUem-
Meldungen
■»>•«" 'vv;:i:r
1879
*79
3 57t
1880
234
62
S 74i
33
1881
a49
59
6630
1 174
1882
252
5i
4 162
893
Da ein solches Netz freiwillig thätiger Beob-
achtungsstationen naturgemäfs etwas schwanken- ,
des an sich hat, und da es wünschenswerth ist, j
derartigen Schwankungen möglichst vorzubeugen J
oder wenigstens jederzeit genau über dieselben 1
unterrichtet zu bleiben, so wird in jedem Früh- j
jähr an sämmtliche Beobachter ein Schreiben
mit beiliegender Rückantwortskarte versendet,
und es werden dieselben ersucht, auf dieser
Karte ausdrücklich zu erklären, dafs sie die |
• Beobachtungen fortsetzen, in Verhinderungsfällen
für Stellvertretung sorgen, von einer gänzlichen
Einstellung der Beobachtungen aber rechtzeitig
Anzeige machen wollen.
Die einlaufenden Meldungen werden nun zu-
nächst kartographisch verarbeitet, d. h. es wird
für jeden Tag, an welchem Uberhaupt ein Ge-
witter oder Wetterleuchten zur Beobachtung
kam, eine Karte angelegt. Dabei wird zunächst
die Zeit eingetragen, um welche der erste [
Donner gehört wurde, sowie die Richtung, aus
welcher das (lewittcr kam und nach welcher
es zog, durch einen (allenfalls gebogenen) Pfeil
angedeutet. Dann werden alle Orte, an wel-
chen der erste Donner zur gleichen Zeit gehört
wurde, durch eine Linie verbunden. Solchen
Linien habe ich den Namen von Linien gleich- ;
zeitigen Donners oder xlsobronton* (170; gleich, I
Bssvtt Donner) gegeben. Indem nun diese
Linien für die verschiedenen (vollen) Stunden
gezogen werden, geben sie ein sehr schönes
Bild über das Fortschreiten der (Icwitter. Man
hat zwar schon früher in Frankreich, Norwegen
u. s. w. eine ähnliche Art der Darstellung an-
gewendet, doch legte man dabei gewöhnlich
den mittleren Zeitpunkt zwischen erstem und
letztem Donner zu Grunde, ein Verfahren, was
mir wegen der grofsen Unsicherheit der letzteren
Bestimmung nicht nachahmungswerth erschien,
l'ebrigens gestatten die in den Postkarten ent-
haltenen Mittheilungen ebensowohl eine Dar- j
Stellung nach Linien letzten Donners, als auch
nach Linien gleichzeitigen Beginnens oder Schlusses
des Regens 11. s. w.
Von den vielen, während der letzten vier
Jahre auf diese Weise dargestellten Gewittern
wurden nun die interessantesten ausgewählt und
die auf sie bezüglichen Karten jedesmal in dem
Schhifsheftc der vierteljährig erscheinenden l'ubli- !
kalion der Zentralstation zur Veröffentlichung
gebracht. ')
Seit den letzten zwei Jahren wird dabei auch
den Isobaren des betreffenden Tages besondere
Aufmerksamkeit geschenkt, und solche werden
für die Tage mit ausgedehnterem Gewitter mit
grofser Genauigkeit und unter Anwendung
strengerer Methoden, als man sie sonst bei den
gewöhnlichen Karten der täglichen Wetter-
berichte benutzt, hergestellt.
Diese Untersuchungen haben nun schon jetzt
zu verschiedenen Resultaten geführt, von denen
die wichtigsten hier kurz erwähnt werden sollen.
1. Die Gewitter, sofern sie nicht Begleiter
heftiger Zyklonen sind, was bei uns sehr selten
vorkommt, entstehen, wenn bei ruhiger Luft
lokal bedeutende Temperaturdifferenzen und
damit lokale barometrische Depressionen auf-
treten, die sich an den nur von 5 zu 5 mm
gezogenen Isobaren meist nur als Verkrümmun-
gen, d. h. als unrcgelmäfsige Aus- und Einbie-
gungen bemerkbar machen, die jedoch bei mehr
ins Einzelne gehenden Isobarenkarten auch deut-
liche Zentren erkennen lassen. Diese kleinen
Depressionen erscheinen meistens nur als Theile
oder Ausläufer grofser Depressionsgebiete, die
aber so flach sind, dafs sie an der Erdober-
fläche keinen bemerkenswerthen Wind hervor-
rufen.
Die Fortpflanzung der Gewitter erfolgt
jedoch im Allgemeinen ohne Rucksicht
auf die die Theildepressionen umkrei-
senden Winde in jenem Sinne, wie es
der wohl nur in etwas höheren Regionen
bemerkbare Wind der grofsen Depression
verlangt, d. h. die Gewitter schreiten von
Westen nach Osten weiter, sowie die kleinen
Depressionen als Theile einer im Norden ge-
legenen gröfseren zu betrachten sind, sie schreiten
von Osten nach Westen weiter, sowie sie einem
Depressionsgebiet angehören, dessen Zentrum
im Süden liegt.
Der letztere Fall ist verhältnifsmäfsig selten,
da auch Süddeutschland im Allgemeinen noch
unter dem Einflüsse der über die Nord- und
Ostsee hinweg/iehenden Depressionen steht. Es
giebt jedoch oft längere Zeiträume , in wel-
chen auch die südlichen, d. h. die über
Mittelmeer, Adria und Ungarn dahinschreitenden
über die Alpen übergreifen und ihren Einflufs
bis zur Donau, oft sogar bis zur Mainlinie hin
geltend machen, dann bringt, der gewöhnlichen
Regel entgegen, Ost- und Nordostwind Nieder-
schläge, und auch die Gewitter schlagen als-
dann die seltenere ostwestliche Zugrichtung ein.
Ein solches Uebergreifen auf südlicher Hahn
vorüberziehender Depressionen kam besonders
im Jahre 1880 häufig vor, und dieses Jahr war
'1 v. Ilc7"l<l u. L.irii;, Hcm1i;ic1iIiinj;c n <i«'r :iifti'nrut'n;U' licii
Stationen in Hävern , III I )>!•< III. Mutn Iicii, Ihc ■ 1 1 >r V'.t
mann. - B>.'
Digitized by Google
134 Abhani
auch ungewöhnlich reich an Gewittern, die aus
Osten kamen. Dies gilt jedoch nur für das
Fortschreiten im Grofsen und Ganzen; im Ein-
zelnen werden auch die kleinen Theildcpressio-
nen von den Winden bezw. vom Gewittersturme
so umkreist, wie es das Buys- Bai lof sehe Ge-
setz verlangt, und auch die Wolken kommen
alsdann aus verschiedenen Richtungen gezogen.
Ganz besonders intensiv treten die
Gewittererscheinungen auf dem Sattel
höheren Druckes auf, der zwei grofse
Depressionsgebiete oder auch zwei Theil-
depressionen von einander trennt.
2. Zieht man die Linien, an welchen in
einem gegebenen Augenblicke der erste und
jene, an welchen zu gleicher Zeit der letzte
Donner gehört wurde, so schliefsen sie den
Raum zwischen sich ein, über welchem gleich-
zeitig elektrische Entladungen stattfinden.
Dieser Raum hat in den meisten Fällen
die Gestalt eines langen, schmalen Ban-
des, das auf der Fortpflanzungsrichtung
des Gewitters senkrecht steht.
Die Gewitter marschiren also im Allgemeinen
mit sehr breiter Front und sehr geringer Tiefen-
entwickelung über das Land hin.
Es kamen schon mehrfach Gewitter zur Be-
obachtung, bei welchen auf Linien, die von der
Nordgrenze Bayerns, also vom Thüringer Walde
bis zu den Alpen reichten (mehr als 300 km),
gleichzeitig elektrische Entladungen stattfanden,
während die Breite des unter dem Einflüsse
dieser Entladung stehenden Raumes im Sinne
der Parallelkreise, also im Sinne der Fortpflan-
zungsrichtung, nur etwa 40, oft noch viel weni-
ger, höchstens aber 80 km betrug. Hierbei
darf nicht vergessen werden , dafs in solchen
Fällen von der Frontlinie nur ein Theil beob-
achtet wurde, da sie nach beiden Seiten über
das Beobachtungsgebict hinausgriff.
3. Es giebt bestimmte Gegenden, welche die
Entstehung von Gewittern besonders begünsti-
gen, und die deshalb als eigentliche Gewitter-
herde bezeichnet werden können.
Solche Gewitterherde sind z. B. die sumpfi-
gen Niederungen zwischen den * gröfseren Seen
und den Alpen , so insbesondere die Gegend
zwischen dem Ammerscc und Starnbergersee
und den Alpen, sowie zwischen dem Chiemsee
und der nächst gelegenen Alpenkette. Ferner
spielt der Westabhang des Böhmerwakles sehr
häufig die Rolle eines Gewitterherdes; ob dies
bei dem Ostabhange nicht ebenso und vielleicht
noch häufiger der Fall sei , läfst sich natürlich
nicht entscheiden, da der Gebirgskamm das
Bcobachtungsgebiet abgrenzt. Die ausgedehnte-
sten , Bayern durchziehenden Gewitter aber
dürften ihren Ursprung zwischen Rhein und
Schwarzwald haben, und hier wäre es, wo die
von den Tclegraphenanstalten der Rcichspost-
verwaltung gemachten Aufzeichnungen äufserst
Elektrotkchn. Zkitscjiäift.
lungen. ^ marz
I '
! werthvolle Ergänzungen liefern könnten. Auch
verschiedene andere Gegenden lassen sich als
entschiedene Herde für kleinere, mehr lokale
Gewitter erkennen , und zwar sind es immer
Orte, die eine lokale Erwärmung besonders be-
: günstigen und zugleich viel Wasserdampf liefern
1 können.
4. In Fällen, wo die Entstehung von Ge-
wittern innerhalb des Beobachtungsgebietes nach-
gewiesen werden kann, tritt sehr häufig die
merkwürdige Erscheinung ein, dafs die elek-
trischen Entladungen auf langen Linien
genau gleichzeitig — soweit sich dies mit
j Hülfe gewöhnlicher Uhren ermitteln läfst —
j ihren Anfang nehmen. Man wird hier un-
willkürlich auf den Gedanken geführt, dafs die
durch den ersten Blitzschlag herbeigeführte Stö-
rung des elektrischen Gleichgewichts sich durch
Influenz von Wolke zu Wolke mittheile und
so den gleichzeitigen Ausbruch an verschiede-
nen Orten hervorrufe.
5. Besonderes Interesse gewähren auch
manche Beobachtungen über Wetterleuchten,
i insofern sie zeigen, auf wie aufserordentlich
1 grofse Entfernungen Blitze als Wetterleuchten
wahrgenommen werden können.
So konnte z. B. sowohl durch die Ueberein-
stimmung der Zeitangaben als auch durch die
auf die Richtung, in welcher die Erscheinung
wahrgenommen wurde, bezüglichen Aufzeichnun-
gen genau nachgewiesen werden, dafs am
26. August 1880 an der Grenze von Sachsen-
Meiningen Wetterleuchten beobachtet wurde,
! das von den Blitzen eines aus dem oberen
Donauthale gegen Ulm hinziehenden Gewitters
herrührte, so dafs diese Blitze bezw. deren Wie-
derschein auf eine Entfernung von etwa 240 km
sichtbar waren.
Desgleichen wurde am 9. Dezember 1882,
I Abends zwischen 9 und 10 Uhr, an manchen
Orten auch noch später, Wetterleuchten im
Süden wahrgenommen, das, sofern sich dies
jetzt schon ermitteln läfst, von den Blitzen eines
jenseits der Zentralalpenkette niedergegangenen
Gewitters herrührte. Unter diesen Orten befand
sich auch Neunburg v. W. mit 490 30' n. Br.,
was demnach von der Stelle des Gewitters selbst
mindestens um 270 km entfernt war.
Uebrigens zeigt eine leichte Ueberlegung,
dafs es sehr wohl möglich sein mufs, dafs auf
der bayerischen Hochebene oder sogar von den
im Norden der Donau gelegenen Höhenzügen
Wetterleuchten wahrgenommen wird, das von
Gewittern herrührt, die in der venetianischen
Ebene niedergehen. Man sieht nämlich von
verschiedenen Punkten der genannten Hoch-
ebene die hervorragendsten Gipfel der Zentral-
alpen (Grofsvenediger, Grofsglockner); da diese
nun gerade in der Mitte zwischen den betreffen-
den Gegenden liegen, und da oberhalb der-
selben befindliche Zirrhuswolkcn natürlich noch
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El.KKTROTKCHN. ZlüTSCIlKtIT.
MARZ 1883.
Thomson, I'hotometrische Messungen der Lichtstarken r. s. w. 135
auf viel gröfsere Entfernung sichtbar sein müssen,
so ist gar kein Grund vorhanden, weshalb nicht
Blitze, die solche Wolken erhellen, im Wieder-
scheine, d. h. als Wetterleuchten auf so grofse
Entfernungen hin wahrgenommen werden sollten.
6. Zu eigentümlichen Ergebnissen führte
auch die Untersuchung Uber die Verth eilung
der Gewitter bezw. des Ausbruches derselben
nach den einzelnen Tagesstunden, insbeson-
dere insofern sich dabei ein dop)ieltes Maxi-
mum herausstellte, wovon das eine auf die
Nachmittagsstiinden, das andere sekundäre auf
die frühen Morgenstunden fällt.
Ich lasse eine kleine hierauf bezügliche Tabelle
folgen, welche jedoch nicht die unmittelbar er-
haltenen Zahlen wiedergiebt, sondern Mittel aus
drei aufeinander folgenden, die immer in der
Art gebildet- sind, dafs der mittelsten das dop-
pelte Gewicht beigelegt ist , d. h. wenn die
für drei aufeinander folgenden Stunden erhal-
tenen Summen der Meldungen über ersten
Donner*, b, c waren, so wurde für die mittlere
der drei Stunden der Werth " + 2 b + e.
4
gebildet, und indem man für alle 24 Stunden
ähnlich verfuhr, wurden die in der Tabelle ent-
haltenen Zahlen gefunden. Diese besonders für
Darstellung durch Kurven sehr häufig angewen-
dete Methode der Abrundung gewährt den Vor-
theil, dafs kleine Zufälligkeiten beseitigt werden,
und das eigentlich Gesetzmäßige besser hervor-
tritt.
Zeit des
B a y
c r n
Württemberg
ersten
Donners
1879
1880
18S1
1882
t88t
1882
Vormittag
12 — I
7<M
37->
I06, s
64.,
41.»
IO,i
1— 2
84,s
43.s
107,
44»
39.s
9.s
2- 3
84.«
42,
III.,
47-'
32. i
10.:
3- 4
58.S
33.J
94.=
48>
25.»
9.i
4- 5
29-
25.*
74. 1
43-
25,1
7.»
5- &
18.J
20,:
65.*
36.^
26,
7.o
6 - 7
17.8
>9'
6i.,
32'
21. s
7.s
7- 8
23»»
23-
58.*
3»
16.
8.,
S- 9
42,;
26, s
57.i
35-
15.
10,
9 — 10
77.»
32.i
96^
5°s
2 2
I2,s
10— 1 1
■ 23.5
73.=
187,.
83.S
35,
15.*
II- 12
1503
162,
277. <
119.'
43.
22.
Nachmiltnj;
12— 1
173.-
293, \
36-.^
164,,
47.5
38,s
1 2
239.1
45M
466.,
243^
63-
6i„
2 3
3>7.<
554.
55<>.<
346..
80,
82„
3 4
346.,
589., 583.H
421,*
76.
96.,
4- 5
322,)
583.*
526.*
452.:
63.*
100*
5- 6
287,,
493. s
435-s
44».;
63.1
89,<,
6- 7
261, s
376,
394.»
378.,
6o.<
69.,
7— 8
243.1
289,
398, ^
300,,
75.*
S9,s
8- 9
193^
227,,
74"
S».5
9—10
177-
87.^
2S2,,
159,
62. ,
43 s
10 II
"3.1
47-
190,
123,
47.
23-
11 — 12
79.
35"
«33i
99,1
40, y
'3"<
Zu diesen Zusammenstellungen wurden nur
Meldungen jener Stationen benutzt, die das
ganze Jahr hindurch ohne gröfsere Unterbrechung
Beobachtungen einsandten. Die Maxima sind
durch fetten Druck hervorgehoben.
Es fällt hiernach vor Allem auf, dafs neben
dem bekannten, auf die Nachmittags-
stunden treffenden Maximum in der Häu-
figkeit der Gewitter auch noch ein zwei-
tes sich mit aller Entschiedenheit zu er-
kennen giebt, das den ersten Morgen-
stunden angehört.
Merkwürdiger Weise sind beide Maxima im
; Jahre 1882 um etwas verschoben, d. h. sie
traten später ein als in den vorhergehenden
Jahren, und zwar in Bayern um i, in Württem-
| berg um 2 Stunden.
Charakteristisch ist es auch, dafs in den bei-
; den Jahren, für welche württembergische Beob-
1 achtungen zum Vergleiche herangezogen wer-
den können, die Maxima in Württemberg immer
auf einen um etwa eine Stunde früheren Termin
fielen; dafs man es hierbei nicht mit einer Zu-
fälligkeit zu thun hat, geht daraus hervor, dafs
1 solche Verschiebungen der ganzen Periode sich
auch zeigen, wenn man das rechtsrheinische
Bayern in Streifen theilt, die ungefähr der West-
grenze parallel verlaufen, und wenn man Air
diese die entsprechenden Perioden getrennt
bildet. Dieses lehrt, dafs die mittlere Tages-
periode der Gewitterhäufigkeit für verschiedene
Orte eine etwas verschiedene ist, eine Er-
scheinung, die wahrscheinlich mit der Tage
dieser Orte gegen die Gewitterherde im Zu-
sammenhange steht. (Vergl. Beobachtungen
u. s. w.. Bd. I, S. XXXVIII.)
Angenäherte photometrische Messungen der
Lichtstärken der Sonne, des Mondes, elektri-
scher und anderer Lichtquellen; von William
Thomson.
Aus dieser im Engineering, 1882, No. 886,
veröffentlichten Abhandlung geben wir nach-
stehend den Hauptinhalt unter Beibehaltung der
von Thomson gewählten meist englischen
Mafse.
l icht und Wärme sind nichts weiter als ver-
schiedene Können, unter denen die - Vibrations-
encrgic< von uns wahrgenommen wird. Ist
die Schwingungsdatier der kleinsten Theilchen
eines strahlenden Körpers gröfser als «1er
400-billionstc Theil einer Sekunde, so kann die
Strahlung nur vom Wärmesinnc- der mit
dem Gcftihlssinnc nach der Klassifikation der
Sinne von Dr. Thomas Heid durchaus nicht
identisch ist wahrgenommen werden; ist sie
kleiner als jene Gröfse, jedoch gröfser als der
Et.BKTROTF.CIIN. ZEITSCHRIFT.
MAKZ 1&83.
800-billionste Theil einer Sekunde, so wird die
Schwingung vom Auge als Licht wahrgenommen.
Da die Energie, mit welcher die Sonne die
Erdoberfläche bestrahlt, nach Pouillet unge-
fähr 86 Fufspfund in der Sekunde und Quadrat-
ftifs oder etwa 1 Pferdestärke auf 6i Quadrat-
ftifs der Erdoberfläche beträgt, so kann man
hiernach die Gröfse der Ausstrahlung der
Sonnenfläche selbst berechnen. Denn die Sonne
ist nichts weiter als eine im glühendflüssigen
Zustande befindliche Masse, die durch Ausstrah-
lung Wärme abgiebt und von einer aus bren-
nenden Dampfmassen bestehenden Atmosphäre
umgeben ist, und die ^strahlende Energie* geht
von jedem Quadratfufs oder jeder Quadratmeile
der Sonnenfläche wie von einer Lichtquelle aus,
von deren Materie wir nicht aussagen können,
ob sie flüssig oder gasförmig ist.
betrachten wir daher einstweilen anstatt der
Sonne die ideale, lichtausstrahlende Oberfläche
einer festen Kugel mit einem Radius von 440 000
Meilen. Da die Sonne von der Erde 93 Millionen '
Meilen entfernt ist, so ist der Radius der Sonne
rund gleich 7f-»-s dieser Entfernung; daher die
Fläche , welche in dieser Entfernung einem
Quadratfufsc der Sonnenfläche entspricht, gleich
40 000 Quadratfufs. Die Ausstrahlung auf diese
Fläche beträgt 40 000 X 86 » f'- »• 3 44° 000
Fufspfund, welche Gröfse also die Energie dar-
stellt, die von jedem Quadratfufse der Sonne
ausgeht. Diese Summe ist ungefähr gleich
7000 Pferdestärken; um die Gröfse der Aus-
strahlung für einen Quadratzoll zu finden, brau-
chen wir sie nur mit 144 zu dividiren, was
ein Resultat von etwa 50 Pferdestärken giebt.
Der regelmäfsige Strom einer Swan- Lampe
mit 20 Kerzen ist gleich i,4 Ampere, bei einer
Potenzialdiffcrcnz von 40 bis 45 Volt. Die
elektrische Leistung im Kohlenfaden beträgt
also 61,6 Volt-Ampere oder ^Watt« nach der von
Dr. C. W. Siemens eingeführten Bezeichnung.
Um diese Gröfse auf Pferdestärken zu reduziren,
haben wir sie durch 746 zu dividiren; es er-
giebt sich also als Arbeitsleistung einer Swan-
lampe ungefähr Pferdestärke. Da nun der
Kohlenfaden 3,s Zoll lang ist und einen Durch-
messer von 0,01 Zoll hat, so beträgt zunächst
die Oberfläche \ Quadratzoll, demnach die
Leistung für 1 Quadratzoll j Pferdestärke, d.h.
bei gleicher Oberfläche ist die Ausstrahlung auf
der Sonne ungefähr 67 mal so grofs als die-
jenige einer Swan -Lampe.
In England bedient man sich als Mafs der
Lichtstärke bei photometrischen Messungen der
> Normalkerze- (bougie type), gegen deren Ge-
nauigkeit man aber neuerdings mehrfach Ein-
wand erhoben hat. Nicht allein sollen die
Lichtintensitäten verschiedener solcher Normal-
kerzen unter einander Abweichungen zeigen,
die 14 % betragen können, sondern man hat
auch in den Lichtstärken der einzelnen Partien
einer und derselben Kerze merkliche Schwan-
kungen beobachtet. Daher hat man die Carcel-
I.ampe (in Frankreich eingeführt) als den ein-
zigen Mafsstab betrachtet, auf den man mit
Sicherheit zählen könne. Sie liefert allerdings
äufserst exakte Resultate; man darf jedoch
nicht vergessen, dafs sie ihre Genauigkeit zu
einem grofsen Theile der Art und Weise ihrer
Anwendung und den minutiösen Vorschrifts-
mafsregeln verdankt, die man dabei beobachten
mufs. Wenn man bei Herstellung und Ge-
brauch der Normalkerze eine ähnliche Sorgfalt
und Vorsicht gebrauchen wollte, wie sie von
Regnaul t und Dumas für die Carcel- Lampe
vorgeschrieben ist, würde man ohne Zweifel
ebenfalls eine Genauigkeit erzielen, die für die
meisten praktischen Zwecke genügte.
Auf der letzten Konferenz der Elektriker zu
Paris hat man als Mafs der Lichtintensität das
Weifsglühlicht schmelzenden Platins vorgeschla-
gen und hierüber der Konferenz sehr inter-
essante Resultate und Versuchsanordnungen vor-
gelegt.
Was angenäherte photometrische Messungen
anbetrifft, so ist sicher die von Rumford die
zweckmäfsigste: die Vergleichung zweier Schlag-
schatten, die von den beiden zu untersuchen-
den Lichtquellen erzeugt werden. Der gan/e
hierzu nöthige Apparat besteht aus einem Blatte
weifsen Papieres, einem kleinen, zylindrischen
Körper, z. B. einem Bleistift, und einem Mafs-
stabe zur Bestimmung der Entfernungen. Ge-
sunde, normale Augen sind in der Regel sehr
empfindlich für die Stärkegrade der Schatten,
selbst wenn die letzteren von verschiedener
Farbe sind , und mit einiger Sorgfalt gelangt
man mittels dieser Methode zu Messungen von
einer Genauigkeit bis auf 2 oder 3 %• (r>'e
Verschiedenheit in den Farben der Schatten
rührt bekanntlich davon her, dafs der eine
Schatten jedesmal von der anderen Lichtquelle
beeinflufst wird.)
Arago hat die Stärke des Sonnenlichtes mit
der einer Kerze verglichen und gefunden, dafs
sich dieselben ungefähr wie 1 500 : 1 verhalten.
Thomson selbst schliefst aus einer Beob-
achtung des Sonnenlichtes vom 8. Dezember
1882 zu Glasgow, verglichen mit einer Unter-
suchung des Mondlichtes, die er 1881 in York
zur Zeit der Vereinigung der >Br. Ass.c an-
stellte, dafs die Oberfläche des Mondes unge-
fähr i der Lichtmenge ausstrahlt, die sie em-
pfängt. Diese Beobachtung der Mondfläche,
die Thomson Anfangs September 1S81 unge-
fähr zur Zeit des Vollmondes und gegen Mitter-
nacht anstellte, zeigte ihm ferner, dafs in dieser
Mondphase und an jenem Heobachtungsorte,
; York) das Licht des Mondes demjenigen einer
Kerze äquivalent war, die sich in einer Ent-
fernung von 230 cm befand.
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El.KKTROTKCIIN. X KITSCH RIFT.
MARZ i88j.
Kl.l INK MlTTIIKIt.UNGKN.
>37
Während einer anderen, zu jener Zeit in
York angestellten Beobachtung fand Thomson
ferner, dafs die Stärke des durch eine quadrat-
zollgrofse Ocffnung gehenden Lichtes des be-
wölkten Himmels um ro Uhr Vormittags un-
gefähr der Intensität einer Kerze gleichkommt.
Die von jener Lichtquelle und der Kerze her-
rührenden Schatten waren bezüglich tief braun-
gelb und azurblau.
Die Beobachtung am 8. Dezember zeigte
elektrotechnischer Versuche u. s.w. Zum Präsidenten wurde
Hiifrnth Prof. Dr. Josef Stefan, tum Vizepräsidenten Fürst
Konstantin Ciartoryski, «um Kasscnverwaltcr W. Ph. llauck,
«um Schriftführer Dr. A. K. v. Irbnnitiky gewählt und in
den Aussehufs die Herren J. Karcis, Prof. R. v. Grimburg.
Hofrath Brunner v. Wattenwyl. F. Fischer, Dr. J. Puluj,
F. Hechlold, Dr. K. Fellinger. Prof. M. Juilig, J. Popper,
H Sedlaczek und A. E. Granfeld berufen.
[Elektrischer Lichtbogen im Vakuum.] Schon Davy,
der Entdecker des Lichtbogens, beobachtete,
,„c ..».w.,^.. h ~. - dafs von den beiden Kohlenpolen der positive
Thomson, dafs das Sonnenlicht an jenem j stAr^GT leuchtete und dafs von ihm Kohlenach
Tage um i Uhr so stark war, dafs die Strahlen,
welche durch eine nadelstichgrofse Ocffnung
hindurchgingen (von etwa o,™, cm Durchmesser),
an Leuchtkraft 126 Kerzen gleichkamen. In-
dem er ein Stück Papier ausschnitt, welches
die Kerzenflamme genau verdeckte, und die
Papierfläche berechnete, fand er etwa 2,7 qcnr
als die der Flamme entsprechende Fläche.
Diese war demnach 420 mal so grofs als die
Fläche der erwähnten kleinen Ocffnung, und
in Folge dessen die Intensität des von der
Sonnenscheibe ausgehenden Lichtes 126X42°.
d. h. ungefähr 53 000 mal so grofs als die
Lichtstärke einer Kerze. Diese von Thomson
berechnete Gröfse ist demnach mehr als 3 mal
so grofs als das von Arago durch direkte Ver-
gleichung des Sonnenlichtes mit dem Kerzen-
lichte gefundene Resultat.
Dr. C. Hildebrandt.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
dem negativen übergeführt wird. Deprcz kon-
stante eine Verflüchtigung der Kohle. Beide
konnten nur mit Batterien arbeiten, also keine
hohen Hitzegrade erzielen. Auch ein Rhum-
korff ist für solche Zwecke untauglich, da von
den Strömen von entgegengesetzter Richtung
die ersteren zu schwach, die letzteren zwar
kräftig genug, aber von zu kurzer Dauer sind,
so dafs man keinen ordentlichen Lichtbogen
erhalten kann. Die Wechselstrommaschinen da-
gegen geben Strüme von gleicher Stärke und
gleicher und auch genügender Zeitdauer, ver-
einigen also die Vortheile der Batterie, grofse
F.lektrizitätsmenge, mit denen des Rhumkorff,
hohe Spannung. Mit einer Gramme-Wechsel-
strommaschine arbeiten Jamin und Maneuvrier
noch jetzt, um die Verflüchtigung der Kohle
zu beobachten und die wieder verdichtete Kohle
zu analysiren. In einem elektrischen Ei mit
Kohlenpolcn von o,.s m Länge, 4 mm Durch-
messer und 4 mm Entfernung beginnt, bei einem
1 Vakuum von 1 2 mm, Licht von der ganzen
Länge der Kohlenstäbe, nicht nur von den
: Enden, auszustrahlen, beide Pole umgeben sich
dann mit einem bläulichen Hof, am positiven
Pole tritt Schichtung in dem hellblauen Licht
^Internationale elektrische Abteilung in Wien.] Das Direktion*.-
Komite der Ausstellung versandte unterm 2. Mar« die
Nachricht, dafs der Schlußtermin Tur die Annahme der ^ ^ po]e keginnen j,.u glühen, werden in
Anmeldungen «ur Betheiligung an der internationalen ' • weifsglühend und verflüch-
clektrischen Ausstellung, welcher im allgemeinen kegle- ; inrer ganzen b . ,
ment für den 1. Mir« vorgehen war. bis zum ao. März tigen sich endlich. Das Glasgcfaf* füllt sich
verlängert worden ist. Außerdem s„u in alle.. Fallen. (lal,ci mit Dämpfen, ähnlich den Joddampten,
wo an die Aussteller die Aufforderung zur liethe.ligung ^ mchj yon iiu]jgüfarbe , die sich bald auf
an der Ausstellung von Seite einer Korporation oder • verdichten und weitere Beobachtung
eines Lokalkomites erging, die Anmeldung auch noch den anden ^era ' k- „M.nbherzmr lost
nach dem 20. März entgegen genommen werden. —
Nach den vom l)ircktions-K.>mitc versandten Zirkularen
sind auch aus Deutschland bereit* eine riemliche An-
zahl Anmeldungen eingegangen. — Das k. k. Handels-
ministerium hat gestattet. dafs dem Direktinns -Konnte
der k. k. Tclegraphenofiirial J. Kar eis als Sekretair «u-
^etheilt werde.
:Elektrotechimcher Verein in Wien.] Am 5. d. M. fand die
konstituirende Generalversammlung des neu gegründeten
elektrotechnischen Vereins in Wien (vgl. S. 33) statt.
Zweck des Vereins ist die Entwickclung und Kurderimg
der technischen Anwendung der Elektrizität und der Her-
stellung einer innigen Berührung «wischen Theorie und
Praxis auf diesem Gebiete ; ferner speziell die Kordcrung
heimischer Interessen auf dem Gesammtgd.iete der Elektro-
technik. Dieser Zweck soll erreicht werden durch Vor-
träge und Diskussionen (Iber wissenschaftliche und tech-
nische Kragen der Elektrotechnik, Vorführung neuer
Erfindungen und Entdeckungen, sowie Besprechung der-
selben durch einschlägige Publikationen womöglich .11
einer eigenen Vercins«eit<chrift, Einleitung und 1 öiderung
unmöglich machen. Dieser Kohienüberzug lost
sich unter Aufbrausen und Glühen in Salpetersäure.
Nimmt man statt der beiden Kohlenstäbe
Bündel von solchen, konisch von einem Punkt
ausgehend, so dafs die Basen der Kegel sich
gegenüberstehen, so werden die Lichterschei-
nungen prächtiger, die Stäbchen erhitzen sich
aber weniger und eine Verflüchtigung ist kaum
bemerkbar. - Bei Anwendung von Stäbchen aus
Metallen erreicht man die schönsten Wirkungen,
/.. B. bei Kupfer, das sich verflüchtigt und als
feiner Anflug wieder kondensirt. - Nach Ja min
konnte man mit einer Cramme- Wechselstrom-
maschine 60 anstatt früher 8 Lic htbogen er-
halten, wenn man den Induktionsdraht langer
und dünner machte und dadurch die Spannung
erhöhte. (Comptes rendns 94, 1271.1
iS
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13»
ELEKTROTfcCHN. ZeITSCHRuVT.
MARZ iS8_<.
[Labordes mehrfacher Telegraph.] Vor kurzer Zeit hnt der
Abbe Laborde in La lumicre electriijue, Bd. 7, S. 541,
einen Vorschlag tu mehrfacher Telegrnphie gemacht,
welcher hinsichtlich der Stromgebung sich nn die be-
kannten Telegraphen von Meyer, Schäffler, Baudot
anschliefst, insofern den einzelnen, an dieselbe Leitung
gelegten Empfängern die Strome in ganz regelmäßiger
Folge abwechselnd zugeführt werden, dagegen bei
großer Einfachheil der erforderlichen Apparate sich von
den genannten Telegraphen ganz wesentlich dadurch
unterscheidet, daß die einzeilige Morseschrift auf einem
schmalen Streifen durch eine Telegrapliirweise erzeugt
wird, welche von der sonst gewöhnlichen Morsearbeit
nicht abweicht, so daß dabei sogar der gewöhnliche
Morsc-Geber und -Empfanger fast ganz unverändert bei-
behalten werden können. Obwohl ich meine, dafs bei
der Durchfuhrung des Gedanken Labordcs einige Schwierig-
keiten zu Uberwinden sein werden, an welche La bor de
nicht gedacht zu haben seheint, halte ich e- doch flir
angezeigt, seinen Vorschlag hier kurz zu besprechen.
Schon der Verlheiler, welcher wie Uberhaupt in der
absatzweisen vielfachen Telegraphie so auch hier nicht
entbehrt werden kann, zeichnet sich durch seine Einfach-
heit aus. Wenn n, 1. B. 8, 10 oder 12 Apparatsätze an
die Linie gelegt werden sollen, so werden an einer um
ihre vertikale Axe drehbaren Metalbcheibe « kleine
Kontaktfedem oder Btirsten in gleichen Abständen von
einander angebracht, welche auf einer zweiten, festliegen-
den Scheibe aus isolirendem Matcriale laufen, in welche
n -V- l entsprechend schmale, radiale, leitende Streifen
eingelegt sind. Bei jedem Umlaufe der Metallscheibe
Überstreichen dann sämnitliche n Federn jeden der
Streifen, niemals aber zwei Federn zugleich zwei Streifen.
Verbindet man nun die Axen der drehbaren Metall-
Scheiben zweier Stationen durch eine Telegraphenleitung
unter Einschaltung einer Batterie , spart man den
(« -f- 1) «en Streifen in jeder Station für die Zwecke der
Erhaltung des Synchronismus der beiden umlaufenden
Scheiben auf und verbindet die Übrigen n Streifen jeder
Station paarweise mit der Erde unter Einschaltung eines
Apparatsalzes, von welchem stets der Empfänger der
einen, der GcIht der anderen Station zugewiesen wird,
so würde, falls die // Geber beständig die Erdverbindung
aufrecht erhielten , jeder Apparatsatz bei jedem Umlaufe
n kurze Stromgebungen empfangen; die Stromgebungen
bleiben aber in einem Apparatsatze während derjenigen
Zeit aus, wahrend welcher der Geber die Verbindung
nach der Erde hin unterbrochen halt. Machen nun die
beiden Scheiben in der Sekunde x Umläufe, so würden
auf die Sekunde nx Stromgebungen für jeden Apparat-
satz fallen, und ein als Empfänger eingeschalteter Morse-
Farbschreiber würde in der Sekunde nx kleine Strichel-
chen auf den Papierstreifen machen ; die Länge dieser
Strichelchen wachst mit dem Durchmesser des Schreib-
rädchens, zu dem die Strichelchen ja Tangenten sind.
Bei passender Wahl dieses Durchmessers und der An-
laufgeschwindigkeit des PapierstTeifcns wird man es dahin
bringen können, dafs die Strichelchen zu einer einzigen,
zusammenhangenden Linie zusammenschwimmen,
und man wird dann mit einem gewöhnlichen Morsetaster
als Geber bei einem von dem gewöhnlichen Morsespiel
nicht abweichenden Arbeiten diese zusammenhängende
Linie in die gewöhnliche Morseschrift auflösen können.
Jeder Apparatsatz ist dabei von dem anderen völlig
unabhängig, und jeder Telcgraphist kann sogar auf seinem
Apparatsatzc mit der ihm gerade beliebenden Geschwin-
digkeit telegraphiren, gedrängte oder langgezogene Morse-
schrift erzeugen. Auch können die beiden Stationen auf
jedem Apparatsatze jederzeit sofort vom Geben zum
Nehmen tibergehen, und umgekehrt. Beobachtet man blos
die Geber bezw, die Empfänger, so wird es den An-
schein haben, als ob dieselben wirklich gleichzeitig ar-
beiteten, man es also nicht mit einem absatzweise!), viel-
fachen Telegraphiren zu thun hatte.
Der für Korrektionszwecke aufgesparte (« + i),c
Streifen in jeder Scheibe wird aufserhalb der anderen
eingelegt, so dafs er nur einmal bei jedem Umlaufe von
einer besonderen , dementsprechend angebrachten Kon-
taktfeder sttomgebend berührt wird. Mittels dieser Strom-
gebung wird die Korrektion des Synchronismus bewirkt,
ähnlich wie bei Meyers oder Baudots Telegraphen oder
in irgend einer geeigeten anderen Weise.
[ Telephon In Frankreich.] Der Minister der Posten und
Telegraphen hat die Errichtung von Telephonlinien in
Rouhau, Totircoing, Rheims, St. Quentin. St. Etienne,
Fourtnies, Cannes und Nizza angeordnet, auch der Socicte
Generale des Tclephones die Eröffnung von Fernsprech-
amtern in Algier, Oran und St. Pierre-tes-Calats gestattet.
— Die Societc Generale des Telephonen in Paris hat
seit ihrer Bildung im Jahre 1880 aufser ihren gewöhn-
lichen Linien noch 20O Privatlinien und mehr als 2000
Telephonstationen in Paris und den Provinzen errichtet
(Klectrician, Bd. 10, S. 2 und 241). — Nach Journal
ti-lcgraphhiuc, Bd. 6, S. 35, betrug im Oktohcr 1881 die
Zahl der angeschlossenen Theilnchmer 1803, nämlich in
Paris 1773. in Bordeaux 1 20, in Hävre 87, in Lille 16,
in Lyon 18S, in Marseille 136, in Nantes 66.
[Telephon in Italien.] Nach einer Angabe der Socicte
Italienne des Telephoncs vom 15. Oktober d. J. betrug
die Zahl der Abtmnenten: in Turin 385, Mailand 398.
Genua 383. Florenz 281 , Venedig I 14, Bologna 166.
Livorno 124. Messina 69, Korn 530. Neapel 351, Paler-
mo 150, Catania 54, im Ganzen 3003.
1
[Telephon In Amerika.^ L eber die Zunahme des Telephon-
: betriebes in Amerika bringt Electrician, Bd. 10, S. 70,
! einige interessante Angaben. In Powell, Mass., wurde
1 Ende 1877 der Betrieb mit 60 Abonnenten eröffnet; am
I. Oktober 1880 hatten sich bereits 600 gemeldet, und
\ gegenwärtig stehen 900 Abonnenten im Verkehre. Die
! dortige Gesellschaft stellt jetzt in Powell monatlich etwa
20 neue Instrumente in Betrieb, so dafs jetzt auf je
62 Einwohner ein Telephon kommt. In Portland, Me..
befinden sich 700 Instrumente; auf je 50 Einwohner
l kommt ein solches, und dies ist das grofsle Verhältnifs
für alle Städte gleicher Größe in der ganzen Welt.
! Man wird natürlich vermuthen, dafs dieser starke Gebrauch
\ iles Telephons, besonders das Sprechen auf lange Ent-
fernungen, den Telegraphcnvcrkchr sehr beeinträchtigen
würde, doch scheint dies nicht der Fall. In Lowell 1. B.
empfängt und versendet die Tclcphongcsellschaft heute
ebensoviel Telegramme als die Western Union Telegraph
Company und gleichwohl haben deren Geschäfte seit
2 Jahren um die Hälfte zugenommen. — Die Entfernung
zwischen Lowell und Portland beträgt 185 km, und trotz
der aufscrordcntlich ungünstigen atmosphärischen Ein-
flüsse kann zwischen beiden Punkten sehr gut gesprochen
werden.
Eine elektrische Hochbahn in Paris] soll entlang den Boule-
vards in drei Hauptlinicn geführt werden, und zwar auf
einer Reihe von 5 bis 7 m hohen gufseisernen Säulen.
Die Bahn wird zweigeleisig; für die 6 bis 7 m über «1er
Slrafsc liegenden Stationen sind kleine elektrische Auf-
züge projektirt.
[Elektrische Beleuchtung In Bibliotheken. Nach den Mitthci-
hingen, welche der Bibliothekar der öffentlichen Biblio-
thek in Liverpool P. Cowcll in einer Versammlung der
Bibliothekare zu Cambridge über vergleichende Versuche mit
(Jas- und elektrischer Beleuchtung gemacht hat. bewährte
sich die letztere 111 vorzüglicher Weise. A111 11. Dezember
, wurde bei Erleuchtung dcsLcsc/.iininers durch Gas um 4 L'hr
Nachmittags eine Ten. peratur von 1 4 t° C, um 7 l hr von
1 is,. CM'., um 10 Uhr von 20.S ' < '. knn-tatirt und auf
| einer 2,4) rn über dem Fußboden liegenden Galerie die-
J «.elbe etwa ' ./- hoher gclundcu. Am folgenden Abende
I wurde derselbe Kaum elektrisch erleuchtet, man beob-
Uigitizeo Dy
El-KK IKOTRCHN. ZK! ! SCHRIFT. „
marz 1881. Brief wf.c hs Kt.. Aiszi
achtete um 4 Ihr 15,5° C, um 7 Ihr 16,6° und um
10 I hr 17,.°; auf der Galerie fand man in denselben
Zeiten 15", I5,,o un(j iC,,o. _ Andere Vortheile der
elektrischen Beleuchtung bestehen darin, dafs es bei der-
selben möglich ist, farbige Kopieen zu machen, was bei
Gaslicht nicht möglich; ebenso ist die Beseitigung
jeder Feuersgefahr und grofsere Reinlichkeit von höchstem
Werthc; der Einflufs des Gases auf Wände und Decken
veranlafst grofse Ausgaben.
(Mac Evqys elektrischer Metallsucher für den Meeres-
grund.] Professor Hughes' Induktionswaage,
die J. Munro zur Auffindving von Metalladern
einrichtete, wird jetzt von Kapitän Mac Evoy
in einer Form angewandt, die das Suchen von
Metallen auf dem Grunde der Flüsse und der
Seen erleichtern soll. In dem Stromkreis einer
Batterie denke man sich zwei Induktionsrollen Px
und I\ und einen Stromunterbrecher !'. Gegen-
über P, und P3, aber isolirl von ihnen, seien
zwei andere Induktionsrollen 5, und S,, vind
diese Schliefsung enthalte aufserdem einen
Telephonempfänger T. Wird in V der Strom
geschlossen, so müssen in 5, und 5, Ströme
induzirt werden, die das Telephon zum Tonen
bringen werden, wenn nämlich Sx und S, so
gewunden sind, dafs die in beiden induzirten
Ströme gleich gerichtet sind. Windet man da-
gegen so, dafs der in induzirte Strom dem
in Sj erregten entgegengesetzt ist, und sind
beide Ströme gleich stark, so müssen sie sich
aufheben, und das Telephon stumm bleiben.
Bei ungleicher Stromstärke verstärkt man den
schwächeren einfach dadurch, dafs man der
Rolle ein Stück eines Metalles nähert, wie dies
schon Hughes that. Hat man so den Ap-
parat justirt, so wird jedes in die Nahe von
oder Pt gebrachte Metall das Telephon zum
Tönen bringen und sich so verrathen. In dem
von Mac Evoy construirten Apparate sind P
und S in einem tragbaren Kasten, der auch
die Batterie (zwei Leclanchc- Elemente, die noch
besser durch Silberchloridzellcn ersetzt werden
können, wenn der Kasten möglichst klein sein
soll) oder eine kleine magnetoelektrische Ma-
schine enthält und auf dem der Stromunter-
brecher (eine zwischen den Doppelpolen eines
Elektromagnetes vibrirende Metallzunge) und
der Hellsehe Telephonempfänger sich befinden.
Px und S, sind durch eine Guttaperchascheibe
von einander isolirt und können durch eine
Elfenbeinschraube mehr oder weniger zusammen-
geprefst werden, wodurch man das Telephon
einfach ganz stumm oder, was sich mehr em-
pfiehlt, schwach tönend machen kann. Die je
zwei Leitungsdrähte für und Sf bilden ein
Kabel mit einer Guttaperchahülle, dessen Poren
mit heifsflüssigem Ozokerit gefüllt werden, um
die Isolirung zu verbessern. J\ und S2 selbst
befinden sich in einer mit Paraffin gutränkten
Holzbüchse von der Form einer gewöhnlichen
Pulverflasche. Man zieht dieselbe auf dein
Gnmde des Wassers hin und her, bis der bc-
:c.k aus Deutschen Patentschriften. 139
kannte Ton angiebt, dafs ein Metall, ein Anker,
Kabel, eine Torpedohülle 11. s. w. in unmittel-
barer Nähe sein müssen. Natürlich hat man keine
Ahnung, ob ein halb * verrostetes Stück Eisen
| oder eine werthvolle Kupferplatte sich so
meldet. Der Apparat kann trotzdem sehr nütz-
lich sein und arbeitet jedenfalls sicher. Die
Behörden in Chatham wollen weitere Versuche
damit anstellen.
(Engineering, B. 34, S. 156.)
I
BRIEFWECHSEL.
I Her Redaktion ist ein Schreiben der Firma Siemens
&: Halske zugegangen, in welchem der Meinung Aus-
druck gegeben wird, es konnte wohl aus der auf S. 18
in Betreff einer zweiten von Herrn Canter bei den dort
erwähnten Fcrnsprcchanlagcn in Bromberg angewendeten
j Schaltung geinachten Redaktionsbemerkung herausgelesen
1 werden, dafs diese Schaltung Uberhaupt — also auch wenn
j sie von Siemens & Halske benutzt würde — nur ftlr kurze
I Linien zu brauchen sei, und in welchem daher darauf
| hingewiesen wird, dafs diese Schaltung von Siemens
& Halske seit etwa 12 Jahren mit bestem Erfolge bei
langen wie bei kurzen "Leitungen in vielen hunderten
von Fallen verwendet werde. E. Zetzschc.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20462. W. Smith in Wharf Road City Road
(Middlesex, England). Neuerungen an isolirten Leitern
für Telegraph ie und andere Zwecke.) An Stelle der
bisher benutzten kostspieligen reinen Guttapercha
wendet Erfinder eine Mischung von Guttapercha
und Zinkwcifs an, und zwar mischt er beide
Stoffe zu gleichen Gewichtstheilen. Die Mischung
wird ausgeführt während die Guttapercha in
einer gewöhnlichen Zerkleinerungsmaschine zer-
kleinert wird. Die Masse selbst soll, wenn sie
der I.uft lange ausgesetzt wird, nicht, wie die
Guttapercha allein, geneigt sein, sich zu verän-
dern oder zu verderben.
[No. 20495. J. F. Aymonnet in Grignon. Neuerungen
an galvanischen Elementen.] Das Patent schützt ein
Element mit nur einer Flüssigkeit , welches zur
Produktion von elektrischem Licht, Wärme,
motorischer Kraft, sowie auch für galvano-
plastische Zwecke verwendet werden soll und
nach des Erfinders Ansicht höchst ökonomisch
arbeitet. Als negativer Pol des Elementes dient
ein mehr oder weniger reines Metall aus der
Eisenfamilie (Eisen, Mangan, Chrom) oder eine
diese Metalle enthaltende Verbindung; als posi-
tiver Pol dient Kctortenkohlc oder mehr oder
weniger reines Platin. Die Flüssigkeit, in wel-
cher die Polplatten liegen, ist ein Gemisch aus
zwei wasserigen Lösungen. Die eine dieser
18*
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Mo
Al'S/ÜCK AUS 1 )Ri: TSCHKN l'ATKN TSCHRlr" TKN.
Kl-KKTKO I K< IIN. Zm 1SCIIKIKI .
MARZ 1883
Lösungen enthält entweder Chlor oder Salz-
säure oder ein Chlorür oder ein Gemisch aus
genannten Substanzen. „ Die andere Lösung
enthält entweder Salpeter oder eine Salpeter-
säureverbindung oder Chromsäure , oder eine
chromsaurc Verbindung o<lcr ein Dichromat oder
ein Manganbioxyd, oder Eiscnsesquioxyd , oder
ein Sesi|uichlorür , oder ein Bichlorür oder
schliesslich eine Vermischung vorgenannter Sub-
stanzen. Die Zusammensetzung der Elüssigkeits-
mischungen ist so gewählt, dafs sich durch die
chemische Reaktion stets Chlor bildet, welches
auf «las Kisen wirkt und es in ein Chlorür um-
wandelt, ohne dafs Wasserstoff ausgeschieden wird.
[No. 20626. Fr. van Rysselberghe in Schaerbeck
(Belgien). Anwendung von Akkumulatoren oder thermo-
elektrischen Batterien in Verbindung mit dem Mi-
krophon.) Bei Mikrophonen mit Induktionsrolle
entstehen die induzirten Ströme aus den Aen-
derungen in der Intensität des induzirenden
Stromes, und diese Aendcrungen werden her-
vorgerufen durch die Widerstandsschwankungen
der Mikrophonkontakte. Da nun der Einrlufs
dieser Widerstandsschwankungen um so gröfser
sein wird, je geringer der Cesammtwidcrstand
des Stromkreises ist, so empfiehlt sich zur Er-
zeugung des induzirenden Stromes die Anwen-
dung von Stromerzeugern mit möglichst ge-
ringem inneren Widerstande. Als solche em-
pfiehlt nun Erfinder entweder sekundäre oder
thermo- elektrische Batterien.
[No. 20833. H. Müller in Kohlscheid bei Aachen.
Elektrizitäts-Akkumulator.) Um einestheils die lang-
wierige Vorbereitung der Polplatten zu vermei-
den, wie sie Plante's Akkumulator erfordert,
und um andererseits dem Nachtheile der
Eaure 'sehen Platten zu begegnen, welcher in
der leichten Abtrennung der auf die Platten
aufgetragenen porösen Schicht besteht, stellt
Patentinhaber die Platten seines Akkumulators
aus einem Gemenge von Retortengraphit und
Mennige oder einer anderen Verbindung des
Bleies mit Sauerstoff, und zwar am vorteil-
haftesten in dem Volumenverhältnisse 3 : 1 her.
Diese Platten werden durch Scheidewände aus
irgend einem, gegen die als Krregungsfhlssigkeit
dienende verdünnte Schwefelsäure genügend
widerstandsfähigem, die Elektrizität schlecht lei-
tendem und dabei für Flüssigkeiten durchlässi-
gem Material, wie namentlich hinlänglich dichte
Gewebe von Hanf, Leinen, Wolle, Asbest,
Glaswolle u. s. w., von einander getrennt. Han-
delt es sich darum, den I.eitimgswiderstand
durch Vergröfserung der Oberflächen dieser
Scheidewände zu vermindern, so werden die-
selben entweder in Spiralform oder zickzack-
förmig gebogen , und die zwischen ihnen ent-
stehenden Fächer werden mit der Mischung
aus Kohle und Bleioxyd ausgefüllt.
| No. 21174. Dr. E. Boertcher in Leipzig. Sekundär-
Batterie.] Die Batterie wird wie folgt hergestellt:
In eine Lösung von reinem schwefelsauren
Zink wird als positive Erregerplatte dünnes,
reines Zinkblech eingetaucht; als negative Platte
dient gefältelte und mit einem Brei aus Blei-
oxyd und Zinkvitriollösung überzogene Blei-
folie. Wird der Maschinenstrom in ein solches
Element eingeführt, so wird die Zinkvitriol-
lösung derartig clektrolytisch zerlegt, dafs sich
metallisches Zink an der positiven Platte nieder-
schlägt, während der freiwerdende Sauerstoff
an der Oberfläche der negativen (Bleifolien-)
Platte eine dünne Schicht Blcisuperoxyd erzeugt.
Wird nun das Element in sich selbst ge-
schlossen, so löst sich das vorher niederge-
schlagene Zink wieder und erzeugt Zinkvitriol,
während der freiwerdende Wasserstoff nicht nur
die dünne Bleisuperoxydschicht, sondern auch
noch eine entsprechende Schicht des aufliegen-
den Blcioxyds zu feinvertheiltem , metallischem
Blei reduzirt. Mehrfache Wiederholungen dieser
Manipulationen stellen das Sekundärelement
fertig, welches die hohe elektromotorische Kraft
von 2,2 Daniell haben soll. Nach der ersten
Zerlegung soll es bereits mit einer elektromoto-
rischen Kraft von 0,5 Daniell praktisch benutz-
bar sein" C. Biedermann.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
Di«: mit einem * verdienen Zeiucliriflcn befinden »ich in Je»
Bit.lt'uthek ile« KlektroKclini.chen Verein».)
Wledemanns Annalen der Physik und Chemie.
Leipzig. 1883. 18. Bd.
2. Heft. (). GkoTKIW, Das elektrische Leitungsvcr-
mogen einiger C'admium- und Quecksilbersalzc in
wässerigen Losungen. - - < '. Rontc.f.n. Ucber die
durch elektrische Kräfte erzeugte Aendcrung der
Doppelbrechung des Quarzes. — A. Kundt, Leber
das optische Verhallen des Quarzes im elektrischen
Felde. — Ii. Mf.yf.r, Ueber die Magnetisirungsfunktion
von Stahl und Nickel. — A. v. Wai.TENHofrn, Bei-
träge zur Oeschichtc der neueren dynamoelektrischen
Maschinen mit einigen Bemerkungen Uber die Er-
mittelung des Wirkungsgrades elektromagnetischer
Motoren. — W. Sifmf.ns, Leber das Leuchten der
Hamme. K. Ol ki.anij, Zur Rechtfertigung der von
R. Kohlrausch bei seinen Untersuchungen Uber Kontakt-
elektrizität angewandten Methode.
3. lieft. W. Hank M . L eber die thcrmoelcktrischen
Eigenschaften des Helvins, Mellits, l'yroniorphits, Mi-
metesits l'henakits, Strontianits. Withcrils und Titanits.
— F. Nif. Mol i.k.k, Leber die Abhängigkeit der elektro-
motorischen Kraft eines reversiblen Elementes von
dem Druck, welcher auf die Flüssigkeit des Elementes
ausgeübt wird. — C. Fromm F., Magnetische Expcri-
meiitnluntersuchungen. E. Wifufmann, L eber die
Dissociatinnswärme des Wasserstoffmnlekllls und das
elektrische Leuchten der (läse.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1881
1. Stück. A. Baktoi 1. l'eber einen neuen galvanischen
Interrupts. Horm 1, L'iflerenzialinduktionsbitlcke.
- ('. F.. Ol 11.1 ai mf, Bemerkungen über die elektro-
lytischen Rechnungen von L. Lossier. - Svmons,
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14I
Einfache Form fllr Sekundarbaitcrieti. — <>. Luiic.k,
Da« Verhallen des schwefelsauren Blei in einer Sc-
kundarhattcrie. - - J. Moi'TlKR, L eber die Prinzipien
der Elektrodynamik. — Her selbe. Leber die Wir-
kung der Erde in der Elektrodynamik. — f. A. Ewist;,
L eber die Wirkungen der Cocroitivkraft auf die Mag-
netisirung von Eisen und Stahl. — Lorenz. Leber
die zur Bestimmung des Ohm zu verwendenden Me-
thoden. — G. Govi, Unempfindliches Ouecksilber-
thermometer. Experimenteller Nachweis des Telcphon-
prituips. — G. Dary, Die elektrische SchiftTahrt im
19. Jahrhundert.
2. Stück. Tiiikm ann , Brandcgger's I'ergamcntpapier-
zellcn. — LESSlNr. , Vereinfachtes I.eclanche'sches
Element. -- Lord Rayj-Kimi. Versuche, den Werth
der British- Association- Einheit des Widerstandes in
absolutein Maafse zu bestimmen. — M. Bekus. Ver-
»uchc über das elektrische Radiometer. — F. Boi.te.v,
Weitere historische Notizen Uber das elektrische I .icht.
•Centralblatt für Elektrotechnik. Erste deutsche Zeit-
schrift für angewandte Elcktrizitäcleliic. München
1883. 5 Bd.
No. 5. Neue Sckundär-Rattcricn, von Dr. E. Born iii-.k.
Elektrizität*- Akkumulatoren, von II. Mri.l.KK. — Ver-
suche während der Pariser elektrischen Ausstellung mit
Maschinen und Lampen ftlr Gleichstrom, von Allard,
Joubert etc. — Dynamo -elektrische Maschine von
Wcston. — Stromerzeugung durch Kontakt ge-
schmolzener Nitrate mit glühender Kohle. — Leber
elektrische Motoren, von Deprez. - Elektrische La-
dung der Luft, von Mascart.
No. 6. Die Frage elektrischer Signallichter. - Die
Elcktrizitätsausstcllung in München (Glühlichthcleuch-
tung). — Elektrische Sehiflsbcleuchtung. — Telephon-
beobachtungen, von II. Mi't i.kk. — Das Bottcher'sche
Telephon als Verkehrsmittel für Bergwerke und L>raht-
seilbahnen, von S01AKKR und MoNTanu«. Versuche
wahrend der Pariser Ausstellung mit Maschinen und
Lampen für Wechselstrom, von Allard, Joubert etc. —
Die Chemie der Akkumulatoren von Plante und Faurc.
— Stromerzeugung durch Kontakt geschmolzener Ni-
trate mit glühender Kohle. •■ Bestimmung des Ohm
durch die in der Verschiebung eines Magnets be-
gründete Induktion.
Carls Repertorium für Experimental-Pbysik. München
und Leipzig. 19. Bd.
2. Heft. F. Exnek, Bestimmung des Verhältnisses zwischen
elektrostatischer und elektromagnetischer absoluter
Einheit. — • F. Kohlrausch, Leber die Messung der
Windungsfläche einer Drahtspulc auf galvanischem
Wege und Uber den absoluten Widerstand der Queck-
silbereinheit. — K. Krajkvitsch, Zur Frage der Lei-
tungstätigkeit des Yacuums für Elektrizität. —
J. Karkis, Schmidt'-, elektromagn. Kohlenlichtregulator,
•Journal fllr Gasbeleuchtung und Wasserversorgung.
München und Leipzig 1883. 26. Jahrg.
No. 2. Elektrische Strafscnbelcuchtung in Berlin. —
Feuersicherheit der elektrischen Beleuchtung.
No. 3. Elektrische Beleuchtung in Tcmcsvar. — Dr.
Er.El.MANN, Ueber elektrische Maafscinheiten und
elektrische Messungen.
•Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 14. Internationale Blitzschäden-Statistik.
No. 15. Elektrische Zündvorrichtung für Einzel- und
Gruppen flammen.
•Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart 1883.
247. Bd.
No. 5. Ergebnisse der elektrischen Konferenz in Paris 1882.
No. 7. Gordons inagnetelektrische Maschine. — WiF.r-
Usbach. Leber Telephon und Induktion. — Laborde's
vielfacher Telegraph.
No. 8. v. Urhanit/.ky, Elektrische Kraftübertragung im
Bergbau und in der Landwirtschaft. — Tate's elek-
trischer Apparat zum Absperren des Dampfzutritts an
Dampfmaschinen.
•Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1883. 24. Jahrg.
No. 7. Galvanischer Anstrich für Eisen und Gufs.
No. 8 und 9. Dr. Kki'ss, Das elektrische Licht im
Dienste der SchiftTahrt.
* Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 6. Die Verantwortlichkeit der Staatstelegraphen-
Oberbeamten. - II. Mattausch , Telegraph ische
Sclbstkontrnle rler Wcichcnwechscl bei Eisenbahnen.
No. 7. Aus dem Wiener Zetitial-TelegTaphcngcbäude.
; No. 8. Wie sind die Dienststunden der Apparat - Bc-
' ainten zu zählen;
No. 9. Vergleichung des Arbeitsstrom-Systems mit dem
Ruhestrom-System.
•Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnique).
Zllrich 1883. 1. Bd.
No. 5. Die -Fcrranti« dynamo-clektrischc Maschine.
No. 6. Verbreitung des Telephons im Kanton Zürich,
i *The Telegraphic Journal and Electrical Review.
London 1883. 12. Bd.
No. 270. On the tnode of working of dynamo-clcctric
machincs. — Gaston Tissandikr, Light motors and
batteries.
1 No. 271. The electric lighting act. — Prcliminary report
of Mr. Conrad W. Cooke to the borough of Sheffield.
— The electrical laboratory and Workshop of Mr.
Louis J. Crossley, Moorside, Halifax, Vorkshire. —
On testing dynamo-elcctric machincs. — Gas-cngines
and the electric light.
No. 272. The electric lighting act. — The experiments
at Miesbach -Munich. — Husband's telcphonic appa-
ratus. Callender's patend vulcanised bitumen core.
I — Electrical enginecring at Massachusetts. — Theory
of Maguetism. — Bennett's insulator. — Temple's
I patent slate insulation for electrical conduetors.
•The Electrician. London 1882. 10. Bd.
No. 12. Prof. Cakey Foster, On the absolute mcasure-
ment of electrical resistance. — The Schuckert
machine and incandescent lighting. — Prof. Sylvanus
Thompson, Cantor lectures (The dynamo in practice).
— • Arrangement of machincs at Brünn. — Prof.
1 Hlt.hes, On the molecular rigidity of tempered steel.
' No. 13. Oi.iver Hkayisiue, Theory of microphone and
resistance of carbon contacts. — Sit. BinwRi.i., On
the electrical resistance of carbon contacts. — Prof.
Hlt.hES, Prcliminary note on a theory of magnetisni
based upon new experimcntal researches. — Lord
Raylkigh and Mr. Sincwtcx, The B. A. unit of re-
sistance.
No. 14. Prof. Syi.vanis Thompson, Cantor lectures
(The dynamo as a motor). — Storage batteries. — -
The tclephone cnse (judgment).
•Engineering. London 1883. 35. Bd.
No. 891. Telcphonic reeeivers. — Electric lighting at
St. Denis. — Electric light and Vegetation. - Electric
lighting in mills. — Electric lighting in Sheffield. —
Abstracts of publishcd speeifications: 1882. — 2518.
Compounds for electric insulations etc. ; G. S. Page,
Stanley, Jersey L'. S. A. — 2567. Hearing by electri-
city; o. Rose, Manchester. -- 3675. Telephone«;
H. At.AitAS rt.R, South Creydon; T. E. Gathehodse,
Camberwcll and H. R. KEMPE, Barnct. — 2694. Dy-
namo or magneto-electric machincs; W. R. Lake, Lon-
don (E. Weston, Ncwark, Jersey, L'. S. A.). — 2723.
Electric lamps; C. G. Gcmpel, London. — 2734.
Governing the feed of electric arc lamps ; J. Mathieson,
Stratford, Essex. - 2752. Electric lamps; J. Lank,
London. — 2755. Electric lamps; W. CitAUM'RN,
Liverpool. - 2756. Voltaic batteries; C. G. Gumpel,
London. — 2759. Electric lamps; H. H. Lake, Lon-
don. — 2769. Dynamo -electric and electro-dynamic
machincs; J. Im RAY, London (P. Jablochkoff, Paris).—
2771. Dynamo -electric machincs; S. Foroi:hakson.
London. — 2807. Secondary batteries; L. Epstein,
London. — 2845. Incandescent lamp; A. Pfannkuche,
London. — 2898. Incandescent electric lamp; A. Svvan,
Gatcshcad, Durham. — 2902. Electric meters ; J. T.
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142
Zkitschriftensc hau.
Elektrotechn. Zeitschrift.
MARZ iS8j.
Sprauce, Birmingham. — 3008. Telcphonic instru-
ments; J. 1). IIusiiands, L«n<l»n. — 3070. Klcctric
arc lamps; E. DK Pass, London (C. Roosevcll and
B. Abdank, Paris). — 4930. Electric arc lamp; C. S,
S.SKLI, Saltash, Cornwall.
No. 892. Electric lighting notes: Electric light in the
United States. Exhibition at the Westininster Aquarium.
— Electric lighting in Sheffield (Report of Mr. Cook.
II.). — Electric lighting. — Notes: Ebonitc. Atlantic
cablcs. Determining the Ohm. — G. Bhi.i., The in-
duetion balancc. — - Abstracts of publishcd specific
cations: 1882. — 2558. Generation, storage etc. of
electricity; J. S. Williams, Riverton. N.J. L". S. A. —
2803. Dynamo-clectric machines; F. 1.. Wii.i.ard, Lon-
don. — 2827. Wirc ropes; F. C Gi'll.l.F.Al.'ME, ( otogne.
— 2871. Dynamo-elcctric machincs; J. E. H. Gordon,
London. — 2875. Gas batteries and apparatus for
producing Hydrogen and Osygen by electricity; R. J.
Gi'i.cHER, London. — 2877. Electrical apparatus for
a«ccrtaining the depth of watcr etc.; \V. R. Lake,
London (L. G. C. de Nordeck, Paris). — 2905. Tele-
phone reeeiver; \V. H. Sxf.LL, Tiverton, Devon. —
2910. Apparatus for gencrating and utilising electri-
city; C. E. Kf.I.way, London. — 291 1. Carrying electric
wircs through streets; J. Kincaio, London. - 2943.
Primary and secondary galvanic battcries and cells etc.;
H. Aron. Berlin — 2954. Apparatus for measuring
electric currents; C. A. Caki's- Wilson, London. -
4407. Galvanic elemenis; J. H. Johnson, London
(A. Bernstein, Berlin). — Foreign and colonial notes:
Atlantic telegraphy. South American telegraphy.
No. 893. Electric lighting. - - The telephonc case. —
Abstracts of publishcd speeifications : 1882. —
84. Dynamo-elcctric machincs; W. R. Lakk, London
(C. E. Ball, Philadelphia). — 85- Machincs and appa-
ratus for gencrating and utilising electricity for lighting
etc.; \\7 R.Lake, London (J. S. William», Riverton,
N.J. f. S. A.). — 2776. Manufacturing carbons appli-
cable for electric candles etc.; F. II. Vakley, London.
2781. Electric lighting apparatus; W. R. Lakk, Lon-
don (C. F. de la Roche, Paris). — 2804. Employing
electricity for telegraphic and telcphonic purposes,
W. R. Lakk, London (F. van Ryssclberghc, Schacrbeck,
Belgium). — 2830. Construction and govemment of
electro-moto«; W. E. Ayrton and Perry. London.
— 2896. Shunts or Switches for protecting electrical
instruments from the effects of excessively powerful
currents; C. T. Howard, Providence, State of Rhode
U. S. A. — 2907. Electric tclephony; J. G. Lorrain,
London (A. Dunand, Paris). — - 2912. Apparatus for
the regulation of electric currents; S. H. Emmens,
London. — 2913. Secondary battcries; S. II. Emmkns,
London. - 2914. Electric lamps; S. H. Emmens,
London. — 2917. Dynamo-elcctric machincs; T.Parkkr.
Coalbrookdale, Salop and P. B. Elwell. Wolucrhampton.
— 2934- Suspending or tnounting clectrolicrs etc.;
A. W. Brkwtnall, Warrington, Lanc. — 2945. Plates
for secondary or storage batteries; C. Sorlev, Ixmdon.
2962. Incandescent electric lamps; M. Volk,
Brighton. — 2974. Producing electric light; O. G.
Pritchard, Pengc Surrey. — 3002. Dynamo-clectric
machincs; P. Jf.nskn, London (I). A. Schuylcr and
F. G. Waterhouse, New- York). — 3003. Telcphonic
wircs, insulating Compounds and transmittcr and re-
eeiver diaphragms; A. Wilkinson, London. - 3030.
Floating lights; C. D. Alibi., London (L. A. Brasseur,
Brüssels). — 3033- Productinn of carbon for incandes-
cent electrical Illumination; F. S. Isaak, London (Sir
Julius Vogel at Sea). — 3°73- Electric railways and
tTamways; H. BlNKo, London. — 3079. Electric lamps;
J. H. Johnson, London (L. Bardou. Paris). — 3099.
Prcparation of carbon nlarnents; A. R. Llask and
F. P. Smith, London. — 3107. Secondary batteries;
C. H. Cathcart, Sutton, Surrey. — 4073. Electric
bell and automatic alarm apparatus etc.; P. M. Justice,
London (V. Vankccrbcrghcn, Brüssels).
Comptes rendu8. Paris 1883. 96. Bd.
No. 4. Du Moncei, , Sur les caractcrcs <lcs courants
induits rcsultant des mouvements reeiproques de deux
Corps magnötiques , parallclemcnt ä leur axc. — Le
Coroif.r, Theorie des aclions electrodynamiqucs les plus
gcncrales qui puissent etre observecs. - - G. Tissandiek,
Sur la construction d'un propulseur dynamo-clcctriquc,
destinc ä un acrostat allonge. — M. Levy, Sur unc
communication de Mercndicr et Vaschy, relative aux
conscqucnccs qu'on peut deduire des relations entre
les grandeurs elcctriqucs. - — Mercadirr & Vaschy,
Remarques sur l'expression des grandeurs electriques
dans les systemes clectrostatique et 61ectromagnctique
et sur les relations qu'on cn deduit. Delaurikr,
Note relative ä la transmission de l'clcctricite ä distance.
No. 5. Fave, Sur la Constitution mecanique et physique
du soleil. — Diiponchkl, Note relative a la conser-
vation de l'energie solaire. — MaSCART, Observation
d'un orage magnetique au cap Horn. — M. Lkw,
Rcponse ä unc note de Depre*. — M. Deprez, L'ex-
trait du rapport ofliciel de la commission de l'cxpo-
sition d'clecrricitc de Munich, sur les experiences rela-
tives au transport de la force par les machines dynamo-
elcctriqucs. — E. Mf.rcadikr & Vaschy, Reponse aux
observations presentees par M. Levy. — E. Skmmoi.a,
Nouvelle experience sur lelectrolyse. — E. Wiart,
Note sur les systemes d'unites elcctriqucs.
No. 6. Faye, Sur la Constitution physique et mecanique
du soleil (II). — QutT, Action magnetique du soleil
sur la terrc .et les planetcs; eile ne produit pas de
Variation seculaire dans les grands axes des orbites.
No. 7. Rkvhi.i krk. Note relative au magnetisme terrestre.
— E. DkLai'rier, Note relative ä une pile regenerable.
— M. Levy, Sur la theoric et les experiences de
Mercadier et Vaschy, tendant a etablir la non-influence
du dielectriipje sur les actions electro-dynaniiques. - —
J.Moser. Methode generale pour renforcer les cou-
rants tclcphoniques.
No. 8. Tresca. Resultats des experiences faites dans les
atelicrs du chemin de fer du Nord sur le Dansport
clectrique du travail ä grandc distance de Deprei. —
E. Hospitai.ikk , Influcnce du mode de couplagc des
machines dynamo-electriques, dans les experiences de
transport de force a distance.
• Annales telegraphiques. Paris 1882. 9. Bd.
Septcmber-Octobcr. Wiedf.mann, sur les metbodes em-
ployees jusqu'ä ce jour pour la determination de
l'Ohm. — J. W. Josks, Systeme de transmission sex-
tuple par un seul fil condueteur. — Les progres
receuts de la telcphonic (Conference de M. Prccce
a l'association britanique pour l'avancemcnt des
sciences). — Inauguration de la statue elevee ü A.C.
Becqucret. - — Chronique: Nouveau procede d'isolc-
ment <les fils elcctriqucs ä Taide de l'aimante. Sur
la Variation du frottement produit par la polarisation
voltafque; par Krouchkoll. Sur l'amplitudc des vibra-
tions tclcphoniques; par Salct. Sur quelques Lheo-
remes d'elcctricite demontres d'unc manicre inexaete,
dans des ouvrages didactiques; V. Machal. La force
coercitive de l'acier. rendue permanente par la com-
pression; L. Clcmandot.
•L* lumiere electrlque. Paris 1883. 5. Jahrg. 8. Bd.
No. 5. Tu. Di' Moncei., Transport de la force par une
ligne telegraphique de 60 Kilonictrcs de longcur entre
Miesbach et Munich. - Gaston Pijvnte, Sur unc
nouvelle annlogic entre les pbenomencs elcctriqucs et
les effets produits par des actions mecaniques. - —
Le Rk.üray, Les frains eleclriques (II). — G. Richard,
Notes sur la construction et 1'ctablisscment des tur-
bines (V). — M. Dki rez, Sur les forecs naturelles.
— C. C. Soulages, Eclairage clectrique de la gare
Saint-Lagure. — Mki.SENS, Sur les parai
Van der Vkn, Sur le rendement rclatif des lampes
ä incandescence. — Aug. Gukroct, L'cxposition inter-
nationale de Vicnnc. — Dr. C. Grollet : Resume des
brevets d'invention: 15 1384. Systeme de compte-bou-
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Elektroteciin. Zeitschrift.
MARZ iMj.
teilles, porte-boutcilles clectriques; I.. G. C'oi hnierks
ke Nordeck. — 15 1420. Nouveaux Systeme* de signal
automatique pour resaux telephoniques, Rooskvi i t. —
15 1421. Pcrfcctionnements dans le* appareils aver-
tisscurs pour les ligne* telephoniques; J. I'. Staiii kr. —
151441. Pcrfcctionnements apporte* aux niachincs
dynamo- et magnelo-electriques ; D. T.I'iot. - 15 1444.
Avcrtisseur electrique d'inccndic et fusiblc , < >. Fkei-
wirtii.
No. 6. Cornmus Hkkz, Les experiences de Marcel
Deprez au chemin de fer du Nord. — Tu. in: Monc El..
Des systemes proposes pour empecher les effets nui-
sibles des actions inductriccs. — O. Kern, Les mincs
de euivres de Rio 'Pinto cclairccs ä la lumiere elec-
trique. — G. Richard, Note* sur la construetion et
l'etablissemcnt des lurbinc* (VI). — Prof. K. S<»m\iaI.a,
Une nouvelle experience sur l'electrolysc. — C. C.
Soulaces, I.a lumiere electrique au Prado. — Kir..
Sartiai X, Sonnerie d'cssai galvanomctrique. An;.
Gt'KRRot t, Les Installation* electrique* ä l'opera de
Kranefort. — Vaschv, Sur les unites mecaniques et
clectriques. — Dr. E. van der Ven. Sur le rendetnent
relatif des lampes ä incandescenee ■ - Revue des
travaux recents en clectricitc: Theorie du iiiagnctismc
basce sur les rcchcrchcs du Prof. Hughes. Mcthodes j
pour la detcrinination de l'ohm ; par Brillouin. 0 arac- |
teristique de la machine Pacinoiti - Meriten«. — ,
Dr. C. Grollet. Resume des brevets d'invcntion: !
151437. Pcrfectionncments dans les machines dynamo-
electriques; R. Chavavne*. — 1 51449. Nouvel accu-
mulateur d'clectricitc dit pile secondaire; T. Chui aux.
— 151450- Proccde pcrniettant d'augmenler la cori-
ductibilitc «les cablcs et des fils ronds ou plnts cm-
ployes dans la construetion des machine* niagnelo,
dynamo et autres appareils electrique*; T. Cm:i \vx.
— 15 1458. Nouveau Systeme de distribution de l'elec-
tricitc pour servir ä la produclion de la lumiere et
de In force motrice; L. Gaiilard et J. 1). Giuns, Londres.
— 15 1459. Pcrfcctionnements apporte* aux procedes
et appareils servant ä recouvrir les fils condueteurs
clectriques; f. J. C. Smith. — 151461. Systeme d'allu
magc automatique pour lampes electriqucs ä arc vol-
taique par le syndicat d'cxploitation des brevets fran-
c;ais de la lampc-snlcil. — 1 5 1463. Nouveaux accu-
mulateurs, Systeme Tommasi.
No. 7. Tu. Di: Monckl, Des effets produits par les
Systeme* magnetiques fetmes et les Systeme* magne-
tiques ouverts. — M. DECKE/, Expcrienccs du chemin
de fer du Nord. AfO. GfERoi'T, Les instaltation*
clectriques de l'Opera de Francfort (II). — G. Richard,
Notes sur la construetion et l'ctablissement des tur-
bines (VII). — C. C. Souiaoes, La lumiere electrique
ä l'Eflcn - Theätre de Bruxclles. — A. II. N»aii i.on, !
l-a lampe Bardon. — Ron. Duhois, Determination
analytiqtie de la tneillcure dispositiou .1 donncr aux
Clements d'un transporteur microplionique. • < ). Kern,
Sonnerie electrique ronde de M. de Redon. — Revue
des travaux etc.: Apparcil pour le gToupcment des
elements de pile; par Alex. Poussin. Sur les change-
ment* de dimension qu'cprouvent les nictaux magne-
tiques sou* l'intlucncc de laimantation ; par Barret.
— Dr. C. Grollet , Rcsume des brevets d'invention :
'5'473- Perfectionnemcnt* apporte* dan* les Organes
des machines dynamo, magneto ou electro-moteurs et
autres appareils electriqucs dans la construetion des-
quels entrent le fer, la fönte, l'acier et autres metaux ;
T. Chutaux. — 15 1479. Appareil electrique iiidighant
automariquement le reveil de* lethargiqucs, des a*-
phyxies et en general des personne* frappe* d une
mort apparente; Dr. \V. Rei*si<;, Darnistadt. — 1514S7.
Appareil conjoneteur et di'joncleur automatique appli-
cable aux machine* dynaino-electrique* ; A. A. BtRjor.
— Ijl 511. Synchronisme perfectionnc, base sur la roue
phonique et tout particulierement applicable diverses
especes de telegraphie; P. la Cour. — 151 529. Regu-
lateur universcl; Siemens & Hauke.
LH AU. 143
•La Narure. Paris 1883. 11. Jahrg.
No. 4. Propulseur dynamo-electrique pour aerostat allonge.
No. 5. La telephonic ä grande distance et les tTans-
lateurs telephonicjues de M. Bennett. — Eclairage elec-
trique de navire cuirasse »le redoutablc».
No. 6. E. Hosi'lTALltK, La distribution de l'eleciricitc cn
Angleterre.
Journal de pbysique. Paris 1883. 2. Vol.
Januar. A. Potier, Resume des experience* faites ä l'ex-
position d'electricitc sur les machines magneto- et
dynamo-electriques et sur les lumiere* electriqucs.
•L'Ingenleur-consell. Paris et Bruxelles 1882. 5. Jahrg.
No. 12. Compagnies clectriques. — Expcrienccs sur le
rendetnent relatif des lampes ä incandescenee.
No. 13. Expericnccs sur le rendement relatif des lamps
ä incandescenee. — Projet de loi reglant les con-
ccssinns telcphoniquc* en Belgtque. — Superiorite de
1 eclairage electrique.
*Moniteur industrlel. Bruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 4. Proccde clectro-mercuricl pour capter l'or et
l'argent. — Locomotive electrique de M. Dupuy. —
Perfectionnements ri-alises dans les moyens d'arrct des
tniins.
No. 6. Transport de la force par l'electricite. — Effets
tomparalifs du gat et <le l'eclairage electrique sur les
coulcurs et les peinturcs. — - L'instaltatioti nouvelle
du postc central telegraphiquc a Paris.
No. 7. Installation* tclephoniques dans l industrie en
l'rancc. — Eilature de coton incendiee par l electricitc.
No. 8. Les piles secondaires. — Transmission electrique
de la force. — • Eclairage electrique des latiments a
flot dans les ponts de France.
•The Journal of tbe Franklin Inatitute. Philadelphia
1883. 115. Bd.
No. 686. Electric Illumination bei reflection. — Magnetic
Observation during the total eclypse of May 17. 1882.
— • Electric propertie of Haines.
The american Journal of science. (Si 1.1.1 man.) New-
Havcn, Conn. 1883. 25. Bd.
No. 146. J. \V. Gimts, Klectromagnetic theory of light:
general equations of monochromatic light in media
of every degTee of transparency. — Dorn , Reduction
of the mercury unit of clcctrical rc*istanec to absolute
measurc.
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheiltc Patente.
21609. J. T. Run die n in Berlin. Leuchtkörper für
elektrische Inkandcszenzlampen. — l. Februar 1882.
21645. E. Weston in Ncwark und L. E. Curtis in
New-Vork. Neuerungen an elektrischen I-nmpcn. —
21. Miirr 1882.
21689. N. de Kabath in Paris. Neuerungen an gal-
vanischen Akkurnulntionsbatterien (1. Zusatt xu P. R.
No. 2 t 168). — 17. Februar 1882.
21690. Derselbe. Weitere Neuerungen an Polplatten
für galvanische Sekundarbattericn (2. Zusatz zu P. R.
No. 21168). — lt. Marz 1882.
21691. H. Kaltofen in Coelln-Mcifsen a. E. Magnct-
mikrophon. — Ii. Marz 1882.
21X04. J. A. Pcl in I.üttich. Tclephon-Kontruluhr. —
7. Februar 1882.
21806. II. II. Eid red in London. Neuerungen an
Fernsprechanlagcn und den dazu gehörigen Apparaten.
— 16. Februar 1882.
21824. Siemens Brothers & Co. Limited in London.
Anordnung von elektrischen Leitern. — 14. Juli 1882.
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44
Patkntschau.
El.hKTRO I F.rilN. ZBi rSCHlUKr.
MAK/ 1883
21S31. P. Jablochkoff in Paris. Dynamo -elektrische
Maschine, genannt »Eklipsinaschinc«, anwendbar sowohl
als Motor als auch als Generator. 30. Juli 1882.
21833. Mackay tV H. K. Gooldcn in London.
Verfahren zur Herstellung; einer biegsamen elektrischen
Isolirungsmassc. — 11. August 1882.
21842. A. J. Gravier in Paris. Elektromagnetische
Differential - Ausrückvorrichtung (1. Zusatz zu I*. K.
No. 20824;. - • 20. August 1882.
21803. Ch. A. Mc Evoy in London. Apparat zum
Aufsuchen untergetauchter Metallmassen. 2. Fe-
bruar 1S82.
21904. A- Miliar in Glasgow. Neuerungen an Motoren
und Apparaten, welche durch Elektrizität getrieben
werden. — 28. Mai 1SS2.
21944. H. J. Haddan in London. Neuerungen an
Glühlichtlampen. — 19. August 1882.
b. Patent- Anmeldungen.^
G. 1903. J. Brandt in Berlin für T. E. Gatehmise
in London. Neuerungen an elektrischen Lampen (Zu-
satt zu G. 1706).
L. 1994. C. l'ieper in Berlin ftlr J. G. Lorrain in
London. Neuerungen in der Konstruktion von Se-
kundarbatterien.
C. 920. E. Gugel in München für A. C'ruto in l'io-
sasco. Methode und Apparate zur Erzeugung von
dünnen Kohlenstabchen beliebiger Form zur Verwen-
dung in elektrischen Glühlichtlampen und für dekora-
tive Zwecke.
C. 969. G. Dittmar in Berlin für R. E. B. Crompton
in London. Neuerungen an elektrischen Lampen und
an Apparaten für elektrisches Licht.
C. 1057. Derselbe für denselben. Wickelung der Ar-
matur bei dynamo-elcktrischcn Maschinen.
I). 1244. Brnndt &' von Nawrocki in Berlin für
M. Deprez & J. Carpenticr in Paris. Neuerungen
in der Vertheilung, Theilung und Reguli rung elektri-
scher Kraft.
E. 909. Thodc & Knoop in Dresden für Th. A.
Edison in Menlo-Park. Neuerungen in der Art der
Uebcrtragung der Elektrizität ftlr Beleuchtung»- , Kraft-
Ubertragungs- und andere Zwecke.
E. 836. Dieselben ftlr denselben. Neuerungen in Rc-
gulirungsvorrichtungen für elektrische Bogenlichter.
K. 2551. Brydges & Co. in Berlin für A. Kryszat
in Moscow. Elektrische Lampe für beständigen und
Wechselstrom.
P. 1460. f. Kesseler in Berlin für D. Th. Piot in
London. Neuerungen an dynamo- oder magneto-
elektrischen Maschinen.
G. 1922. J. Grofsmann in Stuttgart. Verfahren zur
Verhütung des Tönens oder Singens der Tclcgraphcn-
und Telephondrahte.
V. 536. Vereinigte Gummiwaaren - Fabriken
Haarburg-Wien vorm. Menier (J. N. Rcithoffcr)
in Haarburg a. E. Verfahren zur Herstellung von
unverbrennlichem, isolirtem l^eitungsdraht.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen,
a. Er th eilte Patente.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
2 1781. M. Jüdcl & Co. in Braunschweig. Elektrische
Vcrschlufs- und Kontroivorrichtung für Weichen- und
Signalhebel in Zentralapparaten. 31. Januar 1882.
Klasse 37. Hochbau.
21653. Harrach in München. Neuerungen in der
Verbindung der I^itungsdrähtc mit Blitzablciterstangen.
— 24. Juni 1882.
Klasse 40. Hüttenwesen.
•1775. L. Lütrangc in Paris. Neuerungen • in dem
Verfahren zur elektrolylischen Gewinnung de* Zinks
aus Erzen. — S.Juli 1881.
Klasse 49. Metallbearbeitung (mechanische).
Ü714. H. H. Rothe in Brooklyn und H. Lips in
New-York. Maschine zum Umpressen der Telegraphen-
kabel mit Blei. -- 3. Mai 1882.
Klasse 61.
21890. R. J. L. Havitand in Wien. Neuerungen an
auto-elcktrischen Sicherheitsapparaten für Thealer, Ma-
gazine u. s. w. bei Feuersgefahr. — 23. April 1882.
Klasse 83. Uhren.
21583. IL Wetzer in Pfronten b. Kempten. Neuerun-
gen an elektrischen Ihren. - 12. September 1882.
I). Patent - Anmeldungen.
Klasse 13. Dampfkessel.
T. 994. L. Thicmc in Dresden. Neuerungen an der
unter No. 18707 patentirten elektrischen Sicherhcit»-
vorrichtung für Dampfkessel (Zusatz zu P. R. No. 18707).
Klasse 36. Heizungsanlagen.
R. 2093. C. Kessel er in Berlin für O. Rose in Man-
chester. Neuerungen an elektrischen Heizapparaten.
Klasse 42.
M. 2456. A. Martens in Berlin. Apparat zur Unter-
suchung von Metallen auf ihre thermo . elektrische
Stellung und auf Homogenitat.
Klasse 74. Signalwesen.
R. 2091. Wirth & Co. in Frankfurt a. M. für C. F.
de Rcdon in Paris. Elektrisches Klingel werk.
3. Veränderungen,
a. Erloschene Patente.
Klasse 20. Elsenbahnbetrieb.
15031. Elektrisches Distanzsignal.
1715 J. Elektrischer Apparat zur Vermeidung von Zu-
sammenstehen der EiscnbahnzUgc.
Klasse 21. Elektrische Apparate
9729. Optischer Signalapparat für Telephone ohne
Batterie.
10697. Neuerungen am optischen Signalapparat ftlr Tele-
phone ohne Batterie (Zusatz zu 1*. R. No. 9729).
16628. Neuerungen in der Herstellung und Regeneration
von Flüssigkeiten zum Gebrauche für galvanische Batte-
rien und in der Ycrwerthung der dabei gewonnenen
Rückstände.
18606. Neuerungen an magneto-elektrischen und dynama-
elektrischen Maschinen.
19923. Neuerungen an elektrischen Lampen.
19924. Neuerungen an elektrischen Batterien.
Klasse 37. Hochbau.
13612. Neuerung in der Verbindung des Leitungs-
drahtes bei Blitzableitern.
Klasse 51. Musikalische Instrumente.
13928. Apparat zur Notirung der auf Tasteninstrumenten
gespielten Tiine mit Anwendung des Elektromagnetismus.
Schlufs der Redaktion am 8. Max».
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Sjringkk in Berlin N. — Gedruckt in der Rcichsdruckerci.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
April 1883.
Viertes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung am 20. März
Vorsitiender:
Staatssekretär Dr. Stephan als Ehren-Präsident.
I.
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung 7J- Uhr Abends.
;Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1. Geschäftliche Mittheilungen.
2. Vortrag des Herrn Professor Dr. Rosen thal
aus Erlangen: »Ueber Widerstandsmessungen
mittels des Fernsprechers*.
3. Kleinere technische Mittheilungen:
a) Herr Dr. Frölich: »Ueber den Wider-
stand des Lichtbogensc .
b) Herr Geh. Ober-Reg.-Rath Elsasser:
iDie Einrichtung von Lehrstühlen für
Elektrotechnik«.
c) Herr Geh. exped. Sekretär Unger:
»Die Errichtung einer Zentralstelle für
das astronomische Nachrichtenwesen in
Kiel«.
Der Bericht über die letzte Vercinssitzung
wurde genehmigt.
Anträge auf Abstimmung Uber die in der
Februarsitzung mitgetheilten Beitrittserklärungen
waren nicht eingegangen; die Angemeldeten
sind daher als Mitglieder aufgenommen. Der
Verein zahlt gegenwärtig 1617 Mitglieder, dar-
unter 313 hiesige und 1304 auswärtige. Das
Verzeichnis der seit der letzten Sitzung weiter
erfolgten 7 Anmeldungen wurde zur Einsicht
ausgelegt. Dasselbe ist auf S. 147 abgedruckt.
Der Vorsitzende theilte mit, dafs in Erwiderung
des am 27. Februar an Herrn Professor I.em-
ström in Helsingfors übermittelten telegraphi-
schen Glückwunsches zu den erfolgten Unter-
suchungen desselben über das Polarlicht das
nachstehende Telegramm eingegangen ist:
>Herrn Staatssekretär Dr. Stephan.
Berlin.
Empfangen Sic und Elektrotechnischer Verein
meinen ehrerbietigsten und herzlichsten Dank
für den mir übersandten Gluckwunsch, wel-
cher, von Sachverständigsten kommend, mir
gröfste Ehre, beste Ermunterung und Hülfe
zu künftigen Anstrengungen ist.
Lcmstrom.c
Im Anschlufs an die Verlesung des Tele-
grammes wurde vom Herrn General von
Kessler Namens des Vorstandes der Antrag
gestellt, die Bestrebungen des Herrn Professor
I.emström durch Gewährung einer pekuniären
Beihülfe von 500 Mark zu unterstützen. Die
Versammlung ertheilte hierzu die Genehmigung,
worauf Herr Direktor Kaselowsky für die
Berücksichtigung der in der Februarsitzung von
ihm ausgegangenen Anregung seinen Dank aus-
sprach.
Eine weitere Mittheilung des Vorsitzenden
hatte die elektrische Ausstellung in Wien zum
Gegenstande. Seitens des Direktions -Komitee
derselben ist dem Vorstande zunächst Kenntnifs
davon gegeben worden, dafs Se. K. K. Hoheit
der Erzherzog Rudolf von Oesterreich das
Protektorat über die Ausstellung übernommen
hat. Sodann ist das nachstehend abgedruckte
Schreiben des Direktions-Komites eingegangen:
Wien, den 10. März 1883.
Hochgeehrter Herr Präsident!
Der hochgeehrte Elektrotechnische Verein
hatte die Güte, uns mittels geschätzter Zu-
schrift vom 5. d. M. von dem wohlwollenden
Antheile zu benachrichtigen, welchen derselbe
unserem Ausstellungsunternehmen zuwendet.
Indem wir uns beehren, hierfür unseren
wärmsten Dank zu sagen, versichern wir, dafs
wir auf diese freundliche Gesinnung einen
außerordentlich hohen Werth legen und dafs
wir überzeugt sind, von derselben nicht nur
für unsere Ausstellung, sondern auch für
sammtliche deutsche Aussteller den besten
Erfolg erwarten zu dürfen.
Mit besonderer Freude hat es uns erfüllt,
zu erfahren, dafs der hochgeehrte elektro-
technische Verein ein Komite" niedergesetzt
hat, welches speziell mit der Wahrneh-
mung der Interessen ausstellender Ver-
einsmitglieder betraut ist, und wir erlauben
uns hieran die freundliche Bitte zu knüpfen,
dieses Komite* wolle für eine möglichst zahl-
reiche Bcthciligung der deutschen Elektro-
techniker an unserer Ausstellung eintreten.
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«46
Vereins-Angelegenheiten.
Ei. f.ktrotkchn . Zeitschrift .
APRIL iMj.
Wir sind heute in der angenehmen Lage,
Ihnen mittheilcn zu können, dafs bereits so
viele und so bedeutende Anmeldungen ein-
gelaufen sind, dafs die Ausstellung sich ihren
Vorgängern würdig anreihen und auf einigen
Gebieten die seitherigen Leistungen glänzend
zur Anschauung bringen wird.
Wir verfügen auch bereits über eine hin-
reichende Anzahl von Dampfkesseln und
Betriebsmaschinen, so dafs wir in der Lage
sind, den Ausstellern von elektrischen Ma-
schinen ausreichende motorische Kraft zur
Disposition zu stellen.
Ferner erlauben wir uns, Sie davon in
Kenntnifs zu setzen, dafs in der letzten
Sitzung der Ausstellungskommission vom
6. März d. J. beschlossen wurde, den Termin
für die Annahme der Anmeldungen bis zum
20. März zu verlängern; bemerken jedoch,
dafs für solche Aussteller, welche durch den
geehrten Verein präsentirt werden, auch noch
eine weitere Terminverlängerung gewährt
werden kann.
Die österreichisch-ungarischen Eisenbahnen
haben für den Transport der Ausstellungs-
güter eine ungewöhnliche Begünstigung zu-
gestanden, welche einer Tarifermäfsigung von
ungefähr 70 °/o der Grundtaxe für Fracht-
güter gleichkommt, und wir zweifeln nicht,
dafs in Folge dessen auch die ausländischen
Bahnen namhafte Begünstigungen bewilligen
werden.
Wir hatten heute das Vergnügen, einige
Exemplare des Verzeichnisses der Kom-
missionsmitglieder an Ihre geehrte Adresse
abzusenden und halten uns für die Folge
stets bereit, Ihnen mit gewünschten Auskünften
zu dienen.
Empfangen Sie, hochgeehrter Herr Präsident,
die Versicherung unserer ausgezeichneten
Hochachtung
Das Direktions-Komitd der Internatio-
nalen Elektrischen Ausstellung Wien 1883.
Carl Pfaff. Rud. Grimburg.
Seiner Hochwohlgeboren
Herrn Generalmajor v. Kessler,
Vorsitzendem des Eleklrottchnischen Vereins ,
Zier /in.
Mit Bezug auf vorstehendes Schreiben machte
Herr General von Kessler die Mittheilung,
dafs das hiesige Komite" für die Wiener Aus-
stellung «ich inzwischen konstituirt hat. Das-
selbe besteht aus den Herren :
Geheimer Regierungsrath Busse,
Fabrikbesitzer Gurlt und
Dr. Slaby.
Die genannten Herren haben sich bereit er-
klärt, die Anmeldungen der Aussteller entgegen-
zunehmen und an die Kommission in Wien
zu übermitteln, sowie über alle die Ausstellung
betreffenden Gegenstände Auskunft zu ertheilen.
Anmeldungen und Anfragen würden an das
Komite-Mitglied, Herrn Dr. Slaby in Berlin W,
Burggrafenstrafse 14, zu richten sein.
Der Vorsitzende brachte sodann zur Kennt-
nifs, dafs Seitens des Herrn Ministers der
geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-
Angelegenheiten eine Mittheilung über die
Berichte der im verflossenen Herbst vom Mi-
nisterium zur elektrischen Ausstellung in Mün-
chen entsandten Kommission eingegangen ist:
zunächst ein Bericht des zur Theilnahme an
den wissenschaftlichen Versuchen nach München
kommittirten Herrn Professors Wüllner an der
technischen Hochschule in Aachen, welcher
vorzugsweise die Frage der Nutzbarmachung der
Wasserkraft der Isar zur elektrischen Beleuch-
tung behandelt; ferner Berichte der speziell zur
Anstellung von Beobachtungen über die Ver-
wendbarkeit des elektrischen Lichtes für Zwecke
der Kunst und des Unterrichtes entsandten
Ministerial- Kommissare, der Herren Geh. Ober-
Regierungsrath Lüders, Geh. Ober-Regierungs-
rath Spieker, Geh. Regierungsrath Dr. Jordan,
Direktor am Königl. Museum Conze und Pro-
fessor Ernst Ewald; endlich ein Bericht des
Direktors der Hochschule für die bildenden
Künste hierselbst, Herrn von Werner, der
von dem Einflufs der elektrischen Beleuchtung
bei ihrer Verwendung in Kunstanstalten handelt.
Die gedachten Berichte werden dem techni-
schen Ausschusse überwiesen werden.
Nach Erledigung der geschäftlichen An-
gelegenheiten hielt Herr Professor Dr. Rosen-
thal aus Erlangen den angekündigten Vortrag:
>Ueber Widerstandsmessungen mittels des
Fernsprechers«. Im Anschlufs an denselben
entspann sich eine Diskussion, an welcher,
aufser dem Vortragenden, die Herren Geh.
Rath Professor Dr. von Helmholtz und Geh.
Rath Dr. Werner Siemens sich betheiligten.
Der Inhalt des Vortrages wie der Diskussion
findet sich nach stenographischer Niederschrift
auf Seite 147 besonders wiedergegeben.
Herr Dr. Frölich sprach sodann »über den
Widerstand des Lichtbogens«, in welcher Be-
ziehung auf Seite 150 der Zeitschrift hinge-
wiesen wird.
Eine Mittheilung des Herrn Geh. Ober-
Regierungsraths Elsasser betraf die Einrich-
tung von Lehrstühlen für Elektrotechnik,
als Zeichen dafür, dafs die hohe Bedeutung der
Elektrizität für das praktische Leben immer
mehr anerkannt wird. Aufser den in den
gröfseren Ländern bereits seit längerer Zeit be-
stehenden besonderen Unterrichtsanstalten zur
Ausbildung von Telegraphcnbeamten sind in
neuerer Zeit an mehreren technischen Hoch-
schulen Lehrstühle für Elektrotechnik eingerichtet
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Elektrotechn. ZF.ITSrmUFT.
APRIL iMj.
Rosenthal, Widerstandsmessungen mittels des Fernsprechers. 147
worden. An den bezüglichen Vorträgen an
der Hochschule in Darmstadt haben im
letzten Winterhalbjahr 192 Personen theilge-
nommen; für Wien steht die Einrichtung eines
Lehrstuhles für Elektrotechnik in baldiger Aus-
sicht, ebenso sollen auch in München be-
sondere, die Verwendung der Elektrizität für
Beleuchtungs- und andere Zwecke betreffende
Vorträge eingerichtet werden. Die Mittheilung
über letztere Thatsache hat, wie Referent be-
merkte, zu einem eigenthümlichen Mifsverständ-
nifs Veranlassung gegeben. Dem betreffenden
Berichterstatter ist nämlich bei dem Umstände,
dafs der Name für »München* im Italienischen
»Monaco« lautet, eine Verwechslung der Haupt-
stadt Bayerns mit dem Badeorte Monaco unter-
gelaufen, und es ist demnach in der bezüg-
lichen Zeitschrift mitgetheilt, dafs auch Monaco,
>le fameux pays de la roulette«, wie es zur
näheren Kennzeichnung dort heifst, seinen
eigenen Lehrstuhl für Elektrotechnik haben
werde.
Zum Schlufs machte Herr Geh. exped.
Sekretär Unger Mittheilungen ?über die Er-
richtung einer europäischen Zentralstelle Air
das astronomische Nachrichtenwesen auf der
Sternwarte zu Kiel«. Dieselbe, nach vielen
vergeblichen Versuchen Ende Januar d. J. ins
Leben getreten, nimmt zur Zeit den geschäft-
lichen Verkehr mit 50 Sternwarten wahr, und
ist der Autoriät einer wissenschaftlichen Kom-
mission unterstellt, welche aus den Direktoren
der Sternwarten zu Berlin, Paris, Green-
wich, Utrecht, Kopenhagen, Wien,
Mailand und Pulkowa bei Petersburg
besteht.
Schlufs der Siezung o;J Uhr Abends.
Dr. Stephan.
Unger,
»weiter Schriftführer.
Mitglieder-Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
377. Julius Henning, Jngenieur und Fabrik-
direktor der Berliner Aktien-Gesellschaft
für Eisengiefserei, Charlottenburg.
378. Friedrich Sauer, Dr. phil.
379. Hermann W. Vogel, Dr., Professor an
der technischen Hochschule.
B. Anmeldungen von aufserhalb.
1559. Gustav Teufel, Ingenieur, Nürnberg.
1 560. George Schultz, Elektriker, Woolwich.
1561. Prof. Dr. Richard Rühlmann, Gymnasial-
Oberlehrer, Chemnitz.
1567. Alered Stenz, Postpraktikant, Dresden.
III.
Vorträge und Besprechungen.
Prof. Dr. Rosenthal:
lieber Widerstandsmessungen mittels des
Fernsprechers.
Meine Herren! Ich mufs zunächst Ihre Ge-
duld in Anspruch nehmen, wenn ich hier, wo
die wichtigsten Fragen der Elektrotechnik be-
handelt werden, über eine kleine Arbeit be-
richte, zu welcher ich gelegentlich meiner
physiologischen Untersuchungen gelangt bin.
Die gegenwärtig am meisten benutzte Methode
der elektrischen Widerstandsmessung ist die
mittels der Wheatstone'schen Brücke. Dieselbe
läfst uns aber im Stiche, wenn wir Widerstände
in polarisirbaren Leitern zu messen haben,
denn dieselbe schliefst die Voraussetzung ein,
dafs innerhalb der die Brücke enthaltenden
Drahtcombination keine elektromotorische Kraft
ihren Sitz habe; sobald es sich aber um
polarisirbare Körper handelt, so erhalten wir
eben eine elektromotorische Kraft, welche erst
in Folge der Zuleitung des Stromes entsteht.
Nun hat Kohlrausch vorgeschlagen, Wechsel-
ströme anzuwenden, entweder durch Magnet-
Induktoren oder solche, die durch ein gewöhn-
liches Induktorium entstehen. Da aber Wechsel-
ströme durch eine Bussole nicht angezeigt
werden, so mufs man als stromprüfendes Werk-
zeug statt der Bussole ein Weber'sches Elektro-
dynamometer benutzen. Nun erinnerte ich mich,
dafs Kohlrausch in seinem Leitfaden der
praktischen Physik angiebt, man könne sich des
Telephons zu demselben Zwecke bedienen.
Denn da es nur darauf ankommt, die Verhält-
nisse der einzelnen Stromzweige so herzustellen,
dafs in der Brücke Uberhaupt kein Strom
existirt, so kann man ja jedes beliebige Galvano-
skop dazu benutzen, wenn es nur hinlänglich
empfindlich ist. Und wenn man Wechselströme
anwenden mufs, so Ist es gerade von Vortheil,
ein Instrument zu haben, welches wie das
Telephon die Schwankungen des Stromes an-
zuzeigen im Stande ist. Da ich nun in der
Lage war, Widerstandsmessungen an thierischen
Geweben anzustellen, so wollte ich zunächst
untersuchen, ob das Telephon überhaupt
empfänglich genug dafür ist. Ich verglich da-
her zunächst die Messungsresultate an nicht
polarisirbaren Leitern unter einander, und da
stellte sich denn heraus, wie ich gleich voraus-
gesehen hatte, dafs die Wicdcmann'sche Bussole
in der Zusammenstellung, wie ich sie gewöhn-
lich zu benutzen pflege, sehr viel empfindlicher
ist als das Telephon und deshalb genauere
Messungen gestattet. Jedoch war es immerhin
möglich, mit dem Telephon Widerstände zu
messen und zu denselben Werthcn zu kommen
«9*
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148 Vereins -Ang
wie mit der Bussole. Wenn man z. B. einen
Widerstand bestimmt hatte, gleich so und so
viel Siemens - Einheiten , so kam man mit dem
Telephon auf denselben Werth, aber mit ge-
ringerer Genauigkeit , indem man für den
Schieber des Rheochords, welches den einen
Zweig der Wheatstone 'sehen Drahtcombination
bildete, bei der Wiedemann'schen Bussole eine
ganz bestimmte Stellung fand, bei der in der
Brücke die Stromstärke gleich Null war, während
man bei Anwendung des Telephons den Schieber
in einer Breite von etwa 10 bis 12 oder, wenn
man sehr starke Kettenstrüme anwendet, 6 bis
8 mm hin- und herschieben kann, ehe ein
merkliches Geräusch in ihm hörbar wird. Das
Mittel aber aus den beiden Grenzstellungen
stimmte mit den Angaben, die mit Hülfe der
Bussole gewonnen wurden, genügend überein,
vorausgesetzt, dafs die zu messenden Wider-
stände nicht sehr grofs waren, z. B. bei einem
Widerstande von 60 Siemens- Einheiten gaben
beide Instrumente hinlänglich übereinstimmende
Werthe. Sobald aber die Widerstände gröfser
waren, wurde die Empfindlichkeit immer ge-
ringer und Widerstände von mehr als 100 Ohm
waren gar nicht mehr mefsbar. Dabei aber zeigte
sich nun eine allerdings nicht neue aber ganz
interessante Beobachtung. Wenn man nämlich
den Widerstand einer Drahtrolle messen wollte,
war die Methode überhaupt unbrauchbar. Dies
rührt offenbar davon her, dafs hier die Induk-
tion sich bemerklich macht; wenn wir die Ein-
richtung so treffen, dafs in der Brücke, welche
das Telephon enthält, die Stromstärke voll-
kommen gleich Null sein soll, so gilt dies doch
nur für den stationären Zustand. Wenn man
aber die Kette schliefst, so kann der Strom,
wenn in einem Zweig eine Rolle eingeschaltet
ist, sich in diesem Zweige nicht sofort zu seiner
vollen Stärke entwickeln ; er wächst' allmählich an,
und wenn im anderen Zweige die Induktion in
anderer Weise verläuft, so wird in Folge dessen
in der Brücke, welche das Telephon enthält,
ein kurzdauernder Strom kreisen, und man wird
beim Stromschlufs ein Geräusch hören. Ebenso
ist es, wenn man den Strom unterbricht oder
wenn man einen einzelnen Induktionsstrom
durch die Drahtcombination leitet; der zeitliche
Verlauf der Stromantheile in den beiden Zweigen
ist verschieden, die Phasen der von beiden
Seiten in die Brücke eintretenden Ströme
decken sich nicht und man wird ein Geräusch
im Telephon hören. Wir haben hier also eine
Versuchsanordnung, durch welche man, ganz
analog wie bei der von Ed 1 und, die Induktion
in einer Rolle nachweisen kann. Während dies
ganz leicht ist bei der Oeffnung (durch den sog.
E.xrrastrom), kann man bei der beschriebenen
Anordnung auch den bei der Schliefsung ent-
stehenden Gegenstrom nachweisen und ebenso
die Induktion, welche bei Durchleitung eines
ELKK'I ROTKCHS. ZUITSCHRIFT.
iLECENHEITEN. APRIL i88j.
I
I irgendwie beschaffenen, schnell vorübergehenden
Stromes, z. B. eines einzelnen Induktionsschlages,
in einer Rolle entsteht.
Ich habe nun noch auf andere Weise ver-
sucht, das Telephon auch zur Messung gTöfserer
Widerstände brauchbar zu machen. Ich habe
deshalb die neben der Wheatstone'schen Brücke
gebräuchlichste und empfindlichste Methode der
Widerstandsmessung, die mittels des Differenzial-
Galvanometcrs , gleichfalls auf das Telephon
übertragen. Ich liefs mir nämlich ein Telephon
mit doppelter, aus zwei parallel neben einander
aufgewundenen Drähten bestehender Rolle an-
fertigen und leitete die Ströme in entgegen-
gesetzter Richtung durch die Windungen. Mit
diesem Instrumente konnte man wohl Wider-
standsmessungen machen, aber auch nur, wenn
verhältnifsmäfsig geringe Widerstände von weni-
gen Siemens-Einheiten vorhanden waren. Dies
entsprach meinen Wünschen sehr wenig, da wir
bei unseren Arbeiten gewöhnlich mit Wider-
ständen zu thun haben, die sich in Tausenden
von Ohm bewegen und bei diesen eine nur
einigermafsen genügende Genauigkeit nicht zu
erzielen war. Ich zweifle zwar nicht daran,
dafs es möglich sein würde, ein solches Diffe-
renzial-Telephon zu konstruiren, welches empfind-
licher ist; es würde aber mit Vermehrung der
Windungszahl die Schwierigkeit wachsen, die
Wirkung in den parallel laufenden Windungen
genügend gleich zu machen. So fand ich schon
bei meinem Instrumente, dafs die Widerstände
der beiden Drahtlagen der Rolle, obgleich sie
mit grofser Sorgfalt gleichzeitig gewickelt waren,
durchaus nicht gleiche waren; es war vielmehr
[ eine Differenz von 20 Siemens - Einheiten vor-
handen, indem die eine 168, die andere 188
Siemens - Einheiten Widerstand hatte. Wenn
man nun von aufsen 20 Siemens - Einheiten zu
der erstcren hinzufügte und nun den Strom
. zwischen beide theilte, so hörte man bei Strom-
unterbrechungen ein leises Summen des Tele-
phons, aber es gelang nicht, dasselbe voll-
ständig zum Schweigen zu bringen. Es war
daher sehr schwierig, zu ermitteln, wenn man
zwei ungleiche Widerstände in die beiden
Leitungen einschaltete, ob das Geräusch stärker
j wurde oder nicht, während es natürlich viel
1 leichter ist, zu entscheiden, ob überhaupt ein
, Geräusch vorhanden ist oder nicht. Ich habe
die Sache aber auch noch auf eine andere
Weise versucht. Da die Telephone in der Regel
als Zwillinge auf die Welt kommen, so habe
ich zwei derselben so mit einem gemeinsamen
Lufträume verbunden, dafs sie auf denselben
entweder in gleicher oder in entgegengesetzter
Weise wirkten, je nach der Richtung der Ströme
in den beiden Telephonen. Es gelang mir aber
auf diesem Wege nicht, die Luft, welche in
der gemeinsamen Kammer eingeschlossen' war,
' durch Interferenz ganz in Ruhe zu erhalten.
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April »mj. Rosenthal, Widerstandsmesrunoen mittels des Fernsprechers. 149
Man hörte immer ein leises Summen, wenn
man die beiden Telephonplatten in Schwingung
brachte, selbst wenn diese Schwingungen mit
einander interferirten. Der Grund hierfür liegt
offenbar darin, dafs es nicht zwei Telephone
giebt, die vollkommen akustisch gleich sind.
Zwei Telephone älterer Art z. B., welche zu-
sammengehörten, zeigten den Einflufs, den die
Eigentöne ihrer Membranen ausübten, auf das
deutlichste. Wenn ich ungefähr 1 20 Induktions-
ströme in der Sekunde abwechselnd durch die
beiden Telephone leitete, so waren die Töne,
die sie hören liefsen, durchaus nicht dieselben,
sondern unterschieden sich um fast eine ganze
Oktave von einander. Gleichzeitig war auch
die Klangfarbe verschieden, indem das eine
Telephon ganz deutlich seinen Ton, der unge-
fähr der Tonhöhe d entsprach, auf den Vo-
kal »a* sang, während das andere ein deut-
liches >o« von sich gab. Wenn man diese
beiden so kombinirte, dafs die Schwingungs-
phasen der beiden Telephonplatten gleich waren
und sich summirten, so hörte man den tieferen
Ton und den Vokal a; kehrte man dann die
Stromrichtung in dem einen Telephon um, so
sprang die Tonhöhe um eine Oktave und nahm
die Klangfarbe o an. Der Ton war in diesem
Falle zwar schwach, aber es war nicht möglich,
vollkommene Stille herbeizuführen. Bei einem
anderen Telephon mit grofser Eisenplatte und
Hufeisenmagnet liefs ich dieselbe Membran ab-
wechselnd von je einem Pol allein beeinflussen,
indem ich dieselben Induktionsströme abwech-
selnd durch die eine oder die andere Rolle
leitete. Ich erhielt so zwei Töne, die etwa um eine
Terz von einander verschieden waren und auch
etwas verschiedene Klangfarben hatten. I.icfs
ich nun dieselben Ströme gleichzeitig durch
beide Rollen in entgegengesetzter Richtung
gehen, so war das Telephon auch nicht voll-
kommen ruhig, sondern gab einen leisen sum-
menden Ton. Diese »Interferenz - Telephone«
erwiesen sich also für unseren Zweck als voll-
kommen unbrauchbar. Dagegen glaube ich,
dafs man auf die andere vorher angegebene Art,
durch Anwendung von Telephonen mit doppelt
gewundenen Rollen, ähnlich wie bei den Diffe-
renzial-Galvanometern, indem man durch die
zwei Rollen die Ströme in entgegengesetzter
Richtung gehen läfst, Widerstandsmessungen
wohl wird ausführen können. Nun giebt es be-
kanntlich noch eine ganze Reihe anderer Kom-
binationen, bei denen man Ströme durch zwei
Rollen in entgegengesetzter Richtung leitet und
man hat derartige Instrumente als Induktions-
wagen angewandt. Mit Hülfe dieser würde es
gewifs auch möglich sein, Widerstandsmessungen
zu machen. Es schien mir aber praktischer, es
auf folgende Weise zu versuchen : Das Telephon
wird mit einer gewöhnlichen Induktionsrolle
verbunden, statt der primären Rolle aber
wendet man eine aus zwei gleichen Drähten,
die neben einander aufgewickelt sind, an und
leitet durch sie denselben Strom in entgegen-
: gesetzter Richtung. Indem man nun in diese
beiden Zweige die zu vergleichenden Widerstände
j einschaltet, erhält man einen > Differenzial-
i Induktor *, der Differenzen von Widerständen
| mit grofser Schärfe erkennen läfst. Aber auch
auf diese Weise sind die Messungen nur dann
hinlänglich genau, wenn es sich um verhältnifs-
mäfsig kleine Widerstände handelt. Meine ur-
sprüngliche Aufgabe , die genaue Messung
grofser Widerstände in polarisirbaren Leitern,
ist also vorläufig noch ungelöst geblieben.
Nichtsdestoweniger glaubte ich, diese Mitthei-
lungen hier machen zu sollen, denn die aufser-
ordentlichc Bequemlichkeit, welche das Tele-
! phon im Vergleiche zu Spiegelbussolen und
j anderen ähnlichen Instrumenten bietet, könnte
| doch gelegentlich dazu führen, dieses Instrument
in Anwendung zu bringen, selbst wenn die
Voraussetzung der polarisirbaren Leiter nicht zu-
treffen sollte; und so denke ich, dafs Sie diese
kurze Mittheilung meiner Versuche nicht für
ganz überflüssig halten werden.
Herr Professor v. Helmholtz bemerkte im
Anschlufs an die Auseiandersetzungen des
Herrn Professor Rosenthal, dafs er auch im
Physikalischen Laboratorium der Universität
mehrere Male und unter abgeänderten Methoden
Versuche über Widerstandsbestimmungen mit
dem Telephone habe anstellen lassen. Es geht
dies sehr leicht und gut bei nicht zu langen
und nicht in Spiralen aufgewickelten Draht-
widerständen ; aber das Galvanometer ist doch
, empfindlicher und sicherer. In denjenigen
Fällen dagegen, wo das Galvanometer nicht
ausreicht, namentlich wenn man polarisirte
Platten in der Leitung hat, ist auch die An-
wendung des Telephons mit den gröfsten
Schwierigkeiten verbunden, obgleich die Unter-
suchung sich durchführen läfst, wie die im
hiesigen Laboratorium ausgeführte Arbeit von
Herrn Wietlisbach und später die von Herrn
Professor F. Kohlrausch gezeigt haben. Wenn
| man das Telephon anwenden will, so mufs
I man schnelle Stromschwankungen haben, um
1 Töne hervorzurufen, und dann genügt es nicht,
I dafs diese von entgegengesetzten Seiten her
dem Telephon in gleicher Stärke zugeleitet
werden; sie müssen auch gleichzeitig zugeleitet
werden. Drahtspiralen nun verzögern den
Durchgang der elektrischen Oscillationcn; po-
larisirbare Elektroden dagegen verfrühen die
Phasen, und zwar beide für verschieden hohe
Töne in verschiedenem Mafse. Erzeugt man
im Telephon einen einfachen Ton, der einer
Art pendelartiger Schwingungen entspricht, z. B.
durch eine Stimmgabel mit magnetisirten Zinken,
zwischen denen eine kleine Drahtrolle liegt,
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Verkins-Angelegenhkiten.
Elek troi whn.Zkitsc murr.
APRH- i88j.
wie sie in den Telephonen gebraucht wird, so
kann man durch sorgfältige Ausgleichung der
Phasenunterschiede in der That Stillschweigen
hervorbringen; sonst bekommt man immer nur
ein Minimum der Tonstärke, welches keine
scharfe Einstellung der Wheatstone'schen Brücke
erlaubt.
Neuerdings sind Apparate gebaut, erst eine
Art elektromagnetischer Sirene von Professor
Webb und dann ein rotirender Magnetinduktor
mit zwei im Winkel verstellbaren Spiralen von
Professor Überbeck in Halle, welche je zwei
oscillirende Ströme, mit beliebig regulirbaren
Phasen unterschieden, zu erzeugen erlauben.
Mit diesen Apparaten wird die Aufgabe wahr-
scheinlich in viel vollkommenerer Weise zu lösen
sein.
Geh. Rath Dr. W.Siemens: Ucber Versuche,
das Telephon zum Schweigen zu bringen, wie
Herr Professor v. Heimholt/ soeben ausgeführt
hat, möchte ich mir ebenfalls eine kleine Mit-
teilung zu machen erlauben, da mich die
Sache schon seit mehreren Jahren beschäftigt]
hat.
Ich war zu der Ansicht gekommen, dafs das
Schweigen im Zweigdrahte der Brücke besonders
durch statische Elektrizität gestört wurde. Ich
benutzte das Telephon zu einem Versuche, der
etwas kühn erscheinen könnte, nämlich zur Be-
stimmung der relativen Geschwindigkeit der
Elektrizität in verschiedenen Metallen. Ich be-
nutzte zur Brückenverzweigung zwei Drahtrollen
aus gut leitendem -Kupferdraht und zwei auf'
Neusilberdraht. Die Querschnitte des Kupfer-
und Neusilberdrahtes waren umgekehrt propor-
tional den spezifischen Leitungsfähigkeiten der
Metalle. Die Rollen waren nach meiner Methode
bifilar gewickelt und die Widerstände so genau
abgeglichen, dafs im Briickendrahtc mit dem
empfindlichsten Galvanometer kein Strom zu
entdecken war. Wurde nun anstatt des Galvano-
meters oder zugleich mit ihm ein besonders
empfindliches Telephon eingeschaltet, so war
beim Schliefsen und Oeffncn der Kette stets
ein Geräusch zu hören, welches sehr deutlich
wurde, wenn eine Reihe schnell wechselnder
Ströme durch die Brücke geleitet wurde. Dieses
mufste in der That eintreten, wenn die Elek-
trizität sich in verschiedenen Leitern nicht gleich-
mäfsig geschwind, sondern im Verhältnifs ihrer
spezifischen Leitungsfähigkeit fortpflanzt, da die
Spitzen der Stromkolonnen dann durch das
etwa 20 Mal besser leitende Kupfer schneller
zu den Enden des Brückendrahtes gelangen
mufsten, wie durch die gleich langen Neusilber-
drähte. Es stellte sich bei diesen Versuchen
heraus, dafs es auch bei Rollen aus demselben
Metalle schwierig war, das Telephon im Briicken-
drahtc ganz zum Schweigen zu bringen. Um
dies zu erreichen, mufste man die Flaschen-
kapazität der Rollen und Zuleitungen durch
kleine regulirbare Kondensatoren ebenfalls voll-
kommen ausgleichen. Ein entscheidendes Re-
sultat haben diese Versuche leider nicht ge-
geben. Um ein solches zu erzielen, müfeten
sie mit weit gröfseren Metallmassen und auch
mit gröfserem Aufwände von Mühe und Zeit,
als mir zu Gebote stand, durchgeführt werden.
Professor Dr. Rosenthal: Ich möchte mir
erlauben, zu bemerken, dafs ich bei meinen
Versuchen in dem einen Zweige der Brücke
eine Rolle mit doppelten Windungen ein-
schaltete und diese sorgfältig ins Gleichgewicht
brachte durch einen zickzackförmig ausgespann-
ten Neusilberdraht von gleichem Widerstand.
Auf diese Weise ist es mir durchaus nicht
schwer gefallen, das Telephon zum Schweigen
zu bringen. Ich habe Kettenströme angewandt
und diese entweder einfach unterbrochen oder
mit Hülfe eines Inversors in ihrer Richtung ge-
wechselt, ferner den Extrastrom, der in einer
Rolle entstand, sowie auch den sekundären
Strom in einer zweiten Rolle. In allen diesen
Fällen ist es mir möglich geworden, die Induk-
tion nachzuweisen, sobald eine einfach gewun-
dene Rolle eingeschaltet war. Aber so, wie sie
Herr v. Helm hol tz nachgewiesen hat, habe ich
sie nicht nachweisen können.
Man kann, wie ich in meiner Mittheilung
gesagt habe, die Induktion in den Rollen leicht
nachweisen ; übrigens bin ich zu der Ueber-
zeugung gekommen, dafs es praktisch schwer
hält, mit Hülfe des Telephons zu messen. Am
besten schien es mir zu gehen, wenn man
einen Kettenstrom mit dem lnversor 10 bis
15 Mal in der Sekunde in seiner Richtung
wechselt. Der lnversor bestand aus einer schnell
rotirenden Axe, an welcher Drähte befestigt
waren, die in Quecksilbernäpfe tauchten. Es
wurden etwa 10 abwechselnd gerichtete Strom-
stöfse in der Sekunde gebraucht, deren jeder
-,••£-„ Sekunden und noch weniger Zeit dauerte.
Auf diese Weise war es sehr gut möglich,
scharf zu messen und das Telephon bei Gleich-
heit der Widerstände zum Schweigen zu bringen,
wenn diese Widerstände nicht über 100 Ohm
hinausgingen.
0. Frölich:
Ueber den Widerstand des elektrischen
Lichtbogens.
Ueber den Widerstand des Lichtbogens sind
die Meinungen bekanntlich bis auf den heutigen
Tag sehr verschieden.
Die älteste Arbeit über diesen Gegenstand
ist wohl die von Edlund (Poggendorffs Annalcn,
Bd. 131, S. 586); in derselben wird der Licht-
Digitized by Google
Elektrotechn. Zeitschrift.
APRIL 1883.
Frölich, Ukbkr den Widerstand des elektr. Lichtbogens.
'5'
bogen mit einer galvanischen Zersetzungszelle
verglichen und an der Hand dieser Verglei-
chung die Polarisation und der (wahre) Wider-
stand des Lichtbogens an einer Anzahl von
Fallen experimentell bestimmt.
Diese Arbeit ist in neuerer Zeit von den
Elektrotechnikern kaum mehr benutzt worden,
wohl hauptsächlich aus dem Grunde, weil
Ed 1 und nur mit Batterien und schwachen
Lichtem arbeitete, und seine Resultate sich da-
her nicht unmittelbar für die starken Lichter
der Neuzeit verwenden liefsen.
Dagegen ist vielfach die Frage vcntilirt wor-
den, ob der Lichtbogen eine elektromotorische
Gegenkraft besitze oder nicht, und man hat
versucht, dieselbe experimentell nachzuweisen.
Dieser Nachweis ist schwierig, es fragt sich,
ob es Uberhaupt möglich ist, einen solchen Be-
weis experimentell zu liefern; unter den mannig-
fachen Versuchen dieser Art ist, mir wenigstens,
keiner bekannt geworden, durch welchen die
Der Widerstand des Lichtbogens ist das Ver-
hällnifs der Spannungsdifferenzen der beiden
Kohlen zur Stromstärke; wir bezeichnen den-
selben im Folgenden als den »scheinbaren < ,
weil es noch ungewifs ist, ob in dem Licht-
bogen nicht eine elektromotorische Kraft ent-
halten ist, und weil der »Widerstand* in diesem
Falle nicht mehr dieselbe physikalische Eigen-
schaft bedeutet, wie bei einem Leiter ohne
elektromotorische Kraft.
Der scheinbare Widerstand des Lichtbogens
hängt von der Stromstärke und der Bogenlänge
ab; um die Art seiner Abhängigkeit von diesen
beiden Gröfsen zu finden, mtlssen Beobachtungen
gegeben sein, in welchen die Bogenlänge und
die Stromstärke möglichst verschiedene Werthe
annehmen; diese Bedingung wird durch die
auf umstehender Seite veröffentlichten Beob-
achtungen von Siemens & Halske erfüllt,
und wir suchen im Folgenden die gesuchte
Abhängigkeit aus diesen Versuchen abzuleiten.
Existenz einer elektromotorischen Gegenkraft
auch nur mit annähernder Sicherheit be-
wiesen ist
Dagegen sehen wir in einer Reihe von
wissenschaftlichen und technischen Arbeiten den
Satz besprochen, dafs die Spannungsdiffe-
renz des Lichtbogens (an den beiden Kohlen
gemessen) eine ziemlich konstante Gröfse
sei und ungefähr 50 Volt betrage (vgl. z. B.
Richter, Elektrotechn. Zeitschrift, 1883, S. 29).
Ich bin Uberzeugt, dafs bereits viele Kon-
strukteure diesen Satz benutzen, obgleich der-
selbe einer genaueren Untersuchung meines
Wissens noch nicht unterworfen wurde.
Dafs dieser Satz nicht genau richtig sein
kann, ergiebt sich schon daraus, dafs nach
demselben die elektrischen Eigenschaften des
Lichtbogens von der Länge des Bogens unab-
hängig sein müfsten. Dies widerspricht aber
der Thatsache, dafs der Widerstand des Licht-
bogens, bei gleichbleibender Stromstärke, zu-
nimmt mit der Bogenlänge. Diese Thatsache
liegt eigentlich sämmtlichen Konstruktionen von
elektrischen Lampen zu Grunde, ist also unbe-
streitbar.
ff ff 12 13 1h f5 16
Das Gesetz für den scheinbaren Widerstand
unmittelbar zu finden, ist mühsam, weil der-
selbe von zwei unabhängigen Variabein ab-
hängt; es empfiehlt sich daher, zu versuchen,
ob nicht bei der Spannungsdifferenz, aus
welcher der scheinbare Widerstand sich direkt
berechnen läfst, die eine jener beiden Variabein
wegfällt oder wenigstens einen geringeren Ein-
flufs ausübt.
Zeichnet man obige Beobachtungen so auf,
dafs die Bogenlängen die Abszissen , die Span-
nung die Ordinaten bilden, so erhält man die
in obiger Figur dargestellte, allerdings recht
zackige Linie.
Der Grund der Unregelmäfsigkeit dieser Linie
liegt wohl gröfstcntheils darin, dafs die Beob-
achtungen zu verschiedenen Zeiten von ver-
schiedenen Beobachtern und mit verschiedenen
Mefsinstrumentcn angestellt wurden, möglicher-
weise aber auch darin, dafs die Spannung nicht
blos von der Bogenlänge, sondern auch von
der Stromstärke abhängt, wie der scheinbare
Widerstand.
Wenn überhaupt eine solche Abhängigkeit
existirt, so sprechen obige Beobachtungen da-
by Google
»5*
Vereins -Angelegenheiten.
Elektrotechn. Zettschk ITT .
APRII. 1M3.
Beobachtungen Ober den scheinbaren Widerstand des Lichtbogens von Siemens & Halske.
Die nachfolgenden Messungen an Lichtbögen wurden gelegentlich der Prüfung von Lichtmaschinen angestellt;
es sind absichtlich sämmtlichc Beobachtungen aufgenommen, auch diejenigen, bei welchen Mcssungsfchler
wahrscheinlich sind.
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Datum.
Maschine.
Strom-
Bogen-
Spannung
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16. Oktober 1882.
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44.9
5.»4
5.'3
für, dafs die Spannung am Lichtbogen (bei
gleicher Bogenlänge) bei kleinen Stromstärken
gröfser ist als bei grofsen. Dies würde einem der
Zersetzungszellc entgegengesetzten Verhalten ent-
sprechen; indessen möchte ich dies nicht als
bewiesen ansehen, bevor es nicht durch ge-
nauere Versuche bestätigt ist.
Mit Sicherheit geht aus obiger Kurve nur
hervor, dafs die Spannung mit wachsender
Bogenlänge zunimmt, und zwar, dals diese
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*53
Zunahme im Wesentlichen gleichmäfsig ist,
sich also durch eine gerade Linie T-T (vgl.
die Figur) darstellen läfst.
Wenn also 5 die Spannung, Z die Bogen-
länge, a und b Koeffizienten sind, so ist:
i) S= a -f- b . L,
oder in Zahlen, wenn die Spannung in Volt,
die Bogenlänge in Millimetern gemessen wird:
S — 39 -j- i,b L .
Der scheinbare Widerstand W des Bogens
ergiebt sich unmittelbar aus der Spannung, in-
dem man dieselbe durch die Stromstärke /
dividirt; es ist also:
"=7 = 5 + <f
oder in Zahlen:
lV _ 39 , t| L
Ueber die Uebereinstimmung dieser Formeln
mit den Versuchen von Siemens & Halske
geben in der bezüglichen Tabelle die Spalten
Auskunft, in welchen Spannung und Widerstand
nach obigen Formeln berechnet sind.
Mittels dieser Formeln lassen sich für Span-
nung und Widerstand die folgenden Tabellen
berechnen, welche den Sachverhalt wenigstens
mit so viel Genauigkeit darstellen, «als den Be-
dürfnissen der Technik entspricht.
Bogen-
länge
in
Span-
nung
in
Widerstand in Ohm.
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O.T5
Es fragt sich nun, ob durch die neu gewon-
nenen Sätze 1) und 2) sich nicht eine Ent-
scheidung gewinnen läfst darüber, welche von
den beiden Annahmen über die Natur des
Lichtbogens die richtige ist, diejenige einer
Polarisation oder diejenige eines Ueber-
gangs Widerstandes.
Ist beim Uebcrgange von der Kohle in den
Bogen und vom Bogen in die Kohle eine
elektromotorische Gegenkraft oder Pola-
risation (P) vorhanden, ist ferner k die Lei-
tungsfähigkeit, Q der Querschnitt des Licht-
bogens, so ist die Spannung .V und der schein-
bare Widerstand IV:
J + k Q
Ist dagegen bei jenem Uebcrgange keine
Polarisation, wohl aber ein Uebergangswider-
stand U (für die Flächeneinheit des Quer-
schnittes), so hat man:
' U 1 L
W— - 4- — -•
Q + k Q
Vergleichen wir die Formeln a) und b) mit
den aus den Versuchen abgeleiteten Formeln 1)
und 2), so' ergiebt sich, dafs sowohl die For-
meln a), als diejenigen b) nur in Ueberein-
stimmung mit den Versuchsresultaten zu brin-
gen sind durch die Annahme, dafs der Quer-
schnitt des Lichtbogens proportional der
Stromstärke sei. Sobald man dies annimmt
— und dafs der Querschnitt mit der Strom-
stärke zunimmt, ist bekannt — und in den
Formeln a) und b) Q -c.J einführt, so er-
hält
20
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«54
Abhandlungen.
Elektkotechn. Zf.ITSCHRIFT.
AFRII. tUy
in a):
5 =
P+ -r L,
kc
IV =
1^ Li..
in b):
5---
li =
77+* 7"
übereinstimmend mit den Formeln i) und 2).
Für die Bedeutung der Koeffizienten a und b
ergiebt sich hieraus, dafs, wenn man c — 1
oder den bei dem Strom Eins herrschenden
Querschnitt gleich Eins setzt, a als die Gröfse der i
Polarisation oder als der Werth des Ueber-
gangswiders tandcs für den Querschnitt
Eins angesehen werden kann, dafs dagegen b
der reziproke Werth der Leitungsfähig-
keit des Lichtbogens ist.
Wir ersehen aber ferner, dafs die Versuche
sowohl aus der einen, als aus der anderen Vor-
stellung sich erklären lassen, oder endlich auch
auf eine aus beiden Vorstellungen gemischte Art
Es ist auch an und für sich nicht wahr-
scheinlich, dafs eine der beiden Vorstellungen
zur Erklärung ausreiche.
Für die Annahme einer Polarisation spricht
hauptsächlich die Verschiedenheil der Erschei-
nungen an den beiden Kohlen und die That-
sache, dafs zur Bildung des Bogens ein ge-
wisses Minimum der Spannung vorhanden sein
mufs; gegen dieselbe und für die Annahme
eines Uebcrgangswiderstandes spricht die Gröfse
des mittels der anderen Annahme gefundenen
Werthes der Polarisation , welcher ungefähr
10 mal so grofs ist, als alle bekannten Polari-
sationen.
Für die im Lichtbogen geleistete Arbeit A
folgt aus den Formeln 1) und 2):
3) A = SJ=,(a + bL)J.
Dieselbe ist also proportional der Strom-
särke.
Diese Arbeit wird zum gröfsten Theile in
strahlende Wärme und Licht verwandelt, zum
Thcil aber auch möglicherweise zur mechani-
schen Zersplitterung der Kohlentheilchen ver-
wendet; zu diesen Wirkungen der Elektrizität
kommt aber noch die Arbeit der Verbrennung,
welche ebenfalls Licht und Wärme erzeugt
Bedenkt man nun, dafs das, was man ge- !
wohnlich die Lichtstärke des Bogens nennt, |
nur die horizontal ausgesandten Lichtstrahlen |
bedeutet, so ist es klar, dafs diese Lichtstärke j
nur ein sehr unvollkommener Ausdruck der im 1
Bogen durch den elektrischen Strom geleisteten
Arbeit ist. Immerhin aber erhält die Annahme,
welcher man in letzter Zeit häufig begegnet, dafs
die Lichtstärke proportional der Strom-
stärke sei, durch die Formel 3) eine Stütze.
ABHANDLUNGEN.
Ueber die elektrodynamische Wechselwirkung
elektrischer Schwingungen.
Von Prof. Dr. A. Oberbeck.
1. Interferenzerscheinungen des Lichtes ent-
stehen, wie bekannt, im einfachsten Fall durch
die gemeinsame Wirkung zweier Schwingungs-
bewegungen auf dieselben Punkte des Aethers.
In Folge dessen wird an einzelnen Orten eine
Verstärkung, an anderen eine Schwächung oder
gänzliche Aufhebung der Bewegung eintreten,
entsprechend der Verschiedenheit der beiden
Schwingungszustände, welche man gewöhnlich
als ihren Phasenunterschied bezeichnet. Die
Interferenzerscheinungen bilden die Grundlage
der feinsten, optischen Beobachtungsmethoden.
Bekanntlich giebt es Mittel, periodisch wech-
selnde elektrische Ströme zu erzeugen, bei wel-
chen die Stromintensität denselben mathemati-
schen Gesetzen folgt, welche man für die Licht-
schwingungen annimmt. Sollte es nicht möglich
sein, zwei solche Wechselströme derart auf
einander wirken zu lassen, dafs diese Wirkung
von dem Phascnuntcrschicde derselben abhängt,
also unter Umständen Null wird und auf diese
Weise zu einer Art von Interferenz Veranlassung
giebt?
Man kann diese Frage auf sehr verschiedene
Weise zu beantworten suchen. Seit längerer
Zeit hat sich der Verfasser mit einer Lösung
derselben, welche hier näher besprochen wer-
den soll, beschäftigt ').
Bei derselben werden die Fernewirkungen
der elektrischen Ströme auf einander, welche
man gewöhnlich als elektrodynamische bezeich-
net, benutzt.
Ein von einem Strome durchflossener Draht
übt auf einen beweglichen Stromleiter eine an-
ziehende oder abstofsende, unter Umständen
auch drehende Wirkung aus. Dieselbe findet
ihre Verwendung bei verschiedenen galvanischen
Mefsinstrumenten, besonders bei dem Elcktro-
dynamometer *) und der elektrodynamischen
Waage.
Die Gröfse dieser Wirkung hängt von der
Gestalt und Lage der Stromleiter einerseits,
andererseits von dem Produkte der Intensitäten
der beiden Ströme ab. Dieses Gesetz gilt auch
dann noch, wenn beide Ströme veränderlich
sind. Dann ist in jedem Augenblick die elektro-
dynamische Wirkung dem Produkte der ent-
sprechenden Werthe der Stromintensitäten pro-
portional.
>) Monatsberichte der Akademie der
tSBi, S. 125 bis 131 und io6j bis 1074.
*) Zu den angestellten Versuchen wurde ein von Sienens und
Haiti c beingenes Elekuodynamomctcr benutit; vgl. Elektro
technische Zeitschrift, 1, S. 14 und 1$.
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El.EKl ROTKCHN. ZEITSCHRIFT. „ ... „
april i se j. Oberbeck, Elektrodynamische Wechselwirk, elektr. Schwingungen. 15s
Sind beide Ströme periodisch veränderlich,
so wird die Gesammtwirkung von dem Mittel-
werthe jener Produkte in einem längeren Zeit-
intervall abhängen. Die weiter unten folgende
eingehendere Betrachtung zeigt nun, dafs dieser
Mittelwerth unter Umständen Null werden kann,
so dafs in einem solchen Falle ein empfind-
liches Elektrodynamometer keine Ablenkung
seiner beweglichen Rolle zeigt, auch wenn recht
energische Wechselströme durch die beiden
Rollen gehen. Die Aehnlichkcit dieser Erschei-
nung mit der Interferenz des Lichtes liegt nun
darin, dafs die Gröfse der elektrodynamischen
Wechselwirkung ebenfalls mit der Verschieden-
heit der beiden Schwingungszustände zusammen-
hängt.
Die erwähnte Thatsache läfet sich zu Messun-
gen auf den verschiedensten Gebieten der Elek-
trizität verwerthen. Vielleicht, dafs sie auch
später eine Anwendung in der Elektrotechnik
findet. Jedenfalls offenbart sich in ihr eine
bisher nicht eingehender untersuchte Eigenschaft
des elektrischen Stromes.
2. Wir wollen annehmen, dafs in einem
Stromkreis eine periodische elektromotorische
Kraft wirksam ist, welche sich nach dem Gesetze
eines Sinus oder Cosinus der Zeit verändert.
Die Stromstärke mufs dann demselben Gesetze
folgen. Solche Ströme mögen nach dem Vor-
gange von W. Weber als »elektrische Schwingun-
gen* bezeichnet werden. Der zeitliche Verlauf
der Stromstärke bei elektrischen Schwingungen
kann durch die einfache Formel:
/ = a sm
TT/
dargestellt werden. Bei dem hier angenomme-
nen Anfangspunkte der Zeitzählung ist die Strom-
stärke Null; sie erreicht ihren positiven Maximal-
„. „ . T
werth it, wenn die Zeit — verflossen ist, sinkt
2
nach der Zeit T wieder auf Null, erreicht den
T
negativen Maximalwerth — a nach der Zeit
u. s. w. Die Zeit T kann als die Schwingungs-
dauer, a als Schwingungsamplitude bezeichnet
werden.
Geht ein solcher Strom durch die beiden
Rollen eines Elektrodynamometers , so ist die
ablenkende Wirkung in jedem Augenblicke
proportional mit P, im Ganzen aber hängt
sie ab von dem Mittelwcrthe dieser Produkte
in der Zeit einer gröfseren Zahl von Schwin-
gungen. Da nun:
der Mittelwerth des Cosinus aber verschwindet,
so ist die Ablenkung proportional mit ~ •
Elektrische Schwingungen bewirken also eine
Ablenkung der beweglichen Rolle. Dieselbe ist
unabhängig von der Schwingungsdaucr und
giebt ein Mafs für das Quadrat der Amplitude.
Es mögen nun durch die feste Rolle und
durch die bewegliche zwei verschiedene Schwin-
gungen, aber von gleicher Schwingungsdauer T
gehen. Dieselben können verschiedene Ampli-
tuden haben; ferner können dieselben- gegen
einander verschoben sein, so dafs ihre Null-
punkte zeitlich nicht zusammenfallen. Ueber
ihre elektrodynamische Wechselwirkung kann
man sich am besten mit Hülfe der Fig. 1
orientiren.
Die erste Schwingung sei durch die Kurve
A, B, C, D, £, F, G, H, die zweite durch
/, AT, L, M, N, O, P, Q dargestellt. Die Ver-
schiebung der Nullpunkte, entsprechend den
Strecken KS— T U u. s. w., kann als Mafs ihres
Phasenunterschiedes angesehen werden. Die
Stromintensitäten wechseln jetzt nicht mehr
gleichzeitig ihre Vorzeichen. Ihre Produkte
sind daher theils positiv, theils negativ, und
Fig. 1.
A +
zwar in den Zeittheilen J? S, TU, V JF negativ,
in den Zeittheilen S T, U V, W X dagegen
positiv. Der Mittelwerth ihrer Produkte ist
daher jedenfalls kleiner als ohne jene Ver-
schiebung.
Man übersieht sofort, dafe, wenn:
ßS=ST= TU u. s. w.,
die positiven und negativen Produkte einander
gleich sind, also die Summe Null geben. In
diesem Falle ist also die elektrodynamische
Wechselwirkung aufgehoben.
Drückt man wieder die Stromintensitäten
durch Formeln aus und setzt:
TZ t
a sin
a' sin
GH-
so zeigt eine einfache Rechnung, dafs der
Mittelwcrth der Produkte /' /' den Werth :
cos £
2
giebt.
Dieser Ausdruck verschwindet für
7t
20*
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'56
Abhandlungen.
El.FKTKOTECHW. ZEITSCHU fFT .
APRIL iB«3-
Wenn daher der Phasenuntcrschied der bei-
den elektrischen Schwingungen beträgt, so
2
ist der Mittelwerth ihrer elektrodynamischen
Wirkungen Null.
Man kann dies als eine elektrodynamische
Interferenz der Wechselströme bezeichnen.
3. Wir wenden uns nun zu der Frage, wie
man diese Betrachtungen experimentell verwirk-
lichen kann. Elektrische Schwingungen erhält
man am einfachsten, wenn man einen Magnet
im Innern einer Multiplikatorrolle von vielen
Windungen um seinen Mittelpunkt in schnelle
Rotation versetzt. Die hierdurch erregten In-
duktionsstrome wechseln während einer ganzen
Umdrehung des Magnetes zweimal ihr Zeichen
und folgen den oben angenommenen einfachen
Gesetzen. In dieser Weise hat W. Weber
elektrische Schwingungen erregt, indem er einen
Fig. 2.
Zu dem Zwecke habe ich an dem Kohl-
rausch'schen Sinusinduktor eine Veränderung
vorgenommen, indem ich durch den rotirenden
Magnet gleichzeitig in zwei gegen einander zu
verstellenden Multiplikatoren elektrische Ströme
induziren liefs. Mit Fortlassung des Räder-
werkes, durch welches der Magnet (eine mag-
netisirte, kreisförmige Stahlplatte) in Bewegung
gesetzt wird, giebt Fig. 2 ein Bild der getroffe-
nen Einrichtung.
Während die kleinere, innere Rolle befestigt
ist und ihre Windungen parallel mit M A liegen,
ist die gröfsere Drahtrolle um M als Axe dreh-
bar. Der Winkel, welchen dieselbe mit der
ersten bildet, kann durch den Zeiger C abge-
lesen werden. Bei dem in der Figur angege-
benen Stande der beiden Multiplikatoren erfolgen
bei der Rotation des Magnetes die entsprechen-
den Induktionswirkungen später in der grofsen
3-
Magnet vermittelst einer Sirene in Rotation
versetzte. Später liefs F. Kohlrausch einen
besonderen Apparat construiren , den Sinus-
induktor, bei welchem ein durch ein Gewicht
getriebenes Räderwerk die Drehung bewirkte.
Leitet man von einer solchen Erregungsstellc
aus elektrische Schwingungen durch eine lange
Leitung, so könnte es fraglich sein, ob die-
selben an allen Stellen derselben gleiche Phasen
haben. W. Weber hat aber schon im Jahre
1864 nachgewiesen, dafs dies auch noch hei
einer Leitung von 36600 m Länge in aller
Strenge «1er Fall war. Ein anderes Resultat
würde man erhalten, wenn man die Schwin-
gungen durch ein langes unterseeisches Kabel
gehen liefse. Es würden sich dabei jedenfalls
Phasenunterschiedc zwischen den Schwingungen
am Anfang und Ende desselben vermittelst des
Elektrodynamometcrs nachweisen lassen. Um
die oben auseinandergesetzten Verhältnisse her-
zustellen, ist es am einfachsten, die Schwin-
gungen in zwei verschiedenen Stromkreisen zu
erzeugen.
als in der kleinen Rolle. Jeder der beiden
Multiplikatoren bildet die Stromquelle für einen
besonderen Stromkreis. Enthält der eine der-
selben die feste Rolle eines Elcktrodynamo-
meters, der andere die bewegliche, so kann die
elektrodynamische Wechselwirkung der beiden
Schwingungen bei beliebigem Phasenunterschiede
beobachtet werden.
Hierbei ist indefs noch ein Umstand zu be-
achten. Die Nullpunkte der induzirten elektro-
motorischen Krttfte fallen zeitlich nicht mit den
Nullpunkten der Induktionsströme zusammen.
Der Verlauf der letzteren wird stets durch die
Wirkung der Extraströmc verzögert. Diese Ver-
zögerung ist um so gröfser, je gröfser die Selbst-
induktionswirkung des Stromkreises ist.
Bedeutet daher in Fig. 3 die Kurve I die in-
duzirten elektromotorischen Kräfte des ersten
Kreises, so repräsentirt die Kurve II die Strom-
starke desselben.
Durch Veränderungen in dem Stromkreise
kann man diese Kurve verschieben. Eine Ver-
mehrung des Widerstandes bewirkt eine Ver-
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ai'rji. ,88?. Oberuf.ck, Elektrodynamische Wechsei wirk. klf.ktr. Schwingungen. 157
Schiebung nach links, eine Vergröfserung der
Selbstinduktion eine solche nach rechts. Auch
wird die Verschiebung gröfser, wenn die An-
zahl der Stromwechscl in der Sekunde oder die
Schwingungs/ahl zunimmt.
Bedeutet dann weiter Kurve III die elektro-
motorische Kraft des zweiten Stromkreises bei
rechtwinkliger Stellung der beiden Multiplika-
toren, Kurve IV die entsprechenden Strom-
stärken, so kann man es durch Verschieben
von Kurve II oder IV, d. h. durch Einschaltung
eines passenden Widerstandes in einen der bei-
den Stromkreise dahin bringen, dafs der Phasen-
unterschied der elektrischen Schwingungen
beträgt. Dies läfst sich mit grofser Schärfe
durch das Elektrodynamometer beobachten.
Dasselbe giebt in diesem Falle keinen Aus-
schlag. Dann ist die elektrodynamische
Interferenz der elektrischen Schwingungen her-
gestellt.
Jede weitere Veränderung in einem der bei-
den Stromkreise, welche in demselben eine
Phasenverschiebung bewirkt, hebt diesen Zu-
stand auf. Das Elektrodynamometer giebt
dann wieder Ausschläge, welche dazu dienen
können, die betreffende Veränderung zu messen.
Dafs in diesem Sinne Widerstandsveränderungen
und Aenderungen der Selbstinduktion phasen-
verschiebend wirken, wurde schon erwähnt.
Sehr bemerkenswerth ist weiter, dafs auch die
Einschaltung von Flüssigkeitszellen mit Metall-
elektroden in Folge der Polarisation derselben
einen phasenverschiebenden Einflufs ausüben.
4. Wir wenden uns zunächst zur Bestimmung
der Induktionswirkungen eines Stromkreises auf
sich selbst.
Schliefst man den Strom einer konstanten
Kette, so wird bekanntlich die Bildung des
Stromes durch die Extraströme verzögert, um
so mehr, je mehr enggewundene Drahtrollen der
Stromkreis enthält. Die Intensität der Extra-
ströme hängt von einer entweder zu berech-
nenden oder experimentell zu bestimmenden
Gröfse ab, welche verschiedene Bezeichnungen
erhalten hat: elektrodynamisches Potenzial des
Stromkreises auf sich selbst, elektrodynamische
Konstante, Induktionskoeffizient, Koeffizient der
Selbstinduktion, auch wohl Induktionspotenzial.
Für einen Stromkreis, der nur aus geraden
Drähten besteht, ist diese Gröfse sehr klein.
Sie hat dagegen gröfse Werthe für enggewun-
dene Rollen. Es ist von Interesse, dieselbe
für solche Rollen experimentell zu bestimmen.
Zu dem Zwecke wird die zu untersuchende
Rolle bei gekreuzter Stellung der beiden Multi-
plikatoren des Sinusinduktors und nach voran-
gegangener Einstellung auf vollständige Inter-
ferenz in einen der beiden Stromkreise ein-
geschaltet. Durch passende Widerstandsver-
änderung desselben Kreises kann man die
entstandene Störung der vollständigen Interferenz
wieder ausgleic hen. Aus den hinzugefügten Wider-
ständen läfst sich dann das Induktionspotenzial
der Rolle berechnen oder wenigstens mit den
entsprechenden Werthen anderer an dieselbe
Stelle gesetzten Rollen vergleichen. Verschie-
dene Versuche dieser Art führten stets zu gut
übereinstimmenden Resultaten.
Befindet sich in dem einen Stromkreis eine
Magnctisirungsspirale, so wird die vollständige
Interferenz gestört, wenn man in dieselbe einen
Eisenkern einführt. Durch die wechselnde
Magnetisirung des Eisens unter dem Einflüsse
der elektrischen Schwingungen wird das Induk-
tionspotenzial des Stromkreises verändert. Aehn-
lich wie zuvor kann man diese Aenderung
messend verfolgen und auf diese Weise das
magnetische Verhalten des Eisens gegen schnell
wechselnde Ströme untersuchen.
5. Eine weitere Anwendung der beschriebe-
nen Methode ist die Untersuchung der Polari-
sation von Metallen in Flüssigkeiten. Wird ein
Strom vermittelst zweier Elektroden von dem-
selben Metalle durch eine Flüssigkeit geleitet,
welche Gase (z. B. Wasserstoff und Sauerstoff)
als Zersetzungsprodukte liefert, so werden die
Elektroden von denselben bedeckt und ver-
halten sich dann wie zwei verschiedene Metalle,
d. h. sie geben eine elektromotorische Kraft,
deren Wirkung dem polarisirenden Strom ent-
gegengerichtet ist. Die Untersuchungen dieser
Erscheinung mit Benutzung konstanter Ströme
sind sehr zahlreich, bieten aber in vielen Fällen
nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Diese wer-
den zum Theil vermieden, wenn man elektrische
Schwingungen als polarisircnde Ströme benutzt.
F. Kohlrausch hat in dieser Weise die Polari-
sation von Platinplatten in Schwefelsäure unter-
sucht ') und das interessante Resultat gefun-
den, dafs schon aufscrordentlich geringe Gas-
überzüge sehr bedeutende Polarisationswirkungen
hervorbringen.
Fliefsen elektrische Schwingungen durch eine
Flüssigkeit, so werden die Elektroden abwech-
selnd in dem einen und anderen Sinne pola-
risirt. Hierdurch werden die Amplituden der
Schwingungen verändert; aufserdem erfolgt aber
eine bedeutende Phasenverschiebung, und zwar
in demselben Sinne, wie durch eine Vergröfse-
rung des Widerstandes. Sind daher wieder
beide Stromkreise auf vollständige Interferenz
eingestellt, wird dann in einen derselben eine
Flüssigkeit mit polarisirbaren Elektroden einge-
schaltet, so erhält man recht bedeutende, kon-
stante Ausschläge am Elektrodynamometer. Die-
selben können dazu dienen, die Polarisations-
fahigkeit der Metalle in der betreffenden Flüssig-
keit zu untersuchen.
t4». S. 143 bit IS4-
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,58
Abhandlungen.
ElEKTCOTECHN. ZKITSCHRrrr.
APRIL iSBj.
6. Eine weitere Reihe verschiedenartiger
Anwendungen der elektrodynamischen Interferenz
in dem oben auseinandergesetzten Sinne beruht
auf den Gesetzen der Verbreitung elektrischer
Schwingungen in verzweigten Leitersystemen.
Ist in dem ganzen Leitersysteme nur eine
Stromquelle, z. B. ein Sinusinduktor, in der ge-
wöhnlichen Form vorhanden, so haben die er-
regten Schwingungen in allen Zweigen gleiche
Schwingungsdauer. Sie unterscheiden sich aber
in den einzelnen Zweigen durch ihre Ampli-
tuden und Phasen. Besonders wirkt hierbei
wieder die Selbstinduktion der Zweige mit oder
polarisirbare Flüssigkeitszellen in denselben.
Ferner kann man annehmen, dafs Kondensa-
toren mit dem Leitersysteme verbunden sind,
etwa in der Weise, dafs die beiden Belegungen
eines solchen mit zwei verschiedenen Verzwei-
gungspunkten verbunden sind.
Die periodisch erfolgende Ladung und Ent-
ladung derselben wirkt selbstverständlich auf
liehen Anwendung der Wheatstone'schen Brücke,
bewirken will, dafs durch den Brückenzweig A C
kein Strom geht. Indem ich in Betreff der
weiteren Berechnung auf meine oben zitirten
Abhandlungen verwebe, will ich mich hier auf
die Besprechung eines einfachen Beispieles be-
schränken.
Alle Zweige, mit Ausnahme von i, seien ohne
erhebliche Selbstinduktion. Die Widerstünde
der Zweige i bis 4 mögen mit 7<<, bis w% be-
zeichnet werden. Der Widerstand von A Csei u>.
Ferner möge zur Abkürzung:
w (ii'j + «'«)
7t'i + wt 4- w
gesetzt werden. Bezeichnet dann /, das In-
duktions|>otenzial des Zweiges 1 und n die An-
5-
den Verlauf der Ströme in den einzelnen Zwei- |
gen ein. Man kann ganz allgemein die Ver-
breitung elektrischer Schwingungen in einem
solchen Systeme berechnen. Besonders nützlich
erweist sich die Strom Verzweigung nach dem
Schema der Wheatstone'schen Brücke. Die-
selbe kann bekanntlich als Viereck, Fig. 4, auf-
gefafst werden, bei welchem die gegenüber-
liegenden Ecken A, C und B, D ebenfalls leitend
verbunden sind. In dem einen dieser Zweige {BD)
befindet sich die Stromquelle, der andere (A C)
ist der Brückenzweig. Es zeigt sich, dafs die
Schwingungen in diesen beiden Diagonalzweigen
Phasenunterschiede bis zur Gröfse von —
2
erreichen können. Befindet sich in dem einen
Diagonalzweig der Sinusinduktor (_/) und die
feste Rolle F des Elektrodynamometers, in dem
anderen die bewegliche Rolle R desselben, so
kann unter gewissen Bedingungen wieder elektro-
dynamische Interferenz hergestellt werden.
Selbstverständlich sind dieselben wesentlich an-
dere, als wenn in / eine konstante Stromquelle
sich befindet, und man, wie bei der gewöhn-
zahl der Stromwechsel in der Sekunde, so ist
die Bedingung der elektrodynamischen Inter-
ferenz der Schwingungen in den Zweigen B D
und A C:
»v, ■ »■ = <*, », - «,) ^■-+-""-+"-' .
«'1
Wäre auch noch /, = o, so würde dieselbe mit
der gewöhnlichen Bedingung der Stromlosigkeit
des Brückenzweiges:
wt 7Vt — K',
zusammenfallen. Die mitgetheilte Formel ge-
stattet die Bestimmung von /, durch Be-
obachtung der Widerstände in den einzelnen
Zweigen.
7. Es wurde oben angeführt, dafs auch
Kondensatoren mit dem Leitersystemc verbunden
sein können. Es soll schliefslich noch ein
einfacher und wichtiger Fall dieser Art be-
sprochen werden.
Die Belegungen eines Kondensators
mit A und B verbunden (vgl. Fig. 4);
Google
El.RKTÄOTRCHN. ZEITSCHRIFT. T. ... VT
APRIL .Stv SOHNCKB, UEBER DKN C.ROSSTEN WERTH DES NUTZEFFEKTES U. S. W. I 59
jenigen eines zweiten mit B und C. Die Ka-
pazitäten derselben seien <-, und <■,. Da die
meisten Isolatoren ein wenn auch nur sehr
kleines Leitungsvermögen haben, so kann man
die leitenden Verbindungen zwischen A B und
und B-C beibehalten, mufs denselben aber
sehr grofse Widerstände beilegen. Die Selbst-
induktion soll in allen Zweigen sehr klein sein.
Auch in diesem Falle läfst sich die Bedingung
für die elektrodynamische Interferenz entwickeln.
Darf man noch voraussetzen, dafs die Wider-
stände der Isolatoren als unendlich grofs ange-
sehen werden können, so fallen die leitenden
Verbindungen zwischen AB und CD fort
und man erhält die durch Fig. 5 dargestellte
Anordnung. Die Bedingung der elektrodyna-
mischen Interferenz fällt dann mit der Be-
dingung für die Stromlosigkeit von A R C zu-
sammen und lautet:
Nach dieser Gleichung erhält man das Ver-
hältnifs der Kapazitäten durch das Verhältnifs
leicht und genau zu bestimmender Widerstände.
Bei diesen Versuchen empfiehlt es sich, den
Sinusinduktor in J durch ein gewöhnliches In-
duktorium zu ersetzen. Dasselbe ist in Gang
zu setzen und hat man die wechselnd gerich-
teten Induktionsströme zu benutzen.
Die auf der elektrodynamischen Wechsel-
wirkung elektrischer Schwingungen beruhende,
hier kurz beschriebene Untersuchungsmethode
findet demnach Verwendung auf den Gebieten
der Induktionsströme, des Magnetismus, der
Polarisation und der elektrostatischen Influenz,
welche bei den Kondensatoren mitwirkt.
Ueber den größten Werth des Nutzeffektes
und der Nutzarbeit bei der elektrischen Kraft-
übertragung.
(Briefliche Mittheilung des Prof. Dr. L. Sohkcke
an Dr. O. Frölich.)
Wie Sie schon aus meinem vorigen Schreiben
ersehen haben, hat mich in letzter Zeit die
Theorie der elektrischen Kraftübertragung viel
beschäftigt, und dabei bin ich zu sehr einfachen
Ausdrücken für das Maximum des Nutzeffektes
und das Maximum der Nutzarbeit geführt wor-
den, die ich kürzlich nebst meiner Ableitung
Herrn Geheimrath Kirchhoff mitthciltc. Der-
selbe hatte die Freundlichkeit, mich darauf auf-
merksam zu machen, dafs diese Ergebnisse eine
weit einfachere Ableitung als die meinige zu-
lassen, sobald man nur die von Ihnen gegebenen
Grundgleichungen der elektrischen Kraftüber-
tragung (Monatsberichte der Kgl. Pr. Akademie
der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre
1880, S. 962 bis 985) zum Ausgang nimmt.
Es wird Sie vielleicht interessiren , wenn ich
diese Ableitung hier mittheile. Die bei der
primären Maschine aufzuwendende mechanische
Arbeit A, und die bei der empfangenden Ma-
schine gewonnene Nutzarbeit At , gemessen in
Pferdestärken, stellen Sie durch die Gleichun-
gen dar:
A, =cE,J + />, E, \ A3 - c E, J — pt E,\
wo Ex und £, die elektromotorischen Kräfte
der ersten und zweiten Maschine (in DanielLs),
J die Stromstärke
/. Dan. \
wo ferner t —
0,00181 (nach Kohlrausch), und wo ich mir
der gröfseren Allgemeinheit wegen erlaubt habe,
die Konstanten /, und /, der Foucault'schen
Ströme beider Maschinen als verschieden an-
zunehmen. Bei Anwendung des absoluten Mafs-
systems würde nur i statt des Faktors c zu
setzen sein. Die Konstanten p sind von der
Beschaffenheit, einen Widerstand im Nenner zu
enthalten, denn nur so stellen auch die zweiten
Glieder der Gleichungen eine Arbeit dar. Setzt
man nun einen einfach geschlossenen Stromkreis
voraus, so ist nach Ohm J— ^
IV
wo
W den Widerstand der ganzen Strombahn be-
zeichnet. Mit Benutzung dieses Werthes von J
nehmen die beiden obigen Gleichungen die Ge-
stalt an:
0
A' - • \ W \ IV
At =~ und ki = -^t gesetzt ist.
e c
aus folgt der Nutzeffekt:
Hier-
x — a, x'
A, et, — x
wo zur Abkürzung gesetzt ist:
x ~ A- , a, ^ 1 + i, IV, o, = 1 4- k, IV.
E,
Man findet nun auf dem gewöhnlichen Wege,
dafs dieser Ausdruck seinen gröfsten Werth
hat für:
x = |/^ ^' «1 «i — V a, a, — 1 j-
Dieser Werth von jc ist eine der beiden
Wurzeln einer quadratischen Gleichung ; die
andere Wurzel ist ausgeschlossen, weil sie > 1
E,
ist, während doch nicht > i sein kann.
■Ei
Der bei obigem x stattfindende gröfste Werth
des Nutzeffektes ist:
2) Nmax = 0; a, o, — V a, a, — 1 )*.
Wenn die Konstanten der Foucault'schen
Ströme beider Maschinen gleich sind (k, — it
= *), wie es wohl bei Ihren Versuchen über
Kraftübertragung der Fall war, so wird:
i6o
Abhandlungen.
El-EOT-ROTIICHN. ZETTSrHIUFT.
APRIL 1883.
Nma* -- ( i + k IV- V k W V k w 4- 2 y
7 s
Nun war nach Ihren Angaben / = — -~-
also k
0,0497.
« = 288, <" ~ 0,ooi 8
(Statt dessen nehmen Sie allerdings k --- 0,0553, '
indem Sie für c einen anderen Werth, 0,00t «3,
einführen.)
Nimmt man für Jt den abgerundeten Werth
0,05, so wird für die drei Versuchsreihen, in
denen der Widerstand bezüglich — 0,91, 1,33,
i,is Einheiten betrug, das Maximum des Nutz-
effektes nach Gl. 3) bezüglich — 54,6 %, 48,4 %»
42,3%- Hiermit stimmen Ihre Versuchsergeb-
nisse wenigstens leidlich Uberein; nämlich unter
10 Versuchen mit dem Widerstande o,g» finden
sich zwei, bei denen der beobachtete Nutz-
effekt obigen Maximalwerth tiberschreitet, indem
er 56% 60% betrug; unter 21 Versuchen
mit dem Widerstande 1,33 zeigen zwei zu grofse
Nutzeffekte, nämlich 49% un(l 5°%'. endlich
unter 13 Versuchen mit dem Widerstande 1,88
haben drei zu grofse Nutzeffekte, nämlich 44 %»
47 %> 48 %• Die Erklärung dieser Abweichung
ist wohl in der Unsicherheit der experimentellen
Ermittelung des Nutzeffektes zu suchen. Sie er-
klären ja auch in Ihrer oben zitirten Abhand-
lung die Uebereinstimmung der beobachteten
und berechneten Nutzeffekte für befriedigend,
obwohl die Abweichungen in einzelnen Fällen bis
zu 8 % betragen. Aufserdem giebt es übrigens
einen Umstand, der den thatsächlichen Nutz-
effekt gröfser machen mufs, als er sich nach
den obigen Angaben berechnet: das ist die
Erwärmung des Eisens der Maschine!
Aus den Betrachtungen, die zur Ableitung Ihrer
Grundgleichungen führen, folgt, dafs die Kon-
stante k sich aus einer Reihe von Gliedern zu-
sammensetzt, deren Nenner je den Widerstand
eines Eisenfadens enthält, so dafs sich der spe-
zifische Widerstand des Eisens im Nenner von k
befindet. Dieser Widerstand wächst mit wachsen-
der Temperatur; dann mufs also k abnehmen,
wodurch sich der maximale Nutzeffekt ver-
größert. Freilich wirkt die gleichzeitige Er-
wärmung des Drahtes auf eine Vergrößerung
von IV und dadurch auf eine Verringerung
von Nmax hin; doch mufs dieser Einflufs hinter
dem der Kernerwärmung zurückbleiben, weil
sich der Draht leichter abkühlt. Der Einflufs
der Ankererwärmung ist gar nicht gering. Es
ist nämlich der spezifische Widerstand iv des
Eisens bei der Temperatur t":
XV — «'„ (l + 0,0043 /).
Bezeichnet nun w' den zu / -f- r 0 gehörigen
spezifischen Widerstand, so ist:
<£' 0,0041 T
_ . 1 4- . — . — .
«' 1 + 0,004* /
7c'
7V
— = 1,0977-
Nimmt man nun z. B. an, bei einem Ver-
suche sei die Ankertemperatur um 25 0 höher
als durchschnittlich bei den Versuchen, aus
denen k ermittelt wurde, welch letztere 18 0
betrage, d. h. nimmt man / 18, t = 25, so ist:
k
Hieraus folgt, wegen £^=0,05, £' = 0,0456.
Mit diesem Werthe berechnen sich die maxi-
malen Nutzeffekte bei den obigen drei Wider-
ständen zu 56,. Yo, 50,0%, 44,0%.
Nimmt man r = 50 0 , so steigen die maxi-
malen Nutzeffekte fast noch um 2 %• Solche
Erwärmungen liegen wohl nicht aufserhalb des
Bereiches der Möglichkeit.
Ebenso leicht wie das Maximum des Nutz-
effektes folgt dasjenige der Nutzarbeit aus den
Gleichungen 1). Es ist nämlich die Nutzarbeit:
Das Maximum
1
dieses Ausdruckes tritt bei
x —
2 0,
4)
ein und lautet:
4*. W
Dabei wird der Nutzeffekt:
5)
N—--.- —
2 2 eti et, — 1
1
2
also kleiner als — ■ •
2
Ohne Zusammenhang mit dem Vorigen möchte
ich noch eine Bemerkung machen, die sich auf
einen anderen Punkt Ihrer Abhandlung bezieht.
Für eine .Ihrer Dynamomaschinen stellen Sie
den wirksamen Magnetismus durch die Formel
— , ■ dar. Ich fand gelcgent-
a + b/+c/* x _tJ
lieh, dafs die Formel M= -- /. e fast eben-
so gut pafst, wo e die Basis der natürlichen
Logarithmen, a 25400, b = o.oas*»«, also
1 0
b log t — 0,01. Erst für / > 80 bewährt sich
diese Formel nicht mehr. Das Maximum von
M ist nach dieser Formel = 0,000 6»^^ nach der
Ihrigen = 0,000635", es tritt bei y=-^- = 43,4
b
ein, nach Ihrer Formel bei J —-. 43,1. Der Zu-
sammenhang der Stromstärke mit dem Verhält-
nifs des Widerstandes IV zur Tourenzahl v wird
nach dieser Formel ein logarithmischer; es ist
n v M n v
nämlich / =
IV
«0 n
. log-
IV
J.e , folglich:
v
7r
l o
b log t
Karlsruhe, den 9. Februar 1883.
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Elektrotrchn. Zwtschrift.
APR1I. 1883.
Richter, Vkrsuchsresultate von Siemens & Halske u. s. w.
161
Versuchsresultate von Siemens & Halske über
mit konstanter
Die grofse Aehnlichkeit, welche die elektrische
Glühlichtbeleuchtung an und für sich mit der
Gasbeleuchtung hat, mufste nothwendig zu dem
Verlangen führen, die GlUhlichtcr ebenso wie
die Gasflammen einzeln entzünden und ver-
löschen zu können, ohne die von der gleichen
Stelle aus gespeisten Übrigen Lichter dadurch
zu beeinflussen.
Da aber bei den bisher üblichen Anordnun-
gen der elektrischen Maschinen für Glühlicht-
betrieb das Ausschalten von Lampen auf die
übrigen nicht ohne Einflufs blieb, so konnte
man dem oben gestellten Verlangen nur durch
mehr «der weniger komplizirte Mittel gerecht
werden, wie durch Krsatzwiderständc, welche
von Hand oder automatisch eingefügt wurden,
durch elektrische Regulatoren u. s. w.
Hei einer elektrischen Maschine, deren Elektro-
magnete durch einen konstanten Strom erregt
nöthigen Hülfsapparate, selbstthätige oder un-
selbstthätigc, überflüssig, es ist nur erforderlich,
die Geschwindigkeit der Maschine konstant zu
erhalten.
Klemmenspannung und elektromotorische Kraft
werden häufig verwechselt und für einander
gebraucht, was aber nur statthaft ist, wenn der
Widerstand der Maschine gegen den äufseren
Widerstand vernachlässigt werden kann, ein
Fall, der aber gewöhnlich nicht vorliegt. So
ist denn auch die elektromotorische Kraft einer
Maschine nicht konstant, wenn ihre Klemmen-
spannung konstant bleiben soll, und umgekehrt
behält die Klemmenspannung nicht denselben
Werth , wenn die Maschine eine konstante
elektromotorische Kraft hat.
Da es immerhin von gewissem Interesse ist
und sich hier gerade die Gelegenheit dazu
bietet, so soll hier nebenher gezeigt werden,
erstens, wie bei einer Maschine mit konstanter
elektromotorischer Kraft die Klemmenspannung,
und zweitens, wie die elektromotorische Kraft
Fig. 1.
werden, nimmt die Helligkeit der Glühlampen
zu mit abnehmender I. ampenzahl; dasselbe in
noch erhöhterem Mafse tritt bei Maschinen ein,
deren K.lektroniagnete im Nebenschlüsse liegen.
Bei Maschinen endlich mit dynamoelektrischer
Schaltung wird, wenn nach und nach immer
mehr Glühlampen ausgeschaltet werden, im
Allgemeinen die Lichtstarke erst gröfser, dann
kleiner und sinkt endlich sehr schnell, so dafs
die I^ampen bei einer gewissen geringen Anzahl
überhaupt nicht brennen.
Sollen die Lampen einer Glühlichtanlage
einzeln beliebig entzündet oder gelöscht werden
können, so müssen sie, um von einander un-
abhängig zu sein , alle parallel geschaltet wer-
den, und da nun die Lichtstärke einer Glüh-
lampe von der an ihren Endpunkten herrschen-
den Potenzialdifferenz abhängt, so müssen sie
unter einer PotenzialdirTerenz, d. h. unter einer
Spannung stehen, welche unverändert bleibt,
wieviel Lampen auch brennen. Mit anderen
Worten heifst das: Die Klemmenspannung der
Maschine soll, bei konstanter Tourenzahl, kon-
stant sein für jeden beliebigen äufseren Wider-
stand.
Kann eine Maschine gebaut werden, die
dieser Bedingung genügt, so sind alle bisher
bei einer Maschine mit konstanter Klemmen-
spannung sich ändern mufs.
1. Man denke sich eine Maschine von kon-
I stanter elektromotorischer Kraft E mit dem
inneren Widerstande n>„, gegeben, der äufsere
Widerstand sei w, die Klemmenspannung D.
In Fig. 1 ist OA — 7Vm, OB — E, AN— w
\ gemacht, es ist dann, -da die Linie BN den
Verlauf der Spannung darstellt, AAf= D\
für einen anderen Werth von w , z. B. A N'
wird AM' die gesuchte Klemmenspannung.
Wird nun auf jedem der Punkte N das zuge-
hörige D als Senkrechte errichtet, so entsteht
I durch die Endpunkte Q dieser Senkrechten
I eine Kurve AQ'Q u. s. w., welche für alle
äufseren Widerstände den Verlauf der Klemmen-
spannung darstellt, während der Verlauf der
konstanten elektromotorischen Kraft durch die
horizontale Grade CR'R u. s. w. veranschau-
licht wird.
Die Gleichung der Kurve der Klemmen-
1 Spannung ist durch die Bedingung gegeben:
S:wm = E:(w + wm) — E: IV,
wobei IV der Gesammtwiderstand und
S=£ — D ist. Aus obiger Gleichung folgt:
| S . W '= £ .wm, also = const., d. h. die Kurve ist
• ai
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Kl.KKTK«) l RCKN> ZKITM IttlKT
APRIL iMi
eine gleichseitige Hyperbel, deren Asymptoten durch die horizontale Grade MO* Q u. s. w,
die Linien BO und BR sind; mit steigendem
äufseren Widerstande wächst die Klemmen-
spannung also Anfangs von Null an rasch, um
sich dann asymptotisch der Gröfse E zu nähern.
2. Sei jetzt eine Maschine von konstanter
veranschaulicht wird. Die Gleichung der Kurve
der elektromotorischen Kraft ist durch die Be-
dingung gegeben:
$ : n>„ = D : w ,
wobei i* — E — D ist; hieraus folgt:
Klemmenspannung D mit dem inneren Wider-
stände 7i*„; gegeben, der äufsere Widerstand -ei
w , ihre elektromotorische Kraft
In Fig. 2 ist OA — wmy AM~D, AN
= 10 gemacht, es ist dann OB = /; ; für einen
.S* . ic - I).~,i>m, also const., d. h. die Kurve
ist ebenfalls eine gleichseitige Hyperbel, deren
Asymptoten aber die Linien AM und MQ
sind ; mit steigendem äufseren Widerstände
sinkt also die elektromotorische Kraft von l'n-
Hiß-
anderen Werth von n> , /.. B. A.Y', ist OB'
die gesuchte elektromotorische Kraft. Wird nun
auf jedem der Punkte N das entsprechende E
als Senkrechte aufgetragen, so bilden die End-
punkte R dieser Senkrechten eine Kurve, welche
den Verlauf der elektromotorischen Kraft für
alle äufseren Widerstände darstellt, während
der Verlauf der konstanten Klemmenspannung
endlich rasch, um sich dann dem Werthe D
asymptotisch zu nähern.
Kehren wir nun zu der Forderung zurück,
welche wir für eine elektrische Maschine zu
Glühlichtbetrieb gefunden hatten. Die Klemmen-
spannung soll, bei konstanter Tourenzahl, kon-
stant sein für jeden beliebigen äufseren Wider-
stand.
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El KICI KOTKI HS. ZkH W IIK1KT.
APRIL 1II3.
Richter, Verslh hsresuetate vun Siemens & Hai.ske u. s. w.
163
Wie weit diese Bedingung bei den bisher
üblichen Anordungen der elektrischen Ma-
schinen erfüllt ist, wird an den in Fig. 3 zu-
sammengestellten Kurven der Klemmenspannung
erkenntlich , welche alle mit derselben Ma-
schine £>n (200) bei der Tourenzahl von 960,
aber bei verschiedenen Elektromagnetbewicke-
lungen und verschiedenen Schaltungen erhalten
sind.
Die Kurve a ist aufgenommen, als die Elektro-
magnete der Maschine durch einen konstanten
Strom von 1 7 ^ *£' erregt wurden, Kurve b, als
die Elektromagnete dünndrähtig bewickelt waren
— die dynamoelektrische und die Nebcnschlufs-
schaltung - auf einer Maschine zu vereinigen,
lag daher nahe und so entstand die »gemischte
Schaltung«, über welche am 20. Juli 1882 von
Siemens & Halske ein Patent angemeldet
wurde. Dieses Patent wurde aber schon am
5. Oktober zurückgezogen, da es sich inzwischen
herausgestellt hatte, dafs schon im Jahre 1871
von Synsteden und darauf von Anderen eine
derartige Schaltung angegeben worden war.
Die gemischte Schaltung ist von Siemens &
Halske in verschiedener Weise ausgeführt wor-
den. Es erhalten entweder je zwei der vier
Flg. 4.
1 90 DanieU
m
m
m
mm
■
■
■
■
■
■
ÜB
■
ü
m
mm
—
/
m
:
— 1
und im Nebenschlus»e zum Anker lagen, und
Kurve C, als die Maschine dickdrähtige Elektro-
magnetbewickelung hatte und dynamoelektrisch
geschaltet war. Als Ordinaten sind die gemesse-
nen Klemmenspannungen, als Abszissen die
äufseren Widerstände, durch welche die Ma-
schine geschlossen war, aufgetragen.
Man bemerkt, wie bei zunehmendem Wider-
stande, d. h. bei sinkender Lampenzahl, z. P».
bei b, die Spannung steigt, also auch die
Lichtstärke zunimmt. Die Kurve der Klemmen-
spannung einer Maschine mit dynamoelektrischer
Schaltung (Kurve c) läfst sich durch Verändern
der Elektromagnelbewickelung in die Kurve d
verwandeln, welche mit wachsendem Wider-
stande sinkt, im Gegensatze zu Kurve b, welche
steigt. Der Gedanke, diese beiden Schaltungen
Elektromagnetsc.henkel dünnen und die anderen
*- zwei dicken Draht, oder es erhält jeder der
vier Schenkel zwei Bewickelungen, welche über-
oder nebeneinander liegen können. Die dünn-
drähtige Bewickelung kann entweder im Neben-
schlüsse zum Anker oder im Nebenschlüsse zur
ganzen Maschine liegen; die dickdrähtige Be-
wickelung wird entweder vom Hauptstrom oder
von einem bestimmten Theile desselben durch-
flössen. In folgendem sollen nun einige der
vielen über Maschinen mit gemischter Schaltung
von Siemens & Halske erhaltenen Versuchs-
resultate gegeben werden.
Am 12. August 1882 wurde eine dynamo-
elektrische Maschine probirt, welche zwei mit
dünnem Draht und zwei mit dickem Draht
bewickelte Elektromagnetschenkel besafs; letztere
21»
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164
Abhandlungen.
El.EKTROTF.rHN. ZUTKNMfTt
APRIL 1883.
lagen im Hauptstrom, erstere im Nebenschlüsse
zum Anker. Bei konstanter Tourenzahl wurde
die Klemmenspannung gemessen, als die Ma-
schine durch verschiedene äufsere Widerstände
geschlossen war. Kurve I in Fig. 4 stellt den
Verlauf der Klemmenspannung dar; es sind als
Ordinaten die Werthe der Klemmenspannung
in Daniell, als Abszissen die äufseren Wider-
stände, durch welche die Maschine geschlossen
war, in Siemens -Einheiten aufgetragen. Die
Maschine machte konstant 960 Touren; zwei
Elektromagnetschenkel waren mit je drei Lagen
3,s mm starken Drahtes, die zwei anderen mit
je 19 Lagen 1,» mm starken Drahtes bewickelt.
bei welcher die Lampenzahl als Abszisse be-
nutzt wird, ebenfalls übersichtlicher, da in dem
angestrebten Falle der konstanten Klemmen-
spannung der Strom proportional der Lampen-
zahl sein soll, die Kurve also eine geneigte
Gerade werden mufs, während sie zu einer
gleichseitigen Hyperbel werden müfste, wenn
die äufseren Widerstände als Abszissen gedient
hätten.
Gelegentlich des Besuches der Herren vom
Deutschen Theater: L'Arronge, Barnay,
Friedmann u. A. am 25. August 1882 im
Etablissement von Siemens & Halske, als
diesen eine elektrische Theaterbcleuchtung vor-
Aus der Kurve I ist die Kurve Ia in Fig. 5
abgeleitet, bei welcher als Abszissen die Lampen-
zahl genommen ist, und zwar sind Lampen
von 60 S.-E. Widerstand (warm) zu Grunde
gelegt, den Glühlampen entsprechend, wie sie
zu jener Zeit von Siemens & Halske ge-
fertigt wurden. Diese abgeleitete Kurve ist für
den beabsichtigten Zweck übersichtlicher, weil
sie klar zeigt, um wieviel sich die Klemmen-
spannung ändert, wenn eine bestimmte Anzahl
Lampen aus- oder eingeschaltet wird, bei wel-
cher Lampenzahl die höchste Spannung liegt
u. s. w., während dies alles aus der Kurve, bei
welcher die Widerstände als Abszissen dienten,
nicht unmittelbar abgelesen werden kann.
Wollte man den Verlauf der Stromstärke im
äufseren Kreise darstellen, so würde die Kurve,
geführt wurde, betrieb die Maschine, deren
Kurven unter I und I a gegeben sind , den
Theil der Beleuchtung, welcher die der Neben-
räume darstellen sollte, bei welchem dem Be-
dürfnisse genügt sein mufs, in der Lampenzahl
beliebig wechseln zu können.
Am 3. September 1882 gelangte eine Ma-
schine Z>,r (200) zur Prüfung, bei welcher
jeder der vier Elektromagnetschenkel mit zwölf
Lagen von 1,3 mm starkem und mit zwei Lagen
von 3,j mm starkem Drahte bewickelt war.
Das Diagramm der Klemmenspannung dieser
Maschine ist in Fig. 4 und 5 durch die Kurven II
und IIa dargestellt, welche gegen I und Ia in-
sofern wesentlich abweichen, als sie fortlaufend
ansteigen, während jene sich wieder senkten,
so dafs also hier die Lichtstärke bei einer
U19111Z6O uy Google
El.KKTHOTF.CKN. ZEITSCHRIFT.
\ II. IM].
Mittag, Browns elektr. Geschwindigkeitsreguijvtor u. s. w.
165
Lampe, oben aber bei etwa sieben Lampen
am gröfsten sein würde.
Am 10. November 1882 wurden die in Fig. 4
und 5 mit III und lila bezeichneten Kurven
gewonnen mit einer Maschine Dx1 {100), als
von deren Elektromagnetschenkeln zwei mit je
zwei Lagen von 3,5 mm starkem Draht und
zwei mit je 29 Lagen von 1 mm starkem Draht
l>ewickelt waren. Diese Maschine zeichnete sich
durch eine ziemlich konstante Klemmenspannung
aus, wie man aus den Kurven erkennt. Die
Spannung wächst, wenn mehr und mehr Lampen
ausgeschaltet werden, langsam um etwa 4 Daniell,
sinkt dann wieder und erreicht bei einer
Lampe denselben Werth, den sie bei der vollen
Zahl (20) hatte.
Die gemischte Schaltung ist seitdem von
Siemens & Halske für kleinere und gröfsere,
bis zum Betriebe von 200 Edison A- Lampen
geeignete Maschinen so durchgeführt worden,
dafs, bei konstanter Tourenzahl, beliebig viele
Lampen aus- und wieder eingeschaltet werden
können, ohne dafs sich die Lichtstärke der
übrigen wesentlich ändert. Schliefslich sei hier
nur eine solche Maschine mit gemischter Schal-
tung: g D\t (250) noch erwähnt, welche seit
9. Januar 1883 im Hause der Abgeordnelen zu
Berlin mit 32 Glühlampen von Gebr. Siemens
& Co. in Charlottenburg zur Beleuchtung des
Lesezimmers allabendlich in Betrieb ist.
Ernst Richter.
Browns elektrischer Geschwindigkeitsregulator
für Schiffsmaschinen.
Wenn bei hohem Seegang in Folge der
Stampfbewegungen des Schiffes die Propeller-
schraube aus dem Wasser auftaucht, so ver-
gröfsert sich die Umdrehungsgeschwindigkeit
derselben bezw. der Maschine in Tür beide
Theile gefahrbringender Weise, da der Wider-
stand, welchen die Schraube im Wasser fand,
plötzlich aufhört; taucht die Schraube mit der
so erhaltenen bedeutenden Geschwindigkeit
wieder ein, so gefährdet der plötzlich wieder
vorhandene, sich in Gestalt starker Schläge
bemerkbar machende Widerstand gleichfalls
Schraube und Maschine. Die gewöhnlichen
Regulatoren können diesem Uebelstande nicht
abhelfen, da sie vermöge ihrer Konstruktion
erst zur Einwirkung auf die Maschine kommen
können, wenn die Übermäfsige Geschwindigkeit
bereits angenommen ist. An Vorschlägen zur
Vermeidung dieses Uebclstandes fehlt es nicht;
so wird z. B. mit Vorliebe ein Schwimmer be-
nutzt , welcher in einem Kanäle seitwärts der
Schraube vom Wasserspiegel getragen wird und
durch irgend eine Transmission — elektrisch
in der Konstruktion von Sangster und Shelton
in Buffalo, englisches Patent No. 299 vom
Jahre 1876 — die Drosselklappe absperrt,
wenn er zu tief fällt, also die Schraube zu
hoch auftaucht.
Einen neuen Gedanken verfolgt die Kon-
struktion von R. G. Brown in Paris (D. R. P.
No. 20902 vom 15. Juli 1882). Dieselbe setzt
zwei durch eine elektrische Stromleitung ver-
bundene Kontakte voraus, deren einer b am
Schiffe so angebracht ist, dafs er stets im
Wasser sich befindet, während der andere a mit
der Stelle korrespondirt, über welche hinaus
die Schraube nicht auftauchen darf, ohne eine
gefahrvolle Geschwindigkeit anzunehmen. In
der normalen Lage des Schiffes wird die Strom-
leitung c, durch welche ein von einer Dynamo-
maschine d erzeugter Strom zirkulirt, durch
das Medium des Wassers, welches beide Kon-
takte leitend verbindet, geschlossen sein. Hebt
sich a aus dem Wasser, so wird der Strom
unterbrochen; der Elektromagnet e läfst des-
halb den Anker / frei, welchen eine Feder g
zurückzieht, um durch diese Bewegung eine
kleine Dampfmaschine zu bethätigen, welche
die Drosselklappe zum Abschlüsse bringt.
Taucht a wieder unter, so zieht der Elektro-
magnet e den Anker / und somit die Drossel-
klappe in die normale Stellung zurück.
Zweckmäfsig erscheint die Anordnung meh-
rerer Kontakte a über einander, welche die
Drosselklappe in dem Verhältnisse mehr oder
weniger sc.hliefsen , als die Schraube eintaucht.
Selbstverständlich ist Kontakt a vom Schiffs-
körper zu isoliren. R Mittag.
Anschlufs mehrerer Fernsprechstellen an ein
Vermittelungsamt durch eine und dieselbe
Leitung.
Von Geh. Ober-Rcgierungsrath C. ELSASSER.
Bei der Einrichtung von Fernsprech-Vermitte-
lungsanlagen in gröfseren Städten ist zuweilen
dem Verlangen Ausdruck gegeben worden, auch
Geschäftslokale u. s. w. solcher Orte an eine
Fernsprech-Vermittelungsanstalt anschliefsen zu
können, welche mit einem benachbarten, mit
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i66
Abhandlingkn.
Stadt-Fernspreehanlage versehenen Orte in regem
Geschäftsverkehr stehen, von diesem Orte aber
verhältnifsmäfsig weit entfernt sind. In der
Regel ist die Zahl der für solche Orte ver-
langten Fernsprechstellen zu unbedeutend, um
die Einrichtung und Unterhaltung einer beson-
deren Vermittelungsanstalt, sowie die Verbin-
dung dieser Anstalt mit der gleichartigen in
dem benachbarten Hauptorte rechtfertigen zu
können. Aufserdem liegen die Verhältnisse ge-
wöhnlich auch derart, dafs die Theilnehmer in
den kleineren Orten ausschliefslich mit den an das
Fernsprech-Vermittelungsamt im Hauptort an-
geschlossenen Theilnehmern Beziehungen haben,
welche die Benutzung des Fernsprechers für sie
wünschenswerth machen, während für die erste-
ren Theilnehmer kein Bedürmifs für die Be-
stellen auch noch folgende Bedingungen erfüllt
werden :
1. Ks müssen Apparate aufgestellt werden,
welche das Anrufen jeder einzelnen der die-
selbe Leitung benutzenden Sprechstellen ge-
statten ohne Störung der anderen gleich-
artigen Stellen.
2. Wird der Weckruf nicht beantwortet, so
mufs derselbe von der weckenden Stelle
wiederholt werden können, trotzdem
3. durch den Weckstrom die Apparat Verbin-
dungen der angerufenen Stelle derart ge-
ändert werden müssen , dafs daselbst nicht
nur der Wecker in Tliätigkeit gesetzt wird,
sondern dafs auch der Sprechapparat in ge-
wöhnlicher Weise in die Leitung eingeschaltet
werden kann.
KiR. 1.
Ruhestellung.
nutzung dieses Verkehrsmittels zu Mittheilungen
unter einander vorliegt.
Soll den Wünschen der betreffenden Personen
entsprochen werden , dann bleibt zur Zeit nur
übrig, jede einzelne Sprechstelle der Theil-
nehmer mittels besonderer Drahtleitung an das
Vermittelungsamt des Hauptortes anzuschliefsen.
Die hieraus entstehenden hohen Anlage- und
Unterhaltungskosten würden wesentlich herab-
gemindert werden, wenn mehrere der anzu-
schliefsenden Fernsprechstellen in eine und die-
selbe Leitung eingeschaltet werden könnten.
Dies wird aber nur dann als zulässig zu er-
achten sein, wenn die technische Einrichtung
dieser Fernsprechstellen derart ist, dafs die von
einer Stelle aus geführten Gespräche von den
übrigen in dieselbe Leitung eingeschalteten
Stellen weder mitgehört noch unterbrochen
werden können. Neben dieser Grundbedingung
müssen bei der technischen Einrichtung solcher
4. Vor Beginn der Unterhaltung der angerufenen
Stelle müssen bei den übrigen Sprechstellen
die Apparate so unter einander verbunden
sein, dafs die leitende Verbindung zwischen
dem einmündenden und dem weitergehen-
den Leitungszweige weder durch Drücken
der Wecktaste, noch durch den Versuch,
den Sprechappar.it in der gewöhnlichen
Weise in die Leitung einzuschalten, unter-
brochen werden kann.
Die nachstehend beschriebene , von mir an-
i gegebene Anordnung dürfte die vorstehend auf-
gestellten Bedingungen erfüllen.
Zum Anruf der verschiedenen in eine und
dieselbe Leitung eingeschalteten Fernsprech-
stellen ist die Benutzung des Wittwer & Wetzer'-
schen Rufapparates in Aussicht genommen l),
Um «Sie V'eb*r*iciitlichkeit de« Stromlanfe« nicht tu becin~
• tracbligcn, im >iic Kirim limn* tle< Wittner & Wctrcr'orlien Appa-
rate« in ilrn I iijmcri mir «i'hematitfli anrctfcheii.
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Rl.EKTROTECHN. Zfe'l TSCHMKT.
APRIL 1883
Klsassk.r, Anschi.i'ss mehrerer Fernsprrch.steu.en V. s. w.
167
welcher für den vorliegenden Zweck jedoch noch
mit einer Kontaktvorrichtung versehen werden j
mufs. Diese besteht im Wesentlichen aus einer •
federnden Lamelle a, welche im Ruhezustande
des Apparates gegen die Kontaktschraube c an- 1
liegt (vgl. Fig. 1). Eine Unterbrechung dieses :
Kontakts tritt nur bei der anzurufenden bezw.
anrufenden Fernsprechstclle und zwar dann ein, j
wenn der in Folge des Weckstromes in Bewe- j
gung gekommene Zeiger des Rufapparates beim
Aufhören des Weckstromes in seiner dann er-
reichten Lage festgehalten wird. Die Stellung
des auf der Zeigeraxe f befestigten Armes Ii
sowie des an dem Träger der Axe / ange-
brachten, aus isolirendem Material hergestellten
Ansatzes g und die Lage der durch diesen An-
satz zuriickgedrüokten Lamelle a ist in Fig. 2
amt ist neben der Wecktaste noch eine zweite
Taste vorhanden, mittels welcher ein Strom in
die Leitung geschickt werden kann , durch
dessen Wirkung der Anker e gegen den Kon-
takt d, gelegt wird.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung
findet ein in der Leitung Z, Z, zirkulirender
Strom folgenden Weg: von Z, durch die Um-
windungen des zum Wittwer & Wetzer'schen
Apparate gehörigen Elektromagnetes E nach x,
durch die Drahtrollen des polarisirten Relais R,
Uber den Anker t dieses Relais und über die
Kontaktschraube d3 und den Draht z zum Kör-
per der Wecktaste T, ferner über den Ruhe-
kontakt der letzteren in die zu den nachfolgen-
den, gleichartig eingerichteten Fernsprechstellen
führende Leitung Zl( welche bei der letzten
Kig. 2.
Stellung der gerufenen beiw. anrufenden Sprechstelle, nach beendetem
Weckrufe, aber vor Beginn der Unterhaltung.
angedeutet. Dabei tritt gleichzeitig der Arm h
mit dem Hebel m in Kontakt und schliefst den
Stromkreis der zur Ingangsetzung des Weckers//'
dienenden Lokalbatterie />.
Zur weiteren Ausrüstung der in Rede stehen-
den Fernsprechstellen ist neben dem Wittwer &
Wetzer'schen Apparate, sowie neben den ge-
wöhnlichen, zur Ausrüstung" einer Fernsprcch-
stelle gehörigen Apparaten: Wecktaste T nebst
Batterie B und einem durch Anhängen bezw.
Abheben des Fernsprechers F selbstthätig wir-
kenden Umschalter U noch ein polarisirtes Re-
lais R erforderlich. Dieses Relais bezw. die Weck-
batterie B und die Weckbatterie des Vermitte-
lungsamtes sind so in die Leitung zu schalten,
dafs durch die Wirkung des Weckstroms des
Yermittelungsamtes der polarisirte Anker e nicht
aus seiner Ruhelage gebracht wird, d. h. im
Kontakt mit dt bleibt. Bei dem Vcrmittelungs-
Sprechstelle mit Erde verbunden ist. Beim
Durchgange eines Weckstromes wird der Anker
des Elektromagnetes E angezogen, dadurch die
auf der Axe / befindliche Triebscheibe r, mit
der Scheibe r, und durch sie mit dem Uhr-
werke des Wittwer & Wetzer'schen Apparates
verkuppelt und sowohl ein auf der Axe f be-
festigter Zeiger als der in den Figuren ange-
deutete Arm h in Umdrehung versetzt. Beim
Heben der Axe / streift gleichzeitig der An-
satz g an der Lamelle a vorbei und hebt diese
vorübergehend von der Schraube c ab.
Wird der Weckstrom unterbrochen, dann
fällt der Anker des Elektromagnetes E ab, die
Verkuppelung der Zeigeraxe / mit dem Uhr-
werke wird gelöst. Bei derjenigen Sprechstelle,
bei welcher der Zeiger des Rufapparates bis zu
dem der Kennziffer dieser Stelle entsprechen-
den Theilstriche des Zifferblattes vorgerückt ist,
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i68
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
APRIL Mr.
d. i. bei der angerufenen bezw. der anrufenden
Stelle, setzt nun der mit der Axe herabgehende
Arm h sich auf den Hebel m auf. In Folge
dessen bleiben nicht nur der Zeiger und der
Arm // in ihrer zur Zeit eingenommenen Stel-
lung, sondern es wird auch der die Axe / tra-
gende Hebel verhindert, in seine Ruhestellung
zurückzugehen. Bei dieser Lage des Axlager-
hebels stöfst der isolii te Ansatz g gerade gegen
den Vorsprung der Lamelle a und hebt diese von
der Kontaktschraube c ab; es ist also bei der an-
gerufenen bezw. der anrufenden Stelle der Kon-
takt zwischen a und c unterbrochen, dagegen
ein Kontakt zwischen h und m hergestellt. Durch
den letztgenannten Kontakt wird die Batterie b
geschlossen, der Wecker tritt in Thatigkeit (vgl.
Fig. 2).
Nach beendetem Weckruf — gleichviel, ob
derselbe vom Vermittelungsamt oder von einer
Sprechstelle ausgegangen war — drückt das
Vermittelungsamt die oben erwähnte zweite
Fig- 3-
(Sonst wie Fig. 2).
Stellung der gerufenen beiw. anrufenden Sprcch-
stelle während der Unterhaltung.
Taste auf kurze Zeit nieder. Dadurch wird
bei allen Sprcchstellen der Relaisanker e gegen
die Kontaktschraube </, gelegt (vgl. Fig. 3); die
Leitung Z, Z, wird hierdurch nicht unter-
brochen, es ist vielmehr von t aus ein neuer
Stromweg über </, im Drahte y zum Körper des
selbstthätigen Umschalters ü\ und von hier Uber
den Kontaktstift / zur Leitung Z, hergestellt
(vgl. Fig. 4). — Der polarisirte Anker t ist, um
Unterbrechungen des Stromweges zu vermei-
den, beiderseits mit federnden Kontakten zu
versehen.
Wird nun bei der anrufenden bezw. ange-
rufenen Stelle der Fernsprecher vom selbst-
thätigen Umschalter U abgehoben, dann tritt
einmal eine Unterbrechung des Stromkreises
der Lokalbatterie, und zwar zwischen v und n,
ein — der Wecker W wird aufser Thäligkeit
gesetzt — , andererseits wird der Fernsprecher
über q zirkulär in die Leitung Z, Z, einge-
schaltet, die Unterhaltung kann beginnen. Bei
sämmtlichen Sprechstellen wird jetzt in Folge
der eingetretenen Unterbrechung des Kontaktes
zwischen e und </,, die Weckbatterie Ii beim
Drücken der Wecktaste T nicht in Thätigkeit
treten. In den von der Korrespondenz ausge-
schlossenen Stellen kann ferner eine Störung der
Unterhaltung durch Abnahme des Fernsprechers F
vom Umschalter U nicht eintreten: der unmittel-
bare Stromweg über den Körper des Umschal-
ters U zur Kontaktschraube / wird zwar unter-
brochen, indessen tritt sofort eine Berührung
zwischen der gegen 6 isolirten Lamelle n und der
Kontaktschraube k ein, der Zusammenhang der
Leitung ist nun von Z, und e aus über dx, a,
t, k, n und / nach Z, hergestellt. Der Fern-
sprecher F selbst kann weder zum Sprechen
noch zum Mithören verwendet werden, weil die
mit einem Ende der Drahtrollen desselben ver-
bundenen Punkte der Stromwege h und v iso-
lirt sind.
Die Unterbrechung der leitenden Verbindung
zwischen a und c bei der in Korrespondenz
tretenden Stelle ist nothwendig, weil anderen-
falls beim Abheben des Fernsprechers vom Um-
schalter U über a, c und bei dem zwischen k
und n eingetretenen Kontakt über /' eine un-
(Sonst wie in Fig. 1).
Stellung bei den von der Korrespondent ausgeschlosse-
nen Sprechstellen während der Unterhaltung zwischen
Vermittlungsamt und der angerufenen Stelle.
mittelbare Verbindung zwischen Z, und Z,,
unter Ausschlufs des Fernsprechers, hergestellt
sein würde.
Nach beendetem Gespräch ist das Schlufs-
zeichen immer von demjenigen Theilnehmer zu
geben, welcher mit einer für ihn allein be-
stimmten Leitung angeschlossen ist; nach Ein-
gang dieses Zeichens sendet das Vermittelungs-
amt durch Drücken der Wecktaste einen Strom
in die von mehreren Theilnehmern gemein-
schaftlich benutzte Leitung. Durch die Wirkung
dieses Stromes werden, wie ans dem vorhin
Gesagten ersichtlich, bei allen Sprechstellen die
polarisirten Anker e in ihre Ruhelage an </,
zurückgeführt. — Die in Unterhaltung gewesene
Sprechstelle mufs selbstverständlich nach An-
hängen des Fernsprechers an den Umschalter Cr
den Arm // durch Niederdrücken des Hebels m
von diesem frei machen; letzterer kehrt dann
mit dem Zeiger in die Ruhelage zurück.
Nachschrift. In Folge der dufch obigen
Vorschlag erhaltenen Anregung hat Herr Pro-
fessor Dr. Zctzsche den nachstehend in Fig. 5
skizzirten Stromlauf entworfen. Durch diese
Anordnung kann der beabsichtigte Zweck mit
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APRIL iMj.
Elsassf.r, Anschluss mehrerer Fernsprechstellen u. s. w.
169
den nämlichen Apparaten auch erreicht werden,
der Stromlauf ist sogar noch durchsichtiger als
der oben angegebene. Um Störungen unter
allen Umständen zu vermeiden, dürfte es zweck-
mäfsig sein, die Lamelle a so einzurichten, dafs
während der Bewegung derselben zwischen den
Kontaktschrauben c und u der Stromweg in
keinem Moment unterbrochen ist.
Eine Vergleichung der Fig. 5 mit Fig. 1 läfst
zunächst erkennen, dafs die Taste T in beiden
in ganz gleicher Weise mit den übrigen Appa-
die Umlegung der Lamelle a von der Kontakt-
schraube c an die Schraube u der Fernsprecher F
Uber y, a,u und _>•, in die Linie Z,Z, einge-
schaltet. Gleichzeitig wird auch über h und m
der Wecker W nebst der Lokalbatterie b einge-
schaltet. Wird nun in eben dieser Fernsprech-
stelle der Fernsprecher F von dem Hebel des
Umschalters U abgenommen, so wird der Lokal-
strom zwischen / und dem Hebel des Um-
schalters U unterbrochen, der Wecker IV tritt
aufser Thätigkeit.
Fig. 5.
raten und der Weckbatterie B verbunden ist,
also auch in ganz gleicher Weise durch den
Anker t des polarisirten Relais R in die Linie Z, Z,
Fig. 6.
- t^-^
ein- bezw. ausgeschaltet wird. Legt das Ver-
mittelungsamt die Anker sämmtlicher Relais
von der Kontaktschraube ä% an die Schraube </,,
so wird dadurch zwar in allen Fernsprechstellen
die Taste T und die Weckbatterie B aus Z, Z,
ausgeschaltet, aber der Fernsprecher F noch
nicht in Z, Z, eingeschaltet, sondern nur ein
neuer Stromweg aus Z, über e, </, , v, a, c im
Drahte yx nach Z, hergestellt; nur in jener Fern-
sprechstelle, mit welcher das Vermittelungsamt
in Verkehr treten will bezw. soll, wird durch
Anstatt der in Fig. 5 skizzirten mechanischen
Umlegung der Lamelle a zwischen den beiden
Kontaktschrauben c und u läfst sich eben so
leicht eine elektromagnetische beschaffen, da a
nur an u gelegt werden mufs, wenn der Arm h
vom Hebel m festgehalten wird; der dabei noch
zu verwendende Elektromagnet müfste natürlich,
wenn die durch die Berührung von h und m
geschlossene Batterie b für ihn mitbenutzt werden
soll, von der Stromunterbrechung zwischen /
und dem Hebel des Umschalters U beim Ab-
nehmen des Fernsprechers F unberührt bleiben
und dazu zwischen w und der Axe / parallel
zu IV eingeschaltet werden.
Voraussichtlich wird sich aber auch die be-
fürchtete vorübergehende Linienunterbrechung
während der Bewegung der Lamelle a von c
nach u und umgekehrt, und zugleich die etwa
zu befürchtende Unsicherheit des Kontakts zwi-
schen a und // beseitigen lassen, wenn man
die in Fig. 5 gewählte Ausschaltung des Fern-
I Sprechers F mit einer Kurzsehl iefsung des-
| selben vertauscht, indem man, wie es in Fig. 6
22
!70
Ahhanülungkn.
El.KKTROTKrllN. ZElTS< iniltT.
APRIL t«»3.
skizzirt ist, unter Weglassung der Kontakt-
schraube u das von /' her an sie geführte Knde
des Drahtes V» gleich an die Kontaktschrauhe d,
bezw. die Lamelle <i legt. Dann stellt die sich
an dx legende Zunge c des Relais R zwar einen
Stromweg aus Z, über e, </, und ,v7 durch F
nach Z, her, der Fernsprecher F kann aber
nur in der gerufenen bezw. rufenden Fernsprech-
stelle zum Sprechen oder Hören in der Linie
Z,Z, benutzt werden, weil nur in dieser beim 1
Schliefsen des Lokalstromcs über // und /// die
Lamelle a durch ,v von der Kontaktschraube c ab-
gehoben und so die kurze Nebenschliefsung </, , y,
a, <-, _v, zu F beseitigt wird.
Gegenstromschaltung für durchlaufende Linien-
signale.
Von Ludwig Kohi.fükst. /
Für jenes System elektrischer durchlau-
fe nder Liniensignale, welches die Bedingung
stellt, dafs die Abgabe von Signalen auch bei
den Läutewerksposten der Strecke möglich sei,
sucht man bekanntermaßen vornehmlich in zwei
Richtungen nach Verbesserungen, nämlich:
werkstelligt und die beiden Gegenbatterien
müssen in diesem Falle, jede für sich, in ge-
trennten Stromkreisen ihre Wirksamkeit aus-
üben. Die Widerstände dieser Stromkreise sind
sehr ungleich und demzufolge ist die Möglich-
keit und schon gar die Zuverlässigkeit der
Signalgebung von der Strecke aus fraglich.
Darin liegt der wunde Punkt der Gegcnstrom-
schaltungen, und deshalb verdienen sie trotz
ihrer bestechenden ökonomischen Vortheile, so-
bald vom Standpunkte des Bahnbetriebes auf
die sichere Abgabe von S treck en Signalen
Gewicht gelegt werden mufs, weit weniger Ver-
trauen, als die althergebrachte Ruhestrom-
schaltung.
Diesem Uebelstande könnte bei der zweit-
gedachten Gegenstromschaltung abgeholfen wer-
den, wenn man auf gute und billige Leitungen
rechnen darf und, hierdurch ermuthigt, das Bei-
spiel der Engländer, welche sich nicht scheuen,
für Signaleinrichtungen mehrfache Leitungen
anzuwenden, nachahmen wollte.
Ks bedarf nur einer isolirten Rückleitung
statt der Erdleitung, wie die nebenstehend ab-
gebildete Schaltungsskizze zeigt, sowie bei den
Streckenposten P der Anwendung von Doppel-
tasten, welche jenen in den Starionen ähnlich
sind, und die, wenn sie niedergedrückt werden.
A
c»-00— 1
JA
o-o, G } ["r
P
C .—
P
^ J
i. hinsichtlich der Schwierigkeit, welche die
Läutewerks - Instandhaltung ( Ankerregnlirung)
bietet, und 2. in Betreff der Kosten für die
Instandhaltung der Elektrizitätsquelle. Den dies-
fälligen Bestrebungen möge auch nachstehender
Vorschag angereiht werden.
Die gewöhnliche Gegenstromschaltung,
bei welcher die Signalgebung von der Station
aus durch Wegbringung der eigenen Batterie,
d. h. allein durch den Strom der Nachbarbatterie
geschieht, ist an sich ökonomisch und läfst
auch eine leichte Abregulirung der Läutewerke
zu, insoweit die von den Stationen zu geben-
den Signale in Betracht kommen.
Noch ökonomischer ist jene Gegenstrom-
schaltung, bei welcher die Signalgebung durch
den Polwechsel der eigenen Stationsbatterie ge-
schieht, wobei die beiden in der Ruhelage
einander aufhebenden Batterien (die eigene
und die Nachbar - Stationsbatterie » nun gemein-
sam im gleichen Sinne wirksam werden. Wie
ersichtlich, bedarf die letztgedachte Gegenstrom-
schaltung um die Hälfte weniger Batterieelemente,
als die ersterwähnte.
Bei beiden wird die Signalgebung von den
Streckenposten aus durch den Erdanschlufs be-
die beiden Leitungen Z, und Z, ganz einfach
kreuzweise verbinden. Die von der einen Seite
kommenden beiden Zweige der zwei Leitungen Z,
und Z, sind bei jedem Streckenposten P an die
beiden Tasteraxen, die von der anderen Seite
kommenden an je einen Arbeitskontakt und
einen Ruhekontakt geführt. Uebrigens wären auch
Stromwender von anderer Form für diesen Zweck
brauchbar.
Bei dieser Anordnung ändert sich in den
Widerständen und in den Stromverhältnissen
nichts, gleichgültig ob das Signal von einer
Station oder von einem beliebigen Strecken-
posten aus gegeben wird.
Schaltet man in die Stationen A und B nebst
dem Stationsläutewerk noch ein Relais ein,
dessen Anker vermöge der Spannung seiner
Abreifsfeder schon bei der halben vermin-
derten Stromstärke angezogen wird, während die
Streckenläutewerke gröber eingestellt sind, so
ist bei der dargestellten Schaltung auch die Aus-
nutzung der Signallinie für die Morse -Korrespon-
denz zwischen den beiden Stationen A und /?
ermöglicht. Für diesen Zweck liefse sich sogar
gleich der Signaltaster mitbenutzen, wenn er
so eingerichtet wird, dafs die beiden Tasler-
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'7«
hebel beliebig einzeln für sich oder gleichzeitig
niedergedrückt werden können. Das I >riicken
der einzelnen Taste einer der beiden Stationen
gäbe Morsezeichen, das gleichzeitige beider Tasten
Signale.
Die beschriebene Schaltung verbindet Leichtig-
keit und Sicherheit im Hinstellen der Läute-
werke mit der möglichsten Ockonomie in der
Batterieinstandhai tung; bei ihr sind für die
Stations- wie Streckensignale die gleichen Strom-
bedingtmgen vorhanden; auch durfte sie noch
mancherlei Vortheile hinsichtlich der Abwendung
ungünstiger tellurischer und atmosphärischer
Beeinflussungen und bezüglich der leichten Kr-
kennbarkeit eingetretener Unordnungen darbieten.
Elektrische Beleuchtung von Pariser
Magazinen.
Park, welches zuerst eine öffentliche elektrische Be-
leuchtung von einiger Ausdehnung halle, Inf«« sich seit
einiger Zeit durch die Mehrzahl der europäischen Haupt-
städte und mehr noch durch die Städte der neuen Welt
Überflügeln.
Die Beleuchtung der Avenue de l'Opera hei Gelegen-
heit der Ausstellung 1878 fand allgemeine- Bewunderung,
und es ist sehr bedauert worden, dieselbe wieder ver-
schwinden tu sehen, denn die jetzt noch vorhandenen
wenigen öffentlichen Beleuchtungsanlagen können dem
Fremden nur einen traurigen Begriff von dem Fortschritt
in Anwendung der neuen Wissenschaft beibringen.
Glücklicherweise ersetzt die Rührigkeit einiger Privat-
unternehmer cinigermafsen die Gleichgültigkeit und ge-
ringe Bereitwilligkeit der Behörden, und so kann man
doch noch bei Besuch der Bahnhöfe, einiger Schauspiel-
häuser und vor Allem mehrerer Geschäftsctablisscmcnts
(magasins) konstatiren, dafs die praktische Anwendung
der Elektrizität in I'aris noch nicht vernachlässigt wird.
Unter den hauptsächlichsten Etablissements sind als
mit gröfseren Anlagen versehen zu nennen das Magasin
du I-ouvrc, Ic Printemps, le Bon-Marche; kleinere, doch
nicht minder interessante Einrichtungen haben das Schuh-
lagcr von I.iroy (in der Avenue de Clichy) und «las
Magasin de musique Gregh (in der Kue de la chaussee-
d'Anlin).
Die elektrische Beleuchtung der grofsen Magazine des
Louvrc besteht seit 1877; damals hatte man die Räume
zu ebener Erde mit einem leuchtenden Plafond versehen,
gebildet aus mattgeschliffenen Glasscheiben , welche die
Strahlen eines Serrin'schen Regulators dämpften und zer-
theilten. Den Strom lieferte eine Grammc'schc Glcich-
strommaschine. getrieben von einer 3 pferdigen l.oko-
mobile.
Zu Neujahr 1878 wurden 12 Kandelaber mit je
4 JablochkofT- Kerzen in der Mall Marcngo aufgestellt,
wozu der SlTom von Alliance-Maschinen geliefert wurde.
Zu jener Zeit hatte Gramme eine seiner ersten Wechsel-
strommaschinen fertiggestellt, und so gestaltete man mich
und nach während des Winters die elektrische Beleuch-
tung um, so dafs im folgenden Oktober stationäre Dampf-
maschinen von zusammen 70 Pferdestärken aufgestellt
wurden, welche 3 Grammc'sche Wechselstrommaschinen,
jede zu 20 Bogenlampen, betrieben.
Mit der Zeit sind verschiedene Veränderungen vorge-
nommen worden, und jetzt hat die elektrische Beleuch-
tung folgende Einrichtung:
Sämmtliche Dampfmaschinen sind solche nach dem
System Corlifs mit Kondensation und mit inexplosiblen
, Mellcvillc'schen Kesseln. Als Klcktrizitätserzcugcr dienen
5 Gramme sehe WechscUtrommaschinen mit unabhängigen
Erregern und jede zu 24 Jablochkoff'srhen Kerzen, eine
zweite Maschine desselben Erfinders ftir 5 Kerzen und
4 Regulatorlampen, zusammen also etwa 1 50 JablochkofT-
Kerzen, 4 Regulatoren, und aufserdem kommen noch
60 Edison - Lampen hinzu, welche zur Beleuchtung der
Bürenux bestimmt sind und durch eine besondere Maschine
gespeist werden.
I )ie ersten Einrichtungskosten sind allerdings bedeutend
I gewesen, aber dies hatte seinen Grund in den bei der-
| artigen Anlagen unvermeidlichen Vorversuchen, denn «Ii c
Unternehmer wollten dem Publikum zuerst die elektrische
Beleuchtung von Magazinen, und zwar gleich in mog-
; lichstcr Vollkommenheit voi führen.
Die durch die Maschinen des Louvrc erzeugte Elektri-
I zität dient auch zur Kraftübertragung nach einem Etablisse-
ment in der Rue de Valois No. 2. Schliefslich ist noch
eine kleine Anlage in zwei Geschäften der Avenue Rapp
gemacht, wo eine Gramme'schc Maschine eine Trans-
mission betreibt, welche eine grofse Anzahl von Näh-
maschinen in Thätigkcit setzt, wie man flies im Industrie-
palaste während der Ausstellung 1881 sehen konnte.
Von allen Vortheilcn, welche durch die Anwendung
der elektrischen Beleuchtung in Räumen, wo eine so
grofse Menge Menschen sich aufhalten, wie in diesen
Magazinen, erreicht werden, ist jedenfalls die bedeutende
gesundheitliche Verbesserung der wichtigste und der-
jenige, von dem man trotzdem vielleicht am wenigsten
spricht.
Deshalb mag hier etwas näher auf diesen Punkt ein-
gegangen werden, welcher die leitenden Persönlichkeiten
1 wohl am meisten liestochen hat ; und was hier vom
Louvre gesagt wird, ist leicht auch auf andere Lokali-
1 taten anzuwenden, welche in gleicher Weise erleuchtet
sind.
Für die im Bureau Angestellten bildet die Beseitigung
der Hitze des Leuchtgases, welche einen so unangeneh-
men Einflufs auf die Kopfnerven ausübt, eine werthvolle
| Verbesserung; für alle Personen aber, welche in den
Magazinen verkehren , ergeben sich aufscr der Vermin-
derung der Hitze noch verschiedene Vortheile, wie t. B.
die Reinheit der Luft, ein Gewinn, welcher nicht hoch
genug angeschlagen werden kann und den mit Zahlen
zu messen nicht schwer ist.
I Es gelien z. B. :
1 050 Gasbrenner ä 170 1 Gas in der Stunde, welche
durch Jablochkoff-Kcrzcn und die Regulatorlampen
ersetzt werden 178,^- cbm Gas,
60 Gasbrenner a 140 1 Gas, an de-
ren Stelle eine gleiche Zahl Edi-
son-Lampen brennen 8,«- -
186,0-.: cbm Gas.
Wird die Dichtigkeit des Gases angenommen zu
I o.s»- X ''"»J kK O'O* kg, *•> betragt das Gcsammt-
gewicht der 186.1 cbm Gas 127 kg.
Wenn die Verbrennung des l iases für 1 kg Gas 23 cbm
Luft erfordert, so hat man 127 X 2i 2921. Diese
2921 cbm repräsentiren die Luftmenge, welche im vor-
liegenden Falle in der Stunde durch die Verbrennung
des Gases verbraucht werden.
Es wird nun bei jeder Jablochkoff-Kerze in der Stunde
etwa O, 's kg Kohle und bei jeder Regulatorlnmpc in
derselben Zeit etwa 0,-1,, kg Kohle verbrannt, so dafs
die Gesammtmenge der in einer Stunde verbrannten
Kohle
150 X O. < _ o.:v
4 X ~~: 0,'4tl
o,-„-. kg beträgt.
Zur Verbrennung von je 1 kg Kohle 10 cbm Luft ge-
rechnet, ergeben sich im Ganzen 7,.| cbm Luft, welche
zur Verbrennung verbraucht werden.
22»
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17a
Abmandi.ungkn.
El.EKTROTF.CHN. ZKITSCHUirT.
APRIL i8»i.
Man sieht, dafs die elektrische Beleuchtung ungefähr
369 mal weniger Luft als die Gasbeleuchtung verbraucht,
und der gesundheitliche Gewinn ist also leicht zu be-
stimmen, und »war zu 2921 — 7,, — 2613 cbm reiner
Luft, welche in der Stunde erübrigt werden.
Diese vorstehenden Betrachtungen und Berechnungen
rühren von Herrn Honore, Ingenieur in den Magasins
du Louvre, her.
Die Magasins de l'rintcmps, deren Wiederherstellung
heute beinahe vollendet ist, besitzen gegenwärtig in
ihrem Souterrain drei Dampfmaschinen von zusammen
70 Pferdestärken, welche drei Gramme'sche Wcchselstrom-
maschinen, jede zu 20 Bogenlampen, treiben, und zwei
Gramme'sche Gleichstrommaschincn (Typus A) zur Spei-
sung von je 56 Maxim'schcn Inkandeszcnrlampen.
Es sind in» l'artcrre 75, im Entresol 9, in der ersten
Etage 16 und in der zweiten Etage 4 Gluhlichtlampcn,
und in den oberen Etagen zusammen 50 Mnxitn'sche
Bogenlampen angeordnet; die anderweit auszuführenden
Arbeiten werden auch bei Abend mit grofster Leichtig-
keit bewirkt, denn es ist im Hofe eine Lokomobile und
eine Gramme'sche Maschine zur Speisung von 8 Lampen
aufgestellt, welche ihr Licht den dort beschäftigten Arbei-
tern spenden. Die«e grofse Anlage wird noch in gröfserem
Mafsstab erweitert werden, wenn der Hauptsaal eröffnet
werden wird; man beabsichtigt dann mit neuen Lampen
und 400 Maxim'schen Glühlichtern zu beleuchten.
Im Bon-Marchc hat man das Edison -System gewühlt.
Die Anlage umfafst gegenwärtig 480 A-Lampen, welche
ungefähr gleichmäfsig in den SouteiTains und in den
Magazinen vertheilt sind. Diese 480 Lampen werden
durch zwei Edison-Maschincn (Modell K) gespeist, welche
900 Touren in der Minute machen und deren jede für
250 Lampen bei gewöhnlicher Umdrehungsgeschwindig-
keit berechnet ist. Eine dieser Maschinen ist auch wäh-
rend des Tages im Betrieb zur Beleuchtung der Sou-
terrains, und am Abend werden beide in Thatigkcit ge-
setzt, um die Beleuchtung zu vervollständigen; sie wer-
den durch eine Compound-Dampfmaschine von Veyherü
Kichmond mit 60 nominellen Pferdestärken betrieben.
In einem Theile der Räume, da, wo jede Gasflamme
durch eine Edison-Lampc ersetzt ist, ist die Beleuchtung
der Quantität nach genügend , aber sie liifst in Bezug
auf die Gute des Lichtes noch viel zu wünschen Übrig.
Die Lampen zucken und markiren durch ihre wechselnde
Helligkeit alle Unregelmäßigkeiten . welche sich in der
Betriebsmaschine geltend machen; es ist jedoch zu hoffen,
dafs man der Befeuchtung des Bon-Marchc bald die-
jenige Stetigkeit geben wird, welche die schönste Eigen-
schaft der InkandcSzenzlampen ist.
Die kleine Anlage des Herrn Lamy in der Avenue
de Clichy besteht aus einer 6 pferdigen Gasmaschine,
welche einen Gramme'schen Selbstcrreger für 6 lumpen
treibt. Die Maschinen sind im Keller des Magazins auf-
gestellt. Jeder Leuchter trägt 4 Lampen, aber es brennen
immer nur 3 wahrend der durchschnittlichen Beleuchtungs-
dauer von 6 Stunden. Die Beleuchtung erscheint relativ
sehr stetig und der Effekt des Ganzen ist sehr befrie-
digend.
Zum Schlüsse sei das Musikinstitut des Herrn Gregh
in der Rue de la Chaussee -d' Antin erwähnt, wo sich
5 Siemens'sche Diffcrenziallampcn und 4 Swan'sche In-
konde&zenzlampen befinden. Die 5 pferdige (nominell)
Gasmaschine, welche im Souterrain aufgestellt ist, treibt
eine Siemens'sche Dynamomaschine (und deren Erreger)
für 5 Lampen, von denen 3 im Innern und 2 auf der
Strafse angebracht sind. Die 4 Swan-Lampen erleuchten
die Büreaux. Eine der Kegtilatorlampen ist zwischen
zwei parallel gestellten Glasplatten mit Reflexionsschliff
angebracht und erzeugt einen aufscrordentlichen Licht-
eflekt.
(La Lumicre elcctrique, Bd. VII, S. 630.)
Elektrischer Respfrazions- Apparat
Von F. Süss, Universität.*- Mechaniker in
Klausenburg.
Zur Unterstützung der natürlichen Respira-
! zionen der Thiere bei physiologischen Unter-
j suchungen werden gewöhnlich zwei Arten von
' Apparaten angewendet. Die eine Art besteht
1 aus Blasebälgen, mit denen meistens durch
Menschenhand den Thiercn Luft in die Lungen
. ein- und ausgepumpt wird; die andere Art sind
| Pumpwerke, die durch einen Motor in Bewegung
gesetzt zu werden pflegen. Krstere Art hat
1 den Nachtheil, dafs die Menge Luft der In-
| spirazionen jener der Exspirationen niemals gleich
ist, und dafs ebenso wenig jemals die gewünschte
Fig. 1.
Regelmäfsigkeit hervorgerufen werden kann.
Hie zweite Art , die schon des Kostenpunktes
wegen nur in sehr gut dotirten Instituten Ver-
wendung findet, hat den Nachtheil, dafs die
Luft, die in die Lungen eingetrieben wird,
fettige Kanäle, Ventile u. s. w. passiren mufs
und so schon verdorben wird, bevor sie in die
Lunge gelangt.
Nachstehend beschriebener und abgebildeter
Apparat arbeitet vollkommen sclbstthätig ; theil-
weise vertreten nämlich Klektromagnete und
theilweise Gewichte die Stelle des Motors. Die
In- sowie die Exspirationen erfolgen mit grofster
Regelmäfsigkeit, und es läfst sich der Druck,
das einzuathmende Quantum der Luft, sowie
die Intervalle ganz nach Belieben reguliren,
auch bleibt die einzuathmende Luft vollkommen
rein. Aufserdem besitzt der Apparat noch den
Vortheil, dafs man die Thiere mit einer künst-
lich hergestellten Luft athmen lassen kann.
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Fl I- K I K< U H US, Zki T«I HRIKT.
APKII. 1S83.
Süss, Elektrischer Respirazions- Apparat.
173
Der Apparat besteht aus zwei nach Art der
Spirometer konstruirten Luftbehältern, von denen
der eine den Inspirator und der andere den
Exspirator bildet.
Beide Apparate sind gleich grofs und be-
stehen jeder aus einem gröberen, zylindrischen
äufseren Gefäfse, welches mit Wasser gefüllt
ist und am Boden einen Hahn besitzt, dessen
vorderes Ende einen Gummischlauch aufnimmt
und dessen hinterer im Gefäfs selbst sich be-
findender Theil sich in einem oben offenen Rohre
in der I.angsaxe des Gefäfses fortsetzt. An der
Seite eines jeden Gefäfses ist eine Gabel von
entsprechender Höhe befestigt, welche eine Rolle
mit doppeltem Schnurlaufe trägt. Der eine
Schnurlauf ist kreisförmig; an ihm ist eine
Fig. 2.
Schnur befestigt, an der ein etwas kleineres
zylindrisches und unten offenes Gefäfs hängend
angebracht ist. Dieses ist in das gröbere Ge-
fäfs hinein gestülpt und wird durch ein Ge-
wicht äquilibrirt. Um dieses zu erreichen, ist
der zweite für das Gewicht bestimmte Schnur-
bntf schneckenförmig angelegt. Bei dem Inspi-
rator wird nun je nach der Gröfse und Natur
des Versuchsthieres das innere Gefäfs mit Ge-
wichten belastet, dagegen beim Exspirator mit
ebenso viel Last das Gegengewicht. Aus dieser
Anordnung geht hervor, dafs der Inspirator in
einer gewissen Zeit durch den Druck des Ge-
wichtes auf das schwimmende Gefäfs ebenso
viel Luft in die Lungen eintreiben mufs, als
der Exspirator in der nämlichen Zeit heraus-
zieht.
Beide Gefäfse sind mittels Gummischläuchen
mit den beiden röhrenförmigen Ansätzen u und v,
Fig. 1 und 2, des feststehenden Theiles F des
Hahnes H verbunden, welcher durch vier Elektro-
magnete bald nach rechts, bald nach links ge-
dreht wird. Der Hahn selbst ist hohl und hat
zwei einen gewissen Winkel zu einander bil-
dende Oeffnungen, von denen bei Stellung nach
links die eine OefTnung durch den an u befestig'
ten Schlauch mit dem Inspirator korrespondirt,
die andere aber geschlossen ist; es wird also
Luft in den Hahn eingepumpt; die Stellung
nach rechts setzt dagegen den inneren Raum
des Hahnes durch den an i> befestigten Gummi--
schlauch mit dem Exspirator in Verbindung
und schliefst den Inspirator aus.
Der obere Theil des Hahnes ist mit einer
gekrüminten Röhre X, Fig. 1, versehen, die den
in l ig. 2 ersichtlichen Gummischlauch S, der
zur Verbindung mit dem Versuchsthiere dient,
aufnimmt. Der Gummischlauch S ist durch den
Halter A", Fig. 2, geführt und so befestigt, dafs
seine Elastizität gerade genügt, um den Hahn
in die Stellung, welche Fig. 2 zeigt, zu führen,
sobald der elektrische Strom geöffnet ist. Um
die Reibung des Hahnes möglichst auf ein
Minimum zu bringen, sind auf seinen beiden
Stirnflächen harte polirte Stahl plättchen ange-
bracht, die zwischen Spitzenschrauben s, und st
laufen, so dafs der Gang des Hahnes genau
und so regulirt werden kann, dafs er bei sehr
leichter Drehung doch noch gut schliefst.
Die Drehung, entgegengesetzt der Elastizität
des Gummischlauchcs S, geschieht mittels der vier
Elektromagnete e, /, g, h, Fig. 2, deren Anker m,
«, r, 0, Fig. 1 , von unten an der den Kopf
des Hahnes bildenden Messingplatte befestigt
sind. Die Schliefsungen und Oeffnungen des
Stromes besorgt ein Uhrwerk, welches mit ver-
schiedenen Kontakt rädern und Vorrichtungen ver-
sehen ist, um die Intervalle beliebig verändern
/u können.
Die Einschaltung der Batterie und der Uhr
kontakte ist leicht zu übersehen; von dem
positiven Pole der Batterie wird ein Draht nach
den Kontakten in der Uhr und von da zurück
an die Klemme X-, geführt; der negative Fol
wird unmittelbar mit der Klemme i-, verbunden;
/wischen und kt sind die Spulen der vier
Elektromagnete eingeschaltet. Aufser und k.t
ist noch ein zweites Klemmschraubenpaar vor-
handen, und es wird das eine oder das andere
Paar benutzt, je nachdem man die Spulen
parallel oder hinter einander schalten will.
Ein solcher Apparat arbeitete im hiesigen
physiologischen Institute mehrere Monate hin-
durch täglich 3 bis 6 Stunden mit einer Tauch-
batterie von sechs Chromelementen. Wahrend
dieser Zeit war nur eine einzige Füllung der
Elemente nöthig, am Apparate selbst ist keine
Störung vorgekommen.
niniti7Pd h
/ Google
«74
Abhandlungen.
Elektro i Kriix. /.kit* hkikt.
AI'KII. 1M3.
lieber einige eigenthümliche bei Nordlichtern
Angeregt durch die merkwürdigen Versuche
Lemströms, welche mit der Herstellung eines
künstlichen Nordlichtes endigten, möchte ich mir
erlauben, auf einige Beobachtungen kurz einzu-
gehen, welche ich während der letzten, an Nord-
lichtern reichen Periode zu Leiden in Holland
an solchen zu machen Gelegenheit hatte, und
welche sich namentlich auf das Auftreten von
Blitzen im Nordlicht und auf den Zusammen-
hang des räthsclhaften Phänomens mit den
Zimisstreifen erstreckten.
Auf die letzteren hat Humboldt im Kosmos
bereits aufmerksam gemacht; bei den grofsen
Nordlichtern habe ich fast regelmäfsig das Auf-
treten von Zirrusstreifen in der Richtung der
Lichtbänder beobachtet, ja bei dem Nordlicht
vom 13. Mai 1869, welches ich bis Tagesan-
bruch beobachtete, solche Streifen an Stelle der
in der Morgendämmerung erlöschenden Strahlen
auftreten sehen. Als besonders bemerkenswert!!
zeigte sich in dieser Hinsicht das berühmte
Nordlicht vom 4. Februar 1872, welches, da es
bis Konstantinopel und Alexandrien sichtbar
war, von Leiden aus im Süden gesehen wurde.
Es zeigte zweimal nach einander die Erscheinung
der Korona; die zuletzt auftretende aber ver-
schwand langsam in einem weißlichen Licht, wel-
ches sich über den gröfsten Theil des Himmels
ausbreitete und dadurch, dafs es die Sterne ver-
schleierte, als von einem zarten Nebel her-
rührend, zu erkennen gab. Anstatt der Licht-
bänder traten in diesem leuchtenden Nebel
Wolkenstreifen auf, von denen sich die, welche
in den vorher von der Korona eingenommenen
Platz reichten, indem sie sich dort durchkreuzten,
bewiesen, dafs sie nicht, wie Dal ton von den
Lichtbändern annahm, der Inklinationsnadel
parallel sein konnten. Der Nebel war auch
am folgenden Tage noch sichtbar und bestand
aus Eiskryställchen, da die durch ihn hindurch
gesehene Sonne von einem Halo von gröfsesteui
Durchmesser umgeben war.
Hiernach scheint die Idee nicht ganz abzu-
weisen, dafs die Bänder des Nordlichtes und
dann doch wohl auch diese Erscheinung selbst
in Beziehung stehen oder wenigstens in Be-
ziehung stehen können zu dem Luftstrom, welcher,
in den barometrischen Minimis aufgestiegen,
oberhalb derselben aufliefst und mit seinen
Zirrusstreifen der erste Vorbote der heran-
nahenden Depression zu sein pflegt. In der
That will Chris tison in Schottland beobachtet
haben, dafs nach gröfseren Nordlichtern spä-
testens binnen drei Tagen der Aequatorialstrom
oft eingetreten sei, was in Leiden ebenfalls
der Fall war. Jedenfalls würde für diese An-
nahme die verhältnifsmäfsige Häufigkeit der
Nordlichter in Holland, England und Schottland
sprechen. Dafs auch bei dem Lemström'schen
Versuche die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielte,
scheint ebenfalls gar nicht unmöglich, da wäh-
rend desselben das Netz von Kupferdrähten sich
dick mit Eis bedeckte. Auch möchte die fol-
gende Erscheinung, welche ich am 27. Januar
1873 hier in Kassel beobachtete, in dieser Hin-
| sieht ein gewisses Interesse haben. An diesem
Tage war bis zum Abend die Luft äufserst
durchsichtig, die Windfahne zeigte Nordostwind ;
gegen 7 Uhr erschien auf einmal ganz vereinzelt,
zwischen den Sternen a, ß, y, 6 des grofsen Bären
und aus ihren Verbindungslinien nicht heraus-
tretend, eine in zartem, weifsem Lichte leuch-
tende Wolke, die in Zwischenräumen von etwa
\ Minute abwechselnd verschwand und wieder
aufleuchtete und dabei mehrfach durch einen
spiralförmigen dunklen Streifen , welcher sie
durchzog, wie ein aufgerolltes leuchtendes Band
erschien, welches nach Art des geschichteten
Lichtes in den.Gcifslcr'schcn Röhren dunkle Quer-
bänder zeigte und nach etwa 5 Minuten wieder
gänzlich verschwand. Das rasche Verschwinden
dieser Wolke machte eine spektroskopische Unter-
suchung ihres Lichtes leider unmöglich; eine
kurz darauf aus Südwesten heranziehende aus-
gedehnte Wolkenschicht, die nachher dem hellen
Himmel wieder Platz machte, bewies, dafs in
höheren Luftschichten der Aequatorialstrom
herrschend war. Es scheint wohl möglich, dafs
auch hier das Eintreten einer Menge feuchterer
Luft des Aequatorialstromes in die kalte Luft
des Polarstromcs die Erscheinung verursacht habe.
Obwohl die vielen grofsen Nordlichter, die
ich gesehen habe, regelmäfsig von Blitzen be-
gleitet wurden, so habe ich solche von anderen
Beobachtern doch nie angeführt gefunden. Diese
Blitze hatten meist den Charakter von Flächen -
blitzen, welche oft eine und dieselbe scharf
begrenzte Stelle des Himmels innerhalb des
Nordlichtes momentan erleuchteten. Mit den
gewöhnlich zu beobachteten Flächcnblitzen kamen
sie überein, als ein sehr heller Nordschein (wie
Olmstedt ein strahlen- und bandenloses Nord-
licht nennt) in Verbindung mit einer Uber der
Nordsee lagernden, sich mächtig aufthürmenden
Haufenwolke auftrat, hinter welcher die Blitze
hervorzubrechen schienen. Auch ein regelmäfsig
pulsirendes Aufleuchten einer der Korona be-
nachbarten Stelle von der Gröfee des Stern-
bildes der Leyer, welches bei dem erwähnten
Nordlicht vom 13. Mai 1869 während eines
längeren Zeitraumes zu beobachten war, wird
gesonderten elektrischen Entladungen zuge-
schrieben werden müssen. Alle diese im Nord-
licht erfolgenden Entladungen setzen innerhalb
desselben oder doch in seiner nächsten Nähe
entgegengesetzt elektrisch mehr oder weniger
ausgebreitete Schichten voraus, von welchen
bei den bisherigen Erklärungsversuchen freilich
nie die Rede gewesen ist.
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Kl KKTKOTKl IIN. Zttll M HKIKT.
AI'KII. 1685.
BORNS, PaKAI.LKI.KN ZWISlHKN ll.KKTR. f. HVDK.M'I.. ERSCHEIN.
'75
Die vorgeführten Beobachtungen glaubte ich
mittheilen zu sollen, da sie für eine Erklärung
der Erscheinung, welche sie begleiten, wie jede
dabei bemerkte Einzelheit einen gewissen Werth
haben dürften.
Wenn ich auch auf einige Folgerungen, auf
welche sie hinzuweisen scheinen, aufmerksam
gemacht habe, so übersehe ich keinen Augen-
blick, dafs durch sie die wichtigsten Theile des
Nordlichtes, die ganz eigentümlichen Eicht-
erscheinungen, das Hervorrufen von elektrischen
Strömen in der Erde und das Zusammenfallen
der Periode der Häufigkeit der Nordlichter mit
der der Sonnenflecke keine Erklärung findet.
Dr. E. Gerland.
ParaHelen zwischen elektrischen und
hydraulischen Erscheinungen.
Die Veröffentlichung der Versuche von
Bjerknes und Stroh (vgl. 1882, S. 339 und
239) hat an manche frühere Arbeit erinnert
und neuere Forschungen hervorgerufen.
I. A. Bandsept in Brüssel weist in Zu-
schriften an verschiedene Zeitschriften ') darauf
hin, dafs die Experimente von Bjerknes und
Stroh durchaus nicht dazu zwingen, Elektrizität
als durch Vibration erzeugt zu betrachten, da
deren Anziehungen und Abstofsungcn sich mit
Hülfe der elementarsten Gesetze der Mechanik
erklären lassen. Was er zur Erklärung sagt,
ist dasselbe, was Bjerknes und Stroh selbst
angaben, welche ja durch ihre vielfach ganz
neuen Versuche nur eine weitgehende Ver-
wandtschaft in den Erscheinungen deutlich
machen wollten. Stroh erwähnte allerdings,
dafs weitere Versuche vielleicht den Magnetis-
mus als eine besondere Art von Vibrations-
erscheinungen auffassen lassen möchten, war
sich aber wohl bewufst, dafs seine Anziehungs-
erscheinungen nur die Folge von Druckausglei-
waren.
Ring- und OefTnungsebene zusammenfallen,
Fig. 4. Bewegliche Röhren erhält er durch
Einschaltung von Kautschuk.
Halt man eine solche Kohre mit Scheibenansatz senk-
recht aufrecht und nähert ihr eine andere Scheibe vor-
sichtig, so wird die bewegliche Scheibe durch Anziehung
in einem Abstände von 2 bis 3 mm festgehalten und
littst sich nicht leicht fortziehen, Fig. 4. Beide Scheiben
werden durch den Unterschied zwischen dem Drucke der
Luft und des Wassers zwischen den Scheiben festge-
halten. Dasselbe »eigt schon Clement De sonn es für
Gasströme.
Hält man die Kohre mit konischem Ansatz und ver-
dicktem Rande senkrecht nach unten, dicht Uber dem
steinernen Fufsbodcn, so wird die Rohre erst ange-
zogen, trifft den Boden und beginnt senkrechte tönende
Vibrationen, Fig. 5. Bei zugeschürftem Rande tritt zu-
Fig. I.
erst Abstofsung ein, der Erfolg ist sonst markirter.
Beide Versuche gelingen in Luft und wenn der ganze
Apparat in Wasser eingetaucht wird. Der letztere ist
ohne SeitenstUck in Bjerknes Verfahren, erinnert aber
an das Verhalten eines Elektromagnetes unter Einflufs
Fig. 2.
eines Stromes, der durch die Bewegung des Stromes
selbst unterbrochen wird, wie in den elektrischen I hren.
Kinen 11 y droel ek t r o m ag n et gewinnt man, wenn
man eine Kohre durch eine Scheidewand senkrecht zur
Axe in zwei Kammern theilt; sind beide Ansätze gleicher
II. C. Dcc härme, Professor der Physik in
Amiens, ahmt elektromagnetische und Induk-
tionserscheinungen unmittelbar nach durch kon-
tinuirliche oder intermittirende Flüssigkeitsströme,
ausströmend in Luft oder unter Wasser.*) Die
Wasserleitung giebt ihm die Ströme, die er in
engere Röhren mit Ansätzen (oft konisch,
Fig. 3), mit verdickten, Fig. 1, oder zuge-
schärften, Frg. 2, Ocffnungsrändern leitet. An-
statt die Ränder zu verdicken, schraubt er oft
Ringscheiben auf die Röhrenenden, so dafs
■| t.i lonicrc eleetrique, Bd. 6, No. M. S. 575 u. 1. w.
*) La tumiere eleetrique, B<1. 6, No. 10, iz, 13, 15, 36, 39, ohne
Abbilduntrn , die Figuren «erdanke ich <1ei Freundlichkeit
IXcharac».
Art', so hat man gleichnamige Pole; bei ungleichartigen
Ansätzen einen normalen Uydroelektromagnct. Dieser
L'ebcrgang von Anziehung und Abstofsung, lediglich be-
dingt durch dickere oder dunneic Kohrenränder, ist ohne
Sc.itensttlck im Elektromagnetismus.
Hydro i ndukti on. Hält man eine Röhre horizontal
leicht in der Hand und öffnet den Wasserhahn plötzlich,
so bemerkt man deutlich eine Kückwärtsbewegung der
Röhre; beim Schliefsen eine Vorwärtsbewegung. Diese
! Bewegungen sind momentan, da wahrend des Auslaufens
die Kohre unbeweglich bleibt, beim langsamen Oeffnen
I und Schliefsen des Hahnes nimmt die Rohre schliefslich
dieselbe Stelle ein, die dem plötzlichen Wechsel ent-
spricht. Danach könnte man den Flüssigkeils- mit dem
elektrischen Strome vergleichen, und die Umhüllung, die
Röhre, mit dem induzirten Leiter, indem dem Entstehen des
elektrischen Stromes ein induzirter Strom von entgegenge-
setzter Richtung entspricht (hier Zurückweichen, Abstofsung;,
dem Unterbrechen ein gleichgerichteter (hier gleichge-
richtete Bewegung, Anziehung). Bei Verstärkung des
elektrischen Stromes verstärkt sich ferner der induzirte
entgegengesetzte Strom, bei Schwächung der gleichge-
richtete, gerade so wie hier beim langsamen Oeffnen
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Elektroteohn. Zeitschrift.
APRIL iUj.
und Schliefscn des Hahne». Die Ucbereinstimmung ist
hier also vollständig, während sie bei Bjerknes und
Stroh eine umgekehrte ist.
Wirkung von Strömen auf einander.
A. Köhren ohne Ansatz.
I. Zwei vollkommen gleiche Ströme, die von einer ge-
meinschaftlichen Quelle ausgehen und durch Kaut-
schukrohren fortgeführt werden, sind parallel geneigt
und lassen in der Luft kaum eine Anziehung be-
merken. Neigt man sie so gegen einander, dafs sie
sich in einer Entfernung von 0,1 bis o,j m von ihren
OefTnungen treffen, so bilden sie einen Strahl und
fallen ohne Geräusch zusammen auf den Doden.
Strome von entgegengesetzter Richtung stofsen sich
selbstverständlich ab.
3. Zwei parallele Ströme, ein wenig ungleich in Durch-
messer oder Kraft, vermischen sich und fallen nieder
in einer Entfernung, die durch das Mittel zwischen
der Tragweite beider bestimmt ist. Parallele Ströme
werden sich also anziehen, wenn gleichgerichtet; diese
KlUssigkeitssunwe müssen sich aber berühren, und
die Erscheinungen sind unter Wasser nur dicht am
Austritte bemerkbar.
Eig. 4.
3. Strome, die sich im Winkel treffen, gehen bei glei-
cher Starke in der Halhirungslinie des Winkels fort,
sonst in der Diagonale des Parallelogramms.
B. Köhren mit Scheibenansatz.
4. Ströme von entgegengesetzter Richtung stofsen sich
nur ab, wenn ihre Austrittsöffnungen einige Zentimeter
von einander abstehen. Zwei gleiche, parallele und
genau konzentrische Strome, von denen wenigstens
einer beweglich ist, /eigen dagegen Beginn von An-
ziehung, wenn sie einander bis auf 0,-1 ni ') genähert
werden, bei Scheibcndurchmesscr von o, m ') und
Ocffnungcn von O. * m. Die Anziehung wächst sehr
rasch bei weiterer Näherung, und die Scheinen blei-
ben in einer Entfernung von 0,5 bis 1 mm festge-
halten, Eig. 6, wenn man nicht starken Druck an-
wendet, um sie zur Berührung zu bringen oder von
einander zu reifsen. Weniger deutlich in Luft.
5. Parallele und gleiche Strome, c\zcntrisch und nahe
gehalten, suchen sich konzentrisch zu stellen, so lange
die Ströme noch unmittelbar auf einander treffen.
6. Ströme, entgegengesetzt und sich unter Winkeln
treffend, suchen sich ebenfalls parallel zu stellen.
Röhren mit Scheiben von kleineren Durchmessern ver-
halten sich ähnlich.
') Der Bericht in La luraicre electrique bringt imhumlich 0,1
und o.i m, enthalt auch andere Druckfehler in den Maßangaben.
Je kleiner die Scheiben, desto rascher die Vibrationen,
wenn man die Röhren zu trennen sucht, und desto höher
die Töne.
Danach verhalten sich entgegengesetzte, gleiche oder
ungleiche Ströme aus Röhren mit verdickten Rändern,
wenn einander dicht genähert, ebenso wie gleichgerichtete
Ströme.
C. Bei Röhren mit zugeschärften Rändern lassen sich
diese Anziehungen nicht nachweisen; die entgegenge-
setzten Ströme haben aber gleichfalls ein Streben, sich
axial zu »teilen, und oszillircn lebhaft wie eine Magnet-
nadel, wenn daran gehindert.
Die Nachahmung der Nobili'schen Ringe bat
einen ganz eigenartigen Reiz. Man bringt Mennige,
Schwcrspath oder andere schwere, gefärbte Pulver in
Wasser zum Schweben, breitet die Masse auf einer Glas-
platte aus, überdeckt sie mit einer Wasscrschicht von
einigen Millimetern Dicke und läfst aus einer Pipette,
die man einige Zentimeter höher senkrecht befestigt,
Eig. S.
einen Wasserstrahl darauf fallen. Konzentrische Rin^c
von verschiedener Dicke, in verschiedenen Abständen
und unregelmäßig, aber mit scharfen l'inrisscn und
fernen Abstufungen im Tone bilden sich schnell. Manch-
Fig. 6.
mal ziehen »ich sehr zarte, radiale Linien blumenartig
durch alle Ringe. Bunte Farben lassen sieh im reflek-
tirten Lichte nicht erkennen, fehlen aber auch den
[ Nobili'schen Ringen manchmal. Bei Anwendung von
\ schwefelsaurem Baryt bemerkt man aber Earben im
1 d u r c h fa 1 1 e n d e n Licht: ein farbloses Zentrum, gewohn-
' lieh umgeben von einem schwachblauen Ring, und die
äufsemten Ringe, besonders deren Ränder, orange und
gelb.
Zur Nachahmung von Kraftlinien auf hydro-
dynamischem Wege dient ebenfalls eine mit in
Wasser eingerührter Mennige bedeckte Platte.
1. Die Kraftlinien eines Stromes in einer Ebene senk-
recht zur Stromrichtung erhält man, wenn man einen
feinen, kontinuirlichen Wasserstrahl aus einigen Milli-
metern Höhe auf die Plane fallen läfst; am den ge-
troffenen Punkt bilden sich bald konzentrische Kreis«
von radial angeordneten Mennigctheilchen, ähnlich
den Kreisen von Eisenfeilicht um einen elektrischen
Strom.
2. Dieselben für eine Ebene parallel der Stromrichtung
lassen sich nur mit einem Lufistrom erzielen; man
bläst durch eine feine, vertikal gehaltene Röhre, wah-
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El kktrotechn. Zettsch* ipt.
APRIL iMj.
Kleine Mittheilungen.
'77
rend man dieselbe gleichzeitig Uber die Plane fort-
bewegte; die Mennige lagert sich dann in kurzen,
eng an einander gedruckten Linien senkrecht zu der
durch das Blasen gebildeten Furche.
3. Dieselben für zwei gleichgerichtete Ströme in einer
Ebene senkrecht zur Stromrichtung erhält man wie
im Falle 1 mit zwei Röhren, in die man gleichzeitig
bläst; die Kurven zeigen die bekannten Eigentüm-
lichkeiten der betreffenden Kurven von Fcilspäncn.
4. Die Nachahmung der Kraftlinien für zwei Ströme von
entgegengesetzter Richtung in einer Ebene senkrecht
zur Stromrichtung hat Schwierigkeiten; sie gelingt am
besten, wenn man die eine enge Röhre mit einem
Kautschukballon verbindet und durch sie einen
Wasserstrahl prefst, während man zu derselben Zeit
die dabei aufsprudelnden Mennigethcilchcn durch die
andere, weite Röhre aufsaugt. — Also auch hier
direkte Uebereinstimmung.
Die Nachahmung der Stratifikalion des elek-
trischen Lichtes in verdünnten Gasen geschieht ähn-
lich wie in dem eben erwähnten Falle 1 mittels eines
Luft- oder Wasserstrome s ; bei wechselnder Kraftgeschwin-
digkeit und Richtung des Stromes erhält man verschie-
dene Effekte und beobachtet die Anordnung der Mennige
in engen oder weiteren Kurven in der von Warren de
la Rue beschriebenen V-Fortn und besonders in ge-
trennten Tröpfchen. Es läfst sich dabei deutlich zwischen
positivem und negativem (dem von der Röhre entfern-
teren Ende der Furche) Pole unterscheiden, an welchem
letzteren das einfache Strahlenbüschel erscheint. Je
dünner die Mennigeschicht, desto besser die Resultate;
die Schicht darf aber nicht zu fein sein. Je feiner die
Furche, desto zahlreicher und zarter die Kraftlinien. Auch
die verschiedenen Erscheinungsformen des elektrischen
Funkens (Sterne, Zickzack und verzweigte Linien).
Lichtenbergs Figuren und andere Erscheinungen lassen
sich so nachahmen. (Schlufs folgt.)
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Bektrizitlts-Aasstellung in Königsberg.] Wie die Ausstellungs-
kommission bekannt macht, wird die Eröffnung der elektri-
schen Ausstellung in Königsberg i. Pr. an dein dafür an-
gesetzten Tage, dem 15. d. M , stattfinden.
[Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.] Die österr.-
ungar. Eiscnbahnvcrwaltungcn haben beschlossen, für :
Gegenstände, welche zu der Internationalen Elektrischen !
Ausstellung. Wien 1883, gesendet werden, nachfolgende j
Frachtbegünstigungen zu gewähren:
I. Für Stückgüter wird sowohl bezüglich des Tour-
ais Retourtransportes der Frachtsatz von 0,16 Kreuzer
für 100 kg und I km plu« 2 Kreuzer Manipulations-
gebühr auf 100 kg zugestanden ').
3. Bei Aufgabe der zur Ausstellung bestimmten Gegen-
stände in Wagenladungen wird auf dem Hin-
und Rucktransporte der fixe Frachtsatz von 0,13 Kreu-
zer für 100 kg und l km berechnet, mit der Mafsg.ibe,
dafs die Fracht für das faktische Gewicht — in
minimo, jedoch für 5000 kg auf Frachtbrief und |
Wagen — erhoben wird.
3. Die unter l. und 2. erwähnten Frachtsäue werden im :
Wege direkter Kartimng von der Aufgabe- bis zur
Bestimmungsstation Anwendung finden.
4. Die NcbengcbUhren, exklusive Manipulationsgebuhren,
sind anf Grund der in den Lokaltarifcn der betei-
ligten Verwaltungen enthaltenen Bestimmungen zu ■
berechnen.
') Dieter Frachtsau entspricht einer Tariferraifiisuu« »on un-
gefähr 70 » „ gegen den Normaltarif.
5. Den Sendungen für die Internationale Elektrische
Ausstellung wird ausnahmsweise die Werthvcrsichcrung
zugestanden.
Alle diese Begünstigungen haben lediglich für Trans-
porte von Österr.-ungrtr. Stationen nach Wien und
vice versa, und zwar unter nachstehenden Modali-
täten Geltung:
a) Die Sendungen sind aufser dem Frachtbriefe mit
einem von der Ausstellung* -Kommission ausge-
stellten Zertifikate zu versehen, auf welchem der
Name des Versenders, sowie die Bezeichnung der
Sendung ersichtlich sein mufs.
b) Die Rückbeförderung mufs auf derselben Route
wie der Hintransport geschehen.
c) Dem Frachtbriefe, welcher das retourgehende Gut
begleitet, mufs derjenige Frachtbrief beigeschlossen
werden, mit welchem das Gut hintransportirt
wurde; beide Frachtbriefe müssen überdies mit
einer Klausel versehen sein, mittels welcher die
Ausstellungs-Kommission bestätigt, dafs die Gegen-
stände zwar ausgestellt waren , jedoch nicht ver-
kauft wurden.
d) Die Sendungen dürfen weder auf dem Hin- noch
auf dem Rtlcktransporte mit Nachnahmen belastet
sein.
e) Die Beförderung der Sendungen hat mittels Last-
zügen zu geschehen und als Eilgut aufgegebene
Objekte werden nach den offiziellen Tarifen be-
rechnet.
Im Anschlüsse hieran tbeilt uns das Wiener Direktions-
Komite mit, dafs das österreichische Ministerium des
Aeufsern die nöthigen Schritte eingeleitet habe, um auch
die deutschen Bahnen zu veranlassen, die bei internatio-
nalen Ausstellungen üblichen Tarifcrmäfsigungen zu be-
willigen.
Wir verfehlen nicht, die deutschen Interessenten hier-
auf besonders aufmerksam zu machen.
[Internationale elektrische Aasstellung in Wien.] Das Direktions-
Komite ist, wie in einer am 5. d. M. abgehaltenen Sitzung
der Ausstellungs-Kommission mitgcthcilt wurde, bereits
darüber, in der Rotunde die Fundamente für schwere und
in Betrieb zu setzende Ausstellungsgegenstände herstellen
zu lassen, und ersucht deshalb die Aussteller von Motoren
und Dynamomaschinen in ihrem eigenen und zugleich im
allgemeinen Interesse, baldmöglichst die etwa noch rück-
ständigen dctaillirten Grundrisse für ihreFundamentirungen,
dann genaueste Angaben Uber Raumbedarf, Abmessungen
der Riemenscheiben an den Maschinenwcllen ihrer Appa-
rate, die Tourenzahl und den mittleren Kraftbedarf für
dieselben an das Direktions -Komite gelangen zu lassen.
In jener Sitzung wurde ferner aus der Mitte der Kom-
mission ein Organisations- Komite für die wissenschaft-
lichen Versuche gewählt, das sich mit den zu diesen Ver-
suchen heranzuziehenden Männern der Wissenschaft im
In- und Auslande in Verbindung setzen und alle nöthigen
Vorarbeiten besorgen soll. Sodann wurde ein Vorrrags-
Komitc gewählt, das die Abhaltung öffentlicher Vorträge
während der Ausstellung vorbereiten soll. Weiter wurde
mitgetheilt, dafs sich die französische Regierung von der
Kammer 80 000 Franken zu Ausstellungszwecken habe
verwilligen lassen und den Herrn G. Cochery fils.
Abtheilungschef im Ministerium für Post und Telegraphie,
nach Wien gesandt habe, um sich mit der Ausstellungs-
Kommission in Verbindung zu setzen, und dafs der Kaiser
von Kufsland 15000 Rubel zur Bildung einer russischen
Sektion auf der Wiener Ausstellung bewilligt und den
Kaiserlich russischen technischen Verein mit der Organi-
sation dieser Sektion beauftragt habe. Das dänische
Marine- und Kriegsministerium beabsichtige, die Aus-
stellung in hervorragender Weise zu beschicken. Für die
elektrische Bahn vom Pratcrstcrnc bis zur Rotunde habe
das Obersthofmeisteramt das nöthige Terrain überlassen,
Bau und Betrieb der Bahn übernehme die Firma Sie-
mens & Halske, und die Südbahn habe sich bereiter-
»3
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t78
KLEIKE MlTTHRl LUNGEN.
Kl.KK TROTKCHN, ZEITSCHRIFT.
APRIL iSBj.
[ Staatlich« Vorschriften In Betreff elektrischer Anlagen, j Die
Wiener Zeitung hat eine Verordnung der Minister des
Handels und des Innern vom 25. v. M. veröffentlicht, be-
treffend die Rcwcrbsmäfsigcn Anlagen zu Zwecken der
Erzeugung und Leitung von Elektrizität. Auf Grund der
§5?. 30 und 33 detr Gewerbeordnung vom 20. Dezember
1859 wird verordnet, dafs die gewerbsmäfsig betriebene
Herstellung von Anlagen für Erzeugung und Leitung von
Elektrizität zu Zwecken der Beleuchtung, der Kraftüber-
tragung und sonstiger gewerblicher und hauslicher An-
wendung, sowie der gewerbsmäßige Betrieb solcher An-
lagen an eine von der politischen Landesbehörde zu
ertlieilende Konzession gebunden ist. Wer dieses Ge-
werbe personlich betreiben oder die technische Leitung
desselben Übernehmen will, hat nebst der Erfüllung der
zur Erlangung eines jeden konzessionirten Gewerbes vor-
ge/.eichneten Bedingungen auch noch den Nachweis der
erforderlichen fachlichen Befähigung durch ein Zeugnifs
einer technischen Hochschule oder einer einschlägigen
Fachlchranslalt oder durch Darthuung einer vorausgegange-
nen längeren Beschäftigung im elektrotechnischen Lache
zu erbringen. Bei Verleihung der Konzession sind die
Lokalverhältnisse und die Klicksichten der polizeilichen
leberwachung ins Auge zu fassen. Die Genehmigung
der Betriebsanlage für dieses Gewerbe hat auf Grund des
in der Gewerbeordnung vorgesehenen Ediktalverfahrens
zu erfolgen. Zur Prüfung der Bctriebsanlagen sind Fach-
männer beizuzichen. Durch die projektive Betriebsanlage
und durch deren Genehmigung, sowie durch deren Aus-
fuhrung dürfen insbesondere Telegraphenleitungen nicht
beeinträchtigt werden. Die Gewerbebehörden haben in
schwierigen Fallen, insbesondere in den Fällen von Kraft-
übertragung, im Wege der politischen Landesbehörde die
gepflogenen Erhebungen dem Handelsministerium vor der
Genehmigung «1er Belriebsanlage zur Begutachtung vor-
zulegen.
! Dispersions - Photometer.* Das jetzt in England «ehr be-
liebte D i s pe rs i o n s- 1' ho t o in e t e r von W. E. Ayrton
und John Perry ist der fünfte Apparat dieser Art, den
die Erfinder seit 1879 konstruirt haben. Es ermöglicht,
schnelle Beobachtungen im kleinen kaum anzustellen,
indem das Licht eine Knnkavlinse zu passiren hat und
so geschwächt wird. Es ist ein Kumford- I'hotometcr ;
Bouguers und andere Photometer haben den Nachtheil,
dafs kleine Aenderungen in der Stellung des Beob-
achters die Verglcichung sehr erschweren. Aus diesem
Grunde ward auch Typus 4 de» Dispersions-Photometers,
gezeigt auf der Pariser Ausstellung, verworfen, und der
Schirm, auf den die beiden Schatten dos undurch-
sichtigen Stabes, erzeugt durch die Normalkerze und die
zu bestimmende Lichtquelle, fallen, aus Löschpapier statt
gewöhnlichem Papier hergestellt.
In dem neuesten l'hotometer befindet sich vor dem
Schirm aus Löschpapier unbeweglich der Stab, dann die
Normalkerze und Konkavlinsc. beide so auf Mafs«täbcn
klärt, das Oberbaumaterinl und die Hcrstellungsarhciten
gegen äufserst billige Vergütung )>eizustellen. Von den
bereits eingegangenen 317 Anmeldungen kämen 173 auf
Oesterreich-Ungarn, 64 auf Deutschland, 18 auf Frank-
reich, 16 auf England, 14 auf Italien, 9 auf Belgien,
6 auf die Schweiz. 6 auf Rufsland, 5 auf Nord-Amerika,
3 auf Dänemark, 2 auf Holland. Zum Betriebe der Mo- <
toren würden an Dampf in den Anmeldungen 1086 Pferde- j
stärken verlangt und 1 293 seien angeboten ; die angebotene J
motorische Kraft betrage 1 1 56 Pferdestärken, die liegehrte ,
1070. Das k. k. Unterrichtsministerium hat den Professor .
an der Staatsgewerbeschule Jos. Pechau beurlaubt und ;
dem Direktion« -Komilc zur Verfügung gestellt. - Das
Präsidium der wissenschaftlichen Kommission bei der vor-
jährigen Ausstellung in München hat sich erboten, alle
ihm zu Gebote stehenden Mittel zur Vornahme wissen-
schaftlicher Untersuchungen dem Wiener Konnte für
schaftliche Versuche zur Verfügung zu stellen.
verschiebbar, dafs man ihre Entfernungen vom Schirm
unmittelbar abliest. Diese Theile sind vor dem direkten
Lichte geschützt, obwohl diese Vorsichtsmafsregel kaum
nöthig sein soll. Die seitlich befindliche Lichtquelle
schickt ihr Licht nach einem Spiegel, der die Strahlen
der Linse zuleitet. Dieser Spiegel — dies ist der Haupt-
punkt — ist um 45 0 gegen die Horizontalaxe geneigt
und um dieselbe drehbar. Wechseln während der Unter-
suchung, wenn die Lichtquelle, ?.. B. eine elektrische
Lampe, hoher oder tiefer aufgehängt wird, die Einfalls-
winkel der Lichtstrahlen, so würde sich damit auch die
Menge des rcflektirten und absorbirten Lichtes verändern,
wenn jene Drehung des Spiegels um seine horizontale
Axe es nicht erlaubte, alle Strahlen unter 45 0 aufzu-
fangen und nach der Linse zu richten. Diese Drehung
markirt sich auf einer Scheibe, die damit zugleich an-
giebt, unter welchem Winkel die Strahlen der Lainpe die
Horizontale treffen. Gerade unter dem Mittelpunkte des
Spiegels befindet sich ein verticaler Stift, um den der
ganze Apparat, der auf einem Dreifufse ruht, in der
HorizontalclKne gedreht werden kann. Bezeichnet f die
Brennweite der Linse, d die Entfernung derselben vom
Schirme, c die Entfernung der Normalkerze vom Schirm am
Ende des Versuches, wenn beide Schatten gleich stark
sind, und D die Entfernung der Lichtquelle vom Schirm,
so findet man nach folgender Formel die Lichtstärke L
der betreffenden Quelle in Normalkerzen:
/
Für gewöhnliche Zwecke wird eine Linse von 4 Zoll
engl. (o,i in) Brennweite benutzt, und sind für diese Ta-
bellen berechnet. Der Spiegel ist ein versilberter Glas-
spiegel. Der Verlust durch Absorption ist experimentell
auf 30 bis 34 ".-'„ des einfallenden Lichtes festgestellt,
und ergiebt sich daraus die Regel: Addirc 1 der be-
rechneten Lichtstärke zu derselben, d. h. also: — Z der
2
obigen Formel ist die richtige Zahl. Man macht mehrere
Beobachtungen hinter einander für jede Lampenhöhe, die
Schatten abwechselnd durch grünes und rothes Glas
beobachtend und die betreffenden Entfernungen notirend.
Zieht man die Lampe dann höher oder senkt sie, so hat
man den Spiegel einzustellen, d. h. zu drehen, was
schnell geschieht, und man findet das D der obigen
Formel bei einer Entfernung zwischen Schirm und
Spiegelmittelpunkt von 22 Zoll engl. (o,»& in) nach der
Formel D 22 -f- 5 sec 9, wo D die Entfernung des
Spiegelniittelpunktes von der Verticallinic der Lampe
und o die Elevatum derselben angiebt, d. h. den Winkel,
um den man den Spiegel gedreht hat. Es folgt hieraus,
dafs es für den Spiegel eine Nonnalstcllung geben roufs,
bei welcher das Licht nach dem Zentrum des Schirmes
reflektirt wird.
Mit leidlich beständigem Lichte lassen sich in der
Minute 5 Beobachtungen machen oder gut joo in einer
halben Stunde, wobei man den Elevationswinkel der
Lampe von -f- 60" zu — Co0 sinken lafst. Die ersten
Beobachtungen mit diesem Photomeier ergaben etwas zu
hohe Resultate, wenn andere Instrumente zur Verglcichung
gezogen wurden. Dieser scheinbare Fehler stellte sich
aber als ein Vortheil heraus. In gewisser Luft werden
alle, besonders die grünen Strahlen, merklich absorbirt.
Da nun die gewöhnlichen Photometer eine lierrächtliche
Entfernung zwischen elektrischer Lampe und Photometer
nöthig machen, ist die Absorption der Lichtstrahlen bei
ihnen bedeutender als bei Anwendung des Dispersions-
Photometer«, das dicht neben die Lampe gestellt werden
kann. Benutzt man letzteres als gewöhnliches Photo-
meter, mit Weglassuug von Linse und Spiegel, so erhalt
man auch hier höhere Resultate, wenn die Lampe näher
gebracht wird , besonders für starkes und grünes Licht.
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Ei.f.ktrotf.ci!n. Zeitschrift.
APRII. fft8}.
Kl.KINK MlTTHEII.UXGKN.
»79
(Einflufs von Metallscheiben auf einander bei Nähe-
rung.] H. Pellet hat in den Comptcs rendtts,
Bd. 44, S. 1247, URcr Experimente berichtet,
die er seit mehr als drei Jahren im physikali-
schen Laboratorium der Sorbonne fortgeführt
hat. Nähert man eine blanke, sorgfältig ge-
reinigte Metallscheibe einer anderen bis auf
einige Millimeter oder Zehntelmillimeter, so er-
scheinen die Eigenschaften der Oberflächen her-
nach verändert. Die Veränderung hängt ab von
der Natur der Metalle, der Entfernung und Zeit
der Einwirkung; sie erreicht bei längerer Ein-
wirkung langsam ein Maximum und verschwindet
langsam wieder. Pellet bestimmte dieselbe,
indem er die Potenzialdiffercnz zwischen einer
vergoldeten Messingplatte und einer Blciplatte
z. B. feststellte, dann die Bleiplatte einer an-
deren Metallplatte, z. B. einer Zinkplatte, näherte,
nach einiger Zeit die Zinkscheibe fortnahm und
wieder die Potenzialdifferenz zwischen seiner
Mcssingplatte und der betreffenden Bleiplattc
bestimmte. Es zeigte sich eine Differenz von
einigen Hundertsteln Volt, negativ oder positiv,
je nachdem die erste Bestimmung mit dem
exponirten oder frischen Metall unternommen
ward. Obwohl so mit elektrischen Hülfsmitteln
bestimmt , kann man die Veränderung doch
nicht als von elektrischer Natur bezeichnen, da
z. B. gröfsere Potenzialdifferenzen zwischen bei-
den Platten nicht zu gröfseren Resultaten führen,
was man erwarten sollte, wenn eine Polarisations-
wirkung der Luft vorläge. Pellet hält viel-
mehr die Veränderung für materiell, vielleicht
hervorgerufen durch Verflüchtigung des Metalles
und Condensation desselben auf der gegenüber
befindlichen Scheibe. Mosers Beobachtungen
und der Geruch gewisser Metalle würden dann
verwandter Art sein. Der Einflufs von Kupfer
auf Zink war noch deutlich bei 0,01 m Ent-
fernung, dagegen wirkt Zink auf Kupfer oder
Gold kaum ein. Gute Wirkung liefern Blei und
Eisen, aueb Kupfer, Platin und Gold.
^FwTaMl-DynamomaKhine.] In der vor wenigen Tagen
eröffneten elektrischen Ausstellung im Aquarium zu
London bildet die«e mit viel Geräusch in Szene gesetzte
Maschine, deren Konstruktionseinrichtung wir unseren
Lesern bereits auf S. 13 diese» Jahrganges mittheilten,
einen Hauptanziehungspunkt. Engineering schreibt dar-
über: »Die Maschine ist in einem Annex hinter dem
Schwimmbassin aufgestellt und speist ?2o Swan-Lampcn.
welche das Bassin und die Speisegalerie erleuchten. Sie
macht 1 900 Umdrehungen in der Minute und wird durch
zwei achtzollige Ledertrcibricmcn getrieben, welche mit
einer Geschwindigkeit von 6 000 Fufs in der Minute
laufen- Trotz dieser grofsen Geschwindigkeit werden
die Lampen aber nicht hinreichend gespeist; sie brennen
sichtbar rother als die Gasflammen in demselben Kaum.
Es ist vorläufig nicht möglich, anzugeben, wieviel Arbeil
die Maschine verbraucht, aber der blofsc Augenschein
lehrt, dafs diese bei weitem mehr betrügt, als die 32 Pferde-
stärken, welche die Lumpen verlangen. Jeder Kiemen
würde, mäfsig geschätzt, etwa 50 Herdestärken Uber-
md der Kontrast zwischen dem I nifange
dieser Transmission und dem dadurch erzeugten Licht
ist sehr in die Augen fallend. Die Maschine selbst ist
zu klein, um viel Arbeit ohne schädliche Erhitzung auf-
nehmen zu können ; ein erheblicher Hctrag verloren
gellender Energie findet sich in dem enormen Volumen
stark erhitzter Luft, welche von der Armatur nach allen
Seiten ausgeworfen wird. Es ist natürlich, dafs jede
Dynamomaschine einen betrachtlichen Windzug verur-
sacht, doch sahen wir kaum jemals eine, welche einen
so heftigen und nur annähernd so heifsen I.uftstroin her-
vorbrachte wie diese.«
[GoriJons Wechiclstrcmmasthme.' Engineering vom 9. März
1883 bringt einen Bericht über die Leistung dieser durch
ihre Grofsc bemerkenswerthen Maschine, über deren
Einrichtung wir S. 117 dieses Jahrganges bereits die
nöthigen Angaben mitgetheilt haben. Die erregende
Dynamomaschine wird durch eine kleine 5 pferdige
Dampfmaschine getrieben und liefert einen Strom von
25 Ampere. Die grofsc Dampfmaschine, welche die
Wechselstrommaschinc speist, liefette am Tage des Ver-
suches (17. Januar) nach Ausweis der durch einen
Richards'schcn Indikator genommenen Diagramme 170
indizirtc Pferdestärken, so dafs der Gesammtbcdnrf nn
mechanischer Arbeitskraft sich auf 175 Pferdestärken
(engl.) belief. Die elektromotorische Kraft des erzeugten
Stromes betrug 103 Volt. Es brannten 1 400 Swan-
Lampen von je 30 Ohm Widerstand in zwei Strom-
kreisen, in welchen immer je zwei Lampen hintereinander
geschaltet waren. Der Gcsammtwiderstand der Lampen
betrug hiernach:
1 2 . 10
• — J- - O.r.8« Ohm.
2 350
Hierzu kommt der Widerstand der Leitung mit o,«t Ohm
und der innere Widerstand der Maschine mit O.cc^ Ohm,
so dafs der Gcsammtwiderstand - 0,^85 oder rund
o,. Ohm anzunehmen ist. Dieser giebt bei einer clektro-
103
motorischen Kraft von 103 Volt einen Strom von
0,1
_ 1 030 Ampere.
In dem Photomctcrraumc zeigten die Lampen eine
Leuchtkraft von 22 bis 23 Kerzen; mithin wurden im
Ganzen 1400.22^ — 31500 Kerzen für 175 indizirte
Pferdestarken, d. h. etwa 180 Kerzen für jede Pferde-
stärke erhalten.
£*
Die erzeugte elektrische Arbeit betrug hiernach:
\V
= 106090 Volt- Ampere, also erhält man aus
106 090
103*
~Ö,~
jeder indizirten Pferdestärke
perc
'75
606 Volt - Am-
Da schließlich 1 elektrische Pferdestärke (engl.)
606
746 Volt -Ampere, so ist der Nutzeffekt: —
746
— ; o.sis. Wohlverstanden giebt diese Zahl das Verhält-
nis zwischen der durch die Wechsclstrommaschiiie er-
zeugten elektrischen und der im Zylinder der Dampf-
maschine indi/irten mechanischen Arbeit. Wurde man
die von der Dampfmaschine auf die WechseLtrom-
maschine wirklich übertragene Arbeit in Rücksicht ziehen,
so mUfstc sich der Nutzeffekt etwa lo" ,, höher stellen.
TDe Kabathi Akkumulator," Hei Konstruktion seines Akku-
mulators hatte de Kabath in Pari« bcunders im Auge,
grofsc Sammelkapazität bei geringem Gewichte der Batterie
zu erreichen. Zur Darstellung seiner Zelle nimmt er
Bleibender von 0.1 mm Dicke und I cm Breite; die eine
Hälfte derselben wird sogleich in der gewünschten Länge
von 36 cm geschnitten, die andere Hälfte von ursprüng-
lich 56 cm Länge durch Rollen zwischen gerillten Walzen
auf dieselbe Länge 36 cm reduzirt. Von diesen flachen
23»
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i8o
. Kleine Mittheilungen.
Fl KKTRoTEC'UN. ZEITSCHRIFT.
APRIL ,88j
und gewellten Bändern werden 180 bin mo abwechselnd
Ubereinandergelegt und das Ganze in eine dünne Blei-
scheide gefügt, die an den Längsseiten offen ist und nur
üben und unten die Bänder schliefsend mnfafst. Diese
Scheide ähnelt so einem sehr langen, an beiden Längs-
seiten aufgeschnittenen Couvert von 38 cm Lange, 9 cm
Dicke. 1 cm Breite und 1 kg {«.wicht; an das eine
schmale Ende wird ein Rleistrcifen angesetzt und die
Scheide mit Reihen von kleinen Lochern durchbohrt, so
dafs in der fertigen Batterie die Flüssigkeit ungehindert
zirkulircu kann. Je 6 solcher Zellen in einem Glas-
gefäfse bilden die • Laboratonumsbatterie« von 6 kg Ge-
wicht, 12 Zellen von 35 kg Gewicht die gröfscre Batterie.
In beiden hängen die ein/einen Zellen vertikal. Neuer-
dings hat de Kabath eine andere Batterieforni einge-
führt: hölzerne Kasten, innen mit Ebonit gefüttert, zeit-
lich mit Glasführungcn versehen, die je zwei der Iiier auf
ihren Längskanten ruhenden Zellen umfassen. Die End-
blcisrrcifcn jedes l'a.ires sind an entgegengesetzten Luden
angebracht und können nach Belieben zusammengefaßt
werden. Auch von dieser Batterie werden zwei Typen
fabrizirt, zu 6 kg und 25 kg, im Preise von 30 Fr. and
"5 Fr. Diese Anordnung erlaubt, wie erwähnt, be-
liebige Verbindungen und ermöglicht, einzelne schadhafte
Zellen mit Leichtigkeit herauszunehmen.
Die Präparation des Akkumulators geschieht wie bei
dem ursprünglichen Plante 'sehen Akkumulator , nicht
nach Faure's Methode, der bekanntlieh von vornherein
abwechselnde Schichten von Blei und Mennige überein-
ander lagert. Soll die Batterie vorbereitet werden, so füllt
man den Kasten mit Wasser (destillirtes wird empfohlen)
mit Zusatz von einem Zehntel reiner Schwefelsaure und lafst
einen Strom durch die Batterie passiren, dessen Richtung
man manchmal ändert, um eine vollkommene Oxydation
aller Theile des Bleies /u erreichen. Dies dauert länger als
das Vorbereiten der Kaure-Batterie, ist aber steherer und
gleichmäßiger. Fs giebt leider kein besonderes Merkmal
für das Fnde der Operation. Als Llcktri/itatsijiicllc sind
alle direkten Ströme benutzbar, von Daniclbcllen oder
Therwosäulen ebenso gut wie von Magneto- und Dynamo-
maschinen. Gewöhnlich werden Crammes selbsierregcnde
Dynamomaschinen verwandt, von Gasmaschinen getrieben,
die ihnen 800 Umdrehungen in der Minute ertheilen;
jede Grammemaschine kann 30 Akkumulatoren in drei
Schaltungen zu je 10 laden. Es ist hierbei sorgfältig zu
beachten, dafs die elektromotorische Kraft des ladenden
Stromes nicht unter ein gewisses Minimum sinkt, da
sonst die Richtung des Stromes umgekehrt werden könnte,
die Akkumulatoren sieh entladen und ernstliche Störungen
in Leitern und Maschinen verursachen konnten. Um
dies Minimum zu sichern, wickelt de Kabath den
Leitungsdraht von Maschine zu Akkumulator spiral-
förmig, wie in einem Elektromagnet, auf, und läfst
einen Anker anziehen , dessen Verlängerung in Queck-
silber taucht, und der, wenn angezogen, den Strom-
kreis schliefst. De Kabath benutzt seine Akkumula-
toren besonder» zur Speisung von Maxim'schcn Gliili-
lampen. Die Einrichtung enthält ein Ampercmetcr von
Deprcz - Carpentier , eine Signalgloekc von Bar-
bier Pierret, die durch die Starke des Schalles die
Stromstärke und durch die Zeichen -|- oder — gleich-
zeitig die Richtung des Stromes angiebt, einen Kommu-
tator von Reynier, mit dem beliebige Gruppen der
Akkumulatoren schnell ein- und ausgeschaltet werden
können, und einen Kommutator zur Veränderung der
Stromrichtung von Judet (vgl. IS82, S. 207).
Die Beziehungen zwischen der Anzahl der zu speisen-
den Lampen und der dazu ndthigen Akkumulatoren er-
geben sich aus dem Folgenden- Fs sei «' die Zahl der
Lampen, r' deren Widerstände, wenn heifs (halb so gTofs,
wenn kalt;, r1 die Potenzialdifferenz und <• die erforderliche
Intensität, dann ist /' ' - ; /' und » -' werden vom Fa-
brikanten angegeben. Nehmen wir dieselben Buchstaben
ohne Indizes für die Akkumulatoren in q Schaltungen zu
je t Elementen (wo also n — q i). so mufs, um die
«' Lampen zu versorgen, q i 11' i' -
J
folgt, dnls // • Nach Ohm ist:
J werden. Daiau-
fr
r<
woraus / sich ergiebt.
Hat man B. 50 Lampen mit r< 32 Ohm. e' 4S
Volt und /' - - I,t Ampere, und zur Verfügung Akku-
mulatoren mit >■ o, 1 Ohm, ■• 2 Volt. /' - 16 Ampere,
7
so würde y //'/' SO Xi.s "l Ampere, q
oder
-5
oder rund </■-$• 1 -
10 ' y yr— rj
rund / it'i; d. h. die 50 Lampen könnten mit je ;6
Akkumulatoren in s Schaltungen, also mit 130 Akkumu-
latoren zum Leuchten gebracht werden.
Versuche, angestellt im C o n * e r v a t <> i r e des Arts
et Metiers, ergaben, dafs ein Akkumulator von 35 kg
Gewicht hin 500 Coulomb oder rund 50c OOO Coulomb
cqo OOO
lieferte; dies giebt bei 16 Ampere ^ -Sek. oder
9 Stunden Fntladungsdaucr.
Es mufs erwähnt werden, dafs in diesen Berechnungen
die Widerstände in den Leitern aufser Acht gelassen
sind ; in der Prasts würden diese Widerstände die Zahl
der Schaltungen nicht beeinflussen, aber eine größere
Zahl von Zellen in jedem Akkumulator erfordern.
: Betriebskosten und Ertrag der cngHichen Telegraphen, j W ie
The Electricien, Bd. 10, S. 410, berichtet, betrugen nach
einem für das Unterhaus angefertigten Berichte des Schatz-
amtes die Gesammteinuahmen des Telegraphendienstes
in dem Jahre vom I. April I SS 1 bis 31. März 1882 ab-
gerundet die Summe 330X7813 Maik , die Ausgaben
28800 066 Mark, so dafs für Verzinsung des Anlage-
kapitals 4277853 Mark verblieben. Die Zinsen für dieses
21761 1425 Mark betragende Kapital waren für das Jahr
Iiis 5. Januar 1882 6528340 Mark, so dafs sich ein De-
fizit in der Telegraphenvcrwaltung von 22505c» Mark
für das Finanzjahr 1882 ergiebt. Das Gesammtdefizit in
der Zeit vom I. Januar 1872 bis 31. Mär/ 1882 beträgt
26607000 Mark.
[Telegraphen in China. Bis zum Jahre 1876 herrschte in
China eine solche Abneigung gegen das Telegraphen-
wesen, dafs die immer wieder erneuerten Versuche der
Crent Northern Telegraph Co. zur Errichtung einer Land-
linie von Foochow nach Amoy stets erfolglos blieben.
Nachdem aber die chinesische Regierung die Möglichkeit
erkannt hatte, sowohl den Bau der Linien als auch die
Bedienung der Morse - Apparate durch Eingeborene aus-
führen zu lassen, wurde die Erlaubnis crtticilt zur Er-
richtung einer Linie vom Paläste des Vizekönigs Li llung
( hang nach dem Amte des Torpedo-Ingenieur« Betts der
Regierung. Dieser Linie folgte sehr bald eine andere
von Tientsin nach den zahlreichen Forts von Taku und
Pch Tang; das erste offizielle Telegramm auf der-
selben war der Befehl des Vizekonigs an den Komman-
danten der Forts, das amerikanische Schiff »Ashuclot»,
mit Präsident Grant am Bord, durch 21 Kanonenschüsse
zu begrllfsen und sein Erscheinen in Taku zu melden.
Im Jahre 1880 wurde dann die telegraphische Verbin-
dung von Shanghai und Tientsin angeordnet, hauptsäch-
lich mit Rücksicht auf den zu jener Zeit in Aussicht
stehenden Krieg mit Kufsland. Diese mehr als 1440 km
lange Linie wurde auf Kosten des Kaiserlichen Verthei-
digungtamtes von der Great Northern Telegraph Co.,
ohne irgendwo auch nur den geringsten Widerstand seitens
der Bevölkerung zu finden, ausgeführt und im Dezember
1881 dem Verkehr Ubergeben. Aufser sechs oder sieben
Beamten der Gesellschaft sind auf der ganzen Linie nur
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El EKTROTFCHN. ZF.ITSOtRTFT.
Ai'Kir.
Kleine Mittheilungen.
181
Chinesen beschäftigt. Eine weitere Ausdehnung ist jetzt
von ( hiankiang n.ich Nankin beschlossen: ferner ist eine
Linie von Nankin nach llankow geplant, doch ist noch
nicht bestimmt, ob diese Linien in den Betrieb de*
Staates oder der mehrfach genannten Gesellschaft über-
gehen sollen. Diese hat aufserdem Kabel von Hong-
kong nach Shanghai, von da nach Nanga»aki und Wla-
diwostock in Sibirien, die 1870 gelegt wurden.
(TclegTaphic Journal, Bd. II. S. 123.)
(Brights telegraphischer Klopfer.] Der bereits im
Jahrgang 1881, S. 342 erwähnte Telegraph von
l'h. Bright — mit welchem es sich nach W. H.
I'reeces Angaben ganz vorzüglich nach dem
Gehör') arbeitet — ist nach Engineering (Bd. 34,
S. 4S2) in eine Form gebracht worden, welche
ebenso wohl ein Telcgraphiren mit gleich langen
Strömen von verschiedener Richtung, wie mit
kurzen und langen Strömen von einerlei Ricli-
lung gestattet; in letzterem Falle steht er dem
amerikanischen Klopfer ganz nahe. In dieser
neuen Form des Bright'schen Telegraphen sind
die massiven Ambose des gewöhnlichen Klopfers
durch Röhren s} und .cs aus Muntzmetall ersetzt
und dabei sind die Töne hell, angenehm und
weich, doch nicht nachklingend geworden; über-
dies ist der den Hammer tragende Hebel so
lang, dafs der Fm] »fangende ebenso bequem
wie mit dem Ohr auch mit dem Auge das
Telegramm aufnehmen kann.
Die obenstehende Abbildung zeigt den eigent-
lichen Klopfer. Die Spulen ///, und ///,, welche
mittels der Klemmschrauben und it in die
Leitung eingeschaltet sind, enthalten Fisenkerne,
welche auf denselben Pol eines permanenten
Magnetes M aufgesetzt sind und daher dem
bei -v gelagerten Anker a aus weichem Fisen
den nämlichen Pol gegenüberstellen. Der
Anker kann unpolarisirt sein, ist aber gewöhn-
lich den Kernenden von ///, und ///, entgegen-
gesetzt polarisirt, indem er mit seiner Axe auf
den anderen Pol des Magnetes M aufgesetzt
1 Wtc l'tci'Cc *.n einem arn »v Fc'tru.ir in der Institution <•{
Civil Knyinccmiy ^dullencn Vortr:ik;e mit^ctlieilt 1i.it, breitet *tcli
• lu» Arbeiten nach den» C,e|i,.r in l'".ii«l "h l »elir »avcl. «ui. Wah-
rend ifiv, dort nr>ch Viru ein/'xer Klopf,» in» fiehfauch war. «ind
jet/t ukj.) im Micn-.tr, Uclx-i'tirs werden dj-elh-t auch -he \|.>i-.e
»treittn nicht auf he« ahn , «nndcri» jjleirh na<h dem l.e-cn ver-
»liehict.
ist. Von der Axe r aus setzt sich der Anker a
in einen leichten Aluminiiimarm / nach oben
zu fort, der am oberen Fnde einen flachen
Ring r aus Mttntzmetall oder einem anderen
sonoren Metall trägt und zwischen den beiden
Röhren s, und st aus ähnlichem Metall hin- und
hergeht und beim Antreffen an t, und s7 Töne
von verschiedener Höhe und Klangfarbe giebt.
Wird nun, ähnlich wie bei den Nadeltelegra-
phen, mit Strömen von verschiedener Richtung
telegraphirt, so steht a in seiner Ruhelage mitten
zwischen ///, und /«,, r steht mitten zwischen st
und /, und schlägt je nach der Stromrichtung
nach links oder nach rechts aus. Wird dagegen
wie beim Morse mit kurzen und langen Strömen
von einerlei Richtung telegraphirt, so Hegt r in
seiner Ruhelage etwa an st an (wie in der Ab-
bildung) und schlägt durch die kurzen und
langen Ströme stets an s2. Die zugleich als
Anschläge oder Stellschrauben dienenden Röh-
ren s, und ja können übrigens mittels der Hand-
grifte //, und //, verstellt werden, wodurch man
eine V erstellung der magnetischen Theile umgeht.
In einer anderen, im Engineering ebenfalls
abgebildeten Form dieses Telegraphen eignet
er sich besonders zur Benutzung als Relais. In
dieser zweiten Form sind w, und in., wesentlich
länger; a wird nicht durch sein Gewicht, son-
dern durch eine sich an sein unteres Ende an-
heftende und von der Fufsplatte kommende
Abreifsfeder in seine Ruhelage zurückgeführt;
die Polstücke von m, und m} sind verstellbar,
damit man das Spiel des Ankers reguliren kann;
der Hammer /- und die Röhren s, und s, sind
mit Platinkontakten ausgerüstet. Mit einem
solchen Telegraphen kann man ebensowohl das
Telegramm nach dem Gehör ablesen, als mittels
einer Lokalbatterie auch eine Niederschrift auf
einem Schreibapparat erhalten.
Für Fisenbahnzwecke, für Feldtelegraphie und
für Landpostämter wird dieser Telegraph als
weit zweckmäfsiger bezeichnet wie der gewöhn-
liche Klopfer. Er ist sehr empfindlich und
arbeitet selbst auf schadhaften Leitungen noch
gut, wenn der gewöhnliche Klopfer versagt.
Der abgebildete Telegraph arbeitet mit einem
Leclanchci-Flement in einer Leitung von 2500
Ohm Widerstand oder etwa in 320 km ober-
irdischer Leitung. Der Widerstand seines Elektro-
magnetes beträgt etwa 400 Ohm, der Wider-
stand des Elektromagnetes in der Relaisform
etwa 200 Ohm.
[Langdons Endisolator und Einfuhrungsrohr.) Der in
Fig. 1 nach Tclegraphic Journal, Bd. 11, S. 475,
in Ansicht und im Durchschnitte dargestellte
Isolator von W. Langdon, Telegraphen-Ingenieur
der Midland Eisenbahn, zeichnet sich dadurch aus,
dafs die denselben tragende Fisenstütze sehr tief in
den Porzellankopf eintritt, so dafs der vom Draht
ausgeübte Zug unmittelbar von der Stütze auf-
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1
l82
Kleine Mittheilungen.
El-EKTROTECHN. ZFJTSrimiFT.
APRIL ittv
genommen wird, die mit einem sehr grofsen
Manisch auf ihrem Träger aufsitzt und so eine
sehr gute, breite Atiflage auf demselben findet.
Die Stütze ist so stark, dafs sie einem Zuge
von 550 bis 600 kg Widerstand leistet. Der
Porzellankopf ist mit einer Anzahl Einkerbungen
versehen, die jede zur Aufnahme des Leitungs-
drahtes dienen können, die aber auch sehr
nützlich sind , wo Kupfer- und Kisendrähie an
einander anzu>chliefsen sind; da wird der Eisen-
Fig. 2.
[A. d' Arj.nr.vali Telephon/ Zu der Anordnung.
A. d'Arsonval dein magnetischen Felde in seine
draht um die untere, der Kupferdraht um die
obere Einkerbung gelegt und beide durch eine
gewöhnliche Schleife verbunden.
Fig. 2 giebt Ansicht und Schnitt von \V. Lang-
dons Einfiihrungsstück, bestehend aus einer in
ein durchbrochenes gufseisernes Kniestück ein-
geschlossenen Glas- oder Porzellanröhre. Beide
Enden derselben treten über diese Schutz-
kappe vor; das der Säule zunächst liegende
wird in dieselbe eingelassen, das andere Ende
soll mittels der Löcher in der Eisenkappe
durch den Regen gereinigt werden. Die iso-
lirendc Röhre ist kurz vor dem Ende zusammen-
gezogen, um den eingelegten, mit Guttapercha
überzogenen Draht zu zentriren und so vor
der Berührung mit den Kanten der Röhre zu
sichern. Ein Filzring wird zwischen Isolator
und Säule eingelegt.
welche
igneuscnen reine in seinem Tele-
phon gegeben hat. wurde er durch die Beobachtung ver-
anlaßt, dafs ein von einem elektrischen Strome durch-
laufener Draht die grofstc Wirkung giebt, sobald er
zwischen die beiden Pole des Magnetes eines Tcle-
phones, wie bei Gower. Siemens, Ader u. s.w., ge-
bracht wird. d'Arsonval suchte nun nach einer ge-
eigneten Art der Spulung, durch welche der äufsere Theil
des Drahtes vermieden werde, da dieser nur einen Wider-
stand in den Stromkreis einfuhrt, ohne wesentliche nutz-
bare Wirkung hervorzubringen. Er erreichte dieses
durch seine Anordnung, die im äufseren Ansehen an
Aders Telephon erinnert. Ein ringförmig gebogener
Magnet bildet einen Handgriff. An einem Pole desselben
ist ein zylindrischer Stift von weichem Eisen aufgesetzt;
an dem anderen ein Ring von demselben Material an-
geschraubt, und zwar umgiebt der Ring konzentrisch
jenen Stift. In dem so gebildeten hohlzylindrischcn
Zwischenräume befindet sich eine Spule; d'Arsonval*
Telephon wiegt nur 125 g, nat nur 20 Ohm Widerstand
und leistet bedeutend mehr als Gowcrs Apparat.
Während Gowers Telephon mit einem Hörrohre ver-
sehen ist, welches das bekannte unangenehme Geräusch
verursacht, dessen Entstehen d'Arsonval (nach Tck-
graphic Journal, Bd. II, S. 72 ) theil* dem zu gTofsen
Durchmesser des Rohres, thci's der eingelegten, zur Ver-
steifung dienenden Drahtspiralc im Kohrc zuschreibt.
d'Arsonval vermeidet diese Schwierigkeit dadurch, dafs
er eine einfache Röhre von Guttapercha, 8 mm im Durch-
messer, benutzt, wodurch alle Resonanz vermieden wird.
Es hat sich vorteilhaft erwiesen, zwei solcher Kohren,
die eine zum Sprechen, die andere zum Hören, zu be-
nutzen.
Bezüglich des in d 'Arso n va I s Telephon verwendeten
ringförmigen magnetischen Feldes ist daran zu erinnern,
dafs ein solches auch schon vorhanden ist in zweien der
Telephon formen , welche für Siemens & Halskc unter
No. 2355 vom 14. Dezember 1877 ab patentirt sind, und
dafs solche magnetische Felder auch noch einige Jahre
früher schon von Siemens & Halskc angewendet wor-
den sind, z. B. in dem bekannten Rufsschreiber.
[DoJbem Neueningen an Telephongebern und Kabeln.: Um die
Telephongcber empfindlicher zu machen, giebt Dolbear
seinen Instrumenten eine solche Form, dafs die Schall-
wellen nicht, wie gebräuchlich, bei gTöfserer Stärke inni-
geren Kontakt hervorbringen, sondern umgekehrt, den
Kontakt schwächen und aufhellen. Er schlägt zu diesem
Zwecke verschiedene Anordnungen vor. In einem Geber
hat er z. B. in der Rohre zwei fast parallele Membranen,
die, jede mit einem Drahte verbunden, sich am Ende der
Röhre unter einem spitzen Winkel treffen und leicht
gegen einander federn. Man spricht in den von den
Membranen gebildeten offenen Winkel. — Oder man legt
eine Membran schräg durch die Röhre, so dafs sie an
dem einen Ende oben mit dem einen Drahte, an dem
anderen Ende unten mit dem anderen Drahte verbunden
ist. — Eine andere Form des Gebers ähnelt einer Trommel
mit zwei Membranen, oben und unten, und zwei seit-
lichen OefThungen, die einander genau gegenüber liegen,
und durch welche die Schallwellen eintreten. Die Mitten
der beiden Membranen sind durch senkrechte Metallstäbe,
die sich unter gewöhnlichen Umständen mit ihren Spitzen
berühren, mit einander verbunden; diese halben Stäbe
sind zugleich die Elektroden. — Eine dritte Form weicht
von den anderen mehr ab. Man spricht in die weitere
Ocflhung einer konischen Kohte aus einem dünnen Metall,
um deren anderes Ende sich ein Ring von Gaskohle
genau, aber lose legt. Dieser Ring wird am besten aus
Gaskohlenpulver bereitet und dann mit einem Filztlbcrzugc
bedeckt und durch eine Fassung aus Kautschuk fest-
gehalten. Der eine Draht ist mit der äufseren Ober-
fläche dieses Ringes, der andere mit der Metallcohre
verbunden, und der Strom wird also durch den Kohlcn-
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Elektkotech*. Zf.ttschrift.
APRIL 1883.
Kleine MiTTHF.rnrNGEN.
r83
ring gesell lossen , wenn die elastische Metallrohre durch
die Schallwellen gegen ihn geprefst wird.
Mehr Beachtung als die letzteren Tclcphongeber scheint
ein Patent zu verdienen, in dem die Beseitigung der
wahrend des TelegTaphircns in der Kabelhülle induzirten
Strome durch möglichste Verringerung der Berührung
zwischen Leiter und Isolator angestrebt wird. Dolbear
wickelt unmittelbar um den Leiter in langen Spiralen ein
aus Baumwolle fest gedrehtes Seil und legt dann das
Kabel in eine aus mehreren Schichten von wasserdichter
Papiennasse bestehende Röhre. Ks folgen dann Hullen
von Guttapercha, gcthccrrcm Garn und Draht. Das
Raumwollseil soll hauptsächlich die Festigkeit der Köhre
erhöhen und kann wegfallen, wenn dieselbe stark genug ist.
Dolbean Telephonempflnger ohne Verbindung mit der Leitung.]
Bei Gelegenheit der Besprechung von Dolbears Vor-
trag über das Telephon (vgl. 1882, S. 334) ward erwähnt,
dafs Dolbear die auch von Willoughby Smith und
Hughes erkannte Möglichkeit erwies, ein Kmpfangs-
lnstTument zu benutzen, das nicht direkt mit dem Uber-
tragenden Apparate verbunden ist. Eine Anordnung
dieser Art hat sich Dolbear seitdem für England paten-
tiren lassen. Denken wir uns in einem Zimmer, durch
die Wand einmündend, einen isolirten Draht verbunden
mit der sekundären Rolle des Gebers, so wird das Zimmer
das elektrische Feld des Potentials des Drahtendes, und
die Kraftlinien werden konzentrische Kreise um dieses
Drahtende bilden. Ist das dem Drahte mitRcthcilte Po-
tenzial stark genug, so wird derselbe, obwohl von so
unbedeutendem Durchmesser, das elektrische Gleichgewicht
des Zimmers beeinflussen können. "Haben wir so irgend-
wo im Zimmer unverbunden einen Telephonempfanger
von Dolbears neuester Konstruktion (vgl. 1882, S. 355)
mit den beiden Membranen, so wird sich dessen elektri-
scher Zustand mit dem Potenziale des Drahtendes andern.
Lassen wir von der einen Membran einen etwa 1 m
langen Draht frei herabhängen , so wird dieser seiner
Membran, da er in ein Feld von anderem Potenzial ein-
taucht, ein anderes Potential geben, als die zweite Mem-
bran hat, und man wird so das Instrument zur Sprach-
tibertragiing benutzen können. Sollen mehrere Empfänger
in demselben Zimmer gebraucht werden, so vertheilt man
mehrere Drahtenden in dem Zimmer und bringt die
Empfanger in deren Nähe.
[Geschichtliche Notizen bezüglich der Erfindung des elektrischen
Lichtbogens und des Telephon*. J Nach Sylvanus Thomp-
sons neueren Forschungen kann das gewöhnlich für die
Erfindung des Lichtbogens durch Davy ungegebene Jahr
1S09 kaum als richtig betrachtet werden. Im Philnso-
phical Magazine von 1804 werden Experimente Davys
mit dem elektrischen Licht schon erwähnt und nach einer
Notiz im l.aboratoriumkalcndcr der Royal Institution
scheint es wahrscheinlich, dafs Davy seine Entdeckung
«chon 1802 machte. Andererseits bringt das Journal de
Paris von 1 802 eine Ankündigung , dafs E t i e n n e
Gaspard Robertson — seinem Vatersnamen nach zu
urtheilen ein Schotte — das brillante Licht von glühen-
den Koblenspitzen zeigen wtlrde, die er mit seiner elektri-
schen Batterie verbinden würde. — Sylvanus Thomp-
son ist es ferner zu verdanken, dafs die Erfindcransprttche
von Reis wieder in England allgemeinere Anerkennung
finden. Wahrend des Telephonprozesses in London kam
der Richter auf Grund der ihm vorliegenden Aussagen
in der Entscheidung, dafs Reis nicht als Erfinder des
Fernsprechers bezeichnet werden könnte, da sein Instru-
ment lediglich zur Fortleitung und Wiedererzeugung von
Tönen gedient habe. Im November zeigte Thompson
der Phy«ical Society zu London das Originaltelephon
von Reis, das dieser 1861 der physikalischen Gesell-
schaft zu Frankfurt vorgelegt, und bewies, dafs es in der
That «im Sprechen benutzt worden sei.
[Kohlen fDr elektrische Lampen.] Nach einer Mit-
theilung Jacquelains an die französische Aka-
demie erhält sibirischer Graphit durch Reinigung
die doppelte Leuchtkraft, die er im natürlichen
Zustande besitzt, eine Leuchtkraft, die um -J-
gröfser ist als die der reinen künstlichen
Kohlen. Jacquelain giebt drei Methoden
der Reinigung und Härtung: 1. die hellroth
glühende Kohle wird einem Strome von trocke-
nem Chlorgas ausgesetzt, 2. durch die Ein-
wirkung von kaustischer Soda oder geschmol-
zener PoLische, 3. durch die Einwirkung von
Fluorwasserstoffsäure auf die fertigen Kohlenstäbe
in der Kälte. Die drei in La lumierc elcctrique,
6. Bd., S. 404 besprochenen Verfahren von
Jacquelain bezwecken die Herstellung einer
Kohle, welche, wenn auch nicht gänzlich frei
von Wasserstoff, wenigstens mineralische Bestand-
teile nicht enthält.
Der Gebrauch des Chlors genügt für zer-
kleinerte Kohle vollständig. Dasselbe ist mit
vollem Erfolge bei der Herstellung derjenigen
Kohle angewendet worden, welche Dumas bei
der Bestimmung des Aequivalcnts des Kohlen-
stoffs benutzt hat. In Folge des vereinten Ein-
flusses des Chlors und der hohen Temperatur
werden die Kieselsäure, Thonerde, Magnesia,
Alkalien und die metallischen Oxyde reduzirt
und in flüchtige Chloride Ubergeführt. Der in
der Kohle vorhandene Wasserstoff setzt sich in
Chlorwasserstoffsäure um, welche sich mit den
übrigen Chlorverbindungen verflüchtigt. Behufs
Ausführung des Verfahrens wird die Retorten-
kohle (einige Kilogramme) zunächst in prisma-
tische Stäbe zerschnitten. Diese werden dann
mindestens 30 Stunden lang bei Hellrothglüh-
hitze der Einwirkung eines Stromes von trockenem
Chlor ausgesetzt. Hierdurch wird die Kohle
porös. Die entstandenen Poren müssen hierauf
so viel als möglich wieder ausgefüllt werden,
um der Kohle ihre ursprüngliche Dichtigkeit,
Leitungsfähigkeit und geringe Verbrennlichkcit
wiederzugeben. Man erreicht dies durch die
kohlende Wirkung eines Kohlenwasserstoffes,
welchen man 5 bis 6 Stunden lang über die
zur Hcllrothgluth erhitzten Kohlenstäbe leitet.
Der Vorgang gelingt, wenn er sich bei sehr
hoher Temperatur und sehr langsam vollzieht,
damit die einzelnen ausgeschiedenen Kohlen-
theilchen gehörig in die Poren eindringen
können. Werden diese Bedingungen nicht er-
füllt, so würde sich eine Lage fester Kohle auf
den Kohlenstäbchen ausscheiden und diese
würden schliefslich zusammenbacken.
Die Reinigung mittels Natrons geht rascher
von statten. Die Kohle wird zu dem Zweck
in einem Behälter aus Eisenblech oder Gufs-
eisen mit kaustischem Natron mit 3 Aequiva-
lenten Wasser behandelt, wobei die Kieselsäure
und die Thonerde in alkalische Silikate und
Aluminate Ubergeführt werden. Durch warmes,
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i84
Klein t Mitthfii.ungen.
El.RKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
APRILiMj.
destillirtes Wasser zieht man letztere Körper und
das überschüssige Alkali aus der Kohle aus.
Durch weitere Waschungen mit warmem, schwach
salzsäurehaltigem Wasser entfernt man mit den
Erdbasen das ganze Eisenoxyd. Die Uber-
schüssige Salzsäure wird schliefstich mittels war-
men, destillirten Wassers ausgezogen.
Die Reinigung der Kohle mittels Fluorwasser-
stoffsäure ist eine sehr einfache. Die zerschnit-
tenen Kohlenstäbe werden in einem mit einem
Deckel versehenen Blcibehälter mit der mit
2 Theilen Wasser verdünnten Fluorwasserstoff-
säure 24 bis 48 Stunden bei einer Temperatur
von 15 bis 25° C. behandelt. Hierauf werden
die Kohlenstäbe sorgfältig mit Wasser ausge-
waschen, getrocknet und schliefslich einer Koh-
lung von 3 bis 4 Stunden unterworfen.
Zur Herstellung von Kohlen für die elek-
trische Beleuchtung hat Jacquelain sowohl
Retortenkohle als auch russischen Graphit an-
gewendet. Endlich hat sich Jacquelain auch
mit der unmittelbaren Darstellung von reiner,
graphitähnlicher Kohle beschäftigt. Er verwendet
hierzu verschiedene Kohlenwasserstoffe, welche
in der Hitze Kohlenstoff ausscheiden.
Die Zahlen der von Jacquelain gegebenen
Tabelle Uber die Ergebnisse der photometri-
schen Messungen, welche mit den verschiedenen
nach den beschriebenen Verfahren hergestellten
Kohlen vorgenommen worden sind, zeigen,
dafs die Lichtstärke uud die Beständigkeit des
Volta'schen Lichtbogens mit der Dichtigkeit,
Festigkeit und Reinheit der Kohle zunehmen.
[QaktriKh« BeloucMung In Birmingham.] Nachdem den
städtischen Behörden von Birmingham zahlreiche Ancr-
bietungen Seiten« verschiedener elektrischer Gesellschaften
beztlgbch der Einrichtung elektrischer Beleuchtung ge-
macht sind, ist diese Angelegenheit durch eine besondere
Kommission eingehend berathen worden. Aus dem Be-
richte derselben entnehmen wir folgende Mittheilungen :
Die Kommission hat auf Grund der ihr zur Verfügung
stehenden Vorlagen eine Berechnung der Anlagekosten für
eine Zcntralnnlagc aufgestellt, wie sie von den Elektrotech-
nikern vorgeschlagen wird, und hat hierzu den Stadt-
distrikt »Market Hall Ward« gewählt, in welchem die
meisten öffentlichen Gebäude liegen und der etwa
1 000 Yards im Quadrat (84 Hektaren) einnimmt. Dieser
Stadtthcil hat jetzt bei 3 570 Gaskonsumenten etwa 10000
bis 1 2 000 Gasflammen. Die Hauptgasröhren haben einen
Werth von 270000 M.; vom Anlagekapitale der Gas-
anstalten kommen auf diesen Distrikt etwa 3 100 00 3 M-,
rechnet man noch den Betrag der Zuleilungsröhrcn mit
30 000 M., so ergiebt sich ein Gesammtanlagckapit.il von
3400000 M. Der Kostenanschlag für eine elektrische An-
lage mit IOOOOO Lampen ergiebt:
Betriebsmaschinen nebst Kessel, unter Zu-
grundelegung der Annahme von C'romp-
ton, dafs 50000 Lampen 12000 effek-
tive Pferdekräftc erfordern, nach Anschlü-
gen verschiedener Ingenieure 4 200 000
bis 4 800 000 M., also mindestens . . . . 4 200 000 M.
Dynamos (Siemens), ohne Reserve. . . . 3000000 -
Leitungen, 60000 M. für die engl. Meile I 170 000 -
3500 Abzweigungen etwa . 100000 -
Zusammen . . 8 470 ööö M.
Hiernach würde das Anlagekapital für eine Lampe
erheblich mehr als 80 M. betragen. I>ic Kommission
macht darauf aufmerksam , dafs der Unternehmer, sei es
' die Stadt oder eine Privatgesellschaft, nicht darauf rechnen
darf, wesentlichen Nutzen aus der Lieferung der Lampen
zu ziehen, da ihnen von Patentinhabern und Fabrikanten
der Lampen eine schwere Konkurrenz erwachsen wird, so
dafs dem Unternehmer fast ausschliefslich die Lieferung
des Stromes verbleibt. Eine städtische Unternehmung
wurde nicht in der Lage sein, eine bestimmte Sorte Lam-
| pen vortuschreiben, auch dürften sich bezüglich der
Maschinen und Lampen kostspielige Aendcrungen noth-
wendig machen, da beide noch keineswegs als voll-
kommen zu betrachten sind. Die Kommission betont
! ferner, dafs die Anlage einer Zentralstation inmitten eines
dichtbevölkerten Stadttheiles viele Schwierigkeiten inachen
und bedeutende Kosten für Erwerbung ran Grund und
Boden, für Gebäude, Maschinen, Leitungen u. s. w. ver-
ursachen wird, die einen ökonomischen Betrieb für lange
Jahre unmöglich machen; dafs ferner bei Einführung der
elektrischen Beleuchtung durch die Stadt ein durchaus
ungeübtes Personal zur Verfügung stehen wttrde. Die
1 elektrische Beleuchtung könne gegenwärtig auch noch
nicht als öffentliches Bedürfnifs angesehen werden, so
dafs es nicht angezeigt erscheine. Versuche auf Kosten der
Bürgerschaft zu machen. Die wesentlichsten Schwierig-
keiten liegen in der Lieferung des elektrischen Stromes
an die Konsumenten: eine städtische Behörde, welche
die elektrische Beleuchtung übernehme, würde ihrcrseils
nur den eigentlich kostspieligen und diffizilen Theil
des Geschäftes in Händen haben und im Wesentlichen
nur für die Fabrikanten und Patentinhaber arbeiten,
die aus der Anfertigung der Maschinen, Apparate. I,am-
. pen u. s. w. Vortheile ziehen und alle im Betrieb auf-
| tretenden Mängel derselben auf eine ungenügende Liefe-
I rung von Elektrizität, also der Behörde zur Last schieben
würden. Die Kommission kann daher den städtischen
Behörden ein derartiges Unternehmen für eigene Rcch-
| nung nicht empfehlen; sollte dagegen eine Privat-
1 gesellschaft oder ein Unternehmer die elektrische Be-
leuchtung für eigene Rechnung liefern wollen, so glaubt
die Kommission, dem nicht entgegentreten zu sollen,
vorausgesetzt, dafs die Stadt l>ezUglich einer vollständigen
Kontrole über ihre Strafsen. bezüglich der Anlage der
elektrischen Zentralnnstalt, der Sicherheit von Leben und
Eigenthum, der Zeildauer der Konzession und der pünkt-
lichen Erfüllung aller zu übernehmenden Verpflichtungen
vollständig sichergestellt werden kann.
Die Behörden von Birmingham haben demgem&fs be-
schlossen, weder die elektrische Beleuchtung selbst in
die Hand zu nehmen, noch auf irgend eine der einge-
! gangenen Offerten einzugehen, dagegen aber die Bedin-
gungen zu berathen. unter denen Privatunternehmern eine
derartige Anlage für eigene Rechnung gestattet werden
konnte.
[Das elektrisch» Licht in Godatmiag.] Das kleine Städtchen
Godalming von ungefähr 2000 Einwohnern, am Flusse
Wey, ungefähr halbwegs zwischen London und Vorts-
mouth gelegen, ist mit der F.itiführnng des elektrischen
I Lichtes für Strafsenbclcuchtung an Stelle des Gases vor-
I gegangen. Nachdem im September vorigen Jahres der
Kontrakt mit der dortigen Gasgesellschaft abgelaufen war,
beschlossen die städtischen Behörden, denselben nicht zu
erneuern, sondern die elektrische Beleuchtung der Strafsen
einzuführen. Calder und Barrett unternahmen die
erforderliche Einrichtung und den Betrieb unter der Be-
dingung, dafs die Kosten desselben ebenso viel wie für
die Gasbeleuchtung, nämlich 4000 M. im Jahre, betragen
sollten, und man hoffte mit diesem BctTage umsomehr
auszukommen, als man die Wasserkraft des Flusses be-
nutzen wollte, der bei einem disponiblen Gefälle von
ungefähr i,$s m ein genügendes Wasserquantum bietet.
Das nnsschlicfsliche Recht der Wassernutzung an dieser
Stelle gehört den Gcrbercibesitzcrn R. & J. Pul mann,
mit denen die Unternehmer ein Abkommen dabin
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Elektrotechn. Zeitschrift.
APRIL 1883.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
i85
trafen, dafs sie als Entschädigung für Benutzung der
Wasserkraft da* Etablissement dieser Herren mit elektri-
schem Lichte versorgten. EUr diesen Zweck wurden
3 Rogcnlichter und 7 Inkandcszenzlampcn, für die Stadt
selbst aber 4 Bogenlichcr und 27 Inkandcszenzlampen
»ngenommen. Die ersteren Lampen sind Differcnzial-
lampen von Siemens Brothers von reichlich 300.
Normalkerzen, während die GlUhlichtlampcn, nach Swans
System hergestellt, etwa 30 Kerzen entsprechen.
Der Strom wird durch eine Siemens'sche Wechsel-
»trommaschinc geliefert, die 840 Umdrehungen in der
Minute macht; die Magnete derselben werden durch eine
gewöhnliche Siemens'sche dynamoclektrischc Maschine
erregt, die bei I 200 Umdrehungen in der Minute einen
Strom von tz Ampere ergiebt. Die entere Maschine
speist zwei Stromkreise; einer derselben ist für die
7 Bogenlichter, der andere für die 34 Swanlampen be-
stimmt. Der ersten Stromkreis hat einen Strom von
II Ampere und eine elektromotorische Kraft von 250
Volt, während der für die Inkandcszcnzlampen einen
Strom von 33 Ampere mit einer elektromotorischen Kraft
von 40 Volt hat. Beide Stromkreise brauchen angeblich
zusammen 10 Pferdestärken.
Man glaubte anfänglich, mit einem mittelschlägigen
Ponceletrade von etwa 4,1t m Drchm. genügende Betriebs-
kraft zu erhalten, aber dies zeigte sich bald als ungenügend,
und es wurde ein zweites Wasserrad angekuppelt. Beide
Kader sind, wenn das gante Gefälle IUI Disposition
steht, ausreichend, aber, wenn der Elufs durch Regen
stark angeschwollen ist, bietet der Abrlufskanal nicht ge-
nügenden Querschnitt, um das Wasser schnell abzu-
führen, und das Unterwasser stieg so bedeutend, dafs
das verfügbare Gefälle wesentlich beeinträchtigt, oft bis
auf einige Zoll reduzirt wurde. In Eolge dessen und da
dann auch die ganze Kraft der Räder für das Pul-
mann'sche Werk benutzt wurde, sah man sich genothigt,
eine Dampfmaschine zur Aushülfe aufzustellen; dieselbe
arbeitet für gewöhnlich nur mit etwa 1,» Atm. Dampf-
spannung, ist aber auch im Stande, die ganze Arbeit
allein zu verrichten.
Die Stärke der Ströme in den beiden Stromkreisen
wird gleichzeitig mittels eines Siemcns'schen Elektro-
dynamometers, welches der Maschinenwärter von seinem
Standpunkt aus beobachten kann, kontrolirt, und der
Wärter hat hiernach den Gang der Maschine zu reguliren.
Die sieben in den einen Stromkreis eingeschalteten
Bogenlichter scheinen bezüglich ihrer Stetigkeit und
Helligkeit allen Wünschen zu entsprechen. Die vier in
der Hauptsrrafse der Stadt aufgestellten Bogenlampen er-
leuchten dieselbe sehr gut, und es sollten, dem Plane
gemäfs, die Swanlampen zur Unterstützung der ersteren
insofern dienen, als ihnen die Erleuchtung der dunklen
Ecken und Seitenstrafscn zugewiesen wurde. Es ist
nicht tu bezweifeln, dafs dieses System, trotzdem dafs
sich die Swanlampe weniger für Beleuchtung im Freien
eignet, von gutem Erfolge gewesen sein würde, aber un-
glücklicherweise entsprachen die getroffenen Anordnungen
nicht den gestellten Anforderungen. Im Innern der Pul-
mann'schen Werkstätten und des Hauses läfst das von
den Swanlampen gegebene Licht nichts zu wünschen; in
den Ncbenstrafsen der Stadt dagegen genügen sie nicht;
ihre stumpfe, rothe Gluth kontrastirt sehr unglücklich
mit den wenigen noch brennenden Gaslampen. Der
Hauptgrund dieses Mifserfo'ges der Swanlampe ist die
Entfernung, in welcher die Quelle der Elektrizität von
der Stadt aufgestellt ist, und die vergleichsweise ge-
ringe Starke der Leitungen.
[ Elektrisches UcM in Amsterdam, ] Die GasgcsclNchaft zu
Amsterdam hat auf ihren Werken 20 Marinelampen (Glüh-
licht) im Hauptbureau. 9 im Dircktionsbüreau , 8 im
Ingcnicurbürcau, 7 im Maschinenbaus. 4 im Reinigungs-
haus und 4 in den Büreaux für Nachtdienst als Versuchs-
anlage mit 25pfcrd. Gasmotor errichtet. Um die gTofsen
Schwankungen in der Lichtstärke, veranlafst durch die
Unrcgelmäfsigkeiten des Motors, auszugleichen, hat man
36 Plante -Akkumulatoren zwischen die Maschinen und
Lampen eingeschaltet. Dieser Zweck wird nicht allein
vollständig erreicht, sondern man kann die Gasmaschine
um 9 Uhr Abends anhalten, von wo ab dann die 4 er-
wähnten Nachtlampcn durch den aufgespeicherten Strom
der Batterie bis zum Morgen unterhalten werden.
[Elektrisches Licht In Besancon.] In Bcsangon hat die Edison
Company eine Versuchsanlage errichtet, bei welcher
drei Dynamomaschinen ( Modell Z ) durch Wasserkraft
betrieben werden, von denen der Strom auf etwa I,} km
Länge nach der Stadt geleitet wird, wo ein Tunnel,
eine Strafse und einige Privathäuser erleuchtet werden
sollen. Es wird beabsichtigt, eine Zentralstation für die
Beleuchtung der ganzen Stadt zu errichten.
[Absperren des Dampfzutrittes durch Elektrizität,] Wo es
wünschenswerth ist,' die Absperrung des Dampfzutrittes
in einer Dampfmaschine von einer Anzahl verschiedener
Punkte aus zu ermöglichen, wird man dies bequem mit
Hülfe der Elektrizität erreichen können. Eine sehr ein-
fache Anordnung dazu ist unlängst von Gebrüder Dune an
in London ausgeführt worden. :n ihr legt sich für ge-
wöhnlich das Ende des Ankerhebels eines Elektro-
magnetes durch sein Gewicht auf die Mantelfläche einer
sektorförmigen Bremsscheibe und verhindert so, dafs eine
in die Bremsscheibe eingehakte hängende Stange die
Scheibe umdrehe, sich aushake und niedergehe. Wird
alier von irgend einem Punkte her ein Strom durch den
Elektromagnet gesendet, so hebt sich der bremsende
Ankcrhebel von der Scheibe ab, die Stange geht nieder,
dreht einen kleinen Dreiwegshahn um und eröffnet dem
Dampfe den Zutritt in einen kleinen Nebenzylinder; in
letzterem geht daher der Kolben empor und sperrt mit-
tels der Dampf klappe den Dampfzutritt nach dem Zy-
linder der Maschine und zugleich nach dem Neben-
zylinder ab. Um die Maschine wieder in Gang tu setzen,
braucht der Maschinenwärter nur in gewohnlicher Weise
die Dampfklappe zu öffnen und die Stange wieder
emporzuheben, wobei der kleine Hahn den Dampfweg
nach dem Nebenzylinder abschliefst und zugleich die
atmosphärische Luft Uber den Kolben zutreten läfst. —
Diese Anordnung ist nahezu dieselbe , wie die unter
No. 11974 am 11. März 1880 für J. Täte in Bradford
patentirte.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20577. Neuerungen an Fernsprechanlagen und
an den dazu gehörigen Apparaten. G. L Anders in
London.] Der in der Figur dargestellte Fern-
sprechapparat vereinigt in sich den Geber A,
den Kmpfänger B und die Batterie C. Der
(leber besteht aus einer Scheibe a aus Filz,
welche mit mehreren gröfseren Löchern b ver-
sehen und durch einen isolirenden Ring c an
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i86
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
APRII. iM3.
einer im Innern des Gehäuses D sitzenden
Mctallplatte J befestigt ist. Die I.öcber b sind
mit pulvcrisirter Kohle e angefüllt und durch eine
dünne Metallplatte / zugedeckt, welche mittels
eines Metallringes g an dem isolirenden Ringe c
befestigt ist. Hinter diesem Geber A ist der Em-
pfänger ^angeordnet, der aus einem gewöhnlichen
Elcktromagnete mit vor seinen Polen angebrachter
Membran besteht. Die hinter dem Empfänger B
angeordnete Batterie C besteht aus einer Kohlen-
platte //, die von einer Scheidewand / getragen
wird und mit Quecksilbersalz k Uberzogen ist,
sowie aus einer Zinkplatte /, welche für ge-
wöhnlich in Folge der an dem isolirenden
StUck « befestigten Feder tu aufscr Berührung
mit dem Quccksilbersalzc bleibt. Drückt man
auf den nichtleitenden Knopf o, so kommt /
mit k in Kontakt, und es ist nun die Verbin-
dung durch den Draht i von der Linie durch die
Batterie, den Empfänger, den Geber und durch
Draht 2 zurück zur Linie hergestellt, während bei
losgelassenem Knopf <> ein Strom überhaupt nicht
zirkulirt. Es kann somit der Apparat sowohl zum
Empfangen als auch zum Geben nur dann be-
nutzt werden, wenn Knopf o gedrückt wird.
[No. 20296. Neuerungen an Blitzableitern mit
Wetterfahne (Kl. 37). D. H. W. Schultz & Sohn in
Hamburg.] Die patentirte Vorrichtung ermöglicht
es, den Leitungsdraht bis zur isolirten metalli-
schen Fangspitze einer
Wetterfahne hinauf zu füh-
ren, ohne den oberen Theil
in seiner Beweglichkeit, den
Windrichtungen zu folgen,
wesentlich zu hindern. Um
die feste Stange Cund isolirt
von derselben sind drei
Hülsen N, K und // an-
geordnet, von denen die
obere N fest mit der hohlen
und auf C drehbaren Fah-
nenstange B verbunden ist
und den oberen Leitungs-
draht Dx trägt, der die Ver-
bindung mit der auf der
Fahnenstange sitzenden ver-
goldeten Fangspitze // her-
stellt. Diese Hülse N hat
unten einen vorspringenden
und umgekröpften Rand .r,
welcher den oberen Rand /
der auf C in vertikaler Rich-
tung verschiebbaren mitt-
leren Hülse A' fafst. An
dieser letzteren ist der nach
unten führende Draht Dt
befestigt , durch dessen
Eigengewicht stets eine innige Berührung
zwischen den Rändern / und s der Hülsen A*
und N bewirkt wird. Die unterste Hülse //,
welche fest auf der Stange C sitzt, hat nur den
Zweck, die Hülse K an einer Drehung zu ver-
hindern und ist zu diesem Zwecke mit
' Schlitzen / versehen, in welche die Flantschen a
der Hülse A' hineingreifen.
[No. 20474. Neuerungen an elektrischen Lampen.
(Zusatz-Patent zu No. 18149 '). L. E. Schwere* und
L. Scharnweber in Karlsruhe.] Der im Haupt-Patent
enthaltene Grundgedanke der Konstruktion ist
auch hier beibehalten und nur insofern mo-
difizirt , als jetzt der gesammte regulirende
Mechanismus oberhalb der beiden Kohlen an-
geordnet ist. Zwischen den beiden DifTeren-
zialspulen S' (von geringem Widerstände) und
S3 (von hohem Wider-
stande) ist der Kern E
an einem um a' dreh-
baren Hebel h' aufge-
hängt. Von letzterem
führt eine Verbindungs-
stange / zu dem um rtl
drehbaren Hebel h1, an
welchem bei / der
untere Kohlenhalter be-
festigt ist. Bei einer
durch den Abbrand
der Kohlen veranlafs-
ten Bewegung des Ker-
nes R wird durch das
an der Stange / be-
festigte StUck b der
Hebel h in Bewegung
gesetzt und bei e das
Laufwerk ausgelöst, um
gleich darauf durch die
entgegengesetzte Be-
wegung wieder arretirt zu werden. Auch
das Laufwerk hat gegenüber der früheren
Konstruktion eine Veränderung erfahren. Auf
die Achse des Echappements f ist ein Schwung-
rad V lose aufgesetzt, welches bei c zwei Stifte
trägt, zwischen denen die an / festgeschraubte
Feder/ angebracht ist. Bei der hin- und her-
gehenden Bewegung des Echappements wird
durch die Feder / das Schwungrad mitge-
nommen, welches in Folge der ihm inne-
wohnenden Trägheit hemmend wie die Unruhe
einer Uhr wirkt.
[No. 20511. Neuerung in der Herstellungsweise von
Kohlenstiften für elektrisches Licht. Mignon und Rouart
in Paris.] Das Patent schützt den nebenstehend
abgebildeten Apparat zur Anfertigung soge-
nannter > Dochtkohlen «, mit Hülfe dessen sowohl
der Kern als auch die Hülle dieser Kohlen
gleichzeitig aus pastoser Masse gefertigt werden,
um den Apparat als vollendete Dochtkohle zu
M Vgl. die« Zeitschrift, 188a, S. 38* ff.
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El.EKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
APRI1. 1883.
Bücherschau. Zeitschriftenschau.
t87
verlassen. In den beiden Bohrungen der Formel/
arbeiten zwei Kolben P und r, durch deren
Vorschieben in leicht ersichtlicher Weise sowohl
die Kernmasse als auch die Umhüllungsmasse
nach dem Mundstück T zu geprefst werden,
um daselbst vereinigt auszutreten.
C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
Die Fortschritte der Physik im Jahre 1878. Darge-
stellt von der physiologischen Gesellschaft in Berlin.
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Alfr. v. Urbanitzky, Die elektrischen Beleuchtungsanlagen
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Alfr. v. Urbanitzky, Das elektrische Licht und die
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körper. 15 Bogen in 8". Mit 89 Abbildungen. 3 M.
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E. & F. N. Spon.
A. Charpentier, Dcscription d'un photometre diflercntiel.
8°. 18 p. avec 1 fig. Paris, Uavy.
E. Hospitalier, Lcs principales applications de l'clectri-
citc. 2. edition entierement refondue. 1 vol. grand
in 8° avec 135 figures dans le texte et 2 planches
hors text. G. Masson. Paris.
Culley, Manuel de tclcgraphie pratique; traduit de
l'anglais, Sur la 7. edition par Berger, directeur-
ingenieur des lignes tclcgraphiqucs, et Bardonnout,
directeur des postes et telcgraphes. Gauthier- Villars.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem * ver»ehenen Zeiuehrifien befinden sich in der
Bibliothek de» Klektrotechniichen Verein'..)
Wiedemanns Annalen der Physik und Chemie.
I-eipzig, 1883. 18. Bd.
4. Heft. F. Kohlk.ai'Sch, l'ebcr die galvanische Aus-
messung der Windungsrläche einer Drahtspule. - —
VV. C. Röntgen, l'eber die durch elektrische Kräfte
erzeugte Aenderung der Doppelbrechung des Quarzes.
— C. Fromme, Elektrische Untersuchungen. — M. Bau-
meister, Experimentelle Untersuchung über Torsions-
elastizität. — Frankenbach, Experimente, den Magne-
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No. 7. Das elektrische Licht im Dienste der Schifffahrt.
— Elektrizitätsausstellung in München (Elektrische Ma-
schinen). — Bericht über die elektrotechnischen Ver-
suche zu München (Kraftübertragung von M. Dcprez).
— Versuche wahrend der Pariser elektrischen Aus-
stellung mit elektrischen Kerzen von Allard, Lc Blanc
u. s. w. — Ueber die Methode von F. Gattinger zur
Messung der Erdleitungswiderstände. — Kleinere Mit-
theilungen: Elektrische Beleuchtung bei den Hoffesten
in Wien. — Prof. Voit über Messung der Lichtstärken
elektrischer Beleuchtung.
No. 8. Kraftübertragung von M. Deprcz (Compagnie du
chemin de fer du Nord). — H. Ml' M, er , Telcphon-
bcobachiungen (Fortsetzung). — Das Weston'sche Be-
leuchtungssystcm (Fortsetzung). — Eine kleine dynamo-
clektrische Maschine. — Sir W. Thomsons Potential-
Galvanometer.
No. 9. Vortheile der Compoundmaschine. — Korrespon-
denz : Welche Sichcrhcitsmafsregcln kann eine Fcucr-
vcTsichcrungsgesellschaft bei Herstellung einer Anlage
für elektrische Beleuchtung billigerwcise verlangen? —
Elektrizitätsausstellung in München (Elektrische Ma-
schinen). — Die elektrischen Mefsinstrumcnte (Fort-
setzung). -- Elektrische Beleuchtung in den Waggon-
werkstätten zu St. Denis. — V. Wikti.ishac ii , Die
Theorie des Mikrotelcphons. — Messungen über die
elektromotorische Kraft von Elcktrisirmaschinen ; Prof.
Fr. Exner. — Erwärmung von Drahtspulen durch den
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24»
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i88
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No. 12. Anwendung de« elektrischen Lichtes auf der
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the currents in dynanio-electric machine»; YV. R. Lake,
London (J. Carpcntier. Paris;. — 3161. Incandescent
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G S. pAtiE, Stanley. Jersey U. S. A. (J. M. Stearns,
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engines by electricity; W. W. Girdwood, London. —
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T. Lawine, London. — 3204. Apparatus for the gene-
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W. R. Lake, London (E. Thomson, New Britain, Con.
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T. J. Handkorh, London (C, A. v. Cleve, Metuchcns,
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J. S. Faireax, London. -- 3303. Secondary voltaic
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P. Ward, London. — 3318. Appliances for produ-
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distributing electric currents ; J. M. M. Münro, Glasgow.
3331. Apparatus for making and breaking electric
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F. Kt.NC, , London. --- 3433. Operating microphoncs;
P. M. Jt STU't, London (F. van Rysscll>erghc, Schaer-
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throngh a medium of ga- ; W. k. Lake. London (The
Standard Time Company, New Häven, Con. L\ S. A.).
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— 3294. kegulatittg the speed of marine engines;
A.J.Bota. r, London. - 3335.1elephones; S. M.Geates,
Dublin. - 3339. Arc regulator lamps; R. E. B. Cromi--
ii)N, London. — 3349- Incandescent electric lamp
appliances; J. S. BEEMAN, London. — 335 Apparatus
for automatically shunting electric currents and breaking
cireuits; J, S. Beemann, London. --- 3355. Apparatus
for supplying electricity for light, power etc.; T. J.
Handi ord, London (P, A. Edison). — 337°. Appa-
ratus for automatically indicating the presence of fire,
or heat, by mcans of electricity, L. Edwards, London
(B. Carrc, koucn , France) — 3382. Electric light
appliances, H. J. Haddan. London (H. A. Scymour,
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1QO ZEITSCHRIF'
Washington). — 3385. Electric arc lamp; L. A. Groth,
London (C. P. Jlirgensen, Copenhagen). — 341S. Elec-
tric arc lamp* etc.; S. Z. i>i: Ferra.nti and A. Thomp-
son. London. — 3419. Dynamoetectric machines;
S. 7.. DK Fkrranti and A. Thompson, London. —
3430. Application of tclcphoncs or microphones to
pipes or vesscls to deteet leakage; A. Q. Ross, Cin-
cinnati (T. S. Bell, Cincinnari, t". S. A.). — 3464.
Sccondary battcries; J. H. Johnson, lindem (J. II.
Sntton, Ballnrnt, Victoria, Aust.). — 3466- Apparatur
for generating elcctricity. 3473. Generating. utilising
and regulating electric currents for lighting etc.;
II. Rkckenzai-n, Leytonstonc, Essex. — 3476. Cham-
ber* and reeeptaecs for electrica! apparatus; W. A.
Barloro, London (L. Encaussc, Paris). — 3485. Tclc-
graphing to and from a rnilw.iy train in motion;
\V. B. Rkai.EY, London (W. L. Hunt, New- York). —
3504. Machinc for generating clcctricity; A. D'Onrllj,
Greenwich. — 3544- Electric rcgidator and ineter;
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thode generale pour renrorcer les courants tclcphontques ;
James Moser. La scnsihilitc des instruments de mesurc.
Le photometre portatif de M.Sabine. — Dr. C. Grollet,
Rcsume des brevets d'invention: 151 545. Appareil
avertisseur a sonncrie clecirique ou avec timbre, par
le. simple effet d'une poignee, d un bouton ou d'une
clef que l'on tourne; Mavet-Metcai.F, Orleans. —
1 51546. Pcrfectionnement apportc ä la construetion
des cassc-fils electriques appliques aux metiers ä bon-
neterie, tissagc ou autres, sur Icsqucls peut sc faire
l'application d'un cassc-fils; G. Bonhon, Troyes. —
151 550. Pcrfectionnement dans la construetion et
l'arrangcment des dynamo 011 machines ä produire le
courant electrique; J. B. Rogers. — 151553. Pcndule-
reveil electrique; B'rrger. — 151554. Perfectionnc-
ments dans les lampes electriques ä incandesccnce et
dans les outils et apparcils pour cet objeet; A. R. Lkask.
— 151584. Perfectionnements dans les moyens et
mecanismes, employes pour le deplacement des voya-
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F. Jknkin. — 15 1609. Nouvelle lampe a incandesccnce;
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Resume des brevets d'invention: 151635. Lampe a arc
electrique perfectionnee; Siott Snf.LL. — 15 1666. Ap-
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avoir recours ni au soleil. ni a la boussole; C. DE
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machines electriques; L Bariwn. — 15168t. Nou-
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dans les jardins d'hiver. — M. Cossmann, Appli-
cations de l'electricitc a la manoeuvTe des signnux
sur les chemins de fer. — Revue des travaux recents
en elcciriciie: Machinc Compound a simple effet, par
Farcot pour l'actionnement des machines dynaino-clec-
triques. Sur la corrosion de cuivre dans les pilc*
Daniel). Conference de M. Preecc sur la telegraphie.
Aimantation du fer et de l'acier par la rupturc. —
Dr. C. Grollet: Rcsume des brevets d'invention:
151675. Systeme elcctro-automatique de sonn.rirs et
ä petards, pour semaphores ; J. A. Gregoire. — 151700.
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H. E. Geofkroy. — 1 51702. Pilc electrique portative;
J. Mackknsie. — 15 1705. Nouveau Systeme complct
de signal atitnmatiquc destine ä diininuer le nombre
des accidents (|ui arrivent sur les chemins de fer;
A. L. Vewite. — 15 1725. Perfectionncmcnts dans les
machines dynamo- 011 magneto-clectriques , speciale-
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traction de l'or.
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Thicmc.
it. Livr. Kclairagc electrique de l'administration cen-
trale de* postes et iclcgraphes ä Paris. — Eclairage
d<* la place du caroucsel. — Kclairage electrique des
m.ijasins du Bon Marche. - — Kclairage clectrique de
la villc d'AIb». — Nouvclle lampe electrique pour les
mines.
Annale« de chimie et de physique. Paris 1883. 28. Bd.
Februar. M. O. I.E Goarant i>f Tromf.I.in, Considcra-
ttons thermique* et pratiques sur les phetiomcncs de
Tinduction clcctromagnetiquc. Applications aux type*
de« inachines ics plus repanducs.
• Bulletino Telegrafico. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 1. Associarionc italiana della Crocc Rossa. — Con-
cessione di una ferrovia da Bologna a Porto Maggiore
e da Trcbbo a Massalombarda. - — - Cronaca: Kncomi
al personale telegrafico. Servicio meleorologico in
Palu. Conferenta sul tclefono. Lincc tclegrafichc
fra il Belgio c la Krancia.
No. 2. Modcllo A degli impiegati telegrafici soggetti al
fervixio militarc. — Cattiva seritturazione dei tele-
grammi in arrivo. — Norme per la statistica negli
ufßci. — Valutazione dei titoli del Debito Pubblico
per le cauzioni che sono da prestarsi dai contabili
telegrafici. Cronaca: Utilitä del servi/io semaforico.
Tombola telegrafica. Condanna per guasti di linea.
11 telcfono e l'aurora boreale del 17. Novb. 1882. -
Lc linee tclefonichc sotteranee.
•II Telegrafista. Rom 1883. 3. Jahrg.
No. 2. L. Pinto, Sulla tensione et sul potenziale elettrico.
- D. F. Pescftto, Sulla misten«» piü conveniente
di una pila. — Miscellanea: 11 faro elettrico dell'
isola del Tino. Filo Compound per linee telegrafierte.
— Letfure clcmentari di tclcgrafia elettrica (IX): Le
deriva/ioni.
• L'lngenieur-conseil. Paris et Bruxelles 1882. 5. Jahrg.
No. 14. Transport de la force motrice par l'elcctTicitc;
M. Deprez. — Leu lampes ä incandescencc dans le
vi<le au point de vue chimique.
No. 15. Pile electrique de M. Scrivanow. — Faits divers:
Tramcar electrique.
'Moniteur industriel. Bruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 10. Klcctro-Amalgamator.
No. 11. Les reseaux telcphoniqucs.
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and Klishn Gray upon elevatnr annunciators. — Elec-
trica! energy. — Bell telephonc suit. — Western Union
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electtic lighting in Boston. - Frictional electricity in
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Klasse 21.
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trischen Generatoren. — 28. Mai 1882.
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an elektrischen Generatoren und Maschinen — 16. Juni
1882.
21957. Dr. phil. IL Aron in Berlin. Herstellung eines
neuen Stoffes aus Metall und Zellulose ftlr elektro-
technische Zwe Ke. — 22. Juni J882.
21962. 1). A. Schuyler in New-York. Neuerungen
an dynamo' lektrisehen Maschinen. — - 12. Juli 1882.
21 990. J. S. Lewis in Birkenhead (England). Isolato-
ren für Telcgraphendrähte. — 3. Mai 1882.
22016. Zander & Hoff in Frankfurt a. M. Wächtcr-
Knntrol Apparate. — 21. Juni 1SS2.
22097. E. Weston in Newark. Armatur- und Kom-
mutatorverbindung bei dynamoclektrischcn Maschinen.
13. Juni 1882.
22128. W. Th. Hcnley in Plaistow (England). Neue-
rungen an Apparaten zur Erzeugung und Fortlcitung
elektrischer Ströme. — Ii. Februar 1882.
22130. J. Brock ie in Brixton. Neuerungen an elektri-
schen Lampen (Zusatz zu P. R. No. 12802). — 10. Mai
1882.
22,33- J- J- Wood in Brooklyn. Neuerungen an
Leitungsklemmen für elektrische Apparate — 6. Juni
1882.
22178. Dr. R. Ulbricht in Dresden. Proportional-
galvanonieter. - 18. August 1S82.
22189. I" Maiche in Paris. Transmission und Re-
zeption von elektrischen Strömen. — 17. Oktober 1880.
22193. A. Carus-Wilson in London. Neuerun-
gen in der Art der Regulirung dynamoelektrischer Ma-
schinen oder anderer Klcktrizitrtlsqucllen und elektri-
scher Motoren. 11. Mai 1882.
22195. A. Miliar in Glasgow. Neuerungen an Ma-
schinen zur Kr*eugung elektrischer Ströme. — 22. Mai
1882.
22198. J. Pitkin in Clcrkenwell (England). Neuerun-
gen an sekundären Batterien. •-- 4. Juli 1882.
22199. Compagnie electrique (vertreten durch
A. Niaudet in Paris). Neuerungen an Apparaten zur
UeKrtragung elektrischer Kraft. — 6. Juli 1882.
22204. II. Wetzer in Pfronten hei Kempten. Elektri-
sche Klingel mit schwingendem Eisenkern. — 21. Ok-
tober 1882.
22245. J- J- Mc Tighe ü Th. J. Mc Tighe in
Pittsburg. Ring und Kommutator an elektrischen Ma-
schinen. — 14. Juni 1882.
22263. L. Som zee in Brüssel. Elektrischer Akkumu-
lator. — 25. April 1882.
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192
Patrntschau.
El.KKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
APRIL 1883.
b. Patent • Anmeldungen.
B. 3795. C Kessclcr in Berlin für A. \V. Brewtnall
in Warrington. Neuerungen in der Aufhängung elek-
trischer Lampen und Leitungen.
L. 2012. W. I.eyser In Idar. Dynamoelektrische Ma-
schine fUr gleichgerichtete Strome.
S. 1672. F. W. Senkbeil ifi Orlenbach a. M. Ein-
schaltung von Hörrohren an Telephonen.
C. 1006. Triode & Knoop in Dresden fllr A. Caron
in Paris. Kohlcngewche für Polplatten.
U. 203. F. Uppenborn in Nürnberg. Neuerungen an
Apparaten zum Messen und Registriren elektrischer
Strome und Potenzialdiffcrcmcn.
\V. 1977. R. R. Schmidt in Berlin fUr E. Wcston
in Ncwark. Neuerungen an elektrischen Beleuchtung*.
apparaten.
A. 757. Brydges & Co. in Berlin für W. II. Akcstcr
in Glasgow. Neuerungen an dynamoclcktrischcn Ma-
schinen.
F.. 901 . W i r t h & C o. in Frankfurt a. M. fllr F. E s t i e n n e
in Paris. Neuerungen an elektrischen Telegraphen-
apparaten.
I.. 1790 C. Pieper in Berlin fUr M. l.evy in Paris.
Neuerungen in der Rcgulirung elektrischer Transmission
der Energie.
B. 3488. J. Th. Bundxen in Berlin. Elektrische Lumpe
mit vereinfachter Rcgulirvorrichtung.
B. 3661. J. Moeller in Wurzburg für W. J. Bumside
in Lower Norwood (England). Neuerungen an L'eber-
tragungs- und Aufnahme-Apparaten der Typcndruck-
telegraphen.
F. 1509. Derselbe für S. Z. de Ferranti & A. Thomp- ^
son in London. Neuerungen an Apparaten zur Messung ;
elektrischer Strome.
L. 1946. G. Stumpf in Berlin für A. Lalance und
M. Bauer in Paris. Dynamoelektrische Maschine.
M. 1796. C. Messing in Berlin. Stromerreuger ohne
Drehung der Drahtrollen und der Magnete.
S. 1760. F. Engel in Hamburg für A. Skene in Wien
und F. Kuhmaier in Prcfsburg. Neuerungen an
galvanischen Elementen.
T. 957. A. Thomas in Königstein und O. Kummer
in Dresden. Mikrophon mit kompensirten Pendeln.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Ertheilte Patente.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
2'959- J- Harris on in Hackney (England). Signale
für Zugdeckung bei Eisenbahnen. ■ — 28. Juni 1882.
Klasse 26. Gasbereitung etc.
21985. Ch. L. Clarkc und J. Leigh in Manchester.
Elektrischer Zündapparat. — 31. Man 1882.
Klasse 37. Hochbau.
22196. J. Houzer in Nürnberg. Verschraubung für
Blitzableiter. — 28. Mai 1882.
Klasse 51. Musikalische Instrumente.
22127. C. N. Andrews in San Francisco. - Neue-
rungen an elektrischen Vorrichtungen zum selbstthatigcn
Spielen von Klavieren, Orgeln u. dergl. Tasteninstru-
— 28. Januar 1882.
Patent-Anmeldungen:
Klasse 12. Chemische Apparate.
L. 1990. Wirth & Co. in Frankfurt a. M. für F. M.
Lyte in Folkestone. Neuerungen in der Darstellung
von Bleisuperoxyd.
Klasse 32 Glas.
S. 1692. C. Pieper in Berlin für A. Swan in Gates-
head (England). Form aus Stcatit oder Speckstein
zum Blasen der Glaskugeln für elektrisches Glühlicht.
Klasse 42. Instrumente.
S. 1827. H. Scsemanrf in Zeitz. Elektrischer Wasser-
Klasse 74. Signalwesen.
22164. C. Fischer & Greiz. Sicherhcitsvorrichtung
gegen Einbruch. — 15. August 1882.
22202. H. Diggius & A. Gluck in London. — Signal-
und Warnungsapparat gegen Diebe und Feuersgefahr.
— 28. September 1882.
68.
K. 2705. E. Kessler in Stricken hei Dresden. Elektro-
magnetische« Sicherhcitsschlofs,
Klasse 83. Uhren.
Sch. 2272. C. Kesselet in Berlin für J. P. A.
Schlaefli in Solothum. Neuerungen an der durch
Patent No. 17632 geschützten elektrischen Ihr.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
11626. Neuerungen an den elektromagnetischen Ein-
richtungen elektrischer Uliren und ähnlicher Apparate.
14043. Neuerungen an galvanischen Elementen.
20576. Gltlhlichtlampe.
Klasse 25. Flecbtmaschinen.
16263. Elektromagnetischer Rapporrapparat für Flecht-
maschinen.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
II 285. Neuerungen in dem Verfahren zur Erzeugung
galvanoplastischcr Figuren.
Klasse 74- Signalwesen.
13321. Elektrischer Alarmapparat für Drehfeuer.
Klasse 78.
10448. Elektrischer Zunder in
Metallhülse.
b. Uebertragung von Patenten.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
151 25. Dynamoelektrische Maschine für konttnuirliche
Ströme. Vom 15. Juni 1880. Auf L. Scharnw cber
& E. L. Schwere! in Karlsruhe.
16635. Elektrische Lampe. Vom 2. April 1S8 1 . Auf
die Rheinische Eick triz i tä ts- Gesellsc ha f t in
Mannheim.
181 75. Neuerungen an Fernsprechapparaten. Vom
16. Januar 1881. Auf L. Scharnweber & E. L.
Schwerd in Karlsruhe.
Berichtigungen.
Auf S. 72, rx-chtc Spalte. Z 24 v. o., i%t •<>,« für »^«. Z
für •.«[•, Z. 35 ■<•• tut •<*)• und Z 36 »Z',« für »«« ru »eircn
Auf S. 131, rechte Spalt.«.-, Z. 4 v. o., ist .Carte! • in
unmUmtlern.
Auf S. 137, re hii: Spilie, /.. 16 u. Z. 36 v o , i>t • R u I» m k or ff •
/u lesen.
Auf S. 139, linle Spalte, Z. 39 und «ovo, sollte »f\» und »,S.«
«tau •/'• und »>• «tciicn-
Schlufs der Redaktion am Ii. April.
»7
Nachdruck verboten.
Verlag von JULIUS
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
Mai 1883.
Fünftes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung am 24. April 1883.
Vomtxctulcr:
Geheimer Regierungsrath Dr. Werner Siemens.
Sitzungsbericht.
Heginn der Sitzung 7-J- Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stande vor:
1. Geschäftliche Angelegenheiten.
2. Herr Professor Dr. Hugo Krön eck er:
-Wahrnehmung elektrischer Stromesschwan- |
klingen bei der Muskelthätigkeit mittels des
Fernsprechers*.
3. Kleinere technische Mitlheilungen : Herr
Dr. Aron: »Ueber künstlichen Graphit*.
Nach Eröffnung der Sitzung machte der Vor-
sitzende die Mittheilung, dafs Herr General-
major v. Kessler in Folge seiner Versetzung |
nach Frankfurt (Oder) behufs Uebernahme des
Kommandos der 10. Infanterie- Brigade das
Amt des Vorsitzenden niedergelegt hat. Herr
v. Kessler hat unter dem Ausdrucke seines
Dankes für die durch die Wahl des Vorsitzen-
den ihm erzeigte Ehre den Wunsch aus-
gesprochen, ihn auch ferner als Mitglied des
Vereines betrachten zu wollen. Derselbe ge-
hört nach den Vereinssatzungen dauernd dem
technischen Ausschuß als ständiges Ehren-
mitglied an.
Zum Zeichen der Anerkennung für die her-
vorragenden, grofsen Verdienste, welche Herr
General v. Kessler sich um den Elektro-
technischen Verein erworben hat, und um zu-
gleich dem Gefühle des Bedauerns über den
dem Verein erwachsenden Verlust Ausdruck
zu verleihen, forderte der Vorsitzende die Ver-
sammlung auf, sich von den Sitzen zu er-
heben. (Dies geschieht.)
An Stelle des Herrn General v. Kessler hat
in Gemäfsheit des S « 1 der Satzungen der bis-
herige stellvertretende Vorsitzende, Herr Ge-
heimer Rath Dr. Werner Siemens, die Lei-
tung der Vercinsgeschäfte übernommen.
Die nach denselben Bestimmungen vom Vor-
stande vorzunehmende Wahl des neuen stell-
vertretenden Vorsitzenden ist einstimmig auf
den Direktor der Königlichen Sternwarte, Herrn
Professor Dr. Förster, gefallen.
Derselbe hat sich zur Annahme der Wahl
bereit erklärt.
Gegen den Bericht über die letzte Vereins-
sitzung wurden Einwendungen nicht erhoben.
Anträge auf Abstimmung über die in der
Märzsitzung mitgctheiltcn Beitrittserklärungen
waren nicht eingegangen; die Angemeldeten
sind daher als Mitglieder aufgenommen. Der
Verein zählt gegenwärtig 1 6 1 9 Mitglieder, näm-
lich 3 1 6 hiesige und 1 303 auswärtige.
Das Verzeichnifs der seit der letzten Sitzung
erfolgten 16 Anmeldungen war zur Einsicht
ausgelegt und ist auf S. 194 abgedruckt.
Eingegangen ist:
1. Von Herrn Professor Lern ström in
Helsingfors ein an den Herrn Ehrenpräsi-
denten gerichtetes Schreiben, mittels dessen
derselbe den Empfang der ihm zur Fortsetzung
seiner Forschungen über das Polarlicht über-
wiesenen 500 Mark bestätigt und dem Vereine
wiederholt seinen lebhaften Dank zu erkennen
giebt.
2. Von der Kommission der elektri-
schen Ausstellung in Königsberg (Pr.)
ein Schreiben, in welchem die Kommission um
Unterstützung des Unternehmens Seitens des
Vereines bittet.
Der Vorsitzende richtete mit Bezug auf das
genannte Schreiben an diejenigen Vereins-
mitglicdcr, welche sich an der Ausstellung be-
theiligen oder dieselbe besichtigen, das Er-
suchen, über die von ihnen gemachten Wahr-
nehmungen seinerzeit dem Vereine gefällige
Mittheilung zu machen.
3. Vom Königlichen Ministerium der
öffentlichen Arbeiten in Rom ein Exemplar
des Werkes >Rilievi, Osscrvazioni ed Esperienze
sul Fiume Tevere«.
4. Von dem Ingenieur Herrn A. Bandsept
in Brüssel ein Exemplar der von ihm ver-
fafsten Broschüre >Ea transmission elcctrique
de la force, expliquee par l'analogie entre les
phrfnomenes electriqucs et les actions mdca-
niques- .
25
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194
Die beiden Werke (3. und 4.) waren zur
Einsicht ausgelegt; der Vorsitzende ordnete,
unter dem Ausdrucke des Dankes für die Zu-
wendungen, die Aufnahme der Bücher in die
Vereins-Büchersammlung an.
5. Von der Redaktion der Zeitschrift >Der
Elektrotechniker;, des Organes des in Wien
vor Kurzem gegründeten * Elektrotechnischen
Vereines« die erste Nummer der gedachten
Zeitschrift.
6. Von Herrn Berthold Mendel in Berlin
ein Probe - Exemplar der in New -York er-
scheinenden »Eicctrical Review«.
Beide Zeitschriften waren zur Einsichtnahme
ausgelegt und werden dem technischen Aus-
schufs überwiesen werden.
Der Vorsitzende machte sodann die Mitthei-
lung, dafs der von der Verlagsbuchhandlung
von Julius Springer ausgesetzte Preis von
1 000 Mark für die beste Bearbeitung des
Themas:
»Kritische Vergleichung der elektrischen
Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten
mechanischen Kraftübertragungen «
seitens des technischen Ausschusses dem Ver-
fasser der einzigen, unter dem Motto:
• l>u hast nicht recht' Das mag wohl sein;
Doch das zu sagen ist klein;
Habe mehr Recht als ich! Das wird was sein.
Goethe.«
eingegangenen Arbeit zuerkannt worden ist.
Nachdem festgestellt worden war, dafs alle in
dem bezüglichen Preisausschreiben enthaltenen
Bedingungen seitens des Einsenders erfüllt
waren, wurde zur OetTnung des mit demselben
Motto versehenen Briefumschlages geschritten.
Als Verfasser der Preisschrift ergab sich der
Studirende der Königlich technischen Hoch-
schule, Herr August Beringer in Charlotten-
burg.
Derselbe war in der Sitzung anwesend und
wurde vom Vorsitzenden zu seiner >von Fleifs
und Tüchtigkeit zeugenden < Arbeit beglück-
wünscht.
Die Preisschrift wird demnächst zur Veröffent-
lichung kommen.
Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegen-
heiten hielt Herr Professor Dr. Hugo Kron-
ecker den angekündigten Vortrag: ^Wahr-
nehmung elektrischer Stromesschwankungen bei
der Muskelthätigkeit mittels des Fernsprechers t.
Derselbe wird später in der Zeitschrift ab-
gedruckt werden.
Im Anschlufs an den Vortrag nahm Herr
Dr. Kronecker verschiedene Demonstrationen
an einem nicht Versehrten Hunde vor und wies
durch Versuche nach, wie man die Muskeltöne
wahrnehmen könne. Der Vortragende theilte
zugleich seine Geneigtheit mit, die Experimente
denjenigen Herren, welche sich besonders dafür
| interessiren, am Sonntag, den 29. April, im
I physiologischen Institute nochmals vorzufahren.
Herr Dr. Aron zog die von ihm in Aussicht
gestellte kleinere technische Mittheilung: 'Ueber
künstlichen Graphit«, wegen Vornahme der er-
wähnten Versuche bis zur nächsten Sitzung
zurück.
Schlufs der Sitzung 9^ Uhr Abends.
Dr. W. Siemens.
H. Aron, Unger,
emter Schriftführer. zweiter Schriftführer-.
II.
Mitglieder - Verzeich ni fs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
1
380. Fki.ix van den Wvngaert, Civilingenieur.
381. Werner Genkst , Ingenieur und Tele-
graphen-Fabrikant.
382. RliMJi.K Twklbrck, stud. techn.
B. Anmeldungen von aufserhalb.
1562. N. Schrelrs, Gramme Chimistc-Elec-
tricien, Vincennes, Paris.
1563. Johann Hermax, Bergwerks - Direktor,
Penzberg.
1 564. Friedrich Schwinning, Telegraphen- Auf-
seher, Emden.
1565. Stefan Sai.y, Beamter der Königlich
Ungar. Staats -Eisenbahnen, Reserve-
Lieutenant, Budapest.
1566. Philipp Lodemann, Landesbauinspektor
der Provinz Schlesien, Glogau.
1568. Ernst Fahrig, Manager Electrician,
Eccles bei Manchester.
1 569. Franz Rademacher, Telegraph. -Assistent,
Königsberg i. Pr.
1570. Hans Reale Ottesen, Elektrotechniker,
Hannover.
1571. Ernst Sauer, Postpraktikant, Dresden.
1572. Wladimir Michailowitsch Kcntnskv,
Kollegien • Rath , Telegraphenstartons-
chef, Kasan.
1573. Heinr. Dettmann, Optiker, Riga.
1574. Rudolph Kriesche , Post - Inspektor,
Dresden.
1575. Max Holst, Postsekretär, Hannover.
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Elkktootp.chn. Zkitschkift.
MAI .88j.
DlK. TORSIONSGALVANOMETER MIT WlDKRS TANDSKAS 1 EN U. S. W.
'95
ABHANDLUNGEN.
Die Torsionsgalvanometer mit Widerstands-
kasten von Siemens & Halske.
Zweck und Einrichtung.
Das Torsionsgalvanometer ist ein einfaches
Galvanometer, dessen Magnet an einer Spiral
feder befestigt ist; die drehende Wirkung, welche
der Strom auf den Magnet ausübt, wird da-
durch aufgehoben , dafs man die Spiralfeder in
entgegengesetztem Sinne dreht. Der Torsions-
winkel der Spiralfeder ist proportional der
Starke des das Galvanometer durchfliefsenden
Stromes, also auch, da der Widerstand des
Galvanometers eine konstante Gröfse ist, pro-
portional der an den Enden des Gal-
vanometerdrahtes herrschenden Span-
nungsdifferenz.
Die Empfindlichkeit des Instrumentes hängt
direkt von der Stärke des Magnetismus der
Nadel ab; durch Anwendung jedoch der von
uns eingeführten Glockcnmagnete und durch
geeignete Vorsichtsmafsregeln bei deren Her-
stellung ist die Konstanz der Empfindlichkeit
auf lange Zeit gesichert.
Das Torsionsgalvanometer dient direkt nur
zur Messung von Spannungsdifferenzcn,
namentlich im Stromkreise von Maschinen; wie
wir jedoch weiter unten zeigen werden, lassen
sich mit demselben auch indirekt Strom-
stärken, Widerstände und elektromoto-
rische Kräfte bestimmen.
Um die Spannungsdifferenz an den Punkten a, b
eines Stromkreises zu messen, werden das Tor-
sionsgalvanometer und der zugehörige Wider-
standskasten hinter einander geschaltet und als
Nebenschlufs zur Hauptleitung mit den Punk-
ten a, b verbunden, Fig. i. Der Widerstands-
kasten dient dazu, um jeder Messung die
passende Empfindlichkeit zu verleihen durch
Vorschaltung von Widerstand, und zwar sind
die den verschiedenen Stöpselungen entsprechen-
den Empfindlichkeiten auf dem Widerstands-
kasten angegeben. Wenn die Stromstärke im
Hauptkreise keinen geringeren Werth hat, als das
für die betreffende Konstruktion des Torsions-
galvanometers passende Minimum (vgl. unten),
so sind die Widerstandsverhältnisse derart, dafs
der durch Torsionsgalvanometer und Wider-
standskasten fliefsende Strom nur einen ver-
schwindenden Theil des im Hauptstrom-
kreise herrschenden Stromes ausmacht.
Dadurch, dafs das Torsionsgalvanometer stets
im Nebenschlüsse zum Hauptkreise benutzt wird,
ist es auch ermöglicht, dasselbe nicht im Ma-
schinenräume, sondern in einem Nebenraum
oder überhaupt in gröfserer Entfernung von der
Maschine aufzustellen. Finden fortlaufende
einer Reihe von Spannungsdifferenzen
statt, wie z. Ii. bei einer gröfseren elektrolyti-
schen Anlage, so zieht man von allen Punkten
des Hauptstromkreises, an denen gemessen wer-
den soll, Leitungen nach dem Nebenraum, in
welchem das Torsionsgalvanometer steht, und
j bringt Umschalter an, so dafs durch blofse
Stöpsclung jeder Punkt des Stromkreises mit
dem Instrumente verbunden werden kann.
Ks ist für jede Messung an zurät hen, am
Widerstandskasten zunächst die geringste Em-
pfindlichkeit einzustöpseln, dann die nächst-
, gröfsere u. s. w. , bis man diejenige gefunden
! hat, bei welcher der Torsionswinkcl einen passen-
den Werth erhält.
Stellt man eine Empfindlichkeit ein, welche
für den bezw. Fall zu grofs ist, so wird der das
Instrument durchflicfscndc Strom zu stark und
das Instrument kann darunter leiden.
Justirung; Korrektion stabeile.
Die Grundlage der Justirung bildet die
Menge Silber, welches der Strom von
Fig. i.
i Ampere in einer Zelle niederschlägt; es ist
angenommen, dafs dieser Strom 3,0 g Silber
in der Stunde niederschlägt. Die Spannungs-
differenz von 1 Volt ist alsdann dadurch de-
finirt, dafs
1 Volt — 1 Ampere X ' Ohm;
für die Widerstandseinheit, das Ohm, ist ange-
nommen, dafs
1 Ohm = 1,0615 S.-E.
Die Torsionsgalvanometer sind so justirt, dafs
der Torsionswinkel beinahe gleich der Span-
nungsdifferenz in Volt ist , abgesehen vom
Komma. Da aber diese Justirung sich nicht
ganz genau ausführen läfst und auch die Kraft
der Torsionsfeder nicht genau proportional dem
Torsionswinkcl ist, wird jedem Instrument eine
Korrektionstabelle beigegeben, welche ge-
stattet, den Werth der Spannungsdiflerenz in
Volt genauer anzugeben.
Ist z. B. der Torsionswinkel 68, 5° abgelesen,
und beträgt die Korrektion für den in der
Tabelle nächstliegenden Winkel 750: — o,;,
und ist ferner die Empfindlichkeit eingestellt:
»5*
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196
Abhandlungen.
El.KKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
MAI 1883.
i° = 0,1 Volt, so ist die gesuchte Spannungs-
diffcrenz:
— 0,1 (68, j — 0,7) = 6,78 Volt.
Die Justirung kann, abgesehen von kleinen
Veränderungen im Laufe der Jahre, nur durch
mechanische Beschädigungen oder durch An-
wendung von zu starken Strumen im Galvano-
meter leiden ; in diesen 1* allen empfiehlt es
sich, das Instrument nachjustiren zu lassen.
Au fstellung.
Das Torsionsgalvanometcr wird, etwas ent-
fernt von der Maschine und den Leitungen des
Hauptstromkreises, auf eine feste Grundlage
gesetzt.
Das stehende Torsionsgalvanometer wird so
aufgestellt, dafs der mit N bezeichnete Pol des
Magnetes ungefähr nach Norden liegt. Dann
löst man die ins Holz führende Schraube und
stellt mit den drei Stellschrauben das Instrument
so ein, dafs die am unteren Knde des Magnetes
befestigte Spitze Uber dem Schnittpunkte des
darunter angebrachten Kreuzes hängt. Dann
stellt man den Torsionszeiger mittels der
gröberen1 randrirten Schraube Uber der Glas-
platte auf Null, löst die Schraube am messinge-
nen Fufsgestell und dreht die Holzplatte so
lange, bis der am Magnet befestigte Zeiger auf
Null zeigt oder gleichmäfsig um Null schwingt.
Die Spitze soll sich etwa \ mm Uber «lein
Schnittpunkte des Kreuzes befinden.
Das liegende Torsionsgalvanometer ist so
aufzustellen, dafs die auf Schneiden spielende
Axe, an welcher der Magnet befestigt ist, un-
gefähr im Meridian liegt. Dann löst man die
in das Kufsbrett führende Arretirungsschraube
und stellt mit den drei Stellschrauben das In-
strument so ein, dafs der an dem Magnete be-
festigte Zeiger auf Null zeigt, während der Tor-
sionszeiger ebenfalls auf Null steht.
Bei der Messung sind, nachdem das Instru-
ment auf Null eingestellt ist, die Leitungen so
anzulegen, dafs der Magnetzeiger vom Strom
nach steigenden Zahlen getrieben wird;
dann wird der Torsionszeiger so lange gedreht,
bis der Magnetzeiger wieder auf Null zeigt, und
der Torsionswinkel abgelesen.
Uebersicht der Messungen.
1. Spannungsdifferenz. Wie schon oben
bemerkt, hat man zum Messen einer Spannungs-
differenz die vom Torsionsgalvanometer und
dem Widerstandskasten ausgehenden Leitungen
nur an die Punkte anzulegen, deren Spannungs-
differenz gesucht wird.
2. Elektromotorische Kraft (£). Zu
dieser Bestimmung wird zunächst die Spannungs-
dilferenz (/') an den Polen der Maschine be-
stimmt, deren elektromotorische Kraft gesucht
ist , und hierzu das Produkt aus der Strom-
starke (J) und dem Widerstände (W) der Ma-
schine addirt oder subtrahirt, je nachdem die
Maschine von einem Motor oder von einem
Strom getrieben wird,
£ = P±J. I V.
Hierzu mufs der Widerstand der Maschine
gegeben sein; über die Bestimmung der Strom-
stärke vgl. nachstehend.
3. Stromstärke. Um die in einem Strom-
kreise herrschende Stromstärke zu bestimmen,
mifst man die an den Bnden eines bekannten,
im Stromkreis eingeschalteten Widerstandes statt-
Pig. 2.
findende Spannungsdifferenz in Volt und diYidirt
dieselbe durch den Werth des Widerstandes
in Ohm; der Quotient giebt die Stromstärke in
Ampere.
Zu dieser Messung eignet sich der von uns
zu diesem Zwecke konstruirte Widerstands-
kasten von 1 Ohm für Maschinenströme.
4. Widerstand. Der Widerstand irgend
welcher vom Strome durchflossenen Leiter lafst
sich mit dem Torsionsgalvanometer bestimmen,
wenn in jenen Leitern keine elektromotorische
Kraft entwickelt wird, wie namentlich bei
Drähten und Glühlampen; herrscht jedoch in
einem Leiter eine elektromotorische Kraft, so
erhält man nur den > scheinbaren Wider-
stand«, d. h. den Widerstand, welcher, statt
jenes Leiters eingeschaltet, denselben so ersetzen
würde, dafs im Stromkreise sich nichts änderte.
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Elbktkotrchk. Z K I T $< ' ! I R I FT .
MAI 1883
Die Toksionsgai.vanome TER mit Widerstandskasten ü. s. w.
107
Dieser scheinbare Widerstand ist es, welcher
bei der Mehrzahl der elektrolytischen Z er-
setz ungszellen, bei einer durch den Strom
getriebenen Maschine und vielleicht auch beim
elektrischen Bogen licht auftritt; derselbe ist
abhängig von der Stromstärke, während der
wahre Widerstand eines Leiters hiervon unab-
hängig ist.
Der Widerstand bezw. der scheinbare
Widerstand eines Leiters in Ohm wird er-
halten, wenn man die an seinen Kndp unkten
herrschende Spannungsdifferenz in Volt
und die im Kreise herrschende Stromstärke
in Ampere mifst, und jene Spannungs-
differenz durch die Stromstärke dividirt;
mifst man die Stromstärke als die Spannungs-
differenz an den Enden eines Leiters von 1 Ohm
Bei dem stehenden Torsionsgalvanometcr,
Fig. 2, hängt der Magnet an einem Kokon-
faden, dreht sich also um eine vertikale Axe; bei
dem liegenden, Fig. 3, bewegt sich derselbe
um eine horizontale Axe auf Schneiden.
Die liegende Konstruktion zeichnet sich
namentlich dadurch aus, dafs alle gebrechlichen
Theile fehlen, und dafs Erschütterungen wenig
Einflufs auf die Nadel haben; bei der stehen-
den Konstruktion ist die Beweglichkeit gröfser,
und wenn auch der Kokonfaden der Gefahr
des Reifsens ausgesetzt ist, so ist doch durch
die Konstruktion dafür gesorgt, dafs es nicht
schwierig ist, einen neuen Faden einzuziehen.
Bei beiden Konstruktionen sind sogenannte
G locken magnete angewendet, wie solche zu-
erst bei unserem aperiodischen Spiegelgalvano-
Kit,'- 3-
Widerstand, so hat man die an dem zu
messenden Leiter herrschende Span-
nungsdifferenz durch die an dem Wider-
stande von i Ohm herrschende zu di-
vidiren.
5. Arbeitskraft. Um die zwischen irgend
zwei Punkten eines Stromkreises vom elektri-
schen Strome geleistete bezw. verbrauchte Arbeit
zu bestimmen, mifst man die an diesen Punkten
herrschende Spannungsdifferenz (S) in Volt und
die Stromstärke (J) in Ampere; für die Arbeits-
kraft . t) hat man alsdann
A-^c.S.J,
wo c — 0,001 36, wenn // in Pferdestärken, C— o,:m,
wenn A in Sekundenkilogrammineter ausgedrückt
werden soll.
t Konstruktionen.
Das Torsionsgalvanometer wird in zwei For-
men ausgeführt, der stehenden und der lie-
genden.
meter konstruirt wurden. Ferner ist bei beiden
Konstruktionen eine Luftdäm pfung ange-
bracht, vermöge welcher die Nadel nach etwa
vier Schwingungen zur Ruhe kommt.
Beide Konstruktionen werden in zwei Wicke-
lungen ausgeführt, einer mit wenig Widerstand
für stärkere Ströme und einer mit mehr
Widerstand für schwächere Ströme. Die
Verhältnisse sind so gewählt, dafs bei dem be-
treffenden Minimalstrom und einem Torsions-
winkel von 50 0 durch das Anlegen des Tor-
sionsgalvanometers mit Widerstandskasten an
zwei Punkten des Hauptkreises die Spannungs-
differenz dieser Punkte nur um 1 % verändert
wird; bei Strömen, die stärker sind, als jener
Minimalstrom, ist dieser Einflufs noch geringer.
Torsionsgalvanometer für stärkere
Ströme (stehend oder liegend).
Dasselbe hat den Widerstand von 1 Ohm
(Kupfer) und ist namentlich für Ströme von
iq8
AllHANDI.l'NGKN.
Ei.kk i r< meint, /ki i s< nun.
MAI 1883.
mindestens 5 Ampere bestimmt. Zu demselben
gehört der Widerstandskasten mit vier Abthei-
lungen Nu. 4573 mit den Widerständen 9, 99,
999, 9999 Ohm (Neusilber), Fig. 4. Die der
Einschaltung dieser verschiedenen Widerslande
entsprechenden Kmpfindlichkeiten sind :
Gc-topveltcr
Widerstand
Empfindlichkeit
Bereich
der
Messung bis
0
1° 0,001 Volt
0,17 Volt
9 Ohm
1° = 0,01
1.7
99 -
1° ~ 0,1
»7
999 "
1° — I
I 70
9 999 -
1° - 10
1 700
Mit diesem Instrumente hissen sich beinahe
alle Messungen an elektrischen Maschinen aus-
führen, da gewöhnlich Ströme von mehr als
5 Ampere vorkommen.
Aber auch bei schwächeren Strömen lassen
sich die Messungen ausführen, wenn das Instru-
ment richtig angewendet wird, so namentlich
in dem Kall, in welchem eine Maschine eine
Rg. 5-
indem man die zuletzt gemessene (a b) von der
zuerst gemessenen (a c) abzieht. Aus den Span-
nungsdifferenzen (a b) und (b c) läfst sich dann
Stromstärke, Widerstand und Arbeitskraft der
Glühlampe berechnen, wie oben angegeben.
Torsionsgalvanometer für schwächere
Ströme (stehend oder liegend).
Dasselbe hat den Widerstand von 100 Ohm
(in Kupfer), ist namentlich für Ströme von min-
destens 0,5 Ampere bestimmt und eignet sich
zur Messung von Glühlampen. Zu demselben
gehört der Widerstandskasten No. 4575 mit
zwei Abtheilungen, mit den Widerständen 900,
q9oo Ohm (in Neusilber), ferner, wenn Span-
nungen von Uber 170 Volt zu messen sind, der
Widerstand No. 2434 von 99900 Ohm (in Platin-
silber). Die der Einschaltung dieser verschie-
denen Widerstände entsprechenden Empfindlich-
keiten sind:
Anzahl parallel geschalteter Glühlampen g,
Fig. 5, betreibt und eine derselben gemessen
werden soll.
Man schalte in diesem Falle vor die be-
treffende Glühlampe einen bekannten Wider-
stand (ab), z. B. 1 Ohm, und messe die Span-
nungsdifferenz (a c) mit der Empfindlichkeit i°
— 1 Volt. Nun legt man das Torsionsgalvano-
meter mit Widerstand an a b an mit der Km-
pfindlichkeit i° = o,oi Volt und mifst die unter
diesen Umständen in ab herrschende Span-
nungsdifferenz. Aus dieser erhält man die in
a b ohne Anlegen des Instrumentes herrschende
Spannungsdifferenz (a b), wenn man die ge-
messene Spannungsdifferenz (a b) mit dem Wider-
stand (a b) multiplizirt und durch den beim An-
legen des Instrumentes zwischen a und /> herr-
schenden Widerstand dividirt. (Ist z. B. der
Widerstand (ab) - 1 Ohm, so ist der beim
Anlegen des Instrumentes zwischen a und b
herrschende Widerstand =s 1 ^ 10 ^ 0,90.1 Ohm;
die gemessene Spannungsdifferenz ist also mit
— I,i zu multipliziren.)
0,909
Die Spannungsdifferenz t b () bestimmt man
alsdann nicht durch direkte Messung, sondern j
Gestöpselter
Widerstand
Empfindlichkeit
Bereich
Jer
Messung bis
0
1° = 0,0. Volt
1,7 Volt
900 Ohm
l°= 0,1
17
9900 -
1°^ I
I70
99900 -
1° = IO
I 7OO
Gedächtniferegeln für die Stromstärken in der
Wheatstone'schen Brücke.
Von HEINRICH Dischkr, k. k. Telegraphen-
Offizial.
Der Zweck des gegenwärtigen Aufsatzes besteht darin,
zu zeigen, wie man die ftir die einzelnen Stromstärken
eines Wheatstone'schen Bruckensystems abgeleiteten For-
meln mit Hülfe einer Gedächtnifsregel jederzeit aus dem
Kopfe leicht hinschreiben kann.
In Fig. 1 ist ein Brtickcnsystem dargestellt. Für die
in den einzelnen Zweigen des Systems vorhandenen
Stromstärken bestehen folgende sechs Gleichungen:
i = E
ß
.SB E
ab + ad + */+ bf + bf + td + </ + <//
b, + td -f- tf + df
II
ad -f cd + «/+ df
- E
E-
ab + ad + af+bf
■
ab + af + bt + bf
und
iL = £
ad — bf
worin der gemeinschaftliche Nenner
r gemeinsctialtlicric .'Nenner
+ Mid -f- Uftf + li'bi + n-bf -f- trtd -f- 'i'if + u-df
•+- abf + abd + aed -f a,J -f adf 4- b.d ■+- bff + bdf
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Fl TKTknTH HN.7.KITM HRIFT.
MAI 1S61
GEDA( HTNISSRKOEI.N Fl K I)IK SiKO.MSTARKF.N II.
s. w.
IQ9
Der Widerstand q der Verzweigung ist ferner:
ab, 4- ,;/.,/ 4 ff, ,/ 4. ,1^/4 „.j/4 //,-,/ 4 6<f+
<*J 4- ad ~+äf+ ~bc 4 <y '4 ai + T/r+jf
l>ic Figur besteht au«, 6 Zweigen, deren Widerstände
durch die Grofscn .v, a. b, c, d und / bezeichnet sind,
und hat 4 Knotenpunkte, welche A, C, D und /•'heifsen.
Den in dem obigen Gleicuungssystcmc für die Strom-
starken vorkommenden Faktor K kann man aufscr Acht
las>cn und hat also nur das Bildungsgesetz der Brüche
tu suchen, mit welchen dieser Faktor jedesmal ver-
bunden ist.
I m den gemeinschaftlichen Nenner n zu erhalten,
bildet man aus den 6 Elementen w, a, b, c, d und f alle
nioglichen Temen, sieht diese letzteren als zu summiremic
Produkte an und streicht davon jene Temen weg, welche
in der Figur durch die in je einem einzigen Knoten-
punkte zusaiiimcnstofscnden Leiter vertreten sind.
Aus den angegebenen 6 Kiementen erhält man
6.5.4
2 ( - 20 Temen, nämlich:
U-ab wbd ab, tidf
Will wbf llfid bed
H'ad u;J abf bff
;,«/ uvf aed bdf
.v/v :vdj aef cdf.
Die den 4 Knotenpunkten der Figur entsprechenden
Temen sind: scac, tvbd , ab/, cdf; wenn man diese von
iifD obigen 20 Temen wegstreicht, bleiben die den
Nenner n bildenden 16 Temen (Produkte) Übrig.
Den Zahler jedes einzelnen Ausdruckes für die Strom-
stärken rindet man, indem man in der Figur den die
Stromquelle enthaltenden Hauptdraht w und jenen Draht
wegnimmt, dessen Stromstärke bestimmt werden soll,
aus den übrig bleibenden Gröfsen alle möglichen Amben
bildet, dieselben als zu summirende, bei der Brücke aber
ab zu subtrahirende Produkte ansieht und davon jene
Amben wegstreicht, welche in der reduzirten Figur
durch je zwei in einem Knotenpunkte zusammen-
stofsende Leiter gebildet werden.
N.ich dieser Kegel findet man /.. B. den Zähler des
<u / gehörenden Bruches, indem man von den der Fig. 2
entnommenen 5 Grofscn a, b, c, d und /" alle möglichen
Amben bildet. Man erhält ^ * ■ 10 Amben, nämlich :
2 . 1
ab, ac, ad, af, bc, bd, bf, cd, cf df.
Hiervon sind die den Knotenpunkten A und C ent-
sprechenden Amben ac und bd zu streichen und "der
Rest giebt uns den gesuchten richtigen Werth.
Im den Zähler des zu /, gehörenden Bruches zu
fanden, bilde man mit Hülfe der Fig. 3 aus den
4 Grofcen b, c, d und / alle möglichen Amben, deren
Anzahl -J- ^ 6 ist. Man erhalt in solcher Weise:
6c. bd, bf, <d, cf, df,
und hat davon die den Knotenpunkten C und /) ent-
sprechenden Amben bd und bf zu streichen.
Für den Zähler des zu i,t (dem Strom in der Brücke)
gehörenden Bruches benutze man die Fig. 4 und bilde
aus den 4 Gröfsen a, b, , und </ folgende 6 Amben :
ab, r/r', ad, bc, bd, cd,
wovon die den Knotenpunkten ./, C, D und F ent-
sprechenden Amben:
ac, bd. ab, cd,
Fig. 2.
zu streichen sind. Ks bleiben dann nur die i Amben
(Produkte) ad und bc übrig, welche nach der angegebenen
Regel durch das Minuszeichen zu verbinden sind.
Fig. 3-
Was schliefslich die Formel für den Widerstand q der
Verzweigung anbelangt, so ist diesfalls die Fig. 2 zu be-
nutzen. Man bildet - selbstverständlich mit gänzlicher
Fig- 4-
Hinweglassung des Kaktors /-.' — aus den vorhandenen
5 Gröfsen a, b, c, ./und/alle möglichen, als Produkte ai: Mi-
schenden Temen und Amben, wovon man aber die in <'..r
Figur vertretenen Kombinationen streicht. Ks sind dies die
Temen abf cdf und die Amben ac, bd. Die Summe
der Temen giebt dann den Zähler und die Summe der
Amben den Nenner des den Werth von <f darstellenden
Bruches.
Wien, im August 1SS2.
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200
Abhandlungen.
El.KKTKO TKOHN. ZtlTSC'HHIFI
MAI 1M3.
Ueber die elektromotorische Kraft, den Wider-
stand und den Nutzeffekt von Ladungssäulen
(Akkumulatoren).
Von W. Hallwachs.
Die erste Ladungssäule wurde schon 1803,
drei Jahre nach Entdeckung der Klektrolyse,
von Ritter gebaut. Später hat Sinsteden')
darauf aufmerksam gemacht, dafs VolLimeter,
deren Elektroden aus Blei, Silber oder Nickel
bestehen, Ladungssäulcn liefern, welche zur Er-
zeugung starker Ströme geeignet sind. Plante"8)
hat dann von 1859 ab eingehende und mühe-
volle Versuche mit Ladungssäulen gemacht, die
aus Bleiplatten in verdünnter Schwefelsäure be-
standen. Sie führten ihn zu einem Verfahren,
die Bleiplatten so zu präpariren, dafs die Säule
anhaltendere Polarisationsströme liefert. Dieses
Verfahren ist sehr umständlich und erfordert
einen grofsen Arbeitsaufwand. Aufserdem sind
die schliefslich auf der Oberfläche der Bleiplatten
gebildeten Schichten von schwammigem Blei
verhältnifsmäfsig dünn. Eaure hat eine Ver-
besserung dieser Elemente dadurch erreicht,
dafs er beide Elektroden von vornherein mit
Mennige bedeckt. Die Formirung wird dadurch
wesentlich beschleunigt, aufserdem aber das
Element dir eine stärkere Ladung befähigt, weil
die auf der Oberfläche der Elektroden gebildete
Schicht von schwammigem Blei und Oxyden
desselben viel dicker ist.
Ueber diese neueren Ladungssäulen lagen erst
sehr wenige Untersuchungen vor. Namentlich
fehlte es an Beobachtungen ihres Nutzeffektes. Ich
habe daher auf Anregung des Herrn Professor
Kundt Untersuchungen über die elektromoto-
rische Kraft, den Widerstand und den Nutz-
effekt von Ladungssäulen angestellt. Während
meiner Arbeit erschienen Berichte über eine
Bestimmung des Nutzeffektes, welche die Herren
Allard, Le Blanc, Joubert, Potier und
Tresca'), sowie Über eine gröfserc Anzahl der-
selben, welche die Herren Prof. W. E. Ayrton
und John Perry*) vorgenommen hatten. Die
Herren Gladstone und Tribe haben über die
chemischen Vorgänge in den Ladungssäulen ge-
arbeitet.5) Ich selbst habe über die letzteren
keine Untersuchungen angestellt.
Es standen mir zwei Elemente von Tommasi,
ein gröfseres und ein kleineres von Breguet,
sowie zwei verschieden präparirte von Herrn
Otto Schulze dahier zur Verfügung.
Die Schulzc'schcn Elemente bestanden aus
einer Serie von Bleiplatten, von denen die erste,
dritte, fünfte u. s. w. unter sich und die zweite,
') PnHgemioffT» Antillen, IM. 91. S. 16.
*) Cninpte» rendu» IM. I-. 5. 640 u. A. . G. Plante, Reeller-
en« ?ur l'electricilc.
') Cnmptc* rendu«, IM. XI.IV., S. 600; l.a lumicre ckcirique,
Bd. 6. No. 10.
«) Philoiophical Magsuine |V , IM. 14, S. «..
*; Nature, Bd. 25, S. »11 u. 46t, Bd. 16, 5. 603.
vierte, sechste u. s. w. unter sich metallisch
verbunden waren. Diese Platten besafsen
20 cm Höhe und 10 cm Breite und waren in
einen viereckigen Kasten eingesetzt. Das erste
Element (No. I) hatte fünf Platten, auf die
1 kg Mennige aufgetragen war. Damit diese
besser haften blieb, waren die Platten waffel-
artig eingeprefst worden. Das Element wog
mit Säure 8,1 kg. Das zweite Element (No. IV)
hatte 30 Platten, die für die Herstellung ge-
kratzt, dann mit Schwefelblumen bestreut und
erhitzt wurden, so dafs sich auf der Oberfläche
eine Schicht von Schwcfelblei bildete. Bei der
Ladung des aus diesen Platten hergestellten
•Elementes wird zunächst der Schwefel wieder
ausgeschieden. Das Element wog mit Flüssig-
keit 10,5 kg.
Bei den Elementen von Tommasi (No. II)
stehen zwei viereckige Rahmen von 30 cm Höhe
und 30 cm Breite, die aus viereckigen, finger-
dicken Bleistäben gebildet sind, in parallel-
epipedisohen Kästen von Hartgummi. Die
beiden vertikalen Seiten eines jeden Rahmens
sind durch 500 bis 600 von oben nach unten
dicht aufeinander folgende Bleilamellen von
etwa o,j mm Dicke und 15 mm Breite ver-
bunden. Eine Berührung der beiden so ge-
bildeten Platten wird durch dazwischen stehende
Stäbe von Hartgummi verhindert. Ein Element
wog mit Montirung 2iHkg.
Bei den Elementen von Breguet (No. III)
bestanden die beiden Elektroden aus einfachen
Blciplatten, die durch zwischengelegte Kaut-
schukstreifen an der gegenseitigen Berührung
gehindert und dann spiralig aufgewunden in
einen Glaszylinder gesetzt waren. Das gröfsere
Element wog 4,9 kg. Sowohl diese Elemente
als auch die von Tommasi waren auf Plante"-
sehe Weise präparirt worden.
Zum Füllen der Elemente wurde eine mit
10 Volumen Wasser verdünnte Schwefelsäure
verwendet.
Bevor ich zur Mittheilung der Versuchsanord-
nung übergehe, seien hier die im Folgenden
gebrauchten Bezeichnungen zusammengestellt. Es
bedeuten:
1. Bei der Ladung:
/ die Intensität, J
II " den Widerstand der Ladungs-
säule I emem
E ihre 'elektromotorische Kraft, r^™™*"
E' die Potenzialdifferenz an den I 1 '
Endender geschlossenenSäule, J
also & = E-\-J\V.
(/o) die mittlere Intensität \ ... , ,
(E0) die mildere elektromoto- P
rische Kraft
T die Ladungsdauer.
Ladung,
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201
2. Bei der Entladung sind die entsprechenden
kleinen Buchstaben genommen. Es ist hier
aber:
e' = e — iu>,
wie ohne Weiteres ersichtlich.
Der äufsere Widerstand, durch den sich das
Element entladet, ist mit r bezeichnet.
Alle Gröfsen sind in den vom internationalen
Kongrefs der Elektriker festgesetzten Einheiten ')
angegeben. Als Einheit der Stromarbeit ergiebt
sich dann
i Volt X 1 Ampere X 1 Sekunde = — Kilo-
grammmeter.
Bei nöthigen Umrechnungen wurden die Be-
ziehungen
i S.-E. — 0,973 Ohm,
1 Daniel 1 = 1,1a Volt
angewendet.") Ohm, Volt und Ampere sind
durch ihre Anfangsbuchstaben bezeichnet.
Versuchsanordnung und Methode.
Wahrend der Ladung und der Entladung
wurden in bestimmten Xeitintervallcn folgende
Gröfsen nach den spater beschriebenen Methoden
gemessen:
1. der Widerstand der Ladungssäule,
2. die Strommtensität,
3. die Potenzialdiffcrenz an den Enden der
geschlossenen Säule.
Letztere Messung war wahrend der Entladung
nur bei grofser Intensität (/) nöthig, weil sich
dann der äufsere Schliefsungskreis zu stark er-
wärmte, um den Werth von <•' aus / und r nach
der Formel — ir richtig berechnen zu können,
wie es bei schwächeren Strömen geschah.
Aus den beobachteten Gröfsen wurden die
elektromotorische Kraft und der Nutzeffekt, wie
es weiter unten angegeben ist, berechnet.
Folgendes Schema, Fig. 1, zeigt die Versuchs-
anordnung :
// Batterie bezw. Gramme'schc Maschine,
die zum Laden dient,
ll\ und II? Pohl'sche Wippen ohne Kreuz,
um B bezw. eine Whcatstone'sche Brücken-
kombination aus- und einschalten zu können,
R ein Siemens'scher Stöpselrheostat,
/ die zu untersuchende Ladungssäule,
E Elektrometer,
G Galvanometer;
der geschlossene Kreis abtde soll als Haupt-
leitung bezeichnet werden.
Die Intensitäten wurden mittels des Galvano-
meters t7 von Sauerwald gemessen, welches
sich in einem Nebenschlufs der Hauptleitung
befand. Der Widerstand zwischen den beiden
Wiedemann» Ann.-iten, IM. n , S 70a, 1BS1. Klclitrxitchtiisclie
Zeit«hnft, 1881. S. 39°. «■*»* 377 uml S. j9y.
Abzweigungspunkten war sehr klein gegen den
der Verzweigung mit dem Galvanometer. Wurde
nicht eine Bunsen'sche Batterie, sondern die
Gramme'sche Maschine zum Laden benutzt, so
schwankte die Intensität entsprechend den Explo-
sionen in dem Gasmotor, welcher die Maschine
trieb. Die starke Dämpfung des Galvanometers
machte indefs eine Ablesung auf 0,3 °/„ Genauig-
keit möglich.
Die Galvanometerausschlägc wurden mit zu
Grundlegung einer S.-E. eines Stöpselrheostaten
und der elektromotorischen Kraft eines Normal-
Daniells auf Ampere zurückgeführt, und zwar in
folgender Weise. Mehrere neben einander ge-
schaltete Daniell'sche Elemente, deren elektro-
motorische Kraft unmittelbar vorher mittels
eines Elektrometers bestimmt worden war,
schickten einen Strom durch die Hauptleitung.
Der von demselben bewirkte Galvanometeraus-
schlag wurde abgelesen, darauf der Widerstand
des Stromkreises bestimmt, der Galvanometer-
ausschlag und die elektromotorische Kraft der
offenen Batterie nochmals beobachtet, sodann
Fig. 1.
aus den Mitte n der korrespondireuden He-
Stimmungen die Intensität in Ampere berechnet.
Diese Operation habe ich während der Versuche
mehrfach wiederholt.
Die Potenzialdifferenzen wurden mittels eines
Mascart'schen Quadrantenelektromcters (£ des
j Schemas) gemessen. Ein Ende der sekundären
Säule war stets zur Erde abgeleitet (durch einen
Draht, der zur Ciasleitung Alhrte), das andere
mit der Nadel des Elektrometers in Verbindung
gebracht. Ein Kommutator gestattete, die Ver-
bindungen zu vertauschen. Die hierbei erhal-
tenen Elektrometerausschläge nach entgegen-
gesetzten Seiten stimmten mit einander Uberein.
Eine Batterie von 100 isolirt aufgestellten
Daniell'schen Elementen, deren Mitte zur Erde
. abgeleitet war, brachte die beiden Quadranten-
paare auf entgegengesetzt gleiches Potenzial.
Mittels eines Normal -Daniells wurde von Zeit
zu Zeit untersucht, in wie weit diese Batterie
konstant blieb; sobald eine Aendcrung in der
Ladung der Quadranten eintrat, wurde die
1 Batterie frisch zusammengesetzt.
Die elektromotorischen Kräfte wurden mit
1 derjenigen eines Normalelementes verglichen,
dessen elektromotorische Kraft zu 1,1* Volt an-
genommen wurde. Als solches diente theils ein
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202
Abhandlungen.
Kl rKIK'.II « UN. /.KITS« IIRIKT.
MAI |88?.
»hoher Daniell« '), theils ein Daniel 1 mit Heber.
Die Konstanz dieser Elemente wurde öfters
kontrolirt. Ein Normal-Daniell bewirkte einen
Elektrometerausschlag von 5 5 bis 60 mm; dieser
Ausschlag wurde während der einzelnen Ver-
suche öfters ermittelt.
Die Widerstandsmessungen wurden in der
Wheatstone'schen Brücke mit Telephon und
Wechselströmen ausgeführt *) , und zwar nach
untenstehendem Schema, Fig. 2. Zweig 1 und 2
bestanden aus einem durch einen Kontaktklotz K
getheilten, ausgespannten Neusilberdraht von j
1 m Länge und 1,50 O. Widerstand. Zweig 3
war ebenfalls ein ausgespannter Neusilberdraht,
von dem beliebige Intervalle benutzt werden
konnten; er besafs im Ganzen etwas über
r O. Widerstand. Zweig 4 ist die Hauptlei- \
tung des Schema Fig. 1 , die mittels der
Wippe H\ in die Brückenkombination eingefügt
werden konnte. Die Neusilberdrähte waren
durch Vergleichung mit zwei Stöpselrheostaten
kalibrirt worden. Als Stromerreger diente ein
kleiner, im Nebenzimmer aufgestellter Induktions-
apparat (/), dessen primäre Spirale o,J7, dessen
Fig. 2.
J
sekundäre 387 O. Widerstand besafs. Die Zahl
der Unterbrechungen betrug gewöhnlich etwa
100 in der Sekunde, und konnte von 70 bis 130
verändert werden. Das Telephon (7") hatte
zwei Rollen von 3,79 und 3,74 O. Widerstand,
welche neben einander geschaltet wurden. Mit
den dünnen Zuleitungsdräthcn zum Telephon
besafs dann der Brückenzweig im Ganzen 2,89 O.
Widerstand. In den Zweig 4 wurde gewöhn-
lich noch 1 S.-E. aus dem Rheostat R zugefügt,
uro die durch das inkonstante Element selbst
im Telephon erregten Töne abzuschwächen.5)
Diese S.-E. war induktionsfrei, und genügte
meist vollständig, um die Einstellung des Kon-
taktes K auf das Minimum der Tonstärke im
Telephon bis auf o,s mm genau zu ermöglichen,
wodurch eine Genauigkeit der Widerstandsbe-
stimmung von 0,2 % erreicht wurde. Es er-
gaben z. B. vier Messungen des Widerstandes
einer Ladungssäule -j- einem Stück Neusilber-
draht die Werthe: 10— i.us, 1,135, 1,136, 1,134 ü.
Die Widcrstandsmessungen wurden so aus-
geführt, dafs die ganze Hauptleitung mittels
l| Hc»chriebcn von K»nig, Wied. Ann. 16. S. i88j.
* Wi et I i *t<ac h , InauguraldiocrMtion. Zunoli i8; y, tlctlvnrr
Monatsberichte 1879, 5 »80 K. K o h 1 ra u * c Ii , Wicil. Ann , IM. u,
S. «$3. 1880. Lei», Wied Ann. Bd. ij, S 60, i88j
•} Lef», Wied. Ann., Bd. 15. S. 83, iBBj.
der Wippe ll\ als Zweig 4 in die Brücken-
kombination eingefügt wurde. Im Falle der
Ladung war vorher selbstverständlich dieLadungs-
battcrie bezw. Maschine mit Hülfe von //', aus-
geschaltet worden. Es ging dann allerdings zur
Zeit der Widerstandsmessung ein Strom von
anderer Stärke durch die Säule als in dem
Augenblick, für welchen die Kenntnifs des
Widerstandes gewünscht wurde. Um zu sehen,
ob eventuell der Widerstand mit der Strom-
intensität variire, habe ich, soweit es die Methode
erlaubt, die Widerstände bei möglichst verschie-
denen Intensitäten bestimmt und keine merk-
lichen Aenderungen gefunden. Kleine Aende-
rungen würden übrigens, wenn sie auch vor-
handen wären, auf die Bestimmung der elektro-
motorischen Kraft und des Nutzeffektes, wie
die folgenden Beobachtungen und Formeln er-
geben, von verschwindendem Einflufs sein. Auch
die % erheblichen Fehler der Widerstands-
bestimmungen, welche von der notwendigen
Einschaltung der vorher erwähnten Wider-
stände in Zweig 4 herrühren, bedingen wegen
ihres sehr geringen absoluten Betrages
keine erheblichen Fehler bei der Ermittelung
der elektromotorischen Kraft und des Nutz-
effektes.
Die Beobachtungen.
I. Elektromotorische Kraft.
Die elektromotorische Kraft wurde aus den
beobachteten Gröfsen nach folgenden Formeln
berechnet:
E—E' — IW (Ladung)
e e' + iw -- / {r -f n>) (Entladung).
Von Zeit zu Zeit wurde auch die elektro-
motorische Kraft des offenen Elementes gemessen.
Die elektromotorische Kraft einer Ladungs-
säule hängt unter sonst gleichen Umständen
von dem Zustande der Säule ab. Diese Ab-
hängigkeit soll weiter unten besprochen werden.
Bestimmt man ferner die elektromotorische
Kraft während der Ladung, öffnet die Säule
und bestimmt sofort wieder, läfst dann schnell
den Entladungsstrom zirkulären und bestimmt
abermals, so ergeben sich merklich verschiedene
Werthe. Um diese Verhältnisse kurz aussprechen
zu können, wollen wir einen Strom., welcher
die Ladungssäule durchfliefst, positiv nennen,
wenn er sie ladet, negativ, wenn er sie entladet;
es entspricht dann Strom Null der offenen Säule.
Man kann dann kurz sagen : die elektromotorische
Kraft hängt von der Stromintensität ab. Die
Versuche ergaben bezüglich dieser
Abhängigkeit von der Stromintensität:
Wenn man von positiven Werthen der Strom-
intensität durch Null zu negativen Werthen über-
geht, so nimmt die elektromotorische Kraft
ständig ab. Verschiedene Male, so schnell als
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Elkktrotkchn. Zki rsri&irr
MAI 18B3.
Hallwachs, Ubhkm pik elektromotorische Kraft u. s. w,
möglich hintereinander angestellte Messungen
ergaben :
Strom
Offene Sanle
Strom
1 1* '** 1 1 1 V
ncjjativ
2 j8 ')
3,06
2,34
2,IO
2,4«
2,.8
2,o8
«t (OD
1 »99
2,3t
2,..
2,oi
2,3»
Fig. 3-
2,03.
Je stärker der Entladungsstrom ist, um so
schneller fällt die elektromotorische Kraft ab.
Bei sehr grofser F.ntladungsintensität (/) kann
vorhandene, verfügbare, elektrische (chemi-
sche) Energie;
2. durch die gesammten Ladungen und Ent-
ladungen, die das Element bereits erfahren
hat.
1. Mit dem Inhalte der Ladungssäulc an ver-
fügbarer Energie wächst die elektromotorische
Kraft (£). Sie hat bei einer so vollständig als
möglich entladenen Säule immer noch einen
Werth von o,» bis o,4 V. Im Anfange der Ladung
steigt sie zunächst sehr schnell an (vgl. Fig. 3),
und zwar je nach der Stromintensität (_/) bis
zu Werthen von 2 bis 2,4 V. Erhält man J kon-
stant, so nimmt sie bei weiterem Laden langsam
zu. Ihr Maximum habe ich nicht erreicht.
Fällt J gegen Ende der Ladung ab, so kann
es kommen, dafs auch E absinkt.
Zu Anfang der Entladung besitzt die elektro-
motorische Kraft (<•) einen Werth von ungefähr
2 V. Wenn der Inhalt der Säule an verfüg-
barer Energie geringer wird, sinkt t ab. Dies
geschieht zuerst langsam, später schnell (vgl.
Fig. 4). Die allerletzten Reste von verfügbarer
Energie giebt die Ladungssäule sehr langsam
und mit einer sehr kleinen elektromotorischen
Kraft ab.
2. Die elektromotorische Kraft ändert sich
für sonst gleiche Umstände auch etwas mit dem
Gebrauche der Ladungssäulc.
Flg. 4-
iSSEmmmdmi
ibbbbbmh
■■■■■■■■■■■■KaMMBI
IBBBBB
.■■BBBBB^EBBBIBBBBIBBBBflgBBii.*;
sie in kurzer Zeit fast auf Null herabsinken,
ohne dafs das Element völlig entladen ist. Sie
kommt wieder zu ihrem Anfangswerthe zurück,
wenn man den Entladungsstrom einige Zeit
unterbricht (Rückstände).
Abhängigkeit der elektromotorischen
Kraft von dem Zustande des Elementes.
Der Zustand ist bestimmt:
1. durch die momentan in dem Elemente
I) Die in einer Horixontalrcihc »tchenden Zahlen Kelioren xu-
umratn.
Mittel werthe der elektromotorischen
Kraft.
Für die Technik haben hauptsächlich die
Mittelwerthe der elektromotorischen Kraft für
die Ladung und die Entladung Interesse. Zu
ihrer Ermittelung wurde das Zeitintegral der
elektromotorischen Kraft auf die weiter unten
angegebene Weise für die Ladung bezw. Ent-
ladung graphisch berechnet und durch die La-
dungs- bezw. Entladungsdauer dividirt.
a) Für die Ladung müssen nach dem Vor-
hergehenden die Mittelwerthe der clektromoto-
26»
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Abhandlungen.
El KKTROl K ltN.Ztll ICH*nT.
MAI 1883
rischen Kraft mehr oder minder von der Ladungs-
intensität und der Starke der Ladung abhängen,
auch werden mit dem Gebrauche der Säule
Veränderungen in denselben eintreten. Folgende
Tabelle möge einige Beispiele für die Zahlen-
werthe von (£0), dem Mittelwerth bei der
Ladung, geben:
Vers. No.
Element.
(_/«)
T
(40
6
I
3.9
4"
2,19
16
1
4."
4h
»3
I
7.4
?h
14
1
6,7
i1'
2 ,10
7
I
17.-
4"
2,4«
8
I
4h
t|9S<
Die beiden ersten Versuche zeigen, dafs (£a)
mit dem Gebrauche variirt, die beiden folgenden,
dafs es auch von der Ladungsdauer (7r) abhängt,
und die beiden letzten, dafs es sich auch mit
der Intensität (_/,) verändert. Die Mittelwerthe,
welche bei den übrigen Versuchen sowohl mit
Element I als auch mit den übrigen Elementen
erhalten wurden, lagen alle zwischen t,» und 2,5V.
b) Entladung. Weil die letzten Reste der
aufgespeicherten Energie nur sehr langsam und
mit einer sehr geringen elektromotorischen
Kraft (e) abgegeben werden, sind sie für die
direkte technische Verwendung werthlos und
deshalb bei der Berechnung von i/„), dem Mittel-
werth bei der Entladung, nicht berücksichtigt
worden. Der Werth von (V0) beträgt etwa 2 Y.
Die äufsersten Werthe, welche sich für extreme
Versuchsbedingungen ergaben, waren 1,84 und
2,» V.
IL Widerstand.
Der Widerstand der Ladungssäulen verläuft
im Allgemeinen so, wie Fig. 5 es angiebt.
Je nach den verschiedenen Yersuchsbedingiingen
der Gröfse von J, T, i und /, der Stärke der
Ladung und der Länge des Gebrauches modi-
fizirt sich diese Kurve etwas.
Der Widerstand sinkt bei der I^idung schnell
zu einem während des weiteren Verlaufes der-
selben nahezu konstanten Werthe. Die Gröfse
dieses Werthes hängt etwas von den gesamm-
ten früheren Ladungen und Entladungen ab.
Er betrug für:
Element I 0,009 bis 0,014 O.,
II 0,010 bis 0,02;,
III 0,015,
IV 0,015.
- Bei der Entladung bleibt w zunächst konstant,
im weiteren Verlaufe steigt es, gleichzeitig mit
dem stärkeren Abfalle von c, ziemlich propor-
tional mit der Zeit an (vgl. Fig. 5). Die er-
wähnte Abnahme des Widerstandes zu Anfang
der Ladung erklärt sich wohl dadurch, dafs an
Stelle schlecht leitenden Bleioxydes leitendes
Pb O* bezw. JY> tritt. Infolge des entgegen-
gesetzten Vorganges nimmt w bei der Ent-
ladung zu.
III. Nutzeffekt.
Bei der Ladung einer Ladungssäule leistet
der einer beliebigen Stromquelle entfliefsende
Strom zwischen den beiden Polen der Säule
die Arbeit:
L = fJR* JT= j'JEdT + ff1 IV dT
= Lt+ Z»
wo die Integrale über die gesammte Ladungs-
daucr zu erstrecken sind. L, ist die elektro-
lytische Arbeit, Zt„ die im Element auftretende
Jonle'sche Wärme. Bei der Entladung der
Säule durch einen Widerstand r wird, wenn
keine Wirkungen nach aufsen stattfinden, die
Arbeit geleistet:
l — fti dt = fi' rdt -f /$* wdt — lr -f /,„;
('>="'')
R* 5-
lr äufsere Arbeit, /,„ Jonle'sche Wärme. Wie
weit diese letzteren Integrale zu erstrecken sind,
bedarf einer Erläuterung. Das Element giebt
die letzten Reste von verfügbarer Energie so
langsam ab, dafs man sich genöthigt sieht, die
Entladung irgendwo abzubrechen. Der dafür
geeignete Zeitpunkt wird durch die Art der
Arbeitsabgabe des Elementes angezeigt. Die
Kurve Fig. 6 , die /' m als Funktion von /
darstellt, giebt an die Hand, die Entladung
dann abzubrechen, wann /' 10 den starken Ab-
fall (vgl. Kurve) vollendet hat. Um mich zu
überzeugen, was eigentlich noch in der Folge-
zeit an Arbeit von dem Elemente geleistet wird,
habe ich bei zwei Versuchen noch zwei Tage
weiter entladen und in dieser Zeit nur etwa
3 M/o der bereits vorher von dem Elemente ge-
leisteten Arbeit herausbekommen.
Die Integrale Z, /...,., / und /„, wurden auf
folgende Weise ermittelt. Die zu integrirenden
Funktionen wurden aus den beobachteten
Gröfsen berechnet und als Ordinalen zur Zeit
als Abszisse aufgetragen. Die Endpunkte der
Ordinaten wurden durch Kurven verbunden
und die bezüglichen Flächenräume mit Hülfe
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Et.ektrotf.chn. Zeitschrift.
MAI 1883.
Hallwachs, Ueber die elektromotorische Kraft U. s. w.
205
eines Polarplanimeters, zuweilen, wenn die Kurve
geeignet verlief, auch durch direkte Abzahlung
auf «niadrirtem Papier gefunden.
Bei der Entladung könnte im günstigsten
Falle von dem Kiemente soviel Arbeit geleistet
werden, als durch die Elektrolyse in ihm auf-
gespeichert wurde. Durch sekundäre Umstände
geht aber ein Theil der letzteren Arbeit für
die Entladung verloren. Das Verhältnifs der
l>ei der Entladung wiedergewonnenen Arbeit
zur elektrolytischen Ladungsarbeit heifse elek-
trischer Nutzeffekt oder Nutzeffekt kurzweg:
Durch folgende zwei Umstünde tritt ein
VerhtSt der Säule an aufgespeicherter Energie ein.
Zunächst arbeitete ich mit Element I, das, nach
einigen Vorversuchen zu urtheilen, den höchsten
Nutzeffekt gab. Intensität und Versuchsdauer
wurden variirt. Der Nutzeffekt nahm aber im
Verlaufe der Versuche auf eine Weise zu, dafs
ich annehmen mufste, das Element habe sich
verändert, was aus den folgenden Versuchen
erhellt.
1. Abhängigkeit des Nutzeffektes vom
Gebrauche der Ladungssäule.
Der Nutzeffekt [N) nimmt mit dem Ge-
brauche der Ladungssäule im Allgemeinen zu;
dem Zerfall der Säule geht aber wieder eine
Abnahme desselben voraus:
—
1
W
1
—
_
U
Fu
ipi
(»11.
Ku
t II
Stund r,
1
Erstens verbinden sich bei der Ladung nicht
die gesammten Jonen chemisch mit dem Material
der Elektioden, sondern sie entweichen zum
Theil gasförmig. Die Stärke dieser Gas-
entwickelung ist von der Intensität und der
I-adungsdauer abhängig. Zweitens finden lokale
Ströme zwischen dem Blei und dem Bleisuper-
oxyd der Anode statt, wie Gladstone und
Tribe zeigten1), wodurch ein mit der Versuchs-
dauer wachsender Theil des gebildeten Blei-
superoxydes wieder reduzirt wird. Da die
Stärke dieser beiden Prozesse von der Ladungs-
intensität und der Versuchsdauer abhängt, so
mufs auch der Nutzeffekt von letzteren ab-
hängig sein. Ich ging darauf aus, diese Ab-
hängigkeit zu untersuchen, um die für den
Nutzeffekt günstigsten Bedingungen aufzufinden.
Element
No.
Versuch
No.
N
T
[Ladung*
d .111 er)
(Jo)
[mittlere
Ladungs-
intensilat)
r
,'.iuf»erer
Kntladung*-
widerslarul)
V)
6
o,»t
4h
3.»
0,138
I
16*)
0,47
4
4,0
0,135
I
20 ')
0,48
4
4»°
°i'3S
I
22*)
0,78
4
4.»
0,1 18
II5)
2 1
O.aj
4
4.«
0,13$
II
*34)
0,3*
4
4.°
O.JI3
I) Naturc. Bd. »5. Elektrotechnische Zcitschtift, 188», S. 197
an 1 J73 . «88 j. S. 13.
') Element I war vor diesem Versuche zunächst etwa zwei Monate
xu Beleuchtungtzwecken verwendet, dann nach cinmnnatlicher
Ruhe etwa zehn Mal geladen uml entladen worden.
*) Da* Element war inzwischen etwa 20 Mal geladen und entladen
worden.
') Iz.is Element war inzwischen vier Mal geladen und entladen worden.
• t>at Element war inzwischen 37 Mal geladen und jede« Mal nach
einer Pause von u h wieder entladen worden. Element I zerfiel
wahrend de« auf Versuch 11 folgenden Versuche».
*') Kleinem II erhielt ich fortnirt von Tommasi und hatte es vor
diesem Versuche längere Zeil zu verschiedenen Zwecken im
1 Irlrr.iui he.
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206
Abhandlungen.
Nachdem ich einmal die grofsen Veränderun-
gen des Nutzeffektes mit dem Gebrauche des
Elementes bemerkt hatte, schien mir eine weitere
Untersuchung der Abhängigkeit desselben von
der Ladungsintensität und der I.adungsdauer
wenig Interesse zu bieten. Die bereits ange-
stellten Versuche genügten indessen, obwohl sie
wegen der Veränderlichkeit des Elementes nicht
vollständig in dieser Richtung ausgenutzt werden
konnten, zu zeigen, in welchen Grenzen I.adungs-
dauer und Intensität gehalten werden müssen,
damit der Nutzeffekt nicht erheblich unter
seinem höchsten Werthe zurückbleibt. Die ver-
gleichbaren Versuche sollen im Folgenden dazu
benutzt werden, um diese Grenzen zu be-
stimmen.
2. Abhängigkeit des Nutzeffektes von
der Ladungsintensität.
Element Versuch (_/>) X T r
I 7 17,1 0,14 41' >,«3«,
1 8 1,. 0,0« 4 i,i3fi.
Aus diesen beiden Versuchen ersieht man,
dafs unter sonst gleichen Bedindungcn bei {J0)
— 17 der Nutzeffekt viel gröfser ist, wie bei
(/.)=«•
Element Versuch (/0) Ar T r
I 11 7.* 4h
I 12 10,8 0,34 4
Der Nutzeffekt ist also für (J0) — . 7 gröfser
wie für (/0) — 11. Mit dem Vorhergehenden
zusammengenommen ergiebt sich: AT mufs
zwischen (J0) — 1 und (/w) — 1 1 ein Maximum
haben.
E1.EKTROTECHN. ZEiTsciniirr.
MAI ttiy
1,1,6
I ,136.
Element
Versuch
I/O
X
r
r
I
16
4,0
0,47
4h
I
17
6,6
4
0,195
I
20
4.0
0,48
4
0,U5.
Für (Ja) — 4 ist X nur sehr wenig kleiner
wie für — 7 ; für (J0) — 7 aber gröfser
wie für (_/,) — 11.
Das Maximum des Nutzeffektes liegt also etwa
zwischen 4 und 1 1 Ampere. Innerhalb dieser
Grenzen schwankt der Werth von X nur wenig;
sehr kleine Intensitäten wie sehr grofsc mufs
man beim Laden vermeiden.
Abhängigkeit des Nutzeffektes
der Ladungszeit.
von
Element
Versuch
T
X
(Ja)
r
I
1 1
4"
0,37
7.»
I|'37
I
»3
7
0,40
7,4
I
«4
1
0,45
6,7
I,«4»
Da der Nutzeffekt mit dem Gebrauche des
Elementes zunimmt, so kann derselbe von der
Ladungsdauer innerhalb der gegebenen Grenzen
von 1 h und 7 h bei einer Intensität von 7 Am-
pere nur wenig abhängig sein. Dasselbe ergiebt
sich bei einer Intensität (/0) = 1.
T
Element Versuch
I 8
I 9 «3
4. Eine Abhängigkeit
-V (/.) r
O,o6 I,i 1,137
0,09 l,o 1,117-
des Nutzeffektes
von dem äufseren Entladungswider-
stande läfst sich aus den angestellten Versuchen
nicht erkennen.
5. Tritt zwischen Ladung und Entladung
eine Pause ein, so erleidet das Element auch
dann einen Verlust an verfügbarer Energie,
wenn die Elektroden während dieser Pause aus
der Flüssigkeit genommen werden.
Element Versuch T (/J r X
I IO 4h 6,9 1,-37 O,.o')
I 11 4 7.»
6. Maximalwerth des Nutzeffektes.
Der höchste Werth des Nutzeffektes, den ich
überhaupt erreicht habe, betrug 0,50; er wurde
bei Versuch 15 erhalten:
Element Versuch T (/„) r X
15
8,
0,5 0,50.
In
dem Element in Joulc'sche Wärme
umgesetzte Arbeit,
a. Ladung.
Beim technischen Gebrauche der Ladungs-
säulen mufs man auch darauf bedacht sein, das
Verhältnifs der im Element in Joule'sche Wärme
umgesetzten Arbeit (Z„.) zur gesammten Ladungs-
arbeit (Z) möglichst klein zu machen.
Z„.
ist zunächst für eine kürzere Ladungs-
datier gröfser wie für eine längere, wie folgende
Beobachtungen zeigen :
./
Element
T
(/„)
Z
Versuch
ih
6,7
0,139
14
4"
6,9
0,051
1 0
7h
7.4
0,047
13
41'
1.'
0,089
8
i3h
T.o
0,017
9
Ferner ist
Z:„
1
1
1
I
L
für sehr starke und für sehr
schwache Strömo besonders grofs; es hat seine
geringsten Werthe für diejenigen Intensitäten,
für welche der Nutzeffekt sein Maximum hat.
t j. L-
4" 17
4 h 1 1 bis 8
4 h 7 bis 4
4h
Die Aenderungen von
Z
o,a»
0,07
0,03 bis 0,05
0,10.
u sr wdT_
fj&dT
erklären sich leicht, wenn man das Verhalten
'< Zwischen Ladung unil Knil.nlung lag eine vierteln
Pau»c. w:ihrcn>l >ler >lie Klektn»len in* <!<•! r'lu-ogU it gcnoi
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F.LEKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
MAI 1M3
Hai.lwachs, Ueber die elektromotorische Kraft u. s. w.
207
des Widerstandes //'und der Potenzialdifferenz
ins Auge fafst.
b. Entladung.
Ks ist noch von Interesse, das Verhältnifs
der bei der Entladung im Elemente geleisteten
Arbeit (/.,.) zu der im äufseren Stromkreise ge-
leisteten (7r) zu kennen.
ist dem äufseren Widerstande nahe um-
'»
gekehrt proportional; es hatte folgende Werthe,
wenn zur Füllung des Elementes im Ver-
hältnisse 1:10 verdünnte SO*//' benutzt
wurde :
T
i,m o,.»j bis 0,03 1,7
0,50 0,04 3,8
0,19 0,.i 9,4
O.it 0,17 13 .
Maximalinhalt der Ladungssäule an ver-
fügbarer Energie.
Die meiste Arbeit gab Element I in Versuch 13
ab, nämlich rund 175 000 V. X A. X s- °der
18000 Kilogrammmeter. Es wog 8,. kg, wovon
6 kg auf die Elektroden kommen. Auf 1 kg Blei-
gewicht wurden also rund 3000 Kilogrammmeter
aufgespeichert. Besondere Versuche, um den
Maximalinhalt der Säule an verfügbarer Energie zu
finden, habe ich nicht angestellt. Aus Be-
leuchtungsversuchen glaube ich jedoch schlicfsen
zu dürfen, dafs ein Element vielleicht bis rund
20 000 Kilogrammmeter aufzuspeichern vermag.
Dauer der Brauchbarkeit des El ementes.
Element I war, ehe ich es bekam, zwei Mo-
nate lang zu Beleuchtungszwecken im Gebrauche
gewesen und fast täglich geladen worden.
Während meiner Versuche wurden ihm bis zu
seinem Zerfall etwa 1,» Millionen Kilogrammmeter
elektrische Energie durch die Ladungen zuge-
führt, was einem einmonatlichen Gebrauche mit
täglich einmaliger Ladung entspricht. Das
Element hatte also im Ganzen einen dreimonat-
lichen Gebrauch mit täglicher Ladung ausge-
halten.
Werfen wir noch einen Blick auf die anderen
Elemente.
Wir haben bei Element I gesehen, dafs es
sich für eine praktische Verwendung der Ladungs-
saulen wesentlich darum handelt, extreme Werthe
der Intensität und der Ladungsdauer zu ver-
meiden, dafs aber innerhalb ziemlich weiter
Grenzen der Nutzeffekt mit den Versuchs-
bedingungen nicht sehr stark variirt. Die Gröfsc
dieser Extrcmwerthe für die übrigen Elemente
mittels einer eigens zu diesem Zwecke ange-
stellten längeren Reihe von Versuchen zu be-
stimmen, halte ich nicht für lohnend, sondern
glaube, dafs sich jene Werthe während der
praktischen Verwendung der Ladungssäule er-
geben müssen. Ich habe mit den verschiedenen
Kiementen einen Induktionsapparat getrieben
und öfters Drähte geglüht, wozu ich die Ladung
unter variirenden Bedingungen vornahm. Unter
den Versuchsbedingungen, die, nach dieser
praktischen Benutzung zu urtheilen, am günstig-
sten erschienen, wurden dann mit den Kle-
menten II, III und IV einzelne Nutzeffekts-
bestimmungen vorgenommen.
Element III zeigte sich beim Gebrauch in
Bezug auf den Nutzeffekt als sehr geringwerthig
im Vergleiche zu den anderen Elementen. Ein
mit ihm angestellter Versuch ergab:
T
h
(/.)
3" 6,.
Element II ergab:
T </.)
0,135
Ar
0,08.
r N
4" 4.« °,«J5 0,J3-
Um mich davon zu überzeugen, dafs N auch
bei diesem Elemente von dem Gebrauch ab-
hänge, habe ich dasselbe nach dem eben
mitgetheilten Versuche 27 Mal geladen und
immer nach einer Pause von 1 2 h wieder ent-
laden. Wie schon Seite 205 bemerkt wurde,
ergab sich eine Zunahme von N mit dem
Gebrauche.
Element IV, das ich erst gegen Ende meiner
Versuche erhielt, konnte, nach Belcuchtungs-
versuchen zu urtheilen, unter geeigneten Be-
dingungen nach einigem Gebrauch einen Nutz-
effekt von etwa 50 % geben. Zunächst wurde
mit ihm ein Versuch mit extrem grofser Ladungs-
intensität angestellt und doch ein ziemlich be-
trächtlicher Nutzeffekt erhalten:
(/.) T r N
2 1,4 2,Sh 0,30 O,io.
Unter den Versuchsbedingungen, die, nach
dem Gebrauche zu urtheilen, für das Element
am günstigsten erschienen, wurde dann ein
weiterer Versuch gemacht.
T' (/„) v N
4 i>6 <V» 0,405.
Das Element war, ehe ich es erhielt, noch
gar nicht in Gebrauch gewesen und von mir
vor dem Versuch etwa 10 bis 20 Mal geladen
und entladen worden.
Zu der oben (S. 200) erwähnten Arbeit der
Herren Allard, Potier, LeBlanc, Joubert
und Tresca möchte ich noch einige Bemer-
kungen machen. Ein kurzer Bericht über
dieselbe befindet sich C. r., 94, S. 600, ein ge-
nauerer in La lumiere electrique, Bd. 6, S. 110,
eine Ueberrragung des letzteren ins Deutsche in
der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1882, S. 149.
Diese Uebersetzung enthält gleichzeitig kritische
Anmerkungen. Auch Herr Aron hat schon
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zo8
Abhandlungen.
Elektootechn. Zeitschrift.
MAI 1883.
auf mehrere Unzulänglichkeiten der Arbeit hin-
gewiesen '). Auf diese Kritiken möchte ich
verweisen und hier nur einige Irrthümer, die
durch die Resultate der vorliegenden Arbeit
näher aufgeklärt werden, berühren.
Die Verfasser ziehen aus ihren Versuchen
Schlüsse über die elektromotorische Kraft und
den Widerstand ihrer Ladungssäulen, die nicht
zulässig sind, weil übersehen wurde, dafs die
elektromotorische Kraft der Säule bei offenem
Strome einen anderen Werth hat als bei ge-
schlossenem. An diese Schlüsse knüpfen sich
dann weitere Folgerungen, welche die Verfasser
zur Ansicht führen, dafs man, um einen guten
Nutzeffekt zu erlangen, mit möglichst schwachen
Strömen laden müsse, was nach meinen Ver-
suchen nicht richtig ist.
Kerner ist in der Arbeit nichts darüber be-
merkt, was vor dem Versuche mit der benutzten,
aus 35 Elementen bestehenden Batterie ge-
schehen war. Es ist aber angegeben, dafs die-
selbe zu Anfang der Ladung bei offenem Strome
eine elektromotorische Kraft von 72 V. besafs;
sie war also wohl nicht vollständig entladen,
denn sonst hätte sie bei offenem Strome
wohl nur höchstens 1 4 V. gehabt. Die von
mir untersuchten Elemente hatten wenigstens
nach vollständiger Entladung immer nur eine
elektromotorische Kraft von 0,4 V. höchstens.
Wieviel verfügbare Energie aber noch in der
Batterie vorhanden war, läfst sich aus der an-
gegebenen Zahl für die elektromotorische Kraft
bei offenem Strome nicht schliefsen. Dies er-
hellt daraus, dafs die letztere immer noch 72 V.
wie zu Anfang betrug, nachdem die Batterie
schon die Hälfte ihrer Ladung empfangen hatte.
Die Ladung fand nämlich in vier Abschnitten
am 4., 5., 6 und 7. Januar statt: bei Beginn
des dritten Abschnittes, am 6. Januar, betrug die
elektromotorische Kraft der offenen Säule 72,1 V.
Ein einzelner Versuch ist übrigens bei der
Veränderlichkeit der Ladungssäulcn nicht von
sehr grofsem Werthe, und ein dem mitge-
theiltcn vorangehender Versuch vom 20. Oktober
1881 wurde, weil er einen zu geringen Nutz-
effekt gab, unterbrochen. —
Noch liegt eine Arbeit von den Herren Prof.
W. E. Ayrton und John Perry vor1). Die
Verfasser haben auch den Umstand übersehen,
dafs die elektromotorische Kraft bei offenem
Strom einen anderen Werth hat, wie bei ge-
schlossenem Strome. Leider läfst sich aber
aus dem Berichte nicht entnehmen, ob dieses
Versehen einen Fehler in der Berechnung des
Nutzeffektes zur Folge hatte, da die Verfasser
nicht angegeben haben, was sie unter Nutz-
effekt verstehen. Für letzteren werden sehr
hohe Werthe, 83 bis 90 %» angegeben. Die
Verfasser ziehen eine Reihe von Schlüssen über
den Widerstand und die elektromotorische Kraft
ihrer Ladungssäulen, und kommen, weil sie den
angeführten Umstand übersehen haben, zu
fehlerhaften Resultaten, die theilweise mit den-
jenigen der Verfasser der vorigen Arbeit über-
einstimmen.
Folgende Tabelle giebt eine Uebersicht über
meine sämmtlichen Versuche, von denen die
vergleichbaren im Obigen zu weiteren Schlüssen
benutzt worden sind.
T
i.
a <1 u n g
Entladung
l i
Si
T
/
1
-r c
u
• e
c c
Z.»
's
c
(7«)
in ii.'1
V.A.S.
r
in
inuteti
in 101
V.A.S.
('..)
A
'X
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i
I
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I
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1
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4
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i.-r
178
33."
I.*
I
4
235
■ .-r
435
87,8
1,7
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1
1 2
4
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363
1,1 j*>
647
126
' .7
°.u
1
'3
7
7-«
434
900
'7S
1,-
0,40
1
«4
1
<>,
S'.s
128
2J-*
I.*
0.4?
1
15
4
K.j
276
3t>3
'37
3.«
1
10
4
4.
'33
0,1 j;
36
62,0
'3<
0.4-
1
17
4
(v
219
O.i^
93
108
9.4
o.„
1
20
4
«32
O.'JS
39
63.7
'3'
0.4»
1
2 2')
• 4i
0,11s
27
39.s
«3»
O.U
III
18
\
;::
161
o,.n
7
13.'
'4.7
0.n»
II
21
4
4.'
'38
°.'is
21
3».»
13.»
O.ii
11
23
4
126
O...J
23
40,»
14.1
0,jt
IV
■ <>
21..
434
0,:<r
»3»
87, 0
6,0
0,»
IV
24
r
3."
109
0,1. s
25
44.<
«4.»
0,405
') l>ie Versuche i. 3 «•»' 4 »ind weniger genau wegen Unrcgclmafiiic-
keilen nm Klckttomclcr.
*) Zwischen l-adung und Umladung lag eine 14 Mündige i'nusc. wäh-
rend der die Elektroden aus der Fluxigkeit. genommen wurden,
») Die I.adungssluile war rwinchcn »o und 33 37 Mal geladen 1111!
immer nach einer P.iuv von 13 1. wieder einladen norden. Nach
Versuch 11 rciliel <la* tlcmc.u.
*) Da» Kleinen! war zwischen 31 und 37 Mal geladen und immer
nach einer Pause von 13 h wieder entladen worden.
Physikalisches Institut der Universität
Strafsburg.
';• Elektrotechnische Zeitschrift, »883, S.
Miil. Mag. *Vk, lid. .4. No. 85
Gegensprecher für Ruhestrom mit Zwischenamt
zum Gegensprechen zwischen verschiedenen
Aemtern.
Im Jahrgange 1882, S. 122, habe ich darauf
hingewiesen, in wie einfacher Weise sich der
im Jahrgange 1881 auf S. 18 ff. beschriebene,
die beiden Rollen des Elektromagnetcs im Em-
pfänger in verschiedenerweise benutzende und sie
deshalb von einander trennende Gegensprecher
des Ober - Telegraphensekretärs F. Fuchs für
Arbeitsstrom, welcher sich aufser durch seine
grofse Einfachheit im Geber und im Em-
pfänger, sowie in der Schaltung noch dadurch
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El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
MAI 1M3.
Zetzsche, Gegensprecher für Ruhestrom mit Zwischenamt u. s. w. 209
auszeichnet, dafs der Strom der Linienbatterie
ohne jede Verzweigving ganz in die Linie ein-
tritt, ohne jede Aenderung der von Herrn
Fuchs benutzten Apparate auch zum Gegen-
sprechen in Ruhcstromlinien verwenden läfst.
Obwohl dieser Gegensprecher ferner auch ganz
leicht gestattet, dafs in der Telegraphenlinie
liegende Zwischenämter, als Trennämter, an-
statt des einen oder des anderen Endamtes in
das Gegensprechen eintreten, so bleibt dabei,
abgesehen von dem Mehrbedarf an Apparaten
in diesen Trennämtern, doch die überhaupt
den Gegensprechern anhaftende Beengung be-
stehen , dafs die gleichzeitig verarbeiteten bei-
den Telegramme zwischen denselben beiden
Stationen gewechselt und in entgegenge-
setzter Richtung befördert werden müssen.
Diese Notwendigkeit beeinträchtigt aber die
volle Ausnutzung der Leitung durch das Gegen-
sprechen in allen den Fällen gar sehr, in denen
der Verkehr zwischen diesen beiden Stationen
entweder überhaupt oder doch zu Zeiten nicht
in beiden Richtungen gleich stark ist.
Gewifs mufs daher die Leistung eines Gegen-
sprechers erhöht werden, wenn es sich durch
geeignete Apparatverbindungen ermöglichen läfst,
dafs die gleichzeitig beförderten Telegramme
nicht nothwendig zwischen denselben zwei
Stationen gewechselt zu werden brauchen, vor-
ausgesetzt natürlich, dafs auch die Abwechse-
lung in den jeweilig Telegramme gebenden
oder nehmenden Stationen sich leicht und ohne
besondere Zeitverluste bewerkstelligen läfst. Fine
ganz gleiche Aufgabe läfst sich auch für das
Doppclsprechcn stellen und Vorschläge zur
Lösung derselben sind schon frühzeitig gemacht
worden.
Als Mittel zur Erreichung des eben genannten
Zweckes drängt sich zunächst die Translation
auf, es ist aber sofort auch eine gewisse Mangel-
haftigkeit in der Anwendung derselben für
diesen Zweck zu erkennen, sofern jedes zum
Eintreten in das Gegensprechen zu befähigende
Amt mit der vollen Apparatausrüstung zum
Gegensprechen (und wohl gar auch noch zur
Gegensprechtranslation ; vgl. z. B. 1881, S. 20,
Fig. 4) versehen werden müfste. Dafs dies in-
dessen bei dem im Eingange genannten Gegen-
sprecher für Ruhestrom durchaus nicht nöthig
ist, sei mir gestattet zu zeigen, nachdem ich
zuvor kurz an der zugehörigen Schaltungsskizze,
Fig. 2, die Vorgänge bei dieser Art des Gegen-
sprechens ins Gedächtnifs zurückgerufen haben
werde.
Der von Herrn Fuchs benutzte, in Fig. 1
im Grundrisse wieder abgebildete Taster hat
im Wesentlichen ganz die Einrichtung und
Form der in der Reichs -Telegraphie gebräuch-
lichen Morse - Taster. Die Hülfshebclvorrich-
tung C besteht aus einem normal zu dem
Tasterhebel A gestellten kleinen Hülfshcbel
(Kontakthebel) a, aus dem Axständer t, worin
der Hebel a mit seiner Axe b zwischen den
beiden Spitzenschrauben gt und gelagert ist,
ferner aus der Winkelschiene // mit dem Ruhe-
kontaktsäulchen i und der Klemmschraube k\
eine Spiralfeder zieht a auf /'nieder. Durch die
Axe b und den Axständer e steht der Hebel a
Flg.
_2T
Xz
4
mit der Klemmschraube / in leitender Verbin-
dung; wird der Tasterhebel A niedergedrückt,
so trifft er auf die Kontaktschraube c im He-
bel a und hebt mittels derselben a vom Säul-
chen / ab. Der Stift, welcher den Kontakt-
hebel <i mit seiner Axe b verbindet, greift' in
eine etwas weitere Ausbohrung des Axständers t
ein und verhindert, indem er die Bewegung
des Kontakthebels a nach oben begrenzt, ein
Auseinanderziehen der Spiralfeder, welche an
a und e befestigt ist und a auf /' legt. Es ist
bei dieser gegenseitigen Lage der beiden He-
bel A und a zugleich möglich gewesen, den
Hebel A am Hebel a in einem zwischen b und f
gelegenen Punkt angreifen zu lassen, eine An-
ordnung, auf deren Zweckmäfsigkeit ich schon
1865 hingedeutet habe.
So lange die Taster T, und Tt (Fig. 2) ruhen,
senden die sieb gegenseitig verstärkenden Batte-
rien Bx und /?, der zwei Aemtcr I und II in
die Linie L und durch die beiden Rollen Rx
und der Ruhestrom-Morse einen Strom von
I annähernd doppelt so grofser Stärke, als Bx
27
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2IO
Abhandlungen.
El.RKTROTF.CfIN. ZEITSCHRIFT.
MAI
oder B3 allein liefern würden; daher bleiben
die Schreibhebel der beiden Morse angezogen
und schreiben also nicht.
Drückt dagegen ein Amt, z. B. I, den
Taster nieder, so schaltet es durch Abheben
des Hebels a von i seine Batterie Bx aus und
dafür in demselben Augenblicke über c und //
die zweite Rolle R' seines Morse ein, so dafs
letzterer auch jetzt nicht schreibt, obgleich der
Strom auf die einfache Stärke herabgeht und
deshalb in dem empfangenden Amte II, wo
der Strom auch jetzt noch blos durch die
Rolle Rt des Morse geht, der Schreibapparat
das von I gegebene Zeichen niederschreibt.
zwischen den beiden Endämtern I und II mit
einem zum Gegensprechen befähigten Zwi-
schenamte III dargestellt, in welche bei IV
und V noch andere Acmtcr in gewöhnlicher
Ruhestromschaltung aufgenommen sind. Wären
die letzteren nicht vorhanden und würden die
beiden Leitungszweige Z, und Z, bei q un-
i mittelhar mit einander verbunden, so würde
i sich Fig. 3 von Fig. 2 durchaus nicht unter-
j scheiden, und I und II würden in der eben
beschriebenen Weise in Gegensprechverkehr
treten können. Das Zwischenamt III ferner soll
nach Bedarf mit I bezw. mit II sich zum
Gegensprechen verbinden können, Amt I bezw.
9
n
i
1
«...
Drücken endlich beide Aemter I und II
gleichzeitig die Taster T, und 7J, so schalten
sie- zwar jedes beide Rollen (R, und R' bezw.
R% und R") in die Leitung L ein, trotzdem
aber werden jetzt beider Schreibapparate schrei-
ben, weil zur Zeit beide Batterien B, und Bt
ausgeschaltet sind, die Leitung L mithin strom-
los wird und deshalb beide Schrcibhebel ab-
fallen. Kehrt darauf etwa in I der Taster 1\
in die Ruhelage zurück, während in II der
Taster T7 noch länger niedergedrückt bleibt,
so wird dadurch blos in I die Batterie Bx ein-
geschaltet und dcmgemäfs in II durch den nun
beide Rollen Rt und R" durchlaufenden Strom
von einfacher Stärke der Ankerhebel ange-
zogen, d. h. der Schreibapparat in II setzt ab,
wogegen dieser Strom von einfacher Stärke in
I den Schreibhebel nicht anziehen kann, weil
er blos in der Rolle Rt wirkt.
In Fig. 3 ist nun eine Ruhestromlinic Z, Z,
II soll aber dabei nicht unbedingt genöthigt
sein, das von ihm ausgehende Telegramm ge-
rade an III abzusetzen, sondern I bezw. II
sollen, während sie von III ein Telegramm
nehmen, im Stande sein, ein anderes an das
Endamt II bezw. I und selbst an ein zwischen
III und II bezw. zwischen III und I gelegenes
Zwischenamt V bezw. IV zu geben. Das Amt III
erhält blos die zum Sprechen nach 1 oder II
erforderlichen Apparate und kann trotzdem als
eine Verschmelzung eines Trennamtes und eines
Translationsamtes gelten.
In III werden demnach für die drei verschie-
denen Betriebsfälle drei verschiedene Schaltun-
gen nöthig sein, die durch einen Umschalter U
in einander umgewandelt werden müssen. Um
die Umschaltungen möglichst rasch und durch
einen einzigen Handgriff bewirken zu können
und jede Irrung in der Umschaltung auszu-
schliefsen , habe ich in Fig. 3 nicht einen
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Ei.r.KTROTF.ciiN. Zeitschrift. n „
MAI ,My ZETZSCHE, Gf.CENSPRECHER FÜR RUHESTROM MIT Z WISCHENAMT U. S. W.
211
Stöpsclumschaltcr ') gezeichnet, sondern einen
Schubwcchsel. Wie anstatt dessen ein Um-
schalter von ähnlicher Anordnung wie jener in
den Zwischenstellen der deutschen Fernsprech-
anlagcn verwendet werden könnte, will ich am
Schlüsse zeigen. Der Umschalter U in Fig. 3
enthält vier um die Axen k,j, e und /dreh-
bare Kurbeln oder federnde Metallspangen,
deren jede durch ein Gelenk mit der Schub-
stange 5 aus isolirendem Material verbunden
ist. Wird die Stange S am Knopf K erfafst, so
Iäfst sie sich in drei verschiedene Stellungen
bringen und versetzt dann ihrerseits die vier
Spangen in drei verschiedene Lagen; in wel-
cher Stellung sich in einem gegebenen Momente
der Umschalter befindet, kann man durch einen
etwa über drei Marken I., D., II. spielenden Zei-
ger merkbar machen, den man an S anbringt. In
der in Fig. 3 gezeichneten Mittelstellung (D.)
sind die beiden Spangen k und j durch den
Draht r leitend verbunden, die Spangen e
und / dagegen sind an ihrem freien Ende
isolirt. Wird S nach links (I.) bewegt, so kommt
k auf </, , j auf n, e auf jf, und f auf h zu
liegen; wird 5 dagegen nach rechts (II.) ge-
schoben, so werden die Spangen k,j, e und /
der Reihe nach auf die Kontakte n, </,, // und gt
gelegt.
In der Mittelstellung (D.) ist also III ganz
ausgeschaltet und I mit II zum Gegensprechen
verbunden. Natürlich wird in den Draht r
eins der verschiedenen Mittel eingeschaltet wer-
den, welches ein Rufen des Amtes III gestattet,
wenn dasselbe in den Verkehr eintreten soll.
Selbstverständlich kann hierbei auch I blos
mit II sprechen, und umgekehrt, ebenso ist ein
Verkehr /.wischen IV und V, I, II u. s. w. nicht
ausgeschlossen.
Bei der Stellung links (I.) ist I mit III zum
Gegensprechen vereinigt, die Schaltung des
Amtes III unterscheidet sich aber von jener
des Amtes II in Fig. 2 wesentlich dadurch,
dafs der Schrcibhebcl v in seiner Ruhelage an
der Schraube u dem Strome der Batterie />',
in II (Fig. 3) einen Weg aus Z, über j, n, v
und u zur Erde £, eröffnet. Hierbei wird, so-
fern Bs und />, von gleicher Stärke sind, in I
eine Regulirung der Apparate nicht von Nöthen
sein, wenn zwischen dx und J ein Widerstand «»,
eingeschaltet wird, welcher dem weggenom-
menen Widerstande des Leitungszweiges Z,
nebst den darin enthaltenen Apparaten ent-
spricht. Vorteilhafter dürfte es aber sein, da-
für zu sorgen, dafs die Widerstände von q bis
Z"j und bis £, gleich grofs sind; denn dann
wird nicht nur n; dem zur Ersetzung des Lci-
• > Ueberdies würde ein bloi ncberjeinanderliegcnde Schienen
enthaltender Unj»ch»lter ziemlich viel Schienen haben munen
Min konnte t. B. xwei froichalter No. VI der dcut.chen Verweh
rur Lm:enum«:haltuni: und einen vier.chienitfen Stromwender
iu<n und bitte dann bei jeder Umschahung vier Slop«! zu
tungszweiges q Ex bestimmten Widerstande 7*',
gleich und beide lassen sich durch einen zwi-
schen s und J einzuschaltenden einzigen Wider-
stand 7v ersetzen '), sondern beim Wegnehmen
von q E2 bleibt dann auch in den in L-, lie-
genden Apparaten die Stromstärke unverändert,
da die Batterie Ji, allein jetzt nur in einer Lei-
tung Z, vom halben Widerstande wirkt, wie
früher //, und /?, zusammen in der unge-
getheilten Linie Zf Z,. Bei dieser Schaltung
wird nun jedes aus Z, in III ankommende
Zeichen von dem dieses Zeichen auf den
Papierstreifen niederschreibenden und dazu von
u an die Schraube / gehenden Schreibhebel v
in die Leitung Zs durch Unterbrechung des
Stromes der Bakterie Z?, zwischen « und -/
übertragen, und zwar arbeitet dabei Z, als ge-
wöhnliche Ruhestromlinic, so dafs das von
I auf 7\ gegebene Telegramm zugleich in III
und in II, aber auch in jedem in Z, liegenden
einfachen Ruhestromamte V gelesen werden
kann. Umgekehrt bleibt aber ein gleichzeitiges
Arbeiten auf 1\ in II oder auf dem gewöhn-
lichen Taster 7i in V ohne jede Wirkung in
III, kann daher auch nicht das von III (im
Gegensprechen) nach I gegebene Telegramm
stören. In IV darf dagegen auf 'J\ nicht ge-
arbeitet werden, denn jedes Niederdrücken des
Tastcrhebels würde in I und in III (bezw.
bis II) geschrieben werden.
Wird dann .S" nach rechts (II.) geschoben, so
vertauschen Z, und Z, ihre Rollen und II
und III werden zum Gegensprechen verbunden,
jede Bewegung des Schrcibhebels v von //
nach / überträgt aufserdem zugleich das aus II
in III angekommene Zeichen in der einfachen
Ruhestromleitung L{ nach IV und I.
Wird bei der Stellung (I.) bezw. (II.) in Z,
bezw. Z, von I oder III bezw. II oder III allein
gesprochen, so können auch die Zwischenämter
IV bezw. V mitlesen.
Es sei noch erwähnt, dafs in den beiden
Fällen, wo III entweder mit I oder mit II im
Gegensprechverkehre steht und selbst nimmt,
eine Uebcrtragung der in III ankommenden
Zeichen in die Leitung L, bezw. Z, ausge-
schlossen wird, sobald man eine kurze Neben-
schliefsung zwischen v und u herstellt. Wäh-
rend dieser Zeit würde dann III als Trennamt
geschaltet sein und irgend zwei Ruhestromämter
(aufser III) würden im Leitungszweige Z,
bezw. Z, in gewöhnlicher Weise mit einander
verkehren können. Auch hierin kann bei der
Einfachheit der Einrichtung des Amtes III ein
Vorzug dieser Schaltung gegenüber der Auf-
lösung der Linie Z, Z, in zwei Zweige mit
Gegensprechern (ähnlich wie in Fig. 5 auf S. 2 1
des Jahrganges 1S81) gefunden werden.
l| Natürlich kannte auch, wenn die Widerstünde n«, und -i-,
an CWyfsc verschieden »ein mu'«n, der kietnetc von ihnen «Wi-
schen j und d eingeschaltet und nur der Unterschied /wischen
beiden noch zwischen « und </, berw. </, hinzugefügt weidcu.
27«
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212
Anstatt endlich die aus Z, beim Gegen-
sprechen zwischen I und III in III ankommenden
Zeichen vom Schreibhebcl v in die Leitung Z,
weitergeben zu lassen, könnte man dieselben
auch in irgend eine andere von III ausgehende
Leitung Zj weitergehen lassen, und da dieses
Weitergeben stets durch einfache Ruhestrom-
arbeit erfolgt, so ist sofort klar, dafs dazu
weiter keine anderen Vorkehrungen in III zu
treffen sein werden, als diejenigen, welche ge-
statten, Zj anstatt Z, an die Spange j zu
führen, bezw. an k, falls man Ls an Stelle der
Leitung Z, in III an Za anschliefsen möchte,
während III mit II zum Gegensprechen ver-
bunden sind. Vorausgesetzt ist dabei natürlich,
dafs die Batteriekraft in Z, im richtigen Ver-
hältnisse zu den Widerständen in Z, steht.
Den Schubwechsel U habe ich wesentlich
deswegen in Fig. 3 gezeichnet, weil er der
ganzen Schaltungsskizze die wünschenswerthe
Durchsichtigkeit gewährt. In Fig. 4 bis 6 deute
ich nun noch an, wie der in den Zwischen-
Der Linienumschalter enthält auf der gemein-
schaftlichen Axe zunächt einen metallenen zwei-
flügeligen Theil z, welcher in der Ruhestellung
des Umschalters, Fig. 4, von den beiden mit
Z, bezw. Z, verbundenen Metallfedern fc und/
berührt wird; der hinter s und gegen 2 isolirt
auf die Axc aufgesteckte Arm m steht bei
dieser Stellung, bei welcher der Zeiger auf D.
weist, frei zwischen k und J, weshalb sich die
beiden Federn </, und </3 an ihre Anfhaltstifte
anlegen. In dem Batterieumschalter stehen
jetzt die beiden vor oder hinter z und m auf
der Axc sitzenden Kontaktstücke p und y ver-
tikal , und die vier Federn e und /, g und //
liegen daher ebenfalls an ihren Hemmstiften an;
e und / sind übrigens, wie in Fig. 3, mit den
beiden Polen der Batterie /?, verbunden, wäh-
rend von g wieder ein Draht nach dem Kon-
takte / des Hülfshebels a, Fig. 3, geführt ist,
g aber an Erde E% liegt. Bei dieser Stellung
des Umschalters ist also die Batterie offen und
die beiden Linienzweige Z, und Z, stehen
stellen der deutschen Fernsprcchanlagen be-
nutzte (Walzen-) Umschalter für den vorliegenden
Zweck umgestaltet werden könnte. Derselbe wird
dann, wie auch schon U in Fig. 3, als aus
zwei Theilen bestehend gedacht werden können,
von denen der eine die Umschaltung der
Linienzweige Z, und Z,, der andere die Um-
schaltung der Batterie /?, vermittelt; beide
Theile werden auf einer gemeinschaftlichen Axe
befestigt und äußerlich könnte ein Zeiger, wel-
cher in ganz gleicher Lage gegen die Axe wie
der Theil m auf die Axe aufgesteckt wird und
nach Befinden gleich als Griff dienen kann,
durch seine Stellung auf eine der drei Mar-
ken L, D., II. andeuten, in welcher seiner drei
Stellungen der Umschalter in einem gegebenen
Momente sich befindet. Diese drei verschie-
denen Stellungen sind in Fig. 4 bis 6 darge-
stellt, doch sind die beiden Theile des Um-
schalters nicht auf der Axe hinter einander,
sondern der größeren Deutlichkeit wegen neben
einander gezeichnet; auch sind in Fig. 4 bis 6
und in Fig. 3 die einander entsprechenden
Theile mit den nämlichen Buchstaben be-
zeichnet.
über k, z und j in kurzer Verbindung mit einander,
I und II sind zum Gegensprechen vereinigt.
Wird der Handgriff nach links, mit dem
Zeiger auf I., gestellt, Fig. 5, so läßt z die Fe-
der / frei, so dafs sie sich an das Metallstück «
anlegen und dadurch Z, mit der Axe v des
Schreibhebels in leitende Verbindung setzen
kann; gleichzeitig erfaßt /// die Feder k, bringt
dieselbe mit der Feder dy in Berührung und
hebt die letztere von ihrem Aufhaltstift ab; da-
durch wird aus Z, ein Stromweg Uber k, </, ,
den Widerstand wx und den Draht s nach dem
Ende d der Rolle A\, Fig. 3, und bei ruhen-
dem Taster (Fig. 3) weiter Uber />, u, i nach
der Feder g hergestellt; im Batterieumschalter
ist aber p bereits mit g und e, y mit / und h
in Berührung gekommen, so daß der Stromweg
sich von g Uber /, e durch die Batterie Bx
nach f, y, h und bis zur Erde fortsetzt. So-
mit kann jetzt III mit I gegensprechen , und
zugleich giebt der Schreibhebel v die aus Z,
in III einlangenden Zeichen in den Leitungs-
zweig weiter.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Stellung des
Umschalters nach rechts weist schließlich der
1
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Ei.F-Ki ROTKt'iiN. Zeitschrift. ,.
mai i88j. Flovd, Elektr. Signai.einkichtung AUF FAHRENDEN ElSENBAHNZl'GEN.
213
Elektrische Signaleinrichtung auf fahrenden
Eisenbahnwagen.
Von W. H. Flovd, Telegraphen -Vorstand der
Great Indian Peninsula Railway.
(Nach Telcgraphic Journal and Klccrrical Review, Hd. II,
S. 3550
Obgleich die ersten Versuche, eine elektrische
Verbindung zwischen den Reisenden, dem Zug-
personal und dem Maschinenführer eines fahren-
den Kiscnbahnzugcs') herzustellen, in England
bereits vor etwa 27 Jahren gemacht wurden
und seitdem verschiedene Entwürfe aufgetaucht
sind, so ist doch keines der verschiedenen elek-
trischen Signalsysteme so gründlich und unter
so mannigfaltigen Verhältnissen geprüft worden,
dafs es zuverlässig mit Erfolg auf den Eisen-
bahnen Indiens angewendet werden könnte.
W. H. Prcece hat in England 1864 die erste
zweckmäfsige Einrichtung angegeben und es
ist dieselbe auf der London and South- Western
Bahn und einigen anderen Bahnen versuchs-
weise mit Erfolg zur Ausführung gebracht wor-
den, doch wurde die weitere Ausdehnung des-
selben durch die vom Board of Trade 1867
erfolgte bedingungsweise Genehmigung der von
den Eisenbahnautoritäten bevorzugten, unter dem
Namen »Zugleinensystem« *) bekannten mecha-
nischen Signaleinrichtung verhindert. Die South-
■j Em Vorschlag *u elektrischen Signalcinrichtungcn auf dem
Zogt findet «ich »chon in einem Patente von W. F. t'uoU vom
t September 1841 iNo. 946s1. Darauf folglcn iB«6 die Versuche
son rJrett und Littlc auf der Brtghton - Chichcstcr lUhn. — In
Frankreich gab 185» der Ohcr- Ingenieur Hcim.inn der Orleans-
Kahn die erste Anregung «11 Hulfssiffnalcn auf iicm /urc und über-
lief» llrcguet die Ausführung, ihm fnlsten < 1 1 u c k in a 11 11 , 1 rt 5 4 ■,
dann Mirand, sowie A c h .1 1 d |i8s>:. Mechanische KiriT.cU-
tungen für denselben /weck wurden zuerst 183^ in F.njtl.iti'l ati-
geregt, doch halte die Leiprig. Dresdener Balm »chr.11 im J.iImci9)8
die .Tendetwache« eingerichtet. - V«l. Zctr»chc, Handbuch der
elcViri»chen Tclcgraphie, Bd. 4, S. 466 tr. D. Kef.
*i Nach Schmitt, Da» Signalwescn, S. 4™ (»gl- v Wehet.
Da« Telegraphen- und Signalwescn der Eisenbahnen. S. iu8'. l>c-
nuute W Munt/ die Signalleinc »chon 1660 »um Gehen von
Paisagicrstgnilen. — In »einem Deutschen Patente N<>. 6i<,Ä mm
11. Dezember 1878 gab Ciaufa Anotdnuugcn, um die Zugleine den
D. Kef.
Zeiger auf II., um anzudeuten, dafs der Gegen- j
Sprecher in III jetzt mit dem Amte II arbeiten j
kann, wobei zugleich die von II nach III ge- !
gebenen Zeichen von v nach Z, weitergegeben
werden. Hierbei liegt der an e geführte Pol 1
der Batterie B3 Uber p und h an Es, der an /
geführte dagegen sendet bei ruhendem Taster Tx
(Fig. 3) den Strom über y und g nach /, a, i>,
durch Ri nach d, s, durch w.t in die jetzt von
m mit J in Berührung gebrachte Feder dt und
somit in den Leitungszweig Z, ; aus Z, dagegen
ist durch die jetzt an dem Metallstück ;/ an-
liegende Feder ein Weg nach v und bei nicht-
schreibendem Schreibhebel über u nach Z, für
den Strom der Batterie B, in I beschafft.
E. Zetzsche.
Eastern Railway Comp, führte im Jahre 1865
ein elektrisches System ihres Telegraphen- Inge-
nieurs C. V. Walker ein, welches unter seines
Urhebers Aufsicht immer zufriedenstellend ge-
arbeitet haben soll. Auch von Varley und
Martin wurde in demselben Jahre ein elektri-
sches System auf dem Konigl. Zuge der Lon-
don- and North-Western Bahn, sowie in einem
täglich zwischen London and Wolverhampton
verkehrenden Zug eingeführt, wo es nahe 2 Jahre
gut arbeitete, bis es bei Reparatur des Zuges
auf dem an dessen Stelle tretenden Zuge durch
das Zugleinensystem ersetzt wurde. Die Great
Eastern-Bahn führte 1872 ebenfalls eine elektri-
sehe Signaleinrichtung vom Oberst Binney ein,
bei welcher zwei Drähte über die Wagendächer
gelegt und durch Haken und Oesen mit flachen
Federn verbunden wurden. 1877 waren nur
noch die Systeme von Walker und Preece
auf den betreffenden Bahnen im Gebrauche.
1878 wurden indessen einige Züge der London,
Chatham and Dover Railway Comp, mit Varleys
und Martins elektrischer Verbindung ausgestattet.
Bei den Systemen von Prcece, Walker und
Varley-Martin wird nur ein einziger isolirter
Draht angewendet; die Eisentheile und die
Schraubenkuppelungen u. s. w. dienen als Rück-
oder Erdleitung; alle drei arbeiten nach der
zuerst 1864 von Preece für diesen Zweck an-
gewendeten Schallungswcisc '), aber jedes hat
eine besondere Art der Kuppelung des isolirten
Drahtes zwischen den einzelnen Fahrzeugen und
eine besondere Art von Alarmgeber für den
Gebrauch der Reisenden.
Preeces Kuppelungsseil enthält drei zusammen-
gedrehte Kupferdrähte, welche mit Gummi isolirt
und mit dickem Flechtwerk von Hanf bedeckt
sind. Dieses Seil geht von dem isolirten Linien-
drahte durch den Buflcrbalkcn des einen Wagens
und trägt am freien Ende eine galvanisirte eiserne
Oese, welche in einen am Buffcrbalken des
nächsten Fahrzeuges angebrachten bronzenen
Haken eingreift, in der sie durch eine starke
Feder festgehalten wird. Jeder Wagen hat an
jedem inneren Bufferbalken ein solches Kuppe-
lungsseil an tiein einen Ende und einen Haken am
anderen Ende, die beide durch den isolirten Lei-
tungsdraht verbunden sind, so dafs eine doppelte
elektrische Verbindung zwischen den Wagen
besteht und die Kuppelungen stets zur Verbin-
dung bereit sind.
Walkers Kuppelung besteht aus einer in eine
vulkaniserte Kautschukhülse eingeschlossenen
steifen Messingdrahtspirale, die an jedem Ende
mit einem Metallringe versehen ist; letztere wer-
den in Messinghaken eingehängt, welche an den
isolirten Liniendrähten befestigt und an den Riick-
l: Nämlich die Schaltung auf Ijegcnsliom. Auch die in Fi*;, r
gegebene Schaltung vun Flu yd gleicht der von Prcece. Schal-
tung auf Arbeitt- be/w. Ruhcstrurn wählte W i n t e t für die Madras-
1; vgl. i88r. S. 3t. Die Ref.
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214
Abhandlungen.
Elkktrotkchn. Zeitschrift.
MAI 1883.
wänden der Wagen in der Höhe des Daches
angebracht sind. Die Kuppelungen werden nach
beendeter Fahrt vom Wagen abgenommen, um
entweder für einen anderen Zug verwendet oder
aufbewahrt zu werden.
In Varley-Martins System besteht das Kuppe-
lungsseil aus sieben um je eine besondere Hanf-
schnur gewickelten Drahten, die mit zwei mit einer
isolirenden Masse getränkten Hiilfsseilen von Hanf
umwickelt und so zu einem Seil vereinigt sind.
An jedem Ende ist dieses Kuppelungsstück mit
einer Oese von schmiedbarem Kisengufs ver-
sehen, welche von starken, mit kräftigen Federn
versehenen Haken von demselben Material gc-
fafst werden, die in gufseisernen, an dem Wagen
befestigten Büchsen eingeschlossen sind. Die
Oesen sind da, wo sie die Haken berühren,
mit Kupfer und die Haken an den entsprechen-
den Stellen mit Messing versehen, damit sie
treten können, so ist eine Batterie nebst Glocke
und Kontaktvorrichtung auf der Lokomotive und
in jedem Bremswagen nöthig, sowie in jeder
Wagenabtheilung, von welcher aus die Reisenden
Signale geben sollen, ein Alarmgeber.
Nach diesem Plan ist das von W. H. Floyd,
Telegraphen - Vorstand der Great Indian Pen-
insula Railway, auf einem zwischen Bombay
und Kalyan verkehrenden Zuge versuchsweise
hergestellte System ausgeführt, welches aufser-
dem noch gleichzeitig anzeigt, aus welchem
Wagentheile das Signal gegeben wurde. Dieser
Zug besteht aus einer Lokomotive, 13 Personen-
und zwei Bremswagen und versieht den täg-
lichen Lokaldienst zwischen den genannten
Städten. Die allgemeine Anordnung ist aus
Fig. 1, welche einen Zug mit Lokomotive IV,
zwei Bremswagen //•', und H\ und drei Personen-
wagen rit 1\ und /\ darstellt, ersichtlich. Z ist
Fig. 1.
eine sichere elektrische Verbindung herstellen.
Auch diese Kuppelung giebt eine doppelte Ver-
bindung zwischen den einzelnen Fahrzeugen.
Die Schwierigkeit der ganzen Einrichtung liegt
vorwiegend in der Kuppelung; sobald diese be-
friedigend hergestellt ist, ist es nur nöthig, eine
Glocke und eine Batterie derart anzubringen,
dafs sie den Erschütterungen des im Gange
befindlichen Zuges widerstehen, und dafür zu
sorgen, dafs sie gut Uberwacht werden. Die
Art und Weise der elektrischen Verbindung
zwischen Glocke und Batterie hängt von den
Bedingungen ab, welche man für die Signalisi-
rung stellt. Sollen nur die Reisenden und das
Zugpersonal mit dem Maschinenführer in Ver-
bindung treten, so ist auf der Lokomotive nur
eine elektrische Glocke ohne Batterie und Kon-
taktvorrichtung nöthig; letztere beide befinden sich
bei der ersten Bremse, eine Kontaktvorrichtung
allein bei der letzten Bremse und in jeder Wagen-
abtheilung ein Alarmgeber. Sollen aber die
Reisenden sowohl mit den Schaffnern als auch
mit dem Lokomotivführer, dieser wieder mit j
den Schaffnern und umgekehrt in Verbindung \
der isolirte Leitungsdraht, E die Rück- oder
Erdleitung, U sind Umschalter in den Brems-
wagen, T Kontaklvorrichtungen, G elektrische
Klingeln, B Batterien, Alarmgeber in den
beiden äufseren Personenwagen Px und P2 (ohne
Lokalglocke und Batterie), F' ein Alarmgeber
im mittleren Wagen P%, welchem Lokalklingel g
und Batterie b beigegeben ist, zur Bezeichnung
der Abtheilung, aus welcher das Signal ertönt.
Die angewendete Kuppelung wurde mit Rück-
sicht auf häufige Veränderung in der Zusammen-
stellung des Zuges während der Reise entworfen.
Da bei derartigen Zügen die Gefahr vorliegt,
dafs durch Unachtsamkeit des Stationspcrsonals
irgend eine Kuppelung nicht gelöst wird, also
beim Ingangsetzen des Zuges Beschädigungen
derselben entstehen würden, so müssen sich
diese Kuppelungen, sobald sich ein Wagen vom
anderen entfernt, selbstthätig lösen. Diese
Kuppelung. Fig. 2, besteht aus zwei Metallröhren
oder Hülsen rx und r,, jede von etwa 76 mm
Länge, 32 mm Durchmesser und an einem Ende
geschlossen. Eine starke, flache Feder/, und/j,
an dem geschlossenen Ende jedes Rohrstückes
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ELEK TROTECIIN. ZEITSCHRIFT. „ e T-
MAI i8«j. Floyd, Elektr. Signaleinrichtuno auf fahrenden Eisenbahnzlgen. 2 1 s
befestigt, springt ungefähr 13 mm über das
offene Ende vor und trägt am freien Ende ein
keilförmiges Metallstück. Werden beide Röhren-
stücke r, und r, gegen einander gedrückt, so
greifen diese Keile mit ihren Rücken hinter ein-
ander, wie Fig. 2 zeigt, und eine gute elektri-
sche Verbindung ist hergestellt; vorspringende
Knaggen kx und kt und Schlitze an beiden
Röhrenden dienen einerseits zur Führung, an-
dererseits verhindern sie die Drehung derselben.
Die Kraft, welche zum Lösen dieser Kuppelung
erforderlich ist, hängt von der Stärke der
Federn und der Abschrägung der Rücken der
Keilstücke ab und betragt bei denen der Great
India Peninsula-Hahn etwa 9 kg.
Der isolirte Liniendraht ist an einem an jedem
Ende der ganzen Kuppelung angebrachten
Ring /, , /, befestigt und in der Mitte der Breite
des Wagens in solcher Höhe in denselben ein-
geführt, dafs er mit den Kuppclungsschrauben
und Seitenketten nicht in Berührung kommt;
die Kuppelung hängt in der Mitte des Raumes
zwischen den beiden Wagen und kann nur
durch direkten Zug getrennt werden.
Für die Rück- oder Erdleitung des Stromes
würde Floyd die Schienen vorziehen, welche
durch die Räder, die Axen, Lager u. s. w. mit
den Zugstangen unter jedem Wagen in Verbin-
dung stehen; wenn sich dies aber, wie behauptet
wird, für indische Verhältnisse nicht als zulässig
erweisen sollte, so würde dieselbe, bereits be-
schriebene Kuppelung auch für diesen Draht
angewendet werden können, indem nur die
Federn /, und f.t an Ebonitstücken statt in
Metall befestigt werden, welche in den Enden
der Röhren sitzen und letztere von den Federn
isoliren; diese stellen die Kuppelung des isolirten
Drahtes her, während die Röhren mit ihren
Knaggen die Rückleitung kuppeln; auf diese
Weise werden die Schienen zur Rückleitung ent-
behrlich.
Bei den elektrischen Signalsystemen ist dafür ;
gesorgt, dafs ein Signal gegeben wird, wenn
ein Theil des Zuges während der Fahrt abreifst.
Gegen die für diesen Zweck geplanten Einrich-
tungen wird der Einwand erhoben, dafs sie
trotzdem, dafs die ganze Einrichtung in höherem
oder geringerem Grade verwickelter wird, dem
Lokomotivführer und den Schaffnern ein Signal
geben, welches mit den von den Reisenden
(ohne Zerreifsen des Zuges) ausgehenden Hülfs-
und Haltesignalen übereinstimmt. Der vordere
Theil des Zuges würde also, wenn das erstere
Signal für ein Hülfssignal angesehen wird, auf
der Strecke halten und Gefahr vorhanden sein,
dafs der abgerissene hintere Theil auf den vor-
deren läuft, oder dafs sonst andere Gefahren
entstehen. Um ein solches gefährliches Mifs-
versländnifs zu vermeiden, schlägt Floyd vor,
in dem Alarmgeber jedes Wagens ein Kontakt-
rad anzubringen, dessen Umfang mit Streifen
von Metall und irgend einem Nichtleiter ver-
sehen ist; das Rad und eine gegen dessen Umfang
angedrückte flache Feder sind in den Stromkreis
eingeschlossen. Setzt nun ein Reisender den
Alarmgeber in Thätigkcit, so kommt das Rad
in Drehung, und durch das abwechselnde Oeff-
nen und Schliefsen des Stromes wird ein regel-
mäfsig unterbrochenes Ertönen der Glocken auf
der Lokomotive und in den Bremswagen erzielt.
Das Kontaktrad kann in jedem Wagen anders
eingerichtet werden, so dafs man aus den Pausen
im Klingeln selbst den Wagen erkennen kann,
von dem es ausgeht.
Wird der Einfachheit halber von dieser Ver-
schiedenheit der Signale abgesehen, so kann
auch die oben beschriebene Kuppelung, in
folgender Weise verändert, zur Vermittelung
der Stromschliefsung beim Reifsen des Zuges
benutzt werden. ') Die flachen Federn derselben
werden so in den Hülsen befestigt, dafs sie iso-
lirt sind, dafs also als Rückleitung des Stromes
weder die Schienen, noch die Kuppelungs?
schrauben u. s. w. benutzt werden. In jeder
der beiden Hülsen der Kuppelung ist ein kleiner
Hebel so angebracht, dafs er bei geschlossener
Kuppelung von dem Keilstücke der Feder iso-
lirt ist; wird dagegen die Kuppelung gelöst, so
wird dieser Hebel kräftig gegen das Kcilstück
der Feder gedrückt, also Kontakt hergestellt,
einerseits durch die flache Feder mit dem iso-
lirten Draht und andererseits durch die Metall-
hülse, die Knagge derselben u. s. w. mit dem
Rückleitungsdrahte, so dafs also der Stromkreis
geschlossen ist und die Signalglocke sowohl auf
tler Maschine, als auch in beiden Bremswagen
ertönt, wie wenn ein Reisender das Alarmsignal
gegeben hätte.
Die Vortheile der beschriebenen Kuppelung
bestehen in ihrer Billigkeit, Einfachheit, Stärke,
Sicherheit des Kontaktes, und dafs bei ihr ent-
weder die Schienen oder ein besonderer Draht
als Rückleitung benutzt werden können. Ferner
können mittels besonderer isolirter Hülfsdrähte,
die an jedem Ende eine halbe Kuppelung tragen,
eine beliebige Anzahl Wagen, die nicht mit den
oben genannten elektrischen Einrichtungen ver-
sehen und doch in den Zug eingestellt sind,
ganz ähnlich wie mit der Signalleine, über-
spannt oder überbrückt werden, ohne dafs sie
') Eine die Erreichung dcoclben Zwecken rail gemattendc Kuppe-
lung hat auch Prudhomme angegeben. Vgl. ZeUiche, Hand-
buch, Bd. 4. S. 458. D. Ref.
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2l6
Adhandlungkn.
Elektrotechn. Zeitschrift.
MAI iMj.
die Benutzung der Signaleinrichtung im übrigen
Zuge stören.
Der Alarmgeber für Personenwagen, Fig. 3,
besteht aus einem zierlichen (in Fig. 3 nicht
mit abgebildeten) Holzgehäuse, vor welches
nur der Griff // vorspringt , der durch die
Zunge A' mit dem Hebel V verbunden ist.
Wird der Handgriff // von einem Reisenden
heruntergedrückt , so tritt die Zunge Ar aus
einem Schlitze des Hebels V heraus, der He-
bel V wird frei und fällt, hierbei durch eine
Spiralfeder in der Röhre unterstützt, auf den
Kontaktstift c ; der Stromkreis ist hiermit zwi-
schen // und q geschlossen {vgl. auch Fig. 1),
und die Glocken G auf der Maschine und in
den Bremswagen ertönen so lange, bis ein
Schaffner das Gehäuse öffnet und den Hebe! V
wieder in seine Anfangsstellung zurückbringt.
Die Reisenden können dies nicht selbst aus-
zugleich die Maschinenglocke in Thätigkeit zu
setzen. Im ersten Falle hebt er die Verbindung
des nach rückwärts liegenden Hebels mit seinem
Kontakt auf und hält den nach der Lokomotive
hin liegenden Hebel auf seinem Kontakte fest;
in letzterem Falle giebt er den Hebeln die um-
gekehrte Stellung. Ein solcher Umschalter ist
nur in dem vorderen Bremswagen nöthig, doch
wird jeder Bremswagen damit ausgerüstet, weil
jeder gelegentlich als erster benutzt werden kann.
führen, weil vor dem Aufschliefsen des Gehäuses
die Zunge Ar nicht in den Schlitz in V hinein-
gebracht werden kann, bevor nicht V wieder
von c abgehoben worden ist.
Wird gewünscht , dafs auch zugleich der
Wagen angezeigt werde, aus welchem der Alarm
ertönt, so ist der Hebel V etwas zu verlängern
und ein zweiter Kontaktpunkt a neben c, aber
isolirt davon, anzubringen; dieser zweite Funkt
wird mit einer kleinen elektrischen Klingel g,
Fig. 1, und einer kleinen Batterie b verbunden,
die mit dem anderen Pol an c angeschlossen
ist. Wenn jetzt der Hebel V auf beide Kon-
taktpunkte fällt, schliefst er zunächst, wie schon
beschrieben, den Hauptstromkreis und aufserdem
einen lokalen Stromkreis, durch welchen die
kleine Klingel g im Wagen ertönt und so das
Zugspersonal benachrichtigt, von wo der Alarm
ausgeht.
Die Umschalter U, Fig. 1, setzen den ersten
Schaffner in den Stand, dem Lokomotivführer
allein ein Signal zu geben, ohne dafs die Glocke 1
im letzten Bremswagen ertönt, oder blos mit dem
letzten Schaffner in Verbindung zu treten, ohne I
Ueber die Berechnung von Widerständen
körperlicher Leiter.
Von A. Obekbec k.
In dem Januarhefte dieser Zeitschrift, S. 18
bis 21, hat Herr Dr. R. Ulbricht eine Reihe
von Berechnungen solcher Widerstände mitge-
theilt. Doch hebt derselbe selbst mehrfach
hervor, dafs die Rechnung nicht als exakt an-
zusehen ist. In einigen, auch für die Praxis
wichtigen Fällen läfst sich indefs der Wider-
stand körperlicher Leiter wirklich genau er-
mitteln.
Bekanntlich kann man von einem Widerstande
bei einem körperlichen Leiter in dem gewöhn-
lich mit jenem Ausdrucke verbundenen Sinne
nur reden, wenn demselben durch einen Theil
der Oberfläche Elektrizität bei konstantem
Potenziale zugeführt, durch einen anderen Theil
bei einem anderen konstauten Potenzialwerth
Elektrizität abgeleitet wird und wenn die übri-
gen Theile der Grenzflächen von Isolatoren be-
grenzt sind. Dann ist der Widerstand w durch
die Gleichung definirt:
v. — v,
u> — — - ,
Jv
dn
Hierin bedeuten i\ und r, (Figur S. 217) die
Potenzialwerthe der Grenzflächen A B und CD;
k ist die Leitungsfähigkeit. Das Integral im
Nenner ist über eine Fläche E F zu erstrecken,
welche die beiden Elektrodenflächen A B
und C D vollständig von einander trennt.
Handelt es sich nun, wie in der oben er-
wähnten Abhandlung, um einen körperlichen
Leiter von schlechtem Leitungs vermögen, in
welchen eine Metallmasse als Elektrode einge-
führt ist, während derselbe sonst allseitig un-
begrenzt ist, so läfst sich die Berechnung des
Widerstandes auf ein elektrostatisches Problem
zurückführen.
Man denke sich die beliebig begrenzte Me-
tallclcktrode in einem isolirenden Mittel befind-
lich und mit der Elektrizitätsmengc 1 geladen.
Bezeichnet man dann die Kapazität derselben
mit C, so ist:
1 = C . Vi .
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El.RKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
MAI iMj.
Elektrotechnische Ausstellung in Königsberg.
2 1 7
Die andere Fläche (CD) kann als Kugel
mit unendlich grofsem Radius angesehen wer-
den. Auf derselben ist = o.
Die Fläche E F kann ebenfalls als Kugel
mit grofsem Radius r angesehen werden.
Dann ist:
dv 1
dn r* '
Also erhält man für den Widerstand des
Mediums die Formel:
w —
47c k C
In allen den Fällen, wo man die Kapazität
der Metallclcktrode kennt, kann man also so-
fort den Werth des Widerstandes angeben.
Für eine Kugel vom Radius R ist C = R
und:
1
4 TT k R
Ist das Medium durch eine Ebene begrenzt,
welche durch den Mittelpunkt der Kugel geht,
so ist der Widerstand doppelt so grofs, also:
2 7tkR
Für ein dreiaxiges Ellipsoid mit den Axen a,
b und c ist:
CO
.1
ds
Yfa* + sj (b1 + s) (e7 + sj
Das im Nenner stehende Integral läfst sich
für den Fall eines Rotationsellipsoids in end-
licher Form ausrechnen.
1 . Für ein abgeplattetes Ellipsoid, a — b> c,
ist:
C-.
aretan —
Dasselbe geht in eine Kreisscheibe mit dem
Radius R über, wenn man setzt: c — o, a — R.
Dann ist:
c *f.
Wird eine kreisförmige Platte in das Medium
gebracht, so ist der Widerstand desselben:
1
w — >
8 k R
oder bei einem einseitig durch eine Ebene be-
grenzten Medium:
1
w — — , - - •
4 i-R
Hierfür hat Herr Ulbricht den Ausdruck
gefunden:
2 77 k . R k R
Derselbe ist also etwa um 14 % zu klein.
2. Für ein verlängertes Rotationsellipsoid,
a — b<ic, ist:
w —
C —
lognat (c -f | V1 — a1) — lognat (c — | > — a*)
Ist c sehr grofs im Vergleiche zu a, so ist:
c
lognat
fr)
Demnach ist der Widerstand des Mediums
bei einer stangenförmigen Elektrode:
lognat
fr)
4 TT k . C
Die elektrotechnische Ausstellung in
Königsberg i. Pr.
Am 22. April, Abends 7 Uhr, hat die Er-
öffnung der elektrotechnischen Ausstellung in
Königsberg i. Pr. in würdiger und eindrucks-
voller Weise stattgefunden. Das Unternehmen,
aus dem Schofse des Polytechnischen Vereines
und des Ostpreufsischen Bezirksvercines deutscher
Ingenieure in Königsberg hervorgegangen und
bereits im Herbst v. J. unter dem frischen
Eindrucke der eben beendeten Münchener Aus-
stellung geplant, hatte sich in seinen Anfängen
nur bescheidene Ziele gesteckt. Während vor
\\ Jahren der Elektrotechnik zuerst in Paris
Gelegenheit geboten wurde, sich ihrer unge-
ahnten Macht und Fülle bewufst zu werden und
unter den Berathungen der daselbst zusammen-
getretenen Elektriker sich weitere Bahnen zu
erschliefsen, während München im vorigen
Jahre gleiche Bestrebungen auf deutschem Ge-
biete zur Geltung brachte, verfolgte das Königs-
berger Unternehmen nur den Zweck, die Er-
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218
Abhandlungen.
rungenschaften auf dem Gebiete der Elektro-
technik auch dem dem allgemeinen Weltverkehre
ferner stehenden Nordosten des Deutschen
Reiches belehrend und nutzbringend anschaulich
zu machen. Dieser Zweck ist, Dank der rast-
losen Thätigkeit der Ausstellungskommission
und dem bereitwilligen Entgegenkommen wissen-
schaftlicher Institute, industrieller Etablissements
und der Behörden, erreicht. Mehr noch, aus
kleinen Anfängen hat sich ein Unternehmen
aufgebaut, welches nicht allein der Stadt Königs-
berg und der heimischen Provinz zur Befriedi-
gung und Ehre gereicht, sondern auch Anspruch
erheben darf auf das öffentliche Interesse und
die Anerkennung weitergehender Kreise.
In diesem Sinne war auch gelegentlich der
Eröffnungsfeier die Ansprache des Vorsitzenden
der Ausstellungs-Kommission, Direktor Dr.
Albrecht, gehalten. Die Eröffnung selbst
wurde durch den an der Spitze des Ehren-
komitds stehenden Ober-Präsidenten der Provinz,
Herrn Dr. v. Schlickmann, proklamirt.
Treten wir nunmehr der Ausstellung selbst
näher, so kann es sich z. Z. nur darum handeln,
einen Ueberblick über das umfangreiche Material
derselben zu geben, da die Aufstellung der
Ausstellungsgüter und die Inbetriebnahme der
Motoren und Maschinen wegen verspäteten
Einganges vieler derselben und wegen der s. Z.
höchst ungünstigen Witterungsverhältnissc bis
zum Tage der Eröffnung noch nicht in vollem
Umfange bewerkstelligt werden konnte.
Als eigenartig für die Königsberger Ausstel-
lung ist die Wahl des Ausstellungsplatzes zu er-
wähnen. In Ermangelung eines Glaspalastes
wurde das vor den Thoren der Stadt belegene,
mit Pferdebahn zu erreichende Etablissement
»Flora-Hufen* zur Verfügung gestellt, ein umfang-
reicher Park mit Konzert- und Restaurations-
sälen, Palmenhaus, Kolonaden u. s. w. So um-
fassend aber auch diese Räumlichkeiten er-
schienen, mufsten doch noch für verschiedene
Zwecke der Ausstellung mehrere gröfscre oder
kleinere Baulichkeiten aufgeführt werden, unter
denen besonders ein für die Vorführung des
Kunstgewerbes bestimmter, im Renaissancestyl
höchst geschmackvoll ausgeführter und in allen
seinen inneren Räumen durch Huber in Ham-
burg mit Müller'schem Glühlicht elektrisch be-
leuchteter Kuppelbau vortheilhaft in die Augen
springt.
Nach dem Programme der Ausstellung ist
das gesammte Material derselben folgender
Gruppirung unterworfen worden:
I. Gruppe: Historische und wissenschaftliche Lehr-
mittel. Abtheilung A: Apparate; Abtheilung B:
Literatur.
II. Gruppe: TelegTaphie und Signalwesen.
III. Gruppe: Tclcphonie.
IV. Gruppe: Medizinisch -elektrische Apparate.
V. Gruppe: Batterien und Akkumulatoren.
VI. Gruppe: Elektro -Chemie.
VII. Gruppe: Magneto- und dynamoclcktriscbe Ma-
schinen.
VIII. Gruppe: Elektrisches Licht.
IX. Gruppe: Motoren.
X. Gruppe: Kabel, Drahte und Bliurableitcr.
XI. Gruppe: Elektrische Zeitmessung.
XII. Gruppe: Elektrisches Eisenbahnwesen.
XIII. Gruppe: Verschiedene Apparate und Utensilien.
Abthcelung A: Apparate für Beleuchtung und
Heizung mit Gas; Abtheilung B: Apparate für
Sprengtechnik, Maschinen rur Verwendung elek-
trischer Kraft.
XIV. Gruppe: Dekorative Ausstattung, vorzugsweise
für die Zwecke der elektrischen Beleuchtung.
Die getrennte Lage der Ausstellungsräume
auf dem Ausstellungsplatz ermöglichte es, das
Material vieler der vorbezeichneten Gruppen in
sich abgeschlossen als einheitliches Ganze zur
Anschauung zu bringen, eine Anordnung, welche,
da für die Kommunikation zwischen den ein-
zelnen Abtheilungen die Parkanlagen zu Hülfe
genommen werden müssen, wohl geeignet ist,
die Besucher der Ausstellung nicht sowohl vor
übermäfsigem Gedränge, als auch vc* Abspan-
nung zu schützen.
Ueber die Beschickung der einzelnen Gruppen
läfst sich heut folgende Uebersicht geben:
Gruppe I umfafst die höchst umfangreichen
und schätzbaren Sammlungen der Königsberger
Albertus- Universität, der Gewerbeschule und
der verschiedenen Gymnasien der Stadt an
Maschinen und Apparaten aus dem Gebiete
der Elektrizität, welche in ihrer Vereinigung
wenig vermissen lassen , was in der Entwicke-
lungsgeschichte der Elektrizität bisher in Wort
und Bild zum Ausdruck und zur Anschauung
gebracht worden ist. Auch sind in dieser
Gruppe vertreten die Telegraphenbauanstalt von
W. E. Fein, Stuttgart, die Maschinenfabriken
von J. Fraas, Wunsiedel, und J. G. Keck,
Nürnberg, sowie mehrere Königsberger Firmen
mit zahlreichen und gewählten Maschinen und
Apparaten der neueren Elektrotechnik. Die zu
einer ansehnlichen Bibliothek vereinigte und in
einem besonderen geschmackvoll ausgestatteten
I.esckabinet zur Verfügung gestellte Literatur
der Elektrizitätswissenschaftcn ist durch 44 der
namhaftesten Buchhandlungen Deutschlands,
unter denen die Verlagshandlung von Julius
Springer, Berlin, rücksichtlich der . Reich-
haltigkeit besonders erwähnt werden darf,
würdig vertreten.
Gruppe II. Zur Beschickung dieser Gruppe
haben von auswärtigen Firmen vorzugsweise
die Berliner Telegraphenbauanstalten von Gebr.
Naglo, Gurlt, Mix & Genest, Horn, sowie
die Fabrikanten Sasseroth in Berlin, Thciling
in Magdeburg und Wetz er in Pfronten in er-
giebigster Weise beigetragen und im Verein mit
den heimischen Industriellen zu einer umfang-
reichen Ausstellung auf dem Spezialgebiete der
Telegraphie und Haustelegraphie das Material
geliefert.
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Elektroteciin. Zeitschrift.
MAI 18(3.
Elektrotechnische Ausstellung in Königsberg.
219
In bereitwilligster Weise hat ferner die Direk-
tion der Königlichen Ostbahn die Ausstellung
mit auserlesenen und in Betrieb gesetzten Ap-
paraten und Apparatsystemen aus dem Gebiete
der Telcgraphie und des Eisenbahn-Signalwesens
beschickt. Von dem reichhaltigen Material darf
als besonders interessant und fesselnd hervor-
gehoben werden eine vollständige Weichen-
stationseinrichtung, ferner eine Blockstations-
einrichtung, eine Hinrichtung für Messung der
Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge und ein
elektrischer Wasserstandsanzeiger.
Gruppe III ist durch etwa 18 Aussteller
vertreten, deren Apparate zum Theil Verwen-
dung gefunden haben zu verschiedenen im Be-
triebe befindlichen Systemen telephonischer Ver-
bindungen für lokale Sprechversuche und Musik-
übertragung.
Vorzugsweise ist zu erwähnen die von
A. Tenner in Berlin eingerichtete telephonische
Verbindung zwischen dem Ausstellungsplatz und
dem etwa 2J km entfernten Stadttheater zum
Zwecke der Uebertragung der Oper. Die Ver-
bindung selbst ist durch fünf an besonders er-
richtetem Gestänge entlang geführte Leitungen
hergestellt.
Gruppe IV. Zur Beschickung derselben
haben die medizinische Klinik und das physiolo-
gische Institut der Königsberger Universität,
sowie mehrere heimische und auswärtige Fach-
ärzte und mechanische Institute beigetragen und
ein anschauliches Bild der Hiilfsmittel der
Elektrotherapie und Elektrokaustik geliefert.
Gruppe V enthält von 18 Ausstellern reich-
haltige Sammlungen galvanischer Elemente, Bat-
terien und Thermosäulen der verschiedensten
Systeme. In Betreff der ausstellungsscheuen
Akkumulatoren würde die Ausstellung eine em-
pfindliche Lücke aufzuweisen gehabt haben,
wenn nicht noch zur guten Stunde die Elec-
trical Tower Storage Company in London mit
50 Akkumulatoren Faure'schen Systemes (davon
25 einhalb- und 25 einpferdige) für die Inter-
essen der Ausstellung wirksam eingetreten wäre.
Bei dem verspäteten Eingange der Akkumu-
latoren hat über die Verwendung derselben
noch keine Bestimmung getroffen werden können.
Im Uebrigen enthält Gruppe V nur noch wenige
Einzelexemplare an Akkumulatoren nach den
Systemen Faurc und Schulze, erstere jedoch
im Original.
Gruppe VI. Aufser einer vollständigen und
im Betriebe befindlichen Einrichtung einer gal-
vanoplastischen Anstalt von W. Dad eisen in
Berlin enthält diese Gruppe eine lehrreiche
Auswahl an Dynamomaschinen verschiedener
Systeme für Galvanoplastik, ausgestellt von den
Herren Fein, Löwcnthal und Gebr. Naglo
sowie Wacker in Leipzig.
Gruppe VII. 40, fast sämmtlich im Be-
triebe befindliche dynamoclektrische Maschinen
erzeugen und senden den zündenden Funken
in die entferntesten Winkel des ausgedehnten
Parkes sowie in die zahlreichen Ausstellungs-
räume, Säle und Büreaux. Dieselben haben im
Vereine mit den zugehörigen Motoren in der
Mehrzahl in einem besonderen gröfseren Ma-
schinenhause Aufstellung gefunden und gewähren
in ihrer Thätigkeit ein höchst anziehendes und
den Beschauer fesselndes Bild. An der Aus-
stellung dieser Maschinen sind betheiligt: die
deutsche Unternehmung für elektrische Beleuch-
tung in Karlsruhe (System Brush), Fein in
Stuttgart, Horn in Berlin, Huber in Ham-
burg (mit verschiedenen Systemen von Schwerd
in Karlsruhe, Schaeffer in Göppingen, Kuksz,
Lüdtke und Grether in Warschau), ferner
Magnus in Königsberg (für Siemens &
Halske in Berlin), Gebr. Naglo in Berlin,
Polytechnischer Verein in Königsberg, Schaeffer
in Göppingen und Wacker in Leipzig (System
Schlickert). Aufserdem enthält diese Gruppe
noch verschiedene dynamische Kabinetmaschinen
für Handbetrieb.
Die elektrische Kraftübertragung hat bis jetzt
leider nur in dürftiger Weise zur Anschauung
gebracht werden können. ') Aufser einer noch
nicht recht flotten, von der Ausstellungskom-
mission angekauften elektrischen Eisenbahn von
Horn in Berlin ist gegenwärtig nur eine sekun-
däre Dynamomaschine für lokalen Kleinbetrieb
in Thätigkeit.
Gruppe VIII. Als das Hervorragendste der
Ausstellung ist die in jeder Beziehung wohlge-
lungene elektrische Beleuchtung zu bezeichnen.
Schon aus weiter Ferne springt dieselbe Abends
wirkungsvoll in die Augen durch die über dem
umfangreichen Areale der Ausstellung lagernde
leuchtende Atmosphäre, sowie durch die den
Maschinenhäusern entströmenden, unter dem
Einflüsse zahlreicher Bogenlampen magisch be-
leuchteten Rauchsäulen.
Nicht weniger als 50 Bogenlampen der ver-
schiedensten Systeme beherrschen den Park,
das zu Restaurationszwecken dienende Palmen-
haus, das grofse Motorenhaus, sowie die ge-
räumige Halle einer mit der elektrischen Aus-
stellung temporär verbundenen und reichhaltig
beschickten Ausstellung landwirtschaftlicher Ma-
schinen. Ein starkes, in der Kuppel des Kunst-
gewerbehauses prangendes Einzellicht von 6 000
Normalkerzen beleuchtet wirksam eine mächtige
durch Dampfmotor und Pulsometer betriebene
Fontaine. Ein gleiches Licht strahlt an der
Gicbelspitze der landwirtschaftlichen Maschinen-
halle. Zum Zwecke der Veranschaulichung
einer Schilfsbeleuchtung ist eigens zu diesem
Zweck ein im Geripp erbauter und aufgetakelter
Schiffskörper von 60 m Länge und 15 m Breite
'l Hinnen kurzem winl mich eine rweite tetunJiire Dynamo
masenin« für Jen Betrieb vcrichiedcucr lanJwirthschafllicher Ma-
ttbinen in Tli«ui;keit treten.
28'
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2 20
Abhandlungen.
Elkktrotf.chn. Zeitschrift.
MAI 1B83.
mit einer Siemens'schen Dolgorouki - Dampf-
maschine, mehreren Lampen für die Deck-
beleuchtung und einem am Kiele des Schiffes
angebrachten, zur Beleuchtung des Fahrwassers
und als Ncbelsignal dienenden Projektor (dreh-
bares Einzellicht von 6 000 Normalkerzen nach
L. Sautter, Lemonnier &: Co. in Paris) aus-
gerüstet.
Das Glühlicht liefert die Beleuchtung für
sämmtliche Ausstellungsräume, sowie für ein
dekorativ geschmackvoll ausgestattetes Aquarium
und findet in verschiedenster Gestaltung in
Kronen, Lustres, Steh-, Wand- und Hänge-
lampen je dem Zwecke der Beleuchtung ent-
sprechende Verwendung. Bemerkenswerth und
interessant sind auch die Versuche der Be-
leuchtung des Wassers bei Taucherarbeiten, zu
welchem Zwecke von der Firma Stantien &
Becker in Königsberg, Pächter der grofsen
Bernsteinfischereien im Samlande und im Kuri-
schen Haff, ein geräumiges Taucherbassin auf-
gestellt worden ist, in welchem die Thätigkeit
des Tauchers unter Beleuchtung eines von dem-
selben mitgeführten Glühlichtes zur Anschauung
gelangt.
Das Material zur Vorführung des elektrischen
Lichtes haben 1 5 Aussteller geliefert, unter
denen die deutsche Unternehmung für elek-
trische Beleuchtung in Karlsruhe, ferner Huber
in Hamburg (für Riedinger in Augsburg,
Schwcrd in Karlsruhe, L. Sautter, Lemon-
nier & Co. in Paris, Kuksz, Lüdtkc und
Grether in Warschau), ferner Magnus in
Königsberg (für Siemens & Halske in Berlin),
sowie Naglo in Berlin, Schaeffer in Göppin-
gen und Wacker in Leipzig vorzugsweise er-
wähnt werden dürfen.
Gruppe IX ist beschickt durch 15 im Be-
triebe befindliche Dampfmotoren und 3 Gas-
motoren. Unter ersteren macht sich eine grofse
stationäre, zweizylindrige Hochdruckmaschine
von 60 Pferdestarken , der Union - Giefserci
Königsberg gehörig, besonders bemerkbar.
Gruppe X enthält vorzugsweise reichhaltige
Sammlungen von isolirten und nicht isolirten
Drähten aus Eisen, Kupfer, Silizium- und Phos-
phorbronze für die verschiedenen Zwecke der
Telegraphie und Telephonie, ferner Proben von
speziell elektrolytischem Kupferdrahtc zur Ueber-
tragung besonders starker elektrischer Ströme
für Kraftmaschinen, sowie auch verschiedene
Asbest-Isolirpräparatc.
Gruppe XI, beschickt von meist heimischen
Industriellen, zeigt eine ausgewählte Sammlung
von elektrischen Uhren, Chronometern, Chrono-
graphen verschiedenster Gattung mit zum Theil
originellen und sinnreichen Neuerungen.
Gruppe XII ist lediglich vertreten durch die
bereits erwähnte elektrische Eisenbahn.
Gruppe XIII A. Die städtische Gasanstalt
hat es sich nicht nehmen lassen, den Versuch
einer Wettbewerbung des Gaslichtes mit dem
elektrischen Licht einzuleiten und zu diesem
Zwecke mit Hülfe der neuesten Vervollkomm-
nungen in der Gastechnik, namentlich unter
Verwendung der Siemens'schen Regenerativ-
brenner, den vorderen Theil des Ausstellungs-
gebäudes wirkungsvoll zu beleuchten. Die Ver-
gleichung beider Beleuchtungssysteme dürfte
jedoch unschwer den Sieg der elektrischen Be-
leuchtung erkennen lassen.
Gruppe XIII B enthält aufser einer Aus-
stellung des Hofmechanikers Bornhardt in
Braunschweig von elektrischen Zündmaschinen
für die Sprengtechnik nur verschiedene im
Dienste der Elektrotechnik stehende Hülfsmittel.
Gruppe XIV. Die zum Theil hochkünstle-
risch und geschmackvoll durchgeführte dekora-
tive Ausstattung der Räume soll nicht sowohl
zur Befriedigung des Schönheitssinnes der Be-
1 suchcr dienen, als vielmehr die Wirkung der
elektrischen Beleuchtung auf Wohnräume, Schau-
fenster u. s. w. vor Augen führen. Zu diesem
Zweck enthält das bereits erwähnte Kunst-
gewerbehaus ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer,
ein Jagdzimmer, ein altdeutsches Speisezimmer
mit Erker, einen Gcmäldcsalon, ferner Aus-
stellungen von Juwelen , Bijouterien und kunst-
gewerblichen Gegenständen und verschiedene
Schaufenster. Sämmtliche Einrichtungen sind
dem speziellen Zwecke gemäfs entsprechend
beleuchtet und erfreuen sich des ungetheilten
Beifalls des Publikums.
Um die Besucher der Ausstellung in das
Vielen unbekannte Gebiet der Elektrotechnik
einzuführen und denselben die Anschauung
des Ausstellungsmaterials möglichst nutzbar zu
machen, finden während der ganzen Dauer der
Ausstellung im Konzertsaale von dem in weiten
Kreisen rühmlichst bekannten Physiker und Ex-
perimentator Professor W. Finn aus Dresden
entsprechende öffentliche Vorträge statt.
Zu Restaurationszwecken dienen die Räume
des Palmenhauses, ferner eine altdeutsche Wein-
stube, eine altdeutsche Kneipe >Zum Litthauer
Wappen i und eine Schweizer-Konditorei, letztere
vereinigt mit einer nach Gravier'schem System
elektrisch beleuchteten Blumenhalle.
Das allgemeine Unheil des Publikums über
die Königsberger Ausstellung ist ein in hohem
Mafsc günstiges.
Wenn, wie bei der raschen Aufeinanderfolge
der Ausstellungen nicht anders erwartet werden
kann , die Königsberger Ausstellung etwas her-
vorragend Neues auf dem Gebiete der Elektro-
technik vielleicht nicht zu bieten vermag, so
ist doch der Zweck derselben, dem geistigen
Fortschritt und der Intelligenz im Nordosten
des Deutschen Reiches neue, bisher wenig be-
kannte Bahnen zu eröffnen, vollkommen erreicht.
Königsberg, 7. Mai 1883.
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Elrktrotkciin. Zeitschrift.
MAI 1883.
Borns, Elektrische Ausstellung im Aquarium zu London.
221
Ausstellung im
zu London.
1
Die Aquarium- Ausstellung, ursprünglich für
November in Aussicht genommen und seitdem
fortwahrend für den nächsten Monat verspro-
chen, ward endlich Anfang März ohne irgend
welche Feier für eröffnet erklärt, obwohl sie
keineswegs vollständig war und Kataloge z. B.
erst Wochen darauf zu haben waren. Der
Name Winter- Ausstellung* war so unpassend
geworden, und die beste Zeit verpafst. Die
Schuld trifft wohl beide Seiten, die Verwaltung
sowohl, die sich nicht gehörig sicherte und
schliefslich den für die Maschinen nöthigen
Raum nicht anweisen konnte, als die Aussteller,
welche die Sache unentschieden und lässig be-
trieben. Nach der Ausstellung im Crystal-
Palace von Anfang 1882, und während seit
Dezember im Crystal • Palace wieder eine neue
Ausstellung tagte, sah man die Nothwendigkeit
und Rentabilität einer anderen elektrischen Aus-
stellung nicht recht ein. Wenn London auch
ebenso viel Einwohner hat wie ganz Schottland,
oder wie Pommern, OstpreuCsen und Posen zu-
sammen, so ist es doch eine Stadt, die an
einer Schaustellung zur Zeit genug hat, nament-
lich nachdem schon die erste Ausstellung im
Crystal-Palace theilweise als neu aufgelegtes
Paris bekrittelt ward. So dürfte die Aquarium-
Verwaltung kaum das Plus erübrigen, dessen
Erwartung sie wohl zu dem Unternehmen be-
stimmte, wenn auch nach 6 Uhr das doppelte
Eintrittsgeld (2 Mark) gefordert wird. Das so-
genannte Royal-Aquarium ist bekanntlich weder
königlich, noch ein Aquarium. Man sieht und
hört dort Kunstreiterei, Singerei, Tänzerei und
nebenbei auch ein paar Fische, Krokodile und
Seehunde. Das Unterhaltungsprogramm ist
ebenso wenig gewählt wie das Publikum. Die
Wahl des Aquariums war so kaum eine glück-
liche. Für das Aquarium dagegen sprechen die
Lage im Mittelpunkte der Stadt und besonders
des technischen Theiles, Westminstcr, nahe der
Themse, und ferner vorteilhafte Räume. Das
Aquarium bildet eine hohe Halle von 52 m
Länge und 25 m Breite, an die sich eine an-
dere Halle von 22 m Länge bei 13 m Breite
anschliefst, so dafs man sich unter gewölbtem
Dach in einer Halle von 74 m bewegt. An
beiden Längsseiten ziehen sich eine Reihe von
Räumen, die ein LängsschifT von der halben
Gesammtbreite übrig lassen. Diesen Zimmern
entsprechen auf der Galerie, die auch die Quer-
seiten umfafst, eine andere Reihe von Räumen.
Die Dampfmaschinen sind in Seitenräumen auf-
gestellt. An Platz fehlte es sonach nicht; die
Betheiligung der Aussteller — der Katalog zählt
94 verschiedene Namen auf, von denen man
manche vergeblich sucht — ist aber eine
wenig zahlreiche und überdies lahme.
Den Löwenanthcil in der Beleuchtung der
Halle durch Bogenlampen nehmen die Gebrüder
Siemens, deren Anlage indefs, als dauernd
für das Aquarium, nicht direkt als zur Ausstel-
lung gehörig betrachtet werden kann. Die An-
lage umfafst fünf Kronleuchter; der prächtige
Kronleuchter aus oxydirtem Silber, der das
Portal zu Paris schmückte, hängt in der Mitte,
mit 6 Lampen; nach beiden Enden hin folgen
dann je eine Gruppe von 5 und eine zweite
von 4 Lampen. Den Strom für diese liefert
eine (32 Licht-) Wechselstrommaschine von
einer Robey-Maschine getrieben, mit einer kleinen
Dynamo als Erreger. Siemens- Maschinen ver-
schiedener Typen sieht man natürlich aufscr-
dem. Von Bogenlampen haben wir ferner in
der Halle 10 JablochkofT-, 6 Pilsen-, 4 Mathicson-
und 8 Joel -Lampen. Zu diesen kommt zwi-
schen 9 und 10 Uhr eine 100 000 Kerzen-
lampe, die über der Orgel angebracht ist und
sich durch unausstehliches Zischen und die üb-
lichen Schwankungen genügend bemerkbar macht.
Die JablochkofT- Lampen stehen auf Kandelabern
von 4 m Höhe; sie sind in 4 Schliefsungen
verbunden, deren 4 Kommutatoren in bekannter
Weise von einem Wächter regulirt werden
müssen, um nach Bedarf frische Kerzen einzu-
schalten. Jede Lampe enthält 1 2 Kerzen, von
denen je 4 zu gleicher Zeit brennen, regcl-
niäfsig im Allgemeinen und gelegentlich ziem-
lich roth. Eine Kerze kostet 0,10 Mark und
brennt 1 \ Stunde. Die Gesellschaft hat eine
der bekannten Jablochkoff-Maschincn im Aqua-
rium für diese Lampen; der eklyptische Motor,
der vor einiger Zeit angekündigt ward, soll
auch gezeigt werden, will aber immer noch
nicht erscheinen. Zuweilen werden auch Swan-
Lampen mit in den Strom eingeschaltet. Ge-
zeigt wird ferner das Modell eines sehr ein-
fachen automatischen Kerzenschaltcrs. Die
Scheibe, welche die Kerze trägt, ist drehbar
und würde durch eine Feder zurückgedreht
werden, wenn nicht ein am Boden der be-
treffenden zu brennenden Kerze befestigtes
Hölzchen dieser Kraft widerstrebte. Sobald mit
der heruntergebrannten Kerze das Hölzchen
verbrennt, zieht die Feder die Scheibe herum,
bis diese durch das Hölzchen der nächsten
Kerze aufgehalten wird, welche dadurch einge-
schaltet wird. Die Vorrichtung hat sich nicht
bewährt.
Die Pilsen-Lampen werden von einer Schlickert -
Dynamo gespeist, die ihre Dampfkraft von einer
Hodson-Rotary-Engine empfängt. Die Lampen
hängen sehr hoch und geben ein reines, ange-
nehmes Licht. Die Joel-Lampen dagegen hangen
sehr niedrig, nur 3 m hoch; ihr Licht ist durch-
aus angenehm und beständig, leider wohl kaum
so stark, als man wünschen möchte, wie dies
eben bei Bogen -Glühlampen unvermeidlich zu
sein scheint. Eine Siemens -Dynamo (DJ, die
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222
Abhandlungen.
El.EKTKOTF-CHN. ZEITSCHRIFT.
MAI 1883.
ihre Axengeschwindigkeit von 700 Umdrehungen
unmittelbar von der Axe einer anderen Hodson-
Maschine entnimmt, versorgt die Joel -Lampen
mit 39,6 Ampere. Die Mathieson-Lampen haben
ihre eigene Konstruktion und eigene Dynamos.
Letztere hat mit einer flachgebauten Schuckert-
Maschine grofse Aehnlichkeit. Der Armaturring
von o,j m Durchmesser dreht sich mit einer Ge-
schwindigkeit von 1 100 Umdrehungen zwischen
den von beiden Seiten ihn umschliefscnden Pol-
stücken, die sich nach unten bezsv. nach oben
erstrecken und zwichen sich eine Ringfurche
lassen. Die Polstücke sind 1 5 mm dick. Die zwi-
schen den Elektromagneten angebrachten Bürsten
sind kaum sichtbar. Zwei dieser Maschinen sind
da, die bei 95 Volt 17 Ampere geben sollen.
Die Mathieson-Lampen brennen nur mäfsig.
Die grofse 100000 Kerzenlampe erhalt ihre
200 Ampere von einer der zwei Lord Elphin -
stone-Vinccnt Dynamos, die mit anderen von
Fig. 1.
Paterson & Cooper ausgestellt sind. Diese
sehr massiven Maschinen fallen durch ihre
Dreieckform auf, wenn von der Seite betrachtet.
Die Maschine, Fig. 1, hat äufserlich drei Paar
Elektromagnete, deren divergirende Schenkel,
mit 14 Lagen von Kupferdraht, sich in Pol-
stücke erweitern, die in regelmäfsigen Abstan-
den etwa die Hälfte eines Kreises umfassen, in
dem sich die Trommelarmatur bewegt. Inner-
halb dieses Kreises befinden sich 6 radial von
der Axe ausgehende Elektromagnete. Die Ar-
matur ist eine Trommel von o,6 m Durchmesser
und 0,3 m Länge, über die, wie bei von
Hefner-Alteneck, 18 Spiralen in Längswin-
dungen von je zwei Drähten gelegt sind. Den
36 Drahtenden entsprechen auf dem Kommu-
tator 36 Längsleisten von Messing, eingebettet
in einen um die Messingaxe gelegten Hart-
gummiring; die Maschine hat 6 Bürsten, kann
aber auch mit zwei arbeiten. Die Isolirung
der Drähte geschieht nach einem älteren Patent
in der Weise, dafs der mit Baumwollenband
umwickelte Draht in eine Asphaltlösung ge-
taucht und vorläufig um einen Holzrahmen von
der gewünschten Form gewickelt wird. Die
I Armatur besteht aus Längsleisten, die einzeln
herausgenommen .werden können. Die Ma-
» schine wiegt 1750 kg und kostet 8000 Mark;
bei 30 Dampfpferdekräften und 900 Umdrehun-
gen giebt sie 90 Volt und 200 Ampere unter
ziemlich starkem Funkensprühen; nicht gut be-
festigt, schüttelt sie etwas. Wie erwähnt, sind
zwei dieser Maschinen vorhanden, von denen
die eine die grofse Lampe versorgt (die Licht-
stärke ist nicht gemessen, sondern wird nach
einer früher geprüften Lampe von 60 000 Kerzen
geschätzt), während die zweite, ganz gleiche
Maschine die 300 Swan- Lampen (20 Kerzen)
in der Rauchgalerie versieht; dieselben brennen
hell, aber mit ziemlich regelmäfsigen, wenn
auch nicht bedeutenden Schwankungen.
Paterson & Cooper haben ferner 3 Lumley-
Maschinen (Lumley & Levey) im Aquarium.
Die Lumley-Maschine ist sehr einfach und billig
und beansprucht wenig Platz. Sie wird in zwei
Typen fabrizirt, von denen die für Bogenlampen
lediglich dickeren Draht für die Elektromagnete
hat. Die Armatur hat einige Züge von
de Meritens - Armatur. Eine 70 Glühlampen-
Maschine, Fig. 2, zu 1 500 Mark, besitzt eine
Armatur von 0,3 m Länge bei o,a m Durch-
messer, die sich zwischen zwei vollkommen
flachen Elektromagneten dreht, so dafs die Ma-
schine in einem Kasten von o.« m Länge und
Breite und halber Höhe Platz hätte. Um die
Axe der Armatur liegt ein Ring von Kanonen-
metall, auf den hinter einander 60 Radscheiben
gereiht sind , die durch Messingringe von ein-
ander getrennt sind, und deren je 18 Speichen
sich über den Radkranz hinaus verlängern. Jede
der 18 Rollen umfafst, innen und aufsen, je
ein Segment der 60 Radkränze. Bei 1 650 Um-
drehungen giebt die Maschine 45 Volt und
75 Ampere und speist 72 Svvan-Lampen. Die
Lumlev-Bogenlampc ist billig konstruirt (Preis
130 Mark), scheint aber zu einfach zu sein;
wenigstens sind die 5 Lampen, die einmal ge-
prüft wurden, seitdem nicht mehr sichtbar. Die
Regulirung geschieht durch einen zweiarmigen
Hebel, durch dessen Ringzwinge der obere
Kohlenhalter passirt. Links wird dieser Hebel
von dem Elektromagnete der Hauptleitung an-
gezogen und dadurch die obere Kohle zur rich-
tigen Höhe gebracht, während ein Elektro-
magnet der Nebenschliefsung rechts den Hebel
andererseits herunterzieht, wenn der Widerstand
im Bogen zu stark wird.
Die Beleuchtung der kleinen Halle von 22 m
und 13 m Ausdehnung und deren Galerien
ist der Ferranti ■Gesellschaft überlassen; sie
geschieht durch 350 Swan-Lampen zu 20 Kerzen
an schmucklosen Ringen mit Beihülfe einiger
Gasflammen. Die Swan-Lampen könnten heller
brennen, und die Gesellschaft scheint sich aus
guten Gründen mit der Zufügung von noch
150 Lampen, die beabsichtigt sein soll, nicht
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223
zu beeilen. Die eine Ferranti - Maschine für
diese Lampen empfängt ihre Dampf kraft, zu-
sammen mit den zwei Edison- Dynamos, von
einer Davey & Paxman- Maschine; Messungen
über den Nutzeffekt sind trotz der scharfen
Kritik, die an der Ferranti - Maschine ausgeübt
wird, nicht vorgenommen worden und sollen
aus unklaren Gründen nicht gemacht werden,
bis die Herren Davey & Paxman selbst kom-
men können. Die Ferranti -Maschine hat eine
Armatur von 0,55 m Durchmesser und 13 mm
Dicke; dieselbe trägt ein in der früher (Seite 15
dieser Zeitschrift) beschriebenen Weise gewun-
denes 18 faches Kupferband und enthält kein
Eisen. Man sieht die Armatur nicht , da ein
flacher Messingring, der sich um den mittleren
TheiJ der zylinderförmigen Maschine legt, sie
ganz verdeckt. Der sehr starke und warme
Fig.
Die Edison-Gesellschaft vertraute offenbar,
wie manche andere, wenig auf den Erfolg der
Ausstellung. Aufser einem Zimmer, in dem
eine Zahl der vielseitigen Edison-Apparate ge-
zeigt werden, sind 2 Zimmer (Wohn- und Efs-
zimmer) mit Edison-Lampen beleuchtet, aufscr-
dem Etwas , was wahrscheinlich eine Grotte
sein soll. Der Stromkreis der 2 Z- Dynamos
enthält im Ganzen 240 B - Lampen (zu
16 Kerzen). Unter den Apparaten bemerkt
man die Lampen und deren Befestigungen für
Schiffsbeleuchtung, und besonders verschiedene
Systeme für die Einschaltung von Sicherheits-
drähten für einzelne und sich kreuzende Lei-
tungen. Der Sicherheitsholzknopf mit Messing-
ringen am oberen und unteren Rande, welche
durch einen Bleidraht verbunden sind, wird
an einer Stelle , wo der eine Leiter unter-
2.
Luftstrom, den die Maschine nach beiden Seiten
hin sendet (nach vorn zu dringen, verhindert
ihn der eben erwähnte Flachring), ist viel be-
sprochen worden, als ein Zeichen der bedeu-
tenden inneren Erwärmung. Indefs läfst sich
nicht leugnen, dafs die Armatur und die Elektro-
magnete unmittelbar nach 5 stündiger Arbeit
keineswegs heifser sind als die danebenstehende
Siemens - Erregungsmaschine und Theile der
Transmission; der Luftstrom ist vielleicht mehr
auffallend, weil die Konstruktion der überdies
sehr schnell rotirenden Maschine denselben mehr
als gewöhnlich in bestimmte Richtungen zwängt.
Bei 1 920 Umdrehungen gab die Maschine
120 Ampere. Die Gesellschaft hat die eine
Maschine mehrmals ersetzen müssen und er-
klärt dies damit, dafs, so lange die Maschine
auf dem nackten Erdboden stand, sich leicht
Staub zwischen die Armatur und deren die
Sammclbürstcn ersetzenden Halbringe drängte;
seitdem der Boden zementirt ist, sollen der-
artige Störungen nicht mehr vorkommen.
brochen ist (während der andere daneben eine
ununterbrochene Linie bildet), eingesetzt, und
vollzieht dann die Schliefsung mittels des kurzen
Bleidrahtes, der bei einem zu starken Strome
schmelzen würde und somit den betreffenden
Kreis ausschaltet und Lampen und Personen
schützt. Solche Knöpfe können leicht für
Gruppen oder einzelne Lampen angebracht
werden.
Die elektrische Edison-Fcder für unzerstör-
bare Schrift besteht aus einem aufrecht zu
haltenden und leicht zu führenden Stift mit
einem Elektromagnet am oberen Ende, vor
dem ein Anker rotirt urjd dabei eine feine
Staiilzunge in dem hohlen Halter schnell auf-
und abbewegt; die Schrift zeigt sich dann als
eine Reihe kleiner Löcher im Papier, durch
welche man mittels einer Walze Farbstoff auf
ein anderes Stück Papier übertragen und so
eine grofse Zahl von Kopien herstellen kann.
Die Feder arbeitet mit 4 chromsauren Kali-
Elementen.
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324
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
MAI 1S83.
Swan- Lampen von verschiedener Lichtstärke
werden von Edmundson & Co., West-
m in st er, ausgestellt, die ihre beiden Zimmer
in einer recht geschmackvollen Weise ausge-
stattet haben und einige hübsche Kandelaber und
Gehänge für Glühlampen zeigen. Zu erwähnen
ist eine kleine Swan-Lampe für mikroskopische
Beobachtungen, die, so grofs wie eine Finger-
kuppe, auf einer Gliederstange befestigt ist und
so nach Belieben gestellt werden kann; 6 Le-
clanche" - Zellen bringen diese Lampe zum
Glühen. Für einen Theil der Swan -Lampen
arbeitet eine Siemens - Wechselstrommaschine,
der Rest wird durch Akkumulatoren gespeist,
die von einer Siemens-Dynamo geladen werden.
Die Kraft für diese liefert eine Gasmaschine,
deren Gas von einem Dowson - Gaserzeuger ')
mit Reservoir — Dowson benutzt zersetzten
Wasserdampf — im Aquarium bei einem Ge-
sammtkohlenverbrauche von nur 0,7 kg für die
Stunde bereitet werden soll. Die neuen Akku-
mulatoren-Batterien von Faure-Sellon- Volck-
mar in Hartgummikästen werden in 3 Gröfsen
zu 1 , 2 und 5 elektrischen Pferdekräften her-
gestellt. 22 Zellen der ersten Art geben bei
45 Volt 30 bis 40 Ampere bei Entladung,
können 400 Ampere aufspeichern und kosten
1 588 Mark; die zu 2 und 5 Pferdekräften
geben 2 oder 5 mal so viel Ampere und kosten
so viel mehr. Aufser diesen werden übrigens
noch andere Batterien fabrizirt, und die er-
wähnten 0,7 kg Kohle für die Stunde versorgen
eine Batterie von 22 Zellen von i-\ elektrischer
Pferdekraft.
Verläfst man die freundlichen und hellen
Räume von Edmundson & Co., welche
sich dicht neben einem der vier völlig kahlen
Eintritte befinden, so fühlt man sich einiger-
mafsen enttäuscht. Die Halle und die Sciten-
räume bieten sehr wenig. Was die Glaskästen
und die zu Rechtecken zusammengefügten
Tische enthalten, bleibt dem Publikum meist
unklar, da Vertreter kaum anzutreffen sind; und
es ist überhaupt wenig vorhanden, so z. B. nur
ein Stand, in dem die galvanische Vergoldung
u. s. w. vorgeführt wird. Die Aussteller der
schönen elektrischen Gesundheitshemden u. s. w.
sollten eigentlich doch ihre Waaren gehörig
anpreisen. Zu bemerken sind: Die Phosphor-
bronzedrähte von Lazare Weiller (Feiten &
Guillaume haben nicht ausgestellt), Telegra-
phendrähte von Henley; die Pyramide reiner
Kupferdrähte und Stangen mit einer Leitungs-
fähigkeit von 97 % von Hesse Söhne,
Heddernheim, Frankfurt a. M., wohl die einzige
deutsche Firma der Ausstellung; die Produkte der
Asbestos Company (Asbesthandschuhe, Lei-
tungsdrähte in Asbest, die durch einen Anstrich
wasserdicht gemacht werden, wie sie theilweise für
Zcit.cht.ft, .882, S. 366.
die Gordon-Dynamo') benutzt werden — leider
kostspielig). Die Electrical Trading Com-
pany, Westminster, vertritt Berthoud & Borcl
für deren Telegraphen- und Telephondrähte
(von der Schweizer Regierung benutzt), die, mit
Baumwolle umwickelt, in einer heifsen Paraffin-
und Wachsschmelze von 300 0 C. gesotten und
dann durch einen eigentümlichen Prefsprozefs
mit einer Bleihülse umgeben werden, wobei das
heifse Blei aus einem Zylinderring dringt, wäh-
rend der Draht durch dessen Axe gezogen
wird; ferner die Mefsapparate von Vernon
Boys. Meyer, Liverpool, hat ein Modell
seiner permanenten Isolatoren ausgestellt, eine
Isolirmasse, in die eine Zahl Drähte eingebettet
ist; wie man schadhafte Stellen finden und
ausbessern kann, ist schwer einzusehen. F. H.
Varley, London, hat zwei seiner Bogen-
lampen aufgehängt, die aber nur an einem
Abende brannten; angepriesen und gezeigt wird
sein zu patentirender Kohlendocht, der wie
ein gewöhnlicher, sehr lockerer, verkohlter Docht
aussieht, stark abfärbt und bei 5 mm Durch-
messer, mit einem Strome von 1,3 Ampere und
15 Volt, einen Lichtbogen von 6 mm gegeben
haben soll; Varleys Akkumulator, der eine
eng gewundene Kohlenbandschnecke von etwa
o,o> m Bandbreite bei 1 oder 2 mm Banddickc
und 0,1 m Durchmesser als eine Polplatte ent-
hält. Näheres kann man über diese Kohlcn-
präparate nicht erfahren; der Akkumulator würde
jedenfalls den Vorzug grofser Leichtigkeit haben,
und die Beseitigung des Bleies wäre auch in
anderer Beziehung sehr erwünscht.
Mc. Evoy und Mathieson haben für ihre
Apparate ein besonderes Zimmer. Der Metall-
sucher ist schon neulich') besprochen worden.
Der Torpedozünder neuerer Konstruktion be-
steht aus zwei Schlüsselplatten, von denen die
eine auf der Station bleibt, während die an-
dere, mit ersterer durch einen Draht verbun-
den, an Ort und Stelle versenkt wird; von
letzterer gehen die Drähte für die einzelnen
Torpedos aus, die sich beim Feuern automa-
tisch ablösen , so dafs die Platte keine Gcrahr
leidet. Der Telegraphenanzapfer besteht einfach
aus einer in eine Büchse eingeschlossenen Rolle,
die an den Telegraphendraht aufgehängt wird
und die dann in ihr induzirten Ströme in einem
Telephon hörbar macht; man kann so De-
peschen abfangen, ohne die Leitung zu zer-
schneiden. Für Militärzweckc besonders soll
ferner ein Telegraphenapparat dienen, der einen
Elektromagnet, vor dem durch einen Schlüssel
eine Induktionsrolle bewegt wird, an der Sende-
station und ein in den Kreis der Induktions-
rolle eingeschaltetes Telephon an der Em-
pfangsstation begreift, in dem die Morsezeichen
gehört werden.
Vgl. Elektrotechnische Zeitschrift. 1883, S. 117.
Vgl. Elektrotechnische Zeitschrift. 1883, S 139.
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Elektro m hv Zhi« mkii i .
MAI i8«3
Hokns, Elektrische At ssiei i i nc. im Ayl akh m /i London.
Besondere Beachtung verdienen die Apparate
von I.ucien Gaulard und Gibbs, die die
Lieferung von Elektrizität übernehmen , und
zwar nach Bedarf starke oder schwache Strome
an Ort und Stelle erzeugen, wie sie für den
Zweck und die Lampen passen. Bei der Be-
leuchtung von Stadttheilen wird es bedeutende
Schwierigkeiten verursachen , die Stromstärke
für die Lampen verschiedener Systeme (die
Electric Lighting Bill überläfst die Wahl der
Lampe dem Konsumenten) an verschiedenen
Orten zu regeln; Einschaltung von Widerstän-
den ist immer ein Verlust, und zu starke
Ströme stören und ruiniren die Lampen. Gau-
lard und Gibbs wollen nun Uberhaupt die
unmittelbaren Ströme gar nicht benutzen, son-
dern nur die von diesen in jedem Gebäude
nach Bedarf induzirten Ströme. Der Apparat
unserer Fig. 3 wurde für eine umfassende An-
3-
läge genügen. Jede der 4 Säulen enthält einen
Eisenkern, der beliebig hoch herausgewunden
werden kann; um diesen legt sich eine Papp-
hülle, welche Windungen aus starkem Kupfcr-
drahtc tragt , durch die der primäre Strom
lauft. Um diese lagern auc h dann über ein-
ander 4 Rollen von feincrem Drahte für die
induzjrten Ströme. Die zwei Enden jeder der
4 Rollen einer Säule führen nach dein verti-
kalen Kommutator, der zwischen den Säulen
steht und mittels des Handgriffes oben auf der
Deckplatte drehbar ist. Bei verschiedenen
Stellungen dieses Handgriffes sind alle Rollen
nach einander verbunden, oder die 4 positiven
Enden und die 4 negativen besonders, oder
die Rollen in zwei Gruppen geschaltet. Die-
selben Schaltungen lassen sich durch Drähte,
die in die 2 mal 4 Klemmschrauben (je 2
die Enden einer Säule empfangend) oben ein-
gefügt werden , für die 4 Säulen bewirken.
Durch tiefere Einsenkung der Eisenkerne wer-
den die Ströme verstärkt; die Kerne erhitzen
sich nicht unbedeutend. Der Apparat, der
erst vor wenigen Monaten erfunden ward, aber
bereits in vielen Ländern patentirt ist. empfängt
den Strom einer der 4 Schliefsungen einer
Siemens - Wechselstrommaschine (H'\), dessen
Stärke während der Versuche durch Einschal-
tung einer Bogenlampe abgeschwächt wird. Der
sekundäre Strom brachte 26 Swan - Lampen
(20 Kerzen zu gutem Leuchten. Setzt man
die Bogenlampe gleich 8 Swan -Lampen, die
Kapazität jeder der 4 Schliefsungen der Ma-
schine gleich 55 Swan-Lampen, so würden den
47 Lampen des primären Stromes 26 im sekun-
dären entsprechen; also ein Nutzeffekt von
55 °/o- Bei anderen Versuchen mit schwer
verständlichen Zahlen wollen die Erfinder 90 %
erzielt haben. Wie dem auch sein mag, der
Gedanke — der nicht ganz neu ist, da Ja-
blochkoff, später auch de Meritens und
Bright Aehnliches beabsichtigten, wenn auch
nicht in dieser Vollständigkeit — ist prak-
tischer Prüfung werth. Die Erfinder heben aus-
drücklich hervor, dafs sie Elektrizität erzeugen,
nicht nur umwandeln. Für gewöhnliche Häuser
würde der Apparat zu kostspielig werden , und
die Erfinder denken, dafs eine Säule mit Eisen-
kern und primärem Drahte, der, um stärkere
Wirkungen zu erreichen, unmittelbar von den
iS Drahten der sekundären Rolle umgeben und
mit diesen verflochten wird, im Allgemeinen
genügen würde. Solche Apparate können in
beliebiger Anzahl in die Hauptleitung einge-
schaltet werden.
Von bekannten Gesellschaften ist nur noch
die Metropolitan Brush Company zu er-
wähnen, die zwei mächtige Dynamos brachte,
von denen eine sich am ersten Tage über-
hitzte; seitdem ist noch nichts wieder für die
Anlage geschehen. Die Gü Icher Company
und die British Electric Light Company,
denen Räume angewiesen waren, wollen die
Ausstellung nun nicht beschicken; manche inter-
essante Neuigkeit, die der Katalog ankündigt,
ist nicht erschienen. Manches wird allerdings
noch zugefügt; so werden die Mackenzie-Lampen
und Wigner • Lampen in wenigen Tagen bereit
sein. Sehr viel interessanter aber wird die Aus-
stellung nicht werden, wenn nicht einzelne
Aussteller, wie im Crystal l'alace, gar vorziehen,
ihre Apparate nach einiger Zeit wieder zu ent-
fernen, anstatt das Ende der unbestimmten
Zahl von Monaten abzuwarten, Während wel-
cher die Ausstellung offen bleiben soll.
London, im April 1883.
Dr. Borns.
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KLEINF. MlTTHKU.UNGF.N.
Ei .f.ktkc»teciw.7kits< iikikt.
MAI i»«3
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.', Die General-
Inspektion der österreichischen Eisenbahnen hat an
»nmmiliche Bahnverwaltungen namens de* Handels-
ministeriums einen Erlafs gerichtet, in welchem es als
in hohem Grade wünschenswert!! und rur Forderung der
heimischen Industrie vortheilhaft bezeichnet wird, dafs
auf der diesjährigen Elektrischen Ausstellung die elektro-
technischen Einrichtungen der Eisenbahnen, insbesondere
jene bezuglich des .Signalwesens, in einheitlicher Weise
mir Anschauung gebracht würden. Die Bahnverwaltungen
wurden zu diesem Behuf eingeladen, sich mit der General-
Inspektion ins Einvernehmen zu setzen, damit eine nach
jeder Richtung hin würdige Vertretung der österreichi-
schen Eisenbahnen auf der Elektrischen Ausstellung ge-
schaffen werden könne. Für die Erhöhung der Betriebs-
sicherheit der Eisenbahnen sehr wichtig dürften auch die
zur Ausstellung gelangenden verschiedenen Beleuchtungs-
systeme fltr den Zugverkehr sein. --- Die elektrotechni-
sche Literatur aller L.lnder soll den Besuchern der Aus-
stellung möglichst vollständig und bequem zugänglich
gemacht werden. Dazu hat die Ausstcllungskomniission
die Buchhandlung A. Hart leben in Wien ver.inlafst,
sich deshalb mit «lern gesammten internationalen Buch-
handel, den Herausgebern elektrotechnischer Fachzeit-
schriften u. s. w. in Verbindung zu setzen, dafs gebundene
Exemplare Ms Ausstellungsgegenstände in Wandschränken
aufgestellt werden, brochirle und aufgeschnittene aber
zum Lesen und Nachschlagen unentgeltlich zur Verfügung
stehen. Der Lesesaal wird nach verschiedenen Systemen
elektrisch beleuchtet werden. ■ — Der nicdcrostcrrcichi-
sche Gewerbeverein, welcher der Frage näher getreten ist,
in welcher Weise er die Bestrebungen auf dem Gebiete
der Elektrotechnik fordern könne, hat ein zur Erwägung
dieser Frage niedergesetztes Komite u. A- beauftragt,
»behufs eines auf Kosten des Nicdcrbsterrcichisclicn Gc-
werbevercins herauszugebenden illustrirten Berichtes Über
die internationale elektrische Ausstellung in Wien 1883
für die Gewinnung besonder* qualificirter , theoretisch
und praktisch gebildeter Manner Sorge zu tragen«. — Die
Ausstellungskommission bereitet die Anfertigung von leich-
ten Eiscnblechhüllcn vor, mittels deren die Besucher der
Maschincnahtheilung ihre Taschenuhren — indem sie
dieselben mit einer solchen Hülle unigeben — gegen
die magnetisirende Wirkung der kräftigen Ströme der
Dynamomaschinen entziehen.
[Preisausschreiben.] Die Akademie der Wissenschaften
in Paris hat folgende zwei Preisaufgaben gestellt :
1. Für 1884 — grand prix des scienecs mathcmatiqiies
(goldene Medaille im Werthe von 3000 Franken) —
»die Theorie der Anwendung der Elektrizität auf die
Kraftübertragung in einem wichtigen Punkte zu ver-
vollkommnen«.
2. Für 1885 (schon 1882 vorgeschlagen) - prix Bourdin
(goldene Medaille im Werthe von 3000 Franken)
•den Ursprung der Elektrizität in der Atmosphäre
und die Ursachen der gTofsen Entwicklung der
elektrischen Erscheinungen in den Gewitterwolken zu
untersuchen«.
[Elnfluf« der Temperatur auf den elektrischen Widerstand von
Mischungen von Schwefel und Kohlenstoff.] Shelford Bidwell
hat schon vor zwei Jahren eine Reihe von Versuchen mit
der Absicht begonnen, festzustellen, ob auch Schwefel,
wie die ihm so nahe verwandten Selen und in schwäche-
rem Mafse auch Tellur, in seiner Leitungsfähigkeit durch
Licht becinllufst werde. Nach Bidwells Versuchen wächst
der Leitungswiderstand von Mischungen von Schwefel
und Kohlenstoff mit der Tempcraturzunahnie. obwohl das
Verhalten der einzelnen Bestandteile ein Sinken desselben
erwarten läfst. Bidwell erhitzte den Schwefel bis 1150,
also wenig Uber seinen Schmelzpunkt 111°, rührte fein
gepulverten Graphit ein und gofs Stangen dieser Mischung.
die er schnell erkalten liefs. In beide Enden solcher
Stangen, die in ihrem Aussehen, der schiefergrauen Farlie
und dem an Gufscisen erinnernden Bruch dem Selen
ähneln, wurden rothglühendc Platindrahte eingeprefst und
mittels eines Reflcktinnsgalvanomctcrs die Aenderungen
im Leitungswiderstande beobachtet. Die erzielten Ver-
änderungen waren deutlich den Wärmc*trahlcn (des Sonnen-
oder Magnesiumlichtes . einer Gasflamme, des warmen
Fingers u. s. w.) zuzuschreiben; und Bidwell scheint
sich in seinen weiteren Untersuchungen auf die Wirkung
der Warme beschränkt zu haben. Eine Mischung «<>n
20 Gewichtstheilen Schwefel auf 9 Gewichtstheilc Graphit
erwies sich als zweckdienlichst; schnelles Abkühlen machte
das Material empfindlicher, obwohl es den spezifischen
Widerstand etwas erhöht. Zu genaueren Beobachtungen
bediente er sich nach vergeblichen anderen Anordnungen
des von Werner Siemens eingeführten Platindraht-
gitters; die schmelzende Mischung ward auf eine mit
Platindrähten umwundene Glimmcrplattc aufgetragen. Der
Widerstand betrug 91000hm bei 15°. war bei 550
sechsmal so grofs , stieg ziemlich regelniafsig, obwohl
schneller mit höherer Temperatur, erreichte bei too° sein
Maximum und fiel dann wieder, so dafs den nachfolgen-
den Temperaturen gleiche Widerstünde entsprachen : lo5'J
und 85°, MO» und 65°, 114» und 5t>->. 115? und 35 '.
Die letzteren Beobachtungen sind natürlich wenig zuver-
lässig, da die Mischung bei 115° bereitet ward. Andere
Mischungen, mit l.ampentufs. ebenfalls in verschiedenen
Verhältnissen, hatten auch ein solches Maximum. Zur
Erklärung des anormalen Wachsens des Widerstandes
glaubt Bidwell annehmen zu dürfen, dafs die Mischung
den Kohlenstoff in Schwefel eingebettet enthält; in höherer
Temperatur dehnt sich der Schwefel zehnmal so stark
aus wie der Graphit, dessen Theile daher mehr von ein-
ander getrennt werden, worunter die l.eitiingsfähigkcit
leidet. Bei einer gewissen Temperatur beginnt dann nach
Kopp der Schwefel sich zusammenzuziehen; es findet
dann wieder ein besserer Kontakt zwischen den Kohlen-
thcilchen statt und die l.eitnngsfähigkeit nimmt zu. Zur
Unterstützung dieser Theorie führt er Folgendes an: In
Mischungen von Kohle und Schellack oder Paraffin kann
man durch Wählen der passenden Verhältnisse den Wider-
stand ins Inendliche steigern. Der Widerstand eines
Stäbchens seiner Mischung. 3170 Ohm bei l"". hob
sich plötzlich um 800 Ohm, wenn das Stäbchen in
Terpentin von derselben Temperatur getaucht ward, und
erreichte 156000hm, wenn die Tränkung mit Terpentin
unter der Luftpumpe erfolgte. Ward das Stabchen
hierauf durch Umwickeln mit Loschpapier vom Terpentin
befreit, so betrug der Widerstand nach 3 Tagen nur noch
2970 Ohm bei 16 Cl, war also etwas geringer als beim
Beginn des Experiments, wie dies bei der um 1° niedri-
geren Temperatur zu erwarten war. Olivenöl hatte die-
selbe Wirkung, wenn auch weniger deutlich, was durch
eine gröfsere Zähigkeit erklärt werden würde, wenn man
voraussetzt, dafs das in die Poren eindringende Oel die
Kohlentheilchen , das leitende Medium, von einander
isolirte und so den Widerstand vergrofserte.
Diese Mischung von Schwefel und Kohle erwies sich
als ganz wirksam für ein Mikrophon, namentlich lvei An-
wendung einer stärkeren Batterie von 20 Lcclanehe-
Elementen. Die Empfindlichkeit gegen Warme würde
sie aber zu einem gefährlichen, wenn auch billigen Ma-
terial für Widerstandsmesser machen.
Verwerthung der Batterierfickstinde. | In dein Archiv für
Post und Tclegraphic ( tXS;. S. 56) macht Geh. exped.
Sekretär Kol!» in Berlin Mitteilungen über die Vcr-
wcrtliung der Battcriciilckstmide in der deutschen Kcichs-
Tclcgraphemcrwnltung. Die Rückstände werden vertrags-
mafsig dem Meistbietenden überlassen. Derselbe Ab-
nehmer übernimmt jctxt meist jahrelang die Rückstände
zu feststehenden Preisen, ohne irgend welche Gewähr-
leistung der Verwaltung in Betreff des Metallgehaltes.
Es hat sich nämlich im Laufe der Jahre ergeben, dafs
das \ crh iltnifs zwischen den aus den Rückständen zu
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El EKTOOTW-HN. ZKtTSC ItRIFT.
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Kleine Mittheilungen.
227
gewinnenden Mengen von Kupfer betw. Zink nur in
ziemlich engen Cremen sehwankt. l>ie Ablieferung <icr
Rückstände erfolgt in «ler Kegel jährlich zweimal; ».«vor
werden die Rückstände durch Auswaschen in reinem
Hufs- «der Regcnwasser möglichst von den beigemischten
Sahen befreit.
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Fortschritte der Telegrtphle in England i. i. 1882.1 Die Kgl.
Tost- und Telegraphen Verwaltung ist im Jahre 1882 be-
müht gewesen, oberirdische Leitungen, wo es möglich
war , durch unterirdische zu ersetzen. Zwischen London
und Leids, Rrighton und Soulhhampton wurden zu den
betehenden Linien noch neue hinzugefügt. Die I.egung
des Jay Gould altlantischcn Kabels hat die Errichtung
neuer Linien zwischen London, Liverpool. Bristol und
iVnrance nothig gemacht; fttr die Kastern Telegraph
t.'onip^ny und die Direct Spanish Company wurden bc-
'findcn Drahte zwischen I.ondon und IViunncc und
1 r.ndon und Falmnuth gespannt. Lin unterseeisches
Kabel von Bedeutung ist 1882 von der Telegraphen-
itrwaltung nicht gelegt worden, dagegen wurden die
unterbrochenen Verbindungen mit Stornaway, den Inseln
Lewis. Islay, Mull und dem westlichen Hochlande Schott-
lands, sowie die Kabel Uber den Firth of Förth und Tay
wieiler hergestellt. Die von der Verwaltung in Newcastlc-
"II I v-ne errichtete, ausschliefslich mit unterirdischen
Leitungen versehene Telephonanlage dehnte sich rasch
au«; c> sind bereits etwa 200 Theilnehnier angeschlossen.
KU-nso haben die Anlagen ui Leicester, I lull, liymouth
und anderen Orten rasche Fortschritte gemacht; auch hat
die Verwaltung mehrere Tclephonlcitungen zur Verbindung
verschiedener Städte untereinander, thcils für sieh selbst,
theils für die Lancashire und Cheshirc, die National Tele-
phone und andere Gesellschaften ausgeführt. Obgleich
die Postverwaltung 19 Drähte zwischen England und
Irland hat, genügen dieselben dein Verkehre nicht, daher
wird ein neues Kabel mit 4 Leitungen von Fishguard
nach der irischen Küste, nordlich von Wexford, gelegt
werden, welches die India Rubber Company zu Silver-
town anfertigt; die zugehörigen Landlinien werden schnell
vollendet. Für die Telcgraplienverw.ihimg wird ein be-
sonderer Kabeldampfer erbaut und ebenso die erforder-
lichen Kabelbelialter , Vorrathsraume u. s. w. in einem
Theile des Docks zu Woolwich angelegt. Das Kabel-
sehifT wird 73, ^ 111 lang, 10 m breit, 6,1 m tief und er-
hält Maschinen von über 060 Pferdckräftc. ICs sollte
ursprünglich mit Schaufelrädern, deren jedes mit zwei
Maschinen versehen sein sollte, ausgerüstet werden, die
nötigenfalls von einander unabhängig arbeiten konnten,
doch ist man aus ökonomischen Gründen auf eine einzige
Schraube zurückgegangen, — Das pneumatische Netz in
London ist durch einen Rohrstrang vom General-Postamt
nach Hatton - Garden und anderen Orten erweitert und
liierfür eine vierte 50-pferd. Maschine in der Zentral-
station aufgestellt worden.
Auf elektrischem Gebiete sind bedeutende Fortschritte
zu verzeichnen. Seit Einführung des Quadruplcx (vgl. 1880,
S. 240) sind die ursprünglichen Apparate vollständig um-
gearbeitet worden, besonders wegen der Feuchtigkeit der
Atmosphäre; es sind 14 Stromkreise mit diesem Systeme
versehen und arbeiten ohne Störung. Die wesentlichste
Verbesserung ist die Anwendung des vor/liglich arbeiten-
den »Compound-Rclay«. Der Gebrauch von Translatoren
bei dem Schnelltelegraphiren nimmt sehr zu; es sind
bereits 80 derselben in Gebrauch. — In dem Telephon-
betriebe hat die Anwendung doppelter Drähte zur Ver-
meidung von Induktionsstörungcn sehr zugenommen, so
dafs nahe 128 km (800 Meilen) in Gebrauch sind.
Die Verwaltung hat die vom Pariser Kongrcfs vor-
geschlagenen Benennungen der Einheiten angenommen.
Von unterseeischen Kabeln haben Siemens Bro-
thers & Co. die beiden im Jahre l88l angefangenen,
der Jay Gould Company gehörenden Kabel zwischen
England und Amerika vollendet, und ein Kabel von
Djedda nach Suakin im Rothen Meere für die türkische
Regierung gelegt. — Die Telegraph Construction Com-
pany legte im Januar mit ihren» Schiffe »Kangnroo» ein
Kabel von 930 km (503 Seemeilen) Lange zwischen
Triest und Corfu mit 15 Schuudrähten No. 13 und llanf-
bcwickelung darüber. Im Februar wurde das atlantische
Kabel von 1874. welches sich an einein Felsen durch-
gescheuert hatte, reparirt; ebenso im Oktober das der
Vereinigten Deutschen Telegraphen-Gesellschaft gehörende
vieradrige Kabel zwischen Lowestoft und Greetsiel, ferner
das brasilianische Kabel zwischen St. Vincent und Per na m-
bueo. Ferner legte die Gesellschaft ein neues Kabel zwischen
Greetsiel und Valentia für die Deutsche Telegraphen*
Gesellschaft; es geht durch die Nordsee und den Kanal:
auf 552 km (298 Meilen) Länge hat es 10 Schutz-
drhhte No. 2, auf dem übrigen Thcil, mit Ausnahme der
L'fercnden, 10 Drähte No. 6; die Gesammtlänge ist
I5(k>km (841 Meilen). Für die Western and Brazilian
Company wurde ein Kabel von 667 km ( 360 Meilen )
Lange mit 10 Drahten No. 8 an der brasilianischen Küste
zwischen Ccara und Maranhatn gelegt. Von anderen
von der Gesellschaft ausgeführten Kabclreparäturen ist
noch die desjenigen zwischen Porthcurno und Lissabon,
sowie die des 1869 zwischen Brest und St. Pierre gelegten
Kabeis. zum Thcil in 2400 Faden (4360 111) Tiefe; diese
am 15. Mai begonnene und am 20. September beendete
Arbeit war «ehr schwierig, im Ganzen wurden hier 217
Meilen neue Kabel gelegt. Im Oktober wurde ein neues
Kabel mit 10 Drähten No. 13 von 378 km (204 Meilen)
Länge zwischen Malta und Tripolis für die Eastern Tele-
graph Company gelegt. Endlich wurde in demselben
Monat für Rechnung der Brazilian Submarine Telegraph
29»
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228
Kl. F.INF. Ml TT HEILUNG K S .
El KK rk<.TKrilN./.FITS< 1IRII T.
MAI 188;.
Company ein zweites Kabel zwischen Lissabon und Ma-
deira gelegt. Das Tiefseekabel besitzt 9 Drahte No. 13,
jedes für sich mit Komposition und Leinwand überzogen,
die äufserc Htllle ist die gewöhnliche. Die Telegraph
Construclion Company hat noch ein Kabel angefertigt,
da» als dritte Linie fürs Rothe Meer bestimmt war. von
dem aber ein Theil eingeschifft ist und ftlt die Grent
Northern Telegraph Company vmi Hongkong nach
Shangai gelegt werden soll. (Engineering, Hil. 35, S. 37. j
Wir reihen hieran aus Electrician. Bd. to, S. 412,
nach einem kürzlich von II. \V. l'rceee gehaltenen
Vortrag einige Mittheilungen über die gegenwärtig
in England im Gebrauche befindlichen Telegraphen-
apparate. Mittels des Zeigertelegraphen ist am einfach-
sten zu lesen, da ein Zeiger, dem gewünschten Buch-
staben gegenübergestellt, denselben angiebt. Derartige
Instrumente sind noch 4398 im Gebrauch; ihr Mecha-
nismus ist jedoch verwickelt und theuer in der Unter-
haltung, so dafs dieselben durch das Telephon rasch
verdrangt werden. Der Nadcltelegraph hat die einfachste
Einrichtung, erfordert aber besondere L'ebiing fUr seine
Bedienung; es sind bei der Postverwaltung noch 3791
und bei verschiedenen Eisenbahn- Gesellschaften noch
15702 im Gebrauche. Der Morsc-Apparat wird bei der
l'ostverwaltung in 1 330 Exemplaren gebraucht, und da
er die Buchstaben nicht allein auf Papierstreifen darstellt,
sondern dieselben auch dem Gehöre deutlich wahrnehm-
bar macht, so hat sich das Lesen nach »lern Gebor auch
sehr verbreitet. In England sind etwa 2000 Klopfer im
Gebrauche (1869 noch keiner); in Amerika wird kaum
ein anderer Apparat benutzt, dagegen ist auf dem euro-
paischen Kontinent wohl kein einziges derartiges In-
strument in Benutzung. Akustisches Lesen gewinnt
grofse Vervollkommnung in Brights Glnckcninstrumcnt
(vgl. S. 181). Hughes' Typendruckapparat ist blos nach
dem Kontinent im Gebrauch, er ist als internationaler
Apparat anerkannt und ausschliefslicb für die nach dem
Festland gehenden Linien der Submarine Telegraph Com-
pany in Benutzung. — Von Duplcxlinicn sind in Eng-
land 319, (Juadruplcxlinien 13 in Thatigkeit. Die höchste
Leistungsfähigkeit der Telcgraphic wird durch automati-
sche Sender erreicht, durch welche das Geben der Tele-
gramme nicht mit der Hand, sondern auf mechanischem
Wege erfolgt. Derartige Apparate linden sich in Eng-
land 224 auf 71 Linien im Gel/rauch; sie gestatten, mit
Leichtigkeit 200 Worte in der Minute zu telegraphiren,
wahrend mit der Hand höchstens 30 bis 40 erreicht
werden. Seitdem bei diesem System auch das Gegen-
sprechen angewendet werden kann, ist es möglich, 400
Worte in der Minute auf einem Drahte zu befordern.
Durch den Gebrauch von schnell arbeitenden Translatoren
ist die Lange der Linie für automatische Arbeit kaum
begrenzt und wird es möglich sein, too Worte in der
Minute nach Indien zu senden.
(Western Union Telegraph Company, Einem im Archiv für
l'ost und Telcgraphic I18S3, S. 209 IT.) abgedruckten
Reisebericht entnehmen wir folgende Angaben über die
Western l'nion Telegraph Company, die hervorragendste
der 30 Telegraphen-Gesellschaften, in deren Händen sich
das nach den verschiedenen Gesetzen der Einzelstaaten
verwaltete Telegraphenwesen in den Vereinigten Staaten
von Amerika befindet. Die Oberleitung der Western
l'nion Company übt ein Präsident mit einem Beirath
aus 56 Köpfen aus. Das Betriebspersonal zahlte am
I. Januar 1882 17893 Personen, darunter 14 554 Be-
amte. 81 RattcriewSrter, 2413 Boten (meist Knaben von
'S '>'s 17 Jahren), 655 »Linicnleutc. Das oberirdische
Netz enthielt 104 638 km Linien mit 355 702 km Draht;
die Mufs- und Seckabel der Gesellschaft messen 9500 km,
darunter zwei Kabel nach Europa und zwei nach Cuba.
Unterirdisch ist fast nur die Stadtleitung in Xcu-Vork
(3.S: km mit 143, -s km Draht). Von den 1139t Telc-
graphenamtern sind 151 in Neu-Vork. Das Stammkapital
von 340 Millionen Mark (80 Millionen Dollars) erhielt
im letzten Jahre 8% Dividende.
In das Hauptamt in Neu-Vork sind aufser den Kabeln
470 oberirdische Leitungen eingeführt, welche auf der
Hofseite an einem aus Schmiedeiscn und Gasrohren her-
gestellten Rahmen abgefangen sind. In dem elektrisch
— theils durch Bogenlampen nach Edison und Hrush.
theils durch Edison'sehc Gluhlichter -- erleuchteten
Apparatsaale dieses Amtes sind 516 Apparate aufgestellt,
vorzugsweise Klopfer; J 30 davon arbeiten in Duplvx-
und Ouadruplcx-Systemen. Die Anzahl der Typendrucker
(Hughes und Phelps) ist gering. Die Batterie —
aus Callaud-Elementen — war au! 1 5 000 Elemente ge-
stiegen, ist aber durch die Aufstellung von 15 Dynamo-
maschinen (in drei Abtheilungen zu je fünf) wesentlich
vermindert worden; die erste Abtheilung liefert positiven,
die zweite negativen Strom, die dritte, in Dienstbereit-
schaft gehaltene, dient zur Erzeugung von Wechselströmen.
Die Gebühren werden nach Tax<)uadratcn erhoben;
das einfache Telegramm von 10 Wortern (Adresse und
Unterschrift frei) kostet auf JOO, 200, 400, 600 u. s. w.
engl. Meilen (161, 232. 464, 928 u. s. w. Kilometer)
0,1;. o,s. o,^. t u. s. w. Dollar; auf Entfernungen über
1000 Meilen 2 bis 3 Dollars. Telegramme, welche die
Gesellschaft nach eigenem Ermessen erst in der Nacht
befördern darf und erst am anderen Morgen zuzustellen
braucht, geniefsen 33' ;," „ Ennälfsigung; die Ertrage au-
derartigen Telegrammen sind nicht unbeträchtlich.
[Telephon In Amerika.] Die American Bell Telephone
Company veröffentlichte bei ihrer am 2S. M ir/ d. |. 111
Boston abgehaltenen Versammlung folgende statistischen
Angaben.
.. , . „ i.lan. t.|an. Zu-
\ er 111 1 1 1 e I u ngs a in t er : .;0 .
*• 1882: 18S3 nähme
In Betrieb 486 735 240
Zahl der Thcilnelimer .... 70525 97 735 2" 210
Drahtlange in Kilometern . . 79 1 1 1 III 748 32 637
Besondere, zu ihrem Ge-
biete gehörende Linien:
Erthcilte Erlaubnisse 75 256 IM
Kilometer Stangeniettungen . . 3 229 o Q02 <> 073
Drahtlange in Kilometern . . 4887 21 968 170S1
Vermiethete Instrumente (am
20. Februar.) 189374 24971t t>o 337
Die Zahl der bis zum 20. Februar d. I. angefertig-
ten und angekauften Instrumente betrug 328528; hier-
von befanden sieh 249 711 in Händen dazu Berech-
tigter, 1 3 940 vorralhige brauchbare, :o 722 vernichtete,
40 906 mangelhafte und demnächst zu vernichtende.
3 1S9 Ausgleichung der Rechnung.
Die Einnahme aus der Bestellung von Telegrammen
hat sich gegen das Vorjahr verdoppelt; dennoch ist der
ganze Geschäftszweig noch nicht von Bedeutung. Der
Gewinn aus dem Verkauf von Instrumenten hat ab-
genommen, da auch von ausländischen Fabrikanten gute
Apparate fUr ihre eigenen Länder geliefert »erden. Die
Versuche, mit unterirdischen Leitungen zu arbeiten, sind
bisher nur für kurze Entfernungen um gutem Erfolge gc-
(Tclegraphic Journal, Bd. 12, S. 331.)
[Der Telephonverkehr in Japan." Ucber die Anwendung
und die Ausbreitung des Telephons in Japan I1.1t T. |.
Larktn der Society of Telegraph Enginecrs .md of
Electricians einige Mitteilungen gemacht, die in der
Sitzung vom 14. Dezember 1S82 vorgelesen wurden.
Wir entnehmen daraus dem Journal der Ge«clt«k haft
(II. Bd., S. Got) das Nachfolgende
Die Stadt Osaka, die zweite Stallt fies Kaiserreiche«
und wegen ihrer vielen Wasserwege und der überraschend
grofsen Anzahl von Brucken hautig das japanische Venedig
genannt, ist 42 km in südwestlicher Richtung von der
alten Hauptstadt des Landes, früher Miako, jet/t Kioto
oder Saikiyo genannt, entfernt. Ihre nahe/u jou 000 S.x--
len betragende Bevölkerung bewohnt gTofstcnthcils hol-
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El RKTROTFCHN. ZriTSCIfRlFT.
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K I.K INF. MlTTHEU.lTNGF.N.
zcrne, selten mehr als zwei Stockwerke hohe Gebäude,
so dafs die Ausdehnung der Stadt eine sehr bedeutende
ist. Trotz der starken, durch die Stadt vertheilten Polizei-
macht hot es öfters nicht geringe Schwierigkeiten, bös-
willige Brandstiftungen, Räubereien, militärische Auf-
stände u. s. w. rechtzeitig zu unterdrücken, und daher
war die Möglichkeit einer schnellen Vereinigung starker
Polizeiabtheilungen wtlnsehenswerth. Im Juli 1878 wurde
eine telegraphische Verbindung zwischen neun Stationen,
einschliefslich der Zentralstation, unter Larkins Leitung
hergestellt. Die Drähte (No. II, G. P.) wurden so weit
als möglich auf vorhandenen Pfählen errichtet, die neun
Stationen mit Mörse-Apparaten verschen, auf jeder Station
zwei Beamte und auf der Zentralstation ein vollständiges
Personal eingesetzt, Fünf Linien gehen vom Hnuptatnte
aus ; eine derselben ist mit dem I laupt-TclcgTaphenamtc
der Regierung und von hier aus mit Tokiyo (dem frühe-
ren Vedo) verbunden. Die beiden grofsen -Gefängnisse
der Stadt wurden ebenfalls mit den nächsten Polizei-
stationen verbunden. Einfache Schlagglockcn. ahnlich
den an den Eisenbahnlinien gebräuchlichen, wurden an-
gewendet und ein System von Signalen für alle etwa
vorkommenden Ereignisse festgestellt, um den Polizei-
beamten sofort über dieselben Mittheilung zu machen.
Kurz nachdem alles vollendet war. wurde beobachtet,
dafs der Sachrichtenverkehr nicht mit der auf anderen
Tclcgraphcnämtern eigenen Pünktlichkeit vor sich ging,
sondern häutig lrrthlmier vorkamen: die sonst ebenfalls
an jene Pünktlichkeit gewohnten Beamten wurden in
Ausübung ihrer neuen Pllichten zwischen den Poliz.ei-
Icutcn verdriefslich. und manche derselben kamen um
ihre Zurückberufung von diesen Stellen ein. Bei dieser
Lage der Dinge wurde das Telephon . nachdem seine
Vorzüge immer mehr bekannt wurden, von den Orts-
behorden als Ersatz für die Mor'e-Apparale in Aussicht
genommen und Larkm mit .labin zielenden Versuchen
beauftragt, die zu günstigen Ergebnissen führten. Die
nothwendigen Aenderungen wurden sogleich vorgenom-
men, BclU Telephone, jeder Satz bestehend aus Glocke,
Hand- und Wandtelephon , wurden angekauft, und da
nicht sogleich die erforderliche Menge derselben zu haben
war, übernahm die Regierung in Tokiyo die Anfertigung
der fehlenden Apparate, die nach amerikanischen Origi-
nalen vorzüglich ausgeführt worden ').
Auf jeder Station wurden die Apparate in besonders
al.^crhedten, kleinen Räumen angebracht und zwei in-
telligente l'oltzeilcntc im Gebrauche derselben sowie
über die bei etwaigen Störungen zu ergreifenden Mafs-
rcgeln kurz unterrichtet. Mit Einführung des Telephons
wurden einige Stationen mehr hergestellt und in eine
Linie vier 'Telephonstationen eingeschaltet. Die ange-
nommenen Klingclsignalc sind derart, dafs jede Station
weifs. welche gerufen wird, auf jeder Linie gilt ein
(»lockenschlag für die Mauptstation , zwei für die zweite
Station u. s. w. ; zw ischen jedem vollständigen Anrufe
findet eine kleine Pause statt. Die Pollzeileute haben sich
erstaunlich schnell mit der Einrichtung vertraut gemacht.
Bei wiederholten Besuchen überzeugte sich I.arkin,
«lafs die ganze Anlage gut arbeitete; die vollkommene
Ucbcrwachiing auch der entferntesten Stadtthcilc wurde
mit vieler Befriedigung anerkannt. Eine der Linien von
etwa I2.s km Lange mit vier Stationen liegt auf einer
kurzen Strecke auf Pfählen, welche gleichzeitig eine An-
zahl andere Tclcgraphcndrähte tragen, durch welche fort-
während kräftige Strome zirkuliren; dann geht sie neben
einer kaufmännischen Leitung weiter. I.arkin befürch-
tete Störungen in der Tclephonleitung , doch scheinen
«lio Poli/eileute keine Schwierigkeiten in der Unterhaltung
zu finden, und in der That war die Artikulation über-
raschend laut und deutlich, obgleich Induktionscinlliissc
wahrnehmbar waren. Die Errichtung besondeter Linien
1 Dei Volarer bemerkt hierbei. <l;>fs 'lic amcnl. mischen und
curoi^ichcn l'atentiteseue »ich mclil ,iuf J.ii'.in erstrecken, auch
die neue llesetiKcbiin»: <lie»elbcii nicht cr«;.hiit, so ,Ufs Mechaniker
in I "kiyo <Ue Tclcj(i.»phcnjui>aralc, Blitzableiter ». * w brsnn.lcr»
»ach Siemen»' Originalen anfertigen, ebenso werilen Trle|ihon:i»p;»-
fate naclitfcthmt-
für den Telephonverkchr würde wohl vorteilhafter ge-
I wesen sein, doch mufsten aus ökonomischen Rücksichten
die vorhandenen TelegTaphengestängc benutzt werden.
Die l'olizcivenvaltung von Tokiyo hatte zu gleicher
i Zeit eine oder zwei Telephonlinien neben einem vollen
System von Morse -Linien; die Mehrzahl der dortigen
Polizeiäniter nahm auch Handclsdcpcschcn an. In Yoko-
hama ist das Haupt Polizciamt mit allen Bczirks-Polizci-
ämtern und dem Gefängnifs ebenfalls in telephoniseher
i Verbindung; ebenso sind in Hiogo das Regierungs-
gebäude, das I Inupt-Poltzcinml, das Gefängnifs und die
I Bezirks- Polizeiämter durch Telephone verbunden. Der
' Palast des Mikado zu Akasaka in Tokiyo hatte die erste
j Telephonlinie, welche zum Ministerium der öffentlichen
Arbeiten führte.
Die eingelcisige Eisenbahn zwischen Hiogo und Otsu,
92 km lang, mit 17 Stationen, von denen bei normalem
Betriebe sieben Kreuzungsstationen sinrl, war durchaus
■ mit Blocksystem versehen; sieben Hauptstationen wurden
durch eine Mörse-Linie bedient, hierzu wurde später eine
1 Tclephonleitung errichtet, die erste an einer Eisenbahn
in Japan. Bei derselben wurden alle Vorkehrungen gc-
1 troffen, um Induktionsstromc fem zu halten; diese Linie,
aus Drähten No. ti hergestellt, wurde auf leichten
llinokistangen auf der der Hauptleitung gegenüberliegen-
den Seite der Bahn errichtet; die kürzeste Entfernung
zwischen beiden Linien beträgt etwa 3,)tm, und zwar
bei l'eberschreitung zweier eiserner Brücken, deren eine
I etwa 0,4 km lang ist. An einer einzigen Stelle kreuzen
1 sich beide Linien unter rechtem Winkel, der senkrechte
; Abstand <les untersten Drahtes der Hauptlinic von der
'Telephonleitung beträgt hier etwa m. Die Eni-
| leitungen zu Suita und Osaka wurden getrennt gehalten
von denen der Blockierung und dazu die Schienen ge-
nommen. Bei Einschaltung der Apparate machte sich
zwar die Mörse-Arbeit sehr bemerkbar, ohne jedoch die
Unterhaltung zu stören ; diese Einflüsse rührten haupt-
sächlich von einer an der Spitze der Säulen der elfdrähti-
gen Hauptleitung angebrachten Gegensprechlinie her.
Diese Linie wurde im Juli 18S0 vollendet und in die
StationsbUrcaux eingeleitet, deren Vorsteher auch für die
Blocksignale verantwortlich sind, doch scheinen letztere
nach Larkins Erfahrungen seit Einführung des Telephons
eine geringere Bedeutung erhalten zu haben.
Bald nach Errichtung dieser Linie wurde auch eine
Telephonverhindung zwischen den beiden nur 1,6 km
entfernten Eisenbahnstationen Hiogo und Sannomiya her-
. gestellt, die sich hier um so nützlicher erwies, als es
■ bei der kurzen Fahrzeit (5 Minuten) und einem Aufcnt-
I halte der Züge in Hiogo von nur wenigen Minuten sehr
häufig geschah, dafs die telegraphisch übermittelten Auf-
' träge zu spät anlangten, was seit Einführung des Tcle-
' phons nicht mehr vorkam. Da sich diese Linien nicht
j nur sehr billig stellten, sondern sich auch durchaus vor-
' theilhaft erwiesen hatten , wurde die Ausrüstung aller
I Stationen mit Telephon in Erwägung gezogen und
' I.arkin im September 1880 zur Veranschlagung der
Kosten einer Tclcphonlinie für die ganze Länge der Bahn
aufgefordert.
Um rlas zur Verbindung zweier verschiedenen Eisen-
bahnstationen benutzte Telephon auch für solche Fälle
nutzbar zu machen . wo der in Fahrt befindliche Zug
durch irgend welchen Umstand zum Halten auf der
Strecke gezwungen ist, schlug I.arkin vor, eine Tren-
nung des Leitungsdrahtes in gewissen Entfernungen (etwa
I,*> kmj von jeder Station an einigen wenigen Pfählen zu
ermöglichen und denselben so niedrig aufzuhängen, dafs er
bei|ucm durch die Zugführer erreicht werden kann, der
die Instruktion hat, eine solche Verbindungsstelle im
; Fall eines Stillstandes des Zuges zu lösen. In Folge
dessen würden die Klingeln an beiden benachbarten
! Stationen nicht mehr ertönen, wenn nun jeder Stations-
; Vorsteher dahin inistruirt ist, dieses Versagen der Klingeln
j in Verbindung mit dem NiehtciiUrcffcn des Zuges zur
gewöhnlichen Zeil auf einen Unfall des Zuges zu be-
ziehen, so sind dieselben sogleich in den Stand gesetzt,
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a36
Kleine Mittheilungen.
El.F.KTROTECHN. ZEtTS< H1WFT.
MAI 1883.
die nöthigen Maßregeln zu ergTeifen. Im dieses System
noch nutzbarer zu machen, würde der Zugführer mit
einem Telcphonapparate zu versehen sein, den er an der
betreffenden Stelle einschalten und so nach beiden Statio-
nen die nöthigen Mittheilungen mannen kann. Das Beil-
Telephon würde «ich ftlr diesen Zweck besonders eignen;
bekanntlich ist dasselbe auch anderwärts schon früher für
diesen Zweck empfohlen bezw. benutzt worden.
[Telephonische Musikübertragung.] In der Inter-
nationalen Kolonial- und Export- Ausstellung in
Amsterdam ist ein besonderer Pavillon für
telephonische Musikübertragung erbaut worden.
In denselben sind vier Leitungen von vier ver-
schiedenen Orten her eingeführt worden, und
zwar: 1. von dem Stadttheater, 2. von dem
Theater Frascati , 3. von dem Palais vor
Volksvlijt und 4. von einem etwa 5,5 km von
der Ausstellung entfernten Hause hinter dem
sogen. Zollhatise. An jedem Orte wird J. Ber-
liner aus Hannover, welcher mit der Ausfüh-
rung beauftragt ist (vgl. 1882, S. 360), 12 bis 15
Bcrlincr'sche Mikrophone der bekannten Konstruk-
tion aufstellen, und für jedes zwei grofse Callaud-
Elemente mit sternförmigen Zinken nach ameri-
kanischem Modelle. An jedem Orte werden
ferner zwei grofse Induktionsrollen aufgestellt,
doppelt so grofs, wie die seiner Zeit in Mün-
chen. Die sämmtlichen Mikrophone, Induk-
torien und Batterien werden parallel geschaltet,
und zwar die letzteren in Reihen zu je zwei
Elementen, so dafs sich eine Spannung von
2 Volt ergiebt. In dem Pavillon in der Aus-
stellung werden vier Zimmer eingerichtet mit
je 40 Telephonen und ein General-Umschalter
angebracht, mittels dessen jede Leitung nach
jedem Zimmer eingeschaltet werden kann. Die
Telephone werden zu je 20 hinter einander und
je 2 jKirallel geschaltet. Nebenbei werden
noch einige kleine Versuche mit Mikrophonen
in Resonanzkästchen gemacht werden, so z. B.
zur telephonischen Verwandelung einer Flöte in
ein Fagott und einer ersten Violine in eine
Bratsche.
[Kostenanschlag IDr elektrische Beleuchtung von Sheffield.] Die
Stadt Sheffield beschloß mit mehreren anderen -Städten,
für sich selbst eine Provisional Order für, elektrische Be-
leuchtung au fordern , um nicht die außerordentlichen
Rechte der Electric Lighting Bill irgend einer Gesell-
schaft überlassen zu müssen. Conrad W. Cooke,
dessen Rath sich die Stadt für dieses Unternehmen er-
bat, schlug in seinem vorläufigen Berichte vor, in einem
gewissen Distrikte der Stadt zunächst nur die Häuser
selbst, nicht die Straßen zu beleuchten, und auch nur
die wichtigeren Häuser. Der gewählte Distrikt hat mehr
als 3 km Hausfront , im Durchschnitt 550 Häuser zu je
7,; m Front, Zur Beleuchtung halt Cooke die Glüh-
lampen allein für geeignet , da sie ein gleichmäfsigeres,
angenehmeres Licht geben und sehr wenig Aufsicht be-
anspruchen; für Strafsen und Platze, auch für Hallen,
würden natürlich Bogenlampen benutzt werden, die ihre
besonderen Maschinen und Leiter haben sollten. Da
beinahe 75% der 550 Mauser Läden haben, so werden
10000 Lampen als nothig angenommen, für diese 1250
Pferdestärken, d. h. 1 Pferdestärke für je 8 Lampen, ver-
langt, während Gesellschaften gewohnlich 10 Lampen zu
20 Kerzen mit derselben Kraft speisen wollen. Cooke
giebt für diese einen dreifachen Kostenanschlag, ge-
gründet auf Anlage mit A - Maschinen ohne Konden-
sation, B - Kondensationsmaschinen , beide mit gewöhn-
lichen I^incaster-Kesseln, oder C-Komlensationsmaschinen
mit Lokomotivkesscln; die Unterschiede sind schließlich
nicht bedeutend, wir geben daher nur die Zahlen für
A - Maschinen und Kessel :
I. Anlagekosten:
Dampfkraft: 6 Maschinen (l Reserve)
zu 15000 M 00 000 M.
6 Kessel zu 15 600 M. — 93 600 M.
Rohre, Monlirung ti.s. w. 40000 M.
2 23 600 M.
Dynamos: 6 Dynamos zu 1 000
Kerzen zu 16 000 M. . _- 192000M.
Montirung u. s. w. . . . — 20 000 M.
Dampf- und elektrische Kraft 435 600 M.
d. h. für die I.ampe — 43, s* M.
Leitung: doppelte Hauptleitung in
der Strafst-, für den
Kilometer 37 284 M. -- 144 000 M.
öoVcriwcigungsapparate
zu 160 M 9 600 M.
400 Hauslinien zu je
60 M 24 000 M.
177 600 M.
Grundstücke und Gebäude — 200 000 M.
Extra- Ausgaben 10 0 . . Si 320 M.
I. Anlage »94 52° M-
d. h. für die Lampe 89,4s M.
II. Betriebskosten für das Jahr:
Kohle, 7 M. für die Tonne, i,n kg
Kohle für die Pferdestärke . . . . 31 460 M.
Oel, Vorräthe u. s. w - 5 000 M.
Löhne: l Aufseher . . 3000M.
3 Arbeiter, jeder
2 100 M. . . — 6 30° M.
6 Feuerleute, je-
der 1 560 M. 9 400 M.
1 Junge . . . . r_ 420 M.
Lohne 19 120 M.
II. Betriebskosten für das Jahr . . . . - 55 760 M.
d. h. für die Lampe jährlich M.
III. Instandhaltung:
Reparaturen: für Gebäude 5%. . . 5 000 M.
für elektrische Apparate
10 " ', 21 200 M.
für Maschinen u. Kessel
10% 22 360 M.
für Leitungen 5 ",„ . . — 8 880 M.
III. Reparaturen — 57 440 M.
d. h. für die l^mpe jährlich 5,-« M.
IV. Verwaltung:
Beamtengehälter u. s. w
Zinsen für Anlagekapital 5 "/„ .
Summe von IL, III., IV., Kosten der
to 000 M.
44 720 M.
Beleuchtung
167 920 M.
d. h. für die Lampe jährlich l6,-<> M.
Es mufs beachtet werden, dafs in diesem Anschlage
keine Posten für Wasser enthalten sind, dafs die Löhne
hoch berechnet, die Kohlen dagegen in Sheffield sehr
billig sind, und dafs das Jahr zu 3000 Beleuchtung*-
stunden angenommen ist, was selbst in einer so be-
rühmt nebligen Stadt, wie Sheffield, besonders bei Be-
rücksichtigung der Lichtersparnifs in Läden an Sonn-
tagen, im Sommer u. s. w. , außerordentlich ungünstig
sein dürfte. Mehrfache Gründe haben die Stadt Sheffield
veranlafst, vorläufig keine aktiven Schritte zu unter
nehmen.
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ElKKTHOTECHN. ZF.ITSrHRtFT.
MAI 1883.
Kleine Mittheilungen.
23t
[Das etektrische Licht ix einer Schweielkohleastoffatmosphare.]
Jamin und Mancuvricr haben den elektrischen Licht-
l>ogen in verschiedenen verdünnten Gasen studirt und
besonders mit Schwefelkohlenstoff interessante Erfolge
erhalten. Sie wenden zwei senkrechte Kohlenstabe an,
deren Enden einander zugekehrt sind und leicht ver-
schoben werden können. Verdünnt man die Luft so
stark, daf* kein Bogen mehr existiren kann, sondern nur
ein schwacher Lichtschein, und bringt dann einige
Tropfen Schwefelkohlenstoff in den Apparat, genug, um
den Gasdruck innen um etwa o,:5 m zu erhöhen, so
bildet sich der Lichtbogen nach Trennung der Kohlen-
stiibe mit unerträglichem Glänze, starker als unter ge-
wöhnlichen Umstünden. Durch berufste Glaser be-
trachtet, erscheint der Bogen in Hufeisenforin von etwa
o,c^ m Hohe, umspielt von einer langen Flamme, die
sich nach oben zuspitzt. Die Kohlenspitzen glühen roth;
die Lichtstarke des gltihenden Dampfes ist aber Uber-
wiegend, so dafs der ganze Saal von einem blafsgrtincn
Lieht, an das einer Kupfcrrlammc erinnernd, beleuchtet
wird. Die Intensität dieser Klamme wachst mit dem
vermehrten Dmcke; da aber gleichzeitig der Widerstand
steigt, so erlischt der Bogen häufig, und man mufs dann
die Kohlen wieder zur Berührung bringen. Das Spektrum
dieser Klamme l>cstcht aus vier einander itufserst ähn-
lichen Bandern von hellen, eng aneinanderliegenden
Linien, von denen die erste die hellste ist; die Bänder
erscheinen in roth. gelb, grün und violet, am lebhaftesten
in grün.
Hin Abnehmen oder Zunehmen der Kohlenspitzen
wurde nicht beachtet . dagegen setzt sich von dem
Schwefelkohlenstoff braunschwarzer Beschlag an der Glas-
wand an, der wahrscheinlich eine Verbindung von
Kohlenstoff und Schwefel repräsentirt. Ja in in und
Mancuvricr glauben, dafs dieses brillante grüne Licht
für Signale und auf Leuchttürmen benutzt werden
konnte, sagen aber nicht, wie man die Stroinunter-
brechungen und den Beschlag vermeiden konnte.
^Elektrisch« lokomotlvbeleuchtung. ] Am 27. April d. J.
Abends fanden in Wien vom Westbahnhof aus bis zum
l'en/inger Rangirbahnhofc Probefahnen mit einer elek-
trisch beleuchteten Lokomotive statt. Das elektrische
Licht wurde dabei vorn in der Mitte der Maschine und
nicht, wie dies bei den bisher gebräuchlichen rothen
Lampen der Fall, an den unteren Knden angebracht.
Mit Hülfe des elektrischen Lichtes war der Bahnkörper
auf eine weite Strecke vor der Maschine so hell er-
leuchtet, dafs das Personal auf der Lokomotive etwaige
. Hindernisse auf dem Geleise leicht wahrzunehmen ver-
mochte.
■ .
| Praktische Hohe für Bogenlampen.] Lichtthürrne von der
Art, wie wir neulich bei Besprechung der Beleuchtung
von San Jose ') erwähnten, d. h. einfache PyTamidcn-
skelete aus Gasrohren, scheinen besonders im Westen von
Amerika in Städten, in denen man sich mit der Beleuch-
tung der Hauptstrafsen und Plätze begnügt, schnell be-
liebt zu werden. Die Höhe der Thlirmc hängt natürlich
von der Zahl der Lampen, meistenthcils Brush-Lampen,
ab; So m bis 75 m scheint indefs gebräuchliche Höhe
zu sein. Eine solche Hohe kann sich nur für Gegenden
mit durchschnittlich klarer Luft empfehlen, da Nebel
einen bedeutenden Thcil des Lichte* absorbiren. Für
die neblige Luft Englands ist es nach Versuchen nicht
rathsam, auch Lampen von 5000 Kerzen Stärke höher
als 18 m zu befestigen. In dieser flöhe hangen z. B.
die 5 Lampen zu 6000 Kerzen in Holyhcad-Hafen,
ebenso die Lampen in den Albert-Docks zu Woolwich
und die 5000 Kerzen-Lampen vor dem Mansion - Hotise
(Amtswohnung des Lord Mayor in London) wurden bald
von 24 m Höhe auf 15 m gesenkt.
>> KlcUrotechmscht Zeitschrift. igSj. S.
[Elektri»che Beleuchtung de« Trarnpcdiehlffei „Hlmalaya".] Die
elektrischen Lampen an Bord des »Orient«, der wahrend
des Krieges mit Truppen nach Egypten ging, hatten es
I erlaubt, auch solche Räume mit Soldaten vollzustopfen,
; in denen bei Oellampen kaum Jemand hätte athmen
können, und die englische Regierung hat darauf den
Dampfer •Himalaya» für elektrische Beleuchtung ein-
richten lassen. Swan United Electric Company über-
nahm den Kontrakt. Der besondere Maschinenraum ist
ein Gelafs von 5.5 m und 3 m Ausdehnung neben den
SchitTsinaschinen und enthält zwei Siemens - Wechsel-
strommaschinen, jede mit ihrem Erreger mit gemein-
schaftlicher Axe , die von einer Dreizylindcnnaschine
Brotherhood getrieben werden; Durchschnittsgeschwindig-
keit 610 Umdrehungen in der Minute, 640 als Maximum.
In dem elektrischen Gelasse befindet sich auch das Bret
mit den für die sieben Schliefsungen nöthigen Schlüsseln
untl Verbindungen. Der Strom geht von jedem Gene-
rator in drei, also zusammen in sechs Leitungen nach
zwei langen Platten, zwischen welchen sich die sieben
isolirten Messingplatten für die sieben Schliefsungen be-
j finden. Die sieben Leitungen dieser kommen zurück
nach einer besonderen Platte , und zwei weitere Platten
empfangen die Drähte, die den Strom zu den Genera-
toren zurückführen. Die Platten ruhen auf vulkanisirtem
Kautschuk, der auf einem starken Rahmen von Teakholz
liegt. Die Hauptleitungen bestehen aus Seilen von 19
Drähten (No. 16, Gebrüder Siemens), die anderen
aus Einzeldrähten derselben Nummer; alle sind gut iso-
lirt. Das Schiff hat 17 1 Glühlampen zu 20 Kerzen und
78 Glühlampen zu 10 Kerzen. Die Glocken der Salon-
lampen sind halb bedeckt von einem Schinne von far-
bigem Glase und hängen vor einem Planspiegel mit ab-
geschärften Randern mit lackirter Glas- und Ebenholz-
fassung. Die Spieltische werden durch Doppcllampen
erleuchtet, während alle anderen Lampen in konkaven
Spiegeln befestigt und durch Drahtgittcr geschlitzt sind.
[Elektrische Beleuchtung des Dampfers Taravrera.] Die Probe-
beleuchtung des Dampfers Tarawera, für Neu -Seeland,
hatte am 2. Dezember ein um so gröfscres Publikum
nach dem Albert -Hafen, Dumbarton am Clydc,
Schottland, gezogen, als dies die erste Schaustellung der
Edison-Lampcn in Schottland war, wo sonst die Brush-
Company vorwiegt. Am 21. November hatte man mit
Legung der Drähte begonnen. Motor, eine dreizylindrige
BrothcThoodmaschine, und Edison-l>yrianio sind auf einer
j gemeinsamen Platte befestigt und haben in ihrem beson-
' deren Räume von 4 m Länge, 3,; m Breite und 2.1 m
Hohe gerade Platz. Die Maschine, ftlr 1 50 Glühlampen
zu 16 Kerzenstärke konstruirt, hat einen Widerstand
von 0,1 Ohm in der Armatur und 20 Ohm in jedem
Sch'enkel der Magnete ; Länge der Armatur 1,- m,
Durchmesser 0,1» m, bei einer Umdrehungszahl von 475 in
der Minute eine elektromotorische Kraft von 96 Volt
und eine Stromstärke von 1 20 Ampere. Jede der 150 Lam-
pen hat bei einem Stromverbrauche von o.g Ampere heifs
einen Widerstand von 125 Ohm. Jedes der Galazimmcr
hat eine Ijunpe; die Salonlampen sind alle in einer
| Schlicfsung, und ihr Licht wird entweder durch die ge-
: bräuchlichen Glocken von opalisircndcm Glase gedämpft,
I oder die Lampen ohne diese Glocken werden in ge-
I wohnliche Oellumpenglocken gesenkt. Sämmtlichc Lei-
i tungsdrähtc sind sorgfältig durch Guttapercha isolirt und
durch Wachstuchüberzug gegen die Nässe geschützt.
Die erwähnte Umdrehungszahl des Motors, 475 in
der Minute, hat sich in vielen und anhaltenden Ver-
suchen bewährt und wird beibehalten werden, obwohl
sie eine kleine Umänderung in der Edison -Dynamo
nöthig machte, welche, wie gewöhnlich, für gröfsere Ge-
' schwindigkeit konstruirt war. Das Licht blieb während
der sechs Stunden der Probebeletichtung ruhig und an-
genehm.
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,, ., » r, F.l .KKTROTK.CHN.ZmV 'HUI KT.
232 HKIK.I WKCHSKl.. BkKI« IUIGINC.. Al.'SZI.'GE AIP I). PaTENTSCHRIK TKN. maI i$g3
[Elektrische Beleuchtung eines Kriegsschiffe*.; Am 21. April
fand in Pola die elektrische Probebelcuclilung des Kase-
mnttschifTcs »Custozza. mit 130 Glühlampen in Gegen-
wart der Admiralität un.l der Fachkommission mit glän-
zendem Erfolge statt. Die Einrichtung erfolgte durch die
Firma Braun & Heider in P0I.1 mit elektrischen Ma-
schinen und Apparaten der Firma Gau/ «V Co. in Pest.
| Kotten der besonderen Einrichtungen für Gas- oder elektrische
Bcietichtung eines Landsitzes. | Englische Landhäuser haben
nicht selten kleine, besondere Gasanstalten für eigenen
Bedarf. Ein in der Nahe von Oilchester wohnender
Mr. Coope hat neuerdings gefunden, dafs sich entschie-
den etwas sparen lafst, wenn man sich seine eigene
Elektrizität anstatt Ca* fabririrt, und dafs die Elektrizität
überdies andere Vortheile bietet. Erst nachdem das
Landhaus vollkommen fertig war, liefs sich Coope von
einem Ingenieur einen genauen Kostenanschlag fiir eine
vorzügliche elektrische Beleuchtung mit sorgfältigster Iso-
lirung, besonderen Ausschaltungen ftlr jedes Zimmer, oft
für einzelne Lampen u. s. w. machen ; die Gasgesellschaft
machte ihren Anschlag, und auf Grund der folgenden
Zahlen wurde ftlr Elektrizität entschieden.
I. Anlage. Die Gxsgescllschaft berechnete: Anlage
und Gebäude 14800 Mark, Hauptleitung zum Hause
1500 Mark, im Hause 4000 Mark, für Beschädigung
dort durch Legung der Kohren 1 000 Mark, Kandelaber,
Glocken u. s. w. 5378 Mark — zusammen 26678 Mark.
Die Einrichtung für Elektrizität kostete: 4 Bürgin-Dynamo-
maschinen 8100 Mark, 220 Swnnlampcn zu 18 Kerzen
1 100 Mark, deren Träger 200 Mark. Leiter, Schlüssel
u.s.w. 1320 Mark, Beschädigungen, Ersatz t 200 Mark.
Motor (12 Pferdekräfte) mit besonderem Schwungrade
6500 Mark, Fundament für Maschine 800 Mark, Ge-
bäude 3000 Mark, Hauptleitung und deren Legung
1800 Murk, Kandelaber (wie oben) 5378 Mark — zu-
sammen 20418 Mark; also Anlagckostcn für Elektrizität
etwa 3000 Mark hoher. IL Betrieb für ein Jahr. Elek-
trizität: 220 Lampen für II 50 Stunden das Jahr 760
Mark, 1 53 neue Lampen 760 Mark, Abnutzung der Ma-
schinen 10 "„ 1480 Mark, der Leiter 5" ,, 80 Mark,
Maschinenwärter 30 Mark in der Woche t 560 Mark —
zusammen 4655 Mark. Für weniger als die Hälfte Licht
betrug die Rec hnung für Gasbetrieb in einem anderen
l^ndsitze 4000 Mark. Andere Vortheile sind, dafs man
keinen unförmigen Gasometer, sondern eine Maschine
hat, die sägen, pumpen u. s. w. kann; keine lästigen
Gasnebenproduktc. wie Theer, fortschaffen muf», und ein
ruhiges, weder bleichendes, noch die Wände schwärzen-
des und die Zimmer lieifs machendes Licht besitzt. Die
Anlage hat sich in jeder Beziehung bewährt.
BRIEFWECHSEL.
Im 3. Heft des laufenden Jahrganges dieser Zeitschrift
sind auf S. 116 drei Methoden zur Verminderung der
Kostspieligkeit »1er Leitungen von hoher Spannung ohne
Nennung der Erfinder besprochen worden. HerT A. Gra-
vier in Warschau ersucht die Redaktion, mitthcilen zu
wollen, dafs die zweite dieser Methoden zuerst von ihm
angegeben worden sei (D. K. P. Nu. 19265).
Merliner Elektrotechnischen Zeitschrift demselben
als nicht genügend frei von Persönlichkeiten
die Aufnahme verweigert habe*.
Das vom technischen Ausschüsse des Elektro-
technischen Vereins eingesetzte Redaktionskomite"
macht hierzu folgende Bemerkungen:
Der Artikel des Herrn Dr. Böttcher bezieht
sich auf die nachfolgende Stelle in dem Vor-
trage des Herrn Dr. Aron (vgl. diese Zeit-
schrift, 1883, S. tot):
• Auch Böttcher hat in seinein Element ein an-
deres Metall als negativen Pol, nämlich Zink in
verdünnter Schwefelsäure, benutzt und ebenfalls als
positiven Pol eine Pl.-intesche oder Fauie'sche Platte.
Dafs das Element gut wirkt, davon habe ich mich
überzeugt, noch bevor Böttcher sein Patent an-
gemeldet hat, aber auch davon, dafs es nicht zu
brauchen ist , denn man kann das Zink aus der
sauer gewordenen Losung nicht ausscheiden; es löst
sich in statu nascendi immer wieder auf, so dafs
man das Element als primäres Element, aber nicht
als Akkumulator gebrauchen kann.«
Der Artikel, den Herr Dr. Böttcher ur-
sprünglich einsandte, enthielt eine Anzahl grober,
persönlicher Ausfalle gegen Herrn Dr. Aron,
so z. B. die Drohung mit einer Klage, Bezeich-
nungen wie > prahlerisch absprechende Rede-
weise», »infizirende Wirkung solcher Unwahr-
heiten* u. s. w.
Da die Bemerkung von Herrn Dr. Aron nur
eine sachliche Kritik des Bötlcherschen Ak-
kumulators enthielt, beschlofs das Redaktions-
komite, der sachlichen Diskussion des <Iegen-
standes möglichst freien Spielraum zu gewähren,
dagegen rein persönliche Aeufserungen nicht
aufzunehmen. Herr Dr. Böttcher entfernte
zwar, auf eine dahingehende Mittheilung hin,
einige jener Aeufserungen aus seinem Artikel,
liefs aber mehrere derselben stehen; in Folge
dessen verweigerte das Redaktionskomite die
Aufnahme des Artikels in dieser Form.
Das Redaktionskomite4.
BERICHTIGUNG.
No. 1 2 des Centraiblattes für Elektrotechnik
enthält einen Artikel > Zur Abwehr* von Herrn
Dr. Böttcher in Leipzig, welchem die Bemer-
kung beigefügt ist, -dafs die Redaktion der
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20463. Neuerungen an Regulatoren für dy-
namoelektrische Maschinen, H. St. Maxim in Brooklyn.]
Der hier patentirtc Apparat wirkt eigentlich in-
direkt auf die dynamo elektrische Maschine, in-
dem er je nach der im Verbratichsstronikrcis
erforderlichen Stromstärke den Betriebsmotor
(hier die Dampfmaschine) regulirt. Zu diesem
Zweck ist in die vom Kessel nach dem
Schieberkasten der Dampfmaschine führende
Rohrleitung C C eine Ventilkammer Ii mit ring-
förmiger Erweiterung und Kolbenventil /•' ein-
geschaltet. Letzteres ist mit Oefmungen / ver-
sehen, welche je nach der Stellung des Ventil-
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233
kolbens /•' mehr oder weniger Dampf nach dem
Schieberkasten gelangen lassen. Die Bewe-
gungen des Kolbenventils F bewirkt ein kleiner
Kolben A', dessen Kolbenstange / durch den
Hebel H mit der Ventilstange / ' in Verbin-
dung steht und der sich in einem Zylinder A''
bewegt, welcher durch die Kammer I. und die
Kanäle k, k' mit der Erweiterung Ii' der Ventil-
kammer K kommunizirt. Den Dampfeintritt
vor und hinter den Kolben A' regeln die
Schieber //', während der Hub dieses Kolbens
durch den in einem mit Flüssigkeit gefüllten
Zylinder T arbeitenden Bremskolben S ge-
mildert wird. Die Steuerung des Kolbens A'
geschieht folgendermafsen : Hin /.wischen den
Armen O' in Spitzen O* schwingender Rahmen 0
trägt an seinem unteren freien Ende den Anker /'
eines Elektromagnetes Q sowie eine Schraube/,
gegen welche sich die mit der Schieberstange L'
verbundene Stange R legt. Um letztere ist
eine Spiralfeder M gelegt, deren eines Ende an
dem durch Schraube m regulirbarcn Arm AP
und deren anderes Ende an der Schieber-
stange Z' befestigt ist. Wird bei zu starkem
Strome der Elektromagnet Q erregt, so zieht
er seinen Anker P an und somit den Rahmen 0
in seine tiefste Stellung. Dabei drückt die
Schraube p die Schieberstange V nach rechts,
und es wird der Kanal k geöffnet, so dnfs der
Kolben A' nach links und demnach das Kolben-
ventil /*" nach rechts geht, wodurch die Oeff-
nungen / theilweise verschlossen und der Dampf-
zutritt nach Rohr C vermindert wird. Bei der
jetzt abnehmenden Geschwindigkeit der Maschine
nimmt der Strom ab, der Elektromagnet läfst
seinen Anker P frei und unter der Wirkung
der Feder M geht der Rahmen O zurück und
gleichzeitig werden die Schieber /, /' umgesteuert.
Im Zylinder T ist die Oeffnung welche die
Kanäle / und /' verbindet, für gewöhnlich
durch die unter Federdruck stehende Stange l
geschlossen, so dafs die Bewegung des Brems-
kolbens S nur schwer vor sich geht; ist dagegen
der Rahmen O in seine tiefste Stellung gezogen,
so fafst ein Arm o desselben unter den Bund u
der Stange U und hebt diese, so dafs jetzt die
Kommunikation der Kanäle / und /' durch /3
geöffnet ist und also der Bremskolben 5 der
schnellen Bewegung des Kolbens A' keinen
merklichen Widerstand mehr bietet.
[No. 20466. Ebenwirkender Zuglaster oder Schlüssel •
mit verstellbarem Fingergriffe. A. Knoellinger in Grofs-
Gerau.] Im Titel des Patentes ist bereits das
wesentliche Merkmal dieses — sehr lebhaft an
die bei Haustelegraphen ganz gewöhnlichen Zug-
kontakte erinnernden — Apparates gekenn-
zeichnet, welcher den üblichen Morse-Taster er-
setzen und eine weniger ermüdende Hand-
habung gestatten soll. Der Kontaktschlufs wird
hier nicht durch Niederdrücken eines um eine
horizontale Axe schwingenden Hebels, sondern
durch die Verschiebung einer waagrecht liegen-
den Stange in ihrer Längsrichtung vor- und
rückwärts bewirkt. Die Stange ist an dem einen
Ende mit einem drehbaren, ringförmigen Einger-
griff und nahe dabei mit einem Kontaktstifte
versehen, welcher sich gegen die niedrige, nicht
bis an die Stange hinaufreichende Vorderschiene
anlegt. Zur Führung der Stange dient eine
nahe hinter der Vorderschiene befindliche
Stütze, gegen welche ein aus der Stange vor-
stehender Stift anschlägt, um die Bewegung bei
dem den Strom unterbrechenden Ziehen zu be-
grenzen. Als zweite Führung dient die Hinter-
schiene, gegen welche sich die regulirbare, die
Stange zurückziehende und dabei zwischen Kon-
taktstift und Vorderschiene Kontakt machende
Spiralfeder anstemmt.
[No. 20512. Sociötö anonyme des cäbles eMectriques
(Systeme Berthcud, Borel & Co.) in Paris. Elektrischer
Motor.) Dieser Motor besteht im Wesentlichen aus
einem festen Gewinde D, in dessen Mitte eine
Siemens'sche Bobine oder ein Elektromagnet
angebracht ist, dessen Draht beständig einen
Strom von gleicher Richtung empfängt, während
die umhüllende Drantum Wickelung bei jeder
halben Umdrehung von Strömen von einander
entgegengesetzten Richtungen durchflössen wird.
Der I-förmige Elektromagnet A mit gekrümmten
(lurten />' ist mit einem Drahtgewinde X ver-
sehen, dessen eines Ende auf dem Kern selbst
bei n und dessen anderes Ende auf dem Kom-
mutator C durch eine Schraube V befestigt ist.
Die beiden Drahtenden des mit der Axe des
Elektromagnetes parallel angeordneten Aufsen-
gewindes D stehen vermittelst der bei E und /•'
eingefügten Reiher /» und c mit dem Kommu-
tator in Verbindung. Der letztere besteht aus
den beiden Theilen d und f, die auf einer
isolirenden, auf der Axe des Motors sitzenden
Büchse / befestigt sind. Einer der Pole der
Elektrizitätsquelle wird bei G mit dem Gestell
3°
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234
BiCHERSCHAU.
E1.F.KTROTECHN. ZEFTSCHUtFT.
MAI 1SS3.
der Maschine (und also auch mit deren Axe) seinen Kern nach einander magnetisch und
in Verbindung gebracht; der Strom geht durch
das bei a befestigte Drahtende in die l'm Wicke-
lung des Klektromagnetes und verlafst dasselbe
durch das an dem Theil J des Kommutators
befestigte andere Drahtende. Sodann geht der
Strom durch einen der Reiber b oder c in das
feste Aufsengewinde D und verläfst dasselbe
durch einen anderen Reiber r oder b, um sich
nach dem Theil H zu begeben, wo sich der
andere Pol der Elektrizitätsrjuelle anschliefst.
Der Kommutator bewirkt eine Umkehr des
Stromes in dem festen Gewinde D bei jeder
halben Umdrehung des Klektromagnetes, und
letzterer nimmt eine fortdauernde, immer in
derselben Richtung stattfindende Bewegung an.
Da der Elektromagnet von dem Strom immer
in derselben Richtung durchlaufen wird , so
wird keine Elektrizität dazu angewendet, um
nichtmagnetisch zu machen, wodurch nicht
nur eine geringere Erwärmung der Maschine,
sondern auch eine bessere Ausnutzung der
Elektrizität erreicht wird.
C. Riedermann.
B'ÜCHERSCHAU.
G. Wiedemann, Die Lehre von der Elektricit.it. Zu-
gloch als 3. völlig umgearbeitete Auflage <ler Lehre
vom Galvanismus und Elektromagnetismus. 2. Bd. Mit
194 Holzstichen. Braunschweig, 1883. Fricdr. Vieweg
& Sohn. 25 M.
J. Kareis und F. Bechtold, Katechismus der Eiscnbahn-
Tclcgraphie und des elektrischen Signalwesens. Mit
15 Tafeln. Wien. 1883. Spielhagen und Schurich.
W. Wundt, Das Weber'sche Gesetz und die Methode
der Minimal.-indcrungen (l'nivcrsitätsschrift). 40. 57 S.
Leipzig.
J. O. Munker, Die Grundgesetze der Elektro - Dynamik,
synthetisch hergeleitet und experimentell geprüft. 8".
Nürnberg, v. Ebncr'sche Buchhandlung. I M.
G. Behrend, Das elektrische Licht. Kurze Darstellung
für Jedermann. 8". Halle, Knapp. 1,1- M.
H. R. Kempe, Handbuch der Klcktrizitätsmessungcn. Aus
dem Englischen übertragen von J. Bau mann. 309 S.
in gr. 8". 80 Textfiguren. Braunschweig 1 883. Fricdr.
Vieweg & Sohn. 8 M.
Annalen des physikalischen Centrai-Observatoriums,
herausgegeben von H. Wild. Jahrgang 1881. 2. Theil.
Meteorologische Beobachtungen der Stationen zweiter
und dritter Ordnung in Kufsland nach dem inter-
nationalen Schema. 4". Petersburg (Leipzig, Vofs'
Sort.). 15,40 M.
Wandtafeln, Vier, zur Erklärung der dynamo-elektrischcn
Maschinen. Kol. mit Text in 8". München, Buchholz
\N erner. 5 M.
T. B. Grierson , Electric lighting by watcr power. 8".
London, Spous, 1 sh.
J. W. Urquhardt, Electric light: Iis produetion and use,
emboding piain directions for the treatment of voltaic
hattcrics, clectric lamps and dynamo-electric machines.
Editcd by F. C. Webb (Crosby Lockwood Co.).
Gaston Tissandier, Le probleine de la direction des
acrostats; application de lelectricite ä la navigation
aerienne. Conference fait le 3 mars 1883 i la Sor-
bonne etC. I broch. in 8"' avec gravurcs. Publication
du »Genie civil«, d'Antin, Paris.
Th. du Moncel et F. Gcraldy, Lelectricite commc force
motrice.
J. Langlebert, Applications modernes de lelectricite,
nouvelles machines magneto-elcctriqucs et dynamo-
electriques. 12". 104 p. avec 41 Fig. Paris, Delalain
freres. I fr. 50 c.
J. D. Everett, l nites et constantes physiques. Traduit
de l'anglais par Jules Raynaud. 8°. XVI. 200 p.
Paris, Gauthicr Villars. 4 fres.
G. B. Ermacora, Sopra un modo d'interpretarc i feno-
meni eletlrostatici. Saggio sulla teoria del potenziale.
I vol. in 8°. 468 p. Padova 1882; A. Draghi.
Von A. Haßlebens Elektrotechnischer Bibliothek
ist weiter erschienen:
Bd. 6. Th. Schwärt ze, Telephon, Mikrophon und
Radiophon. 3 M.
Bd. 7. Ed. Japing, Die Elektrolyse, Galvanoplastik
und Keinmetallgewiunung. 3 M.
Bd. 8. A. Wilke. Die elcktri-chcn Mcfs- und Prä-
zisionsinstrumente. 3 M.
Bd. 10. Prof. Dr. P.Z cch. Elektrisches Formelbuch. 3M.
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Rl.F.KTROTF.rtrN. ZEITSCHRIFT'.
MAI 188}.
Zeitschriften^ -hau.
235
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
,T>ie
11 eilten) * \er«tlienen Zeitschriften Vcfncicti sich
llililiollicl ilc* KlektT<>iechiii»oheii Verein*.'
'Sitzungsberichte der kgl. preufs. Akademie der
Wissenschaften zu Berlin. 1S82.
No. 43 44. \V. Siemens, Leber «las leuchten der Klamme.
No. 49 50. Leber die Phascnunterschicdc elektrischer
Schwiri fingen.
* Centraiblatt ffir Elektrotechnik. München 1883. 5 Bd.
No 10. Verbreitung des Telephons. — Kraftübertragung
in den Werkstätten der Chemin de fer du Nord.
Die elektrischen Mcfsinstruincntc. — - Torsionsgalvano-
metcr von Siemens \ ilalskc. — Dr. Wikti ishac it,
Die Theorie des Mikrotclephons.
No. 11. Elektrischer Energiemesser. — Kraftuhcrtragungs-
versuche von M. Deprcz in den Werkstatten der Chemin
de fer du Nord. — Neue Gleichungen in Bezug auf
Kraftübertragung; M. Dcprez. — Automatische Tele-
gtaphie. - - Elektrische Beleuchtung der Diskontbank
in Pari*. — - l'iof. Kittekshaus, UcImjt Kinematik der
Dynamomaschine. — Apparate der Schweiler Telc-
phongescllschaft auf der Pariser ElcktriritKlsuusstcIlung.
•Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart 1883.
■ 248. Bd.
Heft 1. Deprcz und D'Arsonval aperiodisches Galvano-
meter. — W. I-akcs Boot, welches elektrisch vom
Lande aus gelenkt wird. — Lroiai.as, Elektrische Be-
leuchtung für Fundirungsarbeiten unter Wasser.
lieft 2. J. S. Lewis' Isolator für Telegraphen-, Telephon-
und Lichtleitungsdrahte. — Deprcz' elektrischer Ham-
mer. — Brockics elektrische Bogenlampe.
Heft 3. Dr. Slaby, Die elektrische Kraftübertragung und
ihre Bedeutung für das Kleingewerbe. — Neuere elek-
trische Lokomotiven von Siemens, Dupuy , Felix und
der Electrica! power and stnrage Company. — Elek-
trische Beleuchtung in Textil- und Papierfabriken.
(Carls) Repertorium der Physik von Exner. München
1883. 19- Bd.
3. Heft. O. Cnwoi.sc», L eber die Wirkung des Spannens
auf den elektrischen Widerstand von Kupfer- und
Me«singdrabten. — F. EXNKR, Ucbcr einige auf die
Kontakttheorie bezügliche Experimente.
ers Organ für die Portschritte des Eisenbahn-
Wiesbaden 1882. 20. Bd.
Heft 2 und 3. H. Tki.LKA.mpk, Elektrische Weichen- und
Signalricgelung auf den Bahnhöfen Altona, Kiel und
Rendsburg.
•Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung.
26. Jahrgang.
No. 7. Dr. KrOss. Die Einheit des Lichtes.
•Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 32. Projekt einer elektrischen Stadteisenbahn für
Wien von Dr. Werner Siemens.
No. 34. C. Corper , Ueber elektrisches Licht und elek-
trische Kraftübertragung.
•Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1883. 24. Jahrg.
No. 10. Dr. IL Krl'ss, Das elektrische Licht im Dienste
der SchiHTabrt (Schlufs). — Die elektrischen Einheiten.
No. 11. Konkurrenz des elektrischen Lichtes.
No. 13. G. F. Si iivi./.k. Fortschritte im Beleuchtungswesen.
— Tates elektrischer Apparat zum Schliefsen von Ven-
tilen und Absperren von Dampfmaschinen.
No. 14. G. F. Schulze, Fortschritte im Beleuchtungs-
wesen.
No. 15. Neuer elektrischer Motor, von Jablochkoff.
•Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und
Architekten-Vereins. Wien 1882. 8. Jahrg.
No. 15. Dr. V. Pierre. Leber elektrische Akkumulatoren
und ihre Anwendung bei der elektrischen Beleuchtung
und Kraftübertragung. — Elektrische Beleuchtungs-
anlage des Stadttheaters zu BtUnn.
No. 16. C. SuiVYih<:hH, L'euer die Bedeutung elektrischer
Bahnen für die Bewältigung des Lokalverkehrs, speziell
in Wien.
Wochenschrift des Nieder-Oesterreichischen Gewerbe-
Vereins. Wien 1881. 44. Jahrg.
No. 14. Dr. V. I'ikkkk, Uebvr Secundarbatlcrien oder
Akkumulatoren.
* Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 14. Tclcgraphenbeamte als Elektrotechniker.
No. 17. Elektrische Beleuchtung in Belgien.
'Journal telegraphique. Berne 1883. 7. Bd.
No. 4. T. Rotmrn, l.'etat actuel de la question des
unites clectriques. — Le transport clectrique de la
force uour le Systeme M. Deprez. — La cotmnission
des unites electriques. — Notes historiques sur la
telephonic.
•Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnique).
Zürich 1S83. 1. Bd.
No. 15 und t6. I„ Zehnufr, Leber den Ursprung der
atmosphärischen Elektrizität und deren Zusammenhang
mit den elektrischen Erscheinungen auf der Erdkugel.
•Journal of the Society of Telegraph Engineers and
of Electricians. London 1883. 12. Bd.
No. 47. James Shoolbkeh, On the measurement of clcc-
tricity for commercial purpose«. — J. Munro, New
telephone tran*mitters. — W. E. Ayrton and J. Perry,
A difficulty in electric distribulions. — O. Walker,
Earth currents in India. — (). Walker, Increasc of
quantity in a Single liquid cell by agitation of the
soluttons. • Abstracts: The action of iron as a mag-
netic screen ; J. Stefan. The use of an electromcter
in the measurement of liquid resistance; G. Guglielmn.
A new methode of measuring the internal resistance
of battcrics ; P. Samuel. A new form of battery for
producing a powerful and constant current of long
duration; Dr. E. Ohach.
•The Philosophical Magazine. London 1883. 15. Bd.
No. 94. E. Warm'rg, On effeets of retentivencss in the
magnetisalion of iron and steel. — M. Bosan^uet,
On permanent magnetism. — W. F. Barrett, Nute
on the alleged luminosity of the magnetie Held. —
M. Bosanquet, On self-rcgulating dynamo-electric ma-
chines.
•The Telegraphic Journal and Electrical Review.
London 1883. 12. Bd.
No. 278. Mr. Chamberlain and electric lighting. —
Meiers for power and electricity. — Dr. O. FkiiI K II,
On the electrical transport of power. — I^-clures on
electrical scienec. — The new electrical tramear of
the Electrical Power Storage Comp. — Electric ligh-
ting ai Nantua (Ain). Electric lighting notes. —
Electric lighting and the transmission of power.
No. 279. The Royal Aquariuni electric light exhibition.
The Thomson - Houston electric lighting system. —
Dr. O. Frölich, On the electrical transport of power.
— E. Frankland, Contributions to the chemistry of
stnrage battcrics. — L. II. Spki.I.ikk, A sparkless cur-
rent-breaker. — Telegraph» of the ancients (from the
fall of Troy to the battlc of Waterloo). Electric
light leads. — The school of telegraphy and electrical
enginecring. — Balls »unipolar« dynamo-electric ma-
chine. — Con-espondence : Combined resistances. Me-
tallic microphoncs. The court of appeal and the
first inventor of the telephone. — Etectric lighting
notes. — .Dundee Gas Commission and the electric
light. — Electric Ventilation of the dislrict-railway. —
No. 280. The amendement of the law relating to letters
patent for inventors. — E. O. Walker . Telephonic
communication ( Rcsults of experinunts tn ascertain
the causes of disturbance in telephonic comnumication
with aerial lines in India). -- P11. Dei.ahaye, Scriva-
now's chlorid of silver battery. — Zawcs electric
signalling bell. — Long distance telephoning. — Ball's
»unipolar in<luctor« dynamo-electric machine. — The
R. Aquarium exhibition (II). — Corrcspondencc : The
telephone. The iron disc used by de la Rive in his
30*
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2 3 6 ZK1TSI HRJK'
researches in »Vibratory iiiovcincnts of olcciric.il ctir-
ronts«. Unipolar dynamos. — Klectric lighting notes
(Report of the Commission of Sewcrs in respeet to
electric lighting). Charing Cross and Waterloo elf« -
iric railway. Telephone experiments,
No. 281. The ainendement to the law rclating to Utters
patent for inventor*. - G. F. Bakkkk. i )n secondary
batteries. -- Lectures on electrica! science. |. N.
Sllool.liRED. The tiicasurciiicnt of electricity. — TlltfN
and Rk/.aru's electric lanip. -— Theory of the action
of the carbon microphone — what it is : — The <li«-
placcmcnts and deformations of spnrks by electro-
stattc actione The Crystal I'alacc clectric.il exhibi-
lion. - Electric lighting mi the l Von Society'» buil-
ding* at Oxford. — Correspondeticc : Klectric lighting
and some inherent difficulties. -- Klectric lighlmg
notes.
No. 282. J. X. SlKMii.itKKD. The measurcniciit of elec-
tricity.— Hau.'« • rcliablc frictinn cluidi. — A-Sikmkns
and Kt». Ibu-KlNsos, I. The transmission of power by
electricity. II. The I'ortrush electric.il railway. —
KlectTical distribution (Goulard &• Gibbs System). —
The electTic light compantes of America. — J. I'kahkrt
and Al.K. W. Sowarii, Note on the influence of sur-
face Condensed gas lipon the action of the microphone.
— Corrcspondciice: The telephone. The prospoets of
electric lighting. — Klectric lighting notes. — Tele-
phone notes.
•The Electrtclan. London 18S2. 10. Bd.
No. 19. An electric thermometcr. — Flectring lighting •
and the Board of Trade. -- Ol. Hkwisiuk, Currcnt
energy ( IV). - Edison« System at Waterloo - Station
and the houses of parliament. l.otls II. Si 1 1 l.lKR.
A sparkies* current-breaker. — Woodhousc and Kaw-
son's incandescent Iainp. — Students colunins. - The
City and Guilds of London Institute. — The Insti- I
tution of Civil Knginecrs (Lectures on the application ,
of electricity: the elcctrical transniission and storage \
of power). — F.. llnsriTAI ikr , The c«mpling np of
dynamos and the transniission of power. — Fkkuk.
S»tiTH, A high-pressurc electric accumulator or secon-
dary battery. — The patent bill. — Klectric lighting
and locomotion. — Klectric lighting and the Irans-
mission of power (lecturc by Mr. Reckenzaun). —
So. 20. The Orystal l'alace exhibition. — The chemistry
of storagc batteries, • Klectric lighting in the.itres. |
Klectrical transniission of power. Gas versus etec- j
tticity. — Elementar)' electricity (VIII). A guido |
to piactice tu the submarine table testing rooin (\\ II).
Kall's unipolar ilynamo. — Reis' telephone.
Correspondcncc : Klectrical accumulators. -- The
Klphinstone-Vincent dynamo. — BrewtnalTs suspension
for elertroliers. — The K.lison system in a sugar re-
fmery- The future of electric enginecring. — An
electric railway for Switzcrlainf. - Klectrical trans-
niission of power in minc«. • — The transniission of
power by mcans of electricity. — Improveiiients in
distributing and measuring electricity etc. — Klectric
lighting and the Board ot Trade.
No. 21. The measurenient of electricity. — F. C. Wkhk,
The (electric) ennduetive ntul induetive cireuils geo-
metrically ilhistrated. — A guido to practice in the
submarine cable testing room (XVIII). — Blatkburn s
portable testing bridgo. - The eloctric.il exhibitions
(Crystal l'alace exhibition). • Sixpcnny telegrams.
— Correspondcncc: Reis' telephone. — The Bnchanan
magnetic separator. — Al krf.i» W. Sowari» and J. I'ro-
mkk I . On the inrtucncc of the chemical nature and
density of absorbed gases upon the electrica) conduc-
tivity ol carbon. — l. f. Faiiie, Historie notes on the
telephone. — The transniission of power by mcans
of electricity. — GkoRi'.k. F. Barkkh ( l'hitailelphia).
on secondary batteries. — lnipio\enienls in ilistti-
buting and nieasunng electricity etc.
So. 22. Lightning conduetors. — I ho electric lighting
and the Board ol Trade. — Electricity aflloat. —
El KK I Rot KCHM.ZKtTSrHRtFT.
KN SCHAU. MAI >U).
o. IIkavisidk. Sonic eleclmMatic and magnetic rcla-
tions. — Gray 's arc lamp. — Bayleys patent switch
for electric light and other purposes. — Telephone
tariffs. — Corrcspondcnce : Unipolar dynamo machines.
— The lighting of the Union Socicty's buildings, Ox-
ford. A. Sif.mkns and Enw. Hohunson, I. The
transmission of power by electricity. II. 'The I'ortrush
electricat railway. — G. Bakkkr, On secondary batte-
ries. — - J. T. SfRAOi K, Magnctism.
No. 23. Electric lighting at the Manchester exhibition.
Ylritv's cup and ball joint for electric light pur-
poses. — Portable battery for inedical purposes; by
Chardin. — J. T. Sira<;ue, Magnetism. - J. J. F'AHit.
An episode in the early history of the teiegraph. —
l'atent law reform. — Corrcspondencc : Klectrical ma-
chines and the transniission of power to a distanco.
— Institution of Civil Kngineers: Dr. Hopkinson,
Some points in electric lighting. - Siiklkori> Bipwki.l,
i tu microphonie contacts.
•Engineering. London 1883. 35. Bd.
No. 898. Cromptons electric lamp. — The Aquarium
electric light exhibition. — Klectrical haulage on tram-
ways. - Atotracts of published specifications: 3380.
Klectrical haulage System and apparatus; \\ . K. Ayrton
and I'krrv, London. — 3393- Klectric lamps; J. 1). F.
Anurkws, Glasgow. 3414 Klectric teiegraph sig-
nalling apparatus; H. K. Nkwton, London (O. Zadig,
Paris). — 3320- Dynamoelectric machines; W. V.
Thomtson (I*. I'ayen and A. Sandron, Roubaix, France).
— 3434- Klectric meters; C. V. Boys, Wing. Rutland.
— 3441. Apparatus for regulating electric lamps etc.;
A. and T. Gray, London. — 3455. Dynamo and
magnetic electric machincry; J. S. Bkkmann. London.
— 3465. Accunmlation and distribution of elec-
tricity. L. II. M. Somck , Brüssels. - 3508. Klectric
lamps; A. M. Clark. London (II. J. Müller and
A. Levets, New- York, U. S. A.). — 35'°. Obtaintng
power by electricity; J. Bari.ow , London. — • 35 1 3.
Telephones; S. BlHWfcl.1., London. — 3532. Secondary
or polarisation batteries for the storago of electric
energy; G. I.. Win« 11 , Madras. — 3534- Dynamo-
electric machines; O. W. F. Hu t , London. ^3547•
Klectric cablos; |. G. Lorrain, London (J. Andre,
l'aris). - 3$8i. Regulating electric currents and clectr»-
luotive force; L. CamI'DF.I.I., Glasgow. — 3592. Secon-
dary batteries; K.J. Boi.T«>n, London. — 5673. Con-
struetion of electric wires and cables; A. J. Bout r,
London (K. S. Waiing, I'ittsbutg. I'enns.. U. S. A.).
561)5. Apparatus for geueratmg and measuring ehe-
trioity; Y. W. Bl anl iiaru, New-York. — 5850. Kleetro-
mnguots; V. W. Bi.an« iiari), New-York.
No. 8<)9. Klectric transniission of power. - Klectric
lighting notes. — Telephones. - Abstracts of publi-
shed specitic.ilioiis 3458. Telephoiiic apparatus; |. f.
Ciiasiik, Manchester. — 3520. Arc electric lamps.
A. L. Lixei r, London. — 3528. Secondary batteries ete. ,
C. K. Bl Ki t , Sew Davon, ( onn. , U. S. A. — 3557-
Telephoiiic apparatus; J. Mi NRo, West Croydon. anil
B. Warwk k, London. •- 3570. Klectric arc lamps,
F. M. Nkavion. Barion. Gratige. Somerset. 3575-
Klectric lamps; J. G. I.orrain, London. 357«.
1 »istributing and measuring electricity etc.; |. II01-
KtNs.>N, London. 359t- Klectric producer and power
machines; J. Imkav, Lon.lon. - 3655. Electric lamp;
O. <;. I'KII« MAKO, London. — 5665. I'lates of secon-
dary or electricat slor.ige batteries; T. Ci i iriss, I.011.
«hol (Tartly, (". Cuttriss. Duxtnmy. Mass., L . S. A.).
3681. Apparatus (t<r factlitating telephoiiic cumimmi.
cation ; J. Cowan , \ inoyard (Jarston, Lanc. — 3685.
Dynamo electric mnehines; W. R. I.aki , London
(II. C. Sample an«! F. Rabl, Camdon. N. S. U. S. A.).
— 3Ö89. Apparatus for regulating the transniission of
eloctiical energy and speod of slcam enginos; W. k.
Lakk. London (M. Levy, l'aris). - - 369S. Micro-tolc-
phome apparatus (. II. Johnson, London (Dr. A. d'AR-
st.NVAt., I'ans). 3700. Secondary batteries; K. G.
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ELEKTRO i EOIN.ZeI I SI IIRIET.
MAI 1883.
ZFlTSCHRUTENSCHAr.
237
Brkver. London (O. Schulzr., Str.ifsburg). — 3710. I
Electric lighting; T. Parker, ( 'oalhrookdale, and I'. E.
Ei.vveli , Wolwcrhanipton.
No. 900. Electric transmission o! power. — Electric
lighting notes: Trouvc's hichroinatc battery. Electric,
ga*lighting and general engineering evhibition. Man- ,
ehester. — Notes: The actioti of the inicrophonc.
Balls unipolar dynamo machine. — Elcctrical trans-
niission and storage. — Abstracts of puhlishcd speci-
heations- 1882. -— 3S40. Thcrmo-dynaniic engines;
J. Har<:rk \vi:s, Widnes, I-anc. -— 3610. Apparatur ■
for facilitating eleclric lighting; J. Veritv, London. —
3661. Apparatus for use in tclephonic ctreutts; J. W.
Flkkher, Stockporl. — 3666 Wirts for elcctrical
pulposus; I". R. DK F. nIli MV. London. — 3091-
Channels or courses for elcctiic wires etc.; O. M. Ed-
wards. London. 3705. Electric lamp; J. L. I.omci 1 ,
London. — 3712. Construclion and arrangement of
the cores etc. of clectro -magnets ; S. C. C. IYkrif,
London. — 3753. Combined holder and witch for
incandescent electric lamp«; C. E. Siiii.ey, London. —
3755. Etectrical meters; T. J. Handford, London
(T. A. Ellison). 3756. Dynamo or magneto-clectric
machines; T. J. Handeord, London (T. A. Edison). • -
3757- Light emitting Conducton for electric lighting
purposes etc.; R. Wekdk.RMann, London. — 3763.
Telcphones; J. J. Barrier and E. T. i>k Lavkrnf.dk,
Paris. — 3770. Preparation of lead for the teils at ;
secondary hatteries ; L. Ei s 1 Eis, l.ondon. — 3802.
Sccondary batterie*; C T. Kinc/ett. London. — 3S03.
Tclephonic apparatus; S. I'. Thompson, Bristol. —
3S20. Magneto elcctrical apparatus; J. II. Johnson,
l.ondon (T. and J. Ducousso and the Socictc Anonyme
Maison Brcguct. Paris). — 382 1. Electric lamps;
E. Muri, Lced*. — 3822. Batterics ior storage of elee-
tricity; F. Moki, Lceds. — 3834. Apparatus for regu-
lating electric lighl ; II. Wll.l'E, Manchester.
No. 901. Prof. Fleeming Jenkin's electric tclphcrage. —
Arnoldt's electric alann gauges. — Electric ligliting
notes- The Glllchcr electric light aticl power Comp.
— Abstracts of puhlishcd speeiheations : 1882.
3713. Electric arc lamps; E. G. Brewir. London
Oocictc Anonyme des Ateliers de Coustruction Mcca-
iii«|iie et d'Appareils Electriipics , Paris». - 3751.
Elcctrical signalling apparatus; W. K. Lake, London
(G. W. and A. I). Blodgctt, Boston. Mass:, L. S. A>.
• 3812. Eleetric, secondary or storage hatteries; J. S.
Beeman, \V, Taylor atul F. Kin<;, London. - 3824.
Meters for the electric light; A. M. Clark, London
(I,. Hours • lluniiirrt and J. de B. Liman , Besaneon. '
France). - 3825. Electric motors; S. IL Emmens.
London. — 3842. Suspending tclegraph wires froni ,
iron posts; II. C. Jouson, Dudley , Worc. -- 3846.
Apparatus for regulating eleclric currents; \V. S. Smith,
London. - 3856. Efectric lamps or lighting apparatus;
\V. R. Lake, Eondon (N. E. Keynier, Paris). — 3869.
Dynamo-clcctric motor tnachine , E. Dcsposses, Paris.
N'o. 902. Electric ltghting: in the Egerlon woollen mill*.
The town of N'antua (France). — Electric ligliting at
the Brünn ThcUie. - Abstracts of puhlishcd speei-
fications: 1882. 2512. Incandescent electric lamps;
E. W. Bei kiniisai e, London. - 3334. Dynanio-elcctric
or magneto- electric and clectro- dynamic inachines:
R. Matthews, llyde, Chcshire. — 35Q-5- Electric lelc-
graphy etc.; I. H. Johnson. London ( E. Esticnnc.
Paris). — 3752- Transmitting electricity; T. J. H \nd-
EORti, London (T. A. Edison). — 3813. Regulating
and measuring electric currents; J. S. Bekman, W. T\v-
i.ok and F. Kim;, London. — 3814. Electric lamp
apparatus; H. J. IIaddan, London (C. F. Brush. Clcvc-
land, Ohio, L". S. A.). — 3827. Vessel for automati- ,
cally compressing and storing air hy the action ot
the waves and gencrating electricity; C. W. HaRDINV,,
Kings Lynn. — 3861. Electric incandescent lamps; !
G. PFANNKt:< he, London and A. A. Pixon. Gateshcad-
on-Tyne, — 3*Mj3- Secondary or storage hatteries; |
H. J. Haddan. London (Dr. II. Aron, Beriin). —
3906. Electric lamps or lighting apparatus; \V. R. Lake,
I. ondon (P. Tihon and E. Retard , Lyon, France). • •
3912. Strcngthening and checking electric currents;
P. Adie and W. S. Simpson, London. — 3941- Secon-
dary l).itteries; N'. C. Cot'KSON, Newcastle-upon-Tyne. --
3946. Apparatus for reeeiving and recording lelegra-
phic signals; B. II. Chami-rov, Maison-Lafitte. France.
— 3949. Apparitus for supplying electricity for light,
power etc.; T. J. IInndloko, London (T. A. Edison).
- 395 •• Watei motors and utilising the force of
nvers an*l streams for gencrating electricity; S. S. Al.LIN,
London. — 39S5- Incandescing eleclric lamps; T. J.
Handiord, London (T. A. Edison). — 3961. Seeon-
dary halteries; T. J Ham>i oiu>, London (T. A. Edison).
— 3904. Secondary or storage hatteries etc.; H. T.
Barm 1 I. London. — 3<>7l- Insulating coiupositions
for coating telegraph wires etc.; C. J. Alt 1 ort, Lon-
don and R. Pir.ssiioN, Brighton. - 3975- Secondary
hatteries and electric accuinulators ; J. E. T. Woods,
l.ondon. 3976. Electric lights; T. J. Handiord,
London (T. A. Edison). - 3980. Insulation of wires etc.
used for the produclion and tr.nismission of electric
currents; J. H. Johnson, London (J. M. Hirsch, Chicago,
III., L. S. A ). -- 3991. Incandescing conduelor& for
electric lamps; T. J. Handiori». London (T. A. Edison).
— 3995. l'ndcrground conduetors for electrica] distri-
Imtion; T. J. Hane^ord, London (T. A. Edison). -
4003. Safety devices for use with electric apparatus 10
diiiiinHi lire risks; S. P. TlloMISoN, Bristol. — 4025.
Working gear and appliances used in electric lighting;
K. W. Hi 01. »s. London. - - 4036. Winding coils of
wire lipon the aniiatures of dynanm-clecirical machines;
\\ . B. Espei'T. Jamaica. - 4045. Warning or signalling
apparatus for the protection of property etc. ; II. |)h;i;ins
and A- Gl r< K, l.ondon. -- 4079 Secondary haitciie-
etc; L. H. M. Som/ee, Brüssels. — 6085. Tclephonic
apparatus; W. R. Lake, London ( M. F. Tylcr, New
Häven, Conn.. I . S. A.). — 1883. 17. Eleclric
lighting and power distriliuting Systems; S. Pitt. Suiton.
Surey ( E. T. Starr. Philadelphia and W. J. Pevto.n,
Washington, l . S. A.).
No. 903. The electric lighting Act, t882. -- The
Portrush electric railway. — Notes: Magncti-ation of
iron and steel l-y hreaking. A Swiss electric railway.
The aitilicial autora. Electric lighting notes. -
Ahstracts of speeifications: 1882. 3779- Electric
lamps; B. J. B. Mii.i.s, London (W. M. Thomas, Cin-
cinnati , Ohio, L". S. A.). -■- 3950. Dynamo elcctiic
machines; S. Z. DE Ferr.VNTT and A.TlIoMI'SoN, London.
3996. Hynatno- and magneto-electric machines : T. J.
1 1 ANDt oRi) , London (T. A. Edison). — 4005. New
condueting tuhes for elcctrical purposes etc.; J. C.
Marsh and K, J. Smith. London. - 4044. Telephone
reeeiving apparatus; R. and M. TllEH er. London.
— 4046. Electric arc lamps etc.; J. K. I). Mmken/h,
Halifax. - 4049. Commutators for dynamo. or mag-
neto-electric machines; II. R. Lewis and W. C. .smvtiie,
London. — - 4065. Electric lamps; C. S. Snei.L, London.
4080. Electric ineasuring. recording and regulating
apparatus; S. H. Emmens. London. - 4084. Are elec-
tric lamps; P. R, Allen, London. — 4110. Tclephonic
apparatus; G. L. Anders, London. 4127. Electric
Controller and indicator for clocks etc.; T. Wrihih,
Malta. 4147. Galvaiiic hatteries; S. H. Emmens.
London. 4159. Tclephonic apparatus; J. II. Johnson.
London (A. d'Arsonval, Paris). — 4160. Tclephonic
Instruments; J. D. Hi SMAMis. — 4168. Carlioiiisation
anil preparation of a mnterial for the electrodes of arc
l.imps etc; II. J. Marshai.L. I.enslade, Bucks.-- 41 So.
Carbons for incandescent electric lamps; J. JaMI.Son,
Ncwcastle upon-Tyne.
*La hiroiere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 8. Bd.
No. II. C.Her/, Transport de la force. - Tu. 1.1
Moni EL, Recherche* sur le" effets microphoniijues (II),
— W. IL Prelle. Effets de la temperaturc sur U
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238 ZeITSCHKIF'
force electromotrice et la resistance des piks. —
Al«:. Guerout, l.histonque de la telcgraphic (III).
— M. CVssmann. Applications de lelectricite aux
chemin* <lc fer (II). — Les derniers pcrfutionneincnts
de la lanipe solcil. -- Revue de* travaux etc.: Echauffc-
incn( de* solide« et de* liquides tum Condueteurs
par la polarisniion. Influeiice de la pression sur la
otnductibilite du niercure. Disposition pnur posles
telephoniqucs; par Gll TAY. A propo* de la lampe
Bardou. — Dr. C. Grollet, Resume des brevet* d'in-
vention: 1 5 1 725. Systeme de preparation des niaticrcs [
ou objets isolants; |. A. Fi.E.minc. — 1 5 ■ 72S. Per-
fectionnement* apportc* aux lampcs etectriques; \V. S.
Parker. — 151736. Lampe electrique difforentiolle;
ß. Ecckr. — 151745. Perfectionnement* dans 1* con-
struetion des pdes secondaircs, Systeme Charles Veninn
Boys; J. G. Lorrain. - 1 5 1 763. Accumulateur elec- ,
trique, dit • Pile secondaire de Kabath; S. 1>K. Kahath. ^
— 151765. Systeme de tclcgraphc potentiometre ;
A. d'Arsonal. 151766. Systeme de tclcgraphc
inscripteur ä ecran eketriquement mobile; A. 1>'AK-
Sonval. — 151774- Systeme delectro-generateur pro-
duisant directement l electricite par le charbon, dit:
elcctro-Kcneratcur Dandigny; A. F. Dandiony.
No. 12. Tu. Dt' Moncei., I,e* deux (lux de I'etincelle 1
d'induetion. — M. DeI'RKZ. , Equations nouvelles rfla-
tives au transport de la force. — Ave;. GoekiTT, I.'his.
toriqitc de la telegraphic (IV). — Revue des travaux etc.:
Le mesureur de cnurant du Dr. Ibu-KlNSoN Opi-
nion de la cnur supreme des patentes de* Etat-l'nis
sur le proecs de* Cnmpagnies Bell et Dolbear. Sur
la theorie de l'electrolyse ; par M. Slottguimiff. —
Dr. C. Grollet, Resume de* brevets d'invention:
151785. Appareil ä signaux avertisseur automoteur
pour la suretc des voyageurs en chemin de fer; J. M.
Routin. — 151788. Pedale d'annonce automatique au
passage des trains; E. Cha7.ki.kt. — 15178«). Rcgi*tre I
clcctromaguctiquc pour gardien* de nuits; G. K. Ransom.
— - 151816. Motcur electrique; Le Vicomte A. PK Gotc
et E. De*e<>s.ses. — 151834. Perfectionnement* apportes
dans la constnictioei de* lignes tclegTaphiques; O. N.
Nicolas. — 15 1836. Perfectionnement* dans les
lampcs clectriques a nrc et dan* les appareil* servant
ä cn^endrer, regier et mesurer les courants clectriques
qui les de**ervent; S. '/.. de Fkrranti et A. Thompson.
No. 13. Tll. du Moncei., Les deux flux de I'etincelle '
d'induction(Il). — L.Rec.ray, Le* freins electriqucs(IV).
— A. Gl krout, L'historiquc de la telcgraphic elec-
trique (V). — M. Cossmann, Applications de l'clec-
tricite ä la manoeuvre des signaux stir le* chemin* de
fer (III). — Dr. C. Grollet, Resume des brevet*
d'invention: 15184I. Perfectionnement« dan* les dis-
positions et la construction a employer dan* le* *y-
Sternes de distribution electrique et dans le* moyens
de regier lc courant dans ces systemes; T. A. Edison.
1 51844. Systeme de canati*ation et de distribution
de l'electricitc; L. A. Bl<A<Si:irR. • - - 151846. Proccde
nouveau de preparation de* cuivres et bron/cs sdicieux
principalcment en vue de la fabricalion des Iiis pour
les tran*missions clectriques, de* pieecs mecanique*
de toutes sortis et de* canons ; L. Weiler. —
151848. Piks electrique* ä regencralion ; G. Li r< IL*.
— 151849. Perfectionnenients dans l'application de
la lumicrc electrique ä la Photographie; E. V. Ciiesnav.
— 1 51852. Genre d'appareil* electrique servant ä
d'eclairagc et ä d'autre usage; S. F. van Cmoaie.
N'o. 14. Tu. l>< Moncei., Le« deux (lux de I'etincelle
■l'induction (III). — De Macnkvii.le, Lampe electrique
de M. M. Tihon et Rciard. — M. Cossmann, Appli-
catimis de relcctricitc ä la manoeuvre des si^n.iux
etc. (IV). — A. De.Joni-.h, Ltudc sur le microphonc el
k tclephonc. — Krt:. S\ktiaux, Note *ur I'indicateur
automatique du passaye des train* de M. Ducousso. —
Revue des travaux etc.: Lampe electrique de M. Solignac.
Intluence de la trefnpe *ur la resistance electrique du
verre, par M. Foussereau. Sur la theorie des niachines
F.I EKTROTKrilN.ZEITSf ItRIET.
I'ENSC'HAI". MAI 1883.
electro-magnetiquc*. par M. Joubert. — Dr. C. Grollet,
Resume des brevet* d'invention: 151861. Instrument
avertisseur dit. Les pyromenyte; J. Forokot. —
15 1865. Moyens perfectionne* pour accumuler et
mettre en reserve des courants electrique* et employer
cconomiqucment la force ainsi reserve pour l'eclairagc;
Rogers, — 151832. Systeme d'cclairage electri<iue
par I'arc voltaique dans I'air tarefic; C. F. t>R la Roche.
— 151887. Perfectionnement* aux machincs ä in-
duciion; F. A. Achard. — 15 1806. Perfectionnement*
dans les appareils servant ä l'cclairage electrique;
( II. Levkr. — 151897. Microphone san* platpje vi-
braute; L. Hutin. — 15190Q. Perfectionnement aux
lampcs electrique« par incandescence ; J. Rai iefe.
15 1017. Procede de nickelagc et de cobaltagc a
cpaisseur et au poids; J. Vanhkrmersch. — 151918.
Systeme d'horlojjc destinc ä emettre des *ignaux clec-
triques; la societc' »Tue Stanoarh Time Company».
No. 15. Cor. herz, Transport electrique de la force ä
grande distance. - Tit. vv Monobl. Rapport sur les
niachines electro-dynatniques appliquee* ä la trans-
mission du trayail mecanirpie de M. Deprct. —
E. MERCAniER, Etudes sur les element* de la theorie
electrique (III). — C. C. SotrLAC.E.«, L'Eden - Theatre
de Pari*. - de Nervii.i.k, Nouvelles experiences de
M. Bjerkne*. — F. Gkralkv, Sur l'cclairage electrique
dan* les theatre*. — Revue des travaux etc.: Lc tele-
plione de M. Pollard. Kclairagc electrique de la
gare des marchandises de Nine Elm» au London and
South Western Railway. Accumulateur electrique ä
gar. ä haute pression, de F. J. Smith. — Dr. C. Groi.LT.T,
Resume des brevet* d'invention: 151922- Systeme re-
gulateur d energie; B. Ahhank - Abacanowkv. et
C. RooSKwei.t. — 15 1923. Nouveau »ysteme de
microphone transmetteur; J. Ochorowh z. — 151930.
Systeme d'appareils avertisseur* applicables notamment
aux trains de chemin de fer; L. A. W. DeSRI'EI.le*.
'5'939- Nouveau Systeme de machine dynamo-elcc-
trique; D. Lontin et CiL Mii.de. — 151981. Per-
fectionnement* dans la preparation des clectrodes de
plomb, pour batteric* clectriques *econdaires; T. Parker
et P.B.Elwei.l. — 15 1999. Machine electro-dynamique ;
J. Wenström.
No. 16. Tit. iw Moncei., Rcgulatcur* de vitessc pour
lc* instrument* electrique* de precision (II). —
E. MkrcAdikr, ttudes sur le* elements de la theorie
electrique (IV). — M. Cossmann, Application ilc
l electricite ä la manoeuvre des signaux etc. — Fr.
Gerai.dy, Sur les actions parasites dans le* machincs
dynamo-elcctriqucs. — Aue. GiJERoi t, La machinc
a induit exterieur de M. Siemens. — P. Goi.orHlT7.KY,
Du renforcement des sons transmis par le tclephonc
et le microphone. — O. Kern. Le prix de revient de
l'eclaira^e par incandescence. — Revue de* travaux
etc.: Re*i*tance electrique des fd* de fer et de maille-
chort employes dans les appareil* electrique*. L'n point
de la theorie de la propagation electrique a eclaircir.
Etat present des reseaux teleplioniques dans le monde
entier. Modification ä la sonncric tremblcuse. Intcr-
rupteur pour horloges clectriques, de M. Spcllier. —
Dr. C. Grollet, Resume de* brevets d'invention:
151940. Nouvelle methode de fabrication de cäbles
ou condueteurs clectriques, ainsi quo tlc Iii* pour des
usages industriels ; Bauer, L. Brouardt et |. Ancei .
— 152002. Systeme d'etablissement des ltgncs telc-
phoniques et microphoniques ; L. Maichf.. — 1 52050.
Innovalion dans la produetion de la lumicrc electrique ;
W. BÜUINKR. — «52053. Perfectionnement dans les
lampcs a incandescence; G. L. Lorrain. — 152064.
Systeme de regulation automatique de la produetion des
generateurs dynamo-electriques; R. Mondos. — 152065.
Systeme de lampe electrique; R. Monoos. — 1 52067.
Perfectionnements ap|>ortes aux piks secondaires ;
A. Tribr. — 152084. Systeme de charbon ä lumicrc
a äme centrale crmductricc et isolce pour crayons d'arc
et ä ame refractaire et isolante pour filaments d'eclni-
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El.EKTROTE CHN. ZEITSCHRIFT.
MAI i88j.
PaTKNTSI HAU.
ragt p.ir incandcsccnce; F.. FI. M. Som/kk. — 153103.
I'crfectionncmcnts apportcs dans In construetion des
accumulatcurs d'clcctricite ; Z. Gramme vi Ii. Eon-
taime.
• La Nature. I'aris 1883. 11. Jahrg.
No. 513. Station magneliquc de l'observatoirc du parc
S.imt-Maur. — I. clcctricitc pratique. Conlact elcr-
trique autoinatiquc, avertisseur de pas«agc des trains;
Systeme L. Mors.
No. 514. Lampe des mincs de M. M. Mangiii »V Lcroycr.
So. 515. Electricttc pratique.
No. 516. Lcs complcurs d'clcctricite et d'cncrgie.
•H Telegransta. Rom 1883. 3. Jahrg.
No. 3. I tclcgrafo automatiro di Wheatsione in Italia.
— K-perimcnii sui cavi sottomarini dumme la loro
cosuuzione. — Misure fotometriche approximative. —
Corrispondenza.
• Bulletino Telegrafico. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 3. Dclimitazionc dei compartimenti di Veneria e
Bologna, Na|Joli c Bari, Reggio Calabria e Bari. -
Osservarioni »isniiche c leriiio-udonictriclie negli uflici
dcl perimetro dell' Etna. — Statistica sommnrid per
l'cscrcizio 1882 dcllj^ rele governativa. • — ■ Confronlo
fra il 1882 et il 1SS1. — Conccssione di una ferrovia
Palermo- Misilmeri-Corlcone. — Inaugurazionc di una
lapidc al professore Samuele Morse. ■ - Posa di un
cavo sottomarino tra le isole di Lipari c Salina.
• L'Ingenieur-conseil. Paris et Rruxellcs 1882. 5. Jahrg.
No. 16. De 1'utiHtt? pratique de la transmission de la
force ä distance par rclcctricitc.
"Moniteur Industrie!. Bruxclles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 14. La lumiere electrique appliquee au microscope.
No. 15. Leu tclcphone* publics en France.
•Journal of the Telegraph. New-York 1882. 16. Bd.
No. 357. On rotary polarisation by cheniical substances
under uiagoctic influence. — Electric tramway trial
trip.
'The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 115. Bd.
No. 688. Influence of clectricity on Vegetation. —
Limits of elcctrolysis.
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegrapble.)
a. Krthcilte Patente.
22202- H. Meyer in London. Neueningen an Re-
gulatoren für elektrische Lampen. - 19. April 1882.
22335. J- A. Fleming in Nottingham. Neuerungen in
der Herstellung von Isoltriingsmalcrtalien und Iso-
latoren (Zusatz zu P. R. No. 20S92)- — *7- Okto-
ber 1882.
22341. J. H. Konigslicb in Hainburg. Neuerungen
an ilem unter No. 1 5020 geschtiuten Telephon (Zusatz
zu P. R. No. 15020). — 5. November 1882.
22382. Kluge in Frankfurt a. M. Elektrische Zug-
bc leuchtung. - 13. Mai 1882.
22393. C. West ph al in Berlin. Apparat zur Erzeugung
elektrischer Strome. — 16. Dezember 1S80.
22404. P. la Cour in Askovhus in Vejen (Dänemark).
Neuerungen m elektrischen Regulatoren zur Erzeugung
synchroner Bewegungen. — 28. September 1x82.
22431. J. N. Tcufelhart in Wien. Einrichtung zum
(»egensprechen. — I. Juni 1882.
22476. |. J. C h. Smith in College Point, Grafschaft
<%Hicvn* des Staates New-York (V. St. A.|. Verfahren
zur Isolirung elektrischer Leitungsdrähte, sowie Ma-
schine zur Herstellung dieser Isolirung. — 18. < 'ri-
tober 1882.
224K9. H. Lea in Birmingham (England). Konstruktion
des Theilcs einer Glühlichtlampc, mit welchem letztere
in dem Halter sit/t , sowie die Vcrbindimgsart der
Lampe und des Halters. — 7. < tktober 1S82.
22570. F. A. Haasc in Weida. Neuerungen in der
Herstellung von Kohlen zu GlUhlichtlampen. - 14. Sep-
tember 1882.
22631. J. J. Wood in Brooklyn. Neuerung an Arma-
turen fllr elektrische Generatoren. 28. Mai 1SS2.
22632. J. |. Wood in Brooklyn. Neuerungen an elek-
trischen Lampen. — 2. Juni 1882.
22633. !"• Vi,n Kyssclbcrghc in Schaerbeek (Belgien).
System , um auf einem und demselben I )ralite tele-
gTaphiren und mittels Telephons fernsprechen zu
können. — o. Juni I S82.
22634. P. Goloubitzki in Paris. Kommutator an
Telephonen. — 26. Juli 1S82.
22635. J. D. F. Andrews in Glasgow. Neueningen an
dynamoelcktiischcn und elektrodynamischen Maschinen.
- 12. August 1882.
22647. K.Schüler in Dresden. Trockene«., galvani-
sches Element. — 30. November 1882.
22697. S. Halle tt zu Hare Court, Temple in London.
Neuerungen an elektrischen Glühlichtlaiupen. —
30. Marz 1882.
22702. F. P. E. de Lalandc in Paris. — Galvanische*
Element. -- 28. Juni 1882.
b. Patent- Anmeldungen.
T. 932. C Pieper in Berlin für A. Tribe in Dcn-
high Rood. Nothing Hill, Middlcscx (England). Neue-
rung an Sekumlarbatterien.
H. 3372. Derselbe ftlr L. Hajnis in Prag. System
I elektrischer Maschinen ohne Saugbürsten.
E. 913. Derselbe für W. B. Ks peut in Jamaica. Ap-
parat zum l'mwinden von Armaturen.
S. 1643. Derselbe für die Societe universelle
d Klee tri ei te Tomiuasi in Paris. Neuerungen in
: der elektrischen Erleuchtung von Eisenbahn/Ilgen.
! T. 958. P. l 111/ auer in Berlin. Anordnung der In-
duktionsspulen und Magnetpole bei Telephonen.
A. 758. Brydge* eV Co. in Berlin für W. H. Akester
I in Glasgow. Konstruktion des Armaturringcs bei
Gramme'schen Maschinen.
B. 3565. Dr. A. Bernstein in Berlin. Neuerung an
galvanischen Elementen.
B. 3807. Dr. E. Böttcher in Leipzig. Herstellung
der Bleisuperoüydschicht bei Sekundarbattcricn.
D. 1367. Brandt \ v. Nawrocki in Berlin für
M. Deprez in Sceaux (Seine, Frankreich). Dynamo-
elektrische Maschine
R. 1X16. Dieselben für S. Koos \ F. Ostrogovich
in Florenz. Neuerungen an Typendruck -Telegraphen.
I. 683. Dieselben für Ch. P. jürgensen in Kopen.
hagen. Regulirungsvorrichtung bei Bogenlampen.
S. 1750. Dic-clben für L. So mzee in Brüssel. Neue-
rungen an Kerzen und Glühkorpern ftlr elektrische
Beletichtungs/ wecke.
E. 879. Wirth .V Co. in Frankfurt a. M. für St. II.
Emmens in London. Konstruktion der Elektro-
magnete bei elektrischen Maschinen.
E. 921. Thode & Knoop in Dresden für Th. A.
Edison in Mcnlo-Park. Mefs- und Registrirappar.it (ür
elektrische Strome (Zusatz zu P. K. No. 18765).
E. 922. Dieselben für denselben. Verfahren zur Thci-
lung de* Stromes einer elektrischen Maschine in I heile
von verschiedener elektromotorischer Kraft, sowie zur
Keguliriing des Stromes ihirch Anwendung mehrcier
Bürsten.
E. 908. Dieselben für denselben. Neuerungen an rc- *
gislrircndcn Voltametern (Zusatz zu P. R. No. t666l).
E. 84-. Dieselben für denselben. Neuerungen in den
Mitteln zur Kegulirung der Stromstärken dynamo- oder
magnetoelektrischcr Maschinen.
W. 2338. Dieselben für ('.A.C. Wilson in London.
Neuerungen an Apparaten zum Messen der Elektrizität.
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_>4°
Patkntschau.
r.l.KK I K.H Ki |IN./.Kri >( llkll I .
MAI 1863.
1. 1504. J. Möller in W'ür/burg für S. '/.. de l'er-
ranti und A. T Ii o in |>- <> n in London. Neuerungen
an elektrischen Bogenlampen.
F. 150S. Derselbe für dieselben. Regulator für elek-
trische Strome.
I. . 1730. Lenz. vV Schmidt in Berlin für A. 1 tu -
chesint in Floren/. i\ pendruck - Telegraph mit sclbst-
thätiger l'cbcrtragung tm<l mit Moisc'seSiem Scliicib-
appnratc.
Sch. i 1 35. Schafer \ Mont.inus in Frankfurt a. M.
FalUcheibcn Vorrichtung fur Fcrnsprechanlagcn.
\V. 2378. A. Wilde in tharlottcnburg. Kommutator
an dynamoelektrischen Maschinen.
I'. 205. .1. Inger in Cannstatt. Klcktrisehc Gluhliclu-
lampe.
W. 2086. K. K. Schmidt in Berlin fliT [. J. Wood
in Brooklyn. Neuerungen an elektrischen Bogen-
lampen.
II. 3172. J. I. Hul>er in 1 Limburg. Yorrii htung
zur Verbindung elektrischer Glühlichtlampcn mit der
Leitung.
B. 3622. F. W. B tiehtney er in Bremen. Trans-
portable Kontaktcinrichuing.
G. 2077. Greiner öc Friedrichs in Stüt/crbach.
Kontakthaller und Fassung für elektische Glühlampen.
2. Deutsehe Reichs - Patente aus
anderen Klassen,
a. K r t Ii c i 1 1 e l'atent e.
Klasse 13. Dampfkessel.
22450. 1.. Thu ine in Drc-den, Neuerung an der unter
N<'. 1S707 p itentirten elcktrUi lien Sichei hcltsv ort k h-
tung für Dampf kc-»cl. — II. November 18S2.
Kla->e 26. Gasbeleuchtung.
22663, 1.. I'rickcn in Man/. Neuerungen an elektri-
schen Zllndvoinehtungcn 10. September 18S2.
Klasse 40. Hüttenwesen.
22421). F. Marehese 111 Geiua. Ncuciungcn in dein
Verfahren zur Gewinnung der Metalle auf clekh'olj ti-
m Iichi Wege. 2. Mai 1SS2.
226 in. K. Bark er 'n London. Neuerungen am Ver-
fahren und Apparat /ur Ausscheidung vim Gold und
Silber aus ,|mn Fr/en durch die kotnbinirle Fiti-
wirkimg von Flektri/itat und Ouecksilbcr. — 26. Ok-
tober 1882.
Klasse 6: . Regulatoren.
2-553 Siemens A: Halske in Berlin. Kegulitor. —
16. November 18S2.
226tj. Siemens ,v Halskc in Berlin. Neuerung an
Regulirung-vomclitungen. 30. September 1SS2.
Klasse 83. Uhren.
22320. W. <»e Ischlager in lleilbrnnn. Lkktrischcs
Schlagwerk für elektrische l'endeluhren. — ^4. Sep-
tember 18S2.
22325. A. M. Kgts in Burhave (Oldenburg;. Flektri-
sche I hr. 12. < >ktob-.r 1SS2.
22540. Standard Time Company in New -Häven
(V. St. A.). Neuerungen an I hren /um Abgeben elek-
trischer Signale. — 8. November 1SX2.
1». Patent- Anmeldungen.
Klas*e 14. Dampfmaschinen.
K. 2497- C. l'ieper in Berlin für A. Kr.is/a und
J. Schaciil in Graz. Klcktrisehc -Steuerung fur Dampf-
maschinen.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
F, K47. Specht, Ziese & Co. in Hamburg fur
P. H. Fortin un.l J. J. I. anglet in Paris. Flektri-
schcr Signalappniat.
S. 1354. K. K. Schmidt in Berlin für W. C. Schaffer
in Philadelphia. Elektrische Signale fllr Ktsenbahn/Ugo.
Klasse 42. Instrumente.
D. 1404. F. X. Dürr in München. Fernsprecher mit
neuem I .eitungsdrahte.
II. 3434- G. Hechel mann in Hamburg. Neuerungen
an Kompafsrosen.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
A. 835. C. K. Walder in Berlin für D. Appleion in
Manchester. Apparat zur Herstellung eine» galvani-
schen l cher/uges auf Druck- oder Musterwalzen /um
Bedrucken oder Dessiniren von Stoffen.
Klasse 74. Signalwesen.
R. 21(14. G. Kudat in Magdeburg. Sclbstthatigcr
Feuermelder.
3. Veränderungen.
Erloschene Patente.
a.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
19ÖS2. Neuerungen an sclbstihatigcn Zugdeekungs-
S'gnalen.
2001 1. Kontaktappatat für Kiscnbahnsigiiale.
•Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
10176. Neuerungen an Telephonen.
15712. Neuerungen an elektrischen Lampen.
K1403. Neuerungen au elektrischen Lampen
1 ''5-3- Hennetische Batterie.
21 149. Elektromagnetische Arbeit^maschine mit totiren-
der Bewegung von Kisenma^sen in doppelt polnri-irten.
ringförmigen, magnetisehen Feldern und Vorrichtung
/ur theilweisen Wiedergewinnung des Arhcilsstrnnic
in Form von Induktionsstrnmen.
21355. i;lektn/itatsinesser.
Klasse 30. Gesundheitspflege.
1 8398. Rheostat-Flektro<Te.
Klasse 42. Instrumente.
1224. Magnetischer Wassermesser.
Klasse 75. Soda u. s. w.
10031). Verfahren zur Darstellung der kaustischen Al-
kalien auf elektrolytischem Wege.
Klasse 83. Uhren.
18555. Neuerungen an elektrischen Ihren.
b. Uebertragung von Patenten.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
20577. Neuerungen an Fernspiechanlagen und an <len
da/u gehörigen Apparaten; vom 7. Mär/ 18S2.
20629. Neuerungen an Telephonen; vom 20. 1 >c-
zember 1881, und
21806. Neuerungen an l ernsprechanlagen und den d.-i/.u
gehörigen Apparaten; vom 16. Februar 1S82
sind sammtlich übertragen auf The London and
Globc Telephon and Maintenanoe Company.
Limited in London (Vertreter C. Kessclcr in Berlin).
Schlüte der Redaktion
9. Mai.
Nachdruck verboten.
Verlag von Jul ius Si-kingek in Berlin N. — Gedruckt in der Reichidnickerei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
Juni 1883.
Sechstes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung am 22. Mai 1883.
Vorsitzender:
Geheimer Regierungsrath Dr. Werner Siemens.
I.
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung 7J Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1. Geschäftliche Mittheilungen.
2. Vortrag des Herrn Professor Dr. Neesen:
Ueber die im Jahre 1882 zur Anmeldung
gekommenen elektrischen Patente-.
3. Kleinere technische Mittheilungen: Herr
Dr. Aron: >Ueber künstlichen Graphit .
Anträge auf Abstimmung Uber die in der
Aprilsitzung mitgetheilten Beitrittserklärungen
waren nicht eingegangen; die Angemeldeten
sind daher als Mitglieder aufgenommen. Der
Verein zählt gegenwärtig 1 63 1 Mitglieder, näm-
lich 3 1 7 hiesige und 1314 auswärtige.
Das Verzeichnifs der seit letzter Sitzung erfolg-
ten weiteren 16 Anmeldungen war zur Einsicht
ausgelegt und ist hierneben abgedruckt.
Eingegangen war:
1 . ein Druckeitemplar der reglcmcntarischen
Bestimmungen der im Jahre 1884 als be-
sondere Abtheilung der allgemeinen italieni-
schen National -Ausstellung in Turin statt-
findenden Elektrizitäts- Ausstellung. Dieselbe
wird vom April bis zum Oktober 1884
währen, und auch ausländische Aussteller
können mit denselben Rechten wie die
italienischen sich dabei betheiligen. Etwaige
Anmeldungen sind spätestens bis zum
31. August 1883 an das exekutive Komite\
Präsident T. Villa in Turin, einzusenden;
2. eine Druckschrift von Herrn Professor
I, entström in Helsingfors, betitelt:
?Expe"riencessur l'aurore horüale enl.aponie*.
Die Broschflre, welche im Wesentlichen die
von Herrn Professor Dr. Forster in der
Februar-Versammlung gemac hten Mittheilun-
gen (vgl. S. 98) enthält, war zur Einsicht-
nahme ausgelegt.
Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegen-
heiten hielt Herr Professor Dr. Neesen den
angekündigten Vortrag: Ueber die im Jahre
1882 zur Anmeldung gekommenen elektrischen
Patente« . Derselbe ist nach stenographischer
Niederschrift auf S. 242 abgedruckt.
Herr Dr. Aron machte sodann unter Vor-
zeigung verschiedener graphitartiger Stoffe und
unter Anstellung von Versuchen Mittheilungen
>über künstlichen Graphit«. Diese Mittheilungen
vind die von dem Vorsitzenden an dieselben
geknüpften Bemerkungen sind auf S. 248 der
Zeitschrift besonders wiedergegeben.
Zum Schlüsse regte Herr Studiosus Rohr-
beck die Ausgabe von Mitgliederkarten an.
Der Schatzmeister, Herr Münzdirektor Conrad,
erwiderte mit Bezug hierauf, dafs die Mit-
gliederkarten ursprünglich als Quittung fiir die
stattgehabte Entrichtung der Vereinsbeiträge
ausgegeben worden seien; der Eingang der
letzteren sei jedoch derartig unregelmäfsig er-
folgt, dafs man von der Ausgabe der Karten
schlielslich Abstand genommen habe; der Vor-
stand werde sich darüber sclilüssig machen, ob
etwa, unabhängig von der Entrichtung der Bei-
träge, Karten an die Mitglieder zu vertheilen
seien.
Der Vorsitzende schlofs um g[ Uhr Abends
die Sitzung mit dem Wunsche allseitiger Erho-
lung in den Ferien und eines fröhlichen Wieder-
sehens im Oktober.
Dr. W. Siemens.
H. Aron, Unger,
erster Schriftführer.
zweiter Schriftführer.
II.
Mitglieder- Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
383. Cari. Hoffmann, Werkführer.
B. Anmeldungen von ausserhalb.
1576. I.ot is Diz, Installationsgeschäft für elektr.
Anlagen, Greiz t. V.
1577. Cmaki.es BvntiiaoR, Ingenieur, Paris.
1578. Thomas Ai.va Eoison, F.ngineer, New-
Vork.
3'
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242
Vereins -Angelegenheiten.
Et.F.KTROTECKN. ZEITSCHRIFT.
JUNI 1883.
•579-
1580.
1581.
1582.
'5*3-
2584.
'5»5-
15S6.
»5»7-
1588.
158c,.
'590-
Vereinigte Fabriken englischer Sicher-
heitszunder, Cölln-Meifsen.
Rudolph Hinz, Ober- Ingenieur, diplo-
mirter Technolog 1. Grades, Gouver-
nements-Sekretär, St. Petersburg.
Josef Zervas, Industrieller, Cöln a. Rh.
Rouert Tiiu.mmel, Inhaber einer Tele-
graphenbau-Anstalt, Leipzig.
Werner Baron Gustedt - I.ablaukkn,
Rittmeister a. D. und Rittergutsbesitzer,
Lablacken.
Christian Burmeister, Postpraktikant,
Karlsruhe i. B.
Conrad Pabst , Dr. phil., Chemiker,
Stettin.
Cui.ner Mecha.ntker-Gehi lken-Verein,
Cöln a. Rh.
Georg List, Techniker, Moskau.
Alkred Dun, Apotheker, Frankfurt a. M.
Fritz Jordan, Ingenieur, Bockenheim
bei Frankfurt a. M.
Ai.burt Maier, Telegraphenfabrikant,
München.
III.
Vorträge und Besprechungen.
Professor Dr. Neesen:
Ueber die in dem Jahre 1882 angemeldeten
elektrischen Patentgesuche.
In den Patentgesuchen, die für irgend einen
Zweig der Technik während eines Jahres an-
gemeldet sind, spiegeln sich die Aufgaben wie-
der, welche diesen Zweig der Technik be-
herrschen, sowie die Fortschritte, welche in
dem Wachsthum des letzteren gemacht sind.
Rückblicke auf die Patentgesuche eines Jahres
sind für alle, die sich mit dem in diesen Be-
handelten beschäftigen, lohnend, um zu er-
kennen, welche Probleme in Angriff genommen,
welche Versuche zur Frreichung des Zieles ge-
macht sind und welche unter diesen etwa
Aussicht auf Erfolg verheifsen. Daher ist nach
meiner Ansicht auch für die Elektrotechnik
eine systematische Behandlung der elektrischen
Patente, eine kritische Zusammenstellung der-
selben von grofsem Werthe. Mit diesem 3 kritisch *
meine ich aber nicht eine Beurtheilung darüber,
ob die Patente etwas Brauchbares oder Un-
brauchbares enthalten. Denn hierüber ent-
scheidet, wenn man auch in vielen, vielleicht
den meisten Fallen geneigt sein wird, sich so-
fort ein bestimmtes Urtheil über die Lebens-
fähigkeit des in dem Patente vorliegenden Vor-
schlages zu bilden, doch im Grunde nur die
Praxis. Wir haben ja Fälle genug, in denen
beim ersten Urtheil aus ganz bestimmten Grün-
den Erfindungen für unzweckmäfsig erklärt wor-
den sind, welche nachher ihren Triumphzug Uber
die Erde gehalten haben.
Ich verstehe unter dem -> kritisch zusammen-
stellen«, das Aufsuchen der einzelnen Punkte
der Technik, auf welche sich die Erfindungen
erstrecken, und der verschiedenen Wege, auf
welchen das Gewollte erstrebt wird. Um an-
zuknüpfen an eines der wichtigsten Probleme,
für welches das vergangene Jahr sehr viele
Lösungsversuche gebracht hat, ist z. B. die
selbstthätige Regulirung des elektrischen Stro-
mes auf die mannigfaltigste Weise angestrebt.
Man hat vorgeschlagen selbstthätige Einrichtun-
gen zum Ein- und Ausschalten von Widerstand,
Benutzung der Gesetze der Stromthcilung,
selbstthätige Vorrichtungen zur Aenderung der
elektromotorischen Kraft u. s. w. Das letztere
ist wieder in der verschiedensten Weise ver-
sucht. Durch Regulirung der Geschwindigkeit
der Dynamomaschine, durch Vermehrung oder
Verminderung von galvanischen, primären oder
sekundären Elementen, durch Einführung von
Gegenkräften mittels Hiilfs - Dynamomaschinen
u. s. f. soll der Strom dem augenblicklichen
Bedtlrfnifs angepafst werden. Ich hatte die
Absicht, in dieser Weise die auf verschiedene
Zweige der Elektrotechnik bezüglichen Patente
zu bearbeiten und das Resultat hier mitzu-
theilcn, doch drängte sich mir bei der zu diesem
Zwecke wiederholten Durchsicht der Akten der
Patentgesuche der Gedanke auf, dafs eine Mit-
theilung von Erfahrungen, welche ich als Mit-
glied des Kaiserlichen Patentamtes über die
elektrischen Patentgesuchc zu machen Gelegen-
heit hatte, von gröfserem Nutzen sein und
auch allgemein interessiren würde, da ja Alle,
welche sich mit der Elektrotechnik beschäftigen,
an den elektrischen Patenten bctheiligt sind.
Ich mufs mich daher vorläufig mit der obigen
Anregung begnügen und gehe zu der Mitthei-
lung der genannten Erfahrungen über.
In dem Jahre 1S82 sind angemeldet worden
335 elektrische Patentgesuche. Von diesen
Gesuchen wurden bis jetzt abgewiesen 88. es
sind 1 96 bis zur Auslage gelangt bezw. patentirt,
nachträglich abgewiesen oder im Laufe des
Geschäftsjahres zurückgezogen; die Verhand-
lungen schweben noch über 51 Gesuche.
Sehr auffallend ist zunächst die hohe Ziffer
der zurückgewiesenen Patentgesuchc mit 88
— 26 % der Anmeldungen überhaupt. Davon
ist die weitaus gröfste Zahl sofort nach der
ersten Prüfung abgelehnt , nämlich 80. Unter
den 8 übrigen sind 4 vor der Auslegung nach
Vorverhandlungen abgelehnt, und 4 nach der
Auslegung. Die Jugend der Elektrotechnik be-
dingt, dafs noch eine sehr grofsc Zahl von un-
gelösten Aufgaben und von nicht versuchten
Lüsungswegen für die verschiedenen Aufgaben
vorhanden ist. Aus diesem Grunde ist hier ein
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Ei.ektroteciin. Zeitschrift. ,. ,T _ „
JINI ,SSj NEESEN, UEBER 1>IF. I. D. J. 1882 ANGEM. EI.EKTR. PATEN TGESUCHE. 243
Zusammenfallen gleichzeitig gemachter Erfindun-
gen weniger zu erwarten. Die Abweisungs-
gründe liegen dementsprechend auch nicht
zum gröfseren Thcil in dem Zusammentreffen
mit einer früher angemeldeten Erfindung. Die
Patentsucher mufsten auf den Inhalt der allcr-
gebräuchlichsten Lehrbücher, auf die Vorrich-
tungen, welche seit Jahrzehnten bei elektrischen
Versuchen angewendet werden, auf ganz alte
Patente verwiesen werden, damit dieselben sich
von dem Bekanntsein des von ihnen Erfundenen
überzeugten.. Es scheinen sich Viele mit elek-
trischen Erfindungsgedanken zu beschäftigen,
welche mit dem Stand unserer Kenntnisse nicht
ganz vertraut sind. Eine bessere Information
in der elektrotechnischen Literatur vor der Aus-
arbeitung eines Erfindungsgedankens wird Man-
chem daher Geld und Zeit ersparen.
Bei den nach Ausscheidung der direkt ab-
gelehnten Gesuche übrig bleibenden tritt als
grofser Uebe'stand auf, dafs ehe die Behand-
lung derselben abgeschlossen werden kann,
unverhältnifsmäfsig viele Vorverhandlungen zwi-
schen dem Patentsucher und dem Patentamte
nothwendig sind. Dadurch wird die Zeit, welc he
bis zur Patenterteilung verstreicht, sehr ver-
längert. Daher rührt auch die grofse Zahl der
noch in Behandlung begriffenen Gesuche. Ist
doch kürzlich ein Patent ertheilt worden auf
ein Gesuch aus dem August des Jahres 1 88 1.
Für den Patentsucher selbst, sowie für alle die-
jenigen, welche in der Elektrotechnik arbeiten,
mufs eine solche Verzögerung lastig und oft
von den störendsten Folgen sein. So ist z. B.
in dem zuletzt angezogenem Fall ein Einspruch
gegen die Patenterteilung erhoben worden mit
der Motivirung, die betreffenden beanspruchten
Einrichtungen seien jetzt jedem Elektrotechniker
wohlbekannt und würden in der Elektrotechnik
allgemein benutzt; sie seien auch schon auf
der Pariser elektrotechnischen Ausstellung öffent-
lich vorgeführt. Der Patentsucher hatte diesem
Einsprüche gegenüber leichtes Spiel, indem er
einfach darauf hinwies, dafs sein Gesuch vor
Eröffnung der Pariser elektrischen Ausstellung
eingereicht sei. Es ist aber doch ein Unding,
dafs thatsächlich die ganze Technik sich lange
Zeit einer Einrichtung ungestraft bedienen kann,
auf welche dann später noch ein Patent er-
theilt werden mufs. Man kann ja einwenden,
dafs sich diese Verzögerung durch eine Zurück-
weisung der Anmeldung, wenn letztere nicht
hinreichend klar ist, vermeiden läfst, welche
Zurückweisung nach dem Patentgesetze be-
rechtigt wäre. Indessen spricht gegen eine
solche Praxis die berechtigte Rücksichtsnahme
auf den Erfinder selbst, der oft nur aus eigenem
Ungeschick in der Darstellung seiner Erfindung
die langen Verhandlungen bedingt, wahrend in
anderen Fällen nur Ungeschick der Vertretung
die letzteren nüthig macht. Ich werde einige
Zahlen für diese Verschleppung der Patent-
gesuche durch die nothwendig werdenden Ver-
handlungen mittheilen. Zum Verständnifs dieser
Zahlen gebe ich zuvor kurz den Geschäftsgang
bei der Behandlung der Patente an.
Das eintreffende Patentgesuch wird zunächst
in der Registratur geprüft, ob es äufserlich den
Bestimmungen des Gesetzes entspricht, welches
vorschreibt:
zwei gleichlautende Beschreibungen der
Erfindung; eine Hauptzeichnung in scharf
mit schwarzer Tusche ausgezogenen Linien
auf Zeichenpapier von bestimmtem Format;
eine Nebenzeichnung, bestehend in Durch-
zeichnnng der Hauptzeichnung auf Zeichen-
Leinewand; eine Vollmacht für den
eventuellen Vertreter des Patentsuchers,
welcher Vertreter bei Ausländern noth-
wendig ist, und die Zahlung von 20 Mark.
Darauf gelangt das Gesuch in die Hände
eines Hülfsarbeiters, welcher dasselbe nochmals
in formeller und dann auch in Bezug auf seinen
Inhalt prüft, ob der letztere hinreichend klar,
ob er neu und ob er sich wirklich auf nur
eine Erfindung bezieht. Mit den betreffenden
Aeufserungen des Hülfsarbeiters geht das Ge-
such an das Mitglied des Kaiserlichen Patent-
amtes, welches das Referat über die betreffende
Abtheilung der Technik hat, zur nochmaligen
Prüfung. Eine weitere Prüfung übt eines der
juristischen ständigen Mitglieder des Patentamtes
aus. Darauf werden vom Patentamte die nach
dem Ausfall dieser Prüfungen notwendigen Ver-
fugungen an den Patentsucher erlassen. Hat
sich das Gesuch in Ordnung, in Uebereinstim-
mnng mit den Bestimmungen des Gesetzes er-
geben, so wird dasselbe zur Einsichtnahme von
Seiten des interessirten Publikums ausgelegt
und diese Auslegung dem Patentsucher mit-
geteilt und aufserdem im Staats- Anzeiger und
im Patentblatte bekannt gemacht.
Das Gesuch liegt dann 8 Wochen in den
Räumen des Kaiserlichen Patentamtes aus und
kann von Jedermann eingesehen werden. Es
steht Jedem frei, Einspruch gegen die Ertei-
lung des Patentes zu erheben, welcher Ein-
spruch sich aber nur darauf erstrecken kann,
dnfs entweder die Erfindung nicht neu sei, oder
dafs der wesentliche Inhalt der Anmeldung den
Beschreibungen, Zeichnungen u. s. w. eines An-
deren ohne dessen Einwilligung entnommen ist.
Der erhobene Einspruch mufs ausreichend be-
gründet sein; als ausreichende Begründung ist
aber nicht die manchmal gebrauchte einfache
Redewendung anzusehen : die angemeldete
Sache ist schon vor der Anmeldung allgemein
oder einzeln bekannt gewesen. Es mufs viel-
mehr entweder genau die Stelle bezeichnet
werden, wo dieselbe Sache schon vorher ver-
öffentlicht ist, oder es müssen mit Namen
Zeugen dafür aufgeführt werden, dafs die Sache
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244
Vereins - Angelegenheiten.
Ki.f.ktrotf.ciin. Zeitschrift.
JUNI 18S3.
in der That schon vor der Anmeldung allgemein
bekannt oder in Deutschland öffentlich benutzt
worden ist.
Der erhobene Einspruch wird dem Patent-
sucher zur etwaigen Erwiderung mitgetheilt.
Nach Verlauf der achtwöchentlichen Auslege-
frist und der dem Patentsucher zur Beantwor-
tung des Einspruches gestellten Frist kommt
das Gesuch in der Sitzung der betr. Abthei-
lung des Patentamtes zur Beschlufsfassung. Eine
Aenderung des Gesuches seitens des Patent-
suchers ist nach der Auslegung nicht mehr
möglich. Dagegen kann das Patentamt in
seinem Beschlüsse die Ansprüche des Gesuches
so formuliren, wie es ihm richtig dünkt. Gegen
den Beschlufs, welcher aufscr dem Patentsucher
auch dem Einsprechenden mitgetheilt wird, kann
sowohl der Patentsucher wie der Einsprechende
Beschwerde erheben. Diese Beschwerde wird
in einer anderen Abtheilung des Patentamtes
verhandelt und nach dem Entscheide dieser
Instanz endgiltig entweder der Beschlufs der
ersten Instanz aufrecht erhalten oder, wenn die
Sache schon ausgelegt ist, entschieden, ob und
welches Patent ertheilt werden soll, und wenn
sie noch nicht ausgelegen, die Auslegung an-
geordnet und damit der vorher schon skizzirte
Geschäftsgang wieder eingeleitet
Ist das Patentgesuch bei der Einreichung
formell und sachlich in Ordnung, so erhält so-
mit der Patentsucher bis zur Auslegung nur eine
Verfllgting, welche ihm die Bekanntmachung,
also die Anordnung der Auslegung, mittheilt.
Die elektrischen Patentgesuche begnügen sich
aber im Allgemeinen nicht mit dieser einen
Verfügung. Abgesehen von den schon vorher
erwähnten direkt abgelehnten 80 Gesuchen
sind nur 63 Anmeldungen unter den 255 übrig
bleibenden gewesen, welche in Ordnung be-
funden worden sind. Bei den übrigen mufsten
nach Prüfung durch den Referenten Verhand-
lungen zwischen Patentsucher und Patentamt
über den sachlichen Inhalt der Patentgesuche
geführt werden. Also nicht einmal 25% der
Gesuche waren in Ordnung; was Ausnahme
sein soll, ist hier Regel. Man sollte nun denken,
dafs im Allgemeinen eine Verfügung, in welcher
der Patentsucher auf das, was in seiner An-
meldung zu ändern sei, aufmerksam gemacht
wurde, genügen würde, so dafs bei den bean-
standeten Gesuchen bis zur Auslegung nur zwei
Verfügungen nothwendig wären. Dem ist nicht
so; denn auf die 141 Gesuche, welche bis zur
Auslegung gelangt, eventuell vor derselben zu-
rückgezogen oder nach Verhandlungen abgelehnt
sind und die Zwischenverfügungen nothwendig
gemacht haben, kommen 342 Verfügungen. —
Ich rechne hierbei, wie auch später, die Zahl
der Verfügungen bis zu derjenigen, welche die
Auslegung mittheilt; ferner gelten die an-
gegebenen Zahlen für den Zeitraum bis zum
Anfang Mai d. J. — Jedes dieser Gesuche er-
| forderte also durchschnittlich 2,43 Verfügungen,
j Wegen der durch solche Verhandlungen her-
'. vorgerufenen Verzögerungen sind daher von
den im vorigen Jahre geschehenen Patent-
anmeldungen 51 noch nicht bis zum Entscheid
gekommen, ob sie ausgelegt werden sollen oder
nicht. Auf diese Gesuche fallen 92 Verfügun-
! gen, durchschnittlich schon Nehmen wir
I den günstigsten Fall, dafs jede dieser Anmel-
I düngen nur noch einen Bescheid erfordert, so
kommen auf die beanstandeten 141 -1- 51 - 192
Gesuche im Ganzen 342 -|- 143 — 485, im
Durchschnitt 2,53 Verfügungen. Einzelne Sachen
haben es bis auf 6 Verfügungen gebracht.
Die Verhandlungen werden für das Patent-
amt noch dadurch erschwert, dafs die elektri-
schen Patentgesuche im Allgemeinen an einem
Umfange leiden, der gewifs nicht vermuthet
wird. Als Regel habe ich für das vorige Jahr
eine Beschreibung von 30 bis 50 Seiten ge-
funden. Doch ist auch schon eine Beschreibung
von 260 Seiten eingelaufen. Die Gesuche ent-
halten eben sehr häufig nicht einfache Be-
schreibungen, wie es das Gesetz verlangt, son-
dern wissenschaftliche Abhandlungen. Bei jeder
neuen Verfügung mufs wegen der grofsen Zahl
der verschiedenen Sachen fast die ganze Be-
schreibung wieder durchgelesen werden.
Die Hauptgründe, welche zu Zwischen-
verfügungen Veranlassung geben, sind folgende:
In formaler Beziehung geben die Zeichnungen
die meiste Veranlassung zur Beanstandung.
Behufs der späteren photographischen Repro-
| duzirung für die Patentschrift müssen die Zeich-
nungen scharf mit schwarzer Tusche ausgezogen
sein. Nun werden vielfach durch Druck ver-
vielfältigte Zeichnungen eingereicht. Wenn dies«
zur photographischen Wiedergabe geeignet sind,
so begnügt man sich mit ihnen im Interesse
der Patentnachsucher. Der Druck versagt aber
oft, so dafs nur verwischte Exemplare mit
matten Konturen vorgelegt werden, vollständig
j ungeeignet zur photographischen Wiedergabe.
! In solchen Fällen mufs natürlich auf das Gesetz
[ verwiesen werden. Zeichnungen, mit gewöhn-
1 licher Dinte hergestellt, sind aus demselben
! Grunde nicht zulässig.
Materiell fehlt eine grofse Zahl der einlaufen-
: den Gesuche zunächst darin, dafs verschiedene
Erfindungen in ein Gesuch vereinigt werden,
während das Gesetz vorschreibt: jedes Patent
soll sich nur auf eine Erfindung erstrecken.
Dieses Zusammenschachteln der verschieden-
j artigsten Dinge kommt in der Form der Beschrei-
bung selbst häufig in naiver Weise zum Ausdruck,
indem es heifst: der erste Theil meiner Erfin-
dung erstreckt sich auf . . . der zweite
auf der dritte auf Es scheint die
falsche Ansicht verbreitet zu sein, dafs alle Er-
findungen, welche das gemeinschaftlich haben,
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JUNIjM-j. NkKSKN, UEDER DIE I. D. J. 1882 ANOE.M. KLI.KTK. PATENTGESUCHE. 245
dafs sie sich auf elektrische Dinge beziehen,
zusammen nach dem Sinne des Gesetzes eine
Erfindung vorstellen. Als Beispiel hierfür führe
ich an, dafs in einem Patentgesuche beansprucht
wurde: i. der Aufbau einer Dynamomaschine;
2. die Art der Regulirung des Stromes; 3. die
Art der Verbindung der Dynamomaschine mit
sekundären Elementen; 4. Mefsapparate zum
Messen des Stromes. Auf diese Weise kommt
es auch, dafs Patentgesuche mit 56 Patent-
ansprüchen vorkommen, die nachher auf 3
reduzirt wurden.
In den Patentansprüchen liegt ein weiterer
Grund für die Verzögerung. Dafs die Patent-
nachsucher sich möglichst viel schützen lassen
wollen, ist ja sehr natürlich; jedoch können sie
nur das geschützt erhalten, was in ihrer An-
meldung enthalten ist. Gewöhnlich wird aber
nicht die in letzterer beschriebene Lösung eines
Problems, sondern das Problem selbst mit
allen vielleicht noch möglichen Lösungen be-
ansprucht. Es bildete z. B. den Gegenstand
einer Erfindung eine Vorrichtung zum Messen
der verbrauchten Strommenge, welche Vorrich-
tung auf der Uebertragung der Bewegung eines
Uhrwerkes auf einen Zählapparat mittels des
zu messenden Stromes beruhte. Der Patent-
nachsticher erhebt als ersten Anspruch: >clie
Messung des Stromes dadurch, dafs durch den
Strom in geeigneter Weise die Bewegung eines
Uhrwerkes auf einen Zählapparat Ubertragen
wird,. Ein solcher Anspruch ist unzulässig,
denn er enthält keine Erfindung sondern eine
Aufgabe. Nur die beschriebene Lösung dieses
Problems konnte Gegenstand eines Patent-
gesuches sein, nicht die Aufstellung des Pro-
blems. Als weiteres Beispiel hebe ich hervor,
dafs beansprucht ist ganz allgemein: *die Regu-
lirung des Stromes einer Dynamomaschine durch
die Wirkung der Maschine selbst«:. Eine solche
Regulirung ohne weitere Hülfsapparate zu Stande
zu bringen, ist ein Gedanke, dessen praktische
Verwirklichung von der gröfsten Wichtigkeit
ist. Der Gedanke kann aber nicht patentirt
werden, sondern nur die beschriebene Vorrich-
tung zu seiner Verwirklichung.
Die Ansprüche leiden sehr oft an unnöthigen
Wiederholungen und hier gedenke ich vor Allem
der schrecklichen Kombinationsansprüche, welche
hauptsachlich in ausländischen Gesuchen auf-
treten. Ich sollte meinen, es wäre hinreichend,
wenn ein Apparat oder eine Vorrichtung zu
einem bestimmten Zweck für sich geschützt ist;
dann ist sie selbstverständlich für denselben
Zweck auch in Verbindung mit anderen Ein-
richtungen geschützt. Nun aber werden noch
Ansprüche erhoben auf die Kombination einer
schon durch einen früheren Anspruch ge-
schützten Einrichtung mit anderen bekannten
Einrichtungen, und zwar solche spezielle Korn- |
binationen mit so kleinen Detaileinrichtungen, |
dafs es beinahe unmöglich wird, sich aus diesem
Wirrwarr von Kombinationen herauszuwinden.
Die Patentnachsuchcr erreichen durch Aus-
j tipfteln solcher Kombinationsansprüche nur das,
dafs ihr Gesuch unnütz verzögert wird.
Die Ansprüche sind weiter in vielen Fällen
zu unbestimmt; es heifst allgemein: die be-
schriebene Vorrichtung; ein Hinweis auf die
Beschreibung im Allgemeinen genügt aber nicht,
da der Anspruch genau enthalten soll, was der
Erfinder als sein Erfindungscigcnthum ansieht,
während in der Beschreibung in den meisten
Fällen zum Verständnifs Bekanntes mit Neuem
vermengt sein mufs. Es ist in den Ansprüchen
mit kurzen Worten zusammenzufassen, welche
Vorrichtung beansprucht wird, oder es sind,
wenn dieses mit wenigen Worten nicht angeht,
speziell die Stelle der Beschreibung oder die
Theile der beigefügten Zeichnungen zu be-
zeichnen, durch welche das Beanspruchte dar-
gestellt wird.
Die Beschreibung selbst leidet häufig an grofsen
Unklarheiten; der Erfinder ist ganz mit seiner
Idee vertraut und denkt sich nicht in die Lage
eines Anderen hinein, welchem die Sache neu
ist. Daher setzt er Dinge voraus, welche ihm
selbstverständlich erscheinen, welche es aber
nicht sind. Eine Beschreibung soll nicht so
sein, dafs man den Zusammenhang der einzelnen
Theile erst errathen oder dafs man sich den
Gedankengang des Patentsuchers erst mit vieler
Mühe zusammenkonstruiren mufs. Sie soll beim
ersten Lesen verständlich sein. Als Beispiel
hebe ich z. B. die Beschreibung eines Typen-
drucktelegraphen hervor. Die Wirksamkeit des-
selben beruhte darauf, dafs ein in eigenthüm-
licher Weise durchlochter Papierstreifen bei
seiner Vorwärtsbewegung durch diese Durch-
lochungen Stromschlüsse hervorrief, welche durch
ihre in der Art der Durchlochung liegende
Kombination eben den Abdruck desjenigen
Buchstabens bewirkten, welchem die betreffende
Durchlochung entsprach. Jedes Zeichen wurde
somit durch eine bestimmte Anzahl von Löchern
in eigenthümlicher Anordnung dargestellt. Die
Herstellung dieser Durchlochung selbst bildet
also ein Grundelement der Erfindung. Von
dieser Herstellung war aber nicht viel anderes
gesagt, als dafs dieselbe durch eine Klaviatur
geschehe. Es fehlte jede genauere Angabe, in
welcher Weise diese Klaviatur nun so wirkte,
dafs beim Niederdrücken der für das einzelne
Zeichen bestimmten Taste gerade die diesem
Zeichen entsprechende Durchlochung zu Stande
kommt und dafs die Durchlochungen der ein-
zelnen Zeichen auf dem Papierstreifen sich eng
an einander schliefsen.
Diese Unklarheit der Beschreibung wird bei
ausländischen Patentgesuchen sehr vielfach hervor-
gerufen durch mangelhafte Ucbersetzung des
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VEREINS- ANGELEGENHEITEN.
Er KKTROTECHN. ZRITSCHRtKT.
JUNI 1883.
Originaltextes. Doch das ist ein Punkt, auf
welchen ich noch später zu sprechen komme.
Von dem Rechte des Einspruches ist ver-
hältnifsmäfsig sehr selten Gebrauch gemacht,
nur bei 8 Anmeldungen; es kann dies als ein
Zeichen der gründlichen Prüfung der Gesuche
seitens des Patentamtes oder als Zeichen dafür
angesehen werden, dafs das Interesse an den
Einspruch bei der Jugend der Elektrotechnik
noch nicht sehr grofs ist.
Von allgemeinerem Interesse dürfte die Ver-
theilung der Anmeldungen auf die einzelnen
Länder sein, ein Punkt, den ich hier aus noch
einem anderen , sich aus späterem ergebenden
TJrunde hervorhebe: Deutschland nimmt erst die
dritte Stelle ein mit 77 Gesuchen.
Es kamen aus:
England . . . .105 Gesuche,
Amerika .... 82
Deutschland . . 77
Frankreich ... 42
Oesterreich ... 3
anderen Ländern 26
335 Gesuche.
Der Prozentsatz der Gesuche, welche abge-
wiesen weiden mußten, stellt sich für Deutsch-
land ungünstiger als für die anderen Länder.
Es sind nämlich von den 77 Anmeldungen bis
jetzt 25 abgewiesen. Dagegen stellt sich die
Zahl der nöthigen Zwischenverfügungen geringer.
Von den 77 Gesuchen sind nach Ausscheidung
von 24 direkt zurückgewiesenen zur Auslegung
gelangt 40. Auf diese fallen bis zur Bekannt-
machung der Anmeldung 77 Verfügungen, also
nicht ganz 2 Verfügungen pro Anmeldung. Es
sind nur noch 11 Gesuche, also der siebente
Theil in Behandlung, während von der Gesammt-
zahl der Patentgesuche, wie ich vorher erwähnte,
der 6,5 Theil sich noch in Behandlung befindet.
Rechnen wir noch 2 zurückgezogene Gesuche
zu den aufgeführten 40 + 24+11, so ergiebt
sich die Zahl 77. Forscht man nun nach dem
Grunde, weshalb die deutschen Gesuche in der
zuletzt angeführten Beziehung günstiger stehen,
so liegt derselbe einmal darin, dafs die Aus-
länder durch die Art ihrer einheimischen Pa-
tente zu Gesuchen geführt werden, welche bei
uns Unzulässiges enthalten, namentlich zur Zu-
sammcnschachtelung verschiedener Erfindungen
in ein Gesuch, zu zu weit gehenden Ansprüchen,
zu den unglücklichen Kombinationsansprüchen.
Sodann tritt als ein grofser Ucbelstand bei
diesen ausländischen Gesuchen die mangelhafte
Uebertragnng des Originaltextes ins Deutsche
auf. Dafs diese Ursachen, namentlich die letz-
tere, leider vorhanden sind, mufs berechtigte
Verwunderung erregen, weil die ausländischen
Patentsucher bei uns durch einen Bevollmäch-
tigten vertreten sein müssen und dieser aus-
nahmslos aus der Zahl der Patentanwälte ge-
nommen wird, also solcher Männer, wejehe sich
speziell mit der Besorgung von Patentgeschäften
befassen, welche die einschlägigen Bestimmungen
genau kennen und beanspruchen werden, wirk-
lich Anwälte ihrer Klienten zu sein, d. h. die
Interessen der letzteren möglichst wahrzunehmen.
Man sollte also glauben, dafs die Mitwirkung
dieser geschulten Vertreter mehr Garantie dafür
böte, dafs die Ansprüche und die Beschreibung
dem Gesetze gemäfs eingerichtet, und dafs Ver-
zögerungen, welche durch mangelhafte Ueber-
setzung und daraus entsprungene Unklarheiten
entstehen, vermieden werden. Die Erfahrung
steht jedoch einer solchen Voraussetzung, wenig-
stens was das Gebiet des elektrischen Patent-
wesens betrifft, nicht zur Seite, wie sich aus
folgenden ziffermäfsigen Angaben ergeben dürfte.
Ich werde die durch Patentanwälte eingebrachten
Gesuche mit denjenigen, welche von den Er-
findern selbst angemeldet sind, vergleichen in
Bezug auf die Schnelligkeit der Erledigung.
Ich beschränke diesen Vergleich auf die deut-
schen Gesuche, bei welchen überhaupt nur eine
Selbstvertretung seitens des Erfinders möglich
ist und die alle nach demselben Mafsstabe be-
messen werden können, weil das Hineinziehen
ausländischer Gesuche in gewissem Sinne den
Einwurf rechtfertigen würde, dafs für diese an-
dere Umstände in Betracht zu ziehen sind,
welche eine Verzögerung der Erledigung ver-
ursachen.
Von den 77 deutschen Patentgesuchen sind
52 von den Erfindern selbst angemeldet; 25
wurden durch Vermittclung von Patentanwälten
eingebracht. Von den ersten 52 sind 17 direkt
abgewiesen, 1 wurde zurückgezogen vor Erlafs
einer Verfügung, so dafs 34 zur weiteren Be-
handlung kamen. Hiervon sind 27 bis zur Aus-
legung gelangt oder nach eingetretenen Ver-
handlungen vor der Auslegung zurückgezogen;
7 befinden sich noch im Geschäftsgang und sind
noch nicht bis zur Bekanntmachung gediehen.
Auf die genannten 27 Anmeldungen fallen bis
zur Bekanntmachungsverfügung einschliefslich
49 Verfügungen, also durchschnittlich 1,« Ver-
fügungen. Die 7 letzterwähnten Anmeldungen
haben bis jetzt 12 Erlasse, durchschnittlich 1,7,
erfordert. Rechnet man für sie den günstigsten
Fall, dafs jede Anmeldung nur noch die Be-
kanntmachungsverfügung nothwendig macht, so
kommen also auf die 34 weiter behandelten
Anmeldungen 49 + 12 + 7 — 68 Verfügungen;
Durchschnitt 2.
Für die 25 durch Patentanwälte vertretenen
Gesuche stellen sich die analogen Zahlen folgender-
mafsen :
Direkt zurückgewiesen 7 Gesuche, zurückge-
zogen 1 Gesuch. Bis zur Auslegung u.s. w. ge-
langten 13 Gesuche mit 28 Verfügungen, Durch-
schnitt 2,». In Behandlung blieben 4 Gesuche
mit 9 Verfügungen, Durchschnitt 2,». Nehmen
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ELEKTROTECHN. ZK tTSf HRIFT.
JUNI «883-
Neesen, Uebf.r die i. d. J. 1882 angem. elektr. Patentgesuche.
247
wir auch hier den günstigsten Fall, dafs jedes
der 4 Gesuche nur noch eine Verfügung bean-
sprucht, so ergeben sich auf 17 Gesuche 41 Ver-
fügungen, Durchschnitt 2,4.
Trotzdem dafs also bei den deutschen Gesuchen
die Schwierigkeit der Ucbersctzung fortfällt,
haben doch die durch Patentanwälte vertretenen
Anmeldungen mehr Verhandlungen, also auch
mehr Zeit in Anspruch genommen als die von
den Erfindern direkt eingebrachten. Zu erwarten
wäre eigentlich das Gegcntheil. Es ist nun nicht
zu verwundern, dafs bei den auslandischen Ge-
suchen die Anzahl der nothwendigen Zwischen-
verfügungen noch gröfser ist. Der Grund zu
diesem nicht zu erwartenden Verhältnifs ergiebt
sich aus der Form der eingereichten Gesuche
leicht. Die Elektrotechnik ist zu jung; sie ist
das jüngste Kind der Technik, welches erst
seit wenigen Jahren gröfsere Beachtung nament-
lich auch im Gebiete des Patentwesens bean-
sprucht. Vor vier und mehr Jahren waren die
bei Patentanwälten zur Vertretung einlaufenden
Anmeldungen noch zu gering an Zahl, um zu
eingehendcrem Studium dieser Materie zu ver-
anlassen. Das Kind ist plötzlich riesengrofs
geworden, ist den Vertretern Uber den Kopf
gewachsen und stellt an das Verständnifs der-
selben Anforderungen, welche vielleicht nicht
immer erfüllt werden und dazu Veranlassung
geben, dafs die Mitwirkung sich wesentlich auf
die Erfüllung de.s Formalen beschränkt. Die
Herren Patentanwälte sind mit der Elcktrizitäts-
lehre anscheinend nicht durchweg so vertraut
wie mit anderen Zweigen der Technik; sie
wissen vielleicht nicht immer mit Sicherheit zu
würdigen, was in den Gesuchen beschrieben
und beansprucht wird. Die Schwierigkeit, in
solchen Fällen Ansprüche zu formen u. s. f.,
ergiebt sich von selbst.
Der beste Beweis für diese Annahme ist die
Art der Uebersetzung ausländischer Gesuche.
Wie jede Wissenschaft, so hat auch die Elek-
trizitätsichre gewisse Termini technici, welche
sich in dem gewöhnlichen Lexikon nicht finden
und deren richtige Uebersetzung, auch wenn
dieselben in technischen Lcxicis enthalten sind,
doch nur demjenigen möglich ist, welcher die
Elektrizitätslehre bis zu einem gewissen Punkte
beherrscht. Fehlt es hieran, so können sinn-
verwirrende Irrthümer bei der Uebersetzung
nicht Wunder nehmen. Wenige Beispiele will
ich nur anführen für derartige Irrthümer bei der
Uebersetzung ausländischer elektrischer Patent-
gesuche.
Vor Allem macht das Wort »Potential- grofse
Schwierigkeit. Das gewöhnliche Lexikon kennt
dasselbe ja nur als Adjektiv mit der Bedeutung
»wirksam« u. s. w. Von den verschiedensten
Uebersctzungsversuchen sei angeführt als Bei-
spiel: »Potenz«, »die elektrische Potenz».
Statt Pol der Batterie heifst es in der Ueber-
tragung aus dem Französischen: »Punkt der
Batterie* . Wir sind gewohnt, den Strom nach
Ampere zu messen. Dieser Ausdruck steht
noch nicht im Lexikon, daher wird vom Ucber-
setzer das ihm aus der sonstigen Technik ge-
läufigere Wort »Atmosphären t hierfür gesetzt.
Das französische Wort »cireuiu findet sich
in einer Anmeldung fortwährend mit j Kreis
wiedergegeben, wodurch den Kreisen die merk-
würdigsten Eigenschaften zuertheilt werden. Sie
heben sich z. B. auf. Die klassische Ueber-
setzung von »pile elcctrique« lautet: elektrische
Pille*.
Folgende charakteristische Sätze kommen in
einem Gesuch über Thermoelement vor: ieine
Einrichtung , mittels welcher weniger Wider-
stand und zugleich mehr Stärke im elektri-
schen Strom u. s. w., indem die elektrische
Kraft stets beständig bleibt. Die Thcrmobatterie
wird später galvanische Batterie genannt. »Die
Scheiben reihenweise verbunden bei einem
Loch im Mittelpunkte*-, »in dieser Industrie
angewandt« , soll heifsen »in der Thermoelek-
trizität angewandt«. Anstatt zu sagen: »die Er-
wärmung geschieht an der und der Stelle*,
sagt der Uebersctzer: »die Hitze wird ange-
wendet an der betreffenden Stelle.
Manchmal hilft sich der Uebersctzer auch
durch einfache Weglassung. So lautet z. B. der
Titel eines Gesuches: »Apparat zur Bcmerkbar-
machung einer zwischen den Polen oder damit
verbundenen Leitungen vorhandenen Differenz^.
Dieser einfache Ausdruck »Differenz« " kehrt in
der ganzen Anmeldung an Stelle von *Potcntial-
differenz« wieder.
Die Blumenlese von Uebersetzungsfchlern liefse
sich noch weit fortsetzen.
Das Auftreten solcher Fehler, welche den
Sinn oft ganz entstellen oder unverständlich
machen, läfst sich nur erklären aus mangel-
haftem Sachvcrständnifs des Ucbcrsetzers, wobei
man allerdings sagen sollte, dafs Niemand etwas
vertreten sollte, was er selbst nicht gertau ver-
steht. Noch auffallender und noch weniger ent-
schuldbar erscheint es aber, wenn die Mangelhaftig-
keit der Uebersetzung mitunter so weit geht, dafs
selbst die gewöhnlichsten Regeln des deutschen
Satzbaues mifsachtet und nach dem Lexikon
die Worte wörtlich übersetzt und gerade, wie
dieselben im Originaltexte gesetzt sind, neben
einander gestellt werden. Solche Eingaben nehmen
sich dann in der That wie Schülerarbeiten
aus. Es erscheint auch nicht ausreichend,
diese Unvollkommenheit der Uebersetzung, wie
wohl versucht worden ist, durch die Mangel-
haftigkeit des Originaltextes zu erklären und zu
rechtfertigen. Das Patentamt hat doch allein
mit dem ihm vorgelegten Gesuche zu thun und
zu rechnen; wenn ein Patentanwalt das letztere
einreicht, so vertritt er es. Scheint ihm selbst
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Vkrkins- Angelegenheiten.
das Gesuch ungenügend, so sollte er auch die
Vertretung nicht Übernehmen.
Um in derselben nützlichen Weise, wie in
anderen Zweigen der Technik , auch den
elektrischen Patentgesuchen behülflich sein zu
können, dürfte es den Herren Patentanwälten
zu empfehlen sein, sich selbst mit der Elek-
trizitätslehre, deren Nutzbarmachung ihnen jetzt
eine so grofse Arbeitsmenge zuführt, vertrauter
zu machen oder sich wenigstens mit zuver-
lässigen, elektrisch geschulten Hülfskräften zu
versehen.
Zum Schlüsse möchte ich noch auf zwei
Punkte aufmerksam machen, welche manches
Mal unrichtig aufgefafst werden.
Durch die Patentirung irgend eines Gegen-
standes wird kein Urtheil über die Zweckmäfsig-
keit abgegeben, sondern nur über die Neuheit.
Daher sind Bezeichnungen der Art: Verbesse-
rung irgend einer Einrichtung, unzulässig. Auch
der unbestimmte Ausdruck >Neuerung- in der
Bezeichnung ist möglichst zu vermeiden. Die
Bezeichnung soll bestimmt enthalten, worauf
sich der Inhalt des Gesuches bezieht. An Stelle
des beliebten: : Neuerungen an elektrischen
Lampen* mufs z. B. gesetzt werden: Her-
stellung der Kohlen zu elektrischen Beleuchtungs-
zwecken, Verbindung der elektrischen Lampe
mit der Leitung, Rcgulinmgseinrichtung für
elektrische Bogenlampen- u. s. f.
Den Gründen in den Verfügungen des Patent-
amtes wird öfters entgegengehalten, dafs die be-
treffende Sache bereits in anderen Ländern un-
beanstandet patentirt ist. Diese Entgegnung ist
zwecklos, da die Grundsätze für die Patentirung
und die Behandlung der Patentgesuche in
Deutschland wesentlich von denjenigen in an-
deren Ländern abweichen.
Dr. Aron:
Ueber künstlichen Graphit.
Die Mittheilung, die ich hier machen will,
soll nicht von den Methoden handeln, die man
bisher hatte, künstlichen Graphit darzustellen,
sondern knüpft an die Wahrnehmung an, dafs
Glühlichtkohle in der Flamme des Bunsen'schen
Brenners nicht verbrennt, wie der Versuch es
hier zeigt; sie widersteht sogar, wie ich mich
überzeugt habe, dem Einflüsse des Gasgebläses;
sie wird freilich dabei langsam abgetragen, aber
dies dürfte wohl nur der mechanischen Wirkimg
des Luftstromes zuzuschreiben sein. Die gute
Leitungsfähigkeit und die schwere Entzündlich-
keit hat diese Kohle mit dem Graphit gemein;
in diesem Sinne habe ich mir erlaubt, sie einen
künstlichen Graphit zu nennen. Ganz unver-
brcnnlich ist die Glühlichtkohle nicht, ebenso-
wenig wie der natürliche Graphit; bei Tempe-
raturen, wie sie durch den elektrischen Strom
erzielt werden, würde sie in der Luft ver-
brennen, aber Graphitstäbchen würden ebenfalls
unter diesen Bedingungen zerstört werden. Ich
will hier nur untersuchen, wodurch die graphit-
artigen Eigenschaften dieser Kohle entstanden
sind. Zunächst ist bekannt, dafs die gute Lei-
tungsfähigkeit vegetabilischer Stoffe durch Glühen
bei hoher Temperatur erzielt wird, aber frei-
lich, sie können dabei noch verhältnifsmäfsig leicht
entzündlich bleiben: die schwere Entzündlich-
keit wird erst durch eine sehr helle Wcifsgluth
! erzielt, so dafs in dieser Beziehung die Elek-
1 trizität und das Vakuum nur insofern von Wir-
i kung sind, als durch sie ein Glühen bei sehr
hoher Temperatur ermöglicht wird. Schon
Violette hat gelegentlich seiner Untersuchun-
gen über Holzkohle gefunden , dafs Holzkohle
durch sehr hohe Temperaturen schwer entzünd-
lich wird. Ich erlaube mir, Ihnen hier Gewebe
zu zeigen, welche in einem Graphittiegel in
einem Kohlenfeuer unter Anwendung eines
kräftigen Ventilators bei Luftabschlufs karbo-
nisirt wurden und nun in diesem Brenner nicht
mehr entzündlich sind. Sehr schön sieht diese
karbonisirte Watte aus, deren zarte Fäscrchen
: in der Flamme hell glühen, ohne zerstört zu
werden. Auch I'apier, in dieser Weise behan-
delt, verbrennt nicht. Hier habe ich ein Stück
einer Postkarte, das nicht verbrennt, und auf
dem man die Druckschrift -Postkartei noch
lesen kann. Man kann somit drei Stadien der
'. Karbonisirung unterscheiden; im ersten Stadium
i bleiben die vegetabilischen Stoffe leicht entzünd-
lich und leiten die Elektrizität nicht; im zweiten
Stadium, bei einer hohen Temperatur, werden
sie leitend, aber bleiben noch leicht entzünd-
lich; in einem dritten Stadium, bei noch
höherer Temperatur, bleiben sie leitend, aber
werden auch schwer entzündlich, werden also
in gewissem Sinne graphitirt. Auch Rufs ist
graphitirbar; hier erlaube ich mir, eine Probe
zu zeigen, welche nach vorläufigen Versuchen
mir besser zu leiten schien als geschlemmter
Graphit, wahrscheinlich weil der Graphit nicht
so reiner Kohlenstoff ist als guter Rufs, sondern
weit mehr Aschenbestandtheile enthält. Aber
der natürliche Graphit unterscheidet sich von
diesem künstlichen durch seine krystallinische
Beschaffenheit, womit auch seine Weichheit und
Schmierfähigkeit zusammenhängt, Eigenschaften,
die den künstlich graphitirten Stoffen völlig
abgehen. Wenn also auch der natürliche Graphit
aus organischen Substanzen bei sehr hoher Tem-
peratur entstanden sein kann, so müssen dabei
doch noch andere wesentliche Faktoren mitge-
wirkt haben, insbesondere wahrscheinlich ein
l sehr hoher Druck, unter dessen Einflufs, wie
Violette gezeigt hat, Holz eine Kohle liefert,
die gar nicht mehr das Gefüge des Holzes hat.
Der künstliche Graphit könnte vielleicht an
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249
Stelle des natürlichen bei der Graphittiegel-
fabrikation sich anwenden lassen, doch dürfte
er sich für diese Zwecke zu theucr stellen; da-
gegen könnte der graphitirte Rufs wegen seiner
überaus feinen Vertheilung sich sehr wohl zur
Herstellung einer sehr festen und sehr homo-
genen Kohle für Bogenlicht eignen; den Herren
Galvanotechniken!, welche versuchen wollen,
ob sich Rufs für manche galvanoplastische
Zwecke zur Verwendung an Stelle des Graphits
eignet, erlaube ich mir, eine Probe gut leiten-
den Rufses hier zur Verfügung zu stellen.
Geh. Rath Dr. \V. Siemens: Die That-
sachc, dafs Holzkohle durch Glühen bei hoher
Temperatur leitend wird, ist lange bekannt;
dafs die bei sehr hoher Temperatur karboni-
sirten Stoffe wirklich Graphit seien, scheint mir
noch nicht erwiesen, und es empfiehlt sich, ;
noch weitere Untersuchungen über diesen sehr
interessanten Gegenstand zu machen. Schon
der Herr Vortragende hat auf den Unterschied
hinsichtlich der krystallinischen Beschaffenheit
des Graphits und der Struktur der karbonisirten
Stoffe hingewiesen, aufserdem leitet aber Graphit
gar nicht so gut wie Kohle, also z. B. nicht so
gut wie Retortenkohle. Die Leitungsfähigkeit ;
hoch erhitzter Holzkohle und ihre schwere Ver-
brennlichkeit werden bedingt durch einen ge-
ringen Gehalt an Wasserstoff, den die Holz-
kohle noch enthält und der durch die hohen
Temperaturen ausgetrieben wird.
Dr. Aron: Ich gebe gern dem hochgeehrten
Herrn Vorredner zu , dafs die von mir ge-
zeigten Stoffe nicht wirklich Graphit sind, ich
habe nur in dem Sinne die Bezeichnung künst-
licher Graphit für sie gebraucht, als sie zwei
wichtige physikalische Eigenschaften, die gute
elektrische Leitungsfähigkeit und die schwere
Entzündlichkeit, mit dem natürlichen Graphit
gemeinschaftlich haben, wie man ja auch von
Retortengraphit spricht , obwohl diese Kohle :
nicht weniger vom Graphit in ihren Eigen-
schaften abweicht. — Den Beweis zu führen,
dafs die Stoffe auch chemisch, identisch sind,
dürfte schwer sein, denn Kohlenstoff ist beides,
und selbst die Bildung der Graphitsäure scheint
kein zweifelloses Kriterium zu sein für die
Unterscheidung des Graphits von anderen Kohlen-
arten. — Dafs der geringe Wasserstoffgehalt
die Ursache der schweren Entzündlichkeit der
bei hoher Temperatur karbonisirten Stoffe sein '■
mag, kann man annehmen, aber dann kann
man dieselbe Ursache als mafsgebend für die
schwere Entzündlichkeit des Graphits ansehen,
der auch nur sehr geringe Mengen Wasserstoff .
enthält. Gegen diese Auffassung spricht nur j
der Umstand, dafs manche Kokessorten weniger
Wasserstoff enthalten als mancher Graphit, und
dafs die Kokes doch leichter verbrennlich sind
als Graphit. Es kann sich dabei jedenfalls nur
um den chemisch gebundenen Wasserstoff han-
deln, nicht um den absorbirten; denn ich habe
anfänglich die Stoffe, um sie vor dem Sauer-
stoff der Luft während des Glühens zu schützen,
in einem Chamottcrohre geglüht, während ich
Wasserstoffgas durchleitete, auch liefs ich sie im
Wasserstoffstrom erkalten; sie hatten also jeden-
falls so viel wie möglich Wasserstoff absorbirt;
in ihren Eigenschaften aber hinsichtlich der
Leitungsfähigkeit und schweren Entzündlichkeit
verhielten sich Stoffe nicht anders, als wenn
der l.uftabschlufs auf andere Weise, also z. B.
durch Verpacken mit Kohlenpulvcr , erzielt
wurde.
ABHANDLUNGEN.
Ueber Otto von Guerickes Leistungen auf dem
Gebiete der Elektrizitätslehre.
Von Dr. E. Gkri.and.
Selten ist die wissenschaftliche Thätigkeit
eines Mannes so voll und so bereitwillig ge-
würdigt worden, wie die Otto von Guerickes.
Dazu hat nicht am wenigsten die glänzende
Art beigetragen, auf welche es ihm möglich war,
zuerst seine Versuche zu veröffentlichen. Von
dem Magistrate seiner Vaterstadt, dem er seit
dem Jahre 1626 angehörte, zur Wahrung der
ihr im Westphälischen Frieden gemachten Zu-
geständnisse als Gesandter auf den Reichstag
geschickt, den der Kaiser 1653 nach Regens-
burg berufen hatte, benutzte er diese Gelegen-
heit, um den dort versammelten Fürsten die
Versuche mit der von ihm erfundenen Luft-
pumpe vorzuführen, und erregte mit denselben
die ungeteilteste Bewunderung. Namentlich
inteiessirte sich der Erzbischof von Mainz und
Bischof von Würzburg, Johann Philipp, auf
das höchste dafür und erreichte es, dafs ihm
Guericke seine Apparate überlicfs , welche
nach Würzburg gebracht und in dem dortigen
Schlofs aufgestellt wurden. Hier benutzte sie
der Jesuitenpater und Professor Kaspar Schott
zur Wiederholung der Versuche und theilte
diese bald darauf mit Genehmigung ihres Ur-
hebers in seiner 1657 erschienenen Mechanica
hydraulico-pneumatica dem grofsen Publikum
mit. Allgemein war der Beifall, den sie auch bei
diesem errangen ; weit über die Grenzen I )eutsch-
lands hinaus erregten sie Aufsehen und sicherten
Guericke die Priorität vor Boyle, welcher
sich mit der Absicht, ähnliche Ideen zu ver-
wirklichen , schon früher getragen hatte. ')
Guericke bereitete indessen auch seinerseits
die Veröffentlichung seines Apparates vor; ob-
'1 Hoylt, Nova cxpcrinirnu physico - mccliaiiica <lc vi aeri*
cl^l.ca et«:. RoticroJami, 1669, S. j.
3*
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Abhandlungen.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI
wohl er aber seit 1663 sein Manuskript fertig
liegen hatte, so gelang es ihm doch erst 1672,
dasselbe zum Drucke zu bringen. Ks geschah
dies in dem berühmten Werke, das in sogleich
in die Augen fallendem grofsen Drucke den
Titel »Die neuen sogenannten Magdcburgischen
Versuche über den leeren Raum«1) fuhrt,
dem in viel kleinerer Schrift zugefügt ist:
»Welchen beigegeben sind noch einige andere
Über das Gewicht der die Erde umgebenden
Luft, über die Weltkräfte und das Planeten-
system, sowie über die Fixsterne und jenen
Ungeheuern Raum, welcher sowohl innerhalb,
wie aufserhalb derselben sich ausbreitet*)«.
Diesem Titel entspricht der Inhalt des Buches
insofern nicht völlig, als die Versuche über
den leeren Raum noch nicht J- des Ganzen
ausmachen , während man dem Titel nach
gerade das Gegentheil erwarten sollte. Daher
ist es gekommen, dafs man je länger je mehr
von dem übrigen Inhalte des Buches absah
und nur diese Versuche berücksichtigte. So
bildete sich nach und nach eine so einseitige
Art der Beurtheilung der Leistungen Guerickes,
eine so falsche Auffassung dessen , was er
leisten wollte, aus, dafs es hohe Zeit scheint,
dem entgegenzutreten. Bei der gänzlich un-
zureichenden, freilich ziemlich mühelosen Me-
thode, die man in der Geschichte der Physik
immer noch anwenden zu können glaubt, ent-
stand bald eine Uebcrlieferung, die Guericke
nicht hoch genug stellen kann, während der
gröfste Theil seines Buches doch zu mancherlei
Bedenken Anlafs giebt. Das tritt uns nament-
lich entgegen in vier Arbeiten über Guerickes
Leistung auf physikalischem Gebiete, welche
wir Dies, Hochheim, Iloffmann und Zc-
rener verdanken. Hochheim, dessen Arbeit
sich im ersten Programme der städtischen
höheren Gewerbeschule in Magdeburg von 1870
findet, berücksichtigt wenigstens noch den In-
halt des ganzen Guericke'schen Buches, aber
obwohl er darin genug Unhaltbares und stark
Anzuzweifelndes findet, so ist er doch weit ent-
fernt davon, dem Erfinder der Luftpumpe
daraus einen Vorwurf zu machen l). Vielmehr
ist ihm die Zeit, in der er lebte, und deren
Kriegsnoth dafür verantwortlich. Dies4), Hoff-
mann4) und Zercner*) aber ziehen die übri-
'| Experiment.! nova (ut vocantur) Magdebiirgica de Vacuo
Spatio. (Die geipenten Worte »ind durch Jen Druck hervorgehoben.)
3) De Aeri« Pondcrc circa Terram, He Virtutibus Mundani*, et
Sy»lcmale Mundi Planetario; sioit et de Stelli* Fixi». ac Spatio ilto
Immeiuo, quod lim intra quam extra ea» fanditur.
>) Hnchheim, O. von Guericke al» Phy»iker, Magdeburg, 1870.
*! Die», O. von Guericke und »ein Verdien«, Magdeburg, iS6j.
5* Otto von Guericke, ein Lchcnthild von F. W. Hoffmann,
herausgegeben von Opel, Magdeburg, 1874.
«l Otto von Guerickes experimenta nov» (ut vocantur) Magde-
biirgica. Im Auftrage de* Kommisiar* den Deutschen Reiche» für
die Elektrmt»t*au«tcltung in Pari» 1S81 neu edirt und mit einem
hi-itoriichen Nachworte vergehen von Dr. H. Zerener. (Der
Titel deckt «ich imofern nicht mit dem Inhalt, al» nur die elektri-
»chen Ver»uche Guericke» neu edirt werden, die iwei Seiten de*
»44 Seiten «ählenden Werkes einnehmen.)
gen Arbeiten Guerickes zu seiner Beurtheilung
so gut wie gar nicht mehr heran und, indem
sie hauptsächlich seine Verdienste berücksich-
! tigen, glauben sie den ehemaligen Bürgermeister
von Magdeburg den gröfsten Männern seiner
Zeit zuzählen zu müssen. Dagegen nimmt sich
nun der Vorwurf, den der am meisten unter-
richtete und urteilsfähigste unter den Zeit-
genossen Guerickes, Leibniz, demselben macht,
er stehe durchaus nicht auf dem Standpunkte
der fortgeschrittenen Geister seiner Zeit, eigen-
thümlich genug aus '). Bei solcher Sachlage
dürfte es wohl nicht überflüssig sein, die
Leistungen Otto von Guerickes einmal einer
möglichst vorurtheilsfreien Prüfung zu unter-
werfen. Dies soll im Nachstehenden versucht
werden.
Vorher seien jedoch einige Worte zum Zwecke
der Feststellung der Gesichtspunkte, nach denen
man die Leistungen eines experimentirenden
Forschers zu beurtheilen hat, gestattet. Nicht
das macht ihn grofs, dafs er vielleicht vom
Zufalle begünstigt , Entdeckungen auf Ent-
deckungen häuft und sie nach Art eines Samm-
lers zusammenstellt, sondern dafs er solche
Beobachtungen verfolgt und sie, eine Theorie
bildend , zur Krringung neuer Anschauungen
benutzt. >Nicht die Thatsachen und die daraus
hergeleiteten Gesetze allein«., sagt Poggen-
dorff*), »machen die Wissenschaft aus, viel-
mehr ist die Theorie das Ziel der Wissenschaft,
der einzige vernünftige Zweck, den man beim
Sammeln von Thatsachen haben kann*. Frei-
lich darf diese Theorie nicht aufs Geradewohl
hin aufgestellt sein. Sie mufs, ausgehend von
einer Menge F.inzelnhciten, diese unter einem
allgemeinen Gesichtspunkte zusammenfassen,
wie z. B. die Newton'sche Farbentheorie that,
oder sie mufs auf eine Analogie sich gründend,
welche im Wesen der Sache liegt, zur Richt-
schnur für neue Versuche werden, wofür eines
der glänzendsten Beispiele Huygens in der Un-
dulationstheorie des Lichtes gegeben hat. So an-
gestellte Experimente verlieren alles Zufällige und
erregen durch ihre innere Notwendigkeit ein
ähnliches Gefühl der Befriedigung, wie es ein
Kunstwerk thut. Als wesentlicher Unterschied
einer naturwissenschaftlichen Theorie vom philo-
: sophischen Systeme wird aber festzuhalten sein,
I dafs jene von empirischen Thatsachen aus-
, gehend, auf ein Naturgesetz abstrahirt, das nur
für einen beschränkten Kreis von Thatsachen
1 gilt, während dieses eine von einer Anzahl
Beobachtungen entnommene Idee auf alle Vor-
gänge in der Natur auszudehnen sucht.
Dafs ich nun in einer Zeitschrift, deren In-
halt lediglich der Elcktrizitätslchre gewidmet
ist, eine Würdigung der Verdienste Otto von
LDie philotophi»ch«n Schriften von G. W. Leibnil, hcrau».
n von Gerhardt, L Bd, Berlin, 1B75.
»1 Poggendorff, Ge»chichte der Phy*ilt, S. 6«S.
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otf.chn. ZerrscHR irr .
JUNI ^883. _
Gerland, Ueber Otto von Guerickes Leistungen u. s. w.
*5'
Guerickes unternehme, rindet darin seine Recht-
fertigung, dafs es gerade seine elektrischen
Untersuchungen sind, die, vorurtheilsfrei ge-
deutet, dies am sichersten thun lassen, wie
andererseits auch gerade sie zu manchen Ueber-
treibungen Anlafs gegeben haben. Man war
nämlich gewohnt, sie mit den Versuchen über
die Luft auf eine Stufe zu stellen , während
immer übersehen wurde, dafs beide Versuchs-
reihen einen ganz verschiedenen Werth haben.
Das Ergebnifs jener war die aus ihnen her-
geleitete Lehre vom Luftdrücke, diese aber sind
das Resultat einer Theorie, die sich Guericke
gebildet hatte, um alle ihm bekannten Ferne-
Wirkungen zu erklären. Zu der Zeit, wo Car-
tesius die Schwerkraft aus der Wirbelbewegung
eines die Erde umkreisenden Aethers zu erklären
unternahm (eine Ansicht, welche Huygens und
Leibniz zwar modifizirten, aber in ihrer Grund-
lage festhielten'), wo Huygens nach Analogie
des Schalles das Licht als Wellenbewegung,
Newton als Stofswirkung einzelner sehr kleiner
und dünner Theilchcn eines sehr feinen Stoffes,
des Lichtäthers, betrachteten, wufste Guericke
zur Erklärung dieser Erscheinungen nichts
besseres zu ersinnen, als dafs er einfach Kräfte
annahm, Virtutes Mundanae, wie er sie nannte,
durch deren alleinige Einführung er alle Räthsel
der Fernewirkungen lösen zu können meinte.
Damit verwarf er sowohl den Lichtäther, wie
er denn den Wcltenraum absolut leer annahm;
er verwarf auch ausdrücklich die Beteiligung
der Luft an der Fortbewegung des Schalles
und um so mehr ihre Noth wendigkeit für die-
selbe. Diese Virtutes Mundanae unterschied er
in unkörperliche und körperliche, von denen
die ersteren wieder zweierlei Art sein soliten,
je nachdem für ihre Wahrnehmung uns die
nöthigen Sinne fehlten oder nicht. Zu den
Kräften mit dem Bewufstsein, durch ihre Ein-
führung einstweilen an der Grenze unserer
Kenntnisse angekommen zu sein, und indem
wir die Wirktingen der Kräfte mathematisch
definiren, suchen wir, so gut es geht, jenen
Mangel an Erkenntnifs unschädlich zu machen.
Guerickes Virtutes aber können nur aus dem
Umfange, denen er ihnen giebt, philosophisch
definirt werden, und so wird man Zerener')
in keiner Weise beipflichten können, wenn er
meint, dafs Guericke, stets 3. von der experi-
mentellen Grundlage ausgehend, Anschauungen
aussprach, die gegenüber den Ansichten des
Gros der Zeitgenossen weit fortgeschrittener
und den modernen Begriffen ähnlicher waren*-.
Wenn auch Guericke von seinen Versuchen
über die Luft auf die Annahme seiner Virtutes
Mundanae kam, eine Konsequenz derselben
waren sie nicht, und das fühlte ihr Urheber
auch wohl selbst, als er zu ihrer Bestätigung
seine elektrischen Versuche anstellte.
Dafs er bei denselben in der That diesen
Zweck und nur diesen Zweck verfolgte, geht
zunächst aus der Ueberschrift hervor, die er
ihnen gab. »Ueber den Versuch < , lautet1)
dieselbe, % durch welchen die wichtigsten der
aufgezählten Kräfte durch Reibung an einer
Schwefelkugel hervorgebracht werden können ^.
Sodann ergiebt es sich aber auch aus dem
Briefe vom 16. Juni 1671, in welchem er
Leibniz seine Versuche mittheilt. Er sagt da-
selbst1): >Es sindt unterschiedliche mineralia
so mit Schwäffel, in eine ronde kugel, in der
gröfse zwoer fauste grofs, zusammen gegossen:
wodurch einige Virtutes Mundanae (wie ich sie
nenne, davon dafs gantze 4,e Buch tractiret)
oculariter demonstriret werden; Also: da Tycho
de Brahe schreibet: Er wolte gerne dem Co-
pernico beypflichten, wan nicht der Erdboden
unkörperlichen, aber wahrnehmbaren Virtutes i ejn so schwär Corpus wehre, hergegen de
Mundanae rechnet er die Schwere, die An- r monstrirc ich hirdurch, dafs der Erdboden nicht
ziehung, die Expansion, den Magnetismus, den j so schwär alfs die allerleichtestc Plumula4) scy.
Item gedencket Galilaeus in seinem tractat:
dafs man nicht begreiflen könne, woher es
komme, dafs der Mond immer der Erden folge,
undt auch immer eandem faciem4) gegen die-
selbe behalte. So demonstrire ich mit der-
Schall, die Wärme und das Licht, zu den
körperlichen die Luft u. s. w. Eine Theorie
würde nach dem Auseinandergesetzten diese
Ansicht nicht zu nennen sein, wohl aber ein
System. Werden doch hier alle die Dinge,
welche andere Eindrücke auf unsere Sinne her-
vorrufen, wie die festen und flüssigen Körper,
unter einem Gesichtspunkte zusammengefafst,
welcher ebenso wenig oder ebenso viel auf
Beobachtungen und Experimente gegründet ist,
wie es z. B. die pythagoräische Ansicht war,
dafs das Wesen aller Dinge die Zahl sei.
Wenn Guericke die Luft für eine Virtus er-
klärt, so folgt daraus, dafs wir darunter weder
Eigenschaften, wie Hochheim Ubersetzt, noch
Kräfte in dem jetzt gebräuchlichen Sinne dar-
unter verstehen können. Wir reden ja von
nova etc., S. 138.
') Zerener a. a. O. S. XIII. Die Stelle, auf die «ich meine
obigen Behauptungen gründen. heifot wörtlich: »Virtute* Incorpo-
rcae sunt sine dubio multifariae alquc divereae , quae tarnen a
nobis propter *cn*uum vcl organnnim ad quamlibet virtutem ne-
ce«*ancrum defecturo, non percipiuntur: quae vero in »cn»u* in*
curn.nt, unde ä nobis eugnitae tunl, illae vel proveniunt ex Tcllurc
vcl a Sole», worauf er dann die oben namhaft gemachten Virtutes
als diejenigen aufzahlt, welche durch untere Sinne wahrgenommen
werden kennen. Indem Zerener S. XIV den Satt nur h.t per-
cipiuntur berücksichtigt, komoit er <u der ganz verkehrten Ansicht,
Guericke »agc, .daf» es mannigfache unUrperliche Kräfte gebe,
welche aber von um Mangels der daru nöthigen Sinne und Organe
nicht direkt wahrgenommen weiden können«, und da* »cien eben
die oben angeführten I
*j Experinicnta nova etc., S. 147. De Kxpcrimentn, quo prae-
eipuae lue Virtutes enumeratae per attritum in Gtobo
excitari potsunt.
») Briefwechsct u. ». w., S. 94.
«) Federchen.
») Da»»elbe Genicht.
32»
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252
selben kugel, dafs solches durch sonderliche
Virtutes Mundanae geschehe, Kx: gratia: Wan
die kugel zuvor etwafs mit der handt über-
strichen, undt sodan eine gar leichte Flumula
daran gehalten wirdt, so zeügt die kugel die
l'lumulam anfangs an sich, stofset sie aber baldt
wieder umb so weit ab, als es Ihr orbis Vir-
tutis1) vermagk, undt woh also dan die kugel
hingehet, da gehet auch die I'lumula in der
l.ufft schwebende hin, so dafs man sie uff jedes
begehrtes punet, uff jemandes Nafe bringen
kan; Sie behelt auch immer eandem faciem
globum versus"), so dafs man sie vermittelst
dieser Kugel in der lufft umbdrehen kann, wie
man Sic haben will. Item es können gar viel
andere wnnderbahre dinge durch diese kugel
demonstriret werden, so dafs man siebet, dafs
nicht eine, sondern etliche viventes virtutes
darinnen verborgen, gleich wie man vom Magnet-
stein siehet, in welchem die Virtus directiva
Telluris '), kein mehreres aber, stäcket; Also
hierinnen andere virtutes, so zu weithläufftig zu
schreiben etc.*
In Uebercinstimmung mit diesen Worten
tragt Guericke in den Experimentis novis
seine Versuche nach seinen Virtutes Mundanae
geordnet vor. Khe wir aber dieselben an der
Hand der dort enthaltenen Mittheilungen ein-
gehender betrachten, werfen wir zuvor einen
Wiek auf die Kugel selbst, und sehen endlich
zu, ob man berechtigt war, dieselbe als erste
Klektrisirmaschine anzusehen.
Guericke stellte diese Kugel her, indem er
gestofsenen Schwefel in einen Glaskolben füllte,
über dem Feuer schmolz und nach erfolgter
Abkühlung das Glas zerbrach. Darauf wurde
die Kugel durchbohrt und eine Axe hindurch-
gesteckt, mit deren Hülfe sie in der Hand ge-
halten oder in zwei Lagern unter der aufgelegten
Hand hinweggedreht werden konnte. Durch
Reibung an derselben wurde sie elektrisch.
Zerener glaubt nicht sicher beurtheilen zu
können, *ob Guericke nur wegen der besse-
ren Gleitung eine runde bezw. die Kugelform
wählte, oder ob er auch schon vermuthete,
dafs auf einer Kugel die Elektrizität gleich-
mäfsig verbreitet sei, d. h. die Dichte auf allen
Flächeneinheiten die gleiche sein müsse«. Es
ist mir nicht verständlich, wie Guericke auf
solche Ideen hätte kommen sollen , da er von
dem Agens, welches wir jetzt Elektrizität nennen,
ja gar keine Ahnung hatte. Ueber den Grund
für die Wahl der Kugelform bin ich aber
deshalb keinen Augenblick zweifelhaft, da er
aufser ihr und der Form des Innern einer Re-
torte gar keine andere wählen konnte 4), denn
alle Glasgefafsc von anderer Form wären ihm
KraftStfcich.
') Daniclhe Gctirht ecßcn >!ic Kugel.
'. Ritl.ttiaft <!et Knie.
») Kopp, C-c.cluchtc de» Chemie, Hrauntchwrij;, i8»4, II. IM.,
S. >8.
auf dem Feuer gesprungen, an andere wie glä-
serne, etwa thönerne oder metallene, konnte er
aber nicht denken, weil er, wenn er sie zer-
schlug, auch seine Schwefelkugcl zerschlagen
haben würde, und dafs er unter solchen Um-
ständen den Kolben der Retorte vorzog, wird
ja wohl keiner, besonderen Auseinandersetzung
bedürfen.
Mit seiner rotirenden Schwcfelkugel hat nun
Guericke, wie die von ihm selbst herrührende
Beschreibung seiner Versuche zeigt, als der erste
die abstofsende Wirkung der Elektrizität beob-
achtet und auch richtig gedeutet. Eine An-
I zahl anderer Erscheinungen, deren Auffindung
wohl geeignet ist, seine bewunderungswürdige
Beobachtungsgabe in das hellste Licht zu stellen,
| suchte er jedoch in einer Weise zu erklären,
welche auch bei dem damaligen Stand der
[ Naturerkenntnifs gänzlich unhaltbar war. Ehe
I
' wir dies ausführlicher nachweisen, betrachten
: wir zunächst diese Versuche näher. Guericke
I sah, dafs die von der Kugel abgestofsenc Fe-
! der, wenn sie mit der Hand in Berührung ge-
kommen war, wieder zur Kugel hinflog, dann
| zurück zur Hand eilte und dies Spiel mehrmals
i wiederholte. Er beobachtete ferner, dafs eine
in die Nähe gebrachte F'lamme die Feder wie-
der zur Kugel hintrieb, lange ehe sie mit ihr
in Berührung gekommen war, dafs ein mit der
Spitze gegen sie gehaltener linnener Faden
ähnlich wirkt. Ja, als er einen solchen von
der Länge einer Elle aufhing und seinem
oberen Ende die geriebene Schwefelkugel nahe
brachte, bemerkte er, wie sein unteres Ende
ihm genäherte Gegenstande anzog oder von
ihnen angezogen wurde, die Eigenschaften der
: Kugel also auf dieses Ende übertragen zu sein
schienen. Ebenso wenig wie er übersah, dafs
; die Feder, wenn sie in der Nähe der Kugel
schwebte, derselben immer die nämliche Seite
zuwendete, entging ihm endlich das knisternde
Geräusch, welches zu hören war, wenn man
I der geriebenen Kugel das Ohr näherte, sowie
i ihre Eigenschaft, unter gewissen Umständen im
Dunkeln zu leuchten.
(Schlafs folgt.)
Einige Parallelen zwischen elektrischen und
hydraulischen Erscheinungen.
(Schlufs von Seite 175.)
III. Garnier ') kommt auf Grund mathe-
matischer Betrachtungen zu dem Schlüsse, dafs
man in vielen Fällen den elektrischen Strom mit
einem Flüssigkeitsstrome vergleichen kann und
dafs dies oft das Verständnifs der elektrischen
Erscheinungen erleichtert. Für seine Ströme
I) l-i lumirrc clrctri>|uc, Bd. 6, Nu. 15, 17, iS, 19.
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jfm i8«3. Borns, Parai.lki.kn zwischen elkktr. v. iivdraul. Erschein. 253
nimmt er an, dafs sie ihren normalen Zustand,
mit normaler Geschwindigkeit u. s. w., erreicht
haben. Garniers Abhandlung greift einzelne
Punkte heraus und läfst sich daher schwer kurz
zusammenfassen.
Nach Garnier besteht eine vollkommene Ueberein-
stimmung zwischen elektrischem Potenzial- und hydro-
dynamischem Druck und andererseits zwischen Strom-
stärke und »Trieb« (debil) des Flüssigkcitsstromes (§. 1 >.
Tritt ein Strom (§. 1) aus einem dünneren in einen
dickeren Leiter (erweitert sich die Rohre), so vermindert
sich der Druck. Die Frage ist: Giebt es in der Elek-
trizität eine plötzliche Potenzialverändcrung an der Vcr-
einigungsstelle von dicken und dünnen Leitern, und ist
diese Veränderung immer von derselben Art , d. h. Ver-
ringerung für Vergrößerung des Durchmessers? Garnier
halt dies für möglich, wagt aber nicht, es zu behaupten,
da die Erscheinung durch Auftreten von Widerstanden
(deren Existenz in Mikrophonen z. B. er ftir nachgewiesen
erachtet) an solchen Stellen verwickelter wird. An diesen
Punkt knüpft Du Moncel an (vgl. weiter unten, IV).
Ebenso wie für Flüssigkeiten ist es ftlr elektrische Ströme
wichtig, bei Stromverzweigungen zur Rcrechnung von
Druckdifferenzen an verschiedenen Punkten alle Zweige
als einen Strom von reduzirter Länge zusammenzufassen
und die totale Lcilungsfähigkcit (als reziproker Werth
des Widerstandes) gleich zu setzen der Summe der par-
tiellen Leitungsvermogen (§. 4). Kreuzen sich Strome,
so mufs die Summe ihrer Intensitäten (die zuleitenden
positiv, die ableitenden negativ zugesetzt) gleich o sein.
Elektromotorische Kraft nennt man jede Ursache, die
eine Potenzialdiffcrcnz hervorbringt; jeden Empfänger
(reeepteur) von Elektrizität kann man als Sitz einer elektro-
motorischen Kraft von entgegengesetzter Richtung er-
klären (§. 5). Einen einfachen Motor («j. 6), der eine
permanente Menge Flüssigkeit liefert, hat man für
unseren Vergleich in einem langen Zylinder mit einem
Widerstande A' gegen die Bewegung der Flüssigkeit, die
Enden des Zylinders kommuui/ircn mit den Enden der
Köhrcnlcitung, und man hat so eine ununterbrochene
Schliefsung. In dem Zylinder bewege sich ein Kolben,
den man konstant belastet, mit einer gewissen Kraft,
entsprechend einer Druckdifferenz E für beide Kolben-
flachen. Diese Druckdifferenz stellt die elektromotorische
Kraft dar, und die ArbeiLsgleichung wird die Qhm'sche
Formel E--(K-\-r)J. Sind mehrere solcher Zylinder
in derselben Leitung, so dafs einer vom anderen ent-
nimmt und ihm mittheilt, und sind die E Uberall gleich,
dann geht die Formel Uber in n Ii - (n A' + r) J, anwend-
bar für starke Kompressionen von Luft und Wasser und
auch für Säulen, wenn auf »Spannung« gekuppelt.
Schliefst man (§. 8) die eine der aufscren Röhnm oder
verhindert den Ausflufs des Wassers auf einer Seite, so
bleibt E unverändert (absolut genommen), obwohl der
Kolben sich nicht bewegen kann ; bei n solchen Zylin-
dern oder Platten werden die Endplatten bei geöffneter
Kette die Potenzialdiffcrcnz * E haben. In der Säule
(§. 9) können wir unterscheiden die Energie der chemi-
schen Aktion einerseits, äquivalent d«>r Stofsstärke des
Köllens und genau gemessen durch die elektromotorische
Kraft, und andererseits die Gesammthcit oder die Quan-
tität der in Bewegung gesetzten Elemente, entsprechend
der Ortsveränderung des Kolbens. Diese Verschiebung
des Kolbens wird in geschlossener Kette proportional
dem Triebe ; die geschlossene Kette wird sich daher
schnell aufbrauchen bei kurzer Schliefsung, langsam bei
langem Schlicfsungsbogen , welcher Trieb und Intensität
vermindert. In der geöffneten Kette giebt es (oder sollte
es geben) keine Thätigkcit, obwohl die Potcntialdiffcrenz
dauernd bleibt, gerade wie in dem Zylinder mit unbeweg-
lichem Kolben und doch dauernder Druckdifferenz. Wie
grofs auch der äufserc Widerstand werden mag (§. tc),
man mufs Trieb und Strom haben, so lange die elektro-
motorische Kraft E die entgegengesetzte Kraft f des
Empfängers Ubertrifft, obwohl der Strom natürlich schwä-
cher wird, je mehr F. und i sich einander gleich
werden.
Um seinen Vergleich besser durchführen zu können,
erörtert Garnier zwei Arten von Maschinen. Erstens
(§. 12) eine hydraulische Maschine, die wie eine
gewöhnliche Dampfmaschine arbeitet, in der also das
Wasser abwechselnd auf die obere und untere Kolben-
flaehe wirkt. Hat die Kolbenstange keine Arbeit zu
thun und keinen Willerstand zu überwinden, so wird der
Druck auf beide Seiten des Kolbens derselbe sein und
der Kraftverlust allein der Reibung des Wassers zuzu-
schreiben, die wir dem Widerstande p gleich setzen. Die
Maschine bewegt sich dann proportional dem Triebe
des Wassers. Hat der Kolben Arbeit zu verrichten, so
können wir uns diese dargestellt denken durch einen
Ueberdruck i, ausgeübt auf die eine Kolbcntläche. Dies,
angewandt auf die Maschinen für Elektrizität, könnte so
mifsverstanden werden, als ob dies t (hier eine entgegen-
gesetzte elektromotorische Kraft) die Potenzialdifferenz
verringern würde. Dafs dies nicht der Fall ist, beweist
die Thatsache, dafs wenn eine Batterie und ein Volu-
me ter, erstcres mit der elektromotorischen Kraft E, letz-
teres mit einer Polarisation i = E, zusaimncngckuppclt
werden, das Ganze sich verhält wie zwei genau gleiche
Batterien, deren gleiche Pole verbunden sind; die Poten-
zialdiffereiiz bleibt E, obgleich kein Strom nachweisbar
ist. Der hydraulischen Maschine entspricht das Volta-
meter (§. 14), bei dem die Zahl der in Bewegung ge-
setzten Elemente sich nach der Intensität (oder dem
Triebe) des Stromes richtet. Ein nutzlos arbeitender
Kolben ähnelt einem Voltametcr, bei dem die Anode
sich fortwährend auflöst und so die Lösung konstant
erhält. Die mechanischen Akkumulatoren, in denen man
zwischen Motor, mit konstanter Kraft arbeitend, und Re-
zeptor, nur zeitweise arbeitend, einen Sammelapparat
einschaltet, z. B. ein Gewicht heben läfst, das hernach
selbst als Motor dient, sind im Prinzipe gleich den elek-
trischen Akkumulatoren. Die Wirkung der letzteren ist
sehr verwickelt und noch nicht genügend aufgeklärt
(§. 17), die Grenze der aufzustapelnden Energie gegeben
durch die Menge des Salzes in Lösung. Da ein Element
nur schwache elektromotorische Kraft liefern kann, mufs
man viele auf Spannung verbinden, wobei eine Ver-
gTöfserung des inneren Widerstandes c sich nicht ver-
meiden läfst. In der Hydraulik existirt diese Schwierig,
keit nicht (§. 18), da man stets das für eine gewisse
Druckdifferenz passende Uebergewicht t anwenden kann.
Um c zu vermindern (§. 20 und 21), sollte man den
Elektroden möglichst gTofsc Oberflächen geben und sie
einander nähern, welches letztere aber wieder die Ka-
pazität der Batterie vermindert ; oder für die Ladung auf
Oberfläche, für Entladung auf Spannung verbinden, was
keinen kontinuirlichen Piozefs gestattet ; dann die Elektro-
lyten so wählen, dafs die polarisircnde Kraft mit der Dauer
der Zersetzung wächst, und die Zahl der Elemente so
grofs, dafs der geladene Apparat nicht noch von einem
Strome durchflössen wird. Kondensatoren würden sich an
Stelle der Akkumulatoren empfehlen, wenn sie nicht so
bedeutende Ausdehnungen erforderten, da sie unmittelbar
wirken und nicht erst die elektrische Kraft in chemische
umsetzen und ihr innerer Widerstand gleich o ist.
Als zweiten Maschinentypus bespricht Garnier
($. 13) die Turbine, bei der die Druckdifferenz
des Wassers beim Eintritt in das Leitrad und
Austritt aus demselben zwei Wirkungen hat:
Drehung der Axe durch Druck auf die Schau-
feln des Turbinenrades, und Wasserwirbel und
Wärme.
Garnier erörtert diesen Vergleich ausführ-
lich und berücksichtigt besonders die eigen-
tümlichen Schlüsse, zu denen die Annahme
einer Turbine oder Maschine für Elektrizität
ohne Reibung und Erwärmung leitet. Prak-
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254
Abhandlungen.
Elkktrotkchn. Zeitschrift.
JUNI 1883.
tischen Werth hat diese Betrachtung indefs um
so weniger, als man nicht versteht, wie man
etwas den induzirten Strömen Entsprechendes
für die Turbine in Rechnung bringen kann.
Nehmen wir eine Gramme- Maschine mit passendem
Windfang und möglichst geringer Reibung, so wird diese
nach einiger Zeit eine gewisse Geschwindigkeit, regulirt
und bedingt durch den Windfang, erlangen. Sie ist
dann von einem schwachen Strome durchflössen , dessen
Energie gleich der Keibungsarbeit sein wird, da die
Potenzialdiffenz E wenig grofser als die Induktionskraft e
sein durfte. Wird E plötzlich kleiner, so wird der
Windfang doch die Rotationsgeschwindigkeit erhalten, die
Maschine erzeugend anstatt empfangend werden, und
sich an den Polen eine Spannung E' bilden, die den
Verlust an E theilweise ersetzt. Für eine kurze Zcit-
periode, so lange nämlich die Geschwindigkeit konstant
bleibt, wird dann E — 1 — 1 — E\ so dafs also auch
dieser Stromregulator wie ein Akkumulator Kraft auf-
speichern kann.
Garnier weist schließlich (§. 15) darauf hin, dafs
das Maximum der aufgespeicherten Kraft erreicht wird,
wenn die Stromstarke durch die Rotation auf cinhalb reduzirt
ist. Dies ist aber nicht das Maximum filr wiedergewonnene
Arbeit, die in diesem Falle nur einhalb beträgt. Nach
seiner Ansicht sollte die Rotation so regulirt werden, dafs
der die Maschine durchfliefsendc Strom auf etwas
weniger als die Hälfte seiner ursprünglichen Stärke re-
duzirt ist.
IV. Th. du Moncel ') hat ähnliche Punkte
schon früher erörtert und kommt jetzt in
Folge von Garniers oben erwähnter Frage auf
den Gegenstand zurück. Nach Ohm kann der
Potenzialwechsel bei Vereinigung von Leitern
von verschiedenen Durchmessern nicht bezwei-
felt werden, da ohne einen solchen Wechsel
die Gleichförmigkeit der Stärke in allen Punkten
der Leitung, die Basis für alle Gesetze, unmög-
lich wäre. Es wäre trotzdem sehr gut, wenn
man sich die Schwierigkeit einfach, ohne, wie
Garnier, tief mathematisch zu werden, erklären
könnte, und es gelingt dies Du Moncel voll-
kommen. Man kann sich elektrische Wirkungen
im Grofsen und Ganzen von einer ursprüng-
lichen Kraft, z. B. der Niveaudifferenz an den
beiden Enden eines Kanalcs, herrührend denken ;
diese Differenz wird sich konstant erhalten,
wenn der Zuflufsbchälter unendlich grofs und
der Abflufs weit genug ist. Die treibende
Kraft wäre dann einfach die Schwere, abhängig
von der Nieveaudiflerenz, die man direkt mit
der Potenzialdifferenz vergleichen kann. Die
Wirkung der Kraft wird sich mit den Ausflufs-
bedingungen ändern, und der durch diese be-
dingte Trieb (dtfbit) des Wassers entspricht
wieder der Stärke des elektrischen Stromes.
Für stets gleiche Niveaudifferenz und Breite des
Kanales ändert sich das Gefäll mit der Länge,
d. h. die Intensität des Stromes ist der Strom-
länge umgekehrt proportional. Die Verwandt-
schaft beider Erscheinungen bleibt deutlich,
obgleich die Wirkung der Schwere nicht gleich-
förmig, sondern beschleunigend ist. Natürlich mufs
>) La lumicre jlcctriquc, Bd. 6, Ko. 16.
der Wasserstrom erst seine normale Geschwindig-
keit erreicht haben, entsprechend dem dauern-
den Zustande der Fortpflanzung der Elektrizität.
An Stelle der Leiter von verschiedenen Durch-
messern haben wir hier einen Kanal mit wech-
selnder Breite. In diesem Kanäle kann die
Wasserhöhe sich momentan nicht genau gleich-
mäfsig vertheilcn, und jede Einschnürung mufs
oberhalb eine Ni%eauerhöhung, unterhalb eine
Erniedrigung bewirken, die sich allmälig aus-
gleichen werden. Dies ist die Spannungs-
erhöhung Ohms bei Uebcrgang des Stromes
aus dickeren in dünnere Leiter. Man mufs
dies aber nicht so mifsverstehen, als ob bei
jedem solchen Uebergang eine neue elektro-
motorische Kraft erwüchse, die uns erlauben
würde, die elektromotorische Kraft einfach da-
durch ins Unendliche zu steigern, dafs man
den Strom in immer dünnere Leiter zwängt.
Die gesammte elektromotorische Kraft ändert
sich in Wirklichkeit ebenso wenig als die ge-
sammte Fallhöhe, es ändern sich nur die par-
tiellen Kräfte, die Vcrthcilung der Spannungen.
Erhebt sich die Spannung an einem Punkte
wegen Verengerung des Leiters, so vermindert
sich gleichzeitig die Differenz zwischen lokaler
und Queilspannung und die elektromotorische
Kraft sinkt in dem dickeren Theile des Leiters.
Die Linie für Vcrtheilung der Spannungen ist
daher keine gerade, sondern eine gebrochene,
deren Thcilstrcckc die Ordinatencndcn für die
partiellen Spannungen verbinden. Die Summe
der partiellen elektromotorischen Kräfte mufs
gleich sein der Kraft eines homogenen Stromes
von demselben Widerstande. Die richtige Deu-
tung der gebrochenen Spannungslinien in Ohms
Schriften war schon von Cabanellas ge-
geben.
Schon früher ') hatte Du Moncel auf den
Irrthum derer hingewiesen, die ein absolutes
Mafs für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der
Elektrizität wie für das Licht finden wollen.
Stürzt das Wasser in den Kanal, so wird es
so lange höher und höher steigen, bis es, sich
fortschiebend, die Mündung erreicht und die für
die Verhältnisse normale Höhe angenommen hat.
Für einen Kanal von doppelter Länge kann
diese normale Höhe des Kanalcs von der
Längeneinheit erst in der vierfachen Zeit er-
reicht werden, da die Ausflufsgeschwindigkeit
bei der doppelten Bahn nur halb so grofs ist
und andererseits die doppelte Wassermenge ge-
braucht wird; so ist die Zeit der Fortpflanzung
der Elektrizität proportional dem Quadrate der
Leitungslänge. Die Geschwindigkeit der Fort-
pflanzung ändert sich, so lange der normale
Zustand noch nicht hergestellt ist; was wir ge-
wöhnliche Fortpflanzungsgeschwindigkeit nennen,
ist die Dauer dieser Ausgleichperiode, die für
') L» luraicre clectriqu«, 1880, S. jjj>.
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255
verschiedene Apparate verschieden sein mufs,
da jeder Apparat eine Zeit zur Adjustirung
braucht.
Daher so wenig Uebereinstimmung in den
Angaben verschiedener Forscher.
V. Auch G. Plante" ') hatte sethon 1880 |
die Aehnlichkeit zwischen hydrodynamischen 1
und elektrischen Erscheinungen hervorgehoben. I
Dr. Borns.
Die Miliiärtelegraphie in Hoiland.
In allen Zweigen der Technik haben in
Folge steigender Bedürfnisse und Mannigfaltig-
keit der Ansprüche naturgemäfse Gliederungen
stattgefunden und jeder dieser Unterabtheilungen
fällt demgemäfs ein bestimmter, mehr begrenzter
Wirkungskreis zu. Auch die Telcgraphie um-
fafst, ihren Zwecken entsprechend, verschiedene
Wirkungskreise. So sehen wir heute die Tele-
graphic vom Standpunkt ihrer praktischen Ver-
werthung aus in verschiedene, bestimmte Zweig-
gebiete zerlegt, unter denen hauptsächlich die
Staatstelegraphie, Submarinetelegraphie, die Eisen-
bahn-, Börsen-, Feuer- und Feldtelcgraphie zu '
erwähnen sind, die, wenn auch alle derselben
Quelle entsprungen, in ihrer Organisation von 1
einander verschieden und eine jede für sich
als selbstständig zu betrachten sind.
Die Aufgabe der Feldtelegraphie, d. h.
die Uebermittelung telegraphischer Mittheilungen
und Befehle zwischen den Truppenkörpern ope-
rirender Armeen, ist so wesentlich verschieden
von allen übrigen Zweigen der Telcgraphie,
zumal wenn der Feldtclegraph im Bewegungs-
krieg und insbesondere für taktische Zwecke
bis in . die vordersten Reihen der Kämpfenden
wirken soll, dafs die Nothwendigkeit einer be-
sonderen Telegraphentruppe in den meisten
Armeen anerkannt worden ist. Organisation
des Personales, Wahl des Matcriales und der
Transportmittel sind, der militärischen Disziplin,
der erforderlichen Hantirbarkeit und des schnellen
Transportes wegen, wesentlich verschieden von |
denen anderer Zweige der Telcgraphie.
Wiewohl unzweifelhaft unendlich viel in allen '
Zweigen der Elektrotechnik geleistet worden .
ist, so kann doch kaum behauptet werden,
dafs die gesammte Feldtelegraphen-I.iteratur der
Wichtigkeit des Gegenstandes entspreche, und
dafs genügendes Material dieser Literatur ent-
nommen werden könnte, um den Miltärtele-
graphisten und -Soldaten erfolgreich in seinem
Studium zu unterstützen. Die nachfolgenden
Zeilen haben zum Zwecke, das bereits zugäng- ,
liehe Material um ein Geringes zu vermehren.
') La lumicrc eleetriqut, 1680, S. 31, 55.
Da eine Zusammenstellung existirender Schriften
Uber Feldtelcgraphie von Nutzen sein dürfte, so
sei hier die Auffuhrung derjenigen Werke, welche
dem Autor bekannt geworden sind, dem eigent-
lichen Gegenstande der Besprechung voraus-
geschickt.
La telcgraphie militaire, von Feodore Fix. Paris 1 869.
Traite de telcgraphie clcctriquc militaire, von Floridor
I luraas. Paris 1 869.
La telcgraphie militaire, von Feodore Fix, deutsch
tibersetzt von C. M. von Weber. Leipzig 1869.
Geschichte der Kriegstelegraphie in Prcuftcn, 1854 Ins
1871. von A. May. Herlin 1875.
La telcgraphie appliquee ä l'art militaire, von N. Naves,
Paris 1871.
Der elektrische Telegraph für die Armee im Felde,
von L. Ulrich und R. Lcutgcb. Wien 1872.
Der Telegraph und seine Anwendung im Kriege, von
C. Kechncvsky. Petersburg l8"2.
laude sur la telcgraphie militaire, von Aurele Guerin.
Paris 1872.
La telcgraphie militaire, son röle pendant 1c siege de
Paris; Projet dorganisation, von Paul Poncinet.
Paris 1872.
Conference sur l'cmplot des chemins de fer et sur la
telcgraphie milttaire, von M. Prevost. Paris 1872.
Zwei Vortrage in der Society of Telegraph Engineers
ru London, von Kapitän Malcolm (26. April) und
Major Webber (13- November) 1872. Journal of
the Society of Telegraph Engineers. Bd. I, No. II.
Conference* militaire* beiges; Telcgraphie clcctrique
de campagne, von Van den Bogaert, Bruxclles
1873-
Reglement general du 19 Novcmbrc 1874 sur la telc-
graphie militaire en France. Paris 1874.
Kegolamento delle istruzioni pralicbc de zappatori
del gento. Servuio telegrafico italiano. 1874.
Kurze Angaben Uber die Kriegstelegraphie in den
Jahresberichten Uber die Veränderungen und Fort-
schritte im Militärwesen, von N. von Löbel. I. und
IL Jahrg., 1874 und 1875.
Manuel de telcgraphie public par le Ministre de la
Marine et des Colonies. Paris 1875.
L'electricite appliquee ä la guerre, von Eugene Naves.
Paris 1876.
Tclegraphia militar, von A. Bon de Sousa. Lissabon
1876.
Rivista militarc italiano, Serie III, anno XXII; con-
siderazioni sull ordinamento del servizio tele-
gralieo, von Giuseppe Doncsana. Roma 1877.
Le tclegraphe, von Paul Laurencin. Paris 1877.
Die Kriegstelegraphie, von F. H. Buchholtz. Berlin,
Mittler & Sohn. 1877.
Die Tclcgraphcntcchnik der Praxis im ganzen Um-
fange, von A. Merling. Hannover 1879.
Report on Austrian field telegraphs, von A. H. Bagnold.
London 1879.
A Manual of signals for the usc of signal officers in
the field, von General Albert Myer. Washington
1879.
Anual report of the Chief signal officcr to the Sccrc-
tary of War. Washington 1879.
United Service Institution, Vortrag gehalten von Major
Webber am 31, Mar» 1879 über: Orders in the
field and the means of communicating.
Kriegstelegraphie , von R. von Fischer - Trcucnfeld.
Julius Springer, Berlin 1879.
Leber die Thatigkeit der Fetdtelcgraphen in den
jüngsten Kriegen, von F. IL Buchholtz. Mittler
& Sohn, Berlin 1880.
Tratado de Telegrafia, von Antonio Juarez Saavcdra.
Madrid 1880.
Application de l'electricite h la guerre. Armangaud.
Publication industrielle. 1881, 7. Lieferung.
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256
Abhandlungen.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI 1883.
1
Lc«, Tclegraphcs. von A. I.. Tcrnant. Paris 1S81.
The ficld telegraph in Afghanistan 1878 bis 1880.
Calcutta 1881.
L'armee ä l'exposition d'eleetricite. I'aris iSSi.
ün the conslruction aml working <if .1 military field
telegraph in Afghanistan in 187.8, 1879 und 18S0.
Vortrag von I'. V. Luke. Society of Telegraph
Engineers. Vol. X, 1881.
The Organisation and Operations oi> the tield telegraph
Corps in the TratiM;kal 1881. Vortrag von A.
II. Bagnohl. Society of Telegraph F.ngineers.
Vol. XI, No. 43. 18S2.
The lines of comniunicarion of an arnty in the field.
von C. E. Webber. London, Mitchell \ Co.. 1882.
Le iiiagneto-parleur, telegraphe d'avantpnstes saus pile.
von I, Weifsenliruch. Üruxcllcs 18S2.
Notes on the Telegraph* used during the Operations
in l\gypt. Vortrag von C. E. Webher. Society
of Telegraph Engineers. Vol. XI, No. 45, 1882,
London.
The military Telegraph during the Civil war in the
United States, von William IMum. Chicago 18S2.
Einige werthvollc Artikel, in welchen insbesondere die
auf den verschiedenen Industrie-Ausstellungen vorgeführten
Feldtelegraphcn - Materialien beschrieben werden, sind
aufser in der Elektrotechnischen Zeitschrift in: La himicrc '
clccrrin.uc (Paris), The electrical review (London), An- j
nalcs tclcgraphiques (I'aris). Journal of the telegraph ;
(New- York), L'EIectricite (I'aris), Hitllctino Tclegraphico |
(Koma), Annales industrielles (Paris), Journal tclegra-
phique (Bern), The Electrician (London), La Nature
(Paris) u. s. w. erschienen.
Für den Friedens -Etat besteht in Holland
ein Militärtelegraphcnstamm , der bei Ausbruch
eines Krieges vervollständigt wird, wobei Zivil-
beamte nur in zweiter Linie zur Verwendung
kommen. Die Errichtung und Bedienung der
FeldtelegTaphen wird im Krieg ausschliefslich
von Soldaten besorgt, die den Mineurs und
Sappeurs der Armee angehören.
Das Tclegraphenkorps wird aus Freiwilligen
und ans Telegraphenbeamten rekrutirt, die der
Miliz entnommen werden. Jeder Telegraphen-
soldat mufs vor Antritt seines Dienstes ein
Examen bestehen, welches Kenntnifs und Fertig-
keit in der Handhabung der Telegraphen- so-
wie der optischen Signalapparate voraussetzt;
dagegen erlangt der für den Telegraphendienst
bestimmte Soldat mit seinem Eintritt in diesen
Dienst eine bevorzugte Stellung; freiwillig Ein-
getretene erhalten Korporals- und Sergeanten-
rang, und die Dienstzeit der aus der Miliz
entnommenen Leute ist im Verhältnisse zu der
der anderen Tnippentheilc eine verkürzte. Da-
neben sind Telegraphensoldaten in Holland
auch besser besoldet als die anderen Truppen
der Armee.
Die Herstellung und Verwaltung telegraphi-
scher Verbindungen zwischen befestigten Plätzen
geschieht unter Leitung von Ingenieur-Offizieren,
wodurch nicht ausgeschlossen ist, dafs die Bau-
arbeiten von «jualifizirten, der Armee nicht an-
gehörigen Leuten ausgeführt werden können.
Da Holland in Folge seiner politischen und
geographischen Lage voraussichtlich nur in
Defensivkriege verwickelt werden könnte, und
da das Land bei seiner verhältnifsmäfsig starken
Bevölkerung auch ein ausgedehntes Staats- und
Eisenbahn - Tetegraphennetz besitzt, so würde
im Kriegsfalle den bereits im Frieden errich-
teten Telegraphenlinien naturgemäfs nur wenig
hinzuzufügen sein. Auch an qualifizirten Mann-
schaften dtirfte es im Kalle der Noth wohl
kaum fehlen, da die befestigten Plätze in Hol-
land ein ausgedehntes Terrain nicht eingrenzen
und daher eine mehr konzentrirte Verteidigung
zu erwarten ist, so dafs der nicht unbedeutende
unbefestigte Theil des Landes wahrscheinlich
schnell in die Hände des Feindes fallen würde,
wahrend die Vertheidigungsarmee sich mehr
auf eine wirksame Vertheidigung des inneren
Festungsgürtels beschränken müfste, wozu die
für den Telegraphendienst zu Gebote stehen-
den Mannschaften voraussichtlich wohl aus-
reichen würden.
In Holland sind fast alle Telegraphenlinien
Staatseigenthum und diejenigen Leitungen,
welche Eisenbahngesellschaftcn angehören, ist
die Regierung konzessionsgemäfs berechtigt, im
Kriegsfalle sofort in Besitz zu nehmen. Für
Festungs- und Etappenlinien dienen vornehm-
lich solide Luftleitungen, und nur da werden
isolirte, den Boden berührende Drähte ver-
wendet, wo Gefahr vorhanden ist, dafs die
Leitungen durch das feindliche Feuer zerstört
oder beschädigt werden. Stationsmaterial für
ungefähr 100 Stationen, sowie 170 km isolirte
Drahtleitung und 130 km Luftleitung sind stets
vorhanden und werden an geeigneten Punkten
aufbewahrt.
Für den Feldtelegraphendienst kommen
meistens isolirte Drähte zur Verwendung, da
man der Ansicht ist, dafs Kabel schneller aus-
gelegt und bequemer transportirt werden kön-
nen als Luftleitungen, auf der anderen Seite
aber auch, dafs isolirte Drähte, die man ein-
fach auf den Erdboden oder in Laufgräben
legt, den Truppenbewegungen keinerlei Hinder-
nisse in den Weg stellen.
Das Kabel wird auf eigens dazu konstruirten
Wagen transportirt, die im Artilleriedepot in
Utrecht deponirt sind, und der aus solchen
Wagen zusammengesetzte Kabelrrain wird von
einem höheren Offiziere kommandirt.
Der Vorposten -Telegraphendienst zur Kom-
munikationsvermittelung zwischen vorgeschobe-
nen Posten, Aufsenwerkcn und für Küsten-
vertheidigung wird vornehmlich vermittelst opti-
scher Telegraphen nach dem Systeme des
Ingenieur - Oberstlieutenants Kromhout ') aus-
geführt; der Signalkodex wird im Archive des
Genie-Kommandanten aufbewahrt und durchaus
geheim gehalten, und ein für diesen Zweck ge-
schultes Pionierbataillon, das nie aufser Uebung
•1 Diesen SignjKylcm in nutfiriirtich besrririelien im
Wk voor Je optische lelegTaiie t.y l.ct lI.113.llon Mineurs cn
Ulrecln 1874.
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El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI i8«j.
Zetzsche, Anschluss mehrerer Fernsprechstellen u. s. w.
257
Telcgrapcnabthcilung
für
0 u
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V
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1
Mann-
schaften
Kabelleitungen (lig-
gende lijnen) . . .
1
1
2
9
Luftleitungen (han-
gende lijnen) . . .
1
1
2
»3
kommt, steht zu jeder Zeit für den Signal- 1
Vorpostendienst zur Verfügung.
Das gesammte Militär - Telegraphenpersonal
wird von Zeit zu Zeit im Errichten von Luft-
und Legen von Kabellinien, im Aufbau und
Ausrüsten von Stationen 11. s. w. geübt, und
auch das ausschliefslich zur Bedienung des
Feldtelegraphcn bestimmte Personal, wobei nur
Kabelleitungen zur Verwendung kommen, wird
in der Errichtung und Reparatur von Luft-
leitungen ausgebildet.
Der Ingenieur-Kapitän C. Pololict') hat das
Dienstreglement für diesen Dienst ausgearbeitet,
welches neben einer vollständigen Beschreibung
der Organisation und Einthcilung des Telegraphen-
korps auch die genauen Dienstinstrüktionen fin-
den Feld-Telegraphensoldaten enthält.
Die Telegraphenabtheilungen oder soge-
nannten Brigaden zur Errichtung der Luft-
leitungen für Etappenlinien und zur Legung von
Kabelleitungen Pur Feld-Telegraphenzwecke sind
folgendermafsen zusammengestellt :
Die Telegraphcnabtheilung zum Kabellegen
besteht aus drei Truppen:
1. dem Vortrupp (Voortrocp) , zum Traziren
der Richtung: 1 Korporal und 2 Mann (No. 1
und 2);
2. dem Haupttrupp (Hoofdtroep) zum Aus-
und Einlegen des Kabels : 1 Korporal und
4 Mann (No. 3 bis 6);
3. dem Nachtrupp (Achtcrtroep) zum Her-
stellen der Kabelverbindungen und zum Ein-
graben des Kabels: 1 Unteroffizier und 3 Mann
(No. 7 bis 9).
Die Telegraphenabtheilung für Luftleitungen
ist ebenfalls aus drei Trupps zusammengesetzt:
1. dem Vortrupp zum Markiren der Linie:
1 Unteroffizier und 3 Mann (No. 1 bis 3);
2. dem Haupttrupp zum Vertheilen des
Materials: 1 Korporal und 5 Mann (No. 4
bis 8);
3. dem Nachtrupp zum Errichten der Pfosten j
und Befestigen des Drahtes: 1 Korporal und j
5 Mann (No. o bis 13).
(Schilift folgt.)
') Reglement voor den Telegtaaf.lien<t te VeMe, «amencesteld
den Kapiteln Ingenieur C J. Pololict Utrecht 1R78
Anschlufs mehrerer Fernsprechstellen an ein
Vermittelungsamt mittels einer und derselben
Leitung.
Wenn es bei den auf S. 165 ff. beschriebenen
Anordnungen zum Anschlufs mehrerer Fern-
sprechstellen an ein Vermittelungsamt mittels
einer und derselben Leitung als minder vorteil-
haft und bequem erscheinen kann, dafs dieser
Anschlufs nur unter Verwendung des Wittwer
und Wetzer'schen oder eines anderen, mit
Strömen von einerlei Richtung arbeitenden
Stationsrufers ') in jeder einzelnen Fernsprech-
stelle bewirkt wird, und dafs bei diesem Stations-
rufer, der überdies von Zeit zu Zeit aufgezogen
werden mufs, zum Rufen der Stellen mit höherer
Nummer eine verhältnifsmäfsig lange Zeit er-
forderlich ist, dann ist der Wunsch gerecht-
fertigt, das erstrebte Ziel') durch einfachere
und billigere Mittel zu erreichen.
Diesem Wunsche verdanken die nachstehend
erläuterten beiden Anordnungen ihre Entstehung.
Die erste derselben hält in Ucbereinstimmung
mit den oben erwähnten früheren daran fest,
dafs stets nur in der zu rufenden Stelle der
Weckruf ertöne, fordert aber die Aufstellung
von zwei polarisirten Relais in jeder Fernsprech-
stelle und die Anwendung von so vielen ver-
schiedenen Stromstärken, als Fernsprechstcllen
durch die eine Leitung an das Vermittelungs-
amt angeschlossen werden sollen; sie eignet sich
aus letzterem Grunde kaum für den Anschlufs
einer gröfseren Anzahl von Fernsprechstellen
mittels derselben Leitung. Die zweite dagegen,
welche in ihrer Einrichtung die gröfstmügliche
Einfachheit zeigt und für jede Fernsprechstelle
nur ein einziges polarisirtes Relais erfordert,
setzt voraus, dafs für jede Stelle ein besonderes,
von den anderen leicht unterscheidbares Weck-
signal im Voraus festgesetzt werde, und dafs sich
auf den stets allen Stellen vernehmbaren Weck-
ruf eben diejenige Stelle meldet, welche verlangt
wird. Wenn dagegen eine Stelle das Vermitte-
lungsamt ruft oder den Ruf desselben be-
antwortet, hören in beiden Fällen nur die
zwischenliegenden , nicht aber die darunter-
liegenden Stellen den Ruf bezw. die Antwort
mit. Doch könnte die Weck- oder Ruf-Batterie //
in beiden Fällen auch ganz wie auf S. 165 ff.
— mit dem zweiten Pole an L, anstatt an E
— eingeschaltet werden, und dann würden
auch diesen Ruf sämmtlichc Stellen hören.
i) Ein ähnlicher, von Kette II angegebener und für densell>en
Zweck in Vorschlag gebr»chlcr Statinnsrufer ist in Tetegraphic
Journal, lfd. n, S. >« beschrieben und abgebildet; ci bietet «ich
vielleicht später Gelegenheit, auf denselben riirücliinkomrorn.
*) E» «ei nebenbei auf eine gewisse Verwandtschaft zwischen
der hier ru beenden Aufgabe und der dem mit 9 Leitungs-
drähten arbeitenden , «igen. .1 <■ t o k i n e t i sc he 11 Fcucrtelegraphen,
gestellten hingewiesen. Vgl. The Telegraphic Journal. Kd. 4. S. 141
und 287; Journal <if tbe Society of Telegraph Engmecrs, Bd 6,
S.141. K. x. Fi-cher- Treuenfeld, Keuertelcgraphcn ; Stuttgart, 1877,
S. >j.
33
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25»
Abhandlungen.
Elkktootechn. Zeitschrift.
JUNI 11*3.
Bei der in Fig. i skizzirten Anordnung einer
Femsprechstellc sind R, und R7 die beiden,
aufser Fernsprecher F, Ruftaste T, Rufbatterie B,
selbstthätigcm Umschalter U und Wecker W mit
Weckerbatterie b noch erforderlichen polarisirten
Relais. Dieselben werden so eingeschaltet, dafs
ein mittels eines der Taster 7* von einer Fem-
sprechstellc nach dem Vermittelungsamte ge-
sendeter Weckstrom ihre magnetischen Anker tx
und et in ihrer Ruhelage an den Kontakt-
schrauben dt und dx liegen läfst, während der
Weckstrom des Vermittelungsamtes die Richtung
besitzt, auf welche beide Relais ansprechen und
f, bezw. et an die Kontaktschrauben </, und dt
gehen. Das Vermittelungsamt erhält einen
Stromwender und so viel Taster, als Stellen in
die eine Leitung eingeschaltet werden sollen,
welche der Reihe nach in leicht zu findender
Rollen von R, , über tt und dt durch x und
den Fernsprecher F zur Erde E hergestellt; mit
T ist zugleich der ganze hinter der wten Stelle
liegende Zweig L-, der Leitung und die in ihm
noch liegenden Fernsprechstellen aus Z, Z, aus-
geschaltet; damit aber dabei sich nicht etwa die
Stromstärke in dem Leitungszweige £., E so
weit erhöhe, dafs auch R, anspricht, ist zwischen
dt und E ein künstlicher Widerstand iv ein-
zuschalten als Ersatz für den wegfallenden
Leitungszweig Z, nebst den in diesem befind-
lichen Apparaten. ') In der «ten Stelle schliefst
ferner f, mittels eines isolircnden Plättchens
oder Stiftchens einen federnden Kontakt r k
von passender Einrichtung, und da in den so
geschlossenen Stromkreis «, r, t, v, t2, H\ II, i, b, n
zwischen / und « eine Lokalbatterie b, zwischen
der Axc des Umschalters U und f, aber ein
Fig. i.
Batterieschaltung einen Strom von ein-, zwei-, drei-
oder mehrfacher Stärke entsenden, oder noch
einfacher blos einen Taster mit Stöpsel- oder
Kurbelbatteriewechsel, welcher die erforderliche
Zahl von Stromstärken verfügbar macht. Auf
den einfachen Strom spricht nun blos das Re-
lais Rx in der ersten Stelle , auf den doppelten
sprechen R% in der ersten und /f, in der zweiten
Stelle, auf den dreifachen sprechen R% in der
zweiten und R, in der dritten Stelle an u. s. f.
Wird also im Vermittelungsamte der «te Taster
gedrückt, so spricht in der «ten Stelle blos Rx
an; in allen zwischen dem Vermittelungsamte
und der «ten Stelle liegenden Stellen dagegen
werden rasch hintereinander beide Relaisanker <r,
und von der Stellschraube </, an die Schraube dx
bezw. von dt an dt gelegt. In der durch den
«ten Taster zu weckenden «ten Femsprech-
stelle wird daher zunächst die Wecktastc T aus
der Leitung Z, Z, ausgeschaltet und dafür ein
Stromweg aus Z, über «r, , </,,/, durch die
Rasselwecker W eingeschaltet ist, so läutet der
letztere so lange, bis in der «ten Fernsprech-
stelle das Telephon F vom selbstthätigen Um-
schalter U abgenommen und so zwischen i und
dem Umschalterhebel der Lokalstromkreis unter-
brochen wird, worauf mit F der ergangene Ruf
in Z, nach dem Vermittelungsamte beantwortet
wird. In den zwischcnliegcnden Stellen kommt
der Rasselwecker kaum in Thätigkeit, weil der
Lokalstromkrcis alsbald nach seiner zwischen rund
k bewirkten Schliefsung zwischen e, und //, wieder
unterbrochen wird; aufserdem stell
h aber in
jeder dieser Zwischenstellen zugleich ein kurzer
Schlufs aus Z, Uber e%, </,,/», e„ dt, y nach Z,
her, so dafs in denselben, wie der Taster T, so
') Fi tieft der Gedanke nahe, das Ansprechen de* rweiten Re-
lais der gerufenen Station dadurch ru verhüten, daf« man auf
positive, Af auf negative Strome ansprechen lafst; abgesehen davon
aber, daf« dann die gewünschte Station schritt weit« durch
mehrfachen Wechsel in der Stromrichtung gerufen werden muffte
und die Fernspiecher von Strumen verschiedener Richtung durch-
laufen werden wurden, stufst man beiuglich der Rückführung der
e, und tt in die RuheUtfe auf grofse Schwierigkeiten.
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El.KKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
Jl'NI l»8j.
Zetzsche, Anschluss mehrerer Fernsprechstellen v. s. w.
»59
auch der Fernsprecher F ausgeschaltet ist. Am
Schlüsse des Gespräches stellt das Vermittelungs-
arot die ursprüngliche Schaltung in allen Stellen
wieder her, indem es wieder den »ten Taster,
aber jetzt zugleich mit dem Stromwender drückt
und dadurch alle Relaishebel wieder in ihre
Ruhelage versetzt.
Wird die Einschaltung der Fernsprechstellen,
so wie es Fig. 2 andeutet, getroffen, so ist für
jede Stelle nur ein polarisirtcs Relais R er-
forderlich; die Rasselwecker IV liegen in der
Leitung Z, Z, selbst, und bei der Ruhelage des
Relaisankers e an der Kontaktschraube d, finden
elektrische Ströme aus Z, einen Weg über e,
</,, s, T, u, U, t, g durch die Rollen von R und
über j durch IV nach Z,, und umgekehrt. Das
Vermittelungsamt benutzt beim Rufen Ströme
von derjenigen Richtung, auf welche die Re-
lais R nicht ansprechen. Indem dann in der
gerufenen bezw. selbst rufenden Stelle — nach
Befinden unter vorläufiger Beantwortung des für
alle Stationen vernehmbaren Rufes mittels eines
durch die Taste T entsendeten Stromes von
der nämlichen Richtung — das Telephon /' von
dem selbsttätigen Umschalter U abgenommen
wird ') und dabei der Hebel des Umschalters U
sich von / auf q legt, werden die Rollen des
Relais R in dieser Stelle und in allen da-
hinter gelegenen von Z, abgetrennt und dafür
in der gerufenen Stelle Z, Uber e, </,, s, T, u, C, q
und durch F Uber / an Erde E gelegt ; darauf
meldet sich die gerufene Stelle persönlich mittels
des abgenommenen Telephons F, und nun erst
sendet das Vermittelungsamt einen Strom von ent-
gegengesetzter Richtung, um wieder in allen
') Wurde anstatt der gerufenen eine /wischen dieser und «lern
Vcrrnittelungtaante gelegene Stelle in das bevorstehende Gespräch
eioxurreten versuchen , »o wurde die gerufene die« leicht merken
können, denn indem die «ich eiudningendc Stelle den Femsprecher F
vom Umschalter V abnimmt, unterbricht »ie ja den nach der ge-
vor der gerufenen Stelle gelegenen Stellen die
Relaishebel e von d% nach d, umzulegen und so
in diesen Stellen — unter Herstellung eines
kürzeren Weges aus Z, über e, d, und s durch
die Rollen des Relais R nach j, IV und Zj —
sowohl T als auch U und F aus der Lei-
tung Z, Z, auszuschalten. Die Abtrennung der
nicht gerufenen Stellen erfolgt also in zwei
Schritten: die der hinterliegenden durch
Abheben des Telephons F in der gerufenen
Stelle, die der vorliegenden durch Um-
kehrung der Stromrichtung im Vermittelungs-
amte. Würde eine der vor der gerufenen Stelle
liegenden Stellen ihr Telephon F von U ab-
, nehmen, so würde sie jetzt doch weder etwas
hören, noch das Gespräch zwischen den beiden
durch das Vermittelungsamt eben mit einander
verbundenen Stellen irgendwie mittels T oder F
Fig. 3-
stören können. Nach Beendigung des Ge-
spräches mufs natürlich das Vermittelungsamt
durch einen mit dem Weckstrome gleich-
gerichteten Strom die Relaishebel in den vor
der gerufenen Stelle gelegenen Stellen von </,
wieder an d% legen. Die bisher am Gespräche
betheiligt gewesene Stelle in Z, Z, aber mufs
vor (oder nach) der Umlegung der Relaishebel
ihren Fernsprecher F wieder an U hängen, um
so auch die hinterliegenden Stellen wieder an
die Linie Z,Z, anzuschliefsen ; bisher war ja
der Leitungszweig Z, in der ins Gespräch ver-
flochtenen Fernsprechstelle isolirt. Erfolgt das
Anhängen des Fernsprechers F an den Haken
des Umschalters von U vor dem Wieder-
umlegen der Relaishebel seitens des Vermitte-
lungsamtcs, so erfahren durch letzteres die hinter-
liegenden Stellen , dafs das Gespräch beendet
ist, wie sie vorher durch das Rufsignal von dem
bevorstehenden Beginn eines Gespräches unter-
richtet wurden. Hat dagegen die am Gespräche
betheiligtc Stelle zur Zeit der Umlcgung der
33*
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260
Abhandlungen.
ELKKTROTF.CHN. 7.RITSrinilFT.
JUnLl88jj
Relaishebel das Telephon noch nicht wieder
an U angehängt, so wird der durch F gehende
Strom der Weckbatterie des Vermittlungsamtes
sie daran mahnen.
Noch zweckmäfsiger möchte die Bestimmung
sein, dafs die am Gespräche bethciligt gewesene
Stelle durch ein mit ihrer Taste 7* gegebenes
Signal dem Vermittelungsamtc zu melden hat,
dafs sie F wieder an U gehängt habe, und dafs
dann erst das Vermittelungsamt die Relaishebel
umzulegen hat. Würde dann, wie dies in Fig. 3
gezeichnet ist, die Ruftaste T (mit B) aus
den» Drahte z u in den Draht g verlegt und der
Wecker IV zwischen Z, und e anstatt zwischen j
und Z, eingeschaltet, so könnte die Fernsprech-
stelle das vorgeschriebene Signal nach dem Ver-
mittelungsamtc nicht geben, so lange sie F
nicht wieder an U gehängt hat, und das Ver-
mittelungsamt könnte im Unterlassungsfalle sie
durch einen Ruf auf IV auffordern , F anzu-
hängen und das vorgeschriebene Signal zu geben.
Bei jeder dieser beiden Schaltungsweisen kann
jede Fernsprechstelle, so lange nicht in Z, Z,
gesprochen wird, mittels ihrer Wecktaste T das
Vermittelungsamt rufen; natürlich müssen aber
die Weckbatterien B so eingeschaltet sein, dafs
ihr Strom die Relaisanker nicht umlegt.
Bei Benutzung der Schaltung nach Fig. 2 und 3
können auch zwei Stellen in derselben Leitung
mit einander sprechen, wenn man die Aus-
rüstung jeder Stelle durch einen Umschalter
vermehren möchte,, welcher eine Vertauschung
der Zweige Zi und Z, in der dem Vermitte-
lungsamte näher gelegenen dieser beiden Stellen
gestattet, damit in dieser letzteren aus Z, ein
Stromweg durch //'über e, r/,, z, T, u, U, q bezw.
über j, e, </,, z, «, U, q und durch F über / zur
Erde E hergestellt werden kann.
E. Zctzsche.
Ducousso's selbsttätiger Zug -Anzeiger für
Eisenbahnzüge.
Ein von Gebrüder Ducousso erfundener,
in den Werkstätten von Brt'guct vervollkomm-
neter und ausgeführter selbsttätiger Zug-Anzeiger
wird von der französischen Nordbahn bereits seit
einiger Zeit versuchsweise benutzt.
In demselben sollen die bekannten Schwierig-
keiten, welche die Anwendung von Pedalen
neben den Schienen zur Schliefsung von Kon-
takten für galvanische Ströme und verwandte
Kontaktvorrichtungen (vgl. 1880, S. 390; 1881,
S. 237. 332. 366i »882, S. 425) im Gefolge
haben, dadurch umgangen werden, dafs Magnet-
induktionsströme verwendet werden, welche un-
mittelbar vom Zuge aus in der Signallcitung
erregt werden. Dabei sind denn überhaupt
keine Kontakle herzustellen, welche an Zu-
j verlässigkeit durch die unvermeidlichen Er-
: schiitterungen und Stöfse einbüfsen könnten,
und also ist es auch nicht nöthig, kontakt-
1 machende Theile der Signaleinrichtung den
Stöfsen der auf sie einwirkenden Räder aus-
zusetzen. Ganz der nämliche Gedanke ') findet
sich schon in einem deutschen Patente (No. 4461),
welches dem Telegraphen-Inspektor der sächsi-
schen Staatsbahnen A. Ernst in Leipzig vom
30. Mai 1878 ab ertheilt worden ist.
Während Ernst eine »Induktions-Blocksignal-
einrichtung für EisenbahnzUge« herzustellen strebt,
»welche durch am Zuge befindliche Stahl- oder
Elektromagnete in Thätigkeit gesetzt wird» und
dcmgemäfs den zwischen den Schienen anzu-
bringenden Induktionsspulen weiche Eisenkerne
geben kann, lassen die Gebrüder Ducousso in
ihrem selbstthätigen Zug -Anzeiger1) die Induk-
tionsströme gleich durch die Wagenräder er-
zeugen und stecken die Induktionsspulen auf die
Schenkel eines Hufeisenmagnetes auf.
Der Zug-Anzeiger von Ducousso ist in
Engineering, Bd. 35, S. 16 und in La lumiere
dectricjue, Bd. 8, S. ixo (vgl. auch daselbst
S. 439 und 525) beschrieben. Er besteht aus zwei
Theilen. Der erste derselben , der Stromerzeuger,
ist an einem bestimmten Punkte der Strecke in
einer solchen Entfernung von der Station an-
gebracht, dafe dem Stationsbeamten im Noth-
falle noch genügende Zeit verbleibt, um die
etwa erforderlichen Sicherheitsmafsregeln zu
treffen. Diese Entfernung beträgt gewöhnlich
2 bis 3 km , was einem Zeiträume von min-
destens 2 Minuten zwischen der Signalisirung
und der Ankunft des Zuges entspricht. Dieser
Theil ist aufserordentlich einfach und hat seit
Beginn der Versuche auf der Nordbahn im
>) AU eine Zwischenstufe zwischen der Anwendung von Pe-
dalen lur Kontaktschlicfsung und der Signalisirung mittel», von
Zuge aus erregter Magnctinduktiormtromc kann eine von V. Au-
bourg in Lei Löget in Frankreich vorgeschlagene (D. R. P.
No. 17151, vom j6. September 1860) Anordnung »zur Vermeidung
von Zusammenstößen der Kitcnbahnzugc • angesehen werden.
Aubourg will nämlich, wenn ein Zug in einen schon von einem
anderen Zuge befahrenen Hlock.ibfrchnitt einfahrt, durch einen zwi-
schen den Schienen befindlichen Elektromagnet einen LokalsLrom auf
der Lokomotive schlicken lauen und durch denselben die Dampfpfeife
in Thätigkeit verveticn, dazu «oll aber ein, an dem zucitt in den
llahnabschnitt einfahrenden Zuge beseitigter Hufeisenmagnet auf
eine am Anfange des Abschnitte» zwischen den Schienen angebrachte
eiserne Kontaktfedcr anrichend wirken und durch sie einen Strom
durch einen am Anfang und einen /weiten am Ende des Abschnittes
zwischen den Schienen hefindliclten Elcktrumagncl »ebtiefsen, wobei
der erstere dann »ugleich die Kontaktfedcr 111 ihrer Lage festhält
und den Strom »omit ge*ch|os«en erhalt, bis der Magnet am Zug
am Hude dc> Abschnittes mittel« einer dort angebrachten Feder
den Strom unterbricht. Ferner erwähnt K. Sartiau» bei Ge-
legenheit einer Besprechung de« Zug« - An/cigcts von Ducvhiid
in La lumicie clcctriuuc, Bd. 8, S. 438, einen vor einigen Jahren
vcisucliswcise bei dci l~ranio»i sehen Nordbahn hemmten Signa)
appar.it von Vei itc; in diesem Apparate loste der Schwimmer in
einem Wasserbehälter, wenn der Wassersland eine gewisse Hohe
ericicht hatte, einen Faltklotz aus, welcher dann beim Herabfallen
den Anker von einem Klcktiomagnct abrif» und in deuten Köllen
einen Induktionsstrom ct/eugte. Ebenso gedenkt Sartiaux da-
selbst eine» vor einigen Jahren in Belgien vernichten Apparates,
bei dem mittel« eine» /»i«chcn den Schienen liegenden, von den
Rädern bewegten Pedal» der Anker eine» Elektromagneten ab-
gerissen wurde, um liidukiionsslrume nach einem beliebigen Em-
pfanget tu senden.
') Ein sclbstthatige» Itlocksignal von Ducousso. von dem
ei» Modell tS8i auf drt Pariser Ausstellung zu sehen war, ist in
La lumiere clectriouc, Bd. <>, S. 45 beschneben, doch geht au» der
Iketchteibung nicht deutlich hervor, ob es in gleichet Weise durch
,>L»gnctinduktions4tioine betrieben werden soll.
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Elektrotkchn. Zeitschrift.
JUNI 1883.
DtrCOl'SSo'S SEI.HSTTH ATIGER ZUG- ANZEIGER KUR ElSENRAHNZTGE.
26l
April 1882 nur sehr wenig Abänderungen er-
fahren. Der zweite Theil des Apparates, der
Empfänger des Signals, ist in Sicht des zu be-
nachrichtigenden Beamten angebracht und bringt
entweder ein sichtbares oder besser ein hörbares
Signal, wie das Ertönen einer Glocke, hervor;
letzteres erregt ja sicherer die Aufmerksamkeit.
Der von Ducousso - Rre'guet benutzte
Stromerzeuger ist in Fig. 1 und 2 in seiner
älteren Form, in Fig. 3 in seiner neueren Form
abgebildet, in welcher der Hufeisenmagnet nicht
mehr geschweift, sondern gerade ist. An der
äufseren Seite der Schiene A ist eine Platte
durch zwei Bolzen c befestigt, welche eine
Zinkbüchse G // K J trägt, in der sich ein Jamin-
Magnet M aus 24 mit dem Bug nach unten
gestellten Platten befindet. Auf die Pole des
Magnetes sind zwei Spulen D, D aufgesteckt,
welche jede 1 8 000 Windungen und zusammen
Als Empfänger ward anfänglich ein Hughes-
Elcktromagnet, dann eine Ader'sche telephonische
Fallscheibe (vgl. 1880, S. 316) angewandt, beide
aber ohne genügenden Erfolg. Daher griff man
schließlich zu einem Siemens'schen polarisirten
Relais. Auf dem Nordpole des L- förmigen Mag-
netes ist eine Zunge aus weichem Eisen befestigt,
welche ihren Nordpol zwischen die beiden Süd-
pole streckt, welche die oberen Enden der beiden
auf den Südpol des Magnetes aufgesetzten
Kerne der beiden Spulen (18 000 Windungen
aus 0,08 mm dickem Draht, Widerstand etwa
7000 Ohm) bilden. Wird die Zunge durch
einen vom Stromerzeuger in der Leitung durch
die Spulen gesendeten Strom an die andere,
den Lokalstrom durch eine elektrische Klingel
schliefsende Stellschraube gelegt, so liegt sie
dem betreffenden Polschuhe näher, als bei ihrer
Ruhelage dem anderen, und bleibt deshalb an
ungefähr 7600 Ohm Widerstand haben. Die
Enden der Kerne, aus weichem Eisen, liegen
mit ihrer oberen Fläche etwa 6 mm unter der
Ebene, in der sich die tiefsten Punkte der
Flantschen der Tyres bewegen. Die Büchse,
welche diese Apparate enthält, befindet sich in
einer mit einer Platte abgedeckten Grube und
ist mit Paraffin ausgegossen, um sowohl das
Eindringen von Feuchtigkeit als auch Strom-
verluste zu verhindern. Der o,«* mm dicke
Draht der Spulen ist mit dem einen Ende bei
E am Körper des Apparates befestigt, das
andere Ende geht gut isolirt bei F durch die
Büchse die Strecke entlang nach dem empfan-
genden Instrumente. Wenn nun die Räder der
Fahrzeuge über den Stromerzeuger hinweggehen,
erzeugen sie Induktionsströme in den Spulen,
deren Stärke im Verhältnisse zu der Geschwindig-
keit des Zuges wächst. Bei den Versuchen auf
der Nordbahn wurde bei Geschwindigkeiten von
3 bis 60 km in der Stunde eine gute Wirkung
auf den Empfänger erzielt; bei zu weit sinkender
Geschwindigkeit mufs die Wirkung ausbleiben.
ihm liegen. Die Glocke läutet daher so lange,
bis der Beamte die Zunge wieder in ihre ur-
sprüngliche Lage zurückbringt.
Um die Zuverlässigkeit dieses Apparates zu
sichern, hat man sich von Zeit zu Zeit nur
davon zu überzeugen, dafs die ßefestigungs-
bolzen der Platte des Strom erzeugers nicht lose
geworden sind , weil dadurch der Abstand der
Pole von den Radkränzen zu grofs und die
Stromstärke zu gering werden könnte.
Bei den angestellten Versuchen, bei denen
massive Magnete angewendet wurden , hat der
Apparat nie versagt, wenn ein Zug passirte,
was wohl der grofsen Zahl der zur Wirkung
kommenden Räder zuzuschreiben sein dürfte;
dagegen kamen beim Vorüberfahren einzelner
Maschinen in der ersten Zeit Versager vor, was
sich durch die Schwankungen der Maschine in
vertikaler Richtung erklärt, wodurch die Ent-
fernung zwischen den Radkränzen und dem
Magnete zu grofs wurde, um noch einen ge-
nügenden Strom zu erregen. Man hat diese
Fehler durch Verstärkung der Magnete ver-
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262
Abhandlungen.
El.EKTROTF.CHN. ZRITSCHUnT.
JUNI 1M3.
mieden, und seit Anwendung des Jamin-Magnetes
hat der Apparat — wie Ducousso in La lumiere
electriquc, Bd. 8, S. 526, bei Bekämpfung der
von Sartiaux erhobenen elektrischen und tech-
nischen Einwände mittheilt — vollkommen sicher
gearbeitet, obwohl er (nach La lumiere eMectrique,
Bd. 8, S. 111) an den einzelnen Versuchstagen
im Mittel 15 Züge und 30 Maschinen zu signa-
lisircn hatte.
Aufser der Nordbahn haben auch die Oslbahn
und die Paris-Lvon-Mittelmecr-Bahn den Apparat
mit Krfolg probirt.
Ueber eine Methode zur Messung der Intensität
sehr heller Lichtquellen.
Von Dr. Hermann Hammeri..
Zur Vergleichung von Lichtstärken wird
grüfstentheils das bekannte Verfahren von
B unsen angewendet. Diese Methode führt zu
ganz befriedigenden Resultaten, wenn die zu
vergleichenden Lichtquellen bezüglich ihrer
Stärke nicht zu sehr von einander differiren;
sie ist auch praktisch leicht ausführbar, da die
Entfernungen, in welche die Lichtquellen von
dem Schirme mit dem Fettflecke gebracht
werden müssen, nicht sehr grofs sind, also leicht
ein Raum zur Verfügung steht, in welchem
alles andere Licht abgehalten werden kann,
was zu genauen Messungen unbedingt erforder-
lich ist.
Soll jedoch die Intensität einer sehr hellen
Lichtquelle, z. B. die einer elektrischen Bogen-
lichtlampe, bestimmt werden, was jetzt bei
Schätzung von Dynamomaschinen immer gröfsere |
Wichtigkeit erlangt, so treten verschiedene 1
Schwierigkeiten bei der praktischen Ausführung
der Bestimmung auf. Wird direkt die intensive
Lichtquelle mit einer Normalkerze verglichen,
so mufs man Uber einen sehr grofsen, dunklen
Raum verfügen, um die Lichtquelle genügend
weit von dem Schirm entfernen zu können, bis
der Fettfleck verschwindet. Da nun selten ein
solcher Raum zur Verfügung steht, so führt
man die Messung fast immer in der Weise aus,
dafs man die intensive Lichtquelle mit einer
Gasflamme vergleicht, deren Lichtstärke man
dann durch Vergleichung mit einer Normal-
kerze bestimmt. Bei diesem Verfahren sind
jedoch die Entfernungen immerhin sehr grofs,
da die Gasflamme nur eine 8- bis 10 mal
gröfsere Lichtstärke besitzt als die Normalkerze;
ferner wird aber durch die doppelte Ver-
gleichung die Messung auch doppelt ungenau.
Allen diesen Uebelständen kann nach dem
Vorschlage des Herrn Prof. Dr. L. Pfaundler
in folgender einfacher Weise abgeholfen werden:
Man läfst nicht direkt das von der intensiven
Lichtquelle kommende Licht auf den Schirm
fallen, sondern schwächt zuvor das Licht auf
rein mechanische Weise, so dafs nur ein genau
bestimmter Bruchtheil desselben auf den Schirm
fällt, wodurch die Entfernung der intensiven
Lichtquelle von dem Schirm abgekürzt und
geradezu die intensivsten Lichtquellen in einem
begrenzten Räume direkt mit der Normalkerze
verglichen werden können.
Die Schwächung der intensiven Lichtquelle
geschieht dadurch, dafs man zwischen Licht-
quelle und Schirm eine geschwärzte Metallscheibe
aufstellt, die mit gleichen Sektorausschnitten
versehen ist und um eine horizontale Axe ge-
dreht werden kann, Fig. 1. Die Lichtstärke
wird dann in dem Verhältnisse kleiner, als die
Summe der den Sektoren entsprechenden Zentri-
winkel zu 3600 steht. Beträgt z. B. die Summe
180
der Winkel 1800, so haben wir — — =A,d.h.
360
die Lichtstärke wird durch die dazwischen ge-
setzte Scheibe auf die Hälfte reduzirt. Nach
Fig. 1.
den Versuchen, die ich angestellt habe, ge-
nügen drei Sektoren, um bei mäfsiger Drehung
der Scheibe eine gleichförmige Beleuchtung zu
erzeugen. Die Gröfse der drei Sektoren wird
von der Schwächung abhängen, die gewünscht
ist; soll die Lichtstärke auf -J- reduzirt werden,
so wird jeder Sektor 40 0 zu betragen haben,
1 20
denn 3X4°0 = 12°o und — - — = i; um
360
die Lichtstärke auf -fe zu reduziren, müfsten
die Zentriwinkel der drei Sektoren io° betragen
u. s. w.
Wollte man die zum Verschwindenlassen des
Fettfleckes nöthige Aenderung der Lichtstärke
einzig durch Anwendung verschieden ausge-
schnittener Scheiben bewerkstelligen, so müfste
man deren eine sehr grofse Anzahl zur Ver-
fügung haben und die Bestimmungen würden
sehr zeitraubend werden. Es lassen sich jedoch,
wie ich später zeigen werde, diese vielen Schei-
ben durch zwei, ja selbst durch eine einzige er-
setzen.
Berechnet man nun die Gröfse der drei
Zentriwinkel für die auf einander folgenden
Ei.kktrotechn. Zeitschrift.
JUNI 1M3.
Hammerl, Ueber eine Methode zur Messung u. s. w.
263
Schwächungen 1, 2, 3 . . . «'), so findet man
z. B. :
3 Zentriwinkel
3 Zentriwinkel
I
360
10
36
2
180
12
30
3
1 20
18
20
4
90
36
10
6
60
7*
5
7.»
50
180
2
9
40
360
1
Die Empfindlichkeit nimmt mit der Zunahme
der Schwächung fortwährend ab. Am Anfange
ändert sich der Winkel um sehr viele Grade,
während die Schwächung sehr wenig zunimmt.
Während die Summe der drei Zentriwinkel von
1800 bis 1200 abnimmt, sich um 6o° verkleinert,
nimmt die Schwächung nur von 2 bis auf 3
zu, während später bei der Abnahme des
Winkels von io° auf 50 die Schwächung von
36 bis 72 zunimmt. Eine ganz geringe, kaum
ausführbare Aenderung an der Gröfse der Sek-
toren bringt schon eine bedeutend gröfsere
Schwächung hervor.
Dieser Uebelstand tritt aber bei der prakti-
schen Bestimmung der Lichtstärke nach diesem
Verfahren nicht auf, da es nicht nothwendig
ist, dafs man mit der Schwächung so weit geht.
Es genügt in sehr vielen Fällen, dafs man die
Lichtstärke auf -fa bis -£s schwächt, wo der
Unterschied der Zentriwinkel für zwei unmittel-
bar auf einander folgende Schwächungen immer
noch beinahe i° beträgt. Es ist jedoch dieses
Verfahren auch bei gröfseren Schwächungen
noch genau genug, denn man mufs eben be-
denken, dafs das Auge selbst für Unterschiede
von Lichtquellen um so unempfindlicher wird,
je intensiver sie leuchten. Man wird immer
gröfsere Fehler begehen bei der direkten Ver-
gleichung einer intensiven Lichtquelle mit der
Normalkerze, als wenn man die Lichtstärke
zuvor um einen genau bestimmten Bruchtheil
in der angegebenen Weise verkleinert und mit
dem so geschwächten Licht die Vcrgleichung
bezw. Messung ausführt. Dieses Verfahren ist
viel genauer als die jetzt übliche Vergleichung
mit einer nach Normalkerzen geaichten Gas-
flamme und ist vor allem mit dem grofsen
Vortheile verbunden, dafs innerhalb eines viel
kleineren Raumes die Messungen mit Leichtigkeit
ausgeführt werden können. Das Intensitäts-
verhältnifs einer hellen Lichtquelle zur Gas-
flamme ist 8- bis 10 mal kleiner als das der
Lichtquelle zur Normalkerze; die Scheiben er-
lauben, aber dieses Verhältnifs innerhalb sehr
weiter Grenzen beliebig zu verkleinern, da die-
selben, und zwar auch die mit sehr kleinen
Sektoren, gewifs mit gTöfserer Genauigkeit her-
gestellt werden können, als man überhaupt im
1 Stande ist, das Verschwinden und Erscheinen
des Fettfleckes bei der Bunsen'schen Methode
zu beurtheilen.
Man kann jedoch, wie schon erwähnt, diese
Scheiben entweder durch zwei Scheiben oder
durch eine einzige ersetzen.
I. Mit zwei Scheiben können alle verlangten
Schwächungen erzielt werden, wenn man in
beiden drei gleiche Sektoren, z. B. von 6o°,
und beide Scheiben so auf dem Rotations-
apparat anbringt, dafs sie sich gegenseitig
verschieben lassen, aber bei Drehung der-
selben in der verschobenen Lage bleiben. Zwei
Scheiben, wie Fig. 1 Uber einander gelegt,
bilden eine Scheibe mit der Schwächung 2.
Um nun die nöthige Schwächung für die zu
prüfende Lichtstärke herbeizuführen, hat man
einfach die Scheiben sukzessive über einander
zu schieben, Fig. 2, wodurch die drei Sektoren
fortwährend kleiner werden, bis der Fettfleck
auf dem Schirme verschwindet. Beträgt dann
•) Ich »erfteb* dab«i unter Schwächung; «, », 3 . . . «, wenn die
I.ichuttrk« »uf >/ii V» Vi ■ • • V" WÄMin >»t.
Fig. 2.
z. B. die Summe der entstandenen Sektoren
nunmehr 30° so ist die Lichtstärke auf ^
reduzirt worden. Die rotirenden Scheiben wer-
den so vor dem Schirme mit dem Fettfleck
aufgestellt, dafs man an demselben vorbei mit
Leichtigkeit das Verschwinden des Fleckes bei
gleichzeitigem Drehen beobachten kann. Auf
einer Scheibe war oberhalb eines Sektor-
bogens eine Theilung angebracht, die direkt
durch einen Ausschnitt der anderen Scheibe a,
Fig. 2, die Summe der Sektoren, ausgedrückt
in Graden, abzulesen erlaubte. Die Zahl 360
dividirt durch die abgelesene Zentriwinkelsumme
gab dann die Schwächung. Natürlich kann man
direkt die den verschiedenen Verschiebungen
der zwei Scheiben entsprechenden Schwächun-
gen ansetzen.
Mit zwei solchen Scheiben aus Karton, von
denen jede drei Sektoren von 6o° hatte, habe
ich mehrere Versuchsreihen angestellt. Es
wurde eine konstant bleibende Gasflamme hinter
dem Schirme mit dem Fettfleck in einer be-
stimmten Entfernung von 200 bis 400 cm und
eine zweite intensivere vor dem Schirm aufge-
stellt. Letztere wurde so lange verschoben, bis
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264
Abhandlungen.
F. 1 k k t r< iTF.r its . Zeit schr in .
JUNI iMj.
der Fettfleck verschwand; es sei ihre Distanz
vom Schirm in diesem Falle S, ; nun wurde der
Rotationsapparat mit den zwei Scheiben da-
zwischengestellt, durch Verschiebung der Schei-
ben und Drehung derselben eine ganz be-
stimmte Schwächung der Flamme hervorgerufen,
während die Flamme so weit genähert wurde,
bis wieder der Fleck auf dem Schirm ver-
schwand; es sei S„ ihre Distanz vom Schirme.
Bezeichnet man mit u die Schwächung, mit J
die Intensität der Flamme, so haben wir folgende
Relation zwischen den Gröfsen //, .V, und S„:
st
Vn '
Wie man aus folgender Versuchsreihe sieht,
stimmen die beobachteten Werthe S„ und die
_ gut übercin.
V»
/: — = Sy 1
II
k'« ) «J« —
berechneten
tu
c
c
1
Entfer-
Entfer-
w
e
e
3
Entfer-
Entfer-
3
C
M
D
nung
nung
3
S
.c
0
nung
nung
s
hwa
Su
bc-
1 M
1
i
M
'S
-r.
.v-
bc-
.s, *
1 H
w
y
«
obach-
H
□
vi
n
nhach-
■S
tet
berechnet
■■>>
tet
berechnet
cm
cm
cm
cm
cm
cm
190
2
136
»35
360
•5
92
93
202
3
IIS
116
308
'7.'
76
74.«
200
4
100
100
360
20
8l
Ho,s
360
4.»
165
164,,
360
24
73
73.5
160
6
64
6S
374
30
70
68.=
32$
8
114
I>4.4
384
36
62
64.*
194
9
65
65
475
40
74
75-
360
10
114
' li*
470
60
60
60,6
360
12
104
104,1
365
1 20
32
33.1
Die Rednzirung der Lichtstärke auf einen
hestimmten Krurhtheil derselben gelingt also
mit solchen Scheiben oder mit den zwei Schei-
ben auf die beste Weise.
Es wurde nun aber noch eine zweite Versuchs-
reihe angestellt, um zu prüfen, ob es gelingt,
für irgend eine Distanz der Flamme vor dem
Schirme die richtige Schwächung durch sukzes-
sive Verschiebung der Scheiben zu erhalten.
In diesem Falle ist St und S„ bekannt, jedoch
// unbekannt. Man hat:
n
S,' : S„ ; n =
V
G
ex
c
Schwä-
Schwä-
u
1
u
|
Schwä-
Schwä-
3
E
B
3
e
chung
n
chung
3
C
E
B
3
E
H
chung
n
chung
c
W
a
bi
be-
obach-
Enti
Kntf
be-
obach-
• - ÄB
SS
s,
Sh
tet
berechnet
s,
Sm
tet
berechnet
35°
h,
2
2,01
350
90
'5
>5'
355
220
2.5$
2,5»
350
80
■ 8,.,
19.1
3S5
180
3.»
3. »9
355
70
24
25.-
35°
160
4.1
4.7S
3'5
60
26,6
27.5
35o
140
5.s
6,i
290
50
32.7
33.'
35°
I20
8
8.5
275
45
36
37.«
355
1 IO
9.7
«o.J
350
55
40
40.«
355
IOO
12,«
12,6
355
45
60
62
Bei solchen Scheiben liefse sich übrigens
leicht ein Mechanismus anbringen, vermittelst
welches man während der Drehung der Schei-
ben dieselben auch gegen einander verschieben
kann, bis zu dem Moment, in dem man den
Fleck verschwinden sieht.
II. Alle Schwächungen des Lichtes können
aber auch mit einer einzigen Scheibe erreicht
werden, wenn man in derselben drei Sektoren
anbringt, denen nicht ein bestimmter Zentri-
winkel zukommt, sondern Sektoren, denen von
innen nach aufsen fortwährend kleinere Winkel
entsprechen. Fin Sektor wurde in diesem Fall
eine Reihe von Sektoren mit den entsprechen-
den Schwächungen bilden. Entspricht der
innerste Ausschnitt einem Zentriwinkel von 20°,
der äufserste einem Zentriwinkel von 20, so hat
man in einem Sektor alle Sektoren mit den
Zentriwinkeln von 2° bis 200 vereinigt. Sind
«bei derartige Ausschnitte auf der Scheibe an-
gebracht, so giebt dieselbe alle Schwächungen
des Lichtes von 6 bis 60.
Wfr 3-
Fig. 3 zeigt eine Scheibe mit drei Sektoren,
bei welchen die Sektorgrofse von innen nach
aufsen in gleichen Abständen um 2° abnimmt.
Alle drei Sektoren zusammen geben dann folgende
Schwächungen an den Theilpunkten 1, 2, 3
u. s. w., die durch Theilung des Abstandes a, b
in zehn gleiche Theile entstanden sind.
Thcilpunkt
1
2
3
4
Zcntriwinkclsummc
60
54
48
42
5
6
7
8
9
10
36
30
24
18
1 2
6
Schwächung
6
6,67
7.J
8,57
10
1 2
'5
20
3° .
60
Der Schirm mit dem Fettfleck ist aber bei
einer solchen Scheibe nicht mehr brauchbar;
es mufs vielmehr ein Fettstreifen von der
Länge des Sektors auf dem Schirm angebracht
sein. Ist der Schirm unmittelbar hinter der
Scheibe aufgestellt, so hat der von der Licht-
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ELEKTROT^HN.ZKmrHRIKT. B(JRNSj Elektr,sche AUSSTRI.LUNG IM CrVSTAL PALACE, LONDON. 265
quelle l«leuchtete Thcil des Schirmes ganz die-
selbe Gröfse wie der Ausschnitt, was gestattet,
auf dem Schirme die Schwächungen aufzu-
schreiben, die in gleichen Abstanden durch die
Scheibe erreicht werden.
Bei der Messung der Lichtstärke einer Licht-
quelle dreht man die Scheibe und sieht, wo
auf dem Fettstreifen der Uebergang von hell
in dunkel stattfindet. An dieser Stelle wird die
durch die Scheibe hervorgebrachte Schwächung
des Lichtes abgelesen. Tritt z. B. dieser Ueber-
gang von hell in dunkel bei dem Theilpunkte 6
au«' dem Schirm auf, so wird hier das Licht
um das Zwölffache geschwächt.
Bei einer solchen Scheibe nimmt der Zentri-
winkel eines Ausschnittes von innen nach aufsen
um die gleiche Gröfse ab, z. B. bei der
Scheibe Fig. 3 beträgt diese Abnahme in
gleichen Abständen immer 20, das ist jedoch
nicht der Fall mit den Schwächungen. Während
die Gröfse des Zentriwinkels bei einem Aus-
schnitte von 20° bis 18° abnimmt, steigt die
FiR- 4-
Schwächung von 6 auf 6,7, während später bei
der gleichen Abnahme des Zentriwinkels von 40
auf 20 die Schwächung von 30 auf 60 zunimmt.
Ks ist daher viel besser, eine Scheibe mit
solchen Sektoren zu versehen, bei denen in
gleichen Abständen die Schwächungen auch um
das Gleiche von innen nach aufsen zunehmen.
Line solche Scheibe müfste mit solchen Aus-
schnitten versehen sein, wie es Fig. 4 zeigt.
Bei dieser Scheibe beträgt der Zentriwinkel des
innersten Ausschnittes eines Sektors 400, alle
drei zusammen 120°, die Schwächung ist 3
und nimmt in gleichen Abständen um 3 zu,
so dafs man bis zum äufsersten Ausschnitt alle
Schwächlingen bis 30 herbeiführen kann. Die
Summe der drei Zentriwinkel in den Abständen
1, 2, 3 u. s. w. und die dazu gehörigen
Schwächungen sind folgende:
Zcntriwinkclsumme
Thcilpunkt
I
2
3
4
5
1 20
60
40
30
24
Schwächung
3
6
9
1 2
»5
Theilpmkf
6
7
8
9
10
/vntriwinkclsumine
«7.«
'5
»3.3
1 2
Schwächung
18
2 I
24
27
30
Wie man sieht, ändert sich der Ausschnitt von
innen nach aufsen sehr wenig; es wird die genaue
Herstellung einer solchen Scheibe mit techni-
schen Schwierigkeiten verbunden sein; man
wird daher eine solche Scheibe nur zur vor-
läufig angenäherten Auffindung der Schwächung
bezw. Scheibe benützen, die für die zu prüfende
Lichtquelle bei den vorhandenen Raumverhält-
nissen nothwendig ist. Tritt z. B. beim Theil-
punkt 8 auf dem Fettstreifen der Uebergang
von hell in dunkel ein, so ist für die vor-
handene Distanz der Lichtquelle entweder aus
der vorhandenen Zahl der Scheiben mit kon-
stanten Sektoren die mit der Zentriwinkelsumme
1 50 zu nehmen, oder es ist mit den zwei ver-
schiebbaren Scheiben diese Summe der Zentri-
winkel zu bilden.
Die elektrische Ausstellung im Crystal Palace,
London.
Die Ueberschrift sollte eigentlich lauten: Die
elektrische Abtheilung der internationalen Gas-
und elektrischen Ausstellung. Diesen Titel kann
man sich nach Belieben als vielversprechend
oder bescheiden herabstimmend deuten; das
letztere dürfte sich mehr empfehlen.
Kine neue elektrische Ausstellung im Crystal
Palace für den Winter 1882/83, nachdem die
vom Winter und Frühling 1881/82 erst vor
wenigen Monaten geschlossen war, München
im Herbste Mittelpunkt der elektrischen Welt
geworden und bereits die grofsartigsten Ver-
heißungen für eine andere Winterausstellung im
Aquarium ') gemacht wurden, würde kaum ge-
zogen haben. Aber ein Wettstreit zwischen
dem bangewerdenden und sich energisch auf-
raffenden Gas und der kühn anstrebenden Elek-
trizität schien ein glücklicher Gedanke zu sein,
und so ward der Wettkampf im Dezember
wirklich durch den Lordmayor für eröffnet er-
klärt. Eröffnungsfähig war die Ausstellung kaum,
aber daran scheint man hier gewöhnt zu sein;
das Publikum ist vorsichtig geworden und man
ist ziemlich sicher, nichts zu verlieren, wenn
man eine frische Ausstellung erst einige Wochen
alt werden läfst. Bedenklich ist dies allerdings
in einer Beziehung. Mancher, der im Dezember
seine Schau fertig hatte, glaubte im Februar
seine Schuldigkeit gethan zu haben und räumte,
•) Vgl. S. MI.
34
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266
Abhandlungen.
El.P.KTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI
Andere hielten unter solchen Umständen eine
Beschickung kaum für der Mühe werth, und
das Resultat war wieder eine lahme Ausstel-
lung, die dem Aussteller seine Mühe kaum ver-
gütigte und das Publikum, dessen Eifer für die
Wunder und Wqhlthaten der Elektrizität sich
merklich abgekühlt hat, nur noch zurückhalten-
der machte.
Den beiden Nebenbuhlern waren besondere
Räume überwiesen worden; dem Gase das Süd-
schiff, der Elektrizität das Nord- und Quer-
schiff, aufscrdem die gröfscre Zahl der Seiten-
hallen für die Maschinen. Weite Räume sind sehr
angenehm, wenn man nämlich die nöthigen Mittel
hat, sie auszustatten. Aber daran fehlte es der
Elektrizität. Das Südschiff strahlte Abends in
verschwenderischem Licht , und gefällig ge-
schmückte Stände boten manches Interessante.
Man wandte sich aber doch gern nach dem
kühlen Norden, wohin die exotischen Gewächse
des Südschiffes augenscheinlich bereitwillig ge-
folgt wären, da ihnen das Gas in wenigen
Wochen Kraft und Blätter geraubt hatte. Vom
Nordschiff aus betrachtet, erschien das schmutzig-
gelbe Gasquartier keineswegs einladend. Nur
war der Norden ziemlich kahl und schwach
bevölkert, und man kann kaum über mehr als
Lampen und Maschinen sprechen, da die Aus-
steller anderer Produkte nicht gut einen Ver-
treter für mehrere Monate entbehren konnten.
Dem Gas am nächsten waren die 18 Lampen
von A. Ge'rard, Paris, die sich sehr wohl
stellen konnten. Die Lampen gehören vier ver-
schiedenen Konstruktionen an, denen indefs ein
gemeinsamer Gedanke unterliegt. Die in Paris
mit der silbernen Medaille prämiirte Fabrik-
lampe, Fig. i, hat in der Nebenschaltung ein
feindrähtiges Solenoid mit zwei Ankern, durch
dessen Kern der obere Kohlenhalter gleitet.
Der obere Anker wird durch eine Feder auf-
wärts geprefst; er ist durchbohrt und dient als
Bremszwinge für die obere Kohle; der untere
Anker trägt die untere Kohle. Ohne Strom
fällt letztere natürlich, so dafs der eintretende
Strom nur durch das Solenoid gehen kann,
welches beide Anker anzieht, wobei der obere
seine Kohle gleiten läfst, während der untere
mit der anderen Kohle gehoben wird. Bei Be-
rührung der Kohlen wird das Solenoid zu schwach,
um der nach oben strebenden Feder und der
nach unten wirkenden Schwere zu widerstehen;
die Bogenlänge wird so hergestellt. Eine ein-
fachere Form zeigt die sogenannte Gleitlampc
desselben Erfinders. Das Solenoid gleitet auf
zwei senkrechten Stahlstangen und würde her-
untersinken, wenn nicht eine als unterer Anker
dienende Zwinge dasselbe aufhielt. Am oberen
Anker ist der obere Kohlenhalter befestigt; die
untere Kohle ist unbeweglich. Sowie der Strom
geschlossen wird, werden beide Anker wieder
angezogen und die Stellung der Zwinge des
unteren erlaubt dem ganzen Apparate, herunter-
zugleiten, bis die Berührung der Kohlen dem
Strom einen anderen Weg öffnet. Der frei-
gewordene untere Anker sperrt dann ein wei-
teres Sinken, während die Feder den oberen
und mit diesem die obere Kohle etwas erhebt
Die Kohlen dieser Lampe sind von verschie-
dener Dicke, die obere 5 mm, die untere 15 mm
dick. Eine solche Lampe soll 20 Kilogramm-
meter Arbeitskraft in 30 Carcel umsetzen und
5 Stunden brennen. Eine weitere Lampe des-
selben Erfinders mit zwei Solenoidcn und etwas
abweichender Konstruktion war gleichfalls aus-
gestellt. Der Kern jedes Solenoids wird durch
Fig. 1.
eine Feder nach oben gezogen und verhindert
so das Sinken einer an sein unteres Ende
gehängten eigenen Hemmvorrichtung mit zwei
sich kreuzenden Stangen, deren obere Arme
beweglich mit einer Horizontalstange verbunden
sind, durch welche die Kernenden sich stecken,
während die unteren Arme der Stangen den
oberen Kohlenhalter zwischen sich nehmen. Die
oberen Kernenden verdicken sich zu kleinen
Ringankern, die bei Stromschliefsung nach unten
gezogen werden, wobei sich die unteren Arme
des Kreuzes öffnen und die obere Kohle sinken
lassen, bis sie durch die andere Kohle auf-
gehalten wird; dann kommen die dem Magnetis-
mus entgegenwirkenden Federn zur Wirkung,
das Kreuz wird mit den heraufgehenden Kernen
enger und fafst die obere Kohle wieder. Letz-
tere bewegt sich luftdicht in der Röhre zwischen
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JUNI i88j.
Borns, Elektrische Ausstellung im Crystai. Palace, London. 267
den Solenoiden , wodurch ihr Fall verzögert
wird. Schliefslich ist noch eine DifTercnziallampe
von Ge"rard zu erwähnen, welche alle Theile
der eben beschriebenen besitzt und sich von
ihr nur durch die DifTerenzialsolenoide unter-
scheidet; die untere Rolle besteht aus feinem
Draht und ist in der Nebenschaltung, die obere
dickdrähtigc Rolle dagegen in der Haupt-
schliefsung, und umgekehrt gewunden. Diese
Vorrichtung erlaubt die Benutzung für kontinuir-
liche und Wechselströme und ebenso Beginn
der Beleuchtung bei jeder Kohlenstellung, Be-
rührung oder Nichtberührung. Letzterer Fall
entspricht den ebenerwähnten Bedingungen; im
ersteren Fall empfängt die dicke Rolle der
Hauptschliefsung den Gcsammtstrom und er-
hebt den Kern , wobei die obere Kohle folgt,
während die feine Rolle die richtige Bogen-
weite aufrechtzuerhalten strebt; die Federn dazu
helfen hier lediglich das Gewicht der Masse zu
Fig. a.
tragen. Der bekannte »Bruleur« mit den vier
die Kanten einer umgekehrten Pyramide bil-
denden Kohlen wird wegen des unvermeidlichen
Geräusches jetzt weniger empfohlen. Gespeist
wurden diese Lampen von einer Siemens-
Maschine, für die eine kleine GeTard- Dynamo
als Erreger diente. Diese Dynamos werden in
verschiedenen Gröfsen gebaut, von denen eine,
So. 1, für eine Pferdestärke und eine Lampe zu
7 5 Carcel, in Fig. 1 abgebildet ist. Mit an-
deren Maschinen können dieselben kaum ver-
wechselt werden; innerhalb der Trommel sind
in Kreuzform die vier festen Elektromagnete,
denen die vier auf der Stahlaxe gleichfalls in
Kreuzform angeordneten Elektromagnete der
Armatur entsprechen, deren induzirte Ströme
von den Bürsten gesammelt werden. Die
Rollen haben sehr wenig Draht, und die Dynamo
kostet auch nur 400 Franken. Die ausgestellte
Maschine von etwa 0,3 m Trommeldurchmesser
machte 1 600 Umdrehungen.
Werder mann hatte nicht seine bekannten
Glüh -Bogenlampen, sondern 15 Bogenlampen
von John Lea gesandt, die in verschiedenen
Theilen des Palastes aufgehängt waren, theil-
weise, wie z. B. im Alhambrahof, ohne Glocken.
Hier kamen die lebhaften Farben des mauri-
schen Styls und das frische Grün der Farren-
kräuter zur vollen Geltung, und die Lichtsterne
waren glücklicherweise hoch genug, so dafs
man sich keine blauen Gläser zu wünschen
brauchte. Der Regulatormechanismus der Ijea-
Lampe ist ziemlich komplizirt, liefert aber auch
ein ruhiges Licht.
Von Mackenzic-Lampen waren drei vor-
handen, unter Aufsicht der Fabrikanten Strode
& Co. Die Mackenzie-Lampe gehört zu denen,
bei welchen für einen Augenblick die Kohlen
wieder zur Berührung gebracht werden, wenn
der Bogen zu lang geworden ist. Der Elektro-
magnet läfst dann seinen Anker, der ein Arm
eines Winkelhebels ist, los, und damit fällt die
obere Kohle am anderen Hebelarm auf die
untere Kohle, um sogleich bei plötzlich ver-
ringertem Widerstand wieder hochgehoben zu
werden. Bei jedem Loslassen des Ankers (und
gleichzeitigem Fallen der oberen Kohle) rückt
ein von diesem Anker gesperrtes Rad um einen
Zahn vor. Um dieses Zahnrad ist eine Kette
gewickelt, die eine in einer Röhre befindliche
Feder niederhält, welche letztere bei jeder
Drehung die auf ihr ruhende untere Kohle ein
wenig steigen läfst. Dadurch wird der Licht-
bogen auf konstanter Höhe erhalten, und die
richtige Bogenlänge also nur von Zeit zu Zeit,
unter augenblicklicher Erlöschung des Lichtes,
wieder hergestellt. Dieses momentane Aus-
löschen brauchte vielleicht kein ungewöhnliches
starkes Flackern zu verursachen ; man kann in-
defs nicht sagen, dafs die drei Lampen das
System empfehlen. Auch für diese arbeitete
eine Siemens-Dynamo.
Ch. Lcver, Manchester, hatte mit Werder-
mann zusammen die Beleuchtung des tropi-
schen Hofes am Nordende des Palastes über-
nommen, und die zwölf Lever-Lampen von je
1 000 Kerzen, im Verein mit drei Wcrdermann-
Lea zu je 2 000 Kerzen auf sehr eleganten,
bronzirten Pfeilern, machten diesen Theil des
Palastes zum bestbeleuchteten der Ausstellung.
Die Lcver-Lampe beansprucht Einfachheit, sie
erinnert an die Lampe von Brush, auch an
die oben beschriebene von Gdrard.
Die Gülchcr Company war gegen das
Ende der Ausstellung wohl am besten ver-
treten. Sie hatte fünf Dynamos verschiedener
Gröfsen aufgestellt, zwischen deren Drähten sie
in ihrer bekannten Weise neun Bogenlampen
zusammen mit 500 Glühlampen in Parallel-
schaltung anbrachte. Um einen der Haupt-
punkte des Systems , die niedrige Potenzial-
diflerenz, welche 60 Volt nicht Uberschreiten
soll, gehörig hervorzuheben, waren die Leitungs-
drähte theilweise unbedeckt gelassen.
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268
Abhandlungen.
Elkktrotkckn. Zeitschrift.
JUNI iS8j
Die Bogenlampen beleuchteten das Nordendc
des Nordschiffes, die Glühlampen zwei der an-
grenzenden mittelalterlichen Höfe. Die Gülc h e r
Company besitzt die Glühlampe von Crookes,
deren gewöhnliche Form (ein langer Zylinder,
Fig. j, mit dem sehr hochbeinigen M des
Kohlenfadens") etwas steif aussieht. Das eine
Zimmer war in eine recht hübsche Grotte ver-
wandelt, für deren Helligkeit aufser den zahl-
reichen Glühlampen noch eine looo-Kerzen-
lampc sorgte, die ihre Strahlen von oben herab
durch einen Glasstern sandte. Auch das an-
grenzende gröfsere Zimmer war geschmackvoll
ausgestattet; die rundlichen Glühlampen in .Milch-
glasglocken, die sich genau dem Halbkreisbogen
einer Thür anfügten, erinnerten allerdings an
sorgfältig angenähte-, glänzende Knöpfe.
In den benachbarten Räu-
men, dem italienischen Hofe,
sollte nach dem Kataloge
die Ferranti • Gesellschaft
Ficht spenden; die Anlage
war aber schließlich von
Crossley Brothers mit Bür-
gin-Dynamo und Swan- Lam-
pen übernommen worden.
Die British Flectric
Light Company sah, wie
verschiedene andere, die Noth-
wendigkeit nicht ein, während
der ganzen Dauer der Aus-
stellung, vom Dezember bis
April, den beträchtlichen ihr
nach dem Kataloge zugehörigen
Raum zu Gunsten einigcrSchau-
lustigen kostenfrei zu beleuch-
ten; der Norden war so nicht
nur angenehm kühl, sondern
theilweise geradezu finster, und
nicht etwa nur in Folge der
Fahrlässigkeit dieser einen Gesellschaft. Diese
Gesellschaft benutzt Gramme - Maschinen ver-
schiedener Gröfsen, die sämmtlich so einge-
richtet sind, dafs jede Armatur schnell durch
eine andere mit gleichem oder anderem Drahte
für Bogen- oder Glühlampen ersetzt werden
kann. An Stelle der früher fabrizirten Brockie-
Lampen haben sie neuerdings eine Lampe ein-
geführt, in der durch den Ansatz des Solenoid-
kerncs ein Rädersystem ausgelöst wird, dessen
letztes Rad, ein Zahnrad, in die obere Kohlen-
stange eingreift.
Die Duplex Company hielt nur bis Februar
aus. Warum diese Gesellschaft ihren Namen
wählte, sagt ihr Prospekt nicht; sie preisen in-
defs verschiedene Sachen an, für welche der
Name Duplex in gewissem Sinne zu panen
scheint, und liefern so auch seit einigen Wochen
Wimshursts Duplex -Induktionsmaschine, ohne
indefs mit dem Erfinder in Verbindung zu
stehen. Die Duplex- Wechselstrommaschine ist
eine Art Siemens-Maschine, bei der sich die
Armatur mit den Induktionsrollen zwischen den
selbst in umgekehrter Richtung rotirenden In-
duktorrollen dreht. Auf die Art liefse sich auch
filr gröfsere Maschinen eine verhältnifsmäfsig
bedeutende Geschwindigkeit durchführen; inwie-
weit die Maschine diese Neuerung befürwortet,
läfst sich nicht sagen, da die vorhandene Ma-
schine, soviel ich weifs, nie thätig war. Die
Duplex-Glühlampe ist die Erfindung von Dr. S.
H. Emmens. Sic enthält zwei Kohlenfäden,
die entweder gleichzeitig oder einzeln glühen
können. Die Einschaltung wird sehr einfach
durch «las Festziehen von Schrauben bewerk-
stelligt, verursacht also nicht mehr Mühe als
das Andrehen eines Gashahnes.
Liebet andere Ausstellungsobjekte ist es schwer
zu berichten. Die Ausstellung mag reichhaltiger
gewesen sein, als sie dem gelegentlichen Be-
sucher erschien; von den versprochenen Neue-
rungen fehlte aber der gröfste Theil und Er-
kundigungen nach dem Vorhandenen waren oft
unmöglich. Die magnetoelektrische Maschine
von Woolrich, Birmingham, hat historisches
Interesse. Mit einer Auslage von 3000 Mark
konnten 1852 20 Hufeisenmagnete und eine
Armatur mit vier Rollen und Kommutator an-
geschafft werden; je zehn Magnete von o,s m
Länge wurden auf einer Seite übereinandergelegt,
die anderen ihnen gegenüber in derselben Hori-
zontalebene, und zwischen den Schenkeln drehte
sich die Armatur. Die Verbesserung dieser
Maschine durch Wilde führte zu den jetzigen
Maschinen von William Elmore, die wie die
Woolrichs besonders für galvanische Zwecke kon-
struirt werden und eine bedeutende Leistungs-
fähigkeit erlangt haben.
AI. Trott er sucht das elektrische Licht nicht
durch Erhöhung der Lichtstärke, sondern durch
Verbesserung der Glocken billiger und ange-
nehmer zu machen und wendet damit seine
Aufmerksamkeit einem Gegenstande zu, den
man neuerdings zu sehr vernachlässigt hat.
Trott er erwägt ganz richtig, dafs eine Lampe
I zu 80 Kerzen billiger zu erhalten ist als fünf
zu 16 Kerzen. Kräftige Bogenlampen bedürfen
aber ihres grellen Lichtes wegen hohe Pfosten,
die den Dächern unnöthige Helle zuweisen,
oder Milchglasglocken, die 40 bis 60 ° 0 Licht
absorbiren. Sogar für Glühlampen erachtet
man häufig dämpfende Glocken für noth wendig;
bei matten Glasglocken verlieren wir aber immer
noch 25% Licht. Aufserdem wird für gewöhn-
lich nur das direkt treffende Licht nutzbar ge-
macht. Trotter nun benutzt Reflektoren und
löst ferner den einen zu starken Lichtpunkt in
eine grofse Zahl kleiner Lichtpunkte auf, die
nach allen Seiten ein mildes, gleichmäfsiges
Licht senden. Seine grofsen Laternen bestehen
aus zwei abgestumpften, zehnseitigen Pyramiden,
die mit ihren Grundflächen aufeinandergesetzt
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Elektrotkchn. Zeitschrift.
JUM188J.
Kleine Mittheilungen.
269
werden. Die obere ist innen mit Spiegelglas
belegt; die untere trägt zehn besonders ge-
gossene Scheiben von Flintglas von 1,51 Brech- j
ungsexponent. Die Aufsenseite dieser Gläser
ist durch eine Zahl horizontaler Furchen zer-
schnitten, welche eine Reihe paralleler prisma-
tischer Keile erzeugen, deren Krümmungen genau
berechnet sind. Alle gehören verschiedenen
Kurven an, und eine solche Scheibe würde, wie
eine Leuchtthurmlampe, den Lichtpunkt als
eine vertikale Lichtlinie erscheinen lassen« Die
Innenseite der Scheibe ist aber ferner mit senk-
rechten Furchen versehen, so dafs die Scheibe
aus einer grofsen Zahl von Lichtpunkten zu be-
stehen scheint, und die Lampe einen horizon
talcn Kreis beleuchtet, dessen Durchmesser das
Siebenfache der Lampenhöhe ist. Für Glüh-
lampen empfiehlt er unten abgerundete Zylinder
ähnlicher Art, welche aufsen die prismatischen
Ringe , innen senkrecht dazu vertiefte Furchen
haben. Man traut diesen ziemlich dickglasigen
Glocken zunächst nicht recht; sie sehen aber
verschwenderischer aus, als sie sind. Nach ver-
schiedenen Beobachtungen beträgt der Absorp-
tionsverlust 1 3 °/o (für gewöhnliches Fensterglas
io%)- Eine so bedeutende Lichtersparnifs
würde die gröfseren Auslagen für Laternen recht-
fertigen , besonders wenn man die theilweise
starke Abneigung des Publikums gegen Bogen-
lampen bedenkt.
Ende April ward die Ausstellung durch Preis-
vertheilung und darauf folgendes Diner würdig
geschlossen; von ersterer nahmen die Fach-
blätter kaum Notiz, das Diner ward dagegen in
den Zeitungen gebührend besprochen.
London, im Mai 1883.
Dr. Borns.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale Elektrische Aufteilung in Wien,] Um den Aus-
Meilern die Beförderung der Ausstellungsgüter nach Wien,
deren Zollhchandlung und Beförderung von den Bahn-
höfen sowie deren Rücktransport nach vollendeter Aus-
stellung /u erleichtern, hat die Ausslellungs-Kotnmission
die Finna für internationale Transporte .Schenker & Co.
in Wien, welche Filialen in Budapest, Bukarest, London,
München, l'rag. Tetschen a. K. und Triesl. sowie Ver-
tretungen in Antwerpen, Hamburg, Mannheim, Paris und
Rotterdam tiesitxt, Mir einheitlichen Leitung des gesammten
Speditionswesens autorisirt. Die genannte Firma wird
auch für die Aufbewahrung der Emballage wahrend der
Zeit der Ausstellung die nöthige Einrichtung treffen und
alle auf den Versand der Ausstellungsgüter Bezug haben-
den notwendigen Instruktionen den Ausstellern zukom-
men lassen.
[Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.] Ueber die Be-
leuchtung der Rotunde aus Anlafs der elektrischen
Ausstellung wird folgendes milgclhcilt : In der Höhe der
Latemengaleric soll eine Bogcnlichtlampe von 20000 Nor-
rualkcrzenstärkc ihren Lichtkegel nach abwärts senden, an
der oberen kleineren Galerie soll ein Lichtkraiit von
28 Bogenlichtlampen, jede zu 2 bis 3000 Kerzen, an der
unteren gröfseren Galerie ein solcher von 1 1 2 Bogen-
lichtlainpcn, jede zu etwa 1000 Kerzen, angebracht, und
aufserdem sollen noch 36 Bogcnlichter zu 500 Kerzen
auf dem Parterre der Rotunde vertheilt werden; in jedem
der 28 Bogen der Halbgalorie, welche die Rotunde um-
schliefst, wie auch in der Halbgalerie selbst, werden
Bogenlichtlampen von 800 Kerzen, im Ganzen also
56 solcher Lichter hängen, so dafs man das Lichtmeer,
welches an jedem Abende die weiten Räume der Rotunde
allein durchfluthcn wird, auf rund 265 000 Kerzen be-
rechnen kann. In den Transepten, Galerien und Höfen
wird neben dem Bugenlichte das Glühlicht zu vielen
Tausenden seine nicht minder wichtige und glänzende
Rolle spielen. Fugen wir noch hinzu, dafs für die Be-
leuchtung der Neben- und Aufsenräume, der Zufahrten
und Alicen u. s. w. noch 247 Bogenlichtlampen, jede von
etwa 1000 Kerzen, zu Gebote stehen, und dafs von der
Höhe der Laterne und des Hauptportales allabendlich
mehrere amerikanische Reflektoren, jeder von 10 000 Kerzen
Stärke, entfernte Objekte, wie z. B. den Stefansthurin, die
Karlskirche u. s. w., beleuchten werden, so kann man die
Summe des in der elektrischen Ausstellung an jedem
Abende erzeugten und verwendeten Lichtes auf rund
600000 Keucu. varantrhlagen — eine Summe, welche
die laut amtlichem Ausweise auf allen Strafsen und
Plätzen Wiens und seiner zehn Bezirke durch die Gas-
beleuchtung erzielte Lichtentfaltung von 120000 Kerzen
um das Fünffache übertrifft.
[Internationale Elektrische Ausstellung In Wien.] In der Sitzung
der Ausstellungskommission am 26. Mai wurde mitgetheilt,
dafs die Zahl der Anmeldungen auf rund 400 gestiegen
sei, von denen 70 auf Deutschland, 36 auf Frankreich,
19 auf England, 19 auf Italien, 10 auf Belgien, 9 auf
Amerika, 8 auf die Schweiz, 7 auf Rufsland, 4 auf Däne-
mark, I auf Holland, 1 auf Batavia und die übrigen auf
Oesterreich-Ungarn entfallen. Das franzosische Ministerium
für Post und Telegraphie für Frankreich, sowie die Kaiser-
lich Russische Technische Gesellschaft in Petersburg fUr
Rufsland hatten über die von ihnen gesammelten Anmel-
dungen noch keine Mirthcilungcn gemacht — Ein be-
sonderes Komilc unter dem Vorsitze des Hofrathcs
Dr. Brunner von Wattenwyl hat sich die Aufgabe gestellt,
während der Dauer der Ausstellung populär-wissenschaft-
liche Vorträge und Demonstrationen zu veranstalten und
für dieselben aus den Kreisen der Gclchrtcnwclt des In
und Auslandes bewahrte Fachmänner für diese Vortrage
zu gewinnen. — Im Nordwesthofe des Ausstcllungsgebiiudes
sind die Fundamentirungcn für das Kesselhaus und den
Schornstein so weit vorgeschritten, dafs am 9. d. M. die
Grundsteinlegung für den grofsen Schornstein vorge-
nommen werden konnte. Die Beschaffenheit des Bodens
hatte die Einrammung von nicht weniger als toi Piloten
für das Fundament dieses Schornsteins nothwendig ge-
macht, der vier Schlote in sich vereinigen wird. Bei
einer Höhe von 28,5 m wird er am Sockel 7 m im (Qua-
drat und am oberen Ende 5 m im (Quadrat messen. Das
Kesselhaus selbst wird Dampfmaschinen und Dampfkessel
der verschiedensten Systeme zur Erzeugung einer motori-
schen Kraft von etwa 1 400 PferdckraTten beherbergen, und
an dasselbe wird sich der von der Leobersdorfcr Ma-
schinenfabrik und Eisengicfserci errichtete Thurm für
die elektrisch betricl>cnc Seilbahn schlicfsen, welche die
Kohlen aus dem Lagerhause Uber das Dach der Nord-
galerie in das Kesselhaus fordern wird. — Am 15. Juni
wurde am Südeingange des Ausstellungsgeländes ein
Post- und Tclcgraphcnamt eröffnet unter der Benennung
» Wicn-Kotund««. Dasselbe wird dem Publikum von
8 bis 12 Uhr Mittags und von 2 bis 6 I hr Nachmittags
geöffnet sein.
[Telephon In London.] Wie Electrician. Bd. 10, S. 363
und 458, tnittheilt, halte die United Telephone Company am
28. Februar 1881 in ihrem Londoner Amte 845 Thcil-
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KLEINK MlTTHEILUNGKN.
El.EKTKOTXCHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI i*Sj.
nehmer; r882 war die«: Zahl auf 1505, am 27. Januar
1883 auf 2442, am 28. Februar auf 2541 and am 28. Man
auf 2606 gestiegen. Die Gesammtzahl der Anrufe in
den Tagen vom 15. bis 21. Februar betrug 1881 22256,
1883 48586 und 1883 95 108 oder durchschnittlich täg-
lich 4451 bciw. 9717 bezw. 19021; am 20., 21. und
22. Mari 1883 erreichte sie die Höhe von 19958, 19918
und 20715.
[Ausbreitung des Telephons,] Die Compagnie internationale
de« telephoncs macht Ober die gegenwärtige Ausbreitung
des Telephons folgende, in Lumicrc elcctriquc, Bd. 8,
S. 519 abgedruckte Angaben:
Europa . . 161 Städte mit 30066 Thcilnchmcrn,
Asien ... 7 - - 420
Afrika ... 4 • ■ 240
Amerika. . 126 - -47 185
Australien. 5 - - S0.7
Summa 303 Städte mit 78 808 Thcilnchmcrn.
Die einzelnen europäischen Staaten sind an den
oben gegebenen Zahlen folgendermaßen bethciligt:
mit
1 941 Thcilnehmem,
Dänemark . .
. I Stadt
516
Deutschland .
. 21 Städte
3°'3
•
Frankreich . .
. 18 -
4 437
Grofsbritannien 75
•
7 287
Italien ....
• 13 -
5S°7
Niederlande .
• 4 "
-
» 34°
Norwegen . .
2
745
-
Oesterreich. .
• 3 -
870
Portugal . . .
2
80
Rufsland . . .
. 6 -
« 35'
Schweden . .
• 5 -
-
* 554
Schweiz . . .
. 2
8*5
Spanien . . .
• 3 -
Die französischen Telephonanlagen stehen
zum Thcil
unter Staatsverwaltung, zum Thcil gehören sie der Com-
pagnie generale des telephoncs; die erstere erstreckt sich
auf 3 Städte mit zusammen 282 Theilnehmera, wogegen
die genannte Gesellschaft in 9 Städten vertreten ist und
daselbst 4155 Theilnchmcr zählt.
In Asien sind es China und Indien, welche Tclcphon-
esitzen, und zwar in folgenden Städten:
Hongkong mit 23
Shanghai 76
Bombay - 84
Calcutta 115
Madras
Kangoon .
28
45
49
In Afrika besitzen die Capstadt und Elizabethport zu-
sammen 47 Theilnehmer, sowie Alexandria und Kairo
zusammen 193.
Von den amerikanischen Staaten kommen auf:
Canada to Städte mit 3 256 Thcilnchmcrn,
Cuba 1 Stadt - 460
die Argentinische
Republik. ... 1 - - 700
Brasilien I • - 500
Mexico 1 • 700
die Verein. Staaten
v. Nordamerika 1 12 Städte - 41569
In Australien besitzen 4 Städte Telephonanlagen an
denen 637 Theilnehmer bctheiligt sind; aufserdem hat
Honolulu (Sandwichs -Inseln) Telephonverbindung und
260 Theilnehmer an derselben.
Nach einer in L'Elcctricitc (No. 46 vom 18. Novem-
ber 1882, S. 367) veröffentlichten Tabelle kam 1 Telc-
phon-Theilnchmer in den nachstehend genannten Ländern
auf die beigesetzte Zahl von Einwohnern: Deutschland
1 048, Oesterreich-Ungarn I 583, Belgien 399, Dänemark
590. Aegypten 2695, Vereinigte Staaten — , Grofsbri-
tannien 1790, Englisch Indien 8650, Frankreich 1082,
Italien 829, Mexico 807, Niederlande 562, Rufsland 6112,
Schweden 475, Schweix 277.
Hinsichtlich des Verhältnisses der Theilnehmer an
Telephonnctzcn zur Bevölkerungszahl der verschiedenen
Städte zeigt die nachstellende von La lumicrc cleclri<)ue
(Dd. 9, S. 55) nach den von der Compagnie internatio-
nale des telephoncs veröffentlichten Unterlagen zusammen-
gestellte Tabelle, dafs die kleineren Städte ein günstigeres
Verhaltnifs aufweisen, als die grofsen. Es kommen hier-
nach auf 1000 Einwohner in Europa Theilnehmer:
18 in Sundwalls (Schweden);
13 in Charleroy (Belgien);
7 in Sodcrhamm (Schweden), Zürich (Schweiz);
6 in Christiania (Norwegen);
5 in Verviers (Belgien); Genua, Sampicrdanna
( Italien ) ; Drammen ( Norwegen ) ; Stockhohn
(Schweden); Basel (Schweiz);
4 in Antwerpen (Belgien); Mailand (Italien); Helsing-
fors (Rufsland); Gothenburg, Malmö (Schweden);
3 in Mannheim, Kam, Turin, Amsterdam;
2 in Frankfurt a. M. , Gucbweilcr, Hamburg, Muhl-
hausen; Luttich (Belgien); Kopenhagen (Däne-
mark); Havre. Reims, Roubaix-Tourcoing, Calais
(Frankreich); Falmouth (England); Bologna, Flo-
renz, Livorno (Italien); Rotterdam, Aroheim
(Holland);
I in Crefeld , Leipzig , Stettin ; Ofcn-Pcst (Ungarn) ;
Brüssel, Gent (Belgien); Paris, Lyon, Bordeaux
(Frankreich) ; Newcastle , Colne, Manchester, Nel-
son, Liverpool, Preston, Wigan, Widermere, Belfast,
Bradford, Dcwsbury, Glasgow (England) ; Venedig
(Italien).
Weniger als I Theilnehmer kommt auf 1000 Einwohner
in: Altona, Barmen, Berlin, Braunschweig, Bremen,
Breslau, Köln, Deutz, Dresden, Elberfeld, Hannover,
Magdeburg; Wien, Tricst (Oesterreich); Lille, Marseille,
Nantes, Rouen (Frankreich); London, Dublin, Cardiff,
Cork, Hull, Leicester, Limerick, LondoBderry, Middle*-
borough, Newport, Plymouth , Sunderland. Watcrtord,
Wcst-Hartlcpool, Altringham, Bangor, Barrow, ßirkenhead,
Blackburn, Blackpool, Bolton, Bowdon, Carnaroon,
Chester, Chorley, Darwen, Fletwood, Heywood, Flint,
Holyhead, Lancastcr, Newtown, Rochdale, Southport,
Saint-Helens, Todmorden, Ulverston, Warrington, Wclsh-
pool, Wrcxham, Birmingham, Dudlcy, Dundee, Edinburg,
Grecnock , Halifax, Huddcrsfield, Lceds, Nottingham,
Paisley, Stourbridge, Wakeneid, Walsall, Wednesbury,
Wolverhampton (England); Catanca, Messina, Neapel,
Palenno (Italien); Haag (Holland); Lissabon (Portugal);
Moskau, Odessa, Riga, St Petersburg, Warschau (Ruf-
land).
In den Vereinigten Staaten Nordamerika»
stellt sich dieses Verhältnifs bedeutend gunstiger; es
kommen auf 1000 Einwohner Theilnehmer:
46 in Columbia;
34 in Clinton;
26 in Denver;
19 in Columbus;
18 in North-Attleboro ;
17 in Littlc-Rock, Omaha;
16 in Lcadville;
14 in Greenville, Providcncc, Worccster;
13 in Cumberland, Elgin. Wicksburg, Fitchburg,
Hartford ;
12 in Jackson, Meridian, Lowcll, Madison;
1 1 in Natchez, Pawtucket. Albany, Columbus, Dayton,
Evansvillc, New-Haven, Northatnpton, Selma;
10 in East - Grccnwich , Attleboro, Burlington, Man-
chester. Minneapolis;
9 in Joliet, Woonsockct, Wcsterly, Toledo, Wcstficld ;
8 in Cincinnati, Shreveport, Bristol, Augusta, Bloo-
mington, Loutsville, Norfolk, Saint-Paul;
7 in Boston, Amora, Valpariso, Warrcn, Milwaukec,
l'OTtsmouth, Savannah ;
6 in Evanston, Aberdcen, Yazoo-City, Trenton, Wil-
mington, Atlanta, Buffalo, Rochester, San-Francisco ;
5 in Chester, Pascoaq, Atchison, Charlestown, Cleve-
land, Kansas-City, Wilmington;
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Elkktuotbchn. Zeitsciihift.
JUNI My
Kleine Mittheilungen.
4 «»
3 in Baltimoore, Nashrille, Saint-I.oHis;
a in Philadelphia, Mobile, New- York.
In anderen Thcilen Amerikas ergeben sich noch
folgende Zahlen, ebenfalls auf lOOO Einwohner bezogen:
22 Theilnchmer in Victoria, 18 in London, 12 in Saint-
Jcan, Toronto, 1 1 in Ottawa, 6 in Montreal. 4 in Quebec,
sämmtlich in Canada belegen; 3 Theilnchmer in Halifax
(Canada), Buenos- Ayres (Argentinische Republik),
Mexiko; 2 Theilnchmer in Rio de Janeiro (Brasilien);
! Theilnehmer in Hamilton (Canada).
In Asien, Afrika und Australien kommen auf
looo Einwohner immer weniger als 1 Theilnehmer, aus-
genommen in Sidney und Melbourne, wo das Verhältnifs
etwas mehr als l betragt, und in Honolulu (Sandwich-
inseln), wo 26 Theilnehmer auf 1000 Einwohner kommen.
271
Handbuch, 4. Bd., S. 175) bei dem seinem
Zeigertelegraph beigegebenen Wecker für ein-
zelne Schläge den angezogenen Ankerhebel die
eine Rolle des Klektromagnctes durch Kurz-
schliefsung unwirksam machen liefs, um sicherer
ein Abfallen des Ankers bei jeder Unterbrechung
des Ruhestromes zu erreichen, trotz der Ab-
leitungen auf der Leitung.
[Elektrische Klingeln mit SelbstausschluTs.] In La
lumiere dectrique, Bd. 8, S. 520, sind zwei Ab-
änderungen beschrieben und abgebildet, welche
Lippens an elektrischen Rasselweckern vor-
genommen hat, um in den an den belgischen
Eisenbahnen entlang geführten Telephonleitungen
die Induktionswirkungen zu vermindern, welche
dort besonders störend auftreten wegen der
grofsen Anzahl von elektrischen Klingeln in
den Stationen. Bei der einen derselben liegt
in dem Stromwege Z, Z, durch den Elektro-
magnet £ vor dem einen Ende u>x der Be-
wickelung ein kleiner federnder Metallhebel m,
welcher auf einem Kontakte V aufliegt und von
diesem durch den Ankerhebel i abgehoben wird,
wenn letzterer angezogen wird; da aber der
Ankerhebel durch das Gestell A mit dem Ende w%
der Elektromagnetbewickelung verbunden ist, so
stellt der Ankerhebel k im Augenblicke seiner
Berührung mit m und vor der Unterbrechung
zwischen m und V eine kurze Schliefsung für
den Elektromagnet E her, welche das Eintreten
der Extraströme in die Leitung Z, Z, und das
Ueberspringen der Funken zwischen m und v
verhütet (vgl. auch S. 272). — Di« zweite An-
ordnung von Lippens ist weiter nichts als die
bekannte Klingel mit Selbstausschlufs, und zwar
in der seit einiger Zeit bei den deutschen
Fernsprechanlagen verwendeten einfachen Form,
und wenn J. W. Giltay in Helft in La lumiere
tHectrique, Bd. 9, S. 62, darauf hinweist, dafs
eine Klingel mit Selbstausschlufs bereits von
Schellen auf S. 713 der 5. Auflage seines
»Elektromagnetischen Telegraphen c beschrieben
und abgebildet sei, so könnte ergänzend hinzu
gefügt werden, dafs bereits Dr. Kram er (vgl
Dub, die Anwendung des Elektromagnetismus
2. Aufl., S. 390; Schellen, der elektromagne
tische Telegraph, 3. Aufl., S. 204; Zetzsche
[Wetzers elektrische Uhr.] Die für Hermann
Wetzer in Pfrontenj>_atentirte (No. 21383; vgl.
S.~I44) Neuerung' an elektrischen Uhren ver-
folgt denselben Zweck wie die auf S. 248 des
Jahrg. 1880 beschriebene und abgebildete Uhr
von Siemens & Halske, nämlich: die Stel-
lung des Zeigers von Zeit zu Zeit in regel-
mäfsiger Wiederholung durch einen von einer
Normaluhr entsendeten elektrischen Strom zu
berichtigen, mag die Uhr vor- oder nachgehen.
Dieser Strom durchläuft einen Elektromagnet;
letzterer zieht seinen Anker an, und dabei löst
der Ankerhebel einen Winkelhebel aus, welcher
dann, dem Zug einer Feder folgend, empor-
geht. Ist nun die Uhr weder vorgelaufen noch
zurückgeblieben, so schiebt ein Stift an dem
oberen Arme zwei Sperrkegel, welche an einem
mit dem Zeigerrohre verbundenen Stücke sitzen
und sich für gewöhnlich jeder in eines von
zwei auf der Zeigeraxe sitzenden Sperrrädern
mit entgegengesetzt gestellten Zähnen kuppelnd
einlegen, gleichzeitig etwas zur Seite, hebt beide
aus ihren Sperrrädern aus und kann dann zwi-
schen ihnen hindurchgehen. Ist die Uhr vor-
gelaufen, so trifft jener Stift auf den links
stehenden Sperrkegcl, hebt ihn zunächst aus
seinem Sperrrad aus und löst so die Kuppe-
lung des Zeigers nach links oder rückwärts;
gleich darauf legt sich der Spcrrkegel gegen
einen Anschlag, und nun schiebt der Stift am
Winkelhebel das die beiden Sperrkegel tragende
Stück sammt Zeigerrohr und Zeiger so lange
nach links (rückwärts), bis er endlich auch den
zweiten Sperrkegcl aufhebt und nun ebenfalls
zwischen den beiden Sperrkegeln hindurchgehen
kann. Ist dagegen die Uhr zurückgeblieben,
so trifft der Stift erst den rechten Sperrkegel
und stellt den Zeiger vorwärts, nach rechts, in
die richtige Stellung, worauf er wieder zwischen
beiden Sperrkegeln hindurchgehen kann. In
allen drei Fällen bringt schliefslich ein Excenter
den Winkelhebel wieder in seine ursprüngliche
Lage, so dafs er sich mit seinem unteren Arm
an dem nach Aufhören des Stromes durch die
Abreifsfeder wieder in seine Ruhelage gebrach-
ten Ankerhebel wieder fangen kann.
[Uhr mit funkenlosem Stromunterbrecher von Spellier.]
Um zu verhüten, dafs die Funken der Induktions-
ströme elektromagnetischer Instrumente die Kon-
taktflächen, an denen das OefTnen und Schliefsen
des Stromes erfolgt, angreifen, wendet L.
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272
Briefwechsel.
El.EKTROTF.CltN. ZF.tTSCirRirT.
JUNI 1883.
Spei Her bei seinen Uhren, wie im Journal des
Franklin -Institutes, Bd. 115, S. 225 mitgetheilt
wird, als Stromschlicfser eine Metallscheibe an,
die auf ihrer Stirnfläche so viele Platinstifte trägt,
als OefThungen und Schliefsungen des Stromes
in der Zeit einer vollen Umdrehung der Scheibe
verlangt werden; aufserdem ist neben dieser
Scheibe noch eine kleinere von Platin auf die
Steigradaxe aufgesteckt. Von den beiden Kon-
taktfedern ruht die eine, mit dem einen Pole
der Batterie verbundene, auf der kleineren Platin-
scheibe, während die andere durch den Elektro-
magnet hindurch mit dem zweiten Batteriepole
verbunden ist und mit jenen Stiften an der
gröfseren Scheibe in Berührung treten kann.
Kommt nun bei Drehung der gröfseren Scheibe
die zweite Kontaktfeder in Berührung mit einem
der Stifte, so ist der Stromkreis durch den
Elektromagnet geschlossen; er wird wieder ge-
öffnet, sobald der Stift die Feder verläfst. Etwas
oberhalb der zweiten Feder liegt aber noch
eine dritte, an welche sich die zweite einen
Moment, bevor dieselbe aufser Berührung mit
dem Platinstifte tritt, anlegt und hierdurch —
da von der dritten Feder ein Draht unmittelbar
nach dem zweiten Batteriepole geführt ist —
einen kurzen Schlufs der Batterie bewirkt, gleich-
zeitig aber auch einen kurzen Schlufs für den
bei Berührung der beiden Federn im Elektro-
magnet auftretenden Ocffnungsstrom. Der zwi-
schen den beiden Federn hergestellte Kontakt
dauert gleichfalls nur kurze Zeit, wird aber erst
wieder unterbrochen, nachdem beide Federn
vom Stift abgeschnappt sind.
[Tramwagen durch Elektrizität getrieben.] Unter Aufsicht
eine« Beamten des Board of Trade wurde Anfang Marz
in London eine Probefahrt mit einem Wagen der Pferde-
bahn gemacht, der durch elektrische Kraft getrieben
werden sollte. Der Versuch fiel ziemlich kläglich aus.
Auf gani. ebenem Grande ging es eine Zeit leidlich, bis
ein Kiemen locker wurde; nachdem dieser ausgebessert
war - - in der Zwischenxeit wurde das neulich beschrie-
bene Boot »Electricity»1) zu einer Spazierfahrt bcquut —
wurde etwa l km auf einem schwach geneigten Grunde
bergab zurückgelegt; bergauf ging es hernach erst mit
Pferden. Der Mifscrfolg dürfte mehr den ungeschickten
mechanischen Vorkehrungen als der zur Verfügung
stehenden elektrischen Kraft zuzuschreiben sein. Der
Wagen tragt eine Siemens Dynamo deren Axen-
drehung durch Kiemen auf eine besondere Axe und von
dieser dann durch Kiemen auf die Axen der vier Kader
selbst Übertragen wird. Eine Geschwindigkeit von 8 bis
13 km war beabsichtigt. Die Elektririt.1t wird von
50 Akkumulatoren zu je 36 kg, also I 800 kg Totalgewicht,
und mit einer elektromotorischen Kraft von 107 Volt
geliefert. Die Dynamomaschine ist fUr einen Strom von
60 Ampere bei 100 Volt construiit. Sie hat zwei Paar
Sammelbürsten an besonderen Hebeln befestigt. Bei senk-
rechter Stellung dieser Hebel berührt keine Bürste den
Kommutator; bei Rechtsdrehung fafst die untere Bürste
rechts und die obere links, und der Wagen geht vor-
wärts, bei Linksdrehung rückwärts. Die Geschwindigkeit
der Hewegung kann durch Ein- und Ausschalten einzelner
Akkumulatoren rcgulirt werden; beim Anhalten wird der
Strom unterbrochen und eine Bremse angezogen. Der
\ Klcktrotcrhnische Zeiu.;hnfi, 1883, S. 35.
Fehlversuch ward natürlich in allen Blattern besprochen,
da ein zahlreiches Publikum hatte sehen können, wie der
elektrische Wagen wirklich von Pferden von der Stelle
bewegt werden konnte. Oeffentlichc Versuche derart
sollten nur nach gehöriger Prüfung unternommen werden.
f Elektrische! Lkht für das engliKhe Parlament.] Der Efssa.il,
die Bibliothek und andere Räume für die Mitglieder des
I louse of Coinmons werden seit Ende Mfiri mit 268 Edison-
Glühlampen beleuchtet, die ihre Dampfkraft von einer
30 pferdigen Maschine erhalten. Das nöthige Kabel hat
eine Länge von nicht ganz 50 m. Der Sitzungssaal selbst
empfangt nach wie vor sein Gaslicht von oben her, durch
eine Glasplatte fallend.
[Elektrische Sterne fSr Theater-Feen,] Im Savoy - Theater au
London erscheinen die Feen neuerdings mit einer kleinen
Glühlampe in ihrer (Joiffüre und legitimiren sich dadurch
einfach und Uberzeugend als Repräsentanten der Geister-
welt. Die betreffende Fee trägt auf ihrem Kücken,
durch die Flügel verdeckt, einen kleinen Kasten mit
zwei Plante-Akkumulatorcn, die nach Ladung von einer
Stunde mit einem Strome von etwa 2 Ampere eine
Glühlampe von zwei Kenten eine Stunde lang brennend
erhalten können. Die Leitungsdrähte zur Lampe sind
biegsam. Diese Fecnutensilien belasten das ätherische
Wesen leider mit gut vier Pfund.
[Elektrische Beleuchtung des Dampfen . Tarawa.. ] ') Die
Edisonlampen haben sich während dor ersten Reise des
Schiffes nach Neu-Seeland bewährt; von den 150 Lampen
versagten nur 10, was für eine neue Anlage günstig ge-
nannt werden kann.
BERICHTIGUNG.
In No. 18 der Zeitschrift »L'electricittU vom
5. Mai d. J., S. 213, wird als Verfasser eines in
der österreichischen Zeitschrift »Der Elektro-
techniker» abgedruckten Aufsatzes >Ueber elek-
trische Kraftübertragung« der Ehren • Präsident
unseres Vereins, Herr Staatssekretär Dr.
Stephan bezeichnet. Wir berichtigen diese
Angabe dahin, dafs, wie in der zitirten Quelle
unzweideutig angeführt ist, der betreffende Aufsatz
ein Referat Uber einen in der April • Sitzung
des elektrotechnischen Vereins in Wien ge-
haltenen Vortrag des Herrn Hofrath Prof.
Dr. J. Stefan in Wien ist. Die Redaktion.
BRIEFWECHSEL.
Sehr geehrter Herr Redakteur!
In dem April -Hefte dieser Zeitschrift, S. 179, ist ein
Artikel enthalten: »De Kabaths Akkumulator», worin es
am Schlüsse heifsl: »Versuche, angestellt im t'onservatoirc
des Arts et Metiers, ergaben, dafs ein Akkumulator von
35 kg Gewicht 619500 Coulomb oder rund 500000
Coulomb lieferte; «lies giebt bei 16 Ampere u. s. w.«
Nun ist von solchen Versuchen Uber de Kabaths Akku-
mulator bisher nichts bekannt geworden, dagegen haben die
bekannten Versuche von Allard, Blanc u. s. w.. Über
die im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift, S. 149, be-
richtet ist, mit dem Faureschen Akkumulator an dem
oben bezeichneten Orte stattgefunden, die Zahl der Cou-
!| Elektrotechnische Zcit>ci>nfi, 1883, S. 331.
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El-EKTROTECIIN. ZEITSCHRIFT.
UM .883.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
273
Hochachtungsvoll
H. Aron.
Faurc«.
Unser Korrespondent bemerkt hierzu, dafs er nicht
nach der von dem Herrn Einsender angegebenen Bro-
schüre, die er nicht für zuverlässig genug hielt, sondern
nach einem längeren Artikel des Engineering, Bd. 34,
S. 199, berichtete, aus welchem auch die mitgethcilten
Zahlen entnommen sind.
Die vier letzten Absätze (Beziehungen zwischen Lampen-
zahl und Akkumulatoren) betreffen allgemeine Verhält-
nisse und beziehen sich nicht speziell auf de Kabaths
Konstruktion, zu welcher Annahme die für »Kleine Mit-
theilungen« gebotene kurze Form des Titels wohl ver-
leiten konnte; die angeführten Versuche sind zweifellos
diejenigen, welche der Herr Einsender im Auge hat. und
die Berichtigung dankenswerth. Die Red.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
•lomb und Ampere ist ebenfalls dieselbe wie oben, nur
wogen die Elemente nicht 35 kg, sondern 43.- kg, aber
die Anzahl der Elemente war 35. Es konnte somit sehr
wohl ein Irrthum vorliegen, der sich aus der Quelle er-
klären dürfte, aus der der Berichterstatter dieser Zeit-
schrift, meiner Meinung nach, hauptsächlich geschöpft
hat. Ich halte für diese Quelle eine von Kabath ver-
breitete Broschüre: » Accumulateurs electriques ä lames
gauffrees, Systeme N. de Kabath«. In dieser heifst es
Seite 25: »les experiences faites au Conservatoire sur les
piles secondaires ') du poids de 35 kg ont montre etc.«, 1
und nun folgen die obigen Angaben. Schon als ich vor
langer Zeit jene Broschüre las, hielt ich es für leicht
möglich, dafs durch eine solche Angabe in einer Mono-
graphie Uber den Kabathschen Akkumulator die Meinung
enistchen könne, als handelte es sich bei den Versuchen
in der That um diesen ; dafs meine Befürchtung be-
gründet war, scheint mir der besprochene Artikel dieser
Zeitschrift zu beweisen , und erlaube ich mir auf diesen
Irrthum aufmerksam zu machen.
[No. 20825. Induktive Stromabzweigung. B. H.
Enuma in Amsterdam.] Dieses System der Strom-
vertheilung soll gestatten, den elektrischen
Strom ohne Schwächung in allen Richtungen
abzuzweigen. Der Hauptdraht, durch welchen
der vom Generator erzeugte primäre Strom ge-
führt wird, kann ober- oder unterirdisch ver-
legt und entweder zur Stromquelle zurück oder
zur Erde, welche dann als Rückleiter dient,
geführt werden. Ueberall da, wo eine Ab-
zweigung stattfinden soll, wird dieser Haupt-
draht als primäre Wickelung einer Induktions-
rolle um einen Kern aus Eisendrähten gewun-
den, während die sekundäre Wickelung der so
gebildeten Induktionsrolle einen Zweigstromkreis
bildet, der entweder ebenfalls in sich oder
durch die Erde geschlossen werden kann. Ist
eine noch weitere Verzweigung geboten, so
dient dieser sekundäre Draht nun wieder als
primärer einer oder mehrerer gleichartiger In-
duktionsrollen, deren sekundäre Wickelungen
nun tertiäre Ströme weiterführen u. s. f.
[No. 21058. Neuerung in der metallischen Verbin-
dung von Blitzableitungsdrähten. J. Kernaul in München.]
Die Verbindung der Blitzableitungsdrähte erfolgt
durch eine nach beiden Knden a, a hin konisch
auslaufende Hülse aus Kupfer, welche auf der
Langseite mit einer länglichen Oeffnung b ver-
sehen ist. Die Drähte werden an den Enden a
eingeführt, durch die Oeffnung b geschoben,
hierauf umgebogen und wieder zurückgezogen,
wobei sich dann die so verdickten Enden fest
gegen die konischen Wandungen der Hülse
pressen. Zur besseren metallischen Verbindung
zwischen Drähten und Hülse kann diese letztere
dann noch durch die Oeffnung b mit Metall aus-
gegossen werden.
[No. 20596. Neuerungen an Bunsens Kohle-Zink-
Elementen. K. Trorbach in Berlin.] Die Neuerungen
bezwecken eine bequemere Handhabung der
Bunsen'schen Elemente, welche dadurch er-
reicht wird, dafs das Element,
um aufser Aktion zu treten, ein-
- A facn umgestülpt wird, und um-
* 3^ gekehrt, wenn ein Strom er-
zeugt werden soll. Die Figur
zeigt das Element aufser Thätig-
keit. Der Glaszylinder a ist
oben und unten durch zwei
Hartgummiplattcn b', b" säure-
dicht abgeschlossen, an deren
ersterer sowohl das Kohlen-
prisma e mittels Schraube // als
auch der poröse Thonzylinder /
und der diesen umschlicfsende
Zinkzylinder k befestigt sind.
In die andere Hartgummi-
platte b" ist die mit Deckel-
schraube /' veschlossene Glas-
glocke g eingesetzt, welche in
der gezeichneten Eage des Ele-
mentes die Salpetersäure auf-
nimmt, während die verdünnte Schwefel-
säure, welche durch die mit Schraube m ver-
schlossene Füllöffhung eingeführt wurde, diese
Glasglocke umgiebt. Die Klemmschrauben c,
welche durch die die Platten b' und b" zu-
sammenhaltenden Stangen d und die im Grund-
rifs angedeuteten diagonalen Drähte mit den
Elektroden e und k verbunden sind, dienen
zur Ableitung des Stromes.
[No. 20629. Neuerungen an Telephonen. H. H.
Eldred in Paris.] Das hier patentirte Telephon
ist ein Batterietelephon, bei welchem die die
Stromundulationen bewirkenden Kontakttheile
gebildet werden durch das metallische Dia-
35
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274
El.F.KTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI ittj.
phragma D, eine Unterlagsplatte / aus Bronze
oder ähnlichem Metall und eine Platte H aus
komprimirter Kohle, deren Durchbohrungen h
mit gepulverter Kohle ausgefüllt sind. Ein
starkes Metallnet/ G schützt das Diaphragma D
und die darunter liegenden Theile vor äufseren
Einflüssen. Das Diaphragma D ruht auf einem
die Unterlagsplatte / umschliefsenden Kautschuk-
ringe K und wird von einem Kupferring A im
(Jehäuse /? festgehalten. Die Leitungsdrähte I\ P'
sind einerseits mit dem Ring A und also mit
dem Diaphragma und andererseits mit der
Unterlagsplatte / verbunden. Zwei Schall-
löcher /, /' erleichtern die Zirkulation der Luft
im Apparat. Ein solches Telephon kann mit
mehreren Kohlenplatten hergestellt werden, und
die entsprechenden metallischen Theile sind
dann mit je einer besonderen primären Spirale
verbunden, während die entsprechenden sekun-
dären Spiralen unter einander verbunden sind
und das eine Ende dieser sekundären Leitung
nach der Erde, das andere nach der Leitung
führt. C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
W. v. Beet«, Leitfaden der Physik. 7. Aufl. 8°. Leip-
zig, Griebens Verlag. 4 M.
Sir William Siemens, Einige wissenschaftlich techni-
sche Fragen der Gegenwart. 2. Folge. Berlin 1883.
Julius Springer. 2,43 M.
C. Lalling, Ucbcr Bewegung elektrischer Thcilchen nach
dem Webcr'schen Grundgesetz der Elektrodynamik, 40.
Mit 7 Tafeln. Leipzig, Engelmann. 6 M.
H. SOhren, Die internationale elektrische Ausstellung in
München. Bericht an die Gemeindeverwaltung der
Stadt Bonn. Bonn 1883. P. Ncusscr.
D. F. Tieftrunk, Elektrizität und elektrische Beleuchtung.
Vortrag, gehalten im Gustav-Adolph-Verein zu Magde-
burg. 1883. E. Bänsch jun.
Uebersichtskarte des Telegraphennetzes der österr.-
ungar. Monarchie, Ausgabe 1883. K. K. Telegra-
phcn-Zentraldepot, Wien.
W. H. Preece, The effect* of temperature nn the
elcctromotivc force and resistance of baiterics. Bro-
chure, 16 S. London 1883. HarrUon & Sons.
E. Hospitalier, Formulairc practique de l'elcctricien.
Premiere annee 1S83. I vol. in 18. cartonnc. Paris.
G. Massow. S fr.
V. Flamadie, Capitainc-conimnndant d'artilleric beige,
L'art de La guerre ä l'exposilion d'electricite de I'aris
en iSSl. 2. partic. Bruxcllcs 1883. A. Lefevre.
Ed. et Ehn. Picard, Code general des breveti d'invcn-
tion. Bruxclles, Larcier— Paris. Pcdonc — Louriel.
Gaetano Barbiero, Sommario de fisica terrestra.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
,TJie mit einem * versehenen Zeitschriften befinden »ich in Her
Bibliothek de* F.lckrrotechnischen Vereint.)
•Sitzungsberichte der kgl. preufs. Akademie der
Wissenschaften zu Berlin. 1883.
No. 8. FRITSiH, Bericht Uber die Fortsetzung der Unter-
suchungen an elektrischen Fischen.
No 16 17. E. uv Bois-Rrymond, Uebcr sekundär-elektro-
motorische Erscheinungen an Muskeln, Nerven und
elektrischen Organen. — v. Hei.mhoi.tz, Bestimmung
magnetischer Momente mit der Waage. — Quincke.
L'eber die Diclcktrizitäts-Konstantc und die elektrische
Doppelbrechung isolirender Flüssigkeiten. — KONDT,
Ueber eine einfache Methode zur Untersuchung der
Thermo-Elektrizität und Piezo-Elektrizität der Krystallc.
No. 18. Kohlrausch, Leber ein Verfahren, elektrische
Widerslände unabhängig von Zulcitungswidcrständcn
zu vergleichen.
' No. 21. G. Kirchhoff, Ueber die elektrischen Strömun-
gen in einem Kreiszylinder.
•Centralblatt für Elektrotechnik. München 1883. 4 Bd.
No. 12. Anwendung der elektrischen Beleuchtung zu
Kriegszwecken. — Korrespondenz : Elektrische Zentral-
station in Mailand. — Elektrizität - Ausstellung in
München ! Telegraphie (Elektromagn. Kopirapparat von
Bcucker. Stationswecker von Lambcrg). Elektrische
Lichtbogenlampen. — Kleine Minheilungen : Elektri-
sche Ausstellung in Wien ; in Königsberg i. Pr.
1 No. 13. Der Sicmens'schc Energiemesser. — Dr. Wif.ti.is-
rach, Theorie des Mikrotelephons. — Die elektrischen
Mefsinstrumente. — - Ad. Prascii, Vergleichende Studien
Uber die verschiedenen Methoden zum Betriebe der
durchlaufenden Glockcnsignalc der Eisenbahnen. —
Elektr. Beleuchtungen von Gottlob SchäfTer, Gottingen.
No. 14. Etwas über technische Terminologie. — Kor-
respondenz: Elektrische Beleuchtungscinrichrung des
Varictc-Theätre in Paris. — Bericht Uber die elektro-
technischen Versuche in München. — An. Prasch,
Vergleichende Studien u. s. w. — Bogenlampen von
Abdank. — Elektr. Mefsinstrumente (Die Elektrometer).
Wiedemanns Annalen der Physik und Chemie.
I-cipzig, 1883. 19. Bd.
1. Heft. C. Bauer, Ein neues Radiometer. — H. Item,
Ueber den galvanischen Leitungswiderstand des Philo-
melan. — H. Hertz, Ueber eine die elektrische Ent-
ladung begießende Erscheinung. — C. Fromme, Elek-
trische Untersuchungen. — J. FrOhmch, Ueber die Be-
stimmung des Ohm auf dynamometrischem Wege.
— F. Kom. rausch, Ueber die Messung lokaler Varia-
tionen der erdmagnetischen Horizontalintensität. —
F. Koch. Untersuchungen über die magnet-elektrischen
Rotarionscrschcinungcn. — W. Voigt, Beobachtungen
rar Prüfung der Theorie der Nobili-Guebhard'schen
Ringe. — K. Vierorpt, Messung der Schallschwächung
im Telephon. — A. Oherbkck, Ueber elektrische
Schwingungen mit bes. Berücksichtigung ihrer Phasen.
2. Heft. E. EuLUND, Untersuchungen Uber die Wärme-
veränderungen an den Polplatten in einem Volta-
meter beim Durchgang eines elektrischen Stromes. —
C. Fromme, Elektrische Untersuchungen. — W. C.
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ELEKTROTECHN. ZEtTSCHRtTT.
JUNI 1SS3.
Zeitschriftenschau.
275
Kontgen, Bemerkung zu der Abhandlung des Herrn
A. Kundt: »Leber das optische Verhalten de* Quarzes
inj elektrischen Felde. — V. Doocak , Ucber einige
Versuche mit statischer Elektrizität. — F. Braun. Einige
Bemerkungen über die unipolare Leitung fester Körper.
3. Heft. J. Elster und H. Gkitel. Notiz Uber trockene
Ladungssäulcn. — L. F. Blake, Ucber Elektrizitäts-
cnrwickclung bei der Verdampfung und über die elek-
trische Neutralität des von ruhigen clektrisirten Flüssig-
keitsflächen aufsteigenden Dampfes. — K. Antomk,
Ueber einige Kunstgriffe bei der Behandlung der
Iloltz'schen Influenzmaschine und Uber eine zu dieser
Maschine gehörige Trockenlampe. — L. Gkossmann,
Berichtigung zu der Abhandlung: Das Produkt innerer
Reibung und galvanischer Leitung der Flüssigkeiten
ist konstant in Bezug auf die Temperatur.
Repertorium der Physik von Exner. München 1883.
19. Bd.
4. Heft. MaScart, lieber das elektrochemische Acqui-
valent des Wassers.
Tbe amerlcan Journal of science. (Siluman.) New-
Häven, Conn. 1883. 25. Bd.
No. 148. \V. Hallock, Smec battcry and galvanic polari-
tation. — M. Mascart , Magnclic storms. — G. C.
Foster, Determination« of the Ohm.
'Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart 1883.
248. Bd.
Heft 4. L. ZejInufr. Ucber den Ursprung der atmo-
sphärischen Elektrizität und deren Zusammenhang mit
den elektrischen Erscheinungen auf der Erdkugel. — ■
Neuerungen an Telephonen und Mikrophonen von
Dolbear, S. Kussel, Lockwood und Bartlett, C Ader,
L. ScharnwebeT, Konigslicb, Sasserath, Lehmann, Bell,
Böttcher, Baylay. — Elektromotorische Kraft der Dy-
namomaschinen von Dcprez, Lcvy bezw. Frölich. —
— Scrivanow's Chlorsilber-Elenient.
Heft 5. L. Zehnder, Ueber den Ursprung der atmo-
sphärischen Elektrizität etc. — Neuerungen an Tele-
phonen und Mikrophonen von Klinkcrfucs, der Conso-
lidated Telephone Company in London, Edison, Bou-
det, Kotyra, Goloubitzky, Hopkins, A. d'Arsonval, Bin-
der, Short, Husband, Cuttriss, Rogers, Thornberg, Blyth
und Lüdtge. — Versuche mit Lichtmaschinen und
Lampen (Ausstellung, Paris 1S81). — Arnoldi's Mano-
meter mit elektrischem Alarm. — Duggans Kabclröhren.
Stein s Taschcn-lnductionsapparat für ärztliche Zwecke.
Heft 6. Msxim's Herstellung von Kohlenfäden für elek-
trische Lampen aus teigiger Masse. — P. Jordan,
Ucber die elektrische Beleuchtung des Savoy- und des
Brünner Theaters. — R. G. Brown's elektrischer Regu-
lator für Schiffsmaschincn. — G. Tissandier's elektri-
sche Steuerung für Luftballons. — Gaulard und Gibbs'
System der Elektrizitatsvcrtheilung. m
Heft 7. Ch. Lcvcr* elektrische Bogenlampe. -- H. Maxim s
elektrischer Fcuersignal- u. Löschapparat. — L.Spellicr's
funkenloser Stromunterbrecher. — H. Aron's Herstellung
von Metallodium für elektrotechnische Zwecke.
• Centraiblatt der Bauverwaltung. Berlin 1883. 3. Jahrg.
N<>. 20. Elektrische Beleuchtung in London. — Eine
probeweise Beleuchtung des Wiener Hofoperntheaters
mit elektrischem Licht.
'Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 39. Prickens elektrische Zündung im Mainzer Stadt-
theater.
•Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin 1883.
3. Jahrg.
No. 4. Dr. A. LfcMAN, Apparat zur automatischen Rc-
gistrirung der Intensität von Erdströmen.
Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt. München
1883. 15. Jahrg.
I. Heft. Methode und Ausführung der elektrotechnischen
Verbuche im Königl. Glaspalast zu München während
der Elcktrizitätsausstellung im Jahre 1882. I. Ueber
Instrumente zur Messung mechanischer Arbeit, ins-
besondere Uber die Arbcitsmes«ungen an dynamo-elck-
trischen Maschinen von- Pu>f. M. Schröter. II. Ueber
elektrische Messungen an Dynamomaschinen von Dr.
Em. Pfeiffer. III. Ueber Lichtmessungen von Prof.
Voit.
'Allgemeines Journal für Ubrmacherkunst. Leipzig
1883. 8. Jahrg.
No. 17. Ueber galvanische Nickelplattirung.
No. 19. Zur Theorie der magnetischen Kraftlinie.
No. 21. Elektrizität als eine Art der Bewegung.
* Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften.
Wien 1883. 86. Bd.
5. Heft. Margitles, Notiz Uber den dynamoelektrischen
Vorgang. — Ki.emencic, Ucber die Kapazität eines
Plattcnkondensators.
'Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und
Architekten-Vereins. Wien 1882. 8. Jahrg.
No. 18. C. Sciiwieüer, Ueber die Bedeutung elektrischer
Bahnen für die Bewältigung des Lokalverkehrs, speziell
in Wien.
'Oesterreichische Eisenbahn - Zeltung. Wien 1883.
6. Jahrg.
No. 1 5. Verbreitung des Telephons.
'Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 18. Elektrische Lokomotivbelcuchtung.
No. 22. Leistungsfähigkeit de« Typendruckers von Phelps.
'Journal telegraphique. Berne 1883. 7. Bd.
No. 5. Kothen, La telephonie en Suisse. — Alb. Peter-
sen, Systeme de quadrupler. — Exposition generale
italiennc de Turin 1884: dispositions reglenientaires
pour l'cxposition d'clcctricitc. — Publications offizielles:
Arrangement entre la Turquic et la Bulgarie.
Supplement zu No. 5 : Nomenclaturc des cdbles formant
le reseau sous-marin du globe, dressee d'apres des
documents officiels par le burcau internationale des
administrations tclcgraphiqucs.
•Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnlque).
Zürich 1883. I. Bd.
No. 17. L. Zehndkr, Ueber den Ursprung der atmo-
sphärischen Elektrizität u. s. w.
No. 19. Der Erfinder des Glühlichte».
'The Philosophlcal Magazine. London 1883. 15. Bd.
! No. 95. M. Bosanqükt, On permanent magnetism. —
Sil. Bidwkll , On a method of mcasuring electrical
resistances with a constant current. — J. B. Cavron,
The auroral beam of November 17. 1882. — W. E.
Ayrton and J. Perry, The resistance of the electric arc.
'The Telegraphlc Journal and Electrical Review.
London 1883. 12. Bd.
No. 283. The Amendement of the law relating to letters
patent for inventors. — The chemistry of the Plante
and Faurc accumulators. — At.KX. Siemens and Edw.
Hopkinson, I. The transmission of power by electri-
city. II. The Portrush electrical railway. — Trouve's
bichromate of potash battcry. — Stroh's microphonic
experiments. — The experiments of transmission of
power at the chemin de fer du Nord. — Mors System
of electrical railway signalling. — The Manchester elec-
trical and Engineering exhibition. Telephonie Com-
munications between New-York nnd Chicago. On the
j theory of elcc'romagnetic machin es, Joubert.
No. 284. The governement patent bill. — On prcjudical
actions in dynamo- electric machincs. — C. Abel,
Electricity applied to explosive purposes. — The Cham-
berlain gaslight. — Amperemeter for electric light
Installation« and other purposes; H. F. Joel. — Electric
light leads. — Blyth's solenoid galvanometcr or Am-
peremetcr.
No. 285. The telcphonc. — H. F. Joel, On a new form
of resistance with spiral coils of wire. — Electric light
installations for oftiees etc. — Electric Ughting in
Nottingham. — J. Moser, The transmission of energy
by battcrics of electrical apparatus.
1 »The Electrician. London 1882. to. Bd.
No. 24. Swan's therrnoscope. — Telephonie communi-
cation in Leeds. - Luuiinosity of the rsagnetic field.
— Electric lighting and the Board of Trade. —
Ol.Heavxsidr, Some clcctrostatic and roagncticrclations.
35*
Digitized by Google
Zeitschriftenschau.
ElEKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUNI 1883.
— A guidc to prncticc in thc suhmarinc cablc tcsting
room (XXI). — The Institution of Civil Engineers:
l*rnf. Ann., Electricity applied to explosive purpose*.
— Mr. Chamberlain and the electric lighting coropanies.
• Elcctrician« Supplement No. 3: Table showing loss
of potential, in Volts, in 100 yards outgoing and
100 yards of returning lend; all thc current being
taken of at thc far end. — A. Stroh, Microphonic
contacts. — J. J. Fahik, An episode in the early his-
tory of the telegraph. — Thc chetnistry of the Plante
and Kaurc accumulalors (V). — Sil. Biiavm.i., <)n
microphonic contacts.
No. 25. Thc Brush system in Abcrdccn. — Thc telc-
phonc in Brooklyn. — Thc bursting of armalures. —
A firedamp indicator. — Resistance of the electric arc.
— l'rospccts of electric lighting. — Repairing cablcs
of Sicily. — Ol.. IIea VISIDE, Sonie elcctrostatic and
magnetic rclations. — A guidc to practicc etc. (XXII).
— l'rof. J. Bi.yth, Thc practical measurement of elec-
tric currents and clcctromotivc foice. - Elcctto pul-
veriscr and amalgamator. ■ - Electric lighting of Notting-
ham. — J. T. Si-rague, Magnetism. - — J. Prohert and
Al.E. W. SowARl), On the influcncc of surfacc-coiidcn-
sed gas upon thc action of thc niicrophonc.
No. 26. Australasian Electric Light Company. — A guidc
to practice etc. (XXIII). — Electric lighting of Canter-
bury (Report of Mr. T. H. Blakcslcy). — The Institu-
tion of Civil Engineers : \V. Thomson, Electrical units
of measurement. — Long distance telephony. — J. T.
Si-racie, Magnetism.
II. Bd., No. 1. Injuring telephonc wires in London. —
Legal decision as to electro-plating patents. — Electric
lighting in thc house of common«. — Dr. Norvin
Green. — G. Kait, On electric Street mains. — Ele-
mentar)- clcctricity (IX). — Kocks ahead. — G. A.
Hamilton, On a simple formula for determining the
insulation of a section of wire, measured through an
intermediale lead. — Practical telephony. — J. J. Fahik,
A history of electric telegraphy to thc year 1837. —
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van Choate, New-York). 4148. Gcncratiog, intensi-
fying and accumulating electrical energy; P. UK Villieks,
London. — 4149. Apparatus for hanging and renioving
electric lamps etc.; A. M. Clark, London (H. G.
FtsKK, Springficld, Mass., U. S. A.). — 4158. Appa-
ratus for mcasuring and registcring electric currents;
A. L. Line». London. — 4178: Sccondary or storage
battcries; D. G. Fitzgerald and T. J. Jones. London,
— 4186. Construction of voltaic battcries; L. Hart-
mann, London. — 4192. Eleclro-hydraulic nieter; R.
Hammo.nl> and L. Goldenuerg, London. — 4198.
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T. Scott, Stratford, Essex. — 4238. Manufacture of
incandcsccnt lamps etc; W. Crookes, London. —
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nes etc.; T. Donnitiiorne, London. — 4251. Obtai-
ning and utilising electric currents; T. Slater, Lon- :
don. - - 4254- Voltaic battcries; F. \V. Duriiam, New
Barnet, Herls. — 4266. Storing electric energy; T.
Slater, London. — 4273. Casting metals for electro-
des etc.; IL Woodwaru, London. — 4286. Electric |
l>ell and signal apparatus; T. B. Brailsforl», London.
— 4289. Needle instruments for speaking telegraphs;
E. J. Hoi'ghton, I/Ondon. — 4303. Electrical storage
batteries; FrankI-ANI», London. — 4376. Dynamo-
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and J. Schaschl, Graz, Austria). — 4248. Galvanic
batteries; G. C. V. Holmes and S. H. Emmens,
London. — 4260. Electric governor for steam en-
gines etc. A. Bi.echynuen , Newcastle - on • Tync.
— 4270. Apparatus for generating electricity etc.;
W. R. Lake, London (E. Brard, La Rochellc, France).
— 4299. Accumulators or sccondary battcries; \V. A.
Bari.ow, London (L. Encausse and Cancsie, Paris).
— 4304. Electric lamps; J. G. Statter, Snapethorpe,
Yorks. — 4316. Secondary or storage batteries; F. J.
Chekshrouch, Liverpool (A. K. Eaton, Brooklyn).
— 4317. Sccondary or storage batteries; F. J. CltEES-
krouüh. Liverpool (A. E. Eaton, Brooklyn). —
4344. Electric lamp carbons; R. Hammond and L.
Goldenkerg, London. — 4 3 50. Apparatus for visually
indicating electrical Signals; B. J. B. Mll.LS, London
(J. L". Mackeniie, New-York). — 4355- Galvanic
batteries; O. C. D. Ross, London. — 4362. Distribu-
ting electricity for thc produetion of light and power;
L. Gaularo and J. L>. Gl BKS, London. — 4366.
Joint for electrical lamps; \V. R. Wynnk, London. —
4367. Electric lighting; \V. Morgan-Brown, London
(F. Schmidt, Praguc, Bohemia). — 4390. Electric
lamp holders; J. W. Swan, Newcastle-on-Tyne and
C. Swan , London. — 4420. Gaseliers, chandcliers
and clcctrnlicrs etc.; M. MERICHENsKI, London.
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Cookson, Newcastle-on-Tyne. — 44 t 2. Locking points
and Signals by electricity; S. Brkar and A. Hcdson,
Bradford. — 4419- Electric arc lamps; J. Brockie,
London. — 4421. Telegraphic and Telcphonic appa-
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— 44*2- Telephon«: telegraphy; C. A. Mc Evov and
J. MathiesoN, London. — 4429. Incandescent electric
lamp globes; J. Crowder, London. — 4431- Sccon-
dary voltaic battcries; A. Watt, Liverpool. — 4434-
Galvanic battcries; S. H. Emmens and S. Mason,
London. — 4461. Dynamo-electric and magncto-elec-
tric machines; J. \V. Swan, Ncwcastle-upon-Tyne.
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Electric lamps etc.; H. H. Lake, London (S. F. van
Choate, New-York). — 4446. Electrical meters; T. J.
Handford, London (T. A. Edison). — 4454. Trans-
mitters for speaking telcphones; W. P. Thompson,
London (G. F. Milliker, J. VV. Brown and H. D. Hyde,
Boston, Mass., V. S. A). — 4458. Carbon conduetors
for electric lamps; W. R. Lake. London (E. Wcstnn,
Newark, N.-J., U. S. A.). — 4460. Batterie« for gene-
rating electricity; G. G. Skrivanow, Paris. — 4484.
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London (P. Uiel, Paris). — 4490. Secondary or accumu-
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J. S. Beeman, \V. Taylor and F. King, London. —
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engraving niachmes; B. J. Carter, London (G. Mck.
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from voltaic cell* and to and from secondary batteries etc. ;
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namo-clcetric machines; F. C. Glaser, Berlin (C. Ziper-
nowsky and M. Dcri, Buda-Pest). — 4555. Dynamo-
clectric engincs; A. Lalanck and M Bauer, London.
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F. C. Hills, Dcptford, Kent. — 4567. Obtaining
mcchanical effect hy elcctrical cnergy ; E. L. Voice,
London. — 4573. Portable elcctrical apparatus for
lighting gas. — 4580. Dccomposing alloys by eleetro-
lysis and dialysis etc.; \V. R. Lakk, London (II. R.
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No. 13. E. Reynier, Observation sur les chiffres de
consommation de rinc donnes par M. G. Trouvc, pour
*cs piles au bichromate de potasse.
No. 15. A. Lkdiei:, Unit es de la mecanique et de la
physique. — A. Cornu, Rapport sur les machines
electro -dynamit|ues appliquecs n. la transmission du
travail mecanique de Marcel Deprcr. — J. Pollard,
Sur quelques experieuecs faites avec des machines
dynamo-clcctriqucs. — Trouve, Reponse aux obser-
vations de Reynier relatives aux piles au bichromate
de polasse.
No. 16. P. i.e Corkier, Actions mecanique« produitc«
par les aimants et par le magneiisme terrestre. —
P. Helot et Trouve, l">escription d'un appareil d'eclai-
rage niedical auquel ils donnent le nom de photo-
phonc electrique frontal. - - Cahaneli.as, Premiere«
experiences de la marine sur les machines Gramme ä
lumiere, pour la defense des lignes de torpilles de
Cherbourg.
No. 17. Cakanfilas, Quelques remarques relatives au
rapport presente par Cornu sur le» experiences de
transport electrique ä la gare du Nord.
No. 18. C. Friedel et J. Curie , Sur la pyroclectricitc
du quam. — A. Thirk, Sur l'incompatibilite qu*il y a
dans la transmission electrique de la force entre un
grand rendement et une grandc capacitc de trans-
mission. — Dklaiirier, Nouvellc theorie de la cause
de la produetion de l'electricite dans les piles hydro-
ct thermo- electrique*. — L. Mattey- Martin, Obser-
vation« et faits concernant la recherche des sources
au moycti de l'electricite.
No. 19. Tresca, Sur les observations de Lemström en
Laponie. — C. Resio , I.e dyn'amographc electrique
ou appareil enregistreur du travail des machines. —
G. Cabanellas, Sur un point fondamental de theorie
du rapport presente par Cornu.
No. 20. C. Friedel et J. Curie, Sur la pyroclectricitc
du quarU. — A. Gi'F.nitARD, Sur la possibiliie d'etendre
aux surfaces quelconques la niethode eiectrochimique
de figuiation des distributions potentielles. — G. Le
Goarant de Tromei.in, Sur le principe fondamental
du loch electrique aujourd'hui en usage dans la tlotte.
Bulletin de la societe d'encouragcment. Paris 1883.
82. Jahrg.
No. 111. Tu. DU Moncf.i. , Rapport sur les travaux de
Marcel Depret. — J.«Bektrani> , Sur le transport de
la force par l'electricite.
No. 112. Rapport fait par Th. du Moncel sur le tclc-
graphe multiple Baudot, — Solignac, Rapport fait
par Bertin sur le regulateur de lumiere electrique.
•La lumlere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 8. Bd.
No. 1 7. Th. du Monckl, Recherches sur les effets micro-
phoniques (III). - Fr. Gekaldy. L'eclairage par in-
candcscence: Conference de M. Siemens. — M. Coss-
Mann, Application de l'electricite ä la manoeuvre des
signaux sur les chemins de fer (VI). • Au«. Guerout,
La machine dite unipolnire de M. Boll. — C. C.
Soui.AOt-.s, Bclairagc electrique des Grandes Magasins du
printemps. — E. Mercadikk, Ftudes sur les Clements
de la theorie electrique (IV.) — C. C. Haskins, Nouveau
block-systcme amencain — Revue des travaux re-
cents en clectricitc : Audition tclephoniques theA-
trales ä la Societe d'encouragemcnt. Le veritable in-
venteur du principe des machines dynamo-clcctriqucs,
— Dr. C. Grollet, Resumc des breveis d'invention :
152104. Pile impolarisable ä une seul liquide,
Systeme Caron; A. Caron. — 152 119. Appareil dit:
»Tclcdctcntc-Grcil« ; destine ä faire varier ä distance
le travail mecanique des machines ä vapeur qui action-
nent les machines dynamo-electriques; P. G. Greil.
— 152140. Pcrfectionncroents apportes aux lampes
electriques ä incandcscence ; J. L. Hlher. — Systeme
d'avertisseur nutomatique; P. H. Fortin et J. J. Lang-
IjlT. — 151 162. Perfcctionnemcnts dans les piles secon-
daires; T. A. Edison. — 152 177. Perfcctionnemcnts
dans le* lampes electriques h arc voltaiquc; \V. H.
AKESTER. — 152193. Nouveau procede galvanique
permettnnt d'appliquer une conche de cuivre granulee
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278
Zeitschriktenschau.
Elektrotechn. Zeitschrift.
ILM 1883.
sur toutcs especes d'object en mctal, vcrre, porcclainc,
terre cuite et toute autrc rnaticre appropric, I.A Socif.te
Lew et Bei.levii.i.e. — 152214. Lampe ä incandes-
cence; R. Mondos. — 1522 18. Perfectionnements
dans les machincs dynamo-eleetriques; Ahdank-Aisaka-
Novicz et C. Roosevei.t.
Bd. 9, No. 18. Th. du Moncei., Conditions de charge
et de decharge dans les cireuits vollaiqucs. — K. Mer-
cadiek, Etüde» sur les Clements etc. (VI). — Aue.
Guerout, I-e reelcctromctrc de Marianini et son emploi
dans l'ctude de l'electricite atmospherique. — L. Regray,
Les freins electriques (V). — M. Cossmann, Appli-
cations de l'electricite ä la manoeuvre etc. (VII). —
Revue des travaux etc.: Telphcragc ou chemin de fer
electrique aerien, Prof. Fl. Jcnkin. Chemin de fer
electrique de Portrush. La chimie* des accumulateurs,
Gladstonc et Tribc. — Dr. C. Orou.f.t, Resume des
brevets d'invention: 152184. Systeme d'appareil galva-
nometrique; R. V. Pico.v. — 152185. Perfectionnements
dans la construetion des machincs dynamo-electriques;
N. B. T. Ei.nnNSTONF. et C11. W. Vincent. — 152224.
Apparcil ä enroulcr les fils sur les armatures des ma-
chincs dynamo-electriques etc.; W. R. Esteut. —
152252- Nouveau Systeme de lampes electriques; E.
Picard. — 152157. Nouvel accumulateur sec ä sur-
faces isolces permettant lc redressement et la division
des courants; La Socikte L. Encaussk et Canesie.
— 152262. Lampes electriques a incandescence; G. G.
Andre. — 152277. Systeme d'eleetro-aimants spheri-
ques; L. Bonnefü.s. — 1 52288. Procede de chauffage
electrique; E. T. Remigiueres. — 1 52289. Commuta-
tcur conjoneteur ä crochets, Systeme Sieur: Y. X. E.
Sieur. — 159293. Appareil deMine a avertir electri-
quement du passagc de« trains; L. Mors.
No. 19. Tu. du Moncei., Regulateurs de vitesse pour
les instmments electriques de precision (III). — E.
Mf.rcadier, Etudcs sur les elemcnts de la theoric
electrique (VII). — O. Kern, Lc premier moteur elec-
trique. — Er. Gerai.dv, Mcsurc de raffaiblisscmcnt
des sons dans la telephone. — M. Cossmann, Appli-
cations de l'electricite ä la manoeuvre etc. (VIII). —
Aue. Guerout; La mesure des resistances au moyen
du telephone. — M. Bellati, Sur un nouvel elcctxo-
dynamometre pour les courants alternatif tres faiblcs.
— Revue des travaux etc. : Expericnces microphoniques
de M. M. J. Munro et B. Warwick. Regulatcur de
vitessc pour machine de navirc ä vapeur. M. Brown.
Importancc de la tclcphonic dans les differents pays.
Les inslallalions d'cclairagc electrique du paquebot la
«Normandie«. Sur l'emploi de la terre glaise comine
electrode, Dr. Apostoli. Recherches sur la decharge
Electrique dans les gaz rareiies. Relation entre la con-
ductibilit£ electrique des liquides et leur fluiditc. —
Dr. C. Grollet, Resume des brevets d'invention:
152294. Perfectionnements dans les appareits servant
ä produire la vide pour preparer les lampes electriques
ä incandescence; Akester. — 152301. Procede elec-
trique bisolcnoidal et disposition pour son execution;
A. Wienand et II. Hang. — 152331. Pilc clcctric re-
generable; G. Scribanow, — 152339. Perfectionne-
ments dans les lampes electriques a incandescence,
Paris, 28. Novbr. 1882. — 1 52343. Perfectionnements
apportes aux presses hydrauliqucs destinces ä cnvclop-
per les condueteurs d'elcctricitc d'un mctal mon quel-
quonque et a comprimer les tubes ptoteetcurs ainsi ob-
tenus; Siemens & Halske. — 152348. Systeme de pile
chimique par combustion directe du carbone, de l'oxyde
de carbone, de l'hydrogene ou des hydrocarburcs in-
dustricllcmcnt combustibiles au moyen de l'oxygene
ou de l'air atmospherique ; Dr. A. d'ArsonvaL. — 152367.
Perfectionnements apportes ä la construetion et aux
procedes de construetion des fils et des cAblcs con-
dueteurs de l'electricite, et aux procedes et moyens
employcs pour relier des secrions de cäbles; R. S,
Warinc. — 152386. Systeme perfectionne pour regier
ation des Umpc&Jk arc electrique ; J. Mathieson.
No. 20. Tu. DU Moncei., Regulateurs de vitessc etc. —
AUG. Gl'KKOUT, Application de l'electricite a la recti-
fication des alcools. — M. Cossmann, Applications
de l'electricite il Li manoeuvre etc. — C. Resio, Le
dynamographe ou appareil enregistreur du travail des
machincs. — Revue des travaux etc.: Sur la pyro-clec-
rricite du quam, C. Friedcl et J. Curie. Resistance
de l'arc electrique; Ayrlon et Perry. Action presumee
de l'aimantalion sur la conductibilite electrique des
liquides; J. Paktowski. — Dr. C. Grou.it, Resume
des brevets d'invention: 152391. I'crfectionnement ap-
portes aux procedes et appareils employcs pour lc
chauffage par l'eleetricite; O. Rose. — 152415. Per-
fectionnements dans l'epuiseineot de l'air dans les
globes des lampes electriques a incandescence; N.
ClIKRkn.l- — 152423. — Perfectionnements apportes
aux machincs dynamo-electriques ; R. E. B. Cromton.
— 152458. Perfectionnements apportes aux lampes
electriques; R. II. Mather. — 152464. Perfectionne-
ments dans la fabrication des fils ou condueteurs pour
courants electriques; F. K. FlTCH. — 1 52468. Per-
fectionnements apportes aux procedes et appareils
destincs ä la produclion et au mesurage de l'electricite;
V. \V. Blancharh.
•La Nature. Paris 1883. it. Jahrg.
No. 517. La fabrication des condueteurs electriques. —
Elcctricite pratique (Commutateur-robinet de M. E.
Reynier).
No. 518. Imitation des phenomenes electriques par les
courants liquides ou gazeux. — Elcctricite pratique
(Rheostat de M. de Combettes. Confection de plaque*
pour microphoncs et telcphoncs). — G. Troive, Pile
au bichromate de potasse.
No. 519. Electricite pratique (Nouvelle disposition de
pile pour produire un courant constant, intense et de
long dure, Dr. E. Obach. Fer mince pour plaques de
telcphones^. — Lc rescau telcphonique de Reims.
No. 520. Eclairage electrique des rues ä San - Jose
(Californie).
Annales Industrielles. Taris 1883. 15. Jahrg.
12. Livr. Nouveau brt'ileur d'cclairagc. — Devasement
et agrandissement des Barragcs-rcscrvoirs en Algerie.
Creusement par draque et pompes flottantes actionnees
par la chutc, par l'intcrmcdiaire d'une turbinc et d'une
transmission electrique.
14. Livr. Eclairage des vottures des trains par l'elec-
tricite. — Voiture mue par l'electricite. — Eclairage
electrique des usines de l'Horme.
15. Livr. Transmission electrique de force a disiancc.
16. Livr. Eclairage electrique de la villc de Nantua. —
Les appareils tclephoniques.
17. Livr. Une nouvdle lampe electrique. — Eclairage
electrique des rues de San Jose.
18. Livr. L'extcnsion du telephone en France.
19. Livr. Tclcgraphie et teleptionie. Lc rescau telc-
phonique de la villc de Reims.
20. Livr. Le telephone secret. — Eclairage electrique
des theätres.
21. Livr. Eclairage C-Iectriquc des phares de France. —
Journal de physlque. Paris 1883. 2. Vol.
März — April. G. Liit.mann, Application de la theorie
des couches doubles electriques de Heimholt* aux
phenomenes electro-capillaires. — Calcul de la gTan-
deur d'un Intervalle moleculairc. — Pellat, Remarques
au sujet des couches electriques doubles. — M. Bril-
i.ouin, Methode de deterinination del'Ohm. — A.PoriER,
Sur lc rendement d'un Systeme de deux machincs
electro-dynamiqucs.
Les Mondes. Paris 1883. 4. Bd.
No. 12 — 16. A. PousstN, Sur la vitesse des courrants
electriques. — D. Tommasi, Equivalents electro-chi-
miques. — L. Ponci, Nouvelle pile au bichromate. —
Cabanellas, Prioritc d'indication et de mesure du
deficit des machincs a collccteur. — M. La.nglois, La
thcrmocbiniie et 1'eleclrolvse.
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Elektroteckn. Zeitschrift.
Patentschau.
279
• Bulletino Telegraüco. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 4. Linee telegrafichc lungo ]e ferrovic economiche
o tramvic a vapore. — Sulla sistemazionc dcl servizio
Whcatstone per la diramazionc dci rcsoconti parla-
mentari. — Cronaca: II Volla e i cavi sotto marini.
II Telegraflsta. 3. Jahrg.
No. 4. Sul p«iiodo diurno della clcttncitä atmosfcrica
e della correntc tellurica ascendente. --La lampada
elcttrica Brush. — Ricerca teorica circa la pila c la
clettro-calamita che piü convengono ai bisogni della
telegrafia clettrica. — La lampada elcttrica Cruto. —
Sulla resistenza elcttrica dci contatti di carbone. —
Altn esr*nimenti di trasporto di forta a distanza. —
Misccllanea: Pila Mauri al solfato di rame c solfo.
L'illuminazionc elcttrica a Nantua. Esposizionc in-
duMriale di clcttricita in Lodi.
•II nuovo cimento. Pisa 1882. 3. Serie, n. Bd.
Mai -Juni. Prof. Ad. Bartom, Su la corTentc residua
data dai deboli elctrromotori e su la consrituzione
degli elettroliti. — A. Bartoli e G. Papasogli, Süll"
clettrolisi dci composti binari e dt varii altri composti
acidi e salini. — Nora ad una esperienza dell' Ampere.
Juli -August. Prof. Fi. Bkltrami, Sulla teoria dei sistemi
di conduttori eletrizzati. — Carlo« Antouk, Intomo
a delle nuove figure clcttriche ed allo strisciarc delle
scintille clettrichc. — A. Naccari c M. Bf.i.I-ati, Sul
riscaldamcnto dei corpi isolanti solidi e liquidi in
causa di succcssivc polarizazioni elettrostatiche. —
Prof. Rom, Metodo per determinare l'Ohm.
September -October. Anvibale Stefaninm, Sul movi-
tnento di piu sfere in un fluido indefinito e in-
compressibile, e sui fenonieni cosi dctti idromagnetici
et idroelettrici. — Ad.'Bartoli e G. Papasogli, Su
l'clettrolisi dcllc solnrioni dci sali aminoniacali con
eletrrodi di carbone. — An. Bartoi.i c G. Papasogli,
Sviluppo di elcttricita per I'ossidazione a freddo dcl car-
bone. — Ad. Bartoli e G. Papasogm, Su l'elettrolisi
della glicerina con elettrodi di carbone di storta. di
gTafite et di platiho. — A. Rk;iii, Spostamcnti e defor-
mazionc dcllc scintille ncll' aria, per azione elettro-
statiche. — Sülle figure clcttriche in forma di anclli.
November -December. A. Sikkanini, Sul movimento di
piu sfere in un fluido etc. — Prof. G. Basso. Sopra
un caso particolare d'cquilibrio per un solcnoidc sog-
getto all' azione magnetica terrestre ed a qmlla d'una
corrente elcttrica.
• L'Ingenleur-conseH. Paris et Bruxclles 1883. 5. Jahrg.
No. IJS. Resistance electriquc des fils de euivre, de fer
et de maillechort.
No. 19. Le prix de revient de l'cclairage par incandes-
cence. — Galvanometre ä solcnoidc de James Blyth.
• Monlteur lndustriel. Bruxellcs et Paris 1883. 10. Bd.
No. 18. Avcrtisscur electriquc de la presence du grisou.
'Elektrizität Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiser!, russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1883. 3. Jahrg.
No. 6 u. 7. Ucbcr die technischen Bedingungen ftlr die
elektrische Beleuchtung von Theatern. — Gr. Bp.u.,
Anwendung der Induktionswaagc. — Rkckpnzaun,
Anwendung der Elektrizität in der SchifTfahit. — Dr.
Aron, Theorie der Akkumulatoren. — O. Loge, l'eber
die Theorie der Ucbertragung der Kraft. — E. Hospi-
tamer. Elektrizität für häusliche Zwecke.
• Journal of the Telegraph. New -York 1883. 16. Bd.
No. 358. The association of railroad telcgraph super-
intendentes. — How cable messages arc rcccivcd.
— Superseding the Faure battery.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 115. Bd.
No. 689. Dp. Volson Wood , Second law of thermo-
dynamics. — Items: Modifikation of electrodynamic
energy by tcrrestrial motion. Elasticity and electric
conduetivity of coal. Thermal theory of the galvanic
PATENTSCHAU.
I. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
22781. L Somzee in Brüssel. Neuerungen an Akkumu-
latoren. — 31. Januar 1881.
22816. R. E. B. Crompton, I). G., Kitz-Ger alcl,
Ch. II. W. Biggs und \V. \V. Bcaumont in London.
Neuerungen an sekunderen Batterien. — 3. Juni 1882.
22852. J. Lea in London. Neueningen an elektrischen
Lampen. — 24. Mai 1S82.
22866. E. W es ton in Ncwark. Neuerungen an Kohlen-
leitern für elektrische Lampen. — 12. September 1882.
22991. Ch. A. Carus- Wilson in London. Neue-
rungen an - Dynamometern ftir elektrische Ströme. —
II. Mai 1882.
23000. E. Lumlcy in New- York. Neuerungen an
den Armaturen von magnctoclcktrischen Maschinen.
— 30. Juli 1S82.
, 23074. G Richardson in Philadelphia. Neuerungen
an unterirdischen elektr. Leitungen. — 6. Juni 1882.
! 23076. P. J a bl oc h k of f in Paris. Elektrochemisches
Element. - 30. Juli 18S2.
i 23081. T. E. Gatehouse in London. Neuerungen an
elektrischen Lampen (Zusatz zu P. R. No. 21 239). —
17. September 1882.
; 23086. J. G. Lorrain in Wcstminstcr-London. "Neue-
rungen in der Konstruktion von Sekundärbatterien. —
29. Oktober 1882.
23129. Th. A. Edison in Mcnlo-Park. Neuerungen
an elektrischen Gluhlichtlampcn. — 25. Oktober 1881.
b. Patent- Anmeldungen.
I A. 796. Wirth & Co. ftlr II. Alabaster in Croydon
' und T. K. Gatehouse in London. Neues Telephon.
P. 1561. Dieselben für J. & D. Popper in Wien.
Vorrichtungen zur Verbesserung der Wirkung galvani-
scher Elemente.
B. 3664. G. Stumpf in Berlin ftlr M. Bauer.
1.. Brouard und J. Ancel in Parts. Verfahren zur
Herstellung von Kabeln und Leitungsdrähten zu elek-
trischen, und von Drahten zu anderen industriellen
Zwecken.
('. 966. Thode & Knoop in Dresden ftlr A- Chcr-
temps vV L. Dandeu in Paris. Neuerungen an
dynamoclektrischen Maschinen.
E. 967. Dieselben für Th. A. Edison in Menlo-Park.
Neuerung an rcgistiirenden Voltametern (Zusatz zu
P. R. No. 16661).
E. 920. Dieselben für denselben. Neuerungen in Vor-
richtungen zur Regulirung des Stromes in Vcrthcilungs-
systemen.
P. 1503. Dr. C. Pabst in Stettin. Galvanisches Element.
P. 1564. C. Kesseler in Berlin ftlr W. Plankinton
in Milwaukec. Lagerung unterirdischer elektrischer
Leitungen.
K. 2764. Derselbe ftlr N. de Kabath in Paris. Ein-
richtung zur elektrischen Beleuchtung ftlr Eisenbahn-
und sonstige Fahrzeuge mittels Akkumulatoren.
W. 2318. Derselbe ftlr J. Wenstrom in Oercbro.
Neuerungen in der Anordnung der Elcktromngnete und
der Konstruktion der Induktoren dynamoelektrischcr
Maschinen.
K. 2724. F. Engel in Hamburg für F. Küpper-
mann in London. Elektromagnetische Regulirvorrich-
tung mit sclbstthätigcr Ausschaltung des Elektro-
magnetes nach erfolgter Regulirung des Kohlen-
I abstandes.
P. 1380. J. Brandt in Berlin für J. Perry in Wcst-
Kcnsington. I.ondon. Neuerungen an den Systemen
und den Apparaten zum Vertheilen von elektr. Energie.
Patentschau.
El.F.KTROTEClCN. ZKrTSCHRirT.
JUNI ,99}.
B. 3829. Derselbe für Ch. V. Boys in Wirig. Neue-
rungen an elektrischen Apparaten tum Messen der
(Quantität von Elcktririt.1t, welche durch einen Leiter
geführt wird (Zusatz zu l*. R. No. 19520).
A. 824- Derselbe für J. I). F. Andrews in Glasgow,
Vorrichtung zur Regulirung der Anziehungskraft eine»
Solcnoids bei elektrischen Lampen.
K. 2119. R. R. Schmidt in Berlin für Ch. A. Randall
in New - York. Anordnung des Magnetes zu der
Schallmcmbran und der Induktionsspirale bei Fern-
sprechapparaten.
T. 987. Derselbe für M. F. Tyler in New-Haven.
Schallkarnmcr an Telephonen.
T. 97«- Derselbe für E. Thomson in Ncw-Britain.
Neueningen an elektrisch en Lichtbogcnlampen.
T. 1055. Derselbe für G. N. Torren ce in Philadelphia.
Neuerungen an Fernsprechapparaten.
Z. 440. C. Pieper in Berlin fllr G. Zanni in London.
Herstellung von leuchtenden Konduktoren für elek-
trische Inkandeszcnzlampen.
K. 235a Derselbe für R. Kennedy in Glasgow.
Neuerungen an elektrischen Lampen.
S. 1750. Derselbe ftlr G. G. Scrivanow in Paris.
Galvanisches Klcment.
R. 2210. L. A. Riedinger in Augsburg. Isolator
für elektrische Leitungen.
S. 1829. J. Möller in Würzburg für W. Smith in
London. Komposition zur Isolirung elektr. Leitungen.
IL 3019. Brandt & v. Nawrocki in Berlin für
H. J. Haddan in London. Bereitung der Elektroden
sekundärer Elemente.
H. 3529- Dieselben für denselben. Automatischer
Strrmmanipulator und zugehöriger Hulfrnpparat.
N. 789. Dieselben für Ch. I». Nezereaux in Paris.
Galvanisches Element mit direkter oder indirekter
Wirkung.
L. 20OO. G. Leucbs in Nürnberg. Herstellung regencrir-
barer galvanischer Elemente.
W. 2369. F. C. Glaser in Berlin für A. Watt in
Liverpool. Herstellung poröser Polplatten ftlr sekun-
dere Elemente.
R. 2263. C. T. Rurchard in Berlin für H. Roberts
in Pittsburgh. Neuerungen an dynainoelektr. Maschinen,
um das Warmwerden der Theilc zu hindern.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. E r t h e i 1 1 e Patente.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
22940. R. Kossmann in Crcfeld. Neuerungen an
Interkommunikations - Signalen für EisenbahnzUgc. —
15. Dezember 1882.
22990. A. Fla mache in Brüssel. Blocksign.il- Apparat.
— 30. April 1882.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
23136. F. Blanda & A. Dumas in Bordeaux. Ver-
fahren zur Vernickelung vorher magnetisirter Gegen-
stände. — 12. September i88i.
23147. E. Schröder in Plagwitz-Lcipzig. Apparat zum
galvanischen Plattircn und gleichzeitigen Dekapiren
von Metallblcchcn und kleineren Metall-Massen-Artikeln.
— 26. November 1882.
b. Patent-Anmeldungen.
Klasse 13. Dampfkessel.
M. 2512. F. May in Halle a. S. Elektrischer Wasser-
standszeiger mit Alarmvorrichtung für Dampfkessel.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
O. 403. J. Brandt in Berlin für G. Olte in Apcl-
doorn (Holland). Elektrischer Kontrolapparat für die
Stellung der Weichenzungen.
Sch. 1898. B. Berghansen & Co. in Köln. Selbst-
tätige elektrische Vorrichtung zur Signalisirung der
Haltstellung von Bahnhofsdeckungs-Signalcn.
Klasse 26. Gasbereitung.
R. 2216. P. Richter in Potsdam. Elektropncuma-
tische AnzUndevorrichtung für Lampen.
Klasse 37. Hochbau.
St. 858. A. Steinhauser in Ulm. Schutzvorrichtung
gegen das Faulen des Holzes von Säulen, Hopfcn-
und Telegraphen -Stangen in der Erde.
Klasse 40.
H 3534- R. P. Herrmann in Berlin. Verfahren zur
Darstellung von Zink auf elcktrolytischem Wege aus
Doppelsalzen des Zinksulfates mit Sulfaten der Alkalien
alkalischen Erden.
Kla/se 42. Instrumente.
A. 856. Chr. Abel in Frankfurt a. O. Apparat zur
sclbstthatigcn Meldung einer bestimmten Temperatur.
Klasse 83. Uhren.
St. 903. Thodc & Knoop in Dresden für The
Standard Time and Telephone Company.
Limited in London. Neuerungen an Apparaten, um
Normal- oder andere Uhren durch Zeitsignale mit ein-
I ander in Uebereinstimmung zu bringen, deren Ver-
bindungsdrähte gleichzeitig für telephonische oder tcle-
graphischc Zwecke benutzt werden.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
18175. Neuerungen an Fernsprechapparatcn.
19024. Neuerungen an Diaphragmen für Telephone.
20589. Feuerbeständige Inkandcsienzkammer für elek-
trische Lampen.
20641. Neuerungen in der Kanalisation elektrischer
Leitungsdrähte für Telephone, Telegraphen, Beleuch-
tung«- und KraftUbcrtragungszweckc.
21 167. Neueningen in Röhren für elektrische Lei-
tungen.
21 514. Neuerungen an elektrischen Lampen.
21609. Leuchtkörper für elektrische Inkandeszcnzlampen.
22016. Wächtcr-Kontrolapparate.
Klasse 51. Musikalische Instrumente.
20640. Neuerungen an mittels Elektrizität bewegten
Spielmcchanismcn für Pianoforte, Orgel, Harmonium
u. s. w.
b. Versagung eines Patentes.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
S. 1448. Neues Isolationsmaterial. Vom 5. Juni 1882.
c. Uebertragung eines Patentes.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
22570. Neuerungen in der Herstellung von Kohlen zu
Gltlhlichtlampcn. Vom 14. September 1882. Ucber-
tragen auf C. H. F. M Ulier in Hamburg.
Schlufs der Redaktion am 15. Juni.
Nachdruck verboten.
Verlag
Julius Spring» in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdrockerei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
Vierter Jahrgang.
Juli 1883.
Siebentes Heft.
1
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
384-
385.
B.
1591.
«592-
»593-
»594-
«595-
1596.
*597-
1598.
*599-
1600.
1601.
1602.
Mitglieder- Verzeiehnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
Hugo Pischon, Subdirektor der Deut-
schen Edison-Gesellschaft.
William Hammer, Elektriker der Deut-
schen Edison-Gesellschaft.
Anmeldungen von aufserhalb.
Oskar Steinert, Betriebs-Telegraphen-
Assistent, Reichenbach i. V.
Martin Flathe, Hüttendirektor der
Real Compania Asturiana, AvilCs
(Asturias), Espagne.
Herman Gorz, stud., Darmstadt.
Friedrich Tischendoerker, Ingenieur,
Nürnberg.
Willem Smit, Fabrikant elektrischer
Maschinen, Slikkervecr b. Rotterdam.
Max Schanze, Mechaniker, Leipzig.
Hans Grfjter, c. Postinspektor, Erfurt.
Eduard Schmole, Mechaniker, Saar-
brücken.
Eugen Krause, Ingenieur, Woolwich
(Kent).
Friedrich Grahly, Telegraphen-Aufseher
(Mechaniker), Düsseldorf.
Oskar Bussmann, stud. elektrotechn.,
Darmstadt.
Carl Schreiber, Gewerke, Burbach und
Siegen.
ABHANDLUNGEN.
Otto von Guerickes Leistungen auf dem
Gebiete der Elektrizitätslehre.
Von Dr. E. Gerland.
(Schlufs von Seite 252.)
Wäre es nun wahr, dafs Guericke diese
seine Experimente zur Erkenntnifs von Natur-
gesetzen oder Naturkräften geführt hätten '), so
hätten sie ihn nothwendig die verschiedene
Leitungsfähigkeit der Körper für Elektrizität,
') Zerener a. a. O. II.
1
die beiden verschiedenen Elektrizitätsarten und
die Thatsachen der Influenz, entdecken lassen
müssen; nahe genug wenigstens kam er diesen
Entdeckungen. So aber wurde die unglückliche
Idee von den Virtutes Mundanae Schuld, dafs
diese Entdeckungen noch fast ein Jahrhundert
hindurch auf sich warten liefsen. Weit ent-
fernt nämlich, in ähnlicher Weise bei der Be-
arbeitung dieser Versuche zu Werke zu gehen,
wie bei denen über die Luft, suchte er sie nur
zu dem Nachweise zu benutzen, dafs an der
Kugel ein Theil der angenommenen Virtutes
Mundanae beachtet werden konnte. Die
Rolle, welche die Reibung bei der Hervor-
bringung der von ihm gefundenen Erscheinun-
gen spielte, beachtete er gar nicht. Dagegen
schlofs er aus dem Schweijen der Feder, dafs
die Erde kein schwerer Körper sei, und daraus,
dafs sie dabei der Kugel stets dieselbe Seite
zukehrte, meinte er die analoge Erscheinung
bei der Bewegung des Mondes um die Erde
erklären zu können. Man wird deshalb die
Folgerung nichtabweisen können, dafs Guericke
seine Entdeckungen auf dem Gebiete der Elek-
trizitätsichre lediglich einem glücklichen Zufalle
verdankte. Denn Niemand wird behaupten
können, dafs die Virtutes Mundanae einen
wirklichen Zusammenhang mit den an der
Schwefelkugel beobachteten Erscheinungen auf-
zeigten, und ebenso wenig, dafs die Schlüsse
aus jenen Versuchen auf die Virtutes Mundanae
mit logischer Notwendigkeit hätten gezogen
werden müssen.
Nach dem Vorgetragenen wird es nun nicht
mehr schwer sein, ein Urtheil über Guerickes
Leistungen in der Elektrizitätslehre zu gewinnen.
Als er seine Versuche unternahm, hatte sich
wohl nur Gilbert mit den elektrischen Er-
scheinungen eingehender beschäftigt. Derselbe
hatte eine Reihe von Körpern aufgesucht,
welche durch Reibung elektrisch werden. Hier-
über findet man in Guerickes Versuchen nichts,
und es ist somit eine Uebertreibung, wenn
Zerener sagt, die Guericke'schen Versuche
kennen, hiefse das Wesentliche der Elektrizitäts-
lchrc kennen bis in die erste Hälfte des
18. Jahrhunderts. Aber wenn wir nun von den
Gilbert'schen Versuchen absehen und Zerener
Recht geben wollten, so wäre damit bei dem
äufserst geringen Umfange der zu seiner Zeit
und durch ihn bekannten Erscheinungen doch
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Kl.EKTKOTECHN. ZF.IT.«»nUTT.
}Vl.l iB8j.
wenig genug gesagt. Zudem haben wir ge-
sehen, dafs die Beobachtung einiger neuer
Thatsac.hen noch kein allzu grofses Verdienst
ist; den Werth einer solchen Kntdeckung giebt
erst ihre Auffassung, welche sie zu Ausgangs-
punkten neuer Untersuchungen werden läfst.
So giebt ja Jedermann zu, dafs Galvani die
Kntdeckung der strömenden Elektrizität ganz
zufällig gelang, als er präparirte Froschschenkel
mit kupfernen Haken an ein eisernes Gitter
hing, dafs die Annahme einer thicrischen Elek-
trizität, die er zur Erklärung seiner Entdeckung
machte, so unglücklich und unfruchtbar wie
möglich war, und dafs sie demnach gänzlich
ohne Polgen geblieben wäre, wenn sich Voltas
Genie nicht ihrer bemächtigt hätte. Indem er
brauchbarere Erklärungsversuche machte, hauchte
er der Lehre seinen Geist ein, welcher Galvani
den Namen gegeben hat. Aber ist nicht das
Verhältnifs Guerickes zur Lehre von der Rei-
bungselektrizität genau dasselbe, wie das Gal-
vanis zur Lehre von der strömenden? Auch
er kam nicht darauf, die Ursache der Eleklri-
zitätserregung genauer zu ergründen und eine
brauchbare Annahme über ihr Wesen zu machen.
Von der Idee seiner Virtutes Mundanae erfüllt,
deutete er in ganz oberflächlicher Betrachtung
die beobachteten Erscheinungen auf diese, und
dieser Thatbestand wäre schwerlich verkannt
worden, wenn sich ein Zeitgenosse gefunden
hätte, dem eine bessere Deutung jener Ver-
suche gelungen wäre.
So ist denn auch die Behauptung, Guericke
habe die Elektrisirmaschine erfunden, von be-
denklicher Tragweite. Gegen dieselbe macht
Foggcndorff ') mit Recht geltend, dafs dem
Apparate, den man für die erste Elektrisir-
maschine erklärt hat, ein Hauptbcstandtheil des
Apparates, den wir jetzt so nennen, der Konduktor
fehlt, und dafs derselbe somit als eine solche Ma-
schine nicht angesprochen werden könne. Aber
vielleicht darf man sie mit Hoffmann und
Hochheim wenigstens als eine unvollkommene
Elektrisirmaschine betrachten? Hiergegen würde
wenig einzuwenden sein, aber dann müfste man
auch zugeben, dafs mit demselben Rechte der
Guericke'sche Versuch lediglich als eine be-
quemere Form eines längst bekannten Experi-
mentes angesehen werden könne. Wollte man
aber weiter schliefsen, dafs, wenn auch eine
unvollkommene Elektrisirmaschine, Otto von
Gu er icke doch jedenfalls die Elektrisirmaschine
erfunden habe, so würde man diesem selbst
den schlechtesten Dienst leisten. Denn dann
müfste man konsequenterweise auch annehmen,
dafs Galilei die Luftpumpe erfunden habe.
Der Apparat, mit dessen Hülfe er den Wider- •
stand der Körper gegen den leeren Raum
messen wollte, ein Zylinder, aus welchem ein
') I'orji« ml uT f f , (icn-hichte <lcr l'hysil. , I.cip/i»; . 187* 1
S- «33- I
luftdicht schliefsender Kolben mit Gewichten
herausgezogen wurde, war ja eine, wenn auch
unvollkommene Luftpumpe, und hielte man ent-
gegen, dafs doch Galilei die Versuche mit
diesem Apparate nicht richtig gedeutet habe,
so müfste man denselben Vorwurf Guericken
auch machen. Da man zu diesem Zugeständnifs
und ganz mit Recht — nicht bereit sein
wird, so würde man Galilei und Guericke
mit ganz verschiedenem Mafse messen. Will
man ihm also die Erfindung der Luftpumpe
zuerkennen, so darf man ihn konsequenterweise
nicht als Erfinder der Elektrisirmaschine an-
sehen, und so wird denn auch Zereners Aus-
spruch, dafs man lange Zeit bei elektrischen
Versuchen nicht über die Guericke'sche Kugel,
welche durch die Hand gerieben wurde, hin-
ausgekommen sei, ja dafs sogar Nollet ') sich
noch einer solchen, wenn auch von Glas, be-
dient habe, darauf zurückkommen, dafs Ze-
' rencr übersah, wie Nollet nicht nur einen
Konduktor, sondern auch ein Reibzeug, welches
allerdings mit der Hand gegen eine rotirende
Glaskugel oder eine hin- und hergeführte Glas-
röhre geprefst wurde, anwendete.
Eine übertriebene Meinung von Guerickes
Leistungen in theoretischer Hinsicht hat nun
auch Hochheim zu den ungerechtesten Vor-
würfen gegen die Zeitgenossen des Erfinders
der Luftpumpe geführt. Die geringe Aufmerk-
samkeit, die sie solchen wissenschaftlichen Be-
strebungen schenkten, soll Schuld gewesen sein,
dafs erst neun Jahre nach Vollendung des
Manuskriptes der Experimenta nova dasselbe
gedruckt wurde, welches Werk dann Gueric kes
Zeitgenossen zu wenig zu würdigen verstanden
hätten. Die Versuche mit der Luftpumpe waren
nun, als die Experimenta nova erschienen,
längst bekannt. Die Mifsachtung müfste also
hauptsächlich den anderen Abschnitten des
Buches gegolten haben. Im Obigen glauben
wir aber den Nachweis geführt zu haben, dafs,
wenn eine solche bestand, sie eher für, als
gegen eine richtige Würdigung des Buches ge-
sprochen haben würde. Ich habe übrigens
nirgends eine Notiz darüber gefunden, wie die
Zeitgenossen das Buch aufnahmen, nur die
Kritik, die Leibniz an den Abschnitten übte,
welche von den Virtutibus Mundanis handeln
und die ihm brieflich mitgetheilt waren, ist mir
in dieser Hinsicht entgegengetreten. Das Re-
sultat derselben habe ich bereits oben ange-
führt. Es findet sich in dem Briefe, in wel-
chem Leibniz Guerickes erste Mittheilung be-
antwortet: »Eine Solche virtus mundana«,
sagt er dort *), >sey auch ursach warum b das
bewegte einerley faciem dem bewegenden ent-
gegen kehret, als luna terrae3), wammb die
') I.'Art de» F.xpericTice», Rd. III. Pari», 1770, S. 4*8.
*' Philosophische Schriften u. s w., S. 97.
Oer Mond dei Erde.
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stücken eines globi ') zu ihrem globo eylcn, und
warumb der Magnet sich also wie der Globus
Terrae') stelle . . . Allein es ist Air allen
Dingen acht zu haben, dafs man nicht nach
art der Scholasticorum etwa sich solcher worth j
bediene, so wohl gesagt, aber nicht ausgelegt \
oder verstanden werden können. Denn wie j
Mein Hochg. Hr hochvernünfftig ermessen kann,
so ist was virtus mundana sey, so wenig ver-
stündlich, wenn keine mehere erclärung dazu
komt, als was da sey forma substantialis,
sympathia et antipathia, vis magnetica» species
immaterialis, und dergleichen mehr. Und ob
Mein Hochg. Hr gleich mit einem schöhnen
experiment solche virtutes mundanae beweiset,
so sind sie doch damit nicht ercläret, denn es
eben so tunckel bleibt, woher sowohl in globo
illo ex mineralibus composito, (in jener aus Mine-
ralien zusammengesetzten Kugel) als in mundo '
solche virtutes entstehen.« Dieser Kritik gegen-
über hatte Guericke wenig vorzubringen. In !
der Hauptsache verwies er den damaligen j
kurmainzischen Rath am Ober-Revisionskollegium
auf sein demnächst erscheinendes Werk. Dafs i
aber auch dieses zu denselben Schlüssen führt,
wie sie I.eibniz bereits gezogen hatte, glaube
ich oben nachgewiesen zu haben.
Der Briefwechsel Guerickes giebt uns nun
die Mittel an die Hand, wenn auch nicht die
Zeit, in welcher die elektrischen Versuche an-
gestellt wurden, zu bestimmen, so doch mit
grofser Wahrscheinlichkeit festzusetzen, welche
Versuche die früheren waren, die mit der Luft-
pumpe oder die elektrischen. Zerencr3) macht j
die Ansicht eines Urenkels Guerickes, des Re-
gierungsrathes vonBiedersee, zu der scinigen,
dafs die Versuche mit der Luftpumpe und die
elektrischen in den Jahren 1632 bis 1638 an-
gestellt seien, und meint dann weiter, dafs die
mit der Luftpumpe später, jedenfalls aber vor .
1646 beendet wurden. In den Jahren 1632 J
bis 1638 soll nämlich Guericke in seiner
Eigenschaft als schwedischer (später sächsischer) ;
Fcstungs- Ingenieur die meiste Mufse zu der-
artigen Versuchen gehabt haben ; dafs er aber
sofort nach der Zerstörung seiner Vaterstadt,
die ihm aufser einer Sammlung von Urkunden
nichts von seinem beweglichen Gute übrig f
liefs4), sich an die Verfertigung mathematischer ;
Instrumente begeben, das beweise die Inschrift
eines Astrolabiums, welches 1791 aus Bieder-
sees Nachlafs in den BesiU des bekannten
Helmstedter Professors und sich mit Geheim-
nissen aller Art umgebenden Sammlers, des
Hofraths Bei reis, gekommen sei und die In-
schrift getragen habe: »fait par Otto de Guericke,
Ingenieur ä Magdebourg 1632«, welche In-
'! Kugel.
I, Erdkugel.
»■ Zerener a. a. O. S. VIII.
<; Hio a. a. O. S. 19.
schrift freilich erst nach 1666 eingravirt sei,
weil Guericke vor seiner Nobilitirung, welche
in das genannte Jahr fiel, sich Gericke ge-
schrieben habe. Wie unzuverlässig Biedersee
hinsichtlich seiner Angaben über seines Ahnen
physikalische Arbeiten ist, daraufhaben Dies')
und, auf ihn gestützt, Hoffmann') aufmerksam
gemacht. Seine Angabe hinsichtlich des Astro-
labiums mufs also mit gröfster Vorsicht auf-
genommen werden. Diese wird noch mehr
geboten, wenn man den Katalog') der Appa-
rate Guerickes nachsieht, der gelegentlich der
Versteigerung eines Theilcs der Beireis'schen
Sammlung, welche 181 1 vorgenommen wurde,
aufgestellt worden ist. Derselbe enthält nicht
weniger als 36 von Guericke >erfundene«
und zum Theile von ihm selbst verfertigte Ap-
parate. Darunter befindet sich eine Anzahl,
die lange vor Guericke erfunden waren; sie
enthält aber merkwürdiger Weise auch »Papins
Kapselkunst« (Zentrifugalpumpe), welche erst
zwei Jahre nach Guerickes Tode von Papin
veröffentlicht wurde. ') Wenn nun auch das von
Biedersee hintcrlassene Verzeichnifs der Ap-
parate, die er aus dem Nachlasse Guerickes
erhielt, wohl den Ursprung derselben sicher
stellt, so ist dadurch noch lang nicht bewiesen,
dafs Guericke nach 1663 jenem Astrolabium
die oben angeführte Aufschrift eingravirt habe.
So lange aber die Authcntität derselben nicht
nachgewiesen ist, wird man keinerlei Schlüsse
daraus ziehen dürfen, besonders dann nicht,
wenn andere gewichtige Gründe gegen dieselben
sprechen.
Gegen die Zeitbestimmungen Biedersees und
Zereners spricht aber mancherlei. Zunächst
die Thatsache, dafs er diese Versuche nicht
auch in Regensburg vorführte, und dafs dem-
gemäfs Schott nichts darüber mittheilt; weiter
der Umstand, dafs Leibniz noch 167 1 an den
von ihm hochgeschätzten Gelehrten schreibt,
ob es wahr sei, was man erzähle, dafs derselbe
eine frei in der Luft schwebende Kugel durch
Hinwendung gegen eine zweite mittels einer
neuen Art von Magnetismus herumführen könne *);
dieser aber antwortete, das müsse wohl die
Schwefelkugel sein, und übersandte darauf hin
Lcibnizen eine solche Kugel nebst einem Päck-
chen Flaumfedern, welche noch vorhanden sind;
endlich die genauen Angaben des Leibniz-
Guericke'schen Briefwechsels selbst. Aus den
Einwürfen Leibnizens geht nämlich*) mit Be-
') Dict 1. a. O. S. 37.
*> Hoffmann a. a. O. S, joj.
') Ver/eiehnif« einer amehnlichen Sammlung von manoigfanieen.
grof»enthe>l« Lnvdiaren Seltenheiten im allen Reichen der Nalur
«in«) Kumt. imammenge!*rach( durch C. O. Bei reu, welche am
17. Juni 1811 und folgenden Taxen Öffentlich vcrMcrgeit weiden
«ollen, Helmftlcdl, jSii, S. 19.
% Gcrtaml, 1-cihni/en* und Huysm»' Hricfwccluel mit l'apin
u. «. w. Hcrlin, 1881 , S 17.
*) Philosophische Schriften, S. 94, An verum »it, ijuoi! narra-
verum, mc pn»*c ginhum in acre lihro pendentem alterius »ppli-
catime, novo quodum Miigneiiimi «euere circumdt«:ete.
"j ib. S. 98.
3«*
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284
Abhandlungen.
ELKKTROTEOHJJ. ZEITSCinttKT.
JUU i8<).
stim mthcit hervor, dafs Guericke von seinen
Ideen über den leeren Raum, welche er aus
seinen Versuchen mit der Luftpumpe abstrahirte,
auf die Annahme der Virtutes Mundanae kam,
zu deren Begründung er dann erst wiederum
diese elektrischen Versuche anstellte. Die Kon-
sequenz und damit die Möglichkeit dieses
Gedankenganges zerstören Biedersee und
Zerener mit ihrer auf wenig haltbare Gründe
gestützten Annahme , und man wird sowohl
aus der Natur der Sache selbst, als auch aus
Guerickes Gewohnheit, logisch zu denken, wie
sie in den Experiments novis uns genügend
entgegentritt, schliefsen müssen, dafs jene An-
nahme irrig ist. Keincnfalls aber würde es
Guericken zum Ruhme gereichen, wenn Bie-
dersee und Zerener Recht hätten.
Der sich so ergebenden Reihenfolge der
Guericke'schen. Arbeiten steht auch äufserlich
nichts entgegen, da er, nach Beendigung der
wichtigsten Versuche mit der Luftpumpe, in
dem Zeiträume von 1654 bis 1663 nur im
Jahre 1659 einige Monate von Magdeburg ab-
wesend war, während er auf den Reisen, welche
vor diesen Zeitraum fallen, hinreichend Zeit
und Gelegenheit hatte, in seinen Lieblings-
studien fortzufahren, durch Ausarbeitung seines
Buches und seiner Annahme von den Virtutes
Mundanae.
Bevor ich diese Zeilen schliefse, mufs ich
noch mit ein paar Worten auf eine sehr merk-
würdige Stelle des Leibniz-Guericke'schen Brief-
wechsels eingehen. Sie ist der Anfang des
Briefes, den der letztere am 1. März 1672 an
ersteren schrieb, und lautet folgendermafsen '):
»Desselben gar angenehmes vom 31. Jan: hatt
mich die Vberkunfft der Schwäffelkugcl ver-
ständige« vnd dafs sie wegen anderer geschöffte
noch nicht rächt probiret werden können;
doch hette Er die Wärme vnd funken gar
wohl gespühret etc. Nuhn weifs nicht, ob etwa
ein mifsverstand hierbey, weil mihr von Wärme
bey der kugcl nichts bewust, die funcken aber
müsften etwa von dem leuchten zu verstehen
sein, wan man Sie mitt trucken handen bey
der nachtt oder im finstem gemach bestreichet,
so gibtt Sie, wie der Zucker leuchtung von
sich. Aber die andern operationes die Sic
thutt, sind viel vorträfflicher, davon alles mein
tractat mitt mehren mälden wird, wan er erst-
lich heraufs ist.« Daraus geht hervor, dafs
Guericke keineswegs, wie Hochheim *) meint,
bereits elektrische Funken beobachtet hat, dann
aber auch , dafs die Ansicht Poggendorffs *),
Woll habe 1698 diese Erscheinung zuerst be-
obachtet, dahin korrigirt werden mufs, dafs
Leibniz 167 1 sie zum ersten Male sah. Dafs
der Brief Leibnizens, in welchem er dieses
>) ib. S. 107.
*) Hocbbeim a. a. O. S. 16.
*) Poggendorff, Geschichte der Physik, S. 834.
meldet, verloren ist, hindert uns, zu erklären,
wie er diese Beobachtung sofort bei vorläufigem
Experimentiren machte, die Guericke bei
seinen eingehenden Versuchen vollständig ent-
gangen war, so vollständig, dafs er das unver-
hohlenste Erstaunen über die Erscheinung und
seinen Unglauben an dieselbe nicht unter-
drücken kann. Glücklicherweise ist dies Anlafs
geworden, dafs er uns Leibnizens Worte voll-
ständig genug aufbewahrt hat. Mufs man aber
j hierin nicht einen weiteren Beweis für unsere
! Behauptung sehen, dafs die elektrischen Ver-
suche Guerickes im Gegensatze zu denen mit
der Luftpumpe mit gröfster Befangenheit und
Voreingenommenheit angestellt wurden? Als
er von Torriceiiis Erfindung des Barometers,
von Pascals Versuch mit demselben hörte,
hatte er nichts eiligeres zu thun, als beides
nachzumachen, jetzt glaubt er nicht einmal an
die Entdeckung des elektrischen Funkens durch
Leibniz, die freilich seinem Beweise für die
Virtus lucens seiner Kugel hätte gefährlich wer-
den können.
Wenn uns demnach unsere Untersuchung
Guericken als trefflichen Beobachter zeigt,
der die Lehre von dem Gewichte der Luft
fand und einige Eigenschaften elektrischer
Körper zuerst beobachtete, so läfst sie uns
gleichwohl nicht verkennen, dafs er den neuen
| Geist empirischer Forschung, wie er namentlich
< durch Galilei in die Naturwissenschaft einge-
führt worden war, nicht vollständig aufgenom-
men hatte; vielmehr wurden seine Versuche
Anlafs, dafs er nach Art der Scholastik ein
System bildete und auszuarbeiten suchte, ja
sogar die Resultate weiterer Experimente ihm
unterordnete. Somit steht Guericke als
Forscher nicht über den Tüchtigeren seiner
Zeit, aber man darf nicht vergessen, dafs die
Hauptarbeit seines Lebens auf politischem Ge-
biete zu verrichten war, und dafs das Gefühl
der Dankbarkeit, welches ihm seine Vaterstadt
auch jetzt noch in vollem Mafse entgegenbringt,
wohl die Ursache dafür geworden ist, dafs man
in der Beurtheilung seiner wissenschaftlichen
Leistungen nicht immer mit der nothwendigen
Unparteilichkeit verfahren ist.
Die Militärtelegraphie in Holland.
(Schlufs von Seite 257.)
Materialien der holländischen Kriegs-
telegraphen.
Um ein möglichst einheitliches Zusammen-
wirken der beiden Kriegs-Telcgraphenformen zu
ermöglichen und um den Bau der Linien zu
erleichtem, kommt bei Feld- und Etappcn-
telegraphen dasselbe Material zur Verwendung.
Hieraus ergiebt sich allerdings der Uebelstand,
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Ei.f.ktrotechn. Zeitschrift.
JULI 1883.
UlE MlLITARTELEGRAPHIE IN HOLLAND.
285
dafs das Feld-Telegraphenmatcrial sehr schwer-
fällig wird; da jedoch anzunehmen ist, dafs die
Entfernungen, fiir welche Feldtelegraphen in
Holland in Anwendung kommen könnten, nur
sehr kurze sind, so wird der Nachtheil, der
aus den gTofseren Transportschwieriykeiten er-
wachsen könnte, wohl kaum in Anschlag zu
bringen sein.
Jede der vier Divisionen eines Armeekorps
ist mit Materialien für eine Telegraphenabthci-
lung ausgerüstet. Dieses besteht:
für die 1. und 2. Division aus 1 Stangen-
wagen , 1 Kabelwagen , 1 Kabelkarrcn und
2 Stationswagen;
fiir die 3. und 4. Division aus 1 Stangen-
wagen , 2 Kabelwagcn , 1 Kabelkarren und
2 Stationswagen.
Fig. 1.
Um das Gewicht der Kabelwagen noch mehr
zu erleichtern, sind bei der 3. und 4. Division
die Seitenwände der Wagen aus Eisenblech
und nicht aus Holz, wie bei der 1. und 2. Di-
vision.
Da in Zukunft nur noch Kabelwagen von
der leichteren Konstruktion in Anwendung
kommen werden, so genügt es, hier nur von
diesen eine genauere Beschreibung zu geben.
Diese Kabelwagen, wie in Fig. 1 und 2
dargestellt, sind vierrädrig. Der Wagenkasten
zur Aufnahme der Kabel ist ein Holzgestell,
das mit Eisenblech bekleidet und durch zwei
vertikale Holzwände in drei Hauptabtheilungen
getheilt ist, von denen die beiden äufseren mit
Eisenschienen zur Aufnahme der Kabeltrommeln
versehen und in vier Unterabtheilungen a, b, e,f
Die Kabelwagen der 1. und 2. Division sind
als zu schwerfällig befunden worden und man
hat daher die 3. und 4. Division mit vier leich-
teren Wagen ausgerüstet, worauf die ursprüng-
lich für zwei Wagen bestimmte Last des Mate-
rials so vertheilt wird, dafs jeder der Kabel-
wagen der 3. und 4. Division die Hälfte des
isolirten Drahtes trägt, den der Wagen der
1. und 2. Division transportirt; 18 km Kabel
ist ungefähr die Länge , die von einer jeden
Division mitgeführt wird.
Für den Transport sind erforderlich:
für jeden Kabelwagen der 1. und 2 Division
6 Pferde;
für jeden Kabel wagen der 3. und 4. Division
4 Fferde;
für jeden Stationswagen 2 Pferde;
für jeden Draht- und Stangenwagen 4 Pferde.
Zum Einspannen der Pferde sind die Kabel-
karrcn mit Gabeldeichseln verschen; bei den
übrigen Fuhrwerken dienen einfache Deichseln
demselben Zwecke. Die vollkommene Geschirr-
ausrüstung wird in den Pionier -Pataillonskam-
mern aufbewahrt, und dem BataillonsKomman-
deur fällt der Ankauf der Pferde im Fall einer
Mobilmachung zu.
eingethcilt sind. Die mittlere Abtheilung besteht
; wieder aus sechs Unterabtheilungen (, J, c', d',
g, h. Die vier Räume a, b, e,f dienen zur
Aufnahme von zwölf Kabeltrommeln, von denen
jede aus einem Holzzylinder mit eisernen Seiten-
Ftg. 3-
theilen und mit schmiedeiserner Axe und
Kurbel bestehen.
Jede Trommel fafst 500 m Feldkabel und
wiegt ohne Kabel 16 kg. Die Abtheilungen c
I und d sind jede mit einer Schublade versehen;
in der einen befinden sich 24 Kabelklemmcn,
in der anderen 50 Krdhaken und 50 Krampen
zum Aufhängen der Kabel. Die Erdhaken,
Fig. 3, sind aus Schmiedeisen gearbeitet und
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286
Abhandlunofn.
El.RKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JIXI :SB3.
an ihrem einen Ende mit einem Ringe zum
Herausziehen des Hakens versehen. Die eisernen
Krampen bestehen aus einer Schraube mit
Haken und können in Bäume oder Pfosten
u. s. w. eingeschraubt werden.
In den Abteilungen g und // werden acht
weifse und vier rothe Fahnen aufbewahrt, so-
wie 65 Holzlatten zum Schutze des Kabels bei
Wegübergängen. Diese Latten sind 20 mm stark,
1
Am Fufsbrette des Bockes ist ein Hand-
karren mittels zweier Haken befestigt, der
zum Transporte der Kabeltrommeln da in An-
wendung kommt, wo der Kabelwagen nicht
folgen kann.
An der linken Seite des Wagens hängt eine
Reservedeichsel und eine Gabel zum Empor-
heben der Kabel, ferner an der rechten Seite
eine Leiter mit 13 Stiegen. Unter dem Kabel-
40 mm breit und 1 m lang und haben eine wagen befinden sich noch ein Kohleneimer, ein
Fi«. 4-
Rinne zur Aufnahme des Kabels. Die Fahnen
dienen zum Markiren der Linie und sind mit
Eisenschuhen versehen, um das Einstecken in
die Erde zu erleichtern.
Topf mit Wagenschmiere und zwei Laternen
mit je zwei Lichtern.
Auf dem Wagen liegt ein Reserve -Hinterrad
und unter diesem Rad ein Ring von 200 m
Der Bockkasten ist in zwei Abtheilungen gc-
theilt, wovon die obere durch eine Scharnier-
thür unter dem Bockkissen zugänglich gemacht
ist, während die untere Abtheilung sich von
außen an der linken Seite öffnet. In diesen
Abtheilungen werden aufbewahrt :
1 Werkzeugsbeutel mit 1 Hammer, 1 Messer,
1 Feile, 1 Kneipzange, 1 Reifszange, 2 Schrauben-
zieher, 2 Bogen Sandpapier und 1 Knäuel Bind-
faden ;
ferner 2 Erdrammer, 1 Reservebrake, 2 eiserne
Kurbeln für Kabeltrommeln, 1 Aufschlaghammer
sowie 1 Schlüssel und 1 Wagenwinde zum
Schmieren der Wagenaxcn.
Flufskabel. Zwischen Bock- und Wagenkasten
befindet sich ein Reserve- Vorderrad. Die Vorder-
und Hinterräder der Kabelwagen sind dieselben
wie bei den Stationswagen, unterscheiden sich
jedoch unzweckmäfsiger Weise von den Rädern
der anderen militärischen Fuhrwerke.
Beim Auslegen des Kabels werden zunächst
die Klappen und Tiniren m, l und n am hin-
teren Theile des Wagenkastens und «' und 0
am vorderen Theile des Wagens in der in Fig. 1
durch punktirte Linien angedeuteten Weise ge-
öffnet. Ein Mann platzirt sich sodann auf die
heruntergelassene Klappthür ///, legt die Kabel-
trommeln in das Lagergestell k und besorgt
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287
das ungestörte Abrollen des Kabels; ein zweiter
steigt durch die Oeffnung «' o in den Raum i
und händigt die erforderlichen Kabeltrommeln
aus.
Das Totalgewicht dieser Kabelwagen mit Be-
mannung und voller Ausrüstung beträgt 2 100 kg.
Die Kabelwagen der 1. und 2. Division sind
nach gleichem Prinzipe gebaut; sie sind jedoch,
wie bereits erwähnt, zu schwer und wiegen mit
voller Belastung 3 200 kg. Der Wagenkasten
ist gröfser und enthält 23 Kabeltrommeln. Die
Abtheilungen g und h sind bei diesen Wagen
unter das Wagengestell verlegt, und es befinden
sich in der einen Abtheilung vier rothe, acht
weifse Fahnen und 65 Holzlatten, in der an-
deren, die mit vier Schubladen versehen ist,
46 Kabel -Verbindungsmuffen, 100 Aufhänge-
schrauben und 100 Kabel-Erdhaken. Auf dem
Wagen liegt ein Flufs- Kabelring von 400 m
Länge.
Fig. 6.
Kabelkarren. Im Unterschiede von Feld-
Telegraphenausrüstungen anderer Armeen hat
man in Holland aufser dem Draht-Handkarren,
der, wie oben erwähnt, am Bocke des Kabel-
wagens befestigt ist, noch einen Kabelkarren,
Fig. 4 und 5, der von zwei Pferden gezogen
wird und zum Transportiren einer Drahttrommel
mit 6 km Kabel sowie einer Anzahl Werkzeuge
bestimmt ist. Die wichtigsten Theile, woraus
dieser Kabelkarren besteht, die Axe, Räder,
Radnaben, Braken, Deichselbäume u. s. w. sind
dieselben wie bei den Artillerie-Fuhrwerken und
können daher leicht ersetzt werden.
Die eiserne Karrcnaxe b, Fig. 6 und 7 , hat
einen quadratischen Querschnitt; dieselbe ist
mit einer gufseisernen , aufsen zylinderförmig
abgedrehten Büchse k versehen, die fest auf
der Axe sitzt, und über diese Büchse ist ein
Messingzylinder / geschoben , der in einen
Flantsch endet, der mit Sperrzähnen versehen
ist, Fig. 7 , in welche die Sperrklinke y einge-
legt werden kann. Der Zylinder / ist auf der
festen Büchse k drehbar, wird aber durch eine
Scheibe, die an der Aufsenseite der Büchse k
festgeschraubt ist, gegen seitliches Verschieben
gesichert. Auf dem Zylinder / ruht der Trommel-
körper / mit den Seitenflantschen ///, die mit
einer Anzahl eiserner Handgriffe versehen sind,
: wie aus Fig. 4, 5, 6 und 7 ersichtlich ist, und
die dazu dienen, die Trommel beim Aufnehmen
des ausgelegten Kabels zu drehen. Zwischen
der Trommel und der Radnabe befindet sich
noch eine Eisenkrinolinc v, 7i>, z, die am hin-
teren Ende den Handwerkszeugkasten / trägt,
und gegen welche ein zweiter Kasten am vor-
deren Theile des Karrens angelehnt ist. Am
Mittelständer w dieses Eisengestelles ist die
Sperrklinke v befestigt, und die halbkreisförmig
gebogenen Stangen v nebst Querstange z dienen
als Gestell zum Tragen einer Ocl- Leinwand-
bedeckung.
Die zum Kabelkarren gehörigen Materialien
sind folgendermafsen platzirt:
auf der Trommel: 6 km Kabel;
unter dem Vorderkasten: 1 Eimer und 1
Schmiertopf;
in dem Vorderkasten: 1 Bürste; 1 Oelkanne;
1 englischer Schlüssel; 1 Werkzeugbeutel mit:
1 Hammer, 1 Messer, 1 Feile, 1 Kneipzange,
1 Beifszangc, 2 Schraubenziehern, 2 Bogen Sand-
papier , 1 Knäuel Bindfaden ; 1 Aufschlag-
hammer; 26 Kabel - Verbindungsmuffen ;
in dem Hinterkasten: 50 Kabel- Auf hänge-
haken; 30 Kabelerdhaken; 20 Holzlatten zum
Kabelschutze; 2 rothe Fahnen; 4 weifse Fahnen.
Das Totalgewicht eines Kabelkarretis mit
voller Belastung betragt 1 000 kg.
Kabel und isolirte Drähte. Es kommen
drei Arten isolirtcr Drähte in Anwendung:
A. Fcldkabcl; 15. Stalions - Vcrbindungsdrähte;
C. Flufskabcl.
A. Das Feldkabel, welches mit Hülfe des
Kabclwagens oder -Karrens auf blofser Erde
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288
Abhandlungen.
Elektrotkchn. Zeitschrift.
JULI 1883.
ausgelegt wird, hat einen isolirten Leiter von
5, »s mm Durchmesser, der aus einer Litze von
drei o,97 mm starken Kupferdrähten besteht,
die mit drei Lagen Kautschuk bedeckt ist
Derselbe ist dann noch durch eine Lage starken
Drillichs und schliefslich mit zwei Lagen in
Ozokerit getränkten Bandes beschützt, wodurch
das Kabel einen Totaldurchmcsser von 8 mm
erhält. Sein Gewicht beträgt 80 kg auf das
Kilometer und der Leitungswiderstand etwa
10,7 S.-E. auf das Kilometer bei i5°C.
Dieses Kabel ist zu schwer und hat einen
zu grofsen Durchmesser und dürfte wohl durch
das leichtere österreichische bezw. deutsche
Feldkabel von einem Durchmesser von nur
6 mm bei einem Gewichte von 48 kg auf das
Kilometer vortheilhaft ersetzt werden können.
B. Isolirte Statiorisd rähtc. Dieselben
bestehen aus einer Litze von drei o)7 mm
starken Kupferdrähten mit zwei Lagen Kaut-
schuk zu einem Durchmesser von 4,7 mm und
mit einem starken Bande bekleidet. Total-
durchmesser s mm.
C. Flufskabel. Für Flufsühergänge wird
ein von der Firma Siemens Brothers & Co.
in London gefertigtes Kabel verwendet, das
aus einem soliden Kupferdrahte von i,,5 mm
Durchmesser besteht, der mit Guttapercha isolirt,
mit gegerbtem Jutegarn umsponnen und mit
einer Schutzhülle von 20 verzinkten Eisen-
drähten von je 1 mm Durchmesser bekleidet
ist. Der Totaldurchmesser dieses Kabels ist
8 mm, das Gewicht 170 kg auf das Kilometer.
Der Leitungswiderstand ist ungefähr 16,4 S.-K.
auf das Kilometer bei 1 50 C.
Als Verbindungs muffen für das Feld-
kabel werden die auch beim österreichischen
Feldtelegraphen gebräuchlichen Muffen nach
dem Systeme von Kapitän Mac Evoy ver-
wendet. Wiewohl Muffen dieser Konstruktion
im Allgemeinen günstige Resultate ergeben
haben und selbst nach mehrlagigem Liegen im
Wasser die Kabelverbindungsstelle noch isolirt
erhalten, so haben sie beim Gebrauch in Hol-
land doch Anlafs zu Klagen gegeben. Es ist
nämlich vorgekommen, dafs die Gummiringe,
welche stark gegen die innere Wandung der
Muffe geprefst werden, an derselben haften
bleiben und ein schnelles Auseinandernehmen
der Leitungen erschweren. Ingenieur- Kapitän
C. J. Pololiet hat diesem Uebclstande durch
geringe Abänderungen abgeholfen, und seine
Muffe ist in Fig. 8 und 9 im Querschnitte dar-
gestellt, a, a ist eine Messingröhre mit inneren
Schraubengewinden und mit einer in der Zeich-
nung schwarz markirten inneren Horngummi-
bekleidung versehen; b, b' repräsentiren zwei
Schraubenmuttern und <-, c' zwei Metallscheiben,
die auf der inneren Fläche konisch ausgedreht
sind und im Zentrum eine Oeffnung haben,
durch welche der Kupferleiter des Kabels f
geführt wird, der auf der äufseren Seite der
Scheibe umgebogen wird, d und d' sind zwei
ähnliche Scheiben, jedoch mit gröfscrer Oeff-
nung, so dafs das Gummikabel ohne seine
Bandbekleidung hindurchgeführt werden kann;
e und e' sind zwei Gummiringe, die zwischen
den Metallscheiben liegen.
Um eine Leitungsverbindung herzustellen,
werden die beiden Enden des Feldkabels auf
eine Länge von etwa 25 mm von ihrer äufseren
Bandumkleidung entblöfst, darauf wird die Iso-
lationsumhüllung von jedem Kabelende auf etwa
8 mm entfernt, so dafs die Kupferlitze blofsliegt.
Die Scheiben c, d, c' , d' sowie die Gummiringe e,e'
werden dann auf die Kabelenden geschoben, die
Kupferdrähte, die über die Metallscheiben c
und c' hervorragen , rechtwinklig gebogen und
beide Kabelenden in die Muffenrohre eingesetzt,
nachdem zuvor die Schraubenmuttern b und />'
Fig. 8.
Fig. 9.
s
s
y
7
über die beiden Kabelenden geschoben worden
sind. Diese Muttern werden sodann gleichzeitig
in das Rohr geschraubt, wodurch die umge-
bogenen Enden der Kupferlitzcn in Kontakt
kommen und die Kontinuität der Leitung her-
stellen. Die Gummiringe e und e' bauchen
sich durch Zusammenpressen seitlich aus,
schliefsen sich an das innere Hartgummirohr
und an die Gummibekleidung des Kabels an
und sichern somit die Isolation des Leiters.
Luftleitungen. Zum Transport des Luft-
leitungsmaterials dienen Draht- und Stangen-
wagen (Draad en palenwagen).
Das Material besteht aus:
1. dem Draht. Ks kamen zunächst drei
verschiedene Drahtsorten probeweise zur An-
wendung, nämlich: Kupferdraht von 2 mm
Stärke, Messingdraht und Siemens'scher Com-
pound-Draht. Der Kupfer- und Messingdraht
wurde allmählich abgeschafft, und man verwendet
nun vornehmlich Compound - Draht von 2 und
2.J mm Durchmesser, und zwar letzteren vor-
zugsweise. Die Tragfähigkeit dieser Drähte
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Elektrotechn. Zeitschrift.
JULI iSBj.
Die MilitArtelegrafhie lv Holland.
289
beträgt 270 bezw. 414 kg, die Leitungsfähigkeit
ist gleich der eines Kisendrahtes von 3,5 bezw.
4,5 mm Durchmesser und beträgt bei 150 C.
14 bezw. 8,5 S.-K. auf 1 km. Der Compound-
Draht ist ein weichgezogener Stahldraht, der
mit einer Kupferlage bedeckt ist; das Ganze
ist zu einer soliden Masse zusammengelöthet.
Er vereinigt die für Feldtelegraphenzwecke
so wichtigen Eigenschaften auf das Günstigste,
indem er bei geringem Durchmesser und Ge-
wicht hohe Tragfähigkeit und geringen elektri-
schen Widerstand besitzt.
2. Pfosten. Diese sind aus Tannenholz gefertigt,
6 m lang, am oberen Ende mindestens
stark und werden nicht imprägnirt. Eine solche
Stange wiegt ungefähr 30 kg, während eine
deutsche Feldtelegraphenstange nur 3 kg und
eine belgische sogar nur 2,6 kg wiegt, und ist
daher für Feldlinien zu schwer. Man beab-
sichtigt, diese schweren Stangen durch leichte,
eiserne zu ersetzen, die bei geringerer Schwere
auch weniger Kaum einnehmen.
3. Isolatoren. Als Feldisolator dient die
alte preufsische, 0,14 m hohe Porzellan - Doppel-
glocke des Ingenieur- Generals von Chauvin,
die vermittelst eines eisernen Schwanenhals-
trägers von 2 cm Querschnitt an der Seite der
Holzstangc befestigt wird. Das Totalgewicht
eines Isolators mit Träger beträgt ungefähr
2 kg. Auch dieses Material ist für Feldtele-
graphenzwecke zu schwerfällig und hat noch
den Ucbclstand, dafs es leicht zerbrechlich ist.
Horngummi-Isolatoren österreichischen oder eng-
lischen Musters dürften hier zu empfehlen sein.
Feld - Telcgraphenstationen.
Man unterscheidet Stationen I. und II. Klasse.
Erstere sind hauptsächlich Zwischenstationen an
Kreuzungspunkten, von denen mehr als zwei Lei-
tungen ausgehen ; letztere befinden sich meistens
in Stationswagen.
Stationsmaterialien:
Die Batterien bestehen aus Lcclanche'-Elc-
menten No. 2, von denen sich jedesmal zehn
in einem verschliefsbaren Kasten befinden.
Drei Elemente sind erforderlich, um den in-
neren Widerstand des Schreibapparates zu über-
Minden, und ein Element für je :
18 km Feldkabel;
12 km Flufskabel;
21 km Compound-Draht von 2,5 mm Durch-
messer;
14 km Compound-Draht von 2 mm Durch-
Stationsapparat c. Der Schreibapparat ist
der bekannte Normalfarbschreiber von Siemens
& Halske. Die Triebfeder des Taufwerkes
befindet sich, um leicht ausgewechselt werden
zu können, in einem Gehäuse aufserhalb des
Laufwerkes. Der Widerstand der Elektro-
magnete beträgt 500 bis 600 S.-E.; der Schreib-
hebel hat einen langen Stahlarm mit kurzer
Armatur. Der Apparat setzt sich beim Empfang
einer Depesche automatisch in Bewegung und
hört nach Empfang der Depesche wieder auf
zu laufen. Die Geschwindigkeit des ablaufen-
den Papierstreifens kann nach Belieben ver-
mehrt oder vermindert werden. Der Anruf
des Apparates besteht im Läuten einer Glocke.
Mit dem Schreibapparate sind auf einem ge-
meinschaftlichen Grundbrette montirt:
ein Transmissionsschlüssel, ein Galvanoskop,
letzteres in einem poliiten Mahagonikhstchen
mit einer Vorrichtung zur Vermeidung der
Schwankungen der Galvanoskopnadel; ferner
ein Spitzenblitzableiter, der zugleich als Um-
schalter dient. Die Papierrolle liegt in einer
Schublade horizontal unter dem Apparatbrete.
Der vollständige Apparat wird in einen Trans-
portkasten verpackt, der mit einer Vorrichtung
verschen ist, welche den Farbenbehälter durch
Verschlufs mittels einer Gummischeibe gegen
Auslaufen während des Transportes schützt.
In dem Transportkasten befinden sich ferner
noch eine Blechflaschc mit Schreibfarbe, eine
Reservetrommel mit Triebfeder und ein polirter
Schutzkasten für den Schreibapparat. Der
Transportkasten ist mit Gummikissen ausge-
polstert, um den Apparat gegen Stöfs zu sichern.
Zwischenstationen I. Klasse , d. h. solche,
von denen drei oder mehr Linien auslaufen,
werden noch mit einer entsprechenden Anzahl
von Umschaltern , Blitzableitern und Alarm-
glocken versehen.
Auch die bekannten Buchholtz'schen Vor-
postentelegraphen, mit Siemens'schen Telephonen
combinirt, so dafs die Depeschen nach Belieben
mit dem Morse oder dem Telephon gegeben
werden können, kommen zur Anwendung.
Die Erdplattcn sind aus Kupferblech von
1,10 . 0,60 m bei 0,635 mm Dicke gefertigt und
mit isolirtem Leitungsdrahte versehen, der mit
der Erdplatte gut verlöthet ist. Bei den Stations-
wagen wird die Erdverbindung durch zugespitzte
eiserne Stangen hergestellt, die in den Boden
eingeschlagen werden und an denen sich
kupferne Verbindungsdrähte befinden.
Das Stationswerkzeug und Schreib-
material für Stationen I. Klasse besteht aus:
1 Schreib- Materialicnkastcn mit: 120 Folio-
bogen, 100 großen und 200 gewöhnlichen
Briefkuverts, 240 kleinen Schreibbogen, 6 Feder-
haltern, 1 2 schwarzen und 6 blauen Bleistiften,
10 Rollen Morse -Papier, 1 Schachtel Stahl-
federn, 2 Flaschen Gummiarabikum, 2 Flaschen
Telegraphentinte, 1 kleinen Flasche Uhrmacheröl,
10 Stangen Siegellack, 1 Hufeisenmagnet und
1 Glastrichter;
1 Werkzeugkasten mit: 50 in isolirten Ver-
bindungsdrahtes (Type B), 2 Schraubenziehern,
37
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2QO
Abhandlungen.
Elkktkotkchh. Zeitschrift.
JUU 1SI3.
2 StaubbÜISten , 2 Federbürsten , 1 Chamois-
lederlappen , 1 Staublappen , einigen Kabel-
VerbindungsmufTen und Drahtklemmen, 5 mes-
singenen Verbindungsschrauben, 1 Kneipzange,
2 runden Kneipzangen, 2 Feilen, 1 Messer,
5 Bogen Sandpapier, 1 Holzklemme, 1 000 m
dünnen Kupferdrahtes, 1 Spirituslampe zum
Löthen, 2 Teufelsklauen mit Flaschenzug und
Seil zum Drahtspannen, 1 Beifszange, 1 Ham-
mer, 1 Kaltmeifsel und 1 Brustbohrer mit 6
Bohreisen ;
2 Stationstische, einer für Schreibapparat,
Galvanoskop, Glocken u. s. w., der zweite mit
Schublade, als Schreibtisch dienend;
2 Stühle;
1 Sicherheits- Petroleumlampe und 1 l'ctro-
leumkannc;
Alle Stationen I. Klasse haben ein Tagebuch
zu führen und Bericht zu erstatten über den
Fig. 10.
1 Kästchen mit Tintenfafs und 2 Federhaltern,
2 Bleistifte, 1 Stange Siegellack, 1 Taschen-
messer und 12 Stahlfedern.
Ferner finden sich in den Gefachern des
Stationswagens : gedruckte Dienstreglements,
Stationstagebücher, 1 Kopirbuch, die nöthige
Menge liniirten und unliniirten Papiers, 100
Telegraphenformulare, 4 Packete Kerzen und eine
Anzahl Streichholzschachteln.
Zu beiden Seiten des Apparattisches, jedoch
etwas höher als der Mörse-Apparat, sind zwei
Oeffhungen in der Wagenwand angebracht,
durch welche die Linien und Erddrähte ein-
geführt werden. An den Längsseiten des
Stationsraumes sind rechts und links Sitze an-
gebracht, wovon der linke auf eisernen Stützen
ruht und heruntergelassen werden kann, wäh-
rend der Sitz zur Rechten mit Leinwandkissen
1 versehen ist und aufgenommen werden kann.
Fig. 11.
IE
i
Verbrauch der Materialien, über die etwaigen
Verbindungen mit den Linien der Staatstcle-
graphen und überhaupt über alle Vorkommnisse
von Interesse.
Die Stations wagen, Fig. 10 und 11, der
3. und 4. Division sind vierrädrig und haben
Springfedem. Sie sind aus Holz gefertigt und mit
Eisenblech bekleidet. Am vorderen Ende des
Stationsraumes steht ein Tisch, auf welchem
der Schreibapparat und die Papierrolle platzirt
sind. Unter dem Tische stehen zwei Batterie-
kästen mit je zehn Elementen. lieber dein
Tisch und an der Thürseite des Wagens sind
Fächer angebracht zum Aufbewahren von:
1 Werkzeugtasche; 1 Blechbüchse mit Salmiak;
6 Rollen Morse- Papier ; 1 Galvanometer (De-
tektor); 1 Stations-Werkzeugkasten, enthaltend:
1 Flederwisch, 1 Chamoislederlappen, 1 Staub-
lappen, 1 Bogen Sandpapier, 1 Staubbürstc.
1 Stcllstift, 4 Verbindungsschrauben, 1 kleine
Flasche Uhrmacheröl , 1 Flasche Schreibtinte,
1 Flasche Telegraphentinte , 1 Flasche mit
flüssigem Gummi, 1 Glas, 1 Hufeisenmagnet,
Der Raum unter diesem Sitze dient zum Auf-
bewahren von Schufswaffen.
An der inneren Thürwand ist eine Platte mit
Scharnieren befestigt, die aufgeklappt werden
kann und dann als Schreibtisch dient; das
Thürfenster kann heruntergelassen werden, wo-
durch das Ein- und Aushändigen der Depeschen
ermöglicht wird. Das Glasfenster über dem
Schreibapparate kann ebenfalls heruntergelassen
werden. Zur Beleuchtung des Stationsraumes
dienen zwei Laternen, die bei Nachtmärschen
aufserhalb des Wagens angebracht werden. Zur
Ventilation befinden sich Jalousien am oberen
Theile der Seitenwände.
Eine während des Tages aufgezogene blaue
Fahne oder eine am Hintertheile des Wagens
während der Nacht angebrachte blaue Laterne
zeigt an, dafs die Station in telegraphischer
Verbindung ist.
Das an der oberen Fläche des Wagens an-
gebrachte Eisengitter dient zum Aufbewahren
der Tornister u. s. w.; auf dem sich daselbst
befindlichen Sitz und auf dem Kutscherbock
können fünf Mann platzirt werden. Der Bock-
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Elektroteciin. ZF.rrsrHRirr.
JULI iRBj.
Zetzsche, F. van Rvssklberghes Patente u. s. w.
391
kosten ist durch eine horizontale Wand in zwei
Theile getheilt; zum oberen Theile gelangt man
durch Aufheben des Sitzkissens, der untere ist
durch eine Thür an der linken Seite zugänglich
gemacht.
In diesen beiden Räumen werden aufbewahrt:
eine zugespitzte eiserne Stange mit daran be-
festigtem Verbindungsdrahte, die als Erdverbin-
dung dient,
ein Vorschlagshammer zum Eintreiben der
Erdstange,
eine Bürste,
eine Rcservebrake ,
ein Schraubenschlüssel und
eine Winde, um das Schmieren der Radaxen
zu ermöglichen.
" Das Totalgewicht des Stationswagens mit
voller Ausrüstung, jedoch ohne Bemannung, be-
trägt 1 350 kg.
Die Stationswagen der 1. und 2. Division
sind ähnlicher Konstruktion, jedoch etwas gröfser
und nicht mit Eisenblech bekleidet. Das Total-
gewicht eines jeden dieser Wagen ohne Be-
mannung beträgt 1 600 kg.
Es wäre noch zu bemerken, dafs die Feld-
telegraphen der holländischen Kolonien in Folge
der gröfseren Transportschwierigkeiten aus leich-
teren Materialien gebildet werden. Man hat
vor allen Dingen das voluminöse, 8 mm starke
Feldkabel durch das 6 mm starke österreichische
Feldkabel, das ja heute von fast allen Armeen
als das vollendetste betrachtet wird, ersetzt und
dadurch 32 kg an Gewicht auf 1 km erspart.
Auch für Flufsiibergänge verwenden die Ko-
lonien ein leichteres Kabel , das bekannte
Harvey'sche Torpedo -Schleppkabel, das einen
Durchmesser von nur 6\ mm und eine Trag-
fähigkeit von Uber 2000 kg besitzt.
Die Stationsapparate sind dieselben wie in
Holland , jedoch ist dem Buchholtz'schen Feld-
apparate mit leichtem Vorpostenkabel, das vom
Tornister aus gelegt wird, eine gröfsere Ver-
wendung als im Mutterlande eingeräumt.
London, Mai 1883. R. v. F-T.
F. van Rysselhergh.es Patente in Bezug
auf Telephonbetrieb und Doppelbenutzung
der Leitung.
Im vorjährigen Junihefte (S. 244) der Elektro-
technischen Zeitschrift ist unter gleichzeitigem
Hinweis auf ältere Versuche zur Verbindung
des Telephonirens mit dem Telegraphiren auf
einem Drahte der Verbesserungen gedacht
worden, welche Franz van Rysselberghe
in Schacrbeck in Belgien in dem Telephon-
I «triebe herbeizuführen bemüht gewesen 4 ist.
Jetzt liegen die bezw. unterm 16. März, 17. März
und 19. Juni 1883 ausgegebenen Patentschriften
der drei deutschen Patente vor, welche van
Rysselberghe auf seine Erfindungen erlangt
hat; dieselben tragen die Nummern 21097,
21453 und 22633 und laufen bezw. vom
27. Juni, 17. Juni und 9. Juni 1882 ab.
Das Patent No. 21097 erstreckt sich auf:
Verfahren zur Beseitigung der Induktions-
störungen zwischen Telegraphen- und
Telephonleitungen. Diese Störungen sind
zweifacher Natur, insofern es sich theils um die
unbeabsichtigte und störende Wahrnehmung des
Telegraphirens in benachbarten Telegraphen-
drähten, theils um das Mithören in benachbarten
Telephonleitungen geführter Gespräche handelt,
die die Störung veranlassenden induzirten oder
durch Ableitungen übertretenden Ströme in einer
Telephonleitung also aus einer Telegraphen-
oder aus einer anderen Telcphonleitung her-
rühren. Für beide Fälle bringt van Ryssel-
berghe Beseitigungsmittel in Vorschlag. Das
für den zweiten Fall vorgeschlagene Mittel ist
nicht gegen das Entstehen der störenden
Ströme gerichtet, sondern darauf berechnet, die
Wirkung derselben zu überdecken, indem
»man in sämmtlichen Drähten des Telephon-
netzes ein summendes Geräusch hervorruft,
etwa durch eine elektrisch angeschlagene Stimm-
gabel oder ein anderes mechanisch ertönendes
Instrument«. Dieses Summen wird sicher nicht
blos das unbeabsichtigt Mitgehörte verschleiern,
sondern in gleicher Weise auch das für das be-
treffende Telephon bestimmte Gespräch; es
wird deshalb in seiner Verwendung eine ge-
wisse Vorsicht nothwendig sein.
Für die aus einer Telegraphenleitung her-
rührenden störenden Ströme bringt van Ryssel-
berghe drei Mittel in Vorschlag, welche darauf
hinzielen, die Entstehung störend wirkender
Ströme zu verhindern, und zwar durch eine Ver-
flachung der Induktionswirkung und Ableitung,
durch eine Ausdehnung und Verthcilung der-
selben auf eine längere Zeit. Die zum Tele-
graphiren erforderliche Stroman- und Abschwel-
lung soll nicht eine plötzliche, sondern eine ganz
allmähliche sein und dies dadurch erreicht wer-
den, dafs in dem gebenden Amt cm Kondensator
oder ein Elektromagnet oder ein allmählich ab-
und zunehmender Widerstand angewendet wird.
In den beiden ersten Fällen bleibt der gewöhn-
liche Morsetaster als Stromgeber verwendbar,
im letzteren Falle dient derselbe blos mechanisch
zur Bewegung des eigentlichen Gebers.
Wird ein Kondensator angewendet, so wird
die eine Belegung desselben mit der Erde, die
andere mit der Tasteraxe verbunden; die Lei-
tung liegt ebenfalls an der Tasteraxe, die Bat-
terie mit dem einen Pol an Erde, mit dem an-
deren am Arbeitskontakte des Tasters. Bei
37*
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Abhandlungen.
Schlicfsung des Stromes durch Niederdrücken
des Tasters veranlafst die Ladung des Kon-
densators, dafs der Anfangs schwache Strom in
der Leitung allmählich wächst, während hei der
Stromunterhrechung der Kondensator sich all-
mählich durch die Leitung entladet.
Wird ein Klektromagnet im gehenden Amte
benutzt, so wird dieser zwischen dem Arbeits-
kontakte des Tasters und dem einen Pole der
Batterie eingeschaltet, ') deren zweiter Pol an
Erde liegt; die Leitung liegt an Tastcraxe, vom
Ruhekontakte des Tasters fuhrt ein Draht durch
den Elektromagnet des Empfängers zur Erde.
Die Einschaltung eines besonderen Elektro-
magnetes wird unnüthig, wenn (nach Eig. 3 der
Patentschrift) der Empfänger zwischen Leitung
und Tasteraxc gelegt wird, wie dies ja bei
Ruhestromleitungen der Fall zu sein pflegt.
Umständlicher gestaltet sich die Erreichung
des Zweckes bei Verwendung eines Widerstandes.
Dieser Widerstand besteht aus einer Anzahl von
Metallscheiben, welche durch andere Scheiben
aus halbleitendem Material getrennt sind; das
Ganze ist an einem einarmigen Hebel befestigt,
und die äufserste Metallscheibe nach der Dreh-
axe des Hebels zu ist mit dem einen Batteriepole
verbunden, die letzte Metallscheibe am freien
Ende dagegen ist gegen die anderen Scheiben
vollständig isolirt und durch einen Draht mit
dem Empfangsapparate verbunden. Unter dem
Widerstande liegt ein zweiarmiger metallener
Hebel, dessen Axe mit der Leitung in Ver-
bindung steht, an dem einen Ende eine Art
Gabel bildet und mittels derselben durch einen
Morsetaster bewegt wird; während der Ruhelage
des Tasters berührt der zweiarmige Hebel die
äufserste Metallscheibe am freien Ende und legt
so die Leitung durch den Empfänger an Erde;
wird der Taster niedergedrückt, so berührt der
zweiarmige Hebel mit seiner etwas gebogenen
oberen Fläche nach und nach die auf einander
folgenden Metallscheiben und schliefst so den
Strom der Batterie in der Leitung, aber unter
immer kleiner und kleiner werdendem Wider-
stande; geht darauf der Tasterhebcl wieder empor,
so wird erst nach und nach wieder immer mehr
und mehr Widerstand eingeschaltet, schliefslich
aber die Batterie wieder ganz ausgeschaltet.
In näherem Zusammenhange hiermit steht der
Gegenstand des Patentes No. 22633 em
sSystem, um auf einem und demselben
Drahte telegraphiren und mittels Tele-
phons fernsprechen zu können«. Van
Rysselberghe rühmt von seiner Einrichtung
und Anordnung der Apparate, dafs > dabei das
gewöhnliche Telegraphenbureau vollständig un-
abhängig bleibe von demjenigen , in welchem
dfe Apparate zum Eernsprechen oder Telepho-
'l In No. 22633 »eigt r'>£. i dieselbe Schaltung t'.a Elcltto-
magnetc», wahrem) itur iti r'ig. 4 iwi*«lien der Knie und dem
«weiten Bultcriepol eingeschaltet i%t.
niren aufgestellt sind«. In wie beschränktem
Mafse das zutrifft, wird eine nähere Betrachtung
der patentirten Anordnungen zeigen. Der erste
Plan besteht darin, beim Telegraphiren (» mittels
eines Morse-, Hughes- oder Whcatstone- u. s. w.
Apparates t) anstatt der gegenwärtig benutzten
* plötzlichen c Ströme die »graduellen« zu ver-
wenden, mittels deren schon nach D. R. P.
No. 21097 die Wirkung aus dem Telegraphen-
draht in den Telephondraht verhütet werden
sollte; diese Ströme würden auch als »direkte«
keine störende Wirkung im Telephon hervor-
bringen, daher ein gleichzeitiges Tclephoniren
und Telegraphiren zulassen. Eine besondere
Schaltungsweise dazu giebt van Rysselberghe
nicht an. Erkauft wird, wie die gleichartige
Unterdrückung der Wirkung aus einem Draht
in den anderen, so auch die Doppelbenutzung
der Leitung durch ein Herabdrücken der Tclc-
graphirgeschwlndigkeit.
Eingehender beschäftigt sich van Rysselberghe«
Patent mit einem zweiten Plane, bei dem eben
die schon erwähnte Trennung der beiderlei
Aemter dadurch erstrebt wird, dafs >die zum
Tclephoniren oder Fernsprechen benutzte Lei-
tung gar nicht in metallischen Kontakt mit
der zum gewöhnlichen Telegraphiren erforder-
lichen Leitung gebracht« , sondern durch Ver-
werthung >dcr Wirkung der Induktion oder der
Kondensation die Trennung der Telegraphir-
ströme von den undulirenden Telephonirströmen
herbeigeführt- wird. Dafs eine Trennung »der
Leitungen*, vorhanden sei, kann in gewissem
Sinne bei der zur Verwerthung der Induktions-
wirkungen in Vorschlag gebrachten Schaltungs-
weise zugegeben werden , eine Trennung der
Ströme ist hier ebenso wenig vorhanden wie
bei derVerwerthung der Kondensationswirkungen.
Im erstcren Falle wird nämlich in die übrigens
in ganz gewöhnlicher Weise zu benutzende
Telegraphenleitung im Telegraphenamte die pri-
märe Rolle eines Induktors mit eingeschaltet,
i dessen zweite Rolle mit dem einen Ende »mit
der Erde- verbunden ist, während das andere
Ende an die nach dem Telephonamte führende
Leitung gelegt ist. Bezeichnend ist, dafs van
! Rysselberghe selbst die Bedingung hinzufügt,
' dafs im Telegraphcnamte nur mit graduellen
Strömen gearbeitet werde. Ferner fordert er,
| dafs die Telegraphenleitung in diesem Amte nie
1 isolirt oder ausgeschaltet sei, ohne näher anzu-
geben, wie dieser Forderung beim Telegraphiren
! genügt werden könne , oder dafs die Erfüllung
I dieser Forderung allgemein bekannt sei.
Bei Verwerthung der Kondensationswirkungen
• besteht überhaupt keine Trennung der Leitungen,
denn da verzweigt sich die Leitung vor ihrem
I Eintritt in das Telegraphenamt einfach in zwei
I Zweige, von denen der eine in sonst gewöhn-
| lieber Weise durch die Apparate des Telegraphen-
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Elfktrotechn /^FlTSf "IIR LPT
juu tsty ' ' Oesterreich, Mittheilungen über die Berliner Fernsprechanlage. 293
amtes zur Erde geführt ist, während der andere
nur an die eine Belegung eines Kondensators
(von geringer Kapazität; 0,35 Mikrofarad genügt)
reicht, von dessen zweiter Belegung ein Draht
in gewöhnlicher Weise durch die Apparate des
Telephonamtes zur Erde läuft. Bedingung ist
wieder, dafs das Telegraphenamt mit > graduellen*
Strömen arbeitet und aufserdem, dafs es >nie
direkt mit der Erde in Verbindung stehe, son-
dern immer einen Widerstand von wenigstens
500 Ohm darbiete«. Die Schaltungen im Tele-
graphenamte sind die nämlichen, welche bereits
im D. R. P. No. 21097 in Vorschlag gebracht
worden sind, soweit sie sich auf die Benutzung
eines Elektromagnetes zur Erzeugung der gra-
duellen Ströme beziehen. Die Anwendung der
Kondensatoren soll bessere Erfolge liefern, als
die Anwendung der Induktoren. Für den Fall,
dafs auf lange Entfernungen gearbeitet werden
soll, empfiehlt van Rysselberghe noch die
Anwendung eines Umschalters im Fernsprech-
amte, mittels dessen während des Empfangens
der Widerstand des Gebers') und bei dem
Geben ') der Widerstand des Empfängers aus
dem Stromkreis ausgeschaltet werden soll. —
Einer praktischen Probe scheint diese Anordnung
und Schaltung mit Kondensatoren bisher nur in
einer einzigen Ausführung unterzogen worden zu
sein, und zwar unter Verhältnissen, zufolge wel-
cher nur in verhältnifsmäfsig langen Pausen ver-
einzelte Telegraphirströmc die Leitung durch-
laufen.
Das dritte Patent No. 21453 van Rysselberghes
schützt eine »Neuerung in der Telegraphie
und Telephonie durch Kabel oder auf
weiteste Entfernungen * , welche daraufhin-
zielt , die in Kabeln auftretenden Ladungs-
erscheinungen dazu »nutzbar zu machen, um
mit gewöhnlichen Apparaten, besonders auch
mit Hughes Apparaten, durch Kabel jeder denk-
lichen Länge telephoniren und telegraphiren zu
können«. Dies will van Rysselberghe da-
durch erreichen, dafs er > für jede telegraphische
oder telephonischc Verbindung eine doppelte.
Leitung benutzt, derart z. B., dafs die eine die
andere umgiebt. Die beiden Leitungen sind
unter sich, wie im Ganzen, isolirt«. Die eine
Leitung ist in dem Empfangsamte durch den
Empfänger, die andere in dem gebenden Amte
durch den Geber an Erde gelegt; das zweite
Ende jeder Leitung bleibt isolirt. Wir harren
der Berichte über die Leistungen und die Zweck-
mäfsigkeit solcher Leitungen bei der vorge-
schlagenen Schaltungsweise.
E. Zetzsche.
>) Die Patentschrift «et '
•bei dem Ueb«rtr«gen«.
un<)
Mittheilungen Ober die Berliner Fernsprech-
anlage.
Von Postrath Oesterreich,
I. Allgemeines. Wie in dieser Zeitschrift
seiner Zeit (1880, S. 368, und 1882, S. 4) mit-
getheilt, fafste das Reichs-Postamt im Jahre 1880
den Beschlufs, in Berlin eine allgemeine Fern-
sprechanlage ins Leben zu rufen. Die Theil-
nahme des Publikums, zu Anfang recht schwach,
stieg im Laufe der Zeit im erhöhten Mafse, so
dafs am 1. Mai d. J. 1440 Stellen im Betrieb
und mehr als 300 Stellen zur Ausführung an-
gemeldet waren.
Eine ausführlichere Beschreibung der Berliner
Fernsprechanlage ist in den ersten diesjährigen
Heften des Archivs für Post und Telegraphie
erschienen. Es mag gestattet sein, aus dieser
zunächst für den Kreis der Post- und Tele-
graphenverwaltung bestimmten Zeitschrift hier
dasjenige mitzutheilen, was für die Leser der
Elektrotechnischen Zeitschrift von Interesse ist.
Die Post- und Tclegraphenverwaltung stellt
allgemein Fernsprecheinrichtungen folgender Art
her:
1. Einfacher Anschlufs an da» Fernsprechvermittelungs-
aml. In die Leitung kann eine Zwischcnstellc ein-
geschaltet werden, wenn beide Stellen ungefähr in
einer Linie vom Vermittclungsamtc liegen.
2. Anschlufs für mehrere Bewohner eines Hauses an das
Vcrmittelungsnmt mittels einer gemeinsamen Leitung.
3. Unmittelbare Fcrnsprechleittingen xwischen rwei
verschiedenen Lokalen desselben Theilnchmers , in
welche ebenfalls eine Zwischenstcllc eingeschaltet
werden kann.
4. Unmittelbare Fernsprcchlcitungcn xwischen den
Wohnungen u. s. w. xweier verschiedenen Theilnehmer.
Aufserdem besteht bei groTscrcn Postämtern eine An-
zahl öffentlicher Fernsprechstellen, welche an die Vcr-
mittelungsanstalt angeschlossen sind und dem Publikum
Gelegenheit bieten , gegen Zahlung einer Gebühr von
0,5c Mark mit Thcilnehmern der allgemeinen Fernsprech-
aniage in Verkehr zu treten. Endlich befindet sich in
der Berliner Börse eine grtffserc Fcmsprcchanlagc (vcrgl.
1882, S. 3) tum Verkehr mit den städtischen Theil-
nehmem.
Die Fernsprechleitungen werden in der
Stadt allgemein auf den Häusern angebracht.
Die Stangen bestehen aus gewalzten Eisenröhren
von 6, 7 bezw. 7>s cm äufserem Durchmesser und
5 mm Wandstärke, an welchen Querträger mit 2
bis 24 neben einander stehenden Isolatoren der-
artig befestigt sind, dafs auf je 4 neben einander
stehende Isolatoren im Allgemeinen eine Stange
gerechnet wird. In den äufseren, nicht völlig
bebauten Stadtthcilen werden eiserne Stangen
auch in die Strafsen gestellt. Der Leitungsdraht
besteht aus 2,» mm starkem, verzinktem Gufs-
stahldraht, dessen absolute Festigkeit 140 bis
1 50 kg für 1 qmm Querschnitt beträgt.
II. Aus dem Linienbau dürften hier nur die
Vorkehrungen gegen das Tönen der Drähte
und gegen die Blitz gefahr interessiren.
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294
Das Tönen der Drahte bildet eine der
gröfstcn Unzutraglichkeitcn der Fernsprechanlage,
da die Hausbewohner namentlich des Nachts
dadurch beunruhigt werden und die Besitzer
deshalb mehrfach die Entfernung der Stangen
forderten.
Gemildert werden die Unzuträglichkeiten
schon durch Anwendving geringerer Stangen-
abständc, durch schlaffe Aufhängung des Drahtes,
durch Ausfüllen der Stangen mit Sand oder
Asche, Anbringen der Stangen an den Dach-
konstruktionen, nicht an Giebelwänden, nament-
lich nicht in der Nähe der Schornsteine, die das
Geräusch oft bis in die unteren Wohnungen Uber-
tragen. Im Uebrigen sind die Bestrebungen
entweder dahin zu richten, die Uebertragung
des Tönens auf die Wohnungen u. s. w. oder
die Entstehung des Tönens ganz zu verhindern.
Von den versuchten Mitteln gegen das Tönen
hat sich das nachfolgend beschriebene, welches
neben den eben erwähnten Vorsichtsmafsregeln
seit länger als einem Jahre ausschließlich an-
gewendet wird, am besten bewährt. Das
Dämpfungsmittel besteht aus einem der Länge
nach bis zur Mitte aufgeschnittenen Gummi-
Fig. i.
röhrchen von 15 mm Durchmesser, 10 cm Länge
und 1 mm lichter Weite zum Einlegen des
Leitungsdrahtes. Bei einigermafsen gleichen
Stangenabständen wird das Gummiröhrchen —
die geschlitzte Seite auf gerader Strecke nach
oben, in Winkelpunkten dem Drahtzug ent-
gegengesetzt gerichtet — in die Bindung des
Drahtes an den Isolator gelegt (Fig. 1 ; J der
nat Gr.). Zum Schutze gegen Witterungsein-
flUsse wird das Gummiröhrchen vorher mit einem
Bleiblech umwickelt. Da diese Bindung den
Leitungsdraht nicht unbedingt gegen Verschie-
bung schützt, so wird bei ungleichen Spann-
weiten das Dämpfungsmittel in der Weise an-
gewendet, dafs — während der Leitungsdraht
in gewöhnlicher Weise unmittelbar an den Iso-
lator gebunden wird — zu beiden Seiten des
Isolators, etwa i,$ bis 2 m von demselben
entfernt, Gummiröhrchen von 10 bis 15 cm
Länge auf dem Leitungsdrahte befestigt
werden. Während im ersteren Falle nur die
Uebertragung des Tönens auf die Häuser ver-
mieden werden soll, wird im letzteren Falle die
Entstehung des Tönens überhaupt zu verhindern
gesucht.
Bei vereinzelt vorkommenden sehr grofsen
Spannweiten ist es vortheilhaft, den Leitungs-
draht an der betreffenden Stelle abzuspannen,
d. h. um den Hals des Isolators herumzulegen.
In diesem Falle wird das Gummiröhrchen —
mit dem Schlitz nach aufsen — um den Hals
des Isolators herum- und der Draht in den Schlitz
eingelegt.
Uebrigens sind die Gummiröhrchen — ab-
gesehen von ihrem Erfolge — im Vergleiche
mit manchen anderen versuchsweise angewen-
deten Dämpfungsmitteln bequem anwendbar
und billig; ein Röhrchen von 10 cm Länge
kostet etwa 13 Pf.
Bezüglich der vom Beginne des Baues an in
der Presse oft erörterten Frage der Blitzge-
fährlichkeit der Fernsprechanlagen hat sich
1
im Laufe der Zeit in der Bevölkerung mehr
und mehr die Ueberzeugung befestigt, dafs die
Fernsprechanlage bei Anwendung geeigneter
Schutzvorrichtungen nicht eine Blitzgefahr herauf-
beschwört, vielmehr einen Schutz der betreffen-
I den Gebäude gegen atmosphärische Entladungen
bildet. Die im Laufe zweier Sommer über
Berlin hinweggegangenen, zum Theil recht
I schweren Gewitter haben nicht die geringste Be-
schädigung weder der Linienanlage noch der
betreffenden Häuser verursacht, wohl aber ist
die Thätigkeit der in den Fernsprechstellen vor-
handenen Blitzableiter in zahlreichen Fällen in
Anspruch genommen worden.
Zum Schutz gegen Blitzgefahr wird zunächst
jede Leitung an beiden Enden mit der Erde
(meistens den Wasserleitungsröhren) in Verbin-
dung gesetzt. Aufserdem befindet sich ein
Blitzableiter in jedem Apparatsatzc (s. unten).
Weiter ist jede dritte oder vierte Stange durch
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Elektrotkciin. Zeitschrift
JULI ill).
Oesterreich, Mitthi ii.ingen Oker die Berliner Fernsprec*hani.aoe. 295
ein Seil von drei Stück 4 mm starken verzink-
ten Eisendrähten mit der Erde in leitende Ver-
bindung gebracht, welches an einer verzinkten,
mit dem Untertheile der Stange vcrlötheten
Schelle mittels eines Schraubenbolzens befestigt
und auf Isolatoren dem Dach entlang und mit-
tels einer einfachen Klemmvorrichtung an den
Wänden herab bis zur Erde geführt wird. In
der Nähe der Stangen etwa befindliche gröfsere
Metallmassen in oder an dem Gebäude (Zink-
dächer, Wasserbehälter u. s. w.) werden mit den
Stangen bezw. der Erdleitung durch besondere
Drähte leitend verbunden. Diejenigen Stangen,
welche mit keiner Erdleitung versehen sind,
werden mit der nächsten Erdleitung durch einen
4 mm starken Leitungsdraht verbunden, welcher
mit der bezeichneten Schelle verlöthet, über
den untersten Querträger um die Stange gelegt,
mit reichlichem Durchhange bis zur nächsten
Stange geführt und mit dieser in derselben
Fi«. 4-
Kontaktstuck n legt. Die Theile m, n stehen
mit den Klemmen / bezw. </ in Verbindung,
welche mit der Leitung für einen zweiten an
| einem entfernten Orte aufgestellten Wecker ver-
' bunden werden. Während der am Apparate be-
I findliche Wecker nur so lange läutet, als die
rufende Stelle den Knopf drückt, tönt der zweite
Wecker so lange fort, bis die Auslösevorrichtung
wieder in die Ruhelage zurückversetzt wird. Dies
geschieht durch einen an der rechten Seitenwand
des Weckerdeckels angebrachten, hier in Fig. 4
nicht sichtbaren Knopf.
Erforderlichenfalls wird noch ein sichtbares
Zeichen, eine Scheibe 0, beigefügt, welche —
sobald der Anker angezogen wird — aus dem
Gehäuse des Weckers heraustritt und in die
punktirt angedeutete Lage kommt. Zweckmäfsig
wird in den Lokalkreis ein Ausschalter einge-
fügt, damit (beim Schliefsen des Lokals) der
Lokalkreis dauernd geöffnet werden kann.
Fig. 5-
Weise verbunden wird u. s. f. Abgesehen von
dem Vortheile, dafs auf diese Weise sämmtliche
Gestänge mit der Erde in leitende Verbindung
gebracht werden , ist man in der Auswahl des
Ortes für die Erdleitung auch nicht so gebunden,
als dies sonst der Fall sein würde.
HI. Einrichtung der Fernsprechstellen.
Die zum Anrufen der Theilnehmer dienenden
Wecker sind in zweierlei Konstruktion vor-
handen: mit Selbstunterbrechung und mit Selbst-
ausschlufs. Der Wecker mit Selbstunter-
brechung kann als bekannt vorausgesetzt wer-
den. Einzelne dieser Wecker besitzen noch die
in Fig. 4 (A nat. Gr.) mit /, /«, //, 0, p, q bezeich-
neten Theile. Am unteren Ende des Ankers d
ist ein isolirter Hemmstift / befestigt, gegen den
sich im Ruhezustande der Winkelhebel m legt.
Eine auf der Drehaxe des Hebels angebrachte
schwache Spiralfeder strebt den oberen Hebelarm
nach rechts zu bewegen (in die punktirte Stellung).
Diese Bewegung tritt ein, sobald der Anker d an-
gezogen wird, wobei der Hemmstift / den Hebel m
losläfst, dessen oberer Arm sich nun gegen das
Hei Leitungen mit Zwischenstellen wurde ein
Relais für den Selbstunterbrecher verwendet.
An diesen Weckern tritt allzu leicht eine Unter-
brechung der Leitung an der Feder c ein.
Endlich genügt der in rascher Folge unter-
brochene Strom auch bei ansehnlicher Ver-
stärkung der Batterie nicht immer, um die
Klappen des Vermittelungsamtes sicher zum
Fallen zu bringen. Diesen Uebelständen zu
begegnen, werden in Anschlufsleitungen jetzt
durchweg Wecker mit Sclbstausschlufs ')
angewendet. Am unteren Ende des Ankers d,
Fig. 5 ( | nat. Gr.), ist hier eine schwache Feder
befestigt, die sich, sobald der Anker angezogen
wird, auf die im Metallstückc // sitzende Kontakt-
schraube m legt und dadurch eine kurze Neben-
schliefsung zu den Rollen /, g des Elektro-
magnetes herstellt.
An Apparaten kommt im Fernsprechdienste
der Sicmens'sche Fernsprecher mit Huf-
eisenmagnet (Fig. 2 und 3; \ nat. Gr.) fast aus-
schliefslich zur Anwendung. Auf den Polen
>j Zeuochc, tfowlbueli <ler elektrischen Tclegtaphie, IUI. 4, S, 31.
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296
Abhandlungen.
ELEKTROTK.CHN. ZF.ITSriretFT.
JVU ,883.
des Hufeisenmagnetes a ax sind die L-förmigen
Polschuhe b und b, aufgeschraubt, welche je
eine Spule isolirten Kupferdrahtes c und ct
tragen. Beide Spulen haben zusammen etwa
2000 Umwindungen mit einem Widerstande von
etwa 200 S. E. Die Enden d, </, der Umwindun-
gen sind zu der den Fernsprecher unten ab-
schlicfsenden Messingplattc / geführt und dort
mit der doppelten I .eitungsschnur g in Verbin-
dung gebracht. Die Messingplatte / ist mit
einem Messingbügel // versehen, falls der Fern-
sprecher aufgehängt werden soll. In der Mitte
der Messingplatte / ist eine Oeffnung, welche
den Schnitt der Regulirschraube / zugänglich
macht, die in den Bug des Hufeisens eingreift.
Diese Schraube dient dazu, den Magnet der
Sprechplatte / (aus verzinntem Eisenbleche von
9,7 mm Durchmesser) mehr oder weniger zu
nähern. Das ganze Magnetsystem steckt in
einer oben und unten trichterförmig erweiterten
Messinghülsc k kx ; das Mundstück m ist aus
Holz gedreht.
Mikrophonsender werden in der Berliner
Fernsprechanlage nur in verhältnifsmäfsig geringer
Anzahl angewendet, und zwar hauptsächlich bei
den Vermittclungsämtern, weil die Mikrophon-
sender ein leiseres Sprechen zulassen, die Be-
amten daher durch vieles Sprechen am Mikro-
phon nicht so angestrengt werden und aufser-
dem auch mehrere zugleich im Dienste befind-
liche Beamte sich gegenseitig weniger stören,
als bei Benutzung des Fernsprechers.
Von den im Allgemeinen bekannten Mikrophon-
sendern sind diejenigen von Berlin er und von
Blake in Anwendung. Beide sind in dieser
Zeitschrift (1882, S. 361, be/.w. 1S81, S. 2>8)
bereits beschrieben. Der letztere ist in Fig. 6
in etwa -J nat. Gr. bei geöffneter Thür abge-
bildet. Die Induktionsrolle / besteht aus einer
primären Rolle von etwa 5 S. E. und einer se-
kundären von etwa 180 S. E. Widerstand.
An Neben ap paraten gehören zu einem
vollständigen Fernsprechapparate noch die Taste
zum Anrufen des Amtes und eines Theilnehmers
und die selbstthätige Einschaltevorrichtung zur
Umschaltung der Leitung auf Wecker oder
Fernsprecher') sowie ein Spindelblitzableiter*).
Bei Fernsprechapparaten mit Mikrophonsender
mufs beim Abheben des Fernsprechers vom
Haken zugleich der Lokalstromkreis mit der
primären Umwindung der Induktionsrolle ge-
Fig. 8.
schlössen werden. Deshalb sind auf der Grund-
platte der Einschaltevorrichtung seitwärts von
dem Hebel b, Fig. 7, zwei von einander isolirte
Messingsäulchen <>, und ot angebracht worden; ox
trägt eine sehr biegsame Stahlfeder /, deren Ende
dicht über ot steht und beim Herabdrücken in
metallische Berührung mit dieser tritt. Dieses
Herabdrücken der Feder / erfolgt durch einen
an dem Hebel b seitlich angebrachten Stift g
aus isolirendem Materiale, welcher sich auf die
Feder/ auflegt und sie herunterdrückt, sobald
der Fernsprecher vom Haken abgenommen
wird.
Von den verwendeten Apparatsätzen ist
ein Endapparat mit Fernsprechern in
dieser Zeitschrift bereits früher (1880, S. 370)
beschrieben und skizzirt worden; die spätere
Acnderung bezieht sich lediglich auf die Wecker,
'! Elektrotechnische Zeitschrift, 1880, S. 371.
*) Elektrotechnische Zeitschritt, 18S0, S. jo»; seitdem »ind
einige kleine konstruktive Acitdcningen an demselben vorgenommen
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Elektrotechn. Zeitschrift. . . „ _
juli 1883. Oesterreich, Mitthehatngen I ber die Berliner Fernsprechanlage. 297
die jetzt allgemein unten am Kästchen befestigt
sind.
Zu dem F.ndapparate mit Mikrophon-
geber gehören: ein Mikrophon als Geber, ein
Fernsprecher als Fmpfänger, ein Einschalter A,
F'g- 7 (7 nat- em Spindelblitzableiter, ein
Wecker. Diese Apparate sind in einem gewöhn-
lichen Kästchen untergebracht, nur tritt an Stelle
des Fernsprechers zum Sprechen das Mikrophon.
Die Schaltung ist aus Fig. 8 zu ersehen. Das
eine Ende /, der primären Rolle des Induktors J
ist zum Batteriekontakte 3 der Taste T geführt,
Fig. 9.
CO] aa^ q Q
das andere Ende /, ist mit der Säule <>, ver-
bunden, während ot mit dem ersten Elemente der
Batterie B in Verbindung steht. Die sekundäre
Rolle des Induktors J ist von s, ans durch den
Fernsprecher FO mit der Erde, von s, aus —
bei abgehobenem Fernsprecher — über 3 und
Axe 2 in A, 1 und 2 in T mit der Leitung Z
in Verbindung.
Wird der Fernsprecher FO vom Haken ab-
gehoben, so ist der primäre Stromkreis bei 0,
geschlossen. Die durch Sprechen gegen das
Mikrophon im primären Stromkreise hervor-
gerufenen Stromwellen rufen in der sekundären
Rolle Induktionsströme hervor, die in die Lei-
tung L treten.
Den Apparatsatz für Zwischenstellen
bilden: zwei Fernsprecher, eine Taste, eine
Einschaltevorrichtung, zwei Spindelblitzablciter,
zwei Wecker, ein Relais, ein Umschalter. Der
in Fig. 10 (von der Rückseite gesehen) in seiner
neuerdings eingeführten Einrichtung dargestellte
Umschalter soll die Möglichkeit gewähren, die
Zwischenstclle mit Ausnahme eines Weckers ganz
Fig. 10.
auszuschalten oder nach einer beliebigen Seite
hin Sprechstellung zu nehmen, während nach
der anderen Seite hin ein Wecker eingeschaltet
bleibt. An seiner Grundplatte A sind an sechs
Fig. 1 1 .
Klemmen die flachen Federn /, bis /, aus Neu-
silber befestigt. Innerhalb des von den Enden
der sechs Federn umschlossenen Raumes be-
findet sich die Kurbelaxe a nebst der auf sie
aufgeschobenen Ebonithiilse e\ durch beide geht
der Messingstift /«; an dem nach A hin ge-
legenen Ende ist die Hülse e verbreitert und in
ihre Verbreiterung tx eine ringförmige Vertiefung
eingedreht, in welche zwei Messingbögen I
und II eingelegt sind; in I und II sind end-
. 38
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2o8
Abhandlungen.
Elektrotechk. Zeitschrift.
JULI 1U3.
lieh zwei Messingstifte rx und /, bezw. r3 und /,
eingeschraubt, welche mit ihren Köpfen über
die Fläche der Ebonithülse vorstehen und mit
den vier Federn fi,fi,fi und ft in Berührung
treten können. Der Umschalter ist im Innern
an der Vorderwand des Kastens, Fig. 9, be-
festigt; aus letzterer tritt die Axe mit dem höl-
zernen Handgriffe K hervor, hinter welchem die
Stellscheibe s mit drei Einschnitten liegt; in s
greift ein an einer Stahlfeder / befindliches
Prisma ein. Entsprechend den drei Einschnitten
der Scheibe s gestattet der Umschalter folgende
drei Stellungen:
1. Der Griff steht senkrecht auf/?. Die Fe-
dern /, und /a sind durch m leitend verbunden;
/i,/i,/s,/s sind isolirt; bei der Zwischcnstelle
sind, wie aus Fig. 1 1 zu erkennen ist, nur das
Relais R (und ein Wecker H'.}) eingeschaltet.
2. Die Kurbel ist oben nach V gerichtet. Es
sind, durch I bezw. \\,fx in Verbindung mit/4,
/5 mit /0;/t und /, sind isolirt; die Zwischen-
stelle hat Sprechstellung nach dem Vermitte-
lungsamte. V ruft auf ll\ , die Endstelle S
auf IVj (ohne R).
3. Die Kurbel ist oben nach S gerichtet. Es
sind in Verbindung /, mit /it /t mit f6 ; f% und
yi sind isolirt; die Zwischcnstelle hat Sprcch-
stellung nach der Endstelle S. S ruft auf //',,
V auf \i\ (ohne R).
Das Relais bietet keine Eigentümlichkeiten;
der Elektromagnet ist von derselben Konstruk-
tion wie die weiter unten zu beschreibenden
Elektromagnete der Klappenschränke (Fig. 1 2),
nur ist die Rolle mit weniger Umwindungen
(etwa 2000) versehen.
(Schlufe folgt.)
lieber Gegenstromschaltung für durchlaufende
Liniensignale.
Im diesjährigen Aprilhefte dieser Zeitschrift
wird eine Gegenschlufsschaltting mit doppelter
Telegraphenleitung besprochen, deren Vortheile
volle Anerkennung verdienen; nur der eine Um-
stand, die Geldfrage, welche bei solchen Vor-
schlägen von den mafsgebenden Kreisen immer
zuerst ins Auge gefafst werden mufs, dürfte
dieser Verbesserung hindernd in den Weg treten,
und für Gegenschlufs mit nur einer Leitung
sprechen, weil für bestehende Signallinien diese
Einrichtung, aufser der Umänderung der Appa-
rate, für eine Bahn von 2 000 km 200 000 Mark
beansprucht, also 100000 Mark mehr als bei
blos einer Leitung.
Die Möglichkeit, auch eine solche Schaltung
für Morse-Korrespondcnz mitbenutzen zu können,
mufs als sehr willkommen erscheinen; es werden
ja fast auf allen österreichisch-ungarischen Bahnen
sowohl bei Gegenschlufs als bei Ruhestrom-
schaltung die Glockenlinien anstandslos zugleich
mit als Sprechlinien ausgenutzt.
In% diesem Aufsatz ist auch noch erwähnt,
dafs bei Einschaltung auf Gegenstrom mit
einer Leitung die Zuverlässigkeit der Signal-
gebung von der Strecke aus fraglich wird.
Gegen diese Anschauung sprechen folgende
Gründe: die Signale in der Station werden in
der Weise gegeben, dafs die eigenen Batterien
ausgeschaltet und jene der Nachbarstation mit
der Erde in Verbindung gesetzt werden; von
der Strecke dagegen können noch Signale ge-
geben werden, wenn auch die Batterien oder
Apparate in einer der beiden Stationen untaug-
lich wären oder ganz fortgenommen -würden;
es mufs nur für Signale von der Strecke, wobei
die Signallinie nur entsprechend kürzer wird,
genügend Strom zur verläfslichen Hervorbringung
von Signalen vorhanden sein.
Die Verschiedenheit der Widerstände übt
durchaus nicht den auf den ersten Blick schein-
baren Einflufs auf die von der Strecke gege-
benen Signale, weil bei richtiger Schaltung
schon beim ersten Signalposten, d. i. beim
Wcichcnwächter, mindestens vier Elektromagnet-
| rollen als Widerstände im Schliefsungskreise
liegen, daher die Elektromagnete, welche in Folge
dieser Schaltung nie remanenten Magnetismus
annehmen, auch jederzeit ansprechen.
Die Echappements verlangen bei dem sehr
kräftigen Impuls der sonst stets im Zustande
der Ruhe befindlichen Batterie keine so zarte
Einstellung, und endlich werden die Anker nach
erfolgter Anziehung durch die Bewegung des
Laufwerkes wieder mechanisch abgehoben
und aus der magnetischen Atmosphäre gebracht.
Aus diesem letzteren Grunde sind auch Ab-
leitungen, welche bei Ruhestromschaltung Uber
die Stelle des Fehlers hinaus ein theilweises
Versagen oder das gänzliche Ausbleiben der
Signale zur Folge haben, bei Gegenschlufs-
schaltung, selbst bei heftigerem Auftreten, ohne
jeden Einflufs.
Zu berücksichtigen kommt ferner noch der
Umstand , dafs diese Einschaltung an etwa
600 Apparaten seit mehr als zwölf Jahren sich
als brauchbar erprobt hat, obschon in den
Gebirgsstreckcn, wo diese Einrichtung besteht,
weit mehr Signale von der Strecke gegeben
worden sind, wie auf anderen, viel frequentcren
Linien, und dafs in richtiger Erkcnntnifs der
damit verbundenen Vortheile sowohl einzelne
ungarische wie österreichische Bahnen daran
gehen, versuchsweise Strecken danach umzu-
schalten.
Vortheile, welche nicht nur der Gegenschlufs-
schaltung mit nur einer Leitung, sondern auch
der von H. Kohlfürst beantragten Schaltung
sehr zu Gute kommen, und welche bisher noch
nicht erwähnt wurden, sollen hier noch nach-
getragen werden.
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Elekthotechn. Zeitschiuft.
JULI 1M3.
Borns, Englands Electric Lighting Act.
399
Die Batterie-Instandhaltung, welche bei Ruhe-
strom eine stete Beaufsichtigung verlangt und
zumeist in die Hand von minder befähigtem
Stationspersonal gelegt ist, hat fortwährende
Stromstärkenschwankungen im Gefolge, die wie-
derum ein wiederholtes Reguliren der Apparate
bedingen; dieser Uebelstand fällt bei Gegen-
schlufs weg, weil es genügt, in zwei Jahren ein-
mal Nachschau zu halten, wenn hierfür her-
metisch geschlossene Leclanche^ - Elemente zur
Anwendung kommen.
Endlich ist nicht zu unterschätzen, dafs bei
den Hunderten von Verbindungsstellen zwischen
zwei Stationen öfter Unterbrechungen eintreten,
die unbeabsichtigte Glockcnschläge im Gefolge
haben, wenn Ruhestrom angewendet wird; da-
durch gewöhnen sich aber die auf einer tieferen
Stufe der Bildung stehenden Bahnwärter bald
daran, nur jenen Signalen Bedeutung beizulegen,
die mit der Fahrordnung zusammenfallen, und
werden für die wichtigsten von allen, welche
aus besonderen Anlässen bei Gefahr gegeben
werden müssen, weniger empfindlich, weil sie
auch diese für unbeabsichtigte Glockenzeichen
halten. Bei Gegenschlufs fallt auch dieser bis-
her viel zu wenig beachtete störende Umstand
fort, der für sich allein schwerwiegend genug
erscheint, die Umschaltung auf Gegenschlufs zu
rechtfertigen.
Wenn etwas gegen den Uebergang von Ruhe-
strom auf Gegenschlufs sprechen würde, so wäre
es der Gedanke, dafs das Ucbcrwachungspcr-
sonal, welches beim Ruhestrom sozusagen auf-
gezogen wurde, sich aus hergebrachter Gewohn-
heit ungern zu einem neuen System bequemt,
und sich aus Mifstrauen und Mifsgunst gegen-
über jeder Neuerung nur schwer einschulen
läfet. Dagegen zeigt die Praxis, dafs auch dieses
Persona], wenn es sich mit diesem System ein-
mal vertraut gemacht hat, sehr bald den Vor-
theil einer viel geringeren Dienstleistung heraus-
findet und dann recht gern damit arbeitet.
Wien, Mai 1883. F. Gattinger.
Englands Electric Lighting Act1)
Die Electric Lighting Act vom 18. August 1882 ver-
ursachte, wie es nicht anders zu erwarten war, eine all-
gemeine Unruhe. Das neue Gesetz schien das Board of
Trade zu ermächtigen, gewissen Personen auf Verlangen
>} Bei der «achtenden Bedeutung gewerbsmäfsig betriebener
Anlagen für Erzeugung und Leitung der Etektriritat hat sich eine
Regelung der hierbei auftauchenden, runi Theil durchaus eigen-
artigen Fragen im Wege der staatlichen Vorschrift, ruro Nutren für
Produrenten und Konsumenten, nothig gemacht. England hjat den
neuen Verhältnissen durch das in der Ucbcrschrift genannte Gesell
bereit» Rechnung getragen, während in Oesterreich die Angelegen-
heit durch eine Verordnung der Minister des Handel« und des
Innern (vgl. Elektrotechnische Zeitschrift, rSBj, S. »78) geregelt
srurJe. Auch in Deutschland wird man* einer Erwägung dieser
Fragen früher oder spater naher treten müsieti; wir glauben des-
halb, der nachfolgende orientirende Bericht Uber die bezüglichen
englischen Mafsnahmcn. obwohl dieselben nach unserer Ansicht.
Jirekl auf deutsche Verhältnisse übertragbar sind, werde
:in. Die Red.
Rechte zu ertheilen, für zwei Jahre in einem Bezirke mit
Legung von Leitungen, Versuchen und Aenderungen zu
schalten, um eine Naturkraft in die Häuser einzuführen,
die einige Ausstellungen allerdings höchst anziehend ge-
macht hatten, aber auch manches Menschenleben gekostet
und manche Feuersbrunst verschuldet haben sollte, und
für welche man schlicfslich mit Rechnungen flir gelieferte
Coulomb und Watt beschenkt werden würde, die man
ohne irgend welches Vcrständnifs der Sache eben einfach
würde bezahlen müssen. Von allen Seiten kamen An-
kündigungen von beabsichtigten Konzessionsgesuchen,
und die Behörden hatten sich schnell zu entscheiden, ob
sie ihre Gemeinden den verschiedenen unternehmungs-
lustigen Gesellschaften zum Spielbnll Uberlassen sollten,
oder eine derselben bevorzugen, oder lieber sich selbst
die nöthige Ronzession sichern. Das letztere schien das
Rathsamste und ward von vielen Städten , besonders im
Norden Englands und in Schottland, erwählt. Nachdem
aber einige die nöthtgen Vorversuche (Liverpool z. B.)
und Verhandlungen, die z. B. auch besondere Vertreter
in London erfordern, sehr kostspielig gefunden, ward
von allen Seiten petitionirt, die Konzcssionsbcwilligungen
vorläufig aufzuschieben, bis die Gemeinden sich in dieser
'neuen Sache unparteiischen Rath eingeholt hätten. Der
Präsident des Board of Trade gab indefs den wenig
tröstlichen Bescheid, dafs das Gesetz keinen Aufschub
gestatte. Von Sachverständigen kam aber der Trost,
dafs es den Gesellschaften schwer sein würde, ihren
Verpflichtungen nachzukommen, und die Anfangs lippigen
Gesellschaften, von denen manche wohl nur beweisen
wollte, dafs sie existirte, wurden bald ruhiger, so dafs
im Januar die Zahl der wirklich eingereichten Kon-
zessionsgesuche nur 106 betrug. Das Board of Trade
hatte inzwischen deutlich erklärt, dafs keinerlei Kon-
zession ertheitt werden wlirde, wo nicht nöthiges Kapital
und wirklicher Wille — man fürchtete vielfach Gesuche,
lediglich um Andere zu hindern — nachweisbar sei, und
namentlich nach dem letzten Memorandum dieses Amtes
vom 26. Februar, das als Muster für die Konzessions-
gesuche dienen soll, darf man eine ruhige Entwickelung
der Frage erwarten. Die anfangs scharfe Fachpresse
äufsert sich günstig, und die Zeit für eine Besprechung
der Act dürfte gekommen sein.
Die Electric Lighting Act selbst (in 37 Sektionen)
giebt nur die allgemeinen Gesetze betreffs Lieferung von
Elektrizität und Ubcrläfst dem Board of Trade (B. T.)
die praktischen Bestimmungen. Die Bestimmungen dieser
Behörde sind enthalten in den Rulcs vom Oktober 1882
und in dem Memorandum vom Februar 1883.
Die Konzession für Beleuchtung eines Bezirkes kann
erlangt werden:
1. durch besonderen Parlament sbeschlufs im gewöhn-
lichen Wege;
2. durch Lizcnse seitens des B. T. Hierzu ist die Zu-
stimmung der Ortsbehörden erforderlich. Dieselbe
erstreckt sich auf 7 Jahre, kann aber dann erneuert
werden ;
3. durch Provisional Order seitens des B. T., ohne
Zustimmung der Ortsbehörden (bedarf aber Parla-
mentsbestätigung). erthcilt auf 21 Jahre, nach welcher
Periode die ganze Anlage, Werke, Leitungen u. s. w.
und alle Rechte der Ortsbehörde auf Verlangen käuf-
lich Uberlassen werden müssen, einfach nach Schätzung
des wirklichen Werthcs, ohne Rücksicht auf den
finanziellen Zustand des Unternehmens.
Bezirk. Die betreffenden Gesellschaften oder Per-
sonen — die eigentümlicher Weise auch in England
Unternehmer (Undertakcrs) genannt werden, ein Name,
der sonst nur den Besorgern von Beerdigungen beigelegt
wird — haben ihrem Gesuch eine genaue Karte (Mafs-
stab nicht weniger als — -z — , I Meile = I Zoll) des
b 63 . 360
tu erleuchtenden Bezirkes beizulegen, auf der Distrikt A,
der Theil, den die Unternehmer während der ersten
zwei Jahre erleuchten wollen und müssen, in gelb, und
Distrikt B, der Rest, den sie hernach angreifen mögen
3»'
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3°°
Abhandlungen.
EtEKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JUU i8«3.
(oder ihre Rechte aufgehen), in blau bezeichnet ist. A
sollte mit den Ortsbehörden so vereinbart werden, dafs
es nicht den ganzen wohlhabenderen Theil ausmacht, da
die Unternehmer »ich nachher weigern könnten, B zu
versorgen und andere Unternehmer ebensowenig dazu
geneigt sein möchten. Nach Ablauf der zwei Jahre kann
das B. T. nach dreimonatlicher Kündigung Konzession für
einzelne Thcile von B bewilligen und andererseits die
Behörden oder — falls die Behörden selbst die Unter-
nehmer sind -- je 50 Hausbesitzer Beleuchtung ver-
langen. - — Die ursprunglichen Bestimmungen theilten B
in" Sektionen ein, von denen die Unternehmer jährlich
nur eine zuzufügen brauchten.
Kapital. Sind die Unternehmer nicht die Orts-
behörden, denen der Vorzug zu geben ist. so müssen sie
binnen 6 Monaten ein für alle Arbeiten im Distrikt A
genügendes Kapital bei Seite legen und fllr die Hälfte
desselben dem B. T. gute Bürgschaft stellen. Das Gleiche
gilt für die Einzeitheile von B, so dafs Kapital und
Bürgschaft sich mit jeder neuen Anlage vergrößern.
Anlage. Die Unternehmer dürfen Uberall Hütten
(distrib uting box««) aufstellen, von denen sie die
Arbeiten leiten und in denen sie ihre Mefsinstnimente
aufbewahren können. Die Behörden müssen von allen
beabsichtigten I.eitungslegungen einen Monat vorher und
über den Fortgang der Arbeiten genaue Benachrichtigung
erhalten; denselben kann die Ausführung der Arbeiten
überlassen werden, in welchem Falle der Richter sie an-
halten kann, und die Unternehmer nötigenfalls auf
Kosten der sich weigetnden Behörden vorgehen dürfen.
In allen Streitfragen entscheidet das B. T„ welches Voll-
macht zum Arbeiten unter Eisenbahnlinien ertheilcn kann.
Ueherirdischc Leitungen sind verboten; Kanäle, Hafen-
bauten u. s. w. dürfen in keiner Weise gesperrt werden.
Zwangsbelcuchtung der Strafsen (vgl. Bezirk).
Nach Ablauf der zwei Jahre müssen alle Anlagen für
öffentliche Beleuchtung in A fertig sein; die Behörden
können Leitungen für alle Seitenstrafsen eines Theil-
distriktes B verlangen, ebenso wenigstens zwei Haus-
besitzer, falls sie sich kontraktlich für drei Jahre binden
und mindestens 20 % der Kosten für Zweigleitung und
Lieferung von Elektrizität verbürgen. Alle öffentlichen
Lampen in nicht mehr als 150 Fufs (45 m) Entfernung
von einer Leitung müssen versorgt werden. Genaue
Karten der bestehenden und neu zugefügten Leitungen
müssen Allen gegen 1 Mark gezeigt, Kopien derselben
für 2 Mark geliefert werden; im Weigerungsfälle Geld-
strafen bis zu 10 rfd. Sterl. 200 Mark.
Schaltungssystem. Die Wahl desselben steht frei,
das Memorandum verfügt aber Näheres nur bezüglich
der Parallelschaltung mit positivem und negativem
Leiter, zwischen denen alle Lampen parallel einzu-
schalten sind.
Zeit der Lieferung von Elektrizität. Ein Kin-
vcrstämlnifs würde sich namentlich für kleine Orte em-
pfehlen, da ununterbrochener Betrieb bedeutend theuercr
ist. Ohne Uebcreinkommcn gilt ununterbrochene Liefe-
rung, für die ersten 6 Monate indefs kann nur Lieferung
zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang bean-
sprucht werden.
Normaldruck (Standard pressure). Die Potenzial -
differen/. an zwei entsprechenden Punkten darf nicht um
mehr als 50 " schwanken, kann sonst für verschiedene
Punkte und Zeit verschieden sein unter Einhaltung der
Grenzen :
für kontinuirliche Ströme . . 30 bis 200 Volt,
•für Wechselströme 50 bis 100 Volt
(Weehselstrommaschinen mit nicht weniger als 600 Strom-
wechseln). Dieser Normaldruck mufs vorher genehmigt
werden und darf nicht ohne einmonatliche Kündigung
und Erlaubnifs geändert werden.
Lieferung für Häuser. Die Unternehmer haben
lediglich den positiven und negativen Pol in jedem
Hause zu »ichern, sonst mit der Einrichtung im Hause
' nichts zu thun; dieselbe ist Sache des Baumeisters, wie
bei der Gasanlagc. Jeder Hausbesitzer kann für jedes
Gebäude, nicht mehr als 75 Fufs (23 m) von einer Leitung
entfernt, Beleuchtung verlangen, mufs aber eine Leitung
zum Hause von mehr als 30 Fufs (9 m) selbst bezahlen,
sich auf zwei Jahre binden und, wie oben, für 20 n 0
der Kosten Sicherheit geben, außerdem das gewünschte
Strommaximum selbst bezeichnen, das er nur nach ein-
monatlichcr Kündigung ändern kann; wogegen die Unter-
nehmer bei Zahlungsweigerung oder ungenügender Sicher-
heit den Strom abstellen dürfen, und nur mit 40 Mark
Strafe für jeden Tag, an dem sie Lieferung verweigern
oder versäumen, belegt werden können.
Preis. Der höchste Preis ist anzugeben und zu be-
rechnen nach:
1. gelieferter Energie;
2. Elektrizitätsmenge ;
3. Strommaximum und Lieferungsdauer.
Als Energiccinheit gilt die Energie, enthalten in
einem Strome von 1 000 Ampere, der mit einer elektro-
motorischen Kraft von 1 Volt für I Stunde (liefst (wa»
ungefähr zur Speisung von 16 Swan-Lampen zu 20 Kerzen
genügen soll). Die Rechnung für das Vierteljahr soll
fordern: Einen Durchschnittspreis für 100 Einheiten
* oder weniger; dann ein Bestimmtes für jede Einheit
darüber. Im Falle 2 ist nach Fall 1 zu berechnen , in-
dem die Energie als Produkt aus gelieferter Menge und
Potcnzialdiffcrenz an den Abzweigungspunkten der Lei-
tung zum Hause betrachtet wird. Hierbei ist zu be-
merken, dafs der Widerstand der Leitung zum Hause die
Differenz zwischen den Potenzialen an den Abzweigungs-
punkten und den Polenden im Hause nicht um mehr
als 21 vermehren soll. Fall 3 ist ebenfalls nach
Fall 1 zu regeln, wobei also Konsument fllr das Strom-
maximum zahlen mufs, gleichviel ob er es benutzt oder
nicht. Privatkontrakte zur Preisregelung sind gestattet;
! der Preis der öffentlichen Beleuchtung ist mit den Orts-
1 bchörden abzumachen. Einen Maximumpreis festzusetzen,
I hält das B. T. für unangebracht, obwohl dazu aufgefor-
dert. Ein Vergleich mit Gas wird oft vorgeschlagen —
in der Hoffnung auf Sinken der Gaspreise; dieses
Sinken würde sich wohl theilweise durch gröfscren Preis
der Gasnebenprodukte wieder ausgleichen.
Inspektionen sind alle 3 Monate vorzunehmen
durch besondere Beamten der Unternehmer oder der Be-
hörden, die zur Ernennung solcher Inspektoren verpflichtet
sind. Besondere Inspektionen können jederzeit verlangt
werden und geschehen auf Kosten der Unternehmer, falls
sich Unregelmäßigkeiten dabei herausstellen. Die In-
spektoren der Unternehmer müssen zu allen Besichti-
gungen zugelassen werden; die betreffenden Apparate
unterliegen einer gegenseitigen Konrrolc. Die Berichte
sind am folgenden Tag einzureichen und haben Zeugnifs-
kraft vor Gericht.
Elektrizitälsmeter müssen gegen eine bestimmte
Summe geprüft werden. Jeder Intcrcssirtc mufs auf
Wunsch mit einem solchen versehen werden, der ihm
käuflich oder zur Miethe gegeben wird. Dieselben sind
von den Konsumenten in gutem Stande zu halten,
worüber sich die Inspektoren jederzeit unterrichten können.
Die Unternehmer sind aufserdem berechtigt, die Meter
mit Hülfe besonderer, vom B. T. zu billigender Apparate
zu konrroliren. Ein besonderer Meter wird nicht em-
pfohlen, da es zweifelhaft sei, ob ein zweckniäfsiger Meter
zur Zeit existire.
Sichcrhcits Vorkehrungen. Das B. T. kann LeiteT
verwerfen; dieselben müssen wasserdicht umhüllt und fest
und sicher verpackt sein. Die Maximatpotcnzialdiffcrenz
für Linien zur Ladung von Akkumulatoren ist 4000
Volt, für Hauptlinien 200 Volt — mehr nur unter be-
sonderen Vorsichtsmafsregcln — , für die anderen Linien
auch 200 Volt; das Widerstandsminimum des Isolations-
materials ist 1000 Ohm für die englische Meile km).
Jedes Polpaar im Hause darf nur einen Strom von
50 Ampere Stärke liefern, fUr höhere Ampere sind
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Elektroteohn. Zeitschrift.
JUU 1883.
Haixwachs, Bemerkung über die Berechnung u. s. w.
301
weitere I'olpaare anzulegen. Erdverbindungen sind im
Allgemeinen verboten, ebenso Überirdische Leitungen ;
gefährdete Stellen sind durch Blitzableiter zu schützen.
Jede Linie zum Hause mufs einen Sicherheitsdraht ent-
halten , der bei einer Stromsteigerung von 100 0 „
schmelzen wlirde, aufserdem aufscrhalb des Hauses
eine Vorrichtung zur Ausschaltung des Hauses. Mini-
mumabstand der Polenden im Hause j Zoll (77 mm).
Alle diese Bestimmungen gelten im Wesentlichen nur
für Glühlampen; für Bogenlampen werden auf Wunsch
weitere gegeben werden.
Dies sind die Hauptpunkte der Verfügungen des B. T.
I >tc Act selbst enthält noch Bestimmungen, nach denen
die Unternehmer kein Recht haben, die Benutzung einer
bestimmten Lampe zu verlangen ; Beschädigungen der
Apparate und betrügerische Benutzung von Elektrizität
ah Felonie und schwerer Diebstahl zu bestrafen sind;
die Gasgcsellschaften auf Verlangen durch das B. T.
ihrer Verpflichtung entbunden werden können, falls die
Konkurrenz der Elektrizität in einem Bezirke zu stark
wird; das Monopol der Regierung für Beförderung von
Telegrammen aufrecht erhalten bleibt, so dafs also nach
wie vor nur solche Botschaften durch Elektrizität beför-
dert wcTden dürfen, für die keine Bezahlung geschieht
(also *. B. auch die Verhandlungen zwischen Eisenbahnen
und ihren Lieferanten auf diesem Wege gesetzlich blei-
ben); und nur mit Bewilligung der Regierung Leitungen
den Telegraphenlinien bis auf 30 Eufs (9 m) genähert
werden dürfen, wofern sie dieselben nicht in gerader
Linie von mindestens 4 m Länge rechtwinklig kreuzen.
Die Bestimmungen des B. T. betreffen danach vor-
läufig nur die Benutzung der Elektrizität zur Beleuch-
tung, obwohl das Parlament die Benutzung allgemein für
technische Zwecke regeln wollte, und zwar wieder zu-
nächst Glühlampen in Parallelschaltung. Die Frage ist
somit keineswegs erledigt, wie denn auch das B. T. selbst
Einwendungen und Ergänzungen erbittet. Was aber hier
festgesetzt ist, wird vorläufig in Kraft bleiben, kann
allerdings geändert werden. Die Vollmachten des B. T.
gehen, englische Abneigung gegen Staatskontrole berück-
sichtigt, außerordentlich weit ; das Amt kann dispensiren.
Konzessionen entziehen, Unparteiische ernennen, ent-
scheidet Uber strafbare oder unverschuldete Mifserfolge
und regulirt alle Preise. Die Regierung hat deutlich
das Bestreben, den Gesellschaften ein Vorgehen zu er-
möglichen und das Publikum zu schützen , und der Be-
zirk Chclsca in London ist auf Grund der neuen Ver-
ordnungen schon zu einem Vertrage mit der Metropolitan
Brush Company gekommen. Der Privatmann wird sich
wohl vorsichtig verhalten, und man kann ihm das kaum
verargen. Er soll sich binden, das elektrische Licht für
zwei Jahre zu benutzen, 20 ° 0 der Unkosten tragen,
seine Zahlungen zum Theil im Voraus machen oder
Sicherheit geben, und hat dabei nur den Weg der Zivil-
klage offen, wenn sein Licht schlecht oder unzureichend
ist; und es wird extra hervorgehoben, dafs die Unter-
nehmer ihre 40 Mark Strafe nur riskiren, wenn die Stö-
rung wiederholt und wesentlich ist und wirklich ein Ver-
schulden der Unternehmer vorliegt. Die Unternehmer
dagegen haben jederzeit die Macht und in gewissen
Fällen das Recht, ihm seine sämmtlichen Lampen plötz-
lich auszudrehen; man hört gelegentlich, namentlich
beim Eigenthümcrwechsel von Häusern, davon, dafs
eine Gasgesellschaft ihren Forderungen durch Abstellen
des Gases schnell gehörigen Nachdruck zu geben wufste.
ObwohJ diese Punkte ihre volle Wichtigkeit erst erlangen
werden, wenn die Anlage im Grofsen vollendet ist und
bis dahin eine Klärung der beiderseitigen Interessen zu
erwarten ist, so läfst sich doch nicht leugnen, dafs bei
der augenblicklichen elektrischen GrUnderperiodc im
Publikum Mifstrauen erwachsen könnte.
Dr. Borns.
Bemerkung Ober die Berechnung des Nutz-
effektes von Ladungssäulen.
Von W. Hai.lwachs.
In der Mittheilung meiner Versuche an
Ladungssäulen, im 5. Hefte des Jahrganges 1883
dieser Zeitschrift, wurde das Verhältnifs der
beiden während der Entladung und der Ladung
die Säule durchströmenden Elektrizitätsmengen
zu einander nicht angegeben. Nachdem ich
leider erst jetzt den Vortrag des Herrn Aron
über »Theorie der Akkumulatoren und Er-
fahrungen mit denselben« ') gelesen habe, halte
ich es für nöthig, das genannte Verhältnifs bei
den verschiedenen Versuchen mitzutheilen und
den Werthen des Nutzeffektes gegenüberzustellen.
Sei Q die Elektrizitätsmenge, welche das
Element bei der Ladung, q diejenige, welche
es bei der Entladung durchströmt, und N der
Nutzeffekt. Die Versuche ergaben:
No. des
1
,V
Versuches.
Q
2
0,46
0,18
5
O.a«
0,06
6
0,3«
0,»i
7
Of34
0,24
8
0,«4
O,o6
9
O...
O.o»
10
o,«j
0,105
1 1
0,44
O.J7
1 2
0,49
0,3S
'3
0,5a
0,40
M
0,76
0.43
15
0,«7
0,50
16
0,8.
0,47
»7
0.74
0.49
20
0,96
0,48
22
0,68
0,»8
18
0,18
0,08
21
0,66
0,»3
23
0,6o
0,3a
'9
0,30
0,70
24
O/.0
0,405.
Dabei ist q nach demselben Prinzip wie die
Entladungsarbeit berechnet.') Letztere nimmt
dem Quadrate von / proportional ab, man
braucht daher zur Erlangung gleicher procen-
tischer Genauigkeit //'(/- + 10) dt nur über einen
: kürzeren Zeitraum zu integriren, wie fi dt. Würde
! statt bis zum Ende des charakteristischen Ab-
falles von i'J7i' bezw. / nur bis zu dem übrigens
schwer zu definirenden Anfange desselben inte-
grirt werden,') so wäre in gleicher Weise zu
rechnen. Wartet man das Ende des Abfalles
ab, so hat man den Vortheil, dafs die zu inte-
grirenden Funktionen nur noch kleine Werthc
') EleLtiotechniüdie 7eit»chrifl, 1883, S, s8 und S, loa.
*) Elektrotechnische Zeitschrift, 1883, S. J04.
»I Aron, Theorie der Akkumulatoren und Krhilirun^cn mit
denselben. Elektiotechnit che Zeitschrift, 1883, S. 105.
Gc
30J
Abhandlungen.
El-KKTROTECHN. ZEITSCHK IFT
JULI «883.
haben und deshalb eine geringe Aenderung in
der Wahl des Integrationsgebictes wenig Einfluß
auf die Genauigkeit des Resultates ausübt.
Man kann, wie die obenstehenden Zahlen
beweisen, von dem Unterschiede der elektro-
motorischen Kraft der Elemente beim Laden und
Entladen nicht absehen, und die Zahl
den Nutzeffekt nennen, wie es geschehen ist. ')
Die Ladungssäulen sind ja ganz inkonstante
Elemente. Den inneren Widerstand kann man
bei der Berechnung des Nutzeffektes allenfalls
unberücksichtigt lassen, da derselbe einmal sehr
klein ist und aufserdem allerdings bis zu einem
gewissen Grade beherrscht werden kann.
Gegenmuttern in der richtigen Stellung festge-
klemmt werden können.
Das Pendel hat folgende Einrichtung: An
Stelle der • Pendcllinse habe ich eine 20 cm
lange, 5 cm breite und 1 cm dicke Kupfer-
platte & k von der Form eines Flachring-
segmentes gewählt.1) Anstatt einer Pendelstange
hat der Mechaniker (von welchem auch die
Anwendung von Röhren anstatt der von mir
vorgeschlagenen gerippten Stäbe für die Träger
herrührt) einen trapezförmigen Rahmen b b c c
1 angewendet. Die längere Parallele b b dieses
Trapezes gehört der Drehungsaxe a a des Pen-
1 dels an, die kürzere (untere) ist mit einer
Schiene d d zu einem rechtwinkligen Kreuze
verbunden, welches auf die konkave Schmal-
Kiß. 1.
einen neuen Apparat zur Demonstration
der Foucault'schen Ströme.
Von Dr. A. von Waltenhofen in Prag.
(Aus Wicdemanns Annalcn im Auszüge mitgethcilt vom
Verfasser.)
Die Absicht, welche mich zur Konstruktion
des nachstehend beschriebenen >Induktions-
Pendels« geführt hat, war dahin gerichtet, den
durch die Foucault'schen Induktionsströme be-
dingten Arbeitsaufwand durch ein für ein grofses
Auditorium geeignetes, möglichst einfaches und
augenfälliges, zugleich aber auch eine quanti-
tative Schätzung gestattendes Experiment er-
sichtlich zu machen. Hierzu schien mir die
schwingende Bewegung besonders geeignet,
welche zugleich mit Rücksicht auf die Theorie
der Dämpfung und der Aperiodizität ein beson-
deres Interesse darbietet. Die bisher gebräuch-
lichen Apparate zur Demonstration der Fou-
cault'schen Ströme entsprechen den hier aufge-
stellten Anforderungen keineswegs.
Das Prinzip meines neuen Apparates, welcher
mir einige Vorzüge zu haben scheint, besteht
in der Anwendung eines kupfernen Pendels,
welches zwischen den Polen eines Elek-
tromagnetes seine Schwingungen aus-
führt. Die Schenkel eines mit seiner Wölbung
in ein festes Grundbret B B , dessen Stell-
schrauben in der Zeichnung fortgelassen sind,
eingelassenen Elektromagnetcs EE, Fig. 1 und 2,
in 0,07 der natürlichen Gröfse, durchsetzen eine
mit jenem Grundbrete durch vier Säulen S ver-
bundene messingene Platte PP. Auf dieser
sind die aus messingenen Röhren dreieckförmig
hergestellten Träger /, / der Pendelaxe a a be-
festigt. Diese ist zwischen Spitzen beweglich,
welche den in jenen Trägern gelagerten Schrau-
ben s, s angehören, die selbst wieder mittels
>) Arnn, Theorie der
:he Zeittthrift, 1883, S. 10$.
u. 1. w. Elcktrotech-
seite der Kupferplatte k k in der Art festge-
schraubt ist, dafs die Ebene der Kupferplatte
und jene des Trapezes auf einander senkrecht
stehen.
Als Führungen beim Einstellen der Pol-
schuhe n, n und zum Festklemmen derselben
dienen auf jeder Seite ein paar parallele, oben
mit einem Querstückc verbundene Lappen /,
welche auf der Platte PP festgeschraubt sind,
und eine in jenem Querstück enthaltene Klemm-
schraube r. Die Polschuhe werden so einge-
stellt, dafs die Kupferplatte mit einem beider-
seitigen Spielräume von i bis 2 mm zwischen
ihnen durchgehen kann.
Gicbt man nun dem Pendel eine grofse (z. B.
nahezu rechtwinklige) Elongation und Iäfet es
') An den kurieren, in der Zeichnung mit * berechneten
SchreaUeiten ist das Segment etwa» abgeschrägt , um einem Au-
stollten an die Polschuhe bei engem Spielraum und nicht genau
vertikaler Aufstellung de* Apparate« vorrubeugen. Deshalb habe
ich auch kein längere« Flaclinngtegment angewendet, bei
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EUUCTROTKCHN. ZEITSCHRIFT
JULI i88j.
Kareis, Dik kommende elektr. Ausstellung in Wien.
303
schwingen, so zeigt sich, so lange kein Strom
durch die Drahtwindnngen des Elcktromagnetcs
geht, wegen der geringen Reibung auch nur
eine geringe Abnahme der Schwingungsbogen.
Es tritt aber sofort eine rasche Abnahme der
Schwingungsbogen ein, wenn man den Elektro-
magnet auch nur mit einem Strome von geringer
Intensität erregt. Bei Anwendung eines kräf-
tigeren magnetisirenden Stromes wird das Pen-
del, selbst wenn man es aus den gröfsten Elon-
gationen herabfallen läfst, beim Durchgänge
durch die Gleichgewichtslage (wie wohl voraus-
zusehen war) plötzlich gefangen, als wenn es
in einer zähen Flüssigkeit stecken bliebe. Auch
zur Ausführung dieses ebenso schönen als lehr-
reichen Vorlesungsversuches eignet sich ganz vor-
Hg. 2-
trefflich die Siemens & Halske'sche (v. Hefncr-
Altcneck'sche) 50-magnetige Induktionsmaschine,
mit welcher man es ganz in der Hand hat, mehr
oder weniger aperiodische Bewegungen des Pen-
dels nach Belieben hervorzubringen.
Bei meinem vom Mechaniker W. Grund in
Prag nett und dauerhaft ausgeführten Apparate
beträgt die Pendellänge ungefähr 0,5 m und sind
die 7,5 cm dicken Schenkel des Elektrotnag-
netes mit 28,5 cm langen, aus je drei Lagen
gebildeten Magnctisirungsspiralen von 3 mra
Drahtstärke versehen. Der Apparat wird aber
auch, in kleinem Mafsstabe ausgeführt, zu Vor-
lesungsversuchen sich eignen. Der Pendelaufsatz
läfst sich an bereits vorhandenen Elektromag-
neten (diamagnetischen Apparaten) leicht an-
bringen.
Eine quantitative Schätzung der bei einer
Pendelschwingung aufgewendeten Induktions-
arbeit, welche man wegen der verhältnifsmäfsigen
Geringfügigkeit anderer Bewegungshindernisse
annähernd dem Verlust an lebendiger Kraft
gleichsetzen kann, ist leicht ausführbar, wenn
man die Konstanten des Pendels ermittelt hat
und zwei auf einander folgende Elongationen
abschätzt (oder auch mit Hülfe einer leicht an-
zubringenden Vorrichtung abliest), nämlich die
Elongation, aus cler man das Pendel fallen lafst,
und den Bogen, um welchen es sodann die
Gleichgewichtslage überschreitet.
Die kommende elektrische Ausstellung in Wien.
Wer die Geschichte der elektrischen, ja vielleicht aller
Ausstellungen studirt, der wird finden, dafs ihr Werden
und Wachsen mit Uebcrraschungcn verknüpft ist Die
Gegner dieser Veranstaltungen werden nicht selten ihre
besten Stützen, und die, welche gern ausstellen möchten,
werden oft an der BethHtigung ihres guten Willens ge-
hindert; dies und der Umstand, dafs die Erfinder für
solche Gelegenheiten die Früchte ihrer Arbeit aufsparen,
macht ja die Zeit vor der Ausstellung jedem Freunde
der Sache so interessant.
Die Ausstellung in Wien lief« sich — sehr klein an,
sie wird aber recht grofs, in gewissem Sinne — Dank
der Szenerie — grofsartig werden. Wenn auch nicht so
reich an Ausstellern, so doch reicher an grofsen Aus-
stellern, als Paris1), und daher dieser ersten , uns noch
in bester Erinnerung lebenden Veranstaltung in Manchem
voraus, in Anderem glcichwcrthig und nur in Wenigem
zurückstehend, wird dieses Ercignifs einen nicht un-
rühmlichen Platz in der Geschichte der Entwickelung
der Elektrotechnik und in Verallgemeinerung ihrer Kennt-
nifs einnehmen.
Vorerst sind die Absichten, welche dem ganzen Wiener
Unternehmen zu Grunde liegen, sowie die, welche in
Paris leitend waren, überaus löbliche. Der Reinertrag
wird wissenschaftlichen Zwecken, der Hebung des elektro-
technischen Unterrichts, zugewendet werden. Der guten
und nunmehr auch grofsen Sache nahmen sich auch hohe
Kräfte an (vgl. S. 86), und — was machtig an Wissen,
Können und Vermögen ist — kommt der Ausstellung
werkthätig und wohlwollend entgegen. Wenn die Presse
irgend einer Veranstaltung mit ihrer Macht wohlwollend
zur Seite stand, so ist's hier der Fall.
Die Leitung der Ausstellung selbst reiht sich den
anderen glücklichen Umständen, die wir genannt, bestens
an; es werden der Elektrotechnik in Oesterreich viel
Freunde, viel Kräfte und neue Lichter gewonnen werden.
Paris bot bekanntlich in seinem Palais de 1'Industric
der Ausstellung 29264 qm Raum; in Wien verfügt die-
selbe über 33000 qin. Die Vertheilung des Raumes aber
gestaltet sich hier wesentlich günstiger als in Paris. Die
Unzahl der Räume im oberen Stockwerke des Pariser
Indtistriepaiastes ist hier in der grofsen Rotunde des Aus-
slellungsgebäudcs aufgegangen. Ungemein interessant
gestaltet sich die Anordnung der Maschinen, der Kessel
und c^cs ganzen Theilcs der Ausstellung, der eigentlich
dem Bau- und Maschineningenieur zufüllt. Hoffen wir,
wir erwarten es sogar zuversichtlich, dafs auch der
elektrische Theil vollauf zur Geltung kommt.
Während man von den 32 Pariser Kesseln mit ihrer
1339 qm Heizfläche aufser den von de Naycr aus
Willcbroeck wenig sah, baut man hier ein entsprechendes,
einen grofsen. gemeinsamen, viertheiligen Schlot im
rechten Winkel umfassendes Kesselhaus. Es sind hier
l) Die Pariser zahlte 943 Aussteller, die Wiener wird an die 600
aufweiten; dort war die Ausstellung vnn 13 Kationen, hier \%l sie
cbcnfall» von ij be*chickt, nämlich: Oe«!crreteh-Uni;.«rn, Deutschet
Reich, Kraiikreich, Arnenla, Uelsen , RuMand , Kurland, Nieder-
lande, It.ilien, Schweden, Schwei/, Dänemark und die Türkei
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3<>4
Abhandlungen.
Elektrotechk. Zeitschrift.
JULI iMj.
52 Kessel, von denen 30 auf stabile Maschinen, 22 auf Loko-
mobilen entfallen; unter erstcren finden sich auch wieder die
de Nayer's. Du Kesselhaus wird ebenso zugänglich sein,
als die Maschinenhalle. Den 30 Dampfmaschinen mit
20 Jpasmotoren und I 267 Pfcr<rcsTaVken in Paris stehen
"hier 52 1 Dampf-, 11 TJas. und 2 kalorische Motoren mit
I 45tfTTerdestärkcn gegenüber, in allen Grofsen von \
018 240 Pferdestarken. Es ist mir augenblicklich nicht
bekannt, wieviel Dynamomaschinen in Paris waren; hier
sind an 1^0 angemeldet, die 50 Ausstellern angehören.
Wahrend in Paris Brush mit 56 Bogen- um) Edison
mit 400 GlUhlichtern die grofsten Lichtausstcller waren,
finden wir hier BMJsh mit 80 Bogen- und mehreren
Ilundert Lanc-Fox^Hfinpcn; l'i et tc - Kri 7. ik mit 73
grofsen Lichtern; Ganz & Comp, aus Budapest mTt
1 200 Inkandes/enzlampen und einer erklecklichen Bogen-
lanipeTOdhl; das Haus Siemens & Ilalske in Wien
findet man vor, neben und in der Rotunde - — überall!
Man verfügt hier Uber 4_jO Bogen- und über 3000 In-
kandcszcnzlampcn, während Paris im Ganzen 1383
Lichtquellen hatte. Die Veitheilung des Lichtes in der
Rotunde lafst einen ganz unsagbaren Eindruck erwarten!
Die elektrische Eisenbahn in Wien wird wohl vier mal
so lang sein, als jene in Paris; gebaut wird sie von
Siemens & Halske in Wien, welches Haus überdies
eine Anzahl von Kraftübertragungen vorführt. Van Kraft-
übertragungsfirmen nennen wir noch Gravier (Kuksz,
Luedtkc \- Grcthcr), I'Uttc-Krizik, Schlickert.
Egger, Krem enet/ky , Gramme und mehrere Andere.
Mit dem Telephcrage von Fleeming Jcnkin kommen
wir weit über ein Dutzend Kraftübertragungen hinaus.
Die Telephonanlngcn in Paris waren ohne Zweifel voll-
endet; man wird sich hier, nicht wie dort, auf Ader
allein beschränken; die baulichen Vorbereitungen lassen
an Vorsicht und Kenntnifs in der Anlage — bcsondeis
aber an Bequemlichkeit für das andrängende Publikum, die
Pariser Einrichtung hinter sich. Das Theater (vgl. S. 308)
ist ein Kabinctstück von improvisirter Architektur und
Dekorationskunst; es soll die Effekte der Glühlichtbclcuch-
tung exemplitiziren , zugleich aber will Krizik hieran
die Möglichkeit dartliun, mit Bogcnlkht für gewisse Kalle
das theure GlUhlicht zu ersetzen; hier im Theater und
im Ingenieur- und Architektenvercin werden die Vortrage
mit Demonstrationen und wissenschaftlichen Vorlesungen
(vgl. S. 269) abgehalten werden, durch welche die Elektro-
technik dem grofsen Publikum und den sich für dieselbe
interessirenden Ingenieuren und Architekten naher ge-
bracht werden soll. Eine Kunsthallc haben wir auch
hier — wie in Paris! Die Beleuchtung wird von Soleü-
lampcn nach den mittlerweile gemachten Erfahrungen
bestens hergerichtet werden.
Einen KongTcfs allerdings finden wir in Wien nicht,
wohl aber eine wissenschaftliche Kommission, welche in
6 dazu hergerichteten Räumen der Stkl front des Ge-
bäudes durch mindestens 25 Monate ihre — hoffentlich
erspriefsliche - — Thittigkeit entwickeln wird.
Das vorbereitende Komite dieser Kommission mit dem
Hof rat Ii Stefan an der Spitze organisirt mit Zuhülfc-
nahnie der Mtlnchener, wohl aber noch mehr auf Gnind
seiner eigenen wissenschaftlichen Erfahrungen, sowie der
von seiner beendeten Studienreise mitgebrachten Wahr-
nehmungen des Kegierungsrathes von Waltenhofen
aus Prag, die ganze Arbeit dieser Vereinigung — an
welcher alles Theil nimmt, was nach der sichtenden
Wald des Obmannes zu den Messungen zugelassen wird.
Das Material für diese Kommission durfte sehr gTofs
werden, allein der Plan dieses Theiles der Veranstaltung
lafst an der reichen Ausbeute für die Wissenschaft kaum
einen Zweifel aufkommen.
Zugestehen mufs man. dafs hier die vorzüglichen Kon-
strukteure Carpenti er, Hardy, Ducrctet. die Elliot
u. A. fehlen werden, dafs die Telegraphie, obwohl durch
das K. K. Handels- und das französische Post- und Tele-
graphen - Ministerium , sowie durch die Verwaltungen
Englands, Rufslands, Belgiens, Italiens ganz vortrefflich
vertreten, doch nicht so reich sich wird entfalten können.
I
wie in Paris. An unterseeischer Telegraphie gebngen
die Apparate der franzosischen Verwaltung, die der
nordischen und Eastern-Telcgraphengesellschaft zur Aus-
stellung. Von heimischen Telcgraphcnbaufirmcn haben
wir die Expositionen von Siemens, Schäffler, Egger,
Dekert & Homolka u. A. zu erwarten.
Obwohl der aufscre Schmuck der Ausstellung durch
den herrlichen Pratcr, durch die eigentümlich gigantisch-
grotesk und — doch harmonisch anmuthende Rotunde
und durch die Anordnung der Bauwerke und vor Allem
durch die Lichtwirkungen und die sehr schönen und sorg-
fältigen baulichen Arbeiten gewahrt ist — werden wir
hier die schönen Statuen und Ornamente des Val
d'Osne, Christoffle u. A.. die in Paris Galvano-
plastik und Plastik zugleich vertraten, entbehren müssen.
Doch wird die heimische Industrie ihre Kräfte aufbieten
und ihr Möglichstes leisten.
An Leitungsmaterial wird Wien wohl fast alles haben,
was in Paris war — einige englische Firmen aus-
genommen — , hierfür tritt unsere diesfällige junge In-
dustrie durch ihre Vertreter Tobisch, Bondy, Zug-
mayer, Winiwarter u. s. w. in die Lücke.
Wir dürfen die Akkumulatoren nicht vergessen; mehr
als alle Objekte der Elektrotechnik sind sie schwankend
in der Parteien Gunst und — Hafs - - nein — Zweifel. ,
Es dürften weit Uber i^AldLumulatorcnformcn in Wien,
auftreten von der alten und docTi so wcrthvollen Plante-»
Sekundärbatterie bis zu den neuesten Versuchen dieser Art.
Wir haben unsere bevorstehende Ausstellung mit der
Pariser, wenn auch nicht sehr gründlich, verglichen.
Wie wir vorurtheilslos die diesen Vergleich bedingenden
Imstande aufgezahlt, so wünschen wir — allerdings
nicht mehr so unparteiisch, denn es spricht ja das Ge-
fühl für die Heimath mit — dafs der Erfolg der Wiener
Ausstellung den der Pariser noch Uberrage!
Wien, 11. Juli 188.V J. Kareis.
Rede des Herrn Professor Dr. WQIIner bei
Uebernahme des Rektorats der Technischen
Hochschule zu Aachen.
I Aus dieser am 2. Juli d. J. gehaltenen Rede des her-
1 vorragenden Gelehrten, welche die jüngsten Fortschritte
1 auf den verschiedensten Gebieten der Technik zum
Gegenstande hat, theilcn wir nachstehenden Auszug mit,
der, besonders in seinem letzten Thcile, das weitgehendste
Interesse erregen dürfte.
Einen grofsen Dienst hatte die Elektrizität der Mensch-
heit erwiesen durch ihre Verwendung zur TclegTaphie.
Es sind jetzt gerade 50 Jahre, dafs zwei Göttinger Ge-
lehrte, der Mathematiker Karl Friedrich Gaufs und
der grofse. noch lebende Physiker Wilhelm Weber
das physikalische Laboratorium und die Sternwarte durch
eine Drahtleitung verbanden , um bei korre»pondtrendcn
Beobachtungen sich gegenseitig Zeichen geben und un-
mittelbar mit einander verkehren zu können; der erste
elektrische Telegraph war hergestellt und in praktischem
Gebrauche. Gerade 33 Jahre spater wurde das erste
Kabel zwischen England und Amerika glücklich gelegt,
und heute ist die Erde von lh-ähten umsponnen, die uns
jederzeit mit unseren Antipoden in Verbindung setzen.
Vor 7 Jahren fand der schottische Physiker Graham
Bell, dafs man nicht nur, wie es 15 Jahre früher der
deutsche Physiker Reis gethan hatte, Töne auf elektri-
schem Wege in gTofsc Entfernungen Übertragen kann,
dafs vielmehr sich jede Nuance des Klanges und so auch
die durcli ihre verschiedenen Klänge charaktcrisirtc mensch-
liche Sprache auf viele Kilometer weit entsenden lasse.
Wir sind erst auf der ersten Stufe der Entwickelung in
der Verwendung des Telephons, welche Ausdehnung
dieselbe erhalten wird, läfst sich noch kaum Ubersehen.
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Elektrotechn. Zeitschrift.
JULI 1M3.
Rede des Herrn Professor Dr. Wüu.nf.r u. s. w.
305
Bisher war nur eine Eigenschaft der Elektrizität in den
Dienst der fortschreitenden Kultur getreten, die Fähig-
keit ihrer raschen Fortpflanzung durch gute Leiter,
welche ihre Wirkungen fast in demselben Augenblick in
den gröfsten Entfernungen zum Vorschein kommen läfst,
in welchem wir bei uns den Schlufs des Stromes be-
wirken. Es waren uns aber seit dem Anfang unseres
Jahrhunderts noch andere äufserst werthvolle Wirkungen
des elektrischen Stromes bekannt. Jeder von dem Strome
durchflössen Leiter wird erwärmt, um so stärker, je
gröfser der Widerstand ist, den der StTom im Leiter
findet. Der Widerstand ist am gröfsten, wenn man einen
vom Strome durchflossenen Leiter an einer Stelle unter-
bricht und die getrennten Stellen in kleinen Entfernungen
von einander hält. Es entwickelt sich deshalb dort die
lebhafteste Glllherscheinung , das elektrische Bogenlicht.
Auch feine Drähte können durch den Strom in dauern-
des lebhaftes Glühen versetzt werden; sie liefern uns das
sanftere, in kleineren geschlossenen Räumen anwendbare
Glühlicht.
Führen wir den Strom durch Lösungen zersettbarer
Mctallsalze, so zerlegt derselbe die Salze und scheidet
an der Stelle, wo der Strom die Lösung verläfst, die
Metalle ab. Diese Wirkung des Stromes ist nicht nur
geeignet, die an der Austrittsstelle des Stromes vorhan-
denen Pole mit Metallüberzügen zu versehen, sie ist des-
halb schon langer nicht nur in der Kleintechnik zum
Vergolden und Versilbern, zur galvanoplastischen Verviel-
fältigung von Medaillen, sondern auch in der Hütten-
industrie verwandt worden.
Indefs war die Benutzung dieser Eigenschaften des
galvnnischen Stromes eine sehr begrenzte, die Warme
und Lichtwirkung beschränkte sich auf die Erztelung von
besonderen BeleuchtungscfTckten bei Illuminationen und
auf dem Theater, die Meiallnicdcrschläge wurden fast
nur im Kunstgewerbe benutzt. Denn die Verwendung
der Elektrizität war zu theuer; das praktische Leben kann
erst dazu Ubergehen, den Fortschritt in irgend einer Rich-
tung mitzumachen, wenn derselbe nicht mit unverhält-
nifsmäfsigen Kosten erkauft werden mufs. So lange uns
nur die galvanischen Batterien zur Erzeugung konstanter
Ströme zu Gebote standen, konnte an die billigere Her-
stellung der Elektrizit.1t nicht gedacht werden, selbst hei
den sorgfähigst hergestellten Batterien waren die in den-
selben nothwendig verbrauchten Materialien so kostbar,
dafs jede andere Erzeugung von Licht erheblich billiger
war. In Folgt' dessen schritt die Verbesserung der elek-
trischen Lampen kaum vorwärts; mehr als eine einzige
in einem Stromkreise zum Leuchten zu bringen, war
nicht möglich. Eine brauchbare Glühlampe existirte gar
nicht. Die Aufgabe der physikalischen Technik war es
deshalb, billigere Quellen für die Ströme zu liefern.
Welche Quelle das sein mufste, konnte nicht zweifelhaft
sein ; die Elektrizität konnte nur aus Arbeit gewonnen
werden. Vor jetzt 52 Jahren hatte Faraday entdeckt,
dafs, wenn man einen geschlossenen Stromkreis in der
Nähe eines magnetischen Poles in Bewegung versetzt,
ein Strom entsteht in diesem Kreise; er hatte die sogen.
Magnetinduktion aufgefunden. Der so induzirtc Strom
ist um so starker, je rascher der Stromkreis bewegt wird
und je stärker der Magnetismus des Magnetes ist. Auf
Grund deT Faraday'schen Entdeckung wurden sofort von
Pixii, Saxton und Anderen magnctclcktrische Ma-
schinen konstruirt, dieselben lieferten aber zur praktischen
Vcrwerthung zu schwache StTöme; es waren nur Appa-
rate für die physikalischen Laboratorien und Kabinete
und wurden auch dort nur verwandt, um die Enstehung
dieser Induktionsströme zu zeigen, nicht um dieselben
zu anderen Zwecken zu benutzen. Erst in der Mitte
der sechziger Jahre versuchte man, durch Anwendung
einer gTofsen Zahl von Magneten und durch Anwendung
einer grofsen Zahl von bewegten Stromkreisen Maschinen
zu konstruiren, deren Ströme zur elektrischen Licht-
erzeugung und Verwendung zur Abschcidung von Me-
tallen geeignet waren. So entstanden die Maschinen der
französischen Gesellschaft l'Alliance, mit denen man
schon das Licht auf LcuchtthUrmcn zu unterhalten im
Stande war. Der ausgedehnten Verwendung der Ma-
schinen standen aber grofse Hindernisse entgegen, sie
mufsten sehr grofs und von sehr grofsem Gewichte sein;
sie waren deshalb sehr theuer und lieferten nicht der
aufgewandten Arbeit entsprechende Ströme. Dazu kam,
dafs die permanenten Magnete an denselben leicht
Schwächungen ausgesetzt waren.
Im Januar 1S67 geschah denn von Siemens in
Berlin der gTofsc Schritt, der dann in wenigen Jahren zu
den Maschinen führte , welche in mannigfachen Formen
uns jetzt für alle praktischen Zwecke, mit Ausnahme der
Telegraphic, die elektrischen Strome liefern; er ersetzte
die permanenten Magnete durch Elcktromagnete, weiche
Eisenmassen, welche durch den Strom zu Magneten ge-
rnaclit werden, und wendete als magnetisirenden Strom
denselben Strom an, der durch die Bewegung der Strom-
kreise zwischen den Polen <ler Elektromagnete erzeugt
wurde. Alles Ei'en hat einen geringen Magnetismus.
Wird deshalb ein Stromkreis zwischen den Enden einer
hufeisenförmigen Eisenplatte bewegt, so entsteht in dem-
selben zunächst ein allerdings schwacher Strom ; führt
man aber um diese EUenplalten in vielfachen Windungen
einen Kupferdraht und läfst den in dem bewegten Strom-
kreis erzeugten Strom um die Eisenplatte gehen, so ver-
stärkt der, wenn auch zunächst schwache Strom den
Magnetismus der Eisenplatte; der so vermehrte Magne-
tismus verstärkt den Strom im bewegten Stromkreise,
und so multiplizirt sich in kurzer Zeil die Wirkung, dafs
wir Ströme von früher ungeahnter oder doch nur durch
kolossale Batterien von immensem Materialverbrauche ge-
lieferte Ströme erhielten. Die Quelle des Stromes ist die
auf die Bewegung des Stromkreises aufgewandte Arbeit,
welcher die erzeugten Ströme proportional sind; die Ar-
beit gewinnen wir aus Wasserkräften oder mit HUlfe der
Dampfmaschinen oder Gaskraftmaschihen oder ahnlicher
Motoren. An die Stelle der theucren Materialien , wie
Zink, Schwefelsäure, Salpetersäure, trat also fallendes
Wasser oder Kohle.
Durch die Maschinen von Gramme und Siemens
und ihre mannigfachen Modifikationen war eine billige
Stromquelle gegeben; die zum Betriebe der elektrischen
Maschine erforderliche Arbeit wurde in vollkommenster
Weise in Elektrizität umgewandelt. Der Verwendung der
Wärmewirkungen des Stromes zur elektrischen Beleuch-
tung stand aber noch ein Umstand hindernd im Wege;
man mufste für jede elektrische Lnmpe einen eigenen
Stromkreis, also eine eigene Maschine haben; kein
System der vor sechs Jahren bekannten Regulatoren ge-
stattete, auch nur zwei Lampen durch dieselbe Maschine
zum Leuchten zu bringen. Man kannte noch nicht die
Möglichkeit der Thcilung des elektrischen Lichtes. Nur
durch diese aber wurde die Verwendung des elektrischen
Lichtes in der Praxis möglich, da das Einzcllicht in den
meisten Fällen eine Vergeudung von Licht war. Indefs
auch diese Aufgabe wurde bald gelöst. Der Ober-
Ingenieur der Firma Siemens & Ilalske in Berlin,
Herr von Hefner-Alteneck, erkannte, dafs eine
solche Thcilung nur möglich sei, wenn jede Limpc in
ihrer Rcgulirung unabhängig gemacht würde von den
Schwankungen des Stromes im Stromkreise; es gelang
ihm, dies in einfachster, aber gerade deshalb in genialer
Weise zu erreichen durch Anwendung des Prinzipes der
verzweigten Ströme. Die Regulirung der Lampe erfolgt,
wenn einer der beiden in jeder Lampe gebildeten Strom-
zweige seine Stromstärke gegenüber dem anderen Strome
ändert, nicht wenn beide Ströme durch eine Schwankung
in der Stärke des Stromes im ganzen Kreise sich ändern.
Damit war das Prinzip der Differcnziallampe gegeben;
eine Menge verschiedener Formen sind seitdem konstruirt
worden. Die erste Differcnziallampe datirt aus dorn
Jahre 1879, un^ schon zwei Jahre später, im Jahre 1881,
konnte bei Gelegenheit der elektrischen Ausstellung zu
Paris das Foyer der grofsen Oper durch 36 Lampen er-
leuchtet werden, welche durch eine einzige Maschine in
Thätigkcit versetzt wurden, die sich im Ausstellungs-
39
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306 Abhant
palast in den Charnps elysces befand. Wahrend der
vorjährigen elektrischen Ausstellung in München wurde
ein Thcil des Glaspalastes und ein Thcil der Bricnncr
Strafse durch Diffcrcnziallampcn erleuchtet, deren Strom-
quelle eine Maschine bildete, welche durch das Wasser
der Isar auf dem Maffei'schen Eisenwerk Hirschau, 5 km
vom Gl.ispalaste , getrieben wunde.
Noch weiter sollte aber das elektrische Licht nutzbar
gemacht werden ; das Bogenlicht, selbst in der Verthcilung
der Differenziallampcn, hat für kleine geschlossene Räume
eine zu grofsc Intensität, wir wollen fllr unsere Zimmer
ein sanftes Licht, wie es unsere Gasflammen geben.
Läfst sich auch das erreichen? Man erkannte, dafs das
möglich war durch Anwendung glühender Drähte, stand
aber dort vor der Schwierigkeit, dafs selbst das be-
ständigste Metall, das Platin, bei der lebhaften Weifsglut,
die es haben mufs, wenn es hinreichend leuchten soll,
zu rasch verzehrt wird. Das feuerbeständigste Material
ist auch hier die Kohle , aber nur , wenn sie unter voll-
ständigem Abschlufs der Luft glüht. Es dauette nicht
lange, nachdem man das erkannt, bis die technischen
Physiker der Kohle eine Form und den ganzen Lampen
eine Einrichtung gegeben, dafs wir in denselben Licht-
quellen von der Helligkeit unserer Gasflammen und von
hinreichender Dauer erhielten. Swan, Maxim und vor
Allem der in Europa in Folge schwindelhafter amerikani-
scher Reklame langfl als Schwindler angeschene Edison
konstruirten praktische Glühlampen. Seit der Herstellung
der Lampen war indefs nicht jede Schwierigkeit über-
wunden. Soll die GlUhlichtbclcuchlung praktisch werden,
so darf die Helligkeit der einzelnen Lampe nicht davon
abhängig sein, ob die von derselben Maschine mit-
betriebenen Lampen ebenfalls in Thätigkeit sind oder
nicht. Die physikalischen Gesetze der Stromverzweigung
führten auch hier zum Ziel, und da war es Edison,
der es zuerst erreichte, Anordnungen in Maschinen und
Stromleitungen zu treffen, welche die Helligkeit jeder
einzelnen von mehreren Hundert Lampen ebenso un-
abhängig von den übrigen machte, wie es jetzt in unseren
Häusern gleichgültig ist, ob wir allein eine Gasflamme
entzünden oder ob in den übrigen Häusern das Gas
brennt. Zwei Jahre waren seit der Konstruktion der
Glühlampen verstrichen und im Herbst 1882 feierte auf
der Munchcncr elektrischen Ausstellung die Glühlicht-
beleuchtung ihre Triumphe. Die gröfsten Anforderungen
in Bezug auf den Wechsel der Beleuchtung stellt das
Theater; die Münchener Ausstellung zeigte, dafs das
Glühlicht allen diesen Anforderungen entspricht; die Ein-
richtungen Edison's bewährten sich glänzend. Aber auch
sie sind schon Uberholt. Siemens in Berlin und Andere
haben im letzten Jahre Maschinen nach den Sätzen der
Stromverzweigung konstruirt, welche in noch vollkomme-
nerer Weise, ohne die bei Edison noch erforderliche
Rcgulirung durch einen Wärter an der Maschine, die
Unabhängigkeit der einzelnen Glühlampen von einander
liefern. Schon jetzt haben einzelne Theater die Gluh-
lichtbeleuchtung eingeführt und dadurch eine durch nichts
anderes zu ersetzende Fcuersichcrhcit erhalten ; hoffentlich
wird deren allgemeine Einführung nur eine Frage der
Zeit sein.
Die von den elektrischen Strömen gelieferte Wärme
soll aber noch nach anderer Richtung nutzbar gemacht
werden. William Siemens, ein nicht minder genialer
Kopf wie sein Bruder Werner, dem die Metallurgie
schon eine Menge der bedeutsamsten Fortschritte ver-
dankt, beschrieb im Jahre 188 t einen Versuch, mit dem
es ihm gelungen war, etwa 1 kg Stahl in einer Viertel-
stunde in Schmclzflufs zu bringen. Er selbst zeigte
diesen Versuch im Jahre 1881 im Pariser Ausstellungs-
palaste während der elektrischen Ausstellung. Wie mir
der Vertreter der Hüttenkunde an unserer Hochschule,
Herr Professor Dürre, mittheiltc, geht man schon damit
um, auch dieses Verfahren in die Praxis überzuführen,
indem man die Kraft des fallenden Wassers zur Er-
zeugung des Stromes benutzt, der die tum Schmelzen
erforderliche Wärme liefert.
El.KKTROJT.CHN. Zkitschrikt.
LUNOEN. JULI i8«3.
Eine nicht minder bedeutsame Anwendung der Eigen-
schaften der elektrischen Ströme ist die durch sie er-
möglichte Kraftübertragung auf elektrischem Wege, die
es ermöglicht, einen Arbeitsvorrath, der an einer Stelle
gegeben ist, in Entfernungen nutzbar zu machen, auf
welche hin eine mechanische Ucbertragung ein Ding
der Unmöglichkeit ist. Ebenso nämlich wie die auf
mechanischem Wege erzeugte Rotation eines Stromkreises
zwischen den Polen der Magnete einen elektrischen Strom
erzeugt, bewirkt ein in den Stromkreis gesandter elektri-
scher Strom eine Rotation dieses Stromkreises. Der so
bewegte Stromkreis kann seine Bewegung an andere
Bewegungsmechanismen übertragen, er kann Arbeit
leisten. Stellen wir also an einem Wasserfall eine
elektrische Maschine auf und in einer Entfernung von
mehreren Kilometern eine zweite, welcher der von der
ersten gelieferte Strom zugeleitet wird. Die Arbeit des
fallenden Wassers erzeugt in der ersten Maschine den
Strom, dieser setzt die in der Entfernung aufgestellte
Maschine in Rotation und leistet damit dort die ge-
wünschte Arbeit. Hierdurch ist die seit Jahrzehnten
versuchte Lösung der Verwendung des elektrischen
Stromes zur Arbeitsleistung gefunden. Die Ucbcrtragung
kleinerer Arbeitsmengen auf Entfernung mehrerer Kilo-
meter, der Betrieb elektrischer Eisenbahnen ist bereits
in die Praxis übergegangen. Dafs eine Uebertragung der
Kraft auf eine Entfernung von etwa 60 km ausführbar
ist, hat der Versuch von Marcel Dcprcz auf der vor-
jährigen elektrischen Ausstellung zu München gezeigt.
Meine Herren! Noch vor 100 Jahren boten die elektri-
schen Erscheinungen kaum mehr als ein Spielzeug, vor
50 Jahren gehörten sie noch lediglich in das Laboratorium
der Physiker als Gegenstand emsigster Forschung, vor
40 Jahren traten sie im Telegraphen zuerst in den Dienst
des praktischen Lebens, den ganzen Verkehr eben so
umgestaltend , wie es Lokomotive und Dampfschiff that ;
vor 16 Jahren wurde das Prinzip der Gewinnung kräftiger
Ströme aus Arbeit erkannt, ■ — können wir es im Hin-
blick auf das, was in den letzten 10 Jahren geleistet ist,
gar zu sanguinisch nennen, wenn Reuleaux in einer
Rede ausspricht, wir standen in der Technik auf der
Grenzscheide zweier Zeitalter; das Zeitalter des Dampfes
beginne in das der Elektrizität überzugehen?
Ohne Kampf soll indefs der Elektrizität nicht der Sieg
zu Thcil werden. Das Gas nahm die Konkurrenz mit
dem elektrischen Licht auf; hatte es bis jetzt noch den
Vorzug, dafs Uberall die Gaseinrichtungen vorhanden
waren , dafs dagegen ganz neue Einrichtungen für das
elektrische Licht erforderlich sind . so konnte es doch
auf die Dauer seine Stellung nur behaupten, wenn bei
gleichem Gasverbrauch mehr Licht erzeugt und dafür
Sorge getragen wurde, dafs die Verbrennungsgase, welche
die Luft verderben, fortgeschafft werden. Beides leistet
der von dem dritten der Gebrüder Siemens konstruirte
Rcgcncrativbrcnner. Die gröfscre Lichtmenge erzeugt
derselbe durch die Anwendung des physikalischen Satzes,
dafs das Leuchten nur eine Glüherscheinung ist, und
dafs ein Körper, wie die Kohlentheilchcn der Gasflamme,
um so heller glüht, je höher seine Temperatur ist. In
der gewöhnlichen Gasflamme kommt das Gas kalt zur
Flamme, ebenso die Luft, welche die Verbrennung unter-
hält. Von der durch den Vcrbreonungsprozefs erzeugten
Wärme mufs deshalb zunächst ein grofser Thcil verwandt
werden, um Gas und Luft auf die Temperatur zu er-
hitzen, bei welcher die Verbrennung statttindct. Erhitzt
man Gas und Luft, che sie in die Flamme treten, bis
nahe an die Verbrennungstemperatur, so kann alle ihre
Wärme zur Temperaturerhöhung der Klamme verwandt
werden, die Flamme leuchtet heller und giebt eiu weifsetes
Licht. Siemens wärmt das Gas und die Luft vor;
das Geniale seiner Konstruktion ist aber, dafs er die
leuchtende Gasflamme selbst zu diesem Dienste zwingt.
Er führt die Verbrennungsgase der Flamme, welche die
Flamme mit der Temperatur derselben verlassen, durch
ein Rohr ab, um welches ein ringförmiges Rohr sich
befindet, durch welches Gas und Luft der Flamme zu-
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Elejctrotechn. ZKirscireiFT.
JUU .8«J.
Repe des Herrn Professor Dr. Wüllner u. s. w.
307
strömen. Die sonst für die Flamme nutzlose Wärme
der aus der Flamme entweichenden Verbrennungsgase
wird somit in der zweckmäfsigsten Weise ausgenutzt.
Dadurch, dafs die Verbrennungsgase, nachdem sie ihre
Wärme abgegeben, schliesslich ins Freie geführt werden,
wird auch das Verderben der Zimmerluft durch dieselben
verhindert. Die Siemens'schen Brenner werden in allen
Gräften gefertigt, bis zu solchen, welche die Lichtstärke
von 1200 Flammen haben, die also mit schwachem
elektrischen Bogenlicht vergleichbar sind.
Auch der Dampf will keines seiner Gebiete der Elektri-
zität abtreten. Der grofse Vorzug elektrischer Loko-
motiven ist der, dafs sie ohne Feuer und Dampf arbeiten.
Die Arbeit wird in einer Zentralstation an einer fest-
stehenden elektrischen Maschine geleistet und von dieser
anf die Maschine der Lokomotive Ubertragen. In Berg-
werken, in Tunnels, in denen die Feuergase der Loko-
motive die Luft verderben, bieten die elektrischen Loko-
motiven daher grofse Vorzüge. Man hat nun zunächst
vor einigen Jahren fcuerlose Lokomotiven konstmirt,
welche auf der Eigenschaft des Wassers beruhen, dafs
es bei hohem Druck erst bei einer sehr hohen Tempe-
ratur zum Sieden kommt und bei der hohen Temperarur
dann Dampfe liefert, deren Spannung diesem hohen
Drucke gleich ist.
Füllt man deshalb einen Lokomotivkessel, den man
durch schützende Umhüllungen vor Wärmeabgabe nach
aufsen hütet, mit Wasser, welches unter dem Drucke
von etwa 12 bis 14 Atmosphären auf 190 bis 2000 er-
hitzt ist, so kann man die in diesem Wasser vorhandene
Wärme lange Zeit zum Treiben der Lokomotive, zur
Arbeitsleistung benutzen. Das Wasser verdampft durch
die im Kessel im heifsen Wasser aufgespeicherte Warme.
Dasselbe ktlhlt sich dabei ab und kann so lange benutzt
werden , bis es auf diese Weise auf eine Temperatur
herabgesunken ist, bei welcher die Spannung des Dampfes
nicht mehr grofs genug ist, um die verlangte Arbeit zu
leisten. Die feuerloscn Lokomotiven sind schon vielfach
im Gebrauch und haben sich im Allgemeinen gut be-
währt. Sie haben indefs einen Nachtheil, dafs sie näm-
lich Anfangs mit sehr hohem Druck arbeiten, der dann
in Folge der geleisteten Arbeit rasch kleiner wird.
Eine sehr viel vollkommenere Lösung des Problems,
eine in der That feuerlose und dampflose Lokomotive,
hat in der letzten Zeit Herr Moritz Honigmann kon-
stniirt; es ist eine Dampfmaschine, die auf den ersten
Blick allen Prinzipien der Theorie zu widersprechen
scheint. Dieselbe wird geheizt durch den arbeitenden
Dampf selbst; sie braucht nur einmal auf einer Zentral-
station angeheizt zu werden; sowie sie -dann beginnt,
Arbeit zu leisten, hält sie sieh selbst, je nach den ge-
wählten Verhältnissen, durch Verwendung des Dampfes,
der die Maschine treibt, kürzere oder längere Zeit auf
einem nahezu konstanten Spannungszustande. Der von
Herrn Honigmann benutzte physikalische Satz ist in
den Kreisen der Physiker seit langen Jahren bekannt.
Im Jahre 1822 publizirte Faraday in den Annales de
chimie et de physique eine Notiz, dafs ein Thermometer,
dessen Kugel mit Salz bestreut sei, in den Dampf von
siedendem Wasser gehalten, eine Temperatur Uber 1 oo°
annehme, dafs man also mit Dampf von 100 0 eine
höhere Temperatur erzeugen könne. Diese Notiz Fara-
day's begleitete der Redakteur der Annalen, Gay-Lussac,
mit der Bemerkung, dafs die Thatsache in Frankreich
längst bekannt gewesen sei, ja auch, dafs man durch
Einleiten der Dämpfe von siedendem Wasser in Salz-
lösungen die letzteren bis zu ihrem Siedepunkt erhitzen
könne, also bis zu Temperaturen, die weit höher sind,
als diejenigen der Dämpfe. Die Dämpfe werden in der
Salzlösung kondensirt und geben dabei ihre ganze Wärme
an die Salzlösung ab; sie mUssen deshalb die Salzlösung
so lange weiter erhitzen, bis diese keine Dämpfe mehr
festhalten kann, bis sie also selbst zum Sieden kommt.
Der Satz war auch keineswegs in Vergessenheit gcrathen,
er ist wohl jedem Physiker bekannt und oft genug in
den physikalischen Vorlesungen experimentell vorgeführt
worden. Dafs dieser Satz aber in so eminent bedeut-
samer Weise praktisch verwerthet werden könnte, das
erkannte erst der Scharfblick eines Technikers. Herr
Honigmann konstruirt seinen Dampfkessel aus zwei
Thcilcn, einem inneren eisernen Zylinder und einem
diesen umhüllenden ringförmigen Zylinder. Der innere
Raum wird mit einer gewissen Quantität konzentrirtcr
Actznatronlauge beschickt, welche bei etwa 1900 siedet,
der äufscre ringförmige Raum erhält das Wasser, dessen
Dampf die Maschine treiben soll. Soll die Maschine in
Thätigkcit versetzt werden, so wird zunächst durch Ein-
leiten von gespanntem Dampf in das Wasser des Kessels
der ganze Kessel auf die Temperatur gebracht, welche
der Dampfspannung entspricht, mit welcher die Maschine
arbeiten soll, somit alsot wenn ein Ueberdruck von
3 Atmosphären verlangt wird, auf etwa 1450. Während
der Dampf bei den anderen Maschinen, nachdem er den
Kolben getrieben , in die Luft entweicht , wird er jetzt
durch eine Röhrenlcitung in die Natronlösung g eführt
und in dieser vollkommen kondensirt. Der aufgenommene
Dampf erhitzt die Natronlösung über die Temperatur des
Wassers; eine nur wenige Grade höhere Temperatur der
Natronlauge genügt, um an das Wasser die nöthige
Wärme abzugeben, die zur Bildung des für die weiter
zu leistende Arbeit erforderlichen Dampfes und zum
Konslanthalten der .Temperatur des Kessels nothwendig
ist. Je mehr Dampf die Maschine verbraucht, um so
mehr wird auch der Natronlösung zugeführt, um so mehr
Wärme in derselben zur Disposition gestellt. Die Heizung
der Maschine regulirt sich somit selbst
Aber haben wir hier nicht das dem Prinzipe der Er-
haltung der Kraft widersprechende Perpetuum mobile?
Keineswegs, denn durch die Aufnahme des Dampfes als
Wasser verdünnt sich allinhlig die Lösung und damit
sinkt ihr Siedepunkt herab; die Maschine kann deshalb
nur so lange Arbeit leisten, bis der Siedepunkt so tief
herabgesunken ist, dafs die Differenz der Temperaturen
der Lösung und des Wassers nicht mehr gTofs genug
ist, um von der Lösung die zur Dampf bildung nöthige
Wärme dem Wasser zuzuführen. Im 5 Stunden lang
5 Pferdestärken zur Disposition zu haben, bedarf es einer
Beschickung des inneren Cylinders mit 500 kg Natron-
lauge. Dann mufs die Lauge wieder eingedampft bezw.
der Kessel mit neuer Lauge beschickt werden.
Die Honigmann'sche Lokomotive wird der elektrischen
das Terrain ganz gewaltig streitig machen, ja, wird sie
voraussichtlich zunächst schlagen. Denn sie hat einen
grofsen Vorzug vor jener; bei der elektrischen Loko-
motive mufs derselben die Kraft durch eine Leitung von
der Zentralstation zugeführt werden, die Honigmann'sche
Lokomotive trägt ihren Kraftvorrath in sich selbst, sie
ist, einmal angeheizt, von nichts Anderem mehr ab-
hängig. Sic giebt aber ebenso wenig wie die elektrische
Lokomotive Rauch oder Dampf ab, sie kann deshalb in
Tunnels und Gruben angewandt werden, sie kann auf
den Strafsen laufen, ohne dafs durch das Geräusch
des ausgestofsenen Dampfes eine Störung des Verkehrs
zu befürchten ist. Sie bietet den gcheimnifsvollen An-
blick eines sich bewegenden Mechanismus, an
keine Triebkraft zu erkennen ist.')
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale Elektrisch« Ausstellung in Wien 1883.] Die Vor-
bereitungsarbeiten in der Rotunde schreiten rüstig vor-
wärts. An den Schornstein (vgl. S. 269), für den 700 cbm
Mauerwerk verwendet wurden , schliefst sich das Kessel-
haus mit zwei in rechten Winkeln angebauten Flügeln
von je 64m Länge an; dasselbe wird durch gedeckte
Gange mit der Maschincngalcric in Verbindung stehen
l] Wie wir crf^lircn, wird Hcn Honigmnnn «eine epoche-
machende Erfindung in einigen Wochen auf der Berliner Hygiene-
Aufteilung im Ueuiet* vorführen. D. Ked.
39*
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El.F.KTROTF.CltN. ZEITSCHRIFT.
JULI i68j.
un«l eine bebaute Flüche von 2 250 qm bedecken. Die
gesammte Erdbewegung in den Galerien und dem Kessel-
hause beläuft sich auf rund 2 000cbin, und an Mauer-
werk entfallen auf da« Kesselhaus und dessen Rauchzüge
250 cbm, nuf die Fundamente für 14 stabile Dampf-
kessel 1 50 cbm, auf die Fundamente für 22 Dampf-
motoren (Lokomobilen und Halblokomobilen), welche
eigene Feuerung besitzen, 1 50 dun, auf die Fundamente
für stabile Dampfmaschinen und 8 Gaskraftmaschinen
mit rund i 200 Pfcrdekräften zum Betriebe der Dynamo-
maschinen 1 200 cbm, auf die Fundamente für die
Transmissionen, Dynamomaschinen und diverse andere
Einrichtungen etwa 900 cbm, im Ganztn also etwa
3 350 cbm Mauerwerk , welches zum gröfsten Theile
vollendet ist. — Das Theater, in welchem während der
Dauer der Ausstellung allabendlich alle Effekte der elek-
trischen Beleuchtung sowohl im Zuschauerraum als auf
der Bühne vorgeführt werden sollen, schreitet seiner
Vollendung entgegen. Die ganze 103 m lange und
14,5 m breite SUdostgalcrie für sich in Anspruch neh-
mend, wird es durch ein in reichem Renaissancestyl aus-
geführtes Portal gegen das Osttransept zu abgeschlossen.
Durch einen 4 m breiten Haupteingang gelangt man in
ein Entrec mit den Kassenräumen und von da in ein
splendid ausgestattetes Foyer mit Konditorei. Von hier
aus führen zwei Treppenaufgänge in das gegen die
Buhne zu abhängig gebaute. 23 m lange Parterre des
Zuschauerraumes , der zugleich bei den populärwissen-
schaftlichen Vorlesungen und Demonstrationen als Hör-
saal dienen wird und ungefähr 300 Personen fassen
dürfte. Hinter den Sitzreihen erhebt sich eine erhöhte
Plattform fllr die Darstellungen mit dem Szioptikon, Bild-
mikroskop und ahnlichen optischen Instrumenten, während
vor denselben ein vertieftes Orchester für 25 Musiker
den Zuschauerraum von der 14 m breiten und Ii tn
tiefen Bühne trennt, an welche sich die IO m tiefe
Hinterbühne anschliefst. Die BUhneneinrichtting besorgt
die Gesellschaft »Asphaleia« nach dem System Gw inner;
Versenkung und Dekorationszug werden , diesem System
entsprechend, auf hydraulischem Wege betrieben, zu
welchem Zwecke die vorhandene Wasserleitung mit nur
3 Atmosphären Druck benutzt wird; ein Hauptkenn-
zeichen für die Veränderung im Dekorationswesen, welche
dieses System bedingt, bildet der Wegfall der bisher Üb-
lichen Soffiten, Prospekte und Koulisscn, an deren Stelle
lauter doppelt konturirtc VcrsetzstUckc treten, die von
einem sogen. »Horizonte« umschlossen werden. Den
Rest der Galeric füllen die Garderoben, Dienerzimmer
und die Räume für die funktionirenden Elektriker. So-
wohl der Parterreraum als auch die Bühne und die
Garderoben haben mehrfache Ausgänge, die theils in den
Hof, theils ins Freie führen, so dafs das Theater be-
treffenden Falls in einem Zeiträume von I bis 2 Minuten
vollständig entleert werden kann.
! Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.] Nachdem nun-
mehr auch der Plan für die Aufsenbeleuchtung des Aus-
stellungspalastes und seiner Umgebung endgültig fest-
gestellt worden i<t, können wir über dieselbe im Anschlufs
an das auf S.269 Mitgetheiltc noch Folgendes berichten:
Den überraschendsten und zugleich originellsten Anblick
durften die Hauptfront des Rotundengebäudes und die
vor demselben befindlichen Gartenanlagen bieten, weil
sich daselbst alle Wirkungen der elektrischen Beleuch-
tung in den verschiedenartigsten Gruppirungen und Ab-
stufungen dem Auge der Beschauer darbieten werden.
Die Arkaden , rechts und links von dem Slldportale,
sollen von dem sanften Lichte der Glühlampen erhellt
werden, und zwar die rechtsseitigen durch eine Reihe
Laue - Fox -I-ampen , die linksseitigen von Jablochkoff-
Lampen. Eine Beleuchtung nach amerikanischem System
in der Weise, wie sie in Amerika zur Beleuchtung ganzer
Stadttheilc gebräuchlich ist, wird zum ersten Mal in
den grofsen Parterre- Anlagen vor der Rotunde einge-
richtet werden. Auf zwei grofsen eisernen Mastbäumen,
von der Semaphoren-Fabrik S. Rothmüller & Co. als
Ausstellungsgegenstände unentgeltlich beigestellt, wird in
einer Höhe von 25 m, also in der Dachfirsthohe eines
vierstöckigen Hauses, je ein Kranz von fünf starken
Bogenlichtern angebracht sein. Auf dem Rotunden-
gebäude selbst werden in verschiedenen Höhen auf den
äufscren Galerien Reflektoren aufgestellt werden, um ent-
fernte Gegenstände zu beleuchten, und die zehn runden
Oeffnungcn der äufsersten Laternengalerie unterhalb der
Krone mit eben so vielen Reflektoren besetzt sein, welch«
einen mächtigen Strahlenkranz nach allen Riebtungen der
Windrose aussenden werden. Aufscrdcm kommen noch
auf jede Ecke des Hauptportales grdfsere drehbare
Ozeanreflektoren, welche entfernt liegende Strafsentheile
bestreichen werden. Vor dein Wcstportalc wird eine'
Lokomotivlampc ihr Licht über die vorliegende Lichtung
ausbreiten, und dadurch die auf derselben aufgestellten
Eisenbahnsignale beleuchten. Der Vorplatz vor dem
Nordportale, der Bahnhof der daselbst mündenden elek-
trischen Eisenbahn, die Standplätze der Wagen, ferner
die Trace der elektrischen Eisenbahn selbst und die
mit ihr parallel gehende nördliche Zufahrtsstrafsc werden
mit Bogenlichtern, dagegen die Zufahrtsstrafsc vom Volks-
pratcr zum Südportale mittels Glühlampen beleuchtet
werden. Endlich kommen für die Aufsenbeleuchtung
noch fahrbare Beleuchtungsapparate zur Verwendung;
jeder derselben besteht aus zwei Wagen, von denen
einer einen Dampfkessel und eine stromerzeugende
Dynamomaschine, der andere ein Gerüst mit darauf be-
festigten Bogenlampen trägt , welches , schecrenförmig
eingerichtet, sich bis zu einer Höhe von 15 m erheben
läfst. Im Ganzen wird die Beleuchtung des äufseren
Schauplatzes der internationalen elektrischen Ausstellung
einer Lichtentfaltung von ungefähr 100000 Kerzen ent-
sprechen. _^
[Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.] Die Zahl der
Anmeldungen ist in den letzten Tagen bis auf 570 ge-
stiegen ; daher wurde bereits auch die Herrichtung des
nordöstlichen Hofes zur Unterbringung von Ausstellungs-
gegenständen in AngrifT genommen. — Von Regierungen
fremder Staaten werden sich ferner offiziell an der Aus-
stellung bctheiligen: das Krtnigl. belgische Ministerium
der Öffentlichen Arbeiten in Brüssel, das Königl. dänische
Marine- und das Kriegsministerium in Kopenhagen, die
englische Post- und Telegraphen Verwaltung in London,
das französische Kriegsministerium , das Ministerium der
Marine und der Kolonien, das Handelsministerium, das
Ministerium des öffentlichen Unterrichts, das Ministerium
| für Post und Telegraphie und die Polizcipräfektur in
I Paris, die Königl. italienische TelegTaphenvcrwaltung in
Rom, die Kaiserl. ottonianische Telegraphenverwaltung
in Konstantinopel und die Kaiserl. russische Telegraphen-
verwaltung in St. Petersburg.
[Die Elektrotechnik an der technischen Hochschule in Darmstadt.]
Die Einreihung der Elektrotechnik unter die Lchrgegen-
1 stände der technischen Hochschule in Darmstadt,
worüber in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 18S2, S. 427,
berichtet worden ist, hat nunmehr eine feste Gestalt an-
genommen.
>-S. K. H. der Grofsherzog haben durch Aller-
höchste Entschließung vom 6. Juni die Errichtung
einer elektrotechnischen Schule an der technischen
Hochschule als sechste Abtheilung, mit allen Rechten
und Pflichten, wie solche durch die bezüglichen Para-
graphen der organischen Bestimmungen dieser Hoch-
schule näher präzisirt sind, zu genehmigen geruht.«
Die technische Hochschule in Darmstadt zerfällt dem-
nach jetzt in folgende sechs Abtheilungen: l. Bauschule;
2. Ingenieurschule; 3. Maschinenbauschule; 4. Chemisch-
technische Schule; 5. Mathematisch-naturwissenschaftliche
Schule; 6. Elektrotechnische Schule.
Zum Vorstand der sechsten Abtheilung ist Professor
Dr. Kitt ler ernannt.
Bei Aufstellung eines Studicnplancs fUr die hierdurch
den Studirenden der anderen technischen Gebiete gleich-
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JULI 1883.
Kleine Mittheilungen.
3°9
geordneten Elektrotechniker waren folgende Gesichts-
, punkte roafsgebend.
Die Ausbildung der Elektrotechniker erstreckt sich auf
einen vierjährigen Kursus. Inden beiden ersten Jahres-
kursen empfängt der künftige Elektrotechniker die allen
Übrigen Technikern gemeinschaftliche allgemein erforder-
liche mathematisch-naturwissenschaftliche Vorbildung. Der
dritte und vierte Jahreskursus gewährt eine umfassende
theoretische und praktische Ausbildung auf dem ge-
satnmtcn Gebiete der Elektrizität, wahrend gleichzeitig
die Maschinenbauschule die Aneignung der notwen-
digsten maschinellen Kenntnisse und Constructionen
anstrebt.
Für das nächste Jahr sind speziell folgende Fach-
kollcgien und Uebungcn in Aussicht genommen :
1. Magnetismus und Elektrodynamik (Wissenschaftliche
Grundlagen der Elektrotechnik, II. Theil). Prof.
Dr. Kitt lcr 2 Stunden im Winter.
2. Magnctclektrische und dynamoelektrische Maschinen.
Kraftübertragung. Derselbe 3 Stunden im Winter.
3. Elektrische Beleuchtung. Derselbe 2 Stunden im
Sommer.
4. Prinzipien der TelegTaphie und Telephon ie. Derselbe
2 Stunden im Sommer,
5. Potenzialtheoric mit besonderer Anwendung auf
Elektrizitütslchre. Prof. Dr. Dorn 2 Stunden im
Sommer.
6. Elektrische Eiscnbahnsignale. Prof. Dr. Schmitt
1 bis 2 Stunden im Winter.
Elektrische Hochbahnen. Prof. Landsberg I Stunde
im Sommer.
Elektrotechnisches Praktikum. Prof. Dr. Kitt ler
6 Stunden im Winter und Sommer.
a) Galvanische Arbeiten: Bestimmungen von
Potenzial-Differenzen, Stromstärken und Wider-
ständen. Anwendungen auf die elektrischen
Verhältnisse in Dynamomaschinen. Bogen- und
Glühlichttampen. Kabeluntersuchungen.
b) Bestimmung der von Motoren auf elektrische
Maschinen Übertragenen Arbeit.
c) Photometrische Untersuchungen.
7-
8.
[Druck und die Koerzitivkraft des Stahl«*.] Nach Clemandot
kann man dem Stahl eine dauernde Koerzitivkraft cr-
thcilen, wenn man denselben nicht nur stark zusammen-
prefst, was schon öfters versucht war, sondern auch
gleichzeitig stark abkühlt, um den schädlichen Einflufs
der Erhitzung zu beseitigen. Die Mittheilung an die
Acadcmic des Sciences giebt leider keine Mafsangaben.
So gehärteter Stahl soll, nachträglich erhitzt, sogar ge-
schmiedet werden können, ohne dadurch ein weniger
werthvolles Material für permanente Magnete zu werden,
und aufserdem andere, sehr bedeutende Vorzüge besitzen,
die jedenfalls eine anderweitige Untersuchung der Frage
wUnschenswerth machen. Er soll nämlich nicht spröde
und unbearbeitbar sein, wie der auf gewöhnliche Weise
durch plötzliches Abkühlen gehärtete Stahl, sondern
weich sein, sich feilen und bohren lassen. Nach Pro-
fessor Abel beabsichtigt man, diese Experimente
Clemandots im Arsenal zu Woolwich zu wiederholen,
um zu sehen, ob die Beobachtung sich praktisch ver-
werthen liefse, z. B. auch für Panzerplatten.
(Comptes Rcndus. Bd. 95, 1882, S. 587 )
[Mikrophone mit metallischen Elektroden.] Es ward neuerdings
vielfach bezweifelt, ob man gute Mikrophone auch aus
Metallen ') darstellen, oder ob schlechtere Leiter wie Kohle
1) Wir nehmen hierbei Celecenheil. im Hinblick auf die Priori-
taUiDipruchc, welche Dr. R. I.udtgc auf Cr und seine« iniwinchen
erloschenen deutlichen Patente« No. 4000 vom in. Januar 1878 auf
die Erfindung des Mikrophon« erhöhen hat, auf eine Kr»t*cheidung
hinzuweisen, welche das KaUcrl. Patentamt unterm 35. Mar» 1883
uf eine Nichtigkeitsklage gegen D. R. P. No. 4000 getroffen hat.
Worten »wie oben
darge-
allein hierzu benutzt werden konnten. Bekanntlich hatte
Hughes in einem seiner ersten Experimente einfach
drei lose Uber einander gelegte Nagel angewandt.
J. Munro legte nun im März der Society of Telegraph
Engineers in London verschiedene Mctallmikrophone vor.
Drahtgaze läfst sich verwenden, wenn man ein Stück
Gaze fest einspannt und ein anderes, gröberes leicht gegen
das erstcre anprcf«t; oder wenn man zwei Scheiben
nimmt, von denen die kleinere, gTöbcrc wieder durch eine
Feder nach Bedarf gegen die feste feinere gezogen wird.
Die Feder läfst sieh praktisch durch einen Elektro-
magnet ersetzen , und die lose Scheibe kann man wie
einen Hut pressen, so dafs sie nur mit ihrem Rande
gegen die feste Scheibe federt. Auch eine gespannte
Eisenkette kann, in den Stromkreis eingeschaltet, ah
Mikrophon dienen. Drahtgaze wird ferner benutzt in
Munros Thermo -M i kr op hon. Ucbcr ein Drahtgestcll
ist ein Stück Gaze gelegt; von einem gegenüber befind-
lichen Gestell strecken sich nach der Gaze herüber zwei
Drähte, zwischen denen ein anderes kleineres Stück Gaze
ausgespannt ist; beide (lazen ruhen also auf einander,
können auch durch ein Gewicht beschwert werden. Er-
hitzt man die Gazen durch eine Spirittislampc und ver-
bindet die beiden Telephondrähte mit den beiden Ge-
stellen, so dafs die Thermoströmc also direkt zum Telephon-
empfänger führen, so hört man bald ein eigenes Ge-
räusch — das man wohl kaum wie Munro einer durch die
Hitze beförderten Entladung (dischargu) zwischen den
Gazen zuzuschreiben braucht, da die sich ausdehnenden
Drähte unter Geräusch gegen einander reiben müssen —
und der Apparat ist sehr wohl für Sprechzwecke ge-
eignet. Auch das bekannte Stab- Mikrophon — ein
Kohlenstäbchen, das durch eine Feder gegen die Ränder
seiner Lager geprefst wird — läfst sich in Eisen dar-
stellen, und Kost schadet dem Instrumente wenig, so
lange der Stab nicht eingerostet ist. Ferner wurde ge-
zeigt das Korn-Mikrophon, bestehend aus einem
kleinen, mit Schraubenstückcn l) gefüllten Metallkästchen,
an dessen Seiten wänden die Drähte angeschraubt werden.
Taucht man dieses Kästchen in Alkohol oder < *el, so
verschwinden die störenden Summgeräusche, ohne dafs
die Leistungsfähigkeit des Instrumentes beeinträchtigt
wird. J. Munro glaubt die Wirkung des Mikrophons
im Gegensatze zu der Berllhrungstheorie so erklären zu
müssen, dafs die Schallwellen unmittelbar den Abstand
der sogenannten Berührungspunkte regeln, und dafs die
Stärke der zwischen den Elektroden an den Berührungs-
punkten stattfindenden Entladungen damit wechselt.
Im Anschlufs an diese Vorlesung zeigte Stroh ein
Hammer- und Ambos-Mikrophon, mit dem man
die Abstände an den Berührungspunkten eines thätigen
Mikrophons messen kann. Dasselbe besteht aus zwei
Paar Pfosten (aus Messing), die auf einem Bret ein-
ander gegenüber befestigt sind. Das hintere Paar ist
durch ein festes Kohlenstäbchen verbunden; auf dem
vorderen spielt lose eine Kohlenschneide, auf der ein
kleiner, sehr leichter Konkavspiegel festsitzt, während die
Spiegelaxe, ein Kohlenstäbchen, sich nach hinten er-
streckt und quer auf dem festen Kohlenstabe ruht. Der
Stromkreis theilt sich, nach beiden Pfostenpaaren sich
abzweigend, und enthält aufser dem Mikrophon ein
Telephon und einen Schlüssel. Der Spiegel wirft ein
von einer Lampe ausgehendes Strahlcnbiindel auf einen
Schirm, und zwar so, dafs eine Bewegung des Lichtbildes
nach unten eine Entfernung der Kohlenstäbe von einander
anzeigt, eine Bewegung nach oben dagegen Annäherung
und bessere Berührung. Auf das Bret wird eine Uhr
»teilte Konstruktion schüt/cn, und daher sind in dem Patent -An-
spruchc die /u weit tragenden und namentlich da* früher Wk mute
Kfhlcntclcphon Kdrsnn* mit u mf as*cnden W^rte «Heruhrutig 'Weier
elektrisch leitender fester Körper« ru ersetzen dur< h die Worte
• Berührung zweier metallischer Körper«, im übrigen aber ist der
Nichtigkeitskluger mit seinem Antrage, da« Patent Nr. 4000 hinsicht-
lich rler in Fig. 1 der l'atentreichnung dargestellten Konstruktion
für nichtig m erklären, abruwetsen. D. "
i) Kisenfcilicht u. s. w.
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Kleine Mtttheilungen.
El.RKTROTKCHN. ZEIT»-H*IFT.
JULI M}.
gelegt. Sowie der Strom mittels des Schlüssels unter-
brochen wird, schweigt natürlich das Telephon und das
Lichtbild springt plötzlich nach oben, bei Schließung
des Stromes ebenso plötzlich zurück nach unten. Ebenso
zeigt sich bei allen Störungen im Mikrophone stets die
Bewegung nach oben , sowie das Telephon schweigt,
und der helle Fleck geht zurllck, sowie man durch einen
leichten Schlag auf das Bret das Mikrophon wieder in
Ordnung und das Telephon wieder zum Tönen gebracht
hat. Ferner bleibt das Lichtbild während rcgclm.ifsigcr
Wirkung de* Mikrophons dauernd nach unten abgelenkt,
so dafs also während der Periode des sogenannten Mikro-
phonkontaktes gar keine oder wenigstens schlechtere Be-
rührung (Abstofsung) stattfindet. Diese Beobachtungen
gelangen am besten bei Anwendung von drei Chrom-
zcllcn, wobei die Ablenkung I mm betrug; mit mehr
Zellen erfolgen gröfsere Ablenkungen, aber auch stören-
des Zischen, und der Fleck bleibt nicht ruhig. Aus den
Dimensionen des Apparates folgt, dafs bei der Ablenkung
von I mm der Abstand der Kohlcnstäbc o,««s mm betrug.
Dr. Borns.
[Fernsprechverbindung Berlin-Pohdam.] Zwischen den Fern-
sprechanstalten in Berlin und in Potsdam ist eine un-
mittelbare Verbindung hergestellt worden durch eine
etwa 33 km lange Leitung mit vier Drahtet), welche
von dem Berliner Vermittelungsanite II in der Mauer-
straffe nach dem Vcrmittclungsamt in Potsdam läuft.
Dadurch ist den Theilnchmcrn der Fcrnsprcchcinrichtung
in der einen Stadt die Möglichkeit geboten, mit Theil-
nchmcrn der Fcrnsprechcinrichtung der anderen Stadt
unmittelbar zu sprechen.
[Auf- und Abgab« der Telegramm» durch Telephon.] Zur Er-
leichterung des Tclcgrnphcnvcrkehrs in Pest hat der
ungarische Kommunikationsminister eine Einrichtung ein-
zuführen beschlossen, die in Deutschland schon seit
langem allgemein besteht. Es soll nämlich das Pester
Telephonnetz mit der dortigen Zenlral-TclegTaphcnstation
in Verbindung gebracht und den Almnncntcn des Tele-
phonunternchmens gestattet werden, vom 15. Juli d. J.
angefangen, ihre Telegramme auch in diesem Weg aufzu-
geben oder in Empfang zu nehmen.
[Telephon bi Zürich.] Nach einer Mittheilung der Schweize-
rischen Bauzeitung, Bd. 1, S. 152, hatte Zürich am I. Mai
1883 im eigentlichen Stadtbezirk ein Telephon auf 53 Ein-
wohner. (Vgl. S. 270.)
[Telephoftgesetz in Belgien.] Die belgische Deputirten-
kammer hat ein Gesetz angenommen, welches den
Telcphonbetrieb in Belgien regelt. Nach demselben kann
die Regierung den Betrieb selbst in «lie Hand nehmen
oder Konzessionen dazu an Privatgesellschaften auf die
Dauer von nicht über 25 Jahren erlheilen; nach Ablauf
der Konzessionsdauer geht die Telephonanlagc an die
Regierung Uber, welche auch schon nach Ablauf des
zehnten Jahres die Anlage käuflich an sich bringen kann.
rZeitballdlenjt in Greenwich.] Nach Electrician, Bd. II,
S. 75, theilt der Königliche Astronom W. II. M. Christic
in seinem Jahresberichte mit, dafs in dem automatischen
Falle des Zcitballes zu Greenwich kein Versager vorge-
kommen ist. An 3 Tagen konnte der Ball wegen des
heftigen Sturmes nicht aufgezogen werden. Der Ball ist
wahrend des ganzen Jahres um l Uhr nachmittags fallen
gelassen worden, mit Ausnahme von 5 Tagen, wo die
telegraphische Verbindung nicht in Ordnung war, ferner
eines Tages, wo derselbe zufällig durch telegraphische
Signale um 4 Sekunden zu früh fiel, und von 14 Tagen,
wo der Strom schwach war und die Hemmung durch
den Wärter ausgelost wurde. Die Uhr von Westminstcr
behauptete ihren guten Ruf; die Fehler betrugen unter
einer Sekunde an 66% der ßeobachtungstage; die
Fehler zwischen I und 2 Sekunden an 25%. zwischen
2 und 3 Sekunden an 6 % und zwischen 3 und 4 Sekun-
den an 3 %. Sic überstiegen nie 4 Sekunden.
[Verminderung der Temperaturstorungen bei Quecksilbertropfen-
Kontakten für Uhren.] Eine der gewöhnlichsten Kontakt-
einricluungen an Uhren besteht aus einem in einem .
kleinen metallenen Näpfchen befindlichen Quecksilber-
tropfen, durch welchen ein mit dem Pendel der Uhr fest
verbundenes Platinhlättchcn in einer gewissen Schwin-
gungsphasc hindurchstreicht. Diese Einrichtung wirkt
recht gut, so lange der Tropfen nicht verstaubt oder
oxydirt ist; es ist jedoch kaum möglich, ihn zu erneuern,
ohne den Gang der Uhr zu stören oder im besten Falle
Kontakte auszulassen. Man hat daher vielfach das Näpf-
chen durch ein enges kommunizirendes Rohr mit einem
Quecksilberreservoir verbunden, in welchem ein Stempel
oder Kolben mittels Schraube auf- und niederbewegt
werden kann. Es genügt alsdann eine kleine Senkung
des Kolbens, um den alten Tropfen Ubcrfliefscn und
einen neuen an seine Stelle treten zu lassen. Diese Ein-
richtung zeigt jedoch den neuen Uebelstand, dafs die
Gröfse des Tropfens in Folge von Temperaturveränderun-
gen fortwährend wechselt , so dafs bei hohen Tempera-
turen häufig eine plötzliche Verkleinerung des Tropfens
durch l'eberrlicfscn, bei niedrigen Temperaturen aber ein
Versinken des Tropfens in die Verbindungsröhre erfolgt,
so dafs ein Kontakt nicht mehr stattfindet. Der letztere
Fall hat sich bei Beobachtungen auf der Berliner Stern-
warte in Nächten , in welchen die Temperatur schnell
sank, oft in unangenehmer Weise bemerkbar gemacht,
indem in Folge des Ausbleibens der Sekundenschlagc
auf dem Registrirstrcifen gröfsere Beobachtungsreihen
verloren gingen. Aufserdcm übt die fortwährende ther-
mische Volumenänderung des Tropfens einen störenden
Einflufs auf den Gang der Uhr. Alle diese Uebelstände
hat nun der Beobachter Dr. V. Knorrc in einfacher
Weise dadurch beseitigt, dafs er dicht unter dem Tropfen
einen Hahn anbringen liefs, welcher die Kommunikation
des Tropfens mit dem Reservoir zu unterbrechen er-
laubte. Nach Abschlufs dieses Hahnes wird das Queck-
silberquanrum so klein, dafs die Acnderung des Volumens
von den extremen Sonimertempcraturen bis zu den ex-
tremen Wintertemperaluren keinen irgend merklichen
Einflufs hat. In Verbindung mit guten Kondensatoren,
durch welche der Extrastromfunken bei den Stromunter-
brechungen und Schlüssen fast ganz ahsorbirt wird, hat
diese Einrichtung in den letzten Jahren bei zwei Pendel-
uhren ganz befriedigend gearbeitet. Damit sich das
Quecksilber im Reservoir ungehindert ausdehnen kann,
wird zweckmäfsig der Kolben nach Erneuerung des
Tropfens und Abschlufs des Hahnes wieder zurück-
gezogen. (Zcitschr. f. Instrumentenkunde, 3. Bd., S. 26.)
[Eine elektrische Eltenbahn In der Schweiz] wird projektirt
von St. Maurice nach Pontrcsina, etwa 7,5 km lang, als
Thcil eines gröfscren Netzes. Vor Eröffnung des Gotthard-
tunnels ging der Verkehr zwischen der Schweiz und
Italien via Chur und Chiavenna Uber den Splügenpafs ;
die schweizerischen Bahnen enden jetzt in Chur, während
für das italienische Netz Chiavenna der Endpunkt sein wird,
beide Punkte sollen durch eine elektrische Bahn verbunden
werden ; die Entfernung beträgt von Chur bis St. Maurice
76,; km, von hier bis Chiavenna 48,« km, im Ganten also
125 km, wovon zunächst die Konzession für oben ge-
nannten Thcil nachgesucht wird. Man wird hierbei die
vorhandenen Wasserkräfte nutzbar machen. Erfüllt diese
erste Strecke die gehegten Erwartungen, so soll der
übrige Theil ausgeführt werden.
[Die Frage der unterirdischen Leitungen in New-York.] Nach
Enginccnng, Bd. 34, S. 415, hat sich in New- York ein
Cnmitc für unterirdische Verbindung gebildet, um Jedem
ohne weitere Umstände und Unkosten Anschlufs an Licht-,
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Elektrotechn. Zeitschhift.
JULI 188}.
Briefwechsel.
3« *
Telegraphen-, Telephon- und andere Linien zu ermög-
liehen. Augenblicklich tiefern in New- York 21 Gesell-
schaften Elektrizität für verschiedene Zwecke, von denen
1 I TelcgraphcngeselUchnften sind; einige von diesen,
wie 1. B. die Kilian-Gesellschaft, haben Erlaubnift, unter-
irdische Leitungen zu legen. Ks ist aber einleuchtend,
daft solche Vollmachten nicht allen Bewerbern bewilligt
werden können, du sonst, bei taglichen Gesuchen von
Hausbesitzern um Anschluß, die Straften stets gesperrt
sein wurden. Das genannte Comite will nun die Anlage
von Leitungen und Verzweigungen vereinfachen oder,
wenn möglich, ein System anwenden, wonach alle Ge-
sellschaften vereint nacli einer bestimmten Regel vor-
gehen und gewisse Arbeiten gemeinschaftlich ausgeführt
werden könnten.
[Zur Streitfrag« • Gas versus elektrisches Licht«] bringt F. W.
Griffin in einem Briefe an eine Bristol-Zeitung einige
interessante Punkte. Neben den gewöhnlich anerkannten
Üblen Wirkungen, herrührend von der Erwärmung und
UebcrfUllung der Luft mit Kohlensäuregas, wird oft ver-
gessen, wie schädlich die Quantitäten von Wasserdampf
wirken, die die Gasverbrennung produzirt. Feuchte
Wärine ist sehr viel nachtheiliger als trockene Wanne,
was Arbeiter in Bergwerken, Tunneln u. s. w. sehr wohl
wissen. Im Mont-Cenis-Tunnel stellte man die Arbeit
ein, wenn die Temperatur 300 Uberschritt. Du Bois-
Reymond erklärt trockne Luft von 770 für absolut tödt-
hch, hält ein Arbeiten in trockener Luft von 500 für
kaum noch möglich, in feuchter Luft von 400 dagegen
schon flir höchst gefahrlich. So gehen nach Dr.Stapff
die Arbeiten in den Comstock mincs in Nevada gewöhn-
lich bei einer Temperatur von 42 bis 460 vor sich ; bei
der dort außerordentlich trocknen Luft hat man in ein-
zelnen FttlLn sogar eine Temperatur von 54° Uber-
schritten, wo dann aber die fatalen Folgen bald eintraten.
Ein anderer gefährlicher Begleiter unseres Gases ist die
schweflige Säure, die während des Verbrennen» des-
selben gröfstentheils in Schwefelsäure übergeführt wird.
Dr. Prout lieft diese in offenen Wasserbehältern absorbiren
und konnte ihre Anwesenheit deutlich nachweisen. Der
Schwefelsaure besonders ist es zuzuschreiben, wenn sich
farbige Stoffe, glänzende Metalle, Pflanzen u. 5. w. nicht
in Räumen halten wollen, in denen Gas gebrannt wird.
Die Bibliothekare des Athenäum -Club in London, der
London Institution und anderer Gesellschaften, beklagen
sich, dafs die Ledereinbände der Bücher bald zu einem
mürben Pulver mit stark saurem Geschmackc reduzirt
werden. Das Londoner Gas ist allerdings notorisch
schlecht genug.
[Elektrische Steuerung von Luftballons.] G. Tissandier
hat seine Versuche über die elektrische Steuerung von
Luftballons fortgesetzt und beabsichtigt, einen länglichen
Ballon von 900 bis 1000 cbm im Freien Iiiegen zu lassen.
Der Motor besteht aus drei Theilen : einer Schraube mit
Flügeln von 2, n% m Durchmesser, knnstruirt nach den
Angaben von V. Patin, einer Sicmcns'schen Dynamo-
maschine von äufterster Kleinheit und einer Chromsäure-
battcric. Nach dem Genie civil, 1883, S. 252, wiegt die
Schraube nur 7 kg; die Flügel bestehen aus Seide, die
mit Gummilack bestrichen und Uber Stahldraht gespannt
ist. Die vom Pariser Hause G e b r U d e r Siemens ge-
baute Dynamomaschine hat einen im Verhättnift zum
Durchmesser sehr langen Anker. Die Montirung besteht
ganz aus GuftstnM auf einem Holzrahmen. Die Maschine
wiegt 55 kg. Die Maschine treibt die Schraubenwelle
durch Räderübcrtragung von 10 auf 1. Sie liefert eine
Leistung von 100 mkg in der Sekunde, mit 55 ° „ Nutz-
effekt; dabei war die Stromstärke 45 Ampere, die
Potcnzialdifferent an den Klemmen 40 Volt. Die Batterie
mit Kalibichromat besteht aus 24 Elementen, in Hinter-
einanderschaltung in 4 Abtheilungen. Jedes Element
enthält in einem parallelepipedischcn Troge von 4 I aus
Hartgummi 10 Zinkplatten zwischen Ii Retortenkohlen-
platten. Das Gewicht eines Elementes ist 7 kg. Zur
Füllung wird eine sehr konzentrirte und sehr saure
Lösung genommen, so daft die Batterie Uber 2 \ Stunden
konstant bleibt. Die FülIungstlUssigkeit wird aus einem
mit Blei belegten Kupfergcfäfte durch Köhren jeder
Batterieabtheilung zugeführt; sie (liefst in die Elemente
ein, wenn das Gefäft gehoben, und aus ihnen wieder
aus, wenn es gesenkt wird. Aus den in Auteuil ange-
stellten Versuchen läftt sieh schlieften. dafs der Fort-
bewegungsapparat, bei dem Gcsammtgewichte von 3 Mann,
3 Stunden hinter einander rcgelmäftig die Arbeit von
12 bis 15 Mann leisten kann, d. h. 75 bis 100 inkg.
BRIEFWECHSEL.
In der Vereinssitzung vom 22. Mai hielt Herr Professor
Dr. Neesen einen Vortrag über die im Jahre 1882 an-
gemeldeten Patentgesuche , dessen Zweck doch wohl
augenscheinlich der gewesen ist, das erfindende Publikum
so heranzubilden beim Nachsuchen der Patente, daft die
dazu beim Patentamt aufzuwendende Arbeit ein Minimum
wird.
Dieser Zweck wird aber leider sehr vereitelt durch das
Urtheil des Herrn Professor, der wohl ein sehr guter
Referent ist, darum aber doch ein sehr schlechter Patent-
anwalt sein kann. Ein Patentanwalt sitzt bekanntlich
zwischen dem Erfinder und dem Referenten, und ist er
es, welcher zu jeder Zeit einmal vcm der einen Seite,
ein andermal von der anderen Seite einen Puff bekommt.
Ein Patentanwalt ist ein Geschäftsmann, der eine tüch-
tige technische Bildung sich erworben haben soll. Ist er
das erstere nur, so wird er dem Patentamt eine Last und
dem Erfinder ein Leiden. Ist er nur das letztere , so
mag er ja der Stolz der Referenten sein, aber auch die
Freude der Konkurrenten.
Ein Patentanwalt darf bei aller technischen Erfahrung
nie vergessen, dafs er zu seinem Geschäfte Kunden
j nöthig hat und es ihm kein Mensch in der Welt danken
| würde , wenn er vor lauter Edelmuth mit dem Erfinder
| und Barmherzigkeit mit den Referenten am Hungertuchc
: nagt.
Die gröftten Schwierigkeiten, mit denen der Patent-
anwalt zu kämpfen hat, sind erstens die Erfinder, welche
sich zum groften Theil aus Nichtsachverständigen rekru-
tiren. und zweitens die eigenartigen Ansichten der Re-
ferenten der einzelnen Klassen.
Kommt ein Erfinder zum Patentanwälte, der Sach-
( verständiger in seiner Branche ist, so hat der Patent-
, anwalt leichtes Spiel; er bringt die Eingabe an das
Patentamt in die richtige Form, das ist Alles. Kann
dies der Erfinder allein, so thut er es. In beiden Fällen
werden von diesen Patenten wenige zurückgewiesen wer-
den, denn der sachverständige Erfinder ist über die Neu-
, heilen in seinem Fache ziemlich orn-ntirt.
j Ist aber der Erfinder ein Laie, so ist er nicht allein
I die Plage des Patentamtes, sondern in viel gTöfterem
I Mafte diejenige des Anwaltes. Solche Leute Uber die
Grenzen eines Patentes, den Werth desselben u. s. w.
aufzuklären, ist oft unmöglich. Möge doch der Herr
Professor ein Mittel angeben, wie die Erfinder des
perpetuum mobile, der FJugmaschine u. s. w. zu kuriren
1 sind ! Fast gleich schwer ist es , die Leute davon zu
überzeugen, wie die Zeichnungen sein müssen, wie die
Beschreibungen abgefaftt und wie die Ansprüche formu-
: Int sein müssen.
Wie manchmal kommt es vor, dafs die Erfinder ein-
1 fach sagen, ich will es so. Will der Anwalt also seinen
j Kunden nicht verlieren oder, besser gesagt, seinem
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3»2
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
ElEKTROTECHM. ZEITSCHRIFT.
JULI 1883.
vis-a-vis zuschicken, so thut er, wie gewünscht, ohne
auch nur im Geringsten sein Gewissen zu beladen oder
seinem Renommee zu schaden.
Oft aber wird die gute Absicht des Anwaltes dadurch
vereitelt, dafs das Patentamt zu nachsichtig ist und da-
durch den Anwalt Lllgen straft. In den Ausftlhrungs-
bestimmungen heifsi es z. B. Uber die Formate der
Zeichnungen: 33 X 2I> 33 X 42 u' s- Wird aber
eine Zeichnung 21 X 33 • 'u 21 cm h,,ch und 33 cm
breit eingereicht, dann wird sie auch angenommen.
Als sehr schwierig für den Anwalt bezeichnete ich die
eigenartigen Ansichten der Referenten der einzelnen
Klassen, indem ich der Meinung bin, dafs der der Kom-
mission referirende -Sachverständige die Hauptstimme bei
der Beurtheilung einer Erfindung hat.
Würde z. B. der Anwalt nach seiner Ansicht die
Patent-Ansprüche formuliren, so würde er oft den Er-
finder schädigen bezw. unzulässige Ansprüche stellen.
F.r müfste vielmehr sich in die Denkungsweise des Re-
ferenten hineinarbeiten, was aber bei Referenten von
89 Klassen nicht durchführbar ist und daher dahin ge-
führt hat, lieber mehr als zu wenig zu fordern.
Es kommt dies, so erkläre ich es mir, wohl haupt-
sächlich darauf an, ob der Referent mehr oder weniger
praktische Kenntnisse besitzt, und ob der Referent mehr
danach neigt, Prinzipien zu patentiren oder Konstruk-
tionen.
L'm mich nicht zu weit zu verlieren, will ich drei
Patente aus Klasse 50 anführen, ob da eine Einigkeit in
der Art der Beurtheilung liegt.
Wegmann in Zürich bekam ein Patent auf die An-
wendung von Porzellan zu Walzen zum Mahlen von Ge-
treide. Bekannt waren Walzen von Eisen, Granit u. s. w.
AI* ich dann einst ein Patent auf die Anfertigung von
Wallen aus Korund beantragte, bekam ich die Antwort:
»da man schon Walzen aus Ilartgufs, Porzellan und
Granit kenne, so wäre Korund nichts Neues, t
Oscar Ocxlc in Augsburg hat unter No. 9881 fol-
genden Patent-An<prueh bewilligt bekommen:
»Die Anordnung, bei einem Paar Walzen zu Mahl-
zwecken beide Walzen nach gleicher Richtung drehen
zu lassen, und iwar so, dafs die arbeitenden Flächen
sich in entgegengesetzter Richtung bewegen.«
Fs ist dies also Patentirung eines Prinzipes.
A. Hildt in Berg- Stuttgart hat in No. 7972 gar keinen
Patent- Anspruch.
Es ist mit Recht diesen Ausführungen entgegenzu-
setzen, dafs das Patentamt noch zu jung ist, um sich
schon feste Normen gestellt haben zu können; dann
möge man aber bedenken, dafs seit dieser Zeit auch der
Patentanwalt erst existirt!
Direkt unrichtig aber sind die Anschauungen über die
Einreichung der ausländischen Patente. Die den .Anwälten
übersandten Patente kommen diesen von ausländischen
Anwalten fertig bearbeitet zu. In den seltensten Fällen
machen wir hier die Uebersetzung. Wir haben nur
unseren Namen herzugeben und die weiteren Verhand-
lungen mit dem Patentamte zu führen, und es i>t die
Hauptsache, die uns Ubersandten Erfindungen um-
gehend einzureichen, um die Priorität zu wahren.
l'nter den von Anwälten eingereichten Patenten befinden
sich, nicht hervorgehoben, meistens diejenigen Patente
noch einmal, die vom Patentamte zurückgewiesen worden
sind, und es ist nun am Anwalte, die entstandenen Schä-
den zu repariren, und gar manches Patent mufs auf
diesem Wege nachträglich vom Patentamte bewilligt wer-
den . was vordem zurückgewiesen worden ist. Ich be-
merke hier, dafs die Patent-Anmeldung einer Inkandcszenz-
lampc, die, vom Erfinder selbst eingereicht, zurück-
gewiesen worden ist, dann aufs Neue, durch einen An-
walt besorgt, vom Patentamte bewilligt worden ist.
Dafs mehr Verfügungen bei Patentanwälten benrithigt
werden, ist das beste Zeichen für sie, dafs sie sich noch
lange nicht gleich mit den Ansichten des Patentamtes
einverstanden erklären, wie es ja viel eher der Laie
Dafs es auch Fälle giebt, wo der Fehler direkt beim
An walte zu Suchen ist, will ich auch gern zugeben, das
liegt aber in dem grofsen L'ebelstandc , dafs sich Jeder
Patentanwalt nennen darf, Jeder Patentanwalt sein kann.
Das Amt eines gewissenhaften Patentanwaltes ist aber
sehr schwer und bedarf für ein gegenseitiges leichtes
Arbeiten viel mehr der Unterstützung der Herren Refe-
renten als der Vorwürfe.
Felix v. d. Wyngacrt.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20875. Neuerungen an Pendelmikrophonen.
E. Berliner in Boston.] Damit der bewegliche
Mikrophonkontakt t eine gröfsere Leichtigkeit
seiner Bewegung be-
komme, ist derselbe
nicht, wie sonst üblich,
an einer Feder oder im
Scharniere, sondern an
einem zwischen zwei fei-
nen Körnerspitzen dreh-
baren Arme b aufgehängt.
Die mit einem Kautschuk-
ring am Rand umgebene
Membran /«, welche den
festen Kontakt g tragt, ist
nur an der oberen Seite
gegen den Deckel D durch
den Arm a festgeklemmt,
während sie in der Mitte beim Schliefsen des
Deckels durch eine mit Kautschuk überzogene
Feder / gedämpft wird, h ist die Induktionsrolle
des Instrumentes. — Vgl. 1882, S. 361.
(No. 21444. Neuerungen an Fernsprechapparaten und
Fernsprechsystemen. J. H. Rogers in Washington.]
Die Neuerungen sollen, behufs Geheimhaltung
telcphonischer bezw. telegraphischer Mitthei-
hingcn, es unmöglich machen, dafs durch Ein-
schaltung entsprechender Kmpfänger in die Lei-
tung zwischen zwei Stationen Mittheilungen auf-
gefangen werden. Die Anordnung dazu ent-
spricht der schon auf
S. 281 des Jahrganges
1882 ausgesprochenen,
ganz nahe liegenden Ver-
muthung: ein rasch um-
laufender Umschalter oder
Vertheiler c setzt ab-
wechselnd die beiden
nach dem gemeinschaftlichen F.mpfänger oder
nach zwei getrennten Empfängern führenden
Leitungen Z, und Z, mit den vom Geber oder
zwei getrennten Gebern kommenden Zulei-
tungen s, und s, in leitende Verbindung. Hübsch
gestaltet sich die Sache, wenn anstatt der zwei
parallelen Leitungen eine in sich zurücklaufende
Leitung mit mehreren Stationen benut/t wird.
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Zeitschrift.
JULI iMj.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
3i3
[No. 21304. Neuerungen an Akkumulatoren für Elektrizi-
tät. S.Cohne* in London.] Der Cohnd'sche Akkumulator
wird auf folgende Weise hergestellt: Eine Blei-
platte oder ein Bleiblatt von passender Gröfse, am
zweckmäfsigsten etwa 0,3 qm grofs, bei etwa
2 mm Dicke, wird mit einer Lage von Queck-
silbersulfid (ffg S), ungefähr 170 g auf 0,3 qm
zu bekleidende Oberfläche, bedeckt. Zur be-
quemeren Aufbringung auf die Bleifläche wird
das Schwefelquecksilber mit etwas verdünnter
Schwefelsäure zu einer Paste angemacht. Die
Bleiplatte wird nach dem Bekleiden in die
Form eines Kastens oder einer Spirale so zu-
sammengebogen, dafs die Schwefclquecksilber-
schicht von der Bleiplatte umschlossen ist, und
dient in dieser Form als positive Elektrode.
Die negative Elektrode wird in gleicher Weise,
jedoch in etwas kleineren Dimensionen herge-
stellt. Beide Platten sind durchlöchert und
werden getrennt, d. h. jede für sich in ein mit
verdünnter Schwefelsäure gefülltes Gefäfs ein-
gesetzt. Die Ladung der Zellen erfolgt auf
gewöhnliche Weise. Sobald der elektrische
Strom eintritt, wird Wasserstoff entbunden, der
in dem Mafse seines Freiwerdens Quecksilber-
sulfid reduzirt. Die Oberfläche der Bleiplatte
wird mit einer Schicht metalb'schen Quecksilbers
bedeckt, und das sich bildende Amalgam zer-
setzt das Wasser, ohne das Blei anzugreifen.
Es ist damit immer für Wasserstoff gesorgt,
welcher rückwärts oder vorwärts wandert, je
nachdem die Zellen geladen oder entladen
werden. Auf diese Weise wird Bleisuperoxyd
gebildet, während der ausgeschiedene Schwefel
als Widerstand wirkt. An Stelle des Queck-
silbcrsulfids {Hg S) kann auch ein Quecksilber-
sulfat, wie z. B. schwefelsaures Quecksilber-
oxydul (/fr, SOt), angewendet werden.
[No. 21371. Neuerungen an Kohlenbrennern für
elektrische Lampen. C Wetter in London.] Das
Patent schützt ein Verfahren zur Herstellung
der Kohlenbügel für Glühlichtlampen aus
Haaren und speziell aus Menschenhaar. Die
Haare werden, um sie von ihren fettigen Be-
standtheilcn zu befreien, entweder in ein alka-
lisches Bad gebracht, oder auch mit verdünnten
Säuren, welche die Struktur des Haares nicht
angreifen, behandelt oder entsprechend lange
Zeit einer mäfsigen Hitze ausgesetzt. Hierauf
werden die Haare ausgestreckt und getrocknet
und schliefslich in gewöhnlicher Weise in For-
men karbonisirt. Die so hergestellten Kohlen-
bügel sollen dichter, reiner, biegsamer und
dauerhafter sein als solche, die aus Holz,
Papier oder anderen Stoffen hergestellt sind;
auch haben sie durch die rohrförmige Gestalt
der Haare den Vortheil einer gröfseren,
strahlenden Oberfläche, als massive Kohlen-
bügel von gleicher Masse.
[No. 20828. Neuerungen an Elektrometern. H. St.
Maxim in Brooklyn.] Der patentirte Mefsapparat
besteht im Wesentlichen aus einem elektro-
magnetischen Motor A, B, C mit einer Hem-
mungsvorrichtung, welche bewirkt, dafs die An-
triebsgeschwindigkeit des Motors in einem be-
stimmten Verhältnisse zu der Stromstärke steht,
die ihn in Wirkung setzt, und aus einem Zähl-
werk, welches von diesem Motor getrieben
wird und die Zahl von dessen Umdrehungen
bezw. die geleistete Arbeit angiebt. Das Haupt-
merkmal dieses Apparates bildet die Hemmungs-
vorrichtung. Sie besteht aus einem Zentrifugal-
regulator D mit Schwungkugeln F und Hülse E,
welcher durch Stangen N und Traverse G mit
zwei oder mehr Schaufeln L in Verbindung
steht, die sich in einem mit Oel oder Glycerin
gefüllten Gefäfse M bewegen. Da nun aber
bei gröfsercr Geschwindigkeit des Motors und
also auch der Schaufeln der den letzteren von
der Flüssigkeit geleistete Widerstand im direkten
Verhältnisse zum Quadrat ihrer Geschwindigkeit
wächst, so sind diese Schaufeln L unten so
geformt, dafs diese Unregelmäfsigkeit ausge-
glichen wird.
[No. 20822. Neuerungen an der Herstellung und
Verbindung der leuchtenden BOgel in Glühlampen.
W. Crookes in London.] Um eine möglichst reine,
namentlich von anorganischen Bestandteilen
reine Kohle zu erhalten, behandelt Patentinhaber
das zur Herstellung der Bügel zu verwendende
faserige Material entweder vor der Verkohlung
oder nach dieser mit Fluorwasserstoffsäure oder
durch Erhitzen der bereits verkohlten Faser in
einem Räume, der freies Chlor enthält. Um
Kohle von grofser Homogenität, Dichtigkeit und
Elastizität zu erlangen, wird Zellulose irgend
welcher Art mit einer Lösung von Kupferoxyd
in Ammoniak behandelt, um eine Auflösung
40
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3i4
Bücherschau. Zeitschriftenschau.
ELWcmoTKcin«. Zeitschrftt.
JULI i8«j.
derselben zu bewirken. Nachdem das Am-
moniak verdampft ist, wird das Kupfer aus der
so gewonnenen Masse mit Hülfe von verdünnter
Schwefelsäure bis auf die den Enden des
Bitgels naheliegenden Thcile entfernt und dieser
selbst zwischen Fliefspapier getrocknet und dann
verkohlt. Die Verbindungsstellen zwischen den
Biigelcnden und Leitungsdrähten werden mit
einer syrupartigen Lösung von Zellulose in einer
Lösung von Kupferoxyd in Ammoniak über-
strichen und allenfalls noch mit einem galvani-
schen Metallüberzug versehen.
C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
A. Beringcr, Kritische Vergleichung der elektrischen
Kraftübertragung mit den gebräuchlich««! mecha-
nischen Ucbertragungssystemcn. Gekrönte Preisschrift.
Berlin 1883. Julius Springer. 2,,o M.
A. Pütsch, Die .Sicherung der Arbeiter gegen die Ge-
fahren fltr Leben und Gesundheit im Fabrikbetriebe.
Berlin 1883. Fr. Kortkampf.
Der Telegraph in administrativer und finanzieller
Hinsicht Stuttgart 1883. Kohlhammer.
Dr. L. Grätz, Die Elektrizität und ihre Anwendung zur
Beleuchtung, Kraftübertragung. Metallurgie, Telcphonic
und Tclegraphie. 291 Abbild. Stuttgart, J. F.ngcl-
horn. 7 M.
M. Lindner, Die Elektrizität im Dienste von Gewerbe
und Industrie. 40. Leipzig, Knapp. 5 M.
Klemencic, Ueber die Kapazität eines Plattenkondcn-
sators. Wien, Gerold'* Sohn. 6,js M.
Das Telephon, das Mikrophon und der Phonograph.
Besonderer Abdruck aus dem Jahrbuche der Erfindun-
gen. Zweite unigearbeitete und wesentlich vermehrte
Auflage. 70 Holzschnitte. 8. Leipzig. Quandt &
Handel. 2,<} M.
A. E. Dolbear, The tclephone: an aecount of the pheno-
mena of electricity, magnetism and sound, as involved
in its aetion; with directions für making a speaking
telcphone. New Edit. Boston, 2 sh. 6 d.
J. J. Fahle, An episode in the early history of the
tclegrnph. Brochure, 8 S. London 1883. James Gray.
J. J. Fahle, Historie notes on the telcphone. Brochure,
8 S. London 1883. James Gray.
A. Reverend. Annuaire de lelectricite pour 1883. Paris,
che/, l'auteur.
Th. du Moncel et F. GcraJdy, L'clectricitc ' comme
force motrice. l8° jesus, 308 p. 112 (ig. Paris,
Hachctte & Co. 2 fr. 25 cts.
E. Debrun, Nouvelle balance electro-dynamiquc. 8°.
3 p. avec fig. Paris, 4 ruc Antoine, Dubois.
E. Malapert, Notes sur le magnetisme et sur la com-
pensation des compas. 8". 70 p. Nancy, Bergcr-
Lcvrault et Cie.
Fcrd. Borsarl, II meridiano initiale c Tora universale.
8". 72 p. Napoli 1883. La Cara c Steeger.
Von A. Hartleben's Elektrotechnischer Bibliothek
sind weiter erschienen:
Bd. 13. Dr. A. Tobler, Die elektrischen Uhren und
die elektrische Fcucrwehr-Tclegraphie. 3 M.
Bd. 16. J. Zacharias, Die elektrischen Leitungen
und ihre Anlage für alle Zwecke der Praxis. 3 M.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem * versehenen Zeitschriften befinden »ich in <!er
Bibliothek de* Elektrotechnischen Vereins.)
Wledemanns Annalen
iSS:
Neue
der Phjrsik und
Folge. 9. Bd.
Chemie.
I-eipzig,
Heft 4. G. QiüNKR, Elektrische Untersuchungen. —
J. Elster und H. Gkitel, Uchcr Elcktrizitätserxcgung
beim Kontakt von Gasen und glühenden Körpern. —
A. OnF.RiiECK, Ueber elektrische Schwingungen. Ueber
die Polarisationserscheinungcn, welche durch dieselben
hervorgebracht werden.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 7. Bd.
3. Stück. J. Munro, Das Spektrum der Swankunpe und
der Aurora, — A. Bartou und G. Fapasogu, Ueber
die Elektrolyse binärer und verschiedener anderer
saurer und salziger Verbindungen mit Elektroden von
Kohle. — W. F. Barrett, Ueber die Aenderungen
der Dimensionen der magnetischen Metalle beim
Magnetisiren. — J. Paktowsky, Ueber die Einwirkung
der Magnetisirung auf das galvanische Leitungsver-
mögen der Flüssigkeiten.
4. Sttick. En. Borchardt, Ueber das Lackiren von
Holtt'schcn Influenzmaschinen. — Wimsuurst. Elek-
trischer Induktionsapparat — F. J. Smith. Modificstion
des Goldblatt-Elektrometers und Kegulirung seiner La-
dung. — A. Crova, Commulator für verschiedene Ver-
bindungen von Schlicfsungskrcisen. — PARKirfRST,
Verbesserte galvanische Batterie. — Trrqcpm. Calland'-
sche Kette mit geringem Widerstände. — Bartou und
Pai'asogli, Ueber die Elektrolyse des Wassers und der
Borsäure. — H. MiiiJ.F.R, Elcktrizitätsakkumulator. —
Saixher, Eine Acndcrung am Wcbcr'schcn Magneto-
meter. — G. i>k Lfccm, Ueber den Einflufs der
Magnetisirung auf die elektrische Leitungsfähigkeit des
Eisens in axialer und äquatorialer Richtung. — Lk
Goarant DE Tromf.i.in, Theoretische und praktische
Betrachtung Uber die Phcnomcnc der elektromagne-
tischen Induktion. Anwendung auf die verbreitetsten
Maschinentypen.
•Centralblatt für Elektrotechnik. München 1883. 5. Bd.
No. 15. Elektrisches Vertheilungssystem von Gaulard Sc
Gtbbs. — Baylcy's Unterbrecher fllr starke Ströme. —
Bericht über die elektrotechnischen Versuche in Mün-
chen (Zertifikate). — Fr. Kköttlinger, Dynamoelek-
rischc Lichtmaschine — Ad. Prasch, Vergleichende
Studien u. s. w. — Neue Edison-Lampcn. — Ucbcr die
Theorie der clektro-magnetischcn Maschine von Joubert.
— Elektrische Ausstellung in Wien.
No. 16. Anwendung der elektrischen Beleuchtung für
Schiffszwecke (Die »Arizona«). — Gattxngf.r , Ueber
Messung von Erdleitungen. — Die elektrischen Mefs-
instrumente (Die Elektrometer). — Ball's unipolar-
dynamoelektrische Maschine. — Kleinere Mittheilungen:
Elektrische Beleuchtung des Wiener Opernhauses.
No. 17. Bertrand, Trfsca, de Lesskps, de Frkycinet,
Bericht Uber die Kraftübertragung von M. Dcprcz.
* Dinglers Polytechn. Journal. Stuttgart 1883. 248. Bd.
Heft 8. C. G. Buchanan's magnetische Maschine zum
Trennen von Erzen. — Zersetzung der Ameisensäure
durch Elektrizität, von Maguenne.
Heft 9. A. Brcwtnair* Kugelgelenke für elektrische Lam-
pen. — I.cblanc und Loiseau's Pedal für sclbsttbUtig*
Eiscnbahnsignalc. — Ayrton and Perry's bezw. Dcprc«'
elektrischer Energiemesser.
Heft 10. Jenkin's elektrische Eisenbahn (Telpherage).
Heft 11. Hugo MüUer's Elektrizität«- Akkumulator. —
Ucbcr I.ichtmessungcn. von W. Thomson bezw. E. Voit
(Untersuchungen auf der elektrotechnischen Ausstellung
München 1882). — Deprez' Dynamomaschine.
Journal für Gasbeleuchtung u. s. W. 26. Jahrg.
No. 9. Deutsche Edison-Gcscllschaft. — Elektrische
Stellung in Königsberg.
No. 10. Elektrische Beleuchtung in Paris.
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F.I.F.KTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
JULI i8«3-
Zeitschriftenschau.
3«S
No. n. Beleuchtung der internationalen elektrischen
Ausstellung in Wien. 1883.
Bayerisches Industrie- und Gewcrbcblatt. München
1883. 15. Jahrg.
Heft 2. L'ebcr Telephone, von O. ßeringer. — Zur Sta-
tistik de* bayerischen Telcgraphcnwcsens. — Kom-
mission für elektrotechnische Versuche.
Repertorium der Physik von Exner. München 1883.
19. Bd.
Heft 5. ^. Gruber, Leber die Bestimmung der magne-
tischen Inklination mit Hülfe von Magtctnadeln, deren
Schwingungsebenen gegen den Horizont geneigt sind.
C. Bjkrknks, Hydrodynamische Erscheinungen,
welche den elektrischen und magnetischen analog sind.
— F. Koni rausch, Uebcr die Messung lokaler Varia-
tionen der erdmagnetischen Horizontalintcnsit.lt.
Görtinger Nachrichten. Göttingen 1882.
No. 6. Rieche, Zur Theorie der aperiodischen Dämpfung
und zur Galvanomctric. — Derselbe, Messung der von
einer Zamboni'schcn Säule gelieferten Elcktrizitäts-
menge. — Derselbe, Zu Boltztnann's Theorie der
elastischen Nachwirkung.
* Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur* und
Architekten- Vereins. Wien 1883. 8. Jahrg.
No. 22 23. Dr. V. Pierre. Leber Glühlampen.
Wochenschrift des Nieder-Oesterreichischen Gewerbe-
Vereins. Wien 1881. 44- Jahrg.
No. 22. Anwendung des elektrischen Strome» in der
Bleicherei leinener Gewebe.
No. 23. Elektrische Beleuchtung in London.
* Oesterreicbisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 23. Elektrische beleuchtete Equipage.
No. 24. Uebcr die qualitative Beurtheilung der De-
peschenbeförderung.
No. 25. Mafsregel zur Beschleunigung des telcgraphischcn
Verkehrs in England.
No. 26. Internationale Ausstellung Wien 1883. — Ein-
führung der Wheatstonc'schcn Apparate in Amerika.
No. 27. L'ebcr die Besetzung der technischen Stellen in
der Staats -Telegraphenanstalt. — Das Theater der
internationalen elektrischen Ausstellung in Wien 1883.
'Journal telegraphique. Berne 1883. 7. Bd.
No. 6. Rothen , La tclephonie en Suissc. — G. Essig,
Du melangc des signaux dans les reeepteur des reseaux
t^lephoniques. — l*rof. Hughes, De la theoric du
magnetisme.
Procecdings of the London Royal Society. London
1883. 34- Bd.
No. 223. W. I>K LA Rl'K and H. MOi.t kr, On the clectric
discharge with the Chloride of silver battery. — Lord !
Ravi.kigh and H. Skogewick. Experiments by the me-
thod of Lorcntz, for the further detennination of the ;
absolute vnluc of the british nssociation Unit of re-
sistance, with an appendix on the determination of
the pitch of a Standard tuning-fork. — M. Bo«ANOtiKT,
Prcliminary paper on a uniform rotation machine, and
on the theory of clcctromagnetic tuning-forks.
No. 224. Sil. BlDWti.i., On the clectric resistance of car-
bon contacts. — D. E. Hughes, l'reliminary note on
a theory of magnetism based upon new experimcntal
researches. — W. H. Pref.ce, The effects of tempe-
rarure on the eleclromotive force and resistance of
batteries.
•The Telegraph Ic Journal and Electrical Review.
London 1883. 12. Bd.
No. 186. Electro-motors. -- The post officc and inven-
tors. — Lectures on electrical science: W. Thomson.
Electrical Units of measurement*. — Bkahley and
A. FlSKE, Electric potential, cnergy and work. —
G. Forbes, Electricity as a motive power.
No. 287. C. Resio, The clectric dynamograph, or appa-
ratus registcring the work of machines. — Reynier's
accumulators. - Telephone rransmitters. — Minchin's
absolute sine electrometer. — The manufacturc of in-
candescencc clectric lainps. — G. Forbes, Electricity
as a motive power. — Electric lighting notes. — In-
candescence clectric lamps. — L'nderground signailing
in mincs.
No. 288. Primary batteries. — Ol.. Lou<;i:, Secondary
batteries and the electrical storage of power. - — The
electrical trat^mission of power (Note by G. C'abanellas
upon the report presented by Cornu). • — G. Foriiis,
Electricity as a motive power. - Esti've's motor. —
Note-- : Electric lighting. The patents for invenüons
bill. — Elcctrodynnmic melhod for the determination
of the Ohm. Experimcntal measurement of the con-
stant of a log coil; by G. Lippmann. — Influence of
temper upon the clectric roistance of glass; byjamin.
— Correspondence : Secondary generators. Dynanio-
clectric machine patents.
No, 289. Secondary generators. — The electrical Trans-
mission of power (M. Cornu's reply to M. Cabanellas
note: »A fundamental point of theory.). — Morin's
solcnoid candie. — Secondary batteries and the elec-
trical storage of power. — lnvcntors and invention.
— The diret and derived field-tnagnet cireuit in the
dynamo. — Estimatcs for electric lighting. — G. Bins-
WANC.kr, The application of electricity to motive power.
— Electric lighting notes. — Electric bell and battery
combination. — A vaeuum microphonc.
No. 290. J. Ml'NKO, The clectric light in the home. —
Ayrton and Perry, On winding clectro-magnets. —
O. Walker, Resistance of water (Experiments to as-
certain the alteration of the resistance of water under
different cunent strengths). — The Edison duplex
transmitter. - - Individual telephone signals. — Sn.v.
Thompson, The first telephone. - ■ 11. Cunningham,
An cxplanation of the Gramme ring. — R. Saiiine,
Electric locomotion. Limitation of speed. — M. Goirv,
On the deformation of polariscd clectrodes. — Atlantic
submarine cables. — Sir James Carmichacl. — Electric
lighting notes. — Ball s dynamo electric machine.
No. 291. The application of electricity to medical pur-
poses. — Experiments on dynamo- electric machines
(The electrical determination of the effective valucs of
the passive mechanical power , the internal resistance
and the magnelic field at given degroes of intensity.
— The electrical resistance of the human body. —
The British Insulatc Company'« works. — Electric
lighting of houses. — Tests of incandescence clectric
lamps. — The chlorid of silver battery. — Tclcgra-
phic apparatus. — Toynbree's electro-magnetic motor.
— Electric lighting notes. — Tetegraphic extensions
to fishing stations in Scotland. — Correcting compass
deviation.
•The Electrician. London 1882. 11. Bd.
No. 3. Electric lighting in Japan. — Death of Mr.
W. E. Sawyer. — John Pender. — Ol. Heavisidk,
Somc clectrostatic and tnagnetic rclations. — Elcmcn-
tary electricity (XI). — Prof. G. Fokhes, Electricity as
a motive power. - Prof. Hughes on magnetism. - •
The cause of evident magnetism in iron. steel and
other magnelic lüetals. — Practical telephony. —
J. A. Ft.KMINC, On a phenomenon of molecular radia-
tion in incandescent lamps. — J. J. Fahik, A history
of electric telegTaphy to the year 1837.
No. 4. Compass deviations. — Seif regulating dynamos.
— Electric light on Brooklyn Bridge. — Electric
lighting for Abcrdecn. — Elcmcntnry electricity (NI).
— Ol. Heaviside, Some clectrostatic and mngnetie
rclations. — Hedge's patent cut outs with fusible safty
plugs. — A tender for clectric lighting (to the vestry
of St. Mary, Ncwington). — Financial papers and the
telephone companics. — CorTCspondcncc : Improvc-
ments in fault localisation tests by falls of potential;
by Kennelly. — Testing lightning conduetors. —
J. J. Fahik, A history etc. — The cause of evident
magnetism etc. — William Siemens, On incandescent
lighting.
No. 5. A new isolating Compound. — Electrical >torms.
— Experiments with dynamo machines. — Winding
electro-magnets. - - Elcctrolytic experiments. — Ele-
40*
Digitized by Google
3>6
Zeitschriften schau.
Elkktrotf.chn. Zritschutft.
JULI 1U3.
mentary electricity (XII). — Ol. Heaviside, Current
energy. — Electric light for mines. — Vkrnon Boys,
On meters for power and electricity. — Practical
lelcphony. -■ Prof. Fleeming Jenkin, On electric
lighting. — J J. Fahie, A history etc.
No. 6. The president of the gas Institute on elcctric
lighting. — G. VV. v. Tunzf.i.mann, South Kensington
examinations and the trading of physich — G. Kait,
On a new method of coupling dynamo and accumu-
lators. — On the deviation of the Standard compass
in IL M. ships of war. — The Elwcll-Parker accumu-
lator. — Chcap installations. — Ür. Warren de La
Rt'E and Hugo Müller, Experiroental researches on
the electric dicharge with the Chloride of silver battcry.
— Practical tclcphony. — IL Gordon, The dcvclop-
ment of elcctric lighting. — J. J. Fahik, A history etc.
No. 7. DOrs battery. — Ol. Heaviside, Current energy (V).
— Silv. Thompson, The first telephonc. — J. J. Fahif.,
A history etc. — Thunderstorms. — Sir Edward Sa-
bine. — William Spottiswood. — Corrcspondcncc :
Electric railway. — The Ilolbom Restaurant installa-
tion. — The discovery of the electric light. — Elec-
tricity v. gas at the South Wales Works. — Fishcrics
exhibition. — Combined battery Bell and Annunciator.
— Practical tclcphony.
'Engineering. London 1883. 34. Bd.
No. 908. The Brush incandescencc lighting apparatus. —
Electric lighting notes: Fifc & Main at Brixton. Scarch
light of the Edison C omp. Elcctric lighting in Leeds.
— The electric light at the risherie exhibition. —
Notes: Mid-ocean telegraphy. — Abstracts of published
speeificalions: 1882. — 3974- Dynamo-clectric power
creating machines ; J. E. T. Woons, London. — 4034.
Generation, stnrage, distribution etc. of electricity;
J. S. Williams, Riverton, N.-J., U. S. A. — 4548.
Mechanism for transporting by electricity etc.; F.
Jf.nkin, Edinburgh. — 45°9- Apparatus for measuring
and regulating electric currents; S. Z. DB Frrranti
and A. Thompson, London. — 4599. Sccondary or
storagc batteries etc. ; \\. KlakK, London (N. de Kabath,
Paris). — 4625. Secondary batteries etc.; St. (I. L.
Fo.^, London. — 4645. Electric meters; S. D. Mott,
New- York. — 4646. Electric meters ; S. D. Mott, New-
York. — 4661. Apparatus for registcring the supply
of electricity; J. IL Grkenhii.L , Belfast. — 4676.
Incarvdesccnt electric lamps; J. F. PHILLIPS, London
(C. IL F. Müller, Hamburg). — 4832. Telephone«;
}. II. Johnson, London (L. de Locht-Labye, Paris).
No. 909. The Brush incandcscence apparatus. — Elcc-
tric lighting notes. — Accumulators and metallodion.
— Abstracts of published speeificalions : 1882. —
4547. Dynamo-etcctric machines; R. Barker, Port Yiew,
Seacombc. — 4674. Steam engines etc.; T. J. Hand-
ford, London (T. A. Edison). — 4680. Electric ma-
chines; J. S. Brfman, W. Taylor and F. King, Lon-
don. — 4694. Machinery for gencrating and utilising
electricity ; E. Edwards , London , A. F. St. George,
Redhill and II. L. Philipps, London. — 4695. Electric
lamps; E. Edwards, London and A. F. St. George,
Redhill. — 4696. Electrica! accumulators or sccon-
dary batteries; A. F. St. George, Redhill. — 4712.
Electric bell.« and alarm clocks etc.; B. W. Webb,
IL P. F. and J. Jenson, London. — 4740. Call appa-
ratus for telephonic lines; M. Bf:nson, London (}. P.
Stabler, Sandy Spring, U. S. A-). — 4752. Intensifying
fluorescent or phosphorescent electric lighting etc. ;
R. Kknnedy, Glasgow. — 4756. Secondary voltaic
batteries; A. Khotinsky, London. — 4779. Obtaining
synchronous tnovements; F. Wou, Copcnhagen (P. la
Cour, Askovhus Vcjin Station).
No. 910. Hopkinson and Muirhead's dynamo- electric
generalor. — Electric lighting notes. — An electric
rcading lamp. — Electric exhibition at Königsberg.
— Abstracts of published speeifications: 1882. —
4691. Generation and distribution of electric energy;
F. C. Philipps, London. — 4718. Electric railways etc.;
J. Hopkinson, London. — 473s. Secondary batteries;
C. T. Kingzett, I.ondon. — 4764. Electrica! apparatus
for the propuhion of boats; A. Reckfnzaln. Lcyton-
stonc, Essex. ~ 4768. Covcring wircs for electrica!
purposes; J. J. C. Smith; College Point, N. Y., L'. S. A.
— 4771. Production of elcctric light etc.; O. G. Prit-
chard, Penge, Surrey. — 4777- Mechanism for elcc-
trical communication on railways; R. Tatiiam, Rach-
dale. — 4778. Telephones; IL B. T. Strangways,
London. — 4780. Electric lamps; S. F. Walker and
F. G. Ol.I.lVF.R, Cardifle. — 4809. Secondary batteries;
R. Tatham, Rochdalc and A. Hollings , Salford. —
4810. — Dynamoclectric machines; R. E. I". Crompton,
London and G. Kapp, Chelmsford. — 4816. Voltaic
batteries; E. J. Wimsiiurst, London. — 4819. Electric
machines; W. R. Lake, London (J. Wenström, Orebro,
Swcdcn). — 4829. Electrica! switch for electrica!
lamps etc. ; G. W. Bayley, Walsall. — 4869. Electric
lighting; W. Strickland, Woodford, Essex. — 4878.
Cinlvanic batteries; G. C. V. Holmes and S. IL Emmens,
London. — 4883. Electric lamps. P. R. de F. U'Hijmy,
London. — 4884- Elcctrical distribution etc.; J. T.
Handford, London (T. A. Edison). — 4889. Appa-
ratus for the developement of electricity; J. Whitley,
Lecds. — 49I5. Switches for electric lamps; T. W.
Cowan, Rotherham. — 49 1 9. Apparatus for synchro-
nising or Controlling clocks by time Signals etc; J. A.
Luni), London. - — 4921. Voltaic batteries; J. L. Hen-
df.rson, Selhurst, Surrey (A. Blondin, Abbeville, France).
— 4928. Oynamo - electric machinc; A. C. Ehiott,
London. — 4931. Electric motors; A. G. DE Nkf.FP and
E. Df.sfossks, Paris. — 5014. Regulating elcctric cur-
rents and elcctromotivc force etc. ; L. Campbell, Glas-
gow. — Compositions for insulating Conducton of
electricity etc.; C. W. Torr, Birmingham.
No. 911. The Zipernowsky System of electric illumination.
— Electric lighting notes. — Elcctrical notes. — The
nature of magnetism. — Abstracts of published speeifi-
calions: 1882. 1618. Electric lamps; J. B. Rogers,
London. — 4880. Electric arc lamps; A. M. Ciark,
London (W. S. Parker, Lirtie Falls; N. Y. V. S. A.). —
49H. Elcctric lamps; J. Ali.man, Manchester (L. E-
Schwerd and L- Scharnweber, Karlsruhe). — 497 t.
Elcctric alarm apparatus for the detection of burglars
etc.; M. H- Kkrnkr, New-York. — 4988. Electric arc
lamps; A. Serraillier, London. — 499 Secondary
batteries; J. E. Liardf.t and T. Donnithorne, London.
— 5001. Telephonic Instruments, G. L. Anders,
London. — 5<>tS- ElectTo-magnctic and magneto-
elcctric engines; C. F. Varley, London. — 5016.
Electro-magnetic and magneto-electric engines; C. F.
Varley, London. — 5017. Electro-magnetic and
magneto-electric engines; C. F. Varley, London. —
5019. Iron and steel tubulär telcgraph pales etc.;
J. C. Johnson, Wedncsbury and R. Martini, West
Brom wich. — 5023. Carbons for incandescent electric
lamps; M. Bailfty, London. — S°i5- Lightning Con-
ducton; IL J. Haddan, London (J. Kemaul, Mtlnich).
— 5050. Elcctric lighting apparatus; H. H. Lake.
London (S. T. van Choate, New-York). — 5059. Appa-
ratus for applying electricity to rotary hair-brushes ;
N. J. Holmes, London. — 5158. Apparatus for pro-
ducing and regulating electricity; J. D. F. Andrew,
Glasgow. — 5183. Telegraph printing and time regu-
lating apparatus; J. Imray, London (A. A. Knudjon.
Brooklyn).
No. 912. The elcctric light at the Eden Theatre Paris.
— Abstracts of published speeificalions. — 1882. —
4543. Producing electric currents; F. Swift, West
Drayton and A. J. M. Readr, Slough 5092. Electric
gencrators; E. Jones, London. — 5097. Secondary
batteries; R. Hammond and L. Goldenberg, London.
— $098. Electric lamps; A. Mackran, London
(A. Kryszat, Moscow). — 5105. Electric lighting etc.;
P. Cardew, London. — 5108. Galvanic batteries;
P. R. de F. d'Humy, London. — 5122. Electric cur-
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ELtKnuontCHN. Zeitschrift.
JULI 1M3.
Zeitschriftenschau.
3*7
rcnt gcncrators and motors; S. P. Thompson, Bristol.
— 5126. Telephonic npparatus aml elcctric call bells;
H. G. Eli.ery and S. T. Gknt, Lcicestcr. — 5492.
Electric light Switches; C. Maynakd, London. — 1883.
— II3S- Electrical accumulators; W. R. Lake, London
(N. S. Reith, New- York).
Engineer, London, 1883. 55. Bd.
No. 1426. Electrical exhibition at thc Wcstminster Aqua-
rium.
No. 1427. Electric light engincs. — Electric lighting
at Nottingham.
No. 1428. Electric lighting. — The arrangement of
engines and boilers for electric lighting at the fishcrics
exhibition.
No. 1429. The Royal Institution: Sir \V. Siemens, On
Solar Physics. — J. N. S. Shoolrrf.d, On the measurc-
inent of electricity for commercial purposes. — Cor-
respondence: Electric light.
No. 1430. Borough of Leeds elcctric lighting. — Manu-
facture of clectric lamp» (Wright and Mackie's machi-
nery). — Electric lighting. — High tension Gramme
dynamo- elcctric machine (The Brush Electric Light
and Power Comp. Engineers). — The Werdermann
exhibit at the Crystal Palacc.
No. 1431. Electric lighting in Leeds. — Provisional
ordrcs for electric lighting. — The law of magnetism.
— Electric lighting on board thc Cunard stcamship
»Aurania«. — Prof. Hughes, The cause of evident
magnetism in tron steel and other magnetic metals.
No. 1432. Verkok Boys, On meters for power and
electricity.
Narure. London 1883. 11. Jahrgang. 28. BtL
No. 7 10. Wiedemann's Electricity. — The aurora bo-
rcalis; thc »Itstromningst Apparatur. — Historical
notes in physics. 1. The discovery of the electric
light; 2. thc invention of thc telcphonc.
No. 711. Note on the influence of high teraperalurc on
the electrical rcsistancc of thc human body. — Thc
cause of evident magnetism in iron, steel, and other
magnetic metals. — Meters lor power and electricity.
No. 712. The cause of evident magnetism etc. by Prof.
Hughes.
Comptea rendtu. Paris 1883. 96. Bd.
No. 21. Azapis, La description d'unc pilc voltaYquc. —
Gouy , Sur la deformation des electrodcs polarisces.
No. 22. Marcel Dei-rez, Note sur le transport de
l'energie mecanique. — Df.nza, Sur la conoexion
entre les eclipses de solcil et le magnetisme terrestre.
— Moigno, Resistance sous laquellc doit naitre le
courant des machincs magneto- ou dynamo -electriques
pour produire son effet ä distance a travers de grandes
resistances exterieures.
No. 23. G. Gabanf.i.i.AS , De la puissance mecanique
passive, de la resistance intcricure et du champ magne-
tique des regime* allure-intcnstte; determination elec-
trique de leurs valeurs cfiectives.
No. 24. F. Dovo, Sur un produit therapeutique d'elec-
trisation interne, destine a combattre les malad ies ver-
mineuses. — Krouchkoix, Sur la Variation de la con-
stante capillaire des surfaces eau-ether, eau-sulfure de
carbone sous l'action d une force electromotrice.
No. 25. Tu. du Moncel, L'nc lettre de M. Le Goarant
de Tromelin, relative au loch electrique.
'Annales te*legrapb.iques. Paris 1883. 10. Bd.
Janvier-FevrieT. E. Mercadier, Sur les unites electriques
et magnctjques. — J. Raynaud, Raport du jury inter-
national de l'exposition d'electricite de 1881 (Trans-
mission de l'elcctricite; fils, cäblcs et accessaircs). —
E. E Blaviek, Revue des diverses methodes de deter-
mination de l'Ohm. — J. Bertrand, Le transport de
la force par l'elcctricite.
•La lumiere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 9. Bd.
No. 21. Tit. du Moncel, Regulateurs de vitesse etc. (V).
— Fr. Gf.rai.dy,. Sur le danger de I'electricite au
point de vue des secousses. — M. Cossmann, Appli-
cations de I'electricite a la manoeuvre etc. (X). —
De Maonkville, Les bureaux telephoniques de Paris. —
Aug. Guerout ; Application des traecs graphiques a
la Solution de quelques problemcs relatifs aux courants
electriques. — Revue des travaux etc.: Le moteur de
M. Estf.vr. Ij» sondc electrique de M. Coffinieres
de Nordeck. Les auditions telephoniques theätrates
en Russic, note de M. F. Qirkstrn. — Dr. C. Grollet,
Rcsumc des brevets d'invention: 152471. Applications
aux industries electriques notamment ä la labrication
des condueteur«. des matteres plastiques ä basc de
ccllulose, entre autre le celluloide; J. Bkrnarii —
152473. Perfectionnements dans les appareils et agen-
cements servant ä regier autnmatiquement les courants
electrique»; J. T. KlNG. — 152477. Application nou-
velle d un dispositif electro-magnetique aux fautcuils,
siiges ou autres meubles; G. Edard — 1 52487. Per-
fectionnements dans les reeepteurs telephoniques; H.
Alahaster et T. E. Gatf.house* — 152497. Lampe
electrique ä enveloppe de securite ; G. M agnin. —
152518. — Perfectionnements apportes aux electro-
aimants; V. \V. Blanchard. — 152525. Pilc voltaique
portative perfectionnee, applicable aux lampes electri-
ques portatives; C. G. Gumpel.
No. 22. Tu. DU Monckl, Recherche* sur les effett micro-
phoniques (IV). — Fr. Geraedy, Sur quelques actions
interieures dans les piles. — M. Cossmann, Appli-
cations de I'electricite a la manoeuvre des signaux sur
les chemins de fer (XI). — C. C. Soulages , La lu-
miere electrique a Abbcville. — Aug. Guerout, Projet
d'eclairage d un quartier de Nottingham. — M. DEPREZ,
Sur le transport de l'energie mecanique. — Revue
des travaux recents en 6lectricitc : Nouvcllcs recherches
physinlogiques ?ur la torpille, par Stassano. Galvano-
metre ou amperemetre ä solenoide, du Prof. Blyth. —
Dr. C Grollet, Rcsumc des brevets d'invention.
152529. Isolatcur pour sil telegraphique, Johannes
Wolf. — 152531. Cable telegraphique sous marine,
F. A. Bureau. — 152540. Systeme de chandelier
mixte servante a l'eclairage electrique ou a l'eclairage
au moyen de la bougie. des huiles et du gax; G. Trouve.
— 152550. Lampe electrique ä incandesccnce ä une
scule point de charbon; J. Unger. — 1 52556. Aver-
tisseur electrique; J. Cuizinier. — 152553. Systeme
de Sonnerie galvanometrique , Dr. A. d'Arsonval. —
152561. Lampe guo- electrique; S. H. Loder. —
152567. Systeme de microphone central isateur ä lignes
multiples par la societe dite : Societä Generale Italiana
dei Tclefoni ed Applicaxioni Elettriche. — 152586.
Systeme de machine dynamo-electrique ; J. Carprntirr.
No. 23. Tu. du Monckl, Les anemometrographes elec-
trique«. — Fr. Gkraldy, L'influence de la presston
et de la tension sur l'action des forces physiques. —
DK Magnevielk , Les bureaux telephoniques de Paris.
— Aug. Guerout, L'electTolyse du chlorure de sodium:
Recherches de MM. Naudin et Bidet. — Revue des
travaux etc.: Sur les unites electriques. Modifikation« de
la lampe Tihon et Retard. Sur la deformation des
electrodcs polarises. par M. Gouy. — Dr. C. Grollet,
Resume des brevets d'invention: 152591. Perfectionne-
ments apportes aux machincs dynamo -electriques;
R. H. Mather. — 152601. Pile hydro-electrique dite:
Pile regenerable; E. J. Delaurier. — 152602. Nou-
velle maebine dynamo-electrique perfectionnee, et cer-
tains perfectionnements applicables tant a. cette ma-
chincs qu'l toutes les autres; S. Hallet. — 152607.
Perfectionnements aux accumulateurs d'electricite;
D. Monnier. — 152612. Systeme de machinc dynamo-
electrique; R. Vkntf.joul. — 152614. Perfectionne-
ments dans la fabrication des charbons pour bougic;
electriques, poles, plaque* de pile et accumulateurs;
F. H. Vareey. — 152623. Balance electro-metrique;
V~ F. F. de Baii ler\chk.
No. 24. Th. du Monckl, Les moteurs electriques de
M. Froment. — Fr. Gerai.dy, Nouvelle lampe a in-
candesccnce. — C. C. Soulage, La lumiere electrique
au grand Opera. — O. Kern, L'eclairage electrique
1
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Zeitschriftenschau.
Elektrotechn. Zf.itschk IFT.
JUT.I iM3.
au poinl de vue hygienique. — Aue. Gitfrolt , l.e
Systeme de torpilks ilu capitainc Me. Kvoy. — G. l.F.
Goar AM' DE Tromemn, L'elcctricite atmospherique.
— Revue des trnxaux etc.: Keeherches Hu Prof. Hughes
sur la cause <lti niagnetisme. — Demonstration expe-
rimcntnle de l'inegalc vitessc de transmission du sun
ä travers les gax et les solides : F. Grivcaux. Sur
l'elcctricite produite par l'cvaporation et sur l'ctat elec-
trique des vapeurs degagecs par une surface d'eau
eiectrisee; L.J. Blake. Kmploi des piles Sethes comnie
accumulateurs delcctricitc ; J. Elster et II. Geitel. Sur
les ol>scrvations de M. I.cmstroem, en Laponie. Sur
la pyro-electricile du quam; C. Friedel et J. Curie.
Sur le principe fondatnental du loch electrique au-
jourd'hui en usagc dans la Hotte; Lk GoaRAST DE Tro-
MKI.IN. Eclairage electrique de l'höpital de Lausanne.
1). C. Grollet, Rcsumc des brevets d'invention:
152632. Systeme de controle applicable au galvano-
metre ä miroir qui, par lui meine, ne Iai«se pas de
traecs de« ttansmissions tclcgrapliiqucs; E. N. BlXtJE.
152670. Perfectionnements dans les battcrics a gax et
dans les appareils pour la fabrication de l'llydrogene
et de l'Oxygcne par l'etectricite; R. J. Gulliier. —
152683. Indicatcur contröleur electrique du niveau ou
de la pressiop dans les generatcurs de vapeur ou
autres appareils ou reeipients; E. Barbey. — 152752.
I'ile electrique a bassins; J. I'nger. — 152766. Systeme
dapparcils telephoniques; F. Tvi.kr. — 152768. Per-
fectionnements apportes a, la distribution de l'elcetri-
cite; T. B. E. Turrettinj. — 152770. Procedes et appa-
reils perfectionne* de transmissions pour la tclcgraphic
electrique; I*. E. Perkz. — 1 52772. Perfectionncments
dans les procedes et dispositifs de montage des cande-
labres et autres accessoircs pour la lumiere electrique;
A. W. Bremtnall. ■ - 152794. Nouvcau Systeme appli-
cable aux regulateürs ä lumiere electrique; F. SU1SSE.
No. 25. Tu. DU Moncki.. Reclicrchcs sur les effets
microplioniques (V). ■- F. GeraI.dY. Travaux recents
sur les piles secondaires (M. Hallwachs). — Lehlano,
Essai d'une theorie purement mecanique des machincs
electro-motriccs. — Aug. GuEROl'T, Installation pour
les mesures electriques. — L. Regray, Les freins elec-
triques. — Revue des travaux etc.: Distribution de
l'hcure dans la ville de Paris. Electrometrc absolu
de sinus; Minchin. Sur la Variation de la constante
capillairc des surfaecs eau-ether, eau-sulfurc de carbon,
sous l'nction d une force electro-motricc ; Krouchkoll.
Sur l'interference eleclro-dynamique des courants alter-
nants; Orerbeck. Sur le loch ä moulinet; Flkuriais.
A propos de l'histoire de l'eclairage electrique. Sur
un amalgamatcur electrique. — Dr. C. Grollet, Re-
sume des brevets dinvention: 152810. Systeme de
lampe ii arc a clectrode a grande surfacc; La Societe
Soi.ignac et Co. — 1528 16. Perfectionnements dans
les lampes electriques ä incandcscencc; A. Bernstein.
— 152825. Perfectionnements apportes aux telephones;
Cit. A. Rani ai.l. — 152826. Perfectionnements ap-
portes aux lampes electriques n incandescencc et leur
roode d'ctablisscmcnt; N. G. Kimiierley et C. S. Garvie.
— 152830. Lampe differentklle; La Societe Ecuer
Kremenetzky & Co. — 152854. Appareil servant ä allu-
mer et a eteindre instantanement le gaz par l'elcctricite;
J. Lkfaure. — 152868. Perfectionnements dans les
piles electriques secondaires et dans la fabrication des
matieres et plaques dans ce but; A. Watt. — 1 52869.
Mode d'application de l'eleetrieite, pour les vetements,
sur le corps humain; L. F. Jost. — 152884. Systeme
d'avertisscur electrique d'cffraction. principalement par
Perforation, applicable aux coffres-forts, aux devantures
de magasins . et, en general ä toutes les fermeturcs
metalliqucs; L. C. Aiioilard. — 152887. Perfectionne-
ments dans des condueteurs eclairants, pour lampes
electriques; G. Zanni. — 152903. Utilisation industrielle
des courants electriques de qunntite, mais de faiblc
tension; A d'Arso.nval et F. Lalande. — 15290t.
Perfectionnements dans les battcrics galvaniqucs. DAViES.
No. 26. Th. du Moncel, DifTcrentes modifications du
pont de Wheatstone. — F. Geraldy, Travaux recents
sur les piles secondaires. — Aug. Guf.rolt, Lcs
machincs et lampes de la Compagnie Brush. —
C. C. Soiti.AGES, Ligne de telcgraphie ä travers une
foret d'Amcrique. - - Georges Gueroult, Comparaison
du gax et de l'elcctricite au point de vue du pouvoir
cclairant et du pouvoir calorifique. — Revue des tra-
vaux etc. : Le galvanometre pour courants Continus
.et alternatifs; R. Sabine. Les ealories de combinaison
des sels metalliqucs. A propos de la purification elec-
trique des alcools. A propos du loch electrique;
Apparat) de M. Clerk Maxwell pour rcprcscntcr lcs
phenomenes d'induction. Appareil de M. Woodhury
pour l'essai des cireuits electriques. — Dr. C. Grollet,
Rcsumc des brevets d'invention : 152914. Perfectionne-
ments apportes au Systeme d'clcctro -aimant connu
sous le nom d'clcctro-aimant d'Arlincourt. — 1 52921.
Perfectionnements apportes aux moteurs electriques ou
machincs destinecs ä transformer l'etectricite; Ayrton
et PRRRY. — 152935- Perfectionnements dans lcs
lampes electriques; «European Electric Company«
de New- York. — 152936. Nouvelle batterie electro-
gene; C. Hayet. — 152937. Moteur; E. J. Reuille.
— 152938. Nouvcau procede d'extraction de l'alumi-
nium des ses Silicates naturcls: Feldspath , Kaolin,
Argiles ordinaires; A. LossiER. — 152940. Perfec-
tionnements dans les appareil» reeepteurs telephoniques;
G. N. Torrence. — 152941- Perfectionnements ap-
portes aux appareils telephoniques; G. N. Torrekce.
— 152963- Perfectionnements apportes aux horlogcs
electriques; J. S. A. SchUkli. — 152965. Corset elec-
trique; A. F. R. Goirand. — • 152969. Moteur electro-
magnetie perfectionne ; T. Toynbee. — 152975. Per-
fectionnements dans lcs microphones; E. L- J. et E. A.
Joüvet.
•La Nature. Paris 1 883. 11. Jahrg.
. No. 522. E. IIospit alier, La tclcphonie ä grande distance.
Elcctricitc prarique (Avcrtisscur de caissc, Systeme
Breguet). — Une visite ä l'obscrvatoire Smith au
Spitiberg.
Annales industrielles. Paris 1S83. 15. Jahrg.
23. Livr. Eclairage electrique ä Ablieville. — La lampe
soleil. — Galvanisation de la fönte et du fer. —
Eclairage electrique des bätiments de l'Lnion d'Oxford.
— Regulateur de vitesse pour machinc marine.
24. Livr. Eclairage au gaz d'air carbure.
* Bulletino Telegrafico. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 5. Scrvizio di scoverta dei posti semaforici. —
Pila usata dalla «Submarine Telegraph Company« per
la corrispondenia attraverso i cavi sottomarini dclla
teretto dt Calais. — I progressi del telefono. — I rin-
forzatori telefonici.
II Telegrafista. 3. Jahrg.
No. 5. Regolatori delle niaccliine Hughes & Meyer. —
Discorso inaugurale del Presidentc della Societä degli
ingegneri tclegralisti Willoughby Smith. — Luce emessa
dagli elcttro-magncti. — Misccllanca : La macchina di-
namo-elettrica unipolare di Ball. La fen-ovia clertrica
di Portrush. Tramvay elettrico sotteranco a Londra.
j Durata dei cavi sottomarini. Tema a premio, —
I-ctture clementari di tclcgrafia clettrica: Le derivazioni.
No. 6. R. Vei.ani, A.Candei.i, PilaBcnnctt. — G. Folghe-
raiter, Gli accumulatori. — G. Dell' Oro, Per la
storia della telegrafia. — F. I'kScetto, La lampada
clettrica Gramme. — Sul prossimo avvenire dell' elettri-
citä. — Pila al bicromato di potassa di G. Trouve.
— Nuova pila di G. Scrivanow.
* L'IngenieUr-COnsell. Paris et Bruxelles 1883. 5. Jahrg.
No. 21. E. RoisSEAir, Note sur la determination de la
formule photoinetrique des foyers electriques et l'appre-
, ciation comparntive de ces foyers dans des cas deter-
! mines d'eclairagc. — Telephone souterrain.
[ No. 22. E. Roussr.AU, Note sur la determination de la
I formule photometrique des foyers electriques et l'apprc-
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JULI i8gy
Patentschaü.
319
ciation comparativc de ccs fnycrs <lans des cas detcr-
mines d'cclairage.
•Moniteur industrlel. ßruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 23. Chcmin de fer clectrique.
•Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1883. 3. Jahrg.
No. 9. F. Chrkstin , Bericht Uber die elektrische Be-
leuchtung der PatronenfabriU tu Petersburg. — Elek-
trische Beleuchtung der Theater. — Gr. Bell, An-
wendung der Inductionswaage.
•Journal of the Telegraph. New -York 1883. 16. Bd.
No. 359. Westem Union's president entertained by Mr.
J. Pender. — Lubricator for the commutntors of dy-
namos. - Storage batteries. Electric lighting in West-
minster.
Scientific American. Scientific American Supplement
New -York 1883. 48. Bd.
No. 1. The application of electricity to ship logs.
No. 2. Perils from suspended electric wires. — Domestie
electricity (lighting). — Automatic tclcgraphy (The
American Rapid Telegraph Company'» system).
No. 3. On the transformation of static electricity into
vohaic currents.
No. 4. J. A. Faiiie, On magneto - electric and dynamo-
electric machincs.
No. 5. J. Wimshurst's electrical machine. — Electro-
motive force. — Trouve's smale incandescent lamp.
No. 6. Goloubitzky"* telephone. — Kotyras telephone.
No. 7. Woodari», Electricity, the propelling power of
the universe.
No. 8. I-ong distance telephoning and Bennett's tcle-
phonic translators.
No. 9. Ihiggan's Underground electric wire. — The
Reis-Thompson telephone reeeiver.
No. 10. Electricity in gold mines. — Step wound
armaturc. — Edison on storage batteries.
No. 1 1. Long distance telephoning. — Electricity in mills.
No. 12. Six hundred and fifty miles by telephone. —
Bleaching by electricity. -- Field telegraphy without a
battery. — The quadrant clcctrometcr. — BlAS and
Ml est, Extraction of the precious metals from all
kinds of ores by electrolysis.
No. 13. The electric light speculations. — Dkiikrain,
Influence of the electric light on the developmcnt of
plant». — Husband's improred telephone.
No. 14. Mechanical vibratinns and magnetism. — Prof.
E. Gray, Heat, light and electricity: arc they cx-
pression* of the samc force?
No. 15. The electric light in surgical diagnosis. —
A new telephone reeeiver. — Perfcct interference of
sound by telephone.
No. 16. Manes' clectro-pulverizer and amalgamator. —
Electric morning alarm. — Dcsruclles' galvanometric
trial bell' — Hopkinson's current meter. — The elec-
trolytic balance of chemical corrosion.
No. 17. Relative costs of Street lighting by gas and
electricity in New- York. — Influence of a vaeuum on
electricity. — Electricity on tramways. — The appli-
cations of electricity. — Electricity in gold mining.
No. 18. Bit. FisKE, The electric distribulion of power.
— New telephone transmitted. — Electric street
passenger car.
No. 19. Electrical transmission and storage.
No. 20. Scrivanow's chlorid of silver battery.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 115. Bd.
No. 690. Woodbuky's Portable electric testing apparatus.
— Imitation Caoutchuc. — Origin of thcnno-electricity.
Polyteknisk Tidsskrift, udglvet af den Polytekniske
Forenlng i. Christiania. Cbristiania 1882.
6. Heft. Prcmicrlöjtnant Ei», v. Koijjerup, Kampen mellcm
det elektriske lys og gasbelysningen.
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
23262. R. E. B. C'Tomptnn in London. Neuerungen an
elektrischen Lampen und an Apparaten fttr elek-
trisches Licht. — 22. Juli 1882.
23264. J. Grofsmann in Stuttgart. Verfahren zur Ver-
hütung des Tönens oder Singens der Telegraphen-
und Telephondrähtc. — 10. Oktober 18S2.
23270. Tb. A. Edison in Menlo-Park. Neuerungen in
der Art der leberlragung der Elektrizität für Bcleuch-
tungs-, Krafttlbertragungs - und andere Zwecke. —
9. November 1S82.
23316. I). Tb. Piot in London. Anordnung der Spulen
an dynamo- und magnetoelektrischen Maschinen. —
8. November 18S2.
23344. A. Cruto in Pinsasco. Methode und Apparate
j zur Erzeugung von dünnen Kohlenstabchen beliebiger
j Form zur Verwendung in elektrischen GlUhltchtLampcn
I und für dekorative Zwecke. -~ 26. April 1882.
: 23349. Siemens & Ilalske in Bertin. Elektrischer
Arbcitsmcsscr. — 17- September tS82.
23410. A. J. B. Cance in Paris. Neuerungen an elek-
trischen Lampen mit festem Brennpunkte (Zusatz zu
P. K. No. 19 143). — 14. November 1882.
23448. M. Dcprez & J. Car pent i e r in Paris. Neue-
rungen in der Vertheiliing, Thcilung und Rcgulirung
elektrischer Kraft. — 16. August 1881.
b. Patent - Anmeldungen.
B. 3572. \V. Buchner in Aachen. Neuerungen in
der Erzeugung von elektrischem Licht.
F. 1505. J. Mo 11 er in Wllrzburg für S. Z. de Fcrranti
& A. Thompson in London. Neuerungen an dynamo-
elektrischen Maschinen oder elcktr. Stromerzeugern.
H. 3217. Derselbe für F. H. \V. Iii gg ins & \V. II. Di-
vies in London. Neuerungen an Typendruck - Tele-
graphen - Apparaten.
F. 1527. K. R. Schmidt in Berlin fUr F. K. Fitch in
New-York. Neuerungen in der Herstellung von Kon-
duktoren für elektrische Leitungen.
M. 2223. A. Hantkc in Bertin für H. R. Meyer in
Liverpool. System zur Legung von permanent elek-
trischen, telegraphischcn und tclephonischen Leitungen
durch isolirte Drähte, Bänder oder Stangen, sowie Ver-
bindung derselben mit den zum Zwecke der Telegraphie,
Telcphnnic, elektrischen Beleuchtung etc. benutzten
isolirten Drähten.
M. 2289. Lenz & Schmidt in Berlin für F. V. Ma-
quairc in Paris. Neuerungen an dynamoelektrischen
und elektrodynamischen Maschinen.
S. 1600. Brydgcs & Co. in Berlin für Th. S. S arn ey
& J. M. Alprovidgc in London. Verfahren zur Her-
stellung von Polplatten für elektrische Akkumulatoren ;
abhängig von P. R. No. 19026.
\V. 2424. Dieselben für E. Weston in Newark. Ver-
fahren und Apparate zum Reguliren der elektrischen
Kraftübertragung.
St. 784. C. Kesseler in Berlin für J. P. Stabler in
Sandy Spring. Neuerungen an Ntpnalapparatcn für
Telephonlinicn.
S. 1704. Derselbe für E. A. Sperry in Cortland.
Neuerungen an elektrischen Lampen.
J. 698. Derselbe für W. Jeffery in Nord - YVoolwich.
Elektrische Lampe mit elastischem oder biegsamem
Klemmring zur Rcgulirung der Entfernung der Kohlen-
Stäbe.
T. 877- C. Pieper in Berlin für Sir \V. Thomson in
Glasgow. Neuerungen an dynamoelektr. Maschinen.
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320
Patentschau.
JULI 1SS3.
Z. 424. F. C. Glaser in Berlin für C. Zipernowsky
und M. Deri in Budapest. Selbsterrcgcnde Wechscl-
strommaschine.
G. 2002. Wirth & Co. in Frankfurt a. M. fllr Ch. G.
Gümpcl in London. Tragbare Sekundärbatterie mit
Glühlampe..
U. 208. J. Unger in Cannstatt. Galvanische Schalen-
Batterie.
B. 3847. Brandt & v. Nawrocki in Berlin für J. S.
Becman in London. Halter und Umschalter für elek-
trische Lampen.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Ertheilte Patente.
Klasse 36. Heizungsanlagen.
23456. O. Rose in Manchester. Neuerungen an elek-
trischen Heizapparaten. — 2. Dezember 1882.
Klasse 42. Instrumente.
23384. H. Sesemann in Zeitz. Elektrischer Wasser-
standsmesser. — 6. März 1883.
Klasse 83. Uhren.
33335* J- P« A. Schlaefli in Solothurn. Neuerungen
an der durch Patent No. 17632 geschlitzten elektrischen
Uhr. — 17. Januar 1883.
b. Patent-Anmeldungen.
Klasse 1. Aufbereitung.
S. 1904. Anonyme Gesellschaft des Silber- und
Bleibergwerks Fridrichssege n bei Oberlahn-
stein. Elektromagnetischer Trennungsapparat für
Zinkblende und Spatheiscnstcin.
Klasse 5. Bergbau.
R. 2201. H.Kinne in Essen a. d. Ruhr. Vorrichtung
zur Ablösung des Unterscils von Fördergestellcn mit-
tels Elektrizität.
Klasse 14. Dampfmaschinen.
A. 813. Brydges & Co. in Berlin für P. K. Allen in
London. Neuerungen an elektrischen Ventilsteuerungen.
Klasse 20. Elsenbahnbetrieb.
R. 2224. Firma Koessemann & Kuehnemann in
Berlin. Elektrisch wirkende Auslöse- und Kontrol-
vorrichtung fUr Signalvcrschlufs-Apparatc mit nur ein-
seitiger Stromgebung.
Klasse 36. Heizungsanlagen.
R. 2176. O. Ruf in Firma Fischer & Ruf in München.
ThermoelcktTomagnct. selbsttätiger Wärmeregulator.
Klasse 40. Hüttenwesen.
C. 1012. Wirth & Co. für H.R.Cassel in Ncw-York.
Scheidung durch vlcktrolytischc Dialyse.
B. 4070. Maschinenbau - Aktiengesellschaft
»Humboldt« in Kalk b. Cttln fllr M- Body in Lut-
tich. Verfahren zur Scheidung von Metallen aus Mine-
ralien mit Hülfe der Elektrolyse und Amalgamation.
Klasse 47. Maschinen - Elemente.
A. 885. Brydges & Co. in Berlin fllr P. R. Allen in
London. Elektr. Absteilvorrichtung für Kraftmaschinen.
Klasse 52. Nähmaschinen.
N. 857. B. Neubauer in Plauen i. V. Elektrischer
Fadenzugs- Regulator für Stickmaschin:n.
Klasse 74. Signalwesen.
A. 876. E. Adt in Ensheim. Automatischer Feuer-
Klasse 83. Uhren.
S. 1677. J. W. F. Sicrenberg in Bremen.
Weck- und Läuteapparat.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 5. Bergbau.
12633. Einrichtungen zur Losung der Sperrung von
Fangvorrichtungen an Förderkrtrbcn unter Anwendung
des elektrischen Stromes.
15329. Neuerung an Einrichtungen zur Lösung der
Sperrung von Fangvorrichtungen an Förderkörben
unter Anwendung des elektrischen Stromes (Zusatz zu
P. R. No. 12633).
Klasse 13. Dampfkessel.
18707. Elektr. Stcherheitsvorrichtung für Dampfkessel.
22456. Neuerung an der unter No. 18707 patentirten
elektrischen Sichcrhcitsvorrichrung für Dampfkessel
(Zusatz zu P. R. No. 18707).
Klasse 2 t.
10673. Neuerungen an Telephonen.
Ii 117. Automatischer Schncllschrcibeapparat.
11892. Vorrichtung zur Vertheilung der Elektrizität
mittels Kommutatoren nach Lampen oder Haltern elek-
trischer Brenner oder Kerzen.
12531. Neuerung an elektrischen Lampen.
16226. Neuerungen an Tclegraphenapparaten.
21239. Neuerungen an elektr. Lampen und deren Zubehör.
21863. Apparat zum Aufsuchen untergetauchter Metall-
massen.
22178. ProportionalgalvanometeT.
23081. Neuerung an elektrischen Lampen (Zusatz zu
P. K. No. 21239).
Klasse 37. Hochbau.
12530. Blitzableiter.
Klasse 51. Musikalische Instrumente.
22127. Neuerung an elektrischen Vorrichtungen zum
selbstthatigcn Spielen von Klavieren, Orgeln und der-
gleichen Tasteninstrumenten.
b. Versagung von Patenten.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
P. 1329. Erdelementc oder Erdbattcrien zur Ausnutzung
der Erdelektrizität behufs Erieugung elektrischer Ströme
ohne Isolirung der Leiter. Vom 21. September 1882.
E. 696. Neuerungen in der Vertheilungsweise der Elek-
trizität für Hauslcitungen. Vom 27. April 1882.
Klasse 46. Luft- und
M. 2315. Magnetoelektrische Zündvorrichtung für Gas-
motoren. Vom 23. Dezember 1882.
c. Zurückgezogene Patent-Anmeldungen.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
K 2350. Neuerungen an elektrischen Lampen. Vom
2t. Mai 1883.
K. 2312. Neuerungen an elektrischen Maschinen. Vom
23. Dezember 1882.
Schlufs der Redaktion am 13. Juli.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius
in Berlin N. — Gedruckt in der Reichs druck erei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang. August 1883. Achtes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
I.
NACHRUF.
Der Elektrotechnische Verein hat einen
tiefschmerzlichen Verlust erlitten.
Am 3. August verschied nach längerem
Leiden der Vorsitzende des technischen Aus-
schusses, der Dircctor im Reichs -Postamt
WILHELM BUDDE.
Der Verewigte gehörte zu den Begründern
des Elektrotechnischen Vereins und hat in
hervorragender Weise zu dem erfreulichen
Aufblühen und der gedeihlichen Entwicke-
lung desselben beigetragen.
Während des Jahres 1880 stellvertretender
Vorsitzender, wurde Herr Budde im Januar
1881, da er eine Wiederwahl abgelehnt hatte,
in den technischen Ausschufs gewählt, und
hat seit dieser Zeit die Geschäfte desselben
ununterbrochen mit voller Hingebung und
vielem- Geschicke geleitet.
Seine lautere Gesinnung und sein ge-
winnendes Wesen haben ihm allgemeine
Liebe und Werthschätzung erworben; seine
Verdienste um den Elektrotechnischen Verein
werden ihm ein bleibendes Andenken sichern.
II.
Mitglieder- Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
386. Verein Berliner Mechaniker.
B. Anmeldungen von aufserhalb.
1603. W. Edlard M. Müller, Königl. Eisen-
bahnbau- und Betriebs - Inspektor,
Hamm i. W.
1604. Nicolaus Olsson, Techniker, St. Peters-
burg.
1605. August Touchon, stud. electrot., Gut
Hohenau.
1606. Oscar Lf.blond, Professeur a l'ecole des
defenses sous - marines , Boyard -ville
(France).
1607. Königliche Direktion der Artillerie-Werk-
statt, Spandau.
1608. Friedr. Salomon, Dr. phil., Chemiker,
Essen a. d. Ruhr.
1609. Friedrich Gunderi.och, Studiosus der
Elektrotechnik, Darmstadt.
1610. Richard KAndler (Optisch - physika-
lisches Institut), Lieferant der Kaiserl.
Brasilianischen Regierung, Dresden.
161 1. Johann A. I. issner, gepr. Lehramts-
kandidat, Wien.
161 2. A. Zei.lweoer (W. Ehrenbeig & A. Zell-
weger), Fabrik elektrischer Apparate,
Uster- Zürich.
16 13. Wilhelm Soldan, Direktor der Real-
schule I. Ordnung, Giefsen.
ABHANDLUNGEN.
Mittheilungen Ober die Berliner Fernsprech-
anlage.
Von Postrath Oesterreich.
(Schlufs von Seite 298.)
Bei Fernsprechstellen, in welche mehrere
Leitungen eingeführt sind, werden Klappen-
schränke angewendet, welche den in einer Lei-
tung ankommenden Ruf sieht- und hörbar
machen, aufserdem aber das Mittel bieten, zwei
verschiedene Leitungen nach Belieben mit ein-
4«
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322
AlUlANI »LUNGEN.
El.KKi RO I K< HN.ZkU Si HRlFr.
AUGUST iU}.
ander zu verbinden. Der Klappenschrank ent-
halt für jede Leitung eine Klappe. Eine ein-
zelne Klappe (in j nat. Gr.) ist in Fig. 12 von
vorn, von oben und im Schnitt, ein Klappen-
schrank /u vier Leitungen in Fig. 13 (in ! nat. Gr.)
perspektivisch dargestellt. Der Anker </ des
F.lektromagnetes E (3500 Windungen, 1 50 S. F..)
macht beim Ansprechen die um c drehbare
Klappe A' frei, welche unter Mitwirkung einer
kleinen Blattfeder d herunterfallend sich auf den
Vig. 12.
f
Messingstift w legt und dadurch einen I.okal-
kreis mit eingeschaltetem Wecker schliefst. Die
S< haltevorrichtung ^Klinke) A' besteht aus zwei
winkelförmigen Messingstilcken, deren unteres, 2,
an dem Holzwerke des Kastens befestigt ist,
während das obere, i, um ein Scharnier drehbar
und mit der Messingplatte / verbunden ist.
Kg. «J-
1
•
•
N a*
f
6
0
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O
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» 'W »
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•
•
ß
•CD
OD
1 r)l
®
Eine an dem Scharnier befestigte Spiralfeder
drückt 1 auf 2 ; 2 steht mit der Erde in Ver-
bindung. Gerade vor der Klinke befindet sich
ein mit der Messinghülse /• ausgefüttertes Stopsel-
loch. Im Ruhezustande geht ein ankommender
Strom über mJt r», durch E über ///, in-,, p, 1
und 2 in N /ur Erde; der Anker </ wird an-
gezogen und das Häkchen // läfst die Klappe Ä*
los. Zur Herstellung der Verbindungen dient
eine mit wollener Spitze umsponnene, biegsame
Leitungsschnur von dünnen Metallfäden; zur
Verbindung zweier Leitungen unter einander
erhält die Schnur an jedem Ende einen Stöpsel;
soll die Schnur nur eine beliebige Leitung mit
einem Fernsprechapparate verbinden, so erhält
das eine Ende statt des Stöpsels einen ein-
fachen Kupferdraht zum Anlegen an eine
Fig. 14.
Klemme. Der Stöpsel, Fig. 14, kann bis zu dem
Absätze ö seines aus Hartgummi bestehenden
Heftes e in das Stöpselloch /• gesteckt werden. Der
4 mm starke, vorn stumpf zugespitzte Messing-
stift d steht mit der durch das Heft hindurch-
gehenden Leitungsschnur, aufserdem aber durch
Hg. 15.
V
i
T1
eine Schraube mit einem um das Heft bei b
herumgclcgten Me^singring in metallischer Ver-
bindung, von dessen Zwecke später die Rede ist.
Der Stift a des in ein Loch gesteckten Stöpsels
hebt den oberen Theil 1 der Klinke N und
trennt denselben von der Erde 2 ab, während
Fig. 16.
er selbst mit 1 in Berührung bleibt und 1
mittels der Stöpselschnur mit einem zweiten
Apparate bezw. einer zweiten Klappe verbindet.
In Fig. 15 ist die Anwendung eines Klappcn-
schrankes zum Anschlufs einer Stelle A an das
Vermittelungsamt V und zur Vereinigung meh-
rerer unmittelbarer Verbindungen (£, C, D) in A
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Ei.ektrotf.chn. Zeitschrift.
auoust .98,. Oesterreic h, Mitthkiu ngen uher die Berliner V ernspreciianlage. 323
skizzirt, welche sämmtlich sowohl mit (lern Ver-
mittelungsamt als auch unter sich in Verkehr
treten sollen. A erhält einen Fernsprechapparat
für Kndstcllcn mit einer Stöpselschruir a und
einem Wecker \V in einem durch die fallende
Klappe zu schliefsenden Lokalkreise. Mit V
wird A durch Stöpseln von a in 1 verbunden,
die übrigen Leitungen mit V oder unter ein-
ander mittels einer Stöpselschnur mit zwei
Stöpseln. A kann auch mit B, C u. s. w. in
Verkehr treten.
Sollen mehrere Apparate in verschiedenen
Räumen desselben Hauses zur wechselwciscn
prefsten Kohle- Braunstein -Zylinder. ') Kür An-
schlüsse in der Stadt genügen acht Elemente,
bei gröfseren Entfernungen werden bis zu zwölf
Elementen verwendet.
Zur Einführung wird der blanke Leitungs-
draht möglichst zu einem oberhalb oder seit-
wärts von einem Fenster anzubringenden Iso-
lator geführt. Von da ab geschieht die Weiter-
führtmg mittels isolirten Drahtes, der zum
besseren Schutze gegen die Witterung u. s. w. mit
einer Bleihülle umgeben ist (Bleirohrkabel). Die
Verbindung zwischen dem Bleirohrkabcl und der
oberirdischen Leitung wird unter Benutzung der
Fig. 17.
Benutzung aufgestellt werden, so werden Kurbel-
umschalter angewendet.
Die öffentlichen Fernsprechstellen sind
in den Betriebsräumen der betreffenden Ver-
kehrsanstalten eingerichtet, und da es bei dem
unvermeidlichen Geräusche des Verkehrs nicht
wohl möglich sein würde, sich mittels eines frei
aufgehängten Fernsprechapparates zu verständi-
gen, andererseits besondere Zimmer zu dem
bezeichneten Zweck in der Regel nicht zur
Verfügung stehen, so werden die Apparate in
besonderen Zellen aufgestellt, welche gegen
Aufsengeräusch möglichst isolirt sind.
Die Batterien bestehen durchweg ans
Leclanche Elcmenten, und zwar solchen verein-
fachter Form ohne Thonzelle mit einem ge-
in Fig. 16 (\ nat. Gr.) dargestellten Kinführungs-
glocke aus Hartgummi hergestellt. Die Glocke ist
aus zwei Stücken, dem Mantel a und dem oben
eingeschraubtem Stücke b zusammengesetzt;
durch b geht wasserdicht ein verzinkter Eisen-
draht, dessen in die Glocke reichendes Ende
zu einer Oese gebogen und mit dem Bleirohr-
kabel verbunden wird, während das andere Ende
um die oberirdische Leitung gewickelt wird. Die
Wickelstelle mufs gut verlöthet werden.
Innerhalb der Gebäude wird zu den Verbin-
dtingen in der Regel doppelt mit Baumwolle
umsponnener Kupferdraht von 1 mm Dicke, der
in Wachs getränkt ist, verwendet.
') ElcktiotccIinUchc Zeitschrift, i88j, S. »s.
41 •
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324
Abhandlungen.
El RK TROTFCHN. ZF.ITSCireiFT.
AUGUST 1881.
Die Erdleitung besteht aus einem Kupfer-
drahte von i,s mm Dicke, der im Innern der
Häuser mit den Wasserlei tungsrÖhren verbunden
und verlöthet wird. Ist keine Wasserleitung vor-
handen, so wird ein Krddrahtscil von 3 Stück
4 mm starken, verzinkten Eisendrähten in die
Erde versenkt.
IV. Das Vermittelungsamt. Um die Lei-
tungen in gröfserer Zahl übersichtlich und leicht
zugänglich einführen zu können, ist auf dem
Dache des Hauses ein hölzerner Thurm, Fig. 17,
erbaut, der von den in einem Viereck oder
Achteck rings herum aufgestellten Abspann-
gestängen umgeben ist. Der Thurm mifst im
GnmdrHs 3,10 m im Quadrat und ragt aus der
Plattform etwa 4 m hoch hervor. Das Dach
Fig. iS.
• • t • • • » • ■ •
W.W.W
rt c b w is m n m o
rw WY'r'rw
31 XI ; ♦ iS > J»7 M J» «
T"!* W T* W "T1 VIv
enthält zwei Oberlichtfenster, die eine Seiten-
wand eine Thür. Der obere Theil des Thurmes
ist auf allen vier Seiten mit kleinen Isolatoren
für 500 bis 600 Leitungen besetzt. An den
kleinen Isolatoren endet der blanke Draht und
von da bis zu dem Klappenschranke führen
vierdrähtige Bleikabel. Im Vermittelungsamte
befinden sich aufser den Klappenschränken ver-
schiedene Fcrnsprech-Apparatsystemc zum Ver-
kehr mit den Theilnehmern, mit anderen Ver-
mittelungsämtern bezw. der Mörse, zur Kontrole,
zum Aufnehmen und Weitergeben von Tele-
grammen, Postkarten u. s. w. Die Klapp en-
schränke zu 50 Leitungen haben die in Fig. 18
(in ^0 nat. Gr.) abgebildete Form. Sie enthalten
50 Klappen mit Elektromagneten von der in
Fig. 1 2 abgebildeten Einrichtung, je zehn in
fünf Horizontalreihen. An den beiden Seiten
befinden sich noch je 25 und am Fufse des
Klappenschrankes in einer Reihe 10 Stöpsel-
löcher. Hinter ihnen, wie hinter den 50 Stöpsel-
löchcrn unter den Klappen liegen Klinken iV,
Fig. 12. In dem in Fig. 19 dargestellten Strom-
Kig. 19.
laufe bedeutet A die Klappe mit dem Elektro-
magnete, 7>dic zugehörige seitwärts angebrachte
Klinke.
Man kann hiernach jede Leitung sowohl
in der Klinke (d. h. ohne Einschaltung des
Elektromagnetes) als in der Klappe (mit
Fig. 20.
eingeschaltetem Elektromagneten verbinden. Um
die eingeschalteten Widerstände auf das ge-
ringste Mafs zu beschränken, wird bei jeder
Verbindunf
zweier Leitungen stets nur eine
Klappe eingeschaltet, welche bestimmt ist, dem
Amte den Schlufs der Unterredung anzudeuten.
Die Klinken hinter den in der unteren Hori-
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auoust j»g3. ' Oesterreich, Mittheilungen über die Berliner Fernsprechanlage. 325
zontalreihe angebrachten 10 Löchern werden
zu Verbindungen innerhalb der Aemter (zu den
Sprechapparaten, zwischen mehreren Klappen-
schränken u. s. w.) und zu den Verbindungen
mit anderen Vermittelungsämtern benutzt. Zur
Verbindung der Leitungen dienen übersponnene
Leitungsschntire mit zwei Stöpseln von der in
Fig. 14 skizzirten Form. Dieselben erhalten zur
leichteren Unterscheidung verschiedene Farben. ')
Zum Verkehr mit den Theilnehmern
dienen gewöhnliche Fernsprechsysteme mit Mikro-
phongeber ohne Wecker, die zwischen je zwei
Klappensystemen angebracht werden. Für zwei
Klappenschränke bezw. 100 Theilnehmer genügt
ein Apparat. Die Leitungsklemme des Apparates
wird mit zwei Klinken (einer aus dem rechts
und einer aus dem links stehenden Klappen-
systeme) verbunden.
Zum Verkehr der Vermittelungsämter
unter einander bezw. mit der Börse
mittelbar an den Apparat geführt, da die
Schaltung stets unverändert bleibt. In diese
Leitungen sind schnarrende Wecker (gewöhn-
liche Wecker mit Selbstunterbrechung, jedoch
ohne Glocke) eingeschaltet. Die Wecker haben
an dieser Stelle den Vorzug, dafs sie den Sprech-
verkehr mehrerer Beamten nicht so leicht
Fig. 21. stören, als die läutenden Wecker;
aufserdem läfst sich der schnarrende
Ton durch Vermehrung und Ver-
minderung der Hubhöhe des Ankers
in gewissen Grenzen verändern, so
dafs das Schnarren mehrerer derartiger
Wecker leicht unterschieden werden
kann.
Der Kontroiapparat, mittels dessen
festgestellt wird, ob in einer seit längerer
Zeit bestehenden Verbindung noch gesprochen
wird, wenn einer der beiden verbundenen Theil-
nehmer von anderer Seite verlangt wird, ist
Fig. 22.
dienen ebenfalls Fernsprechsysteme mit Mikro-
phongeber. Die Leitung wird jedoch un-
') In neuetter Zeit »ind die Klappcnschranlc wesentlich »chmiiler
gebaut worden; die ganze Hreite de» Schranket betrugt jetzt nur 31 cm.
Zugleich »ind die 5 Reilicn zu je 10 Stopscllochcr unter den einzelnen
Klappen am Fufte de* Schranket unmittelbar über einander ange-
bracht worden und imter die»en 5 Reihen hegt noch e>ne Keihe von
10 Lochern , welche zu Verbindungen innerhalb desselben Amte»
©der zweier Aemter zu benutzen sind. Bei der gtofsen N.die der
EleklromagncNpulcn in diesen schmalen Schränken zeigte lieh eine
»tutende Induktion au» einer Leitung in die andere, welche dadurch
beteiligt worden itt, daf» »ownhl in der Richtung ton link* nach
rechet, alt auch in der Richtung von unten nach oben eine Sjiule
um die andere mit einer Rohre MM Kupferblech umgeben worden
itt. Die 50 Stoptelbitber mit 50 Klinken an li«'n!eii Seiten de»
Schranket »ind weggefallen, der l.eitungtdraht fiilitl unmittelbar
zun Klektromagncle in Fig. 14 fallt die fechte Hälfte weg). Um
dennoch bei einer Verbindung zwciet Innungen den Klektrnm.ignct
der einen Klappe anschalten zu können, ist in der au» Fig. in er-
sichtlichen Apparatverbindung ein Draht (» bezw. »,J hinzugefügt
worden, der die Lcitungtkleramc f/bezw. IJ mit der llulte * bezw- t,
de« Stuptellochei verbindet. Aufserdem itt der eine Stophel der
Verbindungtschnur in der Weite geändert, daft der /wischen /
und o, Fig. 14, liegende Thcil au« Mctting — anstatt aus Ebonit —
bettebt und mit » in leitender Verbindung ist (,A'(>. Bei Verbin-
dung zweier Leitungen hat nun ein in /, ankommender Strom zwei
Wege, einmal durch A'| und »um andern durch », über lt iu \.
Da nun der letztere Weg fait widerstandslos ist, sti bleibt aus.
geschaltet; in I e tung / dagegen ist der Draht m .in der HuKe i
jtolirt und der Siinm geht ton et über A'| und K weiter nach i.
ein gewöhnlicher, auf dem Tisch stehender
oder an einem Haken hängender Fernsprecher,
dessen zwei in Drähten endigende l.eitungs-
schnüre an Klemmen an der Seile oder
Rückwand des Klappenschrankes gelegt wer-
den; eine Klemme liegt an Krde, von der an-
deren läuft eine Leitungsschnur nach einem
Stöpselgrirt mit Messinghaken <», Fig. 21 (\ nat.
Gröfse). Will man sich überzeugen, ob eine
Verbindung noch benutzt wird, so hangt man den
Haken 0 über einen der Stöpsel der betreffen-
den Leitungsverbindung, und zwar auf den in
Fig. 14 mit b bezeichneten Metallring. Damit
wird über den Kontroiapparat eine Zweigleitung
zur Erde gebildet. Um nicht eine Abschwächung
des etwa noch stattfindenden Gespräches hervor-
zurufen, wird in die Erdleitung des Kontrol-
apparates ein Graphitwiderstand von 1 000 S. E.
eingeschaltet. Für je 100 Theilnehmer genügt
ein Kontroiapparat.
326
Abhandlungen.
El.KKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
AUGUST 1883.
Zur Aufnahme von Telegrammen, Rohr-
postscndungcn vonThcilnchmern, Uebcrmittelung
angekommener Telegramme an Thcilnehmer
u. s. w. dient ein besonderer Fernsprcch-Apparat
mit Mikrophon, welcher an einem Schreibtisch
angebracht ist, Fig. 22. Um äufsere Störungen
möglichst unschädlich zu machen bezw. die Ver-
ständigung zu erhöhen, sind in den Apparat
zwei Fernsprecher zum Hören hinter einander
eingeschaltet; einer — filr's linke Ohr — hängt
an dem in Mundhöhe vor dem Beamten stehen-
den Fernsprechgehäuse, der andere wird an
seinem eisernen Ständer an der rechten Seite
ken herabhängende Schnuren mit Stöpseln, die
j durch Kabel u. s. w. verbunden sind (a, b, c, d mit
ait l>, , , */,) ; theils sind Klinken aus der unteren
Reihe in den Schränken unter einander be-
ständig verbunden (8 und 0 im Schranke III
mit 5 und 4 im Schranke IV). Die Verbin-
dungsleitungcn nach anderen Acmtern sind
ebenfalls mit Klinken der unteren Reihe ver-
bunden, 1. B. die Leitungen zum V.A.II mit den
Klinken 2, 3, 4, 5, 6, 10 im Schranke III u. s. w.
V. Die Fernsprecheinrichtung in der Börse
befindet sich im Souterrain des Gebäudes unter
Bürsg
<£>'
Ii 51 -700
IM
j vP ,
-A-
iVJ* ff T A i V t S|
y
I2CI-125C
V.A.II.
f——- — ■- ■ ■ ■
XAK
I C<0
TelefirrALfnahme-App.
des Tisches in einer Höhe und Richtung festge-
stellt, dafs der am Tische sitzende Beamte bequem
das rechte Ohr gegen seine Mündung legen kann.
Die Rechte bleibt so zum Schreiben frei.
Das in Fig. 23 schematisch dargestellte Ver-
mittlungsamt hat fünf Klappenschränke; ein
sechster ist angedeutet. Zwischen und neben
den Schränken sind Fernsprechapparate ange-
bracht, von denen die mit P bezeichneten zum
Verkehr mit den Theilnehmern dienen, die
übrigen aber mit den anderen Vermittclungs-
ämtern bezw. mit der Börse verbunden sind.
Zur Verbindung der einzelnen Schränke unter
einander dienen zum Theil lose an den Schnin-
dem Börsensaale und ist mit diesem durch eine
aus der Mitte desselben hcrabführendc Treppe
verbunden. Die Berliner Kaufmannschaft hat
zu beiden Seiten eines an die Treppe sich an-
schliefsenden Ganges zusammen 16 von ein-
ander getrennte Zellen einrichten lassen. Jede
Zelle erhält aufser den Fernsprechapparaten für
eine Endstelle mit Mikrophon ein kleines Pult
zum Niederschreiben von Notizen. Der Ein-
gangsthür gegenüber ist ein Doppelfenster an-
gebracht, vor welchem eine Gasflamme brennt.
Die Schlüssel zu den Zellen verwahrt der dienst-
habende Beamte, welcher von dem nach der
Treppe liegenden Schalterfenster seines am Fufse
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Au'nusT ',883. * Oesterreich, Mi tthf.ii.ungen über die Berliner Kernsprechanlage. 327
der Treppe, vor dem Eingange zu den Zellen,
sich befindenden kleinen Zimmers aus alle
Zelleneingänge übersehen kann. Im Dienst-
zimmer befinden sich ein Umschalter, vier
Ffernsprechsysteme und zwei Kontroifernsprecher.
Der Umschalter, von dem ein Stück in Fig. 24
dargestellt ist, enthält 50 Klinken, welche sich
von denen in Fig. 12 dadurch unterscheiden,
dafs je zwei obere Theile JVlf Fig. 25, auf
einem gemeinsamen isolirten unteren Metall-
stücke A", aufliegen; die beiden Oberthcile jY,
liegen parallel zu einander, wie sich aus Fig. 23
ergiebt. Je zwei zusammengehörige Klinken
bilden nämlich eine einzige Verbindung: der
Draht L führt zur Aufsenlcitung bezw. zu einem
Vermittelungsamte, der Draht '/. zu einer Zelle.
Fig. 24.
Die in die Börse bis jetzt eingeführten 16
Leitungen, von denen bezw. 8, 4, 3, 1 zu den
Vermittelungsämtern I, II, III, IV führen, sind
an die mit Z, bis Z,s bezeichneten Klinken,
die Zellen an die mit 7,x bis ZiC bezeichneten
Klinken gelegt. Aufser den 16 Leitungsdrähten
sind vier Drähte zum Dienstverkehr mit den
Vermittelungsämtern eingeführt und mit eben so
vielen Endapparaten verbunden, endlich ist ein
Draht zur Reserve vorhanden.
Wie ersichtlich, besteht normale Verbindung
(d. h. jede Leitung ist mit der zugehörigen Zelle
verbunden), wenn kein Stöpsel im Umschalter
steckt. Hiervon mufs abgewichen werden, so-
bald sich der Verkehr momentan nach einer
bestimmten Richtung steigert, so dafs die Lei-
tungen nach dort nicht ausreichen, während
andererseits eine Zelle frei ist. Ks werden
dann die zum Dienstverkehr dienenden bezw.
. vorhandene Reserveleitungen zu Hülfe genom-
\ men. So ist in Fig. 23 und 24 durch eine
gewöhnliche Stöpselschnur die Leitung 20 mit
der Zelle 24 verbunden.
1
VI. Vertheilung der Anschlüsse auf die
VermittelungSämter. Weil die Zahl der einem
Vermittelungsamte zuzuführenden oberirdischen Leittingen
sieh ohne Unzuträglichkciten Uber eine gewisse Grenze
hinaus nicht steigern läfst, weil der Betrieb in grofsen
Vermittelungsämtern, worin eine gTofsere Zahl von Be-
amten gleichzeitig thittig ist, sich keineswegs günstiger
gestaltet, als in kleineren, und weil bei der grofsen Aus-
| dehnung der Stadt Berlin die Leitungen bei einem Ver-
1 mittelungsamtc zum Theil sehr lang ausfallen, die An-
lagckosten hoher und die L'nterhaltung kostspieliger wurden,
wurde von vorn herein beschlossen, die Thcilnehmer
auf - mehrere Vermittehingsstcllcn zu vertheilen. Gcgen-
! wärtig bestehen vier Vcrmittelungsämter (in reichseigenen
Gebäuden), und zwar No. I beim Ilaupt-Telcgraphenamt
(Franzosische Strafse 33c); No. II (Leipziger Strafse 16);
No. III (Oranienburger Strafse 35); No. IV. (Kopenickcr
Strafse 122). Aufscrdcm ist eine kleine llillfsverniitte-
lungsstelle in Charlottenburg für den Verkehr dortiger
Thcilnehmer mit Berlin eingerichtet. Endlich besteht die
besondere Yermittelungsstclle in der Börse.
Fig. 25.
Damit bei einer Verbindung, welche über ein Amt
hinausgeht, stets nur ein zweites Amt bclheiligt sei,
erhielt j e d e s Vermittelungsamt eine nach der Grofse des
i Verkehrs zwischen beiden Aeintcrn bemessene Anzahl un-
! mitlelbarerVerbitidiingslcitungcn zu jede m anderenVcrmit-
tclungsamt und ebenso nach der Börse. Nur das zuletzt er-
öffnete westlich von Berlin liegende Hulfsamt in Charlolten-
burg ist (durch vier Leitungen) blos mit dem im Westen
liegenden Amte II unmittelbar verbunden worden, weil
die Zahl der Thcilnehmer in Charlottenburg zur Zeit nur
14 beträgt, übrigens auch naturgcnnifs bei Herstellung
der Verbindungen mit Berlin (6 bis 8 km Luftlinie) eine
! etwas geringere Schnelligkeit ausreichend erschien, als
j innerhalb der Stadt. Zudem sind die meistens mit
Charlottcnburg vcikehrcnden Berliner Thcilnehmer an das
Vermittelungsamt II angeschlossen, die Zahl der Vcrbin-
dungsleitimgcn ist sehr reichlich bemessen, endlich ist
eine abgekürzte Form des Betriebes eingeftihrt worden.
Die Zahl der Leitungen ist so bemessen, dafs im
Höchstfall auf jede Leitung stündlich acht Verbindungen
kommen. Die Zahl der zur Verbindung von Fernsprech-
zellen unter einander benutzbaren Leitungen beträgt je
8 von I nach II, III, IV und Börse; je 6 von II
nach III und IV, <» von III nach IV und bezw. 4,
5, 4 von Boise nach II, III, IV. Zu jeder Linie
tiitt nouh ein Draht, welcher zum dienstlichen Sprech-
verkehr benutzt wird und unmittelbar an einen beson-
deren Apparat gelegt ist. Jedes Ann hat 4 solcher
| Apparate, 3 für du- anderen und I fUr die Borve.
Sclb-tvcrständlich können weitere Verbindungen zwi-
schen zwei Aeintcrn im Nothfalle auch auf Umwegen
hergestellt werden.
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328
A n HAHDLUNGEN.
Elektrotechs. Zeitschrift.
AUGUST i88j.
VII. Der Betrieb. Die Verraittelungsämter sind
für den Verkehr der Theilnehmer unter einander in den
Sommermonaten von 7 Uhr, in den Wintermonaten von
8 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends geöffnet. In dem
alphabetischen Verzeichnisse der Theilnehmer sind neben
deren Namen ihre Nummern und die des betr. Ver-
mittclungsamtes angegeben. Zur Erleichterung des Be-
triebes für die Beamten sind die vorhandenen Nummern
unter die Aemter leicht übersichtlich vertheilt, r. B. hat
das Vcrmittelungsamt I die Klappen 1 bis 300 und
I 001 bis 1 100 u. s. w. Der Betrieb ist derartig ge-
regelt, dafs die gewünschten Verbindungen mit dem ge-
ringsten Zeitaufwande hergestellt werden kennen, der
Verkehr zwischen den Tbeilnehmern und dem Amte bleibt
deshalb in der Regel auf einzelne Worte beschrankt und
gestaltet sich folgendermafsen :
Will der Theilnehmer A (J\3 x) mit Theilnehmer B
(J\3 y) sprechen, so drückt A die Taste und nimmt
den Fernsprecher FO an das Ohr; im Amte fallt die.
Klappe. Das Amt schaltet einen Spreehapparat ein und
antwortet mittels des Fernsprechers: «liier Amt«. A sagt:
y , B« (d. h. ich wünsche mit dem Theilnehmer
B, ,/t? y zu sprechen). Das Amt antwortet: »Rufen«
und steckt einen Stöpsel in die Klappe (des" A), den
anderen in die Klinke (des B); hierbei ist ein Klappen-
Elektromagnet eingeschaltet, der zur Empfangnahme des
Schlußzeichens dient. A ruft nun B durch abermaligen
Tastendruck, und wenn das Vcrmittelungsamt annehmen
kann, dafs B den Ruf beantwortet hat, so wird die
Klappe A wieder in die Hohe geklappt, damit das nach
Beendigung des (iesprüches zu erwartende Schlufszcichcn
(Fallen der Klappe zum zweiten Male) vernommen wer-
den kann. Der Theilnehmer B, dessen Wecker auf den
Ruf des A ertönt, nimmt den Fernsprecher vom Haken
und antwortet: »Hier B, wer dort:« worauf das Gespräch
wie jede mündliche Unterhaltung sich abwickeln kann.
A meldet dem Vermittelungsamte den Schlufs des Ge-
spräches dadurch, dafs er drei- bis viermal nach ein-
ander etwa eine halbe Sekunde lang den Knopf druckt
und im Vermittelungsamte seine Klappe zum Fallen
bringt, worauf die Verbindung getrennt wird. Ist B beim
ersten Rufe von A nicht frei , so antwortet das Amt :
• B nicht frei, werde mich melden«. A hängt seinen
Fernsprecher wieder an den Haken und wartet die Benach-
richtigung des Amtes ab, dafs B frei geworden.
Ist der Theilnehmer B an ein anderes Vennitte-
lungsamt angeschlossen, so mufs zwischen den betr.
Acmtcrn eine Verbindungsleitung eingeschaltet werden.
Dies geschieht durch kurze Verständigung der
Beamten unter einander. Das erste Amt erwidert
auf den Anruf des Theilnehmer» wie gewöhnlich: »Kufen«,
ruft dann selbst das andere Amt in der Dienstlcitung
und sagt: »B JkS y auf 1.» (d. h. verbinden Sie den
Theilnehmer B „ W y auf der Verbindungsleitung J\3 z).
Dieser dienstliche Zwischenverkehr mufs und
kann beendet sein, bevor A die Aufforderung:
• Rufen" befolgt hat. Die Theilnehmer sind Übri-
gens ersucht worden , in diesem Falle mit dem Kufen
des Theilnehmers B etwa eine halbe Minute zu warten.
Bei einer Verbindung in zwei Aemtern schaltet nur das
erste (rufende) Amt den Elektromagnet der Klappe ein
und empfangt allein das Schlufszeichen. Nach dem Ein-
gänge desselben theilt das erste Amt dies dem anderen
mit: »z frei« (d. h. die Verbindungsleitung « ,\f t ist frei
geworden; die Verbindung ist zu trennen).
Der Kontroiapparat wird angewendet, wenn eine
Verbindung schon seit längerer Zeit besteht und der
eine der verbundenen Theilnehmer von dritter Seite ver-
langt wird, oder wenn Mangel an Verbindungsleitungen
zwischen zwei Aemtern eintritt. (In den meisten Fällen
ist das Geben des Schlufszeichcns vergessen worden.)
Das Amt fragt den betr. Theilnehmer, ob das Gespräch
beendet sei u. s. w.
Der Aufnahmeapparat wird eingeschaltet, wenn
ein Theilnehmer dem Amte eine (als TelegTamm, Post-
karte, Rohrpostkarte) weiter zu befördernde Nachricht mit-
theilen will, oder wenn für einen Theilnehmer ange-
kommene Telegramme diesem mittels des Fernsprechers
mitgctheilt werden sollen.
Der Betrieb in der Brtrse gestaltet sich, so weit
die Aemter in Betracht kommen, ungefähr so, wie der
Verkehr /wischen zwei anderen Vermittelungsämtern,
d. h. die Beamten verständigen sich über die auszu-
führenden Verbindungen. Derjenige Borsenbesuchcr, wel-
cher mit einem TheUnchmer in der Stadt sprechen will,
theilt dies dem Beamten an der Börse mit, der ihm den
Schlüssel zu einer mit dem betreffenden Vermittelungs-
amte verbundenen Zelle (ibergiebt, gleichzeitig aber dem
Amte die Verbindung anmeldet, so dafs der in die Zelle
eintretende Theilnehmer die Verbindung in der Regel
schon hergestellt findet. Wird umgekehrt von einem
Theilnehmer in der Stadt ein Theilnehmer an der Börse
gerufen, so setzt das betr. Vermittelungsamt das Borscn-
amt hiervon in Kenntnifs. Dieses sendet durch Boten
einen bereit gehaltenen Meldezettel dem Gerufenen zu,
bei dessen Erscheinen die Verbindung, wie angegeben,
hergestellt wird.
VIII. Störungen des Betriebes durch
Induktion. Wie aus den Stromläufen zu er-
sehen, bestehen alle Anschlüsse aus einfacher
Drahtleitung mit Erde (meistens den Röhren
der Wasserleitung). Die in der Stadt auf den
Häusern geführten Drähte befinden sich im
gegenseitigen Höhenabstande von 40 cm und
im Seitenabstande von 30 cm. Die Anschlüsse
j in der eigentlichen Stadt gehen nur in wenigen
; Fällen über 2,s km hinaus, und wo dies ein-
| tritt, sind die Leitungen (durch Zufall) aus
I Drähten mehrerer in einander Behender oder
; sich kreuzender Linien zusammengesetzt, so
dafs zwei bestimmte Drähte selten mehr als
2,5 km parallel laufen werden. Unter diesen
günstigen Umständen tritt die Induktion durch-
aus nicht störend auf, und es sind in der
Stadt keinerlei Vorkehrungen dagegen nöthig
gewesen. Es besteht allerdings fast immer ein
schwaches Mitsprechen; dieses ist aber meisten-
teils so schwach, dafs selbst geübte Beob-
achter, auch wenn sie mit beiden Ohren hören,
das Gesprochene nicht verstehen können. Die
Stärke des Mitsprechens ist schwankend, wel-
chen Umständen die Schwankungen zuzuschrei-
ben sind, hat sich bis jetzt nicht ermitteln
| lassen, da es schwer ist, im Gewirr eines aus-
I gedehnten Betriebes genaue Beobachtungen an-
1 zustellen. Anscheinend ist das Mitsprechen bei
trockener Witterung stärker als bei nasser.
Stärker ist auch die Induktion, wenn mittels
Mikrophons gesprochen wird; hier ist jedoch
das Gesprochene um so weniger zu verstehen,
je lauter gesprochen wird.
An einer Linie nach dem Nachbarorte Rum-
mclsburg traten die Induktionsstörungen so
stark auf, dafs Abhülfe geschafft werden
mufste. Die nach dem genannten Orte füh-
renden 5 Leitungen befinden sich auf 4 km
Länge an Eisengestängen mit 12 bis 40 Lei-
tungen. Die Induktion ist hier verschwindend
klein. Vom Austritt aus der Stadt ab gehen
die 5 Leittingen zunächst in der Gruppirung:
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Elektkotechm. Zeitschrift.
AUGUST i8«3.
Btz., Die Telegraphen im ägyptischen Kriege.
329
3
1
5
an 28 Holzstangen, durchschneiden mit 70 m
siebenadrigem Krdkabel einen Bahndamm und
gehen auf Holzstangen weiter. Das Mitsprechen
zwischen den Leitungen 2 und 4, welche in
jener Gruppirung etwa 2 km zusammen laufen,
war bei völlig guter Isolation so stark, als ob
in derselben Leitung gesprochen wurde, aber
auch zwischen den übrigen Leitungen war aus-
reichende Verständigung möglich. Durch Ver-
suche wurde die Strecke von Stange 2 bis 28
als diejenige ermittelt, welche das Mitsprechen
zumeist verursachte. Die Gruppirung der Lei-
tungen wurde viermal in folgender Weise ver-
ändert:
an Stange 2 in:
an Stange 12 in:
4
5
3;
1
4
3;
an Stange 1 9 in :
an Stange 27 in :
4
2
»;
3
2
5-
Fig. 26.
2
5
4Jr
1
%
5
4
Nach Acnderung der Gruppirung ist die
Uebertragung aus einer Leitung in die andere
so schwach, dafs das Gesprochene wohl ge-
hört, aber nicht verstanden werden kann. Von
Stange 28 ab gehen die Leitungen an 20
Holzstangen weiter, vermindern sich jedoch
nach und nach bis auf zwei Leitungen. Die
Gruppirung ist auf dieser Strecke in derselben
Weise so gewechselt worden, dafs zwei Leitun-
gen in nächstem Abstände nur zwischen vier
Stangen zusammen laufen. Die Gruppirung ist
an den bezeichneten Stangen mittels der in
der Reichs - Telegraphen - Verwaltung zur An-
legung von Untersuchungsstcllcn verwendeten
Doppelkonsolen geändert worden, wie Fig. 26
zeigt. Die Verbindungen von einer Konsole
zur anderen sind aus isolirtem Draht hergestellt.
Noch besser würde blanker Draht mittels klei-
ner Hülfsisolatoren um die Stange herumgeführt.
Das angewendete Mittel kann augenscheinlich
nur von Erfolg sein, wenn — wie in vorliegen-
dem Falle — die Zahl der Drähte so oft mit
der Gruppirung zu wechseln gestattet, dafs zwei
bestimmte Drähte nur auf solche Länge in
nächstem Abstände zu einander laufen, bei
welcher noch keine gegenseitige Verständigung
erzielt wird.
An einer zweiten Linie (nach dem Nachbar-
orte Cöpenick, 16 km vom Mittelpunkte Berlins)
mit 1 1 Leitungen ist in letzter Zeit das gleiche
Mittel zur Verhütung der Induktionsstörungen
mit vollem Erfolg angewendet worden.
Die Telegraphen im ägyptischen Kriege.
In der Society of telegraph engineers and of
electricians hat am 23. November v. J. der
englische Oberstlieutenant C. E. Webber einen
Vortrag über die Thätigkeit der Telegraphen
während der Operationen der englischen Truppen
in Aegypten gehalten, dem wir nachstehende
Einzelheiten entnehmen, die vielleicht auch für
Nichtmilitars von Interesse sind.
In Aegypten bestehen drei unter verschiedener
Verwaltung stehende Telegraphenlinien, die, wie
es scheint, nicht immer in freundschaftlichem
Verkehre zu einander stehen.
1. Die ägyptischen Staatstelegraphenlinien.
2. Die Linie der englischen Eastern Telegraph
Company.
3. Die Linie der Suezkanal-Gcscllschaft.
Die ägyptischen Linien haben ein gemischtes
Personal, welches aus Europäern und Ein-
geborenen zusammengesetzt ist, von welchem
die ersteren zum Bau und zur Instandhaltung
der Linien, die letzteren aber ausschliefslich als
Telegraphisten und gewöhnliche Arbeiter ver-
wendet werden, da ihnen jede weiteren tech-
nischen Kenntnisse fehlen. Aufserdem sollen
von diesen Telegraphisten kaum 30 % im
Stande sein, in einer anderen als ihrer Mutter-
sprache zu korrespondiren.
Die Linien, welche sich fast ausnahmslos auf
die Bahnlinien beschränken, sind mit Eisendraht
No. 8 und 1 1 (4,3 und 3,» mm) versehen und mit
gut arbeitenden Morse -Schreibapparaten aus-
gerüstet. Die Batterien bestehen aus Minotto-
Elementen, von welchen nach der Instruktion
1 2 bis 18 für 161 km No. 8 gerechnet werden.
Die Linie der Eastern Telegraph Company,
welche bei Ausbruch des Krieges nur drei
Hauptstationen in Alexandria, Kairo und Suez
hatte, folgt von Alexandrien der Bahn Uber Da-
manhm, Tantafi, Benha und zweigt sich von
hier aus einmal nach Kairo und andererseits
über Zagazig, Nefisheh nach Suez. Diese Linie
hat zwei Drähte an eisernen Stangen, welchen
letzteren man indessen den Vorwurf macht,
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33°
Abhandlungen.
Elektrotechn. ZEiTSCHttrrr
AUGUST i8Bj.
dafs sie während der nassen Jahreszeit und hei
der starken Thaubildung in diesem Klima zu
wenig isoliren. Die von einer englischen Ge-
sellschaft gebaute und verwaltete Linie erfreute
sich bei den Eingeborenen keiner besonderen
Sympathien und wurde deshalb auch während
der kriegerischen Operationen mehr zerstört
als die anderen.
Die dritte Linie endlich, welche längs des
Kanals von Port Said nach Suez führte, stand
mehr unter französischem Kinrlufs und war bei
Beginn des Krieges dem englischen Heere nicht
besonders günstig gesinnt, ein Verhältnifs, das
sich indessen später gebessert zu haben scheint.
Die Verbindung mit dem Mutterlandc war
den Engländern durch mehrere in Alexandria
mündende Kabelleitungen gesichert, welche man
durch eine weitere Kabelverbindung mit Port
Said vervollständigte.
Ueber Kantara hatte der ägyptische Staats*
telcgraph durch Syrien die Verbindung mit
Konstantinopel, von welcher Seite aus man eine
Unterstützung oder wenigstens Ermuthigung der
Aufständischen befürchten zu müssen glaubte.
Diese Befürchtung war auch wohl der Grund
zu einer Mafsnahme der Heeresverwaltung, wel-
cher drei verdienstvolle Männer der Wissenschaft
zum Opfer fielen — Professor Palm er, Kapitän
Gill und der Marinelieutenant Charrington,
welche von den Eingeborenen am 8. August
1882 bei Moses Well getödtet wurden.
Oberstlieutcnant Webber spricht seinen
Zweifel darüber aus, dafs die drei Genannten
einen offiziellen Auftrag gehabt hätten und be-
streitet den vorher angeführten Grund zur Zer-
störung der syrischen Tclegraphenlinie. Dennoch
ist die Thatsache selbst durch eine öffentliche
Erklärung des Lord-Admirals in der Versamm-
lung der Royal Geographical Society vom 13. No-
vember 1882 vollkommen bestätigt worden.
Lord Northbrook äufsertc sich darüber wie
folgt: >Arabi hatte seine Informationen durch
den Telegraphen erhalten, der, von Konstanti-
nopel kommend, den Suezkanal bei Kantara
passirt und dann nach Kairo führt. Es war
deshalb von Wichtigkeit, diese Verbindungen zu
durchschneiden, um Arabi die Möglichkeit zu
nehmen, auf diesem Wege Nachrichten über
unsere Bewegungen zu erhalten. Admiral
Noskins beauftragte Kapitän Gill hiermit und
dieser traf in Suez mit Palm er und Char-
rington zusammen, welche sich seiner Mission
anschlössen. Die beiden letzteren hatten hierbei
gleichzeitig die Absicht, nach Nakhi zu gehen
und dort Kameele anzukaufen. Unzweifelhaft
war diese Expedition für drei einzelne Männer
ein sehr gefahrvolles Unternehmen , und hätte
diese Aufgabe unseres Erachtens vielmehr einer
kleineren Kavallericabtheilung zufallen müssen,
wie das bei unserer Armee und neuerdings
auch in der nissischen vorgesehen ist.
Die erste Aufgabe des Kriegstelegraphen war
I es nun, eine sichere Verbindung zwischen Eng-
• land und dem Kriegsschauplatze, sowie über
; Suez nach Indien zu erhalten, und hierzu war,
nach Besitznahme von Alexandria und die Ver-
legung der Operationen an den Kanal, eine
Kabelverbindung zwischen Alexandria und Port
Said erforderlich. Anfangs beliefs man die
Kabelstation von Port Said auf einem 4 Meilen
vom Ufer verankerten Schiff und führte sie erst
am 25. August auf das feste Land über.
Hiermit war die Zuverlässigkeit der Ver-
: bindung noch keineswegs gesichert, da man
1 weder der ägyptischen Telegraphen -Verwaltung
noch der Suezkanal- Gesellschaft vollkommen
trauen und die Linien der Eastern Telegraph
Company erst von Nefiche benutzt werden
konnten. Aus diesem Grunde und weil die
Telegraphenlinien von den Arabern häufig zer-
stört wurden, war eine militärische Bewachung
der von Port Said nach Suez führenden Linien
dringend geboten, die von Matrosen der engli-
schen Marine bei den ungünstigen klimatischen
Verhältnissen mit vieler Umsicht ausgeführt
wurde. Die Herstellung der vielen zerstörten
Strecken dauerte dann noch bis Anfangs Sep-
tember, da eine Verzögerung dadurch herbei-
geführt worden war, dafs man die Verbindungen
der einzelnen Leitungen nicht richtig ausgeführt
hatte.
Mit dem Eintreffen der Armee in Ismailia
wurden die vorhandenen Linien für militärische
Zwecke in Anspruch genommen und mit Leuten
des englischen Telegraphenkorps, dessen Chef
Oberstlieutenant Webber war, besetzt. Leichte
Feldlinien scheinen nur wenig eingebaut worden
zu sein, da zwischen Ismailia und Kassassin
drei permanente Linien vorhanden waren Der
Dienst der Feldtelegraphentruppe wurde, wie
es scheint, hinlänglich durch die Wiederher-
stellung der zerstörten Leitungen, sowie der in
argem Zustande vorgefundenen verlassenen
Stationen in Anspruch genommen, von deren
Zustand Webber Wunderdinge zu erzählen im
Stande ist. Wo es der Dienst erforderte, wur-
I den in die vorhandenen Linien Feldstationen
(temporary slations) eingeschaltet.
Von den vorhandenen Leitungen sollte eine
für Eisenbahnzwecke, eine für den gewöhnlichen
Verkehr und die dritte ausschliefslieh für den
kommandirenden General frei gehalten werden.
Dieser Bestimmung wurde in der Praxis aber
durchaus nicht nachgekommen, da man die
Leitungen benutzte, wie sie eben frei waren.
Unter diesen Umständen kam es vor, dafs die
Bahndepeschen derartig verzögert wurden, dafs
die Zugabmcldungen auf der nächsten Station
erst eintrafen , nachdem der Zug schon ein-
gelaufen war, und es ist zu verwundern, dafs
nicht mehr Eiscnbahnunfalle vorgekommen sind.
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ROTECHN. ZKITSCHKIFT.
AUGUST i884.
Siemens, Ueber die Oekonomie des Gi.ühijchtes.
33«
Ganz unbegreiflich ist ferner der Umstand,
dafs von den Engländern noch die ganz ver-
alteten Nadeltelegraphen, die man bei uns kaum
noch dem Namen nach kennt, benutzt wurden,
welche, wie Webber hervorhebt, durch man-
cherlei Reparaturen in der traurigsten Ver-
fassung waren. Unseres Erachtens hätte die
Heeresverwaltung so reichlich mit Mörse-Appa-
raten ausgerüstet sein müssen, dafs die dort
noch vorhandenen Nadeltelegraphen der Bahn-
stationen — die ägyptischen Staatstelegraphen
waren mit Mörse-Apparaten versehen — hätten
ausgewechselt werden können.
Ueber die leichten Feldlcitungcn der engli-
schen Armee, die den unserigen fast gleich sind,
wird Klage geführt, dafs die nur wenig be-
festigten leichten Stangen häufig von Thieren
umgerissen worden seien, ein Uebclstand, der
schon mehrfach zur Sprache gebracht worden
ist und wiederum für die ausgedehntere Ver-
wendung leichter Kabel spricht, die, wo es j
irgend geht, leicht eingegraben werden.
Besonders lobend erwähnt Webber die
leichten amerikanischen Klopfer, die, mitgeführt,
eine sehr zweckentsprechende Verwendung fan-
den. Wenn diese Apparate auch ein geübtes
Personal beanspruchen, so haben sie doch
gerade für Feldzwecke eine grofse Bedeutung,
da ihre kompendiöse Form ihre stete Mitführung
in der Rocktasche möglich macht und ein
schnelles Einschalten in die feindlichen Linien
zum Abhören der Depeschen zuläfst.
An dem Abend vor der Katastrophe von Tel-
cl-Kebir waren die beiderseitigen Hauptquartiere
mit Telegraphenstationen versehen. A r a b i
Pascha stand mit Kairo durch zwei Drähte, die
von der Telegraphenstation in Tel-el-Kebir bis
in sein Quartier weitergeführt worden waren,
in Verbindung. Das englische Oberkommando
war aber, wie schon vorher erwähnt, durch drei
Leitungen über Ismailia mit den übrigen Theilen
des Expeditionskorps und dem Muttcrlandc ver-
bunden. Die Verbindungen mit den äufsersten
Flügeln der Operationsarmee waren rechtzeitig
durch die Telegraphentruppcn ausgeführt worden.
Nach der glücklich gewonnenen Schlacht
wurden die Verbindungen der kurzen Strecke
zwischen Kassassin und Tel-el-Kebir durch das
Fcldtelcgraphenkorps hergestellt und später die
Linie bis Kairo wieder betriebsfähig eingerichtet.
Der Vortragende geht häufig auf detaillirte
Schilderungen der von ihm durchlebten Zeit,
der Gcfährnisse, Belästigungen durch das Klima
u. s. w. ein, die wir an dieser Stelle nicht
wiedergeben können. Verschiedene Bemerkun-
gen über die Materialien der Feldtelegraphen-
Abtheilung haben wiederum ein so spezifisch
militärisches Interesse, dafs eine ausführliche
Besprechung hier nicht gerechtfertigt erscheint.
Dennoch ist dieser wenig ausgedehnte Feld-
zug immerhin für die englische Feldtelegraphen-
Organisation von so grofser Bedeutung gewesen,
dafs man eine Reorganisation der bestehenden
Einrichtungen beschlossen hat, die voraussicht-
lich in kürzester Zeit ins Leben treten wird
und deren Besprechung dann vielleicht von
weitcrem Interesse sein dürfte.
Btz.
Ueber die Oekonomie des Glühlichtes von
Siemens & Halske.
Die Frage der Oekonomie des Glühlichtes ist
eine doppelte, und es handelt sich dabei um
zwei Dinge: Kosten der Anlage und Kosten
des Betriebes. In einem gewissen Sinne fallen
allerdings beide Fragen zusammen, denn, wenn
z.B. eine gewisse Anzahl Lampen von 1 6 Normal-
kerzen mit einem verhältnifsmäfsig geringen
Aufwände von Kraft betrieben werden kann, so
ist dadurch auch eine entsprechende Reduktion
der Maschinenanlage ermöglicht. Sehr ins Ge-
wicht fällt aber aufserdem der Kostenpunkt der
Leitung, und die Differenzen in dieser Hinsicht
sind bei den verschiedenen GUlhlichtsystemen
beträchtlich. In beiden Beziehungen hat das
Glühlicht von Siemens & Halske in letzterer
Zeit erhebliche Fortschritte gemacht, über die
ich hier kurz berichten will.
Ich gebe zunächst eine Tabelle, welche eine
vergleichende Uebersicht giebt Uber die in Be-
tracht kommenden Gröfsen bei den neuen
Siemens & Halske'schen Lampen im Gegensatze
zu ihren früheren und der Edison- A -Lampe.
Neue
Frühere
V
* B
!>. & H. Lampen
S. & H. Lampen
3 B
* n
•
II
IV
VI
IV
VI
Normal-
kerzen . .
12
16
12
16
16
Volt. . . .
IOO
IOO
IOO
102,1
IOI.«
IOI,-
100,4
Ampere . .
O.ll-
0,,r
o,-:
■ ."5
0,-1
Ohm(heifs)
244
182
125
204
141
88
141
Voll -Am-
pere . . .
5S
So
5M
Ii«"',»
7i. s
Normal-
kerzen für
die elcktr.
I'ferilest. .
2IO
206
221
If,5
•57
152
159
Du
Tabelle , welche
unterste Reihe dieser
die Anzahl der Normalkerzen angiebt, die von
einer elektrischen Pferdestärke mittels der ver-
schiedenen Lampen geliefert werden, zeigt die
Ucberlegenheit der neuen Siemens & Halske'-
schen Lampen in der ökonomischen Ausnutzung
der Kraft für die Lichterzeugung. Wie ich in
dem Märzhefte .der Elektrotechnischen Zeit-
schrift 1883 auseinandergesetzt habe, kann eine
verbesserte Oekonomie einmal durch Erhöhung
•»*•
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332
A B HANDLUNGEN .
F.t.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
AUGUST 1683.
der Temperatur, dann durch günstigere Wahl
der Substanz der Oberfläche erzielt werden; es
ist aber bei den Veränderungen in dieser Hin-
sicht zu beachten, dafs die Dauerhaftigkeit der
Lampen durch dieselben nicht beeinträchtigt
werden darf. Die verbesserten Resultate der
neuen S. & H. Lampen sind lediglich durch
eine andere Wahl des Kohlenmaterials und der
Behandlungsweise desselben erreicht worden.
Wenn auch nur sehr schwer der exakte
Nachweis zu führen ist, dafs die Temperatur
des Kohlenfadens der neuen Lampen nicht
höher ist als bei den alten und der Edison-
A- Lampe, so kann man sich doch leicht in
ziemlich zuverlässiger Weise durch Vergleiche
der Farbe und des Glanzes der Fäden davon
überzeugen; denn die Farbe ist ein sehr em-
pfindliches Anzeichen für Differenzen in der
Temperatur. Aus der Tabelle ergiebt sich,
dafs man mittels der neuen Ed ison-A- Lampe
fast 160 Normalkerzen für die elektrische Pferde-
stärke . erhält. Schon die Veränderung dieses
Nutzeffektes um wenige Kerzen macht sich so-
gleich dem Auge bemerklich. Die Edison-
A- Lampe und die S. & H. Lampen No. II,
IV und VI sind für dieselbe Spannung für
100 Volt eingerichtet, so dafs man sie in dem-
selben Kreise gleichzeitig zu brennen vermag.
Die Farbe dieser verschiedenen Lampen er-
scheint dabei durchaus identisch, so dafs beträcht-
liche Temperaturdifferenzen für ausgeschlossen
gelten müssen und kleinere höchstens zum Nach-
theile der Edison- und der alten S. & H. Lampen
vorhanden sein können. Denn, gleiche Farbe
vorausgesetzt, sollte man annehmen können,
dafs die Temperatur der S. & H. Lampen in
Folge ihrer Oekonomie von etwa 210 Normal-
kerzen für die elektrische Pferdestärke eine ge-
ringere als die der Edison- Lampe ist, weil
diese höhere Oekonomie ein Beweis dafür yst,
dafs bei der S. & H. Lampe die Strahlung aus
verhältnifsmäfsig mehr Strahlen kleinerer als
gröfserer Wellenlänge besteht, was einen weifseren
Ton des Lichtes zur Folge hat. Die Edison-
A-Lampe zeigt eine Oekonomie von 200 Normal-
kerzen für die elektrische Pferdestärke, wenn
man eine Spannung von etwa 114 Volt an-
wendet, wobei sich eine Lichtstärke von
25 Normalkerzen ergiebt. Der Kohlenfaden
erscheint dann gegenüber den Fäden bei den
neuen S. & H. Lampen, wenn sie normal
brennen, blendend weifs und macht einen ent-
schieden überhitzten Eindruck. Es ergiebt sich
also das Resultat, dafs die neuen S. & H. Lampen
bei gleicher Erhitzung eine bedeutend höhere
Oekonomie zeigen als ihre früheren und die
A-Lampe von Edison. Aus der Tabelle ist zu
ersehen, dafs das Plus an Licht, welches man
für dieselbe aufgewandte Kraft mit der neuen
S. & H. Lampe gegenüber ihrem früheren
Zustand erreicht, etwa 30 % ist. Es ist
zu bemerken , dafs man andere Prozente
herausrechnet, je nachdem man die 11 -Lampen
oder die IV-Lampen oder die VI-Lampen ver-
gleicht. Die Ursache liegt darin, dafs nament-
lich bei den alten Lampen die Oekonomien der
einzelnen Sorten nicht genau übereinstimmen,
wie es der Fall sein müfste, wenn die Tempe-
raturen dieselben wären. Es waren aber aus
den Vorräthen je 10 Lampen von jeder Type
beliebig herausgenommen, und die in der Ta-
belle angegebenen Zahlen sind die Mittel aus
den Messungen dieser Lampen. Dafs die neue
VI- Lampe die verhältnifsmäfsig höhere Oeko-
nomie von 221 Normalkerzen für die elektrische
Pferdestärke zeigt, ist indessen kein Zufall. Diese
Type hat einen wesentlich höheren Querschnitt
als No. II und IV und verträgt deshalb auch
eine etwas höhere Anspannung.
Der zweite Fortschritt, der mit der neuen
Lampe erreicht ist, ist die Erhöhung des Wider-
standes. Im Allgemeinen steht einer Erhöhung
des Widerstandes nichts im Wege, da man
derselben Kohlenoberfläche ja die verschieden-
sten Formen geben kann.
Damit ist jedoch eine entsprechende Vergröfse-
rung der Spannung verbunden. Mit Hülfe eines
Kohlenmaterials von günstigerer Emissionsfähig-
keit ist man aber im Stande, einen höheren
Widerstand zu erzielen, ohne dafs man die
Spannung zu verändern braucht, was als ein
Vortheil zu betrachten ist, da der Betrieb um
so sicherer und besser, je kleiner die Span-
nung. Die Oekonomie der Leitung hängt
aber nur von dem Widerstande der Lampen,
nicht von der Spannung ab. Vergleichen wir
eine Edison- A-Lampe und eine Siemens &
Halske'sche IV-Lampe, beide zu 16 Normalkerzen
und 100 Volt Spannung. Da die A-Lampe
etwa 30 % mehr Kraft verlangt, so ist in dem
Produkt e . / (da die Spannungsdifferenz e in beiden
Fällen gleich) auch der Strom / um 30 % höher.
Folglich ist umgekehrt der Widerstand der
IV-Lampe um 30 % höher. Dadurch ist eine
verschiedene Form der Oberfläche bedingt.
Die Längen beider Kohlen stimmen annähernd
übercin, während der Querschnitt der Siemens iv
Halske'schen Lampe kleiner ist.
Es folgt daraus , dafs je günstiger die
Emissionsverhältnisse für die Lichterzeugung
liegen, desto kleiner für eine gewisse Span-
nung und Lichtstärke der Querschnitt des
Kohlenfadens wird. Das ist im Allgemeinen
kein Vortheil. Bei den Siemens & Halske'-
schen Lampen ist indessen ein Material zur
Anwendung gekommen, das gerade für dünne
Fäden besonders geeignet ist, und sind die in
Bezug auf Haltbarkeit erzielten Resultate durch-
aus befriedigend.
Was die durch den höheren Widerstand und
die damit zusammenhängende geringere Strom-
stärke bewirkte Ersparnifs an Leitungsmaterial
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El.RKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
AlXiUST i8Sj.
Doi.INAR, Bf.I.EVCHTI'NO DER ElSENBAHNZÜOE MIT GLÜHI.ICIIT.
333
betrifft, so ist hier zwischen geringeren und
gröfseren Längen des Stromkreises zu unter-
scheiden. Der erste Fall kommt in Frage
(allerdings nur äufserst selten), wenn allein die
Rücksicht auf die vorhandene Stromstärke filr
die Wahl des Querschnittes der Leitung mafs
gebend ist. Wie ich im Märzhefte der Elektro-
technischen Zeitschrift 1883 näher ausgeführt,
ist der Durchmesser der Leitung proportional
der Stromstärke zu wählen. Wenn also z. B.
nur der halbe Strom nöthig ist, so reduzirt
sich das Leitungsmatcrial auf den vierten Theil.
Bei der neuen Siemens & Halske'schen Lampe
ist der Strom um etwa 30 % geringer, was
eine Ersparnifs von über 50 °/o an Leitung be-
dingt.
Der zweite Fall liegt vor, wenn der Quer-
schnitt der Leitung aus Widerstandsgründen
gröfser gewählt werden mufs, als mit Rücksicht
auf die Stromstärke nöthig wäre. Durch Vcr-
gröfserung des Widerstandes der Lampenanlage
um 30 %, wie sie bei den neuen S. & H.
Larripen stattfindet, kann der Querschnitt der
Leitung um 30 °/o herabgesetzt werden.
Die neuen Siemens & Halske'schen Lampen
/eigen also eine erheblich verbesserte Oekonomie.
Nicht nur, dafs sich der Kraftverbrauch um
etwa 30 % geringer stellt, es findet auch eine
beträchtliche Verminderung der Anlagekosten
statt- Wilhelm Siemens.
Ueber die Beleuchtung der Eisenbahnzüge mit
Glühlicht.
Von Dr. S. Dounar.
Herr de Calo in Wien unterwarf sich der
schweren Aufgabe, einen Eisenbahnzug auf der
StTecke Wien -Triest (Fahrzeit 14 Stunden 54 Mi-
nuten) mit Glühlicht zu beleuchten. Wenn man
bedenkt, dafs der hierzu bestimmte Eilzug auf
horizontalen Strecken eine Geschwindigkeit von
60 km in der Stunde erreicht, während die
mittlere Geschwindigkeit zwischen den Stationen
Gloggnitz — Mürzzuschlag wegen der grofsen
Steigung über den Semmering nur 28,7 km be-
trägt, und dafs diese minimale Geschwindigkeit
1 Stunde 40 Minuten andauert, wird man leicht
ersehen, dafs grofse Schwierigkeiten überwunden
werden müssen, um die Intensität der Glüh-
lichter fortwährend konstant erhalten zu können.
Ich will im Nachfolgenden den Vorgang, der
hierbei beobachtet wurde, angeben, vorzüglich
aber die Theorie besprechen, welche über
manche Erscheinungen Aufschlufs gicht.
Das Prinzip der erwähnten Beleuchtung be-
ruht darauf, dafs eine dynamoelcktrischc Ma-
schine den Zug beleuchten soll; den Antrieb
erhält dieselbe von der Axe eines Wagens
mittels Riemenübersetzung. In der Zeit der
vtodten Touren«, sowie beim Stillstande des
Zuges erhalten die Lampen den nöthigen Strom
aus den von Herrn de Calo konstruirten und
präparirten Akkumulatoren. Diese letzteren
sollen also Strom abgeben, wenn der Zug
steht, die Ladung hat der Zug während der
glatten Fahrt selbst zu besorgen. Es wird
mithin die Fahrt mit geladenen Akkumu-
latoren angetreten; wahrend der Fahrt werden
dieselben sowohl geladen als entladen, und
müssen schliesslich wieder vollständig geladen
ankommen, um so für die nächste Fahrt vor-
bereitet zu sein.
Es ist bekannt, dafs eine dynamoelektrische
Maschine, die nach dem reinen selbsterregenden
Prinzipe gebaut ist, in Verbindung mit Akkumu-
latoren immer der Gefahr ausgesetzt ist, um-
polarisirt zu werden. Um dem sicher vor-
zubeugen, nahm man zu den erwähnten Ver-
suchen eine Maschine mit zwei ganz von
einander getrennten Stromkreisen, so dafs sie
eine vollständige Doppelmaschine vorstellt. Der
Gramme'sche Ring hat nämlich zwei Systeme
von Drahtwindungen. Das System der dicken
Windungen gehört zum Hauptkreise, während
jenes der dünnen Drähte mit den Wickelungen
der Elektromagnete einen Stromkreis für sich
bildet. An jeder Seite der Maschine befindet
sich ein Kollektor mit je zwei Kupferbürsten.
Auf diese Weise ist es nicht möglich, dafs die
Maschine durch den Strom aus den Akkumula-
toren ihre Magnetpole umändern könnte.
Die elektromotorische Kraft der Maschine ist
über 600 Touren hinaus, wo der Elektromagne-
tismus sein Maximum erreicht hat, beinahe direkt
der Tourenzahl proportional.
Bezeichnet v die Tourenzahl und 2T, die
elektromotorische Kraft der Maschine, ferner p
die Klemmenspannung an den Enden der
Elektromagnetwindungen , deren Widerstand
4,^, Ohm beträgt, so kann man für jedes v den
Strom berechnen, der die Magnetisirung des
weichen Eisens besorgt.
V
in Volt.
P
in Volt.
Magnctisirungs-
Mrömc
in Ampere.
500
55
42,,
8,6
600
66
50
IO,i
700
77
58
I 1,8
800
84
65
»3.'
900
92
74
15.«
925
94
75
15.3
A. Itctrachtcn wir zuerst unsere Beleuchtung
für den Fall der Ruhe. Es sind neben einander
geschaltete Swan-I^impen kleinerer Sorte zu
8 Normalkerzen in Verwendung gebracht wor-
den. Eine Lampe der genannten Sorte hat im
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•534
Abhandlungen.
Elkktrotkckn. Zutsch* rrr.
AUGUST .883.
warmen Zustande durchschnittlich einen Wider-
stand von 26,7 Ohm, braucht für die normale
Leuchtkraft einen Strom von 1,1 Ampere und
eine Potenzialdirfcrenz von 32 Volt. Für alle
32 Lampen brauchen wir mithin 38,4 Ampere
bei einem Widerstande von 0,834 Ohm, was
einer mechanischen Arbeit von 38,4 • 3 2 • 0,00136
= 1,68 Pferdestarken entspricht.
Die Akkumulatoren von de Calo bestehen
aus 8 mit Mennige belegten Bleischwammplatten
(der Blcischwamm wird auf metallurgischem
Wege erzeugt). Ein Akkumulator hat einen
inneren Widerstand von 0,0a Ohm und eine
elektromotorische Kraft von 2 Volt in gut ge-
ladenem Zustande.
Es entsteht die Frage, wie viele Akkumula-
toren sind für die ganze Zugbeleuchtung er-
forderlich?
Wenn dieselben nicht zu sehr in Anspruch
genommen werden, so genügen .v Akkumulatoren,
Bei längerer Inanspruchnahme der Batterie
erschöpfen sich aber die Akkumulatoren zu
rasch, wenn man nur eine hinter einander ge-
schaltete Reihe von Elementen wählt. Es em-
pfiehlt sich daher, für diesen Fall eine Kom-
bination von zwei parallel geschalteten Reihen
zu X Akkumulatoren zu nehmen. Dann ist
deren Zahl nach der Formel
/= *-
10 . x
+ \V
zu berechnen, mithin:
38,4 =
2 x
0,oa X
+ 0,834
woraus sich
.v
19,8 berechnet, so dafs man
zur normalen Beleuchtung des Zuges zwei par-
allele Serien zu 20 hinter einander geschalteten
Akkumulatoren benöthigt.
Fig. 1.
hb
r
o Ii o Ii 0 Ii öli g 1
m n r w m n 1 -
EQÜCBlEOD
alle hinter einander geschaltet. Wir haben dann
einen Strom
. *•*
J ' w x + W '
wobei E die elektromorische Kraft eines Akku-
mulators, w dessen inneren Widerstand, W den
gesammten äufseren Widerstand bedeutet.
In unserem Falle ist:
J= 38,4 Ampere,
E = 2 Volt,
iv — 0,0a Ohm,
W— 0,834 Ohm,
so dafs die obige Formel Ubergeht in
3 *
38.4 = 1 <
O.oa -V + 0,834
woraus .r = 25,99, d.i. x — 26 folgt.
Zur Beleuchtung des Zuges mit 32 Lampen
genügen mithin 26 hinter einander geschaltete
Akkumulatoren obigen Systemes.
B. Wie wird die Schaltung vorzunehmen sein,
damit die dynamoelektrische Maschine im Ver-
eine mit den Akkumulatoren den Lampen bei
verschiedenen Zuggeschwindigkeiten eine kon-
stante Potenzialdinerenz und mithin einen kon-
stanten Strom liefert:
Wie aus der obenstehenden Skizze, Fig. 1,
ersichtlich ist, ladet die dynamoclcktrische Ma-
schine M die beiden Serien von Akkumulatoren .'/,
sobald man den Stöpsel bei S herauszieht; in
diesem Falle sind die Lampen B gänzlich aus-
geschaltet.
Es ist in dieser Skizze ein wichtiger Bestand-
theil nicht ersichtlich, nämlich der Regulator.
Seine Funktionen bestehen im Folgenden:
Das eine Ende der Armaturaxe hat ein Zahn-
rad, dessen Zähne wieder in eine gezahnte
Scheibe eingreifen, welch letztere mit einem
gewöhnlichen Zentrifugal - Regulator fest ver-
bunden ist. Befindet sich die Maschine in
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El EKTROTECH.V. ZEITSCHRIFT.
AUGUST i8Bj.
Doi.inar, Beleuchtung der Eisenrahnzuge mit Gluhlk h t.
335
Ruhe oder hat sie noch eine zu geringe Ge-
schwindigkeit, so ist der Stromkreis der Dynamo-
maschine vollständig unterbrochen, damit sich
die Akkumulatoren ja sicher nur in die Lampen
und nicht auch gleichzeitig in die Maschine ent-
laden können. Sobald aber die gehörige Touren-
zahl der Maschine eintritt, schliefst der Zcntri-
fugal-Regulator den Hauptkreis der Maschine,
und es erfolgt dann eine gleichzeitige Wirkung
der Maschine und der Akkumulatoren. Neben
dem Einschalten der Maschine besorgt aber der
Regulator auch die Ausschaltung einer Anzahl
von Akkumulatoren aus den Lampen, damit
diese gleichmäfsig brennen. Die Zahl der aus-
geschalteten Akkumulatoren wächst mit der
Tourenzahl der Maschine.
Um diese Anordnung theoretisch zu be-
gründen1), fassen wir noch einmal die Skizze
schärfer ins Auge und bezeichnen wir den
Widerstand der 32 Lampen mit w, den inneren
Fig. 2.
5
3/
i, P
- \t
]Lampen
Widerstand der Dynamomaschine (dicke Draht-
windungen der Armatur) mit deren elektro-
motorische Kraft mit E, , den Gesammtwider-
stand der zwei Serien Akkumulatoren mit 7i>t,
die elektromotorische Kraft mit endlich
den durch die Lampen rliefsenden Strom mit /',
den durch die Maschine mit /', und jenen durch
die Akkumulatoren mit /, ; dann ist im Punkt a,
Fig. 2, nach dem Kirchhoff 'sehen Satze:
1) i — /, —i-t— o;
femer haben wir drei Stromkreise in dieser
Schaltung, und zwar:
1. M (Lampen) Mt
2. P (Lampen) P' P,
3. AfaPP'Af.
Die Stromkreise können übersichtlicher auch
so verzeichnet werden:
Per erste Stromkreis giebt wieder nach dem
Kirchhoff'schcn Satze die Gleichung:
2) /', »', + iw -- Ex,
1, Bd. 54.
der zweite und dritte Stromkreis geben ähnlich:
3) h «'j +/«' —
4) h w'i — h «'> — E\ — E,,
was auch die unmittelbare mathematische Folge
aus den Gleichungen 2) und 3) ist.
Die Gleichungen 1), 2) und 3) genügen zur
Bestimmung der drei Gröfsen /, /',, /,.
Man erhält:
^ . _ Ej «», -f E, tt'j
II)
III)
W -j- W TV, + Wx 7t>,
Ei (w + wt) — E, ic
/( —
W + W Ii', -f" «'i «'»
E-. (70 + 7(>, ) — -Et 7C>
7C -f 71' 70^ -}- 7i'x 7i'a
Wenden wir diese Formeln auf unseren Be-
leuchtungsversuch an, so haben wir :
7t> ~ 0,854 Ohm,
7i; -— 0,a8
7i't O,»o
E, — 40 Volt bei Einschaltung sämmtlichcr
Akkumulatoren,
/' = 38,4 Ampere, der Strom, den die 32 Lam-
pen verbrauchen.
Ei wird aus der Tourenzahl der Maschine zu
bestimmen sein.
Der Nenner ist bei allen drei Gleichungen
, derselbe, und zwar beträgt er in unserem Falle
.'V- 0.4S*.
Fragen wir uns, bei welcher Tourenzahl darf
die Dynamomaschine in die Akkumulatoren ein-
geschaltet werden, damit sich dieselben nicht
auch in die Maschine entladen:
Es mufs offenbar /', — o werden ; ändert aber
bei der Einschaltung der Maschine in die Akku-
mulatoren /', sein Vorzeichen, so entladen sich
die letzteren zum Theil in die Maschine.
Wenn /', — o ist, haben wir
r, E, 7i' ,
Et Tzr.32 Volt.
7«'' + 7i<i
Bei dieser elektromotorischen Kraft arbeitet
die Maschine noch gar nicht, daher mufs der
Regulator so gestellt werden, dafs er den Strom-
kreis der Maschine erst bei einer Geschwindig-
keit schliefst, bei welcher E, gröfser als
32 Volt ist.
Eine weitere Frage ist die: Bis zu welchem
Momente müssen sich die Akkumulatoren in die
Lampen noch entladen, d. h. wann wird die Be-
leuchtung lediglich durch die Maschine besorgt?
Wenn /, - o wird, geht durch die Akkumu-
latoren kein Strom. Wird a, negativ, dann
werden dieselben von der Maschine geladen.
Für /, o hat 53 Volt, was einer Touren-
zahl von ungefähr 500 entspricht.
Die Lampen haben in diesem Moment einen
Strom von /' 47,8 Ampere, während blos
38,4 Ampere benöthigt werden. Damit die
Kohlen nicht zu rasch verbrennen, mufs man
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336
Abhandlungen.
Kl .KKTROTF.Cl IN. ZEITSCHRIFT.
At'C.t'ST 1M3.
daher einige Akkumulatoren ausschalten. Wie
viele?
Hei einer elektromotorischen Kraft der Dy-
namomaschine E, — 53 Volt, bei deren innerem
Widerstande von o,*« Ohm und bei einem
Strome von 47,8 Ampere beträgt die Klemmen-
spannung der Maschine oder auch die Potenzial-
differenz an den Lampen 39,6 Volt, während
32 Volt geniigen. Diese Spannungsdifferenz von
39,6 Volt vertheilt sich auf sämmtliche 20 Paare
von Akkumulatoren derart, dafs auf jedes Paar
i,98 Volt entfallen. Verschiebt man den Draht-
bugel bei P* bis auf das vierte Akkumulatoren-
paar, dann wird an den Lampen die Spannungs-
differenz um 4 X «.9B-- 7,9* Volt sinken und
mithin nahezu 32 Volt betragen.
Dieselben Rechnungen lassen sich sehr leicht
auch weiter durchführen, und man kann auf
diese Weise immer die Anzahl der Akkumula-
torenpaare genau finden, die bei verschiedenen
Fahrgeschwindigkeiten auszuschalten sind, damit
die Glühlampen fortwährend gleichmäfsig brennen.
Danach ist dann auch der Zentrifugal-Rcgulator
einzurichten, was keinen Schwierigkeiten unter-
liegt.
Ks darf in der Praxis nicht aufser Acht ge-
lassen werden, dafs die elektromotorische Kraft
eines jeden Akkumulators während des Ladens
gröfser ist, als während des Entladens. In
den bisherigen Betrachtungen wurden 2 Volt
als Grundlage angenommen, was durchschnitt-
lich der elektromotorischen Kraft eines gut ge-
ladenen Akkumulators zu Beginn der Entladung
gleichkommt. Um sicher zu gehen, mufs man
den Regulator so einrichten, dafs er den Strom-
kreis der Dynamomaschine erst bei einer Ge-
schwindigkeit schliefst, die ungefähr 1 7 % gröfser
ist, als es die obigen Berechnungen erfordern.
Wir kommen zur Erörterung der Annahme,
dafs nur eine Reihe hinter einander geschalteter
Akkumulatoren verwendet wird.
Wir haben bereits gesehen, dafs in diesem
Kalle 26 Elemente erforderlich sind. Die in
den obigen drei Gleichungen vorkommenden
Gröfsen haben nunmehr folgende Werthe:
7.' — 0,834 Ohm,
ft', — O.jB
-- 0,5 J
E, 52 Volt,
/" 38,4 Ampere.
Der gemeinschaftliche Nenner ist jetzt Ar —
0,6. >.
Wann darf die Maschine ohne Schaden in
die Akkumulatoren eingeschaltet werden?
Ist /', o, so geht kein Strom aus den Akku-
mulatoren in die Maschine. Dann ist:
E, 71'
E\ — 32 Volt.
Wann beginnt die Ladung der Akkumulatoren?
Bei /, — o werden die Akkumulatoren nicht
mehr in Anspruch genommen, und bei noch
gröfscrer Geschwindigkeit der Maschine werden
dieselben geladen.
Es ist für ii -— o
p = m <„_+ »0 = ^ Vo|,
j was einer Tourenzahl von ungefähr 630 ent-
| spricht.
Man ersieht bereits aus diesen zwei Fragen,
dafs die Maschine schon viel früher auch zur
Ladung der Akkumulatoren verwendet wird,
wenn dieselben in zwei Reihen gruppirt sind,
als unter der Annahme einer einzigen Reihe
von hinter einander geschalteten Elementen.
Die Versuche zeigten, daß man einen Eisen-
bahnzug während der glatten Fahrt gut mit
Glühlicht beleuchten kann. Es waren die Licht-
schwankungen bei verschiedenen Geschwindig-
keiten unbedeutend, der Strom, welcher durch
die Lampen ging, beinahe konstant. Leider
konnten bis heute die Schwierigkeiten Uber den
Scmmcring noch nicht überwunden werden. Die
Anforderungen, die hierbei an die Akkumula-
I toren gestellt werden, sind nicht zu unter-
schätzen. Wie bereits erwähnt, brauchen 32
Lampen der bereits erwähnten Sorte eine
mechanische Arbeit von 1 ,6s Pferdestärken oder
126 Kilogrammmeter für die Sekunde. Die Fahrt
von Gloggnitz bis Mürzzuschlag dauert mit dem
Eilzuge 1 Stunde 40 Minuten, d. i. 6000 Se-
I künden. Die Akkumulatoren müssen daher in
| dieser Zeit 126 X 6000 = 756000 Kilogramm-
meter abgeben, daher entfallen auf jeden der
40 Akkumulatoren 18900 Kilogrammmeter, die
bei konstantem Strom und unter konstanter
Klemmenspannung abzugeben sind.
Aus den im 5. Hefte 1883 der Elektrotechni-
schen Zeitschrift veröffentlichten Versuchen, die
Herr W. Hallwachs im physikalischen Institute
der Universität Strafsburg sehr gewissenhaft
durchgeführt hat, ersehen wir aber, dafs er
unter allen Elementen verschiedener Systeme,
die ihm zur Verfügung standen, nur eines ge-
funden hat, welches ihm unter mehreren Ver-
suchen nur einmal 1 8 000 Kilogrammmeter
wiedergab. Dieses Element wurde bei einer
mittleren Stromstärke von 1,7 Ampere entladen.
Wenn man nun in Erwägung zieht, dafs wir
bei den obigen Beleuchtungsversuchen einen
Strom von 38,4 Ampere brauchen, also durch
jedes Element 19,» Ampere fliefsen müssen,
wenn man ferner berücksichtigt, dafs bei sehr
grofsen Stromstärken während der Entladung
die elektromotorische Kraft der Akkumulatoren
in kurzer Zeit beinahe ganz verschwindet, ohne
dafs sich dieselben vollständig entladen, wird
man diese Versuche als noch nicht beendet
und die Akkumulatoren vorläufig für derartige
Elektrotjchs^Zeitschript. Al,(;irsi. IsENBKC'K, UNTERSUCHUNGEN übkr die Induktion V. s. w.
337
praktische Zwecke — wenigstens bei gröfseren
Terrainschwierigkeiten — als nicht sicher genug
betrachten müssen. Während der Fahrt Uber
den Semmering fiel nämlich die Potenzial-
differenz an den Lampen in der Regel bis
unter 14 Volt.
Untersuchungen über die Induktion im Pacinotti-
Gramme'schen Ring. .
Von August Isenbeck.
$ 1. Einleitung.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche ex-
perimentelle Untersuchungen mit den neueren
dynamoelektrischen Maschinen angestellt. Fast
sämmtliche Arbeiten Uber diesen Gegenstand
beschäftigen sich jedoch nur damit, den Total-
strom, den eine solche Maschine liefert, zu
messen und seine Abhängigkeit von der Drehungs-
geschwindigkeit und anderen Umständen zu er-
mitteln.
Ueber die Frage, wie sich der Strom, wel-
cher in einer einzelnen Spule des Pacinotti-
Gramme'schen Ringes bei seiner Rotation ent-
steht, auf die verschiedenen Punkte ihrer Be-
wegung vcrtheilt, ist eine ausführlichere Unter-
suchung bisher nicht angestellt worden.
In den Lehrbüchern der Elektrotechnik wird
das Prinzip der elektrodynamischen Maschinen
mit konstantem Strome gewöhnlich an einem
einfachen Schema demonstrirt, bei dem eine
Spule sich über einen Eisenring bewegt, welcher
zwischen zwei Magnetpolen sich befindet.
Bei den wirklichen Maschinen sind diese
Magnete stets mit mehr oder minder grofsen
Polschuhen versehen. Die Erfahrung hat ge-
zeigt, dafs unter Benutzung letzterer die Wirkung
der Maschine eine erheblich bessere ist, als ohne
dieselben. In neuerer Zeit hat man ferner be-
gonnen, diese Polschuhe bis ins Innere des
Ringes fortzusetzen, so dafs sie diesen wenigstens
theilweise umfassen, und endlich auch versucht,
die Wirksamkeit der Dynamomaschinen dadurch
zu erhöhen, dafs man ins Innere des rotirenden
Ringes noch einen Magnet bringt.
Um eine eingehende Kenntnifs von dem Ein-
flufs und der Wirkung dieser verschiedenen An-
ordnungen zu erhalten, kann es nicht geniigen,
in den verschiedenen Fällen nur den Gesammt-
strom der Maschine zu betrachten; es ist wün-
schenswerth und wichtig, zu wissen, welche
Gröfse der Strom auf den einzelnen Stellen
des rotirenden Ringes bei den verschiedenen
Formen der Maschine hat. Eine Untersuchung
hierüber mufs, wenn die Resultate derselben
direkt technische Bedeutung haben sollten, selbst-
verständlich an Maschinen der verschiedensten
Konstruktionen ausgeführt werden.
Handelt es sich nur darum, die Erscheinun-
gen in allgemeinen Zügen festzustellen, so wird
es genügen , die Versuche an einem einfachen
Maschinenmodell (gewissermafsen einem Schema
der Dynamomaschinen) auszuführen, an welchem
leicht und bequem die verschiedenen Formen
der wirklichen Maschinen annähernd nachgebil-
det werden können.
Ich habe mich darauf beschränkt, nur Ver-
suche nach dem Schema der Gramme'schen
Maschine anzustellen, und habe den Fall der
Siemens'schen dynamoelektrischcn Trommel-
maschine (System von Hefner- Alteneck) nicht
untersucht.
Auf Veranlassung von Herrn I'rof. Dr. Kundt
habe ich mit einem solchen Modell, welches
mir derselbe angab, eine Reihe von Versuchen
angestellt, die, wenn ihnen ein direkter Werth
für die Technik auch nicht zukommt, doch
einen nicht unwichtigen Einblick in die Wirk-
samkeit der Dynamomaschinen bieten.
Das Modell erlaubte, die Induktion auf einer
kreisförmigen Ringbahn zu untersuchen, welche
sich zwischen zwei Magnetpolen befindet; es
konnten sodann an die Pole Polschuhe gesetzt
werden, ferner in den Ring eine Eisenscheibe
gebracht und endlich auch letztere durch einen
Magnet ersetzt werden. Auf der Ringbahn
selbst befand sich entweder ein nicht magne-
tischer Körper oder, wie bei den Dynamo-
maschinen, ein Eisenring.
Ich gebe nun zunächst eine Beschreibung
des von mir benutzten Apparates.
§ 2. Beschreibung des Apparates.
Auf einem starken Bret AA (Fig. 1) ist um
die Axe C ein kleines Bretchen BB drehbar.
Auf diesem Bretchen kann entweder ein Holz-
ring R oder ein diesem geometrisch genau
gleicher Eisenring befestigt werden. Auf dem
Holz- oder Eisenring kann die kleine Induktions-
spule b an jeder beliebigen Stelle festgeklemmt
werden.
Wird das Bretchen BB gedreht, so dreht
sich mit demselben der auf ihm befestigte Ring
und mit diesem auch zugleich die Induktions-
spule.
Aufserhalb des Ringes, genau in der Rich-
tung eines Durchmessers, sind zwei Magnete M
und M' angebracht, an denen nötigenfalls noch
die Polschuhe S, S' angebracht werden können.
Ferner konnte in das Innere des Ringes /i ent-
weder ein Magnet oder eine Eisenscheibe ge-
bracht werden; die Anordnung war indefs so
getroffen, dafs bei der Bewegung des Bret-
chens BB der eingelegte Magnet oder die
Eisenscheibe in Ruhe blieben. Ist nun die
Spule b an einer bestimmten Stelle des mit
einer Kreistheilung') versehenen Holz- oder
-;• l')je Rinjc werden »kt< cingestelll. <UI\ ilic l'uiiUic o
un<l i3ori *ien M.iffnrtpolen ccriitle ^cicrmiUcr^tehen
43
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338
Abhandlungen.
Elektrotkchn. Zkitschkift.
AUGUST 1883.
Eisenringes eingestellt, und wird das Bret-
chen B B mit Ring und Spule um einen kleinen
Winkel gedreht, so entsteht in der Spule ein
Induktionsstrom, der an einem Galvanometer ge-
messen werden kann.
Um die Spule stets um einen gleichen Winkel
zu drehen, befinden sich an dem Bretchen B B
zwei kleine Messingstiftchen /, /'; zu beiden
Seiten derselben sind in das Bret A A messin-
gene Stifte g, g eingeschlagen. Die Spule wurde
Fig. 1.
nun so gedreht, dafs sich die Stifte / zwischen
den Anschlägen g in der einen oder anderen
Richtung bewegten. Indem die Spule nach ein-
ander auf verschiedenen Stellen des Ringes be-
festigt wurde, konnte so unter den verschiede-
nen Bedingungen die Induktion auf der ganzen
Ringbahn untersucht werden.
Bezuglich der Dimensionen und Details mögen
die folgenden Angaben genügen:
Die Magnete M und Af sind 250 mm lange,
15 mm dicke zylindrische, an beiden Enden
zugespitzte Stäbe; sie haben gleiches magneti-
sches Moment und sind mit ungleichnamigen
Polen einander zugekehrt. Der Abstand der
gegenüberstehenden Pole ist 180 mm. Die
spitze Form der Magnete wurde gewählt, um
den Fehler der Abweichung der magnetischen
Axe der Stäbe von ihrer geometrischen Axe
möglichst zu vermeiden , dann auch des-
wegen, weil es bei den Versuchen darauf
ankommt, dafs ein Durchmesser des Ringes
genau in die Verbindungslinie der Pole beider
Magnete eingestellt werden kann, was bei der
gewählten Form der Magnete leicht zu machen
ist. Die Polschuhe S sind aus weichem Eisen
gearbeitet und konnten mittels Messingschrau-
ben befestigt werden. Der Querschnitt der Pol-
schuhe ist der gleiche, wie der des Holz- bezw.
Eisenringes; sie umgeben letzteren in einem
Abstände von 8 mm und lassen bei ao° bezw.
270° ein Stück von 200 frei. In ihrer Mitte
laufen dieselben in ein dickeres zylindrisches
Eisenstück aus, welches eine Einbohrung in
Gestalt der zugespitzten Magnetenden hat und
in welche letztere genau einpassen. Der innere
Durchmesser beider Ringe beträgt 14 mm, der
äufcere 16 mm; ihr Querschnitt ist quadratisch.
Beide Ringe waren auseinandernehmbar, und
es war auf diese Weise möglich, ein und die-
selbe Spule /' auf beiden Ringen zu benutzen.
Bemerken will ich noch, dafs aufser den um
qo° von den Magnetpolen entfernten Anschlag-
stiften g noch zwei Paar ebensolche Anschläge
g' auf dem Bret angebracht waren, welche
um 6o° von den erst erwähnten abstehen und
ebenso weit wie diese von dem Drehpunkte C
sowie unter einander entfernt sind. Das Bret-
chen BB wurde dann so eingelegt, dafs sich
die Stifte /, /' zwischen diesen Anschlägen be-
wegen konnten, wenn die Stellen des Ringes
untersucht werden sollten, welche gegen oo°
von den Magnetpolen entfernt sind.
Die Gröfse der jedesmaligen Drehung der
Induktionsspule folgt aus:
Entfernung der Anschlagstifte g, g 20,5 mm.
Abstand vom Drehpunkt C 166 mm,
9 — 7 5 •
Um die Ströme, welche in der Induktions-
spule t> bei ihrer Bewegung vor den Magnet-
polen entstehen, zu messen, benutzte ich ein
Fdelmann'sches Galvanometer. Die Schwingun-
gen des Magnetes in demselben wurden durch
übergeschobene Kupferhülsen mäfsig gedämpft
und die Schwingungsdauer durch einen Astasi-
rungsmagnet stark vergröfsert.
Es wurde ermittelt:
Dämpfungsverhältnifs K~- 1,048,
Schwingungsdauer T — 8,,'.
Die Ablenkungen wurden durch Spiegel-
ablesung mittels eines Skalenfernrohres beob-
achtet.
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Elekthotechn. Zeitschrift.
AUGUST tUy AUGUST ISENBECK, UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE INDUKTION U. S. W.
339
Galvanometer sowie Fernrohr hatten eine
feste, vor Erschütterungen gesicherte Aufstellung
in einer gegenseitigen Entfernung von 3,tj m.
Der eigentliche Apparat war so aufgestellt, dafs
man gleichzeitig bequem mit der linken Hand
das Holzbretchen mit Ring und Spule bewegen
und durch das Fernrohr beobachten konnte.
Da der zu messende Induktionsstrom selbst in
den günstigsten Fällen nur einen geringen Aus-
schlag im Galvanometer hervorbrachte, so em-
pfahl es sich, bei allen Versuchen die Multipli-
kationsmethode anzuwenden. Es wurde also,
nachdem durch die Bewegung der Spule ein
erster Ausschlag im Galvanometer hervorgebracht
worden war, beim nächsten Durchgange des
Nullpunktes der Skala durch das Fadenkreuz
des Fernrohres die Induktionsspule in entgegen-
gesetzter Richtung bewegt; hierdurch entsteht
ein dem ersten entgegengesetzter Induktions-
strom, wodurch also die Schwingungsamplitude
~f = 5 499 6°o
Innerer Magnet:
r = 314.0 9 = aoc
r, = 270,09, = 300
Durch Division der Werthe von — und —
T T
erhält man:
M
S 3. Anordnung der Versuche.
Die Versuche wurden nun in der Aufeinander-
folge angestellt, wie sie das folgende Schema
angiebt, und zwar wurden für jede bestimmte
Stellung der Induktionsspule zu den Magnet-
polen gleich für die mit a, b und c (a und ß)
bezeichneten Fälle die Beobachtungen hinter ein-
ander ausgeführt.
I. Magnete ohne Polschuhe:
1. mit Holzring, 2. mit Eisenring.
Fig. 2.
vergröfsert wird. In dieser Weise wurde so
lange fortgefahren, bis die Schwingungsampli-
tude konstant war. Es ist unnöthig, aus den
durch Multiplikation erhaltenen Grenzbogen
den ersten Ausschlag zu berechnen, da es uns
hier nur darauf ankommt, das Verhältnifs der
Intensitäten der Induktionsströme zu ermitteln,
welche in den verschiedenen Lagen der Spule
zu den Magnetpolen bei ihrer Bewegung auf-
treten, und die Grenzbogen den ersten Aus-
schlägen proportional sind.
Ich gebe schliefslich noch das Verhältnifs der
magnetischen Momente der zylindrischen Stäbe
zu dem des Magnetes an, der innerhalb des
Holz- oder Eisenringes angebracht werden konnte.
Das Verhältnifs des magnetischen Momentes der
Magnete zur Horizontalkomponente des Erd-
magnetismus wurde durch Ablenkungsversuche
bei verschiedenen Entfernungen in der ersten
Hauptlage bestimmt.
M 1 r'tgy — r, *tg<p,
T ~ 2 ' r* — r,'
zylindrische Magnete:
r— 555,0 <p = 200 AI
r% = 479.5<?i
= 3°°
29 003 000.
II. Magnete mit Polschuhen:
1. mit Holzring, 2. mit Eisenring.
a) ohne Einlage,
b) mit Eisenscheibe,
c) mit innerem Magnete,
o) den Magneten gleichnamige,
ß) den Magneten ungleichnamige Pole
zukehrend.
$ 4. Versuche ohne Polschuhe.
I. Induktionsspule auf dem Holzringe.
Der Holzring wurde so eingestellt, dafs der
Nullpunkt der Gradtheilung dem einen und der
Punkt 1800 dem anderen Magnetpole genau
gegenüberstand, und dafs alsdann die Anschlag-
stifte / sich in der Mitte zwischen den An-
schlägen g bei 900 und 2700 befanden.
Die Tabelle I. giebt das Resultat der Beob-
achtungen. Die erste Vertikalkolumne enthält
die Angabe des Gradtheiles auf dem Holzring,
auf dem die Mitte der Induktionsspule einge-
stellt war; die zweite Hauptkolumne A. giebt
die Ausschläge im Galvanometer in Millimetern,
nachdem dieselben konstant geworden waren,
und zwar für den Fall, dafs sich im Innern des
43*
Googl
34<>
Abhandlungen.
AUCUST igi3.
Ringes keine Einlage befand; die dritte Ko-
lumne B. zeigt den Fall, wo eine Scheibe von
weichem Eisen, die vierte und fünfte Kolumne C.
und D. endlich den, wo der erwähnte Magnet
eingelegt war. Letzterer wurde einmal so an-
gebracht, dafs er dem äufscren Magnete gleich-
namige Pole zuwendete; diese Stellung ist in
der Tabelle mit A', JV bezeichnet oder so, dafs er
dem äufseren Magnet ungleichnamige Pole zu-
kehrte, welche Stellung mit N, S bezeichnet ist.
Es sollen zunächst die Beobachtungen, bei
denen sich innerhalb des Holzringes keine Ein-
lage befindet (Hauptkolumne A.), etwas näher
diskutirt werden. Fig. 2 giebt eine graphische
Darstellung derselben. Die Abszissen geben die
Gradtheile des Holzringes, auf welche die In-
duktionsspule eingestellt war, die Ordinaten die
in diesen Positionen erhaltenen Ausschläge in
Millimetern an. Bei o° zeigt sich ein Maxi-
mum, von dem die Kurve schnell abfällt. (Die
Ordinaten bei o° und 1800 sind wegen Mangels
an Raum weggelassen.) Bei etwa io° geht sie
durch o zu negativen Werthen über, erreicht
bei 20° ein negatives Maximum und nähert sich
dann langsam der Abszissenaxe, die sie bei oo*
erreicht.
Tabelle I.
Holxring ohne Polschuhe.
A.
n.
c.
D.
ohne Einlage
mit Scheibe
Magnete A', Ar
Magnete A', i'
0
90
zro
0
90
«80
1
• 2-0
0
90
180
270
0
90
2-0
—90
— 120
—270 | — 360
—90
— 180
-270
: — 360
—90
— lgo
—»70
— 360
—90
— 180
— 170
-36k>
0
559
—53-
55'''
543
—5i 1
539
565
—548
564
510
-493
50«
5
3'8
-25s
—329
369
299
— »35
-300
3!3
331
—»75
— 344
353
261
— 188
-7»
10
30
— 11
—49
38
»7
— 29
65
-47
—88
70
— 34
25
-15
15
— 59
67
Ii
-56
-77
84
63
— 66
—9
M
1
?
— «45
17b
-14-
20
—80
83
1 7
— 74
-93
9*
89
—85
—43
45
37
—42
— 145
'*3
— 112
*5
-75
84
7*
-68
—82
86
84
— 73
-69
84
68
—64
—74
69
•
30
—61
73
65
— 53
-64
76
66
—74
82
81
-64
— 33
36
11
— 22
35
-46
58
53
—48
-49
63
54
—48
—66
77
68
-59
— 14
30
,6
-.2
40
—40
45
43
— 3»
— 37
50
46
— 2}
— 54
65
59
—43
— 10
«4
I I
-5
45
—34
33
34
— 22
— 3i
37
30
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—49
53
53
-29
1 1
9
1
5°
—»4
*3
28
— '4
—24
22
26
—9
—34
35
38
— 18
>
60
— 18
'7
'7
'ZI
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'5
14
-5
—28
21
22
— 12
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1
70
— 8
8
9
— 5
6
6
—4
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12
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>
1
>
1
>
f
?
>
>
>
f
?
>
>
}
l
90
- 1 -
Dafs die Erscheinungen qualitativ in dieser
Weise verlaufen müssen, zeigt die Berechnung
eines ideellen Falles, dem sich die faktischen
Versuchsbedingungen hinlänglich genau an-
schliefsen.
Wird ein in sich geschlossener linearer Leiter
in einem magnetischen Felde bewegt, so durch-
liefst ihn in positiver Richtung eine Elektrizitäts-
menge, welche proportional ist der Abnahme
von i. m w, wo m eine magnetische Masse und
w der körperliche Winkel ist, unter welchem
die negative Seite des Leiters von dem Orte
derselben gesehen wird und die Summe über
alle magnetische Massen zu erstrecken ist.
Wir denken nun die Spule ersetzt durch eine
einfach gekrümmte Strombahn, die die sehr
kleine Fläche /umschliefst, in einer durch O senk-
recht zur Ebene des Ringes gelegten Ebene O M
und jeden Magnet durch zwei Pole, von denen
wir nur die dem Ringe zunächst gelegenen P
und P' berücksichtigen (Fig. 3).
Bezeichnen wir dann die in positiver Rich-
tung auf der Ebene des Leiters errichtete Nor-
male mit M 7] die magnetischen Massen in
den Polen P und P' mit m und — m und
setzen :
MP r AfP>=-rl,
O M - 1 O P - O P' — /,
£_ P M T — q, /_ P' M T-.--.tp,,
J_OMP - & / O AfP - &, _ AfOP^a,
so ist:
2. m w
cos v
Hierin ist:
r1 — 1 4- /' — 2/ cos a,
COS C» r
9 r^ — stnä- - —
1 + /' + 2 / tos a,
/ sin a
COSl,), —
also :
1 m w
sin>, —
(1 -f-/»" — 2 /cos«)"»'
/ sin a
(i -f- -f- 2 f cos aVi
f I sin a
sin a
(• +/* -f 2 / cos a)
Digitized by Googlq
Elektrotf.chn. Zeitschrift.
aucust igg, August Isenbeck, Untersuchungen üher die Induktion u. s. w. 341
Bei einer sehr kleinen Drehung des Leiters Beobachtungen der Kolumnen B., C. und I). gra-
um O wird folglich ein Integralstrom induzirt phisch dargestellt, wobei die Ordinaten die arith-
proportional mit:
1 // i m w
/« f da.
p cos et
(i ArP* — 2 /»cos aV>
3 p" sin et*
[l -f p1 — 2/(OSCt)S>
p cos a
(1 + /" 4- 2 /cos a)"»
3 /'sin et'
(«"+ /' + */ cos a^»'
»■'ig- 3
0
1- ig- 4-
»ig- 5-
20 40 60 80 0 20 <»0 60 80
Die Werthe dieses Ausdruckes habe ich für metischen Mittel aus der an entsprechenden
verschiedene Abstände der Magnetpole von ein- Stellen der vier Quadranten des Holzringes er-
60 80 0
20 >f0 60 60 0 20 HO 60 80
ander berechnet und in der Fig. 4 für p = 0,7,
0,8 und 0,9, sowie in der Fig. 5 Air p I,t,
1,3 und 1,3 graphisch aufgetragen. Die Aehn-
lichkeit dieser Kurven mit der in Fig. 2 ge-
zeichneten tritt augenfällig zu Tage.
Ebenso wie die Beobachtungen der Ko-
lumne A. (Tab. I) in Fig. 2 sind in Fig. 6 die
haltenen Ausschläge sind. Der Charakter der-
selben ist im Allgemeinen der gleiche. In
jedem Quadranten findet ein Wechsel der Strom-
richtung statt, nur variirt die Form und das
| Gröfsenverhältnifs der Flächenstücke oberhalb
| und unterhalb der Abszissenaxe, welche Strömen
entgegengesetzter Richtung entsprechen.
Digitized by Google
34»
Abhandi.ungkn.
Elektrotkch?*. ZEiTsr H»rrr.
AUGUST ilS].
II. Induktionsspule auf dem Eisenringe.
Die Entfernung der Magnetenden von ein-
ander wurde ungeändert beibehalten, ebenso
die Entfernung des Ablesefernrohres und des
Apparates von dem Galvanometer. Heim Beginn
der Beobachtungen mittels der Multiplikations-
methode zeigte es sich, dafs, wenn die Induk-
tionsspule auf o° eingestellt war, schon sehr
Fig- 7 giebt eine graphische Darstellung der-
selben. Um diese Kurven mit den früheren
(Fig. 6) zu vergleichen, mufs man, wie soeben
erwähnt, sich die Ordinaten verdreifacht denken.
Die Form der Kurven hat mit der der früheren
bei Anwendung des Holzringes einige Aehnlich-
keit; auch hier geben die Kurven bei o° ein
Maximum, schneiden die Abszissenaxe zwischen
bald die Schwingungsbogen so grofs wurden,
dafs sie Uber die Skala hinausgingen. Es wur-
den daher die Rollen des Galvanometers mehr
auseinandergeschoben und die Empfindlichkeit
desselben hierdurch auf ein geeignetes Mafs
hcrabgedrückt. Die unter diesen Verhältnissen
angestellten Beobachtungen müssen mit einem
Faktor multiplicirt werden, um sie auf den Fall,
dafs der Abstand der Galvanometerrollcn der
gleiche wie früher ist, zu reduziren. Dieser Re-
duktionsfaktor wurde zu 3,0 bestimmt. Die
Beobachtungen umfassen nur einen Quadranten.
Die Tabelle II. giebt eine Zusammenstellung der-
selben (die Zahlen sind mit 3,0 zu multipliziren).
Tabelle II.
o° und 90° und erreichen sie bei 90° zuui
zweiten Male von der negativen Seite her.
(Fortsetzung folgt.)
Eisenring ohne Polschuhc.
!.«•
A.
B.
C.
D.
ohne Ein-
mit
Magnete
Magnete
lage.
Scheibe.
N, N.
N.S.
0°
679
625
863
457
10
301
254
493
98
20
80
41
220
-65
30
10
— »0
83
-68
40
— «5
—41
9
-56
50
—24
—41
— 18
—43
60
— «7
— »8
— 21
—30
7°
— 11
— 16
— 10
— 19
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Akku-
mulatoren.
Von H. Aron.
Man kann bei Akkumulatoren vier verschie-
dene Arten des Nutzeffektes unterscheiden:
erstens den Nutzeffekt der Ladung n; es
ist dies das Vcrhältnifs der durch das Element
beim Entladen strömenden Elektrizitätsmenge
zu der beim Laden durch dasselbe strömenden
/ T
pdt und Q=JJdt,
wo J und T, i und / die Stromstarke und die
Dauer bei der Ladung bezw. bei der Entladung
bedeuten. Bezeichnet man mit (_/) und (0
die Mittelwerthe der Stromstärke, so ist auch
q — (/') . / und Q = (/). T; daher können wir
den Nutzeffekt der Ladung leicht aus dem Mittel-
werthe der Stromstärken und der Dauer der
Ladung bezw. Entladung finden.
n~ U)-T
schläge a und b in einem Kupfer- oder Silber-
= — r- • Hierin ist q
Bestimmt man die Nieder-
iv Goo<
aucust ■«b3. H. Aron, Zur Bkrk« hni no
OES NUTZEFFEKTES VON AKKUMULATOREN. 343
voltameter beim Laden und Entladen, so ist
auch n = —■
a
Die zweite Art des Nutzeffektes, die zu be-
trachten ist, ist der Nutzeffekt der chemi-
schen Aktion N. Ks ist dies das Verhältnifs
der beim Kntladen durch die chemischen Pro-
zesse geleisteten Arbeit zu der beim Laden zur
Lösung der eingetretenen Verbindungen und zur
Zurückführung der Atome in ihre ursprüngliche
Lagerung aufgewendeten Arbeit, und zwar ist
je i dt
(liest s Verhä'.tnifs .V - - " ■ Da t im
Allgemeinen kleiner und höchstens gleich E ist,
>o ist A' 5* »■
Die dritte Art des Nutzeffektes, die wir be-
trachten wollen, ist der elektrische Nutz-
effekt A'. Ks ist dies das Verhältnifs der |
beim Kntladen nützlich verwendeten Arbeit zu j
der gesammten bei der Ladung aufgewandten |
elektrischen Arbeit; A' unterscheidet sich von ,
X durch den Kinflufs des Widerstandes im K'e-
mente selbst, welcher die beim Laden nöthige
Arbeit gegenüber der chemischen Arbeit ver-
mehrt und beim Kntladen die nützliche Leistung
der chemischen Arbeit vermindert; bedeuten
/T'und w den Widerstand der Kiemente beim
Laden bezw. Kntladen, so ist
/(,/ _/>«,) dt
f{F.J+f*\V)Jt
o
Ks ist daher stets A* <C Ar.
Die vierte Art des Nutzeffektes ist der Nutz-
effekt der mechanischen Knergie M.
Dieser Werth unterscheidet sich von K um den
Faktor, um welchen die nützliche elektrische
Knergie der Dynamomaschine sich von der auf-
gewendeten Arbeit des Motors unterscheidet;
es ist daher wiederum M <C A', so dafs die vier
betrachteten Nutzeffekte der Reihe nach, in der
sie aufgezählt sind, stets kleinere Werthe geben.
Da für die Leistung des Akkumulators nicht
der Verlust in der Maschine mafsgebend ist,
so wird für praktische Zwecke gewöhnlich nicht
M, sondern der elektrische Nutzeffekt A* ange-
geben.
Aber auch K hängt vom Widerstand im
Akkumulator ab, und dieser Widerstand variirt
mit der Anordnung, Anzahl und Gröfse der
Polplatten und ist daher, obwohl von grofser
praktischer Wichtigkeit, doch nicht von prin-
zipieller Bedeutung für das Akkumulator-
system. Das Akkumulatorsystem wird haupt-
sächlich charakterisirt — insbesondere ist hierauf
beim gegenwärtigen Stande der Frage Gewicht
zu legen — durch die Gröfse des chemischen
Nutzeffektes A'; ist N grofs, so kann man
hoffen, durch passende Anordnung brauchbare
Resultate mit den Akkumulatoren zu erreichen,
sonst aber nicht. Es ergiebt sich mm eine prak-
tisch brauchbare. Methode, N angenähert zu
bestimmen, aus folgender Betrachtung:
t
Ks ist i\r— °-
V--;
fEJdt
nimmt man an, dafs
E beim Laden angenähert konstant ist, und
dafs man beim Kntladen nur insoweit von den
Akkumulatoren Gebrauch macht, als e ange-
nähert sich konstant hält — in der That Ist
eine Benutzung darüber hinaus weder vortlieil-
haft noch in den meisten Fällen möglich — ,
t
t </
c _ — oder A — • oder
su ist X -—
- oder A*
Ef/dt
A
e
E
n.
Nimmt man an, wie das bei dem bekannten
Versuche mit der Faure'schen Batterie' im Con-
servatoire des Arts et Metiers") der Fall war,
dafs nahe t — E ist, so ist N rrr. ^ — n.
Sieht man dagegen die Bestimmung von
Reynier als mafsgebend an'), wonach
E— z,2 V, dagegen t — 2 V, so ist ^ o,9
q
und N — 0,9 ^ = 0,9 n.
Die Zahlen, welche Hall wachs jüngst ver-
öffentlicht hat"), geben ein Mittel, den prak-
tischen Werth dieser Methode zu prüfen. Ks
wird darin für 21 Versuche mit verschiede-
nen Kiementen und unter sehr verschie-
denen Bedingungen T, (J), t und (/) —
{J) und (/) sind daselbst mit und (/0) be-
zeichnet — und der direkt berechnete Werth von
A' angegeben; ich habe in der umstehenden
<7
Q
es A' gegenübergestellt; es zeigt sich so, inwie-
weit » ein Mafs für A" sein kann ; in der letzten
X
Kolumne ist alsdann a — - berechnet.
/;
Bei Versuch 10 fand ich « = 0,17, während
Hallwachs für A" den Werth 0,105 angiebt;
hier wäre die Abweichung eine sehr grobe;
aber der letztere Werth beruht auf einem Rechen-
fehler, es mufs an der Stelle o,t5 anstatt o,,oS
heifsen, wie sich aus den ebendasellwt ange-
gebenen Werthen von / und /., ergiebt. Auch
bei Versuch 8 fand ich für n den Werth 0,0«,
während Ar als 0,06 aus der Tabelle sich er-
Tabelle aus diesen Zahlen
berechnet und
') Elektrotechnische Zettschtifi, ilh, S. 149.
*■ Elektrotechnische Zeitschrift, t88j, S. »aj.
"} Elektrotechnik lie Zeitschrift. i88j, S. »8.
Digitized by Google
344
El.KKTKOTH UN.Zkm s« IIKIF'I .
ACOfST 1883.
giebt; der Unterschied schien mir zu beträcht-
lich; auch hier miifs ein Irrthum bei der Be-
rechnung von A' sich eingeschlichen haben,
wie aus folgender Betrachtung sich ergiebt:
Ks ist stets /- ffiJt^ (i)'J r f, wo r den
c
Widerstand des äufseren Schliefsungskreises be-
deutet; nun berechnet sich geraäfs den Angaben
Hallwachs' f/)'r/ - jl4, wahrend er selbst
für / nur den Werth 2,0 angiebt. Mit Hülfe
des Werthes 2,4 für / ergiebt sich für .V der
Werth 0,07. Bei den Berechnungen von a in
der obigen Tabelle sind in diesen beiden Fällen
die von mir korrigirten Werthe von X zu Grunde
gelegt.
Als Mittel aus den 2 1 Versuchen ergiebt sich
x — o.s.,. Bedenkt man, dafs Hallwachs bis
zu Kndc des charakteristischen Abfalles die
Entladungen ausgerechnet hat, dafs es aber
richtiger ist, nur bis zum Anfang desselben den
Nutzeffekt zu rechnen, weil «1er sehr rasch
fallende Strom praktisch nicht mehr nutzbar ver-
wertet werden kann, so ist der Werth a --. o,9 ein
sehr wahrscheinlicher und die Bestimmung von
Kevnier von — — erscheint daher als
E 2,j /
nahe zutreffend, so dafs wir danach, insbeson-
dere mit Rücksicht auf die grofsen Abweichungen,
welche die verschiedenen Versuche unter sich
zeigen , für Blei - Akkumulatoren die Formel
X — o,v n als eine recht brauchbare Annähe-
rung ansehen können. Zugleich scheint es, weil
der Abfall ziemlich rasch erfolgt, nicht sehr
wesentlich darauf anzukommen, ob man am
Anfang, in der Mitte oder am Ende des charak-
teristischen Abfalles die Entladung abbric ht. Man
hat danach nur nöthig T, /, ij) und (/") zu be-
stimmen; dann ergiebt sich — 0,9 , * ' •
/ . (./)
Her Werth der soeben nachgewiesenen Be-
stätigung dieser Formel durch die Zahlen von
Hall wachs erfährt leider eine erhebliche
F.inbufse durch den Nachtrag zu seiner Arbeit '),
welcher gleichzeitig einen Angriff auf die vor-
bezeichnete Methode, X durch n zu messen,
die ich zuerst in meinem Vortrag Uber Akku-
mulatoren *) angewandt habe, bildet. In diesem
Nachtrage bemerkt Hall wachs, dafs er meine
Arbeit bei Veröffentlichung seiner Versuche nicht
gekannt hat, nachdem er dieselbe hat kennen
lernen, berechnete er nachträglich selbst den
q
Werth n r= v un(l stellte diese Werthe den
in der Tabelle oben verzeichneten Werthen
von X gegenüber, wo sich allerdings auch nicht
die geringste Ucbereinstimmung zwischen dem
Werthe von n und X zeigt; so findet sich bei
Versuch 21 z.B. « = 0,66 und .Wo,.), also
1 W, II 1 1 1 w ichs , llcm*rkung utier 'Ite Keiefliming <\r\ Nutr-
etfrLl«'- «nn I..tiluiii;««rfu1rn. Klekirutrclinixclic /ciuttuifl, 188 i,S toi.
• Klelitrotethnuche Zcitsclinft, 1S83. S. 105.
hat n fast den dreifachen Werth von X, während
ich oben n — o,37 aus seinen Angaben be-
rechnet habe.
Dem Verfasser scheint entgangen zu sein, dafs
er in seinen ersten Zahlen schon ein Mittel,
_ zu berechnen, gegeben hat, und dafs mit
diesen Werthen seine Zahlen im Nachtrag im
vollkommenen Widerspruche stehen. Er-
klärlich scheint mir der Widerspruch nur, wenn
1 man annimmt, dafs Ha II wachs bei seinen ersten
Zahlen (/') nur aus dem Theile der Entladung
berechnet hat, den er auch für den Nutzeffekt
in Betracht gezogen, nämlich bis zu Ende des
charakteristischen Abfalles, dafs -er dagegen
f i dt im Nachtrage noch weiter hinaus über
jenen nicht enden wollenden Theil der Resten t-
I ladung ausgedehnt hat, wo die Säule unnütz
bei sehr geringer elektromotorischer Kraft sich
| erschöpft. Vielleicht geschah es, worauf aber
I hier kein Werth zu legen ist, um gleiche pro-
| zentische Genauigkeit für // und X zu erlangen ;
j in jedem Falle entspricht dieses Verfahren
I meinen Voraussetzungen nicht, welche ein Ab-
brechen der Entladung verlangen, wenn der
charakteristische rasche Abfall der Stromstärke
eintritt, und daher können auch die daraus her-
geleiteten Zahlen zu einer Kritik meiner Methode
nicht dienen, dagegen würden die ersten Zahlen
von Hallwachs, wenn anders sieden von mir
ihnen beigelegten Sinn haben, eine Bestätigung
meiner Behauptung bilden.
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Digitized by Google
Ei ektkoI >;< um. Zkiisuiriki.
AUGUST l8«J.
INTERNATIONALE ELEKTRISCHE AUSSTELLUNG IN WlEN.
345
Eröffnung der Internationalen Elektrischen
Ausstellung in Wien 1883.
Am 16. I. M. hat die feierliche Eröffnung der
Internationalen Elektrischen Ausstellung in Wien
in programmmäfsiger Weise stattgefunden. Be-
einträchtigt wurde die erhebende Feier aller-
dings von dem strömenden Regen, der wäh-
rend des ganzen Tages mit nur kurzen Unter-
brechungen anhielt und notwendiger Weise
den Glanz der Festlichkeit verminderte. In
Folge dieser äufserst ungünstigen Witterung be-
stand das anwesende Publikum vorwiegend aus
offiziellen Persönlichkeiten, welche sich durch
Rang und Stellung verpflichtet fühlten, der
Fröffnungs-Feierlichkeit anzuwohnen, und somit
hatte auch diese letztere selbst, obwohl sie
einem privaten Unternehmen galt, einen aus-
geprägt offiziellen Charakter. In Folge des
schlechten Wetters konnte eineäufsereDekorirung
des Ausstellungsgebäudes — der Rotunde sammt
Annexen — nicht stattfinden, und es fand sich
nur ein geringes Publikum ein, welches der
Auffahrt der Festgäste anwohnte; die letztere
fand vor dem nach Süden zu gelegenen Haupt-
portale statt. Vor diesem Portale steht in
einiger Entfernung eine mit vier Zifferblättern
versehene autodynamische Uhr, die allgemein
für eine elektrische Uhr angesehen wird und
als solche auch in den Tagesblättern aufgeführt
ist, die jedoch mit der Elektrizität nur die
Urquelle aller Kraft, die Wirksamkeit der Sonne
gemein hat. In der Nähe liegen noch die bei-
den hohen, aus Schmiedeisen hergestellten
Masten, welche mit grofsen Bogenlichtern aus-
gestattet werden und das Hauptportal beleuchten
sollen, auf dem Hoden. Die zum Nordportale
führende Pferdebahnlinie ist noch nicht aus-
gebaut und die elektrische Eisenbahn, wenn
auch nahezu fertig gestellt, noch nicht dem
Betrieb übergeben. Es ist demnach der Ver-
kehr nach und von der Stadt ein unbequemer
oder theurer, je nachdem man sich der Omni-
bus oder der Fiaker bedient. Diese Ucbcl-
slande werden indessen in wenigen lagen be-
hoben sein.
Wenn nun die Ausstellung von Aufscn her
ein Bild der Unfertigkeit bot, so war tlics in den
inneren Räumen, von deren Gestalt, Aneinander-
reihung und Vertheilung an die verschiedenen
Völker der auf S. 346 beigefügte Grundplan
ein übersichtliches Bild giebt, erfreulicher Weise
nicht der Fall, da in den letzten Tagen vor
der Eröffnung ununterbrochen mit fieberhafter
Hast gearbeitet wurde. Die allen Ausstellungen
anhängende Unvollkommenheit des Unfertigen
war daher gerade bei der eben eröffneten Aus-
stellung nur in weit beschränkterem Grade, ja
an vielen Stellen fast gar nicht bemerkbar; bei
anderen Ausstellungen der gleichen oder auch
1
verschiedener Art, steht oder stand man ganz an-
deren Unfertigkeiten gegenüber. Das leitende
Direktions - Körnitz hat selbst diese kleinen
Mängel nicht verschuldet, und diese sind
somit fast lediglich auf Rechnung säumiger
Aussteller zu setzen.
In Folge dieser Verhältnisse mufste für die
ersten Tage die Abend-Ausstellung ganz unter-
bleiben; doch wird mit derselben schon
Donnerstag, den 23. August, begonnen werden.
Nach diesen Zwischenbemerkungen, die gleich
den zu berichtenden Thatsachen dem Leser
zur Orientirung dienen sollen, setzen wir nun-
mehr den Bericht über die Eröffnungs-Feierlich-
keit fort.
Wie bekannt, ist Kronprinz Rudolf von
Oesterreich ein aufrichtiger Freund der
exakten Wissenschaften und ihrer Anwendungen
— der Protektor der Ausstellung; als solcher
hatte er beschlossen, die Ausstellung persönlich
zu eröffnen. Das Erscheinen des hohen Pro-
tektors war aber durch unvorhergesehene Ereig-
nisse sehr in Frage gestellt. Um so freudiger
und angenehmer waren die Theilnehmer der
Eröffnungsfeier überrascht, als kurz vor 10 Uhr
von Eaxenburg, der dcrmaligen Residenz des
Kronprinzen, die telegraphischc Nachricht ein-
langte, dafs derselbe soeben von Laxenburg
nach dem Ausstellungsplatze abgereist sei. Wäh-
rend in der Halle des Hauptportales der zur Zeit
in Wien weilende Kronprinz von Portugal,
ferner die Erzherzöge Albrecht, Wilhelm
und Johann Salvator und zahlreiche Generäle
die Ankunft des österreichischen Kronprinzen
erwarteten, waren auf dem Ausstellungsplatze
schon die Minister Graf Kalnocky, Graf
By landt-Rheidt, Graf Falkenhain, Baron
Pino und Dr. Prazak, dann die meisten
fremdländischen Botschafter und Gesandten an-
wesend. Genau um 11 Uhr erfolgte die An-
kunft. Nach Begrüfsung durch die Anwesenden
betrat Kronprinz Rudolf in Begleitung des mit
ihm angekommenen Herzogs von Koburg und
unter den Klängen der Volkshymne den
Haupttranscpt und stellte sich auf den Stufen
des Kaiserpavillons auf, um die folgende An-
sprache des Ausstellungs - Präsidenten Baron
Erlange r entgegenzunehmen :
vKure Kaiserliche und Königliche Hoheit,
durchlauchtigster Kronprinz !
'Im Namen der Kommission der Inter-
nationalen Elektrischen Ausstellung habe ich
die Ehre , Eure Kaiserliche und Königliche
Hoheit ehrfurchtsvollst zu begrüfsen. Das
lebhafte Interesse, welches in unserem Vater-
lande den grofsartigen Errungenschaften der
Elektrotechnik auf allen von ihr beherrschten
Gebieten entgegengebracht wird , hat vor
Jahresfrist eine Anzahl patriotisch gesinnter,
44
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346
Ahhandlunhkn.
Elkktrotf.chn. Zeitschrift.
ACCUST i«8i.
den verschiedensten Berufskreisen angehören-
der Manner zu dem Zwecke vereinigt, die
wahrhaft Staunen erregenden Entdeckungen
und Frfwdungcn , die durch angestrengte
geistige und industrielle Thätigkcit erziel-
ten aufserordenllichen Resultate und Fort-
des machtigen Schutzes und Beistandes unse-
res allergnädigsten Kaiserhauses theilhaftig
werden, so waren auch Eure Kaiserliche und
Königliche Hoheit auf unsere ehrfurchtsvollste
Bitte gnädigst hereit , der Internationalen
Elektrischen Ausstellung Höcl.stihre Theil
Grundrifs des Ausstellungsgebäudes (Rotunde) mit Angabe der
Raumvertheilung.
--»■ - ^ * — - — - — - —
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\ ■ • htttt-ö1, 1 1 TT>t:tttt"Ti i .
9 V- ^ ? 0
I. Oesterreich. II. Belgien. III. England. IV. Italien. V. Dänemark. VL Frankreich.
VIL Türkei. VIII. Deutschland. IX. Rufsland. X. Schweiz. XI. Amerika.
schritte in übersichtlicher und gemeinfafs-
licher Weise zur Darstellung zu bringen.
Dem Beispiele von Paris und München
folgend, wurde beschlossen, auch bei uns
eine Internationale Elektrische Ausstellung zu
veranstalten. Wie alle grofsen und erhabenen
Werke, wie alle hochherzigen und gemein-
nützigen Bestrehungen in unserem Vaterlande
nähme und die wirksamste Förderung ange-
deihen zu lassen, indem Höchstdiesclben
das Protektorat über das von uns in Angriff
genommene Werk zu übernehmen geruhten
und diesem gewifs erfolgreichen Unternehmen
dasselbe eingehende, persönlich thcilnehmende
warme Interesse widmeten, dessen sich be-
reits andere Zweige des Wissens und Forschens
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OTEC1IN. Zkitschrift.
AUGUST i»8j.
Internationale elektrische Ausstellung in Wien.
347
seitens Eurer Kaiserlichen und Königlichen
Hoheit erfreuen. Mit berechtigtem Stolze
sahen wir Alle den durchlauchtigsten Sohn
Sr. Majestät, unseres allgeliebten Kaisers und
Herrn, an die Spitze unseres Unternehmens
treten, und dem uns von Eurer Kaiserlichen
und Königlichen Hoheit gegebenen Beispiele
folgend, schritt jeder von uns mit rastlosem
Eifer an die ihm vorgezeichnete spezielle
Aufgabe in dem Bewufstsein, dafs das Ge-
lingen des gemeinsamen grofsen Werkes
unserem Vaterlande zum Wohle und zur
Ehre gereichen müsse.
>So betreten wir heute neuerlich dieses
prachtvolle, herrliche Gebäude, das schon
vor einen Dezennium die Repräsentanten
aller Länder des Erdballes zu friedlichem,
edlem Wettkampfe auf den verschiedensten
Gebieten der Industrie und des Gewerbefleifses
unter seinem kühn aufgebauten Dache ver-
einigte, in aufrichtiger Freude und Befrie-
digung, dem jüngsten- Kinde der rastlos vor-
wärtsschreitenden Wissenschaft, der Elek-
trizität, ein würdiges Heim eingerichtet zu
haben, ein Heim, wie es diesem vornehmen
Gaste in so überwältigender Ausdehnung, in
so glänzender Weise und in so reichhaltiger
Fülle wohl noch nicht geboten worden ist.
Die Männer der Wissenschaft, die Industriellen,
die Gewerbetreibenden, wie nicht minder die
Bevölkerung in ihrem weitesten Kreise, sie
alle werden gern die nunmehr vollendete
Internationale Elektrische Ausstellung besuchen,
in derselben Anregung und Belehrung finden,
die hier gewonnenen Eindrücke in sich
aufnehmen, entwickeln und verwerthen im
Interesse der Wissenschaft, zum Nutzen der
Industrie und zum Wohle der Menschheit.
»Geruhen Eure Kaiserliche und Königliche
Hoheit den tiefgefühltesten Dank der Aus-
stellungs- Kommission entgegenzunehmen für
die huldvoll schirmende Förderung, die Höchst-
dieselben unserem Unternehmen nach jeder
Richtung hin angedeihen zu lassen die Gnade
hatten. Auch danken wir der hohen Regie-
rung für das gütige Entgegenkommen, sowie
für die Unterstützung, deren wir uns seitens
derselben in so reichem Mafse zu erfreuen
hatten. Nicht minder richten wir diesen
Dank an die auswärtigen Regierungen, deren
Herren Vertreter und an die Herren Aus-
steller, welche zu unserer aufrichtigen Freude
sich so zahlreich und in so hervorragender
Weise an unserer Ausstellung betheiligten.
»Und nun gestatten Eure Kaiserliche und
Königliche Hoheit die ehrfurchtsvollste Bitte:
Eure Kaiserliche und Königliche Hoheit ge-
ruhen als durchlauchtigster Protektor die
Internationale Elektrische Ausstellung in Wien
zu eröffnen 1<
Kronprinz Rudolf beantwortete diese An-
sprache mit folgenden Worten:
>Mit stolzen Gefühlen stehen wir heute
vor einem Werke, das seine Entstehung allein
dem opferfreudigen Patriotismus einer Anzahl
von Männern verdankt. Der Verwerthung
einer mächtigen Naturkraft durch wissenschaft-
liche Arbeit und der Ausnutzung derselben
für das tägliche Leben neue Bahnen zu
brechen, ist der Zweck dieses Werkes. Nicht
dem Momente blüht der volle Erfolg; die
Zukunft ist eine grofse, und eine weitreichende,
kaum zu berechnende Umwälzung, tief ein-
dringend in das gesammte Leben der mensch-
lichen Gesellschaft, steht bevor. Vielleicht
ist es kein Zufall, dafs Wien, obgleich wohl
nur die dritte, aber, wie wir hoffen — Dank
der nie rastenden Arbeit der Männer der
Wissenschaft und der Praxis — auch die
gröfste Elektrische Ausstellung in seinen
gastlichen Mauern entstehen läfst. Ist es
denn nicht unsere Vaterstadt, aus welcher
Prcschcls Zündhölzchen im Jahre 1833 her-
vorging, das alte, der Steinzeit würdige
Feuerzeug für immer verdrängend? Und die
Stearinkerze, hat sie nicht von Wien aus im
Jahre 1837 ihren Weg durch die ganze Welt
gemacht? Ja selbst die Gasbeleuchtung der
Strafsen, diese grofse Umwälzung im städti-
schen Leben, wurde vom Mährer Zinser
in Wien ausgedacht und erst dann in Eng-
land durchgeführt.
»Nun stehen wir an einer neuen Phase in
der Entwickelungsgeschichte des Beleuchtungs-
wesens; auch diesmal möge Wien seinen
ehrenvollen Platz behaupten — und ein Meer
von Licht strahle aus dieser Stadt, und neuer
Fortschritt gehe aus ihr hervor. Eingedenk
der hohen Bedeutung dieser Ausstellung kön-
nen wir sagen, dafs sie dem Reiche und der
Reichshauptstadt Wien zur Ehre gereicht,
und um desto dankbarer sind wir den be-
freundeten Staaten für ihre werthvolle Mit-
wirkung in dieser ernsten Zeit.
>Im Namen Sr. Majestät unseres Herrn und
Kaisers erkläre ich die Elektrische Ausstellung
für eröffnet.«
Nach dieser stellenweise mit lautem Beifall
aufgenommenen Rede brachen die Anwesenden
in dreimalige Hochrufe aus.
Nachdem der Kronprinz geendigt hatte, trat
er, geleitet von den Präsidenten der Ausstellung
und den Mitgliedern des DircklionsKomitcs und
gefolgt von einer glänzenden Fest Versammlung
den Rundgang durch die Rotunde an, in wel-
cher sich inzwischen ein zahlreiches Publikum
angesammelt hatte. Der Kronprinz besichtigte
zuerst den Pavillon des österreichischen Handels-
ministeriums und nahm von hier aus in syste-
matischer Reihenfolge die Besichtigung der Aus-
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Elbktrotechn. Zeh schmkt.
AUGUST iMj.
stellungsgegenständc vor, liefs sich Uberall in
eingehendster Weise unterrichten und sprach
mit vielen der Aussteller und Aussellungs-Kom-
missäre in ungezwungenster Weise. Der Rund-
gang durch die Ausstellung, welche in vielen
Stücken die Ausstellungen von München und
von Paris überragen wird, nahm volle vier Stun-
den in Anspruch. H. E>ischer.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale elektrische Ausstellung In Wien.] Die zollamt-
lichc Ein- und Ausgangsabfertigung der aus dem Aus-
lände einlangenden, fUr die internationale elektrische Aus-
stellung bestimmten Gegenstände erfolgt bekanntlich in
der Rotunde selbst. Bis zum IO. August sind aus dem
Auslände Uber 13 verschiedene Grenzzollämter j 893 Kolli
mit dem Brutto -Gewichte von 510363 kg eingelangt.
Die mit der Fahrpost aus dem Auslände einlangenden
zahlreichen, jedoch kleineren Austetlungsobjekte sind in
dieser Summe nicht inbegriffen. Die Tragfähigkeit eines
Eisenbahnwaggnn.s beträgt durchschnittlich 5000 kg, daher
waren zum Transport obiger Menge etwa 100 Waggon«
nothwendig. Hierzu kommen noch die aus dem lnlamlc
einlangenden Ausstellungsgegenstande mit mehr als
60 Waggonladungen , so dafs man das Gesammtgewicht
der durch die Eisenbahnen für die Ausstellung bis zum
erwähnten Datum verfrachteten Guter auf rund 800 000 kg
veranschlagen kann.
'Neue elektrische Ausstellung in Sicht.) In Philadelphia be-
absichtigt man , nach Schln fs der Wiener Ausstellung
eine elektrische Ausstellung folgen zu lassen. Die Fuhrung
Ubernimmt das Franklin-Institut, welches hofft, dafs viele
Aussteller ihre Objekte direkt nach Schlufs der Wiener
Ausstellung von dort nach Philadelphia senden werden.
— Die Franklin-Institutc-Cnmmission theilt mit. dafs in
der Versammlung des Franklin -Institute of Pensylvania
am II. Juli d. J. als Eroffnungstermin ftlr die International
Flectric.il Exhibition of Philadelphia der 30. September 1884
bestimmt worden sei.
[Vorlesungen Iber Elektrotechnik am Polytechnikum in Dresden.]
Mit Genehmigung des Königl. sächsischen Ministeriums
des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist durch Verord-
nung vom 9. Juni d. J. dem Telegraplicningenicur und
Vorstand der Betriebs -Telegraphen- (Iberinspektion bei
den sächsischen Staalsbahncn Dr. Richard Ulbricht
vom nächsten Wintersemester ab die Abhaltung von Vor-
lesungen Uber Telegraphie und Signalwesen am Konigl.
Polytechnikum Übertragen worden.
[Die Elektrotechnik an der technischen Hochschule In Wien.1 Das
Amtsblatt meldet, dafs der Kaiser behufs Erweiterung
des elektrotechnischen Unterrichtes an der k. k. techni-
schen Hochschule in Wien die Berufung des Professors
der allgemeinen und technischen Physik an der k. k. deut-
schen technischen Hochschule in Prag. Regierungsrathes
Dr. Adalbert von Waltenhofen zu Eglnfsheimb
genehmigt und aus demselben Anlasse dein nufserordent-
lichen Professor der Physik an der Wietier k. k. techni-
schen Hochschule, Dr. I.eander Ditscheiner, in
Anerkennung seiner ersprießlichen Dienstleistung, den
Titel und Charakter eines ordentlichen Professors ver-
liehen hat.
[Elektrischer Verein In Wien.] Das Präsidium des Elektro-
technischen Vereins in Wien hat vom Obersthofmcister-
amt Sr. k. und k. Hoheit des Kronprinzen Erzherzogs
Rudolf nachfolgendes Schreiben empfangen:
»Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz,
haben in Betracht der hohen Ziele, welche der Elektro-
technische Verein in Wien sowohl fUr die Fortschritte in
, der Wissenschaft als auch in dem Emporblühen der
i vaterländischen Industrie zu erreichen strebt, das Protek-
torat dieses Vereins Übernommen und geruhten mich
! zu beauftragen, das löbliche Vereins - Präsidium hiervon
in Kenntnifs zu setzen,
i Laxcnburg, 9. August 1883.
Gez. Bombelles m. p.
: ' Preisausschreiben.] Die Society of Art« in London be-
| stimmt heuer einen Preis von 1000 Pfd. Sterling fUr die
beste Arbeit Uber die Verwendung der Elektrizität als
bewegende Kraft. Die Bewerber mllsscn die schon
vorhandenen Forschungsergebnisse berücksichtigen und
Zahlen geben, welche der Erfahrung entnommen sind.
Elektrotechnischer Verein in Paris.] In der letzten Monats-
: Versammlung der Pariser Elektriker haben dieselben die
I Gründung eines sich auf das ganze Gebiet von Frank -
I reich erstreckenden elektrotechnischen Vereins beschlossen,
welcher den Titel »Societe des Electriciens« fuhren wird
und dessen konstituirende Generalversammlung im Okto-
ber 1. J. stattfinden soll. Für die Präsidentenstelle ist
der Post- und Telegraphenministcr Cochery auserschen.
[Proportionalgalvanometer.] Das Proportional-
galvanometer von Fl. Jenkin besteht bekannt-
lich aus zwei sich im rechten Winkel durch-
I dringenden Tangentenbussolenringen mit gemein-
samer Magnetnadel in ihrer gemeinsamen Mitte.
! Bei Widerstandsmessungen werden beide Draht-
ringe wie die Zweige eines Differenzialgalvano-
meters geschaltet. Die Einwirkung des Erd-
magnetismus beseitigt man , indem man nach
dem Eintritt des Stromes das Instrument so
lange dreht, bis die Nadel wieder im magneti-
I sehen Meridian steht. Dieses Galvanometer ge-
! stattet mit Hülfe eines konstanten Vergleichs-
I Widerstandes //' die Messung jedes beliebigen
Widerslandes .v durch die Tangente der Nadel-
ablenkung a. Bezeichnet man den Widerstand
jedes der beiden Galvanometerringe mit «\ so ist
71' -f- V
Da das Vcrhältnifs - bei wachsendem a
.
sehr rasch verschwindend klein wird, nimmt
auch die Genauigkeit der Widerstandsmessung
rasch ab, so dafs in Wirklichkeit nur innerhalb
1 enger Grenzen mit dem Instrument gearbeitet
! werden kann. Um diesen Mangel zu beseitigen,
hat Dr. Ulbricht beide nach der Ditferenzial-
schaltung entstehende Stromzweige über beide
Ringe, und zwar in entgegengesetzter Richtung
und in Windungszahlen von bestimmtem Ver-
hältnifs geführt und hierdurch ein Galvanometer
erhalten, das innerhalb eines Quadranten nahezu
vollständige Proportionalität zwischen Wider-
standsveränderung und Nadclbewegung zeigt.
Bezeichnet man den Strom , welcher durch
den zu inessenden Widerstand x geht, mit _/,,
I den durch den Vergleichswiderstand IV gehenden
Stromzweig mit Js, die Anzahl der Windungen,
in welchen /, um den Ring I bezw. II geführt
wird, mit «, bezw. «, , die Anzahl .der Win-
dungen, in welchen /, um den Ring I bezw. II
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ElEKTROTTCHN. ZEITSCHRIFT.
AUGUST 1M3.
Kleine Mittheiluncen.
349
geführt wird, mit », bezw. n, und wählt man
», — i n ,
eine beliebige Zahl, von welcher die Empfindlich-
keit des Instrumentes abhängt,
w + .r,
n, — n
iv + ir
r
IV -j- -*a
7i' +
wobei a'i und at, die Grenzwcrthe von .v sind,
innerhalb deren sich die Widerstandsmessung
bewegen soll, so ergiebt sich, dafs die magne-
tischen Wirkungen der Ringe I und 11 auf die
Magnetnadel in dem Verhältnisse
«' + *, .
iv -f- W' ' «' + f
stehen müssen. Dieses Verhältnifs ist aber tg a.
v-
Hierbei hat man nach dem bekannten Gesetze
der Stromverzweigung
zu nehmen.
Demnach ist tg a —
ersichtlich, dafs für
x .v,
.r, +
.T 4- W
X V,
X% X
Hieraus ist
« — 45'
.r — Xt a - 90
sein mufs, dafs also am Anfang, in der Mitte
und am Ende des Quadranten vollkommene
Proportionalität zwischen a und der Widerstands-
gröfse x — xx besteht.
Zieht man in dem Quadranten die gröfste,
unter 45 0 geneigte Bogensehne A C und mifst
das auf derselben von der Nadelaxc abge-
schnittene Stück A B, so ergiebt sich für das-
tg a.
selbe die Länge AB = A C
Man
1 4" tga
A B
erhält hieraus für tg a den Werth — — •
Wenn nun die Sehne A C in xt — .r, gleiche
Theile getheilt und die Anzahl Theile, welche
innerhalb der Länge A B liegen, mit x be-
zeichnet wird, so ist tga auszudrücken durch
• Da dies dieselbe Form ist, in wel-
A'j X
eher die Beziehungen zwischen tg a und den
Widerständen x, .v, und v, darzustellen waren,
so ist in der 45°-Sehne diejenige Linie gefunden,
auf welcher die Nadel für gleiche Widerstands-
veränderungen gleiche Längen durchläuft.
Für die praktische Ausführung thut man wohl,
entweder: //'=: und to — xt — 2 .v, ,
oder: .v, = 0, IV — 0 und w = x.j — .v,
zu nehmen. In beiden Fällen erhält man als
Verhältnifs der magnetischen Momente von I
«nd II njx — «/, : 2 « /, — n /, , welchem
das in der Figur schematisch dargestellte Galvano-
meter entspricht. Wie die Zeichnung erkennen
läfst, wird die Gröfse des zu messenden Wider-
standes direkt auf der mit gleichmäfsiger Theilung
versehenen Skala A C abgelesen.
[Optisch« Schreib- und Drticklelegraphen.] In I.a lumiere elec-
trique, Bd. 9, S. 378, macht Martin de Brettes den Vor-
schlag, die bekannten Eigenschaften des Selens dazu zu
benutzen, um ein mittel* gestrahlten elektrischen Lichtes
gegebenes Telegramm am Lmpfangsortc niederzuschrei-
ben. Das durch einen Projektor des Oberst Mangin in
längeren und kürzeren Lichtblicken entsandte elcktri-
J sehe Licht fällt mit parallelen Strahlen auf eine Konvex-
linse, in deren Brennpunkte die Selenzelle aufgestellt ist;
letztere soll einen Theil des lokalen Stromkreises bilden,
in welchen zugleich der Elektromagnet des als Empfänger
zu benutzenden Farbschreibers eingeschaltet ist; daher
wird der Schreihtclegraph die Lichtblicke in Punkten
und Strichen (ahnlich der Morseschrift) niederschreiben.
Soll das Telegramm in gewohnlichen Ruchstaben ge-
druckt werden, so will de Brettes den Zeiger eines
Breguct'schcn Zeigcrtelcgraphcn durch ein Typenrad er-
setzen und eine Dnickvorrichtung hinzufügen, welche
mittels Lokalstromes arbeitet, wenn ein bestimmter Buch-
stabe gedruckt werden solL Wie das Typenrad auf diesen
Buchstaben eingestellt werden soll — ob auch durch ge-
strahltes elektrisches Licht — darüber ist nichts gesagt.
[Telegraphie naeh S«n«g*l.] Die Kolonie Senegal erhält
jetzt telegraphische Verbindung mit Paris. Nachdem eine
englische Gesellschaft von der spanischen Regierung die
Konzcssion für eine tclegrapbische Verbindung der Kana-
rischen Inseln mit dem spanischen Telegraphensystem
erlangt und für diesen Zweck ein Kabel von Teneriffa
nach dem Hafen von Cadix gelegt hat, ist die Gesell-
schaft durch die franzosische Regierung veranlagt worden,
dieses Kabel von Teneriffa nach dem Senegal auszu-
dehnen. Nach dem getroffenen L'ebereirikoinmen hat die
Gesellschaft die Konzession für dies Kabel auf 25 Jahre
erhalten; es ist in derselben Weise konstmirt wie das von
Marseille nach Algier. Die Verbindung zwischen der
französischen Grenze und dem Landungspunkte des Kabels
in Cadix wird durch eine direkte, durch Spanien geführte,
nur für diesen Dienst bestimmte Linie hergestellt. Die
Gebühren dürfen, soweit sie Frankreich betreffen, nicht
mehr als 2,5^ Fres. flir das Wort betragen, einschliefslich
des Weges durch Spanien! Die Gesellschaft hat sich
verpflichtet, das Kabel in 7 Monaten herzustellen und
den Betrieb am 12. Januar 1884 zu eroffnen. ( La lumiere
elcetrique, Bd. 9, S. 384.)
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35«
(Da* Telephon In Brasilien.] Durch ein Kaiserliches Dekret
vom 21. April d. J. hat die brasilianische Regierung die
von den Vereinigten Staaten von Nordamerika an Graham
Reil ertheilten Patente für Brasilien bestätigt. Es hat
sich in Rio de Janeiro eine Gesellschaft: Companhia
Nacional de Elcctricidadc unter dem Präsidium von
C. P. Mackie gebildet, welche von der Tropica!
American Telephone Company das alleinige Recht er-
worben hat, die Patente von Bell sowie Anderer für
Brasilien auszubeuten. Die Companhia Nacional hat der
Companhia de Tclcgraphos Urbanos, deren Superintendent
W. I. D onshea und deren Direktor V. Dias ist, eine
Lizenz für Rio de Janeiro und Nithcroy ertheilt.
(Electrician, Bd. n, S. 74.)
[Das Tetephon in Mexiko.] Die Entwicklung des Tele-
phonverkehrs in den Staaten I'uel>la, Tlaxcala und Hidalgo,
besonders auch in der Stadt Puebla selbst, macht, wie
in dem Bulletin de la Compagnie Internationale des
Telephone*. 2. Jahrgang, S. 143, mitgetheilt wird, be-
deutende Fortschritte. Die Mexikanische Gesellschaft
hat einige neue Agenturen errichtet, um auch die Übrigen
Staaten in ihren Geschäftsbereich zu liehen. Die Tbätig-
keit der Gesellschaft begann im August 1882 mit einer
von der Regierung gewahrten 50jährigen Konzessions-
dauer. — Das Publikum verhielt sich anfänglich sehr
zurückhaltend gegen das Telephon, hat sich jedoch schon
sehr an die Benutzung des neuen Verkehrsmittels ge-
wöhnt. Die erste Zentralstelle wurde in Puebla am
I. September 1882 mit flinf Theilnehmern und einer Ge-
samintlängc der Linien von 3.1 km eröffnet; am t. Mai
1883 waren bereits 150 Thcilni-hmer und 114 km Linie;
gegenwärtig hat die Gesellschaft 160 km Draht gelegt.
Die Zahl der Verbindungen zu Gesprächen betragt im
Durchschnitt täglich 300; zwei Beamte theilen sich in
den Dienst von 8 l'hr Morgens bis Mitternacht, wo das
Amt geschlossen wird. — Der AI>onncmentspreis beträgt
20 Mark (5 Dollar«) für den Monal und für Entfernungen
unter I km. Es wird jetzt eine Telephonlinie errichtet
zwischen Puebla und St. Martine; 37 km laug; man hofft
dieselbe später bis Mexiko (90 km) und möglichst bis
Vera -Cruz auszudehnen.
[Hort' ScMenenkontakt] Die bekannten Schwierigkeiten,
auf welche die Herstellung einer guten und zuverlässigen
Kontaktvorrichtung neben den Schienen fltr fahrende
EisenbahnzUge stöfst (vgl. 1880. S. 390; 1881, S. 237,
332, 366; 1882, S. 425), sucht L. Mors in Paris da-
durch zu Uberwinden, dafs er die Schwingungen, in
welche die Schiene durch den Zug versetzt wird, auf ein
Quecksilber enthaltende«, völlig geschlossenes eisernes
Gcfäfs Uberträgt, das an die Schiene angeschraubt ist.
Durch die Wand des Gefäfscs, und isoltrt gegen dasselbe,
ist die Kabelleitung eingeführt und mit einem Kontakt-
kegel verbunden , der mit seiner Grundfläche sieb etwa
2 mm über dem Quecksilber befindet; der Stand des
Quecksill>ers wird durch eine seitlich durch die Gestell-
wand gehende und mit ihrer Spitze von der Seite her in
das Quecksilber eindringende Stellschraube regulirt. Auf
der Paris-Lyon-Mittelineerbahn angestellte Versuche mit
diesem Kontakte sollen l>cfriedigendc Ergebnisse geliefert
haben.
[Verwehe mit Bogenlicht.] Auf dem Werkstättenbahnhofe
zu Chemnitz sind im Laufe der letzten Wochen inter-
essante Versuche ül>cr die Verwendbarkeit des elektrischen
Bogenlichts für die Beleuchtung der Arbeitsräume ange-
stellt worden. Die beiden Firmen Siemens & Halske
in Berlin und S. Schuckcrt in Nürnberg halten zu
diesem Zwecke je eine Dynamomaschine und eine Anzahl
Bogenlampen zur Verfügung gestellt. Am Freitag den
20. Juli Al>ends war die gesammte Vcrsuchsinstallalion
im Gange. Zur Besichtigung derselben waren seitens
der Generaldirektinn die Herren Geheimer Finanzrath
Nowotny und Dr. Ulbricht aus Dresden erschienen.
AUGUST ,Uy
Aufser den Leitern der Maschinen-Hauptverwaltung, den
Herren Baurath Bergk, Ober -Maschinenmeister Hof-
mann und Klien, waren noch eine gTöfseTe Zahl Eisen-
bahnbeamte und verschiedene Gäste anwesend. Die Firma
Siemens & Halske hatte eine Dynamomaschine für
Thcilungslicht (Modell D. 17, Preis 900 Mark) aufgestellt,
durch welche fünf Siemcns'sche Differcnziallampcn be-
trieben wurden. Das Schuckert'sche Etablissement hatte
eine Flachriogmaschine für Theilungslicht (Modell T. L. 4,
Preis 2000 Mark) aufgestellt, durch welche sieben soge-
nannte Pilsener Lampen gespeist wurden. Es brannten
in der Lokomotivreparafur fünf Pilsener Lampen, je eine
weitere dieser Art in der Raddreherei und in Hobtbear-
beilungsraumc. Von den fünf Siemens-Lampen war eine
ebenfalls im Holzbearbeitungsraum aufgestellt, xwei andere
beleuchteten in verschiedener Gruppirung die Langflügel
der Wagenreparatur. Die Lampen beider Systeme brannten
sehr ruhig und »tranken ein höchst angenehmes Licht
aus. Von den mitanwesenden Herren Professor Wein-
hold und Professor Dr. RUhlm an n wurden Messungen
der Helligkeit an beiden Lampenarten angestellt. Es er-
gab sich, dafs unter einem Winkel von 45° nach unten
für gelbes Licht die Helligkeit der Schuckert'schen Lampen
mit Glocke 415 Kerzen, ohne Glocke 924 Kerzen betrug.
Die Siemcns'scbcn Lampen ergaben unter gleichen Ver-
hältnissen mit Glocke 614 Kerzen, ohne Glocke I 253
Kerzen. Der Kraftverbrauch beträgt bei beiden Maschinen-
arten ungefähr knapp 1 Pferdestärke pro Lampe.
[Elektrisches Boot.] Die • Electricity« (vgl. S. 3$) hat einen
Nachfolger erhalten in einem zweiten Boote, das von der
bekannten Torpedobootfirma VarTow & Co., London, er-
baut ist. Dasselbe ist 12 m lang, nicht ganz 2 m breit
und hat o,s m Tiefgang. Es trägt nur eine Dynamo
(Siemens, Dj), deren Axe direkt mit dem Schrauben-
schaft verbunden ist, so dafs also alle Kiemenverkuppe-
lung vermieden ist. Die Vorrichtungen zur Vorwärts-
oder RUckwärtsbewegung sind ähnlich wie bei dem S. 272
beschricl>encn Tramwagen. Die Dynamo hat zwei Paar
Bürsten an zwei Hebeln, von denen bei senkrechter Stellung
keine fafst; dreht man z. B. nach rechts, so wird das
Boot vorwärts getrieben, indem dann die obere Bürste
des einen und die untere des anderen Hebels gegen den
Kommutator schleifen. Dies besorgt der Mann am Steuer.
Die 80 Akkumulatoren sind im Kiel untergebracht, dieneo
also gleichzeitig als Ballast; 65 Zellen zu je I Pferde-
stärke reichen für den gewöhnlichen Betrieb aus, die
übrigen 15 bilden eine Reserve. Jede Zelle wiegt 30 kg.
Dieselben könnten das Boot 10 Stunden lang mit voller
Geschwindigkeit treiben; bei der Probefahrt auf der
Themse erreichte das Boot, mit der Fluth laufend, eine
Geschwindigkeit von 8| Meile (engl.) in 1 Stunde, mit
24 Personen an Bord. Die elektrischen Boote bleiben
vorläufig kostspielige Verkehrsmittel; sie sehen gefällig
aus, da weder Kessel noch Schornstein sie verunzieren,
bieten geräumigen Platz und sind sauber und angenehm
kühl, aufserdem gcfahrlon, Sie müssen aber zur frischen
Ladung wieder zurückkehren und könnten für regelmäßige
Fahrten auf längere Strecken nur benutzt werden, wenn
man an passenden Stellen Ladun^sstationen errichtete.
[Elektrische Kraftübertragung I« der Schwei!.] In Genf geht
man mit der Absicht um, die Wasserkraft der Rhone in
einer grofsen Zentralanlage nutzbar zu machen. Die Ab-
nahme der Kraft soll an einem Punkt erfolgen, der etwa
1 000 m von der Vereinigung der Kbönc und Arve ent-
fernt ist. Auf dem rechten RhAneufer sollen Turbinen
angelegt werden, für welche man im Minimum pro Stück
120 cbm Wasser mit einem Falle von 4 m zur Verfügung
zu haben glaubt. Unter Anwendung einer elektrischen
Transmissinn würde Genf hierdurch in den Besitz einer
Arbeitskraft von mehreren tausend Pferdestärken gelangen
und zugleich die ganze Stadt elektrisch beleuchtet wer-
den können.
Kleine Mittheilungen.
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Fl.EKTKOTF.CirN. ZEITSCHRIFT.
AUGUST itty
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
35'
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 21824. Anordnung von elektrischen Leitern.
Firma Siemens Brothers & Co. Limited in London.] t Um
hei Verbindung mehrerer Apparate sowohl eine
Hin- als auch eine Rückleitung zu haben, ohne
für jeden einzelnen Apparat
zwei besondere Leiter nödiig
zu haben, wird die Hin- und
Rückleitung eines Paares von
Instrumenten als Hinleitung
und die Hin- und Rückleitung
eines zweiten Paares als Rück-
leitung eines dritten Paares be-
nutzt, so dafs man bei drei Paar
Instrumenten nicht sechs, son-
dern nur vier Kinzelleitungen
nöthig hat. Kann die Erde ohne
grofsen Nachtheil als Rückleiter
benutzt werden, so ist der Vor-
theil noch gröfser. So kann
man z. B. zwei Paare von Instru-
menten A,,At und durch
doppelte Leiter Z, und Z, ver-
binden. Diese doppelten Leiter
bilden nun aber wieder den
Stromkreis zu einem Paart', , Cj,
und schliefsfich bilden die vier
Drähte von /,, und mit der
Krde E als Rückleiter den Stromkreis für das
vierte Paar £>,, f?2. Die Leiter sind so einge-
richtet, dafs sie eine Brücke für jedes Instrument
bilden mit Widerständen R oder Kondensatoren
(oder gleichzeitig beides), die in die Zweige der
Brücke eingeführt sind.
[No. 20574. Elektrische Auslösung der Bremse einer
Aufzugsvorrichtung für Theatervorhänge. Pfeiffer und
Druckenmüller in Berlin.] Das Auslösen der Bremse
erfolgt durch einen Zug der Kette A' in der
Pfeilrichtung. welcher durch das Fallen des
Gewichtes G bewirkt wird. Um letzteres zu
erreichen, mufs der Stift c aus der Bahn des
Riegels t zurückgezogen werden und hierzu
dient der nebenstehend skizzirte elektrische
Apparat. Die Drahtwindungen zweier Elektro-
magnete M und N sind mit den Kontakt-
stücken z, k bezw. h, h verbunden, denen gegen-
über vier andere Kontaktstücke k, k bezw. /', / an-
gebracht sind. Die von /'. /' ausgehenden Drähte
sind mit den Polen der Batterie verbunden,
nachdem sie durch alle Räume geführt sind,
von denen aus man auf den Apparat wirken
will. Die von k, k ausgehenden Drähte sind
direkt mit der Batterie verbunden. Zwischen
den Kontaktstücken g, h und /, k befindet sich
ein doppelt gegabelter S-förmiger Kontakthebel o,
der durch eine Zugstange z mit einem Hebel /
verbunden ist und zwei von einander isolirte
Drähte in sich birgf, welche an den vier Gabel-
enden dieses Hebels <> in KontaktstUcke enden.
Der vorher erwähnte Stift c sitzt an dem Anker-
hebel ///, //, und da in der Zeichnung der Kon-
takthebel o so steht, dafs der Elektromagnet M
mit der Batterie verbunden ist, so wird der
Hebel /«, // so gehalten,
dafs der Stift c den Rie-
gel c und somit das
Gewicht G am Herab-
sinken hindert. Tritt
irgendwo in den nach /'
führenden Drähten eine
Unterbrechung der Lei-
tung ein, so läfst der
Magnet M nach, auf
den Hebel m, n und
ebenso auf den Hebel /
zu wirken ; ersterer
bleibt noch in seiner
Stellung, aber letzterer
wird durch die Feder /
abgehoben und schaltet
den Hebel o so um,
dafs nun der Elektro-
magnet N zur Wirkung
kommt und das Ende //
des Hebels m, n und so-
mit den Stift r zurückzieht, und nun kann das
Gewicht G sinken. Zum Wiedereinstellen des
Apparates drückt man auf Knopf /, nachdem
man den Riegel e hochgeschoben hat.
[No. 21833. Verfahren zur Herstellung einer bieg-
samen elektrischen Isolirungsmasse. M. Mackay und R. E.
Goolden in London.] Diese Mass», welche weder
vom Wasser angegriffen werden, noch unter
dem Einflufs atmosphärischer Einwirkung stehen
soll, besteht aus l Gewichtstheil Mineralwachs,
wie z. B. Paraffin, Ozokerit oder dergleichen,
20 Theilen Holztheer, 32 Theilen Schellack und
32 Theilen Asbest, Flachs, Baumwolle, Holz
oder Papier, welche Substanzen in trockenem,
fein gepulvertem Zustand in einem Kessel bei
. einer Hitze von 38 bis ioo° C. zusammen-
gemischt und beständig gerührt werden. Wird
eine härtere Masse verlangt, so vermindert man
die Menge des zuzusetzenden Holztheercs, und
zur Herstellung einer besonders harten Masse
wird das Wachs weggelassen und statt dessen
werden ungefähr 24 Theilc gemahlener Schiefer,
Kicselguhr oder eisenfreier Thon zugesetzt und
die Menge des zuzusetzenden Asbestes vermindert.
Die Substanzen werden so lange gerührt, bis
sie eine dicke Pasta bilden und dann in Formen
von gewünschter Gestalt geprefst oder auf
Platten ausgewalzt.
[No. 21990. Isolatoren für Telegraphendrähte. J. S.
Lewis in Birkenhead, England. Die eigenthümliche
Konstruktion dieser Isolatoren soll ein leichtes,
schnelles und wirksames Befestigen der Drähte
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3 52
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
El.F.KTROTF.rilN. ZEITSrinirFT.
AUGUST igg3.
an denselben ermöglichen. Zur Erreichung dieses
Zweckes ist das obere Knde der Isolatorglocke
zu einer steilgängigen, nach oben hin sich ver-
jüngenden Schraube ausgebildet. An der Stelle,
wo der Draht an dem Isolator befestigt werden
soll, wird an ersteren eine hufeisenförmige
Drahtklammer mit ihren beiden umgebogenen
Enden angehakt, so dafs diese und der Lei-
tungsdraht einen Ring bilden, in welchen
nunmehr die Schraube der Isolatorglockc so
weit eingeschraubt wird, bis der Draht straff an-
gezogen ist. Sodann erfolgt die Befestigung
des Isolators an seiner Stange oder seinem
Träger. ')
[No. 21168. Neuerung an galvanischen Sekundär-
Batterien. N. de Kabath in Paris.] Patentinhaber
giebt ein Verfahren an, wonach man ein
Sckundar-Element erhalten soll, bei welchem
die auf der positiven Platte abgelagerte Schicht
von Bleisuperoxyd, sowie die auf der negativen
Platte niedergeschlagene Schicht von schwammi-
gem, metallischem Blei im Verhält-
nisse zu den gewöhnlichen Plante'-
schen Platten von einer unge-
wöhnlichen Dicke ist, ohne dafs
durch den Gebrauch des Elementes y
ein Ablösen jener Schichten von den \
Platten vorkommen kann. Behufs
Herstellung eines Elementes wird
eine Bleitafel a von \ mm Stärke
in schwach konzentrirte Schwefel-
säure eingetaucht, um auf ihrer
Oberfläche eine dünne Schicht von
schwefelsaurem Bleioxyd zu bilden.
In gleicher Weise behandelt man Bleitafeln von
,')( mm Dicke. Mit diesen dünnen Tafeln b, b über-
deckt man die Bleitafel <i in der in der Figur
gezeigten Weise und versieht das Bündel mit
einer Umhüllung c von künstlichem Pergament,
die, je nach dem gewünschten inneren Leitungs-
widerstande, von verschiedener Dicke sein kann.
Das Ganze wird in dem Gefäfse des Elementes
so aufgehängt, dafs die offenen Enden nach
oben kommen, um den sich entwickelnden
Gasen freien Abzug zu lassen. Das Pergament
soll einen dreifachen Zweck erfüllen. Es soll
zunächst alle Tafeln zusammenhalten, dann den
Leitungswiderstand im Innern des Apparates
erhöhen und endlich das eine Plattenbündel
von dem anderen isoliren.
[No. 20823. Neuerungen an elektrischen Strom-
messern. Th. A. Edison in Menlo-Park.] Die Neuerun-
"gen betreffen solche Strom-Mefsapparate, 1>ei
welchen das Messen der verbrauchten Strom-
menge mit Hülfe elektrischer Metallablagerung
auf der einen Elektrode einer Zelle und nach-
heriger Bestimmung der Gewichtszunahme dieser
Elektrode bewirkt wird. Es kommt bei solchen
Apparaten nicht der gesammte Verbrauchsstrom,
sondern nur ein proportionaler Theil desselben
in der Zersetzungszclle zur Thätigkeit. Um
zunächst diesen proportionalen Stromantheil
möglichst gering nehmen zu können, benutzt
Edison an Stelle der gewöhnlichen Kupfer-
elcktroden solche aus amalgamirtem Zink. Der
mit einer oder auch zwei Abscheidungszellen A
und B ausgestattete Mefsapparat wird in eine
Zweigleitung von einem der Leitungsdrähte i
und 2 eines Haus- oder eines anderen Ver-
brauchsstromkreises eingeschaltet, während ein
in die Leitung eingeschalteter Widerstand a
bezw. b nur einen kleinen Theil des gesammten
Stromes durch den Messer strömen läfst. In
dieselbe Leitung wird ein Drahtwiderstand <r'
bezw. bl neben der Niederschlagszelle einge-
/ -L
'; Genau die namliclic Bindung'.wci'.e i*t rwar al* Erfindung
eine» Beamten "1er Dundee and Arbroath Joint Kaitway, K. Gil-
bert mit Namen, im TelcgTaphic Journal, 1880 , Bd. 8, S. 317, und
im Engineering, 18S0, Bd. 5, S. ijo he«chrieben und abgebildet;
allein Gilbert laf«t den Isolator oben nicht in eine konische
Schraul* auslaufen, sondern benutzt den gewöhnlichen Isolator
mit der einlach ringsum laufenden Einschnürung. l> Kid
schaltet und dient zur Ausgleichung der Wirkung
der Temperaturwechsel auf den Zellenwiderstand.
Um einen durch die Zelle gebildeten Gegen-
strom und die Neubildung der Lösung zu ver-
meiden, wenn keine Lampe glüht und kein
Strom durch den Haus- oder Verbrauchsstrom-
kreis geht, ist eine Vorrichtung zur automati-
schen Unterbrechung der Zweigleitung ange-
bracht, wenn der Stromkreis der letzten Lampe
unterbrochen wird, während die Zweigleitung
sich schliefst, sobald der erste Lampenstromkreis .
wieder geschlossen wird. Zu diesem Zweck ist
ein Elektromagnet direkt in den Hauptstromkreis
oder in einen Parallelstromkrcis eingeschaltet.
Derselbe wirkt auf einen Hebel, welcher den
Strom in der Zweigleitung des Messers an der
Stromseite öffnet und schliefst. Zur Vermeidung
des Einfrierens der Flüssigkeit in den Zellen ist
in den den Messer enthaltenden Kasten ein
Kohlen - oder metallischer Widerstand ein-
gelegt. In denselben Stromkreis mit letzterem
wird auch ein automatischer Thermo -Strom -
kreisregulator eingeschaltet, welcher den Strom
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Elektrotechn. Zeitschrift.
AUGUST i88j.
Bücherschau. Zeitschriftenschau.
353
bei Erreichung einer bestimmten niederen Tem-
peratur schliefst, beispielsweise bei io° über
dem Gefrierpunkte der Lösung in der Zelle.
Der Regulator besteht aus einer Feder C, deren
Ende /'bei der betreffenden niederen Temperatur
durch Zusammenziehen der Feder mit dem Kon-
taktstück e in Herührung kommt und den Strom-
kreis 3, 4 durch den Kohlenwiderstand E schliefst,
welcher letztere sich dabei so weit erhitzt, dafs
er die Temperatur der Zellen flüssigkeit Uber
dem Gefrierpunkte hält. Es kann als Wider-
stand E auch eine Glühlichtlampe dienen.
C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
Joh. A. Llsaner, Skizze einer Theorie der Elektromo-
toren und Elektromaschinen. Wien, 1883. Spielhagen &
Schurich. 1,60 M.
Elektrische Zeitfragen. I., Arthur Wilke, Die volks-
wirthschaftlichc Bedeutung der Elektrizität und das
Elcktromonopnl. Wien, l'cst, Leipzig, 1883. IIart"
lebens Verlag. 1,50 M.
Verzelchnlfs der neuesten Erscheinungen aus dem Ge-
biete der Elektrizität, Elektrotechnik. Physik, Chemie
und Mechanik. Wien, 1883. A. Hartleben.
E. Mascart, Handbuch der statischen Elektrizität. Deut-
sche Bearbeitung von Prof. Dr. J. G. Wallenlin. 1. Bd.;
1. Abthlg. Wien, 1883. A. Pichler's Wittwe & Sohn.
14 M.
J. P. Abernethy, The modern service of commercial
and railway telcgTaphy. Railway Station and express
service. 2. Edition 318 p. with illustrations. j. P.
Abernethy, Cleveland, Ohio. 2 Doli.
S. A. Mortimer Foote, A new departure in medical
electricity. 40 p. Morton & Burt, printers, 103, Star
Street, Edjwarc Road W.
J. Violle, Professcur ä la faeultc des scicnccs de Lyon.
Cour* de Physique. Tom I. Physique moleculaire.
Premiere partic. I volumc in 8° de 511 p., 257 figures
dans le texte. Paris. G. Masson. 15 fr.
Georges Dary, La navigation electrique. 2. Edition.
I vol. in 12—64 P- Paris. Baudry.
Henri de Parville, L'electricite et »es applications,
exposition de Paris. 2. Edition. I vol. in 18°.
187 fig. dans le texte. Paris. G. Masson. 6 fr.
J. D. Everett, Unitcs et constantes physiques. Traduit
de l'anglais par Jules Raynaut avec le concours de
L. Thevenin, G. B. de la Touanne et E. Massin.
Paris. 1883. Gauthier -Villars.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem * ver»ehenen Zeitschriften befinden «ich in der
Bibliothek de* Elektrotechniichcn Verein«.)
Wledemanns Annalen der Physik und Chemie.
I-cipzig. 1883. 10- Bd.
5. Heft. G. t,)ri>K KK , Elektrische Untersuchungen. —
H. Hertz, Versuche Uber die Glimmentladung. ■ —
H. Hri LMANN, Ueber den Unterschied der positiven
und negativen Entladung. — W. IIankki., Neue Beob-
achtungen Uber die Thermo- und Actino-Eleklruit.it
des Bergkrystallcs, als Erwiderung auf einen Aufsatz
von C. Priedel und J. Curie. — A. Witkowski, Zur
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die Abhängigkeit der Magnctisirungsfunktion von der
Härte des Stahles. — A. v. Waltenhoken, Ueber
einen neuen Apparat zur Demonstration der Foucault'-
schen Ströme.
Beiblatter zu Wledemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 7. Bd.
5. Stück. Tit. W. Engki.mann. Die Zusammensetzung
von Sonnenlicht, Gaslicht und dem Licht der Edison-
schen Lampe, vergleichend untersucht mit Hülfe der Bak-
terienniethode. — J. A. Barrett, Galvanische Batterie.
— R. Lex/., Ueber das galvanische Leitungsvermögen
alkoholischer Lösungen. — C. E. Guii.I-Alwie , Ueber
die elektrolytischen Kondensatoren. — M. Brili.oi'IN,
Vcrgleichung der Induktionskoeffizienten. - G. Schmidt,
Analogien zwischen elektrischen und WasscrstTftmen,
kalorischer und elektrischer Kraftübertragung.
6. Stück. L. Pai.mif.RI, Das Elektroskop von Bohnen-
berger von konstanter und sehr grofscr Empfindlich-
keit. — H. Schneebf.li, Ueber einen neuen Konden-
sator. — Warren de i.a Rue und Hugo Müller,
Ueber die elektrische Entladung mit der Chlorsilber-
bartcrie. — D. Tommasi, Die Thermochemie und die
Elektrolyse. — PoNCI, Neue Chromsäurekette. — J. M.
Stkbrins, Neuerungen an elektrischen Batterien. —
C. Tltouv'ENOT, Ueber die Magnetisirung eines Dampf-
kesselinjektors. — Bissinoer, Magnetisirung des Eisens
und Stahls durch Zerbrechen. — W. E. Barrett, Ueber
das vermeintliche Leuchten des magnetischen Feldes.
— E. V11.1.ARI, Ueber die thermischen Gesetze des Er-
regungsfunken. — A. Riem, Ueber die elektrischen
Ringfiguren. — M. BoSAMJl'ET, Ueber magneto-moto-
rischc Kraft. — S. I.emström, Versuch Uber das Nord-
licht in Lappland. — C. F. Fitzgerald, Bemerkung
zu der Untersuchung von J. Thomson Uber die elektro-
magnetische Wirkung einer sich bewegenden elektri-
sirten Kugel. - R. T. Glazebrook, Ueber einige mit
der elektromagnetischen Lichttheorie verbundene Glei-
chungen. — G. B. Er.macora, Ueber eine Methode zur
Interpretation der elektrostatischen Erscheinungen. —
J. G. Münk kr , Die Grundgesetze der Elektrodynamik.
•Centralblatt für Elektrotechnik. München 1883. 5. Bd.
No. 18. Projectionsapparat von S. Schuckert. — Die
elektrischen Mefsinstrumente (Die Elektrometer). —
Sekundäre Batterie von Brush. — Kleine Mittheilungen:
Tclephonie. Die neuesten elektrischen Lichtanlagen
in Oesterreich-Ungarn.
No. 19. Vorsichtsmafsrcgcln für elektrische Beleuch-
tungsanlagen (von der Magdeburger Fcuerversichcrungs-
Gcscllschaft verlangt). — Elektrische Beleuchtung der
Schillingsbrücke, Berlin. — Proportional-Galvanometer
von l>r. R. Ulbricht. — Ueber eine sehr vortheil-
haftc Füllung der Kohlen -Zink -Kette zur Erzielung
konstanter Ströme, von Rd. Handmann. — Elektri-
sches Beleuchtungs-System von Thomson Houston. —
Gas und elektrische Beleuchtung.
No. 20. I.eistung der Dynamomaschine. — Bemerkungen
Uber die vergleichende Studie fUr verschiedene Be-
triebsmethoden der durchlaufenden Eiscnbahn-Glocken-
signale, von 11. Scdlaczek. — Ueber einen neuen
Apparat zur Demonstration der Foucault'schen Strome,
von Dr. A. v. Waltenhofen. — Bericht Uber die elektro-
technischen Versuche in München (Certificate für Bufs
Sombart ä: Co.; für Dr. Lessing). — Grays elek-
trische Lampe. — Veritys Kugelgelenk für elektrische
Lampen. — Kleine Mittheilungen: Elektrische Zünd-
vorrichtung (Mainz. Hamburg).
Repertorium der Physik von Exner. München 1883.
19. Bd.
6. Heft. A.'Roiti, Untersuchung des Haü'schen Phä-
nomens in Flüssigkeiten. — J. Trowrridoe und Ch.
Penrose, Der Thomsoneffckt.
* Dinglers Polytechn. Journal. Stuttgart 1883. 248. Bd.
Heft 12. A. Lambcrg, Stationsrufer.
Bd. 249. Hell 1. Hases elektrische Feuermelder. —
Alabaster, Gatehouse and Kempes Telephone. —
Heft j. Ueber elektrische Kraftübertragung im Bergbau
(Grobe la Peronniere und Schacht Thibaut bei St.
Eticnne, sowie Rossigoeaux' elektrischer Regulator für
45
uigiiizeu uy Vjix
354
Zkitschkiftenschau.
El.EKTROTECHN. ZKtTSCHUTFT.
AL'OUST 1883.
Dampfmaschinen). — Leber neuere sclbstthätigc Eisen-
bahnsignale von Siemens & Halskc, V. Aubourg, A. Emst
bezw. Gebr. Ducousso und Breguet. — Ayrton und
Pcrry's Herstellung von Stahl- und Eisenelektromagneten.
— Markie's Verfahren zur Massenherstellung von Glüh-
lampen in den Werkstatten der Hammond Electric
Light and Power Supply Company. • Brcguets elek-
trische Wassergeschwindigkeitsmesser.
Heft 3. J. Hopkinsens elektrischer Strommesser. —
Klphinstoncs und Vincent* Dynamomaschine.
Heft 4. Die elektrische Eisenbahn von Portrush und
Versuche mit einem elektrischen Aufzuge; von A. Sik-
mens und E. HoI'KINSon. — A. Gerards Wechscl-
strommaschine. - Elektrische Beleuchtung <ler LTnion
Society in Oxford.
Heft 5. S. 1'. Thompsons Telephon. — C. Woodburys
tragbarer elektrischer L'ntersuchungsapparat für Be-
leuchtungsanlagen.
Heusingers Organ für die Fortschritte des Eisen-
bahnwesens. 20. ßd.
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Journal für Gasbeleuchtung u. s. w. 26. Jahrg.
No. 14. Edisonhcleuchtung in London. Beleuchtung
in New-York.
• Centralblatt der Bauverwaltung. Herlin 1883. 3. Jahrg.
No. 25. Die elektrische Beleuchtung des Konigl. Resi-
denztheaters in München.
•Deutsche Bauzeitung. Berlin 18S5. 17. Jahrg.
No. 51. Elektrischer Betrieb einer Straßenbahn in New-
Jcrsey.
No. 57. Bemerkungen Uber die Stadt-Fernsprcch-Einrich-
tung in Berlin.
No. 61. Permanente Ausstellung elektrotechnischer Ma-
schinen und Apparate in Stuttgart.
'Allgemeines Journal für Uhrmacherkunst. I^ipzig
188-
8. Js
No. 24. Uebcr Ziel und Methode des elektrotechnischen
Unterrichts, von Braun.
No. 25. Elektrische Zeitmcldung in New-York.
•Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1883. 24 Jahrg.
No. 28. Ein neues System zur Herstellung von Blitz-
ableitern.
«Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereins in Wien.
I. Jahrg. 1883.
Heft 1 und 2. An unsere Leser. — Vereinsnachriehtcn :
Dr. A. v. l'KHANl'r/Kl , Kntstehung und bisherige Ent-
. Wickelung des Elektrotechnischen Vereins in Wien. —
Statuten. Mitglieder - Verzeichnifs. — Vorträge:
J. Stkfan, L'eber die elektrische Kraftübertragung, ins-
besondere Uber die von M. Deprez ausgeführten Ver-
suche. — Abhandlungen: A. v. Waltenhofen, Bei-
träge zur Geschichte der neueren dynamoclektrischen
Maschinen. — Dr. J. Pen 1, L eber elektrische Ent-
ladungen in den Glühlampen bei Anwendung hoch
gespannter Strome. Elektrische Ijunpe (Patent
llauck). — H. Dischkr, Elementare Theorie der
Schwendler'schen Gcgensprech - Methode. Installa-
tionen : Elektrische Beleuchtung des ungarischen Natio-
naltheaters in Budapest. — A. Klinisch, Installations-
Disposition für das .pathologische Institut« in Wien.
- — Ausstellimgsreitung: Geschäftsordnung. Allgemeines
Reglement. Geschäftsordnung der technisch - wissen-
schaftlichen Kommission. Die elektrische Ausstellung
in Wien. — Ausstellungs-Nachrichten. — Kleine Nach-
richten. — Literatur. — Redaktions-Nachricht.
• Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften.
Wien 1883. 87. Bd.
1. Heft. Wassmith, L'eber den inneren, aus der mecha-
nischen Wiirrnethcorie sieh ergehenden Zusammenhang
einer Anzahl von elektromagnetischen Erscheinungen.
• Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und
Architekten-Vereins. Wien 1883. 8. Jahrg.
No. 26. v. Grimhi*r«;, Die internationale elektrische Aus-
stellung in Wien 1883 {mit Situationsplan).
No. 28. Meteorologischer und hydrometrischer Bericht
der k. k. Observatorien in Wien fUr Mai 1883.
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ganisation. II. Seilbahn mit elektrischem Antrieb).
•Oesterreichische. Eisenbahn - Zeitung. Wien 1883.
6. Jahrg.
No. 21. H. Sm»i.ac/.ek, Kontrole der elektrischen In-
stallationen.
'Ocsterreicblsch-UngarischePost. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 28. Die Vervielfältigung der Loco-Dcpeschen. —
Elektrischer Betrieb der Pariser Tramway. — Elek-
trische Fabrikbeleuchtung.
No. 29. Ein Donau-Dampfer mit elektr. Beleuchtung.
No. 31. Die Telegraphcnlinien von Wien nach London.
•Internationale Zeitschrift für die Elektrische Aus-
stellung in Wien »883. Wien 1883.
No. 1. Zur Geschichte der internationalen elektrischen
Ausstellung in Wien 1883. — E. Zetzsch*:, Die elek-
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Die Eisenbahn-Verwaltungen und die elektrische Aus-
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Maschinen und Apparate bei der Konigl. Wlirttcm-
bergischen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in
Stuttgart. — Elektrische Schiffsbeleuchtung. — L'eber
elektrische Eisenbahnen. - O. Voi.K.mkr. Die Ver-
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ved galvanometer. — Hctt's patent trent turbine. —
E. H. Gorikjn, The developement of electric lighting.
— Thc carying power of magnets. — Electric lighting
notes. — Sir Charles Düke and overhead wircs. —
The fisheries exhibition. — Bcnnett's patent iron bat-
tery. — Test» of incandescent electric lamps.
Bd. 13. No. 293. Underground wircs. — Electric lamp,
de Puydt's System. — Electric lighting for picture
galcries. — Electrica! transmission of power; appli-
cation at the Peronniere mines. — Thc first and truc
inventor. — The application of electricity to medical
purposes. — The electric light on ships. — Electric
lighting notes. — The Chicago exhibition of railway
applianecs. — A new regulator. — Protcctor attaehc-
ment for electrica! Conducton. — Thc »St. Gcorge«-
telephone.
No. 294. Underground wire*. — The limits to the !
nansmission of force to a distance hy means of over- ;
head telcgraph wircs. — Gerard's alternating-currcnt
inachine. — The electrical transmission of power. — j
A. Tommasi's sclcnium regulator. — Railway electrical ,
signalling apparatus. - — Dr. Tommasi, The disco\ery
of electro-rnagnctism. — Electric lighting notes. —
Thc undcrgTound wirc question.
•The Electrlcian. London 1882. 11. Bd.
No. 8. Chclsca and thc electric lighting Act. — Klectric
lighting of the law courts. -— The supply of electri-
city by loca! authoritics. — Sixpenny tclcgramms. — .
Elemcntary electricity (XIII). — Lighting the pavillon
at Brighton. — Electrical railway signalling. — The '
invention of the electric telcgraph. — J. J. Fahie,
Edward Davy and the electric telcgraph 1836 to 1839. j
— Boy 's engine power meter. — A. G. Vernos Har-
court, On the Pcntanc Standard and on a new form |
of photomeler. — Practical telephony.
No. 9. Zinc coating for iron. — Dry batteries as accu-
mulators. — Prcparation of carbon.s for electric ligh-
ting. — Mr. Edison's opinion of electricity as a motor.
— Ol. Heavisipk, Current energy (V). — R. Barkkr, j
Note on Mancc's battcry test. — The electric lighting
Instillation at the fisheries exhibition. — A. P. I.aurif, ,
On the heats of combination of thc metals with thc ,
halogens. — ■ Table key, switch and annunciator for
telcphonic purposes, by Magnus Volk. — Sixpenny
tclegramms. — Corrcspondence : Medical electricity.
— J. J. Fahik, Edward Davy and the electric telc-
graph 1836 to 1839. — Vernon Hak<oi:kt, On the
Pcntanc Standard and on a new form of photonieter.
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No. 10. Mr. Edison and electric railways. — Thc telc-
graph a nuisanec. — Magnetic Station on St. Maur |
observatory. — Defcnce against lightning. — f. T.
Sprague, Potential, current and resistanec. — J. J.
Fahie, Edw. Davy and the electric tclegraph, 1836 to
1839. — The electric lighting provisional ordres. —
Correspondence : Medical electricity. — An electrical
steam launch. — Electric lighting (Holborn Yiaduct).
— G. Gore, On thc chcmical corrosion of cathodes.
— Thc cost of electric lighting as cnmpared with gas.
— Practical telephony.
No. II. Electric lighting at the Strand. — Klectric rail- ;
way at Wimbledon. — Lighting of thc steamer »Pil- 1
grim«. — Oliv. I Ieaviside , Current energy (VI). ',
— The co*t of electric lighting as compared with gas.
Thc strike of american telegraphists. — H. Davy,
Short memoir of Edward Davy. — Practical telephony.
— J. J. Fahie, A history of electric telegraphy to the
ycar 1837. — Artificial lighting.
fENSCHAU. 355
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— Another electric tramear. — Klectric lighting of
the Strand district. — Duration of brightness of light-
ning flashcs. — Gishert Kapp, On the cost of electric
street mains. — Alan Bagot, On thc application of
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Mr. Floyd. — The select committee and the provisional
ordres. — The Vicnna electrical exhibition. — J. T.
Sprague, Potential, current and resistance (11). —
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lamps; L. R. Bi>HOP, London. — 4845. Galvano-clcctric
batteries; J. Oiipiiant, London and E. B. BiRR,
Walthamstowc , Essex. — 5055- Generating and sto-
ring electricity; F. 11. Vaklky, London. — 5060. Ma-
chine employed in the produetion , collection and uli-
lisation of electric and magnetic cun-ents or forces ;
J. S. Faireax, London. — 5078. Sccondary batteries
etc.; A. F. Hills; Penshurst, Kent. — 5109. Magnetic
brushes for eure of nervous ailments; K. Parr and
J. R. Gibson, London. — 5142. Electric lamps; \V. R.
Lake, London (B. Eggcr, Vienna). — 5148. Or-
gans of dynamo, magneto or clectromotive machincs;
B. J. B. Mills. London (T. Chutaux, Paris). — 5149.
Increasing thc conductibility of and insulaling round
or flat cables etc.; B. J. ß! Mills, London (T. Chutaux,
Paris). — 5164. Telephonic apparatus; J. G. Lorrain,
London. — 5166. Circuits for telephonic cominunication;
II. Aiaiiastkr and T. E. Gatehousk. London. —
5167. Telcphonic reeeivers; H. Alahastkk and T. E.
Gatehoise, London. — 5170. Electric batteries;
F. WiKTH, Frankfort on Main (G. Leuchs, Nürnberg).
— 5174. Are electric lamps; F. L. Willard, London.
— 5181. Apparatus for aecommodating electrical con-
duetors in streets; H. F. Joel, London. — S 183.
Sccondary voltaic batteries etc.; R. 11. Wooni.F.Y, Linie-
housc and H. K. Joel, Dalston. — 5241. Electric tiine
ball apparatus; W. R. Lake. London (Thc Standard
Time Company; New Häven, Conn., I". S. A.). —
5254. Driving tram-cars by electricity; A. Recken-
ZAtrN, Leytonstonc, Essex. -- 5265- Generating and
utilising electricity for medical purposes; T. Wei.don,
London. — 5276. Utilising motive force of waves,
chiefly for produetion and storage of electrical energy;
W. R. Lake, London (A. de Souza, Paris). — 5278.
Manufacturc of telcgraph cables; G. K. Vauuiian, Lon-
don (S. Trott and F. A. Hamilton, Halifax, N. S. Ca-
nada). -- 5300. Electroplating with nickel and cobalt;
A. J. Boült, London (J. Vandermcrsch, Bruxclles). —
5304. Machinery for producing dynamo- and magneto-
electricity etc.; 11. Mayhkw, London. — 53 'S- Insu-
laling Compounds and processes for insulation of elec-
tric condueting wircs and cables; J. Wetter, London
(R. S. Waring, Pittsburg and J. B. Hyde , New -York).
5332. Produetion of light and heat and apparatus
therefore; E. P. Ol AIMSONOVITZ; Leytonstone, Essex.
— 5353. Manufacturc of carbons for electric lighting;
H. C B. Siiai Hers, London. — 1S83. — 1 120. Tele-
phon!.- apparatus; W. R. Lake, London (K. Holmes,
Brooklyn and K. T. Greenfield, New- York). — 1192.
Underground con<Iuits for electric wires; A. J. BoULT,
London (W. Plankinton, Milwaukee Wisc, l". S. A.).
— 1347. Dynamo-clectrie machincs; II. H. Lakr, Lon-
don (G. \Y. Kuller. Norwich, Co»., U. S. A.). - 1375.
Dynamo-elcctric machincs. IL H. Lake, London (O. W.
Füller, Norwich, Con., U. S. A.).
36. Bd. No. 914. Klectric lighting noles. — Abstracts
of puhlishcd specilkations : 1882. — 5346. Incandes-
cent electric lamps; J. Jamieson, Newcastle-on-Tyne. — ■
5359. Insulating electric wircs: W. |. Tempi. e and
45*
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Zeitschriftenschau.
El.EKTROTF.CKN. ZEITSCHRIFT.
AUGUST iBSj.
T. F. Horbs, Bristol. — 5373. Electric lamps etc.;
J. M. Boullon , J. Prohkrt and A. \V. Soward, Lon-
don. — 5387. Apparatus for regulating and Controlling
electrica! currents; P. R. Auen, London. — 5388.
Manufacturc of Compounds of india- rubber, Gutta-
percha and oils for elcctrical conduetors etc. ; A. Pakkf.s,
Bexky, Kent). — 5409. Apparatus for electric lighting;
J. Mf iRiiEAD and T. M. Coli.et, London (G. A. Grindle,
Bombay). — 54 1 4. Apparatur for regulating and Con-
trolling elcctrical currents; P. R. Allen, London. —
5421. 'lliermo-electric gencrators; H. Woodwakd, Lon-
don. — 54^2- Electrodes for secondary batteries;
II. Woodward, London. — 5438. Apparatus for the
conduetion and distribution of clectric currents; R. E.
B. CkoMiton, London. — 5601. Secondary batteries;
A. Trihe, London. — 1883.--- 1 3 1 3. Dynamo-electric
machines; II. II. Lake, London (G. \V. Füller, Nor-
wich. Con., U. .S. A.).
No. 915. Electric lighting note*. — Abstracts of publi-
*hed speeifications: 1882. — 4824. Incandescent lamps
for clectric lighting; E. Ml'i I HK , London. — 54°°.
Carbons for use in clectric lamps etc.; J. E. T. Woods,
London. — S495- Electric arc lamps; W. B. T. Elpiiin-
stone, Mussclburgh, N. B. and G. W. Vincent and
J. Cottrh.i., London. — 5504. Incandescent clectric
lamps; A. Swan, Gatcshcad-on-Tync. — 5518. Distri-
bution of electricity by undergTound conduetors etc. ;
C. 1). Auel, London (L A. Brasseur, Bruxelles). —
5519. Intcgrating apparatus etc.; J. I.mray, London
(B. Abdank-Abakanowict and (*. Roosevclt, l'aris). —
5566. Exhausting the bulbs of incandescent clectric
lamps etc.; N. K. C11ERILL, Parts. — 1883. — 1357.
Thermo -electrical gencrators; R. II. BranIion, Paris
(E. G. Acheson, Paris).
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ting. — Abstracts of publishcd speeifications: 1882.
— 5552. Voltaic batteries; L. IIartmann, London. ■ —
5584. Electric bell; W. R. Lake. London (C. F. de Re-
don , Paris). - — • 5586. Underground conduetors for
electric currents for lighting; R. J. GulcHER, London.
— 5594. Dynamo-electric machines; C. D. ABEL, Lon-
don (B. Abdank-Abakanowic* and C. Roosevelt, Paris).
— 5631- Dynamo-electric machines; C. A. Mc Evoy
and J. Matthikson, London. — 5633. Telcphonic appa-
ratus; II. II. Lake, London (C. A. Randall, New- York).
— 5044. Secondary batteries; J.Lea, London. —
5645. Primnry voltaic batteries; G. G. Andre, London.
— 5649. Manufacturc of zinc-coated wire etc. ; H. Ro-
iierts, Pittsburg, l'enn., V. S. A. — 5677- Mechanism
for regulating the produetion of electricity; IL Wilde,
Manchester. • — 5702. Telephonic reeeivers; T. Torrky,
London. — 5754- Electrical suitch for electrical lamps
etc. ; G. \V. Bayley, Walsall. — Electric lighting in
Bristol.
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Abstracts of published speeifications: 18S2. — 5580.
Manufacturc of carbons, candles, electrodes etc.; W.
CunLIKFK, London. — 5669. Apparatus for measuring
or indicating clectric currents; J. Bi.YTlt, Glasgow. —
5693. Apparatus for tclegraphing into and from rail-
way trains in motion; W.L.Hunt, London ( R. M.
Hunter, Philadelphia). — 57 11. Manufacture of con-
duetors for electric currents; W. R. Lake, London
(F. K. Fitch, New- York).
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No. 1222. E. F. Barker, On secondary batteries.
No. 1223. L. ScitcciiT, ün the clectrolytic behaviour
of thallium, indium, vanadium, palladium, mulybdenum,
selenium and tellurium.
No. 1225. W. Ckookes, The ßakerian lecture: On ra-
diant matter spectroscopy : a new niethod of spectrum
analysis. — C. R. A. WkinilT. Elcctromotivc force of
Clark's mercurous sulphatc cell, and the work donc
during cleclrolysis.
No. 1228. J. Fleming, On a phenomenon of molecular
radiation in incandescent lamps.
Comptes rendus. Paris 1883.
96. Bd. No. 26. Quet, Sur les rapports de l'induction
avec les actions electrodynamiques et sur une loi gene-
rale de l'induction. — Martin de Brettes, Impression
automatique des depeches tclephotiqucs ou transmises
par ta lumiere.
97. Bd. No. 1. Qukt, Sur l'application de la methode
d'Ampcrc ä l'ctablisscment de la loi elementaire de
l'induction elcctrique par deplacement. — P. leCordier,
Actions electro-dynamiques renfermant des fonetions
arbitraires: hypotheses qui determinent cc» fonetions.
— M. Dki-rez, Moyen de desaimanter les montres qui
ont ete aimantecs par lc voisinage d'un champ magne-
tique puissant.
No. 2. C. Friedel et J. Curie, Sur la pyro-clcctricitc
dans la blende, le chlorate de sodium et le boiacite.
— Ch. Tri ciiot, Nouvcllc methode pour determincr
les liniitci de l'electrolyse.
* Annales telegraphlques. Paris 1883. 10. Bd.
Miirz-April. J. Raynaud, Rapport du jury international
de I'exposition d'eiectricite 1881. — Communications
teiegraphiques en- Tunisie. — Thevenin, Sur la me-
surc de la resistance speeifique des fils par la methode
de la boucle. — Vaschv, Sur les unites mecaniques
et eieetriques. — Rapport sur les machines electro-
dynamiques appliquces ä la transmission du travail mc-
canique de M. M. Deprei. — Chronique: Exposirion
generale italicnnc ä Turin en 1884 (Exposition inter-
nationale d'eiectricite). Lc dynamographe elcctrique
ou appareil enregistreur du travail des machines. —
Note sur ta phosphorescence du champ magnetique.
* La lumlere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 9. Bd.
No. 27. Fr. Oerai-üy, Les machines h double enroule-
ment. — M. Drprez, La generatrice des experiences
du chemin de fer du Nord. — Tu. du Moncel, Ex-
position internationale d'eiectricite de Munich 1882. —
G. Lli'FMANN, Sur la mesure des intensites de courant.
— Au«. Guerout, L'cclairage electrique de l'Eden
Thcätrc. — Gust. Richard, Description de quelques
freins electrique». — Revue des travaux recents en
electricile: La lampe ä selenium de Tommasi. Sur
la dissymetrie de la decharge electrolytique; Alf. Tribc.
Dosage du plomb dans sc sminerais par l'electrolyse;
methode A. Sommer. Les ctalons lumineux. — Dr.
C. Grollet, Resume des brevets d'invcntion: 152979.
Systeme de ttlephones; H. B. T. Strancwavs. —
152980. Flanelle hygienique electro-naturelle ; J. B.
Nysskn. — 1 53020. Pcrfectionnements apportes ä la
construetion des lampes electriques, portc-lamps et des
excentriques electriques; J. S. Beexia.n. — 1 53035. Pcr-
fectionnements dans les batteries secondaircs Plante et
dans les appareils en report avec ces batteries ou d'autrct
batteries: F. G. L. Fox. — 153048. Bougie solenofd;
LA COMI'AC.NIE PaRISIEN.VF. D'tci.AIRA«E bll.ECTRUJUE.
— 153049. Nouvcllc machinc ä courant -continu;
dite Ivlectro-Genique; Compagnie Pahisifnne d'Ecijm-
racf. Electrique. — 1 53051. Pcrfectionnements dans
les appareils a mesurer les courants electriques; S. G.
L Fox. — 1 53064. Nouvel accumulatcur d'eiectricite
avec disposition speciale de transport; dit Accumula-
tcur a lames bouclec«, Systeme de Kabath; N. DK Ka-
HATH. — 153066. Pcrfectionnements dans les lampes
electriques; J. D. F. Andrews. — 153067. Systeme
regulatcur permettant de regier l'intcnsitc d'un courant
electrique, quelle que soit la source d'ou il provient;
N. de Kabath. — 153085. Pcrfectionnements apportes
aux lampes electriques ä arc; N. E. Cromtton. —
I530S6. Pcrfectionnements apportes aux machines dy-
namo-electriqucs ou electro-dynamiques; B. Matthew«.
No. 28. Tu. du Moncel , Revue telephonique. — Fr.
Gf.rai.DY, Sur une application du transport electrique
de la force. — Aue. Guerout. Exposition internario-
nale d'eiectricite de Munich: Les installations de me-
sure*. — G. Richard, Description de quelques freins
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Ele ktroteciin. Zeitschr ift.
AUGUST i8«3.
Zeitschriftenschau.
357
electriques (II). — Revue des travaux etc. : Moyen de
desaitnantcr les montrcs qui ont ctc aimantccs par lc
voisinagc d'un champ magnctique ptiissant ; M. Deprei.
Sur les rapports de l'induction avec les actions electro-
dynamiques et sur une loi generale de l'induction;
M.Quct. Sur la dilatation electrique du verre; G.Quincke.
Appareils du professeur Hughes pour letude du magne-
tisrnc. Telephone magnctique ü aimants multiple!«;
J. Pollard. — Dr. C. Grollet, Resumc des brevets
d'invcntion: 153087. Apparcil destinc ä la produetion
ou dcvclopemcnt, ä l'accumulation et ä l'utilisation de
l'cnergie electrique, pour l'eclairage et autres usages;
J. L. Pulvp.rmachkr. — 153094. Utilisation de la
chaleur perdue des fourneaux et foyers industricls et
autres pour la produetion de l'electricite au moyen
de* pile» thermo - clcctriqucs; A. F. II. Baron. —
153109. Perfectionnements apportes ä la construetion
des battcrics electrique* secondaircs; J. J. Bkf.man,
\V. Taylor and F. King. — 1531 18. Perfectionne-
ments dans les Clements galvaniqucs; A. Skf.nf. et
F. Kuhmaif.R. — 153122. Batterie electrique secondaire;
Böttcher. — 153 132. Perfectionnements apportes aux
systemes de telcgraphie electrique; T. M. Footf. et
H. C. Goodsfeed. — 153136- Systeme d'eclairage des
voitures de chemin* de fer et autres, par l'electricite,
dit: Systeme de Kabath; N. DE Kaiiath. — 153 145.
I'roccdc de fabrication de sodium et autres metaux
alcalins et terreux par l'clcctrolysc a chaud des sels,
M. P. Jam.ochkoff. ■— 153180. Systeme de halage
electrique et appareils qui s'y rattachent ; \V. E. Ayrton
et J. Perry. — 153 192. Perfectionnements dans les
appareils dynamo- ou magneto-clectriques; J. S. Beeman.
— I532I7- Bloclc-systeme automatique par la machine
clle-memc; II. LE Loutre. — IS3236. Perfcctionne-
rnent apporte ä la construetion des lamps electrique*
fonetionnant par l'incandcsccncc dans le vide; I„ Mors
et G. Du pro.
No. 29. Th. du Moncei., Rcchcrches sur les meilleures
conditions d'cnroulement des electro-aimant*. — Aug.
Guerout, Exposition internationale de Munich: Les
installations de mesures. — De Lalanpk et Chan-roh;
Nouvelle pile ä oxyde de cuivre. — G. Richard, Dc-
scription de quelques freins clcctriqucs (III). — Georce
GuEroult, Comparaison du gar et de l'electricite. —
(). Kern, I.e prix de revient de l'eclairage electrique.
• — Revue des travaux ctc. : Sur l'application de la
methode d'Ampere ä l'etablissemcnt de la loi elcinen-
taire de l'induction electrique par dcplacemcnt; M. Quct.
Actions electro-dynamiqucs renfermant des fonetions
arbitraircs: hypotheses qui determinent ces fonetions;
P. le Cordier. Impression automatique des depeches
telephoniques ou transmises par la furniere ; Memoire
de M. Martin de Brettes. — Dr. C. Grollet, Resumc
des brevets d'inventions. — '53*39- Perfectionnements
dans les appareils telephoniques; Thomson et Chastkr.
— 153252. Systeme de moyens et appareils nouveaux
et perfectionncs pour telegraphier ä l'interieur d'un
train de chemin de fer en marche et de cc train ä un
endroit quelconque; W. l„Hi>NT. — 1 53253. Perfec-
tionnements apportes aux machincs dynamo- ou mag-
neto-clectriques; U.R. Baissier. — 153254- Perfec-
tionnements dans les lainpes eleclriques ou dans les
appareils d'eclairage electrique; H. R. Baissif.R. —
153282. Perfectionnements dans les torpillcs mobiles;
J. W. Graydon. — 1 53298. Perfectionnements dans
les machincs dynamo -clcctriqucs ou gencratcurs clcc-
triques et electromoteur; O. \V. Hill.
No. 30. Th. du Moncei., Manicre simple de considerer
les formules sc rapportant aux derivations sur les cir-
cuits telegraphiques. — Fr. Gfralpy, Sur un nouveau
batteur de mesure electrique. — Aug. Guerout , Ex-
position d'electricite de Munich: Les appareils histo-
nques. — G. Richard, Notes sur la construetion et
l'etablissemcnt des turbincs. — El e. Sartiaux , Note
sur l'inslallation du bureau telcgraphiquc de la gare
de l'aris du chemin de fer du Nord. — Revue des
travaux etc.: Sur la pyro-electricite dans la blende, le
! chlorate de sodium et la boracite; C. Fricdcl et J. Curie.
I Sur un nouveau theoreme d'electricite dynamique;
L. Thevenin. Appareil pour enregistrer la longeur de
l'arc electrique. — Dr. C. Grollet, Resume des brevets
d'invcntion. — 1533 18. Perfectionnements dans les
battcrics secondaires ou a pohirisation servant ä einma-
gasincr la force electrique; G. I.. Winoi. — 153325.
Nouveau Systeme de telegraphie a courants gra-
dueles; F. van Rysski.iif.RGHF.. — '53345- Perfectionne-
ments dans les lamps eleclriques, J. G. Lokrain. —
153357. Procede d'elecirolysc pour l'extraction des me-
taux directement de leurs minerais , et pour leur raffi-
nage , ou evitan« toute polarisation ; J. Lambert. —
•533S8- Systeme de reeepteur telephonique ä double
action magnctique; K. Chakrifrf. — 153375- Procede
de regulation automatique ä distance , du debit et de
la produetion des courants eleclriques, des distributions
d'eau, de gaz ou de vapeur et generalemcnt d'un fluide
quelconque, Systeme Clkrac et G. Gufroult.
No. 31. Tu. du Moncei., Ilistoire de la decouverte des
lois des courants electriques. — Fr. Glraldy, Sur uti
essai de locomotion par l'cinploi des accumulatcurs.
— Exposition d'electricite de Munich: Aue. Guerout,
j Les machines dynamo-electriques. — Gustave Richard,
Notes sur la construetion ctc. des turbincs. — Revue
des travaux etc. : Sur un galvanometrc universel sans
• oscillation; Ducretct. Nouvelle methode pour deter-
miner les limites de l'clcctrolyse ; par Truchot. Sur
les courrants d'immcrsion et de mouvement d'un metal
dans un liquide, par Krochkol!. Determination des
lois du rayonneinent calorifique par l'electricite; expe-
riences de Sir C. W. Siemens. Description succinctc
d'un compteur d'electricite ; par Caudcray. — Dr.
C. Grollet, Resume des brevets d'invention : 153382.
Perfectionnements dans les machincs dynamo- et mag-
neto-clectriques ; C. L. B. E. Mknges. — i 53384- Per-
fectionnements apportes aux appareils clcctriqucs d'in-
cendie; \V. C. Gordon. — 153393. Nouveau magasin
nu reservoir d'electricite, dit »flectrodock. ; J.Bar-
riere et F. ToURViFJi.LF.. — 1 53424. Perfectionne-
ments apportes aux lampes ou regulateurs clcctriqucs;
E. BOrgin. — 153437. Perfectionnements dans les
moteurs electriques; M. Immf.sch. — 153445- Accu-
mulatcur-cpongc ä liquide alcalin ou acidc; A. L. Nolf.
I * L'Electricite. Paris 1883. 6. Bd.
No. 25. W. de FoNViELLF. , £tudes au bollon sur la
gencration des orages. — - L'exposition nationale des
chemins de fer ä Chicago. - - Academic des sciences:
Resistance sous laquelle doit naitre lc courant des
machines magneto- ou dynamo-electriques pour pro-
duire son effet h distance a travers de grandes re-
1 sistances exterieurs ; F. Moigno. Sur les obsenations
relatives aux aurorcs boreales en Laponie; L. Lern-
ström. — Le loch de M. G. le Goarant de Tromclin.
— L'eclairage electrique en Angletcne. — Lc Systeme
Zipernowsky d'eclairage electrique. — Les lignes telc-
phoniques aux ttats-Unis. — Lc transmetteur duplex
d'Edison. — Unc nouvelle unitc electrique.
No. 26. Les horlogcs electriques de Paris. — L'eclai-
rage electrique Bernstein. — - Le loch electrique de
Tromclin. — Les machincs Brush pour lampes a in-
candcscencc. — La tclcphonic en Bclgiquc. — Son-
nerics et batterics combinees. — Les condueteurs elec
triques. — Chronique.
No. 27. Comparaison de l'eclairage au ga* et de l'eclai-
rage electrique par incandescence au point de vue du
travail necessaire. — La question des accumulatcurs
| en Rclgiquc. — Telephone souterrain. ■ — La lumicre
electrique ä l'Lden - Theatre de Paris. — Phcnomenc
electrique: Le caoutchouc preservatif de la foudre. —
La lampe incandescence portative pour les mines. —
Les accumulateurs et leur puissance d'emmagasincmctit.
No. 28. La telephonie comparec en France et aux ttats-
L'nis d'Amcrique. — Cami-o, La traction electrique
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358
Zeitschriftenschau.
EleKTROTECHN. ZEfTSCHRlPT.
AUGUST iMj.
des tramways. — Lc Systeme de lumierc elcctrique de
Thomson-Houston. — Batterie» et sonncries combinees.
— 1a societe des electriciens.
No. 29. Les dires de M. Edison recueillis dans les jour-
naux americains. — G. Essio, Du melnnge des signaux
dans les reeepteurs des rcscaux telephoniques. — Me-
surcur de la lumierc ä arc. — I.'clectricite comme
force motrice. — Nouvelle methode pour accoupler
les dynamos et les accumulateurs. — Kclairnge du
pavillon de Brighton. — Lance elcctrique d'cclairage.
— Lc dynamographe elcctrique ou appareil pour cn-
registrer lc travail des machines; par C. Resio. - La
lumiere clectrique ä bord des navires. — Nouvellcs
piles au sulfate de cuivre. — La pile perfeetionnee de
M. Gaudine. • — Les piles seches comme accumulateurs.
No. 30. Campo, I.'clectricite et ses applicatinns. — L'n
nouvel accumulatcur. — Ayrton et Pkrry. L'enroule-
ment des fils des clcctro-aimants. — L'ne manufacture
de larnpes electriques a I.ondres. — S. PiiuiiiAkT,
La traction elcctrique. — Lc nouveau galvanometrc
de docteur Obach. — Resistance clectrique du coup
humain. — Chroniquc: L'n nouveaux cable. (Drages
electriques sur le soleil. L'electricite et l'air comprimc
compares comine moteurs. — Nouveaux Signaux tcle-
graphiques. — Installations telephoniques.
•L'Electrlclen. Paris 1883. 6. Bd.
No. 54. E. Reynier, Sur lc travail des piles Leclanche
en Service sur lc rcseau tclcphonique de Paris. —
P11. Delahayk, Le gaz et l'electricite au point de vue
de l'eclairage des villes. — E. Hosht alier , Sur les
limites du transport de la force ä distance par des
lignes telcgraphiqucs aerienncs. — E. BoisteL, La me-
sure de tres-faiblcs resistances. — Block -Systeme
automatique de M. Hadden. — J. A. Beki.y, Corrcspon-
dnnce anglaise. — De l'eclairage elcctrique des atclicrs
et des grandes espaces; Jamikson. — La cause du
magnetismc librc dans les metaux magneriques. —
L'eclairage elcctrique du Broocklyn-Bridge 4 New- York.
— Puissance d'emmagasinement des accumulateurs
electriques.
No. 55. E. Reynit.R , Sur lc prix du travail fourni par
les piles hydro-cJcctriques. — L. Lossier, Mesure des
faibles resistances. — Le premier tclephone. — J. A.
Berly, Correspondance anglaise. — Notes d'Angle-
terTe. — Indicatcur d'inccndie. — Faits divers: Ixs
pretendus ctalons photometriques.
No. 56. E. HosriTAMFJt, Nouvelle pile a oxyde de cumc,
de F. de Lalandc et G. Chapcron. — E. Rkynikr, Sur
le prix du travail foumi par les piles de Lalande et
G. Chaperon. — L. Chenut, Controleur de la maebine
des trains, Systeme Brunot. — J. A. Berly, Correspon-
dance anglaise. — S. Bidwei.i. , Mesure de resistance
elcctrique avec un courant constant. — Eclairagc des
trains par la lumiere elcctrique. — L'eclairage clec-
trique applique h la micrographic. — La lampe No-
thomb.
•La Nature. Paris 1883. 11. Jahrg.
No. 521. La fabrication des condueteurs electriques.
No. 525. L'clectrometrc enregistreur de M. Mascart. —
Electricite pratique. (La force purtantc des aimants.)
No. 526. Avertisseur elcctrique des incendics.
No. 527. Voyages acriens au-dessus de la Manche et
de la Mer du Nord ; recentes tentatives de passage en
Angleterre, de MM. tfloy et Lhoste.
No. 528. Electricite pratique. (Nouvelle pile au sulfate
de cuivTc.)
No. 529. Electricite pratique (Rheostate de G. Trouve),
Annales industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
26. Livr. C'hcmin de fer elcctrique de Portrush (Irlande).
— M. Pollard, Expcricnccs sur des machines dynamo-
electriques.
27. Livr. Kclairagc clectrique du pont de Brooklyn
(New-York).
Annales de chimie et de pbyslque. Paris 1883.
29. Bd. Allarjj, Le Blanc, Joubert, Power et Trksca,
Experienccs faites a lexpo-ition d'elcctricitc.
Les Mondes. Paris 1883. 5. Bd.
Nu. 6. C Giordan, L'aimant et l'aiguille aimantee.
'Bulletin de la Compagnie Internationale des Tele-
phonen Paris 1883. 2. Jahrg.
No. 39. Locomotion clectrique. — La lumierc electrique
en Espngne. — txlairage de« villes ä l'electricite. —
Le telephone dans les mines. — Lc syndicat de Lowcll.
No. 40. Transport de la force. — Condueteurs electriques.
— Les nouvellcs mines de cuivre des Etats- Unis. —
Essais de traction clectrique des tramways au moyeo
des accumulateurs. — L'unite de lumiere et les ctalons
photo'mctriques.
No. 41. La Convention de Suez. — Nouvellcs d'Amerique.
— Lumiere. — Les accumulateurs electriques. —
L'eclairage des thedtres.
No. 42. Le telephone a Londres. — Piles electriques.
— Abus de la recherche des anteriorites cn matierc
d'invention. — Accumulateurs. — Transport elcctrique
de 31 chevaux effectives. — Les chemins de fer
electriques.
No. 43. Bateau electrique. — Suppression des piles dans
les sonncries telephoniques. — Societe Generale Ita-
licnne des tclcphoncs. — Nouvelle pile n oxyde de
cuivre. — L'electricite dans les nlatures.
•Bullettino Telegrafier». Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 6. Capttolati per concessioni dt servtzio tclcfonico.
— Tclegramma del bullettino di Borsa. — Communi-
carionc diretta fra Roma c Vienna. — Manifest! per
l'apertura dcll' P>posizione generale di Torino pel 1884.
— Movimento della corrispondenza telegrafica negli
uffici governalivi nel primo trimestre 1883.
•II Telegraflsta. 3. Jahrg.
No. 7 und 8. G. Dem.' Oro, Di un elcttro-dinamometro
semplicc. — Espcrienze sopra la nuova lampada ad
incandescenza del signor Cruto. — Le cause del
magnetismo che si manifesta nel ferro, nell' acciaio e
negli altri metalli magnetici. — Espcrimcnti sui cavi
sottomarini durantc la loro costruzione. — Elettro-
calamite con nastro mctallico e spirale. ■ — Miscellanea.
Pila portatile Siemens. Precauzioni da aversi per im-
pedire incendi negli impianti di illuminazione clctrrica.
•11 nuovo Cimento. Pisa 1883. 13. Bd.
Januar -Februar. Sul calore sviluppato da una corrente
durnnte il periodo variabile. .Sopra il ritardo nclla
smagnetizzazione del ferro prodotto dalle correnti in-
dotte nella sua massa. Stracciati.
Milrz-ApriL Sülle apparente clcttrochimiche alla super-
ficic di un eilindro; studio teorico del Vito Volterra.
Sulla hinghezza di una o piü scintille elettriche di un
enndensatore e sulle modilicazioni che esse subiscono
per effetto dclle varic resistente introdottc nel cireuito
di scarica; memoria del Prof. E. Villari.
* LTngenleur-conaell. Paris et ßruxelles 1883. 5. Jahrg.
No. 23. Le tclephone pendant l'orage.
No. 24. Rapport presentc par le College sur la propo-
sition relative a l'installation par la Villc de Bruxelles
d'engins et apparcils pour l'eclairage electrique de la
voic publique.
•Moniteur industriel. Bruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 24. Le fusil elcctrique.
No. 25. I-a lampe incandescente portative pour les
mines. — Telephone souterrain.
No. 27. Üclairage par electricite de la villc de Notting-
ham. — Le theatre de i'cxposition internationale d elec-
tricite, V'icnnc 18S3.
No. 30. Traction elcctrique. — Lance electrique dleclai-
ragc.
* Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1883. 4. Jahrg.
No. 10 und 11. \V. Tschikolki-'F, Ucber die technischen
Bedingungen der elektrischen Thcaterbeleuchtung. —
A. Lazarew, Elektrische Beleuchtung der Isaak-Kathe-
drale. — ü. Lüge, Theorie der Ucbcrtragung der Arbeit.
— Gr. Bei.i., Anwendung der Induktionswaage. —
Li« ht-Lahyk, Die Tclcphonie.
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359
•Journal of the Telegraph. New -York 1883. 16. Bd.
No. 360. Electric locomotion.
No. 361. The progress of Telegraphy by W. H. Preece.
— The Storagc of wind power. — Klcctricity in
Machinery. — The great discoverics in elec«ricity. —
New progress in Tclephony.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 116. Bd.
No. 691. The chemistry of the Faure and Plante accu-
mulators. — Items: Improvement in the Bunsen
battery. Magnctism of rotation. Electric navigation.
Thcnry of electro-magnetic machincs.
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
23597- Th. A. Edison in Mctilo-Park. Neuerungen in
Rcgulirungsvorrichtungen für elektrische Bogcnlichter.
— 17. Juli 1882.
2359S. J. Th. ßundzen in Berlin. Elektrische Lampe
mit vereinfachter Regulirvorrichtung. — 18. August 1882.
23600. C. Messing in Berlin. Stromerzeuger ohne
Drehung der Drahtrollen und der Magnete. — 5. Ok-
tober 1881.
23602. \V. J. Burnside in I.owcr - Norwood. Neue-
ningen am Uebertragungs- und Aufnahme- Apparate
der Typendrucktelegraphen. — 14. November 1882.
23604. A. W. Brewtnall in Warrington. Neuerungen
in der Aufhängung elektrischer Lampen und Leitungen.
— 5. Januar 1883.
23605. M. Lewy in Paris. Neuerungen in der Rcguli-
rung der elektrischen Transmission der Energie. —
9. Februar 1882.
23723. E. Wcston in Newark. Neuerungen an elek-
trischen Rcleuchtungsapparaten. 2. April 1882.
23730. A. L a 1 a n d e \ M. Bauer in Paris. Dynamo-
elektrische Maschine. — 15. September 1882.
23731. A. Caron in Paris. Kohleugcwebe für Pol-
platten. — 17. September 1882.
23732. A.Smith in Brockley. Herstellung von Kohlen
für elektrische Lampen. — 27. September 1882.
23735. F. W. Senkbeil in Opfenbach a. M. Ein-
schaltung von Hörrohren an Telephonen. — Ii. Ok-
tober 1882.
23737. S. Z. d e F e r r a n t i &• A. T ho mpsnn in London.
Neuerungen an Apparaten zur Messung elektrischer
Ströme. — 9. November 1882.
23755. A. Skcne in Wien und K. Ktihmaier in Prcfs-
burg. Neuerungen an galvanischen Elementen. -
12. Januar 1883.
23813. St. H.Emmens in London. Konstruktion der
Elektromagnete bei elektrischen Maschinen. — 27. Au-
gust 1882.
23815. W. H. Akcstcr in Glasgow. — Konstruktion
des Armaturringe* bei Gramme'schen Maschinen. —
8. September 1882.
23816. A. Kryszat in Moskau. Elektrische Lampe für
beständigen und Wechselstrom. — 4. Oktober 1882.
23817. A. Tribc in Nothing Hill. Neuerungen an
Sekundarbattericn. - 7. Oktober 1882.
23821. A.Thomas in Kötiigstcin und O. Kummer
in Dresden. Mikrophon mit kompensirten Pendeln. —
19. November 1882.
23823. Th. A. Kdison in Menlo - Park. Mefs- und
Registrirapparat ftlr elektrische Strome (1. Zusatz zu
P. R. No. 18765). — 1. Dezember 1882.
23880. W. Leyscr in Idar. Dynamoelcktrische Ma-
schine für gleichgerichtete Ströme. — 12. November 1882.
23904. A. Lucchesini in Florenz. Typendruck -Tele-
graph mit sclbstthätigcr Ucbcrtragung und mit Morse-
schem Schreibapparat. — 2 1. Man 1882.
23905. Schäfer&Montanus in Frankfurt a. M. Fall-
scheibcn-Vorrichtung für Fcrnsprechanlagen. — 5. Sep-
tember 1S82.
23006. Dr. A. Bernstein in Berlin. Neuerungen an
galvanischen Klementcn. -- 16. September 1882.
23907. M. Deprez in Sceaux. Dynamoelcktrischc Ma-
schine. — 3. Oktober 1882.
I 23909. Th. A. Edison in Mcnlo-Park. Neuerungen an
registrirenden Voltametern (Zu«atz zu P. R. No. 16661).
8. Oktober 1882.
23910. P. Tutzauer in Berlin. Anordnung der Induk-
tionsspulen und Magnetpole bei Telephonen. — 21. No-
vember 1882.
23916. Dr. E. Botich er in Leipzig. Herstellung der
Bleisuperoxydschicht bei Sekundärbatterien (Zusatz zu
P. R. No. 21174). — 12. Januar 1883.
23978. J.J.Wood in Brooklyn. Neuerungen an elek-
trischen Bogenlampen. •- 7. Juni 1882.
23979. Th. A. Edison in Menlo-Park. Neueningen in
den Mitteln zur Rcgulirung der Stromstärken dynamo-
oder magiietoelektfischer Maschinen. — 2. Juli 1882.
23980. Ch. A. ('. Wilson in London. Neuerungen an
Apparaten zum Messen der Elektrizität. - 16. Juli 1882.
23982. Ch. P. Jürgen sen in Kopenhagen. Rcgulirungs-
vorrichtung bei Bogenlampen. — 1. September 1882.
23983. Aktiengesellschaft Societe universelle
d ' El c c t r i e i t e Tommasi in Paris. Neuerungen in
der elektrischen Erleuchtung von Kisenhahnzugcn. —
6. September 1882.
23984. J. L. Hub er in Hamburg. Vorrichtung zur Ver-
bindung elektrischer Glühlichtlampen mit der Leitung.
— 17. Oktober 1882.
23986. F. W. Buchmeyer in Bremen. Transportable
Kontakteinrichtung. — 5. November 1882.
23988. S. Z. de Ferranti & A.Thompson in London.
Regulator für elektrische Ströme. — 9. November 1882.
23<)8o. M. Bauer, L. Brouard und J. Ancel in Paris.
Verfahren zur Herstellung von Kabeln und Leitungs-
drähten zu elektrischen und von Drähten zu anderen
industriellen Zwecken. — 14. November 1882.
23990. W. B. Espcut in Jamaica. Apparat zum Um-
winden von Armaturen. — 21. November 1882.
23901. J- Unger in Cannstatt. Elektrische Glühstift-
Inmpe. — 28. November 1882.
23992. II. Alabaster in Groydon & T. E. Gatehousc
in London. Neues Telephon. — 9. Dezember 1882.
; 23994- Dr. C, Pab st in Stettin. Galvanisches Element.
| — 28. Dezember 1882.
23997- L. Somzce in Brtissel. Neueningen an Kerzen
j und Gluhkttrpern flir elektrische Beleuchlungszwecke.
! — 12. Januar 1883.
I 23998. L. Hajnis in Prag. System elektrischer Ma
schinen ohne Saugbiirstcn. — 28. Januar 1883.
24002. G rein e r & Fried richs in Stützerbach. Kon-
takthaltcr und Fassung fljr elektrische Glühlampen. —
18. Februar 1883.
24004. W. Plankinton in Milwaukce. Lagerung unter-
irdischer elektrischer Leitungen. — 6. Mltrz 1883.
b. Patent- Anmeldungen.
' B. 3475. Brandt &: v. Nawrocki in Berlin flir J. J.
; Barricr&F. Tourvicille de Lavernede in Paris,
i Neuerungen an Telephonen, System Barr ier & Tour-
vicille.
A. 798. Dieselben für G. G. Andre in Dorking. Neue-
rungen in der Herstellung von Glühlichtbrennern.
M. 2627. Dieselben für J. Malisz in Lemberg. Erd-
leitung für elektrische Telegraphen und Blitzableiter.
M. 2427. Dieselben für J. A. Mondos in Ncuilly sur
Seine. Neueningen an der unter No. 19160 patentirten
elektrischen Lampe mit automatischer Rcgulirung.
(Zusatz zu P. R. No. 19160).
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360
Patentschau.
C. 1136. Thodc&Knoopin Dresden für J.Caudcray
in Lausanne. Elektrischer Zahlapparat und Strom-
messer.
F. 1510. J. Möller in WUrzburg fUr S. /.. de Fcrranti
& A. Thompson in London. Dynamoelcktrischc Ma-
schine; abhängig von 1). R. P. No. 18216.
1.. 190Ä. Derselbe ftlr J. K. Liardct in Brockley und
Th. Donnithornc in London. Neuerung an Sekundär-
batterien.
I. 747. Brydges & Co, in Berlin für M. I minisch in
London. Elektrischer Motor.
L. 2199. A. Liebe in Dresden. Neuerung in der Kon-
struktion dynamoclcktrischcr Maschinen.
M. 2493. C.H.K. Müller in Hamburg. Befestigung
von GlUhlichtlampcn in ihren Haltern.
'353- Specht, Ziese & Co. in Hamburg für
K.Schmidt in Prag. Elektrische Bogenlampe.
W. 2082. R.R.Schmidt in Berlin für J. J. \V o o d in
Brooklyn. Neuerungen an elektrischen Lampen.
T. 1062. Derselbe für G. N. Torrence in Philadelphia.
Telephon mit ringförmigem Magnet.
S. 1583. C.Kessel er in Berlin für F. A. Sperry in
Cortland. Neuerungen an Mechanismen zilr Regulirung
der Stromstärken bei dynamoclektrischen Maschinen.
D. 1590. C. Pieper in Berlin für A. K. Dolbear in
Sommcrville. Neuerungen an Telej>honen.
H. 343'. Derselbe für Dr. J. Hopkinson in West-
minster. Neuerungen in der Venlicilung von Elek-
trizität, sowie an den dabei verwendeten Apparaten.
B. 4030. WirthACo. in Frankfurt n. M. für J. M. E.
Baudot in Paris. Neuerung an Drucktelegraphen
(1. Zusatz, zu P. R. No. 20826).
B. 3839. Dieselben für Ii. R. Boissicr in New-York.
Kommutatorhürstcn-Haltcr.
W. 2380. A. Wilk in Darmstadt. Vorrichtung und Schal-
tung mm Speisen von Induktionsspiralen mit dem
Strom dynamoelcktrischer Maschinen.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. K r t h c i 1 1 e Patente.
Klasse 4. Beleuchtungswesen.
23703. H. Rabe in Zwickau. Modifikation des unter
No. 21076 patentirten magnetischen Sicherheitslampen-
Verschlusses (Zusatz zu P. R. No. 21076). — 21. De-
zember 1882.
Klasse 12. Chemische Apparate.
23588. F. M. Lyte in Folkestone. Neuerung in der
Darstellung von Bleisupcroxyd. — 26. Oktober 1882.
Klasse 14. Dampfmaschinen.
23981. A. Kräsza und I. Schaschl in Grätz. Elek-
trische Steuerung für Dampf, und andere Maschinen.
— 29. August 1882.
Klasse 20. Elsenbahnbetrieb.
23617. P. H. Fortin & J. J. Langlet in Paris. Elek-
trischer .Signalapparat. - 28. Dezember 1882.
Klasse 32. Glas.
23855. A. Swan in Gateshead. Form aus Steatit oder
Speckslein /um Blasen der für elektrisches Gltlhlicht
benutzten Glaskugeln. — 8. August 1882.
Klasse 42. Instrumente.
235S0. A. Martens in Berlin. Apparat zur Unter-
suchung von Metallen auf ihre thennoelektrische Stel-
lung und auf Homogenität. — 25. Januar 1883.
Elektrotechn. ZEmcHurrr.
Al'OLST 1883.
Klasse 68. Schlosserei.
23564. E. Kessler in Strichen bei Dresden. Elektro-
magnetisches Sicherheitsschlofs. — 19. Januar 1S83.
b. Patent-Anmeldungen.
Klasse 14. Dampfmaschinen.
A. 886. mit Priorität vom 13. Januar 1883. Brydges \ Co.
in Berlin für P. R. Allen in London. Elektrischer
Registrirapparat für Kraftmaschinen.
Klasse 20. Elsenbahnbetrieb.
R. 2080. Lenz & Schmidt in Berlin für F. Rodary
in Paris. Elektrischer Blocksignal-Apparat.
H. 3655. A. Holsten in Tonndorf-Lohe. Fcderbremse
mit elektrischer Auslösung.
R. 2301. H. C. Reher in Hamburg. Einseitigwirken-
der Pedalkontakt für Zugdeckungs-Signalc.
Klasse 37. Hochbau.
H. 3269. C. Hirschmann in Wassertrtldingen (Bayern).
Neuerung an Blitzableitern.
Klasse 46. Luft- und Gaskraftmaschinen.
M. 2668. C. Pieper in Berlin für S. Marcus in Wien.
Magnetoelektrischer ZUndapparat für Explosionsmotoren.
Klasse 83. Uhren.
H. 3679. G. Herotizki in Hamburg. Elektrische I hr.
B. 4168. C. Bohmeyer in Stafsfurt. Zcigerfortbewc-
gung für elektrische und pneumatische Sekundaruhren.
Klasse 87. Werkzeuge.
H. 3450. F. Engel in Hamburg für Dr. H. Tb.
llillischer in Wien. Elektromotorischer Handboluer
für zahnärztliche Operationen.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 12. Chemische Apparate.
20722. Verfahren zur Herstellung salpetriger Dämpfe
vermittelst der Elektrizität aus der atmosphärischen
Luft.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphier
1787t. Neuerungen an automatischen Telegraphen.
18S88. Neuerungen in der Telegraphic.
20461. Neuerungen an dynamoelektrischen Maschinen.
2 1691. Magnet-Mikrophon.
Klasse 42. Instrumente.
6929. Neuerung an Schiffskompassen.
b. Versagung eines Patentes.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Tclegraphie.
E. 830. Neuerungen an dynamomagnetoclcktrischen Ma-
schinen oder elektrischen Maschinen; vom 18. Sep-
tember 1882.
c. Zurückziehung einer Patent- Anmel-
dung.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphle.
T. 877. Neuerungen an dynamoelektrischen Maschinen ;
vom 7. Juni 1883.
Schlufs der Redaktion am 18. August.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Springer in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdruckerei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
September 1883.
Neuntes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Mitglieder-Verzeiehnifs.
Anmeldungen von aufserhalb.
16 14. Martin Wesselhöft, Mechaniker, Halle
(Saale).
16 15. Ernst Heitmüller, Post-Sekretär, Strafs-
burg (Elsafs).
1616. Gustav Brovot, Königlicher Eisenbahn-
Telegraphen -Aufseher, St. Johann (Saar).
161 7. Dr. A. Isenbeck, Wiesbaden.
1 6 1 8. Paul Wirbach, Telegraphen -Aufseher der
Rechten Oder -Ufer -Eisenbahn, Breslau.
ABHANDLUNGEN.
Untersuchungen Ober die Induktion im Pacinotti-
Gramme'schen Ring.
Von August Isenbeck.
(Schlufs von Seile 342.)
$ 5. Versuche mit Polschuhen.
I. Induktionsspule auf dem Holzringe.
Die Beobachtungen sind in der nachfolgen-
den Tabelle III zusammengefafst und beschrän-
ken sich auf einen Quadranten.
In Fig. 8 sind zunächst die Beobachtungen
der Kolumne A. graphisch dargestellt; zum Ver-
gleich ist die Kurve A, Tab. I, beigefügt. Das
Maximum der Stromintensitäten liegt jetzt in
der Nähe von 8o°, tritt also auf, wenn die In-
duktionsspule sich nahe dem Ende der Pol-
schuhe befindet.
Der Magnetismus, welcher früher an den
Enden der Magnetstäbe konzentrirt war, wird
nach den Enden der beiden Polschuhe hinaus-
gerückt.
In Fig. 9 sind die Kurven der Rubriken A.,
B., C. und D. gezeichnet. In A. und B. nähern
sich die Kurven zwischen 20 und 400 der Ab-
szissenaxe, und es ist namentlich in B. wegen
der Unsicherheit der Beobachtungen fraglich,
ob innerhalb dieses Intervalles die Kurve die
Abszissenaxe nicht wirklich trifft oder gar schnei-
det. In C. und D. wirkt der eingelegte Magnet
bedeutend modifizirend auf den Verlauf der
Kurve ein. In C. erreichen die Kurvenordinaten
dreimal, in D. zweimal den Werth Null. In bei-
Fig. 8.
den Kurven sind zwei positive und ein nega-
tives Maximum vorhanden, deren Lage aber in
beiden Fällen differirt.
Tabelle III.
Ilolzring mit Polschuhen.
A.
B.
C.
D.
ohne F.in-
mit
Magnete
Magnete
lagc.
Scheibe.
v, y.
N.S.
0
\
X
t6
— it
5
7
6
21
—16
10
6
3
28
— 35
«S
6
3«
-36
20
4
3"
—35
*5
12
— 20
30
— IO
10
35
— 12
15
40
— I I
20
45
7
28
50
1
6
20
55
12
10
7
16
60
so
• 3
15
'7
65
2S
22
29
•7
70
70
5'
68
59
75
119
107
'33
108
80
194
162
196
'38
85
48
2»
4'
40
90
46
362
Abhandlungen.
Elkktootkchn. Zeitschkikt.
skptkmhkr 1m3.
II. Induktionsspule auf dem Eisenringe.
Die Beobachtungen umfassen nur einen
Quadranten mit Ausnahme des Falles ohne
Einlage, wo sie auf die Hälfte des ganzen
Ringes ausgedehnt sind. Die Tabelle IV giebt
eine Zusammenstellung derselben.
Stellen giebt es bei etwa 200 einen Punkt, wo
die Intensität des Induktionsstromes Null ist.
S 6. Folgerungen aus den Versuchen.
Die Ausschläge des Galvanometers sind, wie
schon oben erwähnt, den durch die Drehung
Fig. 9.
Tabelle IV.
Fiscnring mit I'olschuhun.
A.
ohne Finlage.
Mittel.
B.
mit
Scheibe.
C.
Magnete
A',.V.
D.
Magnete
If, S.
0
461
488
475
366
981
-64
5
455
482
469
358
970
— 62
10
447
454
45«
345
935
-4«
«5
457
453
455
336
907
— 16
20
461
454
45»
354
868
64
25
464
458
461
377
783
191
30
470
465
468
384
704
27» f
35
482
475
479
407
627
358
40
So7
479
493
4'3
567
417 1
45
524
. 502
5'3
435
569
462
50
547
525
536
450
569
502
55
570
544
557
478
564
5'«
60
589
560
575
533
612
527
65
624
573
599
549
625
561
70
658
593
626
563
658
565
75
656
586
621
582
652
57o
80
57o
448
509
496
570
5o7
«5
350
185
218
250
281
204
90
Der Einflufs der Polschuhc zeigt sich hier in
ähnlicher Weise, wie in dem Falle vorher. In
Fig. 10 ist wieder wie früher die Kurve der
Kolumne A. aufgetragen neben der entspre-
chenden Kurve, welche die Beobachtungen mit
dem Holzringe darstellt, während Fig. 1 1 eine
graphische Darstellung der Beobachtungen der
Rubriken A., B., C. und D. neben einander
giebt. Mit Ausnahme eines kleinen Stückes
der Kurve I) liegen die Kurven ganz oberhalb
der Abszisscnaxc. Die Pole des eingelegten
Magnetes üben wieder einen bedeutenden Ein-
flufs aus. Wenn der einliegende Magnet bei o°
und 1800 gleichnamige Pole hat wie der dem-
selben zugewandte Polschuh bei 75° und 2850
bezw. 10 50 und 2250, so haben wir bei o° ein
Maximum und ein eben solches, aber kleineres,
bei etwa 750. Im anderen Falle, wo ungleich-
namige Pole auf derselben Seite liegen, tritt
bei o° ein negatives Maximum auf und ein
positives bei 750, und zwischen diesen beiden
der Induktionsspule zwischen den Anschlag-
stiften in Bewegung gesetzten Elektrizitäts-
raengen proportional; mithin sind in den graphi-
schen Darstellungen der Versuche die Flächen-
stücke, welche von der Abszissenaxe und den
die Endpunkte der Ordinaten zwischen go°
und 2700 bildenden Kurve') eingeschlossen
Fig. 10.
0 20 HO 60 80
werden, proportional der ganzen Elektrizitäts-
menge, welche durch Drehung der Spule von
900 bis 2700 erzeugt werden würde. Dabei»
ist indefe zu bemerken, dafs Flächenstücke
oberhalb der Abszissenaxe positiven, und solche
unterhalb der Abszissenaxe negativen Strom-
richtungen entsprechen.
Betrachten wir nun zunächst die Diagramme,
welche den Versuchen ohne Polschuhe an-
I) Wir wollen diese Kurve kurz Indukliooikurvc nennen
by Google
ELEKTROTECirM 7 FIX*! CUR IPX
SEPTEMBER 1183. ' AUGUST ISENBECK, UNTERSUCHUNG EN ÜBER DIE INDUKTION U. S. W. 363
gehören, so schneiden die Kurven bei 900
und 2700 und an zwei dazwischen liegenden
Punkten die Abszissenaxe; wir haben mithin
zwei Flächenstücke auf der einen und eins auf
anderen Seite der letzteren. Würde man also
auf dem Ringe wie bei der Gramme'schen
Maschine eine Anzahl Spulen anbringen
und nur bei oo° und 2700 Abnehmer
setzen, so würde die elektromotorische
Kraft in den einzelnen Spulen verschie-
denes Vorzeichen haben und sich thcil-
weise aufheben. Die Intensität des resul-
tirenden Stromes wäre nur der Differenz
der Flächenstücke oberhalb und unter-
halb der Abszissenaxe proportional. Die
Erfahrung hat auch dementsprechend gezeigt,
Die Versuche, bei denen Polschuhe ange-
wandt sind, zeigen, dafs der wesentliche Nutzen
derselben darin besteht, dafs die Schnittpunkte
der Kurve mit der Abszissenaxe zwischen oo°
und 2700 wegfallen, mithin bei der Bewegung
der Spule von 900 bis 2700 der Strom seine
Richtung nicht ändert. Je nach der Form
der Polschuhe und ihrer Gröfee wird der Inhalt
der Flächenstücke zwischen Abszissenaxe und
Induktionskurve sich ändern; wie die weiter
unten folgenden Versuche mit der Gramme-
schen Maschine zeigen werden, dürfte die
Praxis wohl schon die geeignetste Form der
Schuhe gefunden haben.
Schliefslich sei noch hervorgehoben, dafs
durch die Anbringung eines Magnetes im Innern
FiR. II.
20 <»0 60 SO
dafs, wenn bei einer Gramme'schen Maschine
keine Polschuhe vorhanden sind, die Intensität
des erzeugten Stromes sehr gering ist.')
Man könnte indefs die Wirkung bei einer
Gramme'schen Maschine ohne Polschuhe bereits
erheblich vermehren, wenn man nicht blos an
den Stellen 90° und 2700 Abnehmer anbrächte,
sondern auch an den dazwischen liegenden
Stellen, an denen ein Wechsel in der Strom-
richtung stattfindet. Es müfsten dann also
sechs Abnehmer vorhanden sein, und diese
wären so zu verbinden, dafs für den aufscrhalb
der Maschine zu benutzenden Drahtkreis die
elektromotorischen Kräfte der Spulen sämmt-
lich in gleichem Sinne wirken.
I) In den »chetnatischen Darstellungen der Induktion im
Pacinotti-Gr;uume'»cheii Ring in den Lehrbüchern bleibt indefs der
Umatand immer unerwähnt, daf» iwischcn o° und 90° der Strom
da* Zeichen wechselt
des Ringes, wenn den Polen des inneren Mag-
netes gleichnamige der äufseren gegenüber-
stehen, die von der Abszissenaxe und der In-
duktionskurve eingeschlossene Fläche bedeutend
vergröfsert wird. Dementsprechend würde auch
bei der Gramme'schen Maschine die Anbringung
eines Magnetes in der angegebenen Lage im
Innern des Ringes die Wirksamkeit der Maschine
bedeutend erhöhen.
§ 7. Versuche mit der Gramme'schen Maschine.
Nachdem die vorstehenden Resultate erhalten
waren, habe ich versucht, bei einer wirklichen
dynamoelektrischen Maschine die Induktion in
einer einzelnen Spule an den verschiedenen
Stellen ihrer Bahn zu untersuchen.
Die Versuche konnten nur in der Weise an-
gestellt werden, dafs der Stromkreis der Ma-
schine aufsen durch einen gegebenen Wider-
46»
>y Google
3*4
A Ii HANDLUNG EN .
Elrktrotechn. ZcrrscKX ift .
SEIIEMBER »8«j.
stand geschlossen wurde und gleichzeitig eine
Zweigleitung auf dem Kollektor angebracht
wurde, welche die Enden einer Spule an einer
bestimmten Stelle während der Rotation ver-
band. Diese Zweigleitung mufste nach ein-
ander an die verschiedenen Stellen des Um-
fanges des Kollektors angelegt werden können.
Wird dann die Stromintensität in dem Haupt-
kreis und ebenso diejenige im Nebenschlufs,
welche die einzelne Spule enthält, gemessen,
sind die sämmtlichen Widerstände in und aufser-
halb der Maschine, im Hauptkreis und im
Nebenschlufs bekannt, so läfst sich daraus die
elektromotorische Kraft im gesammten Ring
und in der Spule nach bekannten Regeln er-
mitteln.
Zur Untersuchung stand mir eine Clramme'sche
Maschine type d'atelier zur Verfügung. Die-
selbe, aus dem Atelier von Ducommun in
Mülhausen, entspricht genau der Abbildung
>Schcllen, magnet- und dynamoelektrische
Maschinen c, Fig. 69. Der rotirepde Ring hatte
60 Spulen. Die Drehung desselben wurde
durch einen Gasmotor von 4 Pferdestärken be-
sorgt. Es soll zunächst angegeben werden, wie
an einer bestimmten Stelle des Ringes die
Zweigleitung angebracht wurde.
Während die Abnehmerbürsten in diametral
entgegengesetzter Lage gegen den Kollektor
schleiften, liefs ich gleichzeitig zwei ebenso
breite und vorn ausgefranste Kupferbleche so
wider die Kupferstreifen des Kollektors an-
drücken, dafs dieselben gleichzeitig Uber zwei
benachbarte Isolirstellen wegglitten. Dieselben
liegen also entweder auf zwei benachbarten
Kupferstücken oder Isolirstellen auf. Die Kupfer-
bleche waren in ein festes Holzsttick eingelassen,
Fig. 12, welches durch eine Holzklemme an
den Backen der Elektromagnete angeschraubt
werden konnte, und es war möglich, dieselben
innerhalb eines Quadranten des Kollektors an
allen verschiedenen Stellen mit den Kupfer-
streifen desselben in Berührung zu bringen. An
die nicht gegen die Kollektorstreifen andrücken-
den Enden der Kupferbleche waren dicke
Kupferdrähte angelöthet, welche mittels Klemm-
schrauben mit Leitungsdrähten verbunden wer-
den konnten.
Um die Kupferbleche nach einander auf die
Spulen eines Quadranten des Kollektors ein-
zustellen , verfuhr ich folgendermafsen : Ich
stellte den Ring so, dafs die Enden der Ab-
nehmerbürsten mit einer Isolirstclle zusammen-
fielen, nannte diese Isolirstelle o, die nächste 1,
», 3 11. s. w., und stellte nun mittels der Holz-
klemme die Kupferbleche der Reihe nach so,
dafs sie zur Berührung kamen mit den Isolir-
stellen o und 1, 1 und 2, 2 und 3 u. s. w. bis 14
und 15. Es konnte also der Strom, der bei
der Rotation des Ringes in einer Spule ent-
steht, innerhalb eines Quadranten in 15 ver-
schiedenen Positionen der Spule abgeleitet
werden.
Die Versuche selbst wurden folgendermafsen
ausgeführt: Von den Klemmen der Maschine
führte ich eine geschlossene Leitung, in welche
aufser einem Deprez'schen Galvanometer noch
zwei Widerstandsrahmen eingeschaltet waren;
jeder dieser Widerstandsrahmen enthielt drei
Spiralen von Neusüberdraht, welche mittels
Stöpselvorrichtung sämmtlich oder zum Theil
in die Leitung eingeschaltet werden konnten.
In die Nebenleitung, welche von den beiden
Kupferblechen ausging, war ein feineres Galvano-
meter sowie ein grofser Flüssigkeitswiderstand
eingeschaltet, der so grofs gewählt war, dafs
durch ihn der Ausschlag der Galvanometer-
nadel auf ein geeignetes Mafs herabgedrUckt
wurde. Es wurden dann für jede Stellung der
Kupferbleche, während die Maschine rotirte,
Fig. 12.
drei Ablesungen der beiden Galvanometer vor-
genommen, und zwar für die Fälle:
1. dafs in der Hauptleitung sämmtliche Spiralen
der zwei Widerstandsrahmen,
2. dafs alle mit Ausnahme der ersten von I,
3. dafs alle mit Ausnahme der ersten und
zweiten von I eingeschaltet waren.
Um die Stromstärken im Hauptstrom und in
dem Nebenschlufs in gleichem Mafse zu haben,
ist es nöthig, die Angaben des einen Galvano-
meters auf die des anderen zu reduziren.
Durch eine besondere Untersuchung, die aus-
führlich anzugeben unnöthig ist, wurde eine
Reduktionstabelle für die Galvanometerausschläge
ermittelt und wurden die Angaben des Galvano-
meters in der Nebenleitung auf Angaben des
Deprez reduzirt.
Die Ausschläge des Deprez'schen Galvano-
meters sind den Stromstärken wenigstens für
die hier vorliegenden Zwecke hinreichend genau
proportional. i° Ausschlag des Deprez'schen
Galvanometers entspricht einer Stromstärke von
0,75 Ampere.
Die nachstehende Tabelle V giebt nun die -
Resultate der erwähnten, an der Maschine aus-
geführten Beobachtungen.
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K I,K KTR O TETHN .^ZEIT SC KR tFT Al?CUST JSEflBECK| UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE INDUKTION U. R. W. 365
Tabelle V.')
' i- 7
/ II. J
1 iii. y
o,o<»
0,000
O.oco
0— I
01 310
ao,o
OO 324
23,0
OO O9O
26,5
I— 1
02 46z
20,5
01 227
*3.J
OO 165
26,7
x — 3
03565
20,,
02 234
23..
OO 655
3— 4
05 798
20,3
04 520
»3.»
02 798
s
20,}
4— 5
07 85'
20,1
06 839
»3-
05412
t
26,7
5- 6
20. a
08 dQ2
**o 77*
07 ia6
26,8
6- 7
IO 281
20,i
09 572
*3.i
08 212
26,7
7~ 8
13 515
20, t
13 «58
*3.»
12 199
8—9
'3 953
20,1
1 3 861
13 158
27,0
9 — 10
14 395
lO.o
'4 395
23.1
«3 '58
26,1
10 — 11
15 485
19.»
15 626
22.»
15 062
26,5
1 1 — 1*
15 626
18.5
15 616
15 272
»5.«
ia-13
16 235
19,0
»7953
22,o
16 007
»5.«
13—14
18 S69
19,0
19071
22,o
18 338
*5->
14—15
20 013
«9*5
20 724
23.»
19 617
26,0
Aus diesen Beobachtungen ist zunächst das
Verhältnils der elektromotorischen Kraft der
jedesmal abgezweigten Spule zu der gesammten
des rotirenden Ringes zu berechnen.
Das nebenstehende Schema zeigt die ge-
sammte Stromanordnung: A C B D sei die in
sich geschlossene Drahtleitung des Gramme-
schen Ringes; die Abnehmerbürsten liegen, in
A und B an. A C B enthält 30 Spulen und
ebenso ABB.
Die elektromotorischen Kräfte der Spulen in
ACB sind denen in A D B entgegengesetzt.
Die Bürsten in A und B sind ihrerseits durch
eine geschlossene Leitung verbunden. Die Lei-
tung enthält:
1. die Umwindungen der festen Magnete der
Maschine 0,61 S.-E.,
2. das Deprez'sche Galvanometer 0,0a S.-E.,
3. die oben erwähnten Widerstandsrahmen,
4. Leitungsdrähte 0,073 S.-E.
Widerstände der zwei Rahmen:
I. 0,64 S.-E.,
0,67 -
0,75 -
2,0« S.-E.
II. 0,40 S.-E.
0,38 -
0,4a
1 ,«0 S.-E.
Es betrugen daher die Widerstände in der
Hauptleitung in den drei Beobachtungsreihen:
W— 3,97, 3.33,
An einer bestimmten Stelle von ACB sei
nun eine Zweigleitung // in den Punkten F
und G angebracht. Zwischen F und G be-
finde sich eine Spule des Ringes.
In der Zweigleitung H befindet sich aufser
den nöthigen Zuleitungsdrähten das zweite Gal-
vanometer und, da mir kein hinreichend grofser
Drahtwiderstand zur Verfügung stand, der oben
erwähnte Flüssigkeitswiderstand. Derselbe war
folgendermafsen eingerichtet:
Zwei mit durchbohrten Stopfen versehene
Gläser waren zur Hälfte mit einer 2oproz.
Lösung von schwefelsaurem Zink (wasserfreies
Salz) gefüllt; die Lösungen in beiden Gläsern
standen durch ein durch die Stopfen gehendes,
ebenfalls mit derselben Lösung gefülltes Glas-
röhrchen in Verbindung; in die Flüssigkeit
beider Gläser tauchten amalgamirte Zinkplatten
ein, an die oben Kupferdrähte angelöthet waren;
an letztere konnten Leitungsdrähte mit Klemm-
schrauben angeschlossen werden. Der Wider-
stand dieser Flüssigkeitssäule wurde mit der
Wheatstone'schen Brücke durch Vergleichung
mit 10000 S.-E. ermittelt zu 22 270 S.-E.
Derjenige des Galvanometers betrug 62 S.-E.,
und der der Zuleitungsdrähte 0,35 S.-E., so dafs
der Gesammtwiderstand des Nebenschlusses
rund 22332 S.-E. ausmachte.
1) E» i*t iu bemerken, daf» der positive Strom in der Neben-
leitung (vgl, Fig. ij\ von G Uber // nach wahrend er in der
Hauptleitung von A über C nach F gebt.
Es möge nun bezeichnet werden (vgl. Fig. 13) :
die elektromotorische Kraft in jeder der Ring-
hälften mit E;
die in der abgezweigten Spule mit e\
die Stromintensität im Hauptschlufs mit J\
der zugehörige Widerstand mit IV;
die Stromintensität im Nebenschlufs mit /;
der zugehörige Widerstand mit u>;
die Stromintensität in der Hälfte des Ringes, in
der sich keine Abzweigung befindet, mit S;
der Widerstand mit R;
die Stromintensität in der abgezweigten Spule
mit s;
der Widerstand derselben mit r;
die Stromintensität in der Ringliälftc, welche
die Spule enthält, mit St ;
der zugehörige Widerstand mit J?,.
Es ist dann nach den Kirchhoff'schen Regeln:
s . r — i .w — e,
Sx Rx + sr — SR = 0,
S, -. i + s.
Digitized by Google
366
Abhandlungen.
Et-EICTOOTECHN. ZeTTSCHHIFT.
SEPTEMBER i88j.
Aus diesen fünf Gleichungen erhält man:
E —ir+J{2lV-\-It)
Unter den Bedingungen des Versuches, wo w
sehr grofs gegen die übrigen Widerstände war,
weicht dieser Ausdruck um keine mefsbare
Gröfse ab von dem einfacheren:
e
~E
T
2W
R+ 2IV
Nach dieser Formel sind nun aus den Beob-
e
Achtungen der Tabelle V die Verhältnisse — —
berechnet. ')
Ich stelle noch für die drei Beobachtungs-
reihen die Werthe der Konstanten des obigen
Ausdruckes zusammen:
II.
III.
W — 22 332 —
r =: 0,0*87 — —
Jt = 0,860 — —
W — 3.97 3.33 2,66.
In Tabelle VI sind die Resultate dieser
Rechnungen zusammengestellt. Die erste Rubrik
enthält die Angabe, auf welche Kupferstreifen
des Kollektors die Abnehmer des Neben-
schlusses eingestellt waren:
Tabelle VI.
I.
II.
III.
0— I
O,oo* 59
0,004 66
0,004 40
I— *
0,00» «
0,00694
0,005 10
«— 3
O,oi» 10
0,009 5*
0,0064]
3— 4
0,0177*
0,oi $]9
0,0»» 11
4— 5
O.oii 9 9
O.oii 11
0,019 3°
5- 6
0,016 36
0,01578
0,oij 91
6- 7
0,01909
0,018 11
0,016 88
7- 8
O.OJ7 "
0,05751
0,017 3°
8- 9
O,oj8 \t
0,01931
0,019 87
9 — 10
O.OJ9 »0
0,040 84
0,04015
10 — 11
0,041 96
0,0445«
0,0457»
11 — ii
0,04t 14
0,04700
0,0484*
12 — 13
0,0466;
0,051 }o
0,04949
13—14
0,055 V
14—15
°i°H 17
0,057 15
0,059 19
0,4815»
0,4)601
0,47*00.
Fig. 14 giebt eine graphische Darstellung der
in der vorstehenden Tabelle gegebenen Re-
sultate. Die Abszissen der Kurven geben die
Bezeichnung der jedesmal abgezweigten Spule
des untersuchten Quadranten des Kollektors,
und die Ordinatcn die für die verschiedenen
Positionen der Spule innerhalb dieses Quadranten
geltenden Verhälthifszahlen
Die Induktionskurven fallen von der Spule
14 — 15 zu derjenigen o — 1 ziemlich gleich-
mäßig ab. Durch die Form der Polschuhe der
Gramme'schen Maschine ist also nahezu der
Verlauf der Induktionskurve thatsächlich er-
reicht, welcher gewöhnlich in Lehrbüchern der
Elektrotechnik für die Induktion in einem Ringe
zwischen den Polen zweier Magnete irrthümlich
angegeben wird.
Die Zahlen der Tabelle VI können übrigens
auf grofse Genauigkeit keinen Anspruch machen,
da man nicht sicher ist, dafs die Kupferstreifen,
Fig. 14.
0-1 1«r-1S 0-1 ft-15 0-1 IV -15
welche den Zweigstrom von dem Kollektor ab-
leiten, immer in gleicher Weise an dem letz-
teren anliegen und überdies die Abnehmer-
bürsten nicht nur an einem, sondern gleichzeitig
an mehreren Kupferstreifen des Kollektors an-
liegen.
Diese beiden erwähnten Umstände sind auch
die Ursache, dafs die Summe der Rubriken
der Tabelle VI nicht o,s, sondern etwas kleiner,
im Mittel 0,46 ist.
Im vorliegenden Falle kam es nur darauf
an, den Verlauf der Induktionskurve zu erhalten ;
hierzu genügen die Versuche der Tabelle V
hinreichend.
Physikalisches Institut der Universität
Strafsburg.
•) Die Werthe i mlliicn (vgl. die Bemerkung S. 365) mit
Aufnahme dei ersten der Rubrik III. mit negativem Zeichen ein-
geführt werden.
Gc
Elektcotechn. Zwtschrift.
SEPTEMBER 1883.
Ueber Hughes' Theorie des Magnetismus.
Von Prof. Dr. Gustav Hoffmann.
Die magnetischen Untersuchungen, welche
Prof. D. E. Hughes, F. R. S. , insbesondere
mit seiner sehr empfindlichen Induktionswaage
seit etwa vier Jahren gemacht und in den
Proceedings of the Royal Society vom 29. März
1879 und vom 10. Mai 1883, ferner in den
Proceedings of the Institution of Mechanical
Engineers vom Januar 1883, sowie neuerdings
in einem vor der Society of Telegraph Engineers
and of Electricians zu London am 24. Mai
dieses Jahres gehaltenen Vortrage veröffentlicht
hat, haben diesen unermüdlichen Physiker zu
einer Theorie des Magnetismus geführt, in wel-
cher zwar nicht Alles neu und unsere bisherigen
Anschauungen umstürzend ist , welche aber
andererseits doch manches auch für den Elektro-
technikerinteressante enthält. Gewifs nicht neu ist
Hughes' Auffassung der Koerzitivkraft, die er ganz
beseitigt und an deren Stelle er die gröfsere oder
geringere Beweglichkeit der Moleküle gesetzt
haben will, und der Eifer, mit welchem er für
diese Forderung eintritt, läfst uns fast ver-
muthen, als sähe man in England die Koerzitiv-
kraft als eine besondere geheimnifsvolle Kraft
an, welche wie ein Dämon sich der Magnetisi-
rung widersetzt und doch wiederum auch dem
einmal magnetisirten Körper seinen Magnetis-
mus erhalten wissen will. In Deutschland hat
man diese von Coulomb und Poisson her-
rührende Auffassung der Koerzitivkraft als eine
besondere, den Molekülen innewohnende Kraft
schon lange aufgegeben und deftnirt sie in
Uebereinstimmung mit de la Rive (1853),
Wiedemann') (1861) und Weber als den
Widerstand, welchen die Moleküle der magne-
tischen Drehung entgegenstellen; und das ist
wohl dasselbe wie die Hughes'sche Auffassung;
denn dafs jener Widerstand von der allgemeinen
gröfseren oder geringeren Beweglichkeit der
Moleküle — ich würde sagen, von der > Träg-
heit der Moleküle«, wenn dieses Wort den
Physikern nicht verhafst wäre — abhängt, ist
wohl selbstverständlich.
Die Hughes'sche Induktionswaage (vgl. Pro-
ceedings of the Royal Society, 1879, S. 56;
Elektrotechnische Zeitschrift, 1881, S. 383) be-
ruht auf der Theorie der magnetoelektrischen
Ströme und giebt nicht nur die geringsten
Aenderungen in der Magnetisirung an, sondern
erweist sich auch für das Studium der mole-
kularen Struktur magnetisir barer Metalle brauch-
bar. Ihre Empfindlichkeit ist so grofs, dafs sie
die Hinzufügung der geringsten Menge von
Eisenfeilspäncn zu einer grofsen, auf ihr balan-
zirten Eisenmasse anzeigt, und wenn man mit
1) Wie Hufhei dam kommt, diesem doch sehr bekannten
Namen ein »r« ein*u(Uj[cn, aUo durchweg Wtcdermaon iu
ichreiben , i»t mir dunkel.
367
Hughes den Magnetismus der Moleküle als
eine ihnen ebenso zukommende Eigenschaft wie
ihre Schwere auffafst, so giebt die Induktions-
waage gewissermafsen über >das magnetische
Gesammtgewicht« der Moleküle Aufschlug.
Der Hauptpunkt, in welchem Hughes' Theorie
des Magnetismus von den bisherigen abweicht,
ist die Erklärung des unmagnetischen Zustandes
magnetisirbarer Körper. Wir wollen in der
Folge diesen Zustand den Zustand der Neutra-
lität nennen.
In allen bisherigen Theorien wird die mag-
netische Neutralität als ein chaotischer Zustand
der Moleküle betrachtet, eine Erklärung, die
mir, offen gestanden, immer bedenklich er-
schienen ist Nach Coulomb und Poisson
sollen im Zustande der Neutralität die beiden
entgegengesetzten magnetischen Fluida, welche
jedes Molekül enthält , durch einander gemischt
sein; nach de la Rive fehlt den von Haus
aus mit magnetischer Kraft begabten Molekülen
die für das Erscheinen des freien Magnetismus
nothwendige gesetzmäßige Lagerung; nach
Wiedemann und Weber bewegen sich die
Moleküle, ähnlich wie die Aethertheilchen beim
unpolarisirten Lichte, in den verschiedensten
Richtungen; in der eigenthümlichen Theorie
Amperes endlich sind es die um die Moleküle
kreisenden elektrischen Ströme, welche durch
den Mangel einer bestimmten Bewegungsebene
den Fall der Neutralität hervorbringen.
Allen diesen Theorien gegenüber nimmt
Hughes an, dafs die Axcn der Moleküle auch
im Falle der Neutralität vollkommen symme-
trisch angeordnet sind, dafs eine vollkommene
Neutralität Uberhaupt nur dann zu Stande kommt,
wenn die Moleküle einen völlig geschlossenen
Kreis von gegenseitiger Anziehung bilden. Seine
ganze Theorie des Magnetismus läfst sich in
folgende Sätze zusammenfassen:
1. Jedes Molekül eines Stückes Eisen,
Stahl oder eines anderen magnetisir-
baren Metalles ist ein besonderer und
unabhängiger Magnet, welcher zwei
Pole und genau dieselbe Vertheilung
der magnetischen Polarität hat, wie
der ganze Magnet.
2. Jedes Molekül oder seine Polarität kann
durch Torsion oder überhaupt durch
physikalische Kräfte, wie Magnetismus
und Elektrizität, in jeder Richtung um
seine Axe gedreht werden.
3. Die jedem Molekül innewohnende Po-
larität, d. i. sein inhärenter Magnetis-
mus, ist eine konstante Gröfse, ebenso
wie die Schwere; sie läfst sich weder
vergröfsern, noch verkleinern, noch
vernichten.
4. Im Falle der Neutralität, wo sich kein
freier Magnetismus zeigt, sind die Mo-
Hoffmann, Ueber Hughes' Theorie des Macnetismus.
Digitized by Google
368
leküle oder ihre Polaritäten so gerichtet,
dafs sie ihrer gegenseitigen Anziehung
genügen und somit einen geschlossenen
Kreis von Anziehung bilden.
5. Im Falle des freien Magnetismus haben
sich die Moleküle oder ihre Polaritäten
sämmtüch in eine gegebene Richtung
gedreht, und zwar so, dafs ihre Nord-
und Südpole nach den Enden des Stahl-
stückes zeigen, wo letzteres seinen
Nord- und Südpol hat; es ist also auch
in diesem Fall eine symmetrische An-
ordnung der Moleküle oder ihrer Pola-
ritäten vorhanden, aber die Kreise der
Anziehung sind nicht geschlossen, aus-
genommen durch eine äufsere Armatur,
welche beide Pole verbindet.
6. Es zeigt sich permanenter Magnetis-
mus, wenn die molekulare Starrheit
die Moleküle in der gegebenen Richtung
zurückhält, und vorübergehender Magne-
tismus, wenn, wie im weichen Eisen, sich
die Moleküle mit einer gewissen Frei-
heit bewegen; eine besondere Koerzitiv-
kraft existirt nicht.
Ehe ich zu diesen Kardinatsätzen der Hughes'-
schen Theorie meine Bemerkungen hinzufüge,
will ich vorerst die Grundlagen beibringen, auf
welche sich jene Satze stützen.
I. Beginnen wir mit den Hughes'schen An-
schauungen Über die Koerzitivkraft; dieselbe
ist nach ihm identisch mit der gröfseren oder
geringeren Beweglichkeit der Moleküle oder,
um es kurz auszudrücken, mit der molekularen
Starrheit, und er fufst dabei auf den schon von
Mattcucci 1847 entdeckten Einflüssen, welche
mechanische Erschütterungen, Druck oder Tor-
sion auf den fertigen Magnet einerseits und
während des Aktes der Magnetisirung anderer-
seits haben. Hughes hat gefunden, dafs,
wenn man harte und weiche Stahl- und Eisen-
stäbe magnetisirt und dann mit einem hölzernen
Hammer schlägt, der gehärtete Stahl nur 5 %.
der weiche Stahl 60 %, das harte Eisen 50 %
und das weiche schwedische Eisen 99 °/'o seines
Magnetismus verliert, ein Verlust, der nicht so
sehr davon abhängt, ob das Metall Stahl oder
Eisen ist, als vielmehr von dem Grade seiner
Härte oder Weichheit, d. h. aber von der Be-
weglichkeit der Moleküle. Man könnte sich
daher einen so harten Stahl denken, dafs seine
Moleküle im magnetischen Sinn unbeweglich
wären; ein solcher Stahl würde nach Hughes
niemals freien Magnetismus zeigen können.
Ebenso könnte man sich auch weiches Elsen
denken , bei dem die Freiheit der Bewegung
seiner Moleküle so grofs wäre, dafs es unter
der Einwirkung eines Magnetes oder des Erd-
magnetismus augenblicklich vollkommen mag-
netisch würde und nach Entfernung der indu-
zirenden Ursache aber sofort in seinen natür»
liehen Zustand wieder zurückfiele. Man muCs
freilich bei allen derartigen Versuchen die stets
vorhandene Wirkung des Erdmagnetismus berück-
sichtigen. Stäbe von Stahl oder Eisen ver-
lieren bei Erschütterungen und Torsionen ja
viel weniger Magnetismus, wenn man sie ver-
tikal, mit ihrem Nordpole nach unten, hält, als
wenn man ihnen eine horizontale Lage giebt
oder gar sie vertikal, aber mit ihrem Südpole
nach unten, hält, und ebenso hat man diese
Umstände bei der Magnetisirung selbst zu be-
achten. Jedenfalls wirkt immer jeder Ein-
flufs, welcher, wie die Wärme oder mecha-
nische Erschütterungen , den Molekülen eine
gröfsere Freiheit der Bewegung giebt, bei der
Magnetisirung günstig, aber ungünstig auf den
fertigen Magnet.
Hughes beweist diese Behauptung unter
j anderem auch, indem er ein längst bekanntes
! Experiment ein wenig verändert. Er nahm zwei
gleiche Glasröhren von 10 cm Länge und 2 cm
Durchmesser, füllte sie zu zwei Drittel mit Eisen-
feilspäncn und magnetisirte sie. Sie zeigten
nachher einen gleichen Betrag restirenden Mag-
netismus. Wenn er nun die erste Röhre
schwach " schüttelte , so verschwand völlig der
Magnetismus der darin enthaltenen Eisentheil-
chen, womit der Fall vollkommener Freiheit
der Bewegung der Moleküle nachgeahmt ist.
Gofs er aber in die zweite Röhre eine schwach
klebrige Flüssigkeit, wie Petroleum, so ver-
schwand beim Schütteln der Röhre nicht der
ganze Magnetismus; es war jetzt eben den
Theilchen die freie Beweglichkeit wenigstens
zum Theil genommen. Um mit diesen Röhren
den Fall der Torsion nachzuahmen, hielt er
dieselben horizontal und drehte sie, ohne zu
schütteln, etwas um die horizontale Axe. Der
zurückgebliebene Magnetismus der Eisentheil-
chen verschwand vollständig, gerade so wie
ein magnetisirtcr weicher Eisenstab den resti-
renden Magnetismus schon bei geringer Torsion
völlig verliert. Befand sich aber in der Röhre
eine schwach klebrige Flüssigkeit, so blieb auch
nach dem Drehen um die horizontale Axe noch
Magnetismus zurück. Hierdurch sowie durch
andere Versuche macht Hughes die Identität
zwischen Koerzitivkraft und molekularer Starr-
heit handgreiflich.
II. Gleich begreiflich sucht er ferner die
inhärente Polarität der Moleküle zu
machen.
Er mafs die magnetische Kraft, welche ein
Draht von weichem schwedischen Eisen von
1 mm Dicke, wenn er vertikal gehalten wurde,
unter dem Einflüsse des Erdmagnetismus er-
hielt, und verglich sie mit dem Theile der
magnetischen Atmosphäre, Welchen der Draht
I verdrängte. Es ergab sich, dafs jene Kraft
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ElERTKOTECHN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMBER 1883.
Hoffmann, Ueber Hughes' Theorie des Magnetismus.
369
15 600 mal gröfscr war, als das auf den vom
Drahte verdrängten Theile der magnetischen
Atmosphäre entfallende Kraftquantum, und es
müssen somit die Moleküle des Drahtes selbst
eine inhärente Polarität besitzen, welche durch
Drehung derselben zur Erscheinung kommt.
Hughes experimentirte auch mit einem 40 cm
langen, 2 cm breiten und 1,5 mm dicken Stab
aus gewöhnlichem , nicht weich gemachtem
Eisen. Derselbe besafs eine genügende mole-
kulare Starrheit, um vom Erdmagnetismus fast
gar nicht beeinflufst zu werden. Wenn er aber
diesen Stab in vertikaler Stellung mehrmals
tordirte oder erschütterte, so erhielt er eine
mehrere tausendmal gröfsere Polarität als zuvor.
Besäfse das Eisen wirklich die Kraft, den Erd-
magnetismus in sich zu konzentriren, so würde
es offenbar zur Drehung der Moleküle nicht
mechanischer Mittel, wie Torsion, bedürfen.
Die inhärente Polarität des Eisens kann aber
auch beobachtet werden, indem man einen
Stab von weichem Eisen über einen oder beide
Pole eines permanenten Magnetes hinwegzieht.
Bekanntlich wird dann der Stab stark magne-
tisch , und der nach Entfernung des Magnetes
zurückbleibende Magnetismus ist hinreichend
stark, um eine empfindliche Magnetnadel kräftig
abzulenken. Tordiren wir aber den Stab oder
erschüttern wir ihn, so verschwindet augenblick-
lich jeder freie Magnetismus in ihm. Gesetzt
nun , diese Operation würde mehrere tausend-
mal wiederholt, so würden wir, wenn keine in-
härente Polarität vorhanden wäre, nach und
nach die ganze Polarität aus dem Magnete
ziehen und in die Luft zerstreuen. Dies ge-
schieht aber bekanntlich nicht. Wir bewirken
vielmehr weiter nichts , als eine wiederholte
Drehung der Moleküle, und die Energie, welche
dabei in Arbeit umgesetzt wird, kommt einfach
aus dem Arme des Experimentators.
Im Uebrigen ist die den Molekülen inne-
wohnende Polarität eine konstante; sie wurde,
wie Hughes' Versuche ergeben, auch durch
starke elektrische Ströme nicht verändert.
Wird nun über ein Stück Eisen der Pol
eines Magnetes hinbewegt, so besteht die Ein-
wirkung darin, dafs sich die Moleküle symme-
trisch in einerlei Richtung um ihre Axe drehen;
geschieht hierauf die Bewegung des Poles in
entgegengesetzter Richtung, so wird auch die
Richtung der Moleküle die umgekehrte. Auf
diese Drehung der Moleküle führt Hughes die
beim Magnetisiren des Eisens entstehenden
Töne zurück, welche Page schon 1837 ent-
deckte, und später Joule, de la Rive und
du Moncel genauer studirten. Bekanntlich
beruhte auch das erste Telephon von Reis
darauf. Diese Töne sind sehr schwach, werden
aber mittels des Mikrophons hörbar. Ebenso
dürfte die von Joule 1842 gefundene Verlän-
gerung eines Eisenstabes beim Magnetisiren die-
selbe Ursache haben. Endlich bringt Hughes
noch den Uebergang des Eisens aus dem
faserigen Zustand in den der Krystallisation mit
der Drehung der Moleküle in Zusammenhang.
Derselbe vollzieht sich mit der Zeit von selbst
und geschieht bei mechanischen Erschütterun-
gen verhältnifsmäfsig rasch. Hughes beob-
achtete diese Erscheinung namentlich an den
Federn, die er zur Regulirung der Geschwindig-
keit bei seinem Telegraphen benutzte. Die-
selben zerbrachen meist nach einigen Tagen
und zeigten stets an der Bruchstelle einen
hohen Grad von Krystallisation, was nicht zu
verwundern ist, da eine solche Feder bei kon-
stantem Gebrauche des Apparates in 24 Stunden
1 209 600 Schwingungen zu machen hat. Ein
Mafs für die Gröfse der Drehung der Moleküle
besitzen wir nicht; sie ist jedenfalls ebenso
wenig wie die inhärente Polarität dem freien
Magnetismus proportional. Letzterer dringt ja
nur schwer in das Innere eines Stahl- oder
Eisenstückes ein, so dafs es wohl oft vor-
kommen mag, dafs die inneren Moleküle eines
Magnetes mehr oder weniger wie eine Armatur
auf die äufseren wirken und Attraktionskreise
bilden.
Wie die chemische Affinität, die Kohäsion
und Krystallisation, so hat auch die magnetische
Polarität ihre kritischen Punkte. Schon Faraday
fand, dafs bei der rothgelben Gluth das Eisen
seine ganze sichtbare polarmagnetische Kraft
verliert, sie aber bei der Rothglühhitze wieder
erhält. Dieser kritische Punkt ist bei Stahl,
Eisen und anderen Körpern verschieden, am
niedrigsten bei Nickel. Eine Erklärung für
diese Thatsache kann Hughes ebenso wenig
geben, wie irgend eine andere Theorie. Er be-
ruhigt sich damit, dafs auch die anderen Eigen-
schaften der Moleküle kritische Punkte haben,
die ebenfalls nicht erklärt werden können, und
dafs seine Theorie jedenfalls noch eher eine
Erklärung gestatten würde, als diejenige von
Ampere, nach welcher man annehmen müfste,
dafs der das Molekül umkreisende Elementar-
strom bei einer gewissen Temperatur aufhörte
und bei einer etwas tieferen wieder aufträte.
Ueberhaupt möchte ich ihm beistimmen, wenn
er sagt, dafs die Analogie, welche zwischen
dem Magnetismus und den elektrischen Strömen
sicherlich existirt, nicht so grofs ist wie die-
jenige zwischen der magnetischen Polarität und
den übrigen Eigenschaften des Moleküls, und
ich weifs nicht, ob es nicht richtiger wäre,
Amperes Theorie überhaupt aus den physikali-
schen Lehrbüchern zu streichen. Der Einwände
gegen dieselbe sind meines Erachtens doch zu
viele und zu schwerwiegende. Ueberall, wo
ein elektrischer Strom entsteht, ist ein Kraft-
verbrauch vorhanden; wo soll aber für die
kontinuirlich fliefsenden elementaren elektrischen
Ströme Amperes die Kraft herkommen? Was
47
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37°
AlllIANDLUNGEN.
ELKKTROTKCHN. ZKTTSCHIlirr.
SEPTEMBER Mj.
ist Polarität, da doch jedes Molekül zu einem
Rlektromagnete werden mufs? Sind etwa die
elektrischen Ströme selbst magnetisch, unab-
hängig von dem Eisenmoleküle? Weshalb ver-
schwindet bei der vorübergehenden Magnerisa-
tion weichen Eisens die sichtbare Polarität,
wenn die erregende Ursache aufhört, da eine
Veränderung in der Lage der Rotationsebene
der elektrischen Ströme doch nur eine Aendc-
rung in der Richtung der Polarität bedeuten
kann? — Auf diese und andere wichtige Fra-
gen bleibt Amperes Theorie die Antwort
schuldig, und ich kann ihr daher auf keinen
Fall die Bedeutung beimessen, welche man ihr
beizumessen eine Zeit lang gewohnt war.
III. Wir kommen weiter im Verfolge der
Hughes'schcn Theorie zur Erklärung der Neu-
tralität. Dieselbe kann nach ihm, wie schon
erwähnt, nur dann eine vollkommene sein,
wenn die Polaritäten der Moleküle geschlossene
Attraktionskreise bilden, und dies ist wiederum
bei drei verschiedenen Anordnungen der Mole-
küle oder ihrer inhärenten Polaritäten möglich,
welche in Fig. i bei A, B, C dargestellt sind.
Fig. i.
~t- rrt
Da die Gestalt der Moleküle nicht bekannt
ist, so ist ihre polare Richtung einfach durch
Pfeile angedeutet. Zwar folgerte Poisson aus
seiner Theorie, dafs die Gestalt der Moleküle
kugelförmig sei; indefs diese Vorstellung ist un-
haltbar geworden, seit Joule 1842 experi-
mentell nachwies, dafs sich das Eisen beim
Magnetisiren um 7.j6V6o sein«" Länge ver-
längere.
Fig. 1 zeigt bei A die Neutralität, wie sie
durch gegenseitige Anziehung jedes Paares von
Molekülen entsteht, und dies ist offenbar die
einfachste Weise, wie sie ihrer gegenseitigen
Anziehung Genüge leisten können.
Bei B haben wir den Fall von superponirtem
Magnetismus von gleichem äufseren Werthe,
wobei ebenfalls Neutralität entstehen mufs, weil
die Polarität des oberen Molekülpaares durch
die gleiche und entgegengesetzte des unteren
aufgehoben wird.
Es läfst sich dieser Fall realisiren, indem
man einen Stahl- oder Eisenstab in einer ge-
gebenen Richtung stark magnetisirt, so dafs der
Magnetismus bis zu einer gewissen Tiefe ein-
dringt; hierauf verringern wir ein wenig die
magnetisirende Kraft und magnetisiren den
Stab in entgegengesetzter Richtung. Wir be-
kommen auf diese Weise Neutralität, und zwar
durch Superposition eines Magnetismus auf einen
entgegengesetzten, welcher in gröfsere Tiefe
reicht. Setzen wir diese Operation fort, indem
wir bei jeder entgegengesetzten Magnetisirung
allmählich die magnetisirende Kraft verringern, so
können wir leicht zehn und mehr verschiedene
i symmetrische Lagerungen über einander brin-
gen, die später gar nicht so leicht wieder zu
vernichten sind.
Bei C sind die Moleküle in eine kreisförmige
Kette arrangirt, deren Ebene senkrecht zur
Axe des Stabes ist. Da der Kreis der An-
ziehungen hier vollständig geschlossen ist, so
mufs auch in diesem Falle vollkommene Neu-
tralität vorhanden sein.
Experimentell erhalten wir diesen Zustand,
wenn wir einen Stahldraht zu einem ge-
schlossenen Kreise von 10 cm Durchmesser
biegen und die Enden zusammenlöthen. Magne-
tisiren wir nun diesen Ring, indem wir ihn in
der Nähe eines starken Magnetpoles drehen, so
zeigt er keinen freien Magnerismus, sondern er-
scheint vollkommen neutral. Zerschneiden wir
ihn aber hierauf, so finden wir ihn stark mag-
netisch. Hiermit steht weiter auch der von
Wicdemann entdeckte sogenannte zirkuläre
Magnetismus in Zusammenhang. Bekanntlich
fand Oersted, dafs eine Magnetnadel das Be-
streben hat, sich senkrecht zu einem vorüber-
fliefsenden elektrischen Strome zu stellen. Be-
sitzen nun die drehbaren Moleküle eines Eisen-
drahtes wirklich inhärente Polarität, so müssen
sie sich beim Durchströmen eines elektrischen
Stromes offenbar wie Oersteds Magnetnadel ver-
halten. Es entstehen auf diese Weise ge-
schlossene Kreise von Attraktionen und somit
eine Neutralität, die nicht so leicht zerstört
werden kann. Tordiren wir aber einen solchen
Draht nach rechts oder links, so kommt seine
zirkuläre Polarität sofort zur Erscheinung. Wir
können jene Drehung der Moleküle sogar ver-
folgen, indem wir mit einem schwachen Strome
beginnen und ihn ganz allmählich verstärken.
Dann erfolgt die Drehung bis zur Neutralität
langsam, und wir beobachten dann in jedem
Zeitmomente die vollkommene Symmetrie, welche
auch in neutralem Zustande noch vorhan-
den ist.
Eine solche Symmetrie der Anordnung zeigt
sich überhaupt in allen drei Fällen A, B, C s^ets,
und Hughes bemerkt ausdrücklich, er habe
noch nie bei gut geglühtem weichen Eisen eine
solche unsymmetrische Anordnung gefunden,
wie sie von Ampere, de la Rive, Weber,
Wiedemann und Maxwell für den neutralen
Zustand angenommen wurde.
Vollkommene Neutralität können wir nur an
dem überaus weichen schwedischen Eisen stu-
diren; denn hartes Eisen und Stahl behalten
immer etwas Magnerismus von früheren Magne-
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Elektootechn. Zeitschrift.
september 1m3.
Hoffmann, Ueber Hughes' Theorie des Magnetismus.
37i
tisirungen oder vom magnetischen Einflüsse der
Erde zurück, und wenn sie daher einmal wirk-
lich äufserlich Neutralität zeigen, so wird die-
selbe in den meisten Fällen auf eine Super-
position entgegengesetzter, aber gleicher Mag-
netismen, wie bei B, zurückzuführen sein.
Es giebt indefs auch eine Neutralität in be-
stimmter Richtung. In Fig. a bei A ist die
Polarität dargestellt, wie sie in einem Stabe
von weichem Eisen zur Erscheinung kommt,
wenn er in den magnetischen Meridian ge-
halten und so dem erdmagnetischen Einflufs aus-
gesetzt wird. Bei B in derselben Figur da-
gegen haben wir in der Längsrichtung Neutra-
lität und nur transversal ist Polarität vorhanden,
ein Zustand, in welchem derselbe Stab sich
befindet, wenn er senkrecht zum magnetischen
Meridiane gestellt ist.
Endlich können wir durch die Neutralität
hindurch von einer Polarität zur entgegen-
gesetzten gelangen. Halten wir einen etwa
30 cm langen Stab von weichem Eisen in der
Richtung des magnetischen Meridians, so wird
er am unteren Ende nordmagnetisch, am oberen
südmagnetisch; bringen wir ihn nun durch all-
Fig. 2.
3 E
um. Während nun der Stab der Länge nach
Uber den einen Pol des Magnetes hinwegbewegt
wurde, wurde er gleichzeitig tordirt, und wenn die
Richtung der Bewegung des Stabes, sowie der
Sinn der Torsion immer gleich blieben, so er-
reichte man bald die Sättigung desselben mit
Magnetismus. Wenn aber bei den einzelnen
aufeinanderfolgenden Bewegungen des Stabes
sowohl die Richtung als auch der Sinn der
Torsion wechselte, so konnte man verschiedene
und entgegengesetzte symmetrische Strukturen
über einander lagern und das Verhältnifs der
entgegengesetzten Magnetismen so wählen, dafs
der von Torsion freie Stab neutral erschien.
Ein solcher neutraler Stab wird bei der ge-
ringsten Torsion magnetisch, und zwar ent-
gegengesetzt, je nachdem die Torsion nach
rechts oder links geschieht, während ein auf
gewöhnliche Weise magnetisirter Eisenstab be-
kanntlich schon durch eine geringe Torsion
seinen freien Magnetismus verliert. Stäbe mit
superponirtem Magnetismus sind überhaupt wieder
schwer unmagnetisch zu machen, ausgenommen
durch eine starke Ncumagnetisirung in gewöhn-
licher Weise.
i I 1 1 fl nW77\* U777
rfm
B
B
8
Su3
mähliche Drehung in die zum magnetischen
Meridiane senkrechte Richtung, so erscheint er
neutral; hat er endlich die entgegengesetzte
Richtung als Anfangs erreicht, so ist auch seine
Polarität die entgegengesetzte geworden. Dabei
versetzt man mit Vortheil dem Stabe schwache
Schläge mittels eines hölzernen Hammers, um
den Molekülen eine freiere Bewegung zu geben.
Jedenfalls beobachtet man in jeder Lage des
Stabes stets eine völlige Symmetrie in der An-
ordnung der Moleküle, wie sie Fig. 3 von Stufe
zu Stufe darstellt.
Die Neutralität, welche bei C erreicht ist,
wo der Stab senkrecht zum magnetischen
Meridiane gehalten wird, ist natürlich nur eine
longitudinale ; transversal ist er auch in dieser
Lage polarisirt.
TV. Wir wenden uns nun zur Darstellung
der Hughes'schen Idee von der Ueberein-
anderlagerung oder Superponirung ent-
gegengesetzter Magnetismen, die wir
schon oben erwähnt haben.
Hughes nahm ein kräftiges hufeisenförmiges
magnetisches Magazin , dessen Länge 1 5 cm
und dessen Dicke 3 cm betrug, und welches
aus sechs Lamellen bestand. Um beim Mag-
netisiren die Stäbe bequem tordiren zu können,
versah er die Enden mit Messingklammern oder
bog die Enden der Stäbe einfach rechtwinklig
Bei weichem Eisen kann man die Super-
position von Magnetismus schon durch den
direkten Einflufs des Erdmagnetismus unter Zu-
hülfenahme von Torsionen erreichen. Es ge-
lingt dieselbe aber bei dünnen Stäben von J-
bis i mm Dicke viel besser als bei dicken,
weil bei diesen im Innern ein beinahe neutraler
Zustand herrscht, welcher nicht ohne Wirkung
auf die äufseren Moleküle bleibt.
Hughes hat bei dieser Gelegenheit sogar
versucht, das mechanische Moment der mole-
kularen Drehung zu bestimmen, und wenn ihm
dies auch nicht vollständig gelungen ist, so hat
er doch eine direkte Transformation der mole-
kularen Bewegung in eine mechanische zu
Stande gebracht, die sehr interessant ist, be-
treffs welcher wir aber auf die Originalabhand-
lungen verweisen müssen.
V. Schliefslich ist Hughes bei seinen Unter-
suchungen zu einer Betrachtung der Natur
des Aethers, welcher die magnetischen
Moleküle umgiebt, geführt worden. Er
schliefst aus den Erscheinungen, dafs derselbe
eine gewisse Elastizität besitze, welche gänzlich
von derjenigen der Moleküle verschieden sein
soll, und er glaubt bemerkt zu haben, dafs die
Moleküle nicht nur in der Weise gedreht wer-
den können, wie es zu der Magnetisirung
des Körpers erforderlich ist, sondern dafs sie
47*
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372
Arhanoixngen.
i«8j.
jedes noch aufserdem mit grofser Freiheit in
einem allerdings sehr kleinen Felde vibriren
können, und zwar mit einer Kraft, die unend-
lich klein ist im Vergleiche zu derjenigen,
welche bei der Magnetisirung zur Ueberwindung
des Widerstandes der Moleküle gegen die
Drehung nöthig ist. Hierauf wird die Erklä-
rung einer Eigenthümlichkeit des Telephons ge-
gründet.
Es ist nämlich bekannt, dafs zur Erregung
eines Elektromagnctes eine mefsbare Zeit —
in der Telegraphie ungefähr L Sekunde —
gebraucht wird. Trotzdem kann das Telephon
einer raschen Folge von Tönen sowie dem Wechsel
der Klangfarbe nachkommen und zeigt somit
wider Erwarten eine aufserordentliche Beweg-
lichkeit in den Molekülen der Platte. Hughes
glaubt, dafs diese bemerkenswerthe Empfindlich-
keit auf die erwähnte, allerdings in sehr kleine
räumliche Grenzen eingeschlossene besondere
Beweglichkeit der Moleküle zurückzuführen sei,
und dafs die in dieser Beziehung vorhandene
Verschiedenheit der Telephone ihren Grund in
einer Verschiedenheit jener zarten Beweglich-
keit bei den verschiedenen Eisensorten hat.
Dabei tritt der Unterschied zwischen der in
Rede stehenden elastischen Bewegung der
Moleküle und der gewöhnlichen Elastizität deut-
lich zu Tage. Denn in vollkommen weichem
Eisen ist erstere sehr bedeutend, während letz-
tere vergleichsweise gering ist; im Stahle findet
aber das Umgekehrte statt.
Hughes ist dabei auf die Idee gekommen,
dafs jedes Molekül von einer kontinuirlichen
Aethersphäre umgeben ist, die mehr die Natur
von Gallert (of a jelly) als die eines Gases
habe, und meint, dafs jenes freie Vibriren
innerhalb geringer Grenzen in diesem Medium
sich vollzöge. Wir wollen ihm indefs auf
diesem Gebiet unbestimmter »gallertartiger«
Vorstellungen nicht weiter folgen.
Ueberblicken wir die ganze Hoghes'schc
Theorie, so fafst er den Magnetismus als eine
gegebene Eigenschaft der Moleküle auf, die durch
Drehung derselben in eine bestimmte symmetrische
Richtung zur äufscren, wahrnehmbaren Erschei-
nung kommt, nach deren innerem Wesen aber
man nicht weiter zu fragen habe. Dies ist je-
doch ein Standpunkt, auf welchem wir schon
seit Wiedemanns Klarlegung der bekannten Be-
ziehung zwischen Torsion und Magnetismus
vom Jahre 1857 und 1859 stehen, und man
würde mit demselben Recht es für müfsig er-
achten müssen, nach dem Wesen der Schwer-
kraft, der Kohäsion u. s. w. zu fragen. Allein
ich glaube kaum, dafs der in der Erforschung
der Ursachen des Wesens der Dinge unermüd-
liche Menschengeist auf diese Weise sich be-
friedigen und beruhigen läfst.
Und gesetzt auch, wir bleiben bei der Schale
und verzichten auf den Kern, so wird man
in einer Abhandlung, welche den Titel: »The
cause of evident magnetism in iron, steel and
other magnetic metals« führt, doch wohl billig
verlangen können, dafs der Verfasser sich über
den Grund der Verschiedenheit para- und dia-
magnetischer Körper ausspricht. Davon ist je-
doch bei Hughes nichts zu finden.
Als ein Verdienst dagegen müssen wir es
ihm anrechnen, dafs er den neutralen Zustand
aus der Vorstellung eines Chaos herausgehoben
und ein schöpferisches Licht darüber ver-
breitet hat, im Einklänge mit allen unseren
Erfahrungen, welche wir in den sämmtlichen
Gebieten unserer Naturerkenntnifs gemacht
haben.
Das elektrische Licht in der Hygiene-Ausstel-
lung zu Bertin 1883.
Seitdem das elektrische Licht mit Erfolg an-
gefangen hat, die Konkurrenz mit dem Gas-
licht aufzunehmen, mufste es eine Hauptaufgabe
Derer sein, welche dem elektrischen Lichte den
schwierigen Weg durch die Vorurtheile des
gröfseren Publikums zu bahnen sich befleifsigen,
vor allen Dingen die guten und schlechten
Eigenschaften beider Beleuchtungsarten vor-
urteilsfrei gegen einander abzuwägen, um auf
diesem Weg am sichersten zu ihrem Ziele zu
gelangen, das Gaslicht durch elektrisches Licht
zu verdrängen und das Leuchtgas seiner viel
werthvolleren Ausnutzung als heizendes und
krafterzeugendes Medium zuzuführen.
Einige, der werthvollsten Eigenschaften nun,
welche dem elektrischen Licht und speziell dem
elektrischen Glühlicht unstreitig den Vorzug vor
dem Gaslichte sichern, sind hygienischer Natur,
und so war es denn auch natürlich, dafs der
elektrischen Beleuchtung auf unserer, dem
Wohle der Menschheit gewidmeten Ausstellung
eine hervorragende Rolle zufiel.
Wenn wir uns nun der Ausstellung selbst zu-
wenden, so mufs es auf den ersten Blick
frappiren, dafs von der jetzt schon so grofsen
Zahl technischer Etablissements, welche sich
die Förderung und Einführung des elektrischen
Lichtes angelegen sein lassen, nur verhältnifs-
mäfsig wenige — d. h. nur drei — daselbst
vertreten sind.
Diese drei Firmen sind Siemens & Halske
in Berlin, Gebrüder Naglo in Berlin und die
Deutsche Edison-Gesellschaft für ange-
wandte Elektrizität, ebenfalls zu Berlin. Die
beiden erstgenannten Firmen führen sowohl
Bogenlicht als auch Glühlicht vor, während die
letztere sich lediglich auf das Glühlicht be-
schränkt.
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ElEKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
SF.PTfcMBER i«8j.
Biedermann, Das klektk. Licht in dkr Hygiene -Aitsstei.i.i'ng u.s. w. 373
Siemens & Halske haben in erster Linie
die Erleuchtung des Vorplatzes der Ausstellung
mit Bogenlicht und dann noch die Beleuchtung
des Bergwerkes und des Pavillons »Carnepura«
mit Glühlicht übernommen.
Die 24 Differenzial- Lampen (von je 880
Kerzen), welche, in gleicher Weise wie die-
jenigen in der Leipzigerstrafse montirt, den
Platz vor der Haupthalle mit seinen Kaskaden
und Blumenparterres in magischem Licht er-
glänzen lassen, erhalten ihren Strom durch
unterirdische Leitung von den neben dem
Siemens'schen Leichenverbrennungsofen vis-ä-vis
den Stadtbahnbögen No. 20 und 30 aufgestellten
3 Maschinen (Modell D0), deren jede einen
Kraftverbrauch von 10 Pferdestärken hat. Die
Maschinen haben eine Umdrehungszahl von 720
in der Minute.
Die Erleuchtung des Bergwerkes, welche
beim ersten Eintritt in diese der Wirklichkeit
getreulich nachgeahmte dunkle Kegion zum
Thcil wohl wegen Mangels jeglichen Reflexes
etwas unzulänglich erscheinen möchte , nach
und nach aber, wenn das Auge sich daran ge-
wöhnt hat, völlig genügt, wird durch 20 Sie-
mens'sche Glühlampen von je 16 Kerzen Licht-
stärke bewirkt. Die Leitungsdrähte für diese
Lampen sind an der Decke des improvisirten
Stollens entlang geführt, und die Lampen selbst
hängen theils von der Decke herab, theils sind
sie an den Wänden angebracht. Eine Dynamo-
maschine (Modell Dxt) mit 040 Umdrehungen
in der Minute speist diese 20 Glühlichtlampen
und aufserdem noch 12 andere, welche den
Pavillon der Carne - pura - Gesellschaft erhellen.
Das Funktioniren sowohl der Bogenlampen als
auch der Glühlichter ist ein durchaus gutes,
und namentlich beim Passiren des Bergwerkes
ist es von grofsem Vortheil, eine gleichmäfsige,
nicht flackernde und also auch nicht trügende
Schatten- und Lichteffekte verursachende Be-
leuchtung zu haben. Ganz besonders kommt
aber gerade hier, in einem Räume, dessen
Ventilation man sich in Wirklichkeit um Vieles
mangelhafter vorstellen mufs, der Vorzug der
Glühlichtbeleuchtung zur Geltung, die ohnehin
schon wenig gute Luft nicht noch durch schäd-
liche Verbrennungsprodukte oder gar un ver-
brannt in die Atmosphäre übergehende Stoffe
(wie Rufs u. dergl.) zu verpesten.
Gebrüder Naglo haben zunächst im Aus-
stellungsgebäude selbst, gegenüber der Krupp'-
schen Kollektivausstellung, eine reiche Auswahl
verschiedenartigster Lampen zur Darstellung ge-
bracht. 39 Swan -Lampen von je 16 Kerzen
sind hier theils zu Kronleuchtern und Kande-
labern gruppirt, theils als einzelne Stehlampen
und Wandarme ausgestellt. Diese Kollektion
der verschiedenartigst montirten Lampen führt
so recht deutlich die Möglichkeit vor Augen,
das Glühlicht zu fast allen Zwecken verwerth-
bar zu machen. Neben dem durch grünen
Glasschirm reflektirten Lichte der Studirlampe
erglänzt in tausendfältigem Reflexe der Glas-
prismen der für den Salon bestimmte Krystall-
kronleuchter, und neben dem durch Milchglas-
glocken mildsrrahlenden Kandelaber für Foyers
und Treppenhäuser leuchtet die einfache Lampe
für Werkstätten, die ihrem Beruf entsprechend
mit einem schützenden Drahtgeflecht um-
geben ist.
Diese 39 Lampen, sowie 13 gleichartige,
etwa 50 m entfernt davon bei Groves Ausstel-
lung angebrachte, erhalten ihren Strom von
4 Maschinen, von denen drei je eine und
eine 2 Pferdestärken beanspruchen bei 1 200
bezw. 1 050 Umdrehungen in der Minute.
Sämmtliche Lampen sind gemischt geschaltet.
Vier andere Maschinen, welche nahe bei
denen von Siemens & Halske aufgestellt
sind, liefern den Strom für die Beleuchtung des
Wohnhauses , welches etwa 500 m von den
Maschinen entfernt liegt. Drei derselben er-
fordern zusammen 10 Pferdestärken und machen
jede 800 Umdrehungen in der Minute. Diese
liefern den Strom für die 97 in den verschiedenen
Räumen des Wohnhauses installirten Swan'schcn
Glühlichtlampen, und zwar wird der Strom
durch eine oberirdische Leitung gefuhrt. Die
vierte Maschine macht 1 200 Umdrehungen und
erfordert 3 Pferdestärken zur Erzeugung eines
Stromes, welcher die drei Naglo'schen Bogen-
lampen (Patent No. 17 183; vgl. Bd. III, S. 283)
speist, von denen zwei die Veranda und eine
den darüberliegenden Balkon des Hauses er-
leuchten.
Die Vertheilung der Glühlichtlampen ist als
eine gelungene und dem Charakter und Zweck
der verschiedenen Räumlichkeiten völlig ent-
sprechende zu bezeichnen.
Die folgende Zusammenstellung dürfte am
besten einen Ueberblick gestatten:
Parterre.
Küche: 1 zweiarmiger Leuchter (über dem
Kochherd) und 3 Einzellampen 5
Speisekammer: 2 Einzellampen 2
Kloset: 2 Einzcllampen 2
Zimmer eines Arztes: 2 Stehlampen, Kron-
leuchter mit 6 Milchglasglocken und
1 Lampe mit Reflektor für Untersuchungs-
zwecke 9
Wohnzimmer: Kronleuchter mit 6 Milch-
glasglocken und 1 Einzelhängelampe... 7
Damenboudoir; Krystallkronleuchter mit
9 Lampen 9
Kinderschlafzimmer: Krystallkronleuchter mit
3 Lampen 3
Treppenhaus: Farbige Laterne mit 4 Lampen 4
Treppe nach dem Souterrain: 1 Einzel-
lampe 1
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374
Abhandlungen.
ElüKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMBER iMj.
Erster Stock.
Lampen
Küche: i zweiarmiger Leuchter (Uber dem
Herd) und 2 Einzellampen 4
Rekonvaleszentcnzimmer: Matte Ampel mit
3 Lampen 3
Innerer Treppenflur: 1 Lampe mit Milch-
glaskugcl 1
Herrenzimmer: Kronleuchter mit 6 Milch-
glasglocken und 2 Stehlampen 8
Speisezimmer: Kronleuchter mit 6 Glocken
* und einer mittleren, ziehbaren Hänge-
lampe und 1 Ampel in der Fenster-
nische 8
Schlafzimmer: Matte Ampel mit 1 Lampe
und darüber 3 nicht abgedämpfte Lam-
pen, sowie 2 Wandarme zur Seite der
Betten 6
Souterrain.
Korridor: Roth und weifse Laterne mit
3 Lampen und 2 Wandarmen 5
Waschküche: 5 Wandarme 5
Badezimmer: 4 Wandarme 4
Kloset: 1 Wandarm 1
Musikzimmer: Kronleuchter mit 3 Lampen 3
Kneipzimmer: Kronleuchter mit 5 Lampen 5
Kellerraum: 1 Lampe 1
Weinkeller: 1 Annleuchter 1
Zusammen 97.
Was schlicfslich die Ausstellung der Deut-
schen Edison-Gescllschaft anlangt, so mag
der von ihr benutzte Pavillon wohl für das grofse
Publikum eine grofse Anziehungskraft haben,
da es jedem Laien möglich gemacht ist, durch
einen Fingerdruck auf eine der Kontakttasten
eine beliebige Lampe selbst erglühen zu lassen;
aber nach unserem Dafürhalten wird durch eine
derartige, doch zu sehr an den Experimentir-
tisch eines Professors der Magic erinnernde
Einrichtung der Popularisirung der eigentlich
wichtigen Eigenschaften der elektrischen Be-
leuchtung wenig gedient. Wenn diese Aus-
stellung nun durchaus recht handgreiflich zum
grofsen Publikum sprechen sollte, so wäre z. B.
eine vergleichende Vorführung des Talg-, Oel-,
Petroleum-, elektrischen Bogen- und GlUhlichtes
vielleicht mehr am Platze gewesen. Recht
frappant wirkt allerdings z. B. die Beleuchtung
des vor dem Pavillon befindlichen Fonlainen-
bassins mit 4 Lampen unter Wasser, aber auch
hierin ist ein Beispiel für praktische Verwer-
thung wohl kaum zu erblicken, denn die Be-
nutzung Air Taucherzwecke wird dadurch nicht
hinlänglich illustrirt.
Dagegen ist die Beleuchtung der Habcl'schen
Restauration als ein wohlgelungenes Beispiel
der Erleuchtung eines grüfseren, zahlreich be-
suchten Raumes zu bezeichnen. Die daselbst
angebrachten Kronleuchter begrüfsten wir mit
Freuden zum Theil als alte Bekannte von der
vorjährigen Elektrizitäts-Ausstellung in München.
Wie dort, so finden dieselben auch hier den
ungeteilten Beifall des Publikums, und dieses
wird, namentlich wenn es öfter Gelegenheit
findet, diese Art der Beleuchtung mit dem
ihm allerdings vertrauteren Gaslichte zu ver-
gleichen, dennoch schliefslich nicht umhin
können, dem Glühlichte den Vorzug zu geben.
Die einigermafsen überraschende und vielleicht
unnöthige Vorsicht, in den zu beiden Seiten
des Konzertsaales liegenden Kolonnaden den
elektrischen Lampen zur Reserve noch Gas-
flammen zuzugesellen, dürfte wohl eher seitens
des Komites als von der Edison - Gesellschaft
angewendet sein, die hoffentlich nicht in die
Lage kommen wird, wegen Kichtfunktionirens
ihrer Beleuchtungsanlage dem Gaslichte das
Feld räumen zu müssen.
Das gesammte Lampensystem der Edison-
Gescllschaft wird repräsentirt durch 340 Edison'-
sche A-Lampen zu 1 6 Kerzenstärken, von denen
jedoch jeweilig nur immer 260 in Betrieb be-
findlich sind. Von diesen sind 200 in der
oben genannten Restauration installirt, während
der Rest in und vor dem Pavillon der Gesell-
schaft sich befindet. Alle Lampen sind par-
allel geschaltet, also völlig unabhängig von ein-
ander. Den Strom liefert eine Dynamomaschine
(Modell K) mit 900 Umdrehungen in der
Minute und 32 Pferdestärken Kraftbedarf, die
ihr von der in demselben Pavillon montirten
Dampfmaschine der FirmaL.Löwc & Co. (Patent
Dr. Pro II) geliefert werden. Die Klemmen-
spannung der Maschine beträgt 1 1 o Volt und
die Stromstärke für die Lampe o,s Ampere.
Der Gesammteindruck der in der Ausstellung
vorgeführten elektrischen Beleuchtungsanlagen
kann als ein günstiger bezeichnet werden, und
es ist zu hoffen, dafs gerade diese Ausstellung,
vielleicht mehr als die rein sachlichen elektro-
technischen Ausstellungen, an welche das grofse
Publikum eher mit einer gewissen laienhaften
Scheu herantritt, speziell der Einführung des
elektrischen Lichtes in beiderlei Gestalt in das
tägliche Leben forderlich sein möge.
C. Biedermann.
Ueber die Vertheilung des Luftdruckes und der
Temperatur während gröTserer Gewitter.
Von Wilhelm v. Bezold.
In dem Märzhefte dieser Zeitschrift habe ich
einen kleinen Aufsau veröffentlicht, welcher die
wesentlichsten der bis Anfang dieses Jahres an der
I Königlich bayerischen meteorologischen Central-
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SEPTEMBER My ' v- BeZOLD, UEBER DIE VeRTHEILUNC DES LUFTDRUCKES U. S. W. 375
Station bei den Untersuchungen über Gewitter
erzielten Ergebnisse in Kürze darstellt. In-
zwischen sind die Untersuchungen fortgeführt
worden und haben Ergebnisse geliefert, welche
ich für ungleich wichtiger halte als die a. a. O.
mitgetheilten. Obwohl dieselben in dem soeben
erschienen IV. Bande der Beobachtungen der
meteorologischen Stationen in Bayern ausführlich
und auch in der Zeitschrift der österreichischen
Gesellschaft für Meteorologie der Hauptsache
nach zur Veröffentlichung gekommen sind, so
scheint es mir doch passend, auch von dieser
neueren Arbeit hier einen kurzen Auszug zu
geben.
Bei der Verarbeitung der im Jahre 1882 an
den bayerischen und württembergischen Stationen
zur Beobachtung gekommenen Gewitter wurde
nämlich der Vertheilung des Luftdruckes und
der Temperatur mehr als bisher Aufmerksam-
keit geschenkt. Es wurden deshalb für alle
Tage, an welchen grofsc, nicht nur lokale Ge-
witter das Beobachtungsgebiet durchzogen, genaue
Isobaren- und Isothermenkarten entworfen, und
zwar für 8 Uhr Morgens -und 8 Uhr Nach-
mittags. Dabei wurde die Reduktion der Baro-
meterstände auf den Meeresspiegel unter Be-
rücksichtigung der jeweilig herrschenden Luft-
temperatur vorgenommen, also genauer als man
dies bei den gewöhnlichen Tageskarten zu thun
pflegt, und die Isobaren wurden von Milli-
meter zu Millimeter gezogen. Zur Reduktion
der Thermometerstände diente die Wild'sche
Tabelle. ')
Hierbei stellte sich nun heraus, dafs bei
heftigeren Gewittern zwischen dem Verlaufe
der Isobaren, Isothermen und Isobronten, d. h.
zwischen den Linien gleichen Luftdruckes,
gleicher Temperatur und gleichzeitigen ersten
Donners (vgl. S. 133) ein äufserst inniger Zu-
sammenhang bestehe. In einem speziellen Falle
wurde dies zwar schon von Herrn Köppen*)
nachgewiesen und wurden daran von ihm auch
höchst interessante, allgemein gültige Betrach-
tungen geknüpft, dafs man es aber hierbei mit
einer so regelmäfsig auftretenden Erscheinung
zu thun habe, wurde meines Wissens doch noch
nicht erkannt.
Freilich handelt es sich dabei im Grunde
genommen nur um den kartographischen Aus-
druck zweier nichts weniger als neuer That-
sachen, nämlich des Umstandes, dafs mit dem
Ausbruch eines Gewitters eine oft sehr erheb-
liche Temperaturerniedrigung eintritt, sowie
andererseits ein plötzliches Steigen des Baro-
meters.*) Trotzdem erscheint mir die Art und
Weise, wie sich diese beiden Vorgänge in den
Karten wiedererkennen lassen, so auffallend
») Tempcraturverha)Cni<*c eleu nmischen Reiche», S. 309.
*) Annaten der Hydrographie und maritimen Meteorologie,
Bd. X. iHi, S. $9J ff.
•} Vgl. Koppen in den Annalen der Hydrographie, Bd. VU,
1879, S. 3»4 ff-
und war mir selbst so überraschend, dafs ich
sie wohl besonderer Aufmerksamkeit werth halte.
Zum besseren Verständnisse folgen nun a. a. ().
die Beschreibungen mehrerer Gewitter. Für
zwei derselben sind Kärtchen beigegeben, aus
denen der oben angedeutete Zusammenhang
1 zwischen den erwähnten Liniengruppen sofort
I in die Augen springt.
Ganz ähnliche Verhältnisse wurden nun noch
an verschiedenen anderen Gewittertagen nach-
gewiesen, sofern sich überhaupt an denselben
zusammenhängende Gewitter erkennen liefsen
und nicht nur lokale über das ganze Gebiet
unregelmäfsig verstreute.
Die in meinem oben erwähnten Aufsätze
durch gesperrte Schrift hervorgehobene Ergeb-
nisse dürfen demnach noch durch die folgenden
Sätze ergänzt werden:
An dem vorderen Rande des auf
der Fortpflanzungsrichtung senkrecht
stehenden Bandes, welches das Gebiet
gleichzeitiger elektrischer Entladungen
darstellt, also kurzweg am vorderen
I Rande des Gewitters bestehen ganz
; eigentümliche Temperatur- und Luft-
! druckverhältnisse.
Der Luftdruck erfährt nämlich, wenn man
' sich dem Rande von dem noch nicht vom
! Gewitter erreichten Gebiet aus (also in den
meisten Fällen von Osten her) nähert, eine ganz
plötzliche Steigerung und die Temperatur einen
j ebenso schroffen Abfall.
Der vordere Rand des Gewitters
scheidet demnach ein Gebiet höheren
I Druckes scharf von einem solchen niedri-
1 geren Druckes und ebenso ein Gebiet
| niedrigerer Temperatur von einem sol-
' chen mit höherer.
Mit diesem eigenen stufenartigen Abfalle des
Luftdruckes scheint auch eine andere höchst
sonderbare Erscheinung im Zusammenhange zu
stehen :
Bei Untersuchung der im Augenblicke des
Gewitterausbruches herrschenden Windrichtun-
gen wurde nämlich die Bemerkung gemacht,
dafs sie am vorderen Rande des Ge-
witters im Allgemeinen senkrecht auf
die Isobare stehen, wenn letztere in
meridionaler Richtung verläuft, d. h.
dafs in diesem Falle der Wind direkt
von den Orten höheren Druckes nach
jenen niedrigeren Druckes weht und
mithin eine Abweichung vom Buys-
Ballot'schen Gesetze eintritt.
Diese Eigenthümlichkeit kann man schon an
einzelnen Stellen der Karte entdecken, ') welche
der Abhandlung des Herrn Köppen beigegeben
ist; viel auffallender tritt sie bei verschiedenen
l) A. «. O. Bd. X, Tafel 10.
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376
Abhanih.ungkn.
Elektrotechn. Zeitschk iyt .
SEPTEMBKR 1M3.
von mir untersuchten Gewittern hervor, wobei
freilich Ausnahmen mit unterliefen, welche in
der Entstehung lokaler Wirbel begründet schienen.
Auf den ersten Blick mag es sehr über-
raschen, dafs hier Abweichungen von einem
Gesetze vorkommen sollen, welchem man sonst
wohl mehr als irgend einem anderen Satze der
Meteorologie ausnahmslose Gültigkeit beilegen
möchte. Dennoch scheint die Sache bei genauerer
Ueberlegung nicht gar so fremdartig.
Erinnert man sich nämlich an die Betrach-
tungen, durch welche man das Buys-Ballot'sche
Gesetz theoretisch begründet, so macht man
dabei immer die Voraussetzung zentraler Ver-
theilung des Luftdruckes, während bei einem
solch stufenartigen Abfalle des Luftdruckes, wie
er bei den Gewittern vorkommt, die Sachlage
eine wesentlich andere ist.
Alles zusammengefaßt, hat sich ergeben, dafs
die beiden längst bekannten Thatsachen des
schroffen Temperaturrückgangcs nach Ausbruch
eines Gewitters sowie des gleichzeitigen plötz-
lichen Steigens des Luftdruckes in dem Verlaufe
der Isothermen und Isobaren einen sehr ent-
schiedenen Ausdruck finden, so zwar, dafs
es genügt, den Verlauf dieser beiden
Liniengruppen zu kennen, um sofort,
wenigstens annäherungsweise, die Stel-
len anzugeben, über welchen sich in
dem untersuchten Augenblicke der vor-
dere Rand des Gewitters befindet.
Zugleich enthalten diese eigenthümlichen Ver-
hältnisse den Schlüssel zu der Erklärung der
fortgesetzten Neubildung des Gewitters an seinem
vorderen Rande, wie dies schon Herr K Oppen
in seinem öfter zitirten Aufsatze sehr schön
dargethan hat.
Endlich zeigt sich, dafs es wohl berechtigt
war, wenn ich schon gleich Anfangs, als ich
diese Untersuchungen aufnahm, den Nachdruck
auf die Zeit des ersten Donners d. h. des An-
fanges der elektrischen Erscheinungen legte, und
diesen Zeitpunkt als Grundlage für die karto-
graphische Darstellung wählte.
Für die Beobachter aber von Gewitter-
erscheinungen, die sich im Besitze von Baro-
metern befinden, ergiebt sich daraus die An-
regung, jenen Zeitpunkt genau zu notiren, zu
welchem das plötzliche Steigen des Barometers
eintritt. Dieser Augenblick läfst sich schon mit
Hülfe ganz gewöhnlicher Instrumente, ins-
besondere gewöhnlicher Aneroide, vortrefflich
beobachten, und bei einiger Aufmerksamkeit
auf die Gewittererscheinungen gelingt es meist
leicht und ohne besonderen Zeitverlust den
richtigen Moment zu treffen. Noch besser er-
reicht man dies natürlich mit kontinuirlich re-
gistrirenden Apparaten, und zwar genügen für
diesen Zweck schon solch einfache und billige
Registrirbarunieter, wie sie seit neuerer Zeit
durch Richard Fr£res in Paris') in den
Handel gebracht werden, während andererseits
Instrumente mit stündlicher oder halbstündlicher,
1 Uberhaupt mit Punktregistrirung hierfür nicht zu
gebrauchen sind, auch wenn sie hinsichtlich der
absoluten Werthe strengeren Anforderungen ent-
sprechen.
Untersuchungen über den Kraftbedarf der elek-
trischen Glöhlichtbeleuchtung nach Edisons
System im Königlichen Residenz-Theater in
München.
Von Prof. M. Schröter. *)
Die Ermittelung des Arbeitsbedarfes der elektrischen
Beleuchtungsanlage im Königlichen Resident - Theater
wurde durch den Umstand wesentlich erschwert, dafs
nicht eine einzige, sondern drei Dampfmaschinen als Mo-
toren verwendet sind, und zwar drei identische Zwei-
r.ylindermaschinen nach dem Compound - Systen , mit je
zwei unter 90 0 gestellten Kurbeln, und verschiedene Um-
stände lokaler Natur es unmöglich machten, alle drei
Maschinen gleichzeitig zu indiziren. Man war daher ge-
zwungen, ein Verfahren anzuwenden, welches nur nntcr
gewissen Voraussetzungen dieselbe Genauigkeit gewähren
konnte, wie die gleichzeitige Untersuchung aUer drei Ma-
schinen; es wurden bei normalem Betriebe der ganzen
Anlage drei getrennte Versuche von je andcrthalbstun-
diger Dauer gemacht, jedesmal eine Maschine (mit vier
Indikatoren) indizirt und von den beiden anderen jcweilen
nur Tourenzahl und Dampfspannung im Kessel notirt.
Wenn es nun gelang, letztere Faktoren fllr alle
drei Maschinen bei sänimtlichen Versuchen konstant
zu halten, so mufsten, da der Gcsammtwiderstand der
gleiche blieb, auch die Leistungen der drei Maschinen
sich gleich bleiben . da die Maschinen der Kontrole
ihrer Regulatoren unterworfen waren. War die Bedin-
gung völlig gleicher Verhältnisse nicht zu erfüllen,
so konnte der Verschiedenheit mit genügender Annähe-
rung in der Weise Rechnung getragen werden , dafs die
Arbeit einer jeden Maschine für die Versuche, während
welcher sie nicht indizirt wurde, durch Multiplikation der
bei der Indizirung gefundenen Arbeitsstärke mit dem
Verhältnisse der zugehörigen Produkte: Tourenzahl mal
mittlerer Kessclspannung ermittelt wurde. Zur Kontrole
fUr dieses, natürlich nur bei geringen Abweichungen zu-
lässige Verfahren mufste sich dann für alle drei Haupt-
versuche die nämbchc Gcsammtarbcit ergeben, da die
Tourenzahl der Transmissionswelle konstant gefunden
wurde.
Um auch die effektive, am Umfange der Riemscheiben
der Dynamomaschinen gemessene Arbeit ermitteln zu
können, wurde ein Leerlaufs versuch mit der ganzen Trans-
mission und den drei Dynamomaschinen, letztere elektrisch
ausgeschaltet, durch eine der drei Dampfmaschinen aus-
geführt und endlich die letztere noch vollständig isolirt
und die Leergangsarbeit der Maschine für sich gleich-
falls durch Indizirung bestimmt. Man durfte wohl davon
abschen, diese Bestimmung für alle drei Maschinen durch-
zuführen, da sie in jeder Beziehung ganz übereinstim-
mend gebaut sind.
Aus lokalen Gründen mufste von einem Bremsversuche
mit einer der Dampfmaschinen abgesehen werden; die
Versuche beschrankten sich daher auf Indizirung und
Messung des Kohlcnkonsums bei vollem Betriebe, mit
<) Stehe Annuairc de la Soc. Met de France, »9 Anne« itli,
S. 1 S9 Der Preii betragt circa 90 Francs.
i) Miigetheili von der IVubchcn Edi»on-Ce»elUchaft.
D. Red.
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Elektrotkchn. Zeitschrift.
SEPTEMBER 1883.
Schröter, Untersuchungen über den Kraftbedarf u. s. w.
377
der Ausführung waren unter der Leitung des Bericht-
erstatters und unter Mitwirkung des Ingenieurs der
Edison-Gcllschaft. Herrn Seubel, die Herren Ingenieur
A. Ncgclc, Assistent für Maschinenlehre an der tech-
nischen Hochschule, und Baur, Ingenieur des baye-
rischen Dampfkessclrcvisionsvereins beschäftigt.
Die bei den Versuchen benutzten vier Indikatoren (zwei
Elliot'schc am kleinen und zwei Rosenkranz 'sehe
am grofsen Zylinder), dem Laboratorium fllr Maschinen-
lehre an der technischen Hochschule gehörig, wurden
nach Beendigung der Versuche in der l'rüfungsstation
des genannten Laboratoriums unter Dampfdruck auf die
Richtigkeit ihrer Fcdermafsstäbe untersucht bezw. die
Skalen direkt durch Vergleichung mit einem offenen
Quecksilbermanometer festgestellt. Die erhaltenen Dia-
gramme wurden mit dem Am s ler 'sehen Planimctcr aus-
gemessen; zur Bestimmung der Tourenzahl dienten ge-
wöhnliche, mit der .Schieberstange des Nicdcrdruckzylin-
ders verbundene Tourenzähler, welche zu Anfang und zu
Ende des Versuches abgelesen wurden. Aufserdem wurde
die Konstanz der Tourenzahlen häufig durch direkte
Beobachtung kontrolirt.
In Folgendem sind die Ergebnisse der Beobachtungen
und die daraus abgeleiteten Resultate zusammengestellt:
Dimensionen
der Maschinen.
Kleiner
Zylinder
Grofser
Zylinder
205,1 m,n
323,5 mm
Hub
Ol4rfi4 m
0,4' 64 m
324,111 qcm
S2J.4* qcm
Fläche der Kolbenstange
I 1,64 qcm
1 1/4 qcm
Konstante der Maschine
O.oiKijs
<v-u<
60 . 75 hinten ....
0,oiq;S$
Ml"
Dampfuberdruck im Kessel 8 kg fllr den Quadratzcntim.
Bei den Versuchen mit voller Beleuchtung
brannten im Ganzen 556 sechszchnkerzige (A-) und 106
achtkerzige (B-) Lampen. Davon entfallen auf die Bühnen-
beleuchtung 470 (A-) Lampen.
Tabelle I.
Ma-
schine
No. i
Ma-
schine
No. 2
Ma-
schine
No. 3
(..Juli
Vm.
v Juli
Nrn.
6. Juli
Nrn.
Dauer des Versuches in Minuten
90
qO
90
Mittlerer Dampfüberdruck im
Kessel in Pfund engl, für den
1 1 -
■ 13,1
MiRl. Tourenzahl in der Minute
II 6,7
HS
114.4
Mittlere indizirtc \
Spannung aus i0 1 y 7 | \ vorn
Diagrammen in 1 'y ' ) hint.
Kilogrammen für / „ . j vorn
den Quadrat/cnti-l^ y ( hint.
meter 1
0,74
*.5»
c„s
2, A4
0,-4
D.S.
Indizirte Arbeit in i kl. Zyl. \
. . ' / htnt.
Pferdestärken zu ;
75mkg igr.Zyl.j--
6,0 i
9.94
5.'s
6,41
1 i.r
7. -8
8. *c
8.14
S.s«
6,19
Totallcistung Jgr.Zyt
15. »7
12.0?
19.-"
16,3»
l-.-s
J 3,-s
2 8.C4
36,m
30, ,6
Die Tabellen 1 bis III enthalten die Ergebnisse
der drei Hauptversuche bei normalem Betriebe; wie Ta-
belle III zeigt, trifft die oben erwähnte Kontrole, dafs
die Gesammtarbeil an allen drei Versuchen nahezu gleich
sein soll, sehr angenähert zu. so dafs der sich ergebende
Mittelwerth im Weiteren adoptirt werden kann.
Produkte der
Tabelle II.
mittleren To u-r cn und Dampl-
Spannungen.
Donnerstag, den 5 Juli
Nachm
Freitag, den 6. Juli
Vorm
Freitag, den 6. Juli
Nachm
Maschine Maschine Maschine
1 1 -,s 11 ■),-
116.- 117
1 iS.m*>
1 16.A 120.S
115.4 Ii'-*
1 ib.s 123,. 1 14.4 n7-'
114.4 11 },»
II7 I2C.1
Die unterstrichenen Werthe sind diejenigen , welche
sich bei Indizirung <ler betreffenden Maschine ergeben
haben.
Tahclle III.
Berechnete Leistungen «ler einzelnen
Maschinen.
Zeit
S
des Ver-
uches
Ma-
schine
No 1
Ma-
schine
No. 2
Ma-
schine
No. 3
Total
Mittel
s- Juli
Nachm. . . .
28.'/''
3«'.M
31.44
J96..
6. Juli
Vorm
2S.-4
37. <,S
Ji.-i
97--S
»1. fuli
Nachm. . . .
2S,S<
37.'«
3
96,10
Mittel
1
37„o
30,»;
Der Lctrgangsvcrsuch mit der Dampfmaschine allein
wurde, utn grofserc Diagramme zu erhalten, bei niedriger
Kesselspannung ohne Drosselung ausgeführt und ergab
folgende Resultate:
Tabelle IV.
Dauer des Versuches.
Mittlere Tourenzahl . .
Mittlere in- kleiner Zyl. , Juntcn
hinten . .
t vorn
Spannung \ grofser Zyl. '
Indizirte Ar- f kleiner Zyl. j y
beit in > ;
Pferdestärken \ großer Zyl. j J^';;;
_ . \ kleiner Zylinder
> RTofser Zylinder
Zusammen
15 Min.
"7
O.Sj
0, -6
O.nb
" O.o l
2.-5
1. A.
— O.«,
■ - O.lA
5.J*
- o.-x
4.A
Für die Übrigen Maschinen kann die Leerlaufarbcit,
wenn man von dem geringfügigen Umstand absieht, dafs
der Versuch nicht bei vollem Kesseldruckc , sondern mit
reduzirter Spannung ausgeführt wurde, einfach der Touren-
zahl proportional gesetzt werden, wonach sich Tab. V.
berechnet.
Um mit Hülfe der gewonnenen Daten die effektive,
an die Transmission abgegebene Arbeit zu berechnen,
mufs der Koeffimnt der zusätzlichen Reibung angenom-
men werden, da die experimentelle Ermittelung desselben
durch einen Bremsversuch nicht geschehen konnte. Wir
setzen dafür den Werth 0,10, jedenfalls als Minimalwerth
48
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37»
An HANDLUNGEN.
Elektrotkckn. Zeitschrift.
SF.1TKMBER itty
xu betrachten, damit ergiebt sich nun als Hauptwerk die
bei voller Beleuchtung effektiv an die Trans-
mission abgegebene Arbeit in Pferdestärken:
13.7
75.« r.s,
1 , ! j
somit entfallen für die effektive Pferdestärke an
Schwungradern der Dampfmaschinen gerechnet:
600
den
75.«
8 s A • Lampen.
Tabelle V.
-
Leergangsarbeiten während der Haupt-
versuch e.
Zeit de* Ver-
suches
Ma-
schine
N". 1
Ma-
schine
No. 2
Ma-
schine
No. 3
Zu-
sam-
men
Mittel
5. Juli Nachm. . .
6. Juli Vorm. . . .
6. Juli Nachm. ..
4.«>
4.*,:
4.««
4A>
4.5!
4.4't
4.1 1
4-5«
1
13.-»
Um die ganze Transmission cinschliefslich der leer-
gehenden Dynamomaschinen zu treiben, wurde die Ma-
schine No. 3 benutzt; die Ergebnisse zeigt:
Tabelle VI.
Dauer des Versuche* .
Mittlere Tourentahl . .
Mittlere indizirte
Spannung in Kilo- (
grammen für den i
Quadratzentimeter
kl. Zyl.
er- Zyl.
hinten,
vorn . .
hinten.
Indizirtc Ar- f kleiner Zyl.
beit in >
{ vor
I hir
Pferdestärken^ grofscr Zyl. | n™"cn
kleiner Zylinder
gTofser Zylinder
Zusammen
Total
50 Min.
i.*s
c,.,6
C.M
Co
0,55
n.J.
Uber den Kraftbedarf bei verfinsterter Ruhne angestellt,
welche zu einem interessanten Ergebnifs führten.
Versuche bei verfinsterter Ruhne.
Von den sämmtlichcn 609 A- Lampen wurden 470
Stück -- die ganze Bühnenbeleuchtung — auf das ge-
ringste Maf«. von Lichtstarke gebracht, wahrend die
Übrigen 139 mit normaler Märke brannten. — Einmal
wurde dieser Versuch so ausgeführt, dafs eine einzige
Dampfmaschine (No. 3) und eine Dynamomaschine (die
beiden anderen gingen leer mit) in Betrieb waren, das
andere Mal dagegen so, dafs im Anschlufs an die drei
Hauptversuche je noch eine halbe Stunde lang mit allen
drei Dampfmaschinen und sämmtlichcn Dynamomaschinen
die nämliche Ixistung ausgeübt wurde.
In Tabelle VII sind zunächst die auf den erstcren
Modus bezüglichen Resultate zusammengestellt:
Addirt man hierzu die auf obige Tourenzahl berech-
neten Lecrgangsarbcitcn der beiden anderen Dampf-
maschinen mit 2 . 4,si —- 9,14 Pferdestärken und bedenkt
man, dafs durch das Hinzukommen der durch die
Riemenspannung vermehrten Lagerreibung die (Jcsammt-
summc noch etwas erhöht werden mufs, so findet sich
die totale Leergangsarbeit (3 Dampfmaschinen - Trans-
missionen und 3 Dynamomaschinen) bei Ii 7,5 Touren der
Dampfmaschine zu 21,3 Pferdestärken. - - Sieht man
diesen Werth als Mittelwerth für die drei Hauptversuche an
und behält man für die Transmission den gleichen
Koeffizienten der zusätzlichen Reibung bei, wie für die
Dampfmaschinen, so berechnet sich hieraus der effektiv
unter Abzug sammtlicher Lcergangsarbeitcii für die
Beleuchtung verwendete Effekt zu:
1,1.'
somit für die effektive Pferdestärke nach obiger D e f i •
nition gleich:
609
— — - 8,«ä A - Lampen.
68,-
Ilicruüt war der eigentliche Hauptzweck der Versuche
— mit der durch die Schätzung der Zusatzreibung be-
dingten geringen Unsicherheit — erreicht; es wurden
jedoch bei der Gelegenheit auch noch Untersuchungen
Tabel!
VII.
Dauer des Versuches
Mittlere Tourenzahl
Mittlere indizirte
Spannung in Kilo-
grammen für den
Quadratzentimeter
Mittlere ) kleiner Zyl.
Leistung in J
Pferdestärken \ gTofser Zyl.
Zvl.
\ vorn . .
t hinten,
orn . .
hinten.
\ vorn . . . .
( hinten . .
\ vorn . . . .
{ hinten . .
, ( kleiner Zvlinder
( grofscr Zylinder
Zusammen
30 Min.
1 r.j,~
'"',4;
Q..S
IS...;
14.^
35-
25., P.S.
somit effektiv an die Transmission abgegeben
;3 — 4<
1,1:
Ein wesentlich anderes Resultat ergiebt dagegen die
andere Retriebsmethode, deren Resultate zunächst in Ta-
belle VIII zusammengestellt sind, welche der Tabelle I
entspricht.
Tabelle VIII.
Zeit des Versuches
Dauer des Versuches
Mittlere Tourenzahl . .
Mittl. indirirte 1 jr .j ( vnrn • •
Span. in Kilogr. f ' '{hinten,
für d. Quadrat- , .. . ( vorn . .
Zentimeter * & i hinten.
Mittl. indirirte \ ^ % ■] S vorn • •
Leistung F ' ^'(hinten,
in i ? . | vorn . .
Pferdestärken ' ßT' ^y1- [ hinten .
•Total | k,cincr W™*?T
\ grofser Zylinder
Zusammen
Weil die Maschinen in diesem Falle mit gedrosseltem
Dampf arbeiteten , i-t die oben befolgte Methode zur Be-
rechnung der Leistungen an den Tagen, wo die be-
treffende Maschine nicht arbeitete, nicht mehr anwend-
Ma-
Ma-
Ma-
schine
schine
schine
No. r
No. 2
No. 5
o.Juli
s- Juli
t>. Juli
Vm.
Nm.
Nm.
30 Min.
p Min.
$ c Min.
"SS
1 : S.t
trj..-
t.j*.
2.3
I.»4
2-i9
I.4J
O.S4
•r.p
0.1)4
C,-z
4,41
t>.s
5-»
$.»:
4.-4
5.55
2.4-
2,-1
6..,
2.-:
5."
10, fl>
«5. 'i
I4.*S
2 f..- 5
15.*»
Digitized by
SKITKMIIER 1883. ' GlApSTONE U. TrIHK, DtE CHEMIE DER AKKUMULATOREN.
379
bar, und es bleibt nichts übrig, als die Summe der drei
durch Indizirung gefundenen Arbeitsstarken , also den
Betrag von 57.4 Pferdestärken als Miitclwcrth direkt an-
zunehmen.
Rechnet man nun auch für diesen Fall die effektiv an
<lie Transmission abgegebene Arbeit, so ergiebt sich die
Zahl von:
S7,~'3,"-39.:r.S.
Ii"
also um
39,; — 25.? — 1 3-S P'S
mehr als im vorigen Falle.
Wenn auch zugegeben werden mufs, dafs den Zahlen
noch eine gewisse Unsicherheit anhaftet, so viel gellt un-
zweifelhaft daraus hervor, dafs es wesentlich ökono-
mischer i*t, bei verfinsterter Bühne eine einzige Dynamo-
maschine voll zu beanspruchen, als dieselbe Leistung auf
drei Dynamomaschinen zu vertheilen, von welcher dann
jode wegen ihrer geringen Beanspruchung mit sehr niedri-
gem Wirkungsgrad arbeitet.
Was endlich den Kohlen vc rbrauch anlangt, so
betrug derselbe für die Stunde 161 kg (ohne Abzug von
Asche), also für die Stunde und indizirte Pferde-
stärke:
161
06.T
oberbayerischer Stückkohle.
Die Chemie der Plante- und Faure - Akkumu-
latoren.
Von J. H. Gladstone und A. Tribe.
(Aus Telegraphic Journal, Bd. 12. So. 283. Vergl. 1883,
Seite 13.)
1. Einflufs der Säure. In unserer Mitthei-
lung über das Laden des Elementes (Elektrotech- 1
nische Zeitschrift, Bd. 3, S. 1 98) zeigten wir, dafs
bei der Elektrolyse der verdünntes Schwefelsäure
zwei gänzlich verschiedene Reaktionen statt-
finden können. Ist der angewandte Strom ,
von geringer Dichtigkeit, so bedeckt sich das
positive Metall mit einem dünnen Ucberzuge
von schwefelsaurem Bleioxyd, bei stärkerem
Strome schlägt sich Hleiübcroxyd darauf nieder.
Dieses letztere findet natürlich bei der gewöhn-
lichen Bildung einer Plante'-Batterie statt. So
hängt also die chemische Veränderung, welche
auf der positiven Elektrode vor sich geht, in '
einem gewissen Umfange von der Stärke des
Stromes ab.
Es erschien nun sowohl von theoretischem
wie von praktischem Interesse, zu bestimmen, '
ob die chemische Veränderung auch durch die
Stärke der benutzten Säure beeinflttfst würde.
Um dies zu erforschen, stellten wir Versuche
an, welche darin bestanden, einen Strom von
gleichmäfsiger Stärke — ungefähr 1 Ampere —
durch Blcieteklroden von 1 2 Quadratzoll zu leiten.
Bei jedem Versuche änderten wir die Stärke
der Schwefelsäure und berechneten jedesmal die
Menge des Sauerstoffes, welcher von der positi-
ven Elektrode gebunden wurde. Die Berech-
nungen wurden für je 5 Minuten angestellt und
die Versuche für jeden einzelnen Fall mehr als
einmal gemacht, da die Ergebnisse nicht sehr
gleichmäfsig zu sein pflegen. Hier folgen die
Ergebnisse unserer Beobachtungen:
Stärke
der Säure
Experiment
Prozente
des gebundenen Sauerstoffes:
c ! c ' e c 1
Ii if! 1 1 1 ! To.ai
1 : 5
I
3»..
28,*
2S.4
33-j
128,*,
11
39.5
30,,
25.-
30,-.
125.5
1 : IO
I
43.4
38.:
29.=
34
145.)
II
44.'
39.i
29.3
34*
i47.o
I : 50
I
48.5
39.*
353
22,,
145.*
II
43-t
23
30
143.'
III
54
40
35.}
35.s
165
I : IOO
I
42
38.1
33.«
29. <
'43-7
II
42.4
40
37.*
35- s
"55.-
III
5«.'
44'
34.9
34.9
165,,
1 : 500
I
46,*
32, <•
27
27
132.*
II
46,4
27
27
18
118.4
1 : IOOO
I
90.'
81..
57.5
3°S.*
II
9<>.s
77
72,3
63,.
303.'
Es geht also aus den Versuchen hervor, dafs
die starke Schwefelsäure (1:5) nicht ganz so
günstig für die Wirksamkeit ist, wie die schwäche-
ren Lösungen (t : 10), dagegen scheint zwischen
dieser letzteren und den Mischungen, die das
Verhältnifs bis zu 1 : 500 zeigen , kein grofser
Unterschied betreffs des gebundenen Sauer-
stoffes und der Zerstörung der Platte zu sein.
Letztere bewies durch ihr Aussehen, dafs bei
jedem Versuche nur Bleiübcroxyd gebildet wor-
den war. Bei einer Verdünnung der Schwefel-
säure mit 1000 Theilen Wasser verdoppelte sich
die Menge des gebundenen Sauerstoffes und die
Durchlöcherung der Platte nahm in demselben
Mafse zu, während die chemische Thatigkcit
sehr verschieden war. An einzelnen Stellen der
Elektrode zeigten sich Streifen einer Mischung, die
augenscheinlich aus gelbem und chokoladefarbe-
nem Oxyd bestand, an anderen sah man eine
weifae Masse, welche sich leicht ablöste und in
der Flüssigkeit Wolken bildete. Da, wo dies
letztere stattfand, war die Platte am meisten
zerfressen. Diese weifse Masse ergab bei der
Analyse .*> Ok — 73,6 % schwefelsauren Bleioxyds
und erweckte die Idee, dafs sie ein basisches
schwefelsaures Salz sei von der Zusammen-
setzung 2 J'b SOt PbO, welche 73,1 % schwefel-
sauren Bleioxyds entsprechen würde. Da nun
die Oxydirung des Bleis nothwendig ist und die
Zerstörung der Platte vermieden werden mufs,
so darf man die sehr verdünnte Säure nicht
benutzen, und wir haben bereits bewiesen, dafs
das Blei einfach in Oxydhydrat verwandelt und
ohne Nutzen zerstört wird, wenn die Schwefel-
säure ganz aus der Lösung entfernt ist, wie das
, manchmal in einem Akkumulator vorkommt.
Digitized by Goc
380
Elektrotechn. Zeitschrift.
StPTEMHER i88j.
2. Funktion des Wasserstoffes. Bei der
Bildung einer Sekundär-Batterie sieht man nach
der vollständigen Reduktion des Oxyds oder
schwefelsauren Salzes in metallisches Blei Blas-
chen von Wasserstoffgas von der Bleiplatte auf-
steigen. Man hat angenommen, dafs ein Theil
derselben von dem Blei okkludirt wird oder
mit ihm in Verbindung tritt, und man hat ge-
glaubt, dieser Wasserstoffverbindung eine wich-
tige Rolle in der nachfolgenden Erzeugung der
elektromotorischen Kraft zuschreiben zu müssen.
Es schien daher wünschenswerth , durch Ver-
suche Gewifshcit darüber zu erhalten, ob Wasser-
stoff hierbei absorbirt wird. Das Verfahren,
welches wir wählten, um das festzustellen,
gründete sich auf die Beobachtung von Graham,
dafs Wasserstoff, welcher mit Palladium ver-
bunden ist, Kalium-Eisen-Cyanid in Kalium-
EisenCyanür reduzirt, und dafs das Element
im okkludirten Zustande gewöhnlich eine gröfsere
chemische Thätigkeit entwickelt. Wir hatten
vorher festgestellt, dafs Wasserstoff, verbunden
mit anderen Elementen, wie Piatina, Kupfer
und Kohle, im Stande ist, chlorsaures Kali in
Chlorid zu reduziren. Da diese Methode ver-
läfsliche Resultate zu ergeben schien, benutzten
wir sie bei unseren Versuchen. Es stellte sich
aber bald heraus, dafs die Menge des mit dem
reduzirten Blei verbundenen Wasserstoffes sich
kaum abschätzen läfst. Mag die Menge des-
selben aber auch immerhin sehr unbedeutend
sein, so ist es doch keineswegs unmöglich, dafs
er die Ursache der aufserordenttich grofsen
elektromotorischen Kraft ist, welche sich in
den ersten Momenten bei der Entladung einer
vollständig geladenen Batterie zeigt, die man
eben aus dem Stromkreise des ladenden Stromes
entfernt hat. Diese Erscheinung kann indessen
auch, wie Planta meint, von dem gasigen Wasser-
stoff selbst herrühren. Die hauptsächliche, wenn
nicht einzige Funktion von dem Wasserstoff des
Wassers oder der Schwefelsäure ist daher, die
Bleiverbindungen zu reduziren.
In Bezug auf die geringe Menge des okklu-
dirten Wasserstoffes ist Professor Frank land
kürzlich mit Hülfe eines gänzlich von dem
unseren verschiedenen Verfahrens zu denselben
Schlüssen gekommen wie wir.
3. Entwickelung von Sauerstoff aus der
Ueberoxydplatte. Nach einer Beobachtung
von Plante" steigt unmittelbar nach dem Aus-
schalten seiner Batterie aus dem ladenden Strome
von der negativen Platte etwas Gas auf. Er
schreibt diese Erscheinung einer Zersetzung des
Wassers zu, welche durch lokale Ströme zwischen
dem Ueberoxyd und der darunter liegenden,
mit demselben in Kontakt befindlichen Platte
herbeigeführt wird. Die Erklärung, welche wir
in unserer ersten Abhandlung von der auf den
negativen Platten vor sich gehenden lokalen
Thätigkeit gaben, erwähnt weder das Aufsteigen
von Wasserstoff-, noch das von Sauerstoffgasen.
Vielleicht ist es aber doch von Interesse, die
Natur und womöglich auch den Ursprung des
von Plante" erwähnten Gases zu kennen.
Wir stellten darüber Untersuchungen an und
fanden, dafs die Entwickelung des Gases auf
der negativen Plante" -Platte sehr gering war und
nach kurzer Zeit aufhörte, aber viel bemerk-
barer wurde, wenn man die Temperatur der
elektrolytischen Flüssigkeit erhöhte. Um eine
zur Prüfung genügende Menge von Gas. zu er-
halten, bereiteten wir eine Platte nach der
Vorschrift von Faure, versahen sie mit einer
Vorrichtung, um das Gas aufzufangen, und er-
hitzten die Platte in verdünnter Säure. Die so
erzeugte Menge an Gas war, mit derjenigen des
Ueberoxyds verglichen, zwar noch immer sehr
gering, aber doch genügend, um bestätigen zu
können, dafs es Sauerstoff sei. Dann erhitzten
wir etwas von dem elektrolytischen Ueberoxyd,
getrennt von der Platte, und bemerkten wieder
eine ähnliche Entwickelung von Gas, welches
sich bei der Prüfung auch als Sauerstoff erwies,
j also nicht von der lokalen Thätigkeit herrührte.
Das Gas riecht gewöhnlich etwas nach Ozon,
und als wir die verdünnte Säure zwischen den
Platten einer Plantc'-Batrcrie untersuchten, fanden
wir Spuren einer Masse, welche übermangan-
saures Kali bleichte und entweder Ozon oder
WasserstofT-Ueberoxyd ist.
Das von Plante" bemerkte Gas kann sehr
wohl sich aus dem Sauerstoff entwickeln, wel-
cher während der Bildung der Batterie in Menge
von der Ueberoxydplatte aufsteigt. Man braucht
nur vorauszusetzen, dafs etwas davon auf dem
Blei-Ucberoxyd verdichtet und nach und nach
1 eliminirt wird, wenn die ihn umgebenden Be-
dingungen sich ändern. Man kann aber auch
eine andere Erklärung annehmen. Wenn sich
nämlich wirklich WasserstofT-Ueberoxyd in der
Flüssigkeit bildet, so wird es seinen bekannten
Einflufs auf höhere Oxyde und sich selbst aus-
üben und sie und sich selbst zugleich reduziren.
Als Thatsache führen wir an, dafs sich Sauer-
stoff entwickelt, wenn man Blci-Uebcroxyd in
WasserstofT-Ueberoxyd taucht.
4. Temperatur und lokale Thätigkeit.
Plante" hat kürzlich darauf hingewiesen, dafs
eine Erhöhung der Temperatur die Bildung seiner
Sekundär-Batterie erleichtert (Comptes rendus,
August 1882, S. 418). Der Charakter der chemi-
schen Veränderungen, welche auf der negativen
Platte stattfinden, leitete uns auf den Gedanken,
dafs die Beschleunigung in der Bildung wahr-
scheinlich von einer erhöhten chemischen
Thätigkeit herrühre. Versuche bewiesen die
Richtigkeit unserer Vermuthung. Paare von
' gleichen negativen Plante-Plattcn, welche wir
bei ir bezw. 500 C. in Ruhe liefsen, zeig-
ten, dafs die Bildung des weifsen, schwefel-
1 sauren Salzes bei der höheren Temperatur
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Elektrotechn. Zeitschrift,
september «»83.
Pettenkofers Gutachten über die elektrische Beleuchtung.
38'
sichtlich schneller vor sich gehe als bei der
niedrigeren. Dasselbe beobachteten wir auch
bei Platten, welche nach Faures Vorschrift
zubereitet waren. So fanden wir, dafs zwei
gleiche Platten, welche während einer Stunde
bei 11 bezw. 500 C. in Ruhe gehalten
wurden, 2,6 bezw. 7,4 % schwefelsaures
Blei durch die lokale Thätigkeit bildeten. Bei
zwei anderen Platten waren die Verhältnisse
7,6 bezw. 9,5. Diese Beobachtungen schfiefsen
natürlich keineswegs aus, dafs eine Erhöhung
der Temperatur die anderen chemischen Ver-
änderungen erleichtern könne, welche bei der
Bildung einer Blei- und Blei-Oxyd-Battcric statt-
finden.
Pettenkofers Gutachten Ober die elektrische
Beleuchtung.
Die Deutsche Edison -Gesellschaft hat sich von Prof.
Pettenkofer das nachstehende Gutachten Uber die Be-
leuchtung des Königlichen Residenztheaters in München
erstatten lassen:
Bei den auf Ihren und des Herrn Prof. Dr. Ernst Voit
Wunsch im Königl. Residenztheater dahier vom Hygieni-
schen Institute vorgenommenen vergleichenden Unter-
suchungen zwischen Gasbeleuchtung und elektrischer Be-
leuchtung wurde die Temperatur und der Kohlensäure-
gehalt der Luft gleichzeitig im Parquet, im I. und im
III. Range (Galeric) ermittelt und wurden diese Bestim-
mungen sowohl bei leerem Hause, als auch während
der Theatervorstellungen vorgenommen.
Ich kann vorerst nur auf die Resultate der Tcmperatur-
beobachtung hei beiden Bclcuchtungsarten Gewicht legen.
Die Kohlensäure -Beobachtungen haben namentlich bei
besetztem Hause ein Resultat ergeben, dessen Konstatirung
noch eine gröbere Anzahl von Versuchen und an meh-
reren Punkten des Theaters erheischt.
Bei leerem Hause waren nie mehr als 10 bis 15 Per-
sonen auf der Bohne und im Zuschauerräume zugegen,
der Vorhang blieb offen und wurde sowohl die Bühne
als auch der Zuschauerraum Uber eine Stunde lang in
voller Beleuchtung erhalten. Die Temperatur wurde an
den genannten drei Stellen vo% 5 tu 5 Minuten beob-
achtet.
Bei besetztem Hause waren nach Ausweis der Theater-
kasse jedesmal zwischen 500 und 600 Personen im Zu-
schauerraum anwesend und wurden die Thermometer von
IO zu iq Minuten beobachtet. •
Die Temperatur stieg sowohl bei leerem als auch bei
besetztem Hause vom Minimum ain Anfange mit ganz
unbedeutenden einzelnen Gegenschwankungen bis zum
Maximum am Ende, und finden sich die Zahlen und die
Differenzen zwischen Maximum und Minimum in bei-
folgender Tabelle angegeben.
Es geht daraus zur Evidenz hervor, wie verhitltnifsmüfsig
wenig die Luft durch die elektrische gegenüber der Gas-
beleuchtung erhitzt wird. Selbstverständlich ist der Unter-
schied bei leerem Hause am gröfsten; bei besetztem Hause
kommen neben der von den Zuschauern und Mitspielern
entwickelten Wärme noch mancherlei Störungen vor.
Der Zuschauerraum ist vor Beginn der Vorstellung voll
beleuchtet, die Bühne nicht; während des Aktes wird die
Beleuchtung des Zuschauerraumes sehr reduzirt und die
auf der Bühne nach Bedürfnifs gesteigert, im Zwischen-
akt ändert sich das Vcrhältnifs wieder ins Gcgcntheil um,
und lassen sich diese Umänderungen quantitativ nicht gut
verfolgen.
Zum genaueren Vergleich eignen sich daher streng
genommen nur die Resultate bei leerem Hause, wo wah-
rend der Versuchsdauer an der Stärke der Beleuchtung
der Bühne und des Zuschauerraumes nichts geändert
wurde und der Vorhang immer aufgezogen blieb.
Aus diesen Versuchen sieht man, dafs bei leerem Hause
die Differenz in der Temperaturerhöhung im obersten
Range bei Gasbeleuchtung zehnmal (9,1 : 0,9) gröfscr ist
als bei elektrischer Beleuchtung. In den unteren Räumen
des Hauses werden die Differenzen selbstverständlich
kleiner.
Auch bei besetztem Hause beträgt die Differenz noch
6° C, indem auf der Galerie bei Gasbeleuchtung 290 C.
(~ 23, R.) und bei elektrischer Beleuchtung 23" C.
(l8,«° R.) beobachtet wurde. Bei elektrischer Beleuch-
tung war die Temperatur im III. Range (23° C.) nicht
einmal so hoch wie bei Gasbeleuchtung schon im
I. Range.
Es darf noch darauf aufmerksam gemacht werden, dafs
bei den Versuchen mit Gasbeleuchtung die Temperatur
im Freien niedriger war, als bei den Versuchen mit elek-
trischer Beleuchtung, so dafs also letztere jedenfalls nicht
im Vorthetlc war.
Die Kohlensäure der Luft anlangend , kann ich nur
bemerken, dafs bei leerem Hause die wesentlich nur von
den Gasflammen stammende Kohlcnsäurcvcrmchrung sich
gleichfalls in einem ähnlich steigenden Grade bemerkbar
machte, wie die Temperatur. Zu Anfang des Versuchs
war der Kohlensäuregehalt der Luft
im Zuschauerraum . . . 0,4 pro Mille,
bei Gasbeleuchtung nach einer halben Stunde:
im Parquet 0,5 -
im I. Range 1,1 -
im III. Range i.« -
bei Gasbeleuchtung nach einer weiteren hal-
ben Stunde:
im Parquet
. 0,6 -
im
Range 1.0
im III. Range 2,0 -
bei elektrischer Beleuchtung:
Anfangs o,4 -
nach einer Stunde im Parquet 0,5 -
- I. Range 0,% -
. III. Range o,* -
Da die elektrische Beleuchtung nach Edison gar keine
Kohlensäure liefert, so mufs diese geringe Kohlensäure-
vermehrung bei elektrischer Beleuchtung der Gegenwart
von einigen Arbeitern auf der Bühne und von den die
Beobachtungen Ausführenden zugeschrieben werden. Bei
besetztem Hause hätte man eine ebenso merkliche Diffe-
renz im Kohlensäuregehalte der Luft zwischen Gas- und
elektrischer Beleuchtung erwarten mögen wie bei leerem
Hause, die sich aber nicht ergeben hat.
Bei besetztem Hause betrug das beobachtete Kohlen-
säure-Maximum
bei Gasbeleuchtung 2,} pro Mille,
- elektrischer Beleuchtung. . 1,8 -
Der Ursachen dieses scheinbaren Widerspruches sind
jedenfalls mehrere. Die Kohlensäure stammte aus zwei
Quellen, die nicht immer gleichmäfsig flössen: einmal
von den Gasflammen, dann von den Menschen im Zu-
schauerraum und auf der Bühne. Akt und Zwischenakt
bringen sowohl auf der Bühne ah auch im Zuschauer-
raum unkontrolirbare Wechsel hervor. Ferner ändert sich
der Luftwechsel im Zuschauerräume, je nachdem sich I^>gcn-
thüren öfter oder seltener, mehr oder weniger weit offnen
und schliefsen. Ferner bewirkt die Temperaturdifferenz
zwischen Theater und freier Luft, z. B. die grofsere Hitze
bei Gasbeleuchtung, naturgemäfs eine verstärkte Venti-
lation, wozu namentlich auch der Gaskronlüster im Zu-
schauerräume beiträgt. Bei elektrischer Beleuchtung ist
entsprechend der geringen Temperaturdifferenz zwischen
innen und aufsen auch ein geringerer Luftwechsel be-
dingt, weshalb die von den Menschen erzeugte Kohlen-
säure nicht in »lern Mafsc wie bei der Gasbeleuchtung
entweicht Die bei Gasbeleuchtung verstärkte Ventilation
wird auch die Ursache sein, weshalb bei besetztem Hause
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382
Abhandlungen.
El.EKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMBER iM3-
der Unterschied der Temperaturen zwischen Ons- und
elektrischer Beleuchtung nicht so grofs gefunden wurde
wie bei leerem Hause.
Aus den vorliegenden Untersuchungen hissen sich mit
Bestimmtheit zwei Schlüsse ziehen: I. dafs die elektrische
Beleuchtung im hohen Grade die Uchcrhitzung der I.uft
im Theater verhindert; 2. dafs sie allerdings an und für
sich nicht im Stande ist, die Ventilation des Theaters
entbehrlich zu machen, dafs sie aher eine geringere Venti-
lation desselben erfordert als die Gasbeleuchtung, bei
welcher die Ventilation nicht nur gegen die I .uftverderb-
nifs durch Menschen, sondern auch gegen die Hitze und
die Verbrennungsprodukte der Hamme gerichtet werden
mufs, wahrend sie es bei elektrischer Beleuchtung nur
mit dem Athem und der Hautausdiinstung der Menschen
und deren Folgen zu thun hat.
Dr. Max v. l'ett en kofe r,
Königl. Geheimer Rath und Professor.
Versuche im Residenttheater mit Gasbeleuch-
tung und elektrischer Beleuchtung.
Temperatur der Luft im Theater.
G a s 1) e 1 e u c h t u n g.
I.Versuch. 2. Mai 1883. I.ceres Haus.
Temperatur im Freien 1 C.
Parquct
I. Rang
III. Rang
"5>
16,-.
j .<>.=
Maximum
"6.-,
19.4
25.«
Differenz . . .
Li
3-
0.:
II. Versuch. 6. Mai. 1SS3. Volles Haus.
Temperatur im Freien 1 t,o' C.
I'arquet
1. Rang
III. Rang
Minimum
16.0
I6.s
2I,!>
Maximum
23-*
2'1.
Differenz . . .
6,.
6.»
7.-
Elektrische Bei
c u c h 1 11 n g.
III. Versuch. 29. Mail SS 3. Leeres Haus.
Temperatur im f reien !-,>," C.
I'arquet
I. Rang
III. Rang
Minimum
16,«.
17.*
IS.
18.,
Differenz . . .
0.5
o.s
IV. Versuch. lo.Juni iSSj. Volles Haus.
Temperatur im Freien \$» C.
Parquct
I. Rang
III. Rang
18,*
tS.i
l<),*
2.3--
-3--
Differenz . . .
...
3'1
4.'
Ueber den Einflurs der künstlichen Beleuchtung
auf die Luft In geschlossenen Räumen.
Ueber diesen Gegenstand hat Herr Dr. F. Fischer auf
der diesjährigen Versammlung des Vereins fvir öffentliche
Gesundheitspflege werthvolle Mittheilungen gemacht,
denen wir das Nachfolgende entnehmen:
Ueber die Verunreinigung der I.uft durch künstliche
Beleuchtung liegen bereits Versuche vor von B. Zoch1)
Zeitschrift fur l!ioloKic, 1867. S. 117.
und F. Erismann1). Dieselben wurden jedoch in Räu-
men mit starkem natürlichen Luftwechsel ausgeführt, so
dafs z. B. Erismann von den berechneten Kohlensaure-
mengen nur I , j bis 3.« 0/„ fand. Solche Versuche können
höchstens für den Raum einigen Werth haben, in welchem
sie ausgeführt sind.
l egen wir ftlr Leuchtgas die Analyse des hannover-
schen Gases zu Grunde, so erfordert 1 ebtn desselben
zur Verbrennung 1,1, cbm Sauerstoff und giebt o,t- cbm
oder l,r5 kg Kohlensaure und 1,-- kg Wa«scrdampf. In
entsprechender Weise stellt sich auch deT Sauerstoff bedarf
der übrigen Leuchtstoffe, so dafs die Veränderung der
Luft durch diesen Sauerstoffverlust nicht in Betracht
kommen kann gegen die Verunreinigung derselben durch
die bei der Verbrennung entstehenden Mengen Kohlen-
saure und Wasserdampf, wie sie sich aus folgender Zu-
sammenstellung ergiebt:
L e u c h t -
sto ffc
Prot. Zusammen-
setzung
1 kg et-
fordert
>ur Vcr
t.ren-
nuiiy
S.iucr-
stotT
kß
1 kg
liefert
Kohlen-
Wasser-
MntT
Sauer-
stoff
Kohlen-
säure
\V*.»er
kc
Stearin . .
76,.
12.S
11.4
>.'!
Kübol . .
77.»
13.«
9.4
3.=4
Talg . . .
7S..
I 1,7
9-j
2.91
2, Sh
Walrath .
81.6
I2,S
?.'4
«-5
Wachs . .
81,8
«2.-
5.5
3.'4
3.-"
I.-4
Erdöl . . .
85,,
14.»
3-4S
3.»
t.Jl
Paraffin. .
S5.~
■4,j
3.43
3.'.
1,.,
Nach den Versuchen der Pariser Kommission giebt
1 Pferdestärke im Lichtbogen bei Gleichströmen 71 bis
113, bei elektrischen Kerzen 25 bis 52 und bei Glühlicht
12 bis 22 Carccl. Zur Er/ielung einer Leuchtkraft von
100 deutschen Vereinskerzen sind demnach für Bogcn-
licht o,c<, bis 0,15 Pferdestärke, für Glühlicht 0.46 bis
o.ss Pferdestärke exforderlich, entsprechend einer Wärme-
menge von stündlich 57 bis 158 bezw. 290 bis 536 c; die
in folgender Tabelle angegebenen Kosten derselben be-
ziehen sich auf die Versuche in Strafsburg. Nach Ver-
suchen von Schilling2) verbrennt die Pariser Cnrccl-
lampe stündlich 42 g gereinigtes Küböl, die Münchener
Normalkerze JO., g Stearin, die deutsche Vcreinskerze
7,- g Paraffin, dte englische Normalkerze 7.K. g Walrath.
Die danach berechneten Mengen in folgender TabcUe
sowie auch die nach d*;n Angaben von Fr. Siemens
und Rüdorff berechneten Leuchtgasmengen entsprechen
somit möglichst günstigen Bedingungen. Die übrigen
Angaben sind nach eigenen Versuchen berechnet.
Rechnet man nun I cbm Leuchtgas zu 18 Pf. (einschl.
Zinsen t*nd Amortisation ftlr Leitung), 1 kg Erdöl zu
18 Pf., 1 kg Solaröl tu 19 Pf-. Stearin und Paraffin tu
180, Talg zu 160, gereinigtes Rübol tu 96, Walrath zu
350 und Wachs zu 400 Pf. (hannoversche Preise), so er-
geben sich stündlich für 100 Kerzen Leuchtkraft die in
der zweiten Spalte der Tabelle angegebenen Kosten ; die-
selben hängen natürlich, namentlich für die elektrische
Beleuchtung, von örtlichen Verhältnissen ab.
Bezüglich der Verunreinigung der Luft kommen zu-
nächst Kohlensäure und Wasser in Betracht. Aus den
in der Tabelle zusammengestellten Zahlen ergiebt sich,
dafs Solarol und Erdöl am wenigsten Kohlensäure und
Wasserdampf geben, Leuchtgas und Talg am meisten;
bei dem Siemens'schen Regenerativbrenner werden sie
nach aufsen geführt, kommen daher nicht in Betracht.
Um zu prüfen . ob die Zusammensetzung der Luft bei
der künstlichen Beleuchtung auch durch Produkte der
unvollständigen Verbrennung, Kohlcnoxyd, Kohlenwasscr-
11 feilscht ift fur Bioletfir, 1376,^, -15.
*> » CuceJ — 9.» cnßl. WalracMer/cn - S.7 Munchrncr Stearin,
lier/en - 0.8 .ieotsche Vtrcimker/cn aus Paraffin evgl. Sc h 1 1 1 i n z
Gasbeleuchtung, S. 214t.
Digitized by Google
EiF.KTROTr.nrN. Zeitschrift.
SF.PIT.MHKR 1B83.
ÜEHER DEN KlKFLUSS DER KÜNSTI.. BELEUCHTUNG AUF DIE LUFT U. S. W. 383
Für die stündliche Erzeugung von 100 Kerzen sind erforderlich:
Be leuchtungsart
Menge
Preis
derselben
Pf
Dabei werden entwickelt:
Was »er
Wen-
säure
cbm
bei oa
Elektrische, Bogcnlicht j o.c, bis 0,15 Pferdestärke
Glühlicht
Leuchtgas, Siemens-Regencrativlampe . . .
Argand
Zweilochbrenner
Erdöl, grofser Rundbrenner
kleiner Flachbrenner
Solaröl, Lampe von Schuster & Raer . . .
kleiner Flachbrenner
Rüböl, Carcellampe
Srudirlampc
Paraffin
Walrath
Wachs
Stearin
Talg
0,15 bis 0,5* cbm
o,s cbm (bis 2)
2 - (bis 8)
O,:» kg
0.6= -
0,iK -
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12 150
3 36o
7 200
3 36o
7 200
4 200
6800
9 200
7960
7960
8 940
9700
•) Bei sogen. Kaiser.,1 11 Pf.; «Ii« Preise für .Solaröl sind im Steißen begriffen.
Stoffe u. dergl. , verunreinigt wird, wurden durch ein
enge«, etwa 2 cm tief in den Lampenrylinder eintauchen-
des Glasrohr mittels Aspirators etwa 12 1 Vcrbrennungs-
gase angesaugt, zunächst durch Chlorcalcium und Kali-
apparat, um Wasser und Kohlensäure zurückzuhalten,
dann durch ein Rohr mit glühendem Kupferoxyd, nun
wieder durch Chlorcalciumrohr und Barytwasser, schliess-
lich durch einen Gasmesser. Bei den mit Zylinder ver-
sehenen Lampen konnten auf diese Weist» keine oder
höchstens Spuren von Kohlenoxyd und Kohlenwasserstoff
nachgewiesen werden, selbst wenn die Flammcngröfse
innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwankte ; sie traten
aber auf, wenn die Flamme sehr stark verkleinert oder
Ubermäfsig vergröfsert wurde. Sämmtliche bis jetzt nach
dieser Richtung untersuchten Lampen führen einen grofsen
Luftüberschufs zu. Flachbrenner für Solaröl und Erdöl
, Kohlen-
IT, kleine
geben bei normaler Flammenhöhe 4 bis 5 "
säure und etwa 15 ° a überschüssigen Säuerst'
&,% % Kohlensäure
0
Rundbrenncr 5 bis 6« grofse 5
und 9,5 bis 14 " „ Sauerstoff. Die aus dem inneren Zylin-
der der -weiter unten beschriebenen sogen, hygienischen
Normallampe entweichenden Gase enthielten z. B. bei
15 bis 16 Kerzen Leuchtkraft 5,7, bei 21 Kerzen 8.,%
Kohlensäure; im ersten Falle wurden für je eine Kerze
3,1 g, im letzteren nur o.m g Erdöl (sogen. Kaiserol) ver-
braucht. Argand - Brenner gaben 8 bis 16 ° 0 Über-
schüssigen Sauerstoff. Je grftfser aber der Luftüberschufs
ist, um so niedriger wird die Temperatur der Flamme,
um so geringer auch die Leuchtkraft derselben , bis bei
fqrtgesetztcr Verkleinerung der Flamme die Temperatur
schfccfslicli so niedrig wird, dafs ein Theil der Gase un-
volIsÄndig verbrannt entweicht. Daraus erklärt sich, dafs
Rüdorff mit dem Argand-Brenner II je nach der 1 Inm-
mengröfse 8,s bis 125 1 Leuchtgas für die Kerze ver-
brauchte, und dafs Erismann bei seinen erwähnten Ver-
suchen durch theilweises Zukleben der Luftzufuhröffnungen
bei einer Erdöllampe eine etwas gröfsere Leuchtkraft er- «
zielte.
brennenden Flammen ist dagegen, da völlig rohige Luft
selten zu erhalten sein wird, eine gröfsere oder geringere
Luftverunreinigung durch Kohlenoxyd u. dergl. allerdings
vorhanden. Für Leuchtgas kommt dazu, dafs bei schlechter
Anlage oder nachlässiger Behandlung dieses direkt aus
der Leitung in die Zimmerluft treten kann. Leuchtgas
enthält ferner stets Schwefel, giebt also beim Verbrennen
Schwefligsäure und Schwefelsäure, welche auf Zimmer-
pflanzen, vielleicht auch auf die Bewohner, nach A. Girard
sogar auf die Fenstervorhänge durch Bildung von Hydro-
cellulose nachtheilig einwirken. Vcbrigens kommen nicht
selten auch schwefelhaltige Oele in den Handel, so dafs
es jedenfalls gerathen ist, die Verbrennungsprodukte ab-
zuführen.
Da für die Wärmeentwickelung der elektrischen Be-
leuchtung noch keine Messungen vorliegen, so wurde
diese nach der aufgewendeten Stromarbeit berechnet
(stündlich I Pferdestärke — 630 c). Bei den Regenerativ-
brennern bleibt je nach der Länge der Ableitung eine
gröfsere oder geringere Menge der entwickelten Wärme
in dem beleuchteten Räume, so dafs 1 500 c wohl als
Durchschnitt gelten kann. Nach Favre und Silbcr-
mann1) giebt Stearinsäure beim Verbrennen 9717 c,
Walrath 10342 c. Bis für die übrigen Stoffe genaue Ver-
suche vorliegen, wird man für Rüböl und Talg die Ver-
brennungswärmc der Stearinsäure, für Wachs die des
Walraths, für Erdöl, Solaröl und Paraffin aber 12000 c
annehmen dürfen. Die für diese Stoffe in der Tabelle
angegebenen Zahlen sind daher nur Näherungswcrthe.
Berücksichtigt man, dafs bei der Beleuchtung mit Argand-
Biennern für 100 Kerzen praktisch l bis 1,5. cbm Leucht-
gas erforderlich sind, so liefert die gewöhnliche Gas-
beleuchtung erheblich mehr Wärme als die Oelbeleuch-
tung, was um so weniger angenehm werden kann, als
sich gleichzeitig auch mehr Kohlensäure, namentlich aber,
was nieist übersehen wird, weit mehr Wasserdampf bildet,
welcher die Luft besonders schwül macht. Von den
Es dürfte sich daher empfehlen, die Luftzufuhr Kerzen ist Talg am unvortheilhaftesten.
wenigstens bei gröfseren Brennern regulirbar zu machen.
Unmittelbar über der Spitze von Walrath- und Stearin-
kerzen bezw. Zweiloclibrennern entnommene Gasproben
ergaben bei völlig ruhiger Luft und normaler Flamme
nur Spuren oder keine brennbaren Gase; sobald aber die
Flamme flackerte, war die Verbrennung unvollständig.
Eine Verunreinigung der Luft durch Kohknnxvd und
Kohlenwasserstoffe ist daher bei mit Zylindern versehenen
Brennern nicht zu befürchten ; Erdnllampcu riechen nur,
wenn die Flamme gar zu grofs oder zu klein, oder wenn
die Lampe nicht rein gehalten wird. Bei allen frei-
Bei Arbeitslampen kommt aufser dieser Gesammtwärmc
noch die strahlende Wärme in Betracht. Schlistcr& Baer
in Berlin fl>. K. P. Kl. 4 Nr.. 21S70 vom 1. Februar 1882)
umgeben bei ihrer sogenannten hygienischen Normallampe
den gewohnlichen Zylinder mit einem weiteren Zylinder,
so dafs in Folge der durch die zwischen beiden aufstei-
genden Luft bewirkten Wärmenbführung die Kuppel kühl
gehalten wird. Bezügliche Messungen ergaben nun, dafs,
während die Temperatur zwischen Zylinder und oberer
Annale« de Chimie et de Phytiquc, 18511, Bd. 34, S. 438.
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3»4
Abhandlungen.
Ei.f.ktrotrchn. Zeitschrift.
SEPTEMBER tWj.
Kuppelöffnung bei einem kleinen Kundbrenner von
4 Kerzen 540, bei einem giöfsercn von 14 Kcnen 65°
betrug, das durch Asbest von dem inneren Zylinder ge-
trennte Thermometer zwischen den Zylindern bei 20 Kerzen
III", zwischen Kuppel und äußerem Zylinder nur 420
zeigte. Ks wurde nun zur annähernden Bestimmung der
strahlenden Wärme ein Geifslrr'sches Normalthermometer,
dessen kleines Quccksilbergcfäfs mit Tusche etwas ge-
schwärzt war, 15 cm vom Zylinder neben der Kuppel
aufgehängt, zur Bestimmung der Lufttemperatur daneben
ein gleiches Thermometer, welches durrh eine Asbest-
plntte vor strahlender Warme geschlitzt war. Bei 21,5°
Lufttemperatur zeigte das geschwärzte Thermometer im
Mittel 22,,°, nach Wegnahme des gTofsen Zylinders 23,5",
nach Entfernung der Kuppel aber 29,1°, somit Tempe-
raturunterschiede von o,,, 2 und 7,*0. Der Doppel-
zylinder marsigt somit in der That die Wärmestrahlung
der Lampcnkuppel . nachdem diese selbst bereits den
gröfsten Theil der von der Flamme gelieferten strahlen-
den Whrme zurückgehalten hat, wobei sie allerdings auch
etwa 60",, der Lichtstrahlen abhält, was jedoch bei
Arbeitslampen weniger in Betracht kommt, da hier nament-
lich die von der inneren Hache der Kuppel reflektirten
Lichtstrahlen in Frage kommen.
Bereits 'cit dem Jahre 1872 habe ich bei meiner Arbeits-
lampe über den gewöhnlichen KnifTz) linder einen schwach
blauen weiteren Zylinder (von einem Argand- Brenner)
gestellt. Die Leuchtkraft wird dadurch von 1 1 auf
10 Kerzen vermindert, das Licht aber angenehmer fürs
Auge, und die strahlende Warme 15 cm vom inneren
Zylinder wird auf etwa o,ju ermäßigt, während sie ohne
blauen Zylinder und nach Wegnahme der Kuppel
4,»° betrug. 5 cm von einer englischen Normalwalrath-
kerze zeigte das Thermometer 5,1° UbeT Lufttemperatur,
nach Einschieben einer dünnen, farblosen Glasscheibe
3,5°, einer schwach hlnucn Seheibe 3. °. Es dürfte sich
daher empfehlen, auch bei der Lumpe von Schuster &
Baer dem äufseren Zylinder eine schwach blaue Farbe
zu geben.
Wo es namentlich auf Billigkeit ankommt, ist somit
Solaröl und Erdöl zu verwenden; gewöhnliehe Gasbeleuch-
tung ist theurer und verunreinigt bei starker Wärmcent-
wickclung die Luft mehr, ist aber bequemer und nament-
lich für gTöfsere Räume hübscher, wird daher auch ferner
vielfach verwendet werden, wo sie nicht durch das elek-
trische Gtühlicht verdrängt wird. Ktlböl und Kerzen
können nur in seltenen Fällen in Frage kommen. Wo
es die sonstigen Umstände gestatten, ist jedenfalls die
Beleuchtung mit sogen. Kegenerativbrennern und Abfüh-
rung der Verbrennungsprodukte, oder die elektrische Be-
leuchtung — namentlich mit Glühlampen unter Mitver-
wendung von Akkumulatoren , welche ein ruhiges und
angenehme» Licht geben — allen anderen vorzuziehen,
da sie die Luft nicht verunreinigen und die geringste
Wärme geben.
Die Fernsprechanlage in Zürich.
Im Anschlufs an die auf S. 193 IT. enthaltene
Beschreibung der Kernsprechanlage in Berlin
lassen wir nachstehend einige Mittheilungen über
die gleichem Zwecke dienende Anlage in Zürich
folgen, welche der von Dr. V. von Wietlis-
bach in der Zeitschrift für angewandte Elektri-
zitätslehre, 1882, Bd. 4, S. 339, veröffentlichten
Beschreibung dieser städtischen Fernsprechanlage
entnommen sind.
Die Anlage in Zürich enthält ebenfalls mehr
als eine Zentralstation (Vcrmittelungsamt). Die
erste Zentralstation wurde im Jahre 1880 ge-
baut und für 200 Theilnehmcr eingerichtet; bis
400 wurden zur Noth in sie eingeführt, dann
wurde eine zweite Zentralstation für 500 Theil-
' nehmer im Süden der Stadt angelegt, weil mehr
j als die Hälfte der von der ersten Zentralstation
i ausgehenden Leitungen nach Süden lief.
Die Leitungen sind oberirdisch geführt. Die
I Gestänge wurden anfänglich von Holz gemacht,
neuerdings a,us Eisen; alle sind mit den Blitz-
ableitern der Häuser verbunden bezw. mit be-
sonderen Blitzableitern versehen. Als Leiter
nahm man anfänglich 2 mm Stahldraht, jetzt
(namentlich Uber Plätze und Strafsen hinweg)
1 mm Phosphorbronzedraht, dessen Festigkeit
Verlässer zu 70 bis qo kg für 1 qmm fand,
i und der bei seiner geringen Dicke und Schwere
leichteres Gestänge zuläfst und geringen Durch-
hang gestattet. Der Phosphorbronzedraht ist
bei seinem geringen Durchmesser auf höheren
Häusern kaum sichtbar; zugleich ist er den
Wirkungen des Windes und der Witterungs-
niederschläge weniger zugänglich. Für ganz
lange Linien wird der ausgezeichnete 2 mm
Bessemer-Stahldraht von Feiten &Guilleaume
mit 250 kg Festigkeit benutzt. Von den poli-
zeilich erlaubten Spannungen von 100 m wurden
Ausnahmen bis zu 200 m gestattet. Die Länge
der bei Abfassung der Beschreibung vorhan-
denen 500 Leitungen zu Theilnehmern betrug
rund 400 km.
Zur Beseitigung des Singens der Drähte wer-
den über alle Isolatoren Kautschukringe gestülpt
und dann der Bindedraht um diese Kautschuk-
hülle gewickelt; so wird zugleich die Isolation
der Porzellanrollen-Isolatoren erhöht. Ueberdies
ist der Leitungsdraht zu beiden Seiten des Iso-
lators mit einem einige Dezimeter langen, 4 mm
dicken Bleidraht umwickelt und das Gestänge
! gegen das Haus durch Kissen von Schlacken-
1 wolle, Seidenabfällen u. dgl. in Bleiumhüllung
getrennt.
Die Zentralstation hat einen Thurmaufbau
von Holz mit Zinkbeschlag, 4 m hoch, 1 m im
Durchmesser, mit Glasdach; durch die Wände
werden die Drähte in Hartgummipfropfen ein-
geführt.
Die Umschalter der Zentralstation enthalten
je 50 Vcrtikalschienen v (vgl. die Figur) aus
'lunur
5 mm breitem und 1 mm dickem, hartem Messing-
i blech für 50 Leitungen und 48 Horizontal-
schienen // mit U-förmigen Ausbiegungen zwischen
je zwei Vertikalschienen, mit denen sie durch
zwischen sie einzusteckende Stöpsel, welche aus
zwei zangenförmigen, an einem Stiel aus Hart-
gummi sitzenden Messingfedern gebildet sind, ver-
bunden werden können. Jede der auf ihrer Kante
| stehenden Vertikalschienen hat für jede Hori-
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El.KKTKOTECHN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMBER i88j,
Die Fernsprechanlage in Zürich.
385
zontalschiene eine schwache Ausbuchtung. Um
zwei der an die Vertikalschiencn geführten Lei-
tungen mit einander zu verbinden, sind deren
Vertikalschienen durch zwei Stöpsel mit einer
und derselben Horizontalschiene zu verbinden.
Am unteren Ende des Umschalters sind 50 Fall-
klappen in zwei Reihen angebracht. Je fünf
horizontale Streifen eines Umschalters sind mit
je fünf horizontalen Streifen der anderen Um-
schalter verbunden. Beide Zentralstationen stehen
ferner vorläufig durch fünf Drähte in Verbin-
dung, welche nach <ftnf unter sich verbundenen
Horizontalschienen sämmtlicher acht Umschalter
geführt sind.
Die Zentralstation besitzt eine Bussole mit
Taster und eine Batterie aus vier Elementen,
um jeden Morgen sämmtliche Linien zu prüfen.
Die Zuleitung zu jedem einzelnen Thcilnchmer
geht von dem nächstliegenden Isolatorgestell
aus. Gewöhnlich führt ein 2 mm Stahldraht
auf das Dach des Theilnchmers und wird dort
an einem Porzellanisolator befestigt. Die Ein-
führung vom Isolator zum Zimmer des Theil-
nehmers vermittelt ein 1 mm Kupferdraht, der
mit Theer und Guttapercha isolirt ist. Die
Zimmerleitung bildet ein 1 mm dicker, mit
Paraffin und Baumwolle isolirter Kupferdraht.
Als Erdleitung wird die Wasser- bezw. Gaslei-
tung benutzt, und wo dies nicht angeht, wird
ein i,j m langer, 10 bis 20 mm dicker, zuge-
spitzter Eisenstab in die feuchte Erde einge-
rammt. Wo der Draht nicht an die Wasser-
leitung angelöthet werden kann, legt man um
dieselbe zangenarrige eiserne Klemmen.
An Apparaten erhält jeder Theilnehmer einen
Blake-Geber (1881, S. 218), ein Beil-Telephon,
einen Wecker für Wechselströme und einen
Magnetinduktor mit Siemens - Anker , endlich
einen selbstthätigen Hebelumschalter, an wel-
chem man das Telephon aufhängt, so lange es
nicht zum Hören gebraucht wird. Bei den
neueren Apparaten schaltet sich der Induktor
beim Drehen seiner Kurbel selbstthätig in die
Leitung ein, indem von der Kurbelaxe eine auf
diese mittels Reibung aufgesetzte, für gewöhn-
lich durch eine Feder an einen Kontaktstift
angedrückte und so die Induktorrolle kurz
schliefsende Metallzunge ein Stück mitgenom-
men und dadurch die kurze Schliefsung beseitigt
wird. Als Mikrophonbattcrie bei den Theil-
nehmern dient je ein Leclanch^-Element. Die
Zentralstation hat Meidinger- oder grofse Daniell-
Elemente, die alle drei Wochen wieder aufge-
frischt werden. Die Schaltung bietet sonst
weiter nichts Besonderes. Erwähnt sei aber,
dafs, wenn zwei Theilnehmer in dieselbe Linie
eingeschaltet werden, der näher an der Zentral-
station liegende Theilnehmer einen kleinen Um-
schalter erhält, mittels dessen er die von dem
femer gelegenen Orte kommende Leitung isolirt,
so lange er selbst mit der Zentralstation bezw.
über diese hinaus verkehrt.
In den Zentralstationen versehen von Mor-
gens 7 bis 9 Uhr Abends Mädchen, in der
Nacht je ein Mann den Dienst. Dabei reicht
selbst während des regsten Verkehrs eine Tele-
phonistin für 100 Theilnehmer aus. Für die
500 Theilnehmer sind acht Telephonistinnen
und zwei Telephonisten angestellt. Die Zahl
der täglichen Verbindungen beträgt etwa 1 200;
sie ist in stetem Steigen begriffen.
In den verkehrsreichsten Gegenden der Stadt
sind zwölf öffentliche Sprechstationen errichtet,
welche Jedermann gegen Bezahlung von 16 Pf.
für eine Viertelstunde verwenden darf. Die
Benutzung derselben nimmt immer zu, ist aber
noch schwach (etwa 1,$ Verbindungen für Station
und Tag).
Den Verkehr der Theilnehmer mit dem Tele-
graphenamte vermitteln zwei Stationen, von denen
die eine aufzugebende Telegramme empfängt,
die andere angekommene an die Theilnehmer
übermittelt; die Zahl dieser sogen. Phono-
gramme betrug im letzten Jahre bei durch-,
schnittlich 300 Theilnehmern 8914.
Bei Nacht werden die Drähte des Telephon-
netzes dazu benutzt, um Sicherheitseinrichtungen
gegen Einbruch in Verbindung mit der Zentral-
station zu setzen; dazu werden Kassaschränke,
Fenster, Thüren mit Kontaktvorrichtungen ver-
sehen. Dieselben werden gewöhnlich mit Ruhe-
strom betrieben, damit sie nicht durch Zer-
schneiden des Leitungsdrahtes unwirksam ge-
macht werden können. Beim Theilnehmer be-
findet sich gewöhnlich eine Lokalbatterie mit
Relais; nur bei kleinen Einrichtungen werden
die Kontakte unmittelbar an die Linie ange-
schlossen. Beim Fallen der Klappe in der
Zentralstation benachrichtigt letztere rasch den
nächsten Polizeiposten, oder verfährt sonst nach
gegebener Vorschrift. Oft hat auch der Theil-
nehmer eine elektrische Klingel mit Relais und
Lokalbatterie in seiner Wohnung.
Die Zentralstation besorgt ferner das^Vecken
der Theilnehmer zu beliebiger Nachtstunde
mittels einer im Schlafzimmer aufgestellten elek-
trischen Klingel, welche mit Hülfe eines Um-
schalters eingeschaltet wird.
Ein versuchsweise eingerichteter Kommissions-
dienst hat keine Bedeutung erlangt, scheint also
kein Bedürfnifs zu sein.
Die Verwaltungs- und Polizeibehörden der
Stadt benutzen ungefähr 40 Stationen zu dienst-
lichen Zwecken.
Die Theilnehmer haben 80, 120, 160 und
200 Mark zu zahlen, je nach Ausdehnung und
Wichtigkeit des Gebrauchs der Einrichtung; der
Durchschnittspreis ist 108 Mark. Von entfern-
teren Theilnehmern wird ein Zuschlag von
4 Mark für 1 km erhoben. Die geringen Xosten
und die Abstufung derselben veranlafsten jedenfalls
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386
Abhandlungen.
Elektrotechn. 7,F.lT5CirenT.
SKP1KMHER 1883.
hauptsächlich die rasche Ausdehnung des Netzes;
auf i6o Einwohner kommt eine Station. In
nächster Zeit sollen alle Ortschaften, die in un-
mittelbarein geschäftlichen Verkehr mit Zürich
stehen, in das Netz einbezogen werden. So
sollen in Winterthur, Wädensweil, Thalweit u. s. w.
kleinere Zentralstationen errichtet und mit Zürich
verbunden werden.
Der Telephonprozefs in England und in Amerika.
1. Bald nachdem das Gericht entschieden hntte, dafs dem
Staate, der ifffc) alle Telegraphen Englands angekauft
hatte, damit zugleich das alleinige Recht zur Benutzung
der Elektrizität für Schall- und Sprachubermittelung zu-
fiele, obwohl zur Zeit de« Ankaufes Niemand itt» eine
solche Verwendung der Elektrizität gedacht hatte, worauf
sich dann Regierung und Privat -Tclephongcscllschaften
Uber Entschädigungssummen einigten, kam der Telephon-
streit wegen Verletzung der Patentrechte zur Sprache. Die
L'nited Telephone Company, Inhaberin der Telephon-
patente von Bell und Edison, verklagte Harrison,
CÄ- Walk er & Company wegen gesetz widriger Be-
nuMing der Bell- und Edison-Telephone mit unwesent-
lichen Abänderungen. Der Prozefs ward in Edinburgh
und I^ondon ausgefochten und in London im Mai 1882
entschieden; beide Thcile ltppelljrten , und im Februar
1883 ward der erste Rechtsspruch für die Klägerin
(U. T. C.) bestätigt, die aber inzwischen einige ihrer An-
sprache, nnd zwar dieselben, mit denen sie zunächst ab-
gewiesen war, zurückgezogen hatte. Her I'rozefs hat
damit vorläufig sein Ende erreicht, mag indefs in anderer
Form wieder zur Verhandlung kommen. Von den zahl-
reichen Punkten des Bell- Patentes waren in erster
Instanz nur aufrecht erhalten Punkt 4, der bekannte
Bell - Empfänger, welcher ebensogut als Geber dienen
kann, mit der vor einem Elektromagnetc vibrirenden
Platte, deren Schwingungen die konstanten Battcrieströine
in Ströme von Wellennalur überfuhren; und Punkt 5,
das vereinfachte Bell -Telephon mit Stabmagnet ohne
Batterie. Dafs die von den Verklagten benutzten Em-
pfänger (von Cox-Walkcr und Mickling) wesentlich
Beil-Instrumente waren, ward nicht bestritten^ dagegen
sollte das Hcl*Patcnt hinfällig sein, weil vor dessen Be-
kajBtimachung^£cschreihungen ähnlicher Instrumente ver-
(iflVMicht seien. Als solche wurden angeführt: I. das
I i-lejjhon von Reis {dessen Beschreibung in der Zeit-
schrift des deutsch-österreichischen Telegraphen- Vereins,
obwohl in deutscher Sprache, nach Ansicht des Richters
doch einf für die wissenschaftliche Welt genügende Be-
kanntmaclung war), das aber nicht für Sprachzwecke
gedient haben sollte'); und 2. die Beschreibung un9 Vor-
zeigung eines Bell - Telephons in Glasgow 1876, wo* Sir
William Thomson ein ihm von Bell selbst auf der
Philadetohia-Ausstellung gegebenes Telephon der British
Assncii^kn vorlegte. Thomson halte das Packet erst
auf selnB RtlckTahrt geöffnet und fand dabei, dafs das
iSÜnr» gegebene Instrument sich von dem, welches in
Thiladclphia mit grofseni Erfolge geprobt ward, unter-
schied, indem die schwingende Platte nicht vor dem King-
magnete lag, sondern seitlich an einer Stelle durch eine
Schraube an dem Ringmagnete befestigt war, und also
nicht als Platte, sondern als Zunge schwang In Glasgow
sprach er nur von den Erfolgen in Philadelphia, ohne
diesen Unterschied zu berühren; da dies Instrument nun
nicht als Empfänger wirken wollte , so betrachtete der
Richter in erster Instanz die Beschreibung dieses (Glas-
gower) Instruments mit tiner Zungenplattc nicht als eine
Vorbekanntmachung des Bell -Telephons und erklärte so
das später erthcilte Patent für rechtskräftig. De> Appel-
Vgl. «883, S. .83, .Ge.chichUiche Notizen«.
lattonsrichter erklärte das Patent gleichfalls für gesetz-
mäfsig, aber aus ganz anderen Gründen. Sylvanus
Thompson als Zeuge hatte hier gezeigt, dafs der Unter-
schied zwischen schwingender Platte und Zunge un-
wesentlich ist. Vor dem Elcktromagnete befestigte er
eine dicke Stahhunge, deren Schwingungsperiodc aufscr-
hatb des Bereichs der menschlichen Stimme lag, und eine
gewöhnliche A-Stimmgabcl, welche an den Schwingungen
der Stimme natürlich leicht theilnimmt. Beide arbeiteten
gut, und es folgt daraus, dnfs jeder Korper in gewissen
Grenzen an jeder Schwingung theilnehmen will, und
dafs es sogar besser ist, wenn die betreffenden Grundtonc
nicht zu sehr Ubereinstimmen , da sonst eine gelegent-
liche Verstärkung und Verlängerung des Tones auftritt.
Es wurde ferner vor dem Appellf^nsgcricht experimentell
erwiesen, dafs das Glasgow-Instrument mit einem besseren
Geber wirklich benutzt werden konnte, und zwar ebenso-
wohl mit aufliegender Platte, als mit abstehender Zunge.
Es ward daher entschieden, dafs Thomson'» Beschreibung
wirklich eine Vorbckanntmäthung war, und* dafs somit
Bcll's Patent nur insoweit anerkannt werden kann, als es
von der Glasgow-Beschreibung abweicht. Obwohl diese
Abweichungen nun nur unbedeutend sind, so ward doch
das Erkcnntnifs darauf gegründet und damit zu gleicher
Zeit festgesetzt, dafs alle Instrumente, die nicht genau
Bcll's Angaben in seiner Patentschrift entsprechen, nicht
durch dies Patent geschützt sind. Das Erkenntnifs war
ein umfangreiches Dokument und betrachtete verschiedene
Punkte 'in so verschiedenem Lichte, dafs die endgültige
Entscheidung bald für, bald gegen die Kläger (f. T. C.)
erwartet wurde und die Aktien dieser Gesellschaft wah-
rend des Vcrlescns des Erkenntnisses zuerst ganz be-
trächtlich sanken, bis der Bescheid sie schliefslich 2S s */„
heraufschnellte. Obwohl einige Punkte der Bell'schen
Patentschrift dunkel waren , so
konnte, als ob Bell sich die
entdeckten Magnetinduktionsstrfi
wollte, ward doch zu Gunsten
und deren späteren Ergänzungen erkannt. Die englische
provisory specitioation (vorläufige Beschreibung) sichert
dem Erfinder 6 Monate zur Verbesserung und Vervoll-
ständigung seiner Erfindung; die Patentschrift wird dann
von Agenten und Anwälten in ihrer berühmten Schnörktl-
sprachc abgefafst, und das Patent ist 'gültig, sowie die
betreffenden 1000 Mark bezahlt sind, und so lange. Ms
es durch einen Prozefs umgestofsen wird. Das neue
Patentgesetz, das jetzt ausgearbeitet wird, beabsichtigt
keine Veränderung in diesem Prinzipc, sondern besonders
^billigere Sätze. '
Aehnlichc Punkte kamen betreffs der Edison - Patente
zur Sprache. Edisons latent sichert ihm ziemlich all-
gemein die Benutzung einer vibrirenden Platte zusammen
mit einem Regulator, bestehend aus einem züsanimen-
dnickbaren elastischen Halbleiter. Obwohl Ilunnings
Telephon eigcne*Züge besitzt, sah der Richter in diesem
doch nur ein Edison -Telephon. Dagegen ward Edison
abgewiesen mit seiner Beschwerde betreffs, seines Phono-
graphen, da die Bemerkungen der provisory speeifieation
über Schnlltelcgraph nicht den Phonograph der 'wirk-
lichen Patentschrift deutlich genug einbegreifen. Dje
zunächst angemeldete Appellation gegen diesen Bescheid
ward hernach zurückgezogen, so. dafs die zweite jjnstanz
nur mit den Bcll-P.itentcn zu tluin hatte. Der Fall war
aber wichtig, da es sich schwer festsetzen läfst .. .welche
Genauigkeit eine vorläufige Beschreibung, die den Er-
finder während weiterer Versuche schützen soll, haben
. kann und inufs. Interessant waren femer die bedeutend
i von einander abweichenden ^U'sngen der sachverständi-
I ^en Zeugen über die WirJhnig des Mikrophons. Nach
Sir William Thomson, Sir Frederick BrÄmwell,
King und Jenkin arlijfitet das Mikrophon nur in Folge
j der Widerstand'ändcnujjgen der Kohle bei verschiedenem
Druck; nach Cooke, Blyth 11. A. konn»n.die ganz un-
bedeutenden Druckschwankungen nicht von Wichtigkeit
sein, und die »Stromstärke variirt mit besserer oder
schlechterer Berührung.
dafs es z. B. scheinen
1 830 durch F a r a d a y
mc patentiren lassen
von Bcll's Spezifikation
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38?
II. Inzwischen ist in Amerika der Massen-Telephon-
Prozcfs zur Entscheidung gekommen, der in verschiedenen
Stadien seit 1878 spielt, und in den fast alle weiter be-
kannten Erfinder verwickelt waren. Uns Erkenntnifs vom
21. Juli bedeckt 348 Druckseiten und bespricht unter
verschiedenen Buchstaben und No. 1 elf besondere Fälle.
Fall A. betrifft die Kunst der Uebertrngung und Wieder-
erzeugung von Schallwellen mittels Schwächung oder
• Verstärkung eines elektrischen Stromes, der in seinem
Schliefsungskrcisc elektrische Wellen erzeugt, welche in
ihren Intervallen und Amplituden den Schnllschwingungen
entsprechen; so dafs auf diese Weise mündliche Unter-
haltungen und Tone aller Art telegraphisch Übermittelt
werden können.
Diese Erfindung wt^P nach dem Erkenntnisse nicht
vor der Anmeldung von A. G. Beils Patent, 14. Februar
1S76, gemacht (Entscheidung also gegen Edison,
Gray u. s. w.).
Die Verbesserung durch Einschaltung eines variirenden
Widerstandes»^.) ward gleichfalls Bell zuerkannt, da Gray
lediglich die Idee hatte und deren praktische Vervoll-
kommnung erst aufnahm, nachdem Andere dieselbe
bereits erreicht hatten.
Nach C. ist ferner Beils Patent rechtskräftig in Bezug
auf I. einen lebcrträgcr, bestehend aus der Verbindung
eines Diaphragmas und einer Flüssigkeit oder anderen
Substanz, von hohem Widerstand, in einem Stromkreise;
2. einen durch Schall angeregten Telegraphenapparat,
bestehend aus einem Diaphragma mit zwei oder mehreren
in eine elcktrolytische Flüssigkeit eintauchenden Elek-
troden.
Dagegen D. gebührt Edison die Priorität be/Uglich
des Elektro-hydro-Telephons , >in dem ein Fluidum eine
adjustirbare Röhre, in welche die Enden der Platin-
spitzen eingesenkt sind, vertikal aufrecht erhält.«
Für Bell wieder ward eikannt in Fall E., welcher den
akustischen Telegraph beschreibt als bestehend aus einer
Armaturplatte (Membran oder Zunge) und deren Elektro-
magnet, wobei der Strom von der Rolle des Elcktro-
magnetes nach der Quelle der undul.itorischcn elektri-
. sehen Kraft gehl.
Ebenso bestätigt F. Beils Ansprüche,
. von Dolbear und Gray, betreffs I. <
Sanders, welcher aus Dralltrolle, eine!
Magneten und einem Diaphragma besteht, dessen Schwin-
gungen In deT Rolle Strome erzeugen ,. und 2. der Ver-
bindung von mehreren Scheiben oder Diaphragmen in
einem Schliefsungskrcise in der Weise, dafs die Anregung
einer Scheibe oder eines Diaphragmas durch die Stimme<»|
durch Induzirung von Strömen alle anderen in Thätigkcit 1
versetzt.
G. cr^Atoi<ic(, dafs der Empfänger, »bestehend aus j
einem ^MJtct und einem Diaphragma dicht dabei, im
Mai 1875 von Mc Donough erfunden ward; Bell,
Edison, Gray und Do Iba er werden Abgewiesen.
Nach Fall I. dagegen ist Bell wieder der Erfinder,
des Gebers, bestehend aus einer oder mehreren Rollen
im I^auptstromkreisc, deren Kerne entweder durch einen
** elektrischen Strorn» oder durch einen mit einer elastischen
Platte versehenen Magnet magnetisirt werden, welche
Armatur nur an ihren Rändern befestigt ist und vor dem
Kerne freies Spiel feahea mufs.
Fall j. sichert Bell gleichfalls die Befestigung des
Diaphrajrmas an einem Resonanzboden.
L, beschreibt die Vereinigung eines akuSischcn Tele-
graphen aus Elektromagnet, polarisirter Armatur (Eisen,
Stahl oder ein anderes induktionsfähiges Material) und
Rohre oder Kasten zur Resonanz; ferner polarisirte
Armatur, resonirendc Rohre und ein Elektromagnet mir^
Verbindungen derart, dafs Ströme umgekehrter Richtung
in dem Elektromagncte kreisen , deren Stärke von den
von der Gebestation kommenden Wellen abhängt. Priorität
wieder für Bell, gegen Gray und Edison.
Im letzten Falle, No. I, dagegen ward zu Gunsten
von Edison erkannt: »Eine Fe<fcr, welche die eine
Elektrode bildet oder trägt, prefst fortwährend gegen die
unter Abweisung
ines Gebers oder
n oder mehreren
andere Elektrode und gegen das Diaphragma, um den
gewünschten Druck aufrecht zu halten und gleichzeitig
dem Diaphragma nachzugeben.« Gegenansprüche waren
von Blake, Voelkcr und Irwin erhoben.
Dieses Erkenntnifs bevorzugt daher Bell entschieden,
dessen Patent vom 17. März 1876 eigentlich alle späteren
Ansprüche ausschliefst. Die zahlreichen Telephongesell- •
Schäften , die mit Beils Patenten arbeiten , sollen zu-
sammen 100 Millionen Dollars Kapital besitzen, so d^fs
sie also auch finanziell gut gerüstet sind. Dafs man
sich trotzdem mit dem Erkenntnisse vom 2t. Juli nicht
zufrieden geben wird, und dafs namentlich Mc Donough,
dann auch Drawbaugh und Gray bald mit ihren An-
sprüchen wieder vortreten werden, scheint nach amerikani-
schen Fachblättern ziemlich" gewifs. Einige der Prozesse
hatten volle sieben Jahre die Gerichtshöfe beschäTtigt.
Ein Ende durch gerichtliche Entschcidung^fst sich kaum
absehen ; gütliche l'ebereinkommen mit ™er ohne Ent-
schädigungen werden wahrscheinlich schließlich zu Stande
komme«. Augenblicklich scheinen Drawbaughs Patente
grofse Erwartungen zu erregen; dieselben sind von der
Pcoples Telephone Comp., New York, erworben.
Dr. Borns.
INTERNATIONALE ELEKTRISCH E*
AUSSTELLUNG IN WIEK .883.
Dynamomaschinen und Motoren.
Vergleicht man die vor Kurzem in Wien er-
öffnete Internationale Elektrische Ausstellung mit
den Ausstellungen in Paris (1881) und München
(1882), so sieht man, dafs sie dem Ausstellungs-
räume nach die gröfste ist, dafs sie aber in
Bezug auf Zahl der Ausstellungsobjekte nur
München überragt, hinter Paris dagegen zurück-
steht. Hin grofscr Unterschied zwischen dieser
letzteren Ausstellung und der jetzigen macht
sich darin geltend, dafs in Paris Alles vertreten
war, was mit der Elektrizität überhaupt in Ver-
bindung »steht, wogegen Wien einen ausgeprägt
technischen Charakter trägt. So si^Ö denn, hier
physikalische Apparate nur sehr schwach .«r
treten, während die Gruppe der Dynamo -Wa-
schinen ungemein reichhaltig ist. Gerade diese
Gruppe zeigt die Fortschritte, welche seit zwei
Jahren gemacht sind, sie zeigt auch den Ernst,
mit Reichem aüf diesem Gebiete allerseits ge-
arbeitet wird. Ferner fällt in Wien besonders
dem Ingenieur das Bestreben auf, Dampf-
maschinen zu bauen, welche den erhöh A An-
forderungen des Antriebes der eldctriscipn Ma-
schinen in möglichster Vollkommenheit zu ge-^
nügen im Stande sind.
Es möge zuerst die Gruppe der magnet- und
dynamoelektrischen Maschinen in allgemeinen
Zügen besj#ochen werden (Gruppe I).
Bei der Reichhaltigkeit des hier ausgestellten
Materials ist es nicht wunderbar, wenn neben
vielem Vollkommenen und Guten auah manches
Unbrauchbare und Lächerliche zu finden ist.
Sogar das Perpetuum mobile ist vertreten, denn
an einem unter Nummer 26 des Kataloges aus-
gestellten »Hydroelektromotor« findet sich die
• 49*
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3«8
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
Elkktrotechn. Zkitsciouft.
SEPTEMBER .88}.
inhaltsschwere Bemerkung: *Die effektive Kraft
dieses Motors ist ein Vielfaches der erzeugen-
den Kraft«.
Wendet man «ich vom Haupteingange, dem
Süd-Portal, der Maschinenhalle zu und geht die
südwestliche Halhgalerie entlang, so kommt man
zunächst an die Ausstellung von Siemens &
Halske. Hier werden dem Beschauer eine
grofse Anzahl von Maschinen in ihrer alt be-
währten Form und Ausführung vorgeführt. Man
sieht kleine magnetelektrische Maschinen für
Elektrolyse und Galvanoplastik, dann grofse
dynamoelektrische Stromerzeuger für die ver-
schiedensten* Zwecke, endlich eine Reihe von
Wechselstrom maschinen für Beleuchtung. Charak-
teristisch erscheint an den meisten dynamoelek-
trischen Maschinen die Anwendung der ge-
mischten Schaltung zur Erzielung einer kon-
stanten Klemmenspannung sowohl für Betrieb
von Glühlicht als auch für Kraftübertragung.
Eine weitere Acndcrung gegen früher weisen
einzelne Kommutatoren auf, welche kegelförmig
gegen die Trommel hin bis zu deren gröfstem
Durchmesser erweitert sind und nicht mehr,
wie ehedem, mit Gyps, sondern mit einer
Glimmerkomposition isolirt sind. Hervorragen-
des Interesse erregen die beiden 25 pferdigen
Maschinen, welche den Strom für den Betrieb
der elektrischen Bahn liefern.
Wendet man sich weiter zu der Westgalerie
des Maschinenraumes , so gelangt man zu
S. Schlickert, Nürnberg. Die Schuckert'schen
Flachringmaschinen sind in der Ausstellung un-
gemein zahlreich vertreten, da nicht nur die
genannte Firma, sondern auch l'iette & Kf i?.ik
in Pilsen Schlickert -Maschinen bauen und aus-
gestellt haben. So finden sich Uber 30 Ma-
schinen in der Ausstellung vertheilt. Auch
Schuckert baut für Glühlicht und Kraftübcr-
tr^Qing Maschinen mit gemischter Schaltung.
Hervorzuheben ist unter diesen eine grofse Ma-
schine mit vier Polen zum Betriebe von
350 Edison- A- Lampen. Dann folgt die Aus-
stellung von A. Gravier, Warschau, doch sind
von den Maschinen dieser Firma bis jetzt* nur
die Fundamente sichtbar geworden. Ueber die
im Katalog angezeigten »dynamoelektrischen
Maschinen mit Erregung von aufsen«, ebenso
über das gesammte »Vertheilungs- und Ueber-
^fragungssystem Gravier« wird weiterhin be-
richtet werden. Ferner befinden sich noch
in derselben Galerie einige Maschinen von
Bürgin, Weston und Maxim, die letzteren
ausgestellt von der United States Electric
Lighting Company in New-York.
In der Nord-Galerie der Maschinenhalle steht
zunächst eine Reihe von Dynamomaschinen
von Egger, Kremenezky & Co. in Wien.
Diese Maschinen sind, ebenso wie die sich
daran anschliefsenden von S piecker & Co. in
Köln a. Rh. Flachringmaschinen ohne besondere
Eigenthümlichkeiten und Verbesserungen. Sie
sind eine Nachahmung der Schuckert'schen Ma-
schine, nur liegen bei ihnen die Elektromagnete
in einer horizontalen Ebene, während Schuckert
die raumersparende vertikale Anordnung vor-
zieht.
Weiterhin folgen die Maschinen von C. und „
F. Fein, Stuttgart, und I.. E. Schwerd, Karls-
ruhe. Beide verwenden den Gramme'schen Ring,
suchen aber auch die inneren Windungen durch
Hineinbiegen der Magnetpole zur Induktion
heranzuziehen. •
Die' dem Ingenieur längst bekannte Firma
Ganz & Co., Budapest, hat in jüngster Zeit
eine elektrotechnische Abtheilung eingerichtet
und eine Reihe von Gleich- und Wechsclstrom-
maschinen ausgestellt. Die Glcichstrommaschinen
sind den Siemens'schen Trommelmaschinen nach-
gebaut, erreichen aber ihr Vorbild in Präzision
der Ausführung bei Weitem nicht. Die Wechsel-
strom maschinen , System Zipcrnowsky, sind
in ungemein verschiedenen Gröfsen ausgestellt.
Die gröfste Maschine, welche in der gesammten
Ausstellung sich befindet , ist diejenige Tür
1200 Glühlampen ä 20 Normalkerzen, über
welche später eingehend berichtet werden wird.
Der Ausstellung von Ganz & Co. folgt die
der International Electric Company (früher Anglo
Austrian Brush Electric Company). Neben einer
Reihe von Brush -Maschinen , welche theilweise
einen Strom von 2000 Volt Spannung liefern,
sind noch Maschinen anderen Systems aus-
gestellt, so eine Ferranti- Maschine und zwei
Flachringmaschinen, von denen jede vier Magnet-
pole, aber nur zwei unter 900 stehende Bürsten
enthält.
Von weiteren ausgestellten Dynamomaschinen
sind noch zu nennen zwei Edison Maschinen in
der bekannten Form, die Gramme -Maschinen
der Firmen: L. Sautter, Lemonnier & Co.,
Paris, der Soci^te" Gramme und Society anonyme
Maison Brcguet. Heachtenswerth ist auch die
Maschine von E. Jünger in Kopenhagen, wel-
cher einen Grtmime'schen Ring verwendet, den
Innenraum desselben aber vollständig frei läfst
und in diesen durch die hohl ausgerührte Welle
einen Elektromagnet hineinbringt, um so die
inneren Windungen einer starken inducirenden
Wirkung auszusetzen.
Ob diese Konstruktion die nöthige Haltbar-
keit und Solidität besitzt, lafst sich, da die
Maschinen ^nicht in Betrieb sind, schwer er-
sehen.
Von Gruppe VII, welche die Beispiele der
elektrischen Kraftübertragung enthält, hat das
besondere Interesse der Wiener Bevölkernng die
elektrische Bahn der Firma S i e in e n s & H a I s"k e
erregt. Diese Bahn führt in einer 1 ^ km langen
Strecke vom Nord-Portal der Ausstellung bis
nahe an den Praterstern. Der Strom wird dem
bewegenden Motor am Wagen durch die Schie-
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El.EKTROTF.CllN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMI1ER i88j.
Beringer, Dynamomaschinen und Motoren.
389
nen zugeführt. An zwei Stellen, wo Chausseen die
Bahn kreuzen, sind die Schienen nicht in den
Kreis eingeschlossen, der Wagen mufs hier ver-
möge der lebendigen Kraft über dieselben fort-
laufen. Die Fahrgeschwindigkeit ist eine sehr
bedeutende und bis jetzt von keiner anderen
elektrischen Bahn erreicht, denn die gesammte
Strecke mit Ab- und Anfahren wird in 3 Minuten
zurückgelegt, so dafs die Maximalgeschwindigkeit
30 km in der Stunde übersteigt. Die Bahn wird
von zwei Wagen zu je 30 Personen befahren,
welche sowohl einzeln als gekoppelt laufen
können.
Eine weitere Kraftübertragung ist von der
Societe Gramme ausgeführt, indem die im
Innern der Rotunde aufgestellte Centrifugalpumpe
durch ein elektrisches 4opferdiges Triebwerk
gespeist wird. Die Vollendung der Anlage ist
leider sehr verzögert worden.
Ferner hat S. Schlickert eine interessante
Anlage gemacht, indem er zwei Compound-
Dynamomaschinen parallel geschaltet als Vorder-
maschinen benutzt und den Strom auf die ver-
schiedensten Apparate, Bogenlampen, Glühlam-
pen und Elektromotoren wirken läfst. Derartige
Anlagen, besonders das gleichzeitige Einschalten
von Bogen- und Glühlampen, sind schon mehr-
fach versucht worden. Immerhin steht die
Zweck mäfsigkeit sehr in Frage, denn es wird
stets ein Zucken oder Verlöschen der Bogen-
lampen einen schädlichen Einflufs auf die Glüh-
lampen ausüben. Die Ueberlragung sGravier«
ist bisher nicht sichtbar geworden.
Wenden wir uns nun schliefslich noch zu den
Motoren für den Antrieb der elektrischen Ma-
schinen. Betrachtet man zunächst die Dampf-
maschinen, so fallt sofort das Bestreben auf,
raschen und regelmässigen Gang zu erzielen.
In der That stellt der Antrieb von Licht-
maschinen an den treibenden Motor die Forde-
rung einer ungemein hohen Gleichförmigkeit,
da die geringsten Schwankungen der Geschwin-
digkeit in den Bogen- wie Glühlampen dem
Auge fühlbar werden. So findet man denn in
der gesammten Ausstellung nur Maschinen mit
hoher Tourenzahl, indem fast sämmtliche gröfse-
ren Maschinen 1 00 Umdrehungen in der Minute
machen. Die Kolbengeschwindigkeit steigt bei
ihnen bis auf 3 m in der Sekunde. Die Steuerung
ist in der verschiedensten Weise ausgeführt. Man
sieht Maschinen mit einfacher Meyerscher Steue-
rung und Regulirung durch Drosselung — dann
Präzisionsmaschinen nach Göll mann, Pro 11,
Corlifs und Rider, endlich eine Reihe' soge-
nannter Schncllläufer. Durchschreitet man die
Maschinenhalle in derselben Richtung, wie oben
angenommen ist, so findet man zum Antrieb
der Sicmens'schen Maschinen zunächst eine Ma-
schine mit Colimann-Steuerung, ausgeführt von
L. Läng, Budapest, zum Betnebe der Licht-
maschinen, dann eine zweite mit Meyerscher
Steuerung von Brand & L hui liier in Brünn
zum Betriebe der primären Maschinen für die
elektrische Bahn. In der Nähe befindet sich
eine Halblokomobile mit Zwillingsdampfmaschine
von Gebr. Sulz er in Winterthur. An der Dampf-
maschine fällt die sinnreiche Einrichtung der
Schiebersteuerung auf, indem sowohl Grund-
ais Expansionsschieber von einem Exzenter be-
wegt werden. Der Expansionsschieber ist nach
Rider ausgeführt.
Der daneben stehende Demonstrations-Pavillon
mit Werkzeugmaschinen von Heilmann, Du-
commun & Steinlcn in Mühlbausen ist be-
reits von der Pariser Ausstellung her bekannt.
Die Firma Bolzano, Tedesko & Co. in
Schlan (Böhmen) hat eine 80 pferdige Zwillings-
dampfmaschine ausgestellt. Die Steuerung (Flach-
schieber-Präzision System Reynier) ist unge-
mein schwer und arbeitet sehr geräuschvoll.
Die ganze Maschine hat ferner einen zu lang-
samen Gang, so dafs man jede Umdrehung
genau an den Lampen wahrnehmen kann Die
Zwillingsmaschine mit Ridcr-Stcuerung von Brei t-
fcld, Danek & Co. in Prag zeigt eine sehr
gedrängte, kurze Anordnung, was zuerst sehr
1 wünschenswert!^ erscheint, ist aber in ihren
' Formen ungemein häfslich und sclwer. Auch
die Seilscheiben sind zu klein, so dafs die Seil-
geschwindigkeit trotz der hohen Tourenzahl eine
sehr geringe bleibt. Weiterhin hat E. Skoda
in Pilsen eine Maschine mit Corlifs-Hähncn aus-
gestellt. Die Hähne werden nicht durch Blatt-
federn, sondern durch Spiralfedern zugezogen.
Die Maschine arbeitet ziemlich geräuschvoll.
Hieran schliefsen sich zwei Maschinen mit
Pröll'scher Steuerung (Fürst Salm'schc Maschinen-
fabrik in Blansko). Pröll verwendet für den
Eintritt Ventile, für den Austritt einen Schieber.
Die Steuerung ist in allen Theilen eine unge-
mein einfache. Der Regulator wirkt in unmittel-
barster Weise auf die Expansion, und man erzielt
so eine vorzügliche Regulirun;'.
Von den übrigen Maschinen ist in erster Linie
die grofse Compound -Maschine der Brünncr
Maschinenfabriks-Gesellschaft in Brünn zu
nennen. Der Hochdruckzylinder ist mit Coli-
mann - Steuerung verschen , der Niederdruck-
zylinder mit Flachschiebersteuerung. Die ganze
Maschine macht einen ungemein eleganten Ein-
: druck. Trotz ihrer Grofse (240 P. S.) läuft sie
mit 05 Touren und hat daher eine Kolben-
geschwindigkeit von 3 m in der Sekunde.
Das besondere Interesse der Fachleute erregt
die Maschine von Armington. Dieselbe lauft
mit 300 Touren und zeigt einen eigenthümlichen
Regulator, welcher direkt auf der Schwungrad-
welle befestigt ist und nicht allein den Voreil-
winkel des Stcuerexzenters, sondern auch die
Exzentrizität selbst verstellt. Die Maschine soll
nur 14 kg Dampf für eine Pferdestärke und Stunde
gebrauchen. Immerhin wird man abwarten
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39©
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
Elektrotechn. Zeitschrift.
SKITKMBP.R i«l3.
müssen, ob sich dieses ungemein günstige Re-
sultat auch bei den stattfindenden Messungen
ergeben wird. Auf die Maschine wird speziell
später eingegangen werden. Sonst fanden sich
in der Ausstellung eine Reihe von rotirenden
Maschinen, unter denen die von Siemens &
Halskc ausgestellte Dolgoruki-Maschine wohl
den ersten Platz verdient. Dann Drei- und
Vier-Zylinder-Maschinen von Brotherhood und
Abraham, welche ja von den übrigen elektri-
schen Ausstellungen genugsam bekannt sind.
Von Gasmaschinen sind vertreten: der Otto'-
sche Motor, ausgeführt von Langen & Wolf
in Wien, die Maschine von Körting in Han-
nover und ein Gasmotor von Jacob Warcha-
lowski in Wien.
Die übrigen Maschinen, welche sich in der
Maschinenhalle befinden, ebenso die grofse Zahl
der Halblokomobilen und Dampfkessel können
hier übergangen werden, da sie mit dem Be-
triebe der elektrischen Maschinen in keinem
direkten Zusammenhange stehen.
A. Beringer.
Die elektrische Beleuchtung.
Bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung
am 16. August waren bekanntlich die Installa-
tionen, sowie die Arbeiten im Kesselhause noch
nicht so weit gediehen, dafs man am Abende
des nämlichen Tages die Rotunde im verspro-
chenen Glänze des elektrischen Lichtes zeigen
konnte; die diesbezüglichen Arbeiten wurden
jedoch so beschleunigt . dafs bereits vom
23. August ab auch an den Abenden die Aus-
stellungsräume dem Publikum geöffnet werden
konnten. War auch noch nicht alles so weit,
wie es eine fertige Ausstellung verlangt, so
wurden doch die Mängel nach und nach
beseitigt, dafs es nunmehr möglich ist, einen
Ueberblick über die sämmtlichen Räume zu ge-
winnen.
Bevor wir uns einzelnen besonders bemerkens-
werthen Ausstellungsgegenständen zuwenden,
wollen wir eine orientirende Uebersicht über
die gesammten Beleuchtungsanlagen voraus-
schicken.
Wir benutzen zu dem Zwecke den Plan, wel-
chen die Elektrotechnische Zeitschrift im August-
Hefte mitgetheilt hat, und betrachten die Ro-
tunde zunächst von aufsen.
Die in der Verlängerung der Südfront von
Westen gegen die Rotunde führende Zufahrt-
strafse wird nach Art der Gasbeleuchtung durch
die International Electric Company mittels
66 Glühlampen beleuchtet, während Siemens
& Halskc an der Nordfront längs der elek-
trischen Eisenbahn 9, und im Bahnhofe selbst
3 Bogenlampen mit Wechselstrom aufgestellt
haben.
Durch Rothmüller & Co. waren vor dem Süd-
portale zwei 25 m hohe Semaphor-Gittcrmaste
errichtet worden, von denen jeder 5 Bogen-
lampen zu 2 000 Normalkerzen Leuchtkraft trug.
Durch den Sturm vom 2. September wurden
beide Semaphoren umgeworfen und sämmtliche
Lampen zertrümmert. Als Ersatz dafür errichtete
sofort die bereits oben genannte International
Electric Company 5 Holzstangen mit je
2 Bogenlampen, welche gegenwärtig den Platz
vor dem Haupteingange beleuchten.
Ueber dem Süd- und Ost -Portale stellte die
United States Electric Lighting Company
(New- York) je zwei Bogenlampen auf, und zwar
über dem erstcren zu 10000, über dem letzteren
zu 1 500 Normalkerzen. Von derselben Gesell-
schaft befinden sich in den 10 Oeffnungen der
obersten Rotundenlaterne ebenso viele Weston-
Lampen, welche ihr Licht weit hinaus über die
Stadt senden.
Vom Dache der ersten Galerie herab be-
leuchten Egger, Kremcnezky & Co. die Süd-
seite mit einem grofsen Ozeanreflektor; die
Lampe hierzu braucht einen Strom von 100 Am-
pere bei 50 Volt und entsendet ihr intensives
Licht bis in die entlegensten Thcilc der Stadt
Wien. Ebenso zeigt gegen Westen hin
Sedlaczek seine Lokomotivlampe mit Reflektor.
Bei der Aufsenbeleuchtung sind ferner zu er-
wähnen die 7 Bogenlampen der International
Electric Company, welche die Südwest-
arkaden und schliefslich die 7 Jablochkoff-Kerzen,
welche die Südost- Arkaden beleuchten.
Das Innere der Ausstellungsräume zeigt, dafs
diesmal die Vertheilung von Glüh- und Bogen-
licht recht geschickt gemacht wurde und dafs
jede Gattung auf ihrem richtigen Platze steht
Die einzelnen Fabrikanten bemühen sich, nicht
nur ein ruhiges Licht vorzuführen, sondern sind
auch darauf bedacht, die Nebenobjekte geschmack-
voll auszustatten und dem Ganzen den Charakter
des Definitiven zu verleihen.
Beim Eintritt durch das Süd -Portal fällt vor
allem der kunstvoll gebaute Kaiser-Pavillon auf,
dessen Beleuchtung mit 48 Swan-Lampen durch
die Firma Ganz & Co. besorgt wird. Der
Raum des Süd-Transeptes selbst wird durch
14 Bogenlampen beleuchtet.
Der grofse Kreis der Rundgaleric im Parterre
erhält das Licht von über 80 Bogenlampen,
deren Aufstellung hauptsächlich folgende Firmen
durchführten: Schlickert in Nürnberg (System
Piette & Krizik); Egger, Kremenezky &
Co.; United States Electric Lighting
Company; Brtfguet; dcBranville; Gravier
(derzeit noch nicht im Betriebe); International
Electric Company Ld.; L. E. Schwerd,
Siemens & Halske u. s. w.
Die Fontaine im Zentrum der Rotunde ist
mit zwei Kreisen von 8 und 4 Jablochkoff-
Kerzen umgeben; aufeerdem sind noch im
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■
El.EKTROTP.CHN. ZEITSCHRIFT.
SEPTHMHER 1883.
Dolinar, Dm elektrische Beleuchtung.
391
Pavillon des österreichischen Handelsministeriums
3 Bogenlampen zu i ooo Normalkerzen (System
Piette & Kfizik) aufgestellt. Die anderen
Räume des Zentrums werden durch die
Lampen der oberen Galerien beleuchtet, und
zwar hauptsächlich durch die auf der ersten
Rotundengalerie 24 m hoch über dem Parterre
in einem Riesenkreise dicht neben einander ge-
stellten 80 Bogenlampen, von denen 40 dem
Systeme Brush und die anderen 40 dem Systeme
Piette & Krizik angehören. Endlich sind
30 Bogenlampen von höheren Intensitäten
(4000 Normalkerzen) auf der oberen Rotunden-
galerie (im Inneren der Laterne) aufgestellt.
Wir finden da die Firmen: Schlickert, Sie-
mens & Halske, Ganz & Co., Schwerd,
Egger, Kremenezky & Co. vertreten.
Was die kleineren Ausstellungsräume betrifft,
so finden wir im Ost-Transepte 9 Bogenlampen
zu 600 Normalkerzen von Ganz & Co. Die-
selbe Firma beleuchtet auch mit 50 Swan-Lampen
das Hefs'sche Lokal, worin sich Objekte für elek-
trische Glühlampen befinden. In der Mitte dieses
Transeptes steht ein Kiosk, ausgeschmückt mit
orientalischen Stoffen und Waffen; die Beleuch-
tung hat die United States Electric Lighting
Company mit Maxim-Lampen übernommen.
Im Nord-Transcpte befindet sich ein Leucht-
thurm für elektrisches Licht mit einem grofsen,
drehbaren Glasprisma von Sautter, Lemon-
nier & Co. Die übrige Beleuchtung geschieht
durch Klostermann und Jablochkoff'sche
Kerzen.
Im West-Transepte sehen wir einen Arbeits-
pavillon von Heilmann, Ducommun & Stein-
ten aus Mühlhausen. Es arbeiten daselbst
sämmtliche Maschinen mit elektrischer Kraft-
übertragung, die Beleuchtung wird im Innern
durch 23 Edison-Lampen, aufserhalb durch
12 Gramme'sche Bogenlampen besorgt.
Vom Ost-Transepte aus gelangen wir rechts
in das Theater- Foyer, wo sich ein grofser
Bronzelustcr mit 66 Swan-Lampen befindet.
Im Theater besteht die ganze Beleuchtung aus
Glühlicht desselben Systems, welches sich in
den Glaslustem und Wandarmen sehr schön
ausnimmt. Es sind darin im Ganzen 900 Gltih-
lichter, und alle werden von einer einzigen
Wcchsclstrommaschine (aus der Fabrik von
Ganz & Co.) betrieben.
Betreten wir den nördlichen Theil der Ost-
galerie (dem Theater gegenüber), so sehen wir
hier das Glühlicht für den Hausgebrauch aus-
gestellt. Vom elegantesten Salon mit seinen
prachtvollen Glas- und Bronzelustern bis in die
letzte Ecke eines Küchenraumes mit möglichst
einfachen Beleuchtungsausstathingen — überall
repräsentirt sich das Glühlicht vornehm, dem
Auge wohlthuend. Die verschiedenen Firmen
wetteifern mit einander, jede will ihre Räume
am schönsten ausschmücken.
Edison, von dem nur drei Lichtmaschinen
verschiedener Gröfsen, und zwar mit zwei, vier
und sechs Elektromagnet-Schenkeln die Beleuch-
tung der ihm zugewiesenen Räume zu besorgen
haben, vertheilt seine Lampen derart, dafs er
im Vorzimmer 4 Wandgirandolen mit je 2
schön ausgerüsteten Glasglocken anbringt, das
Schlafzimmer mit einem einfachen, aber recht
geschmackvoll ausgeführten Glasluster mit
6 Lampen, und das Speisezimmer mit einem
\ gröfseren Doppeltster von 16 Lampen und
überdies mit zwei Wandarmen zu drei Lampen
beleuchtet. Am meisten pafst aber die Glüh-
lichtbeletichtung wohl für den Salon, der sich
mit seinen 25 Lichtern wunderschön aus-
nimmt. Schliefslich ist noch der Wintergarten,
ein kleines Rondeau mit Kunstblumen und
Gypsfiguren, zu erwähnen, der durch 4 Kan-
delaber und Bronzelustcr mit je 4 Glühlampen
erhellt ist.
Der Edison -Gesellschaft gegenüber steht die
Firma Egger, Kremenezky & Co. mit
Swan-Lampen, die viele und darunter ausge-
dehnte Räume beleuchtet. Das Vorzimmer,
Arbeits-, Speise- und Billardzimmer sind schön
dargestellt. Eine wahre Bewunderung ruft aber
der Salon hervor, der mit 31 kleinen, äufserst
geschmackvoll ausgestatteten Lampen beleuchtet
wird. Ein Schlafzimmer ist nach Art der Sof-
fitenbeleuchtung eingerichtet. In allen diesen
Räumen sind die Swan-Lampen kleinerer Sorte
von einer Maximallcuchtkraft von 16 Normal-
kerzen in Anwendung. Es wird selten durch
Maschinen ein so ruhiges Licht erzeugt, wie
hier.
Nun kommen wir zu den Swan-Lampen mit
20 Normalkerzen und darüber, betrieben durch
die Firma Ganz & Co. Auch da wird eine kom-
plete Wohnung, bestehend aus einem Vorzimmer,
Speisezimmer, Schlafzimmer und Salon, durch
110 Lampen elektrisch beleuchtet. Die Firma
Ganz & Co. behauptet bezüglich des Glüh-
lichtes auf der Ausstellung jedenfalls den ersten
Platz, obgleich man oft die konstante Lichtstärke
vermifst.
Ein schön weifses, ruhiges Licht erzeugt die
International Electric Company durch
Lane-Fox-I.ampen, welche ein Schlafzimmer mit
10, ein Billardzimmer mit 14, ein Speisezimmer
mit 15 Lichtern ausgestattet hat. Ferner wird
durch dieselbe Gesellschaft noch eine Küche mit
einem höchst einfachen vierarmigen Bronzeluster
und 2 einzelnen Wandarmen (6 Lampen), sowie
ein Entrdezimmer mit 10 Lampen beleuchtet.
Schliefslich ist noch ein Salon zu erwähnen, aus
dessen Plafond 6 ganz kurze Arme für je
4 Lampen herausragen, so dafs dieselben
sehr wenig Raum einnehmen und überdies eine
vollständig gleichmäfsige Beleuchtung liefern.
Die weiteren Räume der Interieurs beleuchtet
die United States Electric Lighting Com-
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392 Kleine Mittheilungen. Auszüge aus D. Patentschriften. septemrkk iMj.
pany in New- York mit Maxim-Lampen. Ein
Schlafzimmer in französischer Renaissance wird
mit 15 Lampen beleuchtet; ein Damensalon im
Rokokostyl ist mit allem möglichen Luxus aus-
gestattet. Der Plafond wurde in eine blaue, mit
Sternen (Glühlampen) besäte Wölbung umge-
wandelt, ein Wasserfall, Blumen und Gypsfiguren
vollenden die weitere Ausschmückung des Raumes.
Den Schlufs bildet die Kunsthalle, welche mit
120 Edison-Lampen, abgetheilt in 4 Reihen zu
30, ausgerüstet ist. Die Beleuchtung stellt eine
Soffitenimitation dar.
Der Nebensaal dieser Kunsthalle wird durch
4 Soleil-Lampcn der Compagnic Gc'nc'rale
Beige de Lumiere Elcctriquc beleuchtet.
Das Licht ist gröfstentheils starken Schwankun-
gen unterworfen, was in einer Bildergalerie das
Auge höchst unangenehm berührt.
Von da gelangt man weiter in die Maschinen-
hallen, die mit dicht gesäten Bogenlampen aus-
gestattet sind. Wir finden hier dieselben Systeme
und Firmen, wie bei den Lampen im Innern
der Rotunde.
Es sind noch einzelne Objekte von gröfserer
Bedeutung, wie die Beleuchtung von Eisenbahnen,
Schiffs- und Lokomotivbeleuchtung u. s. w., vor-
handen , allein die Versuche haben erst zu be-
stätigen, ob der Mechanismus hierbei so voll-
kommen ist, dafs man schon an eine praktische
Verwerthung denken kann.
Wenn wir noch bemerken, dafs im SUdwest-
hofe die Restauration in ihren sämmtlichen
Räumen elektrisch beleuchtet ist, und zwar der
rückwärtige Theil mit Jablochkoffschcn Kerzen
durch die Socie'tc4 de l'Eclairage Electrique
in Paris, der vordere Theil des Hofes mit Lane-
Kox-Lampen mittels Akkumulatoren, der Musik-
pavillon mit Glühlampen durch Spiecker & Co.
in Köln, endlich der östliche Theil mit Glüh-
licht von Siemens & Halske, der westliche
von Edison — so haben wir die Hauptpunkte
der Beleuchtungsarten auf der gegenwärtigen
Ausstellung aufgezählt. Dr> g_ Do,.nar>
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Die Elektrotechnik an der Universität LDttlch.j Der Senator
Montefiorc Levi hat kürzlich der Universität zu I.Uttich
in Belgien eine Summe von 100 000 Francs zur Ver-
fügung gestellt, rur Gründung eines Laboratorium«
der Elektrizität, für welches die Räumlichkeiten und
deren Ausmöblirung vom Staate beschafft werden soll.
Um diese Schenkung nutzbringend zu machen, hat die bei-
gischc Regierung beschlossen, in den sich an die Universität
Llittich anlehnenden Spezialschulen einen vollständigen
Unterricht in den Anwendungen der Elektrizität einzu-
richten, welcher zur Ausbildung von »ingenieurs elec-
triciens« ausreicht. Dieser Unterricht wird vier Studien-
jahre umfassen : zwei Vorbereitungsjahrc , welche den
mathematischen und physikalischen Wissenschaften ge-
widmet sind, und zwei Jahre ftir die technischen Studien.
Das Programm für die letzteren umfafst eingehende Vor-
träge Uber angewandte Mechanik, Bauwissenschaft. Metal-
lurgie und Elektrotechnik. Die elektrotechnischen Studien
zerfallen in vier getrennte Kurse, deren Unterrichtsgegen-
stände sind:
die Theorie der Elektrizität;
die Erzeuger der Elektrizität und die elektrischen
Leitungen ;
Telegraphic, Tclcphonie. Signalwesen;
elektrisches Licht, Kraftübertragung und Elektro-
metallurgie.
Dazu treten sehr ausgedehnte Arbeiten im Laboratorium.
1 Die Vorträge und die Uebungen werden auf solche Stunden
gelegt, dafs sie von jungen Leuten, welche schon ander-
weite technische Studien gemacht haben, in einem ein-
zigen Jahre besucht werden können. Durch die Studien
diese* Ergänzungsjahrcs können die aus Luttich her-
vorgegangenen ingenieurs des mincs und Ingenieurs
mecaniciens sich das Diplom als ingenieur clcctricien er-
werben, andere Studirende besondere Zeugnisse. Die
Durchfuhrung dieser Plane beginnt vom 15. Oktober d. J.
ab unter der I^itung des Ingenieurs Eric Gerard.
Mooflj Influenz-Telephon.] Nach dem Journal of the Society
of Telegraph Engineers, Bd. 12, S. 25 1, hat \V. Moon
einen Telephonempfänger von theoretischem Interesse kon-
struirt. I m eine drehbare Trommel legt er einen Bogen
von unechtem Silberpapier (Zinn), mit der Mctallflachc
nach innen; um dieses wird, die Metallflache nach aufsen,
ein zweiler fingen gelegt, der die Trommel zu etwa \ um-
fafst, und von dem das eine Ende mit einer elastischen
Feder, das andere mit einer gespannten Membran ver-
bunden wird. Bei der Drehung der Trommel reiben die
beiden Papicrflifcheii «egen einander ; die Reibung wird
vermehrt, indem man die beiden Metallflachen stark mit
Flektrizit.lt ladet; dies geschieht mit Hülfe eines Induk-
tionsapparate«, dessen Stromiinterbrcchungcn die Membran
zum lauten Tonen bringen. Ersetzt man den Unterbrecher
durch einen Telephongeher Reis (Batterie. Reis' Telephon
und primäre Induktionsrolle im Stromkreise; die Enden
der sekundären Rolle verbunden mit den Metallbögen),
so lassen sich Töne deutlich wiedererzvugen. Die Ton
stärke ist proportional in den Papicrflächen oder der
Kapazität in Farad und wahrscheinlich zum Quadrat der
Ladung. Der Induktionsapparat darf nicht zu kräftig sein,
da sonst Funken zwischen den Metallbögen Uberspringen.
Es scheint vortheilhaft, zwischen diese Kreidepulver zu
streuen.
^Optische Telegraphle.] Nachdem sich dem Plan, ein unter-
seeisches Kabel zwischen den beiden Inseln Mauritius
und la Reunion zu legen, augenblicklich zu bedeutende
Schwierigkeiten entgegengestellt haben, werden gegen-
wärtig zwischen beiden Inseln optische Telegraphen
errichtet. Die ersten mit einem I m grofsen Spiegel
angestellten Versuche haben, nach Journal Tclegraphique,
Bd 7, S. 184, ein sehr günstiges Ergebnifs geliefert, ob-
gleich die Entfernung 245 km beträgt.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[No. 20830. H. St. Maxim in Brooklyn. Neuerungen
an der Verlheilung und Regulirung elektrischer Ströme.]
Diese Erfindung ist hauptsächlich anwendbar
für Beleuchtungssysteme, in denen eine gTofse
Anzahl Inkandeszenzlampen zur Verwendung
kommen, und ihr Zweck ist, ein konstantes,
bestimmtes Verhältnifs zwischen der erzeugten
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Elektrotechn. Zeitschrift.
september 1883.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
393
oder in die Leitung gebrachten Strommenge
und der Zahl der in Thätigkeit befindlichen
Lampen in der Leitung aufrecht zu erhalten.
In derartigen Systemen erfolgt die Vertheilung
der Ströme gewöhnlich mittels zweier Haupt-
konduktoren, die mit den Polen des Generators
verbunden sind, welcher in einer Zentralstation
aufgestellt ist. Mit diesen Konduktoren werden
die Lampen in abgezweigter Stromleitung ver-
bunden, und ein Regulator (ebenfalls in ab-
gezweigter Stromleitung) hat die Aufgabe, eine
Vermehrung oder Verminderung der im Ver-
hältnisse zur Anzahl der in Funktion befind-
lichen Lampen erzeugten Strommenge zu be-
wirken. Diese Regulatoren sind meist in un-
mittelbarer Nähe der Maschinen aufgestellt, da
sie gewöhnlich direkt auf deren Erzeugungs-
fähigkeit einwirken. Für Lampengruppen, die
sehr weit von der Elektrizitätsquelle abliegen,
kommt nun aber das Verhältnifs zwischen dem
Widerstand der Konduktoren und dem der
Lampen in Betracht, da dasselbe, je nachdem
mehr oder weniger Lampen eingeschaltet wer-
den, ein sehr wechselndes ist und unter
Umständen der Widerstand der Konduktoren
einen wesentlichen Theil des Totalwiderstandes
ausmachen kann. Aus diesem Grunde wendet
nun Maxim die dargestellte Anordnung an.
Der Regulator R wird durch eine Strom-
leitung CO in Funktion gesetzt, welche von den
Hauptleitungen B B' des Generators A an
einem Punkt abgezweigt ist, der möglichst in
der Mitte der Lampengruppen L, L . . . liegt,
und an welchem also der Einflufs dieser Lei-
tung C C als veränderlicher Faktor im Wider-
stande beinahe, wenn nicht gänzlich, beseitigt
ist. Das Galvanometer G dient, wie gewöhnlich,
dazu, den Zustand der Leitung anzuzeigen.
[No. 21454. Neuerungen an Polarisationsbatterien.
0. Schulze in Strasburg i. E.] Zur Bildung einer
möglichst porösen Oberfläche der Elektroden
u
iiiüimii
im-tnont rr
+ü4
bedient sich Patentinhaber des Mittels, dieselben
mit einer Schicht von Schwefelblei zu über-
ziehen und giebt dafür verschiedene Wege an.
Werden Bleiplatten als Elektroden benutzt, so
wird einfach Schwefel auf deren Oberfläche
aufgetragen, und die Platten werden dann so
lange erhitzt, bis sich die gewünschte Schwefel-
bleischicht gebildet hat. Kommen Elektroden
aus irgend einem anderen Metall oder aus
Kohle zur Verwendung, so trägt man eine
entsprechend starke Schicht von fertigem
Schwefelblei in reiner Form oder im Gemisch
mit anderen, der Schwefelsäure gegenüber in-
differenten Körpern auf diese Platten auf. Eine
konstruktive Neuerung besteht ferner darin,
dafs die einzelnen Elektroden <;, a, a . . . bezw.
b,b,b . . . an Metallstäben A bezw. B befestigt
werden, und die so gebildeten Plattenkämme in
einander geschoben im Gefäfs aufgehängt werden.
Dadurch wird verhindert, dafs etwa von den
Elektroden abblätternde Theile einen kurzen
Schlufs zwischen den Elektroden hervorrufen;
dieselben fallen vielmehr in den unteren freien
Raum c des Gefäfses C und sind dort unschädlich.
[No. 21691. Magnet - Mikrophon. H. Kaltofen in
Coelln-Meifsen a. E.] In diesem Mikrophone wird
die magnetische Anziehungskraft benutzt, um die
Innigkeit in der Berührung zweier Kohlen-
kontaktstücke zu erhöhen. Zu diesem Zweck
ist das eine Kontaktstück c
an einem in dem Gehäusc-
ansatz o pendelnd aufgehäng-
ten Magnetstabe / befestigt,
während das andere Kon-
taktstück; mittels einer Weich-
eisenschraube a, welche dem
Ende des Magnetstabes t
gegenübersteht, an der Mem-
bran M befestigt ist. Diese
Schraube a dient dem Mag-
netstabe / als Armatur, und
auf diese Weise haben die
beiden Kontaktstücke c und %
stets das Bestreben, sich
innig zu berühren, worin
sie noch durch die Wirkung
eines auf dem Magnetstabe verstellbaren Reiter-
gewichtes R unterstützt werden.
Die Membran M ist durch einen Gummi-
ring // isolirt und wird durch drei Klauen k
gegen den gufseisernen Deckel D des Ge-
häuses G geprefst. An dem Gestelle der Induk-
tionsrolle yist eine Metallschicne B angeschraubt,
welche mit der Fassung des Kontaktstückes /
und also mit diesem selbst durch eine Feder F
in leitender Verbindung steht. Der Strom geht
vom Elemente zunächst nach der primären
Wickelung der Induktionsrolle, theilt sich dann
dem Gehäuse mit und kehrt durch die Theile /,
r, i, F und B zum anderen Pole des Elementes
zurück. In den Stromkreis der sekundären
Wickelung der Induktionsrolle ist, wie üblich,
das Empfangstelephon geschaltet.
50
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394
Elektrotp.CHN. Zeitschrift.
Bücherschau. Zeitschriftenschau. September
[No. 22341. Neuerung an dem unter No. 15020 ge-
schützten Telephon. J. H. Königslieb in Hamburg.] An
Stelle des im Haupt-Patent No. 15020 (vgl. 1882,
S. 86) angewendeten Schallkastens, wird hier
unterhalb der Membran m nur ein Schallboden A
angebracht, welcher eine zentrale Oeffnung zum
Durchführen der Polschuhe des Magnetes hat.
Das jetzt aus Metall hergestellte Gehäuse B
übernimmt nun die Rolle des Resonanzkastens
und ist mit Schalllöchern versehen. Im Uebrigen
ist die Konstruktion dieselbe geblieben, wie die
im Haupt-Patente beschriebene.
C. Biedermann.
BUCHERSCHAU.
W. H. Unland, Da* elektrische Lieht und die elektrische
Beleuchtung. 2. und 3. Lieferung. 8". Leipzig, Veit
& Co. ä o,s= M.
Die Fortschritte der Meteorologie, No. 8, 1882. 8°.
Köln, Meyer. 2 M.
Elektrotechnisches Jahrbuch, Mittheilungen aus dem
Gebiete der angewandten Elcktrizitatslehre , heraus-
gegeben von der Elektrotechnischen Gesellschaft in
Frankfurt a. M. Halle a. S. 1883. Wilhelm Knapp.
Silv. Thompson, Philipp Reis, inventor of the tclephone.
A biographical sketch, with documentary testimony,
tratislations of the original papers of the invention and
contemporary publications. E. & F. Spon. 16. Charing
Gross, London.
J. Munro, Electricity and its uses with numerous en-
gravings. London, The Rcligious Tract Society.
Ch. Mourlon, Los tclcphoncs usuels, transmetteurs et
reeepteurs. Bell, Edison, Hughes, Ader, Blake, Crosslcy,
Gower. 8", 94 p. avec figurcs et planches. 2 fr.
H. de Grafflgny, L'eclairagc clcctriquc et 1 clectricite
dans la vie domestique. Brochure in 8°. Paris, Aug.
Ohio. 1883.
F. Delarge, Notes sur l'electricitc dynamique. 8°, 78 p.
et t pl. Bruxellcs, 3 fr. 50 cts.
Dr. Henri van Heurck, La lumiere electrique appliquec
aux rccherchcs du microgniphe. Brochure in 8U. —
Anvers, Max Rucffi. 1883.
T. Rothen, La Telcphonie en Suisse (Extrait du Journal
tclegraphique , vol. VII). Berne 1883. Ricder &
Simmcn.
Martlebens Elektrotechnische Bibliothek.
Bd. 12. L. KohlfUrst, Die elektrischen Einrichtungen
der Eisenbahnen und das Signalwcsen. 21 Bogen.
130 Abbildungen. 3 M.
Bd. 17. Dr. J. Krämer, Die elektrische Eisenbahn be-
tulich ihres Baues und Betriebes. 18 Bogen. 105 Ab-
bildungen, 2 Tafeln. 3 M.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem * versehenen Zeitschriften befinden sich in der
Bibliothek des Elektrotechnischen Vernas.;
'Sitzungsberichte der kgl. preuls. Akademie der
Wissenschaften zu Berlin. 1883.
No. 25/26. ür. W. Siemens, Leber die Zulässigkeit der
Annahme eines elektrischen Sonnen -Potentials und
dessen Bedeutung zur Erklärung terrestrischer Phäno-
mene. — TörLER, Ueber einige Eigenschaften kreuz-
weise verbundener Magnetstitbe. — Oiikrheck, l'eber
die magnetisirende Wirkung elektrischer Schwingungen.
Wledemanns Annalen der Physik und Chemie.
Leipzig, 1883. 20. Bd.
1. Heft. F. Koulrausch, Ueber ein Verfahren, elek-
trische Widerstände unabhängig von Zuleitungswidcr-
ständen zu vergleichen. — Derselbe, Ueber einige Be-
stimmungsweisen des absoluten Widerstandes einer
Kette, welche einen Erdinduktor und ein Galvanometer
enthalt. A. Winkki.MANN, Ucbcr die durch die
Polarisation bewirkte Phasenänderung von Wechsel-
stromen. — W. Siemens, Ueber die Zulässigkeit der
Annahme eines elektrischen Sonncnpotentials und dessen
Bedeutung zur Erklärung terrestrischer Phänomene.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 7. Bd.
7. Stück. Schneebeij, Bestimmung der absoluten Kapa-
zität einiger Kondensatoren in elektromagnetischem
Mafsc. — F. Koläcck, Theorie des Octtingen'schen Ver-
suches. — E. R. Ferrini, Neue Anordnung des Quo-
tientengalvanometers. — S. Bidweu., Eine Methode
zur Messung elektrischer Widerstände mit konstantein
Strome. — E. Frankxand, Ueber die Chemie der
Akkumulatoren. — H. Hertz, Dynamometrische Vor-
richtung von geringem Widerstand und verschwinden-
der Selbstinduktion. — E. Bkltrami, Ueber die Theorie
der magnetischen Schichten. — J. Moutier, Theorie
der elektrodynamischen Induktion. — E. Str acci ATt,
Ucbcr die Verzögerung der Entmagnctisirung des Eisens
durch die in seiner Masse erzeugten Induktiotisstromc.
— A. Seyuler, Bemerkungen zu Maxwell'* mathemati-
scher Behandlung der Faraday'schen Theorie der elek-
trischen Induktion.
8. Stück. E. E. Rt. avier. Elektrostatische Kapazität und
Widerstand des Raumes zwischen zwei parallelen Kreis-
1 zylindern. — A. Lidoff und W. Tichomiroff, Ein-
wirkung des Stromes auf chlorsaure Salze. — M. Bel-
I.ati, Ucbcr ein neues sehr einfaches Elekrrodynamo-
metcr für sehr schwache alternirende Strome. —
A. Ruin, Ueber das Hall'sche Phänomen in Flüssig-
keilen.
*DingIers Polytechn. Journal. Stuttgart 1883. 249. Bd.
Heft 4. Alex Siemens und E. Hopkinson: Die elektrische
Eisenbahn von Portrush und Versuche mit einem elek-
trischen Aufzug. — Kleinere Mittheilungen : A. Gcrard's
Wechsclstrommaschinc. Elektrische Beleuchtung der
Union Society in Oxford.
Heft 5. S. P. Thompson's Telephon. — C. Woodbury's
tragbarer elektrischer Untersuchungsapparat für Be-
leuchtungsanlagen. — E. Zetzsch»:, Gegensprecher für
Ruhestrom mit Zwischenamt zum Gegcnsprcchcn zwi-
schen verschiedenen Aemtcrn. — Kleinere Mitthci-
lungen: F. Sasserath s Mikrophon.
Heft 6. F. van Ryssclberghc's Anordnungen zum gleich-
zeitigen Telephoniren und TelegTapliiren auf derselben
Leitung und Beseitigung der lnduction in Telephon-
leitungen. — G. Grindcl's Sicherheitsschmclrpfropfco
für elektrische I^eitungen. — Kleinere Mittheilungen :
H. Maxim s Elektrometer.
Heft 7. Neuerungen an elektrischen Bogenlampen; von
Abdank, G. Hawkes. Crompton, C. Haskins, G. Forbes,
L. Somzce, De Mcritcns, Mignon und Rouart, Gebr.
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ElRKTKOTKOIN. ZEITSCHRIFT.
SEPTEMBER .883.
ZEITSCHRIFTENSCHAU .
395
Naglo, H. Sedlaczek und F. Wilkulill, Tb. Connolly,
C. Zipernowsky I.. Schwerd und L. Scharnwebcr, l.umley,
Gebr. Siemen», Th. Edison, E. Bürgin, C. P Jtlrgensen,
Mackenzie, J. Lea, S. Walker und F.Olliver, ü. Pritchard,
\V. Parker, Wcston. Sogenannte Glühlampen in freier
Luft: Solignac, K. Hedges, F.Tomma«, R. Rcynier.
— Kleinere Milthcilungen: II. Kaltofen's Magnet-
Mikrophon.
Heft 8. F. Rodary's Blockapparat für Eisenbahnen. —
Kleinere Mittbeilungcn: S. Schlickert * Befestigung der
Leitungen elektrischer Eisenbahnen. J. Gordon's und
J. Gray's Inductionsmascliine. — T. Ton-cy's Telephon.
Heft 9. L. Mors" Schienenkontakt für EUenbahn*ignalc.
— Blackburn'-, tragbarer elektrischer Mefsapuarat. —
M. v. Pettenkofer, Ueber den Einftufs der Beleuchtung
auf die Luft in Theatern.
Heusingers Organ für die Fortschritte des Eisen-
wesens. Wiesbaden 1883. 20. Bd.
5. Heft. Th. Schwartze, Telephon, Mikrophon und
Radiophon mit besonderer Rücksicht auf die Anwen-
dung in der Praxis.
•Journal für Gasbeleuchtung u. s. w. 26. Jahrg.
No. 15. Bericht über die Elektrizität* - Ausstellung in
München. — Dr. H. KrCss. Vergleichende Versuche
mit Normalkerzen. A. Marchs, Ueber die Organisation
de* elektrotechnischen Laboratorium* in Paris. - — Ver-
suche mit elektrischer GlUhlichtbeleuchtung in Berlin.
No. 16. Dr. H. KkCss, Vergleichende Versuche mit
Normalkerzen.
* Centraiblatt der Bauverwaltung. Berlin 1883. 3. Jahrg.
No. 31. Elektrische Beleuchtung in London. — Elek-
trische Beleuchtung der Isaaks Kirche in St. Petersburg.
•Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 63 und 65. Elektrische Signalklappen für Ge-
fängnisse.
No. 67. Elektrische Beleuchtung de« Stadt -Theaters in
Karlsbad.
No. 69. Normen der Feuerversicherung« • Gesellschaften
betreffs der elektrischen Beleuchtung.
Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt. München
1883. 15. Jahrg.
3. Heft. Elektromagnetischer Absteller an Vorbereitungs-
maschinen für Spinnereien von jederlei Spinnfaser, als
Wolle, Baumwolle. Seide. — Kommission für elektro-
technische Versuche.
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No. ai. Ü«k. Ew. Meyer, Leber die Farbe des elektri-
schen Lichtes. — Galvanometer für Wechselströme
von M. Rurstyn. — Elektrische Kerze von Morin. —
Die Glühlichtlampe von Woodhouse and Rawson.
Die Hammond Electric Light and Power Supply Com-
pany.
No. 2i. Dcprez's Dynamomaschine. — • Die elektrische
Beleuchtung des Buda-Pcstcr Nationaltheatcrs. ■ — W.
A- NlWOl.PT, Eine einfache Methode zur Aufsuchung
von I«olation«fehlern an subterranen .Stadtleitungen. —
Kleinere Mittheilungen: Elektrische Ausstellung in Wien.
Dekorationen für elektrische Beleuchtung.
No. 23. G. LKirttis, Leber regenerirbare galvanische
Elemente. — F. Koin.RArscn, Ueber einige Bestimmungs-
weisen des absoluten Widerstande« einer Kette, welche
einen Erdinductor und ein Galvanometer enthält. —
Die elektrischen Mefsinstrumente (Mercadier's Elektro-
meter). Tragbare Batterie für mcdicinischc Zwecke.
— M. Qi'ET, Ueber den Zusammenhang der Induction
mit den elektrodynamischen Wirkungen und Uber ein
allgemeines Gesetz für die Induction. — Kleinere Mit-
theilungen: Elektrische Beleuchtung in New -York.
Repertorium der Physik von Exner. München 1S83.
19. Bd.
7. Heft. E. v. Flkisuil, Das Rheonom.
'Allgemeines Journal für Uhrmacherkunst. Leipzig
1S83. 8. Jahrg.
No. 31. Praktische Erfahrungen in der Galvanoplastik.
No. 34. Patentamtlichc Entscheidung der Priorität von
Erfindern der Telephon -Transmitted
'Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften.
Wien 1883. 87. Bd.
Heft 2 und 3. Mach, Versuche und Bemerkungen Uber
das Blitzableitersystem des Herrn Meisen«. — Pfaund-
ler, Leber die Mantclringmaschinc von Kravogl und
deren Verhältnif* zur Maschine von Pacinotti-Gramme
; nebst Vorschlägen zur Konstruktion verbesserter dynamo-
elektrischer Maschinen.
. 'Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereins in Wien.
1. Jahrg. 1883.
' Heft I und 2 (Juli). Dr. von Urhanitzkv, Entstehung
und bisherige Entwickelung des Vereines. — J. Stefan.
Ueber elektrische Kraftübertragung, insbesondere Uber
l Dcprcz's Versuche. — A. von Waltenhofen, Beiträge
I zur Geschichte der neueren dynamoelektrischen Ma-
schinen. — Dr. J. Pl'U'J, Ueber elektrische Entladungen
j in den Glühlampen bei Anwendung hochgespannter
! Strome. — Elektrische Lampe (Patent Hauck). —
H. Discher. Elementare Theorie der Schwcndlcr'schen
Gegensprechmethodc. — Installationen: Elektrische Be-
leuchtung des National -Theaters in Pest. — Auer.
ReIMScH, Installationsdisposition fUr das pathologische
Institut in Wien. — Die elektrische Ausstellung in
Wien.
'Internationale Zeitschrift für die Elektrische Aus-
stellung in Wien 1883. Wien 1883.
No. 5. Der Volta-Preis. — Aus der Rotunde. E. HlNKE-
Fi.'.ss, Architektur, Aesthetik und Elektrizität. — O.
Volkmer. Die Verwerthung der chemischen Wirkung
des galvanischen Stromes in den graphischen Künsten.
— Elektrische Bogenlampe von J Lea. — Dr. E.
Lechner, Noch einmal zur elektrotechnischen Photo-
metrie. — Notizen: Zur Frage der KraftUbcrtragnng
I auf weite Entfernung.
1 No. 6. Die Eröffnung der elektrischen Ausstellung in
i Wien. — Dr. S. Douhrava, Vorläufige Skirzirung der
■ Lichtinstallationcn in der Rotunde. — Fr. Gaitinc.er,
Optisch, akustisch, elektrisch? — F. Uitenhorn, L eber
die Messung und Beurthcilung von Glühlampen. —
Notizen: Telephon in Frankreich. Warnungsapparat
für schlagende Wetter, von J. Kitsee, Cincinnalti.
No. 7. Charles Wheatstone. — Populäre Vorträge in
der Ausstellung. — Die Ausstellungs-Gegenstände von
Dr. A. v. Waltenhofen. — Automatische »Signalgeber«
mit Controle, von L. Kohlfürst. — A. Oherkeck. Tele-
phon und Mikrophon in akustischer Beziehung. —
' Gravier, Note sur le transport de l'cncrgie electrique.
— Fr. GATTtNOKR , Optisch , akustisch, elektrisch ? —
Sccundär- Generator (System Gaulard & Gibbs). -
Notizen: Besuch der Ausstellung.
No. 8. Luigi Galvani. - Die Abend -Ausstellungen. —
J. Kramkr, Eisenbahn -Telegraphie und Eisenbahn-
Signalwescn. — Oherhf.ck, Telephon und Mikrophon
in akustischer Beziehung. -- C. IIerino, Distinction
berween the terms »Work« and »Power«. — E. Wkston,
Armatur- und Kommutatorverbindung bei dynamo-
elektrischen Maschinen. — J. J. Wood, Armatur für
1 elektrische Generatoren. — Fk. van Ryssei.kerc.hf.,
System, um auf einem und demselben Drahte telc-
graphiren und mittel« Telephoncs fernsprechen zu
können. — Hasel wander, Ueber den Kommutator
, der neueren Gleichstrommaschincn. — Zacharias,
Die elektrische Grubenbahn der Hohenzoltcrn -Grube
bei Reuthen, O.-S.
Der Elektrotechniker, W:ien 1883. 2. Bd.
No. 7. Dr. Binder. Berliner'* Mikrophon als Versuchs-
apparat. - - Die Elektrolyse in der Medizin. — Hdches,
Ursache des Magnetismus in Eisen, Stahl und anderen
magnetischen Metallen. - Elektrotechnische Briefe.
— • Die internationale elektrische Ausstellung in Wien.
— Fortschritte der elektrischen Beleuchtung. - - Elek-
trotechnische Fabrikation in Berlin.
' No. 8. Zur Eröffnung. — E. Hartmans, Leber ein
I neues Universalgalvanometer. --- Dr. F. Binder, L>ic
Elektrochemie und ihre Anwendungen. — Dr. med.
1 A. IlENNin, Das elektrische Bad. — Prof. HiroHRS.
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396
Zeitschriftenschau.
Elektrotechn. Zeitschrift.
SEPTEMBER «88>. _
Ursache de* Magnetismus im Eisen, Stahl und in an-
deren magnetischen Metallen. — M. Kahi.knburo,
Gesichtspunkte für eine Thcaterbclcuchtung und die
Verwendung der Elektrizität im Theater. — Elektro-
technische Briefe. — Die internationale elektrische
Ausstellung in Wien 1883. — Fortschritte der elektri-
schen Beleuchtung (Kosten derselben im Vergleich
mit Gasbeleuchtung). — Fortschritte der Telephonie
(Dieselben in den vereinigten Staaten).
•Oesterreichische Eisenbahn - Zeltung. Wien 1883.
6. Jahrg.
No. 32. Die internationale elektrische Ausstellung in
Wien 1883. — Elektrische Stadtbahn in Klausenburg.
No. 33 und 34. Ausstellung für Elektrizität in Wien.
* Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 32. Internationale elektrische Ausstellung. — Elek-
trischer Apparat rur Verhütung des Einfrierens von
Wasserleitungen.
No. 33. Internationale elektrische Ausstellung. — Die
Oper durch's Telephon. — Tissandier's elektrische
Steuerung für Luftballons.
No. 34. E. Koni«, Telegraphische Signale auf See-
schiffen. — Eröffnung der elektrischen Ausstellung in
Wien. — Der sechsfache Multiplcxnppar.it von Baudot.
— Automatischer Druckapparat von F. Meyer.
No. 36. Internationale elektrische Ausstellung Wien 1883.
•Journal telegraphique. Berne 1883. 7. Bd.
No. 8- Rothkn, La telephonie en Suisse. — L'cxposition
internationale d electricite de Vienne. — La grevc des
telegraphistes cn Amerique. — Necrologie: M. Budde,
Directeur au departement des postes et tclcgraphes de
l'empirc allcmand.
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Zürich 1883. 2. Bd.
No. 6. Kombination von Gas und elektrischem Lichte.
— Schirmkugcl fttr elektrisches Licht aus Glasfäden.
Proceedings of the London Royal sodety. London
1883. 35. Bd.
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of Electricians. London 1883. 12. Bd.
No. 48. Dr. Sh. Bidwell. On microphonic contacts. —
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phonc. — Prof. A. JamikSon, Prof. Blyth's solcnoid
galvanometcr or Ampere-meter. — Prof. Hughes, On
the physical action of the microphonc. — W. Moon,
On a static induetion telephonc. — Rulcs and regu-
lations recommended for the prevention of firc risks
from clectric lighting. — E. O. Walker. Observations
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membre of the fire risks committee. — Letter from
Mr. Crompton in reply to inquiry regarding the danger
of using high electro-motive forec. — Abstracts:
E. Böttcher, Automatic commutator for secondary
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to absolute measurc.
No. 49. J. A. A. Macdonald, On the clectric holophote
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•The Phllosophlcal Magazine. London 1883. 16. Bd.
No. 98. Dr. F. Oha« h , Improved oonstruetion of the
movable-coil galvanometer for detennining current-
strength and clcctromotive force in absolute measurc.
— A. Tribk, The influence of current , temperature
and Mrcngth of electrolyte on the area of electrificntion.
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refraction of quartz, produced by electrical force. —
L. Wkiüht, Mica rilms and prisms for polariring pur-
poses. — Ayrton and Pkrry, Note on the measure-
ment of the clectric resistance of liquids. — &. Grav,
On the determination in absolute units of the inten-
sities of powerful magnetic fields. — Miscellaneou*
articles: On effect of retentiveness in the magnett-
sation of iron and steel, J. A. Ewing. On dry charging-
pilcs, J. Elster and H. Geitel.
•The Telegraphic Journal and Electrical Review.
London 1883. 13. Bd.
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currents. — J. B. MuRDorK, Induced currents in a
magnetic field. — Electric light. — The lamp soleit.
— Electric lighting at the Chicago exhibition. —
E. W. Bkckingsaj.e, Electric lighting and power Con-
ducton (Tables showing cnergy absorVd in Watts
and Horse- power by 1000 feet of copper conduetor
of different diameters when transmitting elecuic.il cur-
rents from 20 bis 500 Amperes). — M. Qu et, On the
application of Amperc's method to the establishment
of the elementary law of induetion by displacement.
— Notes! Electric lighting. Lightning photographs.
No. 296. The strike of tclcgraph Operators in America. •
— J. B. Murdock. Induced currents in a magnetic
field. — The measurernent of low resistances. —
F. de Lalandk et G. Chaperon. A new oxyde of
copper battery. — A rheostat bridge. — W. F. Avrton
and J. Pen-y. Note on the measurernent of the clectric
resistance of liquids. — New atlantic cables. — The
telcphone Situation in America. — • Electric lighting
notes. — Telephoning through submarine cables. —
The distrihution of elcctricity.
No. 297. Electric lighting and the Newingtnn vesrry. —
Dt'CRETKT, Upon a universal dead-beat galvanometcr
for the rapid measurernent of strong currents or high
tension. — T. J. Handkokd. Technical education. —
S. Douhrava, Rcmarks on the construrtion of indue-
tion machines. — The telephonc Situation in America.
— A new parallel rulcr. — Electrical traction. —
Notes: Electric lighting. Death of Mr. Floyd.
No. 298. The electric lighting bills of 1883. — The
strike of tclegraph Operators in America. — Electricity
for mines. — A new soldering for tclegraph purpose«.
C. W. Siemens, The electrical Iransmission and storagc
of power. — The international fishciies exhibition.
— Lalandc and Chaperon's oxyde of copper battery.
— - The american patent office exaininers decision on
the telephone inventors. — Underground wires. —
Notes: Electric lighting. The new Indo- Australian
cable.
, No. 299. Electric lighting provision.il Orders bill. • —
W. E. Avrton and J. Pkrry, Elecrro motor» and their
government. — A new magneto-clectric call. — An
elcctricity job. — Welford's high speed engine. ■ —
The Cabella armarurc. — The Nathonil lamp. — -
Dr. C. W. Siemens, The electrical transmission and
storage of power. — Electric lighting at Ascot. ■ —
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SEPTEMBER 1883
Zeitschriftenschau.
397
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Report on the Kdison - llopkinson dynamo. — The
lisherie« exhibition (II). - The postmaster-gencrals
report. — Correspondence : Electricity, »hat is it?
The Vienna exhibition. — Practical telcphony. —
\V. E. Ayutos and J. Pkrry. Klcctro motors and their
government.
No. 14. The aesthetics of Illumination. — Electric
lighting at the Welsh Eisteddfod. Grand theatre,
Islington. -- Electric lighting in New Zealand. - - J. T.
Si'RAUitK, l'otential, eurrent and resistance (III). —
Electricity and phystology. — I'raclical telcphony. —
Improvements in submarine eable manufaclure. —
A soldermg iron for telcgrnph purposes. — Trouves
rheostat. — \V. E. Ayrton and J. PkkrY, Elcctro-
motors and their government. — J.J. Fahie, A history
of electnc telegraphy to the year 1837.
No. 15. Lightning descending a coal minc. — Tcle-
graphs in Europe. — The telephone at Balmoral. —
Electricity in Campos (Bracil). — Effect of lightning
on trec». — Klectric lighting on the »Malaharc*. —
Bourscul's Claims to the invention of the telephone.
— The Board of Trade and electric liecnses. —
Ol. IIkaviside, Current energy. — On the theory of
electro-magnetic machines. — J. J. Fahie, A history
of the electric telegraphy to the year 1S37. —
Guarding against monopolies. — The electric railway
of the Chicago exhibition. — W. E. AVK TON and
J. Pkrry, Klcctro. motors and their government
No. 16. The kinematics of dynamo-machines. — Steam-
ship lightning. — Underground wircs in Philadelphia.
— l.aunch of a government cablc steamer. — A pri-
vate telephone lme. — Theory of magneto- and dynamo-
inachincs (XXIII). — The new patent law. — A new
magneto call bell. — The electric railway of Brightnn
— A. Gray, On the determination in absolute units
of the ititensitics of powerful magnetie fields. — Ap-
paratus for registcring automatically the strength of
earth current». - Science and national progresses. —
Death of M. Budde. — CorTespondenre: Transmission
of power by electricity; practical rcsults of Mr. Deprci's
experiments. — W. E. Ayrton and J. Perry, Elcctro-
motors and their government. — Practical telephony.
— J. J. Fahie, A history of electric telegraphy to the
year 1837.
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No. 918. Obach's galvanometers. — Electric lighting
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— 4738. Meter of recording quantity of electricity;
A. E. Portk, J. Lesware and J. Chanclli.ok, Dublin.
— 5610. Block signalling and locking apparatus on
railway s; F. Swiet. West Drayton and A. J. M. Reade,
Slough, Bucks. — 562s- Telcphonic apparatus etc.;
J. B. Si-knce, London and J. E. Ciiaster, Southport. —
5742. Electric and magnetie apparatus for tclephonic
purposes etc.; S. P. Thompson , Bristol and J. I). Hus-
hands, London. — 5744. Apparatus for automatically
regulating electric currents; J. T. King, Liverpool (J.
R. Finney, Pittsburgh, Penn., U. S. A.). — 5746. Pro-
cessen and apparatus for obtaining useful produets in
the tratement of galvaniicrs' flux etc.; H. KenyoN.
Altrincham. — 5747- Apparatus for gencrating and
utilising electric energy; A. J. Boitlt, London (B.
Faquant, Springficld, Mass. U. S. A.). — 5757. Manu-
facture and preservation of insulated electric Conduc-
ton etc.; C. T. Trlman. London. — 5767. Accumu-
lators or secondary battcries; W. A. Barlow, London
(L. Encause and Canesic, Paris). — 5783. Magneto-
and dynamo-elcctric machines; W. A. Baki.ow, London
(W. E. Fein, Stuttgart). — 5796. Electric lamps; W.
R.Lake, London (R. II. Mather. Windsor, Con. U. S. A.).
— 5797. Primary voltaic battcries; T.J.Jones, London.
— 5814- Apparatus for tgniting gas by electricity;
J. A. Körber. London. — 5833. Incandescent electric
lainps; J. Wavish, and J. Warner, London. — 5861.
Guo-electric lamps; P. M. Justice, London (J. H.
Loder, Brüssels). — 5866. Electric commutatort; J.
Gordon, Dundcc. — 5926. Applying electric currents
to organic bodies etc.; II. Hang, Dortmund, und A.
Wienand, Pforzheim.
No. 919. Joels method of laying electric conduetors. —
Electric lighting note*. — Abstracts of published spe-
cifications : 1882. -- 5769. Electro-magnets and clectro-
dynamic machines; E. G. Brkwer, London (A. LBonne-
fil«, Paris). — 5870. Increasing the efficiency of tele-
phones: W. R. Lake, London (A. E. Dolbear, Somer-
ville, Mass. U. S. A.). — 5887. Voltaic battcries;
L. Hartmann, London. — 5899. Apparatus for lighting,
heating «nd communicating by electricity etc.; P. R.
Allen, London. — 5918. Dynamo electric machines ;
II. II. I.AKK, London (B. II. Mather, Windsor Conn.
U. S. A.). — 5961. Dynamo- or magneto-clectric ma-
chines; G. L. Anders, London and J. B. Henck,
Boston, Mass. L'. S. A. — 5977- Galvanic battcries;
J. Rai ikkk, London. — 6019. Dynamo-clectric machines;
W. S. Harry, London.
No. 920. The electric light in the Magarins du Louvres.
— Abstracts of published speeifications: 1882. —
6002. Apparatus for gencrating and distributing electric
currents for lighting interiors; A. M. Clark, London
(G. Trouve, Paris). — 6003. Klcctrical conduetors,
couplings, Switches and terminal connections; S. H.
Emmens, London. ■ — 6004. Attaching electric lamps
to Attings or supports; S. II. Emmens and R. J. Barnes,
London. — 6020. Tclephonic apparatus; G. L. Anders
and J. B. MkncK, London. — 6023. Telephonic appa-
ratus; W. R. Lake, London (G. M. Torrence, Phila-
delphia). — 6075. Incandescent electric lamps; L. A.
GKivrit, London (A. Bernstein, Boston, Mass.. U. S. A.).
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No. 720. Hospitalier's formulaire prntique de l'clectricien.
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No. 1230. Oisach, Improved construetion of the mo-
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No. 1241. Guthrie, Permancncy of magnelism.
Comptea rendus. Paris 1883. 97. Bd.
No. 3. J. Gauderay, Description succinete d'un compteur
d'electricite. — Le code de telegraphie de Bolton. —
L. Tiievfnin, Sur un nouveau theoreme d^lcctricite
dynamique. — Kroi'chk« >LL, Sur les courants d'cmcr-
sion et de mouvement d un metal dans un liquide et
les courants d'cmersion. — F. de Lalande et G. Cha-
teron, Nouvelle pile ä oxyde de cuivre.
No. 4. Ducretet, -Sur un galvanomerre universcl sans
oscillation , pour la mesuro rapide des courants de
grandc inlcnsitc ou de haute tension.
No. 5. J. Gai Dkray, Unc nouvelle description, aecom-
pagnte de planches, de son compteur d'electricite. —
C. Cauanei.i.as , Dcterminer la resistance interieure
inerte d un Systeme clectriquc quclconque, malgrc les
action» perturbatrices de ses forces elcctromotrices in-
tcrieures inconnues comme nombre, sieges et grandeurs.
No. 6. <Ji'ET. Sur l'application de la methode d'Ampcre
ä la recherche de la loi elemcntaire de l'induction
elcclrique par Variation d*inten«ite. — L. Tiievenin,
Sur la mesure des differences de potentiel, au moyen
du galvanometre.
No. 7. P. le Cordier, Comparaison des hypotheses des
fluides magnetiques et des courants raoleculaires.
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39«
Zkitschriftenschau.
Elektrotf.chn. ZF.mrHRirr.
SF.PTEMBER 1883.
No. 8. Unc rcimprcssion de la theorie mathematique
des phenomenes electrodynamiques, uniquement dc-
duite de l'expcricnce par Andre-Marie Amtere.
Bulletin de la societe d'encouragement l'aris 1883.
82. Jahrg.
No. 11 "5. Bf.rtin, Rappott sur le Systeme de trans-
mission telephonique de M. Moser. — Legende «le la
planchc relative au Systeme de transmUsion telepho-
nique par un seul fil. — Trksi a. Conference Mir la
iransmission du travail mecanique par les courants
electriques. — MaRCEI. Dki'RE/., Tablcaux des rcsullats
numeriques des cxpcrienccs faites au chemin de fer
du Nord sur les machincs dynamoeleciriques.
• La lumlere electrique. l'aris 1883. 5. Jahrg. 9. Bd.
No. 32. Tu. uu Moncei., Veritication des lois sc rappor-
tant aux multiplicateurs gakanometriques. — Ex-
position delcctricite de Munich: Alg. Gufrüut, Les
lampcs electrique*. — C. Decharme, Imitation par
des courants liquides ou gaicux des phenomenes
d'clectricitc et de magnetisme. — M. Lkbi.anc et
F. Dubost, Nouveaux freins electriques a entrainement.
— Revue des travaux etc.: L'eclairagc du pavillnn
de Brighton. Conducteur ä charnicre pour courants
electriques; par Verity. La lampe electrique <le Gray.
Sur la construetion de la machine de Iloltz; par
Pouchkoflf. — Dr. C Grollet, Resume des brevets
d'invention: '53454- Contact electrique Baierque,
pouvant distribuer l'hcure h n'importe quel nombre
de reeepteurs electriques; L. Bazcrque. — «53464-
Perfectionnements dans la fabrication des Iiis ou con-
ducteur« electriques et dans les procedes, appareils et
matieres employes ä cet efifet; P. R. DK Fauciucl'X
d'Humy. — I5347I- Pcrfectinnncmcnts dans les clectro-
aimants; A. Ske.nk et F. Kihmaier. — 153477- Per-
fectionnements apportes ä la fabrication des canaux
ou conduits de forme et de matieres convcnables, par
lesqucls, des fils metalliques employes pour l'electricitc,
le magnetisme, la telegraphie, la telcphonie ou tous
aurrcs buts. peuvent etre poses, fixes, proteges ou au
besoin isolcs; G. M. Edwards. — 153486. Pcr-
fectionnements dans les moteurs electriques; F. B.
Crocker ; C. G. Curtis et S. S. Whkei.er. — '53497-
Pcrfcctionncments dans les machines ä vapeur, prin-
cipalcmcnt en vue de la commande des gencratcurs
electriques; T. A. Edison.
No. 33. Tu. DU Monckl. Histoirc de la decouverte des
loi» des courants electriques (II). -- Exposition delcc-
tricite de Munich: C. C. Soulacks, Les lampes elec-
triques. — Dr. A. Toih.RR, Quelques Observation« sur
lc pont de Thomson et Varlcy. — C. DkcHARME,
Imitation par les courants liquides ou gazeux des
phenomenes d'clectricitc et de magnetisme (II). —
Fr. Gkraldy, Sur le prix de revient de l'cclairagc
electrique. — Revue des travaux etc.: Telephone.
Systeme Testu. Le telephone de M. M. P. et F. Lip-
pens. — Dr. C. Groi.i.kt, Resume des brevets d'in-
vention : 153499. Nouveau Systeme de conjoneteur-
disjoneteur et dcpolarisateur, principalcnient applicable
aux machincs dyoamo -electriques; C. DK Chanüy. —
'535°°- Procede permettant d'obtcnir la circulation
et de maintenir l'homogeneite des liquides et tous
appareils clcctro-chimiqucs; C. de Chanoy. — '535 '9'
Systeme de confection des conduetcurs metalliques
destines aux usages electriques; VV. Halkyard.
153527. Pcrfcctionncments dans les batleries conden-
santes ou accumulateurs electriques; J. A. Mai.oney.
— 153568. Disposition« permettant, dans la tele-
graphie electrique, de supprimer la sonnerie du depart,
et de controlcr l'arrivee des signaux au moyen du
telephone; H. MlMLKR. — '53586. Systeme d'apparcil
dit: • Electrolyseurc pour la produetion industrielle du
ga* hydrogene et oxygene; K. V. Renoir. — 153602.
Peifectionncments apportes aux piles electriques;
J. Warnon. - 1536 19. .Machine dynamo- electrique
A. Esteve, ä bobine ercuse; A. Esteve. i 53621.
Pilc ditc: Pile A. Esteve ä renouvellement de liquide
par deplacement, sans siphon et «ans placer les ele-
ments en gradin : A. Esteve. — 1S3643. Pcrfectionne-
ments dans les piles secondaires; Cll. T. KlSG/KTT.
— Faits divers: E<position de Caen.
No. 34. Tu. du Monckl, Rechcrches sur la theorie de
l'anneau Gramme. — Lebi.anc et F. DtmosT, Nou-
veaux freins electriques ä entrainement (II). - - Ex-
position d'clectricitc de Munich: Ado. Gukrout, Ap-
plication de la lutnicre electrique aux theätres. —
Dr. A. d Aksonvai., Quelques cxpcrienccs *ur les piles
voltaiques. — Revue des travaux etc.: Sur l'appli-
cation de la methode d'Ainpere ä la recherche de la
loi clcmentairc de l'induction electrique par Variation
d'intensile; par M. Q KT. >ur la inesurc des differences
de potentiel au moyen du galvanometrc; par Thcvenin.
Le telephone de M. d'Argy. Sur les proptietes therm o-
clectnqucs et actinoclectriques du quarU; par llankel.
Correipondance: P. Sami'ki. . Exposition d'clectricitc
de Vienne.
No. 35. Tu. Dir Moncri., Differentcs phases de la theorie
de la pile. — O. Kern. L'installation des tclephoncs
i Berlin. — Exposition d'EIcctriciic de Munich :
At e. GtlKRour, Applications speciales de la lumierc
electrique. — C. C. Son.AOKS, L'elcctricite appli«|uee
aux efTets de scene i l'Upera de Francfort. — G. Rh Hakd,
Application de l'elcctricite ä la direction des torpillcs
offensives. — M. Lem.anc et F. DtrnosT. Nouveaux
freins electriques a entrainement (III). — Revue de*
travaux etc.: Systeme des conduetcurs souterrams de
la Continental Underground Cablc Company de Phila-
dclphic. — Galvanomctres d'Obach. — Conrcspondance :
Lcttres de M. Samuel sur l'exposition de Viennc.
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No. 3t. F. Borei., Utilisation rationelle des force* natu-
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des cäblcs sous-marins. — L'cclairagc Edison cn
France. - Un nouveau parafoudre, systeme Thomas
Hearn. • Chaloupe electrique. — Etüde des piles
secondaires, J. T. Sprague. — Le coüt de l'eclair.ige
electrique comparc a eclui du gaz.
No. 32. F. Bor ki , Utilisation rationelle etc. — Les
microphones metalliques dans le vide; par J. Munro.
— Les machincs de M. Peter Brotherhood. — Lclairagc
electrique <le la gare de Saint -Lazare. — Etudcs des
piles secondaircs, J. T. Sprague. — L'elcctricite ä l'ex-
position internationale d' Amsterdam. — Le tramway
electrique dv l'exposition de Caen.
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No. 530. Le tramway electrique de Caen.
No. 531. L'observatoire du bureau international des
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pour photographies instantanees, Systeme Hrunot.
No. 532. L'observatoire du bureau international des
poids et mesures. — Nouvcl appel magneto-elcctrique
de M. Abdank-Abakanowicz.
No. 533. G. Tissasimer, L'observatoire du bureau inter-
national «les poids et mesures. — Lc tremblcmcnt de
terrc d'Ischia, du 28. Juillet 1883.
Annales industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
28. Livr. Nouveau fusil electrique.
29. Livr. L'cclairagc electrique en AngletcrTc. — Des-
infection des alcools mauvais godl par electrolyse <lcs
rtegmes.
30. Livr. Nouvelle pile d'oxydc de euivre.
31. Livr. Eclairagc par l'electricite du viaduc d'Holborn
ä l.ondres.
32. Liv. Objectif electrique, systeme Brunot.
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ä Paris. — La traction electrique des tramway«.
Journal de physique. Paris 1883. 2. Vol.
Juni. E. Mercadif.r et VA«cir\', Sur les dimensions des
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Sur la resistance electrique du verre aux bassc« tem-
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El.EKTR fYTECHN. ZEITSCHRIFT.
SKPTEMBERi8«3.
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No. 8. I). ToMMAsi, Sur la dccouvcrtc de l'electro-
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No. 13. M. I.anclois, Physique raoleeulairc du mouve-
ment atnmiquc.
•Bulletin de la Compagnle Internationale des Tele-
phone». Paris 1S83. 2. Jahrg.
No. 44. Electricite atmospherique. — Eelainige C-tcctrique
de l'usinc de ja Societe des ancienncs rafnncrics Emile
Etienne et Cczard. — A propos des accuinulaleurs j
elccrriqucs. — Influcnce de l'electricite atmospherique \
sur le telephonc. --■ Application de l'electricite ä la •
rectification des alcools de mauvais goi'it.
No. 45. Matiercs isolants. — Lumiere. — lndicateur
d'incendie. — Lc transport de la force dans l'exploi-
talion des mines. — Sonncrie sans pile. — L'industrie
de l'cclnirage electrique. — Nouvclle» d'Amcriquc.
No. 46. Chcmins de fer electrique* i Halifax. — Tele-
phonie ä longue distanec. — Electro-chimie. — Le
tclcphnnic cn Belgiquc. - Des applications de l'elec-
tricite dans lcxploitation des homllercs. — Canali-
sations electrique« souterraincs aux lvtats-l'nis.
• Bullettino Telegrafico. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 7. Isohmcnto dei fili alla chitisura degli uffici.
No. 8. Convcnzionc colli Compngnia Eistcrn Telegraph
per la proroga dclla concessionc di una linea tele.
gTafica sottomarina fra la Calabria e la Sicilia. — Del
falso in documenti per mezzo di telegranimi. — Con-
ferenza tclegrafica internationale di Bcrlino.
•Moniteur industriel. Bruxcllcs et Paris 1883. 10. Bd.
No. 31. L'n projet de .Societe d'cncouragcment« pour
I'electricite.
No. 32. L'electricite et la Compagnie generale des
oinnihus de Paris. — l,a lumiere Edison. - Coupe-
cireuit automatique; par lledges.
No. 34. Transmission de la force par l'electricite ; re- ,
sultnt» practiques des cxpcricnces par M. Deprcz. — |
Exposition d electricitc de Vienne. — C. Kksio, I.e
dynamograph electrique. — Sur l'usage du telephonc
pendant l'orage.
No. 35. Les lignes tclegraphiqucs et tclephoniques
aeriennes aux Etats -Unis.
'Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Oesell-
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No. 12. Versuche über elektrische l'cbcrtragnng von
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Theorie der Ucbertragung der Arbeit. — A. Guiwmii.t,
Die Elektrizität in der Metallurgie. — E. Hosri tai ikr,
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* The Journal of the Franklin Institute.
1883. 1 16. Bd.
No. 692. Prof. Hughi s, The cause of evident niagne-
tism in iron, steel and other magnelic mctals. -
Iteins: Induccd currents in reeiprocal movements.
Philadelphia
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
2405"- K. West 01) in Newnrk Sichcrheitsvnrrichtttngen
für elektrische Leitungen. - 13. Juni 1883.
24166. F. l'ppenborn in Nürnberg. Neuerungen an
Apparaten zum Messen und Kegistriren elektrischer
Strome und Potenzialdifferenzcn. — 21. November 1882.
24170. E. Esticnnc in Paris. Neuerungen an elek-
trischen Telegraphcnapparatcn. — 17. Oktober 1882.
24225. A. Chertemps und L. Dandcu in Paris. Neue-
rungen an dynamoclektrischen Maschinen. — 12. Juli
1882.
24258. Th. A. Edison in Menlo-Park. Neuerungen in
Vorrichtungen zur Regulirung des Stromes in Ver-
theilungssystemcn. — 1. Dercmbcr 1882.
24262. M. E. Tyler in New-Havcn. Schallkammcr an
Telephonen. — 23. Dezember 1882.
24263. Ch. A. Randall in New-York. Anordnung des
Magnetes zu der Schallmembran und der Indukrions-
spirale bei Kemsprechapparaten. — 24. Dezember 1882.
24268. Ch. V. Boys in Wing. Neueningen an elek-
trischen Apparaten zum Messen der Quantität von
Elektrizität, welche durch einen Leiter geführt wird.
(2. Zusatz zu P. R. No. 19520.) — 21. Januar 1883.
24271. E. Küpper mann in London. Elektromagnetische
Regulirvon
Elektroinai
ichlum
;ncte<
ig mit sclbstthätiger Ausschaltung des
nach erfolgter Regulirung des Kohlen-
abstandes. - 30. Januar 1883.
24277. W. Smith in London, Composition zur Jso-
lirung elektrischer Leitungen. — 8. Marz 1883.
24281. 1.. A. Riedinger in Augsburg. Isolator für
elektrische Leitungen. — 17. Marz 1883.
2433'- Th. A. Edison in Menlo-Park. Neuerung
an registrirenden Voltametern. (2. Zusatz zu P. R.
No. 16661.) — 8. Februar 1883.
b. Patent - Anmeldungen.
H.348t. A. Hottenroth in Dresden. Magnet-Induktions-
Maschinc.
S. 1926. Siemens \- Hnlske in Berlin. Neuerungen
in der Regulirung des elektrischen Stromes.
C. Pieper in Berlin für B. Ca bei In in
Aufbau der Pacinotti-Gramme'schen Ring-
C. 1 147.
Mailand
armatur.
G. 2244. Derselbe für L. B. Gray in Boston. Neue-
Hingen an Isolatoren für elektrische Leitungsdrahte.
M 2540. Derselbe für J. K. D. Mackenzic in Halifax.
Neuerungen an Apparaten für die Zwecke der elektri-
schen Beleuchtung.
R. 2222. Derselbe für Radiguet & Fils in Paris.
Nichtpolarisirendcs Element.
H. 3618. Dr. Th. Horn & O. Schöppe in Leipzig.
Elektromotor mit besonders konstruirter Trommel.
C. 1119. E. Cramer in Cöln. Selbstthätige Aus-
schaltung an elektrischen Lampen.
J. 625. C. Kesscler in Berlin für A. F. Johnson &
F.B.Johnson in Brooklyn. Verfahren und Apparate
zur L'ebennittelung telegraphischcr Nachrichten.
B. 3986. Brandt & v. Nawrocki in Berlin für J. S.
Beeman. \V. Taylor & F. King in London.
Apparat zum Reguliren elektrischer Ströme.
B. 4174. Dieselben für Dieselben. Apparat zum Messen
elektrischer Ströme.
II. 3340. Dieselben für H. J. Haddan in London.
Apparat zum Messen der in sekundären Batterien auf-
gespeicherten Stromenergie.
F. 1560. Brydges & Co in Berlin für Th. M. Footc
in Brooklyn und II. Ch. Gnodspecd in Boston.
Neuerungen an elektrotclegraphischen Systemen.
H. 3548 C. T. Burchardt in Berlin für P. R. de
Fauche d'Humy in Carlton. Vorrichtungen zum
Füllen von galvanischen Batterien.
Seh. 247;. A. Schröder in Stettin. Volt.Vsche Säule.
B. 4160. WirthArCo. in Frankfurt a. M. Verrichtung
7iir Herstellung eines Kurzschlusses.
C. 1203. Thode & Knoop in Dresden für J. Caudcray
in Lausanne. Elektrischer Zählapparat und Strom-
messer. (Zusatz zu C. 11 36.)
F. 1644. Dieselben für St. G. L. Fox in London.
Neuerungen an Apparaten zum Messen elektrischer
Ströme.
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400
Patentschau.
Elektrotechn.
SEPTEMBER iMj.
H. 3457. J. Brandt in Berlin für K. W. Hedgcs in
Westminster Elektrische Sichcrhcitsvcrbindungen für
elektrische Leitungen.
M. 2614. A. Martens in Berlin, Galvanometer mit
asiatisch aufgehängten Nadeln.
V. 606. A. Vogler in Rothenthal. Verwendung spiral-
förmiger Kohlen bei elektrischen Iiogenlichtlampen.
\V. 2276. O. Wawrie» in Berlin. Dynamoelektrische
Maschine.
I. . 2142. v. Laffert in Bautzen. Mikrophon.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Ertheilte Patente.
Klasse 13. Dampfkessel.
24087. L. Thieme in Dresden. Klektrische Sicher-
heitsvorrichtung für Dampfkessel. — 3. Januar 1883.
24220. F. May in Halle a. S. Elektrischer Wasser-
Standsanzeiger mit Alarmvorrichtung für Dampfkessel.
— 27. Februar 1S83.
Klasse 20. Elsenbahnbetrieb.
24146. G. Otte in Apeldoorn (Holland). Elektrischer
Kontroiapparat für die Stellung der Weichenzungen.
— 9. August 1882.
240S6. W. C. Shaffer in Philadelphia. Elektrische
Signale ftlr Eisenbahnzuge. — 29. November 1881.
Kla'sse 26. Gasbereitung.
2405 t. P. Richter in Potsdam. Elcktropneumatischc
Anründcvorrichtung für Lampen. — 25. März 1883.
Klasse 74. Signalwesen.
24039. C. F. de Redon in Paris. Elektrisches Klingcl-
vrerk. — I. Dezember 1882.
Klasse 83. Uhren.
24315. The Standard Time and Telephone Com-
pany Limited in London. Neuerungen an Appa-
raten, um Normal- oder andere Uhren durch Zeit-
signale mit einander in Übereinstimmung zu bringen,
deren Verbindungsdrähte gleichzeitig für telephonischc
oder telegraphische Zwecke benutzt werden. — 27. April
1883.
b. Patent-Anmeldungen.
Klasse 4. Beleuchtungswesen.
L. 2265. C Lautenschläger in München. Apparat
für farbige GlUhlicbtbclcuchtung für Buhnen.
Klasse 1a. Chemische Apparate.
L. 2202. Lötvig & Co. in Goldschmieden bei Lissa.
Verfahren zur Ausscheidung von Eisen aus Lösungen
von schwefelsaurer Thonerde, Glaubersalz u. dergl.
durch Elektrolyse.
Klasse 14. Dampfmaschinen.
P. 1535. A. C. M. Pruckcr in München. Bewegung
der inneren Steucrungsorgane für Dampf- und andere
Maschinen durch Elcktromagnctc etc., ohne Mit-
wirkung anderer mechanischer Einrichtungen, ledig-
lich durch abwechselnd eintretende Magnctisirung und
Indifferenz der Elektromagnete.
Klasse 15. Druckerei.
B. 3982. C. Pieper in Berlin fUr F. A. Blaydes in
Tilsworth. Neuerungen an elektromagnetischen Gravir-
i
Klasse 30. Gesundheitspflege.
M. 2574. Brydges & Co. in Berlin ftlr Frau M. C.
Mull in in London. Neuerungen in der Konstruktion
von elektrischen Bürsten und in der i
der erregenden Flüssigkeiten.
Klasse 40. Hüttenwesen.
V. 507. Thode & Knoop in Dresden für J. Varin
in Paris. Verfahren zur Darstellung von Aluminium
auf elektrolytischcm Wege.
Klasse 49. Metallbearbeitung (mechanische).
II. 3401. R. R. Schmidt in Berlin für W. Halkyard
in Providcnce. Verfahren und Apparate zur Her-
stellung eines Metallüberzuges auf isolirten Drähten,
vermittelst Metallstreifcn mit gelöthetcr Längsnaht.
Klasse 60. Regulatoren.
R. 2366. G. Dittmar in Berlin für J. Rtchardson
in Lincoln. Elektrischer GeschwindigkeitsTegulator.
Klasse 72. Schilfs waffen.
P. i6ti. A. Hardt in Cöln ftlr H. Pieper in Lüttich.
Elektrische Feuerwaffe.
Klasse 74. Signalwesen.
W. 2510. C. Pieper in Berlin für B. W. Webb,
H. P. F. Jensen & J. Jensen in London. Neue-
rungen an elektrischen Weckeruhren und mit diesen
verbundenen Glocken oder Läutewerken.
Klasse 81. Transportwesen.
J. 771. J. Moller in Würzburg für F. Jcnkin in
Edinburgh. Neuerung an elektrischen Transportvor-
richtungen.
S. 2003. Siemens & Halske in Berlin. Neuerung an
elektr. Drahtseilbahnen. (Zusatz zu P. R. No. 1 5099.)
3. Veränderungen,
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
16635. Elektrische Lampe.
17 183. Neuerungen nn elektrischen Lampen.
20466. Ebenwirkender Zugtaster oder Schlüssel mit ver-
stellbarem Fingergriff.
20596. Neuerungen an Bunscn's Kohle-Zink- Elementen.
22647. Trockenes galvanisches Element.
22991. Neuerungen an Dynamometern ftlr elektrische
Ströme.
Klasse 37. Hochbau.
20296. Neuerungen an Blitzableitern mit Werterfahne.
Klasse 75. Soda u. s. w.
16126. Verfahren zur Gewinnung von reinen Aetz-
alkalicn mittels Elektrolyse.
b. Versagte Patente.
Klasse 2i. Elektrische Apparate und Telegraphie.
C. 1057. Wickelung der Armatur bei dynamoelektrischen
Maschinen. Vom 26. Februar 1883.
A. 757. Neuerung an dynamoelcktrtschen Maschinen. Vom
18. März 1SS3.
E. 871. Neuerungen an der Regulirung von Glühlicht-
lampen. Vom 19. Oktober 1882.
T. 875. Neuerungen in der Herstellung submariner
Telegraphenkabel. Vom 5. Oktober 1882.
Schlufs der Redaktion am 1 7. September.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Springer in Berlin N. — Gedruckt in der Reichfdrockcrei.
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0
I
ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
Vierter Jahrgang.
Oktober 1883.
Zehntes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Mitglieder- Verzeichnifs.
Anmeldungen von aufserhalb.
1619. Ernst Reichel, Ingenieur, Hamburg.
1620. Otto Hirsch, Markscheider, Ladowitz
bei Dux.
i6ai. Dr. Arminio Merkel, Elektrotechniker,
Barcelona (Spanien).
1622. Moriz Putschar, stadtischer Ingenieur-
Adjunkt, Graz (Steiermark).
ABHANDLUNGEN.
Einjährige Erdstrombeobachtungen.
Von J. Ludewig, Geheimer Ober-Postrath.
Die Beobachtung der Einwirkung der Erd-
ströme auf die Telegraphenleitungen an den
Terminstagen der Polarexpeditionen ist während
des ganzen mit dem Monat September abge-
laufenen Zeitraumes eines Jahres auf den Reichs-
Telegraphenlinien fortgesetzt worden. Sind diese
Beobachtungen einerseits dem wissenschaftlichen
Interesse und der Sammlung von Material ge-
widmet, um dem räthsclhaften Wesen und Ur-
sprung der elektrischen Vorgänge im Innern der
Erde auf die Spur zu kommen, so lag es
andererseits doch nahe, weil die Erdströme sich
bekanntermafsen von Zeit zu Zeit als sehr inten-
sive und hemmende Störungen des Telegraphen-
betriebes geltend machen, aus den Beobachtungen
sobald als möglich auch einen Nutzen für den
Tclcgraphenbetrieb zu ziehen. Inwiefern für die
Wissenschaft schon jetzt mafsgebende Aufschlüsse
aus dem gesammelten Material gewonnen wer-
den können, läfst sich zwar noch nicht völlig
übersehen; es wird sich dies schon mehr heraus-
stellen, wenn es bekannt wird, ob und in wel-
chem Umfange die verschiedenen Telegraphen-
Verwaltungen der Anregung der vorjährigen
internationalen elektrischen Konferenz in Paris:
>das systematische Studium der Erdströme auf
den Telegraphenlinicn oder wenigstens deren
Beobachtung an den von der internationalen
Polarkommission für die Dauer der Polarexpc-
ditionen festgesetzten Terminstagen (i. und 15.
jeden Monats) zu organisiren< , Folge gegeben
haben. Auf österreichischen und russischen
Telegraphenlinien sind ähnliche Beobachtungen,
wie auf den deutschen Tclegraphenlinien, be-
werkstelligt worden; von anderer Seite ist bisher
eine dahin lautende Veröffentlichung wenigstens
noch nicht bekannt geworden. Keinenfalls aber
haben die Einzelbeobachtungen sich in gröfse-
rem Mafsstab an einander angeschlossen; nur
die österreichischen Beobachtungen haben zum
Thcil gleichzeitig mit den deutschen Beobach-
tungen stattgefunden und sich auf deutsch-
österreichischen Grenzleitungen bis zu Orten
(Berlin — Dresden) erstreckt, von denen aus sie
als eine Fortsetzung der deutschen Beobachtun-
gen angesehen werden können. Leider fallen
die beiderseitigen Beobachtungszeiten nicht völlig
zusammen ; die deutschen Beobachtungen er-
strecken sich auf die Zeit von 5 bis 7 Uhr Vorm.
Berl. Zeit, die österreichischen auf die Stunden
zwischen 6 und 8 Uhr Vorm. Immerhin wer-
den sich für die gemeinsamen Beobachtungs-
stunden von 6 bis 7 Uhr Vorm. Vergleiche an-
stellen lassen, bei denen es namentlich inter-
essant sein wird, festzustellen, wie sich die Polari-
tät der Ströme auf den Leitungen Dresden —
Prag und Berlin — Prag zu der auf den ziem-
lich gleichgerichteten Leitungen Berlin — Dresden
und Berlin — Halle, sowie diejenige auf der Linie
Prag— Krakau zu der auf der etwas nördlicher
gelegenen und nahezu parallelen Leitung Berlin—
Thorn verhält.
Gleichwohl ist es nicht wahrscheinlich, dafs
die wissenschaftlichen Fragen schon jetzt ihrer
Lösung wesentlich näher gekommen sind;
hierzu ist die Beobachtungszeit noch zu kurz
gewesen; aber auch bei fortgesetzten Beob-
achtungen wird ein befriedigendes Ergebnifs
voraussichtlich noch sehr lange auf sich warten
lassen, wenn jene nicht, soweit thunlich, über
den ganzen Erdkreis systematisch an einander
angeschlossen und betrieben werden. Die Erd-
ströme sind nur durch ihre Einwirkung auf die
Telegraphenleitungen entdeckt worden, und man
hat bis jetzt noch kein anderes Mittel, als diese
Leitungen, gefunden, um solche nachzuweisen
und einigermafsen zu bestimmen. Die Auf-
zeichnungen der magnetischen Observatorien
beziehen sich zweifelsohne auf dieselben Er-
scheinungen; sie bringen jedoch nicht die Kr-
5«
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402
Abhandlungen.
ElJUCTROTPCHN. ZF-ITSCireiFT.
OKTOIIKR 1M3-
scheinung selbst in der Art zum Ausdrucke, dafs
sie auf die Ausdehnung, Richtung und den geo-
graphischen Verlauf derselben Schlüsse gestatten,
sondern sie beziehen sich nur auf die lokale
Einwirkung der Erscheinung auf den Magnet.
Wären die magnetischen Observatorien häufig
und dicht gesäet, dann würde man vielleicht
auch blos mit ihrer Hülfe zu einer Erkenntnifs
über das Wesen der Erdstrüme gelangen können ;
sie bestehen jedoch nur sehr vereinzelt an weit
von einander entfernten Punkten und werfen
daher kein genügendes Licht auf die Vorgänge
in den leer geblichenen Zwischenräumen. Aus
ähnlichem Grunde darf man auch bezweifeln,
dafs die Beschränkung der Beobachtungen auf
kurze, wenn auch lediglich dem Beobachtungs-
zwecke gewidmete Telegrnphcnleitungen zu
einem baldigen Ziele führen wird. Beol »Ach-
tungen der letzteren Art, namentlich fortlaufende
mit selbstregistrirenden Apparaten, werden eben-
so wie diejenigen an den magnetischen Obser-
vatorien das Material zu sehr werthvollen Ver-
gleichen liefern; die elektrischen Vorgänge im
Innern der Erde vollziehen sich aber in einem
Verbreitungsgebiete von solcher Ausdehnung
und in so wechselvoller Weise, dafs sie mit auch
nur entfernter Aussicht auf das Gelingen allein
mit Hülfe eines weit ausgedehnten Telegraphen-
netzes verfolgt und beobachtet werden können.
Am besten würde der Erfüllung des Zweckes
hierbei allerdings mit fortlaufenden Registrirun-
gen gedient werden; eine solche Einrichtung
scheitert jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach
noch auf lange Zeit hinaus an dem erheblichen
Aufwände, welchen die Herstellung des hierzu
erforderlichen Spezialtelegraphensystems verur-
sachen würde.
Es ist möglich, vielleicht sogar nicht unwahr-
scheinlich, dafs die elektrischen Vorgänge im
Erdinnern einen nicht unerheblichen Einflufs
auf das Leben und die Entwickelung auf der
Erde ausüben; es ist nicht unmöglich, dafs die
genaue Erforschung ihres Wesens und ihrer Ur-
sachen auch einen Einblick in ihre Wirkung,
selbst die Möglichkeit ihrer Beherrschung und
Dirigirung in gewissen Grenzen verschallen
würde; vorläufig aber sind so eminent prakti-
sche Erfolge noch nicht zu behaupten, noch
weniger zu erweisen, und deshalb ist die Auf-
wendung wirklich beträchtlicher Summen hierfür
auch nicht wahrscheinlich; ebensowenig wie es
sich annehmen läfst, dafs in absehbarer Zeit
die Mittel zu einer einigermafsen ausgedehnten
Anwendung eines in seinem Werthc zur Er-
reichung praktisch verwerthbarer Resultate eben-
falls noch nicht hinlänglich abzuschätzenden
telemeteorographischen Systems sollten gewährt
und aufgewendet werden.
Man wird sich deshalb in den meisten Fällen,
wie bisher, auch noch bis auf Weiteres vorzugs-
weise mit zeitweiligen Beobachtungen in der
Art begnügen müssen, dafs ihre Ausführung
den Verkehr auf den in Anspruch genomme-
nen Telegraphenleitungen nicht wesentlich be-
einträchtigt. Auch solche Beobachtungen kön-
nen zu dem erwünschten Ziele führen, und das
um so schneller und um so gewisser, je weiter
sich das Beobachtungsgebiet ausdehnt und je
planmäfsiger sich die Einzelbeobachtungen an-
einanderreihen.
Beispielsweise ergiebt sich schon aus den bis-
herigen Beobachtungen auf den deutschen Lei-
tungen, dafs sehr häufig gleichzeitig positive
Ströme herrschen in der Richtung von Berlin
nach Hamburg sowohl wie nach Thorn, (Prag\
Dresden und Halle, und in der Richtung von
Strafsburg nach Frankfurt a. M. Es liegt hier-
nach nahe, zu vermuthen, dafs sowohl innerhalb
der von den jetzigen Beobachtungsorten Ham-
burg, Thorn, (Prag), Dresden und Halle a. S.
gebildeten Zone , sowie aufserhalb derselben
zwischen Thorn, (Prag), Dresden und Halle a. S.
einerseits, sowie Frankfurt a. M. andererseits
Punkte liegen, zwischen welchen unter sich ein
neutraler Zustand zwar nicht dauernd besteht,
aber doch vorherrschend ist. Es würde nicht
unmöglich sein, durch fortgesetzte und u. U.
zweckmäfsig variirte Beobachtungen festzustellen,
ob die Voraussetzung solcher neutraler Linien
oder Zonen überhaupt zutrifft, sowie inwiefern
die Neutralität als dauernd oder nur zeitweilig
1 anzusehen ist; eine derartige Feststellung dürfte
ein nicht geringes Interesse gewähren.
Zu durchgreifenden Beobachtungen reicht aber
ein einzelnes Telegraphengebiet nicht aus; die
politischen Grenzen bilden keinen Abschlufs für
die in Frage stehenden terrestrischen Vorgänge,
und deshalb kann deren Erforschung auch nur
durch ein internationales Zusammenwirken bei
den Beobachtungen gefördert werden. Ob später
ein Austausch der gewonnenen Resultate einzutre-
ten haben würde, um ihre Diskussion und weitere
Verarbeitung, einschliefslich der Vergleichung mit
den Beobachtungen über die Veränderungen der
Sonnenoberflächc, sowie mit den Ermittelungen
der magnetischen Deklination und Horizontal-
intensität an verschiedenen Orten, an mehreren
Stellen zu ermöglichen, oder ob die Sammlung
und Diskussion nur einer Stelle, etwa einer
Kommission, zu übertragen wäre, ist eine weitere
Frage, über welche eine Vereinbarung keinen-
falls schwierig sein würde, nachdem das Ein-
verständnifs über die vorgängigen Beobachtungen
erzielt worden.
Nach den bisher angegebenen Gesichtspunkten
kann es nicht in der Absicht des Verfassers
liegen, in eine eingehende Besprechung der bis-
her auf den deutschen Leitungen gewonnenen
Ergebnisse einzugehen; da aber das erste
Beobachtungsjahr nunmehr abgeschlossen ist, so
ist es vielleicht doch erlaubt, die früheren Mit-
theilungen in dieser Zeitschrift vorläufig schon
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El.EKTROTF.CHN. ZEITSCHRIFT.
OKTOBER 1883.
durch einige weiteren Mittheilungen zu vervoll-
ständigen.
Zunächst darf hierbei darauf hingewiesen wer-
den, dafs die in Frage stehenden Erdströme
unbedingt wirklich von absonderlichen , elek-
trischen Vorgängen im Innern der Erde her-
rühren und keinenfalls eine Verwechselung mit
Polarisations- und Erdplattenströmen anzunehmen
ist. Letztere, deren Vorkommen auch unzweifel-
haft feststeht, brauchen auch nicht immer völlig
konstant zu bleiben; sie können daher auch
irgendwelche Bewegungen in den Beobachtungs-
instrumenten herbeifuhren; im Allgemeinen aber
wird es sich bei ihnen doch nur um eine bleibende
Ablenkung der Magnetnadel aus der Ruhelage
und höchstens um ganz allmähliche Veränderungen
des Ablenkungswinkels handeln, und wenn selbst
die Möglichkeit einer nach und nach sich voll-
ziehenden völligen Umkehrung der Polarität
nicht in Abrede gestellt werden soll, so können
doch keinenfalls so starke Veränderungen der
Stromintensitat und so schroffe Wechsel der
Polarität, wie sie für Erdströme beobachtet wer-
den, von Erdplattenströmen hervorgebracht wer-
den. Die Erdplattenströme können namentlich
in ruhigen Zeiten einen gewissen mehr oder
weniger konstanten Einflufs auf die Intensität
der Erdströme in ihrer Wirkung auf die Magnet-
nadel ausüben; bei unruhigen Zuständen ist ihr
Einflufs zu gering, um überhaupt beachtet
werden zu müssen.
Wo die Umstände es gestatteten, sind die
Vorkommnisse auf den deutschen Leitungen
anfänglich immer gleichzeitig an beiden End-
punkten jeder Leitung beobachtet worden. Die
beiderseits gewonnenen Ergebnisse zeigten sich
hierbei im Allgemeinen von solcher Ueberein-
stimmung, dafs es, zumal es sich bisher doch
nur um vorbereitende Versuche und um Beiträge
zur Ermittelung der besten Beobachtungsmethode
handelte, später zulässig erschien, die verfügbaren
Instrumente in der Art zu verwenden, dafs eine
gröfsere Anzahl von Leitungen, wenn auch nur
einseitig, der Beobachtung unterworfen wurde.
Der veränderte Beobachtungsmodus entsprang
zunächst dem schon angedeuteten Wunsche, aus
den Beobachtungen womöglich einen direkten
Nutzen auch für den Telegraphenbetrieb zu
ziehen. Nach den bei früheren Nordlichtstörungen
angestellten Versuchen war es bekannt, dafs
die Telegraphcnleitungcn auch während heftiger
Magnetsturmperioden theilweise betriebsfähig er-
halten werden konnten, wenn sie unabhängig
von Erdleitungen gemacht wurden , d. h. wenn
zwischen je zwei Orten zwei Leitungen, ohne
die Erde als Rückleitung zu benutzen, zu einem
fortlaufenden metallischen Stromkreise verbun-
den wurden. Derartige Drahtschleifen sind mehr-
fach mit dem gewünschten Erfolge sowohl in
Deutschland, wie auch in den Niederlanden,
in Belgien, in England u. s. w. hergestellt
403
worden; vielfach aber liegen auch Nachrichten
vor, dafs die Mafsregel nur mit geringem Er-
folg oder auch ganz erfolglos angewendet wor-
den ist. — A priori liefs die nähere Betrachtung
der Umstände es als wahrscheinlich annehmen,
dafs zwei in ihrer ganzen Länge unmittelbar
neben einander liegende Leitungen, zu einem
Stromkreise ohne Erdleitung verbunden, von
den Erdströmen nicht affizirt werden, weil jede
Veränderung des elektrischen Zustandcs aufser-
halb der Leitungen an jedem Orte gleichmäfsig
auf beide Leitungen einwirken mufs, also
höchstens zwei gleiche, aber einander entgegen-
wirkende Veränderungen hervorruft, so dafs sie
sich gegenseitig aufheben und keine Störung
des Gleichgewichtes in dem Stromkreise herbei-
führen. Für zwei unterirdische Leitungen zwi-
schen Berlin und Dresden hat sich dies an allen
Beobachtungstagen, vom Dezember 1882 an, in
vollem Mafse bestätigt. Das hier eingeschaltete
Spiegelgalvanometer hat niemals die geringste
Ablenkung erfahren, während die Erdströme
auf einer dritten, beiderseits mit Erde verbun-
denen Parallellcitung mehr oder minder grofee
Ablenkungen und Schwankungen in dem dort
eingeschalteten Instrumente hervorriefen. — An
zwei ganz parallelen oberirdischen Leitungen
konnten bisher ähnliche Beobachtungen noch
nicht angestellt werden, und, obschon es mög-
lich und sogar wahrscheinlich ist, dafs sie unter
gleichen Umständen in ihrem desfallsigen Ver-
halten von den unterirdischen Leitungen nicht
wesentlich abweichen werden, so steht die
Bestätigung durch die Erfahrung doch noch
aus.
(ileichzeitig mit der aus zwei Leitungen
eines und desselben Kabels gebildeten Schleife
wurde eine andere auf verschiedenen Wegen
hergestellte unterirdische Schleife Berlin —
Danzig — Thorn— Berlin der Beobachtung unter-
worfen. Der Widerstand des Stromkreises wurde,
wie bei den übrigen Beobachtungsleitungen,
durch Einschaltung künstlicher Widerstände auf
12000 S. E. gebracht; beobachtet wurde anfäng-
lich gleichzeitig an zwei Orten, in Stettin und
in Danzig. Die Ergebnisse bestätigten, was
ebenfalls von vornherein erwartet worden war,
dafs nämlich zwar keineswegs völlig Ruhe in
der Schleife herrschte, dafs aber die Strom-
stärken wesentlich geringer sind, als die mit
Erdleitungen erzielten. Der Strom variirt un-
unterbrochen, die Stromkurve hält sich aber
um die Nulllinie herum in den Grenzen von
— o,n bis -f- 0,14 Zinkkupferelement; und an
beiden Beobachtungsorten ergaben sich fast
identische Kurven. Bei der Uebereinstimmung
der beiderseitigen Beobachtungen hinsichtlich
der Zeit und der Form, namentlich im Februar
1883, erschien es ferner zulässig, die Beobach-
tung auf den einen Ort, Stettin, zu beschränken,
und das hierdurch verfügbar werdende Instm-
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Ludf.wig, Einjährige Erdstrombeobacjm-ungen.
404
Abhandlungen.
Elkktrotechn. Zeitschrift .
OKTOBER i»gj.
ment in Danzig zur Untersuchung einer aus
oberirdischen Leitungen gebildeten Schleife zu
verwenden, welche zwar nicht ganz genau, aber
doch ungefähr denselben Raum umspannt, wie
der unterirdische Stromkreis. — Leider enthielten
die Eisendrähte des oberirdischen Kreises an
sich schon mehr als 1 2 000 S. E. Widerstand,
so dafs es bei den Beobachtungen nöthig wurde,
den in allen anderen Beobachtungsleitungen
eingeftthrten Widerstand von 1 2 000 S. K. hier
auf 14000 S. E. zu erhöhen. Inzwischen fand
sich für die Doppelbeobachtung des unterirdischen
Stromkreises im März zwar nicht dieselbe Ueber-
einstimmung wie früher; namentlich wurde am
15. März, an welchem Tage auch die Übrigen
Kurven ziemlich erhebliche Ausladungen auf-
weisen, auch in der unterirdischen Schleife eine
gewisse Unruhe bemerkt; dieselbe trat jedoch
nur in öfteren, relativ geringen Schwankungen um
die Nullltnie hervor, und es wurde deshalb die
für den April getroffene Anordnung nicht redres-
sirt. Im Allgemeinen ergaben sich für die ober-
irdische und die unterirdische Schleife mehrfach
zwar nicht völlig identische, aber doch ähnliche Kur-
ven, welche sich in ziemlich gleicher (geringer)
Stromstärke um die Nulllinie herumbewegen; in
einzelnen Momenten aber kommen in der ober-
irdischen Schleife stärkere Stöfse vor, und zwar
nicht nur nach einer Seite, sondern auch nach
beiden Seiten, so dafs der Lichtschein (Iber die
Skala hinausgeht. Die Annahme, dafs diese
Unregelmäfsigkeiten der Einwirkung von Tele-
graphirströmen in anderen, der Beobachtungs-
schiffe benachbarten Tclcgraphenleitungen zu-
geschrieben werden müssen, ist nicht aus-
geschlossen. Am 15. Juli scheint ein starkes
Gewitter, welches um 2 Uhr Vormittags in der
Gegend von Danzig auftrat und bis 4 Uhr Vor-
mittags andauerte, in seinen Nachwirkungen die
oberirdische Leitung noch beeinthtfst zu haben,
da der Fadenschatten bei Schliefsung des Strom-
kreises um 5 Uhr Vormittags selbst bei An-
wendung eines Zweigwiderstandes von T(1T noch
weit über die Skala hinausging, sich bis 6 Uhr
22 Minuten unruhig hin- und herbewegte und
erst nach dieser Zeit die Skala erreichte. Die
unterirdische Schleife war an diesem Tage aus-
nahmsweise ruhig und zeigte nur ganz geringe
positive und negative Abweichungen. Am
1. August zeigte die Stromkurve der ober-
irdischen Leitung keine Uebereinstimmung mit
derjenigen der unterirdischen Leitung und, ab-
gesehen von einem heftigen Stöfs, für welchen
die Skala nicht ausreicht, Stromstärken von
-j~ 1,*° bis -- 1,8« Zinkkupferelemcnte. Der Null-
punkt wird von dem Lichtscheine während der
Beobachtungszeit 14 mal passirt. An» 15. August
sind die Beobachtungen durch Gewitter gestört,
wobei sich in der oberirdischen Leitung zahl-
reiche heftige und starke Schwankungen zeigen, j
während die Spiegelablenkungcn in der unter- |
irdischen Schleife, abgesehen von einzelnen
Stöfsen bei Gewitterentladungen, auffallend
gering bleiben und sich kaum vom Nullpunkte
entfernen. — Am 16. September endlich, an
welchem die am Tage vorher verfehlte Beob-
achtung wiederholt wurde, zeigen sich in bei-
den Schleifen der Zeit und Form nach sehr
gut tibereinstimmende Kurven mit vielfach
wechselnden positiven und negativen Aus-
ladungen von höchst auffallender Stärke. Die
stärkste Differenz beträgt in beiden Schleifen
6,8o Zinkkupferclcmente. (Schluf$ Mgt )
Die elektrotechnischen Versuche auf der
internationalen Elektrizität« -Ausstellung in
München 1882.
Es liegt jetzt der offizielle Bericht über die
Münchcncr Eick trizitäts- Ausstellung vor. Der
erste Theil desselben giebt eine Geschichte der
Ausstellung und eine ins Detail gehende Be-
schreibung und Beurtheilung der ausgestellten
Gegenstände auf Grundlage der von den ein-
zelnen Abtheihingen der Prüfungskommission
abgegebenen Urthcile, soweit dieselben nicht
dem Gebiet exakt physikalischer Messungen an-
gehören. Diese letzteren sind in dem zweiten
Thcilc vereinigt und umfassen in erster Linie
dynamische, elektrische und photometrische
Messungen an elektrodynamischen Maschinen
und Lampen, nächstdem Messungen an Lei-
tungsdrähten, Kabeln, Kondensatoren und Bat-
terien.
Für die Darstellung ist in diesem ganzen
zweiten Theile des Berichtes der Gesichtspunkt
mafsgebend gewesen , dafs die Verhältnisse,
unter denen die Messungen stattfanden, sowie
die erlangten Resultate so eingehend mitge-
theilt werden sollten, dafs der Leser alle Data
zu einer selbständigen Kritik erhält.
Für die Beurtheilung dürfen zwei Punkte nicht
aufser Augen gelassen werden, nämlich die
kurze Dauer der Ausstellung — vier
Wochen — • und die theils hierdurch, theils
durch andere Verhältnisse begründete Not-
wendigkeit, die elektrodynamischen Maschinen
bei der Untersuchung auf ihrem Platze
zu belassen.
Eine Ueberführung der Maschinen nach einer
besonderen Prüfungsstation hätte insbesondere
für die Arbeitsmessungen die Verhältnisse er-
heblich günstiger gestaltet; bei längerer Frist
hätten sich die Ziele der ganzen Untersuchung
weiter stecken lassen.
Von den elektrischen Messungen an dynamo-
elektrischen Maschinen'), über welche hier be-
'! Bearbeitet von Prof. IV. Dorn und Prof Dr. Kittler.
Digitized by Goo
Elektrotkc-iin. Zkitschrift.
OKTOBER t88j.
Dorn, Ei.ektrot. Versuche auk der Ausstellung in München. 405
richtet werden soll, lassen sich die Arbeits-
messungen nicht füglich trennen. Daher mag
über diese im Anschlufs an die Ausführungen
von Prof. Moritz Schröter Folgendes hier
eine Stelle finden.
Fast sämmtliche Arbeitsmessungen sind mit
Hülfe eines Dynamometers von v. Hefner-
Alteneck gemacht, das an einen trans-
portablen, sehr schweren hölzernen Block in
variabler Höhe und Richtung festgeschraubt
werden konnte.
Das Instrument funktionirt gut bei einem
stofsfrei arbeitenden Motor unter Anwendung
eines glatt zusammengeleimten, nicht genähten
Riemens ; doch konnte letzterer Bedingung
wegen der kurzen, zur Installation verfügbaren
Zeit nicht genügt werden, vielmehr mufsten zur
Vermeidung einer zu starken Spannung fast
stets kurze Nähstücke eingesetzt werden, und
in einzelnen Fällen konnten sogar flache eiserne
Riemenverbinder nicht ausgeschlossen werden.
In Folge hiervon war nicht ein genaues,
ruhiges Einspielen des Zeigers zu erreichen,
sondern er mufste auf eine Mittellage eingestellt
werden, um welche derselbe nach beiden Seiten
gleich viel schwankte.
Die Skala des Instrumentes wurde öfters veri-
ficirt.
Ein Schuckert'sches Dynamometer fand nur
einmal Anwendung.
Zur Messung der Tourenzahl diente ein
Patent-Tachometer von Buss und Sombart in
Magdeburg, welches in jedem Augenblicke die
Geschwindigkeit der Drehung abzulesen erlaubte,
und von dessen Zuverlässigkeit sich Professor
Schröter durch Vergleichung mit einem ge-
wöhnlichen Tourenzähler überzeugt hat.
Vor Beginn der Ausstellung waren für die
elektrischen Messungen sehr umfangreiche Vor-
bereitungen getroffen worden. Nach voran-
gegangener Besprechung mit Prof. Dr. v. Beetz
hatte Dr. Kittler ') die Methoden und Instru-
mente im physikalischen Kabinete der techni-
schen Hochschule in München einer eingehen-
den Prüfung unterzogen und einen ausführlichen
Arbeitsplan entworfen. Dieser wurde in der
ersten Sitzung der Abtheilung I von der Prüfungs-
kommission angenommen und erfuhr auch später
nur unwesentliche Aenderungen. In derselben
Sitzung wurde Prof. Dr. v. Beetz zum Vor-
sitzenden der Abtheilung I (für Maschinen,
Akkumulatoren und Kabel) gewählt, Dr. Kittler
zu seinem Stellvertreter.
Apparate.
Von den für die elektrischen Messungen be-
stimmten Räumen (drei Zimmer rechts vom
Eingange) führten nach dem Haupt -Maschinen-
raum zwei Doppclleitungen, nämlich zwei
Jelii Profe«oi der Elektrotechnik an der technischen Hoch-
starke Kupferseilkabel von je 150 m Länge und
zwei isolirtc Kupferdrähte von 7 mm Durchmesser.
Zur Herstellung des Rheostaten für starke
Ströme waren sehr erhebliche Mittel aufge-
wendet. Derselbe enthielt:
1 S. E. (0,1, o,i, 0,3', o,$) in Kupferseilen von
etwa 5,6 mm Durchmesser,
t S. F.. (1) in 3 mm starkem Kupferdrahte,
20 S. E. (i\ 2, 2', s, 5', 5") in Eisendraht
von 4,56 mm Durchmesser,
100 S. E. (10 X IO) 'n 3ioS nim Eisendraht,
welche auf der nordwestlichen Galerie ausge-
spannt waren und nach Belieben ein- und aus-
geschaltet werden konnten.
Aufserden) waren 150 S. E. in Eisendraht
vorhanden, um eventuell mit Hülfe einer rasch
funktionirentien Umschaltvorrichtung den Strom
abzuleiten und die Apparate vor Beschädigung
zu sichern.
Die Gesammtlänge der Drähte war etwa
18 km.
Zur Widerstandsmessung diente eine
grofse Mefsbrücke von Siemens & Halske,
sowie in einzelnen Fällen ein Universal kom-
pensator von Beetz '), der ebenfalls eine
Schaltung nach dem bekannten Wheatstone'-
schen Schema gestattet.
Das Haupt - Instrument zur Messung von
Stromstärken war ein Wiedemannsches
Spiegelgalvanometer, das — nebst Um-
schalter und Stöpselrheostat sich im
Nebenschlufs eines starken Kupfer-
drahtes (6,46 mm Durchmesser) befand, von wel-
chem zuerst eine Hälfte, später (vom 13. Oktober
ab) beide Hälften in Parallelschaltung verwendet
wurden. Diese Anordnung ward zur Messung der
Strome einer Dynamomaschine wohl zuerst von
Hagen bach s) benutzt und bewährte sich aus-
gezeichnet, indem vermöge derselben Ströme
von A bis 170 Ampere gemessen werden konnten.
Weiter standen zur Verfügung zwei Siemens'-
sche Elektrodynamomcter3) und ein Gal-
vanometer von Deprez').
Von zwei Torsionsgalvanometern von
Siemens & Halske *) diente das eine (in
Verbindung mit einem Stöpselrheostaten bis
100000 S. E.) zur Messung von Potenzial-
differenzen, das andere gelegentlich (in Mies-
bach) zur Strommessung.
Ein Haupt-Umschalter erlaubte, rasch von
einer Messungsaufgabe zur anderen überzugehen.
Korrespondirend e Ablesungen im Ma-
schinenraum und in den Zimmern der Prüfungs-
kommission wurden anfänglich mit Hülfe einer
Telephon Verbindung erzielt; nach Zerstörung
derselben durch die Unvorsichtigkeit eines Aus-
1) Wicdcmann« Annalcn, 3, S. i (1878}.
*) PoBgendurff» Annalrn, ij8, S. 599 (I876I.
*) Elektrotechnische Zeitschrift, 1880, S. 197.
<) Elektrotechnische Zeitschiift, i88j, S. 198.
*) Elektrotechniftche Zeitschrift, xS&o, S. 200.
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406
Abhandlungen.
ElEKTKOTKCHN. ZKIT5CUMFT.
OKIOHKR 1883.
stellers wurde in bestimmten Intervallen nach
vorher verglichenen Uhren beobachtet.
Definition der Einheiten.
Die Resultate der Messungen sollen in Am-
pere, Ohm und Volt angegeben weiden. Eine
Subkommission (die Proff*. DDr. Hagenbach,
F. Kohlrausch, Paalzow, Wiedemann ,
Wüllner) bestimmte, dafs in den Rechnungen
1 S. E. — 0,95 Ohm gesetzt werden solle, ferner
dafs für 1 Ampere derjenige Strom genommen
werden solle, welcher in 1 Minute ig, 7 mg
Kupfer niederschlägt. Wegen der (ileiclmng
1 Volt 1 Ohm X 1 Ampere ist hiermit zu-
gleich das Volt definirt.
Dies Verfahren ist entschieden dem sonst
mitunter angewandten vorzuziehen, nach wel-
chem aufser dem Ohm das Volt durch seine
Beziehung zu einem konstanten galvanischen
Elemente direkt und das Ampere als der
Quotient 1 Volt / 1 Ohm eingeführt wird.
Graduirung der Mefsinstrumente.
Dieselbe ist in dem Bericht ausführlich dar-
gelegt und durch Zeichnungen erläutert, welche
den Stromlauf schematisch und in der that-
sächlichcn Anordnung der Apparate veranschau-
lichen.
Die fundamentale Operation ist die Gradui-
rung des (im Nebenschlüsse des dicken Kupfer-
drahtes liegenden) Spiegclgal vanometers
nach Ampere.
Ein Batteriestrom /von etwa ^ bis i{ Ampere
wurde absolut durch ein Kupfervoltamctcr ge-
messen, und zwar erhielt dieses vor dem Silber-
voltameter wegen der schnelleren Ausführung
der Operation den Vorzug.
Zu dem Spiegelgalvanometer wurden ver-
mittelst des Stöpselrheostaten 2 S. E. einge-
schaltet und jede halbe Minute nach Umlegen
des Kommutators die Ablenkung abgelesen.
Ist die Stromstärke im Galvanometer und im
Kupferdrahte V, bezw. c der Widerstand des
Galvanometerzweiges bei ganz gestöpseltem
Rheostaten, u\ der in letzterem eingeschaltete
Widerstand, w, der Widerstand des Kupfer-
drahtes, so ist, wenn noch m die (der Strom-
stärke /', proportionale) Ablenkung bedeutet:
/, — m ß,
-- m a.
Die Beobachtung giebt / und m, woraus der
Faktor a berechenbar.
Für stärkere Ströme würde die Skala aus
dem Gesichtsfelde verschwinden , man mufs
daher mehr Widerstand im Rheostaten hinzu-
fügen.
Sei jetzt w,' eingeschaltet, so hat man
J ?— J-Mä'
Um a' zu bestimmen, kann man denselben
Strom mehrmals abwechselnd unter Einschal-
tung von und 7<»,' messen und hat, wenn m
und m' die Ablenkungen sind:
/-*«= m'a',
also:
Für gröfsere 7f,', ist eine Berechnung aus
den Widerständen vortheilhafter. Mit Rücksicht
auf die Bedeutung von a und et' folgt:
Da 7i<3 und c aus Kupfer bestehen, ?«», aus
Neusilber, geht aus den Formeln im Hinblick
auf die Verschiedenheit der Temperaturkoeffi-
zienten hervor, dafs der Koeffizient a von der
Temperatur des Beobachtungsraumes abhängig
sein wird. Ebenso wird eine etwaige Ver-
gröfserung von w, in Folge der Erwärmung des
Kupferdrahtes durch den Strom von Einflufs
sein.
Diese letztere wurde auf theoretischem Wege
' (vgl. Bericht, S. 16) erhalten — o,o«o9 J1 (und
nach Parallelschaltung der beiden Hälften des
dicken Drahtes o.ooosu/1). Dafs dieser Werth
den thatsächlichen Verhältnissen nahe entsprochen
haben mufs, ist im Bericht, S. 17, auseinander-
1 gesetzt.
Eine genauere Untersuchung ergab zur Be-
rechnung der Stromstärke die Formel:
/= A\\—q. 0,0033, • (/— 15) — ö/*!
worin / die Temperatur des Beobachtungs-
zimmers, A der für t— 150 geltende Werth
des Koeffizienten, q — — -' — , 6 = 0,000 «>77«
(bezw. nach Parallelschaltung der Hälften
0,000001 93).
Da / von 8° bis 180 schwankte, so würde
eine Vernachlässigung des zweiten Terms Ab-
weichungen bis zu 3 °/o zur Folge gehabt haben,
der dritte Term wurde von merklichem Einflufs
nur bei der gröfsten Edison Maschine, erreichte
: dort aber einmal 6"/o.
Sieben Beobachtungen vom 20. September
'bis 7. Oktober ergaben als Ablenkung durch
1 Ampere bei Einschaltung von 2 S. E. :
41,7s +. 0,09 Skalentheile.
Vier Beobachtungen vom 13 bis 10 Oktober
(nach Parallelschaltung der beiden Hälften):
22,11 + 0,04 Skalentheile.
S. 34 und 35 des Berichtes sind für jeden
Grad der Temperatur und für alle benutzten
Widerstände die Ablenkungen durch 1 Ampere
i mitgctheilt.
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El.EKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
OKTOBER iS8j.
Dorn, Elektrot. Versuche avv der Ausstellung in München. 407
Die Übrigen Instrumente zur Strommessung
wurden durch Vergleichung mit dem Spiegel-
galvanometer (und zwar fast ausschliefslich unter
Anwendung von Batterieströmen) graduirt (vgl.
S. 35 bis 37).
Der Reduktionsfaktor für das Torsions-
galvanometer wurde ermittelt, indem das-
selbe mit den Enden" der S. E. (Kupferdraht)
verbunden wurde , während ein durch das
Spiegelgalvanometer gemessener Strom J die-
selbe durchflofs '). Der Widerstand des betreffen-
den Kupferdrahtes war wiederholt mit beson-
derer Sorgfalt bestimmt worden (vgl. S. 30).
Ist der Widerstand des Zweiges mit dem
Torsionsgalvanometer (bei 150 988,1 S. E.),
derjenige der Kupfereinlicit (bei 1 50 1,0013 S. E.
— o,9ji2 Ohm), so ist die Potenzialdifferenz an
den Abzweigungsstellen:
p=j .
?<•, -4- 7/'.,
und durch das Torsionsgalvanometer zirkulirt
ein Strom:
h =
7t'.
Ist andererseits der Torsionswinkel \l>, so ist
auch, wenn £ eine Konstante:
/, £ u>,
also:
P - - 7i>, X \l> — r\l:
P wurde mit Berücksichtigung der Tempe-
ratur berechnet, und so konnte dann r erhalten
werden.
War bei spateren Beobachtungen der Wider-
stand des Zweiges mit dem Torsionsgalvano-
meter so war hier:
P-^ n\' ? üV = r' 4;
und eine Vergleichung zeigt, dafs
Die Aenderung der Widerstande mit der
Temperatur wurde auch hier in Rechnung ge-
zogen, indem gesetzt wurde:
P-. T'[i -f- 0,000,9 (/— 15)] 4,
wo 7'' sich auf 150 bezieht; eine Vernachlässi-
gung dieser Korrektion hätte das Resultat nur
um Bruchtheile eines Prozentes verändert.
Die Torsion für 1 Volt (?/-, — 988,. S. E.)
wurde aus drei Beobachtungsreihen vom 22. Sep-
tember bis 8. Oktober gefunden 13,035 .+. o,o73.
S. 38 ist eine Tafel der Torsion für 1 Volt
für alle benutzten Widerstände mitgetheilt.
Die Widerstände des grofsen Rhco-
staten waren vor dem Beginne der Messungen
mit Dynamomaschinen bestimmt (Tabelle S. 29)
l> Genauer: *ich rtvinclicii <lcr Einheit und .lern TotMons-
j5alv.1nom1.-tiT Ihcilte.
und später wurden die in den Stromkreis der Ma-
schinen eingeschalteten Kombinationen noch-
mals kontrolirt (S. 30). Hierbei wurden etwas
kleinere Wcrthe erhalten (\ bis 1%). was wahr-
scheinlich auf eine Aenderung der Molekular-
struktur des Eisens durch die starken Ströme
zurückzuführen ist.
Messungen an Dynamomaschinen.
Die Kommission hatte nur Gelegenheit zur
Untersuchung von Maschinen mit gleichgerich-
tetem Strome, welche bekanntlich in zwei
Klassen zerfallen , je nachdem die Elektro-
magnete im Hauptstrom oder im Nebenschlüsse
liegen.
Hiernach wird auch die Berechnung der Ver-
suche verschieden; um das Verständnifs der
später mitgethcilten Tabellen zu erleichtern,
mögen hier die bekannten Formeln noch ein-
mal Platz finden.
a) Die El ektromagnete im Hauptstrome.
Sei in Ohm der Widerstand des Ankers Rx ,
der Elektromagncte Ji%, der ganzen Maschine P,
r der äufsere Widerstand, falls die Schliefsung
keine elektromotorische Gegenkraft enthält, J
die Stromstärke in Ampere, R die gesammte
elektromotorische Kraft der Maschine in Volt,
e die Potenzialdifferenz an den Klemmen der-
selben.
Einer genauen direkten Messung zugänglich
sind Pt, Rit P,/, e. Hieraus folgt dann weiter:
r ejj,
E=zt + RJ.
Die elektrische Gesammtarbeit der Ma-
schine ist:
L — EJ Volt - Ampere = EJ
Sekundenmeter-
9,a.
kilogramm - ^ P. S (Pferdestärken)
und die äufsere elektrische Arbeit (welche
für Beleuchtungszwecke, Kraftübertragung u. s. w.
verfügbar wird):
1 — e J Volt - Ampere —
iL
9,B,
Sekundenmeter-
ki,osramm ^ p s-
Bedeutet ferner // die dynamometrisch
gemessene Arbeit, welche vom Motor
auf die Dynamomaschine übertragen
wird, so soll IjL das elektrische, IjA das
absolute G üteverhältnifs genannt werden.
b) Der Elektromagnet im Nebenschlüsse.
Die Edison'schen Maschinen besitzen einen
Regulator, um durch Hinzufügung von Wider-
ständen zum Elektromagnete die Klemmen-
spannung geeignet variiren zu können. Dieser
Regulator wurde für die Messungen entfernt.
Bedeute A',, PJt r den Widerstand für Anker,
Elektromagnet und äufseren Schliefsungsbogen,
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408
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER 1M3.
J\,Jt,J die Stromstärke in denselben Theilen,
e die Potenzialdifferenz an den Klemmen, so
liefert die Beobachtung hiervon /t, , A't ,Jt e und
man hat weiter:
/,=/ + /„
ferner die ganze elektromotorische Kraft:
E = e+Jx
Die aufsere elektrische Arbeit wird:
/ = Je Volt -Ampere.
Die elektrische Arbeit in der Maschine setzt
sich zusammen aus einem von der Erwärmung
des Ankers herrührenden Theil und einem ent-
sprechenden für den Elektromagneten, also:
/, 'je, 4- /, *Rt Volt- Ampere,
so dafs die elektrische Gesammtarbcit sich er-
giebt:
L=Je+ /, -f /, ai?, Volt-Ampere.
War eine ganze Beleuchtungsanlage zu
prüfen (Schlickert, Schwerd, Crompton,
Schaff er), so erfolgte die Untersuchung zuerst
unter den Bedingungen des thatsächlichen
Betriebes, indem nur eine der Lampen in
den Photometerraum kam. Zum Zweck einer
bequemeren Prüfung der Lampe wurden dann
die übrigen durch Rheostatcnwiderstand ersetzt,
und endlich wurden Beobachtungen unter alleini-
ger Anwendung verschiedener Draht wider-
stände gemacht, indem eventuell auch die
Tourenzahl variirt wurde. Sehr geringe Touren-
zahlen und sehr grofse Widerstände sind wegen
der beschränkten verfügbaren Zeit hierbei un-
berücksichtigt geblieben.
Die übrigen Maschinen wurden nur mit Draht-
widerstanden untersucht.
Obwohl über die elektrischen Lampen
hier nicht referirt werden soll, mag doch eine
kurze Notiz über die Methoden der elektri-
schen Messungen an denselben Platz finden.
Um die von einer Bogenlampe verbrauchte
elektrische Arbeit zu erhalten, war nur erforder-
lich, aufser der Stromstärke J die Potcnzial-
differenz t an ihren Klemmen zu bestimmen.
Der Arbeitsverbrauch war dann J t Volt-Ampere
Dasselbe Verfahren liefs sich auch in ausge-
zeichneter Weise für Glühlampen anwenden, da
das Spiegelgalvanometer auch relativ schwache
Ströme scharf zu messen erlaubte. Die Ver-
suchsanordnung geht wohl am einfachsten aus
beistehendem Stromschema, Fig. i, hervor, ins-
besondere erkennt man, dafs die Stromstärke
in der Lampe mit Hülfe des Rhcostaten leicht
variirt werden konnte.
Zur Erläuterung der tabellarisch zu-
sammengestellten Messungen an Dynamo-
maschinen diene Folgendes:
Der Widerstand der Maschine wurde in
kaltem und warmem Zustande gemessen.
Da letzteres nicht für alle benutzten Strom-
stärken anging, so ist, wo erforderlich, ein
Interpolationsverfahren benutzt, indem die Zu-
nahme des Widerstandes dem Quadrate der
Stromstärke proportional gesetzt wurde.
In dem offiziellen Berichte sind für mehrere
Maschinen die Originalablesungen sämmtiieh
mitgetheilt, so dafs ein ganz genauer Einblick
in den Gang der Beobachtungen und der Rech-
nung gewonnen werden kann. Jede der hier
mitgetheilten Zahlen beruht auf 3 bis 5 kor-
respondirenden Ablesungen aller Instrumente.
Die mit Hülfe der verschiedenen Apparate
erhaltenen Stromstärken stimmen gut über-
Flg. ••
ein, da die Abweichungen meistens kaum t */«.
nur ausnahmsweise 2 % erreichen. Das Elektro-
dynamometcr gab durchschnittlich ein wenig
höhere Werthe als die anderen Instrumente.
Der Rechnung liegen die Angaben des Spiegel-
galvanometers zu Gninde.
rotenzialdifferenzen sind nur mit Hülfe
des Torsionsgalvanometers gemessen, eine Kon-
trole erlaubt aber, wenn lediglich mit Draht-
widerständen operirt war, eine Vergleichung der
nach <• IJ berechneten und der eingeschalteten
Widerstände. Letztcrc sind wegen der Erwär-
mung durch den Strom korrigirt (vgl. Bericht,
S. 16), doch ist die theoretisch berechnete Kor-
rektion für höhere Stromstärken zu gTofs. Für
geringere Stromstärken ist die Uebereinstimmung
gut.
Ueber die Arbeitsmessungen ist dasNöthige
schon gesagt. Die Arbeit des Leerlaufes ist
nicht in Abzug gebracht.
El.F.KTROTRCHN. ZEITSCHRIFT.
OKTOBER 1883.
Dorn, Elektrot. Versuche auf der Ausstellung in München.
409
Das absolute Güte verhältnifs (äufsere
elektrische Arbeit, übertragene Gesammtarbeit)
war, wie zu erwarten, für gröfsere Maschinen
günstiger als für kleinere. Die Maschine von
Schuckert für 7 Bogenlampen gab 67%. die
in der Hirschau 63 bis 64, die Maschine von
Schwerd 67, die von Bürgin für Bogen-
lampen 63. Die genannten Konstruktionen
stehen sich also nahe gleich, wahrscheinlich gilt
dasselbe auch von der Edison - Maschine für
60 A- Lampen. Von den kleineren Maschinen
erzielte Edison (17 A-Lampen) 52%. Schöne-
mann (Gramme-Modell) 43%! Edelmann 38
bezw. 26%, Einstein 23°/o-
Auf drei Tafeln sind im Anschlufs an die
durch eine Interpolationsformel befriedigend dar-
stellen, welche auf der Bemerkung beruht, dafs
der auf alle Ankerwindungen wirksame Magne-
tismus nahezu eine lineare Funktion der Strom-
stärke im Elektromagneten war, also:
Da die äufsere Stromstärke:
ER*
und
R, R, + Rtr + 'R, r
Jl ~J R, '
Fig, 3
•
■
,'
--»'
Pf
J
n
r*
H
Fiy.3
■
a
♦
0 SO 100 150 200 350 300 330 "»00 *50 500 0 5 10 15 20 K SO 35 V0 V5
i'uri f f/r.f Strom,:*. + etwa l'tOO Tun rt>n H «Ivo Ititltl Ton i « n t'urvrdes MagnrUsrnus
Maschine von Huri/in für (lliihlnmpen. ii.Url.1H82
theoretischen Erörterungen von Dr. O. Frölich ')
die »Kurven des Stromes und des wirk-
samen Magnetismus« gezeichnet. Die ersteren
haben als Abszissen den Quotienten (Tourenzahl
durch Gesammtwidcrstand »r-f R), als Ordi-
nalen die Stromstärke J, und verlaufen nahezu
geradlinig; die letzteren repräsentiren den Quo-
tienten der ganzen elektromotorischen Kraft
durch die Tourenzahl (E/n) als Funktion der
Stromstärke. Alle diese Kurven verlaufen sehr
regelmäfsig; reproduzirt sind hier die Figuren
für die Maschine von Bürgin, Fig. 2 und 3.
Eine Theorie der Dynamomaschinen, deren
Elektromagnet im Nebenschlüsse liegt,
ist noch nicht gegeben. Die Münchener Beob-
achtungen reichen zur Begründung bezw. Prüfung
einer solchen nicht aus, da die Stromstärke im
Elcktromagnete nicht unabhängig von der äufseren
variirt ist. Doch liefsen sich die Beobachtungen
1 Elcktrotechnitchc Zciuchrift, Bd. », S. 134 (:88j).
wo die Gröfscn dieselbe Bedeutung haben wie
S. 407, so folgt durch Elimination von £ und \
n^R,
J~ R,R, + {Rt +Rt—n-n)r'
Der Grad der Uebercinstimmung mit den
Beobachtungen geht aus nachstehender Zu-
sammenstellung hervor:
Maschine von Edison für 250 A-Lampen
(£ = 0,08883, »j = 0,006 aj):
/ber.: 100,5 107,0 123,7 142.« «57.9 168,4,
beob.: 100,6 107,, 123.» 142,5 157,5 169,5,
Diff.: — o.« — o,» -f 0,5 +0,3 4-o,4 — 0,9.
Maschine von Edison für 60 A-Lampen
($ — 0,091 35, Tj — 0,005646):
/ber.: 27,57 30,14 31,4» 34.» 36,39 37. »s,
beob.: 27,67 30,1» 31,4* 34,3« 36,3- 37.ft°.
Diff. : — 0,10 4" °>°' 0,00 — 0,09 4~ 0,08 4~ o« ,6-
5*
Goo<
4io
Abhandlungen.
El.KKTROTETIIN. ZlUTSf HKiTT.
OKTOKKK 1883.
Tabelle
Maschinen, deren Elektromagnet
Maschim
Datum,
\V i ilc r * t a 1
1
m1 (Ohm
J
Aeufverer
Wider-
£
r-
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für 4 bis 5
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Birgin,
für Bogen-
lampen.
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Elektkotkciin. Zeitschrift. ,, ,r .
oktohfk 1883. Dorn, Ki.f.ktrot. Versuche auf der Ausstellung in München. 411
No. I.
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Angabe eines licdicn»tetcn tu hoch
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0,601
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56,0
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40.»
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18.5
16 «
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53, '
54. »
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Elektromagnet* uixl ITwile des Ankers
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16,18
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12.51
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°.'57
0,161
0.5c*
0,341
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I 400
I 400
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0,61
0,64
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62,4
53.«
47.7
41,1
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I2.S
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'7.5
•7-
15.4
•3.'
19-1
24.5
32,«
35.«
37.5
Klektromagnelc parallel, ebenso Theile
des Ankers.
Kinxeschaltete Wi.terstande ohne Tempe
raturkorrektion.
61,4
60,1
57.*
54.5
75.7
7«.«
66,c
79.»
8 1
82,4
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69,7
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26,1
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36.4
30.5
33.5
37.«
Kinxeschaltete Widerslamle ohne Tempe-
raturkorrektion.
I»cr Anker erwärmt «ich sehr stark.
Digitized by Google
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER i88j.
Tabelle
Maschinen, deren Elektromagnet
(Dieselben »in«! nur mit
Widerstand
Aeufscrer
Aeufserc Stromstärke
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I.M
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Tabelle No. III.
Kraftübertragung von Miesbach nach München,
ausgeführt von Marcel Dki-hez.
Entfernung 57 km; Hin- und RUckleitung durch einen gewohnliehen Telegraphendraht.
Widerstand der Maschine München 453,4 Ohm, Maschine Miesbach 453,1 Ohm, Leitung 950,1 Ohm.
Es gelang nur eine ßeohachtungsreihe am 10. Oktober; später war die Münchener Maschine nicht mehr
in Gang zu bringen. Als Grund hiervon ergab sich das Vorhandensein von Drahtbrüchen in der primären
Maschine.
Aus der erwähnten (' 'gStQndigcn) Beobachtungsreihe ergaben sich folgende Mittelwerthe:
Miesbach
München
Vcrhält-
nifs
Strom-
Touren-
Verbrauchte
Touren-
Geleistete
in
stärke
zahl
Arbeit
zahl
Arbeit
Prozenten.
n
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1608.
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0,51-.
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in
München
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843-
in
Miesbach
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Aeufserc elektrische
Arbeit
der
primären Maschine
4 7
708.
r.s
Elektrische
Gesammtarbeit
4 7
+7" 453
833.
r.s
i.iji.
Arbeit der Erwärmung
des
Stromkreises
71 1 856,-
5>S-
P.S
o,- -.
Ftlr Kraftübertragung
disponibel
Volt-Amp.
3'7-
P. S
0,43..
Prozenten
der
elektrischen
Gesammt-
arbeit
38...
In München
gewonnene Arbeit
in Prozenten
Art)«!
S4.s
Men
it
der
«Icktriicbe«
Gctamraurbcit
20,s.
Vergleicht man die von der primären Ma-
schine verbrauchte Arbeit mit der elektrischen
Gesammtarbeit, so ergiebt sich das unstatthafte
Resultat, dafs die letztere gröfser ausfällt. Dies
hatte seinen Grund wahrscheinlich darin, dafs
das Arbeits • Dynamometer von v. Hefner-
Alteneck zur Messung so geringer Arbeits-
gröfsen bei hoher Tourenzahl nicht geeignet
war und außerdem eine sehr ungünstige Auf-
stellung hatte.
Zur Bcurthcilung des ganzen Versuches über
Kraftübertragung ist noch hervorzuheben, dafs
ein nicht unbeträchtlicher Theil der übertragenen
Arbeit in München durch die Vibrationen der
nicht hinreichend fest aufgestellten Maschine
absorbirt wurde; ferner dafs mit der normalen
Tourenzahl von 2 000 günstigere Resultate er-
zielt wären. Professor Dr. E. Dorn.
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Elkktroteciim. Zeit« inuf t.
OKTOI'ER ,U}.
Elektrische Signale in Kohlengruben.
4'5
No. II.
im Nebenschlüsse liegt.
Drahtwiderständen untersucht.)
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Elektrische Signale in Kohlengruben.
Leber die Benutzung der Elektrizität Tür den Signal-
dienst in Kohlengruben hat Alan C. Bagot in London
seit einer Reihe von Jahren Versuche ausgeführt, worüber
er in der Versammlung der «Institution of meehanical
Kngineers« tu I.üttich ausführliche Mittheilungen gemacht,
von denen wir im Folgenden nach dem Electrician.
Bd. II, S. 274, das Wichtigste wiedergeben.
Mit der immer mehr zunehmenden Tiefe der Kohlen-
gruben erwies sich das alte mechanische Signalsystem,
bei dem ein mittels eines I »r.ditztiges gehobener Hammer
gegen ein Stück Kessclblcch schlägt, als unzuverlässig
und zum Theil Gefahr bringend. Die bereits 1874 be-
gonnenen und bis 1877 fortgesetzten Versuche Bngots
erstreckten sich zunächst auf die Leitungen im Fördcr-
schacht. Man benutzte zuerst isolirte Kabel, deren Isoli-
rung aber durch fallende Kohlcnstucke leicht beschädigt
wurde; sie waren bei ihrer Lage im Schacht schwer zu
beaufsichtigen und etwaige Fehler an denselben schwierig
aufzufinden; der an der Schutzhülle anhaftende Kohlen-
staub vermehrte ihr Gewicht, und endlich waren die An-
schafftingskosten zu hoch. Kisendrahtlitzen rosteten zu
leicht und besafsen zu hohen elektrischen Widerstand,
wahrend Kupferdrahtlitzen zu schwer, entsprechend starke,
einfache Kupferdrahte aber zu weich waren; galvanisier
eiserner, 2,»5 mm starker Telephondraht (No. 11. B. W. (',.)
halte zu grofsen Widerstand. Endlich wurde fUr Schacht-
leitungen galvanisirter eiserner Telegraphendraht von
6,-« mm (No. 4. B. W. G.) und fllr Forderstrecken eben
solcher Draht von 4.1- mm (No 8. B. W. G.) als ge-
eignet befunden. Die .Schachtleitungen wurden mit Hülfe
von an der Schachuimmcrung befestigten Isolatoren frei
in den Schacht bis zu 550 und 640 m Tiefe hinab-
geführt, in gewissen Abständen mit angeschraubten Holz-
hacken wrschen, die sich im Fall eines Drahtbruches
auf die IsolalorstUtzen aufsetzen und so das Herabfallen
des Leiters verhindern. Das untere Ende hing frei in
den Sumpf und war durch ein 9 kg schweres Gewicht
als Kompensator belastet.
In den mit MaschincnKraft betriebenen cingeleisigen
Forderstrecken wurde die Drahtleitung an einer Seite,
bei doppelgeleisigen Strecken an der Decke derselben,
mit Hülfe von Isolatoren aus braunem Steingut be-
festigt.
Für die Leitungen zwischen der Batterie und den
; Apparaten benutzte man l,*5 mm starken Kupferdraht
I (No. 16. B. W. G.) der mit Guttapercha Uberzogen (4,6mm
äufscrer Durchmesser), dann mit Band bewickelt und
getheert wurde. Im die Saure der aus 12 grofsen
| Leclanche - Elementen bestehenden Batterie gegen den
; Kohlenstaub zu schützen, wurde eine Schicht gewohn-
liches Maschinenöl auf dieselbe gegossen. Die Glas-
gefafsc derselben waren innen und aufsen (gegen Eftlores-
zenz) mit Paraffin gut eingerieben. In feuchten Schächten
erwies es sich vortheilhaft, die Schachtbatterie zu ver-
j doppeln und parallel zu schalten und mit niedriger Span-
1 nung zu arbeiten.
Das Signalsystem der Cannock- und Rugeley-Gruben
besteht aus einer Leitung für eine Glocke mit einfachen
j Schlügen, auf welcher Signale von dem Füllort gleich-
| zeitig zur Hängebank und der Maschine, dagegen von
der Hängebank nur nach dem Füllort gegeben werden
; können. Diese Leitung wird für den gewöhnlichen Forder-
dienst benutzt, wobei die Signale aus dem Schacht so-
wohl dem Auslaufer (Arbeiter an der Hängebank) als
auch dem Maschinenfülirer zugehen, während nur der
Ausläufer die Signale nach dem Füllort geben kann. —
Aufscnlem ist ein Zeigertelcgraph mit 12 Feldern, jedes
mit einer besonderen Meldung oder Weisung für aufser-
| gewöhnliche Vorkommnisse vorhanden, der das Schacht-
j tiefste sowohl mit der Hängebank und der Maschine
I als auch die Hängebank durch die Maschine mit dem
Schachttiefsten verbindet; zum Beiriebe werden die
| Batterien der Glockenlcitung benutzt. Die Geber sind
einfache Kontaktschliefser mit Vorrichtung, den Kontakt
. auf genügend lange Zeit zu sichern und mit einem Luft-
kolben versehen, der das Stehenbleiben des Apparates
mit geschlossenem Strom verhindert. Die ertheille Weisung
ist auch beim Geber sichtbar; der Empfänger kann
weder die Stellung seiner eigenen Scheibe, noch die der
Scheibe des Gebers verändern.
Bagot hat auch eine elektrische Verbindung zwischen
den Verschlufsklappen der SchachtmUndung und einem
Flügelsignal im Masc hinenräume hergestellt, derart, dafs,
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4t6
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschr if t.
OKTOBER iMj.
wenn erstere vom Ausläufer durch Wegziehen der Riegel
für den Niedergang der Förderschale geöffnet werden,
der SignalflUgel durch die Wirkung eines elektrischen
Stromes selbstthätig von »Halt« auf »Frei« gestellt wird.
In den Förderstrecken können die Signale von jeder
beliebigen Stelle gegeben werden, indem der beim
Förderwagen befindliche Arbeiter durch Verbindung der
Hin- und RUcklcitung den Stromkreis schliefst. — Der-
artige Strecken hat Bagot auch mit Wamungssignalen
versehen. Er theilt sie tu diesem Zweck in einzelne
Blockabscbnitte, an deren Enden ein Flügel durch den
Anker eines Elektromagnetes von »Bahn frei« auf
»Gefahr« gestellt wird, sobald mittels eines Morsc-Tastcrs
ein Strom durch die Leitung geschickt wird. Das Zurück-
stellen des Flligcls geschieht mechanisch mit Hülfe eines
Hebels. —
Von Wichtigkeit ist ferner die von Bagot eingeführte
Kontrolc der Wetterführung in der Grube. Ein in der
turUckfUhrcnden Hauptwctterstrcckc befindliches Flügel-
rad mit halbkugeligen Schaufeln ist durch eine elektrische
Leitung mit dem im Vcntilatorraum aufgestellten Re-
gistrirapparate derart verbunden, dafs die nach einer be-
stimmten Anzahl von Umdrehungen stattfindende Schließung
dieses Stromkreises in dem Apparate markirt wird, der
aber aufserdem alle 5 Minuten eine Marke auf einem
ablaufenden Papierstreifen verzeichnet, so dafs aus den
markirten Umdrehungen und Zeiten die Luftmenge er-
mittelt werden kann.
Durch Anbringung eines abgeänderten Telephons an
den Ventilgehäusen der Schachtpumpen hat Bagot dem
Maschinenwärter ein Mittel an die Hand gegeben, sich
von dem rcgelmäfsigen Spiele der Ventile jederzeit über-
zeugen zu können.
Auch mit der Frage der elektrischen Beleuchtung für
Kohlengruben hat sich der Vortragende eingehend be-
schäftigt; er findet dieselbe für die Arbeiten Uber Tage
sehr vorteilhaft , zieht dagegen für die Arbeiten vor
Ort die Sicherheitslampe vor, da sie handlicher ist und
das Vorhandensein schlechter Wetter anzeigt.
Das Torpedo -System von McEvoy.
(Nach Engineering, Bd. 35, No. 906.)
Die Anwendung der Elektrizität zur Zündung
unterseeisch gelegter, zur Vertheidigung einer
Hafeneinfahrt oder eines Küstenstriches gegen
die Angriffe feindlicher Schilfe bestimmten Tor-
pedos ist zuerst im Krimkriege auf Vorschlag
des Professors Jacob i seitens der Russen ver-
sucht worden; ebenso machten die Engländer
gegen Ende des Krieges Versuche, versenkte
Schiffe mit Hülfe elektrisch entzündeter Pulver-
ladungen zu sprengen; im Jahre 1859 hatte
v. Ebener zur Vertheidigung Venedigs ein
System unterseeischer Minen gelegt, die vom
Lande aus mittels Elektrizität entzündet werden
konnten. Im amerikanischen Bürgerkriege kam
zwar die Elektrizität für den gedachten Zweck
noch wenig zur Verwendung, doch waren von
beiden Parteien bis zum Ende des Krieges aus-
gedehnte Vorarbeiten in dieser Richtung gemacht,
die besonders von den Kapitänen Maury,
J. Holmes und Mc Evoy geleitet wurden.
Die Vortheile, welche die elektrische Zündung
des Torpedos bietet, bestehen vor Allem in der
vollständigen Sicherheit, mit welcher dieselben
gelegt werden können, dann können sie zu jeder
Zeit vom Ufer aus aktiv oder passiv gemacht
werden, so dafs sie für die eigenen Schiffe
keine Gefahren bieten, endlich können sie in
beliebiger Tiefe unter Wasser gelegt werden,
da sie nicht mit den vorüberfahrenden Schiffen
in Berührung zu kommen brauchen.
Man hat bisher zwei verschiedene Systeme
der elektrischen Zündung für Torpedos an-
gewendet; bei dem einfachsten derselben wird
der Stromkreis durch einen oder mehrere am
Ufer aufgestellte Beobachter geschlossen, sobald
das feindliche Schiff in den Bereich eines Tor-
pedos gekommen ist; bei dem zweiten System,
welches auch in Verbindung mit dem ersteren
angewendet werden kann, erfolgt die Zündung
selbstthätig, indem das vorüberfahrende Schiff
durch Berührung mit dem schwimmenden Tor-
pedo einen Stromkreis schliefst, der dann ent-
weder die Zündung des Torpedos unmittelbar
veranlafst oder dem am Ufer befindlichen Beob-
achter ein Signal giebt und diesen so in den
Stand setzt, die Explosion zu veranlassen oder
nicht.
Diesem letzteren Systeme gehört die von dem
schon genannten Kapitän Mc Evoy getroffene,
auf der Ausstellung im Westminster Aquarium
(vgl. S. 224) vorgeführte vervollkommnete Ein-
richtung an, die er mit der Bezeichnung > Ein-
drahtsystem« belegt und die auch bereits von
mehreren Regierungen angenommen worden ist.
Bei diesem Systeme der Hafen- oder Küsten-
vertheidigung ist nach Engincering, Bd. 35,
S. 433, eine ganze Gruppe versenkter Torpedos
durch eine einzige elektrische Leitung mit der
am Ufer befindlichen Beobachtungsstation, welche
die Zündung der Torpedos veranlassen soll, ver-
bunden. Mit Hülfe dieser Leitung kann sich
der Beamte der Station nicht allein jederzeit
von der Betriebsfähigkeit der Torpedos über-
zeugen, sondern es wird ihm im Falle der Be-
rührung durch ein Schiff genau derjenige Torpedo
angegeben, der berührt worden ist, so dafs er
im geeigneten Falle die Explosion sofort ver-
anlassen kann. Ferner kann jeder einzejne
Torpedo von den übrigen elektrisch isolirt und
auf seine betriebsfähige Beschaffenheit und
elektrische Verbindung mit der Station unter-
sucht werden, oder es kann seine Explosion
veranlafst werden, ohne dafs er mit dem zu zer-
störenden Schiffe in Berührung gekommen ist.
Das einfache, zur Ausführung dieser ver-
schiedenen Verrichtungen dienende Kabel geht
von der Signalstation am Ufer nach einem in
der Nähe der betreffenden Torpedogruppe ge-
legenen Punkte des Hafens oder der Einfahrt
und tritt hier in eine Verbindungsbüchse, von
der ebenso viele einzelne Drähte ausgehen, als
Torpedos in der Gruppe vorhanden sind, so
dafs jeder derselben durch einen Draht mit
dieser Büchse verbunden ist. Mit Hülfe in der
Büchse befindlicher elektrischer Apparate kann
von der Station aus entweder jede dieser Zweig-
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Elektxotechn. Zeitschrift.
ORTOBER iMj.
Das Torpedo -System von Mc Evov.
4i7
leitungen allein mit ihrem in die Büchse ein-
geführten Ende an die Hauptleitung angelegt,
oder es können sämmtliche Einzelleitungen
gleichzeitig mit der Hauptleitung verbunden
werden. Jeder dieser Zweigdrähte tritt mit
seinem zweiten Ende in einen Torpedo ein,
wo er nach einander durch eine Telephonrolle,
einen Platinzünder und dann izur Erde geht.
Ueber dem Telephon befindet sich hier statt
des gewöhnlichen Mundstückes eine Glocke oder
eine Büchse, in welcher lose Schrotkörner ent-
halten sind, die unter dem Einflüsse der Be-
wegung des Wassers ein beständiges Geräusch
verursachen, welches im Telephon der Ufer-
station gehört werden kann. Der Zünder be-
steht in einem Stück Platindraht, durch den
ein Strom von mäfsiger Stärke geschickt werden
kann, ohne dafs ein Glühendwerden zu be-
fürchten ist; dagegen kann er durch einen kräfti-
wegender metallener Kontaktarm seinen Dreh-
punkt hat; der Arm kann also nach einander
mit den verschiedenen Kontaktstücken in Be-
rührung gebracht werden. Der Strom der Haupt-
leitung geht zuerst durch die Spulen eines
Elektromagnetes und dann zu der Drehaxe
des Armes, von wo er also nach dem vom
Arme berührten Kontaktstücke gelangen kann.
Der Anker des Elektromagnetes wird nur durch
einen Strom von gewisser Stärke angezogen,
beim Aufhören oder bei Abnahme der Strom-
stärke wird er abgerissen. Diese Bewegung des
Ankers wird auf einen Sperrkegel Ubertragen,
dessen Sperrrad auf der Axe des Kontakt-
armes festsitzt. Wird nun eine Folge genügend
starker Ströme durch das Hauptkabel geschickt,
so wird der Kontaktarm schrittweise weiter ge-
dreht und nach einander mit den aufeinander-
folgenden Kontaktstücken in Berührung gebracht.
geren Strom zum Rothglühen gebracht werden.
Die Anordnung zur Erzeugung einer Explosion
durch Erschütterung besteht in einem in dem
Torpedögehäuse nur durch eine Feder an seinem
Platze festgehaltenen Gewichte, welches, sobald
das Gehäuse einen kräftigen Stöfs erleidet, aus
seiner Lage gebracht wird und durch seine Be-
wegung zwei Kontaktstücke in gegenseitige Be-
rührung bringt. In Folge dessen wird die Tele-
phonrolle ausgeschaltet und der Strom durch
einen Elektromagnet geleitet, welcher die Theile
so lange in ihrer neuen Stellung erhält, bis
entweder der die Explosion herbeiführende Strom
hindurchgegangen ist, oder bis der Strom um-
gekehrt wird, worauf dann der Kontakt durch
eine Feder unterbrochen wird.
Die beifolgende Abbildung zeigt den Apparat-
tisch in der Signalstation. Jeder der nach den
einzelnen Torpedos gehende Draht ist in der
Verbindungsbuchse an ein metallenes Kontakt-
stück angeschlossen. Diese Kontaktstücke sind
innerhalb der Büchse in einem Kreis angeordnet,
in dessen Mittelpunkt ein schrittweise zu be-
Auf dem Apparattische befindet sich der He-
bel A eines Stromgebers, welcher bei seiner
Drehung abwechselnd eine Batterie mit dem
Hauptkabel lange genug in Verbindung setzt,
um den Kontaktarm in der Verbindungsbuchse
von einem Kontaktstücke zum anderen zu be-
wegen, dann aber den Strom wieder unter-
bricht. Die Bewegung des Kontaktarmes in
der Verbindungsbüchse wird aber durch einen
Zeiger Uber einem Zifferblatte B des Apparat-
tisches genau mitgemacht, so dafs der Beamte
genau weifs, welcher Torpedo eben mit der
Station in Verbindung steht. Wird der Zeiger
über dem Zifferblatte B auf Null gestellt, so
steht der Kontaktarm der Verbindungsbüchse
auf einem Kontaktstücke, welches mit allen
Zweigleitungen verbunden ist. Es ist dies die
gewöhnliche Stellung des Apparates; der Strom
der Untersuchungsbatterie der Station geht dann
durch die Widerstände aller Torpedos zur Erde.
Wird nun irgend ein Torpedo durch ein vor-
Uberfahrendes Schiff angestofsen, so wird durch
das oben erwähnte Gewicht seine Widerstands-
53
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4i8
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
Elektrotechn. Zeitschk if t -
OKTOBER tWj.
rolle aus dem Stromkreis ausgeschaltet und
diese plötzliche Verminderung des Widerstandes
durch Vergröfserung des Ausschlages des Galvano-
meters C der Station angezeigt. Diese Bewegung
der Nadel vermittelt aber die Schlicfsung einer i
kleinen galvanischen Batterie durch eine Klin-
gel K, die nun ein Signal giebt. Der Beamte
der Station kann jetzt sofort den berührten
Torpedo explodircn lassen, indem er durch
Umlegen des Hebels des Feuertasters'I von i
nach 2 eine stärkere Batterie mit dem Kabel
verbindet, deren Strom sich dann selbst nach
dem Verhältnifs der elektrischen Widerstände
auf die Zünder vertheilt, und da derjenige,
welcher unmittelbar an Erde liegt, den geringsten
Widerstand bietet, so wird er allein genügenden
Strom erhalten, *um die Zündung zu veranlassen.
In den Fällen, wo eine Gefahr für befreundete
Schiffe nicht vorhanden ist, kann sogar die Mit-
wirkung eines Beamten am Apparattische ganz
entbehrt werden; die feuernde Batterie wird
dann mit Hülfe des rechts von der Glocke K
liegenden Stöpsels S in beständiger Verbindung
mit der Hauptleitung erhalten.
Die Explosion eines Torpedos läfst seinen
Leitungsdraht in unmittelbarer Verbindung mit
der Erde und macht nun die gleichzeitige
Untersuchung der Übrigen unmöglich. Um dies
zu vermeiden, wird die Verbindung des Drahtes
des explodirten Torpedos mit dem Kontakt-
stücke der Büchse durch Zuleitung eines starken
Stromes aufgehoben, welcher entweder ein be-
sonderes Verbindungsstück zwischen beiden
schmilzt oder die Trennung mit Hülfe eines
Etektromagnctes veranlafst. Der Beamte der
Station kann genau ermitteln, welcher Torpedo
explodirt ist, indem er die Kurbel A schritt-
weise im Kreise bewegt und bei jedem Schritte
den Ausschlag des Galvanometers beobachtet.
Für genauere Beobachtungen und Messungen
des elektrischen Zustandes des Kabels und der
Zünder ist noch eine Wheatstone'sche Brücke
vorhanden, mit einem Galvanometer D und
einem kleinen Widerstandskasten hinter dem-
selben.
Um den Beamten der Station von der statt-
gehabten Berührung eines Schiffes mit einem
Torpedo in Kenntnifs zu setzen, ist in jedem
Torpedo ein sehr sinnreicher Stromschliefser
angebracht, der sich in einer wasserdichten, in
die Basis des Torpedos eingeschraubten Büchse
befindet. Letztere enthält um den Zünder herum
eine kleine Menge trockener Schicfsbaumwolle,
welche die aus feuchter Schiefsbaumwolle be-
stehende Sprengladung umgiebt. Diese An-
ordnung ist gewählt, weil sich feuchte Schiefs-
baumwolle mit grofser Sicherheit gegen Ent-
zündung behandeln läfst; durch die gewöhn-
lichen Zünder von den üblichen Abmessungen
kommt sie gar nicht zur Explosion. Wenn sie
dagegen von einer kleinen Menge trockener
Schiefsbaumwolle umgeben ist, so pflanzt sich
die Entzündung auch auf die feuchte Baumwolle
fort und die Anwendung der feuchten bietet
daher gröfsere Sicherheit ohne jeden Verlust an
Leistungsfähigkeit.
Auf der Basis des Apparates erheben sich
zwei Säulen, welche einen elektromagnetischen
Kontaktmacher, ein in das Gehäuse eingeschlosse-
nes rollendes Gewicht, ein Telephon, und end-
lich an der Spitze einen Zünder tragen. Der
Strom tritt für gewöhnlich an der Basis ein,
geht durch einen isolirten Draht an der Seite
des Gewichtsgehäuses empor nach der einen
Seite des Telephonkastens, tritt, nachdem er die
Tclephonrollen passirt hat, auf der entgegen-
gesetzten Seite aus und geht durch den Zünder
nach dem Körper des Apparates, der die Stelle
der Erde vertritt. Unter diesen Bedingungen
kann der Ton der Glocke oder das von dem
rollenden Schrote verursachte Geräusch in dem
Telephon der Station gehört werden. Wird der
Torpedo aber durch ein Schiff angestofsen, so
wird das durch eine Feder an seinem Platz er-
haltene Gewicht frei und zieht beim Fallen eine
Stange aufwärts, auf der der Anker eines Elektro-
magnetes und ein Kontaktstück befestigt sind.
Hierdurch werden die Elektromagnetrollen in
den Stromkreis eingeschaltet, das Telephon aber
kurz geschaltet. Indem gleichzeitig der Elektro-
magnet seinen Anker anzieht, hält er das Kon-
taktstück in seiner neuen Lage fest, der Strom
geht dann unmittelbar durch den Zünder zur
Erde und die Explosion des Torpedos erfolgt,
falls die feuergebende Batterie eingeschaltet ist.
Soll dagegen das zur Berührung mit dem Tor-
pedo gekommene Schiff nicht zerstört werden,
so kehrt der Stationsbeamte mit Hülfe des He-
bels IV den Strom um, der Anker mit dem
Kontakstücke fällt ab und der Strom nimmt
seinen ursprünglichen Weg.
Bei fest auf dem Boden liegenden Torpedos
kann ein viel einfacherer Stromschliefser ver-
wendet werden, da ihre Entzündung nur in
Folge der Beobachtungen der Landstationen
veranlafst wird.
In der Signalstation ist das Telephon zwischen
den Klemmen T untergebracht und wird mittels
des Umschalters III in dessen Lage 2 aus-
geschaltet, in dessen Lage 1 aber eingeschaltet.
Der Umschalter II ist für die Signalbattcrie.
INTERNATIONALE ELEKTRISCHE
AUSSTELLUNG IN WIEN .883.
Die Ladungssäulen (Akkumulatoren).
Während auf der Münchener Ausstellung die
Ladungssäulen nur wenig vertreten waren, finden
wir in Wien eine ziemlich grofse Anzahl der-
selben. Wir sehen theils einzelne Elemente,
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Elbktrotkchn. ZErrscmt?rr.
OKTOBER tMj.
Die Ladungssäui.f.n (Akkumulatoren).
419
theils gröfsere Kollektionen derselben ausgestellt,
auch werden sie zu Beleuchtungszwecken und
zum Betriebe von Maschinen vielfach benutzt.
Leider haben viele Aussteller etwas lange ge-
wartet, bis sie ihre Ladungssäulcn in Gebrauch
nahmen; die Kabath'schen Akkumulatoren, die
zur Glühlichtbeleuchtung benutzt werden sollten,
waren z. B. am 20. September noch nicht fertig
formirt.
Plante"s Ausstellung zieht zuerst unseren Blick
auf sich. Hier bemerken wir ein historisches
Stück, nämlich eine 1868 angefertigte Ladungs-
stelle; ferner eine gröfsere Batterie von 320 klei-
nen Akkumulatoren, welche mittels eines ein-
fachen Umschalters auf Spannung und auf
Quantität geschaltet werden können. Die letz-
tere Schaltung wird zunächst hergestellt, um
die Ladung der gesammten Batterie durch einige
wenige Akkumulatoren leisten zu können. Die
Batterie wird dann auf Spannung umgeschaltet
und zur Ladung einer rheostatischen Maschine
von Plante- benutzt, welche kräftige, etwa 3 cm
lange Funken giebt. Die ganze Zusammen-
stellung von Apparaten gestattet also, eine grofse
Elektrizitätsmenge von geringer Spannung in
eine kleine Elcktrizitätsmenge von grofser Span-
nung überzuführen: ein zur Belehrung der Aus-
stellungsbesucher sehr geeigneter Versuch.
Elemente von bereits bekannter Konstruktion,
oder solche, welche sich nur ganz unwesentlich
von bekannten Akkumulatoren unterscheiden,
haben Bre"guet, Hauck, Kabath, The Inter-
national Electric Co., früher Anglo Austrian
Brush Electrica) Co., F. Ch restin in Peters-
burg, Weidmann in Zürich, Electrical Power
Storage Co. in London und Andere ausgestellt.
Die Akkumulatoren der Electrical Power Storage
Co. sind solche nach dem System Faure-Sellon-
Volckmar. Die im Kesselhause der Ausstellung,
wahrscheinlich auch von der International Elec-
tric Co. aufgestellten Elemente ähneln sehr den
früher von Tommasi konstruirten. Zwei vier-
eckige Rahmen, die aus 6 bis 7 cm breiten und
etwa 0,5 cm dicken Bleistreifen gebildet sind,
stehen in Holzkästen. Die beiden vertikalen
Seiten eines jeden Rahmens sind durch eine
Menge von oben nach unten dicht auf einander
folgenden Bleilamellen mit einander verbunden.
Es scheint, als ob zwischen diese Lamellen noch
Mennige gebracht werde.
Die Faure-Scllon - Vo I c k m a r-1 .adungssäulcn
kommen in der Ausstellung zur Anwendung: sie
liefern den Strom für die Glühlichter in einigen
Wohnräumen, welche man eingerichtet hat, um
die Wirkung der elektrischen Beleuchtung in
Wohnungen zu zeigen. Der Kaiserpavillon wird
z. B. von 48 Swan- Lampen erhellt, welche von
56 dieser je 50 kg wiegenden Faure -Sellon-
Volckmar - Elemente gespeist werden. Die
Abendausstellung ist 4 Stunden geöffnet, die
Beleuchtung mufs also etwas langer im Gange
sein. Da eine Swan -Lampe bei einem Wider-
stande von 31 Ohm einen Strom von etwa
1,3 Ampere nöthig hat, also 7,6 kgm in 1 Sekunde
verbraucht, so müfste jede der 56 Ladungs-
säulen etwa 1 10 000 kgm abgeben. Dies ist
bei dem Gewicht eines Elementes von 50 kg
nicht unmöglich. Nun sind aber die zum Laden
der Ladungssäulcn bestimmten Maschinen auch
des Abends während der Beleuchtung in Betrieb,
und es . läfst sich nicht mit Bestimmtheit er-
mitteln, wie viel die Maschinen zur Speisung
der Glühlampen in den verschiedenen Räumen
beitragen. Möglicherweise wirken die Ladungs-
säulen nur als Regulatoren. Jedenfalls ist diese
Art der Beleuchtung die ruhigste und ange-
nehmste in der Ausstellung, aber sie mag auch
recht theuer sein.
Aufserdem dienen noch 76 Faure - Sellon-
Volckmar-Elemente zum Betreiben eines Bootes
von 12 m Länge und 1,8 m Breite. 40 Personen
haben darin Platz. Die elektrodynamische Ma-
schine, welche die Schraube des Bootes dreht,
braucht einen Strom von 150 Volt und 25 Am-
pere. Jedes der 76 Elemente wiegt 27 kg.
Die in den Ladungssäulen aufgespeicherte Energie
soll ausreichen, um 6 oder gar 10 Stunden das
Boot zu bewegen. Diese Angabe scheint mir
zu hoch gegriffen. Jedenfalls ist das Boot eine
Stunde lang im Betrieb gewesen und, wenn die
Elemente sich unter günstigen Umständen be-
finden, dürfte man 3 bis 4 Stunden fahren
können. Aber diese Art, ein Boot zu bewegen,
scheint mir mehr interessant als billig zu sein.
Ein Vclocipedc, welches mit Faure-Sellon-
Volckmar-Akkumulatoren getrieben werden sollte,
habe ich nicht in Betrieb gesehen. — Eine
kleine elektrodynamische Maschine, welche zum
Treiben eines Modells einer Drahtseilbahn diente,
erhielt auch aus Faure- Sellon-Volckmar- Akku-
mulatoren ihren Strom.
Eine gröfsere Anzahl von Ladungssäulen hat
ferner Kornblüh in Wien ausgestellt. Er ver-
wendet zur Konstruktion der Elemente Draht-
netze, in welche mit einem Bindemittel vermengte
Mennige eingeprefst wird. Das Element besteht
aus 10 Platten von 6 mm Dicke und wiegt
30 kg. 40 dieser Elemente sind bei der Glüh-
lichtbcleuchtung einiger Interieurs als Regula-
toren in Verwendung. Einige andere werden
zum Betrieb einer Glasschleifmaschine, eines
Modells des v. Löhr'schen Chronographen zur
Ermittelung der Fahrgeschwindigkeit von Eiscn-
bahnzilgen u. dgl. m. benutzt.
Eine andere kleine Neuerung in der Kon-
struktion zeigen die von Jules Joas Barrier,
Ferdinand Tourvillc & Louis Godcau aus-
gestellten Ladungssäulcn (»Elektrodock* ge-
nannt). Sie bestehen aus 4 ineinander gesetzten
Bleizylindern von etwa 30 cm Höhe, deren
weitester einen Durchmesser von etwa 10 cm
hat. In diese Zylinder sind Nuthen eingedreht,
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42Ö
welche in einem Abstände von etwa i mm
neben einander umlaufen. Diese etwa i bis
2 mm breiten und etwas tieferen Nuthen wer-
den mit einem Gemisch von Bleiglätte mit Synip, ,
Glyccrin u. dgl. gefüllt.
Noch möge* der I.adungssäulen von de Calö
Erwähnung geschehen. Eine dieser Säulen,
welche ich etwas näher ansehen konnte, hatte
6 in Säckchen eingenähte Platten von etwa
i cm Dicke, welche durch Cigarrenbrettchen
von einander getrennt waren. Diese Platten
bestehen aus Bleischwamm, der auf metallurgi-
schem Wege, vielleicht durch Behandlung von
Lcgirungcn aus Pb und Zn mit verdünnter
SOv ff-, erzeugt wird. Auf diese Bleischwamm-
platten soll noch Mennige aufgetragen werden.
De Calö hat vor einiger Zeit den Versuch ge-
macht, mit Hülfe seiner I.adungssäulen einen
Eisenbahnzug von Wien Uber den Semmcring
nach Triest zu beleuchten, über dessen Ergeb-
nifs Herr Dr. S. Dolinar') berichtet hat. Auf
der Ausstellung benutzte Herr de Calo seine
Ladungssäulen zum Betrieb einer kleinen Glüh-
lichtbeleuchtung.
Fassen wir die verschiedenen, auf der Aus-
stellung vertretenen Konstruktionen von I.adungs-
säulen insgesamml ins Auge, so sehen wir, dafs
man jetzt die einzelnen Platten der Säulen fast
allgemein dicker als früher macht. Die neueren
Konstruktionen weisen alle Platten von i etn
oder gröfserer Dicke auf. Man sucht dadurch
den Elementen gröfsere Dauerhaftigkeit zu geben.
Während ein Element mit 0,5 cm dicken Platten
etwa 3 Monate brauchbar ist, sollen diejenigen
mit 1 cm dicken Platten je nach den Angaben
der Ingenieure 5, 18, ja 36 Monate halten.
Mögen auch die letzteren Angaben zu hoch
gegriffen sein, so scheint ein Element mit 1 cm
dicken Platten doch 5 bis 6 Monate brauchbar
zu bleiben.
Bei den Ladungssäulen Faure-Sellon-Volckmar
und denjenigen von Korn blüh wird das Blei
nicht in massiven Platten, sondern in der Form
eines Netzes angewendet. Bei den Akkumula-
toren Faure-Sellon-Volckmar wird dieses Netz
gegossen, Korn blüh gebraucht Bleidrahtnetze.
In die Oeffnungen der Netze wird Mennige,
mit einem Bindemittel vermischt, eingeprefst.
Ladungssäulen dieser Art können mehr Energie
aufspeichern, als solche von gleichem Gewichte
mit massiven Bleiplatten, auch hat es einige
Wahrscheinlichkeit für sich, dafs die Lokalaktion
der grofsen Dicke der gebildeten /'/' O, Schichten
wegen etwas geringer sein dürfte. Dies würde
für den Nutzeffekt etwas günstigere Verhältnisse
schaffen. Freilich möchten vielleicht massive
Bleiplatten den Elementen eine längere Brauch-
barkeit sichern. Im Ganzen scheinen mir aber
Faure'schc Elemente, deren Elektroden aus netz-
') Elektrotecliniichc Zeiuchrift, 1883. S. jjj.
Elektrotbckn. Zkjtschk rir .
OKTOBER »Ufr
förmigem Blei gebildet sind, den Vorzug vor
den übrigen Ladungssäulen zu verdienen.
Ueber die Brauchbarkeit der Elemente von
de Calö kann ich kein Urtheil abgeben, da
die genauere Betrachtung dieser Elemente mir
nicht gestattet wurde.
Neue Anwendungen der Ladungssäulen weist
die Ausstellung nicht auf. In dieser Hinsicht
können wir nur der Ansicht beipflichten, welche
schon vor der Ausstellung wiederholt ausge-
sprochen wurde: dafs die Ladungssäulen in ihrer
jetzigen Konstruktion nur zu Regulatoren und
zum Aufspeichern sonst verlorener Arbeit in
vielen Fällen geeignet sind; auch werden sie
zuweilen zum Treiben kleiner Arbeitsmaschinen
gute Dienste leisten können. — s.
Die Telegraphenapparate.
Die Wiener Ausstellung enthält an Telegraphen-
apparaten einen ziemlichen Reichthum. Diese
verhältnifsmäfsig kleinen und leichten Apparate
haben in der inneren Rotunde und den dieselbe
ringsum zunächst umschliefsendcn Halbgalerien,
sowie in dem Süd- und Ost-Transepte Aufstellung
gefunden und treten hier dem Beschauer vor-
wiegend in gröfseren Gruppen vereinigt ent-
gegen, welche von staatlichen Tclcgraphcn-
verwaltungcn , von Eisenbahnverwaltungen, von
Telegraphengesellschaften und von einzelnen
Fabrikanten ausgestellt sind, meist in geschmack-
voller und übersichtlicher Anordnung, zum
Theil unter eigens dazu errichteten Pavillons.
Bei weitem überwiegend sind unter den aus-
gestellten Apparaten diejenigen, - welche gegen-
wärtig in den verschiedenen ausstellenden Län-
dern im Gebrauche stehen und in der Absicht
ausgestellt erscheinen, um ein Bild von dem
derzeitigen Betriebe der Telegraphie zu geben;
doch finden wir auch eine grofse Anzahl der
Geschichte angehöriger Telegraphen ausgestellt
und eine kleine Reihe anderer, welche als
Verbesserungen bereits benutzter Apparate auf-
treten oder die Beseitigung von gewissen den
im Betriebe befindlichen Telegraphen noch an-
haftenden Mängeln erstreben und nach Ein-
führung in den Betrieb ringen. So wäre denn
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft neben
einander vertreten.
Geschichtliche Telegraphenapparate
sind namentlich ausgestellt worden von der
österreichischen, englischen, französischen, russi-
schen und italienischen Telegraphenverwaltung.
Sicher würden diese zum Theil sehr reichen
und werthvollcn historischen Sammlungen das
Interesse einer weit gröfseren Anzahl der Be-
sucher der elektrischen Ausstellung gefesselt und
den vielen die letztere besuchenden Telegraphen -
beamten mehr Nutzen geschafft haben, wenn
Internat. Elektr. Ausstellung n* Wien.
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El.KKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
^ OKTOBER 1IU3, _
Zetzsche, Die Telegraphenappara te.
421
die einzelnen ausgestellten Gegenstände Uberall
mit einer deutlichen und genauen Bezeichnung
und mit einer Mittheilung über die Entstehungs-
zeit versehen gewesen wären, bezw. bei den
wirklich im Betriebe gewesenen Gegenständen
mit 'einer Angabe über die Dauer der Verwen-
dung. Das Verlangen nach solchen Bezeich-
nungen und Zeitangaben mufs doch als selbst-
verständlich und natürlich erscheinen, aber
dennoch bleibt es auch hier in sehr vielen Fällen
ungestillt, obwohl man doch voraussetzen sollte,
dafs eine Verwaltung, welche einmal eine solche
historische Sammlung anlegt und ausstellt, es
sich auch angelegen lassen sein müsse, die ein-
zelnen Sammlungsgegenstände genau und richtig
zu katalogisiren und die nöthigen Zeitangaben
beizufügen. Erst dadurch erlangen ja solche
Sammlungen wirklichen Werth, und je später
man an eine solche Arbeit geht, desto mehr
Schwierigkeiten hat man bei derselben zu über-
winden.
Da aus deutschen Ländern in Wien histo-
rische Gegenstände aus dem Gebiete der Telc-
graphie nicht ausgestellt waren (vergl. 1881,
355). so machte sich manche empfindliche
Lücke in der Vorführung der Geschichte der
elektrischen Telcgraphie bemerklich; einige in
der Pariser Ausstellung vorhanden gewesene
Lücken dagegen sind heuer dadurch ausgefüllt
worden, dafs auch die österreichischeTelegraphen-
vcrwaltung ihre ziemlich reichhaltige Sammlung
von historischen Apparaten vorgeführt hat.
Diesmal bildeten die in der englischen Ab-
theilung vorgeführten Bruchstücke desRonalds-
schen Telegraphen (vergl. 1881, S. 355) den
•ältesten telegraphischen Gegenstand in der Aus-
stellung. Von englischen historischen Tele-
graphenapparaten , neben denen wieder die
hübsche Sammlung alter Isolatorenformen (vergl.
1882, S. 298, sowie Journal of the Society of
Telegraph Engineers, Bd. 10, No. 38, S. 39A
ausgestellt war, möchte ich besonders hervor-
heben zugleich mit Cooke & Wheatstones Vier-
und FünfnadeltclegTaphen (1881, S. 357) und
Cookcs Zudcckungssignalapparat von 1845
(vergl. 1881, S. 358) einen Doppelnadcltele-
graphen von Cooke & Wheatstone aus dem
Jahre 1842 und den ersten im Jahre 1846 im
englischen Parlament angewendeten Telegraphen,
d. h. einen ebensolchen Doppelnadeltelegraph,
der sich durch sein grofses und schön ge-
schnitztes Holzgchäuse auszeichnet ; ferner
Nolts Zeigertelegraph (mit der Jahreszahl 1844
bezeichnet, aber erst 1846 patentirt ; vergl.
Zetzsche, Handbuch der elektrischen Tele-
gTaphie, 1. Bd., S. 229); dann Bains Nadel-
telegraph (1880, S. 358), dem sich diesmal in
der österreichischen Verwaltung die in Oester-
reich eine Zeit lang sehr verbreitete Abände-
rung von Ekling u. A. zur Seite stellte und
besonderes Interesse nicht allein durch die vor-
geführten älteren Formen des Gebers (darunter
drei verschiedene Formen des sogen. Trompeten-
tasters; vergl. Handbuch, 1. Bd., S. 188) in
Anspruch nahm, sondern auch durch den dem
einen Empfänger beigegebenen Wecker und
durch den eigenthümlichen Doppelstiftschreiber
zum Niederschreiben der Nadelsignale zweier
Relais mit ßain'schcm Elcktromagnete (vergl.
Handbuch, 1. Bd., S. 186, Anm. 74). In der
österreichischen Abtheilung war auch der 1847
von Stöhrer für die TelegTaphendirektion in
Wien gelieferte Nadeltelegraph für Induktions-
ströme (vergl. Handbuch, 1. Bd., S. 191) aus-
gestellt , sowie ein Doppelstiflschreiber von
Stöhrer mit zugehörigem Relais, ferner jene
alte Form des Morse 'sehen Schreibapparates
(Handbuch, 1. Bd., S. 135), bei welcher der
Schrcibhcbel mit drei die Schrift in den-
selben Papierstreifen zugleich eindrückenden
Schreibspitzen versehen war. Weder ein äufser-
lich dem Kramer'schcn ähnlicher Zeigertele-
graph, noch Gintls chemische Telegraphen in
der älteren und jüngeren Form, noch ein dem
aufseren Ansehen nach leicht mit einem Stöhrer-
sehen Doppelstiftapparate zu verwechselnder
Translator, dessen zwei Morse- Schreibapparate
einen gemeinschaftlichen Papierstreifen beschrie-
ben, noch endlich ein für eine Wiener Eisenbahn-
station gebauter eigenartiger Zeigertelegraph
waren mit irgend einer Zeitangabe verschen.
Der letztere zeigt die für die systematische Ein-
theilung der Telegraphenapparate bemerkens-
werthe Eigentümlichkeit, dafs eine durch den
elektrischen Strom abzulenkende Magnetnadel
ihre Bewegungen auf ein Steigrad auf der Axe des
über einem mit verschiedenen Eisenbahndienst-
meldungen beschriebenen Zifferblatt umlaufenden
Zeigers Uberträgt.
Aus der englischen Abtheilung mögen noch
der einfache Nadeltelcgraph und der Doppel-
nadeltclcgraph von Hcnley & Foster erwähnt
werden, welche 1848 in England patentirt
worden sind und auf den Linien der für den
Betrieh dieses Telegraphen gebildeten British
and Irish Magnetic Telegraph Company Ver-
wendung gefunden haben. Dieselben besitzen
als Stromerzeuger einen bezw. zwei Magnet-
induktoren, worin sich je ein Induktionsspulen-
paar vor den Polen der Magnete mittels einer
Taste ein Stück drehen liefs; die im Empfänger
zwischen den Polschuhen eines Hufeisenelektro-
magnetes spielende Nadel blieb an dem einen
Polschuhe so lange haften, bis beim Loslassen
und Emporgehen der Taste der zweite entgegen-
gesetzte Induktionsstrom sie zurückführte (vergl.
Handbuch, i.Bd., S. 191). Es standen also
als Elementarzeichen für die Schriftbildung
lange und kurze Nadelablenkungen nach einer
und derselben Seite zur Verfügung; das auf der
Platte des Einnadeltelegraphen aufgeschriebene
Alphabet sieht wie ein Alphabet in Morseschrift
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422
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
El.F.Ki ROTEOfN. ZKrrSCHRIFT.
OKTOBER i«8j.
aus, weil die kurzen und langen Ablenkungen
durch Punkte und Striche dargestellt sind.
Die italienische Abtheilung zeigte unter an-
derem die 1866 entstandene Hipp 'sehe Ab-
änderung (Handbuch, 1. Bd., S. 402) des
Buchstabenschreibtelcgraphen von Bon elli (vergl.
1881, S. 495), dem die Aufgabe gestellt war,
aus römischen Typen gesetzte Telegramme
telegraphisch zu kopiren, und den Kopirtelegraph
von Cascllt (Handbuch, 1. Bd., S. 413). Auch
die französische Abtheilung enthielt eine Anzahl
von Kopirtelegraphen, und zwar neben den be-
kannten von Meyer, d'Arlincourt, Lenoir,
Caselli auch (leider ohne Zeitangabe) einen
bisher weniger gekannten mit der Hezeichnung
»Appareil ecrivant de Claude Jordery (Pante'le'-
graphe electrique)«. Derselbe gehört zu den-
jenigen Kopirtelegraphen, welche die Schrift in
einem zusammenhängenden Zug entstehen lassen
(vergl. Handbuch, 1. Bd., S. 417), indem sie
einen Schreibstift — ähnlich wie beim Storch-
schnabel oder PantogTaphen — in zwei ver-
schiedenen Richtungen Uber dem Papier ver-
schieben, und zwar thut dieser es lediglich tiber
einem schmalen Papierstreifen mittels zweier
rechtwinklig gegen einander liegender Elcktro-
magnete, deren Ankerhebel den Schreibstift in
zwei zu einander normalen Richtungen mehr
oder weniger verschieben, anscheinend, je nac h-
dem die Elektromagnete zufolge der Einschal-
tung von gröfseren oder kleineren Widerständen
im Geber von stärkeren oder schwächeren
Strömen durchlaufen werden, also ähnlich wie
in- Cowpers Kopirtelegraph (vergl. Dinglers
Polytechnisches Journal, Bd. 232, S. 413; desgl.
Elektrotechnische Zeitschrift, 1 88 1 , S. 113).
Aus der Klasse der Blitzableiter ftir Tele-
graphen sei aufser Varleys Vacuum-Blitzableiter
erwähnt ein » Telephon -Protectorc von Dr. R.
Wreden (russische Abtheilung); derselbe ist
eine Wiedercrfindung1) des 1846 von J. D. Reid
in Philadelphia angegebenen Blitzableiters, (vergl.
Handbuch, 1. Bd., S. 510), mit dem einzigen
Unterschiede, dafs Wreden einen federnden
Kontakt angewendet hat.
Als zur automatischen Telegraphie gehörig
sind aus der französischen Abtheilung zu nennen
der Zweitastenlocher und Geber von Digney
(1859), sowie von Chau vassaignes & Lam-
brigot der »Composteur«, der Geber und der
elektrochemische Empfänger (vergl. Handbuch,
1. Bd., S. 526 und 478); die englische Ab-
theilung dagegen zeigte Bains Drettastenlocher
und dessen von der Electric Telegraph Company
benutzten chemischen Telegraphen aus dem
Jahre 1850 (vergl. Handbuch, 1. Bd., S. 475).
'1 Auch J. Rymer -Jones, ein japanesiveher Tetegrapl
bcamter. hat einen verwandten Hlit/ahleiter angrgcHcn. well
juf S. 4«ij de» 6. Bd. da Telegraphie Journal beschrieben
hen-
cher
1*7«
abgebildet worden i»t.
Die Geschichte der mehrfachen Telegraphie
endlich ist in der Wiener Ausstellung höchst
unvollständig vertreten. Indessen war in der
englischen Abtheilung jetzt der Telegraphen-
apparat ausgestellt, mit welchem 1856 — wie
mir Herr W. H. Preecc freundlichst mittheilte
— die zuerst im Telegraphie Journal 1873,
Bd. 1, S. 277 erwähnten, von Erfolg nicht ge-
krönten Gegensprechversuche zwischen South-
ampton und Cowes angestellt worden sind; die
Schaltung ist die als »the leakage principle«
bezeichnete, in Eig. 320 auf S. 560 des 1. Bds.
meines Handbuches abgebildete; der Apparat
enthält auf gemeinschaftlicher Axe zwei Magnet-
nadeln, die eine zwischen zwei gegen einander
verstellbaren Multiplikatorspulen, die zweite zwi-
schen zwei gleichen, aber festen Spulen. ') In der
englischen Abtheilung waren noch die in Eng-
land gegenwärtig benutzten Gegensprecher für
einfache Ströme (vergl. 1880, S. 238) und für
Wechselströme (vergl. 1880, S. 239), sowie die
Fig. 1.
Doppelgegensprecher (vergl 1880, S. 240;
1881, S. 232) ausgestellt. Die französische
Verwaltung hatte ihren Morse • Gegensprecher
mit Differenzialschaltung sowie die Schaltung
(Verbindung der Differenzialschaltung mit der
Brückenschaltung nach Ailhaud) eines Thom-
son'schen Galvanometers zum Gegensprechen
auf den Kabeln zwischen Frankreich und Algier
vorgeführt, desgleichen ein Gegensprechrelais
und ein Doppelsprechrelais von Sieur mit je
zwei polarisirten Ankern. Der in der belgi-
schen Ausstellung befindliche Gegensprecher
von Brasseur & de Sussex, welcher in No. 13,
S. 195 der Internationalen Zeitschrift für die
Elektrische Ausstellung in Wien beschrieben
worden ist, besitzt Differenzialschaltung auf zwei
einander die Polenden zukehrenden Hufeisen-
magneten mit gemeinschaftlichem Anker; je-
doch sind mit dem I.inienzweige blos die
rechten und mit dem lokalen Zweige blos
die linken Schenkel der beiden Hufeisen be-
wickelt. In der österreichischen Abtheilung end-
lich hatte Teu fei hart seinen Hughes-Gegen-
') V«l. auch die englische Patenuchriit (pro»i»ional
No. vom Jahr 1855.
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Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER iMj.
Zetzsche, Die Telegraphenapparate.
4*3
Sprecher (vgl. 1882, S. 280) ausgestellt, mit
welchem eben Versuche zwischen Wien und Buda-
pest durchgeführt wurden, und O. Schaeffler
zwei Gegensprecher für Arbeits- und für Ruhe-
strom mit gewöhnlichem Taster und je zwei
Relais; jedes Paar Relais ist auf einer gemein-
schaftlichen Grundplatte montirt und steht ein-
ander ganz nahe, da sie ziemlich klein sind.
Der Gegensprecher für Arbeitsstrom stimmt in
der Schaltung mit dem auf S. ni des Jahr-
gangs 1880 abgebildeten Siemcns'schcn Gegen-
sprecher von 1854 überein und ähnelt also
in gewissem Sinne auch dem Fuchs'schen (vgl.
1 88 1 , S. 1 9). Der Gegensprecher für Ruhe-
strom, Fig. 1 , besitzt für die beiden Relais Jf,
und Jl, dieselbe Schaltung, welche Rae &
Healy in Vorschlag gebracht haben (vergl.
18S0, S. 120), dagegen ist die Einschaltung
der Schreibapparate eine andere, als Rae &
Healy verwendeten. Die Lokalbatterie b wird
von jedem der beiden Relaishebel A( und ht
allein in gewöhnlicher, einfacher Weise beim Ab-
fallen geschlossen und bringt den Schreibapparat
seille nach Bordeaux und Lyon, ferner wird er
theils als einfacher Apparat, theils im Gegen-
sprechen mit Differenzialschaltung verwendet
zwischen Marseille einerseits und Bordeaux und
Lyon andererseits, sowie zwischen Paris einer-
seits und Lyon, Hävre, Lille und Dijon anderer-
seits. Die in Wien ausgestellten Apparate unter-
scheiden sich von den älteren in dem Kom-
binateur, dem Distributeur, in dem Relais und
in der Betriebskraft.
Was zunächst die polarisirten Relais (S. 75)
betrifft, so besitzen dieselben jetzt einen Eisen-
anker, welcher mit seiner Axe auf zwei Stifte
auf den Polen eines Hufeisenmagnetes aufge-
steckt wird. Die Axe besteht aus zwei durch
ein MessingstUck getrennten, runden Eisenstäb-
chen von verschiedener Länge; das längere
reicht so weit über die Mitte hinaus, dafs der
Anker ganz an ihm sitzt, also die Polarität jenes
Hufeiscnpoles erhält, worauf das Ende des
längeren Stäbchens eben ruht. Man kann da-
her die Polarität des Ankers in einfachster und
bequemster Weise sofort umkehren, indem man
Fig. 2.
1:*:
zum Schreiben. Im Relais A", ist die Abreifs-
feder schwach, im Relais A% stark gespannt;
durch das letztere Relais hindurch wird die
Linienbatterie B beim Niederdrücken des
Tasterhebels T kurz geschlossen, und dies unter-
scheidet diese Gegensprechschaltung wesentlich
von der auf S. 123 des Jahrgangs 1882 be-
sprochenen.
Unter kurzer Erwähnung des in der öster-
reichischen Abtheilung ausgestellten Illimit-Tele-
graphen von Bauer (vergl. Dinglers Polytechni-
sches Journal, Bd. 213, S. 17) und des 1874
patentirten G r an feld' sehen Hughes -Perfektors
(vergl. 1880, S. 261 ff.), sowie des auch jetzt
noch (vergl. 1881, S.501) im »Zustande des Ent
wurfs * befindlichen Will iot 'sehen Telegraphen
und des Schaeffler'schen mehrfachen Typen-
druckers (vergl. 1880, S. 213) wenden wir uns
den wiederum in weiterer Entwickelung uns
entgegentretenden mehrfachen Telegraphen von
Meyer und von Baudot zu.
Baudots mehrfacher Typendrucker wird in
Frankreich zur Zeit auf einer Anzahl von Tele-
graphenlinien benutzt; er arbeitet als sechsfacher
Telegraph zwischen Paris und Marseille und als
vierfacher auf den Linien von Paris nach Bor-
deaux, Lyon, HävTe und Lille, sowie von Mar-
ihn mit seiner Axe auf den Polen des Hufeisens
umlegt.
Die wesentlichste Umänderung hat der Korn-
binatcur erfahren; durch eine gewisse Um-
kehrung der früheren Anordnung (S. 76) ist eine
grofsc Vereinfachung erreicht worden. Jetzt
läuft nämlich die Kombinateurscheibe um und
wird dabei auf ihrer Mantelfläche von den Find-
enden von fünf über ihr als zweiarmige Hebel
gelagerten Reibern (Jrottfurs) berührt; diese
Reiher sind aber nicht entlang der Scheibcn-
axe hinter einander angeordnet, so dafs für sie,
ähnlich wie in Fig. 6 auf S. 76, fünf Paare von
-> Wegen« auf der Mantelfläche der Scheibe nöthig
sein würden, sondern sie stehen in Richtung
des Scheibenumfanges neben einander, so dafs
ein einziges Paar von »Wegen*, nämlich ein
»Arbeitsweg«, und ein »Ruheweg« , für sämmt-
liche fünf Reiber ausreicht. Die Mantelfläche
dieser Scheibe ist in Fig. 2 abgewickelt darge-
stellt; aa ist der Arbeitsweg, r r der Ruheweg;
die Fnfsenden der Reiber sind durch 1, 2, 3, 4, 5
angedeutet, und es sind den einzelnen Feldern
gegenüber die Buchstaben bezw. Ziffern beige-
setzt, welche gedruckt werden können, wenn
beim Umlaufen der Kombinateurscheibe das
betreffende Feld unter dem ersten Reiber 1 an-
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424
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
otechm. Zeit sc hü i rt .
OKI OBER 1S83-
gekommen ist. Durch die schiefe Ebene v *
werden die Fufscnden der Reiber in den Ruhe-
weg r r gewiesen. Jeder Reiber bleibt während
des nächsten Umlaufs der Kombinatcurscheibe
in diesem Ruhewege, wenn der Ankerhebel des
zu ihm gehörigen Relais durch den für dieses
Relais bestimmten I.inienstrom nicht umgelegt,
der I.okalstrom also nicht durch den zu diesem
Reiber gehörigen Elektromagnet gesandt wurde.
War dagegen der Relaisankerlicbel durch einen
Linienstrom umgelegt und dadurch der Lokal-
strom durch den betreffenden Elektromagnet
geschlossen, so führt letzterer das Kufsende
seine« Reibers auf den Arbeitsweg. Kommt
unter das Fufsende eines Reibers in der von
ihm eben eingenommene Stellung eine Ver-
tiefung des unter ihm hingehenden Weges zu
stehen, so kann es sich in dieselbe einsenken,
sofern der obere Arm des Hebels, welcher in
ein kleines Klötzchen oder Tischchen endet,
die Bewegung mitmachen kann. Die fünf
Tischchen stehen nun aber so neben einander,
dafs der Reihe nach eins immer dem anderen
den Weg verlegt, wenn sich der Fufs des
letzteren in eine Wegvertiefung einsenken will.
Während demnach das Tischchen des Reibers 1
unabhängig von den anderen ist, kann sich das
Tischchen des Reibers 2 nur bewegen, wenn
sich auch das des Reibers 1 mit bewegen kann,
und so fort das des Reibers 5 nur, wenn auch
die sämmtlichen vier anderen Reiber sich mit
bewegen können. Ein links von dem Reiber 5
noch stehendes sechstes Tischchen, das bei
seiner Bewegung die Druckvorrichtung in der
bereits auf S. 78 beschriebenen Weise auszulösen
hat, kann sich daher nur bewegen und diese
seine Aufgabe vollziehen, wenn alle fünf Reiber
gleichzeitig mit den Füfsen Uber einer Ver-
tiefung desjenigen Weges stehen, über welchem
sie sich eben befinden.
Der Distributer trägt die nöthigen sieben
Kontakt bürsten jetzt an zwei auf derselben Axe
sitzenden Armen, welche einander in demselben
Durchmesser einander gegenüberstehen ; der
eine Arm trägt fünf, der andere zwei Bürsten.
Die Triebkraft für den Distributeur und die
Telegraphen selbst ward früher rein mechanisch
durch ein Gewicht beschafft, oder mittels einer
kleinen Turbine einer Wasserleitung entnommen;
jetzt wird ein kleiner Elektromotor (mit Bobine
Sir mens) benutzt. Dabei ist der Telegraph
nicht fest mit dem Elektromotor verbunden,
sondern er läfst sich leicht von ihm abheben;
beim Wiederaufsetzen erfolgt die Einschaltung
selbstthatig.
Auch Meyers mehrfacher Telegraph ist seit
der Pariser Ausstellung noch weiter ausgebildet
worden; Meyer verfolgt dabei (schon seit
1881) namentlich denselben Gedanken und
zum Theil auch mit den nämlichen Mitteln,
welchen Granfcld mit seinem Hughes -Perfektor
durchzuführen strebte, nämlich die Lostrennung
der eigentlichen Telegraphenapparate von dem
dieselben in regelmäfsigem Wechsel mit der
Telegraphenleitung verbindenden Vertheiler.
Durch diese Lostrennung werden aber die
Telegraphenapparate nicht nur von dem Ver-
theiler, sondern auch unter einander selbst un-
abhängig, und so kann die Lostrennung, abge-
sehen von einer Verminderung der Herstellungs-
kosten, folgende Vortheile bieten:
1. In den beiden zusammenarbeitenden Ver-
theilern der zwei Aemter ist der nöthige Syn-
chronismus weit leichter zu erhalten, weil den
Vertheilern alle jene Arbeitsleistungen abge-
nommen sind, welche nur zeitweise zu verrichten
sind, und deren Gröfse überdies bei den ver-
schiedenen zu telegraplürcnden Buchstaben nicht
stets die nämliche ist.
2. Die zwei als ein Paar mit einander arbei-
tenden Tclegraphenapparate müssen zwar auch
noch synchron laufen, allein nicht in aller
Strenge und stets nur für die Dauer eines ein-
zigen Umlaufes; nach jedem Umlaufe werden
sie angehalten, um später gleichzeitig wieder
losgelxssen zu werden.
3. Der mechanische Zusammenhang zwischen
dem Vertheiler und den eigentlichen Tele-
graphen fällt fort und damit zugleich die grofsen
und schweren Apparatgestelle; zu Folge dessen
brauchen weiter die in jedem einzelnen Falle
zu einer Gruppe vereinigten (2 bis 8) Apparate
nicht mehr auf einem und demselben Tische,
ja nicht einmal in demselben Zimmer, in dem-
selben Hause (oder selbst derselben Stadt) auf-
gestellt zu werden.
4. Es läfst sich der Vertheiler leicht so ein-
richten, dafs er nach Belieben und Bedarf für
einen ein-, zwei-, drei- bis achtfachen Tele-
graphen gebraucht, dafs also mit ihm eine
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El F.KTROTECHN. ZErrSCHKIFT.
OKTOBER 1U3.
Zetzschs, Die Telegraphenapparate.
425
Gruppe verbunden werden kann, welche aus
einem, zwei, drei bis acht Telegraphen besteht.
5. Der eigentliche Telegraph bleibt dabei
(bis auf Auswechselung eines einzigen Räder-
paares) genau von derselben Einrichtung, mag
er in einem zwei-, drei- u. s. w. bis achtfachen
Telegraphen verwendet werden.
6. Es ist daher auch nicht nöthig, dafs stets
alle Apparate, welche zu einer Gruppe ver-
einigt werden können, arbeiten, sondern es
können beliebig viele von ihnen unbenutzt
bleiben. Es ist ferner auch nicht nöthig, dafs,
wenn nur eine bestimmte Anzahl der Apparate
einer Gruppe arbeiten soll, dies stets die näm-
lichen Apparate sind.')
der Entladung der Leitung bestimmten Unter-
abtheilungen.
Im Hauptvertheiler, Fig. 3, ist zunächst (bei <•)
T'T der Vertheilerschcibe für die Korrektion
aufgespart , welche sich in genau derselben
Weise vollzieht , wie in den gewöhnlichen
Meyer'schen Telegraphen (vgl. Fig. 4). Die
dann noch bleibenden 1 * der Vertheilerscheibe
wären z. B. bei einem sechsfachen Telegraphen
in sechs gleiche Theile zu theilen und an den
Theilpunkten je eine Kontaktplatte einzulegen,
damit der Uber dieselbe hinweggehende Kon-
taktarm des Vertheilers den Stromkreis einer
Lokalbatterie schliefsen und dabei die Auslösung
der sechs Empfänger bewirken könne ; bei
jedem Umlaufe würde der Arm also sechs
Fig. 4-
In den Meyer'schen mehrfachen Telegraphen
ist eine doppelte Zeittheilung nöthig und in den
neueren Apparaten wird dieselbe durch zwei
verschiedene und räumlich getrennte Apparat-
theile bewirkt Der mit dem in genau syn-
chronen Gange zu erhaltenden Triebwerke ver-
bundene Hauptvertheiler (diviseur) weist die
Telegraphenleitung in regelmäfsiger Folge ab-
wechselnd und auf unter sich gleiche Zeit-
räume den einzelnen Telegraphenapparaten zu
und vermittelt elektrisch die Korrektion des
Synchronismus; jeder der mit dem Laufwerk
eines einzelnen Empfängers verbundenen Neben-
vertheiler (distributeurs) dagegen theilt die diesem
Empfänger bezw. seiner Klaviatur zugewiesenen
Zeiträume in die zur Erzeugung der Schrift und
') Um diei zu ermöglichen, mufvte allerding« der in Fig. $ ab-
gebildete Umschalter nr>ch eine kleine Abänderung erfahren; e»
durften die unteren Schienen desselben nicht unmittelbar mit den
acht Empfängern verbunden werden, sondern es muTstc durch
Hinrufugung weiterer, ihnen gegenüberzustellender Schienen die
Möglichkeit beschafft werden, »ie nach ilclieben mit verschiedenen
Empfängern >n verbinden.
Ströme entsenden, und zwar der Reihe nach
je einen durch den Auslöseelektromagnet der
sechs dem Hauptvertheiler beigestellten Tele-
graphenapparate; jederzeit ist also nur einer der
sechs Telcgraphcnapparate zufolge der Aus-
lösung in Gang und zum Telegraphiren (Geben
oder Nehmen) bereit.
Damit nun aber derselbe Hauptvertheiler
nicht blos für sechs, sondern allgemein für zwei
bis acht ihm beizugesellende Telegraphen be-
nutzt werden könne, werden nicht blos an den
Theilpunkten für die Theilung in sechs, sondern,
wie dies in Fig. 3 zu sehen ist, auch an den
Theilpunkten Air die Theilung in zwei bis acht
Theile Platten eingelegt und ein Stöpsel-
umschalrer, Fig. 5, beigegeben, mittels dessen
die in jedem einzelnen Falle zu verwendenden
zwei bis acht Kontaktplatten mit den eben zu
benutzenden zwei bis acht Telegraphen ver-
bunden werden können. Von dem Umschalter
ist nur ein einziger Draht nach jedem Empfangs-
426
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
El.EKTROTECHN. ZiCITSOHRIFT.
ftKTOKKR 1883.
apparate geführt. Dabei wird die Platte 1 filr
alle Thcilungen benutzt; die Theilplatten für
die Theilung in 2 und 4 Theile fallen mit
solchen filr die Theilung in 8 Theile zusam-
men, die filr die Theilung in 3 Theile mit
solchen für die Theilung in 6 Theile; die Thei-
lung in 7 Theile ist in Fig. 3 nicht angedeutet.
schriebenen) Platten des Hauptvertheilers zu
verbinden, und deshalb stehen ihrer Schiene
im Umschalter die danach nöthige Anzahl oberer
Schienen gegenüber, von denen aber immer
höchstens eine durch einen Stöpsel mit der
unteren zu verbinden ist. Bei dem vorhin ge-
wählten Beispiele der Benutzung als sechsfacher
Das Laufwerk des Hauptvertheilers, Fig. 4,
besitzt als Regulator ein konisches Pendel; das
Triebgewicht wiegt etwa 50 kg und ist alle
Stunden einmal aufzuziehen.
Telegraph wären Stöpsel bei den fünf in Fig. 5
mit der Ziffer 6 markirten oberen Schienen
einzustecken.
Einer der Empfänger ist in Fig. 6 abgebildet,
Fig. 6.
Der schon erwähnte Stöpselumschalter ist in
Fig. 5 abgebildet. Von der schmalen Schiene
links, von der zugleich zur Aufbewahrung der
eben nicht benutzten Stöpsel dienenden und
deshalb breiteren Schiene rechts und von den
Fig. 8.
Fig- 7-
aus welcher ersichtlich ist, dafs im wesentlichen
die bisherige Anordnung des Elektromagnetcs,
der Schreibwalze und der Uber derselben liegen-
den Farbwalzc beibehalten ist. Die Schreib-
schnecke bildet jedoch auf der Schreibwalze
Flfr 9-
sechs zwischen diesen liegenden, verschieden
langen unteren Schienen läuft, wie dies in Fig. 5
bei zweien angedeutet ist, je ein Draht nach je
einem der acht Empfänger; der erste und achte
Empfänger sind beständig mit der nämlichen
Platte des Hauptvertheilers verbunden; der
zweite bis siebente Empfänger sind dagegen
je nach der (wechselnden) Zahl der im einzelnen
Falle gleichzeitig benutzten Empfänger mit ver-
schiedenen (in Fig. 3 mit eben dieser Zahl be-
einen vollen Umgang von 30 mm Ganghöhe;
sie schreibt bei jedem Umlaufe 1 Buchstaben.
Auf die Axe der Schreibwalze ist der Kontakt-
arm des zugehörigen Nebenvertheilers aufgesteckt.
Der Nebenvertheilcr hat für die vier Punkte
bezw. Striche der verschiedenen telegraphischen
Zeichen in seiner Scheibe nur elf schmälere
Kontaktplatten, zwischen der ersten und letzten
aber eine breite Erdplatte mit einem isolirenden
Ruhepunkte für den Kontaktarm in seiner Ruhe-
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Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER tSBj.
Aron, Telephonie.
427
Stellung. Wenn daher auch die Axen sämmt-
licher Nebcnvcrtheilcr beständig mit der Leitung
verbunden bleiben, so kann doch stets nur der
eben ausgelöste Kmpfänger aus der Leitung
Telegraphirströmc aufnehmen oder derselben
solche zuführen. Jeder Empfangsapparat hat
sein eigenes Triebwerk, dessen Triebfeder mit
dem Fufse aufgezogen wird; jeder Empfänger
liesit/t auch seinen eigenen Zentrifugalregulator,
welcher in einer runden Büchse auf dem Trieb-
werkskasten untergebracht ist. Die Summe der
Umlaufszeiten sämmtlicher gleichzeitig benutzten
Schreibapparate mufs derjenigen Zeit gleichen,
während welcher der Arm des Hauptvertheilers
den nicht für die Korrektion nöthigen Bogen
der Vcrtheilerschcibe überstreicht. Die Umlaufs-
zeiten der Schreibwalzen müssen daher innerhalb
des Verhältnisses 1 : 4 wechseln, wenn acht
bis zwei Apparate mit dem Vertheiler verbunden
werden. Dies wird dadurch ermöglicht, dafs
die Bewegung auf die Schreibwalze von der
nächsten Triebwerkaxe nicht immer durch das-
selbe Räderpaar übertragen wird, dafs vielmehr
in den einzelnen Fällen auf die Axe der Schreib-
walze und die nächste Triebwerkaxe verschie-
dene Räderpaare aufgesteckt werden , deren
I Kirchmesser nach dem jedesmal nöthigen Ueber-
setzungsverhältnisse berechnet sind. Während
z. B. das Räderpaar in Fig. 7 dem Uebersctzungs-
verhältnisse 1 : 1 zugehört, entspricht das Paar
in Fig. 8 dem Uebersetzungsverhältnisse 2:1,
das Paar in Fig. 9 aber übersetzt die Um-
drehungszahlen im Verhältnisse 1:2.
Die Papierbewegung erfolgt nicht ruckweise,
sondern stetig durch Vermittelung einer kleinen
Walze, die vom Triebwerk aus in Umdrehung
versetzt wird.
Da die Auslösung der Schreibapparate mit
einem gewissen Geräusch erfolgt, so sind die
sonst an den Klaviaturen angebrachten Takt-
schläger nicht mehr erforderlich.
(Schluf* folgt.)
Telephonie.
Obwohl die Anzahl der ausgestellten tele-
phonischen Apparate') eine sehr grofse und der
äufseren Form nach auch mannigfaltige war, so
befand sich doch nur wenig wirklich Neues
darunter. In dieser Hinsicht zeichnete sich
vortheilhaft die Ausstellung von Braville&Co.
in Paris aus; aufser dem schon mehrfach be-
schriebenen Telephon vpn d'Arsonval mit
einem Hufeisenmagnet und den beiden zen-
trischen Polschuhen, wovon der eine den inneren
Kern der Rolle, der andere die ringförmige
Umschliefsung derselben bildet, war besonders
bemerkenswert!! das Telephon von Golubicky
mit vier conjugirten Polen; es wirken darin die
vier Pole zweier senkrecht gegen einander ge-
stellter Hufeisenmagnete, welche Polschuhe und
Rollen tragen; die Absicht des Erfinders ging
dahin, die Pole an vier Stellen anzubringen, wo
die Platte Knotenpunkte zu bilden geneigt ist,
um so die Bevorzugung gewisser Töne, aufweiche
die Platte besonders leicht anspricht, und wodurch
die Klangfarbe der Töne nachtheilig verändert
wird, zu vermeiden, da ja gerade die sonst ruhen-
den Knotenpunkte bei dieser Einrichtung zu Er-
regungsmittelpunkten gewählt sind, also keine
Ruhepunkte bilden können. Es ist schwer, ein
Urtheil darüber zu gewinnen, ob dieser Zweck
Fig. i.
I) Ueher die in der Aufstellung vorhandenen Suimm-rufer,
mittel» welcher au» einer Aniahl von in dicaclhc Leitung eingc-
»chattetet Theilnehmer nach Belieben Wo« ein einziger gerufen
werden kann, i»t *ur Zeit eine BerichtetHaltuiiy noch nicht möglich.
dadurch wirklich erreicht ist, doch ist es bc-
merkenswerth, dafs diese Telephone gut sprechen,
obwohl die Pole verhältnifsmäfsig weit vom
Zentrum entfernt sind, woraus vielleicht ge-
schlossen werden kann, dafs die Wahl dieser
bevorzugten Punkte nicht ganz ohne Bedeu-
tung ist.
Aufscrdem verdient das Mikrophon von
Ochorowicz noch Beachtung; zwischen den
Polen eines Magnetes und einer den Schall auf-
nehmenden Eisenmembran, die gegen einander
isolirt sind , sind Eisenfeilspähne suspendirt,
welche also durch die Kohäsion der Theile in
Folge der Magnetisirung gewissermafsen ein
leitendes metallisches Band von leichter Ver-
änderlichkeit bilden, das, indem es die Schwin-
gung der Platte mitmacht, sich dehnt und zu-
sammenzieht und dadurch seine Leitungsfähigkeit
verändert; gehen zu dem Magnet einerseits und
zur Platte andererseits Drähte von den Polen
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428
Kleine Mittheiujngen.
einer Batterie, so entstehen in diesem Kreise
Stromschwankungen, die, ähnlich wie bei jedem
anderen Mikrophone, fortgeleitet werden können.
Der Berichterstatter, der vor vielen Jahren, als
das Telephon bekannt wurde, ähnliche Ver-
suche mit ferrum hydrogenio reduetum und
ferrum limatum angestellt hat, fand, dafs bei
starken Strömen das Telephon allerdings laut
spricht, dafs aber das fein vertheilte Eisen da-
l)ei verbrennt; Ochorowicz soll diese Schwierig-
keit durch eine eigenthümliche Präparirung der
Kisentheilchen vermieden haben.
In der russischen Abtheilung erweckten die
Mikrophone von Wreden Interesse, welcher
dieselben jedoch Phonophore nennt; sie be-
stehen aus Hebelchen, welche auf der einen
Seite einen Kohlenkontakt schliefsen, auf der
anderen Seite durch Stellgewichte balancirt sind,
so dafs durch die Einstellung jede beliebige
Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER i88v
Fig. 2.
Innigkeit des Kontaktes und daher ein ver-
schiedener Grad der Empfindlichkeit erzielt
werden kann. Ganz neu ist die Einrichtung
nicht; eine ähnliche Einrichtung hatte I.üdtge
für seine Mikrophone älterer Konstruktion ge-
troffen; neu ist die Kombination mehrerer sol-
cher Kontakte neben einander oder hinter ein-
ander und die Wreden eigenthümliche Ver-
wendung von Korkholz zu Schallplatten, wo-
durch jedenfalls eine sehr gute Dämpfung der
Schwingungen erzielt wird.
In der Ausstellung von Braville & Co. er-
regte hervorragendes Interesse der ebenso ein-
fache wie sinnreiche telephonische Rufapparat
von Abdank- Abakanowicz; derselbe besteht,
wie Fig. i (S. 427) sehen läfst, aus einem etwa
1 5 cm langen Hufeisenmagnete, dessen Schenkel
in horizontaler Lage in der Vertikalebene über
einander sich befinden; an der Biegung des
Hufeisens ist eine Blattfeder, ihrer Längsrichtung
nach parallel den Schenkeln und mit der Breit-
seite vertikal, befestigt, so dafs sie, an ihrem
freien Ende N mit der Hand ergriffen und bei
Seite gebogen, nach dem Loslassen in der
Horizontalebenc zwischen den Schenkeln des
Hufeisenmagnetes lebhaft und anhaltend schwingt ;
an diesem freien Ende N ist nun ein Induktor,
bestehend aus einem Kern von weichem Eisen
und einer Drahtrolle angebracht, deren Pole
einerseits in der Blattfeder , andererseits in
einem an der Blattfeder befestigten und mit der-
selben mitschwingenden isolirten Draht endigen,
von denen ruhende Polklemmen nach aufsen
den Strom zu schliefsen gestatten. In dem
alsdann entstehenden Kreise vollziehen sich,
während der Induktor durch das magnetische
Feld schwingt, Wechselströme, welche stark ge-
nug sind, eine in den Kreis eingeschaltete
polarisirte, elektrische Klingel , Fig. 2 , auf eine
Entfernung von 250 km in Thätigkeit zu setzen.
Die durch diesen Induktor entstehenden elek-
trischen Schwankungen stören das telephonische
Sprechen auf Nebenlinien nicht, weil sie sich
so langsam vollziehen, dafs sie noch keinen
wahrnehmbaren Ton bilden, und so sanft in
einander Ubergehen, dafs sie auch keine Neben-
geräusche verursachen, so dafs hier in der Thal
ein sehr zweckmäfsiges Prinzip für die Kon-
struktion elektrischer Rufapparate gegeben ist.
Aron.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale Elektrische Aufteilung zu Philadelphia.] Zu der
auf S. 348 «.chon erwähnten elektrischen Ausstellung, deren
ErufTnunjj DicnMag, den 2. September 1884 stattfinden
soll, und welche in Philadelphia, Vereinigte Staaten von
Nord- Amerika, unter Leitung des Franklin-Instituts vom
Staate Pennsylvania zur Förderung der Mechanischen
Künste abgehalten werden soll, sind eben vom Franklin-
Institut die Einladungen erlassen worden.
• Zur Frhöhung der Wichtigkeit und Anziehung dieser
Ausstellung in wissenschaftlicher und industrieller Be-
ziehung wurde beschlossen, dieser einen internationalen
Charakter zu geben. Hin Projekt wurde dem KongTcfs
der Vereinigten Staaten vorgelegt, von demselben ange-
nommen und vom Präsidenten unterzeichnet und ge
nchmigt, dessen offizielle Anerkennung zollfreien Eingang
aller Artikel gewährt, welche ausschliefslich für die Aus-
stellung bestimmt sind. Dieser zollfreie Eingang »oll
jedoch unter Bestimmungen geschehen, welche von dem
Finanz-Sekretär der Vereinigten Staaten vorgeschrieben
werden, und es sollen alle Gegenstände oder Artikel,
welche während oder nach der Ausstellung nach deren
rollfreier Einführung in den Vereinigten Staaten ver-
kauft werden, oder sonst "von der Ausstellung zurück-
gezogen und konsumirt werden, einem Tarif unterliegen,
welcher auf solchen Artikeln zufolge der am Dutum der
Einfuhr bestehenden Tarifgesetze lastet; und im Falle,
dafs irgend welche unter obigen Bestimmungen impor-
tirte Artikel für Verbrauch oder Verkauf von der Aus-
stellung zurückgezogen werden, ohne Bezahlung der vom
Gesetze vorgeschriebenen Steuern und Zölle, so sollen
alle durch das Zollgesetz bestimmten Strafen gegen die;
Artikel und Personen in Anwendung kommen, welche
sich solcher Zurückziehungen und Verkäufe schuldig
machen.«
Gc
Elektrotechn. Zeitschrift.
OKTOBER 1*83.
Kleine Mittheilungen.
429
Die notwendigen Details in Bezug auf Klassifikation
der Gegenstände. Gesuche für Raum. Preis -Konkurrent.
Zollhaus - Regulationen , Angaben betreffs der besten
Transport-Gelegenheiten für Artikel, die fUr die Ausstel-
lung bestimmt sind, Arrangements für Annahme und
Sicherung der Gegenstände und andere nöthige Infor-
mationen bextlglich der Ausstellung werden in Kürze ver-
öffentlicht werden. Darauf bezügliche Anfragen sind zu
richten an den Sekretttr des Franklin-Instituts,
Philadelphia, Vereinigte Staaten. N. A.
[Regulirung von dynamoelektrischen Motoren.]
Cröcker, Curtys & Wheeler, New-York,
wollen nach ihrem englischen Patente No. 535
A. D. 1883 die Geschwindigkeit eines dynamo-
elektrischen Motors unter Vermeidung von
äußeren Widerständen dadurch reguliren, dafs
Elektromagnete oder Armatur oder beide mit
mehreren Rollen bewickelt werden, welche durch
Schlüssel nach Redarf zur Vermehrung oder Ver-
minderung des Widerstandes und dadurch zu
ändernder Wirkungskraft parallel oder in Gruppen
hinter einander geschaltet werden können. Die
Bewickelungen werden tiber einander gelegt.
N
Die Schaltung der Elektromagnete und der
Armatur neben einander und gleichzeitig der
Elektromagnetrollen in verschiedener Weise zeigt
die Figur. Hierbei können die vier Rollen der
Elektromagnete hinter einander verbunden wer-
den mit dem vierfachen Widerstand einer Rolle
(Fall 1), oder in zwei Gruppen zu zwei, mit
Gesammtwiderstand von einer Rolle (Fall 2),
oder zu vier Parallelrollen, mit Widerstand
gleich J einer Rolle (Fall 3). Der Kommu-
tator ist ein Zylinder aus Isolirmasse mit ver-
schiedenen Metallstreifen parallel der Längsaxe.
Gegen den Zylinder federn die Zungen 1, 2,3,4
und 5, 6, 7, 8. Der speisende Strom tritt durch
P ein und durch N aus; P ist dauernd mit i,
N mit 8 verbunden. Liegen die Streifen a und b
unter den Federn, so nimmt der Strom den
Weg P, a durch die vier Federn 1, 2, 3, 4 nach
den vier Rollen, durch diese zurück nach den
Federn 5, 6, 7, 8 und über b nach N; hierbei
sind die vier Rollen in Parallelschaltung (Fall 3).
Bei einer Drehung des Zylinders kommen die
Streifen c, d, e unter die Federenden ; der Strom-
weg ist Pt c (1, 2), Rollen (B, C), (6, 5), d, (4, 3),
(A E), (7, 8), e, N, wobei also die zwei Grup-
pen B, C und D, E hinter einander folgen
(Fall 2). Bei weiterer Drehung der Trommel
verbindet // 2 und 6, g 3 und 5 und / 4 und 7 ;
der Strom geht von P sofort durch B (da 1
auf der isolirenden Masse ruht), über 6 durch //
nach 2, C, 5,^, 3, D, 7,/, 4, E, 8, zurück nach
N, da das Ende von 8 ebensowenig eine Strafse
nach dem Kommutator eröffnet; hierbei hat sich
also der Strom durch die vier Rollen hinter
einander zu zwängen (Fall 1). Ein besonderer
zweiter Trommelkommutator von derselben Form
für die Armatur würde dieselben Verbindungen
für die Armaturbewickelungen vermitteln. Die
Stromstarke wird sich wohl kaum durch die
gleichzeitige Benutzung der vier Uber einander
gewickelten Rollen vervierfachen lassen, wie die
Patentschrift hofft. Der Vorschlag scheint immer-
hin sparsame und schnelle Aenderungen in der
Umdrehungsgeschwindigkeit zu ermöglichen und
verdient Beachtung für elektrische Lokomotiven,
für die er besonders ersonnen ist.
[Strangwayi1 Telephon.] Zur Verstärkung der Telephon-
Schwingungen fügt H. Strangways, London (englisches
Patent, 1882, So. 4778), an die schwingende Platte einen
kleinen, leichten Magnet, der an der Plane mit runder
! Spitze festsitzt und dem gewöhnlichen Magnet unter
Vermeidung möglicher Berührung sehr nahe gegenüber-
gestellt wird. Eine gemeinschaftliche Drahtrolle umgiebt
beide Magnete. Die Anordnung läfst sich ohne Schwierig-
keiten auf Stab- und Hufeisenmagnete Ubertragen. Für
erstere empfiehlt Strangways besonders, in das obere
Stabende des kräftigen Magnetes eine Schraube einzu-
j setzen; diese Schraube liegt mit dem kleinen Magnet in
einer Linie, senkrecht zur Plattenebene, und die Draht-
rolle umhüllt die Schraube und den kleinen Magnet.
Der Vorschlag bezieht sich auf Geber und Empfänger.
[Mittel gegen das Tönen der Telephonleitungen.]
Während des Baues der in München herzustellen-
den Telephonleitungen hat ebenfalls, wie überall
anderwärts, das Tönen, Summen oder Surren
der über und längs der Häuser geführten
Leitungsdrähte sehr häufig Anlafs zu Klagen
und Unannehmlichkeiten gegeben. Sämmtliche
der bisher bekannten Mittel wurden dagegen
angewendet und in dieser Beziehung, ohne
Kosten und Mühe zu scheuen, noch weiter-
gehende vielfältige Versuche angestellt. Wenn
auch mit dem einen oder anderen Mittel eine merk-
liche Minderung dieses Uebelstandes erreicht
wurde, eine gänzliche Beseitigung des Tönens
war jedoch nicht zu ermöglichen, und selbst
alle Vorkehrungen, welche einigermafsen ge-
nügten, hielten nicht aus für eine längere Dauer.
Die angewendeten Mittel werden entweder durch
Witterung und Temperatur in ihrer dämpfenden
Eigenschaft beeinflufst oder es tritt allmälig bei
| fest anliegenden Dämpfern eine Veränderung in
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430
Kleine Mittheilungen.
, _
den Schwingungen des Drahtes ein, wodurch
neuerdings wieder ein Tönen bemerkbar wird.
Der Königl. bayerische Telegrapheninspektor
Georg Beringer, welcher mit der Ausführung
der Telephonanlage in München betraut ist, hat
seit einigen Jahren bei Telegraphenlcitungen,
welche an Gebäuden vorbeiführen und die Be-
wohner durch Tönen belästigten, diesem Mifs-
stände durch eine einfache lockere Umwickelung
des Leitungsdrahtes mittels dünnen Drahtes auf
eine entsprechende Ausdehnung längs der Ge-
bäude vollständig beseitigt. Auch bei der Tele-
phonanlage in München wurde dieses Mittel an
den Leitungsabzweigungen zu den Sprechstellen
mit Erfolg angewendet. Eine solche Vor-
kehrung ist jedoch bei vielen zusammengeführten
Telephonleitungcn, namentlich mit grofsen Spann-
weiten, nicht so leicht ausführbar, und der
Königl. Telegrapheninspektor GeorgBeringer
suchte deshalb unter Beachtung des bewährten
Abhülfsmittels eine geeignete Konstruktion des-
selben behufs gänzlicher Beseitigung des Tönens
der Drähte ausfindig zu machen , von welcher
in München bereits der ausgiebigste Gebrauch
gemacht worden ist. Es wird dabei folgender-
mafsen verfahren:
Ein je nach der Länge der Spannweite der
Leitungen i bis 4 m langes Stück 4,5 mm
starken Eisendrahtes wird an seinem einen Ende
zu einer zwei Umdrehungen haltenden Spirale,
sogenannten Oese, gebogen und an dieser ein
längeres Stück i-J bis 2 mm starken Eisen-
drahtes befestigt. Der Eisendraht wird mit
setner am Ende befindlichen Oese an den
Leitungsdraht eingehängt und dann beide Draht-
stücke unter stetem sehr lockeren Umwickeln
des dünnen Drahtes um die Leitung und den
starken Draht längs dieser allmälig so weit vom
Isolator hinausgeschoben, bis die Enden der
zwei Drahtstücke an der Isolirglocke angekommen
sind, an welcher schliefslich beide befestigt wer-
den. Diese Vorrichtung zu beiden Seiten der
Isolirglocke bei sämmtlichen Leitungen an-
gebracht, macht das Tönen derselben unmög-
lich. Will man das Tönen lediglich an be-
stimmten Stützpunkten verhindern, so empfiehlt
es sich immerhin, das Verfahren auch bei
den beiderseitigen Nachbarleitungsträgern an-
zuwenden.
[TttophoAanlage ontef der Erde.] Eine unterirdische Telc-
phonanlage mit Bell -Telephonen hat nach L'ingcnicur-
conscil. 5. Jahrgang, S. 272, die Gesellschaft John
Cockerill auf dem Kohlcnschachtc »Marie« seit dem
2. April d. J. mit bestem Erfolg in Betrieb, zur Ver-
bindung der Erdoberfläche mit dem Innern des Schachtes.
Der Apparat Uber Tage ist in der Nahe des Förder-
schachtes an einem Ort aufgestellt, wo sowohl bei Tage als
auch bei Nacht gewöhnlich ein Beamter oder Arbeiter be-
schäftigt ist. In der Grube ist dazu der in unmittel-
barster Nahe des Forderschachtes gelegene Kaum (»catcrie*
genannt) gewählt, wo die Kontrole der aus- und ein-
fahrenden Leute, die Untersuchung der Lampen und die
Verthcilung der Werkzeuge «tattlindct, und hier befindet
sich der Apparat in einem Schutzkasten von Zink- oder
Weifsblech. Die mit Guttapercha gut isolirten Ver-
bindungsdrähtc beider Apparate sind in Entfernungen
von 50 zu 50 m durch Träger unterstützt und fest-
gehalten. Wenn die gewöhnlichen Signale, wie dies in
den Schächten der Societc Cockerill der Faü ist, mit
Hülfe einer elektrischen Glocke gegeben werden, so roufs
die Glockenleitung von der des Telephons so weit als
möglich entfernt sein, um Induktionsströme zu vermeiden;
die zu geringe Entfernung oder Berührung beider fuhrt
zu Uebebtänden oder selbst Gefahren, wie dies anfäng-
lich auf der Grube »Marie» vorkam, wo beim Laoten
in der Tclephonleitung auch die elektrische Glocke mit-
läutete und der Maschinenwärter so irrthUmlich veranlafsl
wurde, die Förderschale schon zu heben, bevor das
richtige Signal gegeben war. — Diese Anlage erweist
sich sehr nützlich, die Schnelligkeit und Sicherheit in
der Verständigung ersparen viel Zeit und Geld. Selbst
in Fallen eines Seilbruches, einer Entgleisung der Förder-
kästen, eines Reifsens des Klingeldrahtes oder einer
Störung der elektrischen Glockenleitung oder bei Ein-
stellung des Betriebes aus irgend einem anderen Grunde
kann das Telephon bei Benachrichtigung der Leute in
der Grube gute Dienste leisten. Die Gesellschaft be-
absichtigt auf ihren sämmtlichen Gruben gleiche Ein-
richtungen zu treffen.
Die Kosten betrugen auf der Grube »Marie« : Das
laufende Meter mit Guttapercha isolirten Drahtes 0,5* M.,
die Isolatoren 0,1t M. das Stück, die an die Coropagnie
Bell zu zahlende Jahresmiethe 40 M. fUr jeden der beiden
Apparate.
[Telephon In Italien.] Die Societc Generale Italienne des
Tclcphones berichtet im Bulletin de la Compagnie Inter-
nationale des Telephone«, 2. Jahrg., S. 163, über die
außerordentlich schnelle Verbreitung des Telephons* in
Italien. Nach ihren Angaben waren am 30. Juni 1882
im Ganzen 2347 Theilnchmcr, am 30. Juni 1883 da-
gegen 4786 vorhanden, was einer Zunahme von mehr
als ioo°/0 in einem Jahre entspricht. Im Verhältnisse
zur Bevölkerung nimmt Italien augenblicklich die erste
Stelle in Europa ein. Folgende Tabelle enthält nähere
Angaben Uber die Zahl der Theilnehmcr in den verschie-
denen Städten des Landes :
Stadt
Ein-
wohner-
zahl
Zahl der
Thcil-
nehmer am
30. Juni
1883 [ 1882
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d'Arena . . .
22 1 38
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Bologna
123 174
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5»3
180
333
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87
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600
300 467
939
43«
501
2 5OO
493 "5
515
276
249
I 80C
244 9<>i
246
117
129
SOO
1*6 497
1:4
50
64
JOO
Catanca
100 417
»25
53
72
JOO
Zusammen
1 564 522
4 7»<V J4"
-439
14 200
[Etektrische Eisenbahn In Wien.] Am Sonnabend, den 6. Okt.,
ist das L'ebcrcinkoinmen zwischen der OesterTcichischen
Länderbank und der Firma Siemens &• Halske .für
den Rau und Betrieb von elektrischen Lokalbahnen in
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El KKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
OKTOBER lUy
Kleine Mittheiluncex.
43'
Oesterreich - Ungarn unterzeichnet worden. Das Ueber-
einkommen hat zunächst die Ausführung derjenigen
Linien zum Gcgenst»ndc,.>fUr welche die Finna Siemens
& H a 1 s k e bereits im August die Vorkonzession er-
worben hat, und von welchen vor Allem die Wiener
Linie vom Praterstern zur Elisabethbrucke zur Ausfüh-
rung gelangen soll. Es handelt sich um ein Schienen-
netz, welches sich ausschliefslich auf die neun Stadtbezirke
innerhalb der Linien beschränkt und die letzteren nur
an twei Stellen mit kurzen Abzweigungen zur West- und
SUdbahn Überschreitet. Im Grofsen und Ganzen be-
trachtet, besteht das Projekt aus zwei Ringhahnen, in-
dem ein gröfserer aufserer King die acht vorstädtischen
Bezirke durchziehen und ein kleinerer innerer King mitten
durch die innere Stadt laufen und den westlichen Theil
derselben von der Elisabrthbrücke bis zum Salzgries um-
fassen wurde. Unter einander sollen diese beiden Ringe
durch vier Zweiglinicn verbunden sein. Die wesent-
lichste technische Eigentümlichkeit dieses Projektes be-
steht darin, dafs ein grofser Theil der Linien unter dem
Strafsenniveau in Tunnels aus Kisenkonstruktion geführt
werden soll, während der Übrige Theil als Hochbahn auf
eisernen Säulen sich durch die Strnfscn hinziehen wUrde.
Zuerst soll der Bau einer Linie in Angriff genommen
werden, welche vom Westbahnhofe bezw. von der Maria-
hilfer Linie durch die innere Sladt bis zum Praterstern
reicht und die Hauptlinie des ganzen Stadtbahnprojekts
darstellt.
[Elektrisch« Eisenbahn Mftdllng- Brohl.] Die erste elektrische
Bahn in Oesterreich, welche wirklich einem grofsen Vcr-
kchrsbcdUrfnis.se dient und mehr ist als ein Experiment,
naht ihrer Vollendung. Am 25. September d. J. fand die
Probefahrt auf der nach dem System Siemens ange-
legten elektrischen Balm von Mödling in die BrUhl statt.
Es wurde die Theilstrecke Bahnhof -Fcldgassc befahren.
Die Probefahrt gelang vollkommen. Der elektrische
Strom wird oberirdisch geführt durch eine Metallrohre,
welche nicht allein als Stromleiter dient, sondern, auch
das Schiffchen führt, das die Ueherlcitung des Stromes
in die Sekundär - Dynamomaschine vermittelt. Die Bahn
ist 2,i) km lang und von der Firma Schlcpitzka her-
gestellt. Vorläufig ist die Eröffnung einer Theilstrecke
für Mitte Oktober in Aussicht genommen. Die ganze
Bahn dürfte nicht vor dem Frühjahr dem Verkehr Uber-
geben werden.
[Eine elektrische Eltenbahn] ist von den Herren Boistel,
Chabrier & Charton projektirt und das Projekt dem
Munizipalrathe von Paris vorgelegt worden. Die Bahn
soll den äufseren Boulevards von La Vilette bis zum
Plaue Moncey folgen, auf einem Viadukte von 3077 m
Länge geführt und mit 9 Stationen versehen werden. Die
Bahn würde etwa 4,-t m Uber den Strafscn liegen ; die
Curvcn würden 300 m gTöfsten Radius erhalten. Es wird
beabsichtigt, die Bahn in mehrere Abschnitte zu theilcn,
denen durch je ein besonderes Kabel der erforderliche
elektrische StTom für die Forderung auf dieser Strecke
zugeführt wird.
[Molekulare Radiation In Glühlampe*.] J. A. Fleming be-
merkt (Phil. Mag., 1883, S. 48), dafs bei einer L eberhitzung
einer Edisonlampe die verflüchtigte Kohle sich gleich-
mäfsig auf der inneren Glockcnflächc ansetzt, dafs da-
gegen Kupfer stets einen Streifen freiläfst, und zwar in
der Ebene des Kohlenfadens. Die Verbindung des
Kohlenfadens mit den Platindrähten wird in den Edison-
lampcn durch eine KupferhUlsc vermittelt und die Enden
der Kohlenfäden selbst sind verkupfert, um hier eine gute
Leitung zu sichern. Im gewöhnlichen Lebenslauf einer
Lampe wird die Ucberbitzung besonders dünnere Stellen
im Kohlenbogen angreifen und in einer Verflüchtigung
der Kohle an einer solchen Stelle enden. Befindet sich
ein solcher Punkt von gTöfseiem Widerstand an der
Verbindungsstelle zwischen Faden und Elektroden, so
bildet sich ein feiner Kupfcrbeschlag, der im durch-
fallenden Lichte grün, wie golden scheint, in dem sich aber
beim vorsichtigen Drehen der gegen das Licht gehaltenen
I.ampe eine kupferfreie Linie zeigt, gegenüber der Bruch-
stelle, wie ein Schatten des Kohlenfadens. Die Kupfer-
moleküle scheinen so in geraden Linien fortgeschleudert
zu werden. Swanlampen brechen gewöhnlich an einem
Punkte der Schleife des Kohlenfadens. Fleming giebt
keine weitere Erklärung. Es wäre möglich, dafs die
Kupferdämpfe sich schnell wieder verdichten, während
die verflüchtigten Kohlen- oder Kohlenwasserstoffe längere
Zeit die Glocke als Dainpfwolke erfüllen und sich dann
glcichmäfsiger vertheilcn. Das Brechen an der Kupfer-
verbindung ist ferner meist plötzlich, während die Kohlcn-
verllüchtigung einer überlebten Lampe langsam fort-
schreitet.
[Llchtmaste fOr New- York.] Nach Engincering, Bd. 34, S. 506,
hat New- York zwei neue Lichtthürme oder besser Licht-
mastc von 76 m (250 ft.) Höhe erhalten. Dieselben wer-
den gebildet aus sich verjüngenden Stahlröhren von
1,15 m Länge, die unten auf dem Boden fast 1 m Durch-
messer, am oberen Ende nur 0,1 m Durchmesser haben;
30 m Höhe des oberen Endes werden zunächst vernietet,
dann erhoben und der untere Theil angefügt. Die Grund-
platte ruht auf einem Fundamente von 6 m Durchmesser
und Uber 3 1» Tiefe; sechs schmiedeiserne Bttnder halten
den Mast vertikal. Die Lampen hängen an Seilen, die
an heiden Seiten Uber Führungen gleiten, welche gleich-
zeitig als Leitern dienen, um nötigenfalls den Mast er-
klettern zu können; das Zurichten der Lampen geschieht
auf einer in thunlicher Höhe angebrachten Galerie. Eine
Kupferscheibe über den Lampen dient als Schutz und
Spiegel für dieselben.
[Die elektrische Beleuchtung von Holborr, Viadukt.] Uebcr diese
seit dem 24. April 1882 im Betriebe befindliche Beleuch-
tung nach Edisons System hat Colonel Haywood im
April des laufenden Jahres Bericht an das Strafsenkoinite
der Kanalisationsverwaltung (Oommissioners of Scwers) er-
stattet, aus dem wir nach Telcgraphic Journal, Bd. 12,
S. 537. die nachfolgenden Angaben mittheilcn.
Das mit Mr. Johnson, dem Vertreter der Edison
Company, am 2. Januar 1882 getroffene Abkommen er-
streckte sich zunächst nur auf die drei Monate Februar,
März und April; die Beleuchtung sollte während dieser
Zeit lediglich auf Kosten der Gesellschaft erfolgen. Die
Anlage wurde jedoch erst am 24. April 1882 in Betrieb
gesetzt und die Gasbeleuchtung der betreffenden Strecken
vollständig eingestellt. Nach regelroäfsigem Betriebe
während dreier Monate richtete die Edison -Gesellschaft
an die Verwaltung das Gesuch , den Versuch auf
weitere sechs Monate (vom 24. Juli ab) zu verlängern,
während welcher Zeit eine Entschädigung für das elek-
trische Licht gleich den Kosten der Gasbeleuchtung be-
ansprucht wurde. Dieser Vorschlag wurde angenommen
und der Vertrag bis zum 24. Januar 1883 geschlossen,
wobei sich die Verwaltung das Recht vorbehielt, den-
selben jederzeit mit neuntägiger Kündigungsfrist aufheben
zu können.
Die Zahl der für die öffentliche Beleuchtung dienenden
Glühlampen war anfänglich 176, von denen 156 je 16 Kerzen
und 20 je 8 Kerzen Leuchtkraft hatten, im Allgemeinen
waren je zwei der erstcren in den gewöhnlichen Gas-
latemcn untergebracht, die letzteren waren ebenfalls in
Gruppen in solchen Laternen verthcilt. Diese Anordnung
wurde gegen Ende August 1882 dahin abgeändert, dafs
die beiden Lampen einer Gaslatetne durch eine (von etwa
16 Kerzen) ersetzt wurden. Die Lampen der fünf-
rlammigen Kandelaber am östlichen Ende des Viadukts
und an der Kreuzung desselben mit Snow Hill wurden
durch grofse achteckige Laternen mit je 8 Glühlampen,
jede von etwa 16 Kerzen, ersetzt Die Glühlampen
waren so angebracht, dafs sie jederzeit beseitigt und im
Falle einer Störung sofort das Gaslicht benutzt werden
konnte. Nach diesen Veränderungen stellt sich die Zahl
der jetzt im Gebrauche befindlichen Glühlampen auf 92
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432
Briefwechsel.
ELKKTROTKCHIf.
OKTOBER 18(3.
und mit den in den Privathäusern u. s. w. angebrachten
auf etwa 745. Die ganze elektrisch beleuchtete Strafscn-
längc ist etwa 426 m. die gesammte erleuchtete Boden-
fläche beträgt etwa I0360(|m, für jede Lampe etwa 1 13 qm.
Die Leuchtkraft der seit August v. J. im Gebrauche
befindlichen Glühlampen wird zu 16 Kenten angegeben;
sie ersetzen 86 Gasflammen, deren jede stündlich 5 engl.
Kubikfufs (o,i«.t cbm) Gas verbraucht und etwa 14 Kerzen
Leuchtkraft besitzt. Für die Gasbeleuchtung des Viadukts
wurden von der Verwaltung bisher rund 7768 Mark jähr-
lich gezahlt; da nun die Edison-Gesellschnft für denselben
Preis arbeitet, stellen sich di«< Kosten für eine Lampe
auf etwa 184,40 Mark für das Jahr.
Ueber die Ausdehnung und die Natur der im ersten
Jahre vorgekommenen Fehler wird folgendes mitgetheill.
Bis Ende August 1882 waren 176 Glühlampen im Ge-
brauch mit je etwa 1052 Brennstunden vom 24. April ab,
was etwa 185 152 Stunden für eine einzelne Lampe er-
giebt. In den folgenden Monaten waren 92 Lampen mit
je 3228 oder im Ganzen (bezw. auf eine Lampe be-
logen) 206 976 Stunden Brennzeit in Thätigkeit. Beide
Werthe zusammen ergaben 482 128 Brennstunden. Die
Gesammtxahl der Fehler und Störungen in der elektrischen
Beleuchtung betrug 815. deren Gesammtdauer, auf eine
Lampe bezogen, 1515 Stunden oder o,j° 0 der jährlichen
Brennzeit ausmachte. Im ersten Thcilc des ßetriebsjahres
kam in jeder Nacht durchschnittlich ein Fehler auf
l.i- Lampen; in der zweiten Hälfte, bei 92 Lampen, etwa
auf 2,».. Lampen ein Felder. Die meisten Unterbrechungen
entstanden durch Fehler in den Maschinen, ebenso auch
durch Schäden an den Kohlenfäden der Lampen. Ks
kamen in dem Jahre fünf vollständige Unterbrechungen
der Straßenbeleuchtung vor; in anderen Fällen ver-
löschten iS.iti, t2, s und 5 sowie auch 2 oder eine
Lampe , und zwar mim gröfsten 'ITieilc in Folge von
Fehlern oder Brüchen der Kohlenfäden.
BRIEFWECHSEL.
Der Redaktion geht das nachstehende Schreiben mit
der Bitte um Aufnahme zu :
»Im Augustheft der Elektrotechnischen Zeitschrift ist
Uber einen Versuch mit Bogenlicht auf dem Werkstätten-
bahnhof in Chemnitz berichtet, der mit einer Dynamo-
masebinc und Lampen der Firma Siemens & Halske,
sowie einer Maschine und Lampen von mir angestellt
worden ist. Dieser Bericht hat genau den Wortlaut
eines im Chemnitzer Tageblatt erschienenen Artikels, tu
dessen Autorschaft sich Herr Professor Kühlmann be-
kannt hat.
»Nach einem Vergleiche der Lichtstärken, die nach den
Messungen 1253 Normalkerzen für die Sicmcns'schen und
924 Normalkerzen für die meinigen betragen haben sollen,
bemerkt Herr Professor Kühlmann: Der Kraft verbrauch
beträgt bei beiden Maschinenarten »ungefähr knapp«
eine Pferdestärke für die Lampe. Dies mufs natürlich
die Meinung erwecken, als ob meine Maschine einen er-
heblich ungünstigeren Effekt gegeben hätte.
»Die gleichzeitig vorgenommenen Krafttnessungen zeigten
dagegen, dafs die fünf Siemens & Halske'schen Lampen
sieben, dagegen meine sieben Lampen nicht ganz
sechs Pferdekräfte brauchten.
»Wenn es schon auffallend ist, dafs diese Versuche,
welche lediglich zu privater Information der Betheiligten
dienen sollten und ihres improvisirten Charakters halber
gewifs nicht auf grofse Genauigkeit Ansprüche machen
konnten , zu einer Veröffentlichung benutzt wurden , so
ist jedenfalls die Art dieser Veröffentlichung mit willkür-
licher Abänderung deT wirklichen Ergebnisse noch viel
auffallender. Es wurde mir übrigens von beteiligter
Seite versichert, dafs verabredet war, über die gewonnenen
Resultate nichts zu publiriren.
S. Schuckert.»
Die Redaktion bemerkt hierzu, dafs die betreffende
Notiz dem Chemnitzer Tageblatt entnommen wurde. Da in
dem vorstehenden Schreiben Herr Professor Kühlmann
mit Bestimmtheit als Verfasser derselben angegeben wird,
s« lassen wir die von genanntem Herrn erbetene Gegcn-
äufscrung folgen:
»Geehrte Redaktion) FUr gütige Zusendung vor-
stehenden Artikels danke ich bestens. Lediglich zur
Richtigstellung des Sachverhaltes erlaube ich mir zu be-
merken , dafs die Zeitungsnotiz aus dem Chemnitzer
Tageblatt, welche im Augustheft Ihrer werthen Zeitschrift
abgedruckt worden ist, nicht von mir herrührt. Dagegen
habe ich in einem später im Chemnitzer Tageblatt ver-
öffentlichten Artikel die Messungen , welche Herr
Schuckert erwähnt, zusammengestellt und deren Werth
besprochen. Den wesentlichen Inhalt dieses Artikels,
soweit er zur Beurtheilung der von Herrn Schuckert
angeregten Frage dienen kann, erlaube ich mir im Nach-
stehenden nochmals zum Abdrucke tu bringen.
»Die Flachringmaschinc von Schuckert (Mod. T. L...
Preis 2000 Mark) kann 8 Lampen betreiben, speiste bei
den Chemnitzer Versuchen jedoch nur 7 I-ampcn (System
Piette & Krizik, Preis für die Lampe 210 Mark).
Helligkeit einer Bogenlampe in Normalkerzen -
mit Glocke ohne Glocke
weifses Licht 450 930
rothes Licht 310 760
orange Licht 420 930
grünes Licht 640 1240
Mittel: 435
• Die Helligkeit wurde gemessen unter einem Winkel
von 45°. Tourenzahl der Maschine hei den Versuchen
750 in der Minute.
»Maschine von Siemens & Halske (Mod. Di;. Preis
900 Mark) kann 6 Bogenlampen betreiben, speiste bei den
Versuchen jedoch nur 5 Lampen (System Siemens Ä
Halske, Preis für die I.ampc 2tO Mark).
Helligkeit einer Bogenlampe in Normalkerzen:
mit Glocke ohne Glocke
weifses Licht 740 1400
rothes Licht 480 950
orange Licht 620 1250
grünes Licht 920 2220
Mittel: 690 1455
• Die Helligkeit wurde gemessen unter einem Winkel
e gerne
von 430. Tourenzahl der Maschine während der Versuche:
1020 in der Minute.
Verhältnifs i mit G,ocke: 4">«o^66%.
\ernaitnns( ohnc CJockc; t»vmi — 66°
• Neuerdings habe ich an einer Maschine von Siemens
& Halske, Mod. Dd, welche der bei den obengenannten
Versuchen verwendeten vollkommen gleich war, alle für
die Praxis wichtigen Gröfsen, so auch die Lichtstärke noch-
mals bestimmt. Bei einer Stromstärke von fast genau
9 Ampere (Tourenzahl 1030) gab jede der 5 Siemens- &
Halske-Lampen unter dem günstigsten Ausfallswinkcl bei
weifsem Licht eine Helligkeit von 1380 Normalkerzen, als
Mittel aus 40 einzelnen Beobachtungen. Die LichttuessoD-
gen auf dem Chemnitzer Werkstättenbahnhof haben 1400
Normalkerzen für weifses Licht gegeben. Dies ist für
photometrische Messungen eine sehr befriedigende Ueber-
einstimmung. Man darf daraus und aus der Konstanz
des Verhältnisses der einzelnen vergleichbaren Messungen
wohl mit Recht schliefsen, dafs jene provisorischen Unter-
suchungen auf dem Bahnhofe doch ein ziemlich richtiges
Bild von dem Hclligkcitsverhältaifs der beiden Lampen-
arten gegeben haben. Aus den ebenfalls nur provisori-
schen Messungen Uber den verglcichsweisen Krartvcrbraucb
beider elektrischer Maschinen dagegen, welche von den
Herren Beamten der Maschinenhnuptverwaltung angestellt
worden sind, möchte ich mir ohne anderweite Hulfsmittel
zur Beurtheilung der Zuverlässigkeit der Resultate nicht
getrauen Schlüsse zu ziehen; denn einerseits geben In-
dikatormessungen Ulierhaupt nur bei Anwendung der
besten Instrumente und bei sorgfältigster Beobachtung
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OKTOItKR 1883.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
433
aller Vorsichtsmafsregeln annähernd brauchbare Resultate,
um! dann befanden sich beide elektrische Maschinen unter
wesentlich verschiedenen Bedingungen ; die Flachring-
maschine wurde fast unmittelbar von der Betriebsmaschine,
die Siemens- & Halske- Maschine jedoch erst durch Ver-
mittlung verschiedener Transmissionen in Bewegung
gesetzt.
• Ich habe den Kraftverbrauch einer Siemens-Maschine.
Mod. !>,-, mit Hülfe des besten bis jetzt bekannten Kraft-
messers, mit dem Riemendynamometer von Siemens &
Halske 5 Mal genau unter den Verhältnissen gemessen,
unter welchen dieselbe bei den Vergleichsversuchen auf
dem YYerkstattenhahnhof thätig war.
»Im thunlichst jeden Fehler auszuschliefsen , habe ich
auch die Konstanten des Meßinstrumentes zuvor selbst
neu bestimmt. Diese Versuche haben folgende Resultate
ergeben: Der I.eergang der Maschine und des Dynamo-
meters bedarf bei 1020 Touren o,s Pferdestärken. Betreibt
die Dynamomaschine 5 Lampen von je 1380 Normal-
kerzen Maximalhelligkeit ( bei 8,u Ampere Stromstarke,
237 Volt Klemmenspannung an der Maschine, 1020
Touren in der Minute), so ist der Kraftverbrauch der
Maschine (samtnt Dynamometer) 4,- Pferdestärken (gegen-
über 7 Pferdestärken, wie Herr Schlickert angiebt).
• Ich kann vorstehender Notiz noch hinzufügen, dafs mir
neuerdings unter der Hand mitgctheilt wurde, dafs die
ersten privaten Mittheilungen über die von den Herren
Beamten der Chemnitzer Maschinenhauptverwaltung aus-
geführten Kraftmessungen, auf welche sich die obigen
Angaben des Herrn Schlickert beziehen, inzwischen
als irrthümlichc erkannt worden sind.
Chemnitz. Prof. Dr. Richard Kühl mann..
kung des Rohres k und der hebenden des Re-
gulators /; o. I )ie Drehungen der Welle / des
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN.
[20834. Neuerungen im Messen von Elektrizitäts-
mengen. Dr. J. Hopkinson in London.] Der zu
messende Strom geht durch die innen liegenden
Windungen / des rohrförmigen Elektromagnetes£,
wahrend ein vom Verbrauchsstrom abgezweigter
Strom zur Krregung eines kleinen Elektro-
motors ,/ b dient, und zwar hat dieser Zweig-
strom folgenden Verlauf. Kr umkreist zuerst
die Klektromagnete </, geht dann durch die
Schleifbiirste t nach der Armatur b, von hier
durch die Bürsten J, c nach dem isolirten
Ringe /, weiter durch Draht g nach einem
isolirten Ringe //; hier wird die Stromleitung
entweder geschlossen oder unterbrochen, je
nachdem der verschiebbare Kern / sinkt oder
steigt. Dieser Kern /, dessen Eigengewicht
durch Federn / ausgeglichen ist, wird von einem
auf der Welle / sitzenden Zentrifugalregulator«*
bei Drehung des letzteren gehoben, und es tritt
in Folge dessen an dem Ringe // eine Unter-
brechung des Stromes ein, nachdem zuvor durch
die Wirkung des durch die Spule / gehenden
Stromes eine Anziehung zwischen dem Rohre k
und den Kernen / und //; und folglich ein
Stromschlufs zwischen beiden letzteren statt-
gefunden hatte, durch welchen der Motor a b
in Thatigkeit gesetzt wurde. Der Kern i schwebt
also bestandig zwischen der anziehenden Wir-
Motors, welche nicht kontinuirlich, sondern mit
Unterbrechungen erfolgen, werden durch Schnecke
und Schneckenrad auf eine horizontale Welle q
und von hier auf ein Zahlwerk r s übertragen.
(No. 21184. Neuerung an dynamoelektrischen Maschinen.
E. Weston in Newark.j Bei Maschinen, deren Ar-
matur aus einer Anzahl Drahtrollen besteht,
55
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434
BüCHERSCHAl'.
El.KKTROTF.i HN. ZKITSrKRrFT.
OKTOHER 1883.
«leren Enden derart vereinigt sind, dafs sie
einen Draht ohne Knde bilden, wahrend die
Vereinigungspunkte der Drahtrollen mit den
einzelnen isolirten Segmenten des Kommutators
verknüpft sind, kommen sehr leicht schädliche
Kurzschliefsungen zwischen den neben einander
liegenden Kommutatorzungen vor. Um diesen
Uebelstand zvi vermeiden, wird die Armatur A
mit zwei oder mehreren von einander unab-
hängigen Drähten umwunden, und dieselben
werden mit den Kommutatorseginenten so ver-
bunden, dafs zwei neben einander liegende
Zungen des t'ommutators niemals mit zwei
neben einander liegenden Rollen der Armatur
in Verbindung stehen. In der Regel werden
zwei Gruppen von Drahtrollen genügen, um
jene Kur/srhliefsungen zu umgehen. In diesem
Falle kann die Armatur (wie die Figur in
schwarzen und weifsen Drähten zeigt) abtheiltmgs-
weise umwunden werden, aber bei der Ver-
bindung werden nicht zwei neben einander
liegende Abtheilungen, sondern immer die erste
mit der dritten it. s. w. verbunden. Die Ver-
bindungsschlingcu Ii bezw. C je zweier Drähte
werden ebenso nach der ersten, dritten u. s. w.
Zunge /'-' des Kommutators geleitet. Ist diese
erste wechselweise Reihe von Abteilungen ge-
bildet, so werden die zwischenliegenden Ab-
theilungen 2,4 11. s. w. ebenso mit den übrigen
Kommutatorsegmenten 2, ( 11. s. w. verbunden.
Die Verbindung zwischen den Schlingen und
den Kommutatorzungen /-,' vermitteln senkrecht
von letzteren abstehende Arme D.
[No. 21449. Neuerungen in der Herstellung der Um-
hüllung von elektrischen Leitungsdrähten. J. D. Thomas
in New-York.| Der Draht wird zunächst in der
allgemein bekannten Weise mit zwei der Länge
nach umgelegten und mit ihren Kanten zu-
sammenstofsenden Gummistreifen eingehüllt, über
welche spiralförmig ein getheertes Rand ge-
wickelt wird. Hierauf erhält der Draht noch
eine weitere Hülle, bestehend aus zwei Gummi-
streifen, welche in gleicher Weise wie die
ersten aufgebracht werden. Zur Fertigstellung
der Umhüllung dient eine einzige Maschine,
nach deren Passiren der Draht fertig ist. Zu-
nächst geht der nackte Draht, weh her zwischen
zwei entsprechend breite ( btinmistreilen gelegt
wird, durch ein geheiztes Walzenpaar, dessen
Walzen neben der Auskehlung für den Draht
zu beiden Seiten noch Abzugsrinnen für das
an den Nähten abfallende Gummi haben. Hier-
auf geht der Draht durch die hohle Axe einer
] Rolle, an deren Stirnfläche, excentrisch ange-
ordnet, eine das getheerte Band tragende Spule
sitzt , so dafs sich letzteres beim Fortschreiten
des Drahtes spiralförmig um diesen wickelt.
Schliefslich wird der Draht, so umhüllt, noch
durch ein zweites, dem ersten, bis auf den
J Durchmesser der Auskehlung , ganz gleiches
Walzenpaar gleichzeitig mit den umzulegenden
Liufseren < lummistreifen hindtm hgeführt.
C. Biedermann.
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Illustrlrtcr Führer durch die internationale elektrische
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Accumulators for storing clectrical cnergy etc.; H. 11.
Lakk, London (N. de Kabath, Paris). — 2SS. Appa-
rates for regulating or Controlling clcctric currents;
IL H. Lakk, London (N. de Kabath, Paris). — 205.
Treating yams and covering wires for tclcgraphic, tclc-
phonic or clcctric lighting etc.; W. T. Giovf.r and
G. F. Jamf_s, Manchester. — 308. F.lectrical signalling
apparatus for usc on railways; W. WM KEP. New York
(C. D. Tisdale, Boston, Mass., V. S. A ). — 316. Dy-
namo-electric machincs; F. H. Ralph, London (J.Olm-
stead, New York). — 31 7. Sccondary or storage
batteries; IL J. H.\ln>\S, London (E. Bocttchcr, Lcip-
7'i{)- _ 322' Elcctric arc lamps; F. MoKt, Lecds. •
33Q. Tclcphonic apparatus; J. Graham, London. -
348. Voltaic hatterics; B. H. CoirteNaV, London. —
357. Dynamo- or magncto-clectric machincs; IL II.
LaKF., London (H. R. Roissicr, New York). — 371-
Electric lamps: A. E. Swonnikokf, London. — 397.
Elcctric lighting. J Coopkr, London. - 405. Insulators
for tclcgraph posts etc.; P. R. hk F. d'Hcmv, London.
No. 926. Edison clectric light fittings. - Electric lighting
notes: Electric lighting of the >. s. »Gabo., .City of
Chicago«. -- Abstracts of Y><«'>l>shcd speeifications.
— 1882. — 6153. Electric and other lamps; J. M.
Fl CTCltKR. London. — 1883. — 361. Electric lamps or
lighting apparatus; H. IL I.vkk, London HL R. Boissier,
New York). — 4S4. Circuits and apparatus for elcctric
temperature and pressure indicators; W. P. Thomp-
son, London (R. Hcwett and C. L. Clarkc, New York).
— 482. Construction of a sccondary battcry or accu-
mulator of electricity, A. L. NoI.K, Brüssels. — 50t.
Apparatus for clcctric Iamp>, chicily applicable to stagc
purposes; J. G. Sanperson, Salford. — 508. Primary
voltaic batteries; G. G. Anore, Dorking. Surrey. —
520. Electric arc lamps; A. Kr YS/ at, Mo.scow. —
526. Apparates for eleclrical communicatioti on r.iit-
way trains; R. W. YlNlSO , Liverpool. — 539. Tram,
rail and rnadeats etc. and machinery for driving samt
by electricity; M. R. Wari>, London. — 549. Electric
brushes and composition of the eriting liquid, M.
Mk. Mui l.ts, London. — 555. Electrical conduetors;
f. Imr.w, London (La Societe Anonyme des Cables
Elcctriques, Systeme Berthoud. Berel et Cie.. Paris).
— - 559. Dynamo clcctric machincs; W. P. Thompson,
Liverpool. • 592. Galvanic batteries; P. R. i>e F.
n'IltJMY, London. — 598. Galvanic batteries; II. TllAME,
London. — 612. Manufacture of covered wirc for
electrical purposes etc.; W. Haikyaru, Providence
R. J. I'. S. A. — 614. Elcctric gencrators; J. A. Fle-
ming, London. — 630. Electric lamps; J. G. Lorrain,
London. — W. II. Pkk.F.cf., Tclcgraphic intercom-
munication.
Nature. London 1883. II. Jahrgang. 28. Rd.
No. 723. Continuous registration of temperature. —
Electrical units.
Nu. 724. Scc»nd note on the clectrical resistan. e of
the human hody by W. IL Stone, — Tlie Yicnna
international clcctric exhibition.
Comptes rendus. Paris 1883. 97. Bd.
No. 9. G. Caiiani 1 LAS. Sur la mesure des differences de
potenticl et des resistance* entre tlcctrodcs.
No. II. Qn-T. Lois de l'induction »lue ä la Variation
de l'intcnsite dans des courants de formes diverses;
courant circulairc.
Annales industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
35. Livr. Avcrtisseur elcctriquc d'inccndie, Systeme Char-
pentier. — De quelques applications de l'elcctricitc
dans les houillcres.
36. Livr. I.e« telegraphcs curopecns.
•Bulletin de la Compagnie Internationale des Tele-
phones. Paris IS83. 2. Jahrg.
No, 48. Traction eleclrique des tramways ä Paris. —
Transport ou transmission de la force par l'elcctricitc.
Les Compagnies de tclephoncs aux Etats -L'nis.
No. 49. Transmission elcctriquc de la force (Expericnccs
de Grcnoblcj. Les accumulatcurs et la traction
elcctriquc. — I.e rescau telcphonique de Berlin.
No. 50. l'n nouveau phonographe. — Les accumulateurs
et la traction elcctriquc. — La lumicre elcctriquc
dans les magasins du Louvrc. Le g-.u et l'elcctricitc
dans les thcütres.
No. 51. Produetion eeonomique de l electricitc. — Les
accumulateurs et la traction elcctriquc
Digitized by Go<
43«
Zeitschriftfnschau.
EI.KKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT.
OKTOHKR i&tf.
•Annales telegraphiques. Paris 1883. 10. Bd.
Mai-Juni. Rapport Mir los machines clei tro-dynamiquos
appliquees ä la transmission du iravad mecanique de
M. M.ucel Dcprcz. Tin venin, Extension de la lc >i
d'Ohni aux cireuits clectromoteurs complexes. —
Tiikvenin, Sur les conditinns de sensibilitc du pont
de YVhcatstone. — Nouvelle pile ä oxyde de cuivre
de M. M. de l.alande et F. Chapcron. — l'rof. IIuciiis,
Theorie du magnetisme. - Chronique : l'rojct de
creatinn d une societe de* electriciens. Systeme de
tclcgraphie optique ctal.li par M. Adam, entre 1 Me
Maurice et I ile de la Reunion. «.'ompteur d'eleetricite
de M. Cauderay. Experiences de tclephonic. Üb-
servations sur les reeepteurs tclcphoniqucs. L i) nou-
veau regulatcui de lumiere electrique. — lc tesenu
tclegraphiquc sous -marin du globe. Les traiuvvay*
clectriques ä Paris.
♦ La lumlere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 10. Bd.
No. 36. Tu. 1111 Mo.nvkl. Les reseaux teiephnniques en
Suisse. — 0. Richard. Application <le l'eleetricite a
la direction des tnrpdles offensives (II). - Exposition
d'eleetricite de Munich: Aue. Guerout, Resultats des
mesures du comite sur les machines dynamo - elec-
triques. — F. Gkrai.py, Sur un essai ile locomotion
par l'emploi des aecumulateurs (II). — Revue des
travaux recents cn elcclricite: Sur un phenomenc de
radiation moleculaire dans les lampes ä incandescence;
par J. A. Fleming. Lc photometre de M. Hartley.
Influence de I'intensiic du courant, de la temperature
et de la coneentration de l'electrolyte sur la surface
d'elcctrification; par Alf. Tribe. Appareils pour en-
registrer les courants terre$trcs. Sur la resistance des
fils melalliques rigides ou vibrants; par A. F.mo. —
Correspondancc : P. Samuel, Exposition d'eleetricite
de Viennc.
No. 37. Corn. Herz, Le transport de la force par
l'eleetricite. — Rapport de la cotnmission nommee
par Ic maire de la ville de Grenoble pour suivre les
experiences sur lc transport de la force par l'electricie,
faites par M. Deprez. — Tu. nu Moncel, Des diffe-
rentes phases de la theorie de la pile. — G. Richard,
Application de l'eleetricite ä la direction des torpides
sous-marines (III). — C. C. Soui.ac.es, La lumiere
electrique ä Moscou. — Exposition de Munich: Aue;.
Guerout, Resultats des mesures du Comite (lampes
clectriques). — G. Liitmann, Rccherches sur l'in-
duetinn produitc dans l'anneau de la tnachine Gramme;
par A. Isenbeck. — Revue des travaux etc.: La
prochaine Conference internationale des electriciens.
Sur la mesurc des resistances en valcur absolue; par
F. Kohlrausch. - — Interrupteur ä mercure fonetionnant
dans l'hydrogenc ; par E. Budde. — Correspondancc:
P. Samuel, Les appareils nouveaux ä l'exposition
d'eleetricite de Vienne.
No. 38. Tu. DU Moncei., Des differentes phases de la
theorie de la pile (III). — Are Gueroi t, l.a machinc
Ferranti. — Exposition d'eleetricite de Munich: C.C,
Soulage, Applications de l'eleetricite ä l'eclairage
des ecoles de dessin, des musecs et des collections
artistiques. — G. Richarp, Application de l'eleetricite
ä In direction des torpillcs offensives (IV). - Revue
des travaux etc. : Notes sur la mesurc de la resistance
des liquides; par Ayrtox et PerkY. Methode pour
mesurer les resistances, par Kohlrausch. Relation
entre la radiation. 1'enerRie et la temperature dans les
lampes a incandescence; par Ahney et Festinc. De-
termination en unites absolues de I'intensite des champs
magnetiques puissants; par A. Gkay. I-i lampe Dh>n.
Lois de l'induction due ä la Variation de I'intensite
dans des courants de formes diverses; courant circti-
lairc; par ()uet. Le chemin de fer electrique de
Brighton. — Correspondance: P. Samuel, Exposition
electrique de Viennc. Lc nouveau globe pour lampes
clectriques de MM. Piette et Kririk. l.a petite pile
medieale de A. Soares Franc o. Le nouveau thermo-
phone de Prcece.
No. 39. Tu. I"1 Moni k.i. . Des differents phases de la
theorie de l.i pile (IV). - J. Moutier. Sur une
theorie des phenomencs d'eleetricite stati.]uc. — Ex-
position d'eleetricite de Munich: Au«. Guerout. Pile*
et aecumulateurs. -- - PK Mac.ni vil l.E . Des proecs re-
latifs au telephone en Aiucrique. — - C. C. SoULAi;k*,
l ne grotte eclairee ä la lumiere electrique. — Revue
des travaux etc.: l.a tnachine de A. Floytl Delaficld.
Sur la couleur de la lumiere electrique; par Ose. Em.
Meyer. Sur un nouvel clectronietrc capilaire; par
A. Chervet. Sur les incendies allumes paT la foudre;
par D. Colladon. Sur le phenoniciie de Hall; par
Righi. — ( oirespundancc: P. Samuel, Les ap
pareils nouveaux it l'exposition d'eleetricite de Viennc.
No. 40. Huri aN'.kr, Rapport sur le transport et la
distrilxition de la force; experiences faites ä Grenoble
par M. Deprez. — Tu. pu M<>NCKL, Des differents
phases de la theorie de la pile (V). — J. Moutikr.
Sur une theorie des phenomenes d'eleetricite statique
(II). — M. Dliri/., Sur le fonetionnement d une tur-
bine. - Exposition .l'eleetricite de Munich: Ars.
Gukrout. Telcgraphie et telephonie. — Ap. Miskt,
Deterniinniion ile la force electromotrice des piles par
une methode galvanonietrique. — Revue des travaux
etc.: La machine ä courants altcrnatifs ou Continus
de O. Mehner. Les etalons electriques. -- Correspon-
dance: P. Samuel, Exposition d'eleetricite de Vienne.
— Fails divers: Exposition internationale d'eleetricite.
de machines et appareils electriques ä Philadelphia.
• L'ElcctricHe. Paris 1883. 6. Bd.
No. 34. E. BiMsi'KL. La machine dynanio-electrique par
Silvanus Thomson. — De Laianpk et ClLvrF.RoN,
Nouvelle pile ä oxyilc ile cuivre. — Systeme coni-
bine de telegraphe et d'horloge electrique de M. Ch.
K. Buel. — Coüt d'etablissement des conduetcurs elec-
triques dans les nies. — L'n perfeetionnement <ies
aecumulateurs. Du mölange des signaux dans les
reeepteurs des reseaux telephoniques.
No. 35. Camio, L'eclairage electrique des villes. —
Systeme d'Oratn pour transtnettre l'heure par le tele-
photie. — Aecumulateurs ou piles secondaires de
M. M. Encausse et Canesie. — Dispositions nouvelles
pour machines dynamo -electriques. — Le telegraphe
avertisseur d'inccndie. — L'application de l'eleetricite
dans les houilleres. — Les experiences de M. Deprei
ä Grenoble. - - L'eclairage electrique ä la fete d'lsctiia.
No. 36. E. Boistel, La machine dynamo-clectriquc par
Silvanus Thompson. — Le chemin de fer electrique
ä l'exposition de Chicago. — Tu. Variey, Qu'cst-ce
que c'est que relectricite » — Le tramway electrique
de Brighton.
Nr. 37. G. Cahanellas, Sur les experiences de M. Deprez.
— Les hnrloges synchrones ä New York. — L'elee-
tricite dynamique. — L'ne nouvelle lampe electrique. —
Une nouvelle machine dynamo-electrique. — L'eclai-
rage electrique des grands magasins du Louvre. —
Lampe electrique ä scmi-incandescencc. — Telephone
Systeme Tcstu.
No. 38. E Boistel, Les machines dynamo -electriques
par S, Thompson. — L'eclairage electrique d'une ville
americaine. — E. Leonarpi, Ia' tclephonc a marteau.
— ( »bservations sur la construetion des machines d'in-
duetion; par S. Doubrava. — Un nouveau Systeme
d'installation des Iiis souterrains. - La prochaine
Conference internationale des electriciens. — L'eclai-
rage electrique des navircs (Malabar).
No. 39. L'eleetricite jugec par le gas. — La lampe
Dion. — Telephone et avertisseur de suretes com-
bines. — Les stations centrales dcclairagc electrique
Edison. — Lc prix de l'eclairage electrique dans Ics
grands magasins du Luuvrc et du Printemps. -
L'eclairage electrique par le Systeme Bürgin. —
L'eclairage electrique d'un ferryboat de New- York. —
Les lampes ä incandescence au Grand Hotel. - Lc
vent comme force motrice. — Le multiple Baudot cn
Augleterrc.
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ELEKTROTKClfN. ZKlTSCimiFT.
OKTOHF.R 1883
Patentschau.
439
•L'Electrlden. Paris 1883. 6. Bd.
No. 57. E. Hoshtaiikr, Les galvanoinctres ctalonnes.
— J. V101 I.K, Photometrie des foyers clcctriqucs. —
L. Chkm'T, Sonneries pour l'artil des rnachines ü
vapeur. — La traction electrique des tramways. —
K. Tamink. , Polarisation de« accuniulateurs. — J. A.
Beki.V. Corrcspondance anglaise. — Nouvel appel mag-
neto--t-lcctriquc de M. Abdank-Aha kanowiez. — J. C.\L'-
uu\\, Nouveau compteur d'clectricite.
No. 58. IC. Rkynikk, I,a traction par accuniulateurs. —
A. CoRNir, Sur un point fondanicntaldc la theorie (seconde
et ternicre reponsc ä M. Cab.mcllas). — E. IIoshtai.ikr,
Los galvanoinctres etalonncs. — J. A. Bkri.y, Corrcspon-
dance anglaise. — Les moteurs clcctriqucs et les
moyens de les gouverner. — Coinite geiier.il de la
coinmunication souterraine.
No. 59. E. Rkyniek. La traction par accumulateurs. —
Cahanku.as, Sur un point fondamentale de la theorie
(seconde reponsc ä M. Cornu). — E. Boistki., Note
sur l'emploi du galvanometre de torsinn avec lioite
de resistanecs de MM. Siemens et Ilalske. — L. CllKNltr.
Indicateur electrique pour iisines, Systeme Danrcr. —
J. A. Bf.ri.v, Corrcspondance anglaise. — Les moteuts
electrique* et les moyens de les gouverner. — Sur la
forte eleclromr.tricc, la resistance et le rendement des
accumulateurs, par W. Hallwachs,
•La Nature. Paris 1S83. 11. Jahrg.
No. 535. La Photographie cn medeeine (Apparcil photo-
electriquci. — l'n ihhivc.iu häteau electrique experi-
niente sur la Tamisc ä I.ondre. - - Le trarucar elec-
trique de la »Krccnch Electrica! Power Morage Co.«
No. 536. Le blanchiment par l'eleetriciie.
* L'Ingenieur-conscil. Paris et Hruxelles 1S83. 6. Jahrg.
No. 3. Le telephonc pendant les orages.
No. 4. Concesstons telephoniques cn Bclgique.
•Moniteur Industrie!. Bruxelles et Paris 1SS3. 10. Bd.
No. 36. I.'cxposition d'eleetrieite de Vicimc. Com-
munications telephoniques. L'electricite et les houil-
lcres. _ Photometrie des foyers electriq'.es.
No. 37. Leclairage electrique aux Etats. I nis. - B.ltcau
electrique.
No. 38. L'electricite ä New- York. •— L'electricite appli-
quec aux mines. — La himiere electrique Edison.
Prix coniparatifs de l'eel.uragc au gaz et de l'cclairagc
electrique.
No. 39. Tramways electrique*. - - Sur la traction par
accuniulateurs; considerations theoriqiies. - Cliambrc
syndicate et d'ctudcs des ottvriers elcctricicns. - Le
telephonc dans les chetnins de fer.
* Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1S83. 4. Jahrg.
N<>. 13 14. W. Trink"! 1:1 1 , Einige Verbesserungen iln
Siemens' Maschinen. Die internation.ile Ausstellung
/u W ien. Dr. AltoN, Theorie der Akktmml itoren.
— E. Ki.vmkr , YcrthcMung der elektrischen Kraft in
Nantua. Ein Ap]>arat zur Messung der Widerstände.
•Journal of the Telegraph. New-York 18S3. 16. Bd.
No. 362. Proposed changes in the Constitution and by-
laws of the telegraphers' nuitual beiiefil assoctaiion. —
Telegraphers' and writets' er.imps. - Effects of elec-
tricity upon the nerves and heart. Storsng the
power of the wind. Ilcat from the sun.
No. 363. «Juarterly report of the Western Cnion Tele-
graph Company. — J. C. Ein., Electrie.il engineering.
— An elettric wire trainway.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 116. Bd.
No. 693. Bronze for telephonc lincs. - ltcms: Electric
propertics of rollndtuin. Electric fnrnace. MagnctiMii
of steel at different temperaturcs. Electric ctirreins
produeed by nitrates. Kelation of electromotive forte
to veloctv of rotation. Thickness of electrie layers.
PATENTSCHAU.
1. Deutsehe Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphie.)
a. Ertheilte Patente.
24370. G. Zanni in London. Herstellung von leuchten-
den Leitern für clektr. Glühliehtlanipen. — 31. Dez. 1882.
24303- J- & D. Popper in Wien. Vorrichtung zur
Konstanthaltung der elektromotorischen Kraft von gal-
vanischen Batterien. --- 4. März 1883.
24451. IL J. Iladiian in London. Automatischer Strom-
Manipulator und zugehöriger Ilülfsapparat. — 25. Juli
1882.
24452. E. Thomson in New-Rritain. Neuerungen an
elektrischen Lichtbogenlanipen. — 8. August 1882.
24453. ^ Nezerauxin Paris. Galvanisches Element
mit direkter oder indirekter Wirkung. — 22. Sept. 1882.
24*155- )• Wen ström in Oercbro. Neuerungen in der
Anordnung der Elektromngncte und der Konstruktion
der Induktoren dynamoelektrischer Maschinen. — 23. No-
vember 1882.
2.1459- G. G. Skrivanow in Paris. Galvanisches Element.
30. Dezember 1882.
24460. A- W att in Liverpool. Herstellung poröser
Polplattcn für sekundäre Elemente. — - 31. Dez. 1882.
24462. J. D. E. Andrews in Glasgow. Vorrichtung zur
Kegulirung der Anziehungskraft eines Solcnoids bei
elektrischen Lampen. — 30. Januar 1883.
24466. N. de Kabath in Paris. Einrichtung zur elek-
trischen Beleuchtung fllr Eisenbahn- und sonstige
Fahrzeuge mittels Akkumulatoren. — 17. Februar 1883.
24483. II. Roberts in Pittsburgh. Neuerungen an
dynamoclcktrischen Maschinen, um das Warmwerden
der Theile zu verhüten. — 24 April 1883.
24552. G. Leuths in Nürnberg. Herstellung regenerir-
barer galvanischer Elemente. — 3. November 18S2.
24570. G. E. Weiglc in Stuttgart. Mikrophon. —
27. August 1S82.
24582. II. J. lladdan in London. Bereitung der Elek-
troden sekundärer Elemente. — 25. Juli 1882.
24608. Tit. A. F. diso 11 in Menlo-Park. Neuerungen an
den Mitteln und Methoden zur Regulirung der Erzeu-
gung von magneto- oder dynanioelektrischen Maschinen.
21. Juli 1881.
1 24609. Th. A. Edison in Menlo-Park. Vorrich-
tung zur Kegtilirung der Erzcugungskraft des Stromes
1 von dynanioelektrischen Maschinen. — 21. Juli 1881.
I). Patent - Anmeldungen.
Ii. 3925. G. A. Hardt in Köln für II. Th. Barnett
in London. Neuerungen an sekundären galvanischen
[ Batterien oder Elementen und den dazugehörigen
Apparaten.
K. 2103. C. Raab in Manchen. Neuerungen an elek-
trischen Bogetilicht lanipen.
S. 1995. F. A. Sasserath in Berlin. Neuerungen an
Mikrophonen.
W. 2326. C. Kesseler in Berlin ftlr R. S. Waring
in Pittsburgh. Neuerungen an elektrischen Kabeln
und in dem Verfahren der Herstellung derselben.
P. 1622. Derselbe für Dr. A. Prinz, W. W enzel und
J. K a h 11 in Wien. Neuerungen an galvanischen
Batterien.
K. 939. Wirth \ Co. in Frankfurt a. M. für European
Electric Company in New -York. Neuerungen an
elektrischen Lampen. ( Abhängig vom Patent No. 8654.)
lt. 3S3S. Dieselben ftlr H. R. Boissier in New-York.
Neuerungen an dem Regulator fllr Bogenlampen.
B. 3404. Dieselben für G. W. Blodgett A A. D.
Blodgett in Boston. Neuerungen an elektrischen
Signalapparatcn.
Digitized by Google
44°
Patentschau.
El.F.KTROTKCHN. ZETTSCHIlirT.
OKTOIIKR 18S3.
T. 1078. dieselben für C. T. To 111k ins in New- York.
Einrichtung an sekundären Batterien, um die Elek-
troden derselben vollständiger laden, langer auf-
bewahren und in ihrer Elcktrizitätsabgabc rcguliren zu
können.
I.. 2271. Lenz & Schmidt in Berlin für A. Lu cc hesini
in Kloren/. Relais für Telegraphen.
I). 1544. J. Möller in Wurzburg ftlr I.. Daft in
Grcenville. Neuerungen an elektrischen Eisenbahnen.
J. 703. Derselbe für F. Jenkin in Edinburgh. Neue-
rung an elektrischen Transportvorrichtungen.
J. 757. C. L. Im hoff in Muhlheini a. Rh Konstruktion
der Elektromagnet« und Armatur bei tlektr Maschinen.
S. 1985. Siemens & Halske in Berlin. Energiemesser.
B- .?8j4. O. Sack in Leipzig für J. S. Beeman,
W. Taylor & F. King in London. Neuerungen an
elektrischen Sekundär- Batterien.
C. 1222. \V. A. Cordes in Rostock. Hängende Fern-
sprechleitungen.
L. 2261. <L L euch s in Nürnberg. Herstellung regenerir-
barer galvanischer Elemente. (Zusatz zu No. 24552.)
T. 972. R. R. Schmidt in Berlin für E. Thomson
in New-Brilain. Neuerungen an GUlhlichtlampcn.
O. 485. Derselbe für J. Oliphant. E. B. Burr und
J. \V. H. R. Gowan in London. Elektrische Batterie
mit neuem Element.
\V. 2565. Fr. W. Wallncr in Ehrcnfeld. Apparat zum
Glühen von Mctallstäben mit Hülfe des elektr. Stromes.
W. 2683. Fr. H. Werner & L Ochse in Ehrenfeld.
Neuerungen an der Ollihlichtlampe mit Yolta'schern
Lichtbogen. (Zusatz zu No. 21274.)
F. 1706. \V. E. Fein in Stuttgart. Elektrische Bogen-
lampe für Laboratorien und Dcnionstxationszwecke.
R. 2244. Rheinische El e k t t i r. i t ä ts-G e seil sc h a f t
in Mannheim. Elektrische Lampe.
T. 1106. Specht, Ziese Co. in Hamburg für
II. Thuine in London. Neuerungen an galv. Elementen.
2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Krtheilte Patente.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
24505. B. Berghausen & Co. in Köln. Sclbslhätige
elckt. Vorrichtung zur Signalisirung der Haltcstellung
von Bahnhofs-Dcckungs-Signaten. -- 30. März 1882.
Klasse 37. Hochbau.
24494- A. Steinhauser in Ilm. Schutzvorrichtung
gegen das Faulen des Hol/es von Säulen, Hopfen- und
Telegraphenstangen in der Erde. — 17. Fei». 1S83.
Klasse 40. Hüttenwesen.
24682. R. P. Herrmann in Berlin. Verfahren zur
Darstellung von Zink auf elektrolytischem Wege aus
Doppelsalzen des Zinksulfatcs mit Sulfaten der Alkalien
und alkalischen Erden. — 24. April 1S83.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
24599. D. Applcton in Manchester. Apparat zur Her-
stellung eines galvanischen t'ebcrruges auf Druck-
oder Musterwalzen zum Bedrucken oder Dessiniren
von StofTen. — 9. Februar 1885.
Klasse 52. Nähmaschinen.
24592. B. Neubauer in Plauen i. V. Elektr. Faden-
anzugs-Regulator für Stickmaschinen. - 6. April 1S83.
Klasse 83. Uhren.
24368. f. W. F. Sierenberg in Bremen. Elektr. Wcek-
tind Laute-Apparat. — 13. Oktober 1882.
I
l». Patent-Anmeldungen.
Klasse 40. Huttenwesen.
B. 4169. Maschinen bau -Aktien- Gesellschaft
. Ilumbolt« in Kalk bei Köln fUr M. Body in
I.iittich. Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus
Erzen durch Elektrolyse. (Zusatz zu B. 4070.)
II. 3669. R. 1'. Herrmann in Berlin. Verfahren zur
Darstellung des Zinks auf elektrolytischem Wege.
(Zusatz zu P. R. No. 24682.)
Klasse 44. Kurzwaaren.
G. 2130. C. Kessel er in Berlin für Gillon & Ol in
Lilas bei Paris. Maschine zum Aufheften von Knöpfen
auf Karten unter Anwendung von Elektrizität.
3. Veränderungen.
a. Erloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
10318. Typendruck Vorrichtung an Zeiger- Telegraphen.
1631S. Neuerungen an elektrischen Säulen.
17523. Neuerungen an Erdleitungen für elektrische Tele-
graphen und Blitzableiter.
17920. Neuerungen an Apparaten zur L'cbertragyng
telephonischcr Kommunikation.
•7974- Elektrische Glühlichtlampe, deren Konduktor ijuct
getheilt ist bezw. einen mehrfachen Kontakt gewahrt
18116. Neuerungen an dynamoelcktrischen Maschinen.
20637. Verfahren, Metalloxyde zur Herstellung von Toi
platten für elektrische Batterien zu verwenden.
21194. Neuerung an unterirdischen elektr. Leitungen
21450. Neuerungen an Elektromotoren.
21904. Neuerung an Motoren und Apparaten, wekhe
durch Elektrizität getrieben werden.
22193. Neuerungen in der Art der Regulirung dynamo-
elektrischer Maschinen oder anderer Elcktri/itätsejuellcn
und elektrischer Motoren.
22195. Neuerungen an Maschinen zur Erzeugung elek-
trischer Ströme.
223S2. Elektrische Zugbclcuchtung.
23600. Stromerzeuger ohne Drehung der Drahtrollen
und der Magnete.
Klasse 37. Hochbau.
21058. Neuerung in der metallischen Verbindung von
Blitzablcitungsdrähtcn.
Klasse 48. Metallbearbeitung (chemische).
23147. Apparat zum galvanischen Plattiren und gleich-
zeitigen Dekapircn von M-.-tallblcchcn und kleineren
Metall - Massen - Artikeln.
Klasse 68. Schlosserei.
1S541. Elektrische Auslosevorrichtung für Huusthürcn-
schlosser. (I.Zusatz zu P. R. No. 16376.)
Klasse 86. Weberei.
16686. Elektr. Schufswachter für mechanische Webstühle.
18336. Elektrischer Schufswachter für mechanische Web-
stuhle. (Zusatz zu P. K. No. 16686.)
h. Ueltertragung von Patenten.
Klasse 42. Instrumente.
ö'i37. Thermometer mit elektrischem Gradanzeiger vom
30. M.irr 1S79 tibertragen an A. Eichhorn in Cot he n
und die Firma Pröfsdorf eV Koch in Leipzig,
10358. Elektrischer < Jradanzeiger fnr Barometer ; Zusatz
zu I'. K. No. 6937) vom 5. Februar 1SS0 an A Kic Il-
horn in t ollten und P rofsdo r f & K nc h in Leipzig.
Schluß der Redaktion am II. Oktober.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Springer in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdruckcrci.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT
Vierter Jahrgang.
November 1883.
Elftes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung am 23. Oktober 1883.
Vorsitzender:
Regierungsrath Dr. Werner Siemens.
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung 7^ Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1. Geschäftliche Mittheilungen.
'2. Vortrag des Ober -Ingenieurs Herrn von
Hefner-Alteneck: »Ueber elektrische
Lichtmessungen * .
3. Kleinere technische Mittheilungen.
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit
folgender Ansprache:
Meine Herren! Bei Wiederaufnahme unserer
Arbeiten nach den Sommerferien heifse ich Sie
herzlich willkommen und darf dabei den Wunsch
und die Hoffnung aussprechen , dafs Sie, frisch
gestärkt, mit neuem, regem Eifer den Aufgaben
und Pflichten unseres Vereines sich widmen
werden.
Unser Herr Ehren -Präsident hat mich er-
sucht, Ihnen mitzutheilen, dafs er durch Dienst-
geschäfte verhindert ist, der heutigen Versamm-
lung beizuwohnen, und zugleich seinem leb-
haften Bedauern Ausdruck zu geben, dafs es
ihm nicht möglich ist, Sie bei dem Wieder-
beginn unserer Sitzungen persönlich zu be-
grüfsen.
Sie werden es sicherlich mit mir bedauern,
auf die anregende Ansprache, mit welcher der
Herr Ehren-Präsident die Sitzungen des Vereins
zu eröffnen pflegt, dieses Mal Verzicht leisten
zu müssen.
Wenn wir einen kurzen Rückblick auf die 1
verflossene Sitzungsperiode werfen, so haben wir :
zunächst der schmerzlichen Verluste zu ge- 1
denken, welche die Elektrotechnik durch den ;
Tod einer ganzen Reihe hervorragender, um
die Förderung der elektrischen Wissenschaft
und deren Anwendung hochverdienter Gelehrter
und Techniker erlitten hat.
Unser Verein im Besonderen ist durch den
Heimgang des Vorsitzenden des technischen
Auschusses, des Herrn Direktors im Reichs-
Postamt Budde, schwer betroffen worden. Ich
Uberlasse es einem seiner alten Freunde und
Berufsgenossen, unserem Herrn Syndikus, die
vortrefflichen Charaktereigenschaften des Ver-
ewigten, sowie die hohen Verdienste desselben
um die Vervollkommnung des vaterländischen Ver-
kehrswesens und um die Förderung des Elektro-
technischen Vereins Ihnen näher darzulegen.
Ich habe ferner des im Dezember v. J. im
Alter von 85 Jahren gestorbenen österreichischen
Elektrikers Karl Winter zu gedenken. Sein
Name ist auf das engste mit der Geschichte
der Elektrisirmaschine verknüpft, deren Wirkung
er durch eine Reihe genialer Einrichtungen zu
einer bis dahin nie erreichten Höhe steigerte.
Von seinen übrigen Erfindungen will ich noch
die Konstruktion eines zweckmäfsigen , sicher
funktionirenden Zünders für Reibungs-Elektrizität
erwähnen.
Am 2. September d. J. verschied Crom well
Fleetwood Varley, geboren in London am
6. April 1828, der Sohn des durch seine
mikroskopischen Untersuchungen bekannten Cor-
nelius Varley. Er widmete sich schon früh
mit grofsem Erfolge der Elektrotechnik, und
namentlich die Telegraphie hat ihm viele werth-
volle Verbesserungen zu verdanken. Sein Haupt-
verdienst beruht wohl darin, dafs er in Gemein-
schaft mit Sir William Thomson die Einrich-
tungen zum Telegraphiren auf langen submarinen
Kabeln ausarbeitete und es mit diesem dahin
gebracht hat, dafs die Geschwindigkeit, mit der
wir gegenwärtig auf unterseeischen Kabeln
telegraphiren , nicht mehr viel hinter der
Schnelligkeit des Telegraphircns auf kurzen
Landstrecken zurücksteht. Auch mit der Legung
des ersten transatlantischen Kabels im Jahre
1866 ist sein Name eng verbunden. — Ich
habe ferner zu erwähnen den Präsidenten der
Royal Society und Direktor der Königlichen
Druckerei in London, William Spottiswoode,
der, am 11. Januar 1825 geboren, am 27. Juni
d. J. der Wissenschaft entrissen worden ist.
Spottiswoode war einer der hervorragendsten
Naturforscher unserer Zeit, an dessen Namen
sich eine grofse Anzahl wichtiger Forschungen
auch auf dem elektrischen Gebiete knüpft.
Sein Vaterland hat seinen Verdiensten volle
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442
Vereins - Angelegenheiten.
El.EKTROTECIIN. ZEITSCHRIFT-
NOVEMBER 1M3.
Würdigung widerfahren lassen und ihn nach
seinem Tode in die Reihe berühmter Männer l
englischer Wissenschaft in der Westminster-Abtey ,
aufgenommen. — - Am 7. Juni i883starbSir Jam es
Carmichael, der Vorsitzende der >Submarine
TelegTaph Company« . Derselbe hat sich grofse
Verdienste um die Einführung der submarinen
Kabel erworben und war in hervorragendem j
Grade bei der Herstellung der ersten unter-
seeischen Telegraphen - Verbindung zwischen
England und Frankreich betheiligt. — Sodann
habe ich noch des im Dezember v. J. ge-
storbenen Elektrotechnikers M. T. Henley zu |
gedenken, der sich schon früh durch die Er- 1
findung des nach ihm benannten magneto-
elektrischen Telegraphen-Apparates einen Namen
verschaffte. Henley begründete in North Wool-
wich eine Fabrik für Telegraphen-Apparate, die
er später zu einer Kabelfabrik erweiterte. Er
stellte auch die ersten unterirdischen Tele-
graphenleitungen auf englischem Boden her und
beschäftigte sich erfolgreich mit verschiedenen
Erfindungen auf dem Gebiete der Telegraphie
und der Konstruktion unterseeischer Kabel. —
Endlich verschied am 15. September d. J. zu
London im Alter von 55 Jahren R. Werder-
mann, ein sehr begabter und geschickter deut-
scher Mechaniker, der sich namentlich durch
die von ihm erfundene sogenannte Scmi-Inkan-
deszenzlampe rühmlichst bekannt gemacht hat.
Wenn wir nun zu einer Betrachtung der Ent-
wickelung der Elektrotechnik im verflossenen
Jahre übergehen, so erscheinen die gemachten
Fortschritte auf den ersten Blick allerdings
nicht sehr bedeutend; wenigstens sind grofs-
artige, blendende Leistungen nicht aufzuweisen.
Gleichwohl ist Uberall fleifsig gearbeitet worden,
um an schon Bestehendem Verbesserungen ein-
zuführen und Lücken auszufüllen, welche bis
dahin in den Theorien, wie in der praktischen I
Anwendung vorhanden waren und zum grofsen
Theil auch gegenwärtig noch vorhanden sind.
In dieser Richtung ist in der That viel ge-
schehen. Es würde zu weit führen, Ihnen hier
eine Uebersicht der einzelnen Leistungen zu
geben. Drei Gebiete aber namentlich sind es,
auf denen die Elektrotechniker mit Erfolg thätig
gewesen sind: das elektrische Eisenbahn-Signal-
und Sicherungswesen, die elektrische Beleuch-
tung und die elektrische Kraftübertragung und
Lokomotion. Unser Verein hat seinen voll-
wiegenden Antheil an diesen Fortschritten ge-
habt, wie schon aus den Vorträgen, die hier
gehalten worden sind, ersichtlich ist. Der j
Sache entsprechend, waren diese Vorträge und ;
die an dieselben sich anknüpfenden, oft sehr
belehrenden Debatten zu einem grofsen Theile |
kritischer Natur. Vielleicht ist es eben dieser
kritischen Richtung, die unser ganzes öffent-
liches Leben — vielfach sogar in einer über-
triebenen, die Thatkraft lähmenden Weise —
durchdringt, zu danken, dafs die Elektrotechnik
in Deutschland vor der ungesunden und un-
reifen Spekulation bewahrt worden ist, welche
in anderen Ländern dem gläubigen Publikum
grofse pekuniäre Verluste gebracht und in
Wirklichkeit der gesunden Entwicklung der
Elektrotechnik sehr geschadet hat. Es ist zu
wünschen, meine Herren, dafs unser Verein
sich von dieser soliden Richtung niemals ab-
wenden möge. Er wird dem wirklichen Fort-
schritte dadurch stets in viel höherem Mafse
dienen, als durch die kritiklose Hinnahme und
Begünstigung unreifer Ideen und Projekte, die
nur dem Spekulationsschwindel die Wege bahnen.
Ich habe noch der elektrischen Ausstellungen
zu gedenken.
Es ist nicht zu verkennen, dafs dieselben
viel dazu beigetragen haben, einmal die Elektro-
techniker vor der Verfolgung einer zu einseitigen
Richtung zu bewahren und ferner in gröfseren
Kreisen des Publikums Interesse für die Elektro-
technik zu erwecken und gröfsere Kenntnifs
ihrer Leistungen zu verbreiten. Ueber die elek-
trischen Ausstellungen dieses Jahres in Königs-
berg i. Pr., im Aquarium zu London, in Amster-
dam und über die noch gegenwärtig in Wien
befindliche Ausstellung hat unsere Zeitschrift
bereits nähere Mittheilungen gebracht. Ein
Katalog der Wiener Ausstellung und ein illustrir-
ter Führer durch dieselbe sind zur Einsicht-
nahme ausgelegt. Es ist zu hoffen, dafs die-
jenigen der Herren Mitglieder, welche Gelegen-
heit hatten, die Ausstellung in Wien persönlich
in Augenschein zu nehmen, von ihren Beobach-
tungen dem Vereine noch Mittheilung machen
werden. Zu wünschen wäre allerdings, dafs
diese Ausstellungen künftig weniger schnell ein-
ander folgen möchten, und dafs internationale
Ausstellungen auch stets auf internationalen Ver-
einbarungen beruhen möchten, damit die Inter-
essen aller Nationen auf denselben gleichmäfsig
gewahrt werden könnten. . Zu rasch auf ein-
ander folgende und nicht durch internationale
Vereinbarungen geregelte Ausstellungen arten
leicht, anstatt der Industrie zu nützen, zu einer
argen Belästigung derselben aus und fördern
nicht den reellen, technischen Fortschritt, son-
dern eine demselben schädliche, unreife und
krankhafte Unternehmungssucht.
Von grofser Bedeutung für die Entwickelung
der Elektrotechnik ist, wie ich noch hervorheben
möchte, die in der letzten Zeit stattgehabte
Bildung elektrotechnischer Vereine, welche nach
dem Vorgange des unserigen und der älteren
>Society of Telegraph Engineersv, die aber
erst später zu einer elektrotechnischen erweitert
worden ist, an mehreren Orten ins Leben ge-
rufen sind. Ich will hier nur die »Elektrotech-
nische Gesellschaft« in Frankfurt (Main), den
»Elektrotechnischen Verein< in Wien und die
»Societe" internationale des Electriciens« in Paris
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Et.EKTROTEClOf. ZF.rTSCirXIFT.
FisCher, Nachruf zum Andenken an Wilhelm Budde.
443
erwähnen. Wir begrüfsen die Entstehung dieser
kollegialen Vereine als Mitarbeiter auf unserem
Arbeitsfelde mit Freuden und hoffen, dafs die-
selben der elektrotechnischen Wissenschaft recht
tum Nutzen gereichen mögen.
Der Vorsitzende ertheilte sodann das Wort dem
Syndikus, Herrn Dr. Fischer, zu einem Nach-
ruf über den verstorbenen Herrn Direktor im
Reichs -Postamt Budde.
Der Nachruf ist nach stenographischer Nieder-
schrift auf Seite 443 der Zeitschrift besonders
abgedruckt.
Einer Aufforderung des Vorsitzenden Folge
leistend, erhoben die Versammelten zu Ehren
des Verewigten sich von den Sitzen.
1. Geschäftliche Mittheilungen.
Ueber die in der Mai-Sitzung mitgetheilten,
auf Seite 341, »42 der Zeitschrift verzeichneten
Anmeldungen sind Anträge auf Abstimmung
nicht eingegangen. Die Aufnahme der An-
gemeldeten als Mitglieder des Vereins ist damit
vollzogen. Der Verein zählt am Tage der Oktober-
Sitzung 1 606 Mitglieder, 310 hiesige und 1296
auswärtige.
Das Verzeichnifs der seit der letzten Sitzung
weiter eingegangenen 37 Beitrittserklärungen war
ausgelegt. Die betreffenden Anmeldungen sind
auf Seite 281, 321, 361, 401 und 445 ab-
gedruckt.
Bezüglich der in der Mai-Sitzung angeregten
Ausgabe von Mitgliederkarten machte der Vor-
sitzende die Mittheilung, dafs der Vorstand sich
entschieden habe, mit Rücksicht darauf, dafs
ein wirkliches Bcdürfnifs derselben nicht vor-
liege und der Vereinskasse eine zu dem etwaigen
Nutzen der Karten nicht im Verhältnifs stehende
Ausgabe erwachsen würde, von dem Neu-
druck von Mitgliederkarten vorerst Abstand zu
nehmen.
Eingegangen waren und zur Einsichtnahme
ausgelegt :
a) Von dem Herrn Staats - Sekretär des
Reichs-Postamts ein Exemplar des offiziellen
Berichtes über die Münchener internationale
elektrische Ausstellung. Derselbe zerfällt in zwei
Theile, deren erster eine eingehende, mit zahl-
reichen Illustrationen versehene Beschreibung
der ausgestellten Gegenstände enthält, während
der zweite die Ergebnisse der von der Prüfungs-
Kommission ausgeführten Messungen bespricht.
b) Von dem Direktions-Komite" der inter-
nationalen elektrischen Ausstellung in
Wien ein Exemplar der 2. Auflage des Aus-
stellungs • Katalogs.
c) Von Charles Mourlon in Brüssel ein
Exemplar einer von ihm über die elektrische
Gruppe auf der internationalen und kolonialen
Ausstellung in Amsterdam verfaßten Druck-
schrift.
d) Von dem Ingenieur Herrn V. Piccoli in
Neapel ein Auszug aus den Verhandlungen der
>Socie*te' des ingänieurs civils« : »La question du
feu dans les the"ätres« . Der Verfasser weist darauf
hin, dafs in den Jahren 1761 bis 1880 nicht
weniger als 526 Theater den Flammen zum
Opfer gefallen und in den letzten 1 1 o Jahren
6548 Personen bei Theaterbränden umgekommen
sind. Als ein wesentliches Mittel, um die Ent-
stehung von Feuer zu verhüten, bezeichnet der
Verfasser die Einführung der elektrischen Be-
leuchtung.
e) Mehrere Exemplare einer Anleitung zur
Anfertigung einer konstant wirkenden, sich stets
depolarisirenden unzerstörbaren Erdleitung, Patent
des Telegraphen- Chefs und Ingenieurs der Karl-
Ludwig -Bahn, Justin Malisz, in Lemberg.
Die unter b) bis e) bezeichneten Drucksachen
werden der Vereinsbibliothek Uberwiesen werden.
a. Vortrag des Ober -Ingenieurs Herrn von Hefner-
Alteneck: „Ueber elektrische Lichtmessungen".
Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegen-
heiten hielt Herr von Hefner - Alteneck den
vorstehend angegebenen Vortrag. Derselbe ist
auf Seite 445 besonders abgedruckt.
3. Kleinere technische Mittheilungen.
Zu diesem Gegenstande der Tagesordnung
wurde das Wort nicht verlangt.
Schlufs der Sitzung 9»- Uhr Abends.
Dr. W.
H. Aron,
Unger,
«weiter Schriftführer.
im Reichs -Postamt Dr. P. D. Fischer:
Nachruf zum Andenken
des verstorbenen Direktors im Reichs-Postamt
Herrn Wilhelm Budde.
Meine Herren! Ich habe den Herrn Vor-
sitzenden um die Erlaubnifs gebeten , des An-
denkens meines verstorbenen Freundes Budde
etwas ausführlicher Erwähnung thun zu dürfen,
als es im Rahmen des einleitenden Vortrages
unserer Eröffnungssitzung möglich ist. Zu dieser
Bitte hat mich die Erwägung bestimmt, dafs es
den zahlreichen Verehrern, die Budde unter den
anwesenden, wie den abwesenden Mitgliedern
unseres Vereins besafs, namentlich seinen engeren
Berufsgenossen, wünschenswerth sein möchte,
einige Worte des Nachrufs aus dem Munde
eben eines Berufsgenossen zu vernehmen, der
mehr als anderthalb Jahrzehnte mit dem Dahin-
geschiedenen Schulter an Schulter gestanden
und die reichste Gelegenheit besessen hat, von
den Vorzügen seines Herzens und Geistes und
grofcen Verdiensten um die Hebung des
56»
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Vereins- Angelegenheiten.
Ei.EKTKOTrrirs. Zf.itschxiki -
NOVEMBER tMj.
Verkehrswesens, besonders des jüngsten Ver-
kehrsinstitutes, der Telegraphie, Kenntnifs zu
nehmen. Ich werde der Zeit Rechnung tragen
und mich auf wenige Bemerkungen beschränken.
In einem Posthause geboren, hatte Budde,
mit 18 Jahren in den Postdienst eingetreten,
bereits eine mehr als dreifsigjährige Postdienst-
laufbahn, reich an Arbeit und Erfolgen, hinter
sich, als er im Januar 1875 von dem Herrn
Reichskanzler zur Assistenz des damaligen
General-Postdirektors, Herrn Dr. Stephan, bei
Leitung der Verwaltungsgeschäfte der Telegraphie
bestimmt wurde. Im Dezember desselben
Jahres zum Direktor des General -Telegraphen-
amtes ernannt, hat ihm zunächst obgelegen, die
von dem Chef der Reichs -Verkehrsanstalten
sofort eingeleitete Wiedervereinigung der Tele-
graphie mit der Post zur Durchführung zu
bringen und, nachdem der Telegraphie auf
diese Weise die natürliche Grundlage zu einer
gedeihlichen Fortentwickelung gesichert worden
war, die von dem Herrn General - Postmeister
mit gewohnter Schnelligkeit geplante und als-
bald in Angriff genommene Ausdehnung und
Vervollkommnung dieses Verkehrsinstitutes zu
pflegen.
Budde zählte mehr als 50 Jahre, als er vor
diese neue Aufgabe gestellt wurde; er war keine
leicht bewegliche Natur; in seinem ganzen
Wesen war er mehr dem benachbarten West-
falen als seiner heimathlichen Rheinprovinz zu-
gehörig. Es ist ihm sicherlich nicht leicht ge-
worden, aus seiner bisherigen Laufbahn über-
zutreten und sich auf diesem neuen Arbeits-
felde einzurichten und heimisch zu machen.
Aber er brachte für die Lösung der ihm ge-
stellten wichtigen Aufgaben Eigenschaften mit,
die ihm Achtung verbürgten und Erfolge er-
rangen: vor allen Dingen das kräftige Pflicht-
gefühl des altpreufsischen Beamten, der an sich
selbst die höchsten Anforderungen zu stellen
gewohnt ist, einen soliden Verstand, der, ge-
paart mit scharfem, praktischem Blick und um-
sichtiger Besonnenheit, schon im Anfange seiner
Dienstlaufbahn die Aufmerksamkeit seiner Vor-
gesetzten und Mitarbeiter auf ihn gelenkt hatte.
Er brachte mit ein nicht gewöhnliches, während
langjähriger Thätigkeit in der Zentralstelle des
Postwesens an wichtigen und umfassenden Auf-
gaben geschultes Organisationstalent, und zuletzt,
oder vielmehr vor Allem, seine kräftige, feste,
durchaus sachlich gerichtete Mannesnatur, die
alle mit und unter ihm Wirkenden mit Ver-
trauen auf die Gerechtigkeit seines Charakters
und die Lauterkeit seiner Ziele erfüllen mufste.
So gerüstet, ist Budde in die Verwaltung der
Telegraphie eingetreten und hat sich derselben mit
der ganzen Wucht seiner kernigen Persönlichkeit
gewidmet. Es kann nicht meine Aufgabe sein,
hier eine Uebersicht der Erfolge zu geben, die
seinem Wirken beschieden waren; ich kann nur
vorübergehend daran erinnern, wie schnell" und
in wie organisch fortwirkender Weise die Wieder-
vereinigung der Telegraphie mit der Post sich
vollzogen hat, und in welchem bis dahin unge-
ahnten Stil und Umfange die Vervollkommnung
und Ausdehnung der Telegraphie zur Ausführung
gekommen ist. Bereits in dem im Monat
März 1876, also kaum ein Jahr nach dem Ein-
tritt der neuen Leitung, erstatteten Berichte
durfte konstatirt werden, dafs die Organisation
der beiden nunmehr vereinigten Verkehrs-
anstalten sowohl bei der Zentralstelle und den
Provinzialbehörden , als auch bei den aufs
Kräftigste vermehrten Betriebsstellen zur Durch-
führung gebracht worden war; auch war bereits
die innere Verschmelzung des Institutes durch das
Ineinandergreifen der Organe beider Anstalten,
durch Ausbildung der Postbeamten für die Tele-
graphie, der Telegraphenbeamten für die Post,
durch wechselseitige Verwendung beider Beamten-
klassen für die nunmehr gemeinsamen Berufs-
geschäfte auf das Kräftigste gefördert worden.
Was die Ausdehnung und Vervollkommnung
der Telegraphie anbelangt, so mögen statt der
Worte einige wenige Zahlen sprechen.
Laut amtlicher Statistik waren:
Ende 1874 Ende 1881
Linien 33246 km, 56000 km,
Leitungen. . . . 120000km, 184000km,
Telegraphenanstalten: 1 600, 5 896.
Es wurden befördert:
im Jahre 1874 im Jahre 1 881
Telegramme: 1 of Millionen, 15 L Millionen.
Dieser quantitativen Ausdehnung der Tele-
graphie im Reiche stellte sich ihre qualitative
Vervollkommnung ebenbürtig an die Seite. Die
unterirdischen Telegraphenanlagen, die bereits
im Jahre 1863 von damals leitender Stelle als
die Telegraphenlinien der Zukunft bezeichnet
worden, aber bis zum Jahre 1875 über das
Stadium von Denkschriften und Ressorterwägun-
gen nicht hinausgeschritten waren, traten, wie
wir uns Alle erinnern, mit jenem Wendepunkt
in der Entwickelung der Telegraphie alsbald in
den freien Luftzug ausgedehnter Versuche und
umfassender Bauten. Ich widerstehe der Ver-
suchung, auf jene glorreiche Kampagne zurück-
zublicken, die, 1875 eingeleitet und 1876 mit
der Erbauung der Kabellinie Berlin — Halle
thatsächlich begonnen, im Jahre 1881 durch
Vollendung der Linie Cöln — Aachen ihren vor-
läufigen Abschlufs gefunden hat, nachdem sie
das Deutsche Reich mit einem systematisch
durchgeführten, seine wichtigsten Handels- und
Waffenplätze umspannenden unterirdischen Tele-
graphennetz von über 5 400 km Linien und
37 000 km Leitungen versehen hatte. Und wie
die Reichs-Telegraphenverwaltung die erste ge-
wesen ist, welche unterirdische Kabel im grofsen
Stile dienstbar gemacht hat für die praktische
Depeschenbeförderung, so ist sie es auch ge-
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NOVEMBER »883. ' V. HeENER ■ ALTENECK, UeBER ELEKTRISCHE LlCHTM ESSUNGEN U. S. W. 445
wesen, die dem in Deutschland erfundenen, von
Amerika in vollkommnerer Gestalt nach Deutsch-
land wieder zurückgekehrten Fernsprecher prak-
tische Anwendung im Telegraphendienste ge-
schaffen hat. Das Telephon ist bei uns seit
1877 mit einem Nachdrucke verdeutscht worden,
der das Staunen der Uhrigen Nationen erregt
und der unmittelbar auf dem Fufse folgenden
Einrichtung von örtlichen Stadtfernsprechanlagen
erfolgreich die Wege gebahnt hat.
Es kann nicht meine Absicht sein, die Re-
gesten der deutschen Telegraphenverwaltung von
1875 bis 1881 hier auch nur annähernd er-
schöpfen zu wollen; ich Ubergehe daher die
Einführung der Pneumatik, die Vervollkomm-
nung der unterseeischen Telegraphenleitungen,
die Verbesserung des Tarifwesens, die damit
eingeleitete durchgreifende Neuregelung der
internationalen Beziehungen der Telegraphie.
Nur in letzterer Hinsicht möchte ich daran er-
innern, dafs es unserem Freunde Budde ver-
gönnt gewesen ist, im Jahre 1879 Deutschland
auf der internationalen Konferenz zu London
würdig zu vertreten.
Ich brauche mich wohl nicht gegen die
Meinung zu verwahren und meinen verstorbenen
Freund Budde ebenfalls nicht, als wären die
Erfolge, die ich hier annähernd berührte, als
wäre jene wichtige Reorganisation in erster
Linie sein Verdienst gewesen. Er hat am
besten gewufst und stets rückhaltlos anerkannt,
von wessen Thatkraft die Impulse zu jenen
durchgreifenden Mafsregeln ausgegangen sind
und wem ihre kräftige Durchführung an erster
Stelle zu verdanken gewesen ist. Er hat
ferner sehr gut gewufst, dafs jene Erfolge
nicht zu erreichen gewesen wären, wenn nicht
alle Bethciligten willig dazu mitgewirkt hätten.
Aber kein Kundiger wird darüber im Zweifel
sein, dafs bei so umfassenden Arbeiten auch
dem an zweiter Stelle verantwortlichen Manne
ein ungewöhnliches Mafs von Müh waltung und
Sorge erwachsen mufste. Dieses Mafs hat
Budde Jahre hindurch an seiner Stelle redlich
geleistet. Als vor nun beinahe vier Jahren der
wissenschaftlichen Forschung wie der täglich
stärker erblühenden praktischen Anwendung der
Elektrizität hier in unserem Verein ein Sammel-
punkt der treibenden Kräfte bereitet werden
sollte, da konnte Budde in die Versammlung
der berufensten Fachmänner mit dem Bewufst-
sein eintreten, dafs er an seiner Stelle für
die Ausführung eines der wichtigsten Zweige
der Elektrotechnik rechtschaffen das Seinige ge-
leistet hatte. Die Anerkennung seiner Leistun-
gen und seine kernige, männliche Persön-
lichkeit ist es noch mehr gewesen, als die
hohe Stellung, die er im Staatsdienst einnahm,
was ihm in unserem Kreise stets Achtung und
Gehör verschaffte und ihn zu einem der ein-
flufsreichsten Mitglieder des Vereins gemacht
hat. Was er in den ihm übertragenen Ehren-
ämtern als mehrjähriger Vorsitzender unseres
technischen Ausschusses, als stellvertretender
Vorsitzender des Vorstandes für den Verein ge-
wesen ist, was er daneben in seiner amtlichen
Stellung für die Förderung der Vereinsinteressen
gethan hat, das liegt vor Ihrer Aller Augen.
Trotz seiner stattlichen und anscheinend
kräftigen Persönlichkeit war Budde schon früher
nicht immer von ganz fester Gesundheit gewesen.
Vor "einigen Jahren wurde er von einer schmerz-
haften, von den Aerzten jedoch nicht für ge-
fährlich gehaltenen Krankheit befallen, die ihm
zu seinem gröfsten Leidwesen wiederholt längere
Abhaltungen von seiner amtlichen Thätigkeit
auferlegte. Nachdem er im Laufe des Jahres
1881 in die Leitung der Postabtheilung des
Reichs - Postamts hinübergetreten war, haben
selbst seine näheren Freunde geglaubt, dafs er
jene schlimmen Anstöfse glücklich überwinden
werde. Die Krankheit mufs indessen seine
Konstitution doch derartig geschwächt haben,
dafs wir in diesem Sommer nach kurzer Zeit
einen jähen Zusammenbruch dieses so kräftigen
Mannes haben erleben und mit ansehen müssen,
wie er aus einem glücklichen Familienleben,
aus dem Kreis ihn liebender und achtender
Berufsgenossen hinweggerissen worden ist. Ich
darf mit voller Ueberzeugung sagen , dafs sein
Name von Tausenden seiner Untergebenen und
Mitarbeiter in der Post und in der Telegraphie
als der eines alle Zeit gerechten und wohl-
wollenden Vorgesetzten, eines stets treuen und
zuverlässigen Kollegen gesegnet wird. Auch
in unserem Verein wird sein Andenken als
eines der Mitbegründer und wirksamsten För-
derer unserer Interessen, als eines edlen, reinen,
uneigennützigen Mannes dauernd in Ehren
bleiben l
IL
Mitglieder-Verzeichnifs.
Anmeldungen aus Berlin.
387. Adelbert Planck, Ingenieur.
388. Paul Nordmann, Ingenieur.
389. Dr. H. Kunheim, Fabrikbesitzer.
in.
Vortröge und Besprechungen.
v. Hefher-Alteneck:
Ueber elektrische Lichtmessungen und über
Lichteinheiten.
Die Frage: Wie stark ist ein elektrisches
Licht? ist gewifs eine sehr gerechtfertigte, be-
' sonders wenn sie von Jemand gestellt wird,
| der sich eine elektrische Lichtanlage einrichten
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446
Vereins -Angelegenheiten.
Elektrotkchn. Zk.it sc rat rrr.
NOVEMBER 1M3.
will. Man erwartet auf eine so einfache Frage
auch eine runde Zahl als Antwort, und es er-
regt sogar oft ein gewisses Mifstrauen gegen
das elektrische Licht Uberhaupt, wenn man statt
dessen weitläufige Erklärungen erfährt. Nichts-
destoweniger sind solche unvermeidlich. Der
Grund hierfür liegt einmal in der Unsicherheit
von Lichtmessungen Uberhaupt, die aber bei
elektrischen Lichtmessungen noch stärker her-
vortreten. Ich werde darauf wieder zurück-
kommen.
Besonders unbestimmt sind ferner die Messun-
gen von sogenannten Gleichstromlichtern, welche
von der Firma Siemens & Halske neben
ihren Wechselstromlichtern, von den anderen
Fabrikanten fast ausschliefslich geliefert werden.
Auch der Fabrikant ist stets in Verlegenheit,
wenn bei ihm Anfragen nach solchen elektri-
schen Lichtern unter Zugrundelegung der Normal-
kerzenstärke einlaufen. Denn wenn er darauf-
hin in seiner Offerte nach bester Erfahrung und
mit Rücksicht auf die Verwendungsart des
Lichtes diejenige Zahl von Kerzen oder Gas-
flammen angiebt, die die Lichter voraussichtlich
wirklich ersetzen können, so riskirt er einfach,
dafs er von Konkurrenten um Vieles, ja viel-
leicht das Fünffache überboten wird.
Wenn man dabei von etwa vorkommenden
Uebertreibungen absieht, so ist auch die letztere
Angabe noch nicht wirklich falsch, denn es
kommt eben auf die Art an, wie gemessen
wird, und was man unter Lichtstärke versteht.
Die Ursache zu den vielfachen Täuschungen
Uber die Leuchtkraft von Gleichstromlichtern
liegt in der sehr ungleichmäßigen Ausstrahlung
des Lichtes. Es ist allgemein bekannt, und
nur der Vollständigkeit wegen mufs ich diese
Erscheinungen hier wiederholt anführen, dafs
der positive Kohlenstab, welcher stets als der
obere genommen wird, die Form einer abge-
stumpften Spitze annimmt, ja sogar mit einer
geringen Aushöhlung an Stelle der Spitze, wäh-
rend der untere, negative Kohlenstab richtig
spitz oder wenigstens mit einer stark konvexen
Kuppe abbrennt. An der unteren Spitze
leuchtet nur eine kleine Stelle, während weit-
aus das meiste Licht von der Innenseite der
nach unten gekehrten Aushöhlung der oberen
Kohle ausgestrahlt wird, und darum ausschliefs-
lich nach abwärts fällt. Das anschaulichste
Bild von dieser Erscheinung erhält man durch
Einschliefsung des Lichtes in eine Kugel aus
Milchglas. Dieselbe zeigt dann eine Schatti-
rung, wie sie ungefähr in Fig. 1 bildlich dar-
gestellt ist. Der obere Theil der Kugel ist
verhältnifsmäfsig dunkel, der untere sehr hell,
mit Ausnahme des ganz unteren Theiles, wo
sich wieder der Schatten des unteren Kohlen-
stabes bemerkbar macht. Die Grenzen zwischen
den Helligkeitszonen liegen aber fast nie hori-
zontal, sondern, wie auch die Figur zeigt, mehr
oder weniger schief, und zwar besonders dann,
wenn die Kohlenstäbe nicht ganz gerade sind
und darum nicht ganz genau über einander stehen.
Man erkennt aus dem Bilde sofort, dafs Messun-
gen des freien Lichtes in horizontaler Richtung,
wie sie ehemals allein üblich waren, sehr un-
sichere Resultate ergeben müssen. Je nachdem
man das blofse Licht zufällig von der einen
oder anderen Seite (a oder b) aus messen
würde, befände man sich schon in der hellen
oder noch in der dunklen Zone. Auch bei
horizontaler Stellung der Lichtzonen, die man
durch besonders sorgfältige Einstellung der
Kohlen herbeiführen könnte, würde man die
Helligkeit ungefähr auf der Grenze zwischen
beiden messen und Werthe erhalten, aus denen
sich nur sehr unsicher auf die praktisch nutz-
bare Lichtstärke schliefsen liefse.
Fig. 1.
Genauere Untersuchungen über die Leucht-
kraft von frei brennenden Gleichstromlichtern
in verschiedenen Ausstrahlungswinkeln fand ich
zuerst in einem Prospekte der Herren Sautter
& Lemonnicr veröffentlicht, welche zu deren
Bestimmung auch bereits einen Spiegelapparat
benutzt haben; direkte Messungen elektrischer
Lichter unter verschiedenen Ausstrahlungswinkeln
würden sehr schwer und unsicher auszuführen
sein, weil man dabei mit verschiedener Neigung
des Photometers, veränderten Entfernungen der
Lichtquelle u. A. zu kämpfen hätte und sehr
hohe Räume zur Verfügung haben müfste.
In Fig. 2 ist der kleine Apparat dargestellt,
mittels dessen derartige Messungen bei Siemens
& Halske vorgenommen werden. Der Haupttheil
desselben ist ein kleiner, an einem gebogenen
drehbaren Arme A A befestigter Spiegel S S.
Der Träger des ganzen Apparates, der Bügel D,
kann mittels der Schraube R an eine elektrische
Lampe (von der nur der untere Theil gezeichnet
Goo
NOVEMBER iJSv ' V. HEKNER- ALTENECK, UEBER ELEKTRISCHE LlCHTMESSUNCEN U. S. W. 447
ist) angeklemmt werden. Es geschieht dies so,
dafs die Verlängerung der Axe, um welche der
Arm A drehbar ist, durch den Lichtbogen geht.
Diese Verlängerung wird auch in die Verlänge-
rung der Axe des entfernt stehenden Photo-
meters gebracht, nach welchem also die in der
Figur angebrachten Pfeile zeigen. Der Spie-
gel 5 ist in jeder seiner Lagen gleich weit vom
Lichtbogen entfernt und so geneigt, dafs er die
aus dem Lichtbogen auf seine Mitte auffallen-
den Strahlen stets unter einem rechten Winkel
(Z p 0) nach dem Photometer reflektirt. Zwi-
schen dem Photometer und dem Lichtbogen
befindet sich die Mctallscheibe B, welche den
Durchgang der direkten Lichtstrahlen nach dem
Photometer verhindert. Dagegen gelangt der
aus dem Spiegelbilde des Lichtbogens hervor-
Fig. 2.
gehende Strahlenkegel unbehindert nach dem
Photometer.
Die Neigung gegen die Horizontale, mit wel-
cher diese Strahlen vom Lichtpunkt ausgesandt
werden, entspricht der Neigung des Armes A.
Dieselbe wird an dem Zeiger Z und einem
Gradbogen C abgelesen. Das Gegengewicht G
dient zur Auswichtung des Spiegels und Armes^,
welcher in jeder seiner Lagen durch geringe
Reibung gehalten wird.
Um aus den gemessenen Werthen die abso-
luten zu erhalten, mufs man noch den Absorp-
tionskoeffizienten des Spiegels feststellen und in
Rechnung ziehen. Da bei dem vorbeschrie-
benen Apparate der Reflexionswinkel stets der
nämliche ist, so ist dieser Koeffizient auch stets
der gleiche und braucht nur für eine Lage des
Spiegels bestimmt zu werden. Zu dem Zwecke
dreht man den Spiegel nach unten und die
Lampe um oo° um die Vertikale, so dafs die
Strahlen aus der gleichen Ebene direkt von
dem Lichtbogen nach dem Photometer fallen,
in welcher sie vor oder nachher mittels des
] Spiegels zunächst ebenfalls in horizontaler Aus-
strahlung zu messen sind. Die übrigens sehr
geringe und auch für jede Stelle des Spiegels
sich gleichbleibende Aenderung, welche in Folge
der seitlichen Anbringung des Spiegels der Auf-
fallwinkel der Strahlen im Photometer erfahrt,
wird dabei ebenfalls mitgemessen, also eliminirt.
In Fig. 3 sind durch die ausgezogene Kurve a
die Lichtstärken graphisch aufgetragen, welche
mittels des vorbeschriebenen Apparates gemessen
sind, und zwar von einem Lichte mit 9,4 Am-
pere Stromstärke, 45 Volt Spannungsdifferenz
\ an den Kohlenstäben und bei 1 1 mm Dicke
der oberen und 9 mm der unteren Kohle.
Die Linie OB bezeichnet die Horizontale, O die
Lichtquelle. Die Lichtstärken sind von O aus
Fig. 3-
auf Linien, die mit OB die gleiche Neigung
haben, in der sie zur Horizontalen gemessen
sind, aufgetragen. Die eingetragenen Werthe
sind Mittel werthe aus vielfachen Messungen,
wie man überhaupt bei elektrischen Licht-
messungen sich nie mit einmaligen Messungen
begnügen darf, ja sogar eine reiche Erfahrung
besitzen mufs, um nicht mitunter recht groben
Täuschungen ausgesetzt zu sein.
Man erkennt sofort aus dem Verlaufe dieser
Kurve, dafs bei ihr das Maximum der Licht-
wirkung unter einem Winkel von etwa 370 gegen
die Horizontale auftritt. Dasselbe ist Uber 6 Mal
gröfser als die Ausstrahlung in der Horizontalen.
Es wird ferner klar, dafs es nicht leicht ist,
I eine einfache Zahl für die praktisch nutzbar
I werdende Lichtstärke anzugeben. Soll man
das Mittel aus den nach unten fallenden, als
den meist zur Verwendung kommenden, wählen,
oder aus sämmtlichen Strahlen? Manchmal wird
einfach das Maximum der Lichtstärke dafür
angeführt. Herr Gramme hat vor Jahren schon
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448
Vereins - Angelegenheiten.
Elrktrotechn. Zeitschrift.
NOVEMBER 1883.
vorgeschlagen, die doppelte, horizontal ge-
messene Lichtstärke als Leuchtkraft anzugeben;
aber gerade die horizontale Messung ist sehr
unsicher. Eine Einigung Uber diese Punkte wird
der Natur der Sache nach nicht zu erzielen
sein. Auch der internationale, 1881 in Paris
tagende Elektriker- Kon grefs hat es in dieser
Beziehung schliefslich nicht weiter gebracht als
zur Resolution, dafs photometrische Determina-
tionen von Lichtern ungleicher Ausstrahlung die
Formel dafür, d. h. die Beziehungen zwischen
Leuchtkraft und Ausstrahlungswinkel, als wesent-
liches Element enthalten müssen.
Wenn also schon die Angabe der Lichtstärke
von nackten Gleichstromlichtern schwierig ist,
so wird bei thatsächlichem Gebrauche der
Lichter die Frage noch mehr verwickelt durch
die Einschlicfsung derselben in durchscheinende
Glasgloben oder Laternen. Diese werden aber
allgemein angewendet, weniger um das Blenden
des Lichtes zu vermeiden, wie gewöhnlich an-
genommen wird, sondern hauptsächlich weil
ohne dieselben alle unteren Theile der Lampe,
jede Laternenspeiche, ja sogar Ungleich mäfsig-
keiten im durchsichtigen Glase, von dessen Ver-
wendung zum Schutze der Lichter man doch
nicht absehen dürfte, sehr häfsliche, scharfe
Schlagschatten werfen. Bei Lichtern von gleich-
mäfsiger Ausstrahlung wird durch durchschei-
nende Globen oder Laternen das Licht gleich-
mäfsig um gewisse Prozentsätze geschwächt, je
nach der verwendeten Glassorte. Diese betragen
bei mattirtem und bei Alabasterglas etwa 15,
bei Opalglas Uber 20 und bei Milchglas über
30 % » bei schlechten Sorten , die man eben
nicht verwenden darf, bis 60% »nd mehr.
Anders verhält es sich bei Glcichstromlichtern.
Es wird durch eine Kugel aus trübem Glase
jeder direkt von dem Lichtbogen nach einem
fernen Punkte fallende Strahl viel mehr ge-
schwächt, als wie seiner thatsächlichen Be-
leuchtung entspricht, weil eben jeder Punkt der
Umgebung auch von den übrigen Theilen der
Glocke erhellt wird, welche so zu sagen an
ihrer ganzen Oberfläche selbstleuchtend wird.
Daraus folgt aber unmittelbar, dafs bei un-
gleicher Ausstrahlung in der Richtung der
stärksten Strahlen eine weit gröfsere Schwächung
der Beleuchtung durch trübe Globen bewirkt
wird, als in der Richtung der schwachen Strahlen,
ja dafs in letzterer sogar eine Verstärkung des
Lichtes eintreten kann, weil die vorher dunkleren
Stellen der Umgebung nunmehr von den hell
beschienenen Stellen der Glaskugel mitbeleuchtet
werden. Die Ungleichheiten der Beleuchtung
werden also theilweise ausgeglichen auf Kosten
der Maxima. Es genügt demnach wieder zur
Beantwortung der oft gestellten Frage, um wie-
viel Prozente eine Laterne von bestimmter Glas-
sorte die Beleuchtung vermindert, durchaus
nicht die Angabe eines Prozentsatzes, den man |
nur einmal in einer Richtung oder mit gleich-
mäfsigem Lichte gemessen hat. Ich habe schon
vor Jahren auf diesen Umstand hingewiesen.
Bei der praktischen Wichtigkeit der Frage war
aber ein genaueres Studium derselben wünschens-
werth. Dieses ist ermöglicht durch den in Fig. 4
abgebildeten Spiegelapparat, welcher lediglich ab
eine Vergröfserung des vorbeschriebenen Spiega-
apparates, Fig. 2, zu betrachten ist, mit dem
ferneren Unterschiede, dafs die Drehaxe Muren
die Mitte des Spiegels geht und in die Photo-
meteraxe gebracht wird, während die elektrische
Fig. 4-
Lampe mit der Laterne sich so mit dem
Spiegel drehen läfst, als ob der Lichtbogen an
einem mit einer Neigung von 450 aus der Mitte
der Spiegelfläche und senkrecht zur Drehaxe
hervorstehenden Arme befestigt wäre. Durch
diese Aenderung ist erreicht, dafs das Spiegel-
bild der Laterne stets an der gleichen Stelle
bleibt, während bei einfacher Vergröfserung des
vorbeschriebenen Apparates, Fig. 2, wie sie die
grofsen Laternen bedingt hätten, das Spiegel-
bild einen bedenklich grofsen Kreis um die
Photometeraxe beschreiben würde.
Die Laterne ist an einem drehbaren hölzer-
nen Rahmen R, R aufgehängt , welcher durch
zwei Zugstangen Z., Z derartig mit dem Spiegel
verbunden ist, dafs er sich stets gleichmäfsig
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NOVEMnER V. HEFNER - Al TENECK, UEBER ELEKTRISCHE LlCHTMESSUNGEN U. S. W. 449
mit diesem drehen mufs. Die Lampe selbst
beschreibt dabei die vorerwähnte ziemlich grofse
Kreisbewegung um den Spiegel, hangt dabei
aber immer, wie. es sein mufs, lothrecht. Der
Ausstrahlungswinkcl der durch den Spiegel zum
Photometer gehenden Strahlen gegen die Hori-
zontale wird wieder an einem Gradbogen mit
Zeiger abgelesen.
Mittels dieses Apparates sind die Kurven b
und (, Fig. 3, festgestellt worden; es entspricht
die Kurve c einer Laterne aus mattgeschliffenem
Glase, die Kurve b einer Kugel aus einer neuen,
in sich aber nur sehr wenig trtiben Glassorte.
Das elektrische Licht ist für alle Kurven das
gleiche.
Man erkennt sofort die grofse Verminderung
des Maximums, welche bei der Mattglaslaterne,
der besten in dieser Hinsicht, über 50 "0 be-
trägt. Man erkennt ferner aus dem Verlaufe der
Kurven die bereits erwähnte Erscheinung, dafs
an den Stellen der schwächsten Beleuchtung
durch die Globen die Lichtstärke etwas erhöht
wird. Für Globen aus Alabaster und anderem
Glase (deren Kurven, um die Figur nicht zu
verwirren, nicht eingeiragen sind) treten die
Unterschiede noch mehr hervor.
Es betrug das Maximum:
für das freie Licht (Kurve </), eintretend bei
35° Neigung, i 976 Normalkerzen;
für die Mattglaslaterne (Kurve c) bei 300
Neigung 941 Normalkerzen;
für die Kugel (Kurve b) bei 300 Neigung
864 Normalkerzen;
für eine sogenannte Alabaster -Glaskugel bei
350 Neigung 652 Normalkerzen.
Die letztere Glassorte ist neben dem matt-
geschliffenen Glase bis jetzt am meisten in An-
wendung. Obige Zahlen sind sehr lehrreich;
sie beweisen, dafs eine zweckmäfsigere und
ökonomischere Abbiendung des Lichtes als die
bis jetzt vorhandenen sehr wünschenswerth wäre.
Man ersieht auch aus den Kurven, wie wenig
ein über den Lampen angebrachter Reflektor,
wie er aus Verbesserungsbedürfnifs sehr oft ver-
langt wird, nutzen kann. Denn es fällt ohne-
dem nur der kleinste Theil des Lichtes in die
Höhe, der Reflektor würde auch noch viel
absorbiren und der erzielte minimale Effekt in
keinem Verhältnisse zu den Unbequemlichkeiten
und den Kosten eines Reflektors stehen.
Es ist noch anzuführen , dafs wegen der ge-
schilderten Verschiedenheit der Lichtmessungen
man zur Charakteristik des Lichtes besser die
Stromstärke in Ampere angiebt. Damit ist
dem Konsumenten freilich nicht viel gedient.
Siemens & Halske führen häufig die Licht-
stärke unter 25 bis 300 Neigung und mit Angabe
der Laternenglassorte an. Dies entspricht einer-
seits zwar nicht dem Maximum der Leuchtkraft,
aber doch in vielen Fällen der Neigung, in
welcher das Licht wirklich benutzt wird.
Wie bereits erwähnt, bezieht sich das bisher
Gesagte ausschliefslich auf die Gleichstrom-
lichter.
Die Kurven der Wechselstromlichter, mit und
ohne trübe Glocke gemessen , sind ungefähr
konzentrische Kreise, mit Ausnahme natürlich
ihres obersten und untersten Verlaufes.
Die Lichtstärke, nach allen Richtungen aus-
gestrahlt, würde, bei ungefähr gleichem Kraft-
aufwand in den Maschinen, der horizontal ge-
messenen beim Gleichstromlichte nahe kommen.
In der vermehrten Ausstrahlung der Gleich-
! stromlichter nach unten, d. h. dahin, wo die
; Beleuchtung praktisch fast allein in Betracht
: kommt, sowie in dem geringen Umfange der
Glcichstrommaschinen liegt zweifellos ein grofser
Vorzug, durch welchen man zur Empfehlung
solcher Anlagen genöthigt wird. Ich mufs
aber berichten, dafs der von mir von vorn-
herein schon seit Herstellung der Wcchsel-
strommaschinen mehrfach vertretene Standpunkt,
dafs dieselben viel sicherer im Betriebe sein
müssen als die Gleichstrommaschinen, durch die
sich stets mehrende Erfahrung immer wieder
bestätigt wird. Dies ist so zu verstehen, dafs
die Gleichstromlichter viel gleichmäfsigcren Gang
der Betriebsmaschine, intelligentere Wartung,
sorgfältigere Regulirung der Lampen und ge-
, nauer gearbeitete Kohlenstäbe erfordern, um
i mit der gleichen Sicherheit und Gleichmäfsig-
l keit zu brennen wie die Wechselstromlichter.
Ich bemerke noch, dafs diese Eigenthümlich-
keiten unabhängig sind von dem gewählten
Systeme der dynamoelektrischen Maschine, wenn
diese nur richtig gebaut und gut gearbeitet ist;
denn es sind überhaupt nur drei Arten von
Gleichstrommaschinen in Verbreitung gelangt,
die Gramme'sche, die Brush'sche und die der
Firma Siemens & Halske. Alle übrigen ^ Systeme«
sind einfache Imitationen.
Bisher habe ich nur von den Eigenschaften
der elektrischen Lichter und den Mitteln zu
ihrer Untersuchung, nicht aber noch von den
eigentlichen Lichtmessungen gesprochen. Es
ist bekannt, dafs die Stärke der elektrischen
Lichter in Vielfachem von sogenannten Normal-
lichtern ausgedrückt wird. Es ist dazu allge-
mein zu bemerken, dafs diese Zahlen wohl
I brauchbar sind für den Vergleich neben einander,
: oder wenigstens unter gleichen Umständen bren-
1 nender Beleuchtungssysteme oder elektrischer
Lichter unter sich. Für Beurtheilung der Leucht-
kraft im Allgemeinen dagegen sind sie nicht
; immer mafsgebend, denn der Lichteindruck,
1 den eine Beleuchtung hervorbringt, hängt in
I hohem Mafse von Nebenumständen ab und be-
| sonders von Täuschungen, die in der Beschaffen-
I heit unseres Auges ihren Grund haben und
deren Erörterung hier zu weit führen würde.
Ein sprechendes Beispiel für den Umfang
solcher Täuschungen bietet der Umstand, dafs
57
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45°
Vereins- Angelegenheiten.
rotzchn.Zeitsc
NOVEMBER ittj.
das Publikum im Allgemeinen so liebenswürdig
ist, eine ungewohnt helle elektrische Beleuch-
tung, wie z. B. diejenige im Garten der ver-
flossenen Hygiene- Ausstellung war, sofort als
tageshell zu bezeichnen. Und doch würde ein
Anzünden der Lichter beim hellen Tage die
Bodenbeleuchtung vielleicht noch nicht um
Tausendstel erhöht haben. Wenn also auch
unsere hellste künstliche Beleuchtung eigent-
lich noch recht dunkel und bei wachsendem
Luxus noch ein fast unendlicher Raum für
Steigerung der künstlichen Helligkeit offen ist,
so ist doch bereits zu erkennen, dafs das elek-
trische Bogenlicht uns so zu sagen die Augen
geöffnet hat über diese relativ grofse Dunkelheit,
in der wir uns allabendlich befinden, und die
zu unseren sonstigen Lebenseinrichtungen in
starkem Kontraste steht. Die sich daran an-
knüpfende grofse Bewegung kommt allen Be-
leuchtungsindustrien gleichmäfsig zu Gute, unter
anderen auch dem elektrischen Glühlichte.
Es hat dieses eminente Vorzüge in anderer
Hinsicht, aber an der Schaffung der eben be-
zeichneten Bewegung, welche dem Verlangen
nach mehr Licht entspricht, hat es keinen An-
theil. Denn wenn man, um hell zu machen,
viele Lichter aufstecken mufs, so konnte man
das schon früher sowohl mit dem Kerzen- als
mit dem Gaslichte.
Zurückkommend auf Lichtmessungen kann
ich als bekannt voraussetzen, dafs man, um
solche zu machen, stets gleiche und gleich-
winklige Beleuchtung zweier neben oder nahe
bei einander liegender Flächen schafft, der einen
durch das Normallicht oder die Lichteinheit,
der anderen durch das zu messende Licht. Das
Verhältnifs der Quadrate der Entfernungen der
Lichtquellen ist dann der Intensität des zu
messenden Lichtes gleich.
Das älteste Photometer scheint das von dem
Engländer und bayerischen Grafen Rumford
angegebene zu sein. Bei diesem und dem im
Prinzip ungefähr gleichen von Foucault u. A.
liegen die beleuchteten Flächen neben einander,
bei dem Bunsen'schen dagegen sind es die
beiden Seiten eines Papierschirmes, in welchem
ein Fettfleck gemacht ist, dessen Verschwinden
den Moment der beiderseitig gleichen Beleuch-
tung des Papierschirmes anzeigt.
Dieser Fettfleck ist eine wesentliche Unter-
stützung für die bei elektrischen Lichtmessvingen,
des Farbenunterschiedes wegen, recht schwierige
Beobachtung. Unter den angeführten Photo-
metern — von der Beschreibung des Werner
Siemens'schen Selen -Photometers will ich hier
absehen, da sie zu weit führen würde — gilt
das Bunsen'sche darum auch mit Recht als das
beste, aber es mufste erst so eingerichtet wer-
den, dafs man beide Papierflächen, und zwar
gleichzeitig sehen kann. Dies wurde bei der
jetzt allgemein gebräuchlichen Form, ich weifs
nicht von wem, mittels Anbringung zweier
Spiegel erreicht (j, Fig. 5), durch welche
man die beiden beleuchteten Papierflächen
scheinbar in einem spitzen Winkel /, m /, zu
einander stehend erblickt. Dieselben erscheinen
aber getrennt durch einen breiten Schatten oder
vielmehr der Spiegelbilder (/, m /,) derjenigen
Schatten (m /), welche die Spiegel selbst auf den
Papierschirm beiderseitig werfen.
Dies ist ein Nachtheil; ich mufste bei Gelegen-
heit der Messungsversuche auf der internationalen
Ausstellung in Paris mich überzeugen, dafs man
an dem Foucaulfschen Photometer schliefelich
doch sicherer ablesen konnte, weil man bei
diesem sonst nichts sah als die beleuchteten
Flächen in dichter Berührung mit einander.
Bei der in Fig. 6 dargestellten neuen Anord-
nung ist dieser Uebelstand vermieden, indem
• 9
statt der beiden Spiegel hinter dem Papier-
schirm ein ziemlich flaches, gleichseitiges Prisma
n m l vor den Schirm gebracht ist, durch
welches man die beiden Flächen mit dem Fett-
fleck unter dem Winkel /, m /, und dicht an-
einanderstrahlend erblickt.
Zu einer sicheren Lichtmessung gehören
natürlich sichere Lichteinheiten, denn wo der
Mafsstab nicht richtig ist, hört jede genaue
Messung auf.
Leider ist es nun bei Lichtmessungen damit
auch wieder recht schlecht bestellt.
Wenn wir nun in die Beurtheilung der ver-
schiedenen Lichteinheiten eintreten, und ich mir
auch erlauben werde, Vorschläge zu ihrer Ver-
besserung zu machen, so mufs ich voraus-
schicken, dafs bei diesem Gegenstande ver-
schiedene Fächer in Betracht kommen, welche
dem Elektriker im Allgemeinen femer liegen.
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rotechn Zeitschrift
NOVEMBER i88j. ' v- HEKNER- ALTENECK, ÜEBER ELEKTRISCHE LlCHTMESSUNCEN U. S. W. 45 I
und dafs auch eine mehr als reichhaltige, und
darum schwer zu Uberblickende Literatur vor-
liegt. Ich kann daher nur den that säch-
lichen Stand der Frage hier kurz in Betracht
ziehen, d. h. den heutigen Zustand der Normal-
lichter, wie sie Demjenigen, der Lichtmessungen
zu machen hat, thatsächlich zur Verfügung
stehen. Am sichersten werden wir aber wohl
dabei gehen, wenn wir an der Hand der
Beschlüsse des bereits erwähnten Elektriker-
Kongresses von 1881 die Frage untersuchen.
Laut des Protokolls der betreffenden Sitzungen
kamen folgende Einheiten zur Sprache:
1. der Bec Carcel;
2. die Normalkerze;
3. die von Herrn Violle vorgeschlagene
Einheit, nämlich die von einem Quadratcenti-
meter in Schmelzhitze gehaltenen Platins aus-
gestrahlte Lichtmenge; bezüglich derselben wurde
in einer Resolution die Meinung aus-
Kig. 6.
P
a:
n
JiiMMaMIfT» '
tu
h
• 0
gesprochen, dafs sie wohl zu einer absoluten
Einheit führen könnte, und der Wunsch, dafs
die Versuche damit fortgesetzt werden möchten;
ich weifs nicht, ob dies geschehen ist;
4. die von Drap er und später in etwas
anderer Form von dem seitdem verstorbenen
Schwendler vorgeschlagene Einheit, nämlich
ein Platinstreifen von bestimmten Dimensionen,
durch einen konstanten Strom glühend gemacht.
Heute, wo man durch die Glühlichtbeleuchtung
gröfsere Erfahrung in diesem Vorgange hat,
weifs man genau, dafs diese Einheit in vor-
geschlagener Form gänzlich unzuverlässig wäre.
Aber auch bezüglich der zeitgemäfsen Er-
weiterung dieses Vorschlages dahin, dafs eine
Glühlampe als Einheit zu wählen sei, hat sich
auch durch die seitherige Erfahrung nur bestätigt,
was W. Siemens damals in der Sitzung anführte,
nämlich dafs eine Glühlampe wohl zur Schaffung
von konstanten Lichtquellen bei Messungen,
nicht aber als Norm für eine Lichteinheit be-
nutzbar sei. Die kleinsten Aenderungen in der
Fadenstärke u. A. wirken zu empfindlich auf die
Lichtintensität.
Wenn auch nicht siegreich, so doch wenigstens
glimpflich gingen aus dem Kongresse nur her-
vor der erstgenannte Bec Carcel und die
Normalkerze.
Es wurde die Resolution gefafst, dafs als
sekundäre Lichteinheiten — d. h. also wohl so-
lange man auf die Erfindung der primären oder
absoluten noch warten müsse — die Carcel-
Lampe, System der Gasverifikation der Herren
Dumas und Regnault, oder auch eine äqui-
valente und mit derselben Sorgfalt benutzte
andere Lampe zu empfehlen sei, dafs aber auch
ebenso die Normalkerzen dazu dienen können,
wenn man genügende Sorgfalt auf ihre Kom-
position, Form, Konstruktion und Verbrennung
aufwendet.
Der in Frankreich gebräuchliche Bec Carcel
ist der 23 mm im äufseren Durchmesser habende
Rundbrenner der Carcel - Lampe , d. h. einer
Lampe, in welcher das fette Oel durch ein
Pumpwerk aus dem zugleich als Fufs der Lampe
dienenden Behälter nach dem Dochte bis dicht
unter die Flamme gebracht wird, von wo es,
so weit es nicht verbrannt wird, wieder in den
Fufs zurückfliefst. Der Konsum von Oel soll
40 g in der Stunde betragen. Die Dimensionen
der Lampe sind genau vorgeschrieben, in der
darüber verbreiteten Literatur aber sehr ver-
schieden angegeben. Als Brennstoff ist ge-
reinigtes Colza-Oel zu benutzen.
Die Normalkerze ist im Allgemeinen eine
gewöhnliche Kerze, nur mit besonderer Sorgfalt
in bestimmten Materialien , Gröfsen , Docht-
dicken gearbeitet. Solcher Normalkerzen giebt
es aber mehrere, nämlich:
Die englische Wallrath- (Spermaceti-) Kerze,
die in Frankreich ausnahmsweise gebräuchliche
Stearinkerze, genannt Bongie de l'Etoile, die
Münchener Stearinkerze, die deutsche Vereins-
paraffinkerze.
Betreffs der Bestimmungen, welche für die
einzelnen Normallichter aufgestellt sind, mufs
ich auf die betreffende Fachliteratur verweisen,
doch möchte ich bemerken, dafs bei der
grofsen Verwirrung, die überhaupt auf diesem
ganzen Gebiete herrscht, wohl Niemand daran
denkt , sich seine Normalkerze nach diesen
Bestimmungen herzustellen oder auch nur auf
alle Faktoren hin zu prüfen. Man verschafft
sie sich eben vertrauensvoll von der Quelle,
von welcher ihre Bestimmung ausgeht, am
besten wohl durch gefallige Vermittelung der
mit den Gasmessungen betrauten Fachleute.
Die empfehlenswertheste Normalkerze dürfte die
englische Spermaceti-Kerzc sein.
Zur Beurtheilung des Werthes einer Lichtein-
heit hat man dieselbe in Bezug auf zwei Eigen-
schaften zu untersuchen: die Möglichkeit einer
sicheren und nicht allzu schwierigen Reproduktion
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45*
Vereins - Angelegenheiten.
und gleichmäfsige Leuchtkraft. Die erste, weitaus
wichtigere Eigenschaft ist so zu verstehen, dafs
man die Lichteinheit überall auf der ganzen Welt,
so weit Lichtmessungen gemacht werden, auf
ihre blofse Definition hin neu herstellen kann.
Die letztere Eigenschaft, konstante Leuchtkraft,
könnte als Vorbedingung für die erstere er-
scheinen, ist aber doch blos mehr eine Frage
der Bequemlichkeit. Die Normalkerze z. B. bietet
dieselbe nicht, denn die bei der englischen
Kerze beispielsweise als normal angenommene
Flammenhöhe von 45 mm tritt nur zeitweise ein
oder mufs durch Putzen und sonstige richtige
Behandlung des Dochtes herbeigeführt werden.
Da man nun bei elektrischen und ähnlichen
Lichtmessungen auch schon zu sehr an andere
Momente gebunden ist, um das normale Brennen
der Kerze abwarten oder erst künstlich herbei-
führen zu können, so ist es üblich geworden,
die Normalkerze nicht unmittelbar zu Licht-
messungen zu benutzen, sondern nach ihr zuerst
die Leuchtkraft einer ruhig brennenden Flamme
genau zu bestimmen und diese dann als Ver-
glcichslicht bei den eigentlich beabsichtigten
Messungen zu benutzen. Gasleute verwenden
dazu eine sehr dünne und lang gestreckte Gas-
flamme, deren Länge genau konstant gehalten
wird. Elektrische Lichtmessungen müssen aber
oft an Orten gemacht werden, wo Gas ohne
Weiteres nicht zu haben ist. Deshalb wird bei
Siemens & Halske schon lange und mit
recht guten Resultaten eine Petroleumflamme
mit Rundbrenner als Vergleichslicht benutzt.
Eine gut konstruirte Petroleumlampe brennt,
wenn einige Zeit nach dem Anzünden verstrichen
ist, recht gleichmäfsig. Kleine Schwankungen
in der Lichtstärke zeigen sich durch Verkürzung
oder Verlängerung der Flamme an. Hält man
diese durch geringes Verstellen des Dochtes
während der Dauer einer Messungsreihe auf
gleicher Höhe, welche man nach einer einge-
ätzten Marke oder kleinen Skala an dem Zy-
linder einstellt, so erhält man unserer Erfahrung
nach auf diese einfache Weise ein konstanteres
Vergleichslicht als mit anderen komplizirten
Einrichtungen. ') Zu bemerken ist noch, dafs die
Flamme einer Petroleumlampe gieichmäfsiger
brennt, wenn die Lampe nicht auf ihre gröfste
Leuchtkraft beansprucht wird. In Fig. 7 ist ein
Siemens & Halske'sches Photometer mit einer
Petroleumlampe als Vergleichslicht und der vor-
beschriebenen Anordnung mit Prismenablesung,
Fig. 6, abgebildet. Im Kasten mit Löchern K,
welcher bei der Messung des elektrischen Lichtes
entfernt wird, wird die Normalkerze zugfrei
untergebracht. Nach derselben wird die Petroleum-
flamme P bei Beginn und nach Schlufs der
Messungen tarirt. Die Entfernung der Petroleum-
i) In den neucnling» erschienenen einteilenden Abhandlungen
• Vergleichende Verauche mit Normalkericn« von Dr. H Kiiik,
Journal für Gasbeleuchtung. XXVI. Jahrgang, Nu. 15 und 16, wird
"diese Erfahrung vollauf bestätigt (Seite 575, .
lampe vom Papierschirme wird durch Drehen
an der Kurbel /// eingestellt und an der
Skala s, s abgelesen. Das ganze Photometer
kann schräg gestellt werden, um auch Licht-
strahlen unter verschiedenen Neigungen messen
zu können. Der Träger der Petroleumlampe ist
in der Höhe der Flammenmitte so drehbar ge-
lagert, dafs die Lampe bei Neigung des Ap-
parates immer senkrecht bleibt. Es ist ferner
die Anordnung getroffen, dafs das Photometer
und zum Theil auch der Beobachter mit
schwarzen Tüchern umhängbar ist, so dafs man es
auch bei nicht voller Dunkelheit benutzen kann.
Was nun die Genauigkeit der Normalkerzen
als Lichteinheit betrifft, so ist anzuführen, dafs
die Feststellungen der Leuchtkraft einer Normal-
I kerze, ausgedrückt in Bruchtheilen der Leucht-
kraft einer anderen Normalkerze und ausgeführt
von verschiedenen Beobachtern, um mehr als
20 °/o von einander abweichen, wenn man die
herrschenden Verschiedenheiten in den Defini-
tionen der richtigen Flammenhöhc oder des
Konsumes an Brennstoff mit einschliefst. Aber
auch wenn man mit der nämlichen oder mit
gleichzeitig bezogenen Kerzen gleichmäfsig ar-
beitet, halte ich Fehler bis Uber 5 % nicht
immer vermeidlich. Dabei ist, wie gesagt, von
einer eigentlichen Reproduktion der Normalkerze
selbst noch nicht einmal die Rede. Ein weiterer
Grund zu den vielen Abweichungen liegt in der
Verschiedenheit des Materials der Kerzen und
vor Allem wohl des Dochtes, welcher bei der
Normalkerze tief in die Flamme hineinreicht,
I mit verbrennt und je nach seiner Beschaffenheit
die Flamme wesentlich beeinflufst.
Bezüglich des Bec Carcel und seiner Ver-
wendung als internationale Lichteinheit kann
ich meine Meinung nur dahin aussprechen, dafs
ich denselben dazu für so ungeeignet halte, als
es bei dem heutigen Standpunkte der Be-
leuchtungsindustrie nur möglich ist.
Man bedenke nur die Komplizirtheit der
Lampe, die Schwierigkeit ihrer Behandlung und
die Menge von Faktoren , welche auf die
Leuchtkraft der Flamme einwirken: Es ist ein
j komplizirtes Räder- und Pumpwerk vorhanden,
1 welches durch Kolbenhübe und nicht immer
| gleichmäfsig das Oel zum Docht emportreibt.
Das Oel steigt hoch an diesem hinauf bis zur
Flamme und kühlt dieselbe mehr oder weniger
ab; der obere Theil des Dochtes dagegen ragt
tief in die Flamme hinein, verkohlt sehr rasch
und mufs oft abgeschnitten werden, wozu grofse
Sorgfalt und Uebung gehört. Die Form und
Stellung des verschiebbar angeordneten Glas-
zylinders ist von wesentlichstem Einflufs auf den
Brennprozefs und die Helligkeit der Flamme.
Wenn dem entgegengehalten wird, dafs trotz-
dem in Paris gute Resultate mit der Carcel-
Lampe erzielt werden, so ist zu bedenken, dafs
man dies an Ort und Stelle, von wo die Licht-
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Elkktrotechn Zeitschrift
NOVEMBER 1883. ' V. HEFNER- At.TENECK, Uf.BER ELEKTRISCHE I .ICHTMESSCNGEN U. S. W. 453
einheit ausgeht, schlicfslich mit jeder einiger-
mafsen konstant brennenden Lichtquelle er-
zielen kann, besonders wenn man von Alters
her Originallampen besitzt, mit denen man die
neu ausgeführten vergleichen kann. Ganz
anders würde es aber werden bei der Repro-
duktion einer solchen Lampe auf ihre blofse
Definition hin. Bei den aufscrhalb Frankreichs
angestellten Versuchen mit dem Bec Carcel
sind solche meines Wissens niemals gemacht
worden. Die Lampen sind eben in Paris viel-
leicht durch Vermittelung des Bureau de la
verification du gaz, wie es ja auch die vor-
erwähnte Resolution des Elektriker -Kongresses
von 1881 indirekt vorschreibt, bezogen worden.
Wenn es aber schon an und ftir sich höchst
bedenklich, ja geradezu unzulässig ist, dafs man
für eine internationale Mafseinheit an eine be-
die Lampe unberührt blieb, fiel ihre Leucht-
kraft um fast 2 Normalkerzen.
Wenn auch fast anzunehmen ist, dafs bei
dieser Lampe irgend ein Versehen in der
Lieferung vorgekommen ist, so beweist dieser
Fall doch, wie wenig Garantien für die Richtig-
keit der Lichteinheit auch direkte Beziige der
Carcel -Lampe bieten, wenn sich der Fehler
nicht aus den Dimensionen der Lampe erkennen
läfst. Aber auch ganz abgesehen davon, macht
meiner Meinung nach die grofse Komplizirtheit
des mechanischen Theiles der Carcel -Lampe
sowohl als auch die Art des bei ihr statt-
findenden Verbrennungsprozesses dieselbe von
vornherein gänzlich ungeeignet für den all-
gemeinen Gebrauch zur Lichteinheit. Es ist
noch anzuführen, dafs zu der Zeit, als der Bec
Carcel durch französische Gelehrte als Licht-
Fig. 7-
stimmte, in diesem Falle Pariser Bezugsquelle
gebunden sein soll, für deren auf alle Zeiten
hin gute Arbeit selbstredend Niemand ein-
stehen kann, so kann ich noch weiterhin an-
führen, dafs die Firma Siemens & Halske
bei einem derartigen Bezüge die schlimmsten
Erfahrungen gemacht hat. Wir haben uns durch
unsere Pariser Verbindungen eine Carcel -Ein-
heitslampc nebst dem dazu gehörigen Oele von
daselbst kommen lassen. Die Mafse der Lampe
stimmten genau mit den vorgeschriebenen tiber-
ein. Bei dem normirten Konsume von 40 bis 41 g
Od in der Stunde war die Lampe überhaupt trotz
aller Sorgfalt nicht zum ordentlichen Brennen zu
bringen. Der Docht verkohlte stark, die Leuchtkraft
betrug, so weit sie sich überhaupt genauer fest-
stellen liefs, nur 7,6 Normalkerzenstärken, wäh-
rend die sonstigen Bestimmungen des Bec Carcel
zwischen 8 und 10 schwanken. Nach einer
Brennzeit von 1 Stunde, während welcher nur
das Pumpwerk aufgezogen wurde, sonst aber
einheit aufgestellt und empfohlen wurde, die
Carcel-Lampe in der That weitaus die beste
Lampe war, welche es gab. Seitdem ist aber
durch die Einführung des Petroleums ein gänz-
licher Umschwung in der Lampenindustrie ge-
schaffen, die Carcel-Lampe ist eben einfach
veraltet und sollte es auch sein als Lichteinheit.
Es ist dieser Thatsache gegenüber beinahe
zu verwundern , dafs Niemand den Ersatz der
Carcel - Lampe durch die viel einfachere Pe-
troleumlampe ernstlich verfolgt zu haben scheint.
Nachdem ich mich mit diesbezüglichen Arbeiten
beschäftigt hatte, fand ich in dem Protokoll
einer Sitzung des mehrerwähnten Kongresses
von 1881 die Notiz, dafs unser Prof. Wiede-
mann in demselben die Frage gestellt hat, ob
elektrische Lichter nicht mit Hülfe einer Pe-
troleumflamme verglichen werden könnten. Herr
Lcblanc, der eifrige Vertheidiger des Bec
Carcel erwiderte darauf, dafs Herr Vcrnon
Harcourt die Pentane-Flamme unter gewissen
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454
Vereins - Angelegenheitin.
Elektrotf.chn. ZKiTsrinrrr
NOVEMBER i«8j.
Voraussetzungen benutzt habe, aber nicht damit
durchgedrungen sei, und dafs das Studium einer
Petroleumflamme auch wünschenswert« sei wegen
der mit dem Gebrauch einiger Petroleumsorten
verbundenen Gefahren. Damit blieb die Sache
abgethan. In dem englischen »Engineering«,
in welcher Zeitschrift die ganze Photometrie in
einer langen Reihenfolge sehr cmpfehlenswerther
Artikel eingehend behandelt ist, fand ich ferner
Uber diese Frage nur die kurze Notiz, dafs die
Petroleumbrenner die Fehler der Gas- und
der Colza-Oclbrenner in sich vereinigen.
Ich kann dieser Ansicht nicht beistimmen.
Von den vielen Fehlerquellen des Bec Carcel
ist die Petroleumlampe frei. Dieselbe braucht
kein Pumpwerk zum Emporschaffen des Brenn-
stoffes, indem das leichtflüssige Petroleum durch
Kapillarwirkung von selbst an dem Docht
emporsteigt. Der Docht selbst ragt nicht in die
Flamme hinein, er verbrennt fast gar nicht und
braucht nicht beschnitten, sondern nur durch
Abwischen von den auf ihm sich sammelnden
Kohlentheilchen gereinigt zu werden. Einzelne
Typen von Petroleumlampen, hervorgegangen
aus Weltfirmen in dieser Branche, sind all-
gemein über die ganze Erde verbreitet und
auch wohl nach angegebenen Mafsen gleich-
mäfsig herstellbar , so dafs sie nicht ohne
Weiteres wieder verloren gehen könnten.
Der stichhaltigste Einwand gegen eine Pe-
troleum-Lichteinheit ist der, dafs das Petroleum
kein chemisch definirbarcr Stoff, sondern ein
Gemenge ist, so dafs also seine Beschaffenheit,
in der es für die Normale benutzt werden soll,
sich nicht angeben läfst. Der gleiche Einwand
läfst sich aber auch gegen die Brennstoffe so-
wohl der Normalkerzen als auch des Bec Carcel
erheben.
Nachdem bei Siemens & Halske die Pe-
troleum-Rundbrenner-Flamme schon seit Jahren
als Vergleichslicht benutzt worden ist, und man
sich dabei von ihrer grofsen Gleichmäfsigkeit
Uberzeugt hatte, wurden neuerdings zur unge-
fähren Orientirung über die Frage, in wie weit
mehrere Lampen genau gleicher Gröfse und
Konstruktion und verschiedene Petroleumsorten
gleich helle Flammen erzeugen, viele Versuche
gemacht, unter denen ich den folgenden als
mafsgebend hervorhebe.
Es wurden fünf Lampen benutzt, und zwar
sogenannte Victoria-Rundbrenner mittlerer Gröfse
von Stob wasser, auf nicht allzu hohen, runden
Blechbehältern angebracht. Diese Brenner haben
18 mm äufseren Durchmesser und ein kleines
Metalltischchen, das von der Flamme umspült
wird, in der Mitte, dafür aber keine Einschnürung
des Glascylinders oberhalb der Verengung.
Es wurden ferner drei Sorten gewöhnlichen
Petroleums (nicht Astral- oder sogenanntes
Kaiseröl) in verschiedenen Kaufläden Berlins
beschafft. Die drei Sorten hatten allerdings den
gleichen niedrigsten Siedepunkt , 1 2 2° C , und
das gleiche spezifische Gewicht o,&o bei 1 8° C.
Diese Uebereinstimmung scheint durch die
gesetzlichen Bestimmungen über den Petroleum-
vertrieb hervorgerufen. Dagegen zeigten bei
vorgenommener fraktionirter Destillation die
drei Sorten Petroleum eine recht verschiedene
Zusammensetzung.
Jede der fünf Lampen wurde nun in einer
Versuchsreihe mit jeder der drei Petroleum-
sorten gebrannt und jedesmal durch Einstellen
ihres Dochtes und Beobachtung im Photometer
auf die Helligkeit einer sechsten während des
ganzen Versuches als Vergleichsflamme dienen-
den Petroleumlampe, welche auf 10 Normal-
kerzen tarirt war, gebracht. Die Brenndauer
von i g Petroleum bei dieser Leuchtkraft wurde
durch eine genügend feine Waage festgestellt.
Unter den 30 Messungen mit den einzelnen
Lampen und den verschiedenen Petroleumsorten
betrug diese Brenndauer im Maximum 230 Se-
kunden , im Minimum 210 Sekunden, die
Maximalverschicdenhcit also etwa 9 %. während
die übrigen Messungen zwischen diesen Zahlen
sich bewegten, ohne dafs man gerade eine
bestimmte Verschiedenheit bei einer speziellen
Lampe oder einer Petroleumsorte hätte kon-
statiren können. Die Verbrauchszeiten betrugen
für die fünf Lampen im Mittel je 125,3, 125,7,
123,9, 123,7, 126,3 und für die drei Petroleum-
sorten im Mittel je 126,0, 123,6, 125,3 Se-
kunden.
Bei einem anderen Versuche wurde der Pe-
troleumverbrauch durch Regulirung der Flammen-
höhe bei allen Lampen auf 0,$ g pro Minute
gebracht. Die Leuchtkraft betrug dabei im
Maximum I,ia, im Minimum 1,0» der Vergleichs-
flammc oder das Zehnfache in Normalkerzen.
Die etwas gröfsere Differenz erklärt sich aus
der ungenaueren Beobachtung, wie sie mit den
zur Verfügung stehenden Instrumenten in diesem
Falle nur möglich war.
Wer mit photometrischen Vergleichsmessungen
genügend vertraut ist, um Uber erreichbare
Genauigkeiten bei den einzelnen Beobachtungen
keine Illusionen zu hegen, der wird in obigen
Versuchen die Bestätigung finden, dafs die
Möglichkeit, durch die Einführung einer Pe-
troleumlichteinheit eine Verbesserung der Licht-
normalen herbeizuführen, nicht ausgeschlossen
ist. Jedenfalls würde dieselbe, wie meiner An-
sicht nach von vornherein anzunehmen war,
obgleich es bisher geleugnet wurde, den Bec
Carcel bei Weitem übertreffen.
Andererseits glaube ich, dafs die Einführung
einer neuen Lichteinheit, auch wenn sie sich
— wie jedenfalls zu empfehlen wäre — ihrer
Grölse nach an eine vorhandene anschlösse,
zunächst die Verwirrung auf diesem Gebiete
vermehren würde. Es wäre ein solches Vor-
gehen darum nur dann gerechtfertigt, wenn die
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.ZvTTicmrrr. y jjgpyER . Altrkeck, Ueber elektrische Lichtmessuncen u. s. w. 455
Fig. 8.
Einheit den gröfsten Vorzug der Normal-
kerze, nämlich gröfstmögliche Einfachheit, be-
sitzen würde, dabei aber von den ein zulässiges
Mafs allerdings überschreitenden Fehlern der
Normalkerze frei wäre.
Eine Verbesserung der Normalflamme kann
darum nur gesucht werden durch Benutzung
der allereinfachsten Mittel und Hervorbringung
der Flamme unter dem Einflüsse von mög-
lichst wenigen Faktoren, von denen jeder ein-
zelne konstant ist und bei Reproduktionen in
genau vorgeschriebener Weise wiederhergestellt
werden kann.
Sucht man, von die-
sen Voraussetzungen aus-
gehend, nach der denk-
bar einfachsten Lampe,
so bietet sich dieselbe
in den kleinen Benzin-
lämpchen, etwa wie Fig. 8
sie darstellt, welche (ohne
den Glaszylinder) im
Handel vorkommen.
Um ein vorläufiges
Urtheil zu gewinnen, ob
mittels solcher Lämp-
chen eine stets gleich
helle Flamme zu erzielen
sei, wurde in folgender
Weise vorgegangen:
Nachdem sich schon
früher herausgestellt hat-
te, dafs solche Lämp-
chen, zunächst mit käuf-
lichem Benzin gespeist,
ungemein ruhig brennen
und, ohne berührt zu
werden, lange Zeit die
gleiche Leuchtkraft be-
halten , wurde die letz-
tere auf die einer Nor-
malkerze gebracht. Es
war dazu eine Erweite-
rung des Dochtröhr-
chcns — welches bei den käuflichen Lämpchen
5 mm lichte Weite hatte — nothwendig. und
wurden vier Lämpchen 1, 2, 3, 4 mit genau
gleichem inneren Durchmesser des Dochtröhr-
chens — 6,$ mm — hergestellt. Um das obere
Dochtende beim Brennen der Lämpchen mög-
lichst in die Röhre zurückziehen zu können,
mufsten die Röhrchen erst dünnwandig — d. h.
die Wärme schlechter ableitend — gemacht
werden, was zunächst ohne besondere Genauig-
keit mit der Feile bewirkt wurde. Um bei den
Messungen jede Zugluft von der Flamme abzu-
halten, wurde ein weiter, dünnwandiger
Glaszylinder aus weifsem Glase darübergesetzt,
an welchem auch die Marke für die Flammen-
höhe in Form einer ringsherum eingeätzten
angebracht wurde.
Es wurden ferner in drei verschiedenen Kauf-
läden Berlins drei Benzinsorten (a, b, t) gekauft
und durch fraktionirte Destillation von Proben
derselben festgestellt, dafs sie in ihrer quantita-
tiven Zusammensetzung verschiedenartig waren.
Es wurde dann an einem Lämpchen und mit
einer Benzinsorte unter Verstellung des Dochtes
ausprobirt, dafs die Leuchtkraft seiner Flamme
bei einer Höhe von 37 mm der einer Normal-
kerze am nächsten kam. Daraufhin wurden
zwei Versuchsreihen gemacht: bei der ersten
wurden die vier Lämpchen nach einander mit
der gleichen Benzinsorte (a) gebrannt, bei der
zweiten ein Lämpchen (1) mit den drei Benzin-
sorten a, b, c nach einander. Die Dochte waren
stets neu. Jede Flamme wurde an der Marke
des nämlichen Glaszylinders auf die genau
gleiche Höhe von 37 mm eingestellt und dann
photometrirt, wobei wiederum eine genau tarirte
und sehr gleichmäfsig brennende Petroleum-
flamme als Vergleichslicht diente. Die Resultate
sind in folgender Tabelle zusammengestellt:
, Benzin- Flammcnhtthc Lichtstärke in
Lampe
I
2
3
4
1
1
1
a
a
a
a
a
b
c
37
37
37
37
37
37
37
0,99
0.99
0,97
0,97-
0,99
0.99
O,oi.
Obwohl diese Zahlen, besonders in Anbetracht
der Verschiedenartigkeit des verwendeten Brenn-
stoffes, eine kaum zu erwartende Ueberein-
Stimmung zeigen, so wäre es doch voreilig,
wenn man aus denselben einen endgültigen
Schlufs auf die Brauchbarkeit solcher Lämpchen
zur Feststellung einer Lichteinheit ziehen wollte.
Hierzu ist noch eine Reihe von Versuchen noth-
wendig.
Aller Voraussicht nach dürfte sich dabei
herausstellen, dafs trotz der ziemlichen Ueber-
cinstimmung obiger Zahlen die Verwendung
von Benzin, welches bekanntlich ein undefinir-
bares Gemenge von Kohlenwasserstoffen ist,
nicht als Brennstoff vorzuschreiben wäre. Es
ist zu versuchen, ob einer und welcher der zahl-
reichen Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasser-
stoffverbindungen , die als chemisch definirbare
Körper rein darstellbar sind, in Lämpchen von
gleicher Einfachheit brennen.
Es sind durch bei Siemens & Halske
weiterhin angestellte Versuche bereits bestimmte
Gesichtspunkte darüber gewonnen, doch behalten
wir uns deren Veröffentlichung vor, bis sie
einigermafsen zu einem Abschlüsse gelangt sind.
Es sei nur bemerkt, dafs solche Körper, welche
mit rufsender Flamme in den Lämpchen bren-
nen, wie es z. B. Benzol und andere thun, aus-
zuschliefscn sein dürften. Denn die Anwendung
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456
AliHANDLUNGEN.
NOVEMBER i8l3.
eines Glaszylinders , welcher , wie bei allen |
sonstigen Lampen, durch geeignete Luftzuführung
das Rufsen der Flamme beseitigt, wäre nicht
zu empfehlen, da sie die Flamme wesentlich
beeinflussen und neue, schwer bestimmbare
Faktoren und Unsicherheiten mit sich brachten.
Dagegen dürfte die Anwendung des bereits er-
wähnten Glaszylinders, welcher so weit ist, dafs
er die Flamme nicht oder nur verschwindend
wenig beeinflufst, von vornherein rathsam sein,
lediglich in der Absicht, jede Zugluft von der
Flamme fernzuhalten. Denn gar manche
Lichtmessung scheitert jetzt daran, dafs die
Normalkerze des unvermeidlichen Zuges wegen
nicht zum ruhigen Brennen zu bringen ist.
Abgesehen von der Wahl eines in genügen-
dem Grade oder absolut gleichmäfsig herstell-
baren Brennstoffes müfsten die noch anzustellen- j
den Versuche schiefslich zur Feststellung der- 1
jenigen Dimensionen der Lampe führen, welche j
die gröfste Gleichmäßigkeit der Leuchtkraft ;
der Flamme, womöglich bei der Stärke einer j
heutigen Normalkerze, herbeiführen. Ks läfst I
sich aber voraussehen, dafs, wenn dies über-
haupt gelingt, solche Dimensionen oder Gewichte
nur sehr wenige und diese leicht überall und
jederzeit herstellbar sein werden.
Die bei der Normalkerze auftretenden Un-
gleichheiten und so sehr lästigen I.ichtsch win-
kungen, welche durch die Ungleichheit des
Kerzenmaterials und besonders durch den bald
lang, bald kurz in die Flamme hineinragenden
und mitverbrennenden Docht erzeugt werden und
eine genaue Messung fast illusorisch machen, wür-
den bei dem kleinen Normallämpchen vermieden,
denn sein Docht steht unterhalb der Rohrmündung
oder verkohlt jedenfalls nur sehr wenig.
Schliefslich erlaube ich mir die Bemerkung,
dafs ich die zuletzt gemachten Mittheilungen
nur als vorläufige aufzufassen bitte, und dafs |
ein Vortrag, wie mein heutiger, in welchem ich
ohnedem schon sehr Vielerlei berühren und den
ich übrigens auch etwas früher halten mufste,
als ich gewünscht hätte, auch wohl nicht die
geeignete Form ist zur eingehenden Besprechung
eines so tiefgreifenden Vorschlages, wie der einer
neuen Lichteinheit sein wurde. Ich werde mir
daher erlauben, voraussichtlich bei anderer Ge-
legenheit wieder auf denselben zurückzukommen.
ABHANDLUNGEN.
Einjährige Erdstrombeobachtungen.
Von J. Ludkwig, Geheimer Uber-Postrath.
(Schlüte von Seite 404.)
Ubschon auch die auf den hergestellten Ver- ;
suchsschleifen gewonnenen Krfalirungen noch
nicht genügen, um zu einem abschliefsenden 1
Urtheil zu gelangen, da namentlich die Beob-
achtung der unterirdischen Parallelschleife wäh-
rend starker erdmagnetischer Störungen und die
einer ähnlichen, aus oberirdischen Leitungen
gebildeten Schleife überhaupt noch aussteht, so
lassen sich doch schon jetzt einige begründete
Folgerungen ziehen. DafsunterirdischeLeitungen,
welche in sich und ohne Kinschiebung von
Erdplatten zu einem Stromkreise von nicht
paralleler Hin- und Rückleitung verbunden wer-
den, dem Einflufs elektrischer Bewegungen im
Erdinnern nicht entzogen sind, ist nicht auf-
fällig, weil die aufserhalb der Leitung sich voll-
ziehenden elektrischen Vorgänge durch die
isolirende Hülle hindurch induktorisch auf die
Leitungsader einwirken und durch Störung des
neutralen Zustandes an einem Punkte oder
auch an mehreren in der Leitung elektrische
Bewegungen hervorrufen müssen, welche sich
an den eingeschalteten Instrumenten als galva-
nische Ströme zu erkennen geben. Stromlos
kann die Leitung nur bei elektrischer Ruhe
aufserhalb der isolirenden Hülle und in dem
nicht wahrscheinlichen Falle bleiben, dafs der
Stromkreis an verschiedenen Punkten in der
Art indtiktorisch angegriffen wird, dafs die Einzel-
wirkungen sich gegenseitig völlig kompensiren.
Weniger leicht ist es zu erklären, dafs auch
in einer gewissen, nicht unbeträchtlichen Ent-
fernung von der Erdoberfläche ausgespannte
oberirdische Leitungen unter ähnlichen Verhält-
nissen nicht unberührt bleiben. Üb hier etwa
elektrische Vertheilungen mitwirken, welche sich
trotz der eingeschobenen Isolatoren aus dem
Erdinnern durch die Tragstangen und die
Isolatoren auf den metallischen Leiter fort-
pflanzen, ob eine blos induktorische Wirkung
trotz des Abstandes des Leiters von der Erd-
oberfläche vorliegt, oder ob die Luft an den
elektrischen Vorgängen in der Erde theil-
nimmt und leitend wirkt, dies Alles läfst sich
aus den bisherigen Beobachtungen weder be-
jahen, noch auch verneinen; dagegen sprechen
die Erscheinungen für die Annahme, dafs bei
metallisch fortlaufenden Stromkreisen, welche
einen gewissen Flächenraum umschliefsen , die
Erdströme auf oberirdische Leitungen nicht
schwächer, sondern eher mit gröfserer Intensität
einwirken, als auf unterirdische, während bei
Stromkreisen mit Einzelleitungen und Erdplatten,
wie schon früher angeführt, nicht selten das um-
gekehrte Verhältnifs obzuwalten scheint.
Unter den angegebenen Umständen läfst sich
hoffen, dafs der Telegraphenbetrieb sich künftig
auch während erdmagnetischer Sturmperioden da
aufrecht erhalten lassen wird, wo es möglich ist,
bei unterirdischen Leitungen Adern desseU>en
Stranges zu Hin- und Kückleitungen zu verbin-
den; ob oberirdische, an derselben Stangenreihe
ausgespannte Leitungen 11. U. dieselben Erleich-
terungen bieten werden, ist noch nicht zu be-
haupten; für Schleiflcitungen, welche sich aus
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Elektkoteciin.
NOVEMBER i88j
LUHKWIG, ElNJÄHRlCE ErDSTROMBEOBACHTUNGEN.
oberirdischen oder unterirdischen Einzelleitungen
auf verschiedenen Wegen zusammensetzen , ist
ein ähnlicher Erfolg sehr zweifelhaft, wenn es
sich um einigermafsen intensive Vorgange han
dein wird. Die Verschiedenheit des Verhaltens
der verschiedenartig hergestellten metallischen
Stromkreise macht es auch erklärlich, dafs die
Nachrichten über ähnliche Manipulationen bei
früheren Erdstromstörungen sich vielfach wider-
sprechen und theilweisc vollendetste Erfolge,
theilweise völliges Mifslingen melden.
Systematisch betriebene Versuche in dem an-
gegebenen Sinne sind auch auf den Reichs-
telegraphenlinien noch nicht angestellt worden,
weil seit längerer Zeit erhebliche Erdstromstörun-
gen hier nicht vorgekommen sind. Die Reichs-
Telegraphenverwaltung hat jedoch schon Ende
vorigen Jahres nach den Oktober- und November-
stürmen Anordnung getroffen, dafs die Betriebs-
stellen eintretenden Falles sofort den Versuch
machen, den Telcgraphcnbetrieb in der angege-
benen Weise unter Ausschaltung der Erdplatten
aufrecht zu erhalten. Es wird hierbei nicht zu
übersehen sein, dafs bei diesem Versuche selbst-
verständlich alle Uebertragungen ausgeschaltet
werden müssen, was um so weniger vortheilhaft
ist, weil sich im gegebenen Momente die zu
überwindenden Leitungswiderstände in Folge
des Verzichts auf die Benutzung der Erde als
Rückleitung nicht unwesentlich erhöhen werden.
Es wird deshalb zweckmäfsig sein, statt der
Uebertragungsvorrichtungen bei den Zwischen-
anstalten die Batterien beiderseits mit den
durchgehenden Leitungen zu verbinden, wodurch
sich für die Endanstalten A und B mit der
Uebertragungsanstalt C bei Morse - Betrieb das
folgende Stromschema herstellen wird.
Für den Hughes -Betrieb wird sich die Ein-
richtung ebenso einfach gestalten ; ob sie den
gewünschten Erfolg hier und dort dauernd
herbeiführen wird, kann nur die Erfahrung ent-
scheiden. Es sind dabei die aus der Zunahme
des unterirdischen Stromkreises erwachsenden
Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen, und es
wird am Ende sowohl bei Hughes- als bei
Morse - Betrieb zu leichterem Gelingen führen,
wenn die Stromkreise bei den Uebcrtragungs-
anstaltcn geschlossen werden, so dafs diese den
Verkehr von einem Stromkreis zum anderen
eventuell zu vermitteln haben.
Bei dem nicht im Voraus zu bestimmenden
Eintritt gröfsdrer erdmagnetischer Störungen wird
es häufig vorkommen, dafs die mit den fort-
laufenden Erdstrombeobachtungen beauftragten
Stellen nicht rechtzeitig in Thätigkeit treten
können, und wenn dies wirklich doch der Fall
sein sollte, dann werden die zu diesen regel-
mäfsigen Beobachtungen verwendeten empfind-
lichen Spiegelinstrumente in der Regel nicht
geeignet sein, um die starken Ströme zu be-
stimmen, weil die Fadenschatten hierbei weit
457
Uber die Skalen hinauszugleitcn pflegen. Aufser-
dem ist aber auch die Anzahl der Bcobachtungs-
orte zu gering, um bei dem weiten Verbreitungs-
gebiet auch nur annähernd ein Bild von dem
Verlaufe solcher Vorgänge gewähren zu können.
Um trotzdem auch bei solchen aufsergewöhn-
lichen, bisher überall nur gelegentlich und
ziemlich systemlos verfolgten Vorkommnissen den
Versuch zu machen, brauchbares Material für
die Erforschung derselben zu schaffen, hat die
Reichs -Telegraphen Verwaltung aufserdem noch
eine gröfsere Anzahl geeigneter Telegraphen-
anstaltcn im Voraus bestimmt und beauftragt,
die Einwirkung der Erdströme auf die .Magnet-
nadeln der in wirklich korrespondenzunfähig
gewordenen Arbeitsstromleitungen eingeschalteten
Galvanoskope systematisch zu beobachten. Die
Beobachtungen und Aufzeichnungen sollen nicht
nur an den beiden Enden jeder Leitung, son-
dern thunlichst auch bei eingeschalteten
Zwischcnanstalten in Zeiträumen von je
30 Sekunden bewirkt und nach Ablauf jeder
Beobachtungsperiode alle Galvanoskope, welche
H
-©-
— ©1
an derselben Leitung verwendet worden sind,
mittels Batterien von verschiedener Stärke auf
ihre Empfindlichkeit gemeinsam geprüft und
verglichen werden. Wo es angeht, werden
gleichgerichtete ober- und unterirdische Leitun-
gen nebeneinander den Beobachtungen unter-
worfen werden. Bei der Einfachheit der hier-
bei zur Verfügung stehenden Instrumente
werden sehr genaue Ermittelungen bezüglich
der vorgekommenen Stromstärken nicht erwartet
werden können; jedenfalls aber werden die
Beobachtungen, wo sie stattgefunden haben,
ausreichen, um die Richtung der Ströme sowie
i den Wechsel derselben genau zu ermitteln, und
auch um ein annäherndes Bild über die
vorgekommenen Stromintensitäten zu gewinnen.
Die gröfsere Zahl der Beobachtungsstellen und
ihre zerstreute Lage im ganzen Reichs- Tele-
graphengebiet läfst aber auch gewisse Aufschlüsse
über das Verbreitungsgebiet, sowie den Verlauf
der Vorgänge erhoffen.
Was die fortlaufenden Beobachtungen an
einfachen Telegraphenleitungen mit eingeschal-
teten Erdplatten betrifft, so haben dieselben im
Allgemeinen .ähnliche Resultate und Kurven er-
geben, wie sie bereits in den vorjährigen No-
vember- und Dezember-Heften dieser Zeitschrift
skizzirt worden sind. Die Kurven haben auf
jeder Linie ihren besonderen Charakter, nur
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45«
Abhandlungen.
Elektrottchn . Zeitsc
november .s83
diejenigen von den beiden Leitungen Herlin —
Dresden und Berlin — Halle a. S. /eigen durch-
weg ein ähnliches Verhalten.
Abgesehen von den beiden Störungstagen
am 15. Oktober und 1 5. November 1882, welche
im Dezember-Hefte bereits besprochen worden
sind , bewahren die Kurven der oberirdischen
und der unterirdischen Leitung Berlin — Hamburg
den sanftesten und regelmäfsigsten Verlauf und
deuten fast immer einen schwachen positiven
Strom in der Richtung von Berlin nach Hamburg
an. Zwischen 6 und 7 Uhr sinkt die Stromstärke
häufig auf ein Minimum, das sich an ein/einen
Tagen aber auch nur allmählich bis zu völligem
Stromwechsel steigert; doch bleiben die Kurven
an manchen Tagen auch der Nulllinie in
schwachem Abstände nahezu parallel. Am
15. Mai zeigt sich in der oberirdischen Leitung
der gewöhnliche positive Strom (Maximum 5 Uhr
15 Minuten bis 5 Uhr 30 Minuten mit
4- 0,80; Minimum 6 Uhr 17 Minuten bis
6 Uhr 38 Minuten bis — o,»6), während die
unterirdische Leitung nahezu stromlos bleibt,
wogegen sich am 15. Juli in der ober-
irdischen Leitung ein ziemlich starker positiver
Strom von 3 bis 4 Zinkkupferclemcntcn mit
heftigen Schwankungen innerhalb dieser Grenzen
und selbst bis 0,60 zeigt, während die Kurve
von der unterirdischen Leitung hierbei einen
äufserst gleichmäfsigen Verlauf bewahrt, indem
sie während der Beobachtungszeit ganz allmäh-
lich und ohne wesentliche Schwankungen von
0. 58 bis 0,3a abnimmt.
In der Regel, und namentlich wenn sie irgend
eine charakteristische Form annehmen, bilden
die Berlin — Hamburger Kurven einen auffallen-
den Gegensatz zu den auf der Linie Berlin—
Thorn gewonnenen. Hier herrscht, jedoch nicht
ohne vielfältige Erreichung der Nulllinie und
Umkehr des Stromes (wodurch sich immer wie-
der die bereits 1882 auf Seite 468 angegebenen
Strombilder mehr oder weniger modifizirt repro-
duziren), im Allgemeinen auch ein positiver
Strom in der Richtung von Berlin nach Thorn;
dieser aber nimmt fast immer ab, wenn der
Berlin — Hamburger wächst, und er wird zu Null
oder negativ, wenn der andere sein Maximum
erreicht. Sehr auffallend ist die gegensätzliche
Uebereinstimmung am 1. Dezember 1882, am
1. Februar, 1. und 15. März, 1. April, 1. Juni,
1. Juli (hier bei ziemlich lebhaften Bewegungen)
und am 1. August 1883 zu erkennen. Am
1. Juni liefert die oberirdische Leitung Berlin —
Hamburg nahezu dieUmkehr derBcrlin — Thorner
Kurve, und selbst an den Störungstagen im
Oktober und November v. J. ist die Grgensätz-
1 Uhr 24 M. — 10,4
1 - 3° • —
1 - 43 - — 14,3
1 - 48 - — 2,55
1 - 27 - — i,0
1 Uhr 30 M. +
>' - 4SI " +
» - 5*5 • +
' - 57 - —
a - to —
lichkeit der beiderseitigen Kurven unverkennbar.
Durchgängig wird in den scharf hervortretenden
Spitzen nahezu völlige Gleichzeitigkeit beobachtet,
obwohl hin und wieder sich auch Zeitdiffercnzen
von 30 bis 60 Sekunden bemerkbar machen.
Kur die Leitung Berlin — Halle läfst sich die
Beständigkeit der Stromesrichtung nicht in der
Regelmäfsigkeit , wie in der Leitung Berlin —
Hamburg, erkennen. Der Strom ist in der
Richtung von Berlin nach Halle vorherrschend
positiv: am 1. November, 2. Januar (sehr
schwach), 1. Februar;
wechselnd: am 15. Oktober, 15. November,
1. Dezember, 15. Februar, 1. und 15. Marz,
1. und 15. April, 1. Juni, 1. Juli (mit starken
Ausladungen), 15. Juli und 15. August;
negativ: am 15. Juni und 1. August;
nahezu Null (wechselnd): am 15. Dezember,
15. Juni, 1. und 15. September.
Die Kurve des Störungstages am 1 5. Novem-
ber 1882 stimmt in Bezug auf Anwachsen und
Abnahme der Stärke des Stromes ungefähr mit
der gleichzeitigen Berlin — Thorncr Kurve über-
ein , doch sind die hervorragenden Spitzen
Berlin — Halle zum gröfsten Theil einige Minu-
ten früher, als diejenigen der Leitung Berlin —
Thorn; ähnlich für den 15. Oktober, wo jedoch
für die Zeit des Maximums des positiven Stro-
mes Berlin — Thorn von 5 Uhr 30 M. bis 6 Uhr
16 M. für Berlin — Halle grofse Unruhe und mehr-
facher Stromwechsel beobachtet wird.
Die Leitung Berlin — Dresden ist nicht an
allen Terminstagen beobachtet worden. Am
1. Dezember, 1. und 15. Februar, 15. März,
1. und 15. April, 1. Mai, 1. und 15. Juni,
1. Juli (bei starken Ablenkungen), 1. August
und 1. September sind die Kurven bezüglich
der Srromesrichtung (von Berlin nach Dresden)
und der Form sehr nahe übereinstimmend mit
den Kurven Berlin — Halle. Die regelmäfsig
beobachteten Stromstärken und selbst die an
den beiden Störungstagen, 15. Oktober und
15. November, beobachteten sind im Allgemei-
nen auch hier nicht stark genug, um eine
wesentliche Störung des Telcgraphcnbctriebes zu
veranlassen; an den letztgenannten Tagen er-
reichen sie auch nur selten die Stärke von 2,0
und steigen nur bis 2,80, während sie an den
übrigen Tagen meistens wesentlich unter 1,0
zurückbleiben. Dagegen wurden aus Anlafs ein-
getretener Betriebsstörungen am 20. November
in der Zeit von 1 Uhr 22 M. bis 2 Uhr 30 M. Nach-
mittags auf einer Leitung Berlin — Dresden Beob-
achtungen angestellt, bei welchen sich (Richtung
Berlin — Dresden) unter einem Widerstand von
1 200 S. E. folgende Maxima und Minima fanden :
4,45 1 Uhr 24 M. — 2, »7
1,10 2
8l3o 2
9,55 2 ■ 15 ; M. + 3,80
12,50 2 - 30 - -f- 6,jo.
1 und ) 4- 5,80 ( 2 scharfe
2 \ Spitzend
15.I M-
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ELRKntöTECHN. Zeitschrift. , „
NOVEMRKR .88; LUDEWIG, EINJÄHRIGE ERDSTROMBEOBACHTUNGEN.
459
Es ergaben sich mithin in ganz kurzen Zeit-
räumen Differenzen in der Stromstarke bis zu
25,1, und es ist leicht einzusehen, dafs der
Telegraphenbetrieb bei solchen, aller Berech-
nung entzogenen Einwirkungen von aufsen die
erheblichsten Störungen erfahren und zeitweise
gänzlich unmöglich werden mufs.
Sehr interessant ist eine Vergleichung der für
die erwähnte Beobachtungszeit nach den Beob-
achtungen konstruirlen Erdstromknrven mit den
im Observatorium zu Wilhelmshaven photogra-
phisch gewonnenen Kurven der Deklination der
Magnetnadel, deren Einsicht der Verfasser der
Liebenswürdigkeit des Direktors der hiesigen
Sternwarte Herrn Prof. Dr. Förster verdankt.
Die Deklinationskurven zeigen in der gleichen
Zeit eine ganz ähnliche Form, wie die Strom-
kurven mit weit ausladenden Spitzen, und selbst
die vorkommenden Doppelspitzen scheinen beider-
seits in Uebereinstimmung zu stehen; nament-
lich fällt die Konkordanz auf für die Zeit von
1 Uhr 45! M. bis 1 Uhr 48 M.f wo die Strom-
kurve
um 1 Uhr 45 \ M. den Werth 1,10
• 1 - 46 - — 1
- 1 - 46A - - — 0,40
- 1 - 47 - - - — 0,95
- 1 - 47i " • — 0.55
- 1 - 48 • — 2,5s
erreicht. Trägt man sich die Kurve graphisch auf,
dann erhält man eine ganz ähnliche Zeichnung,
wie sie die photographische Deklinationskurve auf-
weist, letztere ist jedoch der Zeit nach anschei-
nend um etwas weniges hinter der Stromkurve
zurück, so dafs die Bewegung Berlin — Dresden
sich früher gezeigt hat, als die zu Wilhelms-
haven.
Diese Beobachtung würde einigermafsen eine
von Lamont in seiner Monographie: der Erd-
strom und der Zusammenhang desselben mit
dem Magnetismus der Erde, 1862, S. 5 auf-
gestellte Behauptung bestätigen. Es heifst dort:
»Hat man zwei (Telegraphen ) Linien, die eine
im magnetischen Meridian, die andere senkrecht
darauf, und vergleicht man die momentanen
Bewegungen der (in die Leitungen eingeschal-
teten! Galvanometer mit jenen der magnetischen
Instrumente, so findet man, dafs die Deklination
mit erstcrer, die Horizontalintensität mit letzterer
Linie genau korrespondirt, und eine Zunahme
der Deklination einem Erdstrome von Nord
nach Süd, eine Zunahme der Intensität einem
Erdstrome von Ost nach West entspricht.
Die aus dieser Angabe von Lamont gefolgerte
Deutung, »dafs derselbe Erdstrom, der in den
Drahtleitungen sich manifestirt, die momentanen
magnetischen Variationen erzeugt«, wird heute
insofern nirgends mehr bezweifelt, als der Zu-
sammenhang der Erdströme mit den magneti-
sehen Variationen allgemein angenommen wird;
dagegen lassen die hier besprochenen Beobach-
tungen die Uebereinstimmung südnördlicher
Ströme mit der Deklination, westöstlicher Ströme
mit der Horizontalintensität nicht überall erken-
nen. Ueberhaupt läfst die Richtung vereinzelter
TelegTaphenlinien, in welchen Erdströme beob-
achtet werden, kaum einen sicheren Schlufs auf
die Richtung der Vorgänge im Erdinnern zu.
Wird irgendwo eine Erdplattc durch elektrische
Vorgänge in der Erde affizirt, so mufs sich
diese Veränderung des elektrischen Potenzials
sowohl in einer in der Richtung des Meridians,
als auch in einer parallel dem Acquator aus-
gespannten und am anderen Ende mit Erde
verbundenen Leitung manifestiren, mag nun die
Veränderung in der Erde sich in südnördlicher
oder westöstlicher Richtung vollziehen, und es
brauchen hierbei die entfernten Erdplatten auch
gar nicht einmal direkt und anders als mittels
der Verbindungsleitung in Mitleidenschaft ge-
zogen worden zu sein. Vergleichungen der
magnetischen Kurven mit den gleichzeitigen
Erdstromkurven liefern dementsprechend auch
nicht durchweg eine Bestätigung des angeführ-
ten Satzes, sie lassen vielmehr zum Theil auf
eine völlige Umkehr desselben schliefsen, wie
beispielsweise am 1. Juli, wo die Deklinations-
kurve recht auffallend mit der nahezu westöst-
lichen Erdstromkurve Berlin — Thorn überein-
zustimmen scheint.
Keinenfalls genügen die bisherigen Beobach-
tungen und Vergleichungen, um schon jetzt in
dieser oder in einer anderen Richtung defini-
tive Schlüsse zu ziehen und ein abschliefsendes
Urtheil zu fällen. Es wird dazu noch die
Sammlung viel umfassenderen Materials erfor-
derlich sein, und voraussichtlich werden sich
fortlaufende Registrirungen , welche von der
Reichs-Telegraphenverwaltung zwar auch schon
jetzt, wegen der noch immer verzögerten An-
lieferung der Apparate jedoch noch nicht in
dem geplanten Umfang auf einigen verfügbaren
Leitungen zur Ausführung gebracht werden, als
sehr förderlich erweisen, und zwar um so förder-
licher, als die bisherigen Erdstrombeobachtungs-
perioden von 5 bis 7 Uhr Vorm. keineswegs in
die Zeiten der stärksten Magnetbewegungen,
sondern fast durchweg in Abschnitte sehr ruhigen
Verhaltens der Magnete gefallen sind. Charak-
teristische Uebereinstimmungen oder Verschieden-
heiten werden sich am leichtesten bei stark aus-
ladenden Kurven herausfinden und vergleichen,
später vielleicht auch deuten lassen, wie dies
schon die oben angeführten Daten für die Sturm-
periode am 20. November 1882 wahrscheinlich
machen.
In der unterirdischen Leitung Frankfurt a. M.
— Strafsburg macht sich nach den vorliegenden
Aufzeichnungen, abgesehen von den im Oktober
und November stattgehabten Nordlichtstörungen,
vorwiegend ein positiver Strom in der Richtung
von Strafsburg nach Frankfurt a. M. geltend,
58-
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460
A» HANDLUNGEN.
ELEKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT
NOVEMBER ■tt).
obschon auch hier verschiedene Umkehrungen
des Stromes beobachtet werden. In den meisten
Fällen sind die beiderseits vermerkten Ausschläge
gleichzeitig und ziemlich gleichwertig, aber es
kommen doch auch mannigfache Verzögerungen
in den scharfen Spitzen der Kurven bald in
Frankfurt, bald in Strafsburg vor.
Auffallend
>mc
1 die Ergebnisse vom i. De-
zember, 15. Mai, 1. und 15. Juni sowie vom
i. und 15. September, insofern sich hier für Strafs-
burg zeitweise sehr viel stärkere Ausschläge er-
geben als für Frankfurt a. M., während am 1.
und 15. August die Kurven von Frankfurt a. M.
bemerklich stärker ausladen, als diejenigen von
Strafsburg. Am auffallendsten sind aber die
Ergebnisse der Beobachtungen vom 1. Juli, nach
welchen von 5 Uhr 1 2 M. ab bis zum Knde der
Bcobachtungszeit völlig gleichgerichtete Ströme
von nicht sehr verschiedener Stärke in der
Richtung aus der Leitung nach den beiderseiti-
gen Krdplatten stattgefunden haben. Die Strom-
richtung wechselt dabei mehrfach, und zwar
beiderseits ziemlich gleichzeitig und gleich oft.
Die auffallende Erscheinung, bei deren Registri-
ning übrigens irgend ein Beobachtungs- oder Ver-
zeichnungsfehler völlig ausgeschlossen erscheint,
dürfte nur durch die Annahme erklärlich wer-
den, dafs elektrische Veränderungen um das
Kabel herum etwa in der Mitte der Bcobach-
tungsstrecke vorgekommen sind, welche induk-
torisch auf die isolirte Leitungsader eingewirkt
und die Erdplatten an den beiderseitigen End-
punkten in übereinstimmende Mitleidenschaft
gezogen haben. Möglicherweise deutet die Er-
scheinung demnach auf elektrische Vorgänge im
Innern der Erde in mehr oder weniger senk-
rechter Richtung auf den Kabeltrakt, während
die anderweit beobachteten Erdströme vielleicht
auf Vorgänge in der den Leitungen mehr oder
weniger parallelen Richtung schliefscn lassen.
Dies ist jedoch nur eine mögliche Annahme,
die jedenfalls noch weiterer Bestätigungen bedarf.
Schlu fsbemerkung: Nachdem das vorige,
am 1 1 . Oktober abgeschlossene Heft dieser Zeit-
schrift, in welchem der Anfang vorstehender
Mittheilungen Aufnahme gefunden hatte, schon
gedruckt vorlag, ist es durch das Referat im
* Pester Lloyd« über einen Vortrag des Herrn
Dr. Isidor Fröhlich in der Sitzung der ungari-
schen Akademie (mathematisch - naturwissen-
schaftliche Klasse) bekannt geworden, in wel-
chem Umfange die ungarischen Telegraphen-
leitungen an den Erdstrom beobachtungen wäh-
rend der Terminstage der Polarexpeditionen
betheiligt worden sind. Beobachtet wurde wäh-
rend der Stunden von 6 bis 8 Uhr Vorm. und,
soweit es die Korrespondenz gestattete, in der
Stunde von 7 bis 8 Uhr Abends. In Budapest
standen mit elektrischen Mefsapparaten u. s. w.
die beiden Leitungen Krakau — Budapest— Essegg
und Oedenburg — Budapest — Klausenburg zur
Verfügung; aufserdem war das Personal der
Provinz-Stationen angewiesen, mit den zur Ver-
fügung stehenden Stations-Apparaten Beobach-
tungen anzustellen. Aus den Budapester Beob-
achtungen konnte für etwa 1 200 verschiedene
Zeitpunkte die elektromotorische Kraft und die
Intensität der Erdströme u. s. w. berechnet wer-
den; dagegen waren die Berichte über die Be-
obachtungen aus der Provinz im Allgemeinen
zu einer wissenschaftlichen Bearbeitung unge-
eignet, bis auf diejenigen aus Agram für die
Linien Fiume — Agram — Budapest , Agram —
Essegg, Agram — Semlin und Agram — Spalato,
welche als in gewisser Beziehung verwendbar
und die Budapester Daten ergänzend bezeichnet
werden. — Es liegen hiernach, abgesehen von
einer gewissen Anzahl weiterer Querlinien und
sonstiger Verzweigungen, gleichzeitige Beobach-
tungen vor für die Telegraphenlinie Hamburg
— Berlin — Dresden — Prag — Krakau — Budapest
— Essegg, welche sich über mehr als 8 Längen-
und nahezu ebenso viele Breitengrade erstreckt.
Zur Berechnung der künstlichen Widerstände
bei der sich auf die Wheatstone'sche Brücke
gründenden Gegensprech-Methode.
Von Heinrich Discher, k. k. Telegraphcn-
Ofncial in Wien.
I. Wenn sich ein linearer Leiter, welcher
eine Stromquelle enthält, in zwei Zweige spaltet,
die unter sich eine Querverbindung haben und
sich wieder vereinigen, so nennen wir eine
solche Verzweigung bekanntlich ein Wheat-
stone'sches Brückensystem und speciell
jene Querverbindung: die Brücke. Zeichnen
wir diese Verzweigung so, wie sie in Fig. 1
skizzirt ist, und wo sie der Projection eines
Tetraeders gleicht, so ist immer derjenige Zweig
als die Brücke anzusehen, dessen Richtung auf
jener des die Stromquelle enthaltenden Zweiges
senkrecht steht. Es kann demnach jeder be-
liebige Zweig die Brücke bilden. In der Figur
stellt A C den unverzweigten Leiter dar, in den
die Batterie B eingeschaltet ist, und folglich
ist D F die Brücke. Würde aber die Batterie
in einem anderen Zweige, z. B. in A D, einge-
schaltet sein, so hätten wir auch eine andere
Brücke, nämlich C F.
Bekanntlich hat zuerst Maron ein auf die
Anwendung der Wheatstone'schen Brücke ge-
gründetes Gcgcnsprech - System erdacht und
gleichzeitig eine Methode angegeben, wie man
dasselbe mit dem Doppelsprechen verbinden
kann. Eine von Edison und Prescott zuerst
in den Vereinigten Staaten eingeführte Aende-
rung dieses letzteren Systems ist vor wenigen
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Elektkotkchx.Zf.it* hkift. ... „ „
NOVEMKER 1883 DlSCHKR, ZUR BERECHNUNG DER KÜNSTLICHEN W IDERSTANDE V. S. W.
461
Jahren nach Kuropa gelangt und seither in
England mit bestem Erfolg in Anwendung.
Wie s. Z. die amerikanischen Fachjournale
meldeten, hat man bei Einführung dieser, nun-
mehr mit dem Namen >QuadruplexSystem« be-
legten Methode die in Frage kommenden
Rheostat- Widerstande auf empirischem Wege
bestimmt. Ein solches Verfahren ist im ge-
gebenen Falle sicher mit grofsen Umständlich-
keiten verbunden; es ist unwissenschaftlich und
ungenau, und man mufs den durch blofses Aus-
probiren erhaltenen Werthen mifstrauen.
Aus diesen Gründen erscheint es angezeigt,
die passendsten Werthe der zu verwendenden
Rheostat -Widerstande zu berechnen. Die all-
gemeine Behandlung dieser Aufgabe unterliegt
jedoch sehr grofsen Schwierigkeiten und soll
hier ausgeschlossen bleiben. Aber selbst die
Lösung jedes speziellen (numerischen) Problems
dieser Art nimmt eine unerträgliche Weitläufig-
keit an, wenn man nicht besondere, die Rech-
nung abkürzende Kunstgriffe anwendet.
In Folgendem gebe ich eine Näherungs-
Methode bekannt, mit Hülfe welcher die ge-
naue Berechnung der in der Ueberschrift be-
zeichneten Widerstände für jeden speziellen Fall
möglich ist. Der gröfseren Einfachheit wegen
ist den diesfälligen Betrachtungen nur das Gegen-
sprech- (Duplex-) System und nicht das Qua-
druplex-System zu Grunde gelegt. Für den
Mechanismus der Rechnung ist dies — wie
leicht einzusehen — ganz einerlei, weil bei
beiden Systemen die Anordnung der künstlichen
Widerstände identisch ist.
Vorher erscheint es jedoch geboten, die Ab-
leitung einiger Formeln über Stromstärken und
Widerstände wieder vorzuführen.
II. Die Spaltung des die Stromquelle ent-
haltenden Leiters in zwei Zweige, Fig. 2, bildet
den einfachsten Fall einer Stromverzweigung.
Die Richtungen der der Batterie JJ entstammen-
den positiven Ströme sind in Fig. 2 durch Pfeile
angedeutet, der Widerstand jedes Leiters und
die Stromstärken in ihm durch die beigesetzten
Buchstaben jo, a und b bezw. /, /", und t\ be-
zeichnet. Der Widerstand der Batterie B, deren
elektromotorische Kraft — F., ist in jenem von w
inbegriffen.
Die Kirchhoff'schen Formeln liefern die
Gleichungen:
1) / = /, + h,
2) wi -f- ai, = E,
3) a'\ — ^'j.
und hieraus findet sich
4) * = £• . 5)
6)
P
it = E
= E • •
P
a
7
wenn der gemeinschaftliche Nenner
p — u>a -f wb + ab ist.
Haben jedoch die beiden Zweige a und b
eine Querverbindung (Brücke), so entsteht die
schon ziemlich verwickelte Ver-
bindung, Fig. 1. Die Stromes-
richtung in der durch den
Zweig DF gebildeten Brücke
ist willkürlich angenommen,
weil sie sich im Voraus nicht
bestimmen läfst. Die Kirch-
hoff'schen Formeln liefern für
die einzelnen Stromstärken die
Gleichungen :
10) «»/ + <"'i + bh — F,
1 1) <•/*, + //» = fl/'i,
12) //> 4- bif = diy
Für die Zwecke der beabsichtigten Wider-
stands-Berechnung braucht man nur die Werthe
von i und ;'5, sowie den Widerstandswerth der
Verzweigung zu kennen. Für die Stromstärken
findet man die Werthe:
„ ab + ad+a/A-bc-\-bf-\-cd-±c/-\-df
i3)i=£ - - •
7) / = /', 4- h,
8) /, = /'« 4- '1.
9) h — '1 4- h,
14)
= £
ad — bc
und hierin ist (vgl. S. 199) der gemeinschaft-
liche Nenner:
« — wab + ivad 4- waf 4- wbc + wbf -\- wed
4- wef 4- wdf 4- abc 4- abd 4- aed 4- aef
+ ad/ 4- btd 4- bef + bdf.
Soll nun die in Fig. 1 für den Strom in der
Brücke DF angegebene Richtung nicht falsch
sein, so mufs ad > bc sein. Die Stromstärke i%
ist gleich Null, wenn ad = bc ist. Dies ist das
bekannte Gesetz der Brücke.
Um den Gesammtwiderstand der Verzweigung
zu finden, beachte man, dafs der Gesammtstrom
jedenfalls gleich ist der elektromotorischen Kraft,
dividirt durch den gesammten Widerstand des
Schliefsungskrciscs. Schreibt man demnach die
Gleichung 13) in der Form:
y acf-\- a<ff+ bed + *</ + Mf '
ab< + ahd 4- aed + «*</+_
"ÜÄ -r <?./ + a/+ b('~+ bf + ui + </ H- <tf
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462
Abhandlungen.
ElEKTROTECHN. ZEITSCHRIFT.
NOVEMUER 1883.
so stellt der Nenner dieses Bruches den letzt-
genannten Widerstand dar, und wenn man hier-
von den Widerstand //''des unverzweigten Leiters
subtrahirt, so erhält man den Widerstand q der
Verzweigung. Es ist demnach:
. _ ab( + abd -f aed aef -f- ad/ -f- lud -\- bef -f bdf
1 5 1 —h + (U/ + a/^r-f hj + <d +./+ d/
III. Die Maron'sche Gegensprechschaltung für
ein Amt A zeigt im Princip Fig. 3.
Das zweite Amt ß ist ganz ebenso einge-
richtet, doch liegen die Batterien der beiden
Aemter mit ungleichnamigen Polen an der
Leitung. Die den einzelnen Theilen der Figur
beigesetzten kleinen Buchstaben sollen zugleich
die betreffenden Widerstandswerthe angeben;
r ist das Relais, k die Luftleitung. Die Linien-
batterie g steht in jeder Station mit einer aus
zwei Hebeln bestehenden Tastervorrichtung in
Verbindung, durch welche das sogenannte
Schweben vermieden ist, indem der Schlufs des
Kontaktes bei 1 unmittelbar der Unterbrechung
des Kontaktes bei 2 vorausgeht. ') Während
eines sehr kleinen Zeittheiles bestehen somit
die beiden Kontakte 1 und 2 allerdings gleich-
zeitig und ist dadurch ein lokaler Stromkreis
geschlossen; allein dieser Zeittheil kann — wie
Schwendler hervorhebt — mit vollem Rechte
als Innnitesimalgröfse angesehen werden und
demnach ganz aufser Betracht bleiben. Durch
diese Einrichtung, sowie dadurch, dafs in den
Erdleitungsdraht ein dem Batteriewiderstande
gleichwertiger Widerstand (in Fig. 3 ebenfalls
mit g bezeichnet) eingeschaltet ist*), wurde er-
zielt, dafs in dem ganzen Systeme gar keine
Widerstands- Veränderungen stattfinden, sondern
nur elektrische Kräfte thätig sind.
Die zu berechnenden Rhcostat -Widerstände
sind in der Figur durch x, y und z bezeichnet.
Die zu lösende Aufgabe besteht nun darin,
diese Widerstände so zu wählen, dafs die Stärke
des aus der Linienbatterie kommenden Stromes:
1. in dem Relais der eigenen Station gleich Null
und 2. in dem Relais der empfangenden Station
ein Maximum werde.
In aller Strenge genommen, wäre eigentlich
nur der Leitungswiderstand k als gegebene und
absolut unveränderliche Gröfse zu betrachten,
während dies bei den Gröfsen g und r nicht
ganz zutrifft. Weil man indessen in der Praxis
doch nicht zu allen verschiedenen Widerstanden
der Luftleitungen eigens passende Relais und
>) Einen dazu sich eignenden, ebenfalls aus einem einarmigen
und einem zweiarmigen Hebel bestehenden Ta»ter hat bereit!
Maron i86j angegeben; vgl. Zeitschrift de» dcuwch-osicrreicimchen
Telegraphen -Verein«, Jahrg. 10, S. 3. — Einen das Schweben un-
schädlich machenden gleichartigen Taster hat aber C. A. N y » t r <> m
schon 1855 angegeben; vgl. Dingler» Polytechnische* Journal,
HH. 138. S. 409.
*) Diese Neuerung, die auch anderen Gegensprech-Methoden sehr
tu Statten kam, rührt in der Brückenschaltung allerdings nicht von
Maron. sondern von dem Amerikaner S te ar n » her. Olcich/eitig
wurde »ie von Vaes für das Gegcnsprcchen mit Differential-
Schaltung in Vorschlag gchracltt; hier ist sie aber rwcckl'i«, wie im
Journal Telegraphiiiue , Bd. 3, S. 458. von l"rof. Ze tische nach-
Batterien herstellen kann, so dürfen wohl die
Widerstände der Relais und der Batterien eben-
falls und in Uebereinstimmung mit den wirk-
lichen Verhältnissen als gegebene Gröfsen be-
handelt werden.
Bei genauer Betrachtung der Fig. 3 läfst sich
erkennen, dafs man es bei jeder Station eigent-
lich mit zwei Brücken zu thun habe, denn für
den abgehenden Strom bildet r die Brücke,
für den ankommenden Strom aber ist y die
j Brücke. Hierbei besteht allerdings der Unter-
schied, dafs aus der Natur der Aufgabe nicht
die Bedingung folgt, es werde die Stärke des
ankommenden Stromes in y gleich Null. Wenn
man gleichwohl diese Bedingung — wie es
Schwendler gethan hat — in die zu lösende
Aufgabe einführt, so erreicht man zwar den
Vortheil, dafs jede Station unabhängig von der
anderen regulirt, hat aber auch gleichzeitig eine
ungünstigere Ausnutzung der Batterie. Wir
wollen diesen besonderen Fall indessen hier
nicht näher betrachten.
Fig. 4.
Für den abgehenden Strom bildet — nach
F'g- 3 — g den unverzweigten Leiter, r die
Brücke und ar, y und s bilden je eine Seite
derselben. Die vierte Seite der Brücke setzt
sich zusammen aus der Luftleitung k und der
entfernten Station.
Damit nun der das Relais enthaltende Leiter r
von der Batterie der eigenen Station keinen
Strom erhalte, müssen nach dem Gesetze der
Brücke die aus den Widerstandswerthen der
gegenüberliegenden Seiten gebildeten Produkte
einander gleich sein. Es mufs also, nachdem
der gesammte Widerstand q der einen, wie der
andern Station durch die mit Benutzung der
Gleichung 15) hergeleitete Gleichung
16) r
grx + gry + Arrt KVi + rxy + rxz + xys
gr -f gx + gy + ry + r: -f xy + x: -f- yz
dargestellt ist, für das verlangte Gleichgewicht
in der Brücke die Bedingungsgleichung bestehen:
'7)
' ' \ *rr+£*+i>y + 'y + '-*+*r + x=+jrs )'
Zur Berechnung des auf der empfangenden
Station in r wirksamen Stromes ist die Auf-
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Ei. rktrotechn. Zeitschrift. r. „ „ ,
NOVKMHKR 1M3. DlS< HER, ZUR RkKKCHNUNG DER KÜNSTLICHEN WIDERSTÄNDE V. S. W. 463
Stellung von 1 1 Grundgleichungen nothwendig,
und man erhält durch deren Auflosung einen sehr
weitläufigen Ausdruck für die betreffende Strom-
stärke. Sodann hätte man diesen Ausdruck
mit der Bedingungsgleichung 17) zu verbinden
und zu untersuchen, welche Werthe die Ver-
änderlichen annehmen müssen, damit der in
der entfernten Station wirksame Strom ein
Maximum werde. Durch ein solches metho-
disches Verfahren kommt man aber nicht zum
Ziele; man mufs daher einen einfacheren Weg
einschlagen und auf diesen gelangt man durch
die folgende Betrachtung.
Obschon in Wirklichkeit die zum Gegen-
sprechen verbundenen Stationen ungleich-
namige Batteriepole an Leitung haben, so kann
man 211 Zwecken der Rechnung gleichwohl an-
nehmen, dafs die gleichnamigen Pole an Leitung
lägen, weil dadurch nur das Vorzeichen, nicht
aber der absolute Werth des im Relais der em-
pfangenden Station wirksamen Stromes alterirt
wird. Uebrigens ist die letztere Anordnung
praktisch ebenso durchfuhrbar wie die entgegen-
gesetzte.
Haben nun beide mit den gleichnamigen
Batteriepolen sprechenden Stationen gleichzeitig
ihre Taster in Arbeitslage, so erhalten beide
Stationen Schrift, obwohl die Stromstärke in der
Lufüeitung gleich Null ist. In diesem Falle
kann man aber nach einem von Bosse ha aus
den Kirchhoffschen Formeln abgeleiteten Satze
die Luftleitung ganz unterbrechen , ohne
die Stromstärken in den anderen Leitern zu
alteriren. Und hiernach ist man zur Aufstellung
des folgenden, meines Wissens bisher noch nicht
ausgesprochenen Satzes berechtigt:
Wenn man bei einer zum Gegen-
sprechen eingerichteten Station die Luft-
leitung unterbricht und den Taster
schliefst, so erhält man im eigenen Re-
lais genau dieselbe Stromstärke, wie
solche bei nicht unterbrochener Leitung
durch die Batterie der entfernten Station
in ebendemselben Relais erzeugt wird.
Durch Anwendung dieser Regel, und weil
man doch nur den Zustand der Stromgebung
in Betracht zu ziehen hat, reduzirt sich das der
Berechnung zu Grunde zu legende Schema auf
die folgende Fig. 4, in welcher jetzt h den
Widerstand der Luftleitung mehr dem Wider-
stande der entfernten Station bezeichnen soll.
Die Summe dieser Widerstände ist zwar keine
bekannte Gröfse, die Zulässigkeit der gemachten
Annahme dürfte aber daraus hervorgehen , dafs
man sich vorstellen kann, die Rheostatwidcr-
stände der entfernten Station wären schon er-
mittelt und man hätte durch Messung des ge-
sammten äufseren Widerstandes die Gröfse /;
gefunden. Praktisch ist eine solche Messung
: möglich, denn auf diese Möglichkeit stützen
sich ja alle Näherungsmethoden.
Denken, wir uns jetzt, wie schon erwähnt,
die Luftleitung h unterbrochen oder isolirt, und
berechnen wir die nach Fig. 4 in r zirkulirende
Stromstärke, so erhalten wir unter Berücksichti-
gung von 5) oder auch 6) die Gleichung:
18)
i* =
Ey
gr 4- g* + gy + ry -f- rz + xy -f- xz + yz
Dies ist der Ausdruck für die Stromstärke,
welche durch die Batterie der entfernten Station
im Relais erzeugt wird. Damit dieses letztere
aber bei vorhandener Leitungskontinuität durch
den Strom der eigenen Batterie nicht beeinflufst
werde, mufs die Beziehung:
19) xz ~ hy
bestehen. Durch Einsetzung des Werthes:
xz
20) y = —
in die unter 18) für i gefundene Gleichung er-
hält man die neue Gleichung:
2.)
K.xs
ghr + ghx + gxt + hn + rxs~+ kxz + x*z + xs*
oder:
2 2) i =
g+r +A+X+ z +
hr
x z
xz
worin jetzt die für das Gleichgewicht in der
Brücke bestehende Bedingung enthalten ist.
Die rechte Seite der letzten Gleichung be
steht aus einem Bruche, dessen Zähler konstant
und dessen Nenner variabel ist. Folglich wird
der Werth dieses Bruches ein Maximum, wenn
der Nenner ein Minimum wird. Damit letzteres
eintrete, müssen die Gleichungen bestehen:
23) x*z — hrs -{-ghr oder z (x* — hr) = ghr
und
24) .vs* = ghx -{-ghr oder a (s' — gh) — ghr.
Durch Division dieser beiden Gleichungen
erhält man die von h freie und daher strenge
Beziehung:
, *_ r{g + s) .
*s; V g +
ebensolche Beziehungen lassen sich zwischen
x und y sowie zwischen y und z, herstellen.
Kliminirt man aus einer der beiden Glei-
chungen 23) und 24) die Gröfse z, so findet
man zur Bestimmung von -v eine (hier gleich in
der kürzesten Form angeschriebene) Gleichung
fünften Grades, nämlich:
26) (r -f x) . (ä* — hr)>—g/tr'x r= o. .
Unter Berücksichtigung des Umstandes, dafs
alle in Frage kommenden Gröfsen wesentlich
positiv, also negative Werthe unzulässig sind,
findet man ferner die Grenzen, zwischen wel-
allerdings nicht ausführbar, in der Rechnung i chen die für den vorliegenden Zweck brauchbare
aber ist die Korrektur eines falschen Resultates I Wurzel von x liegen mufs, auf folgende Art.
464
Abhandlungen.
Elektrotkchn. Zeitschrift.
NOVKMHF.R «883.
I
Glei
Aus der zweiten Form der Gleichungen 23)
und 24) folgt unmittelbar:
27) x > \?hr , 28) z > J/^Ä.
Substituirt man ferner noch den aus
chung 23) fliefsenden Werth
z =z —g—- -
x1 — hr
in die Ungleichung 28), so findet man:
x7—hr
und hieraus
29) x<y7{/l + ygfi).
Es liegt somit die brauchbare Wurzel von x
zwischen den Grenzen:
V*r und Yr{A + Yf~A).
Wird endlich 24) von 23) subtrahirt, so findet
man als speziellen Fall, dafs wenn g r, auch
x — z ist.
Nehmen wir nun in Absicht auf die Behand-
lung eines konkreten Falles an, es seien ge-
geben: ^- = 900 S. E. , r = 500 S. E. und A
(der Widerstand der Luftleitung) — 4000 S. E.,
zu welchen man die passendsten Werthe von x,
y und z zu suchen habe, so ist zuvörderst zu
bemerken, dafs wir hier die unbekannte Gröfse //
(nämlich k mehr dem Widerstande q der ent-
fernten Station) gleich 4000 S. E. setzen —
alBO den Widerstand q der entfernten Station
vorläufig vernachlässigen und den entstehenden
Fehler dann durch die Näherungsmethode kor-
rigiren.
Nach den unter 27) und 29) aufgestellten
Relationen finden wir, dafs die positive reelle
Wurzel von x zwischen den abgerundeten
Grenzen von 1 4 1 4 und 1 7 1 7 liegt. Wir
nehmen daher das Mittel von 1 565,5 als ersten
Probewerth und berechnen den genaueren Werth
von x mit Hülfe der durch Einsetzen der
speziellen Werthe in 26) erlangten Gleichung:
(500 + x) . (jt5 — 2 000 ooo)a — 900 000 000 000 x = o.
Wir finden
x = 1 683, ,5
und ferner durch Substituirung dieses Werthes
und der für die Konstanten angenommenen
Werthe in Gleichung 25):
z — 2 160, so;
ebenso aus Gleichung 20):
y — 909,1«.
Wir können jetzt auch (mit Benutzung der I
unter 1 5) angegebenen Formel für den Gcsammt- |
widerstand der Brücke und der vier Seiten) den \
Widerstand q jeder Station berechnen, und
wenn wir diesen sodann von h abziehen, finden
wir den Widerstand k der Luftleitung.
Für den Widerstand q der Station finden wir
auf die angegebene Art 1 141,50 S. E. , und
wenn dieser von dem Betrage per 4 000 S. E.
abgezogen wird, so haben wir für den effek-
tiven Widerstand k der Luftleitung 2858,5öS. E.
Nun haben wir zwar die gestellte Aufgabe
nicht gelöst, immerhin aber ein System zu-
sammenhängender Werthe gefunden. Man
kann jetzt den gefundenen Widerstand der
Station zum gegebenen Widerstande der Luft-
leitung addiren, also h = 5 141,50 S. E. setzen.
Dadurch erhält man neue Werthe für die
Rheostatwiderstände und auch einen neuen Werth
für den Stationswiderstand. Wird der letztere
dann von dem Betrage von 5 141,50 S. E. ab-
gezogen, so erhält man einen dem gegebenen
Luftleitungswiderstande von 4 000 S. E. sich
schon mehr nähernden Werth, und dieses Ver-
fahren kann man so lange fortsetzen, bis man
die gewünschte Genauigkeit und Ueberein-
stimmung erzielt hat.
Für die erwähnte Annahme, dafs h = 5 141, so
S. E. sei , ändern sich die Grenzen , zwischen
welchen der brauchbare Werth von x liegt,
und man erhält die geänderten und richtigeren
Werthe: x = 1 877,90,
y — 884,18,
s = 2 420,59.
Berechnet man mit Hülfe dieser neuen Werthe
den Stationswiderstand, so findet man dafür jetzt
den Werth von 1 196,10, der, wenn er von
// = 5 141,50 abgezogen wird, 3 945,30 S. E. für
k ergiebt. Es besteht nunmehr zwischen dem
gegebenen und dem rechnungsmäfsigen Werthe
von k nur noch eine Differenz von 54,70 S. E.
Es ist demnach jetzt der rektifizirte Werth
von /; = 5 1 96,10 S. E., mit Hülfe dessen man
bei abermaliger Wiederholung des Verfahrens
folgende genaueren Werthe findet:
x = I 886,65,
y = 883,«.,
z — 2 43»,'7.
Hieraus ergiebt sich wieder für den Stations-
widerstand 1 198,44- Hiernach ist jetzt der
rechnungsmäfsige Werth von £ = 3997,76, der
eine hinlängliche Uebercinstimmung mit dem
angenommenen Widerstande von 4 000 zeigt.
Man kann daher die letzten Werthe von x, y
und z als die Lösung der gestellten Aufgabe
betrachten.
Stellen wir demnach jetzt unter Rückverweisung
auf Fig. 3 die gegebenen und gefundenen Werthe
zusammen, so haben wir folgendes Schema:
j Gegebene Werthe. Gefundene Werthe.
g = 900 S. E., • x = 1 886,65 S. E.,
r = 500 S. E., y = 883,., S. E.,
X- = 4 000 S. E. z = 2 432, ,7 S. E.
Nachdem in Bezug auf das vorliegende Gegen-
sprech - System schon häufig der Vorwurf er-
hoben wurde , dafs die Linienbatterie sehr
schlecht ausgenutzt werde, so ist es von Inter-
esse, zu konstatiren, wie sich die Sache in dem
hier behandelten Falle gestalte. Dabei ist nicht
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Elkktrotechn. Zeitschrift.
NOVEMUER 1883
Zetzsciie, A. Lucchrsinis Tvi'endri.cki ele(;rai'h.
465
zu übersehen, dafs, sobald nur '/4 des Gesammt-
stromes, den die Batterie hergiebt, in das Relais
der entfernten Station gelangt, die Batterie in
dem gleichen Mafse ausgenutzt wird, wie bei
jeder anderen Gegensprechmethode.
Mit Hülfe der in II. enthaltenen Formeln 4)
und 5) findet man in unserem Falle, dafs
der Gesammtstrom = .£ X 0,000 316 4 und
der Strom im Relais — EX 0,000 063 6 ist.
Es gelangen somit 20,1 Prozent oder sehr
nahe ein Fünftel des Stromes, den die Batterie
überhaupt hergiebt, in das Relais der entfernten
Station. Man braucht also zum Gegensprechen
mittels der Wheatstone'schen Brücke das Fünf-
fache jener Zahl von Batterie-Elementen, welche
auf derselben Leitung zum einfachen Sprechen
erforderlich sind.
Wie schon in I. erwähnt wurde, hat man in
Amerika die Gröfse der künstlichen Wider-
stände x, y und z auf empirischem Wege be-
stimmt und ist dabei zu Werthen gelangt, ver-
möge welcher nur 16 Prozent des Gesammt-
Stromes im Relais der entfernten Station wirk-
sam wurden. Die Differenz von 4,! Prozent,
welche zwischen dem wirklichen und dem be-
rechneten Nutzeffekte des aufgewendeten Stromes
besteht, mufs auf Rechnung der unvermeidlichen
Isolirungsfehler gesetzt werden.
Aus den schon in I. angegebenen Gründen
wird es immer vorthcilhafter sein, die Werthe
von x, y und z für alle in der Praxis möglichen
Fälle zu berechnen und hiernach Tabellen an-
zufertigen, aus welchen man in jedem speziellen
Falle sofort die passendsten Werthe der Rheostat-
widerstände entnehmen kann.
Wien, Februar 1883.
A. Lucchesinis Typendrucktelegraph.
Der in der Wiener Ausstellung vorgeführte und
gegenwärtig einer Probe auf einer von der öster-
reichischen Telegraphen- Verwaltung dazu bereit-
gestellten Telegraphenleitung unterzogene Typen-
drucker von Dr. Alexander Lucchcsini in
Florenz (D. R. P. No. 23904; vom 12. Marz
1882) gehört zur Klasse der mit Synchronismus
arbeitenden Typendrucktelegraphen, in welcher
bekanntlich mit grofser elektrischer Einfachheit
hochgehende Ansprüche an die mechanische
Einrichtung gepaart sind.
Das Triebwerk des Lncchcsini'schen Tele-
graphen besitzt als Regulator ein konisches
Pendel an einem aufrechtstehenden, mit dem
Triebwerksgehäuse fest zu verbindenden Träger.
Das Treibgewicht wiegt nur 30 bis 35 kg; die
Bewegung wird von der Ketten radaxe durch
drei Räderpaare auf die Axc der beiden Typen-
räder übertragen.
Durch ein Kegelräderpaar wird, wie beim
Hughes, die Umdrehung der horizontalen
Typenradaxe auf eine vertikale Axe übertragen,
welche, entsprechend der Schlittcnaxe im
Hughes, einen Arm mit einer Kontaktfeder
trägt, welche über einer Vertheilerscheibe mit
32 {bezw. 34, falls die Klaviatur 34 Tasten
enthält) radial gestellten, gegen einander isolirten
Kontaktplatten gleichmäfsig umläuft. Die Strom-
gebung vermitteln aber nicht diese Kontakt-
platten, sondern die 32 bezw. 34 Tasten der
Klaviatur, welche daher ganz ähnlich wie der
Morse- Taster eingerichtet sind und, wenn sie
niedergedrückt werden, den Strom der an den
Kontaktambos der Tasten gelegten l.inienbatterie
einem von ihrer Axe nach der zugehörigen
Kontaktplatte führenden Draht und im Augen-
blicke, wo die Kontaktfeder über letztere
hinwegstreicht, der Telegraphenleitung zuführen.
Somit erkauft I.ucchesini die Beseitigung der
Stöfse am Schlitten durch Zulassung einer sehr
grofsen Anzahl von Kontaktstellen. Für die
Dauer der einzelnen Stromgebungen verlangt
Lucchcsini nur ^ bis Sekunde.
Die Klaviatur hat gewöhnlich 32 Tasten und
jede Taste dient zugleich zum Telegraphiren
eines Buchstabens und einer Ziffer oder eines
Interpunktionszeichens; da indessen zur Er-
höhung der Leistung zwei volle Ziffernfolgen
vorhanden sind, so ist die Anzahl der vor-
handenen Interpunktionszeichen eine ziemlich
beschränkte. Ganz dieselben Zeichen, welche
auf den Tasten stehen, sind auch auf den bei-
den Typenrädern angebracht, und zwar ist das
eine Typenrad blos mit der» Buchstaben , das
andere mit den Ziffern und den Satzzeichen
besetzt. Die beiden Typenräder sind so grofs,
dafs zwei (oder mehr) volle Folgen von Buch-
staben darauf Platz haben. ') Unter den Buch-
staben sind auferdem die Vocale A, E, / und
O zwei Mal vorhanden (Patent-Anspruch 2); bei
den Zeigertelegraphen war und ist ja eine der-
artige Wiederholung einzelner Buchstaben ganz
gewöhnlich. In den Sprachen, welche den Buch-
staben //* enthalten, soll zugleich das U in der
Klaviatur doppelt vorkommen, und deshalb die
Zahl der Tasten auf 34 erhöht werden. Eine
und dieselbe Blank -Taste wird beim Figuren-
wechsel in beiden Fällen benutzt; zur Erzeugung
der Zwischenräume und zur Einstellung dient
eine zweite »-Taste (Punkt- Taste).
Der Elektromagnet in Lucchesinis Typen-
drucker ist dem Meyer'schen ganz ähnlich. Die
von den Linienströmen durchlaufene Spule S,
Fig. 2 , ist mit ihrem weichen Eisenkern in
einem Messingrahmen R befestigt, welcher an
seinem unteren Ende auf zwei Schrauben-
spitzen s in der Grundplatte G drehbar ge-
il Daher mufs
theilcr rwei Inder
Typenra^ler.
auch die Kontalufeder über dem Ver-
NU1 »o viele Umlaufe machen . ah die
59
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466
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschku I .
NOVEMBER iMj.
lagert ist. Ihr gegenüber liegt ein Hufeisen-
Stahlmagnet, dessen 3 Lamellen durch Pol-
schuhe so zusammen gefafst sind, dafs die eigent-
lichen Pole den Enden des Eisenkerns der
Spule gegenüberliegen und denselben für ge-
wöhnlich an sich heranziehen, bis ein Strom
die Spule durchläuft und deren Kern so mag-
netisirt, dafs er vom Hufeisen abgestofsen wird.
Behufs Regulirung der Anziehung und Ab-
stofsung ist der übrigens fest mit dem Trieb-
werksgehäuse verbundene Hufeisenmagnet so
angebracht, dafs er in seinen Führungen mittels
eines auf eine Schraube aufgesteckten Schlüssels
horizontal hin und her bewegt und so dem Kerne
mehr oder weniger nahe gebracht werden kann;
diese Anordnung schützt Patent- Anspruch 4. An
dem Rahmen j? ist ein Häkchen //, angeschraubt,
1 so fafst die Klinke s mit der Schneide an
ihrem unteren Ende den Papierstreifen zwischen
sich und der Walze IV und zieht ihn um die
Breite eines Buchstabens fort. Die Klinke z
ist drehbar am Hebel H befestigt und besitzt
oben eine ebene Fläche, auf welche sich die
Feder / auflegt; beim Niedergehen hebt die links
liegende Kante dieser Ebene die Feder/ ein wenig
und spannt sie, so dafs dieselbe beim nächsten
Emporgehen die Klinke z mit ihrer Schneide
ein wenig nach rechts hin zu drehen vermag,
damit sie von neuem den Papierstreifen zu fassen
im Stande ist.
Will man auf diesem Telegraphen Mörse-
Schrift geben und nach dem Gehör nehmen,
so stellt man den Druckhebel H ganz fest,
hält das Laufwerk an und könnte nun mit der-
Hfj. 1.
I CT
3
£ Ji i H
V
Ii 1
welches sich, so lange der Eisenkern vom Huf- :
eisen angezogen ist, in ein zweites Häkchen //j,
Fig. 1, einhakt, welches am Druckhebel // so
angebracht ist, dafs es, wenn nöthig, ein wenig
nach links ausweichen kann, wälircnd es durch
eine Feder nach rechts gegen einen Anschlag ,
gedrückt wird. Wird aber der Rahmen A' mit
dem Eisenkerne vom Hufeisenmagnet abgestofsen,
so hakt sich hx aus //, aus, und nun vermag
die nicht zu kräftige Feder F nahe am rechten
Ende des Hebels // denselben um seine Axe A'
zu drehen, wobei dann die auf dem Druck-
hebel H ruhende Druckwalze d den in einer
passenden Führung über sie hinweggeleiteten,
6 bis 7 mm breiten Papierstreifen mit empor-
nimmt, gegen eins der beiden über d umlaufen-
den Typenräder schlägt und im Fluge den Ab-
druck des eben eingestellten Typen veranlafst.
Wird später, nach vollzogenem Druck und nach
Aufhören des Stromes, der Druckhebel // mit
seinem linken Ende wieder nach unten bewegt,
damit sich // durch h.t wieder an //, fange,
jenigen Taste telegraphiren , auf deren Ver-
theilerplatte eben die Kontaktfeder des Verthei-
lers ruht, oder mit irgend einer Taste, deren
Axe man kurz an die Telegraphenleitung legt.
Lucchesini zieht vor, stets die Taste des Buch-
stabens M zu benutzen, und hat deshalb die zu
dieser gehörige Kontaktplatte des Vertheilers
mit »M« markirt. Der Ankerhebel des Elektro-
magnetes arbeitet dabei als Klopfer.
Da die beiden Typenräder T, und 7\, Fig. 9,
weder auf ihrer Axe q verschiebbar sind, noch
auch ihre Axe q selbst sich verschieben lafst,
so kann der Figurenwechsel nur dadurch be-
wirkt werden, dafs die Druckwalze d nebst dem
Papierstreifen und dessen Führung unter den
Typenrädern hin und her bewegt wird. Deshalb
durfte die Druckwalze d nicht fest mit dem Druck-
hebel // verbunden werden; sie wurde daher
an einer Blattfeder J angebracht, welche sich
um eine nahe an dem rechten Ende des
Druckhebels // in diesem sitzende Schraube Y
drehen kann. Am rechten Ende der Blatt-
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Elekthoteckn. Zeitschrift,
november 1(83.
Zetzsche, A. LUCCHE8IN18 TYPBNDRUCKTELEORAPtt<
467
Fig. 2.
r
barer Sperrkegel eingelegt und hindert, so
lange dies der Kall ist, dafs mittels eines um
die Rolle auf der Axe des Rädchens M und
um eine zweite Rolle rlt Kig. 9, auf der Axe
der Typenräder gelegten dünnen Stahlbandes
ohne Ende die Bewegung von der Typenrad-
axe auf das Rädchen M übertragen wird. Auf
der Stirnfläche des Rädchens M sind ent-
sprechend den 6 Sperrzähnen Q drei wellen-
förmige Erhöhungen und Vertiefungen angebracht.
Stemmt sich nun das Röllchen Z an J gegen
eine dieser drei Erhöhungen, so wird die Druck-
te- 3-
>) Xcuerdingt ha« l.ucclioini den Sperriegel .V link« ut>er
.r hinaut verlängert um! Ial\t die r'eder an dieser Verlängerung
angreifen.
feder J aber ist ein kleines Röllchen Z an-
gebracht, welches eine auf die Blattfeder J wir-
kende Keder beständig nach hinten zieht und
an die Stirnfläche eines Sperrrädchens M,
Kig. 3, anprefst; in die auf der Mantelfläche
dieses Rädchens M angebrachten 6 Sperrzähne Q
wird durch eine Keder') ein um die Axe .v dreh-
durchzuführen, ist in beiden Källen, d. h. so-
wohl wenn vom Buchstabendruck zum Ziffern-
druck, wie wenn von letzterem zum Buchstaben-
druck übergegangen werden soll, nur eine Aus-
hebung des Sperrkegels N aus den Zähnen Q
des Rädchens M erforderlich; denn dann dreht
sich das Rädchen M stets um i seines Um-
wälze d unter das hintere ( Tt) der beiden
Typenräder gestellt; stemmt sich dagegen Z
gegen eine der drei Vertiefungen, so befindet
sich die Druckwalze d unter dem vorderen
Typenrade T,. Um also den Kigurcnwechsel
Fig. 4-
fanges, weil vor der Vollendung dieser Drehung
sich N schon wieder in die Zähne Q einlegt.
Der Kigurenwechsel kann daher von dem
gebenden Amte stets durch Niederdrücken der-
selben Taste herbeigeführt werden; denn dann
FI* 5-
Fig. 6.
Fiß- 7-
erfolgt in dem gebenden und in dem empfan-
genden Amte der Druck , mag zur Zeit die
Druckwalzc d unter 7] oder Tt liegen, stets
an einer leeren Stelle des einen oder des an-
deren Typenrades, es vermag daher der Druck-
Fig. 8.
Fig. 8«
hcbel //links ein wenig höher empor zu gehen,
als beim Druck eines Zeichens; er senkt sich
deshalb rechts ein wenig tiefer und hebt
mittels der an ihm an einem Vorsprunge an-
gebrachten Schraube U, welche dabei auf eine
Kläche an N auftrifft, den Sperrkegel N auf
kurze Zeit aus den Zähnen Q des Rädchens M
aus.
59*
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El.EKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT
NOVEMBER «883.
Während die Druckwalze und der Druek-
hcbel // nach der Auslösung am Haken ht \
zum Drucken von der Feder F emporbewegt
werden , mufs die Zurückfuhrung des Druck-
hebels behufs der Wiedereinlösung an dem
Häkchen hx durch das Triebwerk bewirkt wer-
den. Ks geschieht dies durch einen der
8 Stifte c, Fig. 6, welche auf der Stirnfläche einer
Scheibe i angebracht sind und zur rechten Zeit
auf die Fläche g am linken Ende des Dnick-
hebels H wirken müssen. Die Scheibe /' ist
lose auf eine an die Apparatwand A an-
geschraubte Hülse //, Fig. 4 und 5, aufgesteckt,
durch welche die Axc v hindurchgeht. Auf
Pif. 9-
dieser durch ein Räderpaar von der Axe q
(Fig. 9) der Typenräder aus in beständiger Um-
drehung erhaltenen Axe v sitzt am freien Ende
fest ein Scheibchen r, Fig. 4 und 7, das auf
seiner von i abgewandten Stirnfläche mit feinen
radialen Zähnen versehen ist; r gegenüber be-
findet sich ein zweites Scheibchen a, welches
mit seinen Zähnen in die Zähne von r ein-
greifen kann und dies thut, sobald seine in der
Axe y und in einem Bügel A% gelagerte Axe u
von der auf sie beständig drückenden Feder v
in das Innere der Axe v nach rückwärts ver-
schoben werden kann. Geschieht letzteres, so i
ist zunächst v durch r mit a gekuppelt; da !
aber die Stifte c durch die Scheibe a hindurch-
greifen, so müssen nun auch sie nebst der ,
Scheibe /' an der Bewegung von y theilnehmcn,
und dabei streicht der unterste derselben über
die Fläche g des Druckhebels H hin, drückt
den Hebel // mit seinem linken Ende nieder
und tritt endlich von oben in den Schlitz oder
die Nuth gx neben dem Vorsprunge g, ein.
Bis zu diesem Momente haben die Scheiben r
und a seit der Kuppelung gerade 4 Umdrehung
gemacht und werden wieder entkuppelt. Zu
diesem Zwecke sind an der Scheibe a gegen-
über den acht Lochern für die Stifte c acht Vor-
sprünge k, Fig. 8, deren nach r hingewandte Rück-
fläche anfangs schräg läuft und schliefslich in
eine schmale, zur Stirnfläche der Scheibe a par-
allele, zur Axe^r daher normale Fläche übergeht.
Auf die Aufsenfläche aber des an der Apparat-
wand A sitzenden Gehäuses Alt das in seiner
Ringöffnung die Scheiben /', r und a schützend
birgt, sind einander paarweise gegenüber vier
Aufsatzstücke e (Fig. 8*) mit zugeschrägten
Flächen und mit an diese sich anschliefsen-
den, zur Stirnfläche der Scheibe a parallelen
Flächen aufgeschraubt, über welche abwechselnd
vier von den acht Vorsprüngcn k dann hinweg-
streichen müssen, wenn a von r mitgenommen
wird; zunächst laufen die betreffenden vier Vor-
sprünge k mit ihren schrägen Flächen auf die
schräg stehenden Flächen der vier Keilstücke e
auf und werden dadurch sammt der Scheibe a
so weit nach //, hingedrängt, dafs a aus den
Zähnen von r herausgedrängt und entkuppelt
wird, wobei dann die vier Vorsprünge k mit
ihren schmalen normalen Flächen auf den
schmalen parallelen Flächen der vier Aufsatr-
stücke e sitzen bleiben, und dies gerade in dem
Augenblicke, wo der unterste Stift c in die
Nuth g, eingetreten ist. Wenn dann beim
nächsten Drucken der Druckhebel H links
emporgeht, so drückt er dabei gegen den noch
in der Nuth befindlichen Stift c und drängt
ihn ein kleines Stückchen vorwärts, was jedoch
gerade hinreicht, um zu bewirken, dafs die
beiden schmalen, zur Stirnfläche von a parallelen
Flächen dann nicht mehr auf einander liegen
und der Stift c selbst unten aus der Nuth g,
heraustritt; diese kleine Drehbewegung macht
mit c natürlich nicht nur die Scheibe /', sondern
auch die Scheibe a mit, und zufolge dieser
Drehung vermag jetzt die Blattfeder v die Schei-
ben (t und r zu kuppeln, und a und / machen,
vom Triebwerk getrieben, wiederum eine Achtel-
umdrehung, wobei der eben wirksam gewesene
Stift c unter dem Vorsprunge g, hingeht und
schliefslich der nächste Stift c sich in gt
fängt. Die den Druckhebel H einlösenden
Theile sind sehr leicht und die Stifte c wirken
bei ihrem Druck gegen H an einem grofsen
Hebelarme; deshalb vollzieht sich die Ein-
lösung sehr leicht und ohne merklichen Stöfs.
Die Einlösung vollzieht sich aber auch sehr
rasch, weil zu ihr nur i Umdrehung der Schei-
ben a und /' erforderlich ist; deshalb ist weiter
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Elektrotechn. Zeitschrift.
NOVEMBER 1883
Zf.TZSCHE, A. I.IK CHKSINIS TyPENDRI'OKTEI.EGRAJ'H.
469
die Drehung der Typenräder, von deren Axe q
ja erst die Scheiben a und / getrieben werden,
während der Zeit, welche zum Abdruck eines
Zeichens auf den Papierstreifen erforderlich ist,
nur verhältnifsmäfsig klein, ebenso auch die
gleichzeitige Drehung des Kontaktarmes, und
daher kommt es, dafs man bei diesem Tele-
graphen, von einer niedergedrückten Taste aus
gerechnet, bereits die zweitnächste Taste
drücken darf, bei demselben Umlauf der Typen-
räder also zwei Zeichen zu drucken vermag,
welche nur durch ein einziges zwischen ihnen
stehendes Zeichen getrennt sind. Bei dem
Typendrucker von Hughes darf man erst die
fünftnächste Taste drücken; die Leistungsfähig-
keit des Lucchesini'schen Telegraphen übertrifft
daher unter übrigens gleichen Umständen die
des Hughes natürlich in weit stärkerem Ver-
bältnifs als 5:2.
Die Verbindung der Typenräder 7] und 7\,
Fig. 9, mit einander, mit dem Korrektions-
rade C und mit der Triebwerksaxe q hat
l.ucchesini auch wesentlich anders gewählt
als Hughes. Auf der Axe q ist zunächst die
schon erwähnte Scheibe r, mittels der Schraube?,
befestigt. Gegen r, wird durch die in q ein-
geschraubte Schraube qx das Sperrrad P, die
zweitheilige Hülse bx b1t das Korrektionsrad C und
die hinter C befindliche, lose auf q aufgesteckte,
mit dem äufseren Umfange sich gegen C, mit
dem kleineren inneren sich gegen r, stemmende,
gewölbte und federnde Scheibe B angeprefst.
Die Uebertragung der Bewegung von q auf C
und die Hülse bx b.t vermittelt also aufscr der
Reibung zwischen diesen letzteren Theilen gegen
q zugleich die Scheibe B; da r, auf q sich ver-
schieben läfst, so kann dadurch der Reibung
an B die richtige (Jröfse gegeben werden.
Die beiden Typenräder 7\ und 7\ sind mit
einander fest verbunden, sie sitzen aber lose
auf bx und nehmen deshalb an der Bewegung
nur Theil, wenn die an 7\ festgeschraubte
Sperrklinke Px von der mittels einer Schraube
regulirbaren Feder P7 mittels des Stiftes oder
Stäbchens Pt in die Zähne des Sperrrades P
eingedrückt wird. Das Korrektionsrad C ist
mit drei Schrauben auf den hinteren Theil, das
Sperrrad /' auf den vorderen Theil der
Hülse bx b? festgeschraubt; diese Hülse ist zwar
zur Erzielung gröfserer Bequemlichkeit bei Ver-
bindung und beim Auseinandernehmen der
Theile aus zwei Theilen b, und />, hergestellt;
diese beiden Theile sind aber durch drei ein-
gesteckte Stifte mit einander verbunden. Wird
die Klinke Px so weit gesenkt, als es ihr der
links stehende Anschlagstift I\ gestattet, so
werden die Typenräder von />, /«, nur noch
durch die Reibung mitgenommen und bleiben
stillstehen , sobald die Nase an dem auf der
Rückseite von T.t aufgeschraubten Ringe /
gegen die Nase an der unteren Seite des
Armes Ut , Fig. 10, des bei D auf ein Säul-
chen an der Apparatwand A aufgeschraubten
Hebels Dx /?, Z>3 stöfst, dessen vor T, lie-
gender Arm Dx , wenn der Arm D% nach
oben gedrückt wird, den Sperrkegel /*, aus P
ausrückt, indem er ihn an dem auf ihn auf-
geschraubten Ansätze j erfafst. Mittels des
Hebels Dx D, Dt läfst sich also die Einstellung
der Typenräder auf das zweite Punkt- Feld be-
werkstelligen; nach dem Anhalten der Typen-
räder ist dann nur die zweite Punkt-Taste des
einen Amtes zu drücken, damit beim Drucken
des zweiten Punktes in beiden Acmtern der
emporgehende Druckhebel H mit der in Fig. 1
vor der Druckwalze J sichtbaren Nase c durch j
Fig. 10.
nicht nur /?, vor der Nase an / wegstofse, son-
dern gleichzeitig auch Px in /"einlege, und so Tx
und l'.t wieder mit q kuppele. Bei der vor-
stehend beschriebenen Verbindungsweise der
Theile werden bei der Einstellung nicht die
sämmrlichen Theile, sondern blos die Typen-
räder allein zum Stillstehen gebracht und wieder
in Bewegung gesetzt, also eine wesentlich
kleinere Masse, und deshalb auch unter wesent-
lich schwächeren Stüfsen.
Die von Lucchcsini gewählte Verbindungs-
weise der Typenräder mit dem Korrcktionsrade
und der Axe q bedingte gegenüber dem
Hughes noch eine Abweichung in der Aus-
führung der Korrektion. Ks mufsten die Zähne
von /' und I\ so geformt werden, dafs P und
P, in keiner Richtung über einander gleiten
können, dafs vielmehr eine jede dem ein wenig
vorausgeeilten oder zurückgebliebenen Korrek-
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47°
ABHANm.UNOEN.
El.RKTROTRCHN. ZEITSCHRIFT.
NOVKMBF.R iSSj
tionsrade C ertheilte Korrektionsbewcgung auf
der Axe q durch P und Pt auf T, und T,
übertragen werden mufs, mag C auf q dabei
vorwärts oder rückwärts gedreht werden. Die
Korrektion besorgt übrigens eine kleine, auf
vertikaler Axe sitzende, nur aus zwei Viertel-
gängen V, V, Fig. i i , bestehende zweigängige
Schraube; das auf der Schraubenaxe sit/.ende
kleine Getriebe V% erhält seine Bewegung von
einem viermal so grofsen, mit der Scheibe /'
verbundenen Rade; für gewöhnlich läfst die
Schraube das auf seiner Mantel-
fläche mit Schraubenradzähnen ^ig. II.
besetzte Korrektionsrad C zwi-
schen ihren beiden Flügeln /', V
frei hindurchgehen, bei jedem
Drucken eines Zeichens da-
gegen macht V0 eine halbe Um-
drehung, d. h. ein Flügel V
streicht korrigirend zwischen den
Zähnen von C hindurch. Der
Eintritt in diese Zähne ist den
Flügeln durch ihre keilförmige
Zuschärfung erleichtert, und so
sind auch hier Stöfcc möglichst
vermieden. Natürlich besitzt
das Korrektionsrad C genau so
viele Zähne, als jedes Typen-
rad Felder.
Der Lochapparat, in welchem die selbst-
thätig auf Lucchesinis Typendrucker abzutele-
graphirenden Papierstreifen gelocht werden, ent-
hält in zwei Reihen neben einander ebenso
viele (32 oder 34) und mit den nämlichen
Buchstaben und Ziffern beschriebene Tasten,
4£
wie die Klaviatur des Typendnickers, ferner in 1
einem Rahmen ebenso viele vertikal stehende I
und gleichfalls in zwei Reihen angeordnete
Stahlstempel S, und S3, Fig. 12, deren jeder
zu einer Taste gehört, sich für gewöhnlich mit
einem nach rückwärts vorstehenden Stift auf
den Kopf eines Winkelhebels stützt, welcher
mit seinem waagrechten Arme durch eine
Feder auf das Ende der zugehörigen Taste
aufgedrückt wird; wird die Taste niedergedrückt,
so wird der Kopf des Winkelhebels unter dem
Stifte des Stempels weggeschoben, und nun
drückt eine den Stempel umgebende Spiralfeder
den Stempel durch das Papier hindurch. Stets
werden sämmtliche Tasten, deren Zeichen bei
demselben halben Umlaufe der Typenräder ab-
telcgraphirt werden können , zugleich nieder-
gedrückt. Jeder Lochstcmpel hat nahe am
oberen Ende einen Einschnitt von einiger
Höhe. Die Einschnitte der Stempel S, der vor-
deren Reihe befinden sich an der Rückseite,
die der Stempel -S, der hinteren Reihe an der
Vorderseite der Stempel; daher kann eine
schmale Platte m durch sämmtliche Einschnitte,
zwischen den Köpfen der beiden Stempelreihen,
hindurchgesteckt werden und wird von den
noch gehobenen Stempeln , z. B. 5, , mit dem
unteren Rande, von dem herabgegangenen und
durch den Papierstreifen hindurchgestofsenen,
z. B. St, dagegen mit dem oberen Rande des
Einschnittes fast berührt; die schmale Platte m
liegt auf einem rahmenförmigen Hebel b, wel-
Kig. 13.
eher um zwei in Ansätzen des oberen Riegels T
des Stempelrahmens liegende Schraubenspitzen
drehbar ist, und mittels eines Fufstrittes durch
eine Hebelverbindung gehoben werden kann,
dabei die Platte /// und durch diese die sämmt-
lichen herabgestofsenen Stempel mit emporhebt,
so dafs die Köpfe der Winkelhebel wieder unter
die Stifte der Stempel tret cn und letzteren ge-
hoben erhalten können. Der zu lochende
Papierstreifen wird beim Durchgange durch die
Einführungswalzen mit einer Mittelreihe von
Führungslöchern versehen und tritt endlich über
eine in diese Führungslöcher eingreifende
Stiften walze aus; bei jedem Niedertreten des
Fufstrittes wird durch ein Gesperre die Stiften-
walze genau um | ihres Umfanges gedreht
und zieht dabei den gelochten Streifen um
die Länge einer Stempelreihe fort, und diese
Länge gleicht dem halben Umfange des Stiften-
rades Ä', Fig. 13, Uber welche später der Strei-
fen beim selbsttätigen Abtelegraphiren läuft.
Beim Lochen hat man zunächst den Tritt
niederzubewegen, darauf die Tasten der bei
einem halben Umlaufe der Typenräder zu tele-
graphirenden Zeichen zu drücken und so deren
Stempel zum Fallen zu. bringen, darauf läfst
man die Tasten los und gestattet dem Tritt,
empor zu gehen und die gefallenen Stempel
wieder zu heben, endlich tritt man den Tritt,
wieder nieder und verschiebt dabei den Streifen.
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. Ei ektrotpchn. Zeitschrift.
NOVEMBER ,m3.
Hoffmann, Historische Sammlungen.
47»
Vom Tritte wird ein Kxccnter in Umdrehung
versetzt, das mittels einer Zugstange eine um
ihr unteres Ende drehbar am Rahmen befestigte
Schiene L so weit zurückzieht, dafs sich b auf
T auflegen kann ; beim Loslassen des Trittes
zieht eine Zugfeder das Excenter zurück und
dabei schiebt die Zugstange die Schiene L so
weit vorwärts, dafs sie mit dem scheibenförmigen
Ansätze Ii auf eine halbrunde Nase p an der
Unterseite von b wirkt und b nebst /// und
den gefallenen Stempeln, z. B. S%, wieder
emporhebt
Das Wesentlichste der an dem Telegraphen
angebrachten Vorrichtung zum selbstthätigen Ab-
telegraphiren zeigen Fig. 13 und 14. Das Stiften-
rad A' ist lose auf die Axe q der Typenräder
aufgesteckt und wird während des selbstthätigen
Abtelegraphirens eines gelochten Streifens von
dem auf q festsitzenden Sperrrade A", unter
Mitwirkung eines an A" angeschraubten Sperr-
kegcls, der dann durch einen Griff in A', ein-
gelegt wird, mitgenommen. Die in die Führungs-
löcher des Streifens eindringenden und den
Streifen fortziehenden Spitzen oder Stifte be-
finden sich auf dem mittleren Theile von A";
links und rechts daneben sind zwei ringsum
laufende Furchen eingearbeitet, über welche die
Schriftlöcher des Streifens zu liegen kommen,
und über denen auch die unteren Enden der
beiden Kontakthebel <•, und f, stehen. Senkt
sich eins oder das andere dieser unteren Enden
in ein Schriftloch ein, so kommt das betreffende
obere Ende des Kontakthebels — wie dies auch
in Fig. 13 der Fall ist, weil in dieser und in Fig. 14
der Streifen weggelassen ist — mit der schrägen
Fläche des keilförmigen, gegen das Apparat-
gestell isolirten Kontaktstückes C*, bezw. C, in
Berührung, das mittels der Schraube dK bezw. dt
an dem Gestelltbeile C7, eingestellt wird, und
vcranlafst so die Stromgebung, da die Kon-
takthebel durch Federn (wie /, in Fig 13) mit
dem Massiv des Apparates leitend verbunden
sind. Aufser der hierzu nöthigen Drehung kann
aber jeder Kontakthebel zugleich mit seinem
Lager noch um eine zweite, zur ersten parallele
Axe eine Drehung machen, welche es ihm ge-
stattet, mit dem in das Schriftloch eingesenkten
unteren Ende dem sich mit K — in Fig. 13
von links nach rechts hin — fortbewegenden
Papierstreifen zu folgen; indem er dies aber
thut, gleitet sein oberes Ende — ohne dafs
der Kontakt unterbrochen würde — auf der
schrägen Fläche des Keilstückes C, bezw. Ct
etwas herab und hierdurch wird endlich das
untere Ende aus dem Schriftloche ausgehoben,
worauf zwei auf den Kontakthebel wirkende
Spiralfedern denselben in seine Ruhelage zurück-
führen und den Kontakt unterbrechen, bis
wieder ein Schriftloch unter das untere En'de
des Kontakthebels gelangt und dann eine neue
Stromgebung erfolgt. Der die Kontaktflächen
und die Kontakthebel tragende Theil G, ist
an dem übrigen Apparatgestelle mittels einer
links liegenden Axe G0 verbunden und wird
um diese zurückgcklappt, wenn der abzutele-
graphirende gelochte Streifen zwischen K und
, c% eingeführt werden soll; ist der Streifen
eingeführt, so wird G, wieder niedergeklappt
und dann noch ein gleichfalls bisher zurück-
gelegt gewesener Hebel aufgelegt, so dafs er
mit seinem entsprechend gekrümmten Ende den
Streifen auf das Rad K aufdrückt und jedes
Gleiten des Streifens verhütet.
Ein dem Telegraph beigesellter Umschalter
gestattet durch Umlegen eines Hebels die Ein-
schaltung zu selbstthätigem Telegraphiren oder
zur Handarbeit. £> Zet2sche>
INTERNATIONALE ELEKTRISCHE
AUSSTELLUNG IN WIEN 1883.
Historische Sammlungen.
(Gruppe XVIII.)
Bei dem vorwiegend technischen Charakter,
welchen die internationale elektrische Ausstel-
lung in Wien hatte , war von vornherein zu
erwarten, dafs man für einen geordneten Ueber-
blick über die historische Entwickelung der
gesammten Elektrizitätslehre einschliefslich der
allmählichen Ausbildung ihrer praktischen An-
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472
Internat. Elf.ktr. Ausstellung in Wien.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHRIFT .
NOVEMBER iMj.
Wendungen kaum Platz übrig behalten werden
dürfte. Und in der That gehörte die 18. Gruppe,
welche nach dem Ausstellungsplane historische
Sammlungen enthalten sollte, zu den schwäch-
sten der ganzen Ausstellung. Obendrein waren
die wenigen Gegenstände, welche in die ge-
nannte Gruppe gehörten, so zerstreut ausge-
stellt, dafs von einem Ueberblick über die all-
mähliche Entwickelung der Elektrizitätslehre
nicht entfernt die Rede sein konnte. Ueber-
haupt, was die Anordnung betrifft, so war die
Wiener Ausstellung um kein Haar besser, als
alle früheren, und man sollte doch meinen, dafs
mit mehr Energie und mit weniger Leber-
stürzung es möglich sein müfste, das Zusammen-
gehörige auch neben einander auszustellen, und
sei es selbst auf Kosten der äufseren Symme-
trie. Jedenfalls steht so viel fest, dafs eine
nach Gruppen im Sinne der Gegenstände ge-
ordnete Ausstellung, deren einzelne Gegenstände
mit genügenden Erläuterungen versehen wären,
für die lernbegierigen Besucher einen hundert-
mal größeren Nutzen haben würde, als ein so
buntes Durcheinander, wie es die Rotunde
darbot.
Indem wir speziell auch die Geschichte
der Wissenschaft berücksichtigen, können wir
uns des Gedankens nicht erwehren, dafs in
dieser und jeder Hinsicht eine elektrische Aus-
stellung segensreich wirken müfste, in deren
Mittelpunkt sich etwa die erste Elektrisir-
maschine, die erste Volta'schc Säule, überhaupt
die Anfänge der einzelnen Zweige der Elektri-
zitätslehre sowie der Elektrotechnik befänden,
und bei welcher man dann in den von diesem
Zentrum ausgehenden Strahlen die einzelnen
Zweige bis zur neuesten Vervollkommnung ver-
folgen könnte. Es wäre dies zugleich eine
wirklich internationale, der Wissenschaft als
Allgemeingut entsprechende Ausstellung, in wel-
cher es weder eine französische, noch englische,
noch dänische Abtheilung u. s. w. gäbe; es
wäre dies freilich auch eine Ausstellung, die
sich nicht im Verlauf weniger Monate zu Stande
bringen liefse.
Gehen wir auf das historische Element, so
weit es in der Wiener Ausstellung zur Erschei-
nung kam, näher ein, so zeigten die in der
italienischen Abtheilung vorhandenen Photo-
graphien von Handschriften Voltas markige
Schriftzüge, wie wir sie zumeist bei bedeuten-
den Männern zu finden gewohnt sind.
Die Volta'sche Säule, dieser den Anfang des
Galvanismus bezeichnende Apparat, war in
einer ihrer ersten formen unter den von dem
Handelsministerium der französischen Republik
ausgestellten Objekten vorhanden , und zwar
bereits gegenüber ihrer ursprünglichen Form
insofern verbessert, als die mit Säure zu tränken-
den Filze durch kleine Glasringe ersetzt waren,
welche mit ihrem kupfernen Boden und ihrem
Deckel von Zink geschlossene, leicht über ein-
ander zu schichtende zylindrische Gefäfschen
darstellten. Daneben sah man die von Antoin e
(Jesar Becquerel 1829 angegebene Säule,
U- förmige Glasröhren, in deren mit Kupfer-
vitriollösung gefüllte Schenkel einerseits ein
kupferner, andererseits ein Zinkstreifen tauchte.
Auch die von demselben ausgezeichneten
Physiker viel später (1857) angegebene Batterie,
deren Elektromotoren Zink, Blei und schwefel-
saures Bleioxyd waren, und seine verschiedenen
thermoelektrischen Elemente hatte man aus-
gestellt, sowie jenen einfachen Apparat, mit
welchem derselbe Forscher schon 1828 die
elektrochemische Bildung krystallinischer mine-
ralischer Substanzen beobachtete.
Aufserdem waren in diesem Theile der Aus-
stellung noch von Interesse: der erste galvano-
plastische Versuch Jacobis; verschiedene Elektro-
motoren, welche Froment in den Jahren 1844
bis 1848 konstruirte; ferner jener mächtige
Elektromagnet, mit welchem A. Ed. Becquerel
die paramagnetische Eigenschaft des Sauerstoffes
beobachtete; weiter die elektromagnetische
Waage desselben Physikers, deren Waagebalken
an jedem Ende ein Eisenstäbchen trägt, von
welchem eventuell das eine oder andere in die
darunter befindlichen Induktionsspiralen hinein-
gezogen wird, wodurch eine Vergleichung der
Stärken zweier Ströme ermöglicht ist; endlich
ein alter Bekannter von der 1873er Weltaus-
stellung, nämlich der aus Stahlstrcifen be-
stehende, sogenannte Jamin'sche Blättermagnet,
welcher angeblich 500 kg trägt.
Eine zweite elektromagnetische Waage, welche
aber zu einem anderen Zwecke, wie die soeben
genannte, erfunden wurde, war an dem soge-
nannten 5 Professorenpfeilert , um welchen die
Professoren Mach, Pfaundler, Pierre,
Dvorak, Z e n g e r , v. Waltenhofen und
Salcher ihre Gegenstände gruppirt hatten,
ausgestellt. Es war dies jener in Carls Rcper-
torium, Bd. 6, S. 305 ausführlich beschriebene
Apparat, mit welchem v. Waltenhofen im
Jahre 1870 das verschiedene Verhalten hohler
und massiver Eisenzylinder beim Magnetisiren
nachwies. Man kann mit diesem Apparat ins-
besondere zeigen, dafs weite Röhren aus dünnem
Eisenblech bei Stromstärken, welche eine ge-
wisse Grenze nicht überschreiten, viel stärker
magnetisch werden, als gleich lange massive
Stäbe von gleichem Gewicht bei gleicher
magnetisirender Kraft, so dafs solche Röhren
bei gewissen Stromstärken sogar bedeutend
schwereren massiven Stäben überlegen sind,
dafs jedoch bei gröfseren Stromstärken die
Ueberlegenheit der letzteren hervortritt. Eine
graphische Darstellung der Resultate dieser und
anderer elektromagnetischer Untersuchungen
war beigefügt. Unmittelbar daneben lag auch der
massive Eisenzylinder, an welchem v. W alten -
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NOVEMBER iMj. HOFFMANN, HISTORISCHE SAMMLUNGEN.
473
hofen 1863 die anomale Magnetisirung zuerst
beobachtete.
In der dänischen Abtheilung ferner hatte der
im Jahre 187 1 von Prof. L. Lorenz in Kopen-
hagen zur Bestimmung des Leitungswiderstandes
in absolutem Mafse angegebene Apparat Platz
gefunden. Die Erfindung desselben wurde durch
die Differenz veranlafst, welche F. Kohl-
rausch hinsichtlich der British Association-
Einheit gefunden hatte. Die Untersuchungen
von Kohl rausch ergaben nämlich, dafs die
vorhandene B • A - Einheit um fast 2 °/o gröfser
war, als die von der im Jahre 1861 gewählten
Kommission festgestellte. Lorenz vermuthete,
dafs diese Differenz ihre Ursache in dem Um-
stände habe, dafs die früheren Versuche mit
induzirten Strömen von veränderlicher Intensität
angestellt worden seien, und bestätigte diese
Vermuthung mit dem genannten Apparat, bei
welchem eine konstante elektromotorische Kraft
ohne Strom angewendet und die Bestimmung
des Leitungswiderstandes lediglich auf die
Messung einer Geschwindigkeit zurückgeführt
wird.
In der russischen Abtheilung erregte eine
historische Sammlung von in Rufsland ausge-
führten Glühlampen aus den Jahren 1872 und
1873 viel Interesse. Man sah da die mit Luft
gefüllten und hermetisch, bezw. hydraulisch ver-
schlossenen Lampen von Khotinsky und
B 11 ligin, ferner die verdünntes Kohlenoxydgas
enthaltende Lampe von Flo rensoff, die ge-
mischte Lampe von Bu ligin, welche die An-
wendung von Glühlicht und Bogenlicht nach
Willkür gestattet, und die luftleere, mit auto-
matischem Verschlusse versehene Lampe von
Khotinsky.
In derselben Abtheilung konnte man auch
durch die von Dr. Robert Robertowitsch
W reden ausgestellte Sammlung von Mikro-
phonen (von Wreden Phonophone genannt) die
Verbesserungen dieses Apparates vom Jahre
1878 bis zur Gegenwart verfolgen (vgl. S. 428).
Bei Weitem am meisten endlich trat das
historische Element auf der Ausstellung in der
Telegraphie durch die vorhandenen älteren und
ältesten Telegraphenapparatc hervor, wenn die-
selben auch nicht im Entferntesten die all-
mähliche Entwickelung dieses wichtigen Ver-
kehrsmittels zur Darstellung brachten. Indem
wir uns auf die über diesen Gegenstand im
Oktoberheft dieser Zeitschrift, S. 421, enthaltenen
Bemerkungen Prof. Zetzsches beziehen, erlauben
wir uns noch Folgendes hinzuzufügen.
Das Königl. dänische Marine-Ministerium hatte
neben der Büste Oersteds auch die einfache
Bussole ausgestellt, mittels welcher dieser
Physiker die Ablenkung der Magnetnadel durch
den elektrischen Strom beobachtete. Ob diese
bedeutungsvolle Entdeckung von Oersted völlig
selbstständig gemacht worden ist, ist wiederholt
in Zweifel gezogen worden, und in einem der
letzten Pariser Journale wird diese Frage wieder
auf's Neue aufgeworfen. Uns scheint es daher
geboten, die Darstellung hier wiederzugeben,
welche der unermüdliche J. Hamel in einem
Bericht an die Akademie der Wissenschaften
in St. Petersburg, welcher von der russischen
Abtheilung als Brochüre (»Die Entstehung der
galvanischen und elektromagnetischen Tele-
graphier betitelt) vertheilt wurde, über diesen
Punkt veröffentlicht.
Bekanntlich hat der Italiener Giovanni
Domenico Romagnosi (französisch: Ro-
mane*si) bereits im Mai 1802 zu Insbruck
die Ablenkung der Magnetnadel durch den
* elektrischen Strom beobachtet und im August
i desselben Jahres in die Trentiner Zeitung seine
' Entdeckung publizirt. Dieselbe wird in Aldinis
Buch: »Essai the"orique expdrimental sur le
' Galvanisme. Paris 1804« mit den Worten er-
. wähnt: »M. Romane"si, physicien de Trente,
a reconnu que le galvanisme faisait d£cliner
1'aiguiUe aimante*e«.
Daran anschließend, bemerkt nun Hamel:
1
l >Oersted war 1802 und 1803 in Paris und
aus Aldinis Buch ergiebt sich, dafs Oersted
noch bei Beendigung desselben mit ihm kor-
j respondirte, denn der Autor sagt, dafs es ihm
; nicht möglich gewesen sei, die von Oersted
aus Kopenhagen erhaltene Nachricht über gal-
> vanische Arbeiten dortiger Gelehrten und die
i Beschreibung eines von ihm selbst erfundenen
I Apparates beizufügen.« Im Jahre 18 13 war
i Oersted wieder in Paris.
Wie sollte er nicht Kcnntnifs von allem in
: Aldinis Buch Befindlichem gehabt haben? Da-
selbst steht sogar im Register: Romanlsi a
| fait des tentatives sur l'aiguillc aimante'e, und
in dem Büchelchen von Izarn: »Manuel du
Galvanisme, Paris 1804« liefst man: D'apres
les observations de Romanösi, physicien de
Trente, l'aiguillc dejä aimante'c et que l'on
soumet au courant galvanique, e"prouve une
declinaison. Dies, schon 1804 gedruckt, ist
nun gerade dasjenige, was seit 1820 als Oersteds
Erfindung gilt.
Ihrem Hauptinhalte nach bezweckt übrigens
! die Hamel'sche Brochüre eine Ehrenrettung
Sömmerings und Schillings von Canstadt gegen-
j über den Ansprüchen, welche England und
Amerika auf die Erfindung der elektrischen
; Telegraphie machen. Für Deutschland wäre
eine solche Ehrenrettung nicht nöthig gewesen,
denn auch die Ausführungen Hamels sind in
Zetzsches Geschichte der elektrischen Telegraphie
(Handbuch der elektrischen Telegraphie, 1. Bd.,
Berlin 1877) gewissenhaft benutzt worden.
Dankbare Anerkennung verdient aber jeden-
falls die Kaiserl. russische Telegraphenverwaltung
für die Ausstellung des Schilling'schen einfachen
; Nadeltelegraphen vom Jahre 1832 mit Alarm vor-
60
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474
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
ELKK-I ROTECHN. ZeITS« HRIfT.
NOVEMBER »883.
T
ricluung und des gleichfalls von Schilling kon-
struirten Nadeltelegraphen mitsechs Magnetnadeln
nebst Klaviatur und Kommutator, sowie der
elektromagnetischen Tclegraphenapparate von
Ja r.obi. Unter letzteren befanden sich die
Originale des GrifTelschreibapparates vom Jahre
1839, des Zeigerapparates vom Jahre 1845, des
Zeigertypendrucktelegraphen mit Selbstuntcr-
brechung vom Jahre 1850 und außerdem
Stücke unterirdischer Leitungen, welche schon
1839, 1843, 1846 und 1847 im Gebrauche
waren (vgl. 1881, S. 361, 494).
Neben dem Bruchstück des altehrwürdigen
Ronald'schen Tclcgraphenapparates von 18 16
(vgl. 1881, S. 355), zu dessen Betrieb eine ge-
wöhnliche Klektrisirmaschine und ein Hollunder-
markelektroskop diente, waren in der englischen
Abtheilung die erste Wheatstone'schc Brücke
sowie die von diesem Physiker bereits 1843
benutzten Normalwiderstände zu sehen.
Prof. Dr. G. Hoffmann.
Wenn auch die gegenwärtige Ausstellung dem
Fachmanne nicht wesentlich neue Objekte bietet
— und das ist schliefslich auch nicht zu ver-
langen, nachdem ja in München kaum vor
einem Jahre der Glaspalast die wichtigsten
Neuerungen auf dem Gebiete der Elektrizität
der Welt gezeigt hatte — , so kann man doch
einen bedeutenden Fortschritt und gröfsere
Sicherheit in allen Zweigen bemerken. Man
sieht in der Tclephonie, elektrischen Eisenbahn,
Beleuchtung u. s. w. nicht unbedeutende Verbesse-
rungen, durch welche die vielseitigen Leistungen
des elektrischen Stromes immer weiteren Kreisen
erschlossen werden und einen stets sichereren
Boden zu gewinnen scheinen.
Eine besondere Anziehungskraft auf die Be-
sucher der Ausstellung besitzt das Theater.
Einerseits zeigt daselbst an Nachmittagen die
Firma S. Plössl & Co. mikroskopische Objekte
aus dem Pflanzen- und Thierreich, insbesondere
Infusorien, dem staunenden Publikum; die Gegen-
stände erscheinen bei Beleuchtung mit einer
5 000 Normalkerzen starken Bogenflamme äufserst
klar; andererseits hat das Gliihlicht mit Swan-
Lampen allabendlich die Glanzeffekte der Theater-
und speziell der Bühnenbeleuchtung durchzu-
machen. Die Dekorationen stimmen mit allen
Farben- und Beleuchtungsveränderungen sehr
schön überein , so dafs sich die Lichtüber-
gänge prachtvoll ausnehmen. Hauptsächlich ge-
winnt aber das Ballet bei elektrischer Beleuch-
tung.
Die Electrical Power Storage Company be-
leuchtet mit Akkumulatoren , System Faure-
Sellon-Volckmar, nicht nur vier Wohnräume der
Interieurs mit Glühlicht (Swan-Lampen), sondern
auch den Nordosthof mit Bogenlicht. Diese
Beleuchtung ist schon recht sicher zu nennen,
da bis heute noch keine wesentlichen Störungen
vorgekommen sind. Man sieht, dafs bei einer
rationellen Behandlung der Akkumulatoren be-
reits auf eine ausgedehnte praktische Verwer-
thung derselben gerechnet werden kann.
Die Südbahn stellt unter anderen interessanten
Objekten auch zwei grofse Personenwagen
III. Klasse aus, die für elektrische Zugbeleuch-
tung eingerichtet sind. In einer Abtheilung des
einen Wagens befindet sich eine Dynamo-
maschine, die während der Bewegung des Eisen-
bahnzuges den Antrieb von der Wagenaxe er-
hält und den ganzen Zug mit Swan-Lampen
beleuchtet. Im Nebenschlufs zur Maschine sind
Akkumulatoren (System de Calö) eingeschaltet,
welche die Beleuchtung in Haltcstationen be-
sorgen. (Näheres darüber in der »Elektrotech-
nischen Zeitschrift« 1883, S. 333.)
Der Hofwagenfabrikant Lohn er stellt eine
viersitzige Equipage aus, bei der in den Wagen-
laternen Swan-Lampen von 8 Normalkerzen an-
gebracht sind und durch fünf kleine de Calö'-
sehe Akkumulatoren betrieben werden. Die
letzteren sind unter dem Kutschersitz aufge-
stellt.
Auf die Konstruktion einer absolut verlafs-
lichen Sicherheitslampe für Kohlenbergwerke,
Pulvermagazine u. s. w. hat man seit der Verbrei-
tung der elektrischen Glühlichtbeleuchtung ein
besonderes Augenmerk gerichtet. Auch in der
gegenwärtigen Ausstellung findet man tragbare
Sichcrheitslampen in der Abtheilung des öster-
reichischen Kriegsministeriums (gespeist durch
eine Chromsäurebattcrie), ferner unter den Ob-
jekten des Herrn Pieper und denen der Firma
Ganz & Co. (System Dr. Puluj). t
Während H. Pieper bei der Konstruktion
seiner Lampe darauf das Hauptgewicht gelegt
hat, dafs das Licht beim OerTnen der Thür so-
fort verlöscht, zeichnet sich die Sicherheitslampe
von Dr. Puluj dadurch aus, dafs sie sehr ein-
fach und zum Tragen höchst becpjem einge-
richtet ist. In einem kleinen, mit Tragbügcl
versehenen Kasten stehen fünf leichte, gut ver-
schlossene Akkumulatoren, durch welche eine
an der Vorderwand des Kästchens befestigte
Glühlampe gespeist wird.
Wie in neuester Zeit schon öfter, so werden
auch während der Wiener Ausstellung wieder-
holte Versuche mit der Lokomotiv- und Schifts-
lampe, Patent H. Sedlaczek und F. Wikuli II,
gemacht. Da bekanntlich diese Lampe einen
höchst einfachen Mechanismus enthält, ferner die
Regulirung der Kohlen mittels der in zwei konv
munizirenden Röhren befindlichen Flüssigkeit
(Oel, Glycerin u. s. w.) sicher und gegen etwaige
Erschütterungen und Stöfse unempfindlich ist.
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Elkktrotechn. ZEITSrnwlT.
NOVEMBER 1883
Kleine Mittheiluncf.n.
475
dürften der Einführung dieser Lampe zu den
besagten Zwecken wohl keine Hindernisse mehr
im Wege stehen, und gerade die grofsen Un-
glücksfälle der Letztzeit haben überdies einen
hinreichenden Beweis erbracht, dafs insbeson-
dere die elektrische Schiffsbeleuchtung eine
dringende Notwendigkeit ist.
Wie schon oben bemerkt wurde, sind Bogen-
lampen mit wesentlich neuer Konstruktion auf
der gegenwärtigen Ausstellung nicht vorhanden.
Man sieht nur liier und da Verbesserungen der
bereits bestehenden Systeme, sowie einige Neue-
rungen, deren praktische Vcrwerthung jedoch
erst von mit Erfolg begleiteten Versuchen ab-
hängt. So z. B. stellt Herr Lamberg aus Linz
eine neue, nicht im Betriebe befindliche Diffe-
renziallampe aus, bei der nicht, wie in allen
Systemen zu finden ist, eine Spule aus dickem
und die im Nebenschlüsse zur Flamme liegende
aus dünnerem Drahte besteht, sondern beide
Spulen gleich grofs und mit gleich starken Draht-
windungen versehen sind. Zur Vergröfserung
des Widerstandes in der Nebenschlufsrolle ist
jedoch hinter der Spule eine Glühlampe einge-
schaltet, so dafs die Energie zur Ueberwindung
des grofsen Nebenschlufswiderstandes nicht wie
anderwärts verloren geht, sondern in Licht ver-
wandelt wird. Allerdings wird wohl kaum
Jemand in die unmittelbarste Nähe einer > elek-
trischen Sonne« noch eine lichtschwachc Glüh-
lampe stellen wollen ; eine wirkliche Ausnutzung
dieser Glühlampe wäre jedenfalls erst in ziem-
licher Entfernung denkbar.
Ganz neu ist die Boston-Lampe, welche
durch die Bernstein - Electric - Light - Manufac-
turing-Co. aus Amerika importirt wurde. Sie
unterscheidet sich von allen bisherigen Glüh-
lampen dadurch, dafs sie einen hohlen, kreis-
förmig gebogenen Kohlenfaden besitzt, wodurch
einerseits wegen des geringen Querschnittes ein
ziemlich grofser Willerstand, andererseits aber
auch eine grofse Oberfläche und damit eine
gröfsere Leuchtkraft erzielt wird. Eine Lampe
mittlerer Sorte soll nach den Angaben der Fabri-
kanten blos eine Spannung von 2 2 Volt, aber dafür
7 Ampere benöthigen und hierbei eine Leucht-
kraft von 50 Normalkerzen geben. Es ist dies
bezüglich der Ökonomie allerdings ein Resultat,
welches etwa nur noch die neuen Siemens'schen
Glühlampen aufweisen können, allein die Strom-
stärke von 7 Ampere ist hinreichend, um die Ein-
führung dieser Lampen bedeutend zu erschweren,
da an eine Parallelschaltung derselben kaum noch
zu denken sein wird, die Hintereinanderschaltung
aber wegen mangelhafter Solidität, die allen Glüh-
lampen noch innewohnt, für gröfsere Beleuch-
tungsanlagen a priori ausgeschlossen ist. Die
oben genannte Fabrikfirma giebt an, dafs gegen-
wärtig Boston-Lampen verschiedener Grofsen von
1 o bis 300 Normalkerzen verfertigt werden ! Die
Fabrikation dieser Glühlampen hat bereits die
Wiener Firma Egger, Kremenetzky & Co.
übernommen.
Schliefslich wäre noch zu erwähnen, dafs in
der Nord-Galerie in unmittelbarem Anschlufs an
die Interieurs nun auch die dritte Kunsthalle,
welche im ersten Ausstellungsmonate völlig finster
war, mit Lane-Fox Lampen bei Anwendung der
Soffitenimitation reichlich und schön beleuchtet
ist, und dafs in der letzten Woche im obersten
Punkte der inneren Rotundenlaterne Krizik eine
Bogenlampe mit 30000 Normalkerzen aufge-
stellt hat.
Eine sehr grofse elektrische Flamme hat ohne
Zweifel der Ingenieur Uppenborn (von der
Firma S. Schlickert) dargestellt, indem er
durch Handregulirung einen Flammenbogen von
angeblich 1 50 000 Normalkerzen erzeugt. Diese
provisorische Lampe ist ohne jede praktische
Bedeutung und sollte nur darthun, wie weit
man mit der Intensität des elektrischen Lichtes
gehen kann. Dr< s_ Do]inar.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Internationale Elektrische Ausstellung in Wien.] Am 3. d. M.
Abends ist die Wiener Ausstellung durch Kronprinz
Rudolf mit folgender Ansprache offiziell geschlossen
worden :
»Es drängt mich , heute zum letzten Male in diesen
Kitunien einige Worte an Sie, meine Herren, tu richten.
Das Werk, das wir begonnen, wir haben es zu Knde
gefuhrt, und ohne Ueberhebung können wir es sagen,
unsere kühnsten Erwartungen wurden weit übertreffen —
einen grofsen Erfolg haben wir erzielt.
»Für die Industrie wurde ein Feld der Thätigkeit er-
schlossen — neue Bahnen eingeschlagen, für die Zukunft
haben wir gearbeitet, und das emsige Schaffen unserer
wissenschaftlichen Kommission giebt die Garantie, dafs
auf dem fruchtbaren Boden dieser Ausstellung Keime
sich entwickeln werden, die noch reiche Früchte tragen
müssen.
• Die dem geistigen Schaffen immer dienenden Burger-
kreisc. Industrielle, den geistigen Adel, Künstler und
Schriftsteller unseres Vaterlandes und speziell unserer
Vaterstadt Wien , haben wir bei diesem Werke zur Mit-
wirkung vereinigt. Allen, die sich daran bctheiligtcn,
spreche ich heute meinen wärmsten Dank aus, ins-
besondere den beiden opferfreudigen Präsidenten, den
Vizepräsidenten, der unermüdlich, rastlos arbeitenden
Direktion, allen Mitgliedern und den Ausstellern, die
durch ihre Leistungen den Erfolg ermöglichten. Mit
Stolz hat es uns auch erfüllt, die Hülfe aller befreundeten
Staaten und viele ihrer bewährtesten Milnner an unserer
Seite zu sehen.
• Des grofsen Publikums müssen wir heute mit Dank-
barkeit gedenken, welches durch sein zahlreiches Er-
scheinen, durch sein hohes Interesse unseren Leistungen
j die beste Zustimmung gab und dadurch bewies, wie sehr
es alle fortschrittlichen, kulturellen und wissenschaftlichen
Bestrebungen zu würdigen und zu schätzen weifs.
• Mit dem Gefühle können wir scheiden, dafs wir
unsere Aufgabe ehrenvoll gelost haben, und unser schön-
ster Lohn sei das Bcwufstsein: .Wir haben ein gutes
Werk gethan.«
Besucht haben die Ausstellung seit ihrer Eröffnung
; (S. 347) im Ganzen 886323 zahlende Personen; somit
6o»
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476
Kleine Mittheilungen.
NOVEMBER iM»
entfielen im Durchschnitt auf jeden Her 8: Ausstellungs-
tage fast I I OOO Personen. Auf der elektrischen Pratcr-
bahn wurden im Ganzen seit ihrer Eröffnung am 28. August
269050 zahlende Personen befördert, also täglich im
Durchschnitte 3900 Personen.
[Entwlckelung des Fernsprechwesens im Reichs- Postgebiet. ] Im
Anschlufs an die auf S. 245 des vorigen Jahrganges
dieser Zeitschrift gebrachte Mittheilung Uber den Stand .
der Stadt -Fernsprechvinrichtungcn zu Ende des Monats
Oktober 1S81 entnehmen wir dein Archiv für Post und
Telegrapliic, 1SS3, S. 653 die nachfolgende l'cbcrsicht
für Ende de* Monats Oktober d. J. Zu den 36 Yerkehrs-
plätzen, welche sich (gegen 21 im Vorjahre und 7 im
Monat Oktober 1881) bereits im Gcnufs dieser Hinrich-
tung befinden, werden voraussichtlich noch im laufenden
Jahre weitere 4 Städte, nämlich: Halle (Saale). Karls-
ruhe (Kaden), M. Gladbach und Rheyd (vereinigt mit
M. Gladbach) treten, in denen Kernsprechanlagen in der
Ausführung begriffen sind.
■
c
— ■§ £
c £
1 c
u S B
Ibä-5 *
Städte
— ^
S ijt
~ C —
— u
2-g*
■
km
53
42
58.1*
Altona
67
66
1 1 1,66
33
33
5'«
1 657
1 491
3 5°2,.5
Beuthen (Obcrschlesischer In-
dustrieberirk)
7i
12
191, t,
Braunschweig
48
46
82mS
152
1 12
156.4,!
Bremerhaven
2S
25
5«"
>4S
«38
322.-7
Burtscheid (vereinigt mit
—
—
Charlottenburg (vereinigt mit
—
—
9 1
78
95.*«
< '«In
'55
•53
219,»-
/ - r 1 ,1
•33
•33
• 23,61
Deut/
18
18
41,9.3
Dresden
243
23'
35«..»
55
55
•43.
Elberfeld
61
61
lOO, et
Frankfurt (Main) ....
304
294
3 '9.' 5
26
26
78..-
Geestemünde (vereinigt mit
962
948
1 597^-
Hannover
97
85
142,49
I I.irburg
•7
O,6o
Kiel
66
66
74-ss
Königsberg (Pr.) ....
73
52
74.**
276
275
476.-4
Magdeburg
«33
129
I9C„
44
30
52^
220
220
279.:»
Mülhausen (Eis.) . . • .
•37
'35
• 59.°s
24
23
•44.45
Stettin
162 1
'53
273.**'
10S
106
•57.*.
Sutzmatt (vereinigt mit Geb-
9
9
24.S5
Zu^ammen .
5665
5 245
9 7l8,:9
Dagegen im November 1882 .
4 19«
4 002
6 840,4
- Oktober 1S81 .
' "35
1 428
2 832,,i.
Zu bemerken ist noch, dafs bereits von 8 Paar Städten 1
die Fernsprechnetze unter einander verbunden sind, näm- 1
lieh von • Berlin und Potsdam , Bremen und Bremer-
haven, Cöln und Deutz, Gcbweiler und Mülhausen (Eis ),
Altona und Hamburg, Harburg und Hamburg, Wands-
beck und Hamburg und Mannheim und Ludwigshafen.
Bei Beurtheilung des L'mfangcs, in welchem der Fern-
sprecher im Gebiete des Reichs-Postamts benutzt wird,
und bei Vergleichungen mit anderen Landern (vgl. S. 2~o),
ist endlich nicht aufscr Acht zu lassen, dafs unter den
Reichs- Telegraphen- Anstalten sich eine sehr grofsc
Anzahl befindet, welche mittels Fernsprechern be-
trieben werden; so waren Ende 1881 unter den 5 S96
Rcichs-Telcgraphen-Anstaltcn 1278 Fernsprech-Anstalten,
Ende September 1883 aber unter 6447 Telegraphen-
Anstalten t 640 mit Fcrnsprechbctrieb vorhanden.
[Solenoid -Ampere -Meter von Blyth.] Dieses Mefs-
instrument Air starke Ströme wurde durch Pro-
fessor A. Jamieson, der, wie der Erfinder, in
Glasgow lebt, der Soc. Tel. Eng. London vor-
gelegt (Journal Soc. Tel. Eng., 1883, S. 241).
Der Strom geht von 7+ durch das Solenoid .S
aus Kupferdraht mit 0,07 Ohm Widerstand nach
7L und saugt dabei den Eisenkern C nach
unten, der Spannkraft der Feder Ii entgegen-
wirkend. Durch die Schraube A am Kopfe des
Apparates wird der Nullpunkt der Skala adjustirt.
Die Skala giebt den Strom in Ampere; sie ist
auf einer Messingröhre befestigt, in welcher eine
zweite Röhre gleitet, an deren unterem Ende
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Elektkotkchn. Zeitschrift.
NOVEMBER 1883.
Kleine Mittheti.unoen.
477
der Nonius V angebracht ist, den man mittels
R, P stellt. Beim Experimentiren sieht man
von oben in den Spiegel M, der gleichzeitig den
Nullpunkt des Eisenkerns (die Messingröhre ist
zu diesem Zwecke durchbohrt) und die Stellung
des Nonius angiebt. Bei einer Messung adjustirt
man zunächst Nullpunkt und Nonius, verbindet
dann, schliefst den Strom, adjustirt Null wieder
und liest am Nonius ab. Als Vortheile dieses
Apparates werden beansprucht, dafs er ein Null-
Instrument ist, unabhängig von Erd- und anderem
Magnetismus, ebenso von Temperatur, keine
zarte Behandlung verlangt und Ströme von 0,1
bis 24 Ampere auf 0,1 Ampere genau mifst.
Durch Einschaltung weiterer Rollen kann es für
Ströme bis zu 100 Ampere verwendet werden.
Die 200 mm Theilungen der Skala wurden ein-
zeln mittels eines Eudiometers bestimmt.
■
[Elektrische GlOhHchtMeuchttwg. ) Mitte Oktober wurde in
Berlin da* neue Restaurant Siechen eröffnet, welches
in allen seinen Räumen mit Edison'schen Glühlampen
erleuchtet wird. 60 Lampen von je 16 Normalkerzen
werden von der im Souterrain aufgestellten Dynamo-
maschine gespeist,' die ihren Antrieb durch einen 8 pfer-
digen zweizylindrigen ütto'schen Gasmotor erhält. Die
Glühlampen sind meist zu 3 oder 4 an geschmackvollen
Kronleuchtern, welche gleichzeitig mit derselben Anzahl
Gasbrenner versehen sind, angebracht. Mit Rücksicht
auf den vorhandenen beschrankten Raum hat man auf
die Anschaffung einer Reservecinrichtung verrichtet, welche
bei alleiniger Anwendung des elektrischen Lichtes noth-
wendig gewesen wäre, und hat die erwähnten Beleuchtungs-
gegenstände gewählt, welche für gewöhnlich dem elek-
trischen Lichte dienen, ausnahmsweise jedoch die Benutzung
de* Gases gestatten. Es verdient hervorgehoben zu wer-
den, dafs die Glühlampen mit einer bei Verwendung von
Gasmotoren bi«her niemals erreichten Gleichmäßigkeit
leuchten. Es ist dies dadurch ermöglicht, dafs man
zwischen Kurbel der Gasmaschine und Schwungradwcllc
ein elastisches Zwischenglied in Form einer spiralförmig
gewundenen Feder aus Gußstahl eingeschaltet hat. Die
häufig geäußerten Bedenken gegen die Verwendung der
Gasmaschinen für die Glühlichtbeleuchtung sind durch
diese einfache Vorrichtung hinfällig geworden.
[Elektrische Beleuchtung bei der Kaiserkronnng In Moskau. J Ucber
die bedeutende Rolle, welche das elektrische Licht bei
dieser Gelegenheit gespielt hat, haben verschiedene Jour-
nale vereinzelte Mittheilungen gebracht, die im Folgen-
den zusammengestellt sind.
Eine der schönsten Dekorationen unter Verwendung
von Glühlampen war die an der Fac,ade des Gebäudes
der englischen Gesandtschaft, wo 120 derartige Lampen
angebracht waren. Den elektrischen Strom für dieselben
lieferte eine etwa 275 m entfernt aufgestellte BUrgin-
Dynamomaschinc. Die Lampen wurden durch besonders
starke, von den ursprunglichen Swan'schen abweichende
Halter getragen, welche dem Winde mehr Widerstand
zu leisten vermochten. Man versuchte hier verschieden
gefärbte Glocken, fand jedoch, dafs die weißen Kugeln
den schönsten Effekt gaben.
Für die Beleuchtung des Kreml wurden 4000 Swan-
Glühlampcn und 1 20 Bogenlampen verwendet, wofür die
städtischen Behörden 240 000 Mark bewilligt hatten.
Doch ist in dieser Summe auch noch die Beleuchtung
einiger anderer öffentlicher Gebäude eingeschlossen.
Der Thurm Iwan des Grofsr-n wurde nebst seinen
Seitengalerien durch 3500 kleine Edison-Lampen er-
leuchtet, für welche der elektrische Strom von der, auf
der anderen Seite des Flusses angelegten Maschinen-
station durch 70 oberirdische Drahtleitungen zugeführt
wurde. Auf den dem Flusse zugekehrten Wällen des
Kreml befanden sich 8 grrtfsere und 10 kleinere elektrische
Sonnen. Die erwähnte Maschinenstation enthielt I tynamo-
maschinen aller Systeme und 18 Lokomobilen für den
Betrieb derselben.
! [Die Kosten der elektrischen Glühlichtbeleuchtung] veranschlagt
j E. II. Gordon von der Telegraph Construction and
Maintenance Co. zu Grcenwich , die wegen Ausfuhrung
einer gröfseren Zentralstation in Unterhandlung steht, wie
folgt, wobei er voraussetzt, dafs die mittlere Zahl der
gleichzeitig brennenden Lampen (also nicht die Gesammt-
zahl der Lampen) 2 000 Brennstunden im Jahre hat. Die
Dynamomaschinen sind nach Cordons Konstruktion (vgl.
Elektrotechnische Zeitschrift, Bd. 4, S. 117) angenommen;
die Bctrichsdampfmaschinen sollen Kondensation erhalten,
die Dampfkessel mit mechanischen Schürvornchtungen
versehen werden, wodurch die Verwerthung geringerer
Kohlensorten möglich sein soll.
Die Kosten einer Anlage für 60000 Lampen von je
20 Kerzen (oder 85000 zu 14 Kerzen) werden zu
4 400 000 Mark, die einer solchen von 10000 Lampen
zu 20 Kerzen (oder 14000 zu 14 Kerzen) zu l OOOOOoMark
:hlagt.
Jährliche Ausgaben.
Abnutzung und gTöfscrc Repara-
turen
KohlengTufs zu I , . .-. Mark die
1 onnc
Wasser zu 0,5 Mark für 1000
Gallons
Oel und ähnliche Ausgaben
Löhne und Gehälter (63 Per-
sonen bezw. 30 Personen)
Abgaben
Tantieme des Direktors . . .
Bureau-Ausgaben
Erneuerung von Lampen
lo° 0 des Anlagekapitals . .
Summe
Hiergegen berechnet Gordon
die Kosten der Gasbeleuch-
tung: 85000 Brenner zu 14
Kerzen verbrauchen bei 2000
Stunden Brennzeit 850000000
Kubikfufs Gas zu i,5J Mark
für 1000 Kubikfufs ....
14 OOO Gasbrenner zu 14 Kerken,
2000 Brennstunden, verbrau-
chen 140 000 000 Kubikfufs
Gas zu 2,1« Mark ....
(Der Gaspreis in London
beträgt 3,1- Mark für t 000 Kubik-
fufs.)
Ersparnifs
\A CQ -3
C
« 8
3 W
Mark
160 OOO
142 OOO
142 OOO
1 7 000
107 800
20 OOO
20 OOO
IOOOO
240 OOO
440 OOO
o 3
Mark
30 OOO
24 600
24 600
3OOO
59 360
5 000
7 000
5 OOO
40 000
IOO OOO
1 298 800
I 300 500
I 700
298 560
299 600
I 040
(Electrician, Bd. 11, S. 142.)
[Herstellung von Glühlampen der Hammond Electric Light and
Power Supply Company.] Die für den gedachten Zweck be-
stimmte Fabrik der Gesellschaft wurde von den Elektrikern
F. Wright und M. W. Macktc in London eingerichtet,
welche eine besonders für diese Fabrikation bestimmte
Glasblasemaschinc (D. R. P. No. 22093, Kl. 32, vom
I. September 1882) konstruirt haben.
uigmzea Dy
478
Auszüce aus Deutsc hen Patentschriften.
Elektrotechn. Zeitschkikt.
NOVEMUER i88j.
Die Anlage der Hamrnond Electric Light Company
vertheilt sich auf vier Stockwerke mit etwa 445 qm Ge-
sammtflächenraum. Im Keller ist eine 8 pferdige Kessel-
dampfmaschinc mit Woolf'scher Expansion aufgestellt
(von Marshall & Sons), die 180 Umdrehungen in der
Minute macht und zwei Wcchsclstrommaschincn von
Ferra nti bezw. Siemens betreibt, letztere mit 600 Volt
Klemmenspannung. Die Elektromagnete beider werden
durch zwei Sicmcns'sche Gleichstromma-schincn erregt.
Die Ferranti-Maschine dient zur Beleuchtung des Gebäudes
und zum Erhitzen der Kohlenfäden beim Evacuiren der
Lampen , sowie zu etwaigen Versuchen , wahrend die
Siemens'sche Maschine zum Niederschlagen von Kohle in
den Poren der Glühfäden benutzt wird.
Im Erdgeschofs befindet sich ein Magazin , sowie die
Glasblaserwerkstalt mit 12 der erwähnten Wright'schen
Maschinen, die von Knaben von 14 bis 1 6 Jahren bedient
werden, welche gleichzeitig alle Arbeiten vom Blasen
der Kugeln bis zum Einschmelzen der Kohlenfäden ver-
richten.
Die Herstellung der Lampen erfolgt auf der Maschine
stets paarweise, indem ein 230 mm langes, 19,5mm
starkes Glasrohr zunächst in der Mitte ausgezogen wird ;
aus den in ihrer ursprünglichen Stärke verbliebenen End-
theilen werden dann auf derselben Maschine die Kugeln
ausgeblasen und diese dann in der Mitte des dünnen
Verbindungsrohres auseinandergebrochen. Ein Knabe
kann 250 bis 300 Kugeln im Tage herstellen. Durch
einen anderen Arbeiter werden je 2 Platinelektroden in
einen Glaspfropfen eingeschmolzen, der dann in die
weitere Oeffnung der Kugel eingeschmolzen wird, nach-
dem die Kohlenbügel an den Elektroden befestigt sind.
Zur Herstellung der Kohlenfäden, die in einem oberen
Geschofs erfolgt, benutzt man augenblicklich dem An-
scheine nach eine Grasart, welche dem am Strande
wachsenden harten und groben Grase ähnlich ist; übrigens
eignet sich hierfür fast jede zähe Pflanzenfaser. Das
betreffende Grasstück wird zunächst aur einem Metall-
modcll in die gewünschte Schraubenform gebogen und
auf diesem selbst noch gelinde erhitzt; hierdurch verliert
die Faser ihre Elastizität und bleibt in der gegebenen
Form. Diese Fäden werden in einem Schmclrtiegel mit
Graphitpulvcr verpackt, bei starker Glühhitze verkohlt
und dann an den PlatinelektTodcn befestigt. Letztere
Arbeit, meist als Fabrikationsgchcimnifs betrachtet, wird
gewohnlich in der Weise ausgeführt, dafs man die Platiri-
drähte an den Enden mit einer kleinen Spirale versieht,
in welcher die Kohlenfäden durch einen besonderen Kitt
festgehalten werden. Hierauf werden die Kohlenfäden
mit einer besonderen Flüssigkeit behandelt, wodurch
Kuhle in ihren Poren niedergeschlagen wird, so dafs ein
dichter, elastischer und metallisch glänzender Kohlenfaden
erhalten wird.
Um zu untersuchen, ob der Widerstand der Kohlen-
fäden der gewünschte ist. werden dieselben mit anderen
Lampen in denselben Stromkreis eingeschaltet und das
Licht beider verglichen , wobei man sich der Wbeat-
stone'schen Brücke bedient. Hierauf werden die fertigen
Kohlenfäden in dem Glasbläscrraumc mittels des die
Platinelektroden umhüllenden Glaspfropfens in die wettere
Ocffnung der Glaskugeln eingeschmolzen, wozu man
ebenfalls Maschinen benutzt. Das Evacuiren der Lampen
geschieht mit Hülfe von <,>uecksilker-Luftpumpen. welche
im Prinzip den Gcifslcr'schcn Pumpen gleichen, aber
durch Wright und Mackie mit einer vollständig sdbst-
thätigen Steuerung versehen wurden. Dieselben werden
von der Transmission betrieben; es genügen 2 Arbeiter
zu ihrer Bedienung sowie zum Zu»chmelzen der luftleeren
Kugeln. Jede Pumpe entleert gleichzeitig 12 Lampen,
und die erzielte Verdünnung soll 1 bis 1 1 Millionstel
einer Atmosphäre betragen.
im Vereine mit dem Steuer die Lenkbarkeit des Fahr-
zeuges bewirken soll, durch eine kleine Dynamomaschine
getrieben wird, deren Speisung durch Chromsäure-Elcmcnte
erfolgt. Der Fortbewegungsapparat wiegt, einschltefslich
eines für 21'3 Stunden reichenden Säurevorrathes, 280 kg.
Nachdem das Luftschiff eine Höhe von 400 bis 500 m
erreicht hatte, auf welcher der Wind mit 3 m in der
Sekunde wehte, schaltete G. Tissandier seine 24 Ele-
mente ein , und die Schraube begann, sich mit ihrer
Maximalgcschwindigkeit zu drehen. Das Resultat war,
dafs das Luftschiff sich zwar nicht gegen den Wind f<nt-
bewegte, jedoch stationär blieb. Dies dauerte indessen
nicht lange. Bald wurde das Schiff von der Seite erfafst
und begann trotz Steuer sich zu drehen. Das Fahren
mit halbem Winde gelang auch nicht , wogegen es bei
Voll- oder Dreiviertclwindcn mit Hülfe der Schraube mög-
lich war, das Fahrzeug von der Richtung abzulenken,
auch eine höhere Geschwindigkeit als die des Windes zu
erzielen. — Der Fortbcwcgungsapparat des Tissandier'-
schen Luftschiffes besteht aus Trouve'schen Elementen,
sowie aus einer 54 kg wiegenden Sicmcns'schen Dynamo-
maschine, welche eine Arbeit von 100 Sekunden -Meter-
kilogramm leistet, und einer zweiflügeligen Schraube mit
Schtauben von 2,s? m Durchmesser. Die Schraube macht
nur den zehnten Theil der Umdrehungen des Elektro-
motors.
[Elektrisches Luftschiff.; Die bekannten I.uftschiffcr A. und
G. Tissandier haben am 8. Oktol>er die erste Auffahrt
mit ihrem fischförinigen Luftschiff unternommen, dessen
Eigentümlichkeit darin besteht, dafs die Schraube, welche
[Magnetisches Messing.] Professor Hughes hat kürzlich
die Bemerkung gemacht, dafs gewisse im Handel vor-
kommende Messingsorten in erheblichem Mafse magnetisch
werden können. Es ist dies zweifellos nur einer Verun-
reinigung des verwendeten Zinks durch Eisen zuzuschreiben ;
da jedoch die absolute Freiheit von Magnetismus für viele
Verwendungszwecke des Messings in elektrischen Appa-
raten nöthig ist, so wird man gut thun, in solchen Fällen
auf die Reinheit des Messings ganz besonders zu achten.
AUSZÜGE AUS DEUTSCHEN PATENT-
SCHRIFTEN. ')
[Neuerungen an Sekundär- Batterien.] Das Patent
von Grout, Jones und Sennet (No. 21376) bezieht
sicli erstens auf ein Verfahren, behufs Herstellung
von Polplatten , im Innern von kohlenstoff-
haltigen Substanzen vor der Karbon isirung
Metalloxyde oder Metallsäge gleichmäfsig in
irgend einem vorher bestimmten Mengen-
verhältnisse zu vertheilen, und zweitens auf ein
Verfahren zur Gewinnung von Blcistaub. Es
wird zunächst Stärkemehl mit oder ohne Zu-
satz anderer vegetabilischer oder kohlenstoff-
haltiger Substanzen in Pulverform mit einem
Oxyd oder Salz des Bleies (oder eines anderen
Metalles) innig vermischt. Hierzu bringt man
ein genügendes Quantum Wasser, Syrup, Oel
oder einer anderen Flüssigkeit, um das ganze
in eine plastische Masse zu verwandeln, die
sich in irgend eine gewünschte Form bringen
läfst. Die geformte Masse wird getrocknet und
dann in einem mit Holzkohle oder Sand ge-
füllten, verschlossenen Kessel einer gelinden
Rothglühhitze atisgesetzt, wobei die organischen
Substanzen karbonisirt und das in diesen fein
vertheilte Metalloxyd oder Salz zu Metall reduzirt
wird. Man kann vorher die Platten noch mit
i) No. »3904 vergL S. 465. - No. J2093 vergl. S. 477
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NOVEMBER iMj.
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
479
Stiften oder Streifen aus Blei durchsetzen, mit
welchen schliefslich die Leitungsdrähte ver-
löthet werden. Die Gewinnung des Bleistaubes
erfolgt durch Umrühren des geschmolzenen
Bleies und durch Zerreiben der erstarrenden
Masse mit pulverisirter Holzkohle.
Zur Erzielung einer möglichst grofsen wirk-
samen Oberfläche der Polplatten stellt de Kabath
nach seinem Patent No. 21689 dieselben aus
gewellten oder gezackten Bleistreifen a, Fig. I,
und geraden flachen Streifen b her, welche an
Fig. i.
mmmmm
einander liegend durch eine Umrahmung c
mittels Bändern d oder zwischen zwei mit
Löchern / versehenen Bleiplatten e, Fig. 2, ge-
halten werden. Ein anderes Patent von de Kabath
(No. 21690) bezieht sich auf die Ersetzung der
obengenannten perforirten Hülle aus Blei durch
3-
eine solche aus Karton, Kautschuk Pergament
oder irgend einer anderen säurewiderstehenden
Masse.
Pitkin bezweckt durch die ihm unter No. 22198
patentirte Konstruktion seiner Sekundär-Elemcnte
die Möglichkeit, dieselben schnell zu laden bei
Verminderung ihres Gewichtes gegenüber an-
deren. Er sucht diesen Zweck dadurch zu
erreichen, dafs er Blcistreifen oder Abfälle B,
Fig. 3 , in schmale kastenartige Behälter A
bringt, deren Breitseiten entweder mit Filz C
bespannt oder nach Art der Jalousieläden aus
einzelnen schief stehenden Brettchen oder Latten,
Fig. 4, gebildet oder aber mit einer grofsen
Anzahl von aufsen schief nach unten gehender
Bohrungen b, Fig. 5, versehen sind, so dafs
die Flüssigkeit Uberall leicht zu den Bleistück-
chen B gelangen kann. Zur Verbindung der
Bleitheilchen mit dem Leitungsdraht dient ein
in zahlreiche strahlenförmig auseinandergehende
Streifen J gespaltener Bleistab D, welcher mit
diesen seinen Abzweigungen die Masse der Blei-
theilchen durchdringt.
Der Zweck des Patentes No. 22263 von Somzee
ist die Herstellung sekundärer Elemente, zu
deren Ladung auch schwache Primärströme
genügen und wobei diese im höchsten Grade
ohne Verlust durch directen Uebergang aus-
Fig. 4-
genutzt werden können. Som/ie sucht diesen
Zweck dadurch zu erreichen , dafs er gut
leitende Körper als Elektroden und geeignete
Stoffe von geringem elektrischen Widerstand
als reagirende Elektrizitätserzeuger derartig be-
nutzt, dafs letztere die enteren vollständig von
einander trennen und folglich die Elektrizität
zwingen, sich auf den I.eitungsflächen der
Elektroden bis zur Sättigung anzusammeln und
die zu zersetzenden Schichten durch ruckweises
Entladen zu durchströmen. Die Elektroden be-
stehen aus gut leitenden Metallplatten .4, Fig. 6,
welche von der benutzten Säure nicht ange-
griffen werden (wie z. B. Eisen-, Kupfer- oder
Bronzeplatten). Die zu zersetzende Masse B,
welche diese Elektrodenplatten überall von ein-
ander trennt, besteht entweder aus salinischem
Manganoxyd (Mn^ Oa) oder aus Manganhyper-
oxyd (Mn OjJ oder Uberhaupt aus den mit dem
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480
Auszüge aus Deutschen Patentschriften.
Elektrotechn. Zeitschrift.
NOVEMBER iMj.
Fig. 6.
Namen »Oxydsalze« bezeichneten Metalloxyd-
verbindungen. Die auf diese Weise gebildeten
Säulen X und Y sind je von einem porösen
Säckchen C umgeben und das Ganze ruht in
einem mit angesäuertem Wasser gefüllten Ge-
fäfse. Der Strom tritt bei P in die oberste
I.eitungsplatte A und zersetzt während seines
Uebergangcs auf die nächstfolgenden Platten
die zwischenliegende Masse B und kommt
schliefslich bei N an, nachdem er zwei ent-
gegengesetzte Richtungen verfolgende Dekom-
positionssrröme erzeugt hat, welche verursachen,
dafs einerseits eine Bewegung des Sauerstoffes
von den negativen nach den positiven Elektro-
den und andererseits eine
Bewegung des Wasserstoffes
von den positiven nach den
negativen Elektroden statt-
findet. Diese beiden Stoffe
haben sodann das Bestreben,
in umgekehrter Richtung zu
wandern, und es tritt dann
beim Entladen der übliche
Vorgang ein.
Nach einem anderen
Patent No. 22781 konstruirt
Sorruee die Elektroden der
einzelnen Elemente aus
mehreren durch Stifte von
Blei mit einander verbun-
denen Drahtgittern oder
Netzen , von denen die
Maschen des inneren Netzes
verhältnifsmäfsig dicht sind,
während das äufsere, soge-
nannte Rückhaltnetz weiter
entfernt liegende Maschen
hat und von einer leichten
Kanevashülle umgeben ist,
welche an den Stiften angeheftet ist. Die so ge-
bildete Drahtkiste wird mit Bleioxyd gefüllt und
von dem Kanevas bedeckt, welcher den zwischen
den Elementen stattfindenden Reaktionen fast
gar keinen Widerstand entgegensetzt. Diese
Elektroden sollen infolge der grofsen Anzahl
ihrer Angriffsflächen die Dekomposition bezw.
Rekomposition der zwischen den einzelnen
Maschen angehäuften Metalloxydschicht sehr
begünstigen.
Das Patent von Crompton, Fitz -Gerald, Biggs
und Beaumont (No. 22816) schützt verschiedene
Methoden zur Herstellung poröser Blciplatten,
die als Elektroden Anwendung finden sollen.
Die Erfinder stellen die porösen Blei-Elektroden
entweder durch starke Komprimirung von Blci-
theilchen her, welche innig mit anderen Sub-
stanzen gemischt sind, die, wenn unorganischer
Beschaffenheit, auf chemischem oder elektro-
lytischem Wege entfernt werden. Ein anderes
Verfahren besteht in der elektrischen Zer-
setzung einer Legirung von Blei mit Zink,
Antimon oder Wismuth, welche in die entspre-
chende Eorm gegossen wurde. Ferner können
die Elektroden durch gleichzeitiges Nieder-
schlagen auf elektrischem Wege von Blei und
einem in Bezug auf Blei elektronegativen Metall
(wie z. B. Kupfer) und nachheriges Auflösen des
betreffenden Metalles hergestellt werden, indem
man die gewonnenen Platten als Anode in ver-
dünnter Schwefelsäure benutzt. Schliefslich geben
die Erfinder noch ein mechanisches Verfahren
an, welches im Punktiren oder Perforiren dünner
Bleiplatten auf beiden Seiten besteht. Hierbei
sollen die mittels Nadeln hervorgebrachten
Punktimngen oder Perforirungen so dicht wie
möglich (etwa o,»j mm Abstand von Mitte zu
Mitte) stehen.
Wie die ebengenannten Erfinder, so konstruirt
auch Lorrain (No. 23086) seine Elektroden durch
Zusammenpressen von pulverförmigem Blei,
doch wird dasselbe vorher gut amalgamirt, um
dadurch das sogenannte »Formiren« der Elek-
troden, d. h. die Bildung der Oxyd- bezw.
Superoxydschicht zu beschleunigen. Zur Ge-
winnung des pulverfürmigen Bleies empfiehlt
Patentinhaber ein anfänglich langsames Schütteln
des das flüssige Blei enthaltenden Gefäfses,
welches letztere sodann, wenn eine Krystallisation
beginnt und das erhärtende Blei die Neigung
hat, leicht zu zerbröckeln, verschlossen und nun
heftig geschüttelt wird.
Das Patent No. 23817 von Tribe schützt die
Anwendung von Platten aus reinem Bleisuper-
oxyd als negative Elektroden sekundärer
Elemente. Die Herstellung der Platten erfolgt
durch Einpressen von reinem Bleisuperoxyd in
Pulverform in einen Rahmen, dessen drei Seiten
aus Holz, Schiefer, Porzellan oder einem an-
deren nicht leitenden und durch verdünnte
Schwefelsäure nur schwer angreifbaren Stoffe,
und dessen vierte Seite aus einem leitenden
Material gebildet ist.
Eine möglichst rasche und vermehrte Bildung
der Bleisuperoxydschicht auf den Bleiplatten
hat sich Dr. Böttcher unter No. 23916 patentiren
lassen. Wässerige Schwefelsäure oder schwefel-
saure Salze werden unter gleichzeitiger Gegen-
wart freier Essigsäure oder essigsaurer Salze
derart elektrolytisch zerlegt, dafs Schwefelsäure,
Essigsäure und Sauerstoff sich gemeinschaftlich
an einer Anode aus Blei abscheiden. Durch
die Mitwirkung der Essigsäure soll eine be-
deutend gröfscre Menge von Bleisuperoxyd ge-
bildet werden, als durch die Einwirkung von
Schwefelsäure und Sauerstoff allein.
Ein Produkt, welches zur Herstellung sowohl
primärer als auch sekundärer Batterien Anwen-
dung finden soll, ist das »Kohlengewebe« von
Caron (No. 23731), welches nach Angabe des Er-
finders ganz besondere und sehr charakteristische
Eigenschaften katalytischer Natur und leichter
Absorptionsfähigkeit der Gase besitzt und sich
NOVEMBER ,t»j.
Bücherschau. Zeitschriftenschau.
481
daher besonders zur Aufbewahrung und Ab-
leitung der Elektrizität eignen soll. Ein vege-
tabilisches Gewebe aus Lein, Hanf, Jute oder
dergleichen wird in mehreren Lagen oder in
Rollen in geschlossenen Muffeln karbonisirt,
nachdem zwischen je zwei Lagen oder Win-
dungen Holzkohlenstaub gestreut wurde, welcher
eine direkte Berührung der Lagen unter ein-
ander verhindert. Beim Verkohlen tritt ein
Schwinden der einzelnen Gewebefäden ein, wo-
durch das Produkt sowohl an Festigkeit als
auch an elektrischer und kalorischer Leitungs-
fähigkeit gewinnt.
Einen anderen Stoff für elektrotechnische
Zwecke und speziell für Polplatten sekundärer
Elemente stellt Dr. Aron (No. 21957) her, welchen
er mit dem Namen »Metallodium« (vgl. diese
Zeitschrift, 1883, S. 59 ff.) bezeichnet. Der-
selbe besteht aus einer Verbindung der chemi-
schen Derivate der Zellulose, wie Kollodium
oder Schiefsbaumwolle, mit Mctalloxydcn oder
in wässerigen Flüssigkeiten unlöslichen Metall-
salzen. Dieser Stoff ist nicht mehr, wie Kollo-
dium, in Aetheralkohol löslich und vollkommen
homogen. Für sekundäre Elemente empfiehlt
sich die Anwendung von Bleimetallodium. Hier-
bei übernimmt die zwischen den Metalltheilchen
homogen gelagerte Zellulose die kapillare Zu-
führung der Flüssigkeit in die Tiefe, so dafs
man nicht mehr, wie bisher, auf die Oberßächen-
wirkung beschränkt ist. An der negativen
Elektrode wird bei der Ladung Blei und
Schiefsbaumwolle reduzirt, während an der
positiven der Salpetersäurerest in der Schiefs-
baumwolle die Oxydation begünstigt.
Der unter No. 22393 patentirte Apparat von
Westphal, den man füglich auch als eine sekun-
däre Batterie auffassen mufs, bewirkt nun aller-
dings das sogenannte »Formiren« oder Zu-
bereiten der wirkenden Elektroden in einer von
den bisher angewandten Methoden vollständig
abweichenden Art. Während bisher die Elek-
troden stets auf elektrochemischem Wege in
den ihre Wirksamkeit bedingenden Zustand ge-
bracht wurden, bewirkt dies Westphal auf rein
mechanischem Wege, indem er die erforderliche
Ansammlung von Wasserstoff- bezw. Sauerstoff-
bläschen an den Oberflächen der Elektroden
dadurch erreicht, dafs er die genannten Gase
unter Druck an geeignet gestalteten Polplatten
in der erregenden Flüssigkeit aufsteigen läfst.
Er benutzt allerdings nicht reinen Sauerstoff
und Wasserstoff, sondern statt dessen atmo-
sphärische Luft und Leuchtgas, Generatorgas
oder sogenanntes Wassergas {H% -(- 2 CO). Diese
Idee erscheint mindestens sehr originell, wenn
auch ihre praktische Verwerthbarkeit derjenigen
deT bisherigen Methoden nachstehen dürfte.
C. Biedermann.
BÜCHERSCHAU.
E. Riecke, Zur Lehre der aperiodischen Dämpfung und
zur Galvanometrie. Göttingen, Dietrich. 2,4n M.
R. Waltz, Leber den Einflufs der galvanischen Polari-
sation auf die Aendcrung der Reibung. Tübingen,
Fues. 1 M.
Dr. A. Bichringer, Die Wirkungsweise der elektro-dyna-
mischen Maschinen tu Lehrzwecken und zum Selbst-
unterricht. 21 S. in 8°. 1 Kig. Tafeln. Nürnberg,
1883, Herrn. Balhorn. !,y> M.
W. Genest, Praktische Anleitung Uber Veranschlagung,
Ausführung und Behandlung der Telephonanlagcn.
Berlin 1883, Adcrs & Buflcb. 0,75 M.
Arthur Wilke, Die volkswirtschaftliche Bedeutung der
Elektrizität und das Elekrromonopol. A. Hartleben's
Verlag.
James Swinburne, Practical electric units popularly
explained; with numerous illustrations and remarks.
London, E. and F. N. Spon.
Th. du Moncel and Fr. Geraldy, Electricity as a mo-
tive power. Translated and edited with additions by
C. J. Wharton with 113 engravings and diagramms.
London 1883, E. and F. N. Spon.
E. Jacquez, Dictionnaire d'electricite et de magnetisme.
8°. Klincksieck.
Annall dell* Industria e del commerdo 1883. L'es-
posizione di clettricitä in Monaco di Baviera. Relazione
dell' ingegnere D. O. Piccoli. Roma 1883. Ercdi Botta.
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem * vertcheoen Zeiuchrifte» befinden «ich in der
Bibliothek du Rlekiroiechniichtn Vereint.;
Wiedemanns Annalen der Physik und Chemie.
Leipzig. 1883. 20. Bd.
Heft 2. H. Hertz, Ucber das Verhalten des Benzins als
Isolator und als Rückstandsbildncr. — K. Waitz, Ueber
den Einflufs der galvanischen Polarisation auf die Rei-
bung. — F. Stengkr, UebeT das Verhalten des Kalk-
spaths im homogenen magnetischen Felde.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 7. Bd.
9. Stück. G. R. Dahlander , Das elektrische Potenzial
und die Ladungskapazitat bei einem System von meh-
reren Leitern. — H. Brongersma, Die Doppclbrechung
des Glases und Schwefelkohlenstoffes unter elektrischem
Einflufs. — S. BiDWEt.i., Ueber den elektrischen Wider-
stand von Kohlenkontakten. — Herbert Tomlinson,
Der Einflufs der Dehnung und Spannung auf die Wir-
kung der physikalischen Kräfte. — F. Borgma.nn,
Photoelektrischc Batterie. — E. Beltrami, Ueber die
Aequivalenz der magnetischen und galvanischen Vcr-
theilungcn. — Lord Rayleigh, Ueber den mittleren
Radius von Spiralen aus isolirten Drähten. — Bi.ytii,
Solcnoid-Amperemeter oder Galvanometer. — G. Vicen-
TtNi, Ueber eine Modifikation der Magnetisirungsspiralc
der Elektromagnctc. — F. Borgmann, Ueber die Er-
wärmung des Eisens beim unterbrochenen Magnetisircn.
— Emmo, Ucber die elektrische Entladung in er-
wärmter und feuchter Luft. — A. Righi , Die elektri-
schen Schatten.
•Centraiblatt für Elektrotechnik. München 1883. 5. Bd.
No. 26. Das Telephon- Monopol. — Das angebliche
Leuchten des magnetischen Feldes. — Bericht über
die elektrische Ausstellung in Wien: Motoren (Vicr-
zylindcrmaschine von Mcsthnlcr & Co.). Meßinstru-
mente (Solenoid- Galvanometer von Blyth). Akku-
mulatoren. — Elektrische Schiffsbeleuchtung von Ganz
& Co. — Kleinere Mittheilungen: Beleuchtungsanlage
der »Magasins du printempst in Paris.
61
Zeitschriftenschau.
Eloctrotechn. Zeitsckr ITT .
NOVEMBER iMj.
No. 27. Bericht Uber die elektrische Ausstellung in Wien:
Mcfsinstrumcntc. — Die elektrischen Mcfsinstrumcntc:
Das Mascart'sche Elektrometer. — Kohi.rai rscn, L'eber
ein Verfahren elektrische Widers fände unabhängig von
Zuleitungswiderständcn zu vergleichen. — Kleinere
Mittheilungen: Das englische I'atentgesetz.
No. 28. Rundschau : Wechselstrom oder gleichgerichteter
Strom: — Dynamo-elektrische Maschinen und Lampen
auf der schweizerischen Landesausstellung in Zürich. —
Die elektrischen Mcfsinstrumcntc (Zylmder<iuadranten-
Elektrometer von Dr. Edelmann). — Neues Element
mit Kupferoxyd. — Solcnoid-Galvanomctcr von Dr. E.
Böttcher. — Chlorkalk- Element. — Elektrische Be-
leuchtung des Dampfers »Pilgrimt.
'Dinglers Polytechn. Journal. Stuttgart 1883. 250. Bd.
Heft I. L'eber die Verwendbarkeit der Elektrizität für
Sprengzwecke von F. A. Abel. — Kleinere Mitthei-
lungen: Elektrische Beleuchtung der Kettenbrücke
zwischen New-York und Brooklyn.
Heft 2. Mc Evoy's Torpedo -System mit einer Draht-
leitung. - - Kleinere Miltheilungen : Die elektrische
Beleuchtung der Louvre-Magazinc.
Heft 3. Thomson Houston'« Dynamo-Maschine mit kugel-
förmiger Armatur und Regulircinrichtung. — Kleinere
Mittheilungen: Elphinstone, Vincent und Cottrcll's elek-
trische Bogenlampe.
Heft 4. L'eber einige Beispiele elektrischer Glühlicht-
bcleuchtung auf Schiffen.
* Centraiblatt der Bauverwaltung. Berlin 1883. 3. Jahrg.
No. 4t. Elektrische Stadtbahn in Wien.
No. 42. Die elektrische Ausstellung in Wien (1).
No. 44. Beleuchtung der Werkstätten und Arbeitsplätze
der Forthbrtlcke.
Repertorium der Physik von Exner. München 18S3.
19. Bd.
Heft 9. A. Kurz, L'eber magnetische Astasie und ver-
wandte Messungen. — Derselbe, Das magnetische und
Torsionspendel. — Van Schaik, L'eber die elektro-
magnetische Drehung dcrPolarisationscbcnc. — F.Kohl-
RAirscn, Ucber ein Verfahren elektrische Widerstände
unabhängig von Zuleitungswiderständcn zu vergleichen.
— Derselbe, Ucbcr einige Bestimmungsweisen des ab-
soluten Widerstandes einer Kette , welche einen Erd-
induktor und ein Galvanometer enthält.
'Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 84. Projekt eines elektrischen Stadtbahnnetzes in
Wien.
No. 85. Elektrotechnischer Unterricht an der polytech-
nischen Schule zu Zürich. — Länge der tclcgTaphischcn
Leitungen der europäischen Hauptlander.
No. 86. Die elektrische Ausstellung in Wien 1883.
No. 88. Projekt eines elektrischen Stadtbahnnetzes in
Wien. — Elektr. Beleuchtung von Schiffen.
'Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften.
Wien 1883. 88. Bd.
Juni. Hammerl, Studie Uber das Kupfcrvoltameter.
Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt. München
1883. 15. Jahrg.
Heft 4. Galvanische Messingplattirung in den Vereinigten
Staaten.
♦Wochenschrift des Oesterreichiachen Ingenieur- und
Architekten -Vereins. Wien 1883. 8. Jahrg.
No. 40. E. Leonhardt, Die elektrische Ausstellung in
Wien. — Die Drahtseilbahn der elektr. Ausstellung.
No. 41/42, 44. E. Leonhardt, Die Ausstellung in Wien.
No. 43. Elektrische Eisenbahn zu Porrrush in Irland.
'Oesterreichische Eisenbahn - Zeitung. Wien 1883.
6. Jahrg.
No. 35 bis 39. Die elektrische Ausstellung in Wien. —
Elektrische Eisenbahnen.
No. 40. Elektrizität und Wirthschaftspolitik.
'Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereins in Wien.
1. Jahrg. 1883.
No. 3/4. Dr. A. v. Waltenhofen, Ueber die Ermitte-
lung des Wirkungsgrade* clektro-rnagnetischer Motoren.
— H. Discher , Elementare Theorie der Schwendlcr'-
schen Gcgcnsprcchrnethode (III). — Die dynamo-elck-
trische Anlage der Hauptwerkstatte der priv. östexr.
ung. Staats-Eisenbahngesellschaft. — Uebcr Blitzableiter.
— E. Mach, Versuche und Bemerkungen über das
Blitzableitersystem des Herrn Meisen*. — Prof. Ddet-
RICH, Bemerkung zur Messung von Magneto- und
Dynamo -Maschinen. — Ein Beitrag zur Verbesserung
der elektrischen Lokomotivbeleuchtung (Neuer Zcntri-
fugalrcgulator von Schiller). — Neues Verfahren zur
Herstellung von Kabeln und Leitungsdrähten zu elek-
trischen und Drähten zu anderen industriellen Zwecken,
von Bauer, Brouard und J. Anccl, Paris. — Wechscl-
strommaschine, System Zipernowsky. — • Die Telephon-
Übertragung auf der Ausstellung in Amsterdam. —
L'eber eine Methode telephonischer Uebcrtragung auf
sehr grofse Entfernungen; A C. Hissink. — E. Ferraris,
Ucbcr Dynamomaschinen in Bezug auf die elektro-
chemische Grofsindustrie. — Ausstcllungszcitung-
I.. Pfaundler , Uebcr die Mantelringmaschine von
Kravogl und deren Verhältnifs zur Maschine Pacinotti-
Gramme, nebst Vorschlagen zur Konstruktion ver-
besserter dynamo- elektrischer Maschinen. — Krizik's
Stromregulatoren. — J. Malisz, Anleitung zur Anferti-
gung einer konstant wirkenden, sich stets dcpulnri-
sirenden, unzerstörbaren Erdleitung für elektrische Tele-
graphen-, Signal-, Telcphoncinrichtungen und für Blitz-
ableiter. — A. Bornhardt, Die Zünd - Elcktrisir-
maschinen. — Das Böttcher 'sehe Telephon auf der
elektrischen Ausstellung in Wien. — Ausstellung*-
nachrichten. — Kleinere Nachrichten: Die Gefahren
der elektrischen Anlagen.
No. 5. Dr. V. Pierre, Ueber Glühlampen. — E. Ferraris,
L'eber Ltynamomaschtnen in Bezug auf die elektro-
chemische Grofsindustrie. — Prof. Kittler's Haupt-
Umschalter für das elektrotechnische Institut in Darm-
stadt. — Ausstellungszeitung: L. Pfaundler,
Lrebcr die Mantelringmaschine von Kravorl u. s. w. —
Der Universal - Elektrometer von C. W. Zknt.hr. —
Das elektrische Glühlicht für ärztliche Zwecke. —
W. E. Fein, Kleine dynamo -elektrische Maschine mit
zwei Stromabgebern. — Ausstellungsnachrichtcn. —
Kleincrc Nachrichten: Das Tönen der Leitungsdrähte.
Zusammenstellung von Schriften Uber Feldtelegraphic.
No. 6. A. Wassmuth, Zur Theorie der elektrodyna-
mischen Maschinen. — Gedanken Uber die Frage des
elektrotechnischen Unterrichtes in Oesterreich. — Dr.
V. Pierre, Uebcr Glühlampen. — E. Ferraris, L'eber
Dynamomaschinen in Bezug auf die elektrochemische
Grofsindustrie. — Ausstcllungszcitung: Sir W.
Siemens' Vortrag: Temperatur, Licht und Gesanimt-
strahhmg; Bestimmung der Sonnenwärme auf elektri-
schem Wege. — Das phonischc Rad. — Leitungs-
matcrial österreichischer Aussteller. — Elektrisches
Boot. - Ausstellungsnachrichten.
No. 7. Prof. V. Dvorak, Nachweis, dafs die jetzige Theorie
betreffs der Spitzenwirkung der Flamme unhaltbar ist.
— Dr. A. v. Waltenhofen, Uebcr die elektrische ITir
von G. Rebicek. — A. E. Granfeld, Ucbcr Erdmagne-
tismus und elektr. Erdströmungen. — Elektrotechnisch
ausgerüstetes Mikroskop, von Dr. Th. Stein. — C. An-
tolik, Die Trockcnlampc zur Holtz'schcn Influenz-
maschine. — Ausstellungszcitung: Dr. A. v. Wal-
tenhofen, Ueber ein lehrreiches Experiment, welches
sich mit den in Wien ausgestellten Thermosaulen,
Patent Noe Rebicek, ausfuhren läfst — Figuren der
strahlenden Elektrizität, von Antolik. — Die Bogen-
lampe von Zipernowsky. — Ausstellung von Fricdr.
Heller, Nürnberg. Gcrard's dynamoclektrische Ma-
schine für gleichgerichtete Ströme. Redon's Klingel.
— Kleinere Nachrichten: Thesen für die internatio-
nale Kommission zur Besprechung von Grundsätzen
für elektrotechnische Gesetzgebung. Oesterreichische
Ministerial Verordnung, betreffend die gewerhsmäfsigen
Anlagen zu Zwecken der Erzeugung und Leitung von
Elektrizität.
ELEK1 ROTECHN. ZEITSCHRIFT.
NOVEMBER 1863.
Zeitschjuftenschau.
483
No. 8. Dr. Cari. , Zur Beurtheilung der Feuersicherheit
der Glühlampen. — Ai.fr. Reinjsch, Ueber einen
neuen Beweis für die Richtigkeit des Gesetzes von
Joule. — v. Jukpner, Der Einflufs des Magnetismus
auf da* elektrolytische Verhalten der Metalle. — Die
Edison'sche Zentralstation in Mailand. — Aus Stel-
lungszeitung: Dynamoelektrische Maschine und elek-
trische Lampe, System Schwerd-Scharnweber. — Elek-
trische Beleuchtung mit Bogenlampen , System Cancc.
— Die Phonophorc des Dr. R. R. Wreden in der
russischen Section der Ausstellung. — Hedgc's Strom-
wender und Stromverthcilcr. — Ausstellung Nach-
richten : Verzeichnifs der Motoren.
•Internationale Zeitschrift für die Elektrische Aus-
stellung in Wien 1883. Wien 1883.
No. 13. Humphry Davy. — Telegraphen -Duplex nach
• Brasseur et de Sussex«. — Prof. Zenger, Ueber
Blitzablciterkonstruktionen. — J. Krämer, Eisenbahn-
telegraphie und Eisenbahnsignale. — Dt. R. Lewan-
HOWSKI, Die erste und älteste praktische Anwendung
der Elektrizität in der Heilkunde. -- Fr. Ross, Ueber
elektrische Kochapparatc. — Notizen : Besuch der Aus-
stellung. Elcktr. Arbeitsmesser von Siemens & Halske.
No. 14. Prof. Kniu. rausch , Der Unterschied zwischen
elektromagnetischen und elektrodynamischen Maschinen.
— Dr. St. Uoibrava, Spezialgericht über Dynamo-
maschinen und Beleuchtungsanlagen (II. Die Piettc-
Krizik-Lampe). — Zur Abwehr. — Notizen: Besuch
der Ausstellung. Apparat zur Beobachtung intensive*
Lichtquellen, namentlich elektrisches Licht von Zenger.
Apparat zur Erzeugung elcktr. Ströme von C. Westphal.
No. 15. Prof. Dr. Wai.lentin, Ueber die Akkumulatoren
und die rheostatische Maschine von Gaston Plante
und die Wirkungen der letzteren. — Gisbert Kait,
Ueber das beste Vcrhältnifs zwischen Eisen und Kupfer
im Gramme -Ring. — Die historische Ausstellung in
elektrischer Beleuchtung. — OrrOMAR Voi.KMKR, Die
Verwendung der Elektrizität fUr Zwecke der Ballistik,
insbesondere zu Geschwindigkeitsmessungen der Ge-
schosse. — Notizen : Besuch der Ausstellung.
No. 16. Philipp Reis, Erfinder des Telephons. - -
J. KRAMER, Eisenbahn -Telegraphie und Eisenbahn-
Signale (SUdbahn-Gcsellschaft). — Dr. St. Dovrrava.
Spezialbericht Uber Dynamomaschinen und Beleuch-
tungsanlagen (IV. Trommel- Induktor von v. Hefner-
Alteneck). — Im Dienste des rothen Kreuzes.
No. 17. F. H. BucttHOLTZ, Die geschichtliche Entwicke-
lt! ng der Feldtelegraphenapparate. — Autoelektrische
Sicherheitsapparate gegen Feuersgefahr in Theatern.
— Doppeltelegraphie auf einer Leitung und in der-
selben Richtung. — Prof. Ai.. Hanoi., Etwas Uber gal-
vanische Elemente. — Die elektrische Grubenbahn
der Hohenzollerngrubc in Beuthen O./S. — Die elcktr.
Beleuchtung der Platze. — Notizen: Besuch der Aus-
stellung. Vorrichtung zur Verbindung elektrischer Glüh-
lampen mit der Leitung von J. L. Huber, Hamburg.
Registrirendes Voltamcter von F.dison. Regulator für
elektrische Ströme von S. Z. de Ferranti and A. Thomp-
son, London.
• Oesterreichisch-Ungarische Post. Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 41. H. DisciiKR, Elementare Theorie der Schwend-
ler'schen Gcgensprechmethode. — Elektrische Aus-
stellung in Wien.
No. 42. Elektrische Ausstellung in Wien.
No. 43. Moderne Beleuchtung. — Elektrische Ausstel-
lung in Wien. — Die Telegraphie in England.
No. 44. Die dynamo-elcktrischc Anlage der Hauptwerk-
statte der priv. Oesterreichischen Ungarischen Staats-
Eisenbahngescllschaft. — Die Ausstellung in Wien.
Der Elektrotechniker, Wien 1883. 2. Bd.
No. 10. Das k. k. österr. Handelsministerium und die
Eisenbahnen auf der elektrischen Ausstellung in Wien.
— Die elektrische Bogenlampe. — Dr. Aron's Vortrag
in der elektrischen Ausstellung Uber Telephon und
Mikrophon. Desgl. Prof. Mac», Ueber Elektrostatik. —
Die elektrische Ausstellung in Wien. — Fortschritte
der Telephonie. — Kleinere Mittheilungen : Ticfsee-
Photo-Thcrmomctcr. — Ein neues Torsionsgalvano-
meter.
•Journal telegraphique. Berne 1883. 7. Bd.
No. 10. Lcs appreciations du president de la Western
Union Comp, sur le Service telegraphique de l'Europe
et de l'Amerique. — Quelques nntes sur la telegra-
phie. par C. A. Nystrom. — G. Essig, Des effets de
l'induction dans un reseau telephoniquc. — L'Expo-
sition internationale d'electricite de Vienne: L'eclairage
electriquc.
•Schweizerische Bauzeitung (Revue polytechnique).
Zürich 1883. 2. Bd.
No. 16/17. Dr. V. Wiktlisbach, Die elektrische Aus-
stellung in Wien. ;
•The Philosophtcal Magazine. London 1883. 16. Bd.
No. 100. A. Tribe, On. the influence of the direction
of the lines of force on the distribution of electricity
of metallic bodics.
•The Telegraphie Journal and Electrica] Review.
London 1883. 13. Bd.
No. 304. Will atlantic traffic support tow new cables?
— W. E. Ayrton and J. Perry, Electro - motors and
their government. — Electric light and power con-
duetors. — A. Wii ke, The clcctric brake. — Pater-
son's »engine roomt ammeter. — The Vienna elcc-
trical exhibition. — The patents act 1883. — Obi-
tuary (Mr. C. F. Varlcy). — Electrical railways. —
Notes: The proposed new atlantic cables. The pro-
posed new telephone exchange at Aberdeen.
No. 305. The British Association meeting at Soutbport.
— American association for the advancement of science.
— A. Wilke, Electro - magnetic friction for mountain
rnilways. — Tests on incandescent clectric lamps. —
The effects of lightning. — ■ Artificial lines. — The
Portrush electrical railway. — Notes: Electric lighting.
Proposed new method of laying telegrapb wires. Telc-
phony and telegraphy.
No. 306. The electrical transmission of power. — The
British Association meeting at Southport. — S. Dou-
brava, Special report on dynamo machines and arran-
gements for lighting. — The electrical transmission
of power (Experiments of M. Deprez at Grenoble). —
A combination galvanometer and dynamometcr. —
Notes: Electric lighting.
No. 307. The new patent law. — The British Asso-
ciation meeting at Southport. — The magnetophone.
— The Griscom «V« motor. — Nyström's telephonie
System. — The Portrush - Bushmills electrica] railway.
— The electrical transmission of power (Experiments
of M. Deprez at Grenoble). Dundec university College.
— Ernst v. Fi.kischi., The most sensitive galvano-
meter. — Notes: Jablochkoff Electric light and power
Comp. Electric lighting. Shafting at the Hunders-
ficld exhibition
No. 308. The telephone. — The new patent law. —
Electrical railway experiments. — The Siemens-Alteneck
machine in Amerika. — Atkinson's Töplcr clcctric
machine. — W. Moos, On the relative proportion
of the armature and field magnet in the elcctro-motor
and generator. — Fisherics exhibition. — The British
Association meeting at Southport. — The late tele-
phone patent case in the United States Patent Office.
— J. W. Lattig, A novel way to connect a telephone.
— The St. George telephone. — The Vienna elec-
trical exhibition. — Dr. Hopkinson's electricity meter.
— Magnetic influence upon electro -deposition. —
Notes: Electric lighting. AI fr. Niaudet. Telephone
extension in Scotland. H. M. new cablc ship »Monarch«.
No. 309. Electrical measurements. — Philipp Reis in-
ventor of the telephone. — A use for the steam engine
indicator. — The working of a turbine. — An elec-
trical speed indicator. — The Gramme electrical Com-
pany of America. — The telephone. — Overhead
wires. — General rules for the installation of incan-
6l»
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Zeitschrif
TENSCHAU.
descence electric lighting. — Notes: Electric lighting.
A ncw telephone Company. The ncw atlantic cablcs.
•The Electxlclan. London 1883. 11. Bd.
No. 22. H. M. S. »Orontes«. — Prcparing for cheap
telegrams. — Ol.. HEAVtsinn, Current energy (IX). —
Deep sca sounding machinc. — New current and
potential indicators. — Forstcr's translation for cablc
work. — Correspondencc : Animal magnctism. New
unipolar dynamo. — Betting and telegTaphy. — H. W.
Bigcs and W. W. Bkaumont, Sccondary batteries, and
an cconomical inethod of gencrating steam for elcc-
trical and other purposes. — Prof Fiivgekali». On
the energy lost by radiatinn from altcrnating electric
currents. — • The international clcctrical exhibition at
Vienna. — Lord <Rai.eigii, On the imperfection of
the galvanometcr as a test of the cvanesccncc of a
transient current. — The Munich clectrical exhibition.
— C. A. Stephenson, On patents for incandescent
lamps.
No. 23. Electric lighting in the City. — Patents taken
out in America. — Heat changes at the polcs of a
voltametcr. — Elemcntary elcctricity (XV). — The
electric light at the Leed's festival. — Submarine
mines. — J. J. Fahie, A history of the electric tele-
graphy to the year 1837. — Our telephone System.
■ — Alfred Niaudet. Correspondencc : Vienna city
railway and elcctricity. On electric launches. — • The
international electrica! exhibition at Vienna. — J. A.
Ewino, On the magnetie susccptibility and retentivencss
of soft iron. — The Edison -Hopkinson dynamo. —
The transmission of power (M. Deprez's Grenoblc ex-
periments). — C. A. Stephenson, On patents for in-
candescent lamps. — British Association, address of
the president Prof. Henrici , of the mathematical and
physical section.
No. 24. The dispersion of light. — Electric light for
war purposes. — Electric lighting in the City. —
Tampcring with telcgrams. — Ol. Heavisidk, Current
energy (IX). — Skymour Hawker, Machine banding.
— Submarine mines. — J. J. Fahik, A history of
electric telegraphy to the year 1837. — Surviva! of
the rittest — Correspondencc: Our telephone System.
— The Portrush electric railway. — The international
electrical exhibition at Vienna. — The new town hall,
Paris. — Th. Bruck Warrrn, Scientific instruetion,
under the science and art department. — Prof. Osn.
Reynolds, The transmission of energy.
No. 25. The late Postmaster -General on the redueed
tarifT. — The Ferranti » Thousand Light • Dynamo.
J. T. Sprague, The combinalion of cells into batteries.
— C. A. Stephenson, On patents for incandescent
lamps. — Overhead wires again. - — Prof. Fleemlng
Jenkin, On telpherage. — Ronalds and his ann
chair. — Correspondencc: Animal magnetism. — Prof.
Osb. Reynolds, The transmission of energy. - Earth
currents. — J. J. Fakir. A history of the electric tele-
graphy to the year 1837.
•Engineering. London 1883. 36. Bd.
No. 927. The Vienna clectrical exhibition (II). — Elec-
tric lighting notes. — Notes: A recording telephone.
Obach's new galvanometer. The chemical work of
elcctrolysis. The first inventor of the telephone. —
Abstracts of published speeifications: 1883. — 156.
Apparatus for Controlling, indicating and arresting the
flow of electric current; W. M. Mordey, Putney, Surrcy.
— 349- Telephonic apparatus; C. A. Teske, London.
— 400. Electric gencrators and motors; W. M.
Moroey, Putney, Surrey. — 460. Telephones ; T. J.
Handford, London. — 594. Telephone«; G.H. Bassan,
A. E. Slater and F. T. Hollins, Derby. — 623. Appa-
ratus for measuring and regulating currents of elec-
tricity; P. Cardew, Chatham, Kent. — 624. Electro-
molors; \V. R. Lake, London (Skene, Vienna and
F. Kuhmaicr, Pressburg). — 628. Dynamo-elcctric or
electro - dynamic machine; R. W. Munro, London
(A. E. Smonnikoff, Paris). — 629. Voluic batteries;
R. Larchin, London (L. Harunann, Petersburg). —
631. Electric lighting apparatus for railway and other
carriages ; A. M. Clark, London (N. de Kabath, Paris).
— 632. Storage batteries or electric accumulators ;
J.H.Johnson, London (J. A. Moloncy, Washington).
— 634. Apparatus for regulating electric lamps, elec-
tric currents, electric potcntials etc.; A. and T. Gray,
Glasgow. — 659. Voltaic batteries; W. R. Lake.
London (J. M. Sicbbins, New -York). — 661. Dynamo-
electric machines; J. Mt'NKO, London. — 676. Tele-
phonic apparatus; H. H. Ei.DK ED, London. — 698.
Apparatus or switch for electric lamps etc.; J. T.
Ton xi an, London. — 699. Moulds for moulding or
shaping bulbs for incandescent electric lamps etc. ;
A. Swan, Gateshead-on-Tyne. — 719. Electric safety
plugs and appliances in connection therewith; K. VV.
Hkdgrs, London. — 764. Manufacturc of carbon
filaments for incandescent electric lamps; G. Bowron
and \V. Hibbert, London. — 791. Sccondary or
storage batteries; T. Rowan, London. — 792. Dynamo-
clectric machines and electric motors etc.; T. Rowan,
London and S. Williams, Newport. — 924. ElectTic
meter; A. S. Butler, St. Andrews, Fife. — Secondary
batteries etc. ; O. J. Lodge and f. S. Pattison, Liver-
pool. — 931. Printing telegraphs; H. J. Allison,
London (S. D. Field, New York). — 3007. Insulators
for electric wlrcs etc.; L. B. Gray, Boston, Mass.,
U. S. A.
No. 928. The electric light on the S. S. »Oregon«. —
The Vienna clectrical exhibition (III). — Notes:
A new insulator. — Abstracts of published speei-
fications: 1883. — 306. Electric signs or apparatus
for illuminating and signalling purposes; H. V. Weydr,
London. — 681. Electric meters; C. V. Boys, Wing
Rutland and H. H. Cunyngham, London. — 833.
Galvanic batteries; F. W alker, London. — 850. Elec-
trical seir-registering money tills etc.; B. W. Webb,
London. — 87 1. Incandescent lamps and apparatus
employed in conjunetion therewith; O. E. Woodhouse,
F. L. Rawson and W. H. Coffin, London. — 899.
Joint or union contact for electric Attings; W. Defries,
London. — 940. Electric cables or conduetors ; A. M.
Clark, London (L. A. Fortin -Hermann, Paris). —
945. Tanning leather by electricity; L. Gai/lard,
London. — io79- Mcchanical telephone apparatus;
H. J. Al.LISON, London (G. F. Shaver, Eric, Pcnns.,
U. S. A). — 12 18. Electro -magnetie signal apparatus
for railways etc. ; F. J. Df.wrv, Burton-on-Trcnt (J. D.
Gould and B. M. Plumb, New- York). — 3000. Electric
arc lamps; S. Pitt, Sutton, Surrey (N. H. Edgerton,
Philadelphia). — 3001. Dynamo-elcctric machines etc. ;
S. Pitt, Sutton, Surrey (N. H. Edgerton, Philadelphia).
No. 929. Efficiency of the Ferranti generators. —
A new system of electric rramears, by Holroyd Smith.
— The electric light at the Magasins du Printemps.
— Electric lighting notes. — Notes : Telegraphing
Chinese. A ncw Sclcnium cell. — Abstracts of
published speeifications: 1878. — 3 1 34. Apparatus
for the dynatnical produetion and application of elcc-
tricity; C. H. Siemens, London (E. W. Siemens and
F. H. v. Alteneck, Berlin). — 1883. — 24. Generation,
storage, distribution, regulation, measurement and utili-
sation of electricity etc.; J. S. Williams, Riverton, N.J.
L'. S. A. — 797. Dynamo-elcctric and magneto-elcctric
machincry etc.; F. Wynnk, London. — 804. Con-
struetion of dynamo-elcctric machines etc. ; H. T. Bar-
nett, London. - — 867. Apparatus for gencrating and
utilising electricity; F. M. Newton, Belfast. — 913.
Electrical fuies and their application to electrical
firing; S. J. Mackie and J. S. Warburton . London.
— 951. Electric arc lainp; H. Trott and C. F.
Fenton, London. — 965. Apparatus for transmitting
audiblc signals by electricity; A. F. St. George,
London. — 973. Dynamo electric machines; J. Hop-
kinson, London. — 1014. Tramways and apparatus
for propelling tramears by electricity or steam engines;
Digitized by
ElEKTROTF.CHN. ZETTSCHR TFT.
NOVEMBER 1883.
Zeitschriftenschau.
485
M. H. Smith, Halifax. - 1015. Galvanic batteries;
O. C. D. Ross. London. — 1016. Electric secondary
os storage battcries; R, H. Courtenay, London. —
1019. Operation of electrical gencrators by gas engines;
T. J. Handford, London (T. A. Edison). — 1020.
Applying variable resistance to elcctric currents without
coramutator; L. Gaulard and J. D. Giiibs, London.
— 1022. Construction of electrical railways; T. J.
Handford, London (T. A. Edison). — 1037. Gene-
rating electricity ; A.M. Ciark, London (H. A. Achereou,
Paris). — 1043. Treatment of metallic ores by com-
bined action of electricity and water; W. J. Tannrr,
London. — 1059. Telephonic apparatus; L. J. Gross-
t.ey and W. Emmott, Halifax. — 1093. Preparing
insulated wircs; H. E. Newton, London (A.A.Cowlcs,
New York).
No. 930. The Vienna electrical exhibition IV. — Hydro-
dynamics and electromagnetism. — Prof. Fl.EBMINC
Jenkin, Nest gearing. — Ron. Pickwell, Seif re-
gisiering ships' compasses. — The Labye telepbone.
— Electric lighting notes. — Abstracts of published
speetfications. — 1883. — 1065. Mining Signals;
A. C. Barot, Rugeley, StafT. — 1077. Plastic Com-
pound suitablc to be rolled into sheets and used as
a Substitute for ebonite etc.; \V. SMITH, London. —
11 13. Electric generators; R. D. Bowman, Leytonstone,
Essex and J. E. L and W. J. K. Ci ark, London. —
1 115. Telephonic apparatus; A. R. Bennett, Glasgow.
— 1 121. Obtaining materials and elcments to be used
in construeting and working primary voltaic batteries;
D. G. Fitzcerald and T. J. Jones, London. — 1122.
Secondary battcries or accumulators; D. G- Fitzcerald,
London. — 1127- Insulating wires for electrical pur-
poses; W. A. Pmurps, London. — H39- Apparatus
for indicating, Controlling and regulating the flow of
elcctric currents for lighting etc.; P. R. Allf.N, Lon-
don. — H47- Automatic signalling apparatus for rail-
ways; H. J. Hadpan. London (L. Vcrite. Bcauvais,
France). — 11 56. Electric incandescence lamps;
A. M. Clark, London ( J. M. A. Gerard-Lescuyer, Paris).
— 1182. Elcctric arc lamps; J. E. L. and W.J.K.
Clark, London, and R. D. Bowman, Leytonstone,
Essex. — 1184. Apparatus for regulating the speed
of engines, used for driving dynamo-machines for
elcctric lighting etc.; P. W. Willans, Thamcs, Dilton.
— 1202. Electric arc lamps; E. and A. E. Jones. Lon-
don. — 1208. Galvanic batteries; T. Si.ater, London.
No. 931. Hydrodynamics and clccrro - niagnetism. —
Siemens' dynamo with friction driving gear. — The
elecrric lighting at the Fishcries Exhibition. — The
Vienna electrical exhibition (V). — Notes: Tissandicr's
electrical balloon. Ovcrhead telcphonc wircs. Elcctric
lighting notes. — AbstTacts of published speeifications.
— 1883. — 1 1 7 1 . Electric lamps or lighling appa-
ratus; H. H. Lake, London (E. VVcston, Newark, N.J.,
U. S.A.). • 1190. Secondary or storage battcries;
T. Rowan, London. — H97- Socondary piles or battc-
ries or accumulators of electricity; E. G. Brewf.r,
London ( E. Pfeifer, Antwerp). — 1198. Dynamo-
electric machines; C. Lkvf.r, Bowdon , Cheshire. —
1238. Telephonic apparatus; S.P.Thompson, Bristol.
— 1240. Electrical induetion apparatus; L. Edwards,
London (G. Babillot, Montoir de Bretagne). — 1 255.
Electric lamps and fittings therefore; J. G. Statter,
Wakeficld. — 1258. Electrical signalling apparatus;
W. J. Brp.wer, London. — 1275. Electric lamps J. S.
Kki.so. Stamford, Conn.. U. S. A. — 1290. Telephonic
apparatus; G. H. Bassano, A.K. Si.ater and F. T.
Hollins, Derby. — 1295. Electrical apparatu« for
igniting inflammablc gasesetc; A. R. Mai.ison, Swan-
sea. — 1298. Apparatus for carrying, protecting and
insulating wircs, employed for conveying elcctric cur-
rents; R. Loncdon and F. B. Walch, Manchester. —
13 14. Dynamo- and magneto- elcctric machines; C. V.
Vincent, London. — 1430. Galvanic batteries; J. B.
Hannay, Glasgow.
Comptea rendas. Paris 1883. 97. Bd.
No. 12. G. Cabanf.li.as, Loi elcctrique de conservarion
de l'energie sous toutes formes , ä l'entree et ä la
sortie des systemes matericls quelconqucs franchis
electriqucment. — A. Chervet, Sur un nouvel electro-
metre capitlaire.
No. 13. J. Peres, La description d'un telegraphe. —
Qu et, Sur l'induction duc ä la Variation d'mtensite
du courant elcctrique dans un cireuit plan et dans un
solenoide cylindrique. Dcux lois analogues ä Celles
i de Biot et Savart. — E. Bisson, Solution du problcme
de la determination du meridien magnetique par la
boussole ellc-mcme sur les navires en fer.
No. 14. BotiLANOFR, Sur lc transport et la disrribution
de la force. Experienees faites ä Grcnoble par
M. Deprez.
' No. 15. Qi:et, Sur l'induction produitc par la Variation
d'intcnsitc du courant elcctrique dans un solenoide
sphenque.
No. 16. G. Tissandikr , Experience d'un aerostat elec-
trique a helice par A. et C. Tissandicr. — WlEDE-
MANN, Nouveau niode d'isolation des fils metalliques
employes dans la tclcgraphie et la telephonic
Bulletin de la societe d'encouragement. Paris 1883.
82. Jahrg.
No. 117. E. Frankland, Conrribution a la theorie
chimique des piles secondaires.
•La lumlere electrique. Paris 1883. 5. Jahrg. 10. Bd.
No. 41. Corneu Herz, Transport electrique de la force
ä grande distance. — J. Bkrtrand, Des progres de
la mecanique M. Deprez. — Revue des travaux recents
en electricite: Etüde sur les machines dynamo -elec-
triques a indueteurs excites au derivation ; par M. Er-
minio Ferraris. Les nouvelles lampes ä incandescence
Siemens et Halske. Sur l'induction due h la Variation
d'intensite du courant electrique dans un cireuit plan
et dans un solenoide cylindrique. Deox lois analogues
ä Celles de Biot et Savart ; par M. Quet. — Les tclc-
graphes pendant la guerrc d'Egypte. Mesure de la
rotation du plan de polarisation de la lumicrc sous
l'influcncc magnetique de la terrc; par M. H. Bec-
ouf.rkl. Les charbons des lampes ä incandescence.
Lavertisscur d'inccndie et la serrure electrique du
professeur Ravaglia. Un appareil telcphonique. —
Correspondance : P. Samuel, Exposition d'eleclriciie
de Vienne. J. Ü. Crawford. Exposition d'electricite
de Vienne.
No. 42. Tu. du MonceI-, Des differentes phnses de la
theorie de la pilc (VI). — Moutier, Sur unc theorie
des phenomenes d'electricite statique. — Exposition
d' Electricite de Munich : Eue. Sartiaux, Des appli-
cations d'electricite aux chemins de fer. — DE Maonk-
vii.lk, L'horloge electrique ä l'exposition de Caen. —
Adolphe Minf.t, Methode gfncralc pour l'installation
d'un eclairage electrique au moyen des lampes ä in-
candescence. — Revue des travaux etc. : Methode de
graduation des galvanometres , de M. B. F. Thomas.
Risquc d'inccndie de la lumicrc electrique. — Cor-
respondance: P. Samuel, Les appareils nouveaux ä
l'exposition d'electricite de Vienne.
No. 43. Tu. du MoNCF.L, Des difTerents phases etc. (VII).
— Exposition d'electricite de Munich: A. Guerout,
KlectTolyse, appareils elcclromedicaux, horlogerie elec-
trique, avertisseurs divers. — J. Moutier, Sur une
theorie des phenomenes etc. — W. E. Ayrton et
J. Perrv, Les electromotcurs et leurs regulation. —
Ad. Minet, Rcndements lumineux dans les lampes h
incandescence rapportes au travail absorbe par les
lampes et la machine dynamo- electrique. — Revue
des travaux etc. : Sur lc calcul du rendement des accu-
mulatcurs (II. Aron). Des piles photo-electriqucs. —
Correspondance: P. SAMUEL, Les appareils nouveaux
a l'exposition d'electricite de Vienne.
No. 44. Des diflerentes phases de la theorie de la pilc
(8° article); Tu. t>r Mönch.. — Sur l'eclairagc des
trains de chemins de fer par l'incandescence (Dr. S.
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486
Zeitschriftenschau.
ELEKTROTF.CjrN. ZEITSCHRIFT.
NOVEMBER 1883.
Dolinar); Frank gkraluy. — Exposition Internationale
d'Klcctricite de Munich: Appareils de mesure et de
demonstrafion , enregistreurs divers; O.Kern. — De
la Variation du coefficient economique dans les im-
chincs dynamo-clcctriqucs; A. MlNET. — La machinc
Ferranti a courants Continus; A. Guerout. - - Descrip-
tion de In machinc unipolaire Ferraris pour electrolyse;
E. Ferraris. — • Revue des travaux recenrs cn elec-
tricite: Le galvanometre proportionncl de M. K. Ul-
bricht. — Nouveau modo d'isolcmcnt des fils me-
talliques employes dans la telcgTaphie et la telephonie;
par M. Wiedf.mann. — Contrüleur de rondes de
M. MlLDK. — Sur l'induction produitc par la Variation
d'intensite du courant electrique dans un solenoide
spherique, par M. Qi-kt. — Corrcspondance: Les
appareils nouveaux ä l'Exposition Internationale d'Flcc-
tricite de Vicnnc; P. Samuel. — Faits divers.
• L'Electricite. Pari* 1883. 6. Bd.
No. 40. Kapport sur le transport de la force par l'elec-
tricite (Experiences faites ä Grcnoble par M. Deprez).
— Les dynamo-gencratrices et motrices. — Des proces
relatifs au telephone en Amerique. — L'eclairage
electrique par lc Systeme Bürgin. — Le nickelage.
— Le rc&eau tclcgraphique souterrain. — Contact
electrique, sysleme L Mors. — Correspondance :
\V. Maktinski, Exposition d'clcctricitc iie Vicnnc.
No. 41. E. Boistel, Le« machines dynamo -electriques
par Silv. Thompson. — Une nouvellc methode pour
charger le» accumulateurs. — Rectincation des alcools
mauvais goüt par l'elcctricitc. — Exposition d'elcc-
tricite de Vicnne.
No. 42. Les lignes telegraphiques souterraines. —
D. Monnier, E Guitto.n, Rapport presente au syn-
dicat de la Metropolitaine Electrique sur l'application
des accumulateurs Faurc- Sellon- Volckmar a l'eclairage
electrique par incandcscencc et ä traction des tram-
car*. — Le Systeme de tramway electrique de M. Hol-
rayd Smith. — L'elcctricitc dynnmiquc. — L'ne ma-
chine dynamo- electrique de cabinet. — Exposition
d'electricitc de Vienne.
No. 43. E. Boistf.I., Ixs machines dynamo -elcctriqucs
par Silv. Thompson. — Le telegraphe Baudot. — Elec-
trodes indcstructiblcs. — Machine dynamo-electrique,
Systeme Thury. — L'Electricite cn province. — Ex-
position de Vienne.
No. 44. Exposition d'clcctricitc de Vicnnc. — Lc thermo-
avertisseur du docteur Tommasi. — La lampe elec-
trique de M. S. H. Tacey, de New -York. — La com-
mission des cables sous-marins. — Socicte internatio-
nale des electriciens. — L'indicateur electrique de
vitessc, de M. \V. Groves. — Elcctro-dynamomctrc
de M. Hellati pour faiblcs courrants altcrnatifs. — Le
telegraphe Baudot. — Le nickelage. — La telephonie
en Suisse, par M. Kothen.
• L'Electricien. Paris 1883. 6. Bd.
No. 60. E. HosriTAi.lER, Les experiences de Grcnoble-
Note de M. Boulanger »ur la transport de la force par
relcctricitc faitc ä Grcnoble par M. Deprez. — Em.
Rf.ynier, Experiences sur l'attaque locale des rincs
cn cireuit ouvert. — L. Chfnut, La lampe Tihon. —
L. Lossier, Note sur l'clcctrolysc appliquce a la Sepa-
ration des metaux. — J. A. Berly , Corrcspondance
anglaise. — Nouvellc pilc au peroxide de mangancsc,
par M. G. Leuchs. — Puissance et rendement des
machines dynamo -elcctriqucs de Siemens. — Con-
ditions economiques des nouvelle« lampes ä incandes-
ccncc de Siemens & Halske. — Machine dynamo-
electrique L'dison-Hopkinson.
No. 61. E. Hospitaijer, I.es experiences de Grenoble etc.
— R. Siir.iiKt.A, De la traction par machines elcctriqucs.
J. A. Bkrlv, Corrcspondance anglaise. — - Essai d'ap-
plication de l'clcctrolysc ä la mctallurgie par Cl. Blast
et E. Micst.
No. 62. L. Chfnut, Les appareils nouveaux ä l'expo-
sition d'electricitc de Vicnnc (chemins de fer). —
E. Hospitalier, Rapport sur les conditions de fonc-
tionnement industricl des accumulateurs Faure-Sellon-
Volckmar. — L'aeroslat dirigeahlc electrique de MM.
Albert et Gaston Tissandier, — J. J. Berlv, Corrc-
spondance anglaise. — Appareils magm-tiques de
M. Mascart. — Conducteurs en bronxe silicieux.
i *La Nature. Paris 1883. 11. Jahrg.
j No. 539. Rectification des alcools mauvais goüt par
l'electricite.
No. 542. L'acrostat dirigcable electrique de MM. Alb.
et Gaston Tissandier.
Annales industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
37. Livr. La socicte internationale des electriciens.
39. Livr. Application du transport de Pcnergie a distance
par l'electricite. — Les lignes telegraphiques d'Europe.
40. Livr. Exposition internationale d'clectricite , de ma-
chines et d'apparails electriques ä Philadclphic. —
Des moteurs electriques et des moyens de les gou-
verner. — La traction electrique des tramways.
41. Livr. La traction electrique des tramways.
'Bulletin de la Compagnie Internationale des Tele-
phones. Paris 18,83. 2. Jahrg.
No. 52. Les reseaux telegraphiques soutcrTains. — La
blanchiment electrique. — Les accumulateurs et la
traction electrique.
No. 53. Les accumulateurs et l'eclairage electrique. —
Exposition de Vicnnc. — Nouvelle d'Amerique.
No. $4. Les accumulateurs et la force motrice ä domi-
cilc. — Aerostation electrique. — Exposition de Vienne.
No. 55. L'eclairage electrique du palais de justice de
Bruxelles. — Telegraphe Baudot. - - Le bronze sili-
cieux, son cmploi cn telephonie et telcgTaphie. — Les
accumulateurs et la traction electrique. — M. Deprez.
No. 56. I.es reseaux telephoniqucs cn Italic — Les
accumulateurs , les decouvertes de M. Basset. — Les
cables transatlantiques sous-marins. - La lumiere elec-
trique aux Etats-Unis.
•Bullettlno Telegraflco. Rom 1883. 19. Jahrg.
No. 9. Cavo sottomarino Mcssina-Malta. — Esposiiione
internazionale di elettricita a Vienna. — Cronaca:
La trazione clettrica. Innovazione telcgrafica in Amcrka.
•11 Telegrafista. 3. Jahrg.
No. 9. Misurazioni per la ricerca det guasti nei cavi
sottomarini. — Lampada Cruto. — Un ponte di ponti
Wheatstonc. — Piro-elettricita dei cristaUi. — I^tturc
elemcntari di tclcgrafia clettrica (Eccezionc alle legi
sulle derivazioni. Scariche atmosferiche. La conden-
sazionc).
No. to. L'csposizione di elettricita a Parigi. — I^a tele-
grafia in Inghilterra. — Cavi sottomarini della Eastern
Telegraph Company. — Espcrimcnti c parcre dcl prof.
Pettenkofer sulla illuminazione clettrica. — II termo-
fono di Precce. — Lampada Cruto.
* L'Ingenieur-consell. Paris et Bruxelles 1883. 6. Jahrg.
No. 5. Exposition d'electricitc de Vienne.
I »Moniteur industriel. Bruxelles et Paris 18S3. 10. Bd.
No. 40. ßclairage electrique en Amerique et en Angle-
terre. — Societe beige des electriciens. — Systeme
d'cclairagc domestique par l'elcctricitc, de M. Trouve.
No. 42. Eclairage electrique.
No. 43. Socicte internationale des electriciens. — Ero-
ploi de l'electricite dans les mine«. — La lampe elec-
trique Tihon. — Les cables sous-marins. — Gutta-
Pcrcha artificiellc.
•The Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 116. Bd.
No. 694. Bleaching by electricity. — Preservation of
vulcanized rubber. — Striking the hours by electricity.
Silliman Journal of science. New-Havcn 1881. 26. Bd.
No. 154- F. Elster and H. Gemx, New form of elcc-
trical accumulator. — Waltenhoken, Apparatus for
the demonstration of Foucault's currents. — H. MüYFR,
Dcpendence of the magnetizing funetion of steel upon
its hardness. — Gray, Mcthod of determining the Ohm.
Digitized by Google
Elkktrotechn. Zeitschrift.
NOVEMBERtMj.
Patentschau.
487
PATENTSCHAU.
1. Deutsche Reichs - Patente der
Klasse 21.
(Elektrische Apparate und Telegraphle.)
a. Ertheilte Patente.
249 '4- J- Perry in London. Neuerungen an dem Sy-
stem und den Apparaten zum Vcrthcilen von elek-
trischer Energie. — 18. Juli 1882.
24969. S. Ziani de Ferranti & A. Thompson in
London. Vorrichtung xur Befestigung von zickzack-
förmigen Induktionsleitem an dem Armaturgerüst. —
7. November 1882.
25000. Th. A. Edison in Menlo- Park. Verfahren zur
Theilung des Stromes einer elektrischen Maschine in
Theilc von verschiedener elektromotorischer Kraft, so-
wie zur Regulirung des Stromes durch Anwendung
mehrerer Bürsten. — 2. Dezember 1882.
25001. E. Weston in Newark. Verfahren und Appa-
rate zum Keguliren der elektrischen Kraftübertragung.
— 13. Februar 1883.
25012. S. Ziani de Ferranti & A. Thompson in
London. Dynamoelcktrische Maschine. Abhängig vom
Patent No. 18216. — 9. November 1882.
25013. A. Wilde in Charlottenburg. Kommutator an
dynamoelektrischen Maschinen. — 9. Januar 1883.
25051. Th. A. Edison in Menlo - Park. Herstellung
von Kohlcnkonduktoren für Glühlichtcr. — 7. Mai 1881.
25125. E. A. S perry in Cortland. Neuerungen an
elektrischen Lampen. — 28. Juni 1882.
25126. H. R. Meyer in Liverpool. System zur Legung
von permanenten elektrischen , tclegraphischcn und
telephonischen Leitungen durch isolirtc Drähte, Ban-
der oder Stangen, sowie Verbindung derselben mit
den zum Zwecke der Telegraphie, Tclcphonie , elek-
trischen Beleuchtung u. s. w. benutzten isolirten Drähten.
— 3. August 1882.
25'27- J- J- Barrier & F. Tourvicillc de Lavcr-
nede in Paris. Neuerungen an Telephonen »System
Barrier & Tourvieille». — 12. August 1882.
25128. F. V. Maquairc in Paris. Neuerungen an dynamo-
elektrischen und elektrodynamischen Maschinen. —
29. September 1882.
25129. J. P. Stabler in Sandy Spring. Neuerungen
an Signalapparaten ftlr Telcphoitlinicn. — 3. Okt. 1882.
25I33- J- tnger in Cannstatt. Galvanische Schalen-
battcric. — 9. Dezember 1882.
25'55- Th. S. Sarney & J. M. Alprovidgc in Lon-
don. Verfahren zur Herstellung von Polplattcn für
elektrische Akkumulatoren. Abhängig vom Patent
No. 19026. — 19. Juli 1882.
25202. C. Zipcrnowski &: M. Deri in Budapest.
Selbstcrregende Wechsclstrommaschinc. — 23. Septem-
ber 1882.
25205. Dr. J. Hopkinson in London. Neuerungen
in der Vcrtheilung von Elektrizität, sowie an den da-
bei verwendeten Apparaten. — 22. Februar 1883.
25294. F. H. W. Htggins & \V. II. Davics in Lon-
don. Neuerungen an Typendruck-Telegraphenapparaten.
— II. November 1882.
25295. II. R. Boissier in New- York. Kommutator-
bürstenhalter. — 24. Januar 1883.
b. Patent - Anmeldungen.
C. 1185. R. R. Schmidt in Berlin für G. A. Card-
wcll in New -York. Neuerungen an Apparaten, um
die mit einer telephonischen Ccntralstation verbunde-
nen Instrumente mit einander in Verbindung zu setzen.
T. 888. Derselbe für E. Thomson in New-ßritain.
Konstruktionen für den Kommutator, hauptsächlich
bestimmt, um Funkenbildung zu vermeiden.
T. UM. Derselbe für Denselben. Vorrichtungen an
elektrischen Generatoren zur Regulirung des Stromes.
C. 1188. Thode & Knoop in Dresden für Ober-
lemps & Co. in Paris. Verfahren zur Isolirung der
Spulen und Leitungsdrahte für elektrotechnische Zwecke.
J. 808. Dieselben für E. & A. E. Jones in Battersca
Regulirungsvorrichtung für elektrische Bogenlampen.
E. 1020. Dieselben für Th. A. Edison in Mcnlo-Park.
Verbindungskästen für unterirdische Elektrizitatsleiter.
M. 2844- Dieselben für D. Monnier in Genf. Neue-
rung in der Herstellung von Klektri/itäts-Akkumulatoren.
G. 1803. I. Möller in WUrzburg für J. E. H. Gor.
don in London. Wcchsclstrommaschinc.
H- 3793- G. Hcrotizky in Hamburg. Polklemme.
S. 1958. C. Pieper in Berlin ftlr J. S. Sellon in
London. Neuerungen an dynamoclektrischen Mnschincn.
S. 1966. Derselbe für A. Swan in Gateshcad. Neue-
rungen an Haltern für elektrische Inkandeszenzlampcn.
T. 1130. Derselbe für R. Taininc in Möns (Belgien).
Neuerungen an den Elektroden ftirelektr. Akkumulatoren.
L. 2280. Derselbe für J. Langucreau in Paris. Träger
für elektrische Inkandeszenzlampcn.
S. 2034. Siemens & Hnlske in Berlin. Methode zur
Unterbrechung starker und hochgespannter Ströme.
S. 1965. Dieselben. Bleisicherungs-Glasstöpsel für elek-
trische Anlagen.
Sch. 2503. II. Schwindt in Berlin. Telcphonmembran-
Iager mit flach gewölbten, von beiden Flachen der Mem-
bran nach je einer Schallöffnung führenden Hohlräumen.
\V. 2609. G. Dittmar in Berlin für C. Wuest in
Zürich. Elektrische Bogenlampe.
W. 2660. Wicscnthal in Aachen. Verfahren rur Ver-
hütung des Tönens der Telegraphen- u. Tclephondrähte.
B. 4161. Wirt h & Co. in Frankfurt a. M. für II. R.
Boissier in New- York. Vorrichtung an Bogenlampen
»um sclbstthatigcn Ausschalten einer Lampe, wenn
dieselbe erloschen ist.
F. 1788. Dieselben für E. Feau in Pussay. Neueningen
an den durch Patent No. 8963 geschützten zusammen-
ziehbaren Apparaten für elektrische Motoren. (Zusatz
zu P. R. No. 8963.)
G. 2346. Dieselben für D. G. Fitz -Gerald in Brixton.
Elektrode für sekundäre Batterien.
G. 2269. Brydges & Co. in Berlin für T. E. Gate-
house & H. Alabaster in London. Verbindung
der Kohlen mit dem in das Glas einzuschmelzenden
Platin bei Glühlichtlampcn.
A. 867. Brandt & v. Nawrocki in Berlin für B. Ab-
dank- Abakanowicz in Paris. Apparat zur Weiter-
gabe von elektrischen Signalen.
B. 4264. Buss, Sombart & Co. in Magdeburg. Neue-
rungen an elektrischen Bogenlampen.
A. 860. J. Brandt in Berlin für L. C. A. J. G. d'Ar-
lincourt in Paris. Vervollkommnungen an dem Sy-
steme des Magneten, der unter dem Namen d'Arlin-
court's Elektromagnet bekannt ist.
F. 1602. C. Kcssclcr in Rcrlin für L. A. Fortin-
Herrmann in Paris. Kabelisolirung.
D. 1527. Derselbe ftlrCh. Dion in Monireal. Regulirung
und dadurch bedingte Form der Kohlenstabc für elek-
trische Bogenlampen.
T. 1092. Derselbe für R. H. S. Th o m p so n in Lexing-
ton. Einrichtung zur Acnderung der Lichtstarke elek-
trischer Glühlampen während des .Stromdurchganges.
R. 2211. Firma L. A. Ried i n gcr in Augsburg. Gelenk-
verbindung für elektrische Beleuchtungskörper.
G. 2338. R. Lüders in Görlitz für A. F. St. George
in London. Anti-lnduktionseinrichtung für Telcgraphen-
kabel mit Telephondrähtcn.
M. 2537. F. C. Glaser in Berlin für R. Matthews
in Hyde. Konstruktion des Kommutators und des
Ankers bei dynamoelektrischen Maschinen.
Sch. 2429. B. Welte in Freiburg für H. Schmoele
in Philadelphia. Unterirdische Röhrenleitung für elek-
trische Drähte.
(). 497. W. (lest er reich in Berlin. Automatischer
Umschalter nebst Stromlauf zur Verbindung mehrerer
Fernsprechlcitungen unter einander.
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488
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2. Deutsche Reichs - Patente aus
anderen Klassen.
a. Ertheilte Patente.
Klasse i. Aufbereitung.
24976. Anonyme Gesellschaft des Silber- and
Bleibcrbcrgwerkes • Friedric hs sege n « beiOber-
lahnstein. Elektromagnetischer Trennungsapparat für
Zinkblende und Spathciscnstcin. — 3. Mai 1883.
Klasse 5. Bergbau.
24854. H. Rinne in Essen a. d. Ruhr. Vorrichtung
zur Ablösung des Untcrseiles von Fördcrgcstcllcn mit-
tels Elektrizität. — 11. Marz 1883.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
24791. F. Rodary in Paris. Elektrischer Blocksignal-
apparat. — 26. November 1882.
25008. H. C. Reher in Hamburg. Einseitig wirkender
Pcdalkontakt fUr Zugdcckungssignalc. — 27. Mai 1883.
25266. G. Holsten in Tonndorf- Lohe. Federbremse
mit elektrischer Auslösung. — 17. Juni 1883.
Klasse 30. Gesundheitspflege.
»5303. Dr. H. Th. Hillischer in Wien. Elektromoto-
rischer Handbobrer lUr zahnärztliche Operationen. —
2. März 1883.
Klasse 37. Hochbau.
24984. C. Hirschmann in Wassertrü dingen. Neue-
rung an Blitzableitern. — 10. Marz 1883.
Klasse 40. Hüttenwesen.
24876. M. Body in LUtticb. Verfahren zur Scheidung
von Metallen aus Mineralien mit Hülfe der Elektrolyse
und Amalgamation. — 16. Mai 1883.
Klasse 47. Maschinenelemente.
24826. P. R. Allen in London. Elektrische Abstell-
vorrichtung für Kraftmaschinen. — 14. Januar 1883.
Klasse 83. Uhren.
25045. C. Bobmcycr in Stafsfurt. Zeigerfortbewegung
für elektrische und pneumatische Sekundäruhren. —
21. Juni 1883.
25123. G. Her otizky in Hamburg. Elektrische Uhr. ---
30. Juni 1883.
b. Patent-Anmeldungen.
Klasse 4. Beleuchtungswesen.
E. Capitainc in Berlin. Wctterlampenvcr-
untcr Anwendung eines Magnetes.
Klasse 20. Eisenbahnbetrieb.
A. Wilke in Berlin. Elektrische Weichen-
Stellvorrichtung.
Klasse 45. Landwirtschaft.
St. 947- A. Storbcck in Berlin. Brutapparat mit
elektrischer Erwärmung der GeflUgeleier.
Klasse 83. Uhren.
A. 906. S. Altroggc in Altena i. Westf. Taschen-
uhr mit Kontaktvorrichtung.
W. 2730. C. Kesselcr in Berlin für A. Winbauer
in Baden bei Wien. Elektrische Normaluhr.
B. 4364. Derselbe für F. Bau mann in Waldenburg
(Schweiz). Elektrische Pendeluhr mit Schlagwerk.
3. Veränderungen,
a. Krloschene Patente.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
10025. Neuerungen an Maschinen und Vorrichtungen
zur Erzeugung elektrischer Ströme.
C. 1186.
schlufs
W. 2680.
17189. Neuerung an Apparaten zum Messen und Re-
gislrircn elektrischer Ströme.
17466. Selbsttätiger Signalübcrtragungsapparat.
17584. Induktor für dynamoelektrische Maschinen.
18197. Registrirvorrichtung fUr Telephonlcitungen.
1903a Neuerungen an magnctoclcktrischcn Maschinen
und Magneten für magnetoelektrische Maschinen und
in dem Verfahren zum Erzeugen dieser Magnete.
19284. Dynamoelektrische Maschine mit direkter Strom-
abzweigung.
19509. Neuerungen an elektrischen Lampen.
2 1 304. Neuerungen an Akkumulatoren für Elektrizität.
2 1371. Neuerungen an Kohlenbrennern für elektrische
Lampen.
21451. Neuerungen an Apparaten zum Empfangen und
zur Regulirung telegraphischcr Signale mittels Elektro-
magnetismus.
21957. Herstellung eines neuen Stoffes aus Metall und
Cellulose für elektrotechnische Zwecke.
23815. Konstruktion des Armaturringes bei <
Maschinen.
23910. Anordnung der Induktionsspulen und
pole bei Telephonen.
Klasse 26. Gasbereitung.
12234. Neuerungen an Apparaten zum
Gas mittels Elektrizität.
Klasse 30. Gesundheitspflege.
20933. Selbstthätig
für ärztliche Zwecke.
Klasse 37. Hochbau.
13094. Fangspitze für Blitzableiter.
Klasse 47. Maschinenelemente.
23555. Lager und Triebwerk für dynamoelektr. Maschinen.
Klasse 74. Signalwesen.
23489. Selbsttätiger Feuermelder.
Klasse 83. Uhren.
12664. Neuerungen an elektrischen Uhren.
17632. Elektrische Uhr.
b. Versagte Patente.
Klasse 13. Dampfkessel.
G. 2016. Elektt. Apparat zum Anzeigen des höchsten zu-
lässigen Dampfdruckes und des niedrigsten zulässigen
Wasserstandes in Dampfkesseln. — Vom 29. Jan. 1883.
Klasse 21. Elektrische Apparate und Telegraphie.
V. 536. Verfahren zur Herstellung von unverbrennlichem.
isnlirtcm Leitungsdraht. — Vom 19. Februar 1883.
c. Uebertragung von Patenten.
Klasse 13. Dampfkessel.
24087. Elektrische Sicherheitsvorrichtung für Dampf-
kessel. — Vom 3. Januar 1883. Uebertragen auf
J. Ch. Voilin in Dresden.
Klasse 2t. Elektrische Apparate und Telegraphie.
15525. Doppelunterbrecher für die Schaltung vieler
Rezeptoren an dieselbe Stromquelle. — Vom 29. Juli
188a Uebertragen auf A. Gravier in Warschau und
die Firma Kuksz, Luedtke Ä: Grcthcr in Warschau
und Kiew.
Berichtigung.
Seilt 400. linke Spalte, Zeile 11 von oben sollte »Olbe» »uit
•Ottc« itcltcn.
Seite 477, linke Spalte, Zeile 10 von unten und Seite 418, linke
Spähe, Zeile 12 von unten iit .ßranv.lle. »Uli •Btavillei iu lesen.
Schlufs der Redaktion am 12. November.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Springs* in BerUn N. — Gedruckt in der Reichtdnackerei.
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
HERAUSGEGEBEN
VOM
ELEKTROTECHNISCHEN VEREIN.
REDIG1RT
VON
Dr. E. ZETZSCHE und Dr. A. S LAB Y
Telbgkathbn-Ingww,-« Dozbkt an dh» Kokigl. Tbchn. Hochschule,
im Reichs • Postamt Mitguhd des K. Patentamts.
VIERTER JAHRGANG.
1883.
Heft XII: DEZEMBER.
INHALT; Verzins -Angelegenheiten: I. Sitxungsbericht, Seite 489. — II. Mitglieder- Verseichnifs, Seite 495. —
DI. Vorträge und Besprechungen : F. v. Hefncr-Alteneck, Ueber einen elektrisch registrirenden
Fluthmesser der Telegraphen - Bauanstalt von Siemens St Halske. Seite 495. — Abhandlungen: Dr.
Hermann Hammerl, Studie Uber das Kupfervoltametcr, Seite 501.— W. Hallwachs, Zur Berech-
nung des Nutteffektes von Ladungssäulen, Seite 504. — C. Elsasscr, Vorschlag tur Uebcrtrogung
der Rufzeichen und der Gespräche in Fcrnsprcchleitungen, Seite 505. — Direktor C. L. Madsen, Ueber
Telephonleitungen in grofsen Städten und deren Verbesserung, Seite 508. — G. Wabner, Die unter-
irdischen Telegraphen -Anlagen in Frankreich, Seite 510. — A. Beringer, Kritische Vergleichung der
elektrischen Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten mechanischen Uebertragungssystemen, Seite 513.—
Ludwig Weber, Ueber die Acnderungen, welche der Leitungswiderstand eines blanken, frei ausge-
spannten Drahtes erfährt beim Durchgang eines starken Stromes, Seite 519. — Internationai.k Elek-
trische Ausstellung in Wien l88j: E. ZeUschc, Die Tclegraphenapparatc (Schlufs), Seite 521. —
Kleine Mitthbilunoen, Seite 525. — Zeitschriftenschau, Seite 5*7.
BERLIN, 1883.
VERLAG VON JULIUS SPRINGER.
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Dr. W. A. Nippold und Postrath C. Grawinkel
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Civil -Ingenieur und Redakteur des Centraiblattes flir Elektrotechnik.
I. Jahrgang 1884.
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Der Kalender für Elektrotechniker ist ein fachliches Taschenbuch, welches aufser
den in der Praxis der Elektrotechnik häufig gebrauchten Tabellen, Formeln und Berech-
nungen auch das Wichtigste aus der Mathematik und Physik (Mechanik, Akustik,
Optik, Wärmelehre, Magnetismus und Elektricität) , sowie aus der Chemie enthält.
In der elektro- mechanischen Abtheilung findet das elektrische Maafssystem, Tabellen
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schinen, elektrische Beleuchtung, Elektrochemie, Kraftübertragung, Telegraphie
und Telephonie die für die Praxis wünschenswerte ausführlichere Darstellung. Es sind
ferner die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen, die Fachliteratur, die wich-
tigsten Bezugsquellen, Dimensionen und Preise, Porto- und Telegraphentarife, ein
Uebersichts- und ein vollständiger Notiz - Kalender mit einer Viertel-Seite Raum
für jeden Tag von Anfang November 1883 bis Ende December 1884, sowie eine
vollständige Eisenbahn- und Telegraphenkarte in dem Taschenbuche vereinigt. Ein
sorgfältig bearbeitetes Register ermöglicht ein rasches Auffinden. Das Ganze ist räumlich
knapp und übersichtlich zusammengestellt, das Taschenbuch in Leder dauerhaft und
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ELEKTROTECHNISCHE ZEITSCHRIFT.
Vierter Jahrgang.
Dezember 1883.
Zwölftes Heft.
VEREINS-ANGELEGENHEITEN.
Vereinssitzung am 27. November 1883.
Vorsitzender:
Direktor der Königlichen Sternwarte, Professor
Dr. Förster.
I.
Sitzungsbericht.
Beginn der Sitzung 7 J- Uhr Abends.
Zur Tagesordnung lagen folgende Gegen-
stände vor:
1 . Erinnerung an die vor 50 Jahren statt-
gehabte Herstellung der ersten Telegraphen-
leitung seitens der Professoren Karl
Friedrich Gaufs und Wilhelm Weber
in Göttingen. — Geschäftliche Mitthei-
lungen.
*. Vortrag des Herrn Ober- Ingenieurs v. Hefner-
Alteneck: »Uebcr einen elektrisch registri-
renden Fluthmesser von Siemens & Halskec.
3. Vortrag des Herrn Ingenieurs Paul Jordan:
>Ueber die elektrische Beleuchtung von
Theatern mit Glühlicht«.
4. Kleinere technische Mittheilungen:
Herr Dr. Frölich: >Ueber elektrische
Messungen der Sonnenwärme*.
Professor Förster eröffnete die Sitzung mit
folgender Ansprache:
»Bevor wir heute in die Tagesordnung ein-
treten, haben wir eines grofsen Verlustes zu
gedenken, den unser Verein und den die ganze
Menschenwelt vor wenigen Tagen, nämlich am
19. d. M., erlitten hat.
Gestern, meine Herren, hat in der West-
minster-Abtei die Begräbnifsfcicr unseres hoch-
verdienten , hochberühmten Mitgliedes , des
grofsen Ingenieurs und Elektrikers, des geist-
vollen Denkers und Erfinders, Sir William
Siemens, unseres Wilhelm Siemens, statt-
gefunden, der in seinem 61. Lebensjahre nach
kurzer Krankheit dahinschied.
Wir thcilen die tiefe Trauer unseres Herrn
Vorsitzenden, der in ihm auch den theueren
Bruder, den innigst befreundeten Geistes- und
Arbeitsgenossen verloren hat, und der nach
diesem unersetzlichen Verluste womöglich noch
mehr Anspruch darauf hat, von unser Aller
Liebe und Vertrauen und thätiger Theilnahme
getragen zu werden.
Sie werden von mir — der ich, trotz leb-
haften Widerstrebens, von Ihrem Vorstande zum
Stellvertreter des Vorsitzenden berufen, heute
dessen Platz einnehme, während mir alle zur
Ausfüllung desselben erforderlichen besonderen
Eigenschaften fehlen — nicht erwarten, dafs
ich heute ein vollständiges Lebensbild des
Dahingeschiedenen gebe, wie es eigentlich erst
nach tieferen biographischen Studien von einem
der Thätigkeit von Wilhelm Siemens nahe
stehenden Fachmann entworfen werden könnte;
aber ich will versuchen, dem, was uns Alle be-
wegt, und was wir Alle wissen, heute in Kürze
einen warmen Ausdruck zu verleihen.
Wilhelm Siemens ist in mancher Beziehung
nicht leicht als einzelner Mann zu würdigen.
Es ist die schöne Eigenthümlichkeit des gemein-
samen Wirkens der Brüder Siemens, dafs sie
der Welt viele bedeutende Gesammtleistungen
dargeboten haben, bei denen der Antheil des
Einzelnen zu keiner erschöpfenden historischen
Erörterung gelangt ist, bei denen, wie man
wohl annehmen mufs, die verschiedenen Eigen-
schaften der einzelnen Brüder sich zu so inni-
gem, fast unbewufstem Zusammenwirken ver-
bunden haben, dafs eine Trennung der indivi-
duellen Verdienste und Ansprüche fast undurch-
führbar erschienen ist.
Was für Wilhelm Siemens innerhalb des
allberühmten Gesammtwirkens der Brüder und
darüber hinaus am meisten charakteristisch ge-
wesen zu sein scheint, das ist — zumal in den
letzten Jahren und im Anschlufs an die früheren,
in Gemeinschaft mit Friedrich Siemens ins
Leben gerufenen sogenannten Regenerationen
von Dampf- und Wärmeleistungen und an ge-
wisse hierdurch ermöglichte Verbesserungen
metallurgischer Prozesse — ein Zug zu den
mächtigsten ökonomischen Reformen in Betreff
■ des Heizungswesens überhaupt und besonders
: in Betreff der richtigen Stellung der Gas-Technik
neben der Elektrotechnik, ein grofser volks-
wirtschaftlicher Zug, der in hohem Grade ge-
eignet erschien, ihm auf der Siegesbahn der
Anwendung strenger wissenschaftlicher Gesichts-
punkte und Forschungsergebnisse auf wirt-
schaftliche Probleme gegenüber der Trägheit
und dem Eigennutze, welche diese überall schon
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49°
Vereins - Angelegenheiten.
Elektrotechh. Zeitschrift
dezember 1m3.
so nahe liegenden Fortschritte hemmen, eine
entscheidende und unwiderstehliche Führung zu
geben.
In Verbindung mit diesem Wirken, welches
er in den letzten Jahren auch in mehreren
epochemachenden rednerischen und schriftstelle-
rischen Kundgebungen bethätigt hat, stand eine
besondere Neigung, wichtigen Aufgaben der
makrokosmischen Forschung mit den sinn-
reichsten Mitteln der Technik in einem Um-
fang, in welchem nur er und die Brüder es
vermochten, zu Hülfe zu kommen, z. B. für
Temperaturmessungen in den Tiefen des Ozeans,
für Strahlungsmessungen aus den Tiefen des
Weltalls die geeignetsten Apparate zu ersinnen,
der Tiefenmessung des Meeres neue Hülfsmittel
darzubieten und Anderes mehr.
Und noch in den letzten Jahren trat als eine
eigenartige BlUthe dieser unablässigen Gedanken-
arbeit, welche fast zu umfassend für ein mensch-
liches Hirn war, jene sinnreiche Hypothese über
diejenige besondere Kombination ans Licht,
mittels welcher WilhelmSiemens glaubte, nach
der Lehre von der Erhaltung der Energie auch
die Lehre von der säkularen Beständigkeit der
Sonnenwärme aufstellen zu können.
Schon liefs sich in der Art, wie Wilhelm
Siemens gegenüber dem in mancher Be-
ziehung berechtigten Einsprüche der Spezial-
forscher diesen kühnen Wurf vertheidigte , er-
kennen , mit welchen reichen Früchten die
durch solchen Kampf gesteigerte Intensität
dieser mächtigen Intelligenz uns bei Gelegen-
heit dieser Erörterungen auf vielen Spezial-
gebieten beschenken würde, ganz abgesehen
von der Dankbarkeit, die ihm gesunde Philo-
sophie schon dafür schuldete, dafs er mit einer
welterhaltenden Hypothese den keineswegs tiefer
begründeten Hypothesen entgegengesetzter Art
in den Weg trat und dadurch diese Grenz-
gebiete unseres Denkens des Nimbus strenger
Folgerichtigkeit entkleiden half, mit welchem
dieselben mit Unrecht sich zu umgeben be-
gonnen hatten.
In Allem: er war ein grofser und ein
guter Mann, den der jähe Tod viel zu früh für
die arme Menschheit hinweggemäht hat. Sein An-
denken wird stets auch bei uns in hohen Ehren
bleiben. Ich fordere Sie auf, sich zum Zeichen
dessen von Ihren Sitzen zu erheben.
In unserer Tagesordnung finden wir unter
No. 1 die Erinnerung an die vor 50 Jahren
stattgehabte Herstellung der ersten Telegraphen-
einrichtung durch Gaufs und Weber in Göt-
tingen. In der That ist das Jahr 1833 die
Epoche der ersten lebensfähigen Gestaltung des
elektrischen Telegraphen. Es könnte verwunder-
lich erscheinen, dafs wir so spät, nämlich erst
in der vorletzten Sitzung dieses Jahres, dieses
Jubiläums gedenken. Dies erklärt sich zum Theil
daraus, dafs bisher eine gewisse Unbestimmt-
heit über die eigentliche Epoche der grofsen
Göttinger Erfindung geherrscht hat, wenngleich
das Jahr 1 833 als der ungefähre Zeitpunkt der-
selben schon bekannt war. Vom 20. November
1833 datirte jedenfalls die erste bedeutsamere
Bekanntmachung der neuen Einrichtung durch
: Gaufs, und zwar ist diese Mittheilung in einem
.' später veröffentlichten Briefe von Gaufs an
I Olbers enthalten.
Erst in Folge einer im letzten Sommer an
Herrn Wilhelm Weber in Göttingen gerich-
teten Anfrage ist Herrn Prof. Zetzsche eine
authentische Erklärung zugegangen, wonach die
»ersten telegraphischen Versuchet schon um
Ostern 1833 ausgeführt worden sind.')
Es ist somit nicht zu spät, das Jubel-
jahr dieses hochwichtigen Ereignisses zu feiern.
Wir wollen versuchen, dieses dankbare Ge-
denken heut möglichst festlich und ausdrucks-
voll dadurch zu gestalten, dafs wir Ihnen den
Nachweis vor Augen bringen, wie in jenen
grofsen Tagen Göttingens der elektrische Tele-
graph schon geistig und technisch >in voller
Rüstung«, wie Pallas Athene aus dem Haupte
des Zeus, ins Leben trat. Ich werde mir
1 nämlich erlauben, eine Anzahl von Beweis-
\ stellen zu verlesen, aus denen mit einer bisher
in gröfserem Kreise wohl noch nicht bekannten
oder noch nicht voll gewürdigten Evidenz hervor-
geht, dafs Gaufs schon damals die unermefs-
liche Bedeutung der neuen Einrichtung, die
von ihm und Weber sofort in grofsem Style
hergestellt und angewandt wurde, mit klarstem
Vorausblick erkannt hat.
Zunächst verlese ich die vorher schon er-
wähnte Stelle aus dem Briefe von Gaufs an
Olbers vom 20. November 1833:
>Ich weifs nicht, ob ich Ihnen schon früher
von einer grofsartigen Vorrichtung, die wir hier
gemacht haben, schrieb. Es ist eine galvanische
Kette zwischen der Sternwarte und dem physi-
kalischen Kabinet, durch Drähte in der Luft
über die Häuser weg, oben zum Johannisthunn
hinauf und wieder herab, gezogen. Die ganze
Drahtlänge wird etwa 8 000 Fufe sein.
An beiden Enden ist sie mit einem Multi-
plikator verbunden, bei mir von 170 Gewinden,
bei Weber im physikalischen Kabinet von
50 Gewinden, beide um einpfUndige Magnet-
nadeln geführt, die nach meinen Einrichtungen
aufgehängt sind. — Ich habe eine einfache
Vorrichtung ausgedacht, wodurch ich äugen-
') Wie Herr Profemor Weber imwitchen noch Herrn Pr«-
fe*tor Zetzsche mitgctheill hat, knüpft »ich diese Angabe an die
! Erinnerung eine« Hesuches Weber» bei Gauf» am 0«ter-
: an nn tage r833, uip ihm die Nachricht von der gelungenen Ver-
bindung ni bringen. — Herr Prof. Weber »ebreibt weiter, dafc
dieser ertte Draht (Hin- und Rücklcitung) »ehr dann gewcicn und
beim ernten Sturme »erris»en wäre, aber altbatd durch eisen etwa*
»lürkeren und mehrfach gestützten Draht eracut worden »ei, daher
der Zeitpunkt einer dauerhaften telegraphierten Verbindung
wnhl mit Recht einige Monate »pitter ange*eut werden dürfte.
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»3- Oktober 1883.
491
bUcklich die Richtung des Stromes um kehren
kann, die ich einen Kommutator nenne.
Wenn ich so taktmäfsig an meiner galvani-
schen Säule operire, so wird in sehr kurzer
Zeit (z. B. in 1 oder l .J Minuten) die Bewe-
gung der Nadel im physikalischen Kabinet so
stark, dafs sie an eine Glocke anschlägt, hör-
bar in einem anderen Zimmer. Dies ist jedoch
mehr Spielerei. Die Absicht ist, dafs die Be-
wegungen gesehen werden sollen, wo die
äufserste Akkuratesse erreicht werden kann.
Wir haben diese Vorrichtung bereits zu tele-
graphischen Versuchen gebraucht, die sehr gut
mit ganzen Wörtern oder kleinen Phrasen ge-
lungen sind.
Diese Art, zu telegraphiren, hat das Angenehme,
dafs sie von Wetter und Tageszeit ganz unab-
hängig ist; jeder, der das Zeichen giebt und
der dasselbe empfängt, bleibt in seinem Zimmer,
wenn er will, bei verschlossenen Fensterläden.
Ich bin überzeugt, dafs bei Anwendung von hin-
länglich starken Drähten auf diese Weise auf
einen Schlag von Göttingen nach Hannover
oder von Hannover nach Bremen telegraphirt
werden könnte. <
Eine weitere Erörterung über denselben Gegen-
stand befindet sich in den »Göttinger gelehrten
Anzeigen« aus dem Jahre 1834 (9. Mai) und
lautet wie folgt:
»Die Leichtigkeit und Sicherheit, womit man
durch den Kommutator die Richtung des Stromes
und die davon abhängige Bewegung der Nadel
beherrscht, hatte schon im vorigen Jahre Ver-
suche einer Anwendung zu telegraphischen
Signalisirungen veranlagst, die auch mit ganzen
Wörtern und kleinen Phrasen auf das Voll-
kommenste gelangen. Es leidet keinen Zweifel,
dafs es möglich sein würde, auf ähnliche Weise
eine unmittelbare telegraphische Verbindung
zwischen zweien, eine beträchtliche Anzahl von
Meilen von einander entfernten Oertern einzu-
richten: Allein es kann natürlich hier nicht der
Ort sein, Ideen über diesen Gegenstand neu zu
entwickeln.«
Zwei fernere Aeufserungen ähnlicher Art
werden dazu dienen, den weiten Ausblick noch
vollständiger erkennen zu lassen, den Gaufs
schon über die Entwickelung der elektromagneti-
schen Telegraphie hatte. Zunächst eine Stelle
aus dem im Jahre 1835 publizirten Aufsatz
»Ueber Erdmagnetismus und Magnetometer«
in Schumachers Jahrbuch für 1836. Es heifst
dort:
»Ocftere Versuche, ganze Wörter oder kleine
Phrasen auf diese Weise zu signalisiren , haben
den vollkommensten Erfolg gehabt. Was hier
nur ein inleressanter physikalischer Versuch ist,
liefse sich, wie man mit Zuversicht voraussagen
kann, bei einer Ausführung in noch viel gröfserem
Mafsstabe und unter Anwendung starker galva-
nischer Säulen oder sonstiger elektromotorischer
Kräfte, starker Multiplikatoren und starker
Leitungsdrähte zu telegraphischen Verbindungen
auf 10, 20 und mehrere Meilen in einem
Schlage benutzen. Es ist Hoffnung, dafs schon
in kurzem ein ähnlicher Versuch auf mehrere
Meilen Entfernung durch einen eifrigen und
kenntnifsvollen Freund der Naturwissenschaften
ausgeführt werden wird. Könnte man, unbe-
schadet anderer zu nehmender Rücksichten, die
einzelnen Schienen der Eisenbahnen sicher und
leicht metallisch verbinden, so würden diese
mit Vortheil anstatt der Leitungsdrähte dienen
können. Ueberhaupt scheint eine Erstreckung
der elektromagnetischen Telegraphie, selbst auf
ungeheure Entfernungen, nichts im Wege zu
stehen, als der Anwachs der Kosten, da gröfsere,
von dem galvanischen Strom ohne Zwischen-
station zu durchlaufende Strecken zugleich
dickere Leitungsdrähte erfordern.«
Hieran schliefst sich eine Bemerkung aus
einem Briefe von Gaufs an Schumacher vom
August 1835.
»In anderen äufseren Verhältnissen, als die
meinigen sind, liefsen sich wahrscheinlich auch
für die Sozietät wichtige und in Augen des
grofsen Haufens glänzende praktische Anwen-
dungen daran knüpfen. Bei einem Budget von
150 Thalern jährlich für Sternwarte und magne-
tisches Observatorium zusammen (dies nur im
engsten Vertrauen für Sie) lassen sich freilich
wahrhaft grofsartige Versuche nicht anstellen.
Könnte man darauf aber Tausende von Thalern
wenden, so glaube ich, dafs z. B. die elektro-
magnetische Telegraphie zu einer Vollkommen-
heit und zu einem Mafsstabe gebracht werden
könnte, vor der die Phantasie fast erschrickt.
Der Kaiser von Rufsland könnte seine Befehle
ohne Zwischenstation in derselben Minute von
Petersburg nach Odessa, ja vielleicht nach
Kiachta geben, wenn nur der Kupferdraht von
gehöriger (im Voraus scharf zu bestimmender)
Stärke gesichert hingeführt, und an beiden
Endpunkten mächtige Apparate und gut einge-
übte Personen wären. Ich halte es nicht für
unmöglich, eine Maschinerie anzugeben, wo-
durch eine Depesche fast so mechanisch abge
spielt würde, wie ein Glockenspiel ein Musik-
stück abspielt, das einmal auf eine Walze ge-
setzt ist. Aber bis eine solche Maschinerie
allmählich zur Vollkommenheit gebracht würde,
müfsten natürlich erst viele kostspielige Ver-
suche gemacht werden, die freilich z. B. für
das K.-R. Hannover keinen Zweck haben.
Um eine solche Kette in einem Schlage bis
zu den Antipoden zu haben, wäre für 100
Millionen Thaler Kupferdraht vollkommen zu-
reichend, für eine halb so grofse Distanz nur
i so viel, und so im Verhältnisse des Qua-
drates der Strecke. Vergleichen Sie dazu eine
Andeutung, die ich in meinem Aufsatze ge-
geben habe.
62»
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49*
Vereins - Angelegenheiten.
Elektrotechn. Zeitschrift.
DEZEMBER 1883.
Dafs wenigstens das erste ABC leicht zu
lernen ist, können Sie daraus abnehmen, dafs
neulich meine Tochter mehrere Buchstaben so-
gleich ohne allen Unterricht sicher gelesen hat.
Auf ein ganz neues Verfahren, die Zeichen
durch Induktion zu geben, bin ich vor einigen
Wochen gekommen, was sich in der Ausführung
als ganz vortrefflich bewährt, wenn gleich zur
höchsten Vollkommenheit erst ganz andere
Apparate und gehörig eingeübte Personen er-
forderlich sind. Erst wenn unter solchen Um-
ständen Versuche in grofsem Mafsstabe gemacht
sein werden, kann man nrtheilen, wie schnell
sich manövriren lassen wird. Ich glaube aber,
dafs es möglich sein wird, in jeder Minute
5 bis 6 Buchstaben zu signalisiren, wobei also
nur die Länge der Depesche, aber gar nicht
die Entfernung in Betracht kommt.«
An einer anderen Stelle, die ich nicht wört-
lich verlesen will, ist auch ein bemerkenswerther
Hinweis auf die Entwickelung der Telegraphie
für astronomische und geographische Zwecke
gegeben, nämlich auf ihre Anwendung zu elek-
trischen Uhrvergleichungen und zu geographi-
schen Längenbestimmungen. Gaufs erwähnt
an der betreffenden Stelle, wie er die Uhren
der drei Stationen, Sternwarte, physikalisches
Kabinet und magnetisches Observatorium, mit
einer Schärfe vergleicht, die nur von den Be-
obachtungsfehlern abhängig ist und keine tele-
graphische Verzögerung von irgend erheblicher
Art mehr enthält.
Die in den Jahren 1833 und 1834 herge-
stellten telegraphischen Einrichtungen zu Göttin-
gen, auf welche sich obige Darstellungen be-
ziehen, wurden bekanntlich am 16. Dezember
1845 durch einen Blitzschlag zerstört; darüber
liegt folgende authentische Mittheilung aus der
Hannoverschen Zeitung vor.
> Göttingen, 17. Deccmber. Gestern Abend
4 Uhr 20 Min. entlud sich ein von Westen
heranziehendes Gewitter unter Regen und
Hagel in einem einzelnen Blitzschlag Uber
unserer Stadt, der die Spitze des nördlichen
Johannisthurmes traf und von hier aus in
zwei Wegen auf der galvanischen Drahtleitung
einerseits nach dem Blitzableiter der Biblio-
thek andererseits eine längere Strecke über
der Stadt hin nach dem Blitzableiter des Ent-
bindungshauses fahrend den Boden erreichte.
Die Drähte auf den genannten Strecken jener
Leitung sind dadurch grofsentheils geschmolzen
und boten im Augenblicke der Explosion den
Anblick eines Funkenregens dar.<
Bekanntlich werden die Göttinger Apparate,
mit Hülfe deren die ersten elektrischen Tele-
gramme ausgetauscht worden sind, gegenwärtig
im physikalischen Laboratorium der Göttinger
Universität aufbewahrt. Eine Nachbildung dieser
Apparate ist im hiesigen Reichs -Postmuseum
aufgestellt
Anfangs wurde mit galvanischen Strömen ge-
arbeitet, doch sind dieselben sehr bald ver-
lassen und spätestens bereits im Jahre 1834
durch Induktionsströme ersetzt worden ').
Meine Herren, es geht aus diesen gehäuften
Details, wie ich hoffe, hervor, dafs die deutsche
Wissenschaft im vollsten Rechte ist, wenn sie be-
hauptet, dafs Göttingen die Geburtsstätte, und
dafs das Jahr 1 833 das Geburtsjahr der ersten
lebensfähigen Gestalt des elektrischen Tele-
graphen gewesen ist, und dafs wir das Jahr
1883 als das fünfzigste Jahr des Bestehens
dieser Einrichtung feiern dürfen. Wenn wir
die Andeutungen von Gaufs, von denen er
sagt, dafs die Phantasie fast vor ihnen er-
schrickt, mit dem wirklichen Zustande ver-
>1 Nachträglich ist von Herrn IW. Zct ziehe noch füllende
wichtige, au« M. M. v. Weben Werke »Das Telegraphen und Signal-
we»cn der Eisenhahnen« , Weimar 1867, Seile 39 bis 3», entlehnte
Mittheilung licigetragen worden :
•Schon im Jahre |8$J, als der Bau der Leipzig-Dresdener Eisen-
bahn kaum begonnen hatte, hatte man auch geahnt. d»f« eine
sichere Kommunikation der Stationen unter einander und die IVe-
nachrichtigung der Warter auf de» Strecken etforderlich weiden
werde.
•Im Gremium der Verwaltung dieser Bahn waren die Resultate
der Versuche Gatif» und Weber* iiir Sprache gekommen, die da-
mals großes Auf>ehcn erregten. Kk war somit nahe daran, daf»
dam.il» schon in Deutschland die elektrische Telegraphie die er»te
Anwendung auf da* Eisenbahnwesen gefunden hatte- Hie Krcudc
hierüber spricht ein buchst interessanter Brief Wilhelm Weber»
aus, den dieser auf eine Anfrage Linne Erdmanns (Mitglied des
Direktorium» der Leipzig - Dresdener Hahn) an letzteren unterm
1». Juli 1815 richtete (Akten der Leipzig • Dresdener Eisenbahn-
Gesellschaft, Bd. 1, S. »1. Weber schlagt in diesem «riefe vor,
schon nach Vollendung eine» Theile» der Baiin mit Anlage de«
elektrischen Telegraphen zu beginnen; halt, gestutit auf Gaufs Er-
mittelung, dafs der Erdboden mehrere hundert Millioneo
mal schlechter leite als Eisen, die Schienen ohne alle holirung für
geeignet rur Leitung de* Strome* , and beschreibt sogar die Me-
thode , in der sie ru diesem Zweck an den Stufsen zu verbinden
seien. Da man damals da* Steinhcil'schc Gesetz der Erdrücklcitung
nicht kannte, proponirt er, einen Schienenstrang zur Hin-, den an-
deren cur Rückführung des Stromes xu benutzen
• An einer Stelle dieses Briefes erblickt er den Hauptnutzen, den
die elektrische Telegraphie für die Sicherheit des Eiscnnahnbctncbcs
haben werde, darin, daf» sich Schienenbruche dutch sie ««fort
ron »e!b«t andeuten mufsten.
•Noch tiefer auf die Sache geht ein Aufsatz von Gaufs vom
15.. September desselben Jahres ein (Akten der Leipzig -Dresdener
Eitcnbahngcsellsciinft, Bd. 1, S. 5* , der einen Kupferdraht von
1,6 mm oder Eisendraht von 3,8 mra Starke als Leitung, die Schienen
als Kuckleitung vorschlagt. Letztcrc allein zu Hin- als Herfuhrung
des Stromes zu benutzen, halt er nur deshalb für schwer ausfuhrbar,
weil die Rader und Axen der Fuhrwerke leitende Verbindung
zwischen den Strängen herstellen würden. Die rahigkeit «eine«
Spiegelapparate*, acht Buchstaben in der Miaute zu geben, scheint
ihm ausreichend.
•Profcfsor Weber wei*t in einem Bericht an das Direktorium
der I.cip/ig- Dresdener Eisenbahn (Akten der Leipzig -Dresdener
Eisenbahngcsellscbaft, Itd. r, S. 13! vom Miirz 18)6 erhobene
Zweifel gegen die Ausführbarkeit der Sache zurück. Gaufs,
sagt er , hat die Theorie der elektrischen Telegraphie zum Ab-
schlufs gebracht Distanz der Wirkung, Stärke der Drähte, der
Sltümc u. s. w. lassen sich mit derselben untrüglichen Sicherheit
berechnen wie eine Mondfmsternif». Die Anlage der TelegTaphen
an der Eisenbahn sei daher kein Experiment, sondern eine
verbürgte l'ntcrnchmung. Ebenso sicher sei, dafs zwei ' , Zoll
im Durchmesser habende Kupferdrähtc . durch das Weltmeer
nach Ostindien oder Amerika gelegt, die tclegraphischc Verbindung
mit jenen Ländern herstellen wurden.
• AU Apparat wünscht hier Weher wiederum eine Vorrichtung
nach Gaufs Prinzip angewendet, die jedoch eine Nadel auf Buch-
staben fortrücken lafst.
■Die Ge-taniralkosien der Anlage zwischen Leipzig und Dresden
werden, da keine Leitung aufser den Schienen nuthig sei, auf
500 Thlr. berechnet. Die Gesellschaft liefs 1836 durch den Magi-ter
Hulsse in l-eip/ig (spater Direktor de* Polytechnikums in Dre*den1
eine mit Hanf und i'cch isolirte Leitung für die damals befahrene
Strecke I-eipzig- Althen vctanschlagen Akten der Lcipxig-Dresdcnet
F.i*cnbahnge«ellschaft, Bd. 1, S. ao/. Da der Prei» derselben sich
aber nun für <i ic Meile auf etwa 500 Thlr. erhob, die Vorrichtung
aber für Benachrichtigung der Warter auf den Strecken nichts ru
leisten schien, so wurde von der ganzen Sache im Oktober 1837
vor der Hand abgesehen lAkten det Leipzig-Dresdener Eisen-
bahngesellschafi, IM. z, S. jo). So ging leider Deutschland der Ehre
verlustig, die edelste Dienerin des Eiacnbahnwesent zuerst mit ,htn
praktisch in Beziehung gebracht nt haben.. (Vfl. auch S. s»j )
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gleichen, so sehen wir, dafs seine Phantasie
nicht zu weit gegangen ist.
Die Herren Mitarbeiter des Vorstandes haben
mir einige Zahlen übergeben, aus denen die
mächtige Entwickelung der elektrischen Tele-
graphic in dem ersten halben Jahrhundert ihres
Bestehens besonders ergreifend hervortritt. Es
werden gegenwältig jährlich 170 Millionen
Depeschen expedirt , und die Länge der Lei-
tungen, die Gaufs in seiner kühnsten Vision
bereits bis zu den Antipoden fortführte, beträgt
gegenwärtig etwas über 2 Millionen Kilometer;
diese Zahl wird verständlicher, wenn man hin-
zufügt, dafs die vorhandene Leitungslänge einer
50 fachen Umwindung des Erdäquators und dem
5 fachen der Mondentfernung gleichkommt.
Es ist ein grofses Schicksal, dafs Wilhelm
Weber in Göttingen diese Entwickelung der
damaligen Anfänge noch hat erleben können,
und ich glaube, wir können dem Gedenken an
jene denkwürdige Epoche keinen würdigeren
Schlufs geben, als wenn wir dem hochverehrten
Veteranen aus Anlafs der heutigen Jubelfeier
einen telegraphischen Grufs zusenden. Der
Herr Ehrenpräsident unseres Vereins hat be-
reits, wie mir mitgctheilt worden, Namens der
Reichs -Post- und Telegraphenverwaltung ein
Schreiben und verschiedene Zusendungen, aus
denen der Umfang der heutigen Tclegraphie
hervorgeht, Herrn Wilhelm Weber zugehen
lassen. Dieser Kundgebung wird sich ein tele-
graphischer Grufs Seitens des Vereins in ange- •
messener Weise anschliefsen.
Der Herr Vorsitzende legt folgende Fassung
des Telegrammes vor, welche die Zustimmung
der Versammlung findet:
Herrn Geheimen Hofrath, Professor
Dr. Wilhelm Weber
Göttingen.
»Der Elektrotechnische Verein feiert in
seiner heutigen Sitzung das Jahr 1883 als
das fünfzigste seit der ersten lebensfähigen 1
Gestaltung des elektrischen Telegraphen !
und beglückwünscht Sie als den noch
lebenden Genossen dieser grofsen That,
zugleich mit erneuter Huldigung für das
Andenken von Gaufs, der in jenem Zeit-
punkt im Vereine mit Ihnen in Göttingen so
Mächtiges geschaffen und sofort die Zukunft
dieser Schöpfungen so klar erkannt hat.c
Zu den »geschäftlichen Angelegenheiten * über-
gehend, konstatirte der Vorsitzende zunächst,
dafs über die in der Oktobersitzung mitgetheiltcn
Beitrittserklärungen Anträge auf Abstimmung
nicht gestellt und die Angemeldeten mithin als
Mitglieder aufgenommen seien. Der Verein
zählt zur Zeit 1625 Mitglieder, nämlich 312
hiesige und 1 313 auswärtige. Das zur Einsicht
ausgelegte Verzeichnifs der weiter eingegangenen
8 Anmeldungen ist auf Seite 495 abgedruckt.
Eingegangen war:
i. nachstehendes Schreiben des Königlich
italienischen Konsuls, Herrn Dr. Kunheim,
hier:
Berlin, den 25. Oktober 1883.
Das Komite* der allgemeinen italienischen,
im Jahre 1884 in Turin stattfinden-
den Ausstellung, in welcher, obschon
sie national ist, die Abtheilung für Elek-
trizität einen internationalen Charakter
haben soll, hat mir, um dieser Abtheilung
einen möglichst grofsen Erfolg zu sichern,
durch das Ministerium des Aeufseren in
Rom den Wunsch kund gethan, die er-
forderlichen Schritte zur Bildung eines
Komitee zu thun, um diejenigen, welche
die Branche der Elektrizität kultiviren, zu
einer Betheiligung zu veranlassen.
Ich richte daher die ergebene Bitte an
Sie, mir mittheilen zu wollen, ob Sie geneigt
sind, die Sache in die Hand zu nehmen
und ein solches Komite" ins Leben zu rufen.
Ihrer gefälligen Rückäufserung entgegen-
sehend, zeichne ich
Hochachtungsvoll
der Königlich italienische Konsul
H. Kunheim.
An
den Elektrotechnischen Verein
hier.
Beigelegt war diesem Scheiben eine Ein-
ladung zur Betheiligung an der Ausstellung
seitens des Exekutivkomitee der Turiner elek-
trischen Ausstellung.
Die Versammlung beschlofs mit Rücksicht
darauf, dafs der Elektrotechnische Verein als
solcher auch an den bezüglichen Ausstellungen
in München und Wien sich nicht betheiligt
habe, von einer Beschickung der Turiner Aus-
stellung, sowie von der Bildung eines beson-
deren Konnte's für dieselbe abzusehen, dagegen
den Mitgliedern des Vereins angelegentlich eine
möglichst rege Betheiligung zu empfehlen.
Ferner war eingegangen:
2. von Herrn G. C. J. Verkerk in Nym-
wegen eine Broschüre in holländischer Sprache:
»Der Reichs -Telegraph und der gegenwärtige
Fernsprechbetriebs in welcher der Verfasser für
die Verstaatlichung des Fernsprechwesens in
Niederland eintritt;
3. mehrere Bücher elektrotechnischen Inhalts
in ungarischer Sprache von dem Ministerial-
sekretär im ungarischen Handelsministerium,
Herrn Samu Neu mann in Budapest.
Die zu 2. und 3. bezeichneten Drucksachen
waren ausgelegt und werden der Vereins-
bibliothek einverleibt werden.
Herr Ober-Ingenieur von Hefner- Altcneck
hielt sodann den angekündigten Vortrag : >Ueber
einen elektrisch registrirenden Fluthmesser von
Siemens & Halske«, indem er den bezüg-
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liehen Apparat vorführte und an Zeichnungen
näher erläuterte. Der Vortrag befindet sich auf
Seite 495 besonders abgedruckt.
Im Anschlufs an denselben bemerkte der
Vorsitzende, wie die Frage einer genauen
und stetigen Aufzeichnung der Schwankungen
des Meeresniveaus gegenwärtig mit im Vorder-
grunde der geophysischen Forschung stehe; es
sei bisher schon manches in dieser Beziehung
geschehen, und an vielen Küsten hätten mehr
oder minder vollständige und andauernde Auf-
zeichnungen der Ebbe- und Flutherscheinungen
stattgefunden, aber es bleibe noch sehr viel zu
thun übrig. Die einfache kosmische Gesetz-
mäfsigkeit dieser Erscheinungen werde durch
sehr mannigfache Verwickelungen und Stö-
rungen verhüllt, und diese Störungen seien
gerade in unmittelbarer Nähe der Küsten am j
vielartigsten und undurchsichtigsten , während
weiter draufsen im Meere günstigere Verhältnisse
obwalteten. Der Vorsitzende hob hervor, wie
gerade in Betracht dieser Schwierigkeiten der
elektrisch registrirende Fluthmesser von Siemens
& Halske von gröfster Bedeutung sei. Ab- I
weichend von den sonstigen Mareographen,
welche an Ort und Stelle die ganze Aufzeich-
nung des Wasserstandes besorgen müssen, be-
dürfe der Apparat von Siemens & Halske am
Aufstellungsorte gar keiner Bedienung, während
er die Registrirung der Wasserstände mittels
der elektrischen Leitungen an einem beliebig
entfernten Beobachtungsorte, z. B. neben dem
Schreibtische des mit Untersuchungen solcher
Art betrauten Marine -Offiziers oder Gelehrten,
bewirken könne. Letztere werden auf solche
Weise sogar gleichzeitig von mehreren Stellen
im Meere, an deren jeder lediglich eine sehr
feste Aufstellung der wohlverwahrten Schwimmer-
einrichtung eines solchen Apparates erforderlich
sei, Registrirungen empfangen und somit über-
aus durchsichtige und genaue Vergleichungen
der Wasserstandsänderungen ausführen können.
Nach den Ergebnissen gewisser Untersuchungen
von Sir W. Thomson und G. H. Darwin sei
es als wahrscheinlich anzusehen, dafs nicht blos
die Meeresfläche, sondern, wenngleich in viel
geringerem Betrag, auch die feste Erdrinde
unter der Anziehung des Mondes und der Sonne
periodische Gestaltänderungen erfahre. Gerade
die feineren Züge der periodischen Schwan-
kungen der Mccresflächen würden aber in Zu-
kunft entscheidende Aufschlüsse über diese wich-
tige Frage geben, die von fundamentaler Be-
deutung für die ganze Theorie der Gestaltung
und auch der Drehungsbewegung der Erde sei.
Herr Ingenieur Paul Jordan hielt sodann
unter Vorlegung einer Reihe detaillirter Zeich-
nungen den angekündigten Vortrag: >Ueber
die elektrische Beleuchtung von Theatern mit
Glühlicht*. Derselbe wird im nächsten Hefte
besonders abgedruckt werden.
Zum Schlufs machte Herr Dr. Frölich eine
Reihe von Mittheilungen: »Ueber elektrische
Messungen der Sonnenwärme« , deren Inhalt
nach stenographischer Niederschrift im nächsten
Hefte der Zeitschrift wiedergegeben werden wird.
Im Anschlufs an dieselben wies der Vor-
sitzende darauf hin, von wie hervorragender
Bedeutung auch von astronomischem Standpunkte
die von Herrn Dr. Frölich ausgeführten Messun-
gen seien. Die Ansichten desselben in Be-
treff der Rolle, welche die Intensitätsschwan-
kungen der Sonnenstrahlung in den meteorolo-
gischen Prozessen der Erde spielen, könne er
nur vollständig theilen. In einer im Jahre n'f$
von ihm verfafsten Denkschrift, welche der Be-
gründung des Observatoriums in Potsdam voran-
gegangen sei, habe er selber auch schon darauf
hingewiesen, wie unumgänglich es sei, Sonnen-
forschung und Meteorologie enger zu verbinden.
Auf der Königlichen Sternwarte in Berlin sei es
ihm in neuester Zeit gelungen, aus einer er-
schöpfenden Berechnung gewisser in den letzten
Jahrzehnten daselbst angestellten Messungen ent-
scheidende Nachweisungen von sehr merklichen
periodischen Schwankungen der Energie der
Sonnenstrahlungen zu gewinnen, deren wahr-
scheinlichstes Gesammtergebnifs allerdings von
den von Herrn Dr. Frölich in viel kürzeren Zeit-
intervallen erlangten Resultaten abweiche. Aus
den langjährigen Beobachtungen von mittelbaren
Wirkungen der Sonnenstrahlung auf die Gestalt-
änderung und Torsionsbewegung eines grofsen
Backsteinpfeilers, der die Meridianinstrumente
der Berliner Sternwarte trage, scheine zu folgen,
dafs in der Zeit der etwa alle 1 1 Jahre ein-
tretenden Maxima der Fleckenbildung auf der
Sonne und der nahezu gleichzeitigen Maxima
der Entwickelung von Gaseruptionen aus dem
Sonneninnern die Energie der Sonnenstrahlung
eine gesteigerte sei. Der Widerspruch werde
sich sicher gerade mit Hülfe der weiteren
Messungen des Herrn Dr. Frölich lösen, da
diese im Stande seien, die Schwierigkeiten zu
Uberwinden, mit denen die Deutung aller blofsen
Messungen von Strahlungswirkungen am Boden
des Luftmeeres zu kämpfen habe.
Hiermit wurde, da Niemand sich weiter zum
Worte meldete, die Diskussion geschlossen.
Mit Rücksicht darauf, dafs die nächste Sitzung
auf den ersten Weihnachtstag fallen würde, be-
schlofs die Versammlung auf Antrag des Vor-
sitzenden, dieselbe auf
Dienstag, den 18. Dezember,
zu verlegen.
Schlufs der Sitzung 10 Uhr Abends.
W. Förster.
H. Aron, Unger,
erster Schriftführer. zweiter Schriftführer.
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«IHM MD.MIM HRIM, TT » TT T">
DEZEMBER 1883. V. HEFNER-ALTENECK, UEBER ELEKTR. REGISTR. Fl.UTHMESSER U. S. W. 495
II.
Mitglieder-Verzeichnifs.
A. Anmeldungen aus Berlin.
390. Rudolf Bergius, General-Major z. 1).
B. Anmeldungen von außerhalb.
1623. Maximilian Francke, Bauführer des
Kasan'schen Telegraphenbezirkes, Kol-
legien-Assessor, Kasan.
1624. Ai.bkrt Jaenicke, Ingenieur, St. Peters-
burg.
1625. Rudolph Lüdke, Techniker, St. Peters-
burg.
1626. Johann Krischer, Ingenieur, Mechernich.
1627. Eduard Ludvig Frederik Springborg,
Bau- und Brand -Inspektor, Premier-
Lieutenant, Aarhus.
1628. Gurt Sebastian Bergman, Telegraphen-
Kommissär, Vorstand der Königlichen
Zentral-Telcphonstation, Malmö.
1629. Paul Czermak, stud. phil., Graz.
III.
Vorträge und Besprechungen.
F. v. Hefher -Arte neck:
lieber einen elektrisch registrirenden Fluth-
messer der Telegraphen - Bauanstalt von
Siemens & Halske.
Die Apparate, welche ich Ihnen heute zeige,
haben den Zweck, fortlaufend und in bestimm-
ten Zcitintervallen die jedesmaligen Höhenlagen
des Meeresspiegels aufzuzeichnen, sowie auch
die Zeit zu notiren, wann dieselben eingetreten
sind. Der Apparat ist also im Allgemeinen ein
elektrischer Wasserstandszeiger mit Registrirung.
Ueber solche Wasserstandszeiger habe ich an
dieser Stelle schon mehrfach gesprochen, und
es beruht der neue Apparat auf dem nämlichen
neuen Prinzip, welches ich am Schlüsse eines
längeren Vortrages über elektrische Wasser-
standszeiger im Allgemeinen an einem kleinen
Apparate erläutert und dann in einer beson-
deren weiteren Mittheilung ausführlicher be-
sprochen habe (vgl. Elektrotechnische Zeitschrift,
1881, S. 88, und 1882, S. 102 u. ff.). Nichts-
destoweniger hat der Apparat, mit dem wir
uns heute beschäftigen werden, so bestimmte
Bedingungen zu erfüllen, dafs er in allen seinen
Theilen neu konstruirt werden mufste. Ich
glaube auch, dafs die Art und Weise, wie ein-
zelne Aufgaben in demselben gelöst sind, zu
ähnlichen Zwecken sich mit Vortheil verwenden
läfst, so dafs also der Apparat, abgesehen von
dem wissenschaftlichen Zwecke, welchem er
dienen soll, auch ein allgemeines Interesse be-
anspruchen dürfte.
Die Bedingungen, welche der Apparat zu er-
füllen hat, waren gegeben durch eine Anfrage,
welche das Hydrographische Amt der Kaiserlich
Deutschen Marine an die Firma Siemens &
Halske richtete, nämlich, ob es möglich sei,
einen Fluthmesser herzustellen, welcher folgen-
des leistet:
1 . Der Wasserspiegel sollte nicht etwa in der
Nähe des Ufers aufgenommen werden, wo der-
selbe durch Brandung, Strömung, Wasserläufe
u. dergl. störend beeinmtfst ist, sondern unter
Umständen in grofser Entfernung von der Küste,
wo das Meer eine beträchtlichere liefe hat.
Diese Bedingung schliefst eine weitere in sich,
nämlich, dafs der Kontaktapparat bei dem
i Schwimmer ohne jede Nachhülfe lange Zeit
mufs wirken können, weil er bei andauerndem
hohen Seegange unzuträglich ist.
2. Die Aufzeichnungen des Meeresspiegels
sollen auf 1 cm genau durch den Apparat be-
wirkt werden, und zwar bei einer Höhendiffe-
renz von 8 m zwischen dem höchsten und
niedrigsten vorkommenden Wasserstande. Dies
bedeutet also eine Genauigkeit von 0,1» %
oder nahezu 1 pro Mille, eine Genauigkeit,
welche schon für Mefsinstrumente sehr viel ein-
facherer Art eine hohe Anforderung zu nennen ist.
In Betreff der Zeitintcrvalle , in welchen der
Meeresstand aufgezeichnet werden soll, einigte
man sich dahin, das dies alle 10 Minuten zu
geschehen habe.
Die vor Ihnen stehenden Apparate erfüllen
diese Bedingungen. Es sind zwei derselben
bis jetzt aufgestellt; der eine seit Jahresfrist an
dem Kieler Hafen, der andere bei der Insel
" Wangeroog in der Nordsee, und ich kann hin-
zufügen, dafs sich beide vom ersten Tage ihrer
Aufstellung an gut bewährt haben.
Es ist noch zu bemerken, dafs registrirende
Pegel oder Marcographen, wie man dieselben
auch nennt, vorher an den deutschen Küsten
schon in Anwendung waren. Dieselben sind aber
dicht an dem Ufer, an Hafeneinfahrten u. dergl.
angebracht, und registriren ohne Vermittelung
einer elektrischen Uebcrtragung. Dieselben
leiden also an den oben angeführten Mifsständen.
l Es ist auch von Seiten der Kaiserlichen Admi-
ralität versucht worden, Mareographen anzulegen,
I welche nach dem Prinzipe der kommuniziren-
j den Röhren wirken, indem ein am Lande ge-
I grabener Brunnen durch eine unterirdisch bezw.
unterseeisch geführte Rohrleitung mit einem vom
■ Ufer abliegenden Punkte des Meeres verbunden
und an dem Brunnen ein direkt wirkender
Registrirapparat aufgestellt wurde. Diese kost-
' spieligen Anlagen haben sich aber insofern nicht
bewährt, als die Rohrleitungen durch Versandung
verstopft wurden.
Es sei mir gestattet, das Prinzip, auf welchem
der neue Apparat beruht, hier kurz nochmals
' darzulegen. Dasselbe besteht darin, dafs von
einem Schwimmer, welcher die Auf- und Ab-
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4g6
Vereins -Angelegenheiten.
Elektrotf.chn. Zeitschrift.
DEZEMBER i88j.
bewcgungen des zu messenden Wasserspiegels
mitmacht, mittels einer Kette, Drahtes oder
dergleichen ein Kontaktmechanismus in Bewegung
gesetzt wird, welcher in mindestens drei periodisch
wiederkehrenden Verschiedenheiten elektrische
Ströme in eine oder mehrere Leitungen sendet
oder dieselben stromlos macht. Die Reihen-
folge, in welcher diese Verschiedenheiten auf-
treten, kehrt sich jedesmal um, sobald der
Wasserspiegel bezw. der Schwimmer seine
Bewegungsrichtung ändert. Der am anderen
Ende der Leitung aufgestellte Zeigerapparat ist
derartig eingerichtet, dafs durch elektromagneti-
sche Einwirkung unter dem Einflüsse der von dem
Schwimmerapparate kommenden Ströme eine
drehende Bewegung hervorgerufen wird, deren
Gröfse der Bewegungsgröfse des Schwimmers
proportional ist, und welche sich jedesmal um-
kehrt, sobald die Reihenfolge der Verschieden-
heiten in der Stromsendung sich umkehrt, d. h.
also, wenn gleichzeitig die Bewegung des Wasser-
spiegels seine Richtung ändert. Es sind dazu,
wie erwähnt, wenigstens drei Verschiedenheiten
in der Stromsendung, eine Unterbrechung als
solche mitgerechnet, nothwendig; denn eine
Reihenfolge von nur zwei Elementen ergiebt
umgekehrt in ihrer periodischen Aufeinander-
folge wieder dasselbe und kann also auch
mechanisch nicht zur Umkehr einer Be-
wegung verwendet werden. Will man daher bei
einem elektrischen Wasserstandszeiger nur eine
Leitung in Anwendung bringen, wie es bei dem
früher von mir beschriebenen Apparat thatsäch-
lich der Fall ist, so mufs man, um drei Ver-
schiedenheiten zu ermöglichen , Stromwechsel
und Unterbrechung zu Hülfe nehmen. Der Strom-
wechscl erfordert aber, dafs man beide Pole der
Batterie in dem Kontaktapparate zur Verfügung
hat, mit anderen Worten: die Batterie mufs in
der Nähe des Schwimmerapparates aufgestellt
werden. Da aber eine Batterie der Wartung
bedarf, so war in dem vorliegenden Falle ihre
Aufstellung bei dem Schwimmerapparate, der
ja unzugänglich ist, umhin lieh. Die Einrich-
tung erforderte also mindestens zwei Leitungen.
Da man aber Kabel, um welche es sich hier
nur handeln kann, sehr ungern mit zwei Lei-
tungen herstellt, weil diese nur ungeschickt in
einem runden Kabel zu betten sind, so ist der
Apparat gleich auf die Benutzung von drei Lei-
tungen eingerichtet. Die erforderlichen drei
Verschiedenheiten in der Stromsendung bestehen
einfach in Abgabe eines elektrischen Stromes
der Reihe nach in Leitung I, II, III, I, II u. s. w.,
und umgekehrt.
Sollte übrigens einmal eine oberirdische Lei-
tung in Frage kommen, so können die Apparate
mit geringer Umänderung, und zwar unter Zu-
hülfenahme einer Stromunterbrechung als drittes
Element auch für nur zwei Leitungen eingerichtet
werden.
Der Schwimmerapparat ist in Fig. 1 bildlich,
in Fig. 2 schematisch dargestellt, jedoch ohne
die ihn bedeckende hutförmige Umkleidung und
ohne das gufseiserne Standrohr, auf welchem er
angebracht ist und in welchem der Schwimmer
auf und ab sich bewegt. Es ist dieses Stand-
rohr an seinem unteren Ende durch ein dünn-
löcheriges Sieb verschlossen, derartig, dafs das
Wasser nur langsam in dasselbe eindringen
oder daraus zurücktreten kann. Es wird da-
durch erreicht , dafs zwar Niveauänderungen,
welche durch die Ebbe und Fluth in längeren
Zeiträumen eintreten, den Stand des Wasser-
Fig. i.
spiegeis im Innern des Rohres genau bestimmen,
dafs aber die rascher auf einander folgenden
Wellenbewegungen der Meeresoberfläche ohne
merklichen Einflufs auf dasselbe bleiben.
Der Schwimmer hängt nicht, wie es sonst
bei Wasserstandszeigern gebräuchlich ist, an
einer Kette, denn die Abnutzung in den Ge-
lenken und auch der Einflufs des beträchtlichen,
und bei verschiedener Höhenlage des Schwimmers
verschiedenartig wirkenden Gewichtes einer
Kette würde Ungennuigkeiten mit sich bringen.
Er ist vielmehr an einem dünnen kupfernen
Bande aufgehängt, welches in seiner Mitte seiner
ganzen Länge nach eine Reihe von Löchern
hat, die in genau gleichem Abstände von ein-
ander stehen. Das Band läuft über eine Walze Ä,
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Et pktkothchs Zeitschrift
DEZEMBER 1883. ' V. HeFNER-AlTEJIECK, UEBER ELEKTR. RECISTR. FLUTHMESSER U. S. W. 497
welche in der Mitte ihres Umfanges eine Reihe
halbrund hervortretender Stifte trägt, die in die
Löcher des Kupferbandes B eingreifen und zwi-
schen Kupferband und Walze einen genau ge-
bundenen Gang sichern. Das Band ist nicht,
wie es bei sonst ähnlichen Anordnungen üblich
ist, um den vollen halben Umfang der Walze
gelegt und an seinem anderen Ende durch ein
Gegengewicht gespannt. — Das unvermeidliche
Eintauchen des Gegengewichtes und des be-
treffenden Theiles des Kupferbandes in das See-
wasser, sowie auch die dabei auftretenden Ge-
wichtsveränderungen würden unzuträglich sein.
— Es legt sich darum nur um einen ge-
Fig. 2.
Y7' 1
nügend grofsen Theil des Wadenumfanges und
wickelt sich dann auf einer oberhalb der Walze
angebrachten ziemlich grofsen Trommel T auf, an
welcher es mit seinem einen Ende befestigt ist.
Die zum Aufwickeln des Bandes nöthige Drehung
wird der Trommel durch die Einwirkung einer
in einem besonderen Gehäuse untergebrachten
Spiraluhrfeder crtheilt, welche durch die abwärts-
gehende Bewegung des Schwimmers gespannt
wird und bei der Aufwärtsbewegung des Schwim-
mers in Folge ihrer Spannung das Kupferband
aufwickelt. Die dabei auftretende geringe Ver-
schiedenheit in der Kraftäufserung der Feder
wird zugleich dazu benutzt, um die Einwirkung
des Gewichtes des Kupferbandes, soweit dieses
frei hängt, derartig auszugleichen, dafs der
Schwimmer in allen seinen Höhenlagen gleich
tief in das Wasser eintaucht.
Mit der Stiftenwalze R dreht sich die Kontakt-
walze w, welche über die Umfange von drei
gezahnten Scheiben f,, mit federndem
Druck gegen dieselbe anliegend, hinwegrollt.
Jede dieser Scheiben trägt an ihrem Umfange
hervortretende Zähne, welche durch doppelt
so breite Lücken von einander getrennt sind.
Die drei Scheiben sind neben einander konzen-
trisch mit der Verlängerung der Axe der
Walze R fest am Gestell und isolirt von diesem
und von einander angebracht. Ihre Stellung
zu einander ist eine derartige, dafs jeder
Zahn einer Scheibe neben Lücken der beiden
Fig- 3-
anderen Scheiben zu stehen kommt. Die in
Folge der Bewegung des Schwimmers über den
Umfang der Scheiben hinwegrollendc Walze u>
tritt in Folge dessen in sich wiederholender
Reihenfolge mit jeder der drei Scheiben nach
einander in leitende Verbindung, so zwar, dafs
sich diese Reihenfolge in jedem Moment um-
kehrt, wenn die Bewegungsrichtung des Schwim-
Fig. 4-
mens wechselt. Die Walze steht mit dem Kör-
per des Apparates und durch diesen mit der
Erde oder der äufseren Umhüllung des Kabels
in leitender Verbindung. Die drei gezahnten
Scheiben sind bezw. an die Leitungen I, II, III
gelegt. Da das andere (Land-) Ende der drei
Leitungen schlicfslich an dem einen Pole einer
gemeinsamen Batterie, deren anderer Pol zur
Erde abgeleitet ist, gelegt wird, so ist es klar,
dafs in den drei Leitungen die vorerwähnte
periodische Folge elektrischer Ströme bei den
Bewegungen des Schwimmers auftritt.
Die Einrichtung, durch welche diese Strom-
folge zur Hervorbringung einer ruckweise drehen-
63
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498
Vereins - Angelegenheiten.
ELEKTROTBCHN. ZrITSCHR FFT.
DEZEMBER ill},
den Bewegung in beiderlei Richtung ausgenutzt
wird, ist in ihrer einfachen und allgemeinen
Form in Fig. 3 und 4 schemarisch dargestellt.
In die drei Leitungen ist je ein Elektromagnet Ex ,
Et, Ei eingeschaltet. Diese Elektromagnete sind
um ein eisernes gezahntes Rad R gruppirt und
haben rechtwinklig nach dem Rade zu abge-
bogene Polenden. (Es sind in der Figur nur
die vorderen Pole sichtbar, die anderen, nach
hinten liegenden Pole bilden mit einem zweiten
Rade, welches mit dem anderen durch eine
dicke eiserne Axe verbunden ist, eine genau
kongruente Figur.) Die Theilung, in welcher
die Elektromagnctpolc das Rad umstehen, ist
zwischen je zwei Elektromagneten entweder
um \ gröfscr, Fig. 3, oder um \ kleiner,
ung jedesmal ihre Richtung ändert, sobald in
einem beliebigen Momente die Reihenfolge der
Ströme in den Leitungen sich umkehrt. Man
sieht ferner ein, dafs bei der in Fig. 3 ge-
zeichneten und vorbeschriebenen Stellung der
Magnetpole zu dem Zahnrade die Drehung des
letzteren jedesmal in dem nämlichen Sinne auf-
tritt, wie die Stromfolge in den Elektromagneten
bei der anderen Stellung, Fig. 4, aber jedesmal
im umgekehrten Sinne.
Es sei bemerkt, dafs dieser Mechanismus
mechanisch vielfach verändert werden kann
und für anderen Zwecken dienende Apparate,
bei welchen es sich besonders um sehr schnelle
Drehung des Rades R handelt, auch schon
anders angeordnet wurde. Ich möchte auch her-
Fig. 4, als ein Vielfaches der Zahntheilung des
Rades; es steht also immer nur ein Elektro-
magnetpol — in beiden Figuren ist es der Pol
von /?, — einem Zahne genau gegenüber. In
Folge elektromagnetischer Anziehung tritt dies
jedesmal bei dem Elektromagnet ein, durch
dessen Umwindung der durch die betreffende
Leitung an dem Schwimmerapparate gerade zur
Erde abgeführte Strom läuft. Folgt ein Strom
in einer anderen Leitung, so zieht der be-
treffende Elektromagnet den ihm zunächst liegen-
den Zahn an und stellt ihn seinem Pole genau
gegenüber. Es ist leicht einzusehen, dafs in
Folge dieser Anziehung, welche die Pole auf
die Radzähnc ausüben, eine schrittweise Drehung
des Rades eintreten mufs, wenn die drei Lei-
tungen der Reihe nach von elektrischen Strö-
men durchflössen werden, und dafs diese Dreh-
vorheben, dafs dieser Mechanismus nicht zu
verwechseln ist mit dem in letzter Zeit oft
beschriebenen sogenannten synchronischen Rade,
welches in einer Richtung kontinuirlich und nicht
beliebig ruckweise sich dreht, unter anderen
Vorbedingungen und zu anderem Zwecke
arbeitet, in dem äufseren Ansehen aber mit der
hier beschriebenen Anordnung eine gewisse Aehn-
lichkeit hat.
Der Registrirapparat mit den Nebenapparaten,
welche die in einem geschützten Raum auf dem
Lande untergebrachte gesammte Stations-Einrich-
tung ausmachen, sind in Fig. 5 in schemati-
scher Zusammenstellung gezeichnet, der eigent-
liche Registrirapparat aber nochmals in Fig. 6
nach einer photographischen Aufnahme und
ohne Schutzkasten. Rechts oben, Fig. 5, sieht
man die drei Elektromagnete. Das Zahnrad r
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Elrktrotechn. Zeitschrift.
DEZEMBER 1S83.
V. HF-FNER-Ai.TENECK, UEBER EI.EKTR. REGISTR. Fl.UTHMESSER U. S. W. 49Q
hat nur zwei Zähne, mit anderen Worten, es
ist ein flacher eiserner Stab geworden, an dessen
beiden Enden je drei Elektromagnetpole ein-
wirken. Aus dem Vorhergesagten erhellt, dafs
sich dieser Eisenstab im umgekehrten Sinne,
in welchem der Reihe nach die Polarität in
den Elektromagneten auftritt, drehen mufs. Er
macht jedesmal i Umdrehung, wenn der elek-
trische Strom eine der Leitungen wechselt. Die
Drehung des Stabes r wird durch das Triebrad d
und das Zahnrad t derartig auf das Typen-
rad 7* und die Schnecke a übertragen, dafs diese
bei jedem neuen Stromeintritt, d. h. also ftlr
jedes Zentimeter, um den sich der Schwimmer
Es hätte sich dagegen mechanisch durch-
führen lassen, dafs unter Anwendung eines
elektrisch bewegten Zähl- und entsprechenden
Druckwerkes die Meereshöhen in einer Zahlen-
reihe gedruckt erschienen wären. Im Vergleich
mit einer Kurve hätte aber eine solche Zahlen-
reihe eine geringe Uebcrsichtlichkcit, indem sie
kein sofort erkenntliches Bild von den Meeres-
bewegungen giebt, und z. B., um nur den Zeit-
punkt des Minimums und Maximums der Ebbe
und Fluth zu finden, man erst sämmtliche
Zahlen durchlesen müfste. Aus diesen <; runden
sind beide Methoden vereinigt in Anwendung
gebracht, in einer Weise, die zugleich die ein-
Fig. 6.
hebt oder senkt, y-J-j Umdrehung machen. Ein
an dem Rad angebrachter Zeiger würde also
durch einen Umgang i m Schwimmerbewegung
anzeigen.
Es handelt sich nun aber darum , diese
Schwimmerbewegungen fortlaufend graphisch
auf einem Papierbande aufzuzeichnen. Die für
ähnliche Vorgänge gebräuchliche Methode, nach
welcher im vorliegenden Falle die Zeit als
Abszisse und die jedesmalige Meereshohe als
Ordinate erscheinen würde, war hier ausge-
schlossen. Denn um in einer 8 m entsprechen-
den Länge noch 800 Unterschiede ersehen zu
können, müfste der Papierstreifen etwa i m
breit sein ; auch ist Papier kein geeignetes Ma-
terial, um darauf Längen auf etwa 1 pro Mille
genau fixiren zu können.
fachste mechanische Durchführung gestattet und
deren Anwendung darum auch für andere
ähnliche Zwecke bei meteorologischen Registrir-
apparaten u. dergl. sich empfehlen dürfte.
Bei dieser Methode erscheint, wie in Fig. 7,
welche ein Stück des Papierstreifens in Original-
gröfsc zeigt, dargestellt ist, zunächst die Bewe-
gung des Meeres in einer punktirten Kurve.
Je 5 mm Ordinatenlänge entsprechen 1 m Höhen-
unterschied des Meeresspiegels. Die Kurve giebt
also wohl ein anschauliches Bild von der Meeres-
bewegung, von dem Verlaufe der Ebbe und
Fluth, der Lage der Maxima und Minima; man
kann auch an derselben wohl die ganzen Meter
der Höhenunterschiede abgreifen, aber nicht
mehr die Zentimeter. Dagegen finden sich die
Unterabtheilungen in Zentimetern am oberen
63»
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500
Vereins - Angelegenheiten.
ElEKTKOTECUN. ZEITSrintDT.
DKZEMHKR «883.
Ende der betreffenden Ordinate in Zahlen ab-
gedruckt. Ueber dieser Zahlenreihe befindet
sich die Tageszeit aufgedruckt, so zwar, dafs
alle 10 Minuten, also im Ganzen sechsmal die
verflossene volle Stunde in römischer Zahl er-
scheint. An dem unteren Ende der Ordinate
wird die Nulllinie, als welche die dem tiefst
möglichen Wasserstande entsprechende genom-
men ist, sclbstthätig mit aufgedruckt.
Man erkennt beispielsweise leicht nach dem
Vorgesagten, dafs der Punkt a und die in
gleicher Ordinate stehenden Zahlen anzeigen,
dafs am betreffenden Tage um 3 Uhr 20 Minuten
die Meereshöhe 4,18 m betragen hat; denn der
Punkt a ist zwischen vier- und fünfmal 5 mm
von der Nulllinie entfernt, oben steht die
Zahl 28 und darüber zum dritten Mal die
Zahl III.
Fig. 7-
51 I
87 I
19 I
58 1
86 n
8 I
39 I
f3 m
36 m
2« m
9t m
63 M
17 BT
92 K
Die mechanischen Einrichtungen, welche den
Druck bewirken, sind ziemlich einfach und aus
Fig. 5 zu erkennen. Auf dem Umfange des
bereits erwähnten Rades T sind die Typen der
Zahlen o bis 99 aufgravirt, auf dem dahinter-
liegenden Zeitrade Z die erwähnten römischen
Zeitziffern. Durch die Schnecke a wird der
vertikale Stift g proportional mit der Meeres-
bewegung geradlinig hin- und hergeschoben.
Seine geradlinige Fuhrung erhält er durch den
Hebel /, dessen Kreisbewegung durch ein kleines
(in dem Schema weggelassenes) Gegengelenk
in eine genaue geradlinige verwandelt wird.
Der tiefste Punkt des Zeitrades Z, des Typen-
rades T, die untere Spitze des Stiftes g und
eines ferneren feststehenden Stiftes, welcher die
Nulllinie zu markiren hat, stehen in einer
geraden Linie. Dicht unter dieser Linie liegt
der Papierstreifen P und wird senkrecht zu der-
selben in seiner Längsrichtung bewegt. Er ist
mit einem abfärbenden zweiten dünnen Papier-
streifen belegt und wird alle 10 Minuten durch
den Hebel h seiner ganzen Breite nach gegen
die genannten Theile geworfen, so dafs dabei
die betreffenden Marken und Zahlen abge-
druckt werden. Beim Abwärtsgehen des He-
bels h wird die Walze IV ein wenig gedreht
und durch diese der Papierstreifen entsprechend
fortgezogen. Von der Walze IV aus wird das
Stundenrad Z alle Stunde um eine Zahl weiter
gedreht. Das Andrücken des Hebels // geschieht
alle 10 Minuten durch den im lokalen Strom-
kreise mit besonderer (Leclanche-) Batterie Bt
liegenden Elektromagnet Et. Der Schlufs dieses
Stromkreises erfolgt in gleichen Zeitintervallen
an dem von einer genau gehenden Uhr U aus
getriebenen Kontakte C.
Um den Kontakt mit starkem Drucke her-
stellen zu können und doch das Gehwerk der
Uhr nicht durch denselben zu beeinflussen, ist
folgende Anordnung getroffen: es ist eine gute,
käufliche Regulator-Uhr mit Schlagwerk in
Anwendung gebracht. Das Schlagwerk ist je-
doch durch Wegnahme verschiedener Theile
und Anbringung einiger Auslösestifte dahin ver-
ändert, dafs es alle 10 Minuten für einen
Schlag auslöst. An Stelle dieses Schlages wird
aber der Kontakt C hergestellt, und man hat
also für denselben eine beträchtliche Arbeits-
kraft zur Verfügung. Die Funkenbildung an
demselben ist aufserdem durch einen kleinen
Kondensator abgeschwächt.
Wie bei allen Apparaten dieser Gattung würde
ein Fehler in der Anzeige sich durch alle fol-
genden Anzeigen fortschleppen. Wenn nun auch
kein Grund vorhanden ist, dafs ein solcher ein-
tritt, so könnte er doch leicht bei der ersten
Einstellung des Apparates gemacht sein und
überhaupt würde leicht ein unbehagliches Mifs-
trauen sich mit der Zeit gegen die Aufzeich-
nung des Apparates einstellen. Aus diesem
Grunde ist noch die nachbeschriebcnc Anord-
nung getroffen, durch welche man sich die
absolute Gewifshcit verschaffen kann, dafs der
Apparat richtig registrirt.
Ein am SchwimmerapparatangebrachterMecha-
nismus läfst bei c, Fig. 1, jedesmal einen Kon-
takt eintreten in dem Moment, in welchem das
Mecresniveau um 3 m gestiegen bezw. gefallen
ist. Durch diesen Kontakt wird eine der bei-
den in diesem Momente nicht für die sonstige
Stromgebung gebrauchte Leitung, beispielsweise
die Leitung I, an die Erde gelegt, aber nicht
direkt, sondern durch einen am Schwimmer-
appnrat angebrachten hohen Widerstand. Der
dabei in der Leitung I aufsergewöhnlich auf-
tretende elektrische Strom ist durch den Wider-
stand ff so sehr geschwächt, dafs er das nor-
male Spiel des Apparates nicht im geringsten
beeinträchtigt; er macht sich aber an einem
auf der Landstation in die Leitung I durch
Ausziehen eines Stöpsels einschaltbaren, für ge-
wöhnlich aber ausgeschalteten Galvanoskope k,
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El.EKTROTF.CIIN. ZEITSCHRIFT.
DEZEMBER 1883.
Hammerl, Studie über das Kupfervoltameter.
5oi
Fig. 5, bemerkbar, wenn der Kontroiwächter zur
Zeit seines Eintretens diesen Stöpsel heraus-
zieht. Der Moment,, in welchem der Registrir-
apparat seinerseits die Marke für den dritten
Meter in der Höhendifferenz des Wassers zum
Druck eingestellt hat, ist durch das Einspielen
einer Marke an einem Zeiger (bezw. dem
gleichzeitigen Einspielen zweier solcher Marken
an Typenrad und Schnecke) erkennbar. Um
den richtigen Gang des Apparates zu kontroliren,
hat also der Wächter von Zeit zu Zeit den
Moment abzuwarten, in dem das Einspielen
der Marken eintritt, was bei normalem See-
gange täglich wenigstens zweimal geschieht. Er
zieht in diesem Momente den Stöpsel am Gal-
vanoskope & heraus und prüft, ob die Gal-
vanoskopnadel ausschlägt. Ist dies der Fall,
so arbeiten Zeiger und Schwimmerapparat über-
einstimmend. Es ist selbstverständlich, dafs
der Werth des ganzen Apparates durch diese
Kontroieinrichtung aufserordentlich erhöht wird,
indem eine anderweitige Kontrole des Meeres-
spiegels im Vergleiche mit den Angaben des
Apparates sehr schwer und unsicher auszu-
führen wäre und nur durch dieselbe die durch
den Apparat erzielten Papierstreifen als unbe-
zweifelbare Dokumente erscheinen.
Von den beiden ausgeführten Anlagen in
Kiel und auf der Insel Wangeroog bietet die
letztere besonderes Interesse. Die Standröhre
mit dem Schwimmerapparat ist auf einem Pfahl-
rost und gehalten durch ein eisernes pyramidales
Gerüst in 1 .J- km Entfernung von dem Ufer
aufgestellt. Ich darf nicht unerwähnt lassen,
dafs wegen der in der Nordsee so aufserordent-
lich heftig auftretenden Sturmfiuthen eine Ver-
stärkung dieses Baues sich als nothwendig er-
wiesen hat.
Das Kabel, welches den Schwimmerapparat
und Registrirapparat verbindet, ist ein Siemens &
Halske'sches Bleikabel. Es sind die drei Lei-
tungen mit getränkter Jute umsponnen und mit
einer Bleiumhüllung umgeben, welche das Ein-
dringen von Seewasser vollständig abhält. Starke
Eisenumspinnungen, in mehrere Hanflagen ge-
bettet, dienen zum mechanischen Schutze des
Bleirohres. Es ist hervorzuheben, dafs dies das
erste Bleikabel ist, welches im Meere liegt und
noch dazu unter den bekanntlich sehr er-
schwerenden Umständen eines Küstenkabels.
Die schwierige Legung des Kabels ist an einem
Tage und obendrein vor dem Eintreten eines
drohenden Sturmes ohne Unfall bewerkstelligt
worden.
Dem Vernehmen nach nimmt aus dem guten
Gange des vorbeschriebenen elektrisch registriren-
den Wasserstandszeigers die Kaiserliche Admi-
ralität Veranlassung, noch weitere solche Appa-
rate aufzustellen. Ueber die wissenschaftliche
Bedeutung, welche die Meeresbewegung, deren
genaue Kenntnifs durch diesen Apparat herbei-
geführt wird, für die Erdkunde und Nautik hat,
hat ein dazu mehr berufener Fachmann Ihnen
Einiges mitzutheilen gütigst übernommen.
ABHANDLUNGEN.
Studie über das Kupfervoltameter.
Von Dr. Hermann Hammerl.
Während das Knallgasvoltamctcr sowie das
Silbervoltameter insbesondere zu wissenschaftlich
genauen Messungen geringer Stromstärke be-
nutzt werden, wird zur Messung starker Ströme
vorzugsweise das Kupfervoltameter als geeignet
erachtet. Das von Edison als registrirendes
Instrument benutzte Zinkvoltameter ist noch
wenig in Anwendung.
Wenn es nun auch für mäfsig starke Ströme
als erwiesen gelten kann, dafs mit dem Kupfer-
voltameter unter gewissen Vorsieh tsmafsregeln
übereinstimmende Strommessungen erhalten wer-
den können, so fehlt es doch bisher an Ver-
suchen über die Grenzbedingungen , welche
noch zulässig sind, insbesondere über die gröfste
Stromdichte, welche noch eine genaue Messung
zuläfst. Es ist bekannt, dafs bei zu grofser
Stromdichte die Elektrolyse der Kupfervitriol-
lösung nicht mehr ganz normal vor sich geht
und von sekundären Prozessen begleitet wird.
Ich habe daher einige Versuche über das
Kupfervoltameter angestellt, um wenigstens durch
dieselben einige Anhaltspunkte bei Benutzung
desselben zur Stromstärkemessung zu gewinnen.
Die Versuche wurden stets in der Weise an-
gestellt, dafs zwei Kupfervoltameter hinter ein-
ander in denselben Stromkreis eingeschaltet
wurden, der aufserdem noch eine Tangenten-
bussole enthielt. Während das eine Voltameter
stets unter denselben Versuchsbedingungen blieb,
wurde im zweiten Voltameter materielle Be-
schaffenheit der Elektroden, ihre Gröfse bezw.
Oberfläche, ihre Distanz, der Bewegungszustand
der Kupfervitriollösung, deren Temperatur, kurz
jene Versuchsbedingungen geändert , dessen
Einflufs studirt werden sollte, und dann durch
sorgfältige Wägung das Verhältnifs der ab-
geschiedenen Kupfermengen beider Voltameter
ermittelt.
Diese Versuche wurden ferner bei verschie-
dener Stärke des Stromes wiederholt, welche
an der Tangentenbussole während des Durch-
ganges desselben kontrolirt werden konnte.
Die verwendeten Kupferplatten waren mit
einer dicken Schicht galvanisch abgeschiedenen
Kupfers Uberzogen.
Besondere Sorgfalt wurde auf die Behandlung
der beiden Kathoden vor der Wägung ver-
wendet. Es erschien am sichersten, die Ka-
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5°*
Abhandlungen.
EUUETROTFCHN. 7.F.ITSCHRDT.
DKZEMBER 1S83.
thodenplatten vor der ersten Wägung genau in
denselben Zustand 211 setzen wie vor der zweiten
Wägung, da auf diese Weise allfällige konstante
Fehler eliminirt werden konnten. Aus diesem
Grunde schien es auch gcrathen, nicht eine
blanke Platinplatte zu wägen und dann nach
dem Versuche, mit Kupfer bedeckt, wieder zu
wägen , sondern dieselbe schon vor der ersten
Wägung unter gleichen Umständen mit Kupfer
zu bedecken und in derselben Weise zu trocknen
wie vor der ersten Wägung.
Nach dem Herausnehmen aus der Kupfcr-
vitriollösung wurden die Platten von der an-
haftenden Kupfervitriollösung mit destillirtem
Wasser abgespült, zwischen Filtrirpapier ge-
trocknet und unter die Glocke der Luftpumpe
gegeben, aus welcher mehrere Male ausgepumpt
und trockene Luft eingelassen wurde. Mari
kann auch die Platten, wenn sie nicht
mehr nafs sind, übe r einer Flamme etwas
erwärmen, jedoch das Erhitzen der noch
nassen Platten über einer Flamme oder
in einem Trockenkasten oxydirt die
Kupferschicht augenblicklich. Ich habe
die obige umständliche Manipulation vorgezogen,
damit beide Platten der Voltameter bei allen
Versuchen möglichst gleich behandelt sind.
Durch solche Versuche konnte ich mich
überzeugen, dafs es keinen erheblichen
Unterschied machte, ob die Platten mit
blanken Platinflächen oder mit einer
Kupferschicht bedeckt angewendet wur-
den, falls die letztere beim Trocknen sorgfältig
behandelt wurde. Die Gewichtsmengen der in
beiden Voltametern erhaltenen Niederschläge
differirten nur bis auf etwa o,03 %, ein Unter-
schied, der ebenso auftrat, wenn die beiden
Kathoden mit blanker Platinobcrfläche oder mit
Kupferoberfläche, oder auch die eine mit letz-
terer, die andere mit erstcrer angewendet
wurden.
Leitet man durch die besprochenen zwei
Kupfervoltamctcr hinter einander einen und
denselben starken Strom, so bemerkt man an
der mit eingeschalteten Tangentenbussole, dafs
derselbe nicht konstant bleibt, sondern binnen
wenigen Minuten rasch abnimmt. Ks ist dies
die Folge der Erschöpfung der Lösung an
Kupfervitriol in der Nähe der Kathode. Ist
dies eingetreten, so beginnt auch sofort die
Polarisation, welche den Strom schwächt.
Durch rasches Umrühren läfst sich
diese Wirkung gröfstentheils verhin-
dern. War z. B. der Anschlag an der Tan-
gentenbussole innerhalb 5 Minuten von 240 auf
15,5° gesunken, so war es möglich, durch
Rühren den ursprünglichen Anschlag wieder
hervorzubringen. Die Gröfse des wieder er-
langten Winkels hing aber von der Art des
Rührens und von dem Grade der eingetre-
tenen Polarisation ab. War die Strom-
stärke sehr grofs, spielte die Nadel der Bussole
auf 400 ein und sank dieselbe auf 23° her-
unter, so mufste schon sehr stark und fort-
während gerührt werden, um die Nadel wieder
bei 400 zum Einspielen zu bringen.
Das ungleichmäfsige und undefinir-
bare Rühren durch das Sieden der
Kupfervitriollösung zu ersetzen, so dafs
die aufsteigenden Dampfblasen eine Konzen-
trationsveränderung der Flüssigkcitsschichten ver-
hindern, somit auch das Auftreten der Polari-
sation, darf nach den angestellten Versuchen
nicht angewendet werden, weil sich das
Kupfer schon bei ao° vollständig in
Kupferoxyd verwandelt.
Weil es also nicht gelingt, den Einflufs
der Konzentrationsänderung durch Erschöpfung
der Lösung ganz zu beseitigen, so mufste
untersucht werden, von welchen Stromdichten
an aufwärts dieser Einflufs so stark ist, dafs er
genaue Messungen unmöglich macht bezw. wie
weit man die Stromdichte herabsetzen mufs,
um das Kupfervoltameter brauchbar zu machen.
Bevor ich jedoch zur Lösung dieser Fragen
gehen konnte, mufste ich gleichsam ein Normal-
voltameter haben, d. h. ein Voltameter, das
immer für alle Stromstärken, die ich in Be-
tracht zog, den denselben entsprechenden
Kupferniederschlag auf der negativen Elektrode
ablagerte. Zu diesem Zwecke stellte ich mir
zwei Kupfervoltameter zusammen, deren Elek-
troden eine grofse Oberfläche hatten; jede war
15,5 cm lang und 11,3 cm breit. Der Abstand
der Elektroden in den Voltametern betrug
2,6 cm; auf einer Seite wurden die negativen
Elektroden gefirnifst, so dafs sich nur auf einer
Seite der Niederschlag bilden konnte, damit
sowohl für diese als auch für die späteren
Versuche die Oberfläche der Platte eine genau
mefsbare Gröfse hat, um daraus und der be-
kannten Stromstärke die Dichte berechnen zu
können. Um sicher zu sein, dafe bei einer so
grofsen Oberfläche der Platten auch bei den
verschiedensten Stromstärken keine Polarisation
eintritt, wurde der Ausschlag der Nadel der
gleichzeitig eingeschalteten Tangentenbussole
beobachtet; ferner wurde bei annähernd gleicher
Stromstärke bei einem Versuch in keinem Volta-
meter gerührt, in einem zweiten Versuch in
beiden Voltametern und in einem dritten Ver-
such in dem einen gerührt, in dem anderen
nicht.
Die Versuche ergaben nun für Stromstarken
bis zu 9 Ampere immer für beide Voltameter I
und II fast vollständig gleiche Niederschläge
auf den beiden negativen Elektroden, so dafs
deren Verhältnifs sehr nahe gleich Eins ist; der
Ausschlag der Nadel blieb bei allen Versuchen
während 5 Minuten konstant.
Es wurde nun bei einer und derselben
Stromstärke die Dichte des Stromes in dem
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El.EKTROTECHN. ZziTSCHR IVT .
DEZEMBER i88j.
Hammerl, Studie über das Kupfervoltameter.
5°3
einen Voltameter geändert, während sie in dem
anderen konstant erhalten wurde. Es wurde
in dem Voltameter II nach und nach Flüssigkeit
herausgenommen, somit der Querschnitt für den
Durchgang des Stromes verkleinert, die Dichte
des Stromes daher vergröfsert. Da die Strom-
stärke im ganzen Schliefsungskreise durch die
Verkleinerung der Plattenoberfläche in dem
Voltameter II kleiner wurde , so war durch
einen eingeschalteten Rheostaten dafür gesorgt,
dafs durch das Ausschalten eines Widerstandes
wieder die verlangte Stromstärke herrschte.
Eine zugleich in den Schliefsungskreis ein-
geschaltete Bussole giebt nun einen annähern-
den Aufschlufs über die Vorgänge im Volta-
meter II, wenn die Dichte in demselben immer
gröfser wird.
So lange die Stromdichte nicht zu grofs ist,
bleibt der Ausschlag a der Tangentenbussole
konstant und ich erhalte als Niederschlag N,
im Voltameter I und für Ar, im Voltameter II
dieselbe Kupfermenge. Bei gröfserer Dichte
steigt a, um dann wieder langsam zu sinken.
Diese Zunahme der Stromstärke im ganzen
Schliefsungskreis ist die Folge der durch den
Strom bewirkten Temperaturerhöhung im Volta-
meter II, wodurch das Leitungsvermögen für
den Strom ein besseres wird. Tritt nun das
bei einer gewissen Dichte ein, so ist die Ober-
fläche der Platte im Voltameter II schon so
klein, dafs sich verhältnifsmäfsig viel Kupfer an
den Ecken und Kanten in körniger Form
niederschlägt, daher Verluste fast unvermeid-
lich sind; Nt und JVt weichen dann von ein-
ander ab.
Nimmt die Stromdichte im Voltameter II
noch weiter zu, so steigt zwar Anfangs noch a
wegen der Temperaturerhöhung, nimmt aber
dann viel rascher ab als früher, es tritt bereits
eine schwache Polarisation auf, die um so
stärker wird, als die Stromdichte gröfser wird.
Ist einmal in dem Voltameter II Polarisation
eingetreten, so erhalte ich in keinem der beiden
eingeschalteten Voltameter den Kupfernieder-
schlag, welcher dem in der ersten halben
Minute an der Bussole angegebenen Strom
entspricht. Ferner sind jV, und A", nicht ein-
ander gleich, sondern sie differiren um so mehr
von einander, je gröfser die Stromdichte ist.
A", giebt mir nur den Niederschlag für die
mittlere Stromstärke während der 5 Minuten,
dagegen kommt bei A", aufserdem der unver-
meidliche Verlust in Abzug, der mit der Strom-
dichte zunimmt. Bei sehr gröfser Dichte ist
der Niederschlag nicht mehr kupferroth, sondern
es bildet sich eine schwammige Masse, das
Kupferhydrür, das nur lose auf der Platte liegt
und beim Abwaschen der Platte jedesmal ver-
loren geht. Würde ich den Niederschlag Nn
für den Fall kennen, wenn derselbe Strom
konstant geblieben wäre, so würde mir das
Verhällnifs ein Mafs für die Gröfse der
Polarisation und ein Mafs für die Gröfse
der Polarisation und des Verlustes geben. Ich
habe nun annähernd Ar„ aus vorausgegangenen
Versuchen berechnet und auf diese Weise für
acht verschiedene Stromstärken bei verschie-
■V IV
denen Dichten die Verhältnisse -\'-- und — — *-
A„ NH
bestimmt.
»Die Resultate ergaben, dafs die
höchste zulässige Stromstärke, bei wel-
cher noch sicher die Menge des Kupfer-
niederschlages als Mafs der Stromstärke
angenommen werden darf, ungefähr
7 Ampere für den Quadratdezimeter der
Kathodenoberfläche beträgt.«
Ist die Dichte im Voltameter II sehr grofs,
so ist der Widerstand für den Durchgang des
Stromes ebenfalls sehr grofs, es mufs daher die
elektromotorische Kraft im ganzen Schliefsungs-
kreise bedeutend vermehrt werden, um die
Nadel der Tangentenbussole wieder auf den
gewünschten Grad zum Einspielen zu bringen.
Diese Ströme von 6 bis 8 Bunsen'schen Ele-
menten sind leider nicht mehr vollständig wäh-
rend der Versuchsdauer konstant; es ist daher
nicht leicht, genau den Eintritt der Polarisation
bei den verschiedenen Stromstärken angeben
zu können.
Für noch gröfsere Stromstärken als 8 Ampöre
konnte ich die Versuche nicht durchführen, da
dazu eine Dynamomaschine nothwendig ist,
welche im hiesigen physikalischen Institute leider
noch nicht angeschafft werden konnte.
Die Brauchbarkeit eines Voltameters für eine
gewisse Stromstärke hängt jedoch nicht blos
von der Dichte des Stromes, d. h. von dem
Flächeninhalte der Elektroden allein ab, sondern
es kommt aufserdem noch die Form der Elek-
troden in Betracht. Bei den vorherigen Ver-
suchen waren die Elektroden 1 1 ,3 cm breit
und 15,5 cm lang und waren dieselben nie
vollständig in die Lösung eingetaucht, sondern
die vierte obere Seite befand sich immer aufser-
halb der Flüssigkeit. Es ist nun bekannt, dafs
sich der Niederschlag mit Vorliebe besonders
an den Ecken und Kanten ansetzt; je mehr
davon vorhanden sind, desto mehr wird sich
an denselben Kupfer ablagern und desto
weniger wird sich auf der Oberfläche der Platte
befinden. Bei sehr gröfser Stromdichte kommt
es daher auf die Form der Platte an, ob
ein Verlust stattfindet, ja auch ob Polarisation
eintritt. Es sind Platten von langer und
schmaler Dimension zu vermeiden und
solche Formen vorzuziehen, welche sich
der des Quadrates nähern.
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504
Abhandlungen.
Elkktrotechn. Zkttschritt.
DKZF.MBF.R tB«j.
Bei den vorausgegangenen Versuchen waren
die Elektroden immer so weit von einander
entfernt, als es das parallelepipedische Gefäfs
erlaubte, die Distanz betrug 2,« cm. Aendert
man bei derselben Stromstarke und Stromdichte
die Distanz der Platten, so hat das natür-
lich auf das Eintreten der Polarisation einen
Einflufs, je dünner die Flüssigkeit zwischen den
beiden Elektroden ist, desto eher wird die
an der — Elektrode befindliche Schicht ver-
dünnt und desto früher tritt daher auch die
Polarisation auf. Bei sehr geringem Ab-
Stande, z. B. 0,3s cm, trat schon bei
einer Stromstärke von 4,19 Ampere für
den Quadratdezimeter Polarisation auf.
Physikalisches Institut der Universität
Innsbruck.
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Ladungs-
säulen.
Von W. Hallwachs.
Im diesjährigen Augusthefte der Elektrotechni-
schen Zeitschrift hat Herr Aron einen Artikel
»Zur Berechnung des Nutzeffektes von Akkumu-
latoren« veröffentlicht1). In demselben sucht
q
er darzulegen, dafs das Verhältnifs der bei
den Elcktrizitätsmengen, welche eine sekundäre
Säule beim Entladen q und beim Laden Q
durchströmen, dem Nutzeffekte N näherungsweise
proportional sei. Es soll
sein.
q
Herr Aron nennt das Verhältnifs — der
Elektrizitätsmengen auch Nutzeffekt oder Nutz-
effekt an Ladung. Bisher war dieses Wort nur
für Verhältnisse von Arbeiten im Gebrauch, die
Anwendung desselben auf Verhältnisse von
Elektrizitätsmengen hat bei manchen Technikern,
wie ich bemerkt habe, Unklarheiten erzeugt.
Deshalb möchte ich befürworten, das Wort
Nutzeffekt nur in der bisher üblichen Bedeu-
tung zu benutzen.
Herr Aron verwendet die von mir in der
Elektrotechnischen Zeitschrift, 1883, S. 208, mit-
geteilten Zahlen zu Rechnungen, welche seine
erwähnte Behauptung stützen sollen. Bei dieser
Gelegenheit weist er Widersprüche zwischen den
Werthen meiner Tabelle für Versuch 8 und 10
nach, wofür ich ihm zu Dank verpflichtet bin:
die angegebenen Werthe von r, (/„) und /
stimmen mit dem Werthe von / nicht überein.
Er glaubt, die Nutzeffekte seien nicht richtig
') Elektroleclmi.chc ZeiUclmft, 1883. S. J4»-
gerechnet: eine neue Revision dieser mit be-
sonderer Sorgfalt und ohne Benutzung von i0
direkt aus der Arbeitskurve gefundenen Werthe
hat indefs ihre Richtigkeit ergeben. Die Wider-
sprüche klären sich folgendermafsen : bei Ver-
such 8 ist iQ nicht ganz richtig berechnet, an-
statt 1,7 mufs es heifsen 1,5; bei Versuch 10
habe ich leider Druckfehler übersehen, anstatt
t= 178 ist zu setzen / = 137 und anstatt
33,7 ist zu setzen 23,7.
Es ergeben sich dann für AT: ^ bei Ver-
such 8 und 10 die bezüglichen Werthe o,»e>
und 0,80. Dieses Verhältnifs N'. — soll nach
Herrn Aron konstant sein, zeigt aber nach
seinen Rechnungen für meine Versuche Schwan-
kungen von 0,80 bis 0,99, also von beiläufig
20%. Hieraus würde sich ergeben, dafs
die Rechnungs weise des Herrn Aron
nur sehr ungenaue Werthe liefern kann.
Heir Aron darf aber die aus meinen Zahlen
erhaltenen Werthe gar nicht zur Prüfung seiner
Berechnungsweise von Ar aus den Elektrizitäts-
mengen benutzen, da er für q andere Werthe
finden würde.
a) Herr Aron bricht nämlich erstens die Ent-
ladung schon mit Beginn des stärkeren Abfalls
der Leistung des Elementes ab; ich habe die
Entladung bis zu Ende des Abfalls, und zwar
so weit ausgedehnt, dafs die Unsicherheit bei
der Definition dieses Endes nur noch unerhebliche
prozentische Fehler im Werthe des Nutzeffektes
zu veranlassen vermochte. Dies geschah, weil
der stärkere Abfall erst allmählich eingeleitet
wird; von einem plötzlichen Abstürzen ist bei
einem einigermafsen gut formirten Elemente
nicht die Rede. Man betrachte z. B. die Kurve
für /' iv auf S. 205 des Jahrganges 1883 dieser
Zeitschrift: wenn man zu Anfang des starken
Abfalls die Entladung abbrechen will, so weifs
man nicht, ob dies für / = 11, oder / = 1 2, oder
/— 1 3, oder noch etwas später zu geschehen habe.
Bei leitet sich der starke Abfall schon
ein, aber der Techniker kann die Säulen, wie
mir versichert wurde, noch ganz gut bis / — 13,
also noch zwei Stunden zu demselben Zwecke
wie zu Anfang gebrauchen. In den ersten
1 1 Stunden gab die Säule in der Sekunde etwa
3,a V. A. S. '), bis / = 13 fällt die Arbeitsabgabe
auf etwa j,5 V, A. S„ also um 22% ihres
ursprünglichen Werthcs, was ihre technische
Anwendbarkeit in der Zwischenzeit noch ge-
stattet. In diesen 2 Stunden leistet die Säule
etwa 16 % von der Arbeit, die sie in den
ersten 11 Stunden abgab, eine nicht einmal bei
technischen Zwecken, sicher nicht bei physikali-
schen Untersuchungen zu vernachlässigende
0 Die Einheit der Ordinale i,t nahem i V X A.
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Euktrotechn. Zeitschrift. _
DEZEMBER iMj. El.SASSER, VORSCHLAG ZUR UEBERTRAGUNG DER RUFZEICHEN U. S. W. 505
GrÖfse. In dem beschriebenen Versuche wurde
das Element durch einen Strom von nur
mäfsiger Intensität entladen; läfst man nun
Ströme von sehr grofser Intensität entflicfsen,
so fällt die Arbeitskurve gleich von Anfang an
ziemlich stark und übcrläfst der Willkür ein
noch- viel weiteres Gebiet für die Wahl des
Anfangspunktes des starken Abfalls, als es bei
dem beschriebenen Versuche der Fall war.
b) Herr Aron zeichnet zweitens nur die
Intensitätskurve, nicht die Arbeitskurve auf, an
der Hand jener Kurve definirt er den Endpunkt
der Entladung. Ich habe die Arbeitskurven auf-
gezeichnet und erhalte, weil diese Kurven dem
Quadrat von / proportional verlaufen, nach
gleicher Definition etwas andere Endpunkte
für die Entladung. Meine Werthe von q be-
ziehen sich also auch aus diesem Grunde auf
ein anderes Integrationsgebiet, als es Herr
Aron erhalten würde.
Um vergleichbare Werthe von N und
Q
zu erhalten, mufs man die Entladungsarbeit
aus der Arbeitskurve, die Elcktrizitätsmenge q
aus der Intensitätskurve nach gleichem Prinzip
berechnen. Man mufs über jede der Kurven,
bis zu Ende des Abfalls und zwar so weit
integriren, dafs die Unsicherheiten bei der
Definition dieses Endes im einen Falle keine
erheblichen prozentischen Fehler der Entladungs-
arbeit, im anderen Falle keine erheblichen pro-
zentischen Fehler im Werthe von q veranlassen.
Nach diesem Prinzip rechnend, erhält man
die Werthe von und N, welche ich in der
Elektrotechnischen Zeitschrift, 1883, S. 301, ein-
ander gegenübergestellt habe. Dabei habe ich
das Berechnungsprincip ausdrücklich angegeben,
was Herr Aron übersehen haben mufs, da er
9
die angegebenen Werthe von - mit den von
ihm aus meinen Tabellen berechneten im Wider-
spruch findet. Die Annahme, die Herr Aron
zur Erklärung dieses Widerspruches macht, ist
richtig und war aus meiner vorigen »Bemer-
kung^ in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1883,
S. 301, zu entnehmen.
9
Aus meinen Daten
Q
in
der Weise des
Herrn Aron mit Abbrechen der Entladung bei
Beginn des stärkeren Abfalls zu berechnen und
den Nutzeffekten gegenüberzustellen, habe ich nicht
für lohnend gehalten. Aus dem unter a) Ge-
q
sagten geht hervor, dafs dann für — nur er-
heblich schwankende Werthe zu erhalten sein
würden.
Vorschlag zur Uebertragung der Rufteichen
und der Gespräche in Fernsprechleitungen.
Im Betriebe der Stadt - Fernsprechanlagen
machen sich bei der Verbindung zweier Theil-
nehmer, welche an verschiedene durch längere
Leitungen verbundene Fernsprechnetze an-
geschlossen sind, die in den Vcrbindungslcitungen
auftretenden Induktionserscheinungen oft in sehr
lästiger Weise bemerkbar. Von allen bisher be-
kannt gewordenen Mitteln, die Induktion für
den Fernsprechbetrieb unschädlich zu machen,
ist die Verwendung von in sich geschlossenen
Doppelleitungen wohl das wirksamste. Die Her-
stellung solcher Doppelleitungen zwischen zwei
mit einander zu verbindenden Fernsprechnetzen
bietet mit Rücksicht auf die verhaltnifsmäfsig
geringe Anzahl der hierzu erforderlichen Ver-
bindungsleitungen zwar keine besonderen Schwie-
rigkeiten, indessen würde die Umwandlung der
zum Anschliffs der Theilnehmer an die Ver-
mittelungsanstalten dienenden einfachen An-
schlufsleitungen in Doppelleitungen nicht nur
mit grofsen Kosten, sondern auch mit oft un-
überwindbaren Hindernissen verbunden sein.
Will man diese Kosten bezw. Schwierigkeiten
vermeiden, dann erübrigt nur, Einrichtungen
zu treffen, welche den Anschliffs einfacher, in
Erdleitungen auslaufender Leitungen an zirkulär
geschaltete Doppelleitungen derart gestatten,
dafs die beiderseits angeschlossenen Theil-
nehmer unmittelbar mit einander in Fernsprech-
verkehr treten können. Für einen solchen Be-
trieb bedarf es besonderer Uebertragungs -Vor-
richtungen.
Zur Uebertragung der Fernsprech-Korrcspon-
denz an und für sich sind sowohl Induktionsrollen
als Kondensatoren vorgeschlagen bezw. mit Er-
folg versucht worden. So wurden von mir mit
Genehmigung des Herrn Staats -Sekretärs des
Reichs -Postamtes, Dr. Stephan, und auf An-
regung tles Herrn Kommerzienrathes Guil-
leaume zu Köln Ende November 1882 unter
Benutzung des zwischen Köln und Elberfeld
vorhandenen, annähernd 5 7 km langen vieradrigen
Kabels folgende Versuche angestellt:
Zwischen die Enden der in nachstehender
Darstellung des Kabelquerschnitts, Fig. 1, mit 1
und 3 bezeichneten Kabeladern
wurde in Köln eine Umwindung
einer Induktionsrolle eingeschaltet.
In Elberfeld wurde an Ader 1
eine nach Barmen führende Fern-
sprechleitung angeschlossen, wäh-
rend Ader 3 in Elberfeld zur
Erde geführt wurde. Die zweite
Umwindung der erwähnten, in Köln befindlichen
Induktionsrolle war einerseits mit einer Fem-
Sprechleitung, andererseits mit Erde verbunden.
Bei dieser in Fig. 2 dargestellten Verbindung
war die Verständigung zwischen den beiden Fern-
Fig. 1.
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506
Abhandlungen.
EUEKTROTECIIN. ZtlTSCHU IFT.
Dl.ZEMUKR 18B3
sprechslellen in Köln und Bannen tadellos.
Gleichzeitig stellte es sich heraus, dafs schädliche
Induktionswirkungen zwischen dieser Doppel-
leitung und den beiden anderen Kabelleitungen
nicht eintraten.
Benutzte man dagegen die Adern 1 und 2
oder 3 und 4 zur Bildung der Doppelleitung,
dann konnte mittels der in diese eingeschalteten
Fernsprechapparate sowohl die in eine der an-
deren Leitungen geführte Mörse-Korrespondenz
als auch die mittels Fernsprecher geführten
Gespräche ziemlich deutlich mitgehört werden.
Demnächst wurden noch die Kabeladern 2 und
4 in Elberfeld, unter Einschaltung eines Fern-
für den viel häufiger eintretenden Verkehr
zwischen den an ein und dasselbe Vermittlungs-
amt angeschlossenen Thcilnchmerstellen nodv
wendig sind. Mit Rücksicht hierauf erscheint
es vortheilhafter, die bei Benutzung langer
Verbindungsleitungen zum Betrieb erforderliche
Stromstärke durch Einführung von Anrufsignal-
Uebertragungen bei den Vcrmittelungsämtern
zu beschaffen. Hierdurch würde gleichzeitig
auch die Möglichkeit eines unmittelbaren An-
rufes der Theilnehmer unter einander geboten
! werden.
Eine diesen Zweck erfüllende Uebertragung
. ist in Fig. 4 skizzirt. Diese Einrichtung erfordert
Fig. 2.
Barmgn
Elberfeld
Cöln>
Sprechers zirkulär und gleichzeitig in Köln
Ader 2 mit einer zweiten Fernsprechlcitung und
Ader 4 auf dem Vermittelungsamte mit Erde
verbunden (vgl. Fig. 3). Bei dieser Schaltung
war nicht nur eine gute Verständigung zwischen
den mit a und b bezw. zwischen den mit c
und d bezeichneten Stellen vorhanden, sondern
es war auch nicht möglich, die Unterhaltung
zwischen a und b in c oder d bezw. umgekehrt
für jede Verbindung zwischen den Vermittelungs-
anstalten neben der zur Uebertragung der
Fernsprechkorrespondenz nothwendigen Induk-
tionsrolle J ein Relais R und eine Batterie B.
Die Doppelleitungen sind mit den federnden
Klinken der Umschalter i-u i-t, i3, l\ verbunden;
diese Klinken stehen in der gewöhnlichen Lage
mit den zugehörigen Kontaktstticken
und cK und durch diese mit dem Uebertragungs-
Härmen
ElberMd
zu verstehen. Hierdurch war festgestellt, dafs
die Induktion durch Anwendung geeignet ge-
schalteter Doppelleitungen unschädlich gemacht
werden kann, und dafs solche Doppelleitungen
sehr wohl als Zwischenglieder für einfache An-
schlufsleitungcn verwendet werden können.
Bei Benutzung dieser Schaltung durchlaufen
jedoch nur die von einer Theilnehmerstellc aus-
gehenden Weck -Batterieströme die Apparate
beider Vermittlungsämter, während die von
der anderen ausgehenden Batterieströme nur
die Apparate des eigenen Vermittlungsamtes
durchlaufen können. Um im erstcren Falle ein
zuverlässiges Abfallen der Signalklappen zu er-
zielen, müfsten bei sämmtlichen in Betracht
kommenden Fernsprechanstalten bedeutend kräf-
tigere Batterien aufgestellt werden, als solche
System in leitender Verbindung. — Im Ruhe-
zustände sind die am Ende der biegsamen,
ebenfalls mit den Uebertragungssystcmen ver-
bundenen Leitungsschnüre <f, bezw. at befind-
lichen Stöpsel L\ und L\ in die zu den Klin-
ken k% und gehörigen Umschaltcrlöcher ein-
gesetzt. Dadurch wird, wie dies in Fig. 4 bei
A; dargestellt ist, die Klinke von ihrem Auf-
lager abgehoben und mit Hülfe der kleinen, auf
der oberen Seite angebrachten Blattfeder mit
der Anschlagschraube v und so der Zweig 2
der Doppelleitung unmittelbar mit Krde in Ver-
bindung gebracht. Behufs Einschaltung der
Uebertragung ist wie folgt zu verfahren:
Will z. B. der Theilnehmer M mit dem an
das Vermittelungsamt II angeschlossenen Theil-
nehmer N sprechen, dann schaltet das Amt I
Uigitizeo Dy
Kl K KT KOTF CH^ ZEIT"*(_"IfRIFT
TiEZEMBEK tftj. ' ELSASSER, VORSCHLAG ZUR UEBERTRAGUXG PER RUFZEICHEN U. S. W. 507
sein Uebertragungssystem ein. Dies geschieht
einfach durch Einsetzen des bis dahin im Um-
schalter k, befindlich gewesenen Stöpsels L\
in den zur Signalklappe S„, gehörigen Klinken-
umschalter, Fig. 4. Das Vermittelungsamt II
verbindet dagegen durch Einsetzen der beiden
Stöpsel einer losen Verbindungsschnur in den
zur Signalklappc S„ der Anschlufsleitung N ge-
hörigen Klinkenumschalter bezw. in den Klinken-
umschalter &3 die Anschlufsleitung unmittelbar
mit dem Zweige i der doppelten Verbindungs-
rolle y, übertragen. Die nur einseitige Ueber-
tragung der Batterieströme reicht aus, wenn,
wie dies bei der deutschen Verwaltung vor-
geschrieben ist, die Anruf- und Schlufszeichen
ausschliefslich von dem anrufenden Theilnehmer
gegeben werden.
In No. 268, Bd. XII. der Electrical Review
I vom 13. Januar 1883 ist eine von Herrn A. B.
Ben nett angegebene Uebertragung der Fcrn-
sprechkorrespondenz zwischen einfachen An-
schlufsleitungen und einer doppelten Verbindungs-
Fig. 4.
leitung. In Folge der dadurch bewirkten Ver-
bindungen durchläuft ein von M ausgehender
Weckbatteriestrom die Umwindungen des Elektro-
magnetes der Signalklappen Sm, demnächst
einen Draht der Induktionsrolle /, und die
Rollen des Relais A", . Der Anker dieses Relais
leitung angegeben. Bei derselben ist, wie aus
Fig. 5 zu ersehen, die Doppelleitung an beiden
Enden unter Einschaltung von Induktionsrollen
vollständig in sich geschlossen. Die zweiten
Umwindungen der Induktionsrollen sind auf den
Vermittelungsämtern einerseits unmittelbar mit
r1 — ^
wird angezogen und dadurch die Batterie B\
zirkulär in die doppelte Verbindungsleitung 1, z
eingeschaltet. Ein Zweig dieser Leitung ist im
Vermittelungsamtc II durch den Klinkcnumschal-
ter £4 über die Kontaktschraube v unmittelbar
mit der Erde verbunden, während der andere
Zweig über k} und S„ mit der Anschlufsleitung
verbunden und bei der Fernsprechstelle N zur
Erde geführt ist. Der Strom der Batterie Bx
bewirkt dann das Abfallen der Signalklappc S„
in II und das Ertönen des Weckers bei N. Die
mittels der demnächst in die Anschlufsleitungen
bei M und N eingeschalteten Fernsprechapparate
entsendeten Ströme werden durch die Induktions-
Erde, andererseits mit den Anschlufsleitungen
verbunden. Die gleiche Anordnung ist auch
vom Chef der technischen Abtheilung der
schwedischen Telegraphenverwaltung, Herrn
C. A. Nyström, in dem in Bern erscheinen-
den Journal telt'graphicpie , No. 9, Bd. VII,
vom 25. September 1883, angegeben und mit
Erfolg zur Verbindung der Fernsprechnetze in
Malmö und Lund — 18 km — versucht. Bei
dieser Anordnung treten die störenden Induk-
tionserscheinungen nicht zu Tage.
Die zur Uebcrmittclung der Sprache dienen-
den undulatorischen Ströme, sowie Wechsel-
ströme in schneller Aufeinanderfolge können
64*
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508
Abhandlungen.
Elektrotechn. Zeitschrift.
DEZEMBER tUy
mittels der letztgedachten Einrichtungen zwar
tibertragen werden, dagegen ist es nicht ohne
Weiteres möglich, dafs Anruf- und Schlufszeichen
unter Benutzung von Batterieströmen von
den Thcilnehmerstellen Uber das eigene An-
schlufsamt hinaus gesendet werden können.
mittelung des Gesprochenen dienenden Ströme
erfolgt mittels der Induktionsrollen /t und /7.
In gleichartiger Weise werden die Signal- bezw.
Weckapparate durch die in umgekehrter Rich-
tung, d. h. von N ausgehenden Weckströme in
Thätigkeit gesetzt.
Fig. 6.
In Fig. 6 habe ich eine Einrichtung skizzirt, j
welche den Fernsprechverkehr zwischen den
Theilnehniern an zwei durch Doppelleitungen
mit einander verbundenen Fernsprechnetzen in
der bei der deutschen Fost- und Telegraphen-
Verwaltung allgemein üblichen Weise gestattet.
Bei dieser Anordnung kann nämlich nach Her-
stellung der gewünschten Verbindung ein Thcil-
nehmer den anderen durch Niederdrücken der
Wecktaste unmittelbar anrufen.
Wie aus der Skizze zu ersehen, besteht jede
Uebertragungs Vorrichtung aus zwei Relais /tt
und Ri bezw. Rt und Jit , aus den Ueber-
tragungsbatterien Bi und Bt bezw. B3 und Bt j
und aus der Induktionsrolle /, bezw. J^. Die
Relais sind in der angegebenen Weise dauernd
mit der Doppclleitung verbunden. Behufs Ein-
schaltung der Uebertragung werden die an
einer biegsamen Leitungsschnur befindlichen
Stöpsel ü\ bezw. 6r3 in die den zu verbinden-
den Anschlufsleitungen entsprechenden Um- |
schalteröffnungen der Signalklappen eingesetzt. !
Geht der Weckruf von M aus, dann tritt beim :
Vermiitelungsamte I das Relais j?, in Thätigkeit. |
In Folge dessen wird die Batterie B% in die |
Doppelleitung eingeschaltet und beim Ver-
mittelungsamte II das Relais H3 in Thätigkeit
gesetzt und dadurch der eine Pol der Batterie Bt
mit der zum anzurufenden Theilnehmcr N füh-
renden Anschlufsleitung verbunden; der andere
Pol dieser Batterie steht dauernd mit Erde in Ver-
bindung. Die Batterieströme durchlaufen hier-
nach die Elektromagnete der Signalklappen Sm
und SH und auch den Apparat der Fern-
sprechstelle N. Die Uebertragung der zur Ueber- |
Sollte die in Fig. 4 dargestellte Uebertragung
sich auch beim gleichzeitigen Betriebe mehrerer
Verbindungen bewähren , dann würde dieselbe
der geringeren Anzahl der dazu erforderlichen
Apparate wegen wohl den Vorzug verdienen.
Berlin, 28. Oktober 1883.
C. Elsasser,
Geh. Obcr-Rcg.-Rath.
Ueber Telephonleitungen in großen Städten
und deren Verbesserung.
Von C. L. Madsen, k. dänischem Ober- Kriegs-
kommissär, Direktor der Telephon -Gesellschaft
zu Kopenhagen.
Es dürfte als Thatsache hinzustellen sein,
dafs auf längere Zeit bei der fortschreitenden
Entwickelung des Telcphonverkehrs in grofsen
Städten mit dem jetzigen Systeme der Luft-
leitungen nicht auszukommen ist. Für den
wirksamen Betrieb eines Tclephonsystems ist
es ja erforderlich, dafs jeder Abonnent vermittelst
eines direkten Drahtes mit einer Zentralstation
verbunden sei; dies würde aber die Zahl der
Leitungen derart vermehren, dafs die praktische
Durchführung beim jetzigen System unmöglich
wäre.
In verschiedenen Städten ist man zur An-
wendung des unterirdischen Leitungssystems
übergegangen, wobei zur Verhütung der In-
duktion für jeden Abonnenten eine Hin- und
Rückleitung nöthig wird. Obschon dieses System
den telephonischen Anforderungen vollständig
entspricht, so stellen sich dessen Anwendungen,
vorab der hohe Kostenpunkt, dann aber auch
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ElEKTROTECHN. ZEITSCjm rFT.
DEZEMBER .M3.
Madsen, Telephonleitungen in Crossen Städten u. s. w.
5«>9
in den meisten Städten noch solche lokale Hinder-
nisse entgegen, dafs an eine allgemeine Durch-
führung desselben gegenwärtig kaum zu denken
ist. Erst wenn die Städte so mit Telephonver-
bindungen gesättigt sind, dafs kaum eine weitere
Vermehrung der Abonnenten erforderlich und
die Telephonie eine noch wichtigere Rolle im
Verkehrsleben spielt, wird das unterirdische
System anzunehmen sein.
Man mufs daher vorab seine Aufmerksamkeit
darauf hinlenken, das jetzige System der Luft-
leitungen so zu vereinfachen, dafs der ganze
schwerfällige Oberbau des jetzigen
Telephonsystems innerhalb praktischer
Grenzen erhalten bleibt.
Die Unzahl von Drähten, welche nach dem
Zentralbureau zu sich mehr und mehr anhäufen,
sind nicht allein überaus schwierig auf eine
zufriedenstellende Weise bei diesem angestrengten
Betriebe, wo nach Minuten gerechnet werden
mufs, in dauernder Ordnung zu halten, sondern
es stellen sich auch rein technische Schwierig-
keiten in der Anlage selbst heraus, welche die
unbeschränkte Ausdehnung der Telephonanlage
wegen übcrfdllter Gestänge und die Instand-
haltung derselben unmöglich machen bezw.
sich zu einer gefahrbergenden Einrichtung ent-
wickeln. Die Anlage von weiteren Verbindungen
verursacht fortwährend Störungen auf den be-
stehenden Linien, und es mufs zuweilen sogar
auf eine Ausdehnung des Telephonnetzes in er-
wünschtem Mafsstabe nur aus diesem Grunde
verzichtet werden. Die Uebelstände sind be-
sonders grofs in älteren Städten zufolge der
Art der Bauten selbst, durch Rücksichtnahme
auf monumentale Gebäude, Bäume der Park-
anlagen u. dergl. Das beständige Arbeiten auf
den Dächern verursacht die kostspieligsten Dach-
reparaturen und führt zu den gröfsten Unan-
nehmlichkeiten und Konflikten mit den Haus-
bewohnern. Je mehr sich die Zahl der Luft-
leitungen vermehrt, desto gröfser ist die Zahl der
gestörten Verbindungen, wenn ein einzelner
Draht reifst und sich über die anderen Leitungs-
drähte hinlegt.
Man ist entschieden darauf hingewiesen, falls [
man bei Luftleitungen verbleiben will, die
Leitungen auf einen möglichst kleinen Raum zu 1
beschränken. Dies ist nur vermittelst sogenannter
Luftkabel möglich. Vielfach sind schon Ver-
suche mit Luftkabeln gemacht worden, jedoch
stellte sich heraus, dafs die zur Isolirung ver- ,
wendete Guttapercha oder das Gummi nicht den
Temperatureinflüssen dauernd Widerstand leisten
können; nur dann konnte man dauernd brauch- f
bare, mit Gummi-Isolirung versehene Luftkabel ;
herstellen, wenn man so grofse Abmessungen
in der Gummi-Isolirung wählte, dafs deren An-
wendung zu kostspielig und wegen des grofsen
Gewichtes des Luftkabcls meistens unmöglich
wurde.
Die Herren Feiten & Guilleaumc in Mül-
heim a. Rh. haben auf meine Veranlassung ein
Luftkabel hergestellt , welches nach meinem
Dafürhalten allen Anforderungen entspricht, um
eine wirksame Verbesserung des jetzt gebräuch-
lichen oberirdischen Telephon- Leitungssystems
zu erzielen. Das Kabel enthält 25 Leitungen,
hat einen Durchmesser von nur' 15 mm, . wiegt
0,6 kg auf 1 Meter und besitzt eine Tragfähigkeit
von 1 500 kg. Dieses Kabel kann auf Ent-
fernungen von 60 bis 70 m mit nur 1 %
Durchhang gespannt werden, ohne Anwendung
besonderer Tragseile oder Tragdrähtc, und ist
stark genug, den heftigsten Windstöfsen und
stärksten Eisansätzen Widerstand zu leisten.
Die angewandte Isolirung ist eine solche, welche
erprobter Weise alle Einflüsse der Temperatur
dauernd schadlos erträgt. Durch Verwendung
von MetallumhUllungen der Leitungsadern wird
die Induktion auf ein solches Minimum zurück-
geführt, dafs solche für die deutliche telepho-
nische Verständigung von keinem störenden
Einflufs ist. Das Kabel ist durchgehends luft-
und wasserdicht konstruirt und eine solche
Anordnung der Drähte getroffen, dafs sämmt-
liche Tragdrähte sowohl wie der äufsere Schutz-
mantel eine reichliche elektrische Entladung
bieten. Bei der Wahl des zu dem Kabel zur
Verwendung kommenden Materials ist besonders
Bedacht darauf genommen worden, dafs im
Falle eines Brandes das Feuer durch das Kabel
nicht von einem Gebäude auf ein anderes
übertragen werden kann. Das Kabel ist so
biegsam, dafs es sich leicht hantiren läfst und
um jedes Hindernifs herumgeführt werden kann.
Die Patentirung dieser Konstruktion ist in den
verschiedenen Ländern nachgesucht.
Nach meinem Plane sollten, von einem Zentral-
amt ausgehend , die sämmtlichen einzelnen
Drahtlcitungen ersetzt werden durch Luftkabel
von je 25 Leitungen, so dafs beispielsweise eine
Reihe von Gestängen, welche nach dem jetzigen
Systeme 125 Drähte aufnehmen, nur 4 dünne,
leichte Kabel von je 25 Leitungen, sowie
25 Einzeldrähte zu tragen haben. Das System
bildet sich ganz einfach in der Weise fort, dafs
nach allmählicher Abzweigung der 25 Einzel-
drähte nun ein neues Kabel verwendet wird,
welches dann in Verbindung mit 25 neuen
Einzeldrähten tritt Man kann ebenfalls auch
die isolirten Drähte des Kabels selbst unmittel-
bar den anwohnenden Abonnenten direkt zu-
führen.
Der Preis dieses Luftkabcls stellt sich auf
kaum die Hälfte der bisher versuchsweise an-
gewandten Kabel, und ich glaube die Ansicht
aussprechen zu dürfen, dafs, auf längere Dauer
berechnet, das kombinirte System der Luftkahcl
mit gewöhnlichen Luftleitungen sich billiger als
das bisherige System von Luftleitungen stellen
wird.
5'o
Abhandlungen.
Es verdienen bei dem Systeme mit Luftkabel
noch folgende Vorzüge hervorgehoben zu werden :
1. Die permanente Verbindung zwischen den
Zentralämtern kann leichter und betriebssicherer
durch Luftkabel bewirkt werden als durch nackte
Drähte.
2. Das ganze Telephonnetz, welches sich
Uber eine Stadt ausspannt, erhält überall eine
vollständig glcichmäfsige Konstruktion.
3. Die Verlegung einer Linie, selbst mit
vielen Drähten, kann beim Kabclsysteme leicht
erfolgen, während sie häufig fast undurchführ-
bar beim jetzigen Systeme ist.
4. Kabel, symmetrisch auf einfachen Stangen
fortgeführt, bieten das beste Mittel, um durch enge
Baumalleen eine Telephonlinie durchzuführen.
5. Das durch die Vibration erzeugte lästige
Tönen der Drähte und die Belastung der Dächer
nimmt in demselben Mafsstab ab, als die An-
zahl der Einzeldrähte durch Verwendung von
Luftkabeln verringert wird.
6. Da der gröfste Theil der Kosten des
Kabels in Kupfer und Blei besteht, so wird
naturgemäfs ein seiner Zeit aufser Betrieb ge-
setztes Kabel immerhin noch einen verhältnifs-
mäfsig hohen Werth behalten, während die
Eisen- und Stahld iahte mit der Zeit als ver-
rostete Drahtabfälle werthlos sind.
7. Das Kabel läfst sich unter Bewahrung
seiner Konstruktionsprinzipien den verschieden-
sten Ansprüchen und Verhältnissen anpassen,
sei es durch Vergröfserung seiner Tragfähigkeit
für aufsergewöhnlich grofse Spannungen, sei es
unter Anbringung eines besonderen Schutzes
für unterirdische Leitungen oder zur Führung
durch Flüsse, Kanäle, Häfen u. s. w.
Die unterirdischen Telegraphen- Anlagen
in Frankreich.
Bekanntlich besteht sowohl in Paris, wie in
einer Anzahl anderer gröfserer Städte Frank-
reichs ein sehr ausgebildetes System von Kanälen
(£gouts), dessen Verzweigungen sich selbst unter
weniger wichtige Strafscn hin erstrecken. In Paris
sind die Hauptadern dieses Kanalsystems luftige
Gänge, an deren Seitenwänden Wasser- und
Gasleitungen, pneumatische Röhren und Tele-
graphenkabel ohne besonderen äufseren
Schutz möglichst hoch aufgehängt worden sind.
Wo derartige Kanäle nicht vorhanden sind, hat
man bei Herstellung unterirdischer Stadt-
Telegraphenlcitungcn seit der Mitte der sechs-
ziger Jahre Guttaperchaadern, welche zu einem
Kabel verseilt sind, in Eisenröhren in den
Erdboden verlegt. Diese in Röhren verlegten
Kabel sind nach längerem Gebrauche hinsicht-
lich ihres elektrischen Verhaltens als völlig un-
verändert befunden worden. Sie sind in der
Kl.KKTROTKCirN. ZEITSCHRIFT.
1883.
That auf ihrer ganzen Ausdehnung nahezu her-
metisch verschlossen und daher böswilligen und
fahrlässigen Beschädigungen möglichst entrückt
Die günstigen Erfahrungen, welche die fran-
zösische Verwaltung mit diesem überall zwar
nur in kleinem Mafsstabe ausgeführten Kabel-
röhren-System gemacht hat, haben dieselbe
bestimmt, auch das grofse unterirdische
Leitungsnetz in dieser Weise zur Ausführung
zu bringen.
Die grofsen unterirdischen Tele-
graphcnlinien in Frankreich sind im
Jahre 1880 auf Anregung des Kriegsministers
von dem Minister für Posten und Telegraphen
in Angriff genommen worden. Das Vorgehen
j Deutschlands auf diesem Gebiet und die
I Vortheile des neuen Systems regten den Ge-
danken zur Nachfolge an. Bevor die Arbeiten
in das vorbereitende Stadium gerückt waren,
berief der französische Minister der Posten einen
gröfscren technischen Ausschufs, in dessen
Schofse alle auf die Wahl des zweckmäfsigsten
Systems bezüglichen Fragen zur Entscheidung
gelangten. Bei dem hervorragenden Interesse,
welches der Gegenstand beanspruchen darf,
bringen wir im Nachstehenden einige französi-
schen Fachblättern entnommene Angaben über
die Bauart der Linien und die Erstreckung
des Netzes.
Der eigentliche Leiter der Kabel besteht
aus sieben zu einer Litze vereinigten Kupfer-
drähten. Die Litze wird zunächst mit einer
Lage Chatterton - Compound , dann mit einer
Lage Guttapercha umgeben, worauf — je nach
der Bestimmung der Leitungsadern — noch
ein bis zwei abwechselnde Lagen von Chatter-
ton-Compound und Guttapercha folgen. Die
Anwendung von Litzendrähten, welche be-
kanntlich eine erhöhte Gewähr für die Kon-
j tinuität der Leitung bietet, ist in Frankreich in
| besonders hohem Grade gerechtfertigt, weil dort
! das nicht durch Schutzdrähte verstärkte
Kabel beim Verlegen sehr starke Zug-
wirkungen auszuhaken hat.
Im Allgemeinen werden in Frankreich Kabel
zu drei Leitungsadern angewendet. Wie
schon angedeutet, werden dieselben in zwei
verschiedenen Abmessungen hergestellt. Die-
jenigen Kabeladern nämlich, welche zur un-
mittelbaren Verbindung von Endstellen der
einzelnen Linien bestimmt sind, haben stärkere
Abmessungen als die für den Verkehr der
Zwischenstellen bestimmten. Der Durchmesser
einer Leitungsader der stärkeren Sorte beträgt
6,4 mm, der der letzteren dagegen nur 5 mm
(Electricite, 1883, Bd. 6, S. 493). Von den
einzelnen Adern werden immer je drei in
schwachem Drall mit einander verseilt. Die in
Folge der runden Querschnitte der Adem sich
ergebenden Zwischenräume werden mit gegerb-
ten Hanftrensen ausgefüllt. Ueber das Ganze
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Et,ektrotechn. Zeitschrift. ,,t ^,
DEZKMUKR i«S3. WABNER, DlE UNTERIRD.
Telegraphen -Anlagen in Frankreich.
5"
werden schliefslich als äufserste Belegung ge-
gerbte und gcthcerte dichte Hanfstreifen zwei-
mal in entgegengesetzter Richtung aufgewickelt.
Danach ist das Kabel zur Verlegung fertig.
Auf solchen Linienstrecken, wo überhaupt
nur ein Kabel zur Verlegung kommen soll,
wird dasselbe, wie in Deutschland, mit Schutz-
drähten umsponnen, ohne Weiteres in den
Erdboden verlegt.
Bei der Tierstellung der Kabel bringt man
(nach Lumiere electrique, 1882, Bd. 6, S. 522)
immer eine stärkere Leitungsader mit zwei
schwächeren zu einem ganzen Kabel zusammen.
Nachdem der Kabelgraben hergestellt ist,
werden die Röhren verlegt. Der Durchmesser
der letzteren richtet sich natürlich nach der Zahl
der in dasselbe einzuziehenden Kabel (manch-
mal bis sieben Stück). Auch die Länge der-
selben ist nicht einheitlich bestimmt; sie richtet
sich vielmehr nach dem Durchmesser. Auf der
Pariser und Wiener Elektrizitäts - Ausstellung
hatte das Ministerium der Posten und Tele-
graphen Muster derselben, welche die Art der
Verbindung erkennen liefsen , zur Ansicht ge-
stellt. Die bisher allgemein angewendeten
Röhren sind an dem einen Ende glatt, an dem
anderen mit einem muffenartigen Ansätze ver-
sehen; sie sind im Innern sehr sorgfältig glatt
bearbeitet, namentlich müssen Gufsnähte und
scharfe Kanten beseitigt sein, damit nicht eine
Beschädigung der Kabel beim Einziehen statt-
finden kann.
Der Graben wird möglichst überall auf eine
Tiefe von 1 bis 1,70 m ausgehoben. Die Röhren
werden darauf so in einander gefügt, dafs das
glatte Ende der einen in das Muffenende der
anderen eingreift, wonächst die Verbindung
derselben mittels Bleiverkeilung erfolgt. Man
erhält auf diese Weise Verschlüsse, welche,
wenigstens unmittelbar nach ihrer Anfertigung,
wasserdicht sind. Um den gufseisernen Röhren
die Möglichkeit zu lassen, sich innerhalb des
Erdbodens bei zunehmender Bodentempcratur
auszudehnen, ohne die Rohrleitung zu zer-
sprengen, läfst man die einzelnen Rohrstückc
nicht bis zur Berührung auf einander stofsen,
sondern giebt ihnen innerhalb der Muffenansätze
einen geringen Spielraum. In Abständen von
je 100 m werden über je zwei auf einander
folgende Rohrsektionen Muffen aufgeschoben.
Dieselben haben einen inneren Durchmesser,
der etwas gröfser ist als der äufsere Durch-
messer, der Röhren. Sie haben den Zweck,
Sehlöcher (regards) zu bilden, durch welche
das Einziehen der Kabel beobachtet werden
kann. Wenn die Rohrsektionen so weit vor-
bereitet sind, wird der Graben bis auf diese
Stellen, wo die Muffen aufzuschieben sind, zu-
geworfen; letztere werden bis nach Einbringung i
des Kabels offen gelassen. Darauf wird die
Muffe übergeschoben, die Verbindung derselben ,
mit den Röhrenenden hergestellt und die noch
offen gelassene Stelle des Grabens zugefüllt.
Im Allgemeinen werden in Entfernungen von
je 500 m Untersuchungsbrunnen (chambre
de soudurc, marmitc) eingerichtet. Selbst-
verständlich haben die Abstände derselben sich
nach den örtlichen Verhältnissen zu richten,
insbesondere wird die Zahl derselben zunehmen,
wo die Zugsrichtung der Linie Kurven aufweist.
Diese Brunnen bestehen aus einem gufseisernen,
zylindrischen Gefafs, welches zwei zur Aufnahme
der Röhren bestimmte Oeffnungen hat und mit
einem gewölbten Deckel verschliefsbar ist. Die
Verbindung zwischen den Röhren und dem
Brunnen erfolgt mittels eines Ansatzes, welcher
mit Bolzen an dem Brunnen befestigt wird und
in der vorbeschriebenen Weise mit dem Rohr
durch Bleiverkeilung auf kaltem Wege vereinigt
wird.
Wenn die Linie Kurven bildet, werden ent-
weder gebogene Röhren von 1 m Länge an-
gewendet, oder aber es werden, wo die Um-
stände dies zulassen, gerade Röhren an den
Stöfsen in schräger Richtung aneinandergefügt.
In Rohrsektionen von 400 bis 500 m Länge
werden nie mehr als zwei gebogene Röhren
verlegt; man kann damit Abweichungen von
der geraden Richtung bis zu 22 0 erreichen.
In Sektionen von 300 bis 400 m verlegt man
höchstens drei gebogene Röhren, was einem
Winkel von 33 0 entspricht; bei Rohrsektionen
von weniger als 300 m werden höchstens vier
gebogene Rohrstücke verlegt, welche zusammen
einen Winkel von 440 bilden.
Bisweilen wird auch, um das Einziehen der
Kabel zu erleichtern, zwischen zwei Unter-
suchungsbrunnen eine lediglich zum Zwecke des
Einziehens der Kabel hergestellte besondere
Kammer vorgesehen. Es ist dies ein gewöhn-
licher Brunnen, in welchem eine Leitrolle
angebracht ist; dieselbe soll die Führung des
Kabels um den Scheitel der Kurve herum er-
leichtern.
Wenn der Winkel, welchen zwei aneinander-
stehende Rohrscktionen bilden, nicht ein Viel-
faches von ii° beträgt, so hilft man sich mit
Abschnitten eines gebogenen Rohres, deren
Länge man nach Bedarf bemifst. Bei nur ge-
ringen Richtungsabweichungen wird man in der
Praxis vielfach schon damit auskommen, dafs
man die ganze Rohrleitung etwas in der er-
forderlichen Richtung seitwärts schiebt.
Die Ueberschreitung von gröfscren
Wasser laufen geschieht entweder durch Ver-
legung eines mit Schutzdrähten versehe-
nen Flu fskabcls, das auf beiden Ufern in
einen Untersuchungsbrunnen eingeführt ist, in
welchem die Verbindung des armirten Kabels
mit dem gewöhnlichen Kabel erfolgt , oder aber,
indem die vorhandenen Brücken zur Ein-
bettung des Rohrstranges benutzt werden.
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A R HANDLUNGEN.
ELEKTROTKCJTN. ZF.ITSrjrerFT.
DKZEMDER ««3.
Während der Verlegung des Röhrst ran ges
wird in die einzelnen Rohrstückc ein Hanfseil
mit eingezogen. Das eine Ende dieses Seiles
wird an den Anfang des auf einer drehbaren
Trommel aufgewickelten Drahtseiles befestigt.
Indem man das Hanfseil aus der Rohrleitung
herauszieht, wird das Drahtseil in dieselbe ein-
gebracht. Das Ende dieses Drahtseiles ist mit
einem noch stärkeren Drahtseile in Verbindung.
Sollen nun drei Kabel in die Rohrleitung ein-
gebracht werden , so werden zunächst die drei
Kabelhaspel auf festen Gestellen vor dem Unter-
suchungsbrunnen drehbar aufgehängt. Die drei
Kabel werden hierauf von einer Spannvorrich-
tnng, deren Körper an dem Drahtseile befestigt
ist, erfafst. Wird jetzt am Anfang der Rohrsektion
eine Winde in Bewegung gesetzt, auf deren
Welle das Drahtseil sich aufwickelt, so wird das
starke Drahtseil und die mit demselben verbunde-
nen Kabel in die Rohrleitung eingezogen. Die
Kabel werden hierbei über I.eitrollen so in die
Röhren eingeführt, dafs eine Beschädigung der-
selben an der Rohrmündung ausgeschlossen ist.
Um Reibungen der Kabel an den Rohrwänden
und dadurch bedingte Verletzungen derselben zu
verhüten, werden die Kabel vor dem Eintritt in
das Rohr in einem trichterförmigen Gefäfs, durch
welches sie zu gehen gezwungen werden, mit
Talk bestreut. Stellen sich dem Einziehen be-
sondere Schwierigkeiten entgegen, so wird von
den Sehlöchem (regards) Gebrauch gemacht,
an welchen dann ein Arbeiter steht, um das
Kabel nochmals zu talkcn. Am anderen Ende
der Rohrleitung sind, um Verletzungen der
Kabel durch Reibung beim Austritt aus dem
Rohrkanal zu vermeiden , wiederum Leitrollen
derart angebracht, dafs dieselben weder un-
vermittelte Biegungen machen, noch an den
Kanten Schaden nehmen können.
Sind die Kabel eingezogen, so werden inner-
halb der Untersuchungsbrunnen die Löthstellen
durch besondere Arbeiter angefertigt. Sorg-
fältige Aufnahme der Lage der Untersuchungs-
brunnen und Löthstellen lassen jeden beliebigen
Abschnitt der Linie mit Sicherheit auffinden.
Der Berichterstatter von Lumiere e'lectrique,
an dessen Mittheilungen wir uns im Wesent-
lichen gehalten haben, schliefst seine Angaben
mit den nachfolgenden Betrachtungen:
»Sowohl in der Fabrik, wie auch während
der Versendung wird es gelingen, die Kabel
sorgfältig gegen jede äufsere schädliche Ein-
wirkung sicherzustellen. Bei dem Einziehen
derselben in die Röhren scheint uns jedoch
trotz aller Vorkehrungen die Gefahr mechanischer
Beschädigungen, sowohl der Isolirhülle wie auch
der Kupferleitung, nicht ausgeschlossen. Auch
will uns bedünken, dafs bei dem Röhrensystem
ein unbedingter Schutz des nicht armirten
Kabels nach der Verlegung keineswegs ge-
boten ist. Bei der beschriebenen Verbindungs-
weise der einzelnen Rohrstücke wird ein her-
' metischer Abschlufs des Rohrkanals nicht
erreicht. Es kann daher sowohl die Boden-
feuchtigkeit, als auch namentlich Gas in den
Rohrkanal eindringen. Die Erfahrung wird
lehren, ob bei dieser Sachlage nicht etwa schäd-
liche Einwirkungen, namentlich von Gasaus-
strömungen oder von Salzen, die im Boden
enthalten sind, auf die Isolirmasse stattfinden.«
Inzwischen ist man bemüht, durch eine Ver-
besserung der Verbindungsstellen die angedeutete
Fehlerquelle zu beseitigen.
Die Nachrichten über die Einrichtung des
unterirdischen Leitungsnetzes, sowie über
1 die Betriebsergebnisse auf den bereits fertigge-
stellten Strecken fliefsen sehr spärlich. Mit-
theilungen, welche im Journal officiel (No. 318
von 1882), in Lumiere e'lectrique (1882, Bd. 6,
S.408, Bd. 7, S. 48,96, 19a) enthalten sind, sowie
einzelne sonst verstreut in den Fachschriften sich
vorfindende kurze Nachrichten gewähren das
nachstehende Gesammtbild.
Das ganze unterirdische Leitungsnetz wird
eine Länge von 7 296 km Linie haben. Die
Kosten der Ausführung sind auf 54 000 000 Frcs.
oder 43 200 000 Mark veranschlagt. Der Aus-
bau des Netzes soll bis zum Jahre 1886 erfolgt
sein. Im Etat für das Jahr 1880 ist zum
ersten Male ein außerordentlicher Posten von
8 000 000 Frcs. für den in Rede stehenden
Zweck bewilligt worden; weitere Bewilligungen
sind darauf jährlich fortlaufend erfolgt, und zwar:
1881 7 800 000 Frcs. , 1882 10 000 000 Frcs.,
1883 7500000 Frcs. Linien sind geplant,
bezw. in der Herstellung begriffen oder bereits
hergestellt :
1 . Von Paris über Rouen nach Le Hävrc.
2. - - - St. Quentin, Cambrai nach
Lille.
3. - - - Soissons, Rheims, Chalons
nach Nancy.
4. - - - Auxerre, Dijon, Lyon nach
Marseille.
5. - • nach Bordeaux.
Wahrscheinlich ist, dafs aufserdem noch eine
Transvcrsallinie zur Verbindung der Festungen
bezw. gröfseren Plätze längs der Ostgrenze her-
gestellt wird. Die nach dem Osten gerichteten
Linien sind von der Regierung zuerst in Angriff
genommen worden. Bereits in der Kammer-
sitzung vom 31. November 1882 theilte der
Minister für Posten und Telegraphen mit, dafs
die Linien nach Lille, Nancy und Dijon fertig-
gestellt seien, und dafs ein regelmäfsiger Betrieb
auf diesen Linien zwischen Paris einerseits und
Soissons, Rheims, Chalons und Nancy anderer-
seits eröffnet werden konnte. Die Kabellinien
vermeiden die Eisenbahntracen , verfolgen viel-
mehr, wie bei uns, die Heerstrafsen (route
nationale) und sind in den Sommerweg derselben
eingebettet. Die Kabel nach Marseille sind von
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DEZEMBER ,38V ' BERINGER, KRITISCHE VeRCLEICHUNO DER ELEKTR. KrAFTÜBERTR. U. S. W. 5 1 3
Lyon ab auf dem rechten Rhöne-Ufer verlegt.
(Lumiere dlectrique, 1882, Bd. 7, S. 192).
Die auf den oberirdischen Leitungen gebräuch-
lichen Apparatsysteme gelangen auch für die
unterirdischen Leitungen zur Anwendung. Die
Längen der bis jetzt in Betrieb genommenen
Linien (Paris — Lille 250 km , Paris — Nancy
400 km) würden nach den in Deutschland ge-
machten Erfahrungen dem in keiner Weise ent-
gegenstehen. G. Wabner.
Kritische Vergleichung der elektrischen Kraft-
übertragung mit den gebräuchlichsten mecha-
nischen Uebertragungssystemen. ')
Von A. Bering er.
Sämmtliche Vorrichtungen , welche dazu
dienen, vorhandene Triebkraft von dem Orte,
wo diese gewonnen wird, nach beliebig ent-
fernten Orten zu übertragen, werden als »Trieb-
werke« bezeichnet, und zwar unterscheidet man
je nach der Entfernung, auf welche sie die ein-
geleitete Arbeit zu übertragen vermögen:
Ferntriebwerke und
Kurztriebwerke,
wobei man als Fernleitung einer Triebkraft
eine solche betrachtet, für welche man die Ent-
fernung der zu verbindenden Orte bis zu 1 km
und darüber ausdehnen kann, so dafs zu den
ersteren gehören:
1 . das elektrische Triebwerk,
2. das Wasser- Triebwerk,
3. das Luft- Triebwerk,
4. das Drahtseil -Triebwerk,
dagegen zu den Kurztriebwerken die gesammten
Vorrichtungen, welche durch Vereinigung von
Wellen, Stangen und Rädern entstehen, welche
sich also zusammensetzen aus:
5. Reibrädergetrieben,
6. Zahnrädergetrieben,
7. Kurbelgetrieben,
8. Gestängen.
Die nachfolgenden Untersuchungen haben den
Zweck, die genannten Triebwerke kritisch mit
einander zu vergleichen, jedoch soll dies nicht
allgemein geschehen, sondern, wie es in der
Natur der Sache liegt, nur Ferntrieb dem Fern-
trieb gegenübergestellt werden. Von einer Be-
handlung der Kurztriebwerke kann hier Ab-
stand genommen werden, da diese für die gegen-
wärtig schwebende Frage der Kraftübertragung
keine Bedeutung haben.
Um die Faktoren zu finden, welche einer
Beurtheilung der Güte eines Triebwerkes als
•) In dem nachfolgenden Anfwitre hat der Herr Verfasser den
wesentlichen Inhalt »einer »oro Verein prei »gekrönten Athcit ,veigl.
Sitiungibcricht vom a«. April 1883), welche inrwwchen im Verlage
von J. Springer erschienen ist, auf Wunsch der Redaktion in
gedrängter Kune *u»»mmengefar»t. D. Red.
Grundlage dienen können, werde folgende Be-
trachtung angestellt:
Eine Arbeitsmaschine empfange die zu ihrem
Betriebe nöthige Triebkraft von einem Motor,
welcher in unmittelbarer Nähe der Arbeits-
maschinc aufgestellt ist. Offenbar besitzt hier
die Arbeitseinheit, welche von diesem erzeugt
und in jener verbraucht wird, an beiden Ma-
schinen denselben Werth, da ein verteuerndes
Zwischenglied fehlt. Dieser Werth, d. i. der
Preis, den man für Arbeits- und Zeiteinheit
zahlen mufs, kann je nach Art und Gröfse des
Motors in bestimmten Zahlen angegeben werden.
Schaltet man nun zwischen Motor und Arbeits-
maschinc irgend eines der genannten Trieb-
werke ein , so wird sofort der Werth der nutz-
baren Triebkraft erhöht werden, denn einer-
seits erfordert die Anlage des Triebwerkes ein
gewisses Kapital, für dessen Verzinsung u. s. w.
eine bestimmte jährliche Ausgabe anzusetzen ist,
andererseits geht bei der Uebertragung ein
I Theil der eingeleiteten Triebkraft verloren, so
dafs in das Triebwerk stets eine gröfsere Ar-
beit eingeleitet und daher auch bezahlt werden
mufs, als am Ende desselben wieder nutzbar
gemacht werden kann. Die Summe dieser
Ausgaben ergiebt den wahren Werth der Trieb-
kraft am Ende der Uebertragung, und offenbar
verdient dasjenige System den Vorzug, bei wel-
chem diese unter bestimmten Annahmen am
niedrigsten ausfällt.
Um diese mafsgebenden Werthe finden zu
können, mufs man kennen:
1. den Werth der Triebkraft, wie sie der
Motor liefert,
2. den Nutzeffekt des Triebwerkes,
3. die Kosten der Anlage und Unterhaltung.
Der Werth der Arbeitseinheit ist verschieden
je nach Art und Gröfse des Motors, und man
■ kann in der Hauptsache zwischen Dampf- und
Wasserkraft unterscheiden.
Für Dampfkraft sind pro Stunde und Pferde-
stärke zu zahlen:
M.irk.
1. bei Erzeugung kleiner Triebkräfte. . 0,316,
2. - - mittlerer - . '. o,ai9,
3. - - grofser - . . o,o«s.
Für Wasserkraft werde 56 Mark pro Pferde-
stärke und Jahr oder 0,0066 Mark pro Pferde-
stärke und Stunde angenommen. Um weitere
Vergleiche vornehmen zu können, sei der
< Werth der Pferdestärke, wie sie die Gasmotoren
| liefern, zu 0,^55 Mark pro Stunde vorausgesetzt.
Die Berechnung der Nutzeffekte ist zunächst
für jedes Triebwerk einzeln durchzuführen.
I. Das elektrische Triebwerk.
1
Für die Betrachtung des Prozesses in einem
! elektrischen Triebwerk hat man zu trennen:
1. die Vordermaschine (primäre Maschine,
Stromerzeuger),
2. die Leitung,
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5'4
Abhandlungen.
Er,EKTKOTKcitN.7.KiTscireirr.
UKZKMBER i8»3.
3. die Hintermaschine (sekundäre Maschine,
Elektromotor).
Der Gesammtnutzcffekt des Triebwerkes ergiebt
sich als das Produkt der Nutzeffekte der ein-
zelnen Glieder. Man hat an ihm zu trennen :
den elektrischen Nutzeffekt, der sich als Ver-
hältnifs der elektromotorischen Kräfte der Hinter-
und Vordermaschine ergiebt, und den mecha-
nischen, welchen man als Verhältnifs der effektiv
wiedergewonnenen zur eingeleiteten Arbeit erhält.
Wenn man zunächst einen idealen Umsetzungs-
prozefs voraussetzt, d. h. annimmt, dafs die
ganze eingeleitete Triebkraft in elektrische
Energie umgesetzt wird, dafs also der elektrische
Nutzeffekt gleich dem mechanischen wird, und
wenn man weiter bezeichnet mit:
Ax die in die Vordermaschine eingeleitete Arbeit,
At die in der Hintermaschine wiedergewonnene
Arbeit,
.S* die Stromwärme,
Ii die elektromotorische Kraft der Vorder-
maschine, .
e die elektromotorische Kraft der Hinter-
maschine,
J die Stromstärke,
IV den Gesammtwidcrstand des Kreises,
c eine Konstante, welche von der Wahl der
Mafseinheiten abhängt,
so ist:
At =(.£./,
S ^c.W.f,
A, f
Da immer erfüllt ist:
At^A,+ S,
so kann man den Nutzeffekt noch ausdrücken
durch:
A,—S E — J.W
______ -e
Der Gesammtwidcrstand IV vertheilt sich auf
die Vordermaschine, die Leitung und die
Hintermaschine, und man kann das Verhältnifs
des Gesammtwiderstandcs zu dem der Vorder-
maschine und der Hintermaschine nach ausge-
führten Anlagen zu - = -jpr ~ <Vs anneh-
men. Bei den Versuchen von Marcel Deprez
in München und Paris war die Zahl etwas
kleiner, nämlich 0,18 bis 0,24.
Man ist daher im Stande, den elektrischen
Nutzeffekt zu berechnen, sobald man den Wider-
stand und die Dimensionen der Leitung er-
mittelt hat. Hierfür hat W. Thomson eine
einfache Formel angegeben, indem er den
ökonomisch günstigsten Durchmesser aus «lein
Encrgieverlust und den Unkosten der Anlage
berechnete. In ähnlicher Weise haben sich die
folgenden Formeln ergeben, und zwar für
Kupferleitung :
qk — 0,016 J (jcm oder annähernd
y
60
icm,
wo e/i der Querschnitt der Leitung in Kupfer
und J die Stromstärke in Ampere bedeutet;
ebenso für Eiscnleitung:
qt — 0,14a /qcm oder annähernd y qcm.
Berechnet man hiernach die Leitung einmal
für Eisen, das andere Mal für Kupfer, so findet
man, dafs sowohl die Widerstände als die
Kosten an Materialaufwand für beide ziemlich
gleich werden, so dafs man für die weitere
Rechnung nur die Ausführung in Kupfer zu
berücksichtigen braucht.
Für die endgültige Ermittelung der Leitungs-
durchmesser ist es also nur nöthig, eine Be-
stimmung der Stromstärken zu treffen. Be-
trachtet man zu dem Zwecke der Reihe nach
die Fälle, wo die Hintermaschine eines Trieb-
werkes 5, 10, 50 und 100 Pferdestärken effektiv
liefern soll, so hat man bei Annahme eines un-
gefähren Nutzeffektes von 0,50 und einer zu-
lässigen Maximalspannung von 1500 Volt mit
Stromstärken von entsprechend 5, 10, 50 und
100 Ampere zu arbeiten. Eine Spannung von
1500 als elektromotorische Kraft der Vorder-
maschine ist, wie die Versuche von Deprez
beweisen, sehr gut zulässig. Deprez selbst
hat bei seinen Versuchen bedeutend höhere
Spannungen (2 000 bis 2 400 Volt) erzielt. Man
erhält hiernach die Leitungsquerschnitte:
qk — o,o«3 0,166 0,833 1,666 qcm,
woraus sich bei Voraussetzung runder Quer-
schnitte die Leitungsdurchmesscr ergeben:
äk = o,3« 0,46 1,03 1,45 cm.
Die Widerstände in Ohm pro Kilometer
werden :
iit 2,03 1,01 o,»o 0,10 Ohm.
Hieraus berechnet sich der Energicvcrlust in
Sekundenkilogrammmeter pro Kilometer =
/' . IV
zu:
9.8»
~ 5. '7
IO,34 5 1, 7J
mkg
l°3'*6 Sek
Beträgt nun die Triebwerkslänge tlen
Theil eines Kilometers, so wird der Widerstand
der Leitung, da sie doppelt ausgeführt werden
mufs, gleich 2 k . IV und daher der Verlust
2 /• . A„. Die Stromwärme für das ganze Trieb-
werk, einschliefslich der Vorder- und Hinter-
maschine, berechnet sich somit zu 4 k . At, , so
dafs man den elektrischen Nutzeffekt des Trieb-
werkes durch die Formel ausdrücken kann:
, 4 * • st«
V = 1
E.J
S
Durch Einsetzen der oben gewählten Gröfsen
geht die Gleichung über in:
r* — 1 — o,ov k.
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DEZEMBER 1883. BeRWGF.R, KRITISCHE VeRGI.EICHUNG DER F.I.EKTR. KrAFTUBERTR. U. S. W. 5 1 5
Nach dieser erhält man folgende Werthe des
elektrischen Nutzeffektes bei:
rt — 0,99,
>; 0.97,
V O.B6,
V — 0,73,
1Jl = 0,46.
a) Triebwerkslängen von i oo m
b) - - 500 m
c) - - 1 000 m
d) - 5 000 m
e) - 10 000 in
f) - - 20 000 m
Der mechanische Nutzeffekt wird bedeutend
niedriger, da weder in der Vordermaschine
noch in der Hintertnaschine der vorausgesetzte
ideale Umsetzungsprozefs stattfindet. Nach den
neuesten Versuchen von Dcprez kann man
vielmehr annehmen, dafs an der Vordermaschinc
nur 87 % der eingeleiteten Energie in elek-
trische umgewandelt wird, ebenso in der Hinter-
maschine nur 80,6 % der elektrischen Energie
wieder nutzbar gemacht werden können. Dieser
Verlust wird durch Foucault'sche Ströme, Luft-
widerstand, Zapfenreibung u. s. w. verursacht.
Man hat also die obigen Zahlen noch mit
0,87 . 0,806 = 0,70 zu multipliziren, wodurch man
für den mechanischen Nutzeffekt erhält bei:
a) Triebwerkslängen von
b)
c)
d)
e)
f)
Diese Werthe werden der weiteren Berech-
nung zu Grunde gelegt werden. Die Frage der
Kraftsammler (von Plante, Faure und Anderen)
soll hier nicht diskutirt werden, da diese gegen-
wärtig noch zu wenig Bedeutung besitzen.
Veranschlagt man weiter die ungefähren Kosten
der Triebwerksanlage und nimmt hiervon 14%
als jährliche Unkosten zur Verzinsung, Amorti-
sation u. s. w. , addirt zu diesen die Ausgaben,
welchen der nach obigen Werthen zu ermit-
telnde Kraftverlust verursacht, so ergeben sich
folgende Zahlen, welche als endgültige Werthe
für den Preis der nutzbaren Pferdestärke und
Stunde anzusehen sind.
Tabelle I.
Preise in Mark flir die nutzbare Pferdestärke und Stunde
bei Uebertragung durch ein elektrisches Triebwerk.
100 m
*i =
0,69,
500 m
75 -:
0,68,
1 000 m
rt ~
0,66,
5 000 m
1J --^
O,6o,
10 000 m
7j
o,s«,
20 000 m
*] =
0,3a.
Es
werden
übertragen
I'. S.
Die Triebswerklänge beträgt:
IOO | 500 1 OOO 1 5 OOO I IO OOO ' so 000
Meter 1 Meter , Meter Meter | Meter 1 Meter
E»
winl
ul»crtr.ißcn
M.
M.
M.
M.
M.
M.
5
O.sji
0,1 ¥)
0,171
10
O.ifc-
o,.:j
0,1;»
0,111
0,158
0,4rj3
| Damuf-
5o
O.i^b
0,161
0,16b
O.iy;
0,11-
j kraft.
100
0.154
0,159
O.lXl
0,119
o,i«-.
5
0,D«<)
O.cp
O,oj-
0,f>-o
} Wasser-
10
O, .1
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O.OI?
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O.ifc
0,-46
| kraft.
100
O...I
0,=.i,
O.oil
O1C17
O.J«:
II. Das Wasser-Triebwerk.
Aehnlich dem elektrischen Triebwerk hat man
auch hier zu unterscheiden:
1. die Vordermaschine oder Druckpumpe,
2. die Leitung mit Kraftsammler,
3. die Hintermaschine oder Wassermotor.
Die Arbeit, welche der Vordermaschine zu-
geführt werden mufs, um ein Wasserquantum Q
pro Sekunde auf die Höhe//' zu heben, stellt
sich, abgesehen von allen Nebenhindernissen,
dar als:
A = Q. H. y,
wo y das Gewicht der Volumcneinhcit ausdrückt.
Bezeichnet man die wirklich aufgewendete
Arbeit mit.-*,, so ergiebt das Verhältnifs beider
den Nutzeffekt:
A Q.H.y
^ ax - ä; •
Hierfür kann man schreiben:
//
~(H -f h) '
wo // den Verlust an Druckhöhe ausdrückt,
welcher durch Reibung des Wassers in den
Saug- und Druckröhren entsteht. Der erste
Faktor stellt den Nutzeffekt der Pumpe selbst
dar, der zweite den der Leitung. Der letztere
nimmt selten einen zu berücksichtigenden Werth
an. Der Verlust der Pumpe selbst rührt her
von der Reibung des Wassers und des Kolbens,
von den Unvollkommenheiten der Ventile oder
Klappen u. s. f. Bei gut ausgeführten Pumpen
kann man »3 — o,9J — o,9o, bei mittlerer Voll-
kommenheit rj = 0,90 — 0,80 setzen. Kreisel-
pumpen haben einen niedrigeren Nutzeffekt,
welcher im Maximum auf 0,70 steigt.
Der Reibungswiderstand, den Wasser beim
Durchflufs durch Röhren erleidet, ist vielfachen
Beobachtungen zufolge unabhängig vom Druck,
aber direkt der Länge / und umgekehrt der
Weite d der Röhre proportional. Aufserdem
nimmt er nahezu proportional dem Quadrate
der Durchflufsgcschwindigkeit zu, so dafs man
die Reibungswiderstandshöhe setzen kann:
y.Q(JI+/,)
71 ~ aV
wo eine Erfahrungszahl bedeutet.
Durch analoge Rechnungen, wie beim elek-
trischen Triebwerk, kann man den ökonomisch
günstigsten Durchmesser ermitteln, welcher sich
nach der Formel berechnen läfst:
7 _
d ~ 0,816 Yq\
also ungefähr proportional der Quadratwurzel
aus Q ist.
Für mittlere Druckhöhen und Rohrdurchmesser
kann man folgenden Nutzeffekt der Leitung an-
nehmen :
65«
Digitized by Google
Si6
Abhandlungen.
DEZEMBER 1883.
für 100 m Rohrlänge 7j = 0,997,
500 m - rt — 0,985,
1 000 m • rj - 0,970,
5 000 m • r] = o,8},
10 000 m - ri — °>i°t
20 000 m - r{ - 0,4a.
Die Wassermotoren sind entweder Turbinen,
welche direkt eine rotirende Bewegung erzeugen,
oder Wassersäulenmaschinen mit hin- und her-
gehendem Kolben. Die zu Triebwerkszwecken
verwandten gehören meist den Kleinmotoren an
und haben einen ziemlich niedrigen Nutzeffekt,
welcher zwischen o,6Q und o,7S schwankt.
Man erhält hiernach einen Gesammtnutzeffckt,
der entsprechend den Triebwerkslängen von
100, 500, 1 000, 5 000, 10 000 und 20 000 m
sich berechnet zu:
rj = 0,66 0,65 0,64 0,56 0,47 0,37.
Bei Abnahme von kleineren Kräften fallen
die Nutzeffekte etwas niedriger aus und werden
entsprechend den angegebenen Entfernungen:
r; — 0,51 0,50 0,49 0,4J 0,36 o,»o.
In ähnlicher Weise, wie beim elektrischen
Triebwerk, kann man aus Anlagekosten und
Energieverlust die Preise pro Pferdestärke und
Stunde berechnen. Dieselben sind für ver-
schiedene Längen und Gröfsen des Wasser-
triebwerkes in der folgenden Tabelle zusammen-
gestellt.
Tabelle II.
Preise in Mark für die nutzbare Pferdestärke und Stunde
hei Ueberleitung durch ein Wassertriebwerk.
Es
werden
Die Triehwerkslänge betragt:
E*
wird
Übertragen
100
500
1 000
5000
10000
70000
ubertragen
P. s.
Meter
Meier
M.-UT
Meter
Meter
.Ml' MIT
M.
M.
M.
M.
M.
M.
S
O.io?
O.i jfc
0,163
0,544
O.S-)
I.<51
to
0,1,8
0, 11 j
0,.j:
O.Ol
0,*4i
1.14«
Dampf-
50
0,l}>
O.ni
0,153
0, 141
O.35.
0,651
kra/t.
100
0,155
0,141
0,14»
O.M5
0,5-0
5
O,o»4
O.oj»
0,040
0,115
OrioJ
0.19»
10
O,0ll
0,015
O.OJl
0,0-,
O.ijS
0,164
Wasser-
50
O.ol}
0,015
O.01»
O.ejS
0,063
0,0 ^
kraft.
100
O.oij
0,014
0,016
O,o 3*
O.cfc
O.C95
III. Das Lufttriebwerk.
Der in einem Lufttriebwerke vor sich gehende
Prozefs besteht darin , dafs Luft an dem Orte,
wo die Triebkraft disponibel ist, in einem
Luftkompressor (Vordermaschine) komprimirt i
wird und von hier aus durch eine Rohrleitung [
cinerLuft-Expansionsmaschine(Luftmotor, Hinter- j
maschine) zugeführt wird. Zunächst läfst sich .
zeigen, dafs der Fall, wo sowohl Kompression
als Expansion der Luft nach adiabatischem
Gesetze vor sich geht, einen sehr niedrigen
Nutzeffekt bedingt, da man zufolge zahlreicher
Versuche annehmen mufs, dafs Luft, welche eine
längere Leitung durchfliefst, am Ende derselben
dje Temperatur der umgebenden äufseren Atmo-
sphäre angenommen hat, dafs also die durch
adiabatische Kompression bedingte hohe End-
temperatur im Kompressor einen entsprechend
grofsen Wärmeverlust in der Leitung herbei-
führen mufs. Der Verlust ist so bedeutend,
dafs der Nutzeffekt bei einer Kompression auf
10 Atmosphären nur noch 0,$: beträgt, also
fast die Hälfte durch Wärmeabgabe verloren
geht. Ein Haupterfordernifs ist also eine iso-
tliermische Kompression, welche auch in neueren
Konstruktionen durch direkte Berührung der
eingeschlossenen Luft mit Kühlwasser fast voll-
kommen erreicht wird. So erhebt sich in den
Kompressoren nach System Colladon, bei
welchen fein zerstäubtes Wasser in die Luft ein-
gespritzt wird, bei einer Kompression auf 8 Atmo-
sphären die Temperatur nicht über 250.
Ebenso wie in den Kompressoren ein Steigen
der Temperatur verhütet werden mufs, so hat
man bei den Luftmotoren darauf zu sehen, dafs
die Temperatur bei der Expansion nicht unter
den Gefrierpunkt sinkt , da sonst eine Eis-
bildung im Zylinder zu befürchten ist. Als
wirksamstes Mittel hat sich hier die Einfüh-
rung von heifsem Wasser ergeben, was natür-
lich nur da Anwendung finden kann, wo man
behufs Erziclung eines günstigen Nutzeffektes
möglichst hohe Expansionsgrade anwenden mufs.
Für Kompressoren kann man einen Nutz-
effekt von 0,80 annehmen, eine Zahl, die am
St. Gotthard noch überschritten wurde. Die
Luftmotoren arbeiten je nach der Art der An-
wendung sehr verschieden, und es schwankt
daher der Nutzeffekt zwischen 0,60 und 0,8$.
Für gut ausgeführte stationäre Anlagen kann
man ohne Bedenken 0,7s annehmen.
Für den Durchflufs der Luft durch Röhren
kann man isothermische Zustandsändemng voraus-
setzen. Der Nutzeffekt der Leitung stellt sich
dar als:
worin bedeutet:
/, die Endspannung,
/, die Anfangsspannung,
/>0 die Spannung der umgebenden
Atmosphäre.
Den Druckverlust /, — kann man nach
den von Weifsbach, Darey 11. A. gegebenen
empirischen Formeln ermitteln.
Durch Einsetzen mittlerer Werthe erhält man
einen Verlust von 1,3% pro Kilometer, so dafs
man erhält für Entfernungen von:
100 m
ri —
0,9^8,
500 m
1 =
0,993>
1 000 m
5 000 m
ri =
0,935,
10 000 m
n =
0,»7O,
20 000 m
ij =-.
0,740.
Digitized by Google
El EKTnFlF^KRE.M3CHRIFT' Geringer, Kritische Vergleichung der elektr. Kraftübertr. u. s w. 517
Nimmt man hier die Nutzeffekte in Motor !
und Kompressor hinzu, so erhält man ent- i
sprechend den angegebenen Entfernungen die
abgerundeten Nutzeffekte:
*3 — 0,55 0,3s 0,55 0,50 0,50 0,40.
Wird die Luft zum Treiben von ungemein
unökonomisch arbeitenden Gesteinbohrmaschi-
nen verwendet, so werden die Nutzeffekte aller-
dings erheblich niedriger.
Wie bei den vorher betrachteten Triebwerken
sind auch hier die Preise pro Stunde und Pferde-
starke für die verschiedensten Annahmen be-
rechnet und in der folgenden Tabelle zusammen-
gestellt.
Tabelle III.
Preise in Mark für die nutzbare Pferdestärke und Stunde
für Ueberleitunc durch ein Lufttricbwcrk.
Es
weiden
Übertrafen
PS
Die Triebwerkslänge beträgt:
IOO 1 500 1 1000 5000 10000 JOUUO
Meter; Meter Meier Meter Meter Meter
F.»
wir«)
übertragen
M.
M.
M.
M
M
M.
5
0,»i5
O.M7
0,175
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Dampf-
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' kraft.
100
0.--.S
O.oi,
O,: :-z
O, v 0,^41
IV. Das Drahtseiltriebwerk.
Das Drahtseiltriebwerk ist das einfachste aller
Ferntriebwerke. Dem Prinzipe nach ist es dem
Riementriebe sehr ähnlich. Das Seil, welches
als vollkommen biegsamer Faden angeschen
werden kann, legt sich lose über zwei Rollen,
so dafs die Spannung an den Auflaufstellen
nur durch das Eigengewicht herbeigeführt wird.
Nur selten wendet man zur Verkleinerung der
Durchbiegung eine verschärfte Anspannung an.
Wird die Entfernung zweier Rollen zu grofs,
so mufs man Tragrollcn einschieben, welche
man zweckmäfsig in Abständen von je 100 m
aufstellt.
Hier kann man entweder so verfahren, dafs
man das ganze Seil aus einem Stück ausführt.
Dann müssen die Zwischenstationen je zwei
selbstständig gelagerte Rollen enthalten, aber
wegen der grofsen Länge des Seiles sind Re-
paraturen sehr schwer vorzunehmen, auch der
Einmifs der Temperatur auf die Seillänge wird
sehr fühlbar. Oder man führt die Rollen
doppelrollig aus und hat daher von Station zu
Station besondere Seilstücke, welche leicht aus-
zuwechseln und zu repariren sind. Die Arbeits-
vcrluste, welche beim Sciltrieb auftreten, wer-
den herbeigeführt:
1. durch Zapfenreibung,
2.
3-
4-
Luftwiderstand,
Gleiten des Seiles auf der Scheibe,
Steifigkeit des Seiles.
Durch Zapfenreibung gehen 2% der ein-
geleiteten Arbeit verloren. Der zweite Verlust
durch Luftwiderstand kommt nur bei sehr langen
Leitungen in Betracht. Nach Angaben von
Guilleaume ist derselbe zu |% 3° m zu
nehmen, also zu 1% für etwa 100 m. Der
Gleitverlust kommt gar nicht in Betracht, denn
er beträgt rechnungsweise höchstens -5-'ö7o "^r
eine Scheibe.
Der letzte Verlust durch Scilstcifigkeit wird
dadurch herbeigeführt, dafs das Seil beim Auf-
lauf sich von der Scheibe abbiegt, beim Ablauf
dagegen anschmiegt, auf der einen Seite wird
also der Radius um ein gewisses Stück gröfser,
auf der anderen kleiner. Die Rechnung ergiebt
o,s% für jede Seite, also 1% für eine Rolle.
Der Gesammtverlust bei einem einfachen Seil-
trieb ist also anzunehmen zu :
2+1 + 1 -4%.
woraus folgt:
i] 0,96.
Das Resultat stimmt ungefähr mit den An-
gaben von Hirn überein, nach denen man mit
einem Seil von 12 mm Stärke und zwei Schei-
ben von je 4 m Durchmesser bei 100 Um-
drehungen in der Minute, also bei 21m Seil-
geschwindigkeit, 120 Pferdestärken 150 m weit
ül>ertragen kann, ohne dafs mehr als 4 Pferde-
stärken verloren gehen. Der Nutzeffekt würde
hiernach :
120 — 4
n —
1 20
= 0,966.
Für die Zwischenstationen werden die Ver-
luste bedeutend geringer, so dafs man für Trieb-
werkslängen von 1 km immer noch einen Nutz-
effekt von 0,90 erhält.
Man findet annähernd richtige Werthc, wenn
man für Längen von 1 km, in je 100 m Ab-
stand, eine Tragstalion und auch 1 % Arbeits-
verlust voraussetzt. Es ergeben sich hiernach
für die früher gewählten Triebwerkslängen die
Werthe der Nutzeffekte:
f) — 0,96 0,93 O.jo O.tSn 0,36 0,13.
Obgleich also der Nutzeffekt für Längen bis
zu 1 km sehr günstig ist, so nimmt er doch
sehr schnell ab, so dafs er schon für 5 km den
Werthen für die anderen Triebwerke gleich-
kommt.
Die in den Tabellen I, II, III und IV ent-
haltenen Zahlen ermöglichen eine eingehende
Vcrgleichung der verschiedenen Triebwerks-
systeme.
Wenn man zunächst annimmt, <fafs die ört-
lichen Verhältnisse für die Anlage eines jeden
Triebwerkes gleich günstig sind, und weiter von
| allen Nebenzwecken, welche die Wahl von
diesem oder jenem rathsam erscheinen lassen,
absieht, so sind, wie die Tabellen zeigen, das
elektrische und das DrahtseiUricbwcrk für die
Uebertragung am geeignetsten, und zwar liefert
uigiiizeo uy
Google
Si8
Abhandlungen.
Elbktrotechn. Zeitschk I KT .
DEZEMBER i88j.
bis zu Längen von etwa i km das letztere die
billigste Triebkraft, während darüber hinaus das
erstcre günstiger wirkt. ' Es ergiebt sich hier
das interessante Resultat, dafs man die Trieb-
kraft von einem Wassermotor bis zu Entfernun-
gen von Uber 20 km fortleiten kann, ohne dafs
dieselbe theurer als eine am Ort der Verwen-
dung erzeugte Dampfkraft wird.
Tabelle IV.
Preise in Mark für die nuttbare Pferdestärke und Stunde
bei Uebertragung durch ein DrahtseiUiicbwerk.
Es
werden
Ubertragen
P. S.
Die Triebwerkslänge beträgt :
R»
wird
übertragen
M
M.
M.
M.
M.
M.
5
0,m
O.ij-
o,s^
I,»<I9
10
0,115
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0,3-5
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Dampf-
5°
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5
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0,1:4
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0,014
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O.c^
0,159
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Wasser-
5°
0,00«
0,01 0
O.CJ»
0,0«.-
O.l $4
' kraft.
100
O.CO»
O,co,
O.^ij
0,04,
0,o„
Anders gestalten sich die Resultate, wenn der
Wassermotor durch eine Grofsdampfmaschine
ersetzt wird. Wenn hier zunächst alle vier
Systeme glcichmäfsig in Betracht zu ziehen
sind, d. h. die örtlichen Verhältnisse und Zwecke
der Anlagen eines jeden Systemes gleich günstig
sind, so liefert das Drahtseil, bis auf wenige
Fälle, wo das elektrische Triebwerk an seine
Stelle tritt, bei weitem das günstigste Resultat.
Wenn man nun die Triebkraft nach vereinzelten
Punkten hin übertragen will, so ist auch die
Anlage eines Drahtsciltriebwerkes sehr gut aus-
zuführen. Will man aber ein weit verzweigtes
Triebwerk anlegen, wie es z. B. die Kraft-
vermiethung in Städten erfordert, so bietet eine
Drahtscilanlage wegen der vielfachen Theilungen
und Richtungsänderungen ungemeine Schwierig-
keiten, so dafs hierfür ausschliefslich die drei
übrigen Systeme in Betracht zu ziehen sind.
Zunächst ersieht man, dafs derartige Anlagen
nur für das Kleingewerbe von Vortheil werden
können, denn für alle Werkstätten, welche
10 Pferdestärken und darüber gebrauchen, wird
die Aufstellung eines eigenen Motors billiger.
Aber selbst für den Kleinkraftbedarf ist der
Nutzen durch die enge Grenze der Oekonomie
eingeschränkt. Für Entfernungen bis zu 1 km
ist der Unterschied zwischen allen gering, nur
das elektrische Triebwerk ist um wenige
Pfennige vorteilhafter, und erst Uber diese
Entfernung hinaus wird dasselbe wesentlich
günstiger als die anderen. Der Preis pro Stunde
und Pferd ist bei Entfernungen von \ km
20 Pfennige, von 1 km 22,5 Pfennige und
noch für 12 km 30 Pfennige, während für
Wasser- und Lufttriebwerk dieser höchste Preis
schon bei t,j bis 2 km eintritt. Da unsere
heutigen Wasserleitungen diese Länge bedeutend
überschreiten und aufserdem der Druck bei
ihnen viel geringer ist, «als der, welcher der
Nutzeffektberechnung zu Grunde gelegt war, so
dafs ein erheblich gröfscrer prozentueller Energie-
verlust auftritt, so ist es nicht wunderbar, wes-
halb dieselben eine so enorm theure Triebkraft
liefern. Wasser und Luft sind also von der
Elektrizität weit überholt, und wenn man die
Triebkraft von einer Zentraldampfmaschine aus
bis zu einem Umkreise von etwa 10 km fort-
leiten und vermiethen wollte, so könnte dies
rationell nur mit Hülfe der letzteren ausgeführt
werden.
Wie die früheren Rechnungen gezeigt haben,
kostet die von einer Gaskraftmaschine erzeugte
Pferdestärke 25,5 Pfennige pro Stunde und
Pferdestärke. Nimmt man den Durchschnitt
der Zahlen, wie sie in der Tabelle für das
elektrische Triebwerk gegeben sind, so erhält
man einen fast ebenso hohen Werth. Anders
wird das Verhältnifs, wenn man von einer so
weiten Ausdehnung des Triebwerkes absieht
und das ganze mit Triebkraft zu versorgende
Gebiet in kleinere Felder einthcilt, von denen
jedes seine eigene Dampfmaschinenstation im
Zentrum hat. Würde man diese Bezirke als
Quadrate mit 8 bis 10 km Seite ausführen, so
könnte man immer noch die Pferdestärke für
etwa 20 Pfennige pro Stunde liefern. Man hat
daher ein Verhältnifs wie 20 : 25 — 4 : 5, also
ein für das elektrische Triebwerk sehr günstiges
Resultat.
In der Praxis kommen vielfach Fälle vor,
wo man der örtlichen Verhältnisse halber von
der Aufstellung eines selbständigen Motors am
Orte der Kraftausnutzung Abstand nehmen mufs
und ebenso nur wenige Triebwerkssysteme an-
wenden kann. So sind für den Bergwerks-
und Tunnelbau nur das Luft- und elektrische
Triebwerk anwendbar. Betrachtet man hier die
Zahlen, welche für die 10 pferdigen Triebwerke
gefunden sind, so ist bei Annahme von Dampf-
kraft, wie für Bergwerke meistens zutreffend ist,
das elektrische Triebwerk wesentlich billiger.
Dasselbe gilt für Annahme von Wasserkraft,
wie sie beim Tunnelbau in der Regel vorhan-
den ist. Bei Uebertragung gröfscrer Kräfte
sind die Zahlen bis zu 5 km Entfernungen
ziemlich übereinstimmend, und erst von hier
wird der Unterschied zu Gunsten des elektri-
schen Triebwerkes erheblich. Aufserdem ist
die Ausführung des elektrischen Triebwerkes
ungleich leichter als die eines Lufttriebwerkes,
denn die Verlängerung der Luftleitung beim
Vorschreiten der Bergarbeiten und der beweg-
liche Anschlufs an die Steinbohrmaschinen be-
reiten gerade in den engen Bergwerksgängen
grofse Schwierigkeiten. Aber andererseits ist
mit dem Betriebe der Bohrmaschinen durch
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ElF.KTROTKCHN. ZEtTSCinUKT .
DE/EMRER 1883-
Weber, Ueber die Aenderungen u. s. w.
Luft stets eine genügend lebhafte Ventilation
verbunden, während hierzu bei Verwerthung
eines elektrischen Triebwerkes eine besondere
Anlage nöthig ist. Jedoch ist der Vorthei) der
leichteren Ausführung und der gröfseren Billig-
keit so überwiegend, dafs für alle Fälle, wo die
Flinken der Schleifbürstcn keine Explosionen
herbeifuhren können, das elektrische Triebwerk
den hohen Vorzug verdient, zumal sich mit
demselben eine explosionssichere Glühlampen-
beleuchtung vereinigen läfst.
Man sieht also, dafs für all die Fälle, in
denen die Anwendung eines Drahtseiltriebwerkes
ausgeschlossen ist, das elektrische Triebwerk
vor dem Wasser- und Lufttriebwerk bei weitem
den Vorzug verdient und auch den Gaskraft-
maschinen bis zu 5 km Triebwerkslänge voraus
ist. Wenn hingegen auch das Drahtseiltrieb-
werk in Betracht zu ziehen ist, so liefert dieses
bis zu Längen von i km eine wesentlich billigere
Kraft, als die übrigen, und erst zwischen i und
5 km tritt das elektrische wieder an die Spitze.
Ueber die Aenderungen, welche der Leitungs-
widerstand eines blanken, frei ausgespannten
Drahtes erfährt beim Durchgang eines starken
Stromes.
Von Ludwig Weber in München.
Wenn ein starker Strom einen bestimmten,
gemessenen Drahtwiderstand passirt, so ändert
sich bekanntlich dieser Widerstand unter dem
Einflüsse des Stromes; der Strom hat einen
gröfseren Widerstand zu tiberwinden, als der,
den der Draht in kaltem Zustande darbietet.
Es ist in verschiedener Hinsicht von Wichtig-
keit, die Gröfsc dieser Aenderung zu kennen.
Die wissenschaftliche Kommission der elektri-
schen Ausstellung zu München i. J. 1882 be-
diente sich bei ihren Messungen eines grofsen
Rbeostaten aus Eisen- und Kupferdrähten. Bei
der Verarbeitung der Beobachttingsrcsultate
wurden die Aenderungen im Widerstande dieser
Drähte in der Weise berücksichtigt, dafs man
die Erwärmung derselben aus der in ihnen ge-
leisteten Stromarbeit und aus ihrer äufseren
Leitungsfähigkeit berechnete. Mit Hülfe des
als bekannt vorausgesetzten Temperaturkoeffi-
zienten erhielt man dann den Widerstand des
warmen Drahtes. ')
»Die grüfste Unsicherheit bei dieser Rech-
nung«, sagt Prof. Dorn an jener Stelle, * liegt
in der äufseren Leitungsfähigkeit*. Ueber diese
Konstante liegen nämlich nur überaus spärliche
Angaben vor.
>) Offizieller llerichi <kt KlektririUtvAusstclUing >u München.
U. Theil, S. 15.
5*9
Auf Veranlassung des Prof. Dr. von Beetz
unternahm ich es daher, diese Frage einer
experimentellen Behandlung zu unterziehen.
Es sind schon von verschiedenen Seiten
Untersuchungen in dieser Richtung gemacht
worden.
Frof. Forbes') stellte Messungen an über
diejenigen Stromstärken, welche nöthig waren,
um Drähte von verschiedener Dicke, aber
gleicher Leitungsfähigkeit auf eine bestimmte
Temperatur zu erwärmen , indem er die Strom-
stärke so lange erhöhte, bis ein auf den Draht
gebrachter Tropfen Wachs zum Schmelzen kam.
H. Weber*) hat schon im Jahre 1863 Uber
den Zusammenhang zwischen Drahterwärmung
und Stromstärke gearbeitet, indem er die Er-
wärmung und damit den Widerstand aus der
Verlängerung eines vertikal aufgehängten Drahtes
zu bestimmen suchte.
Eine direkte Messung der Temperatur des
Drahtes bietet mancherlei Schwierigkeiten.
Versuche, die ich mit Thermoelementen in
dieser Richtung anstellte, lieferten schlechte
Resultate. Einmal, weil die Löthstelle des
Thermoelementes, welche man ja in den ver-
hältnifsmäfsig dünnen Stromleiter nicht vollstän-
dig einsenken kann, niemals die wirkliche
Temperatur desselben annimmt, und zweitens,
weil aufserordentlich leicht Zweigströme ent-
stehen, welche den an sich schwachen Thermo-
strom wesentlich beeinflussen. Andererseits
handelt es sich ja zunächst darum, die Wider-
standsänderung des Leiters zu ermitteln, und
diese ist nicht nur eine direkte Folge der Er-
wärmung, sondern kann auch in der durch die-
selbe hervorgerufenen Dehnung und Querschnitts-
änderung ihren Grund haben.
Es läfst sich nun der Widerstand, den ein
Strom zu Uberwinden hat, während er einen
Draht durchfliefst, auch dadurch finden, dafs
man aufser der Stromintensität im Drahte noch
die Spannungsdiflerenz an seinen Enden mifst.
In einer erst kürzlich mitgethcilten Arbeit
von Sir William Siemens') ist diese Methode
benutzt, um die Widerstandsänderungen und
Ausstrahlungsverhältnisse von dünnen Platin-
drähten zu untersuchen. Ich konnte jedoch
nicht ebenso verfahren, weil ich mit einer
Dynamomaschine arbeitete, die, von einem Gas-
motor getrieben, ziemliche Schwankungen in
der Stromstärke ergab, so dafs eine so genaue
Messung der Spannungsdiflercnzen, wie sie hier
nöthig gewesen wäre, sich nicht ausführen, liefs.
') Korbe«, The Electrieian, 9. , und CentralMatt für
Elektrotechnik, 188», S. 614.
*) Wic<lemann, Elcktriziliiulelire, II. Ban.l. S. 441.
«) U luroiere e!ectri<|uc, i88j, bil. 9, S. 443.
Digitized by Google
52°
Art HANDLUNGEN'.
Elektrotechn. Zeitschrift.
DEZEMBER i8«j.
Ich suchte deshalb die Aendcrungen des
Widerstandes dadurch zu bestimmen, dafs ich
den Strom zuerst eine Zeitlang durch den zu
untersuchenden Draht hindurchgehen liefs und
dann in dem Momente, wo der Strom unter-
brochen wurde, den Draht in eine Wheat-
stone'sche Bruckenkombination einschaltete, um
den Widerstand zu messen.
Die Stromstärke im untersuchten Drahte
konnte durch eingeschaltete Widerstände variirt
werden. Gemessen wurde sie an einem aperiodi-
schen Galvanometer mit Glockcnmagnet, das
im Nebenschlufs eines sehr dicken Kupfer-
drahtes eingeschaltet und in dieser Verbindung
wiederholt mit dem Kupfervoltameter geaicht war.
Die Genauigkeit dieser Intensitätsmessung
litt immerhin unter den Schwankungen der
Maschine, doch waren diese hier einigermafsen
paralysirt durch die sehr starke Dämpfung;
auch wurde immer aus mehreren Ablesungen
das Mittel genommen.
Zur Widerstandsmessung wurde eine Sicmcns'-
sche Brücke benutzt, deren Widerstände vorher
sorgfältig unter sich und mit einem Etalon ver-
glichen waren. Als Galvanoskop in der Brücke
wurde ein sehr empfindliches Instrument von
Sauerwald verwendet. Dieses sowohl als das
Galvanometer wurde mit Fernrohr und Skala
beobachtet.
Das Verfahren war nun folgendes: Man liefs
den Strom den zu untersuchenden Draht durch-
laufen und beobachtete seine Intensität am
Galvanometer. Wenn der Wärmezustand im
Drahte stationär geworden war, was nach 10
bis 1 2 Minuten sicher eintrat, und daraus er-
kannt wurde, dafs sich die Stromstärke nicht
mehr änderte (abgesehen von den Schwankun-
gen der Maschine), so wurde mit der einen
Hand der Strom der Maschine unterbrochen
und im nächsten Momente mit der anderen
Hand eine Wippe so umgelegt, dafs der Draht
in die Brückenkombination eingeschaltet war. j
Zugleich wurde das Galvanoskop beobachtet.
Durch mehrmaliges Wiederholen dieses Ver-
fahrens und Herausziehen der entsprechender»
Stöpsel kam man so weit, dafs das Galvano-
skop keinen oder einen sehr kleinen Ausschlag
zeigte, so dafs der Widerstand des erwärmten
Drahtes innerhalb einer Grenze von o.ooj S. E.
sicher ermittelt werden konnte.
Die so gemessenen Widerstandsänderungen
finden sich in der Tabelle, und zwar giebt die
erste Reihe die Stromstärken in Ampere, die
zweite unter A die einer jeden Stromstärke ent-
sprechende Zunahme des Widerstandes, aus-
gedrückt in Prozenten desjenigen Widerstandes,
den der Draht in kaltem Zustande darbot.
Es sind überall 3 bis 4 von einander unab-
hängige Versuchsreihen angeführt.
Versuchsweise wurde hieraus die Erwärmung
der Drähte berechnet unter der Annahme, dafs
die Zunahme des Widerstandes blos herrührte
von der der Temperatur proportionalen Aende-
rung der spezifischen Leitungsfähigkeit x:
«.», — if'i
w. . x
Setzt man, unter der Annahme, dafs ein
stationärer Zustand im Wärmeaustausch einge-
treten war, die nach dem Joule'schen Gesetz
im Draht entwickelte Wärmemenge gleich der
an die Umgebung abgegebenen, so erhält man
die Gleichung:
P s
(V — U)h— ■ 0,o69 4*3 ').
worin s den spezifischen Leitungswiderstand,
r den Halbmesser des Drahtes und 0,069 4*3 eine
Konstante bedeuten.
Es berechnet sich hieraus die äufsere Lei-
tungsfähigkeit k, als die bei einer Temperatur-
differenz v — u— i°C. von der Oberflächen-
einheit in 1 Minute abgegebene Anzahl von
Kalorien.
I. Kupferdraht von Montefiori Levi.
r = o,4jo mm, w = 5>8«»s S. E.
/
A
— 11
//
p — u
h
/
A
V — u
h
3>a*
3>77
4,81
6,3J
7, ,6
1 0 '
■ .4 /O
1,8 -
3.° •
3-9 -
6,0 •
3./C.
5.° "
8.» -
10,7 -
O,o6<yl
1
3'39
4.7*
6,14
,.
1.5 ;,,
2.7 "
4 »°
5>"
4,.°C.
7-4 •
10,8 -
14,8 -
3>35
4,88
6,lB
7.3'
1
1.5%
2,8 -
4.7 -
6,s -
4.'°C
7.« ■
12,7
13.»
•II
Spez. Leitungswiderstand: j — o,
°'43,
Temperaturkoeflizient: .r — 0,003,.
i) 0«i,icllcr Bericht der EIcllrmtäu-AuMteUung »"
II. Thcil, S. 16.
Digitizec
DEZKMBER 1BB3.
Zetzsche, Die Teleqraphenapparate.
5*»
IL Chemisch reiner Kupferdraht von Hesse.
f = 0,517 mm, 10 =■ 0,65$$ S. E.
J
A
V — u
■
/
A
"
J
A
V — u
h
5.»
2,5 %
5,8°C.
5,°7
2>6 /0
6,0 C.
4.99
2,. %
4,9°C.
5»94
3.o -
7.« "
0,0505 |
5.9«
3.3 -
7.« -
0,0458
5.9«
2,9 -
6(9 -
0,0519
7»7°
4,7 •
1 1,0 -
7.«3
5.« -
12,0 -
7»S7
4.7 -
10,9 -
9.44
6,8 -
15.8 *
9.4'
7.7 -
17.9 -
9>39
6,8 -
IS.9 "
Spez. Leitungswiderstand: s — 0,01959, Temperaturkoeffizient: x = 0,0043.
III. Verzinkter Eisendraht
r= 1,507 mm, w— 1,9397 S. E.
/
A
V U
4
A
V — u
h
/
A
» — u
h
4.4.
0,4 ■/.
i,»°C.
4.»
1.1 %
3.»
4.°J
0,6 Yo
I.7°C.
6,13
I.» -
3.s •
0,0353
6...
1,8 -
5.3 -
0,0191
6,71
1,3 '
3.8 -
0,0.7»
8,6»
2,8 -
8,, -
8,s.
3.» -
9.' "
8,65
2,8 -
7.9 -
9.9«
3.s -
IO,o -
Spez. Leitungswiderstand: s = o,,33; Temperaturkoeffizient: x = 0,0035.
IV. Kupferdraht von Weiller.
r — 0,458 mm, w = 1,658 S. E.
7
v — u
k
7
A
V — u
h
4.6]
i.7%
s.*°c.
AM
2,0%
6,,°C
5.3»
2,3 •
7.» -
0,o*4|
5>»
2.5 -
8.8 -
0,0578
6.87
3.s-
11,» -
6,»j
4.» -
14.4 -
9.«»
6,o -
20., -
9.'9
6,6 •
22,7 -
4.*j
1.9-
6.7 -
4.5»
2.» •
7.7 -
5<38
2.8 -
9.? -
0,055.
5.37
2,8 -
94 -
0,0496
6,11
4.1-
14.8 -
6,7t
4,4 -
i6,j -
9.09
7.s -
2S-» *
9,oi
8,0 -
27.5 -
Spez. Leitungswiderstand: s = 0,0*386,
Temperaturkoeffizient: x = o,ooa9.
Man sieht aus den Tabellen, dafs die ein-
zelnen Versuchsreihen keine grofse Ueberein-
stimmung zeigen; es hängt eben auch die Ab-
kühlung der Drähte von der wechselnden Be-
schaffenheit der umgebenden Luft ab. Aus
diesem Grunde sind alle Versuchsreihen ange-
führt, um in die Verhältnisse vollen Einblick
zu gestatten. Die gegebenen Zahlen lassen
sich jedoch immerhin als Annäherungen be-
trachten, wenn auch die Frage, ob die Wider-
standsänderungen der Drähte sich direkt aus
dem Temperaturkoeffizienten und der äufseren
Leitungsfähigkeit berechnen läfst, auf Grund
dieser Versuche nicht endgültig entschieden wer-
den kann. Und es mag doch für viele Fälle
der Praxis von Interesse sein, aus den obigen
Tabellen zu entnehmen, innerhalb welcher
Grenzen sich die hier auftretenden Aenderungen
im Widerstande bewegen.
INTERNATIONALE ELEKTRISCHE
AUSSTELLUNG IN WIEN 1883.
Die Telegraphenapparate.
(Sclilufs von S. 427.)
Von Typendrucktelegraphen zogen zwei neue
die Aufmerksamkeit auf sich; beide befanden
sich in der italienischen Abtheilung, der eine
von Faccioli war von der italienischen Tele-
graphenverwaltung ausgestellt, der andere von
seinem Erfinder Dr. Alessandro Lucchesini.
lieber den ersteren habe ich leider während
meines Aufenthaltes in Wien genauere Auskunft
nicht erlangen können; angeblich arbeitet der
äufserlich dem Hughes ähnelnde Telegraph
ebenfalls mit Synchronismus, doch soll das
Drucken nicht im Fluge erfolgen, sondern das
Typenrad beim Drucken eines Zeichens zum
Stillstehen gebracht werden.
Der Florentiner A. Lucchesini strebt in
seinem auch für Deutschland patentirten (vgl.
S. 359) Typendrucktelegraphen an, von dem Lauf-
werk alle jene Einflüsse fernzuhalten oder doch
thunlichst abzuschwächen, welche durch plötz-
liche und der Zeit nach sich unrcgelmäfsig
wiederholende Beanspruchungen der Triebkraft
den Tautochronismus und dadurch den zwischen
den beiden zusammenarbeitenden Telegraphen
nöthigen Synchronismus gefährden. Solche Ein-
flüsse machen sich in den Typendruckern natur-
gemäfs beim Drucken der einzelnen Zeichen
geltend, weil überhaupt das Drucken nur von
Zeit zu Zeit zu vollziehen ist, dabei in der
Google
522
Internat. Ei.f.ktr. Ausstellung in Wien.
Et.p.kt-rotf.chn. Zeitschrift.
DEZEMBER ittj.
Regel eine gröfsere Kraftäufserung erfordert
und zudem nicht einmal bei allen Umläufen
des Typenrades gleich viel Zeichen zu drucken
sind. In dem Hughes'schen Typendrucker
findet sich aufserdem im r.eber ein dem ganz
nahe verwandter Vorgang, das Auflaufen des
Schlittens auf die (Kontakt-) Stifte, und über-
dies kann das Kintreten des Korrektionsdaumens
zwischen die Zähne des Korrektionsrades unier
Umständen zu einem Stöfs Anlafs geben. Die
Art und Weise, wie Lucchcsini diesen Stö-
rungen zu begegnen sucht, erscheint mir Krfolg
versprechend ; zugleich weicht sein Telegraph
im Figurenwechsel vom Hughes ab, läfst sich
bei Redarf sogar als Klopfer für Morseschrift
verwenden und ist mit einer Vorrichtung zum
selbstthätigen Absenden der Telegramme mittels
eines gelochten Streifens versehen iS. 471). Des-
halb und weil sich ferner in der Patentbeschrei-
bung mancherlei Sprachwidrigkeiten und sachliche
Unrichtigkeiten finden, an dem Telegraphen
auch seit der Anmeldung zur Patentirving noch
einige Abänderungen vorgenommen worden sind,
erachtete ich eine eingehendere Besprechung
dieses Telegraphen an einer anderen Stelle
der Zeitschrift (S. 465} für geboten.
Von in Betrieb befindlichen selbstthätigen
Stromsendern ist nur der Wheatstonc'sche
Automat für Wechselströme xu nennen, welcher
von der englischen und französischen Verwal-
tung, ebenso von der Grofsen Nordischen Tele-
graphen-Gesellschaft ausgestellt war, und zwar
in der im Telegraphic Journal, Bd. 8, S. 430,
und Bd. q, S. 12, 47 ff. beschriebenen neueren
Form. Derselbe benutzt bekanntlich den mit
zwei Reihen Schriftlöchern zu beiden Seiten
einer Führungslöcherreihe versehenen gelochten
Streifen auch nur zur mittelbaren Stromschliefsung;
die Schriftlöcher wechseln in den beiden Reihen
paarweise regelmäfsig ab, und jedes Paar ver-
anlafst die Absendnng eines Wcchselstrompaares.
In Verbindung mit diesem selbstthätigen
Sender wird in Kngland und Frankreich der
Wheatston e'sche Schnellschreiber benutzt.
Da derselbe jedoch gelegentlich auch für Hand-
betrieb verwendet werden soll, so mufste der-
selbe mit einer Vorrichtung versehen werden,
mittels welcher die Laufgeschwindigkeit des
Triebwerkes und somit die des Pajuerstreifens
innerhalb sehr weiter Grenzen verändert werden
kann. Diese Vorrichtung zeigte in den aus-
gestellten Telegraphen eine bemerkenswerthe
Vereinfachung gegenüber der im Telegraphic
Journal, Bd. 9, S. 13 und 14 beschriebenen und
abgebildeten Anordnung. Jetzt werden zur
Uebertragung der Bewegung von einer Axe des
Laufwerkes auf die zu ihr parallele Axe des
Windfanges nicht mehr zwei auf diese Axen
aufgesteckte Reibungsscheiben benutzt, zwischen
denen eine beide berührende kleinere Scheibe
eingelegt ist, welche in einem Schlitten gelagert
und mit diesem zugleich mittels des Rcgulir-
hcbels sich über den beiden gröfseren Scheiben
radial so verschieben läfst, dafs sie sich der
Axe der einen nähert, während sie sich von
der Axe der anderen entfernt; es wird vielmehr
die Bewegung durch Räderübertragung bis auf
die verschiebbare Axe der kleinen Scheibe über-
tragen, auf welche dazu ein Getriebe von einer
der Gröfse der Verschiebung entsprechenden
Länge aufgesteckt ist.
Der Schnelltranslator (fast repeater), welcher
sich dem Schnellschreiber und selbstthätigen
Sender zugesellt (vgl. S. 228), fand sich in der
Ausstellung in der im Telegraphic Journal,
Bd. q, S. 47 beschriebenen, sich an das englische
Relais (vgl. ebenda Bd. 8, S. 100) anschliefsen-
den Form.
Unter den ausgestellten Schreibtelegraphen
wäre neben dem magnetischen, dem elektro-
dynamischen und dem chemischen Doppel-
schreiber von Siemens & Halske der Farb-
schreiber von Ed. Estienne in Paris (D. R. P.
No. 24170) zu erwähnen. Estienne geht
darauf aus, das Unbequeme der liegenden
Striche der Morseschrift zu beseitigen, indem er
die Striche aufrecht stellt. Seine Schrift unter-
scheidet sich aber von älteren derartigen')
dadurch, dafs er die Punkte halb so lang als
die Striche macht und von unten her bis zur
Mitte der Striche hinauf reichen läfst, wie das
Wort
III II III
im 11 1 1 111 1111 11 11 111
anschaulich macht. Die ebenfalls im Grund-
gedanken nicht neue Art, wie Estienne mit
seinem Doppelschreiber die Striche schreibt oder
druckt, verleiht seiner Schrift den Charakter
der Steinheil -Schrift, und in der That wäre
sogar Steinheils Schreibtelegraph durch eine
ganz geringfügige Zuthat zu befähigen, solche
Schrift zu schreiben. Esticnncs Telegraph, mit
welchem zur Zeit von der deutschen und von
der österreichischen Verwaltung Versuche an-
gestellt werden, ist in etwas verschiedener Weise
von Hostel -Vinay und ein wenig später von
Brtfguet ausgeführt worden; in der Ausstellung
habe ich blos die letztere Ausführung gesehen,
ij Vgl. Zettsche, Handbuch, Bd. i, S. 41. 4»7. 4>S. -
dem wurde im Jahre 1871 von C. Lewcrt nach den Angaben <lc»
Geh. Ober- Rcgicriingsrath C. Elsasser ein polarisirter Doppcl-
schreiber gebaut, welcher sich 1. Z. in der Apparatsammtung der
Telegraphenschulc des Reichs-I'ostarates befindet. Derselbe gleicht
in seiner elektrischen Einrichtung den Siemens'schen Earbschreibern.
nur liegen die polaris) renden Magnete und die Elektrnmagnetspulen
Weise
Der eine Schreibhebcl
greift mit einem seitlichen Ansatz unter den vorderen Theil de» ande-
ren und nimmt nur diese» Theil mit, wenn er durch die Wirkung de*
Tclcgraphirsirome* gegen sein Schrcibradchcn emporbewegt wird ;
der vordere llicit dieses Schrcihhchcts vermag nämlich dem ersten
folgen, weil er mit dem hinteren, die Fort-
bei seiner Bewegung ra
sctning des polans.rten
ist. Die Schnfthildung
hnfthiMung ist also wesentlich die nämliche wie bei
Estienne« Telegraph, doch bestehen die Striche der Schrift, weil
rwei gewöhnliche Scbreibradchen in einiger Entfernung von ein-
ander vorhanden sind, aus rwei kurieren, durch einen etwas breiteren
Zwischenraum getrennten Smcbekhcn . ähneln also meh
Doppelpunkte.
Digitrzed by LaOOQle
El.EKTKOTKCHN. ZEITSCHRIFT.
OKZEMHER iftSj.
Zetzsche, Die Telegraphenappakatk.
5*3
welche sich in der elektrischen Anordnung an
BrtSguets Zeigertelegraph für Wechselströme
(Handbuch, Bd. 1, S. 225) anschliefst und in
den schreibenden Theilen gröfsere Zartheit und
Leichtigkeit zeigt. In Fig. 10 ist die von Postel-
Vinay gewählte Anordnung in Aufrifs und
Grundrifs dargestellt. Auf die Pole eines Huf-
eiscn-Stahlmagnetes M sind die Polschuhe Fu J3,
aufgesteckt und magnetisiren das zwischen ihnen
liegende, um die Axe x drehbare Magnetstäb-
chen m m, über und unter welchem vier Elektro-
magnetspulen angeordnet sind; diese Spulen,
deren Pole durch />:,/>,, f>t und />t angedeutet
sind, lassen sich nach Wunsch parallel und
ken Ende jedes Schreibhebels ist eine Art Zange r,
und f| befestigt, in welche ein oben glatt ab-
geschnittener Streifen Schaf leder (»Wildleder des
Handels«) eingespannt ist. Für gewöhnlich liegen
die überdies durch von dem Stabe V herab-
reichende Federn (wie f., in Fig. 10) aus-
geglichenen Schreibhebel auf einem in die
Apparat wand W eingesetzten Stege U. Wird
durch einen die vier Elektromagnetspulen durch-
laufenden (kurzen) Telegraphirstrom der Hebel //
von dem Anker /// nach rechts bewegt, so
nimmt v durch den Schreibhebel //, mit
nach rechts und hebt dabei die mit ihrem
unteren Ende in das Farbegefäfs G eintauchende
Zange r.t so hoch, dafs der Lederstreifen
den unter der Rolle R hinweggehenden
Papierstreifen .b" mit einem Punkte be-
schreibt. Bewegt ein Linienstrom von der
entgegengesetzten Richtung den Hebel //
nach links, so schieben «, und «, mittels
der Schrauben s, und st die beiden unteren
Fig. IIa
hinter einander schalten. Auf der Axe x sitzt
ferner der nach oben gerichtete Arm II, dessen
Spiel durch zwei Stellschrauben gx und g% be-
grenzt ist. Etwas über diesen Schrauben sind
an H, nach vorwärts und nach rückwärts, zwei
Messingplatten u , und «, angeschraubt, während
der Hebel // oben zweimal im Winkel um-
gebogen ist und in eine Platte v endet. Auf die
durch das Apparatgestell hindurchreichende
Axe v sind die beiden Schreibhebel //, und At
lose aufgesteckt. Der vordere derselben, At, ist
mit einem Fortsatz /, nach unten und mit einem
Fortsatze kt nach oben versehen, der hintere,
A,, dagegen hat blos einen Fortsatz nach unten.
In diese drei Fortsätze sind die drei Stell-
schrauben st, s1t s3 eingeschraubt, mit denen die-
selben die Platten ut, u,, und v berühren. Am lin-
Fortsätze /, und /'» der beiden Schreib-
hebel //, und //j zugleich nach links und
deren Lederstreifen schreiben vereint einen
Strich auf S. Die Laufgeschwindigkeit
des Triebwerkes läfst sich leicht verändern,
so dafs in der Minute 0,5 bis 1,5 m Streifen
ausgegeben wird.
Der Geber des Estienne'schen Tele-
graphen ist in Fig. 1 1 abgebildet. Er be-
steht aus zwei neben einander liegenden Tasten T,
und Tt, die auf den Axen a, und at gelagert sind,
und sendet von derselben Batterie in bekannter
Weise nach Bedarf beim Niederdrücken der
einen Taste positive, beim Niederdrücken der
anderen Taste negative Ströme; seine Einrichtung
ist aber dadurch ein wenig verwickelter geworden,
dafs bei jeder Tastenbewegung eine Entladung
der Telegraphenleitung zur Erde bewirkt werden
soll, und zwar mittels einer von beiden Tasten
bewegten Stahlfeder die an der Schneide
eines stellbaren Erdkontaktes C vorüberstreicht.
In die vorderen Enden der beiden Tasten sind
gegen dieselben isolirte Metallstifte bt und t>.t
eingesteckt, welche mit dem Zinkpole Z und
dem Kupferpole K der Batterie verbunden sind,
wie auch die Ambosse und <r, unter den
66«
Digitized by Google
5*4
Internat. Elektr. Ausstellung in Wien.
Elektrotechn. ZErrscumrT.
linken Enden der beiden Tasten. Für gewöhn-
lich — beim Nehmen — ruht die Feder F auf
einem Kontaktständer und setzt die Leitungs-
klemme L mit der Apparatklemme A in leitende
Verbindung; dabei wird F weder von bx, noch
von bt berührt. Wird beim Geben etwa die
Taste 7\ niedergedrückt, so setzt sie den Kupfer-
pol Uber Cx und <j, mit der Erde, den Zinkpol
über bx und F mit der Telegraphenleitung in
Verbindung; beim Niederdrücken von Tt tritt
ein Strom von der entgegengesetzten Richtung
in die Leitung.
Von Zickzackschreibern waren ausgestellt der
bekannte kleine und grofse Rufs- oder Weifs-
schreiber von Siemens & Halske für Kabel von
mittlerer bezw. grofser Länge (vgl. Handbuch,
Bd. 2, S. 397), der Heberschreibapparat (siphon
recorder) von Thomson und der Undulator von
Lauritzen. Der von der Eastern Telegraph
Company ausgestellte, von James White in
Glasgow gebaute Thomson'sche Heberschreib-
apparat zeigt keine wesentlichen Abänderungen
gegenüber der oft beschriebenen älteren Ein-
richtung; doch war das magnetische Feld, worin
die den Schreibheber bewegende Spule schwebt,
Fig. 12.
a I
i
nicht durch einen Elektromagnet gebildet,
sondern durch einen sehr grofsen Hufeisen-
magnet, welcher, mit dem Bug befestigt, mit den
Schenkeln aufrecht stand und seine Pole nach
oben kehrte. Der um das Jahr 1878 erfundene,
auf den Linien der Great Northern Telegraph
Company in Kopenhagen theils mit Handtaster,
theils mit Wheatstone's selbstthätigem Sender
benutzte und von dieser Gesellschaft auch aus-
gestellte Undulator von S. Lau ritzen arbeitet
mit Wechselströmen und läfst daher je nach
der Dauer der Wechselströme oder bei dem
auf den Kabeln der Gesellschaft üblichen Ar-
beiten mit Wechselströmen von kurzer Dauer
je nach den zwischen den beiden Strömen des
Wechselstrompaares bezw. zwischen zwei Strom-
paaren liegenden Zeitpause das Schreibröhrchen
auf dem Papierstreifen Wellenzüge von gröfserer
oder kürzerer Länge schreiben, welche die
Striche und Punkte der Morseschrift ersetzen.
Die Schriftprobe in Fig. 1 2 zeigt das durch ein
Nordseekabel der Gesellschaft telegraphirte Wort
»leavec. Dem in eine feine Spitze auslaufenden
silbernen Schreibröhrchen wird die Farbe —
eine Abkochung von Anilin, welcher nach der
Abkühlung Spiritus zugesetzt wird — aus einem
gröfseren Farbgefäfse zugeführt. In seiner elek-
trischen Anordnung steht der Undulator den
Induktionszeiger- und Typendrucktelegraphen
Wheatstone's sehr nahe. Eine eingehendere
Beschreibung desselben bleibe für ein späteres
Heft der Zeitschrift aufgespart.
In der Ausstellung der englischen Post- und
Telegraphenverwaltung fanden sich auch eine
Anzahl von Klopfern, von denen hier nur
Neales >acoustic dial« einige Worte unter
Bezugnahme auf Fig. 13 und 14 gewidmet seien.
Bei demselben sind an Stelle der Elfenbein-
stifte, welche in den gewöhnlichen Nadeltele-
graphen die Bewegungen der Nadel bezw. des
Zeigers begrenzen, zwei metallene Aufhalt-
stifte », und «, gesetzt, welche von den beiden
metallenen Schallröhren r, und r, aus sich
nach dem zwischen ihnen liegenden Zeiger y t
hin erstrecken. Die Röhren r, und r, sind
jede mit zwei Schrauben auf der Vorderseite der
Scheibe Z befestigt und haben verschiedene
Wandstärke und deshalb verschiedene Tonhöhe.
Fig. 13-
Fig. 14-
Hinter der Scheibe Z liegen die beiden Spulen Sx
und S, eines Hufeisen -Elektromagnetes, der mit
seinen Polschuhen /, und durch die Scheibe Z
hindurch tritt und das obere Zeigerende *
umfafst. An der oberen Hälfte des Zeigers y t
ist rückwärts ein Stück weiches Eisen e befestigt.
Das untere Ende des Stahlmagnetes Af ist recht-
winkelig umgebogen und gabelförmig gestaltet;
es tritt mit seinen beiden Zinken ein wenig
über die Scheibe Z vor und umschliefst mit
denselben das untere Ende des von AI polari-
sirten Eisenstückes e, durch welches die Axe a
des Zeigers geht. Je nach der Stromrichtung
in Sx und S9 lassen daher px und /, den
Zeiger yz gegen ;/, oder «a schlagen. An der
Axe a ist ein Häkchen h angebracht, an welchem
unter Vermittclung eines Seidenfadens / eine
Spiralfeder q zieht, deren unteres Ende an der
Spindel /„ befestigt ist, so dafs mittels der
Schraube st die Spannung der Feder q regulirt
werden kann ; /, geht durch das Messingstück n
unter dem die Scheibe Z tragenden Winkel m
DEZEMBER iBSj.
Kleine Mittheilungen.
5*S
hindurch, n aber läfst sich mittels der Schraube sx
nach Bedarf links und rechts verstellen und so
jedes Bestreben des Zeigers, aus der vertikalen
Stellung nach links oder rechts überzuhängen,
korrigiren. Die beiden Spulen 5, und 5, haben
zusammen 200 Ohm Widerstand. Bei richtiger
Spannung der Feder q ist dieser Telegraph so
empfindlich wie ein gewöhnlicher Nadeltelegraph.
Einander verwandte Klemmvorrichtungen zur
Einschaltung der auf den Hofzügen mitgenom-
menen transportablen Telegraphenapparate in
Telegraphenleitungen nach deren Zerschneiden
hatten zwei österreichische Bahnen ausgestellt:
die Nordwestbahn und die SUdbahn. Die von
dem Telegraphenkon trolor Krafsny herrührende
Einschaltvorrichtung der Südbahn ist in Fig. 15
abgebildet. Sie besteht aus zwei stählernen
Backen ex und e% und einem stählernen Mittcl-
stücke m, welche durch zwei Schrauben cx
und mit einander fest verbunden, jedoch
durch zwischengelegte Scheiben r, und e, und
und in Hülsen sich fortsetzende Unterlag-
Fig. 15.
Scheiben unter den Schraubenköpfen gegen
einander isolirt sind. Jeder Backen enthält
oben einen schräg nach unten laufenden Ein-
schnitt st bezw. i,: beide Backen werden mit
diesen Einschnitten in der Nähe einer Tele-
graphenstange auf den Leitungsdraht geschoben,
der Draht </, d-, mittels je einer Schraube </,
bezw. <z, in den Einschnitten fest geklemmt
und dann zwischen den beiden Backen bei u
zertrennt; der Draht bleibt dann sammt der
Vorrichtung ruhig auf den Stangen hängen, der
transportable Telegraph aber wird mittels zweier
an den Backen mittels der Schrauben b, und bt
befestigter Drähte eingeschaltet.
Von den telegraphischen Nebenapparaten,
welche sich in der Rotunde befanden, möchte
ich hier schliefslich nur noch einer von dem
Inspektor M. Kohn der österreichischen SUd-
bahn ausgestellten Wippe gedenken, welche
zum Gebrauch in Telegraphenämtern mit minder
geübten und zuverlässigen Beamten in solchen
Fällen bestimmt ist, wo abwechselnd zwei ver-
schiedene Schaltungen nöthig sind, von denen
jedoch für die eine nur zwei, ftlr die andere
dagegen drei Kontakte erforderlich sind, bei
Benutzung eines Stöpselumschaltcrs daher durch
Einstecken der Stöpsel in falsche I-öcher leicht
Störungen herbeigeführt werden könnten. Diese
Wippe enthält auf dem Grundbretchen acht
messingene Kontaktplatten in zwei Gruppen;
die eine Gruppe bilden sechs derselben, die
zu je drei in zwei Reihen neben einander liegen,
Fig. 16.
a f> r jf
~T ~~T "7~ T~
die andere Gruppe nur zwei, von denen je
eine in der Verlängerung einer der genannten
Reihen liegen. An den beiden mittleren Platten b
und t, Fig. 16, der ersten Gruppe sind zwei
geschweifte Messingspangen drehbar befestigt,
welche sich nach links und nach rechts so
weit niederlegen lassen, dafs sie mit ihren
geschweiften Theilen die an ihrer Aufsenseite
ebenfalls geschweiften Platten a und J bezw.
c und / berühren und so b mit a oder c und e
mit d oder / in leitende Verbindung setzen.
An ihren freien Enden sind die beiden Spangen
durch ein zugleich als Griff dienendes Elfen-
beinstück mit einander verbunden, in welches
ein Messingstöpsel eingesetzt ist, welcher sich
zwischen die Platten g und h hineindrängt,
wenn die Spangen nach rechts umgelegt wer-
den, um b mit c und e mit / zu verbinden.
E. Zetzsche.
KLEINE MITTHEILUNGEN.
[Gaur« und Weben Telegraph.] Im Anschlufs an die auf
S. 490 ff. enthaltenen Mittheilungen Uber die Göninger
Tclegraphcnanlage sei noch bemerkt , dafs nach Prof.
Webers Angaben der (25 pfundige) Magnctstnb beim Telc-
graphiren in bestandigen Schwingungen erhalten wurde,
dafs ai>cr diese Schwingungen durch einen Dämpfer so
verkleinert wurden, daf« der gamc Schwingungsbogen
selten Uber 20 Skalentheile betrug, so dafs diese Schwin-
gung bei 42 Sekunden Schwingungsdauer der Nadel
kaum bemerkt wurde und gegen die Induktionsstöfsc,
welche iu telcgraphischen Zeichen dienten, wovon jeder
eine plötzliche Vcrrtickung um 3 bis 4 Skalentheile
in Zeit von kaum '/a Sekunde hervorbrachte , gart*
zurücktrat.
[Oie Elektrotechnik am Polytechnikum In Zürich.] Nach dem
Schulprogramm fllr 1883 84 werden im laufenden Semester
am Eidgenössischen Polytechnikum folgende Vorlesungen
aus dem Gebiete der Elektrotechnik gehalten:
1. l>ic Prinzipien der Elektrotechnik (3 St.).
2. Die elektrische Beleuchtung (2 St.),
3. . Die moderne Telegiaphie (2 St.),
4. Die elektrische Kraftübertragung (l St.),
5. Theorie und Anwendung des Telephons (» St.).
Zur Vervollständigung und Erweiterung des elektrischen
Laboratoriums wurden im lettten Jahre 24 000 Francs
aufgewendet.
[Telegraphiren mit Dynamomaschinen.] Im Kaiserlichen Haupt-
Telegraphcnnmte tu Berlin sind vom 4. d. M. ab Versuche
Uber die Verwendung des Stromes einer Dynamomaschine
tum TelegTaphiren begonnen worden. Die verwendete
Maschine ist eine Siemens -Halskc'schc Dynamomaschine
mit besonderer Erregungsmaschinc. Der Strom derselben
526
Kleine Mittheilungen.
Et.KKTKOl ECIIN.ZKITSCHXIKT.
DEZEMBER iMj.
wurde in den Tagen vom 4. bis 7. Dczcinhcr 14 bis
18 TclegTaphenlcitungen, und »war gleichzeitig solchen
ftlr Hughes-Betrieb und solchen fUr Mörse-Betrieb zuge-
führt, und obwohl in diesen Leitungen bisher mit 1 20 bis
180 bezw. 100 bis 180 und 80 bis 180 Meidinger-Elementen
gearbeitet wurde, waren die Versuchsergebnisse ganz zu-
friedenstellend. (Vgl. auch 1880, S. 106.)
'Lattigs Schaltung von Telephonen.] Nach Tclegraphic
Journal. Bd. 13, S. 303, hat J. W. Lattig bei Batterie-
tclephoncn mit Induktor in der New York Electrica!
World vorgeschlagen, die Empfänger in einer lokalen
Nebenschliefsung anzubringen, während die Geber und
die Linie vom Batteriestrome durchflössen werden. Er
verbindet den einen Pol der Batterie der einen Station
mit der Erde, der andere geht zur primären Rolle des
Induktors, dann weiter durch den (Jeher nach der Linie,
von dieser umgekehrt wieder durch Geber, primäre Rolle
des Induktors nach dem entgegengesetzten l'ol der Batterie
der zweiten Station; der andere Pol ist wieder zur Erde
abgeleitet. Mit zwei Hopkins- Telephonen will er auf
einer ungefähr o,k km langen Linie vorzügliche Erfolge
erreicht haben; er hebt besonders hervor, dafs diese
Schaltung die unangenehmen Störungen durch äufsere
Induktion vermeide.
[0a> elektrische Boot der Electrlcal Power Storage Co.] Aus
der ausfuhrlichen Beschreibung dieses Bootes in der Zeit-
schrift des Elektrotechnischen Vereins in Wien entneh-
men wir Folgendes:
Dasselbe ist aus galvanisirtem Stahle, 12,46 m lang und
l,ss m breit, von Harrow \ Co. in London speziell für
diesen Zweck gebaut. Das Boot wird durch einen
Siemens'schen Motor IL, getrieben, welcher sich im ,
I lintertheil unter dem Boden befindet. Der Widerstand
des Ankers betragt o,}, derjenige der Elektromagnet«
0.4 Ohm. Direkt mit der Welle der Trommel ist eine
zweiflügelige Schraube von kleinem (18 Zoll engl.) Durch-
messer verkuppelt. Der geringe Durchmesser wurde mit
Rücksicht auf die grofse Zahl der Umdrehungen (700 in
der Minute) des Motors gewählt. Am Kommutator be-
finden sich zwei l'aar Bürsten, welche je durch einen
Hebel in Kontakt gebracht werden können. Dadurch
wird eine Umdrehung des Motors nach rechts bezw. link-
und das Vorwärts- bezw. Rückwärtsgehen des Bootes er-
zielt. Der Strom wird 78 Faure-Sellon-Vokkmar'schen
Akkumulatoren entnommen, die unter den Sitzen ange-
ordnet sind und aus je 18 Paar Platten bestehen. Ge-
Wiehl eines Akkumulators 25 kg, Aufspeicherungskraft
300 Stunden- Ampere , was bei 2,-5 Volt einer LeiMuiii;
von 65,- Kilogratnmmeter für eine Stunde entspricht.
Die Akkumulatoren sind hintereinandergeschaltet. Der
Motor erhält 45 bis 48 Ampere, also 10,7 Pferdekräfte,
wovon etwa 7 an den Schraubenschaft abgegeben werden.
Beim Motor befindet sich ein Umschalter, um den Strom-
kreis zu unterbrechen oder eine verschiedene Anzahl
Akkumulatoren einzuschalten. Ein Mann steuert und
bedient das Boot, in welchem 40 Personen Platz finden,
während ein Dampf boot gleicher Gröfse nur 12 bs> 15
aufzunehmen vermag. — Das Boot legte die Streike
Wien — Prefsburg, also tlufsabwärts, in 4 Stunden zurück, j
[Buchanans magnetischer Separator.] Um die Aufbereitung
von Eisenerzen oder die Trennung eisenhaltiger lirze
von anderen Erzen billiger und sicherer zu bewirken,
als dies bei Handarbeit möglich ist, hat man mehrfach den
Magnetismus angewendet und besondere Maschinen hier-
für konstruirt. So hat z. B. Dr. Siemens im Jahre iSSl'i
eine derartige Maschine für eine belgische Gesellschaft
ausgeführt, die spanischen Galmei verarbeitet, der von
Spatheiscnstein umschlossen vorkommt; die Trennung
beider Erzsorten liefs sich durch keine andere Aufbereitung
erreichen.
'! Vgl, Sitzun^hcnchte doi Verein-, zut BcfunJerung dc\ Ge»
wcrtieHcifses in Pteufsen, iflfto, S 193, iin-t hieraus Elektrntchnive he
Zeilvchrift 1880, S. 3«.
Der von Buchanan in New - York konstruirte,
in beistehender Skizze dargestellte Apparat ist, wie
Kleclrician, Bd. 10, S. 496, mittheilt, seit zwei Jahnen
in Black Island im Gebrauch, um Eisenerze von dem bei-
gefügten tauben Gestein zu trennen. Er besteht aus
zwei gufseisernen Walzen .7 und B mit ovalem Kern und
starken schmiedeisernen Wellen, die auf zwei Ständern C
so gelagert sind, dafs ein Zwischenraum von etwa 5a mm
zwischen beiden Walzen bleibt. Die Enden der Walzen
hal>en vorstehende Messingringe, die sich fast berühren,
um das seitliche Entweichen der Erze aus dem Zwischen-
räume zu verhindern. Ucber den Walzen befindet sich
ein Doppeltrichter mit zwei Schiebern und zwei Aus-
laufen, unter ihnen eine mittlere vertikale Lutte und
zwei seitlich abführende Rinnen. Die Ständer C sind am
unteren Theile isolirt, oben dagegen mit starken isolirten
Kupferdräliten umwickelt, deren Enden mit den Polen
einer Dynamomaschine in Verbindung stehen. Jeder
Stander ist so umwickelt, dafs seine beiden Enden von
entgegengesetzter Polarität sind, wodurch die eine Walze
zum Südpol, die andere zum Nordpol wird; es entsteht
zwischen beiden ein kräftiges magnetisches Feld, welches
250 bis 300 kg tragen kann, während die entgegengesetzten
Seiten der Walzen nicht magnetisch sind. Die Walzen
rotiren nach entgegengesetzter Richtung mit etwa 45 m
Umfangsgeschwindigkeit in der Minute. Indem nun die
unreinen Erze auf den oberen Thcil der Walzen fallen,
ziehen diese die eisenhaltigen Theile desselben an , die
sie bis zu einem Punkte mitnehmen, wo der Magnetis-
mus der Walzen nicht mehr genügt, sie festzuhalten, bezw.
ganz aufhört; die eisenhaltigen Erztheile fallen in die
seitlichen Rinnen, wahrend die nicht eisenhaltigen in die
mittlere vertikale Lutte fallen.
Auch bei dieser Maschine richtet sich die Stromstärke
nach dem Eisengehalt der zu verarbeitenden Erze and
wird :un besten durch Versuche bestimmt. Sie wird zur
Reinigung Magneteisenstein führender Sande und anderer
Erze, sowie auch zur Aufbereitung von Spatheiscnstein,
lüsenkies u. s. w. von nicht eisenhaltigen Erzen benutzt.
Buchana Ol Maschine wird von der Union Foundry
Company in Rockaway, N.-J., in drei Nummern gebaut;
die groTstc derselben hat Walzen von 610 mm Durchmesser,
915 mm Länge und soll täglich 100 t Erz verarbeiten
können.
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Klf.ktrotf.chn. Zeitschrift.
DEZEMBER 1883
Zeitschriftenschau
ZEITSCHRIFTENSCHAU.
(Die mit einem • versehenen Zeitschriften befinden »ich in der
Bibliothek <le* Elektrotechnitchen Vereini.l
Wiedemanns Annalen der Physik und Chemie.
Leipzig, 1883. 20. Bd.
3. Heft. K. Ci.ausius, Zur Theorie der dynamo-clcktri-
schen Maschinen. — E. Kl ECK F., Messung der von
einer Zamboni'schen Säule gelieferten Elektrizitäts-
menge. — V. Strouhai, und C. Bahus, Ucbcr den
galvanischen Temperaturkoeffiitienten des Stnhles, des
Stab- und Gufseiscns. — E. Wikdemann, Ueber die
Beziehung zwischen dem Rcibungs- und Leitungs-
widerslande der Lrisungcn von Salzen in verschiedenen
Lösungsmitteln.
Beiblätter zu Wiedemanns Annalen der Physik und
Chemie. Leipzig 1883. 7. Bd.
10. StUck. R. Ki.ef.mann, Stromwählcr. — F. Braun,
Ucbcr eine einfache und bequeme Methode zur Kali-
brirung von Drähten auf galvanischen Widerstand. —
A. RlOHI, Uebcr das Itali sche Phänomen. — F. BRAUN,
Beschreibung eines bequemen Spiegclgalvanometers.
— E. Viixari , Ucber die elektrischen Figuren der
Kondensatoren und weitere Versuche Uber diese elek-
trischen Figuren. — Derselbe, Ueber die gesammte
Wärmecnrwickelung in einem oder mehreren Ent-
ladungsfunken eines Kondensators. — Derselbe, Mikro-
skopische Untersuchungen Uber die Bahnen der elek-
trischen Funken auf Glas und die Durchmesser der-
selben. — Derselbe, Ueber eine besondere mechanische
Wirkung der elektrischen Entladung.
* Journal für Gasbeleuchtung u. s. w. 36. Jahrg.
No. 21. Die elektrische Beleuchtung auf der Ausstellung
in Wien.
* Centraiblatt der Bauverwaltung. Berlin 1883. 3. Jahrg.
No. 46. Die elektrische Ausstellung in Wien (III).
* Deutsche Bauzeitung. Berlin 1883. 17. Jahrg.
No. 90. Die elektrische Ausstellung in Wien 1883.
No. 93. Neuer Sichcrheits- und Kontrol-Apparat für den
Eisenbahnbetrieb, von Petri.
Repertorium der Physik von Einer. München 1883.
19. Bd.
10. Heft, van Schaik, Ueber die elektromagnetische
DTchung der Polarisationscbene. — Fl.F.iscm., Ueber
die Konstruktion und die Eigenschaften des Kapillar-
elcktrometcrs.
'Deutsche Industriezeitung. Chemnitz 1883. 24. Jahrg.
No. 47. Ueber Grubentelephone. — Ueber galvanische
Nickclplattirung.
Zeitschrift für analytische Chemie. Wiesbaden 1883.
22. Jahrg.
4. Heft. Schltht. Zur Elektrolyse. — W. N. Harti.f.y,
Ueber das Photographiren der Funkcnspektrcn. —
W. Ginns, Zur elektrolytischen Abscheidung des Queck-
silber«, Zinnes und Kobalts.
'Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin 1883.
3. Jahrg.
No. 11. E. GKi.riGH, Ueber Kompafskompcnsationcn und
Kursverwanillun(jSfi|>parate. — Munro's Telephonversuch.
•Journal für Uhrmacherkunst. 8. Jahrg.
No. 44. Normalzeiten für die Vereinigten Staaten von
Nord-Amerika.
* Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und
Architekten -Vereins. Wien 1883. 8. Jahrg.
No. 45. Zum Schlüsse der elektrischen Ausstellung in
Wien 1883.
No. 46. J. l'oi'PKR, Ueber die physikalischen Grundlagen
der elektr. Kraftübertragung und ihrer Berechnung.
•Oesterreichische Eisenbahn - Zeitung. Wien 1883.
6. Jahrg.
No. 42. Dr. W. Siemens' Vortrag Uber elektrische Eisen-
bahnen.
No. 43. Zum Schlüsse der elektrischen Ausstellung. —
A. v. Waltenhofen, Elektrische Mafsc und elektrische
Stromarbeil. — Die elektrische Ausstellung in Wien
1883 (XIII).
Der Elektrotechniker, Wien 1883. 2. Bd.
No. 12. Motoren für Dynamomaschinen. — Die Lampe
Soleil. — Das Telegraphen- und Tclephonweseri Bel-
giens auf der elektrischen Ausstellung. — E. Edel-
mann, Das Signalwesen der österreichisch- ungarischen
Eisenbahnen auf der elektrischen Ausstellung in Wien.
— Dr. Wh.hkim, Die Elektrotherapie auf «ler Elektrici-
täts-Ausstellung in Wien. — Die Telephonie in Deutsch-
land; Bericht über die elektrische Ausstellung in
Wien. — Dr. W. Siemens. Ucbcr elektrische Eisen-
bahnen. — Die elektr. Ausstellung in Wien 18S3 (XII).
No. 13. A. Gravier, System der Vertheilung der Elek-
trizität. — Die Telephonie in Deutschland ; Bericht u. s.w.
— Motoren für Dynamomaschinen. • E. Edelmann,
Das Signalwesen u. s. w. — Eine neue Dynamo-
maschine. — Dr. WlLHElM, Die Elektrotherapie u. s. w.
— Die elektrische Eisenbahn auf der Ausstellung in
Chicago. - Die elektrische Ausstellung in Wien 1883.
— Fortschritte der elektrischen Beleuchtung, desgl.
der Telephonie. — Elektrische Bäder.
• Oesterreichisch-Ungarische Post Wien 1883. 13. Jahrg.
No. 45. Neues Verfahren zur Herstellung von Kabeln
und Leitungsdrähten zu elektrischen und Drähten zu
anderen Zwecken; Bauer, L. Brouartl und J. Angel,
Paris. — Elektrische Ausstellung in Wien 1883.
No. 46. Lokomotivlampe von Sedlaczek und Wikulill. —
Internationale Konferenz zum Schutze der unterseeischen
Telegraphenkabel.
No. 47. Auch eine Enunciation Uber die Telegraphcn-
technik.
•The Electrlcian. London 1883. 11. Bd.
No. 26. Novcl application of electricity to mining. —
Utilisation of natural forecs. — F. C. WF.iin, Some
notes on the history of cable reparing. — Correspon-
dence: Endless chain dynamo. — The use of necu-
mulators for industrial purposes. — The clectrical cx-
hibition at Vienna. — Osr. ReYNoU>S , The trans-
mission of energy.
Bd. 12, No. 1. An electric signal clock. — Dr. G. Corf,
Electro - chemistry. — J. Sprac,ue, Tue evolution of
dynamo inachines. — Elemcntary electricity (XVI). —
Skelcton telcgrams. — G. Kapp, On mechanical dy-
namometers. — Fr. Exnf.r, On the electromotive force
of a Daniell cell in electrostatic measure and the detcr-
mination of the ratio between the electro -static and
electro-magnctic units. — Ol.. Loijc.es, On secondary
batteries and the clectrical storage of energy. —
J. J. Fahif. , A history of electric telcgraphy to the
year 1837. — - Wii.i.ottt;iiBY Smith, Volta electric induc-
tion.
No. 2. Underground lines in France. — The First
Avenue Hotel. -•■ The distribution of electricity by
secondary generators. — Dr. Gore, Elcctro-chemcsrry
(inorganic). — T. Sprac.uk, The evolutions of dynamo-
machmes (II). — G- Kapp, On mechanical dynamo-
meters. — Submarine mines. — Losses to clectrical
science. — Sir William Siemens. — ■ Correspondence :
Endless chain dynamos. — Johnson and Philipps'
steam hauling gcar for telegraph cnblc«. — J. J. Fahie,
A history etc. — Ol.. Lodoe, On secondary batteries etc.
•Engineering. London 1883. 36. Bd.
No. 932. The Vienna electrical exhibition (VI). — Elec-
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l.imps, M. Evans, Weymss Bay, Renfrew. — 1883.
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V. S. Szezkpanowski, London. — 1403. Telephonie
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tric safety lamp; J. I.mray, London (G. Magnin et
C. A. Le Royer, Paris). — 1452. Apparatus employed
in electric telephony; J. H. Johnson, London (J. A.
Maloney, Washington). — 1481. Generating electricity;
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5*8
Ze itschriftenschau.
El.EKTROTECHN. ZEITSCHK IET .
DEZEMBER i88}.
J. A. Kendall, Middlesbrough. — 2651. Laying elec-
trica! conducting wires in thc ground and an insula-
ting Compound for electrica! purposcs gencrally; H. J.
Allison, London (J. Grcivcs and J. H. Blcvo, Patcrson,
N. J., U. S. A.). — 3302- Telcphonic apparatus ; W. R.
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hibition. — The Vienna clectricnl exhibition (VII). —
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purposes: W. J. Sawaro and A. KoRBF.R, London. —
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H. J. Haddan, London (A. Lastnolcs, Chatcauxroux,
France). — '455- Safcty electric switch; C. J. WllARTON,
London. — 1472. Propelling car» or other vchicles
by electricity etc.; P. K. Ali.en, London. — 1475.
Volute battcries etc.; J. Grav, Gateshead-on-Tyne. —
1538. Electrical conduetors or cables for tclephonic
purposes; H. II. I.AKE, London (C. de Carenavc, Ver-
viers, Belgium). — 1541. Electric batteries etc.; H.H.
Lake, London (Kadiguet et fils, Paris). — 1556. Elec-
trical accumulators ; II. E. Newton, London (IX Mon-
nicr, Paris). — 1576. Electrotnagnetic printing tclc-
graphs; W. P. Thompson, Liverpool (II. van Hoeven-
bergh, Elizabeth, N. J., U. S. A.). — 1618. Eleetro-
maguets ; A. M. Clark , London (L. C. A. J, G. L' Ar-
lincourt, Paris). — 1623. Electric arc lamps; F. M.
Newton, Belfast. — 1640. Apparatus for igniting
petroleum, gas or other lamps by electricity; G. W.
v. Nawrocki, Berlin (P. Richter, Potsdam). — 1736.
Dynamo electric machines of Pacinotti's sort; M. Dr-
frez, Paris. — 1737- Apparatus for transforming elec-
tric currents; M. Dkprez, Paris.
Natur«. London 1883. 11. Jahrgang. 29. Bd.
No. 73 t. On thc electrical resistance of tbe human
body.
No. 732. The Vienna international electric exhibition.
•L'Electriclte. Paris 1883. 6. Bd.
No. 45. Exposition d'electricite h Vienne: I.cs gencra-
teurs d'electricite. — Systeme nouveau de canalisation
pour les cables Souterrains. — L'eclairage electrique
de l'Hötel - de - Ville. — Les machines dynamo- elec-
triques par S. Thompson (VI). — Le blanchiment flec-
trique des tissus. — Sur le phenomene d'induction
produit dans l'electromotcur de Griscom. — Necro-
logie : Louis Breguet. — Le reseau telcgraphiquc soa-
terrain.
No. 46. G. Cabanf.ei.as, Le passe et l'avenir du trans-
port de l'cncrgie. — Visite ä l'exposition d'elecrricitf
de Vienne 1883 (La lumicre electrique). — La lampe
Cance. — Le mecting des telephonistes aux £tats-
Unis d'Amerique. — Le telpheragc. — Les risques
d'incendie dans les installations de lumierc electrique.
• L'Electriclen. Paris 1883. 6. Bd.
No. 63. E. Hoshtauer , Les lignes souterraines cn
France. — R. Chavannks , Pc la charaetcristique des
machines dynamo-clectriques excitees en derivation. —
J. A. Berly, Correspondance anglaise. — l'nc nouvelle
experience sur les piles thermo - electriques de Notf,
par A. v. Waltenhofen. — Appareils magnetiques de
M. Mascart. — Essai d'application de l'electrolyse a
la metallurgic par M. M. Blast et Miest. — L'elec-
tricite et les incendics.
•La Nature. Paris 1883. ti. Jahrg.
No. 544. Nouveaux postes t£lcphoniques simplifies. —
No. 545. Elcctricitc pratique (Construction d'un micre-
phone).
Annales industrielles. Paris 1883. 15. Jahrg.
42. Livr. Conference internationale pour la protection
des cables sous-marins.
43. Livr. L'aerostat dirigcablc electrique. — Le tramway
Electrique de l'exposition d' Amsterdam. — Exposition
internationale d'electricite de Vienne.
44. Livr. Les progres recents realises dans la constnic-
tion des lignes telcgraphiques et telephonique*.
Journal de physique. Paris 1883. 2. Bd.
September. Ch. Claverier, Electrometre capillaire hori-
zontal.
Annales de chimie et de physique. Paris 1883. Bd. 30.
Octobrc. M. Cornu, Rapport sur les machines electro-
dynamiques appliquees ä la transmission du travail
mecanique de M. Dcprex.
Les Mondes -Cosmos. Paris 1883. Bd. 6.
No. 2. P. Tihon, Lampe electrique ä semi-incandescence.
•Bulletin de la Compagnie Internationale des Tele-
phones. Paris I883. 2. Jahrg.
No. 58. Compagnie rnetropolitainc electrique. — Les
accumulateurs electriques. — Appareils de reseaux
telephoniques.
No. 59. La lumicre electrique en Bclgique. — Le tcle-
phone en Angleterre. — Nouvelles d'Amerique.
• L'Ingenieur-conseü. Paris et Bruxelles 1883. 6. Jahrg.
No. 6. Le Bclgique ä l'exposition d'electricite de Vienne.
— Rendement des accumulateurs. — Aimantation des
rails.
No. 7. Reglcs gcnerales pour l'installation des lampes
ä incandescence.
•Monltcur Industriel. Bruxelles et Paris 1883. 10. Bd.
No. 45. L'eclairage intensif par le gaz (I. Gaz et elec-
tricite). — Transport electrique de la force morrice.
No. 46. La verite sur les accumulateurs d'electricite.
'Elektrizität. Journal, herausgegeben von der 6. Ab-
theilung der Kaiserl. russischen technischen Gesell-
schaft. Petersburg 1883. 4. Jahrg.
No. 1 5. A. Popow, Ueber die vorteilhaftesten Arbeits-
bedingungen von Dynamomaschinen. —
Ausstellung in Wien. — E. HoSPtT alier, Ueber 1
Galvanometer.
No. 16. A. Popow, Ueber die rortheflhaftesten u. s. w.
E. Hosmtalier, Ueber Normal-Galvanometer. — Gi-AD-
STone und Trire, Die chemischen Erscheinungen in
den Accumulatoren. — W.Siemens, Die Beleuchtung
mit Hülfe der Gluhlichtlampen von Siemens & Halske.
— Internationaler Verein der Elektriker.
No. 17. Kraftübertragung durch Elektrizität — Die
neuen Apparate der Wiener Ausstellung. — Elektrische
Beleuchtung des Theaters in Budapest — W. Siemens,
Ueber das elektrische Potenzial der Sonne.
No. 18. Die Ferranti- Maschine. — M. Dennissikwski,
Ein elektrischer Briefkasten. — J. Ptn.uj, UcbcT elek-
trische Entladungen in Glühlampen. — Die elektrische
Ausstellung in Wien. — W. Siemens, Die Glühlampen.
— Locht-labye, Das Telephon.
•Journal of the Telegraph. Ncw-York 1883. 16. Bd.
No. 364. Annual report of the president of the Western
Union Telegraph Company for the year ending Juni 30
1883. — An important decision by the court of ap-
»Thi
ie Journal of the Franklin Institute. Philadelphia
1883. 116. Bd.
No. 695. An electric signal dock. — Phases of electric
Vibration«. — Material particles in electric sparks. —
Electric shadows.
Berichtigung.
Auf S«He 4S5 »t in der lernen Zeile der Tabelle
zu le»en : 1,01.
Schlufs der Redaktion am 8. Dezember.
Nachdruck verboten.
Verlag von Julius Springer in Berlin N. — Gedruckt in der Reichsdruckerei.
Digitized by Google
Saehverzeiehnifs.
Se-ie
L Elektrizitätslehre. Meßinstrumente
und Messungen.
Elektrischer Widerstand von Körpern in fein ver-
thciltera Zustande
Der Energiemesser von Siemens & Halske . . 21
Mittheilungen Uber die künstliche Hervorrufung von
Polarüchtcrschcinungcn durch Prof. Lern ström
in Helsingfors, von Förster oj
Ueber Widerstandsmessungen mit dem Diffcrenzial-
galvanometcr. Von Heinrich Discher. . . 1 16
Ueber die Stärke der Undulationen des elektrischen
Stromes. Von A. Perenyi L2H
Angenäherte photometrische Messungen der Licht-
stärken der Sonne, des Mondes, elektrischer und
anderer Lichtquellen; von W. Thomson. Von
C. Hildebrandt tu
Ueber Widerstandsmessungen mittels des Fern-
sprechers. Von Rosenthal (Vortrag) . . 146, 147
Ueber die elektrodynamische Wechselwirkung elek-
trischer Schwingungen. Von A. Obcrbcck. . 154
Ueber einige eigentümliche bei Nordlichtern beob-
achtete Erscheinungen. Von E. Oerl and . . . 174
Dispersions- Photometer 178
Einflute vqh Metallscheiben auf einander bei Nähe-
rung 122
Die Torsionsgalvanometer mit Widerstandskasten,
von Siemens &Halskc 195
Gedächtnifsregcln für die Stromstärken in der
Wheatstone'schen Brücke. Von IL Discher . 10S
Einflufs der Temperatur auf den elektr. Widerstand
von Mischungen von Schwefel und Kohlenstoff. 226
Das elektrische Licht in einer Schwefelkohlenstoff-
atmosphäre 231
Ueber künstlichen Graphit. Von Aron (Vortrag) 241, 24H
Ueber O. v. Guerickes Leistungen auf dem Ge-
biete der Elektrititätslehre. Von E. Gerland 240. 2&1
Ueber eine Methode zur Messung der Intensität sehr
heller Lichtquellen. Von IL Hammcrl . . . 2L2.
Apparat zur Demonstration der Foucault'schen
Ströme. Von A. v. Waltenhofen 30a
Druck und die Kocrzitivkraft des Stahles .... 30g
Neuerungen an Elektrometern von IL St. Maxim 313
Untersuchungen über die Induktion im Pacinotti-
Gramme'schen Ring. Von A. Isenbeck . 337, 36t
Proportionalgalvanorneter von Fl. J e n k i n . . . . 348
Proportionalgalvanometer von Ulbricht 348
Neuerungen an elektrischen Strommessern von Th.
A. Edison 3Sa
Ueber Hughes' Theorie des Magnetismus. Von
G. Hoffmann 367
Seite
Induktionswaage von Hughes 367
Ueber die Vcrtheilung des Luftdruckes und der
Temperatur während gröfserer Gewitter. Von «
W. v. Bezold 324
Neuerungen an der Vcrtheilung und Regulirung
elektrischer Ströme von tL St. Maxim .... 302
Dynamometer von v. Hefner-Altcncck .... 405
Patent - Tachometer von Buss und Sombart . . 40g
Rcgulirung von dynamoeleklrisehen Motoren . . . 429
Molekulare Radiation in Glühlampen 431
Neuerungen im Messen von Elektrizitätsmengcn.
Von J. Hopkinson in London 433
Ueber elektrische Lichtmessungen und Uber Licht-
einheiten. Von v. Hefner-Alteneck (Vortrag) 44s
Spiegel apparatc von Siemens & Halskc. . 446, 448
Historische Sammlungen auf der Elektrischen Aus-
stellung in Wien 1883. Von G. Ho ff mann . 47 1
. Elektromagnetische Waage von A. Ed. B e c <\ u e r c I 472
Apparat zur Bestimmung des Leitungswiderstandes
im absoluten Mafs von L.Lorenz 47.;
Solenoid- Ampere -Meter von Blyth 476
1 Magnetisches Messing , 47S
Ueber einen elektrisch registrirenden Fluthmesser
der Telegraphen - Bauanstalt von Siemens &
Halske. Von F. v. Hefner- Alteneck (Vor-
trag) 424. 42i
Ueber elektrische Messungen der Sonnenwarme.
Von O. Frölich 494
Studie Uber das Kupfcrvoltameter. VonDr.Hammcrl 501
Aendcrungen des Leitungswiderstandes eines blanken,
frei ausgespannten Drahtes beim Durchgang eines
1 starken Stromes. Von Ludw. Weber .... 522
II. Erzeugung des elektrischen Stromes.
Maschinen und Lampen in der Münchener Aus-
stellung. Von E. Dorn 8
Maschine mit Ringanker von Fein 8
Maschine mit Ringanker von Schwcrd- Karlsruhe &
Bürgin -Maschine von Crompton S
Flachringmaschinc von Sigmund Schuckert. . 8, 10
Ncumayer'sche Maschine von Ein st ein -München 9
Maschinen von Edelmann 9
Brush-Maschincn von E. Scligmann 9
Maschinen von Schäffer J
Maschinen von Edison 2
Siemens' Wechselstrommaschinen von Kiedingcr. La
Die Chemie der I'lante- und Faure -Akkumulatoren.
Von J. IL Gladstone und A. Tribe ... ü 322
67
53©
Sachverzeichnis.
Seile
Die Ferranti-Thomson-Maschinc. Von A. Rerin-
ger LS. 179
Durhaiiis Regulator ftlr Dampfmaschinen zum elek-
trischen Lichtbetrieb. Von R. Mittag .... IÜ
Resultate der Versuche mit Lichtmaschinen der
Pariser Elektrizitäts-Ausstellung von den Herren
Allard, Joubert, I.e Blanc, I'otier und
Trcsca. Von E. Richter 2^ 122
Neueningen an magnctoclekrrischen Maschinen und
Magneten von der European Electric Company
in New -York 32
Neuerungen an. dynamoelektrischcn Maschinen von
IL St. Maxim 39, 00
Theorie der Akkumulatoren und Erfahrungen mit
denselben. Von iL Aron (Vortrag). . . . ^8, 100
Wechselstrommaschine von M. Maquairc. Von A.
Bcringcr 72
Neuerungen an Ringinduktoren für dynamoelektrische
Maschinen von Ch. Dion 82
Neuerungen an dynamoclektrischen Maschinen von
B. iL Sheridan 90
Neuerungen an Sekundärbatterien oder Akkumula-
toren für Elektrizität von J. W. Swan . . . . 9J
Element von Sutton 1UQ
Element von Kabath isu
Sekundär- Batterie von E. Boettcher . . . . tot, 140
Gordons WechselstTommaschine. Von K. Specht 1 17
Neuerungen an galvanischen Elementen von J. F.
Aymonnct 139
Anwendung von Akkumulatoren oder thermoelck-
tri seilen Batterien in Verbindung mit dein Mikro-
phon von F r. v a n R y s s e I b e r g h c 140
Elcktrizitäts-Akkumulator von iL .Müller . . . . 140
Sinusinduktor von F. Kohlrausch T 56
Vcrsuchsrcsultate von Siemens & Halskc über
dynamnclcktrischc Maschinen mit konst*n:cr
Klemmenspannung. Von Ernst Richter. . . jüj
Gordons Wechsclstrommaschine 179
De Kabaths Akkumulator 179
Ueber die elektromotorische Kraft, den Widerstand
und den Nutzeffekt von Ladungssäulen (Akku-
mulatoren). Von W. Hall wachs .... 200, 301
Elemente von OttoSchulze 2f>r>
Elemente von Tommas j ?nn
Elemente von Brcguet 200
I.ord Elphinstone -Vincent Dynamos von Pater-
son & Cooper 222
Lumley- Maschine von Paterson & Cooper . . 222
Die Ferranti-Maschine 223
Die Akkumulatoren- Batterien von Faurc-Scllon-
Volckmar 224
Akkumulator von F. H-Varley 224
Apparate zur Erzeugung von Elektrizität von L.
Gaulard und Gibbs 225
Vcrwerthung der BatterierückstHnde
Neueningen an Regulatoren für dynamoclcktrischc
Maschinen von iL St. Maxim 232
Elektrischer Motor von Societe anonyme des cäbles
electriqucs (systemc Berthoud, Borcl & Co.) 233
Dynamos von A. Gerard 267
Duplex- Wechsclstrommaschine von der Duplex Com-
pany 268
Magnctoclcktxischc Maschine vonWoolrich. . . i£S
Magnctoclcktrische Maschine von W. Elmorc . . 268
Induktive Stiomabtweigung von B. IL Enuma. . 273
Neuerungen an Bunsens Kohle-Zink-Elemcnten von
K. Trorhach 273
Neuerungen an Akkumulatoren für Elektrizitüt von
S. Cohne vrj
Akkumulatoren von de Calo 333
Untersuchungen über die Induktion im Pacinotti-
Grammc'schcn Ring. Von A. Isenbeck . 337, 361
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Akkumula-
toren. Von iL Aron .
Sei*
Neuerung an galvanischen Sekundärbatterien von
N. de Kabath &i
Dynamomaschinen und Motoren in der Wiener Aus-
stellung. Von A. Beringer 3_Sj
Dynamomaschine von E. Jünger 3SÄ
Zwillingsdampfmaschine von Bolz an o & Tedesko 3_Sg
Zwillingsmaschinc mit Rider-Steucrung von Brcit-
feld, Danck & Co 3S9
Maschine mit Corlifs-f lähnen von E. Skoda. . . _jSc»
Compound - Maschine von der Brünner Maschinen-
fabrik* -Gesellschaft 3_S^
Maschine von Armington jSq
Polarisationsbattcrien von O. Schulze $21
Dynamomaschinen von Schuckert 410
Dynamomaschinen von Schwerd 4JO
Dynamomaschinen von Bürgin 4 ' '->
Dynamomaschinen von Schäffer 41;
Dynamomaschinen von Schöne mann 4JJ
Dynamomaschinen von Edelmann 4t-
Dynamomaschinen von Einstein 412
Dynamomaschinen von Edison 4_Ll
Die Ladungssäulen (Akkumulatoren) 418
Elemente der Electrica! Power Storage Co 41')
Ladungssäulcn von Kau re- Sei Ion- Vo Ick mar . 4_l^
Ladungssäulen von KornblUh 4 i'J
Ladungssäulcn von Jules JoasBarrier. . . . 410
I.adungssäulen von F. Tour vi 11 e und L. Godeau 4J0
Ladungssäulen von de Calo 420
Regulirung von dynamoelektrischen Motoren . . . 4*<)
Neuerung an dynamoelektrischcn Maschinen von
E. Weston in Newark 43_3
Die Volta'sche Säule 4_Z1
Die von A. C. Becquerel 1829 angegebene Säule 4_7J
Neuerungen an Sekundär- Batterien von Grout,
Jones und Sennct 4_I_S
Netienmgen an Sekundär-Batterien von de Kabath ±Jji
N • •.•ninjjtn an Sekundär-Batterien von Pitkin. . 4~<i
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Somi.ee 479, 4S0
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Crouipton,
Fitz-Gerald, Biggs und Rcaumont .... 4S0
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Lorrain . 4S0
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Tribe . . i^o
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Dr. Böttcher 4jx>
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Caron
(Kohlengewcbc) 4S0
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Dr. Aron
(Metallodium) 48J
Neuerungen an Sekundär-Batterien von Westphal 4S1
Zur Berechnung des Nutzeffektes von Ladungssäuleo.
Von W. Hallwachs 504
III. Die Leiter und Nichtleiter des
elektrischen Stromes.
Ueber die zweckmäfsige Anordnung von Erd-
leitungen. Von R. Ulbricht lS
Woodwards lsolirung elektrischer Leitungen ... 3j
Capanemas Isolator 34
Neuerungen in dem zur lsolirung elekrr. Leitungen
dienenden Material von A. Th. Wo od ward . . 39
Neuerungen in der Herstellung von Isolirungs-
material und Isolatoren von J. A. Fleming. . 01
Neuerungen an isolirten Leitern für Telegraphie
und andere Zwecke von W. Smith IjJJ
Langdons Endisolator und EinfUhrungsrohr ... 181
Ueber die Berechnung von Widerständen körper-
licher Leiter. Von A. Oberlieck 116
Neuerung in der metallischen V erbindung von Blit«-
ableitungsdrhhten von J. Kernaul 273.
Flufskabcl von Siemens Brothers & Co. . . . 2 SS
Verbindungsmuffen für Feldkabel von C. J. Pol oliet 288
Torpedoschlcppkabel von Harvey 29 1
Die Frage der unterirdischen Leitungen in New-
York 3J£
Sachverzeichnis.
53»
Seile
Herstellung einer biegsamen clektr. Jsolirungsmassc
von M. Mackay und R. E. Goolden 2S!
Isolatoren für TclegTaphcndriihte von J. S. Lewis
Mitte] gegen da* Tönen der Tclephonlcitungen. . 429
Herstellung der Umhüllung von elektrischen Lei-
tungsdrähten von J. 1). Thomas in New-Vork . 434
Aenderungen de Leitungswiderstandes eines blanken,
frei ausgespannten Drahtes beim Durchgang eines
starken Stromes. Von Ludw. Weber .... $ 19
IV. Telegraphie.
L. Schwendlers Gegensprecher. Von A. Toblcr. Li
Wecker mit Selbstuntcrbrcchung ftlr Ruhestrom-
leituogen. Von O. Canter i_S
Neuerungen an Tclephonanlagen für Theater von
Clement Ader 38
Neuerung an Schallübertragern für Telephone und
Sprachtclcgraphcn von R. M. Lock wo od und
S. LL Bartlett jS
Der sechsfache Buchstabendrucker von E. Baudot.
Von J. N. Tcufclhart 2i
Die Milithrtelegraphen im amerikanischen Bürger-
kriege von R. v. F-T 22
Thompsons Telephon . 8ü
Fliegende Fernsprechstelle 87
Gefährdung des Tclcgraphcnkabcls im Mcmeler Tief
durch Grundeis von Massmann 22
Die Benutzung des Telephons als Verkehrsmittel
im Gcfcchtsschiefsen. Von v. Laffert .... 125
Labordes mehrfacher Telegraph 138
Anwendung von Akkumulatoren oder thermoelek-
trischen Batterien in Verbindung mit dem Mikro-
phon von Fr. van Ryssclbcrghc 140
Anschlufs mehrerer Fcrnsprechstellen an ein Ver-
mittclungsamt durch eine und dieselbe Ixitung.
Von C. Elsasscr 165
Brigths telegraphischcr Klopfer LSl
Langdons Endisolalor und Einführungsrohr. . . . lSj
A. d'Arsonvals Telephon i_S_2
Dolbears Neuerungen an Telephongebern und Kabeln 1X2
Dolbears Telcphoncmpfangcr ohne Verbindung mit
der Leitung 183
Neuerungen an Fcrnsprechanlagcn und an den dazu
gehörigen Apparaten von G. L. Anders . . . 185
Gegensprecher für Ruhestrom mit Zwischenamt zum
Gcgcnsprechcn zwischen verschiedenen Acmtcrn.
Von E. Zetxschc 2CS
Gegensprecher von F. Fuchs 2üJi
Der Telcgraphcnanzapfer von Mc Evoy und Ma-
thieson 224
Der Tclegraphenapparat für Militärzwecke von Mc
Evoy und Ma thieson 224
Fortschritte der Telegraphie in England im Jahre 1882 ny
Telephonische Musikübertragung 230
Ebenwirkender Zugtastcr oder Schlüssel mit ver-
stellbarem Fingergriff von A. Kuoell inger . . 238
Die Militärtclcgraphic in Holland. Von R. v. F-T. 2=;=;, 2S4
Anschlufs mehrerer Fernsprechstellen an ein Ver-
mittelungsamt mittels einer und derselben Lei-
tung. Von E. Zctzsche 2C.7
Wecker mit Selbstausschlufs 271, 295
Neuerungen an Telephonen von LL LL Eldred 273
Verbindungsmuffen für das Feldkabel von C. J.
Polnlict 2SS
Normalfarbschreibcr von Siemens & Halske. . 280,
F. van Ryssel berghes Patente in Bezug auf
Telephonbetrieb und Doppelbenutzung der I.ci-
tung. Von E. Z e t z s c h c 291
Mitthcilungcn Uber die Berliner Fern*prechanlagc.
Von Oesterreich 293. 321
Wecker mit Selbstuntcrbrechung 29s
Fernsprecher von Siemens & Halske 29S
Seite
Mikrophonsender von Blake 296
Mikrophone mit metallischen Elektroden. Von Borns 309
Tclephongcsctz in Belgien s 10
Neuerungen an I'endelmikrophoncn von E. Ber-
liner 312
Neuerungen anFernsprechnpparatcn und Femsprech-
systeinen von J. LL Rogers 312
Die Telegraphen im ägyptischen Kriege. Von Btz. 329
Optische Schreib- und Drucktelegraphcn 349
Anordnung von elektrischen Leitern fürtelcgraphische
Zwecke von der Firma SiemensBrothers& Co. 35 t
Isolatoren für Telegraphendrahte von J. S. Lewis 3^1
Die Fernsprcchanlage in Zürich 3S4
Moons Influenz -Telephon 392
Optische Telegraphie 392
Magnet-Mikrophon von LL Kaltofen 393
Neuerung an dem Telephon von J. LLKtinigslieb 394
Elektrische Signale in Kohlengruben von Bagot . 41s
Die Telegraphenapparate in der Wiener Ausstellung.
Von K. E. Zctzsche 420
Nadcltclegraph von Hcnlcy & Fostcr 42 1
Pantelegraphe electrique de C. Jordery . . . . 422
»Tclephon-I'rotector« von R. Wrcden 422
Gegensprecher von Brasseur & de Sussex. . . 422
Gegensprecher für Arbeits- und fUr Ruhestrom von
O. Schaffler 423
Mehrfacher Typendrucker von Baudot 423
Mehrfacher Telegraph von Meyer 424
Telcphonic in der Wiener Ausstellung. VonLLAron 427
Telephon von Golubicky 427
Mikrophon von Ochorowicz 427
Phonophorc von Wrcden 428
Telephonischer Rufapparat von Abdank-Abaka-
n o w i c z 428
Strangways' Telephon 42Q
Mittel gegen das Tiinen der Tclephonlcitungen. . 429
Tclephonanlage unter der Erde 43Q
Zur Berechnung der künstlichen Widerstände bei
der sich auf die Wheatstone'sche Brücke grün-
denden Gegensprcch-Mcthode. Von LL Di scher 460
A. Lucchcsinis Typcndrucktelegraph. Von E.
Zetzsche 46$, SU
Gaufs und Webers Telegraph " 490, 525
V erschlag zur l'ebcrtragung der Ruf/eichen und der
Gespriiche in Fcrnsprcchleirungcn. Von Geh. Obcr-
Reg.-Rath C. Elsasscr 5° 5
Die unterirdischen Telegraphen-Anlagen in Frank-
reich. Von G. Wahn er 5_io
Wheatstones Automat und .Schnellschreiber. . . . 522
Der Schnelltranslator (fast repeater) S22
Farbtchreiber von Ed. Estienne 522
l'olarisirter Doppelschreibcr von ('. Elsasser . . S22
Heberschreibapparat von Thomson S24
L'ndulator von S. Lau ritzen 524
Neales acoustic dial S24
Einschaltvorrichtung von Krafsny e,2^
Wippe von M. Kohn 525
Tclegraphiren mit Ftynamoimischincn S2S
Lattigs Schaltung von Telephonen S26
V. Eisenbahnsignalwesen.
Eisenbahn-ZugstclcgTaph 34
Gegenstrotnschaltung für durchlaufende Linien-
signale. Von Ludwig Kohl für st 170
Elektrische Signalcinrithtung auf fahrenden Eisen-
bahnztlgen. Von W. iL Floyd j i ;
Elektrische Signaleinrichtung auf fahrenden Eisen-
bahnzügen von W. H. Prcccc 213
Elektrische Signaleinrichtung auf fahrenden Eiscn-
bahnzügon von C. V. Walker 213
Elektrische Signaleinrichtung auf fahrenden Eiscn-
bahnzügen von Varley und Martin .mj
67«
53*
Sachverzeichnis.
Seite
Ducoussos sclbstfhätiger Zug-Anzeiger für Eisen-
bahnzüge 260
Ducousso-Breguets Stromerzeuger liLl
UcbcrGcgcnstromschaltungfUr durchlaufende Linien-
signale. Von K. Gatt Inger 398
Mors' Schienenkontakt 3$o
VI. Elektrische Uhren.
Hipps elektrische Uhren 8_2
Wetzers elektrische Uhr 27 1
Uhr mit funkenlosem Stromunterbrecher vonSpcllier 271
Zeitballdienst in Grccnwich 3 10
Verminderung der Temperaturstörungen bei Qucck-
silbcrtropfen-Kontakten fllr L'hren 310
VII. Elektrische Kraftübertragung.
Bericht Uber die Münchener Internationale Elektri-
sche Ausstellung. Von Tclegrapheninspektor
Christian! (Vortrag) 1
Ueber die Fortcntwickclung der elektrischen Eisen-
bahnen. Von Frischen 2
Lokomotive der elektrischen Bahn in dem König-
lich sächsischen BcTgwerkc Zaukerode von Sie-
mens & llalske x
Elektrische Eisenbahnen vom I.ichtcrfeldcr Bahn-
hofe nach der Kadettenanstalt, von Charlotten-
burg nach dem Spandauer Bock und in dem
Königlich sächsischen Bergwerke Zaukerode von
Siemens & Halske t
Die Kraftübertragung von Marcel Deprez. Von
A. Slaby <
Priorität der elektrischen Kraftübertragung .... 34
Zur elektrischen Kraftübertragung. Von O. Frölich
(Vortrag) ■ • • • 5». Sfi
Das Verhältnis zwischen Zugkraft und Stromstärke,
die Ströme im Eisenkerne, der Nutzeffekt ... 60
Illustration der elektrischen Kraftübertragung ... 67
Elektrische Hochbahn in Paris 1 38
Ueber den gröfsten Werth des Nutzeffektes und
der Nutzarbeit bei der elektrischen Kraftüber-
tragung. Von L. Sohnckc 150
Tramwftgcn durch Elektrizität getrieben 272
Elektrische Eisenbahn in der Schweiz 310
Elektrische Kraftübertragung in der Schweiz . . . 350
Elektrische Eisenbahn in Wien 430
Elektrische Eisenbahn in Paris 43 1
Elektrische Eisenbahn Mödling- Brühl 431
Kritische Vergleichung der elektrischen Kraftüber-
tragung mit den gebräuchlichsten mechanischen
Uebertragungssystemen. Von A. Beringer . . e, 1 3
Das elektrische Boot der Electrical Power Storagc Co. 526
VIIL Elektrische Beleuchtung.
Maschinen und Lampen in der Münchener Aus-
stellung. Von E. Dorn 8
Elektrische Lampe von Schlickert 2
Glühlampe von Müller rb
Glühlampe von Cruto iß
Dr. C. William Siemens über elektrische Be-
leuchtung 3_i
Elektrische Beleuchtung der Nevsky-Pcrspektive. .
Beleuchtung des Holborn-Yiaduktes 35
Elektrische Lampe mit automatischer Regulirung
von J. A. Mond os 40
Neuerungen an elektr. Lichtregulatoren von Neu-
mann, Schwarz & Weill und A. Eliachoff 40
Bericht Uber die elektrische Beleuchtung des Lon-
doner Savoy- Theaters von Unger 53
Seite
Ueber die Anwendung des elektrischen Lichtes auf
den Schiffen von Werner Siemens £j
Ergebnisse der elektrischen Beleuchtung des Bahn-
hofes in Strafsburg L E 8_7_
Neuerungen an elektr. Lampen von fcLSt. Maxim 22
Ueber die Beleuchtung durch Glühlicht. Von
Wilhelm Siemens (Vortrag) 107
Elektrischer Lichtbogen im Vakuum 137
Elektrische Beleuchtung in Bibliotheken 138
Ueber den Widerstand des elektrischen Lichtbogens.
Von O. Frölich (Vortrag) Jjo
Elektrische Beleuchtung von Pariser Magazinen . . 171
Kohlen für elektrische Lnmpen [83
Neuerungen an elektrischen Lampen von L. E.
Elektrische Beleuchtung in Birmingham t8i
Das elektrische Licht in Goldaming 184
Elektrisches Licht in Amsterdam 18;
Elektrisches Licht in Besan^on 185
Schwerd & L. Scharnweber 1 86
Neuerung in der 1 lerstellungswcisc von Kohlcnstiften
für elektrisches Licht von Mignon und Rouart 186
Swan -Lampe für mikroskopische Untersuchungen, 124
Kohlendocht von F. IL Varl ey 224
Elektrische Lokomotivbcleuchtung 231
Praktische Höhe für Bogenlampen 2j_i
Elektrische Beleuchtung des »Himalaya« 231
Elektrische Beleuchtung des »Tarawera« . . 231, 2J2
Elektrische Beleuchtung eines Kriegsschiffes . . . 2JI
Lampen von A. Gerard 266
Bogenlampen von J. Lea 262
Limpcn von Mackenzie 262
Larapen von Ch. Lcver 267
Glühlampe von Crookes 268, 313
Duplex -Glühlampe von S. H. Emmens .... s£S
Literncn von Trotter 2&S
Elektrisches Licht für das englische Parlament . . 272
Elektrische Sterne für Theater-Feen 22»
Zur Streitfrage »Gas versus elektrisches Licht« . . 3jt
Neuerungen an Kohlenbrennern für elektrische
Lampen von C. Wetter 313
Ueber die Oekonomie des Glühlichtes von Sie-
mens & Halske. Von Wilhelm Siemens . 331
A- Glühlampe von Edison 33z
Glühlampen von Siemens & Halske 332
Ueber die Beleuchtung der EiscnbahnzUgc mit
Glühlicht. Von S. Dolinar 3Ji
Versuche mit Bogenlicht 350
Das elektrische Licht in der Hygiene- Ausstellung
zu Berlin 1883. Von C. Biedermann. . . . 3J2
Bogenlicht und Glühlicht von Siemens & Halske 372
Bogenlicht und Glühlicht von Gebrüder Naglo . 37_2
Glühlicht von der Deutschen Edison -Gesellschaft . 372
Untersuchungen Uber den Kraftbedarf der elektr.
Glühlichtbeleuchtung nach Edisons System im
Residenz -Theater in München. Von M. Schröter 376
Pcttcnkofcrs Gutachten Uber die elektr. Beleuchtung 38J
Ueber den Kinflufs der künstlichen Beleuchtung auf
die Luft in geschlossenen Räumen 382
Die elektrische Beleuchtung auf der Elektrischen Aus-
stellung in Wien 1883. Von S. Dolinar . 390, 474
Neuerungen an der Vcrtheilung und Regulirung
elektrischer Ströme von tLSt. Maxim. . . . 352
Molekulare Radiation in Glühlampen 431
Lichtmaste für New- York
Die elektrische Beleuchtung von Holborn Viadukt £3J
Ueber elektrische Lichtmessungen und Uber Licht-
einheiten. Von v. He fner-Alteneck (Vortrag) 445
Photometer von Rumford 4J0
Photometer von Foucault 450
Photometer von Bunsen 4J0
Photometer von Siemens & Halske . . . 452. 4C3
Sicherheitslampe von H. Pieper 474
Sichcrhcitslampe von Puluj £24
Sachverzeichnis.
533
Seile
Lokomotiv- und Schiffslampc von IL Scdlaczek
und F. Wikuli II 474
Differenziallampe von Lemberg 4-5
Boston -Lampe der Bernstein-Electric-Light-Manu-
facturing-Co 475
Elektrische Glllhlichtbeleuchtung 477
Elektrische Beleuchtung bei der Kaiserkrönung in
Moskau 477
Die Kosten der elektrischen GlUhlichtbelcuchtung . 477
Herstellung von Glühlampen der Hammond Electric
Light and Power Supply Company 477
IX. Sonstige technische Anwendungen
der Elektrizität
Elektrisches Boot 35, 350
Browns elektrischer Geschwindigkeitsregulator für
Schiffsmaschinen. Von R Mittag 165
Elektrischer Respirazions-Apparat. Von F. Süfs . 122
Absperren des Daropfxutrittes durch Elektrizität . . 185
Neuerungen an Blitzableitern mit Wetterfahne von
D. iL W. Schultz & Sohn iM
Die elektrische Edison • Feder für unzerstörbare
Schrift 22 ,
Oer Torpedozunder von Mc. Evoy und Mathicson 224
Neuerung in der metallischen Verbindung von Blitz-
ablcitungsdrähtcn von J. Kernaul 173
Torpcdo-Schleppkabcl von Harvey 30 1
Elektrische Steuerung von Luftballons 31 1
Uebcr die Beleuchtung der Eisenbahnzllge mit
GlUhlicht. Von S. Dolinar 333
Elektrische Auslösung der Bremse einer Aufzugs-
vorrichtung für Theatervorhänge von Pfeiffer
und Druckcnmllllcr 351
Elektrische Signale in Kohlengruben von A. C.
Bagot 415
KontTole der Wetterführung in der Grube von A. C
Bagot . 416
Das Torpedo-System von Mc. Evoy 416
Lokomotiv- und Schiffslampe von iL Sedlaczek
und F. Wikuli 11 474
Elektrisches Luftschiff 478
Buchanans magnetischer Separator 526
X. Anwendung der Elektrizität für
wissenschaftliche Zwecke.
Mittheilungen Uber die künstliche Hervorrufung
von Polarlichterscheinungcn durch Prof. Lcm-
ström in Helsingfors, von Förster 08
Die Untersuchungen über Gewitter in Bayern und
Württemberg. Von Wilhelm von Bezold . 132
Mc. Evoys clcktr. Metallsuchcr für den Meeresgrund 133
Mittheilungen Uber die Errichtung einer europäischen
Zentralstelle für das astronomische Nachrichten-
wesen auf der Sternwarte zu Kiel. Von Unger 147
Swan-Lampc für mikroskopische Untersuchungen . 224
Induktionswaage von Hughes 367
Ueber die Vcrtheilung des Luftdruckes und der
Temperatur während gTöfscrcr Gewitter. Von
W. von Bezold 374
Einjährige Erdstrombeobachtungen. Von J. Lu-
dewig 401 ■ 4S6
Elektromagnetische Waage von A.Ed. Becquercl 472
Apparat zur Bestimmung des Leitungswiderstandes
im absoluten Mafs von L Lorenz 473
Seite
XI. Alfgemeines. Bibliographie.
Analogie zwischen elektrischen und Wasserströmen.
Von R. Pröll 2Q
Internationale elcktr. Ausstellung in Wien. 33, 86.
137. 177. 177. 226. 26q. 260. 269, 307. 308, 348
Elektrotechnischer Verein in Wien . . . 3_3j 137. 348
Preisausschreiben 33, £6, 226. 348
Telephon in Schottland 34
Dic höchste elektrische Lampe ^
Edison Company 36
Katechismus der Elektrotechnik von Th. Schwartzc 41
Einfuhrung in die Theorie der isogonalen Ver-
wandtschaften und der konformen Abbildungen,
verbunden mit Anwendungen auf mathematische
Physik von G. HolzmUller 4J
Die Gesellschaften für elektrisches Licht in England
von R. Mittag 8ü
Elektrizitäts-Ausstellung in Königsberg L Pr. Sfij 177, 217
Vorlesungen Uber Elektrotechnik an der technischen
Hochschule zu Berlin &h
Volta-Preis für 1887 86
Kabel Paris — Marseille 86
Telephon in Oesterreich-Ungarn 82
Gefährdung des TclcgTaphenkabels im Memeler Tief
durch Grundeis von Mafsmann 99
Telephon in Frankreich 138
Telephon in Italien 138, 430
Telephon in Amerika 1 38
Mittheilung Uber die Einrichtung von Lehrstühlen
für Elektrotechnik von C. Elsasser. . . . . 146
Einige Parallelen zwischen elektrischen und hydrau-
lischen Erscheinungen. Von Borns . . . I7S> 252
Staatliche Vorschriften in Betreff elcktr. Anlagen 178
Betriebskosten und Ertrag der englischen Tele-
graphen iSa
Telegraphen in China l&Q
Geschichtliche Notizen bezüglich der Erfindung
des elektrischen Lichtbogens und des Telephons iS >
Die elektrische Ausstellung im Aquarium zu London.
Von Borns zü
Westem Union Telegraph Company 228
Telephon in Amerika Z2&
Der Telephonvcrkehr in Japan 22$.
Kostenanschlag für elektr. Beleuchtung von Sheffield 230
Elektrische Lokomotivbclcuchtung 231
Kosten der besonderen Einrichtungen fUr Gas- oder
elektrische Beleuchtung eines Landsitzes . . . 232
Uebcr die in dem Jahre 1882 angemeldeten elektri-
schen Patentgcsuchc. Von Neesen (Vortrag) . 242
Die elektrische Ausstellung im Crystal Palace,
London. Von Borns 26s
Telephon in London 269
Ausbreitung des Telephons 270
Englands Electric Lighting Act. Von Borns . . 299
Die kommende elektrische Ausstellung in Wien.
Von J. Karcis 303.
Rede Dr. Wüllners bei Lebcrnahmc des Rektorats
der Technischen Hochschule zu Aachen .... 304
Die Elektrotechnik an der technischen Hochschule
in Darmstadt 308
Fernsprechverbindung Berlin — Potsdam 310
Auf- und Abgabe der Telegramme durch Telephon 310
Telephon in Zürich 310
Telephongcsetz in Belgien 3>o
Die Eröffnung der Internationalen Elektrischen
Ausstellung in Wien 1883. Von ILDischer . 345
Elektrische Ausstellung in Philadelphia . . . 348. 428
Vorlesungen Uber Elektrotechnik am Polytechnikum
in Dresden 34&
Die Elektrotechnik an der technischen Hochschule
in Wien 348
Elektrotechnischer Verein in Paris 348
Telegraphie nach Senegal 349
534
Namensvxrzeichnjss.
Seite
Das Telephon in Brasilien . . •. . 3 So
Das Telephon in Mexiko 3 so
Das elektrische Licht in der Hygiene-Ausstellung zu
Berlin 1883. Von C. Biedermann 372
Pctlenkofcrs Gutachten über die elektrische Be-
leuchtung 381
l'cber den Einflufs der künstlichen Beleuchtung auf
die Luft in geschlossenen Räumen 382
Dct Tclephonprozcfs in England und in Amerika.
Von Borns 3S6
Seite
i Die Elektrotechnik an der Universität LUttich. . . 393
1 Die elektrotechnischen Versuche auf der Elektrizitäts-
Ausstellung in München. Von E. Dorn . . . 4Q4
Mittel gegen das Trinen der Telephonlcitungcn. . 439
Historische Sammlungen auf der Elektrischen Aus-
stellung in Wien 1883. Von G. Hoffmann . 471
Entwickelung des Eemsprecbwesens im Reichs-
Postgcbiet 476
Elektrisches Luftschiff 4"S
Die Elektrotechnik am Polytechnikum in Zürich . 525
Namensverzeiehnifs.
Seite
Abdank-Abakanowlcz, Tclephonischer Rufapparat 428
Ader, Neuerungen an Telephonanlagcn ftlr Theater 3_8
Anders, G. L, Neuerungen an Fernsprechanlagen
und an den dazu gehörigen Apparaten .... 18s
Armington, Maschine 389
Aron, LL» Theorie der Akkumulatoren und Erfah-
rungen mit denselben (Vortrag) 58, loa
— L'cber künstlichen Graphit (Vortrag) . . 24t, 248
— - Zur Berechnung des Nutzeffektes von Akku-
mulatoren 342
— Telcphonic in der Wiener Ausstellung . . . 427
— Neuerung an Sekundär - Batterien (Metallo-
dium) 481
d'Arsonval, A., Telephon 182
Aymonnet, J. F., Neuerungen an galv. Elementen . 139
Ayrtoo, W. E., und Perry, J., Dispcrsions-Photo-
meter 178
Bagot, A. C., P^lcktrische Signale in Kohlengruben 4jj
— Kontrole der Wetterführung in der Grube . 416
Barrier, Jules Jons, Ladungssäulen 419
Bartlett, S. LL siehe Lockwood 38
Baudot, Mehrfacher Typendrucker 7_3j 413
Beaumont, siehe Crompton 480
Becquerel, A. Ed., Elektromagnetische Waage . . 472
Becquerel, A. C., Säule 472
Berlnger, A., Die Fcrranti-Thomson-Maschine . . 13
— Wechselstrommaschine von M. Maquairc . . 7_2
— Dynamomaschinen und Motoren in der Wiener
Ausstellung 3S7
— Kritische Vcrglcichung der elektrischen Kraft-
übertragung mit den gebräuchlichsten mecha-
nischen l'cbcrtragungssystcin,en S»3
Berliner, E., Neuerungen an PcndelmikTophonen . 312
Bernstein - Electric - Light - Manufacturing-Co.,
Boston-Lampe 47 S
Bezold, von, Wilhelm, Die 1'ntersuchungcn Uber
Gewitter in Bayern und Württemberg 132
— L'eber die Vcrtheilung des Luftdruckes und
der Temperatur während gtöfserer Gewitter . 374
Biedermann, C, Das elektrische Licht in der Hy-
giene-Ausstellung zu Berlin 1883 372
Biggs, siehe Crompton ". 480
Blake, Mikrophonsender 296
Blyth, Solenoid- Ampere- Meter 476
Böttcher, E., Sckundär-Batteric .... 101 140. 480
Bolzano , Tedesko & Co., Zwillingsdampfmaschine 389
Borns, Einige Parallelen zwischen elektrischen und
hydraulischen Erscheinungen 175. 2S2
— Die elektrische Ausstellung im Aquarium zu
London und im Crystal I'alace zu London 26s, 221
— Englands Electric Lighting Act 299
■ — Mikrophone mit metallischen Elektroden . . 309
— Der Tclephonprozcfs in England und in
Amerika 386
Seite
Braaseur und de Sussex, Gegensprecher .... 422
Breguet, Elemente 200
Breitfeld, Danek & Co., Zwillingsmaschine mit
Rider- Steuerung 389
Bright, Ch., TclegTaphischer Klopfer 1S1
Brünner Maschinenfabriks - Gesellschaft, Com-
pound-Maschine 389
Buchanan, Magnetischer Separator sa6
Bürgin, Dynamomaschine 410
Bunsen, Photometer 450
Buss und Sombart, Patent-Tachometer 40s
Calö, de, Ladungssiiulcn (Akkumulatoren) . . 333, 4-0
Canter, O. , Wecker mit Selbstuntcrbrcchung für
RuhestTomlcitungen 1 S
Capanema, Isolator 34
Caron^ Neuerungen an Sekundär-Batterieo (Kohlen-
gewebe) 480
Christian!, R-, Bericht Uber die Münchener inter-
nationale elektrische Ausstellung. (Vortrag) . . j
Cohne, S., Neuerungen an Akkumulatoren . . . \i$
Cooper, siehe Paterson 222
Crompton, Bürgin -Maschine S
— Pitz -Gerald, Biggs und Beaumont, Neue-
rungen an Sekundär -Batterien 480
Crookes, W., Glühlampe 2oä
— Neuerungen in der Herstellung und Verbin-
dung der leuchtenden Bügel in Glühlampen 313
Cruto, Glühlampe in
Daoik, siehe Breitfeld 382
Deutsche Edison - Gesellschaft für angewandte
Elektrizität, Glühlicht 372
Dion, Ch., Neuerungen an Ringinduktoren für dy-
namoelektrischc Maschinen 89
Dlscher, ILj Ueber Widerstands - Messungen mit
dem Differential -Galvanometer Uli
— Gedächnifsregeln für die Stromstärken io der
Whcatstone'schcn Brücke 19S
— Die Eröffnung der Internationalen Elektrischen
Ausstellung in Wien 1883 34 5
— Zur Berechnung der kunstlichen Widerstünde
bei der sich auf die Wheatstonc'sche Brücke
gründenden Gegensprech - Methode 460
Dolbear, Neuerungen an Tclephongebem und
Kabeln L&2
— Telephonempfängcr ohne Verbindung mit der
Leitung 183
Dolinar, S., l'cber die Beleuchtung der Euvenbahn-
züge mit Glühlicht 333
— Die elektrische Beleuchtung auf der Elek-
trischen Ausstellung in Wien 1883 . . 39Q, 474
Dorn, E., Maschinen und Lampen &
— Die elektrotechnischen Versuche auf der inter-
nationalen Elektrizitäts- Ausstellung in München 404
Druckenmüller, siehe Pfeiffer 351
Namens verzeichniss .
535
Kcite
Ducousso, Gebrüder, Selbsttätiger Zug-Anzeiger
für Kiscnbahnzuge . 26a
Ducousso -Breguet, Stromerzeuger 2Ü1
Duplex Company, Duplex-Wechselstrommaschinc 268
Edelmann, Kleine Maschinen g
— Dynamomaschinen 413
Edison, Th. A., Maschinen Q
— Die elektrische Feder für unzerstörbare Schrift 223
— A - Glühlampe 3J2
— Neuerungen an elektrischen Strommessern. . 3S2
— Dynamomaschinen 414
Einstein, Neumayer'sche Maschine 2
— Dynamomaschine 41-2
Electrical Power Storage Co., Elemente. . . . 4J_2
— Elektrisches Boot 526
EliachofT, A., siehe Neumann 40
Emmens, S. R, Duplex -Glühlampe 2Ü8 !
Eldred, iL IL, Neuerungen an Telephonen . . . 273 •
Elmore, W., Magnetoelektrischc Maschinen . . . 2ii& i
Elsasser, C, Mittheilung Uber die Einrichtung von
Lehrstuhlen für Elektrotechnik 146
— Anschlufs mehrerer FcrnsprechstcUen an ein
Vermittelungsamt durch dieselbe Leitung . . 16$
— Vorschlag zur l'ebcrtragung der Rufzeichen
und der Gespräche in Fcrnsprechleitungen . 505
— Polarisirtcr Doppclschreiber 5 22
Estienne, Ed., Farbschreiber <j22
Enuxna, B. LL. Induktive Stromabzweigung . . . 273
European Electric Company in New - York,
Neuerungen an magnetoclektrischen Maschinen
und Magneten für dieselben 22
Faure-Sellon-Volckmar, Akkumulatoren . . 224, 419
Fein, Maschine mit Ringanker £
Fitz -Gerald, siehe Crompton 480
Fleming, J. A., Neuerungen in der Herstellung von
Isolirungsmaterial und Isolatoren '2±
Floyd, W. iL, Elektrische Signalcinrichtung auf
fahrenden EisenbahnzUgen 213
Förster, Mittheilungen Uber die künstliche Hervor-
rufung von Polarlichterscheinungen durch Prof.
Lemström in Helsingfors QJJ
Foster, siehe Henley 421
Foucault, Photometer 45Q
Frischen, Leber die Fortcntwickelung der elektri-
schen Eisenbahnen 1. 2
Frdlich, O. , Zur elektrischen Kraftübertragung
(Vortrag) S2, fifl
— Das Vcrhiütntfs zwischen Zugkraft und Strom-
starke, die Ströme im Eisenkerne, der Nutz-
effekt. Illustration der elektrischen Kraftüber-
tragung 67
— Der Energiemesser von Siemens & Halske . 71
— Ucber den Widerstand des elektrischen Licht-
bogens (Vortrag) 1 50
— Ucber elektrische Messungen der Sonnenwärme 404
Fuchs, F., Gegen sprechcr. 2q2 I
Gattinger, F., Leber Gegenstromschaltung für durch-
laufende Liniensignalc 298
Gaulard, L., und Gibbs, Induktoren 22£
Gauss k Weber, Telegraph 49Q. S25
Gerard, A., Lampen 266 ;
— Dynamos 267
Gerland, E. , Ucber einige eigentümliche bei
Nordlichtern beobachtete Erscheinungen .... 174
— Ucber Otto von Guerickes Leistungen auf
dem Gebiete der Elcktriiitatslehre . . . 249. 2&1
Gibbs, siehe Gaulard 225
Gladstone, J. Uu. unJ Tribe, Die Chemie der
Plante- und Faurc-Akkutnulatoren .... rj, 379
Godeau, L., siehe Tourville 4j_o
Golubicky, Telephon 422
Goolden, R. E., siehe Mackay Iii
Gordon, Wccliselstrommaschinc ' 1 7
Grout, Jones und Sennet, Sekundär - Batterien . . 47J
Seite
Hallwachs, W., Leber die elektromotorische Kraft,
den Widerstand und den Nutzeffekt von Ladungs-
säulen (Akkumulatoren) 200
— Bemerkung Uber die Berechnung des Nutz-
effektes von Ladungssäulen 301
— Zur Berechnung des Nutzeffektes von Ladungs-
säulen =;c>4
Hammerl, iL, Leber eine Methode zur Messung
sehr heller Lichtquellen 263
— Studie Uber das Kupfervoltameter 50t
Harvey, Torpedo -Schleppkabel 291
Hefner-Alteneck, von, Dynamometer 405
— Uebcr elektrische Lichtmessungen und Uber
Lichteinheiten (Vortrag) 44 S
— Uebcr einen elektrisch registrirenden Fluth-
m csser der Telcgraphen-Bauanstalt von Sie-
mens & Halske 494. 495
Henley h Foster, Nadeltelegraph 421
Hildebrandt , C. , Angenäherte photometrische
Messungen der Lichtstärken der Sonne, des
Mondes, elektrischer und anderer Lichtquellen
von William Thomson I_1S
Hipp, M., Elektrische Uhren *2
Hoffmann, G., Leber Hughes' Theorie des Mag-
netismus 367
— Historische Sammlungen auf der Internationalen
Elektrischen Ausstellung in Wien 1883 . . 4Ji
Holzmüller, G., Einführung in die Theorie der
isogonalen Verwandtschaften und der konformen
Abbildungen, verbunden mit Anwendungen auf
mathematische Physik 4J
Honigmann, M., Dampfmaschine 3Q7
Hopkinson, J., Neuerungen im Messen von Elek-
trizitätsmengen 433
Hughes, Induktionswaagc 367
— Theorie des Magnetismus 367
Jenkin, Fl., Proportionalgalvanometer 34S
Jones, siehe Grout 47%
Jordery, Claude, Pantelegraphe electriquc .... 422
Isenbeck, A., Untersuchungen Uber die Induktion
im Pacinotti-Gramme'schcn Ring 337
Jünger, E. , Dynamomaschine 3S8
Kabatb, de, N., Akkumulator inl I7Q
— Neuerung an Sekundär-Batterien .... 3 52. 479
Kaltofen, II , Magnet-Mikrophon 393
Kareis, J.\ Die kommende elektrische Ausstellung
in Wien 3Q3
Kernaul, J. , Neuerung in der metallischen Ver-
bindung von Blitzablcitungsdrähten 273
Knoellinger, A., Ebenwirkender Zugtaster oder
Schlüssel mit verstellbarem Fingergriffe .... 233
Königslleb, J. ILj Neuerung an dem unter No. 15020
geschützten Telephon 394
Kohlfürst, L., Gegenstromschaltung für durch-
laufende Liniensignale I7Q
Kohlrausch, F., Sinusinduktor IS&
Kohn, M., Wippe 525
Kornblüh, Ladungssäulen 4'9
Krassny, Einschaltvorrichtung $25
Laborde, Mehrfacher Telegraph 138
Lamberg, Differcnziallampe 47 S
Langdon, W. , Endisolator und EtnfUhrungsrohr . 1&1
Laffert, von, Benutzung des Telephons bei den
Lebungen der Infanterie im Gefechtsschicfscn . 125
Lattig, J. W., Schaltung von Telephonen .... J26
Lauritzen, S., Undulator
Lea, J., Bogenlampen 267
Lemström, siehe Förster 98
Lever, Ch., Lampen 267
Lewis, J. S., Isolatoren für Tclegraphendrähte . . 35t
Lockwood, R. M., und Bartlett, S. ILj Neuerung
an Schallübcrtragern für Telephone und Sprech-
tclegraphen 38
Lorenz, L., Apparat zur Bestimmung des Leitungs-
widerstandes in absolutem Mafs 47 i
536
Seite
Lorrain, Neuerungen an Sckundär-Batterien . . . 480
Lucchesini, A., Typendrucktelegraph .... 478, 521
Ludewig, J., Einjährige Erdsironibcohachtungcn 401, 456
Mac Evoy, Klektr. Metallsuchcr fUr den Meeresgrund iw
— Das Torpedo. System 4 1 (,
— - und Mathieson, Der Torpednziinder .... 224
— — Der Tclegrnphenanxapfer 224
• — - Telegraphenapparat für Militärzwecke 224
Mackay, M., und Goolden, R.E., Verfahren zur
Herstellung einer biegsamen lsotirungsmassc . . 351
Mackenzie, Lampen 262
Madsen, C. L., Ueber Telephonleitungen in grofaen
Städten und deren Verbesserung 508,
Maron, Gcgensprechschaltung 462
Martin, siehe Varley 213
Massmann, Ueber die Gefährdung des Telegraph cn-
kabels im Memeler Tief durch Grundeis. ... qq
Mathicson, siehe Mac Evoy : 224
Maxim, LL St., Neuerungen an Dynamo-Maschinen 3_9_, o_o
— Neuerungen an elektrischen Lampen .... 00
— Neuerungen an Regulatoren für dynamoelek-
irische Maschinen 232
-- Neuerungen an Elektrometern 3 1 3
— Neuerungen an der Vertheilung und Rcguli-
rung elektrischer Ströme 392
Meyer, Mehrfacher Telegraph 424
Mignon und Rouart, Neuerung in der Herstcllungs-
weise von Kohlenstiften fllr elektrisches Licht . 186
Mittag, R., Durhams Regulator für Dampfmaschinen
zum elektrischen Lichtbetrieb l£
— Die Gesellschaften fUr elektr. Licht in England Sfi
- Browns elektrischer Geschwindigkeitsregulator
für Schiffsmaschinen i6j
Mondos, J. A., Elektrische Lampe mit automatischer
Regulirung 40
Moon, W., Influenz-Telephon 392
Mors, L. , Schienenkontakt 350
Müller, LL Glühlampe m
— Elektrizit.lts-Akkumulator 14p
Naglo, Gebrüder, Bogcnlicht und Glühlicht . . . 372
Neales, Acoustic dial 524
Neesen, Fr., Ueber die im Jahre 1882 angemeldeten
elektrischen Patentgesuche (Vortrag) 242
Neumann, Schwarz dt Welll und Ellachoff, A.,
Neuerungen an elektrischen Lichtregulatoren . . 40
Oberbeck, A., Ueber die elektrodynamische Wechsel-
wirkung elektrischer Schwingungen 154
— Ueber die Berechnung von Widerstünden
körperlicher Leiter 216
Ochorowicz, Mikrophon 427
Oesterreich, Mittheilungen Uber die Berliner Fern-
sprechanlage 203
Paterson und Cooper, Lord Elphinstone- Vincent
Dynamos 2ü
— Lumlcy Maschine 222.
Pere'nyi, A., Ueber die Stärke der Undulationen
des elektrischen Stromes t ?n
Perry, J., siehe Ayrton 1 7S
Pfeiffer und Druckenmalier, Elektrische Aus-
lösung der Bremse einer Aufzugsvorrichtung fUr
Theatervorhänge 351
Pieper, Hu Sichcrheitslampe 474
Pitkin, Neuerungen an Sekundär - Batterien .... 479
Pololiet, C. J., Verbindungsmuffen für Feldkabel . aXS
Preece, W. IL, Elektrische Signaleinrichtung auf
fahrenden EisenbahnzUgcn 213
PrÖll, R. , Analogie zwischen elektrischen und
Wasserströmen 2Q
Puluj, Sicherheitslampe 474
Richter, E., Resultate der Versuche mit Licht-
maschinen der Pariser Elektrizitäts - Ausstellung
von Allard, Joubert, Le Blanc, Polier u. Tresca 2JL 127
— Versuchsrcsultatc von Siemens & Halskc Uber
dynamoclcktrische Maschinen mit konstanter
Klemmenspannung Uil
Seite
Rogers, J. LL. Neuerungen an Fernsprechapparaten
und Fernsprechsystemen 3 1 1
Rosenthal, Ueber Widerstandsmessungen mittels
des Fernsprechers (Vortrag) 146, 147
Rouart, siehe Mignon iftA
Rumford, Photometer 450
Rysselberghe, van, Fr., Anwendung von Akkumu-
latoren oder thcrmoclektrischen Batterien in Ver-
bindung mit dem Mikrophon 140
— Tclephonbetriebs- Patente 29 1
Schaffer, Maschinen 9
— Dynamomaschine 412
Schäffler, O., Gcgcnsprcchcr für Arbeits- und Ruhe-
strom 433
Schamweber, L. , siehe Schwerd Lütz
Schönemann, Dynamomaschine 41z
Schröter, M., Untersuchungen Uber den Kraftbedarf
der elektr. GlUhlichtbeleuchtung nach Edisons
System im Königl. Residenz -Theater in München 376
Schuckert, S., Flachringmaschine u
— Elektrische Lampe g
— Dynamomaschinen aio
Schulze, Otto, Elemente , . 21211
— Neuerungen an Polarisationsbatterien .... 393
Schultz, D. LL \V„ k Sohn, Neuerungen an Blitz-
ableitern mit Wetterfahne 1 86
Schwartze, Th. , Katechismus der Elektrotechnik. 41
Schwarz, siehe Neumann 40
Schwerd, L. E., Maschine mit Ringanker .... &
— Dynamomaschine 410
— & Scharnwcber, L., Neuerungen an elektri-
schen Lampen 186
Sedlaczek, IL, und WikulUl, F., Lokomotiv- und
Schiffslampc 474
Seligmann, E.. Brush-Maschinen o_
Sellon, siehe Faure 224. 4t<)
Sennet, siehe Grout 478
Sheridan, B. LL. Neuerungen an Dynamo-Maschinen 90
Siemens, C., William, Ueber elektrische Beleuchtung 3t
Siemens, Werner, Ueber die Anwendung des elek-
trischen Lichtes auf Schiffen 53
Siemens, Wilhelm, Ueber die Beleuchtung durch
GlUhlicht (Vortrag) 102
— Ueber die Oekonomie des GlUbüchtes von
Siemens & Halske 331
Siemens Brothers 4 Co., Flufskabel zh&
■ — Anordnung von elektrischen Leitern .... 351
Siemens 4 Halske, Lokomotive der elektrischen
Bahn in dem Bergwerke Zaukerode z
— Elektrische Eisenbahnen vom Lichterfclder
Bahnhofe nach der Kadettenanstalt , von
Charlottenburg nach dem Spandauer Bock
und in dem Bergwerke Zaukerode 3
— Der Energiemesser 7_i
— Beobachtungen Uber den scheinbaren Wider-
stand des Lichtbogens 1 c,a
— Die Torsionsgalvanometer mit Widerstands-
kästen 105
— Norrnalfarbschrcibcr 2S9
— Fernsprecher mit Hufeisenmagnet 29g
— Glühlampen 332
— Bogenlicht und GlUhlicht 372
— Spicgelapparate 446, 44S
— Photometer 452. 4S3
Skoda, E., Maschine mit Corlifs-Hähnen .... 389
Slaby, A., Die Kraftübertragung von Marcel Deprcz 5
Soclete anonyme des cäbles eUectriques, Elek-
trischer Motor 233
Sohncke, L, Ueber den grofsten Werth des Nuu-
effektes und der Nutzarbeit bei der elektrischen
Kraftübertragung I SQ
Sombart, siehe Buss 40s
Somzec, Neuerungen an Sekundar-Batterien . 479, 480
Smith, W. , Neuerungen an isolirten Leitern fllr
Telegraphie und andere Zwecke . 139
Namensverzeichniss.
537
Seite
Specht, K., Gordons Wechselstrom-Maschine. . . 117
Spellier, L., Uhr mit funkenlosem Stromunterbrecher 271
Strangways, H, Telephon , . 42Q
Süss, F., Elektrischer Rcspirazions- Apparat. . . . 172
Sussex, de, siehe Brasseur 422
Suttoo, Element 10a
Swan, J. W., Neuerungen an Sekundär-Batterien . gl
Swan, Glühlampe für mikroskopische Unter-
suchungen 224
Tedesko, siehe Bolzano 389
Teufelhart, J. N., Der sechsfache Buchstaben-
drucker von E. Baudot 73
Thomas, ]. D., Neuerungen in der Herstellung der
Umhüllung von elektrischen Leitungsdrähten . . 434
Thompson, S. P.p Telephon * . Sfi
Thomson, siehe Hildebrandt 135
— Heberschreibapparat S24
Tobler, A.( I.. Schwendlers Gegensprecher. ... 11
Tommasi , Elemente 2SQ
Tourville, F., & Qodeau, L., Ladungssäulen. . . 419
Trlbe, A., Neuerungen an Sekundär-Batterien . . 480
— siehe Gladstone iji 379
Trorbach, K. , Neuerungen an Bunscns Kohle-
Zink -Elementen 273
Trotter, Laternen 268
Ulbricht, R., Ueber die zweckmäßigste Anordnung
von Erdleitungen l£
— Proportionalgalvanometer 34S
Unger, Bericht Uber die elektrische Beleuchtung
des Londoner Savoy- Theaters £3.
— Mittheilungen über die Errichtung einer euro-
päischen Zentralstelle für das astronomische
Nachrichtenwesen auf der Sternwarte zu Kiel 147
Varley, F. IL, Kohlendocht 224
— Akkumulator 224
— und Martin, Elektrische Signaleinrichtung
auf fahrenden EisenbahnzUgen 213
Volckmar, siehe Paure 224, 419
Volta, Säule 472
Seite
Wabner, G. , Die unterirdischen Telegraphen-An-
lagen in Frankreich gio
Walker, C. V. , Elektrische Signalcinrichrung auf
fahrenden EisenbahnzUgen 213
Waltenhofen, von, A., Ueber einen neuen Apparat
zur Demonstration der Foucault'schen Ströme . 302
Weber, Ludw., Ueber die Acnderungen, welche
der Leitungswiderstand eines blanken, frei aus-
gespannten Drahtes erfährt beim Durchgang eines
starken Stromes c 10
Weber, Wilhelm, siehe Gauss 490, 5^5
Weill, siehe Neumann 40
Weston, E., Neuerung an Dynamomaschinen . . . 433
Westphal, Neuerung an Sekundär-Batterien . . . 401
Wetter, C. , Neuerungen an Kohlenbrennern für
elektrische Lampen 313
Wetxer, 11^ Elektrische Uhr 271
Wheatstone, Automat und Schncllschrcibcr . . . 522
Wietllsbach, V., von, Fernsprechanlage in Zürich 3S4
WikuUll, F., siehe Sedlaczek 474
Williams, C. W., Eisenbahn -Zugstelegraph ... 34
Woodward, A. Th., Isolirung elektrischer I-citungen 33^
— Neuerungen in dem zur Isolirung elektrischer
Leitungen dienenden Material
Woolrlch, Magnctoelcktrische Maschine 268
Wreden, R., Telephon - Protektor 422
— Phonophore 42S
Zetzsche, E., Gegensprecher Air Ruhestrom mit
Zwischenamt zum Gegensprechen zwischen ver-
schiedenen Acmtem zqS
— Anschlufs mehrerer Fernsprechstellen an ein
Vermittclungsamt -mittels einer und derselben
Leitung »69. 2£2
— F. van Rysselberghcs Patente in Bezug auf
Telephonbetrieb und Doppelbenutzung der
Leitung 29J
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