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Full text of "Elektrotechnische Zeitschrift"

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Elektrotechnische 
Zeitschrift 

Elektrotechnischer  Verein  (Berlin,  Germany), 
Verband  Deutscher  Elektrotechniker 


&arbarti  Collrge  librarn 


SCIENCE  CENTER  LIBRARY 


i 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


HERAUSGEGEBEN 

* 

VOM 

ELEKTROTECHNISCHEN  VEREIN. 


REDIGIRT 

VON 


Dr.  E.  ZETZSCHE  um,  Dr.  A.  SLABY 

rELEGRAPHKN-lNGENiei'K  lloZKNT  AN  I1KR  KÖMOL.  TECHS. 

im  Reichs •  Pustamt  Mit«.i.iki>  uns  K.  Patkntamts. 


VIERTER  JAHRGANG. 


1883. 


BERLIN,  1883. 

VERLAG  VON  JULIUS  SPRINGER. 

MONBIJOUPUATZ  3. 


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4S5..-S27 


F*rvar<!  Oollese  Library 
Ja».  26.  1902 
FUND, 


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Inhalt's-Verzeiehnifs. 


Seile 

I.  Vereins-Angelegenheiten. 

Vercinssitzung  am  19.  Dezember  1882   1 

Jahresversammlung  am  23.  Januar  1883   49 

Kassenübersicht   55 

Budget  fUr  1883   56 

Uebersicht  der  auswärtigen  Mitglieder,  nach  den 

einzelnen  Staaten  bezw.  Provinzen  geordnet    .  .  57 

Vereinssitzung  am  27.  Februar  1883   97 

Vercinssitzung  am  20.  Marz  1883   145 

Vereinssitzung  am  24.  April  1883   193 

Vercinssitzung  am  22.  Mai  1883   241 

Vereinssitzung  am  23.  Oktober  1883   441 

Vereinssitzung  am  27.  November  1883   489 

Geschäftliche  Mittheilungen    1,  49,  97,  145,  193.  24t, 

443,  493. 

Mitglieder-Veneichnifs  4,  57,  100,  147,  194,  241,  281, 
321,  361,  401 ,  445.  495- 

Nachruf  zum  Andenken  an  den  verstorbenen  Di- 
rektor im  Rcichs-Postamte  Wilhelm  Budde  321,  443 

Nachruf  zum  Andenken  an  Sir  William  Siemens  489 

Erinnerung  an  die  I  Icrstellung  der  ersten  Telegraphen- 
leitung  seitens  der  Professoren  Karl  Friedrich 
Gaufs   und   Wilhelm  Weber   in  Göttingen 

im  Jahre  1833   490 


II.  Internationale  Elektrische  Ausstel- 
lung in  Wien. 

Die  Eröffnung  der  internationalen  elektrischen  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Von  H.  Dischcr.   .   .  345 
Dynamomaschinen  und  Motoren.  Von  A.  Berin  ger  387 
Die  elektr.  Beleuchtung.    Von  Dr.  S.  Dolinar  390,  475 

Die  Ladungssaulen  (Akkumulatoren)  418 

Die  Tclegraphenapparatc.    Von  E.  Zcttschc  420,  521 

Telephonie.    Von  Aron  427 

Historische  Sammlungen.    Von  Prof.  Dr.  G.  Hoff- 
mann  471 


III.  Internationale  Elektrizitäts- Ausstel- 
lung in  MUnchen. 


Bericht  (vgl.  IV.)  

Die  Kraftübertragung  von  Marcel  Dcprez.  Von 

Dr.  A.  Slaby  

Maschinen  und  Lampen.  Von  Prof.  Dr.  E.  Dorn 
L.  Schwendlcrs  Gegensprechcr.  Von  Dr.  A.  Toblcr 
Die  elektrotechnischen  Versuche  auf  der  Ausstellung 

in  München  1882.    Von  Prof.  Dr.  E.  Dorn   .  . 


5 

S 

II 


IV.  Vorträge  und  Abhandlungen. 

Bericht  Uber  die  MUnchener  elektrische  Ausstellung. 

Von  Telegraphen-Inspektor  Christian*!  ....  I 
Mittheilungen  in  Betreff  der  Entwickelung  der  elek- 
trischen Bahnen.   Von  Ober-Ingenieur  Frischen  3 
Die  Chemie  der  Plante-  und  Faure-Akkumulatoren. 

Von  J.  H.  Gladstone  und  *A.  Tribe  .  .   .  13-379 
Die  Fcrranti-Thomsnn-Maschine.  Von  A.  Bcringer  15 
Durhams  Regulator  Air  Dampfmaschinen  zum  elek- 
trischen Lichtbetrieb.    Von  R.  Mittag  ....  16 
Wecker   mit  Sclbstunterbrechung  für  Ruhcstrom- 

Von  O.  Canter   18 


Seite 

Ueber  die  zweckmäßige  Anordnung  von  Erdleitun- 
gen.   Von  Dr.  R.  Ulbricht   18 

Resultate  der  Versuche  mit  Lichtmaschinen  der 
Pariser  Elektrizitüts-AussteUung  von  den  Herren 
Allard,  Joubcrt,  I.c  Blanc,  Poticr  und 

Trcsca.    Von  E.  Richter  26,  127 

Analogie  zwischen  elektrischen  und  Wasserströmen. 

Von  Dt.  R.  PröTl   29 

Dt.  C  W.  Siemens  Uber  elektrische  Beleuchtung  31 
Zur  elektr.  Kraftübertragung.  Von  Dr.  O.  Frölich  52,  60 
Bericht  Uber  eine  Sitzung  und  die  Einrichtungen 
der   » Society  of  Telegraph  Enginccrs  and  of 
Electricians«  in  London,  sowie  Uber  die  elek- 
trische Beleuchtung  des  dortigen  Savoy-Theaters. 

Von  I  nger   52 

Theorie  der  Akkumulatoren  und  Erfahrtingen  mit 

denselben.    Von  Dr.  H.  Aron  58,  100 

Wcchselstrommaschine  von  M.  Maquaire.  Von 

A.  Beringer   72 

Der  sechsfache  Buchstabendnicker  von  E.  Baudot. 

Von  J.  N.  Tcufelhart   73 

Die  Militärtclegraphcn  im  amerikanischen  Bürger- 
kriege.   Von  R.  v.  F-T   .  .   .  .  79 

Die  Gesellschaften  für  elektrisches  Licht  in  Eng- 
land.   Von  R.  Mittag   84 

Mittheilungen  Uber  die  künstliche  Hervomifung  von 
Polar! ichtcrschcinungen  durch  Prof.  Lcmström 
in  Hclsingfors.    Von  Prof.  Dr.  Förster    .   .  .  98 
Mittheilungen  Ober  die  Gefährdung  des  Telegraphen- 
kabels im  Mcmclcr  Tief  durch  Grundeis.  Von 

Geh.  Postrath  Mass  mann   99 

Ueber    die   Beleuchtung    durch   GlUhlicht.  Von 

WilhelmSicmens  107 

Ueber  Widerstands-Messungen  mit  dem  Differenzial- 

Galvanomctcr.    Von  H.  Dischcr  116 

Gordons  Wechselstrommaschine.  Von  K.  Specht  117 
Ueber  die  Starke  der  Undulationen  des  elektrischen 

Stromes.    Von  A.  Per£nyi  120 

Die  Benutzung  des  Telephons  als  Verkehrsmittel  bei 
den    Ucbungcn    der    Infanterie    im    Gefechts  - 

schiefsen.    Von  v.  Laffcrt  125 

Die  Untersuchungen  über  Gewitter  in  Bayern  und 

Württemberg.    Von  W.  v.  Bczold  132 

Angenäherte  photometrische  Messungen  der  Licht- 
starken der  Sonne,  des  Mondes,  elektrischer  und 
anderer  Lichtquellen  von  William  Thomson. 

Von  Dr.  C.  Hildebrandt  135 

Mittheilung,  betreffend  die  Einrichtung  von  Lehr- 
stühlen für  Elektrotechnik.    Von  C.  Elsasser  .  146 
Mittheilungen  Uber  die  Errichtung  einer  europäi- 
schen Zentralstelle  fUr  das  astronomische  Nach- 
richtenwesen auf  der  Sternwarte  zu  Kiel.  Von 

Unger  147 

Ueber   Widerstandsmessungen    mittels    des  Fern- 
sprechers.   Von  Prof.  Dr.  Rosenthal  .  .   .   .  147 
Ueber  den  Widerstand  des  elektrischen  Lichtbogens. 

Von  Dr.  O.  Frölich  150 

Ueber  die  elektrodynamische  Wechselwirkung  elek- 
trischer Schwingungen.  Von  Prof.  Dr.  A.  Ober- 
beck  154 

Ueber  den  gröfsten  Werth  des  Nutzeffektes  und  der 
Nutzarbeit  bei  der  elektrischen  Kraftübertragung. 

Von  Prof.  Dr.  L.  Sohncke  IS9 

Vcrsuchsrcsultate  von  Siemens  &  Halske  Uber 
dynamoclektrischc    Maschinen    mit  konstanter 

Von  Ernst  Richter.  .  .  161 


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IV 


Inhalts  -  Verzeichnis. 


Seite 

elektrischer  Geschwindigkeitsregulator  für 

Schiffsmaschinen.    Von  K.  Mittag  165 

Anschlufs  mehrerer  Fernsprechstcllcn  an  ein  Vcr- 
mittclungsamt  durch  eine  und  dieselbe  Leitung. 
Von  Geh.  Ober-Regierungsrath  Elsasscr  .  .   .  165 
Gegenstromschattung    flir    durchlaufende  Linien- 

signalc.    Von  Ludwig  Kohl  fUrst  170 

Elektrische  Beleuchtung  von  Pariser  Magazinen  .  .  1 71 
Elektrischer  Rcspirazionsapparat.  Von  F.  Sllfs.  .  172 
Lieber  einige  eigentümliche  bei  Nordlichtern  beob- 
achtete Erscheinungen.  Von  Dr.  E.  Gerland  .  174 
Einige  Parallelen  zwischen  elektrischen  und  hydrau- 
lischen Erscheinungen.  Von  Dr.  Borns.  .  175,  252 
Die  Torsionsgalvanometer   mit  Widerstandskasten 

von  Siemens  &  Flalske  195 

Gcdächtnifsrcgeln  für  die  Stromstärken  in  der  Whcat- 

stone'schen  BrUcke.    Von  II.  Dischcr  ....  198 
Ueber  die  elektromotorische  Kraft,  den  Widerstand 
und  den  Nutteffekt  von  Ladungssäulen  (Akku- 
mulatoren).   Von  W.  Hall  wachs  200 

Gegensprechcr  flir  Ruhestrom  mit  Zwischenamt  zum 
Gegensprechen  zwischen  verschiedenen  Aemtera. 

Von  E.  Zetzschc  208 

Elektrische  Signaleinrichtung  auf  fahrenden  Eiscn- 

bahnzUgcn.    Von  W.  II.  Floyd  213 

Ueber  die  Berechnung  von  Widerstanden  körper- 
licher Leiter.    Von  A.  (Iberbeck  216 

Die  elektrotechnische  Ausstellung  in  Königsberg  i.  Pr.  217 
Die  elektrische  Ausstellung  im  Aquarium  zu  Lon- 
don.   Von  Dr.  Borns  221 

Ueber  die  in  dem  Jahre  1882  angemeldeten  elek- 
trischen Patentgesuchc.    Von  Prof.  Dr.  Neesen  242 
Ueber  künstlichen  Graphit.    Von  Dr.  Aron  .  .   .  248 
O.  v.  Guerickes  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der 

Elektrizitätslehre.    Von  Dr.  E.  Gerland  .  .  249,  281 
Die  Miliiartelcgraphie  in  Holland.  VonR.v.  F-T.  255,  284 
Anschlufs  mehrerer  Fernsprechstcllcn  an '  ein  Ver- 
mittclungsamt  mittels  einer  und  derselben  I,ci- 

tnng.    Von  E.  Zetzschc  257 

Ducoussos  selbsttätiger  Zuganzeiger  für  Eiscnbahn- 

zUge  260 

Ueber  eine  Methode  zur  Messung  der  Intensität  sehr 

heller  Lichtquellen.    Von  Dr.  H.  llnmmcrl  .   .  262 
Die  elektrische  Ausstellung  im  Crystal  Palace,  Lon- 
don.   Von  Dr.  Borns  265 

F.  van  Rysselberghes  Patente  in  Bezug  auf  Telephon- 
betrieb  und  Doppclbcnutzung  der  Leitung.  Von 

E.  Zetzsche  291 

Mittheilungen  Uber  die  Berliner  Fernsprechanlage. 

Von  Postrath  Oesterreich  293,  321 

Ueber  Gegenstromschaltung  für  durchlaufende  Linien- 

signalc.    Von  F.  Galtinger  298 

Englands  Electric  Lighting  Act.  Von  Dr.  Bornt  299 
Bemerkung  Uber  die  Berechnung  des  Nutzeffektes 

von  Ladungssäulen.  Von  W.  Hall  wachs  .  .  30  t 
Apparat  zur  DemonstrationderFoucauIt'schen  Ströme. 

Von  Dr.  A.  v.  Waltenhofen  302 

Die  kommende  elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

Von  J.  Karcis  303 

Rede  des  Prof.  W  U 1 1  n  e  r  bei  Ucbcrnahme  des  Rek- 
torats der  technischen  Hochschule  zu  Aachen  .   .  304 
Die  Telegraphen  im  ägyptischen  Kriege.  Von  Btz.  329 
Ueber  die  Ockonomic  des  Glühlichtes  von  Siemens 

&  Halske.  Von  Wilhelm  Siemens  ....  331 
Ueber  die  Beleuchtung  der  EiscnbahnzUge  mit  GlUh- 

licht.    Von  S.  Dolinar  333 

Untersuchungen  über  die  Induktion  im  Pacinotti- 

Gramme'schen  Ring.    Von  A.  Isenbeck  .  337,  36t 
Zur   Berechnung   des  Nutzeffektes    von  Akkumu- 
latoren.   Von  H.  Aron  342 

Die  Eröffnung  der  internationalen  elektrischen  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Von  H  Dischcr.  .  .  345 
Ueber  Hughes'  Theorie  des  Magnetismus.  Von  Prof. 
Dr.  G.  Hoffmann  367 


Seite 

Das  elektrische  Licht  in  der  Hygiene-Ausstellung 
zu  Berlin  1883.    Von  C.  Biedermann.  .  .   .  372 

Ueber  die  Verthcilung  des  Luftdruckes  und  der 
Temperatur  während  gröfserer  Gewitter.  Von 
W.  v.  Bezold  374 

Untersuchungen  Uber  den  Kraftbedarf  der  elektri- 
schen Glühlichtbclcuchtung  nach  Edisons  System 
im  Königlichen  Residenz -Theater  in  München. 
Von  Prof.  M.  Schröter  376 

Pcttenkofers  Gutachten  Uber  die  elcktr.  Beleuchtung  381 

Ueber  den  Einflufs  der  künstlichen  Beleuchtung  auf 
die  Luft  in  geschlossenen  Räumen  382 

Die  Fernsprcchanlage  in  Zürich  384 

Einjährige  Erdstrombeobachtungen.  Von  J.  Lu- 
dewig  401,  456 

Die  elektrotechnischen  Versuche  auf  der  internatio- 
nalen Elektrizitäts-Ausstellung  in  München.  Von 

Prof.  Dr.  E.  Dorn  404 

|  Elektrische  Signale  in  Kohlengruben  415 

|  Das  Toqicdosystcm  von  McEvoy  416 

Ueber  elektrische  Lichtmessungen  und  Uber  Licbt- 
cinheiten.    Von  v.  Hefncr-AItcneck  ....  445 

Zur  Berechnung  der  künstlichen  Widerstände  bei 
der  sich  auf  die  Whcatstone'sche  BrUcke  gründen- 
den Gcgcnsprech-Methodc.    Von  H.  Discher  .  460 

A.  Lucchesinis  Typendruck  -  Telegraph.  Von  E. 
Zetzsche  4<>S 

Ueber  einen  elektrisch  registrirenden  Fluthmesscr 
von  Siemens  &  Halske.  Von  F.  v.  Hcfner- 
Altencck  495 

Studie  Uber  das  Kupfcrvoltameter.     Von  Dr.  H. 

Hammerl  501 

Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Ladungssäulcn. 

Von  W.  Hall  wachs  504 

Vorschlag  zur  Uebertragung  der  Rufzeichen  und 
der  Gespräche  in  Fernsprechleitungen.  Von 
Geh.  Ober  Reg. -Rath  C.  Elsasser  508 

Ueber  Telcphonleituiigen   in  grofsen  Städten  und 

deren  Verbesserung.    Von  C.  L.  Madsen.   .   .  508 

Die  unterirdischen  Telegraphen-Anlagen  in  Frank- 
reich.   Von  G.  Wabner  510 

Kritische  Vergleichung  der  elektrischen  KraftUbcr- 
1      tragiing  mit  den  gebräuchlichsten  mechanischen 

Uebertragungssystemen.    Von  A.  Bcringcr.  .  513 


V.  Kleine  Mittheilungen. 

Internationale  elektrische  Ausstellung  in  Wien  33,  86, 

137.  »77,  226,  269,  307,  308,  348,  475 

Elektrotechnischer  Verein  in  Wien'  .   .   .    33,  137,  348 

Preisausschreiben  33,  86,  226,  348 

'  Elektrischer  Widerstand  von  Körpern  in  fein  ver- 
teiltem Zustande   33 

Woodwards  Isolirung  elektrischer  Leitungen  ...  33 

Capancmas  Isolator   34 

Telephon  in  Schottland   34 

Eisenbahn -Zugstelcgraph   34 

j  Priorität  der  elektrischen  Kraftübertragung  ....  34 

\  Elektrisches  Boot  35,  350 

Elektrische  Beleuchtung  der  Nevsky-Perspektivc  .   .  35 

Beleuchtung  des  Holborn -Viaduktes                    35.  43« 

Die  höchste  elektrische  Lampe   35 

Edison  Company   36 

Elcktrizitäts- Ausstellung  in  Königsberg  ...  86,  177 
Vorlesungen   an   der  technischen  Hochschule  zu 

Berlin   86 

Volta-Preis  für  1887   86 

Kabel  Paris— Marseille   86 

Thompsons  Telephon   86 

Fliegende  Fernsprechzelle   87 

Telephon  in  Oesterreich -Ungarn   87 

Hipps  elektrische  Uhren   87 

Ergebnisse  der  elektrischen  Beleuchtung  des  Bahn- 
hofes in  Sttafsburg  (Elsafs)   87 


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Inhalts  •  Verzeichnis. 


V 


Seite 

Elektrischer  Lichtbogen  im  Vakuum   137 

Labordes  mehrfacher  Telegraph  • .   .  .  138 

Telephon  in  Frankreich   138 

Telephon  in  Italien  1 3 S ,  430 

Tclcpin  m  -n  Amerika   I  jS 

Llchtn-chc  Hochbahn  in  Paris   13S 

Elektrische  Beleuchtung  in  Bibliotheken   13S 

M.ic  Iaov<  clk-ktr,  Mctall-udicr  für  den  Meeresgrund  139 

Staatliche   Wir-ichriftL-n    in   Betreff  elektr,    Anlagen  17S 

Pispersions-Photometer   17S 

I'inlkr's  von  Mctal;s.chcibcn  auf  c  1 11  :i n « 1  c r  bei  Nähe- 
rung   179 

herranti-  1  'ynamomaschine   179 

Gordons  W'c<.h*ets.tronmiasch!r.c   179 

Hc  Kab.aths  Akkumulator   179 

Betriebskosten   und   Ertrag  der  englischen  Tele- 
graphen   1S0 

Telegraphen  in  ('h:na   1S0 

Bnghts  tclegraph.sehcr  Klopfer   181 

1  angdons  Knd:-olalor   uml  Einli.ihrungsrohr     .    .    .  lSl 

A.  d'Arsonvnl-  'I  r'.cphor.   1X2 

Dolhc.irs  Neuerungen  :m  Tclcphongchein  und  Ka- 
beln   1x2 

Dolbcars  Telcphoncmpfangcr  ohne  Verbindung  mit 

der  Leitung  7  .   ■  183 

Geschichtliche  N0tj7.cn  bezüglich  der  Erfiridun g  des 

elektrischen  Lichtbogens  und  des  Telephons  .  .  183 

Kohlen   Uir   elektrische   Lampen   I  S  j 

Elektrische  Beleuchtung  in  Birmingham   I  S4 

Das  eicktti-che  Lieht  in  Godrdming   1H4 

Elektrische-  Licht  in  Amsterdam   1 8 5 

Elektrisches  Lieh:  in  Bcsancon   1S5 

Absperren  de«  1  lampff'itriUcs  durch  Elektrizität.  I  S 5 
Liriflufs  der  Temperatur  auf  den  elektr.  \Y-.dcr-tan.l 

vnn    Mischlingen   von   Schwefel   und  Kohlenstoff  2  20 

Vcrwerllning  der  BattericTH<.  k-tändc   226 

Fortschritte  der  Tclcgraphic  in  England   i,  J.    1S82  2ZJ 

Western  l"n:oi-  Telegraph  Company  

Telephon  in  Amerika    228 

]>cr  Tclegraphciivcrkehr   in  Japan   22S 

Tclephoni-chc  Musikühertragung   230 

Ko-tcnanschlag    für    elektrische    Beleuchtung  vnn 

Shettiel.l   2  jo 

Ha-  elektrische  Licht  in  einer  Schwefelkohlenstoff- 

ätninsph.are   231 

Elektri-che  Lokomorivbclcuchtung   231 

Praktische  Hohe  für   Bogenlampen   23 1 

Elektr.  Beleuchtung  des  Transportschiffes  »Himalay.n  231 

Elektr.   Beleuchtung  des  Damptcr-   »Tarawera«    231,  272 

Elektrische  Beleuchtung  eines  Kriegsschiffes  .  .  .  232 
Kosten  der  besonderer)  Einrichtungen  filr  Gas,  oder 

elektrische  Beleuchtung  eines  Land-Uzes  ....  232 

Telephon  in  London   269 

Ausbreitung  des  Telephons    .    .    ,    ,   270 

Elektrische  Klingeln  mit  Sclb-taus-chluf-    ....  27  t 

Wetters  elektrische  Uhr   271 

Uhr  mit  funkenlosem  Sttoiuunlt  ibrcchcr  von  Spcl- 

Hcr   221 

Tramwagen  durch  Elektrizität  getrieben   272 

Elektrisches  Li.,  ht  lur  das  englische  Parlament,     .  272 

Elektrische  Sterne  für  Theater -icen   27  2 

Die  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule 

in  Darmstadt   to8 

Druck  und  die  Kocr/itivkraft  des  Stahles    ....  ^QQ 

Mikrophone  11.it  metallischen  Elektroden   309 

Fernsprechverbindung  lierlin    ■  Potsdam   310 

Auf-  und  Abgabe  der  Telegramme  durch  Telephon  ;to 

Telephon   in  Zürich  ■   3  IQ 

Tclephongc-ctr    in   Belgien   3  IC) 

ZcitLialUlicn-t  in  Grccnwu  h   310 

Verminderungen  der  Tcmpcrarurstbrungcn  bei  Qucck- 

sdbertropfen  -  Kontakten  hir  I  hren   3  Ui 

Elektrische  Eisenbahn  in  der  Schweiz   310 

Die  Frage  der  unterirdischen  Leitungen  in  New- York  310 

Zur  Streitfrage  'Gas  versus  elektrisches  LickU  .    ■  311 


3" 

Internationale    elektrische   Ausstellung    xu  Phila- 

YorlcsuiK'en  über  Elektrotechnik  am  Polytechnikum 

T)i**  Klrktratechnik  .in  Her  t<vhnUrhen  Hochschule 

Tl*1  r»L-  •  rntrir  V»  11  tCiJ'll  rf*  1»     V  Pfi>m      In  1**11**0 

,40 

Prrthnrttnn,il(riK*Annnipti,r   vfin   Or  lllnricnt 

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Versuche  mit  Bogcnlicnt 

BleLtrischc  Kraft  Übertrag in  der  Schweiz  .  . 

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431 

4  7  1 

4.1 1 

Entwickclung  des  Fernsprechwesens  im  Reichs-Post- 

476 

-.-ilj.rfii/l      Viiitu'Ti'     \Tr'ft'r    vrill     H  1  V  t  ll 

4/o 

477 

l«*1i»lrfT  Ri-t«siirKtii ncr  \\e*t  i\ot  IC^'st-rkrönuni'  Irl  ^losk^ll 

-t  /  / 

1^...   UT.^-fj-n    i'  1 1.  r    #•  1 1  •  L  f  r  t  —  i  ■   c  t  i  (tbiSIiiditbeli-iirHtuncT 

i  '  1  e     IN  l.-tvll      liLI      OLKll  l>  '_Lieil      '.JiU.JIILIUli;  llrlii^llLLlll). 

±11 

I  ler-lcllunf-  v  on  ( iltihlampen  der  llanimond  L.leetric 

477 

47K 

478 

Gaufs  und  Webers  Telegraph  

S^S 

Die  Elektrotechnik  am  Polytechnikum  in  Zürich 

52S 

Lattigs  Schaltung  von  Telephonen  

526 

Das  cl-cktri-che  Boot  der  Electrica!  Power  Storagc  Co. 

ü 

VI.  Auszüge  aus  deutschen  Patent- 
schriften. 

No.  i82Sq.    Neuerungen    an  dynamoelektrischen 
Maschinen.    H.  St.  Maxim   in  Brooklyn  .   .  . 


^2 


No.  1874  t.    Neuerungen   an  Telephonanlagen  fllr 

Theater.    Clement  Ader  in  Paris  

No.  18885.    Neuerung    an    Schallubertragem  für 


Telephone  und  Spraehlelegraphen,  K.  M.  Lock- 
wood  und  S.  11.  Bartlett   ;n  New-Vork 


38 


No.  18902.  Neuerungen  in  dem  zur  Isolirung  elek- 
trischer Leitungen  dienenden  Material.  A.  Th. 
Woodward  in  Ncw-York   39 

No.  19025.  Neuerungen  an  elektrischen  Licht- 
regulatoren. Neumann,  Schwarz  &  Weill 
und  A.  Eli ac hoff  in  Freiburg  i.  Br   40 

No.  19030.  Neuerungen  an  magnetoelektrischcn 
Maschinen  und  Magneten  ftir  magnetoclektriache 
Ma-chinen  und  in  dem  Verfahren  *"m  Erzeugen 
dic-er  Magnete.     European  Electric  Company  in 

Wgw- Yorlc  ................ 


|  No.  19160.    Elektrische  Lampe  mit  automatischer 

Kcguiirung,    J.  A.  Mondos   in  Neuilly    s.  Seine  40 

1  No.  20096.    Neuerungen   an   Ringinduktoren  Tür 
dynamoelektrische   Maschinen.     Ch.  Dion  in 

Montreal  (Kanada)   89 

No.  20296.  Neuerungen  an  Blitzableitern  mit 
Wetterfahne  (KL  37).  Dr.  H.  W.  Schultz  & 
Sohn  in  Hamburg  186 


VI 


Inhalts- Verzeich^iss. 


Seite 

No.  20461.    Neuerungen    an  dynamoelektrischen 

Maschinen.  H.  B.  Sheridan  in  Clevcland  (Ohio)  90 

No.  20462.    Neuerungen  an  isolirten  Leitern  (Ur 

TelegTaphie  und  andere  Zwecke.    W.  Smith  .  .  139 

No.  20463.  Neuerungen  an  Regulatoren  für  dynamo- 
elektrische Maschinen.    II.  St.  Maxim   ....  233 

No.  20464.  Neuerungen  an  elektrischen  lumpen. 
H.  St.  Maxim  in  Brooklyn   90 

No.  20465.    Neuerungen    an  dynamoelektrischen 

Maschinen.    Ii.  St.  Maxim  in  Brooklyn.   ...  90 

No.  20466.  Ebenwirkender  Zugtaster  oder  Schlüssel 
mit  verstellbarem  FingcrgrifFc.   A.  Knocllinger  233 

No.  20474.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
(Zusatz -Patent  zu  No.  18149.)  L.  E.  Schwcrd 
und  L  Scharnweber  in  Karlsruhe  186 

No.  20495.  Neuerungen  an  galvanischen  Elementen. 
J.  F.  Aymonnct  in  Grignon  139 

No.  2051t.  Neuerung  in  der  Hcrstcllungswcisc  von 
Kohlcnstiftcn  für  elektrisches  Licht.  Mignon 
und  Rouart  in  Paris  186 

No.  20512.  Elektrischer  Motor.  Societe  anonyme 
des  cäbles  electriques  (systemc  Bcrthoud, 
Borel  &  Co.)  in  Paris  233 

No.  20523.  Neuerungen  an  Sckuridärhattcrien  (Akku- 
mulatoren).  J.  \V.  Swan  in  Ncwcasile  ....  91 

No.  20574.  Elektrische  Auslosung  der  Bremse 
einer  Aufzugsvorrichtung  für  Theatervorhänge. 
Pfeiffer  und  Druckenmtlllcr  in  Berlin.  .  .  351 

No.  20577.  Neuerungen  an  Fcrn«prechanlngen  und 
an  den  dazu  gehörigen  Apparaten.  G.  L.  An- 
ders in  London  185 

No.  20592.  Herstellung  von  Isolirungsmaterial  und 
Isolatoren.    J.  A.  Fleming  in  Nottingham  .   .  .  91 

No.  20596.  Neuerungen  an  Bunsens  Kohle-Zink- 
Elcmenten.    K.  Trorbach  in  Berlin  273 

No.  20626.  Anwendung  von  Akkumulatoren  oder 
thcrmoclcktr.  Batterien  in  Verbindung  mit  dem 
Mikrophon.  Fr.  van  Ryssclberghe  inSchaerbcck  140 

No.  20629.  Neuerungen  an  Telephonen.  H.  H. 
Eldred  in  Paris  273 

No.  20822.  Neuerungen  an  der  Herstellung  und 
Verbindung  der  leuchtenden  BUgel  in  Glühlampen. 
W.  Crookes  in  London  313 

No.  20823.  Neuerungen  an  elektrischen  Strom- 
messern.   Th.  A.  Edison  in  Mcnlo-Park  .   .   .  352 

No.  20825.    Induktive   Stromabzweigung.     B.  H. 

Enuma  in  Amsterdam  273 

No.  20828.  Neuerungen  an  Elektrometern.  II.  St. 
Maxim  in  Brooklyn  313 

No.  20830.    Neuerungen  an  der  Vcrtheilung  und 
Regulirung  elektrischer  Ströme.    H.  St.  Maxim  392 
*No.  20833.    Elcktrizitats- Akkumulator.  II.  Müller 

in  Kohlscheid  bei  Aachen  140 

No.  20834.  Neuerungen  im  Messen  von  Elektri- 
zitatsmengen.    Dr.  J.  Hopkinson  in  London  .  433 

No.  20875.  Neuerungen  an  Pendelmikrophonen. 
E.  Berliner  in  Boston  312 

No.  21058.  Neuerung  in  der  metallischen  Ver- 
bindung von  Blitzablcitungsdrähtcn.  J.  Kernaul 
in  München  273 

No.  21168.  Neuerung  an  galvanischen  Sekundür- 
Batterien.    N.  de  Kabath  in  Paris  352 

No.  21174.  Sekundär- Batterie.  Dr.  E.  Boettchcr 
in  Leipzig  140 

No.  21184.  Neuerung  an  dynamoelcktrischcn  Ma- 
schinen.   E.  W  es  ton  in  Ncwark  433 

No.  21304.  Neuerungen  an  Akkumulatoren  für 
Elektrizität.    S.  Cohne  in  London  313 

No.  21 371.  Neuerungen  an  Kohlenbrennern  für 
elektrische  Lampen.    C.  Wetter  in  I.ondon  .  .  313 

No.  21376.  Neuerungen  an  Sekundär- Batterien. 
Grout,  Jones  und  Scnnet  478 


Seite 

No.  21444.    Neuerungen  an  Fernsprechapparaten 

und  Fcrnsprcchsystcmcn.    J.H.Rogers.  .  .  .  312 
No.  21449.    Neuerungen  in  der  Herstellung  der 
Umhüllung    von    elektrischen  I.eirungsdrähten. 

J.  D.  Thomas  in  New-York  434 

No.  21454.    Neuerungen  an  Polarisationsbatterien. 

ü.  Schulze  in  Strafsburg  (Elsafs)  393 

No.  21 691.    Magnet -Mikrophon.    H.  Kaltofen  in 

Coelln-Meifsen  (Elbe)  393 

No.  21824.    Anordnung  von  elektrischen  Leitern. 

Siemens  Brothers  &  Co.  in  London.   .  .  .  351 
No.  21833.    Verfahren  zur  Herstellung  einer  bieg- 
samen elektrischen  Isolirungsmasse.  M.  Mackay 

und  R.  E.  Goolden  in  London  351 

No.  21990.  Isolatoren  für  Telegraphendrähte.  J.  S. 

Lewis  in  Rirkcnhead,  England  351 

No.  22093.  Typendrucktelegraph.  A.  Lucchesini 

in  Florenz  475 

No.  22341.    Neuerung  an  dem  unter  No.  15020 

geschützten  Telephon.    J.  H.  Königs  lieb  .   .  .  394 
No.  21689  und  No.  21690.  Neuerungen  an  Sekundär- 

Batterien.    De  Kabath  479 

No.  21957.    Neuerungen   an  Sekundär -Batterien. 

Dr.  Aron  (Metallodium)  48 1 

No.  22198.     Neuerungen   an   Sekundär- Batterien. 

Pitkin  479 

No.  22263  und  No.  22781.  Neuerungen  an  SekundJtr- 

.  Batterien.    Somcee  479,  480 

1  No.  22393.     Neuerungen   an   Sekundär -Batterien. 

Westphal  481 

1  No.  22816.     Neuerungen   an   Sekundär -Batterien. 
Crompton.  Fitz-Gerald,  Biggs  und  Beau- 

mont  480 

No.  23086.     Neuerungen   an   Sekundär -Batterien. 

Lorrain   480 

No.  23731.     Neuerungen   an   Sekundär- Batterien. 

Caron  (Kohlengewebe)  480 

No.  23817.     Neuerungen   an   Sekundär- Batterien. 

Tribc  480 

No.  23916.     Neuerungen   an   Sekundär- Batterien. 
Dr.  Böttcher  480 


VII.  Besprechung  von  Büchern. 


Seite  41. 


VIII.  Bücherschau. 

Seite  42,  91,  187,  234.  274.  314,  353,  394,  434,  481. 


IX.  Zeitschriftenschau. 

Seite  42,  92.  140.  187.  235.  274.  3«4.  353.  394-  435. 
48i.  527.   

X.  Patentschau. 

Seite  47,  95.  «43.  «9«.  239,  279.  3«9.  359-  399.  439.  487- 


XI.  Briefwechsel. 

Seite  36,  88,  139,  232,  272.  3".  432. 


Snchventoielinifs 


.  Seite  529 
.    Seite  534 


Berichtigungen. 

Seite  96,  192,  488,  528. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


Januar  1883. 


Erstes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


1882. 

Vorsiticndcr: 
Generalmajor  v.  Kessler. 

I. 

Sitzungsbericht. 
Beginn  der  Sitzung  t\  Uhr  Abends. 

Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Gegen- 
stände vor: 

1.  Geschäftliche  Mittheilungen. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Christiani:  »Bericht 
Uber  die  Münchener  internationale  elek- 
trische Ausstellung  . 

3.  Kleinere  technische  Mittheilungen.  —  Be- 
richt des  zweiten  Schriftführers  über  eine 
Sitzung  der  >  Society  of  Telegraph  Engi- 
neers  and  of  Electricians«  in  London  und 
Uber  englische  elektrische  Beleuchtungs- 
anlagen. —  Herr  Dr.  Frölich:  -Zur 
elektrischen  Kraftübertragung*.  —  Herr 
Frischen:  »Uebcr  die  Forteritwickelung 
der  elektrischen  Eisenbahnen*. 

Der  Bericht  über  die  letzte  Vereinssitzung 
wurde  genehmigt. 

t.  Geschäftliche  Mittheilungen. 

Anträge  auf  Abstimmung  über  die  in  der  No- 
vembersitzung mitgetheilten  Beitrittserklärungen 
waren  nicht  eingegangen;  die  Aufnahme  der 
Angemeldeten  als  Mitglieder  ist  somit  erfolgt. 
Mit  Einschlufs  derselben  zählt  der  Verein  gegen 
wärtig  1587  Mitglieder,  darunter  312  hiesige 
und  1  275  auswärtige.  Das  Verzeichnifs  der 
seit  der  letzten  Sitzung  weiter  eingegangenen 
Anmeldungen  wurde  zur  Einsicht  ausgelegt. 
Dasselbe  findet  sich  auf  S.  4  abgedruckt. 

Eingegangen  ist: 

a)  von  dem  Baumeister  Herrn  C.  F.  Bcn- 
neder  in  Karlsruhe  eine  Anleitung  zum  Ge- 
brauche des  zur  Ausführung  kleinerer  Be- 
rechnungen dienenden  logarithmischen  Rechen- 
stabes; 

b)  von  Herrn  Sachse  eine  demselben  über- 
mittelte Beschreibung  eines  automatischen  Feuer- 


lösch- und  Signalapparates  von  Felix  Bahr 
in  Warschau,  welcher  Apparat  im  wesentlichen 
darauf  beruht,  dafs  nach  Verbrennen  eines 
Baumwollfadens  durch  das  Feuer  ein  elektrischer 
Kontakt  entsteht,  der  das  Oeffnen  der  Wasser- 
hähne, unter  gleichzeitiger  Entsendung  eines 
Alarmsignales,  zur  Folge  hat. 

Beide  Druckschriften  waren  zur  Einsicht  aus- 
gelegt und  wurden  sodann  der  Vereinsbibliothek 
Uberwiesen. 


a.  Vortrag  des  Herrn  Christiani:  Bericht  über  die 
Münchener  internationale  elektrische  Ausstellung. 

Nach  Erledigung  der  geschäftlichen  Angelegen- 
heiten hielt  Herr  Christiani  den  angekündigten 
Vortrag  über  die  Miinchener  internationale  elek- 
trische Ausstellung,  indem  er  die  einzelnen 
Ausstellungszweige,  die  Telegraphie,  das  Fern- 
sprechwesen, die  elektrische  Beleuchtung  und 
die  elektrische  Kraftübertragung  einer  näheren 
Besprechung  unterzog.  Bezüglich  der  elektrischen 
Kraftübertragung  referirte  der  Vortragende  ein- 
gehend Uber  die  von  Marcel  Deprez  zwischen 
Miesbach  und  München  unternommenen  Ver- 
suche, deren  Ergebnisse  zwar  an  sich  nicht 
ungünstig  seien,  indessen  mit  der  von  dem  ge- 
nannten Physiker  entwickelten  Theorie,  welche 
bereits  ein  Jahr  früher  von  Dr.  Frölich  aufge- 
stellt worden  sei,  nicht  übereinstimmten.  Während 
diese  Theorie  einen  Nutzeffect  bis  zu  68  % 
hätte  erwarten  lassen,  seien  in  Wirklichkeit  nur 
25  bis  35  %  der  aufgewendeten  Kraft  nutz- 
bar übertragen  worden.  Entgegen  der  Annahme 
von  Deprez,  dafs  der  Unterschied  durch  Unge- 
nauigkeiten  in  der  zur  Ermittelung  des  Nutz- 
effektes benutzten  Formel  zu  suchen  sei,  welche 
auf  Kraftvcrluste  durch  unsolide  Fundirung  der 
Maschinen ,  mangelhafte  Isolation  der  Leitun- 
gen u.  s.  w.  nicht  Rücksicht  nehme,  glaubte 
der  Vortragende  den  Grund  für  die  Ab- 
weichungen in  einer  der  Theorie  zu  Grunde 
liegenden  unrichtigen  Vorstellungsweise  hinsicht- 
lich des  Joule'schen  Gesetzes  erblicken  zu 
dürfen.  Er  erläuterte  dies  an  den  von  Deprez 
aufgestellten  Formeln  und  gab  zum  Schlüsse 
die  Darstellung  einer  eigenen  Theorie  der  elek- 
trischen Kraftübertragung,  welche  auf  der  An- 
schauung beruht,  dafs  von  der  aufgewendeten 
Betriebskraft  ein  Theil  für  die  Bewegung  der 
Transmission  konsumirt  werde,    während  der 

1 

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Vereins  -Angelegenheiten. 


Elektkotechn.  Zeitschrift. 
JANUAR  1883. 


Rest  als  nützliche  Arbeit  wieder  erscheine. 
Nenne  man  den  Aufwand  für  die  Transmission 
die  Transmissionsarbeit,  so  sei  der  Nutzeffekt 
durch  das  Verhältnifs  zwischen  der  um  die 
Transmissionsarbeit  verminderten  Gesammtarbeit 
zur  Gesammtarbeit  bedingt. 

An  den  Vortrag  schlofs  sich  eine  Diskussion, 
an  welcher  aufser  Herrn  Dr.  Frölich,  der  für 
die  Richtigkeit  der  von  M.  Dcprez  aufgestellten 
Theorie  eintrat  und  die  von  Herrn  Christiani 


in  Bezug  auf  die  von  Herrn  v.  Hefner-Alteneck 
in  seinem  Vortrag  im  Oktober  v.  J.  gemachten 
Mittheilungen  über  die  Kosten  der  elektrischen 
Beleuchtungsanlagen  in  Berlin.  Auf  den  von 
Herrn  Peters  geäufserten  Wunsch,  näher  über 
die  wirklichen  Selbstkosten  auf  Grund  der  wäh- 
rend mehrerer  Monate  beim  Betriebe  gewon- 
nenen Erfahrungen  unterrichtet  zu  werden,  er- 
klärte Herr  v.  Hefner-Alteneck  sich  bereit, 
diese  Betriebsausgaben,   Uber  welche  ihm  zur 


Lokomotive  der  elektrischen  Bahn  in  dem  Königlich  sächsischen  Bergwerke  Zaukerode. 


entwickelte  abweichende  Theorie  als  aus  einer 
mifsverständlichen  Auffassung  der  betreffenden 
Gesetze  hervorgegangen  bezeichnete,  Herr 
Dr.  Werner  Siemens,  sowie  der  Vor- 
sitzende und  der  Vortragende  sich  bethei- 
ligten. 

3.   Kleinere  technische  Mittheilungen. 

Zu  dem  letzten  Gegenstande  der  Tagesord- 
nung ertheilte  der  Vorsitzende  zunächst  Herrn 
Peters1)  das  Wort  zu  einer  kurzen  Bemerkung 

')  Vcrgl.  die  in  diesem  Hefte  (Sehe  j<)  im  •  BriefwechicW  ab- 
gedruckten Briefe.  Die  Red. 


Zeit  nicht  sämmtliche  Zahlen  zur  Hand  seien, 
die  übrigens  die  angeführte  Pauschalsumme  nicht 
erreichten,  bei  späterer  Gelegenheit  genau  zu 
spezifiziren.  Eine  allgemeine  Bedeutung  für  die 
Kostenfrage  des  elektrischen  Lichtes  sei  den- 
selben jedoch  nicht  beizulegen,  weil  der  Betrieb 
der  elektrischen  Beleuchtung  in  der  Leipziger 
Strafse  hauptsächlich  wegen  der  Anwendung  von 
Gasmotoren  kein  ökonomischer  sei. 

Darauf  machte  Herr  Frischen  in  Folge 
freier  Vereinbarung  mit  dem  Schriftführer  Herrn 
Unger,  welcher  den  von  ihm  angemeldeten 
Bericht  vorerst  zurückzog,  einige  Mittheilungen 


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Elkktrotkchn.  Zeitschrift. 

JANUAR  .883. 


Vereinssitzung  vom  19.  Df.zf.mrer  1882. 


3 


in  Betreff  der  Entwir.kelung  der  elek- 
trischen Bahnen,  indem  er  seine  Ausfüh- 
rungen durch  Vorlegung  mehrerer  Photographien 
von  elektrischen  Fahrzeugen  unterstützte. 

Von  der  Firma  Siemens  &  Halske  seien  bis 
jetzt  in  der  Nähe  Berlins  zwei  elektrische  Ver- 
suchsbahnen eingerichtet  und  praktisch  in  Betrieb 
gesetzt. 

Die  eine  dieser  Bahnen  führe  in  einer  Länge 
von  2^  km  vom  Lichterfelder  Bahnhofe  nach 
der  Kadettenanstalt,  die  andere,  2,}  km  lange 
Bahn  gehe  von  Charlottenburg  aus  Uber  West- 
end nach  dem  Spandauer  Bock.  Während  die 
erstere  vollständig  auf  Kosten  der  Firma  her- 
gestellt worden  sei,  verdanke  letztere  bei  der 


Schienen  von  dem  elektrischen  Strome  Schläge 
erhalten  hätten,  wodurch  sie  erschreckt  und 
zum  Davonlaufen  gebracht  wären,  sei  mittler- 
weile dadurch  beseitigt  worden,  dafs  man  einer- 
seits bei  den  Uebergängen  ein  Stück  Schiene 
aus  dem  elektrischen  Stromkreise  fortgenommen 
habe  und  die  Wagen  durch  ihre  eigene  Ge- 
schwindigkeit über  die  isolirten  Schienen  weiter- 
laufen lasse,  andererseits  eine  vertiefte  Leitungs- 
schiene gelegt  habe,  in  die  der  Radkranz  ein- 
greift und  so  den  Strom  in  den  Wagen  schafft. 

Indem  Referent  sodann  die  Einrichtung  der 
zweiten  elektrischen  Bahn  nach  dem  Spandauer 
Bock  erläuterte,  bei  welcher  die  Einführung 
des  Stromes  von  zwei  längs  der  Strafse  auf 


Lokomotive  der  elektrischen  Hahn  in  dem  Königlich  sächsische»  Bergwerke  Zaukerode. 


zweiten  Bahn  die  Möglichkeit,  Versuche  anzu- 
stellen, der  Zuvorkommenheit  der  Berlin -Char- 
lottenburger Pferdeeisenbahn-Gesellschaft,  welche 
in  bereitwilligster  Weise  die  auf  der  Versuchs- 
strecke erforderlichen  Wagen  hergegeben  habe. 

Was  zunächst  die  Lichterfelder  Bahn  betrifft, 
bei  welcher  der  elektrische  Strom  dem  Wagen 
durch   die  Schienen   zugeführt  wird,   so  seien 
die    beim   Betriebe   derselben   gemachten  Er- 
fahrungen  durchaus  zufriedenstellend  gewesen. 
Betriebsstörungen  von  gröfserer  Bedeutung  hätten 
nicht  stattgefunden,  und  ebenso  habe  der  Schnee-  ! 
fall,  vor  dem  man  anfangs  Befürchtungen  ge- 
hegt,  nach  Anbringung  von  Bürsten   an   den  ; 
Wagen   keine  wesentlichen  Nachtheile  im  Ge- 
folge gehabt.    Der  in  der  ersten  Zeit  mitunter  ! 
unangenehm  empfundene  Uebelstand,  dafs  Pferde 
auf  den  Strafsenübergängen  beim  Betreten  der 


Stangen  angebrachten  starken  Drahtseilen  aus 
bewirkt  wird,  auf  denen  ursprünglich  mit  dem 
Wagen  verbundene  Kontaktwägelchen  hinliefen, 
hob  derselbe  die  Schwierigkeiten  hervor,  welche 
dieser  Einrichtung  beim  Betriebe  durch  die 
Biegungen  der  Strafse  bereitet  wurden.  Die- 
selben hätten  Veranlassung  dazu  gegeben,  nach- 
dem gleiche,  von  der  Firma  Siemens  freres  auf 
der  Pariser  Ausstellung  unternommene  Versuche 
günstig  ausgefallen  waren,  an  Stelle  der  Drähte 
geschlitzte,  von  Isolatoren  getragene  und  an 
den  Stangen  aufgehängte  Röhren  von  25  mm 
Lochdurchmesscr  anzubringen,  in  welchen  ein 
etwa  daumendickes,  kleines  Kontaktstiftchen 
gleitet.  Der  hierdurch  gebildete  Kontakt  sei 
ei»  durchaus  gesicherter  und  der  bisherige  Er- 
folg des  Versuches  in  jeder  Weise  zufrieden- 
stellend gewesen. 


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4 


Vereins  -Angelegenheiten. 


Elektrotrchn.  Zeitschrift. 
JANUAR  1883. 


Die  weiteren  Mittheilungen  des  Herrn  Frischen 
hatten  den  Betrieb  der  ebenfalls  von  der  Firma 
Siemens  &  Halske  hergestellten  elektrischen 
Bahn  in  dem  Königlich  sächsischen  Bergwerke 
Zaukerode  zum  Gegenstand.  Es  handelte  sich 
um  eine  700  m  lange,  260  m  tief  unter  der 
Erde  liegende  Strecke,  auf  welcher  die  elektri- 
sche Lokomotive  mit  einer  Geschwindigkeit  von 
etwa  12  km  in  der  Stunde  eine  Last  von 
8000  kg  oder  8  Tonnen  in  10  Wagen  beför- 
dert. Die  Einrichtung  sei  namentlich  dadurch 
auf  Schwierigkeiten  gestofsen,  dafs  die  zu  be- 
fahrenden Gänge  nur  eine  sehr  geringe  Breite 
hätten  und  deshalb  auch  eine  aufserst  kleine 
Lokomotive  erforderlich  gewesen  sei.  Dieselbe 
besitze  bei  einer  Gesammtlängc  von  2  430  mm, 
einer  Höhe  von  1  040  mm  und  einem  Gewichte 
von  1  550  kg  nur  eine  Breite  von  800  mm  so- 
wie eine  Spurweite  von  566  mm;  jedes  Rad 
habe  einen  Durchmeser  von  340  mm.  Zur 
Erzeugung  des  elektrischen  Stromes  sei  aufser- 
halb  der  Grube  eine  mittels  einer  kleinen  Zy- 
linder-Dampfmaschine betriebene  dynamoclektri- 
sche  Maschine  aufgestellt.  Mit  Hülfe  eines 
Kabels  werde  der  Strom  durch  den  Schacht 
den  oberhalb  desselben  angebrachten,  aus 
T-Eisen  gebildeten  Stromzuleitimgsschienen  zu- 
geführt und  gelange  durch  Vermittelung  kleiner, 
auf  den  T- Schienen  gleitender  Kontaktschlitten, 
die  von  der  elektrischen  Lokomotive  an  Lci- 
tungsdrahtscilen  mitgezogen  würden,  in  die  elek- 
trische Maschine  der  Lokomotive.  Der  Führer 
könne  durch  Drehen  einer  Einschaltkurbel  die- 
selbe beliebig  vor-  oder  rückwärts  bewegen. 
Die  ganze  Einrichtung  habe  sich  seither  als 
völlig  lebensfähig  erwiesen,  und  es  dürfe  mit 
Sicherheit  angenommen  werden,  dafs  die  Loko- 
motive bei  entsprechender  Einrichtung  das  Dop-  1 
pelte  der  gegenwärtig  ihr  zugemutheten  Arbeit 
zu  leisten,  also  15000  bis  16  000  kg  Last  mit 
einer  Geschwindigkeit  von  etwa  12  km  in  der 
Stunde  zu  befördern  im  Stande  sei. 

Herr  Jordan  theilt  mit,  dafs  er  sich  bei 
einer  kürzlich  unternommenen  Befahrung  der 
Zaukcroder  Gruben  von  der  Vortrefflichkeit  der 
eben  beschriebenen  Anlage  überzeugt  habe  und 
bestätigte  nach  den  von  dem  Direktor  der 
Grube,  Herrn  Ober-Bergrath  Förster,  ihm  zu- 
gekommenen Mittheilungen,  dafs  die  elektrische 
Bahn  das  Doppelte  von  dem  zu  leisten  im 
Stande  sei,  was  von  der  Firma  Siemens  & 
Halske  bei  Anlage  derselben  zugesichert  wor- 
den sei.  Lfebrigens  werde  die  Bahn  dauernd 
über  die  garantirte  Leistung  hinaus  in  Anspruch 
genommen,  ohne  dafs  bisher  hierdurch  eine 
Betriebsstörung  verursacht  worden  wäre.  Redner 
macht  darauf  aufmerksam,  dafs  in  den  Zauke- 
roder  Gruben  noch  eine  zweite  elektrische  Kraft- 
übertragung mit  Erfolg  in  Anwendung  komme. 
Dieselbe  diene  zum  Betrieb  eines  Ventilators  in  , 
der  Grube. 


Der  hohe  Nutzeffekt,  welchen  die  elektrische 
Kraftübertragung  im  Vergleich  zu  den  anderen 
im  Bergbau  in  Anwendung  kommenden  Kraft- 
übertragungen gebe,  dürfte  eine  baldige  und 
ausgedehnte  Verwendung  derselben  im  Bergbaue 
zur  Folge  haben. 

Nach  einer  kurzen  Erwiderung  seitens  des 
Herrn  Frischen  wurde  die  Sitzung  geschlossen, 
indem  wegen  der  schon  vorgerückten  Zeit  die 
in  Aussicht  gestellten  kleineren  technischen 
Mittheilungen  der  Herren  Ungcr  und  Dr.  Frö- 
lich mit  Zustimmung  der  genannten  Herren  auf 
die  nächste  Vereinssitzung  verschoben  wurden. 

v.  Kessler. 
Aron,  Unger, 

erster  Schriftführer.  iweiter  Schriftführer. 


II. 

Mitglieder-  Verzeichnifs. 
A.    Anmeldungen  aus  Berlin. 

369.  Paul  Bennewitz. 

370.  August  Beringer,  Regierungsbauführer, 

Charlottenburg. 

371.  Emu.  Rikf.nacht. 

B.   Anmeldungen  von  aufserhalb. 

1485.  Michael  Netoliczka,  K.  K.  Tclegraphen- 

leitungs- Revisor,  Iglau. 

1486.  Philip  Seubei.,  Ingenieur,  München. 

1487.  Carl  Lautensghlac.fr,  Ober-Maschinen- 

meister, München. 

1488.  Pius  Amann,  Ingenieur,  München. 

1489.  C.  Ortlieb,  Maschinenmeister,  München. 

1490.  Wilhelm  Overdieck,  Telegraphenkon- 

troleur  der  Reichs-Eisenbahnen  in  Elsafs- 
Lothringen,  Strafsburg  i.  Eis. 

1491.  Arnold  Muller,  Direktor  der  Kunst- 

mühle Tivoli  bei  München. 

1492.  Anatol  Siegert,  Ingenieur,  München. 

1493.  George  Pai.grave  Simpson,  Electrician, 

London. 

1494.  Julius  Schubert,  Zivil-Ingenieur,  Königs- 

hütte O.-Schl. 

1495.  Gustav  Mayrhofer,  Telegraphensekretär, 

Köln  a.  Rh. 

1496.  Eduard  Weinberg,  Gehilfe  des  Kaiser- 

lich russischen  Telegraphenbezirk-Chefs, 
Kollegien -Assessor,  Kasan  (Rufsland). 

1497.  Rudolf  Gerzner,   K.  K.  Telegraphen- 

leitungs-Revisor,  Komotau. 

1498.  Eduard  Ziegler,  K.  Ober-TelegTaphen- 

maschinist,  Bamberg. 

1499.  E.   Tychsen  ,    Ingenieur  -  Hauptmann, 
Kopenhagen. 

1500.  J.  Kolbe,  Ingenieur  der  österr.  Staats- 

Eisenbahngesellschaft,  Werkstätte  Sim- 
mering,  Wien. 

1501.  Otto  v.  Kkli.knbach,  Ingenieur,  Stutt- 

gart. 


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Elkktrotechn.  Zkitschrift. 

JANUAR  1883. 


Slaby,  Kkaftübertragung  von  M.  Deprez. 


1502. 

1503- 
1504. 

1505- 

1 506. 

1508. 
1509. 

1510. 

151 1. 

1512. 


»513- 

«5»4- 


Dr.  Erasmus  Kittler,  Professor  an  der 
technischen  Hochschule,  Darmstadt. 

Roehrig,  Post-Inspektor,  Strafshurg  i.  Eis. 

Seil wkbke  ,  Ober  -  Telcgraphcnassistent, 
Strafsburg  i.  Eis. 

Ernst  Ruoff,  Direktor  des  stadtischen 
Wasserwerkes,  Regensburg. 

Johann  Libich,  Maschinenfabrikant,  Buda- 
pest. 

Ferdinand  Tomai.a,  Maschinenfabrikant, 
Budapest. 

Louis  Sauer,  Fabrikbesitzer,  Breslau. 
Moritz  Kramer,  elektrotechn.  Bürcau, 
Breslau. 

Oscar  Hugo  Siegmund  Tkucher,  Stadt- 
rath, Dresden. 

Ludwig  Dobrowolski,  Telegraphen -In- 
spizient, Bacau  (Rumänien). 

Ferd.  Hermes,  Dozent  an  einer  höheren 
Privatschule,  Blyenbeck  bei  Afferden 
(Holland). 

Theodor  Fischer,  Postsekretär,  Bremen. 
Köpcke,  Eisenbahntelegraphcn-Inspektor, 
Saarbrücken. 


INTERNATIONALE 
ELEKTRIZITÄTS  -  AUSSTELLUNG 
verbunden  mit  elektrotechnischen  Versuchen 
IN  MÜNCHEN. 

Die  Kraftübertragung  von  Marcel  Deprez. 

Der  Münchener  Versuch  des  bekannten  fran- 
zösischen Gelehrten,  bei  welchem  zum  ersten 
Male  die  Aufgabe  gelöst  wurde,  eine  mechanische 
Arbeit  durch  elektrische  Transmission  auf  die 
erhebliche  Entfernung  von  fast  60  km  (von 
Miesbach  nach  München)  mittels  eines  ein- 
fachen Telegraphendrahtes  zu  tibertragen,  hat 
die  in-  und  ausländische  Fachpresse  in  den 
letzten  Monaten  in  ungewöhnlichem  Mafse  be- 
schäftigt. Die  zahlreichen,  im  Anfang  aufge- 
tauchten Zweifel  wurden  von  betheiligtcr  Seite 
als  Ausdruck  der  Mifsgunst  aufgefafst  und  haben 
das  Schauspiel  veranlafst,  dafs  die  Elektriker 
aller  Länder  sich  in  zwei  Parteien  mit  den  De- 
visen für  oder  gegen  Deprez  zerspalteten.  Die 
Schuld  daran  fällt  zum  nicht  geringen  Theile 
dem  literarischen  Wortführer  Deprez's,  dem  ver- 
dienstvollen Herausgeber  der  Lumiere  dlectriquc, 
Th.  du  Moncel,  zu,  der  dem  ersten  Trom- 
petenstofse  über  den  glücklichen  Erfolg  einige 
verfrühte  Zahlen  folgen  liefs,  die  in  ihrer  Zu- 
sammenstellung zu  Mifsverständnissen  Veran- 
lassung gaben.  Die  Folge  war  eine  gegen- 
seitige Belehrung  über  gewisse  prinzipielle  Grund- 
anschauungen ,  deren  Richtigkeit  bezw.  Selbst- 
verständlichkeit von  keiner  Seite  bestritten  wurde, 


und  welche,  besonders  nach  der  letzten  Publi- 
kation du  Moncels  in  No.  49  seiner  Zeit- 
schrift, nicht  verfehlen  wird,  die  letzten  Zweifel, 
auch  noch  vor  Veröffentlichung  der  von  dem 
Prüfungskomite  bis  jetzt  etwas  ängstlich  ge- 
hüteten offiziellen  Resultate,  zu  verscheuchen. 
Eine  Meinungsverschiedenheit  bleibt  schliefslich 
nur  noch  über  den  Werth  des  gelungenen  Ver- 
suches hüben  und  drüben  bestehen,  eine  Frage, 
Uber  welche  bekanntlich  einzig  und  allein  die 
parteilose  Zukunft  das  Schiedsrichteramt  über- 
nehmen kann. 

Für  diejenigen  unserer  Leser,  denen  die  aus- 
ländische Fachliteratur  nicht  zugänglich  ist, 
theilen  wir  zunächst  in  Kürze  den  Gedanken- 
gang Deprez  s  mit,  und  bitten  dabei  um  Ent- 
schuldigung, wenn  wir  oft  besprochene  und 
längst  bekannte  Dinge  nochmals  wiederholen. 

Behalten  wir  die  von  Dr.  Frölich  in  dieser 
Zeitschrift  zuerst  eingeführte  Bezeichnung  bei, 
und  nennen  wir  A,  die  elektrische  Arbeit  der 
primären  Maschine,  E,  ihre  elektromotorische 
Kraft,  A7  und  E3  die  bezüglichen  Gröfsen  der 
sekundären  Maschine,  S  die  durch  Erwärmung 
des  gesammten  Stromkreises  verloren  gehende 
elektrische  Arbeit,  //"  den  Gesammtwiderstand 
und  /  die  Stromstärke,  so  ist  bekanntlich  nach 
dem  Joule'schen  Gesetz: 

AX=EJ,  S=  Wp,  A,  =  E%J 
Wenn  Ex  und  £3  in  Volt,  J  in  Ampere 
und  IV  in  Ohm  gegeben  sind,  so  stellen  diese 
drei  Ausdrücke  absolute  Arbeitsgröfsen  und, 
wenn  man  sie  durch  g  =  9,81  dividirt,  tech- 
nische Arbeitsgröfsen ,  d.  h.  Sekundenmeterkilo- 
gramme  dar.  Die  aufgewendete  elektrische 
Energie  Ax  tritt  in  zwei  verschiedenen  Formen 
wieder  auf,  als  Stromwärme  S,  die  verloren 
geht,  und  als  elektrische  Energie  A3,  welche 
in  der  sekundären  Maschine  sich  umsetzt  in 
mechanische  Arbeit.  Während  dieses  Vorganges 
ist  W  konstant  und  /  in  allen  Theilen  des 
Stromkreises  dasselbe.    Es  ist  also: 

EJ^.  WJ-  4-  A3,  oder 

E,  —Et 


A3  -  WJ)  =~-JE„  d.  h.  /=, 


W 


Man  kann  hiernach  die  sekundäre  Maschine 
als  eine  Quelle  von  entgegengesetzt  wirkender 
elektromotorischer  Kraft  E3  ansehen  und  zur 
Bestimmung  der  Stromstärke  auf  den  ganzen 
Kreis  das  Ohm'sche  Gesetz  anwenden ,  da 
Et  —  E3  dann  die  Summe  der  elektromoto- 
rischen Kräfte  darstellt.  Durch  Einsetzung  von  J 
in  die  Fundamentalformeln  ergiebt  sich: 

Al~  w 

(e,  —  Ety 
6-  w 

J,          Et  (£1  — 

A%  -  W~~' 


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Elf.ktkizitäts -Ausstellung  ts  München. 


Elektrotechn.  Zkttsckrift. 

JANUAR  1*83. 


Der  Nutzeffekt  des  ganzen  Systeme*,  (d.  h.  das 
Verhältnifs  der  gewonnenen  elektrischen  Arbeit 
zur  aufgewendeten)  ist: 

Ar  - A:    f  ■ 

.4,  E, 

Ersetzt  man  in  den  obenstehenden  Glei- 
chungen E.t  durch  NE{,  so  erhalten  dieselben 
folgende  Form: 

A*  -<«-*■>  %> 


s  •  («-Ar-— 


A,  ^  AM  —  A') 


Die  rechten  Seiten  dieser  Gleichungen  ent- 


halten  aufser  A'  nur  noch  den  Ausdruck: 


//• 


Dcprez  folgert  hieraus:  die  Entfernung  beider 
Maschinen  (die  Lange  der  Leitung  und  damit 
II"  bei  gleichbleibendem  Querschnitte)  kann  be- 
liebig vergröfsert  werden,  ohne  dafs  Alt  S, 
A-,  und  N  sich  ändern,  wenn  nur  der  Ausdruck 
E  7 

—~j   denselben  Werth  behält,  d.  h.  wenn  man 

E,  jiroportional  der  Quadratwurzel  aus  II' 
ändert.  Er  knüpft  hieran  den  inhaltsschweren 
Satz:  »Der  Nutzeffekt  einer  elektrischen  Trans- 
mission ist  unabhängig  von  der  Entfernung«. 

Dieser  Satz  ist  in  dem  theoretischen  Sinne, 
wie  ihn  Deprez  meint,  zweifellos  richtig,  und 
läfst  sich  in  ähnlicher  Form  auch  für  die  hydrau- 
lische und  die  pneumatische  Transmission  ab- 
leiten. Und  doch  mufs  man  sich  hüten,  ihn 
in  dieser  allgemeinen  Form  auszusprechen. 
Wollte  man  ähnliche  Sätze  wie  den  obigen  in 
der  Technik  zulassen,  so  könnte  uns  nichts  ab- 
halten, z.  B.  zu  sagen:  die  Leistung  einer  Dampf- 
maschine ist  unabhängig  von  dem  verbrauchten 
Wärmequantum.  Dies  trifft  theoretisch  voll- 
kommen zu,  wenn  man  Folgendes  bedenkt.  Die 
Arbeit  einer  Dampfmaschine  läfst  sich  allgemein 
durch  die  Formel  ausdrücken: 

Hierin  bedeutet  7[  die  Temperatur  des  ein- 
strömenden, 7\  die  Temperatur  des  ausströmen- 
den Dampfes,  Q,  die  in  der  Sekunde  dem 
Dampfe  zuzuführende  Wärmemenge  und  A  das 


lebiges  Dasein  beenden.  lieber  das  Problem 
der  Hochdruckdampfmaschine,  welche,  nach 
dem  Vorschlage  von  Perkins,  mit  Spannungen 
von  20  und  mehr  Atmosphären  arbeiten  sollte, 
ist  man  in  der  Technik  längst  zur  Tages- 
ordnung übergegangen,  und  einen  Ingenieur, 
der  den  oben  angegebenen  Satz  vertheidigen 
wollte,  obwohl  er  theoretisch  unanfechtbar  ist, 
würde  man  kaum  für  ernsthaft  halten. 

Ganz  ähnlich  liegt  die  Sache  bei  dem  Deprez'- 
schen  Satze.  Die  elektromotorische  Kraft  der 
primären  Maschine  soll  mit  der  Quadratwurzel 
aus  dem  Widerstande  wachsen.  Es  ist  ein- 
leuchtend ,  dafs  wir  bei  einigermafsen  hervor- 
ragenden Längen  der  elektrischen  Leitung,  wie 
sie  Deprez  in  Zukunft  Air  möglich  hält,  unter 
Verwendung  gewöhnlicher  Telcgraphendrähte  zu 
Spannungen  von  Tausenden  von  Volt  für  die 
primäre  Maschine  gelangen,  zu  deren  Erzeugung 
ganz  aufserordentlich  dünndrähtige  Ankerwicke- 
lungen nöthig  werden.  Heide  Momente  führen 
Uebelstände  mit  sich,  die  von  der  Technik  nur 
bis  zu  einer  gewissen  Grenze  überwunden  bezw. 
ertragen  werden  können.  Wenn  die  Behörden 
aller  Länder  die  Verwendung  hochgespannter 
Dämpfe  durch  peinliche  Vorsichtsmafsregeln  be- 
schränken und  kontroliren,  werden  sie  den  hoch- 
gespannten elektrischen  Strömen  gegenüber  sicher 
nicht  müfsig  bleiben.  In  England  wird  jetzt 
:  schon  lebhaft  die  Frage  ventilirt,  ob  es  nicht 
1  räthlich  sei,  durch  Gesetz  die  höchste  zulässige 
,  Spannung  auf  200  Volt,  wenigstens  für  die  Lei- 
tungen in  bewohnten  Häusern,  zu  beschränken, 
,  eine  Spannung,  welche  der  menschliche  Köqier 
noch  ohne  Gefahr  Air  seine  Gesundheit  er- 
tragen kann  ').  Es  ist  unseres  Erachtens  ge- 
rade eine  Hauptaufgabe  der  technischen  Wissen- 
schaft, dafs  sie  in  ihren  Gesetzen  und  Formeln 
die  zulässigen,  von  der  Natur  gesteckten  Grenzen 
mit  Vorsicht  innehält.  Wir  stehen  darum  nicht 
an,  den  von  Deprez  ausgesprochenen  Satz  vom 
technischen  Standpunkt  aus  Air  unzulässig  zu 
erklären.  Für  den  Laien  giebt  er  ohne  Er- 
läuterungen zu  Mißverständnissen  Veranlassung, 
Atr  den  Ingenieur  ist  er  werthlos. 

Gehen  wir  nun  über  zu  dem  Münchener  Ver- 
such. Er  wurde  angestellt,  um  den  Deprez- 
schen  Satz  für  die  bis  dahin  noch  niemals  er- 
reichte Entfernung  von  60  km  zu  prüfen.  Die 
Installation  und  der  Verlauf  der  schliefslich 
durch  Beschädigung  der  Miesbacher  Maschine 


mechanische  Wärmeäquivalent.     Die  Leistung 

hängt  also  von  dem  verbrauchten  Wärmequantum     unterbrochenen  Versuche  ist  durch  die  Tages- 


und zugleich  von  dem  Intervall  der  Tempera- 
turen im  Dampfkessel  und  im  Kondensator  ab. 
Mit  einem  und  demselben  Wärmequantum  kann 
man  also  beliebige  Arbeitsmengen  erzeugen, 
wenn  man  nur  das  Intervall  der  Temperaturen 
entsprechend  wählt.  Für  dieses  Intervall  haben 
wir  in  der  Praxis  aber  sehr  bald  die  zulässige 
Grenze  erreicht,  wenn  wir  nicht  wollen,  dafs 
unsere  Maschinen  in  wenigen  Monaten  ihr  kurz- 


presse genugsam  bekannt  geworden,  so  dafs 
wir  den  Leser  mit  Wiederholungen  an  dieser 
Stelle  nicht  ermüden  wollen.  Die  erste  sach- 
liche Mittheilung  brachte  du  Moncel  in  seinem 
Eingangs  erwähnten  Artikel  in  der  Lumiere 
electriquc  vom  7.  Oktober  1882,  und  hob  darin 
mit  Genugtuung  das  vollständige  Gelingen  des 

')  Vgl.  Journal  of  the  Society  of  Telegraph  F.ngineei»  and  of 
Klecrriciam,  1883,  No.  43,  S.  364. 


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7 


Versuches  unter  Konstatirung  eines  Nutzeffektes 
von  60  %  hervor. 

Mit  diesem  Nutzeffekt  war  der  elektrische 
gemeint,  während  von  anderer  Seite  ange- 
nommen wurde,  es  sollte  der  mechanische  Nutz- 
effekt des  ganzen  Triebwerkes  sein.  Man  mufs 
diese  beiden  Nutzeffekte  sorgfaltig  auseinander- 
halten, da  sie  unter  Umstanden  ganz  erheblich 
von  einander  abweichen.  Den  elektrischen  Nutz- 
effekt haben  wir  oben  mit  Ar  bezeichnet  und 
gefunden ,  dafs  derselbe  durch  das  Verhältnifs 
der  elektromotorischen  Kräfte  beider  Maschinen 
ausgedrückt  wird.  Unter  dem  mechanischen 
Nutzeffekt  des  Triebwerkes  versteht  man  da- 
gegen das  Verhältnifs  der  durch  ein  Brems- 
dynamometer gemessenen  mechanischen  Arbeit 
der  sekundären  Maschine  zu  derjenigen  mecha- 
nischen Arbeit,  welche  auf  die  primäre  Maschine 
Ubertragen  wird,  und  welche  ebenfalls  durch 
ein  Dynamometer  nach  v.  Hefner-Alteneck'schem 
oder  anderem  Systeme  gemessen  werden  kann. 
Die  erstere  mechanische  Arbeit  ist  kleiner  als 
die  elektrische  Arbeit  At,  die  letztere  dagegen 
gröfser  als  A,,  so  dafs  der  mechanische  Nutz- 
effekt kleiner  ausfallen  mufs  als  der  elektrische. 
Diese  Verminderung  ist  im  Wesentlichen  auf 
zwei  verschiedene  Ursachen  zurückzuführen, 
nämlich  auf  störende  mechanische  Einwirkungen 
wie  Reibungen  und  Erschütterungen,  und  auf 
gewisse  zur  Zeit  noch  unberechenbare  elektrische 
Vorgänge.  Durch  erstere  gehen  bei  jeder  Ma- 
schine etwa  10%.  durch  letztere  unter  Um- 
ständen mehr  noch  verloren,  wie  durch  die 
ausgedehnten  Versuche  Dr.  Frölichs  zur  Evi- 
denz nachgewiesen  ist.  Es  genügt  an  dieser 
Stelle,  auf  das  Vorhandensein  dieser  störenden 
Einwirkungen  überhaupt  hinzuweisen ,  ohne  auf 
eine  muthmafsliche  Erklärung  derselben  näher 
einzugehen.  Durch  die  Unklarheit,  welcher  Art 
der  von  du  Moncel  mitgetheilte  Nutzeffekt  sei, 
sind  zum  gröfsten  Theilc  die  oben  erwähnten 
Mifsverständnisse  veranlafst  worden.  Zweifellos 
steht  aber  fest,  dafs  für  die  Bcurtheilung  eines 
elektrischen  Triebwerkes  einzig  und  allein  der 
mechanische  Nutzeffekt  mafsgebend  sein  kann. 
In  No.  49  seiner  Zeitschrift  thcilt  nun  du  Moncel 
endlich  eingehendere  und  authentische  Zahlen- 
werthe  mit,  welche  eine  Bcurtheilung  des  ganzen 
Versuches  gestatten. 

Die  Potenzialdifferenz  an  den  Polklemmen 
der  Münchener  Maschine  betrug  hiernach  bei 
730  Umdrehungen  für  die  Minute  ziemlich  gleich- 
mäfsig  etwa  830  Volt;  die  Stromstärke  wurde 
in  Miesbach  gemessen  und  betrug  o,4  Ampere. 
Durch  Professor  Kittler  war  vorher  mit  einer 
Batterie  von  100  Meidinger  -  Elementen  (deren 
elektromotorische  Kraft  105  Volt  beträgt)  nach 
14  voraufgegangenen  Regentagen,  und  unter  Be- 
nutzung der  Erde  als  Rückleitung,  der  Strom- 
verlust bestimmt  worden.  Es*  ergab  sich  dabei, 
dafs  der  Strom,  welcher  in  München  o,o69»  Am- 


pere betrug,  bei  seiner  Ankunft  in  Miesbach 
noch  0,0674  Ampere  ausmachte,  d.  h.  0,974  seiner 
ursprünglichen  Intensität  besafs.  Du  Moncel 
glaubt  hiernach  annehmen  zu  können,  dafs  die 
Stromstärke  in  München  und  in  Miesbach  bei 
dem  Deprez'schen  Versuche  nahezu  dieselbe, 
nämlich  0,4  Ampere  gewesen  sei.  Da  der  Wider- 
stand der  Münchener  Maschine  =475  Ohm 
bekannt  ist,  so  kann  hieraus  die  elektromoto- 
rische Kraft  und  die  elektrische  Arbeit  der 
Münchener  Maschine  berechnet  werden: 

Et  —  830  —  0,4  •  47  5  ~  640  v<>lt» 

Die  mittels  eines  Bremsdynamometers  an 
der  Münchener  Maschine  gemessene  Arbeit  be- 
trug 18,5^,  das  Verhältnifs  zwischen  der  me- 
chanischen und  der  elektrischen  Arbeit  der 
sekundären  Maschine  ist  hiernach: 


Der  Widerstand  der  Telegraphenleitung  ist 
950  Ohm,  derjenige  der  primären  Maschine  in 
Miesbach  470  Ohm.  Hieraus  folgt  die  elektro- 
motorische Kraft  der  primären  Maschine,  welche 
1600  Umdrehungen  in  der  Minute  machte: 

—  830  4-0,4  (470  -}-  950)  =  1400  Volt, 

ihre   elektrische   Arbeit   Ax  =       ^  =  56  5*. 

S 

Setzt  man  voraus,  dafs  das  Verhältnifs  zwischen 
der  mechanischen  und  der  elektrischen  Arbeit 
das  gleiche  ist  wie  bei  der  sekundären  Ma- 
schine, so  findet  man  die  mechanische  Arbeit, 
welche  der  primären  Maschine  zugeführt  wurde: 

-äL=,s-. 

0,7» 

Der  mechanische  Nutzeffekt  beträgt  hiernach: 
18,$ 


der  elektrische  Nutzeffekt,  gemessen  durch  das 
Verhältnifs  der  elektromotorischen  Kräfte,  ist: 

N  =   -     -  —  0,46. 
1 400 

Soweit  der  Anwalt  Deprez's.  Ein  Zweifel 
gegen  die  oben  mitgetheilten  Zahlen  wird  kaum 
geäufsert  werden,  und  man  wird  ohne  Weiteres 
zugeben  können,  dafs  der  Versuch  in  diesen 
Grenzen  vollkommen  gelungen  ist.  Erwähnen 
möchten  wir  aber  doch,  dafs  die  ersten  An- 
gaben mit  den  heutigen  nur  schwer  in  Ein- 
klang zu  bringen  sind.  Sollte  mit  60  %  auch 
der  elektrische  Nutzeffekt  gemeint  gewesen  sein, 
was  wir  zugeben  wollen,  so  erscheint  das  Plus 
von  14  %.  welches  die  früheren  Angaben  gegen 
die  heutigen  aufweisen,  selbst  unter  Berück- 
.  sichtigung  des  Vergröfserungsglases,  durch  wel- 
ches in  der  ersten  freudigen  Erregung  über  ein 
glücklich  gelungenes  Experiment  gewöhnlich  ge- 


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8 


Elektrizitäts  -Ausstellung  in  München. 


El.KKTROTKClIN.  ZkITSCHRDT. 
JANUAR  188}. 


sehen  zu  werden  pflegt,  doch  etwas  hoch  und 
rechtfertigt  wenigstens  die  erhobenen  Bedenken. 

Nachdem  nun  Uber  das  Resultat  des  ange- 
stellten Versuches  jede  wünschenswerthe  Klar- 
heit verbreitet  ist,  tritt  die  Frage  nahe,  welchen 
Werth  und  welche  Bedeutung  für  die  Zukunft 
man  demselben  billigerwcise  beizumessen  habe. 
Es  mufs  zunächst  anerkannt  werden,  dafs  das 
konstat'rte  Faktum  der  Uebertragung  einer 
Arbeitskraft  von  i  Pferdestärke  auf  beinahe 
60  km  mittels  eines  einfachen  TelegTaphcn- 
drahtes,  trotz  des  Verlustes  von  über  75  "<0, 
als  ein  hoch  bedeutsames  zu  erachten  ist.  Die 
Elektrotechnik  ist  dem  genialen  Experimentator 
sowohl  als  der  bayerischen  Verkehrsverwaltung, 
welche  weder  Kosten  noch  Mühe  scheute,  um 
den  Versuch  zu  ermöglichen,  zu  grofsem  Danke 
verpflichtet,  und  der  Versuch  selbst  wird  jeder- 
zeit als  ein  wichtiges  Moment  in  der  Entwicke- 
lung  der  elektrischen  Transmission  angesehen 
werden. 

Andererseits  kann  man  sich  aber  vorurtheils- 
freier  Weise  ernsten  Bedenken  bezüglich  der 
hohen  Spannung  des  elektrischen  Stromes 
(1  400  Volt)  nicht  verschliefsen.  Marcel  De prez 
hat  zwar  nachgewiesen,  dafs  die  Konstruktion 
von  Dynamomaschinen,  welche  diese  hohe  Span- 
nung erzeugen,  möglich  ist.  Wir  schätzen  die 
Drahtstärke  seiner  Ankerwickelung  auf  \  bis  J  mm, 
und  jeder  Elektrotechniker,  der  sich  mit  der 
Konstruktion  dünndrähtiger  Maschinen  beschäf- 
tigt hat,  kennt  die  Schwierigkeiten,  die  hierbei 
auftreten.  Die  wichtigste  Frage  ist  aber  die, 
ob  diese  Maschinen  einen  dauernden  Betrieb 
mit  Erfolg  zulassen.  Hierüber  müssen  vorläufig 
allerdings  noch  bescheidene  Zweifel  geäufsert 
werden,  umsomehc,  als  der  Versuch  selbst,  der 
durch  Zerstörung  der  Miesbacher  Maschine  ein 
unfreiwilliges  Ende  fand,  diese  Zweifel  nach- 
drücklich unterstützt. 

Dr.  A.  Slaby. 


Wenngleich  die  meisten  der  in  München  aus- 
gestellten Maschinen  und  Lampen  schon  in 
Paris  und  London  vorgeführt  sind  und  eine  Be- 
sprechung in  den  elektrotechnischen  Zeitschriften 
gefunden  haben,  so  dürfte  doch  eine  kurze  Zu- 
sammenstellung des  in  München  Gebotenen 
hier  am  Platze  sein. 

Dem  bekannten  kleinen  Gramme-Modell  nach- 
gebildet waren  zwei  Maschinen  von  Schöne- 
mann-München, welche  zum  zufriedenstellen- 
den Betriebe  von  2  5  Edison  -  Larapen  B  und 
eines  Einzellichtes  ausreichten. 

Von  anderen  Maschinen  mit  Ringanker  schliefst 
sich  an  die  Gramme'sche  am  nächsten  an  die 


von  Fein1),  der  eine  verstärkte  Induktionswir- 
kung durch  zwei  halbtrichtcrförmige  Eisenstücke 
erreicht,  die,  von  den  Magnetpolen  ausgehend, 
auf  die  Innenseite  des  Ringes  herumgreifen.  Ein 
grofses  Exemplar  für  6  Bogenlampen  war  nicht 
in  Betrieb,  zwei  kleinere  (zu  etwa  2  Pferde- 
stärken) wurden  für  1 1  Swanlampcn  und  eine 
Schulze'sche  Bogenlampe  benutzt  und  funktio- 
nirten  gut;  ebenso  zeichnete  sich  die  Schulze'sche 
Lampe  durch  ein  ruhiges  weifses  Licht  aus. 
Schwerd  -  Karlsruhe  entlehnt  die  Form  der 
Elektromagnete  von  Siemens;  der  in  der  Axen- 
richtung  verlängerte  Ring  gestattet  eine  gute 
Ventilation,  und  nach  seiner  Innenseite  greifen 
ähnliche,  nur  kürzere  Stücke  wie  bei  Fein 
herum.  Die  für  5  Bogenlampen  bestimmte  Ma- 
schine speiste  ohne  Störung  während  der  ganzen 
Ausstellung  4  Lampen  von  Scharnweber*), 
die  ein  helles  und  weifses,  wenn  auch  nicht 
ganz  stetiges  Licht  gaben. 

Zwei  Bürgin-Maschinen')  waren  von  Cromp- 
ton- London  ausgestellt  —  und  zwar  wurde  eine 
für  Maxim-  und  Swanlampen,  die  andere  für  drei 
Crompton-Lampen')  verwendet  —  und  bewährten 
sich  gut,  wie  bei  der  soliden  Bauart  und  guten 
Ventilation  zu  erwarten.  Die  Crompton-Lampen 
brannten  freilich  sehr  wenig  zufriedenstellend, 
und  eine  derselben  versagte  häufig  ganz.  Schrei- 
ber dieser  Zeilen  hat  dasselbe  Beleuchtungs- 
system  in  London  erheblich  besser  gefunden. 

Sigmund  Schuckert- Nürnberg  hatte  die 
Ausstellung  mit  einer  grofsen  Anzahl  seiner 
Flachringmaschincn  beschickt,  die  sich  sämmt- 
lich  als  sehr  sicher  im  Betriebe  gezeigt  haben, 
obwohl  sie  zum  Theil  ziemlich  stark  in  Anspruch 
genommen  wurden.  Die  gröfste  Maschine  be- 
fand sich  in  der  Mafici'schen  Lokomotivfabrik 
in  der  Hirschau,  5  km  vom  Ausstellungsgcbäude, 
nach  welchem  eine  Doppelleitung  von  4  mm 
Kupferdraht  führte.  Bei  Tage  diente  die  Ma- 
schine zur  Kraftübertragung,  indem  ihr  Strom 
einer  kleineren  zugeführt  wurde,  die  zwei  leer- 
gehende Dreschmaschinen  in  Bewegung  setzte; 
Abends  speiste  sie  12  hintereinandergeschaltete 
Bogenlampen  (4  auf  dem  Königsplatz,  8  im 
Ausstellungsgebäude).  Trotz  einer  täglichen  Be- 
triebsdauer von  etwa  12  Stunden  ist  keine  Stö- 
rung vorgekommen. 

Eine  dickdrähtige  Maschine  war  für  ein  ein- 
ziges starkes  Bogenlicht  mit  Reflektor  zur  Be- 
leuchtung der  etwa  700  m  entfernten  Frauen- 
thürme  bestimmt,  welche  recht  hell  war,  wenn 
der  Wind  nicht  gerade  den  Dampf  der  Loko- 
mobilen der  Ausstellung  in  den  Weg  der  Licht- 
strahlen trieb. 

Eine  Reihe  weiterer  Maschinen  diente  als 
Stromquelle  für  6  Bogenlampen  als  Theaterober- 


Zeitschrift,  1881,  S.  157. 

>;  Elektrotechnische  Zeitschrift.  i83j,  S.  167  u,  385 
J)  Elckuotechniichc  Zeitschrift.  «882,  S.  101. 
«)  Elektrotechnnche  Zeitschrift,  1881,  S.  ;j. 


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Ki.F-KTROTP.cin*.  Zeitschrift. 

 JANUAR  .8B3. 


Dorn,  Maschinen  und  Lampen. 


licht,  7  andere  Bogenlampen  und  für  die  Kraft- 
übertragung nach  der  mechanischen  Werkstätte. 

Für  eilige  Bauten,  Kriegszwecke  u.  s.  w.  dürfte 
sich  eine  sehr  compendiöse  transportable  Be- 
leuchtungsanlage eignen.  Ein  Wagen  tragt  eine 
vierzylindrige  Dampfmaschine  von  Mesthaler  & 
Co.  (System  Abraham)  von  etwa  2  J  bis  3  Pferde- 
stärken und  eine  kleine  Dynamomaschine  von 
Schuckert,  ein  anderer  eine  Vorrichtung,  um 
die  Lampe  bis  zu  einer  Höhe  von  etwa  8  m 
zu  erheben.  Man  konnte  die  Vorrichtung 
einige  Abende  vor  dem  Ausstellungsgebäude  in 
Thätigkeit  sehen. 

Die  Schuckert'schc  Lampe  —  eine  Modifi- 
kation der  Kriük-Piette'schen  —  gab  durch- 
gängig ein  weifses,  stetiges  Licht  und  war  von 
den  Lampen  für  gleichgerichteten  Strom  ent- 
schieden die  am  ruhigsten  brennende  auf  der 
ganzen  Ausstellung.  Bemerkenswerth  ist,  dafs 
sich  die  12  hintereinandergeschalteten  Lampen 
nicht  von  den  übrigen  unterschieden,  da  man 
mehrfach  —  z.  B.  bei  Schellen  —  die  Be- 
hauptung findet,  dafs  eine  hohe  Spannung  ein 
bläuliches,  flackerndes  Licht  gäbe. 

Bei  der  von  Ein  stein- München  ausgestellten 
Neumayer'schen  Maschine  rotirt  der  Ring  zwi- 
schen den  Polen  eines  hufeisenförmigen  Elektro- 
magneten, dessen  Bewickelung  nach  den  Polen 
zu  an  Dicke  zunimmt.  Die  Maschine  war  nur 
kurze  Zeit  in  Betrieb  und  litt  an  starker  Er- 
hitzung des  Ankers. 

Insbesondere  für  physikalische  Laboratorien 
sind  die  in  mehreren  Exemplaren  vorgeführten 
kleinen  Maschinen  von  Edelmann  in  München 
bestimmt,  deren  Ring  sich  zwischen  den  Polen 
der  horizontal  liegenden,  durch  das  Gestell  ge- 
schlossenen Elektromagnete  bewegt,  eine  Anord- 
nung, welche  eine  ergiebige  Ausnutzung  des  er- 
regten Magnetismus  erlaubt.  Eine  der  Maschinen 
war  mit  einer  Umschaltungsvorrichtung  an  Anker 
und  Magnet  versehen,  um  sie  nach  Belieben 
für  starken  Strom  oder  hohe  Spannung  benutzen 
zu  können. 

Von  den  beiden  Brush-Maschinen  l)  für  1 6  Lam- 
pen (ausgestellt  von  E.  Seligmann  —  Wien 
und  Karlsruhe)  versagte  die  in  der  Hirschau 
stationirte,  zur  Beleuchtung  der  Brienner  Strafse 
dienende,  nach  wenigen  Tagen,  die  im  Glas- 
palastc  nach  etwa  drei  Wochen.  Das  Licht  der 
Brush-Lampen  fand  ich,  in  Uebereinstimmung 
mit  meinen  in  London  gemachten  Wahrneh- 
mungen, unangenehm  flackernd  und  bläulich. 

Wie  bekannt,  hat  die  Firma  Siemens  & 
Halske  die  Ausstellung  selbst  nicht  beschickt, 
aber  Herrn  Riedinger  in  Augsburg  gestattet, 
ihre  Maschinen  und  Lampen  auszustellen.  Den 
Münchener  Vertretern  des  Letzteren  gelang  es 
nicht,  die  Maschinen  für  kontinuirlichen  Strom 
und   die  damit  gespeisten  v.  Hefncr-Alteneck- 

>;  Elektrotechnische  Zeitschrift,  i8Sj,  S.  193  u.  «8. 


sehen  Difterenziallampen  befriedigend  in  Gang 
zu  bringen.  Die  Maschinen  zeigten  oft  starke 
Funken  am  Stromsammler,  welche  den  als  Isolir- 
mittel benutzten  Gyps  zerstörten,  die  6  Bogen- 
lampen über  der  Bildergalerie  mufsten  ganz 
aufser  Betrieb  gesetzt  werden,  und  die  Bogen- 
lampen hinter  dem  gemalten  Fenster  der  Wein- 
stube und  bei  dem  Photographen  brannten  sehr 
unstetig.  Da  ich  dieselben  Maschinen  und 
Lampen  in  London  vorzüglich  funktioniren  ge- 
sehen habe,  so  glaube  ich  den  Mifserfolg  in 
München  hauptsächlich  der  mangelnden  Vertraut- 
heit der  Installateure  mit  den  betreffenden  Ap- 
paraten zuschreiben  zu  dürfen. 

Üb  die  beiden  von  Schäffer  in  Göppingen 
ausgestellten  Maschinen  sich  von  ihrem  Vor- 
bilde, der  Weston-Maschine1),  wesentlich  unter- 
'  schieden,  habe  ich  nach  dem  äufseren  Ansehen 
nicht  beurtheilen  können.  Eine  der  Maschinen 
wurde  nach  kurzer  Zeit  durch  Funkenbildung 
am  Stromsammler  unbrauchbar,  die  andere 
lieferte  bis  zum  Schlufs  der  Ausstellung  den 
Strom  für  4  Bogenlampen,  welche  ein  helles, 
aber  ziemlich  unmhiges  Licht  gaben  und  hinter 
den  Weston-Lampen  der  Londoner  Ausstellung 
erheblich  zurückstanden. 

Die  Soci^te'  dlectrique  Edison  hatte  erhebliche 
Anstrengungen   gemacht,   um  durch  glänzende 
'  Vertretung  auf  der  Münchener  Ausstellung  für 
die  Edison'sche  Glühlichtbeleuchtung  in  Deutsch- 
land Boden  zu  gewinnen. 

Von  der  Edison-Maschine,  welche  bekanntlich 
einen  Trommelanker  besitzt  und  die  Elektro- 
magnete im  Nebenschlufs  hat,  war  zunächst  ein 
kleines  Modell  E  für  17  A-I.ampen  vorhanden, 
das  nur  gelegentlich  zu  speziellen  Versuchen 
benutzt  wurde. 

Eine  Maschine  Z  für  60  A- Lampen,  getrieben 
1  durch  einen  8 pferdigen  Gasmotor  von  Otto  in 
■  Langen,  diente  bei  Tage  zur  elektrischen  Kraft- 
;  Übertragung  für  den  Betrieb  einer  Molkerei,  ein 
,  Versuch,  dem  ich  keine  grofse  Bedeutung  bei- 
zulegen geneigt  bin,  da  bei  dem  geringen  inne- 
ren Widerstande  dieser  Maschine  zur  Kraftüber- 
tragung auf  irgendwie  erhebliche  Entfernungen 
ein  unverhältnifsmäfsiger  Aufwand  an  Leitungs- 
matcrial  erforderlich  wäre. 

Dieselbe  Maschine  lieferte  am  Abend  den 
Strom  für  42  A-Lampen,  welche,  zu  je  3  in 
einem  Kandelaber  vereinigt,  eine  Strecke  von 
etwa  300  m  Länge  der  Arcisstrafse  beleuchteten. 
Die  Beleuchtung  war  recht  hell;  doch  hätte  der- 
selbe Effekt  sich  sehr  viel  billiger  mit  Bogen- 
\  licht  erzielen  lassen. 

Die   Maschine  K  für  250  A-Lampen  macht 
;  den  Eindruck  von  3  vereinigten  Z  ■  Maschinen, 
indem  sie  6  paarweise  gegenüberstehende  Elek- 
tromagnete derselben  Gröfse  hat,  zwischen  deren 
vereinigten  Polschuhen  die  lange  Trommel  rotirt. 

1   Elekitrntcchtmche  Zeitschrift,  iB8a,  S.  101. 


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io 


Elektwzitäts -Ausstelluno  in  München. 


El.KKTKOTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

JANUAR  1883.   


Eine  derartige  Maschine  speiste  einige  A-  und 
eine  grofse  Zahl  B-Lampen  in  der  Restauration, 
zwei  andere,  parallel  geschaltete,  373  A- Lampen 
in  dem  kleinen  Theater,  das  in  der  Ostseite 
des  Glaspalastes  errichtet  war.  Die  Vertheilung  | 
derselben  war  folgende: 

Fufslampen  (Rampe)   40 

10  Kulissen  ä  8  Lampen   80  1 

4  mal  je  12  Lampen  für  den  Hintergrund  48  \ 

5  Soffiten  zu  35  Lampen   175  ! 

Orchester   14 

Garderobe   .  16 

Summa  373. 

Während  der  ersten  10  Tage  der  Ausstellung 
brannten  die  Lampen  mit  unveränderter  Inten- 
sität, und  die  einzige  Abwechselung  in  der  Be- 
leuchtung der  vorgeführten  Gruppirungen  wurde 
durch  HinzufUgung  von  Bogenlicht  mit  farbigen 
Vorsatzgläsem  erzielt.  Am  26.  September,  bei 
Gelegenheit  einer  Vorstellung  für  die  in  München 
versammelten  Bühnendirigenten,  fand  der  in- 
zwischen fertig  gewordene  Stromregulator  zum 
ersten  Mal  Anwendung,  und  es  wurde  in  der 
kurzen  Zeit  einer  Viertelstunde  eine  Menge  der 
verschiedenartigsten  elektrischen  Beleuchtungs- 
effekte zusammengedrängt ,  um  die  allseitige 
Verwendbarkeit  des  elektrischen  Lichtes  für 
Theaterbeleuchtung  zu  zeigen. 

Da  nur  ein  einziger  Strom  in  das  Theater 
eintrat,  konnte  eine  ähnliche  ökonomische  Re- 
gulirung  wie  beim  Savoy- Theater  in  London1) 
nicht  angewandt  werden,  vielmehr  mufsten  Draht- 
widerstände in  die  Zweigleitungen  eingeschaltet 
werden,  welche  zu  den  beiden  Lampenkombi- 
nationen führten.  Die  beweglichen  Kontakte, 
durch  welche  dies  geschah,  befanden  sich  sämmt- 
lieh  auf  einem  Tisch  und  konnten  sowohl  ein- 
zeln wie  alle  gleichzeitig  bewegt  werden.  Es 
war  möglich,  20  Lampengruppen  je  15  abge- 
stufte Lichtstärken  zu  geben. 

Die  ganze  Vorrichtung  arbeitete  sicher  und 
die  Theaterbeleuchtung  fand  bei  den  mafsgeben- 
den  Persönlichkeiten  allgemeinen  Beifall,  so  dafs 
mehrfach  Unterhandlungen  mit  der  Socie"te"  Edison 
angeknüpft  sein  sollen.  Trotzdem  wird  man  die 
Münchener  Einrichtungen  doch  nicht  unverän- 
dert in  die  Praxis  übertragen.  Denn  wenn  es 
auch  Maschinen  der  erforderlichen  Leistungs- 
fähigkeit giebt,  wird  man  doch  nicht  die  Be- 
leuchtung eines  ganzen  Theaters  auf  eine  Ma- 
schine basiren,  sondern  etwa  5  bis  6  von  ein- 
ander unabhängige  Maschinen  benutzen,  deren 
Regulirung  dann  auch  ökonomisch  eingerichtet 
werden  kann  (nämlich  durch  Einschaltung  von 
Widerstand  in  den  Kreis  des  Elektromagneten 
bezw.  der  kleinen  Erregermaschine). 

Zur  Theaterbeleuchtung  sei  noch  bemerkt, 
dafs  der  Zuschauerraum  durch  6  Schuckertsche 


Lampen  erhellt  wurde,  welche  während  der 
Vorstellung  bis  auf  eine  ausgelöscht  wurden, 
und  dafs  nur  am  26.  September  noch  200  Edison 
B-Lampen  dazukamen. 

In  dem  Betriebe  der  Edison'schen  Beleuch- 
tungsanlagen sind  aufser  dem  Abschmelzen  einer 
Leitung  zu  einem  Kronleuchter  Störungen  nicht 
vorgekommen. 

Die  Wechselstrommaschincn  traten  erheblich 
gegen  die  für  kontinuirlichen  Strom  zurück. 
Die  Generaldirektion  der  bayerischen  Verkehrs- 
anstalten unterhielt  mit  einer  alten  Gramme'- 
schen  Wechselstrommaschine  4  Jablochkoffkerzen, 
deren  Licht  durch  den  rüthlich  violetten  Farben- 
ton und  das  Flackern  wenig  angenehm  auffiel. 

Riedinger- Augsburg  hatte  eine  ganze  Reihe 
Siemensscher  Wechselstrommaschinen  auf  die 
Ausstellung  gebracht,  welche  für  v.  Hefner- 
Alteneck'sche  Differenziallampen,  sowie  für  Glüh- 
lampen von  Swan1)  und  Müller  verwendet  wur- 
den. Die  mit  Wechselstrom  betriebenen  Diffe- 
renziallampen brannten,  wenn  auch  nicht  sonder- 
lich hell,  so  doch  sehr  ruhig;  auch  die  Glüh- 
lampen befriedigten  durchaus. 

Die  oben  erwähnte  Glühlampe  von  Müller 
in  Hamburg  besitzt  einen  eigentümlich  gestal- 
teten schraubenförmigen  Kohlenfaden,  wodurch 
Gleichheit  der  Lichtstärke  nach  allen  Richtungen 
erzielt  wird. 

Die  meisten  elektrischen  Lampen  haben  schon 
bei  den  Maschinen  Erwähnung  gefunden.  Ueber 
die  Lampe  von  Schmidt  in  Prag,  sowie  über  die 
Lokomotivlampe  von  Sedlaczek-Wikulill  und 
den  elektrisch  beleuchteten  Eisenbahnzug  ist 
schon  von  anderer  Seite  berichtet''),  und  es 
genüge  hier,  darauf  zu  verweisen. 

Von  Glühlampen  waren  aufser  den  bekannten 
von  Edison,  Swan,  Maxim  und  der  oben 
erwähnten  von  Müller  noch  einige  von  Grei- 
ner und  Friedrichs  in  Stützerbach  (bisher 
nicht  im  Handel)  durch  Schlickert  in  Betrieb 
gesetzt;  ferner  konnte  man  auf  einem  Tische 
noch  eine  Anzahl  von  Modellen  von  Gebr. 
Siemens,  Siemens  &  Halske  und  Cruto 
sehen. 

Letztere  Lampe  ist  dadurch  merkwürdig,  dafs 
sie  einen  hohlen  Kohlenfaden  besitzt.  Cruto 
bezeichnet  die  Kohle  als  »galvanisch  niederge- 
schlagen«, was  man  wohl  so  zu  verstehen  hat, 
dafs  ein  Draht  in  einem  Kohlenwasserstoffe 
durch  einen  Strom  zum  Glühen  gebracht  wird 
und  sich  mit  Kohle  überzieht. 

Maschinen  für  Galvanoplastik  waren  ausge- 
stellt von  Schuckcrt,  Schwerd,  Fein  und 
Riedinger  (Siemens  &  Halske). 

Die  Schuckertsche  Maschine  hat  zur  Vermei- 
dung des  Polwechsels  zwei  Stromabgeber,  einen 
für  die  Elcktromagnete,   den  anderen   für  das 


Zeitschrift,  iBBa,  S.  160. 


«)  Elektrotechnik  he  Zeitschrift.  188»,  S.  161. 

*l  Elektrotechnische  Zeitschrift,  188a,  S.  158  u.  399. 


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El  HKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

JANUAR  1883. 


Tobi-f.r,  L.  Schwendlers  Gegensprecher. 


1 1 


Bad;  eine  Maschine  derart  war  in  der  Aus- 
stellung der  württembergischen  Metallwaaren- 
fabrik  in  Thatigkeit.  Die  Siemens'sche  Maschine 
war  zur  Reinmctallgewinnung  bestimmt ')  und 
ist  in  einem  früheren  Rande  dieser  Zeitschrift 
eingehend  beschrieben. 

Von  hervorragendem  Interesse  war  endlich 
die  durch  Marcel  Deprez  ausgeführte  Kraft- 
übertragung von  Miesbach  nach  München  auf 
57  km  Entfernung  durch  einen  gewöhnlichen 
Telegraphendraht  (Hin-  und  Rückleitung).  Be- 
nutzt wurden  zwei  kleine  ' Gramme-Maschinen, 
die  mit  einer  sehr  dünndrähtigen  Wickelung 
versehen  waren,  und  die  in  München  erhaltene 
Arbeit  wurde  verwerthet,  um  mit  Hülfe  einer 
Kreiselpumpe  eine  kleine  Kaskade  herzustellen. 

Die  Kraftübertragung  gelang  zuerst  am 
26.  September  und  von  da  allabendlich  bis  zum 
8.  Oktober;  eine  später  entstandene  Beschädi- 
gung an  der  Miesbarher  Maschine  konnte  bis 
zum  Schlufs  der  Ausstellung  nicht  beseitigt  wer- 
den. Merkwürdig  war  die  starke  elektrostatische 
Wirkung  der  Maschine:  man  erhielt  Schläge, 
wenn  man  das  dieselbe  umgebende  eiserne  Ge- 


länder berührte. 


Prof.  Dr.  E.  Dorn. 


L.  Schwendlers  Gegensprecher. 

Wie  schon  im  Jahrgange  1882,  S.  356,  er- 
wähnt worden  ist,  enthielt  die  in  der  vorjährigen 
Münchener  Elcktrizitäts  -  Ausstellung  von  der 
Kgl.  bayerischen  Generaldirektion  der  Verkehrs- 
anstalten vorgeführte  reichhaltige  und  gediegene 
Ausstellung  von  Telegraphenapparatcn  u.  a.  das 
von  dem  erst  kürzlich  verstorbenen  bekannten 
Elektriker  L.  Schwendler  (vgl.  1882,  S.  82) 
angegebene  Gegensprechsystem  ( Doppel- Brüken- 
duplex).  Es  ist  dasselbe  gegen  Ende  der 
70  er  Jahre  auf  mehreren  bayerischen  Linien 
eingeführt  worden,  und  es  wurde  u.  a.  auch  die 
Linie  München -St.  Gallen  mittels  dieses  Gegen- 
Sprechers  betrieben.  Seit  einigen  Jahren  in- 
dessen wird  derselbe  nicht  mehr  benutzt,  da 
die  Morse-  und  Hughes- Apparate  sich  als  voll- 
ständig genügend  zur  Abwickelung  der  Kor- 
respondenz erweisen. 

Schwendler  hat  in  einer  Reihe  von  Artikeln 
im  Journal  tdtegraphique,  Bd.  2  und  3  (und 
daraus  in  Carls  Repertorium)  die  Theorie  seines 
Gegensprechers  vollständig  entwickelt;  ich  will 
hier  nur  hervorheben,  dafs  derselbe  11.  a  Fol- 
gendes vor  den  meisten  anderen  Systemen  voraus 
haben  soll. 

1.  Der  den  Empfänger  durchfliefsende  Strom- 
zweig besitzt  sowohl  beim  einfachen  Sprechen 
als  beim  Gegensprechen  die  gleiche  Stärke. 

>)  Elektrotcchniichc  Zeitschrift,  188t,  S.  54- 


2.  Falls  es  auf  der  einen  Station  sich  als 
nöthig  erweist,  das  durch  veränderten  Linien- 
widerstand gestörte  Gleichgewicht  wieder  her- 
zustellen, so  üben  die  dazu  nöthigen  Verrich- 
tungen keinen  Einflufs  auf  das  Apparatsystem 
der  anderen  Stationen  aus;  d.  h.  jede  Station 
kann  ganz  unabhängig  von  der  anderen  die 
Gleichgewichtslage  herstellen. 

3.  Das  Gleichgewicht  bleibt  bei  allen  Taster- 
lagen erhalten. 

In  Fig.  1  bedeuten  a,b',  b,  d,  w,f  künstliche 
Widerstände;  R  ist  der  Empfänger,  C  ein  Kon- 
densator und  T  ein  Taster,  dessen  Konstruk- 
tion im  Wesentlichen  mit  der  auch  von  Stearns 
verwendeten  übereinstimmt.  Soll  nun  beim 
Tastendruck  das  Relais  R  in  Ruhe  bleiben,  so 
mufs  (wie  dies  schon  beim  Gegensprecher  von 
Maron,  1863,  der  Fall  war)  die  Proportion 
bestehen : 
1)  ad— LB. 


Fig.  1. 


»•<" 


V» 


Wir  setzen  dabei  b  -f-  b' =  B;  L  aber  setzt 
sich  aus  dem  Linienwiderstande  /  -4-  dem  redu- 
zirten  Widerstande  der  Empfangsstation  zu- 
sammen; wie  wir  später  sehen  werden,  ist  letz- 
terer gleich  dem  Widerstande  des  Empfängers; 
wir  können  also  schreiben :  L  =  /  -f-  R' ,  indem 
wir  durch  den  Index  auf  die  Empfangsstation 
hindeuten. 

Die  etwa  nöthig  werdenden  Aenderungen  der 
Widerstände  bewirkt  Schwendler  im  Zweige  B, 
und  macht  aus  theoretischen  Gründen: 


2) 


Setzen  wir  diesen  Werth  an  Stelle  von  a,  d 
und  R'  in  Gleichung  1),  so  folgt: 

-»/»  =  (/+*/)* 

und 


daher: 


ad  =  (/+  R'B),  d.  i 


i     r  =-3— •  — ■ 


2« 


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I  2 


Elkktrizitats-Avsstellung  in  München. 


otechn.  Zeitschrift. 

JANUAR  1883. 


Unter  diesen  Umständen  bleibt  also  der  Em- 
pfänger der  gebenden  Station  beim  Nieder- 
drücken des  Tasters  stromlos. 

Es  besteht  nun  auch  ein  Brückensystem  für 
den  ankommenden  Strom,  und  zwar  werden 
dessen  Seiten  durch  a,f,R  und  d,  die  Dia- 
gonale durch  B=b  +  b'  gebildet.  Soll  B 
stromlos  bleiben,  so  mufs  die  Bedingung: 

3)  ad=Jt/ 

erfüllt  werden.    Schwendler  macht: 

4)  =    =  A'. 

Die  Gleichheit  der  Stromstärke  beim  Ein- 
fach- und  beim  Gegensprechen  ist  abhängig  von 
der  Bedingungsgleichung: 

5)  TO  -+-£=/. 

In  dieser  Gleichung  bedeutet  ß  den  Wider- 
stand der  Linienbatterie  B0;  u>  ist  ein  Rheostat, 
welcher  die  unvermeidlichen  Aenderungen  von 
ß  zu  kompensiren  gestattet. 

Fig.  2. 


Ja 


Gegensprechen  ist  daher  die  (vollkommen  isolirt 
gedachte)  Linie  stromlos  und  man  findet  sofort: 

£   

B  ,1 


Ein  aus  der  Linie  L  kommender  Strom  ver- 
zweigt sich  bei  k\  nach  Gleichung  3)  bleibt  B 
stromlos;  der  reduzirte  Widerstand  der  Zweige 
<?-+-/  und  R  -+-  d  ist  nach  2)  und  4)  =  R. 
Beim  Einfachsprechen  hat  man  daher  die  Ge- 
sammt-Stromstärke : 

s-_  £  

B  +  d-ha  -\-/-hR' 
Die  Stromstärke  in  der  Empfangsstation  ist: 
B  +  d 


7)        *  = 


S, 


B  f-  d  +  a  -f-  /  -+-  R' 
und  von  dieser  entfällt  auf  den  Empfänger: 

8)  r 


s 

2 

Es  gehen  also  j  des  von  der  Batterie  ge- 
lieferten Stromes  in  der  gebenden  Station  zur 
Erde,  4  gelangt  in  die  Leitung  und  von  diesem 
wirkt  die  Hälfte  auf  das  Relais  der  Empfangs- 
station. 

Die  Batterien  beider  Stationen  liegen  mit 
gleichnamigen  Polen  an  den  Tastern,  beim 


B+a  +  R 
Davon  entfällt  auf  den  Empfänger: 

*■=  „4+*  ^ 

Der  Taster  ist  in  Fig.  2  dargestellt.  Im 
Ruhezustande  liegt  das  Ende  «  des  mit  dem 
Tasterhebel  G  metällisch  verbundenen,  um  r 
drehbaren  Hülfshcbels  g  an  der  Kontaktschraube 
des  auf  der  hölzernen  Grundplatte  befestigten 
Ständers  q.  Drückt  man  G  nieder,  so  kommt 
zunächst  das  Ende  /  des  Hülfshebels  g  mit  dem 
Kontaktsäulchen  /  in  Berührung  und  einen  Mo- 
ment später  wird  u  von  q  abgehoben.  Den 
vorübergehenden  kurzen  Schlufs  der  Batterie 
mufs  man  natürlich  mit  in  den  Kauf  nehmen, 


doch  wird  derselbe  keinen  grofsen  Verbrauch 
an  Battcriematerial  bedingen,  da  ja  der  Strom 
die  Widerstände  w  und  /  zu  passiren  hat. 

Die  vollständige  Ausrüstung  einer  Station  zeigt 
Fig.  3.  In  der  rechten  Ecke  des  Apparattisches 
sind  auf  einem  gemeinschaftlichen  Grundbrett 
die  Stöpselrheostate  te,  b,  a,f,  sowie  die  nöthigen 
Klemmen  angebracht.  In  der  Ecke  links  be- 
finden sich  zwei  Kurbelrheostate  b'  und  d, 
ersterer  mit  20,  letzterer  mit  18  Widerstands- 
rollen. Die  etwa  nöthig  werdenden  Aende- 
rungen des  Zweiges  B  können  ausschliefslich 
mit  Hülfe  von  b\  vorgenommen  werden,  die 
Stöpsel  in  b  sind  daher  für  gewöhnlich  ausge- 
zogen. Die  Kurbel  des  Rheostaten  d  ist  mit 
der  einen  Belegung  des  Kondensators  C  ver- 
bunden; wie  sich  durch  Verschieben  der  Kur- 
bel die  Gröfse  der  Ladung  von  C  in  weiten 
Grenzen  ändern  läfst,  dürfte  durch  Vergleichung 
mit  Fig.  1  sofort  klar  werden.  Die  Wirkungs- 
weise des  (übrigens  in  den  meisten  Fällen  ent- 
behrlichen) Condensators  C  mufs  ich  als  be- 
kannt voraussetzen.     R  ist  ein  gewöhnliches 


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Elfktrotechn.  Zeitschrift.    „  „  „  _ 

 JANUAR  1883.  Gl.ADSTONE  U.  TrIBE,  CHEMIE  DER  P  I.ANTE-  U.  FaURE-AKKUMULATOREN.  13 


polarisirtes  Relais  nach  Siemens,  Afein  Morse- 
scher  Farbschreiber  für  Lokalstrom.  Das  kleine 
Galvanoskop  U  läfst  erkennen,  ob  der  Strom 
beim  Einfach-  und  beim  Gegensprechen  die 
gleiche  Stärke  besitzt.  Zur  Kontrole  der  Gleich- 
gewichtslage im  Zweige  R  dient  eine  kleine 
Bussole,  Indikator  genannt,  welche  auf  den 
Glasdeckel  des  Relais  über  die  Pole  des  Elektro- 
magnetes  so  gestellt  wird,  dafs  die  Spitze  des 
normal  zur  Magnetnadel  stehenden  Aluminium- 
zeigers  auf  den  Nullpunkt  der  Theilung  weist. 
Der  schwächste,  durch  den  Elektromagnet 
gehende  Strom  lenkte  die  Nadel  ab;  man  hat 
also  die  Kurbel  des  Rheostaten  b'  so  lange  zu 
verstellen,  bis  der  Zeiger  sich  nicht  mehr  be- 
wegt. 

Zum  Schlüsse  wählen  wir  als  Zahlenbeispiel 
die  Betriebsverhältnisse  der  Linie  München- 
St.  Gallen: 

/=  2800  S.-E.;  R  —  a  —  d—f=.  1400  S.-E.; 
E  —  90  (90  Meidinger-Ballon-Elemente) ;  ß  =  6 5 o 
S.  -E. ;   folglich  /  —  ß  =  «#;   w  =  7 50  S. - E. ; 
B=  466,66  S.-E. 

Erster  Fall:   Ein  Taster  gedrückt: 

S—   90 

 ,   (1400-^466.66)  1400  +  2800  -4-  1400) 

1  *1  OO  -+-  —  —  -    1  -.    .1  _   

1400  +  466,6*4-14004-2800+1400 

0,0321. 
1400  -+■  466,66 


0,0311  ^  0,006. 


N  =  1400  -f-  466,66  -+  1400  4-  2800  +-  1400. 

O.ooB 

C  ^=  —   ^=  0,004. 

2 

Zweiter  Fall:  Beide  Taster  gedrückt: 

90 


1400  +- 


466,66  (1400  +-  1400) 


=  0,0281. 


466,66 


466,66  4-  2800 
wie  im  ersten  Falle. 


466,66  4-  2800 


0,0361  0,004, 


1400 


Dr.  A.  Tobler. 


ABHANDLUNGEN. 


Die  Chemie  der  Plante-  und  Faure-Akkumula- 


Von  J.  H.  Gi.austone  und  A.  Tribe. 
(Aus  Telegraphic  Journal,  Bd.  11,  No.  257.) 
(Vgl.  1882,  S.  197  und  373.) 

In  unseren  früheren  Mittheilungen  über  die 
Chemie  der  Akkumulatoren  haben  wir  häufig 
von  der  Bildung  des  schwefelsauren  Bleioxyds 
und  seiner  Wichtigkeit  für  diese  Batterie  ge- 
sprochen. 


Im  ersten  Theile  (die  lokale  Thätigkcit,  S.  197) 
zeigten  wir,  dafs  die  lokale  Thätigkeit,  welche 
zuerst  in  energischer  Weise  zwischen  dem  me- 
tallischen Blei  und  dem  Ucberoxyd  stattfindet, 
nach  und  nach  durch  die  Bildung  von  schwefel- 
saurem Bleioxyd  vermindert  wird. 

Im  zweiten  Theile  (das  Laden  der  Elemente, 
S.  198)  legten  wir  dar,  dafs  bei  der  ursprüng- 
lichen Bildung  einer  Faure- Batterie  schwefel- 
saures Bleioxyd  auf  der  einen  Platte  oxydirt 
und  auf  der  anderen  reducirt  wird.  Wir  be- 
schrieben ferner  einen  Versuch,  bei  welchem 
zwei  mit  schwefelsaurem  Bleioxyd  bedeckte  Pla- 
tinaplatten  in  verdünnte  Schwefelsäure  getaucht 
und  in  den  Stromkreis  eines  galvanischen  Stro- 
mes eingeschaltet  wurden;  bei  Beendigung  des 
Versuches  war  das  weifse,  schwefelsaure  Salz 
auf  beiden  Platten  in  grofsem  Umfange  zersetzt, 
denn  die  positive  Platte  hatte  sich  mit  dunkel- 
chokoladenfarbenem,  die  negative  mit  grauem, 
schwammigem  Blei  bedeckt. 

Im  dritten  Theile  (Seite  373)  zeigten  wir, 
dafs  sich  bei  der  Entladung  einer  Batterie 
schlicfslich  schwefelsaures  Bleioxyd  auf  beiden 
Platten  befindet. 

Es  kann  aus  unseren  Berichten  gefolgert 
werden,  dafs  dieses  schwefelsaure  Bleioxyd  beim 
erneuten  Laden  der  Batterie  wieder  auf  der 
einen  Platte  oxydirt,  auf  der  anderen  reducirt 
wird,  wie  bei  der  ursprünglichen  Bildung.  Diese 
Annahme  ist  jedoch  auf  Widerspruch  gestofsen'). 
Während  Alle ,  die  die  Sache  nach  uns  unter- 
suchten, die  Oxydation  des  schwefelsauren  Blei- 
oxydes zugeben,  konnte  Dr.  Lodge  die  Reduc- 
tion  desselben  nicht  erlangen,  wenn  er  reines 
schwefelsaures  Salz  gebrauchte,  und  William 
Thomson  fand  nur  zweifelhafte  Spuren  von 
reducirtem  Metall,  wenn  er  zwei  Platinaplatten 
und  Schichten  von  schwefelsaurem  Salz  nahm. 
Die  Frage  aber,  ob  das  schwefelsaure  Salz  re- 
ducirt wird  oder  nicht,  wenn  man  eine  Faure- 
Batterie  zu  wiederholten  Malen  ladet,  ist  eine 
sehr  wichtige;  denn  wenn  das  bei  jeder  Ent- 
ladung gebildete  schwefelsaure  Salz  sich  auf 
der  positiven  Platte  anhäufte,  würde  es  den 
Raum  verstopfen,  es  müfste  ferner  bei  jeder 
Entladung  eine  neue  Oberfläche  des  Bleies  oxy- 
dirt oder  vielmehr  in  schwefelsaures  Salz  ver- 
wandelt werden.  Die  positive  Platte  würde 
daher  bald  zerfressen  sein  und  nur  kurze  Zeit 
aushalten. 

Obgleich  wir  bereits  eine  Widerlegung  der 
Ansichten  des  Dr.  Lodge  veröffentlicht  haben, 
hielten  wir  es  doch  für  wünschenswert!. ,  den 
Versuch  mit  den  Platinaplatten  zu  wiederholen, 
besonders  um  zu  bestimmen,  mit  welcher  Schnel- 
ligkeit die  Reduction  vor  sich  ginge.    Wir  be- 


')  Es  geschah  <lic»  zu  Fulgc  eine*  Vortrages,  den  Dr.  Clad- 
Mone  bei  Gelegenheit  der  diesjährigen  Vcrtummtung  der  British 
Association  in  Snuthampton  gehalten  ha».  Vgl.  Naturc,  vom 
19.  Okiober,  S.  610  und  596,  mwie  Telegraphic  Journal,  11.  Bd., 
S.  197  und  218. 


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Abhandlungen. 


JAN  l  AR  1883.' 


festigten  20  g  schwefelsaures  Bleioxyd  mittels 
Pergamentpapiers  auf  einer  negativen  Platte, 
stellten  sie  vertical  in  die  Schwefelsäure  und 
schickten  einen  Strom  von  etwas  unter  1  Am- 
pere hindurch.  Das  Hydrogen  wurde  niemals 
ganz  absorbirt  —  wahrscheinlich  entwich  es 
zum  gröfsten  Theile  —  aber  nach  Verlauf  von 
24  Stunden  sahen  wir  kleine  Flecken  grauen 
metallischen  Bleies  durch  das  nasse  Pergament- 
papier, sie  vcrgröfserten  sich  nach  und  nach  in 
unregelmäfsiger  Weise,  und  nach  10  Tagen  war 
alles  schwefelsaure  Bleioxyd,  ein  paar  kleine 
Flecke  an  der  Überfläche  ausgenommen,  in 
eine  graue,  schwammige  Masse  verwandelt.  Ob- 
gleich man  vernünftigerweise  nicht  daran  zwei- 
feln konnte,  dafs  diese  Masse  metallisches  Blei 
sei,  unterwarfen  wir  doch  einen  Theil  derselben 
einer  chemischen  Prüfung,  wobei  sie  sich  als 
Blei  erwies. 

Es  scheint  demnach,  dafs  die  Reduction  des 
reinen  schwefelsauren  Bleioxyds  eine  feststehende 
Thatsache  ist,  obwohl  sie  nicht  so  leicht  vor 
sich  geht  wie  die  Oxydation  desselben. 

In  einer  thätigen  Batterie  ist  das  schwefel- 
saure Bleioxyd  natürlich  mit  anderen  Körpern 
vermischt,  deshalb  wird  bei  Bildung  einer  Faure- 
Batteric  die  Mennige  mit  Hülfe  der  Schwefel- 
säure mehr  oder  weniger  in  Bleiüberoxyd  und 
schwefelsaures  Salz  verwandelt.  Wir  haben 
schon  einen  Versuch  beschrieben,  bei  dem 
4  489  er.  Hydrogen  auf  einer  Platte  absorbirt 
wurden,  die  nur  4  574  absorbiren  konnte,  wenn 
das  schwefelsaure  Salz  sowohl  wie  das  Ueber- 
oxyd  reducirt  wurden.  In  unserem  Notizbuche 
landen  wir  Angaben  über  vier  andere  Versuche, 
welche  alle  mit  demselben  oder  fast  demselben 
Material  gemacht  wurden,  und  bei  denen  4  199, 
4  575>  4216  und  4387  cc  absorbirt  wurden, 
obgleich  wir  vielleicht  bei  keinem  derselben  den 
Versuch  fortsetzten,  bis  die  Thätigkcit  absolut 
vollständig  war.  Da  man  jedoch  einwenden 
kann,  dafs  die  Menge  des  auf  diesen  Platten 
erzeugten  schwefelsauren  Salzes  unbekannt  war, 
haben  wir  bei  einem  neuen  Versuche  die  Men- 
nige zunächst  mit  einer  grofsen  Menge  Schwefel- 
säure behandelt.  Dies  gab  eine  Mischung, 
welche  nach  analytischer  Bestimmung  18,5  % 
von  schwefelsaurem  Bleioxyd  enthielt.  Diese 
Mischung  ergab,  als  man  sie  der  reducirenden 
Thätigkeit  eines  Stromes  aussetzte,  eine  Masse 
von  schwammigem  Blei,  welche  nur  eine  Spur 
von  schwefelsaurem  Salz  enthielt. 

Da  es  wünschenswerth  schien,  festzustellen, 
dafs  das  schwefelsaure  Bleioxyd,  welches  bei 
der  Entladung  einer  Batterie  gebildet  wurde, 
bei  der  folgenden  Ladung  reducirt  wird,  nahmen 
wir  die  ehemalige  Bleiplatte  einer  völlig  ent- 
ladenen Batterie,  bestimmten  das  Verhältnifs 
des  schwefelsauren  Salzes  zu  dem  unveränderten 
^h  wammigen   Blei,   und   unterwarfen   sie  der 


1  reducirenden  Thätigkeit  eines  Stromes.  Die 
Menge  des  schwefelsauren  Salzes  auf  der  Platte 
war  vor  dem  Durchgange  des  Stromes  51  %. 
Nachdem  die  Platte  einem  Strome  von  etwa 
1  Ampere  während  60  Stunden  ausgesetzt  ge- 
wesen war,  konnte  man  keine  Spur  mehr  davon 

;  finden. 

Hieraus  darf  man  schliefsen,  dafs  während 
des  abwechselnden  Entladens  und  Wiederladens 
einer  Plante"-  oder  Faure-Batterie  sich  schwefel- 

'  saures  Bleioxyd  auf  der  Bleiplatte  abwechselnd 
bildet  und  reducirt  wird,  und  dafs  die  Platte 
nicht  ernstlich  leidet.  Es  scheint  indessen  aus 
zwei  Gründen  wünschenswerth,  nicht  das  ganze 
schwammige  Blei  während  der  Entladung  in 
schwefelsaures  Salz  sich  verwandeln  zu  lassen; 

I  denn  einerseits  steht  die  tragende  Platte  in  Ge- . 
fahr,  angegriffen  zu  werden,  wenn  nicht  ein  ge- 
nügender Ueberschufs  von  schwammigem  Blei 
darauf  liegt;  dann  trägt  dieser  Ueberschufs  aber 
auch  dazu  bei,  die  Reduction  des  schwefel- 
sauren Salzes  zu  erleichtern. 

Wir  haben  schon  gezeigt,  dafs  durch  die 
lokale  Thätigkeit,  welche  während  der  Ruhe 
zwischen  dem  Ueberoxyd  und  der  davon  be- 
deckten Platte  stattfindet,  schwefelsaures  Blei- 
oxyd gebildet  wird.  Dieselbe  lokale  Thätigkeit 
tritt  auch  während  der  Ladung  der  Platte  ein, 
wie  wir  es  im  zweiten  Theile  unseres  Berichtes 
andeuteten,  und  dieses  schwefelsaure  Salz  wird 
seinerseits  von  dem  elektrolytischen  Oxygen  an- 
gegriffen. Auf  diese  Weise  müfste  das  Absor- 
biren des  Oxygens  beim  Bilden  der  negativen 
Platte  niemals  ein  Ende  nehmen.  Um  zu  sehen, 
ob  dies  wirklich  der  Fall  sei,  setzten  wir  einen 
Versuch   während   115  Stunden    fort,  obgleich 

1  die  Hauptthätigkcit  nach  ungefähr  40  Stunden 
vorüber  war.  Während  der  beiden  letzten  Tage 
dieses  Versuches  blieb  sich  die  Menge  des  ab- 
sorbirten  Oxygens  ziemlich  gleich:  sie  betrug 
etwa  9  cc  in  der  Stunde,  was  o,a«  g  oxydirten 
und  reducirten  schwefelsauren  Blcioxyds  ent- 
spricht. Die  ganze  Bedeckung  der  Platte  war 
44  g  Ueberoxyd.  Diese  lokale  Thätigkeit  findet 
auch  während  der  Entladung  statt,  das  beweist 
die  Menge  des  schwefelsauren  Bleioxyds,  welche 

I  auf  der  negativen  Platte  stets  gröfser  ist  als  auf 

1  der  positiven. 

Durch  diese   lokale  Thätigkeit,   welche  bei 

;  der  Bildung  der  Batterie,   bei   der  Ruhe  und 

!  bei  der  Entladung  stattfindet,  mufs  die  Blei- 
platte, welche  das  Ueberoxyd  trägt,  nach  und 
nach  zerstört  werden,  und  es  ist  wahrscheinlich 
der  Unlösiichkeit  des  sich  bildenden  schwefel- 
sauren Salzes  zuzuschreiben,  dafs  die  Zerstörung 
dieser  Art  von  Sekundärbatterie  in  der  Praxis 
so  langsam  vor  sich  geht. 


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»5 


Die  Ferranti-  Thomson  -Maschine. 

In  London  sind  jüngst  Versuche  mit  einer 
neuen  Wechselstrommxschine,  welche  durch 
Zusammenarbeiten  von  Sir  William  Thomson, 
Ziani  de  Ferranti  und  Alfred  Thompson 
entstanden  ist,  angestellt  worden.  Der  Name 
William  Thomsons  allein  hat  genügt,  um 
sofort  die  Aufmerksamkeit  sämmtlicher  Fach- 
kreise auf  die  Maschine  zu  lenken,  und  erklärt 
die  grofse  Hast,  mit  welcher  besonders  englische 
Zeitschriften  die  Konstruktionseinzelheiten  be- 
sprechen und  Zahlen  über  die  Leistungfähigkeit 
mittheilen.  In  der  That  fühlt  man  sich  zu  der 
Annahme  berechtigt,  dafs  durch  die  Mitarbeiter- 
schaft Thomsons  zum  mindesten  eine  sorgfältig 
theoretisch-rechnerische  Bestimmung  der  günstig- 
sten Drahtquerschnitte  und  Windungen  statt- 
gefunden hat.  Wie  weit  dieses  auf  den  wirklich 
erzielten  Nutzeffekt  Einflufs  übt,  müssen  die 
sicherlich  in  Bälde  bekannt  werdenden  Versuchs- 
zahlen zeigen. 

Die  äufsere  Ansicht  der  Maschine  ähnelt  sehr 
derjenigen  der  bekannten  Wechselstrommaschine 


Fig.  i. 


von  Siemens.  Wie  bei  dieser  sind  zwei  Systeme 
von  Elektromagneten,  2  X  10  an  Zahl,  in  je  einer 
Ebene  im  Kreise  herum  angeordnet,  und  zwar 
so,  dafs  jedem  Nordpol  ein  Südpol  zur  Seite  und 
gegenüber  liegt.  Zwischen  diese  hindurch  be- 
wegt sich  die  Armatur,  welche  an  der  vor- 
liegenden Maschine  allein  originell  und  charak- 
teristisch erscheint.  Dieselbe  besteht,  wie  in 
Fig.  1  schematisch  dargestellt  ist,  aus  einem 
sinoidenformig  gebogenen  Metallbande,  dessen 
radiale  Stücke  gleichen  Abstand  wie  die  Magnet- 
pole haben.  Wenn  sich  bei  der  Rotation  das  eine 
derselben  einem  Nordpole  nähert,  so  rückt  jedes 
benachbarte  um  ein  gleiches  Stück  gegen  einen 
Südpol  vor,  so  dafs  in  ihnen  Ströme  entgegen- 
gesetzter Richtung  erregt  werden,  welche  sich 
gemäfs  der  Windungsform  des  Bandes  zu  einem 
einzigen  Strome  zusammensetzen.  Dreht  sich 
die  Armatur  um  die  Gröfse  des  Abstandes 
zweier  Magnetpole  weiter,  so  wird,  da  die 
Polarität  eine  entgegengesetzte  ist,  auch  ein 
Strom  entgegengesetzter  Richtung  erzeugt;  es 
entstehen  also  bei  fortwährender  Rotation  Wechsel- 
ströme, welche  durch  Schleiffedern  abgeleitet 
werden  können. 


Die  Anordnung  einer  derartig  gewundenen 
Armatur  ist  durchaus  nicht  neu,  sondern  schon 
vor  Jahren  von  Siemens  &  Halske  versucht 
worden,  aber  gerade  sie  hat  zu  der  jetzigen 
Konstruktion  der  Siemens'schen  Wechselstrom- 
maschine geführt,  weil  es  zweckmäfsig  erschien, 
die  auseinandergezogenen  Windungen  zu  ein- 
zelnen Spulen  zusammenzuwickeln. 

Anstatt  des  bisher  meist  üblichen  runden 
Kupferdrahtes  verwendet  Ferranti  ein  Kupfer- 
band, welches  bei  der  Versuchsmaschine  eine 
Breite  von  12,5  mm  und  eine  Dicke  von  2  mm 
besitzt,  und  welches  von  dem  darüber  und 
darunter  liegenden  durch  gleichbreite  Kautschuk- 
streifen isolirt  ist.  Die  Befestigung  der  Bänder 
auf  der  Armatur  ist  aus  Fig.  2  ersichtlich.  Hier 
stellt  Ä'  einen  Ring  von  Eisen  dar,  welcher  mit 


Fig.  2. 


den  Vorsprüngen  Af,  Af .  .  versehen  ist.  Um 
diese  legen  sich  die  Bänder  W  in  der  ange- 
deuteten Weise.  Der  Zwischenraum  zwischen 
den  einzelnen  radialen  Stücken  ist  also  mit 
Eisen  ausgefüllt,  welches  durch  den  Einflufs 
der  äufseren  Magnete  magnetisch  wird  und 
hierdurch  die  Induktionswirkung  verstärken  soll. 
Die  Siemens'sche  Maschine  besitzt  die  Eisen- 
kerne nicht,  damit  die  äufserst  intensive  Wirkung 
der  sich  gegenüberliegenden  Elektromagnete 
auf  jeden  Theil  der  Armatur  in  keiner  Weise 
beeinträchtigt  werde,  und  ebenso  ist  bei  einer 
anderen  Modifikation  der  Ferranti-Thomson- 
Maschine  der  Eisenring  durch  einen  Holzring 
ersetzt,  welcher  auch  mit  hölzernen  Ansätzen 
entsprechend  den  Stücken  K  versehen  ist. 

Welche  Vortheile  die  Ferranti'sche  Armatur 
gegenüber  den  bisher  gebrauchten  und  im  Be- 
sonderen  gegenüber  der  Siemens'schen  haben 


i6 


Abhandlungen. 


El.KKTROTF.CJCN.  ZEITSCHRIFT. 

JANUAR  .Mj.  


soll,  lafst  sich  nicht  recht  einsehen.  Wenn  auch 
ihre  Form  ein  wenig  einfacher  erscheint  als  die 
der  letztgenannten,  so  dürfte  doch  ihre  tadellose 
Herstellung  schwieriger  sein. 

Wenn  weiter  an  irgend  einer  Stelle  die 
Isolirschicht  zwischen  zwei  aufcinanderliegenden 
Händern  verletzt  wird,  so  wird  hierdurch  die 
ganze  Armatur  unbrauchbar  und  mufs  durch 
eine  neue  ersetzt  werden.  Bei  der  Siemens'- 
schen  Anordnung  ist  es  in  gleichem  Falle  nur 
nöthig,  die  betreffende  Spule  auszuwechseln. 

Bei  den  stattgehabten  Versuchen  lief  die 
Maschine  mit  1900  Umdrehungen  in  der  Minute, 
ohne  dafs  sich  ein  schädlicher  Einflufs  geltend 
gemacht  hat.  Da  der  mittlere  Durchmesser  der 
Armatur  ,38  cm  betrug,  so  ergiebt  sich  eine 
lineare  Geschwindigkeit  derselben  von  38,4  m 
in  der  Sekunde,  was  eine  immerhin  bedeutende 
Zentrifugalkraft  zu  Folge  hat.  Üb  die  hohe 
Umdrehungszahl  eine  längere  Erhaltung  der 
Maschine  gestattet,  mufs  erst  die  Erfahrung 
lehren. 

Die  Maschine  wurde  dazu  benutzt,  einen 
Strom  für  321  Swanlampen  von  20  Normal- 
kerzen Lichtstärke  zu  liefern;  dieselben  waren 
auf  3  Stromzweige  vertheilt  und  zu  je  3  hinter 
einander  geschaltet.  Hie  Maschine  erzeugte 
einen  Strom  von  160  Ampere  bei  125  Volt, 
1 60  •  1 2  s 

so  dafs  -  -J -  —  2  7, a  Pferdestärken  in  elck- 

730 

trische  Arbeit  umgesetzt  wurden.  Der  Nutz- 
effekt der  Maschine  ist  aus  den  bis  jetzt  be- 
kannten Versuchszahlen  nicht  zu  berechnen. 
Nimmt   man  ihn   zu  o,9D  an,   so   mufs  eine 

2  7a 

Arbeit  von  — - —  =  30,3  Pferdestärken  durch 

den  Treibriemen  Ubertragen  worden  sein.  Wenn 
man  den  gesammten  Arbeitsverbrauch  berechnen 
wollte,  so  wäre  noch  die  Arbeit  hinzuzurechnen, 
welche  die  erregende  Maschine  verbrauchte. 
Dieselbe  war  eine  kleine  Siemens'schc  Maschine 
für  gleichgerichteten  Strom  und  hat  zum  Be- 
triebe 1,7  Pferdestärken  erfordert.  Y.s  ergiebt 
sich  damit  ein  Gesammtarbeitsverbrauch  von 
30, »  -f-  1,7  —  31,9  Pferdestärken.  Ob  eine  an- 
nähernde Zahl  bei  den  Versuchen  erhalten  worden 
ist,  und  ob  weiter  die  Lampen  in  voller  Hellig- 
keit gebrannt  haben,  ist  bis  jetzt  nicht  zu  er- 
sehen. Man  mufs  hierzu  auf  neue  zuverlässige 
Angaben  warten. 

A.  Beringer. 


Durham  s  Regulator  för  Dampfmaschinen  zum 
elektrischen  Lichtbetrieb. 

Die   für   den   elektrischen   Lichtbetrieb  be- 
stimmten Dynamomaschinen   bedürfen  äufserst 
gleichmäfsig    arbeitender    Kraftmaschinen,  da 
schon  ganz  geringfügige  Unregelmäfsigkeiren  in 
ler   Kraftleistung,    welche   in   anderen  Fällen 


nicht  den  mindesten  schädlichen  Einflufs  äufsern 
würden,  sich  sofort  durch  ein  störendes  Flackern 
und  Zucken  des  Lichtes  und  häufig  genug  durch 
vollständiges  Erlöschen  der  Lampen  bemerkbar 

I  machen.  Die  Gasmaschinen  und  namentlich 
die  nach  Otto 'schein  Systeme  gebauten  Zwillings- 
gasmaschinen liefern  in  Folge  ihrer  eigenartigen 
Steuerung  eine  viel  gleichmäfsigere  Kraftleistung, 
als  Dampfmaschinen  besonders  geringerer  Stärke. 
Während  die  eigentümliche  Speisung  dieser 
Gasmaschinen  stets  dem  benöthigten  Kraftauf- 
wand aufserordentlich  gut  entspricht,  bedaii 
es  bei  der  Dampfmaschine,  aufser  dem  unzu- 
länglichen Hülfsmittcl  eines  schweren  Schwung- 
rades, vor  allen  Dingen  des  Gebrauches  eines 
Regulators  von  gröfserer  Empfindlichkeit  und 
Leistungsfähigkeit,  als  die  bisher  gebräuchlichen 
aufweisen.  An  einen  Regulator,  welcher  für 
Dampfmaschinen  zum  elektrischen  Lichtbetriebe 
bestimmt  ist,  mufs  man  ferner  die  Anforderung 
einer  leichten  Einstellbarkeit  für  verschiedene 
Geschwindigkeiten  erheben,  wenn  auch  diese 
Forderung  gegen  die  nothwendige  Erhaltung 
der  Glcichmäfsigkeit  in  der  Bewegung  zurücksteht. 

Wie  im  Engineer,  1882,  Seite  215,  veröffent- 
lichte Versuche  nachweisen,  pafst  sich  der  Regu- 
lator von  J.  E.  C.  Koch  in  London  und  F.W. 
Durham  in  New -Barnet  den  vorliegenden 
Zwecken  mit  grofser  Vollkommenheit  an.  Wir 
geben  deshalb,  bevor  wir  auf  die  Mittheilung 
dieser  Versuche  eingehen,  eine  kurze  Beschrei- 
bung dieses  bemerkenswerthen  Regulators  nach 
der  Deutschen  Patentschrift  No.  14445  (Zusatz 
zu  No.  i2  8o\ 

Der  Regulator  ist  ein  Widerstandsregulator, 
welcher  durch  den  Widerstand,  den  eine  Flüssig- 
keit einem  Flügelrade  entgegensetzt,  eine  kleine 
Hülfsdampfmaschine  bethätigt,  an  welche  die 
Drosselklappe  der  Hauptmaschinc  angeschlossen 
ist.  Die  von  der  Riemenscheibe  B  umgedrehte 
Regulatorwelle  ist  in  zwei  Theile  A  und  D  ge- 
trennt. Die  Welle  D  wird  an  der  Stofsstelle 
von  dem  Kopfe  C  der  Welle  A  umfafst,  in 
welchem  eine  Feder  //  derart  angeordnet  ist, 
dafs  ein  Ende  derselben  mit  dem  Kopfe  C, 
also  der  Welle  A,  das  andere  mit  der  Welle  D 
vernietet  ist.  Diese  Feder  wirkt  derart,  dafs 
eine  Verdrehung  der  Welle  C  gegen  D  die  Span- 
nung erhöht.  Es  wird  unter  dieser  Voraus- 
setzung die  von  der  Riemenscheibe  B  einge- 
leitete  Bewegung  der  Welle  A  sich   auf  die 

|  Spindel  D  und  auf  ein  mit  derselben  fest  ver- 
bundenes, mit  einer  Flüssigkeit  (Glyzerin)  ge- 
fülltes Gehäuse  F.  fortpflanzen.  Dieser  Bewe- 
gung setzt,  wegen  der  Flüssigkeit,  ein  Schaufel- 

1  rad  F,  welches  mittels  einer  Feder  P  in  dem 
feststehenden  Gehäuse  Q  elastisch  gesperrt  ge- 
halten wird,  einen  gewissen  Widerstand  ent- 
gegen. Vergrößert  sich  die  Umdrehungs- 
geschwindigkeit der  Welle  A,  so  wird  dieser 
Widerstand   nicht  sofort  überwunden  werden, 


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EUUCTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  i8B3. 


Mittag,  Durham's  Regui.ator  fir  Dampfmaschinen  u.  s.  w. 


vielmehr  wird  die  Uebertragungsfeder  H  ange- 
zogen,  während  die  Welle  D  in  ihrer  alten 
Geschwindigkeit  beharrt.  Diese  gegenseitige  Ver- 
drehung der  beiden  Wcllentheile  äufsert  sich  in 
einer  Verschiebung  der  zu  dem  Schrauben- 
gewinde der  Welle  D  gehörigen  Mutter  J  nach 
rechts,  welch  letztere  durch  geschlitzte  Stangen  J' 
und  Schrauben  C  mit  dem  Kopfe  C  verbunden 
ist.  Ein  in  der  Nuth  /'  geführter  doppelarmiger 
Hebel  A'  macht  diese  Bewegung  mit,  wodurch 
derselbe  die  Schieberstange  L  einer  kleinen 
Hülfsdampfmaschine  senkt  und  diese  anläfst. 
Der  Kolben  der  Hülfsdampfmaschine  bewegt 
entsprechend  die  Drosselklappe  der  Hauptdampf- 
maschine. 

Vermindert  sich  auf  diese  Weise  die  Ge- 
schwindigkeit der  Maschine  bezw.  der  Welle  A 
wieder,  so  wird  die  Wirkung  der  Feder  H  beide 
Wellen  in  ihre  normale  Lage  zurückführen;  es 
schraubt  sich  die  Mutter  /  auf  D  zurück,  so 
dafs  die  Schieberstange  L  den  Dampfzuflufs  in 
den  Hülfszylinder  absperrt. 


I 


«7 


Dieser  Mechanismus  zur  Wiedergewinnung  der 
normalen  Lage  findet  sich  übrigens  für  einen 
gleichen  Zweck  in  den  mannigfaltigsten  Verände- 
rungen bei  fast  jedem  modernen  Dampfsteuer- 
apparat. Seine  Benutzung  für  den  vorliegenden 
Fall  ist  interessant,  war  aber  naheliegend;  es 
wurde  derselbe  schon  in  der  englischen  Patent- 
schrift No.  011  vom  Jahre  1880  vorgeschlagen. 

Die  Kmpfindlic'nkeit  des  Regulators  für  irgend 
eine  Geschwindigkeitszunahme  kann  in  ver- 
schiedener Weise  genau  regulirt  werden.  Erstens 
geschieht  dies  durch  Vergröfserung  der  Span- 
nung in  der  Feder  H\  zweitens  vermag  die 
Veränderung  der  Spannung  einer  bei  N  befind- 
lichen Feder  dieselbe  Wirkung  hervorzubringen. 
Diese  Feder  ist  bestrebt,  die  Schieberstange  L 
zu  heben,  also  den  Dampfzuflufs  stets  geschlossen 
zu  halten;  deshalb  mufs  der  Hebel  Ä"  zuerst 
die  Spannung  dieser  Feder  überwinden,  bevor 
derselbe  bei  Vorwärtsbewegung  der  Mutter  J 
den  Schieber  herunterdrücken  kann.  Je  nach- 
dem diese  Feder  mehr  oder  weniger  stark  an- 
gespannt ist,  wird  der  Anhub  der  Stange  L 
später  oder  früher  erfolgen.  Endlich  wird  die 
Tourenzahl,  welche  die  Maschine  wirklich  macht, 
durch  den  Zeiger  R  der  Welle  G  angegeben. 
Da  nämlich   der  durch   das  Flügelrad  /'"  ge- 


botene Widerstand  gegen  eine  Verdrehung  für 
jede  Drehungsgeschwindigkeit  von  E  eine  ge- 
wisse Spannung  der  Feder  P  hervorbringen 
mufs,  so  wird  sich  die  Spindel  G  mit  ihrem 
Zeiger  R  um  einen  dieser  Drehung  entsprechen- 
den Winkel  gegen  das  Gehäuse  Q  drehen 
müssen.  Es  kann  also  auf  einem  hier  befind- 
lichen Zifferblatt  die  der  Spannung  und  Stel- 
lung entsprechende  Tourenzahl  abgelesen  wer- 
den, so  dafs  hierdurch  eine  Kontrole  der  Ein- 
stellung gegeben  ist. 

Mit  diesem  Regulator  hat  W.  Spottiswoode 
in  Coombe  Baak  einige  Versuche  angestellt, 
welche  seine  Leistungsfähigkeit  und  seine  nutz- 
bringende Verwendung  bei  Dampfmaschinen 
zum  elektrischen  Lichtbetrieb  als  beachtenswerth 
erscheinen  lassen.  Der  Regulator  ist  in  vor- 
liegendem Fall  an  einer  von  Middleton  &  Co. 
in  Southwark  gebauten,  nominell  zwölfpferdigen, 
horizontalen  Dampfmaschine  angebracht,  welche 
bei  Tage  zum  Wasserheben,  Abends  zum  Be- 
triebe der  Dynamomaschine  für  die  elektrische 
Beleuchtung  benutzt  wird.  Der  mit  Dampf- 
mantel bekleidete  Dampfzylinder  hat  279  mm 
(11  Zoll  engl.)  Durchmesser  und  610  mm  (24  Zoll 
engU  Kolbenhub.  Es  ist  von  Hand  für  ver- 
schiedene Füllungsgrade  einstellbare  Mey  er- 
sehe Steuerung  vorhanden.  Das  Schwungrad 
hat  3050  mm  (120  Zoll  engl.)  Durchmesser 
und  wiegt  4  000  kg  (4  t.). 

Dampf  von  3,5  Atmosphären  (50  Pfund)  Span- 
nung liefert  ein  vertikaler  Kessel  mit  vier  (,)uer- 
siederohren.  Der  beschriebene  Regulator  liegt 
neben  der  Maschine  auf  einem  Sockel. 

Die  betriebene  Dynamomaschine  ist  nach 
dem  Systeme  de  Meritens  gebaut.  Sie  speist 
4  Stromkreise  mit  je  30  Swanlampen  und  im 
Ganzen  14  Bogenlichtern ,  von  denen  4  das 
Haus  und  10  den  Park  beleuchten.  Die  Dynamo- 
maschine macht  900  Touren ,  die  Dampf- 
maschine 58.  Die  4  Bogenlampen  für  die  Be- 
leuchtung des  Hauses  erfordern  5  Pferdestärken, 
während  jeder  Stromkreis  der  Glühlichter 
3  1  ,  Pferdestärken  verbraucht. 

Erster  Versuch.  Es  wurden  4  Bogenlampen 
und  30  Glühlichter  gespeist,  dann  die  ersteren 
plötzlich  gelöscht,  ohne  dafs  eine  Veränderung 
der  Umdrehungsgeschwindigkeit  der  Dynamo- 
maschine eintrat.  Man  vergewisserte  sich  von 
diesem  Umstände  in  folgender  originellen  Art. 
Die  Dynamomaschine  erzeugt  bei  900  Um- 
drehungen einen  eigenthümlichen  hellen  Ton; 
nimmt  man  nun  eine  Veränderung  der  Touren- 
zahl der  Dampfmaschine  um  eine  Umdrehung 
an,  so  würde  sich  dieselbe  auf  die  Dynamo- 
maschine etwa  im  Verhältnisse  von  1  zu  16  über- 
tragen, also  die  Umdrehungsgeschwindigkeit  der 
Dynamomaschine  hinreichend  verändern,  um 
jenen  Ton  zu  beeinflussen.  Bei  diesem  Ver- 
such wurde  mittels  Telephons  dieser  Ton  vor, 

3 


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iS 


Abhandlungen. 


Klektrotkchn.  Zeitschrift. 

JANUAR  1883. 


während  und  nach  der  Löschung  der  Bogen- 
lampen in  derselben  Stärke  und  Färbung  ge- 
hört, so  dafs  hiernach  eine  Veränderung  der 
Umdrehungsanzahl  ausgeschlossen  schien. 

Zweiter  Versuch.  Es  wurden  nach  gleich- 
zeitiger Anziindung  der  4  Bogenlampen  und 
30  Glühlichter  abwechselnd  die  Gliihlichter  und 
Bogenlampen  gelöscht,  ohne  dafs  das  Licht  auch 
nur  die  geringste  Veränderung  gezeigt  hätte. 

Dritter  Versuch.  Das  gesammte  Beleuch- 
tungssystem wurde  angezündet  und  plötzlich 
gleichzeitig  gelöscht,  ohne  dafs  die  Maschine 
ihre  Geschwindigkeit  änderte. 

Vierter  Versuch.  Die  Dynamomaschine 
wurde  auf  die  Tourenzahl  ooo  gebracht,  aber 
nur  einige  Lampen  angezündet.  Jetzt  wurde 
das  Feuer  aus  dem  Kessel  gezogen ,  so  dafk 
der  Dampf  allmälig  von  seiner  Spannungshöhe 
(3,5  Atmosphären)  herunterging.  Die  Maschine 
blieb  trotzdem  auf  ihrer  Tourenzahl.  Als  die 
Dampfspannung  auf  2  Atmosphären  (30  Pfund) 
gesunken  war,  wurde  die  Dynamomaschine  aus- 
gerückt; trotzdem  behielt  die  Dampfmaschine 
ihre  58  Umdrehungen  bei. 

Während  vor  der  Anbringung  dieses  Regu- 
lators dem  Maschinisten  stets  das  Abstellen 
einer  Anzahl  Lampen  mitgetheilt  werden  mufste, 
damit  dieser  die  Dampfmaschine  entsprechend 
verstellte,  läfst  der  Regulator  nunmehr  die  Ma- 
schine stets  gleichmäfsig  fortarbeiten,  ohne  den 
früheren  Uebelstand  der  plötzlichen  übergrofsen 
Verstärkung  des  Stromes  und  der  hiermit  ver- 
bundenen Beschädigung  der  Lampen  beizu- 
behalten. 

Auch  dieser  Regulator  kann,  wie  jeder  an- 
dere, erst  durch  eine  gewisse  Geschwindigkeits- 
änderung  zur  Wirksamkeit  gebracht  werden,  da 
er  bis  zu  dem  Augenblicke,  wo  er  die  Drossel- 
klappe öffnet,  rascher  umläuft  und  erst  hier- 
nach seine  frühere  Geschwindigkeit  aufsucht. 
Es  soll  aber  die  GeschwindigkeiLsänderung  in 
vorliegendem  Falle  von  so  ungemein  kurzer 
Dauer  sein,  dafs  sie  ohne  jeden  störenden  Ein- 
fluGs  auf  die  Intensität  der  Lampen  bleibt. 

R.  Mittag. 


Wasserbau-Inspektion  in  Bromberg  den  in  bei- 
stehender Abbildung  dargestellten  Wecker  kon- 
struiren  zu  lassen. 

Um  die  Flektromagnetkerne  sind  die  beiden 
Drähte  «r,  und  ///,  gewickelt,  welche,  wie  bei 
meiner  Eckschaltung  (vgl.  1882,8.  234),  getrennt 
arbeiten.  Das  eine  Ende  des  erstcren  ist  mit 
dem  Kontakte  c  des  Selbstunterbrechers,  das 
andere  Ende  mit  Klemme  3  verbunden.  Von 
Klemme  2  führt  ein  Draht  zum  Körper  k  des 
Ankerhebcls  //.  Die  Klemmen  1  und  4  stehen 
einerseits  mit  den  beiden  Leitungszweigen  bezw. 
mil  Leitung  und  Erde,  andererseits  mit  den 
Enden  des  zweiten  Umwindungsdrahtes  m  in 
Verbindung.  Schaltet  man  zwischen  die  Klem- 
men 2  und  3  eine  Ortsbatterie  b  derart,  dafs 
der  Strom  derselben  im  Drahte  /«,  im  gleichen 
Sinne,  wie  der  Linienstrom  der  Batterie  B  im 
Drahte  m,  magnetisirend  auf  die  Elektromagnet- 


kerne wirkt,  so  wird  im  Zustande  der  Ruhe  der 
Anker  angezogen  und  der  Hammer  legt  sich 
gegen  die  Glocke  G.  Bei  Unterbrechung  der 
Ruhestromlcitung  durch  Tastendruck  wird  der 
Anker  losgelassen  und  in  dem  Augenblick,  in 
welchem  der  Ankerhebel  h  den  Kontakt  c  be- 
rührt, die  Ortsbatterie  h  geschlossen.  Jetzt  be- 
ginnt das  Spiel  des  Selbstuntcrbrechers  und 
dauert  so  lange,  bis  der  nach  Aufhebung  des 
Tastendruckes  in  den  Umwindungsdraht  w, 
wieder  eintretende  Linienstrom  den  Anker 
festhält.  O.  Canter. 


Wecker  mit  Selbstunterbrechung  für  Ruhe- 
stromleitungen. 

Die  Einschaltung  von  Weckern  in  Ruhestrom- 
leitungen erfolgt  im  Allgemeinen  stets  unter  An- 
wendung von  Relais  und  Ortsbatterien1).  Um 
ersteres  entbehrlich  zu  machen,  habe  ich  für 
die  Fernsprechanlagen  der  Königl.  Kanal-  und 

')  Vgl.  dagegen  Zct'*che,  Handbuch  <ier  Telegraphie ,  4,  Bd., 
i  J.  XII.  —  Mit  der  111  Kir.  S9  auf  S.  30  d.i<clh«t  darReMclIlen.  von 
Siemens  &  H.il'kc  benutzten  SchalrunR«»ei*c  fallt  eine  7wwtc' 
Schaltung  ohne  Rclai»  und  On-tuticuc  msammcii,  welche  Herr 
Canter  angewendet  hat  und  mit  welcher  er  nur  in  kurzen  Leitun- 
gen sicheren  Erfolg  erzieh  hat.  Die  Red. 


Ueber  die  zweckmäßige  Anordnung  von  Erd- 
leitungen. 

Von  Dk.  R.  Ulbricht. 

In  der  Telegraphie,  wie  in  der  Blitzableiter- 
technik, ist  zumeist  der  Ausbildung  der  Erd- 
leitungen ein  nur  beiläufiges  Interesse  zuge- 
wendet worden,  welches  in  keinem  Verhältnifs 
zu  der  eingehenden  Behandlung  der  oberirdi- 
schen Anlagen  stand.  Erst  in  neuerer  Zeit  hat 
die  Aufmerksamkeit,  welche  man  den  Blitz- 
ableitungen schenkt,  Vorschläge  zu  Abweichun- 


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Elkktrotechn.  Zeitschrift.  T .  T .  .  _ 

januar  i»g3.  Ulbricht,  Ueber  die  zweckmässige  Anordnung  von  Eroleitungen.  19 

gen  von  den  herkömmlichen  Ableitungsformen 
veranlaßt.  In  Bezug  hierauf  sind  die  bekannten 
Gutachten  der  Kgl.  Prcufsischen  Akademie  der 
Wissenschaften  aus  den  Jahren  1876  bis  1880 
durch  werthvolle  Fingerzeige  von  besonderer 
Bedeutung.  Es  wird  in  denselben  darauf  hin- 
gewiesen, dafs  die  Wirkung  der  Erdleitungen 
durch  Thcilung  der  Erdplatten,  durch  Anwen- 
dung von  metallischem  Netzwerk  oder  von 
Metallstangen  wesentlich  gesteigert  werden  kann, 
ohne  dafs  ein  gröfserer  Materialaufwand  er- 
forderlich wird. 

So  viel  mir  bekannt  ist,  hat  die  Praxis  von 
diesen  Andeutungen  noch  wenig  Gebrauch  ge- 
macht; vielleicht,  weil  sich  aus  den  allgemein 
gehaltenen  Vorschlägen  nicht  ohne  Weiteres 
bestimmte  Ausfuhrungsformen  von  zuverlässiger 
Brauchbarkeit  herleiten  lassen.  Die  nachstehende 
Untersuchung  stellt  sich  nun  die  Aufgabe,  in 
der  bezeichneten  Richtung  gefundene  Erdlei- 
tungsformen auf  ihren  Werth  zu  prüfen  und  zu 
vergleichen,  beziehentlich  zu  neuen  brauchbaren 
Formen  zu  gelangen. 

Kig.  1. 


Setzung  der  Wirklichkeit  sehr  nahe  kommt,  ja 
in  anmittelbarer  Nähe  der  Körperwandungen 
mit  ihr  zusammenfällt,  ferner  dafs  in  solchen 
Abständen  von  der  Elektrode,  gegen  welche 
deren  Dimensionen  sehr  klein  sind,  wiederum 
1  Ucbereinstimmung  zwischen  Annahme  und  Wirk- 
lichkeit durch  Annäherung  der  isoelektrischen 
Flächen  an  die  Halbkugelform  eintritt.  Zur 
Vereinfachung  der  Rechnung  sollen  diejenigen 
Fälle  aufscr  Betracht  bleiben,  in  welchen  der 
Elektrodenkörper  mehr  oder  minder  tief  unter 
der  Erdoberfläche  liegt,  und  in  der  Hauptsache 
nur  diejenigen  behandelt  werden,  in  welchen 
die  Elektrode  bis  zu  ihrem  gröfsten  horizontalen 
Querschnitt  in  den  Boden  eingesenkt  ist.  Diese 
Beschränkung  ermöglicht  es,  bei  der  Annahme 
geradliniger  Strömungskurven  doch  der  Bedin- 
gung zu  genllgen,  dafs  die  Flächen  gleichen 
Potenziales  die  Begrenzungsfläche  des  Leiters, 
hier  die  Erdoberfläche,  rechtwinklig  schneiden 
müssen.  Beiläufig  sei  erwähnt,  dafs  unter  letz- 
terer stets  die  Oberfläche    des  Grundwassers 


HOJ7 


Die  genaue  Berechnung  des  Erdwiderstandes 
bei  Anwendung  einfach  kugelförmig  gestalteter 
Elektroden  hat  keine  Schwierigkeit.  Sobald  es 
sich  jedoch,  wie  hier  der  Fall  sein  wird,  um 
verwickelte  Formen  handelt,  ist  es  angezeigt, 
zur  Erlangung  handlicher  Formeln  die  genaue 
Rechnung  durch  ein  Näherungsverfahren  zu  er- 
setzen, über  dessen  Zulässigkeit  der  Nachweis 
zu  erbringen  ist. 

Es  möge  die  Annahme  gelten,  dafs  bei  dem 
Einsenken  einer  beliebig  konvex  geformten 
Elektrode  in  den  Erdboden  die  isoelektrischen 
Flächen  parallel  zur  wirksamen  Elektrodenfläche, 
die  Strömungskurven  also  geradlinig  verlaufen, 
derart,  dafs  sich  bei  Einsenkung  eines  Würfels 
der  Durchschnitt  der  isoelektrischen  Flächen,  wie 
Fig.  1  zeigt,  darstellen  würde.  Hierbei  werden 
alle  Kanten  und  Ecken  des  Elektrodenkörpers 
als  Zylinder-  bezw.  Kugelausschnitte  vom  Radius 
Null  angesehen;  die  entsprechenden  Theile  der 
isoelcktrischen  Flächen  sind  demnach  Zylinder- 
oder Kugelflächcnabschnittc  mit  zunehmenden 
Radien. 

Diese  Annahme  läfst  sich  durch  den  Hinweis 
darauf  rechtfertigen,  dafs  in  den  die  Elek- 
trode zunächst  umgebenden  Erdschalen,  welche 
auf  den  zu  berechnenden  Widerstand  den 
gTöfsten  Einflufs  haben,  die  gemachte  Voraus- 


beziehentlich  der  grundfeuchten  Schichten,  nicht 
aber  diejenige  der  etwa  darüber  lagernden 
trockenen  und  für  die  Leitung  der  Elektrizität 
nahezu  einflufslosen  Bodenmassc  verstanden  wer- 
den soll. 

Nimmt  man  an,  dafs  die  zweite  Elektrode 
entgegengesetzter  Polarität  sich  in  grofser  Ent- 
fernung befinde  und  so  bemessen  sei,  dafs  der 
,  ihr  zukommende  Erdwidcjrstand  gleich  Null  ge- 
setzt werden  kann,  so  ergiebt  sich  beispiels- 
weise für  eine  halbkugelförmige  Elektrode 
vom  Radius  R  die  bekannte  Erdwiderstands- 
gröfse 


0 


2  k  R 


Hierin  ist  —  die  spezifische  Leitungs- 

1  000  000 

fähigkeit  des  Erdbodens,  wenn  alle  Körpermafse 
in  Metern  ausgedrückt  werden.  Es  ist  richtig, 
bei  Entwickelung  dieser  und  ähnlicher  Wider- 
standsformeln von  dem  Widerstande  u>  und  dem 
Leitungsvermögen  dl'  =  1:10  desjenigen  Erd- 
körpcrelementes  auszugehen,  welches  von  den 
aus  dem  Oberflächenelemente  d F,  Fig.  2,  der 
Elektrode  entspringenden  Stromkurven  um- 
schlossen und  erfüllt  wird.  Dieser  Parzialwider- 
stand  ist: 


3* 


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20 


Abhandlungen. 


Elbktrotechn.  Zötschriit. 

JANUAR  18S3. 


R     R>  p 


Der  Gesammtwiderstand  \V  —  i  :  V  hat  dem- 
nach die  Gröfse: 

R  i  _ 

~~  "k~F  ~  ikRn' 


2)  W=. 


J  r    d  c 


R  k  R>-  P 


Die  Einführung  dieser  Parzialwiderstände  läfst 
sich  mit  den  Eingangs  gemachten  Annahmen 
jedoch  nicht  vereinigen,  sobald  der  Elektroden- 
kürper  scharfe  Kanten  hat.  Es  wurden  dann 
Parzialwiderstände  von  der  Gröfse  oo  erscheinen 

Kig.  3- 


-  ■"•> 


und  hierdurch  für  die  Fortleitung  der  Elektri- 
zität wichtige  Erdkörpertheile  als  wirkungslos 
gelten.  Dieser  Nachtheil  könnte  durch  die  An- 
nahme einer  Abrundung  jener  Kanten  gemildert 
werden.    Er  läfst   sich  jedoch  noch  einfacher 


«fr 


~7 


durch  ein  anderes,  allerdings  auch  nur  an- 
näherungsweise zu  gestattendes  Integrationsver- 
fahren  beseitigen.  Behandeln  wir  die  Flächen 
gleichen  Fotenziales  wie  die  Querschnittsfläfchcn 
eines  konischen  Leiters,  so  ist  für  die  Halb- 
kugel zu  schreiben: 


CO 


3) 


W 


dp 


k 


R 


2  p'J  7T 


Das  Ergchnifs  der  Rechnung  ändert  sich  in 
diesem  Falle  gegen  früher  nicht. 

Durch  ganz  ebenso  geführte  Rechnung  ergiebt 
sich  für  die  flach  auf  der  Erdoberfläche  auf- 
liegende Kreisscheibe  vom  Radius  R,  Fig.  3, 
der  Erdwiderstand  als  Summe  der  Widerstände 
aller  die  Elektrode  nach  unten  konzentrisch  um- 
gebenden Erdschalen,  deren  Begrenzungsflächen 
die  Flächen  gleichen  Potenziales  sind.  Jede 
solche  Fläche  setzt  sich  zusammen  aus  einer 
Kreisfläche    R*tt    und    einer  Viertelringfläche 


(R -\- 2  p  :  x)  pn*.  Vergleicht  man  eine  solche 
Erdschale  mit  einem  zylindrischen  Leiter,  so 
ist  jVV  4  (R  -L  2  p  :  tt)  p  tt»  =  Q  als  dessen 
Querschnitt,  und  die  Schalendicke  dp  als  dessen 
Länge  anzusehen.  Sein  Widerstand ,  gleich 
dem  einer  unendlich  dünnen  Erdschale,  ist  also 
d\V=  dp:  kQ  und  der  Gesammtwiderstand  aller 
Schalen: 

00 

dP 

H-. 


4) 


,_  '  f   Jf 


Für  die  liegende  Quadratplatte  von  der 
Seitenlänge  ii  setzt  sich  die  Gröfse  einer  im 
Abstand  p  gedachten  isoelektrischen  Fläche  aus 
der  Quadratfläche  a3,  vier  Achtelkugelflächen 
4.  4 c,7r:8  =  2p* ,T  und  vier  Viertelzylinder- 
flächen 4  .  \apjt  =  2 apTT  zusammen.  Demnach 

ist  (J  =  «/ '  -f-  2  ap  TT  -f-  2  p*7T  und    *  oder 


00 


5)  IV: 


dp 


-+-  2<ipn  -f-  2  p*7T  k.2,j*a 


Ebenso  ist  für  die  liegende  Rechteck  platte 
mit  den  Seitenlängen  a  und  b: 

oc 


6-- 


„•=  Vf  dp  

k  J  ab  -L  (a  -h  b)  p  TT  -f-  2  p*  tt 
o 


=  ,  lognat 
*  Vu 


(a-hb)7T  +  \u 


(u  -4-  b)  t  —  Yu 
worin  u  =  (a  H-  b)1 'tt 1  —  Sabn  ist. 

Für  den  liegenden  Halbcylinder,  Fig.  4, 
vom  Radius  r  und  der  Länge  /.,  mit  angesetzten 
Viertelkugeln  vom  Radius  r  besteht  Q  aus  zwei 


1-4^ 


Viertelkugelflkchen  2 
einer  Halbcylinderfläche  2gttL 

nach  ist  U~=  )  [■--?  oder 

00 


=  2p'7T 
2—LpTT. 


und 

So- 


7) 


2  ? 

r 
1 

k  l  TT 

Weiteres 


d  P 

TT  -f-  L  p  7t 


=  -  —  —  lognat 


/.4-jf 


2  r 


Es  ist  ohne  Weiteres  ersichtlich,  dafs  die 
vorstehend  berechneten  Widcrstandswerthe  auch 
bezw.  Gültigkeit  haben  müssen  für  die  vertikal 
eingesenkte  halbe  Kreisplatte,  Fig.  5,  für  die 
vertikal  eingesenkte  halbe  Quadrat-  und  Rechteck- 
platte, Fig.  5,  sowie  für  den  senkrecht  einge- 
triebenen Vollzylinder  von  der  Länge  L  :  2  mit 
angesetzter  Halbkugel.  Man  kann  sonach  bei  den 
betrachteten  Plattenformen  stets  die  Hälfte  des 
Materials  ersparen,  wenn  man  anstatt  der  waag- 


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Kl-FJCTKOTKCIIN.  ZklTSCHRIKT.  ..  »  ». 

JANUAR  .81  v  IjLBRIUlT,    UkBKR  DIK  ZWF.CKMASS1GK  ANORDNUNG  VON  ERDLEITUNGEN. 


21 


rechten  Lage  die  vertikale  wählt,  vorausgesetzt, 
dafs  in  beiden  Fällen  die  wirksamen  Elektroden- 
flächen gleich  gut  mit  der  leitenden  Erdmasse 
in  Berührung  gebracht  werden  können.  Dieser 
Voraussetzung    ist    beim  Eindringen 


in 


das 

Grundwasser  genügt.  Wo  jedoch  die  Innigkeit 
der  Berührung  von  dem  mehr  oder  minder  ge- 
schickten Anstampfen  des  Bodens  abhängt,  also 
in  den  höheren,  nur  feuchten,  nicht  mit  Wasser 
gesättigten  Schichten,  ist  der  horizontal  liegen- 
den Platte  der  Vorzug  zu  geben. 

Der  in  der  Rechnung  angenommene  Fall, 
dafs  die  Platte  horizontal  auf  der  Oberfläche 
der  grundfeuchten  Bodenmasse  aufliegt,  wird  in 
Wirklichkeit  nur  selten  vorkommen.  Es  wird 
vielmehr  auch  die  horizontal  liegende  Platte 
eine  mehr  oder  minder  tiefe  Einsenkung  er- 
fahren und  infolge  dessen  wesentlich  geringeren 
Widerstand  zeigen,  als  oben  berechnet  worden 
ist.  Der  Einflufs  der  Einsenkung  läfst  sich 
recht  gut  an  der  kugelförmigen  Elektrode  nach- 
weisen. Befindet  sich  deren  Mittelpunkt  in 
einer  Tiefe  /  unter  der  Erdoberfläche,  so  ist 
der  zugehörige  Erdwiderstand  nach  den  früher 
angegebenen  Grundsätzen  wie  folgt  zu  berechnen. 
Die  Fläche  Q  einer  Erdschale  hat  bis  zum  Ab- 
riß- 5- 


stand  p  —  t  vom  Elektrodenmittclpunkte  die 
Gröfse  4,0't.  Für  gröfsere  p  bilden  wir  das 
Q  jeder  Schale,  aus  einer  nach  unten  gekehrten 
Halbkugelfläche  2p*-x  und  einer  darauf  stehen- 
den Zylinderfläche  2pn/.  An  der  Uebergangs- 
stelle  für  p  =  /  ist  4pirr  =  2p,n  -f-  2pnt. 
Der  in  der  Integration  nach  Obigem  unver- 
meidliche Sprung  beim  Uebcrgang  von  der 
Kugel-  zur  Zylinderform  kann  sonach  als  nahezu 
einflufslos  angesehen  werden. 


Oü 


8) 


i  C  dp        _i_  f  dp 

~~   k  )  4p,7T  k  J   2  p'TT-f-  2  p  TT  t 

R  t 
  '  /  *0>™R\ 

—  ^^7:  \ 1  +  t  y 

Die  Formel  läfst  erkennen,  dafs  keine  sehr 
tiefe  Einsenkung  erforderlich  ist,  um  dem  Uber- 
haupt zu  erreichenden  minimalen  Widerstands- 
werthe  nahe  zu  kommen.  Bei  t—R  über- 
schreitet bereits  der  Werth  von  \V  den  denkbar 
kleinsten  Widerstand  für  /=oo  nur  um  39, 
bei  /=  2R  nur  um  20  %• 

Die  weitere  Abnahme  geht  langsam  vor  sich. 
Ganz  entsprechend  verhält  sich  die  Quadrat- 
platte. Wird  dieselbe  z.  B.  vertikal  so  weit 
eingesenkt,  dafs  ihre  Oberkante  mit  der  Erd- 
oberfläche abschneidet,   so  weicht  ihr  Wider- 


stand nur  noch  um  36  %  v'on  demjenigen  ab, 
welcher  ihr  in  unendlicher  Tiefe  zukommen 
würde.  Zur  Vermeidung  wenig  nutzbarer  Erd- 
arbeiten kann  hiernach  die  Regel  aufgestellt 
werden:  der  Erdleitungskörper  braucht  bei  un- 
veränderlicher Bodenfeuchtigkeit  nur  so  weit 
eingesenkt  zu  werden,  dafs  sein  Mittelpunkt  um 
das  Mafs  seines  gröfsten  Durchmessers  unter 
der  Oberfläche  des  Grundwassers  bezw.  der 
grundfeuchten  Schicht  liegt. 

Zur  Vereinfachung  der  Betrachtung  wollen 
wir  jedoch  auch  die  weiteren  Rechnungen  auf 
diese  Tiefenlage  nicht  beziehen,  sondern,  wie 
früher,  vorzugsweise  nur  Berührung  an  der  Erd- 
oberfläche voraussetzen.  Dieses  Verfahren  hat 
den  wesentlichen  Vortheil,  dafs  es  die  genaue 
experimentelle  Prüfung  der  Rechnungsresultate 
erleichtert. 

Wird  der  Erde  durch  mehrere  nicht  weit 
von  einander  entfernte  Elektroden  Elektrizität 
zugeführt,  so  kann  der  Gcsammterdwiderstand 
nicht  in  der  bisherigen  einfachen  Weise  gefun- 
den werden.  Erfolgt  eine  Zuführung  ungleich- 
namiger Elektrizitäten,  so  weichen  die  Flächen 
gleichen  Potenziales  vom  Parallelismus  unter 
einander  ganz  wesentlich  ab.  Günstiger  ge- 
staltet sich  dagegen  die  Sache,  wenn,  wie  in 
unserem  Falle,  nur  gleichartige  Elektrizität  ein- 
strömt. Das  Potenzial  eines  beliebigen  Punktes 
in  der  Erde  ist  dann  nach  dem  Prinzipe  der 
Superposition  gleich  der  Summe  der  den  ein- 
zelnen Elektrodenwirkungen  entsprechenden  Po- 
tenziale. Die  isoelektrischen  Flächen  müssen 
demnach  in  Entfernungen,  gegen  welche  die 
Abstände  der  einzelnen  gleichnamigen  Elektro- 
den sehr  klein  sind,  wiederum  in  Kugelflächen 
übergehen.  Andererseits  wird  in  unmittelbarer 
Nähe  jeder  einzelnen  Elektrode  die  derselben 
allein  zukommende  Form  der  isoelektrischen 
Flächen  nur  wenig  geändert  werden,  wenn  die 
von  den  anderen  Zuströmungspunkten  herrüh- 
renden Potenzialdiflercnzen  innerhalb  dieser 
Flächen  geringe  sind.  Es  wird  deshalb  in  den 
meisten  Fallen  statthaft  sein,  die  Widerstands- 
integration in  der  Nähe  der  Elektroden  nach 
dem  früheren  Verfahren  zu  bewirken,  weiterhin 
aber  das  ganze  Elektrodensystem  mit  den  be- 
reits zur  Integration  gezogenen,  es  umgebenden 
Erdschalen  als  geschlossenes  Ganzes  zu  be- 
handeln. 

Nehmen  wir  zwei  halbkugelförmige  Elektroden 
an,  durch  welche  der  Erde  gleiche  Mengen  der 
nämlichen  Elektrizität  zugeführt  werden  ,  so 
haben  die  isoelektrischen  Flächen  im  Vertical- 
durchschnitt  die  beigezeichnetc  Form,  Fig.  6. 
Wir  substituiren  dafür  die  in  Fig.  7  darge- 
stellten Flächen,  denen  gemäfs  die  Integration 
gesondert  von  p  =  r  bis  p  =  \D  und  sodann 
von  p  =  \D  bis  p  =  00  zu  führen  ist.  Da  an 
der  Uebergangsstelle  für  p  =  }£>  die  Oberfläche 


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22 


Abhandlungen. 


OTKCHN.  ZFITSCHIUPT. 
JANUAR  lU;. 


der  sich  berührenden  Kugelschichten  gleich  der 
Oberfläche  eines  Zylinders  von  der  Länge  L 
und  dem  Radius  p  und  zweier  Halbkugeln  vom 
Radius  p  ist,  können  wir  filr  o  >  \  D  das 
Q  jeder  Erdschale  aus  zwei  Viertelkugeln 
2.|4p'r  =  2p17T  und  einem  dieselben  ver- 
bindenden Halbcylinder  2 Dpn  :  2  =  Dpn  bil- 
den und  unbedenklich  setzen: 


CO 


de 


  i_  _  /         0,77  r  \ 

4  *  r  7t  \  Z>  "J  ' 

Diese  Formel  läfst  sich  dazu  benutzen,  an- 
nähernd festzustellen,  welche  Entfernungen  ein- 
zuhalten sind,  wenn  an  Stelle  einer  grofsen 
Erdplatte  mehrere  getrennte  kleinere  gelegt 
werden  sollen.  Gestattet  man  hierbei  eine 
Widerstandssteigerung  von  10  %  gegenüber 
dem  für  D  =  00  sich  ergebenden  Minimalwcrth, 
so  erhält  man  als  Plattenabstand  von  Mitte  zu 
Mitte  7,7  r,  oder  als  freien  Abstand  von  Kante 
zu   Kante    rund    das   Dreifache   des  Durch- 


Fig.  6. 


\7 


•.  1  \J .  '■ 


\ 


■ 


Denkt  man  sich  Fig.  7  als  Durchschnitt  eines 
Rotationskörpers  mit  verticaler  Rotationsaxe 
und  berechnet  für  diesen  Ring  mit  halbkreis- 
förmigem Querschnitt  in  entsprechender  Weise, 
wie   unter   9),   den   Erdwiderstand,   so  findet 


10)  W  ==  1  \   -  ^  — h  *    f  ~P  


kDiz 


\  i- lognat  [tt)  +  °'"  \  ■ 


Streng  genommen,  können  die  Fig.  6  und  7 
für  den  Ring  nicht  als  gültig  angesehen  werden, 
da  der  Vertikalschnitt  der  Flächen  gleichen 
Potenziales  bei  letzterem  Kurven  zeigt,  welche 
schon  in  geringem  Abstände  vom  Elektroden- 
körper sich  der  Form  der  filr  die  volle  Scheibe 
geltenden  nähern. 

Vergleicht  man  jedoch  an  der  Stelle,  wo 
diese  Ungenauigkeit  besonders  von  Einflufs  sein 
müfste,  für  p  =  \D,  die  Gröfse  der  isoelektri- 
schen  Fläche  nach  Fig.  3  mit  der  nach  Fig.  7 
sich  ergebenden ,  so  findet  man  das  Ver- 
hältnifs: 


oder 


D%TT         /  Z>  D\D  TT*        D1 71* 

4  \    2  TT  J       2  2 


1  :  i,o»3. 


Darauf  hin  mag  Formel  10)  als  richtig  ange- 
sehen werden. 

Eine  Vergleichung  derselben  mit  7  zeigt, 
dafe  man  einen  stabförmigen  Zylinder  ohne 
wesentliche  Erhöhung  seines  Erdwiderstandes  zu 
einem  Ringe  zusammenbringen  kann.  Es  ist 
hierbei  jedoch  vorauszusetzen,  dafs  die  Länge 
des  Stabes  etwa  das  Zwölffache  der  Dicke, 
oder  mehr,  betrage.  Verhalten  sich  die  er- 
wähnten Abmessungen  wie    12:1,   so   ist  der 

Erdwidersund  für  den  liegenden  Stab  =  °-" 3 

t  tt  r 

und  für  den  liegenden  Ring  =  °''3°  • 

k  tt  r 

Hieraus  läfst  sich  schliefsen,  dafs  auch  die 
Flachringform  sich  als  eine  günstige  derjenigen 
der  vollen  Scheibe  gegenüber  erweisen  werde. 


Fig.  7- 


Nach  Fig.  8' ist  für  den  Flachring  die  Fläche 
jeder  Erdschale  innerhalb  der  Grenzen  p-=o 
und  p  —  R  —  r  aus  einer  Flachringfläche  ^Rrx 
und  zwei  Viertelhohlringflächen  2RirpTT  zu  bil- 
den, für  p~>  R  —  r  dagegen  aus  einer  Kreis- 
fläche (R  +  r)37z  und  einem  Viertclhohlring 
(R  -4-  r  -f-  20  :  tt)  pn*.  Man  hat  demnach  zu 
setzen : 

R—r 

dp 


»0 


-\-  2  r)  2  R  n 


OO 


1  r         _  dp 

kJ  (R+r)>7T-h(R  +  r+- '-?-) 
R—r  \  77  / 


P7T' 


oder  mit  Hülfe  einer  leicht  ersichtlichen  kleinen 
Veränderung  in  der  Anordnung  der  Integrations- 
grenzen, wobei  für  p  >  R  —  r  das  Integral  nach 
Art  des  unter  4)  angeführten  gebildet  wird: 


R—r 


12) 


k)   (TT  fl 


d  0 


4  2  r  )  2  R  tt 


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El-EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

JANUAR  iMj.  Ul.PRICHT,   UF.BER  I>IK  ZWECKMÄSSIGE  ANORDNUNG  VON  ERDLEITUNGEN.  7$ 


CO 


R 

■  ^  lognat 


d  p 


+  (*+'})"• 

(R  —  r)  n      2  r 


2  k  R  *  >  x  2r  HO<" 

Die  Richtigkeit  dieser  Formel  ist  keine  voll- 
ständige, sobald  sich  die  Gröfse  von  r  der  von 
R  nähert.  Denn  für  die  volle  Scheibe,  d.  i. 
für  r  =  R,  ergiebt  sie 

//  =      , •  o,„ 


2  k  R  7T 


anstatt 


•  0,68  . 


2  &  Rx 

während  nach  Gleichung  n)  diese  Differenz 
nicht  hätte  eintreten  können.  Dagegen  hat  das 
Ergebnifs  unter  1 2)  den  Vorzug  gröfserer  Ein- 
fachheit und  besitzt  dabei  für  die  praktisch 
wirklich  in  Frage  kommenden  Ringformen  einen 
hinreichen  Grad  von  Genauigkeit. 

Ein  Ueberblick  über  die  bis  jetzt  entwickelten 
Gleichungen  zeigt,  dafs  es  zunächst  drei  Mittel 


Fig.  8. 


<■  jr->- 


giebt,  um  bei  geringem  Materialaufwand  eine 
hohe  Wirkung  in  Hinsicht  auf  Erdleitung  zu  er- 
zielen. Einmal  läfst  sich  die  zylinderförmige 
Elektrode  stab-  oder  drahtartig  ausdehnen.  Der 
Grenzwerth  für  IV  bei  wachsendem  L  und 
konstantem  Lr  ist  in  Gleichung  7)  Null.  So- 
dann kann  die  Platte  schmal,  bandförmig  aus- 
gebildet werden.  Der  Grenzwerth  von  //'  in 
Gleichung  6)  ist  für  wachsendes  a  und  kon- 
stantes ab  ebenfalls  Null.  Ferner  läfst  sich  die 
Ringplatte  unter  Verschmälerung  der  Metall- 
flächc  ausdehnen-  Auch  in  Gleichung  12)  ist 
der  Grenzwerth  von  IV  für  zunehmendes  R 
und  konstantes  Rr  Null.  Man  kann  schliefs- 
lich  noch  den  kurzen,  offenen  Zylinder  mit 
vertikaler  Axe  anführen,  welcher  durch  Zu- 
sammenbiegen einer  schmalen  Platte  oder  eines 
Bandes  gebildet  wird.  Ohne  Aufstellung  einer 
bezüglichen  Formel  ist  zu  erkennen,  dafs  sich 
dieser  Zylinder  ähnlich  wie  Band  und  Flach- 
ring verhalten  mufs.  Bei  wachsendem  Radius 
und  konstanter  Oberfläche  nähert  sich  auch  hier 
der  Erdwiderstand  dem  Nullwerthe. 

Aufser  diesen  Mitteln  ist  noch  in  den  Glei- 
chungen 1)  bis  5)  ein  weiteres  angedeutet.  Nach 
denselben  ist  der  Erdwiderstand  umgekehrt  pro- 
portional dem  Plattendurchmesser.  Der  Wider- 
stand Null  kann  also  auch  erreicht  werden  durch 


unendliche  Theilung  einer  Platte.  Da  man 
nach  Gleichung  9)  ohne  erhebliche  Beeinträch- 
tigung der  Wirkung  die  einzelnen  Plattentheüe 
ziemlich  nahe  aneinanderrücken  kann,  so  führt 
dieser  Weg  bei  einer  weit  fortgesetzten,  jedoch 
noch  endlichen  Theilung  und  bei  Verbindung 
der  Theile  unter  einander  durch  leitende  Zwi- 
schenglieder zur  Form  des  Netzes. 

Denken  wir  uns  das  Netz  aus  sechseckigen 
Drahtmaschen  gebildet,  die  wir  bei  der  Wider- 
standsberechnung durch  flächengleiche  Kreis- 
maseben ersetzen  wollen,  so  ist  bei  einer 
Maschenweite  D,  von  Drahtmitte  zu  Drahtmitte 
gemessen,  und  bei  einer  Drahtstärke  26  analog 
früheren  Rechnungen  die  Widerstandsvermeh- 
rung, welche  eintritt,  wenn  eine  Platte  von  der 
Fläche  F  durch  ein  Netz  ersetzt  wird: 

D*t.      2    Ii,         Dt: —  4Ö  ) 

,3)  w=-4Ä'  ^-J»lognat-  -8;.7* — 1  i 


=  2  *   1  ,  ,ognat 


2,»B  Ö 


der 


Hierbei  ist  vorausgesetzt,  dafs  die  Kreisfläche 
einer    Masche   gegen  F   sehr  klein    sei.  In 
diesem  Falle  läfst  sich  nämlich  10  gleich 
Widerstandsvermehrung  für  eine  Masche, 

in 

dz  2 


f.  ! 


knD 


dividirt  durch  die  Maschenzahl  4F:  D^tz  setzen, 
wonach  sich  obiger  Werth  ergiebt.  Man  sieht 
aus  der  Formel ,  dafs  die  Widerstandsver- 
mehrung mit  abnehmendem  D  rasch  abnimmt, 
mit  abnehmendem  6  aber  nur  langsam  wächst. 
Theoretisch  wäre  also  ein  engmaschiges  Netz 
aus  sehr  dünnem  Drahte  das  vortheilhafteste. 

Stellt  man  sich  nun  die  Aufgabe,  diejenigen 
Erdleitungsformen  zu  ermitteln,  welche  unter 
gegebenen  Verhältnissen  wirksam  und  dabei 
vorzugsweise  ökonomisch  sind,  so  wird  man 
sich  zunächst  Uber  das  zur  Elektrode  zu  wäh- 
lende Material  klar  sein,  sodann  aber  unter- 
scheiden müssen,  ob  die  Einlegung  bedeutende 
Erdarbeiten  erwarten  läfst,  oder  nicht.  Als  Ma- 
terial für  den  Erdlcitungskörper  soll  das  vor- 
zugsweise verwendete  Kupfer  angenommen  wer- 
den, weil  sich  dasselbe  im  Erdboden  erfahrungs- 
gemäfs  sehr  gut  hält  und  in  Folge  seiner 
leichten  Bearbeitbarkeit  in  geeignetere  Formen 
gebracht  werden  kann,  als  z.  B.  das  an  sich 
billige  Gufseisen.  Schwach  dimensionirte  Kon- 
struktionen von  Schmiedeisen  oder  Walzeisen 
sind  wegen  ihrer  geringen  Haltbarkeit  im  Erd- 
boden auszuschliefsen. 

Sind  zum  Zwecke  der  Einlegung  nur  geringe 
oder  gar  keine  Erdarbeiten  auszuführen,  wie 
beim   Vorhandensein    von   Teichen,  Flüssen, 


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Abhandlungen. 


JANUAR  .885. 


Brunnen  oder  bei  ganz  hohem  Grundwasser- 
stande, so  wird  man  ausgedehnte  Formen  an- 
wenden :  den  stabförmigen  Zylinder  bezw.  Hohl- 
zylinder, den  Draht,  das  Band,  den  schmalen 
Ring,  das  Netz. 

Unvortheilhaft  ist  die  der  Quadrat-  oder 
Kreuzform  sich  nähernde  Platte. 

Ist  dagegen  zur  Einlegung  des  Erdleitungs- 
körpers  erheblich  tief  in  den  Boden  einzudrin- 
gen, so  mufs  die  Form  der  Elektrode  eine  ge- 
drängtere sein  und  so  gewählt  werden,  dafs 
die  erforderliche  Wirkung  mit  einem  minimalen 
Aufwand  an  Kupfer  und  Erdarbeit  erzielt  wird. 
Bei  grofsen  Tiefen  und  da,  wo  der  Boden 
Bohrung  gestattet,  empfiehlt  sich  hiernach  die 
Einsenkung  eines  langen,  schmalen  Zylinders. 
Derselbe  mochte  jedoch  nur  dann  Anwendung 
finden,  wenn  er  vollständig  vom  Grundwasser 
umspült  wird,  da  anderenfalls  eine  innige  Be- 
rührung mit  nur  durchfeuchtetem  Boden  nicht 
zuverlässig  herzustellen  ist. 

Fig.  9- 


I 


Bei  mäfsigen  Tiefen  und  in  nur  durchfeuch- 
tetem Boden,  wo  bisher  die  Platte  angewendet 
wurde,  kann  einem  nachliegenden  Elektroden- 
körper der  Vorzug  gegeben  werden.  Die  für 
einen  solchen  vorzunehmende  Ausgrabung  fällt 
zwar  ins  Gewicht,  bietet  aber  den  Vortheil,  die 
Bodenbeschaffenheit  in  der  Tiefe  sehr  genau 
beurtheilen  zu  lassen  und  ein  sehr  solides  Ver- 
fiillen  und  Verstampfen  des  Kupferkörpers  zu 
ermöglichen. 

Als  Ersatz  für  die  kostspielige  Kupferplatte 
bieten  sich  hierbei  nach  den  Rechnungen  unter 
12)  und  13)  zwei  Formen,  welche  der  Bedin- 
gung, die  Erdarbeiten  nicht  wesentlich  zu  ver- 
mehren, genügen:  das  Ringband  bezw.  der 
Flachring  und  das  Netz.  Flachring  und  Netz 
werden  zwar  stets  etwas  gröfseren  Durchmesser 
haben  müssen  als  die  in  Bezug  auf  Erdleitung 
gleichwerthige  Platte;  es  wird  sich  aber  zeigen, 
dafs  die  Differenz  nicht  sehr  erheblich  ist. 
Beide  Formen  haben  jedoch  eine  Schwäche 
mit  der  Platte  gemein:  sie  gestatten  nicht,  dafs 
ihre  Dimensionen  bequem  und  ohne  wesent- 
lichen   Mehraufwand    der    gefundenen  Boden- 


beschaffenheit  angepafst  werden.  Die  Oeff- 
nung  ist  gegraben.  Der  Boden  zeigt  eine  ge- 
ringere l.eitungsfähigkeit,  als  man  erwartet 
hatte.  Man  würde  gern  die  Platte,  den  Ring 
oder  das  Netz  um  ein  Drittel  vergröfsern,  allein 
die  geschlossene  Form  läfst  eine  Vergröfserung 
nicht  zu. 

In  dieser  Richtung  wird  ein  wesentlicher  Vor- 
theil erreicht,  indem  man  Ring  und  Netz  zum 
Netzring  vereinigt.  Fig.  9  zeigt  einen  Netz- 
ring in  \  der  natürlichen  Gröfse.  Denkt  man 
sich  denselben  an  einer  Stelle  radial  aufge- 
schnitten, so  zeigt  sich  als  Grundform  des- 
selben das  Netzband  (Fig.  10,  in  -j  der  natür- 
lichen Gröfse).  Die  Drahtstärke  ist  2,5  mm,  das 
Gewicht  0,475  kg  für  den  laufenden  Meter;  die 
l.öthstellen  zwischen  Leitungsseil  und  Netzband 
sind  mit  L   bezeichnet.     Ein   aus  Kupfer  ge- 

Fig.  10. 


0,05 


flochtenes  Netzband  läfst  sich  in  beliebigen 
Längen  vorräthig  herstellen  und  nach  den  lokalen 
Verhältnissen  leicht  in  die  Form  eines  weiteren 
oder  engeren  Flachringes  bezw.  Zylinderringes 
biegen.  Ja,  selbst  wenn  das  Band  bereits  für 
einen  bestimmten  Ringduichmesser  zugeschnitten 
ist,  kann  dasselbe  noch  durch  Strecken  und  durch 
Offenlassen  eines  Ringstückes  in  erweiterter 
Form  verlegt  und  so  eine  derselben  annähernd 
entsprechende  Widerstandsverminderung  erzielt 
werden. 

Der  Erdwiderstand  für  einen  auf  der  Ober- 
fläche der  feuchten  Erdschicht  flach  aufliegen- 
den Netzring  ist  nach  den  Formeln  12)  und  13): 


14)  /r= 


—  lognat  ( A 

TT 


r)  7t  -f-  2  r 


D 


A,r  TT 

4-  0,57  — 


lognat 


2  r 

1 


4  r  S  2  k  R  tt 


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i*1 I  KÄTR  OTFCI I N    Xi*  ITSCIIKIKT 

JANUAR  18B3.  '  Ul.KRICHT,   Uk.HKR  DIE  ZWECKMASSICK  ANORDNUNG  VON  ERDLEITUNGEN.  25 


Widerstand  durch  Tiefersenken  des  Ringes 
bezw.  unter  Anwendung  der  Zylinderringform 
vermindern  läfst.  Vorstehende  Formel  ist  je- 
doch, wie  früher  erwähnt,  besonders  geeignet, 
die  Rechnung  mit  der  Beobachtung  zu  ver- 
gleichen. 

Verfasser  hatte  sich  bereits  durch  Versuche 
im  Kleinen  davon  überzeugt,  dafs  für  den 
Flachring  (Formel  12)  die  Rechnung  eine  gute 
Uebereinstimmung  mit  der  Beobachtung  zeigt. 
Es  wurde  hiernach  zu  einem  gröfseren  Ver- 
suche mit  dem  Netzringe  geschritten. 

Aus  praktischen  Gründen  wurde  für  den- 
selben Kupferdraht  von  2,5  mm  Stärke  ange- 
wendet, von  welchem  dieselbe  Dauer  erwartet 
werden  kann,  wie  von  2  mm  starkem  Bleche. 
Nach  den  hier  nicht  näher  anzuführenden  rech- 
nerischen Untersuchungen  erwies  sich  eine 
Maschenweite  von  40  mm  bei  einer  Bandbreite 
von  160  mm  als  vorteilhaft  und  zugleich  in 
Hinsicht  auf  die  Steifigkeit  der  Konstruktion  als 
günstig. 

Ein  derartiges  Netzband  wurde  in  Länge 
von  4  m  angefertigt  und  zu  einem  Flachringe 
von  i,4-j  m  äufserem  und  1,10  m  innerem 
Durchmesser  zusammengebogen. 

Hierfür  ergab  sich  rechnerisch: 

Als  Vergleichsinittel  wurde  eine  Quadrat- 
platte von  1  m  Seitenlänge  gewählt.  Für  die- 
selbe ist: 

IV  =.      .  0,36g. 

Da  die  Leitungsfähigkeit  des  Erdbodens  eine 
sehr  schwankende  ist  und  für  eine  gleichmäfsige 
Verftillung  auch  nicht  volle  Garantie  geleistet 
werden  kann,  erschien  es  räthlich,  die  Wider- 
standsmessungen auf  einem  gröfseren  Gewässer, 
der  Elbe,  vorzunehmen.  Die  Platte  und  der 
Netzring  wurden  dementsprechend  nach  einander 
an  der  Unterfläche  eines  kleinen  Flofscs  derart 
befestigt,  dafs  die  Berührung  mit  dem  Wasser 
möglichst  den  flir  die  Rechnung  gemachten 
Voraussetzungen  entsprach. 

Als  zweite  Erdleitung  diente  ein  System 
Wasserleitungsröhren,  sodann  eine  entfernte 
Blitzableitererdleitung  u.  s.  w. 

Durch  wiederholte  und  wechselnde  Messun- 
gen wurden  zur  Berechnung  der  einzelnen 
Widerstandswerthe  so  viel  zu  gegenseitiger  Kon- 
trole  dienende  Gleichungen  von  guter  Ueberein- 
stimmung erzielt,  dafs  die  nachstehenden  Er- 
gebnisse als  sehr  zuverlässige  bezeichnet  werden 
können. 

Für  die  Quadratplatte  fand  sich  ein  Ueber- 
gangswiderstand  von  35,5  S.-E.,  für  den  Netz- 
ring ein  solcher  von  32,5  S.-E.  Berechnet  man 


Es   ist  leicht   zu   ersehen,  dafs  sich   dieser  ,  aus    ersterem    Werthe    i,    so    ergiebt  sich 


|  &  =  — 1 —  ,  d.  h.  das  spezifische  Leitungsver- 
91,13 


mögen  des  Flufswassers  =  

01  1 20  000 

Hiernach  berechnen  sich  aus  Gleichung  5) 
und  14)  die  Widerstandswerthe,  wie  nach- 
stehende Tabelle  zeigt: 


Erdwiderstand  in  S.-E. 

berechnet 

beobachtet 

Quadratplatte  .... 

33.5 

33.5 

31.76 

32.5 

Diese  Zahlen  bestätigen  die  Zulässigkeit  der 
annäherungsweise  geführten  Rechnungen. 

Die  Versuche,  denen  sich  noch  weitere  Uber 
die  Einwirkung  des  Eintauchens  anschlössen, 
wurden  oberhalb  Dresdens  an  der  Elbe  vorge- 
nommen. Zur  Verminderung  der  Polarisations- 
erscheinungan  kamen  nur  momentane  Ströme 
der  Mefsbatterie  zur  Verwendung.  Es  ist  an- 
zunehmen, dafs  auch  die  Strömung  des  Wassers, 
durch  welche  die  Gasbläschen  an  den  Elek- 
troden weggetrieben  werden  mufsten ,  einen  er- 
heblichen Polarisationswidcrstand  nicht  habe  auf- 
kommen lassen. 

Spätere  Messungen,  welche  an  nach  Platten- 
art in  den  Boden  verlegtem  Netzband  ange- 
stellt wurden,  ergaben  ebenfalls  die  günstigsten 
Resultate. 

Auf  Grund  dieser  Untersuchungen  haben  die 
sächsischen  Staatsbahnen  für  die  hierzu  geeig- 
neten Fälle  den  Kupfernetzring  eingeführt;  auch 
scheint  man  sich  in  Fabrikantenkreisen  der 
kaum  dem  Versuchsstadium  entwachsenen  Kon- 
struktion bemächtigen  zu  wollen.  Besonders 
hierzu  anregend  sind  die  pekuniären  Vortheile, 
welche  dem  Netzband  insofern  eine  Bedeutung 
zu  geben  vermögen,  als  sie  es  geeignet  machen, 
manches  auf  den  Kostenpunkt  gerichtete  Be- 
denken gegen  die  Anlage  von  Blitzableitungen 
zu  beseitigen  und  zur  Ausbreitung  einer  segens- 
reichen Einrichtung  in  bescheidenem  Mafse  bei- 
zutragen. 

Vergleicht  man  die  Quadratplatte  mit  dem 
ihr  äquivalenten  Netzringe  vorbeschriebener 
Konstruktion,  welcher  nach  Gleichung  1 2)  einen 
äufseren  Durchmesser  von  i,36  m  und  eine 
Netzbandlänge  von  3,45  m  haben  mufs,  so  er- 
giebt sich  folgendes  Gewichtsvcrhältnifs : 

die  Quadratplatte,  1  mm  stark,  wiegt    8,9  kg, 
2  mm     -         -      17,8  kg, 
der  Netzring  -        i,64  kg. 

Der  Preis  von  1  kg  Netzband  beträgt  etwa 
3,s  Mark,  unter  Voraussetzung  der  in  Fig.  9 
näher  ersichtlichen  Details. 

Zu  weiteren  Vergleichungen  sei  angeführt, 
dafc  sich  als  angenäherte  Aequivalente  für  die 

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El.FKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  1883. 


liegende,  nicht  eingesenkte  Quadratmeterplatte 
folgende  Formen  ergeben: 

Ein  vertikal  eingesenkter  Zylinder  von  1,«  m  Länge  und 

0,11  m  Durchmesser, 
Zylinder  von  i,s  m  Länge  und 

o.i«  m  Durchmesser, 
Stab    von    2,»  in    I-ange  und 
0.01  j  m  Durchmesser, 
-    horizontal  liegender  Stab    von    5,,  ni    L.inge  und 

o.cij  m  Durchmesser, 
Klachring  von  l,)t  m  äufserem 
und  i,o»m  inncrem  Durchm., 
liegendes   Neu   von    quadratischer  Form 
und  den   fllr   das  Netzband 
gewählten    Maschenniasscn  ; 
Scitenlringe  —  i,r,  m. 
Netzband    beschriebener  Kon- 
struktion von  3  m  Länge, 
liegender  Netzring  von  i.jt>  m  äufserem 
und  0,94  m  innerem  Durchm. 

Schliefslich  ist  noch  einer  Einwendung  zu 
begegnen,  welche  gegen  die  Richtigkeit  der  den 
Rechnungen  zu  Grunde  liegenden  Voraus- 
setzungen für  den  Fall  erhoben  werden  könnte, 
dafs  es  sich  nicht  um  Telegraphen-,  sondern 
um  Blitzableitererdleitungen  handelt.  Zwischen 
den  beiden  Erdplatten  einer  Telegraphenleitung 
liegt  in  der  Regel  ein  so  grofser  Raum,  dafs 
die  Stromkurven  in  der  für  die  Integration  allein 
wichtigen  Nähe  der  Elektrode  durch  den  Ein- 
flufs  der  anderen  keine  Ablenkung  erfahren. 
Dagegen  könnte  angenommen  werden,  dafs 
dies  am  Blitzableiter  beim  Uebergangc  des  Blitzes 
zur  Erde  der  Fall  sei. 

Hier  ist  die  Erdplatte  die  eine  Elektrode;  an 
Stelle  der  anderen  tritt  die  in  weitem  Umkreise 
unter  der  Gewitterwolke  mit  starker  Ladung 
versehene  Erdoberfläche.  Setzt  man  nun  vor- 
aus, dafs,  wie  bei  einem  guten  Blitzableiter  ver- 
langt werden  mufs,  von  der  Spitze  an  abwärts 
keine  Funkenbildung  mehr  auftrete,  so  müssen 
die  von  der  Erdplatte  rechtwinklig  ausgehenden 
Stromkurven  den  geradlinigen  Weg  verlassen 
und  auch  wiederum  rechtwinklig  gegen  die 
Erdoberfläche  stofsen.  Allein  bei  sehr  grofser 
Ausdehnung  einer  ebenen  Fläche,  durch  welche 
die  Zuströmung  von  Elektrizität  in  einen  unend- 
lichen Körper  stattfindet,  nehmen  die  bezüg- 
lichen Potenziale  in  der  Nähe  dieser  Fläche 
sehr  langsam  ab;  in  der  Nähe  der  Erdpfatte 
tritt  demnach  durch  Einwirkung  dieser  ausge- 
dehnten Ladung  keine  wesentliche  Veränderung 
der  früher  gezeichneten  Kurven  gleichen  Poten- 
ziales und  somit  der  Strömungskurven  ein.  Die 
sich  ausbreitende  Elektrizität  bedarf  aber  nur 
eines  geringen  Weges,  um  über  die  wesent- 
lichsten Widerstände  hinauszukommen.  Nach  1) 
sind  bereits  im  Abstände  c=ioä  9°%  des 
Gesammtwidcrstandes  überwunden. 

Also  sind  die  angestellten  Widerstandsberech- 
nungen auch  in  Hinsicht  auf  Entladungen  atmo- 
sphärischer Elektrizität  bedingungsweise  gültig. 


Resultate  der  Versuche  mit  Lichtmaschinen 
der  Pariser  Elektrizltäts- Ausstellung  von  den 
Herren  Allard,  Joubert,  Le  Blanc,  Potier 
und  Tresca. 

Die  Versuche  mit  den  elektrischen  Licht- 
maschinen, welche  von  der  Jury  der  Pariser 
Elektrizitäts- Ausstellung  vorgenommen  worden 
sind,  verdienen  eine  besondere  Beachtung,  weil 
sie  die  ersten  in  gröfserem  Umfange  von  un- 
parteiischer und  sachkundiger  Seite  angestellten 
Untersuchungen  mit  Lichtmaschinen  der  be- 
kanntesten Konstruktionen  sind,  und  weil  sie 
eine  Verglcichung  der  verschiedenen  Systeme 
ermöglichen,  welche  bisher  wegen  der  ver- 
schiedenartigen benutzten  Mefsmethoden  und 
der  diesen  zu  Grunde  liegenden  verschiedenen 
<  Mafsc  beinahe  unmöglich  gemacht  wurde. 

Im  Folgenden  sollen  diese  Versuchsresultate 
nach  dem  in  La  lumiere  L(lectri(jue,  7.  Bd., 
No.  46,  aufgenommenen  Berichte  der  Jury  in 
gedrängtester  Form  wiedergegeben  werden. 

I.     Versuchsresultate    über  Maschinen 
und  Lampen  für  Gleichstrom. 
Allgemeine  Vorbemerkungen. 
Eine    elektrische   Pferdestärke   und   im  Be- 
sonderen eine  Pferdestärke  im  Lichtbogen  stellt 
eine  elektrische  Arbeit  von  75  Sekundenmeter- 
:  kilogrammen  dar,  welche  berechnet  ist  aus  der 
Stromstärke,  den  Widerständen  und  den  elektro- 
motorischen Kräften. 

Mit  dem  Ausdruck  »Gesammter  mechanischer 
Nutzeffekt*  ist  das  Vcrhältnifs  von  der  ge- 
sammten  elektrischen  Arbeit  zur  aufgewendeten 
mechanischen  Arbeit  bezeichnet,  mit  »mechani- 

1  scher  Nutzeffekt  der  Lichtbögen«  das  Verhältnifs 
von  der  in  den  Lichtbögen  wirklich  gemessenen 
Arbeit  zu  der  aufgewendeten  mechanischen  Arbeit 
und  mit  »elektrischer  Nutzeffekt  der  Lichtbögen« 
das  Verhältnifs  der  in  den  Lichtbögen  gemesse- 
nen elektrischen  Arbeit  zur  gesammten  elektri- 
schen Arbeit. 

Die  Lichtstärken  sind  horizontal  und  unter 
verschiedenen  Neigungen  gegen  die  Horizontale 
gemessen;  ans  diesen  Messungen  ist  dann  die 
s  mittlere  sphärische  Lichtstärke  <  berechnet, 
welche  zur  Bestimmung  der  Lichtstärke  für  die 
mechanische  Pferdestärke,  elektrische  Pferde- 
stärke und  Pferdestärke  im  Lichtbogen  be- 
nutzt ist.     Die  erhaltenen  Werthe  sind  in  Ta- 

.  belle  I  zusammengestellt. 

Zur  näheren  Prüfung  der  erhaltenen  Werthe 
sind  die  mittleren  Nutzeffekte  für  die  in  drei 
Klassen  geordneten  Maschinen  gebildet  und  in 
Tabelle  II  zusammengestellt  worden. 

Wenn  es  sich  nun  auch  bei  diesen  Versuchen, 
wie  die  Jury  ausdrücklich  hervorhebt,  nicht 
darum  handelt,  die  Vorzüge  dieses  oder  jenes 
Systemes  zu  zeigen,  was  erst  durch  lange  Ver- 


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Elektxotechn.  Zritschrift. 
JANUAR_t88J. 


Richter,  Resultate  der  Versuche  mit  Lichtmaschinen  u.  s.  w. 


37 


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28 

Tabelle  II. 


Abhandlungen. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  ill]. 


Vergleichung  der  mittleren  Nutzeffekte  der  Gleichstrom- 
maschinen nach  der  Lichtstärke  der  Lampen. 


Bezeichnung 

Formel 

i  Lampe 

2  bis  5 
Lampen 

10  bis  40 
Lampen 

Mittel 

/'' 
T 

o,u 

0,84 

0,87 

Mechanischer  Nutzeffekt  der  Lichtbögen    .  .  . 

i 

f 

0,47 

0,5y 

0,7« 

0,59 

Elektrischer  Nutzeffekt  der  Lichtbögen  .... 

t 

T' 

O.S3 

o,7o 

O.S4 

0,6, 

Carcel  pro  mechanische  Pferdestarke  

I. 

55 

60 

5o 

54 

/. 

6i 

102 

59 
7» 

63 
93 

Carcel  pro  Pferdestärke  in  den  Lichtbögen    .  . 

~  7' 

/. 

i 

1  "3 

t 

7 

8,. 

6,6 

3.» 

6,o 

suchsreihen  ermittelt  werden  könnte,  welche 
unter  verschiedenen  Umständen  angestellt  wer- 
den müfsten,  um  das  Maximum  des  Effektes 
hervortreten  zu  lassen , "  so  bieten  sie  doch  ein 
hohes  Interesse,  indem  sie  über  die  üblichen 
Angaben  der  Praxis  mehr  Klarheit  geben,  als 
es  bisher  der  Fall  war.  Die  Jury  hebt  folgende 
Punkte  hervor: 

Man  bemerkt  zunächst,  dafs  der  gesammte 
mechanische  Nutzeffekt  einen  aufseronlentlich 
hohen  Werth  besitzt,  was  beweist,  dafs  die 
entwickelten  Ströme  in  allen  vorhandenen 
Maschinen  sehr  gut  gesammelt  werden;  die 
kleinen  hierbei  festgestellten  Arbeitsverluste  er- 
klären sich  leicht  durch  die  passiven  Wider- 
stände. Es  ist  deshalb  zweifellos,  dafs  die  dem 
Anker  wirklich  übermittelte  Arbeit  praktisch 
durch  die  gesammte  disponible  Arbeit  der  elektri- 
schen Ströme  selbst  dargestellt  ist,  mit  Ausnahme 
derjenigen,  welche  durch  die  Foucault'schen 
Ströme  verloren  geht. 

Diese  Arbeit  ist  ebenfalls  vollständig  dar- 
gestellt durch  die  Arbeit  in  den  Lichtbögen  und 
den  Widerständen;  erstere  allein  ist  in  den 
Volta'schen  Bögen  verwerthet  in  der  Form  von 
Licht  und  Wärme,  letztere  ist  immer  verloren, 
und  zwar  als  Wärme,  welche  sich  auf  die  ein- 
zelnen Theilc  des  gesammten  vom  Strom  durch- 
laufenen Weges  vertheilt. 

Der  mechanische  Nutzeffekt  der  Lichtbögen 
scheint  bei  den  Maschinen  mit  hohem  Wider- 
stand, d.  h.  bei  solchen,  welche  eine  grofse 
Zahl  Theilungslichter  betreiben,  etwas  vorteil- 
hafter zu  sein,  deshalb  ist  auch  die  elektrische 
Arbeit  besser  ausgenutzt,  so  dafs  der  elektrische 
Nutzeffekt  bis  auf  das  Doppelte  und  noch  höher 
steigen  kann.  Die  Anzahl  der  Carcel  für  die 
elektrische  Pferdestärke  in  den  Lichtbögen  aber 
nimmt  regelmäfsig  ab,  je  mehr  die  Lichtstärke 
der  einzelnen  Flammen  sinkt.    Der  gesammte 


mechanische  Nutzeffekt  endlich  hängt  nur  von 
gewissen  lokalen  Bedingungen  ab  und  hat  in 
keiner  Weise  etwas  mit  der  Art  der  Vcrwerthung 
der  erzeugten  Elektrizität  zu  thun,  ob  diese  ein 
starkes  Einzellicht  oder  viele  schwache  Theilungs- 
lichter erzeugt. 

An  diese  Bemerkungen  der  Jury  sollen  noch 
einige  andere,  ebenfalls  ganz  allgemeine,  an- 
gereiht werden,  welche,  wenn  sie  auch  nichts 
absolut  Neues,  so  doch  nicht  ganz  allgemein 
Bekanntes  enthalten  und  deshalb  wohl  von 
Interesse  sein  dürften. 

Vergleicht  man  zunächst  die  erzeugte  Licht- 
starke einer  Lampe  mit  der  Stromstärke,  z.  B. 
in  der  ersten  Tabelle,  Reihe  I  und  XII,  so 
zeigt  sich,  dafs  mit  109  Ampere  966  Carcel, 
und  mit  9,5  Ampere  39  Carcel  geliefert  werden; 
es  verhalten  sich  die  Ströme  ungefähr  wie 
ii,s:  1  und  die  Lichtstärken  ungefähr  wie  24,8: 1. 
Wäre  die  Lichtstärke  dem  Quadrate  der  Strom- 
stärke proportional,  wie  man  früher  annahm, 
so  müfsten  sich  die  Lichtstärken  in  obigem  Bei- 
spiel etwa  wie  133:1  verhalten').  Es  zeigt 
sich  also  deutlich,  dafs  die  Lichtstärke  viel  eher 
der  Stromstärke  proportional  gesetzt  werden 
kann,  als  deren  Quadrat,  was  die  Jury  auch  dazu 
geführt  haben  wird,  in  der  letzten  Reihe  der 
Tabellen  das  Verhältnifs  von  Lichtstärke  einer 
Lampe  zur  Stromstärke  aufzunehmen. 

Die  Angaben  der  Lichtstärken,  welche  von 
den  einzelnen  Fabrikanten  gemacht  werden,  sei 
es,  dafs  der  eine  das  Maximum  des  Lichtes,  der 
andere  die  mittlere  Stärke,  und  noch  ein  anderer 
die  in  horizontaler  Richtung  gemessene  Leucht- 
kraft angiebt,  oder  sei  es,  dafs  Normalflammen 
von  verschiedenen  Stärken  angenommen  sind, 
lassen  sich  so  wenig  mit  einander  vergleichen, 
dafs  es  Noth  thut,   einen  anderen  Anhalt  für 


t)  In  Reihe  I  und  IV  verhallen  »ich  die  Strorattlirlccn  etwa  wie 
3,1:1  und  die  l.ichuurltcn  ungefähr  wie  3,a  l. 


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El.FJCTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 

januar  i883.  Richter,  Resultate 


der  Versuche  mit  Lichtmaschinen  u.  s.  w. 


29 


die  Lichtstärke  der  Lampen  zu  haben.  Dieser 
Anhalt  ist  aber  durch  die  ungefähre  Proportio- 
nalität  der  Lichtstarke  mit  der  Stromstärke  ge- 
geben. 

Es  erscheint  deshalb  ganz  empfehlenswert!!, 
wie  dies  ja  auch  schon  von  mancher  Seite  ge- 
schieht, die»  Stromstärke  an  Stelle  der  Licht- 
stärke anzugeben,  da  man  sich  dann  einen  viel 
zutreffenderen  Begriff  von  der  Leuchtkraft  der 
betreffenden  Lampen  machen  kann. 

Bei  Betrachtung  der  oben  wiedergegebenen 
Tabellen  fällt  auch  die  Konstanz  der  Anzahl 
der  Carcels  für  die  mechanische  Pferdestärke 
auf;  es  wird  also  immer  mit  derselben  auf- 
gewendeten mechanischen  Arbeit  ungefähr  die- 
selbe Lichtmenge  erzeugt,  unabhängig  vom 
Grade  der  Theilung;  die  Zahlen  der  Reihen  II 
und  XIII  scheinen  davon  abzuweichen;  diese 
Abweichung  erklärt  sich  aber,  wenn  man  be- 
rücksichtigt, dafs  in  beiden  Fällen  die  Wider- 
stände der  Leitung  beträchtlich  sind.  Die 
Konstanz  dieses  Werthes  giebt  ein  zweites  Mittel 
an  die  Hand,  einen  bestimmteren  Anhalt  Uber 
die  Lichtstärke  elektrischer  Lampen  zu  be- 
kommen, und  zwar  in  der  Weise,  dafs  man 
angiebt,  wie  viel  Pferdestärken  jede  der  be- 
treffenden Lampen  erfordert.  Man  wird  sich 
auch  nach  dieser  Angabe  ein  viel  deutlicheres 
Bild  von  der  Leuchtkraft  machen,  als  wenn  eine 
Zahl  über  die  Lichtstärke  genannt  wird,  ohne 
dafs  hinzugefügt  wird,  wie  diese  gemessen  ist. 

Die  Werthe  der  Potenzialdifferenz  an  den 
Polen  der  Lampen  treten  durch  ihre  Konstanz 
besonders  hervor;  während  die  Stromstärke  von 
109  bis  auf  9,3  Ampere  von  der  I.  bis  auf 
die  XIII.  Reihe  herabgeht,  senkt  sich  die  Po- 
tenzialdifferenz nur  von  53  auf  44,3  Volt;  man 
wird  sich  deshalb  bei  überschläglichen  Rech- 
nungen immer  der  Zahl  50  Volt  bedienen  können. 
Es  liege  z.  B.  die  Frage  vor,  wie  müfsten  Edison- 
A- Lampen  geschaltet  werden,  wenn  diese  von 
einer  Lichtmaschine  betrieben  werden  sollten, 
welche  jetzt  vier  Bogenlampen  betreiht.  Die 
Maschine  giebt  nach  obigem  eine  Spannung 
von  4  X  50  —  200  Volt,  die  Edison- A- Lampen, 
welche  100  Volt  erfordern,  müfsten  demnach 
in  zwei  Gruppen  hintereinander  geschaltet  und 
in  diesen  parallel  angeordnet  sein. 

Durch  die  Konstanz  der  Potcnzialdiffcrcnz, 
oder,  wie  man  auch  kürzer  sagt,  der  Spannung 
in  der  Lampe,  erklärt  sich  auch  die  Proportio- 
nalität der  Strom-  und  Lichtstärke.  Licht  ist 
eine  Form  von  Arbeit;  die  Arbeit,  welche  in 
der  Lampe  zum  Vorschein  kommt,  ist  aber  ge- 
geben durch  £ ist  E  konstant,  so  mufs  die 
Arbeit,  also  das  Licht,  proportional  J  sein. 

Man  kann  den  elektrischen  Lichtbogen  ledig- 
lich als  einen  Widerstand  auffassen,  da  die 
elektromotorische  Gegenkraft,  welche  er  in  sich 
birgt,  nur  eine  geringe  ist;  sei  dem  aber  auch 


wie  ihm  wolle,  jedenfalls  lassen  sich  alle  ein- 
schläglichen Fragen  bei  dieser  Auffassungsweisc 
ebenso  gut  lösen.  Die  Werthe  der  Widerstände 
für  die  Bögen  lassen  sich  mit  Hülfe  des  Ohm'- 

E 

sehen  Gesetzes  leicht  ermitteln:  \V  —  -— ;  so  ist 
der  Widerstand  des  Lichtbogens  in  der  Reihe  I 


der  ersten  Tabelle 


53 


109,, 


—  0,49  Ohm,  in  der 


Reihe  IX 


47.4 
10 


=  4,74  Ohm,  da  E  nahezu  kon- 


stant, also  nahezu  umgekehrt  proportional yist.  Es 
mag  auf  den  ersten  Blick  befremdend  erscheinen, 
dafs  der  Lichtbogen  bei  starkem  Strom  einen 
geringeren,  bei  schwachem  Strom  einen  gröfsc- 
ren  Werth  haben  soll,  um  so  mehr,  als  die 
normale  Bogenlänge  bei  starkem  Strome  viel 
gröfser  ist  als  bei  schwachem  Strome;  wenn 
man  aber  bedenkt,  dafs  der  Krater  in  der  po- 
sitiven Kohle  bei  hohem  Strom  ein  gröfserer 
ist  als  bei  niederem  (giebt  doch  Maxim  an, 
wie  man  aus  der  Gröfse  des  Kraters  die  Licht- 
1  stärke  berechnen  kann),  so  erkennt  man,  dafs 
die  zwischen  den  beiden  Kohlenspitzen  befind- 
liche Säule  (woraus  man  sie  sich  auch  be- 
stehend denkt,  sei  es  aus  kleinen,  losgerissenen 
Kohlentheilchen,  sei  es  aus  gasförmigem  Kohlen- 
stoff) je  nach  der  Stromstärke  einen  verschieden 
grofsen  Querschnitt  hat  und  mithin  ihr  Wider- 
stand bei  starkem  Strome  geringer  sein  mufs 


als  bei  schwachem. 


E.  Richter. 


(Fortsetzung  folgt.) 


Analogie  zwischen  elektrischen  und  Wasser- 
strömen. 

In  einer  der  K.  K.  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien  vorgelegten  Abhandlung  stellt 
|  der  durch  seine  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der 
1  theoretischen  Maschinenlehre  bekannte  Professor 
G.  Schmidt   in    Prag   interessante  Vergleiche 
zwischen  elektrischen  und  Wasserströmen  an. 

Schmidt  substituirt  für  einen  elektrischen 
Generator,  gleichgültig,  ob  derselbe  in  einem 
durch  chemische  Zustandsänderung  wirkenden 
Element  oder  einer  magnetoelektrischen  oder 
dynamoelektrischen  Maschine  besteht,  ein  ein- 
fach gestaltetes  Gefäfs  mit  Wasser,  in  dessen 
Boden  ein  kurzes,  mit  sanfter  Krümmung  hori- 
zontal ausmündendes  Rohr  eingesetzt  ist,  und 
nennt  dasselbe  ein  Element.  Die  Ausflufs- 
menge  Af0,  in  Kilogrammen,  ist  dann  das  Ana- 
logon  zur  Stromstärke/,  und  das  Gefälle  ff,  unter 
welchem  der  Ausflufs  erfolgt,  das  Analogon  zur 
elektromotorischen  Kraft.  Das  Produkt  beider 
giebt  denEffckt  des  Elementes  (elcktr.  Generators) 
E=Af0ff,  gemessen  in  Meterkilogrammen  in 
der  Sekunde. 


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3o 


Abhandlungen. 


Elektkotk.chn.  ZKnsCIIRlTT. 
  JAXl'AR  xi»y 


In  der  Hydraulik  setzt  man  das  Gefalle  // 

gleich  der  Geschwindigkeitshöhe  plus  der 

Widerstandshöhe  des  Rohres.  Unter  der  An- 
nahme, dafs  letztere  erheblich  gröfser  als  erslere 
ist,  was  leicht  einzurichten  ist,  wenn  man  das 
Rohr  nur  dementsprechend  einrichtet,  so  dafs 
durch  erheblichen  Widerstand  im  Rohr  die  Ge- 
schwindigkeit //  auf  einige  Prozente  ihres  Werthes 
herabgezogen    wird,    ist    es   zulässig,  die  Ge- 


schwindigkeitshöhe 


gegenüber  der  Wider- 


SO  folgt    U0  =  -  —  = 


standshöhe  zu  vernachlässigen  und  letztere  gleich 
dem  Gefälle  H  zu  setzen.  Macht  man  nun 
weiter  die  Annahme,  dafs  die  Widerstandshöhe 
den  Typus  a///0  besitze,  worin  a  ein  Koeffi- 
zient, /  die  Länge  des  Rohres,  //„  die  Ge- 
schwindigkeit des  ausfliefsenden  Wassers  ist,  be- 
zeichnet man  ferner  mit  /  den  Querschnitt  des 
Rohres,  mit  V0  das  in  der  Sekunde  aus  dem  Gc- 
fäfs  ausfliefsende  Wasservolumen  und  setzt 
y  =  i  ooo  k,  dem  Gewichte  von  i  cbm  Wasser, 

also  H=  «/  -Sf\  , 

yf 

oder  wenn  £=---  gesetzt  wird:  //=—--• 
a  kf 

H 

Es  ergiebt  sich  also  das  Verhältnifs  r0  =  — - 
/  Af0 

Dies  ist  nun  genau  der  Typus  des  Wider- 
standes ).  eines  elektrischen  Stromes  in  einer 
Leitung  von  der  Länge  /,  dem  Querschnitte  / 
und  dem  Leitungsvermögen  k.  Da  aber  /  nur 
die  zum  Element  gehörige  Länge  bedeutet,  so 
ist  rn  der  »Widerstand  des  Elementes*, 
der  sogenannte  innere  Widerstand. 

Denken  wir  uns  nun  auf  das  kurze  Rohr  des 
Elementes  noch  ein  Rohr  von  der  bedeutenden 
Länge.  Z,  aber  gleichem  Querschnitte  /  aufge- 
steckt, welches  in  Folge  dessen  dem  Ausflüsse 
des  Wassers  noch  eine  besondere  Widerstands- 
höhe z  entgegensetzt,  so  wird  jetzt  in  der 
Sekunde  weniger  Wasser  Af  mit  der  geringeren 
Geschwindigkeit   u   ausfliefsen,    und   es  wird, 

M 

wenn   man   analog  z  =  a  Z  u  setzt ,  u  =  , 

yf 

a  L  M       L  Af  . 
s  =  =  sein,  woraus  >der  Wider- 

yJ  */ 

.  Z  I. 

stand  der  Leitung«  folgt:  >.  =  = 

.1/  kf 

Ks  ist  dies  der  ^äufserc  Widerstand*. 

Zufolge  unserer  speziellen  Annahme  ist,  wenn 

man  die  Widerstandshöhe  des  kurzen  Rohres  / 

mit    h    bezeichnet,    H =  h  -\-  s.  Beiderseits 

durch  Af  diviflirt,  giebt  den  Gesammt widerstand 

//  t-  s        //  ,. 
r-\  ),  =      if    =       p  also    die  Stromstärke 
M  M 

./=  -"=../ 


Stellt  man  nun  « Elemente  (Gefäfse)  Uber 
einander,  jedes  vom  Gefälle  oder  der  elektro- 
motorischen Kraft  ff,  und  denkt  man  sich  jedes 
Gefäfs  geschlossen,  mit  Ausnahme  des  oberen, 
welchem  permanent  Wasser  zufliefst,  so  ist  der 

(innere)   Widerstand   eines  Elementes  r  =  ^~ 

Af 


nff—z 
»Af 


denn   die   ausfliefsende  Wasser- 


menge ist  jetzt  //mal  gröfser  und  steht  unter 
einem  Gefälle,  welches  gleich  n H  vermindert 
um  die  Widerstandshöhe  s  ist.  Der  Wider- 
stand der  Leitung  Z  (äufsere  Widerstand)  bleibt 


derselbe   /.  = 


Af 


Der  Gcsammtwidcrstand  ist 


sonach  n  r      >.  = 


n'1  ff—  z 


und  die  Stromstärke  /= 


z 

Af 


nlf 


Af 

—  Af,  dies 


//// 

nr~+  \ 
ist  das  Ohm' sehe  Gesetz. 

In  dieser  Weise  führt  nun  Schmidt  die  Ana- 
logie weiter,  indem  er  andererseits  m  Elemente 
(Gefäfse),  die  sämmtlich  mit  einander  comtnu- 
niciren,  neben  einander  stellt;  die  von  jedem  Ge- 
fäfs abbiegenden  Rohre  /  sind  ersetzt  durch 
ein  gemeinschaftliches  Rohr  von  /«mal  gröfse- 
rein  Querschnitt.  Läfst  man  nun  in  der  Sekunde 
///mal  mehr  Wasser  in  die  Gefäfse  zufbefsen, 
so  wird  bei  konstant  bleibendem  Gefälle  Z/und 
derselben  Annahme,  dafs  die  Geschwindigkeits- 
höhe zu  vernachlässigen  ist,  die  Geschwindig- 
keit u  in  der  Leitung  der  vereinigten  Elemente 
ebenso  grofs  sein  wie  früher,  da  jetzt  der 
/«mal  gröfseren  Wassermenge  der  mmal  gröfscre 
Querschnitt  geboten  wird,  und  auch  die  Wider- 
standshöhe //  wird  denselben  Werth  haben. 

Im  Weiteren  kombinirt  nun  Schmidt  n  über 
einander  gestellte  Elemente  (Gefäfse)  mit  m 
neben  einander  gestellten  Elementen  (Gefäfsen) 
und  leitet  die  bekannte  Folgerung  des  Ohm'- 
schen  Gesetzes  her,  dafs  das  Maximum  der 
Stromstärke  also    hier    der  ausfliefsenden 

Wassermenge  —  erhalten  wird,  wenn  der  Wider- 
stand /.  der  Leitung  gleich  dem  Widerstande 
der  Kette  -  also  hier  der  Gefäfs  -  Kombi- 
nation —  ist.  Die  Analogie  erklärt  sofort  den 
Umstand,  dafs  bei  hinter  einander  geschalte- 
ten Elementen  (Uber  einander  gestellten  Ge- 
fäfsen) es  schwer  ist  —  sobald  die  Zahl  n  eine 
gewisse  Grenze  (iberschreitet  —  genügende 
Isolirung  zu  erhalten.  Die  Isolirung  eines  elek- 
trischen Leiters  ist  vollkommen  analog  dem 
Wasserdrucke,  welchem  die  an  das  unterste 
Gefäfs  angeschlossene  Röhre  Z  ausgesetzt  ist. 
Je  höher  dieser  ist,  desto  sorgfältiger  mufs  die 
Konstruktion  und  Herstellung  des  Rohres  sein. 

Dr.  R.  Pröll. 


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Elektro tkchn.  Zkitschkift. 

  JANUAR  t8Sj. 


Dr.  C.  W.  Siemens  über  elektrisc  he  Belkuchtung. 


3i 


Dr.  C.  William 


Siemens  über 
leuchtung. 


elektrische  Be- 


Dr.  C.  \V.  Siemens  hat  kürzlich  aus  Veranlassung 
seiner  Wahl  tum  Präsidenten  der  Society  of  Art*  in 
diesem  Verein  einen  hochinteressanten  Vortrag  übir  die 
Kostenfrage  der  elektrischen  Beleuchtung  gehalten.  Wir 
theilcn  daraus  einige  auch  für  unsere  Verhältnisse  zu- 
treffende Erörterungen  mit. 

Die  hervorragendsten  Momente  in  der  Erfindungsge- 
schichtc  der  für  die  Lichterzeugung  im  Grofsen  allein 
maßgebenden  Dynamomaschine  bilden  die  Sicmcns'schc 
Armatur  (1856),  der  Pacinotti  sehe  Ring  (1861)  und  das 
dynamoelektrische  Prinzip  (1867);  sie  wurden  von  ihren 
Erfindern  der  Mitwelt  zur  beliebigen  Benutzung  und  Aus- 
bildung überlassen.  Dieser  Umstand  hat  jedoch  den  er- 
warteten Erfolg  einer  schnellen  Einführung  der  neuen 
Motoren  nicht  gehabt,  da  keine  Person  oder  Firma,  gerade 
weil  kein  Patentschutz  nachgesucht  war,  ein  genügendes 
Handelsinteresse  hatte,  die  grofsen  Ausgaben  zu  wagen, 
welche  für  die  praktische  Durchbildung  der  nur  in  ihrem 
Grundgedanken  festgelegten  Maschine  notwendigerweise 
erforderlich  waren.  Gramme  ergriff  die  Initiative  zur 
Einführung  der  dynamoelektrischen  Maschinen,  und  heute 
können  wir  bereits  eine  grofse  Reihe  mit  ihnen  erzielter 
Erfolge  verzeichnen.  Der  Gebrauch  der  Bogenlampen 
ist  für  viele  Zwecke  allgemein  geworden,  aber  besonders 
ist  der  Erfindung  der  Glühlichter  der  grofse  günstige 
Umschwung  der  öffentlichen  Meinung  zuzuschreiben.  Es 
ist  noch  die  plötzliche  Entwcrthung  der  Gasaktien  im 
Gedächtnifs,  als  im  Jahre  1878  das  atlantische  Kabel  die 
Theilbarkcit  des  elektrischen  Lichtes  etwas  verfrüht  mel- 
dete. 

Von  dieser  Zeit  an  nahm,  durch  allerhand  Effektmittcl 
angeregt,  das  öffentliche  Interesse  für  das  elektrische 
Licht  immer  schneller  zu.  Die  Gesetzgebung  hat  sich 
bereits  mit  dieser  neuen  Releuchtungsart  beschäftigt.  Im 
Jahre  1879  unternahm  eine  Kommission  des  englischen 
Unterhauses  eine  sorgsame  Prüfung  der  Angelegenheit  in 
der  Absicht,  dieselbe  gesetzgeberisch  zu  regeln;  die  hier- 
bei gefafsten  Beschlüsse  sind  als  richtig  zu  kennzeichnen. 
Es  wurde  angeralhen,  Ausführungen  fapplications)  probe- 
weise durch  Gesctzschutz  zu  unterstützen.  Diese  Ansicht 
ist  auch  der  Grundgedanke  des  bezüglichen  Gesetzes  vom 
Jahre  1882,  welches  von  Ch  a  tu  bcrl  a  in ,  dem  Präsi- 
denten des  Board  of  Trade  veranlagt  wurde.  Es  konnte 
nicht  erwartet  werden,  dafs  ein  Gesetzesakt  Uber  diesen 
Gegenstand  mit  allgemeiner  Befriedigung  aufgenommen 
werden  würde,  da  die  Ansichten  zu  weit  auseinander- 
gehen. Das  neue  Gesetz  schlitzt  vor  allen  Dingen  die 
legitimen  Interessen,  ohne  das  Gedeihen  der  Gesellschaften 
zur  Einführung  von  elektrischer  Beleuchtung  und  Kraft- 
übertragung ru  schädigen.  Es  kann  z.  B.  eine  Gesell- 
schaft durch  die  Ortsbehörden  die  Erlaubnifs  zur  I.cgung 
elektrischer  Leitungen  in  Strafsen  auf  7  Jahre  erhalten, 
während  eine  Privilegiumsdauer  von  20  Jahren  nach  Be- 
gutachtung des  Board  of  Trade  nur  durch  das  Parla- 
ment bewilligt  werden  kann.  Die  Lizenz  für  7  Jahre 
vermag  der  betreffenden  Gesellschaft  als  I*robe  für  den 
Werth  ihres  Unternehmens  gelten;  im  günstigen  Falle 
würde  dann  eine  Verlängerung  der  Lizenzdauer  durch 
einen  Vergleich  mit  der  Ortsbehörde  herbeizuführen  sein. 
Bei  Verfall  der  Lizenz  steht  jedoch  der  Ortsbehörde  das 
Ankaufsrecht  zu.  Gegen  diese  Klausel  erhoben  sich  viele 
Bedenken.  Dieselbe  wurde  jedoch  gewahrt  unter  Hinweis 
auf  die  monopolartigen  Li/enzen  der  Gas-  und  Wasscr- 
lcitungsgescllschaften;  es  wurde  geltend  gemacht,  dafs 
dem  öffentlichen  Interesse  auf  diese  Weise  am  besten 
gedient  würde.  Die  Ablehnung  vieler  Lizenzgesuche 
seitens  der  Ortsbehörden  entspringt  der  Frkcnntnifs,  dafs 
solche  Lizenzen  oft  aus  reiner  Spekulation  erstrebt  wer- 
den, um  anderen  zuvor  zu  kommen  und  sich  für  gewisse 
Fälle  Monopole  zu  sichern,  eieren  Verwendung  nur  durch 
gelegentliche  Ausnutzung  oder  meistens  durch  Verkauf 
beabsichtigt  wird.  Eine  Lizenz  wird  deshalb  im  Allge- 
meinen nur  ertheilt,  wenn  die  nachsuchende  Gesellschaft 


nachweist,  im  Stande  zu  sein,  binnen  einer  gewissen  Frist 
die  geplanten  Arbeiten  auszuführen. 

Eine  weitere  Frage  war,  wie  grofs  die  Ausdehnung 
einer  Anlage  zu  bemessen  und  welche  elektrische  Spannung 
in  den  Leitungen  erlaubt  sei.  Bei  der  Lizenz  zum  Bau 
einer  Gasanstalt  wird  berücksichtigt,  dafs  diese  gewohnlich 
nur  in  den  Aufsenbezirken  einer  Stadt  wegen  der  Belästi- 
gung, welche  die  Fabrikation  mit  sich  bringt,  zu  erbauen 
ist,  und  dafs  sich  die  Gaslicfening  deshalb  Uber  einen 
ziemlich  bedeutenden  Raum  vcrtheilen  mufs.  E*  könnte 
ohne  Zweifel  mit  Elektrizität  ebenso  verfahren  werden, 
indem  man  von  einem  dicken  Kupferkabcl  kleinere  Drähte 
nach  den  Gebrauchsorten  hin  abzweigt.  Die  Ansicht  des 
Redners,  welche  sich  auf  praktische  Versuche  gründet, 
widerspricht  diesem  Verfahren.  Er  giebt  den  zulassigen 
Umfang  eines  elektrischen  Di-triktes  für  dicht  bevölkerte 
Städte  auf  eine  viertel  Quadratmeile  (engl.)  an.  Die  Kosten, 
welche  eine  derartige  AnInge  für  Dampfmaschinen,  Dyna- 
momaschinen und  Leitungen  bedingt,  schützt  Siemens 
auf  looooo  Pfd.  Sterl.  Von  anderer  Seite  wurden  Distrikte 
von  einer  bis  zu  vier  Quadratmeilen  als  vorteilhaft  an- 
gegeben, wahrend  die  Kostenanschläge  weit  unter  jener 
Summe  blieben.  Siemens  giebt  folgende  Berechnung 
für  das  Kirchspiel  St.  James  in  London,  einen  Stadttheil  von 
etwa  gleicher  Bevolkerungsdichtigkeit,  wie  sie  andere  grofse 
Städte  aufzuweisen  haben.  Die  Bevölkerung  betragt  auf 
3018  bewohnte  Häuser  29865  Seelen  bei  einer  Flilchen- 
ausdehnung  von  784000  Quadrat- Vards,  d.  i.  nahezu  eine 
viertel  Meile.  Um  ein  Haus  durch  Elektrizität  allein  in 
allen  seinen  Theilcn  zu  beleuchten,  bedarf  es  einer  Anzahl 
von  etwa  100  Glühlichtern  von  je  15  bis  18  Kerzen; 
diese  Zahlen  entsprechen  den  von  William  Thomson 
für  sein  Haus  in  Glasgow  angewendeten.  1 1  Pferdestärken 
würden  diese  Glühlichter  speisen  können,  so  dafs  für  den 
angenommenen  Distrikt  3018  X  1 1  -  33  200  Pferdestärken 
nöthig  würden.  Wenn  auch  für  viele  Hauser  der  ange- 
gebene Mafsstab  zu  grofs  scheint,  so  ist  hiergegen  zu 
berücksichtigen,  dafs  für  vorhandene  600  Lüden  mehr 
Licht  verlangt  wird.  Ferner  ist  in  die  Rechnung  nicht 
aufgenommen,  dafs  11  Kirchen,  18  Klubhäuser,  9  Konzert- 
hallen. 3  Theater  und  zahlreiche  Hotels  und  Restauratio- 
nen stärkere  Beleuchtung  fordern.  Ein  Theater  mäfsiger 
Gröfse.  wie  z.  B.  das  Savoythcater,  bedarf  1  200  Glüh- 
lichter,  welche  133  Pferdestärken  verbrauchen.  Die  übri- 
gen oben  aufgeführten  öffentlichen  Gebäude  lassen  weitere 
2926  Pferdestärken  nöthig  erscheinen,  wenn  für  sie  die 
halbe  Zahl  in  Anrechnung  gesetzt  wird.  Um  endlich  die 
sechs  und  eine  halbe  Meile  (engl.)  langen  Strafsen  zu 
beleuchten ,  sind  noch  auf  die  Meile  35  Bogcnlafnpcn 
von  je  350  Kerzen  oder  im  Ganzen  227  Bogenlampen 
aufzustellen.  Nimmt  man  für  jede  Lampe  einen  Kraft- 
bedarf von  o,s  Pferdestärken,  so  ergiebt  dies  einen  weite- 
ren Bedarf  von  182  Pferdestärken.  Beide  Zahlen  geben 
3  108 Pferdestärken,  also  1  Pferdestärke  für  jedes  bewohnte 
Haus,  und  steigern  den  für  jedes  Haus  benöthigten  Kraft- 
aufwand  auf  1 2  Pferdestärken. 

Der  Redner  stimmt  nicht  mit  denen  Uberein,  welche 
die  Gasbeleuchtung  durch  das  elektrische  Licht  ganz 
verdrängt  sehen  wollen,  vielmehr  glaubt  er  nur  an  eine 
theilweise  Einführung  derselben  in  die  Häuser  im  Be- 
trage von  etwa  12  Glühlichtern  für  jedes.  Für  eine  der- 
artige Anzahl  stellten  sich  die  obigen  Ziffern  auf  (9  -4-  12) 
3018  63378  Lichtern  oder  7042  Pferdestärken.  Die 
elektrische  Kraftübertragung  ist  bei  diesem  Ueberschlag 
nicht  berücksichtigt ;  da  jedoch  Arbeitskraft  meist  nur  bei 
Tage  gebraucht  wird,  die  Beleuchtung  hingegen  nur 
Abends  wirksam  ist,  so  würden  sich  die  Zahlen  nicht 
wesentlich  anders  stellen. 

Um  die  Länge  und  Dicke  der  Leitung  möglichst  gering 
zu  machen,  ist  es  wichtig,  die  Kraftquelle  möglichst  in 
die  Mitte  des  Beleuchtungsdistriktcs  zu  versetzen;  die 
Stelle,  welche  für  St.  James  vorzuschlagen  wäre,  ist 
Golden-square.  Hier  «olle  ein  Raum  von  2  500  Quadrat 
Vards  auf  25'  Tiefe  ausgegraben  und  in  der  Höhe  des 
Strafscnnivcaus  Überwölbt  werden,  so  dafs  in  «lern  unter- 
irdischen Raum  ein  genügender  Platz  zur  Unterbringung 


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32 


Abhandi.ungkn. 


El.BKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  itWj. 


der  Kessel,  Dampfmaschinen,  Dynamomaschinen  ge- 
schaffen wird.  Der  allein  über  die  Oberfläche  der  Krde 
hervorragende  Schornstein  wird  in  der  Mitte  des  Platzes 
stehend  und  monumental  aufgeführt  gedacht.  Die  Kosten 
dieses  Maschinenraumes  mit  snnimtlichem  Zubehör  wer- 
den auf  140000  I'fd.  Sterl.  geschüttt.  Zu  dieser  Summe 
treten  noch  die  Unkosten  für  die  Leitungen,  sowie  der 
Regulatoren  ,  Sicherheitsvorrichtungen  u.  dergl.  Die 
Kosten  und  Dimensionen  der  Leitungen  h.ingen  ab  von 
der  Länge  und  der  zulässigen  elektrischen  Spannung. 
Die  letztere  wtlrde  durch  die  Behörden  ohne  Zweifel  auf 
200  Volt  zu  begrenzen  sein,  d.  h.  soweit,  dafs  die  Be- 
rührung der  Leitungen  mit  den»  menschlichen  Korper 
diesem  nicht  schädlich  werden  kann;  bei  Leitungen  für 
Strafsenlanipen  kann  die  Spannung  natürlich  hoher  an- 
gesetzt werden.  Bei  der  Wahl  der  Dimensionen  der 
Leitung  sind  die  Kosten  des  durch  den  Widerstand 
auftretenden  Verlustes,  also  kurz  des  Leitungsverlustcs, 
sowie  die  Zinsen  des  Werthes  der  Leitung  zu  be- 
rücksichtigen. Die  Summe  dieser  beiden  Elemente, 
welche  man  als  die  eigentlichen  Kosten  des  Transportes 
dcrF.lcktrizit.it  autfassen  kann,  ist,  wie  W.  Thomson  gezeigt 
hat ,  am  geringsten ,  wenn  beide  Summanden  einander 
gleich  sind.  Dies  ist  das  richtige  Prinzip,  nach  welchem 
man  die  Dimensionen  der  Leitung  zu  berechnen  hat. 

In  London  können  nach  den  Erfahrungen  des  Redners 
etwa  für  I  sh.  10000  Voltampere  oder  Watt  (746  Watt 
— .  l  Pferdestärke)  elektrischer  Energie  pro  Stunde  er- 
zeugt werden.  Da  nun  jeder  Satz  von  vier  Glühlichtern 
etwa  200  Volt  Spannung  und  60  Watt  elektrischer  Arbeit 
erfordert,  so  ist  der  Strom  für  64000  solcher  Lichter 
19200  Ampere;  der  Verlust  an  elektrischer  Energie,  den 


dieser  Strom  in 


Ohm  Widerstand  erleidet,  beträgt 


16  Pfd.  Sterl.  in  der  Stunde.  Der  Widerstand  eines 
Kupferdrahles  von  einer  viertel  Meile  (engl.)  Länge  und 
einem  Quadratzoll  Querschnitt  beträgt  nahezu  '',<,,,  Ohm. 
während  das  Gewicht  2,/3  t.  ist.  Unter  der  An- 
nahme eines  Preises  von  90  Pfd.  Sterl.  für  die  Tonne 
isolirten  Kupferdrahtes  und  einer  Zins-  und  Amortisations- 
quote von  7'  s  0  „,  stellt  sich  der  Preis  für  diese  Leitung, 
wenn  sie  8  Stunden  täglich  Dienste  leistet,  in  der  Stunde 
auf  I  l  '.t  d.  Bei  der  besprochenen  Anlage,  unter  Befol- 
gung des  oben  angegebenen  Prinzips ,  würde  demnach 
ein  Leitungsdraht  von  48, V  Querschnitt  oder  rund  8" 
Durchmesser  erforderlich  werden. 

Betragt  die  mittlere  Entfernung  der  I^ampen  von  der 
Station  350  Yards,  so  würde  das  Gcsammtgewicht  des 
benöthigten  Leitungsdrahtes  auf  168  Tonnen  steigen, 
also  etwa  15  120  I'fd.  Sterl.  kosten.  Hierzu  müssen  in 
dem  Anschlage  die  Kosten  der  eisernen  Rohren,  welche 
die  unterirdischen  Leitungen  aufnehmen,  gerechnet  wer- 
den. Vier  Rohre  von  je  10"  Durchmesser  würden  von 
der  Zentralstation  abzuzweigen  sein,  deren  jedes  16  ver- 
schiedene von  einander  isolirte  Leitungsdrähte  von  je 
1"  Durchmesser  aufnimmt.  Jede  Leitung  würde  zur 
Speisung  eines  kleineren  Distriktes  von  1 000  Lichtern 
dienen.  Die  Gcsammtkostcn  der  Legung  der  Leitungen 
stellen  sich  auf  etwa  37000  Pfd.  Sterl.,  welche  Summe 
die  Kostenhohe  der  ganzen  Anlage  auf  177  000  Pfd.  Sterl. 
anwachsen  läfst.  Die  Sicherheit  der  Leitungen  lafst 
die  unterirdische  Legung  derselben  besonders  in  Städten 
nothwendig  erscheinen. 

Mit  dieser  Ausgabe  würde  der  Stadttheil  St.  James  in 
einer  Ausdehnung  von  25  0  n  der  gesammten  Beleuch- 
tung mit  elektrischem  Lichte  zu  versehen  sein. 

Wenn  zur  Speisung  eines  Stadttheiles  bereits  eine 
Ix-itung  von  8"  Dicke  benöthigt  ist.  so  liegt  die  Frage 
nach  den  Dimensionen  einer  Leitung  nahe,  welche  die 
Kraft  von  Wasserfällen  auf  Entfernungen  von  20  bis 
30  Meilen  zu  übertragen  bestimmt  ist.  Es  ist  klar,  dafs 
die  Kortleitung  von  Elektrizität  oben  angenommener 
Spannung  (200  Volt)  auf  derartige  bedeutende  Strecken 
Leitungen  von  unpraktischen  Gröfsenverhältntssen  er- 
heischen würde,  deshalb  ist  es  nothwendig,  Strome 
höherer  Spannung  in  diesen  Fallen  zu  benutzen.  Nimmt 
man  einen  Strom  von  I  200  statt  200  Volt  an,  so  redu- 


ziren  sich  die  Leitungsdrähte  auf  ihres  Querschnittes. 
Ein  Strom  von  solch  enormer  Spannung  darf  jedoch 
nicht  in  Häuser  für  Beleuchtungszweckc  eingeführt  wer- 
den, aber  er  könnte  durch  eine  sekundäre  Dynamo- 
maschine geleitet  werden,  welche  eine  primäre  Dynamo- 
maschine antreiht  und  dadurch  Ströme  einer  entspre- 
chend geringeren  Spannung  erzeugt.  Richtet  man  mehrere 
derartige  Relais  auf  der  Strecke  selbst  ein,  so  ergiebt 
sich  eine  Verringerung  der  Gröfsc  und  Kosten  der  Lei- 
tung. Gelangen  die  secundären  Batterien  erst  mehr  in 
Aufnahme,  als  dies  jetzt  der  Fall  ist,  so  konnte  eine 
solche  ftlr  den  Hausbedarf  geladen  werden,  wenn  die 
Zentralmaschinen  für  ihre  Hauptzwecke  nicht  im  vollen 
Umfang  ausgenutzt  werden. 

Die  Stadt  London  nimmt  einen  Flächenraum  von  etwa 
70  Quadratmeilcn  ein ,  von  denen  30  Quadratmeilen  auf 
Strafsen,  Plätze  u.  s.  w.  zu  verrechnen  sind.  Die  resti- 
renden  40  Quadratmeilen  könnten  in  140  Distrikte  ge- 
theilt  werden,  deren  jeder  etwa  3000  Häuser  enthielte 
mit  einer  Durchschnittszahl  von  Einwohnern  wie  St.  James. 
Stellt  man  20  dieser  Distrikte  in  denselben  Verhältnissen 
w  ie  St.  James  in  Rechnung,  während  60  Distrikte  mit  s /, 
und  die  übrigen  60  mit  '  ,  des  dort  benöthigten  Bedarfes 
angenommen  werden,  so  würden  die  Kosten  einer  elek- 
trischen Beleuchtung  Londons,  dieselbe  immer  nur  zu 
25  *.''„  des  gesammten  Lichtbedarfes  gerechnet,  folgende 
Ziffern  ergeben: 

20  X  177000  =    3540000  Pfd.  Sterl. 
3  :l  X  60  X  177000  =    7080000  - 
'  j  X  60  X  177000  =    3540000  - 


14  16000«)  Pfd.  Sterl. 

oder  rund  14  OOO  000  Pfd.  Sterl.  ohne  Einschlufs  der  lum- 
pen u.  s.  w.  Das  System  über  die  Städte  Englands  und 
Irlands  auszudehnen,  würde  ein  Kapital  von  nahezu 
64000000  Pfd.  Sterl.  bedingen;  hierzu  würden  sich  die 
Kosten  für  Lampen  u.  s.  w.  im  Betrage  von  16000000 
Pfd.  Sterl.  addiren ,  so  dafs  der  Gesainmtaufwand  auf 
8000OOOO  Pfd.  Sterl.  steigt.  Abgesehen  von  der  Gröfsc 
des  Kapitals  würde  selbst  schon  die  Herstellung  der  be- 
nöthigten Mxschincn  und  Leitungen  lange  Jahre  bean- 
spruchen. Wenn  daher  einzelne  Gesellschaften  jetzt 
bereits  um  Lizenzen  nicht  nur  fUr  Bezirke,  sondern  ganze 
I^indschaften  einkommen,  so  bedenken  sie  nicht  die  Un- 
zulänglichkeit ihrer  Mittel  zur  Ausführung  eines  derartigen 
gewaltigen  Unternehmens. 

Es  würde  die  Versorgung  eines  Distriktes  von  einer  viertel 
Quadratmeile  (engl.)  eine  Gesellschaft  mit  grofsen  Mitteln 
bedingen,  andererseits  würde  das  Etablissement  zu  unzu- 
träglichen Dimensionen  anwachsen  müssen,  wenn  ein 
größerer  Bezirk  mit  Elektrizität  gespeist  werden  soll. 

Der  Betrag  der  Betriebskosten  für  eine  Einrichtung,  die 
sich  Uber  St.  James  erstreckt,  hängt  von  der  Zahl  der 
Arbeitsstunden  pro  Tag  und  dem  Preise  des  Brenn- 
materials ab.  Die  Speisung  von  64000  GlUhlichtcm  für 
6  Stunden  und  den  Preis  der  Kohlen  auf  20  sh.  für  die 
Tonne,  sowie  den  Kohlenverbrauch  pro  Stunde  und 
Pferdestärke  auf  21  d.  angenommen,  ergiebt  sich  eine 
jährliche  Quote  von  ungefähr  18300  Pfd.  Sterl.,  zu  wel- 
cher sich  noch  addiren  die  Kosten  für  Arbeitslohn,  Repa- 
raturen u.  s.  w.,  etwa  6000  Pfd.  Sterl.,  ferner  für  Amor- 
tisation zu  7 1  ■*'„  0  „  13000  Pfd.  Sterl.,  für  allgemeine  Un- 
kosten 3400  Pfd.  Sterl.  oder  im  Ganzen  41 000  Pfd.  Sterl., 
oder  auf  die  Glühlampe  eine  jährliche  Aufwandsumme 
von  12  sh.  und  91  3  d.  Berücksichtigt  ist  noch  nicht  die 
Erneuerung  der  Lampen.  Es  kostet  eine  Lampe  zu 
16  Kerzen,  welche  l  200  Stunden  brennt,  etwa  5  sh.; 
man  braucht  demnach  jährlich  für  9  sh.  Lampen,  so  dafs 
sich  jede  Lampe  im  Ganzen  auf  21  sh.  9'/a  d.  stellt. 
Vergleicht  man  diese  Kosten  mit  denen,  welche  Gaslicht 
verursacht,  so  erhält  man  folgende  Resultate:  Ein  guter 
Argandbrenner,  welcher  5  Kubikfufs  Gas  verbraucht,  giebt 
etwa  denselben  Lichteffekt  wie  eine  Glühlampe  zu 
16  Kerzen;  ein  solcher  Brenner  würde  also  bei  6  Stunden 
täglichen  Gebrauches  jährlich  10950  Kubikfufs  Gas  ver- 
zehren, dessen  Preis  sich  bei  2  sh.  8  d.  für  1000  Kubik- 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

JANUAR  1683-  


Kleine  Mittheilungen. 


33 


ftzfs  auf  29  sh.  stellt.     Man  ersieht  hieraus ,  dafs  GlUh-  ! 
licht,  wenn  dasselbe  in  gTiifsercm  Umfang  erzeugt  werden  I 
kann,  entschieden  hilliger  als  Gas  ist,  letztere«  ru  gegen- 
wärtigen Freisen  und  in  den  gewöhnlichen  Gasbrennern 
verwendet. 

Dagegen  wurden  die  Kosten  einer  Gasanstalt  fllr 
64000  Argandbrenner  80000  Pfd.  Sterl.  nicht  Uberschrei- 
ten gegenüber  der  Summe  von  177000  Pfd.  Stcrl.  für 
eine  elektrische  Anstalt. 

Zum  Schlufs  verbreitet  sich  der  Redner  Uber  zu  er- 
wartende Verbesserungen  in  der  Gasfabrikation  und  die 
Gasheiiungsfrage. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  elektrische  Ausstellung  In  Wien.]  In  der  am 
6.  Dezember  v.  J.  stattgehabten  Generalversammlung  des 
Ausstcllungs-Ausschusses  wurde  vom  Vorsitzenden  die 
Mittheilung  gemacht,  dafs  nunmehr  die  Abhaltung  der 
internationalen  elektrischen  Ausstellung  in  Wien  end- 
gültig auf  die  Zeit  vom  I.  August  bis  3  t.  Oktober  1S83 
festgesetzt  worden  sei.  Nach  der  beschlossenen  Ausstel- 
lungsoriinung  wird  als  let/te  Anmeldefrist  der  1.  März 
1883,  und  als  äufserste  Entscheidungsdauer  Uber  den  zu- 
erkannten Raum  der  t.  Mai  1883  bestimmt.  Abweichend 
von  der  bisherigen  Uebung  wurde  des  Weiteren  be- 
schlossen, von  einem  Preisgerichte  gänzlich  abtusehen, 
dagegen  einen  technischen  Ausschufs  zu  ernennen,  wel- 
cher, im  Einvernehmen  mit  den  betreffenden  Ausstellern, 
wissenschaftliche  Untersuchungen  vorzunehmen  hätte. 
Außerdem  ist  fllr  die  Abhaltung  von  Vorträgen,  sowie 
fUr  wissenschaftliche  Erläuterungen  während  der  Dauer 
der  Ausstellung  Vorsorge  getroffen.  Auch  sind  zur 
Sicherung  des  gesetzlichen  Privilegienschutzes  und  der 
Zollfreihcit  die  nöthigen  Verhandlungen  mit  der  Regie- 
rung bereits  eingeleitet.  Die  Ausstellung  wird,  wie  schon 
früher  mitgetheill.  in  der  Rotunde  am  Weltausstellungs- 
platze im  Prater  stattfinden.  —  Inzwischen  sind  die  Ein- 
tadungen  zur  Beschickung  der  Ausstellung  ausgesandt 
worden;  zahlreiche  Anmeldungen  waren  schon  vorher 
eingegangen.  Der  namhafte  Garantiefonds  ist  so  gut 
wie  gesichert  und  man  betreibt  ernstlich  die  Beistellung 
der  Dampfkessel  und  Motoren ,  welche  den  ihre  eigene  ; 
Betriebskraft  nicht  mitbringenden  Ausstellern  zur  Vcr-  j 
fügung  gestellt  werden  sollen. 

[Elektrotechnischer  Verein  in  Wien.]  Am  1 1 .  v.  M. 
fand  im  Niederösterreichischen  Gewerbeverein 
eine  zahlreich  besuchte  Versammlung  von  Elektro- 
technikern,  Ingenieuren  und  Fabrikanten  statt, 
in  welcher  die  Bildung  eines  elektrotechnischen 
Vereins  für  Oesterreich  beschlossen  wurde,  dessen 
Streben  hauptsächlich  darauf  gerichtet  sein  soll, 
der  Elektrotechnik  in  Oesterreich  ausgedehnte 
Verbreitung  zu  verschaffen. 

[Preisausschreiben.]  Die  Society  of  Telegraph 
Engineers  and  Electricians  in  London  hat  be-  , 
schlössen,  jährlich  drei  Preise  für  die  beste  ihr 
eingesandte  Originalallhandlung  Uber  telegraphi-  j 
sehe  oder  überhaupt  elektrische  Gegenstände 
auszusetzen.  Von  der  Bewerbung  ausgeschlossen 
sind  nur  die  Mitglieder  des  Council  of  the 
Society ,  da  dieses  über  die  Ertheilung  der 
Preise  zu  entscheiden  haben  soll.  Die  Preise 
im  Betrage  von  einmal  10  und  zweimal  5  Pfd. 
Sterling  werden  in  Büchern  oder  wissenschaft- 


lichen Apparaten  bestehen.  Die  erste  Preis- 
ertheilung  wird  1883  erfolgen  und  die  Bewer- 
bungsschriften sind  bis  Ende  Mai  einzusenden. 

[Elektrischer  Widerstand  von  Körpern  in  fein  ver- 
theiltem  Zustande.]  Du  Moncel  hat  frühere  Ver- 
suche über  den  Widerstand  von  Pulvern  und 
Feilspänen  wieder  aufgenommen.  Wie  man  er- 
warten kann,  hat  die  Beschaffenheit  der  ein- 
zelnen Theilchen  und  Luft  und  Feuchtigkeit, 
die  sich  nie  ausschliefsen  lassen,  einen  ganz 
bedeutenden  Einflufs.  Anfangs  benutzte  er 
einfach  Feilspäne  oder  Pulver  in  Luft  oder 
Wasser;  neuerdings  formte  er  aus  den  Partikeln 
kleine  Prismen  von  0,07  m  Länge,  0,025  m  Breite 
und  o,  Dicke,  die  er  zwischen  Glimmcr- 

plättchen  pressen  und  an  verschiedenen  Stellen 
erwärmen  konnte. 

Erhit/t  man  solche  Prismen,  so  nimmt  deren 
Leitungsfähigkeit  zunächst  momentan  ab,  wächst 
dann  schnell,  fällt  wieder  beim  Abkühlen  und 
bleibt  schliefslich  geringer  als  vorher.  Auch 
längere  Ruhe  kann  sie  nicht  vollständig  wieder- 
herstellen. Man  möchte  darnach  annehmen,  dafs 
die  Wärme  zunächst  der  I  .eitungsfähigkeit  schadet, 
dafs  die  Ausdehnung  der  Partikel  bald  aber 
einen  besseren  Kontakt  und  damit  bessere 
Leitung  bewirkt;  der  schliefsliche  Verlust  kann 
von  Feuchtigkeitsabgabe  und  theilweiser  Oxy- 
dation herrühren.  Erhitzt  man,  um  die  Thermo- 
ströme  zu  studiren ,  nur  eine  Elektrode ,  so 
haben  die  Thermoströme  zunächst  die  richtige 
Richtung  vom  warmen  zum  kalten  Pol  und 
lassen  sich  auch  sehr  gut  beobachten  bei  Eisen- 
pyrit, Zinkblende,  Bleiglanz  u.  s.  w. ;  hernach 
aber  gewinnen  die  durch  die  Oxydation  hervor- 
gerufenen Ströme  von  entgegengesetzter  Rich- 
tung die  Oberhand,  so  dafs  bei  Rupferfeilicht, 
z.  B.  auch  bei  Retortenkohlepulver,  die  wahren 
Thermoströme  kaum  nachweisbar  werden,  weil 
hier  die  Verwandtschaft  zum  Sauerstoff  eine 
starke  ist  Bei  andauernder  Erwärmung  einer 
Elektrode  pflanzt  sich  die  Oxydation  langsam 
durch  die  ganze  Masse  fort,  so  dafs  die  Er- 
wärmung der  anderen  Elektrode  dann  wirkungs- 
los bleiben  kann.  Staub  von  gut  leitenden 
Steinen  sowohl  als  Pulver  einiger  Erze,  Magnet- 
eisen, Mennige  sind,  wenn  vollkommen  trocken, 
Nichtleiter. 

(La  lumiere  electrique,  Bd.  7,  S.  217.) 

(Woodwards  Isolirung  elektrischer  Leitungen.]  Das 
an  A.  T.  Wood  ward  erthcilte  englische  Patent 
No.  4780  betrifft  den  luft-  und  wasserdichten 
Verschlufs  unterirdisch  verlegter  Kabel,  so  dafs 
die  Isolirung  derselben  weder  durch  Feuchtig- 
keit noch  durch  Zufälligkeiten  beim  Aufnehmen 
derselben,  behufs  Untersuchung  oder  Herstel- 
lung von  Anschlüssen,  leiden  kann.  Zu  dem 
Zwecke  (nach  Telegraphic  Journal,  Bd.  11,  S.  55) 
wird  das  oder  werden  die  Kabel  in  einen  aus 

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34 


Kleine  Mittheilungen. 


JANUAR  iM,. 


Holz  oder  Metall  oder  Steingut  hergestellten 
Kasten  oder  Röhre  von  beliebigem  Querschnitt 
eingelegt,  dessen  oberer  Theil  abzunehmen  ist, 
Holz  und  viereckiger  Querschnitt  sind  vorzu- 
ziehen. Bevor  das  Kabel  in  den  Kasten  ein- 
gelegt wird,  bedeckt  man  den  Boden  desselben 
mit  einer  schmelzbaren,  nicht  leitenden  wasser- 
dichten Schicht,  dann  legt  man  an  den  ge- 
wünschten Stellen  die  Versuchs-  oder  Anschlufs- 
kasten  ein,  die  ebenso  konstruirt  und  mit  lös- 
barem Deckel  versehen  sind,  wie  der  Haupt- 
kasten. Dann  legt  man  eine  Reihe  der  Kabel 
oder  Drähte  ein,  zieht  Isolirmasse  darüber  u.  s.  f., 
bis  sämmtliche  Leitungen  untergebracht  sind. 
Da  die  Versuchs-  und  Anschlufsbüchsen  im 
Innern  nicht  mit  Isolirmasse  ausgegossen,  son- 
dern nur  von  derselben  umgeben  sind,  so  ist 
die  Anstellung  von  Untersuchungen  oder  die 
Ausführung  neuer  Anschlüsse  sehr  einfach,  da 
man  nur  die  Masse  über  dem  Deckel  zu  ent- 
fernen hat 


tung  ist  an  den  Ueberresten  der  Taybrücke 
hingeführt,  in  dem  Zwischenräume  liegt  ein 
achtdrähtiges  Kabel;  vom  südlichen  Ende  der 
Brücke  folgt  die  Leitung  der  Strafse;  in  New- 
port  wird  ein  Vermittclungsamt  eröffnet.  In 
Tayport  soll  Gleiches  geschehen.  Die  Gesell- 
schaft wird  auch  die  an  beiden  Ufern  einander 
gegenüberliegenden  Arbeitsstellen  der  neuen 
Taybrücke  an  den  beiden  Flufsufern  mit  Tele- 
phonverbindung versehen. 

(Telegraphic  Journal,  Bd.  n,  S.  53.) 


(Eisenbahn-Zugstelegraph.J  Auf  der  Atlanta  and 
Charlotte  Eisenbahn  in  Amerika  wurden  kürz- 
lich Versuche  mit  einem  neuen  Apparat  an- 
gestellt, der  die  telegraphische  Verbindung  zwi- 
schen einem  in  Bewegung  befindlichen  Eisen- 
bahnwagen und  den  Stationen  der  Linie  ver- 
mitteln soll.  Es  ist  eine  Erfindung  des  ameri- 
kanischen Kapitäns  C.  W.  Williams  und  besteht 
Nach  beendeter  Arbeit  wird  dann  1  in   einer  längs  der  Strecke  gelegten ,  durch 


die  geöffnete  Stelle  wieder  vergossen.  Als 
Isolirmasse  nimmt  Woodward  die  ihm  für 
Deutschland  patentirte  (vgl.  S.  39). 


[Capanemas  Isolator.]  Der  von  Capanema  an- 
gegebene, patentirte  Isolator  für  Telegraphen 
und  andere  Leitungen,  welcher  alle  die  Nach- 
theile vermeiden  soll,  welche  durch  die  sonst 
gebräuchliche  Befestigung  der  Leitungsdrähte 
auf  den  Isolatoren  mittelst  Bindedrähten  her- 
rühren, besteht  aus  einem  Porzellankopf  der 
gewöhnlichen  Form  (Doppelglocke),  die  oben, 
der  Längenrichtung  der  Leitung  entsprechend, 
eine  schlitzförmige  Vertiefung  besitzt,  die  in 
der  Mitte  des  Isolators  konisch  erweitert  ist, 
diese  Erweiterung  ist  nach  unten  enger  und 
halbkugelförmig  abgeschlossen.  Beim  Legen 
der  Leitung  wird  der  Draht  erst  gespannt  und 
die  Mitte  jedes  Isolators  markirt  und  an  dieser 
Stelle  dann  eine  kugelförmige  Wulst  von  Zinn 
angegossen,  welche  sich  in  obengedachte  Er- 
weiterung legt  und  den  Draht  verhindert,  seit- 
lich aus  dem  Isolator  zu  gleiten.  Ueber  dieser 
Kugel  wird  noch  ein  Stift  durch  zwei  im  Isolator 
vorgesehene  Löcher  gesteckt.  Diese  Befestigungs- 
weise vermeidet  alle  durch  die  Bindedrähte  ver- 
anlafsten  Stromverluste  und  macht  die  seitlichen 
Schwingungen  der  Leitungsdrähte  unschädlich 
für  die  Befestigung  derselben.  Es  empfiehlt 
sich,  den  Draht  vor  dem  Umgiefsen  des  Zinns 
gut  anzuwärmen  bezw.  die  betreffende  Stelle 
zuvor  in  geschmolzenes  Zinnloth  einzutauchen. 
Derartige  Isolatoren  sind  auf  den  Brasilianischen 
Staatslinicn  mit  gutem  Erfolg  angewendet. 

(Telegraphic  Journal,  Bd.  11,  S.  214.) 


häufige  Zwischenräume  unterbrochenen  Tele- 
graphenleitung; die  Enden  der  Unterbrechungen 
sind  an  Kontaktschienen  gebracht,  die  auf  den 
Querschwellen  befestigt  sind.  Die  Kontakt- 
schienen tragen  zwei  Metallrollen,  mit  denen 
die  Enden  der  Linie  verbunden  sind;  werden 
diese  Rollen  niedergedrückt,  so  wird  der  Strom 
der  Linie  unterbrochen;  befinden  sie  sich  in 
ihrer  normalen  Stellung,  so  ist  der  Strom  ge- 
schlossen. Der  Boden  des  zum  Telegraphen- 
raum bestimmten  Wagens  hat  einen  vorstehen- 
den Schuh  mit  zwei  Metallstreifen  oder  Stangen, 
welche,  indem  der  Wagen  die  Strecke  durch- 
läuft, mit  den  erwähnten  Rollen  in  Berührung 
kommen,  diese  niederdrücken,  den  Stromkreis 
an  dieser  Stelle  unterbrechen,  aber  dadurch  den 
Telegraphenapparat  des  Wagens,  der  mit  dem 
erwähnten  Streifen  in  leitender  Verbindung  steht, 
an  dieser  Stelle  einschalten.  Die  Streifen  sind 
lang  genug,  um  den  Wagen  mit  Hülfe  der 
schnell  auf  einander  folgenden  Kontaktschienen 
und  Rollen  in  dem  Stromkreise  der  Linie  zu 
erhalten.  Der  durch  eine  Rolle  und  einen  der 
Streifen  in  den  im  Wagen  befindlichen  Apparat 
eingetretene  Strom  verläfst  denselben  mit  Hülfe 
des  zweiten  Streifens  und  der  zweiten  Rolle. 

Bei  den  Versuchen  zu  Atlanta  waren  etwa 
200  m  der  Strecke  mit  diesen  Apparaten  ver- 
sehen, die  Kontaktschienen  waren  in  Kntfernun- 
gen  von  etwa  12,»  m  angebracht;  Telegramme 
wurden  im  Wagen  sowohl  während  des  Still- 
standes als  auch  während  der  Bewegung  aufge- 
nommen; die  gröfstc  Geschwindigkeit  bei  diesen 
Versuchen  betrug  etwa  40  km  in  der  Stunde. 

(Engineering,  Bd.  34,  S.  141). 


i  [Priorität  der  elektrischen  Kraftübertragung,]  In  den  Mitthei- 
'  lungen  der  Kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  ru 


[Telephon  in  Schottland.]  Die  National  Tele- 
phone Company  (Limited)  hat  Telephonver- 

J.  ,  •  V  vt  r-r  j  -L  tr  Wien,  No.  26,  wird  unter  dem  Titel:  «lcl>er  die  Be- 
endung zwischen  Newport,  Fife  und  ihrem  Ver-  nut7Ung  dcr  Naturkräftei  ein  AufsaU  abßedn.cki.  welchen 

mittelungsamt  in  Dundee  hergestellt.    Eine  Lei-  der  Ingenieur  Joseph  Popper  in  Wien   bei   der  jre- 


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Euoctrotkciin.  Zeitschrift. 

JANUAR  i88j. 


Kleine  Mittiif.imwgen. 


35 


nannten  Akademie  am  6.  November  1862  versiegelt  be- 
hufs Wahrung  seiner  Priorität  bezüglich  der  elektrischen 
Kraftübertragung  hinterlegt  hatte.  Die  hierauf  Bezug 
habende  Stelle  seines  Aufsatzes  lautet: 

•  Der  beste  Vermittler  zur  Uebersctzung  der  KrSftc, 
also  gewissermafsen   die  vortheilhafteste  Zwischen- 
maschinc  zwischen  einem  Motor  und  einer  Arbeits- 
maschine,   ist    die    stromende    Elektrizität.  Natur- 
motoren.   wie  Ebbe  und  Fluth,   heftige  Winde  in 
oden  Gegenden,  Wasserfalle  in  den  Tiefen  der  Ge- 
birge 11.  s.  w.,  können  auf  diese  Weise  aus  fernen 
Orten  in  die  Gebiete  der  Zivilisation  geleitet  werden. 
Dies  ist  zu  bewerkstelligen,  wenn  der  Motor,  z.  D. 
der  Wasserfall,   eine  passend   aufgestellte  magnet- 
elcktrischc   Maschine    bewegt,    der   hierdurch  ent- 
stehende galvanische  Strom   in  einer  Art  Telegra- 
phenleitung Uber  Berg  und  Thal  geleitet  und  am 
gewünschten  Orte  mittels  einer  elektromagnetischen 
Maschine  zu  mechanischer  und  unmittelbar  zu  chemi- 
scher Arbeit  —  also  zur  Elektrolyse  im  Grofsen  — 
verwendet  wird,»  u.  s.  w. 
Mit  dem  Aussprechen  derartiger  Gedanken,  die  eigent- 
lich mehr  den  Charakter  eines  frommen  Wunsches  tragen, 
wie  er  in  ähnlicher  Weise,  nachdem  man  die  Umkehr- 
barkeit  der  magnctclektrischcn  Maschine  erkannt  hatte, 
lange  vor  Herrn  Popper  häufig  genug  geätufsert  sein 
mag,  ist  nichts  geleistet  und  nichts  bewiesen.    Es  darf 
gerade   jetzt,   wo  die  elektrische  Kraftübertragung  mit 
Riesenschritten  in  die  ihr  gehörige  Domäne  der  Technik 
vordringt,  kein  Zweifel  darüber  zugelassen  werden,  dafs 
die  ganze  Frage  der  elektrischen  Kraftübertragung  erst 
mit  der  Erfindung  der  dynamoelektrischen  Maschine  in 
den  BeTeich  d:r  praktischen  Möglichkeit  geruckt  ist,  und 
dafs  für  beide,  soweit  es  sich  um  wirklich  brauchbare 
technische  Ausführungen  im  Grofsen  handelt,  die  Hei- 
math Berlin  i>t. 

[Elektrisches  Boot.]  Die  »Electricity«,  ein  durch 
elektrische  Kraft  getriebenes  Boot  und  das  erste 
seiner  Art  in  England,  inachte  am  28.  Septem- 
ber ihre  Probefahrt  auf  der  Themse.  Das 
Boot  wurde  für  die  Electric  Power  Storage 
Company  nach  den  Plänen  des  Ingenieurs 
dieser  Gesellschaft,  A.  Reckenraun,  konstruirt, 
hat  8  m  Länge,  1,6  m  Breite,  0,6  m  Tiefgang, 
eine  Schraube  von  0,5  m  und  trug  45  Akkumu- 
latorkasten, Würfel  von  o,a$  m  Ausdehnung, 
System  Sellon  &  Volckmar.  Diese  ertheilten 
zwei  Siemens-Maschinen  (/?,)  eine  Umdrehungs- 
geschwindigkeit von  950  i.  d.  M.  und  der  Schraube 
eine  Geschwindigkeit  von  350;  die  Maschinen 
konnten  zusammen  oder  einzeln  arbeiten.  An 
Bord  befand  sich  Professor  Sylvanus  Thomp- 
son, dessen  Bericht  in  Nature,  1882,  S.  553, 
wir  diese  Angaben  entnehmen.  Nach  einigen 
Versuchen  fuhr  man  gegen  3  Uhr  30  Min.  von 
Millwall  herauf,  gegen  die  Fluth,  nach  London 
Bridge,  mit  einer  Geschwindigkeit  von  8  Knoten 
in  der  Stunde;  die  Rückfahrt  nahm  nur  24  Mi- 
nuten in  Anspruch  und  die  ganze  Fahrt  dauerte 
1 J  Stunde.  Die  elektromotorische  Kraft  der 
Batterie,  die  auf  7  bis  8  Stunden  berechnet 
war,  betrug  96  Volt;  der  Arbeitsstrom  blieb 
während  der  Zeit  der  Fahrt  ziemlich  konstant 
24  Ampere,  wonach  sich  der  Verbrauch  auf 
etwas  mehr  als  drei  Pferdestärken  stellen  würde. 
Es  ist  jetzt  bekanntlich  43  Jahre  her,  dafs  sich 
Jacobi  zuerst  auf  der  Newa  versuchte;  sein 


Boot  war  wenig  gröfser  als  die  »Electricity*, 
aber  die  Leistungsfähigkeit  seiner  galvanischen 
Elemente  selbstverständlich  viel  geringer. 


[Elektrische  Beleuchtung  der  Nevsky-Perspekthr«.]  Ueber  die  elek- 
trische Beleuchtung  der  Nevsky-Pcrspcktivc  in  St.  Peters- 
burg wird  jetzt  Näheres  mitgctheilt.  Der  Pavillon, 
in  welchem  die  Lokomobilen  und  die  Dynamomaschinen 
untergebracht  werden,  ist  am  Quai  Moika,  bei  dem 
Marsfclde,  aufgestellt.  Der  für  32  Lampen  erforderliche 
Strom  .wird  durch  dynamoelektrische  Maschinen ,  System 
Tchikolew  und  Siemens,  gewonnen,  zu  deren  Betrieb 
sieben  Lokomobilen  von  zusammen  250  Pferdestärken 
dienen.  Die  Leitungsdrahte  erstrecken  sich  längs  des 
Katharinen-Kanales,  wo  sie  an  den  Tclcgraphcnpfählcn 
befestigt  sind;  in  der  Nevsky-Perspektive  sind  sie  unter- 
irdisch gelegt.  Ihre  Gesammtlängc  beträgt  ungefähr  fünf 
Werst.  Die  Beleuchmngs-Gesellschaft  will  in  gleicher 
Weise  auch  die  Michaelstrafsc  erleuchten.  Eine  besondere 
Einrichtung  gestattet,  die  Lampen,  welche  eine  Stärke 
von  300  bis  350  Kerzen  haben,  einzeln  oder  in  Gruppen 
zu  loschen.        (La  lumicre  electrique,  Bd.  7,  S.  598.) 


[Beleuchtung  des  Holborn -Viaduktes.]  Nachdem 
die  Edison  Electric  Light  Company  die 
Beleuchtung  des  Holborn -Viaduktes  bisher  für 
ihre  eigenen  Kosten  ausgeführt  hatte,  hat  die- 
selbe kürzlich  mit  den  Commissioners  ofSavers 
einen  Kontrakt  abgeschlossen,  nach  welchem 
sie  die  weitere  Beleuchtung  des  Viaduktes  zu 
dem  Preise  der  Gasbeleuchtung  übernimmt 
(Electrician,  Bd.  9,  S.  242).  Diese  Anlage  ent- 
hält nach  Electrician,  Bd.  8,  S.  367  im  Ganzen 
938  Lampen,  die  zum  gröfsten  Theil  nach 
Edisons  Modell  A  (von  1 6  Normalkerzen),  dagegen 
nur  in  geringer  Anzahl  nach  Modell  B  (von 
8  Normalkerzen)  angelegt  sind.  Der  Widerstand 
einer  A -Lampe  beträgt  etwa  125  Ohm,  der 
der  B- Lampe  etwa  halb  so  viel.  Der  für  die 
A-Lampen  verlangte  Strom  ist  1 10  Volt  ;  der  Strom 
durch  jede  Lampe  hat  ungefähr  o,s  Ampere.  Die 
938  Lampen  sind  auf  8  Stromkreise  vertheilt. 

[Die  höchste  elektrische  Lampe.]  Die  Einwohner 
von  San  Jose  in  Kalifornien  dürften  sich  zur 
Zeit  der  höchsten  elektrischen  Lampe  für  Strafsen- 
beleuchtung  rühmen  können.  Der  Lampenträger, 
ein  Gerüst  aus  Eisenröhren,  bildet  eine  stark 
verjüngte,  abgestumpfte  Pyramide  von  60  m 
Höhe;  die  vier  Grundseiten  sind  je  20  m  lang, 
die  der  oberen  Fläche  nur  i,>5  m.  An  den 
vier  Kanten  hat  man  auf  eine  Höhe  von 
30  m  Röhren  von  0,1  m  Durchmesser,  dann  für 
die  folgenden  1 5  m  Röhren  von  0,07  m  und  für 
den  Rest  solche  von  0,0s  m  Durchmesser.  Die 
anderen  Röhren  sind  schwächer.  Von  einem 
Träger  auf  der  oberen  Platte  hängen  sechs  Lam- 
pen zu  je  400  Normalkerzen  herab,  alle  sechs 
in  derselben  Ebene  befindlich;  über  ihnen  ist  ein 
Schirm  angebracht,  der  zugleich  als  Reflektor 
dient.  Der  Strom  wird  von  einer  Brush-Maschine 
geliefert,  welche  neun  Pferdekräfte  verbraucht. 
Man  denkt  mit  noch  fünf  solcher  Thürme  alle 
Strafsen  genügend  beleuchten  zu  können. 


5* 


36 


El.F.KTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  i8«3. 


[Edlton  Company,  j  Die  Edison  Company  hat  jetzt  eine 
Filiale  in  Paris  errichtet,  um  alle  Gegenstände  ihres  Be- 
leuehtungssystcmcs  in  Frankreich  selbst  anzufertigen,  wie 
dies  nothwendig  ist.  wenn  sie  ihre  Patente  in  Frankreich 
aufrecht  erhalten  will.  Es  können  täglich  r  ooc  Lampen  ') 
fertig  gestellt  werden ;  im  Ganzen  «sind  300  Mann  beschäftigt. 


BRIEFWECHSEL. 

Der  Redaktion  geht  das  nachstehende  Schrei- 
ben  zu,    welchem    wir    eine    Erwiderung  des 
Herrn  v.  Hefner- Alten  eck  folgen  lassen. 
Vcrchrlichc  Redaktion ' 

»Der   im   Dezemberhefte   Ihres  Blatte«  veröffentlichte 
Bericht   des   Herrn    v.    Ilcfner-  Allcncck    Uber   die   von  ' 
Siemen«  &  llalskc  eingerichtete  elektrische  Beleuchtung 
der  Leipzigerstrafse  giebt  mir  Veranlagung  zu  einigen 
Bemerkungen    gegenüber    den    dort    aufgestellten  ver- 
gleichenden   Kostenberechnungen;    ich   bitte   um  deren 
Aufnahme  in  Ihr  geschätztes  Blatt,  nicht  weil  ich  an  der 
Richtigkeit  der  von  Herrn  v.  Ilcfner- Altetieck  gemachten 
Zahlenangaben  oder   auch   nur  an  deren  sorgfältigster  ' 
Prüfung  von  seiner  Seite  «weide,  sondern  weil  mir  die- 
selben geeignet  scheinen,  in  dem  heftigen  Kampfe  zwischen  . 
elektrischer  und  Gasbeleuchtung  das  ohnedies  schwer  zu  ; 
bewahrende  klare  und  unbefangene  L'rtheiJ  zu  verwirren. 

Es  ist  meines  F.rachtens  nicht  richtig,  der  Selbstkosten- 
berechnung des  elektrischen  Lichtes  den  Pauschalpreis 
eines  in  Regie  Übernommenen  Betriebes  zu  Grunde  zu  ' 
legen;   dieser  Preis  beruht  auf  einem  vor  Monaten  ge-  ' 
machten  Voranschlage,  und  Jeder,  der  als  Zivil-Ingenieur  j 
oder  Fabrikant  derartige  grofse  Anlagen  zum  ersten  Male  , 
zur  Ausführung  gebracht  hat,  wird  mir  bestätigen,  dafs 
die  volle  Ucbcrcinstimmung  des  Voranschlages  mit  den 
Kosten  der  Ausführung  sozusagen  niemals  erreicht  wird. 
Die  Selbstkostenangabc  des  Berichtes   beruht   also  auf 
einer  Schätzung  und  ist  somit  von  zweifelhaftem  Werthe, 
obgleich    sie    die    wirklichen    Selbstkosten    der  Firma 
Siemens  &  Halskc  in  dienern  besonderen  Falle  darstellt.  1 
Der  Bericht  versichert  zwar,  dafs  die  Firma  dabei  keinen 
Schaden  mache,  doch  ist  nicht  ersichtlich,  ob  bezw.  wie  I 
viel  Nutzen  ihr  verbleibt,  ob  Verzinsung,  Abschreibung  , 
und  dergleichen  eingeschlossen  sind  oder  nicht.  Kurz 
und  gut,   es  ist  keine  Zahl,   mit   der  man  an  anderer 
Stelle  rechnen  kann. 

Ferner  halte  ich  die  Anwendung  eines  Gaspreises  von 
t3'j  Pfennig  für  das  Kubikmeter  für  falsch.  Auch  diese  1 
Zahl  stellt  die  wirklichen  Selbstkosten  der  Firma  Siemens  : 
&  Halske  in  diesem  besonderen  Falle  dar,  denn  diesen 
Preis  mufs  sie  der  stadtischen  Gasanstalt  für  das  zum 
Betriebe  .  der  Gasmotoren  verbrauchte  Leuchtgas  be- 
zahlen. Bei  diesem  Preise  macht  aber  die  Stadt  Berlin 
einen  nicht  unerheblichen  Gewinn,  und  wenn  man  den 
Vergleich  zwischen  der  elektrischen  und  der  Gasbeleuch- 
tung ziehen  will,  so  mufs  man  die  Selbstkosten  der  städti- 
schen Gasanstalt  an  der  Verbrauchsstetle  den  Selbstkosten 
von  Siemens  \-  Halskc  gegenüberstellen.  Da  nun  nach 
dem  Berichte  der  Gasverbrauch  zur  Erzeugung  einer  be- 
stimmten Lichtmenge  bei  Anwendung  von  Gasbrennern  ; 
ein  viel  grofserer  ist,  als  der  nur  einen  Theil  der  Selbst- 
kosten ausmachende  bei  elektrischem  Lichte,  so  mufs  jede 
Erhöhung  des  Gaspreises  sich  in  stärkerem  Maf«e  bei  den 
Selbstkosten  zu  Ungunsten  des  Gaslichtes  bemerkbar  macht. 

Ein  mir  zugegangener  Brief  des  Herrn  Alex.  Herz- 
berg in  Firma  Borner  «V  Co.  hiersclbst,  eines  Fachmannes 
für  Beleuchtungsanlagen,  stellt  rechnungsmäßig  die  Wir- 
kungen dieser  falschen  Grundlagen  fest,  und  ich  glauhc, 
der  Sache  selbst  und  dem  allgemeinen  Interesse  zu 
dienen,  wenn  ich  die  Ausführungen  des  Herrn  Herzberg  : 
hier  mittheile;  er  schreibt  wie  folgt: 

11  Kdisons  Lampcnfabrik  in  Amerika  i»t  vnn  Menlo- 
Park  nach  Kast  Ncwark.  Ncw-Jcrscr,  verleg*  wnrden;  <üe  in  ihr  be- 
schäftigten 150  Mann  stellen  taglich  1  3<>o  Lampen  fertig. 


»Es  liegt  auf  der  Hand,  dafs  man  bei  solchen  Er- 
mittelungen das  elektrische  Bogenlicht  nur  mit  der 
besten  Art,  Gas  zu  Leuchtzwecken  zu  verwenden, 
vergleichen  darf,  weil  von  vornherein  anzunehmen  ist, 
dafs  das  elektrische  Licht  gleichfalls  in  seiner  voll- 
kommensten Einrichtung  an  dem  genannten  Platze  zur 
Anwendung  gekommen  ist. 

Man  darf  femer  nicht  starke  elektrische  Lichter  mit 
schwächeren  Gaslichtern  in  Vergleich  stellen,  sondern 
mufs  letztere  möglichst  in  gleicher  Intensität  wie  ersterc 
in  Betracht  ziehen,  weil  der  Nutzeffekt  der  starken  Gas- 
lichter wesentlich  höher  ist  als  der  der  schwachen. 

Haben  diese  Anschauungen  Berechtigung,  so  ergiebt 
sich  zunächst,  dafs,  wenn  auf  S.  446  gesagt  ist.  das 
zum  Betriebe  der  Dynamomaschinen  durch  die  Gas. 
kraftinaschincn  aufgewendete  Gas  (11500  1  stundlich 
für  12  Lampen  von  je  880  Kerzen)  würde,  direkt  in 
S  ch  n  i  tt  b  re  n  n  e  r  n  verbrannt,  nur  den  zehnten 
Theil  der  Bodennäehe  beleuchten,  welche  das  dadurch 
erzeugte  elektrische  Licht  erhellt,  diese  Zahl  sofort  auf 
ein  Vicrttheil  bis  ein  Dritttheil  zu  erhöhen  ist, 
wenn  Fr.  Siemcnssche  Rcgcncrativbrenncr  in  Vergleich 
gestellt  werden.  Das  angegebene  Gasquantum  speist 
3  bis  4  Regenerativ-Gaslichter  von  etwa  je  I  000  Ker- 
zen. Matte  Glasscheiben,  um  «las  gTellc  Licht  zu  mil- 
dern, sind  bei  Gaslicht  auf  der  Strafse  nicht  erforder- 
lich. Da  jedoch  die  Intensität  des  elektrischen  Lichtes 
mit  einem  Auffallwinkcl  von  300  gegen  die  Horizon- 
tale gemessen  sein  soll,  so  kann  das  Regenerativ-Gas- 
licht  von  1000  Kerzen  dem  elektrischen  Lichte  von 
880  Kerzen  mindesten«  gleich  erachtet  werden. 

Auf  S.  449  des  Berichtes  sind  die  Selbstkosten  für 
jedes  der  angewendeten  elektrischen  Lichter  auf 
38  Pfennig  stündlich  ermittelt,  während  die  in  der 
Verlängerung  der  Leipzigerstrafse  zur  Anwendung  ge- 
kommenen Regenerativ  -  Gasbrenner  auf  eine  gleich 
grofse  beleuchtete  Flache  zwar  nur  32  Pfennig  stünd- 
lich kosten  sollen,  aber  bei  einer  2, «mal  geringeren 
I.ichtwirkung.  Das  heifst  also  unzweifelhaft,  obgleich 
diese  Rechnung  in  dem  Berichte  nicht  angestellt  wird: 
Auf  eine  gleiche  Lichtwirkung  umgerechnet ,  würden 
sich  die  Selbstkosten  des  elektrischen  zu  dein  des  Gas- 
lichtes wie  38  :  32  X  2,s  oder  etwa  wie  I  :  2  verhalten. 
Stelle  ich  jedoch  die  Vcrgleichung  in  l'ebereinstim- 
mung  mit  dem  oben  ausgeführten  Grundsatze  an. 
nehme  also  stärkere  Regenerativ-Gaslichter,  als  in  der 
Leipzigerstrafse  zur  Verwendung  gekommen  sind,  in 
Betracht,  «o  ergiebt  sich  folgendes: 

Für  38  Pfennig  sind  bei  13.»  Pfennig  Selbstkosten 
des  Kubikmeters  Gas  (diese  von  Herrn  v.  Hefner- 
Allcncck  gemachte  Annahme  ist,  wie  ich  weiter  unten 
angeben  werde,  zu  hoch)  etwa  3000  1  Gas.  bis  an 
den  Brenner  geliefert ,  zu  erhalten ,  welches  Quantum 
einen  Regenerativ -Gasbrenner  von  800  bis  900  Ker- 
zen, allerdings  horizontal  gemessen,  eine  Stunde  lang 
speisen  würde.  Die  Ixueht kraft  einer  solchen  Lampe 
würde  demnach  derjenigen  einer  elektrischen  Umpc 
wenig  nachstehen,  woraus  sich  ergiebt,  dafs  das  Kosten- 
verhältnifs,  selbst  bei  der  irrthümlichen  Annahme  be- 
züglich des  Selbstkostenpreises  des  Gases,  nicht  I  :  2, 
sondern  etwa  1  :        betragen  würde. 

Thatsächlich  betragen  aber  die  Selbstkosten  des 
Leuchtgases  in  Berlin  -  ■  und  auch  in  den  anderen 
grofsen  Städten  des  östlichen  Deutschlands  —  bei 
voller  Berücksichtigung  der  Verzinsung  und  Amorti- 
sation des  Kapitals,  der  Unterhaltung  der  Maschinen, 
Röhren  und  Laternen ,  der  Bedienungs-  und  Verwal- 
tungskosten —  für  das  Kubikmeter  nicht,  wie  Herr 
v.  Hefner- Altencck  annimmt,  13^  Pfennig,  sondern 
nur  9  bis  10  Pfennig.  Dcingemäfs  ist  offenbar  zu- 
nächst auch  die  als  Selbstkostenpreis  für  die  elektrische 
Beleuchtung,  deren  Motoren  durch  Leuchtgas  in  Be- 
wegung gesetzt  werden,  im  Vortrag  angegebene  Zahl 
zu  berichtigen.  Auf  S.  446  ist  gesagt,  dafs  ein  Motor, 
welcher  12  l  ichter  von  je  880  Kerzen  erzeugt,  11  500  1 
.  Gas  stündlich  verbraucht;  es  werden  mithin  für  jedes 


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Er  F.KTRÖTECHN.  ZEITSCHRIFT. 


37 


elektrische  Licht  960  I  Gas  stündlich  Aufgewendet. 
Der  Selbstkostenpreis  eines  solchen  Lichtes  ist  dem- 
nach, bei  einem  Gaspreisc  von  9,-  Pfennig  für  das 
Kubikmeter,  um  3,5  Pfennig,  d.  i.  von  38  Pfennig  auf 
34.5  Pfennig  zu  ermitfsigen. 

Nach  Herrn  v.  Hefncr-Altcnecks  Angaben  mufs  an- 
genommen werden,  dafs  die  übrigen  Kosten,  welche 
aufzuwenden  sind,  thatsächlich  den  Selbstkosten  ent- 
sprechen; die  zu  einem  Stromkreise  gehörigen  12  elek- 
trischen Lampen  kosten  demnach  stündlich  34,^  X  12 

414  Pfennig.     Ftlr  diesen  Betrag  kann  man 

9." 

42,-  cbm  Gas  bis  an  den  Brenner  liefern  und  da- 
mit thatsächlich  nicht  nur  12,  sondern  13  bis  14  Re- 
gcnerativ-Gasbrenner  von  900  bis  1  000  Kerzen  speisen, 
d.  h.  es  wurden  sich  die  Selbstkosten  bei  gleichem 
Licbteffekte  des  Gaslichtes  um  etwa  1  n  bis 
d.  i.  etwa  8  bis  l6°„  billiger  stellen,  als  die  des 
elektrischen  Lichtes.» 

Soweit  die  .Mittheilungen  des  Herrn  Herzberg,  welche 
zwar  nicht  den  Anspruch  erheben,  vollständig  richtige,  flir 
die  Praxis  benutzbare  Zahlen  tu  geben,  aber  sehr  ge- 
eignet erscheinen,  darzuthun,  wie  wesentlich  anders  die 
Zahlen  des  Berichtes  sich  gestalten,  wenn  man  eine  an- 
dere und  meines  Erachtens  richtigere  Betrachtungsweise 
anwendet. 

Ich  hoffe,  dafs  obige  Bemerkungen,  selbst  wenn  sie 
nicht  frei  von  Irrthum  sein  sollten,  nicht  fUr  überflüssig 
erachtet  werden,  falls  sie  zu  dem  beitragen,  was  ich  be- 
zwecke: im  Kampfe  der  Meinungen  grofsere  Klarheit 
herbeizuführen. 

Berlin,  30.  Dezember  1882. 

Hochachtungsvoll 

Th.  Peters, 

General  -  Sekretär 
des  Vereins  Deutscher  Ingenieure.. 


»In  Entgegnung  des  vorstehenden  Schreibens  des 
Herrn  Peters  konstatire  icb  zunächst,  dafs  keine  der  von 
mir  gemachten  Angaben  oder  Zahlen  als  unrichtig  nach- 
gewiesen wird.  Dagegen  werden  dieselben  als  falsche 
Grundlage  und  zu  irrigen  Betrachtungen  Veranlassung 
gebend  bezeichnet.  Ich  erwidere  darauf,  dafs  zu  solchen 
falschen  Schlufsfolgerungen ,  wenn  dieselben  in  einem 
mitunter  leidenschaftlich  geführten  Kampf  und  zur  Be- 
unruhigung der  Gasintcrcsscntcn  —  meiner  Ansicht  nach 
unnothiger  Weise  —  an  die  Beleuchtungsanlage  in  der 
Leipziger  Strafse  geknüpft  werden,  ich  meinerseits  dazu 
keine  Veranlassung  gegeben  habe.  Denn  ich  habe  mich 
vollkommen  deutlich  darüber  ausgedrückt,  was  die  von 
mir  angeführten  Zahlen  bedeuten,  so  dafs  jeder  Un- 
befangene selbst  crmessen  kann,  in  wie  weit  dieselben 
zu  allgemeinen  Schlufsfolgerungen  geeignet  sind. 

Die  einzige  Angabe,  welche  als  unrichtig  angeführt 
wird,  frt  die.  dafs  ich  den  Preis  von  13,5  Pfennig  für 
das  Kubikmeter  Gas  als  den  Selbstkostenpreis  der  Gas- 
fabriken angegeben  hatte.  Ich  habe  aber  blos  gesagt, 
dafs  dieser  Preis  »wohl  ziemlich  annähernd  an  den  Selbst- 
kostenpreis eingesetzt  sei.»  Ich  hatte  dabei  im  Auge, 
dafs  der  angeführte  Preis  des  elektrischen  Lichtes  ein 
Verkaufspreis,  der  in  Vergleich  gezogene  Gaspreis  von 
13. j  Pfennig,  welchen  die  Stadt  als  Gasfahrikantin  nur 
für  eigene  Anwendung  sich  selbst  berechnet,  hingegen 
noch  lange  nicht  derjenige  ist,  welchen  sie  von  den 
Konsumenten  fordert.  Dafs  die  Berliner  Gaswerke  ihren 
thatsitchlichcn  Selbstkostenpreis  auf  etwa  10  Pfennig  für 
das  Kubikmeter  berechnen  —  eine  im  Vergleiche  zu 
den  hohen  Verkaufspreisen  allerdings  überraschende  Zahl 
—  habe  ich  erst  inzwischen  aus  einem  Artikel  der  »Bau- 
zeitung« ersehen. 

Der  mitgetheilte  Brief  des  Beleuchtung»  -  Ingenieurs 
Herrn  Her/.bcrg,  welcher  die  Wirkung  der  von  mir  ge- 


!  gebenen  falschen  Grundlage  rechnungsniäfsig  feststellen 
soll,  entfernt  sich  von  dem  Vergleiche  der  thatsächlich 

l  in  der  Leipziger  Strafse  nebencinandergestelllen  Be- 
leuchtungen, welcher  die  Aufgabe  meine«  Vortrages  war. 
Er  untersucht,  in  welcher  Weise  man  die  Gasbeleuch- 
tungen ökonomischer  und  dem  elektrischen  Licht  ähn- 
licher einrichten  könne  und  vergleicht  sie  dann  mit  den 
in  der  Leipziger  Strafse  brennenden  elektrischen  Lichtern. 

,  Es  wird  dies  damit  motivirt,  dafs  man  von  vorn  herein 
annehmen    müsse,   das   elektrische   Licht   in  genannter 

;  Strafse  sei  auch  in  seiner  vollkommensten  Einrichtung 
zur  Anwendung  gebracht. 

Dies  ist  von  vorn  herein  ein  Irrthum,  denn  da  es  sich 
ausschlicfslich  um  einen  ökonomischen  Vergleich  handelt, 
so  kann  doch  auch  nur  ökonomische  Vollkommenheit 
in  Frage  kommen,  und  diese  ist  bei  dem  Betriebe  der 
Anlage  in  der  Leipziger  Strafse  nicht  entfernt  vorhanden. 

Jedermann,  der  sich  mit  den  betreffenden  Fragen  der 
Krafterzeugung  befafst  hat.  kann  wissen,  dafs  Gasmotoren 
nicht  die  billigsten  Betriebsmaschinen  sind.  In  der  That 
kostet  auch  bei  einem  Gaspreise  von  13,5  Pfennig  ein- 
schliofclich  Bedienung,  Schmierung  und  Kühlung  die 
Pferdekraft  in  der  Stunde  etwa  19  Pfennig.  Bei  guten 
Dampfmaschinen  lafst  sich  dieser  Betrag  wohl  auf  5  bis 
6  Pfennig  herunterbringen.  Solchen  Unterschieden  gegen- 
über können  die  im  genannten  Schreiben  genau  aus- 
gerechneten Differenzen  zwischen  den  zweierlei  Selbst- 
kosten u.  s.  w.  für  allgemeine  Betrachtung  nur  wenig 
Werth  haben. 

Es  sind  ferner  im  angeführten  Schreiben  für  das  Gas- 
licht günstigere  Verhältnisse  dadurch  ausgerechnet,  dafs 
kolossale  Regenerativbrenner  von  etwa  1 000  Normal- 
kerzen in  Betracht  gezogen  werden,  von  denen  ange- 
nommen ist,  dafs  sie  für  das  Liter  Gas  die  1,«,  bis 
2,)  fache  Lichtmenge  erzeugen,  wie  die  Regenerativ- 
brenner in  der  Leipziger  Strafse  von  je  120  Normal- 
kerzen Leuchtkraft. 

Ich  bin  zu  wenig  Gasfachmann,  um  diese  Zahlen  kon- 
trolircn  zu  können,  jedenfalls  ist  aber  die  Nebenausgabe 
für  die  Erhaltung  und  Bedienung  der  Rcgencrarivhrenncr 
und  ihrer  Laternen  nicht  mit  in  Betracht  gezogen. 

Lebrigcns  haben  weder  ich  noch  Andere  vernünftiger 
Weise  je  behauptet,  dafs  es  nicht  Fülle  giebt,  in  denen 
das  r,a  slicht  sich  billiger  stellt  als  das  elektrische.  Ich 
1  bin    jedoch,    entgegen   der   Tendenz    des  angeführten 
,  Schreibens,   der  Meinung,   dafs  kleine   vertheilte  Gas- 
flammen viel  gefährlichere  Konkurrenten  des  elektrischen 
j  Bogenlichtes  sind,  als  wie  zu  seiner  Stärke  aufgebauschte 

grofse  Gasfeuer. 
!      Eben  in  Anbetracht,  dafs  die  Anlage  in  der  Leipziger 
j  Strafse  für  allgemeine  Schlufsfolgerungen  Uber  die  Kosten 
!  des   elektrischen   Lichtes   nicht    mafsgebend  ist  wegen 
j  ihres  Betriebes  durch  Gasmotoren,  der  besonderen  und 
!  vielleicht  unnrtthig  sorgfältigen  l'cberwachung  u.  s.  w., 
habe  icli  davon  Abstand  genommen,  minutiöse  Bctriebs- 
kostenberechnungen  aufzustellen.    Denn  den  Werth  von 
Zahlen,  »mit  denen  man  an  anderer  Stelle  rechnen  kann«, 
haben  dieselben  doch  nicht,  und  ist  dazu  wohl  manche 
von    den   älteren   elektrischen  Anlagen,    die  allerdings 
nicht  da*  gleiche  Aufsehen  gemacht  haben,  geeigneter. 

Uebrigens  liegt  es  der  Firma  Siemens  Sc  Halske  fern, 
I  aus  den  Details  der  bei  der  speziellen  Anlage  in  der 
Leipziger  Strafse  sich  ergebenden  Betriebskosten  ein 
Geheimnifs  machen  zu  wollen.  Wegen  der  mannigfachen 
Kommentare ,  die  an  solche  Zahlcnmitthcilungcn  zu 
knüpfen  sind,  würden  dieselben  jedoch  hier  wohl  zu  weit 
führen,  und  werde  ich  bei  anderer  Gelegenheit  darauf 
zurückkommen. 

Der  geehrten  Redaktion  spreche  ich  meinen  Dank  aus 
für  die  Uebcrsendung  des  vorstehenden  Schreibens. 

Hochachtungsvoll 
F.  v.  Hefncr-Alteneck.« 


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3« 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  18741.  Clement  Ader  in  Paris.  Neuerungen 
an  Telephonanlagen  für  Theater.     30.  August  1881.] 

Um  die  Veränderlichkeit  in  der  Stärke  der  über- 
tragenen Töne  zu  vermeiden,  welche  durch  die 
Bewegung  der  Sänger  oder  Schauspieler  auf 
der  Bühne  verursacht  wird,  werden  zwei  Reihen 
von  Sendern  an  zwei  verschiedenen  Theilen 
der  Bühne  angebracht,  und  es  wird  dann  je 
ein  Sender  jeder  Reihe  mit  je  einem  der  zwei 
Empfangsapparate  des  betreffenden  Abonnenten 
verbunden,  so  dafs  das  empfangene  Gcsammt- 
klangbild  den  Ortsveränderungen  der  Künstler 
in  der  That  entspricht.  Die  bei  den  Bühnen- 
darstellungen unvermeidlichen  Erschütterungen, 
welchen  die  Sender  ausgesetzt  sind,  sucht  Ader 
dadurch  unschädlich  zu  machen,  dafs  er  die 
Sender  in  einem  Kästchen  anordnet,  dessen 
Boden  mit  einer  Bleimasse  ausgefüllt  ist,  welche 
die  Erschütterungen  paralysirt,  und  aufserdem 


ruhen  die  Kästchen  mit  Kautschukunterlagen 
auf  dem  Fufsboden.  Jedem  Sender  entspricht 
eine  Batterie,  welche  den  Lokalstrom  liefert, 
der,  durch  eine  Induktionsspule  geleitet,  ver- 
stärkt nach  den  Empfängern  geführt  wird.  Da 
aber  eine  einzige  Batterie  nicht  während  der 
ganzen  Dauer  der  Vorstellung  in  Thätigkeit 
bleiben  kann,  so  ist  die  beistehend  skizzirte 
Batterieschaltvorrichtung  getroffen.  Jeder  Schalt- 
apparat besteht  aus  einem  Brett  D,  auf  welchem 
die  Federn  c,  c  zu  zweien  und  einander  gegen- 
über befestigt  sind.  Zwischen  den  Federn  c,  c 
ist  eine  Holzstange  F  angeordnet,  welche  mit 
ihren  Enden  in  Schlitzen  der  Träger  G  sich 
verschieben  und  durch  Stifte  q  feststellen  läfst. 
Zieht  man  diese  Stange  nach  vorn,  so  trennt 
man  alle  Federn  c,  c  von  einander;  schiebt 
man  sie  zurück,  so  können  die  einander  gegen- 
über stehenden  Federn  sich  berühren.  Alle 
vertikal    unter   einander   befindlichen  unteren 


Federn  c  der  Schaltapparate  stehen  mit  dem 
entsprechenden  Sender  S  und  die  oberen  Fe- 
dern c  mit  dem  einen  Pole  der  entsprechenden 
Batterie  P  in  Verbindung.  Die  anderen  Pole 
der  unter  einander  befindlichen  Elemente  sind 
mit  Indukrionsrollcn  B  verbunden,  welche  den 
Sendern  S  entsprechen  und  die  ihrerseits  wieder 
mit  den  Empfangsapparaten  RX,R^  in  Verbin- 
dung sind.  Beim  Betriebe  sind  sämmtliche 
Stangen  F  bis  auf  diejenigen  des  einen  Schalt- 
apparates vorgezogen  und  also  nur  die  diesem 
Apparat  entsprechenden  Elemente  eingeschaltet. 
Nach  entsprechender  Zeit  zieht  man  diese  eine 
Stange  F  vor  und  stöfst  eine  andere  zurück, 
so  dafs  eine  andere  Batterie  P  in  Thätigkeit 
tritt.  Um  nun  aber  die  durch  den  hierbei 
immerhin  auftretenden  starken  Induktionsstrom 
bewirkte  Störung  in  den  Empfängern  Rx,  R, 
unschädlich  zu  machen,  ist  in  die  Leitungen  f 
ein  Unterbrecher  J  eingeschaltet,  welcher  die- 
selbe Anordnung  besitzt  wie  die  Batterieschalt- 
apparate. 

[No.  18885.    R.  M.  Lockwood  und  S.  H.  Bartlett  in 
New -York.    Neuerung  an  Schallübertragern  für  Tele- 
phone und  Sprachtelegraphen.    16.  Juni  1880.]    Dieses  - 
Mikrophon  unterscheidet  sich  von  allen  bisher 


bekannt  gewordenen  hauptsächlich  dadurch, 
dafs  die  Uebertragung  der  Schallwellen  auf  die 
mikrophonischen  Kontakttheile  nicht  durch  die 
Schwingungen  einer  Membran  stattfindet,  son- 
dern durch  einen  nicht  tönenden  Körper,  dessen 
normaler  Zustand  derjenige  der  Ruhe  ist  und 
welcher  durch  die  Wirkung  der  Schallwellen  in 
eine  Art  Molekularbewegung  versetzt  wird,  die 
sich  auf  die  Kontakttheile  überträgt.  Ein  mit 
den  Leitungsdrähten  D,  D  verbundenes  Mikro- 
phon, bestehend  aus  den  Kohlenplattcn  A,A 
und  dem  Kohlenknopfe  B  mit  Zapfen  b,  ist 
entweder  ganz  oder  theilweise  mit  einer  Hülle  C 
aus  Kork,  Holz  oder  einer  anderen,  nicht 
wiedertönenden  Substanz  umgeben.  Diese  letz- 
tere kann  noch  mit  einer  metallenen  Büchse  E 
mit  Deckel  N  versehen  werden,  welche  eine 
Umkleidung  F  aus  Leder,  Kautschuk  oder  einem 
I  anderen,  nicht  klingenden,  aber  biegsamen  Ma- 
i  terial  erhält.    An  Stelle  des  Knopfes  B  kann 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

 JANUAR  «88^  


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


39 


auch  eine  Kohlenkugel  angewandt  werden,  und 
es  müssen  dann  die  halbrunden  Ausschnitte  an 
den  Enden  der  Platten  A  etwas  konisch  ver- 
senkt sein,  damit  die  Kohlenkugcl  die  nöthige 
Auflage  in  derselben  findet. 

|No.  18902.  A.  Th.  Woodward  in  New -York.  Neue- 
rungen  in  dem  zur  Isolirung  elektrischer  Leitungen 
dienenden  Material.  13.  September  1881.]  66  Gewichts- 
theile  Glas  oder  Quarz  in  fein  gepulvertem  Zu- 
stande werden  mit  34  Gewichtstheilen  fein  zer- 
riebenem Harz  oder  Erdpech  gut  gemischt. 
Diesem  Gemisch  werden  26  Theile  Paraffin, 
Bienenwachs  oder  Wallrath,  und  endlich  3  Theile 
gekochtes  oder  rohes  Leinöl  zugesetzt.  Der 
Zusatz  an  Wachs  ist  veränderlich,  je  nach  der 
Verwendungsweise  des  Materials.  Sollen  ober- 
irdische Leitungen  isolirt  werden,  so  mufs  die 
Wachsbeimischung  geringer  sein,  als  bei  unter- 
irdischen oder  unterseeischen  Leitungen,  da 
erstere  der  Sonne  ausgesetzt  sind.  (Vgl.  S.  33.) 


fNo.  19030.  European  Electric  Company  in  New- 
York.  Neuerungen  an  magnetoelektrischen  Maschinen 
und  Magneten  für  magnetoelektrische  Maschinen  und 
in  dem  Verfahren  zum  Erzeugen  dieser  Magnete. 
1.  Juni  1881.]    Eine  Anzahl  ringförmiger  und  mit 


Polen  versehener,  permanenter  Magnete  M  ist 
innerhalb  eines  Kapselgehäuses  O  aus  Messing 
angeordnet,  welches  durch  aufgeschraubte 
Deckel  Ox  geschlossen  ist,  in  denen  sich  die 
Lager  /  für  die  Spindel  B  des  Ankers  A  be- 
finden. Die  Magnete  M  werden  in  ihrem  Ge- 
häuse durch  eine  Schicht  Gyps  oder  anderen 
flüssigen,  leicht  erhärtenden  Materials  befestigt, 
und  zwar  wird  bei  der  Befestigung  in  die 
Lager  /  eine  mit  entsprechender  Lehre  ver- 
sehene Spindel  eingelegt  und  in  Umdrehung 
versetzt,  so  dafs  eine  genaue  Zentrirung  der 
Magnetringe  stattfindet.  Die  Herstellung  der 
Magnete  geschieht  in  folgender  Weise.  Ein 
Stahlring  wird  mit  den  Polen  eines  kräftigen, 
feststehenden  Elektromagnetcs  derart  in  Be- 
rührung gebracht,   dafs  die  Stellen,   wo  der 


Nord-  und  Südpol  gebildet  werden  sollen,  dem 
Süd-  und  Nordpole  des  genannten  Elektro- 
magnetcs gegenüberliegen.  Ein  anderer  Elektro- 
magnet mit  einander  zugekehrten  Polverlänge- 
rungen, welcher  dem  feststehenden  Elektro- 
magnete  so  gegenübergebracht  ist,  dafs  ihre 
beiderseitigen  Pole  mit  einander  korrespondiren, 
wird  nun  wiederholt  über  die  Seite  des  Stahl- 
ringes von  einem  Theile  des  Umfanges  gegen 
den  feststehenden  Elektromagnet  und  dann 
von  dem  anderen  Theile  des  Umfanges  eben- 
falls gegen  den  feststehenden  Elektromagnet 
geführt.  Sodann  wird  der  Ring  umgewendet, 
so  dafs  die  andere  Seite  nach  aufsen  kommt, 
und  in  gleicher  Weise  behandelt,  bis  die  Mag- 
netisirung  vollendet  ist.  Ist  dies  der  Fall,  so 
wird  ein  Weicheisenanker  Uber  die  Pole  des 
solchergestalt  gebildeten  Ringmagnetes  gelegt 
und  nun  der  erregende  Strom  des  feststehenden 
Elektromagnetes  unterbrochen,  so  dafs  der  Ring- 
magnet entfernt  werden  kann,  ohne  seinen 
Magnetismus  wieder  zu  verlieren. 


[No.  18259.  H.  St.  Maxim  in  Brooklyn.  Neuerungen 
an  dynamoelektrischen  Maschinen.  8.  Mai  1880.]  Die 
Regulirung  der  Stärke  eines  Hauptstromes,  wel- 
cher sich  in  einzelne  Zweige  mit  verschiedenen 
Verbrauchsstellen  vertheilte,  dadurch  zu  be- 
wirken, dafs  bei  fortwährend  annähernd  gleicher 
Stärke  des  erzeugten  Stromes  für  den  Fall  ge- 
ringeren Bedarfes  der  Strom  durch  Einschaltung 
von  Widerständen  entsprechend  geschwächt  und 
bei  gröfserem  Bedarfe  durch  Wiederausschalten 
solcher  Widerstände  entsprechend  verstärkt  wird, 
ist  sozusagen  eine  Stromverschwendung.  Daher 
nimmt  Erfinder  die  Regulirung  je  nach  dem 
Verbrauche  nicht  in  dem  bereits  erzeugten  Strome, 
d.  h.  nicht  in  der  Leitung,  sondern  an  der 
Quelle  der  Stromerzeugung  vor.  Die  Dynamo- 
maschine wird  zu  diesem  Zwecke  mit  einem 
Regulator  versehen,  welcher  die  Erzeugung  des 
Stromes  in  der  Weise  kontrolirt,  dafs  die  Menge 
der  erzeugten  Elektrizität  jederzeit  der  für  den 
Bedarf  erforderlichen  Menge  ohne  merkliche 
Schwankung  der  Stärke  entspricht.  Der  Re- 
gulator wirkt  aber  nicht  wie  der  von  Fox 
(D.  R.  P.  No.  18433;  vgl.  1882,  S.  482)  auf 
den  die  Dynamomaschine  bewegenden  Motor 
bezw.  dessen  Geschwindigkeit,  sondern  er  be- 
wirkt durch  Verstellung  der  Kommutatorbürsten 
einer  Hülfsmaschinc  Z>,  die  Erzeugung  eines 
schwächeren  oder  stärkeren  Erregerstromes  für 
die  Elektromagnete  des  eigentlichen  Strom- 
erzeugers Dx  und  somit  eine  Veränderung  der 
Stärke  des  erzeugten  Verbrauchsstromes.  In 
den  Hauptstromkreis  ist  ein  Elektromagnet  Mx 
eingeschaltet;  derselbe  ist  von  hohem  Wider- 
stand, und  zwar  einmal,  um  zu  verhindern,  dafs 
ein  bedeutenderer  Thcil  des  Hauptstromes  durch 
ihn  gehe,  und  zweitens,  um  ihn  für  die  Schwan- 


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4o 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


ELEKTKOTECltN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  i«8?. 


kungen  im  Hauptstromkreis  empfindlicher  zu 
machen.  Dieser  Elektromagnet  zieht,  wenn  der 
Hauptstrom  stärker  wird,  als  für  den  Verbrauch  | 
erforderlich  ist,  seinen  Anker  an  und  schliefst 
dadurch  einen  Strom  und  schaltet  einen  zweiten 
Elektromagnet  M,  in  den  von  der  Hülfs- 
maschine  D3  erzeugten  Strom  ein,  so  dafs 
dessen  Ankerhebel  eine  Friktionsdoppelscheibe 
auf  ihrer  Welle  hebt.  Dabei  kommt  die  untere 
Scheibe  der  beiden  Friktionsscheiben  mit  einer 
von  der  gemeinschaftlichen  Welle  der  beiden 
Dynamomaschinen  D,  und  Dt  unter  Vermitte- 
lung  eines  Schnurtriebes  fortwährend  in  Um- 
drehung versetzten  Friktionsrolle  in  Berührung, 
wird  durch  diese  in  Drehung  versetzt  und  Uber- 
trägt dieselbe  mittels  des  am  unteren  F.nde 
ihre  Welle  sitzenden  Kegelrades  und  eines 
Kegelradsektors  auf  die  mit  letzterem  ver- 
bundene, die  Kommutatorbürsten  tragenden 
Nabe,  so  dafs  diese  Bürsten  auf  dem  Kommu- 
tator der  Hülfsmaschine  D-s  nach  dem  Strom- 
minimalpunkte  zu  verstellt  werden.  Sofort  wird 
der  von  der  Hülfsmaschine  erzeugte  Erreger- 
strom schwächer,  und  in  Folge  dessen  nimmt 
auch  der  in  der  Hauptmaschinc  £)l  hervor- 
gebrachte Hauptstrom  an  Stärke  ab.  Die  un- 
mittelbare Folge  hiervon  ist  eine  Schwächung 
des  ersten  Elektromagnetes  .1/, ,  das  Abreiben 
des  Ankerhebels,  die  Ausschaltung  des  Elektro- 
magnetes J/,,  eine  rückgängige  Bewegung  seines 
Ankerhebels  und  also  der  Friktionsscheiben  und 
auch  der  Kommutatorbürsten,  welche  sich  nun 
wieder  dem  Strommaximalpunkt  auf  ihrem  Kom- 
mutator nähern. 


[No.  19160.  J.  A.  Mondos  in  Neuilly  s.  Seine.  Elek- 
trische Lampe  mit  automatischer  Regulirung.  16.  De- 
zember 1881.]  Der  Nachschub  der  oberen  Kohle 
wird  bei  dieser  Lampe  durch  ein  in  den  Strom- 
kreis eingeschaltetes  Solenoid  E  von  hohem 
Widerstande  bewirkt,  während  das  Heben  der 
oberen  Kohle  K  zur  Bildung  des  Lichtbogens 
durch  die  Thätigkeit  zweier  der  Anziehung  des 
Solenoids  auf  seine  zwei  Anker  F  und  a  ent- 
gegenwirkenden Gewichte  Q  und  P  erfolgt. 
Sind  die  Kohlen  entfernt  von  einander,  wenn 
der  Strom  in  die  Lampe  tritt,  so  geht  dieser 
durch  die  Windungen  des  Solenoids  E,  und  E 
zieht  seinen  Kern  F  in  sich  hinein.  Hierbei 
wird  der  Hebel  C,  welcher  den  Kohlenträger  7* 
umfafst,  mit  diesem  gesenkt.  Inzwischen  ist 
der  Kern  F  magnetisch  geworden  und  zieht 
nun  seinerseits  den  am  Hebel  L  sitzenden 
Anker  </  an.  Dabei  wird  die  Klemmbacke  / 
aufser  Berührung  mit  dem  oberen  Kohlenstifte  K 
gebracht,  und  dieser  kann  in  seinem  Halter  T 
herabsinken  bis  zur  Berührung  mit  dem  unteren 
Kohlenstifte.  Sofort  geht  der  Strom  nun  durch 
die  Kohlen,  das  Solenoid  verliert  seine  Kraft, 
und  deshalb  wird  zunächst  der  Hebel  L  mit 


Anker  a  unter  Wirkung  seines  Gewichtes  P 
gehoben,  so  den  Kohlenstift  durch  die  Klemm- 
backe /  mit  dem  Halter  T  verbindend.  Sodann 
gewinnt   auch   Gewicht  Q  des  Hebels  C  die 


J  x 


1 


Oberhand  über  die  Anziehungskraft  des  Solenoids 
und  hebt  nun  Hebel  C,  Kern  F  und  Halter  T 
mitsammt  dem  Kohlenst  fte  zur  Bildung  des 
Lichtbogens  U.  s.  f. 

|  No.  19025.  Neumann,  Schwarz  &  Weill  und 
A.  Eliachoff  in  Freiburg  i.  Br.  Neuerungen  an  elek- 
trischen   Lichtregulatoren.     20.  Januar  1882.]  Die 

Regulirung  des  Nachschubes  der  oberen  Kohle 
wird  durch  einen  in  eine  Nebenschliefsung  ein- 
geschalteten Elektromagnet  E  bewirkt,  welcher 
bei  zu  grofser  Entfernung  der  Kohlenspitzen 
von  einander,  an  Kraft  zunehmend,  den  Sperr- 
zahn c  aus  dem  Bereiche  des  Sternrades  b  zieht 
und  so  das  durch  das  Gewicht  des  oberen 
Kohlenhalters  in  Bewegung  gesetzte,  b  treibende 
Räderwerk  r  auslöst.  Wahrend  nun  bei  älteren 
ähnlichen  Anordnungen  der  Wiedereingriff  des 
Sperrzahnes  erst  dann  erfolgt,  wenn  durch  ent- 
sprechende Näherung  der  beiden  Kohlenspitzen 
der  Widerstand  im  Lichtbogen  so  klein  wird, 
dafs  der  Strom  den  Elektromagnet  der  Neben- 
schliefsung nicht  mehr  genügend  erregt,  um 
der  ihm  entgegenwirkenden  Abreifsfeder  das 
Gleichgewicht  zu  halten,  wird  hier  der  den  Sperr- 
zahn  (  tragende  Ankerhebel  //  gewaltsam  von 


seinem  Elektromagnete  losgerissen.  Zu  diesem 
Zwecke  sitzt  auf  der  Axe  des  Rades  b  eine 
Daumenscheibe  d,  welche  so  aufgesteckt  ist, 
dafs  ihre  Daumen  in  einer  bestimmten  Stellung 
zu  den  Zähnen  des  Sternrades  b  stehen.  Bei 
der  Drehung  des  Räderwerkes  drückt  die 
Daumenscheibc  d  auf  die  schiefe  Fläche  am 
Ende    des   Hebels   /;   und   reifst   diesen  vom 


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ELKKTXOTECHN.  ZElTSCHKirT. 
 JANUAR  1883.  


Besprechung  von  Büchern. 


4» 


Elektromagnet  E  los,  so  dafs  der  Zahn  c  in 
das  Rad  b  eingreift  und  das  Räderwerk  hemmt. 
Ist  der  Abstand  der  Kohlen  noch  zu  grofs,  so 
erfolgt  eine  erneute  Anziehung  des  Hebels  h 
u.  s.  f.,  bis  der  Abstand  richtig  ist. 

C.  Biedermann. 


BESPRECHUNG  VON  BÜCHERN. 

Th.  Schwarbe,  Ingenieur,  Katechismus  der  Elektro- 
technik. Ein  Lehrbuch  für  Praktiker,  Techniker  und 
Industrielle.    Leipzig,  J.  J.  Weber.   1883.   Preis  4.^  M. 

Das  uns  vorliegende .  schön  ausgestattete  Wcrkchcn 
soll,  wie  der  V  erfasser  in  der  Vorrede  betont,  ein  kleines, 
das  Wichtigste  unifassendes  Kompendium  der  Elektro- 
technik bilden.  Der  Anfänger  soll  daraus  Belehrung  schöpfen, 
der  Industrielle  sich  daraus  Raths  erholen,  und  der  Fach- 
mann nötigenfalls  darin  eine  Gedächtnishülfe  finden 
können. 

Das  Buch  ist  in  6  Abschnitte  und  25  Kapitel  getheilt. 

Der  erste  Abschnitt  (Kap.  1  bis  4)  behandelt  die 
Grundichren  der  Elektrizität  und  des  Galvanismus  in 
etwas  knapper,  aber  verständlicher  Form. 

Der  «weite  Abschnitt  (Kap.  5  bis  13)  umfafst  eine 
ausführliche,  durch  gute  Abbildungen  erläuterte  Be- 
schreibuug  der  gebräuchlichsten  galvanischen  Elemente, 
einschließlich  der  Sckundärbattcrien  und  der  Thermo- 
säulen.  Es  folgen  dann  die  Ohm'schcn  und  KirchhofT- 
schen  Gesetie  mit  Beispielen.  In  der  Lehre  vom  Magne- 
tismus und  Elektromagnetismus  fuhrt  uns  der  Verfasser 
u.  A.  mehrere  Typen  von  weniger  bekannten  Elektro- 
magneten vor.  Die  Volta- Induktion  ist  nur  ganz  kurz 
behandelt,  desto  ausfuhrlicher  die  Magnclindukrion.  Neu 
war  uns  hier  eine  Maschine  mit  J-  Anker  und  zwei  Reihen 
liegender  Stahlniagnete  von  Siemens  &  Halske.  Mit 
Kapitel  12  beginnen  nun  die  eigentlichen  technischen 
Anwendungen  der  .Magnetinduktion,  d.  h.  die  Vorführung 
der  neuen  tnagnet-  und  dynamoclektrischen  Maschinen. 
Die  Darstellung  ist  hier  eine  recht  gute;  doch  hat  sich 
bei  der  Beschreibung  der  v.  Hemcr'schcn  Trommel- 
maschinc  ein  kleiner  Irrthum  eingeschlichen.  Verfasser 
sagt  nämlich:  »Von  den  vier  Bürsten  dienen  zwei  zum 
Aufsammeln  des  in  die  Magnetspiralen  zu  führenden 
Stromes,  wahrend  die  beiden  anderen,  die  so  gestellt 
sind,  dafs  sie  den  Haupttheil  des  Stromes  aufnehmen,  für 
den  äufseren  Stromkreis  dienen.«  Unseres  Wissens  werden 
vier  statt  zwei  Bürsten  lediglich  zur  Verminderung  der 
Funkenbildung  angewendet.  Auch  wenn  sich  das  Ge» 
sagte  auf  eine  Maschine,  deren  Elcktromagncte  im  Neben- 
schlüsse liegen,  beziehen  sollte,  ist  diese  Ausdrucksweise 
nicht  deutlich  genug.  Als  sehr  gut  mufs  die  Beschreibung 
der  Wechselstrommaschinen  bezeichnet  werden;  dagegen 
ist  die  Erläuterung  des  Strnmlaufcs  der  Brush-Maschinc 
nicht  ausführlich  genug  gehalten. 

Abschnitt  3  (Kap.  14  bis  19)  behandelt  die  elektrische 
Beleuchtung  und  führt  uns  in  anregender  Darstellung 
die  gebrauchlichsten  Konstruktionen  elektrischer  Lampen 
fttr  Bogcnlicht.  für  .Kontaktglühlicht.  und  für  »Widcr- 
standsglühlicht«  vor.  (Diese  Benennungen  sind  vom 
Verfasser  eingeführt.)  Unseres  Ernchtens  ist  dieser  Ab- 
schnitt einer  der  besten  des  ganzen  Buches.  Die  zuge- 
hörigen Abbildungen  sind  mit  wenigen  Ausnahmen  sehr 
übersichtlich  angeordnet. 

Im  vierten  Abschnitte  kommen  die  elektrischen 
und  Lichtmessungen  zur  Besprechung.  Zunächst  wird 
die  Beziehung  der  absoluten  Mafseinheiten  zur  Strom- 
arbeit  erörtert  Von  Mefsinstrumcnten  werden  blos  die 
Tangenten-  und  Sinusbussolc  besprochen;  gern  hätten 
wir  an  dieser  Stelle  die  so  vielfach  benutzten  Galvano- 
meter von  Siemens.  Dcprcz.  Ayrton  und  Terry 
erwähnt    gefunden.      Fr.  143.      »Die    Bestimmung  der 


Stromstarke  und  elektromotorischen  Kraft  einer  dynamo- 
clektrischen Maschine«  ist  nicht  recht  verständlich;  es 
müssen  sich  hier  einige  Irrthtlmer  eingeschlichen  haben. 
Das  Kapitel:  »Photometrie  bringt  Abbildung  und  Be- 
schreibung des  Ayrton-  und  Perry'schcn  Zerstreuungs- 
photometers. 

Abschnitt  5  behandelt  die  Kraftübertragung,  und 
zwar  meist  an  Hand  der  von  M.  Dcprez  aufgestellten 
Grundsätze. 

Der  sechste  und  letzte  Abschnitt  umfafst  die 
Tclegraphic  und  Tclcphonie.  Ersteres  Gebiet  hat  eine  allzu 
gedrängte  Darstellung  erfahren;  freilich  ist  in  demselben 
Verlage  soeben  eine  neue  Auflage  von  Zctzschcs  treff- 
lichem Katechismus  der  Tclegraphic  erschienen,  doch 
hätte  der  Verfasser  gut  gethan,  auf  diese  Publikation  zu 
verweisen.  Die  Telephonie  ist  auch  nicht  gerade  sehr 
eingehend  behandelt,  doch  wird  das  Verständnifs  durch 
die  sehr  übersichtlich  angeordneten  Figuren  sehr  erleichtert. 

Die  Ausstattung  des  Buches  ist  eine  vorzügliche  und 
glauben  wir  dasselbe  trotz  der  hervorgehobenen  Ueinen 
Mängel  dem  fachmännischen  Publikum  bestens  empfehlen 

tu  können-  A.  Tobler. 


Dr.  G.  Holzmüller,  Einführung  in  die  Theorie  der 
isogonalen  Verwandtschaften  und  der  konformen  Ab- 
bildungen, verbunden  mit  Anwendungen  auf  mathe- 
matische Physik.  Leipzig,  B.  G.  Tcubncr.  1882. 
284  Seiten  mit  26  lithographischen  Tafeln. 

Indem  der  Verfasser  die  einfachsten  und  gebräuch- 
lichsten Funktionen  komplexen  Arguments  einer  ein- 
gehenden synthetischen  Untersuchung  unterwirft,  führt  er 
den  Leser  zunächst  in  die  modernen  Anschauungsweisen 
der  Ricmann'schen  Funktionentheorie  ein;  zugleich  aber 
bietet  er  damit  eine  Reihe  von  Anwendungen  auf  ver- 
schiedene Gebiete  der  mathematischen  Physik  und  der 
Kartographie.  Durch  Aufstellung  neuer  Koordinaten- 
systeme und  besondere  Berücksichtigung  der  geometrischen 
Seite  des  Gegenstandes  gelangt  er  zur  Lösung  gewisser 
Probleme  aus  der  Wätmcthcoric,  der  Hydrodynamik 
und  der  Elek  t  ro  d y  n a m  i k.  Was  letztere  anbetrifft,  so 
ist  es  besonders  die  Theorie  der  stationären  elek- 
trischen Strömung  in  leitenden  Platten,  die  ein- 
gehende Berücksichtigung  findet. 

Die  bei  den  Untersuchungen  resultirendcn  isogonalen 
Kurvcnsyslcmc.  speziell  die  sich  orthogonal  schneidenden 
Kurven- (Isothermen-)  Scharen  entsprechen  nämlich  unter 
gewissen  Voraussetzungen  den  Bewegungsverhällnissen, 
die  bei  den  stationären  Strömungen  der  Elektrizität  auf- 
treten. So  stellt  z.  B.  das  System  konzentrischer  Kreis- 
ringe mit  den  dieselben  senkrecht  schneidenden  Radien 
in  einer  unendlichen  Ebene  das  »Strömungsnetz«  dar, 
für  den  Fall,  dafs  man  in  einem  Punkte  einer  unend- 
lichen (und  äufserst  dünn  zu  denkenden)  ebenen  Platte 
von  überall  gleicher  Leitungsfähigkeit  Elektrizität  einleitet 
und  sie  im  »unendlich  fernen  Punkte«  ausströmen  läfst. 
Die  Radien  bilden  hier  die  Strömungslinien  der 
Klektrixität,  die  konzentrischen  Kreise  die  Linien  glei- 
chen elektrischen  Potenzials,  Niveau-  oder 
Spannungslinien.  Von  diesem  einfachsten  Falle  aus- 
gehend ,  gelangt  nun  der  Verfasser  auf  dem  Wege  der 
konformen  Abbildung  zur  Lösung  fast  sämmtlicher 
bisher  schon  betrachteter  und  einer  Anzahl  neuer  Probleme 
aus  jenem  Gebiete.  Die  Strömungsverhältnisse,  welche 
bei  einer  beliebigen  Anordnung  beliebig  vieler  punkt- 
j  förmiger  Elektroden  in  einer  unendlichen  Ebene 
|  auftreten,  ergeben  sich  —  analytisch  und  geometrisch  — 
|  als  Spezialfälle  bei  der  Betrachtung  der  ganzen  und 
gebrochenen  rationalen  Funktionen  und  ihrer  Umkehrungen, 
während  die  Untersuchung  der  logarithmischen ,  trigono- 
metrischen und  namentlich  der  elliptischen  Funktionen 
eine  ganze  Reihe  n  c  uer  Probleme  liefert,  bei  denen  die 
Elektrgden  nicht  als  punktförmig  sondern  als  linear 
vorausgesetzt  sind  (als  gerade  Linien  und  Strecken, 
Kreis-,  Hyperbel-  und  Lern  n  i  sk  at  e  nbögen  u.s.w.). 


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42 


Bicherschau.  Zeitschriftenschau. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

 JANUAR  18B3  


Auch  die  schon  früher  von  Jochmann  betrachtete  Ver- 
keilung der  Elektrizität  in  einem  Rechtecke  bezw.  einem 
Quadrate  wird  in  den  letzten  Paragraphen  näher  erörtert. 

Jedem  Kapitel  des  Werkes  ist  die  betr.  Literatur 
(Uber  Theorie  und  Praxis)  in  ausführlichster  Weise  als 
Schlufsparagraph  beigefügt;  besonderen  Werth  aber  ver- 
leihen dem  Werke  26  sorgfältig  ausgeführte  Figurcn- 
tafeln,  welche  die  theoretischen  Ausführungen  anschaulich 
unterstützen  und  die  bei  den  physikalischen  Problemen 
auftretenden  Verhältnisse  sofort  einsehen  lassen.  Berück- 
sichtigen wir  ferner,  dafs  mit  jenen  Betrachtungen  zugleich 
korrespondirende  Probleme  aus  den  Gebieten  der  Wärnie- 
theorie und  der  Hydrodynamik  (vgl.  Auerbach:  »Die 
theoretische  Hydrodynamik«)  gelost  sind,  und  dafs  man 
eine  unzählige  Menge  von  Spezialfällen  fUr  Platten 
•von  bestimmter  Form  erhält,  indem  man  die  unend- 
liche Ebene  längs  beliebiger  Strömlings-  und  Spannungs- 
linien aufschneidet,  —  so  sehen  wir,  dafs  das  Werk  dem 
praktischen  Physiker  mannigfache  Anregung  bietet 
zu  neuen  experimentellen  Untersuchungen,  während  es 
für  den  Studircnden  die  beste  Einfuhrung  in  die 
Theorie  der  Kieinann  sehen  Funktionen  und  die  mathe- 
matische Behandlung  gewisser  physikalischer  Probleine 
bildet. 

Erwähnt  sei  noch,  dafs  Herr  Dr.  A.  Guebhard  zu  Paris 
mittels  seiner  eleganten  Methode  die  meisten  der  IIolz- 
mUlIcr'schen  Resultate  praktisch  veranschaulicht  hat. 

Dr.  C.  Hildebrandt. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


BÜCHERSCHAU. 


Charousset  et  Bague,  Application  de  l'elcctricite  commc 
Iransmission  de  force  aux  mincs  de  )a  Poronniere. 
8°.   88  p.  et  3  pl.    Saint  Elienne,  Theolier  &  Co. 

G.  Fracaatoro,  Delle  scoperte  elcttrichc.  160.  Verona, 
Juppini.    2  f.. 

G.  Gugllelmo,  L'eber  den  Gebrauch  des  Elektrometers 
bei  der  Messung  des  Widerstandes  der  Flüssigkeiten 
nach  den  Methoden  von  Mance  und  Whcatstone  und 
den  Widerstand  einiger  alkoholischer  Kalilösungrn 
(Atti  della  R.  Acc.  delle  Sc.  di  l'orino  17.  16.  April  1882). 

C.  Jacob,  Die  Kräfte  in  der  Natur,  insbesondere  über 
einige  Wirkungen  der  Kraft  der  Cohäsion  und  Ad- 
häsion bei  Stoflmischungen,  sowie  Uber  das  Wesen 
der  Elektrizität  und  des  Magnetismus.  8".  WUrzburg, 
Stahe).    2,is  M. 

A.  BoltJ,  Methode  zur  Bestimmung  des  Ohm  (Atti  di 
Torino  17.    30.  April  1882). 

H.  Weber,  Der  Rotationsinduktor,  seine  Theorie  und 
seine  Anwendung  zur  Bestimmung  des  Ohm  in  ab- 
soluten Mafsen.    8°.    Leipzig,  Tcubncr.    2.«.,  M. 

Das  Edison -Licht.  Elektrisches  Beleuchtungssystem, 
l'cbermittelung  mechanischer  Arbeit  für  den  Haus- 
gebrauch.   Berlin  1882.    W.  Büxenstein. 

E.  Day,  Electric  Light  Arithmctic.  London,  Macmillan  & 
Co. 

F.  J.Britten,  The  watch  and  clockmaker's  handbook. 
London.  W.  Kent  &  Co.    Fourth  edition. 

Latimer  Clark,  A  rreatise  on  the  transit  instrument  as 
applied  lo  the  determination  of  timc.  Publishcd  by 
the  autor;  at  6,  Westminster  Chambers,  London  SW. 

Ant  Juarex  Saavedra,  Tratado  de  tclcgrafia;  tomo  II. 
Estudio  de  la  clectricidad ,  del  magnetismo  y  del 
electro-magnetismo.  8°.  534  p-  145  nK-  Barcelone  1882. 
Jaimc  Jepus. 

W.  de  Fonvielle,  La  pose  du   premier  cable.  12". 

240  p.    Paris  1882.    Hachette  &  Go. 
Dejtruba,  Der  Blitzableiter  und  seine  Wirkungen.  Prag, 

Selbstverlag  des  Verfassers. 


Die  mit  einem  •  versehenen  Zeitschriften  befinden  »ich  in  der 
lliMioüick  des  Elektrotechnischen  Vereins. ) 

Wiedeinanns   Annalen    der   Physik   und  Chemie. 

I-cipzig.  1882  und  1S83.  17.  Bd.  4.  und  5.  Heft, 
18.  Bd.  1.  Heft. 

4.  Heft.  F.  Bkai  n.  l.'eber  galvanische  Elemente,  welche 
angeblich  nur  aus  Grundstoffen  bestehen,  und  den 
elektromotorischen  Nutzeffekt  chemischer  Prozesse.  — 
W.  Kom.RAt'SCH.  Das  elektrische  Lcilungsvcrmögcn 
von  Chlorsilbcr.  Bromsilber  undjodsilber.  --  C.  Stephan. 
Beiträge  zu  den  Beziehungen  zwischen  Fluidilät  und 
galvanischem  Leitungsvermögcn.  ■ —  R.  Clausic*.  L'eber 
den  Zusammenhang  zwischen  den  Einheiten  des  Mag- 
netismus und  der  Elektrizität. 

5.  Heft.  E.  Dorn.  Die  Reduktion  der  Siemcns'schen 
Einheit  auf  absolutes  Mafs.  -  A.  ObpröECK.  l'eber 
elektrische  Schwingungen  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung ihrer  Phasen.  —  F.  Strkintz.  Experimental- 
untersuchungen  Uber  die  galvanische  Polarisation.  • — 
E.  KiTTi.KR.  Die  elektromotorische  Kraft  des  Danieli  - 
schen Elementes.  -  H.  Haga.  l'eber  Amalgamations- 
ströme.  —  Rif.ss.  Erklärung  der  elektrischen  Schatten 
in  freier  Luft.  --■  F.  Wächter.  Leber  dte  materiellen 
Theile  im  elektrischen  Funken.  —  F.  Stefan.  L'eber 
die  magnetische  Schirmwirkung  des  Eisens.  —  Der- 
selbe. L'eber  die  Kraftlinien  eines  um  eine  Axc  sym- 
metrischen Feldes. 

18.  Bd.  i.Heft.  E.  Princshf.im.  L'eber  das  Radiometer. 
—  H.  Meyf.R.  L'eber  die  von  Guebhard  vorgeschla- 
gene Methode  der  Bestimmung  äquipotentialer  Linien. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1882.    6.  Bd.  10.  und  11.  Heft. 

10.  lieft.  F.  Mu.uk.  Eine  Methode,  die  Renktionskräfte 
beim  Ausströmen  von  Elektrizität  zu  messen.  — 
E.  Bocty.  Thermodynamische  Analogie  der  thermo- 
elektrischcn  Erscheinungen  und  des  Peltier'schen  Phä- 
nomens. —  C.  Mi'VDKNHAi  i .  L'eber  den  Einflufs  der 
Zeit  auf  die  Veränderung  des  Widerstandes  der  Kohlen- 
scheibe in  dem  Edison'schcn  Tasimcter.  —  R.  Lex/.. 
Eintlufs  des  Druckes  auf  den  Lcittingswidcrstand  des 
(Quecksilbers.  G.  Gcgi.iki.mo.  L'eber  den  Gebrauch 
des  Elektrometers  bei  der  Messung  des  Widerstandes 
der  Flüssigkeiten  nach  den  Methoden  von  Mance  und 
Whcatstone  und  den  Widerstand  einiger  alkoholischer 
Kalilösungen.  —  A.  Bartoi.i.  L'eber  den  re&iduellen 
Strom  schwacher  Elektromotoren  und  die  Konstitution 
der  Elektrolytc.  -  G.  Basso.  L'eber  einen  beson- 
deren Fall  des  Gleichgewichtes  eines  der  Wirkung 
des  Erdmagnetismus  und  eines  Stromes  ausgesetzten 
Solenoids.  —  Derselbe.  Rheometrischcr  Apparat  mit 
Maximalablenkung. 

11.  Heft.  Ciirystai..  Bemerkungen  Uber  die  elektrische 
Stärke.  —  V.  Voi.tf.rra.  Leber  ein  RcziproritätsgeseU 
in  der  Verthcilung  der  Temperaturen  und  konstanten 
galvanischen  Strome  in  irgend  einem  Körper.  — 
P.  Samoei..  L'eber  eine  neue  Methode  zur  Messung 
des  inneren  Widerstandes  der  Ketten.  — -  F.  Borg- 
mann. Leber  den  pondcro-elektrokinctischen  Theil 
der  Energie  des  elektromagnetischen  Feldes.  — 
R.  Cotl.F.V.  Antwort  darauf.  — ■  V.  ETTINGSHAUSEN. 
Galvanometer  mit  Luftdämpfung.  —  F.  Müu.er.  Ver- 
einigtes Magnetometer.  Torsionswaage  und  Elektro- 
meter. —  F.  Canestkei  i.i.  L'eber  die  Graduining  der 
Galvanometer.  -  G.  Gon.  l'eber  die  Umwandlung 
der  gewöhnlichen  Elektrizität  in  Volta'sche  Strömung 
und  über  Anwendung  derselben.  —  Von  Urhanitzky. 
Die  elektrische  Beleuchtung  und  ihre  Anwendung  in 
der  Praxis. 

'Zeitschrift  für  angewandte  Elektrizitatslehr«.  Man- 
chen 1882.   4.  Bd. 

No.  27.  Die  JUrgcns'sche  dynamoelektrische  Maschine  und 
Bogenlampe.  —  Konstruktive  Veränderungen  an  dem  pa- 
tentirten  elektrischen  Sicherheitsmirtel  für  Dampfkessel. 


'ignizeo  uy 


Google 


Elkktrotkchn.  Zeitschrift. 

JANUAR  1883. 


Zfitschriftenschau. 


43 


No.  28.  Die  JUrgens'sche  dynamoclcktrischc  Maschine 
und  Bogenlampe.  —  Elektrische  Lampe  (System  Blirgin). 

—  Gordon's  Wcchselstrommaschine.  —  Bestimmung 
de»  Drahtdurchmessers  in  Bezug  auf  die  Stromstarke. 
Kleinere  Mittheilungen:  Nordlicht  am  19. November  1882 
in  Nord- Amerika. 

No.  29  und  30.  Elektrizität*- Ausstellung  in  München 
(Bogenlicht.  —  Kraftübertragung).  —  Elektrische  Beleuch- 
tung des  Theatre  de*  Varietes.  —  Das  Theater  in 
BrUnn.  —  Ergebnisse  der  elektrischen  Beleuchtung  des 
Bahnhofes  in  Strafsburg  i.  E.  —  Dynamometer  zum 
Spannen  elektrischer  Luftleitungen.  —  Eine  neue 
Bogenlampe  von  Prof.  FüRBLS. 

Carls  Repertorium  für  Experimental  -  Physik.  — 
München  1882.    18.  Bd.   11.  und  12.  Heft. 

11.  tieft.    Obach.    Eine  Batterie  für  starken  Strom  und 
langandauernde  Konstanz.  -     Derselbe.  Vorlesungs- 
versuche Uber  den  galvanischen  I.eitungswidcrstand 

von  Mctalldrähtcn. 

12.  Heft.  A.  WassmutH.  L'eber  die  Tragkraft  von  ring- 
förmigen Elektromagneten.  —  H.  Wild.  Zweckmässige 
Empfindlichkeit  der  magnetischen  Variationsapparate. 

'Dinglers  Polytechnisches  Journal.  Stuttgart  1882. 
246.  Bd. 

9.  Heft.  Kosten  einer  Beleuchtungsanlage  mit  160  Glüh- 
lampen. 

10.  Heft.  Th.  Günther  s  elektrische  Holzschneidcmaschine. 

—  J.  Mondo's  elektrische  Lampe.  --  L'eber  Herstellung 
von  Glas;  Schmelzen  mittels  Elektrizität,  von  S.  Reich. 
C.  W.  Siemens  und  A.  Hintington.  —  Elektrischer 
Widerstand  von  Flüssigkeiten. 

11.  Heft.  \V.  R.  Eckarts  Chronograph  mit  Hipp'schem 
Echappement.  —  Spcllier's  elektrische  Uhr.  —  Fenon's 
System  der  Zeitberichtigung  öffentlicher  Uhren  auf 
elektrischem  Wege. 

12.  Heft.  L  eber  Anwendung  des  elektrischen  Lichtes  im 
Eisenbahnbetrieb,  von  Christiani. 

'Journal  für  Gasbeleuchtung  und  Wasserversorgung. 
MUnchen  und  Leipzig  1882.    25.  Jahrg. 

No.  22.  Kundschau:  Bericht  Uber  die  Inkamlcscenr- 
Beleuchtung  auf  der  Pariser  Ausstellung  von  G.  F.  Barker, 
W.  Crookcs,  A.  Kundt,   E.  Hagenbach.   E.  Mascart. 

—  Dr.  Schilling,  Leber  die  Versuche  mit  elektrischer 
Beleuchtung  in  Berlin. 

No.  23.  Rundschau:  Dr.  C.  W.  Siemens.  Gas  und  Elek- 
trizität.   Edison -Licht  in  New -York. 

*  Centraiblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1882.  2.  Jahrg. 
No.  47.    Elektrische  Beleuchtung  des  Theaters  in  Brünn. 
No.  49.     Elektrizitäts  •  Ausstellung  in  MUnchen  (Kraft- 
übertragung. Akkumulatoren). 

No.  50.    Elektrische  Kraftübertragung. 

No.  51.  ElektrizitäM-Ausstcllung  in  MUnchen  (Elektrische 
Beleuchtung).  —  Transportable  Fernsprcchanlage. 

'Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1882.    t6.  Jahrg. 

No.  94.  Das  neue  Stadttheater  in  Brünn  und  seine  Be- 
leuchtung. 

No.  97.  Die  elektrischen  L  hren  der  Berliner  Stadtbahn. 
No.  98.     Verwendbarkeit    des    elektrischen   Lichtes  für 

künstlerische  Zwecke. 
No.  102  und  103.    Ueber  die  Kosten  des  elektrischen 

Bogenlichtes. 

Bayerisches  Industrie-  und  Gewerbeblatt.  München 

1882.    14.  Jahrg.    Heft  5. 
Internationale  Elcktrizitätsausstellung,  verbunden  mit  elek- 
trotechnischen Versuchen  im  k.  Glaspalast  in  MUnchen. 

—  Bemerkungen  Uber  das  elektrische  Licht.  Mole- 
kularstruktur  und  Leitungsfähigkeit  der  Metalle. 

'Deutsche  Industriezeitung.   Chemnitz  1882.  23.  Jahrg. 

No.  49.    Vernickelung  des  Eisens. 

No.  51.    Unterirdische  Telegraphenlinien. 

*  Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschanen. 

Wien  1882.  86.  Bd. 
2.  Heft.    Schmidt,  Analogien  zwischen  elektrischen  und 
Wasserströmen  kalorischer  und  elektrischer  Kraftüber- 
tragung.   —   Streintz,  Experimentaluntcrsuchungen 
über  die  galvanische  Polarisation.  —  Wassmuth,  Ueber 


j      eine  Anwendung  der  mechanischen  Wärmetheorie  auf 
I      den  Vorgang  der  Magnctisirung.   —  Exner  ,  Ueber 
einige  auf  die  Kontakttheorie  bezügliche  Experimente. 
*  Oesterrelcbisch-Ungarische Post.  Wien  1 882. j  2. Jahrg. 
1  No.  48.     Das  Gegcnsprcchcn  mittels  des  Typendruck- 
Apparates  von  Hughes.  —  Ein  Telephon-Konzert. 
No.  49.    Aus  dem  Wiener  Zcntral-Tclegraphengebäude. 

—  Insektenschaden  an  Tclcgraphcnstangcn. 

No.  50.  Die  amerikanische  »Western  Union  Telegraph 
Company«. 

No.  51.    Aus  dem  Wiener  Zentjal-Tclcgraphcngcbäude. 

'Journal  telegraphique.    Berne  1882.  6.  Bd. 

No.  12.  Conference  internationale  pour  la  protection 
des  cäbles  sous-marins.  —  L'exposition  internationale 
d'electricite  de  Paris  1881 :  Rothen,  Electro  -  therapie 
(XII.).  —  Lcs  courants  tcncstxcs  et  l'electricite 
atinospherique.  --  L'exposition  d'electricite  de  Munich. 

'•Eisenbahn«  (Chemin  de  fer).   Zürich  1882.   17.  Bd. 

No.  22.    Prix  de  revient  de  l'eclairagc  electrique. 

No.  23.  Kosten  der  elektrischen  Srrafscnbelcuchtung  in 
London. 

'Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zürich  1883.    1.  Bd. 
No.  1.    Frischens  Mittheilungen   im  Elektrotechnischen 
Verein  in  Berlin  über  die  Entwicklung  der  elektrischen 
Bahnen.  —  Elektrische  Beleuchtung  für  pneumatische 
Fundirung. 

Proceedlngs  of  the  London  Royal  society.  London 
1882.    34.  Bd.  No.  221. 

Gi.azebrook,  Sargknt  und  Dodds.  Experiments  on 
the  value  of  the  Ohm.  —  C.  W.  Siemens.  On  a  deep 
sea  electrical  thermometer.  —  Liveing  and  Dewar. 
On  an  arrangement  of  the  electric  arc  for  the  study  ot 
the  radiation  of  vapours,  togetherwith  preliminaryreiults. 

ProceedingB  of  the  Edinbourg  Royal  society.  Edin- 
burg  1882.    No.  111. 

A.  Macfarlane  und  Rintoil.  The  effeet  of  flame  on 
the  electric  d ischarge.  —  C.  M.  Smith.  Notes  on 
atmosph.  elcctricity.  —  A.  Jamiesun.  Recent  test  ol 
I  Swan's  lamp  for  fall  of  resistance,  with  inercase  ol 
electromotice  force,  and  ratio  of  enndiepower  to  work 
expended. 

'Journal  of  the  Society  of  Telegraph  Engineers  and 
of  Electridans.    London  1882.    n.  Bd. 

No.  44.  Fr.  BotI.on,  Some  further  historical  notes  on 
the  electric  light,  bringing  the  subject  up  to  the 
30.  Septbr.  1882  (I.  Dynamo-  and  magneto- electric 
machines.  II.  Lamps.  Arc.  Incandcscent.  HI.  Elcc- 
trodes.  IV.  Storage  battcries.  V.  Subdivision  of 
the  current.  VI.  Misccllaneous:  Regulating  of  current 
by  resistance  or  otherwisc.  Lighting  raihvay  carriages. 
Various). 

•The  Phllosophical  Magazine.  London  1882.  14.  Bd. 

No.  90.  Prof.  H.  Hei.mholtz,  On  Systems  of  absolute 
measures  for  electric  and  magnetie  quantities.  ■—  John 
Trowukidrk  and  Charles  Bingiiam  Prnrose,  The 
Thomson  effect.  —  Dr.  E.  GoU>STElN,  On  the  rc- 
(lection  of  electrical  rays.  —  Dr.  E.  Goldstein,  On 
the  influence  of  the  shape  of  the  Kathode  on  the  distri- 
bution  of  the  phosphorescent  light  in  Geisslcr's  tubes. 

•The  Telegraphlc  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1882.    11.  Bd. 

No.  262.  The  electric  light  and  the  commissioners  of 
sewers.  —  The  »Fcrranti«  altemating  current  machine. 

—  Mr.  Preecc's  report  to  the  commissioners  of  sewers. 

—  The  »Elphinstone-VincenU  dynamo-clectric  machine. 
Proceedings  of  societies:  The  society  of  telcgTaph 
engineers  etc.:  Notes  on  the  tclcgraphs  used  during 
Operations  of  the  expeditionary  force  in  Egypt.  — 
Au. ard,  Joubert,  Le  Blanc,  Potier  and  Tresca, 
Experiments  made  at  the  Paris  electrical  exhibition 
on  electric  lights  and  magneto  and  dynamo  electric 
machines.  —  Correspondence :  Sccondary  battcries. 
Incandescent  and  arc  lamps  on  the  same  cireuit.  — 
Notes :  Fittings  for  the  electric  light.  Extension  of  »he 
french  govemement  cables  on  the  north  cost  of  Africa. 

6» 


El.EKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
JANUAR  188  j. 


No.  263.    The  »Fcrranti«  dynamo -clectric  mnehine.  -—  j 
The  Royal  Society;  Adress  of  Mr.  William  Spottiswood. 

—  T.  C.  Mksi.enhau.,  (In  the  influence  of  tiinc  on 
the  change  in  the  resistance  of  the  carbon  disc  of 
Edison's  tasimeter.  —  F.  J.  Mciikori»,  An  improved 
Thomson  reflecting  galvanometer.  —  Rcviscd  edition 
of  patent  rules  (I.).  -  -  The  Brush  companies  and 
the  Lane-Fox-Lainp.  —  The  incandescent  lanip  with 
magnetie  superexcitation  of  M.  Cloris  Baudet  of  Paris. 

No.  264.  The  superveyor  of  Chclsea  on  thu  eleetric 
light.  —  The  Royal  Society;  Adress  of  Mr.  W.  Spottis- 
wood (continued).  —  Rcviscd  edinon  of  patent 
rules  (IL).  --  A.  Rkckknzai*n,  On  the  application  of 
eleetro-motive  power  to  maritime  purposes.  —  Asc.KI.o 
FaHIK,  On  magneto  -  eleetric  and  dynamo  -  clectric 
machines.  —  On  the  transformation  of  statte  electrieity 
into  voltaic  currents.  —  New  mode  of  expressing  the 
work  and  the  economic  return  of  electrical  motors. 

—  Langdon's  improved  leading -in  insulator.  —  The 
»Dandcu-Chcrtcmps«  dynamo -clectric  machine.  —  The 
eleetric  lighting  act.  —  The  eleetric  lighting  on  the 
baiaar  of  the  »Bon  Marche«.  Elcctrolicrs  for  the 
eleetric  light  etc. 

No.  265.   The  insiitute  of  patent  agents.  —  \V.  T.  Henlcy. 

—  \V.  II.  pRF.r.rK,  Electrical  exhihitions.  —  A.  Rkckes- 
/.ai.'N,  On  the  application  of  electromotivc  power  to 
maritime  purposes.  —  W.Thomson,  Approximative 
Photometrie  measurements  of  sun ,  moon,  eloudy  sky. 
clectric  and  other  artinci.il  lights.  -  Graham  Bell. 
Upon  the  electrical  experiments  to  determine  the  lo- 
cation  of  the  bullet  in  the  body  of  the  late  president 
Garfield,  and  upon  a  successful  form  of  induetion  ba-  j 
lancc  for  the  paintess  dclection  of  mctallic  masses  in  | 
the  human  body.  —  The  institute  of  patent  agents ; 
Adress  of  J.  H.  Johnson,  president.  —  The  experiments 
of   Miesbach  -  Munich. 

•The  Electrician.    London  1882.   to.  Bd. 

No.  3.  Slip:  The  telephone  on  railways.  Electric  light 
in  Port  Elizabeth.  Long  distance  telcphoning.  The 
eleetric  light  in  the  country.  Incandescent  lamps  and 
photography.  Electrolysis  of  hydrogen  peroxyd.  The 
danger  of  overhead  tclegraph  wires.  Mcasuring  changes 
of  temperaturc  by  thcrmoelecrricity.  The  dangers  of 
eleetric  lighting.  —  The  Munich  exhibition  f IV.).  — 
Oi.ivkr  Heavisipk,  Connected  general  theorems  in 
electrieity  and  magnetism.  •  Practical  laboratory  cir- 
cuits  for  secondary  batteries.  —  Telephone  wires  and 
the  firc  in  Manchester.  -  Military  tclcgraphs  in  Fgypt. 
-—  Student'*  columns  (City  and  guilds  examination). 

—  A  guide  to  practice  in  the  submarine  cable  testing 
room  (IX.).  —  The  elcmentary  principles  of  electri- 
eity (IL).  —  The  eleetric   light  at  Bcrechurch-Hall. 

—  The  »Fcrranti*  machine.  —  The  growth  of  telephone 
business  in  America. 

No.  4.  Slip:  Electric  light  of  Brunn  theatre.  The  tele- 
phone throughout  the  world.  The  magnetie  Storni  in 
America.  The  commissioners  of  sewers  and  clectric 
lighting.  Electric  lighting  (A  deputation  to  Mr.  Cham- 
berlain).  —  Theory  of  magneto-  and  dynamo-niachincs 
(XXI.).  —  The  elcmentary  principles  of  electrieity  III.  - — 
<  )n  leads  for  incandescent  lamps,  by  Gisbert  Kapp.  — 
The  board  of  trade  and  eleetric  lighting.  —  Studcnt's 
columns  (City  and  guilds  examination*).  —  M.  Bosan- 
VVKT.  Note  on  charging  secondary  batteries  and  on  a 
dynamo  of  constant  F.  M.  F.  —  The  eleetric  light  at 
the  Law  Courts.  —  B.  Atkinson,  The  transmission 
of  power  by  electrieity. 

No.  5.  Slip:  Electric  light  on  the  »Himalaja«.  Protection 
against  lightning.  Electric  lighting  and  ga«.  Continuou* 
lighting  for  sixly-four  hours.  Flectric  lighting  for  the 
City.  Siemen  s  Selenium  photometcr.  Electric  lighting 
in  mills.  —  Ouver  Hkavisidk,  Magnetie  force  of 
return  current  through  the  earth  and  allicd  matter.  — 
F.  C.  Weh»,  The  (eleetric)  conduetive  and  induetive 
cireuits  geometrically  illustratcd.  —  A  guide  to  practice 
in  the  submarine   cable   testing  room  (X.).   —   Fire  1 


alarum*.  Corrcspondcncc:  The  action  of  the  micro- 
phone.  —  Oi.ivku  L«'lx.K,  Flcctrical  accumulators  or 
secondary  batteries  (IX.).  -  Report  on  eleetric  lighting 
(Ventry  of  Chclsca;.  The  eleetric  light  at  the  new 
Law  Courts.  —  Gisiiert  Km'I',  Cromptons  Compound 
machine.  -  Prof.  G.  For  kes,  On  the  heating  of  coils 
through  which  eleetric  currents  arc  flowing.  —  The 
•  Cbertcmps-Dandeu«  dynamo  machine.  —  B.  AtKInson, 
The  transmission  of  power  by  electrieity. 
No.  6.  Slip:  Eletric  lighting  at  Covcnt-  Garden  -Theater; 
in  Barcelona;  at  t  »xford  ;  in  London;  in  India.  The  Brush 
accurnulator.  The  Edison  light  at  Brunn.  Prof.  Henry 
Dröper  f  (deail).  Inlluencc  of  temperature  on  magne- 
tisaiion.  -  Elcmentary  electrieity  (IV.).  —  F.  C.  Wkiui, 
The  (clectric)  conduetive  and  induetive  cireuits  geo- 
metrically illustratcd.  —  John  T.  Sprache,  The  in- 
duetive and  conduetive  cireuits.  —  The  eleetric  light 
at  the  new  Law  Courts.  —  I>avcy,  Paxman  &  Co. 
setni  nxed  engine.  —  Annual  nieetings.  —  Correspon- 
dence:  The  action  of  the  microphone.  Compound 
machines.  Is  the  microphonic  contact  an  .arc«?  Mr. 
Crompton  s  application  of  the  Swinbourne  winding.  — 
Mr.  W.  T.  Henley.  -  Paget  Hl^os.  Mcthods  of  ex- 
citation  and  of  automatic  control  in  dynamo  machines. 

-  Graham  Beii.  Dctcetion  of  mctallic  masses  in  the 
human  body. 

No.  7.  Slip:  Dcath  of  Mr.  C.  V.  Walker.  Electric 
lighting  in  mines;  in  mills.  The  eleetric  lighting  act. 
The  telephone  in  New- York.  -  Draft  provisional 
orders.  Oi.ivkr  Hicwisidf.  ,  Magnetie  force  and 
current  (III  ).  A  guide  to  practice  in  the  submarine 
cable  testing  room  (XL).  -  Gisi'KRT  Kait,  Crompton  s 
Compound  machine.  • —  Dangers  to  clectric  lighting. 
• — ■  Mr.  Staite's  improved  apparatus  for  lighting  by 
electrieity  (1847).  -  J.  T.  Si'KMJt  K,  Electric  repulsion 
III  Scrcw  gauges  (Report  of  the  British  Association 
Cominittee).  —  Graham  Beii.,  Dctcetion  of  mctallic 
masses  in  the  human  body. 

•Engineering.    London  1882.    34.  Bd. 

No.  882.  Electric  lighting  notes.  -  -  The  Weston  System 
of  eleetric  lighting.  —  Steam  engines  and  the  clectric 
light.  ■ —  Flectric  motors.  Notes:  The  aurora.  The 
telephone  and  earth  currents.  Fire  batteries.  — 
Dr.  C.  W.  Siemens,  Electric  lighting.  —  Abstracto  of 
published  speeifications:  1881.  2038.  Electric  lighting 
apparatus;  II.  J.  Haodon,  London  (R.  J.  Gülcher, 
Bielitr-Biala,  Austritt).  —  1882.  1619.  Carbon 
conduetors  for  eleetric  lamps;  W.  R.  Lake,  London 
(IL  S.  Maxim,  New -York).  —  1713-  Electric  arc 
lamps;  J.  Broi  KIK,  London.  —  1 747.  Dynamo-clcctric 
machines;    I).  A.  Chertemi'S  and  L.  Dandeu,  Paris. 

—  1760.  Dynamo  or  eleetric  current  producing  ma- 
chines; J.  B.  Rookks,  London.  —  1803.  Manufacturing 
incandescent  lamps;  A.  R.  Leask,  London.  —  183a 
Mechanism  for  transporting  goods  and  passengers  by 
electrieity;  FllKMl\r.  Jknkix,  Edinburgh.  —  1862. 
Electrical  railways  or  tramways;  T.  J.  Hanhforp,  Lon- 
don ( T.  A.  Edison).  —  3330-  Electric  lighting  and 
power  distributing  systems;  S.  Pitt,  Sutton,  Surrcy. 

No.  883.  The  electrical  transmission  of  power.  -  -Electric 
lighting  notes.  Table:  Experiments  with  incandescent 
lamps.  Table:  Comparison  betwecn  dilTcrcnt  experi- 
ments (from   the    Paris   electrical   exhibition  1881). 

—  The  » Fcrranti «  eleetric  machine.  —  The  Munich 
electrical  exhibition  (V.).  —  Notes:  Delcrmining  the 
Ohm.  —  Corrcspondcncc :  The  mechanical  generation 
of  electrieity.  The  Higgs  dynamo.  Abstracto  of 
published  speeifications:  1882.  —  1787-  Dynamo 
eleetric  and  clectro-dynamic  machines,  B.  H.  AnI'ILL, 
London.  —  '794-  Apparatus  for  generating  currents 
of  electrieity;  E.  L.  Voick,  London.  —  1822.  Electric 
lamps,  A.  S.  Cihrch,  London  (J.  B.  King.  Brooklyn). 

—  1850.  Negativing  or  dcstroymg  the  effects  of  in- 
dueed  cunents  in  telephonic  lines ,  R.  D.  Smilmk, 
Glasgow.  • —  1853.  Transmitting  and  reeeiving  appa- 
ratus for  printing  telcgraphs;  W.  J.  Burnsiue,  London. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

 JANUAR  «88j. 


Zfcll  SCHRIFTENSCHAU. 


45 


—  1867.  Electric  arc  lamps;  A.  B.  Brown,  Edinburgh. 

—  1875.  Secondary  batterie«,  I).  G.  Fitzc.er \l  D,  C.  IL 
\V.  Bicr.s  and  W.  \V.  Bkacmont  ,  London.  —  1878. 
Dynamo  -  elcctric  machincs,  J.  II.  Johnson  ■  Lonilon 
( J.  M.  A.  Gerard-Lescuyer,  Paris).  --  1884.  Separating 
metals  and  metalloids  froni  their  ores;  \V.  R.  Lake, 
London  (E.  Marchese,  Turin).  —  1805.  Electric  lighting 
and  incandescent  lamps;  1'.  M.  Ji  stick ,  London  (A. 
Cruto.  Piossasco.  Italy).  -  1896.  Tclcphonic  and  tclc- 
graphic  signalling  apparatus;  A.  C.  Brown  and  H.A. 
C.  Soi'NDERS,  London.  —  1901.  Yoltaic  battcries, 
A.  R.  Bennett,  Glasgow.  --  1915.  Klectric  lamps; 
W.  T.  WllITKMAN,  London.  —  1919-  Klectric  arc  lamps; 
J.  L»  A.  London.  —  1940.  Elcctric  battcries;  W.R. Lakk, 
London  (L.  Maiche,  Paris).  —  1945.  Telephone  alarms; 
\V.  M.  Brown,  London  (J.  W.  Kettel  Worccster,  Mass. 
f.  S.A.).  —  1946.  Secondary  battcries;  C.V.Boys, 
Oakham.  —  1950.  Klectric  battcries;  P.  J.  Handi  orh, 
London  (B.  Jarriant,  Paris;.  —  1990.  Accumulating 
and  storing  elcctric  currents  etc.;  J.B.  Rogers,  London; 

—  2020.  Obtaining  elcctric  light;  J.  C.  Asten.  London. 

—  3048.  Insulating  anil  protecting  tclograph  wircs; 
G.  Macailay  -  Crihkshanck  .  Glasgow  (W.  K.  Banta, 
Springficld,  Ohio,  U.  S.  A.).  —  3795-  Klectric  lamps; 
\V.  R.  Lake,  London  (J.  B.  Wallace,  Ansomia.  I'.  S.A.). 

No.  884.  Klectric  lighting  notes:  Rcsult*  of  tests  made 
al  the  Paris  exhibttion  of  1881  on  alternating  current 
machincs  and  arc  lamps  (Table  I,  results  froni  de 
Merilens  macliinc  withs  Serrin  lamp,  the  samc,  with 
5  Berjot  lamps;  .Siemens  machinc,  with  12  Siemens 
lamp-.  -  Table  II,  Comparison  of  the  mean  eftici- 
encies  of  continuous  current  machincs  aecording  to 
the  intensity  of  the  lights.).  —  The  electric  light  on 
the  S.  >«.  »Tarawcra«.  —  The  elcctric  lighting  of 
Chelsea.  —  Corporations  and  the  elcctric  lighting 
act.  Notes:  The  subterranean  cable  from  Paris  to 
Marseilles.  The  resistance  of  Sclenium.  —  C.  J.  If. 
WoDiiiit  KN,  Kleclric  lighting  in  mills.  --  Abstracts  of 
puhlishcd  specitications.  —  1882.  —  2030.  Klectrical 
switches  nr  changers;  R.  Bkoi  i.ham,  London.  —  2044. 
Dynamo -electrical  machincs;  R.  Bkoi  üham,  London. 
— -  2052.  Elcctric  gencrators  and  engines  etc.;  T.  J. 
Handeord  London  (T.  A.  Kdison).  ••-  2065.  Micro- 
phone  conduetors  or  contacts  etc.;  J.  H.  Iohnson, 
London  (A.  d'Arsonval,  Paris).  —  2068.  Secondary 
battery;  C.  H.  Cathcart,  Sutton,  Surrey.  —  2072. 
Elcctric  lights;  T.  J.  Handkord,  London  (T.  A.  Edison). 

—  2092,  Elcctric  light  apparatus;  C.  Lkver,  Bowdon, 
Cheshire.  —  2107.  Klectric  safety  apparatus  for  tlicatres, 
warchouses  etc.;  P.  Jensen,  London  (R.  J.  L.  Haviland, 
Vienna).  —  2125.  Producing  elcctric  currents,  K.  Par- 
/eiski,  London.  —  2128.  Regulating  and  utilising 
elcctric  currents;  W.  Arthur,  London.  —  2135.  For- 
ming  lead  for  secondary  batteric«  etc.;  T.  O'TTRiss, 
London  (partly  from  C.  Cuttriss,  Duxhurg,  Mass. 
U.  S.  A.).  —  2144.  Klectric  lamps,  J.  H.Johnson,  Lon- 
don (J.  M.  A.  Gerard-Lescuyer.  l'aris).  —  at86.  Incan- 
descent  electrical  lamps;  II.  Lea.  Birmingham.  — 
2565.  Dynamo-clcctric  machincs;  AJ.Jak.man.  London. 

2630.  Dynamo  -  electric  machincs;  A.  JJarman, 
London.  —  3882.  Tclcphonic  apparatus;  F.  R.  Wkm.es, 
Antwerp  (C.  E.  Scrihncr  and  W.  R.  Patterson,  Chicago, 
U.  S.  A.). 

No.  885.  The  electric  light  for  war  purposes.  -  ■  Elcctric 
lighting  notes.  —  The  W'cston  system  of  electric 
lighting.  —  Solignac's  electric  lamp.  —  The  «Chertemps- 
Dandcu-  dynamo  machine.  — •  Notes:  The  Thomson 
effect.  The  recent  exhibition  of  Munich.  —  Hedges' 
electrical  Attings.  -  Abstracts  of  puhlishcd  speci- 
fications.  —  1882.  —  2037.  Manufacture  of  electric 
incandescent  lights  in  the  vaeuum;  A.  L.  Joissei.in. 
Paris.  —  2136.  Incandescent  lamps;  J.  Raiiekk,  Lon- 
don. —  2138.  Aparatus  for  producing  electric  currents 
etc.;  A.  Mili.ar,  Glasgow.  —  2232.  Apparatus  for  ge- 
nerating  electric  currents;  J.  M.  Stuart ,  London.  — 
2233.  Elcctric   lamps;   J.  M.  Stuart.   London.  — 


3982.   Electric   signalling  apparatus;   R.  H.  Brandou, 
Paris  (H.  B.  Southworth ,  Springficld,  Mass.  I  .  S.  A.). 
No.  886.     Photometrie    measurements;  Approximative 
Photometrie  measurements  of  sun ,  moon,  cloudy  sky 
and  elcctric  and  other  artihcial  lights;  W.Thomson. 

Klectric  lighting  notes.  — ■  Secondary  battcries.  — 
A  small  dynamo-clcctric  gencrator.  —  The  Crystal 
Palace  electric  and  gas  exhibition.  —  Notes:  Mr. 
Dcprcz's  Munich  experiments.  An  electro- generative 
torch.  Klectrical  transmission  of  power.  —  Abstracts 
of  published  specirications :  1882.  —  2184.  Klcctro- 
magnetic  and  magncto-clectric  engines;  C.  F.  Vari.EY, 
Bexley,  Heath ,  Kent.  —  2185.  Klectro-magnctic  and 
magneto-electric  engines;  C,  F.  Vakley,  Bexley,  Hcath 
Kent.  —  2207.  Klccto-magnetic  and  magneto-electric 
engines;  C.  F.  Varj.ey,  Bexley  Hcath.  Kant.  —  2225. 
Dynamo-clcctric  machine;  T.  Fi.oyd  and  T.  Kirki.anh 
jun.,  London.  —  2226.  Incandescent  elcctric  lamps; 
T.  Floyd  and  J.  Prohert,  London.         2237.  Micro- 


phones;  J.H.Johnson,  I 


ondon  (A.  d'Arsonval,  Paris). 
2247.  Facilitating  signalling  on  railways;  J.  A.  Mr. 
Laren  and  II.  H.  Sherratt,  London.  2248.  Appa- 
ratus for  mcasuring  electric  currents;  T.  Vari.ey, 
W althamstow  and  H.  B.  Grkenwood,  London.  — 
2256.  Regulating  and  directing  electric  light;  H.Whiie, 
Manchester.  —  2263.  Secondary  battcries;  A.  Triiie, 
London.  --  2270.  Galvanic  batteries:  R.  H.  SlEMONS, 
London.  —  2286.  Klectric  lamps;  R.  Kennedy,  Lon- 
don. —  2288.  Klectric  lamps;  E.  L.  Voh  k,  London, 
j  —  2293.  lnsulating,  covering  and  coating  wircs  used 
for  elcctric  lighting  etc.;  A.  Shii'I-ey,  London,  and 
R.  Pt  NSHoN.  Brighton.  —  2298.  Apparatus  for  operating 
sewing  machincs  by  electricity;  W.  R.  Lake,  London 
(J.  Kearncy.  San  Francisco,  l".  S.  A.).  —  231 1.  Sub- 
marine cable  grapncls  etc.;  J.Anderson  and  W  .  C. 
Johnson,  London.  —  2318.  Klectric  motors;  J.  A. 
Ci'MiNt.  London.  —  2335-  Fittings  for  electric  lamps; 
C.  Deeries,  London.  —  *336.  Dynamo  or  magneto- 
electric  machincs  and  apparatus  for  lighting  railway 
earriages  etc.;  T.  J.  Handford,  London  (\V.  A.  Stern 
and  IL  M.  Byllesby ,  New -York).  —  2340.  Klectrical 
apparatus;  S.  II.  Emmens,  London.  —  2428.  Telegraph 
printing  and  time  regulating  apparatus;  J.  Imrav, 
London  (A.  A.  Knudson,  Brooklyn). 

Nature.  London  1882.  Vol.  27. 
No.  679.    Hydraulic  experiments. 

No.  680.  A.  GRAY.  On  the  graduation  of  Galvanometers 

for  the   measurement  of  currents  and   potcntials  in 

absolute  mcasurc.  I. 
No.  681.    Recent  dynamo-clcctric   machincs.  —  C.W. 

Siemens.    Electric  lighting,  the  transmission  of  force 

by  electricity. 

No.  682.    Chkistie.    The  magnetic  storm  and  aurora. 

No.  683.  A.  Gray.  On  the  graduation  of  galvano- 
meters  etc.  II. 

Comptes  rendua.    Paris  1882.    95.  Bd. 

No.  16.  A.  Leihen,  Contfeption  rationelle  de  la  nature 
et  de  la  propagation  de  l'elcctricitc,  deduite:  de  la  con- 
sideration  de  l'encrgte  potentielle  de  la  matiere  etheree. 
associee  a  la  matiere  ponderablc;  du  mode  de  pro- 
duetion  et  de  transmission  du  rravail,  provenant  des 
variations  de  cette  energie.  —  E.  Boudeau  ,  Memoire 
sur  un  appareil  telegraphiquc  imprimant  en  caractcrcs 
ordinaircs.  —  G.  Lll'l'MANN.  Sur  la  theoric  des  couches 
doublcs  electriques  de  Heimholt/.  Calcul  de  la  gran- 
deur  d  un  intervallc  roleoulaire.  —  D.  Tommasi.  Sur 
l'elcctrolysc  de  I'acide  chlorhydriquc. 

No.  17.  G.  Cahas.ei.LAS,  Dans  les  transports  d  energic 
avec  deux  machincs  dynanio- electriques  centiques,  le 
rendement  est  egal  an  produit  du  rapport  des  vitesses 
par  le  rapport  des  champs.  —  Martin  de  Brettes, 
Sur  la  transmission  et  renregistrement  automatique  des 
depeches  de  tclegT.iphic  optique. 

No.  18.  AlXAPD,  Jol'HERT,  Le  Bi.anc,  Potikr  et  Tresca, 
Resultats  des  experknees  faites  ä  l'exposition  d'elec- 
tricite  sur  les  machincs  et  les  regulatcurs  ä  courant 


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46 


Zeitschriftenschau. 


ElEKTROTF.CHN.  ZETTSOrerFT. 

 JANUAR  i88}.  


continu.  —  A.  Ledien,  Conception  rationelle  de  la 
natxire  et  de  la  propagation  de  l'electricite.  —  Hirn, 
Sur  l'efticacite  des  paratonnerrcs.  —  M.  Deprez,  Nou- 
velles  expressions  du  travail  et  du  rendement  economi- 
que  des  moteurs  electriques. 

No.  IQ.    Al  LARD,  JOUIIF.RT,  I.K  Bl  ANt  ,  I'oTlFR  et  TrES<  A. 

Resultats  des  experiences  etc.  —  G.  Caiianf.I-I.as,  Re- 
sultats errones  que  dunncraient .  pour  les  machines 
dynamo  -  electriques,  le»  expressions  inecaniqucs  du 
travail  et  du  rendement  des  moteurs,  proposecs  par 
Deprez.  —  M.  Lkw  ,  Sur  la  relation  entre  la  force 
electromotrice  d'une  machine  dynatno-  electrique  et  sa 
vitesse  de  rotation. 

So.  20.    A1.I.ARM,  JoUKFRT,  I.K  Bl.ANC,  PoTIKR  Ct  TrFSCA. 

Resultats  de»  experiences  faites  sur  les  bougies  elec- 
triques ä  l'exposition  d'clcctricite.  —  C.  Dk<  harmk. 
Conclusions  des  experiences  hydronanitques  d  Imitation 
des  phenomenes  d'clcctricite  et  de  inrigiietistnc.  Re- 
ponse ä  tine  note  de  I.edieu.  —  F.  ct  1*.  Curie, 
Deformation*  electriqucs  du  quam.  —  Mascart.  Sur 
l'electrisation  de  l'air. 

No.  21.    At.l.ARl>,  Jot'HERT,  l.K  Bj.ANC,  I'OTIKR  et  TRRSCA, 

Resultat*  des  experiences  faites  h  l'exposirion  d'clcc- 
tricite sur  les  lampes  a  incandescencc.  —  F.  Weil, 
Depots  clectrochimiques  des  coulcurs  variecs,  produits, 
sur  des  metaux  precieux,  pour  h  bijouterie.  —  M.  Lew, 
Sur  lc  mouvement  d'un  Systeme  de  deux  particules  de 
mattere  ponderahle  electrisees  et  sur  l'intcgration  d'une 
classe  d'equations  ä  derivecs  partielles. 
No.  22.  L.  Lai.anse,  Note  sur  la  verification  et  sur 
l'usage  des  carte»  magnetiques  de  Tillo.  —  A.  Ledif.S, 
Reponse  aux  objections  de  Decharmc  sur  ma  conccption 
rationelle  de  la  nature  de  l'electricite.  Preuves  de  la 
validite  des  hypotheses  servant  de  base  a  cette  con- 
ception.   —   M.  Deprez  ,  Sur  les  moteurs  electriqucs. 

—  E.  Rrnou,  I'erturbations  magnetiques  du  Ii  au 
21  novembre  i8g2. 

No.  23.  G.  Cabanellas,  Note  sur  l'importance  des 
reactions  secondaires,  dans  le  fonetionnement  des 
machine*  dynamo-electriques.  —  A.Chavanon,  Note 
relative  ä  un  nouveau  pendule  electrique,  destine  a 
supprimer  les  chocs  qui  altercnt  l'isochronisme  des 
oscillatinns.  —  G.  Lippmann,  Methode  pour  la  dcteT- 
mination  de  l'ohm,  fnndee  sur  l'induction  par  lc 
deplacement  d'un  aimant.  —  Brard,  Sur  les  courants 
produits  par  les  nitrates  en  fusion  ignee,  au  contact 
du  charbon  porte  au  rouge. 

No.  24.  M.  Lew,  Sur  une  communication  de  M.  Deprer. 
relative  au  transport  de  la  force  a  de  gTandcs  distance«. 

—  A.  Riem,  Deplacements  et  deformations  des  etin- 
celles  par  des  actions  electTOstatiques. 

No.  25.  G.  Cabanellas,  Sur  l'avenir  du  principe  de 
l'induction  unipolaire.  —  C.  Decharme,  Reponse  ä 
Ledien,  au  sujet  des  analogies  enrre  les  phenomenes 
hydrodynamiqttcs  et  electriqucs. 

Bulletin  de  la  societe  d'encouragement.    Paris  1882. 
81.  Jahrg. 

No.  105.  Mei.skns.  Conference  sur  les  paratonnerres 
faite  au  congres  international  des  electriciens. 

•Annales  telegraphiques.    Paris  1882.    9.  Bd. 

Juillct  - AoüL  La  telcgraphic  ä  l'exposition  de  1881 
(suite).  —  Exposition  universelle  d'clcctricite  de  1822 
(La  telcgraphic  militairc).  ■ —  Note  sur  les  galvano- 
metres  de  M.  M.  Deprer.  —  Note  sur  le  trace  d'une 
section  de  ligne  soutetraine  cir  conduite.  —  Chroniquc: 
La  lumiere  electrique  Edison  au  «General  Post-Office* 
ä  Londrcs.  Les  telegraphes  allemands  de  1879  ä  1881. 
La  telephonic  ä  grande  distance.  Rcchcrchcs  sur  lc 
tclephonc.    Nouveau  pilon  electrique  de  M.  M.  Depier. 

—  Sur  les  courants  clccttiques  du  sol. 

*  La  lumiere  electrique.  Paris  1882.  4.  Jahrg.  7.  Bd. 
No.  48.    Tit.  du  Mo.NCEL,  Nouvcaux  apparcils  telepho- 

niqUCS  (II.).  —  ALLARD,  JOUBERT,  LK  Bl.ANC ,  Pü TIER 

et  Tresca,  Resultats  des  experiences  faites  sur  les 
bougtes    electriqucs    ä   l'exposition    d'elcctricite.  — 


F.  Gerai.DY,  Kxlairage  electrique  au  bureau  tele- 
graphique  et  h  la  Station  de  Bruxelles  (Nord),  rapport 
de  M.  Dumont.  —  Ale.  Angot,  Les  aurorcs  polaires 
(VII.).  ~  Aug.  GuKROrT.  La  navigation  electrique.  — 
Akiie  Lahorti,  Tclegraphe  multiple.  -  ■  Dr.  A.  d'Arson- 
val,  Les  sciences  physiques  cn  biologie:  L'electricite 
(XV.).  —  M.  Deprez.  Sur  les  moteurs  electriqucs.  — 
Revue  des  travaux  recents  en  electricite:  Sur  l'electri- 
sation de  l'arc,  par  Mascart.  Recherches  sur  l'electricite 
des  Hammes,  par  Julien  Elster  et  Geitel.  Creuset 
electrique  du  Dr.  C.  W.  Siemens. 

No.  49.  Tu.  i>u  Moncki.  ,  Le  rendement  electrique.  — 
Am.ard,  Jouhert  etc..  Resultats  de»  experiences  faites 
k  l'exposition  d'elcctricite  sur  les  lamps  ä  incandescencc. 
—  Alf.  An<:ot,  I*«  aurorcs  polaires.  —  Dr.  A.  d'Ar- 
sonval,  Les  sciences  physiques  en  biologie:  L'elec- 
tricite (XVI.).  —  Revue  des  travaux  etc.:  lnterco.m- 
jnunkation  electrique  dans  les  trains  cn  marche. 
Systeme  W.  H.  Lloyd.  Influence  da  la  temperature 
sur  l'aimantation.  Regles  pour  l'ctablissemcnt  para- 
tonnerres.   CorTespondence :  Lettre  de  M.  Dubois. 

No,  50.  Tu.  nu  Moncki.  ,  Des  effets  produits  dans  le 
moteur  Griscom.  —  J.  MoiJTIF.R,  Sur  la  theorie  des 
phenomenes  electro-dynamique  (IV.).  M.  Deprez, 
Recherches  experi  mentales  sur  les  machincs  dynamo- 
clectriques  (V.).  —  Alf.  Ancot,  Les  aurorcs  polaires 
(IX.).  —  A.  Gi'FROUT,  La  machinc  Fcrranti.  —  E.  Mf.R- 
cadier,  Stüdes  sur  les  Clements  de  la  theorie  elec- 
trique (IL).  —  Dr.  A.  p'Arsonval,  Les  sciences  physi- 
ques en  biologie:  L'electricite  (XVII.). 

No.  51.  Recherches  expcrimcntalcs  sur  les  machines 
dynamo- electriqucs.  —  M.  DF.rREZ,  Etüde  des  effects 
statiques.  —  J.  Mot tikr,  Sur  la  theorie  des  pheno- 
menes clectto-dynamiques  (V.).  —  Alf.  Anrot,  Les 
aurores  polaires  (X.).  —  Dr.  A.  n'ARSONVAt.,  Les  sciences 
physiques  en  biologie:  L'electricite  (XV11L). 

•L*Electricien.    Paris  1882.   4.  Bd. 

No.  41.  V.  WiF.TUSBACH,  Reseau  tclcphoniquc  de  Zürich 
(III.).  —  Exposition  internationale  d'clectricitc  de  Paris 
cn  18S1:  Allard,  Joubert  etc.,  Resultats  des 
experiences  faites  sur  les  machincs  ct  les  regulatcurs 
a  courants  alternatifs.  —  A.Gueriiard,  Sur  la  figuratinn 
elcctTochimique  des  systemes  equipotcnticls.  —  A. 
Niaudet,  Briquettes  clectrogenes  de  M.  le  docteur 
Brnrd.  —  C.  M.  Gariel,  Scns  de  l'orientation  eher  les 
animaux  et  chez  l'homme.  —  Pit.  Delauaje,  L'eclairagc 
electrique  du  comptoir  »l'cscomptc  a  Paris.  —  Con- 
ferences internationales  des  electriciens  \  Paris.  — 
C.  W.  Farciiar,  Progres  de  l  electricitc  an  France. 

*La  Nature.    Paris  18S2.    10.  Jahrg. 

No.  495.  Les  Conferences  internationales  des  electriciens 
ä  Paris.  —  Machinc  dynamo-electrique  de  M.  Gordon. 
-  Chemins  de  fer,  contröleur  d'aiguilles  de  M.  Lartigue. 

No.  496.  Situation  actuelle  des  rescaux  tel6phoniques 
dans  lc  monde  entier. 

No.  497.  Les  perturbations  magnetiques  du  11.  au 
21.  Novembre  1882. 

No.  499.  Nouveaux  perfectionnements  apportes  aux 
accumulateurs  electriqucs.  -  Instructeur  magnetic  de 
la  musique. 

Annales  industrielles.  Paris  1882.    14.  Jahrg. 

No.  44.  Nouvelle  latnpe  electrique  Ardank.  —  Modtfi- 
cation  proposee  dans  la  construetion  des  fils  elec- 
triques.  -  Nouveau  bateau  electrique.  —  I.'clectro- 
melallurgie. 

No.  45.    La  Conference  internationale  des  electriciens. 
Nu.  46.  Transmission  de  force  motricc  par  l'eleetricite. 
No.  49.    Frein  electro-niagnetique  Edison.  —  Extension 

du  tclcphone. 
No.  50.    La  lumicre  electrique  ä  Birmingham. 

Journal  de  physique.    Paris  1882.    1.  Vol.  September 
und  Oktober. 

1   A.   Potier.     Machines   dynamoclectriques   ä  courants 
Continus. 


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El.KKTROTECKN.  ZEITSCHRIFT. 

 JANUAR  iggj. 


Patentschau. 


47 


•  Bulletino  Tclegraßco.    Rom  1882.    18.  Jahrg. 

No.  II.  Applicnzione  della  leggo  del  5  lugüo  1882 
sulla  tariffa  telcgrafica  interna.  —  Nuovi  modelli  per 
vaglia  relcgraftci.  —  Cnnvenzionc  fra  t'.imministrazionc 
dei  tclegrah  dcllo  staut  c  la  deputa/ione  provinciale  «Ii 
Modcna,  per  la  eoMeiuiüne  e  manutenzione  dclla 
linea  telegralica  per  l'attuazionc  dcl  servirin  dei  tele- 
grafi  lungo  la  ferrovia  ceonomica  Sasuoto-Modcna- 
Mirnndola-Finale.  —  Gonfercnza  internationale  degli 
clcttiicisti  a  Parigi.  --  F.sperienze  tclcfoniclie.  Nave 
ad  elettricitä  aceuinulata.  Globi  in  veiro  filato  per  lam- 
pade  elettriclie.  Forza  coercitiva  dell'  acciaio  tempe- 
rato  per  cotnpressione. 

No.  12.  Kspcritncnti  in  ca*o  di  guasti.  —  Sistema 
Wheatstonc  autoinatico.  —  Relaiione  statistica  pel  1881 . 

—  Scrviiio  telcfonico. 

•11  Telegrafista.    Rom  1882.    2.  Jahrg. 

No.  9.  L'espostzione  di  elettricitä  a  Parigi.  —  Mis- 
ccllanea:  Esposizionc  elcttro-tccnica  a  Monaco.  — 
I  n  nuovo  clemento  foto-elcltrico.  Batteria  a  bicromato 
»Ii  potassa.  Pilc  secondaric.  Tempera  per  coin- 
pressione.    Preservazione  del  ferro. 

No.  12.  11  glossografo.  —  La  conferenra  internationale 
degli  elettricisti  a  Parigi.  —  1  progressi  recenti  nclla 
telcfonia.  —  L'ufficio  tclefonico  centrale  di  Roma. 
Taccuino  del  Telegrafista.  —  Letture  elementar!  di 
telegTafia  cllettrica  (VIII.    La  terra.) 

•  Llngenieur-consell.  Paris  et  Bruxelles  1882.  5.  Jahrg. 
No.  8.    La  grande  machine  dynamo- electrique  de  M.  J. 

E.  H.  Gordon.  —  Principe  de  la  science  d'electricite. 
No.  9.    Resultats  des  cspcrienccs  faites  ä   I'  exposition 

d'electricite  sur  les  machine*  et  les  regulateurs  d'eclai- 

rage  electrique,  par  Allard.  Joubert  etc. 
•Moniteur  industriel.  Bruxelles  et  Paris  1882.   9.  Bd. 
No.  47.    Ectairage  electrique  interieurc  des  voiturcs  du 

chemin  de  fer  de  l'Est.  —  Eclairage  electrique  de  la 

voie  des  chemins  de  fer. 
No.  50.    Appareils  elcctriqucs  avertisseurs  d'inccndic.  — 

Rcndcment  du  transport  electrique  de  la  force  motrice. 

—  Blanchitnent  des  tissus  par  lc  chlore  an  rooycn  de 
l'clcctricite. 

No.  51.  Depcnses  de  premicr  ctablisscmcnt  et  prix  de 
revient  de  l'eclairage  electrique  ä  domicile. 

•  Elektrizität.    Journal ,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 

theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.    Petersburg  1882.    3.  Jahrg. 

No.  18  und  19.  A.  Mackow,  Ueber  die  Vcrtheilung  der 
Kraft  mittels  Induktion.  —  \V.  TlCHOMlkovr,  Der  Volta- 
Bogen  von  grofser  Lange.  —  F.  Gkraldy,  Elektrische 
Beleuchtung  des  Thc.itrc  des  Varietes.  —  E.  Hospl- 
Talif.r,  Elektrizität  für  häusliche  Zwecke.  —  Elektrische 
Transmission  durch  einen  TelcgTaphendraht.  —  Arbeits- 
programm in  Dr.  Siemens'  Rede. 

No.  20  und  21.    \V.  TctiiKot.FKF,  Eine  Olühlichtlampc. 

—  A.  Saivaok,  Ducretct  's  telcphonische  Post.  —  \V. 
TlCHOMmow,  Die  Elektrolyse  der  Chlorlire.  —  Der 
Telegraph  Baudet.  —  Gladstone  und  Trihk,  Die 
chemischen  Erscheinungen  in  den  Akkumulatoren.  — 
Lociit-Labye,  Telephonic.  • —  1.).  Pkrxv.  Die  zukünftige 
Entwickclung  der  Anwendung  der  Elektrizität.  —  W. 
Wakohieff,  Ein  Fall  atmosphärischen  Einflusses  auf 
den  Telegraphen. 

•Journal  of  the  Telegraph.    New -York  1882.   15.  Bd. 

No.  353.  Force;  its  origine,  and  the  philosophy  of  its 
dcveloppement.  —  National  telephonc  association.  — 
Elcctrical  enginecring  in  England.  —  Consolidation  of 
electric  light  coinpanics  in  the  United  States.  —  In- 
creasc  of  telcgraph  business  in  the  L'nited  States.  — 
Work  of  the  weather  bureau,  Annual  report  of  Gen. 
Hazen.  the  chief  Signal  officer.  --  Another  telephonic 
discovery- 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 

1882.    114.  Bd.  No.  6S4. 
Synchronism  of  clcctric  and  optic  phenomena. 


PATENTSCHAU. 

I    1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

20828.  H.  St.  Maxim  in  Brooklyn.  Neuerungen  an 
1       Elektrometern.  —  21.  Marz  1882. 

|  20830.  II.  St.  Maxim  in  Brooklyn.  Neuerungen  an 
der  Vcrtheilung  und  Rcgulirung  elektrischer  Strome.  — 
2.  April  1882. 

j  20833.    H.  Müller  in  Kohlschcid  bei  Aachen.  Klek- 
!      trizitats-Akkumulator.  —  24.  Juni  1882. 
20834.    Dr.  J.  Hopkinson  in  London.   Neuerungen  im 
Messen  von  Elektrizitatsmcngen.  —  30.  Juni  1882. 
|   20874.    F.  A.  Sasserath  in  Berlin.   Weitere  Neuerun- 
gen an  Aufgabeapparaten  für  Telephone  (2.  Zusatz  zu 
P.  R.  No.  19226).  —  15.  Dezember  1880. 
20875.  E-  Berliner  in  Boston.  Neuerungen  an  Pcndcl- 
1      Mikrophonen.  —  26.  Januar  1882. 
21073.    Dr.  med.  L.  Jacobson  in  Berlin.  Neueningen 
an    telcphonischen   Apparaten    fUr  Schwerhörige.  — 
|      29.  April  1879. 
21097.    F.  van  Rysselbcrghe  in  Schaerhcck-BrUssel. 
Verfahren  zur  Beseitigung  der  Induktionsstörungen  zwi- 
schen Telegraphen-  und  Telephonleitungcn.  —  27.  Juni 
1882. 

21 149.  J.  Weber  in  Stargard  (Pommern).  Elektro- 
magnetische  Arbeitsmaschinc  mit  rotirender  Bewegung 
von  Eisenmassen  in  doppelt  polarisirten,  ringförmigen 
magnetischen  Feldern  und  Vorrichtung  zur  theilweisen 
,  Wiedergewinnung  des  Arbeitsstromes  in  Form  von 
Induktionsstromen.  —  6.  August  1882. 

21 167.  S.  D.  Strohm  in  Philadelphia.  Neuerungen 
an  Röhren  für  elektrische  Innungen.  —  II.  Sept.  1881. 

21 168.  N.  de  Kabath  in  Paris.  Neuerungen  an  gal- 
vanischen Sekundär-Batterien.  —  23.  Sept.  1881. 

21 174.  Dr.  E.  Boettchcr  in  Leipzig.  Sckundär-Batterie. 
—  1.  Januar  1882. 
1  21 182.    II.  St.  Maxim  in  Brooklyn.    Neuerungen  an 
!      Elektrometern.  —  21.  März  1882. 

21183.  Derselbe.  Neuerungen  an  Elektrometern.  — 
21.  März  1882. 

21 184.  E.  Wcston  in  Ncwark.  Neuerungen  an  dynamo- 
elektrischen Maschinen.  —  21.  März  1882. 

21192.  J.  F.  Kcttell  in  Worcestcr.  Neuerungen  an 
telephonischen  Signalapparatcn.  —  19.  April  1882. 

21 193.  H.  F.  Joel  in  Dalston.  Neuerungen  an  mag- 
netoelektrischen Maschinen.  - —  22.  April  1882. 

21 194.  J.  D.  Thomas  in  New- York.  Neuerungen  an 
unterirdischen  elektrischen  Leitungen.  —  25.  April  1882. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

T.  864.  J.  Modi  er  in  WUrzburg  für  J.  J.  &.  T.  J.  Mc. 
Tighc  in  Pittsburg.     Neuerungen  an  magnet-  und 

Idynamo-elektrischen  Maschinen  und  elektrischen  Motoren. 
S.  1680.  C.  Pieper  in  Berlin  fUr  J.  J.  Ch.  Smith  in 
College  Point  (  V.  S.  A.).  Neuerungen  in  der  Isolirung 
von  elektrischem  Leitungsdraht,  sowie  an  den  dazu 
verwendeten  Apparaten. 
F.  1499-  Derselbe  für  J.  A.  Fleming  in  Nottingham. 
Neuerungen  in  der  Herstellung  von  Isolirungsmatcria- 
lien  und  Isolatoren.  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  20592.) 
T.    860.     Derselbe  fllr  J.    N.  Teufelhart   in  Wien. 

Einrichtung  zum  Gegensprechen. 
K.    2312.  Derselbe  fllr  R.  Kennedy  in  Paisley.  Neue- 
rungen an  elektrischen  Maschinen. 
K.    2341.    Kluge  in  Frankfurt  a.  M.   Elektrische  Zug- 
beleuchtung. 

K.  2590.  J.  II.  Königslieb  in  Hamburg.  Neuerung 
an  dem  unter  No.  15020  geschützten  Telephon.  (Zu- 
satz zu  P.  R.  No.  15020.) 


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48 


Patentschau. 


JAXVAR  iM). 


C.  1015»  F.  Engel  in  Hamburg  für  P.  la  Cour  zu 
Askovhus  in  Vejen  (Dänemark).  Neuerungen  an  elek- 
trischen Regulaloren  zur  Erzeugung  synchroner  Bewe- 
gung. 

II.  2794-  Derselbe  für  S.  1  lalle tt  in  London.  Neue- 
rungen an  elektrischen  Glillilichtlampen. 

A.  750.  J.  Brandt  in  Berlin  für  J.  D.  F.  Andrew* 
in  Glasgow.  Neuerungen  an  dynamo-dektrischen  untl 
clektro-dynamischen  Maschinen. 

S.  1660.  Wirth&Co.  in  Frankfurt  a.  M.  fUr  A.Smith 
in  Brockley.  Herstellung  von  Kohlen  für  elektrische 
Lampen. 

W.  2083.  K.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  J.  J.  Wood 
in  Brooklyn.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 

Ct.  1844.  Brandt  \  v.  Nawrocki  in  Berlin  für  I'. 
Goloubittki  in  Paris.    Neuerung  an  Telephonen. 


2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.    F.  rtheilte  Patente. 
Klasse  4.  Beleuchtungswesen. 
21076.    H.  Rabe  in  Zwickau  i.  S.    Neuerungen  an  dem 
magnetischen  Verschlufs  an  Sicherhcitslampcn  für  Berg- 
werke.       12.  Marz  1882. 

Klasse  7.    Blech  und  Draht. 
21230.    WUrttcmbcrgischc  Metallwaarcnfabrik 
in  Gcifslingen.    Verfahren  zur  Herstellung  von  kupfer- 
plattirtem  Eisen-  oder  Stahldraht  (Zusatz  zu  P.  R.  No. 
15494).  —  6.  August  1882. 


Klasse  3 

21058.    J.  Kernaul  in 

metallischen  Verbindung  von  Blitzableitungsdrithten 
20.  Mai  1882. 


Klasse  26.  Gasbereitung. 

P.    1418.    L.  Pricken  in  Mainz.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Zündvorrichtungen. 

Klasse  37.  Hochbau. 
H.    2919.    J.  Ilouzcr  in  Nürnberg.  Vcrschi  aubung  für 


M. 


Klasse  20. 

2091 1.  H.  Wiesenthal  in  Aachen.  Kontakt-Apparat 
für  EUcnbahnsignalc.  —  31.  Mai  1882. 

Klasse  30.  Gesundheitspflege. 

2°933-  I)r-  5.  Th.  Stein  in  Frankfurt  a.  M.  Sclbst- 
thatig  wirkender  Taschen-Induktionsapparat  für  ärzt- 
liche Zwecke.  —  2.  Juli  1882. 

21099.  R.  Kruse  in  Stralsund.  Apparat  zur  Verwen- 
dung der  Reibungselektrizität  fllr  ärztliche  Zwecke.  — 
2.  Juli  1882. 


'.  Hochbau. 

München.     Neuerung  in  der 


Klasse  39.   Horn,  Elfenbein,  plastische  Massen. 

20939.  M.  Zingler  in  London.  Verfahren  zur  Her- 
stellung künstlicher  Guttapercha.  —  15.  April  1882. 

Klasse  42.  Instrumente. 
21129.    R-  M.  Lowne   in  Fast  End  (Finchley-Counry, 
England).    Elektrisches  Logg.        15.  August  1882. 

Klasse  65.  Schiffbau. 
20902.    R.  G.  Brown  in  Paris.     Verfahren  und  Vor- 
richtung zur  Regulirung  der  Geschwindigkeit  von  SchifFs- 
maschinen  durch  Elektrizität.  —  15.  Juli  1882. 

b.    Paten t  -  An m  eldu ngen. 
Klasse  13.  Dampfkessel. 

T.  950.  L.  Thiemc  in  Dresden.  Neuerung  an  der 
unter  No.  18707  patentirten  elektrischen  Sicherheits- 
vorrichtung für  Dampfkessel.  (Zusatz  zu  P.  R.  No. 
18707.) 


Blitzableiter. 

Klasse  46.  Luft- 
2315.     C.  Pieper 


Wien. 


und  Gaskraftmaschinen. 

C.  Pieper  in  Berlin  für  S.  Marcus  in 
Magneto -elektrische  Zündvorrichtung  für  Gas- 


Klasse  74.  Signalwesen. 

D.  1365.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  für  IL  Di ggi n • 
&  Adolph  Glück  in  London.  Signal- und  Warnung- 
Apparat  gegen  Diebe  und  Feuersgefahr. 

Klasse  83.  Uhren. 
().  416.  W.  Ochlschläger  in  Heilbronn.  Elektrische* 
Schlagwerk  für  elektrische  Pendeluhren. 

E.  899.  A.  IL  Egts  in  Burhave  (Oldenburg).  Elektri- 
sche Ihr. 

3.  Veränderungen, 
a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

10027.    Elektromagnetischer  Kadmotor. 

18889.    Neuerungen  an  elektrischen  I-anipen. 

18910.    Neuerung  in  der  Leitung  des  elektrischen  Stro- 

mes  bei  elektrischen  Bahnen. 
19142.     Elektro-chcmische  Behandlung  von  Erzen  und 

metallischen  Materialien  zum  Zweck  der  ökonomischen 

Erzeugung  von  Elektrizität. 


19695- 


Klasse  38. 
Elektrische  Ilolzschneidcmaschine. 


Klasse  42.  Instrumente. 
8587.    Elektrischer  Alarmapparat  an  Manometern. 
12744.    Elektrische  Billard-Kontroluhr. 

Klasse  48.   Metallbearbeitung  (chemische). 

19542.  Verfahren,  um  Metallgewcbc  auf  galvanischem 
Wege  mit  Nickel,  Kupfer,  Silber  oder  einem  anderen 
Metall  zu  Uberziehen.    (Zusatz  zu  P.  R.  No.  15768.) 

19720.  Neuerungen  in  der  Herstellung  galvanisch  ver- 
nickelten Eisen-,  Zink-  oder  Weifsbleches. 

Klasse  83.  Uhren. 
13289.    Elektrisches  Zeigerwerk   mit  rotirender  Anker- 
bewegung und  polarisirtem  Anker. 

b.    Versagte  Patente. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

K.  1935.  System  dynamo  -  elektrischer  Maschinen  mit 
Wechselströmen  oder  gleichgerichteten  Strömen.  Vom 
13.  Februar  1882. 

E.  559-  Neuerungen  "in  der  Anordnung  von  Leitungen 
zur  Vcrthcilung  der  Elektrizität  zu  Bcleuchtungs-  und 
zu  Betriebszwecken.    Vom  16.  Februar  1882. 

c.  Uebertragung  eines  Patentes. 

19026.  Neuerungen  an  galvanischen  Polarisationsbatte- 
rien oder  Sekundarbattericn,  Ubertragen  auf  Electrical 
Power  Storagc  Company  Limited  in  London. 


Schlufs  der  Redaktion  am  10.  1 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Si-ringek  in  Berlin  N.    —   Gedruckt  in  der  Reichsdruckerei. 

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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


Vierter  Jahrgang. 


Februar  1883. 


Zweites  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 
Jahresversammlung  am  23.  Januar  1883. 

Vorsitzender : 

Staatssekretär  Dr.  Stephan  als  Ehren-Präsident. 

L 

Sitzungsbericht. 

Beginn  der  Sitzung  7  i  Uhr  Abends. 

Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Gegen- 
stände vor: 

1.  Bericht  des  Vorstandes  über  die  Geschäfts- 
thätigkeit  des  Vereins  im  verflossenen  Jahr 
und  Vorlegung  des  Budgets. 

2.  Geschäftliche  Mittheilungen. 

3.  Neuwahl  des  Vorstandes  und  Ergänzung  des 
technischen  Ausschusses. 

4.  Vortrag  des  Herrn  Dr.  Frölich:  ; Zur  elek- 
trischen Kraftübertragung« . 

5.  Kleinere  technische  Mittheilungen. 

Der  Ehren-Präsident  eröffnete  die  Sitzung 
mit  folgender  Ansprache: 

-Meine  Herren!  Die  erste  Sitzung,  zu  der 
wir  uns  im  neuen  Jahre  vereinigt  haben,  fällt 
mit  einer  Reihe  ruhmreicher  Erinnerungstage 
des  Preufsischen  Staates  zusammen:  Bezeichnet 
doch  der  18.  Januar  an  der  Schwelle  des  vori- 
gen Jahrhunderts  den  denkwürdigen  Tag,  an 
welchem  der  Kurfürst  von  Brandenburg  die 
Königswürde  annahm;  derselbe  Tag  am  An- 
fange des  letzten  Jahrzehnts  den  Tag  der  glor- 
reichen Wiederherstellung  des  Deutschen  Reiches! 
Ist  doch  der  24.  Januar  der  Geburtstag  Friedrichs 
des  Grofsen,  und  der  ihm  folgende  Tag  ein 
Tag  der  Freude  durch  die  vor  25  Jahren  erfolgte 
Vermählung  der  erlauchten  Sprossen  von  Preufsen 
und  Grofsbritannien !  Aber  über  diese  Reihe 
hellleuchtender  Tage  der  Erinnerung  hat  uner- 
wartet ein  von  unserem  Königshaus  und  vom 
ganzen  Lande  tief  und  schmerzlich  empfunde- 
nes Ereignifs  seinen  dunklen  Schatten  geworfen. 
Der  verewigte  Prinz  Karl  bekundete  —  und  in 
vielen  der  ihm  gewidmeten  Nachrufe  habe  ich 
das  bis  jetzt  vermifst  —  stets,  wie  ich  aus  per- 
sönlichen Mittheilungen  und  langjährigen  Erfah- 
rungen weifs,  auch  einen  warmen  Sinn  für  Kunst 
und  Wissenschaft.  Die  ausgezeichneten  und 
mit   vielem   Verständnisse  zusammengestellten 


Sammlungen  in  den  Schlössern  des  Prinzen  zu 
Berlin  und  Glienicke  legen  ein  beredtes  Zeug- 
nifs  hierfür  ab;  nicht  minder  das  lebendige  Inter- 
esse, welches  der  Verewigte  bei  seinen  Reisen, 
namentlich  durch  die  klassischen  Lander  der 
Mittelmeergestade,  flir  Kunst  und  Wissenschaft 
bethätigt  hat.  Auch  für  die  Fortschritte  der 
elektrischen  Telegraphie  wie  für  die  Bestrebun- 
gen unseres  Vereins  hat  er  stets  lebendigen 
Sinn  an  den  Tag  gelegt.  An  seinem  Interesse 
für  diese  Werke  des  Friedens  und  idealen  Güter 
erkennen  wir  den  echten  Hohcnzoller.« 

Zur  Tagesordnung  Ubergehend,  stellte  der 
Ehren-Präsident  zunächst  fest,  dafs  gegen  den 
im  Januarhefte  zum  Abdruck  gelangten  Sitzungs- 
bericht über  die  letzte  Vereinsversammlung  Ein- 
wendungen nicht  zu  erheben  waren. 

Ueber  die  in  der  Dezember-Sitzung  mitge- 
theilten  Beitrittserklärungen  sind  Anträge  auf 
Abstimmung  nicht  eingegangen.  Die  Aufnahme 
der  Angemeldeten  als  Mitglieder  des  Vereins 
ist  somit  vollzogen  worden.  Der  Verein  zählt 
demnach  1593  Mitglieder,  darunter  307  hiesige 
und  1268  auswärtige,  von  welchen  letzteren 
610  auf  Preufsen  entfallen,  383  auf  andere 
deutsche  Länder  und  293  auf  aufserdeutsche 
Staaten.  Eine  Nachweisung  der  Mitglieder  nach 
Ländern  bezw.  Provinzen  geordnet  ist  auf  Seite  57 
abgedruckt. 

Das  Verzeichnifs  der  seit  der  letzten  Sitzung 
weiter  eingegangenen  1 5  Beitrittserklärungen 
wurde  zur  Einsichtnahme  ausgelegt  und  findet 
sich  ebenfalls  auf  Seite  57  wiedergegeben. 

Eingegangen  sind: 

a)  vom  Reichs- Postamt  60  Exemplare  der 
?  Statistik  der  Deutschen  Reichs- Post-  und  Tele- 
graphenverwaltung  für  das  Jahr  1881  ,  welche 
zur  Einsicht  und  Verfügung  der  Mitglieder  aus- 
gelegt waren; 

b)  ein  Schreiben  des  Königlich  Preufsi- 
schen Herrn  Ministers  der  öffentlichen 
Arbeiten,  mittels  dessen  derselbe,  im  Anschlufs 
an  die  unterm  31.  Oktober  v.  J.  übersandte 
Karte,  eine  in  gleicher  Weise  von  dem  Herrn 
Geheimen  Bergrath  Dr.  Wedding  hergestellte 
Verkehrskarte  für  das  schmiedbare  Eisen  in 
Preufsen,  nebst  einer  erläuternden  Druckschrift 
übermittelt  hat. 

Karte  und  Schrift  waren  ausgelegt  und  wer- 
den demnächst  der  Vereinsbibliothek  überwiesen 
werden. 

7 


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5° 


Vereins -Angelegenheiten. 


El.KKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
KEHKUAR  .883. 


c)  Einschreibendes  Herrn  Berthold  Men- 
del in  Berlin,  Inhabers  der  »Agentur  für  Aus- 
nutzung elektrischer  Kraft«,  mit  Beifügung  eines 
Exemplars  der  in  New- York  erscheinenden  Zeit- 
schrift »Review  of  the  Telegraph  and  Telephone-, 
sowie  *Berlys  British  and  Continental  Elcctrical 
Directory  and  Advertiser  . 

Beide  Gegenstände  waren  ebenfalls  zur  Ein- 
sichtnahme ausgelegt.  Der  Vorstand  wird  sich 
darüber  schlüssig  zu  machen  haben,  ob  das 
Berly'sche  Buch  für  die  Vereinsbibliothek  er- 
worben werden  soll. 

d)  Das  nachstehend  abgedruckte  Schreiben 
der  Ausstellungs  -  Kommission  und  des 
Direktions-Komite's  der  internationalen 
elektrischen  Ausstellung  in  Wien. 

Wien,  den  17.  Januar  1883. 
An  das  hochgeehrte  Präsidium  des  Elek- 
trotechnischen Vereines 

Berlin. 

Gestatten  Sie  uns  die  ergebene  Anzeige, 
dafs  im  laufenden  Jahre  zu  Wien  eine 
gröfsere  internationale  elektrische  Ausstellung 
abgehalten  werden  wird,  welche  am  1 .  August 
beginnt  und  am  31.  Oktober  schliefst.  Wir 
beehren  uns,  Ihnen  in  der  Anlage  das  allge- 
meine Reglement  vorzulegen  und  hoffen, 
dafs  dasselbe  ihren  Beifall  finden  wird. 

Gleichzeitig  ersuchen  wir  Sic  aber  auch 
im  Interesse  der  Sache  um  Ihre  gütige  Unter- 
stützung, deren  Werth  wir  gebührend  zu 
würdigen  wissen. 

Mag  auch  die  Ansicht,  dafs  bereits  sehr 
viele,  ja  zu  viele  Ausstellungen  auf  dem 
speziellen  Gebiete  der  Elektrotechnik  stattge- 
funden haben,  von  vielen  Seiten  vertreten 
werden,  so  glauben  wir  doch  anführen  zu 
dürfen,  dafs  speziell  für  Oesterreich  eine 
solche  Ausstellung  zur  Notwendigkeit  ge- 
worden, wenn  wir  nicht  auf  die  Kulturmission 
verzichten  wollen,  die  wir  nun  einmal  über- 
nommen haben.  Wir  glauben  auch,  dafs  ge- 
rade die  Ausstellung  in  Wien  den  Herren 
Ausstellern  reichliche  Entschädigung  für  ihre 
Bemühungen  und  Auslagen  bieten  wird. 

In  dieser  Auffassung  unseres  Unternehmens 
werden  wir  auch  seitens  unserer  hohen 
Staatsregierung  begleitet,  kräftigst  unterstützt 
und  besitzen  von  derselben  die  Zusage,  alle 
befreundeten  Regierungen  zur  Theilnahme 
und  Unterstützung  der  Ausstellung  wärmstens 
einladen  zu  wollen. 

Wir  erlauben  uns  nun,  auch  an  Sie,  als 
den  Vorstand  eines  hochgeehrten  Vereines, 
der  die  Intelligenz  Deutschlands  für  dieses 
spezielle  Fach  vereinigt,  mit  der  Bitte  heran- 
zutreten, von  unserem  Unternehmen  in  wohl- 
wollender Weise  Kenntnifs  zu  nehmen  und 
Ihren  Mitgliedern  hiervon  Kunde  zu  geben. 
Es  würde  hierdurch  die  Nachricht  von  unserer 


Ausstellung  in  den  wichtigsten  und  mafs- 
gebendsten  Kreisen  verbreitet  und  die  Theil- 
nahme an  derselben  in  der  wirksamsten 
Weise  wachgerufen  werden. 

Indem  wir  uns  erlauben,  Ihre  freundliche 
Zustimmung  vorauszusetzen,  senden  wir  an 
die  Adresse  Ihres  hochgeehrten  Vereines 
hundert  Exemplare  der  Einladungen,  Regle- 
ments und  Anmeldebogen  und  bitten,  die- 
selben in  der  Ihnen  geeignet  erscheinenden 
Weise  zur  Vcrthcilung  bringen  zu  lassen.  ') 

Mit  der  Versicherung  der  vorzüglichsten 
Hochachtung  zeichnen  wir 

Die  A  u  s  s  t  e  1  u  n  g  s  -  K  o  m  m  i  s  s  i  o  n  : 

Der  Ehren-Präsident:         Der  Präsident: 

Wilczek.  Baron  Erlanger. 

Das  Di rek tions-Komitd: 
Carl  Pfaff.    v.  Grimburg. 

Stiner  Jixzellenz 
Herrn  Generalmajor  v.  Kessler, 
VersititnJer  des  FJtktr,*te<knisthtn  Vereins, 
Herlin. 

Nach  erfolgter  Verlesung  des  vorstehenden 
Schreibens  bemerkte  der  Ehren-Präsident,  dafs, 
was  die  Stellung  der  Regierung  zu  dem  Unter- 
nehmen betreffe,  jedenfalls  erst  abzuwarten  sein 
werde,  welche  Schritte  von  Seiten  der  Kaiserl. 
Königl.  Oesterreichisch  -  Ungarischen  Regierung 
auf  diplomatischem  Wege  unternommen  würden. 
Bezüglich  der  Frage  einer  etwaigen  Betheiligung 
des  Vereins  an  der  Wiener  Ausstellung  werde 
zunächst  der  Vorstand  sich  zu  entscheiden  haben. 
Indem  der  Ehren-Präsident  daher  den  Vorschlag 
machte,  das  betreffende  Schreiben  vorerst  dem 
Vorstande  zur  Beschlufsfassung  zu  überweisen, 
äufserte  derselbe  sich  dahin,  wie  ja  allerdings 
ziemlich  allgemein  die  Meinung  verbreitet  sei, 
dafs  die  elektrischen  Ausstellungen  zu  schnell 
auf  einander  folgten  und  in  keinem  Verhältnifs 
zu  den  auf  dem  Gebiete  der  Elektrizitätswissen- 
schaft gemachten  Fortschritten  ständen,  wie  es 
aber  bei  der  auch  in  dem  Schreiben  der  Kom- 
mission betonten  Kulturmission  der  Deutsch- 
Oesterreicher  und  den  freundschaftlich  innigen 
Beziehungen,  welche  Deutschland  mit  dem  be- 
nachbarten Kaiserstaate  verbänden,  in  diesem 
Falle  vielleicht  gerechtfertigt  erscheinen  durfte, 
das  geplante  Unternehmen  von  einem  etwas 
anderen  Gesichtspunkt  anzusehen. 

Im  Weiteren  machte  der  Herr  Staatssekretär 
die  Mittheilung,  dafs  ihm  seitens  der  »Indo- 
European  Telegraph  Company*  und  des 
Direktors  derselben,  Herrn  Andrews,  unter 
den  Ausdrucksbezeugungen  warmer  Antheilnahme, 
eine  reiche  Zuwendung  im  Betrage  von  etwa 
4  500  Mark  für  die  nothleidcnden  Ueberschwemm- 


Die  Herren  Verein»- Mitglieder  können  dieselben  von  'lern 


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5» 


ten  am  Rhein  übermittelt  worden  sei.  Es  sei 
Veranlassung  genommen,  die  Summe  dem  Zcn- 
tral-Komite"  zur  Unterstützung  der  Ueberschwemm- 
ten  zur  Verfügung  zu  stellen  und  den  Gebern 
für  die  hochherzige  Bethätigung  ihres  Mitgefühls 
herzlichen  Dank  auszusprechen.  Herr  General- 
Major  von  Kessler  erstattete  sodann  den  durch 
die  Satzungen  vorgeschriebenen  Bericht  über  die 
Geschäftsführung  im  verflossenen  Jahre. 

General-Major  vonKessler:  » Meine  Herren ! 
In  dem  hinter  uns  liegenden  Vereinsjahre  haben 
acht  Sitzungen  des  Vereins  und  fünfzehn  des 
Vorstandes  und  Ausschusses  stattgefunden.  In 
den  Vereinssitzungen  sind  zehn  gröfsere  Vor- 
träge gehalten  worden,  bei  denen  die  Herren 
Vortragenden  zumeist  die  Freundlichkeit  hatten, 
ihre  Ausführungen  durch  bildliche  Darstellungen 
und,  wo  solches  anging,  durch  Experimente  zu 
veranschaulichen  und  näher  zu  erläutern.  Aufser- 
dem  haben  zahlreiche  kleinere  Mittheilungen 
uns  Belehrung  und  Anregung  verschafft.  Als 
eines  erfreulichen  Zeichens  des  Interesses,  wel- 
ches die  Vorträge  und  sonstigen  Mittheilungen 
hervorgerufen  haben,  darf  ich  der  lebhaften  He- 
theiligung  an  der  Diskussion  gedenken,  welche 
wesentlich  zur  Belebung  der  Sitzungen  beige- 
tragen hat.  Was  die  Thätigkeit  des  technischen 
Ausschusses  anbelangt,  so  hat  derselbe  es  sich 
angelegen  sein  lassen ,  seinen  Obliegenheiten 
vollständig  nachzukommen  und  das  Vereins- 
interesse nach  jeder  Richtung  hin  zu  fördern. 
Von  der  Einholung  technischer  Gutachten,  zu 
deren  Ertheilung  gerade  der  Ausschufs  die  Ge- 
legenheit und  Kräfte  bietet,  ist  im  verflossenen 
Jahre  weniger  Gebrauch  gemacht  worden,  als 
es  vielleicht  im  Interesse  der  Einzelnen  und  zur 
Erzielung  lebendigerer  Wechselbeziehungen  zwi- 
schen dem  Ausschufs  und  den  Mitgliedern  zu- 
träglich und  wünschenswert}]  erscheint.  Der 
Vorstand  seinerseits  ist  ebenfalls  bemüht  ge- 
wesen, die  Functionen  seines  Amtes  möglichst 
nutzbringend  auszuüben.  Insbesondere  hat  die 
Ernennung  »geschäftsführender  Mitglieder-  sich 
auch  im  letzten  Jahr  als  ein  geeignetes  Mittel 
erwiesen,  den  geschäftlichen  Verkehr  zwischen 
dem  Vorstande  bezw.  dem  Verleger  und  den 
einzelnen  Mitgliedern  zu  erleichtern  und  die 
Kosten  der  Versendung  der  Zeitschrift  zu  ver- 
mindern. Wir  haben  gegenwärtig  an  31  Orten 
geschäftsführende  Mitglieder,  welche  den  Ver- 
kehr mit  401  Mitgliedern  vermitteln.  Weiter  ist 
anzuführen,  dafs  der  Verein  durch  wechselseitigen 
Austausch  über  38  verschiedene  Zeitschriften 
verfügt  (vgl.  S.  92),  während  aufserdem  noch 
7  Zeitschriften  von  uns  gehalten  werden,  deren 
Verleger  sich  auf  eine  Auswechselung  nicht 
haben  einlassen  wollen.  Ein  spezielles  Verzeich- 
nifs  des  gegenwärtigen  Bestandes  an  Zeitschrif- 
ten und  Büchern  —  die  Zahl  der  letzteren  be- 
läuft sich  auf  77  Stück  —  liegt  hier  zur  Einsicht- 
nahme  aus   und  wird  überdies   in  einem  der 


nächsten  Hefte  unseres  Vereinsorgans  veröffent- 
licht werden.  In  Bezug  auf  die  »Elektrotech- 
nische Zeitschrift*  darf  ich  hervorheben,  dafs 
dieselbe,  Dank  der  ausdauernden  Thätigkeit  des 
Redaktion-Komites,  des  Redakteurs,  des  Ver- 
legers und  der  Druckerei,  stets  pünktlich  zu  den 
bestimmten  Fristen  erschienen  ist.  Wie  Ihnen 
bekannt,  hat  der  Verein  in  seiner  vorletzten 
Sitzung  den  Abschlufs  eines  neuen  Vertrages  mit 
den  Herren  Prof.  Dr.  Zetzsche  und  Dr.  Slaby 
genehmigt,  wonach  dieselben  die  Redaktions- 
I  geschäfte  fortan  gemeinsam  besorgen.  Wir 
;  dürfen  die  Erwartung  hegen,  dafs  diese  Neue- 
rung den  Vereinsinteressen  in  jeder  Beziehung 
entsprechen  wird.  Zum  Schlufs  habe  ich  noch 
anzuführen,  dafs  zur  Bewerbung  um  den  von 
!  dem  Herrn  Verleger  ausgesetzten  Preis  von 
1000  Mark  eine  Ausarbeitung  eingegangen  ist. 
Dieselbe  liegt  zur  Zeit  dem  Redaktions-Komite 
zur  Prüfung  vor  und  wird,  sofern  sie  dazu  ge- 
eignet befunden  werden  sollte,  in  unserer  Zeit- 
.  schrift  zur  Veröffentlichung  gelangen.« 

Im  Anschlufs  an  diese  Mittheilungen  erstattete 
sodann  der  Schatzmeister,  Herr  Münzdirektor 
Conrad,  Bericht  über  den  Vermögensstand  des 
Vereins  und  legte  das  Budget  für  das  Jahr  1883 
vor  (vgl.  S.  54  bis  56V  In  letzterem  sind  die  Ein- 
nahmen, unter  Hinzurechnung  des  Ueberschusses 
für  das  Vorjahr,  auf  32  700  M.,  die  Ausgaben 
auf  26  600  M.  veranschlagt  worden,  so  dafs  dar- 
nach ein  Ueberschufs  von  6  100  M.  verbleibt. 

Der  Ehren-Präsident  sagte  hierauf  den  Mit- 
gliedern des  Vorstandes  und  des  technischen 
Ausschusses  für  die  bewiesene  Hingebung  und 
die  auch  in  finanzieller  Hinsicht  erzielten  günsti- 
gen Erfolge  herzlichen  Dank,  indem  er  zugleich 
die  Anwesenden  aufforderte,  demselben  durch 
Erheben  von  den  Sitzen  sichtbaren  Ausdruck 
zu  verleihen. 

Die  Versammlung   schritt  sodann   zur  Neu- 
;  wähl  des  Vorstandes  und  Ergänzungswahl  des 
I  technischen  Ausschusses.  Die  den  Wählern  ein- 
gehändigten Vorschlagslisten    sind  nachstehend 
abgedruckt: 

I.  Vorschlagsliste  zur  Neuwahl  des  Vor- 
standes für  das  Jahr  1883. 

1    (Geirtäf*  $.  11  tlcr  Sauurigcn  sind  die  VorwIilAgc  in  doppelter  Zalit 

auft;e»telU.) 

Vorsitzender. 
General  -  Major  von  Kessler   (bisheriger  Vor- 
sitzender). 
Geh.  Ober-Reg.-Rath  Elsasskr. 

Stellvertretender  Vorsitzender, 
j  Geh.   Reg. -Rath    Dr.  Wkrnkr   Sikmkns  (J>is- 
heriger  stellvertretender  Vorsitzender). 
Professor  Dr.  Forster. 

Syndikus. 

!  Direktor  im  Reichs  -  Postamt  Dr.  jur.  Fischer 
(bisheriger  Syndikus). 
Geh.  Postrath  Dr.  jlr.  Spilling. 

7* 

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52 


Vereins-Angelegenheiten. 


Elkktrotechn.  Zeh 
FEBRUAR  i88.t 


Schatzmeister. 
Münzdirektor  Conrad  (bisheriger  Schatzmeister). 
Gustav  Hansemann. 

Buchführer. 
Geh.  Ober-Reg.-Rath  Streckert. 
Geh.  Ober-Postrath  Sachse. 

Krster  Schriftführer. 

Dr.  Aron  (bisheriger  Schriftführer). 
Ingenieur  Jordan. 

Zweiter  Schriftführer. 
Geh.  exped.  Sekretär  Unger. 
Geh.  exped.  Sekretär  Magali.e. 

II.  Vorschlagsliste  zur  Ergänzung  des 
technischenAusschussesfürdasJahr  1883. 

(Gcrnaf»  $.  jo  der  Satiungen  tctieiden  dictmal  au*  I.  die  1>  ic  »i  gen 
Mitglieder .  Telegraphen-Ingenieur  Dr.  Bmx.  Profewor  Dr.  Paauow, 
Geb.  Ober-PoMratli  Sachse,  Obel  •  Bcrghauptmann  Di.  Sehl«.  Och. 
Bergrath  Dr.  Wunm.NC .  II.  die  auswärtigen  Mitglieder  Prnfettor 
Dr.  Caw.  in  München.  Baudirektor  Gkrwig  in  Karl.ruhc.  Profe»»nr 
Dr.  KfmijiAi'SCH  in  Wutiburg,  Direktor  Dr.  Schellks  in  Kuln. 
IWe»»or  Dr.  Viwbl  in  Potsdam.    Die  ausgeschiedenen  Mitglieder 


> 

I.   Hiesige  Mitglieder. 

Hauptmann  Buchholtz.  —  Geh.  Bergrath 
Hauchecorne.  •■-  Professor  Dr.  Hugo  Kronecker. 
—  Fabrikbesitzer  Emu.  Naglo.  —  Telegraphen- 
Ingenieur  Vogel. 

II.  Auswärtige  Mitglieder. 
Bergrath  Braeuninü  in  Oker.  —  Telegraphen- 
Ober-Inspektor  Hieronvmi  in  Strafsburg  i.  E.  — 
Fabrikant  Riedinger  in  Augsburg.  —  Geh.  Rath, 
Professor  Dr.  Rühlmann  in  Hannover.  — 
O.  Schafki.er  in  Wien. 

Seitens  des  bisherigen  Bnc.hführers ,  Herrn 
Ingenieurs  Vogel,  war  der  Wunsch  ausge- 
sprochen worden,  nicht  wieder  zur  Wahl  ge- 
stellt zu  werden;  'ebenso  hatte  der  an  seiner 
Stelle  nebst  Herrn  Geh.  Ober- Postrath  Sachse 
vorgeschlagene  Herr  (ich.  Ober  -  Reg.  -  Rath 
Streckert  die  Erklärung  abgegeben,  dafs  ihm 
seine  Berufs-  und  sonstigen  Geschäfte  die  An- 
nahme einer  etwa  auf  ihn  fallenden  Wahl  nicht 
gestatten  würden. 

Mit  Rücksicht  darauf,  dafs  das  frühere  Ver- 
fahren, wonach  die  Vorschläge  zur  Ergänzung 
des  technischen  Ausschusses  in  duplo  erfolgten, 
die  Auswahl  sehr  erschwerte  und  auch  zu  an- 
deren Unzuträglichkeiten  führte,  sind  die  Vor- 
schläge für  das  Jahr  1883  nur  in  einfacher 
Zahl  aufgestellt  worden. 

Ferner  haben  Vorstand  und  Ausschufs,  von 
der  Ansicht  ausgehend,  dafs  den  Vereinsinter- 
cssen  mit  einem  öfteren  Wechsel  unter  den 
Mitgliedern  des  Ausschusses  gedient  sei,  die- 
jenigen Herren,  welche  satzungsgcniäfs  im  lau- 
fenden Jahr  auszuscheiden  hatten,  in  die  Vor- 
schlagslisten nicht  wieder  aufgenommen;  es 
wurde  jedoch  besonders  darauf  hingewiesen, 
dafs  dieselben  gleichwohl  wählbar  seien. 


Es  wurden  gewählt: 

A.  Für  den  Vorstand. 
Vorsitzender:  General-Major  von  Kessler. 
Stellvertretender   Vorsitzender:    Geheimer  Rc- 

gicrungs-Rath  Dr.  Werner  Siemens. 
Syndikus:  Direktor  im  Reichs-Postamt  Dr.  jur. 
Fischer. 

Schatzmeister:  Münzdirektor  Conrad. 
Buchführer:   Geheimer  Ober-Postrath  Sachse. 

I.  Schriftführer:  Dr.  Aron. 

II.  Schriftführer:  Geh.  exped.  Sekretär  Unger. 

B.  Für  den  Ausschufs. 

I.  Hiesige  Mitglieder. 
Hauptmann  Buchhoi.tz. 
Geh.  Bergrath  Hauchecorne. 
Professor  Dr.  Hugo  Kronecker. 
Fabrikbesitzer  Emu.  Naglo. 
Telegraphen-Ingenieur  Vogel. 

II.  Auswärtige  Mitglieder. 

1.  Bergrath  Braeuning  in  Oker. 

2.  Telegraphen  -  Ober  -  Inspektor  Hieronvmi  in 
Strafsburg  (Elsafs). 

3.  Fabrikant  Riedinger  in  Augsburg. 

4.  Geheimer  Regierungs  -  Rath,   Professor  Dr. 
Ruhlmann  in  Hannover. 

5.  Otto  Schakfler  in  Wien. 


Nach  Beendigung  der  Wahlen  machte  Herr 
Dr.  Frölich  die  angekündigten  Mittheilungen 
zur  elektrischen  Kraftübertragung,  deren  Inhalt 
unter  der  Rubrik  »Vorträge  und  Besprechungen« 
wiedergegeben  ist. 

Der  Ehren-Präsident  nahm  Veranlassung,  dem 
Vortragenden  für  die  erschöpfende  und  klare 
Darstellung  des  Gegenstandes  den  Dank  der 
Versammlung  auszusprechen  und  dem  Gefühle 
der  Genugthuung  darüber  Ausdruck  zu  ver- 
leihen, dafs  schon  im  Jahre  1880  seitens  der 
Firma  Siemens  ft  Halske  erfolgreiche  Versuche 
und  Berechnungen  auf  dem  schwierigen  Ge- 
biete der  Kraftübertragung  angestellt  worden 
seien.  Er  wünsche  allen  Denjenigen,  welche 
sich  dieser  verdienst-  und  mühevollen  Arbeit 
unterzogen  hätten,  weiteren  günstigen  Erfolg; 
man  dürfe  zu  dem  Genius  der  Wissenschaft 
und  nicht  minder  zu  der  Macht  der  Forschung 
das  Vertrauen  hegen,  dafs  es  mit  der  Zeit  ge- 
lingen werde,  auch  diese  Kraft  dem  mensch- 
lichen Geiste  völlig  dienstbar  zu  machen. 

An  einer  sodann  im  Anschlufs  an  den  Vor- 
lag des  Herrn  Dr.  Frölich  sich  entspinnen- 
den Diskussion  betheiligten  sich,  aufser  dem 
genannten  Mitgliede,  die  Herren  Telegraphen- 
Inspektor  Christiani  und  Dr.  Aron. 

Herr  Geh.  exped.  Sekretär  Unger  erstattete 
hierauf  Rericht  über  eine  Sitzung  und  die  Ein- 
richtungen der  »Society  of  Telegraph  Engineers 
and  of  Electricians«  in  London,  sowie  über  die 
elektrische   Beleuchtung   des   dortigen  Savoy- 


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53 


Theaters.    In  Bezug  auf  letztere  theilte  Refe- 
rent mit,  dafs  das  genannte,  seit  dem  28.  Dezem- 
ber 188  t  dem  Publikum  geöffnete  Theater  von 
vornherein  seitens  der  Gebrüder  Siemens  zur 
elektrischen   Beleuchtung    eingerichtet  worden 
sei,   und   dafs  dieselbe  durch  t  200  Swan'sche 
GlUhlichtlampen   mit  einer  Gesammtlichtstärkc 
von  rund  20  000  Kerzen  erfolge.    Während  die  \ 
dem   Zuschauer  nicht  sichtbaren  Lampen  der  1 
Buhne  aus  dünnem  farblosen  Glase  beständen, 
seien  diejenigen  des  Zuschauerraumes  in  läng- 
liche, eicheiförmige  Glocken  aus  Milchglas  ein- 
geschlossen, von  denen  je  drei  neben  einander 
an  geschmackvoll  gearbeiteten,  vergoldeten  Trä-  1 
gern  hingen.    Zur  Hervorbringung  der  Ströme 
dienten     sechs     Siemens'sche  Wechselstrom- 
maschinen;  drei  Dampfmaschinen,   zwei  zu  je 
20,   die   dritte   zu  12J  Pferdekräften,  lieferten 
die  Kraft  zum  Betriebe  der  Dynamomaschinen. 
Sämmtliche  Maschinen  seien  unweit  des  Theaters 
in  einem  besonderen  Gebäude  aufgestellt,  von 
dem   aus  der  elektrische  Strom  mittels  mehr- 
facher Kabel  auf  unterirdischem  Wege  in  das 
Savoy-Theater  eingeführt  werde.    In  Bezug  auf  , 
die    Wirkung   der    Beleuchtung    äufserte   sich  i 
Referent  dahin,  dafs  das  Licht  einen  sehr  an- 
genehmen und  entschieden  wohlthuenden  Ein-  j 
druck  auf  die  Augen  mache;   es  sei  glänzend, 
ohne  zu  blenden,  und  die  Farben  der  Kulissen 
und  sonstigen  Ausstattungsgegenständc,  wie  die 
Kostüme  erschienen  wärmer  und  wirkungsvoller, 
als  in  Theatern  mit  Gasbeleuchtung.  Ein  wesent- 
licher Vortheil  des  elektrischen  Lichtes  bestehe 
in  der  Erhaltung  guter  Luft;  weder  auf  der 
Galerie,  noch  auf  der  Bühne  mache  sich  un- 
angenehme Wärme  bemerkbar.    Die  zur  Regu- 
lirung  der  Lichtstärke  in  einem  Seitentheile  der 
Bühne  angebrachten  eisernen  Widerstände  er- 
füllten ihren  Zweck  vortrefflich:   die  einzelnen 
Lichtreihen  liefsen  sich  durch  dieselben,  unab- 
hängig von  einander,  mit  Leichtigkeit  in  sechs- 
fachen Abstufungen  erhellen  oder  verdunkeln.  | 
Um  auch  bestimmte  Stellen  der  Bühne  in  her-  | 
vortretender   Weise   zu   erleuchten,    seien   an  1 
mehreren  Orten  durch  den  Fufcboden  Kabel  j 
eingeführt,   an  denen  die  Lampen  im  Bedarfs-  l 
falle  angebracht  würden.  Die  Beleuchtving  eines 
Wasserfalles  auf  der  Bühne  mit  Hülfe  solcher 
Lampen   habe   einen  effektvollen  Eindruck  ge-  j 
macht. 

Herr  Geheimer  Regierungsrath  Dr.  Werner  I 
Siemens  erörterte  sodann,  einer  Anregung  aus  | 
der  Versammlung  Folge  gebend,  die  Frage,  ob  ! 
es   nicht  möglich   sein  würde,   mit  Hülfe  der 
Elektrizität  den  Zusammenstöfsen  von  Schiffen 
auf  dem  Meere  vorzubeugen  und  so  grauen- 
volle Unglücksfälle  zu  verhüten,  wie  ein  solcher 
erst  kürzlich  wieder  mit  der  >Cimbria«,  wobei 
Hunderte   von  Menschenleben  zu  Grunde  ge- 
gangen seien,    sich   ereignet    habe.  Vergehe 
doch  kaum  ein  Monat,  in  dem  man  nicht  von 


derartigen,  von  mehr  oder  minder  schrecklichen 
Folgen  begleiteten  Kollisionen  höre!  Herr  Dr. 
W.  Siemens  äufserte  sich  dahin,  dafs  die  An- 
wendung des  elektrischen  Lichtes  auf  den 
Schiffen  zweifellos  als  ein  Mittel  anzusehen  sei, 
in  zahllosen  Fällen  Zusammenstöfse  auf  dem 
Meere  abzuwenden;  einer  allgemeinen  Einfüh- 
rung desselben  ständen  jedoch  die  gegenwärtig 
gültigen  Schiffssignalordnungen  noch  entgegen. 
Als  einen  praktischen  Beweis  für  die  Vorzüge 
der  elektrischen  Beleuchtung  führte  Referent 
aus  seinen  eigenen  Erfahrungen  an,  wie  das 
bei  den  Legungen  von  amerikanischen  Kabeln 
verwendete  Kabelschiff  Faraday  lediglich  da- 
durch vor  einem  Zusammenstöfse  bewahrt  ge- 
blieben sei,  dafs  es  mit  einer  vollständigen, 
beliebig  in  oder  aufser  Thätigkeit  zu  setzenden 
elektrischen  Beleuchtungseinrichtung  ausgerüstet 
gewesen  sei.  Während  eines  dichten  Nebels 
unfern  der  New-Foundland  Bank  habe  man  an 
Bord  plötzlich  den  nahen  Pfiff  eines  Dampfers 
vernommen,  sofort  das  elektrische  Licht  in 
Wirksamkeit  gesetzt  und  nun  erst  bei  dem 
Scheine  desselben  in  unmittelbarer  Nähe  ein 
grofses  Fahrzeug  erblickt,  dessen  Kurs  direkt 
auf  das  Schiff  zu  gerichtet  gewesen  sei.  Nur 
der  elektrischen  Beleuchtung  sei  es  in  diesem  Falle 
zu  verdanken  gewesen,  dafs  die  beiden  Dampfer 
durch  richtige  und  schnelle  Wendung  einem 
schrecklichen  Zusammenstofs  entgangen  wären. 

Zum  Schlüsse  machte  Herr  General -Major 
von  Kessler  Mittheilung  darüber,  dafs  dem 
Vorstande  seitens  des  Herrn  Dr.  Arthur 
Christiani,  a.  o.  Professors  an  der  Königl. 
Friedrich  -  Wilhelms  -  Universität,  ein  Schreiben 
zugegangen  sei,  in  welchem  derselbe  mit  Bezug 
auf  die  ohne  unterscheidende  Vornamen  oder 
Titel  in  der  Zeitschrift  unter  dem  Namen 
Christiani  erfolgten  Veröffentlichungen,  zur  Ver- 
hütung von  Verwechselungen  der  beiden  Mit- 
glieder dieses  Namens,  das  Ersuchen  ausge- 
sprochen habe,  für  die  Folge  entweder  den  Titel 
oder  den  Vornamen  der  Betreffenden  mit  anzu- 
geben. Es  wird  dem  Wunsche  gern  entsprochen 
werden.  Zugleich  wird  konstatirt,  dafs  von  den  be- 
zeichneten Veröffentlit  hungen  nur  diejenigen  über 
den  0 Pariser  Kongrefs*,  Jahrg.  1 88 1 ,  S.  429  ff., 
und  Jahrg.  1882,  S.  142  und  494,  auf  Henn 
Professor  Dr.  Arthur  Christiani  sich  be- 
ziehen, wogegen  die  im  Jahrg.  1882,  S.  401 
und  402,  und  Jahrg.  1883,  S.  1  und  2  enthal- 
tenen Mittheilungen  über  »Deutsche  Telephone 
und  Mikrophone«  bezw.  über  »Die  Münchencr 
Ausstellung*  nicht  von  dem  genannten  Herrn 
ausgegangen  sind. 

Schlufs  der  Sitzung        Uhr  Abends. 

Dr.  Stkphan. 
Akon,  Ungkr, 

erster  Schriftführer.  rweiter  .Schriftführer. 


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54 


Vereins -Angelegenheiten. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
FEBRUAR  i«gj. 


Kassen- 

des  Elektrotech 

für 


Einnahme. 


Kassenbestand  Ende  Dezember  1881 


Mitglieder-Beiträge: 

a)     50  hiesige  ä  20  JC.  =  1 000 .4T.  —  /y' 

505     do  a  IO  -  =  5050  - 


»»)    406  auswärtige  . 
1659  1)0. 

1  do. 

2  «lo. 


ä  12  .*.=  4872  JT.  — 

ä  6  -  =  9954  -  —  - 

....        7  -  21  - 

ä  4^  =       8  -    -  - 


Verlag  der  Zeitschrift 


Verschiedene 


Summa  der  Kinnahmen 


2  659  69 


20  891 


21 


4500 


217 


28  26S  40 


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KF.riRUAR  !883.  kASSKN- UeBKRSICHT  DES  El.F.KTROTF.CHN.  VEREINS. 


55 


Uebersicht 

nischen  Vereins 

1882. 


No. 


Ausgabe. 


3- 
4. 

5- 
6. 

7- 
8. 


Vereinssitzungen. 

Vorträge  und  Experimente  

Erleuchtung  der  VercinsrUunte  .... 
Sonstige  Ausgaben  

Kosten  der  Zeitschrift. 

3)  Redaktion  «kosten: 

Gehalt  des  Redakteurs  

Ilonorirung  der  Beitrüge  

Sonstige  Ausgaben  

b)  Verlags-  und  Versendungskosten: 

Verlag  der  Zeitschrift  

Zuschufs  tu  den  Illustrationen  .  .  . 
Porto-  und  Versendungskosten  .  .  . 
Sonstige  Ausgaben  

Drucksachen  

Bibliothek  

Kanzlei -Arbeiten  und  Gehalt 
Porto  und  Bestellgebühren 

Amtsbedürfnisse  

Au S9tattungs- Gegenstände  .  . 

le 

Summa  der  Ausgaben 


222 

300 


29 


522 


4000  — 

2  638  62 

79  U 


6717 


9  926 


■  4 


SO 


28 


12  140 

284 
320 
1  464 

875 
109 

106 


22  543 


Summa  der  Einnahmen    .    .    .    28  268  40 
Summa  der  Ausgaben      .    .    .     22  543   -    27  - 

Mithin  Ueberschufs    .    .      5  725  .H,  13  f>f 


Berlin,  den  ig.  Januar  1883.  Der  Schatzmeister  des  Elektrotechnischen  Vereins. 

C.  Conrad. 


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56 


Bui>get  uks  Elektrotelhn.  Vereins. 


Elrktsotechn.  Zkitschrift. 

 FEBRUAR  i88j. 


Budget  -  Entwurf 

des  Elektrotechnischen  Vereins 

für  1883. 


Einnahme. 


Ausgabe. 


Knssenbcstand  Knde  Dezember  1882  .  .  .  . 

Mitglieder-Beiträge : 

nj  310  hiesige  .  .  .  ii  2o.#.  =  6200,* 
h)  1275  auswärtige  .  ä  12  -  =  15300  - 
c)  Rcstbcitriige  austlcnVurjahren     400  • 


5  725 


Verlaß  der  Zeitschrift: 

al  Kür  den  Verlag  .... 
b)  Zuschufs  niT  Redaktion 


4  500  ,H. 
500 


Verschiedene  Kinnahmen . 


21  000 


5  000 
74  S7 


Siiniina  der  Kinnahinen 


32  700  — 


Summa  der  Einnahmen 
Dagegen  Summa  der  Ausgaben 

Mithin  l'ehersehufs 


Verctnssitzungcn : 

Vorträge  und  Experimente  .  .  .  . 
Erleuchtung  der  Vereinsräume  .  . 
Sonstige  Ausgaben  

Kosten  der  Zeitschrift: 

a)  Redaktionskosten: 

Gehalt  der  Redakteure  , 

Honorirung  der  Beitrüge  .  .  .  , 
Sonstige  Ausgaben  

b)  Verlags-  und  Versendungskosten: 

Verlag  der  Zeitschrift  

Zuschufs  zu  den  Illustrationen 
Porto  und  Versendungskosten  .  . 
Sonstige  Ausgaben  

Drucksachen  

Bibliothek  

Kanzlei  -  Arbeiten    und    Gehalt  des 
Vereinsbeamten  

Porto-  und  Bestellgelder  

Amtshcdurfnisse  

Ausstattungsgegenstände  

Sonstige  unvorhergesehene  Ausgaben 

Summa  der  Ausgaben  .  .  . 


32  700  ,H. 
26  600  - 


300 
250 
3«> 


4500 
3  5«» 
'5° 


10  000 
400 
2  250 


6  100  .M- 


Herlin,  den  20.  Januar  1883. 


Der  Schatzmeister  des  Elektrotechnischen  Vereins. 

C.  Conrad. 


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Elf.ktkotf.chn.  Zeitschrift. 

FEBRUAR  1M3. 


Mitglieder -Verzeichniss. 


57 


Uebersicht 

über  die  Verthcilung  der  Mitglieder  des  Elektro- 
technischen Vereins,  nach  den  einzelnen  Ländern 


bezw.  Provinzen  geordnet. 

I.    In  Berlin  wohnhafte  Mitglieder:  307. 

II.  Auswärtige 

Mitglieder:  1286. 

1.  Königreich  Preufsen:  610. 

in, 

Schlesien 

7  1  < 

Westfalen  

66, 

65. 

Hessen  -  Nassau  .  .  .  . 

60, 

59. 

44, 

3i. 

Pommern  

30, 

30, 

Schleswig-Holstein  .  . 

29. 

Westpreufsen  

11, 

3- 

Mithin  Preufsen: 

610  auswärtige  Mitglieder. 

a.  Andere  deutsch«  Länder:  383. 

80, 

61, 

42, 

29. 

Elsafs-Lothringen .  .  . 

27. 

26, 

Bremen  ....... 

21, 

Braunschweig  .... 

19, 

Hessen  -  Darmstadt  .  . 

»9. 

16, 

Mecklenburg-Schwerin 

10, 

Sachsen -Weimar  .  .  . 

10, 

Sachsen-Koburg-Gotha 

8, 

Sachsen-Meiningen  .  . 

6, 

Anhalt-Dessau  .... 

2, 

2, 

Reufs  ä.  L  

2, 

Mecklenburg-Strelitz  . 

1, 

Schwarzburg  -  Rudol- 

stadt   

Schwarzburg-Sonders  - 

1 . 

Mithin  Deutschland:  993  auswärtige  Mitglieder. 

3.  Aufeerdeuü 

iche  Länder:  393. 

Oesterreich -Ungarn  . 

174, 

27, 

19, 

12, 

10, 

10, 

Vereinigte  Staaten  von 

10, 

Rumänien  

7. 

 4. 

Seite  .  .  . 

273- 

Uebertrag  .  .  .  273. 


Frankreich   4, 

Brasilien   3, 

Belgien   3, 

Britische  Insel  Malta  .  2, 

Niederländisch  Java  .  2 , 

China   1 , 

Norwegen   1 , 

Persien   1 , 

Portugal   1, 

Schweden   1, 

Türkei   1. 

Mithin  aufser- 


deutsche  Länder:  293  auswärtige  Mitglieder. 

Insgesammt:  1  286  auswärtige  Mitglieder, 
dazu :     307  Mitglieder  in  Berlin. 

Im  Ganzen:  1593  Mitglieder. 


II. 

Mitglieder-Verzeichnifs. 
A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 

B.   Anmeldungen  von  aufserhalb. 

15 15.  Richard  Beeckmann,   Zivil  -  Ingenieur, 

Barmen. . 

15 16.  Paul  Tutzauer,  Elektriker,  Köln. 

1 5 1 7.  Fred.  R.  Norlow,  Civilingenior  &  teknisk 

Konsulent,  Kopenhagen. 

15 18.  Ernst  Lorenz,  Telegraphen  -  Assistent, 

Frankfurt  (Main). 

15 19.  Polytechnischer     Gewerbe  -  Verein, 

Königsberg  (Preufsen). 

1520.  Michael  Rybinski,   Offizial  und  Tele- 

graphen -  Inspizient  der  O.  -  C.  -  Bahn , 
Tarnopol  (Galizien). 

1521.  Georg  Wilhelm  Kirchner,  Fabrikant 

von  Blitzableiter -Anlagen,  Kiel. 

1522.  Wilhelm  Kayser  ,    Bezirks  -  Maschinen- 

Ingenieur  der  Grofsh.  Bad.  Staats- 
Eisenbahnen,  Konstanz. 

1523.  C.  F.  Dorn,  Kaufmann,  Stuttgart. 

1524.  Heinrich  Woerlen,  Chemiker,  Stuttgart. 

1525.  Johannes  Galli,  Hütteningenieur,  Frei- 

berg i.  S. 

1526.  Dr.  Maximiuan  Weinberg,  Assistent  an 

der  K.  K.  technischen  Hochschule, 
Wien. 

1527.  J.    B.    Grief  ,    General  -  Vertreter  für 

L.  Weili.ers  Silizium  und  Phosphor- 
bronze -  Erzeugnisse ,  Wien. 

1528.  Johann    Hitzenbühler  ,  Mechaniker, 

Nürnberg. 

1529.  Dr.  Stefan  Dolinar,  Sudbahnbeamter, 

Wien. 


8 

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5» 


Vf.rf.ins-Anof.i.f.oenhf.iten. 


ROTF.CHM.  Zr.lTS< 
FKBRUAR  iMj. 


III. 

Vortröge  und  Besprechungen. 

Or.  H.  Aron: 

Theorie  der  Akkumulatoren  und  Erfahrungen 
mit  denselben. 

(Vgl.  Sitzungsbericht  vom  28.  Novcmlx-T  1882;. 

Meine  Herren!  Bereits  vor  einem  halben 
Jahre  hatte  ich  die  Khre,  vor  Ihnen  über  den 
Stoff,  der  den  Gegenstand  meines  heutigen 
Vortrages  bildet,  zu  sprechen.')  Ich  habe  da- 
mals in  der  Hauptsache  nur  über  das  referirt, 
was  Andere  auf  dem  Gebiete  der  elektrischen 
Akkumulatoren  geleistet  haben;  damals  war  ich 
noch  nicht  in  der  Lage,  eine  vollkommene 
Werthschätzung  der  einschlägigen  Arbeiten  vor- 
zunehmen, einerseits,  weil  noch  keine  genügende 
Anzahl  Arbeiten  auf  diesem  Gebiet  erschienen 
war,  um  daraus  Material  zur  Vergleichung  zu 
haben,  andererseits,  weil  ich  selbst  noch  nicht 
genug  Erfahrungen  darin  hatte,  um  die  Angaben 
Anderer  ihrem  wahren  Werthe  nach  zu  würdi- 
gen. Das  hat  sich  seitdem  erheblich  geändert, 
und  es  ist  der  Zweck  meines  heutigen  Vor- 
trages, die  Frage  von  dem  gegenwärtigen  Stand- 
punkte mit  erheblich  erweitertem  Gesichtskreise 
vor  Ihnen  zu  beleuchten. 

Zunächst  will  ich  kurz  das  Prinzip  der  Akku- 
mulatoren erwähnen. 

Plante"  hat  zwei  Bleiplatten  in  verdünnte 
Schwefelsäure  gestellt  und  sie  durch  den  Strom 
fähig  gemacht,  chemische  Veränderungen  zu 
erfahren.  Während  der  Strom  auf  sie  wirkt 
und  die  Flüssigkeit  zersetzt,  scheidet  sich  der 
Sauerstoff  auf  der  einen  Platte  aus,  das  Blei 
oxydirt  sich  zu  Bleisuperoxyd;  der  Wasserstoff 
scheidet  sich  auf  der  anderen  Platte  aus  und 
reduzirt  das  Blei.  Wenn  man  nun  den  Strom 
unterbricht  und  verbindet  die  Bleiplatten  mit 
einander,  so  geht  der  chemische  Prozefs  wieder 
zurück;  zugleich  ist  dieser  Vorgang  mit  einem 
nun  auch  umgekehrt  gehenden  Strome  ver- 
knüpft; die  reduzirte  Platte  oxydirt  sich  wieder 
und,  umgekehrt,  die  oxydirte  reduzirt  sich. 

Die  oxydirte  Platte  nennt  man  den  positiven 
Pol,  die  reduzirte  den  negativen.  Der  positive 
Pol  wird  beim  Laden  mit  dem  positiven  Pole 
der  ladenden  Säule  oder  Maschine  verbunden; 
beim  Entladen  strömt  aus  ihr  die  positive  Elek- 
trizität wieder  nach  aufsen;  das  Gleiche  findet 
für  die  negative  Elektrizität  an  dem  negativen 
Pole  statt.  Hat  sich  das  Element  entladen, 
oder  ist  die  Entladung  vollzogen,  so  mufs  es 
wieder  von  Neuem  geladen  werden,  um  eine 
erneute  Ladung  vornehmen  zu  können  u.  s.  w. 
Die  Möglichkeit,  auf  diese  Weise  Kraft  aufzu- 
speichern, hat  diesem  Elemente  den  Namen 


*)  Die  sekundären  Elemente  und  ihre 
technitche  Zeitschrift,  iSSa,  S.  im. 


Elektro. 


Akkumulator  zugeführt,  d.  h.  Aufspeicherungs- 
apparat für  Arbeit.  Die  Wichtigkeit  dieser  Auf- 
speicherungsapparate brauche  ich  heute  nicht 
mehr  hervorzuheben;  aber  für  die  Zwecke,  für 
die  man  damals  in  erster  Reihe  die  Verwendung 
der  Akkumulatoren  ins  Auge  fafste,  für  die 
Zwecke  des  Transportes,  hat  man  grofsc  Er- 
folge nicht  zu  erzielen  vermocht  und  erwartet 
auch  wohl  in  dieser  Richtung  keine  grofsen 
Erfolge  mehr;  in  dieser  Beziehung  hat  sich  das 
Iwstätigt,  was  ich  vor  einem  halben  Jahre  an 
dieser  Stelle  aussprach ,  dafs  der  Akkumulator 
zu  schwer  für  diese  Zwecke  ist.  Dcmgcmäfs 
werden  wir  auf  den  Faktor,  der  damals  uns 
interessirtc,  auf  die  Kapazität  des  Akkumulators 
im  Verhältnifs  zu  seinem  Gewichte,  heute  weniger 
Werth  legen. 

Was  man  noch  von  den  Akkumulatoren  er- 
wartet, ist,  als  stehende  Elemente  zu  wirken, 
um  Kraft,  die  im  Ueberschufs  vorhanden  ist, 
aufzuspeichern.  In  wie  weit  sie  für  diese  be- 
scheidenere Aufgabe  sich  eignen,  das  wollen  wir 
heute  besprechen. 

Ich  will  nun  zuerst  die  wichtigsten  Formen 
der  Elemente  durchgehen  und  ihre  Bedeutung 
besprechen:  ich  beginne  mit  den  Planttf'schen. 
Die  Schwierigkeit,  welche  die  Herstellung  dieses 
Elementes  bietet,  besteht  hauptsächlich  darin, 
dafs  es  Anfangs  nicht  fähig  ist,  die  Elektrizität 
aufzunehmen ,  sondern  dazu  erst  durch  eine 
langwierige  Präparirung  mit  Hülfe  des  Stromes 
selbst  befähigt  werden  mufs,  wie?  dies  in  dem 
zweiten  Jahrgang  unserer  Zeitschrift ')  beschrieben 
ist.  Durch  die  Präparirung  wird  das  Blei  ge- 
wissermafsen  aufgelockert  und  für  die  Aufnahme 
der  chemischen  Wirkung  in  die  Tiefe  vorbe- 
reitet. Die  Schwierigkeit  dieser  langdauernden 
Präparirung  wurde  von  Faure  beseitigt,  und 
zwar  dadurch,  dafs  er  das  Blei  von  vornherein 
in  einem  Zustande  feiner  Vcrtheilung  auf  die 
Platten  brachte;  er  strich  einfach  Mennige 
auf  die  Bleiplatten  und  setzte  sie  so  in  den 
Stand,  die  Ladung  sogleich  aufzunehmen.  Diese 
Entdeckung  brachte  in  der  elektrotechnischen 
Welt  eine  grofse  Bewegung  hervor;  man  glaubte 
allgemein,  ein  grofsartiges  Problem,  das  des 
elektrischen  Akkumulators,  sei  gelöst;  heute, 
nach  fast  zwei  Jahren,  sieht  man  sich  von 
diesem  Ziele  weiter  entfernt,  als  man  es  selbst 
damals  schon  zu  sein  glaubte. 

Ich  komme  nun  zu  meinen  eigenen  Arbeiten 
Uber  diesen  Gegenstand. 

Ich  habe  das  vorige  Mal  Nichts  darüber  ge- 
sagt, weil  ich  noch  zu  keinem  Abschlüsse  ge- 
kommen war.  Ich  habe  aber  in  demselben 
Sinne,  wie  Faure,  bereits  Anfang  des  Jahres 
1880  gearbeitet;  ich  hatte  ebenfalls  durch  das 
Studium  der  Plantö'schcn  Arbeiten  erkannt,  dafs 
es  wesentlich  darauf  ankommt,  das  Blei  in  fein 

')  Bereitung  der  Plantc'tchen  sekundären  Elemente.  1880,  S.  56. 


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Elektrotechn.  Zeitschrift.     ,         „.  , 

FEBRUAR  i88j.  ARON,   1  HEORIE  DER  AKKUMULATOREN  U.  S  W. 


59 


zertheiltcm  Zustande  anzuwenden.  Im  Sommer 
1880,  also  bevor  die  Arbeiten  von  Faure  be- 
kannt waren,  habe  ich  Platten  aus  Bleischwamm 
hergestellt,  in  der  Hoffnung,  dafs  diese  die 
Wirkung  besser  als  massives  Blei  aufnehmen 
würden.  Meine  Erwartung  hat  sich  indessen 
nicht  bestätigt.  Es  sind  zwar  inzwischen  von 
Paris  aus  Patente  auf  diese  Herstellungsweise 
der  Polplatten  genommen  worden,  es  ist  in- 
dessen Bleischwamm  nur  für  den  negativen  Pol 
brauchbar,  wo  er  die  Wirkung  gerade  so  gut 
oder  noch  besser  als  die  Faure'schen  Polplatten 
aufnimmt,  aber  nicht  als  positiver  Pol.  Es 
nimmt  zwar  der  Bleischwamm  den  Sauerstoff 
auf,  übt  aber  als  positiver  Pol  keine  Wirkung 
bei  der  Entladung  aus.  Ich  vermtithe,  dafs 
sich  bei  der  Ladung  Suboxyd  bildet,  was  sich 
in  der  dunkelgrauen  Farbe  bemerklich  macht; 
daraus  erklärt  sich  auch,  dafs  die  Leitungsfähig- 
keit während  des  Ladens  abnimmt.  Es  scheint 
in  der  That,  dafs  es  einer  gewissen  Dichtigkeit 
des  Stromes  bedarf,  um  das  metallische  Blei 
in  eine  höhere  üxydationsstufe  überzuführen; 
eine  Platte  von  schwammigem  Blei  bildet  aber 
gewissermafsen  eine  Polplatte  von  unendlich 
grofser  Fläche;  die  Dichtigkeit  des  Stromes  ist 
in  Folge  dessen  an  jeder  Stelle  gleichsam  un- 
endlich klein;  in  Folge  dessen  bildet  sich  keine 
höhere  Oxydationsstufe,  sondern  das  Suboxyd. 
Auch  mit  Mennige  habe  ich  damals  Versuche 
angestellt;  da  ich  indefs  nicht  glaubte,  dafs  sie 
an  Platten  haften  würde,  habe  ich  sie  in-  und 
aufserhalb  einer  Thonzelle,  indem  ich  Blei- 
platten als  Zuleitung  benutzte,  angewendet;  ich 
bekam  indefs  keine  Wirkung.  Ich  werde 
Ihnen  heute  an  einer  späteren  Stelle  die  Gründe 
mittheilen,  die  ich  damals  freilich  noch  nicht 
erkannte,  weshalb  das  Element  unwirksam  ist. 
Erwähnen  will  ich  als  Kuriosum,  dafs  ich  da- 
mals auch  meinem  Gehülfen  den  Befehl  ge- 
geben hatte,  für  einen  Versuch  Mennige  auf 
Blciplatten  zu  streichen,  dafs  ich  ihn  aber  wie- 
der zurücknahm  in  der  Meinung,  es  müfste  in 
der  Säure  sich  von  den  Platten  ablösen.  Die 
in  der  That  bestehende  Schwierigkeit ,  die 
Mennige  an  den  Polplatten  zu  befestigen,  störte 
mich  damals  in  meinen  Combinationen  aufs  er- 
ordentlich. Ich  hatte  mir  dann  den  Gedanken 
gemacht,  man  könnte  das  Blei  mit  Hülfe  von 
Kollodium  an  der  Platte  befestigen,  bin  aber 
auch  davon  zurückgekommen,  weil  ich  mir 
sagte,  das  Kollodium  sei  ein  vorzüglicher  Iso- 
lator, könne  also  unmöglich  für  diese  Zwecke, 
wo  es  auf  Leitung  ankommt,  brauchbar  sein. 

Als  aber  Faure  mit  seiner  Arbeit  herauskam, 
dachte  ich,  wenn  so  Vieles  geht,  warum  sollte 
auch  das  nicht  gehen,  und  versuchte  es  einmal 
mit  Kollodium;  und  in  der  That,  es  bewährte 
sich  aufserordentlich;  gemischt  mit  einem  Mctall- 
oxyd,  wird  es  in  der  Flüssigkeit  vollkommen 
leitend  oder  stört  wenigstens  die  Leitung  nicht, 


1 

|  und  ich  halte  es  für  ein  sehr  wichtiges  Mittel,  um 
pulverförmige  Körper  auf  Polplatten  aufzutragen. 
Ich  habe  viele  Mctalloxyde  mit  Kollodium  ver- 
j  sucht  und  sämmtlich  haben  sie  sich  leitend  be- 
wiesen; ich  habe  eine  solche  Verbindung  von 
I  Metall  mit  Kollodium  » Metallodium <  genannt. 
:  Mischt  man  Mennige  mit  Kollodium  und  läfst 
J  es  eine  Zeit  lang  stehen,  so  wird  daraus  eine 
j  chemische  Verbindung.  Kollodium  löst  sich  be- 
1  kanntlich  in  einer  Mischung  von  Alkohol  mit 
<  Aether.  Eine  frische  Mischung  von  Mennige 
oder  Superoxyd  mit  Kollodium  löst  sich  im 
Anfang  auch  noch,  später  aber,  wenn  die 
Mischung  lange  gestanden  hat  und  einmal  ein- 
j  getrocknet  ist,  ist  sie  nicht  mehr  löslich.  Auf 
J  diese  Weise  wird  eine  innige  Verbindung  von 
j  Metall  und  Kollodium  erhalten,  die  sich  aufser- 
|  ordentlich  eignet,  haltbare  Platten  herzustellen, 
die  Haltbarkeit  noch  zu  erhöhen,  habe  ich  in  die 
Masse  Asbest  eingerührt.  Die  Aufnahmefähig- 
keit dieser  Elemente  aus  Bleimetallodium  für 
die  Ladung  ist  aufserordentlich,  gröfser  wohl 
als  die  irgend  eines  anderen  Elementes,  aufser- 
dem  hat  es  noch  einen  wesentlichen  Vorzug 
in  der  Haltbarkeit  des  Stoffes,  dessen  Bedeutung 
sich  im  Laufe  des  Vortrages  noch  zeigen  wird. 
Auf  ein  interessantes  Element,  das  sich  mit 
Hülfe  von  Kollodium  herstellen  läfst,  eine  Art 
Leclanche"  Element,  will  ich  bei  dieser  Gelegen- 
heit aufmerksam  machen.  Man  braucht  nur 
Kollodium  mit  gepulvertem  Braunstein  zu  ver- 
mischen und  diese  Mischung  auf  ein  Stück 
Bunsen'scher  Kohle  aufzutragen ,  sodann  die 
Masse  erstarren  zu  lassen.  Mit  Zink  in  ein  mit 
Salmiak  gefülltes  Gefäfs  gestellt,  erhält  man  ein  vor- 
zügliches Element,  ohne  dafs  man  eine  Thonzelle 
gebraucht.  Ich  will  nun  weitere  Modifikationen 
des  Plante"'schen  Elementes  besprechen.  Herr 
Dr.  Kalischer  hatte  mir  eine  Bemerkung  mit- 
getheilt,  Uber  die  er  inzwischen  eine  Arbeit  ver- 
öffentlicht hat1),  wonach  Zink  durch  Actzung  an 
der  Oberfläche  krystallinisch  wird.  Es  schien 
mir  möglich,  dafs  dies  beim  Blei  auch  der  Fall 
sein  könne,  und  da  Planta  die  Wirkung  seiner 
Präparirung  wesentlich  dem  Umstände  zuschreibt, 
dafs  das  Blei  dabei  eine  krystallinische  Struk- 
tur erhält,  schien  mir  der  Versuch  von  Interesse. 
In  der  That  fand  ich,  dafs  man  die  krystal- 
linische Struktur  des  gewalzten  Bleies  herbei- 
führen könne,  wenn  man  das  Blei  mit  Salpeter- 
säure ätzt*);  dieses  so  präparirte  Blei  ist  in 
der  That  in  viel  höherem  Grade  als  gewöhnliche 
Bleiplatten  die  Wirkung  des  Stromes  aufzu- 
nehmen fähig.  Planta  hat  jüngst  dieselbe 
Bemerkung  gemacht  und  veröffentlicht.  Ich 
habe  Ihnen  die  Gesichtspunkte  angegeben,  von 
denen   ich   ausgegangen    bin;    ich   bin  aber 


I 

')  Berichte  der  deutschen  chemischen  Geoellfchait,  XIV,  J47. 
*)  Inzwischen  hat  Herr  Dr.  Kalischer  selbst  unter  vielem  An- 
deren auch  diese  Beobachtung  gemacht.  Vcrgl.  Verhandlungen  der 

No.  4. 


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6o 


Vereins-Angf.lecenheitkn. 


OTICHN.  ZjUTSCHKIKI 
FEBRUAR  1II3. 


dabei   nicht   stehen  geblieben,  sondern  habe 
weiter   die   Einwirkung   der   Salpetersäure  er- 
forscht.   Ich  habe  statt  der  Aetzung  mit  Sal- 
petersäure es  versucht,  der  Schwefelsäure,  worin 
die   Platten   durch   den   Strom  präparirt  wur- 
den,  etwas   Salpetersäure   hinzuzusetzen.  Es 
erwies  sich  dies  als  ein  vorzügliches  Mittel,  das 
Blei  der  Einwirkung   des  Sauerstoffes  zugäng- 
licher zu  machen.    Ich  denke  mir  das  so,  dafs 
sich  mit  Hülfe  der  Salpetersäure  salpetersaures 
Bleioxyd  bildet,  welches  sich  in  schwefelsaures 
Bleioxyd  umsetzt  und  alsdann  durch  den  na- 
szirenden  Sauerstoff,  gemäfs  der  Wahrnehmung 
von  Gladstone  und  Tribe,  in  Bleisupcroxyd  ver- 
wandelt wird.    Es  war  zu  erwarten,  dafs  auch 
andere  Zusätze  von  Stoffen,  welche  leicht  lös- 
liche Bleisalze  erzeugen,  eine  ähnliche  Wirkung 
haben  müfsten,   und  so  erwies  sich  denn  in 
der   That  Essigsäure   als   ein   gut  wirkendes 
Agens,  doch  scheint  der  Zusatz  von  Salpeter- 
säure den  Vorzug  zu  verdienen.    Ich  habe  es 
schliefslich   für    zweckmäfsiger    gefunden,  das 
Blei  nicht  sogleich  in  die  mit  Salpetersäure  ver- 
setzte Schwefelsäure  zu   tauchen,   sondern  es 
erst  in  reiner  verdünnter  Schwefelsäure  durch 
den  Strom  mit  einer  dünnen  Schicht  von  Super- 
oxyd  zu  Uberziehen   und  nachher  in  die  mit 
Salpetersäure  versetzte  Schwefelsäure  zu  bringen, 
weil  sonst  das  Blei  zu  schnell  angegriffen  wird, 
und  zu  viel  schwefelsaures  Blei    sich  bildet, 
welches  leicht  abfällt  und  die  Leitung  hindert. 
Die  dünne  Schicht  des  Superoxydes,  welches  in 
Salpetersäure  unlöslich  ist,  verhindert  den  allzu 
heftigen  Angriff  auf  das  Blei  und  läfst  nur  eine 
allmähliche  Wirkung  zu ;  so  arbeitet  sich  die  po- 
sitive Polplatte  allmählich  bis  zu   einer  Dicke 
von   einem  halben  Millimeter  durch;  nachher 
reduzirte  ich  noch  eine  ebenso  präparirte  Platte 
und  benutzte  die  beiden  als  Polplatten.  So 
präparirte  Platten  gaben  eine  vorzügliche  Wirkung 
und  sind  in  jeder  Beziehung  den  Plantschen  Pol- 
platten gleich  zu  achten,  nur  dafs  sie  schneller 
und  tiefer  präparirt  sind;  tiefer  als  einen  halben 
Millimeter  konnte  ich  die  Platten  nicht  prä- 
pariren,  weil  dann  die  präparirten  Massen  ab- 
fielen.  Auch  bemerkte  ich,  dafs  sich  unter  dem 
Superoxyd    an    vielen    Stellen    Schichten  von 
schwefelsaurem  Blei  gebildet  hatten,   die  sich 
nicht  mehr  in  Superoxyd   verwandeln  liefsen; 
jedenfalls  geschieht  in  dieser  Weise   die  Prä- 
parirung  des  gewalzten  Bleies  bis  zu  einer  Tiefe, 
wie   man   sie   auf  eine  andere  Weise  kaum 
ebenso  erhalten  kann.   Das  Element  hat  aber  die 
schlechte  Eigenschaft,  die  Ladung  nicht  so  lange 
zu   halten   wie  das  Faure'sche  oder  das  Me- 
tallodium-Element. 

Man  sieht  nach  einem  Tage  die  positive 
Platte  heller  und  nach  drei  bis  vier  Tagen 
schliefslich  ganz  weifs  werden.  Es  hat  sich 
nämlich  schwefelsaures  Blei  auf  der  Platte  ge- 
bildet; es  liegt  das  nicht  daran,  dafs  Salpeter- 


säure in  der  Flüssigkeit  ist,  denn  ich  habe  die 
Platte  nach  ihrer  Präparirung  in  reine  verdünnte 
Schwefelsäure  gesteckt  und  nochmals  geladen, 
aber  hinsichtlich  des  Haltens  der  Ladung  keinen 
besseren  Erfolg  erzielt.  In  der  Hinsicht  habe 
ich  noch  nicht  genügende  Erfahrung,  ob  das 
nach  dem  ursprünglichen  Plantschen  Verfahren 
hergestellte  Element  die  Ladung  länger  hält; 
ich  glaube  es  kaum,  da  es  mir  gleich  erscheint, 
ob  die  Bleiplatten  auf  diese  oder  andere  Weise 
für  die  Aufnahme  des  Stromes  fähig  gemacht  sind. 

Ein  anderes  Element,  den  Akkumulator  von 
Schulze,  möchte  ich  zu  derselben  Gruppe  zäh- 
len. Hier  wird  der  Angriff  der  Bleiplatten  vor 
der  Präparation  durch  Rösten  derselben  mit 
Schwefel  bewirkt,  wodurch  sich  eine  Schicht 
Schwefelblei  bildet;  ich  stelle  mir  also  vor,  dafs 
hier  der  Schwefel  eine  ähnliche  Rolle  spielt, 
wie  in  dem  soeben  beschriebenen  Verfahren 
die  Salpetersäure,  nämlich  die,  das  metallische 
Blei  aufzulockern;  ich  glaube  also  nicht,  dafs 
der  Schwefel  als  solcher  in  dem  Element  eine 
Rolle  spielt,  ebensowenig  wie  die  Salpetersäure 
in  den  von  mir  präparirten  Elementen;  somit 
ist  dieses  Element  wie  das  mit  Salpetersäure 
hergestellte  in  die  Gruppe  der  modifizirten 
Planttf'schen  Elemente  zu  zählen. 

(Schlufe  folgt.) 


Zur 


Dr.  0.  Frölich: 

en  Kraftübertragung. 


Meine  Herren!  Gestatten  Sie  mir,  Über  einige 
Punkte  der  elektrischen  Kraftübertragung  zu 
sprechen,  deren  Verhandlung  in  letzterer  Zeit 
das  Interesse  der  Techniker  erregt  hat;  zunächst 
Uber 

Das  Verhältnlf«  zwischen  Zugkraft  und  Stromstärke 
die  StrOme  im  Eisenkerne,  den  Nutzeffekt. 

Das  Verhältnifs  zwischen  Zugkraft  und  Strom- 
stärke bildet  den  Gegenstand  mehrerer  Artikel 
von  Herrn  M.  Deprez,  namentlich  in  No.  48, 
Bd.  VII,  der  Lumiere  ölectrique.  Aus  diesen 
Artikeln  ist  ein  eleganter  Versuch  hervorzu- 
heben, durch  welchen  Herr  Deprez  experi- 
mentell zeigte,  dafs  die  Zugkraft  von  nichts 
j  Anderem  als  von  der  Stromstärke  abhängt, 
;  und  ferner  die  Konstruktion  von  Kurven,  welche 
die  Abhängigkeit  der  Zugkraft  von  der  Strom- 
stärke darstellen. 

In  jenem  Versuche  wurde  eine  elektrische 
Kraftübertragung,  bestehend  aus  einer  primären 
und  einer  sekundären  Maschine  und  den  Lei- 
tungen, zusammengestellt,  und  die  sekundäre 
Maschine  durch  einen  Prony'schen  Zaum  ge- 
bremst, der  die  Zugkraft  durch  automatische 
Regulirung  auf  derselben  Höhe  erhielt;  die  Ge- 
schwindigkeiten der  Maschinen  wurden  in  den 


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El  KKTRO  t  ECHN.  ZKtTSCHRrxT. 

FEBRUAR  iMj. 


Frölich,  Zur  elektrischen  Kraftübertragung. 


61 


weitesten  Grenzen  variirt  und  die  Stromstärke 
fortwährend  beobachtet.     Es  zeigte  sich,   dafs  I 
die  Stromstärke  beinahe  genau  konstant  blieb.  [ 

Die  Kurven  der  Zugkraft  wurden  von  Herrn  l 
Deprez  flir  verschiedene  Maschinen,  sämmtlich 
in  getriebenem  Zustande,  dargestellt;  sie  er- 
gaben für  die  Zugkraft  filr  geringe  Stromstärken  j 
ein  Kurvenstück,  das  ungefähr  ein  <|uadratisches  j 
Gesetz  befolgt,  später  eine  Gerade.    Es  mufs 
bemerkt  werden,  dafs  bei  diesen  Versuchen  der 
Einflufs  der  mechanischen  Reibungen  dadurch 
climinirt  war,  dafs  die  Zugkraft  nicht  an  dem 
Anker,  sondern  an  den  Schenkeln  gemessen 
wurde,  welche  zu  diesem  Zwecke  drehbar  auf- 
gestellt waren. 

Ohne  das  Verdienst  jenes  Versuches  im  min- 
desten antasten  zu  wollen,  mufs  ich  darauf  hin- 
weisen, dafs  ich  bereits  in  der  Nummer  des 
Electricien  vom  15.  Juni  1882  klar  ausgesprochen 
habe,  dafe  die  Zugkraft  im  Wesentlichen  blofc 
von  der  Stromstärke  abhänge,  ferner  die  Kennt- 
nifs  der  zwischen  Zugkraft  und  Stromstärke 
herrschenden  Relation  als  ein  Mittel  bezeichnet 
habe,  um  die  Eigenschaften  einer  Maschine  in 
Bezug  auf  Kraftübertragung  kennen  zu  lernen, 
und  endlich  den  Fall  der  konstanten  Zugkraft 
behandelt  habe. 

Es  sei  mir  gestattet,  die  erwähnte  Stelle  in 
jenem  Artikel  hier  einzufügen: 

»Um  alle  Fälle  der  Praxis  behandeln  zu 
können,  mufs  man  auch  die  Maschinen  aufser- 
halb  des  Maximalzustandes  kennen,  d.  h.  bei 
geringeren  Geschwindigkeiten  und  geringeren 
Stromstarken. 

Wenn  man  von  den  Indukrionsströmen  ab- 
sieht, hat  man  für  die  Arbeit  die  Gleichung: 

A  —  n ./.  AI.  v 
{»  -—  Anzahl  der  Windungen  auf  dem  Anker, 
/  -  Stromstärke ,  M  —  Magnetismus,  v  =  Ge- 
schwindigkeit). 

In  dieser  Gleichung  wissen  wir,  dafs  Af  eine 
Funktion  der  Stromstärke  J  ist;  also  ist  auch  das 
Produkt  J M  nur  eine  Funktion  der  Stromstärke. 
Dieses  Produkt  ist  nichts  Anderes  als  die  Zug- 
kraft, welche  bei  der  Maschine  an  dem  Um- 
fange der  Riemscheibe  herrscht  (abgesehen 
von  einem  konstanten  Faktor). 

Um  dieses  Produkt  zu  studiren,  schickt  man 
Ströme  von  verschiedener  Stärke  in  die  Maschine 
bei  gleichbleibender  Geschwindigkeit,  und  mifst 
die  Zugkraft  an  dem  Umfange  der  Riemscheibe, 
/.  B.  mit  dem  v.  Hefher'schen  Arbeitsmesser, 
wenn  die  Maschine  getrieben  wird,  und  durch 
den  Prony'schen  Zaum,  wenn  dieselbe  treibt. 

Wenn  der  Strom  konstant  ist,  z.  B.  im  Maxi- 
mum, und  es  ändert  sich  nur  die  Geschwindig- 
keit, so  folgt  aus  der  obigen  Gleichung,  dafs 
die  (verbrauchte  oder  geleistete)  Arbeit  pro- 
portional der  Geschwindigkeit  ist;  dieser 
wichtige  Satz  ändert  sich  nur  wenig,  wenn  man 
die  Induktionsströme  berücksichtigt. 


Mit  Hülfe  dieses  Satzes  läfst  sich  auch  der 
Fall  leicht  behandeln,  in  welchem  die  zu  leistende 
Zugkraft  konstant  und  nur  die  Geschwindigkeit 
variabel  ist.  Dies  ist  der  Fall  z.  B.  bei  den  Pumpen, 
den  Werkzeugmaschinen,  den  horizontalen  elek- 
trischen Eisenbahnen;  man  kann  zum  Voraus 
die  Aenderungen  der  Geschwindigkeit  in  den 
sekundären  Maschinen  berechnen,  welche  von 
den  Geschwindigkeitsänderungen  der  primären 
Maschinen  in  Folge  von  Widerstandsänderungen 
herrühren.  Für  eine  horizontale  elektrische 
Eisenbahn  z.  B.  folgt  aus  unserem  Satze,  dafs 
die  Geschwindigkeit  proportional  der 
Entfernung  der  beiden  Maschinen  ab- 
nimmt, und  diese  Abnahme  läfst  sich  leicht 
berechnen. t 

(Ich  mufs  bemerken,  dafs  in  dem  französi- 
schen Texte  mehrfach  statt  »Zugkrad«  das 
Wort  »travaih  angewendet  war,  während  mein 
ursprünglicher  Text  überall  hierfür  den  Aus- 
druck »force«  enthielt;  ich  meine  jedoch,  dafs 
jeder  denkende  Leser  diesen  nicht  mir  zur  Last 
fallenden  Fehler  bemerkt  haben  mufs.) 

Fig.  1. 


In  Verfolgung  des  Inhalts  dieses  Artikels  wur- 
den im  Etablissement  von  Siemens  &  Halske, 
wie  sich  aus  dem  Versuchsjournal  nachweisen 
läfst,  am  20.  September  ff.  1882  Versuche  unter- 
nommen (s.  unten),  in  welchen  eine  und  die- 
selbe Maschine  im  getriebenen  und  im  trei- 
benden Zustande  möglichst  verschiedenen 
Zugkräften  ausgesetzt  und  sämmtliche  elektrische 
und  mechanische  Gröfsen  gemessen  wurden. 

Betrachten  wir  die  Resultate  jener  Versuche 
vorerst  im  Allgemeinen. 

Der  Verlauf  der  Kurven,  welche  aus  diesen 
Versuchen  für  die  Zugkraft  erhalten  wurden, 
ist  ein  ähnlicher,  wie  bei  Deprez  (s.  Fig.  1);  sie 
zeigen  Anfangs  den  Charakter  einer  Kurve 
zweiten  Grades,  die  Krümmung  nimmt  aber 
rasch  ab  und  wird  bald  sehr  klein,  so  dafs  man 
für  praktische  Zwecke,  gerade  im  Bereiche  der 
in  der  Praxis  vorkommenden  Stromstärken,  die 


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63 


V  K  K  K I N  S  -  A  N  O  F.  I  F.  O  K  N  H  K I  f  K  N . 


F.I.KKTROTECHN.  ZEITSCHRirr. 
FKHKUAR  i8»3. 


Kurve  sehr  wohl  durch  eine  Gerade  ersetzen 
kann,  welche  nicht  durch  den  Anfangspunkt 
geht. 

Weser  Verlauf  erklart  sich,  wenn  man  für 
den  Magnetismus  <M)  die  Interpolationsformel 
anwendet,  welche  ich  in  der  Arbeit  vom  No- 
vember 1880  (s.  diese  Zeitschrift,  Bd.  2,  S.  139) 
für  den  Magnetismus  angewendet  habe,  nämlich: 

Af=     J  ; 

a  bj 

für  die  Zugkraft  Ä'  hat  man  (abgesehen  von  den 
Strömen  im  Eisenkerne): 

K      nJM,  also 

r 


K  -  // 


,1  +  bj 


Für  kleine  Stromstarken  ist  bj  klein  gegen  ,1, 
und  man  hat  daher: 

im  Wesentlichen  eine  Kurve  zweiten  Grades,  da 
das  Glied  —  ^  /  klein  ist  gegen  / 

Für  grofse  Stromstärken,  bei  welchen  sich  der 
Magnetismus  bereits  dem  Maximum  nähert,  ist  a 
klein  gegen  bj,  und  es  ist: 


K  -  n 


- ;(/-:). 


also  eine   Gerade,    welche    bei   dem  Werthe 
a 

J  die  Abscissenaxe  schneidet.    Diese  Ge- 

rade ist  die  Asymptote,  welcher  die  Kurve  sich 
immer  mehr  nähert,  welche  sie  aber  erst  in  un- 
endlicher Entfernung  erreicht. 

Die  Gerade,  durch  welche  man  die  Kurve 
in  den  mittleren  Stromstärken  mit  genügender 
Genauigkeit  ersetzen  kann,  ist  eine  Tangente, 
welche  man  für  einen  mittleren  Werth  der  Strom- 
starke an  die  Kurve  zieht.  — 

Wenn  wir  nun  die  Kurven  zusammenstellen, 
welche  eine  Dynamomaschine  charakterisiren, 
so  finden  wir  die  Kurven  des  Stromes,  des 
Magnetismus  und  der  Zugkraft. 

Die  Kurve  des  Stromes  ist  diejenige,  welche 
die  Abhängigkeit  des  Stromes  von  dem  Ver- 
hältnisse :  Geschwindigkeit  /  Gesammtwiderstand 
darstellt,  und  von  welcher  wir  1880  gezeigt 
haben,  dafs  aus  derselben  sich  das  Verhalten 
der  Dynamomaschine  völlig  vorherbestimmen 
läfst,  wenn  dieselbe  nur  mit  äufserem  Wider- 
stand arbeitet.  Ks  ist  dies  zugleich  die  einzige 
Art,  dieses  Verhalten  durch  eine  einzige  Kurve 
darzustellen ;   bei  jeder  anderen  Art  der  Dar- 


stellung ist  der  Strom  oder  die  elektromotorische 
Kraft  Funktion  von  zwei  Variabein,  hier  dagegen 
von  einer  einzigen. 

Die  Kurve  des  Magnetismus  -  ebenfalls 
1880  von  mir  aufgestellt  und  ein  Jahr  später 
von  Herrn  Deprez  via  caracteristique  ge- 
nannt —  stellt  die  Abhängigkeit  des  Magnetis- 
mus von  der  Stromstärke  dar;  sie  dient  nament- 
lich dazu,  um  das  magnetische  Verhalten  einer 
Maschine  darzustellen,  sowohl  den  Magnetismus 
der  Schenkel,  als  die  entmagnetisirende  Wirkung 
des  Ankers. 

Nun  tritt  noch  die  Kurve  der  Zugkraft 
hinzu.  Wie  bereits  in  unserem  Artikel  im 
F.lectricien  angedeutet  wurde,  ist  dies  diejenige 
Kurve,  welche  die  Maschine  in  Bezug  auf  Kraft 
Übertragung  charakterisirt ,  und  hat  daher  un- 
mittelbaren praktischen  Werth.  In  theoretischer 
Beziehung  bringt  sie  nichts  wesentlich  Neues, 
denn,  wie  wir  oben  sahen,  läfst  sich  die  Kurve 
der  Zugkraft  (abgesehen  von  gleich  zu  be- 
sprechenden Abweichungen)  direkt  aus  der- 
jenigen des  Magnetismus  ableiten  durch  Multi- 
plikation mit  ///,  und  umgekehrt  die  Kurve  des 
Magnetismus  aus  derjenigen  der  Zugkraft. 

Die  vorigen  Betrachtungen,  welche  nur  einen 
allgemeinen  Ueberblick  geben  sollen,  kompliziren 
sich,  wenn  man  den  Unterschied  ins  Auge 
fafst,  den  das  Verhalten  der  Maschine  im  ge- 
triebenen und  im  treibenden  Zustande  zeigt. 

Dieser  Unterschied  wird  klargestellt  theils 
durch  die  Versuche  von  Siemens  &  Halskc 
vom  Jahre  1880,  namentlich  aber  durch  die 
bereits  erwähnten  von  1882,  welche  hier  mit- 
zutheilen  mir  gestattet  ist. 

In  diesen  Versuchen  wurde  dieselbe  Ma- 
schine bei  derselben  Kommutatorstellung  im 
getriebenen  und  treibenden  Zustande  möglichst 
verschiedenen  Zugkräften  ausgesetzt  und  sämmt- 
liche  elektrische  und  mechanische  Gröfscn  ge- 
messen. War  die  Maschine  getrieben  (von 
der  Dampfmaschine),  so  wurde  die  Zugkraft 
als  Differenz  der  Kiemenspannung  mit  dem 
v.  Hefner'schen  Arbeitsmesser  bestimmt;  war 
die  Maschine  treibend  (sekundär),  so  wurde  ein 
Prony'scher  Zaum  angewendet. 

Die  Resultate  dieser  Versuche  sind  in  den 
Tabellen  auf  nebenstehender  Seite  zusammen- 
gestellt. 

Die  elektromotorische  Kraft  wurde  aus  der 
Polspannung  berechnet,  indem  man  das  Pro- 
dukt :  Stromstärke  X  Widerstand  der  Maschine 
addirtc,  wenn  die  Maschine  getrieben,  subtra- 
hirte,  wenn  die  Maschine  treibend  war. 

Die  Stromstärke  wurde  bestimmt  durch  Messung 
der  Spannung  an  einem  bekannten  Widerstand ; 
alle  elektrischen  Messungen  wurden  mittels  des 
Torsionsgalvanometers  ausgeführt. 


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Elektrotechn.  Zeitschrift.  .. 

FKPKiMk  1883.  Frölich,  Zur  elektrischen  Kraftübertragung. 


63 


Maschine  getrieben 


A" 

Zugkraft  in  Kilo. 


Einzelne 
Werth«. 


Mittel. 


/ 

Stromstärke  in  Ampere. 

Mittel. 


Einfeine 
Werthc. 


p 

E 

V 

M 

Ma^mu^f. 

l'ol- 

spannung 
in  Volt. 

Elektro- 
motorische 

Tourenzahl 
in  der 

rvr.11 1 
in  Volt. 

Minute. 

Einzelne 
Werthe. 

Mittel. 

4.« 

5.°  . 

376 

0,0133 

/ 

T 

18,1 

19,7 

8i5 

O,o J4 1 

l  0,OI>4 
) 

19.9 

20,o 

1  008 

0,0307 

18,0 

20,j 

415 

0,0489 

28,6 

32.° 

460 

0,0696 

46,5 

50.' 

795 

0,0630 

1 

54.5 

5«.° 

05' 

0,o6io 

58.S 

63.6 

819 

0,0777 

0,"777 

56,, 

62,9 

646 

0,«974 

70,1 

7<M 

800 

0,0954 

.  0,0983 

50.9 

58,0 

568 

O,l">20 

s 

34," 

4«  »s 

39o 

0 , 1 060 

1 

62,, 

70,0 

702 

0,^97 

,  0,104 

38.7 

46,» 

437 

0,1  O^O 

42.7 

5 '.« 

440 

O.lio 

1 

56,9 

64.9 

622 

0,104 

^  0,107 

7°.  s 

78,3 

774 

0,101 

67,3 
50.9 

77-* 
60,4 

600 
527 

0,119 
O.IIS 

j  0,,» 

5i.  3 

63,5 

5>3 

0,134 

O.I»4 

5.5 

5.3 
4.5 

9.° 
12,5 

IO,j 
IO,2 

14,8 

21,5 
20,5 
21,9 

27.  « 
24,3 
25.* 
32,7 

28,  :, 

27,9 

35.» 
33.° 
44.o 


10 
10 
10 
10 
10 
20 
20 
20 
20 
30 
30 
30 
30 
40 
40 
40 


: 
• 


5.« 

10,6 

14,8 
21,3 

25.8 

29,6 

34.° 
44,0 


10 


20 


30 


40 


1,08 

3.9« 

2,86 

6,8» 

10,1 

10,7 

'0,5 
•4.3 

19.5 
18,6 

21,. 
22,5 
21,3 
22,5 
25,3 
24.« 
23,4 
29,8 
28,4 
30,6 


«3>8 
13. 8 
1  2,4 

«3, 8 
1  2,7 
2 1,0 

21,8 
21,, 

19.9 
25.6 
27.9 
30,o 
28,8 

35-4 
31.9 
37- ' 


I 


I 


2,8j 


9.5« 


'4,3 


19.» 


22,1 


24.3 

29,1 
36,6 

Maschine  treibend 


13,3 

2  1,0 

28,« 
36,8 


98,5 

93,9 

1  240 

0,0757 

74,' 

69,6 

953 

0,0730 

69,0 

64,7 

870 

0,0744 

55.° 

48,4 

633 

0,07*5 

40,9 

36>7 

505 

0,0737 

'15 

108 

1  1  20 

0,0964 

83.8 

76,5 

79o 

0,0969 

87.4 

80,4 

770 

0,1040 

64,7 

58,. 

600 

0,0968 

99,7 

91.» 

870 

O.ios 

1  16 

107 

1  026 

0,104 

96,8 

86,8 

753 

0,,iä 

1  1  2 

102 

883 

O.JIJ 

98,5 

86,7 

782 

0,m 

102 

89,4 

653 

0,137 

89,0 

75,° 

593 

0,U7 

Man  sieht,  dafs  die  einzelnen  Versuche  unter 
sich  11m  so  mehr  übereinstimmen,  je  gröfser  die 
Zugkraft  ist.  Bei  kleinen  Zugkräften  finden  er- 
hebliche Unregelmäfsigkeitcn  statt,  welche  davon 
herrühren,  dafs  alsdann  der  Einfhifs  der  Zapfen- 
reibung, der  Bürstenreibung  und  des  Luftwider- 
standes, sowie  der  Ströme  im  Kisenkcrn  im 
Verhältnifs  zur  elektrischen  Zugkraft  viel  gröfser 
ist,  als  bei  gTofsen  elektrischen  Zugkräften. 

Aus  diesem  Grunde  ist  auch  zu  vermuthen, 
dafs  der  Deprez'sche  Versuch  mit  konstanter 
Zugkraft  nur  konstanten  Strom  ergiebt,  so  lange 
die  Zugkraft  eine  verhältnifsmäfsig  grofse  ist, 
dafs   aber    bei   kleinen   Zugkräften  erhebliche 


0,0745 


0,0985 


0, 1 10 


O.us 


Schwankungen  des  Stromes  auftreten  werden 
bei  verschiedenen  Geschwindigkeiten. 

Zeichnen  wir  die  aus  diesen  Versuchen  sich 
ergebenden  Werthe  des  Magnetismus  und  der 
Zugkraft  in  Funktion  der  Stromstärke  auf,  so 
erhalten  wir  für  die  Zugkraft  zwei  verschiedene 
Kurven,  Fig.  2,  eine  für  den  getriebenen  Zu- 
stand und  eine  für  den  treibenden;  der  Unter- 
schied zwischen  beiden  Kurven  geht  dahin,  dafs 
bei  derselben  Stromstärke  die  Zugkraft  im  ge- 
triebenen Zustande  gröfser  ist  als  im  treibenden, 
und  zwar  um  ungefähr  10  %•  Für  den  Magne- 
tismus dagegen  erhalten  wir  im  Wesentlichen 
nur  eine  Kurve,  Fig.  3;  denn  wenn  wir  die 


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64 


Vereins -Angelegenheiten. 


El.EKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
FEBRUAR  »883. 


(mit  X  bezeichneten)  Punkte  für  den  getriebenen 
Zustand  aufzeichnen  und  durch  eine  Kurve 
verbinden,  so  zeigt  sich,  dafs  die  (mit  O  üe" 
zeichneten)  Funkte  für  den  treibenden  Zustand 
sich  ziemlich  gleichmäfsig  zu  beiden  Seiten  jener 
Kurve  vertheilen,  dafs  also  jene  Kurve  im 
Wesentlichen  auch  für  den  treibenden  Zustand 
gilt. 

Was  die  Unterschiede  in  der  Zugkraft 
betrifft,  so  versteht  sich  von  selbst,  dafs  ein 
Theil   derselben  auf  die  mechanischen  Wider- 

Yie.  2. 


y 

J 

f 

// 

Y 

'  t 

J 

1 

J 

7 

J 

V 

7 

r 

/ 

A 

w 

 , 

20  30 
/ 


>tO  SO 


stände  fällt,  welche  sich  stets  der  Bewegung 
des  Ankers  entgegenstellen,  nämlich  die  Zapfen- 
reibung, die  Reibung  der  Bürsten  und  den  Luft- 
widerstand.    Im   getriebenen  Zustand   ist  die 

PI»  3- 


ti  "Jl 

n  i*s 

K  n 

9t 

s 

B 



,4 

7* 

/ 

A 

W 

20 

J30 

Hü 

40 

mechanische  Zugkraft  gleich  der  Summe  der 
elektrischen  und  jener  Reibungskräfte,  im  treiben- 
den Zustande  dagegen  gleich  der  Differenz  der 
elektrischen  und  der  Reibungskräfte;  es  müssen 
also,  wenn  die  elektrische  Zugkraft  in  beiden 
Fällen  gleich  ist,  die  Zugkräfte  verschieden  sein, 
und  zwar  in  der  in  Wirklichkeit  sich  ergeben- 
den Richtung. 

Aufser  den  mechanischen  Reibungen  wirken 
aber  jedenfalls  die  Zugkräfte  der  Ströme  im 
Eisenkerne  mit;  dieselben  sind  bei  den  vor- 
liegenden  Versuchen  nicht  bestimmt  worden, 


aber  nach  Analogie  anderer  Messungen  ist  an- 
zunehmen, dafs  dieselben  wenigstens  3  %  aus- 
machen. Die  mechanische  Wirkung  der  Zug- 
kräfte der  Ströme  im  Eisenkern  ist,  wie  wir 
früher  nachgewiesen  haben,  durchaus  ähnlich 
derjenigen  der  mechanischen  Reibungen. 

Das  für  den  Magnetismus  aus  obigen  Ver- 
suchen gezogene  Resultat,  dafs  derselbe  in  den 
beiden  Zuständen  wesentlich  gleichen  Werth 
hat,  weicht  ab  von  demjenigen,  welches  die 
Versuche  von  1880  ergaben. 

Aus  jenen  Versuchen  hatten  sich  Differenzen 
des  Magnetismus  in  den  beiden  Zuständen  bis 
zu  20  %  herausgestellt,  und  zwar  war  der 
Magnetismus  im  treibenden  Zustande 
gröfser  als  im  getriebenen.  Wir  hatten 
damals  gezeigt,  dafs  der  magnetisirende  Einflufs 
der  Ströme  im  Eisenkern  eine  solche  Wirkung 
haben  mufs,  denn  die  Ströme  haben  im  ge- 
triebenen Zustande  dieselbe  Richtung  wie  die 
Ströme  in  den  Ankerdrähten,  im  treibenden 
Zustande  die  umgekehrte  (s.  Fig.  4),  (der  äufsere 

Fig.  4- 


getrieben. 


treiben*. 


Drahtkreis  soll  die  Kupferdrähte,  der  innere  die 
Eisendrähte  des  Ankers  bezeichnen;  die  letzteren 
sind  in  ähnlicher  Wickelung  gedacht  wie  die 
ersteren).  Hieraus  folgt,  dafs  die  magnetische 
Wirkung  der  Ströme  im  Eisenkern  im  ge- 
triebenen Zustand  eine  ähnliche  sei,  wie  die- 
jenige der  Ströme  in  den  Kupferdrähten,  da- 
gegen im  treibenden  Zustand  eine  entgegen- 
gesetzte, oder,  dafs  diese  Ströme  im  getriebenen 
Zustande  den  Magnetismus  vermindern,  im 
treibenden  dagegen  vermehren.  Unter  dieser 
Voraussetzung  sind  die  Versuche  von  1880 
berechnet  und  in  Uebereinstimmung  mit  der 
Theorie  gebracht. 

Wenn  nun  die  neueren  Versuche  wenig  oder 
keine  Differenz  des  Magnetismus  in  den  beiden 
Zuständen  ergeben,  so  erklärt  sich  dies  aus 
zwei  Gründen: 

1.  Bei  den  Versuchen  von  1880  war  die 
Kommutatorstellung  variabel,  indem  jeder 
Kommutator  bei  jedem  Versuch  auf  das  Maxi- 
mum der  Wirkung  eingestellt  wurde;  ferner 
waren  es  zwei  verschiedene  Maschinen, 
welche  untersucht  wurden,  die  eine  im  getrie- 


y  Google 


Elrktrotrchn.  Zeitschrift. 

FEBRUAR  i8Bj. 


Frölich,  Zur  elektrischen  Kraftübertragung. 


65 


benen,  die  andere  im  treibenden  Zustande; 
bei  den  neueren  Versuchen  ist  dieselbe  Ma- 
schine mit  konstanter  Kommutatorstellung  in 
beiden  Zuständen  untersucht  worden. 

2.  Die  Ströme  im  Eisenkerne  waren  jedenfalls 
bei  den  Maschinen  von  1880  erheblich  kräftiger, 
als  bei  der  1882  untersuchten  Maschine;  es 
kann  also  1880  wirklich  ein  merklicher  mag- 
netischer Einflufs  dieser  Ströme  geherrscht 
haben,  während  1882  derselbe  unmerklich 
klein  war. 

Die  Erklärung  der  Versuche  von  1880  wird 
also  durch  die  Resultate  der  oben  mirgetheilten 
Versuche  blos  insofern  modifizirt,  als  wahr- 
scheinlich von  der  Differenz  im  Magnetismus 
in  den  beiden  Zuständen  ein  Theil  auf  die 
Veränderung  in  der  Kommutatorstellung  zu 
schieben  ist;  die  damals  aufgestellte  Theorie 
bleibt  jedoch  durch  diese  Resultate  unberührt, 
und  die  jetzigen  Versuche  ergeben  blos,  dafs 
für  die  durch  dieselben  untersuchte  Maschine 
der  magnetisirende  Einflufs  der  Ströme  im  Eisen- 
kern oder  der  Werth  der  Konstanten  rt  kein 
erheblicher  ist. 

Der  Einflufs  jener  Ströme  auf  die  Zugkraft 
(Konstante  /}  hängt  nicht  mit  ihrem  magneti- 
sirenden  Einflüsse  direkt  zusammen;  derselbe 
ist  auch  in  den  vorliegenden  Versuchen  nicht 
unerheblich  und  war  bei  den  1880  untersuchten 
Maschinen  von  sehr  erheblichem  Werthe.  Dieser 
mechanische  Einflufs  der  Induktionsströme  ist 
jedenfalls  der  wichtigste;  ohne  denselben  in 
Rechnung  zu  ziehen,  wäre  es  nicht  möglich 
gewesen,  die  Resultate  der  zahlreichen  und  viel- 
fach variirten  Versuche  von  1880  zu  erklären, 
und  auch  bei  Maschinen,  bei  welchen  jene 
Ströme  sich  weniger  stark  entwickeln,  wird  man 
die  Zugkraft  dieser  Ströme  stets  in  Betracht 
ziehen  müssen,  um  die  Differenzen  zwischen 
mechanischem  und  elektrischem  Nutzeffekt  zu 
erklären. 

Ein  einfacher,  in  dem  erwähnten  Artikel  des 
Electricien  von  mir  angegebener  Versuch  lehrt 
diese  Zugkraft  kennen. 

Magnetisirt  man  nämlich  die  Schenkel  der 
zu  untersuchenden  Maschine  durch  eine  zweite 
und  läfst  den  Anker  sich  drehen,  ohne  die 
Bürsten  aufzulegen,  so  kann  man  direkt  die 
Zugkraft  der  mechanischen  Reibungen  und  der 
Induktionsströme  im  Eisenkerne  messen,  z.  B. 
mittels  eines  v.  Hefner'schen  Kraftmessers;  öffnet 
man  den  Strom  der  magnetisirenden  Maschine, 
so  bleibt  nur  die  Zugkraft  der  mechanischen 
Reibungen  übrig;  es  lassen  sich  also  beide  Ein- 
flüsse getrennt  bestimmen. 

Bei  Versuchen  dieser  Art,  welche  bei  Sie- 
mens &  Halskc  in  den  letzten  Jahren  an 
verschiedenen  Maschinen,  die  ohne  besondere 
Vorsicht  in  dieser  Hinsicht  gebaut  waren,  an- 
gestellt wurden,  fand  man  für  die  Arbeit  der 
Induktionsströme   3  bis   15  °/o   der  Maximal- 


arbeit  der  Maschine.  Dieses  Resultat  erklärt 
sich  auch,  wenn  man  die  Konstruktion  des 
Eisenkernes  ins  Auge  fafst. 

Man  kann  keineswegs  behaupten,  dafs  es 
keine  Maschine  gebe,  bei  welcher  jene  Ströme 
nicht  auftreten,  oder  dafs  sich  eine  solche  nicht 
konstruiren  lasse.  Jedoch  je  besser  man  die 
Eisendrähte  isolirt,  um  so  mehr  verliert  man 
an  Magnetismus,  und  aus  diesem  Grunde  ziehen 
es  manche  Konstrukteure  vor,  nur  nothdürftige 
Isolationen  anzuwenden. 

Wenn  man  die  Reihe  von  Maschinenkonstruk- 
tionen von  den  Doppcl -T- Maschinen  bis  auf  die 
neuesten  überblickt,  so  hat  man  in  Bezug  auf 
die  Ströme  im  Eisenkern  alle  möglichen  Fälle 
vor  sich. 

Die  Doppel -T- Maschinen  (Siemens  armature) 
haben  meistens  Anker  von  Schmiedeisen,  und 
es  ist  bekannt,  dafs  dieselben,  auch  wenn  kein 
Strom  in  den  Ankerdrähten  zirkulirt,  bei  der 
Drehung  sehr  warm  werden;  ja  es  wird  sogar 
behauptet,  dafs  ein  solcher  Anker  mehr  Arbeit 
bei  der  Umdrehung  verbrauche,  ohne  Strom 
in  den  Ankerdrähten,  als  mit  Strom.  Jeden- 
falls ist  in  diesem  Falle  die  Arbeit  des  Eisen- 
kernes ebenso  grofs  oder  gröfser  als  diejenige 
der  Kupferdrähte  des  Ankers. 

Im  Gegensatze  hierzu  ist  nicht  daran  zu 
zweifeln,  dafs  man  durch  zweckmäßige  Kon- 
struktion der  massiven  Eisentheile  und  gute 
Isolirung  der  Eisendrähtc  eine  beinahe  voll- 
ständige Abwesenheit  der  Ströme  im  Eisenkern 
erzielen  kann. 

Zwischen  diesen  beiden  Extremen,  den  sehr 
geringen  Strömen  im  letzteren  Fall  und  den 
kolossalen  im  ersteren  Fall,  bieten  die  Maschinen 
der  Technik  von  heutzutage  verschiedene  Ab- 
stufungen dar,  namentlich  Anker  mit  Eisen- 
drähten von  unvollkommener  Isolation  und 
solche  von  Gufscisen  mit  Einschnitten.  — 

Mit  der  Differenz  der  Magnetismen  hängt 
auch  eine  Frage  zusammen,  welche  in  jüngster 
Zeit  den  Gegenstand  einer  Kontroverse  zwischen 
den  Herren  Maurice  Ltfvy  und  M.  Deprez 
gebildet  hat,  ob  nämlich  die  elektromotori- 
sche Kraft  einer  Dynamomaschine,  bei  gleicher 
Stromstärke,  genau  proportional  der  Ge- 
schwindigkeit sei,  oder  ob  noch  ein  zweites 
Glied  hinzukomme,  welches  das  Quadrat  der 
Geschwindigkeit  enthalte. 

In  unsere  Terminologie  übersetzt,  stellt  sich 
dieselbe  Frage  dahin,  ob  der  Magnetismus,  bei 
gleicher  Stromstärke,  von  der  Geschwindigkeit 
abhänge  oder  nicht. 

Herr  Le*vy  behauptet,  dafs  ein  solches 
zweites  Glied  vorhanden  und  von  erheblichem 
Werthe  sein  müfste  und  glaubt,  dafs  unsere 
Versuche  vom  Jahre  1880  die  Existenz  eines 
solchen  Gliedes  wahrscheinlich  machen;  Herr 
Deprez  dagegen  behauptet,  dafs  dieses  Glied 


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66 


Vereins -Angelegenheiten. 


El.PKTWOTKCHK  ZEITSCHRIFT. 
FEBRUAR  iU). 


so  klein  sein  müsse,  dafs  es  bei  den  Versuchen 
nicht  bemerkt  werde. 

In  der  Abhandhing  von  1880  habe  ich  nun 
gezeigt,  dafs,  wenn  Indoktionsströme  im  Eisen- 
kerne vorhanden  sind,  dieselben  eine  Differenz 
der  Magnetismen  im  getriebenen  und  im  trei- 
benden Zustande  hervorbringen  müssen,  und 
zwar  in  der  Weise,  dafs  im  getriebenen  Zu- 
stande der  Magnetismus: 

AI,       AI  (\  —  rt  v, 
und  die  elektromotorische  Kraft: 

Iix       n  AI  (v  —  rt 
dagegen  im  treibenden  Zustande: 
Ah       AI  fi  +  r,v) 
und  die  elektromotorische  Kraft: 
F-t       //  AI  (v  +  rt  v'). 

{Af  bedeutet  hier  den  Magnetismus  bei  Ab- 
wesenheit der  Induktionsströme  im  Eisenkerne, 
v  die  Geschwindigkeit,  ^  einen  Koeffizienten). 

Die  Differenz  der  elektromotorischen  Kräfte 
in  den  beiden  Zuständen  wäre  hiernach: 

E,  —  £,  —  n  (A/j  —  AIJ  v       2r,n  Afv'1. 

Es  ergiebt  sich  hieraus,  dafs  auch  nach  unserer 
Theorie  die  elektromotorische  Kraft,  bei  gleicher 
Stromstärke,  nicht  genau  proportional  der  Ge- 
schwindigkeit ist,  sondern  dafs  noch  ein  Glied 
hinzutritt,  welches  das  Quadrat  der  Geschwindig- 
keit enthält,  und  welches  von  dem  magnetisiren- 
den  Einflüsse  der  Induktionsströme  im  Eisen- 
kern abhängt. 

Nach  den  Versuchen  von  Siemens  &  Halske 
von  1 880  schien  dieses  Glied  einen  erheblichen 
Werth  zu  besitzen ;  es  ist  jedoch  wahrscheinlich,  ' 
dafs  der  Einflufs,  der  damals  den  Induktions- 
strömen zugeschrieben  wurde,  zum  Theil  von 
der  Veränderung  der  Kommutatorstellung  her- 
rührt. Nach  den  neueren  Versuchen  ist  dieses 
Glied  für  die  untersuchte  Maschine  unmerklich, 
also  die  elektromotorische  Kraft  proportional 
der  Geschwindigkeit.  — 

Ziehen  wir  noch  Folgerungen  aus  unseren 
Betrachtungen  auf  diejenige  Gröfse  der  elek- 
trischen Kraftübertragung,  welche  wohl  die 
wichtigste  von  allen  ist  und  welche  in  der 
letzten  Zeit  lebhaft  besprochen  wurde,  auf  den 
mechanischen  Nutzeffekt. 

Es  ist  in  letzter  Zeit,  namentlich  bei  ( Jelegen- 
heit  des  Versuches  von  Herrn  Deprez  in 
München,  öfter  von  einfachen  Arten  der 
Berechnung  die  Rede  gewesen,  durch  welche  I 
man  den  Nutzeffekt  ungefähr  bestimmen  könne, 
ohne  dafs  man  genöthigt  sei,  die  zu  dessen  1 
genauerer  Bestimmung  nöthigen  Messungen  vor- 
zunehmen. Diese  Rechnungsarten  bestehen  in 
den  Voraussetzungen,  dafs  der  mechanische 
Nutzeffekt  annähernd  gleich  sei  dem  Verhält- 
nisse der  Geschwindigkeiten  der  beiden 
Maschinen  oder  dem  Verhältnisse  der 
elektromotorischen  Kräfte. 


Es  läfst  sich  nicht  bestreiten,  dafs  der  Prak- 
tiker ein  Bediirfnifs  hat  nach  solchen  einfachen 
:  Rechnungsarten,  da  er  oft  nicht  die  Zeit  und 
die  Gelegenheit  hat,  um  die  mechanischen 
Messungen  vorzunehmen;  dafs  aber  Vorsicht 
bei  ihrer  Anwendung  geboten  sei,  zeigt  gerade 
das  Beispiel  des  Münchener  Versuches. 

Die  Rechnung  mit  dem  Verhältnisse  der 
Gesch windigkeiten  ist  jedenfalls  die  schlech- 
teste; dieselbe  besitzt  dieselben  Fehler,  wie  die 
sogleich  zu  erörternde  Rechnung  mit  dem  Ver- 
hältnisse der  elektromotorischen  Kräfte,  aber 
aufserdem  noch  eine  Fehlerquelle,  welche  prak- 
tisch beinahe  noch  schwerer  wiegt  als  die 
übrigen,  den  Einflufs  der  Kommutatorstel- 
lung an  der  sekundären  Maschine. 

Diese  Stellung  hat  einen  so  bedeutenden 
Einflufs  auf  die  Geschwindigkeit  der  sekundären 
Maschine,  dafs  es  mittels  derselben  z.  B.  leicht 
ist,  bei  schwachen  Strömen  die  sekundäre  Ma- 
schine rascher  laufen  zu  machen  als  die  primäre. 
Ist  also  die  Stellung  der  Kommutatoren  an 
beiden  Maschinen  nicht  genau  gleich,  so  giebt 
die  Rechnung  mit  dem  Verhältnisse  der  Ge- 
schwindigkeiten unbrauchbare  Resultate. 

Die  Rechnung  mit  dem  Verhältnisse  der 
elektromotorischen  Kräfte  kommt  der 
Wahrheit  schon  näher;  dieses  Verhältnifs  ist 
gleichbedeutend  mit  dem  elektrischen  Nutz- 
effekt, d.  h.  dem  Verhältnisse  der  elektrischen 
Arbeiten  in  den  beiden  Maschinen.  Sowohl 
die  Umsetzung  von  mechanischer  Arbeit  in 
elektrische  in  der  primären  Maschine,  als  die- 
jenige von  elektrischer  in  mechanische  in  der 
sekundären  Maschine  ist  mit  Verlusten  verbun- 
den, hervorgerufen  durch  die  mechanischen 
Reibungen  und  das  Auftreten  von  Strömen  in 
den  Eisenkernen.  Der  elektrische  Nutzeffekt 
mufs  also  stets  gröfser  ausfallen  als  der  me- 
chanische; dies  geht  auch  schon  daraus  hervor, 
dafs  der  elektrische  Nutzeffekt  nahe  100  % 
erreichen  kann  bei  sehr  schwachen  Strömen, 
während  der  mechanische  erfahrungsgemäfs  60  % 
nicht  übersteigt.  Die  Differenz  zwischen  beiden 
Nutzeffekten  ist  um  so  gröfser,  je  schwächer  der 
Strom  und  je  gröfser  die  Geschwindigkeit. 

Je  kräftiger  der  Strom  ist,  um  so  mehr  tritt 
die  Arbeit  mechanischer  Reibungen  und  der 
Ströme  im  Eisenkerne  gegenüber  der  elektrischen 
Arbeit  zurück,  und  in  diesem  Falle  läfst  sich 
dxs  Verhältnifs  der  elektromotorischen  Kräfte 
und  auch  dasjenige  der  Geschwindigkeiten  als 
grobe  Annäherung  zur  Berechnung  des  mecha- 
nischen Nutzeffektes  verwenden. 

Die  Abweichungen  der  beiden  Verhältnisse 
von  dem  mechanischen  Nutzeffekte  sind  von 
mir  bereits  im  Jahre  1880  angegeben  und  For- 
meln dafür  entwickelt.  Von  praktischem  Werth 
ist  namentlich  die  folgende  Formel,  welche  nur 
elektrische  Gröfsen  enthält  und  den  mechani- 


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febkuar  iu3.  Frölich,  Zur  elektrischen  Kraftübertragung. 


67 


sehen    Nutzeffekt   (N)    aus    dem  elektrischen 


entwickelt: 


-V=  %-\,-f/fE,  +E,)- 

dieselbe  gilt  für  beliebige  Stellungen  des  Kom- 
mutators und  setzt  nur  die  Bestimmung  der 
Gröfse  /,  welche  von  den  Strömen  im  Eisen- 
kern abhängt,  voraus. 

Mit  dieser  Formel  sind  in  der  erwähnten 
Abhandlung  eine  grofse  Anzahl  von  Nutzeffekten 
unter  alten  möglichen  Umstünden  berechnet 
worden,  und  es  ergab  sich  eine  für  die  Praxis 
völlig  genügende  Ucbcreinstimmung. 

In  dieser  Formel  sind  zwar  die  mechanischen 
Reibungen  nicht  berücksichtigt;  dieselben  hatten 
bei  jenen  Versuchen  ohne  Zweifel  einen  ge- 
ringeren Einflute,  als  die  Ströme  im  Eisenkern. 

Wenn  JRX ,  P,  die  von  diesen  Reibungen  her- 
rührenden Arbeitsgröfsen  sind,  so  ist 

A,  =  eJE,+pE)+R^  A,=cJE,-pE\~R: 
und  der  mechanische  Nutzeffekt: 

N  =  Ai 

Illustration  der  elektrischen  Kraftübertragung. 

Die  elektrische  Kraftübertragung  wäre  ein 
sehr  einfacher  Prozefs,  wenn  einerseits  die  oben 
besprochenen  Verluste  nicht  existirten  und 
andererseits  die  Komplikation,  welche  in  der 
Natur  der  Dynamomaschinen  liegt. 

Die  Betrachtung  dieses  letzteren  Umstandes 
jedoch  gehört  eigentlich  nicht  direkt  in  die- 
jenige der  Kraftübertragung;  allerdings  hat  die 
Anwendung  der  Dynamomaschinen  die  Kraft- 
übertragung eigentlich  erst  möglich  gemacht, 
aber  nur  deshalb,  weil  man  sehr  grofse  Bat- 
terien oder  Magnetmaschinen  hätte  anwenden 
müssen,  um  nennenswerthe  Erfolge  zu  erzielen. 
Für  die  elektrische  Kraftübertragung  kommt  es 
nun  darauf  an,  welche  Spannungen  die  Elek- 
trizitäts(|iiellen  liefern  und  welche  Widerstände 
sie  besitzen;  ob  man  die  Elektrizität  durch 
Batterien  oder  Maschinen  erzeugt,  ist  für  die 
theoretische  Betrachtung  der  elektrischen  Kraft- 
übertragung gleichgültig. 

Die  Arbeitsverluste  durch  die  mechanischen 
Reibungen  und  die  Ströme  im  Eisenkern  aller- 
dings gehören  eher  zur  Betrachtung  der  Kraft- 
übertragung ,  weil  man  kaum  eine  Maschine 
konstruiren  wird,  welche  ganz  frei  von  diesen 
Verlusten  ist.  Diese  Gröfsen  können  und 
müssen  aber  durch  Versuche  bestimmt  werden; 
es  sind  nothwendige  Korrektionen,  aber  doch 
nur  Korrektionen,  welche  an  dem  elektrischen 
Prozefs  anzubringen  sind. 


Der  Hauptvorgang  bleibt  immerhin  der  elek- 
trische Prozefs,   und  diesen   durch  eine  gra- 

j  phische  Darstellung  anschaulich  zu  machen, 
ist  wünschenswerth ,  weil  hierdurch  namentlich 

1  Derjenige,   welcher   die  Rechnung  nicht  liebt, 

!  eine  leichte  Uebersicht  über  die  Verhältnisse 

,  gewinnt. 

Für  Spannung,  Strom  und  Widerstand  ist 
!  seit  Ohm  gebräuchlich,  die  Widerstände  als 
Abszissen  und  die  Spannungen  als  Ordinaten 
aufzuzeichnen;  die  Stromstärke  ist  dann  (an 
denjenigen  Stellen  des  Stromkreises,  an  welchen 
keine  elektromotorische  Kraft  herrscht)  gleich 
der  Tangente  des  Winkels  a,  welchen  die  Span- 
nungslinie mit  der  Abszissenaxe  macht. 

An  jedem  Punkte  M  einer  Spannungslinie  /  / 
können   wir  aber  leicht  auch  die  elektrische 
\  Arbeit  (A)   konstruiren,    welche  an  diesem 
I  Punkte  herrscht. 

Kig.  5- 


I  v   £^ 

w 

Dieselbe  ist  bekanntlich 

A-P.J, 

wenn  P  die   Spannung  in   dem  betreffenden 
;  Punkte,  / die  Stromstärke;  nun  ist  aber  J=  tg  a 
und 

A  -  P.tga\ 

man  erhält  also  die  Gröfse  A,  wenn  man  vom 
Fufspunkte    der  Geraden  P  eine  Senkrechte 
auf  die   Spannungslinie  /  /   und   von   M  aus 
i  eine   der  Abszissenaxe   parallele  Gerade  zieht, 
1  bis  sie   jene  Senkrechte  schneide»;   das  Stück 
;  dieser  Geraden   zwischen   M  und   der  Senk- 
rechten ist  P.tga,  also  gleich  A,  der  elektri- 
j  sehen  Arbeit. 

Da  ferner  nahezu  1  Volt  X  Ampere  =  0,1  Se- 
kundenkilogrammmeter  ist,  läfst  sich  leicht  er- 
i  reichen ,  dafs  sowohl  Spannungen  und  Wider- 
j  stände  als  die  Arbeitskräfte  sich  direkt  in  Milli- 
!  metern  ablesen  lassen.  Macht  man  z.  B.  1  Volt 
I  —  1  mm,  1  Ohm  —  10  mm,  so  wird  für  die 
'  Arbeitskräfte  nahezu  1  Sekundenkilogrammmeter 
-—  1  mm. 

Statt  der  elektrischen  Arbeit,  welche  an  irgend 
einem  Punkte  des  Stromkreises  herrscht,  müfsten 
wir  eigentlich  sagen:  die  elektrische  Arbeits- 
kraft, welche  zwischen  diesem  Punkt  und  dem 
Nullpunkte  des  Stromkreises  herrscht. 

9* 

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68 


Vereins -Angelegenheiten. 


EuomiOTEcHN.  Zeitschrift. 
KEHKUAR  iMj. 


Denn  der  eine  Faktor  der  Arbeit  ist  die 
Spannung,  und  unter  Spannung  versteht  man 
ja  stets  nur  die  Differenz  zwischen  den  Span- 
nungen an  dem  betreffenden  Punkte  (.V)  und 
an  dem  Punkte  niedrigster  Spannung  (O)  (vgl. 
Fig.  6). 

Durch  die  Bestimmung  der  beiden  Punkte  M 
und  O  wird  der  Stromkreis  in  zwei  Theile 
gethcilt:  MAO  und  MBO\  die  (positive) 
Elektrizität  fliefst  im  Punkt  J/in  der  Richtung  von 
A  nach  wenn  die  in  A  herrschenden  elektro- 
motorischen Kräfte  gröfser  sind  als  diejenigen 
in  B.  In  dem  ganzen  Stromkreise  wird  ebenso 
viel  Arbeit  verbraucht  als  geleistet,  wie  in  jedem 
sogenannten  Kreisprozesse;  daher  ist  auch  die 
zwischen  M  und  O  herrschende  elektrische  Ar- 
beitskraft zugleich  diejenige,  welche  im  Zweig  A, 
aus  welchem  der  Strom  kommt,  in  Summe 
verbraucht,  dagegen  im  Zweige  B  in  Summe 
geleistet  wird.  Ks  stehe  z.  B.  eine  elektrische 
Maschine  in  A,  eine  zweite,  schwächere,  in  B\ 
die  Maschine  in  A  setze  10  Pferdestärken  mecha- 
nische Arbeit  in  elektrische  um  und  auf  dem 
Wege  bis  M  werden  noch  3  Pferdest.  in  Strom- 
wärme geleistet;  dann  werden  bis  zum  Punkte  M 
im  Ganzen  7  Pferdest.  verbraucht  und  ebenso 


Fig.  6. 


nachweisen,  dafs  die  sekundäre  Arbeit  gleich 
ist  für  zwei  Punkte  auf  der  Linie         die  von 

der  Mitte  |       J  gleich  weit  entfernt  sind,  und 

dafs  dieselbe  ein  Maximum  ist  für  E,  —  \  E, , 
und  zwar  unabhängig  von  dem  .Wider- 
stände des  Stromkreises. 

Dieser  ältere  Satz,  der  in  neuerer  Zeit 
namentlich  von  Mascart  wieder  abgeleitet 
wurde,  ist  also  hier  zu  unmittelbarer  Anschauung 
gebracht  und  geometrisch  bewiesen. 

Verfolgt  man  die  primäre  Arbeit  A,  bei 
wachsendem  Et,  so  bemerkt  man,  dafs  dieselbe 
steLs  abnimmt. 

Den  (elektrischen"!  Nutzeffekt  erhält  man, 
indem  man  die  Linie,  welche  die  sekundäre 
Arbeit  -•/,  darstellt,  rückwärLs  verlängert  bis  zur 
Linie  E, ;  der  auf  diese  Weise  erhaltene  untere 

Fig-  7- 


viel  mufs  im  Zweige  B  geleistet  werden,  z.  B. 
2  Pferdest.  in  Stromwärme  und  5  Pferdest.  in 
der  Maschine  B  durch  Umsetzung  von  elektri- 
scher Arbeit  in  mechanische. 

Wenn  wir  also  an  irgend  einem  Punkte  der 
Spannungslinie  die  daselbst  herrschende  elek- 
trische Arbeitskraft  aufzeichnen,  so  erhalten  wir 
hierdurch  zugleich  eine  Angabe  Uber  die  Summe 
Uber  die  zu  beiden  Seiten  des  Punktes  erfolgen- 
den Arbeitsvorgänge. 

Zeigen  wir  nun  an  einigen  Beispielen,  wie 
nützlich  diese  graphische  Darstellung  der  Arbeits- 
kraft bei  der  elektrischen  Kraftübertragung  wer- 
den kann. 

1.  Die  elektromotorische  Kraft  der 
primären  Maschine  sei  konstant  (kon- 
stanter Magnetismus  und  konstante  Geschwindig- 
keit), der  Widerstand  des  Stromkreises  sei 
ebenfalls  konstant,  es  fragt  sich,  wie  der 
Nutzeffekt  und  die  Arbeitskräfte  bei  ver- 
schiedenen Stromstärken  sich  verhalten. 

Man  sieht  aus  der  Figur,  dafs,  wenn  man  einen 
Kreis  durch  die  drei  Endpunkte  der  Linien  E\ 
und  W  legt,  die  Schnittpunkte  der  verlängerten 
Spannungslinien  und  der  vom  Fufspunkt  aus 
gefällten  Senkrechten  sämmtlich  in  der  Peripherie 

Es  läfst  sich  ferner  leicht 


Abschnitt  der  Linie  Ex  ist  gleich  E^ ;  da  nun  der 

p 

elektrische  Nutzeffekt  —  -Q-,  so  stellt  das  Ver- 

hältnifs  dieses  unteren  Abschnittes  zur 
ganzen  Linie  Et,  den  elektrischen  Nutz- 
effekt dar. 

Derselbe  nimmt  also  mit  wachsendem  £3 
stets  zu,  nimmt  für  E,  =  J  E,  den  Werth  \, 
und  endlich  für  E,  =  £,  den  Werth  1  an. 

Will  man  also  bei  irgend  einem  Leitungs- 
widerstande mit  der  sekundären  Maschine  das 
Maximum  der  Arbeit  leisten,  so  stellt  sich  der 
Nutzeffekt  auf  50%-  Der  Nutzeffekt  ferner  kann, 
wenn  die  oben  besprochenen  Verluste  nicht 
stattfinden,  bis  auf  100%  gesteigert  werden, 
aber  mit  der  Steigerung  über  50%  'st  zugleich 
eine  Abnahme  der  geleisteten  Arbeit  verbunden; 
und  bei  den  höchsten  Werthen  des  Nutzeffektes 
(nahe  an  100%)  haben  die  primäre  und  die 
sekundäre  Arbeitskraft  nur  ganz  geringe  Werthe. 


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Ki.fjctkotkthn.  Zeitschrift.       „  „ 

februar  ib«3.  rroijch,  aur  elektrischen  kraftübertragung. 


69 


Man  sieht  hieraus,  dafs,  wenn  es  gelänge, 
Maschinen  zu  konstruiren,  bei  denen  keine 
mechanischen  Reibungen  und  keine  Ströme  im 
Eisenkern  auftreten,  Nutzeffekte  bis  zu  100% 
erreicht  werden  könnten. 

Ob  Aussicht  dazu  ist,  mit  unseren  Maschinen 
von  heutzutage  so  hohe  Nutzeffekte  zu  erreichen, 
wird  sich  weiter  unten  zeigen. 

Bei  Dynamomaschinen  mit  gewöhnlicher  Schal- 
tung verursacht  die  Erscheinung  der  von  mir  so 
genannten  »todten  Touren»  eine  Komplikation, 
welche  den  Nutzeffekt  bei  diesen  Maschinen 
90  0  o  kaum  übersteigen  läfst.  Bekanntlich  braucht 
eine  solche  Maschine  eine  gewisse  Geschwindig- 
keit, eben  diese  »todten  Touren«,  um  »anzu- 
gehen« ,  d.  h.  um  Strom  zu  geben,  und  eine 
Kraftübertragung  zwischen  solchen  Maschinen 
ist  nur  möglich,  wenn,  bei  gleicher  Kommutator- 
stellung, die  Differenz  der  Touren  der  primären 

Fig.  8. 


und  der  sekundären  Maschine  wenigstens  gleich 
den  todten  Touren  ist.  Da  nun  die  todten 
Touren  bis  zu  10%  der  Maximaltoiiren  einer 
Maschine  betragen  können,  so  mufs,  auch  bei 
dem  schwächsten  Strom  und  beim  höchsten 
Nutzeffekt,  eine  Differenz  von  etwa  10%  zwi- 
schen den  Touren  herrschen ,  also  auch  zwi- 
schen den  elektromotorischen  Kräften  und  den 
Arbeitskräften. 

Aus  dem  vorliegenden  Beispiel  ist  ferner  noch 
ersichtlich  der  Einflufs  der  Zugkraft  an  der 
sekundären  Maschine  auf  die  Arbeit.  Es 
sei  z.  B.  eine  elektrische  Bahn  gegeben;  die 
Verhältnisse  seien  so  gewählt,  dafs  bei  einem 
bestimmten  Leitungs  widerstand  und  bei  ebener 
Fahrt  die  Maschine  des  bewegten  Wagens 
50%  Nutzeffekt  leistet;  es  fragt  sich,  wieviel 
Arbeit  sie  bei  demselben  Widerstande  leistet, 
wenn  der  Wagen  bergauf  fährt,  die  Zugkraft 
also  erheblich  vermehrt  wird. 

Vermehrung  der  Zugkraft  ist  gleichbedeutend 
mit  Vermehrung  der  Stromstärke,  wie  wir  oben 


gesehen  haben.  Steigt  aber  die  Stromstärke, 
so  wird,  wie  Fig.  7  zeigt,  weniger  Arbeit  ge- 
leistet, d.  h.  die  Geschwindigkeit  vermindert 
sich  verhältnifsmäfsig  stärker,  als  die  Zugkraft 
sich  vermehrt. 

2.  Einflufs  der  Geschwindigkeit  (vgl. Fig. 8). 

Konstant  seien  der  Leitu ngs widerstand 
und  die  Stromstärke,  variabel  die  elektro- 
motorischen Kräfte.  Ks  sei  z.  B.  eine  Ueber- 
tragung  eingerichtet,  welche  an  einem  entfernten 
Ort  eine  Pumpe  betreibt;  die  Zugkraft  dieser 
Pumpe  sei  konstant  und  unabhängig  von  der 
Geschwindigkeit;  es  fragt  sich,  ob  durch  Ver- 
mehrung der  Geschwindigkeiten  nicht  nur  eine 
Vermehrung  der  Arbeitskräfte,  sondern  auch  des 
Nutzeffektes  eintritt. 

Bei  geringerer  Geschwindigkeit  seien  die 
Arbeiten  bezw.  at  b, ,  a,  />, ;  wird  nun  die  Ge- 
schwindigkeit der  primären  Maschine  vermehrt, 
ohne  dafs  die  Zugkraft  an  der  sekundären 
Maschine  verändert  wird,  so  bleibt  die  Strom- 
stärke, d.  h.  die  Neigung  der  Spannungslinie, 
konstant  und  die  Arbeiten  werden  bezw.  a,  r,, 
a,  <-,.     Man   sieht  sofort,    dafs   die  geleistete 

Fig.  9. 


Arbeit  sich  verhältnifsmäfsig  mehr  vergröfsert 
hat  als  die  primäre;  der  Nutzeffekt  ist  also 
gestiegen. 

Es  ergiebt  sich  hieraus,  dafs  Vermehrung  der 
Geschwindigkeit  eine  Vermehrung  sowohl  der 
Arbeitskräfte  als  des  Nutzeffektes  zur  Folge  hat. 

Man  sieht  ferner,  wie  sich  unsere  Illustration 
benutzen  läfst,  um  den  Einflufs  der  Varia- 
tionen in  der  Geschwindigkeit  der  pri- 
mären Maschine  auf  die  geleistete  Arbeit  direkt 
aufzuzeichnen. 

3.    Einflufs  der  Wickelung  (vgl.  Fig.  9). 

Es  sei  für  eine  gröfscre  Entfernung  ein  Pro- 
jekt der  Kraftübertragung  ausgearbeitet,  habe 
aber  eine  zu  dicke  und  kostspielige  Leitung 
ergeben;  man  versuche  daher  eine  dünnere 
Wickelung  der  Maschinen,  durch  welche  die 
Anzahl  der  Windungen  doppelt  so  grofs,  der 
Drahtquerschnitt  halb  so  grofs  wird;  es  fragt 
sich,  welchen  Widerstand  man  der  Leitung 
geben  kann,  ohne  die  in  dem  ersten  Projekt 
enthaltenen  Arbeitskräfte  und  den  Nutzeffekt  zu 
ändern. 

Das  erste  Projekt  sei  durch  die  kleinere 
Figur  dargestellt  ;  die  Widerstände  der  Maschinen 


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E1.E1CTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
FEBRL'AR  «»83. 


seien  gleich  lf',  derjenige  der  Leitung  Z. 
Wenn  der  Drahtquerschnitt  in  einer  Maschine 
halb  so  grofs  wird,  die  Arbeit  aber  dieselbe  i 
bleibt,  so  mufs  bekanntlich  die  elektromotorische  1 
Kraft  doppelt  so  grofs,  die  Stromstärke  halb  '■ 
so  grofs,  der  Widerstand  der  Maschine  vier- 
mal so  grofs  werden.  Wenn  dies  aber  bei 
beiden  Maschinen  der  Kall  sein  soll,  so  mufs, 
wie  sich  aus  der  Figur  leicht  geometrisch  ab- 
leiten läfst,  der  Widerstand  des  Stromkreises 
auf  das  Vierfache  steigen.  Man  erhält  also 
als  zweites  Projekt  die  gTöfsere  Figur;  in  der- 
selben sind  die  Arbeitsgröfsen  und  der  Nutz- 
effekt dieselben,  dagegen  die  Widerstände  der 
Maschinen  (ff)  und  der  Leitungswiderstand  (£.') 
viermal  so  grofs  wie  im  ersten  Projekte. 

Man  sieht,  dafs  man  auf  diesem  Wege  be- 
liebige Leitungswiderstände  überwinden  kann, 
ohne  die  Arbeitsverhältnisse  zu  ändern;  praktisch 
hat  dies  namentlich  H.  Üeprez  in  München 
gezeigt.  Man  sieht  ferner  aus  der  Figur,  dafs, 
bei  gleichbleibenden  Touren,  der  Nutzeffekt  nur 

Fig.  10. 


1 

// 

1  / 

• 

■ 

von  dem  Verhältnisse  der  Widerstände  der 
Maschinen  und  der  Leitung  abhängt  und  daher 
gleich  bleibt,  so  lange  dieses  Verhältnifs  nicht 
geändert  wird.  Ist  der  Leitungswiderstand  Null, 
so  bleibt  der  Nutzeffekt  gleich  ftir  jede  beliebige 
Wickelung,  so  lange  die  Geschwindigkeit  die- 
selbe bleibt. 

Bei  dem  Deprez'schen  Versuch  in  München 
waren  nun  die  Widerstände  beider  Maschinen 
ungefähr  ebenso  grofs,  wie  derjenige  der  Lei- 
tung, der  mechanische  Nutzeffekt  betrug  unge- 
fähr 23  °/o,  der  elektrische  46  %• 

Bei  einer  Gruppe  von  Versuchen  nun  von 
Siemens  &  Halske  vom  Jahre  1880  (vgl. 
diese  Zeitschrift  1881,  S.  173,  No.  89  bis  92) 
herrschte  dasselbe  Verhältnifs;  der  Widerstand 
der  beiden  Maschinen  betrug  ungefähr  1  E, 
derjenige  der  Leitung  betrug  ebenso  viel,  die 
erhaltenen  mechanischen  Nutzeffekte  betrugen 
27  bis  34  %,  die  elektrischen  34  bis  56  u/0. 

Es  herrscht  also  zwischen  diesen  Versuchen 
und  demjenigen   von   Deprez    ein  ähnliches 


Verhältnifs  in  Bezug  auf  den  Nutzeffekt,  wie 
zwischen  den  beiden  Figuren,  nur  mit  dem 
Unterschiede,  dafs  die  Widerstände  bei  dem 
Deprez'schen  Versuche  nicht  blos  viermal,  son- 
dern ungefähr  450  mal  gröfser  waren  als  bei  den 
Versuchen  von  Siemens  &  Halske. 

4.  Einflufs  des  Widerstandes  der  Lei- 
tung (vgl.  Fig.  10). 

Es  seien  zwei  Maschinen  mit  konstanter 
elektromotorischer  Kraft  gegeben  (kon- 
stanter Magnetismus  und  konstante  Geschwindig- 
keit:, der  Widerstand  des  Stromkreises  sei 
variabel. 

Die  Figur  zeigt ,  dafs  sowohl  die  primäre, 
als  die  sekundäre  Arbeitskraft  abnimmt,  wenn 
der  Widerstand  der  Leitung  wächst;  der  Nutz- 
effekt jedoch  bleibt  derselbe,  weil  die  elektro- 
motorischen Kräfte  gleich  bleiben.  Umgekehrt 
geht  hieraus,  wie  aus  den  Fig.  7  und  8,  hervor, 
dafs  derselbe  Nutzeffekt  bei  jedem  beliebigen 
Widerstand  erreicht  werden  kann. 

Je  gröfser  der  Widerstand,  desto  kleiner 

wird  auch  die  Stromstärke,   also   auch  die 

Zugkraft  an  der  Riemscheibe  der  sekundären 

Maschine. 

Ein  sich  stets  verändernder  Widerstand 
kommt  in  Praxis  nur  bei  der  elektrischen 
Eisenbahn  vor  (vgl.  Fig.  11). 

Ist   die    Bahn    eine   ebene,    so    ist  die 
^  Zugkraft   an  der  sekundären  Maschine  auf 
der  ganzen   Bahnlänge  dieselbe,   d.  h.  die 
Stromstärke  ist  konstant.    Ziehen  wir  nun  die 
Spannungslinie  mit  dieser  Stromstärke,  indem 
wir  die  primäre  elektromotorische  Kraft  als 
konstant  voraussetzen,  und  konstruiren  ferner 
die  von  der  sekundären  Maschine  geleistete 
Arbeit  von  verschiedenen  Punkten  der  Bahn 
(<?,£,,  u,        so  »st  ersichtlich,  dafs  diese  Arbeit 
um   so  kleiner  ist,  je  gröfser  die  Entfernung 
von  der  primären  Maschine  ist.   Zieht  man  die 
Spannungslinie  so  weit,   bis  sie  die  Abszissen- 
axe    trifft,    und   nennt  den   Schnittpunkt  den 
fiktiven   Endpunkt   der  Bahn,   so  ist  klar, 
dafs  der  Wagen   nur  so  lange  Arbeit  leistet, 
bis  er  im  fiktiven  Endpunkt  angelangt  ist.  Die 
Arbeit  ist  aber  das  Produkt  von  Zugkraft  und 
Geschwindigkeit,  und  ferner  ist  die  Zugkraft  kon- 
stant, also  ist  die  Arbeit  nur  von  der  Geschwin- 
digkeit abhängig  und  derselben  proportional;  es 
folgt  also  hieraus:  die  Geschwindigkeit  des 
Wagens    einer    elektrischen    Bahn  bei 
ebener  Fahrt  ist  proportional  der  Ent- 
fernung des  Wagens  vom  fiktiven  End- 
punkt. 

Sei  nun  die  Bahn  nicht  immer  eben,  sondern 
es  seien  an  verschiedenen  Stellen  Steigungen 
|  und  Gefälle  vorhanden,  dann  ist  die  Zugkraft 
nicht  mehr  überall  konstant,  sondern  um  die 
der  Bahn  parallele  Komponente  des  Wagen- 
gewichtes gröfser  oder  kleiner.   Wenn  die  Kurve 


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Elbktrotechn.  Zeitschrift.  r 

FEBRUAR  i»8}.  FRÖLICH,   /UR  ELEKTRISCHEN  KRAFTÜBERTRAGUNG. 


71 


der  Zugkraft  für  die  sekundäre  Maschine  be- 
kannt ist,  so  lassen  sich  mittels  derselben  die 
den  Steigungen  und  Gefällen  entsprechenden 
Stromstärken  direkt  ermitteln.  Durch  die  Strom- 
stärke ist  aber  stets  die  Neigung  der  Spannungslinie 
gegeben;  wir  können  also  für  jeden  Punkt  der 
Bahn  die  betreffende  Spannungslinie  aufzeichnen 
und  die  geleistete  Arbeit  konstruiren;  durch 
Division  der  Arbeit  durch  die  Zugkraft  erhält 
man  dann  die  Geschwindigkeit.  Auf  diese  Weise 
lassen  sich  Karten  entwerfen,  in  welchen  an 
jedem  Punkte  der  Bahn  Arbeit  und  Geschwin- 
digkeit angegeben  sind. 

In  Fig.  1 1  bedeutet  a-t  die  Arbeit  bei  einer 
Steigung,  at  </,  diejenige  bei  einem  Gefälle ;  die 
Arbeitskräfte  sind  außerdem  an  den  betreffenden 
Punkten  an  der  Abszissenaxe  nach  unten  auf- 
getragen. — 

Werfen  wir  einen  Rückblick  auf  die  behan- 
delten Beispiele,  so  können  wir  nun  die  Anfangs 
gestellte  Frage  beantworten,   ob  Aussicht  vor- 


Fig.  11. 


*.      d.  b, 


/  /  y 

V 

t 



V* 

At  kl 

f  <*t 

• 
f 

: 

■  r  •-- 

handen  sei,  mit  den  Maschinen  der  jetzigen 
Technik  die  hohen  Nutzeffekte  zu  erzielen, 
welche  theoretisch  möglich  sind. 

Denken  wir  uns  irgend  zwei  zu  einander 
passende  Maschinen  in  Kraftübertragung  ge- 
schaltet, und  zwar  beide  bei  den  für  dauernden 
Betrieb  berechneten  Maximis  von  Stromstärke 
und  Geschwindigkeit  (wie  wir  früher  gezeigt 
haben,  mufs  die  primäre  Maschine  dann  unge- 
fähr doppelt  so  grofs  sein  wie  die  sekundäre). 

Diese  Uebertragung  ergiebt  in  Wirklichkeit 
einen  mechanischen  Nutzeffekt  von  ungefähr 
50%-  Werden  nun  an  beiden  Maschinen  die 
mechanischen  Reibungen  und  die  Ströme  im 
Eisenkern  auf  ein  Minimum  reduzirt,  so  wird 
der  Nutzeffekt  allerhöchstens  auf  60%  steigen. 
Soll  der  Nutzeffekt  noch  weiter  gesteigert  wer- 
den, so  bleibt  nur  ein  Mittel  übrig:  die  Er- 
höhung der  Geschwindigkeit;  denn  die  Anwen- 
dung von  dünnerer  Wickelung  würde,  wie  wir 
gesehen  haben,  den  Nutzeffekt,  bei  Abwesenheit 
jedes  l.eitungswiderstandes,  nicht  verändern. 


Bei  den  hier  vorausgesetzten  Maschinen  nun 
läfst  sich  die  Geschwindigkeit  nicht  erhöhen; 
es  müssen  also  gröfsere  Maschinen  genommen 
werden,  welche  dieselben  elektromotorischen 
Kräfte  und  Stromstärken,  wie  die  obigen  Ma- 
schinen, bei  viel  geringeren  Geschwindigkeiten 
liefern.  Die  Arbeitsgröfsen  und  der  elektrische 
Nutzeffekt  müssen  alsdann  dieselben  sein,  wie 
oben;  aber  die  Geschwindigkeiten  lassen  sich 
erhöhen  und  damit  nicht  nur  die  Arbeitskräfte, 
sondern  auch  der  Nutzeffekt. 

Zur  Erzielung  hoher  Nutzeffekte  gehört 
also  theils  die  Beseitigung  der  bewufsten 
Arbeits  Verluste,  theils  die  Anwendung  von 
verhaltnifsmäfsig  schwachen  Strömen  und 
hohen  Geschwindigkeiten. 

Handelt  es  sich  dagegen  darum,  mit  gegebe- 
nen Maschinen  möglichst  viel  sekundäre  Arbeit 
zu  leisten,  so  müssen  sowohl  die  Geschwindig- 
keiten als  der  Strom  möglichst  grofs  gewählt 
werden. 

Der  Energiemesser  von  Siemens  &  Halske. 

Unsere  Illustration  der  Kraftübertragung  zeigt, 
wie  vortheilhaft  es  ist,  in  jedem  Punkt  eines 
Stromkreises  die  elektrische  Energie  zu  kon- 
struiren; aus  demselben  Grunde  bedarf  die 
Praxis  eines  Instrumentes,  welches  dazu  dient, 
die  elektrische  Energie  an  beliebigen 
Punkten  zu  messen. 

Ein  solches  Instrument,  von  Siemens  & 
Halske  konstruirt,  beehre  ich  mich,  Ihnen  hier 
vorzustellen. 

Dasselbe  besteht  einfach  in  einem  Elektro- 
dynamometer  von  der  bei  Siemens  &  Halske 
längst  gebräuchlichen  Form,  dessen  feste  Rolle 
zwischen  die  beiden  Punkte  geschaltet  wird, 
zwischen  welchen  die  elektrische  Energie  zu 
messen  ist,  und  dessen  bewegliche  Rolle  als 
Nebenschlufs  an  einen  Theil  der  Hauptleitung 
angelegt  wird.  Der  Strom  in  der  festen  Rolle 
ist  proportional  der  Spannungsdifferenz  P  jener 
beiden  Punkte,  der  Strom  in  der  beweglichen 
Rolle  proportional  der  Stromstärke  /  des  Haupt- 
stromkreises, das  Drehungsmoment  der  letzteren 
also  proportional  P .  J,  d.  h.  der  elektrischen 
Energie. 

Der  Gedanke,  auf  diese  Weise  zwei  elektrische 
Ströme  gleichsam  zu  multipliziren,  ist  nicht  neu. 
Die  Einschaltung  der  beiden  Rollen  eines  Elektro- 
dynamometers  in  verschiedene  Zweige  eines 
Stromschema's  ist  bereits  angewendet  worden 
von  Kohlrausch  zur  Messung  von  Flüssigkeits- 
widerständen  und  von  Siemens  &  Halske  bei 
der  Untersuchung  der  Fortpflanzung  von  elek- 
trischen Wellen  in  den  unterirdischen  Linien 
der  deutschen  Reichstelegraphie.  Die  Anwen- 
dung dieser  getrennten  Einschaltung  für  den 
vorliegenden  Zweck  scheint  zuerst  von  Deprez 
ausgegangen  zu  sein. 


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Abhandlungen. 


otechn.  Zeitschrift 

FEBRUAR 


Die  Messung  an  dem  vorliegenden  Instru- 
mente geschieht  vermittelst  einer  Torsionsfeder, 
deren  Drehungswinkel  proportional  der  gesuchten 
Energie  ist;  die  Einrichtung  ist  so  getroffen, 
dafs  diese  Energie  unmittelbar  in  Pferde- 
stärken abgelesen  werden  kann,  und  zwar 
lassen  sich  elektrische  Energien  messen  von 
0,01  bis  zu  40  Pferdest.;  die  Einrichtung  ist 
ferner  derart,  dafs  durch  das  Anlegen  des  In- 
strumentes die  Vorgänge  im  Hauptstromkreise 
kaum  merkbar  verändert  werden.  Quecksilber- 
kontakte sind  nicht  angewendet. 

Für  genauere  Messungen  ist  dem  Instrument 
ein  Nebenschlufswiderstand  beigegeben,  welcher 
in  den  Hauptstromkreis  eingeschaltet  wird  und 
an  dessen  Enden  die  zu  der  drehbaren  Rolle 
führenden  Zuleitungen  angelegt  werden.  Der- 
selbe enthält  drei  Abtheilungen,  entsprechend 
den  Messungsbereichen :  bis  o,4(  bis  4,  und  bis 
zu  40  Pferdest. 

Kann  dieser  Nebenschlufs  nicht  angewendet 
werden,  wie  namentlich  bei  fertigen  Anlagen, 
so  werden  die  Zuleitungen  der  drehbaren  Rolle 
an  zwei  Punkten  des  Hauptstromkreises  an- 
gelegt, für  welche  der  zwischenlicgende  Wider- 
stand (des  Hauptkreises)  bekannt  und  gleich  der 
betr.  Abtheilung  des  Nebenschlufswiderstandes 
ist;  die  Aufsuchung  solcher  Punkte  geschieht 
vermittelst  des  Torsionsgalvanometers. 

Mittels  des  Energiemessers  lassen  sich  daher 
bei  allen  Anlagen  von  elektrischer  Kraftüber- 
tragung während  des  Betriebes  die  elektrischen 
Arbeiten  an  beliebigen  Stellen  messen. 


T 


ABHANDLUNGEN. 


Weehselstrommaschine  von  M.  Maquaire. 

Seitdem  mit  dem  Erscheinen  der  Jablochkoff'- 
schen  Kerzen  die  Konstruktion  von  Maschinen 
zur  Erzeugung  von  Wechselströmen  nothwendig 
wurde,  haben  sich  zwei  schon  in  jener  Zeit 
entstandene  Maschinen,  die  SiemcnsVhe  und 
die  Gramme'sche,  bis  auf  den  heutigen  Tag 
als  Grundtypen  erhalten.  Die  meisten  der 
später  konstruirten  sind  nur  Nachbildungen  und 
angebliche  Verbesserungen  jener  beiden,  ohne 
dafs  eine  von  ihnen  ihr  Vorbild  weder  an  Ein- 
fachheit der  Konstruktion  noch  an  Leistungs- 
fähigkeit hätte  erreichen  können.  In  der  Ma- 
schine von  Maquaire,  welche  eine  Ringmaschine, 
also  wohl  aus  der  Gramme  schen  Maschine  ent- 
standen ist,  tritt  uns  der  Versuch  entgegen, 
eine  neue,  originelle  Induktionswirkung  zwischen 
den  einzelnen,  vom  Strome  durchflossenen 
Drahtwindungen  herbeizuführen. 

Die  Wirkungsweise  der  Maschine  ist  unschwer 
zu  verstehen.    Die  Armatur  bewegt  sich  zwi- 


schen zwei  Systemen  von  Elektromagneten, 
welche  so  angeordnet  sind,  dafs  jedem  der- 
selben ein  anderer  gleicher  Polarität  gegen- 
überliegt, während  ihm  zwei  von  entgegen- 
gesetzter Polarität  benachbart  sind.  Sie  besteht 
im  Wesentlichen  aus  zwei  mit  isolirtem  Draht 
bewickelten  Flachringen,  welche  dicht  neben 
einander  liegen  und  fest  mit  einander  verbun- 
den sind.  Man  kann  sie  aus  einer  Schuckert  - 
sehen  Maschine  für  gleichgerichteten  Strom  ent- 
standen denken,  indem  man  den  einfachen 
Ring  derselben  durch  einen  doppelten  ersetzt. 
Die  Figur  zeigt  einen  Querschnitt  derselben  in 
schematischer  Skizze.  Mit  Ar  und  Ar,  sind 
zwei  sich  gegenüberliegende  Nordmagnetpole, 
mit  A  und  B  die  beiden  Flachringe  bezeichnet. 
Bewegt  sich  die  Armatur  senkrecht  zur  Ebene 
des  Papieres  im  Sinne  von  oben  nach  unten, 
so  werden  in  den  aufgewundenen  Drähten 
Ströme  der  angedeuteten  Richtung  induzirt,  und 
zwar  ist  diese  in  b  und  />,  eine  entgegen- 
gesetzte. Nun  hat  bei  jeder  Wechselstrom- 
maschine der  durch  die  Magnete  in  den  äufseren 
Windungen  a  und  b  erregte  Strom  keine  kon- 
stante Stärke,  und  es  mufs  sich  daher  bei  der 


V 


r 


vorliegenden  Anordnung  in  den  inneren  Win- 
dungen tf,  und  by  eine  dritte  Induktion  der 
Stromelemente  auf  einander  bemerkbar  machen, 
welche  bei  zunehmendem  Strome  nur  eine  Ver- 
stärkung desselben  zur  Folge  haben  kann. 

Der  Erfinder  hält  diese  Einwirkung  für  sehr 
wichtig.  Wenn  man,  wie  er  angiebt,  die  Win- 
dungen a  und  b  von  denen  ax  und  b,  trennt, 
so  ist  die  Stärke  des  Stromes,  welcher  in  einem 
der  Kreise,  ■/..  B.  b  und  it,  entsteht,  um  70 '/© 
gröfser,  wenn  der  zweite  a  und  a,  geschlossen, 
als  wenn  derselbe  offen  ist.  Durch  die  ge- 
wählte Anordnung  sollen  daher  nicht  allein  die 
Windungen  zwischen  den  Magnetpolen  und  den 
Ringen,  sondern  auch  die  im  inneren  unmagneti- 
schen Felde  liegenden  Theile  zu  kräftiger 
Stromerzeugung  herangezogen  werden.  Ver- 
gleicht man  dieselbe  mit  einer  anderen  Anord- 
nung, wo  die  Armatur  nur  einen  Ring  enthält, 
welcher  zu  beiden  Seiten  direkt  von  den 
Magnetpolen  beeinflufst  wird,  so  sieht  man, 
dafs  jene  die  doppelte  Drahtlänge,  also  auch 
den  doppelten  Widerstand  enthält  als  diese. 
Sie  müfste  daher  nicht  70  % ,  wie  Maquaire 
angiebt,  sondern  100  %  mehr  leisten.  Aller- 
dings wird  durch  die  Verdoppelung  des  Ringes 
eine  Vermehrung  der  Elektromagnete,  also 


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oTFciw.  Zeitschrift. 

KKltKUAR  .883 


Bauhots  sechsfacher  Buchstabendrucker. 


73 


Vergröfscrung  des  Widerstandes  an  den  magnet- 
erregenden Spulen  nicht  herbeigeführt. 

Die  Ringe  A  und  B  bestehen  aus  einzelnen 
Sektoren,  welche  an  einem  Rahmen  befestigt 
sind.  Man  mufs  ihnen  ein  möglichst  geringes 
Volumen  geben,  damit  bei  der  Rotation  eine 
Verzögerung  im  Wechsel  der  Polarität,  welche 
eine  Abstumpfung  der  Wirkung  zur  Folge  hätte, 
nach  Kräften  vermieden  wird.  Bei  der  vorlie- 
genden Anordnung  mufs  der  Ring  nothwendig 
vorhanden  sein,  da  ohne  ihn  eine  Wirkung 
kaum  zu  verspüren  ist.  Bei  anderen  Konstruk- 
tionen, für  welche  dieses  nicht  zutreffend  ist, 
wie  z.  B.  der  Siemens'schen  Maschine,  hat  es 
sich  als  zweckmäfsig  erwiesen,  die  Eisenkerne 
ganz  fortzulassen,  denn  obschon  die  Leistungs- 
fähigkeit der  Maschine  durch  Einschieben  der 
Kerne  gesteigert  werden  kann,  so  werden  doch 
ohne  Kerne  die  Stromkurven  schärfer  und 
zackiger,  was  auf  die  Länge  des  Lichtbogens 
erheblich  einwirkt. 

Die  Bewickelung  des  Ringes  zeigt  insofern 
eine  Merkwürdigkeit,  als  der  isolirte  Draht  nicht 
dicht  an  denselben  anschliefst,  vielmehr  ist  auf 
ihn  oben  und  unten  ein  zylindrischer  Ring  aus 
Kupfer  geschoben,  über  welchen  sich  die  Win- 
dungen legen.  Es  entsteht  dadurch  zwischen 
dem  Eisen  des  Ringes  und  dem  Draht  eine 
Luftschicht,  welche  eine  gute  Ventilation  er- 
möglicht und  bei  zu  starker  Erhitzung  des 
Eisens  den  Uebergang  der  Wärme  auf  die 
Drähte  verhindern  soll. 

Bei  der  Maquaireschen  Maschine  steht  die 
gesammte  Armatur  fest  und  die  Elektromagnctc 
bewegen  sich.  Dieselben  sind  auf  einem  Kreise 
von  sehr  grofsem  Durchmesser  angeordnet  und 
erlangen  daher  schon  bei  verhältnifsmäfsig  nie- 
driger Umdrehungszahl  eine  hohe  lineare  Ge- 
schwindigkeit. 

A.  Beringer. 


Der  sechsfache  Buchstabendrucker  von 
E.  Baudot. 

Die  elektrische  Ausstellung  des  Jahres  1881 
brachte  in  Paris  auch  den  verbesserten  mehr- 
fachen Buchstabendrucker  Baudots,  dessen 
Erstlingswerk  den  praktischen  Anforderungen 
nicht  ganz  entsprochen  hatte. 

Die  meisten  der  vorgenommenen  Abände- 
rungen bekunden  einen  Fortschritt,  welcher  einen 
vortheilhaften  Einflufs  auf  das  zukünftige  Ge- 
deihen dieses  Apparates  ausüben  dürfte,  wenn- 
gleich die  Empfangsapparate  des  Jahres  1878, 
welche  an  Einfachheit  nichts  zu  wünschen  übrig 
liefsen,  eine  bedeutend  verwickeitere  Einrichtung 
im  >Kombinateur*  erhalten  haben. 

Die  wesentlichen  Abänderungen  im  Vergleiche 
mit  der  in  der  Elektrotechnischen  Zeitschrift,  1 88 1, 


S.  21  und  58  ff.  bereits  beschriebenen  Anordnung 
bestehen : 

1.  in  der  Loslösung  der  Empfangsapparate 
aus  ihrem  bisherigen  mechanischen  Gesammt- 
zusammenhang  und  Gnippirung  derselben 
in  drei  von  einander  mechanisch  unabhängige 
Empfangsposten,  enthaltend  je  zwei  mecha- 
nisch zusammengehörige  Empfänger'); 

2.  in  der  Herabminderung  der  25  Empfangs- 
relais auf  15,  und  Benutzung  von  je  fünf 
dieser  Relais  für  zwei  Empfänger,  was  zu- 
gleich die  Umwandlung  in  einen  sechsfachen 
Telegraph  im  Gefolge  hatte; 

3.  in  der  Uebertragung  der  einlangenden  Ströme 
auf  die  Druckapparate  bezw.  in  der  Aus- 
lösung der  Druckrolle  durch  mechanische 
Mittel,  somit  Verwerfung  der  Auslösung  durch 
elektrische  Mittel,  und  endlich 

4.  in  der  Verwerfung  der  bisherigen  Korrektions- 
einrichtung  und  Ersetzung  derselben  durch 
eine  auf  gleichen  Grundlagen  beruhende  An- 
ordnung, wie  sie  an  den  Meyer'schen  mehr- 
fachen Telegraphen  in  Verwendung  steht. 

Fig.  1  giebt  die  Gesammtansicht  des  fünf- 
fachen, im  Jahre  1878  ausgestellten  Apparates. 
Das  Drucklaufwerk  V  treibt  die  Axen  A'0  und  AT, 
und  durch  diese  die  Triebwerke  der  5  Empfänger 
E,,  Et,  EA,  Ei  nebst  den  Schleifkontakten 
der  Kombinateure  A',,  A',,  Ä*a,  Kt,  A"4.  Aufser 
den  Tastwerken  7],  72,  Tit  Tt,  Th  finden  sich 
noch  auf  der  schiefen  Ebene  R  25  polarisirte 
Relais,  je  5  für  einen  Empfänger.    Von  dem 

4.  und  5.  Empfänger  sind  in  Fig.  1  nur  die 
Farbwalzen  sichtbar. 

Das  Vertheilerlaufwerk  Z„,  welches  mit  der 
Axe  x  am  ersten  Empfänger  abschliefst,  hatte 
nicht  allein  die  Aufgabe,  die  Schleifkontakte  um 
den  zylindrischen  Vertheiler  V  herumzuführen, 
sondern  auch  die,  mittels  der  Axe  -v  die  Ueber- 
cinstimmung  der  Empfänger  mit  dem  Vertheiler- 
schlitten  durch  einen  Metallkontakt  zu  bewerk- 
stelligen, welcher  sich  am  linksseitigen  Ende 
der  Axe  x  an  einer  Scheibe  U,  Fig.  2  (vgl.  1881, 

5.  6o,  Fig.  6),  befand.  Der  dem  Drurklaufwerke  V 
bezw.  der  linksseitigen  Partie  in  Fig.  1  ange- 
hörige  Arm  A  schlofs  durch  seinen  Schleif- 
kontakt E,  bei  dem  Betreten  des  der  rechts- 
seitigen Partie  zugehörigen  Kontaktes  Af  einen 
Lokalstrom,  welcher,  bei  A  eintretend,  seinen 
Lauf  über  Eu  M,  r,  E,  zum  Bremsrelais  E, 
Fig-  3  (vgl.  1881,  S.  60,  Fig.  7),  nahm  und 
zufolge  der  Ankeranzichuug  den  Hebel  //  an 
das  Schwungrad  //'  prefste  und  durch  Verlang- 
samung des  sich  ungemein  rasch  drehenden 
Schwungrades  nach  und  nach  eine  innerhalb 
gewisser  Grenzen  in  erlaubten  Schwankungen 
bleibende  Uebereinstimmung  zwischen  dem  Ver- 


')  Au»  1.4  lurnicrc  electriiiue,  :68i,  IM.  6,  S.  180,  ist  je<loch  »u 
entnehmen,  llaudnt  hellsichtige  »ul-|i  an  dieien  Doppclempflingern 
die  Trennung  durchzuführen,  da  »ich  die  Einrichtung  in  der  1" 
nicht  enprieftlich  erwie». 


IO 


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74 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

FEBRUAR  i8«j, 


theilcrschlittcn  und  dem  Drucklaufwerk  bezw. 
den  Triebwerken  der  Empfanger  herbeiführte. 

Denkt  man  sich  die  Axen  x,  Xu  Xo,  Fig.  I, 
herausgehoben,  die  Tischplatte  an  diesen  Stellen 
durchsägt,  die  Partien  £,  und  R,  mit  einem 
ähnlichen  Laufwerke  versehen  wie  V,  ferner  die 


Die  Abtrennung  und  Vereinigung  zweier  Em- 
pfänger, ferner  die  gemeinschaftliche  Verwendung 
von  5  I.inienrelais  in  einem  solchen  Doppel- 
empfänger erforderten  eine  namhafte  Vermehrung 
der  Stromkontakte  in  der  Vertheilerscheibe,  so 
dafs  an  Stelle   der   früheren  5  konzentrischen 


Partie  iE,  mit  zwei  Tast-  und  Empfangsvor- 
richtungen ausgestattet  und  endlich  in  jeder 
dieser  drei  Empfangspartien  fünf  Relais  unter- 
gebracht und   das   Ganze  in   einem  Gehäuse 

Fig.  2. 


verschlossen,  so  haben  wir  drei  mechanisch 
von  einander  getrennte  Doppelempfänger,  deren 
Ansicht  in  Fig.  12  auf  S.  78  gegeben  ist; 
gleichzeitig  wird  durch  den  Ausfall  der  Axe  x 
der  bisher  scheinbare  mechanische  Zusammen- 
hang des  Vertheilerlaufwcrkes  mit  den  Em- 
pfängern aufgelost. 


Ringe1)  deren  neun  in  der  nichtleitenden  Masse 
der  Scheibe  eingelagert  sind,  welche  sieben 
Sektoren  enthält,  deren  sechs  den  Empfängern 
zugehören,  der  siebente  aber  Korrektionszwecken 
dient.  Die  Skizze  in  Fig.  4  an  der  Hand,  wollen 
wir  die  Thätigkcit  der  einzelnen  Theile  verfolgen. 

In  der  Abgabe  der  Linienströme  hat  sich 
nichts  geändert,  nur  sucht  Baudot,  welcher  bis- 


her die  Entladung  der  Leitung  nur  durch  Gegen- 
ströme allein  vollziehen  liefs,  durch  Einfügung  von 
mit  der  Erde  direkt  verbundenen  Entladungs- 
plattcn  ey ,  rt ,  e3 ,  fj  die  aus  dem  Residuum  der 
entgegengesetzt  gerichteten  Entladungsstrüme 
(von  variabler  Stärke)  entspringenden  störenden 
Einflüsse  zu  beseitigen. 
Von  den  drei  Fallen : 

a)  der  Sektor  giebt  weder,  noch  empfängt 
er  Ströme; 


')  Vgl.  EteliUoIeclini.clic  Zcitwhnft,  iggi,  S.  36,  Fig.  3. 


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Elektxotkchn.  ZmscHiurr. 
FEBRUAR  «883. 


BAUDOTS  SECHSFACHER  BUCHSTABENDRUCKER. 


75 


1 


'I' 


n  I    »    n]  « I 


i)  Eingebend  besprochen:  Elektrotechnische 
S..6C 


b)  der  Sektor  ist  im  Geben  begriffen,  und  I 

c)  der  Sektor  wird  zum  Nehmen  verwendet, 
soll  den  ersten  zwei  ein  kurzer  Rückblick  ge- 
widmet'),  der  dritte  Fall  näher  besprochen 
werden. 

Der  Schleifkontakt  /,  betritt  den  Sektor  der 
Verthcilerscheibe  zuerst. 

a)  Die  5  Tasten  sind  in  Ruhelage;  der  von  />, 
ausgehende  negative  Lokalstrom  geht,  sobald 
die  Platte  n,  beschritten  wird,  durch  n, 
und  im  weiteren  Verlaufe  durch  «,,  «s  in 

die  Relais  Rlt  Rir  Rit  Rit  A*j  und  legt  die 
polarisirtcn  Zungen  —  falls  sie  aus  dem  vorher- 
gegangenen Umlaufe  in  der  Sprechlage  (schwarz) 
waren,  in  die  Ruhelage  (weifs)  zurück.  —  Sobald 
die  übrigen  Schleifkontakte  den  Sektor  betreten 

Hg.  4. 


b)  Es  sei  am  Tastwerke  des  ersten  Sektors 
die  erste  Taste1)  in  die  Sprechlage  gesenkt, 
<-„,  von  /•„,  r,  abgehoben  und  an  <?„  bezw.  a, 
gelegt. 

In  diesem  Falle  leitet  vorerst  der  doppelte 
Schleifkontakt  f%  den  Lokalstrom  von  bt  durch 
</i ,  cx ,  <>i ,  »1 ,  Rt  und  legt  den  Hebel  an  den 
dunklen  Kontakt,  um  damit  das  Mitlesezeichen 
hervorzurufen.  Gleichzeitig  findet  der  positive 
Linienstrom  von  durch  a0,  c0,  s,,/t,  />, ,  G,  Q 
einen  Weg  zur  Linie  Z  und  geht  in  der  Gegen- 
station durch  das  Relais  Rx  zur  Erde.  Auf  den 
Platten  sJt  s3,  slt  s±  gehen  jedoch  von  Bx  die 
negativen  Entladungsströme  in  die  Leitung  L. 

Das  (dem  4.  Sektor  Angehörige)  Tastwerk  Tt 
enthält  einen  Klopfer  A",  dessen  Elektromagnet 
von  dem  durch  die  Platte  J  eintretenden  Strome 
der  Lokalbatterie  durchlaufen  wird;  A'giebtdem 
Beamten  des  vierten  Gebers  das  Zeichen,  in 
die  Tasten  einzugreifen.  Das  Tastwerk  des 
ersten  Gebers  erhält  dieses  Signal,  wenn  die 
Schleifkontakte  den  4.  Sektor  betreten. 

Um  den  Beamten  sofort  auf  seinen  Irrthum 
aufmerksam   zu   machen,   falls   er  einen  zum 


haben,  geht  der  Entladungsstrom  von  By  durch 
die  Ruhepunkte  r0,  den  Körper  c„,  dio  Sprech- 
platten sx  (bezw.  x,,  sit  st,  Si),  /, ,  /, ,  G,  Q  in 
die  Leitung  L  zur  Gegenstation,  wenn  der 
Sektor  als  Geber  verwendet  wird.  Ist  der 
Sektor  jedoch  im  Nehmen  begriffen,  dann  ist 
die  Kurbel  des  Gleitwechsels  Q  auf  A'  gestellt, 
die  Entladungsströmc  langen  aus  der  Leitung  L 
ein  und  fallen  durch  Q,  A",  /-, ,  ct ,  ,  /, ,  n, ,  R,  \ 
(bezw.Oj,  //j,  A\)  oder  unmittelbar  durch  t\,(t,ritet  \ 
zur  Erde.  Die  durch  den  Lokalstrom  bereits  an 
die  Ruhekontakte  gelegten  Relaishebel  werden 
nicht  weiter  beeinflußt. 


1881, 


Nehmen  (Q — NJ  geschalteten  Apparat  zum  Geben 
verwenden  wollte,  bevor  er  Q  auf  G  gestellt, 
ist  die  Einrichtung  getroffen,  dafs  ein  Riegel, 
welcher  unter  N  angebracht  ist,  in  die  erste 
weifse  Sprechtaste  geschoben  wird  und  die 
Bewegung  derselben  sperrt,  sobald  Q  das 
Weibchen  N  deckt.  In  der  Zeichnung  in 
Fig.  4  ist  Q,  über  den  zwei  ersten  Tasten 
liegend,  zum  Nehmen  geschaltet;  die  erste 
Taste  kann  nicht  gesenkt  werden. 

c)  Der  Sektor  ist  im  Nehmen  begriffen.  Die 
Sehl  ei  fkon  takte /s,/j  wirken  wie  bisher,  indem 
sie  dem  die  Relaishebel  zurücklegenden  Lokal- 
strome den  Weg  eröffnen. 

In  der  Gegenstation  werde  mit  der  ersten 
Taste  Strom  abgegeben.  Dieser  langt  aus  der 
Leitung  L  durch  Q,  N,  r, ,  ,  o, ,/,,  «,  ein  und  geht 
durch  R,  ■ —  den  Hebel  umlegend  —  zur  Erde, 
wogegen  die  Hebel  der  übrigen  Relais  am  Ruhe- 
kontakte liegen  bleiben,  da  sie  von  negativen, 
aus  der  Gegenstation  kommenden  Entladungs- 
strömen durchkreist  werden.    Ueberdies  entladet 

'1  Jede  Taste  besteht  au§  4  Glcitwechseln,  deren  fixe  Punkte 
gleichreiii,;  .in  ilite  Sprech-  bc/w.  Ruhekontakte 
Vgl.  Elektrotechnische  Zeitschrift,  1881,  S.  »5,  Ki*.  a 


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76 


Abhandlungen. 


Elekthotecht*.  Zeitschrift, 
februar  1m3. 


sich  die  Leitung  noch  durch  die  Platten  elt  ft, 
eit  ek  unmittelbar  zur  Erde,  jedoch  nur  im  em- 
pfangenden Sektor  allein. 

Fig.  5  (S.  75)  giebt  eine  Ansicht  der  verwen- 
deten Linienrelais.  Die  beiden  Spulen  r,  und 
stehen  einander  gegenüber  und  bilden  jede  für 
sich  einen  Stab-Elektromagnet,  da  die  Eisenkerne 
mit  einander  nicht  vereinigt  sind.  Die  zwischen 
beiden  die  Lage  wechselnde  steife  Zunge  Z 
wird  durch  einen  kräftigen  permanenten  Magnet  M 
polarisirt,  auf  dessen  Pol  sie  ohne  Gelenk  steht. 
Sobald  der  einfallende  Sprechstrom  die  Zunge 
an  den  Sprechkontakt  S  gelegt  hat,  verharrt 
dieselbe  in  dieser  Lage,  bis  der  Schleifkontakt/, , 
Fig.  4,  die  Platte  u  des  nächstfolgenden  Sektors 


kommen,  es  werde  bei  der  Geschwindigkeit, 
mit  welcher  der  Kombinateurschlitten  umlauft, 
das  regelrechte  Zusammenwirken  aller  dieser 
Theile  durch  erhebliche  Schwierigkeiten  beein- 
trächtigt werden. 

Der  Kombinateur,  Fig.  6,  welcher  bisher  aus 
10  konzentrischen  Metallreifen  bestand,  deren 
Ueberlaufung  durch  die  Schleifkontakte  in 
Baudots  fünffachem  Apparate  zu  den  einfachsten 
Einrichtungen  zählte,  ist  jetzt  eine  nicht  leitende 
Scheibe,  in  welcher  die  Permutationen  durch 
vertiefte,  unter  der  Horizontalebene  und  er- 
habene, in  der  Ebene  liegende  Stellen  darge- 
stellt werden.  Er  enthält  10  konzentrische 
Kreise,  deren  je  zwei  einem  Relais  zugehören; 


Fig.  6. 


betritt.  Nun  durchläuft  der  Lokalstrom  von  bt 
die  unter  einander  leitend  verbundenen  per- 
manenten Magnete  und  die  Spulen  jener  Relais, 
deren  Zungen  an  den  in  Fig.  4  dunkel  ge- 
zeichneten Sprechkontakt  gelegt  wurden.  Der 
viel  kräftigere  Lokalstrom  ruft  eine  stärkere 
Magnetisirung  der  Eisenkerne  hervor  als  der 
geschwächte  Linienstrom,  und  die  Zunge  wird 
noch  kräftiger  gegen  den  Sprechkontakt  S  ge- 
zogen. Dieser  ist  verschiebbar  und  weicht 
unter  dem  Drucke  der  Zunge  Z  zurück. 

Baudot  benutzt  diese  Verschiebung  und  die 
daraus  folgenden  Weiterwirkungen,  um  die  be- 
treffende Kombination  vorzubereiten,  welche  im 
geeigneten  Momente  den  Druckapparat  auslösen 
soll.  Es  ist  dies  die  einzige  verwickelte  unter 
den   Neuerungen   und   läfst  den   Zweifel  auf- 


den  äufseren  r  dieser  Kreise  nennt  Baudot  den 
1  Ruheweg«,  den  inneren  a  den  »Arbeitsweg«, 
und  durch  die  Verschiebung  des  Sprechkon- 
taktes 5  (Fig.  7)  lenkt  Baudot  die  später  zu 
beschreibenden  Stifte  des  Kombinateurschlittens 
nach  Bedarf  in  den  Ruheweg  oder  in  den 
Arbeitsweg. 

Unter  der  Kombinatcurscheibe  C,  Fig.  7,  finden 
sich  5  rhombische  Metallstücke  v,  welche,  die 
Scheibe  durchbrechend,  in  sehr  spitze  Enden 
auslaufen  und  in  der  neutralen  Zone  J,  Fig.  6, 
der  Scheibe  in  je  einem  Kreispaare  zu  liegen 
kommen.  Der  Sprechkontakt  S,  ein  längerer 
Stab,  schiebt  die  Nadel  in  der  neutralen  Zone 
in  den  äufseren  Kreis  und  hält  dieselbe  über- 
dies durch  den  federnden  Arm  Fit  welcher 
sich  beständig  an  das  Stück  v  anlegt,  auch  noch 


JO 


El.FKTROTP.CHN.  ZEITSCHRIFT. 

FEBRUAR  ill,.  BaUDOTS  SECHSFACHER 


77 


in  dieser  Lage  fest.  Die  Nadel  trägt  am  unteren, 
inneren  Ende  eine  Nase,  welche  in  einem  Aus- 
schnitte des  fixen  Ansatzes  d  Hegt;  dieser  Aus- 
schnitt wird  durch  den  beweglichen  Arm  m  be- 
grenzt. Sobald  der  untere  Theil  der  Nadel  gegen 
die  Kombinateuraxe  X  geschoben  wird,  tritt  der 
Arm  m  zurück;  in  dieser  Lage  verbleiben  £  J'\,  in 
und  die  Nadel,  bis  die  Schleifkontakte  den 
letzten  Theil  des  dritten  Sektors  betreten1). 
Hier  kommt  die  an  der  Kombinateuraxe  sitzende 
Nase  D  heran,  drängt  ///  und  dadurch  die  Nadel 
und  den  Stab  des  Sprechkontaktes  S  in  die  Ruhe- 
lage, das  obere  Nadelende  in  den  inneren  Kreis 
zurück.  Das  untere  Ende  bezw.  die  Nase  liegt 
nun  gleichsam  eingekeilt  zwischen  d  und  /«. 
Kurz  vorher  müssen  aber  die  Komhinateurstifte 
durch  die  in  der  neutralen  Zone  /,  Fig.  6,  her- 
vorstehenden spitzen  Nadelenden  gerichtet  und 
nach  Bedarf  in  den  Ruheweg  r  oder  in  den 
Arbeitsweg  a  gedrängt  werden.  Den  dunkel 
gezeichneten  Stellen  entsprechen  die  Vertiefungen, 
wogegen  die  lichten  Stellen  die  in  der  Horizontal- 
ebene liegenden  andeuten. 


Fig.  7- 


An  der  Kombinateuraxe  X,  Fig.  8  und  Fig.  7, 
sitzt  der  Schlittenrahmen  s,  welcher  den  um 
die  Axe  x  beweglichen  kleineren  Rahmen  P 
trägt.  Dieser  ist  mit  5  federnden  Armen  «  aus- 
gestattet, welchen  eine  seitliche  Bewegung  um 
die  Punkte  /'  gestattet  ist.  Die  freien  Enden  der 
Arme  n  tragen  je  einen  senkrecht  auf  die  Korn- 
binateurebene  gerichteten  zylindrischen  Stift  /, 
Fig.  9.  Ein  kräftiger  federnder  Arm  F  sucht 
unter  dem  Einflüsse  der  Schraube  Fden  Rahmen  J} 
nach  abwärts  zu  drücken,  so  dafs  die  Stifte  / 
bald  auf  den  vollen  Thcilen  der  Kreise  laufen, 
bald  Uber  den  Vertiefungen  schweben,  da  auch 
nur  eine  einzige  volle  Stelle  das  Hinabsinken 
des  Rahmens  P  verhindert.  Damit  das  Druck- 
werk ausgelöst  werde,  müssen  die  5  Stifte  / 
gleichzeitig  über  je  einer  Vertiefung  stehen,  bezw. 
in  dieselbe  einfallen  können.  Um  das  Hinab- 
sinken zu  verhüten,  sobald  die  Stifte  die  Oeff- 
nungen  in  der  neutralen  Zone  passiren,  läuft 

')  Da  iler  diametral  gelegene  4.  Sektor  die  gmre  Einrichtung  bciw. 
die  5  Rel.it-  de*  ersten  Sektor»  mitbenutzt.  rmi»»cn  %ich  die  Nadeln 
und  Kontaktstabc  vor  dem  Hctrelen  de«  4.  Sektor»  in  der  Ruhelage 
befinden. 


ein  konischer  Trieb  auf  einem  Zahnkranze, 
welcher  den  Bogen  o  o,  Fig.  6,  ausfüllt.  Dieser 
Kranz  setzt  sich  weiter  fort  mit  dem  Unter- 
schiede, dafs  er  sich  in  jedem  der  31  Per- 
mutationsfelder konkav  vertieft,  um  bei  dem 
Uebergang  aus  einem  in  das  andere  Feld  wieder 
zur  normalen  Höhe  anzusteigen'). 

Nach  Mafsgabe  des  zu  druckenden  Buch- 
stabens wird  die  betreffende  Permutation  durch 
die  den  Stiften  in  den  Weg  gestellten  Nadel- 
enden vorbereitet.  Wurde  die  Nadel  durch 
einen  Sprechstrom  in  den  äufseren  Kreis  ge- 
schoben, Fig.  7,  dann  weicht  der  betreffende 
Stift  gegen  den  inneren  Kreis  aus  und  betritt 
den  > Arbeitsweg'- ;  war  die  Nadel  durch  D  in 
Fig.  7  in  die  Ruhelage,  in  den  inneren  Kreis, 

Fig.  8. 


f 

f 

1 

L 

,   ':  Fl  ■>  ! 

n  n  n  n  n 

) 

gerückt,  dann  weicht  der  Stift  in  den  äufseren 
Kreis  hinüber  und  verfolgt  den  > Ruhewege. 

Soll  beispielsweise  der  Buchstabe  W  gedruckt 
werden,  so  müssen  die  Tasten  2,  3  und  5 
Ströme  abgeben,  die  betreffenden  Relaiszungen 

Fig.  9. 


an  die  Sprechkontaktc  gelegt  und  die  5  Stifte 
wie  folgt  (vgl.  Fig.  6,  Feld  27)  gerichtetet  werden: 

1.  Nadel  im  inneren  Kreis.    Stift  im  (äufseren)  Ruheweg; 

2.  -      -  äufseren    -  -     -  (inneren)  Arbeitsweg; 

3-  

4.  -      •  inneren     -  -     -  (äufseren)  Ruhcweg; 

5.  -       .  äufseren   -  -     -  (inneren)  Arbeitsweg. 

Da  beim  Hinweggehen  des  Rahmens  S  über 
das  27.  Feld  .alle  Stifte  /  über  Vertiefungen 
stehen,  mufs  der  Rahmen  P  hinabsinken  und 
mit  ihm  der  Arm  A,  Fig.  8  und  9,  welcher 
über  einem  in  der  Kombinateuraxe  gelagerten 
Stab/,  (vgl.  auch  Fig.  10)  steht,  diesen  nach 
abwärts  drückt,  dabei  eine  an  der  Kombinateur- 


I)  Mit  dem  L'ebergTeifen  der  dunkel  gezeichneten  Stellen  in 
die  licht  gehaltenen,  Fig.  6,  »oll  da»  «anfle  Ansteigen  der  ver- 
tieften Felder  hei  dem  L'cbefgange  in  die  vollen  angedeutet  werden. 
Die  Permuutionen  de»  15.  und  }!,  Felde»  gehören  dem  Trennung«- 
weif»  für  Chiffen»  iBUnc  de*  Chiffre»)  berwr.  für  Buchttaben  iHlanc 
de»  lettre»)  an. 


78 


Abhandlungen. 


El  EKTROTP.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
KEBRL'AR  1883. 


axe  sitzende  Hülse//,,  Fig.  10,  senkt,  welche 
den  Winkelhebel  7<>,  gegen  einen  gleichen,  mit 
einer  Einkerbung  e  versehenen  Winkelhebel  //, 
drängt  und  diesen  von  der  Schraube  r,  abhebt. 

In  der  Einkerbung  t  liegt  eine  am  Druck- 
daumen  k,  Fig.  1 1 ,  befindliche  Nase,  und  da  sich 
die  Druckwelle  an  derselben  Axe  mit  dem  Druck- 
daumen befindet,  so  wird  dieser,  sobald  die 
Nase  frei  geworden  ist,  durch  eine  kräftige 
Spiralfeder  in  die  in  Fig.  1 1  punktirte  Lage  ge- 
bracht  und  die  Druckwelle  an  das  Typenrad 

Fig.  10. 


kannten  Figurenwechsels  am  Hughes'schen  Appa- 
rate mit  dem  Unterschiede,  dafs  das  Typenrad 
nur  um  \  des  Umfanges  gegen  das  hinter 
ihm  liegende  Druckrad  verschoben  wird. 

An  Stelle  der  in  Fig.  2  gezeigten  Kontakt- 
einrichtung.  welche  die  Uebereinstimmung  des 

FiK.  11. 


geworfen,  um  den  eben  eingestellten  Buchstaben 
abzudrucken.  Sobald  die  neutrale  Zone  Y  Y  des 
mit  31  Zahnlücken  versehenen  Druckrades  unten 
am  Druckdaumen  k  vorbeigeht,  wird  derselbe 
mittels  des  Armes  //,  auf  welchen  im  geeigneten 


Vertheilers  und  der  Empfangsapparate  in  seinem 
älteren  Apparate  herstellte,  hat  Baudot  an  jedem 
seiner  Doppelempfänger  (Fig.  1  2)  folgende  Ein- 
richtung getroffen : 

In  der  vom  Doppelschleifkontakte /,,  Fig.  4, 


Moment  eine  Nase  einwirkt,  in  die  Ruhelage 
gedrängt  und  der  Druckdaumen  in  der  Ein- 
kerbung des  Winkelhebels  //',  festgehalten.  Der 
in  Fig.  10  noch  sichtbare  Stab  r,  und  die 
Hülse  hk  gehören  dem  vierten,  in  der  Ver- 
thcilerscheibe  diametral  gelagerten  Empfänger 
an.  Auf  jeder  Kombinateurscheibe  laufen 
2  Schlitten  (Fig.  8)  wie  dies  aus  Fig.  12  zu 
ersehen  ist;  natürlich  sind  dementsprechend 
auch  alle  zum  Drucken  erforderlichen  Theilc 
doppelt  vorhanden.  Die  aus  Fig.  1 1  ersichtlichen 
Schenkel     ,  /i  sind  eine  Abänderung  des  be- 


begangenen Reihe  ist  eine  Platte  leitend  mit 
dem  federnden  Arm  Att  Fig.  13,  verbunden; 
der  gleiche  Arm  At  stellt  den  Weg  zum  Brems- 
relais R  in  Fig.  3  her.  Sobald  das  Laufwerk 
des  Empfängers,  Fig.  12,  in  Bewegung  gesetzt 
wird,  beginnt  das  Treibgewicht  immer  rascher 
dem  Boden  zuzustreben,  und  die  Umlaufsge- 
schwindigkeit der  Kombinateurschlitten  wächst 
äufserst  rasch.  Das  Excenter  E  senkt  den 
Kontaktarm  (  in  jedem  Umlauf  einmal  und 
vereinigt  die  Arme  A{  und  der  aus  dem 
Vertheiler   kommende  I.okalstrom  kann  in  das 


Google 


ELEKTROTF.CHN.  ZKirSCWRIFT. 
EEHRl\R  188,. 


Dif.  Militärtelegraphen  im  amerik.  Bürgerkriege. 


79 


Bremsrclais  eintreten,  wenn  die  Kontaktplatte 
im  Vertheiter  in  diesem  Augenblicke  durch  den 
Schleifkontakt /4,  Fig.  4,  gedeckt  ist.  Bei  be- 
schleunigter Geschwindigkeit  des  Laufwerkes 
mufs  der  Fall,  dafs  sich  die  Kontakte  im  Em- 
pfänger und  Vertheiler  decken,  sehr  bald  ein- 
treten, und  eine  allmähliche  Verzögerung  ist 
die  Folge  davon,  bis  endlich  beide  Theile  so 
weit  Ubereinstimmen ,  dafs  die  einlangenden 
Ströme  ungehindert  in  den  ihnen  zugehörigen 
Empfänger  bezw.  in  dessen  Brems-Relais  ein- 
fallen können. 

Flg.  13. 


Um  die  Zunahme  der  Anfangsgeschwindigkeit 
zu  beschleunigen,  wird  mittels  des  Knopfes  / 
der  Arm  Ax  gesenkt,  um  den  Eintritt  des 
Lokalbremsstromes  zu  verhindern. 

Auch  in  dieser  neuen  Form  des  Baudot'schen 
Telegraphen  kann  der  Empfangende  den  Geben- 
den nicht  unterbrechen,  und  Geber  und  Nehmer 
eines  solchen  Doppelapparates  müssen  sich  hin- 
sichtlich der  dienstlichen  Mittheilungen  gegen- 
seitig unterstützen. 

Die  Korrektion  der  beiden  Verthcilerapparate 
vollzieht  sich  jetzt  in  einer  viel  sicheren  Weise, 
da  Baudot  eine  der  Meyer'schen  Korrektion 
ähnliche  Einrichtung  getroffen  hat. 

J.  N.  Teufclhart. 


Die  Militärtelegraphen  im  ameril 
Bürgerkriege. 

Es  durfte  vielleicht  auf  den  ersten  Blick  unzeitgemäß 
erscheinen,  dafs  William  R.  IM  um  in  Chicago  jetzt, 
nachdem  bereits  ein  Friede  von  1 8  Jahren  dem  erbittert- 
sten aller  Kriege  gefolgt  ist,  die  Geschichte  des  ameri- 
kanischen Milttärtclegraphen  und  den  Antheil  desselben 
an  jenem  Kriege  in  einem  unter  dem  Titel  »The  Military 
Telegraph  during  the  Civil  war  in  the  United  States«  j 
kürzlich  bei  Jansen,  Mc.  Clurg  8t  Co.  in  Chicago  er- 
schienenen Werke  tum  Gegenstand  eingehender  Betrach- 
tung gemacht  hat.  Es  enthalt  jedoch  das  Werk  in  seinen 
zwei  Bänden  von  767  Seiten  sehr  viel  bisher  noch  nicht 
bekannt  Gewordenes,  wodurch  nicht  allein  dem  Historiker 
reichhaltiger  Stoff  geboten  wird  zur  Beurtheilung  des 
Bürgerkrieges,  sondern  es  hat  das  Werk  auch  einen  ganz 
besonderen  Werth  für  das  Studium  der  Militärtelegraphic. 
Es  wird  uns  darin  der  Wirkungskreis  des  Feldtclegraphen 
in  einer  Ausdehnung  vorgeführt,  wie  sie  von  keiner  an- 
deren Armee,  selbst  nicht  in  den  allcrjllngstcn  Kriegen, 
erreicht  worden  ist.  Der  Feldtelegraphen -Soldat  und 
der  leitende  Slrategiker  können  aus  dem  Werke  Plums 
lernen,  dafs  der  MilitärtclegTaph  nicht  nur  als  Verkehrs- 
mittel zwischen  den  Hauptquartieren  vorrückender  oder 
sich  zurückziehender  Armeen,  sowie  im  Positionskriege, 
im  Operationskriege  zur  L'cbcrmittclung 


der  Befehle  vor  der  Front ,  bei  Rckognoszirungen  und 
im  Gefechte  mit  Vortheil  verwendet  werden  kann. 

Die  in  europäischen  Armeen  bisher  immer  nur  noch  von 
verhältnifsmäfsig  wenigen  Offizieren  unterstützte  Annahme, 
dafs  telegraphische  Befchlstibermittelung  auch  taktischen 
Operationen  dienlich  gemacht  werden  könne,  dürfte  An- 
gesichts der  nun  veröffentlichten  Thatsachcn  nur  noch 
wenige  Widersacher  finden.  Wenn  vorübergehende  Ver- 
suche wahrend  der  Manöver  auch  hier  und  da  Resultate 
ergeben  haben,  die  gegen  obige  Annahme  sprechen,  so 
ist  damit  die  Frage  keineswegs  erledigt;  es  bliebe  vor- 
erst zu  entscheiden ,  ob  das  fUr  taktische  Operationen 
jedesmal  auserwithlte  Mililärtelegraphen- Personal  auch 
das  richtige  gewesen,  d.  h.  ob  dasselbe  für  diesen 
schwierigen  Dienst  hinreichend  geschult  war  und  ob  ihm 
die  nfithige  praktische  Erfahrung  zur  Seite  gestanden  hat. 
Der  Feldtelegraph  vor  der  Front  erfordert  ein  Personal, 
das  nur  aus  den  geübtesten  Telegraphisten  besteht;  mit 
Offizieren ,  die  von  anderen  Truppentheilen  detachirt 
werden,  und  mit  mittelmäfsigcn  Telegraphisten  ist  ein 
Erfolg  vor  der  Front  nicht  zu  erwarten.  Die  Nord- 
Amerikaner  haben  dies  bei  der  Verwerthung  ihres  Fcld- 
telegraphen  zur  Genüge  dargethan. 

Es  war  jedoch  nicht  die  leitende  Idee  des  Verfassers, 
diese  Gesichtspunkte  besonders  zu  berücksichtigen  und 
durch  historische  Thatsachen  darzuthun;  der  Hauptzweck 
seines  Werkes  ist  vielmehr,  dem  Militärtelegraphen-Korps 
der  Vereinigten  Staaten ,  welches  an  den  Operationen 
und  Erfolgen  des  vierjährigen  Krieges  einen  bedeutenden 
Antheil  hat,  die  verdiente  Anerkennung  und  Gerechtig- 
keit zu  verschaffen,  die  ihm  unverzeihlicher  und  un- 
erhorterweise  von  der  Regierung  der  Republik  bis  hetite 
noch  nicht  zu  Theil  geworden  ist.  Eine  kurze  Dar- 
stellung des  Inhaltes  dieses  Werkes  soll  die  Thätigkeit 
des  Telcgraphcnkorps  eingehender  behandeln,  ohne  je- 
doch den  historischen  Werth  des  Werkes  besonders  her- 
vorzuheben, dessen  hohe  Bedeutung  schon  daraus  leicht 
erkennbar  ist,  dafs  in  dem  Werke  bisher  unbekannt  ge- 
bliebene Telegramme  des  Präsidenten,  der  Minister  und 
der  Kommandirendcn  veröffentlicht  werden ,  die  nicht 
einmal  in  den  Regicningsarchiven  zu  finden  sind. 

Der  Verfasser  hat  den  Feldzug  als  Militärtelegraphist 
mitgemacht  und  ist  daher  befähigt,  nach  eigener  Erfah- 
rung zu  urtheilen.  Seine  heutige  Stellung  als  Rechts- 
anwalt erhebt  ihn  über  alle  personlichen  Einflüsse  in  der 
Beurtheilung  des  amerikanischen  Feldtelegraphen  sowie 
derjenigen  Persönlichkeiten,  die  sich  in  der  Organisation 
des  Feldtelegraphen  geschichtlichen  Ruhm  und  den  Dank 
aller  Patrioten  erworben  haben.  Unter  diesen  Männern 
ist  Anson  S tager  als  Chef  der  Mililärtelegraphen  be- 
sonders hervorgehoben,  denn  ihm  fällt  der  Ruhm  zu,  in 
der  Armee  ein  Feldtelegraphen-Korps  geschaffen  zu 
haben,  welches  den  höchsten  Ansprüchen,  die  jemals  an 
ein  solches  Korps  gestellt  worden  sind,  in  vollstem  Mafse 
Genüge  geleistet  hat. 

Bei  Ausbruch  des  Krieges  bestand  in  der  Armee  ein 
kleiner  Stamm  des  sogenannten  -Signalkorps«,  das  aber 
nur  optische  Signallibermittelung  mittels  Flaggen  und 
Fackeln  ausübte  und  an  den  Leistungen  des  Militär- 
telcgTaphen  wahrend  des  Krieges  nur  geringen  Antheil 
hatte.  Das  Militär-Telegraphenkorps  wurde  von  Anson 
S tager  aus  den  Reihen  der  Ziviltelegraphisten  fonnirt; 
die  Materialien  für  den  ersten  Bedarf  wurden  den  existi- 
renden  Telegraphenkompagnien  entnommen  und  deren 
bereits  bestehende  Linien  für  Militärzwecke  benutzt. 
Telegraphische  Verbindung  zwischen  den  sich  formiren- 
den  Armeen  einerseits  und  Verbindung  mit  dem  Kriegs- 
ministcrium  und  dem  Linde  andererseits  stellte  sich  so- 
fort bei  Ausbruch  des  Krieges  als  eine  Nothwendigkeit 
heraus.  Der  Militartelcgraph  wurde  daher  im  Augen- 
blick  der  Noth  geschaffen ,  und  von  dem  Kricgsminister ' 
»aeeeptirt«,  ohne  jedoch  vom  Kongrefs  der  Republik 
bestätigt  und  als  ein  etatsmäfsiges  Departement  anerkannt 
worden  zu  sein.  In  dieser  anomalen  Bildung  und  Stel- 
lung des  amerikanischen  Militärtclcgraphcn  lag  der  Keim 
der  bis  heute  genährten  Klagen  des  Korps,  deren  Bertlck- 


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8o 


Abhandlungen. 


Elektrotethn.  Zeitschrift. 

FEBRUAR  t.S3.  


sichtigung  bezw.  Beseitigung  der  Verfasser  durch  die 
Darlegung  und  Erläuterung  der  Verhaltnisse  in  seinem 
Werke  vorzugsweise  anstrebt. 

Anfangs  Juli  1861  begleitete  zum  ersten  Male  der 
Militärtelcgraph  die  Divisinn  des  Generals  Mc.  Clellan 
auf  seinem  Marsche  von  Clarksburg  nach  Buckhannon, 
und  der  Gcncrnlstab  erklärte  <-ich  sofort  zu  Gunsten  der 
telegraphischen  Verbindungen.  Schon  bei  Kichmountain 
wurde  am  Tage  der  Schlacht  (11.  Juli  )  eine  Feld -Tele- 
graphen Station  eröffnet,  die  ?u  dem  Siege  Mc.  C'lellans 
und  der  Niederlage  der  konföderirten  Generale  Garnett 
und  I'egram  durch  beschleunigte  BcfehlsUhertragung 
und  rechtzeitige  Heranriehimg  der  Truppenkorper  nicht 
unerheblich  beitrug.  Als  darauf  Mc.  Clellan  seine 
Operationen  Uber  die  Staaten  Missouri.  Illinois,  Indiana, 
Ohio  und  West -Virginia  erstreckte,  ward  es  nur  durch 
den  Militärtclegraphcn  ermöglicht,  die  auf  dem  so  weit 
ausgedehnten  Terrain  operiienden  Truppen  einheitlich  zu 
leiten. 

Dieses  Militär -Telegraphenkorps  hatte,  wie  bereits  er- 
wähnt, keine  militärische  Organisation  und  bestand  aus 
Zivilbeamten.  Im  Augu  <t  1861  wurde  von»  General 
Fremont  ein  Versuch  gemacht,  ein  militärisch  organi- 
sirtes  Korps,  mit  G.  Smith  als  Leiter,  zu  bilden,  das 
zur  Aufgabe  hatte,  die  telegraphische  Verbindung  bis 
auf  die  Schlachtfelder  zu  erstrecken.  Dieses  Telegraphen- 
bataillon  wurde  aus  erfahrenen  Telegraphenarbcitern  und 
Beamten  formirt;  es  hestand  aus  3  Kompagnien  und 
zählte  zusammen  86  Köpfe:  74  Gemeine,  8  Korporale, 
2  Lieutenant«,  t  Hauptmann  und  1  Major.  Nachdem 
dieses  Bataillon  bis  Anfang  November  in  Thätigkeit  ge- 
wesen, wurde  es  vom  Kriegsministerium  wieder  aufgelöst, 
da  die  Genehmigung  zur  Fonnirung  des  Korps  vom 
General  Kremont  nicht  nachgesucht  worden  war. 

Die  Brigade  des  Generals  Sickle  formirte  während 
des  Krieges  eine  Telegraphcnkompagnic  aus  Leuten,  die 
sich  zum  dreijährigen  Militärdienst  verpflichteten  und 
unter  der  Bezeichnung  .-Chesters-Tclegraphcnkorpst  be- 
kannt waren. 

Diese  vereinzelten  und  verhältnifsmäfsig  unbedeuten- 
den Korps  abgerechnet,  war  der  Militärtelegraph  gänzlich 
in  den  Händen  freiwilliger  Zivilbeamten.  Die  eifrige, 
gewissenhafte  und  geschickte  Durchfuhrung  der  schwieri- 
gen Aufgabe  spricht  sehr  für  den  patriotischen  Geist  des 
Korps,  und  die  enorme  Thatigkeit,  welche  dasselbe  wäh- 
rend des  Krieges  entwickelte,  ist  das  sprechendste  Zcug- 
nifs  für  die  Brauchbarkeit  und  Aufopferung  desselben. 
So  wurden  beispielsweise  gleich  bei  Beginn  des  Krieges, 
in  der  Zeit  vom  25.  April  bis  zum  15.  November  1861, 
Feldlinien  in  einer  Länge  von  1831  km  und  106  Militär- 
Telegraphenstationen  errichtet,  und  der  General-Direktor 
Stagcr  konnte  schon  damals  an  den  Kriegsminister  be- 
richten, dafs  dieser  Feldtclegraph  der  marschirenden 
Armee  mit  einer  Geschwindigkeit  von  täglich  13  bis  19  km 
zu  folgen  im  Stande  sei  und  dafs  derselbe  das  einzige 
Kommunikationsmittel  zwischen  den  Kommandircnden 
der  verschiedenen  Divisionen  und  dem  Kriegsministerium 
bilde. 

Bis  Oktober  186t  operirten  auf  dem  ausgedehnten 
Terrain  zwischen  Fort  Monroe  und  New- Mexiko  Armee- 
korps ohne  einheitlichen  Zusammenhang  und  ohne  Zentral- 
Komtnando.  Es  fehlte  den  Armeen  der  leitende  Mittel- 
punkt, der  eine  Wille,  ungleichartige  Thcile  harmonisch 
in  einander  greifend  zu  leiten.  Dieser  Mangel  einer 
Zentralleitung  zeigte  sich  nicht  nur  in  der  Armee,  son- 
dern auch  in  den  Fcldtelcgraphcn -Divisionen.  Mc. 
Clellan  erhielt  das  Oberkommando  aller  Armeekorps 
und  hiermit  wurde  zugleich  eine  Zentralleitung  der  Militär- 
tclegraphcn zur  Notwendigkeit.  S tager  wurde  im 
November  1861  als  General -MilitärtelegTaphen- Direktor 
zum  Kapitän  ernannt  und  im  Februar  1862  zum  Oberst 
befördert.  Es  erhielten  noch  13  Divisions  -Telegraphen- 
inspektoren  Majors-  und  Kapitäns-,  und  in  den  spateren 
Jahren  des  Krieges  einige  wenige  Inspektoren  Offiziers- 
rang. Im  Uebrigen  behielt  das  Personal  seinen  zivilen 
Charakter  und  seine  Zivilorganisation,  wiewohl  es  gemein- 


schaftlich mit  der  Armee  operirte  und  an  allen  Strapazen. 
Gefahren  und  dem  Schicksale  des  Krieges  theilnahm. 

Organisation  und  Wirkungskreis  des  Tclcgraphenkorps 
der  Konföderirten  sind  ebenfalls  von  Plutn  in  seinem 
Werk  eingehender  behandelt.  Wiewohl  man  auch  im 
Süden  in  dem  Telegraphen  einen  bedeutenden  Faktor 
für  die  Kntwickelung  der  Kriegsoperationen  erkannte, 
gelangte  derselbe  doch  nicht  zu  einer  so  grofsarrigvn 
Ausdehnung,  wie  dies  in  den  Armeen  der  Nordstaaten 
der  Fall  war.  Ein  militärisch  organisirtes  Fcldtelc- 
grapben-Korps  gab  es  auch  in  den  Nudstaaten  nicht,  einige 
vereinzelte  lokale  Fälle  ausgenommen,  wie  z.  B.  bei  der 
Belagerung  von  Charleston  unter  General  Bcaurcgani 
Im  L'ebrigen  wurde  der  Feldtelegraph  der  Konföderirten 
ebenfalls  von  Freiwilligen  gegründet  und  bedient. 

Dem  General-Direktor  der  Nordstaaten,  Oberst  Stager. 
wurde  Telegraphenmajor  Eckert  als  zweiter  Chef  zu- 
ertheilt.  Eckert,  selbst  ein  erfahrener  Telcgraphcn- 
direktor,  wurde  von  General  Mc.  Clellan  zu  dessen 
Adjutant  ernannt  mit  dem  speziellen  Auftrage,  das  Haupt- 
quartier mit  den  Divisionen  in  steter  Verbindung  zu  er- 
halten. Plum  sagt,  dafs  die  schnelle  Beförderung  der 
Befehle  und  Berichte  für  die  Armee  einen  grofseren 
Werth  gehabt  habe  als  HUlfstruppen  ganzer  Reginiente' 
von  Soldaten  und  dafs  dieselbe  für  die  Nordstaaten  Er- 
sparnisse ergeben  habe,  die  den  Erzeugnissen  einer  Gold- 
grube gleich  kämen. 

Als  1877  der  preufsischc  Hauptmann  F.  R.  Buchhohr 
sein  ausgezeichnetes  Werk  Uber  »Kricgstelegraphie«  ver- 
öffentlichte und  ganz  besonders  darauf  hinwies,  dafs  der 
Wirkungskreis  der  Fcldtelegraphic  Uber  die  bisher  in 
Deutschland  bestimmte  Grenze  der  Divisionsquartiere 
hinaus  erweitert  werden  mUssc,  um  auch  beim  Vorposten- 
dienste, bei  Rekognoszirungen  und  in  Gefechten  wirksarr. 
zu  sein,  da  schienen  die  Erfahrungen  des  amerikanischer; 
Militärtelegraphen  europäischen  Fachmännern  und  Stabs- 
offizieren gänzlich  unbekannt  gewesen  zu  sein,  denn 
Buchholtz  sagt,  dafs  nur  ein  Fall  bekannt  geworden, 
und  zwar  in  der  Schlacht  von  Fredericksburgh,  in  welchen 
während  des  amerikanischen  Sezessionskrieges  die  Tele- 
graphen im  Gefecht  selbst  verwendet  worden  seien. 

Das  vorliegende  Werk  dagegen  giebt  uns  genaue 
Berichte  Uber  die  vielen  Fälle1),  wo  Telegrophcnstationer- 
während  der  Gefechte  und  Rekognoszirungen  thätig  waren 
und  diese  Fälle,  sprechen  auch  heute  nach  20  Jahrer; 
1  noch  für  die  hohe  Bedeutung  des  Telegraphen.  Wir 
sollten  hieraus  lernen,  dafs  die  Bedienung  des  tak- 
tischen FcldtclegTaphen  ein  Personal  von  vorzüglichster 
praktischer  Ausbildung  erfordert,  und  dafs  von  Offi- 
zieren und  Truppen,  welche  die  Telegraphie  nicht  zu 
ihrem   Lebensberuf  gemacht   haben    und    die  voriiher- 

>)  Diese  Fülle  sind  zu  mannigfach,  um  alle  aufgezahlt  werter 
zu  können,  und  e*  wird  genügen,  hier  einen  der  rxrvorragcmlur- 
zu  erwähnen  :    Am  17.  Juni  186a  errichtete  der  Tclcgraphist  J  e  *  •  c 
Bunne  II  eine  Feldstation  300  Kult  hinter  der  in  Sclilachtlinie  auf 
gestellten  Armee  des  General*  Porter.    Die»  Station  «rar  nl 
rend  des  Gefechte«  bei  Game«  Mills  in  ununterbrochener  Thatif 
keit  und  knmmunizirtc  mit  den  Reserven  aus  dem  Hauptquartier 
I    Mc.  Clellans.    Bunne  II  war  wahrend  des  Gefechte»  Stunden  lar.j 
!    den  feindlichen  Kugeln  ausgesetzt  und  nur  durch  einen  Raum  ge- 
\    deckt.    Da«  Getöse  der  in  unmittelbarer  Nahe  wuthenden  Schla».ht 
und  die  fortwährenden  Ablenkungen  in  der  Bedienung  de»  Te!c- 
'   graphenapparates  durch  Einkommen  von  Tetegrammen  und  Noten 
durch  Adjutanten  und  Ordonnanzen,  machten  c»  überaus  »chwieric 
mit  dem  Klopfapparatc  zu  empfangen,  und  nur  die  aufaerordeo: 
'    liehe  Geschicklichkeit  und  Erfahrung  des  Telegraph isten  Bunne!1 
I   ermöglichte  »s  ihm,  unter  so  schwieligen  Verhältnissen  Telegramme 
1    mit  dem  Gebor  zu   empfangen.     Mehrere  der  Dcpcsehcntr-age- 
|    fielen,    von   Kugeln   getroffen,    wodurch  et    nnthwendig  »urJc 
jedes  einzelne  Telegramm  zu  kopiren  und  durch  zwei  oder  cm 
Ordonanzcn  befördern  zu  lassen.    General  Porter  kämpfte  m:: 
35000  Mann  gegen  eine  entschiedene  fJcbermacht,    so  dafs  •'<• 
Telegraph    wiederholentlich    neue   Reserven   heranziehen  muf«^ 
Ohne  den  Telegraphen  hatte  Mc.  Clellan  bei  den  grofsen  tn: 
femungen  den  Sieg  nicht  erlangen  können,  der  ohnehin  nur  ovi 
einem    Verluste    von    9,000  Todten    und  Verwundeten  errungen 
werden  konnte  und  dem  Gegner  minderten«  ebenso  siele  Opfei 
kostete. 

Plum  schliefst  seine  Schilderung  der  unschätzbaren  Diensrc 
die  Bunncll  wühlend  der  Schlacht  von  Gaities  Mills  geleistet  hat 
mit  den  Worten  «Welch  ein  Vertrauen  in  einen  10  jugendlicher: 
Telcgraphiste»,  dem  leider  bi>  heute  noch  keine  Ehrcnbczeugnri. 
für  seine  Dienste  zu  Thei!  geworden  ist!. 


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El.F.KTROTPCI'V.  Zrt  TSCHRIFT.  _ 

FF.liRUAK  .S83_  _HlE  iMlI.ITÄRTF.I.F.ORAPH 

gehend  zum  Telegraphendienst  hcrartgczcgcn  werden, 
gar  keine  Eifrige  zu  erwarten  sind.  Fine  wirkliche 
Ausnuizung  de*  Telegraphen  vor  der  Front  kann  nur  durch 
Fachmänner  mit  vorzüglichster  Ausbildung  erzielt  wer'cii, 
und  e*  durfte  'ich  ein  militärisch  i  rganisirtes  Kc  rps  am 
meisten  empfehlen.  Wie  schon  in  alL-n  Fachern  durch 
eine  vurztigl:c!ic  Ausbildung  Leistungen  erzielt  werden, 
die  Mittelmäßigkeit  nie  erreichen  kann,  so  macht  sich 
die*  gerade  bei  der  Telegraphie  in  einer  Weise  geltend, 
die  dem  Laien  fa»t  wunderbar  erscheinen  durfte. l) 

Die  Tcl.grap'icnlinicn  waren  häufig  in  Terrains  er- 
richtet, wo  sie  der  Zerstörung  durch  feindliche  Truppen 
und  namentlich  durch  Freischauren  ausgesetzt  waren  und 
mufsten  daher  fast  taglich  von  den  Linienaufsehern  ab- 
geritten werden,  um  etwaige  Beschädigungen  «ofort  aus- 
zubessern. Viele  dieser  Beamten  haben  hierbei  ihr  Leben 
verloren  ;  sobald  einer  fiel,  nahm  sofort  ein  anderer  seinen 
Platz  ein,  und  die  Regierung,  in  denn  Dienste  diese 
M;inncr  ihr  Leben  gelassen,  hat  keine  weitere  Notiz  von 
ihrem  Schicksale  genommen,  weil  dieselben  Zmlbeamte 
waren.  Niemals  ist  für  die  Trau-n  und  Kindtfr  dieser 
Unglücklichen  auch  nur  die  geringste  Entschädigung 
seitens  der  Regierung  bewilligt  werden;  keine  Gedenk- 
tafel erinnert  nn  jene  Braven,  nocii  ist  jemals  ein  Eriren- 
schufs  über  ihre  Gräber  gefeuert  worden! 

Obwohl  der  Miltfertelegraph  schon  gleich  nach  Beginn 
des  Krieges  eine  bedeutende  Wirksamkeit  entwickelte, 
so  wurde  ihm  doch  von  manchen  Seiten  zuerst  nicht  der 
wohlverdiente  Werth  beigelegt,  und  manche  blutige  und 
hartnackige  Schlacht  hatte  vermieden  oder  abgekürzt 
werden  können,  wenn  die  erforderlichen  telcgTaphischcn 
Verbindungen  am  Matze  gewesen  waren.  Zum  Beleg 
hierfür  führt  Plum  besonders  das  unter  General  Grants 
Kommando  geführte  hartnäckige  Gefecht  bei  Fcrt 
Dcnelson  an. 

Von  besonderem  Interesse  sind  die  Erfahrungen,  die 
die  Amerikaner  schon  damals  gemacht  haben,  welche 
auch  durch  die  Erfahrungen  der  vorjährigen  preufsischen 
Manöver  bestätig  worden  s  nd,  und  die  dahin  gehen,  dafs 
es  möglich  ist,  Telegraphenapparate  in  feindliche  Linien 
e-nzuschalten,  um  n  cht  nur  Telegramme  aufzufangen,  son- 
dern auch  falsche  Befehle  nn  den  Feind  zu  crlrssin  und 
dadurch  verwirrend  auf  die  Operationen  desselben  ein- 
zuwirken. Kapitän  Morgan  und  Tclegraphist  Ells- 
wnrth  auf  Seite  der  Konfodcrirtcn  hatten  es  sich  schon 
seit  1862  zur  besonderen  Aufgabe  gestellt,  durch  Ein- 
schalten in  föderirte  Telegraphenlinien  Unheil  an<urichten. 
Der  Autor,  der  oft  in  der  Lage  war,  gegen  derartige 
Operationen  ganz  besonders  auf  der  Hut  sein  zu  müssen, 
giebt  Uber  diese  Episoden  die  interessantesten  Berichte. 
Auch  die  Foderirten  schickten  sehr  bald  Spione  aus,  um 
auf  den  Linien  der  Gegner  Telegramme  abzulauschen. 

Rcnier'nenswcrth  ist  dabei,  dafs  das  amerikanische 
Militilrtclegrapben  -  Korps  trotz  dieser  Erfahrungen  sich 
nicht  hat  abschrecken  lassen,  seine  Feldstationen  und 
Linien  bis  in  die  Reihen  des  Feindes  vorzuschieben. 
Man  hatte  diese  Versuche  des  Feindes  sehr  bald  ent- 
deckt und  auch  sogleich  ein  Mittel  gefunden,  sie  un- 
schädlich zu  machen,  indem  man  einfach  ZitTertelegramme 

l'i  Folgender  Fall  mag  hierfür  als  Beweis  dir  nen  Telegraphen- 
Superintendent  Füllt  r  erhielt  B  fehl ,  in  grof-ter  File  eine  I  cle- 
gTaphenl.n-e  von  C  banon  nach  Coltimbi.a  711  errichten,  um  daselbst 
mit  der  Divis.on  de»  General«  fjoyic  lelcgTaphi-ehe  Verbindung 
h«-r*u«tel|en.  Nachdem  Füller  Columbia  mit  der  Telegraphen- 
linic  erreicht  halte,  «teilte  sich  heraus,  dafs  der  St  ition.aup  ir.it 
abhanden  g:lommeii  Central  Uoylc,  der  gerade  »ehr  *  ob- 

ige l>epeschen  iu  befördern  halte,  srrxth  uher  das  Ausbleiben 
de*  Apparate»  dermaf«en  m  Zorn,  dafs  er  drohte,  Füller  iu  er- 
sehn f»en.  1~)  eser  dagegen  nahm  min«;  die  I  elegammc  de»  Ge- 
nerals entgegen,  telegrapliittc  sie  in  Kimangelung  eines  l'e'egr  ijihcn- 
*chlu»»el»  m-urli  li.ruhriitik;  der  Kndcii  de*  dureh.reschpiittMdi 
Di  ahtes  und  empfing  alle  Antworten  lorn-lt  durch  Anlegen  bei  !cr 
En  len  ober-  und  unterhalb  der  Zunge  Genrr.«l  bo'ylc,  heiuhcr 
im  huclmcn  Maf»e  enuunl  Ulli  vielleicht  auch  c  injcirn  .f.-n  be- 
»ch.ityil.  wandte  sieh  an  Füller  m.t  den  Worten,  iniern  er  ihn  auf 
die  S' hulter  klopfte  »Sc  »ml  iu  nützlich,  schon  jeld  erschosen 
zu  werlen.« 

Telegramme  «irid  häufig  mittel»  der  Zunge  cmpf,.n;fn  werden, 
wenn  Apparate  in  Gefechten  ?cr>tuit  wurden  oder  vcrlon-n  ge- 
gangen waren,  »o  auch  vom  Verfasser  de»  Weile*  Angesicht»  de* 
Fe.nJes  in  der  Nahe  von  Clajksville. 


EN  IM  AMF-RIK.  TiÜRGF.RKRirOF..  8| 


einführte.  Die  Kenntnifs  der  Ziffert  .1-gramme,  Cryplo- 
grafhy ,  gelangte  sehr  bal  l  bei  dem  Militartelegr  <phen- 
Korps  zu  höchster  Wlkndung.  und  Fluni  beschreibt 
die  zur  Anwendung  gebrachten  Systeme  sehr  eingehend, 
die  auch  fitr  den  europäischen  Fcldtclcgr.'phisten  von 
bedeutendem  praktischen  Nutzen  sein  durften.  Wich- 
tige Telegramme  und  insbesondere  solche,  die  auf 
Linien  vor  der  Front  zu  befördern  waren,  wurden 
im  ferneren  Verlaufe  des  Krieges  immer  nur  in  Ziffer- 
schrift tehgraphirt.  Der  Ziffcrschlüssel  wurde  oft  ge- 
wechselt und  nur  wenigen  Telegraphisten  anvertraut  und 
war  nicht  einmal  dm  Stabsoffizieren  bekannt.  Einem 
jeden  Hauptquattiere  wurde  ein  Ziffertelcgrnp'.iist  attachirt, 
dessen  Pflicht  es  war,  Telegramme  tu  übersetzen.  Die 
Fertigkeit  dieser  Beamten  im  L'ebersetzen  war  so  grofs, 
dafs  ein  Zeitverlust  in  der  Beförderung  der  Telegramme 
praktisch  nicht  stattfand. 

Obsch«  n  die  Kryptographie  ein  absolut  sicheres  Mittel 
gegen  die  Benutzung  abgefangener  Telegramme  ist,  so 
wurde  das  Einschalten  des  Feindes  in  die  Feld -Tele- 
graphenlinien noch  dadurch  unschädlich  gemacht,  dafs 
der  amerikanische  Militär -Tel. 'graphist  alle  Telegramme 
mit  dem  Klopfer  und  nach  dein  Gehör  empfing.  Höchste 
Fertigkeit,  nach  dem  Gehör  zu  empfangen,  ist  daher 
selbstverständlich  Bed  ngung  fdr  den  Telegraphisten  vor 
der  Front.  Wenn  auch  der  Klopfer  dem  Schreibapparate 
gegenüber  den  Nachtheil  besitzt,  dafs  er  die  empfan- 
genen Telegramme  nicht  registrirt,  so  hat  er-tercr  da- 
gegen den  Vertheil .  d.ifs  er  dss  Gehörsvermogen  des 
Telegraphisten  ausbildet  und  ihm  die  Fälligkeit  giebt, 
Telegramme  selbst  bei  schlechter  Isolation  und  schwachen 

I  Strömen  noch  zu  empfangen.  Ein  an  akustische  Zeichen 
gewöhnter  Telegraphist  empfangt  noch  Telegramme,  wo 
der  Telegraphist,  der  mit  dem  Sehreibapparat  zu  arbeiten 

1  gewöhnt  ist,  nicht  mehr  empfangen  kann.  Dies  ist  von 
Wichtigkeit  für  die  Vorpostentclcgraphtc.  da  in  der  Ge- 
hörsausbi'dung  zugleich  ein  sicheres  Mittel  liegt,  einen 
fremden,  unberufenen  Telegraphisten  an  dem  Tempo 
seines  Telcgraphirens  zu  erkennen.     Der  amerikanische 

,  Krieg   hat  wiederholt  gezeigt,   dafs  vom  Feinde  emge- 

;  schaltete  Apparate  durch  das  Tempo  des  Telegrnphircns 
entdeckt  worden  sind,  und  wir  sehen  hierin  einen  ferneren 

l  Grund,  dafs  das  Personal  der  Vorpostcntelegraphen  nur 

1  aus  den  geübtesten  Beamten  bestehen  sollte.  Die  be- 
wunderungswerthe  Fertigkeit  amerikanischer  Telegraphisten, 
Telegramme  mit  dem  Gc'iör  aufzunehmen,  erklärt  sich 
aus  dem  Umstände,  dnfs  Klopfer  in  Amerika  seit  1846 
Angewandt  und  alle  anderen  Systeme  fast  gänzlich  ver- 
drangt worden  sind .') 

I      Militartebgraphistcn  wurden  häufig  mit  den  Rckognos- 


•J  Die  Wicht  gleit  der  Kryptographie  «ei  Iiier  noch  durch 
\  Anführung  e.nes  der  vielen  Fülle  datgethan,  in  denen  der  Veraueh 
gemacht  worden  ist,  Telegramme  ab'iifangen.  Der  Fall  ereignete 
iicb  auf  einer  Linie,  die  Granu  H  uiptnuart.er  m  t  dem  Fort  Monroe, 
riir  Zeit  de*  Vorm  ir«che<  gee.'n  K  chmon  1  verbanl.  Charit« 
Ga>  ton,  Feldtelegr  iphUl  de«  General«  !.ce.  wurde  in  Hrgle  tung 
einiger  So\  Ilten,  d.e  alt  IloUfaller  verllei  let  waren,  aut  die  ge- 
w  igte  E»pe  lition  aii'qctch  ckt  un  1  schaltete  »einen  Klupfapp  irat 
in  sehr  ge.rhickter  Wei«e  .n  der  Nahe  von  S  irrey  Court  Home  in 
einem  Walle  ein.  Für  d.c-en  ZwecL.  war  ein  I.ulator  aiitfcfert  gl. 
der  bei  c  linden  des  dioclucbnritenen  Uraittc»  festhielt,  ohne  je- 
doch von  den  anderen  l-nl.uoren  auffallen  I  abruwcichcn.  Von 
diesem  1-olatot  .<■:<  wiit  en  iwei  feine,  mit  Seide  besp^nnene 
Leiiungsir»lit--  unier  der  Hörle  de»  Te!ejraplie'ipfo»tfi»  forl^eleitet, 
vot»iCbt:y  eine  weite  Slrccle  in  den  Wald  gefuh-1  unJ  m  t  Gra» 
be  leclt,  unl  der  Appirat  in  einem  Vcr.tecl  atif^c-tellt  un  1  cinijc- 
»chaliet.  Die  veilleidcten  Solrlaten  hielten  Wa  he ,  wahren  I  '1er 
Ttltgiaplii-t  in  unmittelbarer  Verbindung  m  t  L"  t>-  Po  nt  un  1  dem 
l'ciiviliciien  Kr  cg»mini«ie»ium  »tanl.  Gallon,  dhne  »clbut  autele 
graphirtn.  war  in  dieser  Wi-ne  volle  «cch-  Wochen  m  t  Gcneial 
Grant6  TelegraphcnLnicn  in  Verbnlun^l  D  esc  Uiitemthmen 
regt  1:0s  «:nma>,  wa«  en  gttch  clter  unl  n  iiternchitiendci  Tele- 
graph »t  111  F.l.Jc  7ii  legten  im  Stande  ist,  dann  abci  ..tir),,  d  if- 
das  Abfanden  fe-n  H  oher  Tclcg- amme  »bt-ra'l  da  unscb.i  lln;h  i»t, 
wo  die  Telegramme  in  Zilkisehr  ft  befio  leit  wei  len  Ohgle  ch 
Gaston  svclis  Wochen  geduldig  alle  leitet  mime  .k-s  Fe  n  ies 
mit  cn.pfing.  so  Wir  doeb  n'ir  c.n  cn-ieei  für  In  unl  die  Kon- 
fulerittcn  sa.rs;ar.dl  cb,  denn  nur  dieses  eine  wir  gegen  tleA-ohn- 
beit  n  cht  in  Zillers.  Ii' i(t  hef  .ideit  wo -icn  Diese»  am  11  S  p- 
(L-inbcr  1 8r*. 4  auUefangene  Teleg'ainiu  s  ei  an!  if.ie,  daf.  <!en  Fu  ie- 
r  i-.en  e  n  I  ran-pnit  von  j43j  U.:h»en,  3wj  M  .nle»e  n  im  l  auf.er- 
dem  3'ioNollaien  unl  4a  IVleer  ivd)eiil>,iuarbctcr  m  t  32  bela  Jenen 
Tianspoitwagcn  abgefangen  uutde. 

It 


F.I.EKTROTT.CIIN.  ZKITSCItWFT. 
FKBRL'AR  iUi. 


zirungstruppen  ausgeschickt;  auch  wurden  Rckngnos- 
zintnge»  in  Begleitung  von  Tclegraphisten  auf  Loko- 
motiven unternommen,  so  dafs  die  telcgraphisehc  Verbin- 
dung bis  Über  die  Vorposten  hinaus  ausgedehnt  wurde. 
Dies  hat  nicht  vereinzelt,  sondern  systematisch  statt- 
gefunden, und  General  Haupt  berichtet  hierüber  an  das 
zur  Bcurtheilung  des  Feldzuges  in  Virginia  unter  General 
Pope  ernannte  Komite:  «Ich  kann  nicht  lobend  genug 
den  Eifer  und  Muth  der  Eisenbahn-  und  Telegraphen- 
beamten erwähnen,  die  sich  freiwillig  stellten,  wohl  bc- 
wufst,  dafs  der  Dienst  ein  sehr  gewagter  sei.  I  »ie  Tcle- 
gTaphistcn  erhielten  Instruktionen,  sich  in  Büschen  ver- 
steckt zu  halten,  Spione  auszuschicken,  telegraphische 
Verbindungen  herzustellen  und  Alles  zu  berichten,  was 
sie  sahen  oder  hörten.  Fast  alle  Informationen,  welche 
das  Kriegsniinistcrium  in  Washington  gegen  Ende  des 
Keldzugcs  erhielt,  waren  auf  diese  Weise  erlangt  worden.« 

Vorposten-  und  Rckognoszirungstclcgraphcn  wurden 
häufig  unter  Feuer  erbaut  und  abgebaut  und  oft  mit 
Verlust  an  Material  und  Mannschaft  aufgegeben. ') 

Den  gleichen  Gefahren  und  Strapazen  wie  die  Tele- 
gTaphistcn  waren  auch  die  Baukolonnen  ausgesetzt.  Das 
Personal  bestand ,  vereinzelte  Fälle  ausgenommen .  aus 
Zivilisten,  die  ihre  Befehle  von  den  Departements- 
Inspektoren  erhielten.  Plums  Werk  enthalt  eingehende 
Beschreibungen  der  Schwierigkeiten,  unter  welchen  der 
Telegraph  dem  Marsche  der  Armeen  folgte  und  oft  unter 
Feuer  bis  in  die  vordersten  Reiben  dringen  mufste.  Der 
Autor  vergifst  dabei  nicht,  den  Patriotismus  und  Eifer 
der  Beamten  besonders  hervorzuheben,  unter  denen 
William  Füller,  spater  zum  Kapitän  ernannt,  die  her- 
vorragendste Stelle  einnahm. 

Für  den  bedeutenden  Anthcil,  welchen  der  TelegTaph 
an  den  taktischen  Operationen  des  amerikanischen  Krieges 
hatte,  spricht  auch  die  häufige  Gefangennahme  von  Tcle- 
graphisten  während  der  Ausübung  ihres  Dienstes.  Es 
ist  «lies  aber  auch  ein  Beweis  dafllr,  dafs  schon  in  jenen 
Jahren  der  Tclcgnaphist  nicht  nur  der  letzte  Mann  bei 
RUckzUgcn,  sondern  auch  sehr  häufig  der  erste  bei  Rc- 
kognoszirungen  und  Vormärschen  zu  sein  pflegte.  Aus 
den  angeführten  Thatsachen  dürfte  manche  werthvolle 
Erfahrung  für  die  Organisation  der  Fcldtelegraphie  euro- 
päischer Armeen  entnommen  werden  können ,  die  bis 
heule  noch  nicht  ihren  FcldtelegTaphen  einen  so  weit- 
greifenden  Wirkungskreis  eingeräumt  haben,  als  dies 
bereits  vor  20  Jahren  in  Amerika  der  Fall  gewesen  ist. 

Telcgraphenobcrst  Anson  Stagcr  berichtete  am 
30.  Juni  1863  an  General  Meigs:  »Man  folge  der 
Armee,  wohin  es  auch  immer  sei,  und  man  findet  den 
FcldtelegTaphen,  Wache  haltend  in  den  ausgedehnten 
Lagern.  Der  mysteriöse  und  doch  verständliche  Tick 
des  Tclcgraphcnapparates  macht  sich  hörbar  zu  jeder 
Tages-  und  Nachtstunde,  bei  den  Vorposten,  in  den 
LaufgTäben  und  vorgeschobenen  Parallelen.  Im  Getümmel 
der  Schlacht  und  beim  Pfeifen  der  Kugeln  eilen  seine 
blitzschnellen  und  lautlosen  Botschaften  ungesehen  und 
ungestört  dahin  .  .  .* 

Plum  ist  ein  Vertheidiger  der  Zulässigkeit  des  Tele- 
graphen auf  dem  Schlachtfelde,  und  dies  mit  um  so 
mehr  Recht,  als  ihm  aufscr  persönlicher  Erfahrung  eine 
Reihe  historischer  Thatsachen  zur  Seite  stehen.  Wir 
müsse»  den  Autor  jedoch  auf  einen  Irrthum  aufmerksam 
machen,  der  Berichtigung  erfordert.  Plum  sagt:  »Kapi- 
tän Buchholt/,  bezweifelt  den  Nutzen  des  Telegraphen 
auf  dem  Schlad) tfelile;  der  amerikanische  Krieg  weist 
jedoch  sehr  zahlreiche  Fälle  hierfür  auf.«  Es  ist  nun 
aber  in  Europa  gerade  Hauptmann  Buchhol tz,  dem 
der  Ruhm  gebührt ,  für  die  Vorpostentelegraphic  mehr 
gestritten  und  gewirkt  zu  haben  als  irgend  ein  Anderer. 

><  So  1.  Ii.  hei  einer  Rckognoatirung  de»  Stadichen»  Famngton 
unier  Leitung  des  Telegraphistcn  Parion»  in  Begleitung  einer 
Kompagnie  Kavallerie  unter  Kapitän  Sin  ich.  Die  6,5  km  lange 
Tclekjr.iphenliiiie  wurde  von  dei  Kavallerie  errichtet,  die  Truppe 
wurde  angegriffen  und  zum  Tttcit  gefangen  genommen.  Par*nn« 
tclcgtaphirte  unter  Feuer,  indem  er  »ich  mit  dem  Ret  ,lci  Truppe 
langsam  luriw-Lrog,  wohd  et  wiederholt  telegt-iphische  Verbindung 
her-tellle 


Buchhol  tz  ist  der  Konstrukteur  des  besten  Vorposten- 
apparates und  hat  nach  Kräften  dahin  gestrebt,  dem 
Miltärtclcgraphen  in  Deutschland  einen  erweiterten  Wir- 
kungskreis zu  verschaffen.  Wenn  ihm  dies  in  seinem 
eigenen  V.itcrland  auch  nur  in  beschränktem  Mafse  ge- 
lungen ist,  so  ist  ihm  doch  die  Gcnugthuung  zu  Theil 
geworden,  dafs  andere  europäische  Armeen  seine  Ideen 
aufgenommen  haben  und  seinen  Apparat  für  Vorposten 
oder  als  Artillericpositions-Tclegraph  benutzen ;  es  seien 
hier  nur  erwähnt:  Holland,  Rufsland,  Spanien,  England 
und  Belgien. 

Welchen  Werth  die  Amerikaner  auf  die  Aufrechterhaltung 
telegraphischer  Verbindung  mit  vorgeschobenen  Positionen 
legten,')  geht  schon  daraus  hervor,  dafs  General  Hook  er 
ein  Regiment  ausschlicfslich  zur  Bewachung  der  Linie 
zwischen  »United  States  Ford«  und  Falmouth  detachirte. 
Die  Soldaten  hatten  Befehl,  einen  Jeden  zu  erschienen, 
der  den  Versuch  mache,  den  Telegraphen  zu  be- 
schädigen. 

Die  TelegTaphistcn  und  Linienarbeiter  des  Militär- 
Telegraphenkorps  waren  von  der  Verpflichtung  des 
Militärdienstes  gesetzlich  entbunden.  Dennoch  wurden 
Viele  gezwungen,  in  die  Armee  zu  treten  und  wurden 
häufig  wieder,  jedoch  in  solchen  Fällen  als  Soldaten, 
zum  Militär-Tclegraphcndicnst  zurückkommandirt.  Alle 
Tclcgraphistcn  hatten  der  Regierung  der  Vereinigten 
Staaten  einen  Eid  der  Treue  und  zugleich  einen  Dienst- 
eid zu  leisten. 

Der  Umstand,  dafs  MilitärtelegTaphisten  und  Tele- 
graphen -Baubcamte  trotz  ihrer  wichtigen  und  oft  kon- 
fidentiellen  Stellungen,  namentlich  als  ZiffernUbersctzcr, 
in  unmittelbarster  Begleitung  der  kommandirenden  Ge- 
neräle dennoch  keinen  militärischen  Rang  bekleideten, 
sondern  als  Zivilisten  dienten,  gab  häufig  zu  unange- 
nehmen Situationen  und  Reibungen  Veranlassung.  Es 
geschah,  dafs  ihnen  der  Offiziertisch  im  Felde  verweigert 
wurde,  sie  mufsten  häufig  mit  Ordonnanzen  rangiren  u.  s.  w, ; 
dergleichen  ungerechtfertigten  und  beleidigenden  Zurück- 
setzungen waren  diese  patriotischen  Männer  häufig  aus- 
gesetzt. Es  konnte  unter  diesen  Umständen  nicht  aus- 
bleiben, dafs  die  Spannung  zuweilen  eine  Grrifsc  annahm, 
welche  den  Tclegraphcndienst,  den  Erfolg  der  Armeen 
und  des  Krieges  gefährdete.  Wiederholte  wohlgemeinte 
Versuche  wurden  von  Seiten  deT  Beamten  und  deren  Chefs 
gemacht,  dem  Korps  militärische  Organisation  zu  ver- 
leihen. Das  Kriegsministerium  nahm  allerdings  diese 
Vorschläge  entgegen,  erkannte  den  hohen  Werth  und 
Eifer  des  Korps  an.  sowie  auch  die  unrichtige  Lage 
der  Beamten,  namentlich  der  vor  der  Front  operirenden, 
zog  es  jedoch  vor ,  keine  Aendcrungen  zu  treffen. 
Mr.  Stanton,  Staatssekretär,  war  der  Meinung,  dafs 
der  MilitärtelegTaph  unabhängiger  und  erfolgreicher 
unter  ausschließlicher  Leitung  seiner  eigenen  Zivilchefs 
arbeite,  als  wenn  die  Beamten  Militärrang  annähmen, 
wodurch  sie  unvermeidlich  den  Befehlen  der  Armee- 
offiziere unterworfen  würden.  Dies  sei,  meinte  Stanton, 
ganz  besonders  zu  vermeiden.  Diese  Entscheidung  des 
Kriegsministeriums  war  der  Anfang  der  gerechten  und 
bis  heute  noch  nicht  berücksichtigten  Klagen  des  Militar- 
Telcgraphenkorps.  Wären  Präsident  Lincoln  und 
Staatssekretär  Stanton  am  Leben  geblieben,  so  hätten 
ohne  Zweifel  auch  die  Verdienste  der  Militärtelegraphistcn 
nach  Beendigung  des  Krieges  die  wohlverdiente  Aner- 
kennung und  Belohnung  erhalten  I  Bei  dem  Wechsel 
der  leitenden  Persönlichkeiten  geriet hen  nach  dem  Kriege 

'!  Ilrigadegeneral  J.  N.  Palm  er  berichtete  an  Generalmajor 
It.  K.  Butler,  Kommandirenden  der  Departement»  Virginia  und 
Nord-Carolina,  am  17.  Februar  «864.  wie  folgt: 

•General'  Ich  glaube,  dal»  nieraala  wahrend  de*  gegenwärtigen 
Krieget  die  Nützlichkeit  de»  Militär-Telegraphen-  und  Signalkorp» 
vollkommener  bewiesen  worden  ixt,  al»  wahrend  de*  letzten  An- 
grifles  (Newbeme\  Kaum  hatte  der  Angriff  bei  den  Vorposten  be- 
gonnen, und  der  TelegTaph  berichtete  auch  schon  über  alle  in  der 
Krönt  sich  entwickelnden  Operationen  und  hielt  die  ganze  Ver- 
theidigungslinie  bi»  Morehcad  unterrichtet.  AI»  der  Feind  im 
Laufe  des  läget  die  Stadt  umringelte,  da  hielt  um  du  Signalkorp» 
von  den  geringsten  feindlichen  Bewegungen  auf  all 
Linie  unterrichtet.  Ich  kann  nicht  lohend  grnu 
Knrp«  erwähnen.« 


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Elkktroteciin.  Zeitschrift. 
 FEBRUAR  t88,. 


Die  Militär tixkgr.vnien  im  amerik.  Bürgerkriege. 


83 


Hie  Opfer  und  Verdienste  des  Militärtelegraphen  voll- 
ständig in  Vergessenheit,  und  dieses  Zivilkorps,  ohne 
Parlamcntsbefugnifs,  im  Augenblicke  der  Noth  geschaffen, 
hatte  nicht  einmal  das  Recht,  eine  Anerkennung  zu  ver- 
langen ! 

Hie  Gehälter  der  Telegraphistcn  waren  Anfangs  sehr 
bescheidene,  wurden  aber  später  verbessert,  so  dafs  gegen 
Ende  des  Krieges  Mililärtelegraphistcn,  je  nach  Fähigkeit 
und  Stellung,  75  bis  150  Dollars  im  Monat  und  je  nach 
Umstanden  auch  Bedienung,  Pferde  und  Rationen  er- 
hielten. 

Gleichzeitig  mit  der  Entwickelung  des  Militär -Tele- 
graphen-Korps, das  aus  einem  Zivilpersonal  bestand,  von 
dem  nur  einige  höhere  Beamte  Militärrang  erhalten  hatten, 
bildete  sich  auch  das  Militär-Signal-Korps  aus.  Dieses 
bestand  schon  bei  Ausbruch  des  Krieges  in  geringer 
Stärke,  war  militärisch  organisirt  und  stand  unter  Kom- 
mando des  Majors,  später  Generals  Mycr.  Die  Thätig- 
keit  dieses  Korps  beschränkte  sich  Anfangs  auf  optische 
Signalgebung  mittels  Flaggen  bei  Tage  und  Fackeln 
bezw.  Internen  bei  Nacht.  Major  Mycr  dehnte  den 
Wirkungskreis  des  Korps  bald  nach  Beginn  des  Krieges 
auf  den  Bau  elektrischer  Feldtelegraphen  aus  und  formirte 
Feldtelegraphentrains.  F.in  jeder  Train  führte  zwei 
Wagen  mit  Stations-  und  Linicnmaterinl.  Die  Stations- 
apparate  waren  Beardslee's  magneto- elektrische  Zeiger- 
apparate, die  später  in  magnetelektrischc  Klopfer  umge- 
arbeitet wurden.  Ein  jeder  Wagen  führte  8  km  Feldkabel 
mit  vulkanisirtem  Gummi  bedeckt  und  200  Stangen  nebst 
Draht  für  Landlinicn.  Im  Juni  1863  zählte  das  Signal- 
korps bereits  30  vollkommen  equipirtc  Trains  mit  aus- 
schlicfslich  militärischer  Organisation.  Major  Mycr 
richtete  nun  sein  Bestreben  darauf  hin,  da»  Militär- 
telegraphen-Korps  (Zivilkorps),  welches  unter  Leitung 
seines  Chefs  Anson  Stager  bereits  sehr  bedeutende 
Ausdehnung  angenommen  hatte,  mit  dem  Signalkorps 
unter  eigener  Leitung  zu  verschmelzen.  Dieses  Bestreben 
erzeugte  nicht  nur  sehr  bedeutende  Reibung  zwischen 
den  beiden  TelegTaphcnkorps ,  sondern  führte  auch  sehr 
bald  ein  Ergebnifs  herbei,  das  für  den  amerikanischen 
MilitärtclegTaphcn  von  grofser  Bedeutung  war.  Mycr 
wollte,  dafs  das  Signalkorps  das  Militärtelcgraphen-Korps 
absorbire;  Stager  wollte,  dafs  das  Signalkorps  aufgelöst 
werde,  und  das  Kricgsministerium  sah  sich  gezwungen, 
das  Für  und  Wider  beider  Organisationen  eingehend  zu 
erwägen.  Das  Unheil  lautete  dahin:  das  Signalkorps 
aufzulösen. 

Die  auffallende  Erscheinung,  dafs  das  Kricgs-Ministcrium 
einen  Zweig  der  Armee  zu  Gunsten  einer  Zivilorganisation 
auf  loste,  erscheint  widersinnig,  war  aber  eine  Notwen- 
digkeit geworden.  Die  Arbeiter,  Telegraphistcn  und 
leitenden  Offiziere  des  Signalkorps  bestanden  aus  Militärs, 
die  entweder  gar  nicht  professionelle  Telegraphenleutc 
waren  oder  die  TclegTaphic  nicht  zu  ihrer  ausschliefs- 
lichen  Lebensaufgabe  gemacht  hatten.  Das  Militär- 
telegraphen-Korps  dagegen  zählte  nur  vollendete  Tele- 
graphisten,  vom  Chef  bis  zum  Linienbauarbeiter,  und 
es  konnte  daher  nicht  ausbleiben,  dafs,  während  dieses 
Korps  es  verstand,  seine  Stationen  bis  in  die  vordersten 
Reihen  zu  verlegen,  seinen  Wirkungskreis  bis  auf  die 
Schlachtfelder  auszudehnen  und  oft  darüber  hinaus  Ver- 
bindungen mit  den  feindlichen  Tclcgraphenlinien  anzu- 
knüpfen, das  Signalkorps  nur  zu  oft  den  gestellten  An- 
sprüchen nicht  entsprach  und  somit  oft  die  Unzu- 
friedenheit der  Generäle  erregte.  Die  Geschwindigkeit 
und  Zuverlässigkeit,  mit  welcher  das  Mililär-TelegTaphcn- 
korps  Telegramme  beförderte,  konnte  von  dem  weniger 
professionellen  Signalkorps  niemals  erreicht  werden. 

Am  to.  November  1863  wurde  Oberst  Myer  auf 
Befehl  des  Kriegsministeriums  seines  Amtes  enthoben  und 
alle  FeldtelegraphcntTains  und  Materialien  dem  Chef  der 
Militärtelegraphen,  A.  Stager,  tiberwiesen.  Ein  grofser 
Thcil  der  Offiziere  und  Mannschaften  des  Signalkorps 
wurden  dem  Militär  -  Telcgraphenkorps  einverleibt.  Das 
Signalkorp*  zählte  zur  Zeit  seiner  Auflösung  198  Offiziere. 

Diese  Thatsachen   beweisen,   dafs,   um   den  Feldtcle- 


graphen  zu  einem  vollendeten  Verkehrsmittel  für  Kriegs- 
zwecke zu  machen  und  insbesondere  seinen  Wirkungskreis 
so  zu  erweitern,  dafs  er  nicht  nur  strategischen,  sondern 
auch  taktischen  Zwecken  dienstbar  gemacht  werden  kann, 
es  unbedingt  nothwendig  ist,  ein  Korps  zu  organisiren. 
das  in  seiner  ganzen  Zusammensetzung  aus  professio- 
nellen Telegraphenleuten  mit  gediegener  prak- 
tischer Erfahrung  besteht.  Ein  improvisirtes  Korps, 
zusammengesetzt  aus  mittelmäfsigen  Telegraphistcn,  aus 
Mannschaften  anderer  Truppentheilc  als  Baukolonnen 
und  aus  detachirten  Pioniernffizicrcn,  die  für  den  Tele- 
gT.iphendienst  herangezogen  werden,  kann  trotz  allen 
Eifers  und  der  gröfsten  Aufopferung  der  betreffenden 
Mannschaften  niemals  diejenigen  Leistungen  erzielen  und 
sich  das  Vertrauen  erwerben,  welche  bei  einem  so  wich- 
tigen Dienstzweig  erwartet  werden  müssen.  Andererseits 
sind,  wie  dies  ja  auch  von  dem  Militärtelegraphen  im 
amerikanischen  Kriege  und  später  bei  anderen  Gelegen- 
heiten bewiesen  worden  ist,  die  Leistungen  der  Fcldtcle- 
graphie  geradezu  erstaunliche,  wenn  die  Mannschaft  in 
ihrer  ganzen  Formation  aus  durch  und  durch  geschulten 
und  professionellen  Telegraphenleuten  besteht.  Dafs  eine 
militärische  Organisation  für  ein  darartiges  Korps  wün- 
*chenswerther  sein  mufs  als  die  zivile  Form  des  ameri- 
kanischen Militärkorps,  bedarf  keiner  weiteren  Erörterung. 
Mifslungene  Versuche  von  VorpostcntelegT.iphen,  wie  solche 
z.  B.  auf  Manövern  unter  Leitung  detachirter  Ingenieur- 
offiziere, staltgefunden  haben ,  sprechen  gegen  das  ange- 
wandte System,  nicht  aber  gegen  die  Sache  selbst. 
Die  Organisation  einer  etatsmäfsigen  Telegraphentruppe, 
ähnlich  der  des  Eisen  bah  nkorps ,  aus  vollendeten  Tele- 
graphistcn rekrutirt,  die  für  den  Eintritt  in  das  Vorposten- 
Telegraphenkorps  ein  praktisches  Examen  abzulegen 
hätten,  dürfte  die  einfachste  Lösung  der  Frage  und  der 
Erfolg  wohl  unzweifelhaft  sein. 

Die  Organisation  der  Militärtelegraphen  der  Konföde- 
rirten  während  des  amerikanischen  Krieges  war  im  Prinzip 
der  des  Nordens  ähnlich,  in  der  Durchführung  jedoch 
mangelhaft.  Der  gröfserc  Theil  der  TelegTnphenbeamten 
bestand  aus  Zivilisten,  von  denen  viele  Offiziersrang  er- 
halten hatten,  Adjutantendienste  thaten  und  Infanterie-  und 
Kavallerieregimenter  als  FeldtclegTaphisten  und  Ziffern- 
Ubersetzer  begleiteten.  Es  fehlte  dem  Korps  ein  Zentral- 
kommando,  wie  es  der  Norden  hatte,  und  das  Telegraphen- 
personal  war  mehr  den  Befehlen  der  einzelnen  Divisions- 
kommandeure als  den  eigenen  Telegraphenchefs  unterstellt. 
Auch  die  Telegraphistcn  der  konfoderirten  Armee  waren 
vom  Militärdienste  entbunden. 

Als  am  2.  März  1864  General  Grant  zum  Höchst- 
kommandirenden  aller  Armeekorps  der  Nordstaaten  er- 
nannt und  unter  directen  Befehl  des  Präsidenten  der 
Republik  gestellt  worden  war,  war  es  Aufgabe  des 
Militärtelegraphen,  seine  Operationen,  die  sich  (Iber  viele 
und  weit  ausgedehnte  Länder  erstreckten ,  nach  dem 
Willen  des  einen  Mannes  und  von  einem  Zentralpunkt 
aus  in  einheitlichem  Zus.immengreifen  zur  Durchführung 
zu  bringen  und  dadurch  dem  Andrang  der  bedeutenden, 
jedoch  vertheilten  Streitkräfte  die  höchste  Potenz  zu  ver- 
leihen. Es  gebührt  dem  amerikanischen  Militärtelegraphen 
der  besondere  Ruhm,  schon  vor  20  Jahren  nicht  nur  die 
Möglichkeit,  sondern  die  Richtigkeit  bewiesen  zu  haben, 
Armeeoperationen  von  einem  entfernten  Zentralpunkte 
aus  nach  einem  Willen  durch  telegraphische  Bcfehls- 
Ubermittelung  zu  leiten.  Mit  Grants  Zelte  in  Culpepcr 
standen  alle  Hauptquartiere  der  vier  Armeen,  die  viele 
Tausendc  Kilometer  von  einander  entfernt  waren,  und 
selbst  Vorpostenstellungen  in  telegTaphischer  Verbindung. 
Mehr  als  250000  schlachtfcrtige  Soldaten  der  Republik 
erhielten  von  dort  ihre  täglichen  Befehle.  Der  Feld- 
telegraph hatte  1S64  eine  solche  Leistungsfähigkeit  er- 
reicht, dafs  selbst  auf  Eilmärschen  die  Hauptquartiere 
stets  in  telegraphischer  Verbindung  blieben.  Telegrapheti- 
major  Eckert  berichtete  am  15.  Juni,  dafs  die  Bau- 
kolonnc  unter  Dören  durchschnittlich  39  km  Feld- 
tclcgraphenlinien  in  einem  Tage  errichte  und  eine  gleiche 
Strecke  abbaue.    Es  wurden  jedoch  nicht  nur  die  Haupt- 


II' 


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84 


AlIHANTM.LNGKN. 


ELEKTROTKCIIN.  Zeitschrift. 
FEBRUAR  i8«j 


quartiere  der  K^rpskommandantcn  mit  dem  des  Generals 
Graut  wahrend  aller  Gefechte  in  Verbindung  erhalten, 
sondern  der  Feldlelcgraph  herleitete  auch  eine  jede 
grtifserc  Rekognoszirung,  und  Korpschcfs  haben  häutig 
ganre  Feldzüge  vfin  *'cr  Fcldtelegraphcnstation  aus  kom- 
tnundirt,  ohne  kaum  tri  den  Sattel  zu  steigen;  wie  bei- 
spielsweise General  Rosccrans  den  Arkansas-  und 
Missouri-Fcldzng  1S64  \on  den  Tclcgrapheristationen  in 
St.  Louis  und  Jcflfersun  aus  geleitet  hat* 

Als  Grant  und  Sheridan  im  Marz  1865  mit 
123000  Mann  gegen  Kichmund  marschirten,  um  den 
letzten  Akt  de*  grofsen  Dramas  in  Seene  zu  setzen,  da 
hielt  der  Feldtelegraph  d  e  Hauptquartiere  mit  der  in 
einer  Ausdehnung  von  über  48  km  sich  erstreckenden 
Schlachtlinie  in  ununterbrochener  Verbindung,  und  der 
Telegraph  war  «las  alleinige  Mittel  eines  einheitlichen 
Verständnisses  und  der  Verbindung  zwischen  der  vor- 
marschirenden  Armee,  den  Knnitnnnttircndcii,  dem  Prä- 
sidenten der  Keputilik  und  dem  Ministerium.  Als  am 
2.  April  Graut  befahl,  die  in  Petersburg  unter  General 
Lee  verschanzten  Konfodcrirten  anzugreifen,  da  befand 
sich  die  TelegTaphenstation  des  föderirten  Generals 
Humphrey  thatsadilich  auf  dem  Schlaclitfelde,  500  Fufs 
hinter  einer  am  Gefechte  bcthciligtcn  Batterie  und  blieb 
während  der  Schlacht  thätig.  Die  Einnahme  von  Peters- 
burg war  der  Vorabend  dis  Falles  von  Richmond  und 
das  Ende  des  vierjährigen  blutigen  Krieges,  in  welchem 
die  Födcrirtcn  allein  300  000  Menschenleben  verloren 
hatten,  aufser  den  400000,  die  kampfunfähig  gemacht 
worden  waren. 

Dem  Militrrtelcgraphen  der  Vereinigten  Staaten  gebührt 
der  Ruhm,  zuerst  tclegrnphischc  Refehlsübcrmittclung  im 
grofseren  Maßstäbe  im  Kri  ,ge  ausgeführt  zu  haben. 
Wahrend  der  vier  Krsegijahre  wurden  24150  km  Militnr- 
Telegraphenlinien  errichtet.  Viele  Linien  wurden  unter 
Feuer  erbaut,  und  im  Feuer  wurde  auch  telegraphi'  t. 
25  Mitglieder  de?  Tel.-gTaphenkorps  verloren  ihr  Leben; 
viele  wurden  verwundet,  71  gefangen  genommen,  und 
selir  viele  büfsten  in  Folge  der  Stropn/cn  und  Fieber  ihre 
Gesundheit  ein  und  starben  bald  nach  <lein  Kriege.1) 

Die  K<  s;cn  <ler  Errichtung  und  djs  Rctriebes  der 
24150  km  Fcldlek'grnp'.ien  während  <Lr  vier  Kriegsjahrc 
bei  efen  sich  auf  2655500  Dtdlars.  Es  wurden 
6  500000  Telegrr  rnine  befördert,  viele  davon  in  Fcrm 
langer  B:ri'hte,  so  t'afs  ein  jedes  MdkartelcgTamm  dem 
Staate  ungefähr  40  Cents  k<  stete.  Kein  Kriegsdienst  hat 
der  Regierung  weniger  K<  sten  verursacht  als  der  Mdilar- 
tclegrmph  ' 

Nach  Beendigung  des  Krieges  wurden  auch  die  Tele- 
graphcnliiiien  der  Südstaaten  dem  Miliiimck'graphen- 
Kt  rps  lüicrgcben  und  ven  •lcni«el.ien  wieder  hergestellt. 
Der  .NMi.arlelegrnph  diente  sodann  hauptsächlich  der 
Sicherung  lies  Friedens  und  Ree  rganisation  des  Landes. 
H  erauf  wurde  das  Korps  allmählich  aufgelöst,  1865  horte 


De«  gcif*en  unt  patriotsrhen  Ihcntte  und  die  vielen 
Opfer  belohnte  die  Regelung  r.ur  m  t  wen  gen,  autnihmswc.Kn 
Befiir  lerungen.  un  I  er*c  largo  n»h  Itren  1  guiig  de»  Kriege»,  am 
Knie  de«.  Jahn-»  1866,  erhielten  »eiien  Teiegraphenchefs  die  bereit« 
un!.  tai:«i  Ken  Hang  erhalten  hatten,  eine  kjngcr  h'liurtg  Sujet 
uti  1  I .  (Un  «rut  l«n  ;u  II- ;  i  legi  noralcn  .  lynch,  Cr«»», 
Van  Diner,  (,'towry  un  I  <  > ;  .  ui  n  t  e  ru  <  »bei  •tlieutcuant,,  ei- 
niririt-  IU".  giri'e  uli-igc,  hü  !nt  ter-.i  en*lvollc  Knips  i;iiig  leei 
uu*  und  eihielt  von  «1er  Kegierung  n.chi  einmal  e.ncn  Au—pruch 
des  liankes  <Mcr  t.cr  Atter kennung ;  ausgennmmen,  daf*  zehn  Tele- 
gi apl-isttn  iedet  eine  silberne  Uhr,  die  beieit«  %\4hrenl  de»  Kriege» 
tui  Regul  mti^  ilcr  Zeit  auf  t!c:i  Hu  pt-M.liuilckgr.iphcnsutioncii 
gedient  Italien,  aU  Anerkennung  von  «lern  kricgsitiiriisiei.utn  zum 
GesiJitnk  eil, leiten. 

1  lum  »  igt :  .|>;c  Regierung  habe  CcdenUteine  auf  iteti 
CraHcrri  geialltner  >iilda<eu  erriidiKt  im  1  den  Angclim  gen  Pen- 
«innen  Ix  w.:ligl.  Niehl»  .let.m  <«  t«?  den  Te'egrapJn»len  i  i  Tlicil 
gewimtcn!  Warum :  ■  Ferner  »i;t  l'lurn  .Den  Km  leui  Jet 
)>il:  nge.rliu-  leneu  i«t  nicht  e.nuial  .1er  Stolr  gegönnt,  «A^en  iu 
lo  inen  Mein  Vater  geholte  auch  der  »  e>{ri;rlien  Armee  an1  lenn 
i.ic  »"leli'-ral  Acljutantur  hat  Llas  M  iitai  Lc'c^rap!icn-K ni p*  ti  cm  il*  a's 
t  ii.  n  /  .vniii  fiet  A'-  aie-_'  anert-annt  !  Line  »-oh  tie  Un  laiikVat * l  it 
f..  onlc  ilaxu  luhien,  len  ^uten  l»laul:en  an  <3:c  eT°^-c  Kvpubiik 
ru  c:«cliutti:tn  !  Jo.-enfaK«  muf«  e:n  .Sc-t a rt  eei  Venaiticn  iletiiotali* 
•  '•enl  auf  Am  (i  t  ots  i-hcn  (iei«t  ilei  St.i  it»l.ur»'er  einvvi:  l.en  unJ 
ii u •'.'««  in  /u^unl't  n.-r.  ahr.l..  ti«r»  Laßen  Jj'ii  he  trafen,  <h«  l.c.hjcn 
TuKt»-en  pittitjti»cl>er  Aufopferung  ?u  bee  ntraciili^en.« 


J  dnssellic  auf  zu   existiren  und  die  Linien  wurden  an 
Privatgesellschaften  verkauft  und  Ubergeben. 

So  weit  die  Betrachtung  des  vorliegenden  Werkes,  das 
von  dem  Autor  namentlich  in  der  schon  auf  S.  79  ge- 
nannten l.uniauen  und  gerechten  Absicht  geschrieben  ist. 
Die  grofsen  Multen  und  Arbeiten,  tlenen  Fluni  sich  für 
eine  so  ehreiiwerthc  Absicht  uneigennützig  unterworfen 
und  mit  Opfern  an  Zeit  und  Ki  sten  so  weit  durchgeführt 
hat,  sichern  ihm  die  Hochachtung  Aller.1)  Das  Werk 
hat  aber  auch  durch  Aufführung  so  vieler  geschichtlicher 
Daten  einen  bedeutenden  historischen  Werth.  Indem 
Plum  die  Wirksamkeit  des  amerikanischen  F'eldtelegraphen. 
die  europäischen  Militarkreiseit  bisher  fast  ganzlich  un- 
bekannt geblieben,  in  dctaillirter  Weise  beschreibt,  hat 
er  für  alle  Armeen  ein  Modell  gcmeifsclt.  dessen  klassische 
Formen  in  zukünftigen  Kriegen  den  Militartclcgraphen  in 
vielen  Beziehungen  wird  als  Vorbild  dienen  können, 
wenn  auch  ort-  und  zeitgemafsc  Alländerungen  in  der 
Organisation  erforderlich  sein  sollten.  Das  Werk  bildet 
daher  für  Militartclegraphistcn  und  Stabsoffiziere  sehr 
viel  Belehrendes ,  ganz  besonders  aber  für  diejenigen, 
welche  bisher  der  Anwendung  des  Telegraphen  vor  der 
Front  entgegen  waren  und  bei  den  Versuchen  nicht  mit 
der  der  Sache  gebührenden  Gründlichkeit  zu  Werke  ge- 
gangen sind. 

London,  November  1882.  R.  v.  F-T. 


Die  Gesellschaften  für  elektrisches  Licht  In 
England. 

Die  Mcrcantüc  Shipping  G.izette  and  Com- 
mercial  Review  bringt  in  ihrem  letzten  Jalires- 
snpplement   einen    interessanten    Bericht  über 
Einrichtung   und    Hü  fsquellen    sämmtlicher  in 
i  England   bestehenden   Gesellschaften   für  Ver- 
:  sorgung   mit  elektrischem  Lichte.     Der  Werth 
dieses  Berichtes  ist  nicht  hoch  genug  zu  ver- 
1  anschlagen,  wenn  man  die  grofsen  Schwierig- 
keiten in  Anrechnung  bringt,  mit  welcher  ge- 
naue Zahlen  über  die  theilweise  sehr  intimen 
Verhältnisse  seitens   der  Gesellschaften  zu  er- 
langen  sind.      Ein   solcher   Bericht    mit  ver- 
bürgten Zahlen  mufs  dem  Elektrotechniker  wie 
dem  Kaufmanne   gleich  willkommen   sein,  da 
er  ihm  eine  nützliche  Handhabe  bietet  gegen- 
über den  vielfach  übertriebenen  Gerüchten  über 
die  Grüfse  des  betheiiigten  Kapitales  und  die 
an  die  Erfinder  gezahlten  Summen.     Bei  der 
Menge  der  besprochenen  Gesellschaften  ist  es 
besonders  werthvoll,  die  hauptsächlichsten  Zahlen 
tabellarisch  zusammengestellt  zu  finden.  Wir  ver- 
zichten des  Raumes  wegen  auf  die  Wiedergabe 
j  der   Tabellen   und  geben    nur   die  Gesammt- 
:  summen  in  Folgendem  an,  während  wir  zwecks 
genauerer  Information  auf  die  Quelle  verweisen. 

Zum  Schief«  »ei  noch  erwähnt,  «laU  nach  der  Hctju>gabe 
cle\  Plum'-ii-hen  Wtr^c:«  d.r  rtestrchunjjen  de*  ehemaligen  ameiiLa- 
tmchen  M  Mar  Teleutaphenlrirp«  vn£  eich  cir.c  Kcich!<>«».cncrc  Futni 
angenommen  h  dien.  Viele  iler  nunmehr  weit  »eritieulen  Mit- 
arbeiier  ile*  I 'ekvr.iphcn  traten  am  18.  August  iSSj  in  c  net  Ce- 
»etivchaft  lusamincu,  deren  Haupcweck  es  iit,  ilic  ihnen  bi»hcr 
vun  Jer  RcjC  etung  vetweigertc  A-ierktnnun);  unJ  die  ver  Jicnle  Be- 
tucli«i':htt  yun^  zu  erlangen.  D  e«  ücwllschaft  hat  bere  t«  am 
ji  September  unter  Leitung  <les  Rechtsanwälte«  un  1  früheren 
Fei  liclegraphivtcn  W.  K.  I'lum  »rni  unter  Bellte  ligung  vieler  eiO' 
lliif«reiiher  Amerikaner  eme  S  fung  am  Niigirafalle  gehalten  UnJ 

■  bc»ch]o,»cn,  ihre  Klagen  dem  Kongresse  der  Republik  xu  unter* 
b.ci'.cn.    Wit   tauntehen   dem  Aulr.r  uml   dem  b-aven  Kütp»  <!ct. 

;    bc»teti  Erfolg  111  ihren  »n  wohl  berechtigten  BcHrebungcnl 


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ELEKTR  <VTFCHV.  ZEITS 
FEBRUAR  1683. 


Die  Gesellschaften  für  elf.ktr.  Licht  in  England. 


85 


Gruppe 

I. 

Nominelle« 
Grün- 
dungs- 
kapital 

in 

Pfd.  Sterl. 

2. 

Es  soll  gei 
an  die 

baar 
PH  Sterl. 

"3. 

ihlt  werden 
ernnaer 

in  Aktien 

PfJ.  Sterl. 

4- 
In 

L.  m  l  n  u  T  ge- 
setztes 
Kapital 

Pfl.  Sterl. 

5. 

Es  ist  ger; 
brn 

baar 
PfJ.  Slerl. 

«■ 

thlt  an  die 
nacr 

in  Aktien 
PfJ.  Sterl. 

7- 

Anschei- 
nen'! vom 
Pulilikum 
eingezahlte 
Summe 

PM.  Sterl. 

8. 

Haftbarkeit 
de«  Publi- 
kum«, <l.  h. 
d  c  noch  auf- 
mbrlngrndc 
Summe 

PfJ.  Slerl. 

L 

19  Brush- Gesell- 
schaften .... 

II. 

33  Gesellschaften 

in. 

14  Gesellschaften 
IV. 

13  Gesellschaften 

S  775  °oo 

10  675  s°° 

672  170 
649  025 

537  6S0 
2  632  525 

2  697  318 

5  191  128 

614  170 

462  775 

555  >8o 
2  581  955 

I  180685 
1  O38  4O9 

961  453 
1  570  764 

1645°  St» 
4  450  000 

1  321  195 
405  gMj 

3  170  205 
1  035  030 

7  888  446 

t  076  <>45 

3  '37  135 

2  2I9094 

2  532  217 

20  900  500 
3995000 

I  727  l8l 

4  205  241 
1  004  000 

2040000* 

82000* 

1  000  000* 

49O  OOO* 

550  OOO* 

24  895  500 

1  828  l8l      5  209  241 

99*8446 

1  158945  1  4  137  «35 

2  709  O94 

3  087  217 

•  Die.e  Zahlen 
die 


der  Vorauisctrung  anifcrjomraen,  it»f»  für  Gruppe  IV. 


Vethalmiise 


Der  Bericht  unterscheidet  vier  Gruppen  von 
Gesellschaften.  Die  erste  Gruppe  umschlicfst 
deren  19,  welche  das  Brush -System  angenom- 
men haben,  die  zweite  Gruppe  23  Gesell- 
schaften, welche  andere  Systeme  benutzen;  die 
dritte  Gruppe  umfnfst  14  Gesellschaften,  welche 
anscheinend  bis  jetzt  noch  wenig  praktisch  her- 
vorgetreten sind,  während  in  der  vierten 
Gruppe  13  meist  ganz  neugebildete  Gesell- 
schaften enthalten  sind,  über  welche  eingehendere 
Nachrichten  nicht  zu  erhalten  waren.  Das  bc- 
theiligtc  Kapital  ist  ungemein  bedeutend.  So 
sind  die  19  Brush -Gesellschaften  mit  einem 
Kapital  von  5775000  Pfd.  Sterl.  begründet, 
von  welchem  bereits  die  Hälfte  im  Betrage  von 
2  697  318  Pfd.  Sterl.  in  Umlauf  gesetzt  worden 
ist,  wobei  jedoch  die  Verpflichtung  der  Aktio- 
näre sich  noch  auf  961  453  Pfd.  Sterl.  er- 
streckt. Für  Gruppe  II  (23  Gesellschaften)  be- 
trägt das  nominelle  Gründungskapital  10675500 
Pfd.  Sterl.;  es  sind  Aktien  im  Betrage  von 
5  191  128  Pfd.  Sterl.  ausgegeben,  wovon  die 
Forderung  von  1  570  764  Pfd.  Sterl.  noch  aus- 
steht. Beide  Gruppen  verdienen  gegenüber 
der  dritten  und  vierten  eingehendere  Betrach- 
tung, da  sie  allein  aus  der  Wirklichkeit  ge- 
nommene Verhältnisse  bieten  und  praktische 
Erfolge  gehabt  haben.  Fassen  wir  deshalb 
beide  Gruppen  zusammen.  Der  Gesammtbetrag 
des  in  Umlauf  gesetzten  Kapitales  belauft  sich 
auf  7  888  446  Pfd.  Sterl.  oder  48  %  des  Grün- 
dungskapitales (16450500  Pfd.  Sterl.). 

Die  dritte  Gruppe  {14  Gesellschaften)  veran- 
schlagt das  Grundkapital  31^4450000  Pfd.  Sterl., 
während  eine  nennenswerthe  Einzahlung  bis  jetzt 
nicht  nachweisbar  ist,  so  dafs  unter  Hinzurech- 
nung dieser  Summe  zu  der  von  Gruppe  I  und  II 


sich  der  Prozentsatz  des  wirklichen  Betriebs- 
kapitals auf  38%  dcs  Giündungskapitals  bcläuft. 

Die  Summen,  welche  theilweise  schon  in  die 
Taschen  der  Erfinder  gelaufen  sind,  ergeben 
bedeutende  Beträge.  So  wird  für  Gruppe  I  die 
den  Erfindern  für  Verkauf  ihrer  Erfindungen 
an  die  einzc'nen  Gesellschaften  kontrnktmäfsig 
zugesagte  Summe  auf  672  170  Pfd.  Sterl.  in 
baarem  Geld  und  ferner  auf  537  680  Pfd.  Sterl. 
in  Aktien  oder  Antheüscheinen  angegeben; 
hiervon  sind  bereits  an  die  Erfinder  abgeführt 
in  baar  614  170  Pfd.  Sterl.  und  in  Aktien 
555  180  Pfd.  Sterl.  Für  Gruppe  II  lauten  die 
Ziffern  an  zugesagtem  Baargelde  649  025 
Pfd.  Sterl.,  an  zugesagten  Aktien  2  632  535 
Pfd.  Sterl.,  während  in  Wirklichkeit  schon  ge- 
zahlt sind:  baar  462  775  Pfd.  Sterl.  und  in 
Aktien  2  581  955  Pfd.  Sterl. 

Bei  der  dritten  Gruppe  von  14  Gesellschaften 
wird  das  den  Erfindern  kontraktlich  zugesicherte, 
aber  noch  nicht  gezahlte  Baargeld  auf  405  986 
Pfd.  Sterl.,  die  Aktien  auf  1  035036  Pfd.  Sterl. 
veranschlagt. 

In  Gruppe  IV  mit  13  Gesellschaften  wird 
das  Gründungskapital  mit  3  095  000  Pfd.  Sterl. 
und  die  an  die  Erfinder  abzuführende  Prämie 
in  baar  mit  101  000  Pfd.  Sterl.,  in  Aktien  mit 
1  004  000  Pfd.  Sterl.  beziffert. 

Es  ergiebt  sich  aus  diesen  Zahlen,  welche 
wir  am  Schlüsse  übersichtlich  zusammenstellen, 
dafs  von  dem  gesammten  in  Umlauf  gesetzten 
und  vom  Publikum  noch  aufzubringenden  Kapi- 
tale für  die  Erfinder  nicht  weniger  als  40  % 
abgeführt  worden  sind. 

Eingezahlt  sind  bis  jetzt  2J/t  Millionen,  wäh- 
rend die  Haftbarkeit  der  Aktionäre  sich  noch 
auf  weitere  3  Millionen  erstreckt. 


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86 


Der  an  -.die  Erfinder  verabfolgte  Betrag  in 
haar  beträgt  unter  Ausschiufs  der  Gruppe  IV 
i  076  945  Pfd.  Sterl.  Ks  folgt  aus  diesen 
Zahlen,  dafs  als  wirkliches  Arbeitskapital  nur 
1  142  149  Pfd.  Sterl.  tibrig  bleiben,  welche 
Summe  die  Zinsen  für  ein  Aktienkapital  im 
Betrage  von  5  356  229  Pfd.  Sterl.  aufbringen 
mufs.  In  anderen  Worten  ausgedrückt,  mufs 
zur  Verzinsung  dieses  Aktienkapitales  zu  nur 
5  %  ^as  Arbcitskapital  im  Geschäfte  23  °/0 
aufbringen.  Werden  alle  ausstehenden  Verbind- 
lichkeiten ^Kolonne  8)  glatt  eingezahlt  und  zum 
Betriebskapitale  geschlagen ,  so  würde  dieses 
immerhin  noch  10  %  Nutzen  abwerfen  müssen. 

Die  Lage  der  meisten  Gesellschaften  ist  auf 
Grund  dieses  Berichtes  als  trostlos  anzusehen, 
da  derselbe  zeigt,  wie  die  meisten  derselben 
nicht  werden  bestehen  können,  wenn  sie  nicht 
mehr  vom  Glücke  begünstigt  werden,  als  dies 
im  geschäftlichen  Leben  im  Allgemeinen  vor- 
kommt. Diejenigen  Gesellschaften,  welche  in 
der  Lage  sind,  Maschinen  u.  s.  w.  zu  fabriziren 
und  zu  verkaufen,  werden  ohne  Zweifel  be- 
stehen können,  wenn  sie  sich  genügenden  Ab- 
satz sichern;  jene  Gesellschaften  hingegen, 
welche  nur  vorübergehende  Aufträge  erhalten 
oder  sich  allein  mit  Lichtversorgung  abgeben, 


werden  bald  eingehen. 


R.  Mittag. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Elektrizität) -Ausstellung  in  KAnlgsherg.)  Als  Eröffnungstag 
der  Elektrotechnischen  Ausstellung  in  Königsberg  i.  I'r. 
ist  der  15.  April  in  Aussieht  genommen.  I >ic  Emlieferung 
der  Ausstellungsgegenstände  hat  bis  zum  i.  April  zu 
erfolgen.  Die  Dauer  der  Ausstellung  wird  etwa  0  Wochen 
betragen.  Es  wird  mit  dieser  Ausstellung  namentlich 
auch  der  Zweck  verfolgt,  die  Wirkungen  der  Elektrizität 
und  die  durch  sie  liereits  erzielten  Erfolge  einem  grofseren 
Kreise  und  im  besonderen  den  Bewohnern  der  ostlichen 
Provinzen  zur  Anschauung  zu  bringen  und  dabei  haupt- 
sachlich auch  die  reichlich  vorhandenen  Wasserkräfte 
zur  Kraftübertragung  und  Beleuchtung  zu  verwerthen. 
Die  Ausstellungsgegenstände  sind  in  12  Gruppen  getheilt 
worden  I.  historische  und  wissenschaftliche  Apparate, 
Lehrmittel  nebst  einschlägiger  Literatur;  2.  Telegraphie 
jind  Signalwesen;  3.  Tclephonie;  4.  Medizinisch -elek- 
trische Apparate;  5.  Batterien  und  Akkumulatoren; 
6.  Elektrochemie;  7.  magneto-  und  dynamoclekirischc 
Maschinen;  8.  elektrisches  l.icht ;  0.  Motoren  ;  10.  Kabel, 
Drahte  und  Blitzableiter;  11.  elektrische  Zeitmessung; 
12.  elektrisches  Eisenbahnwesen.  -  Dampf-  und  Be- 
triebskraft wird  unentgeltlich  den  Ausstellern  geliefert. 


Society  of  Telegraph  Engineers  and  of  Electrictans  die 
Vcrmittelung  des  Verkehrs  zwischen  den  Ausstellern 
und  dem  Direktions-Komite  übernommen.  -  Kronprinz 
Rudolph  hat  in  einer  dem  Ehrenpräsidenten  Graf 
II.  Wilczek  zugegangenen  offiziellen  Zuschrift  die  lieber- 
nähme  des  Protektorates  Uber  die  Ausstellung  zugesagt. 

[Vorlesungen  Ober  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule 
zu  Bedln."  Das  bisher  vom  Tclegrapheningenicur  Dr.  Brn 
im  Soinmerscmestcr  vierstündig  gelesene  Kolleg  Uber 
elektrische  Telegraphie  ist  nach  Ausscheiden  des 
Genannten  aus  dem  Lehrkörper  der  technischen  Hoch- 
schule  dem  Dozenten  Dr.  Slaby  vom  I.  April  d.  J.  ab 
Übertragen  worden  (vgl.  18S2,  S.  479). 

[Preisausschreiben. j  Dem  englischen  Zcntral-Kollcgium  des 
nationalen  Verbandes  der  Knhlcngrubenarbeiter  ist  die 
Summe  von  500  Pfd.  Sterl.  übergeben  worden,  welche 
als  Preis  für  die  Erfindung  einer  praktischen  elektrischen 
oder  anderen  Sichcrhcitslainpc  ausgesetzt  werden  soll. 
Die  Lampe  mufs  tragbar  sein  und  darf  unter  keinen  Um- 
ständen eine  Explosion  verursachen.  An  der  Bewerbung 
um  den  Preis  dürfen  sich  auch  Auslander  bctheiligen. 


[Internationale  elektrische  Ausstellung  in  Wien.]  Die  Vorarbeiten 
für  die  Ausstellung  schreiten  rüstig  vorwärts.  Das 
Direktions-Komite  glaubt  namentlich  aus  den  bereits 
aus  allen  Staaten  Europas  und  aus  Amerika  einge- 
gangenen zahlreichen  Anmeldungen  schlicfsen  zu  dürfen, 
dafs  allcrwärts  dem  L  nternchmen  ein  reges  Interesse 
entgegengebracht  wird,  welches  die  Wahl  der  Bezeichnung 
als  .internationale»  Ausstellung  schon  jetzt  als  völlig 
gerechtfertigt  erscheinen  läfst.  Besonders  reichhaltig  ver- 
spricht die  Ausstellung  in  Bezug  auf  Kraftübertragung 
und   Beleuchtung  zu   werden.     Kür  England    hat  die 


[Volta- Preht  für  1887.]  Vach  einem  Erlafs  des  franzosi- 
schen Unterrichts- Ministers  vom  lo.  November  1882 
wird  der  durch  Dekret  vom  11.  Juni  1SS2  eingesetzte 
Preis  von  50  000  fri>.  filr  diejenige  Entdeckung,  welche 
geeignet  ist,  in  der  Anwendung  der  Elektrizität  zur  Er- 
zeugung von  Warme,  l.icht,  mechanischer  Kraft,  zur 
l'ebermittelung  von  Nachrichten  oder  zur  Heilung  von 
Krankheiten  wesentliche  Fortschritte  herbeizuführen,  im 
Dezember  1887  ertheüt  werden.  Gelehrte  aller  Nationen 
sind  zur  Preisbewegung  zugelassen.  Bewerbungen 
können  bis  zum  30.  Juni  1887  eingereicht  werden.  Eine 
durch  den  Unterrichts-  Minister  ernannte  Kommission 
wird  die  von  jedem  Bewerber  angemeldete  Entdeckung 
prüfen  und  ermitteln,  ob  dieselbe  die  gestellten  Be- 
dingungen erfüllt.  Der  von  der  Kommission  erstattete 
Bericht  wird  im  Journal  officiel  veröffentlicht  werden. 


[Kabel  Paris-Marseille.]  Das  unterirdische  Kabel  von  Pari» 
nach  Marseille  wird  mit  besonderer  Beschleunigung  ge- 
legt. Es  befindet  sich  in  einer  gufscisernen  Rohre,  die 
in  einer  Tiefe  von  m  verlegt  wird;  die  Stofse  der 
Rohren  werden  mit  Gummi-  und  Bleiringcn  gedichtet; 
in  Abständen  von  etwa  500  m  geht  das  Kabel  durch 
eine  geschlossene  gufseiserne  Kammer,  die  zugänglich  i<t 
zu  Untcrsiiciiungstweck.cn;  zu  gleichem  Zwecke  sind  die 
Rohren  in  Abständen  von  etwa  100  m  durch  gufseiserne 
Buchsen  verbunden.  Die  ganze  Anlage  ist  auf  32000000 
Mark  veranschlagt  und  soll,  wenn  vollendet,  mit  den 
transatlantischen  und  Mittelmeerkabeln  verbunden  wer- 
den (Engineering,  Bd.  34,  S.  552) 

[Thompsons  Telephon.]  In  einem  jungst  angegebenen,  in 
Engineering,  Bd.  35,  S.  82,  beschriebenen  Telephon  ist 
Professor  Silvanus  P.  Thompson  auf  die  Urform  des 
Keis  schcn  Stricknadeltelephons  zurückgegangen.  Bei  der 
äufserlich  dem  Bell'schen  Telephon  sich  ganz  anschliefsen- 
den  Form  liegt  in  einem  Gehäuse  mit  Mundstück  ein 
Draht  aus  einem  magnetisirbaren  Metalle,  mit  dem  einen 
Ende  an  einer  Stellschraube,  mit  dem  anderen  im  Mittel- 
punkt einer  Platte  aus  Blech,  Glimmer,  Horn,  Ebonit 
oder  dergleichen  befestigt  und  auf  seiner  ganzen  Länge 
von  einer  Drahrspulc  umgeben;  bei  Stromstärkenände- 
rungen sich  ausdehnend  oder  verkürzend,  versetzt  er  die 
Platte  in  Schwingungen.  Dieses  Telephon  ist  viel  ton- 
stärker als  das  Reis'sche  Stricknadeltelephon  und  giebt 
die  Sprache,  namentlich  die  Zischlaute  und  einige  andere 
Konsonanten,  besser  wieder  als  die  gewohnlichen  Magnct- 
tclcphoncmpfringcr.  —  Bei  einer  zweiten  Form  liegen  Draht 
und  Spule  in  einer  Eisenrühre,  und  der  Draht  ist  zur 
Verstärkung  der  magnetischen  Wirkung  an  seinen  beiden 
Enden  in  gTofsere  magnetisirbare  Massen  eingebettet.  Bei 


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Kl.EKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
FEBRUAR  i8«j. 


Kleine  Mittheilungen. 


87 


einer  dritten  Form  ist  das  Eisenrohr  und  die  Spule  kurz 
und  von  grofsem  Durchmesser,  und  es  schliefst  sich  an 
ersteres  seillich  ein  Handgriff  an.  — -  Bei  einer  vierten  Form 
endlich  liegen  in  einer  nach  der  Platte  hin  sich  er- 
weiternden Spule  zwei  Drähte,  die  von  derselben  Stell- 
schraube aus  nach  verschiedenen  Stellen  der  Platte  laufen 
und  am  besten  der  eine  aus  Eisen,  der  andere  aus  Nickel 
genommen  werden,  damit  bei  Zunahme  der  Stromstärke 
der  eine  sich  ausdehnt,  der  andere  sich  verkürzt. 


Fügende  Femsprechttetle.]     Ein    Fernsprechbctricb  von 
Booten  aus  ist  mit  gutem  Erfolge  durch  den  Wasserbau- 
Inspektor  Mohr  in  Thiergartenschleuse  auf  den  Wasser-  , 
strafsen    Hohensaaten— Spandau    eingeführt.  Zunächst 
befindet  sich  neben  dieser  Linie  sowie  von  Licbenwalde  . 
nach  Zehdcnick  und  von  den  Oranienburger  Schleusen  ! 
nach  Döhringsbrück  am  Kuppiner  Kanal  eine  oberirdische,  ! 
läng*  der  Kanal-  und  Flufsufer,  tum  Thcil  auch  litngs  j 
eines  Landweges  geführte  Drahtleitung,  an  welche  die  I 
drei  Dienststellen  Eberswaldc,  Zchdenick  und  Thiergarten-  j 
schleuse  angeschlossen  sind.     Um   diese   Linien  auch 
wahrend  der  Bereisung  durch  den  Baubeamten  benutzen  j 
tu  können,  wurde  an  der  Rückwand  der  Kajüte  des  Be- 
reisungs-Dampfbootc*    ein    .Sprechapparat  angebracht, 
»Jessen   beide  Drähte  in  zwei  Klemmschrauben  enden. 
Soll  der  Apparat  benutzt  werden,  so  legt  das  Boot  an 
dem  Ufer,  wo  sich  die  Leitung  befindet,  an,  ein  bereit 
gehaltener,  aufgewickelter,  isolirter  Kupferdraht  wird  mit 
einem  Ende  in  der  einen  Klemmschraube  befestigt,  wahrend 
das  andere,  mit  einer  Blcispiralc  beschwert?  Ende  durch 
das  Kajütenfenster  ins  Wasser  gesenkt  wird;  ein  zweiter, 
ebenfalls  isolirter  Draht  wird  mit  einem  Ende  in  der 
zweiten  Klemmschraube  befestigt,  wahrend  das  andere 
Ende    durch    das   Kajütenfenster   hindurch   mit  einem 
messingenen  Haken   verschraubt  wird,   der  am  oberen  . 
Ende  an  einer  etwa   3  m  langen  Stange  befestigt  ist. 
Sobald  dieser  Haken  auf  die  Lindlinie  aufgehängt  wird, 
ist  der  Apparat  eingeschaltet  und  kann  benutzt  werden. 
(Zentralhlatt  d.  Bauverwaltung.  2.  Jahrg.,  S.  473.) 

[Telephon  In  Oesterreich-Ungarn.]  Am  25.  Oktober  1882  hatte  , 
die   Telephonverwaltung   in  Buda-Pest  320  Abonnenten  I 
bei  einer  Einwohnerzahl  von  320000,  Triest  50  Abonnen- 
ten bei  112  000  Seelen.  In  beiden  Städten  gehört  die  Anlage  ; 
der  Zentral -Telephon -Gesellschaft  in  Wien,  welche  von 
der  Regierung  die  Konzession  auch  für  Graz,  Ilmberg, 
Krakau,  Brünn,  Temesvnr  erhalten,  jedoch  in  diesen  Städten 
noch  keinen  Betrieb  eröffnet  hat.    Der  Preis  beträgt  fUr 
das  Jahr  in  Pest  180  Gulden,    in  Triest  90  Gulden,  in 
ersterer  Stadt  ist  die  Konzession  auf  20  Jahr,  in  letzterer 
auf  to Jahr  ausgestellt. 

[Hipps  elektrische  Uhren.  |  Ueberdie  elektrischen 
Uhren  der  Berliner  Stadtbahn  berichtete 
am  14.  November  in  der  Sitzung  des  Vereins 
für  Eisenbahnkunde  Herr  Eisenbahn -Bauinspektor 
Houselle.  Die  Uhren  sämmtlicher  Stationen 
der  Berliner  Stadtbahn  (aiisschliefslich  des  Schle- 
sischen  Bahnhofs)  sind  von  der  unter  Dr.  M. Hipps 
Leitung  stehenden  Telegraphen fabrik  in  Neuen- 
burg in  der  Schweiz  nach  dem  System  Hipp 
ausgeführt.  In  einer  der  Stationen,  und  zwar  in 
dem  Ankunfts- Wartesaal  des  Schlesischen  Bahn- 
hofs, steht  der  durch  ein  Gewichtwerk  getriebene 
Hauptregulator,  die  einzige  Uhr  der  ganzen 
Anlage,  welche  aufgezogen  werden  mufs.  Auf 
jeder  der  anderen  Stationen  steht  im  Stations- 
dienstzimmer eine  elektrische  Sekunden -Pendel- 
uhr, welche  selbstständigen  Gang  hat,  hinsichtlich 
der  Genauigkeit  ihres  Ganges  jedoch  von  dem 
Hauptregulator  abhängig  ist.   Alle  übrigen  Uhren 


der  Stadtbahn-Stationen  sind  elektrische  Zeiger- 
werke, welche  keinen  sclbstständigenGang  haben, 
sondern  von  dem  Regulator  bezw.  der  elektrischen 
Sekunden-Pendeluhr  durch  Elektrizität  getrieben 
werden.  Der  Hauptregulator  ist  eine  gewöhnliche 
Uhr.  Bei  den  elektrischen  Sekunden-Pendeluhren, 
den  elektrischen  Uhren  im  engeren  Sinne,  wird 
bekanntlich  durch  einen  am  unteren  Ende  oder 
nahe  der  Mitte  der  Länge  des  Pendels  wirkenden 
Magnet  dem  Pendel,  sobald  seine  Schwingungen 
anfangen  unter  ein  gewisses  Mafs  des  seitlichen 
Ausschlages  hinauszugehen,  ein  neuer  Anstofs 
ertheilt;  das  Pendel  schliefst  in  dem  Augenblick, 
wo  seine  Schwingungen  zu  schwach  werden, 
den  elektrischen  Strom  selbstthätig.  Mit  diesen 
Uhren  ist  der  Kommutator  und  die  Kontakt- 
vorrichtung verbunden,  wodurch  alle  Minuten 
ein  Strom  durch  die  Leitung  nach  den  zu 
treibenden  Zeigerwerken  gesendet  wird,  welcher 
die  Zeiger  um  eine  Minute  springen  läfst.  Das 
letztere  wird  durch  das  als  Folge  der  Wechsel- 
ströme auftretende  wechselweise  Anziehen  eines 
zwischen  zwei  Magnetpolen  pendelnden  polart- 
sirten  Ankers  der  von  Dr.  Hipp  seit  1863  in 
verschiedenen  elektrischen  Apparaten  verwen- 
deten Form  bewirkt.  Eingehendere  Mitthei- 
lungen aus  dem  Vortrage  finden  sich  in  Glasers 
Annalcn  Air  Gewerbe  und  Bauwesen,  No.  132, 
s-  2 7  5-  (vg'-  aucn  l88°.  S.  218,  und  1881, 
S.  102.)  Inzwischen  sind  übrigens  auch  alle 
Zeigerwerke  des  Schlesischen  Bahnhofs  in  elek- 
trisch getriebene  umgewandelt  worden.  Der 
Hauptregulator  der  Stadtbahnanlage  kostete 
2615  Mark,  jede  elektrische  Sekunden -Pendel- 
uhr 675  Mark,  nicht  transparente  Perron-Doppel- 
uhren das  Stück  724  bis  1  075  Mark  (je  nach 
den  verschiedenen  Durchmessern),  einfache  Uhren 
im  Innern  102,50  bis  160  Mark,  einfache  trans- 
parente Strafsenuhren  524  bis  1  135  Mark,  trans- 
parente Strafsen-Doppeluhren  905  bis  1  22*5  Mark. 
DieGesammtkosten  betrugen  sonach  59  591  Mark, 
oder  für  jede  der  aufgestellten  73  Uhren  durch- 
schnittlich 810  Mark.  In  den  Gesammtkosten 
sind  auch  die  Kabel  11.  s.  w.  mit  eingerechnet. 

[Ergebnisse  der  elektrischen  Beleuchtung  des  Bahn- 
hofes in  Strasburg  i.  E.J  Auf  dem  sogenannten 
Innenbahnhofe  Strafsburg  ist  seit  dem  20.  Juli 
1880  die  elektrische  Beleuchtung  probeweise 
eingeführt,  und  zwar  wurden  in  den  Personen- 
hallen 6  Differenziallampen  von  Siemens  und 
Halske  von  je  350  Normalkerzen,  in  einen 
Stromkreis  vereinigt,  aufgestellt;  ferner  innerhalb 
der  Rangirgeleise  zwei  in  einen  Stromkreis  ver- 
einigte von  je  1  200  Normalkerzen.  Erstcre 
brennen  von  Beginn  der  Dämmerung  bis  Mitter- 
nacht, an  Stelle  von  54  Gasflammen,  letztere 
von  Mitternacht  bis  Tagesanbruch,  als  Ersatz 
von  34  Gasflammen.  Um  für  die  in  Aussicht 
genommene  allgemeine  Einführung  der  elek- 
trischen Beleuchtung  auf  dem  neuen  Bahnhofe 


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88 


ELEKTSOTTltV.  ZFITSCintlFT. 
FEBRUAR  i»f3 


weitere  Erfahrungen  zu  gewinnen,  wurde  ob'ge 
AnInge  zweimal  erweitert ,  indem  zunächst  am 
15.  Oktober  1881  zwölf  nein:  Sicmens'sche 
DirTerenziallampen  von  je  >  50  Normalkerzen  für 
die  Perrons,  Wartesäle,  das  Vestibül  und  für 
die  Eilgut-  und  Güterschuppen  aufgestellt  wur- 
den. Der  für  die  Differcnziallampen  erforder- 
liche Strom  wird  durch  zwei  Siemens -Wechsel- 
Strommaschinen  mit  dynamoelektrischem  Strom- 
geber erzeugt.  Ferner  wurde  am  2.  Januar 
1882  durch  die  »Societe  electrique  Edison* 
eine  Anlage  mit  G  l  üb  lieh  t  lam  pen  in  Betrieb 
gesetzt;  sie  besteht  aus  einer  dynamoelektrischen 
Maschine,  System  Edison,  mit  gleichgerichteten 
Strömen,  welche  45  Glühlichtlampen  von  je 
16  Normalkerzen  und  36  zu  je  8  Normaiker/en 
speist.  Für  diese  Lampen  gnrantirte  die  Ge- 
sellschaft 800  Brennsttnden;  sie  sind  in  den 
Restaurationssälen  der  I.  und  II.  Klasse,  in  der 
Halle  für  Gepäckannahme,  im  Telegraphen- 
büreau,  für  die  Erleuchtung  der  Stationstthren, 
für  den  Maschinenraum  und  16  Geschäftszimmer 
der  Gcncraldireklion  angebracht.  Da  letztere 
Räume  nur  wahrend  der  Abendstunden  er- 
leuchtet zu  werden  brauchen,  so  ist  die  Ein- 
richtung getroffen,  dafs  der  hier  während  der 
Nachtzeit  entbehrliche  Strom  nach  einer  in  der 
Perronhalle  angebrachten  Reihe  von  26  Glüh- 
lichtlampen geleitet  werden  kann,  während 
gleichzeitig  der  bis  zu  dieser  Zeit  zur  Beleuch- 
tung der  Perronhallc  und  des  Bahnhofvorplatzes 
benutzte  Strom  nach  den  2  Siemens  Differcnzial- 
lampen  von  je  1  200  Normalkerzen  umgeschaltet 
wird,  welche  den  zwischen  den  Perronhallen 
und  dem  Walltunncl  liegenden  Bahnhofstheil 
erleuchten.  Als  gemeinschaftlicher  Motor  für 
die  drei  stromerzeugenden  Maschinen  wird  eine 
ältere  24pfdg.  Lokomobile  benutzt,  die  aller- 
dings etwas  stark  beansprucht  ist. 

Die  Anlagekostcn  betrugen: 

a)  für  das  Bogeniicht  25  746  Mark, 

b)  -      -    G.ühlicht  1  1  223 

Summa         .     36  060  Mark. 

Werden  die  Ausgaben  in  der  Zeit  vom 
5.  Januar  bis  5.  Juli  d.  J.,  in  welcher  eine 
vollständige  Ausnutzung  des  Motors  stattfand, 
der  Berechnung  für  die  Kosten  der  Beleuch- 
tung zu  Grunde  gelegt,  so  ergitbt  sich  mit  Be- 
rücksichtigung der  Verzinsung  und  Amortisation 
des  Anlagekapitals  Folgendes: 


a)  einer  DifTcrcnziallampe  zu 

b)  einer  Differcruinllniiipc  «» 

c)  einer  I  >ilTerel>mll.-mipe  zu 

d)  einer  Glühüclitlainpc  zu  . 

e)  einer  GlUhlichtlampe  tu  . 

f)  einer  Gasflamme  zu    .  .  . 


Knsien  für  die  Hrennstun  le 

....  1  1   un-l  Normal 

Nnrm.il. 

Uncn        ff.  Pf. 


200 
35« 
'SO 
16 

12 


30,-s 
1«.., 

1,  „ 

2,  '» 


Für  die  Gastlamme  wurde  ein  stund  icher 
Verbrauch  von  120  1  für  die  Flamme  und 
Stunde  zum  Preise  von  o,.6  Mark  für  das  Kubik- 
meter zu  Grunde  gelegt. 

Obg'eich  die  Versuche  noch  nicht  abge- 
schlossen sind,  so  i^t  deren  bisheriges  Ergeb- 
nis doch  schon  insofern  als  befriedigend  zu 
bezeichnen,  als  einerseits  nennenswerthe  Stö- 
rungen, trotz  des  provisorischen  Charakters  der 
AnInge,  nicht  vorgekommen  sind,  wahrend 
andererseits  die  Zweckmäßigkeit  der  Anwen- 
dung von  Lampen  verschiedener  Lichtstärke 
und  Systeme,  theils  im  Vergleiche  mit  einander, 
theils  im  Vergleiche  mit  der  Gasbeleuchtung, 
dargethan  ist. 

Die  Generaldirektion  glaubt  hiernach,  dafs 
die  elektrische  Beleuchtung  bezüglich  der  Kosten 
mit  der  Gasbeleuchtung  erfo'greich  konkurriren 
kann,  und  dafs  besonders  die  Glühlichtbeleuch- 
tnng  wegen  ihrer  Gcfahrlos;gkeit,  wegen  der 
geringen  W'ärmeentuickelung,  wegen  der  Ruhe, 
Gleichmäfsigkeit  und  angenehmen  Farbe  des 
Lichtes  und  der  bequemen  Unterhaltung  der 
Lampen  jeder  anderen  Beleuchtungsart  für  ge- 
schlossene Räume  vorzuziehen  ist. 

Es  sollen  nun  auch  noch  andere  Systeme 
der  Glühlichtbeleuchtung  probirt  werden,  und 
sind  bereits  in  den  Wartesälen  und  einigen  an- 
deren Räumen  derartige  Lampen  von  Siemens 
angebracht;  zum  Betriebe  derselben  sind  zwei 
weitere  dynamoelektrische  Maschinen  mit  be- 
sonderem Motor  bestimmt. 

^Zcntralblatt  der  Bauverwaltung, 
II.  Jahrg.,  S.  408.) 


0,^5 1» 
cvs-i, 

0,.4J- 
0,.4'S 
0,.;-5 


BRIEFWECHSEL. 


Der  Redaktion  geht  die  nachfolgende  Bemerkung  zu 
dem  Aufsätze  »Die  Kraftübertragung  von  Mnreel  Deprez« 
(Elektrotechnische  Zeitschrift,  1 S S3,  Heft  1,  S.  5)  mit  der 
Bitte  um  Aufnahme  ru. 

»Bei  dein  in  dem  genannten  Aufsatze  aufgestellten  Vet- 
|  gleich    'wischen  der  elektrischen   Kraftübertragung  und 
|  der  Dampfmaschine  findet  sieh  eine  Stelle,  welche  in  der 
ausgesprochenen    Allgemeinheit    unrichtig    ist    und  die- 
:  jenigen,  welche  mit  den  Ergebnissen  «1er  mechanischen 
'   Wimiiethcr  rie  nicht  ganz   vertraut  sind,  zu  irrigen  Ver- 
stellungen fuhren  konnte.    Es  schien  mir  daher  geboten, 
dafs  dieser  Satz  richtig  gestellt  wird.    Auf  S.  6  wird  au« 
der  vorher  gegebenen  Gleichung 

F  fügendes  gcschkxs-n:  -Mit  einem  und  demselben  Warme- 
cjiiantum  kann  man  also  beliebige  Arbeilsmengcn  er- 
zeugen, wenn  man  nur  das  Intervall  der  Temperaturen 
entsprechend  wählt«. 

Dieser  Satz  widerspricht  in  dieser  l-'crm  dem  ersten 
Hauptsätze  der  mechanischen  Warmethce  rie  (also  dem 
Prin/ipe  von  der  Erhaltung  der  Energie).  Der  erste 
Hauptsat?  behauptet  nämlich,  dafs  eine  Wärmemenge  Q 

einer  ganz  .stimmten  Arbcitsmcngc,  nämlich  ^  Üquiva- 


Ei.EKTVOT?nrv.  ZfitschkIFT. 
FEBRUAR  1883. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriftfn. 


89 


lcnt  ist,  dafs  also,  wenn  die  Würme  Q  ganz  in  Arbeit 

Q 

verwandelt  wird,  nur  —  Arbeit  gewonnen  wird.  Daher 

kann  aus  ein  und  demselben  Wiirmequantum  (?,  nicht, 
wie  die  oben  angeführte  Stelle  behauptet,  jede  beliebige 
Arbeitsmenge  gewonnen  werden,  sondern  im  Maximum 

,  .    Q.      „  ■ 
nur  die  Arbeit  —  -       Da  der  erste  Hauptsatz   zur  Ab- 
leitung der  angeführten  Gleichung  benutzt  wird,  so  kann 
letztere  jenem  selbstverständlich  nicht  widersprechen. 

Üer  Grund,  weshalb  auch  diese  Gleichung  im  Maximum 

nur  die  Arbeit  ^'  giebt,  ist  der,  dafs  die  Temperatur  7'2 

nie  kleiner  wie  Null  werden  kann.  Die  in  dieser  Gleichung 
auftretenden  Temperaturen  sind  nicht  der  Art,  wie  die 
bei  unseren  gewöhnlichen  Skalen  gemessenen,  dafs  wir 
auch  bei  ihnen  mit  negativen  Tcmperaturwcrthen  rechnen 
dürfen.  Bei  ihnen  bezeichiv  t  nämlich  ihr  Nullpunkt  den 
Zustand,  in  welchem  der  Wärmeinhalt  des  Körpers  ver- 
schwunden ist,  so  dafs  eine  niedrigere  Temperatur  nicht 


F.  Neesen.. 


Zur  Klarstellung  erlaubt  sich  der  unterzeichnete  Ver- 
fasser des  betreffenden  Artikels  Folgendes  zu  bemerken: 

•  Es  ist  ein  Irrthum,  wenn  der  geehrte  Herr  Einsender 
annimmt,  es  solle  an  der  fraglichen  Stelle  ein  Vergleich 
zwischen  der  elektrischen  Kraftübertragung  und  der  Dnmpf- 
maschine  angestellt  werden.  Ich  habe  vielmehr  nach- 
weisen Wollen,  dafs  die  algebraisch  richtige  Sehlufsfolge- 
rung  Deprez',  wonach  man  bei  passender  gleichzeitiger 

Veränderung  der  zwei  variablen  Faktoren  und  «,) 


eines  Produktes  den  Werth  des  letzteren  konstant  halten 
kann,  auf  technische  Verhältnisse  angewandt,  zu  ganz 
unzulässigen  Sätzen  führt.  Diesen  Nachweis  glaubte  ich 
durch  ein  möglichst  drastisches  Beispiel  unterstützen  zu 
können  und  wählte  dazu  die  oben  angegebene  Formel 
für  die  Leistung  einer  idealen  Wärmcma*chinc. 


Aufser  der  von  dem  Herrn  Einsender  daran 
landläufigen  Erklärung  der  Grundgesetze  der  mechani- 
schen Wärmetheorie,  die  ich  bei  meinen  Lesern  voraus- 
setzen zu  dürfen  glaubte,  lhfst  diese  Gleichung  noch  eine 
andere  Deutung  rein  technischer  Art  zu,  welche  zur  Be- 
urtheilting  der  Hochdruck-Dampfmaschinen  sowie  dcrl.uft- 
und  Gasmotoren  dient  und  welche  hier  gemeint  war. 

Die  Arbeit  /,  hängt  von  zwei  Faktoren  ab,  von  dem 

Energiewerth  der  Wärme  Qt,  nämlich  ^'  ,  und  dem  Aus- 


druck 


7\  -  7\ 


Es  ist  mithin  möglich,   unter  gleich- 


zeitiger Veränderung  beider  das  Produkt,  d.  i.  die  ge- 
wonnene Arbeit,  konstant  zu  halten  oder  mit  einem  und 
demselben  Encrgiewerthc  von  Wärme  die  verschiedensten 
Arbcitsgrofsen  zu  erhalten.    Beide  Faktoren  spielen  also 

eine  ähnliche  Rolle  wie  /?'  und       bei  Deprez,  und  man 

wurde,  wollte  man  im  Deprez 'sehen  Sinne  weiterschlief'en, 
zu  dem  Satze  kommen:  die  Arbeit  ist  unabhängig  von 
dem  Encrgiewerthe  der  zugeführten  (d.  h.  technisch  ver- 
brauchten) Wärme. 

Dafs  dieser  Sau  selbst  in  den  Grenzen,  für  welche  er 
theoretisch  richlig  ist,  und  welche  hier  selbstverständlich 
nur  gemeint  sein  können,  vom  technischen  Standpunkt 
aus  unzulässig  ist,  geht  aus  d.-r  wohlbekannten  Tbafsaehe 
hervor,  dafs  wir  bezüglich  der  in  unseren  Maschinen  mög- 
lichen Temperaturen  an  außerordentlich  enge  Grenzen 
gebunden   »ind.     Während  der  Satz  theoretisch  richtig 


ist  für  ein  Intervall  von  T^  —  O  bis  7\  =  00,  ist  er  prak- 
tisch nur  zu'.ässig  für  ein  Intervall 

bei  den  Dampfmaschinen  von  7'..  —  283  bis  Tx  =  453, 
•   Luftmischinen       -    7\  —  373   •  TK  —  900, 
-     -   Gasmaschinen        -    T7  —  400   -   Tx  —  I  500 '). 
Dies  war  der  einfache  Gedankengang,  der  mich  leitete. 
Uebrigens  glaube  ich  dense'ben  mit  einer  für  jeden  Fach- 
mann hinreichenden  Deutlichkeit  dargestellt  zu  haben. 

Dr.  A.  Slaby.« 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  20096.  Neuerungen  an  Ringinduktoren  für 
dynamoelektrische  Maschinen,  Ch.  Dion  in  Montreal 
(Canada).)  Zur  Umwickelung  des  Ringankers 
wird  an  Stelle  des  sonst  angewendeten  isolirten 
Drahtes  von  kreisförmigem  Querschnitt  hier 
ein  Flachdraht  bezw.  Metallband  benutzt,  wel- 
ches hochkant  um  den  Ringkern  gewunden 
wird.  Dieses  Metallband  wird  vorher  auf  einer 
besonderen  Maschine  so  gebogen,  dafs  die  ein- 
zelnen Windungen  sich  der  Form  des  Kern- 
querschnittes eng  anpassen.  Der  Kern  A  selbst 
ist  nicht  geschlossen,  so  dafs  die  gebildete  Flach- 
drahtspirale B  an  der  Trennungsstelle  a  einge- 
führt  und   Uber  den   offenen  Ring  geschoben 


werden  kann.  Sodann  wird  der  Ring  zusammen- 
gebogen und  seine  F.nden  werden  in  passender 
Weise  vereinigt;  schliefslich  werden  noch  die 
Fnden  der  Spirale  B  zusammengetöthet  oder 
sonstwie  verbunden.  Zur  Isolirung  der  Win- 
dungen dient  ein  Uebcrzug  aus  mit  Kalium- 
bichromat  behandelter  Gelatine,  welcher  dadurch 
getrocknet  wird,  dafs  man  ihn  dem  Licht  aus- 
setzt. Die  vorliegende  Konstruktion  des  Ring- 
induktors  soll  das  Abführen  der  Ströme  unter 
Vermeidung  eines  Kommutators  gestatten,  in- 
dem eine  Bürste  aufsen  an  den  Windungen  des 
Metallbandes  und  die  andere  auf  einem  Kon- 
taktringe, der  auf  der  Axe  der  Maschine  sitzt, 
schleift.      Der    Widerstand    derartiger  flacher 

I)  Vgl  b« täglich  dimef  Zahlen  die  Arbeiten  des  VnüuiCn 
Theorie  "Irr  KCicIiltcsencn  I.ufim.iscliinc,    Verband!.  H.  V.  mr 


HeC  d-  «iewertjflcif.e»  187B.  S.  37s  IT. 

rluhanK 

bd.  33».  S.  200  ft. 


Zur  Hcnttheilltng  der  Feucrlu 


hine.  Diagtcn  Journal  1879, 


■Iraner  un  1  Slaby,  Versuche  uricr  t.«iituaf  von  Kleinnx 
Berlin,  Julm*  Springer,  1879. 

12 


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OO 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


OTECIIN.  ZEITSCHRIFT, 
FEBRUAR  1883. 


Spiralen  soll  geringer  sein  als  derjenige  von 
runden  Drähten  mit  entsprechend  grofsem  Quer- 
schnitt und  die  Erwärmung  in  Folge  der  gröfseren 
Ausstrahlungsrläche  eine  geringere. 

[No.  20461.  Neuerungen  an  dynamoelektrischen  Ma- 
schinen.   H.  B.  Sheridan   in  Cleveland  (Ohio).)  Der 

Zweck  dieser  Neuerungen  ist,  die  Unterbrechun- 
gen in  den  in  den  Drahtspiralen  des  Ankers 
erzeugten  Strömen  möglichst  zu  vermeiden,  in- 
dem die  Spiralen  veranlafst  werden,  sich  bei- 
nahe ununterbrochen  vor  den  Polen  der  Elektro- 
magnete  zu  bewegen.     Dies  wird  dadurch  er- 

KK  A 


reicht,  dafs  die  Magnetkerne  Ii  (von  länglichem 
Querschnitt)  auf  jeder  Seite  des  Ankers  so  auf- 
gestellt sind,  dafs  die  Pole  derselben  sich  ein- 
ander gegenüberstehen,  wobei  die  Pole  der  auf 
jeder  Seite  befindlichen  Magnetkerne  sich  gegen- 
seitig überdecken. 


Der  Anker  selbst  besteht  aus  einem  hohlen 
eisernen  Ringe  von  trapezförmigem  Querschnitte, 
dessen  äufsere  und  innere  Wand  mit  OefThun- 
gen  H  und  /  versehen  sind,  während  an  den 
seitlichen  Wandungen  zur  sichereren  Aufwicke- 
lung des  Drahtes  D  radiale  Rippen  A'  ange- 
gossen sind.  Die  Verbindung  des  Ringes  mit 
der  Axe  C  erfolgt  durch  Plantschen  O  an  der 
Nabe  P,  welche  über  Plantschen  N  am  Ring 
fassen  und  mit  diesen  verschraubt  werden. 


No.  20464.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
H.  St.  Maxim  in  Brooklyn.)  Die  luftdichte  Einführung 
der  Leitungsdrähte  in  die  (Ilasglocke  von  In- 
kandeszenzlampen  bildet  den  (legenstand  dieses 
Patentes,    und    zwar    erfolgt    dieselbe  mittels 


konischer  Stahlzapfen  S,  welche  den  in  den 
Hals  B  der  (Ilasglocke  A  eingcschliffcnen  Glas- 
stöpsel C  durchdringen.  Um  ein  1. ockerwerden 
dieser  Zapfen  F.  im  Glasstöpsel  zu  verhüten, 
sind  auch  die  den  Kohlenbügel  F  tragenden 
kupfernen  Zapfen  D  mit  konischen  Schultern  f 


verschen,  welche  sich  von  oben  in  entsprechende 
Bohrungen  des  Glasstöpsels  setzen.  Die  mit 
Gewinde  versehenen  Enden  d  der  Zapfen  D 
schrauben  sich  in  die  Stahlzapfen  E  und  ge- 
statten somit  sowohl  eine  innige  Vereinigung 
dieser  leitenden  Theile  mit  einander,  als  auch 
ein  festes  Einpressen  derselben  von  beider 
Seiten  in  den  Glasstöpsel  C. 


[No.  20465.  Neuerungen  an  dynamoelektrischen  Ma- 
schinen. H.  St.  Maxim  in  Brooklyn,)  Diese  Neue- 
rungen betreffen Regulirungsvorrichtungen,  welche 
den  Zweck  haben,  die  Erzeugung  des  Stromes 
so  zu  beeinflussen,  dafs  ohne  Abänderungen  in 
der  Antriebsgeschwindigkeit  der  Maschine  letz- 
tere jederzeit  eine  konstante  Stromstarke  ab- 
geben kann  oder  eine  solche,  welche  eben  hin- 
reicht, um  dem  Zwecke,  der  mit  der  äufseren 


Leitung  erreicht  werden  soll,  zu  genügen.  Diese 
Vorrichtungen  führen  Aenderungen  in  der  Lage 
und  Stärke  derjenigen  Punkte  herbei,  in  welchen 
bei  den  Magneten  die  Maximalanziehung  liegt, 
und  zwar  indem  mit  Hülfe  derselben  einzelne 
Theile  der  erregenden  Windungen  ausgeschaltet 
oder  mit  Strömen  entgegengesetzter  Richtung 
(als  in  den  anderen  Theilen)  versehen  werden. 
Die  Umwickelung  jedes  erregenden  Magnetes  C 


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besteht  zu  diesem  Zweck  aus  einer  Anzahl  ein- 
zelner Abtbeihingen,  von  denen  Drähte  E  nach 
den  einzelnen  Kontaktpunkten  i ,  2 ,  3  .  .  .  1 1 
einer  Umsc.halttmg  F  führen.  Zwei  von  ein- 
ander isolirte  Kontaktarme  A  und  B  bewegen 
sich  auf  den  Kontaktplatten  der  Umschaltttng  F 
und  sind  jeder  mit  einem  Drahte  a  bezw.  a' 
verbunden.  Stehen  diese  Arme  z.  B.  so,  dafs 
A  mit  dem  Pole  1  und  B  mit  dem  Pole  t 1 
verbunden  ist,  so  geht  der  von  den  Drähten  a,  <?, 
zugeführte  Strom  durch  die  ganze  Länge  der 
Drahtwindungen  der  Magnete  C  hindurch.  Soll 
jedoch  die  erzeugte  Stromstärke  verringert  wer- 
den, so  wird  der  Arm  A  nach  dem  nächsten 
Pole  2  gerückt,  so  dafs  eine  Abtheilung  der 
Umwickelung  ausgeschaltet  ist.  Es  empfiehlt 
sich,  bei  weiter  erforderlicher  Ausschaltung  auf 


beiden  Seiten  des  Magnetes  gleichmäfsig  aus- 
zuschalten, indem  man  abwechselnd  den  Arm  A 
und  dann  den  Arm  B  weiter  dreht.  Stehen 
beide  Arme  auf  dem  Pole  6,  so  geht  kein 
Strom  durch  die  erregenden  Windungen  und, 
wenn  dennoch  die  erzeugte  Stromstärke  noch 
zu  grofs  sein  sollte,  so  fährt  man  mit  der  Weiter 
drehung  der  Arme  A  und  B  fort,  so  dafs  nun- 
mehr Ströme  entgegengesetzter  Richtung  durch 
die  einzelnen  nun  wieder  eingeschalteten  Ab- 
theilungen gehen.  Diese  Regulirnng  kann  auch 
automatisch  erfolgen. 


[No.  20523.  Neuerungen  an  Sekundärbatterien  oder 
Akkumulatoren  für  Elektrizität.  J.  W.  Swan  in  Newcastle 
on  Tyne.J  Bleiplatten  passender  Form,  insbeson- 
dere solche  mit  zellenförmig  gerunzelten,  ge- 
wellten oder  sonstwie  beschaffenen  Oberflächen, 
welche  geeignet  sind ,  in  ihren  Zellen,  Rinnen 
11.  s.  w.  fein  vertheiltes  Blei  aufzunehmen  und 
festzuhalten,  werden  der  kombinirten  Einwirkung 
von  Essigsäure,  Kohlensäure  und  atmosphärischer 
I.uft  unterworfen,  in  ähnlicher  Weise,  wie  dies 
bei  der  Bleiweifsfabrikation  geschieht.  Die 
Wirkung  äufsert  sich  in  der  Bildung  von  kohlen- 
saurem Bleioxyd  auf  den  Oberflächen  dieser 
Platten,  und  je  nach  der  Dauer  der  Einwirkung  | 
erstreckt  sich  diese  Bildung  mehr  oder  weniger  , 


tief  in  die  Masse  der  Platten  hinein.  Diese 
mit  kohlensaurem  Bleioxyde  krustirten  Blei- 
platten werden  nun  der  Wirkung  elektrolytisch 
erzeugten  Wasserstoffes  ausgesetzt,  indem  man 
sie  zur  Kathode  eines  beliebigen  Elektrizitäts- 
erzeugers macht.  Nach  Reduktion  des  Blei- 
karbonates zu  metallischem  Blei  sind  die  Platten 
zum  Aufbau  sekundärer  Batterien  fertig. 


(No.  20592.  Neuerungen  in  der  Herstellung  von 
Isolirungsmaterial  und  Isolatoren.  J.  A.  Fleming  in 
Nottingham.]  Vegetabilische  Körper  oder  deren 
Abfälle,  wie  gemahlenes  Holz,  Kleie,  Stroh, 
Baumwolle,  Jute,  Hanf,  Papiermache  u.  dergl., 
werden  entweder  ganz  oder  in  zerfasertem  Zu- 
stande zuvörderst  gründlich  getrocknet,  sodann 
mit  geschmolzenem  Paraffinwachs  oder  einer 
Mischung  desselben  mit  Harzen  durchaus  im- 
prägnirt  und  sodann  unter  Druck  in  warmen 
Formen  geprefst.  Je  nach  Bedarf  kann  der 
Imprägnirungsmasse  auch  noch  ein  elektrisch 
indifferenter  Farbstoff  zugesetzt  werden. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 


H.  Emsmann,  Fhysikalischc  Aufgaben  nebst  ihrer  Auf- 
lösung.   4.  Aufl.    8°.    Leipzig.  O.  Wigand.    4  M. 

W.  v.  Zahn,  Untersuchungen  Uber  Kontaktclcktmität. 
8".    Leipzig.  Tcubncr.    2  M. 

Herrn.  Zimmermann,  Ober  die  Vertheilung  der  stati- 
schen Ekktriiitat  auf  einem  Conducton  welcher  die 
Gestalt  einer  durch  Rotation  entstandenen  Frcsnel'- 
schon  Elastizitätsobcrflächc  hat.  Inauguraldiss.  30  S. 
in  8°.  Güttingen. 

E.  Japing,  Hie  elektrische  Kraftübertragung  und  ihre 
Anwendung  in  der  l'raxis.  2.  Hd.  der  Elektrotechni- 
schen Bibliothek-.  Hartleben.  Wien  1K83.  Mit  45 
Abbild.    3  M. 

Dr.  J.  PuluJ,  Strahlende  Elektroden-Materie  und  der 
sogen,  vierte  AggTcgatzustand.  56  Fig.  Wien  1883. 
Carl  Gerold's  Söhne. 

A.  Kästner,  Telegraphen -Kalender  für  das  Jahr  1883. 
8".    Wien,  Fromme.    t,,r  M. 

S.  P.  Thompson,  Elemcntary  Icssons  in  clectriciiy  and 
magnetisin.  New  edition.  18".  464  p.  London,  Mac- 
millan.    4  sh  6  d. 

M.  Faraday ,  Experimental  rescarche«.  in  elcctricity. 
Facsimile  reprint.   3  Vol.   8°.   London,  Bemrosc.  1  sh. 

E.  Malapert,  Dimension*  des  ttnites  electriques  en 
fonetion  de*  unites  fondamentales.  8°.  68  p.  Nancy, 
Bcrgcr-l.evrault  &  Co. 

Life  of  Maxwell,  With  a  selcction  front  his  correspon- 
dence  and  occasional  writings  and  a  skclch  of  Iiis 
contributions  tn  science.  By  Lewis  Campbell  and 
William  Garnett.  8".  674  p.  London,  Macmillaii.  i8sh. 

W.  Cunnlgham  Glen  and  Alex.  Glen,  The  electric  lighting 
Act  1882  and  the  Acts  therewith  impnrted;  also  the 
rules  of  the  Board  of  Trade  of  October  1882;  with 
introduetion,  notes  and  index.   London,  Knight  &  Co. 

12» 


Zeitschriftenschau. 


ELEKTROTECHN.  ZrtTSCHMTT 
FF.BRUAR  18S3 


R.  A.  Peacock,  Sattimted  steam  the  motive  power  in 
volcanocs  and  carthquakcs,  great  importance  of  electri- 
city.    London  1882.    E.  and  F.  N.  Spon. 

R.  M.  Ferguson,  Electricily.  New  edition,  revised  and 
extendcd  by  Jarnos  Blyth.  12°.  410  p.  London, 
Chambers.    3  sh  6  d. 

W.  Garnett,  A  trcntise  on  elcmenlnry  dynnmics  for  tlie 
use  of  Colleges  and  schools.  3.  edit.  pcist-S'*.  302  p. 
London,  Bolls  Sons.    6  sh. 

O.  M.  Minchin,  Unipolar  kinemalics  of  «olids  and  fluid«, 
with  applications  to  the  distribution  and  flow  of 
eleetriciiy.  Post-S".  252  p.  London,  Frowde.  7  sh  6  d. 

J.  Overend,  F.lemcntary  experiments  in  magnetism  and 
electricity.  Intenied  for  the  use  of  junior  pupils  in 
science  classes.  2.  edit.  18°.  80  p.  Edinburgh 
(London,  Simphin).    I  sh. 

Ministire  des  postes  et  des  ille'graphes,  Congrcs  inter- 
national des  Electriciens  h  l'aris  1881.  Coniptes 
rendus  des  travaux.    8".    l'aris  l8«2.    G.  Masson. 

Victor  Flamache,  Capitaine-commandant  dartillerie 
beige.  L'art  de  la  guerre  a  l'exposition  d'elcctricite 
ä  Paris  1881.    Bruxcllcs,  A.  Lefevrc. 

J.  W.  Swan,  Eclairagc  clcctrique.  Conference  devant 
les  membres  de  la  Societe  litteraire  et  philosophi<}uc 
de  Ncwcaslle.  Traduit  de  lnnglais  par  P.  Gaillct.  8°. 
28.  p.    Lille,  Danel. 

Ch.  Mourlon,  Les  telephones  usuel*.  Trammettcurs 
et  reeepteurs.  t  broch.  in  8°  avec  figures  et  planchc* 
descriptive*.    ßrünellcs,  Lebcgue  et  Cie. 

P.  M.  H.  Linckens,  Telegranfgids  voor  het  Koningrijk 
der  Nedcrlandcn.  17.  edit.  Brochure  8°.  t2o  S. 
Haag  1883.  Couvee. 

A.  Bartoli,  Sopra  un  nuovo  interrutore  galvanico  a 
pnindo  con*tnnte.   In  4".    Pag.  1 1  con  2  tavole.  3  L. 

G.  Paloni,  Stil  magnetismo  permanente  de!l'  acciaio  a 
diverse  teniperature.    Studi  sperimeniali.   4".  L. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


(Die  mit  einem  0  versehenen  Zeitschriften  twfimlen  »ich  in  der 
Bibliothek  ile*  Fleknoiechnischen  Verein».' 

Berichte  über  die  Verhandlungen  der  k.  sächs.  Ge- 
sellschaft dir  Wissenschaften.    Leipzig  1882. 

I.  Heft.  \V.  HanKM.,  L'eber  die  aktino-  untl  piezo- 
elektrischen Eigenschaften  des  Bcrgkrystallcs  und  ihre 
Beziehung  zu  den  thermoelektrischen.  -  Derselbe, 
Ueber  die  thermoelektrischen  Eigenschaften  des  Hcivins, 
Mellit«,  Pyromorphits,  Mimctnsits,  Fhcnakits,  Pcnnins. 
Dioptases.  Strontianits,  Witherits,  Ccrussits,  Euklnses 
und  Titanits. 

Beiblatter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    6.  Bd. 

12.  Stllck.  Raylkigh,  Leber  das  Gleichgewicht  flüssiger 
mit  Elektrizität  geladener  Leiter.  —  G.  Poi.om,  Ex- 
perimcntelle  Bestätigung  einer  von  der  Theorie  vor- 
ausgesagten Thntsachc  Uber  die  Vertheilung  des  gab 
v.mischen  Stromes  in  den  Leitern.  —  I  .  Mai  avasi. 
Vertheilung  des  elektrischen  Potentials  in  den  Säulen. 

—  Br.  Gerdts,  Leber  die  bei  der  Elektrolyse  des 
carbatninsauren  und  kohlensauren  Amnions  mit  Wechsel- 
strömen und  Platinclcktroden  entstehenden  Platinbascn. 
•  -  G.  Liitmann,  l'eber  die  Theorie  der  elektrischen 
Doppelschichtcn  von  Heimholt*.  Berechnung  der 
GröTse  eines  Molekularabstatides.  —  G.  Pt  antk,  L'eber 
die  Bildung  sekundärer  Elemente  mit  Bleiplatten.  — 
R.  Fkiki,  Leber  einen  Versuch  von  Ampere.  — 
W.  E.  Ayrton  und  J.  Pkrky.  Mefsinstrumrnte  zum 
Gebrauch  bei  elektrischer  Beleuchtung  und  Kraftüber- 
tragung. E.  B\/./.l,  L'eber  die  durch  eimn  Strom 
wahrend  «eine»  variablen  Zustande*  entwickelte  Warme. 

—  Bi.ask.kna,  Dasselbe.  —  G.  Mi'<;na,  L'eber  die  un- 
gleiche Erwärmung  der  Elektroden  durch  die  elektri- 
sche Entladung.  —  Ci.azkbrook,   Dodds,  Sargant, 


Versuche  Uber  die  Bestimmung  des  Ohms.  —  A.  Lrntiu, 
Median  sehe  Einwände  gegen  die  Elektrizitätsthecrie. 
•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  Erste  deutsche  Zeit- 
schrift für  angewandte  Elcktriziintslehre.  München 
1883.    5  B<l. 

No.  I.  Rundschau  Uber  das  Jahr  1R82.  —  Die  Elektri- 
zitäts-Ausstellung  in  München  (Akkumulatoren.  Die 
elektrische  Lokoinotivlampe,  System  Sodlazek-Wiknlill). 

—  Dr.  V.  Wit  ti  iSHAnt,  Telephon  und  Induktion.  — 
J.  Baumann,  Apparat  zum  Reg  striren  der  in  einem 
l.ciiung'stuck  verbrauchten  elektrischen  Energie.  — 
E.  GaTiINOI-R,  L'eber  eine  rationelle  Methode  zur 
Messung  der  Erdleitungswidcrstande.  —  Capanema's 
neuer  Isolator. 

No.  2.  Ueber  Oompton's  Compound -Dynamo.  - — 
JablochkofT's  neue  elektro-dynamo  Maschine.  —  Die 
Bogenlampe  von  Robert  Mondos.  -  Elektrische 
Ztlndmnschine  ftir  Sprengtechnik.  —  Patent  Tacho- 
meter II.  fllr  Lokomotiven,  Schiffsmaschincn,  Dynamo- 
maschinen u.  s.  w.,  System  Bus«,  Sombnrt&Co.  —  Neue 
Anwendung  der  Elektrolyse  in  der  Färberei,  von  Prof. 

.  Goppelsröder.  —  Die  Coereiti«  kraft  des  durch  Com- 
pression  permanent  gemachten  Stahles.  —  Thermos- 
kopische  Methode  zur  Bestimmung  des  Ohm.  —  Ueber 

l  Anwendung  von  Dispersionslinsen  bei  photometrischen 
Messungen. 

!  No.  3.  Das  Edisonlicht  in  New- York.  —  Die  Elektrt- 
riiätsausstellun«  in  München  (Elektrische  Lichtbogen- 
lampen). —  L  eber  telcphonische  Versuche  mit  und 
ohne  Anwendung  eines  Mikrophons,  von  F.  Bfrgen, 
Leipzig.- — Automatischer  Kommutator  zum  Laden  von 
Sekundärbatterien  und  deren  Verwendung  für  elek- 
trische Beleuchtung  von  Eisenbahnwagen  und  Schiffen, 
von  Dr.  E.  Bottchir,  Leipzig. 

I  No.  4.  Die  Elektri/itatsaustteltung  in  München  (Oltlh- 
lichtbeleuchtung).  —  Die  elektrischen  Mefsinstrumcntc 
(Elektrometer).  —  Automatisch  wirkender  Taschen- 
Induktions- Apparat  von  Dr.  S.  Tu.  Sti  in,  Frankfurts. M. 

—  Siemens'schcr  Induktor  für  gleichgerichtete  und 
Wechselströme  und  Nebenapparate  von  demselben.  -- 
Gleichgewichtszustand  leitender  Flüssigkeiten  bei  elek- 
trischer Ladung,  von  Lord  Kayi.kiuh. 

Carls  Repertorium  für  Experimental- Physik.  München 

und  Leipzig.     19  Bd. 
1.  Heft.    F.  Exnkr.  L'eber  den  gegenwärtigen  Stand  der 

Frage  nach   der  Ursache   der  Eleklrizitatsentwicklung 

beim  Kon'akt  heterogener  Körper. 

*  Dinglers   Polytechnisches  Journal.    Stuttgart  1883. 

247.  Bd. 

No.  1.    JablochkofT's  Ecliptic-Elektromotor. 

No.  2.    Elektrische  Forschlichter  für  Schiffe. 

No.  3.    IL  Grau  s  elektrische  L  hr.  —   Ch.  Brights  tclc- 

graphischcr  Klopfer.     -  Statistik  der  TelcgTaphcnan- 

lagen  in  den  Jahren  1880  81. 
,   No.  4.    Die  Ergebnisse   der  elektrischen  Konferenz  in 

l'aris  im  Jahre  1882. 

*  Journal  für  Gasbeleuchtung  und  Wasserversorgung. 

München  und  Leipzig  1882.    25.  Jahrg. 
No.  24.     Dr.  Eni  1  mann.    Leber  Stromerzeugung  und 

Lichtproduktion. 
1883.     26.  Jahrg.     No.  t.    Ausstellung    für    Gas  und 

hlektrizit.it  im  Krystallpalast 

*  Centralblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  2.  Jahrg. 
No.  I.    Elektrische   Beleuchtung  im   Kursaal  zu  Wies- 
baden. 

'Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 
No.   1    und   2.     Elektrische    Beleuchtung    in  Kranken- 
häusern. 

No.  9.    Wirkung  des  elektrischen  Lichtes  und  des  Gas- 
lichtes auf  Farben. 
•Zeitschrift   für   Instrumentenkunde.     Rcrlin  1883. 
3.  Jahrg. 

No.  1.  Dr.  M.  TiitEsKN,  Die  Arbeiten  des  internationalen 
Instituts  fiir  Mnnfs  und  Gewicht.  —  Ein  neuer  Thermo- 
graph: Morgan  Em>ru>gk.  —  Strahlende  Elektroden- 
matcric;  Puluj. 


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Ei.KitTROTT.rnN.  Zeitschrift. 
FEBRUAR  .883 


Zeitschriftenschau. 


93 


*  Deutsche  Industriezeitung.  Chemnitz  1883.  24  Jahrg. 
No.  3.    Crafts  Schirmkugeln  für  elektrisches  Licht  aus 

Ginsfaden. 

No.  4.     Das  anbrechende  Jahrhundert  der  Elektrizität. 
No.  5.  Nickel-Galvanoplastik. 

*  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13.  Jahrg. 
\<>.  1.    Leber  das  Gehnriesen  beim  Mörse-Apparat.  -- 

Blit/jug  zwischen  Wien  und  Paris.  -  Elektrisch  l>e- 
leuchtete  Eisc-nbahntrains  (Versuche  in  den  Werk- 
statten der  Südbahn). 
No.  2.  Leber  eine  das  Auffangen  von  Kriegsdepeschen 
verhindernde  Art  des  Leilungsbetriebes.  —  J.  Kareis, 
Die  Elektrizität«  -  Ausstellungen  (Paris  1881,  Mün- 
chen 1882). 

No.  3.  J.  Kareis,  l'ebcr  die  Notwendigkeit  von  Sprach- 
kenntnissen bei  den  Telegraphenbcamtcn. 

•Journal  telcgraphique.    Herne  1883.   7.  »d. 

No.  1.  Revue  telegraphique  de  1882.  L'exposition 
internationale  d'eleciricitc  de  Paris  1881 :  M.  Rotken. 
Applications  gencrales  de  I'clectricite.  —  Les  courants 
terrestre*  et  l'electticite  attnospherique.  —  A.  C. 
Hissitc  K,  Le  telcphone  magncto-elcctrique  considerc 
comme  appareil  de  translation  en  telephonic.  — 
G.  Essig,  Du  melange  des  signaux  dans  le*  reseaux 
tcleptioniques.  —  Publicalions  officielles:  Convention 
telegraphique  entre  la  Turquie  et  la  Pcise.  Declaration 
relative  au  tarif  telegraphiquc  entre  la  France  et 
rAutriche-Hongrie.  —  Declaration  etc.  entre  la  France 
et  la  Roumanie. 

*  «Eisenbahn«  (Chemln  de  fer).  Zürich  1882.  17.  Bd. 
No.  26.    Elektrische  Beleuchtung  des  Theaters  in  Brünn. 

*  Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zürich  1883.  i.Bd. 
No.  1.    Elektrische  Beleuchtung  für  pneumatische  Fun- 
dirungen. 

No.  3.  Effets  comparatifs  du  gaz  et  de  leclnirage  elcc- 
trique  Sur  les  couleurs  et  les  peintures.  —  Filaturc  de 
coton  incendice  par  l'eclairnge  clectrique,  le  28  De- 
cetnbre  dernier.  —  Elektrische  Motoren  für  Wien. 

*  The  Phllosophical  Magazine.  London  1883.  15.  Bd. 
No.  9t.    Prof.  E.  E[Jl.UNt>,  Rcsearches  on  the  passage  of 

clectricity  throu^h  rarelied  air.  -  Ron.  Sabine,  On  n 
wedge-  and  diaphragm-photometer.  —  Shelford  BlD- 
well.  The  electrical  resistance  of  Sclcnium  celts.  — 
Walter  T.  Brown,  ün  central  forces  and  the  con- 
servat  on  of  energy. 

*The  Telegraphic  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1882.    11.  Bd. 

No.  266.  W.  H.  Prf.kie,  Electrical  exhibitions.  —  A 
wedge-  and  diaphragm-photometer.  —  M.  Brard.  On 
the  current*  produced  by  nitrates  in  igneous  fusion 
on  contact  with  carbon  heated  to  redness.  —  Gra- 
ham Beil,  l'pon  the  electrica!  experiments  to  deter- 
inine  the  location  of  the  bullet  in  the  body  of  the 
late  presulent  Garheld. 

No.  267.  The  electric  lighting  Act.  —  The  tclephonc 
and  the  speaking  telcphone  as  a  scientific  invention, 
and  its  commercial  position.  —  Electric  light  Illumi- 
nation at  Midland  tnilway  company's  tclegraph  sture» 
and  Workshops,  Derby.  --  Screw  gauges  for  electrica! 
work.  —  v.  Hlfnek-Ai .tesf.ck.  ( »n  experiments  in 
electric  lighting  in  the  streets  of  Berlin.  —  Force: 
Its  otigin  and  the  philosophy  of  its  develo|>ment.  — 
RmH.  Sabine,  On  electric  light  leads.  —  Levet  »  arc 
electric  lamp. 

No.  26S.  Electncity  v.  Gas.  —  Bennett's  telephonic 
translators.  —  Lea's  arc  electric  lamp.  • —  On  the 
inode  of  working  of  d)namo-electric  machines. 

No.  260.  I  he  electric  lighting  Act.  —  Electrical  accu- 
mulators.  —  International  electrical  exhibition  in  Vienna. 
—  Wright  and  Mackie's  mechanical  glas  bluwer.  — 
1  hc  Elphiii'tonc-Vinccnt  dynamo-electric  machine.  — 
The  electric  lighting  at  forges  and  Workshops  atSt.  Denis. 

•The  Elcctriclan.    London  t882.    10.  Bd. 

No.  8.  Eleinentarv  clectricity  (V.).  —  Hl  avisidk,  Mag- 
netic   foice  and  current   (III.).  —  F.  C.  Wtuu,  Tue 


(electric)  conduetive  and  induetive  circuils  geometri- 
cally  illustrated. 

No.  9.  Klementary  clectricity  (VI.).  —  A  guide  to  prac- 
tice  in  the  submarine  cable  testing  room  (XII.).  — 
Gisn-RT  Kait,   Crompton's  Compound    machine  (II). 

-  Long-distance  telephony  and  Üennett's  telephonic 
translators.  —  F.  C  Weh»,  The  (electric)  conduetive 
and  induetive  cireuits  geometrically  illustrated. 

No.  10.  Sl'RAOUK,  The  Voss  induetion  machines.  ~- 
Oliver  Heavisihe.  Current  energy  (1.).  —  Ol.IVFR 
Lohof,  Electrical  accumulators  orsecondary  battcrics(X.). 

No.  1 1.  Theory  of  magneto  and  dynamo-machines  (XX1J.). 

—  Gisiiert  Kah\  Cromptori's  Compound  machine.  — 
J.  T.  Slkague,  The  conduetive  and  induetive  cireuits. 

—  A  guide  to  practice  in  the  submarine  cable  testing 
room  (XI1L). 

*  Engineering.    London  18S2.    34.  Bd. 

No.  887.  Electric  lighting  notes.  -  The  Crystal  Palace 
electric  and  gas  exhibition.  —  Abstracts  of  publishcd 
speeifications:  1882.  234°-  lncandesccnt  electric 
lamps;  S.  II.  Emmens,  London.  —  «364.  Dynamo- 
electric  machines,-  R.  Werdkrmann,  London.  — 
2370.  Electric  arc  lamps,  J.  Bruckie,  London.  — 
2390.  Apparatus  for  lighting  lamps  in  railway  carriages; 
G.  Binswanokr  ,  London.  —  2391.  Secondary  batte- 
rics  etc.;  J.  PlTKiN,  London.  -  2397.  Application  of 
clectricity  as  a  detector  in  safely  closing  Windows  etc.; 
R.  Covi.e,  Dublin.  —  2409.  Electric  accumulators  or 
secondary  baitcries,  H.  H.  Lake,  London  (H.  Lory, 
Paris).  —  2414.  Insulating  materials;  J.  A.  Fleming, 
London.  —  2421.  Apparatus  for  exhibiting  advertise- 
ments;  J.  Hickisson,  London.  —  2415.  lncandesccnt 
electric  lamps  etc.;  J.  J.  Barrhr  and  F.  T.  de  Lavf.R- 
NKHE,  Paris.   —   2432.   Incandescent  electric  lamps; 

G.  G.  Andre,  Dorkin.  —  2437.  Telephonic  apparatus  ; 
W.  R.  Lake,  London  (C.  E.  Ciunnock,  Brooklyn).  — 
245  1 .  Telephon?  tran'miiters;  C  Moski.AY,  Manchester. 

2466.  Telegraphic  and  telephonic  apparatus; 
W.  R.  Lake,  London  (F.  van  Rysselb;rghc.  Schaerbeck, 
Bclgium).  —  2480.  Compound  for  electrical  insu- 
lation  etc.;  F.  Fl  ELL»,  London.  -  3025.  Dynamo- 
electric  machines  etc.;  E.  A.  Sperrv,  Coriland,  New- 
York,  U.  S.  A. 
1883.   35.  Bd. 

No.  888.  Wirashurst's  duplex  induetion  machine.  —  Electric 
lighting  notes.  —  Ducousso- Breguet  automatic  Hain 
signalling  apparatus.  —  The  chemistery  of  secondary 
battcries.  —  Ai.ex  Graham  Bell,  The  induetion 
balance.  (Upon  the  electrical  experiments  to  deter- 
minc  the  location  of  the  bullet  in  the  body  of  the 
late  president  Garheld;  and  upon  a  succcssful  form 
ol  induetion  balance  for  the  painlefs  detection  of 
mctallic  masses  in  the  human  body.)  —  Abstracts  of 
publishcd  speeifications:  1882.  —  2419.  Electric  arc 
lamps;  W.  H.  Akksiek,  Glasgow.  —  2456.  Apparatus 
for  driving  dynamo-electric  machines;  J.  Salwell, 
London.  —  2491.  Secondary  battcries;  C.  \V.  Vincent, 
London  (W.  B.  F.  Elphinstonc,  Canada).  —  250t.  Ma- 
terials for  electrical  insulation :  B.  Rhohks  and  G.  Bins- 
yvance«.  London.  2516.  Materials  for  electric  insu- 
Uuions  etc.;  G.  S.  Pale,  Stanley,  Jersey,  V.  S.  A.  — 
2604.  Mnnufacture  of  incandescent  electric  lamps; 
F.  I»ES  Voeux,  Derby  (A.  Bernstein,  Boston,  Mass.  L.  S.  A.). 

—  262S.  Collecting  and  trausmitting  electric  fluid; 

H.  Üefty,  Middelsbrough.  —  2643.  Secondary  battc- 
ries etc.;  H.  Woohward,  London.  —  2660.  Carbon 
burners  for  electric  lamps;  J.  Wetter,  London  (W.  Stan- 
ley, Bergen,  N.  J.  U.  S.  A.  ) 

No.  8S9.  Electric  lighting  notes.  —  Telegraphic  engi- 
neering  in  1882.  -  Ab'tracts  of  publishcd  speeifica- 
tions: 1882.  —  1642.  Incandescent  electric  lamps; 
W.  H.  Akestek,  Glasgow.  —  2192.  Manufactures  of 
bridges  or  loops  for  incandescent  electric  lamps; 
C.J.  Ai.roKT,  London.  -  229s.  Compensating  dynamo- 
electric  machines;  B.  H.  Chameroy,  Maisons  Lafitte, 
France.  —  2519.  Air  exhausting  apparatus  to  be  used 


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94 


in  preparing  incandcsccnt  electric  lamps ;  W.  H.  AK  ESTER, 
Glasgow.  —  2532-  Treating  certain  materiaU  to  render 
thcm  diclcctrical;  K.  W.  Beckingsai.e  ,  Chiswick. 
2560.  Electric  lamps;  S.Halett,  London.  —  2569.  Elec- 
tric lamps;  T.  E.  GATElloirsK,  London  and  H.  R.  Kempe,  , 
Bamet,  Middlessex.   —   2571.   Making  the  insulating  | 
bodies  of  electric  light  condueting  wires  nonimflnm-  I 
■nable;   \V.  A.  Philipps,   London  and  S.  E.  Philipps,  1 
Charlton.  —  2573.  Dynarno-clcctric  machinc ;  S.  Hal- 
Lfc'TT,  London.  —  2595.  Materials  for  use  in  secon- 
dary    electric   batteries;    \V.  Boggett,    London.  — 
2602.  Sccondary  batteries;  Sir.  C.  F.  Brich  r.  London. 

—  2618.  Dynamo-clectric  machine;  K.  K.  B.  Crompton, 
London.  —  2642.  Registering  the  amount  of  work 
given  electrically  to  any  part  of  an  electric  cireuit  in 
a  given  timc;  W.  E.  Avrton  and  J.  Pkrry,  London. 

—  265S.  Secondary  batteries;  A.  Mcirhead,  London.  I 

—  2674.  Electric  lamp;  E.  de I'assk,  London  (J.Glnkcr, 
Paris).  —  2686.  Electric  lamps;  M.  A.  Wiek,  London. 

—  2688.  Voltaic  batteries;  C.  G.  Gi'MPEL,  London.  — 
2712.  Electric  lamps;  W.  R.  I.AKE.  London  (Kriiik 
and  L.  Piette,  Pilsen,  Austria). 

No.  890.  Electric  lighting  note*.  —  Cromptons  step- 
wound  armature.  —  Correspondcnce :  Seif  regulating 
dynamo-raachincs;  Paget  Higgs.  The  cost  ot  electric 
lighting.  —  Abstracts  of  publishcd  spccifications  ;  1882. 

—  2340.  Dynamo-clectric  machines;  C.  W.  Vincent,  1 
London    (Partly    Lord    Elphinstone,    Canada).  — 
2578.  Telcphonic  Instruments;  S.  P.  Thompson,  Bristol. 

—  2613.  Electric  lamps;  \V.  E.  Avrton  and  J.  Pkrry, 
London.  —  2636.  Dynamo-clectric,  magneto- electric 
and  clectro-magnctic  machines;  A.  L.  Fvfk  &  J.  Main, 
London.  -  -  2641.  Telcphonic  communicators  for  use 
as  firc  alarms  etc. ;  A.  W.  Rose,  London.  —  2654.  Elec- 
tric lamps;  R.  J.  Hatton  &:  A.  L.  Paul,  London.  — 
2659.  Primary  and  sccondary  batteries ;  W.  B.  Brain, 
Cinderford,  Glouccstcr.  —  2661.  Producing  and  raea- 
suring  electric  currents;  J.  Bi.yths,  Glasgow  and 
D.  B.  Peebles;  Edinburgh.  —  2676.  Preparing  elec- 
trodes  for  secondary  batteries;  A.  M.  Clark,  London. 
2722.  Sccondary  batteries;  A.  P.  Price,  London.  • — 
2740.  Electric  lamps;  G.  Zanni,  London.  -  2741.  Illu- 
mi  na  ring  conduetors  for  incandescent  electric  lamps; 
G.  Zanni,  London.  —  2760.  Posts  or  supports  for 
telegraph  wires  etc. ;  H.  H.  Lake,  London  (J.  G.  Richard,  j 
Paris).  —  2762.  Voltaic  batteries;  D.  G.  Fitz-Gerald, 
London.  —  2818.  Sccondary  batteries;  J.  S.  Skli.ON, 
London.  —  Alex.  Graham  Bell,  The  induetion  ba- 
lancc  (IL). 

Nature.    London  1882  und  1883.   Vol.  27. 

No.  685.    Picol's  manuel  d'clecrrometrie  industrielle.  — 

R.  Capron,  Swan  lamp  spectrum  and  the  aurora. 
No.  686.    F.  Mitnro,  Swan  lamp  spectrum  an  the  aurora. 
No.  687.    Electrical  phenomenon. 

No.  689.  W.  Mattif.u  Williams,  The  inventor  of  the 
incandescent  electric  light.  —  W.  E.  Ayrton,  Electric 
railways  (with  illustralions). 

Chemical  News.   London  1882.    46.  Bd. 

No.  1201.    F.  Moser,  On  a  gcneral  method  of  streng-  \ 
thening  telephonic  currents. 

Cotnptes  rendus.    Paris  1883.    06.  Bd. 

No.  1.    P.  Bianchi,  Note  relative  ä  diverses  modifications  | 
introduites  par  lui  dans  la  pile  de  Daniell. 

No.  2.  A.  Ledieu,  Examen  de  l'analogie  entre  les 
anneaux  clectrochimiques  et  hydrodynamiques  et  les 
courbes  _i  V  _  o.  Mcilleur  procede  de  discussion 
dans  la  methode  experimentale.  -  -  E.  Mercadier  et 
Vaschy,  Remarques  sur  l'expression  des  grandeurs 
electriques  dans  les  systemes  clcctrostatiques  et  electro-  | 
magnetiques,  et  sur  les  relations  qu'on  en  deduit. 

No.  3.  Linke,  Memoire  sur  un  nouveau  tclegraphc 
atlantique  ecrivant.  —  G.  Cumming,  Diverses  picecs 
relatives  ä  son  transmetteur  tclegraphique  a  contact 
peripherique.  —  BRn.i.ouiN,  Methode  pour  la  deter- 
mination  de  l'ohm.  —  M.  Deprez,  Reponse  ä  une 
note  de  Maurice  Levy. 


•La  lumlere  electrique.  Paris  1882.    4.  Jahrg.    7.  Bd. 

No.  52.  Tu.  oc  Moncel,  Les  bobines  d'induction  ä 
etincelles.  —  Fr.  Geralhy,  A  propos  des  experienecs 
faites  ä  l'exposition  d'clectricitc  sur  les  divers  foyers 
electriques.  —  M.  Deprez  ,  Sur  un  petit  moteur  elec- 
trique. —  C.  C.  Soin.AGES,  Eclairage  electrique  de 
magasins  ä  Paris.  •-  A.  Noaii.i.on,  La  lumicre  elec- 
trique appliquee  aux  giguaux  de  la  marine.  —  A.  Gi'E- 
rout,  La  machine  Macquaire.  —  O.  Kern,  La  pro- 
priete  industrielle  ä  l'cxposition  d'Amstcrdam  en  1883. 

—  Sir  Will.  Thomson,  Mesures  photometriques  ap- 
prochecs  des  intensites  lumineuses  du  soleil,  de  la 
lune,  des  etoiles  et  des  foyers  electriques  ou  atitrcs 
lumicrcs  artificielles.  —  Revue  des  travaux  recents  cn 
clcctricitc:  Sur  les  courants  produits  par  les  nitrates 
en  fusion  ignee,  au  contact  du  charbon  porte  au  rouge ; 
M.  Brard.  Methode  pour  la  determination  de  l'Ohm,' 
M.  G.  Lippmann.  Deformation  electrique  du  quartz; 
MM.  J.  et  P.  Curie.  Dynamomctre  de  MM.  Silvcr  et  Gay. 

1883.    8.  Band. 

No.  I.  Tu.  Dir  Moncel,  Des  progres  de  la  science  elec- 
trique cn  1882.  — •  M.  I  Ieprez,  Sur  la  transport  de  la 
forec.  E.  Mercadier,  Sur  les  unites  mecaniques  et 
electriques.  —  L  Kegkay,  Les  frains  electriques-  — 
Fr.  GeraLDY,  Installation*  nouvelles  du  poste  central 
des  telegraphes  a  Paris.  —  C.  C.  Soclages,  La  lumicre 
electrique  dans  l'acropole  d'Athenes.  —  J.  Mol'TI ER. 
Sur  le  melangc  des  coulcurs.  —  Gist.  Richard,  Notes 
sur  la  construetion  et  l'etablissemcnt  des  turbines.  — 
A.  Gueroi.'T.  Sur  le  modo  de  fonetionnement  des  ma- 
chines dynamo  -  electriques.  —  Revue  des  travaux  etc. : 
Depots  elcctro-chimiques  et  coulcurs  varices  produits 
sur  les  rnetaux  precieux  pour  la  bijoutcrie;  M.  Fr.  Weil. 
Avertisseur  electrique  contre  les  volcurs  de  M.  If.  Kemcr. 

Nn.  2.  Tu.  Di;  Moncel,  Le  progres  de  la  science  elec- 
trique cn  1882  (II.).  —  M.  Deprez,  Sur  les  mesures 
electrique«  industrielles.  —  Gust.  Richard,  Notes  sur 
la  construetion  et  Petablissement  des  turbines  (IL).  — 
E-  Mercadier,  Sur  les  unites  mecaniques  et  elec- 
triques (FI.).  —  Vaschy,  Note  sur  les  divers  systemes 
d'unites  electriques.  —  C.  C.  Soclages,  La  lumicre 
electrique  sur  les  yachts  de  plaisance.  —  Aug.  Guerolt. 
L'etalon  de  resistance  en  mercure.  —  Revue  des  tra- 
vaux etc.:'  Methode  electro -dynamique  pour  la  deter- 
mination de  l'Ohm;  mesure  experimentale  de  la  con- 
stante  d'unc  bobinc  longue,  par  M.  G.  Lippmnnn.  \a 
premiere  machine  de  Soren  Hjorth. 

No.  3.  Tu.  Dt;  Moncel,  La  telcgraphie  cn  Chine.  — 
M.  Deprez.  Reponse  h  une  note  de  M.  Maurice  Levy. 

—  E.  Mercadier  ,  Sur  les  unites  mecaniques  et  elec- 
triques (HL).  —  Chabirant,  Etüde  experimentale.  — 
Gust.  Richard,  Notes  sur  la  construetion  et  l'etablisse- 
mcnt des  turbines  (HL).  —  II.  Wai.dorp,  Appareil 
de  contröle  pour  mesurer  la  vitessc  du  train.  — 
Revue  des  travaux  etc.:  L'eclairage  de  la  gare  de 
Strasbourg.  Conclusions  des  experienecs  hydro-dyna- 
miques  de  M.  Dccharmc.  Application  de  l'electrolysc 
ä  la  preparation  du  chlore  et  de  la  soude.  Resume 
des  brevets  d'invention;  Dr.  Camillc  (trollet 

No.  4.  Tu.  Dl'  Moncel,  Caracteres  curieux  des  couranH 
induits  resultant  des  mouveinents  reeiproques  de  deux 
corps  magnetiques  parallclement  a  leur  axe.  — 
M.  Deprez,  Rechcrches  expcrimentales  sur  les  machines 
dynamo-electriques.  —  G.  Richard,  Notes  sur  la  con- 
struetion et  l'etablissemcnt  des  turbines  (IV.).  — 
Fr.  Grraldy,  Indicateur  automatique  du  passage  des 
trains  de  chemin  de  fer.  —  C.  C.  Soulages  ,  Sites 
pittoresques  eclairees  ä  la  lumicre  electrique.  —  E.  Mer- 
cadier, Sur  les  unites  mecaniques  et  electriques  (IV.) 
Vaschy,  Note  sur  les  divers  systemes  d'unites  elec- 
triques (IL).  —  A.  Gi  EROUT,  Sur  la  force  motrice 
necessairc  pour  l'eclairage  electrique.  —  Chabirant, 
Etüde  experimentale  sur  la  microphonc.  —  Revue  des 
travaux  etc. :  La  chimie  des  accumulateurs.  La  lampe 
Breguet.  —  Dr.  Camille  Grollet,  Resum6  des  brevets 
d'invention:    15 1342.   Brulcur  electrique,  dit  lampe  a 


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ElF.KT*OT«CHN.  ZjnTSCHKIFT. 

KEBRUAR  iMj. 


Patents  chau. 


gaz  electriquc  pcrpetuellc ;  A-Bi.ONDIN,  Abvillc(Somme). 

—  151356.  Perfectionnements  dans  les  lamps  electriques 
ä  incandcscence;  H.  Lea.  —  151371.  Tir  et  pointage 
automatiques  et  simultane«  determines  par  les  aclions 
combinees  de  l'electricite  et  de  la  pesanteur;  A.  BoltiLl.V, 
Samur  (Main-et-I.oir).  —  15 1382.  lnflammation  elec- 
trique  ä  courants  amplities,  C.  L.  A.  Jac^i'hun.  — 
151403.  Kouveau  Systeme  de  relais-indicateur  d'appcl; 
J.  X.  E.  Sikur;  represente  par  Barraui.t  ä  Pari*. 

*La  Narure.    Paris  1883.    11.  Jahrg. 
No.  501.    L'electricite  domestique.    (Les  tclcphoncs  h 
pile.) 

No.  503.  L'eclairage  clectrique  des  forges  et  atelicrs  de 
Saint-Denis. 

Annales  Industrielles.   Paris  1883.    15.  Jahrg. 

1.  LivT.  Haveuse  atmospherique  mue  par  l'electricite. 
Systeme  de  Chenot,  construite  par  Piat.  —  De- 
scription  de  quelques  instruments  pour  les  mesures 
electriques  de  Ayrton  et  Perry.  (Ammetres  et  Volt- 
metres;  Dynamometres  electriques;  Dynamometres  de 
transmission;  Dynamometres  d'accouplement;  Ohm- 
metre;  ElectTometre  ä  cylindre  et  a  ressort;  Photo- 
metre  de  dispersion;  Coulorabmetre ;  Calculateur  de 
lumiere  clectrique.) 

2.  Livr.  Nouveau  generateur  d'electricite.  —  Nouvcau 
canot-clectrique.  —  Exposition  internationale  d'electricite 
ä  Vienne  en  1883.  —  Agrafc  de  jonetion  pour  cäbles. 

Journal  de  pbyslque.    Paris  1882.    1.  Vol. 

1.  November.  Lorenz,  Sur  les  methodes  a  employer 
pour  la  determination  de  l'ohm.  —  A.  Glrbhard, 
Sur  la  figuration  electrochimique  des  systemes  equi- 
potentials. 

•II  Telegrafist«.    Rom  1883.    3.  Jahrg. 

No.  1.  Trasmissione  del  lavoro  meccanico  a  dislanra  per 
meiio  dell'  clettricitä.  —  I.a  lampada  differenziale 
Siemens.  —  Schiarimenti  sopra  una  falsa  interpreta- 
lione  della  formula  di  Ohm.  —  11  servizio  telcfonico 
in  Italia.  —  Nota  ad  un  opuscolo  del  dote.  Vi- 
cenrini  sugli  Elettromagneti.  —  Esposizionc  di  elet- 
fricitä  ä  Parigi  —  1-ancia  a  motore  elettrico.  •  Es- 
posizionc elettrica  internationale  nel   1883  a  Vienna. 

—  Galvanoscopio  dellc  torpedini.  —  ßattcria  costante 
di  Gaudini. 

•  L'lngenieur-conseU.  Paris  et  Bruxcllcs  1882.  5.  Jahrg. 

No.  10.  Resultats  des  experiences  faites  ä  l'cxposition 
d'electricite  sur  les  bougics  clectrique«  et  les  lampes  ä 
incandcscence,  par  Allard,  Joubert  etc.  —  Compagnics 
electriques  anglaiscs.  —  L'eclairage  clectrique  en 
Espagnc.  —  l.'eclairagc  clectrique  et  le  gaz. 

No.  II.  Transmission  de  la  force  par  l'air,  l'cau,  les 
cables  et  l'electricite.  —  Compagnies  electriques  an- 
glaises. 

•Moniteur  industrieL  Bruxelles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 

No.  1.  Commande  electriquc  de  la  soupape  dadmission 
des  machincs  ä  vapeur.  —  Les  effets  de  la  foudre 
ä  l'observatoir  du  Puy-de-I)dme. 

No.  2.   L'eclairage  electriquc  et  le  gaz. 

No.  3.  Sur  le  fourneau  electrique.  —  Pcrforateurs  elec- 
triques.    ■  L'electricite  dans  la  locomotion. 

•Elektrizität.  Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 
theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.   Petersburg  1882.    3.  Jahrg. 

No.  23/24.  W.  MlNlNK ,  Ueber  die  vorteilhafteste  Zu- 
sammenstellung der  Elemente  cini?r  Säule.  -  A.  Sau- 
va<;e,  Die  Säulen  neuerer  Konstruktion.  —  A.  Francis, 
Pariser  Briefe  (IL).  —  Recken/aun,  Anwendung  der 
Elektrizität  für  die  SchiffTahrt.  —  E.  Hoshtalier,  Die 
Elektrizität  für  häusliche  Zwecke.  —  W.  Woskressky, 
Stationswecker,  System  Lamberg.  -  Ueber  die  I  ni- 
wandlung statischer  Elektrizität  in  Strom.  —  Versuchs- 
ergebnisse mit  Maschinen  und  Regulatoren  mit  Wechsel- 
strömen. 

'Journal  of  the  Telegraph.   New-York  1882.   15.  Bd. 

No.  354.  Constant  bichrotnate  batteries.  —  The  effi- 
eiency  of  incandescent  electric  lamps.  --  Sanctity  of 
telegraph  messages.  -  Disclorure  of  telegraph  massages. 


•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 
1883.    115.  Bd. 

No.  685.  C.  J.  IL  WooiMU  RY.  Electric  lighting  in  mills. 
—  J.  II.  Gladstonc  and  Alf.  Tribe,  The  chemistry  of 
the  Plante  and  Kaurc  Accumulators.  --  Items:  Electric 
resistance  of  a  vaeuum.  The  electric  arc  in  vapor  of 
sulphuret  of  carbon. 

The  american  Journal  of  science.  (Siiximan.)  New- 
Haven.  Conn.  1883.    25.  Bd. 

No.  145.  Graham  Bell,  L'pon  the  electrica!  experiments 
to  determinc  the  location  of  the  bullet  in  the  body 
of  the  late  president  Garfield  and  upon  a  successful 
form  of  induetion  balance  for  the  painless  detection 
of  mctallic  masses  in  the  human  body.  —  Braun, 
Electroinotivc  force.  —  The  elcctrical  congTcss  in 
Paris. 


PATENTSCHAU. 


I.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 

Klasse  21. 
(Elektrische  Apparate  und  Telegraphle.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

21239.  T.  E.  Gatehouse  in  London.  Neuerungen 
an  elcktr.  Lampen  und  deren  Zubehör.  —  25.  Januar 
1882. 

21265.    L.  Daft  in  Greenvillc  (U.  S.  A.).  Neuerungen 
an  elektrischen  Lampen.  —  t.  November  1881. 
i  21274.     K.  H.  Werner  in  Lindenthal  und  I_  Ochse 
in  Ehrenfeld.    Glüblichtlampc  mit  Volta'schem  Licht- 
bogen. —  2.  Mai  1882. 
21287.    T*n-  A.  Edison   in  Menlo-Park.  Neuerungen 
an  dynamo-  oder  magncto-clcktrischen  Maschinen.  — 
18.  September  1881. 
21304.    S.  Cohnc  in  London.    Neuerungen  an  Akku- 
j      mulatnren  für  Elektrizität.  —  21.  Juni  1882. 
I  21354.    Societl  generale  des  telephones  in  Paris. 
!      Neuerungen   im   Betriebe  und  der  Einrichtung  von 
Tclephonämtern.  —  27.  August  1881. 
2 '355-    J-  Weber   in   Stargard  (Pommern).  Elektri- 
zitätsmesser. —  22.  November  1881. 
21365.    IL  St.  Maxim  in  Brooklyn.  Neuerungen  in  der 
Herstellung   von   Kohlenkonduktoren   für  elektrische 
i      Lampen.  —  21.  März  1882. 

1  21371.  C.  Wetter  in  London.  Neuerungen  an  Kohlen- 
1      brennern  für  elektrische  Lampen.  —  9.  Juni  1882. 

21372.  F.  Kriczik  und  L.  Piette  in  Pilsen.  Elek- 
trische Lampe.     (Zusatz  zu  P.  R.  No.  16297.)  — 

II.  Juni  188*. 

21373.  Th.  A.  Edison  in  Mcnlo-Park.  Neueningen 
in  den  Einrichtungen  rum  Anzeigen  und  Reguliren  der 
für  Beleuchtung»-  und  andere  Zwecke  in  Generatoren 
erzeugten  elektrischen  Ströme.  —  22.  Juni  1882. 

21376.    G.  Grout,  W.  H.  Jones  und  R.  Sennett  in 
London.     Neuerungen  an  sekundären  Batterien.  — 
5.  Juli  1882. 

21444.   J-   II-  Rogers  in  Washington.  Neuerungen 

an  Fernsprechapparaten  und  Fernsprechsystemen.  — 

20.  Dezember  1881. 
21445-    J-  Andre  in  Paris.    Neuerungen  an  Apparaten 

zur  elektro-autographischen  Uebcrtragung.  —  23.  Detem- 

hcr  1880. 

21446.  Cb.  V.  Boys  in  Wing  (Engl.).  Neuerungen  an 
elektrischen  Apparaten  zum  Messen  der  Quantität  von 
Elektrizität,  welche  durch  einen  Leiter  geführt  wird. 
(Zusatz  zu  P.  R.  No.  19520).  —  21.  Januar  1882. 

21447.  W.  M.  Thomas  &  S.  W.  Skinner  in  Cincinnati. 
Neuerungen  an  elektrischen  Lampen.  —  7.  Februar 
1882. 

21448.  St.  G.  Lane-Fox  in  I.ondon.  Neuerungen  in 
deT  Herstellung  der  KohlenbUgel  fUr  Gluhlichtlampcn 
und  den  hierzu  verwendeten  Mitteln.  —  15.  April  1882, 


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96 


Patentschau. 


ELEKTROTFCirv.  Z FTT5CM R IKT . 
Fr.BRUAR  1883. 


21449.  )■  r>.  Thomas  in  New -York.  Neuerungen  in 
der  Herstellung  der  Umhüllung  von  elektrischen  Lei- 
tungsdrähten. —  16.  Apnl  1882. 

21450.  I).  Th.  Piot  in  Grcat  Titchfield.  Neuerungen 
an  Elektromotoren.  —  9.  Mai  18K2. 

21451.  "G-  Smith  in  Astoria.  Neuerungen  an  Appa- 
raten cum  Empfangen  und  zur  Regulirung  telegraphi- 
scher Signale  mittel«  Elektromagnetismus.  —  6.  Juni 
1882. 

21453.  van  Rysselbcrghc  in  Schacrbcck  (Belgien). 
Neuerung  in  der  Telegraphie  und  Teleplionie  durch 
Kabel  oder  auf  weiteste  Entfernungen.  -  17.  Juni 
1882. 

21454.  ().  Schulze  in  Straf*burg.  Neuerungen  mPo- 
larisationsbattenen.  --  21.  Juni  18S2. 

21470.  O.  Lugo  in  Ncw-Vork.  Neuerungen  in  der 
d^namo-clcktrischen  Telegraphie.  -    22.  Dezember  1SS0. 

21514.  G.  G.  Andre  in  Dorking.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Lampen.     -  7.  Januar  1882. 

I).  Patent-Anmeldungen. 

W.  2075.  R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  J.  J.  Wood 
in  Brooklyn.  Neuerungen  an  Armaluren  für  elektrische 
Generatoren. 

R.  1897.  Derselbe  für  G.  Richardscn  in  Philadelphia. 
Neuerungen  an  unterirdischen  clcktr.  Lehunjen. 

R.  1901.  Bufs.  Sombart  &  Co.  in  Mag.hburg  für 
Fr.  van  Ryssclberghe  in  Schaerbeck  (Belgien). 
Neues  System  von  Duplex- Telegraphie,  um  auf  ein?m 
und  demselben  Drahte  zu  gleicher  Zeit  telegTaphiren 
und  tclephoniren  zu  können. 

C.  931.  Thodc  &  Knoop  in  Dresden  für  Ch.  A. 
Carus-Wilson  in  London.  Neuctungcn  an  Dynamo- 
metern für  elektrische  Ströme. 

H.  3121.  F.  A.  H aase  in  Weida.  Neuerungen  in  der 
Herstellung  von  Kohlen  zu  Gluhlichtlampjn. 

C.  945.  Brandt  &  v.  Nawrocki  in  Berlin  für  R.  E.  B. 
Crompton,  D.  G.  Fitz-Gerald,  Ch.  H.  W.  Big-s 
und  W.  W.  Beaumont  in  London.  Neuerungen  an 
sekundären  Batterien. 

J.  672.  Dieselben  für  P.  Jablochkoff  in  Paris.  Elektro- 
chemische* Element. 

Sch.  2226.  K.  Sc  hül  er  in  Dresden.  Trockene»  galvani- 
sches Element. 

W.  2231.  Brydges  &  Co.  in  Bcrl  n  für  E.  Weston 
in  Ncwark.  Neuerungen  an  Kohlenleitern  für  elek- 
trische Lampen. 

C.  1022.  C.  Pieper  in  Berlin  für  A.  J.  B.  Cance  in 
Paris.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen  mit  festem 
Brennpunkt.    (Zusatz  zu  P.  R.  No.  19143.) 

L.  1904.  Derselbe  fUr  E.  Lumley  in  New-York.  Neue- 
rungen an  den  Armaturen  von  magn.-elektr.  Maschinen. 

S.  J650.  Siemens  &  Ilalske  in  Berlin.  Elektrischer 
Arbeitsmesser. 

W.  2206.    G.  F.  Wciglc  in  Stuttgart.  Mikrophon. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.    Krtheilte  Patente. 

Klasse  4.  Beleuchtungswesen. 

21464.  W.  Seippel  in  Bochum.  Sicherheitslampen- 
Vcrschlufs,  bei  welchem  ein  Magnet  zur  Anwendung 
kommt.  —  5.  Juli  18S2. 

Klasse  49.    Metallbearbeitung  (mechanische). 

21547.  Ch.  Dion  in  Montreal  (Kanada;.  Yei  fahren 
und  Maschine  zur  Herstellung  von  Induktionsspulen 
für  dynamo-clckttische  Maschinen.  —  24.  Dezember 
1881. 


b.    Patent  -  Anmeldungen. 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

G.  2016.  F.  C.  <;iaser  in  R  tlin.  Elektrische!  Ap- 
parat zum  Anzeigen  des  höchsten  zulässigen  Dampf- 
druckes i.nd  des  niedrigsten  zulässigen  Wasserstande« 
in  Dampfkesseln. 

Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

K.  2660.  R.  Kofsmann  in  Krefeld.  Neuerung  an 
Intcrkommunikations-Signalen  für  LisL-nbahnzugc. 

Klasse  47.    Maschinen- Elemente. 
F.  1492.    K.  H.  E.  Fischer  in  Berlin.     Vorgelege  für 
dynamo-elektrische  Maschinen. 

Klasse  48.   Metallbearbeitung  (chemische). 

B.  3555.  G.  Milczowski  in  Frankfurt  a.  M.  für 
F.  Blanda  und  A.  Dumas  in  Bordeaux.  Verfahren 
zur  Vernickelung  vorher  magnetisirter  G;genständc. 

Sch.  2215.  E  Schröder  in  Plagwitz-Leipzig.  Apparat 
zum  galvanischen  Plattirtn  und  gleichzeitigen  Deka- 
piren  von  Metallblechen  und  kleineren  Metallmasscn- 
artikeln. 

Klasse  83.  Uhren. 
St.  799.   R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  Standard  Time 
Company   in    New -Häven.     Neuerungen   an  L'hTcr. 
zum  Abgeben  elektrischer  Signale. 

3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

10777.    Neuerungen  an  Telephonen. 
17990.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
18902.    Neuerungen   in   dem   zur  Isolirung  elektrischer 
Leitungen  dienenden  Material. 

Klasse  42.  Instrumente. 

22  to.  Thermotelegraph. 

b.    Versagte  Patente. 

Ktasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

S.  1555.  Neuerungen  an  Blitzableitern  für  Telegraphen 
und  Tclephonlcitungcn.  —  Vom  19.  Juni  18S2. 

Klasse  48.    Metallbearbeitung  (chemische). 

R.  1847.  Verfahren,  vegetabilische  und  sonstige  organische 
Stoffe  galvanojjlastis.'h  mit  Metall  zu  überziehen. 

c.    l'cbertragungen  von  Patenten. 

Klasse  2i.  Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

1793t.  Galvanisches  Element.  —  5.  August  1881  auf 
Lrndon  and  C.lobe Telcphi  ne  and  Maintcnance Company 
Limited  in  London.  Vertreter:  R.  R.  Schmidt  in 
Berlin.   

Berichtigungen. 

Jahrg.  188a:  Auf  S  *v>,  Unle  0>?hU*.  Z.  30  und  3*,  ist  Ui  ic 
m.»t    »i?ool«    ;tn*tati    aisot«    xu  le.c*i 

J?hrg.  J883:  Atif  5  i-,  linke  Spalte.  Z.  J4  v  n..  i»t  m  lc«cn 
•  tu  ilen  einzelnen  L  ?n>pci>koii>tti:litioneti>    .anstatt    »zu  ilcn  leiden 
LampenlonMrukt'incn.. 

Auf  S  n  ,  !:nkc  Spalte.  Z.  7  v.o..  »ollte  »Utt  »Klcuifonn« 
stehen ;  •K.fenfortn.. 

Auf  S.  >4,  rechte  Spille.  Z.  11  v.  •>..  11t  /u  »elren  «in  ;  »,  der 
n.ituTl.chen  (ir..fsc., 

Auf  S,  J>,  rechte  S|.alte,  /..  15  v.o.,  wäre  tu  »clirclien  •Ma.ilicn- 
maf.cn- 

Schlüte  der  Redaktion  am  14.  Februar. 


 Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Juuus  Sfkixgek  in  Berlin  N.    —    Gedruckt  in  der  Reichsdruckcrei. 


uiyuiz: 


ed  by  Google 


ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


Vierter  Jahrgang. 


März  1883. 


Drittes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 
Vereinssitzung  vom  27.  Februar  1883. 

Yorsiijceniler: 

Geheimer  Regierungsrath  Dr.  Werner  Siemens. 

I. 

Sitzungsbericht. 
Heginn  der  Sitzung  7  \  Uhr  Abends. 

Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Oegen- 
stande  vor: 

1.  Oeschäftlii  lie  Mittheilungen. 

2.  Bericht  der  Kassenrevisoren. 

3.  Vortrag    des    Herrn    Wilhelm  Siemens: 
T:cber  die  Beleuchtung  durch  Olühlichti. 

4.  Kleinere  technische  Miltheilungen : 

a)  Herr  Professor  Dr.  Förster:  Ueber  künst- 
liehe  Erzeugung  von  Polarliehtcrschei- 
nungen* . 

b)  Herr  Ober  -  Ingenieur  von  Hefner- 
Alten  eck:  t  lieber  dynamoelektrische 
Maschinen  mit  konstanter  Klemmenspan- 
nung«.. 

Der  Bericht  über  die  letzte  Vereinssitzung 
wurde  genehmigt. 

Der  Vorsitzende  theilte  mit,  dafs  sämmtliche 
in  der  Jahresversammlung  gewählten  Herren  die 
Wahl  zu  Mitgliedern  des  Vorstandes  bezw.  tech- 
nischen Ausschusses  dankend  angenommen 
haben. 

Anträge  auf  Abstimmung  Uber  die  in  der 
Januarsitzung  mitgetheilten  Beitrittserklärungen 
waren  nicht  eingegangen:  die  Aufnahme  der 
Angemeldeten  als  Mitglieder  ist  somit  erfolgt. 
Der  Verein  zählt  gegenwärtig  1  594  Mitglieder, 
309  hiesige  und  1  285  auswärtige.  Das  Ver- 
zeichnifs  der  seit  der  letzten  Sitzung  weiter 
eingegangenen  34  Anmeldungen  wurde  zur  Hin- 
sicht ausgelegt.  Dasselbe  ist  auf  S.  100  ab- 
gedruckt. 

Von  der  Buchhandlung  Mayer  tV  Müller 
hierselbst  sind  50  Probeexemplare  der  No.  52 
der  Zeitschrift  *>I.a  lumiere  electrique'  zur  Ver- 
fügung gestellt  worden  und  waren  ausgelegt. 

Mourlon  &  Co.  in  Brüssel,  Fabrikanten  für 
elektrische  Apparate,  haben  zwei  illustrirte  Preis- 
listen   zur  Einsichtnahme  eingesandt,    die  nach 


erfolgter  Auslegung  der  Vereinsbibliothek  ein- 
verleibt worden  sind. 

Von  Herrn  Bert  hold  Mendel  in  Berlin, 
Inhaber  der  Agentur  für  Ausnutzung  elektrischer 
Kraft,  ist  das  in  der  Januarsitzung  ausgelegte 
Exemplar  von  ><Berlys  British,  American  and 
Continental  Electrical  Directory  and  Advertisert 
der  Vereinsbüchersammlung  überwiesen  worden. 
Der  gleichzeitig  eingegangene  Jahrgang  1883 
des  Buches  war  zur  Einsicht  ausgelegt. 

Ferner  lagen  aus  und  sind  demnächst'  in  die 
Bibliothek  aufgenommen  worden:  Zwei  von 
Herrn  Me Isens  in  Brüssel  verfafste  und  zur 
Verfügung  gestellte  Druckschriften  Conference 
faite  en  congres  international  des  electriciens  ä 
Paris  le  29  Septembre  1881*  und  >Paraton- 
nerres,  notes  et  commentaires... 

Von  dem  Direktions-  Komite  der  elek- 
trischen Ausstellung  in  Wien  ist  folgendes 
Schreiben  eingegangen: 

Wien,  den  25.  Januar  1883. 
An  den  hochgeehrten 

E lek tr 0 tec h n i sc h e n  Verein 

Berlin. 

Unser  Mitglied,  Herr  Professor  Cr  im  bürg, 
theilt  uns  aus  London  mit,  dafs  die  Society 
of  Telegraph  Engineers  and  Electricians  ein 
Exekutivkomite  gebildet  hat,  welches  die  In- 
teressen unserer  Ausstellung  vertritt,  die  Ein- 
ladungen an  die  betheiligten  englischen  Firmen 
versendet,  die  Anmeldungen  derselben  ein- 
sammelt und  uns  übermittelt. 

Bei  dem  grofsen  Interesse,  welches  die 
englischen  Fachkreise  unserem  Unternehmen 
entgegenbringen  und  der  in  der  angeführten 
Weise  gesicherten  Unterstützung  ist  eine  leb- 
hafte Betheiligung  Englands  zu  erwarten.  Wir 
verfehlen  nicht,  Ihnen  hiervon  Mittheilung  zu 
inachen,  weil  wir  so  glücklich  sind,  auch  bei 
Ihnen  eine  rege  Theilnahme  für  unser  Vor- 
haben voraussetzen  zu  dürfen. 

Obwohl  wir  eine  zahlreiche  Beschickung 
unserer  Ausstellung  von  Seiten  Englands 
nicht  anders  als  mit  Freude  begrüfsen  können, 
so  würden  wir  nicht  wünschen,  Deutschland 
hierdurch  allzu  sehr  in  den  Schatten  gestellt 
zu  sehen,  welche  Anschauung  Sie  gewifs  mit 
uns  theilen.  Wir  hotten  daher,  dafs  Sie  die 
Oute    haben    werden,    Ihren  ntnfsgebenden 

'3 


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98 


Vereins -Angelegenheiten. 


El.KKTRoTKCIIN.  Zf.l  I  SCH R1KT. 
MARZ  .883. 


Einflufs  dafür  einzusetzen,  dafs  die  deuLschen 
Elektrotechniker  auf  unserer  Ausstellung  recht 
vollzählig  und  würdig  erscheinen. 

Mit  der  Versicherung  unserer  vorzüglichsten 
Hochachtung  empfehlen  wir  uns  Ihnen. 

Das  Direktions-Komite  der  internatio- 
nalen elektrischenAusstellung  Wien  1883. 

C  arl  Pfaff. 

Nach  Verlesung  des  vorstehenden  Schrei- 
bens erklärte  der  Vorsitzende,  dafs  das  in 
der  Ausführung  begriffene  Unternehmen  sich 
der  vollen  Sympathie  des  Vorstandes  zu  er- 
freuen habe,  und  dafs  es  wünschenswerth  sei, 
der  Ausstellung,  so  weit  solches  in  den  Kräften 
des  Vereines  stehe,  Forderung  und  Unterstützung 
angedeihen  zu  lassen.  Der  Vorstand  hat  dem- 
nächst beschlossen,  aus  Mitgliedern  des  Ver- 
eines ein  Komit«?  zu  bilden,  welches,  speziell 
mit  der  Wahrnehmung  der  Interessen  der  Aus- 
steller 1>etraut,  die  Anmeldungen  entgegenneh- 
men und  vermitteln,  sowie  auf  Anfrage  über 
sämmtliche  auf  die  Ausstellung  Bezug  habende 
Gegenstände  Auskunft  ertheilen  wird.  Der  tech- 
nische AusschuCs  ist  ersucht  worden,  wegen 
Organisirung  des  Komites  das  Erforderliche 
wahrzunehmen. 

Herr  Fabrikbesitzer  Horn  erstattet  Bericht 
über  das  Ergebnifs  der  Kassenrevision  und  der 
Beläge.  Nachdem  Herr  Geh.  Ober-Rcgierungs- 
rath  Elsasser  die  Herbeiführung  von  Erspar- 
nissen bei  den  Kosten  für  die  Versendung  der 
Zeitschrift  angeregt  und  der  Vorsitzende  die 
Erwägung  dieser  Frage  seitens  des  Vorstandes 
in  Aussicht  gestellt  hatte,  ertheilte  die  Versamm- 
lung, dem  Antrage  der  Revisoren  gemäfs,  dem 
Kassenführer  die  Entlastung. 

Herr  Wilhelm  Siemens  hielt  sodann  den 
angekündigten  Vortrag  »Ueber  die  Beleuchtung 
durch  Glühlicht*,  welcher  auf  S.  107  besonders 
abgedruckt  ist. 

Herr  Prof.  Dr.  Förster  machte  sodann  auf 
Grund  ihm  zugegangener  Telegramme  und 
Briefe  Mittheilungen  über  die  künstliche  Her- 
vorrufung von  Polarlichterscheinungen  durch 
den  Leiter  der  finnländischen  Polarstation,  Prof. 
Lemström  in  Helsingfors: 

•5 Professor  Lemström  hatte  schon  früher  in 
Spitzbergen  mit  gröfserer  Sicherheit,  als  dies 
vorher  geschehen  war,  beobachtet,  dafs  sich 
Polarlichtstrahlen  sogar  unterhalb  der  Wolken 
über  Bergspitzen  u.  dergl.  bildeten.  Er  hatte 
alsdann  auch  auf  experimentellem  Wege  im 
Kleinen  ähnliches  elektrisches  Glühen  durch 
Steigerung  elektrischer  Spannungen  in  der  Nähe 
der  Erdoberfläche  zu  erzeugen  vermocht.  Jetzt 
ist  es  ihm  gelungen,  unter  Benutzung  aller 
dieser  Erfahrungen ,  durch  geeignete  elek- 
trische Armirung  von  Berggipfeln  bis  zu  an- 
sehnlicher Höhe  über  diesen  Gipfeln  in  freier 


Luft  Lichtsäulcn  hervorzurufen,  welche  nicht 
nur  dem  blofsen  Anblicke  nach  mit  den  Polar- 
lichtstrahlen übereinstimmten,  sondern  auch  bei 
näherer  Untersuchung  ihres  Lichtes  die  wesent- 
lichen und  unterscheidenden  Charaktere  de> 
Polarllichtglühens  gezeigt  haben.  Diese  Versuche 
sind  im  nördlichen  Finnland  auf  zwei  Bergen 
von  800  und  1100  m  Höhe  mit  Erfolg  an- 
gestellt worden. 

»Die  Veranstaltungen  von  Prof.  Lemström 
haben  im  Besonderen  darin  bestanden,  dafs  er 
die  betreffenden  Hochflächen  mit  einem  Systeme 
von  mehreren  Hundert  nach  aufwärts  gekehrten 
metallischen  Spitzen  versehen  hat.  welche  in 
Abständen  von  halben  Metern  auf  einem  Net/e 
von  Kupferdrähten  aufgelöthet  waren;  letzteres 
Netz  war  2  bis  3  m  über  dem  Erdboden  mit 
den  bekannten  Isolirungseinrichtungen  ange- 
bracht und  durch  einen  ebenso  vom  Erdboden 
isolirten  ,  den  Abhang  hinabführenden  Draht 
am  Fufse  des  Berges  mittels  einer  Erdplatte  aus 
Zink  mit  einer  tieferen,  Wasser  führenden  Erd- 
schicht verbunden. 

-Sobald  die  Verbindung  jenes  Netzes  mit  der 
Erde  hergestellt  war,  wurden  in  der  Drahtlei- 
tung unablässige  elektrische  Ströme  von  schwan- 
kender Intensität,  und  zwar  positive,  von  der 
Atmosphäre  nach  der  Erde  hin  gerichtete,  beob- 
achtet; gleichzeitig  erhob  sich  über  dem  mit 
Spitzen  armirten  Drahtnetz  in  der  Höhe  ein 
gelblich  weifses  Leuchten,  welches  im  Spektro- 
skop die  charakteristische  Beschaffenheit  des  Polar- 
lichtes zeigte. 

v  Ueber  einer  der  beiden  mit  diesen  Veran- 
staltungen armirten  Bergspitzen  wurde  besonders 
deutlich  ein  Polarlichtstrahl  von  120  m  Länge 
beobachtet,  von  welchem  mit  Sicherheit  festge- 
stellt wurde,  dafs  er  sich  nur  während  der 
Dauer  der  Veranstaltungen  und  gerade  Uber 
der  armirten  Bergspitze  bildete. 

Leider  konnten  diese  Einrichtungen  immer 
nur  ganz  kurze  Zeit  ausgenutzt  werden ,  weil 
sich  das  Drahtnetz  immer  sehr  schnell  mit 
enormen  Mengen  von  Eiskrystallen  bedeckte 
und  sehr  bald  durch  deren  Gewicht  zerrissen 
wurde. 

'»Professor  Lemström  hofft  jedoch,  nachdem 
er  in  Helsingfors  sich  mit  vervollkommneten 
Materialien  und  Apparaten  für  solche  Veran- 
staltungen versehen  hat,  in  den  nächsten  Mo- 
naten diese  Versuche  und  Beobachtungen  im 
Grofsen  wieder  aufzunehmen  und  durch  Ver- 
vielfältigungen und  Abänderungen  derselben  die 
Gesetze  dieser  Erscheinung  noch  tiefer  zu  er- 
gründen. 

-Es  ist  kaum  nöthig,  hervorzuheben,  von 
welcher  grofsen  Bedeutung  diese  Wahrnehmungen 
für  die  gesammte  Erkenntnifs  der  elektrischen 
Vorgänge  auf  der  Erde  sind,  und  welche  be- 
deutsame Ausblicke  dieselben  auch  nach  man- 
chen anderen  Richtungen  hin,  z.  B.  in  Betreff 


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ElJ.KTKC>TF.rilN.  ZMT5CHRIKT. 
MARZ  1883. 


Vkkkinssuzung  am  27.  Februar  1883. 


99 


der  Blitzableiterwirkungen ,  eröffnen,  denn  Pro- 
fessor I.emströms  Veranstaltung  ist  eigentlich 
nichts  anderes,  als  ein  grofses  Blitzableitersytem, 
dessen  Wirkungen  von  ihm  unter  ganz  beson- 
deren Verhältnissen  studirt  werden  konnten, 
und  die  Polarlichter  treten  nach  seinen  Beob- 
achtungen nunmehr  in  eine  nähere  Analogie  zu 
dem  sogenannten  St.  Klmsfeuer,  welches  seiner- 
seits ein  Mittelglied  zwischen  den  von  einander 
m>  sehr  verschiedenen  und  doch  wieder  so 
verwandten  Erscheinungen  der  Gewitter  und 
der  Polarlichter  bildet. 

Somit  eröffnen  sich  überhaupt  der  Elektro- 
technik und  einigen  ihrer  für  die  unmittelbaren 
Lebensfragen  des  Menschengeschlechtes  wich- 
tigsten Seiten  durch  systematische  Polarforschun- 
gen neue  Aussichten. 

>Es  ist  gewifs  auf  da*  Lebhafteste  zu  wün- 
schen, dafs  man  in  Helsingfors  in  der  Lage 
ist,  dem  ausgezeichneten  finnländischen  Ge- 
lehrten genügende  Mittel  für  eine  Vervollständi- 
gung seiner  wichtigen  Forschungen  zu  ge- 
währen. Aber  auch  die  deutsche  Polarstation 
in  West  -  Grönland  wird  zu  demselben  Ziele 
noch  mitwirken  können,  wenn  der  *  Germania*;, 
welche  in  den  nächsten  Monaten  zur  Abholung 
der  Theilnehmer  wieder  in  See  geht,  die  ent- 
sprechenden Informationen  und  geeigneten  Ein- 
richtungen mitgegeben  werden ,  um  wenigstens 
noch  in  den  letzten  Wochen  der  Thatigkeit 
der  deutschen  Polarstation  ähnliche  Beobach- 
tungen in  Gang  zu  setzen.* 

Dem  Gefühle  der  Anerkennung,  welches  der 
Elektrotechnische  Verein  an  den  Arbeiten  des 
Professors  Lemström  nimmt,  wurde  auf  Vor- 
schlag des  Referenten  durch  Absendung  des 
folgenden  Begrilfsungstelegrammes  Ausdruck  ver- 
liehen: 

*Der  Elektrotechnische  Verein  beglück- 
wünscht Sie  zu  den  schönen  epochemachen- 
den Untersuchungen  über  das  Polarlicht  und 
spricht  sein  wärmstes  Interesse  an  der  Fort- 
setzung und  Erweiterung  derselben  aus.- 

In  Folge  eines  Antrages  des  Herrn  Direktors 
Kaselowsky,  dem  finnländischen  Gelehrten 
zur  Erleichterung  der  Weiterführung  der  Unter- 
suchungen einen  Beitrag  von  1  500  Mark  aus 
den  Mitteln  des  Elektrotechnischen  Vereins  zu 
bewilligen,  wurde,  nachdem  Herr  Dr.  Aron 
mit  Rücksicht  auf  die  finanzielle  Lage  des  Ver- 
eins empfohlen  hatte,  die  Angelegenheit  zu- 
nächst dem  Vorstande  zur  Prüfung  zu  über- 
weisen, und  Herr  Prof.  Dr.  Förster  sich  ent- 
sprechend geäufsert  hatte,  der  Vorstand  beauf- 
tragt, die  Frage  vorerst  einer  Berathung  zu 
unterziehen  und  unter  Umständen  dem  Verein 
einen  bezüglichen  Vorschlag  zu  unterbreiten. 

Herr  Geh.  Postrath  Mafsmann  machte  so- 
dann zum  Schlüsse  Mittheilungen  über  die  Ge- 


fährdung  des  Telegraphenkabels 


Memeler 


Tief  durch  (»rundeis.  Obwohl  das  der  Reichs- 
TclegraphenverwaUung  gehörige  Kabel,  welches 
die  Telegraphenlinie  auf  der  kurischen  Nehrung 
mit  dem  Fest  lande  verbindet,  das  572  m  lang 
ist  und  dessen  im  Wasser  liegender  Theil  etwa 
3000  kg  wiegt,  aus  Anlafs  früherer  Hebungen 
mittels  acht  Stück  eiserner,  je  235  kg  schwerer 
Schildanker  auf  dem  Grund  des  Haffes  festgelegt 
worden  war,  so  wurde  dasselbe  trotzdem  bei 
der  im  Januar  d.  J  eingetretenen  anhaltenden 
starken  Kälte  durch  das  sich  bildende  Grund- 
eis an  mehreren  Stellen  bis  zur  Oberfläche  des 
Wassers  emporgehoben.  Das  Grundeis  hatte 
sich  in  solcher  Menge  an  dem  Kabel  abgelagert, 
dafs  der  Durchmesser  der  Eisumhüllung  bis  auf 
2  m  Dicke  angewachsen  war.  An  diesen  Eis- 
strangen hatten  sich  alsdann  die  durch  die 
Strömung  angetriebenen  Eisschollen  festgesetzt 
und  zuletzt  eine  dichte  Decke  von  200  m  Breite 
gebildet.  Nach  vielen  vergeblichen  Versuchen, 
das  durch  den  Druck  der  Schollen  sehr  ge- 
fährdete Kabel  frei  zu  machen,  gelang  es  end- 
lich, die  Eisdecke  mit  Hülfe  eines  Dampfers 
zu  zerkleinern,  das  Kabel  durch  das  Vorder- 
theil  des  Schiffes  hinabzudrücken  und  dasselbe 
sodann,  nachdem  die  Strömung  das  Eis  darüber 
hinweggetrieben  hatte  und  das  Kabel  wieder 
gehoben  worden  war,  von  seiner  angefrorenen 
Last  zu  befreien. 

Im  Anschliffs  an  diese  Mittheilungen  führte 
der  Vorsitzende  aus  seinen  Erinnerungen  einen 
Fall  an ,  in  welchem  ein  für  die  russische  Re- 
gierung in  das  Flufsbett  der  Weichsel  gelegtes, 
etwa  5  Meilen  langes  Kabel  trotz  starker  Ver- 
ankerung ebenfalls  durch  das  Grundeis  hoch- 
gehoben und  dann  vom  Strome  vollständig  fort- 
getrieben  wurde. 

Die  von  Herrn  von  Hefner-Alteneck  an- 
gekündigte Mittheilung  «Ueber  dynamoelektrische 
Maschinen  mit  konstanter  Klemmenspannung 
wurde  wegen  zu  weit  vorgerückter  Zeit  mit  Zu- 
stimmung des  genannten  Herrn  von  der  Tages- 
odnung  abgesetzt. 

Mit  Rücksicht  darauf,  dafs  die  nächste  Sitzung 
in  die  Osterwoche  fallen  würde,  beschlofs  die 
Versammlung,  die  Sitzung  auf  Dienstag,  den 
20.  März  zu  verlegen. 

Schliffs  der  Sitzung  9}  Uhr  Abends. 

Dr.  W.  Sif.mkns. 
Aron,  Ungkr, 
erster  Schriftführer.  zweiter  Schriftführer. 


'3* 


» 


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IOO 


V  E  R  E I N  S  -  A  N  O  E  L  E  G  F.  N  H  E  II '  K  N . 


El-KKTROTEniN.  ZKITSCHKtVT 
MARZ  1883. 


37* 

373 
374 

37  5 


II. 

Mitgl  ieder- Verzeichnifs. 
A.    Anmeldungen  aus  Herlin. 

Richard  Bilgknroth,  Techniker. 
Max  Schammel,  stud.  techn. 
Ludwig  von  Kaufmann,  Banquier. 
Georg  H eck mann ,  Ingenieur. 


376.     Hi  n»  .  Verein  Studirender. 

B.    Anmeldungen  von  aulserhalb. 

1530.  Arnold  Hkkmaxn  Cari.  S(  h»kn(  kk,  Me- 

chaniker, Hamburg. 

1531.  Fritz  Hassei.mann,  Architekt,  München. 

1532.  Geza  Szakvadv.    Ingenieur   des  Arts  et 

Mnnufactures,  Paris. 

1533-  Eugen  Becker,  Mechaniker,  Leipzig. 

1534.  Dr.  Friedrich  Theodor  Horn,  Real- 
schullehrer, Leipzig. 

■535-  Joskk  HfwERTii,  K.  Telegraphenheamter, 
Brood  a.  d.  Save  (Slavonien). 

1  536.  Anton  Schwarz,  K.  Telegraphenamtsleiter, 
Hrood  a.  d.  Save. 

1537.  Lange,  k.  Postinspektor,  Dresden. 

1538.  Wilhelm    Deckert,    Telegraphen-  und 

Telephon-Bauanstalt,  Blitzahleiterfahrik, 
Wien. 

153Q.  Paul  Lupke,  stutl.  techn.,  Stuttgart. 

1540.  Ernst  Strudel,  Baumeister,  Stuttgart. 

1541.  Krnst    Oelschi.agek,    Studirender  der 

Elektrotechnik,  Stuttgart. 

1542.  Otto  Feuerlein,  stud.  rer.  nat.,  Stutt- 

gart. 

'543-  Georg  Sv,  Polytechniker,  Stuttgart. 
1544.  FiLii'p  Arndt,  Ingenieur  und  Holzhändler, 
Agram. 

1545-  L'.  J.  Emancei.  Berg,  Physiker,  Charlton, 
Kent. 

1546.  Emil  Behrens,  Ingenieur,  Fast  Greenwich. 

1547.  Ernst  Arbenz,  Kaufmann,  Bucharest. 

1548.  Eigen  H.  Dürr,  Telegraphentechniker, 

Stuttgart. 

1549.  Max  Riffarth,  Elektromechaniker,  Stutt- 

gart. 

1550.  Georg  Ritter,  Baumeister,  Stuttgart. 

1551.  L.  Schwarz,    Direktor  der  Rheinischen 

Elektrizität^- Gesellschaft,  Mannheim. 

1552.  Ate.  Kuhnscherf  &  Sohne,    Fabrik  für 

Kunstschlosserei ,  Gasanlagen  u.  s.  w., 
Dresden. 

1553.  Dr.  Stefano  Pac;liani,  Professor  an  der 

technischen  Hochschule,  Turin. 

1554.  Friedrich  Bruhn,  Konigl.  Garnison-Bau- 

inspektor,  Königsberg  i.  Pr. 
•555   Generai  -  Direction  der  Konigl.  Bavr. 
u.       Verkehrsanstalten,  Abtheilung  für 

1556.  Post  und  Telegraphen,  München. 

1557.  G.  Fleischhauer,  stud.  techn.,  Hannover. 

1558.  Douglas  Behrends,  Cannstatt. 


III. 

Vorträge  und  Besprechungen. 
Dr.  H.  Aron: 

Theorie  der  Akkumulatoren  und  Erfahrungen 
mit  denselben. 

f-Sdilufs  von  Seite  60.) 

Ich  komme  nun  zu  der  Gruppe  der  Elemente, 
wo  statt  der  negativen  Platte  ein  anderes  Metall 
als  Blei  verwendet  wird.  Eine  Nothwendigkeii. 
gerade  das  Blei  an  dem  negativen  Pole  durch 
ein  anderes  Metall  zu  ersetzen,  liegt  nicht  vor. 
da  in  dem  Bleiakkumul.itoi  nicht  der  negative, 
sondern  gerade  der  positive  Pol  Schwierig- 
keiten bereitet,  wie  ich  später  zeigen  werde: 
indessen  beansprucht  ein  Element,  nämlich  das 
von  Su t ton,  ein  gewisses  Interesse. 

Ich  habe  schon  vor  einem  halben  Jahre  bei 
meinem    Vortrage    von    diesem    Elemente  ge- 
sprochen, ich  will  hier  nur  mittheilen,  wie  weit 
ich  die  Theorie  desselben  vervollständigt  habe. 
Das  Element  besteht  aus  Kupfer  und  einer  mit 
Quecksilber    verquickten    Bleiplatte,    beide  in 
Kupf'ervitriollösung.    Sutton  hat  die  Beobachtung 
gemacht,  dafs  innerhalb  des  Kupfervitriols  eine 
verquickte  Bleiplatte  sehr  leicht  als  positiver  Pol 
angegriffen  wird.    Ich  habe  den  Versuch  wieder- 
holt und  gefunden,  dafs  auch  hier  bis  zu  einer 
Tiefe  von  .»  mm  sehr  leicht  der  Angriff  erfolgt, 
und  dafs  das  Verfahren,  die  Platten  zu  präpariren, 
ein  gutes  ist.     Bei  der  Ladung  scheidet  sich 
aus  dem  Kupfervitriol  auf  dem  negativen  Pole 
Kupfer  aus,   während   am   positiven  Pole  das 
Blei  sich  oxydirt.    Bei  der  Entladung  löst  sich 
das  niedergeschlagene  Kupfer  wieder  auf,  die 
positive  Platte   reduzirt  sich.     Der  Fehler  des 
Elementes  besteht  darin,   dafs  der  Widerstand 
des  Kupfervitriols  viel  gröfser  ist  als  der  der 
verdünnten  Schwefelsäure,  und  sich  ausserordent- 
lich, wenn  Kupfer  sich  ausscheidet,  ändert.  Ks 
scheidet  sich  ferner  das  Kupfer  leicht  schwammig 
aus  und  fällt  ab.   Interessirt  hat  mich  bei  diesem 
Elemente  besonders  die  Eigentümlichkeit,  dafs 
das  verquickte  Blei  durch  den  aus  dem  Cu  SO, 
ausgeschiedenen   Schwefelsäurerest  SO*  leicht 
angegriffen  wird;  es  scheint  mir,  dafs  sich  erst 
schwefelsaures  Blei  durch  die  naszirende  Säure 
bildet  und  dafs  daraus  dann  Superoxyd  durch 
den  Sauerstoff  entsteht.     Ich  habe  mich  durch 
Versuche  darüber  zu  unterrichten  gesucht,  welche 
Rolle  das  Quecksilber  dabei  spielt,  und  gefun- 
den, dafs  das  Blei,  wenn  es  verquickt  ist,  in 
der  That  von  Schwefelsäure  leichter  angegriffen 
wird,  als  wenn  es  nicht  verquickt  ist.   Ich  habe 
ein   Stückchen  Blei   in   konzentrirter  Schwefel- 
säure gekocht,  ohne  einen  merklichen  Angriff 
wahrzunehmen;   ich   habe   dann   das  Blei  mit 
einer  Spur  Quecksilber  verquickt;  nach  einigem 
Kochen  in  der  konzentrirten  Schwefelsäure  er- 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

MARZ  .88j 


Aron,  Theorie  her  Akkitmi  Latorkn  V.  s  w. 


10t 


folgte  dann  eine  heftige  selbständige  Reaktion. 
Auch  ohne  Einwirkimg  der  Flamme  ging  die 
Wirkung  unter  heftigem  Kochen  fort,  das  Blei 
löste  sich  auf,  und  es  entstand  ein  dicker,  weifser 
Brei  von  schwefelsaurem  Blei;  dies  hatte  eine 
Spur  Quecksilber  bewirkt.  Ks  ist  dies,  wie  ich 
glaube,  eine  bis  jetzt  in  der  Chemie  unbekannte 
Thatsachc.  Nach  meiner  Meinung  bildet  sich 
nämlich  erst  etwas  schwefelsaures  Quecksilber- 
oxyd,  dieses  wird  vom  Blei  unter  Bildung  von 
schwefelsaurem  Blei  zersetzt,  und  das  freigewor- 
dene Quecksilber  bildet  dann  wieder  etwas 
schwefelsaures  Quecksilberoxyd,  welches  von 
Neuem  durch  Blei  zersetzt  wird;  auf  diese  Weise 
kommt  die  Schwefelsäure,  die  allein  das  Blei 
nicht  angreift,  mit  Hülfe  des  Quecksilbers  zur 
Wirkung.  Ich  dachte  mir  nun,  dafs  auch  an- 
dere Metalle,  die  mit  Schwefelsäure  lösliche 
Verbindungen  geben,  ahnlich  wirken  müfsten : 
so  das  Zinn.  Und  in  der  That,  auch  verzinntes 
Blei  zeigte  dieselbe  Wirkung,  wenn  auch  nicht 
so  heftig,  wie  verquicktes  Blei:  mit  Kupfer  in- 
dessen trat  die  Wirkung  nicht  ein. 

Auch  Böttcher  hat  in  seinem  Klement  ein 
anderes  Metall  als  negativen  Pol,  nämlich  Zink 
in  verdünnter  Schwefelsäure,  benutzt,  und  eben- 
falls als  positiven  Pol  eine  Plante'sche  oder 
Kaure'sche  Platte.  Dafs  das  Klement  gut  wirkt, 
davon  habe  ich  mich  überzeugt,  noch  bevor 
Böttcher  sein  Patent  angemeldet  hat,  aber  auch 
davon,  dafs  es  nicht  zu  brauchen  ist,  denn  man 
kann  das  Zink  aus  der  sauer  gewordenen  Lösung 
nicht  ausscheiden;  es  löst  sich  in  statu  nascendi 
immer  wieder  auf,  so  dafs  man  das  Klement 
als  primäres  Klement,  aber  nicht  als  Akkumu- 
lator gebrauchen  kann. 

Nur  der  Vollständigkeit  halber  will  ich  hier 
das  Klement  von  Kabath  in  Paris  erwähnen; 
Kabath  erstrebte  die  Vergröfserung  der  Ober- 
fläche im  Plante"schen  Klement,  indem  er  starke 
Bleizulcitungen  mit  sehr  dünner  Bleifolie  be- 
kleidet. Nach  meinen  Krfahrungen  glaube  ich 
nicht,  dafs  das  Klement  sich  bewähren  kann. 
Nachdem  es  nämlich  gelungen  ist,  die  Folie 
für  den  Strom  aufnahmefähig  zu  machen,  wird 
sie  am  positiven  Pole  bald  mürbe,  fällt  ab  und 
selbst  das,  was  haften  bleibt,  verliert  an  Wirkung, 
weil  die  Theilchen  durch  die  <  Kydation  an 
Leitungsfähigkeit  einbüfsen  und  somit  die  Zu- 
leitung schlecht  wird. 

Ich  komme  jetzt  zur  Theorie  der  sekundären 
Kiemente;  die  allgemeine  Vorstellung,  die  man 
sich  von  ihrer  Wirkungsweise  gebildet  hat,  habe 
ich  Ihnen  schon  im  Kingange  mitgetheilt.  Dar- 
nach tritt  bei  der  Ladung  auf  der  einen  Seite 
eine  Oxydation  ein,  auf  der  anderen  Seite  eine 
Reduktion,  während  bei  der  Kntladung  der 
chemische  Prozefs  in  umgekehrtem  Sinne  vor 
sich  geht.  Das  ist  aber  zu  allgemein,  um  ein 
klares  Bild  von  den  chemischen  Vorgängen  in 
dem  Kiemente  zu  geben.  Wir  müssen  vielmehr 


untersuchen,  was  für  eine  Oxydation  oder  Re- 
duktion eintritt. 

Zunächst  wollen  wir  den  negativen  Pol  unter- 
suchen. An  diesem  entsteht  nun  bei  der  Knt- 
ladung Bleioxyd,  und  dieses  verbindet  sich  mit 
der  Schwefelsäure  zu  schwefelsaurem  Bleioxyd; 
dieses  wird  bei  der  Ladung  wieder  zu  Blei 
und  Schwefelsäure  zerlegt.  Dies  ist  die  Vor- 
stellung, welche  Gladstone  und  Tribe  ent- 
wickelt haben.  Sie  haben  ihre  Behauptung  durch 
chemische  Untersuchungen  gestützt,  indem  sie 
zeigten,  dafs  sich  durch  die  Kntladung  schwefel- 
saures Blei  in  den  Platten  entwickelt,  welches 
durch  die  Ladung  sich  wieder  zurückbildet. 
Aber  ihr  Beweis  ist  nur  qualitativer,  nicht  quan- 
titativer Natur,  da  sie  nicht  haben  beweisen 
können,  dafs  die  gebildeten  Mengen,  dem  elek- 
trolytischen Gesetz  entsprechend  ,  den  ent- 
wickelten Klektrizitätsmengen  proportional  sind; 
dies  zu  beweisen,  habe  ich  mich  bemüht.  Kin 
Jeder  arbeitet  mit  den  Hülfsmitteln,  die  ihm 
am  sympathischsten  sind.  Gladstone  und 
Tribe  haben  auf  chemischem  Wege  gearbeitet, 
ich  habe  die  Lösung  der  Aufgaben  auf  physi- 
kalischem Wege  versucht.  Ich  habe  die  Schwefel- 
säure untersucht  und  gefunden ,  dafs  sich  das 
spezifische  Gewicht  derselben  beim  Laden  und 
Entladen  fortwährend  ändert ;  das  spezifische 
Gewicht  steigt  beim  Laden  und  fällt  beim  Knt- 
laden.  Kin  Klement,  aus  Bleimetallodium  her- 
gestellt, im  Gewichte  von  26  kg  mit  nahe  5  kg 
verdünnter  Schwefelsäure,  welches  ich  am  7.,  8. 
und  q.  Mai  hintereinander  während  72  Stunden 
mit  einer  nahezu  konstanten  Stromstarke  von 
3  Ampere  entladen  habe,  zeigte  in  dieser  Zeit 
die  sehr  erhebliche  Veränderung  des  spezifischen 
Gewichtes  der  Säure  von  1,17s  auf  1,065.  Diese 
Veränderung  führte  mich  auch  darauf,  dafs  ein 
Verbrauch  von  Schwefelsäure  beim  Kntladen 
stattfinden  müsse,  und  die  Vermuthung,  dafs 
sich  schwefelsaures  Blei  beim  Fintladen  bildet, 
lag  ziemlich  nahe.  Ich  wollte  nachweisen,  dafs 
die  Gewichtszunahme  der  negativen  Platte  durch 
die  Bildung  von  schwefelsaurem  Blei  dem  eleklro- 
lytischen  Aequivalent  des  Stromes  entspricht. 
Ich  wog  daher  die  Platte  innerhalb  der  Flüssig- 
keit und  bestimmte  ihr  Gewicht;  ich  konstatirte. 
dafs  in  der  That  eine  Gewichtszunahme  beim 
Kntladen  eintritt,  und  dafs  sie  beim  Kaden  wie- 
der leichter  wird ,  was  in  der  That  der  auf- 
gestellten Theorie  entspricht.  Aber«  dafs  die 
Gewichtszunahme,  welche  ja  die  zur  Bildung 
von  schwefelsaurem  Blei  aufgenommene  Schwefel- 
säure darstellt,  oder  dafs  die  ( lewichtsabnahme 
beim  Laden  der  Quantität  nach  den  ent- 
wickelten Strömen  entspricht,  gelang  mir  nicht 
mit  Sicherheit  zu  beweisen.  F>s  liegt  dies  daran, 
dafs  die  in  die  Piatie  aufgesogene  Flüssigkeit 
ein  anderes  spezifisches  Gewicht  hat  als  die 
umgebende  Flüssigkeit,  dafs  sie  also  z.  B.  beim 
Kntladen  leichter  ist,   weil  dann  ein  Verbrauch 


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102 


Vkkkins-Angf.i.f.oenhkitkn. 


Eucktrotkchn.  Zkitschrih. 

MARZ  i88j. 


der  Flüssigkeiten  zunächst  auf  Kosten  der  in 
die  Platte  aufgesogenen  Menge  stattfindet,  und 
dafs  diese  erst  allmählic  h  aus  der  Umgebung  er- 
gänzt wird;  das  Umgekehrte  findet  heim  Laden 
statt.  Dies  hatte  zur  Folge,  dafs  das  Gewicht 
der  Platte  auch  24  Stunden  nach  der  voll- 
zogenen Ladung  oder  F.ntladung  noch  nicht 
konstant  war,  sondern  allmählich  erst  sich  einer 
bestimmten  Grenze  näherte,  und  es  schwer  zu 
bestimmen  war,  wann  diese  Grenze  erreicht 
sei.  Daher  niufstc  ich  von  diesem  Wege  ab- 
gehen und  einen  anderen  wählen,  um  den  be- 
absichtigten Beweis  zu  fuhren.  Die  elektro- 
motorische Kraft  eines  Elementes  entsteht  auf 
Kosten  der  chemischen  Wirkungen  im  Kiemente. 
Die  Stromesleistungen  des  Daniell'schcn  De- 
mentes sind  in  der  That  das  vollkommene  Ae<]ui- 
valent  der  chemischen  Prozesse  in  demselben; 
und  auch  bei  einer  grofsen  Anzahl  anderer  kon- 
stanter Ketten  hat  Julius  Thomsen1)  dies  als  zu- 
treffend erwiesen;  freilich  wird  nicht  nothwendig 
die  ganze  im  chemischen  Prozesse  freigewordene 
Energie  auf  Strombildung,  wie  Helmholtz  ge- 
zeigt hat,  verwendet1);  aber  in  Ketten,  wo  die 
chemischen  Prozesse  energisch  gegenüber  allen 
anderen  Vorgängen  hervortreten,  wird  jedenfalls 
die  elektromotorische  Kraft  angenähert  als  pro- 
portional dem  W'ärmewerthe  der  chemischen 
Prozesse  in  ihnen  angesehen  werden  können. 

Da  nun  nach  dem  elektrolytischen  Gesetze 
bei  gleichen  Strömen  stets  die  gleiche  Anzahl 
chemischer  Valenzen  zur  Wirkung  kommt,  so 
dürfen  wir  die  elektromotorischen  Kräfte  durch 
den  kalorischen  Werth  der  chemischen  Prozesse 
gleicher  Valenzen  ausdrücken.  Es  ist  klar,  dafs 
ich  nun  umgekehrt  eine  Theorie  über  die  chemi- 
sc  hen  Prozesse  an  den  Polen  eines  Elementes 
auf  ihre  Richtigkeit  in  der  Weise  prüfen  kann, 
dafs  ich  den  kalorischen  Werth  der  elektro- 
motorischen Kraft  bestimme  und  daraus  die 
Wärmewerthc  der  chemischen  Prozesse  an  den 
Polplatten  berechne  und  sehe,  ob  diese  dem 
Mildungswerthe  der  hypothetischen  chemischen 
Aktion  entsprechen,  welche  Werthe  ja  Dank  der 
thermochemischen  Arbeiten  von  J.  Thomsen 
und  Berthelot  grofsentheils  in  Tabellen  zu- 
sammengestellt sind.  Ist  das  angenähert  der 
Fall,  so  darf  ich  die  gemachte  Hypothese  über 
'die  chemischen  Aktionen  in  der  Kette  als  zu- 
treffend ansehen,  sonst  jedoch  nicht.  Wenden 
wir  dies  auf  unseren  Akkumulator  an;  es  sei  x 
der  Wärmewerth  der  chemischen  Prozesse  am 
negativen  Pole,  1  derselbe  am  positiven  Pole,  /; 
die  elektromotorische  Kraft  in  kalorischem  Werthe; 
dann  ist  x -\- y  —  Ii.  /•'.  kann  gemessen  wer- 
den; ich  fand  in  einem  speziellen  Falle,  dafs 
die  elektromotorische  Kraft  eines  Akkumulators 

i,7s  Daniell  war,  der  kalorische  Werth  der 


•i  Wiedcm.inii«  Viiiulcn,  I!<I.  XI,  S.  »46  bi« 
-!  UciH'lite  .(er  |!crlim-i  AU'lenitc,  1SS3. 


j  elektromotorischen  Kraft  eines  Daniell  ist  50  130, 
somit  ist  E      89230,  .r  -f  r  —  89230. 

Wrir  wollen  .t  finden,  um  zu  sehen,  ob  es 
wirklich  der  kalorische  Werth  der  Bildung  von 
schwefelsaurem  Blei  ist;  aber  in  unserer  Gleichung 
ist  noch  die  Unbekannte  y,  die  wir  erst  er 
mittein  müssen.  Um  v  zu  finden,  ersetzte  ich 
daher  das  Blei  der  negativen  Platte  in  dem- 
selben Elemente  durch  eine  Kupferplatte;  über 
den  Vorgang  an  der  negativen  Platte  hier  kann 
man  nicht  in  Zweifel  sein,  denn  man  sieht  das 
Kupfervitriol  sich  bilden,  da  die  Flüssigkeit  sehr 
bald  die  demselben  charakteristische  Farbe  an 
nimmt.  Ich  bestimmte  nunmehr  die  elektro- 
motorische Kraft  dieses  Elementes,  also  Kupfer 
in  verdünnter  Schwefelsäure,  und  gegenüber 
eine  positive  Plante'sche  Platte.  Es  ergab  sich 
der  Werth  von  i,n  Daniell,  das  entspricht 
einem  kalorischen  Werthe  von  65670.  Der 
Bildungswerth  von  Kupfervitriol  ist  nach  Julius 
Thomsen  55960;  da  die  positive  Platte  die- 
selbe wie  oben  ist,  so  haben  wir  hier 
55960  +y  65670 
v  —  9710; 

setzen  wir  diesen  Werth  oben  ein,  so  finden  wir 

.v  -f  9  7  10  --  89  230 
also  .r    -  79  520. 

Nun   ist   der   kalorische   Bildungswerth  von 
schwefelsaurem  Blei  nach  J.  Thomsen  73800, 
ein   Werth  ,    der   mit   dem    oben  gefundenen 
wenigstens    annnähernd    übereinstimmt.  Dafs 
der  Werth,  den  wir  finden,  gröfser  ist  als  der 
auf  thermochemischem  Wege  bestimmte,  mag 
zum    gröfsten   Theile   daran   liegen ,   dafs  die 
negative  Platte  aus  schwammigem,  also  über- 
aus fein  zertheiltem  Blei  besteht,  während  die 
Zahl   von   Thomsen    sich   auf  massives  Blei 
bezieht;   der  kalorische  Werth,  den  wir  finden, 
mufs  nothwendig,  um  den  Werth  der  Disgrega- 
tionsarbeit,  die  dazu  nöthig  ist,  das  Blei  aus 
dem  massiven  Zustand  in  den  sehr  feiner  Zer- 
theilung  zu  bringen,   gröfser  sein.     Es  scheint 
demnach  statthaft,  anzunehmen,  dafs  sich  beim 
Entladen   an    dem    negativen   Pol  unlösliches 
schwefelsaures  Blei  bildet,   welches  sich  beim 
Laden  wieder  reduzirt.    Hiermit  habe  ich  die 
negative  Platte  behandelt ;  ich  komme  jetzt  zur 
Behandlung  der  positiven.    Die  allgemeine  An- 
schauung ist  die,   dafs  sich  beim  Laden  Blei- 
superoxyd bildet,   welches  sich  beim  Entladen 
wieder  zu  Blcioxyd  reduzirt.    Gladstone  und 
Tribe  ergänzten  diese  Theorie  dahin,  dafs  sich 
an  der  positiven  Platte  bei  der  Reduktion  aus 
dem    Blcioxyd    mit    Hülfe    der  Schwefelsäure 
schwefelsaures  Blei  bildet.    Sie  machten  dabei 
die  hochinteressante  Entdeckung,  dafs  sich  das 
schwefelsaure  Blei   beim  Laden   wieder  durch 
den   naszirenden  Sauerstoff  in  Superoxyd  ver- 
wandelt. 

Ich  kann  nur  konstatiren,  dafs  an  der  posi- 
tiven   Platte   sich    in  der    That  schwefelsaures 


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Kl.KKTROTKCHN.  Zk.II SCHUHT.  ,„ 

MARZ  i8B3.  ARON,    PhEORIE  DKR 


AkKUMIXATORKN   V.  S.  W. 


IO3 


Blei  bildet;  aber  ich  wage  noch  nicht  zu  ent- 
scheiden, ob  dieses  eine  wesentliche  Wirkung 
im  Klement  ist  oder  nur  eine  Nebenwirkung 
rein  chemischer  Natur,  die  nicht  bei  der  gal- 
vanischen Wirkung  in  Betracht  kommt.  Ks 
ist  dies  aus  dem  Werthe  der  elektromotorischen 
Kraft  nicht  möglich  zu  entscheiden,  da  man 
den  Wärmewerth  bei  der  Bildung  des  Blei- 
superoxyds nicht  kennt.  Ks  ist  zunächst  über- 
haupt die  Krage,  ob  das  Produkt  der  Ladung 
an  der  positiven  Platte  Bleisuperoxyd  ist.  Dieses 
ist  braun,  die  Platten  sehen  aber  blauschwarz 
ans  und  werden  erst  durch  die  Kntiadung  braun. 
Um  zu  sehen,  ob  diese  schwarze  Masse  anders 
wirkt  als  Bleisuperoxyd,  stellte  ich  mir  in  der 
Kaure'schen  Manier,  durch  Aufstreichen  von 
chemisch  hergestelltem  Bleisuperoxyd  auf  Blei- 
platten, positive  Polplatten  her  und  ersetzte  die 
positive  Platte  eines  geladenen  Klementes  durch 
eine  künstlich  hergestellte,  während  die  negative 
Platte  dieselbe  blieb.  Hierauf  untersuchte  ich 
die  elektromotorische  Kraft  der  Kiemente  und 
fand,  dafs  sie  bei  starken  Strömen  viel  geringer 
und  bei  weitem  nicht  so  konstant  war  als  ur- 
sprünglich; sie  ging  sehr  bald  von  1,4  Daniell 
auf  1  Daniell  herab;  der  Unterschied  ist  also 
sehr  frappant.  Alsdann  stellte  ich  eine  zweite 
Platte  aus  Bleisuperoxyd  her  und  lud  sie  als 
positive  Polplatte  in  einem  sekundären  Klement. 
Und  in  der  That,  drei  Tage  hintereinander, 
jeden  Tag  mit  zwei  frischen  Bunsen-Klemcnten 
angesetzt,  verwandelte  sich  die  Platte  unter 
dem  Kinflusse  des  naszirenden  Sauerstoffes  in 
die  schwarze  Masse;  nun  war  aber  auch  die 
elektromotorische  Kraft  und  die  Konstanz  die- 
jenige des  Kaure'schen,  und  somit  scheint  der 
Beweis  geführt,  dafs  die  Bildung  der  schwarzen 
Masse  wesentlich  ist  im  sekundären  Kiemente. 

Durch  das  Studium  der  Literatur  habe  ich 
nachträglich  in  Krfahrung  gebracht,  dafs  diese 
schwarze  Bleiverbindung  schon  von  einem  Ande- 
ren vor  mir  beobachtet  wurde,  und  zwar  von 
Wcrnicke  >m  Jahre  1870  '),  deren  Darstellung 
ihm  ebenfalls  auf  elcktrolytischem  Wege,  aber 
nicht  in  saurer,  sondern  in  alkalischer  Klüssigkeit, 
gelang.  Seiner  Untersuchung  nach  ist  der  Körper 
das  Hydrat  des  Superoxyds,  also  Jf>  O-,  +  //,  O. 
Vielleicht  giebt  die  Schreibweise  Pb  O  4-  //,  Ot, 
also  eine  Verbindung  von  Bleioxyd  mit  Wasser- 
stoffsuperoxyd,  besser  das  Wesen  des  Körpers 
wieder,  so  dafs  der  eigentlich  wirksame  Körper 
das  Wasserstoffsuperoxyd  in  jenem  schwarzen 
Bleioxyd  ist,  welches  sich  in  Wasser  verwandelt 
beim  Kntladen  und  wieder  zurückbildet  beim 
Laden.  Aufserdem  findet  aber  noch  eine  Ab- 
sorption von  Sauerstoff  statt,  wie  ich  mich  da- 
durch überzeugt  habe,  dafs  ich  frisch  bereitetes 
Bleisuperoxyd,  das  auf  seine  Reinheit  eben  vor 
dem  Versuche  geprüft  war,  in  einem  Porzellan- 


PuRgcndorff,  Annalen,  B<l.  139.  S.  131,  uii.l  IM.  141,  S,  if-> 


tiegel,  über  Platindraht  als  positiven  Pol,  aus- 
breitete; der  Tiegel  kam  in  ein  (lefäfs  sehr  ver- 
dünnter Schwefelsäure;  als  negativer  Pol  diente 
ein  Platinblech;  der  über  dem  Superoxyd  ent- 
weichende Sauerstoff  und  der  Wasserstoff  über 
dem  Platinblech  wurden  in  darüber  gestülpten 
Glaszylindern  aufgefangen.  Dabei  ergab  sich, 
dafs  die  Sauerstoffmenge  im  Anfang  erheblich 
geringer  war,  als  sie  sein  mufste  im  Vergleich 
zum  Wasserstoff;  somit  fand  noch  eine  Ab- 
sorption des  Sauerstoffes  statt.  Dieser  absorbirte 
Sauerstoff  wird,  glaube  ich,  die  Ursache  der 
ersten  starken  Wirkung  der  sekundären  Kiemente 
sein,  die  aber  bald  nachläfst,  und  eine  schwächere, 
aber  dafür  gleichmäfsigere  Wirkung  folgt  als- 
dann, wobei  eben  das  Bleisuperoxydhydrat  in 
Wirksamkeit  tritt. 

Wir  kommen  nun  zu  den  Konsequenzen  aus 
der  für  die  Wirksamkeit  der  Kiemente  aufge- 
stellten Theorie,  zunächst  zu  den  theoretischen. 
Wenn  man  ein  Paurc'schcs  Klement  mit  ge- 
ringem Widerstand  entladet,  so  findet  man,  dafs 
die  Wirkung  nach  und  nach  aufhört.  Läfst 
man  das  Klement  aber  eine  Weile  ruhen,  dann 
tritt  wieder  ein  heftiger  Strom  ein,  der  beinahe 
so  kräftig  ist,  aber  nicht  so  lange  anhält,  wie 
der  erste.  Der  Vergleich  mit  dem  Rückstand 
in  der  Leydener  Plasche  liegt  nahe,  aber  offen- 
bar liegt  die  Aehnlichkeit  nur  in  der  Aeufser- 
lichkeit  der  Krscheinung,  da  ja  die  Krscheinung 
bei  der  Leydener  Flasche  sich  aus  der  Polari- 
sation des  Dielektrikums  erklärt,  wovon  ja  hier 
beim  sekundären  Kiemente  nicht  die  Rede  sein 
kann;  die  beobachtete  Thatsache  erklärt  sich 
vielmehr  daraus,  dafs  in  den  Platten  Schwefel- 
säure verbraucht  wird,  und  zwar  wird  zunächst 
die  verbraucht,  welche  sie  selbst  aufgesaugt  ent- 
halten. Ist  diese  erschöpft,  so  kann  nicht  so 
schnell  so  viel ,  wie  gebraucht  wird ,  hinein- 
gelangen; in  Folge  dessen  mufs  die  Wirkung 
aufhören.  Läfst  man  das  Kleinem  eine  Zeit 
lang  stehen,  so  nehmen  die  Platten  durch 
Diffusion  frische  Säuren  aus  der  Umgebung  auf, 
und  das  Klement  hat  wieder  seine  Kraft. 

Die  Theorie  ergiebt  sodann  als  praktische 
Folgerung  für  die  Herstellung  der  sekundären 
Kiemente,  dafs  man  dafür  Sorge  tragen  mufs, 
dafs  die  Schwefelsäure  leicht  in  die  Platten 
eindringen  kann.  Darum  ist  das  Umwickeln 
der  Platte  mit  dichter  Wolle,  Pergamentpapier 
und  anderen  dialysirenden  Stoffen ,  wie  es 
Faure  thut,  um  die  aufgestrichene  Bleimasse 
festzuhalten,  von  schlechtem  Kinflufs;  die  Be- 
weglichkeit der  Flüssigkeit  und  ihr  Zutritt  in 
die  Platten  mufs  im  (legentheil  gefördert  wer- 
den. Ich  habe  es  daher  vorgezogen,  die  Platten 
nicht  mit  dialysirenden  Substanzen  oder  ähnlich 
wirkendem  engen  (Jewebe  zu  umgeben,  sondern 
mit  einem  lockeren  Netzwerk,  am  besten  aus 
reiner  Wolle,  und  das  hat  sich  aufserordentlich 
bewährt,    weil   in   der  That    nun   die  nöthige 


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104 


Vkrkins-Anoei.kgeniif.hkn. 


Elkktrotkchn.  Zkitschkot 

MÄRZ  i8«? 


Säure  leichter  durch  Diffusion  in  die  Platten 
treten  k:inn.  Somzt?e  in  Brüssel  hat  sich  ein 
sekundäres  Klement  patenriren  lassen,  dem  an 
sich  nicht  viel  Bedeutung  zukommt,  wobei  er 
indessen  einen  interessanten  Kehler  machte;  er 
hat  nämlich  die  Kintrocknung  der  Kiemente  mit 
Asbest  sich  patentiren  lassen;  die  Flüssigkeit 
soll  also  von  Asbest  aufgesaugt  werden,  und  so 
ein  sekundäres  Trockenclement  entstehen. 
Solche  Kiemente  sind  aber  völlig  unbrauchbar, 
eben  weil  der  Asbest  die  Beweglichkeit  der 
Flüssigkeit  aufserordentlich  hemmt  und  ihren 
Zutritt  zu  den  Platten  verhindert;  jetzt  habe  ich 
auch  verstanden,  warum  ein  Klement  mit  Men- 
nige innerhalb  und  außerhalb  einer  Thonzelle, 
also  mein  erster  Versuch  vor  der  Faure'schen 
Publikation,  nicht  glückte;  die  Mennige  drängt 
die  Säure  durch  ihr  Gewicht  weg  und  ballt  sich 
am  Boden  zusammen,  und  so  fehlt  es  an  Säure 
an  der  Stelle,  wo  sie  gebraucht  wird,  im  Innern 
der  Masse,  während  die  darüber  stehende  fast 
nutzlos  ist.  Dem  entgegen  scheint  das  mit 
Kollodium  hergestellte  Metallodium  den  grofsen 
Vorzug  eines  grofsen  kapillaren  Ansaugevermögens 
zu  haben,  wodurch  ein  gutes  kapillares  Zuleitungs- 
elcment  in  die  Tiefe  der  Platte  gewonnen  wird. 
Das  Umbinden  der  Platten  mit  wollener  Schnur 
oder  lockerem  Netzwerk,  womöglich  wenn  das 
Kollodium  noch  frisch  ist,  ist  auch  hier  an- 
gezeigt, um  das  Zerbröckeln  der  durch  die  Prä- 
paration mürbe  werdenden  positiven  Platte  zu 
verhindern.  Da  ferner  die  Theorie  ergiebt,  dafs 
die  Flüssigkeit  gerade  durch  die  Wirksamkeit  des 
Klementes  ihr  spezifisches  Gewicht  verändert, 
sc»  habe  ich  das  Steigen  und  Fallen  des  spe- 
zifischen Gewichtes  der  Schwefelsäure  benutzt, 
ein  praktisches  Mafs  für  die  Starke  der  Ladung 
zu  bilden.  Je  höher  das  spezifische  Gewicht 
der  Schwefelsäure,  um  so  mehr  mufs  das  Klement 
Ladung  haben,  und  je  niedriger  es  ist,  desto 
mehr  ist  die  Entladung  fortgeschritten.  Ich  habe 
seit  fünf  Monaten  in  meinem  Laboratorium  ein 
Aräometer  stets  in  Gebrauch,  um  zu  sehen, 
wieviel  Ladung  im  Klement  noch  vorhanden 
ist;  statt  des  Aräometers  könnte  auch  irgend 
eine  andere  Art  Schwimmer  mit  Skala  diesem 
Zwecke  dienen.  Die  Bedeutung  dieser  Methode 
wird  nur  durch  Vorgänge  in  Frage  gestellt, 
welche  gleichzeitig  die  Brauchbarkeit  des  Kle- 
mentes als  solches  in  Frage  stellen  und  wovon 
später  die  Rede  sein  wird. 

Wir  wollen  uns  jetzt  mit  der  Kapazität  des 
sekundären  Klementes  beschäftigen.  —  Die  Ka- 
pazität wird  sehr  verschieden  angegeben,  von 
i  500  bis  3000  Meterkilogramm  für  1  Kilogramm 
des  Klementes.  I  >as  oben  von  mir  erwähnte  Kle- 
ment von  Bleimetallodium,  das  während  72  Stun- 
den hintereinander  bei  3  Ampere  Strom  ent- 
laden wurde,  hatte  sogar  6000  Meterkilogramm 
Kapazität  auf  1  Kilogramm;  aber  das  Klement 
hielt    auch    die    zweite    Ladung    nicht  mehr 


aus,  die  Zuleitungsplatte  des  positiven  Pols  war 
zu  dünn  und  ist  daher  völlig  zerstört  worden 
Die  Kapazität  der  Faure'schen  Klcmente  ist  eine 
mit  der  Zeit  veränderliche  Gröfse,  wie  wir  später 
sehen  werden.  Ich  schätze  etwa  3000  Meter- 
kilogramm als  obere  Grenze  der  bei  solider 
Konstruktion  im  Anfang  wenigstens  zu  er- 
reichenden Kapazität  für  das  Kilogramm  des 
Klementes.  Diese  entspricht,  wenn  man  die 
elektromotorische  Kraft  des  Klementes  als 
2  Volt  annimmt,  einer  Leistung  von  1  Ampere 
in  246  Minuten  oder  einem  Kupferniederschlag 
von  4,88  g.  Nimmt  man  an,  dafs  die  chemische 
Reaktion  im  Kiemente  nach  der  Formel  statt- 
findet ph  +  2//i  so,  +  O  +  //,  0% 
.  Pb  S  Ot  -f-  /'*  S  Ot  4-  3  ff,  O, 

so  entspricht  dies  einem  direkt  in  Aktion  treten- 
den (Jewicht   von  50,07  g   für  das  Kilogramm 
des  Klementes;  nun  aber  bedarf  es  nothwendig 
an  Wasser  zur  Verdünnung  der  Säure,  an  über- 
schüssiger Säure  und  an  Zuleitungsplatten,  sowie 
an  Gefäfsgewicht.   Trotzdem  ist  ein  arges  Mifs- 
verhältnifs  zwischen  dem  in  Aktion  tretenden 
Gewicht   und   dem  Gesammtgewicht   nicht  zu 
verkennen.    Dieses  Mifsverhältnifs  zu  erklären, 
mufs   man   nothwendig  annehmen,   dafs  nicht 
alles  desaggregirte  Blei  zur  Wirkung  kommt,  son- 
dern-nur  die  Oberfläche  der  kleinsten  Theilchen: 
nachdem   diese   sich    mit   einer   sehr  dünnen 
Schicht  von  schwefelsaurem  Blei  bekleidet,  hört 
die  Aktion  auf,  so  dafs  es  also  eines  grolsen 
Ueberschusses  von  fein  zertheiltem  Blei  bedarf, 
während   nur  ein   kleiner   Theil   zur  Wirkung 
kommt;  dies  ist  eine  praktische  Schwierigkeit, 
welche  sowohl  wegen  des  Preises  der  Elemente 
als   besonders  auch  für  ihre  Verwerthung  bei 
Transportzwecken  sehr  ins  Gewicht  fallt,  so  dafs 
nach  Erkenntnifs  dieser  Umstände  die  sekun- 
dären Elemente  nur  noch  für  stehende  Elemente 
zur  Aufspeicherung  überschüssiger  Arbeit  praktisch 
in  Betracht  zu  kommen  scheinen.    Sehen  wir 
nun  zu,  wie  es  sich  für  diese  Zwecke  eignet; 
da  ist  in  erster  Linie  zu  beachten,  wie  es  die 
Ladung  hält.    Die  schwarze  Masse  scheint  eine 
ziemlich  feste  Verbindung  zu  sein,  wenigstens 
so  lange  sie  in  saurer  Lösung  sich  befindet;  so 
habe  ich  in  einer  Flasche  eine  von  einer  Platte 
abgelöste  Quantität   mit  der  darin  enthaltenen 
Säure  einige  Monate  aufbewahrt,  ohne  wesent- 
liche Aenderungen  wahrzunehmen.    In  Wasser 
dagegen  zersetzte  sich  die  Masse  über  Nacht, 
wenigstens   nach  der  Farbe  zu  schliefsen,  sie 
wurde  aus  blauschwarz  hellbraun;  es  ist  also  in 
dieser  Beziehung  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit 
Wasserstoffsuperoxyd  zu  bemerken,  welches  sich 
ebenfalls  in  saurem  Wasser  besser  hält  als  in 
reinem.     In  dem  Elemente  selbst   scheint  die 
schwarze  Masse  auch  in  der  Säure   sich  nicht 
so  lange  zu  halten;  dies  liegt  an  lokalen  Strömen, 
die  sich  an  der  Platte  bilden,  die  eben  so  re- 


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EhöCTROTKCHN.  ZKITSCHRIFT. 
MARZ  My 


Aron,  Theorie  her  Akki*mi'I>atoren  u.  s  w. 


"05 


duzirend  wie  die  Verbindung  mit  dem  negativen 
Pole  wirken.  An  Platten,  die  ich  mit  Hülfe 
von  Sal|)etersäure  präparirt  habe,  sah  ich  die 
Vorgänge  sehr  deutlich;  die  Platte,  erst  blau- 
schwarz, war  am  nächsten  Tage  dunkelbraun, 
den  Tag  darauf  gelb,  schliefslich  wcifs;  sie 
hatte  sich  mit  schwefelsaurem  Blei  ganz  und 
gar  bedeckt.  In  der  I.uft  liegend,  habe  ich 
dagegen  eine  solche  Platte  mehrere  Monate  ge- 
halten ,  ohne  dafs  die  Farbe  sich  änderte. 
Hernach  in  Flüssigkeit  gegenüber  einer  nega- 
tiven Polplatte  gebracht,  war  sie  noch  voll- 
kommen wirksam.  Platten  mit  dicken  Schichten 
halten  dagegen  im  Kiemente  die  Ladung  länger, 
vier  Wochen  und  darüber,  vermuthlich  deshalb, 
weil  die  lokalen  Ströme  wegen  des  gröfseren 
Abstandes  der  Theilchen  von  der  Zuleirungs- 
platte  und  der  gröfseren  Widerstände,  die 
sich  demgemäfs  ihrer  Kntwickelung  bieten, 
weniger  zur  Wirksamkeit  kommen.  Mit  dieser 
Fähigkeit,  die  Ladung  zu  halten,  hängt  der 
Nutzeffekt  zusammen.  Kiemente,  die  sich  selbst 
leicht  entladen,  werden  nicht  nur  dadurch,  dafs 
sie  im  Stehen  an  Ladung  verlieren,  einen  ge- 
ringen Nutzeffekt  geben,  sondern  auch  dadurch, 
dafs  schon  während  der  Ladung  Verluste  gleicher 
Art  eintreten;  somit  geben  in  der  That  Kiemente 
mit  dünnen  Schichten  ,  ebenso  wie  sie  die  La- 
dung weniger  halten ,  auch  einen  erheblich 
geringeren  Nutzeffekt,  als  solche  mit  dicken 
Schichten  desaggregirten  Bleies.  Aber  alle  diese 
Fragen,  die  ich  zuletzt  berührt  habe,  Kapazität, 
Halten  der  Ladung  und  Nutzeffekt,  sind  sehr 
veränderliche  (iröfsen  und  hängen  mit  den  Ver- 
änderungen, die  das  Klemcnt  selbst  im  Gehrauch 
erfährt,  aufs  Innigste  zusammen.  Die  Klemcnte 
mit  dünnen  Schichten,  von  denen  ich  das  mit 
Salpetersäure  präparirte  beobachtet  habe,  zeigen 
die  Krscheinung,  dafs,  wenn  sie  einige  Tage 
unbenutzt  stehen,  die  positive  Polplatte,  wie  ich 
schon  erwähnt,  sich  bald  ganz  mit  einer  Schicht 
schwefelsauren  Bleies  bedeckt.  Ks  gelingt 
zwar  wieder,  das  Klement  zu  laden,  aber  es 
bedarf  gleichsam  erst  einer  neuen  Präparirung, 
um  die  ganze  weifse  Masse  in  die  schwarze  zu 
verwandeln;  und  dazu  ist  so  viel  Aufwand  von 
Strom  und  Zeit  nöthig,  dafs  die  praktische  An- 
wendung sehr  wenig  vortheilhaft  erscheint.  Bei 
Benutzung  von  Klementen,  die  nach  der  Faure- 
schen  Manier  hergestellt  waren,  beobachtete  ich 
ebenfalls  eine  Abnahme  der  Leistung  mit  der 
Zeit.  Kine  häufige  Ursache  dieser  Krscheinung  ist 
die,  dafs  die  positive  Zuleitungsplatte,  wenn  sie 
dünn  gewählt  ist,  zerstört  wird;  ich  habe  be- 
obachtet, dafs  die  Desaggregation  bis  in  eine 
Tiefe  von  ol5mm  etwa  auf  jeder  Seite  fortschreitet, 
so  dafs,  wenn  die  Platte  2  mm  stark  genommen 
wird,  immer  noch  1  mm  im  Innern  unan- 
gegriffen bleibt.  Die  Zuleitung  zu  der  Platte 
bewirkte  ich  durch  Auf  löthen  eines  5  mm  starken 
Bleistreifens;   als  Loth,   das  sich  recht  wider- 


standsfähig erwies,  diente  stark  bleihaltiges  Zinn- 
loth.  Kine  Zerstörung  der  Zuleitungsplatte  habe 
ich  bei  dieser  Konstruktion  nicht  mehr  wahr- 
genommen, dennoch  konstatirte  ich  einen  Rück- 
gang der  Leistung  mit  der  Zeit.  Ich  unternahm 
es  daher,  bei  einem  bestimmten  Kiemente  diese 
Veränderungen  genauer  zu  verfolgen. 

Das  Klement  wog  4,56»  kg,  davon  das  Glas 
1,097  kg,  die  positive  Polplatte  i,»ss  kg,  die  ne- 
gative o.ys«  kg,  die  Schwefelsäure  1,139  kg  vom 
spezifischen  Gewicht  1,1:5  bei  14 0  C.  Nach 
einer  Stunde  war  durch  die  Mennige  ein 
Theil  der  Schwefelsäure  aufgesogen,  das  spe- 
zifische Gewicht  der  Säure  betrug  nur  noch 
1,11s,  es  wurde  wieder  frische  Säure  von  1,1*5  spe- 
zifischem Gewicht  eingefüllt;  nun  erfolgte  die 
Präparirung  mit  zwei  sekundären  Klementen,  die 
von  Zeit  zu  Zeit  durch  frische  ersetzt  wurden, 
bei  einer  Stromstärke  von  ungefähr  i,j  Ampere; 
die  Präparirung  geschah  auf  diese  Weise  vom 
28.  September  bis  q.  Oktober;  in  dieser  Zeit 
fand  nur  sehr  leichte  Gasentwickelung  manch- 
mal statt,  wenn  frische  Kiemente  angesetzt 
wurden,  aber  alsdann  wurde  der  Strom  ge- 
mäfsigt,  bis  die  Gasentwickelung  völlig  nachliefs. 
Das  spezifische  Gewicht  der  Flüssigkeit  stieg  wäh- 
rend dieser  Zeit  auf  i,m5.  Am  9.  Oktober  wurde 
das  erste  Mal  entladen.  Das  spezifische  Gewicht 
fiel  auf  i,i»5',  das  Klement  wurde  am  10.  wieder 
geladen,  und  mit  der  Ladung  aufgehört,  als 
Gasentwickclung  eben  anfing;  am  1 1.  wurde  es 
entladen;  so  wurde  nun  eine  Reihe  von  Ver- 
suchen, welche  über  die  Dauerhaftigkeit  der 
Kiemente  Aufschlufs  geben  sollten,  begonnen; 
aufserdem,  dafs  wie  bisher  die  Stromstärke  be- 
obachtet wurde,  wurde  ein  grofsflächiges  Kupfer- 
voltameter  eingeschaltet,  um  die  gesammte  La- 
dung und  Kntladung  durch  die  ausgeschiedene 
Kupfermenge  zu  bestimmen.  Die  beim  Laden 
ausgeschiedenen  Kupfermengen  a  und  die  beim 
Kntladen  b  sind  proportional  den  ein-  und  aus- 
getretenen Klektrizitätsmengen.  Sehen  wir  von 
dem  Unterschiede  der  elektromotorischen  Kraft 
der  Kiemente  beim  Laden  und  Kntladen  ab 
und  auch  von  dem  Einflüsse  des  Widerstandes 
im  Kiemente  selbst,  welche  eine  bis  zu  einem 
gewissen  Grade  zu  beherrschende  Gröfse  ist 
und  nicht  als  charakteristisch  für  das  Klement 

angesehen  werden  kann,  so  stellt  y  den  Nutz- 
effekt dar,  oder,  wie  ich  lieber  sagen  will ,  der 
Nutzeffekt  an  Ladung,  <r  —  b  ist  der  verlorenen 
chemischen  Arbeit  proportional,  die  mit  dem 
Verluste  durch  Zerstreuung  beim  Kondensator 
zu  vergleichen  ist.  Bei  den  Versuchen  leitete 
mich  die  Rücksicht  auf  die  praktische  Ver- 
werthung  der  Kiemente.  Man  hat  empfohlen, 
das  Klement  mit  schwachen  Strömen  zu  laden, 
da  es  alsdann  weniger  leidet.  Mit  Rücksicht 
auf  die  positve  Zuleitungsplatte,  die  von  starken 
Strömeri  leicht  angegriffen  wird,  ist  diese  Be- 

'4 


uigmzc 


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io6 


VERKINS-ANfiKI.KGKNHKITKN. 


Kl.FXTH«  1TKCH  N.  ZKlTSTIIurrT 
MARZ  illv 


merkung  zutreffend;  wenn  aber  diese  Platte 
stark  genug  ist,  wie  im  vorliegenden  Falle, 
schien  es  mir  hei  meinen  vielen  Versuchen, 
dafs  man  mit  den  Stromstärken  ziemlich  weit 
gehen  konnte,  nur  mufs  die  Oasent  Wickelung 
vermieden  werden,  um  die  Verluste  an  Ladung 
und  die  Zerstörung  der  Polplatte  durch  die 
Oase  zu  vermeiden;  aufserdem  mufs  man  not- 
wendig an  das  Element  einen  gewissen  An- 
spruch in  Bezug  auf  die  Aufnahmefähigkeit 
stellen,  wenn  es  praktisch  verwerthhar  sein  soll, 
da  sonst  das  Anlagekapital  zu  grofs  wird.  Ich 
habe  die  zu  besprechenden  Versuche  so  ein- 
gerichtet ,  als  sollte  etwa  das  Element  flir 
elektrische  I  .ichterzeugung  dienen  ;  ich  be- 
anspruchte von  dem  Element,  es  solle  am  Tage 
geladen  und  befähigt  werden,  elektrisches  Licht 
Abends  zu  geben,  ohne  dafs  das  Anlagekapital 
zu  grofs  würde,  und  danach  ist  im  Folgenden 
die  Ladung  bemessen.  Der  Strom  der  Ladung 
und  der  Entladung  betrug  zwischen  3  und  4  Am- 
pere; die  Ladung  dauerte  zwischen  6  bis  8  Stun- 
den. Es  war  mir,  weil  das  Element  stets  dabei 
beobachtet  werden  mufste,  häufig  nicht  möglich, 
die  Entladung  immer  noch  an  demselben  Tage 
vorzunehmen,  sie  wurde  alsdann  am  nächsten 
Tage  vorgenommen;  einige  Tage  stand  auch  das 
Element  unbenutzt.  Die  Entladung  wurde  unter- 
brochen, wenn  das  charakteristische  rasche  Fallen 
der  Stromstärke,  als  Zeichen,  dafs  die  Ladung 
erschöpft  war,  eintrat.  So  wurde  das  Element 
bis  zum  8.  November  im  Ganzen  14  Mal  ge- 
laden und  eben  so  oft  entladen,  ausschliefslich 
der  ersten  Präparirung  und  der  darauf  folgenden 
Entladung;  die  Kapazität  und  der  Nutzeffekt 
der  Ladung  gingen  dabei  sehr  erheblich  herab. 
Am  13.  Oktober,  wo  die  zweite  Ladung  statt- 
fand, die  erste,  die  mit  dem  Voltameter  ge- 
messen wurde,  betrug  die  beim  Laden  aus- 
geschiedene Kupfermenge  /;  -  20  g,  am  14.  tlie 
beim  Entladen  /'  -  ;  20  g;  der  Nutzeffekt  der 
Ladung  beträgt  demnach  68,9  "/«•  Am  25.  Ok- 
tober, der  siebenten  Ladung,  betrug  a  -  iqg, 
an  demselben  Tage  b 11  g,  der  Nutzeffekt 
57,8  %;  am  7.  November,  der  14.  Ladung,  be- 
trug a  24,5,  die  Entladung  am  darauffolgenden 
Tage  ergab  b  —  5  g,  also  einen  Nutzeffekt  von 
20,4  %•  Somit  war  das  Element  unbrauchbar 
geworden.  Bei  der  letzten  Hälfte  der  Ladungen 
konnte  das  Prinzip,  die  Oasentwickelung  zu  ver- 
meiden, nicht  mehr  festgehalten  werden,  da  die 
Wasserstoffentwickelung  sehr  bald  und  auch  bei 
schwachen  Strömen  auftrat;  somit  wäre,  wollte 
man  diese  absolut  vermeiden ,  die  Kapazität 
fast  o  gewesen.  Die  Sauerstoffentwickelung  trat 
erst  bei  den  letzten  Ladungen  ziemlich  bald  ein, 
wenn  auch  nur  schwach;  als  diese  stärker  wurde, 
wurde  mit  der  Ladung  aufgehört. 

Es  mufste  nun  konstatirt  werden,  woher  das 
Element  gelitten  hatte;  ich  stellte  zunächst  fest, 
dafs  die  Lcitungsfähigkeit  nicht  wesentliclrgelitten 


hatte,  ebenso  wenig  die  elektromotorische  Kraft, 
nur  der  Nutzeffekt  hatte  sich  aufserordentlich 
vermindert.  Es  handelte  sich  nun  darum,  zu 
ermitteln,  welche  Platte  hauptsächlich  gelitten 
hatte;  dazu  stellte  ich  folgenden  Versuch  an: 
ich  nahm  ein  zweites  Element,  welches  noch 
frisch  war,  und  stellte  die  alte  positive  Polplatte 
gegen  die  neue  negative,  und  die  alte  negative 
gegen  die  neue  positive,  und  sah,  welches 
Element  noch  wirkte,  und  welches  nicht.  Da 
zeigte  sich ,  dafs  das  Element  mit  der  alten 
negativen  und  der  neuen  positiven  Polplattc* 
noch  gut  funktionirte,  das  andere  aber  nicht; 
die  positive  Polplatte  hatte  somit  gelitten.  Nun 
versuchte  ich,  das  Element  wieder  herzustellen ; 
es  konnte  ja  sein,  dafs  ich  zuviel  gewissermafsen 
ihm  Ladung  entnommen  hatte,  somit  die  erste 
Präparirung  im  Laufe  der  Versuche  verloren 
gegangen  war;  ich  versuchte  daher,  es  wieder 
zu  präpariren,  aber  es  gelang  mir  nicht.  Mehrere 
Tage  hintereinander  habe  ich  es  mit  schwachen 
Strömen  wieder  geladen,  aber  ohne  Erfolg,  dann 
versuchte  ich  es  mit  starken  Strömen,  aber  Ka- 
pazität und  Nutzeffekt  gingen  noch  mehr  herab. 
Nunmehr  öffnete  ich  das  Element  und  habe 
gefunden ,  dafs  die  Zuleitungsplatten  nicht  ge- 
litten hatten,  dafs  dagegen  an  der  positiven 
Platte  die  schwarze  Masse  völlig  verschwunden 
war,  die  Masse  war  weich  und  etwas  breiig  ge- 
worden und  sah  fast  hellbraun  aus.  Die  ver- 
hältnifsmäfsig  helle  Farbe  rührte  von  einer  Bei- 
mischung von  schwefelsaurem  Blei  her,  wovon 
nahe  8  nja  in  der  Masse  bei  einer  Untersuchung 
im  Lal>oratorium  des  Herrn  Dr.  Herter  ge- 
funden wurden.  Demgemäfs  bildete  ich  mir 
die  Vorstellung,  dafs  durch  das  häufige  Laden 
und  Entladen  in  Folge  der  Bildung  von  schwefel- 
saurem Blei  und  der  Rückbildung  desselben  die 
Festigkeit  der  Masse  leidet.  Die  schwarze  Maske, 
im  Anfang  feste  Stücke  bildend,  zerfällt  all- 
mählich; es  entsteht  ein  Brei,  in  welchem 
jedes  Th  eilchen  von  einer  Schicht 
schlecht  leitenden  schwefelsauren  Bleies 
umhüllt  ist,  und  nun  gehen  die  Stromfäden  nicht 
mehr  an  diese  Thcilchen,  sondern  an  ihnen 
vorbei,  durch  die  Säure,  an  die  Zuleitungs- 
platte. Demgemäfs  zeigte  sich,  dafs  die  Ka- 
pazität der  positiven  Platte,  nachdem  die  darauf 
liegende  Masse  entfernt  war,  nicht  erheblich  ge- 
ringer war,  als  zuletzt  im  Elemente.  Wie  steht 
es  nun  demgegenüber  mit  der  Beobachtung  von 
Oladstone  und  Tribe,  welche  gefunden  haben, 
dafs  sich  das  schwefelsaure  Blei  wieder  in  Super- 
oxyd  verwandelt ,  und  die  ich  selbst  an  den 
Platten  mit  dünnen  Schichten  recht  deutlich 
bestätigt  sah ;  hier  liefs  sich  offenbar  die  schwarze 
Masse  nicht  mehr  aus  dem  schwefelsauren  Blei 
herstellen.  Um  darüber  Aufschlufs  zu  erhalten, 
stellte  ich  mir  eine  Platte  her  nach  der  Faure- 
schen  Manier,  aber  durch  Auftragen  von  schwefel- 
saurem Blei  statt  der  Mennige,  verwendete  sie 


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marz  i «8 j  '   Wilh.  Siemens,  Ueber  die  Bei.f.lchtung  durch  Gi  üHLitHT.  107 


als  positive  Platte  in  einem  sekundären  Ele-  ' 
mente,  und  sah,  ob  diese  Platte  wohl  die 
Wirkung  aufnehmen  würde.  Ich  habe  dies  Ele- 
ment 3  Tage  gemeinschaftlich  mit  einem  anderen 
Elemente,  worin  die  positive  Platte  aus  Mennige 
bestand,  und  zwar  mit  4  jeden  Tag  frisch  an- 
gesetzten Bunsen  geladen.  Nach  3  Tagen  unter- 
suchte ich  die  Elemente;  das  Element  mit  der 
Platte  aus  Mennige  erwies  sich  als  vollkommen 
wirksam,  das  andere  mit  schwefelsaurem  Blei  ■ 
gab  nur  sehr  wenig  Wirkung.  Ich  öffnete  die 
Platte  und  sah,  dafs  sich  das  schwefelsaure 
Blei  unmittelbar  an  der  Zuleitungsplatte  in  Blei- 
superoxyd verwandelt  hatte,  aber  nicht  darüber 
hinaus;  an  den  Stellen,  wo  behufs  Befestigung 
des  übcrgewickelten  Netzwerkes  in  der  Zu- 
leitungsplatte kreisförmige  Löcher  von  etwa 
10  mm  Durchmesser  waren,  war  das  schwefel- 
saure Blei  Überhaupt  unverändert,  und  so  mufs 
man  annehmen,  dafs  das  schwefelsaure  Blei  1 
sich  nicht  mehr  in  Bleisuperoxyd  zurückver- 
wandeln läfst,  aufser  in  unmittelbarer  Berührung 
mit  der  festen  Substanz,  dem  Blei,  dafs  in  der 
breiigen  Masse  selbst  eine  Einwirkung  des 
naszirenden  Sauerstoffes  nicht  stattfindet.  Ich 
habe  bisher  nicht  die  Zeit  gefunden,  Metallodium- 
elemente einer  ebenso  ausgedehnten  Untersuchung 
zu  unterwerfen;  soviel  sah  ich  aber  durch  viele 
Beobachtungen,  dafs,  wenn  reichlich  Kollodium 
den  Platten  zugesetzt  wurde,  die  Platten  recht 
fest  blieben,  auch  sah  ich  nie  eine  solche  Platte 
breiig  werden;  dennoch  zweifle  ich,  ob  die 
positive  Platte  bei  dem  beständigen  Stattfinden 
chemischer  Prozesse  ihre  Kohärenz  auf  die 
Dauer  behalten  werde. 

Hiermit  habe  ich  Ihnen  das  Resultat  meiner 
Arbeiten  mitgetheilt;  sehr  ermuthigend  ist  es 
eben  nicht,  aber  ich  hüte  mich  wohl,  zu  sagen, 
dafs  die  Wege,  die  Plantö  gezeigt  hat,  und 
Faurc  weiter  beschritten,  nun  durchaus  nicht 
zum  Ziele  führen  werden.  Die  Schwierigkeiten 
sind  zwar  prinzipieller  Natur,  aber  die  Arbeit, 
die  in  der  Elektrizität  so  manche  scheinbar  un- 
überwindliche Schwierigkeilen  schliefslich  doch 
Uberwunden  hat,  wird,  so  hoffe  ich,  auch  hier, 
in  der  Frage  der  Akkumulatoren,  uns  zum  Ziele 
führen. 

Geheimer  Rath  Dr.  Siemens:  Der  aufser- 
ordentlich  interessante  und  lichtvolle  Vortrag, 
den  wir  eben  gehört  haben,  wird  in  der  elektro- 
technischen Welt  einen  grofsen  Eindruck  machen, 
viele  Hoffnungen  hat  er  zerstört,  aber  auch  viele 
wird  er  neu  beleben.  Nur  Uber  einen  Punkt 
möchte  ich  den  Herrn  Vorredner  noch  befragen, 
über  das  Kollodium.  Das  Kollodium  ist  ein 
Nichtleiter,  und  umhüllt  also,  wie  ich  mir  denke, 
die  einzelnen  Theile  des  Leiters  mit  einer  nicht 
leitenden  Schicht.  Es  ist  zwar  richtig,  dafs  es 
die  Leitungsfähigkeit  nicht  aufheben  wird,  ebenso 
wenig  wie  eine  mit  üel  geschmierte  Platte  den 


Kontakt  einer  metallischen  Feder  verhindert. 
Es  werden  sich  die  Enden  und  Kanten  des 
Pulvers  mit  einander  verbinden  und  die  fest- 
gewordene Platte  wird  somit  ein  Leiter  sein, 
und  zwar  wird  sie  als  eine  homogene  feste 
Platte  und  nicht  als  ein  Leiter,  in  welchem  die 
Oberfläche  des  Pulvers  als  solche  wirkt,  in  Wirk- 
samkeit treten.  Ich  habe  in  diesem  Punkte  die- 
selbe Richtung  eingeschlagen,  da  ging  ich  aber 
davon  aus,  dafs  man  die  verbindende  Masse 
auch  zu  einem  Leiter  machen  müfste.  Derartige 
Massen  lösen  sich  aber  gewöhnlich  nach  und 
nach  in  Wasser  auf.  Die  besten  Erfolge  hatte 
ich  noch  mit  thierischem  Leim  mit  chromsaurem 
Kali,  welches  dem  Licht  ausgesetzt  wurde.  Ich 
erhielt  Platten,  von  denen  ich  hoffte,  dafs  die 
Leitung  sich  zu  den  einzelnen  Theilen  des 
Pulvers  erstrecken  sollte.  Es  stellte  sich  aber 
heraus,  dafs  die  Platten  mit  der  Zeit  durch  den 
Strom  platzten.  Was  nun  das  Kollodium  an- 
betrifft, so  möchte  ich  gern  die  Ansicht  des 
Herrn  Vortragenden  hören,  ob  die  Kollodium- 
platten als  aus  Pulver  bestehend  oder  als  feste 
zu  betrachten  sind. 

Dr.  Aron:  Ich  hatte  mir  die  Sache  erst  so 
vorgestellt,  als  ob  durch  die  vielen  Lücken  und 
Risse  in  der  Masse  die  Flüssigkeit  in  das  Innere 
gelangt  und  somit  auch  die  Stromfäden.  Ich 
habe  mich  aber  durch  einen  Versuch  überzeugt, 
dafs  man  wohl  die  Anschauung  haben  mufs, 
wie  der  hochgeehrte  Herr  Vorredner,  nämlich, 
dafs  es  sich  um  eine  feste  leitende  Platte 
handelt.  Ich  habe  mir  nämlich  eine  Platte  aus 
Kollodium  und  dem  gut  leitenden  Superoxyd 
i  hergestellt  und  gefunden,  dafs  diese  Platte  auch 
trocken  vollkommen  gut  leitet ,  und  daraus 
glaube  ich  schliefsen  zu  müssen,  dafs  man  es 
mit  einer  festen  leitenden  Masse  zu  thun  hat. 


Wilhelm  Siemens: 

Ueber  die  Beleuchtung  durch  Glühlicht 

Obwohl  der  Beginn  der  Aera  des  Glühlichtcs 
schon  einige  Jahre  zurück  liegt,  und  die  Be- 
deutung dieser  Beleuchtungsart  für  das  öffent- 
liche Leben  in  steter  Zunahme  begriffen  ist, 
hat  die  Literatur  meiner  Ansicht  nach  diesem 
Gegenstande  doch  nicht  ganz  die  Beachtung 
geschenkt,  die  man  zu  erwarten  berechtigt  war. 

Allerdings  fehlt  es  nicht  an  Berichten  und 
Publikationen  der  mannigfachsten  Art.  Es  sind 
1  zahlreiche  Messungsresultate  vorhanden  über 
die  Ockonomie  und  den  Kraftverbrauch  der 
Glühlichter,  es  giebt  auch  genügende  Daten 
über  die  einzelnen  Lampensysteme,  ihre  Licht- 
stärken, Spannungen  und  Stromstärken;  allein 
es  scheint  mir,  als  wenn  all  diesen  Auslassungen 
im   Allgemeinen   das   Gepräge   einer  gewissen 

14* 


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io8 


Vkrkins-Ancjelkgunhkitkx. 


El.RKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
MAR/  i«8j 


Einseitigkeit  und  l'nvollkommenheit  anhaftet, 
und  dürfte  es  schwierig  sein,  aus  ihnen  das 
volle  Verständnifs  der  einschlägigen  Fragen  zu 
gewinnen,  sowie  das  genügende  Material  zu 
entnehmen  für  eine  erschöpfende  Kritik  des 
Gliihlichles  und  seiner  verschiedenen  Systeme. 

Ich  beabsichtige  nicht,  im  Verlaufe  meines 
Vortrages  zu  einem  Endurthcil  über  die  vor- 
handenen Lampen  zu  gelangen,  ich  werde 
darum  auch  keine  Wendung  gebrauchen,  wie 
z.  B.:  'die  Edison-Lampe  ist  besser  als  die 
Swan- Lampe  .  Für  die  Güte  einer  I.ampe  kommt 
Vieles  in  Betracht,  was  mit  ihrer  rein  theo- 
retischen Vortrefflichkeit  wenig  zu  schaffen  hat, 
und  kann  sogar  eine  theoretisch  schlecht  kom- 
binirte  Lampe  die  beste  sein,  wenn  sie  in  vor- 
züglicher Weise  gearbeitet  ist. 

Die  Herstellung  einer  Glühlampe  ist  sehr 
diffiziler  Natur:  die  Wahl  und  Behandlung  des 
Kohlenmatcriales,  die  Methode  und  Gründlich- 
keit der  Evakuirung,  die  Haltbarkeit  der  Zu- 
leitungseinschmelzungen sind  dabei  von  ent- 
scheidender Bedeutung.  Also  mit  diesen  Hingen 
müfste  sich  vorzugsweise  die  Kritik  beschäf- 
tigen, wenn  sie  zu  einem  absoluten  Urtheil 
über  die  Vorzüge  der  einzelnen  Systeme  ge- 
langen wollte. 

V<m  einer  solchen  Kritik  werde  ich  mich 
also  fern  halten  und  überhaupt  den  Fabrikanten 
aus  derselben  möglichst  zu  eliminiren  suchen, 
umsomehr,  als  ich  die  Gelegenheit  meines 
heutigen  Vortrages  benutzen  möchte,  Ihnen  das 
seit  Kurzem  in  einer  neuen  Form  in  die 
Oeffentlichkcit  gelangte  Glühlichtsystem  der 
Firma  Siemens  &  Halske  vorzuführen. 

Das  Wort  Glühlicht  hat  keine  ganz  präzise 
Bedeutung,  und  es  gehen  unter  diesem  Namen 
auch  Beleuchtungsvorrichtungen,  die  mit  dem 
Gegenstande  meines  Vortrages  nichts  zu  thun 
haben.  Ich  werde  nur  von  denjenigen  Glüh- 
lichtem  sprechen,  die  im  Wesentlichen  aus  einem 
in  luftleerem  Räume  weifsgtühenden  Kohlenfaden 
bestehen. 

Die  Kohle  ist  ein  Leiter  des  elektrischen 
Stromes  und  wird  beim  Durchgange  desselben 
erwärmt;  diese  Erwärmung  der  Kohle  läfst  sich 
unbeschadet  ihres  Bestandes  durch  Verstärkung 
des  Stromes  bis  zu  einer  gewissen  Weifsgluth 
treiben.  Ist  dieser  Grad  der  Krhitzung  erreicht 
und  soll  er  konstant  erhalten  bleiben,  so  ist 
ein  kontinnirlicher  Zurlufs  von  Strom  in  der 
Zeiteinheit  erforderlich,  dem  dann  eine  be- 
stimmte Gröfse  der  Ausstrahlung  in  demselben 
Zeitraum  entspricht.  Die  Arbeit,  welche  dabei 
von   dem  Strom  an  der  Kohle  geleistet  wird, 

stellt  sich  dar  als  e  .  t  ■  /»  w.  wo  r  die 

n> 

an  den  beiden  Knden  des  Kohlenfadens  ge- 
messene Spannungsdifferenz,  /  die  vorhandene 
Stromstärke  und  w  den  Widerstand  der  Kohle 


bedeutet.  Die  dieser  Arbeit  bei  einer  bestimm- 
ten Krhitzung  entsprechende  Ausstrahlung  ist 
proportional  der  Gröfse  der  Kohlenoberfläche. 
Ist  /  die  Länge  der  Kohle  und  d  ihr  Durch- 
messer (wobei  der  Querschnitt  als  Kreis  ange- 
nommen ist's  so  ist  die  Oberfläche  -  / «/. 
Für  den  Gleichgewichtszustand  zwischen  Strom- 
arbeit und  Ausstrahlung  besteht  also  die  Be- 
ziehung (unter  Weglassung  der  Konstanten, .  um! 
Voraussetzung  gleicher  Krhitzung  und  gleichen 
Materiales  j  e  .  i      l .  J. 

Ks  ist  klar,  dafs  bei  genannten  Einschrän- 
kungen das  Produkt/.«/  auch  ein  Mafs  ergieht 
für  den  Theil  der  Gesammtausstrahlung ,  der 
sich  in  der  Form  von  leuchtenden  Wärme- 
strahlen  oder  Licht  darbietet,  im  Gegensatz  am 
den  dunklen  und  chemischen  Wärmcsrrahlen. 

Einer  bestimmten  Lichtmenge  oder  einer  be- 
stimmten Gesammtstrahlung  entspricht  also  eine 
ganz  bestimmte  Gröfse  der  Oberfläche  und  eine 
ganz  bestimmte  Arbeitsleistung  des  Stromes. 
"Diese  Arbeitsleistung  bleibt  ungeändert.  wenn 
die  beiden  Faktoren  des  Produktes  r  .  i  in 
der  Weise  variirt  werden,  dafs  das  Produkt 
selbst  konstant  bleibt.  Je  gröfser  e  gewählt  ist, 
desto  kleiner  wird  /  werden.  Derselben  Arbeits- 
leistung entsprechen  also  die  verschiedenartigsten 
Ströme;  Ströme  von  hoher  Spannung  und  ge- 
ringer Stromstärke,  und  Ströme  von  gröfse  r 
Stromstärke  und  kleiner  Spannung.  Je  nach- 
dem ist  auch  der  Widerstand  u<  verschieden, 
welcher   steh    in    diesem    Falle   berechnet  ntt> 


w 


—  il  w  -  const. 


Aus    ei  --    Id  -----  const    folgt:  ~     .  . 

woraus  zu  ersehen  ist,  dafs  entsprechend  der 
Variirung  von  f  und  /  auch  die  Faktoren  / 
und  d  des  konstanten  Productes  /  .  d  sich 
ändern. 

Man  ist  somit  in  der  Lage,  zur  Erzeugung 
einer  bestimmten  Lichtstärke,  die  einer  (bei  der 
Voraussetzung  gleicher  Temperatur  und  glei- 
chen Materiales)  bestimmten  Oberfläche  ent- 
spricht, die  verschiedenartigst  geformten  Kohlen 
anwenden  zu  können.  Die  Glühlichter  lassen 
sich  also  nach  Art  der  Form  ihres  Kohlenfadens 
unterscheiden.  Die  Lampen  mit  langen,  dünnen 
Fäden  würden  dann  entsprechend  hohe  Span- 
nung haben,  während  die  kurzen,  dicken  Fäden 
gröfsere  Stromstärke  und  kleinere  Spannung 
erfordern. 

Als  typisch  für  die  Lampen  mit  hoher  Span- 
nung möchte  ich  die  Kdison-I.ampe  anführen; 
als  typisch  für  die  Lampen  von  grofser  Strom- 
stärke  die  Swan-Lampe.  Ein  charakteristischer 
Unterschied  liegt  dabei  in  der  Verschiedenheit 
des  Querschnittes,  dessen  Gröfse  mit  zunehmen- 
der Spannung  abnimmt.  Mit  dem  gröfscren 
Durchmesser  ist  sicher  ein  grofser  Vortheil  ver- 


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Rl.hKTKOTK« UN.  ZKlTSCHRin.     ...          c.  ,, 

MAR/  illj.                   Wll.H.  SlKMKNS,  L'KHKK  PIK  BtCLKl  C  HTUNG  IH  Ki  H  (.U  H1.K  HT.  IOO 

bunden    (falls   die  übrigen  Bedingungen  gleich  später   zeigen   werde,    auch  tlen   Lumpen  von 

sind"?:    nämlich    eine   größere    Fertigkeit    der  hoher  Spannung  in  einem  gewissen  Sinne  zu- 

Kohle    und    eine    längere    Lebensdauer    der  wenden  kann),  stehen  indessen  gröfsere  Nach- 

Lampe.  theile  gegenüber,  und  diese  liegen  vorzugsweise 

Der  Bestand  der  Kohle  ist  einer  Reihe  von  in  der  Kostspieligkeit  der  Leitung.  Je  gröfser 
mehr  oder  minder  schädlichen  Kinflüssen  aus-  das  /  in  dem  Produkte  t  .  i  ist,  um  so  mehr 
gesetzt,  die  in  der  Mehrzahl  um  so  wirksamer  Kupfermasse  ist  erforderlich, 
werden,  je  dünner  der  Faden  ist.  Nicht  zu  Aus  Gründen  der  Sicherheil  gegen  Feuers- 
unterschätzen sind  in  dieser  Hinsicht  die  rein  gefahr  müssen  die  Leitungen  so  gewählt  wer- 
mechanischen  Einwirkungen  von  Stöfsen  und  den,  dafs  ihre  Erhitzung  durch  den  in  der  An- 
Erschütterungen,  denen  die  Lampen  besonders  läge  herrschenden  Strom  ein  gewisses  Mafs 
beim  Transport  unterworfen  sind.  nicht  überschreitet.     Leber  das  Verhahnifs  zwi- 

Nach  der  mechanischen  Ciastheorie  befinden  sehen  Stromstärke  und  Drahtstärke  unter  Vor- 
sieh die  letzten  Luftrcstchen,  die  selbst  bei  aussetzung  konstanter  Erhitzung  bestehen  dreierlei 
Anwendung  der  besten  Lumpen  in  der  Lampen-  Ansichten.  Man  nimmt  an:  i^d,  i  d\ 
glocke  zurückbleiben,  in  Anbetracht  der  grofsen  /  _  y  ,p  Drahtdurchmesscr).  Die  Kon- 
Erhitzung  der  Kohle  in  sehr  schneller  Bewe-  stanten  sind  hier  natürlich  fortgelassen.  In  der 
gtmg,  und  ist  der  Faden  dadurch  gewisser-  Praxis  wird  vorzugsweise  der  zweiten  Ansicht 
mafsen  einem  beständigen  Bombardement  aus-  gehuldigt,  obwohl  damit  weder  die  Rechnung 
gesetzt,  dem  er  um  so  länger  Widerstand  nocn  cjje  Resultate  einiger  über  dieses  Verhält- 
entgegensetzen  wird,  je  dicker  sein  Quer-  njfs  angestellten  Versuche  übereinstimmen, 
schnitt  ist.  j,s   handelt   sich   hier   übrigens  um  blanke, 

Hierhin  gehört  auch  eine  Beobachtung  ausgestreckte  Drahte,  und  ist  dabei  die  An- 
Edisons;  darnach  wird  die  eine  Seite  des  na]ime  gemacht,  dafs  kein  Wärmeverlust  durch 
Kohlenfadens,  wenn  ein  gleic  hgeric  hteter  Strom  Leitung  stattfindet.  Anders  liegt  der  Fall, 
hindurchgeht,  schneller  abgenutzt,  als  die  an-  wenn  fcr  nra|,t  in  Spulenform  angeordnet  ist. 
dere.  Man  mufs  sich  zur  Erklärung  eine  Art  ^(ir  zwei  Spulen  von  gleicher  Gröfse  und  Gc- 
elektrolytist hen  Prozesses  vorstellen.  Der  Raum  xvicht.  welche  mit  verschieden  starkem  Draht 
in  der  Glocke  ist  dabei  nicht  als  absolut  luft-  bewickelt  sind,  besteht  nach  Forbes  die 
leer,  sondern  nur  als  sehr  hoch  verdünnt  anzu-  Gleichung:  /  d\  Sind  /'  und  /'  die  Strom- 
sehen. Falls  die  Sache  sich  so  verhält,  so  er-  stärken,  und  w  und  a<*  die  Widerstände  der 
giebt  sich  daraus  ein  weiterer  Stützpunkt  für  die  beiden  Spulendrähte,  so  sind  die  erzeugten 
Behauptung,  dafs  ein  dicker  Faden  länger  hält,  Wärmemengen  —  p  w  und  Da  die 
als  ein  dünner.  Ferner  ist  wohl  anzunehmen,  beiden  Oberflächen  beider  Spulen  gleich  sind, 
dafs  der  elektrische  Strom  einen  Einllufs  auf  umj  aie  Gröfse  der  Erhitzung  dieselbe  sein  soll, 
die  molekulare  Struktur  der  Kohle  ausübt.    Bei  so  „„issen  auch  die  Ausstrahlungen  gleich  sein. 


Knpferdrähten  z.  B.,  die  längere  Zeit  in  einer  /*  7,,' 

Wechselstrommaschine   funktionirten,   ist  beob-  Somit  ist  / "  7»-  -  /' 3      oder  ^(;|  —  ^ 
achtet,   dafs  sie  ein  von   ihrem   früheren   Zu-  ■  jt 

sLande  sehr  verschiedenes  Verhalten    in   mole-  oder        -        ,  • 
kularer  Hinsicht  angenommen  hatten. 

Je  gröfser  schliefslich  die  Erhitzung  ist,  der         I*»  einigen  Lehrbüchern  wird  die  Beziehung 

ein  Kohlenfaden  ausgesetzt  ist,  um  so  schlec  hter  /  =  |  </-1  als  theoretisch  ric  htige  dargestellt.  Es 

ist  es  mit  seiner  Haltbarkeit  bestellt,  und  um  wird  aber  zugleich  bemerkt,  dafs  das  Ergebnifs 

so   fühlbarer  werden  sich  die  genannten  sc  had-  von   Versuchen   (wie  z.  B.   von  Zöllner  und 

liehen    Einwirkungen    namentlich   den   dünnen  Forbes)  damit  nicht  übereinstimmt,  dieses  viel- 

Kohlenfäden   gegenüber   zur  Geltung   bringen.  mehr   für  die   Richtigkeit  der  Relation   /  —  d 

Ein  dicker  Kohlenfaden  wird   im  Allgemeinen  spricht.     Die  Gleichung  /  -  \  d*   ergiebt  sich 

eine  gröfsere  Erhitzung  ertragen  können,  als  ein  jn    folgender    Weise:    .  /  —  /</;    /' = 
dünner,  was  nicht  nur  aus  ökonomischen  Grün- 

den  von  Bedeutung  ist,  sondern  auch  aus  jP  -  d;  i'{  n\  ■  d\  Setzt  man  den  spezi- 
ästhetischen, da  einer  gröfseren  Erhitzung  auch  ,- 

eine  gröfsere  Weifte  des  Lichtes  entspric  ht.  fischen  Widerstand  v,       .  ,  so  .st  ,      |  ,/  . 

Es  ergiebt  sich  aus  dem  Gesagten  als  Vor-         rhese   Gleichung   ist  durchaus   richtig  abge- 

zug  der  Lampen  von  niederer  Spannung,  dafs  ltritet,  aber  es  hiefse  mehr  in  sie  hineinlegen, 

für  eine  bestimmte  Lichtstärke  ihr  Kohlenfaden  als  in  ihr  liegt,    wenn  man  daraus  entnehmen 

dicker,  als  der  einer  Lampe  von  hoher  Span-  wollte,  dafs  sich  /  nach  der  Relation  /—  \  dx 

nung,    und    ihre    Haltbarkeit    und    Erhitzungs-  mit  d  ändert.   Denn  in  der  That  würde  dabei  die 

fähigkeit  darum  gröfser  ist.  wesentliche   in  der  Aufgabe  enthaltene  Bedin- 

Diesem   einen    Vortheile    der    Lampen    mit  gung  nicht   berücksichtigt   sein,    dafs  die  F.r- 

grofser  Stromstärke  (den  man  übrigens,  wie  ich  hitzung  oder  die  Temperatur  des  Drahtes  bei 


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r  10 


Vereins  -Ano  klkgenheiten  . 


der  Variirung  von  /'  sich  nicht  ändern  soll, 
was  so  viel  heifst,  als  dafs  die  einer  bestimmten 
(iröfse  der  Oberfläche  (/..  B.  der  Flächen- 
einheit) entsprechende  Aussirahlung  konstant 
bleibt :  oder  /,  d,  const. ;  wenn  /,  und  d, 
die  Dimensionen  dieses  Oberflächenstückes  be- 
zeichnen. 

Diese   Bedingung   lafst   sich   aber  nicht  mit 

vereinigen,  da  hier  keine  Länge /vor- 
kommt. Dafs  sich  /  bei  der  Ableitung  dieser 
Gleichung  eliminirte,  ist  auch  der  Grund,  warum 
dieselbe  hier  nicht  brauchbar  ist. 

Wie  schon  erwähnt,  wird  die  Relation  /  </ 
dureb  die  Versuche  bestätigt.  Ihre  Richtigkeit 
kann  man  sich  so  klar  machen: 

ie  —  Cid, 
i  —  c , d, 

<-■-  .-,/; 

die  Multiplikation  dieser  beiden  letzteren  < Bei- 
chlingen bringt  die  erste  wieder.  C,  und  c2 
sind  Konstante. 

Im  Falle  die  Zuleitung  keinen  runden,  son- 
dern z.  B.  einen  rechteckigen  Querschnitt  hat, 
lautet  die  Relation  allgemeiner:  u  /';  //  be- 
deutet den  Umfang  des  Querschnittes. 

Es  kommt  also  nur  auf  den  Umfang  des 
Querschnittes  einer  Zuleitung,  nicht  auf  die 
(iröfse  dieses  Querschnittes  an.  Die  Kupfer- 
masse  der  Zuleitung  hängt  aber  von  der  (iröfse 
des  Querschnittes  ab.  Um  an  Kupfer  zu  sparen, 
hat  man  also  so  zu  verfahren,  dafs  fiir  einen 
gegebenen  Umfang  die  (iröfse  des  Querschnittes 
möglichst  klein  ist.  Deshalb  ist  eine  recht- 
eckige Form  des  Querschnittes  besser  als  eine 
runde,  und  ist  es  vortheilhafter,  wenn  die  Lei- 
tung aus  mehreren  parallelen,  dünnen  Drähten 
besteht,  als  aus  einem  dicken. 

Aus  der  Relation  d  ■—  /  ergiebt  sich,  wie  un- 
günstig sich  die  Sachlage  für  die  Lampen  von 
grofser  Stomstärke  gestaltet,  da  dem  doppelten 
Strom  eine  vierfache  Drahtmenge  entspricht. 

Zu  dem  Resultate  /  =  d  oder  /  —  u  werden 
wir  noch  durch  eine  andere  Ueberlegung 
geführt.  In  einer  Glithlampenanlage  werden 
die  Zuleitungen  einen  gewissen  Theil  der 
Energie  des  Stromes  verbrauchen.  Man  sollte 
also  eigentlich  den  Widerstand  der  Zuleitungen 
möglichst  klein  machen,  damit  der  Arbeits- 
verlust in  denselben  möglichst  wenig  ins  (iewicht 
fällt.  Um  aber  andererseits  die  Kupfermasse 
nicht  zu  grofs  werden  zu  lassen,  hat  die  Praxis 
sich  dahin  gestaltet,  den  Zuleitungen  etwa  10% 
von  der  in  den  Lampen  aufgewandten  Energie 
zu  bewilligen,  was  zur  Folge  hat,  dafs  auch 
der  Widerstand  der  Zuleitungen  10  °/0  von  dem 
Widerstande  der  Lampen  betragen  mufs. 

Für  Lampen  von  gleicher  Lichtstärke,  glei- 
cher Temperatur  und  gleichem  Material  ver- 
halten sich  die  Widerstände  umgekehrt,  wie  die 
Quadrate  der  entsprechenden  Stromstärken  (folgt  , 


aus  /' *  w  -  const.).  Also  mufs,  je  nach  der 
Wahl  der  Lampen  mit  doppelter  oder  drei- 
facher Stromstärke,  der  Widerstand  der  Zulei- 
tung entsprechend  den  vierten  oder  neunten 
Theil  von  dem  bei  der  einfachen  Stromstärke 
betragen. 

Bei  zwei  gleich  grofsen  (ilühlichtanlagen,  von 
denen  die  eine  mit  Swan-,  die  andere  mit 
Fdison-Lampen  ausgeführt  ist,  würde  demgemäfs 
die  erslere  (da  die  Swan-Lampe  ungefähr  den 
doppelten  Strom  als  die  Edison -Lampe  er- 
fordert i  etwa  eine  viermal  so  kostspielige  Lei- 
tung bedingen.  Diese  für  die  Swan-Lampe  so 
ungünstige  Situation  gestaltet  sich  um  so  nach- 
theiliger, je  grofser  die  Anlage  wird,  und  je 
weiter  der  Ort  der  Stromerzeugung  von  der 
Verbrauchsstelle  abliegt,  so  dafs  Zentralanlagen 
wohl  schwerlich  mit  Swan -Lampen  ausgeführt 
werden  dürften. 

Man  kann  allerdings  den  in  der  Kostspielig- 
keit der  Leitung  beruhenden  Nachtheil  der 
Lampen  von  kleiner  Spannung  dadurch  beseiti- 
gen, dafs  man  zu  gewissen  Kombinationen  von 
Parallel-  und  Hintereinanderschaltungen  der 
Lampen  seine  Zuflucht  nimmt.  Die  Zahl  dieser 
Kombinationen  ist  unbegrenzt.  Bei  den  Swan- 
Lampen  findet  man  häufig  derartige  Anord- 
nungen, dafs  je  zwei  oder  mehr  Lampen  hinter 
einander  und"  diese  Paare  unter  sich  parallel  ge- 
schaltet sind  ;  oder  dafs  man  die  Anlage  aus  zwei 
oder  drei  grofsen  hinter  einander  geschalteten 
Gruppen  bestehen  läfst,  deren  jede  aus  einer 
gleichen  Zahl  parallel  geschalteter  Lampen  besteht. 
Die  erste  Anordnung  hat  den  Nachtheil,  daf» 
mit  einer  Lampe  zugleich  das  ganze  Paar  er- 
lischt. Bei  der  zweiten  Anordnung  ist  das  Er- 
löschen einer  Lampe  zunächst  nicht  von  dem 
Erlöschen  anderer  begleitet.  Indessen  ist  da- 
bei doch  zu  beac  hten,  dafs  es  derselbe  Strom 
ist,  der  durch  die  einzelnen  Gruppen  fliefst, 
und  dafs  jede  derselben  in  der  Lage  sein  mufs, 
diesen  Strom  zu  bewältigen,  der  sich  beim  Er- 
löschen mehrerer  Lampen  auf  eine  geringere 
Zahl  Lampen  vertheilen  würde,  die  damit  einer 
gröfseren  Anspannung  ausgesetzt  sind. 

Eine  Anordnung  dieser  Art  würde  also  zu  Be- 
denken Anlafs  geben,  wenn  diese  Gruppen 
nicht  eine  gewisse  Gröfse  hätten,  und  in  der 
Anlage  mehrere  von  einander  unabhängige 
Kreise  vorhanden  wären.  Für  Anlagen,  wo 
alle  im  Kreise  befindlichen  Lampen  stets  gleich- 
zeitig brennen,  wird  eine  solche  Gruppenschaltung 
annehmbar  sein  können  (z.  B.  bewährt  sich  die 
Beleuchtung  im  Savoy-Theater  in  London  sehr 
gut),  nicht  aber  da,  wo  ein  von  einander 
unabhängiges  Brennen  der  einzelnen  Lampen 
erforderlich  ist,  und  wo  es  darauf  ankommt, 
einzelne,  oder  eine  gröfsere  Anzahl  der  in  dem- 
selben Kreise  befindlichen  Lampen  nach  Be- 
lieben ein-  und  ausschalten  zu  können.  Die 
freie  Verfügung  über  die  Lampen   wäre  immer 


Kl  ►.KIKiriX  H*.  7.KITSCHRIRI.     ...  .  . 

MARZ  iU}.                    "  'LH.  SlKMENS,  L'EBER  IHK  BKLKUCHTUNCS  DURCH  (il.l  HI.Il  H T.  I  I  I 

I 

an  die  Bedingung  geknüpft,  dafs  in  jeder  (»nippe  Bedeutung,   da   für  eine  gröfsere  Zahl  hinter- 

derseibe  Strom  vorhanden  ist.  einander  geschalteter  Lampen  die  Spannung  zu 

Besonders    schwerfällig    für   die    Anlage  er-  bedeutend  werden  würde,   und   man  für  jede 

scheint    schließlich    besagte    Gruppenschaltung  einzelne    Lampe,     bei    einer    Annahme  von 

(selbst   in  dem  Falle,   wenn  alle  Lampen  stets  10  Normalkerzen    Licht,   doch   gewifs   30  bis 

gleichzeitig   brennen)  dann,  wenn  es  sich  um  40  Volt    annehmen    müfste,    wenn    man  die 

Anbringung  von  Lampen   verschiedener  Licht-  Leitung  nicht  dicker  als  die  Swanleitung  macht 

stärke   und  deshalb  auch  Stromstärke  in  der-  und  sich  innerhalb  der  Grenzen  der  möglichen 

selben  Gruppe  handelt.  Erhitzung  hält. 

Ich  werde  jetzt  auf  diese  Lampen  von  ver-  I>er  gewöhnliche  Fall  ist  der,  dafs  alle  Lam- 

schiedener  Lichtstarke,  die  in  demselben  Kreise  ]>L,n   im  Kreise   parallel   geschaltet   sind.  Aus 

brennen  sollen,  näher  eingehen.  diesem   Grunde   mufs  sowohl   die  gröfste  als 


Wiederum  sct/.e  ich  gleiches  Material,  gleiche 


auch  die  kleinste  Lampe  für  dieselbe  Spannung 


molekulare  Beschaffenheit   der  Oberfläche   und  eingerichtet    sein.      Ks    ist    ei-...J.d  oder 

gleiche  Krhitzung  voraus.    Kinem  Quadrat/enti-  e     _    /  j  oder  e        const    .          Sind  /, 

metcr   einer  solchen  Oberfläche   wird   alsdann  l                      «'<  d 

eine  bestimmte  Lichtstärke  entsprechen,  gleich-  ,/* 

viel,  ob  dieser  Quadratzentimeter  einer  dünnen  und    </,    die    Dimensionen    einer  gegebenen 

oder   dicken  Kohle  angehört,  oder  ob  es  sich  Lampe,  und  /'  und  </'  die  der  gesuchten  von 

um  eine  Lampe  von  hoher  oder  niederer  Span-  gleicher  Spannung  und  gleicher  Krhitzung,  so 

nung  handelt.    Umgekehrt  würde  einer  Normal-  /' 1     /,  3  ( 

kerze  ein  bestimmtes  Oberflächenstück  entspre-  ,5t  ,{>      ,/(  ~  c0nst;  1    d  ="l   l\  ■<*>>  Wu,,cl 

chen.  und  je  naoh  der  Zahl  der  Nomalkerzen,  m  ()as  Verhältnifs  zwischen  den  beiden  Ober- 

die  die  Lampe  enthalten  soll,  wird  die  Größe  flachen    oder    Lichtstärken    angiebt.  Daraus 

der  Oberfläche  durch  eine  entsprechende  Zahl  lassen  sicn  die  i,eiden  Unbekannten  /'  und  d' 

solcher  Normalstücke  bedingt  sein.  bestimmen. 

In    welcher  Weise   nun   diese    Überflächen-  Die    Existenz    von    Lampen  verschiedener 

stücke  sich  zusammensetzen  müssen,  oder  welche  Lichtstärke  in  demselben  Kreise  von  konstanter 

Form    man   der   so   gebildeten   Oberfläche    zu  Spannungsdifferenz  ist  also  davon  abhängig,  dafs 

geben   hat,   damit   die  Lampen   von  verschie-  ,    /3  . 

dener  Gröfse  in  denselben  Kreis  passen,  das  f  = ronst-  D,e  ^"ipen  werden  sich  nicht 
hängt  noch  von  einigen  Annahmen  ab.  Jenach-  ;  nur  durc|,   inre  jjange,   sondern   in  höherem 

dem  man  die  Lampen  des  Kreises  parallel  oder  Mafse  durch  ihren  Durchmesser  unterscheiden, 

hinter  einander  schaltet,  werden  die  Lampen,  •      ^  ^  nun  die  p  ^  erledj        nach  ^ 

nrnlc     nnav      l'l^m         nt\tti'Ailor       nie      amu       1»         .  _  _ 


ob  grofs  oder  klein,   entweder   für  eine  kon 
stante  Spannungsdifferenz  oder  für  eine  konstante 
Stromstärke  eingerichtet  werden,  und   es  wird 
in   dem  Produkt  e  .  i  entweder  e'  oder  1  kon- 


Höhe  der  Spannung,  die  man  zweckmäfsig  dem 

ganzen,  die  verschiedensten  1  .ampen  umfassenden 

Systeme   geben   wird.     Diese  Spannung  wird 

man  so  hoch  als  möglich  wählen.    Unter  An- 
stant  erhalten  werden  müssen,  um  ein  gleich-     nahme    ,dchen  Materialll  und    leicher  Tem  e- 

artiges  Brennen  aller  Lampen  zu  ermöglichen.     ratur  entspricht  einer  Lichtstärke  von  .o  Kerzen 


Da  wir  gleiches  Material  und  gleiche  Erhitzung 
angenommen  haben,  so  ist,  wenn  /  die  Länge, 


(eine  noch  geringere  Kerzenzahl  ist  wohl  für 
den  Hausgebrauch  kaum  erforderlich)  eine  be- 


4/  den  Durchmesser  der  als  rund  angenommenen   .     r\u^uta  i.„     u.,,  „  

..  .  .        ,        ,           .„   v         ■    ■  stimmte  (trofse  der  Oberfläche.    Hat  man  nun 

Kohle  und       den  spezifischen  Widerstand  «1er-  dnc  Koh|e  yQn  ^        ^  k,cjncn  ,)urch. 

selben  bedeutet:  |nesser  ((J  h   sq    dafs  er  noch  dk,  AmprUche 

Betrachten    wir   zuerst    den    Fall,    dafs   die  an  genügende  Haltbarkeit  befriedigt),  so  macht 

Lampen  sich  alle  hintereinander  befinden,  und  man  jnre  Länge  so  grofs,  bis  die  einer  Licht- 

dafs  die  Stromstärke   im   Kreise  konstant  ist,  starke    von     10  Normalkerzen  entsprechende 

so  ergiebtsich:  /'  w-^/d;        ''' '      /,/;  Oberfläche   erreicht    ist      Die    Spannung  des 

J  Stromes,  der  die  so  gefertigte  Lampe  auf  eine 
i'Wf  =-  const  </J;  oder  d  —  const.  Also  die  Leuchtkraft  von  10  Kerzen  bringt,  ist  die  ge- 
Bedingung dafür,  dafs  Lampen  von  verschiedener  suchte.  Ihre  Gröfse  ist  also  einmal  bedingt 
Lichtstärke  hintereinander  im  gleichen  Kreise  durch  die  Leuchtkraft,  die  man  der  kleinsten 
brennen  sollen  (unter  der  Voraussetzung  gleicher  Lampe  des  Systemes  geben  will,  und  zweitens 
Erhitzung),  ist,  dafs  der  Durchmesser  der  Kohle  hängt  sie  von  dem  Grade  ab,  bis  zu  welchem 
in  allen  Lampen  derselbe  ist.  Die  Lampen  man  den  Durchmesser  der  Kohle  klein  machen 
von  verschiedener  Lichtstärke  können  sich  also  kann ,  ohne  dafs  dadurch  ihre  Haltbarkeit  ge- 
nur  durch  ihre  Länge  unterscheiden,  und  die  fährdet  wird. 

Lichtstärken   sind   den    Längen    proportional.  Rein  theoretisch  betrachtet,  könnte  man  die 

Praktisch   ist  dieser  Fall  natürlich  von   keiner  Spannung  unbegrenzt  hoch  wählen,  und  somit 


I  1  2 


Vkrfjns-Anc.klkgenheiten. 


EutXTKOTECHN.  ZE1TSCHK1K1. 

Marz  i«83. 


den  Satz  aussprechen:  Her  Nutzeffekt  einer  Be- 
leuchtungsanlage  ist  unabhängig  von  der  Ent- 
fernung der  Stromquelle  (wie   es  in  ahnlicher 
Weise  Deprez  für   den  Nutzeffekt  der  Kraft 
Übertragung  formulirt  hat). 

Die  Bedingung  dafür,  dafs  der  Nutzeffekt 
einer  Kraftübertragung  bei  Variimng  ihrer  Ent- 

lernung  konstant  bleibt,  ist:        —  const.  Das- 

7i' 

selbe  gilt  von  dem  Nutzeffekt  einer  Beleuchtungs- 

anläge.     Dabei   stellt         die   von  der  l.ampe 

verbrauchte  Arbeit  dar,  welche  einer  gewissen 
Lichtstärke  entspricht.  In  demselben  Mafse,  wie 
die  Entfernung  oder  der  Widerstand  der  Zuleitung 
vermehrt  wird,  mufs  sich  auch  der  Widerstand 
der  Kohle  vergröfsern,  damit  das  Verhältnifs 
zwischen  der  in  der  Zuleitung  verlorenen  Arbeit 
und  der  Gesammtarheil  dasselbe  bleibt.  Da 
die  Lichtstärke  der  Lampen  nicht  geändert 
werden  soll,  so  ergiebt  sich  die  jetzt  erforderliche 

Spannungsdifferenz  aus  der  Relation       —  const. 

Kbenso  bestimmt  sich  die  neue  Stromstärke 
aus  z1«'  const.  Je  gröfser  man  7»'  und  r 
macht,  um  so  dünner  wird  der  Kohlenfaden, 
und  da  in  dieser  Beziehung  die  äufserste  (irenze 
bald  erreicht  ist,  so  liegt  hierin,  in  der  Un- 
möglichkeit, den  Kohlenfaden  allzu  dünn  zu 
machen,  die  praktische  Begrenzung  des  all- 
gemeinen Ausspruches,  dafs  der  Nutzeffekt  un- 
abhängig von  der  Entfernung  ist. 

Während  bei  den  (ilühlichtern  die  Grenzen 
diese*  Ausspruches  in  der  geringen  Vergröfserungs- 
fähigkeit  von  7i>  liegen,  liegt  bei  der  Kraft- 
übertragung das  Hindernifs  in  <■  oder  in  der 
Schwierigkeit,  die  Isolation  der  Drähte  auf  den 
Maschinen  in  der  erforderlichen  Weise  herzu- 
stellen. 

Ich  glaube  nicht,  dafs  man  bei  dein  vorhan- 
denen Kohlenmaterial  und  dem  augenblicklichen 
Stande  der  Fabrikation  mehr  als  100  bis  110  Volt 
anwenden  kann,  wenn  man  noch  Lampen  von 
10  Normalkerzen  zu  haben  wünscht.  In  diesem 
Fall  ist  der  Kohlenfaden  schon  sehr  dünn, 
etwa  0,15  mm  Durchmesser.  Die  Spannung,  auf 
welche  die  ( »lühlichter  der  Firma  Siemens  \- 
Halske  eingerichtet  sind,  ist  105  Volt.  Die 
nahe  Uebereinstimmung  unserer  Lampen  mit  den 
F.disonlampen  in  Bezug  auf  Spannung  ist  mehr 
als  eine  zufällige,  sie  ist,  wie  ich  auseinander- 
gesetzt habe,  durch  die  Natur  der  Sache  be- 
gründet. Es  mufs  dabei  sehr  anerkannt  werden, 
dafs  Edison  schon  zu  Beginn  der  Glühlichtacra, 
als  er  seine  erste  Lampe  konstruirte,  die  Zweck- 
mäfsigkeit  einer  höchstmöglichen  Spannung  er- 
kannt hat. 

I>ie  Firma  Siemens  &  Halske  giebt  augen- 
blicklich Lampen  von  drei  verschiedenen  Licht- 


stärken aus,  von  10,  16  und  25  Normalkerzen. 
Ihre  Spannung  ist  105  Volt. 


Normal- 
Kerze. 

Durch- 
messer. 

Lange. 

Quer- 
schnitt. 

( )l>cr- 
tlaehe. 

IO 

0,.5 

1  1  0 

O,o»7 

5° 

16 

125 

0,0  J. 

75 

25 

0,J7 

145 

0,056 

1  20 

Es  ist  ein  wesentlich  ästhetisches  Erfordern!  fs, 
dafs  diese  Lampen,  besonders  bei  Anwesenheit 
in  demselben  Raum,  in  gleichem  Ton  oder  mit 
gleicher  Farbe  brennen,  und  das  stimmt,  falls 
das  Kohlenmaterial  dasselbe  ist,  mit  gleicher 
Erhitzung  überein.  In  diesem  Falle  müssen 
sich  die  Oberflächen  der  verschiedenen  Kohlen 
wie  die  entsprechenden  Lichtstärken  verhalten, 
was  bei  besagten  Lampen  annähernd  zutrifft. 

Es  hat  durchaus  keine  Schwierigkeit,  dieses 
System  nach  der  Richtung  höherer  Lichtstärken 
noch  weiter  auszubilden,  sollte  ein  praktisches  Be 
dürfnifs  dazu  vorliegen.  Die  Firma  Gebr.  Siemen> 
&  Comp,  in  Charlottenburg  z.  B.,  die  ebenfalls 
Werth  darauf  legt,  in  ihrem  Glühlichtsysteme 
Lampen  von  den  verschiedensten  Lichtstärken 
von  gleicher  Spannung  und  Farbe  zu  besitzen, 
fabrizirt  beispielsweise  Lampen  von  100  Volt 
Spannung  und  130  Normalkerzen.  Mit  solchen 
I  .ampen  war  vor  einiger  Zeit  ein  Theil  der 
Kochstrafse  probeweise  beleuchtet  und  entsprach 
der  Lichteindruck  ungefähr  dem  der  verstärkten 
Gasbeleuchtung  in  der  Leipziger-  und  Friedrich 
strafse. 

Aus  der  Tabelle  ist  ersichtlich,  dafs  die 
Querschnitte  der  Lampen  von  verschiedener 
Lichtstärke  in  schnellerem  Grade  zunehmen,  als 
die  Lichtstärken  und  Oberflächen,  und  ist  da- 
mit, wie  ich  bereits  im  Eingange  meines  Vor- 
trages auseinandergesetzt  habe,  eine  Zunahme 
der  Haltbarkeit  und  Lebensdauer  der  Lampen 
verbunden.  Es  folgt  daraus,  dafs  in  einem 
Glühlichtsysteme  von  verschieden  starken  Lich- 
tern die  schwächeren  in  höherem  Mafse  in 
Anspruch  genommen  sind,  als  die  stärkeren,  und 
dafs  es  darum  empfehlenswerth  ist,  möglichst 
den  starken  Lichtern  den  Vorzug  zu  gel>en. 
Da  die  Spannung,  auf  die  das  ganze  System 
eingerichtet  ist,  mit  Rücksicht  auf  die  kleinste 
Lampe  gewählt  wird,  so  kann  man  bei  Weg 
lassung  der  kleineren  Lampennummem  die 
gröfscren  in  einem  stärkeren  Mafse  beanspruchen 
und  dadurch  ein  weifseres  Licht  und  eine 
höhere  Oekonomic  erzielen. 

Es  ergiebt  sich  ferner,  dafs  der  Vortheil  der 
Lampen  von  kleiner  Spannung,  welcher  in 
dem  gröfseren  Durchmesser  und  der  gröfseren 
Haltbarkeit  besteht,  umsomehr  gegenüber  den 
Lampen  von  höherer  Spannung  verschwindet, 
je  gröfser  man  deren  Lichtstärke  macht.  So 
ist  z.  B.  der  Durchmesser  der  Swanlampe  o,»f  mm, 


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Kl  ►KTKOTKCHN.  ZKITSc  IIRIKT.     ...  „ 

M AK/  .S8).  Wll.H.  SlKMKXS,  UkIIKK 

während  der  Durchmesser  der  2 5 -Kerzenlampe 
von  Siemens  \-  Halske  bereits  o,»?  mm  betragt. 
Das  kommt  namentlich  ftir  die  Beleuchtung 
gröfserer  Räume  in  Betracht. 

Die  bisherigen  Auseinandersetzungen  waren 
unter  der  Annahme  gleicher  Temperatur, 
gleichen  Materiales  und  gleicher  Substanz  der 
Oberfläche  der  Kohle  gemacht  worden.  Ich 
will  jetzt  näher  auf  diese  Dinge  eingehen. 

Einer  gewissen  von  dem  Strom  an  der  Kohle 
geleisteten  Arbeit,  welche  sich  als  e  .  i  darstellt, 
entspricht ,  wie  wir  gesehen  haben ,  eine  be- 
stimmte Gröfse  der  Ausstrahlung.  Diese  Strah- 
lung kann  sehr  verschiedener  Art  sein.  Ihr 
Wesen  besteht  in  einer  Wellenbewegung  des 
Aethers,  und  ist  die  Qualität  eines  Strahles  be- 
dingt durch  seine  Wellenlänge  oder  Schwingungs- 
dauer, während  seine  Intensität  von  der  Gröfse 
der  Amplitude  abhängt.  Je  nach  der  Gröfse 
der  Schwingungsdauer  unterscheidet  man  dunkle, 
leuchtende  und  chemische  Wärmestrahlen.  Das 
Maximum  der  Wärmewirkung  liegt  bei  den 
dunklen  Strahlen.  Die  Qualität  eines  Strahles 
hängt  nur  von  der  Temperatur  ab.  Für  die 
Beschaffenheit  der  Strahlung  ist  die  Temperatur 
von  doppeltem  Einflüsse.  Erstens  wird  die 
Intensität  jedes  einzelnen  Strahles  erhöht,  und 
zweitens  treten  mit  steigender  Temperatur  zu 
den  vorhandenen  Strahlen  immer  neue  von 
kürzerer  Wellenlänge  oder  gröfserer  Brechbar- 
keit hinzu.  Ein  weifsglilhender  Körper  enthält 
deshalb  mehr  rothe  Strahlen,  als  wenn  er  sich 
im  rothglühenden  Zustande  befindet.  Nach 
Draper  fangen  alle  Körper  bei  derselben 
Temperatur  (525  °)  an,  die  ersten  leuchtenden 
Strahlen  auszusenden. 

Wenn  ein  fester  Körper  bis  auf  eine  gewisse 
Temperatur  erhitzt  ist,  so  wird  er  ein  Gemisch 
der  mannigfachsten  Strahlen  aussenden,  von 
den  längsten  Wellen  an  bis  zu  den  kürzesten, 
welche  dieser  Temperatur  noch  entsprechen. 
Die  Gröfse  dieser  Strahlung  wird  aber  noch 
abhängen  von  der  Gröfse  der  Amplitude  der 
einzelnen  Strahlen,  und  diese  hängt  wieder 
zusammen  mit  der  Eniissionsfähigkeit  der  Ober- 
fläche des  strahlenden  Körpers.  Nach  Du  Ion g- 
l'etit  besteht  zwischen  Ausstrahlung,  Tem- 
peratur und  Emissionsfähigkeit  die  Relation: 
R  —  m  a'  ,  wo  R  die  Gesammtstrahlung,  m  die 
Emissionsfähigkeit,  /  die  Temperatur  und  a 
eine  Konstante  bedeutet.  Die  hieraus  ersicht- 
liche gröfsere  Rolle,  welche  /  gegenüber  ///  in 
Bezug  auf  die  Gröfse  der  Strahlung  spielt,  ist 
durch  die  schon  erwähnte  doppelte  Wirksamkeit 
der  Temperatur  bedingt.  Je  gröfser  /  und  m 
sind,  um  so  gröfser  ist  die  Gesammtstrahlung, 
welche  aufserdem  der  Oberfläche  des  leuchten- 
den Körpers  proportional  ist.  Für  die  Glüh- 
lichter sind  die  Werthe  von  /  und  ///,  insofern 
von  ihnen  die  Gröfse  der  Gesammtstrahlung 
abhängt,    nicht    von    wesentlicher  Bedeutung; 


IHK  BELH'<  HTl'NO  MtRCH  Gl.rHl.ICHT.  113 

-  ■    -  —  —  — 

denn  je   gröfser  mit  m  und  /  die  Gesammt- 
strahlung wird,   um  so  gröfser  wird  auch  die 
i  denselben  entsprechende  Stromarbeit  (t .  f)  sein. 

Es  würde  also  dadurch  nur  ein  stärkeres  Eicht 
|  erzeugt   werden,   was   ebenso  gut   durch  Ver- 
1  gröfserung    der    Oberfläche    hätte  geschehen 
können. 

m  und  /  interessiren  uns  aber  insofern,  als 
sich  mit  ihnen  in  der  Gesammtstrahlung  das 
Verhältnifs  der  leuchtenden  zu  den  nichtleuch- 
tenden Strahlen  ändert.  Denn  es  kommt  dar- 
auf an,  ein  möglichst  ökonomisches  Eicht  zu 
erzeugen,  was  \imsomehr  der  Fall  ist,  je  mehr 
der  dunkle  und  für  die  Beleuchtung  werthlose 
Theil  der  Strahlung  gegen  den  leuchtenden 
Theil  zurücktritt.    Die  Temperatur  ist  in  dieser 

>  Hinsicht  von  dem  gröfsten  Einflüsse,  was  mit 
der  bereits  erwähnten  Thatsache  zusammenhängt, 

!  dafs  mit  steigender  Temperatur  immer  neue 
Strahlen  von  kürzerer  Wellenlänge  zu  den  alten 

I  hinzutreten.     Hierdurch    erklärt   sich    die  Er- 

'  scheinung,  dafs  man  bei  den  Glühlichtern  für 
einen  gewissen  Kraftaufwand  umsomehr  Eicht 

,  erzielt,  je  höher  die  Temperatur  des  Kohlen- 
fadens ist.  So  erhält  man  z.  B.  für  die  elek- 
trische   Pferdestärke    kaum    10  Normalkerzen, 

j  wenn  der  Faden  anfängt,  eine  gewisse  Rothgluth 
zu  zeigen,  während  derselbe  in  weifsglühendem 
Zustand  über  300  Normalkerzen  auf  i  Pferde- 
stärke liefert. 

Trotzdem  ist  es  aber  doch  nur  ein  verhältnifs- 
mäfsig  kleiner  Theil  der  Gesammtstrahlung, 
welcher  selbst  in  diesem  letzteren  günstigen 
Fall  aus  leuchtenden  oder  nützlichen  Strahlen 
besteht  und  theilen  die  (»lühlichter  diese  Un- 
ökonomie  mehr  oder  weniger  mit  den  übrigen 

I  künstlichen  Lichtquellen.  Tyndall  hat  darüber 
einige  Daten  gegeben.  Zu  seinen  Versuchen 
wandte  er  eine  Lösung  von  Jod  in  Schwefel- 
kohlenstoff an,  welche  die  Eigenschaft  hat,  die 
leuchtenden  Strahlen  zu  absorbiren,  die  dunklen 
aber  hindurch  zu  lassen.  Aus  dem  auf  diese 
Weise  ermittelten  Verhältnisse  zwischen  der 
Gesammtstrahlung  einer  Lichtquelle  und  dem 
durchgelassenen  Theile  derselben  berechnet 
sich  der  auf  die  leuchtenden  Strahlen  entfallende 
Antheil.  Dieser  Antheil  beträgt  z.  B.  für  eine 
Oclflammc  3  %  von  dem  Gesammtwerthe  der 

'  Strahlung ,  für  eine  ( '.asflamme  4  "/„ ,  für  eine 
weifsglühende  l'latinspirale  4,6 "/„ ,  für  elektrisches 
Bogenlicht  10  bis  11  °  ),.  Also  für  dieses  gün- 
stigste Licht  beträgt  der  nutzlose  Theil  der 
Strahlung  noch  90  "/<>  und  müssen  90  "/„  der 
vom  Strome  geleisteten  Arbeit  e  .  i  zu  zweck- 
loser Erzeugung  dunkler  Wärmestrahlen  ver- 
wendet werden.  Die  Oekonomie  der  Kohlen- 
gliihlichter  wird  sich  zwischen  der  der  Flatin- 
spiralc  und  der  des  Bogenlichtes  befinden, 
welcher  dieselbe  sich  unbegrenzt  nähern  würde, 
wenn  die  Kohlenfäden  die  Temperatur  des 
Bogenlichtes  auszuhalten  vermöchten.    Die  Re- 


I  i4 


VKKKINS -AVJKI.KCKNHKITFN. 


Kl  KK  I  'KoTECHN,  7.KITS«  IHM*  T- 
MARZ  1881. 


generativ- Gasbrenner,  durch  welche  seit  einigen 
Monaten  ein  Theil  der  Leipzigerstrafsc  be- 
leuchtet  wird,  würden  offenbar  in  obiger  Ta- 
belle einen  höheren  Rang  einnehmen ,  als  die 
gewöhnliche  Gasflamme,  da  die  wesentliche 
Ucberlcgenheit  dieser  Brenner  in  ihrer  höheren 
Temperatur  besteht.  Bei  der  gewöhnlichen 
Gasflamme  sind  pro  Stunde  und  Kerze  etwa  10 
bis  i  i  1  Gas  erforderlich ,  für  die  Regenerativ- 
brenner der  Lcipzigerstrafse  etwa  6  1.  1  )er  Ver- 
brauch der  gröfsten  Brenner  dieser  Art  wird  auf 
3  bis  4  1  angegeben. 

Der  zweite  Faktor,  der  für  das  Verbal tnifs 
der  leuchtenden  zu  den  nichtleuchtenden  Strahlen 
von  Belang  ist,  ist  die  Emissionsfähigkeit,  und 
formulirt  sich  die  hier  zu  lösende  Aufgabe  da- 
hin, ob  unter  der  Annahme  gleicher  Temperatur 
für  Strahlungen  verschiedener  Substanzen  das 
Verhältnifs  der  dunklen  zu  den  hellen  Warme- 
strahlen ein  verschiedenes  ist.  Diese  Frage  ist 
noch  ■  wenig  studirt  worden.  Wenn  man  in 
demselben  Ofen  ein  Stück  (llas  und  ein  Stück 
Eisen  gemeinsam  erhitzt,  so  wird  das  Eisen  bei 
der  Herausnahme  ein  helles  Licht  ausstrahlen, 
während  das  Glas  kaum  merklich  leuchtet,  ob- 
wohl doch  beide  auf  derselben  Temperatur  sich 
befinden.  Da  das  Glas  aber  wegen  seiner 
grofsen  Absorptionsfähigkeit  für  dunkle  Wärme- 
strahlen bei  der  Wechselbeziehung  zwischen 
Absorption  und  Emission  zur  Ausstrahlung  von 
dunklen  Strahlen  geneigt  sein  wird,  so  kann 
man  wohl  annehmen,  dafs  die  Differenz  in  der 
Lichtstrahlung  zwischen  Eisen  und  Glas  nicht 
nur  in  den  Verschiedenheiten  der  Gesammt- 
emissionsvermögen  liegt,  sondern  auch  darin, 
dafs  das  Glas  dem  Eisen  gegenüber  bei  der- 
selben Temperatur  lieber  dunkle  als  helle  Strah- 
len aussendet. 

Exakte  Versuche  über  diesen  Punkt  sind  sehr 
schwierig,  da  es  nöthig  ist,  die  Strahlung  der 
verschiedenen  Körper  bei  derselben  Temperatur 
zu  beobachten,  was  namentlich  dann  zutrifft, 
wenn  es  sich  um  glühende  Substanzen  handelt. 
Was  allein  die  dunklen  Strahlen  betrifft,  so  hat 
Tyndall  bei  einem  vergleichenden  Versuch 
über  Schwefeläther  und  Ameisenäther  den  ex- 
akten Nachweis  geführt,  dafs  bei  geringerer  Tem- 
peratur die  Strahlung  des  Ameisenäthers  gröfser 
ist,  als  die  des  Schwcfeläthers,  während  bei 
höherer  Temperatur  die  Strahlung  des  Schwefel- 
äthers die  Überwiegende  ist.  Es  folgt  daraus, 
dafs  die  Strahlung  des  Schwefeläthers  verhältnifs- 
mäfsig  mehr  Strahlen  von  kleiner  Wellenlänge 
besitzt  als  der  Ameisenäther.  Wenn  wir  so 
sehen,  dafs  bei  einer  rein  dunklen  Strahlung 
das  Verhältnifs  zwischen  den  einzelnen  Strahlen 
für  verschiedene  Substanzen  verschieden  ist,  so 
kann  man  wohl  annehmen,  dafs  dasselbe  auch 
für  leuchtende  Strahlen  zutrifft. 

Dafs  diese  Unterschiede  auch  bei  verschieden- 
artigen Kohlen  für  die  Oekonomie  des  Lichtes 


in  Betracht  kommen  können,  dafür  möchte  ich 
ein  Beispiel  anführen.  Ein  Maxim'sches  l'atent 
enthält  das  Verfahren,  eine  Kohle  für  Glühlicht- 
beleuchtung in  der  Weise  zu  präpariren,  dafs 
sie  durch  den  elektrischen  Strom  in  einem 
Kohlcnwasserstoffgas  erhitzt  wird;  dabei  schlagen 
sich  Kohlenpartikelchen  aus  dem  Gase  auf  die 
Oberfläche  des  Fadens  nieder,  welche  sich  da- 
durch in  ihrer  Beschaffenheit  ändert.  Uebrigens 
enthält  dieses  Verfahren  keinen  neuen  Vorgang. 
Bei  der  (Jasfabrikation  z.  B.- spielen  die  heifsen 
eisernen  Retortenwände  die  Rolle  des  glühenden 
Kohlenfadens  und  schlägt  sich  aus  dem  kälteren 
Gase  bald  eine  dicke  Schicht  Kohle,  die  so- 
genannte Retortenkohle,  auf  sie  nieder. 

Bei  Beobachtung  einer  derart  gefertigten 
Lampe  zeigt  sich  zunächst,  dafs  eine  gewisse 
I  .ichtstärke  einem  bestimmten  Arbeitsaufwand  {e .  r, 
entspricht.  Mit  der  Zeit  wird  aber  die  Licht- 
stärke heruntergehen,  ohne  dafs  dabei  der 
Widerstand  der  Kohle,  und  mithin  / .  c,  sich  än- 
dert. Entsprechend  dem  konstant  gebliebenen 
c .  i  wird  auch  die  Gesammtstrahlung  in  der 
Zeiteinheit  konstant  bleiben.  Man  könnte  den 
Vorgang  dahin  erklären,  dafs  durch  die  Ein- 
wirkung des  Stromes  die  molekulare  Beschaffen- 
heit der  Oberfläche  verändert  wurde,  und  dafs 
diese  Umwandlung  eine  Vergröfserung  der 
Emissionsfahigkeit  zur  Folge  hatte.  Damit 
würde  (da  R  mit')  ein  Sinken  der  Tempera- 
tur verknüpft  und  mithin  das  Heruntergehen 
der  Lichtstärke  erklärt  sein.  Man  müfste  aber 
zugleich  annehmen,  dafs  durch  Verstärken  des 
Stromes  oder  durch  gröfseren  Arbeitsaufwand 
die  frühere  Temperatur  des  Fadens  wieder- 
hergestellt werden  könne,  und  dafs  dann  diese 
Lichtstärke  und  die  anfängliche  sich  verhalten  wie 
die  aufgewandten  Arbeitsmengen.  Dies  ist  aber 
nicht  der  Fall.  Dem  Steigen  der  Lichtstärke 
entspricht  ein  unverhältnifsmäfsig  starkes  An- 
wachsen des  Arbeitsaufwandes,  und  es  ergiebt 
sich  somit  als  Resultat,  dafs  die  Kohle  im  ersten 
Stadium  für  die  Oekonomie  der  Lichterzeugung 
vortheilhafter  ist  als  im  zweiten  Stadium. 

Ich  habe  nunmehr  auseinandergesetzt,  dafs 
es  die  Temperatur  und  die  Substanz  der  Ober- 
fläche des  leuchtenden  Körpers  sind,  welche 
auf  die  Oekonomie  eines  Olühlichtes  Einflufs 
ausüben.  In  wieweit  und  ob  sich  bei  den 
verschiedenen  bekannten  GlUhlichtern  der  Ein- 
flufs der  Substanz  der  Oberfläche  bemerklich 
macht,  ist  deshalb  schwierig  zu  entscheiden, 
weil  man  kein  Mittel  hat,  die  Kohlen  auf  gleiche 
Temperatur  zu  bringen,  was  für  eine  solche 
Untersuchung  doch  nothwendig  wäre. 

Allgemein  bekannt  ist  dagegen  die  Bedeutung 
der  Temperatur.  Wie  hoch  man  diese  Tem- 
peratur zu  wählen  hat,  kann  nur  aus  der  Er- 
fahrung hervorgehen,  da  mit  zunehmender  Tem- 
peratur auch  die  Haltbarkeit  und  die  Lebens- 
dauer der  Lampe  in  Frage  gestellt  wird.  An 


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Kl.KJCTROTKt  hn.  Zei  i*aiRirt . 
MARZ  i88j. 


W'n  n.  Sikmkns,  Ukbf.k  dik  Bklki«  HTUNO  DURCH  (Ii  CHI  icht. 


"5 


anderer  Stelle  habe  ich  bereits  erwähnt,  dafs, 
eine  gewisse  Lebensdauer  der  Lampe  voraus- 
gesetzt, die  Temperatur  der  Kohlen  von  grofsem 
Durchmesser  höher  sein  kann,  als  die  mit 
kleinem.  Entsprechend  der  Verschiedenheit  der 
Temperatur  ist  auch  die  Oekonomie  der  ver- 
schiedenen Lampensysteme  verschieden  und 
werden  je  nachdem  100  bis  200  Normalkerzen  für 
1  elektrische  Pferdestarke  geliefert.  Wenn  auch 
diese  Unterschiede  an  sich  von  Betracht  sind, 
so  sind  sie  doch  unerheblich  gegenüber  den 
Nutzeffekten  ,  welche  sich  mit  elektrischem 
Kerzenlicht  (Jablochkoff,  Jamin  u.  s.  w.)  und 
Bogenlicht  erreichen  lassen.  Nach  dem  Berichte 
der  Herren  Tresca  und  Genossen  verhalten 
sich  die  Nutzeffekte  von  Glühlicht  zu  Kerzen- 
licht zu  Bogenlicht  wie  1  13:7.  Ich  bin  ja 
durchaus  von  der  Verbesserungsfähigkeit  des 
Glühlichtes  überzeugt,  und  sicherlich  werden  in 
der  Herstellung  von  Kohlen,  die  eine  höhere 
Temperatur  aushalten  können,  und  in  der 
Bildung  von  Oberflächen,  die  eine  bessere  Aus- 
nutzung der  Kraft  für  Lichterzeugung  bewirken, 
noch  erhebliche  Fortschritte  zu  erwarten  sein. 
Aber  gegenüber  den  angeführten  Zahlen  scheint 
es  mir  doch  sehr  zweckwidrig  zu  sein,  wenn 
man  glaubt,  in  den  Glühlichtern  eine  Konkurrenz 
gegen  das  Bogenlicht  grofsziehen  zu  können  Der 
Wirkungskreis  des  Glühlichtes  liegt  in  Wahrheit 
nur  da,  wo  das  Bogenlicht  in  Folge  seiner  Un- 
fähigkeit, sich  in  kleineren  und  bescheideneren 
Fortionen  zu  geben,  nicht  mehr  ausreicht. 

Ks  findet  sich  vielfach  die  Ansicht,  dafs 
aufser  der  Temperatur  und  der  Art  der  Ober- 
fläche noch  eine  Reihe  von  anderen  Dingen 
Kinflufs  auf  die  Oekonomie  eines  Glühlichtes 
ausüben.  Man  findet  nicht  selten  die  Oeko- 
nomieen  der  verschiedenen  Lampen  durch  eine 
graphische  Darstellung  illustrirt,  wo  die  Abscissen 
die  an  den  Lampen  aufgewandten  Arbeitsgröfsen 
(<•  .  f)  darstellen  und  die  Ordinaten  die  ent- 
sprechenden Lichtstärken.  Es  wäre  aber  durch- 
aus falsch,  anzunehmen,  dafs  nun  diejenige 
Lampe  die  beste  sei,  für  die  man  bei  einem 
bestimmten  Arbeitsaufwnnde  das  meiste  Licht 
bekommt;  daraus  würde  höchstens  zu  ersehen 
sein,  dafs  die  Lampe  in  diesem  Falle  eine 
verhältnifsmäfsig  hohe  Temperatur  besitzt.  Wie 
verkehrt  eine  solche  Vorstellung  ist,  erhellt  am 
besten  daraus,  dafs  man  mit  demselben  e  i  für 
die  Edison- 10-Kerzenlampe  bedeutend  mehr 
Licht  erhält,  als  für  die  1 6 -Kerzenlampe,  da 
itn  ersten  Falle  wegen  der  kleineren  Oberfläche 
eine  höhere  Temperatur  vorhanden  ist.  Bei  der- 
selben Temperatur  würde  man  in  beiden  Fällen 
für  die  Arbeitseinheit  dieselbe  Lichtmenge  er- 
halten. Also  nicht  die  Lampe  ist  die  beste, 
mit  der  man  bei  einem  gewissen  Arbeitsaufwand 
momentan  das  meiste  Licht  erzeugen  kann, 
sondern  man  wird  derjenigen  den  Vorzug 
geben,    die    bei    Annahme    einer  bestimmten 


Lebensdauer  die  höchste  Temperatur  zu  er- 
tragen fähig  ist. 

Fs  wird  ferner  zuweilen  geglaubt,  dafs  die 
Gröfse  und  Form  der  Kohle  für  die  Oeko- 
nomie einer  Lampe  mafsgebend  sei.  Einige 
halten  die  Dicke  der  Kohle  für  günstig,  andere 
sind  wieder  der  Ansicht,  dafs  sie  nicht 
dünn  genug  sein  kann.  Auch  der  Gröfse  des 
Widerstandes  wird  eine  Bedeutung  zugeschrieben. 
Ebenso  sollen  die  Leitungsfähigkeit  und  die 
Form  des  Querschnittes  (ob  derselbe  ein  Recht- 
eck, wie  bei  Edison,  oder  ein  Kreis  ist)  der 
'  Oekonomie  gegenüber  eine  Rolle  spielen.  Alle 
j  diese  Annahmen  sind  indessen  unrichtig.  Allein 
|  von  Bedeutung  ist  nur,  wie  ich  schon  mehrfach 
hervorgehoben  habe,  die  Temperatur  und  die 
Substanz  der  Obelflächeneinheit,  und  ist  es  dabei 
völlig  gleichgültig,  wie  geformt  und  wie  grofs 
diese  Oberflache  ist,  ob  sie  einer  gut  oder 
schlecht  leitenden  Kohle  angehört,  und  welches 
die  Form  des  Querschnittes  ist. 

Wenn  auch  der  spezifische  Leitungswiderstand 
der  Kohle  auf  die  Gröfse  der  für  die  Arbeit  f  1 
erhaltenen  Lichtmenge  (wobei  Temperatur  und 
Emissionsfähigkeit  als  konstant  angenommen 
werden;  keinen  Kinflufs  ausübt,  so  hängt  da- 
gegen das  Verhältnifs  zwischen  /'  und  c  von  ihm 
ab.    Die  an  einer  Lampe  geleistete  Arbeit  ist 


--■  1  7«' 


oder 


r 


Für  konstante  Lichtstärke,  Durchmesser,  Länge 
und  Temperatur  ist: 


/  -  n\  = 


const. 


Hierdurch  ist  der  Zusammenhang  zwischen 
/',<•  und  -,i>,  (dem  spezifischen  Widerstand)  aus- 
gedrückt. 

Aus  Gründen  der  Oekonomie  der  Leitung 
wird  also  ein  hoher  spezifischer  Widerstand 
vortheilhaft  sein,  obschon  der  Vortheil  nicht 
grofs  ist,  da  e  in  viel  geringerem  Mafse  wächst 
als  n',. 

Dabei  darf  aber  nicht  übersehen  werden,  in 
wieweit  mit  Erhöhung  des  spezifischen  Wider- 
standes eine  Veränderung  der  Art  der  Ober- 
fläche und  der  Festigkeit  der  Kohle  eintritt. 

Ebenso  wie  die  Leitungsfähigkeit  ist  die  Form 
des  Kohlenquerschnittes  für  das  Verhältnifs  der 
Faktoren  <•  und  ;'  von  Kinflufs.     Denken  wir 
uns   zwei    Kohlen   von    derselben    Länge  und 
demselben  Querschnitte;    der  eine  Querschnitt 
habe  indessen  einen  rechteckigen  Umfang,  der 
andere   einen  runden.     Dann  wird  die  recht- 
eckige Kohle  eine  gröfsere  Oberfläche  besitzen 
als  die  runde,    während  die  Festigkeit  beider 
l  Kohlen,  des  gleichen  Querschnittes  wegen,  die- 
j  selbe   sein    wird.     Bei    derselben  Temperatur 
würde    nun    die  Strahlung   der  eckigen  Kohle 
die  gröfsere  sein,  da  die  Gröfse  der  Strahlung 
der  Oberfläche  proportional  ist.   Um  die  Strah- 
ns* 

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1.6 


Abhasdlungkn. 


KLKK  TKoTMIIN.  /KITSrilKIF  f . 
MARZ  iS8i 


hing  gleich  zu  machen,  verlängert  man  die 
runde  Kohle,  indem  ihr  Querschnitt,  ungeändert 
bleibt.  Somit  haben  wir  nun  zwei  Lampen 
von  gleicher  Oberfläche  und  Leuchtkraft,  und 
ebenso  von  gleicher  Haltbarkeit  (wegen  des 
gleichen  Querschnittes).  Auch  f  .  /  ist  in  beiden 
Fällen  gleich. 

Da  aber  der  Widerstand  der  runden  Kohle 
in  Folge  ihrer  gröfseren  Länge  gröfser  ist  als 
der  der  eckigen  Kohle,  so  wird  für  die  runde 
Kohle  <•  gröfser  sein ,  für  die  eckige  /.  Aus 
diesem  Grund  ist  die  runde  Form  entschieden 
vorzuziehen,  da  man  für  denselben  Arbeitsauf- 
wand und  bei  derselben  Haltbarkeit  mit  ihr  zu 
einer  höheren  Spannung  gelangt. 

Die  Form  der  F.dison- Lampe  kann  deshalb 
nicht  als  zweckmäfsig  erachtet  werden.  Der 
Querschnitt  der  Kdison-Lampc  i  zu  16  Nk.'i  ist 
ein  Rechteck,  dessen  Seiten  ungefähr  o,,  und 
o,3  mm  lang  sind.  Würde  dieser  Querschnitt 
bei  gleichem  Inhalte  kreisförmige  Gestalt  haben, 
so  könnte  der  Faden  bei  gleicher  Oberfläc  he 
tun  etwa  {  bis  I-  länger  sein,  was  einer  um 
ebenso  viel  gröfseren  Spannung  entspricht.  Das- 
selbe gilt  noch  in  höherem  Mafse  von  Cruto's 
röhrenförmigen  Kohlen,  welche  auf  der  Mün- 
chener Ausstellung  bemerkt  wurden,  und  es  läfst 
sich  das  Resultat  dieser  Betrachtung  in  der 
Weise  ausdrücken,  dafs  diejenige  Form  des 
Querschnittes  die  beste  ist,  die  diesem  Quer- 
schnitte den  kleinsten  Umfang  giebt.  Und 
das  ist  die  runde  Form.  Für  die  Zuleitungen 
miifste  dieser  Satz  gerade  umgekehrt  lauten,  wie 
ich  oben  ausgeführt  habe. 

Hiermit  habe  ich  den  letzten  der  einzelnen 
Punkte,  für  welche  ich  Ihre  Aufmerksamkeit  in 
Anspruch  nehmen  wollte,  erledigt.  Ich  beab- 
sichtigte durchaus  nicht,  Ihnen  eine  vollständige 
Uebersicht  über  alle  Einzelheiten  dieses  mannig- 
fachen Gebietes  zu  geben,  sondern  es  lag  mir 
nur  daran,  einige  der  Aufmerksamkeit  sich  be- 
sonders aufdrängende  Momente  hervorzuheben, 
die  für  die  Beurtheilung  des  Glühlichtes  von 
Wichtigkeit  sind. 

Aus  dem  Gesagten  ergiebl  sich  auch  die 
Richtung,  in  welcher  weitere  Fortschritte  anzu- 
streben sind,  und  auch  sicher  noch  in  erheb- 
licher Weise  erreicht  werden  können.  Es  wird 
ohne  Zweifel  gelingen,  die  Kohlen  so  zu  ver- 
vollkommnen, dafs  sie  eine  höhere  Temperatur 
ertragen  können,  und  ihnen  eine  Oberfläche  zu 
geben,  welche  der  Ausstrahlung  leuchtender 
oder  nützlicher  Strahlen  besonders  günstig  ist. 
Ferner  müssen  in  der  Frzielung  eines  hohen 
Vakuums  noch  Fortschritte  gemacht  werden. 
Mit  der  Geifsler-  und  Sprengel -Pumpe  werden 
zwar  schon  sehr  befriedigende  Resultate  erzielt, 
aber  die  Anwesenheit  der  vielen  mit  Fett  ge- 
schmierten Hähne  zieht  hier  schließlich  eine 
Grenze,  und  es  wäre  aus  diesem  Grunde  eine 


praktisch  und  schnell  arbeitende  Pumpe  ohne 
jeden  Hahn  sehr  wünschenswerth. 

Schliefslich  möchte  ich  noch  erwähnen,  dafs 
die  Bestrebungen  darauf  gerichtet  sind  ,  die 
Kostspieligkeit  der  Leitungen  zu  vermindern, 
welche  auch  bei  den  Lampen  von  hoher  Span- 
j  nung  bedeutend  sind.  Denn  man  rechnet  auf 
i  1  qmm  Kupfenjuerschnitt  etwa  3  Ampere,  was 
;  drei  stärkeren  Lampen  zu  100  Volt  Spannung 
entspricht.  Die  hier  zur  Anwendung  kommende 
Methode  beruht  darin,  dafs  man  durch  die 
Leitung  möglichst  hochgespannte  Ströme  schickt, 
welche  an  der  Verbrauchsstelle  in  eine  für  die 
Glühlichter  geeignete  Form  verwandelt  werden. 
Zu  diesem  Zwecke  kann  man  eine  vollständige 
Kraftübertragung  einrichten,  durch  welche  die 
Maschine  bewegt  wird,  welche  den  Strom  für 
die  Lampen  liefert.  Ks  kann  zweitens  der  hoch- 
gespannte Leitungsstrom  vermittelst  eines  an 
der  Verbrauchsstelle  befindlichen  Hülfsapparates, 
der  wenig  Kraft  verlangt,  in  einen  Strom  von 
geringer  Spannung  umgeformt  werden.  Denken 
Sie  sich  z.  H.  einen  Gramme'schen  Ring,  aber 
ohne  alle  äufseren  Magnete,  mit  dünnem  Draht 
bewickelt,  durch  welchen  der  aus  der  Leitung 
kommende  Strom  geschickt  wird.  Versetzt  man 
durch  eine  Vorrichtung  den  Kommutator  in 
gleichmäfsige  Rotation,  so  wird  der  Magnetismus 
im  Ringe  rotiren.  Wenn  sich  nun  auf  dem 
Ringe  noch  eine  zweite  Partie  dicken  Drahtes 
befindet,  so  wird  hierin  in  Folge  des  rotirenden 
Magnetismus  ein  kontinuirlicher  Strom  von  ge- 
ringer Spannung  entstehen,  der  durch  einen 
Kommutator  abgeleitet  wird,  welcher  mit  dem 
ersteren  zusammen  rotirt,  aber  so,  dafs  die 
Verbindungslinien  der  beiden  Bürstenpaarc  senk- 
recht auf  einander  stehen.  Drittens  kann  man 
durch  Anwendung  einer  Art  von  Induktions- 
apparat die  Ströme  auch  automalisch  umwan- 
deln. In  diesem  Falle  werden  durch  die  Lei- 
tung Wechselströme  geschickt. 

Ich  begnüge  mich  hier  mit  der  Andeutung 
dieser  verschiedenen"  Methoden,  deren  Aus- 
bildung für  die  Glühlichtbeleuchtung  von  Be- 
deutung werden  kann. 


ABHANDLUNGEN. 


Ueber  Widerstands- Messungen  mit  dem 
Differenzial  -  Galvanometer. 

Von  Hkinkich  Disciikr,  K.  K.  Telegraphen- 
Offizial  in  Wien. 

Die  Widerstands-Messungen  mittels  des  DirYe- 
ren/ial -Galvanometers  werden  gewöhnlich  in  der 
Art  vorgenommen,  dafs  man,  wie  es  in  Fig.  1 
dargestellt  ist,  den  einen  Pol  der  Batterie  />' 
mit    der    den    beiden    Windungssystemen  des 


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Kl.KKTKOTKCHN.  7.KITSCHKIPT. 
MARZ  1881 


Gormons  WkchskLstrom- Maschine. 


117 


I  )ifterenzial-(  Ial\  anometcrs  D  gemeinschaftlichen 
Klemme  k  verbindet,  an  das  andere  Knde  der 
Windung  /  bezw.  m  den  zu  messenden  Wider- 
stand .\  bezw.  den  zur  Vergleichung  dienenden 
Rheostat- Widerstand  r  anreiht,  und  diese  beiden 
Widerstande  mittels  der  Klemme  ;/  mit  dem 
anderen  Pole  der  Batterie  verbindet.  Ist  dann 
bei  geschlossenem  Stromkreise  die  Nadel  des 
1  >ifferenzial- Galvanometers  nicht  abgelenkt,  so 
müssen  vermöge  Gleichheit  der  Widerstände/',/' 
der  beiden  Windungssysteme  auch  die  Wider- 
stände r  und  x  einander  gleich  sein.  Bei  dieser 
Anordnung  sind  der  zu  messende  und  der  zur 
Vergleichung  dienende  Widerstand  hinter  die 
Um  Windungen  des  Galvanometers  eingeschaltet, 
und  es  stellt  sich  hier  die  Krage  ein,  ob  man 
nicht  auch  in  diesem  Kalle  die  sogenannte 
Parallelschaltung  der  Widerstände  .v  und  r  zu 
den  beiden  Windungssystemen  des  Galvano- 
meters, wie  solche  in  Kig.  2  ski/zirt  ist,  an- 
wenden könne,  und  wie  sich  dieselbe  im  Hin- 
blick auf  die  Genauigkeit  des  Messungsresultates 
zu  der  erstcren  Schaltung  verhalte. 

Fig.  1. 
D 

B 


nrt  r\  /'  ^^^^      ]  1 


Hieraus  ist  ersichtlich,  dafs  die  Verschieden- 
heit dieser  beiden  Ausdrücke  nur  davon  ab- 
hängig ist,  in  wieweit  b'!  von  r.v  verschieden  ist. 
Weil  aber  schliesslich  doch  /■  und  v  einander 
gleich  sein  sollen,  können  wir  jetzt  statt  r  un- 
bedenklich den  Werth  x  setzen  und  nach  beider- 
seitiger Ausziehung  der  Quadratwurzel  sagen: 
die  gedachte  Verschiedenheit  hänge  davon  ab, 
ob  b  von  .v  verschieden  ist.  Ist  b  kleiner  als  x, 
und  dies  ist  allerdings  meistens  der  Kall,  so 
liefert  die  erstere  Messungsmethode  ein  ge- 
naueres Resultat,  weil  .V,  gröfser  als  .K,  wird; 
ist  aber  b  gröfser  als  .v,  so  ist  die  zweite 
Methode  vorzuziehen,  weil  dann  .S,  gröfser  als 
•S*,  wird. 

Wenn  man  also  mittels  des  DirTerenzial- Gal- 
vanometers einen  Widerstand  zu  messen  hat, 
der  kleiner  ist  als  der  Widerstand  eines  Windungs- 
systems des  Galvanometers,  so  ist  die  in  Kig.  2 
skizzirte  Parallelschaltung  der  Windungssysteme 
und  der  Widerstände  der  gewöhnlichen  Methode 


Um  diese  Vergleichung  anstellen  zu  können, 
mufs  man  die  Stromstärken  berechnen,  welche 
in  dem  einen  und  dem  anderen  Kalle  einer 
geringen,  aber  in  beiden  Källen  gleichen  Diffe- 
renz .r  —  r  zwischen  x  und  r  entsprechen,  wobei 
r  kleiner  als  .r  sein  soll. 

Wenn  wir  noch  den  Widerstand  der  Batterie 
mit  a,  ihre  elektromotorische  Kraft  mit  F.,  ferner 
die  auf  die  Nadel  des  Galvanometers  einwirkende 
Stromstärkendifferenz  im  ersten  Kalle  mit  .S',  ,  im 
zweiten  Kall  aber  mit  S,  bezeichnen,  so  haben 
wir  in  Gemäfsheit  der  Kirchhoff'schen  Kormeln 
die  Gleichungen. 

s,  —  j-..  x~r  — , 

2  ab  -f-  nr  -I-  <;.v  -f-  b1  -}-  /'/•  +  bx  4-  rx 

V      K  !'(X-r)  — 

a/r  +  abr -f  abx -\-arx ■}■  b V -}-/» Jx  +  2  brx 

Machen  wir  die  Zähler  in  beiden  Källen  ein- 
ander gleich  und  setzen  zur  Abkiizung 

ab"1  -\-  abr  -f-  abx  -f-  /'V  -f-  /'*-v  -f-  brx  y, 
so  erhalten  wir  in  knapperer  Form: 

•S'       *-y+b*(a  +b/ 
^ 

"y  +  rx(a  +  b) 


vorzuziehen.  Hierbei  wird  jedoch  vorausgesetzt, 
dafs  man  sich  zur  Messung  einer  möglichst  kon- 
stanten, also  polarisationsfreien  Batterie  bediene. 

Auf  den  Kall  der  Ungleicheit  der  Windungs- 
zahlen und  Widerslände  der  beiden  Windungs- 
svsteme  des  Galvanometers  ist  das  Vorstehende 
natürlich  nicht  ohne  weiteres  übertragbar. 


Gordons  Wechselstrom -Maschine. 

Diese  von  der  Telegraph  Construction 
and  Maintenance  Company  in  Green- 
wich  nach  den  Entwürfen  Gordons  ausge- 
führte Wechselstrom-Maschine  ist  für  elektrische 
Beleuchtung  bestimmt  und  soll  5  000  bis  7  000 
Swan-Glühlichtlampen,  jede  von  20  Kerzen,  zu 
speisen  im  Stande  sein. 

Die  Schwierigkeiten,  welche  sich  bei  einer 
Maschine  dieser  Gröfse  bezüglich  der  nöthigen 
Stärke  der  beweglichen  Armatur  geboten  haben 
würden,  sind  von  Gordon  dadurch  umgangen, 
dafs  er,  wie  dies  auch  schon  früher  geschehen 
ist,  die  erregenden  Magnete  in  Umdrehung  setzt 
und   die   induzirten   Spulen    fest   stehen  läfst. 


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1 1 8 


Abhandia'Nokn. 


Ki.fk  ikotfchn.  Sferrtciftttt. 

MAKZ  l88l 


Auf  der  Armatur  sind  128  Spulen,  jede  mit 
etwa  40  m  Kupferdraht  von  4,7  mm  Dicke 
(So.  7,  B.  1..)  gleich  17,35  <imm  Querschnitt  an- 
gebracht, was  für  die  Gesammtzahl  der  Spulen 
einen  Wickelungsraum  von  40  m  Lange  und 
2  2  2oqmm  'Querschnitt  ergiebt. 

Die  Elektromagnete  sind  an  den  Randern 
zweier  starken  schmieileisernen  Scheiben A,  Fig.  1, 
von  je  2,67  m  Durchmesser  befestigt,  die  durch 
angenietete  Mache  Kegel  B  von  starkem  Blech 
seitlich  abgesteift  und  in  der  Mitte  mit  einer 
kraftigen  gufseisernen  Nabe  verbunden  sind. 
Mittels  dieser  Naben  sind  beide  Kegel,  die 
Grundflächen  einander  zugekehrt,  auf  die  Haupt- 
welle aufgekeilt  und  werden  durch  eine  zwischen- 


Das  Rad  bewegt  sich  zwischen  zwei  Reihen 
feststehender  Spulen  F,  Fig.  1  und  3,  die  an 
zwei  starken  gufseisernen,  durch  Distanzbolzen 
abgesteiften  Ringen  befestigt  sind;  jeder  der  letz- 
teren besteht  aus  drei  Theilen,  Fig.  2,  der  oberste, 
nur  schmale  Theil  kann  leicht  abgenommen  wer- 
den, um  etwa  schadhaft  gewordene  Magnete  des 
Rades  A  leicht  auswechseln  zu  können.  Die 
beiden  Seiten theile  jedes  Ringes  sind  gegen 
starke  gufseiserne  Bocke  geschraubt,  die  auf  der 
Grundplatte  ruhen.  Diese  ist  rahmenförmig  ge- 
staltet, so  dafs,  da  sowohl  die  Ringe,  als  auch 
das  Rad  A  durch  dieselbe  nach  unten  hindurch 
ragen,  die  Hauptwelle  möglichst  niedrig  gelagert 
werden  konnte.    Jeder  der  beiden  gufseisernen 


Fig.  1. 


gelegte  schmiedeiserne  Scheibe  im  richtigen  Ab- 
stand erhalten.  Jede  dieser  beiden  Scheiben 
trägt  32  Elektromagnete  M,  deren  Pole  ab- 
wechselnd »Nord<  und  »Süd«  zeigen. 

Die  Hauptwelle  ruht  in  zwei  an  die  Grund- 
platte angegossenen,  mit  Schalen  von  Phosphor- 
bronze versehenen  Lagern.  Der  Zwischenraum 
zwischen  den  Rändern  dieser  Lagerschalen  und 
den  gufseisernen  Naben  des  Rades  A  wird  durch 
zwei  mit  eingedrehter  Nuth  versehene  Schei- 
ben E  ausgefüllt,  zur  Aufnahme  eines  Ringes 
von  Vulkanit,  auf  dem  ein  Kontaktring  C  von 


Phosphorbronze  sit/.t, 


der 


mittels  gewöhnlicher 


Kupferbürsten  den  erregenden  Strom,  der  hier 
von  zwei  Bürgin  •  Maschinen  geliefert  wird,  auf- 
nimmt. Die  Elektromagnete  sind  hinter  ein- 
ander geschaltet. 


Ringe  trägt  nach  innen  64  Spulen  welche 
also  durch  die  32  ihnen  gegenüberstehenden 
Magnete  einer  Seite  des  Rades  A  erregt  werden. 

Die  Spulen  sind  abwechselnd  roth  und  blau 
gestrichen;  diejenigen  gleicher  Farbe  bilden 
einen  von  dem  der  anderen  Farbe  getrennten 
Stromkreis;  die  Magnete  wirken  demnach  ab- 
wechselnd auf  die  rothe  und  blaue  Reihe  der 
Spulen. 

Um  Raum  zu  sparen,  sind  die  schmiedeisernen 
Kerne  der  Spulen  keilförmig  gestaltet,  Fig.  3. 
mit  der  Spitze  nach  der  Welle  gerichtet;  sie 
sind  ebenso  wie  die  rotirenden  Magnete  mit 
Kupferdraht  (No.  7)  von  4,70  mm  Durchmesser 
umwickelt.  Die  dem  rotirenden  Rade  A  zuge- 
kehrte Seite  dieser  Spulen  ist  mit  Neusilbcr- 
blech   gedeckt,   welches   mit  grofser  Steifheit 


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KI.MCTROTKCJIN.  ZMTSCHRIFT. 
MAR/  iSB  J. 


Coroons  UV.ofsi.r  ström- Maschint.. 


nc, 


einen  hohen  Widerstand  gegen  die  Zirkulation 
der  in  ihm  induzirten  Ströme  vereinigt.  Die 
Befestigung  dieser  Spulen  an  den  gufseisernen 
Ringstücken  geschieht  mit  Hülfe  einer  Verlänge- 
rung des  Kernes,  und  es  sind  dieselben  durch 
Holzplatten  von  dem  gufseisernen  Ring  isolirt. 
Der  Zwischenraum  zwischen  diesen  festen  Spulen 
und  den  rotirenden  Magneten  beträgt  3  mm. 

Der  für  die  Umwickelung  benutzte  Draht  hat 
einen  doppelten  Ueberzug  von  Kaumwolle;  jede 
fertig  gewickelte  Spule  ist  vollständig  in  Schellack- 
firnifs  getränkt  und  bei  hoher  Temperatur  ge- 
trocknet, dann  mit  Asbestfarbe  gestrichen,  die 
sich  besonders  für  derartige  Zwecke  eignet,  da 
sie  bei  Erwärmung  keine  Neigung  zum  Abblättern 


Aufheben  beschädigter  unterseeischer  Kabel  auf 
dem  Dampfer  *Calabria:  gedient  hatte,  be- 
trieben, doch  entspricht  dieselbe  ihrer  jetzigen 
Bestimmung  nur  ungenügend  ;  ihre  Leistung  wird, 
entsprechend  der  Zahl  der  brennenden  Lampen, 
vom  Photometerraum  aus  regulirt.  Zu  diesem 
Zwecke  befinden  sich  in  einem  neben  der 
Maschine  liegenden  dunklen  Raum  ,  durch 
welchen  die  mit  je  einem  Regulirventil  ver- 
sehenen Dampfzuleitungsröhren  für  die  Ketriebs- 
masc  Innen  der  Wechselstrommaschine  und  der 
erregenden  Maschine  gehen,  ein  Photometer, 
ein  Manometer,  welches  die  Dampfspannung 
im  Kessel  anzeigt,  ein  Tourenzähler,  und  end- 
lich ein  Galvanometer  von  Ayrton  \*  Perry, 


KiB.  2. 


zeigt.  Die  der  Erwärmung  leichter  unterworfenen 
Theile  werden  einige  Male  überstrichen. 

Die  Maschine,  deren  Gesammtgewicht  etwa 
18  Tons  beträgt  (das  rotirende  Rad  wiegt  allein 
7  Tons)  dient  zur  Erleuchtung  der  sämmtlichen 
Werkstätten  und  des  Terrains  der  Telegraph 
Constrnction  and  Maintenance  Company*  in 
East-Greenwich  und  wird  später  durch  eine  be- 
sondere i3opfd.  Hochdruckmaschinc  betrieben 
werden.  Es  sind  daselbst  1  300  Swan-Lampen 
von  je  20  Kerzen  durch  die  verschiedenen 
Werkstätten,  zwischen  den  Kabelmaschinen,  in 
den  Probirräumen,  den  Bureaux  und  auf  den 
Wegen  vertheilt;  für  den  letzteren  Zweck  sind 
sie  zu  vieren  in  Schiffslaternen  eingeschlossen. 

Gegenwärtig  wird  die  Maschine  durch  eine 
direkt  angekuppelte  Dampfmaschine,   die  zum 


|  welches  die  Stromstärke  der  erregenden  Maschine 
I  angiebt.  Auf  dem  Photometertischc  sind  noch 
zwei  Swan-Lampen  aufgestellt,  deren  eine  in 
den  Stromkreis  der  rothen,  die  andere  in  den 
der  blauen  Spulen  eingeschaltet  ist.  Die  Kon- 
rrole  geschieht  nun  in  folgender  Weise.  Durch 
geeignete  Umschalter  wird  der  Strom  in  eine 
dieser  Lampen  geleitet  und  der  von  ihr  auf  den 
Schirm  des  Photometers  geworfene  Schatten  mit 
dem  von  einer  Normalkerze  erzeugten  ver- 
glichen. Ist  ersterer  zu  matt,  die  Lampe  also 
zu  schwach,  so  giebt  der  Beobachter  durch  das 
betreffende  Ventil  mehr  Dampf  an  die  Betriebs- 
maschine des  Erregers,  der  mithin  eine  gröfsere 
Geschwindigkeit  annimmt  und  einen  stärkeren 
Strom  in  die  erregenden  Magnete  sendet,  was 
durch  das  Galvanometer  angezeigt  wird.  Die 


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I  20 


Abhandlungen. 


Ei  Kto  RoTEcH?*.  ZemciiKtrr. 

MARZ  1883. 


hieraus  folgende  Verstärkung  des  magnetischen 
l  eides  veranlafst  einen  langsameren  (lang  der 
Wechselstrommaschine,  der  durch  Oeflhen  des 
oben  erwähnten  Ventil?»  in  der  Dampfzuleitung 
ihrer  Betriebsmaschine  beschleunigt  wird,  und 
zwar  wird  so  lange  mehr  Dampf  gegeben,  bis 
der  Tourenzähler   die  frühere  Geschwindigkeit 


und  das  Photometer  den  normalen  1. ampen- 
schatten zeigt.  Sind  die  Lampen  zu  hell,  so 
wird  umgekehrt  verfahren  und  auf  diese  Weise 
jeder  der  beiden  Stromkreise  geprüft.  Die  Ge- 
schwindigkeit der  Wechselstrommaschine  wird 
konstant  erhalten  und  nur  die  Stärke  des  Stromes 
für  die  erregenden  Magnete  nach  Bedarf  ver- 
mehrt oder  vermindert. 

Die  Maschine  arbeitet  gegenwärtig  mit  140 
Umdrehungen  in  der  Minute,  soll  jedoch  mit 
der  neuen  Betriebsmaschine  200  Umdrehungen 
in  der  Minute  erhalten  und  dann  einen  Strom 
geben,  der  für  5000  bis  7000  Lampen  gentigt. 

K.  Specht. 


Ueber  die  Stärke  der  Undulationen  des  elektri- 
schen Stromes. 

Von  Alkxandkr  Pkr£nyi,  Ingenieur  in  Budapest. 

Anknüpfend  an  die  unter  gleichem  Titel  im 
Augustheft  (S.  301)  vorigen  Jahres  dieser  Zeit- 
schrift erschienene  Abhandlung,  fühle  ich  mich 
veranlafst,  noch  Manches  sowohl  aus  eigenem 
Antriebe  als  auch  auf  den  in  der  Anmerkung 
auf  S.  304  daselbst  angedeuteten  sehr  beachtens- 
werthen  Wunsch  der  Redaktion  zu  erörtern. 

Zuvorderst  ist  zu  bemerken,  tlafs  die  Gröfse 
des   Zwischenwiderstandes,   —  bei  gegebener 


Gröfse  des  Willerstandes  der  Nebenschliefsung. 
'  —  zum  Maximum  der  elektrischen  Undulation, 
welche  in  der  Linienleitung  entstehen  soll,  in 
gewisser  Beziehung  steht.  Rechnet  man  näm- 
lich aus,  unter  welcher  Bedingung  die  Undu- 
lationsstärke  J ein  Maximum  werde,  indem 
die  Wahl  des  Zwischenwiderstandes  k  in  der 
Hand  liegt,  und  man  demnach  den  ersten 
Dinerenzialijuotienten  nach  veränderlichem  k 
ausdrückt,  gleich  Null  setzt  und  Jn\  konstant 
festhält,  so  ist  aus  der  früheren  Gleichung  2): 

.1 J/2  _  E  •  «'»  J«'i  

j     34  l*(Wt  +  K'i)  +  Wi  «Pi]* 

E .  2  k  n>t  Jh;  .  («»,  -f-  «'1  > 

(*(«*t +*■) +  «*■  *t]' 

woraus : 

k  (7.  '.  -f     )  4-  ft'i  «'»  —  2  ä       +  »»1 ) 
und  schliefslich 

6a)  k 

7»',  -+-  7t't 

Mit  Worten:  Die  Bedingung  dafür,  dafs 
bei  gegebener  Gröfse  der  Nebenschlie- 
fsung und  Linie  in  letzterer  die  Undu- 
lation der  Stromstärke  ein  Maximum 
werde,  ist,  dafs  der  Batterie-  und  Zwi- 
schenwiderstand gleich  gemacht  werde 
dem  zusammengesetzten  Widerstande 
der  beiden  Zweigleitungen. 

Nun  ist  aber  eben  dasselbe  auch  die  be- 
kannte Bedingung  dafür,  dafs  die  Abgabe  der 
Gesammtstromstärke  der  Batterie  /'  =  Jx  /, 
ein  Maximum  werde.  Folglich  hängt  die  Maxi- 
malstärke der  Undulation  in  Zweigleittingen 
ebenso  von  der  Gesammtstromstärke  ab,  als  die 
Stärke  der  Undulation  in  einfachen  Leitungen. 

Die  Gleichung  6  a)  läfst  sich  für  die  Praxis 
einfacher  gestalten.  Da  nämlich  w,  gegen  ttft 
gewöhnlich  sehr  klein  ist,  so  erhält  man  nach 
AusfQhrung  der  angedeuteten  Division  im  rechten 
I  Theil  der  Gleichung  eine  konvergirende  Reihe. 
Nach    Vernachlässigung   höherer  Potenzen  des 

echten  Bruches         behält  man  schliefslich: 
«'» 

6  b)  k      (1  —  7"'  )w,  • 

«'1 

Daraus  folgt  die  praktische  Regel,  dafs  der 
Zwischenwiderstand  am  vorteilhafte- 
sten  etwas  kleiner  gemacht  werde,  als 
der  Widerstand  der  kurzen  Neben- 
schliefsung. 

Es  wurde  in  der  früher  erwähnten  Abhand- 
lung nur  der  Fall  graphisch  und  analytisch  er- 
örtert, bei  welchem  «He  Spannkraft  konstant 
gehalten  ist,  und  auf  die  Induktion  als  Mittel 
nur  hingewiesen,  die  auch  in  Verbindung  mit 
Nebenschliefsungen  mit  Vortheil  zu  Hülfe  ge- 
nommen werden  kann.  Ks  mögen  nun  im 
Folgenden  die   Gröfsenverhältnisse   der  Undu- 


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Ei-EJtrRoTKrHN.  ZFJTsaiRtKT.  p^,^.,  tjkber  niE  Starke  i>f.r  Undulatioxen  d.  ei.ektr.  Stromes. 


121 


lationsamplitmlcn  mit  Anwendung  induzirter 
Ströme  verglichen  und  bestimmt  werden. 
Bevor  aber  zu  verwickelten  Zweigverbindungen 
geschritten  werden  soll,  wird  es  am  Platze  sein, 
die  Induktionserscheinung ,  wie  sie  Uberall  in 
der  Induktionsrolle  zu  Tage  tritt,  rechnungs- 
mäfsig  um  so  mehr  klarzustellen,  da  dies  der 
Gegenstand  dieser  Abhandlung  erfordert.  Ks 
seien 


umgekehrt  proportional  zum  gesammten  Wider- 
stande des  induzirten  Leiters; 

5.  ist  die  iniluzirte  Stromstarke  direkt  pro- 
portional zur  Gröfse  der  Aendcrung  der  indu- 
zirenden  Stromstärke  selbst. 


Wir  haben  demnach 


Q  und 


7) 


-  und  ft  =  E> 


die  Stromstärken  zweier  von  einander  unab- 
hängiger Srhliefsungskreise,  die  demnach  nicht 
auf  einander  induzirend  wirken  können  (deren 
gegenseitiges  Potenzial  Null  ist).  Wenn  nun 
dieselben  einander  nahe  gebracht  werden  (Fig.  5), 
so  wird  während  der  Bewegungsdauer  der 
erstere  die  Stromstärke  /',  und  der  letztere  die 
Stromstarke  /,  in  den  anderen  induziren.  Wir 
setzen  hierbei  wie  in  folgenden  Krörtertingen 
voraus,  dafs  die  Stromstärke  /,  in  entgegen- 
gesetztem Sinne  läuft  als  die  Stromstärke  /„  so 
dafs  /',    die  Strommenge  /,   stärkt    und  eben- 

F'K-  5- 


Es  ist  noch  besonders  zu  betonen ,  dafs  der 
Koeffizient  Q  nur  deshalb  konstant  ist,  weil  bei 
Induktionsrollen  die  gegenseitige  Lage  der  Leiter 
stets  dieselbe  ist  und  keine  elektrodynamische 
Arbeit  verrichtet  werden  kann. 


Ferner  bedeutet  j<//  unter  gewissen  Grenzen, 
z.  B.  von/,  bis  Null  die  Integralstromstärke.  Bei 


den   üblichen  Inductionapparaten  ist 


falls  /',  auf  Jx  verstärkend  einwirkt '),  und  heifsen 
diese  Richtung  des  J-.  die  positive. 

Die  induzirte  Strommenge  ist  nun: 

1.  direkt  abhängig  von  der  Lage  der  Lei- 
tungen zu  einander,  deren  Koeffizienten  wir  mit 
(J  bezeichnen; 

2.  vom  Verhältnifs,  in  welchem  die  Wider- 
stände der  Theilstücke  der  Leiter  stehen,  welche 
auf  einander  wirken.  Ist  der  Widerstand  dieses 
Stückes  am  induzirten  Leiter  //,  {Fig.  5)  und  am 
induzirenden  Leiter//,,  so  ist  das  Verhält- 
nifs der  den  induzirten  Strom  bildende 

"1 

Faktor.  Er  ist  ein  unechter  Bruch ,  wenn  das 
Stück  des  induzirten  Leiters  gröfseren  Wider- 
stand darbietet  als  das  induzirende  Stück; 

3.  von  der  Isolirungsfähigkcit  des  zwischen 
beiden  Leitern  liegenden  Mittels,  welche  durch 
einen   konstanten  Faktor  a   in  Rechnung  tritt; 

4.  tritt  die  induzirte  Strommenge  in  der  Zeit- 
einheit in  einen  Widerstand  ein,  der  verschieden 
ist  von  dem  des  induzirenden  Leiters;  ist  der 
neue  Widerstand  gröfser  als  der  frühere,  so  ist 
sie  geringeT ,  oder  umgekehrt.  Die  induzirbare 
Strommenge   während   der  Zeiteinheit  ist  also 

"  Hier  i*t  einfach  clic*e  Annahme  auf  Criin.l  <ler  l.e  n  i  <ihen 
Regel 


für  den  Schliefsungsstrom  die  integrirte  Strom- 
stärke. 

Die  obigen  Gleichungen  des  induzirten  Stromes 

können  einfacher  geschrieben   werden;  wenn 

a       Q  -   f;,    a     -  Q  —  s,  gesetzt  werden,  so 

//„  //, 

ist: 


8^ 


1V% 


<1  —  h 


Man  kann  aber  auch,  vorausgesetzt,  dafs  der 
induzirende  Strom  zwischen  den  Grenzen  /, 
und  o  bezw.  /;  und  o  seine  Stärke  ändert, 
nach  Gleichung  7)  setzen: 

9     /,         — —  —  -    .      /,  —  - 

u\  7«'.,        tvt  u\  ff,  ;<', 

wo  ex  und  die  Spannungen  sind,  welche 
im  entsprechenden  induzirten  Leiter 
durch  die  Gewinnung  von  Strommengen 
entstehen. 

Der  Induktionskoeffizient  (e,,  es)  hat  seine  be- 
sondere Bedeutung.  Setzt  man  nämlich  in 
Gleichung  8)  /,  1  und  ;<'.,  1,  so  zeigt  es 
sich,  dafs  der  Induktionskoeffizient  die- 
jenige Stromstärke  ist,  welche  von  der 
Stromstärkeeinheit  während  ihres  Fallens 
auf  Null  in  einem  Leiterkreise  vom  Wider- 
stand 1  erregt  wird. 

Bei  den  Induktionsrollen  ist  der  Widerstand 
der  äufseren  Windungen  u,  (Fig.  5)  sehr  grofs 
gegenüber  dem  der  inneren  Windungen  //,,  wes- 
halb e,  jv  ausfällt.  Es  kann  demnach  weniger 
Stromstärke  von  aufsen  hinein  als  von  innen 
heraus  induzirt  werden. 

In  Folge  gegenseitiger  Induktion  zweier  Leiter 
kommt  also  zur  ursprünglichen  Stromstärke 
noch  der  Gewinn  von  der  anderen  Leitung 
hinzu.     Die  effektiven  Stromstärken  /,  und  jt 

16 

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I  22 


Ahm  \noUN<",kn, 


K I. F KTROTFC  H  N.  7.P I TV/HR  I KT 
MAR/  iSS;. 


:  lntcgralstromstarkcn'  beider  Leitungen  werden 
demnach  sein: 

10a)       jy      _/  -|-  iJt       j.t      Jt  -|-  /, 
und  auf  Grund  der  Gleichungen  7)  und  <y>: 
E,  4-  fi  l't  4- 


1  ob)  y, 


./-•  ■- 

'<'l  <<'.. 


Es  sei  der  einfache  Spezialfall  ins  Auge  ge- 
fafst,  wenn  in  einer  der  Leitungen  keine  Batterie 
wirkt,  z.  B.  o  ist.     Dies  tritt  namentlich 

beim  Ruhmkorff- Apparat  ein.     Ks  wird  daher: 

/,        f'        o,  —  was  aus  Gleichung  o'1  folgt 

W'l 

-    und  die  integrirte  Stärke  von  o  bis  Jy  . 

.       .       E,  f  j        f,  /'•', 

11)      /,  jt 

Da  wir  letztere  Gleichung  in  anderer  Form 
brauchen,  so  sei  unter  7i'v  blos  der  äufsere 
Linienwiderstand  verslanden,  und  es  ist  alsdann 
noch  als  Ergänzung  der  Widerstand  //..  der 
äufseren  Rollenumwickelung  hinzuzuzählen.  Fer- 
ner sei  noch  der  in  Gleichung  11)  in  mitver- 
standene Batteriewiderstand  fi  abgesondert  von 
dem  des  Leitungsdrahtes  angegeben.    Dann  ist: 

*.  /'-. 

1 1  a)  j,  —  -  - 

\U\  -t  fi)  {<V,  -4-  «a,l 

die  Undulationsstärke  des  induzirten  Stromes, 
welche  dem  Oefi'nungsstrom  entspricht.  Hin- 
gegen ist  die  Induktionsstromstärke  für  den 
Differenzialstrom  <//,  in  Folge  einer  Kontakt- 
schwingung: 

11  b)       J*  \  *)'■ 

Es  frägt  sich  nun,  ob  man  ül)erhau]>t  mittels 
der  Induktion  grdfsere  Undulationsamplituden 
in  der  Linienleitung  erhält,  als  nach  einfacher 
Art,  und  wo  die  Grenze  ist,  unter  der  die  An- 
wendung der  Induktion  etwa  das  Gegenthcil 
bewirken  würder 

Zur  Beantwortung  dieser  Frage  verlegen  wir 
in  Gedanken  den  schwingenden  Kontakt  sammt 
der  Batterie  in  die  Linienleitung ;  hierdurch  wird 
der  Widerstand  veränderlich.  Bei  Anwen- 
dung derselben  elektromotorischen  Kraft  7i, 
haben  wir  für  eine  einfache  Leitung  nach 
Gleichung  4): 

.  Es  J*>s 

J/i  (fi  4 

Im    Vergleich    zur  Gleichung   11b),  Jt.', 
_/?«',  vorausgesetzt  (den  nicht  zur  Linie  ge- 
hörigen Widerstand  u-,  aufserhalb  des  Vergleichs 
gestellt),  folgt,  dafs: 


wickehingen  eine  zu  weite  oder  die  Zahl  der 
l'mwindungen  zu  gering,  so  kann  der  Fall  ein- 
treten, dafs  der  Indnktionskoeffizient  f,  der 
Rolle  '  1  nicht  genügend  grofs  ist,  um  auf  kürzeren 
Linien  noch  Vortheil  zu  bringen. 

Um  auch  durch  Rechnung  zu  beleuchten,  in 
welchem  Verhältnisse  die  Undulationsstärke  im 
induzirten  Strome  zu  derjenigen  im  einfachen 
Schliefsungskreis  oder  in  der  Zweigleitung  steht, 
mögen  die  Mafse  des  bereits  in  der  früheren 
Allhandlung  zu  Grunde  gelegten  Beispiels  dienen. 
Es  ist  nur  noch  nothig,  einige  andere  Mafse, 
die  in  Folge  der  besonderen  Eigenschaft  der 
Induktionserscheinung  erforderlich  werden,  bei- 
zugeben. 

Es  sei  wieder  der  Leitungswiderstand  der 
Linie  100;  wir  müssen  aber  hierzu  noch 

den  Widerstand  der  äufseren  Umwickelung  der 
Induktionsrolle  u.  30  Einheiten  geschätzt, 
hinzugeben.  Der  ganze  induzirende  Leiter  — 
darunter  auch  die  innere  Umwickelung  der 
Rolle  //,  verstanden  — -  sei  r«',  1,  /:  1, 
fi  1 ;  ferner  möge  abermals  der  Widerstand  u\ 
auf  die  Amplitudengrofse  ,v,  -4-  </  wachsen,  so 

findet  sich  für  ,1       1  und  $,         '     nach  Glei- 

10 

chung  1  1  a)  die  Undulationsstärke  in  der  indu- 
zirten Leitung: 

j"  /',  E'  E 

"  '       [fi,  -4-  -Vi  -f  n)  (;.',  4  11.) 

E,  E 

(fi  4-  wyj  (w,  -f-  »,) 
1  1  1 

10.3 . 130        10  .  130 .  2  7800 

Für  die  einfache  Leitung  war  auf  S.  304  bei 
demselben     Linienwiderstand     und  derselben 


elektromotorischen  Kraft  — 


in  einer 


Nebenschliefsung  + 


607 


10302 
gefunden  worden. 


Die  Anwendung  der  Induktionsrolle  bietet  also 
einen  Vortheil  gegenüber  der  einfachen  Anord- 
nung. Immerhin  kann  ja  -f,  möglichst  klein 
gewählt  werden,  was  auch  an  der  Hand  liegt. 
Hierdurch  erhält  man  stärkere  induzirte  Span- 
nungen. 

Bevor  nun  auf  andere  Fälle  übergegangen 
werden  soll,  wird  es  hier  am  Platze  sein,  über 


*'  l>ic.cr  lnduktinn-.l*iiefTi/icnt  tafil  ^ch  leicht  für  je  eiive  In 
•  tul>tir>n>rollc  mittel«  dreier  Mellingen  bestimme».    K.»  j-t  n.imlic!., 

d,  * 


dl 


.  lilnt  ilie  inim.ue  Sttoiimiiilie  7t  »»d  die  durch 


.2) 


E'       v».,  4  fir 


sein  mufs,  damit  die  Induktionsrollc  \ortheilhaft 
wirke.     Ist   die   gegenseitige   Lage   der  Um- 


■  1ie>e!he  in'  lurirle  SlnunaliirLe und  <thlieMirh  der  Widv'ttand 
der  anfvertn  Kidlemitinvicl.cUi»n:  mit  dem  Srlilici'»wii>;-.bo^irn  .-u 
Bimmen  ru  me-»»cn.  Hier  :~t  unter  V.  der  OcfTnwnj?-.-  iucF> 
S<  hlii;f<uii|;<imi-Kta,.xlr.im  zu  %er«telien.  M  u  hl  m.in  für  Heide  die 
drei  Meinungen.  >n  k.;inn  m.in  de«  Kinltuf«  de»  Kxtr jttrome*  - 
welcher  in  t'r>\gt  Selbuinduliinn  der  l>rahtwin<lunccn  entwicht  - 
auf  die  «ir.iüe  i  clinnmren,  indem  m.in  .las  iritlimeti^clic  Mitte' 
(►ri.Ier  Kennlt.ite  nimmt  l-t  n  .nilh  h  -kr  ITtcil  de«  liKl»Lt:on» 
Incl'rt/ienten,  welcher  dem  lv\tT.t*ti'-ni  cm^pri«:ht  u ,  crlmh  m;in 
mittel-  <icr  N|e-*iitinen  l'eini  Si  ldief-tn   <le*  Stj«'inktctsc*  n , 

«nd  beim  Oetlne«  de->cltien  >+a  \  da*  irttlimeti-.clie  Milte!  beidet 
i»t  natürlich  r. 


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Kl  KkiRoi^nN.  ZMfSc  MRlM.    pKR|,xv|>  t"l  HI  K  MI  S I \KKI  PI  K  Vn( Ii  I.ATK «\1  N  l>.  M.F.KTK.  StROMIS.  I  2^ 


die  elektromotorisc  he  Arbeit  zu  bemerken, 
dafs  dieselbe  wahrend  der  Kontaktschwingung 
in  der  Zeiteinheit  eine  andere  ist.  Nehmen 
wir  den  einfachen  Kall,  dafs  die  Spannung  E 
den  Strom  J  in  einem  Leiter  erregt,  der  noch 
nicht  auf  einen  geschlossenen  anderen  einwirkt, 
so  ist  die  elektromotorische  Arbeit  in  jenem 
Leiter  allein,  wenn  die  Schwingungsamplitude 
des  Kontaktes  -  a  und  der  kleinste  Wider- 
stand       ri',  ist: 


Wir  gehen  von  der  Cdeiclumg  1),  welche  die 
Stromstärke  in  Nebensehliefsungen  bestimmt, 
aus.  Man  betrachte  die  beiden  Abzweigungen, 
Fig.  2,  währenddem  dieselben  aufeinander  nicht 
induzirend  wirken,  so  besteht  die  Gleichung  i), 
welche  wir  jetzt  nur  anders  schreiben: 

E  7i'x 

J> 


k  (?, 


-  1 


aE> 

«.',  I  i»',    -\-  ,/) 


— —  1 

-4-      ><'t  ■ 

/*;7,'•-• 

i-  fr,',  •(•  «',)  4  7i't  u>7 


die  beiden 


Wenn  aber  dieselben  induzirend  auf  einander 
wirken,   wie  dies  schematisch  Fig.  6   zeigt,  so 


Kommen  aber  die  beiden  Leiter  nahe  an 
einander  und  ändert  sich  die  Stromstarke,  so 
entsteht  im  zweiten  Leiter  die  Spannung  e.t. 
Diese  wirkt  in  einem  Stromkreise  vom  Wider- 
stande 7«v 

Demnach  ist  die  elektromotorische  Arbeit  im 
ersten  Leiter  wieder: 

I*  aE* 

J  in;  4  </) 

die  elektromotorische  Arbeit  im  zweiten  Leiter: 


^,  J, 


Kir.  6. 


J 


-  11. 


B 


Ol'1 


"7 


+   i2  a'E1 

+  7«-,    »•,  s(7f',  4-  <7;' 

Die  elektromotorische  Arbeit  L,  ,  welche  die 
Matteric  liefern  mufs,  ist  demnach  verschieden 
von  der  Arbeit  des  Ruhezuslandes     .  JE,  und 


zwar  ist  sie   

n;  -4-  a 

je   nachdem  w  ab- 


-mal  gröfscr  oder  kleiner, 

oder  zunimmt.  In  den 
Gleichungen  gelten  die  oberen  Vorzeichen  für 
den  Schliefsungs-  oder  Pressungskontakt,  die 
unteren  Air  den  Ocffnungs-  oder  Lockerungs- 
kontakt. 

Derjenige  Theil  der  elektromotorischen  Arbeit, 
welcher  im  induzirenden  Leiter  nicht  in  Wärme 
Ubergeht,  sondern  sich  auf  die  zweite  Leitung 
überträgt,  ist  der  durch  den  Bruch: 
L,        s>  a 

l.y  7.'.,     7,',  (7.-,  -!■  (/) 

ausgedrückte  Theil  der  gesammten  elektro- 
motorischen Arbeit  der  Anlage. 

Ueber  die  Anwendung  der  Undulationen 
des  induzirten  Stromes  in  Nehenschlie- 
fsungen  ward  bereits  in  der  vorigen  Abhand- 
lung kurz  gesprochen.  Ks  erübrigt  hier,  die  Gröfse 
derselben  nebst  den  Veränderungen  der  Strom- 
stärken zu  bestimmen,  um  Vergleiche  mit  ein- 
fachen Anordnungen  machen  zu  können.  Wir 
brauchen  zu  dem  Zwecke  diejenigen  Bestimmun- 
gen, welche  wir  sowohl  bei  Krörterung  der  Ver- 
hältnisse der  Undulationsstärken  für  Ncben- 
schliefsungen  als  auch  für  induzirte  Leitungen 
festgestellt  haben. 


nimmt  die  kurze  Lokalleitung  Z,  —  zugleich 
der  Leiter  des  primären  Induktionsstromes  — 
die  Stromstärke  /,  von  der  anderen  Linicn- 
leitung  Z2  an,  während  diese  —  zugleich  Lei- 
tung des  sekundären  Induktionsstromes  -  -  die 
Stromstärke  /',  von  der  Lokalleitung  wegnimmt. 
Die  beiden  Leitungen  wirken  auf  einander  in- 
duzirend in  Folge  ihrer  Nähe  bei  R. 

Ks  ist  aber  hier  ein  wichtiger  Umstand,  der 
besonders  beachtet  werden  mufs.  Die  beiden 
Ströme,   nämlich  /,    und      ,    laufen   hier  in 


gleicher  Richtung  nebeneinander,  was  mit  unserer 
bisherigen  Voraussetzung  im  Gegensatz  ist. 

Dem  kann  man,  wenn  es  nöthig  erscheinen 
würde,  leicht  abhelfen.  Denkt  man  sich  näm- 
lich in  Fig.  4  der  Anfangs  zitirten  Abhandlung 
die  sekundäre  Umwickelung  der  Induktionsspule 
in  umgekehrter  Richtung  herum  gegeben,  so 
hat  man  den  normalen  Fall  vor,  dafs  die 
parallel  nebeneinander  laufenden  Zweigströme 
entgegengesetzte  Richtungen  verfolgen. 

Man  wird  es  aber  vorziehen,  die  gebräuch- 
liche gleiche  Umwickelungsrichtung  der  Rolle 
beizubehalten;  in  diesem  Falle  braucht  man  nur 
(Fig.  7)  das  eine  Ende  der  sekundären  Um- 
wickelung und  die  Erdleitung  E  umgekehrt  als 

16» 


124 


Abhandlungen. 


Et  KKTROtKrilN.  ZKITSCHRiri . 
MARZ  188  t. 


im  früheren  Falle  (vgl.  Fig.  8*  mit  den  Polen 
der  Batterie  zu  verbinden.  Ks  wird  jedoch 
sich  zeigen,  dafs  diese  Kunstgriffe  nicht  not- 
wendig sein  werden. 

Ks  seien  ll\  der  zusammengesetzte  Wider- 
stand des  ganzen  Net/es,  bezogen  auf  die 
Linienleitung,  //',  der  zusammengesetzte  Wider- 
sland des  ganzen  Netzes,  bezogen  auf  die  kleine 
I.okalleitung,  so  ist  im  Sinne  der  Gleichung  8): 


•5) 


,  /<</> 

Mm  -    -  —     '-— -  —  -■  I 


und  da  bekanntlich: 
i6)  II,  -  7.-,  + 


k  7<\ 


k  -f  u>, 


So  ist  vor  Allem  speziell  bei  der  Induktions- 
rolle die  induzirende  Wirkung  von  der  äufseren 
in  die  innere  Umwickehmg  sehr  gering  oder 
gegen  s,  sehr  klein.  Wird  letztere  nicht  be- 
achtet, so  bleibt  genügend  annähernd  von  der 
früheren  Gleichung : 

17a)  A  +  /.--.«-./,+  tl~^1  ■ 

Nach  den  Gleichungen  15)  und  16)  ist  der 
Integralstrom  von  Null  bis  /,  für  den  Schlicfsungs- 
strom : 

.  f.  Ait'j  (k  +  K'i) 

,7b)  (*  +  *;,") ' 

Hingegen  bezeichnen  wir  den  Integralstrom 
zwischen   zwei   positiven   Grenzen   von  /,  im 

Allgemeinen  mit  fdi,  /)"o  /', ,  wo  a  die  Am- 
plitude des  schwingenden  Kontaktwiderstandes 
bedeutet,  so  dafs  in  letzterem  Spezialfälle  für  den 

Oeffnungsstrom  /',      .  J(/',,  für  den  Schhefsungs- 

strom  —  zf  i\  die  Bezeichnung  sein  würde. 

Wir  haben  bisher  als  positive  Richtung  des 
Linienstromes  /,  diejenige  angenommen,  welche 


k  4-  ic>, 

sind,   kann   man   mit   deren  Hülfe   aus   Glei-  1 
chung  10a),   nämlich:  j.t        1  J.t  4-  /,,  die 
Stromstärke  der  Linienleitung  während  der  In- 
duktion rechnungsmäfsig  bestimmen.     Da  aber 
unser  Zweck  hier  nur  ist,  vergleichsweise  deren  ; 
Undulation  zu  beurtheilen,  so  können  wir,  um  , 
Weitläufigkeiten   aus  dem   Wege   zu  räumen, 
minder  wichtige  Gröfsen  vernachlässigen. 

1 

Fig.  8. 


dem  induzirenden  Strom  entgegengesetzt  ver- 
läuft; das  positive  Vorzeichen  gehört  demnach 
in  Gleichung  1 7  a)  auch  solcher  Stromrichtung 
an.  Für  gleichgerichtete  Ströme  ist  das 
negative  Zeichen  von       zu  nehmen. 

Wenn  man  die  letztere  Gleichung  nach  ver- 
änderlichem ft',  difTerenzirt,  so  erhält  man  ein 
negatives  Differenzial  von  /',  ,  dessen  Nenner 
dritten  und  zweiten  Grades  ist  und  ziemlich 
verwickelt  aussieht.  Kin  negatives  Differenzial 
des  induzirlen  Stromes  bedeutet  aber  eine  Ab- 
nahme desselben  mit  wachsendem  u>,  in  |M)si- 
tiver  Richtung,  während  J,  gleichgerichtet  in 
negativer  Richtung  zunimmt.  Das  Resultat 
dieser  beiden  Acnderungen  ist  natürlich  die 
Zunahme  der  Linienstromstärke  in  negativer 
Richtung. 

Ks  sei  nun  dasselbe  Beispiel  wie  das  in  der 
früheren  Abhandhing  über  diesen  Gegenstand 
für  Zweigleitungen  berechnete,  und  das  Beispiel, 
welches  für  die  einfache  Induktionswirkung  an- 
geführt wurde,  zur  Grundlage  genommen. 


Ks  waren  7«-2       100,  k      1,  F. 


I  . 


a       1;   fügt   man   noch   die   Mafse  //,    -  30, 
1 


1  o 


bei,  ferner  beachtend,  dafs       -r  //.. 


r.','  anstatt  -  7i's  in  Rechnung  zu  stellen  ist, 
so  ist  vorerst  nach  Gleichung  14),  wenn  in 
Folgendem  blos  der  Oeffnungsstrom  in  Betracht 
gezogen  wird: 

->°Ji   (».,  .\-a){k  4- »-,')  + 

En; 


(i  -j-  «'j'l  4-  k  reu 


1 

1 96 


1 

26 1 


+ 


787 


Dieser  Werth  ist,  wenn  die  Zweigströme  um 
die  Rolle  in  entgegengesetzter  Richtung 
laufen,   mit  positivem  Zeichen  zu  belassen. 

Ferner  ist  nach  Gleichung  17b): 


S,  /?(*+«'!  4  *)«•,' 
:i,v,  -4-  <i)yk  4 '»»,') "+  ku;'/ 
-1  H[k  4- 

[7t',  (k  4-  7i'./)  4"  k  7«','^ 
I  I  I 


3940  2620  782O 

Dieser  Werth  ist  stets  zum  früheren  _J  J  al 

gebraisch  hinzu  zu  addiren.  Nach  Gleichung  17.1 
ist  demnach  für  entgegengesetzte  Ströme: 

i,Jl  787        7820  860  ' 

In  diesem  Falle  zeigt  es  sich,  dafs  die  ge- 
wonnene l'ndulationsamplitnde  etwas  kleiner  ist, 
als  wenn  die  Induktion  nicht  angewendet  worden 


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KtKKTR«'TM.-HN.  ZmsoiKirr.        .  _  ,. 

MARZ  i88j.  V.  LvFKKRT,  D\S   I  KLKPMON  ZL'M  V  KKKKIIK  BKI  INI  ANTKRIK-U KBUXGEN'. 

^  860    fe'Cgtn     607  K'n,1Cit^  l)esscn 


>25 


Ursache  ist  aber  theils  die  Zugabe  des  grofsen 
Widerstandes  der  Rollenumwickclung  gegenüber 
einem  verhältnifsmäfsig  kleinen  Linienwider- 
stande,  theils  die  Gegenrichtung  des  Stromes 
in  der  sekundären  Umwickelung. 

Wenn  nun  die  Zweigströme  in  gleicher 
Richtung  um  die  Rolle  kreisen,  so  erhält  auch 
J  /.  negative  Richtung.    Ks  wird  also: 


J 


1  1  1 

787        7820  715,4 

Dieser  Werth  ist  immer  noch  kleiner,  als 
ohne  Anwendung  der  Induktion  gefunden  wurde 

Die  Ursache  ist  eben 


1 


gegen 


07  ) 


715,4  ~  607 
nah  die  Zugabe  u-.  des  Rollen widerst.mdes  /um 
l.iiiienwiderstande.  Würde  dieser  nicht  in  Bc- 
tracht  zu  ziehen  sein,  so  wäre: 


J'  /,  -   +      '      -     *         -  ' 
"  '  3020        520  628 


und 


1  1 

628  309,1? 

Hier  «eigt  es  sich,  dafs  bei  demselben  eigent- 
lichen Linienwiderstande  die  Undulationsampli- 
tude  mit  Induktion  beinahe  zweimal  gröfser 
ausfällt,  als  ohne  dieselbe. 

Die  Anordnung  mit  gleichgerichteten  Zweig- 
strömen  ist  also  allen  anderen  Anordnungen 
vorzuziehen.  Sie  giebt  zugleich  Stromstärke- 
und  Spannungsundulationen  mit  sehr  grofsen 
Amplituden. 

Der  Sinn  der  Undulation ,  ob  in  positiver 
oder  negativer  Richtung,  je  nach  dem  Vor- 
zeichen, ist,  wie  schon  in  der  ersten  Abhand- 
lung dies  begründet  wurde,  bei  Heurtheilung 
ihrer  relativen  Stärke  gleichgültig. 

Budapest,  Ende  Dezember  1882. 


Fig.  1,  annahmen,  machten  es  wünschenswerth, 
das  vorhandene  Kabel  derart  auszunutzen,  dafs 
möglichst  wenig  von  demselben  verloren  ginge, 
ohne  dafs  dasselbe  je  nach  dem  Bedarf  der 
einzelnen  Uebung  zerschnitten  werde.  Wegen 
der  Möglichkeit  des  Zerschicfsens  durfte  es  nicht 
unterlassen  werden,  die  Hauptlinie  der  ausge- 
legten Kabelleitung  in  bedeutendem  Abstände 
von  der  durch  Geschosse  gefährdeten  Fläche 
zu  führen,  oder  aber  im  Zickzack  in  Gräben 
zu  legen,  in  welchen  beiden  Fällen  viel  Kabel 
verbraucht  wird,  woran  aber  Nichts  erspart 
werden  kann,  wohl  aber  braucht  z.  B.  in  den  aus 
Fig.  1  ersichtlichen  Abzweigungen,  die  nach  b 
und  (•  führen,  die  Leitung  nicht  doppelt  zu  liegen, 
wie  es  in  Fig.  9  auf  S.  291  des  Jahrganges  1881 
gezeichnet  und  in  Fig.  1  punktirt  wieder  ange- 
deutet ist,  weil  ja  eine  geeignete  Verbindung 
eines  einzelnen  Zweiges  des  zweiaderigen  Kabels 
mit  der  Hauptlinie  (vgl.  Fig.  1)  denselben  Zweck 
erfüllen  könnte. 


r 


Um  hierzu  zu  gelangen,  wurde  gleichzeitig  das 
Bedürfnifs  in  Rechnung  gezogen,  alle  Verbindun- 
gen zwischen  Kabelenden  unter  einander  und  zwi- 
schen Kabel  und  Fernsprecher  so  einzurichten,  dafs 
sie  mit  genügender  Solidität  von  jedem  Soldaten 
ohne  Weiteres  ausgeführt  werden  könnten.  Es 
geschah  das  in  der  Weise,  dafs  sämmtliche 
Kabelenden  derartig  vorbereitet  wurden,  dafs 
ihr  einfaches  Einschicben  in  die  OefTnungcn 
eines  Verbindungsstückes  genügte,  um  je  zwei 
Enden  beider  Adern  von  zwei  Kabelstücken  gut 
leitend  zu  verbinden,  während  Hin-  und  Rück- 
lcitung  von  einander  isolirt  blieben. 

Das  Verfahren  ist  folgendes :  Die  Um- 
hüllung    des    Kabels,     welche     beide  Ader- 


Ote  Benutzung  des  Telephons  als  Verkehrs- 
mittel bei  den  Uebungen  der  Infanterie  im 
Gefechtsschiersen. 

Von  Premierlieutcnant  von  Lakkert. 

In  dem  ebenso  tiberschriebenen  Aufsatz  im 
August-Hefte  des  Jahrganges  1881  dieser  Zeit- 
schrift, S.  288  ff.,  ist  von  der  Urwüchsigkeit  der  stränge  vereinigt,  wird  bis  auf  etwa  5  cm  vom 
Kabelverbindungen,  wie  sie  zunächst  angewendet  Ende  losgelöst,  Fig.  2  (',  natürlicher  Gröfse). 
wurden,  die  Rede.  Dieselben  haben  inzwischen  Zwischen  die  noch  mit  isolirendem  Ueberzug 
eine  Veränderung  erfahren,  die  in  Nachstehen-  umgebenen  Adern  (bei  c)  wird  eine  gleichfalls 
dem  beschrieben  werden  soll.  isolirende  Platte  i>  von  Hartgummi  oder  Horn, 

Die  erweiterte  Ausdehnung,  welche  die  Schiefs-  welche  auf  beiden  Seiten  mit  konischen  Messing- 
ubungen  in  Bezug  auf  Mannigfaltigkeit  der  Ziele  plättchen  r, ,  r,  belegt  ist,  eingeschoben.  Jede 
;md  Gröfse  der  Entfernungen  der  in  Deckun-  Ader  wird  am  äulsersten  Ende  von  der  Isoli- 
gen  untergebrachten   Anzeiger  </,  />,  t,  </...,  rung  befreit,  aufgerollt  und  an  dem  betreffen- 


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I  26 


Ahhandi.iw.en. 


Kl  KKTROTKC  UN.  ZKI  I  SCIlktKI  . 
\I\RZ  1885. 


den  Messingplättchen  bei  */  angelöthet;  endlich 
wird  bis  zur  Löthstelle  das  Ganze  wieder  mit 
der  äufseren  Kabelhülle  umwickelt,  Fig.  3,  und 
gewachst.  Die  drei  Plätteben  />,  und  (t 
sind,  soweit  sie  umwickelt  werden,  am  Rande 
gereifelt,  um  ihnen  mehr  Halt  in  der  Hülle  zu 
geben. 

Sämmtliche  Fernsprecher  werden  mit  je  einer 
2  m  langen  Leitungsschnur  versehen,  und  dem 
Fnde  derselben  wird  eine  gleiche  Einrichtung 
wie  die  beschriebene  gegeben. 

Die  Verbindung  der  Kabelenden  unter  ein- 
ander sowie  mit  den  Fernsprechern  wird  durch 
Verbindungspfählchen  bewerkstelligt.  Ein  sol- 
ches besteht  aus  dem  eigentlichen  Pfählchen, 
Fig.  4,  aus  Holz  (von  30  bis  40  cm  Länge, 
4  bis  5  cm  Durchmessen  mit  eiserner  Spitze  / 
und  eiserner  Kappe  g  und  dem  eigentlichen 
Verbindungsstücke.  Das  Pfählchen  wird  in  den 
Erdboden  eingeschlagen,  so  dafs  mindestens 
noch  eine  Handbreit  hervorsteht,  und  dient 
dann  zur  Aufnahme  des  Verbindungsstückes,  in- 
dem  es   dieses  vom  Erdboden  isolirt.  Dieses 


Vit 


l-'K-  3- 


wird  mittels  einer  Schraube,  deren  blecherner 
Kopf  //,  dachartig  die  anderen  Theile  überragt, 
auf  dem  Pfählchen  befestigt.  Der  Kopf  der 
Schraube  enthält  eine  hölzerne  Scheibe  AJt 
so  dafs  er  selbst  in  keine  leitende  Ver- 
bindung mit  dem  Verbindungsstücke 
treten  kann.  Das  Verbindungsstück 
(  Fig.  5  in  |  natürlicher  (Iröfse  in  der 
Seitenansicht  und  in  der  Oberansicht) 
besteht  aus  einem  ungefähr  2  cm  hohen 
Holzzylinder,  welcher  in  seiner  Axe 
zum  Durchlassen  erwähnter  Schraube 
durchbohrt  ist  (bei  ///),  und  in  dessen 
oberes  Ende  vier  rechtwinklig  im  Mittel- 
punkte des  Zylinders  zusammentreffende 
Kanäle  /  von  quadratischem  Quer- 
schnitt eingearbeitet  sind.  Um  die  stehengeblie- 
benen Holztheile  11  sind  Federn  aus  Stahl  (^Uhr- 
feder) otier  Messing  in  der  in  Fig.  5  und  6  er- 
sichtlichen Weise  herumgelcgt ,  welche  durch 
eingeschlagene  Drahthaken  o  festgehalten  wer- 
den. Die  in  den  Kanälen  befindlichen  Feder- 
enden machen  Kontakt  mit  einander,  so  dafs 
flie  vier  Federn  zusammen  einen  geschlossenen 
Leiter  bilden.    Die  (iröfse  der  Oeflhttngen  p,  /, 


Fig.  6  (J  natürlicher  Gröfse),  entspricht  der 
(Iröfse  der  wie  vorangegeben  vorgerichteten 
Kabelenden. 

Durch  Einschieben  eines  solchen  in  eine  OcfT- 
nung  des  Verbindungsstückes  wird  der  ge- 
schlossene Kreis  desselben  unterbrochen,  die 
Unterbrechungsstellen  aber  werden  mit  den  bei- 
den Zuleitern  |  Kabeladern  oder  Telephonzulei- 
tungen'i  verbunden.  Dadurch,  dafs  das  isoli- 
lirende  Plättchen  b  1  bis  2  mm  über  die  Messin^- 
plättchen  hinausragt  und  beim  Einschieben  in 
das  Verbindungsstück  an  die  dasselbe  mit  dem 
Pfahlchen  verbindende  Schraube  anstöfst,  wird 

Fi«  5- 


7  " 

"  \ 

CO 

das  Einschieben  begrenzt  und  verhindert,  dafs 
die  Leitung  mit  Theilen  in  Berührung  kommt, 
welche  die  Isolirung  beeinträchtigen  könnten. 

Ein  derartiges  Verbindungsstück  ermöglicht 
die  Verbindung  von  Doppclkabelenden  und  die 
Anbringung  von  Schleifen,  sei  es  zur  weiteren 


Fortführung  der  Leitung  oder  zur  unmittelbaren 
Einschaltung  eines  Fernsprechers  in  die  Leitung, 
ohne  besonderen  Zeitaufwand. 

Es  ist  dadurch  auch  ein  bequemes  Mittel  ge- 
geben, bei  etwa  eintretender  Unterbrechung  durch 
Zerschiefsen  des  Kabels  11.  s.  w.  ohne  grofsen 
Zeitverlust  sofort  die  schadhafte  Stelle  aufzu- 
finden, indem  ein  Fernsprecher  an  einem  sol- 
chen Pfählchen  in  die  Leitung  eingeschaltet  und 
so  die  letztere  nach  den  verschiedenen  Rich- 
tungen auf  Verbindung  geprüft  wird.  Man  kann 
dabei  von  verschiedenen  Punkten  aus  gleich- 
zeitig mit  mehreren  Fernsprechern  vorgehen. 

I  )er  Kontakt  zwischen  den  Federn  des  Ver- 
bindungsstückes kann  um  deswillen  immer  riu 
erhalten    werden ,    weil    nach    Abnahme  der 


y  Google 


Ki  t  KTKO  t  KCHN.  7.KITSCHKIKT. 
MARZ  i88v 


Rtl'MTER,    Rl.SLM.IATK  DER  VERSUCHE  MIT  LICHTMASCHINEN  V.  S.  W.  127 


Schraube  //,  vom  Pfählchen  alle  inneren  Thcile 
offen  vor  dem  Beschauer  Hegen  und  mit  der 
Zeit  etwa  auftretender  Rost  auf  die  leichteste 
Weise  entfernt  werden  kann. 

Der  dachartige  Kopf  der  Schraube  //,  schützt 
bei  Regen  die  blanken  Metalltheile  vor  Nässe 
und  damit  vor  Ableitung  zur  Knie  oder  unbe- 
absichtigter leitender  Verbindung  unter  einander. 

Ks  wurden  nun  aufser  den  500  111  langen 
Kobeln  auch  kürzere  Stücke  von  höchstens  je 
100  m  Länge  mitgeführt  und  diese  vorzugs- 
weise als  Zweige  von  der  Hauptleitung  verwen- 
det. Ueberall  da,  wo  die  Verbindung  eines 
Kabelendes  mit  einem  Fernsprecher  oder  mit 
einem  oder  mehreren  anderen  Kabeleiulen  er- 
folgen sollte,  wurde  ein  Verbindungspfähli  hen 
eingeschlagen.  Die  Kabelstücke  wurden  so  ge- 
legt, dafs  sie  ohne  alle  Spannung  auf  dem  Krd- 
boden  auflagen.  I  )ie  ausgezogene  Linie  in  Fig.  1 
stellt  eine  so  hergerichtete  Verbindung  dar.  Die 
Kreise  bedeuten  die  Vcrbindungspfählchen. 

Zum  Transport  von  mehreren  kürzeren  Kabel- 
sMcken  diente  eine  gleiche  Transportrolle,  wie 
sie  für  die  500  m  langen  beschrieben  wurde. 


Resultate  der  Versuche  mit  Lichtmaschinen 
der  Pariser  Elektrizitäts-Ausstellung  von  den 
Herren  Allard,  Joubert,  Le  Blanc,  Poitier 
und  Tresca. 

(Kort«etmng  und  Schluß  von  S.  29.) 

IL    Versuchsresultate     über  Maschinen 
und   Lampen  für  Wechselstrom. 

Zur  Deutung  dieser  Versuchsresultatc  sind 
dieselben  Rechnungsmethoden  benutzt  worden 
für  die  Wechselströme,  wie  vorher  für  die  Gleich- 
ströme.  Die  Lebereinstimmung  unter  den  beiden 
Reihen  der  Nutzeffekte  ist  vollkommen  beweisend 
für  die  Gleichheit  der  Resultate;  diese  Gleichheit 
rechtfertigt  daher  die  Genauigkeit  der  Methode 
vollständig. 

Was  im  Besonderen  die  Anwendung  von 
Wechselströmen  betrifft,  so  liegen  nur  drei  ver- 
schiedene, in  der  Tabelle  III  zusammengestellte, 
-.ehr  wenig  untereinander  vergleichbare  Versuche 
vor,  von  denen  einer  sogar  durch  keine  elektri- 
schen Werthe  näher  charakterisirt  ist.  Für  die 
beiden  anderen  sind  die  Nutzeffekte  fast  identisch, 
obgleich  die  Lichtstärken  für  die  Pferdestärke 
selbst  sehr  verschieden  sind;  aber  diese  Ver- 
schiedenheit erklärt  sich  dadurch,  dafs  das  Licht 
in  Flammen  von  sehr  verschiedenen  Helligkeiten 
vertheilt  ist.  Man  bemerkt  ferner,  dafs  die  An- 
zahl der  Carcel  für  die  mechanische  Pferde- 
starke  abnimmt  mit  sinkender  Helligkeit  der 
Flammen. 


III.    Versuchsresultate    über  elektrische 
Kerzen. 

Mit  drei  Systemen  elektrischer  Kerzen  sind 
von  der  Jury  Versuchsreihen  unternommen;  die 
Resultate  derselben  finden  sich  in  der  Tabelle  IV 
zusammengestellt,  mit  den  bekannten  Jahlochkoff- 
Kerzen,  mit  Debrun-Kerzen  (zwei  parallele  Kohlen- 
stäbe ohne  Zwischenisolation),  welche  aufrecht 
stehend  und  auch,  umgekehrt,  nach  unten  hän- 
gend gebrannt  werden  können,  und  schliefslich 
mit  Jamin-Kerzen,  die  bekanntlich  aus  zwei  par- 
allelen Kohlenstäben  bestehen ,  die  noch  von 
einem  Drahtbündel  umgeben  sind,  welches  das 
Kntzünden  der  Kerzen  zu  besorgen  hat.  Diese 
Kerzen  verbrennen  immer  von  ihrem  unteren 
Knde  an  aufwärts,  weshalb  sie  mehr  Licht  nach 
unten  werfen  als  die  Jablochkoff-Kerzen. 

Das  Problem  der  Theilung  des  elektrischen 
Lichtes  hatte  schon,  bevor  es  durch  die  Glüh- 
lampen für  viel  kleinere  Lichtquellen  gelöst  wor- 
den war,  eine  sehr  glückliche  und  epochemachende 
Lösving  durch  die  Jablochkoff-Kerzen  gefunden. 
Ks  ist  eigentümlich,  dafs  die  seitdem  entstan- 
denen verschiedenen  Systeme  fast  dieselben  Re- 
sultate gaben,  sowohl  in  Bezug  auf  die  Anzahl 
der  Carcel  für  die  mechanische  oder  elektrische 
Pferdestärke,  als  auch  in  Bezug  auf  den  Nutzeffekt 
der  Lichtbögen.  Die  Jamin-'Kerze  giebt  unter  den 
besten  Umständen  eine  gröfsere  Lichtmenge, 
ohne  dafs  sich  dabei  der  Arbeitsaufwand  von  der 
gewöhnlichen  Proportionalität  entfernt  (aufser  bei 
dem  Versuch  mit  48  Kerzen,  der  bei  Weitem 
der  günstigste  ist),  was  offenbar  davon  herrührt, 
dafs  die  Lichtmaschine  mit  gröfserer  Geschwin- 
digkeit läuft  und  deshalb  mehr  Arbeit  umsetzt. 

Diese  letzte  Bemerkung  der  Jury  ist  nicht 
ganz  klar  und  verständlich,  denn  es  ist  weder 
die  Lichtstärke  der  Jamin -Kerze  gröfscr,  noch 
ist  die  Anzahl  der  Carcel  für  die  Pferde- 
stärke höher  als  bei  den  anderen  Systemen,  im 


Gcuentheil , 


ist   kleiner  ;   es   wird  deshalb 


wohl  heifsen  müssen,  die  Jamin-Maschine  giebt 
unter  den  besten  Umständen  eine  gröfsere  Ge- 
sammtlichtmenge,  denn  die  Zahlen  der  drei  Nutz- 
effekte sind  unstreitig  höher  als  bei  den  anderen 
zwei  Systemen.  Hierzu  pafst  denn  auch  die  Kr- 
klärung  vollkommen,  es  liegt  dies  daran,  dafs 
bei  der  erhöhten  Tourenzahl  mehr  Arbeit  um- 
gesetzt werden  kann.  Denn  wenn  die  Maschine 
mehr  Arbeit  umsetzt,  als  ein  anderes  Mal  bei 
langsamem  Gange,  so  wird  dieser  Mehrbetrag  im 
äufseren  Stromkreis  abgegeben  (unter  der  Vor- 
aussetzung gleichen  Stromes  in  beiden  Fällen, 
was  ja  auch  zutrifft,  wenn  wir  uns  z.  B.  statt  4 
5  Kerzen  in  jeden  Kreis  geschaltet  denken  ,  die 
Arbeit,  welche  in  der  Maschine  verbraucht  wird, 
ist  dieselbe,  da  der  Willerstand  und  die  Strom- 
stärke unverändert  sind,  es  müssen  also  die  Nutz- 
effekte steigen.  Ob  aber  diese  bei  der  Jamin- 
Maschine  benutzte  hohe  Tourenzahl  in  der  Praxis 
sich  gut  bewahrt,  mufs  abgewartet  werden. 


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128 


Ai:ll ANIM.l  N(.l  N. 


El  rKIKUlM  IIN.  ZKIIS«  HKIH 
M\R/  illj. 


Tabelle  III.    Ueber  die  Versuche  mit  Maschinen  und  Lampen  für 

Wechselstrom. 


H  e  /.  c  i  c  Ii  n  n  n 


I-  o  r  ni  e  I. 


XIV. 


xv. 


XVI 


De  McntCn>  I>c  Meritenv  Siemen. 

i  Lern  hl       s  l_impen  u  l.-iropen 

ihurmlampr         v>m  in  j  Stif.m- 

vnn  Sirrin         llerju.  ».reiseii 


Beobachtete  mechanische  GröTsen: 

(Icschwindi^keii  des  Erreger«  

C.csi  liwin.li^kcit  der  I  iclitma«ehinc  

Aufgewendete  Arbeit  l'ilr  den  Erreger  

Aufgewendete  Arbeit  für  .lic  Lichtmaschine  

Effektive  aufgewendete  Arbeit  

Beobachtete  elektrische  Gröfsen: 

Widerstand  des  Erregungsstromkrcises  

Widerstand  einer  Ahthcilung  der  Lichtmaschine  

Widerstand  der  Leitung  de«  I.  Stromkreise«  

Gelammt  widerstand  des  l.  Stromkreises  

(icsaniiiitwiderstand  der  anderen  Stromkreise  ....... 

Stromstärke  des  ErTegung«stromcs  

Stromstärke  im  I.  Stromkreise  

Stromstärke  in  den  anderen  Stromkreisen  

Potcn/ialdtlTercn/.  an  einer  Lampe  

Arl.eit  in  den  Lampen  des  I.  Stromkreises  

Arbeit  in  den  Lampen  jedes  anderen  Stromkreis- .  .  .  . 

Berechnete  elektrische  Werthe: 

Arbeit  des  Erregers  

Arbeit  im  i.  Stromkreise  

Arbeit  in  den  anderen  Stromkreisen  

("■esammlarbcit  in  den  Lampen  nach  direkten  Messungen 
t.esammte  elektrische  Arbeit  

Lichtmessungen : 

I>urchincs«er  der  Kohlen  

Horizontale  l  ichtstarke  

Mittlere  sphärische  Lichtstarke  

Mittlere  sphärische  ( ,e«ammtli<  ht«tarkc  

Nutzeffekte: 

ftcsanitnter  mechanischer  Nutzeffekt  

Mechanischer  Nutzeffekt  der  Lichtbogen  

Elektrischer  Nutzeffekt  der  Lichtbogen  

('arcel  pro  mechanische  Pferdestarke  

(arcel  pro  elektrische  rferdestarke  

Carcel  pro  Pferdestärke  in  den  Lichtbogen  

(  arcel  einer  Lampe  pro  Ampere   


Touren  in  der  Minute 
Touren  in  der  Minute 
in  Pferdestärken 
in  Pferdestärken 
/'  in  Pferdestärken 


r  in  t  »1  in 
in  (  Mim 
in  '  >hm 
A'  in  Ohm 
A"  in  ( ihm 
/  in  Ampere 
J  in  Ampirc 
J'  in  Ampere 

/■  in  Volt 
in  Pferdestärken 
in  Pferdestarken 


75  •  e 
_  a-7» 

7W 

f  in  Pferdestärken 
/''  in  Pferdestärken 


in  Millimetern 
in  (arcel 
/  in  Carccl 
/       //  / 


o 

O  I2JO 

S70 

S74 

620 

0 

0 

t.« 

'  1- 

Iis 

*:>■<> 

II.- 

12,  s 

16,,. 

i 

i 

— 



3':< 

0 

0,1s 

4.  - 

0,,, 

4  t; 

0,-, 

8,-<r 

0 

0 

|6,~ 

32." 

I2.V 

33.» 

I2.S 

3° 

5?'- 

— 

!,<> 

3. 

I.-. 

3" 

0 

0 

1,1-, 

- 

l.>y 

1.-. 

8.»s 

1  l.j, 



lO.v 

15. 

20 

10 

»34 

1.50  II.  171 

44 

93« 

117  u.  154 

30 

03' 

733 

468 

O.fct 

O.v,; 

0.s> 

O.V 

O-, 

79- 

33- 

60... 

33  m 

87-, 

4'  . 

3v 

3." 

Bemerkungen: 


Zu  Reihe  \|V.  I>rc  5  '  ".r.imme'sthcti  Hm^  der  Maschine  w  iren  alle  nchcnein.inilcr  Kcschattct.  K-.'rr 
.ms  4  p.nallel  vereinigten  Oruppen  von  je  4  hintercin.miler  verhiinilcncn  Spulen  t>c«tehcmi  I.n  tu 
messun^en  nur  h<.or»rit..l.  Uie  miniere  sphärische  lae-hetarlc  i«t  1,0»,  der  rmrunnutc».  wie  ju- 
fWicrcn  /alilrvii  hen  Verbuchen  gcfunilcn.  XV.  |)ie*ctbe  Maschine,  «tie  s  Gramme' sehe»  Km*c 
^errcniH,  jetler  /um  Itcloch  einer  I.^nipc.  Widerst. *n<i  im  Kreise  <ler  gemessenen  l.ampc.  KleLtrisclie 
Messungen  ksci  diesem  Widerstände,  l.irhimrs.nnurti  mit  un'l  ohne  dcnscllfcn,  <la  die  v!ci  anderer 
Lampcnkrcisc  keinen  Widct stand  enthielten  XVI.  Maschine  !**»>  erregt  durch  l'„.  Aih<it 
■  :  reit  Keines. eii  mit  _•  IlcfnctVhen  Arhcitsne.terii,  .l.«s  I.iclu  .ler  4  Lampen  eines  Sirnmeie^e- 
^lei.h/eiük;  Kcines-cn  l»ie  Wende  •hesei  Keihc  i;eh.-ren  /11  -len  uiisichcr-tcn  111  Knlj;e 
schlechten  Arhcitens  eines  Riemens.  -Ict  i.ftcrs  ablief. 


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El.EKTKOTKlHN.  ZEITSCHRIFT.      „  ,,  , . 

MARZ  1B83.  RlCHTKR,   KKSUI.TATE  DER  VERSUCHE  MIT  LICHTMASCHINEN  V.  S.  W.  I  29 


Tabelle  IV.    Ueber  die  Versuche  mit  elektrischen  Kerzen. 


XVII. 

XVII I. 

XIX. 

XX. 

• 

Bezeichnung 

Formel 

ucDrun 

Jabloch- 

koff 
mit  Ma- 
schine von 
Gramme 

Jabloch- 
koff 

mit  Ma- 
schine von 
De 
Meritcns 

32 

Umin 

 .-^  

48 

60 

7  Kerzen 

20  Kerzen 

25  Kerzen 

Kerzen 

Kerzen 

Kerzen 

Beobachtete  mechanische  Gröfsen: 

Geschwindigkeit  der  Lichtmaschine  .... 

Touren  i.dMin. 

2237 

1206 

861 

2155 

2300 

2149 

Tin  Pfcrdest. 

I2.S, 

17." 

26,» 

26,.  j 

23,00 

Beobachtete  elektrische  Gröfsen: 

\\  iderstand  des  Errcgungsstromkretses   .  . 

r  in  Ohm 

C«.}> 

0,50 

0,50 

R  in  Ohm 

4.5 

12.- 

12,- 

Widerstand  der  anderen  Stromkreise   .  .  . 

A''  in  Ohm 

z 

14.?. 

34.5 

34,5 

34,5 

Stromstärke  des  Erregungsstromes  

/  in  Ampere 

53-i 

0 

25 

25 

25 

Stromstärke  in  den  Lichtstromkreisen  .  .  . 

7  in  Ampere 

10 

7.4 

8.5 

6,. 

E  in  Volt 

43 

42 

77 

69 

74 

Berechnete  elektrische  Werthe: 

Arbeit  de*  Erregers  in  Kilogrammmeter  . 

rfl 
K 

— 

90 

0 

32 

32 

32 

Arbeit  im  1.  Stromkreis  in 

— 

27.M 

28.7« 

48,1 

33,7 

15.» 

Arl>eit  in  den  anderen  Stromkreisen  .  .  . 

A''  T 
£ 

— 

64,1k 

114,» 

130.9 

91.5 

43.' 

Mittlere  Arbeit  in  einem  Lichtbogen  .  .  . 

,1 

j  * 

47.  < 

2s\8 

Gesammte  Arbeit  in  den  Lichtbögen  .  .  . 

n  •"in  fiac- 

"=  7<i  starke» 

6,o- 

8,7» 

•1.47 

20,  l- 

22,91 

20,«4 

r  in  IYcrdcslark. 

II,  <S 

13." 

23,'9 

2S,<. 

21, »5 

Lichtmessungen: 

in  Carcel 

37.* 

27.7 

32.5 

22,o 

23.9 

12,9 

\I  1  ttlcrc  Mjh arische  I ,ic ht  stärke 

/  in  Carcel 

27.« 
r ,  4 

20, 1 

l6o 

17.« 

O.« 
7  »4 

Mittlere   sphärische  Gcsammtüchtstärke  .  . 

192 

404 

592 

512 

»35 

564 

Nutzeffekte: 

Gesammtcr  mechanischer  Nutzeffekt  .  .  . 

T- 
T 

_ 

0,8t 

0,7t 

0,»9 

0,ak 

0,,5 

Mechanischer  Nutzeffekt  der  Lichtbögen  . 

t 

/' 

O,*» 

O.-S 

O.Hfi 

o.s, 

Elektrischer  Nutzeffekt  der  Lichtbögen  .  . 

t 

0,-l 

0,8- 

o.ss 

0,91 

<>.,♦ 

Carcel  pro  mechanische  Pferdestärke   .  .  . 

/. 
T 

13.9 

3i.) 

34,11 

19.7 

32." 

24.5 

Carcel  pro  elektrische  Pferdestärke  .... 

L 

-  r. 

36,. 

45.* 

22,: 

33-4 

25.8 

Carcel  pro  Pferdestärke  in  den  Lichtbögen 

L 
t 

31,6 

46.J 

51.* 

25.1 

36,4 

27.S 

-  ; 
7 

2.-4 

2,k, 

2,-9 

2M 

3,4' 

2,6» 

Zu  Reihe     XVII.  Die  DebrunMaschine  i»t  eine  Gramme'ictic  Maschine  für  8  JablnchkofT-Kcr/cn,  mit 
/  Krrcgcr  auf  dersel!>cn  Achse.     Von  den  2  Stromkreisen  funktionirtc  nur  einer  hei  «fem  obigen 

1  Versuch,   und    mar    nicht  »ehr  regelmafsig.   »11   dafs   mehrere   der  elektrischen  llaiiptwerihe 

1  nicht  gemessen   werden  konnten.     Die  PotemialdirTcrenr  schwankte   zwischen  40  und  60  Volt. 

1  WIK.  Wcchsc1strotnma*chine  mit  4  Stromkreisen.     Sehr  gute  Indikatnrdiagramme.  Zahlreiche 

und  übereinstimmende  l.ichlmessungen,  von  vorn,    von  der  Seite,  45°  Uber  und  unter  der  Huri- 
Bemerkungen.        /  «ontalen.    XIX.  Die  5  Gramme  "sehen  Ringe  der  Maschine  getrennt,  jeder   aus  16  hinter  einander 

\  geschalteten  Spulen  bestehend)  betrieb  5  Kerien.     l-ichtmcssungcn  an  einer  Kerie  unter  ver- 

I  schiedenen  Winkeln   und   an  5  Kernen   gleichzeitig.     Die  elektrischen  Meningen  reigten  eine 

1  grofse  Regelmäßigkeit.    XX   Ktwas  veränderte  und  mit  erhöhter  Tuurenrahl  laufende  ( iramme- 

I  sehe  Wechselstrommaschine  mit  eingebautem  Erreger.     Hfcufige  elektrische  Messungen.  Licht- 

messungen  an  einer  Kerie  horiiontal.  Die  obigen  Resultate  sind  Mittelwerthe  au»  mehreren 
Versuchsreihen. 

'7 


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El.F.KTKoTF.OIN.  ZEIT  SrilRlKT. 

130  Abhandlungen.  marz  Igg3. 


Tabelle  V.    Ueber  die  Versuche  mit  Glühlampen. 


XXI. 

XXII. 

XXIII. 

XXIV. 

Maxim 

Edison 

L  a  n  c  - 

• 

Swan 

Bezeichnung 

Formel 

Fo« 

IOO 

Lam- 

5° 
Larn- 

I  ,am- 

528 

6 

4 

pen 

pen 

pen 

Lampen 

Lampen 

Lampen 

Beobachtete  mechanische  Gröfsen: 

1 

Geschwindigkeit  der  Lichtmaschine  .... 

Touren  i.  d.Min. 

984 

102 1 

IU27 

282 

— 

— 

/'  in  Pferdest. 

23. 

17." 

68,-4 

— 

— 

□  co  Dücineit  cicK.ii  iscue  vf ruiscn  • 

Widersland   dt*  Frrei'umrsstroinkrei*«?  * 

r'  in  Ohm 

'-75 

■0« 

r  in  Ohm 

0,05 

O..5 

— 

— 

— 

A'  in  Ohm 

47- 

42,8 

41.? 

28,= 

Stromstärke  des  Errcgun^sstronies  

y  in  Ampere 

32 

-32 

32 

Gcsammtstromstärke  im  Lampenkreise  .  .  . 

J  in  Ampere 

142 

87 

»7 

5° 

370 

— 

— 

1,4: 

1.-4 

O.-c 

1.55 

Potcnzialdiffcrcnz  an  einer  Lampe  

K  —  i  Ä*  i.  Volt 

67 

75 

82 

9« 

48 

Berechnete  elektrische  Werthe: 

75  £ 

2,4« 

Z.44 

_ 

75  X 

1.3- 

o.y. 

O,.- 

— " 

Arbeit  in  einer  Lampe  in  Kilogrammnietern 

>  -  M" 

9,-' 

13.'« 

16,-3 

6,50 

z.*« 

Gcsammtarbeit  in  den  Lampen  in  Pferdestark. 

7J  <r 

8,s, 

Sr 

45.-* 

— 

— 

/•' 

16,-t, 

8,,s 

Lichtmessungen : 

. 

Mittlere  sphärische  Lichtstärke  pro  Lampe 

/ 

1,44 

3.- 

'.5- 

I,«4 

2,., 

Mittlere  sphärische  Gesammtlichtstärke  .  . 

/.-=/»./ 

144 

x  40 

94 

829 

— 

— 

Nutzeffekte: 

Gcsammter  mechanischer  Nutzeffekt  .... 

/•' 
/' 

OD 

— 

— 

— 

Mechanischer  Nutzeffekt  der  Lampen  .  .  . 

t 

/' 

O.5., 

0,5. 

o.*.. 

— 

— 

Elektrischer  Nutzeffekt  der  Lampen  .  . 

t 

mm 

f 

O,-- 

1 

0,-5 

0,*» 

— 

-- 

( *-irr»>l    t\rf\    m*»t»1nnicriiii»    Pf^rd**^!  Triff* 
1-tlTClJ    pro    Iul.CIlflIll9l.IlL     I  11 11101*11  M    4    .  . 

L 

T 

6,jt> 

8,. 8 

12,-5 

t2,  *> 

Carcel  pro  elektrische  Pferdestärke  .... 

l. 

/■' 

8.59 

H,5<, 

M.4V 

Carcel  pro  Pferdestärke  in  den  Lampen  . 

• 

/. 
t 

1 1,11 

15.^ 

16,» 

i8,.i 

•3.« 

21.55 

1 

I, . 

I.*. 

2,M 

0.1, 

1.4. 

Zu  Keihe:  XXI.  Gleiclutrommavchlne  von  Weiten,  erregt  dutch  eine  Maschine  von  Maxim 
Zahlreiche  Indikatordiagramme.  Itei  »5  Lampen  schwankte  .ier  Strom,  *o  dafs  die  elektriichen 
|tc"t, Achtungen  «*hr  unsicher  wurden.  Zahlreich«  Liclitniivxuiigcn  an  4  Lampen  gleichzeitig, 
von  vorn,  von  der  Seite,  unter  4$°  un'l  unter  verschiedenen  Neigungen.  Die  miltlctc  sphärische 
l.ichttturke  betragt  o.;,  der  homonUlcn  Lichtstarke  von  vorn  und  e>.:,  der  huiizntitalen  Licht 
starke  cler  um  45^  gedrehten  l„impe.  XXII.  4  A-I~,rnpen  wurden  vi,»  der  grofven  Maschine, 
Bemerkungen         /  welche  im  Ganren  486  A- und  84  BI.ampi.-n  trieb,  abgezweigt   und   gcmciicn.     Die  mittlere 

DCmerKun(cn,        <^  sphärische  Lichtstarke  stellte  sich  hier  hetaus  aN  o^„  tlcr  von  vorn  gemessenen  horizontalen 

Lichtstarke  und  o,;l  der  horizontalen  Lichtstarke,  wenn  die  Lampe  um  45"'  gedreht  worden  war. 
XXIII.  Die  4  E'lison-A  Larupen  wurden  durch  6  I^mc  Kox  I-ampcn  civctzt.  I>ie  mittlere  «phäri 
*chc  Lichtstarke  vtclltc  sich  hier  aufo,^  der  horirontalen,  von  vorn  gcme**cnen  und  aul der 
horizontalen  Lichtttftrke,  wenn  die  Lampe  um  45-  gedreht  war.  XXIV.  I>ie  4  Ediion-A-Larnpen 
wurden  durch  16  Swan-Lampen  crsetit,  von  denen  an  4  die  Lichtrnenungcn  angettellt 
Für  die  minier*  sphärisch«  Licht.larlc*  .ind  dieselben  Koeffizienten  gefunden  worden. 


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marz  1B83.  Richter,  Resultate  der  Versuche  mit  Lichtmaschinen  u.  s.  w.  131 


IV.   Versuchsresultate  über  Glühlampen. 

Die  Ergebnisse  der  Versuche,  welche  von  der 
Jury  mit  Glühlampen  von  Maxim,  Kdison, 
I.ane-Fox  und  Swan  in  ganz  derselben  Weise 
wie  mit  den  Bogenlampen  vorgenommen  wor- 
den sind ,  finden  sich  in  Tabelle  V  zusammen- 
gestellt. Obschon  diese  Messungen,  soweit  sie 
sich  auf  die  mechanische  Arbeit  beziehen,  nicht 
vollständig  sind,  so  geben  sie  doch  über  die 
elektrischen  und  photometrischen  Werthe  einen 
Ueberbhck,  da  mit  demselben  Zweigstrom  von 
den  grofsen  Edison-Maschinen  Lampen  von  Edi- 
son, Lane-Fox  und  Swan  unter  verschiedenen 
Umständen  gemessen  werden  konnten,  nach- 
dem mit  Maxim  -  Lampen  schon  vollständige 
Messungen  angestellt  worden  waren. 


Tabelle  VI.    Vergleich  zwischen  den  verschiedenen  Versuchsreihen. 


Bcxcicliuung 

Maxim 

Kdison 

Lane-Fox 

Swan 

Resultate 
der 
Jury. 

Resultate 
der 

Spej-'Komm. 

Resultate 
der 

Jury- 

Resultate 
der 

SpeJ.-Kornm. 

Resultate 
der 

Resultate 

der 

Spei.Kornm. 

Resultate 
der 
Jury. 

Resultate  der 
Speiiat-Kom- 
mission.*) 

43 

41 

«37 

28 

31 

33 

32 

Volt  

75 

57 

9' 

90 

SO 

s 

48 

47 

5« 

1,-4 

1.1* 

0,- 

'.-7 

1.59 

1.55 

».«: 

I3.»s 

7.« 

6l5o 

5.9. 

S.,5 

7.^ 

7.*. 

7,** 

9.*7 

Mittlere  sphärische  Licht- 

1.5- 

1.1* 

I..6 

2. -9 

i,<t 

2.J> 

Carcel  für  die  Pferdestärke 

m  den  Lampen  .  .  . 

IS*-. 

12.«, 

iS,n 

15.^ 

12.*. 

21,55 

I2,,i 

•|    Die  Zahlen  dieser  Reihe  beziehen  «ich  auf  einen  Vei»uch,  bei  dem  die  Lichtstärken  der  um  45"  gedrehten  Lampe  16 
berw.  jj  Nonnalkcracn  betrugen. 


Von  einer  Spczial-Kommission  waren  andere, 
ausführlichere  Versuche  mit  Glühlampen  dieser 
vier  Systeme  angestellt  worden. ')  Die  Licht- 
stärken waren  dabei  nicht  auf  Carcel-,  sondern 
auf  Spermaceti-  Kerzen  bezogen,  welche  bei 
einem  Konsum  von  7,80  gr  in  der  Stunde  eine 
Lichtstärke  geben,  die  sich  zu  einem  Carcel 
wie  1:9,5  verhält.  Die  Lampen  sind  dabei 
immer  um  45 0  gedreht  gestellt  worden  und 

,  horizontal  gemessen. 

In  der  Tabelle  VI  sind  die  von  der  Jury 
erhaltenen   Resultate   mit  denen    der  Spezial- 

,  Kommission   zusammengestellt,   wobei  die  von 

j  der  letzteren  gewonnenen  Lichtstärken  auf  die 
sphärischen   Lichtstärken   und    auf  Carcel  als 

j  Einheit  umgerechnet  sind,  unter  Benutzung  der 
dafür  gefundenen  Koeffizienten. 


Obgleich  die  beiden  Versuchsreihen  nach 
ganz  verschiedenen  Methoden  und  zu  verschie- 
denen Zwecken  angestellt  worden  sind,  so  er- 
kennt man  doch  eine  Uebereinstimmung  der 
Zahlen,  die  grofs  genug  ist,  die  vier  Systeme 
der  untersuchten  Glühlampen  hinsichtlich  ihrer 
elektrischen  Werthe  zu  charakterisiren. 

Diese  Uebereinstimmung  wird  noch  deut- 
licher, wenn  man  beachtet,  dafs  bei  diesen 
Lampen  der  Nutzeffekt  umsomehr  steigt,  je 
hoher  man  die  Lichtstärke  treibt.  Besonders 
zeigt  sich  dies  in  den  drei  Reihen  der  Swan- 
I-ampe,  wo,  wenn  die  LichLstärke  wie  1 :  2 
steigt,  der  Nutzeffekt  sich  von  13  auf  19  er- 
hebt. 

Allgemein  wird  man  für  Glühlampen  bei 
einer  mittleren  sphärischen  Lichtstärke  von 
i,t  Carcel,  welches  ein  ganz  praktischer  Werth 
ist,  auf  eine  effektive  Leuchtkraft  von  12+13 
Carcel  für  die  elektrische  Pferdestärke  in  den 
Lampen  oder  ungefähr  auf  10  Carcel  für  die 
mechanische  Pferdestärke  rechnen  können.  Die 
elektrischen  Kerzen  liefern  40  Carcel  für  die 
elektrische  Pferdestärke  in  den  Lampen,  die 
Regulatoren  ungefähr  100  Carcel,  so  dafs  man 


in  überschläglicher  Weise  sagen  kann,  die  öko- 
nomischen Werthe  dieser  drei  Systeme  ver- 
halten sich  ungefähr  wie  1:3:7,  und  es  sind  für 
jedes  immer  die  stärkeren  Lichtquellen  nach 
dieser  Hinsicht  günstiger  als  die  schwächeren. 

Wenn  ich  nun  schliefslich  noch  das  von  der 
Jury  angegebene  Verhältnifs  der  Spermaceti- 
Kerze  zum  Carcel  von  1 :  9,5  neben  das  von 
Fontaine  in  seinem  Werke  Eclairage  ä  l'elec- 
tricite\  2.  Auflage,  S.  352  gegebene  Verhältnifs 
von  1 :  7,,  setze,  so  zeigt  dies  zur  Genüge,  in 
welchem  Stadium  sich  bei  solcher  Unsicherheit 

!  in  dem  Grundmafse  die  Photometrie  befindet, 

1  und  wie  grofs  die  Berechtigung  des  oben  ge- 
machten Vorschlages  ist,   an  Stelle  der  Licht- 

i  stärke  lieber  die  Stromstärke  oder  den  Arbeits- 

|  verbrauch  anzugeben. 

>i  Nähere*  hierüber  siehe  Journal  of  the  Society  of  Telegraph 
F.ngineer»  and  of  Electrica«*,  188».  11.  Bd.,  No.  41. 

E.  Richter. 


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132 


Abhandlungen. 


Elektro  i  f.ciin.  Zeitschrift. 

MARZ  1883 


Die  Untersuchungen  über  Gewitter  in  Bayern 


Von  Wiliiki-m  von  Bkzolo. 

Unter  den  im  letzten  Dczemberhefte  (S.  461  ff.) 
dieser  Zeitschrift  enthaltenen  5  Notizen  aus  der 
elektrischen  Konferenz  in  Paris  von  Herrn  Ge- 
heimen Ober-Postrath  I.udewig  finden  sich  An- 
gaben Uber  die  von  den  Telegraphenanstalten 
des  Deutschen  Reiches  angestellten  Beobachtun- 
gen über  Gewitter.  Ks  dürfte  deshalb  für  die 
Leser  dieser  Blätter  von  Interesse  sein,  zu  er- 
fahren, dafs  ähnliche  Beobachtungen,  aber  in 
viel  umfassenderem  Maßstäbe  schon  seit  einigen 
Jahren  in  Bayern  und  Württemberg  gemacht 
werden  und  bereits  nach  verschiedenen  Rich- 
tungen hin  zu  interessanten  Ergebnissen  geführt 
haben. 

Schon  im  ersten  Jahre  der  Thäligkeil  der 
Königlich  bayerischen  meteorologischen  Zentral- 
station München  stellte  sich  das  Bedürfnifs 
heraus,  den  Zug  und  Verlauf  der  Gewitter  in 
Bayern  eingehender  zu  studiren,  als  dies  mit 
Hülfe  der  Aufzeichnungen  möglich  war,  welche 
von  den  34  (damals  erst  31)  meteorologischen 
Stationen  des  Königreichs  einliefen. ')  Es  wurde 
deshalb  im  Frühjahr  1870  in  öffentlichen  Blät- 
tern ein  Aufruf  erlassen  zur  Gewinnung  frei- 
williger Beobachter,  der  von  ^rofsem  Erfolge  be- 
gleitet war,  so  dafs  nur  etwa  die  Hälfte  der 
Anmeldungen  berücksichtigt  werden  konnte, 
und  dafs  schon  im  Sommer  1879  an  270  Orten 
des  Königreichs  regelmäfsige  Aufzeichnungen 
über  Gewitter  gemacht  wurden. 

Um  diese  Aufzeichnungen  rasch  und  in  einer 
für  die  weitere  Verarbeitung  handlichen  Form 
zu  erhallen,  wurde  dafür  jene  der  gewöhnlichen 
Postkarte  gewählt.  Diese  Karten  tragen  auf 
der  Vorderseite  die  Adresse  der  Zentralstation, 
auf  der  Rückseite  die  durch  nebenstehenden 
Abdruck  (in  einem  etwas  hinter  der  Post- 
kartengröfse  zurückbleibenden  Rahmen)  wieder- 
gegebenc  Rubrizirung.  Durch  das  Entgegen- 
kommen der  Königl.  Gencraldirektion  der  Ver- 
kehrsanstalten wurde  es  ermöglicht,  dafs  diese 
Karten  als  portofreie  Dienstsache  befördert  wer- 
den. Diese  Einrichtung  erleichtert  die  Be- 
nutzung ganz  wesentlich,  da  die  einzelnen 
Karten  in  Folge  dessen  kein  werthvolles  Ob 
jekt  bilden  und  ohne  besondere  Kontrole  in 
gröfserem  Vorrath  an  die  Beobachter  hinaus- 
gegeben werden  können,  so  dafs  die  meisten 
derselben  einige  solche  Karten  in  der  Brief- 
tasche bei  sich  zu  führen  pflegen  und  die  No- 
tizen unmittelbar  während  der  Beobachtung  in 
dieselbe  eintragen.     Die  ausgefüllte  Karte  wird 


Die»  itt  die  Anzahl  der  au»  Staatsmitteln  errichteten  und 
unterhaltenen  Stationen,  welche  aU  Normal  Kationen  bezeichnet 
werden ;  ihnen  schlugen  »ich  im  Laufe  der  Zeit  noch  15  andere, 
giufitcnthcil»  auf  Privatkonten  eingerichtete  und  vnn  freiwilligen 


- 


alsdann  in  den  nächsten  Briefkasten  geworfen, 
falls  es  der  betreffende  Beobachter  nicht  vor- 
zieht, die  eine  für  sich  zurückzubehalten  und 
nur  eine  Abschrift  an  die  Zentralstation  abzu- 
senden. 

Diese  Art  der  Aufzeichnung  hat  sich  in  hohem 
Grade  bewährt  und  mehrfach  Nachahmung  ge- 
funden. Insbesondere  wurden  die  gleichen 
Karten  im  Jahre  1880  auch  in  Württemberg 
eingeführt,  und  zwar  werden  sie  durch  die  gütige 
Vermittelung  des  Vorstandes  der  Königl.  würt- 
tembergischen meteorologischen  Zentralstation, 


In                               wurde  am 

18 

ein  Gewitter  (Wetterleuchten)  beobachtet. 

Weite,-  .  vorher  von      U.       bis  U. 

leuchten  ' 
u.  fetne  1 

Mit«  '  nachher  von      U.       bis  U. 

l  Him- 
(  mel»- 
im         1  "d- 

Donner  hörbar  von       Uhr  bis 

Uhr 

Regen  dauert«  von       Uhr  bis 

Uhr 

Hagel  dauerte  von       Uhr  bis 

Uhr 

„     .       (                           "g  «Mb                          )  Hin.- 
ka.m  au»  1 

\                zog  vorüber  Im         nach         '  "d- 

Wind-  1 

richtung    W(             wlhw)d.  ^ 
Stärke  ! 

dem  Ge». 

Bemerkungen  (Insb.  über  Gewirterschiden) : 

Unterschritt  de«  Beobachters! 

Herrn  v.  Schoder,  rcgclmäfsig  nach  München 
geschickt,  wo  sie  die  weitere  Verarbeitung 
finden. 

Hierbei  mufs  noch  hervorgehoben  werden, 
dafs  die  Stationen  in  Bayern  ziemlich  gleich- 
mäfsig  vertheilt  sind,  und  dafs  sich  die  gröfste 
Zahl  derselben  auf  dein  platten  Lande  befindet 
und  die  Aufzeichnungen  von  Personen  gemacht 
werden,  die  sich  viel  im  Freien  bewegen,  so 
dafs  die  Beobachtungen  meistenthcils  nicht  mit 
den  in  Städten  unvermeidlichen  Fehlern  behaftet 
sind. 

Eine  Uebersicht  über  die  Thätigkeit  dieser 


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»33 


Gewitterbeobachtungsstationen  gewinnt  man  aus 
folgender  Zusammenstellung: 


Stationen 
Bayern    |  "  »rUem- 

Meldungen 

■»>•«"  'vv;:i:r 

1879 

*79 

3  57t 

1880 

234 

62 

S  74i 

33 

1881 

a49 

59 

6630 

1 174 

1882 

252 

5i 

4 162 

893 

Da  ein  solches  Netz  freiwillig  thätiger  Beob- 
achtungsstationen naturgemäfs  etwas  schwanken-  , 
des  an  sich  hat,  und  da  es  wünschenswerth  ist,  j 
derartigen  Schwankungen  möglichst  vorzubeugen  J 
oder  wenigstens  jederzeit  genau  über  dieselben  1 
unterrichtet  zu  bleiben,  so  wird  in  jedem  Früh-  j 
jähr   an   sämmtliche  Beobachter  ein  Schreiben 
mit   beiliegender  Rückantwortskarte  versendet, 
und   es   werden   dieselben  ersucht,   auf  dieser 
Karte  ausdrücklich   zu  erklären,   dafs  sie  die  | 
•  Beobachtungen  fortsetzen,  in  Verhinderungsfällen 
für  Stellvertretung  sorgen,  von  einer  gänzlichen 
Einstellung  der  Beobachtungen  aber  rechtzeitig 
Anzeige  machen  wollen. 

Die  einlaufenden  Meldungen  werden  nun  zu- 
nächst kartographisch  verarbeitet,  d.  h.  es  wird 
für  jeden  Tag,  an  welchem  Uberhaupt  ein  Ge- 
witter oder  Wetterleuchten  zur  Beobachtung 
kam,  eine  Karte  angelegt.  Dabei  wird  zunächst 
die  Zeit  eingetragen,  um  welche  der  erste  [ 
Donner  gehört  wurde,  sowie  die  Richtung,  aus 
welcher  das  (lewittcr  kam  und  nach  welcher 
es  zog,  durch  einen  (allenfalls  gebogenen)  Pfeil 
angedeutet.  Dann  werden  alle  Orte,  an  wel- 
chen der  erste  Donner  zur  gleichen  Zeit  gehört 
wurde,  durch  eine  Linie  verbunden.  Solchen 
Linien  habe  ich  den  Namen  von  Linien  gleich-  ; 
zeitigen  Donners  oder  xlsobronton*  (170;  gleich,  I 
Bssvtt  Donner)  gegeben.  Indem  nun  diese 
Linien  für  die  verschiedenen  (vollen)  Stunden 
gezogen  werden,  geben  sie  ein  sehr  schönes 
Bild  über  das  Fortschreiten  der  (Icwitter.  Man 
hat  zwar  schon  früher  in  Frankreich,  Norwegen 
u.  s.  w.  eine  ähnliche  Art  der  Darstellung  an- 
gewendet, doch  legte  man  dabei  gewöhnlich 
den  mittleren  Zeitpunkt  zwischen  erstem  und 
letztem  Donner  zu  Grunde,  ein  Verfahren,  was 
mir  wegen  der  grofsen  Unsicherheit  der  letzteren 
Bestimmung  nicht  nachahmungswerth  erschien, 
l'ebrigens  gestatten  die  in  den  Postkarten  ent- 
haltenen Mittheilungen  ebensowohl  eine  Dar-  j 
Stellung  nach  Linien  letzten  Donners,  als  auch 
nach  Linien  gleichzeitigen  Beginnens  oder  Schlusses 
des  Regens  11.  s.  w. 

Von  den  vielen,  während  der  letzten  vier 
Jahre  auf  diese  Weise  dargestellten  Gewittern 
wurden  nun  die  interessantesten  ausgewählt  und 
die  auf  sie  bezüglichen  Karten  jedesmal  in  dem 
Schhifsheftc  der  vierteljährig  erscheinenden  l'ubli-  ! 


kalion  der  Zentralstation  zur  Veröffentlichung 
gebracht. ') 

Seit  den  letzten  zwei  Jahren  wird  dabei  auch 
den  Isobaren  des  betreffenden  Tages  besondere 
Aufmerksamkeit  geschenkt,  und  solche  werden 
für  die  Tage  mit  ausgedehnterem  Gewitter  mit 
grofser  Genauigkeit  und  unter  Anwendung 
strengerer  Methoden,  als  man  sie  sonst  bei  den 
gewöhnlichen  Karten  der  täglichen  Wetter- 
berichte benutzt,  hergestellt. 

Diese  Untersuchungen  haben  nun  schon  jetzt 
zu  verschiedenen  Resultaten  geführt,  von  denen 
die  wichtigsten  hier  kurz  erwähnt  werden  sollen. 

1.  Die  Gewitter,  sofern  sie  nicht  Begleiter 
heftiger  Zyklonen  sind,  was  bei  uns  sehr  selten 
vorkommt,  entstehen,  wenn  bei  ruhiger  Luft 
lokal  bedeutende  Temperaturdifferenzen  und 
damit  lokale  barometrische  Depressionen  auf- 
treten, die  sich  an  den  nur  von  5  zu  5  mm 
gezogenen  Isobaren  meist  nur  als  Verkrümmun- 
gen, d.  h.  als  unrcgelmäfsige  Aus-  und  Einbie- 
gungen bemerkbar  machen,  die  jedoch  bei  mehr 
ins  Einzelne  gehenden  Isobarenkarten  auch  deut- 
liche Zentren  erkennen  lassen.  Diese  kleinen 
Depressionen  erscheinen  meistens  nur  als  Theile 
oder  Ausläufer  grofser  Depressionsgebiete,  die 
aber  so  flach  sind,  dafs  sie  an  der  Erdober- 
fläche keinen  bemerkenswerthen  Wind  hervor- 
rufen. 

Die  Fortpflanzung  der  Gewitter  erfolgt 
jedoch  im  Allgemeinen  ohne  Rucksicht 
auf  die  die  Theildepressionen  umkrei- 
senden Winde  in  jenem  Sinne,  wie  es 
der  wohl  nur  in  etwas  höheren  Regionen 
bemerkbare  Wind  der  grofsen  Depression 
verlangt,  d.  h.  die  Gewitter  schreiten  von 
Westen  nach  Osten  weiter,  sowie  die  kleinen 
Depressionen  als  Theile  einer  im  Norden  ge- 
legenen gröfseren  zu  betrachten  sind,  sie  schreiten 
von  Osten  nach  Westen  weiter,  sowie  sie  einem 
Depressionsgebiet  angehören,  dessen  Zentrum 
im  Süden  liegt. 

Der  letztere  Fall  ist  verhältnifsmäfsig  selten, 
da  auch  Süddeutschland  im  Allgemeinen  noch 
unter  dem  Einflüsse  der  über  die  Nord-  und 
Ostsee  hinweg/iehenden  Depressionen  steht.  Es 
giebt  jedoch  oft  längere  Zeiträume ,  in  wel- 
chen auch  die  südlichen,  d.  h.  die  über 
Mittelmeer,  Adria  und  Ungarn  dahinschreitenden 
über  die  Alpen  übergreifen  und  ihren  Einflufs 
bis  zur  Donau,  oft  sogar  bis  zur  Mainlinie  hin 
geltend  machen,  dann  bringt,  der  gewöhnlichen 
Regel  entgegen,  Ost-  und  Nordostwind  Nieder- 
schläge, und  auch  die  Gewitter  schlagen  als- 
dann die  seltenere  ostwestliche  Zugrichtung  ein. 

Ein  solches  Uebergreifen  auf  südlicher  Hahn 
vorüberziehender  Depressionen  kam  besonders 
im  Jahre  1880  häufig  vor,  und  dieses  Jahr  war 

'1  v.  Ilc7"l<l  u.  L.irii;,  Hcm1i;ic1iIiinj;c n  <i«'r  :iifti'nrut'n;U' licii 
Stationen  in  Hävern  ,  III  I  )>!•<  III.  Mutn  Iicii,  Ihc  ■  1 1  >r  V'.t 
mann.  -  B>.' 


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134  Abhani 

auch  ungewöhnlich  reich  an  Gewittern,  die  aus 
Osten  kamen.  Dies  gilt  jedoch  nur  für  das 
Fortschreiten  im  Grofsen  und  Ganzen;  im  Ein- 
zelnen werden  auch  die  kleinen  Theildcpressio- 
nen  von  den  Winden  bezw.  vom  Gewittersturme 
so  umkreist,  wie  es  das  Buys- Bai  lof sehe  Ge- 
setz verlangt,  und  auch  die  Wolken  kommen 
alsdann  aus  verschiedenen  Richtungen  gezogen. 

Ganz  besonders  intensiv  treten  die 
Gewittererscheinungen  auf  dem  Sattel 
höheren  Druckes  auf,  der  zwei  grofse 
Depressionsgebiete  oder  auch  zwei  Theil- 
depressionen  von  einander  trennt. 

2.  Zieht  man  die  Linien,  an  welchen  in 
einem  gegebenen  Augenblicke  der  erste  und 
jene,  an  welchen  zu  gleicher  Zeit  der  letzte 
Donner  gehört  wurde,  so  schliefsen  sie  den 
Raum  zwischen  sich  ein,  über  welchem  gleich- 
zeitig elektrische  Entladungen  stattfinden. 

Dieser  Raum  hat  in  den  meisten  Fällen 
die  Gestalt  eines  langen,  schmalen  Ban- 
des, das  auf  der  Fortpflanzungsrichtung 
des  Gewitters  senkrecht  steht. 

Die  Gewitter  marschiren  also  im  Allgemeinen 
mit  sehr  breiter  Front  und  sehr  geringer  Tiefen- 
entwickelung  über  das  Land  hin. 

Es  kamen  schon  mehrfach  Gewitter  zur  Be- 
obachtung, bei  welchen  auf  Linien,  die  von  der 
Nordgrenze  Bayerns,  also  vom  Thüringer  Walde 
bis  zu  den  Alpen  reichten  (mehr  als  300  km), 
gleichzeitig  elektrische  Entladungen  stattfanden, 
während  die  Breite  des  unter  dem  Einflüsse 
dieser  Entladung  stehenden  Raumes  im  Sinne 
der  Parallelkreise,  also  im  Sinne  der  Fortpflan- 
zungsrichtung, nur  etwa  40,  oft  noch  viel  weni- 
ger, höchstens  aber  80  km  betrug.  Hierbei 
darf  nicht  vergessen  werden ,  dafs  in  solchen 
Fällen  von  der  Frontlinie  nur  ein  Theil  beob- 
achtet wurde,  da  sie  nach  beiden  Seiten  über 
das  Beobachtungsgebict  hinausgriff. 

3.  Es  giebt  bestimmte  Gegenden,  welche  die 
Entstehung  von  Gewittern  besonders  begünsti- 
gen, und  die  deshalb  als  eigentliche  Gewitter- 
herde bezeichnet  werden  können. 

Solche  Gewitterherde  sind  z.  B.  die  sumpfi- 
gen Niederungen  zwischen  den  *  gröfseren  Seen 
und  den  Alpen ,  so  insbesondere  die  Gegend 
zwischen  dem  Ammerscc  und  Starnbergersee 
und  den  Alpen,  sowie  zwischen  dem  Chiemsee 
und  der  nächst  gelegenen  Alpenkette.  Ferner 
spielt  der  Westabhang  des  Böhmerwakles  sehr 
häufig  die  Rolle  eines  Gewitterherdes;  ob  dies 
bei  dem  Ostabhange  nicht  ebenso  und  vielleicht 
noch  häufiger  der  Fall  sei ,  läfst  sich  natürlich 
nicht  entscheiden,  da  der  Gebirgskamm  das 
Bcobachtungsgebiet  abgrenzt.  Die  ausgedehnte- 
sten ,  Bayern  durchziehenden  Gewitter  aber 
dürften  ihren  Ursprung  zwischen  Rhein  und 
Schwarzwald  haben,  und  hier  wäre  es,  wo  die 
von  den  Tclegraphenanstalten  der  Rcichspost- 
verwaltung  gemachten  Aufzeichnungen  äufserst 


Elektrotkchn.  Zkitscjiäift. 
lungen.        ^   marz 

I  ' 

!  werthvolle  Ergänzungen  liefern  könnten.  Auch 
verschiedene  andere  Gegenden  lassen  sich  als 
entschiedene  Herde  für  kleinere,  mehr  lokale 
Gewitter  erkennen ,  und  zwar  sind  es  immer 
Orte,  die  eine  lokale  Erwärmung  besonders  be- 

:  günstigen  und  zugleich  viel  Wasserdampf  liefern 

1  können. 

4.  In  Fällen,  wo  die  Entstehung  von  Ge- 
wittern innerhalb  des  Beobachtungsgebietes  nach- 
gewiesen werden  kann,  tritt  sehr  häufig  die 
merkwürdige  Erscheinung  ein,  dafs  die  elek- 
trischen Entladungen  auf  langen  Linien 
genau  gleichzeitig  —  soweit  sich  dies  mit 

j  Hülfe  gewöhnlicher  Uhren  ermitteln  läfst  — 
j  ihren  Anfang  nehmen.  Man  wird  hier  un- 
willkürlich auf  den  Gedanken  geführt,  dafs  die 
durch  den  ersten  Blitzschlag  herbeigeführte  Stö- 
rung des  elektrischen  Gleichgewichts  sich  durch 
Influenz  von  Wolke  zu  Wolke  mittheile  und 
so  den  gleichzeitigen  Ausbruch  an  verschiede- 
nen Orten  hervorrufe. 

5.  Besonderes  Interesse  gewähren  auch 
manche    Beobachtungen    über  Wetterleuchten, 

i  insofern  sie  zeigen,   auf  wie  aufserordentlich 

1  grofse  Entfernungen  Blitze  als  Wetterleuchten 
wahrgenommen  werden  können. 

So  konnte  z.  B.  sowohl  durch  die  Ueberein- 
stimmung  der  Zeitangaben  als  auch  durch  die 
auf  die  Richtung,  in  welcher  die  Erscheinung 
wahrgenommen  wurde,  bezüglichen  Aufzeichnun- 
gen genau  nachgewiesen  werden,  dafs  am 
26.  August  1880  an  der  Grenze  von  Sachsen- 
Meiningen    Wetterleuchten    beobachtet  wurde, 

!  das  von  den  Blitzen  eines  aus  dem  oberen 
Donauthale  gegen  Ulm  hinziehenden  Gewitters 
herrührte,  so  dafs  diese  Blitze  bezw.  deren  Wie- 
derschein auf  eine  Entfernung  von  etwa  240  km 
sichtbar  waren. 

Desgleichen   wurde  am   9.  Dezember  1882, 

I  Abends  zwischen  9  und  10  Uhr,  an  manchen 
Orten  auch  noch  später,  Wetterleuchten  im 
Süden  wahrgenommen,  das,  sofern  sich  dies 
jetzt  schon  ermitteln  läfst,  von  den  Blitzen  eines 
jenseits  der  Zentralalpenkette  niedergegangenen 
Gewitters  herrührte.  Unter  diesen  Orten  befand 
sich  auch  Neunburg  v.  W.  mit  490  30'  n.  Br., 
was  demnach  von  der  Stelle  des  Gewitters  selbst 
mindestens  um  270  km  entfernt  war. 

Uebrigens  zeigt  eine  leichte  Ueberlegung, 
dafs  es  sehr  wohl  möglich  sein  mufs,  dafs  auf 
der  bayerischen  Hochebene  oder  sogar  von  den 
im  Norden  der  Donau  gelegenen  Höhenzügen 
Wetterleuchten  wahrgenommen  wird,  das  von 
Gewittern  herrührt,  die  in  der  venetianischen 
Ebene  niedergehen.  Man  sieht  nämlich  von 
verschiedenen  Punkten  der  genannten  Hoch- 
ebene die  hervorragendsten  Gipfel  der  Zentral- 
alpen (Grofsvenediger,  Grofsglockner);  da  diese 
nun  gerade  in  der  Mitte  zwischen  den  betreffen- 
den Gegenden  liegen,  und  da  oberhalb  der- 
selben befindliche  Zirrhuswolkcn  natürlich  noch 


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El.KKTROTKCHN.  ZlüTSCIlKtIT. 
MARZ  1883. 


Thomson,  I'hotometrische  Messungen  der  Lichtstarken  r.  s.  w.  135 


auf  viel  gröfsere  Entfernung  sichtbar  sein  müssen, 
so  ist  gar  kein  Grund  vorhanden,  weshalb  nicht 
Blitze,  die  solche  Wolken  erhellen,  im  Wieder- 
scheine, d.  h.  als  Wetterleuchten  auf  so  grofse 
Entfernungen  hin  wahrgenommen  werden  sollten. 

6.  Zu  eigentümlichen  Ergebnissen  führte 
auch  die  Untersuchung  Uber  die  Verth  eilung 
der  Gewitter  bezw.  des  Ausbruches  derselben 
nach  den  einzelnen  Tagesstunden,  insbeson- 
dere insofern  sich  dabei  ein  dop)ieltes  Maxi- 
mum herausstellte,  wovon  das  eine  auf  die 
Nachmittagsstiinden,  das  andere  sekundäre  auf 
die  frühen  Morgenstunden  fällt. 

Ich  lasse  eine  kleine  hierauf  bezügliche  Tabelle 
folgen,  welche  jedoch  nicht  die  unmittelbar  er- 
haltenen Zahlen  wiedergiebt,  sondern  Mittel  aus 
drei  aufeinander  folgenden,  die  immer  in  der 
Art  gebildet-  sind,  dafs  der  mittelsten  das  dop- 
pelte Gewicht  beigelegt  ist ,  d.  h.  wenn  die 
für  drei  aufeinander  folgenden  Stunden  erhal- 
tenen Summen  der  Meldungen  über  ersten 
Donner*,  b,  c  waren,  so  wurde  für  die  mittlere 

der  drei  Stunden   der  Werth  "  +  2  b  +  e. 

4 

gebildet,  und  indem  man  für  alle  24  Stunden 
ähnlich  verfuhr,  wurden  die  in  der  Tabelle  ent- 
haltenen Zahlen  gefunden.  Diese  besonders  für 
Darstellung  durch  Kurven  sehr  häufig  angewen- 
dete Methode  der  Abrundung  gewährt  den  Vor- 
theil, dafs  kleine  Zufälligkeiten  beseitigt  werden, 
und  das  eigentlich  Gesetzmäßige  besser  hervor- 
tritt. 


Zeit  des 

B  a  y 

c  r  n 

Württemberg 

ersten 

Donners 

1879 

1880 

18S1 

1882 

t88t 

1882 

Vormittag 

12 —  I 

7<M 

37-> 

I06, s 

64., 

41.» 

IO,i 

1—  2 

84,s 

43.s 

107, 

44» 

39.s 

9.s 

2-  3 

84.« 

42, 

III., 

47-' 

32. i 

10.: 

3-  4 

58.S 

33.J 

94.= 

48> 

25.» 

9.i 

4-  5 

29- 

25.* 

74. 1 

43- 

25,1 

7.» 

5-  & 

18.J 

20,: 

65.* 

36.^ 

26, 

7.o 

6  -  7 

17.8 

>9' 

6i., 

32' 

21. s 

7.s 

7-  8 

23»» 

23- 

58.* 

3» 

16. 

8., 

S-  9 

42,; 

26,  s 

57.i 

35- 

15. 

10, 

9 — 10 

77.» 

32.i 

96^ 

5°s 

2  2 

I2,s 

10— 1 1 

■  23.5 

73.= 

187,. 

83.S 

35, 

15.* 

II-  12 

1503 

162, 

277. < 

119.' 

43. 

22. 

Nachmiltnj; 

12—  1 

173.- 

293,  \ 

36-.^ 

164,, 

47.5 

38,s 

1  2 

239.1 

45M 

466., 

243^ 

63- 

6i„ 

2  3 

3>7.< 

554. 

55<>.< 

346.. 

80, 

82„ 

3  4 

346., 

589.,  583.H 

421,* 

76. 

96., 

4-  5 

322,) 

583.* 

526.* 

452.: 

63.* 

100* 

5-  6 

287,, 

493.  s 

435-s 

44».; 

63.1 

89,<, 

6-  7 

261, s 

376, 

394.» 

378., 

6o.< 

69., 

7—  8 

243.1 

289, 

398, ^ 

300,, 

75.* 

S9,s 

8-  9 

193^ 

227,, 

74" 

S».5 

9—10 

177- 

87.^ 

2S2,, 

159, 

62. , 

43  s 

10  II 

"3.1 

47- 

190, 

123, 

47. 

23- 

11  —  12 

79. 

35" 

«33i 

99,1 

40,  y 

'3"< 

Zu  diesen  Zusammenstellungen  wurden  nur 
Meldungen  jener  Stationen  benutzt,  die  das 
ganze  Jahr  hindurch  ohne  gröfsere  Unterbrechung 
Beobachtungen  einsandten.  Die  Maxima  sind 
durch  fetten  Druck  hervorgehoben. 

Es  fällt  hiernach  vor  Allem  auf,  dafs  neben 
dem  bekannten,  auf  die  Nachmittags- 
stunden treffenden  Maximum  in  der  Häu- 
figkeit der  Gewitter  auch  noch  ein  zwei- 
tes sich  mit  aller  Entschiedenheit  zu  er- 
kennen giebt,  das  den  ersten  Morgen- 
stunden angehört. 

Merkwürdiger  Weise  sind  beide  Maxima  im 
;  Jahre  1882   um   etwas  verschoben,   d.  h.  sie 
traten  später  ein   als   in   den  vorhergehenden 
Jahren,  und  zwar  in  Bayern  um  i,  in  Württem- 
|  berg  um  2  Stunden. 

Charakteristisch  ist  es  auch,  dafs  in  den  bei- 
;  den  Jahren,  für  welche  württembergische  Beob- 
1  achtungen  zum  Vergleiche  herangezogen  wer- 
den können,  die  Maxima  in  Württemberg  immer 
auf  einen  um  etwa  eine  Stunde  früheren  Termin 
fielen;  dafs  man  es  hierbei  nicht  mit  einer  Zu- 
fälligkeit zu  thun  hat,  geht  daraus  hervor,  dafs 
1  solche  Verschiebungen  der  ganzen  Periode  sich 
auch  zeigen,  wenn  man  das  rechtsrheinische 
Bayern  in  Streifen  theilt,  die  ungefähr  der  West- 
grenze parallel  verlaufen,  und  wenn  man  Air 
diese  die  entsprechenden  Perioden  getrennt 
bildet.  Dieses  lehrt,  dafs  die  mittlere  Tages- 
periode der  Gewitterhäufigkeit  für  verschiedene 
Orte  eine  etwas  verschiedene  ist,  eine  Er- 
scheinung, die  wahrscheinlich  mit  der  Tage 
dieser  Orte  gegen  die  Gewitterherde  im  Zu- 
sammenhange steht.  (Vergl.  Beobachtungen 
u.  s.  w..  Bd.  I,  S.  XXXVIII.) 


Angenäherte  photometrische  Messungen  der 
Lichtstärken  der  Sonne,  des  Mondes,  elektri- 
scher und  anderer  Lichtquellen;  von  William 
Thomson. 

Aus  dieser  im  Engineering,  1882,  No.  886, 
veröffentlichten  Abhandlung  geben  wir  nach- 
stehend den  Hauptinhalt  unter  Beibehaltung  der 
von  Thomson  gewählten  meist  englischen 
Mafse. 

l  icht  und  Wärme  sind  nichts  weiter  als  ver- 
schiedene Können,  unter  denen  die  -  Vibrations- 
encrgic<  von  uns  wahrgenommen  wird.  Ist 
die  Schwingungsdatier  der  kleinsten  Theilchen 
eines  strahlenden  Körpers  gröfser  als  «1er 
400-billionstc  Theil  einer  Sekunde,  so  kann  die 
Strahlung  nur  vom  Wärmesinnc-  der  mit 
dem  Gcftihlssinnc  nach  der  Klassifikation  der 
Sinne  von  Dr.  Thomas  Heid  durchaus  nicht 
identisch  ist  wahrgenommen  werden;  ist  sie 
kleiner  als  jene  Gröfse,  jedoch  gröfser  als  der 


Et.BKTROTF.CIIN.  ZEITSCHRIFT. 
MAKZ  1&83. 


800-billionste  Theil  einer  Sekunde,  so  wird  die 
Schwingung  vom  Auge  als  Licht  wahrgenommen. 

Da  die  Energie,  mit  welcher  die  Sonne  die 
Erdoberfläche  bestrahlt,  nach  Pouillet  unge- 
fähr 86  Fufspfund  in  der  Sekunde  und  Quadrat- 
ftifs  oder  etwa  1  Pferdestärke  auf  6i  Quadrat- 
ftifs  der  Erdoberfläche  beträgt,  so  kann  man 
hiernach  die  Gröfse  der  Ausstrahlung  der 
Sonnenfläche  selbst  berechnen.  Denn  die  Sonne 
ist  nichts  weiter  als  eine  im  glühendflüssigen 
Zustande  befindliche  Masse,  die  durch  Ausstrah- 
lung Wärme  abgiebt  und  von  einer  aus  bren- 
nenden Dampfmassen  bestehenden  Atmosphäre 
umgeben  ist,  und  die  ^strahlende  Energie*  geht 
von  jedem  Quadratfufs  oder  jeder  Quadratmeile 
der  Sonnenfläche  wie  von  einer  Lichtquelle  aus, 
von  deren  Materie  wir  nicht  aussagen  können, 
ob  sie  flüssig  oder  gasförmig  ist. 

betrachten  wir  daher  einstweilen  anstatt  der 
Sonne  die  ideale,  lichtausstrahlende  Oberfläche 
einer  festen  Kugel  mit  einem  Radius  von  440  000 
Meilen.  Da  die  Sonne  von  der  Erde  93  Millionen  ' 
Meilen  entfernt  ist,  so  ist  der  Radius  der  Sonne 
rund  gleich  7f-»-s  dieser  Entfernung;  daher  die 
Fläche ,  welche  in  dieser  Entfernung  einem 
Quadratfufsc  der  Sonnenfläche  entspricht,  gleich 
40  000  Quadratfufs.  Die  Ausstrahlung  auf  diese 
Fläche  beträgt  40  000  X  86 »  f'-  »•  3  44°  000 
Fufspfund,  welche  Gröfse  also  die  Energie  dar- 
stellt, die  von  jedem  Quadratfufse  der  Sonne 
ausgeht.  Diese  Summe  ist  ungefähr  gleich 
7000  Pferdestärken;  um  die  Gröfse  der  Aus- 
strahlung für  einen  Quadratzoll  zu  finden,  brau- 
chen wir  sie  nur  mit  144  zu  dividiren,  was 
ein  Resultat  von  etwa  50  Pferdestärken  giebt. 

Der  regelmäfsige  Strom  einer  Swan- Lampe 
mit  20  Kerzen  ist  gleich  i,4  Ampere,  bei  einer 
Potenzialdiffcrcnz  von  40  bis  45  Volt.  Die 
elektrische  Leistung  im  Kohlenfaden  beträgt 
also  61,6  Volt-Ampere  oder  ^Watt«  nach  der  von 
Dr.  C.  W.  Siemens  eingeführten  Bezeichnung. 
Um  diese  Gröfse  auf  Pferdestärken  zu  reduziren, 
haben  wir  sie  durch  746  zu  dividiren;  es  er- 
giebt  sich  also  als  Arbeitsleistung  einer  Swan- 
lampe  ungefähr  Pferdestärke.  Da  nun  der 
Kohlenfaden  3,s  Zoll  lang  ist  und  einen  Durch- 
messer von  0,01  Zoll  hat,  so  beträgt  zunächst 
die  Oberfläche  \  Quadratzoll,  demnach  die 
Leistung  für  1  Quadratzoll  j  Pferdestärke,  d.h. 
bei  gleicher  Oberfläche  ist  die  Ausstrahlung  auf 
der  Sonne  ungefähr  67  mal  so  grofs  als  die- 
jenige einer  Swan -Lampe. 

In  England  bedient  man  sich  als  Mafs  der 
Lichtstärke  bei  photometrischen  Messungen  der 
>  Normalkerze-  (bougie  type),  gegen  deren  Ge- 
nauigkeit man  aber  neuerdings  mehrfach  Ein- 
wand erhoben  hat.  Nicht  allein  sollen  die 
Lichtintensitäten  verschiedener  solcher  Normal- 
kerzen unter  einander  Abweichungen  zeigen, 
die  14  %  betragen  können,  sondern  man  hat 
auch  in  den  Lichtstärken  der  einzelnen  Partien 


einer  und  derselben  Kerze  merkliche  Schwan- 
kungen beobachtet.  Daher  hat  man  die  Carcel- 
I.ampe  (in  Frankreich  eingeführt)  als  den  ein- 
zigen Mafsstab  betrachtet,  auf  den  man  mit 
Sicherheit  zählen  könne.  Sie  liefert  allerdings 
äufserst  exakte  Resultate;  man  darf  jedoch 
nicht  vergessen,  dafs  sie  ihre  Genauigkeit  zu 
einem  grofsen  Theile  der  Art  und  Weise  ihrer 
Anwendung  und  den  minutiösen  Vorschrifts- 
mafsregeln  verdankt,  die  man  dabei  beobachten 
mufs.  Wenn  man  bei  Herstellung  und  Ge- 
brauch der  Normalkerze  eine  ähnliche  Sorgfalt 
und  Vorsicht  gebrauchen  wollte,  wie  sie  von 
Regnaul t  und  Dumas  für  die  Carcel- Lampe 
vorgeschrieben  ist,  würde  man  ohne  Zweifel 
ebenfalls  eine  Genauigkeit  erzielen,  die  für  die 
meisten  praktischen  Zwecke  genügte. 

Auf  der  letzten  Konferenz  der  Elektriker  zu 
Paris  hat  man  als  Mafs  der  Lichtintensität  das 
Weifsglühlicht  schmelzenden  Platins  vorgeschla- 
gen und  hierüber  der  Konferenz  sehr  inter- 
essante Resultate  und  Versuchsanordnungen  vor- 
gelegt. 

Was  angenäherte  photometrische  Messungen 
anbetrifft,  so  ist  sicher  die  von  Rumford  die 
zweckmäfsigste:  die  Vergleichung  zweier  Schlag- 
schatten, die  von  den  beiden  zu  untersuchen- 
den Lichtquellen  erzeugt  werden.  Der  gan/e 
hierzu  nöthige  Apparat  besteht  aus  einem  Blatte 
weifsen  Papieres,  einem  kleinen,  zylindrischen 
Körper,  z.  B.  einem  Bleistift,  und  einem  Mafs- 
stabe  zur  Bestimmung  der  Entfernungen.  Ge- 
sunde, normale  Augen  sind  in  der  Regel  sehr 
empfindlich  für  die  Stärkegrade  der  Schatten, 
selbst  wenn  die  letzteren  von  verschiedener 
Farbe  sind ,  und  mit  einiger  Sorgfalt  gelangt 
man  mittels  dieser  Methode  zu  Messungen  von 
einer  Genauigkeit  bis  auf  2  oder  3  %•  (r>'e 
Verschiedenheit  in  den  Farben  der  Schatten 
rührt  bekanntlich  davon  her,  dafs  der  eine 
Schatten  jedesmal  von  der  anderen  Lichtquelle 
beeinflufst  wird.) 

Arago  hat  die  Stärke  des  Sonnenlichtes  mit 
der  einer  Kerze  verglichen  und  gefunden,  dafs 
sich  dieselben  ungefähr  wie  1  500  :  1  verhalten. 

Thomson  selbst  schliefst  aus  einer  Beob- 
achtung des  Sonnenlichtes  vom  8.  Dezember 
1882  zu  Glasgow,  verglichen  mit  einer  Unter- 
suchung des  Mondlichtes,  die  er  1881  in  York 
zur  Zeit  der  Vereinigung  der  >Br.  Ass.c  an- 
stellte, dafs  die  Oberfläche  des  Mondes  unge- 
fähr i  der  Lichtmenge  ausstrahlt,  die  sie  em- 
pfängt. Diese  Beobachtung  der  Mondfläche, 
die  Thomson  Anfangs  September  1S81  unge- 
fähr zur  Zeit  des  Vollmondes  und  gegen  Mitter- 
nacht anstellte,  zeigte  ihm  ferner,  dafs  in  dieser 
Mondphase  und  an  jenem  Heobachtungsorte, 
;  York)  das  Licht  des  Mondes  demjenigen  einer 
Kerze  äquivalent  war,  die  sich  in  einer  Ent- 
fernung von  230  cm  befand. 


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El.KKTROTKCIIN.  X  KITSCH  RIFT. 
MARZ  i88j. 


Kl.l  INK  MlTTIIKIt.UNGKN. 


>37 


Während  einer  anderen,  zu  jener  Zeit  in 
York  angestellten  Beobachtung  fand  Thomson 
ferner,  dafs  die  Stärke  des  durch  eine  quadrat- 
zollgrofse  Ocffnung  gehenden  Lichtes  des  be- 
wölkten Himmels  um  ro  Uhr  Vormittags  un- 
gefähr der  Intensität  einer  Kerze  gleichkommt. 
Die  von  jener  Lichtquelle  und  der  Kerze  her- 
rührenden Schatten  waren  bezüglich  tief  braun- 
gelb  und  azurblau. 

Die   Beobachtung   am    8.  Dezember  zeigte 


elektrotechnischer  Versuche  u.  s.w.  Zum  Präsidenten  wurde 
Hiifrnth  Prof.  Dr.  Josef  Stefan,  tum  Vizepräsidenten  Fürst 
Konstantin  Ciartoryski,  «um  Kasscnverwaltcr  W.  Ph.  llauck, 
«um  Schriftführer  Dr.  A.  K.  v.  Irbnnitiky  gewählt  und  in 
den  Aussehufs  die  Herren  J.  Karcis,  Prof.  R.  v.  Grimburg. 
Hofrath  Brunner  v.  Wattenwyl.  F.  Fischer,  Dr.  J.  Puluj, 
F.  Hechlold,  Dr.  K.  Fellinger.  Prof.  M.  Juilig,  J.  Popper, 
H  Sedlaczek  und  A.  E.  Granfeld  berufen. 


[Elektrischer  Lichtbogen  im  Vakuum.]  Schon  Davy, 
der  Entdecker   des  Lichtbogens,  beobachtete, 

,„c    ..».w.,^..  h    ~.    -  dafs  von  den  beiden  Kohlenpolen  der  positive 

Thomson,   dafs   das   Sonnenlicht    an    jenem  j  stAr^GT  leuchtete  und  dafs  von  ihm  Kohlenach 


Tage  um  i  Uhr  so  stark  war,  dafs  die  Strahlen, 
welche  durch  eine  nadelstichgrofse  Ocffnung 
hindurchgingen  (von  etwa  o,™,  cm  Durchmesser), 
an  Leuchtkraft  126  Kerzen  gleichkamen.  In- 
dem er  ein  Stück  Papier  ausschnitt,  welches 
die  Kerzenflamme  genau  verdeckte,  und  die 
Papierfläche  berechnete,  fand  er  etwa  2,7  qcnr 
als  die  der  Flamme  entsprechende  Fläche. 
Diese  war  demnach  420  mal  so  grofs  als  die 
Fläche  der  erwähnten  kleinen  Ocffnung,  und 
in  Folge  dessen  die  Intensität  des  von  der 
Sonnenscheibe  ausgehenden  Lichtes  126X42°. 
d.  h.  ungefähr  53  000  mal  so  grofs  als  die 
Lichtstärke  einer  Kerze.  Diese  von  Thomson 
berechnete  Gröfse  ist  demnach  mehr  als  3  mal 
so  grofs  als  das  von  Arago  durch  direkte  Ver- 
gleichung  des  Sonnenlichtes  mit  dem  Kerzen- 
lichte gefundene  Resultat. 

Dr.  C.  Hildebrandt. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


dem  negativen  übergeführt  wird.  Deprcz  kon- 
stante eine  Verflüchtigung  der  Kohle.  Beide 
konnten  nur  mit  Batterien  arbeiten,  also  keine 
hohen  Hitzegrade  erzielen.     Auch  ein  Rhum- 
korff  ist  für  solche  Zwecke  untauglich,  da  von 
den   Strömen   von   entgegengesetzter  Richtung 
die   ersteren   zu  schwach,   die   letzteren  zwar 
kräftig  genug,  aber  von  zu  kurzer  Dauer  sind, 
so  dafs   man   keinen   ordentlichen  Lichtbogen 
erhalten  kann.   Die  Wechselstrommaschinen  da- 
gegen geben  Strüme  von  gleicher  Stärke  und 
gleicher  und  auch  genügender  Zeitdauer,  ver- 
einigen also  die  Vortheile  der  Batterie,  grofse 
F.lektrizitätsmenge,   mit  denen  des  Rhumkorff, 
hohe  Spannung.     Mit  einer  Gramme-Wechsel- 
strommaschine arbeiten  Jamin  und  Maneuvrier 
noch  jetzt,   um  die  Verflüchtigung  der  Kohle 
zu  beobachten  und  die  wieder  verdichtete  Kohle 
zu  analysiren.     In   einem  elektrischen  Ei  mit 
Kohlenpolcn  von  o,.s  m  Länge,  4  mm  Durch- 
messer  und  4  mm  Entfernung  beginnt,  bei  einem 
1  Vakuum   von   1 2  mm,  Licht   von   der  ganzen 
Länge   der  Kohlenstäbe,   nicht   nur   von  den 
:  Enden,  auszustrahlen,  beide  Pole  umgeben  sich 
dann  mit  einem  bläulichen  Hof,  am  positiven 
Pole  tritt  Schichtung  in  dem  hellblauen  Licht 


^Internationale  elektrische  Abteilung  in  Wien.]  Das  Direktion*.- 
Komite  der  Ausstellung  versandte  unterm  2.  Mar«  die 

Nachricht,  dafs  der  Schlußtermin  Tur  die  Annahme  der  ^    ^  po]e   keginnen   j,.u   glühen,   werden  in 

Anmeldungen   «ur  Betheiligung  an  der   internationalen  '     •  weifsglühend  und  verflüch- 

clektrischen  Ausstellung,  welcher  im  allgemeinen  kegle-  ;  inrer  ganzen  b  .  , 

ment  für  den  1.  Mir«  vorgehen  war.  bis  zum  ao.  März  tigen  sich  endlich.     Das    Glasgcfaf*    füllt  sich 

verlängert  worden  ist.   Außerdem  s„u  in  alle..  Fallen.  (lal,ci  mit  Dämpfen,  ähnlich  den  Joddampten, 

wo  an  die  Aussteller  die  Aufforderung  zur  liethe.ligung  ^  mchj  yon  iiu]jgüfarbe ,   die   sich  bald  auf 

an  der  Ausstellung  von  Seite  einer  Korporation  oder  •  verdichten  und  weitere  Beobachtung 

eines  Lokalkomites  erging,  die  Anmeldung  auch  noch  den     anden  ^era    '  k- „M.nbherzmr  lost 


nach  dem  20.  März  entgegen  genommen  werden.  — 
Nach  den  vom  l)ircktions-K.>mitc  versandten  Zirkularen 
sind  auch  aus  Deutschland  bereit*  eine  riemliche  An- 
zahl Anmeldungen  eingegangen.  —  Das  k.  k.  Handels- 
ministerium hat  gestattet.  dafs  dem  Direktinns -Konnte 
der  k.  k.  Tclegraphenofiirial  J.  Kar  eis  als  Sekretair  «u- 
^etheilt  werde.  

:Elektrotechimcher  Verein  in  Wien.]  Am  5.  d.  M.  fand  die 
konstituirende  Generalversammlung  des  neu  gegründeten 
elektrotechnischen  Vereins  in  Wien  (vgl.  S.  33)  statt. 
Zweck  des  Vereins  ist  die  Entwickclung  und  Kurderimg 
der  technischen  Anwendung  der  Elektrizität  und  der  Her- 
stellung einer  innigen  Berührung  «wischen  Theorie  und 
Praxis  auf  diesem  Gebiete ;  ferner  speziell  die  Kordcrung 
heimischer  Interessen  auf  dem  Gesammtgd.iete  der  Elektro- 
technik. Dieser  Zweck  soll  erreicht  werden  durch  Vor- 
träge und  Diskussionen  (Iber  wissenschaftliche  und  tech- 
nische Kragen  der  Elektrotechnik,  Vorführung  neuer 
Erfindungen  und  Entdeckungen,  sowie  Besprechung  der- 
selben durch  einschlägige  Publikationen  womöglich  .11 
einer  eigenen  Vercins«eit<chrift,  Einleitung  und  1  öiderung 


unmöglich  machen.  Dieser  Kohienüberzug  lost 
sich  unter  Aufbrausen  und  Glühen  in  Salpetersäure. 

Nimmt  man  statt  der  beiden  Kohlenstäbe 
Bündel  von  solchen,  konisch  von  einem  Punkt 
ausgehend,  so  dafs  die  Basen  der  Kegel  sich 
gegenüberstehen,  so  werden  die  Lichterschei- 
nungen prächtiger,  die  Stäbchen  erhitzen  sich 
aber  weniger  und  eine  Verflüchtigung  ist  kaum 
bemerkbar.  -  Bei  Anwendung  von  Stäbchen  aus 
Metallen  erreicht  man  die  schönsten  Wirkungen, 
/..  B.  bei  Kupfer,  das  sich  verflüchtigt  und  als 
feiner  Anflug  wieder  kondensirt.  -  Nach  Ja  min 
konnte  man  mit  einer  Cramme- Wechselstrom- 
maschine 60  anstatt  früher  8  Lic  htbogen  er- 
halten, wenn  man  den  Induktionsdraht  langer 
und  dünner  machte  und  dadurch  die  Spannung 
erhöhte.  (Comptes  rendns  94,  1271.1 

iS 


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13» 


ELEKTROTfcCHN.  ZeITSCHRuVT. 
MARZ  iS8_<. 


[Labordes  mehrfacher  Telegraph.]  Vor  kurzer  Zeit  hnt  der 
Abbe  Laborde  in  La  lumicre  electriijue,  Bd.  7,  S.  541, 
einen  Vorschlag  tu  mehrfacher  Telegrnphie  gemacht, 
welcher  hinsichtlich  der  Stromgebung  sich  nn  die  be- 
kannten Telegraphen  von  Meyer,  Schäffler,  Baudot 
anschliefst,  insofern  den  einzelnen,  an  dieselbe  Leitung 
gelegten  Empfängern  die  Strome  in  ganz  regelmäßiger 
Folge  abwechselnd  zugeführt  werden,  dagegen  bei 
großer  Einfachheil  der  erforderlichen  Apparate  sich  von 
den  genannten  Telegraphen  ganz  wesentlich  dadurch 
unterscheidet,  daß  die  einzeilige  Morseschrift  auf  einem 
schmalen  Streifen  durch  eine  Telegrapliirweise  erzeugt 
wird,  welche  von  der  sonst  gewöhnlichen  Morsearbeit 
nicht  abweicht,  so  daß  dabei  sogar  der  gewöhnliche 
Morsc-Geber  und  -Empfanger  fast  ganz  unverändert  bei- 
behalten werden  können.  Obwohl  ich  meine,  dafs  bei 
der  Durchfuhrung  des  Gedanken  Labordcs  einige  Schwierig- 
keiten zu  Uberwinden  sein  werden,  an  welche  La  bor  de 
nicht  gedacht  zu  haben  seheint,  halte  ich  e-  doch  flir 
angezeigt,  seinen  Vorschlag  hier  kurz  zu  besprechen. 

Schon  der  Verlheiler,  welcher  wie  Uberhaupt  in  der 
absatzweisen  vielfachen  Telegraphie  so  auch  hier  nicht 
entbehrt  werden  kann,  zeichnet  sich  durch  seine  Einfach- 
heit aus.  Wenn  n,  1.  B.  8,  10  oder  12  Apparatsätze  an 
die  Linie  gelegt  werden  sollen,  so  werden  an  einer  um 
ihre  vertikale  Axe  drehbaren  Metalbcheibe  «  kleine 
Kontaktfedem  oder  Btirsten  in  gleichen  Abständen  von 
einander  angebracht,  welche  auf  einer  zweiten,  festliegen- 
den Scheibe  aus  isolirendem  Matcriale  laufen,  in  welche 
n  -V-  l  entsprechend  schmale,  radiale,  leitende  Streifen 
eingelegt  sind.  Bei  jedem  Umlaufe  der  Metallscheibe 
Überstreichen  dann  sämnitliche  n  Federn  jeden  der 
Streifen,  niemals  aber  zwei  Federn  zugleich  zwei  Streifen. 
Verbindet  man  nun  die  Axen  der  drehbaren  Metall- 
Scheiben  zweier  Stationen  durch  eine  Telegraphenleitung 
unter  Einschaltung  einer  Batterie ,  spart  man  den 
(«  -f-  1)  «en  Streifen  in  jeder  Station  für  die  Zwecke  der 
Erhaltung  des  Synchronismus  der  beiden  umlaufenden 
Scheiben  auf  und  verbindet  die  Übrigen  n  Streifen  jeder 
Station  paarweise  mit  der  Erde  unter  Einschaltung  eines 
Apparatsalzes,  von  welchem  stets  der  Empfänger  der 
einen,  der  GcIht  der  anderen  Station  zugewiesen  wird, 
so  würde,  falls  die  //  Geber  beständig  die  Erdverbindung 
aufrecht  erhielten ,  jeder  Apparatsatz  bei  jedem  Umlaufe 
n  kurze  Stromgebungen  empfangen;  die  Stromgebungen 
bleiben  aber  in  einem  Apparatsatze  während  derjenigen 
Zeit  aus,  wahrend  welcher  der  Geber  die  Verbindung 
nach  der  Erde  hin  unterbrochen  halt.  Machen  nun  die 
beiden  Scheiben  in  der  Sekunde  x  Umläufe,  so  würden 
auf  die  Sekunde  nx  Stromgebungen  für  jeden  Apparat- 
satz fallen,  und  ein  als  Empfänger  eingeschalteter  Morse- 
Farbschreiber  würde  in  der  Sekunde  nx  kleine  Strichel- 
chen auf  den  Papierstreifen  machen ;  die  Länge  dieser 
Strichelchen  wachst  mit  dem  Durchmesser  des  Schreib- 
rädchens, zu  dem  die  Strichelchen  ja  Tangenten  sind. 
Bei  passender  Wahl  dieses  Durchmessers  und  der  An- 
laufgeschwindigkeit des  PapierstTeifcns  wird  man  es  dahin 
bringen  können,  dafs  die  Strichelchen  zu  einer  einzigen, 
zusammenhangenden  Linie  zusammenschwimmen, 
und  man  wird  dann  mit  einem  gewöhnlichen  Morsetaster 
als  Geber  bei  einem  von  dem  gewöhnlichen  Morsespiel 
nicht  abweichenden  Arbeiten  diese  zusammenhängende 
Linie  in  die  gewöhnliche  Morseschrift  auflösen  können. 

Jeder  Apparatsatz  ist  dabei  von  dem  anderen  völlig 
unabhängig,  und  jeder  Telcgraphist  kann  sogar  auf  seinem 
Apparatsatzc  mit  der  ihm  gerade  beliebenden  Geschwin- 
digkeit telegraphiren,  gedrängte  oder  langgezogene  Morse- 
schrift erzeugen.  Auch  können  die  beiden  Stationen  auf 
jedem  Apparatsatze  jederzeit  sofort  vom  Geben  zum 
Nehmen  tibergehen,  und  umgekehrt.  Beobachtet  man  blos 
die  Geber  bezw,  die  Empfänger,  so  wird  es  den  An- 
schein haben,  als  ob  dieselben  wirklich  gleichzeitig  ar- 
beiteten,  man  es  also  nicht  mit  einem  absatzweise!),  viel- 
fachen Telegraphiren  zu  thun  hatte. 

Der  für  Korrektionszwecke  aufgesparte  («  +  i),c 
Streifen  in   jeder  Scheibe    wird   aufserhalb  der  anderen 


eingelegt,  so  dafs  er  nur  einmal  bei  jedem  Umlaufe  von 
einer  besonderen ,  dementsprechend  angebrachten  Kon- 
taktfeder sttomgebend  berührt  wird.  Mittels  dieser  Strom- 
gebung  wird  die  Korrektion  des  Synchronismus  bewirkt, 
ähnlich  wie  bei  Meyers  oder  Baudots  Telegraphen  oder 
in  irgend  einer  geeigeten  anderen  Weise. 


[ Telephon  In  Frankreich.]  Der  Minister  der  Posten  und 
Telegraphen  hat  die  Errichtung  von  Telephonlinien  in 
Rouhau,  Totircoing,  Rheims,  St.  Quentin.  St.  Etienne, 
Fourtnies,  Cannes  und  Nizza  angeordnet,  auch  der  Socicte 
Generale  des  Tclephones  die  Eröffnung  von  Fernsprech- 
amtern in  Algier,  Oran  und  St.  Pierre-tes-Calats  gestattet. 
—  Die  Societc  Generale  des  Telephonen  in  Paris  hat 
seit  ihrer  Bildung  im  Jahre  1880  aufser  ihren  gewöhn- 
lichen Linien  noch  20O  Privatlinien  und  mehr  als  2000 
Telephonstationen  in  Paris  und  den  Provinzen  errichtet 
(Klectrician,  Bd.  10,  S.  2  und  241).  —  Nach  Journal 
ti-lcgraphhiuc,  Bd.  6,  S.  35,  betrug  im  Oktohcr  1881  die 
Zahl  der  angeschlossenen  Theilnchmer  1803,  nämlich  in 
Paris  1773.  in  Bordeaux  1 20,  in  Hävre  87,  in  Lille  16, 
in  Lyon  18S,  in  Marseille  136,  in  Nantes  66. 


[Telephon  in  Italien.]  Nach  einer  Angabe  der  Socicte 
Italienne  des  Telephoncs  vom  15.  Oktober  d.  J.  betrug 
die  Zahl  der  Abtmnenten:  in  Turin  385,  Mailand  398. 
Genua  383.  Florenz  281  ,  Venedig  I  14,  Bologna  166. 
Livorno  124.  Messina  69,  Korn  530.  Neapel  351,  Paler- 
mo 150,  Catania  54,  im  Ganzen  3003. 

1  

[Telephon  In  Amerika.^    L  eber  die  Zunahme  des  Telephon- 
:  betriebes  in  Amerika  bringt  Electrician,  Bd.  10,  S.  70, 
!  einige  interessante  Angaben.    In  Powell,  Mass.,  wurde 
1  Ende  1877  der  Betrieb  mit  60  Abonnenten  eröffnet;  am 
I.  Oktober  1880  hatten  sich  bereits  600  gemeldet,  und 
\  gegenwärtig  stehen  900  Abonnenten  im  Verkehre.  Die 
!  dortige  Gesellschaft  stellt  jetzt  in  Powell  monatlich  etwa 
20  neue  Instrumente  in   Betrieb,    so   dafs   jetzt  auf  je 
62  Einwohner  ein  Telephon  kommt.   In  Portland,  Me.. 
befinden   sich    700  Instrumente;    auf  je    50  Einwohner 
l  kommt  ein  solches,  und  dies  ist  das  grofsle  Verhältnifs 
für   alle   Städte   gleicher   Größe    in   der   ganzen  Welt. 
!   Man  wird  natürlich  vermuthen,  dafs  dieser  starke  Gebrauch 
\  iles  Telephons,   besonders  das  Sprechen  auf  lange  Ent- 
fernungen, den  Telegraphcnvcrkchr  sehr  beeinträchtigen 
würde,  doch  scheint  dies  nicht  der  Fall.  In  Lowell  1.  B. 
empfängt  und  versendet  die  Tclcphongcsellschaft  heute 
ebensoviel  Telegramme  als  die  Western  Union  Telegraph 
Company   und   gleichwohl   haben   deren  Geschäfte  seit 
2  Jahren  um  die  Hälfte  zugenommen.  —  Die  Entfernung 
zwischen  Lowell  und  Portland  beträgt  185  km,  und  trotz 
der   aufscrordcntlich    ungünstigen   atmosphärischen  Ein- 
flüsse kann  zwischen  beiden  Punkten  sehr  gut  gesprochen 
werden. 


Eine  elektrische  Hochbahn  in  Paris]  soll  entlang  den  Boule- 
vards in  drei  Hauptlinicn  geführt  werden,  und  zwar  auf 
einer  Reihe  von  5  bis  7  m  hohen  gufseisernen  Säulen. 
Die  Bahn  wird  zweigeleisig;  für  die  6  bis  7  m  über  «1er 
Slrafsc  liegenden  Stationen  sind  kleine  elektrische  Auf- 
züge projektirt. 


[Elektrische  Beleuchtung  In  Bibliotheken.     Nach  den  Mitthci- 
hingen,   welche  der   Bibliothekar  der  öffentlichen  Biblio- 
thek in  Liverpool  P.  Cowcll  in  einer  Versammlung  der 
Bibliothekare  zu  Cambridge  über  vergleichende  Versuche  mit 
(Jas-  und  elektrischer  Beleuchtung  gemacht  hat.  bewährte 
sich  die  letztere  111  vorzüglicher  Weise.  A111  11.  Dezember 
,    wurde  bei  Erleuchtung  dcsLcsc/.iininers  durch  Gas  um  4  L'hr 
Nachmittags  eine  Ten. peratur  von  1 4  t°  C,  um  7  l  hr  von 
1    is,. CM'.,    um  10  Uhr    von   20.S '  < '.    knn-tatirt    und  auf 
|  einer  2,4)  rn  über  dem  Fußboden  liegenden  Galerie  die- 
J   «.elbe  etwa  '  ./-  hoher  gclundcu.    Am  folgenden  Abende 
I   wurde  derselbe  Kaum   elektrisch  erleuchtet,    man  beob- 


Uigitizeo  Dy 


El-KK  IKOTRCHN.  ZK!  !  SCHRIFT.  „ 

marz  1881.  Brief  wf.c  hs  Kt..  Aiszi 

achtete  um  4  Ihr  15,5°  C,  um  7  Ihr  16,6°  und  um 
10  I  hr  17,.°;  auf  der  Galerie  fand  man  in  denselben 
Zeiten  15",  I5,,o  un(j  iC,,o.  _  Andere  Vortheile  der 
elektrischen  Beleuchtung  bestehen  darin,  dafs  es  bei  der- 
selben möglich  ist,  farbige  Kopieen  zu  machen,  was  bei 
Gaslicht  nicht  möglich;  ebenso  ist  die  Beseitigung 
jeder  Feuersgefahr  und  grofsere  Reinlichkeit  von  höchstem 
Werthc;  der  Einflufs  des  Gases  auf  Wände  und  Decken 
veranlafst  grofse  Ausgaben. 

(Mac  Evqys  elektrischer  Metallsucher  für  den  Meeres- 
grund.] Professor  Hughes'  Induktionswaage, 
die  J.  Munro  zur  Auffindving  von  Metalladern 
einrichtete,  wird  jetzt  von  Kapitän  Mac  Evoy 
in  einer  Form  angewandt,  die  das  Suchen  von 
Metallen  auf  dem  Grunde  der  Flüsse  und  der 
Seen  erleichtern  soll.  In  dem  Stromkreis  einer 
Batterie  denke  man  sich  zwei  Induktionsrollen  Px 
und  I\  und  einen  Stromunterbrecher  !'.  Gegen- 
über P,  und  P3,  aber  isolirl  von  ihnen,  seien 
zwei  andere  Induktionsrollen  5,  und  S,,  vind 
diese  Schliefsung  enthalte  aufserdem  einen 
Telephonempfänger  T.  Wird  in  V  der  Strom 
geschlossen,  so  müssen  in  5,  und  5,  Ströme 
induzirt  werden,  die  das  Telephon  zum  Tonen 
bringen  werden,  wenn  nämlich  Sx  und  S,  so 
gewunden  sind,  dafs  die  in  beiden  induzirten 
Ströme  gleich  gerichtet  sind.  Windet  man  da- 
gegen so,  dafs  der  in  induzirte  Strom  dem 
in  Sj  erregten  entgegengesetzt  ist,  und  sind 
beide  Ströme  gleich  stark,  so  müssen  sie  sich 
aufheben,  und  das  Telephon  stumm  bleiben. 
Bei  ungleicher  Stromstärke  verstärkt  man  den 
schwächeren  einfach  dadurch,  dafs  man  der 
Rolle  ein  Stück  eines  Metalles  nähert,  wie  dies 
schon  Hughes  that.  Hat  man  so  den  Ap- 
parat justirt,  so  wird  jedes  in  die  Nahe  von 
oder  Pt  gebrachte  Metall  das  Telephon  zum 
Tönen  bringen  und  sich  so  verrathen.  In  dem 
von  Mac  Evoy  construirten  Apparate  sind  P 
und  S  in  einem  tragbaren  Kasten,  der  auch 
die  Batterie  (zwei  Leclanchc- Elemente,  die  noch 
besser  durch  Silberchloridzellcn  ersetzt  werden 
können,  wenn  der  Kasten  möglichst  klein  sein 
soll)  oder  eine  kleine  magnetoelektrische  Ma- 
schine enthält  und  auf  dem  der  Stromunter- 
brecher (eine  zwischen  den  Doppelpolen  eines 
Elektromagnetes  vibrirende  Metallzunge)  und 
der  Hellsehe  Telephonempfänger  sich  befinden. 
Px  und  S,  sind  durch  eine  Guttaperchascheibe 
von  einander  isolirt  und  können  durch  eine 
Elfenbeinschraube  mehr  oder  weniger  zusammen- 
geprefst  werden,  wodurch  man  das  Telephon 
einfach  ganz  stumm  oder,  was  sich  mehr  em- 
pfiehlt, schwach  tönend  machen  kann.  Die  je 
zwei  Leitungsdrähte  für  und  Sf  bilden  ein 
Kabel  mit  einer  Guttaperchahülle,  dessen  Poren 
mit  heifsflüssigem  Ozokerit  gefüllt  werden,  um 
die  Isolirung  zu  verbessern.  J\  und  S2  selbst 
befinden  sich  in  einer  mit  Paraffin  gutränkten 
Holzbüchse  von  der  Form  einer  gewöhnlichen 
Pulverflasche.  Man  zieht  dieselbe  auf  dein 
Gnmde  des  Wassers  hin  und  her,  bis  der  bc- 


:c.k  aus  Deutschen  Patentschriften.  139 

kannte  Ton  angiebt,  dafs  ein  Metall,  ein  Anker, 
Kabel,  eine  Torpedohülle  11.  s.  w.  in  unmittel- 
barer Nähe  sein  müssen.  Natürlich  hat  man  keine 
Ahnung,  ob  ein  halb  *  verrostetes  Stück  Eisen 
|  oder  eine  werthvolle  Kupferplatte  sich  so 
meldet.  Der  Apparat  kann  trotzdem  sehr  nütz- 
lich sein  und  arbeitet  jedenfalls  sicher.  Die 
Behörden  in  Chatham  wollen  weitere  Versuche 
damit  anstellen. 

(Engineering,  B.  34,  S.  156.) 

I 


BRIEFWECHSEL. 


I       Her  Redaktion  ist  ein  Schreiben  der  Firma  Siemens 
&:  Halske  zugegangen,   in  welchem  der  Meinung  Aus- 
druck gegeben  wird,  es  konnte  wohl  aus  der  auf  S.  18 
in  Betreff  einer  zweiten  von  Herrn  Canter  bei  den  dort 
erwähnten  Fcrnsprcchanlagcn  in  Bromberg  angewendeten 
j  Schaltung  geinachten  Redaktionsbemerkung  herausgelesen 
1  werden,  dafs  diese  Schaltung  Uberhaupt  —  also  auch  wenn 
j  sie  von  Siemens  &  Halske  benutzt  würde  —  nur  ftlr  kurze 
I  Linien  zu  brauchen  sei,  und  in  welchem  daher  darauf 
|  hingewiesen  wird,    dafs  diese   Schaltung  von  Siemens 
&  Halske  seit  etwa  12  Jahren  mit  bestem  Erfolge  bei 
langen  wie  bei  kurzen  "Leitungen   in  vielen  hunderten 
von  Fallen  verwendet  werde.  E.  Zetzschc. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  20462.  W.  Smith  in  Wharf  Road  City  Road 
(Middlesex,  England).  Neuerungen  an  isolirten  Leitern 
für  Telegraph ie  und  andere  Zwecke.)  An  Stelle  der 
bisher  benutzten  kostspieligen  reinen  Guttapercha 
wendet  Erfinder  eine  Mischung  von  Guttapercha 
und  Zinkwcifs  an,  und  zwar  mischt  er  beide 
Stoffe  zu  gleichen  Gewichtstheilen.  Die  Mischung 
wird  ausgeführt  während  die  Guttapercha  in 
einer  gewöhnlichen  Zerkleinerungsmaschine  zer- 
kleinert wird.  Die  Masse  selbst  soll,  wenn  sie 
der  I.uft  lange  ausgesetzt  wird,  nicht,  wie  die 
Guttapercha  allein,  geneigt  sein,  sich  zu  verän- 
dern oder  zu  verderben. 


[No.  20495.  J.  F.  Aymonnet  in  Grignon.  Neuerungen 
an  galvanischen  Elementen.]  Das  Patent  schützt  ein 
Element  mit  nur  einer  Flüssigkeit ,  welches  zur 
Produktion  von  elektrischem  Licht,  Wärme, 
motorischer  Kraft,  sowie  auch  für  galvano- 
plastische Zwecke  verwendet  werden  soll  und 
nach  des  Erfinders  Ansicht  höchst  ökonomisch 
arbeitet.  Als  negativer  Pol  des  Elementes  dient 
ein  mehr  oder  weniger  reines  Metall  aus  der 
Eisenfamilie  (Eisen,  Mangan,  Chrom)  oder  eine 
diese  Metalle  enthaltende  Verbindung;  als  posi- 
tiver Pol  dient  Kctortenkohlc  oder  mehr  oder 
weniger  reines  Platin.  Die  Flüssigkeit,  in  wel- 
cher die  Polplatten  liegen,  ist  ein  Gemisch  aus 
zwei   wasserigen   Lösungen.     Die   eine  dieser 

18* 


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Mo 


Al'S/ÜCK  AUS  1  )Ri: TSCHKN  l'ATKN  TSCHRlr" TKN. 


Kl-KKTKO  I  K<  IIN.  Zm  1SCIIKIKI  . 
MARZ  1883 


Lösungen  enthält  entweder  Chlor  oder  Salz- 
säure oder  ein  Chlorür  oder  ein  Gemisch  aus 
genannten  Substanzen.  „  Die  andere  Lösung 
enthält  entweder  Salpeter  oder  eine  Salpeter- 
säureverbindung  oder  Chromsäure ,  oder  eine 
chromsaurc  Verbindung  o<lcr  ein  Dichromat  oder 
ein  Manganbioxyd,  oder  Eiscnsesquioxyd ,  oder 
ein  Sesi|uichlorür ,  oder  ein  Bichlorür  oder 
schliesslich  eine  Vermischung  vorgenannter  Sub- 
stanzen. Die  Zusammensetzung  der  Elüssigkeits- 
mischungen  ist  so  gewählt,  dafs  sich  durch  die 
chemische  Reaktion  stets  Chlor  bildet,  welches 
auf  «las  Kisen  wirkt  und  es  in  ein  Chlorür  um- 
wandelt, ohne  dafs  Wasserstoff  ausgeschieden  wird. 

[No.  20626.  Fr.  van  Rysselberghe  in  Schaerbeck 
(Belgien).  Anwendung  von  Akkumulatoren  oder  thermo- 
elektrischen  Batterien  in  Verbindung  mit  dem  Mi- 
krophon.) Bei  Mikrophonen  mit  Induktionsrolle 
entstehen  die  induzirten  Ströme  aus  den  Aen- 
derungen  in  der  Intensität  des  induzirenden 
Stromes,  und  diese  Aendcrungen  werden  her- 
vorgerufen durch  die  Widerstandsschwankungen 
der  Mikrophonkontakte.  Da  nun  der  Einrlufs 
dieser  Widerstandsschwankungen  um  so  gröfser 
sein  wird,  je  geringer  der  Cesammtwidcrstand 
des  Stromkreises  ist,  so  empfiehlt  sich  zur  Er- 
zeugung des  induzirenden  Stromes  die  Anwen- 
dung von  Stromerzeugern  mit  möglichst  ge- 
ringem inneren  Widerstande.  Als  solche  em- 
pfiehlt nun  Erfinder  entweder  sekundäre  oder 
thermo- elektrische  Batterien. 


[No.  20833.  H.  Müller  in  Kohlscheid  bei  Aachen. 
Elektrizitäts-Akkumulator.)  Um  einestheils  die  lang- 
wierige Vorbereitung  der  Polplatten  zu  vermei- 
den, wie  sie  Plante's  Akkumulator  erfordert, 
und  um  andererseits  dem  Nachtheile  der 
Eaure 'sehen  Platten  zu  begegnen,  welcher  in 
der  leichten  Abtrennung  der  auf  die  Platten 
aufgetragenen  porösen  Schicht  besteht,  stellt 
Patentinhaber  die  Platten  seines  Akkumulators 
aus  einem  Gemenge  von  Retortengraphit  und 
Mennige  oder  einer  anderen  Verbindung  des 
Bleies  mit  Sauerstoff,  und  zwar  am  vorteil- 
haftesten in  dem  Volumenverhältnisse  3  :  1  her. 
Diese  Platten  werden  durch  Scheidewände  aus 
irgend  einem,  gegen  die  als  Krregungsfhlssigkeit 
dienende  verdünnte  Schwefelsäure  genügend 
widerstandsfähigem,  die  Elektrizität  schlecht  lei- 
tendem und  dabei  für  Flüssigkeiten  durchlässi- 
gem Material,  wie  namentlich  hinlänglich  dichte 
Gewebe  von  Hanf,  Leinen,  Wolle,  Asbest, 
Glaswolle  u.  s.  w.,  von  einander  getrennt.  Han- 
delt es  sich  darum,  den  I.eitimgswiderstand 
durch  Vergröfserung  der  Oberflächen  dieser 
Scheidewände  zu  vermindern,  so  werden  die- 
selben entweder  in  Spiralform  oder  zickzack- 
förmig  gebogen ,  und  die  zwischen  ihnen  ent- 
stehenden Fächer  werden  mit  der  Mischung 
aus  Kohle  und  Bleioxyd  ausgefüllt. 


| No.  21174.  Dr.  E.  Boertcher  in  Leipzig.  Sekundär- 
Batterie.]  Die  Batterie  wird  wie  folgt  hergestellt: 
In  eine  Lösung  von  reinem  schwefelsauren 
Zink  wird  als  positive  Erregerplatte  dünnes, 
reines  Zinkblech  eingetaucht;  als  negative  Platte 
dient  gefältelte  und  mit  einem  Brei  aus  Blei- 
oxyd und  Zinkvitriollösung  überzogene  Blei- 
folie.  Wird  der  Maschinenstrom  in  ein  solches 
Element  eingeführt,  so  wird  die  Zinkvitriol- 
lösung derartig  clektrolytisch  zerlegt,  dafs  sich 
metallisches  Zink  an  der  positiven  Platte  nieder- 
schlägt, während  der  freiwerdende  Sauerstoff 
an  der  Oberfläche  der  negativen  (Bleifolien-) 
Platte  eine  dünne  Schicht  Blcisuperoxyd  erzeugt. 
Wird  nun  das  Element  in  sich  selbst  ge- 
schlossen, so  löst  sich  das  vorher  niederge- 
schlagene Zink  wieder  und  erzeugt  Zinkvitriol, 
während  der  freiwerdende  Wasserstoff  nicht  nur 
die  dünne  Bleisuperoxydschicht,  sondern  auch 
noch  eine  entsprechende  Schicht  des  aufliegen- 
den Blcioxyds  zu  feinvertheiltem ,  metallischem 
Blei  reduzirt.  Mehrfache  Wiederholungen  dieser 
Manipulationen  stellen  das  Sekundärelement 
fertig,  welches  die  hohe  elektromotorische  Kraft 
von  2,2  Daniell  haben  soll.  Nach  der  ersten 
Zerlegung  soll  es  bereits  mit  einer  elektromoto- 
rischen Kraft  von  0,5  Daniell  praktisch  benutz- 

bar  sein"  C.  Biedermann. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


Di«:  mit  einem  *  verdienen  Zeiucliriflcn  befinden  »ich  in  Je» 
Bit.lt'uthek  ile«  KlektroKclini.chen  Verein».) 

Wledemanns   Annalen   der   Physik   und  Chemie. 

Leipzig.  1883.    18.  Bd. 

2.  Heft.  ().  GkoTKIW,  Das  elektrische  Leitungsvcr- 
mogen  einiger  C'admium-  und  Quecksilbersalzc  in 
wässerigen  Losungen.  -  -  <  '.  Rontc.f.n.  Ucber  die 
durch  elektrische  Kräfte  erzeugte  Aendcrung  der 
Doppelbrechung  des  Quarzes.  —  A.  Kundt,  Leber 
das  optische  Verhallen  des  Quarzes  im  elektrischen 
Felde.  —  Ii.  Mf.yf.r,  Ueber  die  Magnetisirungsfunktion 
von  Stahl  und  Nickel.  —  A.  v.  Wai.TENHofrn,  Bei- 
träge zur  Oeschichtc  der  neueren  dynamoelektrischen 
Maschinen  mit  einigen  Bemerkungen  Uber  die  Er- 
mittelung des  Wirkungsgrades  elektromagnetischer 
Motoren.  —  W.  Sifmf.ns,  Leber  das  Leuchten  der 
Hamme.  K.  Ol  ki.anij,  Zur  Rechtfertigung  der  von 
R.  Kohlrausch  bei  seinen  Untersuchungen  Uber  Kontakt- 
elektrizität angewandten  Methode. 

3.  lieft.  W.  Hank M  .  L  eber  die  thcrmoelcktrischen 
Eigenschaften  des  Helvins,  Mellits,  l'yroniorphits,  Mi- 
metesits  l'henakits,  Strontianits.  Withcrils  und  Titanits. 
—  F.  Nif. Mol  i.k.k,  Leber  die  Abhängigkeit  der  elektro- 
motorischen Kraft  eines  reversiblen  Elementes  von 
dem  Druck,  welcher  auf  die  Flüssigkeit  des  Elementes 
ausgeübt  wird.  —  C.  Fromm  F.,  Magnetische  Expcri- 
meiitnluntersuchungen.  E.  Wifufmann,  L  eber  die 
Dissociatinnswärme  des  Wasserstoffmnlekllls  und  das 
elektrische  Leuchten  der  (läse. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 


Chemie.    Leipzig  1881 


1.  Stück.    A.  Baktoi  1.    l'eber  einen  neuen  galvanischen 
Interrupts.        Horm  1,  L'iflerenzialinduktionsbitlcke. 

-  ('.  F..  Ol  11.1  ai  mf,   Bemerkungen  über  die  elektro- 
lytischen   Rechnungen    von    L.  Lossier.  -  Svmons, 


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14I 


Einfache  Form  fllr  Sekundarbaitcrieti.  —  <>.  Luiic.k, 
Da«  Verhallen  des  schwefelsauren  Blei  in  einer  Sc- 
kundarhattcrie.  -  -  J.  Moi'TlKR,  L  eber  die  Prinzipien 
der  Elektrodynamik.  —  Her  selbe.  Leber  die  Wir- 
kung der  Erde  in  der  Elektrodynamik.  —  f.  A.  Ewist;, 
L  eber  die  Wirkungen  der  Cocroitivkraft  auf  die  Mag- 
netisirung  von  Eisen  und  Stahl.  —  Lorenz.  Leber 
die  zur  Bestimmung  des  Ohm  zu  verwendenden  Me- 
thoden. —  G.  Govi,  Unempfindliches  Ouecksilber- 
thermometer.  Experimenteller  Nachweis  des  Telcphon- 
prituips.  —  G.  Dary,  Die  elektrische  SchiftTahrt  im 
19.  Jahrhundert. 

2.  Stück.  Tiiikm  ann  ,  Brandcgger's  I'ergamcntpapier- 
zellcn.  —  LESSlNr. ,  Vereinfachtes  I.eclanche'sches 
Element.  --  Lord  Rayj-Kimi.  Versuche,  den  Werth 
der  British- Association- Einheit  des  Widerstandes  in 
absolutein  Maafse  zu  bestimmen.  —  M.  Bekus.  Ver- 
»uchc  über  das  elektrische  Radiometer.  —  F.  Boi.te.v, 
Weitere  historische  Notizen  Uber  das  elektrische  I  .icht. 

•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  Erste  deutsche  Zeit- 
schrift für  angewandte  Elcktrizitäcleliic.  München 
1883.    5  Bd. 

No.  5.  Neue  Sckundär-Rattcricn,  von  Dr.  E.  Born  iii-.k. 
Elektrizität*- Akkumulatoren,  von  II.  Mri.l.KK.  —  Ver- 
suche während  der  Pariser  elektrischen  Ausstellung  mit 
Maschinen  und  Lampen  ftlr  Gleichstrom,  von  Allard, 
Joubert  etc.  —  Dynamo -elektrische  Maschine  von 
Wcston.  —  Stromerzeugung  durch  Kontakt  ge- 
schmolzener Nitrate  mit  glühender  Kohle.  —  Leber 
elektrische  Motoren,  von  Deprez.  -  Elektrische  La- 
dung der  Luft,  von  Mascart. 

No.  6.  Die  Frage  elektrischer  Signallichter.  -  Die 
Elcktrizitätsausstcllung  in  München  (Glühlichthcleuch- 
tung).  —  Elektrische  Sehiflsbcleuchtung.  —  Telephon- 
beobachtungen,  von  II.  Mi't  i.kk.  —  Das  Bottcher'sche 
Telephon  als  Verkehrsmittel  für  Bergwerke  und  L>raht- 
seilbahnen,  von  S01AKKR  und  MoNTanu«.  Versuche 
wahrend  der  Pariser  Ausstellung  mit  Maschinen  und 
Lampen  für  Wechselstrom,  von  Allard,  Joubert  etc.  — 
Die  Chemie  der  Akkumulatoren  von  Plante  und  Faurc. 
—  Stromerzeugung  durch  Kontakt  geschmolzener  Ni- 
trate mit  glühender  Kohle.  •■  Bestimmung  des  Ohm 
durch  die  in  der  Verschiebung  eines  Magnets  be- 
gründete Induktion. 

Carls  Repertorium  für  Experimental-Pbysik.  München 
und  Leipzig.     19.  Bd. 

2.  Heft.  F.  Exnek,  Bestimmung  des  Verhältnisses  zwischen 
elektrostatischer  und  elektromagnetischer  absoluter 
Einheit.  —  •  F.  Kohlrausch,  Leber  die  Messung  der 
Windungsfläche  einer  Drahtspulc  auf  galvanischem 
Wege  und  Uber  den  absoluten  Widerstand  der  Queck- 
silbereinheit. —  K.  Krajkvitsch,  Zur  Frage  der  Lei- 
tungstätigkeit des  Yacuums  für  Elektrizität.  — 
J.  Karkis,  Schmidt'-,  elektromagn.  Kohlenlichtregulator, 

•Journal  fllr  Gasbeleuchtung  und  Wasserversorgung. 

München  und  Leipzig  1883.    26.  Jahrg. 
No.  2.    Elektrische  Strafscnbelcuchtung    in   Berlin.  — 

Feuersicherheit  der  elektrischen  Beleuchtung. 
No.  3.    Elektrische   Beleuchtung  in  Tcmcsvar.   —  Dr. 

Er.El.MANN,    Ueber    elektrische    Maafscinheiten  und 

elektrische  Messungen. 

•Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 

No.  14.    Internationale  Blitzschäden-Statistik. 

No.  15.    Elektrische    Zündvorrichtung  für  Einzel-  und 

Gruppen  flammen. 
•Dinglers  Polytechnisches  Journal.    Stuttgart  1883. 
247.  Bd. 

No.  5.  Ergebnisse  der  elektrischen  Konferenz  in  Paris  1882. 

No.  7.  Gordons  inagnetelektrische  Maschine.  —  WiF.r- 
Usbach.  Leber  Telephon  und  Induktion.  —  Laborde's 
vielfacher  Telegraph. 

No.  8.  v.  Urhanit/.ky,  Elektrische  Kraftübertragung  im 
Bergbau  und  in  der  Landwirtschaft.  —  Tate's  elek- 
trischer Apparat  zum  Absperren  des  Dampfzutritts  an 
Dampfmaschinen. 


•Deutsche  Industriezeitung.   Chemnitz  1883.  24.  Jahrg. 

No.  7.    Galvanischer  Anstrich  für  Eisen  und  Gufs. 

No.  8  und  9.     Dr.  Kki'ss,    Das    elektrische    Licht  im 

Dienste  der  SchiftTahrt. 
*  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13. Jahrg. 
No.  6.     Die    Verantwortlichkeit  der  Staatstelegraphen- 
Oberbeamten.     -    II.    Mattausch  ,    Telegraph  ische 
Sclbstkontrnle  rler  Wcichcnwechscl  bei  Eisenbahnen. 
No.  7.    Aus  dem  Wiener  Zetitial-TelegTaphcngcbäude. 
;  No.  8.    Wie   sind  die  Dienststunden   der  Apparat  -  Bc- 
'      ainten  zu  zählen; 
No.  9.    Vergleichung  des  Arbeitsstrom-Systems  mit  dem 

Ruhestrom-System. 
•Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zllrich  1883.    1.  Bd. 
No.  5.    Die  -Fcrranti«  dynamo-clektrischc  Maschine. 
No.  6.    Verbreitung  des  Telephons  im  Kanton  Zürich, 
i  *The  Telegraphic  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1883.    12.  Bd. 
No.  270.    On  the  tnode  of  working  of  dynamo-clcctric 
machincs.  —  Gaston  Tissandikr,  Light  motors  and 
batteries. 

1  No.  271.  The  electric  lighting  act.  —  Prcliminary  report 
of  Mr.  Conrad  W.  Cooke  to  the  borough  of  Sheffield. 
—  The  electrical  laboratory  and  Workshop  of  Mr. 
Louis  J.  Crossley,  Moorside,  Halifax,  Vorkshire.  — 
On  testing  dynamo-elcctric  machincs.  —  Gas-cngines 
and  the  electric  light. 
No.  272.  The  electric  lighting  act.  —  The  experiments 
at  Miesbach  -Munich.  —  Husband's  telcphonic  appa- 
ratus.    Callender's  patend  vulcanised   bitumen  core. 

I  —  Electrical  enginecring  at  Massachusetts.  —  Theory 
of  Maguetism.   —   Bennett's  insulator.  —  Temple's 

I  patent  slate  insulation  for  electrical  conduetors. 
•The  Electrician.  London  1882.  10.  Bd. 
No.  12.  Prof.  Cakey  Foster,  On  the  absolute  mcasure- 
ment  of  electrical  resistance.  —  The  Schuckert 
machine  and  incandescent  lighting.  —  Prof.  Sylvanus 
Thompson,  Cantor  lectures  (The  dynamo  in  practice). 
— •    Arrangement    of   machincs    at    Brünn.    —  Prof. 

1       Hlt.hes,  On  the  molecular  rigidity  of  tempered  steel. 

'  No.  13.  Oi.iver  Hkayisiue,  Theory  of  microphone  and 
resistance  of  carbon  contacts.  —  Sit.  BinwRi.i.,  On 
the  electrical  resistance  of  carbon  contacts.  —  Prof. 
Hlt.hES,  Prcliminary  note  on  a  theory  of  magnetisni 
based  upon  new  experimcntal  researches.  —  Lord 
Raylkigh  and  Mr.  Sincwtcx,  The  B.  A.  unit  of  re- 
sistance. 

No.  14.  Prof.  Syi.vanis  Thompson,  Cantor  lectures 
(The  dynamo  as  a  motor).  —  Storage  batteries.  — - 
The  tclephone  cnse  (judgment). 

•Engineering.    London  1883.    35.  Bd. 

No.  891.  Telcphonic  reeeivers.  —  Electric  lighting  at 
St.  Denis.  —  Electric  light  and  Vegetation.  -  Electric 
lighting  in  mills.  —  Electric  lighting  in  Sheffield.  — 
Abstracts  of  publishcd  speeifications:  1882.  —  2518. 
Compounds  for  electric  insulations  etc. ;  G.  S.  Page, 
Stanley,  Jersey  L'.  S.  A.  —  2567.  Hearing  by  electri- 
city;  o.  Rose,  Manchester.  --  3675.  Telephone«; 
H.  At.AitAS  rt.R,  South  Creydon;  T.  E.  Gathehodse, 
Camberwcll  and  H.  R.  KEMPE,  Barnct.  —  2694.  Dy- 
namo or  magneto-electric  machincs;  W.  R.  Lake,  Lon- 
don (E.  Weston,  Ncwark,  Jersey,  L'.  S.  A.).  —  2723. 
Electric  lamps;  C.  G.  Gcmpel,  London.  —  2734. 
Governing  the  feed  of  electric  arc  lamps ;  J.  Mathieson, 
Stratford,  Essex.  -  2752.  Electric  lamps;  J.  Lank, 
London.  —  2755.  Electric  lamps;  W.  CitAUM'RN, 
Liverpool.  -  2756.  Voltaic  batteries;  C.  G.  Gumpel, 
London.  —  2759.  Electric  lamps;  H.  H.  Lake,  Lon- 
don. —  2769.  Dynamo -electric  and  electro-dynamic 
machincs;  J.  Im  RAY,  London  (P.  Jablochkoff,  Paris).— 
2771.  Dynamo -electric  machincs;  S.  Foroi:hakson. 
London.  —  2807.  Secondary  batteries;  L.  Epstein, 
London.  —  2845.  Incandescent  lamp;  A.  Pfannkuche, 
London.  —  2898.  Incandescent  electric  lamp;  A.  Svvan, 
Gatcshcad,  Durham.  —  2902.   Electric  meters ;  J.  T. 


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142 


Zkitschriftensc  hau. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

MARZ  iS8j. 


Sprauce,  Birmingham.  —  3008.  Telcphonic  instru- 
ments;  J.  1).  IIusiiands,  L«n<l»n.  —  3070.  Klcctric 
arc  lamps;   E.  DK  Pass,   London   (C.  Roosevcll  and 

B.  Abdank,  Paris).  —  4930.  Electric  arc  lamp;  C.  S, 
S.SKLI,  Saltash,  Cornwall. 

No.  892.  Electric  lighting  notes:  Electric  light  in  the 
United  States.  Exhibition  at  the  Westininster  Aquarium. 

—  Electric  lighting  in  Sheffield  (Report  of  Mr.  Cook. 
II.).  —  Electric  lighting.  —  Notes:  Ebonitc.  Atlantic 
cablcs.  Determining  the  Ohm.  —  G.  Bhi.i.,  The  in- 
duetion  balancc.  — -  Abstracts  of  publishcd  specific 
cations:  1882.  —  2558.  Generation,  storage  etc.  of 
electricity;  J.  S.  Williams,  Riverton.  N.J.  L".  S.  A.  — 
2803.  Dynamo-clectric  machines;  F.  1..  Wii.i.ard,  Lon- 
don. —  2827.  Wirc  ropes;  F.  C  Gi'll.l.F.Al.'ME,  (  otogne. 

—  2871.  Dynamo-elcctric  machincs;  J.  E.  H.  Gordon, 
London.  —  2875.  Gas  batteries  and  apparatus  for 
producing  Hydrogen  and  Osygen  by  electricity;  R.  J. 
Gi'i.cHER,  London.  —  2877.  Electrical  apparatus  for 
a«ccrtaining  the  depth  of  watcr  etc.;  \V.  R.  Lake, 
London  (L.  G.  C.  de  Nordeck,  Paris).  —  2905.  Tele- 
phone reeeiver;  \V.  H.  Sxf.LL,  Tiverton,  Devon.  — 
2910.  Apparatus  for  gencrating  and  utilising  electri- 
city; C.  E.  Kf.I.way,  London.  —  291 1.  Carrying  electric 
wircs  through  streets;  J.  Kincaio,  London.  -  2943. 
Primary  and  secondary  galvanic  battcries  and  cells  etc.; 
H.  Aron.  Berlin  —  2954.  Apparatus  for  measuring 
electric  currents;  C.  A.  Caki's- Wilson,  London.  - 
4407.  Galvanic  elemenis;  J.  H.  Johnson,  London 
(A.  Bernstein,  Berlin).  —  Foreign  and  colonial  notes: 
Atlantic  telegraphy.    South  American  telegraphy. 

No.  893.  Electric  lighting.  -  -  The  telephonc  case.  — 
Abstracts  of  publishcd  speeifications :  1882.  — 
84.  Dynamo-elcctric  machincs;  W.  R.  Lakk,  London 
(C.  E.  Ball,  Philadelphia).  —  85-  Machincs  and  appa- 
ratus for  gencrating  and  utilising  electricity  for  lighting 
etc.;  \\7  R.Lake,  London  (J.  S.  William»,  Riverton, 
N.J.  f.  S.  A.).  —  2776.  Manufacturing  carbons  appli- 
cable for  electric  candles  etc.;  F.  II.  Vakley,  London. 
2781.  Electric  lighting  apparatus;  W.  R.  Lakk,  Lon- 
don (C.  F.  de  la  Roche,  Paris).  —  2804.  Employing 
electricity  for  telegraphic  and  telcphonic  purposes, 
W.  R.  Lakk,  London  (F.  van  Ryssclberghc,  Schacrbeck, 
Belgium).  —  2830.  Construction  and  govemment  of 
electro-moto«;   W.  E.  Ayrton  and  Perry.  London. 

—  2896.  Shunts  or  Switches  for  protecting  electrical 
instruments  from  the  effects  of  excessively  powerful 
currents;  C.  T.  Howard,  Providence,  State  of  Rhode 
U.  S.  A.  —  2907.  Electric  tclephony;  J.  G.  Lorrain, 
London  (A.  Dunand,  Paris).  — -  2912.  Apparatus  for 
the  regulation  of  electric  currents;  S.  H.  Emmens, 
London.  —  2913.  Secondary  battcries;  S.  II.  Emmkns, 
London.  -  2914.  Electric  lamps;  S.  H.  Emmens, 
London.  —  2917.  Dynamo-elcctric  machincs;  T.Parkkr. 
Coalbrookdale,  Salop  and  P.  B.  Elwell.  Wolucrhampton. 

—  2934-  Suspending  or  tnounting  clectrolicrs  etc.; 
A.  W.  Brkwtnall,  Warrington,  Lanc.  —  2945.  Plates 
for  secondary  or  storage  batteries;  C.  Sorlev,  Ixmdon. 

2962.  Incandescent  electric  lamps;  M.  Volk, 
Brighton.  —  2974.  Producing  electric  light;  O.  G. 
Pritchard,  Pengc  Surrey.  —  3002.  Dynamo-clectric 
machincs;  P.  Jf.nskn,  London  (I).  A.  Schuylcr  and 
F.  G.  Waterhouse,  New- York).  —  3003.  Telcphonic 
wircs,  insulating  Compounds  and  transmittcr  and  re- 
eeiver diaphragms;  A.  Wilkinson,  London.  -  3030. 
Floating  lights;  C.  D.  Alibi.,  London  (L.  A.  Brasseur, 
Brüssels).  —  3033-  Productinn  of  carbon  for  incandes- 
cent electrical  Illumination;  F.  S.  Isaak,  London  (Sir 
Julius  Vogel  at  Sea).  —  3°73-  Electric  railways  and 
tTamways;  H.  BlNKo,  London.  —  3079.  Electric  lamps; 
J.  H.  Johnson,  London  (L.  Bardou.  Paris).  —  3099. 
Prcparation  of  carbon  nlarnents;  A.  R.  Llask  and 
F.  P.  Smith,  London.  —  3107.  Secondary  batteries; 

C.  H.  Cathcart,  Sutton,  Surrey.  —  4073.  Electric 
bell  and  automatic  alarm  apparatus  etc.;  P.  M.  Justice, 
London  (V.  Vankccrbcrghcn,  Brüssels). 


Comptes  rendu8.   Paris  1883.    96.  Bd. 

No.  4.  Du  Moncei,  ,  Sur  les  caractcrcs  <lcs  courants 
induits  rcsultant  des  mouvements  reeiproques  de  deux 
Corps  magnötiques ,  parallclemcnt  ä  leur  axc.  —  Le 
Coroif.r,  Theorie  des  aclions  electrodynamiqucs  les  plus 
gcncrales  qui  puissent  etre  observecs.  -  -  G.  Tissandiek, 
Sur  la  construction  d'un  propulseur  dynamo-clcctriquc, 
destinc  ä  un  acrostat  allonge.  —  M.  Levy,  Sur  unc 
communication  de  Mercndicr  et  Vaschy,  relative  aux 
conscqucnccs  qu'on  peut  deduire  des  relations  entre 
les  grandeurs  elcctriqucs.  - —  Mercadirr  &  Vaschy, 
Remarques  sur  l'expression  des  grandeurs  electriques 
dans  les  systemes  clectrostatique  et  61ectromagnctique 
et  sur  les  relations  qu'on  cn  deduit.  Delaurikr, 
Note  relative  ä  la  transmission  de  l'clcctricite  ä  distance. 

No.  5.  Fave,  Sur  la  Constitution  mecanique  et  physique 
du  soleil.  —  Diiponchkl,  Note  relative  a  la  conser- 
vation  de  l'energie  solaire.  —  MaSCART,  Observation 
d'un  orage  magnetique  au  cap  Horn.  —  M.  Lkw, 
Rcponse  ä  unc  note  de  Depre*.  —  M.  Deprez,  L'ex- 
trait  du  rapport  ofliciel  de  la  commission  de  l'cxpo- 
sition  d'clecrricitc  de  Munich,  sur  les  experiences  rela- 
tives au  transport  de  la  force  par  les  machines  dynamo- 
elcctriqucs.  —  E.  Mf.rcadikr  &  Vaschy,  Reponse  aux 
observations  presentees  par  M.  Levy.  —  E.  Skmmoi.a, 
Nouvelle  experience  sur  lelectrolyse.  —  E.  Wiart, 
Note  sur  les  systemes  d'unites  elcctriqucs. 

No.  6.  Faye,  Sur  la  Constitution  physique  et  mecanique 
du  soleil  (II).  —  QutT,  Action  magnetique  du  soleil 
sur  la  terrc  .et  les  planetcs;  eile  ne  produit  pas  de 
Variation  seculaire  dans  les  grands  axes  des  orbites. 

No.  7.  Rkvhi.i  krk.  Note  relative  au  magnetisme  terrestre. 

—  E.  DkLai'rier,  Note  relative  ä  une  pile  regenerable. 

—  M.  Levy,  Sur  la  theoric  et  les  experiences  de 
Mercadier  et  Vaschy,  tendant  a  etablir  la  non-influence 
du  dielectriipje  sur  les  actions  electro-dynaniiques.  -  — 
J.Moser.  Methode  generale  pour  renforcer  les  cou- 
rants  tclcphoniques. 

No.  8.  Tresca.  Resultats  des  experiences  faites  dans  les 
atelicrs  du  chemin  de  fer  du  Nord  sur  le  Dansport 
clectrique  du  travail  ä  grandc  distance  de  Deprei.  — 
E.  Hospitai.ikk  ,  Influcnce  du  mode  de  couplagc  des 
machines  dynamo-electriques,  dans  les  experiences  de 
transport  de  force  a  distance. 

•  Annales  telegraphiques.    Paris  1882.    9.  Bd. 

Septcmber-Octobcr.  Wiedf.mann,  sur  les  metbodes  em- 
ployees  jusqu'ä  ce  jour  pour  la  determination  de 
l'Ohm.  —  J.  W.  Josks,  Systeme  de  transmission  sex- 
tuple  par  un  seul  fil  condueteur.  —  Les  progres 
receuts  de  la  telcphonic  (Conference  de  M.  Prccce 
a  l'association  britanique  pour  l'avancemcnt  des 
sciences).  —  Inauguration  de  la  statue  elevee  ü  A.C. 
Becqucret.  - —  Chronique:  Nouveau  procede  d'isolc- 
ment  <les  fils  elcctriqucs  ä  Taide  de  l'aimante.  Sur 
la  Variation  du  frottement  produit  par  la  polarisation 
voltafque;  par  Krouchkoll.  Sur  l'amplitudc  des  vibra- 
tions  tclcphoniques;  par  Salct.  Sur  quelques  Lheo- 
remes  d'elcctricite  demontres  d'unc  manicre  inexaete, 
dans  des  ouvrages  didactiques;  V.  Machal.  La  force 
coercitive  de  l'acier.  rendue  permanente  par  la  com- 
pression;  L.  Clcmandot. 

•L*  lumiere  electrlque.  Paris  1883.    5.  Jahrg.    8.  Bd. 

No.  5.  Tu.  Di'  Moncei.,  Transport  de  la  force  par  une 
ligne  telegraphique  de  60  Kilonictrcs  de  longcur  entre 
Miesbach  et  Munich.  -  Gaston  Pijvnte,  Sur  unc 
nouvelle  annlogic  entre  les  pbenomencs  elcctriqucs  et 
les  effets  produits  par  des  actions  mecaniques.  - — 
Le  Rk.üray,  Les  frains  eleclriques  (II).  —  G.  Richard, 
Notes  sur  la  construction  et  1'ctablisscment  des  tur- 
bines  (V).  —  M.  Dki  rez,  Sur  les  forecs  naturelles. 

—  C.  C.  Soulages,   Eclairage   clectrique  de  la  gare 


Saint-Lagure.  —  Mki.SENS,  Sur  les  parai 
Van  der  Vkn,  Sur  le  rendement  rclatif  des  lampes 
ä  incandescence.  —  Aug.  Gukroct,  L'cxposition  inter- 
nationale de  Vicnnc.  —  Dr.  C.  Grollet  :  Resume  des 
brevets  d'invention:    15 1384.  Systeme  de  compte-bou- 


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Elektroteciin.  Zeitschrift. 

MARZ  iMj. 


teilles,  porte-boutcilles  clectriques;  I..  G.  C'oi hnierks 
ke  Nordeck.  —  15 1420.  Nouveaux  Systeme*  de  signal 
automatique  pour  resaux  telephoniques,  Rooskvi  i  t.  — 
15 1421.  Pcrfcctionnements  dans  le*  appareils  aver- 
tisscurs  pour  les  ligne*  telephoniques;  J.  I'.  Staiii  kr.  — 
151441.  Pcrfcctionnements  apporte*  aux  niachincs 
dynamo-  et  magnelo-electriques ;  D.  T.I'iot.  -  15 1444. 
Avcrtisseur  electrique  d'inccndic  et  fusiblc  ,  <  >.  Fkei- 
wirtii. 

No.  6.  Cornmus  Hkkz,  Les  experiences  de  Marcel 
Deprez  au  chemin  de  fer  du  Nord.  —  Tu.  in:  Monc  El.. 
Des  systemes  proposes  pour  empecher  les  effets  nui- 
sibles  des  actions  inductriccs.  —  O.  Kern,  Les  mincs 
de  euivres  de  Rio  'Pinto  cclairccs  ä  la  lumiere  elec- 
trique.  —  G.  Richard,  Note*  sur  la  construetion  et 
l'etablissemcnt  des  lurbinc*  (VI).  —  Prof.  K.  S<»m\iaI.a, 
Une  nouvelle  experience  sur  l'electrolysc.  —  C.  C. 
Soulaces,  I.a  lumiere  electrique  au  Prado.  —  Kir.. 
Sartiai  X,  Sonnerie  d'cssai  galvanomctrique.  An;. 
Gt'KRRot  t,  Les  Installation*  electrique*  ä  l'opera  de 
Kranefort.  —  Vaschv,  Sur  les  unites  mecaniques  et 
clectriques.  —  Dr.  E.  van  der  Ven.  Sur  le  rendetnent 
relatif  des  lampes  ä  incandescenee  ■  -  Revue  des 

travaux  recents  en  clectricitc:  Theorie  du  iiiagnctismc 
basce  sur  les  rcchcrchcs  du  Prof.  Hughes.     Mcthodes  j 
pour  la  detcrinination  de  l'ohm  ;  par  Brillouin.  0 arac-  | 
teristique     de    la    machine    Pacinoiti  -  Meriten«.    —  , 
Dr.  C.  Grollet.    Resume    des    brevets   d'invcntion:  ! 
151437.  Pcrfectionncments  dans  les  machines  dynamo- 
electriques;  R.  Chavavne*.  —    1 51449.  Nouvel  accu- 
mulateur  d'clectricitc  dit  pile  secondaire;  T.  Chui  aux. 

—  151450-  Proccde  pcrniettant  d'augmenler  la  cori- 
ductibilitc  «les  cablcs  et  des  fils  ronds  ou  plnts  cm- 
ployes  dans  la  construetion  des  machine*  niagnelo, 
dynamo  et  autres  appareils  electrique*;  T.  Cm:i  \vx. 

—  15 1458.  Nouveau  Systeme  de  distribution  de  l'elec- 
tricitc  pour  servir  ä  la  produclion  de  la  lumiere  et 
de  In  force  motrice;  L.  Gaiilard  et  J.  1).  Giuns,  Londres. 

—  15 1459.  Pcrfcctionnements  apporte*  aux  procedes 
et  appareils  servant  ä  recouvrir  les  fils  condueteurs 
clectriques;  f.  J.  C.  Smith.  —  151461.  Systeme  d'allu 
magc  automatique  pour  lampes  electriqucs  ä  arc  vol- 
taique  par  le  syndicat  d'cxploitation  des  brevets  fran- 
c;ais  de  la  lampc-snlcil.  —  1 5 1463.  Nouveaux  accu- 
mulateurs,  Systeme  Tommasi. 

No.  7.  Tu.  Di:  Monckl,  Des  effets  produits  par  les 
Systeme*  magnetiques  fetmes  et  les  Systeme*  magne- 
tiques  ouverts.  —  M.  DECKE/,  Expcrienccs  du  chemin 
de  fer  du  Nord.  AfO.  GfERoi'T,  Les  instaltation* 
clectriques  de  l'Opera  de  Francfort  (II).  —  G.  Richard, 
Notes  sur  la  construetion  et  l'ctablissement  des  tur- 
bines  (VII).  —  C.  C.  Souiaoes,  La  lumiere  electrique 
ä  l'Eflcn  -  Theätre  de  Bruxclles.  —  A.  II.  N»aii  i.on,  ! 
l-a  lampe  Bardon.  —  Ron.  Duhois,  Determination 
analytiqtie  de  la  tneillcure  dispositiou  .1  donncr  aux 
Clements  d'un  transporteur  microplionique.  •  < ).  Kern, 
Sonnerie  electrique  ronde  de  M.  de  Redon.  —  Revue 
des  travaux  etc.:  Apparcil  pour  le  gToupcment  des 
elements  de  pile;  par  Alex.  Poussin.  Sur  les  change- 
ment*  de  dimension  qu'cprouvent  les  nictaux  magne- 
tiques  sou*  l'intlucncc  de  laimantation ;  par  Barret. 

—  Dr.  C.  Grollet  ,  Rcsume  des  brevets  d'invention : 
'5'473-  Perfectionnemcnt*  apporte*  dan*  les  Organes 
des  machines  dynamo,  magneto  ou  electro-moteurs  et 
autres  appareils  electriqucs  dans  la  construetion  des- 
quels  entrent  le  fer,  la  fönte,  l'acier  et  autres  metaux ; 
T.  Chutaux.  —  15 1479.  Appareil  electrique  iiidighant 
automariquement  le  reveil  de*  lethargiqucs,  des  a*- 
phyxies  et  en  general  des  personne*  frappe*  d  une 
mort  apparente;  Dr.  \V.  Rei*si<;,  Darnistadt.  —  1514S7. 
Appareil  conjoneteur  et  di'joncleur  automatique  appli- 
cable aux  machine*  dynaino-electrique* ;  A.  A.  BtRjor. 

—  Ijl 511.  Synchronisme  perfectionnc,  base  sur  la  roue 
phonique  et  tout  particulierement  applicable  diverses 
especes  de  telegraphie;  P.  la  Cour.  —  151 529.  Regu- 
lateur  universcl;  Siemens  &  Hauke. 


LH  AU.  143 


•La  Narure.    Paris  1883.    11.  Jahrg. 

No.  4.  Propulseur  dynamo-electrique  pour  aerostat  allonge. 

No.  5.  La  telephonic  ä  grande  distance  et  les  tTans- 
lateurs  telephonicjues  de  M.  Bennett.  —  Eclairage  elec- 
trique de  navire  cuirasse  »le  redoutablc». 

No.  6.  E.  Hosi'lTALltK,  La  distribution  de  l'eleciricitc  cn 
Angleterre. 

Journal  de  pbysique.    Paris  1883.    2.  Vol. 

Januar.  A.  Potier,  Resume  des  experience*  faites  ä  l'ex- 
position  d'electricitc  sur  les  machines  magneto-  et 
dynamo-electriques  et  sur  les  lumiere*  electriqucs. 

•L'Ingenleur-consell.  Paris  et  Bruxelles  1882.  5.  Jahrg. 

No.  12.  Compagnies  clectriques.  —  Expcrienccs  sur  le 
rendetnent  relatif  des  lampes  ä  incandescenee. 

No.  13.  Expericnccs  sur  le  rendement  relatif  des  lamps 
ä  incandescenee.  —  Projet  de  loi  reglant  les  con- 
ccssinns  telcphoniquc*  en  Belgtque.  —  Superiorite  de 
1  eclairage  electrique. 

*Moniteur  industrlel.  Bruxelles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 

No.  4.  Proccde  clectro-mercuricl  pour  capter  l'or  et 
l'argent.  —  Locomotive  electrique  de  M.  Dupuy.  — 
Perfectionnements  ri-alises  dans  les  moyens  d'arrct  des 
tniins. 

No.  6.  Transport  de  la  force  par  l'electricite.  —  Effets 
tomparalifs  du  gat  et  <le  l'eclairage  electrique  sur  les 
coulcurs  et  les  peinturcs.  —  -  L'instaltatioti  nouvelle 
du  postc  central  telegraphiquc  a  Paris. 

No.  7.  Installation*  tclephoniques  dans  l  industrie  en 
l'rancc.  —  Eilature  de  coton  incendiee  par  l  electricitc. 

No.  8.  Les  piles  secondaires.  —  Transmission  electrique 
de  la  force.  — •  Eclairage  electrique  des  latiments  a 
flot  dans  les  ponts  de  France. 

•The  Journal  of  tbe  Franklin  Inatitute.  Philadelphia 
1883.    115.  Bd. 

No.  686.  Electric  Illumination  bei  reflection.  —  Magnetic 
Observation  during  the  total  eclypse  of  May  17.  1882. 
— •  Electric  propertie  of  Haines. 

The  american  Journal  of  science.  (Si  1.1.1  man.)  New- 
Havcn,  Conn.  1883.    25.  Bd. 

No.  146.  J.  \V.  Gimts,  Klectromagnetic  theory  of  light: 
general  equations  of  monochromatic  light  in  media 
of  every  degTee  of  transparency.  —  Dorn  ,  Reduction 
of  the  mercury  unit  of  clcctrical  rc*istanec  to  absolute 
measurc. 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 
(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheiltc  Patente. 
21609.    J.  T.   Run  die  n   in  Berlin.     Leuchtkörper  für 

elektrische  Inkandcszenzlampen.  —  l.  Februar  1882. 
21645.    E.  Weston  in  Ncwark  und  L.  E.  Curtis  in 

New-Vork.    Neuerungen  an  elektrischen  I-nmpcn.  — 

21.  Miirr  1882. 

21689.  N.  de  Kabath  in  Paris.  Neuerungen  an  gal- 
vanischen Akkurnulntionsbatterien  (1.  Zusatt  xu  P.  R. 
No.  2  t  168).  —  17.  Februar  1882. 

21690.  Derselbe.  Weitere  Neuerungen  an  Polplatten 
für  galvanische  Sekundarbattericn  (2.  Zusatz  zu  P.  R. 
No.  21168).  —  lt.  Marz  1882. 

21691.  H.  Kaltofen  in  Coelln-Mcifsen  a.  E.  Magnct- 
mikrophon.  —  Ii.  Marz  1882. 

21X04.    J.  A.  Pcl  in  I.üttich.    Tclephon-Kontruluhr.  — 

7.  Februar  1882. 
21806.    II.  II.   Eid  red   in   London.     Neuerungen  an 

Fernsprechanlagcn  und  den  dazu  gehörigen  Apparaten. 

—  16.  Februar  1882. 
21824.  Siemens  Brothers  &  Co.  Limited  in  London. 

Anordnung  von  elektrischen  Leitern.  —  14.  Juli  1882. 


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44 


Patkntschau. 


El.hKTRO  I  F.rilN.  ZBi  rSCHlUKr. 
MAK/  1883 


21S31.  P.  Jablochkoff  in  Paris.  Dynamo -elektrische 
Maschine,  genannt  »Eklipsinaschinc«,  anwendbar  sowohl 
als  Motor  als  auch  als  Generator.         30.  Juli  1882. 

21833.  Mackay  tV  H.  K.  Gooldcn   in  London. 

Verfahren  zur  Herstellung;  einer  biegsamen  elektrischen 
Isolirungsmassc.  —  11.  August  1882. 

21842.  A.  J.  Gravier  in  Paris.  Elektromagnetische 
Differential  -  Ausrückvorrichtung  (1.  Zusatz  zu  I*.  K. 
No.  20824;.  -  •  20.  August  1882. 

21803.  Ch.  A.  Mc  Evoy  in  London.  Apparat  zum 
Aufsuchen    untergetauchter    Metallmassen.  2.  Fe- 

bruar 1S82. 

21904.  A-  Miliar  in  Glasgow.  Neuerungen  an  Motoren 
und  Apparaten,  welche  durch  Elektrizität  getrieben 
werden.  —  28.  Mai  1SS2. 

21944.  H.  J.  Haddan  in  London.  Neuerungen  an 
Glühlichtlampen.  —  19.  August  1882. 

b.    Patent- Anmeldungen.^ 

G.  1903.  J.  Brandt  in  Berlin  für  T.  E.  Gatehmise 
in  London.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen  (Zu- 
satt zu  G.  1706). 

L.  1994.  C.  l'ieper  in  Berlin  ftlr  J.  G.  Lorrain  in 
London.  Neuerungen  in  der  Konstruktion  von  Se- 
kundarbatterien. 

C.  920.  E.  Gugel  in  München  für  A.  C'ruto  in  l'io- 
sasco.  Methode  und  Apparate  zur  Erzeugung  von 
dünnen  Kohlenstabchen  beliebiger  Form  zur  Verwen- 
dung in  elektrischen  Glühlichtlampen  und  für  dekora- 
tive Zwecke. 

C.  969.  G.  Dittmar  in  Berlin  für  R.  E.  B.  Crompton 
in  London.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen  und 
an  Apparaten  für  elektrisches  Licht. 

C.  1057.  Derselbe  für  denselben.  Wickelung  der  Ar- 
matur bei  dynamo-elcktrischcn  Maschinen. 

I).  1244.  Brnndt  &'  von  Nawrocki  in  Berlin  für 
M.  Deprez  &  J.  Carpenticr  in  Paris.  Neuerungen 
in  der  Vertheilung,  Theilung  und  Reguli rung  elektri- 
scher Kraft. 

E.    909.    Thodc  &  Knoop   in  Dresden   für  Th.  A. 

Edison  in  Menlo-Park.    Neuerungen  in  der  Art  der 

Uebcrtragung  der  Elektrizität  ftlr  Beleuchtung»- ,  Kraft- 

Ubertragungs-  und  andere  Zwecke. 
E.    836.    Dieselben  ftlr  denselben.    Neuerungen  in  Rc- 

gulirungsvorrichtungen  für  elektrische  Bogenlichter. 
K.    2551.    Brydges  &  Co.  in  Berlin  für  A.  Kryszat 

in  Moscow.    Elektrische  Lampe  für  beständigen  und 

Wechselstrom. 

P.  1460.  f.  Kesseler  in  Berlin  für  D.  Th.  Piot  in 
London.  Neuerungen  an  dynamo-  oder  magneto- 
elektrischen Maschinen. 

G.  1922.  J.  Grofsmann  in  Stuttgart.  Verfahren  zur 
Verhütung  des  Tönens  oder  Singens  der  Tclcgraphcn- 
und  Telephondrahte. 

V.  536.  Vereinigte  Gummiwaaren  -  Fabriken 
Haarburg-Wien  vorm.  Menier  (J.  N.  Rcithoffcr) 
in  Haarburg  a.  E.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
unverbrennlichem,  isolirtem  l^eitungsdraht. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen, 
a.   Er  th  eilte  Patente. 
Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

2 1781.  M.  Jüdcl  &  Co.  in  Braunschweig.  Elektrische 
Vcrschlufs-  und  Kontroivorrichtung  für  Weichen-  und 
Signalhebel  in  Zentralapparaten.        31.  Januar  1882. 

Klasse  37.  Hochbau. 
21653.         Harrach  in  München.    Neuerungen  in  der 
Verbindung  der  I^itungsdrähtc  mit  Blitzablciterstangen. 
—  24.  Juni  1882. 


Klasse  40.  Hüttenwesen. 

•1775.  L.  Lütrangc  in  Paris.  Neuerungen  •  in  dem 
Verfahren  zur  elektrolylischen  Gewinnung  de*  Zinks 
aus  Erzen.  —  S.Juli  1881. 

Klasse  49.    Metallbearbeitung  (mechanische). 

Ü714.  H.  H.  Rothe  in  Brooklyn  und  H.  Lips  in 
New-York.  Maschine  zum  Umpressen  der  Telegraphen- 
kabel  mit  Blei.  --  3.  Mai  1882. 


Klasse  61. 

21890.  R.  J.  L.  Havitand  in  Wien.  Neuerungen  an 
auto-elcktrischen  Sicherheitsapparaten  für  Thealer,  Ma- 
gazine u.  s.  w.  bei  Feuersgefahr.  —  23.  April  1882. 

Klasse  83.  Uhren. 
21583.    IL  Wetzer  in  Pfronten  b.  Kempten.  Neuerun- 
gen an  elektrischen  Ihren.  -     12.  September  1882. 

I).    Patent  -  Anmeldungen. 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

T.  994.  L.  Thicmc  in  Dresden.  Neuerungen  an  der 
unter  No.  18707  patentirten  elektrischen  Sicherhcit»- 
vorrichtung  für  Dampfkessel  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  18707). 


Klasse  36.  Heizungsanlagen. 

R.    2093.    C.  Kessel  er  in  Berlin  für  O.  Rose  in  Man- 
chester.   Neuerungen  an  elektrischen  Heizapparaten. 


Klasse  42. 

M.  2456.  A.  Martens  in  Berlin.  Apparat  zur  Unter- 
suchung von  Metallen  auf  ihre  thermo .  elektrische 
Stellung  und  auf  Homogenitat. 

Klasse  74.  Signalwesen. 
R.    2091.    Wirth  &  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  für  C.  F. 
de  Rcdon  in  Paris.    Elektrisches  Klingel  werk. 

3.  Veränderungen, 
a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  20.  Elsenbahnbetrieb. 

15031.    Elektrisches  Distanzsignal. 

1715 J.  Elektrischer  Apparat  zur  Vermeidung  von  Zu- 
sammenstehen der  EiscnbahnzUgc. 


Klasse  21.    Elektrische  Apparate 

9729.  Optischer  Signalapparat  für  Telephone  ohne 
Batterie. 

10697.  Neuerungen  am  optischen  Signalapparat  ftlr  Tele- 
phone ohne  Batterie  (Zusatz  zu  1*.  R.  No.  9729). 

16628.  Neuerungen  in  der  Herstellung  und  Regeneration 
von  Flüssigkeiten  zum  Gebrauche  für  galvanische  Batte- 
rien und  in  der  Ycrwerthung  der  dabei  gewonnenen 
Rückstände. 

18606.  Neuerungen  an  magneto-elektrischen  und  dynama- 
elektrischen  Maschinen. 

19923.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 

19924.  Neuerungen  an  elektrischen  Batterien. 

Klasse  37.  Hochbau. 

13612.  Neuerung  in  der  Verbindung  des  Leitungs- 
drahtes bei  Blitzableitern. 

Klasse  51.    Musikalische  Instrumente. 

13928.  Apparat  zur  Notirung  der  auf  Tasteninstrumenten 
gespielten  Tiine  mit  Anwendung  des  Elektromagnetismus. 

Schlufs  der  Redaktion  am  8.  Max». 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Sjringkk  in  Berlin  N.   —   Gedruckt  in  der  Rcichsdruckerci. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


April  1883. 


Viertes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Vereinssitzung  am  20.  März 

Vorsitiender: 

Staatssekretär  Dr.  Stephan  als  Ehren-Präsident. 

I. 

Sitzungsbericht. 
Beginn  der  Sitzung  7J-  Uhr  Abends. 

;Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Gegen- 
stände vor: 

1.  Geschäftliche  Mittheilungen. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Professor  Dr.  Rosen thal 
aus  Erlangen:  »Ueber  Widerstandsmessungen 
mittels  des  Fernsprechers*. 

3.  Kleinere  technische  Mittheilungen: 

a)  Herr  Dr.  Frölich:  »Ueber  den  Wider- 
stand des  Lichtbogensc . 

b)  Herr  Geh.  Ober-Reg.-Rath  Elsasser: 
iDie  Einrichtung  von  Lehrstühlen  für 
Elektrotechnik«. 

c)  Herr  Geh.  exped.  Sekretär  Unger: 
»Die  Errichtung  einer  Zentralstelle  für 
das  astronomische  Nachrichtenwesen  in 
Kiel«. 

Der  Bericht  über  die  letzte  Vercinssitzung 
wurde  genehmigt. 

Anträge  auf  Abstimmung  Uber  die  in  der 
Februarsitzung  mitgetheilten  Beitrittserklärungen 
waren  nicht  eingegangen;  die  Angemeldeten 
sind  daher  als  Mitglieder  aufgenommen.  Der 
Verein  zahlt  gegenwärtig  1617  Mitglieder,  dar- 
unter 313  hiesige  und  1304  auswärtige.  Das 
Verzeichnis  der  seit  der  letzten  Sitzung  weiter 
erfolgten  7  Anmeldungen  wurde  zur  Einsicht 
ausgelegt.    Dasselbe  ist  auf  S.  147  abgedruckt. 

Der  Vorsitzende  theilte  mit,  dafs  in  Erwiderung 
des  am  27.  Februar  an  Herrn  Professor  I.em- 
ström  in  Helsingfors  übermittelten  telegraphi- 
schen Glückwunsches  zu  den  erfolgten  Unter- 
suchungen desselben  über  das  Polarlicht  das 
nachstehende  Telegramm  eingegangen  ist: 

>Herrn  Staatssekretär  Dr.  Stephan. 

Berlin. 

Empfangen  Sic  und  Elektrotechnischer  Verein 
meinen  ehrerbietigsten  und  herzlichsten  Dank 


für  den  mir  übersandten  Gluckwunsch,  wel- 
cher, von  Sachverständigsten  kommend,  mir 
gröfste  Ehre,  beste  Ermunterung  und  Hülfe 
zu  künftigen  Anstrengungen  ist. 

Lcmstrom.c 

Im  Anschlufs  an  die  Verlesung  des  Tele- 
grammes  wurde  vom  Herrn  General  von 
Kessler  Namens  des  Vorstandes  der  Antrag 
gestellt,  die  Bestrebungen  des  Herrn  Professor 
I.emström  durch  Gewährung  einer  pekuniären 
Beihülfe  von  500  Mark  zu  unterstützen.  Die 
Versammlung  ertheilte  hierzu  die  Genehmigung, 
worauf  Herr  Direktor  Kaselowsky  für  die 
Berücksichtigung  der  in  der  Februarsitzung  von 
ihm  ausgegangenen  Anregung  seinen  Dank  aus- 
sprach. 

Eine  weitere  Mittheilung  des  Vorsitzenden 
hatte  die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  zum 
Gegenstande.  Seitens  des  Direktions  -Komitee 
derselben  ist  dem  Vorstande  zunächst  Kenntnifs 
davon  gegeben  worden,  dafs  Se.  K.  K.  Hoheit 
der  Erzherzog  Rudolf  von  Oesterreich  das 
Protektorat  über  die  Ausstellung  übernommen 
hat.  Sodann  ist  das  nachstehend  abgedruckte 
Schreiben  des  Direktions-Komites  eingegangen: 

Wien,  den  10.  März  1883. 
Hochgeehrter  Herr  Präsident! 

Der  hochgeehrte  Elektrotechnische  Verein 
hatte  die  Güte,  uns  mittels  geschätzter  Zu- 
schrift vom  5.  d.  M.  von  dem  wohlwollenden 
Antheile  zu  benachrichtigen,  welchen  derselbe 
unserem  Ausstellungsunternehmen  zuwendet. 

Indem  wir  uns  beehren,  hierfür  unseren 
wärmsten  Dank  zu  sagen,  versichern  wir,  dafs 
wir  auf  diese  freundliche  Gesinnung  einen 
außerordentlich  hohen  Werth  legen  und  dafs 
wir  überzeugt  sind,  von  derselben  nicht  nur 
für  unsere  Ausstellung,  sondern  auch  für 
sammtliche  deutsche  Aussteller  den  besten 
Erfolg  erwarten  zu  dürfen. 

Mit  besonderer  Freude  hat  es  uns  erfüllt, 
zu  erfahren,  dafs  der  hochgeehrte  elektro- 
technische Verein  ein  Komite"  niedergesetzt 
hat,  welches  speziell  mit  der  Wahrneh- 
mung der  Interessen  ausstellender  Ver- 
einsmitglieder betraut  ist,  und  wir  erlauben 
uns  hieran  die  freundliche  Bitte  zu  knüpfen, 
dieses  Komite*  wolle  für  eine  möglichst  zahl- 
reiche Bcthciligung  der  deutschen  Elektro- 
techniker an  unserer  Ausstellung  eintreten. 


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«46 


Vereins-Angelegenheiten. 


Ei.  f.ktrotkchn  .  Zeitschrift  . 

APRIL  iMj. 


Wir  sind  heute  in  der  angenehmen  Lage, 
Ihnen  mittheilcn  zu  können,  dafs  bereits  so 
viele  und  so  bedeutende  Anmeldungen  ein- 
gelaufen sind,  dafs  die  Ausstellung  sich  ihren 
Vorgängern  würdig  anreihen  und  auf  einigen 
Gebieten  die  seitherigen  Leistungen  glänzend 
zur  Anschauung  bringen  wird. 

Wir  verfügen  auch  bereits  über  eine  hin- 
reichende Anzahl  von  Dampfkesseln  und 
Betriebsmaschinen,  so  dafs  wir  in  der  Lage 
sind,  den  Ausstellern  von  elektrischen  Ma- 
schinen ausreichende  motorische  Kraft  zur 
Disposition  zu  stellen. 

Ferner  erlauben  wir  uns,  Sie  davon  in 
Kenntnifs  zu  setzen,  dafs  in  der  letzten 
Sitzung  der  Ausstellungskommission  vom 
6.  März  d.  J.  beschlossen  wurde,  den  Termin 
für  die  Annahme  der  Anmeldungen  bis  zum 
20.  März  zu  verlängern;  bemerken  jedoch, 
dafs  für  solche  Aussteller,  welche  durch  den 
geehrten  Verein  präsentirt  werden,  auch  noch 
eine  weitere  Terminverlängerung  gewährt 
werden  kann. 

Die  österreichisch-ungarischen  Eisenbahnen 
haben  für  den  Transport  der  Ausstellungs- 
güter eine  ungewöhnliche  Begünstigung  zu- 
gestanden, welche  einer  Tarifermäfsigung  von 
ungefähr  70  °/o  der  Grundtaxe  für  Fracht- 
güter gleichkommt,  und  wir  zweifeln  nicht, 
dafs  in  Folge  dessen  auch  die  ausländischen 
Bahnen  namhafte  Begünstigungen  bewilligen 
werden. 

Wir  hatten  heute  das  Vergnügen,  einige 
Exemplare  des  Verzeichnisses  der  Kom- 
missionsmitglieder an  Ihre  geehrte  Adresse 
abzusenden  und  halten  uns  für  die  Folge 
stets  bereit,  Ihnen  mit  gewünschten  Auskünften 
zu  dienen. 

Empfangen  Sie,  hochgeehrter  Herr  Präsident, 
die  Versicherung  unserer  ausgezeichneten 
Hochachtung 

Das  Direktions-Komitd  der  Internatio- 
nalen Elektrischen  Ausstellung  Wien  1883. 

Carl  Pfaff.    Rud.  Grimburg. 

Seiner  Hochwohlgeboren 
Herrn  Generalmajor  v.  Kessler, 
Vorsitzendem  des  Eleklrottchnischen  Vereins , 
Zier /in. 

Mit  Bezug  auf  vorstehendes  Schreiben  machte 
Herr  General  von  Kessler  die  Mittheilung, 
dafs  das  hiesige  Komite"  für  die  Wiener  Aus- 
stellung «ich  inzwischen  konstituirt  hat.  Das- 
selbe besteht  aus  den  Herren : 

Geheimer  Regierungsrath  Busse, 

Fabrikbesitzer  Gurlt  und 

Dr.  Slaby. 

Die  genannten  Herren  haben  sich  bereit  er- 
klärt, die  Anmeldungen  der  Aussteller  entgegen- 
zunehmen  und    an  die  Kommission  in  Wien 


zu  übermitteln,  sowie  über  alle  die  Ausstellung 
betreffenden  Gegenstände  Auskunft  zu  ertheilen. 
Anmeldungen  und  Anfragen  würden  an  das 
Komite-Mitglied,  Herrn  Dr.  Slaby  in  Berlin  W, 
Burggrafenstrafse  14,  zu  richten  sein. 

Der  Vorsitzende  brachte  sodann  zur  Kennt- 
nifs, dafs  Seitens  des  Herrn  Ministers  der 
geistlichen,  Unterrichts-  und  Medizinal- 
Angelegenheiten  eine  Mittheilung  über  die 
Berichte  der  im  verflossenen  Herbst  vom  Mi- 
nisterium zur  elektrischen  Ausstellung  in  Mün- 
chen entsandten  Kommission  eingegangen  ist: 
zunächst  ein  Bericht  des  zur  Theilnahme  an 
den  wissenschaftlichen  Versuchen  nach  München 
kommittirten  Herrn  Professors  Wüllner  an  der 
technischen  Hochschule  in  Aachen,  welcher 
vorzugsweise  die  Frage  der  Nutzbarmachung  der 
Wasserkraft  der  Isar  zur  elektrischen  Beleuch- 
tung behandelt;  ferner  Berichte  der  speziell  zur 
Anstellung  von  Beobachtungen  über  die  Ver- 
wendbarkeit des  elektrischen  Lichtes  für  Zwecke 
der  Kunst  und  des  Unterrichtes  entsandten 
Ministerial- Kommissare,  der  Herren  Geh.  Ober- 
Regierungsrath  Lüders,  Geh.  Ober-Regierungs- 
rath Spieker,  Geh.  Regierungsrath  Dr.  Jordan, 
Direktor  am  Königl.  Museum  Conze  und  Pro- 
fessor Ernst  Ewald;  endlich  ein  Bericht  des 
Direktors  der  Hochschule  für  die  bildenden 
Künste  hierselbst,  Herrn  von  Werner,  der 
von  dem  Einflufs  der  elektrischen  Beleuchtung 
bei  ihrer  Verwendung  in  Kunstanstalten  handelt. 

Die  gedachten  Berichte  werden  dem  techni- 
schen Ausschusse  überwiesen  werden. 

Nach  Erledigung  der  geschäftlichen  An- 
gelegenheiten hielt  Herr  Professor  Dr.  Rosen- 
thal aus  Erlangen  den  angekündigten  Vortrag: 
>Ueber  Widerstandsmessungen  mittels  des 
Fernsprechers«.  Im  Anschlufs  an  denselben 
entspann  sich  eine  Diskussion,  an  welcher, 
aufser  dem  Vortragenden,  die  Herren  Geh. 
Rath  Professor  Dr.  von  Helmholtz  und  Geh. 
Rath  Dr.  Werner  Siemens  sich  betheiligten. 
Der  Inhalt  des  Vortrages  wie  der  Diskussion 
findet  sich  nach  stenographischer  Niederschrift 
auf  Seite  147  besonders  wiedergegeben. 

Herr  Dr.  Frölich  sprach  sodann  »über  den 
Widerstand  des  Lichtbogens«,  in  welcher  Be- 
ziehung auf  Seite  150  der  Zeitschrift  hinge- 
wiesen wird. 

Eine  Mittheilung  des  Herrn  Geh.  Ober- 
Regierungsraths  Elsasser  betraf  die  Einrich- 
tung von  Lehrstühlen  für  Elektrotechnik, 
als  Zeichen  dafür,  dafs  die  hohe  Bedeutung  der 
Elektrizität  für  das  praktische  Leben  immer 
mehr  anerkannt  wird.  Aufser  den  in  den 
gröfseren  Ländern  bereits  seit  längerer  Zeit  be- 
stehenden besonderen  Unterrichtsanstalten  zur 
Ausbildung  von  Telegraphcnbeamten  sind  in 
neuerer  Zeit  an  mehreren  technischen  Hoch- 
schulen Lehrstühle  für  Elektrotechnik  eingerichtet 


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Elektrotechn.  ZF.ITSrmUFT. 
 APRIL  iMj. 


Rosenthal,  Widerstandsmessungen  mittels  des  Fernsprechers.  147 


worden.  An  den  bezüglichen  Vorträgen  an 
der  Hochschule  in  Darmstadt  haben  im 
letzten  Winterhalbjahr  192  Personen  theilge- 
nommen;  für  Wien  steht  die  Einrichtung  eines 
Lehrstuhles  für  Elektrotechnik  in  baldiger  Aus- 
sicht, ebenso  sollen  auch  in  München  be- 
sondere, die  Verwendung  der  Elektrizität  für 
Beleuchtungs-  und  andere  Zwecke  betreffende 
Vorträge  eingerichtet  werden.  Die  Mittheilung 
über  letztere  Thatsache  hat,  wie  Referent  be- 
merkte, zu  einem  eigenthümlichen  Mifsverständ- 
nifs  Veranlassung  gegeben.  Dem  betreffenden 
Berichterstatter  ist  nämlich  bei  dem  Umstände, 
dafs  der  Name  für  »München*  im  Italienischen 
»Monaco«  lautet,  eine  Verwechslung  der  Haupt- 
stadt Bayerns  mit  dem  Badeorte  Monaco  unter- 
gelaufen, und  es  ist  demnach  in  der  bezüg- 
lichen Zeitschrift  mitgetheilt,  dafs  auch  Monaco, 
>le  fameux  pays  de  la  roulette«,  wie  es  zur 
näheren  Kennzeichnung  dort  heifst,  seinen 
eigenen  Lehrstuhl  für  Elektrotechnik  haben 
werde. 

Zum  Schlufs  machte  Herr  Geh.  exped. 
Sekretär  Unger  Mittheilungen  ?über  die  Er- 
richtung einer  europäischen  Zentralstelle  Air 
das  astronomische  Nachrichtenwesen  auf  der 
Sternwarte  zu  Kiel«.  Dieselbe,  nach  vielen 
vergeblichen  Versuchen  Ende  Januar  d.  J.  ins 
Leben  getreten,  nimmt  zur  Zeit  den  geschäft- 
lichen Verkehr  mit  50  Sternwarten  wahr,  und 
ist  der  Autoriät  einer  wissenschaftlichen  Kom- 
mission unterstellt,  welche  aus  den  Direktoren 
der  Sternwarten  zu  Berlin,  Paris,  Green- 
wich,  Utrecht,  Kopenhagen,  Wien, 
Mailand  und  Pulkowa  bei  Petersburg 
besteht. 

Schlufs  der  Siezung  o;J  Uhr  Abends. 
Dr.  Stephan. 

Unger, 
»weiter  Schriftführer. 


Mitglieder-Verzeichnifs. 
A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 

377.  Julius  Henning,  Jngenieur  und  Fabrik- 

direktor der  Berliner  Aktien-Gesellschaft 
für  Eisengiefserei,  Charlottenburg. 

378.  Friedrich  Sauer,  Dr.  phil. 

379.  Hermann  W.  Vogel,   Dr.,  Professor  an 

der  technischen  Hochschule. 

B.  Anmeldungen  von  aufserhalb. 

1559.  Gustav  Teufel,  Ingenieur,  Nürnberg. 

1 560.  George  Schultz,  Elektriker,  Woolwich. 

1561.  Prof.  Dr.  Richard  Rühlmann,  Gymnasial- 

Oberlehrer,  Chemnitz. 
1567.  Alered  Stenz,  Postpraktikant,  Dresden. 


III. 

Vorträge  und  Besprechungen. 

Prof.  Dr.  Rosenthal: 

lieber  Widerstandsmessungen   mittels  des 
Fernsprechers. 

Meine  Herren!  Ich  mufs  zunächst  Ihre  Ge- 
duld in  Anspruch  nehmen,  wenn  ich  hier,  wo 
die  wichtigsten  Fragen  der  Elektrotechnik  be- 
handelt werden,  über  eine  kleine  Arbeit  be- 
richte, zu  welcher  ich  gelegentlich  meiner 
physiologischen  Untersuchungen  gelangt  bin. 
Die  gegenwärtig  am  meisten  benutzte  Methode 
der  elektrischen  Widerstandsmessung  ist  die 
mittels  der  Wheatstone'schen  Brücke.  Dieselbe 
läfst  uns  aber  im  Stiche,  wenn  wir  Widerstände 
in  polarisirbaren  Leitern  zu  messen  haben, 
denn  dieselbe  schliefst  die  Voraussetzung  ein, 
dafs  innerhalb  der  die  Brücke  enthaltenden 
Drahtcombination  keine  elektromotorische  Kraft 
ihren  Sitz  habe;  sobald  es  sich  aber  um 
polarisirbare  Körper  handelt,  so  erhalten  wir 
eben  eine  elektromotorische  Kraft,  welche  erst 
in  Folge  der  Zuleitung  des  Stromes  entsteht. 
Nun  hat  Kohlrausch  vorgeschlagen,  Wechsel- 
ströme anzuwenden,  entweder  durch  Magnet- 
Induktoren  oder  solche,  die  durch  ein  gewöhn- 
liches Induktorium  entstehen.  Da  aber  Wechsel- 
ströme durch  eine  Bussole  nicht  angezeigt 
werden,  so  mufs  man  als  stromprüfendes  Werk- 
zeug statt  der  Bussole  ein  Weber'sches  Elektro- 
dynamometer  benutzen.  Nun  erinnerte  ich  mich, 
dafs  Kohlrausch  in  seinem  Leitfaden  der 
praktischen  Physik  angiebt,  man  könne  sich  des 
Telephons  zu  demselben  Zwecke  bedienen. 
Denn  da  es  nur  darauf  ankommt,  die  Verhält- 
nisse der  einzelnen  Stromzweige  so  herzustellen, 
dafs  in  der  Brücke  Uberhaupt  kein  Strom 
existirt,  so  kann  man  ja  jedes  beliebige  Galvano- 
skop dazu  benutzen,  wenn  es  nur  hinlänglich 
empfindlich  ist.  Und  wenn  man  Wechselströme 
anwenden  mufs,  so  Ist  es  gerade  von  Vortheil, 
ein  Instrument  zu  haben,  welches  wie  das 
Telephon  die  Schwankungen  des  Stromes  an- 
zuzeigen im  Stande  ist.  Da  ich  nun  in  der 
Lage  war,  Widerstandsmessungen  an  thierischen 
Geweben  anzustellen,  so  wollte  ich  zunächst 
untersuchen,  ob  das  Telephon  überhaupt 
empfänglich  genug  dafür  ist.  Ich  verglich  da- 
her zunächst  die  Messungsresultate  an  nicht 
polarisirbaren  Leitern  unter  einander,  und  da 
stellte  sich  denn  heraus,  wie  ich  gleich  voraus- 
gesehen hatte,  dafs  die  Wicdcmann'sche  Bussole 
in  der  Zusammenstellung,  wie  ich  sie  gewöhn- 
lich zu  benutzen  pflege,  sehr  viel  empfindlicher 
ist  als  das  Telephon  und  deshalb  genauere 
Messungen  gestattet.  Jedoch  war  es  immerhin 
möglich,  mit  dem  Telephon  Widerstände  zu 
messen  und  zu  denselben  Werthcn  zu  kommen 

«9* 

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148  Vereins  -Ang 

wie  mit  der  Bussole.  Wenn  man  z.  B.  einen 
Widerstand  bestimmt  hatte,  gleich  so  und  so 
viel  Siemens  -  Einheiten ,  so  kam  man  mit  dem 
Telephon  auf  denselben  Werth,  aber  mit  ge- 
ringerer Genauigkeit ,  indem  man  für  den 
Schieber  des  Rheochords,  welches  den  einen 
Zweig  der  Wheatstone  'sehen  Drahtcombination 
bildete,  bei  der  Wiedemann'schen  Bussole  eine 
ganz  bestimmte  Stellung  fand,  bei  der  in  der 
Brücke  die  Stromstärke  gleich  Null  war,  während 
man  bei  Anwendung  des  Telephons  den  Schieber 
in  einer  Breite  von  etwa  10  bis  12  oder,  wenn 
man  sehr  starke  Kettenstrüme  anwendet,  6  bis 
8  mm  hin-  und  herschieben  kann,  ehe  ein 
merkliches  Geräusch  in  ihm  hörbar  wird.  Das 
Mittel  aber  aus  den  beiden  Grenzstellungen 
stimmte  mit  den  Angaben,  die  mit  Hülfe  der 
Bussole  gewonnen  wurden,  genügend  überein, 
vorausgesetzt,  dafs  die  zu  messenden  Wider- 
stände nicht  sehr  grofs  waren,  z.  B.  bei  einem 
Widerstande  von  60  Siemens- Einheiten  gaben 
beide  Instrumente  hinlänglich  übereinstimmende 
Werthe.  Sobald  aber  die  Widerstände  gröfser 
waren,  wurde  die  Empfindlichkeit  immer  ge- 
ringer und  Widerstände  von  mehr  als  100  Ohm 
waren  gar  nicht  mehr  mefsbar.  Dabei  aber  zeigte 
sich  nun  eine  allerdings  nicht  neue  aber  ganz 
interessante  Beobachtung.  Wenn  man  nämlich 
den  Widerstand  einer  Drahtrolle  messen  wollte, 
war  die  Methode  überhaupt  unbrauchbar.  Dies 
rührt  offenbar  davon  her,  dafs  hier  die  Induk- 
tion sich  bemerklich  macht;  wenn  wir  die  Ein- 
richtung so  treffen,  dafs  in  der  Brücke,  welche 
das  Telephon  enthält,  die  Stromstärke  voll- 
kommen gleich  Null  sein  soll,  so  gilt  dies  doch 
nur  für  den  stationären  Zustand.  Wenn  man 
aber  die  Kette  schliefst,  so  kann  der  Strom, 
wenn  in  einem  Zweig  eine  Rolle  eingeschaltet 
ist,  sich  in  diesem  Zweige  nicht  sofort  zu  seiner 
vollen  Stärke  entwickeln  ;  er  wächst' allmählich  an, 
und  wenn  im  anderen  Zweige  die  Induktion  in 
anderer  Weise  verläuft,  so  wird  in  Folge  dessen 
in  der  Brücke,  welche  das  Telephon  enthält, 
ein  kurzdauernder  Strom  kreisen,  und  man  wird 
beim  Stromschlufs  ein  Geräusch  hören.  Ebenso 
ist  es,  wenn  man  den  Strom  unterbricht  oder 
wenn  man  einen  einzelnen  Induktionsstrom 
durch  die  Drahtcombination  leitet;  der  zeitliche 
Verlauf  der  Stromantheile  in  den  beiden  Zweigen 
ist  verschieden,  die  Phasen  der  von  beiden 
Seiten  in  die  Brücke  eintretenden  Ströme 
decken  sich  nicht  und  man  wird  ein  Geräusch 
im  Telephon  hören.  Wir  haben  hier  also  eine 
Versuchsanordnung,  durch  welche  man,  ganz 
analog  wie  bei  der  von  Ed  1  und,  die  Induktion 
in  einer  Rolle  nachweisen  kann.  Während  dies 
ganz  leicht  ist  bei  der  Oeffnung  (durch  den  sog. 
E.xrrastrom),  kann  man  bei  der  beschriebenen 
Anordnung  auch  den  bei  der  Schliefsung  ent- 
stehenden Gegenstrom  nachweisen  und  ebenso 
die  Induktion,   welche  bei  Durchleitung  eines 


ELKK'I  ROTKCHS.  ZUITSCHRIFT. 
iLECENHEITEN.  APRIL  i88j. 

I 

I  irgendwie  beschaffenen,  schnell  vorübergehenden 
Stromes,  z.  B.  eines  einzelnen  Induktionsschlages, 
in  einer  Rolle  entsteht. 

Ich  habe  nun  noch  auf  andere  Weise  ver- 
sucht, das  Telephon  auch  zur  Messung  gTöfserer 
Widerstände  brauchbar  zu  machen.  Ich  habe 
deshalb  die  neben  der  Wheatstone'schen  Brücke 
gebräuchlichste  und  empfindlichste  Methode  der 
Widerstandsmessung,  die  mittels  des  Differenzial- 
Galvanometcrs ,  gleichfalls  auf  das  Telephon 
übertragen.  Ich  liefs  mir  nämlich  ein  Telephon 
mit  doppelter,  aus  zwei  parallel  neben  einander 
aufgewundenen  Drähten  bestehender  Rolle  an- 
fertigen und  leitete  die  Ströme  in  entgegen- 
gesetzter Richtung  durch  die  Windungen.  Mit 
diesem  Instrumente  konnte  man  wohl  Wider- 
standsmessungen machen,  aber  auch  nur,  wenn 
verhältnifsmäfsig  geringe  Widerstände  von  weni- 
gen Siemens-Einheiten  vorhanden  waren.  Dies 
entsprach  meinen  Wünschen  sehr  wenig,  da  wir 
bei  unseren  Arbeiten  gewöhnlich  mit  Wider- 
ständen zu  thun  haben,  die  sich  in  Tausenden 
von  Ohm  bewegen  und  bei  diesen  eine  nur 
einigermafsen  genügende  Genauigkeit  nicht  zu 
erzielen  war.  Ich  zweifle  zwar  nicht  daran, 
dafs  es  möglich  sein  würde,  ein  solches  Diffe- 
renzial-Telephon  zu  konstruiren,  welches  empfind- 
licher ist;  es  würde  aber  mit  Vermehrung  der 
Windungszahl  die  Schwierigkeit  wachsen,  die 
Wirkung  in  den  parallel  laufenden  Windungen 
genügend  gleich  zu  machen.  So  fand  ich  schon 
bei  meinem  Instrumente,  dafs  die  Widerstände 
der  beiden  Drahtlagen  der  Rolle,  obgleich  sie 
mit  grofser  Sorgfalt  gleichzeitig  gewickelt  waren, 
durchaus  nicht  gleiche  waren;  es  war  vielmehr 

[  eine  Differenz  von  20  Siemens  -  Einheiten  vor- 
handen, indem  die  eine  168,  die  andere  188 
Siemens  -  Einheiten  Widerstand  hatte.  Wenn 
man  nun  von  aufsen  20  Siemens  -  Einheiten  zu 
der  erstcren  hinzufügte  und  nun  den  Strom 

.  zwischen  beide  theilte,  so  hörte  man  bei  Strom- 
unterbrechungen ein  leises  Summen  des  Tele- 
phons, aber  es  gelang  nicht,  dasselbe  voll- 
ständig zum  Schweigen  zu  bringen.  Es  war 
daher  sehr  schwierig,  zu  ermitteln,  wenn  man 
zwei  ungleiche  Widerstände  in  die  beiden 
Leitungen  einschaltete,  ob  das  Geräusch  stärker 

j  wurde  oder  nicht,   während  es  natürlich  viel 

1  leichter  ist,  zu  entscheiden,   ob  überhaupt  ein 

,  Geräusch  vorhanden  ist  oder  nicht.  Ich  habe 
die  Sache  aber  auch  noch  auf  eine  andere 
Weise  versucht.  Da  die  Telephone  in  der  Regel 
als  Zwillinge  auf  die  Welt  kommen,  so  habe 
ich  zwei  derselben  so  mit  einem  gemeinsamen 
Lufträume  verbunden,  dafs  sie  auf  denselben 
entweder  in  gleicher  oder  in  entgegengesetzter 
Weise  wirkten,  je  nach  der  Richtung  der  Ströme 
in  den  beiden  Telephonen.  Es  gelang  mir  aber 
auf  diesem  Wege  nicht,  die  Luft,  welche  in 
der  gemeinsamen  Kammer  eingeschlossen' war, 

'  durch  Interferenz  ganz  in  Ruhe  zu  erhalten. 


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April  »mj.  Rosenthal,  Widerstandsmesrunoen  mittels  des  Fernsprechers.  149 


Man  hörte  immer  ein  leises  Summen,  wenn 
man  die  beiden  Telephonplatten  in  Schwingung 
brachte,  selbst  wenn  diese  Schwingungen  mit 
einander  interferirten.  Der  Grund  hierfür  liegt 
offenbar  darin,  dafs  es  nicht  zwei  Telephone 
giebt,  die  vollkommen  akustisch  gleich  sind. 
Zwei  Telephone  älterer  Art  z.  B.,  welche  zu- 
sammengehörten, zeigten  den  Einflufs,  den  die 
Eigentöne  ihrer  Membranen  ausübten,  auf  das 
deutlichste.  Wenn  ich  ungefähr  1 20  Induktions- 
ströme in  der  Sekunde  abwechselnd  durch  die 
beiden  Telephone  leitete,  so  waren  die  Töne, 
die  sie  hören  liefsen,  durchaus  nicht  dieselben, 
sondern  unterschieden  sich  um  fast  eine  ganze 
Oktave  von  einander.  Gleichzeitig  war  auch 
die  Klangfarbe  verschieden,  indem  das  eine 
Telephon  ganz  deutlich  seinen  Ton,  der  unge- 
fähr der  Tonhöhe  d  entsprach,  auf  den  Vo- 
kal »a*  sang,  während  das  andere  ein  deut- 
liches >o«  von  sich  gab.  Wenn  man  diese 
beiden  so  kombinirte,  dafs  die  Schwingungs- 
phasen der  beiden  Telephonplatten  gleich  waren 
und  sich  summirten,  so  hörte  man  den  tieferen 
Ton  und  den  Vokal  a;  kehrte  man  dann  die 
Stromrichtung  in  dem  einen  Telephon  um,  so 
sprang  die  Tonhöhe  um  eine  Oktave  und  nahm 
die  Klangfarbe  o  an.  Der  Ton  war  in  diesem 
Falle  zwar  schwach,  aber  es  war  nicht  möglich, 
vollkommene  Stille  herbeizuführen.  Bei  einem 
anderen  Telephon  mit  grofser  Eisenplatte  und 
Hufeisenmagnet  liefs  ich  dieselbe  Membran  ab- 
wechselnd von  je  einem  Pol  allein  beeinflussen, 
indem  ich  dieselben  Induktionsströme  abwech- 
selnd durch  die  eine  oder  die  andere  Rolle 
leitete.  Ich  erhielt  so  zwei  Töne,  die  etwa  um  eine 
Terz  von  einander  verschieden  waren  und  auch 
etwas  verschiedene  Klangfarben  hatten.  I.icfs 
ich  nun  dieselben  Ströme  gleichzeitig  durch 
beide  Rollen  in  entgegengesetzter  Richtung 
gehen,  so  war  das  Telephon  auch  nicht  voll- 
kommen ruhig,  sondern  gab  einen  leisen  sum- 
menden Ton.  Diese  »Interferenz  -  Telephone« 
erwiesen  sich  also  für  unseren  Zweck  als  voll- 
kommen unbrauchbar.  Dagegen  glaube  ich, 
dafs  man  auf  die  andere  vorher  angegebene  Art, 
durch  Anwendung  von  Telephonen  mit  doppelt 
gewundenen  Rollen,  ähnlich  wie  bei  den  Diffe- 
renzial-Galvanometern,  indem  man  durch  die 
zwei  Rollen  die  Ströme  in  entgegengesetzter 
Richtung  gehen  läfst,  Widerstandsmessungen 
wohl  wird  ausführen  können.  Nun  giebt  es  be- 
kanntlich noch  eine  ganze  Reihe  anderer  Kom- 
binationen, bei  denen  man  Ströme  durch  zwei 
Rollen  in  entgegengesetzter  Richtung  leitet  und 
man  hat  derartige  Instrumente  als  Induktions- 
wagen angewandt.  Mit  Hülfe  dieser  würde  es 
gewifs  auch  möglich  sein,  Widerstandsmessungen 
zu  machen.  Es  schien  mir  aber  praktischer,  es 
auf  folgende  Weise  zu  versuchen :  Das  Telephon 
wird  mit  einer  gewöhnlichen  Induktionsrolle 
verbunden,    statt    der   primären   Rolle  aber 


wendet  man  eine  aus  zwei  gleichen  Drähten, 
die  neben  einander  aufgewickelt  sind,  an  und 
leitet  durch  sie  denselben  Strom  in  entgegen- 
:  gesetzter  Richtung.    Indem  man  nun  in  diese 
beiden  Zweige  die  zu  vergleichenden  Widerstände 
j  einschaltet,     erhält    man    einen    > Differenzial- 
i  Induktor *,   der  Differenzen  von  Widerständen 
|  mit  grofser  Schärfe  erkennen  läfst.    Aber  auch 
auf  diese  Weise  sind  die  Messungen  nur  dann 
hinlänglich  genau,  wenn  es  sich  um  verhältnifs- 
mäfsig  kleine  Widerstände  handelt.    Meine  ur- 
sprüngliche   Aufgabe ,    die    genaue  Messung 
grofser  Widerstände  in   polarisirbaren  Leitern, 
ist   also    vorläufig    noch    ungelöst  geblieben. 
Nichtsdestoweniger  glaubte  ich,  diese  Mitthei- 
lungen hier  machen  zu  sollen,  denn  die  aufser- 
ordentlichc  Bequemlichkeit,   welche  das  Tele- 
!  phon  im  Vergleiche   zu  Spiegelbussolen  und 
j  anderen  ähnlichen  Instrumenten  bietet,  könnte 
|  doch  gelegentlich  dazu  führen,  dieses  Instrument 
in   Anwendung  zu   bringen,   selbst  wenn  die 
Voraussetzung  der  polarisirbaren  Leiter  nicht  zu- 
treffen sollte;  und  so  denke  ich,  dafs  Sie  diese 
kurze  Mittheilung  meiner  Versuche   nicht  für 
ganz  überflüssig  halten  werden. 

Herr  Professor  v.  Helmholtz  bemerkte  im 
Anschlufs  an  die  Auseiandersetzungen  des 
Herrn  Professor  Rosenthal,  dafs  er  auch  im 
Physikalischen  Laboratorium  der  Universität 
mehrere  Male  und  unter  abgeänderten  Methoden 
Versuche  über  Widerstandsbestimmungen  mit 
dem  Telephone  habe  anstellen  lassen.  Es  geht 
dies  sehr  leicht  und  gut  bei  nicht  zu  langen 
und  nicht  in  Spiralen  aufgewickelten  Draht- 
widerständen ;  aber  das  Galvanometer  ist  doch 
,  empfindlicher  und  sicherer.  In  denjenigen 
Fällen  dagegen,  wo  das  Galvanometer  nicht 
ausreicht,  namentlich  wenn  man  polarisirte 
Platten  in  der  Leitung  hat,  ist  auch  die  An- 
wendung des  Telephons  mit  den  gröfsten 
Schwierigkeiten  verbunden,  obgleich  die  Unter- 
suchung sich  durchführen  läfst,  wie  die  im 
hiesigen  Laboratorium  ausgeführte  Arbeit  von 
Herrn  Wietlisbach  und  später  die  von  Herrn 
Professor  F.  Kohlrausch  gezeigt  haben.  Wenn 
|  man  das  Telephon  anwenden  will,  so  mufs 
I  man  schnelle  Stromschwankungen  haben,  um 
1  Töne  hervorzurufen,  und  dann  genügt  es  nicht, 
I  dafs  diese  von  entgegengesetzten  Seiten  her 
dem  Telephon  in  gleicher  Stärke  zugeleitet 
werden;  sie  müssen  auch  gleichzeitig  zugeleitet 
werden.  Drahtspiralen  nun  verzögern  den 
Durchgang  der  elektrischen  Oscillationcn;  po- 
larisirbare  Elektroden  dagegen  verfrühen  die 
Phasen,  und  zwar  beide  für  verschieden  hohe 
Töne  in  verschiedenem  Mafse.  Erzeugt  man 
im  Telephon  einen  einfachen  Ton,  der  einer 
Art  pendelartiger  Schwingungen  entspricht,  z.  B. 
durch  eine  Stimmgabel  mit  magnetisirten  Zinken, 
zwischen  denen  eine  kleine  Drahtrolle  liegt, 


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Verkins-Angelegenhkiten. 


Elek  troi  whn.Zkitsc  murr. 
APRH-  i88j. 


wie  sie  in  den  Telephonen  gebraucht  wird,  so 
kann  man  durch  sorgfältige  Ausgleichung  der 
Phasenunterschiede  in  der  That  Stillschweigen 
hervorbringen;  sonst  bekommt  man  immer  nur 
ein  Minimum  der  Tonstärke,  welches  keine 
scharfe  Einstellung  der  Wheatstone'schen  Brücke 
erlaubt. 

Neuerdings  sind  Apparate  gebaut,  erst  eine 
Art  elektromagnetischer  Sirene  von  Professor 
Webb  und  dann  ein  rotirender  Magnetinduktor 
mit  zwei  im  Winkel  verstellbaren  Spiralen  von 
Professor  Überbeck  in  Halle,  welche  je  zwei 
oscillirende  Ströme,  mit  beliebig  regulirbaren 
Phasen  unterschieden,  zu  erzeugen  erlauben. 
Mit  diesen  Apparaten  wird  die  Aufgabe  wahr- 
scheinlich in  viel  vollkommenerer  Weise  zu  lösen 
sein. 


Geh.  Rath  Dr.  W.Siemens:  Ucber  Versuche, 
das  Telephon  zum  Schweigen  zu  bringen,  wie 
Herr  Professor  v.  Heimholt/  soeben  ausgeführt 
hat,  möchte  ich  mir  ebenfalls  eine  kleine  Mit- 
teilung zu  machen  erlauben,  da  mich  die 
Sache  schon  seit  mehreren  Jahren  beschäftigt] 
hat. 

Ich  war  zu  der  Ansicht  gekommen,  dafs  das 
Schweigen  im  Zweigdrahte  der  Brücke  besonders 
durch  statische  Elektrizität  gestört  wurde.  Ich 
benutzte  das  Telephon  zu  einem  Versuche,  der 
etwas  kühn  erscheinen  könnte,  nämlich  zur  Be- 
stimmung der  relativen  Geschwindigkeit  der 
Elektrizität  in  verschiedenen  Metallen.  Ich  be- 
nutzte  zur  Brückenverzweigung  zwei  Drahtrollen 
aus  gut  leitendem  -Kupferdraht  und  zwei  auf' 
Neusilberdraht.  Die  Querschnitte  des  Kupfer- 
und  Neusilberdrahtes  waren  umgekehrt  propor- 
tional den  spezifischen  Leitungsfähigkeiten  der 
Metalle.  Die  Rollen  waren  nach  meiner  Methode 
bifilar  gewickelt  und  die  Widerstände  so  genau 
abgeglichen,  dafs  im  Briickendrahtc  mit  dem 
empfindlichsten  Galvanometer  kein  Strom  zu 
entdecken  war.  Wurde  nun  anstatt  des  Galvano- 
meters oder  zugleich  mit  ihm  ein  besonders 
empfindliches  Telephon  eingeschaltet,  so  war 
beim  Schliefsen  und  Oeffncn  der  Kette  stets 
ein  Geräusch  zu  hören,  welches  sehr  deutlich 
wurde,  wenn  eine  Reihe  schnell  wechselnder 
Ströme  durch  die  Brücke  geleitet  wurde.  Dieses 
mufste  in  der  That  eintreten,  wenn  die  Elek- 
trizität sich  in  verschiedenen  Leitern  nicht  gleich- 
mäfsig  geschwind,  sondern  im  Verhältnifs  ihrer 
spezifischen  Leitungsfähigkeit  fortpflanzt,  da  die 
Spitzen  der  Stromkolonnen  dann  durch  das 
etwa  20  Mal  besser  leitende  Kupfer  schneller 
zu  den  Enden  des  Brückendrahtes  gelangen 
mufsten,  wie  durch  die  gleich  langen  Neusilber- 
drähte. Es  stellte  sich  bei  diesen  Versuchen 
heraus,  dafs  es  auch  bei  Rollen  aus  demselben 
Metalle  schwierig  war,  das  Telephon  im  Briicken- 
drahtc ganz  zum  Schweigen  zu  bringen.  Um 
dies  zu  erreichen,   mufste   man   die  Flaschen- 


kapazität der  Rollen  und  Zuleitungen  durch 
kleine  regulirbare  Kondensatoren  ebenfalls  voll- 
kommen ausgleichen.  Ein  entscheidendes  Re- 
sultat haben  diese  Versuche  leider  nicht  ge- 
geben. Um  ein  solches  zu  erzielen,  müfeten 
sie  mit  weit  gröfseren  Metallmassen  und  auch 
mit  gröfserem  Aufwände  von  Mühe  und  Zeit, 
als  mir  zu  Gebote  stand,  durchgeführt  werden. 

Professor  Dr.  Rosenthal:  Ich  möchte  mir 
erlauben,  zu  bemerken,  dafs  ich  bei  meinen 
Versuchen  in  dem  einen  Zweige  der  Brücke 
eine  Rolle  mit  doppelten  Windungen  ein- 
schaltete und  diese  sorgfältig  ins  Gleichgewicht 
brachte  durch  einen  zickzackförmig  ausgespann- 
ten Neusilberdraht  von  gleichem  Widerstand. 
Auf  diese  Weise  ist  es  mir  durchaus  nicht 
schwer  gefallen,  das  Telephon  zum  Schweigen 
zu  bringen.  Ich  habe  Kettenströme  angewandt 
und  diese  entweder  einfach  unterbrochen  oder 
mit  Hülfe  eines  Inversors  in  ihrer  Richtung  ge- 
wechselt, ferner  den  Extrastrom,  der  in  einer 
Rolle  entstand,  sowie  auch  den  sekundären 
Strom  in  einer  zweiten  Rolle.  In  allen  diesen 
Fällen  ist  es  mir  möglich  geworden,  die  Induk- 
tion nachzuweisen,  sobald  eine  einfach  gewun- 
dene Rolle  eingeschaltet  war.  Aber  so,  wie  sie 
Herr  v.  Helm  hol  tz  nachgewiesen  hat,  habe  ich 
sie  nicht  nachweisen  können. 

Man  kann,  wie  ich  in  meiner  Mittheilung 
gesagt  habe,  die  Induktion  in  den  Rollen  leicht 
nachweisen ;  übrigens  bin  ich  zu  der  Ueber- 
zeugung  gekommen,  dafs  es  praktisch  schwer 
hält,  mit  Hülfe  des  Telephons  zu  messen.  Am 
besten  schien  es  mir  zu  gehen,  wenn  man 
einen  Kettenstrom  mit  dem  lnversor  10  bis 
15  Mal  in  der  Sekunde  in  seiner  Richtung 
wechselt.  Der  lnversor  bestand  aus  einer  schnell 
rotirenden  Axe,  an  welcher  Drähte  befestigt 
waren,  die  in  Quecksilbernäpfe  tauchten.  Es 
wurden  etwa  10  abwechselnd  gerichtete  Strom- 
stöfse  in  der  Sekunde  gebraucht,  deren  jeder 
-,••£-„  Sekunden  und  noch  weniger  Zeit  dauerte. 
Auf  diese  Weise  war  es  sehr  gut  möglich, 
scharf  zu  messen  und  das  Telephon  bei  Gleich- 
heit der  Widerstände  zum  Schweigen  zu  bringen, 
wenn  diese  Widerstände  nicht  über  100  Ohm 
hinausgingen. 


0.  Frölich: 

Ueber  den  Widerstand  des  elektrischen 
Lichtbogens. 

Ueber  den  Widerstand  des  Lichtbogens  sind 
die  Meinungen  bekanntlich  bis  auf  den  heutigen 
Tag  sehr  verschieden. 

Die  älteste  Arbeit  über  diesen  Gegenstand 
ist  wohl  die  von  Edlund  (Poggendorffs  Annalcn, 
Bd.  131,  S.  586);  in  derselben  wird  der  Licht- 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 
APRIL  1883. 


Frölich,  Ukbkr  den  Widerstand  des  elektr.  Lichtbogens. 


'5' 


bogen  mit  einer  galvanischen  Zersetzungszelle 
verglichen  und  an  der  Hand  dieser  Verglei- 
chung  die  Polarisation  und  der  (wahre)  Wider- 
stand des  Lichtbogens  an  einer  Anzahl  von 
Fallen  experimentell  bestimmt. 

Diese  Arbeit  ist  in  neuerer  Zeit  von  den 
Elektrotechnikern  kaum  mehr  benutzt  worden, 
wohl  hauptsächlich  aus  dem  Grunde,  weil 
Ed  1  und  nur  mit  Batterien  und  schwachen 
Lichtem  arbeitete,  und  seine  Resultate  sich  da- 
her nicht  unmittelbar  für  die  starken  Lichter 
der  Neuzeit  verwenden  liefsen. 

Dagegen  ist  vielfach  die  Frage  vcntilirt  wor- 
den, ob  der  Lichtbogen  eine  elektromotorische 
Gegenkraft  besitze  oder  nicht,  und  man  hat 
versucht,   dieselbe  experimentell  nachzuweisen. 

Dieser  Nachweis  ist  schwierig,  es  fragt  sich, 
ob  es  Uberhaupt  möglich  ist,  einen  solchen  Be- 
weis experimentell  zu  liefern;  unter  den  mannig- 
fachen Versuchen  dieser  Art  ist,  mir  wenigstens, 
keiner  bekannt  geworden,   durch  welchen  die 


Der  Widerstand  des  Lichtbogens  ist  das  Ver- 
hällnifs  der  Spannungsdifferenzen  der  beiden 
Kohlen  zur  Stromstärke;  wir  bezeichnen  den- 
selben im  Folgenden  als  den  »scheinbaren  <  , 
weil  es  noch  ungewifs  ist,  ob  in  dem  Licht- 
bogen nicht  eine  elektromotorische  Kraft  ent- 
halten ist,  und  weil  der  »Widerstand*  in  diesem 
Falle  nicht  mehr  dieselbe  physikalische  Eigen- 
schaft bedeutet,  wie  bei  einem  Leiter  ohne 
elektromotorische  Kraft. 

Der  scheinbare  Widerstand  des  Lichtbogens 
hängt  von  der  Stromstärke  und  der  Bogenlänge 
ab;  um  die  Art  seiner  Abhängigkeit  von  diesen 
beiden  Gröfsen  zu  finden,  mtlssen  Beobachtungen 
gegeben  sein,  in  welchen  die  Bogenlänge  und 
die  Stromstärke  möglichst  verschiedene  Werthe 
annehmen;  diese  Bedingung  wird  durch  die 
auf  umstehender  Seite  veröffentlichten  Beob- 
achtungen von  Siemens  &  Halske  erfüllt, 
und  wir  suchen  im  Folgenden  die  gesuchte 
Abhängigkeit  aus  diesen  Versuchen  abzuleiten. 


Existenz  einer  elektromotorischen  Gegenkraft 
auch  nur  mit  annähernder  Sicherheit  be- 
wiesen ist 

Dagegen  sehen  wir  in  einer  Reihe  von 
wissenschaftlichen  und  technischen  Arbeiten  den 
Satz  besprochen,  dafs  die  Spannungsdiffe- 
renz des  Lichtbogens  (an  den  beiden  Kohlen 
gemessen)  eine  ziemlich  konstante  Gröfse 
sei  und  ungefähr  50  Volt  betrage  (vgl.  z.  B. 
Richter,  Elektrotechn.  Zeitschrift,  1883,  S.  29). 

Ich  bin  Uberzeugt,  dafs  bereits  viele  Kon- 
strukteure diesen  Satz  benutzen,  obgleich  der- 
selbe einer  genaueren  Untersuchung  meines 
Wissens  noch  nicht  unterworfen  wurde. 

Dafs  dieser  Satz  nicht  genau  richtig  sein 
kann,  ergiebt  sich  schon  daraus,  dafs  nach 
demselben  die  elektrischen  Eigenschaften  des 
Lichtbogens  von  der  Länge  des  Bogens  unab- 
hängig sein  müfsten.  Dies  widerspricht  aber 
der  Thatsache,  dafs  der  Widerstand  des  Licht- 
bogens, bei  gleichbleibender  Stromstärke,  zu- 
nimmt mit  der  Bogenlänge.  Diese  Thatsache 
liegt  eigentlich  sämmtlichen  Konstruktionen  von 
elektrischen  Lampen  zu  Grunde,  ist  also  unbe- 
streitbar. 


ff       ff       12       13       1h       f5  16 


Das  Gesetz  für  den  scheinbaren  Widerstand 
unmittelbar  zu  finden,  ist  mühsam,  weil  der- 
selbe von  zwei  unabhängigen  Variabein  ab- 
hängt; es  empfiehlt  sich  daher,  zu  versuchen, 
ob  nicht  bei  der  Spannungsdifferenz,  aus 
welcher  der  scheinbare  Widerstand  sich  direkt 
berechnen  läfst,  die  eine  jener  beiden  Variabein 
wegfällt  oder  wenigstens  einen  geringeren  Ein- 
flufs  ausübt. 

Zeichnet  man  obige  Beobachtungen  so  auf, 
dafs  die  Bogenlängen  die  Abszissen ,  die  Span- 
nung die  Ordinaten  bilden,  so  erhält  man  die 
in  obiger  Figur  dargestellte,  allerdings  recht 
zackige  Linie. 

Der  Grund  der  Unregelmäfsigkeit  dieser  Linie 
liegt  wohl  gröfstcntheils  darin,  dafs  die  Beob- 
achtungen zu  verschiedenen  Zeiten  von  ver- 
schiedenen Beobachtern  und  mit  verschiedenen 
Mefsinstrumentcn  angestellt  wurden,  möglicher- 
weise aber  auch  darin,  dafs  die  Spannung  nicht 
blos  von  der  Bogenlänge,  sondern  auch  von 
der  Stromstärke  abhängt,  wie  der  scheinbare 
Widerstand. 

Wenn  überhaupt  eine  solche  Abhängigkeit 
existirt,  so  sprechen  obige  Beobachtungen  da- 


by  Google 


»5* 


Vereins  -Angelegenheiten. 


Elektrotechn.  Zettschk  ITT  . 
APRII.  1M3. 


Beobachtungen  Ober  den  scheinbaren  Widerstand  des  Lichtbogens  von  Siemens  &  Halske. 

Die  nachfolgenden  Messungen  an  Lichtbögen  wurden  gelegentlich  der  Prüfung  von  Lichtmaschinen  angestellt; 
es  sind  absichtlich  sämmtlichc  Beobachtungen  aufgenommen,  auch  diejenigen,  bei  welchen  Mcssungsfchler 

wahrscheinlich  sind. 


7 

I. 

s 

S 

W 

ir 

Datum. 

Maschine. 

Strom- 

Bogen- 

Spannung 
an  den 

Scheinbarer 
Widerstand 
tlc»  Bogen» 
in  Olim 

stärke  in 
Ampere 

länge  in 
Millimeter 

Kohlen 
in  Volt 

in  Volt 

in  Ohm 

btobachtel 

■KIGLIIIICI  1,. 

Frölich. 

LIL  [  L\.  II  l.Cl  II- 

Frölich. 

16.  Oktober  1882. 

D- 

• 

30,« 

4,1 

45.9 

46,9 

1.5» 

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1,57 

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18.  und  20.  Oktober 

rh 

36,' 

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1.16 

1880. 

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1,14 

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53.» 

1.«« 

I.J-l 

21.  Oktober  1880. 

2  D% 

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53.» 

51.» 

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1,7» 

hintereinander. 

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parallel. 

58.0 

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hintereinander. 

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33.  bis  27.  Februar 

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1881. 

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1,«« 

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45.» 

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1,04 

ao.  Juli  188 1. 

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0.4- 

120 

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53.» 

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59,° 

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0,56 

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57.° 

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106 

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58,. 

60,6 

O.55 

°57 

89,6 

16 

63.5 

67.S 

O.55 

0.-6 

25.  Juli  1881. 

IX 

8,-6 

3.5 

50,, 

45.i 

5v5 

5.T 

8,;« 

3.1 

49.1 

44.9 

5.»4 

5.'3 

für,  dafs  die  Spannung  am  Lichtbogen  (bei 
gleicher  Bogenlänge)  bei  kleinen  Stromstärken 
gröfser  ist  als  bei  grofsen.  Dies  würde  einem  der 
Zersetzungszellc  entgegengesetzten  Verhalten  ent- 
sprechen; indessen  möchte  ich  dies  nicht  als 


bewiesen  ansehen,  bevor  es  nicht  durch  ge- 
nauere Versuche  bestätigt  ist. 

Mit  Sicherheit  geht  aus  obiger  Kurve  nur 
hervor,  dafs  die  Spannung  mit  wachsender 
Bogenlänge  zunimmt,  und  zwar,  dals  diese 


Digitized  by  Googl 


*53 


Zunahme  im  Wesentlichen  gleichmäfsig  ist, 
sich  also  durch  eine  gerade  Linie  T-T  (vgl. 
die  Figur)  darstellen  läfst. 

Wenn  also  5  die  Spannung,  Z  die  Bogen- 
länge, a  und  b  Koeffizienten  sind,  so  ist: 

i)  S=  a  -f-  b  .  L, 

oder  in  Zahlen,  wenn  die  Spannung  in  Volt, 
die  Bogenlänge  in  Millimetern  gemessen  wird: 
S  —  39  -j-  i,b  L  . 
Der  scheinbare  Widerstand  W  des  Bogens 
ergiebt  sich  unmittelbar  aus  der  Spannung,  in- 
dem man  dieselbe  durch  die  Stromstärke  / 
dividirt;  es  ist  also: 


"=7  =  5  +  <f 


oder  in  Zahlen: 

lV _  39    ,   t|  L 

Ueber  die  Uebereinstimmung  dieser  Formeln 
mit  den  Versuchen  von  Siemens  &  Halske 
geben  in  der  bezüglichen  Tabelle  die  Spalten 
Auskunft,  in  welchen  Spannung  und  Widerstand 
nach  obigen  Formeln  berechnet  sind. 

Mittels  dieser  Formeln  lassen  sich  für  Span- 
nung und  Widerstand  die  folgenden  Tabellen 
berechnen,  welche  den  Sachverhalt  wenigstens 
mit  so  viel  Genauigkeit  darstellen,  «als  den  Be- 
dürfnissen der  Technik  entspricht. 


Bogen- 
länge 

in 


Span- 
nung 

in 


Widerstand  in  Ohm. 


UUI- 

rtern 

Volt 

1 

5 

IO 

'S 

,0 

30 

40 

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IO,j 

5.'* 

3-44 

2,5» 

i.r« 

1,19 

I.ej 

0,74 

0,»5 

0,57 

0,51 

8 

53-4 

53-4 

10,7 

5.J4 

3.5* 

2,67 

1,7« 

I.J4 

I.07 

6,89 

0,7* 

O,*; 

0,59 

0,5J 

9 

55.» 

55.» 

I  1,9 

5-5« 

3.*» 

2.7» 

I.»4 

I.J» 

1,10 

0,9« 

O.79 

O,», 

0,61 

0,55 

10 

57.0 

57.° 

11.4 

5»:> 

3. So 

2,»5 

l,V 

I-4J 

I..4 

0,9< 

O.». 

O.T. 

0,6, 

0,5- 

1 1 

58.1 

58.» 

IM 

5.»» 

3.4. 

2.94 

!.»♦ 

1.47 

I.i» 

0,9» 

O.J4 

0,74 

o,»s 

0,59 

ii 

60,* 

6o,t 

12,1 

6,06 

4.04 

3>°J 

2,o, 

!.»• 

1,01 

O.S7 

<v*  • 

0,*7 

OM 

>3 

62.4 

62.4 

«*.5 

6,  »4 

4.>* 

3.«« 

3,oI 

1,54 

I.W 

1,04 

0,»9 

0,7» 

0,69 

OM 

14 

64,» 

64.« 

I2,B 

6.0 

4.>» 

J." 

2,14 

1 ,61 

1,1» 

1,07 

0,9» 

C,8o 

0,71 

OM 

'5 

66,0 

66,0 

'3.' 

.  6m 

4.40 

hr> 

2,io 

I.*s 

I.J« 

I..C 

0,94 

0,«J 

0.7J 

o.t* 

16 

67.« 

67.» 

13,* 

4.5» 

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2,1* 

1,-0 

I.J» 

I..J 

0,97 

O.JS 

0.-5 

0,*» 

'7 

69,* 

69,* 

13.» 

6,96 

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3.4« 

2.J. 

1.7« 

I,J9 

1,1» 

0,99 

0,»7 

0,77 

0,-3 

18 

-1.4 

7«.4 

14.J 

7.'4 

4.7* 

3.5" 

2,J» 

1 .79 

I.4J 

I.<9 

I-,C» 

0,»9 

0,-9 

0,-. 

'9 

73.» 

73.» 

14.*  . 

7.i« 

4.i» 

IM 

2,44 

I.SJ 

1,4* 

l.u 

I,o$ 

0,9» 

0,». 

o,:> 

10 

75.= 

75-0 

15,0 

7>v 

5.« 

3--i 

2,50 

I.H 

Mo 

I.W 

i,r 

0,94 

O,», 

O.T5 

Es  fragt  sich  nun,  ob  durch  die  neu  gewon- 
nenen Sätze  1)  und  2)  sich  nicht  eine  Ent- 
scheidung gewinnen  läfst  darüber,  welche  von 
den  beiden  Annahmen  über  die  Natur  des 
Lichtbogens  die  richtige  ist,  diejenige  einer 
Polarisation  oder  diejenige  eines  Ueber- 
gangs  Widerstandes. 

Ist  beim  Uebcrgange  von  der  Kohle  in  den 
Bogen  und  vom  Bogen  in  die  Kohle  eine 
elektromotorische  Gegenkraft  oder  Pola- 
risation (P)  vorhanden,  ist  ferner  k  die  Lei- 
tungsfähigkeit, Q  der  Querschnitt  des  Licht- 
bogens, so  ist  die  Spannung  .V  und  der  schein- 
bare Widerstand  IV: 


J   +  k  Q 


Ist  dagegen  bei  jenem  Uebcrgange  keine 
Polarisation,   wohl  aber  ein  Uebergangswider- 


stand  U  (für  die  Flächeneinheit  des  Quer- 
schnittes), so  hat  man: 

'  U        1  L 

W—  - 4-  —  -• 
Q  +  k  Q 

Vergleichen  wir  die  Formeln  a)  und  b)  mit 
den  aus  den  Versuchen  abgeleiteten  Formeln  1) 
und  2),  so'  ergiebt  sich,  dafs  sowohl  die  For- 
meln a),  als  diejenigen  b)  nur  in  Ueberein- 
stimmung mit  den  Versuchsresultaten  zu  brin- 
gen sind  durch  die  Annahme,  dafs  der  Quer- 
schnitt des  Lichtbogens  proportional  der 
Stromstärke  sei.  Sobald  man  dies  annimmt 
—  und  dafs  der  Querschnitt  mit  der  Strom- 
stärke zunimmt,  ist  bekannt  —  und  in  den 
Formeln  a)  und  b)  Q  -c.J  einführt,  so  er- 
hält 


20 


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«54 


Abhandlungen. 


Elektkotechn.  Zf.ITSCHRIFT. 

AFRII.  tUy  


in  a): 

5  = 

P+  -r  L, 
kc 

IV  = 

1^  Li.. 

in  b): 

5--- 

li  = 

77+*  7" 

übereinstimmend  mit  den  Formeln   i)  und  2). 

Für  die  Bedeutung  der  Koeffizienten  a  und  b 
ergiebt  sich  hieraus,  dafs,  wenn  man  c  —  1 
oder  den  bei  dem  Strom  Eins  herrschenden 
Querschnitt  gleich  Eins  setzt,  a  als  die  Gröfse  der  i 
Polarisation  oder  als  der  Werth  des  Ueber- 
gangswiders  tandcs  für  den  Querschnitt 
Eins  angesehen  werden  kann,  dafs  dagegen  b 
der  reziproke  Werth  der  Leitungsfähig- 
keit des  Lichtbogens  ist. 

Wir  ersehen  aber  ferner,  dafs  die  Versuche 
sowohl  aus  der  einen,  als  aus  der  anderen  Vor- 
stellung sich  erklären  lassen,  oder  endlich  auch 
auf  eine  aus  beiden  Vorstellungen  gemischte  Art 

Es  ist  auch  an  und  für  sich  nicht  wahr- 
scheinlich, dafs  eine  der  beiden  Vorstellungen 
zur  Erklärung  ausreiche. 

Für  die  Annahme  einer  Polarisation  spricht 
hauptsächlich  die  Verschiedenheil  der  Erschei- 
nungen an  den  beiden  Kohlen  und  die  That- 
sache,  dafs  zur  Bildung  des  Bogens  ein  ge- 
wisses Minimum  der  Spannung  vorhanden  sein 
mufs;  gegen  dieselbe  und  für  die  Annahme 
eines  Uebcrgangswiderstandes  spricht  die  Gröfse 
des  mittels  der  anderen  Annahme  gefundenen 
Werthes  der  Polarisation ,  welcher  ungefähr 
10  mal  so  grofs  ist,  als  alle  bekannten  Polari- 
sationen. 

Für  die  im  Lichtbogen  geleistete  Arbeit  A 
folgt  aus  den  Formeln  1)  und  2): 

3)  A  =  SJ=,(a  +  bL)J. 

Dieselbe  ist  also  proportional  der  Strom- 
särke. 

Diese  Arbeit  wird  zum  gröfsten  Theile  in 
strahlende  Wärme  und  Licht  verwandelt,  zum 
Thcil  aber  auch  möglicherweise  zur  mechani- 
schen Zersplitterung  der  Kohlentheilchen  ver- 
wendet; zu  diesen  Wirkungen  der  Elektrizität 
kommt  aber  noch  die  Arbeit  der  Verbrennung, 
welche  ebenfalls  Licht  und  Wärme  erzeugt 

Bedenkt  man  nun,  dafs  das,  was  man  ge-  ! 
wohnlich  die  Lichtstärke  des  Bogens  nennt,  | 
nur  die  horizontal  ausgesandten  Lichtstrahlen  | 
bedeutet,  so  ist  es  klar,  dafs  diese  Lichtstärke  j 
nur  ein  sehr  unvollkommener  Ausdruck  der  im  1 
Bogen  durch  den  elektrischen  Strom  geleisteten 
Arbeit  ist.  Immerhin  aber  erhält  die  Annahme, 
welcher  man  in  letzter  Zeit  häufig  begegnet,  dafs 
die  Lichtstärke  proportional  der  Strom- 
stärke sei,  durch  die  Formel  3)  eine  Stütze. 


ABHANDLUNGEN. 

Ueber  die  elektrodynamische  Wechselwirkung 
elektrischer  Schwingungen. 

Von   Prof.   Dr.  A.  Oberbeck. 

1.  Interferenzerscheinungen  des  Lichtes  ent- 
stehen, wie  bekannt,  im  einfachsten  Fall  durch 
die  gemeinsame  Wirkung  zweier  Schwingungs- 
bewegungen auf  dieselben  Punkte  des  Aethers. 
In  Folge  dessen  wird  an  einzelnen  Orten  eine 
Verstärkung,  an  anderen  eine  Schwächung  oder 
gänzliche  Aufhebung  der  Bewegung  eintreten, 
entsprechend  der  Verschiedenheit  der  beiden 
Schwingungszustände,  welche  man  gewöhnlich 
als  ihren  Phasenunterschied  bezeichnet.  Die 
Interferenzerscheinungen  bilden  die  Grundlage 
der  feinsten,  optischen  Beobachtungsmethoden. 
Bekanntlich  giebt  es  Mittel,  periodisch  wech- 
selnde elektrische  Ströme  zu  erzeugen,  bei  wel- 
chen die  Stromintensität  denselben  mathemati- 
schen Gesetzen  folgt,  welche  man  für  die  Licht- 
schwingungen annimmt.  Sollte  es  nicht  möglich 
sein,  zwei  solche  Wechselströme  derart  auf 
einander  wirken  zu  lassen,  dafs  diese  Wirkung 
von  dem  Phascnuntcrschicde  derselben  abhängt, 
also  unter  Umständen  Null  wird  und  auf  diese 
Weise  zu  einer  Art  von  Interferenz  Veranlassung 
giebt? 

Man  kann  diese  Frage  auf  sehr  verschiedene 
Weise  zu  beantworten  suchen.  Seit  längerer 
Zeit  hat  sich  der  Verfasser  mit  einer  Lösung 
derselben,  welche  hier  näher  besprochen  wer- 
den soll,  beschäftigt '). 

Bei  derselben  werden  die  Fernewirkungen 
der  elektrischen  Ströme  auf  einander,  welche 
man  gewöhnlich  als  elektrodynamische  bezeich- 
net, benutzt. 

Ein  von  einem  Strome  durchflossener  Draht 
übt  auf  einen  beweglichen  Stromleiter  eine  an- 
ziehende oder  abstofsende,  unter  Umständen 
auch  drehende  Wirkung  aus.  Dieselbe  findet 
ihre  Verwendung  bei  verschiedenen  galvanischen 
Mefsinstrumenten,  besonders  bei  dem  Elcktro- 
dynamometer  *)  und  der  elektrodynamischen 
Waage. 

Die  Gröfse  dieser  Wirkung  hängt  von  der 
Gestalt  und  Lage  der  Stromleiter  einerseits, 
andererseits  von  dem  Produkte  der  Intensitäten 
der  beiden  Ströme  ab.  Dieses  Gesetz  gilt  auch 
dann  noch,  wenn  beide  Ströme  veränderlich 
sind.  Dann  ist  in  jedem  Augenblick  die  elektro- 
dynamische Wirkung  dem  Produkte  der  ent- 
sprechenden Werthe  der  Stromintensitäten  pro- 
portional. 


>)  Monatsberichte  der  Akademie  der 
tSBi,  S.  125  bis  131  und  io6j  bis  1074. 

*)  Zu  den  angestellten  Versuchen  wurde  ein  von  Sienens  und 
Haiti  c  beingenes  Elekuodynamomctcr  benutit;  vgl.  Elektro 
technische  Zeitschrift,  1,  S.  14  und  1$. 


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El.EKl  ROTKCHN.  ZEITSCHRIFT.  „  ...  „ 

april  i se j.  Oberbeck,  Elektrodynamische  Wechselwirk,  elektr.  Schwingungen.  15s 


Sind  beide  Ströme  periodisch  veränderlich, 
so  wird  die  Gesammtwirkung  von  dem  Mittel- 
werthe  jener  Produkte  in  einem  längeren  Zeit- 
intervall abhängen.  Die  weiter  unten  folgende 
eingehendere  Betrachtung  zeigt  nun,  dafs  dieser 
Mittelwerth  unter  Umständen  Null  werden  kann, 
so  dafs  in  einem  solchen  Falle  ein  empfind- 
liches Elektrodynamometer  keine  Ablenkung 
seiner  beweglichen  Rolle  zeigt,  auch  wenn  recht 
energische  Wechselströme  durch  die  beiden 
Rollen  gehen.  Die  Aehnlichkcit  dieser  Erschei- 
nung mit  der  Interferenz  des  Lichtes  liegt  nun 
darin,  dafs  die  Gröfse  der  elektrodynamischen 
Wechselwirkung  ebenfalls  mit  der  Verschieden- 
heit der  beiden  Schwingungszustände  zusammen- 
hängt. 

Die  erwähnte  Thatsache  läfet  sich  zu  Messun- 
gen auf  den  verschiedensten  Gebieten  der  Elek- 
trizität verwerthen.  Vielleicht,  dafs  sie  auch 
später  eine  Anwendung  in  der  Elektrotechnik 
findet.  Jedenfalls  offenbart  sich  in  ihr  eine 
bisher  nicht  eingehender  untersuchte  Eigenschaft 
des  elektrischen  Stromes. 

2.  Wir  wollen  annehmen,  dafs  in  einem 
Stromkreis  eine  periodische  elektromotorische 
Kraft  wirksam  ist,  welche  sich  nach  dem  Gesetze 
eines  Sinus  oder  Cosinus  der  Zeit  verändert. 
Die  Stromstärke  mufs  dann  demselben  Gesetze 
folgen.  Solche  Ströme  mögen  nach  dem  Vor- 
gange von  W.  Weber  als  »elektrische  Schwingun- 
gen* bezeichnet  werden.  Der  zeitliche  Verlauf 
der  Stromstärke  bei  elektrischen  Schwingungen 
kann  durch  die  einfache  Formel: 


/  =  a  sm 


TT/ 


dargestellt  werden.  Bei  dem  hier  angenomme- 
nen Anfangspunkte  der  Zeitzählung  ist  die  Strom- 
stärke Null;  sie  erreicht  ihren  positiven  Maximal- 

„.   „  .  T 

werth  it,  wenn  die  Zeit  —  verflossen  ist,  sinkt 

2 

nach  der  Zeit  T  wieder  auf  Null,  erreicht  den 

T 

negativen  Maximalwerth  —  a  nach  der  Zeit 

u.  s.  w.  Die  Zeit  T  kann  als  die  Schwingungs- 
dauer, a  als  Schwingungsamplitude  bezeichnet 
werden. 

Geht  ein  solcher  Strom  durch  die  beiden 
Rollen  eines  Elektrodynamometers ,  so  ist  die 
ablenkende  Wirkung  in  jedem  Augenblicke 
proportional  mit  P,  im  Ganzen  aber  hängt 
sie  ab  von  dem  Mittelwcrthe  dieser  Produkte 
in  der  Zeit  einer  gröfseren  Zahl  von  Schwin- 
gungen.   Da  nun: 

der  Mittelwerth  des  Cosinus  aber  verschwindet, 
so  ist  die  Ablenkung  proportional  mit  ~  • 


Elektrische  Schwingungen  bewirken  also  eine 
Ablenkung  der  beweglichen  Rolle.  Dieselbe  ist 
unabhängig  von  der  Schwingungsdaucr  und 
giebt  ein  Mafs  für  das  Quadrat  der  Amplitude. 

Es  mögen  nun  durch  die  feste  Rolle  und 
durch  die  bewegliche  zwei  verschiedene  Schwin- 
gungen, aber  von  gleicher  Schwingungsdauer  T 
gehen.  Dieselben  können  verschiedene  Ampli- 
tuden haben;  ferner  können  dieselben- gegen 
einander  verschoben  sein,  so  dafs  ihre  Null- 
punkte zeitlich  nicht  zusammenfallen.  Ueber 
ihre  elektrodynamische  Wechselwirkung  kann 
man  sich  am  besten  mit  Hülfe  der  Fig.  1 
orientiren. 

Die  erste  Schwingung  sei  durch  die  Kurve 
A,  B,  C,  D,  £,  F,  G,  H,  die  zweite  durch 
/,  AT,  L,  M,  N,  O,  P,  Q  dargestellt.  Die  Ver- 
schiebung der  Nullpunkte,  entsprechend  den 
Strecken  KS—  T  U  u.  s.  w.,  kann  als  Mafs  ihres 
Phasenunterschiedes  angesehen  werden.  Die 
Stromintensitäten  wechseln  jetzt  nicht  mehr 
gleichzeitig  ihre  Vorzeichen.  Ihre  Produkte 
sind   daher  theils   positiv,   theils  negativ,  und 

Fig.  1. 


A  + 


zwar  in  den  Zeittheilen  J?  S,  TU,  V  JF  negativ, 
in  den  Zeittheilen  S  T,  U  V,  W  X  dagegen 
positiv.  Der  Mittelwerth  ihrer  Produkte  ist 
daher  jedenfalls  kleiner  als  ohne  jene  Ver- 
schiebung. 

Man  übersieht  sofort,  dafe,  wenn: 
ßS=ST=  TU  u.  s.  w., 

die  positiven  und  negativen  Produkte  einander 
gleich  sind,  also  die  Summe  Null  geben.  In 
diesem  Falle  ist  also  die  elektrodynamische 
Wechselwirkung  aufgehoben. 

Drückt  man  wieder  die  Stromintensitäten 
durch  Formeln  aus  und  setzt: 

TZ  t 


a  sin 


a'  sin 


GH- 


so  zeigt  eine  einfache  Rechnung,  dafs  der 
Mittelwcrth  der  Produkte  /'  /'  den  Werth : 

cos  £ 
2 

giebt. 

Dieser  Ausdruck  verschwindet  für 

  7t 


20* 


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'56 


Abhandlungen. 


El.FKTKOTECHW.  ZEITSCHU  fFT . 
APRIL  iB«3- 


Wenn  daher  der  Phasenuntcrschied  der  bei- 
den  elektrischen  Schwingungen        beträgt,  so 

2 

ist  der  Mittelwerth  ihrer  elektrodynamischen 
Wirkungen  Null. 

Man  kann  dies  als  eine  elektrodynamische 
Interferenz  der  Wechselströme  bezeichnen. 

3.  Wir  wenden  uns  nun  zu  der  Frage,  wie 
man  diese  Betrachtungen  experimentell  verwirk- 
lichen kann.  Elektrische  Schwingungen  erhält 
man  am  einfachsten,  wenn  man  einen  Magnet 
im  Innern  einer  Multiplikatorrolle  von  vielen 
Windungen  um  seinen  Mittelpunkt  in  schnelle 
Rotation  versetzt.  Die  hierdurch  erregten  In- 
duktionsstrome wechseln  während  einer  ganzen 
Umdrehung  des  Magnetes  zweimal  ihr  Zeichen 
und  folgen  den  oben  angenommenen  einfachen 
Gesetzen.  In  dieser  Weise  hat  W.  Weber 
elektrische  Schwingungen  erregt,  indem  er  einen 

Fig.  2. 


Zu  dem  Zwecke  habe  ich  an  dem  Kohl- 
rausch'schen  Sinusinduktor  eine  Veränderung 
vorgenommen,  indem  ich  durch  den  rotirenden 
Magnet  gleichzeitig  in  zwei  gegen  einander  zu 
verstellenden  Multiplikatoren  elektrische  Ströme 
induziren  liefs.  Mit  Fortlassung  des  Räder- 
werkes, durch  welches  der  Magnet  (eine  mag- 
netisirte,  kreisförmige  Stahlplatte)  in  Bewegung 
gesetzt  wird,  giebt  Fig.  2  ein  Bild  der  getroffe- 
nen Einrichtung. 

Während  die  kleinere,  innere  Rolle  befestigt 
ist  und  ihre  Windungen  parallel  mit  M  A  liegen, 
ist  die  gröfsere  Drahtrolle  um  M  als  Axe  dreh- 
bar. Der  Winkel,  welchen  dieselbe  mit  der 
ersten  bildet,  kann  durch  den  Zeiger  C  abge- 
lesen werden.  Bei  dem  in  der  Figur  angege- 
benen Stande  der  beiden  Multiplikatoren  erfolgen 
bei  der  Rotation  des  Magnetes  die  entsprechen- 
den Induktionswirkungen  später  in  der  grofsen 

3- 


Magnet  vermittelst  einer  Sirene  in  Rotation 
versetzte.  Später  liefs  F.  Kohlrausch  einen 
besonderen  Apparat  construiren ,  den  Sinus- 
induktor, bei  welchem  ein  durch  ein  Gewicht 
getriebenes  Räderwerk  die  Drehung  bewirkte. 

Leitet  man  von  einer  solchen  Erregungsstellc 
aus  elektrische  Schwingungen  durch  eine  lange 
Leitung,  so  könnte  es  fraglich  sein,  ob  die- 
selben an  allen  Stellen  derselben  gleiche  Phasen 
haben.  W.  Weber  hat  aber  schon  im  Jahre 
1864  nachgewiesen,  dafs  dies  auch  noch  hei 
einer  Leitung  von  36600  m  Länge  in  aller 
Strenge  «1er  Fall  war.  Ein  anderes  Resultat 
würde  man  erhalten,  wenn  man  die  Schwin- 
gungen durch  ein  langes  unterseeisches  Kabel 
gehen  liefse.  Es  würden  sich  dabei  jedenfalls 
Phasenunterschiedc  zwischen  den  Schwingungen 
am  Anfang  und  Ende  desselben  vermittelst  des 
Elektrodynamometcrs  nachweisen  lassen.  Um 
die  oben  auseinandergesetzten  Verhältnisse  her- 
zustellen, ist  es  am  einfachsten,  die  Schwin- 
gungen in  zwei  verschiedenen  Stromkreisen  zu 
erzeugen. 


als  in  der  kleinen  Rolle.  Jeder  der  beiden 
Multiplikatoren  bildet  die  Stromquelle  für  einen 
besonderen  Stromkreis.  Enthält  der  eine  der- 
selben die  feste  Rolle  eines  Elcktrodynamo- 
meters,  der  andere  die  bewegliche,  so  kann  die 
elektrodynamische  Wechselwirkung  der  beiden 
Schwingungen  bei  beliebigem  Phasenunterschiede 
beobachtet  werden. 

Hierbei  ist  indefs  noch  ein  Umstand  zu  be- 
achten. Die  Nullpunkte  der  induzirten  elektro- 
motorischen Krttfte  fallen  zeitlich  nicht  mit  den 
Nullpunkten  der  Induktionsströme  zusammen. 
Der  Verlauf  der  letzteren  wird  stets  durch  die 
Wirkung  der  Extraströmc  verzögert.  Diese  Ver- 
zögerung ist  um  so  gröfser,  je  gröfser  die  Selbst- 
induktionswirkung  des  Stromkreises  ist. 

Bedeutet  daher  in  Fig.  3  die  Kurve  I  die  in- 
duzirten elektromotorischen  Kräfte  des  ersten 
Kreises,  so  repräsentirt  die  Kurve  II  die  Strom- 
starke desselben. 

Durch  Veränderungen  in  dem  Stromkreise 
kann  man  diese  Kurve  verschieben.  Eine  Ver- 
mehrung des  Widerstandes  bewirkt  eine  Ver- 


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 ai'rji.  ,88?.  Oberuf.ck,  Elektrodynamische  Wechsei  wirk.  klf.ktr.  Schwingungen.  157 


Schiebung  nach  links,  eine  Vergröfserung  der 
Selbstinduktion  eine  solche  nach  rechts.  Auch 
wird  die  Verschiebung  gröfser,  wenn  die  An- 
zahl der  Stromwechscl  in  der  Sekunde  oder  die 
Schwingungs/ahl  zunimmt. 

Bedeutet  dann  weiter  Kurve  III  die  elektro- 
motorische Kraft  des  zweiten  Stromkreises  bei 
rechtwinkliger  Stellung  der  beiden  Multiplika- 
toren, Kurve  IV  die  entsprechenden  Strom- 
stärken, so  kann  man  es  durch  Verschieben 
von  Kurve  II  oder  IV,  d.  h.  durch  Einschaltung 
eines  passenden  Widerstandes  in  einen  der  bei- 
den Stromkreise  dahin  bringen,  dafs  der  Phasen- 
unterschied der  elektrischen  Schwingungen 

beträgt.  Dies  läfst  sich  mit  grofser  Schärfe 
durch  das  Elektrodynamometer  beobachten. 
Dasselbe  giebt  in  diesem  Falle  keinen  Aus- 
schlag. Dann  ist  die  elektrodynamische 
Interferenz  der  elektrischen  Schwingungen  her- 
gestellt. 

Jede  weitere  Veränderung  in  einem  der  bei- 
den Stromkreise,  welche  in  demselben  eine 
Phasenverschiebung  bewirkt,  hebt  diesen  Zu- 
stand auf.  Das  Elektrodynamometer  giebt 
dann  wieder  Ausschläge,  welche  dazu  dienen 
können,  die  betreffende  Veränderung  zu  messen. 
Dafs  in  diesem  Sinne  Widerstandsveränderungen 
und  Aenderungen  der  Selbstinduktion  phasen- 
verschiebend wirken,  wurde  schon  erwähnt. 
Sehr  bemerkenswerth  ist  weiter,  dafs  auch  die 
Einschaltung  von  Flüssigkeitszellen  mit  Metall- 
elektroden in  Folge  der  Polarisation  derselben 
einen  phasenverschiebenden  Einflufs  ausüben. 

4.  Wir  wenden  uns  zunächst  zur  Bestimmung 
der  Induktionswirkungen  eines  Stromkreises  auf 
sich  selbst. 

Schliefst  man  den  Strom  einer  konstanten 
Kette,  so  wird  bekanntlich  die  Bildung  des 
Stromes  durch  die  Extraströme  verzögert,  um 
so  mehr,  je  mehr  enggewundene  Drahtrollen  der 
Stromkreis  enthält.  Die  Intensität  der  Extra- 
ströme hängt  von  einer  entweder  zu  berech- 
nenden oder  experimentell  zu  bestimmenden 
Gröfse  ab,  welche  verschiedene  Bezeichnungen 
erhalten  hat:  elektrodynamisches  Potenzial  des 
Stromkreises  auf  sich  selbst,  elektrodynamische 
Konstante,  Induktionskoeffizient,  Koeffizient  der 
Selbstinduktion,  auch  wohl  Induktionspotenzial. 
Für  einen  Stromkreis,  der  nur  aus  geraden 
Drähten  besteht,  ist  diese  Gröfse  sehr  klein. 
Sie  hat  dagegen  gröfse  Werthe  für  enggewun- 
dene Rollen.  Es  ist  von  Interesse,  dieselbe 
für  solche  Rollen  experimentell  zu  bestimmen. 
Zu  dem  Zwecke  wird  die  zu  untersuchende 
Rolle  bei  gekreuzter  Stellung  der  beiden  Multi- 
plikatoren des  Sinusinduktors  und  nach  voran- 
gegangener Einstellung  auf  vollständige  Inter- 
ferenz in  einen  der  beiden  Stromkreise  ein- 
geschaltet.     Durch   passende  Widerstandsver- 


änderung desselben  Kreises  kann  man  die 
entstandene  Störung  der  vollständigen  Interferenz 
wieder  ausgleic  hen.  Aus  den  hinzugefügten  Wider- 
ständen läfst  sich  dann  das  Induktionspotenzial 
der  Rolle  berechnen  oder  wenigstens  mit  den 
entsprechenden  Werthen  anderer  an  dieselbe 
Stelle  gesetzten  Rollen  vergleichen.  Verschie- 
dene Versuche  dieser  Art  führten  stets  zu  gut 
übereinstimmenden  Resultaten. 

Befindet  sich  in  dem  einen  Stromkreis  eine 
Magnctisirungsspirale,  so  wird  die  vollständige 
Interferenz  gestört,  wenn  man  in  dieselbe  einen 
Eisenkern  einführt.  Durch  die  wechselnde 
Magnetisirung  des  Eisens  unter  dem  Einflüsse 
der  elektrischen  Schwingungen  wird  das  Induk- 
tionspotenzial des  Stromkreises  verändert.  Aehn- 
lich  wie  zuvor  kann  man  diese  Aenderung 
messend  verfolgen  und  auf  diese  Weise  das 
magnetische  Verhalten  des  Eisens  gegen  schnell 
wechselnde  Ströme  untersuchen. 

5.  Eine  weitere  Anwendung  der  beschriebe- 
nen Methode  ist  die  Untersuchung  der  Polari- 
sation von  Metallen  in  Flüssigkeiten.  Wird  ein 
Strom  vermittelst  zweier  Elektroden  von  dem- 
selben Metalle  durch  eine  Flüssigkeit  geleitet, 
welche  Gase  (z.  B.  Wasserstoff  und  Sauerstoff) 
als  Zersetzungsprodukte  liefert,  so  werden  die 
Elektroden  von  denselben  bedeckt  und  ver- 
halten sich  dann  wie  zwei  verschiedene  Metalle, 
d.  h.  sie  geben  eine  elektromotorische  Kraft, 
deren  Wirkung  dem  polarisirenden  Strom  ent- 
gegengerichtet ist.  Die  Untersuchungen  dieser 
Erscheinung  mit  Benutzung  konstanter  Ströme 
sind  sehr  zahlreich,  bieten  aber  in  vielen  Fällen 
nicht  unerhebliche  Schwierigkeiten.  Diese  wer- 
den zum  Theil  vermieden,  wenn  man  elektrische 
Schwingungen  als  polarisircnde  Ströme  benutzt. 
F.  Kohlrausch  hat  in  dieser  Weise  die  Polari- 
sation von  Platinplatten  in  Schwefelsäure  unter- 
sucht ')  und  das  interessante  Resultat  gefun- 
den, dafs  schon  aufscrordentlich  geringe  Gas- 
überzüge sehr  bedeutende  Polarisationswirkungen 
hervorbringen. 

Fliefsen  elektrische  Schwingungen  durch  eine 
Flüssigkeit,  so  werden  die  Elektroden  abwech- 
selnd in  dem  einen  und  anderen  Sinne  pola- 
risirt.  Hierdurch  werden  die  Amplituden  der 
Schwingungen  verändert;  aufserdem  erfolgt  aber 
eine  bedeutende  Phasenverschiebung,  und  zwar 
in  demselben  Sinne,  wie  durch  eine  Vergröfse- 
rung des  Widerstandes.  Sind  daher  wieder 
beide  Stromkreise  auf  vollständige  Interferenz 
eingestellt,  wird  dann  in  einen  derselben  eine 
Flüssigkeit  mit  polarisirbaren  Elektroden  einge- 
schaltet, so  erhält  man  recht  bedeutende,  kon- 
stante Ausschläge  am  Elektrodynamometer.  Die- 
selben können  dazu  dienen,  die  Polarisations- 
fahigkeit  der  Metalle  in  der  betreffenden  Flüssig- 
keit zu  untersuchen. 


t4».  S.  143  bit  IS4- 


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,58 


Abhandlungen. 


ElEKTCOTECHN.  ZKITSCHRrrr. 
APRIL  iSBj. 


6.  Eine  weitere  Reihe  verschiedenartiger 
Anwendungen  der  elektrodynamischen  Interferenz 
in  dem  oben  auseinandergesetzten  Sinne  beruht 
auf  den  Gesetzen  der  Verbreitung  elektrischer 
Schwingungen  in  verzweigten  Leitersystemen. 
Ist  in  dem  ganzen  Leitersysteme  nur  eine 
Stromquelle,  z.  B.  ein  Sinusinduktor,  in  der  ge- 
wöhnlichen Form  vorhanden,  so  haben  die  er- 
regten Schwingungen  in  allen  Zweigen  gleiche 
Schwingungsdauer.  Sie  unterscheiden  sich  aber 
in  den  einzelnen  Zweigen  durch  ihre  Ampli- 
tuden und  Phasen.  Besonders  wirkt  hierbei 
wieder  die  Selbstinduktion  der  Zweige  mit  oder 
polarisirbare  Flüssigkeitszellen  in  denselben. 
Ferner  kann  man  annehmen,  dafs  Kondensa- 
toren mit  dem  Leitersysteme  verbunden  sind, 
etwa  in  der  Weise,  dafs  die  beiden  Belegungen 
eines  solchen  mit  zwei  verschiedenen  Verzwei- 
gungspunkten verbunden  sind. 

Die  periodisch  erfolgende  Ladung  und  Ent- 
ladung derselben    wirkt  selbstverständlich  auf 


liehen  Anwendung  der  Wheatstone'schen  Brücke, 
bewirken  will,  dafs  durch  den  Brückenzweig  A  C 
kein  Strom  geht.  Indem  ich  in  Betreff  der 
weiteren  Berechnung  auf  meine  oben  zitirten 
Abhandlungen  verwebe,  will  ich  mich  hier  auf 
die  Besprechung  eines  einfachen  Beispieles  be- 
schränken. 

Alle  Zweige,  mit  Ausnahme  von  i,  seien  ohne 
erhebliche  Selbstinduktion.  Die  Widerstünde 
der  Zweige  i  bis  4  mögen  mit  7<<,  bis  w%  be- 
zeichnet werden.  Der  Widerstand  von  A  Csei  u>. 
Ferner  möge  zur  Abkürzung: 

w  (ii'j  +  «'«) 
7t'i  +  wt  4-  w 
gesetzt  werden.     Bezeichnet  dann  /,   das  In- 
duktions|>otenzial  des  Zweiges  1  und  n  die  An- 

5- 


den  Verlauf  der  Ströme  in  den  einzelnen  Zwei-  | 
gen  ein.  Man  kann  ganz  allgemein  die  Ver- 
breitung elektrischer  Schwingungen  in  einem 
solchen  Systeme  berechnen.  Besonders  nützlich 
erweist  sich  die  Strom  Verzweigung  nach  dem 
Schema  der  Wheatstone'schen  Brücke.  Die- 
selbe kann  bekanntlich  als  Viereck,  Fig.  4,  auf- 
gefafst  werden,  bei  welchem  die  gegenüber- 
liegenden Ecken  A,  C  und  B,  D  ebenfalls  leitend 
verbunden  sind.  In  dem  einen  dieser  Zweige  {BD) 
befindet  sich  die  Stromquelle,  der  andere  (A  C) 
ist  der  Brückenzweig.  Es  zeigt  sich,  dafs  die 
Schwingungen  in  diesen  beiden  Diagonalzweigen 

Phasenunterschiede    bis    zur   Gröfse    von  — 

2 

erreichen  können.  Befindet  sich  in  dem  einen 
Diagonalzweig  der  Sinusinduktor  (_/)  und  die 
feste  Rolle  F  des  Elektrodynamometers,  in  dem 
anderen  die  bewegliche  Rolle  R  desselben,  so 
kann  unter  gewissen  Bedingungen  wieder  elektro- 
dynamische Interferenz  hergestellt  werden. 
Selbstverständlich  sind  dieselben  wesentlich  an- 
dere, als  wenn  in  /  eine  konstante  Stromquelle 
sich  befindet,  und  man,   wie   bei  der  gewöhn- 


zahl  der  Stromwechsel  in  der  Sekunde,  so  ist 
die  Bedingung  der  elektrodynamischen  Inter- 
ferenz der  Schwingungen  in  den  Zweigen  B  D 
und  A  C: 

»v, ■  »■ = <*, », - «,) ^■-+-""-+"-'  . 

«'1 

Wäre  auch  noch  /,  =  o,  so  würde  dieselbe  mit 
der  gewöhnlichen  Bedingung  der  Stromlosigkeit 
des  Brückenzweiges: 

wt  7Vt  —  K', 

zusammenfallen.  Die  mitgetheilte  Formel  ge- 
stattet die  Bestimmung  von  /,  durch  Be- 
obachtung der  Widerstände  in  den  einzelnen 
Zweigen. 

7.  Es  wurde  oben  angeführt,  dafs  auch 
Kondensatoren  mit  dem  Leitersystemc  verbunden 
sein  können.  Es  soll  schliefslich  noch  ein 
einfacher  und  wichtiger  Fall  dieser  Art  be- 
sprochen werden. 

Die  Belegungen   eines  Kondensators 
mit  A  und  B  verbunden   (vgl.    Fig.  4); 


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El.RKTÄOTRCHN.  ZEITSCHRIFT.  T.  ...  VT 

APRIL  .Stv  SOHNCKB,  UEBER  DKN  C.ROSSTEN  WERTH  DES  NUTZEFFEKTES  U.  S.  W.  I  59 


jenigen  eines  zweiten  mit  B  und  C.  Die  Ka- 
pazitäten derselben  seien  <-,  und  <■,.  Da  die 
meisten  Isolatoren  ein  wenn  auch  nur  sehr 
kleines  Leitungsvermögen  haben,  so  kann  man 
die  leitenden  Verbindungen  zwischen  A  B  und 
und  B-C  beibehalten,  mufs  denselben  aber 
sehr  grofse  Widerstände  beilegen.  Die  Selbst- 
induktion soll  in  allen  Zweigen  sehr  klein  sein. 
Auch  in  diesem  Falle  läfst  sich  die  Bedingung 
für  die  elektrodynamische  Interferenz  entwickeln. 
Darf  man  noch  voraussetzen,  dafs  die  Wider- 
stände der  Isolatoren  als  unendlich  grofs  ange- 
sehen werden  können,  so  fallen  die  leitenden 
Verbindungen  zwischen  AB  und  CD  fort 
und  man  erhält  die  durch  Fig.  5  dargestellte 
Anordnung.  Die  Bedingung  der  elektrodyna- 
mischen Interferenz  fällt  dann  mit  der  Be- 
dingung für  die  Stromlosigkeit  von  A  R  C  zu- 
sammen und  lautet: 

Nach  dieser  Gleichung  erhält  man  das  Ver- 
hältnifs  der  Kapazitäten  durch  das  Verhältnifs 
leicht  und  genau  zu  bestimmender  Widerstände. 
Bei  diesen  Versuchen  empfiehlt  es  sich,  den 
Sinusinduktor  in  J  durch  ein  gewöhnliches  In- 
duktorium  zu  ersetzen.  Dasselbe  ist  in  Gang 
zu  setzen  und  hat  man  die  wechselnd  gerich- 
teten Induktionsströme  zu  benutzen. 

Die  auf  der  elektrodynamischen  Wechsel- 
wirkung elektrischer  Schwingungen  beruhende, 
hier  kurz  beschriebene  Untersuchungsmethode 
findet  demnach  Verwendung  auf  den  Gebieten 
der  Induktionsströme,  des  Magnetismus,  der 
Polarisation  und  der  elektrostatischen  Influenz, 
welche  bei  den  Kondensatoren  mitwirkt. 


Ueber  den  größten  Werth  des  Nutzeffektes 
und  der  Nutzarbeit  bei  der  elektrischen  Kraft- 
übertragung. 

(Briefliche  Mittheilung  des  Prof.  Dr.  L.  Sohkcke 
an  Dr.  O.  Frölich.) 

Wie  Sie  schon  aus  meinem  vorigen  Schreiben 
ersehen  haben,  hat  mich  in  letzter  Zeit  die 
Theorie  der  elektrischen  Kraftübertragung  viel 
beschäftigt,  und  dabei  bin  ich  zu  sehr  einfachen 
Ausdrücken  für  das  Maximum  des  Nutzeffektes 
und  das  Maximum  der  Nutzarbeit  geführt  wor- 
den, die  ich  kürzlich  nebst  meiner  Ableitung 
Herrn  Geheimrath  Kirchhoff  mitthciltc.  Der- 
selbe hatte  die  Freundlichkeit,  mich  darauf  auf- 
merksam zu  machen,  dafs  diese  Ergebnisse  eine 
weit  einfachere  Ableitung  als  die  meinige  zu- 
lassen, sobald  man  nur  die  von  Ihnen  gegebenen 
Grundgleichungen  der  elektrischen  Kraftüber- 
tragung (Monatsberichte  der  Kgl.  Pr.  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  Berlin  aus  dem  Jahre 
1880,  S.  962  bis  985)  zum  Ausgang  nimmt. 


Es  wird  Sie  vielleicht  interessiren ,  wenn  ich 
diese  Ableitung  hier  mittheile.  Die  bei  der 
primären  Maschine  aufzuwendende  mechanische 
Arbeit  A,  und  die  bei  der  empfangenden  Ma- 
schine gewonnene  Nutzarbeit  At ,  gemessen  in 
Pferdestärken,  stellen  Sie  durch  die  Gleichun- 
gen dar: 

A,  =cE,J  +  />,  E,  \  A3  -  c  E,  J  —  pt  E,\ 
wo  Ex  und  £,  die  elektromotorischen  Kräfte 
der  ersten  und  zweiten  Maschine  (in  DanielLs), 


J  die  Stromstärke 


/.     Dan.  \ 


wo  ferner  t  — 


0,00181  (nach  Kohlrausch),  und  wo  ich  mir 
der  gröfseren  Allgemeinheit  wegen  erlaubt  habe, 
die  Konstanten  /,  und  /,  der  Foucault'schen 
Ströme  beider  Maschinen  als  verschieden  an- 
zunehmen. Bei  Anwendung  des  absoluten  Mafs- 
systems  würde  nur  i  statt  des  Faktors  c  zu 
setzen  sein.  Die  Konstanten  p  sind  von  der 
Beschaffenheit,  einen  Widerstand  im  Nenner  zu 
enthalten,  denn  nur  so  stellen  auch  die  zweiten 
Glieder  der  Gleichungen  eine  Arbeit  dar.  Setzt 
man  nun  einen  einfach  geschlossenen  Stromkreis 

voraus,  so  ist  nach  Ohm  J—  ^ 


IV 


wo 


W  den  Widerstand  der  ganzen  Strombahn  be- 
zeichnet. Mit  Benutzung  dieses  Werthes  von  J 
nehmen  die  beiden  obigen  Gleichungen  die  Ge- 
stalt an: 


0 


A'  -  •  \    W       \  IV 
At  =~  und  ki  =  -^t  gesetzt  ist. 


e  c 
aus  folgt  der  Nutzeffekt: 


Hier- 


x  —  a,  x' 


A,  et,  —  x 

wo  zur  Abkürzung  gesetzt  ist: 

x  ~  A- ,     a,  ^  1  +  i,  IV,     o,  =  1  4-  k,  IV. 
E, 

Man  findet  nun  auf  dem  gewöhnlichen  Wege, 
dafs  dieser  Ausdruck  seinen  gröfsten  Werth 
hat  für: 

x  =  |/^  ^'  «1  «i  —  V  a,  a,  —  1  j- 

Dieser  Werth   von   jc  ist  eine   der  beiden 
Wurzeln   einer   quadratischen    Gleichung ;  die 
andere  Wurzel  ist  ausgeschlossen,  weil  sie  >  1 
E, 

ist,  während  doch         nicht  >  i   sein  kann. 

■Ei 

Der  bei  obigem  x  stattfindende  gröfste  Werth 
des  Nutzeffektes  ist: 


2)      Nmax  =  0;  a,  o,  —  V  a,  a,  —  1  )*. 

Wenn  die  Konstanten  der  Foucault'schen 
Ströme  beider  Maschinen  gleich  sind  (k,  —  it 
=  *),  wie  es  wohl  bei  Ihren  Versuchen  über 
Kraftübertragung  der  Fall  war,  so  wird: 


i6o 


Abhandlungen. 


El-EOT-ROTIICHN.  ZETTSrHIUFT. 

APRIL  1883.   


Nma*  --  ( i  +  k  IV-  V  k  W  V  k  w  4-  2  y 

7  s 

Nun   war  nach   Ihren  Angaben  /  =  — -~- 


also  k 


0,0497. 


«  =  288,   <"  ~  0,ooi  8 

(Statt  dessen  nehmen  Sie  allerdings  k  ---  0,0553,  ' 
indem  Sie  für  c  einen  anderen  Werth,  0,00t  «3, 
einführen.) 

Nimmt  man  für  Jt  den  abgerundeten  Werth 
0,05,  so  wird  für  die  drei  Versuchsreihen,  in 
denen  der  Widerstand  bezüglich  —  0,91,  1,33, 
i,is  Einheiten  betrug,  das  Maximum  des  Nutz- 
effektes nach  Gl.  3)  bezüglich  —  54,6  %,  48,4  %» 
42,3%-  Hiermit  stimmen  Ihre  Versuchsergeb- 
nisse wenigstens  leidlich  Uberein;  nämlich  unter 
10  Versuchen  mit  dem  Widerstande  o,g»  finden 
sich  zwei,  bei  denen  der  beobachtete  Nutz- 
effekt obigen  Maximalwerth  tiberschreitet,  indem 
er  56%  60%  betrug;  unter  21  Versuchen 
mit  dem  Widerstande  1,33  zeigen  zwei  zu  grofse 
Nutzeffekte,  nämlich  49%  un(l  5°%'.  endlich 
unter  13  Versuchen  mit  dem  Widerstande  1,88 
haben  drei  zu  grofse  Nutzeffekte,  nämlich  44  %» 
47  %>  48  %•  Die  Erklärung  dieser  Abweichung 
ist  wohl  in  der  Unsicherheit  der  experimentellen 
Ermittelung  des  Nutzeffektes  zu  suchen.  Sie  er- 
klären ja  auch  in  Ihrer  oben  zitirten  Abhand- 
lung die  Uebereinstimmung  der  beobachteten 
und  berechneten  Nutzeffekte  für  befriedigend, 
obwohl  die  Abweichungen  in  einzelnen  Fällen  bis 
zu  8  %  betragen.  Aufserdem  giebt  es  übrigens 
einen  Umstand,  der  den  thatsächlichen  Nutz- 
effekt gröfser  machen  mufs,  als  er  sich  nach 
den  obigen  Angaben  berechnet:  das  ist  die 
Erwärmung  des  Eisens  der  Maschine! 
Aus  den  Betrachtungen,  die  zur  Ableitung  Ihrer 
Grundgleichungen  führen,  folgt,  dafs  die  Kon- 
stante k  sich  aus  einer  Reihe  von  Gliedern  zu- 
sammensetzt, deren  Nenner  je  den  Widerstand 
eines  Eisenfadens  enthält,  so  dafs  sich  der  spe- 
zifische Widerstand  des  Eisens  im  Nenner  von  k 
befindet.  Dieser  Widerstand  wächst  mit  wachsen- 
der Temperatur;  dann  mufs  also  k  abnehmen, 
wodurch  sich  der  maximale  Nutzeffekt  ver- 
größert. Freilich  wirkt  die  gleichzeitige  Er- 
wärmung des  Drahtes  auf  eine  Vergrößerung 
von  IV  und  dadurch  auf  eine  Verringerung 
von  Nmax  hin;  doch  mufs  dieser  Einflufs  hinter 
dem  der  Kernerwärmung  zurückbleiben,  weil 
sich  der  Draht  leichter  abkühlt.  Der  Einflufs 
der  Ankererwärmung  ist  gar  nicht  gering.  Es 
ist  nämlich  der  spezifische  Widerstand  iv  des 
Eisens  bei  der  Temperatur  t": 

XV  —  «'„  (l  +  0,0043  /). 

Bezeichnet  nun  w'  den  zu  /  -f-  r  0  gehörigen 
spezifischen  Widerstand,  so  ist: 

<£'  0,0041  T 

  _ .  1  4-  .  —  . —  . 

«'  1  +  0,004*  / 


7c' 
7V 


—    =  1,0977- 


Nimmt  man  nun  z.  B.  an,  bei  einem  Ver- 
suche sei  die  Ankertemperatur  um  25 0  höher 
als  durchschnittlich  bei  den  Versuchen,  aus 
denen  k  ermittelt  wurde,  welch  letztere  18 0 
betrage,  d.  h.  nimmt  man  /  18,  t  =  25,  so  ist: 
k 

Hieraus  folgt,  wegen  £^=0,05,  £'  =  0,0456. 
Mit  diesem  Werthe  berechnen  sich  die  maxi- 
malen Nutzeffekte  bei  den  obigen  drei  Wider- 
ständen zu  56,.  Yo,  50,0%,  44,0%. 

Nimmt  man  r  =  50 0 ,  so  steigen  die  maxi- 
malen Nutzeffekte  fast  noch  um  2  %•  Solche 
Erwärmungen  liegen  wohl  nicht  aufserhalb  des 
Bereiches  der  Möglichkeit. 

Ebenso  leicht  wie  das  Maximum  des  Nutz- 
effektes folgt  dasjenige  der  Nutzarbeit  aus  den 
Gleichungen  1).    Es  ist  nämlich  die  Nutzarbeit: 


Das  Maximum 
1 


dieses  Ausdruckes  tritt  bei 


x  — 


2  0, 


4) 


ein  und  lautet: 


4*.  W 
Dabei  wird  der  Nutzeffekt: 


5) 


N—--.-  — 

2      2  eti  et,  —  1 

1 

2 


also  kleiner  als  — ■  • 
2 

Ohne  Zusammenhang  mit  dem  Vorigen  möchte 
ich  noch  eine  Bemerkung  machen,  die  sich  auf 
einen  anderen  Punkt  Ihrer  Abhandlung  bezieht. 
Für  eine  .Ihrer  Dynamomaschinen  stellen  Sie 
den  wirksamen  Magnetismus  durch  die  Formel 

— ,  ■        dar.   Ich  fand  gelcgent- 

a  +  b/+c/*  x  _tJ 

lieh,  dafs  die  Formel  M=  --  /.  e  fast  eben- 
so gut  pafst,   wo  e  die  Basis  der  natürlichen 

Logarithmen,  a       25400,  b  =  o.oas*»«,  also 
1  0 

b  log  t  —  0,01.  Erst  für  /  >  80  bewährt  sich 
diese  Formel  nicht  mehr.  Das  Maximum  von 
M  ist  nach  dieser  Formel  =  0,000  6»^^  nach  der 

Ihrigen  =  0,000635",  es  tritt  bei  y=-^-  =  43,4 

b 

ein,  nach  Ihrer  Formel  bei  J  —-.  43,1.  Der  Zu- 
sammenhang der  Stromstärke  mit  dem  Verhält- 
nifs  des  Widerstandes  IV  zur  Tourenzahl  v  wird 
nach  dieser  Formel  ein  logarithmischer;  es  ist 
n  v  M      n  v 


nämlich  /  = 


IV 

«0  n 

.  log- 


IV 


J.e     ,  folglich: 


v 

7r 


l  o 

b  log  t 

Karlsruhe,  den  9.  Februar  1883. 


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Elektrotrchn.  Zwtschrift. 

APR1I.  1883. 


Richter,  Vkrsuchsresultate  von  Siemens  &  Halske  u.  s.  w. 


161 


Versuchsresultate  von  Siemens  &  Halske  über 

mit  konstanter 


Die  grofse  Aehnlichkeit,  welche  die  elektrische 
Glühlichtbeleuchtung  an  und  für  sich  mit  der 
Gasbeleuchtung  hat,  mufste  nothwendig  zu  dem 
Verlangen  führen,  die  GlUhlichtcr  ebenso  wie 
die  Gasflammen  einzeln  entzünden  und  ver- 
löschen zu  können,  ohne  die  von  der  gleichen 
Stelle  aus  gespeisten  Übrigen  Lichter  dadurch 
zu  beeinflussen. 

Da  aber  bei  den  bisher  üblichen  Anordnun- 
gen der  elektrischen  Maschinen  für  Glühlicht- 
betrieb das  Ausschalten  von  Lampen  auf  die 
übrigen  nicht  ohne  Einflufs  blieb,  so  konnte 
man  dem  oben  gestellten  Verlangen  nur  durch 
mehr  «der  weniger  komplizirte  Mittel  gerecht 
werden,  wie  durch  Krsatzwiderständc,  welche 
von  Hand  oder  automatisch  eingefügt  wurden, 
durch  elektrische  Regulatoren  u.  s.  w. 

Hei  einer  elektrischen  Maschine,  deren  Elektro- 
magnete  durch  einen  konstanten  Strom  erregt 


nöthigen  Hülfsapparate,  selbstthätige  oder  un- 
selbstthätigc,  überflüssig,  es  ist  nur  erforderlich, 
die  Geschwindigkeit  der  Maschine  konstant  zu 
erhalten. 

Klemmenspannung  und  elektromotorische  Kraft 
werden  häufig  verwechselt  und  für  einander 
gebraucht,  was  aber  nur  statthaft  ist,  wenn  der 
Widerstand  der  Maschine  gegen  den  äufseren 
Widerstand  vernachlässigt  werden  kann,  ein 
Fall,  der  aber  gewöhnlich  nicht  vorliegt.  So 
ist  denn  auch  die  elektromotorische  Kraft  einer 
Maschine  nicht  konstant,  wenn  ihre  Klemmen- 
spannung konstant  bleiben  soll,  und  umgekehrt 
behält  die  Klemmenspannung  nicht  denselben 
Werth ,  wenn  die  Maschine  eine  konstante 
elektromotorische  Kraft  hat. 

Da  es  immerhin  von  gewissem  Interesse  ist 
und  sich  hier  gerade  die  Gelegenheit  dazu 
bietet,  so  soll  hier  nebenher  gezeigt  werden, 
erstens,  wie  bei  einer  Maschine  mit  konstanter 
elektromotorischer  Kraft  die  Klemmenspannung, 
und  zweitens,   wie  die  elektromotorische  Kraft 


Fig.  1. 


werden,  nimmt  die  Helligkeit  der  Glühlampen 
zu  mit  abnehmender  I. ampenzahl;  dasselbe  in 
noch  erhöhterem  Mafse  tritt  bei  Maschinen  ein, 
deren  K.lektroniagnete  im  Nebenschlüsse  liegen. 
Bei  Maschinen  endlich  mit  dynamoelektrischer 
Schaltung  wird,  wenn  nach  und  nach  immer 
mehr  Glühlampen  ausgeschaltet  werden,  im 
Allgemeinen  die  Lichtstarke  erst  gröfser,  dann 
kleiner  und  sinkt  endlich  sehr  schnell,  so  dafs 
die  I^ampen  bei  einer  gewissen  geringen  Anzahl 
überhaupt  nicht  brennen. 

Sollen  die  Lampen  einer  Glühlichtanlage 
einzeln  beliebig  entzündet  oder  gelöscht  werden 
können,  so  müssen  sie,  um  von  einander  un- 
abhängig zu  sein ,  alle  parallel  geschaltet  wer- 
den, und  da  nun  die  Lichtstärke  einer  Glüh- 
lampe von  der  an  ihren  Endpunkten  herrschen- 
den Potenzialdifferenz  abhängt,  so  müssen  sie 
unter  einer  PotenzialdirTerenz,  d.  h.  unter  einer 
Spannung  stehen,  welche  unverändert  bleibt, 
wieviel  Lampen  auch  brennen.  Mit  anderen 
Worten  heifst  das:  Die  Klemmenspannung  der 
Maschine  soll,  bei  konstanter  Tourenzahl,  kon- 
stant sein  für  jeden  beliebigen  äufseren  Wider- 
stand. 

Kann  eine  Maschine  gebaut  werden,  die 
dieser  Bedingung  genügt,  so  sind  alle  bisher 


bei  einer  Maschine  mit  konstanter  Klemmen- 
spannung sich  ändern  mufs. 

1.    Man  denke  sich  eine  Maschine  von  kon- 
I  stanter   elektromotorischer   Kraft  E  mit  dem 
inneren  Widerstande  n>„,  gegeben,  der  äufsere 
Widerstand  sei  w,  die  Klemmenspannung  D. 

In  Fig.  1  ist  OA  —  7Vm,  OB  —  E,  AN—  w 
\  gemacht,  es  ist  dann, -da  die  Linie  BN  den 
Verlauf   der   Spannung   darstellt,    AAf=  D\ 
für  einen  anderen  Werth  von  w ,  z.  B.  A  N' 
wird   AM'    die    gesuchte  Klemmenspannung. 
Wird  nun  auf  jedem  der  Punkte  N  das  zuge- 
hörige D  als  Senkrechte  errichtet,  so  entsteht 
I  durch    die   Endpunkte  Q   dieser  Senkrechten 
I  eine  Kurve  AQ'Q  u.  s.  w.,  welche  für  alle 
äufseren  Widerstände  den  Verlauf  der  Klemmen- 
spannung darstellt,  während  der  Verlauf  der 
konstanten  elektromotorischen  Kraft  durch  die 
horizontale  Grade  CR'R  u.  s.  w.  veranschau- 
licht wird. 

Die  Gleichung  der  Kurve  der  Klemmen- 
1  Spannung  ist  durch  die  Bedingung  gegeben: 

S:wm  =  E:(w  +  wm)  —  E:  IV, 

wobei   IV  der   Gesammtwiderstand  und 
S=£  —  D  ist.    Aus  obiger  Gleichung  folgt: 
|  S .  W '=  £  .wm,  also  =  const.,  d.  h.  die  Kurve  ist 

•  ai 


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Kl.KKTK«)  l  RCKN>  ZKITM  IttlKT 
APRIL  iMi 


eine  gleichseitige  Hyperbel,  deren  Asymptoten     durch   die   horizontale    Grade  MO*  Q  u.  s.  w, 


die  Linien  BO  und  BR  sind;  mit  steigendem 
äufseren  Widerstande  wächst  die  Klemmen- 
spannung also  Anfangs  von  Null  an  rasch,  um 
sich  dann  asymptotisch  der  Gröfse  E  zu  nähern. 
2.    Sei  jetzt  eine  Maschine   von  konstanter 


veranschaulicht  wird.  Die  Gleichung  der  Kurve 
der  elektromotorischen  Kraft  ist  durch  die  Be- 
dingung gegeben: 

$ :  n>„  =  D  :  w  , 
wobei  i*  —  E —  D  ist;  hieraus  folgt: 


Klemmenspannung  D  mit  dem  inneren  Wider- 
stände 7i*„;  gegeben,  der  äufsere  Widerstand  -ei 
w ,  ihre  elektromotorische  Kraft 

In  Fig.  2  ist  OA  —  wmy  AM~D,  AN 
=  10  gemacht,  es  ist  dann  OB  =  /;  ;  für  einen 


.S* .  ic  -  I).~,i>m,  also  const.,  d.  h.  die  Kurve 
ist  ebenfalls  eine  gleichseitige  Hyperbel,  deren 
Asymptoten  aber  die  Linien  AM  und  MQ 
sind  ;  mit  steigendem  äufseren  Widerstände 
sinkt  also  die  elektromotorische  Kraft  von  l'n- 


Hiß- 


anderen  Werth  von  n> ,  /..  B.  A.Y',  ist  OB' 
die  gesuchte  elektromotorische  Kraft.  Wird  nun 
auf  jedem  der  Punkte  N  das  entsprechende  E 
als  Senkrechte  aufgetragen,  so  bilden  die  End- 
punkte R  dieser  Senkrechten  eine  Kurve,  welche 
den  Verlauf  der  elektromotorischen  Kraft  für 
alle  äufseren  Widerstände  darstellt,  während 
der  Verlauf  der  konstanten  Klemmenspannung 


endlich  rasch,  um  sich  dann  dem  Werthe  D 
asymptotisch  zu  nähern. 

Kehren  wir  nun  zu  der  Forderung  zurück, 
welche  wir  für  eine  elektrische  Maschine  zu 
Glühlichtbetrieb  gefunden  hatten.  Die  Klemmen- 
spannung soll,  bei  konstanter  Tourenzahl,  kon- 
stant sein  für  jeden  beliebigen  äufseren  Wider- 
stand. 


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El  KICI  KOTKI  HS.  ZkH  W  IIK1KT. 
APRIL  1II3. 


Richter,  Verslh  hsresuetate  vun  Siemens  &  Hai.ske  u.  s.  w. 


163 


Wie  weit  diese  Bedingung  bei  den  bisher 
üblichen  Anordungen  der  elektrischen  Ma- 
schinen erfüllt  ist,  wird  an  den  in  Fig.  3  zu- 
sammengestellten Kurven  der  Klemmenspannung 
erkenntlich ,  welche  alle  mit  derselben  Ma- 
schine £>n  (200)  bei  der  Tourenzahl  von  960, 
aber  bei  verschiedenen  Elektromagnetbewicke- 
lungen und  verschiedenen  Schaltungen  erhalten 
sind. 

Die  Kurve  a  ist  aufgenommen,  als  die  Elektro- 
magnete  der  Maschine  durch  einen  konstanten 
Strom  von  1 7  ^  *£'  erregt  wurden,  Kurve  b,  als 
die  Elektromagnete  dünndrähtig  bewickelt  waren 


—  die  dynamoelektrische  und  die  Nebcnschlufs- 
schaltung  -  auf  einer  Maschine  zu  vereinigen, 
lag  daher  nahe  und  so  entstand  die  »gemischte 
Schaltung«,  über  welche  am  20.  Juli  1882  von 
Siemens  &  Halske  ein  Patent  angemeldet 
wurde.  Dieses  Patent  wurde  aber  schon  am 
5.  Oktober  zurückgezogen,  da  es  sich  inzwischen 
herausgestellt  hatte,  dafs  schon  im  Jahre  1871 
von  Synsteden  und  darauf  von  Anderen  eine 
derartige  Schaltung  angegeben  worden  war. 

Die  gemischte  Schaltung  ist  von  Siemens  & 
Halske  in  verschiedener  Weise  ausgeführt  wor- 
den.    Es  erhalten  entweder  je  zwei  der  vier 


Flg.  4. 


1  90  DanieU 

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— 1 

und  im  Nebenschlus»e  zum  Anker  lagen,  und 
Kurve  C,  als  die  Maschine  dickdrähtige  Elektro- 
magnetbewickelung  hatte  und  dynamoelektrisch 
geschaltet  war.  Als  Ordinaten  sind  die  gemesse- 
nen Klemmenspannungen,  als  Abszissen  die 
äufseren  Widerstände,  durch  welche  die  Ma- 
schine geschlossen  war,  aufgetragen. 

Man  bemerkt,  wie  bei  zunehmendem  Wider- 
stande, d.  h.  bei  sinkender  Lampenzahl,  z.  P». 
bei  b,  die  Spannung  steigt,  also  auch  die 
Lichtstärke  zunimmt.  Die  Kurve  der  Klemmen- 
spannung einer  Maschine  mit  dynamoelektrischer 
Schaltung  (Kurve  c)  läfst  sich  durch  Verändern 
der  Elektromagnelbewickelung  in  die  Kurve  d 
verwandeln,  welche  mit  wachsendem  Wider- 
stande sinkt,  im  Gegensatze  zu  Kurve  b,  welche 
steigt.  Der  Gedanke,  diese  beiden  Schaltungen 


Elektromagnetsc.henkel  dünnen  und  die  anderen 
*-  zwei  dicken  Draht,  oder  es  erhält  jeder  der 
vier  Schenkel  zwei  Bewickelungen,  welche  über- 
oder  nebeneinander  liegen  können.  Die  dünn- 
drähtige  Bewickelung  kann  entweder  im  Neben- 
schlüsse zum  Anker  oder  im  Nebenschlüsse  zur 
ganzen  Maschine  liegen;  die  dickdrähtige  Be- 
wickelung wird  entweder  vom  Hauptstrom  oder 
von  einem  bestimmten  Theile  desselben  durch- 
flössen. In  folgendem  sollen  nun  einige  der 
vielen  über  Maschinen  mit  gemischter  Schaltung 
von  Siemens  &  Halske  erhaltenen  Versuchs- 
resultate gegeben  werden. 

Am  12.  August  1882  wurde  eine  dynamo- 
elektrische Maschine  probirt,  welche  zwei  mit 
dünnem  Draht  und  zwei  mit  dickem  Draht 
bewickelte  Elektromagnetschenkel  besafs;  letztere 

21» 


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164 


Abhandlungen. 


El.EKTROTF.rHN.  ZUTKNMfTt 
APRIL  1883. 


lagen  im  Hauptstrom,  erstere  im  Nebenschlüsse 
zum  Anker.  Bei  konstanter  Tourenzahl  wurde 
die  Klemmenspannung  gemessen,  als  die  Ma- 
schine durch  verschiedene  äufsere  Widerstände 
geschlossen  war.  Kurve  I  in  Fig.  4  stellt  den 
Verlauf  der  Klemmenspannung  dar;  es  sind  als 
Ordinaten  die  Werthe  der  Klemmenspannung 
in  Daniell,  als  Abszissen  die  äufseren  Wider- 
stände, durch  welche  die  Maschine  geschlossen 
war,  in  Siemens -Einheiten  aufgetragen.  Die 
Maschine  machte  konstant  960  Touren;  zwei 
Elektromagnetschenkel  waren  mit  je  drei  Lagen 
3,s  mm  starken  Drahtes,  die  zwei  anderen  mit 
je  19  Lagen  1,»  mm  starken  Drahtes  bewickelt. 


bei  welcher  die  Lampenzahl  als  Abszisse  be- 
nutzt wird,  ebenfalls  übersichtlicher,  da  in  dem 
angestrebten  Falle  der  konstanten  Klemmen- 
spannung der  Strom  proportional  der  Lampen- 
zahl sein  soll,  die  Kurve  also  eine  geneigte 
Gerade  werden  mufs,  während  sie  zu  einer 
gleichseitigen  Hyperbel  werden  müfste,  wenn 
die  äufseren  Widerstände  als  Abszissen  gedient 
hätten. 

Gelegentlich  des  Besuches  der  Herren  vom 
Deutschen  Theater:  L'Arronge,  Barnay, 
Friedmann  u.  A.  am  25.  August  1882  im 
Etablissement  von  Siemens  &  Halske,  als 
diesen  eine  elektrische  Theaterbcleuchtung  vor- 


Aus  der  Kurve  I  ist  die  Kurve  Ia  in  Fig.  5 
abgeleitet,  bei  welcher  als  Abszissen  die  Lampen- 
zahl genommen  ist,  und  zwar  sind  Lampen 
von  60  S.-E.  Widerstand  (warm)  zu  Grunde 
gelegt,  den  Glühlampen  entsprechend,  wie  sie 
zu  jener  Zeit  von  Siemens  &  Halske  ge- 
fertigt wurden.  Diese  abgeleitete  Kurve  ist  für 
den  beabsichtigten  Zweck  übersichtlicher,  weil 
sie  klar  zeigt,  um  wieviel  sich  die  Klemmen- 
spannung ändert,  wenn  eine  bestimmte  Anzahl 
Lampen  aus-  oder  eingeschaltet  wird,  bei  wel- 
cher Lampenzahl  die  höchste  Spannung  liegt 
u.  s.  w.,  während  dies  alles  aus  der  Kurve,  bei 
welcher  die  Widerstände  als  Abszissen  dienten, 
nicht  unmittelbar  abgelesen  werden  kann. 

Wollte  man  den  Verlauf  der  Stromstärke  im 
äufseren  Kreise  darstellen,  so  würde  die  Kurve, 


geführt  wurde,  betrieb  die  Maschine,  deren 
Kurven  unter  I  und  I  a  gegeben  sind  ,  den 
Theil  der  Beleuchtung,  welcher  die  der  Neben- 
räume darstellen  sollte,  bei  welchem  dem  Be- 
dürfnisse genügt  sein  mufs,  in  der  Lampenzahl 
beliebig  wechseln  zu  können. 

Am  3.  September  1882  gelangte  eine  Ma- 
schine Z>,r  (200)  zur  Prüfung,  bei  welcher 
jeder  der  vier  Elektromagnetschenkel  mit  zwölf 
Lagen  von  1,3  mm  starkem  und  mit  zwei  Lagen 
von  3,j  mm  starkem  Drahte  bewickelt  war. 
Das  Diagramm  der  Klemmenspannung  dieser 
Maschine  ist  in  Fig.  4  und  5  durch  die  Kurven  II 
und  IIa  dargestellt,  welche  gegen  I  und  Ia  in- 
sofern wesentlich  abweichen,  als  sie  fortlaufend 
ansteigen,  während  jene  sich  wieder  senkten, 
so  dafs  also   hier   die  Lichtstärke  bei  einer 


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El.KKTHOTF.CKN.  ZEITSCHRIFT. 
\      II.  IM]. 


Mittag,  Browns  elektr.  Geschwindigkeitsreguijvtor  u.  s.  w. 


165 


Lampe,  oben  aber  bei  etwa  sieben  Lampen 
am  gröfsten  sein  würde. 

Am  10.  November  1882  wurden  die  in  Fig.  4 
und  5  mit  III  und  lila  bezeichneten  Kurven 
gewonnen  mit  einer  Maschine  Dx1  {100),  als 
von  deren  Elektromagnetschenkeln  zwei  mit  je 
zwei  Lagen  von  3,5  mm  starkem  Draht  und 
zwei  mit  je  29  Lagen  von  1  mm  starkem  Draht 
l>ewickelt  waren.  Diese  Maschine  zeichnete  sich 
durch  eine  ziemlich  konstante  Klemmenspannung 
aus,  wie  man  aus  den  Kurven  erkennt.  Die 
Spannung  wächst,  wenn  mehr  und  mehr  Lampen 
ausgeschaltet  werden,  langsam  um  etwa  4  Daniell, 
sinkt  dann  wieder  und  erreicht  bei  einer 
Lampe  denselben  Werth,  den  sie  bei  der  vollen 
Zahl  (20)  hatte. 

Die  gemischte  Schaltung  ist  seitdem  von 
Siemens  &  Halske  für  kleinere  und  gröfsere, 
bis  zum  Betriebe  von  200  Edison  A- Lampen 
geeignete  Maschinen  so  durchgeführt  worden, 
dafs,  bei  konstanter  Tourenzahl,  beliebig  viele 
Lampen  aus-  und  wieder  eingeschaltet  werden 
können,  ohne  dafs  sich  die  Lichtstärke  der 
übrigen  wesentlich  ändert.  Schliefslich  sei  hier 
nur  eine  solche  Maschine  mit  gemischter  Schal- 
tung: g  D\t  (250)  noch  erwähnt,  welche  seit 
9.  Januar  1883  im  Hause  der  Abgeordnelen  zu 
Berlin  mit  32  Glühlampen  von  Gebr.  Siemens 
&  Co.  in  Charlottenburg  zur  Beleuchtung  des 
Lesezimmers  allabendlich  in  Betrieb  ist. 

Ernst  Richter. 


Browns  elektrischer  Geschwindigkeitsregulator 
für  Schiffsmaschinen. 

Wenn  bei  hohem  Seegang  in  Folge  der 
Stampfbewegungen  des  Schiffes  die  Propeller- 
schraube aus  dem  Wasser  auftaucht,  so  ver- 
gröfsert  sich  die  Umdrehungsgeschwindigkeit 
derselben  bezw.  der  Maschine  in  Tür  beide 
Theile  gefahrbringender  Weise,  da  der  Wider- 
stand, welchen  die  Schraube  im  Wasser  fand, 
plötzlich  aufhört;  taucht  die  Schraube  mit  der 
so  erhaltenen  bedeutenden  Geschwindigkeit 
wieder  ein,  so  gefährdet  der  plötzlich  wieder 
vorhandene,  sich  in  Gestalt  starker  Schläge 
bemerkbar  machende  Widerstand  gleichfalls 
Schraube  und  Maschine.  Die  gewöhnlichen 
Regulatoren  können  diesem  Uebelstande  nicht 
abhelfen,  da  sie  vermöge  ihrer  Konstruktion 
erst  zur  Einwirkung  auf  die  Maschine  kommen 
können,  wenn  die  Übermäfsige  Geschwindigkeit 
bereits  angenommen  ist.  An  Vorschlägen  zur 
Vermeidung  dieses  Uebclstandes  fehlt  es  nicht; 
so  wird  z.  B.  mit  Vorliebe  ein  Schwimmer  be- 
nutzt ,  welcher  in  einem  Kanäle  seitwärts  der 
Schraube  vom  Wasserspiegel  getragen  wird  und 
durch   irgend   eine  Transmission  —  elektrisch 


in  der  Konstruktion  von  Sangster  und  Shelton 
in  Buffalo,  englisches  Patent  No.  299  vom 
Jahre  1876  —  die  Drosselklappe  absperrt, 
wenn  er  zu  tief  fällt,  also  die  Schraube  zu 
hoch  auftaucht. 

Einen  neuen  Gedanken  verfolgt  die  Kon- 
struktion von  R.  G.  Brown  in  Paris  (D.  R.  P. 
No.  20902  vom  15.  Juli  1882).  Dieselbe  setzt 
zwei  durch  eine  elektrische  Stromleitung  ver- 
bundene Kontakte  voraus,  deren  einer  b  am 
Schiffe  so  angebracht  ist,  dafs  er  stets  im 
Wasser  sich  befindet,  während  der  andere  a  mit 
der  Stelle  korrespondirt,  über  welche  hinaus 
die  Schraube  nicht  auftauchen  darf,  ohne  eine 
gefahrvolle  Geschwindigkeit  anzunehmen.  In 
der  normalen  Lage  des  Schiffes  wird  die  Strom- 
leitung c,  durch  welche  ein  von  einer  Dynamo- 
maschine d  erzeugter  Strom  zirkulirt,  durch 
das  Medium  des  Wassers,  welches  beide  Kon- 
takte leitend  verbindet,  geschlossen  sein.  Hebt 
sich  a  aus  dem  Wasser,  so  wird  der  Strom 
unterbrochen;   der  Elektromagnet  e   läfst  des- 


halb den  Anker  /  frei,  welchen  eine  Feder  g 
zurückzieht,  um  durch  diese  Bewegung  eine 
kleine  Dampfmaschine  zu  bethätigen,  welche 
die  Drosselklappe  zum  Abschlüsse  bringt. 
Taucht  a  wieder  unter,  so  zieht  der  Elektro- 
magnet e  den  Anker  /  und  somit  die  Drossel- 
klappe in  die  normale  Stellung  zurück. 

Zweckmäfsig  erscheint  die  Anordnung  meh- 
rerer Kontakte  a  über  einander,  welche  die 
Drosselklappe  in  dem  Verhältnisse  mehr  oder 
weniger  sc.hliefsen ,  als  die  Schraube  eintaucht. 

Selbstverständlich  ist  Kontakt  a  vom  Schiffs- 
körper  zu  isoliren.  R  Mittag. 


Anschlufs  mehrerer  Fernsprechstellen  an  ein 
Vermittelungsamt  durch  eine  und  dieselbe 
Leitung. 

Von  Geh.  Ober-Rcgierungsrath  C.  ELSASSER. 

Bei  der  Einrichtung  von  Fernsprech-Vermitte- 
lungsanlagen  in  gröfseren  Städten  ist  zuweilen 
dem  Verlangen  Ausdruck  gegeben  worden,  auch 
Geschäftslokale  u.  s.  w.  solcher  Orte  an  eine 
Fernsprech-Vermittelungsanstalt  anschliefsen  zu 
können,  welche  mit  einem  benachbarten,  mit 


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i66 


Abhandlingkn. 


Stadt-Fernspreehanlage  versehenen  Orte  in  regem 
Geschäftsverkehr  stehen,  von  diesem  Orte  aber 
verhältnifsmäfsig  weit  entfernt  sind.  In  der 
Regel  ist  die  Zahl  der  für  solche  Orte  ver- 
langten Fernsprechstellen  zu  unbedeutend,  um 
die  Einrichtung  und  Unterhaltung  einer  beson- 
deren Vermittelungsanstalt,  sowie  die  Verbin- 
dung dieser  Anstalt  mit  der  gleichartigen  in 
dem  benachbarten  Hauptorte  rechtfertigen  zu 
können.  Aufserdem  liegen  die  Verhältnisse  ge- 
wöhnlich auch  derart,  dafs  die  Theilnehmer  in 
den  kleineren  Orten  ausschliefslich  mit  den  an  das 
Fernsprech-Vermittelungsamt  im  Hauptort  an- 
geschlossenen Theilnehmern  Beziehungen  haben, 
welche  die  Benutzung  des  Fernsprechers  für  sie 
wünschenswerth  machen,  während  für  die  erste- 
ren  Theilnehmer  kein  Bedürmifs   für  die  Be- 


stellen auch  noch  folgende  Bedingungen  erfüllt 
werden : 

1.  Ks  müssen  Apparate  aufgestellt  werden, 
welche  das  Anrufen  jeder  einzelnen  der  die- 
selbe Leitung  benutzenden  Sprechstellen  ge- 
statten ohne  Störung  der  anderen  gleich- 
artigen Stellen. 

2.  Wird  der  Weckruf  nicht  beantwortet,  so 
mufs  derselbe  von  der  weckenden  Stelle 
wiederholt  werden  können,  trotzdem 

3.  durch  den  Weckstrom  die  Apparat  Verbin- 
dungen der  angerufenen  Stelle  derart  ge- 
ändert werden  müssen ,  dafs  daselbst  nicht 
nur  der  Wecker  in  Tliätigkeit  gesetzt  wird, 
sondern  dafs  auch  der  Sprechapparat  in  ge- 
wöhnlicher Weise  in  die  Leitung  eingeschaltet 
werden  kann. 


KiR.  1. 


Ruhestellung. 


nutzung  dieses  Verkehrsmittels  zu  Mittheilungen 
unter  einander  vorliegt. 

Soll  den  Wünschen  der  betreffenden  Personen 
entsprochen  werden ,  dann  bleibt  zur  Zeit  nur 
übrig,  jede  einzelne  Sprechstelle  der  Theil- 
nehmer mittels  besonderer  Drahtleitung  an  das 
Vermittelungsamt  des  Hauptortes  anzuschliefsen. 
Die  hieraus  entstehenden  hohen  Anlage-  und 
Unterhaltungskosten  würden  wesentlich  herab- 
gemindert werden,  wenn  mehrere  der  anzu- 
schliefsenden  Fernsprechstellen  in  eine  und  die- 
selbe Leitung  eingeschaltet  werden  könnten. 
Dies  wird  aber  nur  dann  als  zulässig  zu  er- 
achten sein,  wenn  die  technische  Einrichtung 
dieser  Fernsprechstellen  derart  ist,  dafs  die  von 
einer  Stelle  aus  geführten  Gespräche  von  den 
übrigen  in  dieselbe  Leitung  eingeschalteten 
Stellen  weder  mitgehört  noch  unterbrochen 
werden  können.  Neben  dieser  Grundbedingung 
müssen  bei  der  technischen  Einrichtung  solcher 


4.  Vor  Beginn  der  Unterhaltung  der  angerufenen 
Stelle  müssen  bei  den  übrigen  Sprechstellen 
die  Apparate  so  unter  einander  verbunden 
sein,  dafs  die  leitende  Verbindung  zwischen 
dem  einmündenden  und  dem  weitergehen- 
den Leitungszweige  weder  durch  Drücken 
der  Wecktaste,  noch  durch  den  Versuch, 
den  Sprechappar.it  in  der  gewöhnlichen 
Weise  in  die  Leitung  einzuschalten,  unter- 
brochen werden  kann. 

Die  nachstehend  beschriebene ,  von  mir  an- 
i  gegebene  Anordnung  dürfte  die  vorstehend  auf- 
gestellten Bedingungen  erfüllen. 

Zum  Anruf  der  verschiedenen  in  eine  und 
dieselbe  Leitung  eingeschalteten  Fernsprech- 
stellen ist  die  Benutzung  des  Wittwer  &  Wetzer'- 
schen   Rufapparates  in  Aussicht   genommen l), 

Um  «Sie  V'eb*r*iciitlichkeit  de«  Stromlanfe«  nicht  tu  becin~ 
•    tracbligcn,  im  >iic  Kirim limn*  tle<  Wittner  &  Wctrcr'orlien  Appa- 
rate« in  ilrn  I  iijmcri  mir  «i'hematitfli  anrctfcheii. 

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Rl.EKTROTECHN.  Zfe'l  TSCHMKT. 
APRIL  1883 


Klsassk.r,  Anschi.i'ss  mehrerer  Fernsprrch.steu.en  V.  s.  w. 


167 


welcher  für  den  vorliegenden  Zweck  jedoch  noch 
mit  einer  Kontaktvorrichtung  versehen  werden  j 
mufs.    Diese  besteht  im  Wesentlichen  aus  einer  • 
federnden  Lamelle  a,  welche  im  Ruhezustande 
des  Apparates  gegen  die  Kontaktschraube  c  an-  1 
liegt  (vgl.  Fig.  1).    Eine  Unterbrechung  dieses  : 
Kontakts  tritt  nur  bei  der  anzurufenden  bezw. 
anrufenden  Fernsprechstclle  und  zwar  dann  ein,  j 
wenn  der  in  Folge  des  Weckstromes  in  Bewe-  j 
gung  gekommene  Zeiger  des  Rufapparates  beim 
Aufhören  des  Weckstromes  in  seiner  dann  er- 
reichten Lage  festgehalten  wird.    Die  Stellung 
des  auf  der  Zeigeraxe  f  befestigten   Armes  Ii 
sowie  des   an   dem  Träger  der  Axe  /  ange- 
brachten, aus  isolirendem  Material  hergestellten 
Ansatzes  g  und  die  Lage  der  durch  diesen  An- 
satz zuriickgedrüokten  Lamelle  a  ist  in  Fig.  2 


amt  ist  neben  der  Wecktaste  noch  eine  zweite 
Taste  vorhanden,  mittels  welcher  ein  Strom  in 
die  Leitung  geschickt  werden  kann ,  durch 
dessen  Wirkung  der  Anker  e  gegen  den  Kon- 
takt d,  gelegt  wird. 

Bei  der  in  Fig.  1  dargestellten  Ruhestellung 
findet  ein  in  der  Leitung  Z,  Z,  zirkulirender 
Strom  folgenden  Weg:  von  Z,  durch  die  Um- 
windungen  des  zum  Wittwer  &  Wetzer'schen 
Apparate  gehörigen  Elektromagnetes  E  nach  x, 
durch  die  Drahtrollen  des  polarisirten  Relais  R, 
Uber  den  Anker  t  dieses  Relais  und  über  die 
Kontaktschraube  d3  und  den  Draht  z  zum  Kör- 
per der  Wecktaste  T,  ferner  über  den  Ruhe- 
kontakt der  letzteren  in  die  zu  den  nachfolgen- 
den, gleichartig  eingerichteten  Fernsprechstellen 
führende  Leitung  Zl(   welche  bei   der  letzten 


Kig.  2. 


Stellung  der  gerufenen  beiw.  anrufenden  Sprechstelle,  nach  beendetem 
Weckrufe,  aber  vor  Beginn  der  Unterhaltung. 


angedeutet.  Dabei  tritt  gleichzeitig  der  Arm  h 
mit  dem  Hebel  m  in  Kontakt  und  schliefst  den 
Stromkreis  der  zur  Ingangsetzung  des  Weckers//' 
dienenden  Lokalbatterie  />. 

Zur  weiteren  Ausrüstung  der  in  Rede  stehen- 
den Fernsprechstellen  ist  neben  dem  Wittwer  & 
Wetzer'schen  Apparate,  sowie  neben  den  ge- 
wöhnlichen, zur  Ausrüstung"  einer  Fernsprcch- 
stelle  gehörigen  Apparaten:  Wecktaste  T  nebst 
Batterie  B  und  einem  durch  Anhängen  bezw. 
Abheben  des  Fernsprechers  F  selbstthätig  wir- 
kenden Umschalter  U  noch  ein  polarisirtes  Re- 
lais R  erforderlich.  Dieses  Relais  bezw.  die  Weck- 
batterie B  und  die  Weckbatterie  des  Vermitte- 
lungsamtes  sind  so  in  die  Leitung  zu  schalten, 
dafs  durch  die  Wirkung  des  Weckstroms  des 
Yermittelungsamtes  der  polarisirte  Anker  e  nicht 
aus  seiner  Ruhelage  gebracht  wird,  d.  h.  im 
Kontakt  mit  dt  bleibt.    Bei  dem  Vcrmittelungs- 


Sprechstelle  mit  Erde  verbunden  ist.  Beim 
Durchgange  eines  Weckstromes  wird  der  Anker 
des  Elektromagnetes  E  angezogen,  dadurch  die 
auf  der  Axe  /  befindliche  Triebscheibe  r,  mit 
der  Scheibe  r,  und  durch  sie  mit  dem  Uhr- 
werke des  Wittwer  &  Wetzer'schen  Apparates 
verkuppelt  und  sowohl  ein  auf  der  Axe  f  be- 
festigter Zeiger  als  der  in  den  Figuren  ange- 
deutete Arm  h  in  Umdrehung  versetzt.  Beim 
Heben  der  Axe  /  streift  gleichzeitig  der  An- 
satz g  an  der  Lamelle  a  vorbei  und  hebt  diese 
vorübergehend  von  der  Schraube  c  ab. 

Wird  der  Weckstrom  unterbrochen,  dann 
fällt  der  Anker  des  Elektromagnetes  E  ab,  die 
Verkuppelung  der  Zeigeraxe  /  mit  dem  Uhr- 
werke wird  gelöst.  Bei  derjenigen  Sprechstelle, 
bei  welcher  der  Zeiger  des  Rufapparates  bis  zu 
dem  der  Kennziffer  dieser  Stelle  entsprechen- 
den Theilstriche  des  Zifferblattes  vorgerückt  ist, 


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i68 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

APRIL  Mr.  


d.  i.  bei  der  angerufenen  bezw.  der  anrufenden 
Stelle,  setzt  nun  der  mit  der  Axe  herabgehende 
Arm  h  sich  auf  den  Hebel  m  auf.  In  Folge 
dessen  bleiben  nicht  nur  der  Zeiger  und  der 
Arm  //  in  ihrer  zur  Zeit  eingenommenen  Stel- 
lung, sondern  es  wird  auch  der  die  Axe  /  tra- 
gende Hebel  verhindert,  in  seine  Ruhestellung 
zurückzugehen.  Bei  dieser  Lage  des  Axlager- 
hebels  stöfst  der  isolii  te  Ansatz  g  gerade  gegen 
den  Vorsprung  der  Lamelle  a  und  hebt  diese  von 
der  Kontaktschraube  c  ab;  es  ist  also  bei  der  an- 
gerufenen bezw.  der  anrufenden  Stelle  der  Kon- 
takt zwischen  a  und  c  unterbrochen,  dagegen 
ein  Kontakt  zwischen  h  und  m  hergestellt.  Durch 
den  letztgenannten  Kontakt  wird  die  Batterie  b 
geschlossen,  der  Wecker  tritt  in  Thatigkeit  (vgl. 
Fig.  2). 

Nach  beendetem  Weckruf  —  gleichviel,  ob 
derselbe  vom  Vermittelungsamt  oder  von  einer 
Sprechstelle  ausgegangen  war  —  drückt  das 
Vermittelungsamt   die    oben    erwähnte  zweite 

Fig-  3- 


(Sonst  wie  Fig.  2). 


Stellung  der  gerufenen  beiw.  anrufenden  Sprcch- 
stelle  während  der  Unterhaltung. 

Taste  auf  kurze  Zeit  nieder.  Dadurch  wird 
bei  allen  Sprcchstellen  der  Relaisanker  e  gegen 
die  Kontaktschraube  </,  gelegt  (vgl.  Fig.  3);  die 
Leitung  Z,  Z,  wird  hierdurch  nicht  unter- 
brochen, es  ist  vielmehr  von  t  aus  ein  neuer 
Stromweg  über  </,  im  Drahte  y  zum  Körper  des 
selbstthätigen  Umschalters  ü\  und  von  hier  Uber 
den  Kontaktstift  /  zur  Leitung  Z,  hergestellt 
(vgl.  Fig.  4).  —  Der  polarisirte  Anker  t  ist,  um 
Unterbrechungen  des  Stromweges  zu  vermei- 
den, beiderseits  mit  federnden  Kontakten  zu 
versehen. 

Wird  nun  bei  der  anrufenden  bezw.  ange- 
rufenen Stelle  der  Fernsprecher  vom  selbst- 
thätigen Umschalter  U  abgehoben,  dann  tritt 
einmal  eine  Unterbrechung  des  Stromkreises 
der  Lokalbatterie,  und  zwar  zwischen  v  und  n, 
ein  —  der  Wecker  W  wird  aufser  Thäligkeit 
gesetzt  — ,  andererseits  wird  der  Fernsprecher 
über  q  zirkulär  in  die  Leitung  Z,  Z,  einge- 
schaltet, die  Unterhaltung  kann  beginnen.  Bei 
sämmtlichen  Sprechstellen  wird  jetzt  in  Folge 
der  eingetretenen  Unterbrechung  des  Kontaktes 
zwischen  e  und  </,,  die  Weckbatterie  Ii  beim 
Drücken  der  Wecktaste  T  nicht  in  Thätigkeit 
treten.    In  den  von  der  Korrespondenz  ausge- 


schlossenen Stellen  kann  ferner  eine  Störung  der 
Unterhaltung  durch  Abnahme  des  Fernsprechers  F 
vom  Umschalter  U  nicht  eintreten:  der  unmittel- 
bare Stromweg  über  den  Körper  des  Umschal- 
ters U  zur  Kontaktschraube  /  wird  zwar  unter- 
brochen, indessen  tritt  sofort  eine  Berührung 
zwischen  der  gegen  6  isolirten  Lamelle  n  und  der 
Kontaktschraube  k  ein,  der  Zusammenhang  der 
Leitung  ist  nun  von  Z,  und  e  aus  über  dx,  a, 
t,  k,  n  und  /  nach  Z,  hergestellt.  Der  Fern- 
sprecher F  selbst  kann  weder  zum  Sprechen 
noch  zum  Mithören  verwendet  werden,  weil  die 
mit  einem  Ende  der  Drahtrollen  desselben  ver- 
bundenen Punkte  der  Stromwege  h  und  v  iso- 
lirt  sind. 

Die  Unterbrechung  der  leitenden  Verbindung 
zwischen  a  und  c  bei  der  in  Korrespondenz 
tretenden  Stelle  ist  nothwendig,  weil  anderen- 
falls beim  Abheben  des  Fernsprechers  vom  Um- 
schalter U  über  a,  c  und  bei  dem  zwischen  k 
und  n  eingetretenen  Kontakt  über  /'  eine  un- 


(Sonst  wie  in  Fig.  1). 


Stellung  bei  den  von  der  Korrespondent  ausgeschlosse- 
nen Sprechstellen  während  der  Unterhaltung  zwischen 
Vermittlungsamt  und  der  angerufenen  Stelle. 

mittelbare  Verbindung  zwischen  Z,  und  Z,, 
unter  Ausschlufs  des  Fernsprechers,  hergestellt 
sein  würde. 

Nach  beendetem  Gespräch  ist  das  Schlufs- 
zeichen  immer  von  demjenigen  Theilnehmer  zu 
geben,  welcher  mit  einer  für  ihn  allein  be- 
stimmten Leitung  angeschlossen  ist;  nach  Ein- 
gang dieses  Zeichens  sendet  das  Vermittelungs- 
amt durch  Drücken  der  Wecktaste  einen  Strom 
in  die  von  mehreren  Theilnehmern  gemein- 
schaftlich benutzte  Leitung.  Durch  die  Wirkung 
dieses  Stromes  werden,  wie  ans  dem  vorhin 
Gesagten  ersichtlich,  bei  allen  Sprechstellen  die 
polarisirten  Anker  e  in  ihre  Ruhelage  an  </, 
zurückgeführt.  —  Die  in  Unterhaltung  gewesene 
Sprechstelle  mufs  selbstverständlich  nach  An- 
hängen des  Fernsprechers  an  den  Umschalter  Cr 
den  Arm  //  durch  Niederdrücken  des  Hebels  m 
von  diesem  frei  machen;  letzterer  kehrt  dann 
mit  dem  Zeiger  in  die  Ruhelage  zurück. 

Nachschrift.  In  Folge  der  dufch  obigen 
Vorschlag  erhaltenen  Anregung  hat  Herr  Pro- 
fessor Dr.  Zctzsche  den  nachstehend  in  Fig.  5 
skizzirten  Stromlauf  entworfen.  Durch  diese 
Anordnung  kann  der  beabsichtigte  Zweck  mit 

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APRIL  iMj. 


Elsassf.r,  Anschluss  mehrerer  Fernsprechstellen  u.  s.  w. 


169 


den  nämlichen  Apparaten  auch  erreicht  werden, 
der  Stromlauf  ist  sogar  noch  durchsichtiger  als 
der  oben  angegebene.  Um  Störungen  unter 
allen  Umständen  zu  vermeiden,  dürfte  es  zweck- 
mäfsig  sein,  die  Lamelle  a  so  einzurichten,  dafs 
während  der  Bewegung  derselben  zwischen  den 
Kontaktschrauben  c  und  u  der  Stromweg  in 
keinem  Moment  unterbrochen  ist. 

Eine  Vergleichung  der  Fig.  5  mit  Fig.  1  läfst 
zunächst  erkennen,  dafs  die  Taste  T  in  beiden 
in  ganz  gleicher  Weise  mit  den  übrigen  Appa- 


die  Umlegung  der  Lamelle  a  von  der  Kontakt- 
schraube c  an  die  Schraube  u  der  Fernsprecher  F 
Uber  y,  a,u  und  _>•,  in  die  Linie  Z,Z,  einge- 
schaltet. Gleichzeitig  wird  auch  über  h  und  m 
der  Wecker  W  nebst  der  Lokalbatterie  b  einge- 
schaltet. Wird  nun  in  eben  dieser  Fernsprech- 
stelle der  Fernsprecher  F  von  dem  Hebel  des 
Umschalters  U  abgenommen,  so  wird  der  Lokal- 
strom zwischen  /  und  dem  Hebel  des  Um- 
schalters U  unterbrochen,  der  Wecker  IV  tritt 
aufser  Thätigkeit. 


Fig.  5. 


raten  und  der  Weckbatterie  B  verbunden  ist, 
also  auch  in  ganz  gleicher  Weise  durch  den 
Anker  t  des  polarisirten  Relais  R  in  die  Linie  Z,  Z, 


Fig.  6. 


-  t^-^  


ein-  bezw.  ausgeschaltet  wird.  Legt  das  Ver- 
mittelungsamt  die  Anker  sämmtlicher  Relais 
von  der  Kontaktschraube  ä%  an  die  Schraube  </,, 
so  wird  dadurch  zwar  in  allen  Fernsprechstellen 
die  Taste  T  und  die  Weckbatterie  B  aus  Z,  Z, 
ausgeschaltet,  aber  der  Fernsprecher  F  noch 
nicht  in  Z,  Z,  eingeschaltet,  sondern  nur  ein 
neuer  Stromweg  aus  Z,  über  e,  </, ,  v,  a,  c  im 
Drahte yx  nach  Z,  hergestellt;  nur  in  jener  Fern- 
sprechstelle, mit  welcher  das  Vermittelungsamt 
in  Verkehr  treten  will  bezw.  soll,  wird  durch 


Anstatt  der  in  Fig.  5  skizzirten  mechanischen 
Umlegung  der  Lamelle  a  zwischen  den  beiden 
Kontaktschrauben  c  und  u  läfst  sich  eben  so 
leicht  eine  elektromagnetische  beschaffen,  da  a 
nur  an  u  gelegt  werden  mufs,  wenn  der  Arm  h 
vom  Hebel  m  festgehalten  wird;  der  dabei  noch 
zu  verwendende  Elektromagnet  müfste  natürlich, 
wenn  die  durch  die  Berührung  von  h  und  m 
geschlossene  Batterie  b  für  ihn  mitbenutzt  werden 
soll,  von  der  Stromunterbrechung  zwischen  / 
und  dem  Hebel  des  Umschalters  U  beim  Ab- 
nehmen des  Fernsprechers  F  unberührt  bleiben 
und  dazu  zwischen  w  und  der  Axe  /  parallel 
zu  IV  eingeschaltet  werden. 

Voraussichtlich  wird  sich  aber  auch  die  be- 
fürchtete vorübergehende  Linienunterbrechung 
während  der  Bewegung  der  Lamelle  a  von  c 
nach  u  und  umgekehrt,  und  zugleich  die  etwa 
zu  befürchtende  Unsicherheit  des  Kontakts  zwi- 
schen a  und  //  beseitigen  lassen,  wenn  man 
die  in  Fig.  5  gewählte  Ausschaltung  des  Fern- 
I  Sprechers  F  mit  einer  Kurzsehl iefsung  des- 
|  selben  vertauscht,  indem  man,  wie  es  in  Fig.  6 

22 


!70 


Ahhanülungkn. 


El.KKTROTKrllN.  ZElTS<  iniltT. 
APRIL  t«»3. 


skizzirt  ist,  unter  Weglassung  der  Kontakt- 
schraube u  das  von  /'  her  an  sie  geführte  Knde 
des  Drahtes  V»  gleich  an  die  Kontaktschrauhe  d, 
bezw.  die  Lamelle  <i  legt.  Dann  stellt  die  sich 
an  dx  legende  Zunge  c  des  Relais  R  zwar  einen 
Stromweg  aus  Z,  über  e,  </,  und  ,v7  durch  F 
nach  Z,  her,  der  Fernsprecher  F  kann  aber 
nur  in  der  gerufenen  bezw.  rufenden  Fernsprech- 
stelle zum  Sprechen  oder  Hören  in  der  Linie 
Z,Z,  benutzt  werden,  weil  nur  in  dieser  beim  1 
Schliefsen  des  Lokalstromcs  über  //  und  ///  die 
Lamelle  a  durch  ,v  von  der  Kontaktschraube  c  ab- 
gehoben und  so  die  kurze  Nebenschliefsung  </, ,  y, 
a,  <-,  _v,  zu  F  beseitigt  wird. 


Gegenstromschaltung  für  durchlaufende  Linien- 
signale. 

Von  Ludwig  Kohi.fükst.  / 

Für  jenes  System  elektrischer  durchlau- 
fe nder  Liniensignale,  welches  die  Bedingung 
stellt,  dafs  die  Abgabe  von  Signalen  auch  bei 
den  Läutewerksposten  der  Strecke  möglich  sei, 
sucht  man  bekanntermaßen  vornehmlich  in  zwei 
Richtungen    nach    Verbesserungen,  nämlich: 


werkstelligt  und  die  beiden  Gegenbatterien 
müssen  in  diesem  Falle,  jede  für  sich,  in  ge- 
trennten Stromkreisen  ihre  Wirksamkeit  aus- 
üben. Die  Widerstände  dieser  Stromkreise  sind 
sehr  ungleich  und  demzufolge  ist  die  Möglich- 
keit und  schon  gar  die  Zuverlässigkeit  der 
Signalgebung  von  der  Strecke  aus  fraglich. 
Darin  liegt  der  wunde  Punkt  der  Gegcnstrom- 
schaltungen,  und  deshalb  verdienen  sie  trotz 
ihrer  bestechenden  ökonomischen  Vortheile,  so- 
bald vom  Standpunkte  des  Bahnbetriebes  auf 
die  sichere  Abgabe  von  S treck en Signalen 
Gewicht  gelegt  werden  mufs,  weit  weniger  Ver- 
trauen, als  die  althergebrachte  Ruhestrom- 
schaltung. 

Diesem  Uebelstande  könnte  bei  der  zweit- 
gedachten Gegenstromschaltung  abgeholfen  wer- 
den, wenn  man  auf  gute  und  billige  Leitungen 
rechnen  darf  und,  hierdurch  ermuthigt,  das  Bei- 
spiel der  Engländer,  welche  sich  nicht  scheuen, 
für  Signaleinrichtungen  mehrfache  Leitungen 
anzuwenden,  nachahmen  wollte. 

Ks  bedarf  nur  einer  isolirten  Rückleitung 
statt  der  Erdleitung,  wie  die  nebenstehend  ab- 
gebildete Schaltungsskizze  zeigt,  sowie  bei  den 
Streckenposten  P  der  Anwendung  von  Doppel- 
tasten, welche  jenen  in  den  Starionen  ähnlich 
sind,  und  die,  wenn  sie  niedergedrückt  werden. 


A 

c»-00— 1 


JA 


o-o,  G  }  ["r 


P 


C  .— 


P 


^  J 


i.  hinsichtlich  der  Schwierigkeit,  welche  die 
Läutewerks  -  Instandhaltung  ( Ankerregnlirung) 
bietet,  und  2.  in  Betreff  der  Kosten  für  die 
Instandhaltung  der  Elektrizitätsquelle.  Den  dies- 
fälligen  Bestrebungen  möge  auch  nachstehender 
Vorschag  angereiht  werden. 

Die  gewöhnliche  Gegenstromschaltung, 
bei  welcher  die  Signalgebung  von  der  Station 
aus  durch  Wegbringung  der  eigenen  Batterie, 
d.  h.  allein  durch  den  Strom  der  Nachbarbatterie 
geschieht,  ist  an  sich  ökonomisch  und  läfst 
auch  eine  leichte  Abregulirung  der  Läutewerke 
zu,  insoweit  die  von  den  Stationen  zu  geben- 
den Signale  in  Betracht  kommen. 

Noch  ökonomischer  ist  jene  Gegenstrom- 
schaltung, bei  welcher  die  Signalgebung  durch 
den  Polwechsel  der  eigenen  Stationsbatterie  ge- 
schieht, wobei  die  beiden  in  der  Ruhelage 
einander  aufhebenden  Batterien  (die  eigene 
und  die  Nachbar  -  Stationsbatterie »  nun  gemein- 
sam im  gleichen  Sinne  wirksam  werden.  Wie 
ersichtlich,  bedarf  die  letztgedachte  Gegenstrom- 
schaltung um  die  Hälfte  weniger  Batterieelemente, 
als  die  ersterwähnte. 

Bei  beiden  wird  die  Signalgebung  von  den 
Streckenposten  aus  durch  den  Erdanschlufs  be- 


die  beiden  Leitungen  Z,  und  Z,  ganz  einfach 
kreuzweise  verbinden.  Die  von  der  einen  Seite 
kommenden  beiden  Zweige  der  zwei  Leitungen Z, 
und  Z,  sind  bei  jedem  Streckenposten  P  an  die 
beiden  Tasteraxen,  die  von  der  anderen  Seite 
kommenden  an  je  einen  Arbeitskontakt  und 
einen  Ruhekontakt  geführt.  Uebrigens  wären  auch 
Stromwender  von  anderer  Form  für  diesen  Zweck 
brauchbar. 

Bei  dieser  Anordnung  ändert  sich  in  den 
Widerständen  und  in  den  Stromverhältnissen 
nichts,  gleichgültig  ob  das  Signal  von  einer 
Station  oder  von  einem  beliebigen  Strecken- 
posten aus  gegeben  wird. 

Schaltet  man  in  die  Stationen  A  und  B  nebst 
dem  Stationsläutewerk  noch  ein  Relais  ein, 
dessen  Anker  vermöge  der  Spannung  seiner 
Abreifsfeder  schon  bei  der  halben  vermin- 
derten Stromstärke  angezogen  wird,  während  die 
Streckenläutewerke  gröber  eingestellt  sind,  so 
ist  bei  der  dargestellten  Schaltung  auch  die  Aus- 
nutzung der  Signallinie  für  die  Morse -Korrespon- 
denz zwischen  den  beiden  Stationen  A  und  /? 
ermöglicht.  Für  diesen  Zweck  liefse  sich  sogar 
gleich  der  Signaltaster  mitbenutzen,  wenn  er 
so   eingerichtet  wird,   dafs   die  beiden  Tasler- 


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'7« 


hebel  beliebig  einzeln  für  sich  oder  gleichzeitig 
niedergedrückt  werden  können.  Das  I  >riicken 
der  einzelnen  Taste  einer  der  beiden  Stationen 
gäbe  Morsezeichen,  das  gleichzeitige  beider  Tasten 
Signale. 

Die  beschriebene  Schaltung  verbindet  Leichtig- 
keit und  Sicherheit  im  Hinstellen  der  Läute- 
werke mit  der  möglichsten  Ockonomie  in  der 
Batterieinstandhai  tung;  bei  ihr  sind  für  die 
Stations-  wie  Streckensignale  die  gleichen  Strom- 
bedingtmgen  vorhanden;  auch  durfte  sie  noch 
mancherlei  Vortheile  hinsichtlich  der  Abwendung 
ungünstiger  tellurischer  und  atmosphärischer 
Beeinflussungen  und  bezüglich  der  leichten  Kr- 
kennbarkeit  eingetretener  Unordnungen  darbieten. 


Elektrische  Beleuchtung  von  Pariser 
Magazinen. 

Park,  welches  zuerst  eine  öffentliche  elektrische  Be- 
leuchtung von  einiger  Ausdehnung  halle,  Inf««  sich  seit 
einiger  Zeit  durch  die  Mehrzahl  der  europäischen  Haupt- 
städte und  mehr  noch  durch  die  Städte  der  neuen  Welt 
Überflügeln. 

Die  Beleuchtung  der  Avenue  de  l'Opera  hei  Gelegen- 
heit der  Ausstellung  1878  fand  allgemeine-  Bewunderung, 
und  es  ist  sehr  bedauert  worden,  dieselbe  wieder  ver- 
schwinden tu  sehen,  denn  die  jetzt  noch  vorhandenen 
wenigen  öffentlichen  Beleuchtungsanlagen  können  dem 
Fremden  nur  einen  traurigen  Begriff  von  dem  Fortschritt 
in  Anwendung  der  neuen  Wissenschaft  beibringen. 

Glücklicherweise  ersetzt  die  Rührigkeit  einiger  Privat- 
unternehmer cinigermafsen  die  Gleichgültigkeit  und  ge- 
ringe Bereitwilligkeit  der  Behörden,  und  so  kann  man 
doch  noch  bei  Besuch  der  Bahnhöfe,  einiger  Schauspiel- 
häuser und  vor  Allem  mehrerer  Geschäftsctablisscmcnts 
(magasins)  konstatiren,  dafs  die  praktische  Anwendung 
der  Elektrizität  in  I'aris  noch  nicht  vernachlässigt  wird. 

Unter  den  hauptsächlichsten  Etablissements  sind  als 
mit  gröfseren  Anlagen  versehen  zu  nennen  das  Magasin 
du  I-ouvrc,  Ic  Printemps,  le  Bon-Marche;  kleinere,  doch 
nicht  minder  interessante  Einrichtungen  haben  das  Schuh- 
lagcr  von  I.iroy  (in  der  Avenue  de  Clichy)  und  «las 
Magasin  de  musique  Gregh  (in  der  Kue  de  la  chaussee- 
d'Anlin). 

Die  elektrische  Beleuchtung  der  grofsen  Magazine  des 
Louvrc  besteht  seit  1877;  damals  hatte  man  die  Räume 
zu  ebener  Erde  mit  einem  leuchtenden  Plafond  versehen, 
gebildet  aus  mattgeschliffenen  Glasscheiben ,  welche  die 
Strahlen  eines  Serrin'schen  Regulators  dämpften  und  zer- 
theilten.  Den  Strom  lieferte  eine  Grammc'schc  Glcich- 
strommaschine.  getrieben  von  einer  3  pferdigen  l.oko- 
mobile. 

Zu  Neujahr  1878  wurden  12  Kandelaber  mit  je 
4  JablochkofT-  Kerzen  in  der  Mall  Marcngo  aufgestellt, 
wozu  der  SlTom  von  Alliance-Maschinen  geliefert  wurde. 
Zu  jener  Zeit  hatte  Gramme  eine  seiner  ersten  Wechsel- 
strommaschinen  fertiggestellt,  und  so  gestaltete  man  mich 
und  nach  während  des  Winters  die  elektrische  Beleuch- 
tung um,  so  dafs  im  folgenden  Oktober  stationäre  Dampf- 
maschinen von  zusammen  70  Pferdestärken  aufgestellt 
wurden,  welche  3  Grammc'sche  Wechselstrommaschinen, 
jede  zu  20  Bogenlampen,  betrieben. 

Mit  der  Zeit  sind  verschiedene  Veränderungen  vorge- 
nommen worden,  und  jetzt  hat  die  elektrische  Beleuch- 
tung folgende  Einrichtung: 


Sämmtliche  Dampfmaschinen  sind  solche  nach  dem 
System  Corlifs  mit  Kondensation  und  mit  inexplosiblen 
,  Mellcvillc'schen  Kesseln.  Als  Klcktrizitätserzcugcr  dienen 
5  Gramme  sehe  WechscUtrommaschinen  mit  unabhängigen 
Erregern  und  jede  zu  24  Jablochkoff'srhen  Kerzen,  eine 
zweite  Maschine  desselben  Erfinders  ftir  5  Kerzen  und 
4  Regulatorlampen,  zusammen  also  etwa  1 50  JablochkofT- 
Kerzen,  4  Regulatoren,  und  aufserdem  kommen  noch 
60  Edison  -  Lampen  hinzu,  welche  zur  Beleuchtung  der 
Bürenux  bestimmt  sind  und  durch  eine  besondere  Maschine 
gespeist  werden. 

I  )ie  ersten  Einrichtungskosten  sind  allerdings  bedeutend 
I  gewesen,  aber  dies  hatte  seinen  Grund  in  den  bei  der- 
|  artigen  Anlagen  unvermeidlichen  Vorversuchen,  denn  «Ii c 
Unternehmer  wollten  dem  Publikum  zuerst  die  elektrische 
Beleuchtung  von  Magazinen,  und  zwar  gleich  in  mog- 
;  lichstcr  Vollkommenheit  voi  führen. 

Die  durch  die  Maschinen  des  Louvrc  erzeugte  Elektri- 
I  zität  dient  auch  zur  Kraftübertragung  nach  einem  Etablisse- 
ment in  der  Rue  de  Valois  No.  2.  Schliefslich  ist  noch 
eine  kleine  Anlage  in  zwei  Geschäften  der  Avenue  Rapp 
gemacht,  wo  eine  Gramme'schc  Maschine  eine  Trans- 
mission betreibt,  welche  eine  grofse  Anzahl  von  Näh- 
maschinen in  Thätigkcit  setzt,  wie  man  flies  im  Industrie- 
palaste während  der  Ausstellung  1881  sehen  konnte. 

Von  allen  Vortheilcn,  welche  durch  die  Anwendung 
der  elektrischen  Beleuchtung  in  Räumen,  wo  eine  so 
grofse  Menge  Menschen  sich  aufhalten,  wie  in  diesen 
Magazinen,  erreicht  werden,  ist  jedenfalls  die  bedeutende 
gesundheitliche  Verbesserung  der  wichtigste  und  der- 
jenige, von  dem  man  trotzdem  vielleicht  am  wenigsten 
spricht. 

Deshalb  mag  hier  etwas  näher  auf  diesen  Punkt  ein- 
gegangen werden,  welcher  die  leitenden  Persönlichkeiten 

1  wohl  am  meisten  liestochen  hat ;  und  was  hier  vom 
Louvre  gesagt  wird,  ist  leicht  auch  auf  andere  Lokali- 

1  taten  anzuwenden,  welche  in  gleicher  Weise  erleuchtet 
sind. 

Für  die  im  Bureau  Angestellten  bildet  die  Beseitigung 
der  Hitze  des  Leuchtgases,  welche  einen  so  unangeneh- 
men Einflufs  auf  die  Kopfnerven  ausübt,  eine  werthvolle 
|  Verbesserung;  für  alle  Personen  aber,  welche  in  den 
Magazinen  verkehren ,  ergeben  sich  aufscr  der  Vermin- 
derung der  Hitze  noch  verschiedene  Vortheile,  wie  t.  B. 
die  Reinheit  der  Luft,  ein  Gewinn,  welcher  nicht  hoch 
genug  angeschlagen  werden  kann  und  den  mit  Zahlen 
zu  messen  nicht  schwer  ist. 

I      Es  gelien  z.  B. : 

1  050  Gasbrenner  ä  170  1  Gas  in  der  Stunde,  welche 
durch  Jablochkoff-Kcrzcn  und  die  Regulatorlampen 

ersetzt  werden   178,^-  cbm  Gas, 

60  Gasbrenner  a  140  1  Gas,  an  de- 
ren Stelle  eine  gleiche  Zahl  Edi- 

son-Lampen  brennen   8,«-  - 

186,0-.:  cbm  Gas. 

Wird    die    Dichtigkeit    des    Gases    angenommen  zu 
I  o.s»-  X  ''"»J  kK       O'O*  kg,   *•>   betragt  das  Gcsammt- 
gewicht  der  186.1  cbm  Gas        127  kg. 

Wenn  die  Verbrennung  des  l  iases  für  1  kg  Gas  23  cbm 
Luft  erfordert,  so  hat  man  127  X  2i  2921.  Diese 
2921  cbm  repräsentiren  die  Luftmenge,  welche  im  vor- 
liegenden Falle  in  der  Stunde  durch  die  Verbrennung 
des  Gases  verbraucht  werden. 

Es  wird  nun  bei  jeder  Jablochkoff-Kerze  in  der  Stunde 
etwa  O,  's  kg  Kohle  und  bei  jeder  Regulatorlnmpc  in 
derselben  Zeit  etwa  0,-1,,  kg  Kohle  verbrannt,  so  dafs 
die  Gesammtmenge  der  in  einer  Stunde  verbrannten 
Kohle 

150  X  O.  <  _  o.:v 

4   X  ~~:  0,'4tl 

o,-„-.  kg  beträgt. 
Zur  Verbrennung  von  je   1  kg  Kohle  10  cbm  Luft  ge- 
rechnet, ergeben  sich  im  Ganzen  7,.|  cbm  Luft,  welche 
zur  Verbrennung  verbraucht  werden. 

22» 

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17a 


Abmandi.ungkn. 


El.EKTROTF.CHN.  ZKITSCHUirT. 
  APRIL  i8»i. 


Man  sieht,  dafs  die  elektrische  Beleuchtung  ungefähr 
369  mal  weniger  Luft  als  die  Gasbeleuchtung  verbraucht, 
und  der  gesundheitliche  Gewinn  ist  also  leicht  zu  be- 
stimmen, und  »war  zu  2921  —  7,,  —  2613  cbm  reiner 
Luft,  welche  in  der  Stunde  erübrigt  werden. 

Diese  vorstehenden  Betrachtungen  und  Berechnungen 
rühren  von  Herrn  Honore,  Ingenieur  in  den  Magasins 
du  Louvre,  her. 

Die  Magasins  de  l'rintcmps,  deren  Wiederherstellung 
heute  beinahe  vollendet  ist,  besitzen  gegenwärtig  in 
ihrem  Souterrain  drei  Dampfmaschinen  von  zusammen 
70  Pferdestärken,  welche  drei  Gramme'sche  Wcchselstrom- 
maschinen,  jede  zu  20  Bogenlampen,  treiben,  und  zwei 
Gramme'sche  Gleichstrommaschincn  (Typus  A)  zur  Spei- 
sung von  je  56  Maxim'schcn  Inkandeszcnrlampen. 

Es  sind  in»  l'artcrre  75,  im  Entresol  9,  in  der  ersten 
Etage  16  und  in  der  zweiten  Etage  4  Gluhlichtlampcn, 
und  in  den  oberen  Etagen  zusammen  50  Mnxitn'sche 
Bogenlampen  angeordnet;  die  anderweit  auszuführenden 
Arbeiten  werden  auch  bei  Abend  mit  grofster  Leichtig- 
keit bewirkt,  denn  es  ist  im  Hofe  eine  Lokomobile  und 
eine  Gramme'sche  Maschine  zur  Speisung  von  8  Lampen 
aufgestellt,  welche  ihr  Licht  den  dort  beschäftigten  Arbei- 
tern spenden.  Die«e  grofse  Anlage  wird  noch  in  gröfserem 
Mafsstab  erweitert  werden,  wenn  der  Hauptsaal  eröffnet 
werden  wird;  man  beabsichtigt  dann  mit  neuen  Lampen 
und  400  Maxim'schen  Glühlichtern  zu  beleuchten. 

Im  Bon-Marchc  hat  man  das  Edison -System  gewühlt. 
Die  Anlage  umfafst  gegenwärtig  480  A-Lampen,  welche 
ungefähr  gleichmäfsig  in  den  SouteiTains  und  in  den 
Magazinen  vertheilt  sind.  Diese  480  Lampen  werden 
durch  zwei  Edison-Maschincn  (Modell  K)  gespeist,  welche 
900  Touren  in  der  Minute  machen  und  deren  jede  für 
250  Lampen  bei  gewöhnlicher  Umdrehungsgeschwindig- 
keit berechnet  ist.  Eine  dieser  Maschinen  ist  auch  wäh- 
rend des  Tages  im  Betrieb  zur  Beleuchtung  der  Sou- 
terrains, und  am  Abend  werden  beide  in  Thatigkcit  ge- 
setzt, um  die  Beleuchtung  zu  vervollständigen;  sie  wer- 
den durch  eine  Compound-Dampfmaschine  von  Veyherü 
Kichmond  mit  60  nominellen  Pferdestärken  betrieben. 

In  einem  Theile  der  Räume,  da,  wo  jede  Gasflamme 
durch  eine  Edison-Lampc  ersetzt  ist,  ist  die  Beleuchtung 
der  Quantität  nach  genügend ,  aber  sie  liifst  in  Bezug 
auf  die  Gute  des  Lichtes  noch  viel  zu  wünschen  Übrig. 
Die  Lampen  zucken  und  markiren  durch  ihre  wechselnde 
Helligkeit  alle  Unregelmäßigkeiten .  welche  sich  in  der 
Betriebsmaschine  geltend  machen;  es  ist  jedoch  zu  hoffen, 
dafs  man  der  Befeuchtung  des  Bon-Marchc  bald  die- 
jenige Stetigkeit  geben  wird,  welche  die  schönste  Eigen- 
schaft der  InkandcSzenzlampen  ist. 

Die  kleine  Anlage  des  Herrn  Lamy  in  der  Avenue 
de  Clichy  besteht  aus  einer  6  pferdigen  Gasmaschine, 
welche  einen  Gramme'schen  Selbstcrreger  für  6  lumpen 
treibt.  Die  Maschinen  sind  im  Keller  des  Magazins  auf- 
gestellt. Jeder  Leuchter  trägt  4  Lampen,  aber  es  brennen 
immer  nur  3  wahrend  der  durchschnittlichen  Beleuchtungs- 
dauer von  6  Stunden.  Die  Beleuchtung  erscheint  relativ 
sehr  stetig  und  der  Effekt  des  Ganzen  ist  sehr  befrie- 
digend. 

Zum  Schlüsse  sei  das  Musikinstitut  des  Herrn  Gregh 
in  der  Rue  de  la  Chaussee -d' Antin  erwähnt,  wo  sich 
5  Siemens'sche  Diffcrenziallampcn  und  4  Swan'sche  In- 
konde&zenzlampen  befinden.  Die  5  pferdige  (nominell) 
Gasmaschine,  welche  im  Souterrain  aufgestellt  ist,  treibt 
eine  Siemens'sche  Dynamomaschine  (und  deren  Erreger) 
für  5  Lampen,  von  denen  3  im  Innern  und  2  auf  der 
Strafse  angebracht  sind.  Die  4  Swan-Lampen  erleuchten 
die  Büreaux.  Eine  der  Kegtilatorlampen  ist  zwischen 
zwei  parallel  gestellten  Glasplatten  mit  Reflexionsschliff 
angebracht  und  erzeugt  einen  aufscrordentlichen  Licht- 
eflekt. 

(La  Lumicre  elcctrique,  Bd.  VII,  S.  630.) 


Elektrischer  Respfrazions- Apparat 

Von  F.  Süss,  Universität.*- Mechaniker  in 
Klausenburg. 

Zur  Unterstützung  der  natürlichen  Respira- 
!  zionen  der  Thiere  bei  physiologischen  Unter- 
j  suchungen  werden  gewöhnlich  zwei  Arten  von 
'  Apparaten  angewendet.  Die  eine  Art  besteht 
1  aus   Blasebälgen,    mit   denen    meistens  durch 

Menschenhand  den  Thiercn  Luft  in  die  Lungen 
.  ein-  und  ausgepumpt  wird;  die  andere  Art  sind 
|  Pumpwerke,  die  durch  einen  Motor  in  Bewegung 

gesetzt  zu  werden  pflegen.  Krstere  Art  hat 
1  den  Nachtheil,  dafs  die  Menge  Luft  der  In- 
|  spirazionen  jener  der  Exspirationen  niemals  gleich 

ist,  und  dafs  ebenso  wenig  jemals  die  gewünschte 


Fig.  1. 


Regelmäfsigkeit  hervorgerufen  werden  kann. 
Hie  zweite  Art ,  die  schon  des  Kostenpunktes 
wegen  nur  in  sehr  gut  dotirten  Instituten  Ver- 
wendung findet,  hat  den  Nachtheil,  dafs  die 
Luft,  die  in  die  Lungen  eingetrieben  wird, 
fettige  Kanäle,  Ventile  u.  s.  w.  passiren  mufs 
und  so  schon  verdorben  wird,  bevor  sie  in  die 
Lunge  gelangt. 

Nachstehend  beschriebener  und  abgebildeter 
Apparat  arbeitet  vollkommen  sclbstthätig ;  theil- 
weise  vertreten  nämlich  Klektromagnete  und 
theilweise  Gewichte  die  Stelle  des  Motors.  Die 
In-  sowie  die  Exspirationen  erfolgen  mit  grofster 
Regelmäfsigkeit,  und  es  läfst  sich  der  Druck, 
das  einzuathmende  Quantum  der  Luft,  sowie 
die  Intervalle  ganz  nach  Belieben  reguliren, 
auch  bleibt  die  einzuathmende  Luft  vollkommen 
rein.  Aufserdem  besitzt  der  Apparat  noch  den 
Vortheil,  dafs  man  die  Thiere  mit  einer  künst- 
lich hergestellten  Luft  athmen  lassen  kann. 


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Fl  I-  K  I  K<  U  H  US,  Zki T«I  HRIKT. 
APKII.  1S83. 


Süss,  Elektrischer  Respirazions- Apparat. 


173 


Der  Apparat  besteht  aus  zwei  nach  Art  der 
Spirometer  konstruirten  Luftbehältern,  von  denen 
der  eine  den  Inspirator  und  der  andere  den 
Exspirator  bildet. 

Beide  Apparate  sind  gleich  grofs  und  be- 
stehen jeder  aus  einem  gröberen,  zylindrischen 
äufseren  Gefäfse,  welches  mit  Wasser  gefüllt 
ist  und  am  Boden  einen  Hahn  besitzt,  dessen 
vorderes  Ende  einen  Gummischlauch  aufnimmt 
und  dessen  hinterer  im  Gefäfs  selbst  sich  be- 
findender Theil  sich  in  einem  oben  offenen  Rohre 
in  der  I.angsaxe  des  Gefäfses  fortsetzt.  An  der 
Seite  eines  jeden  Gefäfses  ist  eine  Gabel  von 
entsprechender  Höhe  befestigt,  welche  eine  Rolle 
mit  doppeltem  Schnurlaufe  trägt.  Der  eine 
Schnurlauf   ist    kreisförmig;    an    ihm   ist  eine 

Fig.  2. 


Schnur  befestigt,  an  der  ein  etwas  kleineres 
zylindrisches  und  unten  offenes  Gefäfs  hängend 
angebracht  ist.  Dieses  ist  in  das  gröbere  Ge- 
fäfs hinein  gestülpt  und  wird  durch  ein  Ge- 
wicht äquilibrirt.  Um  dieses  zu  erreichen,  ist 
der  zweite  für  das  Gewicht  bestimmte  Schnur- 
bntf  schneckenförmig  angelegt.  Bei  dem  Inspi- 
rator wird  nun  je  nach  der  Gröfse  und  Natur 
des  Versuchsthieres  das  innere  Gefäfs  mit  Ge- 
wichten belastet,  dagegen  beim  Exspirator  mit 
ebenso  viel  Last  das  Gegengewicht.  Aus  dieser 
Anordnung  geht  hervor,  dafs  der  Inspirator  in 
einer  gewissen  Zeit  durch  den  Druck  des  Ge- 
wichtes auf  das  schwimmende  Gefäfs  ebenso 
viel  Luft  in  die  Lungen  eintreiben  mufs,  als 
der  Exspirator  in  der  nämlichen  Zeit  heraus- 
zieht. 

Beide  Gefäfse  sind  mittels  Gummischläuchen 
mit  den  beiden  röhrenförmigen  Ansätzen  u  und  v, 


Fig.  1  und  2,  des  feststehenden  Theiles  F  des 
Hahnes  H  verbunden,  welcher  durch  vier  Elektro- 
magnete  bald  nach  rechts,  bald  nach  links  ge- 
dreht wird.  Der  Hahn  selbst  ist  hohl  und  hat 
zwei  einen  gewissen  Winkel  zu  einander  bil- 
dende Oeffnungen,  von  denen  bei  Stellung  nach 
links  die  eine  OefTnung  durch  den  an  u  befestig' 
ten  Schlauch  mit  dem  Inspirator  korrespondirt, 
die  andere  aber  geschlossen  ist;  es  wird  also 
Luft  in  den  Hahn  eingepumpt;  die  Stellung 
nach  rechts  setzt  dagegen  den  inneren  Raum 
des  Hahnes  durch  den  an  i>  befestigten  Gummi-- 
schlauch  mit  dem  Exspirator  in  Verbindung 
und  schliefst  den  Inspirator  aus. 

Der  obere  Theil  des  Hahnes  ist  mit  einer 
gekrüminten  Röhre  X,  Fig.  1,  versehen,  die  den 
in  l  ig.  2  ersichtlichen  Gummischlauch  S,  der 
zur  Verbindung  mit  dem  Versuchsthiere  dient, 
aufnimmt.  Der  Gummischlauch  S  ist  durch  den 
Halter  A",  Fig.  2,  geführt  und  so  befestigt,  dafs 
seine  Elastizität  gerade  genügt,  um  den  Hahn 
in  die  Stellung,  welche  Fig.  2  zeigt,  zu  führen, 
sobald  der  elektrische  Strom  geöffnet  ist.  Um 
die  Reibung  des  Hahnes  möglichst  auf  ein 
Minimum  zu  bringen,  sind  auf  seinen  beiden 
Stirnflächen  harte  polirte  Stahl  plättchen  ange- 
bracht, die  zwischen  Spitzenschrauben  s,  und  st 
laufen,  so  dafs  der  Gang  des  Hahnes  genau 
und  so  regulirt  werden  kann,  dafs  er  bei  sehr 
leichter  Drehung  doch  noch  gut  schliefst. 

Die  Drehung,  entgegengesetzt  der  Elastizität 
des  Gummischlauchcs  S,  geschieht  mittels  der  vier 
Elektromagnete  e,  /,  g,  h,  Fig.  2,  deren  Anker  m, 
«,  r,  0,  Fig.  1 ,  von  unten  an  der  den  Kopf 
des  Hahnes  bildenden  Messingplatte  befestigt 
sind.  Die  Schliefsungen  und  Oeffnungen  des 
Stromes  besorgt  ein  Uhrwerk,  welches  mit  ver- 
schiedenen Kontakt  rädern  und  Vorrichtungen  ver- 
sehen ist,  um  die  Intervalle  beliebig  verändern 
/u  können. 

Die  Einschaltung  der  Batterie  und  der  Uhr 
kontakte  ist  leicht  zu  übersehen;  von  dem 
positiven  Pole  der  Batterie  wird  ein  Draht  nach 
den  Kontakten  in  der  Uhr  und  von  da  zurück 
an  die  Klemme  X-,  geführt;  der  negative  Fol 
wird  unmittelbar  mit  der  Klemme  i-,  verbunden; 
/wischen  und  kt  sind  die  Spulen  der  vier 
Elektromagnete  eingeschaltet.  Aufser  und  k.t 
ist  noch  ein  zweites  Klemmschraubenpaar  vor- 
handen, und  es  wird  das  eine  oder  das  andere 
Paar  benutzt,  je  nachdem  man  die  Spulen 
parallel  oder  hinter  einander  schalten  will. 

Ein  solcher  Apparat  arbeitete  im  hiesigen 
physiologischen  Institute  mehrere  Monate  hin- 
durch täglich  3  bis  6  Stunden  mit  einer  Tauch- 
batterie von  sechs  Chromelementen.  Wahrend 
dieser  Zeit  war  nur  eine  einzige  Füllung  der 
Elemente  nöthig,  am  Apparate  selbst  ist  keine 
Störung  vorgekommen. 


niniti7Pd  h 


/  Google 


«74 


Abhandlungen. 


Elektro  i  Kriix.  /.kit*  hkikt. 

AI'KII.  1M3. 


lieber  einige  eigenthümliche  bei  Nordlichtern 


Angeregt  durch  die  merkwürdigen  Versuche 
Lemströms,  welche  mit  der  Herstellung  eines 
künstlichen  Nordlichtes  endigten,  möchte  ich  mir 
erlauben,  auf  einige  Beobachtungen  kurz  einzu- 
gehen, welche  ich  während  der  letzten,  an  Nord- 
lichtern reichen  Periode  zu  Leiden  in  Holland 
an  solchen  zu  machen  Gelegenheit  hatte,  und 
welche  sich  namentlich  auf  das  Auftreten  von 
Blitzen  im  Nordlicht  und  auf  den  Zusammen- 
hang des  räthsclhaften  Phänomens  mit  den 
Zimisstreifen  erstreckten. 

Auf  die  letzteren  hat  Humboldt  im  Kosmos 
bereits  aufmerksam  gemacht;  bei  den  grofsen 
Nordlichtern  habe  ich  fast  regelmäfsig  das  Auf- 
treten von  Zirrusstreifen  in  der  Richtung  der 
Lichtbänder  beobachtet,  ja  bei  dem  Nordlicht 
vom  13.  Mai  1869,  welches  ich  bis  Tagesan- 
bruch beobachtete,  solche  Streifen  an  Stelle  der 
in  der  Morgendämmerung  erlöschenden  Strahlen 
auftreten  sehen.  Als  besonders  bemerkenswert!! 
zeigte  sich  in  dieser  Hinsicht  das  berühmte 
Nordlicht  vom  4.  Februar  1872,  welches,  da  es 
bis  Konstantinopel  und  Alexandrien  sichtbar 
war,  von  Leiden  aus  im  Süden  gesehen  wurde. 
Es  zeigte  zweimal  nach  einander  die  Erscheinung 
der  Korona;  die  zuletzt  auftretende  aber  ver- 
schwand langsam  in  einem  weißlichen  Licht,  wel- 
ches sich  über  den  gröfsten  Theil  des  Himmels 
ausbreitete  und  dadurch,  dafs  es  die  Sterne  ver- 
schleierte, als  von  einem  zarten  Nebel  her- 
rührend, zu  erkennen  gab.  Anstatt  der  Licht- 
bänder traten  in  diesem  leuchtenden  Nebel 
Wolkenstreifen  auf,  von  denen  sich  die,  welche 
in  den  vorher  von  der  Korona  eingenommenen 
Platz  reichten,  indem  sie  sich  dort  durchkreuzten, 
bewiesen,  dafs  sie  nicht,  wie  Dal  ton  von  den 
Lichtbändern  annahm,  der  Inklinationsnadel 
parallel  sein  konnten.  Der  Nebel  war  auch 
am  folgenden  Tage  noch  sichtbar  und  bestand 
aus  Eiskryställchen,  da  die  durch  ihn  hindurch 
gesehene  Sonne  von  einem  Halo  von  gröfsesteui 
Durchmesser  umgeben  war. 

Hiernach  scheint  die  Idee  nicht  ganz  abzu- 
weisen, dafs  die  Bänder  des  Nordlichtes  und 
dann  doch  wohl  auch  diese  Erscheinung  selbst 
in  Beziehung  stehen  oder  wenigstens  in  Be- 
ziehung stehen  können  zu  dem  Luftstrom,  welcher, 
in  den  barometrischen  Minimis  aufgestiegen, 
oberhalb  derselben  aufliefst  und  mit  seinen 
Zirrusstreifen  der  erste  Vorbote  der  heran- 
nahenden Depression  zu  sein  pflegt.  In  der 
That  will  Chris tison  in  Schottland  beobachtet 
haben,  dafs  nach  gröfseren  Nordlichtern  spä- 
testens binnen  drei  Tagen  der  Aequatorialstrom 
oft  eingetreten  sei,  was  in  Leiden  ebenfalls 
der  Fall  war.  Jedenfalls  würde  für  diese  An- 
nahme die  verhältnifsmäfsige  Häufigkeit  der 
Nordlichter  in  Holland,  England  und  Schottland 


sprechen.  Dafs  auch  bei  dem  Lemström'schen 
Versuche  die  Luftfeuchtigkeit  eine  Rolle  spielte, 
scheint  ebenfalls  gar  nicht  unmöglich,  da  wäh- 
rend desselben  das  Netz  von  Kupferdrähten  sich 
dick  mit  Eis  bedeckte.  Auch  möchte  die  fol- 
gende Erscheinung,  welche  ich  am  27.  Januar 
1873  hier  in  Kassel  beobachtete,  in  dieser  Hin- 
|  sieht  ein  gewisses  Interesse  haben.  An  diesem 
Tage  war  bis  zum  Abend  die  Luft  äufserst 
durchsichtig,  die  Windfahne  zeigte  Nordostwind ; 
gegen  7  Uhr  erschien  auf  einmal  ganz  vereinzelt, 
zwischen  den  Sternen  a,  ß,  y,  6  des  grofsen  Bären 
und  aus  ihren  Verbindungslinien  nicht  heraus- 
tretend, eine  in  zartem,  weifsem  Lichte  leuch- 
tende Wolke,  die  in  Zwischenräumen  von  etwa 
\  Minute  abwechselnd  verschwand  und  wieder 
aufleuchtete  und  dabei  mehrfach  durch  einen 
spiralförmigen  dunklen  Streifen ,  welcher  sie 
durchzog,  wie  ein  aufgerolltes  leuchtendes  Band 
erschien,  welches  nach  Art  des  geschichteten 
Lichtes  in  den.Gcifslcr'schcn  Röhren  dunkle  Quer- 
bänder zeigte  und  nach  etwa  5  Minuten  wieder 
gänzlich  verschwand.  Das  rasche  Verschwinden 
dieser  Wolke  machte  eine  spektroskopische  Unter- 
suchung ihres  Lichtes  leider  unmöglich;  eine 
kurz  darauf  aus  Südwesten  heranziehende  aus- 
gedehnte Wolkenschicht,  die  nachher  dem  hellen 
Himmel  wieder  Platz  machte,  bewies,  dafs  in 
höheren  Luftschichten  der  Aequatorialstrom 
herrschend  war.  Es  scheint  wohl  möglich,  dafs 
auch  hier  das  Eintreten  einer  Menge  feuchterer 
Luft  des  Aequatorialstromes  in  die  kalte  Luft 
des  Polarstromcs  die  Erscheinung  verursacht  habe. 

Obwohl  die  vielen  grofsen  Nordlichter,  die 
ich  gesehen  habe,  regelmäfsig  von  Blitzen  be- 
gleitet wurden,  so  habe  ich  solche  von  anderen 
Beobachtern  doch  nie  angeführt  gefunden.  Diese 
Blitze  hatten  meist  den  Charakter  von  Flächen - 
blitzen,  welche  oft  eine  und  dieselbe  scharf 
begrenzte  Stelle  des  Himmels  innerhalb  des 
Nordlichtes  momentan  erleuchteten.  Mit  den 
gewöhnlich  zu  beobachteten  Flächcnblitzen  kamen 
sie  überein,  als  ein  sehr  heller  Nordschein  (wie 
Olmstedt  ein  strahlen-  und  bandenloses  Nord- 
licht nennt)  in  Verbindung  mit  einer  Uber  der 
Nordsee  lagernden,  sich  mächtig  aufthürmenden 
Haufenwolke  auftrat,  hinter  welcher  die  Blitze 
hervorzubrechen  schienen.  Auch  ein  regelmäfsig 
pulsirendes  Aufleuchten  einer  der  Korona  be- 
nachbarten Stelle  von  der  Gröfee  des  Stern- 
bildes der  Leyer,  welches  bei  dem  erwähnten 
Nordlicht  vom  13.  Mai  1869  während  eines 
längeren  Zeitraumes  zu  beobachten  war,  wird 
gesonderten  elektrischen  Entladungen  zuge- 
schrieben werden  müssen.  Alle  diese  im  Nord- 
licht erfolgenden  Entladungen  setzen  innerhalb 
desselben  oder  doch  in  seiner  nächsten  Nähe 
entgegengesetzt  elektrisch  mehr  oder  weniger 
ausgebreitete  Schichten  voraus,  von  welchen 
bei  den  bisherigen  Erklärungsversuchen  freilich 
nie  die  Rede  gewesen  ist. 


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Kl  KKTKOTKl  IIN.  Zttll  M  HKIKT. 
AI'KII.  1685. 


BORNS,   PaKAI.LKI.KN  ZWISlHKN  ll.KKTR.  f.  HVDK.M'I..  ERSCHEIN. 


'75 


Die  vorgeführten  Beobachtungen  glaubte  ich 
mittheilen  zu  sollen,  da  sie  für  eine  Erklärung 
der  Erscheinung,  welche  sie  begleiten,  wie  jede 
dabei  bemerkte  Einzelheit  einen  gewissen  Werth 
haben  dürften. 

Wenn  ich  auch  auf  einige  Folgerungen,  auf 
welche  sie  hinzuweisen  scheinen,  aufmerksam 
gemacht  habe,  so  übersehe  ich  keinen  Augen- 
blick, dafs  durch  sie  die  wichtigsten  Theile  des 
Nordlichtes,  die  ganz  eigentümlichen  Eicht- 
erscheinungen,  das  Hervorrufen  von  elektrischen 
Strömen  in  der  Erde  und  das  Zusammenfallen 
der  Periode  der  Häufigkeit  der  Nordlichter  mit 
der  der  Sonnenflecke  keine  Erklärung  findet. 

Dr.  E.  Gerland. 


ParaHelen  zwischen  elektrischen  und 
hydraulischen  Erscheinungen. 

Die  Veröffentlichung  der  Versuche  von 
Bjerknes  und  Stroh  (vgl.  1882,  S.  339  und 
239)  hat  an  manche  frühere  Arbeit  erinnert 
und  neuere  Forschungen  hervorgerufen. 

I.  A.  Bandsept  in  Brüssel  weist  in  Zu- 
schriften an  verschiedene  Zeitschriften  ')  darauf 
hin,  dafs  die  Experimente  von  Bjerknes  und 
Stroh  durchaus  nicht  dazu  zwingen,  Elektrizität 
als  durch  Vibration  erzeugt  zu  betrachten,  da 
deren  Anziehungen  und  Abstofsungcn  sich  mit 
Hülfe  der  elementarsten  Gesetze  der  Mechanik 
erklären  lassen.  Was  er  zur  Erklärung  sagt, 
ist  dasselbe,  was  Bjerknes  und  Stroh  selbst 
angaben,  welche  ja  durch  ihre  vielfach  ganz 
neuen  Versuche  nur  eine  weitgehende  Ver- 
wandtschaft in  den  Erscheinungen  deutlich 
machen  wollten.  Stroh  erwähnte  allerdings, 
dafs  weitere  Versuche  vielleicht  den  Magnetis- 
mus als  eine  besondere  Art  von  Vibrations- 
erscheinungen auffassen  lassen  möchten,  war 
sich  aber  wohl  bewufst,  dafs  seine  Anziehungs- 
erscheinungen nur  die  Folge  von  Druckausglei- 
waren. 


Ring-  und  OefTnungsebene  zusammenfallen, 
Fig.  4.  Bewegliche  Röhren  erhält  er  durch 
Einschaltung  von  Kautschuk. 

Halt  man  eine  solche  Kohre  mit  Scheibenansatz  senk- 
recht aufrecht  und  nähert  ihr  eine  andere  Scheibe  vor- 
sichtig, so  wird  die  bewegliche  Scheibe  durch  Anziehung 
in  einem  Abstände  von  2  bis  3  mm  festgehalten  und 
littst  sich  nicht  leicht  fortziehen,  Fig.  4.  Beide  Scheiben 
werden  durch  den  Unterschied  zwischen  dem  Drucke  der 
Luft  und  des  Wassers  zwischen  den  Scheiben  festge- 
halten. Dasselbe  »eigt  schon  Clement  De  sonn  es  für 
Gasströme. 

Hält  man  die  Kohre  mit  konischem  Ansatz  und  ver- 
dicktem Rande  senkrecht  nach  unten,  dicht  Uber  dem 
steinernen  Fufsbodcn,  so  wird  die  Rohre  erst  ange- 
zogen, trifft  den  Boden  und  beginnt  senkrechte  tönende 
Vibrationen,  Fig.  5.    Bei  zugeschürftem  Rande  tritt  zu- 

Fig.  I. 


erst  Abstofsung  ein,  der  Erfolg  ist  sonst  markirter. 
Beide  Versuche  gelingen  in  Luft  und  wenn  der  ganze 
Apparat  in  Wasser  eingetaucht  wird.  Der  letztere  ist 
ohne  SeitenstUck  in  Bjerknes  Verfahren,  erinnert  aber 
an  das  Verhalten  eines  Elektromagnetes  unter  Einflufs 

Fig.  2. 


eines  Stromes,  der  durch  die  Bewegung  des  Stromes 
selbst  unterbrochen  wird,  wie  in  den  elektrischen  I  hren. 
Kinen  11  y  droel  ek  t  r  o  m  ag  n  et  gewinnt  man,  wenn 
man  eine  Kohre  durch  eine  Scheidewand  senkrecht  zur 
Axe  in  zwei  Kammern  theilt;  sind  beide  Ansätze  gleicher 


II.  C.  Dcc härme,  Professor  der  Physik  in 
Amiens,  ahmt  elektromagnetische  und  Induk- 
tionserscheinungen unmittelbar  nach  durch  kon- 
tinuirliche  oder  intermittirende  Flüssigkeitsströme, 
ausströmend  in  Luft  oder  unter  Wasser.*)  Die 
Wasserleitung  giebt  ihm  die  Ströme,  die  er  in 
engere  Röhren  mit  Ansätzen  (oft  konisch, 
Fig.  3),  mit  verdickten,  Fig.  1,  oder  zuge- 
schärften, Frg.  2,  Ocffnungsrändern  leitet.  An- 
statt die  Ränder  zu  verdicken,  schraubt  er  oft 
Ringscheiben    auf  die  Röhrenenden,    so  dafs 


■|    t.i  lonicrc  eleetrique,  Bd.  6,  No.  M.  S.  575  u.  1.  w. 

*)  La  tumiere  eleetrique,  B<1.  6,  No.  10,  iz,  13,  15,  36,  39,  ohne 
Abbilduntrn ,  die  Figuren  «erdanke  ich  <1ei  Freundlichkeit 
IXcharac». 


Art',  so  hat  man  gleichnamige  Pole;  bei  ungleichartigen 
Ansätzen  einen  normalen  Uydroelektromagnct.  Dieser 
L'ebcrgang  von  Anziehung  und  Abstofsung,  lediglich  be- 
dingt durch  dickere  oder  dunneic  Kohrenränder,  ist  ohne 
Sc.itensttlck  im  Elektromagnetismus. 

Hydro  i  ndukti  on.  Hält  man  eine  Röhre  horizontal 
leicht  in  der  Hand  und  öffnet  den  Wasserhahn  plötzlich, 
so  bemerkt  man  deutlich  eine  Kückwärtsbewegung  der 
Röhre;  beim  Schliefsen  eine  Vorwärtsbewegung.  Diese 

!  Bewegungen  sind  momentan,  da  wahrend  des  Auslaufens 
die  Kohre  unbeweglich  bleibt,   beim  langsamen  Oeffnen 

I  und  Schliefsen  des  Hahnes  nimmt  die  Rohre  schliefslich 
dieselbe  Stelle  ein,  die  dem  plötzlichen  Wechsel  ent- 
spricht. Danach  könnte  man  den  Flüssigkeils-  mit  dem 
elektrischen  Strome  vergleichen,  und  die  Umhüllung,  die 
Röhre,  mit  dem  induzirten  Leiter,  indem  dem  Entstehen  des 
elektrischen  Stromes  ein  induzirter  Strom  von  entgegenge- 
setzter Richtung  entspricht  (hier  Zurückweichen,  Abstofsung;, 
dem  Unterbrechen  ein  gleichgerichteter  (hier  gleichge- 
richtete Bewegung,  Anziehung).  Bei  Verstärkung  des 
elektrischen  Stromes  verstärkt  sich  ferner  der  induzirte 
entgegengesetzte  Strom,  bei  Schwächung  der  gleichge- 
richtete,  gerade  so  wie  hier  beim  langsamen  Oeffnen 


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Elektroteohn.  Zeitschrift. 

APRIL  iUj.  


und  Schliefscn  des  Hahne».  Die  Ucbereinstimmung  ist 
hier  also  vollständig,  während  sie  bei  Bjerknes  und 
Stroh  eine  umgekehrte  ist. 

Wirkung  von  Strömen  auf  einander. 
A.    Köhren  ohne  Ansatz. 

I.  Zwei  vollkommen  gleiche  Ströme,  die  von  einer  ge- 
meinschaftlichen Quelle  ausgehen  und  durch  Kaut- 
schukrohren fortgeführt  werden,  sind  parallel  geneigt 
und  lassen  in  der  Luft  kaum  eine  Anziehung  be- 
merken. Neigt  man  sie  so  gegen  einander,  dafs  sie 
sich  in  einer  Entfernung  von  0,1  bis  o,j  m  von  ihren 
OefTnungen  treffen,  so  bilden  sie  einen  Strahl  und 
fallen  ohne  Geräusch  zusammen  auf  den  Doden. 
Strome  von  entgegengesetzter  Richtung  stofsen  sich 
selbstverständlich  ab. 

3.  Zwei  parallele  Ströme,  ein  wenig  ungleich  in  Durch- 
messer oder  Kraft,  vermischen  sich  und  fallen  nieder 
in  einer  Entfernung,  die  durch  das  Mittel  zwischen 
der  Tragweite  beider  bestimmt  ist.  Parallele  Ströme 
werden  sich  also  anziehen,  wenn  gleichgerichtet;  diese 
KlUssigkeitssunwe  müssen  sich  aber  berühren,  und 
die  Erscheinungen  sind  unter  Wasser  nur  dicht  am 
Austritte  bemerkbar. 


Eig.  4. 


3.  Strome,  die  sich  im  Winkel  treffen,  gehen  bei  glei- 
cher Starke  in  der  Halhirungslinie  des  Winkels  fort, 
sonst  in  der  Diagonale  des  Parallelogramms. 

B.   Köhren  mit  Scheibenansatz. 

4.  Ströme  von  entgegengesetzter  Richtung  stofsen  sich 
nur  ab,  wenn  ihre  Austrittsöffnungen  einige  Zentimeter 
von  einander  abstehen.  Zwei  gleiche,  parallele  und 
genau  konzentrische  Strome,  von  denen  wenigstens 
einer  beweglich  ist,  /eigen  dagegen  Beginn  von  An- 
ziehung, wenn  sie  einander  bis  auf  0,-1  ni  ')  genähert 
werden,  bei  Scheibcndurchmesscr  von  o, m  ')  und 
Ocffnungcn  von  O.  *  m.  Die  Anziehung  wächst  sehr 
rasch  bei  weiterer  Näherung,  und  die  Scheinen  blei- 
ben in  einer  Entfernung  von  0,5  bis  1  mm  festge- 
halten, Eig.  6,  wenn  man  nicht  starken  Druck  an- 
wendet, um  sie  zur  Berührung  zu  bringen  oder  von 
einander  zu  reifsen.    Weniger  deutlich  in  Luft. 

5.  Parallele  und  gleiche  Strome,  c\zcntrisch  und  nahe 
gehalten,  suchen  sich  konzentrisch  zu  stellen,  so  lange 
die  Ströme  noch  unmittelbar  auf  einander  treffen. 

6.  Ströme,  entgegengesetzt  und  sich  unter  Winkeln 
treffend,  suchen  sich  ebenfalls  parallel  zu  stellen. 

Röhren  mit  Scheiben  von  kleineren  Durchmessern  ver- 
halten sich  ähnlich. 


')  Der  Bericht  in  La  luraicre  electrique  bringt  imhumlich  0,1 
und  o.i  m,  enthalt  auch  andere  Druckfehler  in  den  Maßangaben. 


Je  kleiner  die  Scheiben,  desto  rascher  die  Vibrationen, 
wenn  man  die  Röhren  zu  trennen  sucht,  und  desto  höher 
die  Töne. 

Danach  verhalten  sich  entgegengesetzte,  gleiche  oder 
ungleiche  Ströme  aus  Röhren  mit  verdickten  Rändern, 
wenn  einander  dicht  genähert,  ebenso  wie  gleichgerichtete 
Ströme. 

C.  Bei  Röhren  mit  zugeschärften  Rändern  lassen  sich 
diese  Anziehungen  nicht  nachweisen;  die  entgegenge- 
setzten Ströme  haben  aber  gleichfalls  ein  Streben,  sich 
axial  zu  »teilen,  und  oszillircn  lebhaft  wie  eine  Magnet- 
nadel, wenn  daran  gehindert. 

Die  Nachahmung  der  Nobili'schen  Ringe  bat 
einen  ganz  eigenartigen  Reiz.  Man  bringt  Mennige, 
Schwcrspath  oder  andere  schwere,  gefärbte  Pulver  in 
Wasser  zum  Schweben,  breitet  die  Masse  auf  einer  Glas- 
platte aus,  überdeckt  sie  mit  einer  Wasscrschicht  von 
einigen  Millimetern  Dicke  und  läfst  aus  einer  Pipette, 
die   man   einige  Zentimeter   höher  senkrecht  befestigt, 


Eig.  S. 


einen  Wasserstrahl  darauf  fallen.  Konzentrische  Rin^c 
von  verschiedener  Dicke,  in  verschiedenen  Abständen 
und  unregelmäßig,  aber  mit  scharfen  l'inrisscn  und 
fernen  Abstufungen  im  Tone  bilden  sich  schnell.  Manch- 


Fig.  6. 


mal  ziehen  »ich  sehr  zarte,   radiale  Linien  blumenartig 
durch  alle  Ringe.    Bunte  Farben  lassen  sieh  im  reflek- 
tirten    Lichte    nicht    erkennen,    fehlen    aber   auch  den 
[  Nobili'schen   Ringen   manchmal.      Bei  Anwendung  von 
\  schwefelsaurem    Baryt    bemerkt    man   aber   Earben  im 
1  d  u  r  c  h  fa  1 1  e  n  d  e  n  Licht:  ein  farbloses  Zentrum,  gewohn- 
'  lieh  umgeben  von  einem  schwachblauen  Ring,  und  die 
äufsemten  Ringe,  besonders  deren  Ränder,  orange  und 
gelb. 

Zur  Nachahmung  von  Kraftlinien  auf  hydro- 
dynamischem Wege  dient  ebenfalls  eine  mit  in 
Wasser  eingerührter  Mennige  bedeckte  Platte. 

1.  Die  Kraftlinien  eines  Stromes  in  einer  Ebene  senk- 
recht zur  Stromrichtung  erhält  man,  wenn  man  einen 
feinen,  kontinuirlichen  Wasserstrahl  aus  einigen  Milli- 
metern Höhe  auf  die  Plane  fallen  läfst;  am  den  ge- 
troffenen Punkt  bilden  sich  bald  konzentrische  Kreis« 
von  radial  angeordneten  Mennigctheilchen,  ähnlich 
den  Kreisen  von  Eisenfeilicht  um  einen  elektrischen 
Strom. 

2.  Dieselben  für  eine  Ebene  parallel  der  Stromrichtung 
lassen  sich  nur  mit  einem  Lufistrom  erzielen;  man 
bläst  durch  eine  feine,  vertikal  gehaltene  Röhre,  wah- 

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El  kktrotechn.  Zettsch*  ipt. 
APRIL  iMj. 


Kleine  Mittheilungen. 


'77 


rend  man  dieselbe  gleichzeitig  Uber  die  Plane  fort- 
bewegte; die  Mennige  lagert  sich  dann  in  kurzen, 
eng  an  einander  gedruckten  Linien  senkrecht  zu  der 
durch  das  Blasen  gebildeten  Furche. 

3.  Dieselben  für  zwei  gleichgerichtete  Ströme  in  einer 
Ebene  senkrecht  zur  Stromrichtung  erhält  man  wie 
im  Falle  1  mit  zwei  Röhren,  in  die  man  gleichzeitig 
bläst;  die  Kurven  zeigen  die  bekannten  Eigentüm- 
lichkeiten der  betreffenden  Kurven  von  Fcilspäncn. 

4.  Die  Nachahmung  der  Kraftlinien  für  zwei  Ströme  von 
entgegengesetzter  Richtung  in  einer  Ebene  senkrecht 
zur  Stromrichtung  hat  Schwierigkeiten;  sie  gelingt  am 
besten,  wenn  man  die  eine  enge  Röhre  mit  einem 
Kautschukballon  verbindet  und  durch  sie  einen 
Wasserstrahl  prefst,  während  man  zu  derselben  Zeit 
die  dabei  aufsprudelnden  Mennigethcilchcn  durch  die 
andere,  weite  Röhre  aufsaugt.  —  Also  auch  hier 
direkte  Uebereinstimmung. 

Die  Nachahmung  der  Stratifikalion  des  elek- 
trischen Lichtes  in  verdünnten  Gasen  geschieht  ähn- 
lich wie  in  dem  eben  erwähnten  Falle  1  mittels  eines 
Luft-  oder  Wasserstrome s ;  bei  wechselnder  Kraftgeschwin- 
digkeit und  Richtung  des  Stromes  erhält  man  verschie- 
dene Effekte  und  beobachtet  die  Anordnung  der  Mennige 
in  engen  oder  weiteren  Kurven  in  der  von  Warren  de 
la  Rue  beschriebenen  V-Fortn  und  besonders  in  ge- 
trennten Tröpfchen.  Es  läfst  sich  dabei  deutlich  zwischen 
positivem  und  negativem  (dem  von  der  Röhre  entfern- 
teren Ende  der  Furche)  Pole  unterscheiden,  an  welchem 
letzteren  das  einfache  Strahlenbüschel  erscheint.  Je 
dünner  die  Mennigeschicht,  desto  besser  die  Resultate; 
die  Schicht  darf  aber  nicht  zu  fein  sein.  Je  feiner  die 
Furche,  desto  zahlreicher  und  zarter  die  Kraftlinien.  Auch 
die  verschiedenen  Erscheinungsformen  des  elektrischen 
Funkens  (Sterne,  Zickzack  und  verzweigte  Linien). 
Lichtenbergs  Figuren  und  andere  Erscheinungen  lassen 
sich  so  nachahmen.  (Schlufs  folgt.) 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Bektrizitlts-Aasstellung  in  Königsberg.]  Wie  die  Ausstellungs- 
kommission bekannt  macht,  wird  die  Eröffnung  der  elektri- 
schen Ausstellung  in  Königsberg  i.  Pr.  an  dein  dafür  an- 
gesetzten Tage,  dem  15.  d.  M  ,  stattfinden. 


[Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.]     Die  österr.- 
ungar.    Eiscnbahnvcrwaltungcn    haben    beschlossen,    für  : 
Gegenstände,  welche  zu  der  Internationalen  Elektrischen  ! 
Ausstellung.  Wien  1883,  gesendet  werden,  nachfolgende  j 
Frachtbegünstigungen  zu  gewähren: 

I.  Für  Stückgüter  wird  sowohl  bezüglich  des  Tour- 
ais Retourtransportes  der  Frachtsatz  von  0,16  Kreuzer 
für  100  kg  und  I  km  plu«  2  Kreuzer  Manipulations- 
gebühr  auf  100  kg  zugestanden  '). 

3.  Bei  Aufgabe  der  zur  Ausstellung  bestimmten  Gegen- 
stände in  Wagenladungen  wird  auf  dem  Hin- 
und  Rucktransporte  der  fixe  Frachtsatz  von  0,13  Kreu- 
zer für  100  kg  und  l  km  berechnet,  mit  der  Mafsg.ibe, 
dafs  die  Fracht  für  das  faktische  Gewicht  —  in 
minimo,  jedoch  für  5000  kg  auf  Frachtbrief  und  | 
Wagen  —  erhoben  wird. 

3.  Die  unter  l.  und  2.  erwähnten  Frachtsäue  werden  im  : 
Wege  direkter  Kartimng  von  der  Aufgabe-  bis  zur 
Bestimmungsstation  Anwendung  finden. 

4.  Die  NcbengcbUhren,  exklusive  Manipulationsgebuhren, 
sind  anf  Grund  der  in  den  Lokaltarifcn  der  betei- 
ligten  Verwaltungen   enthaltenen  Bestimmungen  zu  ■ 
berechnen. 


')  Dieter  Frachtsau  entspricht  einer  Tariferraifiisuu«  »on  un- 
gefähr 70 »  „  gegen  den  Normaltarif. 


5.  Den  Sendungen  für  die  Internationale  Elektrische 
Ausstellung  wird  ausnahmsweise  die  Werthvcrsichcrung 
zugestanden. 

Alle  diese  Begünstigungen  haben  lediglich  für  Trans- 
porte von  Österr.-ungrtr.  Stationen  nach  Wien  und 
vice  versa,  und  zwar  unter  nachstehenden  Modali- 
täten Geltung: 

a)  Die  Sendungen  sind  aufser  dem  Frachtbriefe  mit 
einem  von  der  Ausstellung* -Kommission  ausge- 
stellten Zertifikate  zu  versehen,  auf  welchem  der 
Name  des  Versenders,  sowie  die  Bezeichnung  der 
Sendung  ersichtlich  sein  mufs. 

b)  Die  Rückbeförderung  mufs  auf  derselben  Route 
wie  der  Hintransport  geschehen. 

c)  Dem  Frachtbriefe,  welcher  das  retourgehende  Gut 
begleitet,  mufs  derjenige  Frachtbrief  beigeschlossen 
werden,  mit  welchem  das  Gut  hintransportirt 
wurde;  beide  Frachtbriefe  müssen  überdies  mit 
einer  Klausel  versehen  sein,  mittels  welcher  die 
Ausstellungs-Kommission  bestätigt,  dafs  die  Gegen- 
stände zwar  ausgestellt  waren ,  jedoch  nicht  ver- 
kauft wurden. 

d)  Die  Sendungen  dürfen  weder  auf  dem  Hin-  noch 
auf  dem  Rtlcktransporte  mit  Nachnahmen  belastet 
sein. 

e)  Die  Beförderung  der  Sendungen  hat  mittels  Last- 
zügen zu  geschehen  und  als  Eilgut  aufgegebene 
Objekte  werden  nach  den  offiziellen  Tarifen  be- 
rechnet. 

Im  Anschlüsse  hieran  tbeilt  uns  das  Wiener  Direktions- 
Komite  mit,  dafs  das  österreichische  Ministerium  des 
Aeufsern  die  nöthigen  Schritte  eingeleitet  habe,  um  auch 
die  deutschen  Bahnen  zu  veranlassen,  die  bei  internatio- 
nalen Ausstellungen  üblichen  Tarifcrmäfsigungen  zu  be- 
willigen. 

Wir  verfehlen  nicht,  die  deutschen  Interessenten  hier- 
auf besonders  aufmerksam  zu  machen. 


[Internationale  elektrische  Aasstellung  in  Wien.]  Das  Direktions- 
Komite  ist,  wie  in  einer  am  5.  d.  M.  abgehaltenen  Sitzung 
der  Ausstellungs-Kommission  mitgcthcilt  wurde,  bereits 
darüber,  in  der  Rotunde  die  Fundamente  für  schwere  und 
in  Betrieb  zu  setzende  Ausstellungsgegenstände  herstellen 
zu  lassen,  und  ersucht  deshalb  die  Aussteller  von  Motoren 
und  Dynamomaschinen  in  ihrem  eigenen  und  zugleich  im 
allgemeinen  Interesse,  baldmöglichst  die  etwa  noch  rück- 
ständigen dctaillirten  Grundrisse  für  ihreFundamentirungen, 
dann  genaueste  Angaben  Uber  Raumbedarf,  Abmessungen 
der  Riemenscheiben  an  den  Maschinenwcllen  ihrer  Appa- 
rate, die  Tourenzahl  und  den  mittleren  Kraftbedarf  für 
dieselben  an  das  Direktions -Komite  gelangen  zu  lassen. 
In  jener  Sitzung  wurde  ferner  aus  der  Mitte  der  Kom- 
mission ein  Organisations-  Komite  für  die  wissenschaft- 
lichen Versuche  gewählt,  das  sich  mit  den  zu  diesen  Ver- 
suchen heranzuziehenden  Männern  der  Wissenschaft  im 
In-  und  Auslande  in  Verbindung  setzen  und  alle  nöthigen 
Vorarbeiten  besorgen  soll.  Sodann  wurde  ein  Vorrrags- 
Komitc  gewählt,  das  die  Abhaltung  öffentlicher  Vorträge 
während  der  Ausstellung  vorbereiten  soll.  Weiter  wurde 
mitgetheilt,  dafs  sich  die  französische  Regierung  von  der 
Kammer  80  000  Franken  zu  Ausstellungszwecken  habe 
verwilligen  lassen  und  den  Herrn  G.  Cochery  fils. 
Abtheilungschef  im  Ministerium  für  Post  und  Telegraphie, 
nach  Wien  gesandt  habe,  um  sich  mit  der  Ausstellungs- 
Kommission  in  Verbindung  zu  setzen,  und  dafs  der  Kaiser 
von  Kufsland  15000  Rubel  zur  Bildung  einer  russischen 
Sektion  auf  der  Wiener  Ausstellung  bewilligt  und  den 
Kaiserlich  russischen  technischen  Verein  mit  der  Organi- 
sation dieser  Sektion  beauftragt  habe.  Das  dänische 
Marine-  und  Kriegsministerium  beabsichtige,  die  Aus- 
stellung in  hervorragender  Weise  zu  beschicken.  Für  die 
elektrische  Bahn  vom  Pratcrstcrnc  bis  zur  Rotunde  habe 
das  Obersthofmeisteramt  das  nöthige  Terrain  überlassen, 
Bau  und  Betrieb  der  Bahn  übernehme  die  Firma  Sie- 
mens &  Halske,  und  die  Südbahn  habe  sich  bereiter- 

»3 


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t78 


KLEIKE  MlTTHRl  LUNGEN. 


Kl.KK TROTKCHN,  ZEITSCHRIFT. 
APRIL  iSBj. 


[  Staatlich«  Vorschriften  In  Betreff  elektrischer  Anlagen,  j  Die 
Wiener  Zeitung  hat  eine  Verordnung  der  Minister  des 
Handels  und  des  Innern  vom  25.  v.  M.  veröffentlicht,  be- 
treffend die  Rcwcrbsmäfsigcn  Anlagen  zu  Zwecken  der 
Erzeugung  und  Leitung  von  Elektrizität.  Auf  Grund  der 
§5?.  30  und  33  detr  Gewerbeordnung  vom  20.  Dezember 
1859  wird  verordnet,  dafs  die  gewerbsmäfsig  betriebene 
Herstellung  von  Anlagen  für  Erzeugung  und  Leitung  von 
Elektrizität  zu  Zwecken  der  Beleuchtung,  der  Kraftüber- 
tragung und  sonstiger  gewerblicher  und  hauslicher  An- 
wendung, sowie  der  gewerbsmäßige  Betrieb  solcher  An- 
lagen an  eine  von  der  politischen  Landesbehörde  zu 
ertlieilende  Konzession  gebunden  ist.  Wer  dieses  Ge- 
werbe personlich  betreiben  oder  die  technische  Leitung 
desselben  Übernehmen  will,  hat  nebst  der  Erfüllung  der 
zur  Erlangung  eines  jeden  konzessionirten  Gewerbes  vor- 
ge/.eichneten  Bedingungen  auch  noch  den  Nachweis  der 
erforderlichen  fachlichen  Befähigung  durch  ein  Zeugnifs 
einer  technischen  Hochschule  oder  einer  einschlägigen 
Fachlchranslalt  oder  durch  Darthuung  einer  vorausgegange- 
nen längeren  Beschäftigung  im  elektrotechnischen  Lache 
zu  erbringen.  Bei  Verleihung  der  Konzession  sind  die 
Lokalverhältnisse  und  die  Klicksichten  der  polizeilichen 
leberwachung  ins  Auge  zu  fassen.  Die  Genehmigung 
der  Betriebsanlage  für  dieses  Gewerbe  hat  auf  Grund  des 
in  der  Gewerbeordnung  vorgesehenen  Ediktalverfahrens 
zu  erfolgen.  Zur  Prüfung  der  Bctriebsanlagen  sind  Fach- 
männer beizuzichen.  Durch  die  projektive  Betriebsanlage 
und  durch  deren  Genehmigung,  sowie  durch  deren  Aus- 
fuhrung dürfen  insbesondere  Telegraphenleitungen  nicht 
beeinträchtigt  werden.  Die  Gewerbebehörden  haben  in 
schwierigen  Fallen,  insbesondere  in  den  Fällen  von  Kraft- 
übertragung, im  Wege  der  politischen  Landesbehörde  die 
gepflogenen  Erhebungen  dem  Handelsministerium  vor  der 
Genehmigung  «1er  Belriebsanlage  zur  Begutachtung  vor- 
zulegen.  

!  Dispersions  -  Photometer.*  Das  jetzt  in  England  «ehr  be- 
liebte D  i  s pe rs i  o n  s-  1'  ho  t  o  in  e  t e r  von  W.  E.  Ayrton 
und  John  Perry  ist  der  fünfte  Apparat  dieser  Art,  den 
die  Erfinder  seit  1879  konstruirt  haben.  Es  ermöglicht, 
schnelle  Beobachtungen  im  kleinen  kaum  anzustellen, 
indem  das  Licht  eine  Knnkavlinse  zu  passiren  hat  und 
so  geschwächt  wird.  Es  ist  ein  Kumford- I'hotometcr  ; 
Bouguers  und  andere  Photometer  haben  den  Nachtheil, 
dafs  kleine  Aenderungen  in  der  Stellung  des  Beob- 
achters die  Verglcichung  sehr  erschweren.  Aus  diesem 
Grunde  ward  auch  Typus  4  de»  Dispersions-Photometers, 
gezeigt  auf  der  Pariser  Ausstellung,  verworfen,  und  der 
Schirm,  auf  den  die  beiden  Schatten  dos  undurch- 
sichtigen Stabes,  erzeugt  durch  die  Normalkerze  und  die 
zu  bestimmende  Lichtquelle,  fallen,  aus  Löschpapier  statt 
gewöhnlichem  Papier  hergestellt. 

In  dem  neuesten  l'hotometer  befindet  sich  vor  dem 
Schirm  aus  Löschpapier  unbeweglich  der  Stab,  dann  die 
Normalkerze  und  Konkavlinsc.  beide  so  auf  Mafs«täbcn 


klärt,  das  Oberbaumaterinl  und  die  Hcrstellungsarhciten 
gegen  äufserst  billige  Vergütung  )>eizustellen.    Von  den 
bereits  eingegangenen  317  Anmeldungen  kämen  173  auf 
Oesterreich-Ungarn,  64  auf  Deutschland,  18  auf  Frank- 
reich,   16  auf  England,    14  auf  Italien,    9  auf  Belgien, 
6  auf  die  Schweiz.  6  auf  Rufsland,  5  auf  Nord-Amerika, 
3  auf  Dänemark,  2  auf  Holland.    Zum  Betriebe  der  Mo-  < 
toren  würden  an  Dampf  in  den  Anmeldungen  1086  Pferde-  j 
stärken  verlangt  und  1 293  seien  angeboten ;  die  angebotene  J 
motorische  Kraft  betrage  1 1 56  Pferdestärken,  die  liegehrte  , 
1070.    Das  k.  k.  Unterrichtsministerium  hat  den  Professor  . 
an  der  Staatsgewerbeschule  Jos.  Pechau  beurlaubt  und  ; 
dem   Direktion« -Komilc  zur  Verfügung  gestellt.     -  Das 
Präsidium  der  wissenschaftlichen  Kommission  bei  der  vor- 
jährigen Ausstellung  in  München  hat  sich  erboten,  alle 
ihm  zu  Gebote  stehenden  Mittel  zur  Vornahme  wissen- 
schaftlicher Untersuchungen  dem  Wiener  Konnte  für 
schaftliche  Versuche  zur  Verfügung  zu  stellen. 


verschiebbar,  dafs  man  ihre  Entfernungen  vom  Schirm 
unmittelbar  abliest.  Diese  Theile  sind  vor  dem  direkten 
Lichte  geschützt,  obwohl  diese  Vorsichtsmafsregel  kaum 
nöthig  sein  soll.  Die  seitlich  befindliche  Lichtquelle 
schickt  ihr  Licht  nach  einem  Spiegel,  der  die  Strahlen 
der  Linse  zuleitet.  Dieser  Spiegel  —  dies  ist  der  Haupt- 
punkt —  ist  um  45  0  gegen  die  Horizontalaxe  geneigt 
und  um  dieselbe  drehbar.  Wechseln  während  der  Unter- 
suchung, wenn  die  Lichtquelle,  ?..  B.  eine  elektrische 
Lampe,  hoher  oder  tiefer  aufgehängt  wird,  die  Einfalls- 
winkel der  Lichtstrahlen,  so  würde  sich  damit  auch  die 
Menge  des  rcflektirten  und  absorbirten  Lichtes  verändern, 
wenn  jene  Drehung  des  Spiegels  um  seine  horizontale 
Axe  es  nicht  erlaubte,  alle  Strahlen  unter  45 0  aufzu- 
fangen und  nach  der  Linse  zu  richten.  Diese  Drehung 
markirt  sich  auf  einer  Scheibe,  die  damit  zugleich  an- 
giebt,  unter  welchem  Winkel  die  Strahlen  der  Lainpe  die 
Horizontale  treffen.  Gerade  unter  dem  Mittelpunkte  des 
Spiegels  befindet  sich  ein  verticaler  Stift,  um  den  der 
ganze  Apparat,  der  auf  einem  Dreifufse  ruht,  in  der 
HorizontalclKne  gedreht  werden  kann.  Bezeichnet  f  die 
Brennweite  der  Linse,  d  die  Entfernung  derselben  vom 
Schirme,  c  die  Entfernung  der  Normalkerze  vom  Schirm  am 
Ende  des  Versuches,  wenn  beide  Schatten  gleich  stark 
sind,  und  D  die  Entfernung  der  Lichtquelle  vom  Schirm, 
so  findet  man  nach  folgender  Formel  die  Lichtstärke  L 
der  betreffenden  Quelle  in  Normalkerzen: 


/ 


Für  gewöhnliche  Zwecke  wird  eine  Linse  von  4  Zoll 
engl.  (o,i  in)  Brennweite  benutzt,  und  sind  für  diese  Ta- 
bellen berechnet.  Der  Spiegel  ist  ein  versilberter  Glas- 
spiegel. Der  Verlust  durch  Absorption  ist  experimentell 
auf  30  bis  34  ".-'„  des  einfallenden  Lichtes  festgestellt, 
und  ergiebt  sich  daraus  die  Regel:  Addirc  1 der  be- 
rechneten Lichtstärke  zu  derselben,  d.  h.  also:  —  Z  der 

2 

obigen  Formel  ist  die  richtige  Zahl.  Man  macht  mehrere 
Beobachtungen  hinter  einander  für  jede  Lampenhöhe,  die 
Schatten  abwechselnd  durch  grünes  und  rothes  Glas 
beobachtend  und  die  betreffenden  Entfernungen  notirend. 
Zieht  man  die  Lampe  dann  höher  oder  senkt  sie,  so  hat 
man  den  Spiegel  einzustellen,  d.  h.  zu  drehen,  was 
schnell  geschieht,  und  man  findet  das  D  der  obigen 
Formel  bei  einer  Entfernung  zwischen  Schirm  und 
Spiegelmittelpunkt  von  22  Zoll  engl.  (o,»&  in)  nach  der 
Formel  D  22  -f-  5  sec  9,  wo  D  die  Entfernung  des 
Spiegelniittelpunktes  von  der  Verticallinic  der  Lampe 
und  o  die  Elevatum  derselben  angiebt,  d.  h.  den  Winkel, 
um  den  man  den  Spiegel  gedreht  hat.  Es  folgt  hieraus, 
dafs  es  für  den  Spiegel  eine  Nonnalstcllung  geben  roufs, 
bei  welcher  das  Licht  nach  dem  Zentrum  des  Schirmes 
reflektirt  wird. 

Mit  leidlich  beständigem  Lichte  lassen  sich  in  der 
Minute  5  Beobachtungen  machen  oder  gut  joo  in  einer 
halben  Stunde,  wobei  man  den  Elevationswinkel  der 
Lampe  von  -f-  60"  zu  —  Co0  sinken  lafst.  Die  ersten 
Beobachtungen  mit  diesem  Photomeier  ergaben  etwas  zu 
hohe  Resultate,  wenn  andere  Instrumente  zur  Verglcichung 
gezogen  wurden.  Dieser  scheinbare  Fehler  stellte  sich 
aber  als  ein  Vortheil  heraus.  In  gewisser  Luft  werden 
alle,  besonders  die  grünen  Strahlen,  merklich  absorbirt. 
Da  nun  die  gewöhnlichen  Photometer  eine  lierrächtliche 
Entfernung  zwischen  elektrischer  Lampe  und  Photometer 
nöthig  machen,  ist  die  Absorption  der  Lichtstrahlen  bei 
ihnen  bedeutender  als  bei  Anwendung  des  Dispersions- 
Photometer«,  das  dicht  neben  die  Lampe  gestellt  werden 
kann.  Benutzt  man  letzteres  als  gewöhnliches  Photo- 
meter, mit  Weglassuug  von  Linse  und  Spiegel,  so  erhalt 
man  auch  hier  höhere  Resultate,  wenn  die  Lampe  näher 
gebracht  wird ,   besonders  für  starkes  und  grünes  Licht. 


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Ei.f.ktrotf.ci!n.  Zeitschrift. 

APRII.  fft8}. 


Kl.KINK  MlTTHEII.UXGKN. 


»79 


(Einflufs  von  Metallscheiben  auf  einander  bei  Nähe- 
rung.] H.  Pellet  hat  in  den  Comptcs  rendtts, 
Bd.  44,  S.  1247,  URcr  Experimente  berichtet, 
die  er  seit  mehr  als  drei  Jahren  im  physikali- 
schen Laboratorium  der  Sorbonne  fortgeführt 
hat.  Nähert  man  eine  blanke,  sorgfältig  ge- 
reinigte Metallscheibe  einer  anderen  bis  auf 
einige  Millimeter  oder  Zehntelmillimeter,  so  er- 
scheinen die  Eigenschaften  der  Oberflächen  her- 
nach verändert.  Die  Veränderung  hängt  ab  von 
der  Natur  der  Metalle,  der  Entfernung  und  Zeit 
der  Einwirkung;  sie  erreicht  bei  längerer  Ein- 
wirkung langsam  ein  Maximum  und  verschwindet 
langsam  wieder.  Pellet  bestimmte  dieselbe, 
indem  er  die  Potenzialdiffercnz  zwischen  einer 
vergoldeten  Messingplatte  und  einer  Blciplatte 
z.  B.  feststellte,  dann  die  Bleiplatte  einer  an- 
deren Metallplatte,  z.  B.  einer  Zinkplatte,  näherte, 
nach  einiger  Zeit  die  Zinkscheibe  fortnahm  und 
wieder  die  Potenzialdifferenz  zwischen  seiner 
Mcssingplatte  und  der  betreffenden  Bleiplattc 
bestimmte.  Es  zeigte  sich  eine  Differenz  von 
einigen  Hundertsteln  Volt,  negativ  oder  positiv, 
je  nachdem  die  erste  Bestimmung  mit  dem 
exponirten  oder  frischen  Metall  unternommen 
ward.  Obwohl  so  mit  elektrischen  Hülfsmitteln 
bestimmt ,  kann  man  die  Veränderung  doch 
nicht  als  von  elektrischer  Natur  bezeichnen,  da 
z.  B.  gröfsere  Potenzialdifferenzen  zwischen  bei- 
den Platten  nicht  zu  gröfseren  Resultaten  führen, 
was  man  erwarten  sollte,  wenn  eine  Polarisations- 
wirkung  der  Luft  vorläge.  Pellet  hält  viel- 
mehr die  Veränderung  für  materiell,  vielleicht 
hervorgerufen  durch  Verflüchtigung  des  Metalles 
und  Condensation  desselben  auf  der  gegenüber 
befindlichen  Scheibe.  Mosers  Beobachtungen 
und  der  Geruch  gewisser  Metalle  würden  dann 
verwandter  Art  sein.  Der  Einflufs  von  Kupfer 
auf  Zink  war  noch  deutlich  bei  0,01  m  Ent- 
fernung, dagegen  wirkt  Zink  auf  Kupfer  oder 
Gold  kaum  ein.  Gute  Wirkung  liefern  Blei  und 
Eisen,  aueb  Kupfer,  Platin  und  Gold. 


^FwTaMl-DynamomaKhine.]  In  der  vor  wenigen  Tagen 
eröffneten  elektrischen  Ausstellung  im  Aquarium  zu 
London  bildet  die«e  mit  viel  Geräusch  in  Szene  gesetzte 
Maschine,  deren  Konstruktionseinrichtung  wir  unseren 
Lesern  bereits  auf  S.  13  diese»  Jahrganges  mittheilten, 
einen  Hauptanziehungspunkt.  Engineering  schreibt  dar- 
über: »Die  Maschine  ist  in  einem  Annex  hinter  dem 
Schwimmbassin  aufgestellt  und  speist  ?2o  Swan-Lampcn. 
welche  das  Bassin  und  die  Speisegalerie  erleuchten.  Sie 
macht  1  900  Umdrehungen  in  der  Minute  und  wird  durch 
zwei  achtzollige  Ledertrcibricmcn  getrieben,  welche  mit 
einer  Geschwindigkeit  von  6  000  Fufs  in  der  Minute 
laufen-  Trotz  dieser  grofsen  Geschwindigkeit  werden 
die  Lampen  aber  nicht  hinreichend  gespeist;  sie  brennen 
sichtbar  rother  als  die  Gasflammen  in  demselben  Kaum. 
Es  ist  vorläufig  nicht  möglich,  anzugeben,  wieviel  Arbeil 
die  Maschine  verbraucht,  aber  der  blofsc  Augenschein 
lehrt,  dafs  diese  bei  weitem  mehr  betrügt,  als  die  32  Pferde- 
stärken,  welche  die  Lumpen  verlangen.  Jeder  Kiemen 
würde,  mäfsig  geschätzt,  etwa  50  Herdestärken  Uber- 
md  der  Kontrast  zwischen  dem  I  nifange 


dieser  Transmission  und  dem  dadurch  erzeugten  Licht 
ist  sehr  in  die  Augen  fallend.  Die  Maschine  selbst  ist 
zu  klein,  um  viel  Arbeit  ohne  schädliche  Erhitzung  auf- 
nehmen zu  können ;  ein  erheblicher  Hctrag  verloren 
gellender  Energie  findet  sich  in  dem  enormen  Volumen 
stark  erhitzter  Luft,  welche  von  der  Armatur  nach  allen 
Seiten  ausgeworfen  wird.  Es  ist  natürlich,  dafs  jede 
Dynamomaschine  einen  betrachtlichen  Windzug  verur- 
sacht, doch  sahen  wir  kaum  jemals  eine,  welche  einen 
so  heftigen  und  nur  annähernd  so  heifsen  I.uftstroin  her- 
vorbrachte wie  diese.« 


[GoriJons  Wechiclstrcmmasthme.'  Engineering  vom  9.  März 
1883  bringt  einen  Bericht  über  die  Leistung  dieser  durch 
ihre  Grofsc  bemerkenswerthen  Maschine,  über  deren 
Einrichtung  wir  S.  117  dieses  Jahrganges  bereits  die 
nöthigen  Angaben  mitgetheilt  haben.  Die  erregende 
Dynamomaschine  wird  durch  eine  kleine  5  pferdige 
Dampfmaschine  getrieben  und  liefert  einen  Strom  von 
25  Ampere.  Die  grofsc  Dampfmaschine,  welche  die 
Wechselstrommaschinc  speist,  liefette  am  Tage  des  Ver- 
suches (17.  Januar)  nach  Ausweis  der  durch  einen 
Richards'schcn  Indikator  genommenen  Diagramme  170 
indizirtc  Pferdestärken,  so  dafs  der  Gesammtbcdnrf  nn 
mechanischer  Arbeitskraft  sich  auf  175  Pferdestärken 
(engl.)  belief.  Die  elektromotorische  Kraft  des  erzeugten 
Stromes  betrug  103  Volt.  Es  brannten  1  400  Swan- 
Lampen  von  je  30  Ohm  Widerstand  in  zwei  Strom- 
kreisen, in  welchen  immer  je  zwei  Lampen  hintereinander 
geschaltet  waren.  Der  Gcsammtwiderstand  der  Lampen 
betrug  hiernach: 

1  2  .  10 

•  —  J-  -   O.r.8«  Ohm. 

2  350 

Hierzu  kommt  der  Widerstand  der  Leitung  mit  o,«t  Ohm 
und  der  innere  Widerstand  der  Maschine  mit  O.cc^  Ohm, 
so  dafs  der  Gcsammtwiderstand  -  0,^85  oder  rund 
o,.  Ohm  anzunehmen  ist.  Dieser  giebt  bei  einer  clektro- 

103 

motorischen  Kraft  von  103  Volt  einen  Strom  von   

0,1 

_  1  030  Ampere. 

In  dem  Photomctcrraumc  zeigten  die  Lampen  eine 
Leuchtkraft  von  22  bis  23  Kerzen;  mithin  wurden  im 
Ganzen  1400.22^  —  31500  Kerzen  für  175  indizirte 
Pferdestarken,  d.  h.  etwa  180  Kerzen  für  jede  Pferde- 
stärke erhalten. 

£* 

Die  erzeugte  elektrische  Arbeit  betrug  hiernach: 


\V 

=  106090  Volt- Ampere,  also  erhält  man  aus 
106  090 


103* 

~Ö,~ 

jeder  indizirten  Pferdestärke 
perc 


'75 


606  Volt  -  Am- 


Da  schließlich   1   elektrische  Pferdestärke  (engl.) 

606 

746  Volt -Ampere,   so   ist    der    Nutzeffekt:   — 

746 

— ;  o.sis.  Wohlverstanden  giebt  diese  Zahl  das  Verhält- 
nis zwischen  der  durch  die  Wechsclstrommaschiiie  er- 
zeugten elektrischen  und  der  im  Zylinder  der  Dampf- 
maschine indi/irten  mechanischen  Arbeit.  Wurde  man 
die  von  der  Dampfmaschine  auf  die  WechseLtrom- 
maschine  wirklich  übertragene  Arbeit  in  Rücksicht  ziehen, 
so  mUfstc  sich  der  Nutzeffekt  etwa  lo"  ,,  höher  stellen. 


TDe  Kabathi  Akkumulator,"  Hei  Konstruktion  seines  Akku- 
mulators hatte  de  Kabath  in  Pari«  bcunders  im  Auge, 
grofsc  Sammelkapazität  bei  geringem  Gewichte  der  Batterie 
zu  erreichen.  Zur  Darstellung  seiner  Zelle  nimmt  er 
Bleibender  von  0.1  mm  Dicke  und  I  cm  Breite;  die  eine 
Hälfte  derselben  wird  sogleich  in  der  gewünschten  Länge 
von  36  cm  geschnitten,  die  andere  Hälfte  von  ursprüng- 
lich 56  cm  Länge  durch  Rollen  zwischen  gerillten  Walzen 
auf  dieselbe  Länge  36  cm  reduzirt.    Von  diesen  flachen 

23» 

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i8o 


.  Kleine  Mittheilungen. 


Fl  KKTRoTEC'UN.  ZEITSCHRIFT. 
APRIL  ,88j 


und  gewellten  Bändern  werden  180  bin  mo  abwechselnd 
Ubereinandergelegt  und  das  Ganze  in  eine  dünne  Blei- 
scheide gefügt,  die  an  den  Längsseiten  offen  ist  und  nur 
üben  und  unten  die  Bänder  schliefsend  mnfafst.  Diese 
Scheide  ähnelt  so  einem  sehr  langen,  an  beiden  Längs- 
seiten aufgeschnittenen  Couvert  von  38  cm  Lange,  9  cm 
Dicke.  1  cm  Breite  und  1  kg  {«.wicht;  an  das  eine 
schmale  Ende  wird  ein  Rleistrcifen  angesetzt  und  die 
Scheide  mit  Reihen  von  kleinen  Lochern  durchbohrt,  so 
dafs  in  der  fertigen  Batterie  die  Flüssigkeit  ungehindert 
zirkulircu  kann.  Je  6  solcher  Zellen  in  einem  Glas- 
gefäfse  bilden  die  •  Laboratonumsbatterie«  von  6  kg  Ge- 
wicht, 12  Zellen  von  35  kg  Gewicht  die  gröfscre  Batterie. 
In  beiden  hängen  die  ein/einen  Zellen  vertikal.  Neuer- 
dings hat  de  Kabath  eine  andere  Batterieforni  einge- 
führt: hölzerne  Kasten,  innen  mit  Ebonit  gefüttert,  zeit- 
lich mit  Glasführungcn  versehen,  die  je  zwei  der  Iiier  auf 
ihren  Längskanten  ruhenden  Zellen  umfassen.  Die  End- 
blcisrrcifcn  jedes  l'a.ires  sind  an  entgegengesetzten  Luden 
angebracht  und  können  nach  Belieben  zusammengefaßt 
werden.  Auch  von  dieser  Batterie  werden  zwei  Typen 
fabrizirt,  zu  6  kg  und  25  kg,  im  Preise  von  30  Fr.  and 
"5  Fr.  Diese  Anordnung  erlaubt,  wie  erwähnt,  be- 
liebige Verbindungen  und  ermöglicht,  einzelne  schadhafte 
Zellen  mit  Leichtigkeit  herauszunehmen. 

Die  Präparation  des  Akkumulators  geschieht  wie  bei 
dem  ursprünglichen  Plante 'sehen  Akkumulator ,  nicht 
nach  Faure's  Methode,  der  bekanntlieh  von  vornherein 
abwechselnde  Schichten  von  Blei  und  Mennige  überein- 
ander lagert.  Soll  die  Batterie  vorbereitet  werden,  so  füllt 
man  den  Kasten  mit  Wasser  (destillirtes  wird  empfohlen) 
mit  Zusatz  von  einem  Zehntel  reiner  Schwefelsaure  und  lafst 
einen  Strom  durch  die  Batterie  passiren,  dessen  Richtung 
man  manchmal  ändert,  um  eine  vollkommene  Oxydation 
aller  Theile  des  Bleies  /u  erreichen.  Dies  dauert  länger  als 
das  Vorbereiten  der  Kaure-Batterie,  ist  aber  steherer  und 
gleichmäßiger.  Fs  giebt  leider  kein  besonderes  Merkmal 
für  das  Fnde  der  Operation.  Als  Llcktri/itatsijiicllc  sind 
alle  direkten  Ströme  benutzbar,  von  Daniclbcllen  oder 
Therwosäulen  ebenso  gut  wie  von  Magneto-  und  Dynamo- 
maschinen. Gewöhnlich  werden  Crammes  selbsierregcnde 
Dynamomaschinen  verwandt,  von  Gasmaschinen  getrieben, 
die  ihnen  800  Umdrehungen  in  der  Minute  ertheilen; 
jede  Grammemaschine  kann  30  Akkumulatoren  in  drei 
Schaltungen  zu  je  10  laden.  Es  ist  hierbei  sorgfältig  zu 
beachten,  dafs  die  elektromotorische  Kraft  des  ladenden 
Stromes  nicht  unter  ein  gewisses  Minimum  sinkt,  da 
sonst  die  Richtung  des  Stromes  umgekehrt  werden  könnte, 
die  Akkumulatoren  sieh  entladen  und  ernstliche  Störungen 
in  Leitern  und  Maschinen  verursachen  konnten.  Um 
dies  Minimum  zu  sichern,  wickelt  de  Kabath  den 
Leitungsdraht  von  Maschine  zu  Akkumulator  spiral- 
förmig, wie  in  einem  Elektromagnet,  auf,  und  läfst 
einen  Anker  anziehen ,  dessen  Verlängerung  in  Queck- 
silber taucht,  und  der,  wenn  angezogen,  den  Strom- 
kreis schliefst.  De  Kabath  benutzt  seine  Akkumula- 
toren besonder»  zur  Speisung  von  Maxim'schcn  Gliili- 
lampen.  Die  Einrichtung  enthält  ein  Ampercmetcr  von 
Deprcz  -  Carpentier  ,  eine  Signalgloekc  von  Bar- 
bier Pierret,  die  durch  die  Starke  des  Schalles  die 
Stromstärke  und  durch  die  Zeichen  -|-  oder  —  gleich- 
zeitig die  Richtung  des  Stromes  angiebt,  einen  Kommu- 
tator von  Reynier,  mit  dem  beliebige  Gruppen  der 
Akkumulatoren  schnell  ein-  und  ausgeschaltet  werden 
können,  und  einen  Kommutator  zur  Veränderung  der 
Stromrichtung  von  Judet  (vgl.  IS82,  S.  207). 

Die  Beziehungen  zwischen  der  Anzahl  der  zu  speisen- 
den Lampen  und  der  dazu  ndthigen  Akkumulatoren  er- 
geben sich  aus  dem  Folgenden-  Fs  sei  «'  die  Zahl  der 
Lampen,  r'  deren  Widerstände,  wenn  heifs  (halb  so  gTofs, 
wenn  kalt;,  r1  die  Potenzialdifferenz  und  <•  die  erforderliche 

Intensität,  dann  ist  /'       '  -  ;  /'  und  » -'  werden  vom  Fa- 

brikanten  angegeben.  Nehmen  wir  dieselben  Buchstaben 
ohne  Indizes  für  die  Akkumulatoren  in  q  Schaltungen  zu 
je  t  Elementen  (wo  also  n  —  q  i).  so  mufs,  um  die 


«'  Lampen  zu  versorgen,  q  i      11'  i'  - 
J 

folgt,  dnls  //  •     Nach  Ohm  ist: 


J  werden.  Daiau- 


fr 


r< 


woraus  /  sich  ergiebt. 

Hat  man  B.  50  Lampen  mit  r<  32  Ohm.  e'  4S 
Volt  und  /'  -  -  I,t  Ampere,  und  zur  Verfügung  Akku- 
mulatoren  mit  >■      o,  1  Ohm,  ■•      2  Volt.  /'   -  16  Ampere, 

7 

so  würde   y      //'/'       SO  Xi.s       "l  Ampere,  q 


oder 


-5 

oder  rund  </■-$•   1  - 
10  '       y  yr—  rj 

rund  /  it'i;  d.  h.  die  50  Lampen  könnten  mit  je  ;6 
Akkumulatoren  in  s  Schaltungen,  also  mit  130  Akkumu- 
latoren zum  Leuchten  gebracht  werden. 

Versuche,  angestellt  im  C o n * e r v a t <> i r e  des  Arts 
et  Metiers,  ergaben,  dafs  ein  Akkumulator  von  35  kg 
Gewicht  hin  500  Coulomb  oder  rund  50c  OOO  Coulomb 

cqo  OOO 

lieferte;   dies  giebt  bei   16  Ampere       ^       -Sek.  oder 

9  Stunden  Fntladungsdaucr. 

Es  mufs  erwähnt  werden,  dafs  in  diesen  Berechnungen 
die  Widerstände  in  den  Leitern  aufser  Acht  gelassen 
sind ;  in  der  Prasts  würden  diese  Widerstände  die  Zahl 
der  Schaltungen  nicht  beeinflussen,  aber  eine  größere 
Zahl  von  Zellen  in  jedem  Akkumulator  erfordern. 


:  Betriebskosten  und  Ertrag  der  cngHichen  Telegraphen,  j    W  ie 

The  Electricien,  Bd.  10,  S.  410,  berichtet,  betrugen  nach 
einem  für  das  Unterhaus  angefertigten  Berichte  des  Schatz- 
amtes die  Gesammteinuahmen  des  Telegraphendienstes 
in  dem  Jahre  vom  I.  April  I  SS  1  bis  31.  März  1882  ab- 
gerundet die  Summe  330X7813  Maik ,  die  Ausgaben 
28800 066  Mark,  so  dafs  für  Verzinsung  des  Anlage- 
kapitals 4277853  Mark  verblieben.  Die  Zinsen  für  dieses 
21761 1425  Mark  betragende  Kapital  waren  für  das  Jahr 
Iiis  5.  Januar  1882  6528340  Mark,  so  dafs  sich  ein  De- 
fizit in  der  Telegraphenvcrwaltung  von  22505c»  Mark 
für  das  Finanzjahr  1882  ergiebt.  Das  Gesammtdefizit  in 
der  Zeit  vom  I.  Januar  1872  bis  31.  Mär/  1882  beträgt 
26607000  Mark. 


[Telegraphen  in  China.  Bis  zum  Jahre  1876  herrschte  in 
China  eine  solche  Abneigung  gegen  das  Telegraphen- 
wesen,  dafs  die  immer  wieder  erneuerten  Versuche  der 
Crent  Northern  Telegraph  Co.  zur  Errichtung  einer  Land- 
linie  von  Foochow  nach  Amoy  stets  erfolglos  blieben. 
Nachdem  aber  die  chinesische  Regierung  die  Möglichkeit 
erkannt  hatte,  sowohl  den  Bau  der  Linien  als  auch  die 
Bedienung  der  Morse  -  Apparate  durch  Eingeborene  aus- 
führen zu  lassen,  wurde  die  Erlaubnis  crtticilt  zur  Er- 
richtung einer  Linie  vom  Paläste  des  Vizekönigs  Li  llung 
(  hang  nach  dem  Amte  des  Torpedo-Ingenieur«  Betts  der 
Regierung.  Dieser  Linie  folgte  sehr  bald  eine  andere 
von  Tientsin  nach  den  zahlreichen  Forts  von  Taku  und 
Pch  Tang;  das  erste  offizielle  Telegramm  auf  der- 
selben war  der  Befehl  des  Vizekonigs  an  den  Komman- 
danten der  Forts,  das  amerikanische  Schiff  »Ashuclot», 
mit  Präsident  Grant  am  Bord,  durch  21  Kanonenschüsse 
zu  begrllfsen  und  sein  Erscheinen  in  Taku  zu  melden. 
Im  Jahre  1880  wurde  dann  die  telegraphische  Verbin- 
dung von  Shanghai  und  Tientsin  angeordnet,  hauptsäch- 
lich mit  Rücksicht  auf  den  zu  jener  Zeit  in  Aussicht 
stehenden  Krieg  mit  Kufsland.  Diese  mehr  als  1440  km 
lange  Linie  wurde  auf  Kosten  des  Kaiserlichen  Verthei- 
digungtamtes  von  der  Great  Northern  Telegraph  Co., 
ohne  irgendwo  auch  nur  den  geringsten  Widerstand  seitens 
der  Bevölkerung  zu  finden,  ausgeführt  und  im  Dezember 
1881  dem  Verkehr  Ubergeben.  Aufser  sechs  oder  sieben 
Beamten  der  Gesellschaft  sind  auf  der  ganzen  Linie  nur 


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El  EKTROTFCHN.  ZF.ITSOtRTFT. 

Ai'Kir. 


Kleine  Mittheilungen. 


181 


Chinesen  beschäftigt.  Eine  weitere  Ausdehnung  ist  jetzt 
von  ( hiankiang  n.ich  Nankin  beschlossen:  ferner  ist  eine 
Linie  von  Nankin  nach  llankow  geplant,  doch  ist  noch 
nicht  bestimmt,  ob  diese  Linien  in  den  Betrieb  de* 
Staates  oder  der  mehrfach  genannten  Gesellschaft  über- 
gehen sollen.  Diese  hat  aufserdem  Kabel  von  Hong- 
kong nach  Shanghai,  von  da  nach  Nanga»aki  und  Wla- 
diwostock  in  Sibirien,  die  1870  gelegt  wurden. 

(TclegTaphic  Journal,  Bd.  II.  S.  123.) 

(Brights  telegraphischer  Klopfer.]  Der  bereits  im 
Jahrgang  1881,  S.  342  erwähnte  Telegraph  von 
l'h.  Bright  —  mit  welchem  es  sich  nach  W.  H. 
I'reeces  Angaben  ganz  vorzüglich  nach  dem 
Gehör')  arbeitet  —  ist  nach  Engineering  (Bd.  34, 
S.  4S2)  in  eine  Form  gebracht  worden,  welche 
ebenso  wohl  ein  Telcgraphiren  mit  gleich  langen 
Strömen  von  verschiedener  Richtung,  wie  mit 
kurzen  und  langen  Strömen  von  einerlei  Ricli- 
lung  gestattet;  in  letzterem  Falle  steht  er  dem 
amerikanischen  Klopfer  ganz  nahe.  In  dieser 
neuen  Form  des  Bright'schen  Telegraphen  sind 
die  massiven  Ambose  des  gewöhnlichen  Klopfers 


durch  Röhren  s}  und  .cs  aus  Muntzmetall  ersetzt 
und  dabei  sind  die  Töne  hell,  angenehm  und 
weich,  doch  nicht  nachklingend  geworden;  über- 
dies ist  der  den  Hammer  tragende  Hebel  so 
lang,  dafs  der  Fm] »fangende  ebenso  bequem 
wie  mit  dem  Ohr  auch  mit  dem  Auge  das 
Telegramm  aufnehmen  kann. 

Die  obenstehende  Abbildung  zeigt  den  eigent- 
lichen Klopfer.  Die  Spulen  ///,  und  ///,,  welche 
mittels  der  Klemmschrauben  und  it  in  die 
Leitung  eingeschaltet  sind,  enthalten  Fisenkerne, 
welche  auf  denselben  Pol  eines  permanenten 
Magnetes  M  aufgesetzt  sind  und  daher  dem 
bei  -v  gelagerten  Anker  a  aus  weichem  Fisen 
den  nämlichen  Pol  gegenüberstellen.  Der 
Anker  kann  unpolarisirt  sein,  ist  aber  gewöhn- 
lich den  Kernenden  von  ///,  und  ///,  entgegen- 
gesetzt polarisirt,  indem  er  mit  seiner  Axe  auf 
den    anderen    Pol    des  Magnetes  M  aufgesetzt 

1  Wtc  l'tci'Cc  *.n  einem  arn  »v  Fc'tru.ir  in  der  Institution  <•{ 
Civil  Knyinccmiy  ^dullencn  Vortr:ik;e  mit^ctlieilt  1i.it,  breitet  *tcli 
•  lu»  Arbeiten  nach  den»  C,e|i,.r  in  l'".ii«l  "h  l  »elir  »avcl.  «ui.  Wah- 
rend ifiv,  dort  nr>ch  Viru  ein/'xer  Klopf,»  in»  fiehfauch  war.  «ind 
jet/t  ukj.)  im  Micn-.tr,  Uclx-i'tirs  werden  dj-elh-t  auch  -he  \|.>i-.e 
»treittn  nicht  auf he«  ahn ,  «nndcri»  jjleirh  na<h  dem  l.e-cn  ver- 
»liehict. 


ist.  Von  der  Axe  r  aus  setzt  sich  der  Anker  a 
in  einen  leichten  Aluminiiimarm  /  nach  oben 
zu  fort,  der  am  oberen  Fnde  einen  flachen 
Ring  r  aus  Mttntzmetall  oder  einem  anderen 
sonoren  Metall  trägt  und  zwischen  den  beiden 
Röhren  s,  und  st  aus  ähnlichem  Metall  hin-  und 
hergeht  und  beim  Antreffen  an  t,  und  s7  Töne 
von  verschiedener  Höhe  und  Klangfarbe  giebt. 

Wird  nun,  ähnlich  wie  bei  den  Nadeltelegra- 
phen, mit  Strömen  von  verschiedener  Richtung 
telegraphirt,  so  steht  a  in  seiner  Ruhelage  mitten 
zwischen  ///,  und  /«,,  r  steht  mitten  zwischen  st 
und  /,  und  schlägt  je  nach  der  Stromrichtung 
nach  links  oder  nach  rechts  aus.  Wird  dagegen 
wie  beim  Morse  mit  kurzen  und  langen  Strömen 
von  einerlei  Richtung  telegraphirt,  so  Hegt  r  in 
seiner  Ruhelage  etwa  an  st  an  (wie  in  der  Ab- 
bildung) und  schlägt  durch  die  kurzen  und 
langen  Ströme  stets  an  s2.  Die  zugleich  als 
Anschläge  oder  Stellschrauben  dienenden  Röh- 
ren s,  und  ja  können  übrigens  mittels  der  Hand- 
grifte //,  und  //,  verstellt  werden,  wodurch  man 
eine  V  erstellung  der  magnetischen  Theile  umgeht. 

In  einer  anderen,  im  Engineering  ebenfalls 
abgebildeten  Form  dieses  Telegraphen  eignet 
er  sich  besonders  zur  Benutzung  als  Relais.  In 
dieser  zweiten  Form  sind  w,  und  in.,  wesentlich 
länger;  a  wird  nicht  durch  sein  Gewicht,  son- 
dern durch  eine  sich  an  sein  unteres  Ende  an- 
heftende und  von  der  Fufsplatte  kommende 
Abreifsfeder  in  seine  Ruhelage  zurückgeführt; 
die  Polstücke  von  m,  und  m}  sind  verstellbar, 
damit  man  das  Spiel  des  Ankers  reguliren  kann; 
der  Hammer  /-  und  die  Röhren  s,  und  s,  sind 
mit  Platinkontakten  ausgerüstet.  Mit  einem 
solchen  Telegraphen  kann  man  ebensowohl  das 
Telegramm  nach  dem  Gehör  ablesen,  als  mittels 
einer  Lokalbatterie  auch  eine  Niederschrift  auf 
einem  Schreibapparat  erhalten. 

Für  Fisenbahnzwecke,  für  Feldtelegraphie  und 
für  Landpostämter  wird  dieser  Telegraph  als 
weit  zweckmäfsiger  bezeichnet  wie  der  gewöhn- 
liche Klopfer.  Er  ist  sehr  empfindlich  und 
arbeitet  selbst  auf  schadhaften  Leitungen  noch 
gut,  wenn  der  gewöhnliche  Klopfer  versagt. 

Der  abgebildete  Telegraph  arbeitet  mit  einem 
Leclanchci-Flement  in  einer  Leitung  von  2500 
Ohm  Widerstand  oder  etwa  in  320  km  ober- 
irdischer Leitung.  Der  Widerstand  seines  Elektro- 
magnetes  beträgt  etwa  400  Ohm,  der  Wider- 
stand des  Elektromagnetes  in  der  Relaisform 
etwa  200  Ohm. 

[Langdons  Endisolator  und  Einfuhrungsrohr.)    Der  in 

Fig.  1  nach  Tclegraphic  Journal,  Bd.  11,  S.  475, 
in  Ansicht  und  im  Durchschnitte  dargestellte 
Isolator  von  W.  Langdon,  Telegraphen-Ingenieur 
der  Midland  Eisenbahn,  zeichnet  sich  dadurch  aus, 
dafs  die  denselben  tragende  Fisenstütze  sehr  tief  in 
den  Porzellankopf  eintritt,  so  dafs  der  vom  Draht 
ausgeübte  Zug  unmittelbar  von  der  Stütze  auf- 


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1 


l82 


Kleine  Mittheilungen. 


El-EKTROTECHN.  ZFJTSrimiFT. 
APRIL  ittv 


genommen  wird,  die  mit  einem  sehr  grofsen 
Manisch  auf  ihrem  Träger  aufsitzt  und  so  eine 
sehr  gute,  breite  Atiflage  auf  demselben  findet. 
Die  Stütze  ist  so  stark,  dafs  sie  einem  Zuge 
von  550  bis  600  kg  Widerstand  leistet.  Der 
Porzellankopf  ist  mit  einer  Anzahl  Einkerbungen 
versehen,  die  jede  zur  Aufnahme  des  Leitungs- 
drahtes dienen  können,  die  aber  auch  sehr 
nützlich  sind ,  wo  Kupfer-  und  Kisendrähie  an 
einander  anzu>chliefsen  sind;  da  wird  der  Eisen- 


Fig.  2. 


[A.  d' Arj.nr.vali  Telephon/  Zu  der  Anordnung. 
A.  d'Arsonval  dein  magnetischen  Felde  in  seine 


draht  um  die  untere,  der  Kupferdraht  um  die 
obere  Einkerbung  gelegt  und  beide  durch  eine 
gewöhnliche  Schleife  verbunden. 

Fig.  2  giebt  Ansicht  und  Schnitt  von  \V.  Lang- 
dons Einfiihrungsstück,  bestehend  aus  einer  in 


ein  durchbrochenes  gufseisernes  Kniestück  ein- 
geschlossenen Glas-  oder  Porzellanröhre.  Beide 
Enden  derselben  treten  über  diese  Schutz- 
kappe vor;  das  der  Säule  zunächst  liegende 
wird  in  dieselbe  eingelassen,  das  andere  Ende 
soll  mittels  der  Löcher  in  der  Eisenkappe 
durch  den  Regen  gereinigt  werden.  Die  iso- 
lirendc  Röhre  ist  kurz  vor  dem  Ende  zusammen- 
gezogen, um  den  eingelegten,  mit  Guttapercha 
überzogenen  Draht  zu  zentriren  und  so  vor 
der  Berührung  mit  den  Kanten  der  Röhre  zu 
sichern.  Ein  Filzring  wird  zwischen  Isolator 
und  Säule  eingelegt. 


welche 

igneuscnen  reine  in  seinem  Tele- 
phon gegeben  hat.  wurde  er  durch  die  Beobachtung  ver- 
anlaßt, dafs  ein  von  einem  elektrischen  Strome  durch- 
laufener Draht  die  grofstc  Wirkung  giebt,  sobald  er 
zwischen  die  beiden  Pole  des  Magnetes  eines  Tcle- 
phones,  wie  bei  Gower.  Siemens,  Ader  u.  s.w.,  ge- 
bracht wird.  d'Arsonval  suchte  nun  nach  einer  ge- 
eigneten Art  der  Spulung,  durch  welche  der  äufsere  Theil 
des  Drahtes  vermieden  werde,  da  dieser  nur  einen  Wider- 
stand in  den  Stromkreis  einfuhrt,  ohne  wesentliche  nutz- 
bare Wirkung  hervorzubringen.  Er  erreichte  dieses 
durch  seine  Anordnung,  die  im  äufseren  Ansehen  an 
Aders  Telephon  erinnert.  Ein  ringförmig  gebogener 
Magnet  bildet  einen  Handgriff.  An  einem  Pole  desselben 
ist  ein  zylindrischer  Stift  von  weichem  Eisen  aufgesetzt; 
an  dem  anderen  ein  Ring  von  demselben  Material  an- 
geschraubt, und  zwar  umgiebt  der  Ring  konzentrisch 
jenen  Stift.  In  dem  so  gebildeten  hohlzylindrischcn 
Zwischenräume  befindet  sich  eine  Spule;  d'Arsonval* 
Telephon  wiegt  nur  125  g,  nat  nur  20  Ohm  Widerstand 
und  leistet  bedeutend  mehr  als  Gowcrs  Apparat. 

Während  Gowers  Telephon  mit  einem  Hörrohre  ver- 
sehen ist,  welches  das  bekannte  unangenehme  Geräusch 
verursacht,  dessen  Entstehen  d'Arsonval  (nach  Tck- 
graphic  Journal,  Bd.  II,  S.  72 )  theil*  dem  zu  gTofsen 
Durchmesser  des  Rohres,  thci's  der  eingelegten,  zur  Ver- 
steifung dienenden  Drahtspiralc  im  Kohrc  zuschreibt. 
d'Arsonval  vermeidet  diese  Schwierigkeit  dadurch,  dafs 
er  eine  einfache  Röhre  von  Guttapercha,  8  mm  im  Durch- 
messer, benutzt,  wodurch  alle  Resonanz  vermieden  wird. 
Es  hat  sich  vorteilhaft  erwiesen,  zwei  solcher  Kohren, 
die  eine  zum  Sprechen,  die  andere  zum  Hören,  zu  be- 
nutzen. 

Bezüglich  des  in  d 'Arso n  va  I s  Telephon  verwendeten 
ringförmigen  magnetischen  Feldes  ist  daran  zu  erinnern, 
dafs  ein  solches  auch  schon  vorhanden  ist  in  zweien  der 
Telephon  formen ,  welche  für  Siemens  &  Halskc  unter 
No.  2355  vom  14.  Dezember  1877  ab  patentirt  sind,  und 
dafs  solche  magnetische  Felder  auch  noch  einige  Jahre 
früher  schon  von  Siemens  &  Halskc  angewendet  wor- 
den sind,  z.  B.  in  dem  bekannten  Rufsschreiber. 


[DoJbem  Neueningen  an  Telephongebern  und  Kabeln.:   Um  die 

Telephongcber  empfindlicher  zu  machen,  giebt  Dolbear 
seinen  Instrumenten  eine  solche  Form,  dafs  die  Schall- 
wellen nicht,  wie  gebräuchlich,  bei  gTöfserer  Stärke  inni- 
geren Kontakt  hervorbringen,  sondern  umgekehrt,  den 
Kontakt  schwächen  und  aufhellen.  Er  schlägt  zu  diesem 
Zwecke  verschiedene  Anordnungen  vor.  In  einem  Geber 
hat  er  z.  B.  in  der  Rohre  zwei  fast  parallele  Membranen, 
die,  jede  mit  einem  Drahte  verbunden,  sich  am  Ende  der 
Röhre  unter  einem  spitzen  Winkel  treffen  und  leicht 
gegen  einander  federn.  Man  spricht  in  den  von  den 
Membranen  gebildeten  offenen  Winkel.  —  Oder  man  legt 
eine  Membran  schräg  durch  die  Röhre,  so  dafs  sie  an 
dem  einen  Ende  oben  mit  dem  einen  Drahte,  an  dem 
anderen  Ende  unten  mit  dem  anderen  Drahte  verbunden 
ist.  —  Eine  andere  Form  des  Gebers  ähnelt  einer  Trommel 
mit  zwei  Membranen,  oben  und  unten,  und  zwei  seit- 
lichen OefThungen,  die  einander  genau  gegenüber  liegen, 
und  durch  welche  die  Schallwellen  eintreten.  Die  Mitten 
der  beiden  Membranen  sind  durch  senkrechte  Metallstäbe, 
die  sich  unter  gewöhnlichen  Umständen  mit  ihren  Spitzen 
berühren,  mit  einander  verbunden;  diese  halben  Stäbe 
sind  zugleich  die  Elektroden.  —  Eine  dritte  Form  weicht 
von  den  anderen  mehr  ab.  Man  spricht  in  die  weitere 
Ocflhung  einer  konischen  Kohte  aus  einem  dünnen  Metall, 
um  deren  anderes  Ende  sich  ein  Ring  von  Gaskohle 
genau,  aber  lose  legt.  Dieser  Ring  wird  am  besten  aus 
Gaskohlenpulver  bereitet  und  dann  mit  einem  Filztlbcrzugc 
bedeckt  und  durch  eine  Fassung  aus  Kautschuk  fest- 
gehalten. Der  eine  Draht  ist  mit  der  äufseren  Ober- 
fläche dieses  Ringes,  der  andere  mit  der  Metallcohre 
verbunden,  und  der  Strom  wird  also  durch  den  Kohlcn- 


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Elektkotech*.  Zf.ttschrift. 

APRIL  1883. 


Kleine  MiTTHF.rnrNGEN. 


r83 


ring  gesell lossen ,  wenn  die  elastische  Metallrohre  durch 
die  Schallwellen  gegen  ihn  geprefst  wird. 

Mehr  Beachtung  als  die  letzteren  Tclcphongeber  scheint 
ein  Patent  zu  verdienen,  in  dem  die  Beseitigung  der 
wahrend  des  TelegTaphircns  in  der  Kabelhülle  induzirten 
Strome  durch  möglichste  Verringerung  der  Berührung 
zwischen  Leiter  und  Isolator  angestrebt  wird.  Dolbear 
wickelt  unmittelbar  um  den  Leiter  in  langen  Spiralen  ein 
aus  Baumwolle  fest  gedrehtes  Seil  und  legt  dann  das 
Kabel  in  eine  aus  mehreren  Schichten  von  wasserdichter 
Papiennasse  bestehende  Röhre.  Ks  folgen  dann  Hullen 
von  Guttapercha,  gcthccrrcm  Garn  und  Draht.  Das 
Raumwollseil  soll  hauptsächlich  die  Festigkeit  der  Köhre 
erhöhen  und  kann  wegfallen,  wenn  dieselbe  stark  genug  ist. 

Dolbean  Telephonempflnger  ohne  Verbindung  mit  der  Leitung.] 
Bei  Gelegenheit  der  Besprechung  von  Dolbears  Vor- 
trag über  das  Telephon  (vgl.  1882,  S.  334)  ward  erwähnt, 
dafs  Dolbear  die  auch  von  Willoughby  Smith  und 
Hughes  erkannte  Möglichkeit  erwies,  ein  Kmpfangs- 
lnstTument  zu  benutzen,  das  nicht  direkt  mit  dem  Uber- 
tragenden Apparate  verbunden  ist.  Eine  Anordnung 
dieser  Art  hat  sich  Dolbear  seitdem  für  England  paten- 
tiren  lassen.  Denken  wir  uns  in  einem  Zimmer,  durch 
die  Wand  einmündend,  einen  isolirten  Draht  verbunden 
mit  der  sekundären  Rolle  des  Gebers,  so  wird  das  Zimmer 
das  elektrische  Feld  des  Potentials  des  Drahtendes,  und 
die  Kraftlinien  werden  konzentrische  Kreise  um  dieses 
Drahtende  bilden.  Ist  das  dem  Drahte  mitRcthcilte  Po- 
tenzial stark  genug,  so  wird  derselbe,  obwohl  von  so 
unbedeutendem  Durchmesser,  das  elektrische  Gleichgewicht 
des  Zimmers  beeinflussen  können.  "Haben  wir  so  irgend- 
wo im  Zimmer  unverbunden  einen  Telephonempfanger 
von  Dolbears  neuester  Konstruktion  (vgl.  1882,  S.  355) 
mit  den  beiden  Membranen,  so  wird  sich  dessen  elektri- 
scher Zustand  mit  dem  Potenziale  des  Drahtendes  andern. 
Lassen  wir  von  der  einen  Membran  einen  etwa  1  m 
langen  Draht  frei  herabhängen ,  so  wird  dieser  seiner 
Membran,  da  er  in  ein  Feld  von  anderem  Potenzial  ein- 
taucht, ein  anderes  Potential  geben,  als  die  zweite  Mem- 
bran hat,  und  man  wird  so  das  Instrument  zur  Sprach- 
tibertragiing  benutzen  können.  Sollen  mehrere  Empfänger 
in  demselben  Zimmer  gebraucht  werden,  so  vertheilt  man 
mehrere  Drahtenden  in  dem  Zimmer  und  bringt  die 
Empfanger  in  deren  Nähe. 


[Geschichtliche  Notizen  bezüglich  der  Erfindung  des  elektrischen 
Lichtbogens  und  des  Telephon*. J  Nach  Sylvanus  Thomp- 
sons neueren  Forschungen  kann  das  gewöhnlich  für  die 
Erfindung  des  Lichtbogens  durch  Davy  ungegebene  Jahr 
1S09  kaum  als  richtig  betrachtet  werden.  Im  Philnso- 
phical  Magazine  von  1804  werden  Experimente  Davys 
mit  dem  elektrischen  Licht  schon  erwähnt  und  nach  einer 
Notiz  im  l.aboratoriumkalcndcr  der  Royal  Institution 
scheint  es  wahrscheinlich,  dafs  Davy  seine  Entdeckung 
«chon  1802  machte.  Andererseits  bringt  das  Journal  de 
Paris  von  1 802  eine  Ankündigung ,  dafs  E  t  i  e  n  n  e 
Gaspard  Robertson  —  seinem  Vatersnamen  nach  zu 
urtheilen  ein  Schotte  —  das  brillante  Licht  von  glühen- 
den Koblenspitzen  zeigen  wtlrde,  die  er  mit  seiner  elektri- 
schen Batterie  verbinden  würde. —  Sylvanus  Thomp- 
son ist  es  ferner  zu  verdanken,  dafs  die  Erfindcransprttche 
von  Reis  wieder  in  England  allgemeinere  Anerkennung 
finden.  Wahrend  des  Telephonprozesses  in  London  kam 
der  Richter  auf  Grund  der  ihm  vorliegenden  Aussagen 
in  der  Entscheidung,  dafs  Reis  nicht  als  Erfinder  des 
Fernsprechers  bezeichnet  werden  könnte,  da  sein  Instru- 
ment lediglich  zur  Fortleitung  und  Wiedererzeugung  von 
Tönen  gedient  habe.  Im  November  zeigte  Thompson 
der  Phy«ical  Society  zu  London  das  Originaltelephon 
von  Reis,  das  dieser  1861  der  physikalischen  Gesell- 
schaft zu  Frankfurt  vorgelegt,  und  bewies,  dafs  es  in  der 
That  «im  Sprechen  benutzt  worden  sei. 


[Kohlen  fDr  elektrische  Lampen.]  Nach  einer  Mit- 
theilung Jacquelains  an  die  französische  Aka- 
demie erhält  sibirischer  Graphit  durch  Reinigung 
die  doppelte  Leuchtkraft,  die  er  im  natürlichen 
Zustande  besitzt,  eine  Leuchtkraft,  die  um  -J- 
gröfser  ist  als  die  der  reinen  künstlichen 
Kohlen.  Jacquelain  giebt  drei  Methoden 
der  Reinigung  und  Härtung:  1.  die  hellroth 
glühende  Kohle  wird  einem  Strome  von  trocke- 
nem Chlorgas  ausgesetzt,  2.  durch  die  Ein- 
wirkung  von  kaustischer  Soda  oder  geschmol- 
zener PoLische,  3.  durch  die  Einwirkung  von 
Fluorwasserstoffsäure  auf  die  fertigen  Kohlenstäbe 
in  der  Kälte.  Die  drei  in  La  lumierc  elcctrique, 
6.  Bd.,  S.  404  besprochenen  Verfahren  von 
Jacquelain  bezwecken  die  Herstellung  einer 
Kohle,  welche,  wenn  auch  nicht  gänzlich  frei 
von  Wasserstoff,  wenigstens  mineralische  Bestand- 
teile nicht  enthält. 

Der  Gebrauch  des  Chlors  genügt  für  zer- 
kleinerte Kohle  vollständig.  Dasselbe  ist  mit 
vollem  Erfolge  bei  der  Herstellung  derjenigen 
Kohle  angewendet  worden,  welche  Dumas  bei 
der  Bestimmung  des  Aequivalcnts  des  Kohlen- 
stoffs benutzt  hat.  In  Folge  des  vereinten  Ein- 
flusses des  Chlors  und  der  hohen  Temperatur 
werden  die  Kieselsäure,  Thonerde,  Magnesia, 
Alkalien  und  die  metallischen  Oxyde  reduzirt 
und  in  flüchtige  Chloride  Ubergeführt.  Der  in 
der  Kohle  vorhandene  Wasserstoff  setzt  sich  in 
Chlorwasserstoffsäure  um,  welche  sich  mit  den 
übrigen  Chlorverbindungen  verflüchtigt.  Behufs 
Ausführung  des  Verfahrens  wird  die  Retorten- 
kohle (einige  Kilogramme)  zunächst  in  prisma- 
tische Stäbe  zerschnitten.  Diese  werden  dann 
mindestens  30  Stunden  lang  bei  Hellrothglüh- 
hitze  der  Einwirkung  eines  Stromes  von  trockenem 
Chlor  ausgesetzt.  Hierdurch  wird  die  Kohle 
porös.  Die  entstandenen  Poren  müssen  hierauf 
so  viel  als  möglich  wieder  ausgefüllt  werden, 
um  der  Kohle  ihre  ursprüngliche  Dichtigkeit, 
Leitungsfähigkeit  und  geringe  Verbrennlichkcit 
wiederzugeben.  Man  erreicht  dies  durch  die 
kohlende  Wirkung  eines  Kohlenwasserstoffes, 
welchen  man  5  bis  6  Stunden  lang  über  die 
zur  Hcllrothgluth  erhitzten  Kohlenstäbe  leitet. 
Der  Vorgang  gelingt,  wenn  er  sich  bei  sehr 
hoher  Temperatur  und  sehr  langsam  vollzieht, 
damit  die  einzelnen  ausgeschiedenen  Kohlen- 
theilchen  gehörig  in  die  Poren  eindringen 
können.  Werden  diese  Bedingungen  nicht  er- 
füllt, so  würde  sich  eine  Lage  fester  Kohle  auf 
den  Kohlenstäbchen  ausscheiden  und  diese 
würden  schliefslich  zusammenbacken. 

Die  Reinigung  mittels  Natrons  geht  rascher 
von  statten.  Die  Kohle  wird  zu  dem  Zweck 
in  einem  Behälter  aus  Eisenblech  oder  Gufs- 
eisen  mit  kaustischem  Natron  mit  3  Aequiva- 
lenten  Wasser  behandelt,  wobei  die  Kieselsäure 
und  die  Thonerde  in  alkalische  Silikate  und 
Aluminate  Ubergeführt  werden.   Durch  warmes, 


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i84 


Klein t  Mitthfii.ungen. 


El.RKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
APRILiMj. 


destillirtes  Wasser  zieht  man  letztere  Körper  und 
das  überschüssige  Alkali  aus  der  Kohle  aus. 
Durch  weitere  Waschungen  mit  warmem,  schwach 
salzsäurehaltigem  Wasser  entfernt  man  mit  den 
Erdbasen  das  ganze  Eisenoxyd.  Die  Uber- 
schüssige  Salzsäure  wird  schliefstich  mittels  war- 
men, destillirten  Wassers  ausgezogen. 

Die  Reinigung  der  Kohle  mittels  Fluorwasser- 
stoffsäure ist  eine  sehr  einfache.  Die  zerschnit- 
tenen Kohlenstäbe  werden  in  einem  mit  einem 
Deckel  versehenen  Blcibehälter  mit  der  mit 
2  Theilen  Wasser  verdünnten  Fluorwasserstoff- 
säure 24  bis  48  Stunden  bei  einer  Temperatur 
von  15  bis  25°  C.  behandelt.  Hierauf  werden 
die  Kohlenstäbe  sorgfältig  mit  Wasser  ausge- 
waschen, getrocknet  und  schliefslich  einer  Koh- 
lung von  3  bis  4  Stunden  unterworfen. 

Zur  Herstellung  von  Kohlen  für  die  elek- 
trische Beleuchtung  hat  Jacquelain  sowohl 
Retortenkohle  als  auch  russischen  Graphit  an- 
gewendet. Endlich  hat  sich  Jacquelain  auch 
mit  der  unmittelbaren  Darstellung  von  reiner, 
graphitähnlicher  Kohle  beschäftigt.  Er  verwendet 
hierzu  verschiedene  Kohlenwasserstoffe,  welche 
in  der  Hitze  Kohlenstoff  ausscheiden. 

Die  Zahlen  der  von  Jacquelain  gegebenen 
Tabelle  Uber  die  Ergebnisse  der  photometri- 
schen  Messungen,  welche  mit  den  verschiedenen 
nach  den  beschriebenen  Verfahren  hergestellten 
Kohlen  vorgenommen  worden  sind,  zeigen, 
dafs  die  Lichtstärke  uud  die  Beständigkeit  des 
Volta'schen  Lichtbogens  mit  der  Dichtigkeit, 
Festigkeit  und  Reinheit  der  Kohle  zunehmen. 


[QaktriKh«  BeloucMung  In  Birmingham.]  Nachdem  den 
städtischen  Behörden  von  Birmingham  zahlreiche  Ancr- 
bietungen  Seiten«  verschiedener  elektrischer  Gesellschaften 
beztlgbch  der  Einrichtung  elektrischer  Beleuchtung  ge- 
macht sind,  ist  diese  Angelegenheit  durch  eine  besondere 
Kommission  eingehend  berathen  worden.  Aus  dem  Be- 
richte derselben  entnehmen  wir  folgende  Mittheilungen : 
Die  Kommission  hat  auf  Grund  der  ihr  zur  Verfügung 
stehenden  Vorlagen  eine  Berechnung  der  Anlagekosten  für 
eine  Zcntralnnlagc  aufgestellt,  wie  sie  von  den  Elektrotech- 
nikern vorgeschlagen  wird,  und  hat  hierzu  den  Stadt- 
distrikt »Market  Hall  Ward«  gewählt,  in  welchem  die 
meisten  öffentlichen  Gebäude  liegen  und  der  etwa 
1 000  Yards  im  Quadrat  (84  Hektaren)  einnimmt.  Dieser 
Stadtthcil  hat  jetzt  bei  3  570  Gaskonsumenten  etwa  10000 
bis  1 2  000  Gasflammen.  Die  Hauptgasröhren  haben  einen 
Werth  von  270000  M.;  vom  Anlagekapitale  der  Gas- 
anstalten kommen  auf  diesen  Distrikt  etwa  3  100  00 3  M-, 
rechnet  man  noch  den  Betrag  der  Zuleilungsröhrcn  mit 
30  000  M.,  so  ergiebt  sich  ein  Gesammtanlagckapit.il  von 
3400000  M.  Der  Kostenanschlag  für  eine  elektrische  An- 
lage mit  IOOOOO  Lampen  ergiebt: 

Betriebsmaschinen  nebst  Kessel,  unter  Zu- 
grundelegung der  Annahme  von  C'romp- 
ton,  dafs  50000  Lampen  12000  effek- 
tive Pferdekräftc  erfordern,  nach  Anschlü- 
gen verschiedener  Ingenieure  4  200  000 
bis  4  800  000  M.,  also  mindestens  .  .  .  .  4  200  000  M. 
Dynamos  (Siemens),  ohne  Reserve.  .  .  .    3000000  - 
Leitungen,  60000  M.  für  die  engl.  Meile    I  170  000  - 
3500  Abzweigungen  etwa   .       100000  - 

Zusammen  .  .  8  470  ööö  M. 


Hiernach  würde  das  Anlagekapital  für  eine  Lampe 
erheblich  mehr  als  80  M.  betragen.  I>ic  Kommission 
macht  darauf  aufmerksam ,  dafs  der  Unternehmer,  sei  es 

'  die  Stadt  oder  eine  Privatgesellschaft,  nicht  darauf  rechnen 
darf,  wesentlichen  Nutzen  aus  der  Lieferung  der  Lampen 
zu  ziehen,  da  ihnen  von  Patentinhabern  und  Fabrikanten 
der  Lampen  eine  schwere  Konkurrenz  erwachsen  wird,  so 
dafs  dem  Unternehmer  fast  ausschliefslich  die  Lieferung 
des  Stromes  verbleibt.  Eine  städtische  Unternehmung 
wurde  nicht  in  der  Lage  sein,  eine  bestimmte  Sorte  Lam- 

|  pen  vortuschreiben,  auch  dürften  sich  bezüglich  der 
Maschinen  und  Lampen  kostspielige  Aendcrungen  noth- 
wendig  machen,  da  beide  noch  keineswegs  als  voll- 
kommen zu   betrachten  sind.     Die  Kommission  betont 

!  ferner,  dafs  die  Anlage  einer  Zentralstation  inmitten  eines 
dichtbevölkerten  Stadttheiles  viele  Schwierigkeiten  inachen 
und  bedeutende  Kosten  für  Erwerbung  ran  Grund  und 
Boden,  für  Gebäude,  Maschinen,  Leitungen  u.  s.  w.  ver- 
ursachen wird,  die  einen  ökonomischen  Betrieb  für  lange 
Jahre  unmöglich  machen;  dafs  ferner  bei  Einführung  der 
elektrischen  Beleuchtung  durch  die  Stadt  ein  durchaus 
ungeübtes  Personal  zur  Verfügung  stehen   wttrde.  Die 

1  elektrische  Beleuchtung  könne  gegenwärtig  auch  noch 
nicht  als  öffentliches  Bedürfnifs  angesehen  werden,  so 
dafs  es  nicht  angezeigt  erscheine.  Versuche  auf  Kosten  der 
Bürgerschaft  zu  machen.  Die  wesentlichsten  Schwierig- 
keiten liegen  in  der  Lieferung  des  elektrischen  Stromes 
an  die  Konsumenten:  eine  städtische  Behörde,  welche 
die  elektrische  Beleuchtung  übernehme,  würde  ihrcrseils 
nur  den  eigentlich  kostspieligen  und  diffizilen  Theil 
des  Geschäftes  in  Händen  haben  und  im  Wesentlichen 
nur  für  die  Fabrikanten  und  Patentinhaber  arbeiten, 
die  aus  der  Anfertigung  der  Maschinen,  Apparate.  I,am- 

.  pen  u.  s.  w.  Vortheile  ziehen  und  alle  im  Betrieb  auf- 

|  tretenden  Mängel  derselben  auf  eine  ungenügende  Liefe- 

I  rung  von  Elektrizität,  also  der  Behörde  zur  Last  schieben 
würden.  Die  Kommission  kann  daher  den  städtischen 
Behörden  ein  derartiges  Unternehmen  für  eigene  Rcch- 

|  nung    nicht    empfehlen;    sollte    dagegen    eine  Privat- 

1  gesellschaft  oder  ein  Unternehmer  die  elektrische  Be- 
leuchtung für  eigene  Rechnung  liefern  wollen,  so  glaubt 
die  Kommission,  dem  nicht  entgegentreten  zu  sollen, 
vorausgesetzt,  dafs  die  Stadt  l>ezUglich  einer  vollständigen 
Kontrole  über  ihre  Strafsen.  bezüglich  der  Anlage  der 
elektrischen  Zentralnnstalt,  der  Sicherheit  von  Leben  und 
Eigenthum,  der  Zeildauer  der  Konzession  und  der  pünkt- 
lichen Erfüllung  aller  zu  übernehmenden  Verpflichtungen 
vollständig  sichergestellt  werden  kann. 

Die  Behörden  von  Birmingham  haben  demgem&fs  be- 
schlossen, weder  die  elektrische  Beleuchtung  selbst  in 
die  Hand  zu  nehmen,  noch  auf  irgend  eine  der  einge- 

!  gangenen  Offerten  einzugehen,  dagegen  aber  die  Bedin- 
gungen zu  berathen.  unter  denen  Privatunternehmern  eine 
derartige  Anlage  für  eigene  Rechnung  gestattet  werden 
konnte. 

[Das  elektrisch»  Licht  in  Godatmiag.]  Das  kleine  Städtchen 
Godalming  von  ungefähr  2000  Einwohnern,  am  Flusse 
Wey,  ungefähr  halbwegs  zwischen  London  und  Vorts- 
mouth  gelegen,  ist  mit  der  F.itiführnng  des  elektrischen 
I  Lichtes  für  Strafsenbclcuchtung  an  Stelle  des  Gases  vor- 
I  gegangen.  Nachdem  im  September  vorigen  Jahres  der 
Kontrakt  mit  der  dortigen  Gasgesellschaft  abgelaufen  war, 
beschlossen  die  städtischen  Behörden,  denselben  nicht  zu 
erneuern,  sondern  die  elektrische  Beleuchtung  der  Strafsen 
einzuführen.  Calder  und  Barrett  unternahmen  die 
erforderliche  Einrichtung  und  den  Betrieb  unter  der  Be- 
dingung, dafs  die  Kosten  desselben  ebenso  viel  wie  für 
die  Gasbeleuchtung,  nämlich  4000  M.  im  Jahre,  betragen 
sollten,  und  man  hoffte  mit  diesem  BctTage  umsomehr 
auszukommen,  als  man  die  Wasserkraft  des  Flusses  be- 
nutzen wollte,  der  bei  einem  disponiblen  Gefälle  von 
ungefähr  i,$s  m   ein  genügendes  Wasserquantum  bietet. 

Das  nnsschlicfsliche  Recht  der  Wassernutzung  an  dieser 
Stelle  gehört  den  Gcrbercibesitzcrn  R.  &  J.  Pul  mann, 
mit    denen    die    Unternehmer    ein    Abkommen  dabin 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

APRIL  1883. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


i85 


trafen,  dafs  sie  als  Entschädigung  für  Benutzung  der 
Wasserkraft  da*  Etablissement  dieser  Herren  mit  elektri- 
schem Lichte  versorgten.  EUr  diesen  Zweck  wurden 
3  Rogcnlichter  und  7  Inkandcszenzlampcn,  für  die  Stadt 
selbst  aber  4  Bogenlichcr  und  27  Inkandcszenzlampen 
»ngenommen.  Die  ersteren  Lampen  sind  Differcnzial- 
lampen  von  Siemens  Brothers  von  reichlich  300. 
Normalkerzen,  während  die  GlUhlichtlampcn,  nach  Swans 
System  hergestellt,  etwa  30  Kerzen  entsprechen. 

Der  Strom  wird  durch  eine  Siemens'sche  Wechsel- 
»trommaschinc  geliefert,  die  840  Umdrehungen  in  der 
Minute  macht;  die  Magnete  derselben  werden  durch  eine 
gewöhnliche  Siemens'sche  dynamoclektrischc  Maschine 
erregt,  die  bei  I  200  Umdrehungen  in  der  Minute  einen 
Strom  von  tz  Ampere  ergiebt.  Die  entere  Maschine 
speist  zwei  Stromkreise;  einer  derselben  ist  für  die 
7  Bogenlichter,  der  andere  für  die  34  Swanlampen  be- 
stimmt. Der  ersten  Stromkreis  hat  einen  Strom  von 
II  Ampere  und  eine  elektromotorische  Kraft  von  250 
Volt,  während  der  für  die  Inkandcszcnzlampen  einen 
Strom  von  33  Ampere  mit  einer  elektromotorischen  Kraft 
von  40  Volt  hat.  Beide  Stromkreise  brauchen  angeblich 
zusammen  10  Pferdestärken. 

Man  glaubte  anfänglich,  mit  einem  mittelschlägigen 
Ponceletrade  von  etwa  4,1t  m  Drchm.  genügende  Betriebs- 
kraft zu  erhalten,  aber  dies  zeigte  sich  bald  als  ungenügend, 
und  es  wurde  ein  zweites  Wasserrad  angekuppelt.  Beide 
Kader  sind,  wenn  das  gante  Gefälle  IUI  Disposition 
steht,  ausreichend,  aber,  wenn  der  Elufs  durch  Regen 
stark  angeschwollen  ist,  bietet  der  Abrlufskanal  nicht  ge- 
nügenden Querschnitt,  um  das  Wasser  schnell  abzu- 
führen, und  das  Unterwasser  stieg  so  bedeutend,  dafs 
das  verfügbare  Gefälle  wesentlich  beeinträchtigt,  oft  bis 
auf  einige  Zoll  reduzirt  wurde.  In  Eolge  dessen  und  da 
dann  auch  die  ganze  Kraft  der  Räder  für  das  Pul- 
mann'sche  Werk  benutzt  wurde,  sah  man  sich  genothigt, 
eine  Dampfmaschine  zur  Aushülfe  aufzustellen;  dieselbe 
arbeitet  für  gewöhnlich  nur  mit  etwa  1,»  Atm.  Dampf- 
spannung, ist  aber  auch  im  Stande,  die  ganze  Arbeit 
allein  zu  verrichten. 

Die  Stärke  der  Ströme  in  den  beiden  Stromkreisen 
wird  gleichzeitig  mittels  eines  Siemcns'schen  Elektro- 
dynamometers,  welches  der  Maschinenwärter  von  seinem 
Standpunkt  aus  beobachten  kann,  kontrolirt,  und  der 
Wärter  hat  hiernach  den  Gang  der  Maschine  zu  reguliren. 

Die  sieben  in  den  einen  Stromkreis  eingeschalteten 
Bogenlichter  scheinen  bezüglich  ihrer  Stetigkeit  und 
Helligkeit  allen  Wünschen  zu  entsprechen.  Die  vier  in 
der  Hauptsrrafse  der  Stadt  aufgestellten  Bogenlampen  er- 
leuchten dieselbe  sehr  gut,  und  es  sollten,  dem  Plane 
gemäfs,  die  Swanlampen  zur  Unterstützung  der  ersteren 
insofern  dienen,  als  ihnen  die  Erleuchtung  der  dunklen 
Ecken  und  Seitenstrafscn  zugewiesen  wurde.  Es  ist 
nicht  tu  bezweifeln,  dafs  dieses  System,  trotzdem  dafs 
sich  die  Swanlampe  weniger  für  Beleuchtung  im  Freien 
eignet,  von  gutem  Erfolge  gewesen  sein  würde,  aber  un- 
glücklicherweise entsprachen  die  getroffenen  Anordnungen 
nicht  den  gestellten  Anforderungen.  Im  Innern  der  Pul- 
mann'schen  Werkstätten  und  des  Hauses  läfst  das  von 
den  Swanlampen  gegebene  Licht  nichts  zu  wünschen;  in 
den  Ncbenstrafsen  der  Stadt  dagegen  genügen  sie  nicht; 
ihre  stumpfe,  rothe  Gluth  kontrastirt  sehr  unglücklich 
mit  den  wenigen  noch  brennenden  Gaslampen.  Der 
Hauptgrund  dieses  Mifserfo'ges  der  Swanlampe  ist  die 
Entfernung,  in  welcher  die  Quelle  der  Elektrizität  von 
der  Stadt  aufgestellt  ist,  und  die  vergleichsweise  ge- 
ringe Starke  der  Leitungen. 

[  Elektrisches  UcM  in  Amsterdam,  ]  Die  GasgcsclNchaft  zu 
Amsterdam  hat  auf  ihren  Werken  20  Marinelampen  (Glüh- 
licht)  im  Hauptbureau.  9  im  Dircktionsbüreau ,  8  im 
Ingcnicurbürcau,  7  im  Maschinenbaus.  4  im  Reinigungs- 
haus und  4  in  den  Büreaux  für  Nachtdienst  als  Versuchs- 
anlage mit  25pfcrd.  Gasmotor  errichtet.  Um  die  gTofsen 
Schwankungen  in  der  Lichtstärke,  veranlafst  durch  die 
Unrcgelmäfsigkeiten  des  Motors,  auszugleichen,  hat  man 


36  Plante -Akkumulatoren  zwischen  die  Maschinen  und 
Lampen  eingeschaltet.  Dieser  Zweck  wird  nicht  allein 
vollständig  erreicht,  sondern  man  kann  die  Gasmaschine 
um  9  Uhr  Abends  anhalten,  von  wo  ab  dann  die  4  er- 
wähnten Nachtlampcn  durch  den  aufgespeicherten  Strom 
der  Batterie  bis  zum  Morgen  unterhalten  werden. 

[Elektrisches  Licht  In  Besancon.]  In  Bcsangon  hat  die  Edison 
Company  eine  Versuchsanlage  errichtet,  bei  welcher 
drei  Dynamomaschinen  ( Modell  Z )  durch  Wasserkraft 
betrieben  werden,  von  denen  der  Strom  auf  etwa  I,}  km 
Länge  nach  der  Stadt  geleitet  wird,  wo  ein  Tunnel, 
eine  Strafse  und  einige  Privathäuser  erleuchtet  werden 
sollen.  Es  wird  beabsichtigt,  eine  Zentralstation  für  die 
Beleuchtung  der  ganzen  Stadt  zu  errichten. 

[Absperren  des  Dampfzutrittes  durch  Elektrizität,]  Wo  es 
wünschenswerth  ist,'  die  Absperrung  des  Dampfzutrittes 
in  einer  Dampfmaschine  von  einer  Anzahl  verschiedener 
Punkte  aus  zu  ermöglichen,  wird  man  dies  bequem  mit 
Hülfe  der  Elektrizität  erreichen  können.  Eine  sehr  ein- 
fache Anordnung  dazu  ist  unlängst  von  Gebrüder  Dune  an 
in  London  ausgeführt  worden.  :n  ihr  legt  sich  für  ge- 
wöhnlich das  Ende  des  Ankerhebels  eines  Elektro- 
magnetes  durch  sein  Gewicht  auf  die  Mantelfläche  einer 
sektorförmigen  Bremsscheibe  und  verhindert  so,  dafs  eine 
in  die  Bremsscheibe  eingehakte  hängende  Stange  die 
Scheibe  umdrehe,  sich  aushake  und  niedergehe.  Wird 
alier  von  irgend  einem  Punkte  her  ein  Strom  durch  den 
Elektromagnet  gesendet,  so  hebt  sich  der  bremsende 
Ankcrhebel  von  der  Scheibe  ab,  die  Stange  geht  nieder, 
dreht  einen  kleinen  Dreiwegshahn  um  und  eröffnet  dem 
Dampfe  den  Zutritt  in  einen  kleinen  Nebenzylinder;  in 
letzterem  geht  daher  der  Kolben  empor  und  sperrt  mit- 
tels der  Dampf  klappe  den  Dampfzutritt  nach  dem  Zy- 
linder der  Maschine  und  zugleich  nach  dem  Neben- 
zylinder ab.  Um  die  Maschine  wieder  in  Gang  tu  setzen, 
braucht  der  Maschinenwärter  nur  in  gewohnlicher  Weise 
die  Dampfklappe  zu  öffnen  und  die  Stange  wieder 
emporzuheben,  wobei  der  kleine  Hahn  den  Dampfweg 
nach  dem  Nebenzylinder  abschliefst  und  zugleich  die 
atmosphärische  Luft  Uber  den  Kolben  zutreten  läfst.  — 
Diese  Anordnung  ist  nahezu  dieselbe ,  wie  die  unter 
No.  11974  am  11.  März  1880  für  J.  Täte  in  Bradford 
patentirte. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  20577.  Neuerungen  an  Fernsprechanlagen  und 
an  den  dazu  gehörigen  Apparaten.  G.  L  Anders  in 
London.]  Der  in  der  Figur  dargestellte  Fern- 
sprechapparat  vereinigt   in   sich  den  Geber  A, 


den  Kmpfänger  B  und  die  Batterie  C.  Der 
(leber  besteht  aus  einer  Scheibe  a  aus  Filz, 
welche  mit  mehreren  gröfseren  Löchern  b  ver- 
sehen und  durch   einen  isolirenden  Ring  c  an 


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i86 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


APRII.  iM3. 


einer  im  Innern  des  Gehäuses  D  sitzenden 
Mctallplatte  J  befestigt  ist.  Die  I.öcber  b  sind 
mit  pulvcrisirter  Kohle  e  angefüllt  und  durch  eine 
dünne  Metallplatte  /  zugedeckt,  welche  mittels 
eines  Metallringes  g  an  dem  isolirenden  Ringe  c 
befestigt  ist.  Hinter  diesem  Geber  A  ist  der  Em- 
pfänger ^angeordnet,  der  aus  einem  gewöhnlichen 
Elcktromagnete  mit  vor  seinen  Polen  angebrachter 
Membran  besteht.  Die  hinter  dem  Empfänger  B 
angeordnete  Batterie  C  besteht  aus  einer  Kohlen- 
platte  //,  die  von  einer  Scheidewand  /  getragen 
wird  und  mit  Quecksilbersalz  k  Uberzogen  ist, 
sowie  aus  einer  Zinkplatte  /,  welche  für  ge- 
wöhnlich in  Folge  der  an  dem  isolirenden 
StUck  «  befestigten  Feder  tu  aufscr  Berührung 
mit  dem  Quccksilbersalzc  bleibt.  Drückt  man 
auf  den  nichtleitenden  Knopf  o,  so  kommt  / 
mit  k  in  Kontakt,  und  es  ist  nun  die  Verbin- 
dung durch  den  Draht  i  von  der  Linie  durch  die 
Batterie,  den  Empfänger,  den  Geber  und  durch 
Draht  2  zurück  zur  Linie  hergestellt,  während  bei 
losgelassenem  Knopf  <>  ein  Strom  überhaupt  nicht 
zirkulirt.  Es  kann  somit  der  Apparat  sowohl  zum 
Empfangen  als  auch  zum  Geben  nur  dann  be- 
nutzt werden,  wenn  Knopf  o  gedrückt  wird. 


[No.  20296.  Neuerungen  an  Blitzableitern  mit 
Wetterfahne  (Kl.  37).  D.  H.  W.  Schultz  &  Sohn  in 
Hamburg.]  Die  patentirte  Vorrichtung  ermöglicht 
es,  den  Leitungsdraht  bis  zur  isolirten  metalli- 
schen Fangspitze  einer 
Wetterfahne  hinauf  zu  füh- 
ren, ohne  den  oberen  Theil 
in  seiner  Beweglichkeit,  den 
Windrichtungen  zu  folgen, 
wesentlich  zu  hindern.  Um 
die  feste  Stange  Cund  isolirt 
von  derselben  sind  drei 
Hülsen  N,  K  und  //  an- 
geordnet, von  denen  die 
obere  N  fest  mit  der  hohlen 
und  auf  C  drehbaren  Fah- 
nenstange B  verbunden  ist 
und  den  oberen  Leitungs- 
draht Dx  trägt,  der  die  Ver- 
bindung mit  der  auf  der 
Fahnenstange  sitzenden  ver- 
goldeten Fangspitze  //  her- 
stellt. Diese  Hülse  N  hat 
unten  einen  vorspringenden 
und  umgekröpften  Rand  .r, 
welcher  den  oberen  Rand  / 
der  auf  C  in  vertikaler  Rich- 
tung verschiebbaren  mitt- 
leren Hülse  A'  fafst.  An 
dieser  letzteren  ist  der  nach 
unten  führende  Draht  Dt 
befestigt ,  durch  dessen 
Eigengewicht  stets  eine  innige  Berührung 
zwischen  den  Rändern  /  und  s  der  Hülsen  A* 
und  N  bewirkt   wird.    Die  unterste  Hülse  //, 


welche  fest  auf  der  Stange  C  sitzt,  hat  nur  den 
Zweck,  die  Hülse  K  an  einer  Drehung  zu  ver- 
hindern und  ist  zu  diesem  Zwecke  mit 
'  Schlitzen  /  versehen,  in  welche  die  Flantschen  a 
der  Hülse  A'  hineingreifen. 

[No.  20474.  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
(Zusatz-Patent  zu  No.  18149 ').  L.  E.  Schwere*  und 
L.  Scharnweber  in  Karlsruhe.]  Der  im  Haupt-Patent 
enthaltene  Grundgedanke  der  Konstruktion  ist 
auch  hier  beibehalten  und  nur  insofern  mo- 
difizirt ,  als  jetzt  der  gesammte  regulirende 
Mechanismus  oberhalb  der  beiden  Kohlen  an- 
geordnet ist.  Zwischen  den  beiden  DifTeren- 
zialspulen  S'  (von  geringem  Widerstände)  und 

S3  (von  hohem  Wider- 
stande) ist  der  Kern  E 
an  einem  um  a'  dreh- 
baren Hebel  h'  aufge- 
hängt. Von  letzterem 
führt  eine  Verbindungs- 
stange /  zu  dem  um  rtl 
drehbaren  Hebel  h1,  an 
welchem  bei  /  der 
untere  Kohlenhalter  be- 
festigt ist.  Bei  einer 
durch  den  Abbrand 
der  Kohlen  veranlafs- 
ten  Bewegung  des  Ker- 
nes R  wird  durch  das 
an  der  Stange  /  be- 
festigte StUck  b  der 
Hebel  h  in  Bewegung 
gesetzt  und  bei  e  das 
Laufwerk  ausgelöst,  um 
gleich  darauf  durch  die 
entgegengesetzte  Be- 
wegung wieder  arretirt  zu  werden.  Auch 
das  Laufwerk  hat  gegenüber  der  früheren 
Konstruktion  eine  Veränderung  erfahren.  Auf 
die  Achse  des  Echappements  f  ist  ein  Schwung- 
rad V  lose  aufgesetzt,  welches  bei  c  zwei  Stifte 
trägt,  zwischen  denen  die  an  /  festgeschraubte 
Feder/  angebracht  ist.  Bei  der  hin-  und  her- 
gehenden Bewegung  des  Echappements  wird 
durch  die  Feder  /  das  Schwungrad  mitge- 
nommen, welches  in  Folge  der  ihm  inne- 
wohnenden Trägheit  hemmend  wie  die  Unruhe 
einer  Uhr  wirkt. 


[No.  20511.  Neuerung  in  der  Herstellungsweise  von 
Kohlenstiften  für  elektrisches  Licht.  Mignon  und  Rouart 
in  Paris.]  Das  Patent  schützt  den  nebenstehend 
abgebildeten  Apparat  zur  Anfertigung  soge- 
nannter >  Dochtkohlen «,  mit  Hülfe  dessen  sowohl 
der  Kern  als  auch  die  Hülle  dieser  Kohlen 
gleichzeitig  aus  pastoser  Masse  gefertigt  werden, 
um  den  Apparat  als  vollendete  Dochtkohle  zu 


M  Vgl.  die«  Zeitschrift,  188a,  S.  38*  ff. 


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El.EKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
 APRI1.  1883. 


Bücherschau.  Zeitschriftenschau. 


t87 


verlassen.  In  den  beiden  Bohrungen  der  Formel/ 
arbeiten  zwei  Kolben  P  und  r,  durch  deren 
Vorschieben  in  leicht  ersichtlicher  Weise  sowohl 


die  Kernmasse  als  auch  die  Umhüllungsmasse 
nach  dem  Mundstück  T  zu  geprefst  werden, 
um  daselbst  vereinigt  auszutreten. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 


Die  Fortschritte  der  Physik  im  Jahre  1878.  Darge- 
stellt von  der  physiologischen  Gesellschaft  in  Berlin. 
34.  Jahrg.  Redigirt  von  Neesen.  1.  Abth.:  Allge- 
meine Physik,  Akustik.    8°.    Berlin,  G.  Reimer.    7  M. 

O.  Hentschel,  Ucber  stationäre  elektrische  Strömungen 
in  einer  lemniskatischen  Platte.  40.  Salzwedcl,  Klingen- 
stein, o.*  M. 

R.  Lenz,  Ueber  das  galvanische  Leitungsvermögen  alko- 
holischer Lösungen.    St.  Petersburg  (Leipzig,  Voss). 

i.r>  m. 

W.  Ph.  Hauck,  Die  galvanischen  Banerien,  Accumula- 
toren  und  Thermosäulen.  Eine  Beschreibung  der 
hydro-  und  thermoelektrischcn  Stromquellen  mit  beson- 
derer Rücksicht  auf  die  Bedürfnisse  der  Praxis.  21  Bogen 
in  8°.    Mit  85  Abbildungen.    4  M. 

H.  Weber,  Der  Rotationsinduktor,  seine  Theorie  und 
seine  Anwendung  zur  Bestimmung  des  Ohm  in  ab- 
soluten Mafien.    Leipzig,  Teubner.    2,«o  M. 

Alfr.  v.  Urbanitzky,  Die  elektrischen  Beleuchtungsanlagen 
mit  besonderer  Berücksichtigung  ihrer  praktischen  Aus- 
führung.   16  Bogen  in  8".    Mit  62  Abbildungen.    3  M. 

Alfr.  v.  Urbanitzky,  Das  elektrische  Licht  und  die 
hierzu  verwendeten  Lampen,  Kohlen  und  Beleuchtungs- 
körper.    15  Bogen  in  8".    Mit  89  Abbildungen.    3  M. 

Max  Margules,  Notiz  Uber  den  dynamoelektrischen  Vor- 
gang.   Wien,  Hof-  und  Staatsdruckerci. 

K.  Fricke,  Bibliothcca  historica  -  naturalis,  physico- 
chemica  et  mathematica.  32.  Jahrg.  1.  Heft.  Januar- 
Juni  1882.  Göttingen,  Vandenhocck  &  Rupprccht. 
i.so  M. 

St.  George  Lane-Fox,  Ün  the  future  of  electric  ligliting. 

With  a  sketch-plan,  shoving  the  Lane-Fox  system  of 

electtical  distribution.  London,  Mitchcl  &  Co.  6  d. 
Henry  Green,  A  dictionary  of  electricity,  or,  the  elec- 

trician's  handbook.    New-York,    Agent  of  College  of 

electrical  engincering. 
A.  Bromley  Holmes,  The  electric  light  popularly  ex- 

plained.     3.  Edition.     London;   Bemrose  and  Sons, 

23  Ohl  Bailcy. 
Th.  du  Moncel,  Elements  ol  constmetion  for  elcctro- 

magnets.    Translated  by  Mr.  C.  J.  VVharton.  London, 

E.  &  F.  N.  Spon. 
A.  Charpentier,  Dcscription  d'un  photometre  diflercntiel. 

8°.    18  p.  avec  1  fig.    Paris,  Uavy. 


E.  Hospitalier,  Lcs  principales  applications  de  l'clectri- 
citc.  2.  edition  entierement  refondue.  1  vol.  grand 
in  8°  avec  135  figures  dans  le  texte  et  2  planches 
hors  text.    G.  Masson.  Paris. 

Culley,  Manuel  de  tclcgraphie  pratique;  traduit  de 
l'anglais,  Sur  la  7.  edition  par  Berger,  directeur- 
ingenieur  des  lignes  tclcgraphiqucs,  et  Bardonnout, 
directeur  des  postes  et  telcgraphes.    Gauthier- Villars. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 

(Die  mit  einem  *  ver»ehenen  Zeiuehrifien  befinden  sich  in  der 
Bibliothek  de»  Klektrotechniichen  Verein'..) 

Wiedemanns    Annalen    der   Physik    und  Chemie. 

I-eipzig,  1883.     18.  Bd. 
4.  Heft.    F.  Kohlk.ai'Sch,   l'ebcr  die  galvanische  Aus- 
messung   der    Windungsrläche    einer    Drahtspule.  - — 
VV.  C.  Röntgen,  l'eber  die  durch  elektrische  Kräfte 
erzeugte  Aenderung  der  Doppelbrechung  des  Quarzes. 

—  C.  Fromme,  Elektrische  Untersuchungen.  —  M.  Bau- 
meister, Experimentelle  Untersuchung  über  Torsions- 
elastizität. —  Frankenbach,  Experimente,  den  Magne- 
tismus betreffend. 

♦Centralblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5  Bd. 
No.  7.  Das  elektrische  Licht  im  Dienste  der  Schifffahrt. 

—  Elektrizitätsausstellung  in  München  (Elektrische  Ma- 
schinen). —  Bericht  über  die  elektrotechnischen  Ver- 
suche zu  München  (Kraftübertragung  von  M.  Dcprez). 

—  Versuche  wahrend  der  Pariser  elektrischen  Aus- 
stellung mit  elektrischen  Kerzen  von  Allard,  Lc  Blanc 
u.  s.  w.  —  Ueber  die  Methode  von  F.  Gattinger  zur 
Messung  der  Erdleitungswiderstände.  —  Kleinere  Mit- 
theilungen: Elektrische  Beleuchtung  bei  den  Hoffesten 
in  Wien.  —  Prof.  Voit  über  Messung  der  Lichtstärken 
elektrischer  Beleuchtung. 

No.  8.  Kraftübertragung  von  M.  Deprcz  (Compagnie  du 
chemin  de  fer  du  Nord).  —  H.  Ml' M, er  ,  Telcphon- 
bcobachiungen  (Fortsetzung).  —  Das  Weston'sche  Be- 
leuchtungssystcm  (Fortsetzung).  —  Eine  kleine  dynamo- 
clektrische  Maschine.  —  Sir  W.  Thomsons  Potential- 
Galvanometer. 

No.  9.  Vortheile  der  Compoundmaschine.  —  Korrespon- 
denz :  Welche  Sichcrhcitsmafsregcln  kann  eine  Fcucr- 
vcTsichcrungsgesellschaft  bei  Herstellung  einer  Anlage 
für  elektrische  Beleuchtung  billigerwcise  verlangen?  — 
Elektrizitätsausstellung  in  München  (Elektrische  Ma- 
schinen). —  Die  elektrischen  Mefsinstrumcnte  (Fort- 
setzung). --  Elektrische  Beleuchtung  in  den  Waggon- 
werkstätten zu  St.  Denis.  —  V.  Wikti.ishac  ii  ,  Die 
Theorie  des  Mikrotelcphons.  —  Messungen  über  die 
elektromotorische  Kraft  von  Elcktrisirmaschinen ;  Prof. 
Fr.  Exner.  —  Erwärmung  von  Drahtspulen  durch  den 
elektrischen  StTom;  G.  Forbcs.  —  Kleinere  Mitthei- 
lungen: Münchener  Telephonnetz.  Verbreitung  des 
Telephons  im  Kanton  Zürich.  Elektrische  Beleuchtung 
in  Augsburg. 

*  Dinglers  Polytechnisches  Journal.    Stuttgart  1883. 

247.  Bd. 

No.  9.    Die  Tclephonanlagc  in  Zürich.   —   Kosten  des 

elektrischen  Lichtes. 
No.  10.   Kabaths  elektrischer  Akkumulator. 

11.  Heft.  Ferranli-Thomsons  WechscUtrommaschinc.  — 
Zur  Ausbreitung  des  Telephons  in  <  (esterreich-Ungarn. 
Frankreich.  Italien,  Nord- Amerika. 

12.  Heft.  Crompton>  staffelformige  Bewickelung  von 
Ringankern.  —  Horssn.t.r,  Ueber  die  elektrische  Uhren 
der  Berliner  Stadtbahn.  —  L.  BACH,  Kosten  der  elek- 
trischen Beleuchtung  einer  Weberei  im  Vergleich  mit 
Gasbeleuchtung. 

»Journal  für  Gasbeleuchtung  und  Wasserversorgung. 

München  und  Leipzig  1883.    26.  Jahrg. 
No.  5.    Elektrische  Beleuchtung  in  New-Vork. 

*  Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 

No.  19.    Elcktr.  Zündvorrichtung  für  Strafsenkandelaber. 

24» 


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i88 


Zeitschriftknschau. 


ELKK1R(V|  KCHN.ZK1T5C  ItKIFT. 
Al'KIf.  1B83. 


'Allgemeines  Journal  für  Uhrmacherkunst.  Leipzig 

1883.    8.  Jahrg. 
No.  8.    Die  Verwcrthung  der  Battcrierückstände  in  der 

deutschen  Rcichs-Tclcgraphcnverwaltung. 
No.  to  und  11.    Die  elektrische  Kraftübertragung  auf  der 

Eiektrizitatsatisstelluiig  in  Mönchen  1882. 
•  Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 

Wien  1883.  86.  Bd. 
3.  Heft.    Ditscheinek,  l'eher  die  Gucbhard'schen  Ringe. 
•Oesterreichische  Eisenbahn  •  Zeitung.     Wien  1883. 

6.  Jahrg. 

No.  12.  Anwendung  de«  elektrischen  Lichtes  auf  der 
Lokomotive. 

•Oesterreichisch-Ungarische Post.  Wien  1883.  13. Jahrg. 

No.  10.    Elektrische  Drähte  in  Gräbern. 

No.  II.  Einige  Bemerkungen  tibei  den  Nutzen  einer  ratio- 
nellen Fersonalstatistik.      (Jcgensprechaulomat  v.  Habit. 

No.  13.  Leber  die  Aversion  einreiner  Verwaltungen 
gegen  das  Typendruck-System. 

'Journal  telegraphique.    Herne  1883.   7.  Bd. 

No.  2.  L'cxposition  internationale  d'clcctricitc,  Paris  1881  : 
Rothen,  Apparcils  historiques  et  bibliographie. 
('.  A.  NystroM,  (Quelques  notes  sur  la  telcgrnphie.  — 
Dcux  suppositions  erronces.  La  commission  des 
unites  clectriques.  Jos.  Matthias.  Appareil  electro- 
chimique  de  votation.  -  L'cxposition  internationale 
d'elcelricitc  de  Vicnne  1883. 

No.  3.  La  commission  des  unites  elcctriques,  —  Sta- 
tistique  comparalive  de  1881  :  I.  Renseignements  prin- 
cipauN :  complement  de  la  slatistique  de  1881;  IL  Ren- 
seignements accessoires  et  speciaux.  —  Rothen,  Nou- 
velles  etudes  sur  les  accumulateurs.  —  J.  T.  Larkin, 
Application  et  dcvcloppcment  des  Communications 
tclcphoniqucs  au  Japon. 

•The  Philosophical  Magazine.  London  18S3.   15.  Bd. 

No.  92.  R.  Cl.AUSll's,  On  the  connection  betweeti  the 
Units  of  magnetism  and  electrieily.  —  Ernst  Princs- 
HEIM,  Un  the  rodiometer.  —  Sn.\ .  Thompson.  On  the 
gTaphic  representation  of  the  law  of  efticiency  of  an 
clectric  motor.  —  \V.  C  Ronicen,  On  the  change  in 
the  double  refraction  of  quarts  produced  liy  electric 
forecs.  —  Intelligence  and  iiiiscellaucous  articles :  t  )n 
an  electrodynamic  method  for  the  determination  of  the 
Ohin.  The  experimcntal  nieasurement  of  the  constanl 
of  a  long  induetinn-eoil,  by  G.  Lippmann. 

No.  93.  John  Smiih,  A  high-pressure  electric  accumu- 
lator  or  secondary  battery.  —  B.  IL  M.  Bosanoi  i  r, 
On  magnelomotive  forec. 

'Journal  of  the  Society  of  Telegraph  Engineers  and 
of  Electricians.    London  18S3.    11.  Bd. 

No.  45.  W.  H.  Pree<t.,  The  Munich  clectrical  cxlii- 
bition.  —  C.  E.  Wmuiek,  Notes  on  the  telegraphs  used 
during  the  Operations  of  the  expeditionary  force  in 
Egypt.  —  T.  J.  Larkin.  On  the  application  and  ex- 
tension  of  telephonic  communication  in  Japan.  — 
W.  H.  Prkkce.  Rccent  progTcss  in  tclephony.  — 
John  Gott,  The  miiTor  galvanometer  and  scale.  — 
Fred.  A.  Hamilton,  Slipping  huoys  from  cahle  ships. 
—  Abstracts:  G.  Guglielmo,  Determination  of  the 
electro-motive  force  by  Fuchs'  method.  O.  Chwolson, 
The  effect  of  tension  on  the  resistance  of  copper 
and  brass  wires.  Dr.  A.  Tobler.  Measurcmcnts  with 
dynamo-machines.  A.  Achard,  The  law  of  the  effoc- 
livc  magncti5rn  of  .1  dynamo. 

No.  46.  Inaugural  address  of  president  for  1883,  Wil- 
loughby  Smith.  —  J.  Graves,  On  the  magnetie  storm 
of  November  17 1,1  1882.  —  J.  Graves,  Simultaneous 
effects  of  lightning  on  different  cables.  -  (.'.  Walker, 
On  a  magnelic  storm  in  Jndia.  — -  Ö.  Walker,  On 
carth  currents  in  India.  —  J.  S.  Adams,  l  Mi  e.irth 
current»,  sun  spots  and  electric  stoims.  -  Description 
of  an  instrunicut  for  tratismitting  sound  l>y  electricity, 
from  Reis'  original  letter  in  the  pos»cssion  of  the 
Society.  —  Abstracts:  M.  Dei-rez,  Law  of  Variation 
of  E.  M.  F.  of  an  electric  niachine  with  the  external  re- 
sistance. —  Jamin  and  Manki  vkier.  The  current  of 


rcaction  in  the  electric  arc.  —  G.  Liitmann,  'ITiermo- 
scopic  method  of  determining  the  Ohm.  —  A.  Erich, 
Improvcmcnts  in  the  ennduetion  of  currents  for  clec- 
trical railways. 

•The  Telegraphic  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1883.     12.  Bd. 

No.  273.  The  electric  lighting  Act.  -  Experiments  on 
the  transmission  of  power  to  a  distanec.  • —  On  the 
clectrical  resistance  of  carbon  contacts.  ■ —  On  ihe 
molccular  rigidily  of  tempered  stcel.  —  Corrcspon- 
«Icnce:  The  industrial  unit  of  clectrical  energy.  Tcs- 
ling  dynamomachincs.  —  Notes:  Electric  lighting.  The 
electric  liglit  wires  and  the  suving  of  life.  The  pro- 
|>osed  Aberdccn  telephonc  Company.  Prüf.  Ayrton 
on  clectric  locomotion. 

No.  274.  The  electric  lighting  Act.  Knudson's  tvpc- 
prinling  telcgiaph.  -  l.ectures  on  clectrical  scicncc 
(The  progTess  of  tclcgraphy:  Mr.  W.  H.  Preece). 
A.  JaMH.Son,  On  electric  lighting  for  Workshop»  and 
large  spaecs.  --■  Avkton  ,  PMcctric  lighting  and  loco- 
motion (Lecture  I  at  ihe  London  Institution). 
Conti's  Systems  for  neutralising  the  efTect  of  induetion 
between  telegraph  and  telephonc  line  wires. 

No.  275.  The  electric  lighting  Act.  The  problcm  of 
the  telephone.  —  A.  Jamieson  ,  On  electric  lightiny 
for  Workshops  and  large  spaces.  —  A.  v.  Wai.TEN- 
Hoken  ,  Electro-motors;  some  Observation»  on  the 
determination  of  the  work,  effected  by  electro-magnetic 
motors.  —  The  telephone:  its  commercial  position.  - 
Wttx.  Henry  Preece  ,  The  effects  of  temperature  on 
ihe  electromotive  force  and  resistance  of  batteries. 
Correspondence:   Electric  light  conduetors.    •-  Notes. 

No.  276.  Floundcring  into  failure.  —  Ohms  Law.  — 
The  American  Bell  Telephone  Company  v.  Amas, 
E.  Dolbear  et  AI.  The  electric  lighting  Act.  — 
Bray»  System  of  gas-lighting.  —  Tu.  im  Mosen  ,  On 
Ihe  characters  of  the  induced  currents  resulting  from 
the  reciprocal  movement»  of  two  magnetic  bodie» 
parallel  to  their  axes.  —  The  I.umley  dynamo-elcctric 
machinc.  -—  Incandescent  electric  lamps;  patented  by 
Woodhouse  \-  Rawsou.  •  (Correspondence:  The  in- 
dustrial unit  of  electrical  energy,  Swinburne.  Elec- 
trical measurements.  The  electric  lighting  Act.  — 
Notes:  Electric  lighting.  Tclcphony  in  Paris.  Tele- 
graphic communication  with  lighthouses. 

No.  277.  The  applications  of  electricity.  —  Experiments 
on  a  looped  telegraph  line.  -  The  experiments  on 
the  transmission  of  power  to  a  distance  at  the  chemin 
de  fer  du  Nord.  —  On  a  methode  of  mcasuring 
clectrical  resistance»  with  a  constant  current.  — - 
Dr.  O.  Fkoi.k  11,  On  the  electrical  transport  of  power. 

A.  Stroh,  Ihe  action  of  ihe  microphone.  — 
Correspondence:  Klectric  liglit  conduetors.  -  Ayrton, 
Electric  lighting  and  locomotion  (Lecture  11).  — - 
Notes:  Electric  lighting.  Prof.  Forbcs  Accumulalor. 
Dentistry  and  the  electric  light. 

•The  Electrician.    London  1882.    10.  Bd. 

No.  15.  Oi.iyer  Heaviside,  Current  energy  (II).  — 
Gke<:or  and  W.  <".  Gtrfs,  Sonic  experiments  in  the 
transmission  of  power  by  electricity.  —  The  telephone 
appeal  case.  —  The  Edison  light  at  the  Itolborn 
restaur.mt.  -  -  Seif  regulating  dynamo-machine».  •  — 
Andrew  Jamii.son,  On  clectric  lighting  for  Workshops 
and  large  Spaces.  Electric  lighting  and  locomotion. 
—  The  telephone  case  (judgment). 

No.  16.  Lleetrolytu  estimation  of  /inc.  —  The  Elphin- 
slouc- Vincent-Dynamo.  —  Electric  lighting  for  Work- 
shops. —  A  guide  to  practice  in  the  submarine  calile 
tesring  room  (XV).  —  W.  II.  Pkkkce ,  The  effects  of 
temperature  on  the  electromotive  force  and  resistance 
of  batteries.  Electric  lighting  (draft  clauses  of  the 
Board  of  Trade).  The  mca»uremciit  of  electricity 
for  commercial  purposes.  -  -  Correspondence:  The  in- 
ventor  of  the  telephone.  —  F.  C.  Wem;.  The  (electric) 
conduclive  and  induetive  circuil»  geomclrically  illus- 
trated.    —  J.  T.  Si  ka.ji  c,    Bichromale   of  potash  i„ 


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Et  EK  I  K<  1 1  ECHN.  Zfct  TSrHRtrr. 
APkl!.  i88j. 


Zeitschriftfnschai;. 


l>atterics.    —    Tu.  Blakeslev.    Note   on    the  super- 
position  of  currents.      -  James  N.  Shooliired,  Od  , 
the    mrasurement   of  electricity    for  commercinl  pur.  I 
posvs.  —  Andrew  Jamieson  ,  On  electric  lighting  for 
Workshops  and  large  spaces.    —    The  electrolytic  l»n- 
lance  of  chemical  eorrosion.        -Electrician«,  Supple- 
ment No.  2.    Table  gtving  the   rclation   between  Ihe  j 
resistance    and  wcight    of   electric   lighting  lea<Is  of 
various  diameter,   together  with  the  amount  of  current, 
which  can  bc  safely  carrie<l  therehy. 

No.  i".    (.'oinniunicntiiin  with  lighthouse«.        hiduction  i 
coils,  portable  batteries  and  electric  lights.  —  Electric  | 
lighting    for  Warkworth    harbour.    —    Extraction  of 
precious  mctals  by  clccrrolysis.  —   Oliv.  Heaviside, 
Currcnt  energy  (III;.  —  T'hc  electrica]  exhibitions.  — 
F.  C.  Wkhii,   The  (electric)  conduetive  and  induetive 
circuits  gconietrically  illustrated.    —   Corrcspondence ; 
The  inventor  of  the  telephone.  —  Mr.  Edisons  can- 
did  opinion.    —    The  transmission  of  power  by  clcc- 
tncity.    —    The  Board  of  Trade   »Draft  Clause*«,  —  ' 
Edison«  views  on  electric  lighting.  —  Electric  lighting 
and  locomotion. 

No.  18.    Electric  light  in  our  homes.   -     Telegraph  in-  | 
Strumen!*.  —  City  and  guilds  of  London  Institute.  —  i 
Elementar)-  electricity.  —  A  guide  to  practice  in  the 
«ubmarine  cablc  testing  room  (XVI).  —  J.  F.  Pi.ickkr, 
A  dynamo-elcctnc  machinc.    —   J.  T.  Si'RAOi'F. ,  The  1 
distribution  of  light.   -     Prof.  Liyeinc  and  Dkwar,  j 
Spectroscopic  experiments  with  the  arc.     -  Electrical  ' 
tramways.    —   Gustave  Trouve.    -  -    On  a  method  of 
mcasuring   electrical   resistances  with  a  constant  cur- 
rcnt. —  Corrcspondence:  Ayrton  and  Perry's  erg-meter. 

J.  Mi'NKo,  New  telephone  transmitted.    -  Mr.  Stroh 
on   the  action  of  the   mkrophonc.    —    Electric  bght  i 
and  locomotion  (II).  —  Electricity  on  tramways. 

'Engineering.    Lon.lon  1883     35.  Bd. 

No.  S94.     An  electric  light  Installation  (Fresnaye  Works).  . 
Electric   lighting   notes.        The   electric   lighting  on  | 

H.  M.  S.  »Himalaja».  -  Notes:  The  miemscope  and 
the  electric  light.  —  Abstracts  of  published  specifi- 
cations-  1882.  —  2823.  Generating  and  storing  electric  : 
energy;  C.  Wesithu,  Rerlin.  —  2990.  Machinery  for 
gencrating.  Controlling  and  utilising  electric  currents; 
J.  Fl.  Johnson,  London  (La  Compagnie  electriquc, 
Paris;.  —  2992.  Apparatur  for  regulating  the  action 
of  electric  arc  lamps  etc.,  \V.  R.  Lake,  London 
(J.  M.  A.  Gcrard  - I.escuyer,   Paris).  —  3010.    Electric  ■ 

I.  unp«  with  incandescent  conduetors  etc.;  W.  E.  Dehkn-  i 
HAM  London.  —  3036.  Dynamo-electric  machines;  I 
W.  E.  Ayrton  and  J.  Perry.  London.  —  3042.  In-  , 
candescent  electric  lamps;  F-  L.  Wii.lard,  London.  — 
3047.  Telephone  reccivcrs.  W.  Si'ence,  London 
(M.  Kotyra,  Paris).  —  3054.  Apparatus  for  regulating 
the  produetion  of  electricity;  J.  C.  Mkwbi  r.v,  London 
(F.  kigaud.  Pari*).  —  3097.  Secondary  batteries; 
A.  Watt.  Liverpool.  —  3101.  Electric  lamp;  R.  M. 
Cor* tenay,  Ix>udon.  --  jlo.S.  Secondary  batteries  or 
mag.uincs  of  electricity  etr. :  11.  J.  Haddan,  London 
(C  F.  Brush,  Clcveland,  Ohio).  -  3129.  Machines  for 
gcneratitig  electricity :  J.  Vari.ey,  Wallhamstow,  Essex 
and  G.  B.  GriEnwood,  London.  -  3160.  Regulating 
the  currents  in  dynanio-electric  machine»;  YV.  R.  Lake, 
London  (J.  Carpcntier.  Paris;.  —  3161.  Incandescent 
lamps;  A.  R.  Leask,  London.  —  3175.  Electric  insu- 
lating  apparatus;  \V.  F.  Boito.mi.ey,  J.  II.  Barry  and 

I.  J.  Luni.y,  London.  -  3176.  Manufacture  of  insu- 
lating  Compounds  etc.;  M.  Mackay,  London. 
3181.  Dynamo  -  electric  machines;  A.  Lew,  London 
I).  Lachaussee,  Liege).  —  322 1.  Secondary  batteries; 
R.  H.  W'oudi.ey,  Limehouse  and  II.  T.  Joel.  Dalston. 
—  3240.  Plates  for  electric  accumulators ;  T.  S.  S  AR  NEY" 
and  J.  M.  Ali-Rovidge,  London.  —  5279-  Clocks  for 
«ignalling  by  electricity«  W.  R.  Lake,  London  (Stan- 
dard Time  Company;  New  Häven,  Conn.  C.  S.  A.). 
No.  895.  Electric  lighting  notes.  —  The  Brush  secondary 
battery.  —  Anglo-American  Brush  Comp.  —  Abstracts  of 


published  speeifications:  1882.  —  3007.  Machinery 
for  the  regulation  of  speed  in  machinery  driven  by 
electricity  etc.;  F.  Jenkin,  Edinburgh.  —  3120.  Gal- 
vanic  batteries;  J.  II.  Da  vi  es,  Ipswich.  —  3128.  Elec- 
tric logs;  K.  M.  Low ne.  London.  —  3142.  Manu- 
facture of  submarine  telegraph  cables;  G.  E.  Vauc.han, 
London  (S.  Trott  nnd  F.  A.  Hamilton.  Halifax,  Nowa 
Scotia).  —  3217.  Machinery  for  applying  anti-induetion 
coverings  to  insulated  electrical  condueting  wires; 
G  S.  pAtiE,  Stanley.  Jersey  U.  S.  A.  (J.  M.  Stearns, 
Brooklyn).  3219.  Supports  for  Underground  electri- 
cal conduetors  and  their  conduits;  G.  S.  Paoe,  Stanley, 
Jersey  l*.  S.  A.  (J.  M.  Stearns,  Brooklyn).  —  3281. 
Electrical  conduetors.  T.  Jacob,  London. 

No.  896.  The  Brush  secondary  battery.  Correspon- 
dences:  Co<t  of  incandescent  lighting.  —  Gaulard  and 
Gibbs'  systeiu  of  electrical  distribution.  —  Notes: 
Earth  currents  and  solar  spots.  Electric  transmission 
of  power  to  great  distance.  -  Electric  lighting  notes 
(The  Brush  Company  of  New- York).  —  Abstracts  of 
published  speeifications:  3019.  Electric  sock  for  boots 
and  shoes;  F.  W.  Woodma.nn  and  T.  W.  Aylesburg, 
London  —  3171.  Apparatus  for  governing  marine 
engines  by  electricity;  W.  W.  Girdwood,  London.  — 
3172.  Vnltaic  batteries;  1.  Juray,  London.  —  3190. 
Electrical  and  other  tell-tales;  A.  Schweitzer  and 
T.  Lawine,  London.  —  3204.  Apparatus  for  the  gene- 
ration ,  regulation  and  utilisation  of  electric  currents ; 
W.  R.  Lake,  London  (E.  Thomson,  New  Britain,  Con. 
U.S.  A.)  —  3226.  Electromagnetic  motor;  E.  T^'NBEe, 
Willcsden.  —  3233.  Electric  clocks;  J.  P.  A.  SchaEU, 
Soleserc,  Switz.  —  3236.  Arc  electric  lamps;  F.  M. 
Ro<:ers,  London.  -  3244.  Incandescing  electric  lamps; 
T.  J.  Handkorh,  London  (C,  A.  v.  Cleve,  Metuchcns, 
New-Jersey).  —  3255-  Incandescent  electric  lamps  etc.; 
J.  II.  Garmner,  London.  —  3263.  —  »Blocks«  or 
•cylinders«  for  incan<lcscent  lights;  E.  Daviks,  London. 
•-  3271.  —  Electrical  motors;  T.  J.  Handford,  Lon- 
don (T.  A.  Edisnn,  Menln  park).  -  3273.  Magnets; 
J.  S.  Faireax,  London.  --  3303.  Secondary  voltaic 
batteries;  J.  W.  Durham,  New  Barnet,  Herts  and 
P.  Ward,  London.  —  3318.  Appliances  for  produ- 
cing,  evolving,  collecting,  storing  and  utilising  electric 
energy.  for  lighting  etc.,  J.  L.  Pulvermachf.r,  London. 

-  3322.  Apparatus  for  producing,  mcasuring  and 
distributing  electric  currents ;  J.  M.  M.  Münro,  Glasgow. 
3331.  Apparatus  for  making  and  breaking  electric 
cireuits;  J.  R.  GmsON,  London.  —  34°9-  Plates  for 
secondary  batteries;  W.  Taylor,  Kottenhain,  and 
F.  Kt.NC, ,  London.  ---  3433.  Operating  microphoncs; 
P.  M.  Jt  STU't,  London  (F.  van  Rysscll>erghc,  Schaer- 
buck ,  Belgien).  —  5280.  Signalling  by  electricity 
throngh  a  medium  of  ga- ;  W.  k.  Lake.  London  (The 
Standard  Time  Company,  New  Häven,  Con.  L\  S.  A.). 

No.  897.  Hopkinsons  currcnt  meter.  —  Electric  lighting 
note.  —  The  )>rogress  of  telegraphy  (Lecture  by  Mr. 
W.  M.  Preecej.  Incandescent  lighting  by  the  Gor- 
don machine.  Electrical  distribution.  ■ —  The  clcctro- 
amalgamation  of  gold  ore.  —  Seif •  induetion  in  dyna- 
mos.  (jraiiam  Bell:  The  induetion  balance. 
Abstracts  of  published  speeifications:  31 50.  Dynamo 
or  magnetoelectric  niacliines;  R.  Wf.RDERMANN,  Lon- 
don. —  3279  Electric  lamps;  J.  S.  Beeman,  London. 
—  3294.  kegulatittg  the  speed  of  marine  engines; 
A.J.Bota.  r,  London.  -  3335.1elephones;  S.  M.Geates, 
Dublin.  -  3339.  Arc  regulator  lamps;  R.  E.  B.  Cromi-- 
ii)N,  London.  —  3349-  Incandescent  electric  lamp 
appliances;  J.  S.  BEEMAN,  London.  —  335 Apparatus 
for  automatically  shunting  electric  currents  and  breaking 
cireuits;  J,  S.  Beemann,  London.  ---  3355.  Apparatus 
for  supplying  electricity  for  light,  power  etc.;  T.  J. 
Handi  ord,  London  (P,  A.  Edison).  —  337°.  Appa- 
ratus for  automatically  indicating  the  presence  of  fire, 
or  heat,  by  mcans  of  electricity,  L.  Edwards,  London 
(B.  Carrc,  koucn ,  France)  —  3382.  Electric  light 
appliances,   H.  J.  Haddan.  London  (H.  A.  Scymour, 


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1QO  ZEITSCHRIF' 

Washington).  —  3385.  Electric  arc  lamp;  L.  A.  Groth, 
London  (C.  P.  Jlirgensen,  Copenhagen).  —  341S.  Elec- 
tric arc  lamp*  etc.;  S.  Z.  i>i:  Ferra.nti  and  A.  Thomp- 
son. London.  —  3419.  Dynamoetectric  machines; 
S.  7..  DK  Fkrranti  and  A.  Thompson,  London.  — 
3430.  Application  of  tclcphoncs  or  microphones  to 
pipes  or  vesscls  to  deteet  leakage;  A.  Q.  Ross,  Cin- 
cinnati  (T.  S.  Bell,  Cincinnari,  t".  S.  A.).  —  3464. 
Sccondary  battcries;  J.  H.  Johnson,  lindem  (J.  II. 
Sntton,  Ballnrnt,  Victoria,  Aust.).  —  3466-  Apparatur 
for  generating  elcctricity.  3473.  Generating.  utilising 
and  regulating  electric  currents  for  lighting  etc.; 
II.  Rkckenzai-n,  Leytonstonc,  Essex.  —  3476.  Cham- 
ber* and  reeeptaecs  for  electrica!  apparatus;  W.  A. 
Barloro,  London  (L.  Encaussc,  Paris).  —  3485.  Tclc- 
graphing  to  and  from  a  rnilw.iy  train  in  motion; 
\V.  B.  Rkai.EY,  London  (W.  L.  Hunt,  New- York).  — 
3504.  Machinc  for  generating  clcctricity;  A.  D'Onrllj, 
Greenwich.  —  3544-  Electric  rcgidator  and  ineter; 
\V.  LaING,  Paris.  •—  3616.  Galvanic  batteries;  J.  R. 
Kor, i:rs,  London. 

Nature.    London  1883.    27.  Bd. 

N«.  693.  Electric  railways.  - —  Gray,  On  the  graduatioti 
of  galvanometres  foT  the  measurement  of  currents  and 
potcntials  in  absolute  measure. 

No.  694.  G.  Gore,  On  the  chemical  corrosion  of  ca- 
thodes. 

No.  695.  Public  electric  lighting.  —  The  progress  of 
telegraphy. 

No.  696.    The  electric  light  at  the  Savoy  Thcatre. 
No.  697.    A.  M.  Worthlncton,  Influence  of  a  Vacuum 
011  electricity. 

Chemical  News.   London  1882.   46.  Bd. 

No.  1202— 1210.  E.  Divers,  On  the  Lcclanchc  cell,  and  ' 

the  reactions  of  mangancse  oxides  with  ammonium  1 

chloride.  - Aykton  &  Perry.  Resistance  of  the  vol-  , 

taic  arc,  or  the  Opposition  electromotive  force  set  Up.  : 

—  Ayrton  &  Pery,  Relative  intensities  of  the  mag-  | 
netic  field  produeed  by  electromagnets ,  when  the  ; 
current,  iron  core,  nnd  lenght  of  wirc  etc.,  arc  con-  1 
stant,  but  the  wire  differently  distributed. 

Cotnptes  rendua.    Paris  1883.    96.  Bd. 

No.  9.  Tresca,  Resultats  d'une  nouvelle  serie  d'expe- 
riences  sur  les  apparcils  de  rransport  de  travail  tneca- 
nique,  installes  au  chemin  de  fer  du  Nord,  par  Deprci. 

No.  10.  Joe  BERT ,  Sur  la  theorie  des  machin  es  electro- 
magnetiques. 

No.  12.  G.  Cabanellas,  Une  rcclamation  de  priorite, 
au  sujet  des  resultats  signalcs  dans  la  note  recente  de 
Joubert  sur  la  theorie  des  machines  clcctromagnctiqucs. 
Marcel  DEPRr.7.,  £quntions  nouvelles  relatives  au  trans- 
port  de  la  force.  —  James  Moskr,  Le  transport  de  la 
force  par  des  batterics  d'appareils  electriques.  — 
G.  FotssERFAU,  Influence  de  la  trempe  sur  la  resistance 
electrique  du  verre.  —  Trouve,  Sur  une  modification 
apportec  ä  la  pilc  au  bichromntc  de  potassc  pour  la 
rendre  apte  a  l'eclairagc.  —  Pritchakd,  Note  sur  un 
appnreil  redresseur  de»  courants  de  la  bobine  Kuhm- 
korff. 

Bulletin  de  la  societe  d'encouragement    Paris  1883. 
82.  Jahrg. 

No.  108.    Kapport  sur  les  travaux  de  G.  Plante. 
No.  109.   Sur  la  purification  du  carbone  graphitofde  a 
l'cclaragc  electrique  par  Jacquclain. 

'Annales  telegraphiques.    Paris  1882.    9.  Bd. 
Novembrc-Dccembre.    (Sikür,   Etüde  sur  la  telephonie. 

—  Laoarde,  Note  relative  ä  l'influencc  de  la  pro- 
priete  des  isolnteurs  sur  l'isolemcnt  des  lignes.  — 
j.  Raynaud,  Rapport  du  jiiry  international  de  l'cx- 
potition  d'electricite  de  188t.  ---  Conference  inter- 
nationale pour  la  determination  des  unites  electriques 
et  la  protection  de  cablcs.  —  E.  E.  Bi.avifr,  Revue 
des  diverses  methodes  de  determination  de  l'Ohm.  — 
Chronique:  L'aurorc  boreale  et  le  telephone.    Effet  de  | 


El  FKTROTECIlN.  ZEITSCHRIFT. 
APRIl.  i68j. 


la  foudre  au  sommet  du  Puy-dc-Dörne.  —  La  lumicre 
electrique  du  the.itre  des  Varietes.  —  Mesures  des 
forces  electromotrices  des  piles  par  la  balancc  de  tor- 
sion.  —  L'ekctrisalion  des  vins. 

•La  lumiere  electrique.  Paris  1883.    5.  Jahrg.    8.  Bd. 

No.  8.  Tit.  ntr  Moncel ,  Lois  des  attractions  des  sole- 
noids.  —  M.  Dei'RF.z  .  Expcricnces  du  chemin  de  fer 
du  Nord.  —  Aug.  Gukkout,  L'electricitc  en  mctallurgic. 

—  G.  Richard.  Notes  sur  la  construetion  et  1  etablisse- 
ment  des  turbines  (VIII).  —  Fr.  Gerai.dy,  Sur  l'action 
du  fer  commc  ceran  magnetique.  —  C.  C.  Soulages, 
L'electricitc  appliquec  aux  ballons.  —  A.  H.  Noaili.on, 
Interrupteurs  automatiques  pour  la  chnrge  de«  piles  secon- 
daires.  ■ —  Rerue  des  travaux  recents  en  electricite:  Me- 
thode generale  pour  renrorcer  les  courants  tclcphontques ; 
James  Moser.  La  scnsihilitc  des  instruments  de  mesurc. 
Le  photometre  portatif  de  M.Sabine.  —  Dr.  C.  Grollet, 
Rcsume  des  brevets  d'invention:  151 545.  Appareil 
avertisseur  a  sonncrie  clecirique  ou  avec  timbre,  par 
le.  simple  effet  d'une  poignee,  d  un  bouton  ou  d'une 
clef  que  l'on  tourne;  Mavet-Metcai.F,  Orleans.  — 
1 51546.  Pcrfectionnement  apportc  ä  la  construetion 
des  cassc-fils  electriques  appliques  aux  metiers  ä  bon- 
neterie,  tissagc  ou  autres,  sur  Icsqucls  peut  sc  faire 
l'application  d'un  cassc-fils;  G.  Bonhon,  Troyes.  — 
151 550.  Pcrfectionnement  dans  la  construetion  et 
l'arrangcment  des  dynamo  011  machines  ä  produire  le 
courant  electrique;  J.  B.  Rogers.  —  151553.  Pcndule- 
reveil  electrique;  B'rrger.  —  151554.  Perfectionnc- 
ments  dans  les  lampes  electriques  ä  incandesccnce  et 
dans  les  outils  et  apparcils  pour  cet  objeet;  A.  R.  Lkask. 

—  151584.  Perfectionnements  dans  les  moyens  et 
mecanismes,  employes  pour  le  deplacement  des  voya- 
geurs  et  des  marchandises  a  l'atde  de  I  electricite  ; 

F.  Jknkin.  —  15 1609.  Nouvelle  lampe  a  incandesccnce; 
J.  M.  A.  Gerard-Lescuvf.r. 

No.  9.  Aug.  Gukroi:tf  L'histonque  de  la  telegraphie 
electrique.  —  Tu.  DU  Moncel,  La  telephonie  du  Japon. 
•  L.  Regray,  Les  freins  electriques  (III).  —  Trans- 
port electrique  de  la  force.  (Expcricnces  du  chemin 
de  fer  du  Nord.  Comptc  rendu  stenographique.  Re- 
sultates des  expcricnces  faites  dans  les  ateliers  du 
chemin  de  fer  du  Nord.)  —  Dr.  Camillk  Grollet  : 
Resume  des  brevets  d'invention:  151635.  Lampe  a  arc 
electrique  perfectionnee;  Siott  Snf.LL.  —  15 1666.  Ap- 
pareil gyroscopique  pour  l'indication  du  point,  sans 
avoir  recours  ni  au  soleil.  ni  a  la  boussole;  C.  DE 
Nottreck.  —  151680.  Pcrfcctionnemcnts  dans  le» 
machines  electriques;  L  Bariwn.  —  15168t.  Nou- 
velle lampe  electrique;  A.  Kryszat. 

No.  10.  C.  Herz,  Transport  de  la  force ;  experienc.es  du 
chemin  de  fer  du  Nord.  —  Tu.  du  Moncel,  Re- 
cherche* sur  les  effets  miernphoniques.  —  Aug.  Guk- 
rout, L'historiquc  de  la  telegraphie  electrique  (II).  — 

G.  Rickard,  Description  de  quelques  dynamometres 
nouveaux.  —  C.  C.  SoulageS,  La  lumiere  electrique 
dans  les  jardins  d'hiver.  —  M.  Cossmann,  Appli- 
cations de  l'electricitc  a  la  manoeuvTe  des  signnux 
sur  les  chemins  de  fer.  —  Revue  des  travaux  recents 
en  elcciriciie:  Machinc  Compound  a  simple  effet,  par 
Farcot  pour  l'actionnement  des  machines  dynaino-clec- 
triques.  Sur  la  corrosion  de  cuivre  dans  les  pilc* 
Daniel).  Conference  de  M.  Preecc  sur  la  telegraphie. 
Aimantation  du  fer  et  de  l'acier  par  la  rupturc.  — 
Dr.  C.  Grollet:  Rcsume  des  brevets  d'invention: 
151675.  Systeme  elcctro-automatique  de  sonn.rirs  et 
ä  petards,  pour  semaphores  ;  J.  A.  Gregoire.  —  151700. 
Modes    d'isolement    des    condueteurs  d'electricite; 

H.  E.  Geofkroy.  —  1 51702.  Pilc  electrique  portative; 
J.  Mackknsie.  —  15 1705.  Nouveau  Systeme  complct 
de  signal  atitnmatiquc  destine  ä  diininuer  le  nombre 
des  accidents  (|ui  arrivent  sur  les  chemins  de  fer; 
A.  L.  Vewite.  —  15 1725.  Perfectionncmcnts  dans  les 
machines  dynamo-  011  magneto-clectriques ,  speciale- 
ment  en  vue  de  regier  leur  puissance  de  produetion; 
T.  A.  Edison. 


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Kl  FKTROTFXirN.ZF.lTSritRJFT. 
\PKII.  1883. 


Patentschau. 


191 


*La  Nature.    Paris  1883.    11.  Jahrg. 

No.  507.  R.  llosn  i  Ai  ikk,  Transport  de  force  a  distance 
par  deux  inachines  dynamo-electriques ;  experienecs 
de  M.  Depiez.  —  Nouveaux  galvanometres  etalonnes 
de  Sir  \V.  Thompson. 

No.  508.    Le  telephonc  au  Japnn. 

No.  509.   l'ilc  ä  galvano-catitere. 

No.  510.  Nouvelles  recherches  telcphoniqucs  et  miem- 
phoniques.  ( Etudes  Mir  la  resistance  clectrique  des 
contacts  cn  charbon;  Bidwcll.  —  Battcrics  tcle- 
phoniipic,  J.  Moser.  —  Nonveaii  reeepteur  magneto- 
elccttique;  d'Arsonval). 

No.  511.  E.  Marcoli.k,  Commission  meteorologique  du 
departement  de  Vaucluse  du  parc  Saint-Maur. 

Annales  Industrielles.  Taris  1883.    15.  Jahrg. 

4.  Livr.  Kclairagc  clectrique  des  forges  et  atelicrs  de 
Saint-Dcnis.  ---  Kclairagc  clectrique  des  atelicrs  Mors, 
a  Grenelte.  —  Longueur  de»  chemins  de  fer  et  des 
tramways  electriques. 

5.  Livr.  Nouvclle  horloge  clectrique  pour  stations  de 
chemins  de  fer. 

6.  I.ivr.  Nouveau  gencrateur  d'electricite.  —  I.c  rencati 
tclephontque  de  Zürich. 

7.  I.ivr.   Kclairagc  clectrique  de  la  Scarpe. 

9.  Livr.  Transport  de  force  ä  distance  par  deux  machinc« 
dynamoelectriques.  —  Emploi  de  l'clectricitc  dar»«  l'cx- 
traction  de  l'or. 

10.  I.ivr.  Indicateur  electrique  de  niveau  d'eau,  Systeme 
Thicmc. 

it.  Livr.  Kclairagc  electrique  de  l'administration  cen- 
trale de*  postes  et  iclcgraphes  ä  Paris.  —  Eclairage 
d<*  la  place  du  caroucsel.  —  Kclairage  electrique  des 
m.ijasins  du  Bon  Marche.  - —  Kclairage  clectrique  de 
la  villc  d'AIb».  —  Nouvclle  lampe  electrique  pour  les 
mines. 

Annale«  de  chimie  et  de  physique.  Paris  1883.    28.  Bd. 

Februar.  M.  O.  I.E  Goarant  i>f  Tromf.I.in,  Considcra- 
ttons  thermique*  et  pratiques  sur  les  phetiomcncs  de 
Tinduction  clcctromagnetiquc.  Applications  aux  type* 
de«  inachines  ics  plus  repanducs. 

•  Bulletino  Telegrafico.    Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  1.  Associarionc  italiana  della  Crocc  Rossa.  —  Con- 
cessione  di  una  ferrovia  da  Bologna  a  Porto  Maggiore 
e  da  Trcbbo  a  Massalombarda.  - — -  Cronaca:  Kncomi 
al  personale  telegrafico.  Servicio  meleorologico  in 
Palu.  Conferenta  sul  tclefono.  Lincc  tclegrafichc 
fra  il  Belgio  c  la  Krancia. 

No.  2.  Modcllo  A  degli  impiegati  telegrafici  soggetti  al 
fervixio  militarc.  —  Cattiva  seritturazione  dei  tele- 
grammi  in  arrivo.  —  Norme  per  la  statistica  negli 
ufßci.  —  Valutazione  dei  titoli  del  Debito  Pubblico 
per  le  cauzioni  che  sono  da  prestarsi  dai  contabili 
telegrafici.  Cronaca:  Utilitä  del  servi/io  semaforico. 
Tombola  telegrafica.  Condanna  per  guasti  di  linea. 
11  telcfono  e  l'aurora  boreale  del  17.  Novb.  1882.  - 
Lc  linee  tclefonichc  sotteranee. 

•II  Telegrafista.    Rom  1883.    3.  Jahrg. 

No.  2.  L.  Pinto,  Sulla  tensione  et  sul  potenziale  elettrico. 

-  D.  F.  Pescftto,  Sulla  misten«»  piü  conveniente 
di  una  pila.  —  Miscellanea:  11  faro  elettrico  dell' 
isola  del  Tino.   Filo  Compound  per  linee  telegrafierte. 

—  Letfure  clcmentari  di  tclcgrafia  elettrica  (IX):  Le 
deriva/ioni. 

•  L'lngenieur-conseil.  Paris  et  Bruxelles  1882.  5.  Jahrg. 
No.  14.    Transport  de  la  force  motrice  par  l'elcctTicitc; 

M.  Deprez.  —  Leu  lampes  ä  incandescencc  dans  le 

vi<le  au  point  de  vue  chimique. 
No.  15.  Pile  electrique  de  M.  Scrivanow.  —  Faits  divers: 

Tramcar  electrique. 
'Moniteur  industriel.  Bruxelles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 
No.  10.  Klcctro-Amalgamator. 
No.  11.    Les  reseaux  telcphoniqucs. 
No.  13.    Delarof,  Note  sur  l'clectricitc  dynami(pie. 
•Journal  of  the  Telegraph.   New -York  1882.   16.  Bd. 
No.  356.    The  cable  companies.     (Mr.  John  Penders 

aecount  of  his  trip  here  and  of  the  wonders  of  the 


Western  Union  System).  -  -  The  bursling  of  the  mon- 
soon.  —  B.  Stewart  ,  Similarity  between  magueticnl 
and  incteorological  wcather.  —  Mr.  E.  1).  Morgan  dead. 
—  Hon.  Marshall  Jewell  dead. 
Review  of  the  Telegraph  and  Telephone.  New-York 
1883.    2.  Bd. 

No.  2.  A  new  secondary  hattcry.  —  WoonHWV,  Electric 
lighting  in  inills.  — •  *Tlie  patents  of  Augustus  Hahl 
and  Klishn  Gray  upon  elevatnr  annunciators.  —  Elec- 
trica! energy.  —  Bell  telephonc  suit.  —  Western  Union 
plans  for  the  transmission  of  messageft  over  de  City. 
The  problem  of  the  telephonc.  —  Tclcphoning  by  a 
bcam  of  light.  —  The  Thomson- Houston -System  of 
electtic  lighting  in  Boston.  -  Frictional  electricity  in 
the  pree*  roorn. 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 
(Elektrische  Apparate  und  Telegraphle.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

21955-  J-  .!•  Wood  in  Brooklyn.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Generatoren.  —  28.  Mai  1882. 

21956.  Th.  A.  Edison  in  Menlo-Park.  Neuerungen 
an  elektrischen  Generatoren  und  Maschinen  —  16.  Juni 
1882. 

21957.  Dr.  phil.  IL  Aron  in  Berlin.  Herstellung  eines 
neuen  Stoffes  aus  Metall  und  Zellulose  ftlr  elektro- 
technische Zwe  Ke.  —  22.  Juni  J882. 

21962.  1).  A.  Schuyler  in  New-York.  Neuerungen 
an  dynamo'  lektrisehen  Maschinen.  — -  12.  Juli  1882. 

21 990.  J.  S.  Lewis  in  Birkenhead  (England).  Isolato- 
ren für  Telcgraphendrähte.  —  3.  Mai  1882. 

22016.  Zander  &  Hoff  in  Frankfurt  a.  M.  Wächtcr- 
Knntrol  Apparate.  —  21.  Juni  1SS2. 

22097.  E.  Weston  in  Newark.  Armatur-  und  Kom- 
mutatorverbindung bei  dynamoclektrischcn  Maschinen. 
13.  Juni  1882. 

22128.  W.  Th.  Hcnley  in  Plaistow  (England).  Neue- 
rungen an  Apparaten  zur  Erzeugung  und  Fortlcitung 
elektrischer  Ströme.  —  Ii.  Februar  1882. 

22130.  J.  Brock ie  in  Brixton.  Neuerungen  an  elektri- 
schen Lampen  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  12802).  —  10.  Mai 
1882. 

22,33-  J-  J-  Wood  in  Brooklyn.  Neuerungen  an 
Leitungsklemmen  für  elektrische  Apparate  —  6.  Juni 
1882. 

22178.  Dr.  R.  Ulbricht  in  Dresden.  Proportional- 
galvanonieter. -     18.  August  1S82. 

22189.  I"  Maiche  in  Paris.  Transmission  und  Re- 
zeption von  elektrischen  Strömen.  —  17.  Oktober  1880. 

22193.  A.  Carus-Wilson  in  London.  Neuerun- 

gen in  der  Art  der  Regulirung  dynamoelektrischer  Ma- 
schinen oder  anderer  Klcktrizitrtlsqucllen  und  elektri- 
scher Motoren.        11.  Mai  1882. 

22195.  A.  Miliar  in  Glasgow.  Neuerungen  an  Ma- 
schinen zur  Kr*eugung  elektrischer  Ströme.  —  22.  Mai 
1882. 

22198.  J.  Pitkin  in  Clcrkenwell  (England).  Neuerun- 
gen an  sekundären  Batterien.  •--  4.  Juli  1882. 

22199.  Compagnie  electrique  (vertreten  durch 
A.  Niaudet  in  Paris).  Neuerungen  an  Apparaten  zur 
UeKrtragung  elektrischer  Kraft.  —  6.  Juli  1882. 

22204.  II.  Wetzer  in  Pfronten  hei  Kempten.  Elektri- 
sche Klingel  mit  schwingendem  Eisenkern.  —  21.  Ok- 
tober 1882. 

22245.  J-  J-  Mc  Tighe  ü  Th.  J.  Mc  Tighe  in 
Pittsburg.  Ring  und  Kommutator  an  elektrischen  Ma- 
schinen. —  14.  Juni  1882. 

22263.  L.  Som zee  in  Brüssel.  Elektrischer  Akkumu- 
lator. —  25.  April  1882. 


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192 


Patrntschau. 


El.KKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
APRIL  1883. 


b.    Patent  •  Anmeldungen. 

B.  3795.  C  Kessclcr  in  Berlin  für  A.  \V.  Brewtnall 
in  Warrington.  Neuerungen  in  der  Aufhängung  elek- 
trischer Lampen  und  Leitungen. 

L.  2012.  W.  I.eyser  In  Idar.  Dynamoelektrische  Ma- 
schine fUr  gleichgerichtete  Strome. 

S.  1672.  F.  W.  Senkbeil  ifi  Orlenbach  a.  M.  Ein- 
schaltung von  Hörrohren  an  Telephonen. 

C.  1006.  Triode  &  Knoop  in  Dresden  fllr  A.  Caron 
in  Paris.    Kohlcngewche  für  Polplatten. 

U.  203.    F.  Uppenborn  in  Nürnberg.    Neuerungen  an 

Apparaten    zum    Messen   und   Registriren  elektrischer 

Strome  und  Potenzialdiffcrcmcn. 
\V.  1977.     R.  R.  Schmidt  in  Berlin  fUr  E.  Wcston 

in  Ncwark.  Neuerungen  an  elektrischen  Beleuchtung*. 

apparaten. 

A.  757.  Brydges  &  Co.  in  Berlin  für  W.  II.  Akcstcr 
in  Glasgow.  Neuerungen  an  dynamoclcktrischcn  Ma- 
schinen. 

F..  901 .  W  i  r  t  h  &  C  o.  in  Frankfurt  a.  M.  fllr  F.  E  s  t  i  e  n  n  e 
in  Paris.  Neuerungen  an  elektrischen  Telegraphen- 
apparaten. 

I..  1790  C.  Pieper  in  Berlin  fUr  M.  l.evy  in  Paris. 
Neuerungen  in  der  Rcgulirung  elektrischer  Transmission 
der  Energie. 

B.  3488.  J.  Th.  Bundxen  in  Berlin.  Elektrische  Lumpe 
mit  vereinfachter  Rcgulirvorrichtung. 

B.  3661.  J.  Moeller  in  Wurzburg  für  W.  J.  Bumside 
in  Lower  Norwood  (England).  Neuerungen  an  L'eber- 
tragungs-  und  Aufnahme-Apparaten  der  Typcndruck- 
telegraphen. 

F.  1509.  Derselbe  für  S.  Z.  de  Ferranti  &  A.  Thomp-  ^ 

son  in  London.  Neuerungen  an  Apparaten  zur  Messung  ; 

elektrischer  Strome. 
L.  1946.     G.  Stumpf  in  Berlin  für  A.  Lalance  und 

M.  Bauer  in  Paris.    Dynamoelektrische  Maschine. 
M.  1796.    C.  Messing  in  Berlin.    Stromerreuger  ohne 

Drehung  der  Drahtrollen  und  der  Magnete. 
S.  1760.  F.  Engel  in  Hamburg  für  A.  Skene  in  Wien 

und  F.  Kuhmaier  in   Prcfsburg.     Neuerungen  an 

galvanischen  Elementen. 
T.  957.  A.  Thomas  in  Königstein  und  O.  Kummer 

in  Dresden.    Mikrophon  mit  kompensirten  Pendeln. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.   Ertheilte  Patente. 
Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 
2'959-    J-  Harris  on  in  Hackney  (England).  Signale 
für  Zugdeckung  bei  Eisenbahnen.  ■ —  28.  Juni  1882. 

Klasse  26.    Gasbereitung  etc. 
21985.    Ch.  L.  Clarkc  und  J.  Leigh  in  Manchester. 
Elektrischer  Zündapparat.  —  31.  Man  1882. 

Klasse  37.  Hochbau. 
22196.     J.  Houzer  in  Nürnberg.     Verschraubung  für 
Blitzableiter.  —  28.  Mai  1882. 

Klasse  51.    Musikalische  Instrumente. 
22127.    C.  N.  Andrews  in  San  Francisco.    -  Neue- 
rungen an  elektrischen  Vorrichtungen  zum  selbstthatigcn 
Spielen  von  Klavieren,  Orgeln  u.  dergl.  Tasteninstru- 
—  28.  Januar  1882. 


Patent-Anmeldungen: 


Klasse  12.    Chemische  Apparate. 

L.  1990.  Wirth  &  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  für  F.  M. 
Lyte  in  Folkestone.  Neuerungen  in  der  Darstellung 
von  Bleisuperoxyd. 

Klasse  32  Glas. 

S.  1692.  C.  Pieper  in  Berlin  für  A.  Swan  in  Gates- 
head  (England).  Form  aus  Stcatit  oder  Speckstein 
zum  Blasen  der  Glaskugeln  für  elektrisches  Glühlicht. 

Klasse  42.  Instrumente. 

S.  1827.  H.  Scsemanrf  in  Zeitz.   Elektrischer  Wasser- 


Klasse  74.  Signalwesen. 
22164.     C.  Fischer  &  Greiz.  Sicherhcitsvorrichtung 

gegen  Einbruch.  —  15.  August  1882. 
22202.   H.  Diggius  &  A.  Gluck  in  London.  —  Signal- 

und  Warnungsapparat  gegen  Diebe  und  Feuersgefahr. 

—  28.  September  1882. 


68. 

K.  2705.  E.  Kessler  in  Stricken  hei  Dresden.  Elektro- 
magnetische« Sicherhcitsschlofs, 

Klasse  83.  Uhren. 

Sch.  2272.  C.  Kesselet  in  Berlin  für  J.  P.  A. 
Schlaefli  in  Solothum.  Neuerungen  an  der  durch 
Patent  No.  17632  geschützten  elektrischen  Ihr. 

3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

11626.    Neuerungen  an  den  elektromagnetischen  Ein- 
richtungen elektrischer  Uliren  und  ähnlicher  Apparate. 
14043.    Neuerungen  an  galvanischen  Elementen. 
20576.  Gltlhlichtlampe. 

Klasse  25.  Flecbtmaschinen. 
16263.     Elektromagnetischer  Rapporrapparat  für  Flecht- 
maschinen. 

Klasse  48.    Metallbearbeitung  (chemische). 

II 285.  Neuerungen  in  dem  Verfahren  zur  Erzeugung 
galvanoplastischcr  Figuren. 

Klasse  74-  Signalwesen. 
13321.    Elektrischer  Alarmapparat  für  Drehfeuer. 

Klasse  78. 
10448.    Elektrischer  Zunder  in 
Metallhülse. 

b.   Uebertragung  von  Patenten. 
Klasse  21.  Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

151 25.     Dynamoelektrische  Maschine  für  konttnuirliche 

Ströme.    Vom  15.  Juni  1880.  Auf  L.  Scharnw  cber 

&  E.  L.  Schwere!  in  Karlsruhe. 
16635.    Elektrische  Lampe.    Vom  2.  April  1S8 1 .  Auf 

die  Rheinische  Eick  triz  i  tä  ts- Gesellsc  ha  f  t  in 

Mannheim. 

181 75.  Neuerungen  an  Fernsprechapparaten.  Vom 
16.  Januar  1881.  Auf  L.  Scharnweber  &  E.  L. 
Schwerd  in  Karlsruhe. 

Berichtigungen. 

Auf  S.  72,  rx-chtc  Spalte.  Z  24  v.  o.,  i%t  •<>,«  für  »^«.  Z 
für  •.«[•,  Z.  35  ■<••  tut  •<*)•  und  Z  36  »Z',«  für  »««  ru  »eircn 

Auf  S.  131,  rechte  Spalt.«.-,  Z.  4  v.  o.,  ist  .Carte!  •  in 
unmUmtlern. 

Auf  S.  137,  re  hii:  Spilie,  /..  16  u.  Z.  36  v  o  ,  i>t  •  R  u  I» m  k  or  ff  • 
/u  lesen. 

Auf  S.  139,  linle  Spalte,  Z.  39  und  «ovo,  sollte  »f\»  und  »,S.« 
«tau  •/'•  und  »>•  «tciicn- 


Schlufs  der  Redaktion  am  Ii.  April. 


»7 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  JULIUS 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


Mai  1883. 


Fünftes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 
Vereinssitzung  am  24.  April  1883. 

Vomtxctulcr: 

Geheimer  Regierungsrath  Dr.  Werner  Siemens. 


Sitzungsbericht. 
Heginn  der  Sitzung  7-J-  Uhr  Abends. 

Zur   Tagesordnung   lagen    folgende  Gegen- 
stande vor: 

1.  Geschäftliche  Angelegenheiten. 

2.  Herr    Professor    Dr.  Hugo    Krön  eck  er: 
-Wahrnehmung  elektrischer  Stromesschwan-  | 
klingen  bei  der  Muskelthätigkeit  mittels  des 
Fernsprechers*. 

3.  Kleinere    technische    Mitlheilungen :  Herr 
Dr.  Aron:  »Ueber  künstlichen  Graphit*. 

Nach  Eröffnung  der  Sitzung  machte  der  Vor- 
sitzende die  Mittheilung,  dafs  Herr  General- 
major v.  Kessler  in  Folge  seiner  Versetzung  | 
nach  Frankfurt  (Oder)  behufs  Uebernahme  des 
Kommandos  der  10.  Infanterie- Brigade  das 
Amt  des  Vorsitzenden  niedergelegt  hat.  Herr 
v.  Kessler  hat  unter  dem  Ausdrucke  seines 
Dankes  für  die  durch  die  Wahl  des  Vorsitzen- 
den ihm  erzeigte  Ehre  den  Wunsch  aus- 
gesprochen, ihn  auch  ferner  als  Mitglied  des 
Vereines  betrachten  zu  wollen.  Derselbe  ge- 
hört nach  den  Vereinssatzungen  dauernd  dem 
technischen  Ausschuß  als  ständiges  Ehren- 
mitglied an. 

Zum  Zeichen  der  Anerkennung  für  die  her- 
vorragenden, grofsen  Verdienste,  welche  Herr 
General  v.  Kessler  sich  um  den  Elektro- 
technischen Verein  erworben  hat,  und  um  zu- 
gleich dem  Gefühle  des  Bedauerns  über  den 
dem  Verein  erwachsenden  Verlust  Ausdruck 
zu  verleihen,  forderte  der  Vorsitzende  die  Ver- 
sammlung auf,  sich  von  den  Sitzen  zu  er- 
heben.   (Dies  geschieht.) 

An  Stelle  des  Herrn  General  v.  Kessler  hat 
in  Gemäfsheit  des  S  « 1  der  Satzungen  der  bis- 
herige stellvertretende  Vorsitzende,  Herr  Ge- 
heimer Rath  Dr.  Werner  Siemens,  die  Lei- 
tung der  Vercinsgeschäfte  übernommen. 


Die  nach  denselben  Bestimmungen  vom  Vor- 
stande vorzunehmende  Wahl  des  neuen  stell- 
vertretenden Vorsitzenden  ist  einstimmig  auf 
den  Direktor  der  Königlichen  Sternwarte,  Herrn 
Professor  Dr.  Förster,  gefallen. 

Derselbe  hat  sich  zur  Annahme  der  Wahl 
bereit  erklärt. 

Gegen  den  Bericht  über  die  letzte  Vereins- 
sitzung wurden  Einwendungen  nicht  erhoben. 

Anträge  auf  Abstimmung  über  die  in  der 
Märzsitzung  mitgctheiltcn  Beitrittserklärungen 
waren  nicht  eingegangen;  die  Angemeldeten 
sind  daher  als  Mitglieder  aufgenommen.  Der 
Verein  zählt  gegenwärtig  1  6 1 9  Mitglieder,  näm- 
lich 3 1 6  hiesige  und  1  303  auswärtige. 

Das  Verzeichnifs  der  seit  der  letzten  Sitzung 
erfolgten  16  Anmeldungen  war  zur  Einsicht 
ausgelegt  und  ist  auf  S.  194  abgedruckt. 

Eingegangen  ist: 

1.  Von  Herrn  Professor  Lern  ström  in 
Helsingfors  ein  an  den  Herrn  Ehrenpräsi- 
denten gerichtetes  Schreiben,  mittels  dessen 
derselbe  den  Empfang  der  ihm  zur  Fortsetzung 
seiner  Forschungen  über  das  Polarlicht  über- 
wiesenen 500  Mark  bestätigt  und  dem  Vereine 
wiederholt  seinen  lebhaften  Dank  zu  erkennen 
giebt. 

2.  Von  der  Kommission  der  elektri- 
schen Ausstellung  in  Königsberg  (Pr.) 
ein  Schreiben,  in  welchem  die  Kommission  um 
Unterstützung  des  Unternehmens  Seitens  des 
Vereines  bittet. 

Der  Vorsitzende  richtete  mit  Bezug  auf  das 
genannte  Schreiben  an  diejenigen  Vereins- 
mitglicdcr,  welche  sich  an  der  Ausstellung  be- 
theiligen oder  dieselbe  besichtigen,  das  Er- 
suchen, über  die  von  ihnen  gemachten  Wahr- 
nehmungen seinerzeit  dem  Vereine  gefällige 
Mittheilung  zu  machen. 

3.  Vom  Königlichen  Ministerium  der 
öffentlichen  Arbeiten  in  Rom  ein  Exemplar 
des  Werkes  >Rilievi,  Osscrvazioni  ed  Esperienze 
sul  Fiume  Tevere«. 

4.  Von  dem  Ingenieur  Herrn  A.  Bandsept 
in  Brüssel  ein  Exemplar  der  von  ihm  ver- 
fafsten  Broschüre  >Ea  transmission  elcctrique 
de  la  force,  expliquee  par  l'analogie  entre  les 
phrfnomenes  electriqucs  et  les  actions  mdca- 
niques- . 

25 


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194 


Die  beiden  Werke  (3.  und  4.)  waren  zur 
Einsicht  ausgelegt;  der  Vorsitzende  ordnete, 
unter  dem  Ausdrucke  des  Dankes  für  die  Zu- 
wendungen, die  Aufnahme  der  Bücher  in  die 
Vereins-Büchersammlung  an. 

5.  Von  der  Redaktion  der  Zeitschrift  >Der 
Elektrotechniker;,  des  Organes  des  in  Wien 
vor  Kurzem  gegründeten  *  Elektrotechnischen 
Vereines«  die  erste  Nummer  der  gedachten 
Zeitschrift. 

6.  Von  Herrn  Berthold  Mendel  in  Berlin 
ein  Probe  -  Exemplar  der  in  New -York  er- 
scheinenden »Eicctrical  Review«. 

Beide  Zeitschriften  waren  zur  Einsichtnahme 
ausgelegt  und  werden  dem  technischen  Aus- 
schufs  überwiesen  werden. 

Der  Vorsitzende  machte  sodann  die  Mitthei- 
lung, dafs  der  von  der  Verlagsbuchhandlung 
von  Julius  Springer  ausgesetzte  Preis  von 
1 000  Mark  für  die  beste  Bearbeitung  des 
Themas: 

»Kritische  Vergleichung  der  elektrischen 
Kraftübertragung    mit   den  gebräuchlichsten 
mechanischen    Kraftübertragungen « 
seitens  des   technischen  Ausschusses  dem  Ver- 
fasser der  einzigen,  unter  dem  Motto: 

•  l>u  hast  nicht  recht'  Das  mag  wohl  sein; 
Doch  das  zu  sagen  ist  klein; 
Habe  mehr  Recht  als  ich!  Das  wird  was  sein. 

Goethe.« 

eingegangenen  Arbeit  zuerkannt  worden  ist. 

Nachdem  festgestellt  worden  war,  dafs  alle  in 
dem  bezüglichen  Preisausschreiben  enthaltenen 
Bedingungen  seitens  des  Einsenders  erfüllt 
waren,  wurde  zur  OetTnung  des  mit  demselben 
Motto  versehenen  Briefumschlages  geschritten. 
Als  Verfasser  der  Preisschrift  ergab  sich  der 
Studirende  der  Königlich  technischen  Hoch- 
schule, Herr  August  Beringer  in  Charlotten- 
burg. 

Derselbe  war  in  der  Sitzung  anwesend  und 
wurde  vom  Vorsitzenden  zu  seiner  >von  Fleifs 
und  Tüchtigkeit  zeugenden  <  Arbeit  beglück- 
wünscht. 

Die  Preisschrift  wird  demnächst  zur  Veröffent- 
lichung kommen. 

Nach  Erledigung  der  geschäftlichen  Angelegen- 
heiten hielt  Herr  Professor  Dr.  Hugo  Kron- 
ecker den  angekündigten  Vortrag:  ^Wahr- 
nehmung elektrischer  Stromesschwankungen  bei 
der  Muskelthätigkeit  mittels  des  Fernsprechers  t. 

Derselbe  wird  später  in  der  Zeitschrift  ab- 
gedruckt werden. 

Im  Anschlufs  an  den  Vortrag  nahm  Herr 
Dr.  Kronecker  verschiedene  Demonstrationen 
an  einem  nicht  Versehrten  Hunde  vor  und  wies 
durch  Versuche  nach,  wie  man  die  Muskeltöne 
wahrnehmen  könne.  Der  Vortragende  theilte 
zugleich  seine  Geneigtheit  mit,  die  Experimente 


denjenigen  Herren,  welche  sich  besonders  dafür 
|  interessiren,  am  Sonntag,  den  29.  April,  im 
I  physiologischen  Institute  nochmals  vorzufahren. 

Herr  Dr.  Aron  zog  die  von  ihm  in  Aussicht 
gestellte  kleinere  technische  Mittheilung:  'Ueber 
künstlichen  Graphit«,  wegen  Vornahme  der  er- 
wähnten Versuche  bis  zur  nächsten  Sitzung 
zurück. 

Schlufs  der  Sitzung  9^  Uhr  Abends. 

Dr.  W.  Siemens. 
H.  Aron,  Unger, 

emter  Schriftführer.  zweiter  Schriftführer-. 


II. 

Mitglieder  -  Verzeich  ni  fs. 
A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 

1 

380.  Fki.ix  van  den  Wvngaert,  Civilingenieur. 

381.  Werner  Genkst  ,  Ingenieur  und  Tele- 

graphen-Fabrikant. 

382.  RliMJi.K  Twklbrck,  stud.  techn. 

B.   Anmeldungen  von  aufserhalb. 

1562.  N.  Schrelrs,   Gramme  Chimistc-Elec- 

tricien,  Vincennes,  Paris. 

1563.  Johann  Hermax,    Bergwerks  -  Direktor, 

Penzberg. 

1 564.  Friedrich  Schwinning,  Telegraphen- Auf- 

seher, Emden. 

1565.  Stefan  Sai.y,   Beamter  der  Königlich 

Ungar.  Staats -Eisenbahnen,  Reserve- 
Lieutenant,  Budapest. 

1566.  Philipp  Lodemann,  Landesbauinspektor 

der  Provinz  Schlesien,  Glogau. 

1568.  Ernst  Fahrig,    Manager  Electrician, 

Eccles  bei  Manchester. 

1 569.  Franz  Rademacher, Telegraph. -Assistent, 

Königsberg  i.  Pr. 

1570.  Hans  Reale  Ottesen,  Elektrotechniker, 

Hannover. 

1571.  Ernst  Sauer,  Postpraktikant,  Dresden. 

1572.  Wladimir    Michailowitsch  Kcntnskv, 

Kollegien  •  Rath ,  Telegraphenstartons- 
chef,  Kasan. 

1573.  Heinr.  Dettmann,  Optiker,  Riga. 

1574.  Rudolph    Kriesche  ,    Post  -  Inspektor, 

Dresden. 

1575.  Max  Holst,  Postsekretär,  Hannover. 


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Elkktootp.chn.  Zkitschkift. 

MAI  .88j. 


DlK.  TORSIONSGALVANOMETER  MIT  WlDKRS TANDSKAS 1  EN  U.  S.  W. 


'95 


ABHANDLUNGEN. 


Die  Torsionsgalvanometer  mit  Widerstands- 
kasten von  Siemens  &  Halske. 

Zweck  und  Einrichtung. 
Das  Torsionsgalvanometer  ist  ein  einfaches 
Galvanometer,  dessen  Magnet  an  einer  Spiral 
feder  befestigt  ist;  die  drehende  Wirkung,  welche 
der  Strom  auf  den  Magnet  ausübt,  wird  da- 
durch aufgehoben ,  dafs  man  die  Spiralfeder  in 
entgegengesetztem  Sinne  dreht.  Der  Torsions- 
winkel  der  Spiralfeder  ist  proportional  der 
Starke  des  das  Galvanometer  durchfliefsenden 
Stromes,  also  auch,  da  der  Widerstand  des 
Galvanometers  eine  konstante  Gröfse  ist,  pro- 
portional der  an  den  Enden  des  Gal- 
vanometerdrahtes  herrschenden  Span- 
nungsdifferenz. 

Die  Empfindlichkeit  des  Instrumentes  hängt 
direkt  von  der  Stärke  des  Magnetismus  der 
Nadel  ab;  durch  Anwendung  jedoch  der  von 
uns  eingeführten  Glockcnmagnete  und  durch 
geeignete  Vorsichtsmafsregeln  bei  deren  Her- 
stellung ist  die  Konstanz  der  Empfindlichkeit 
auf  lange  Zeit  gesichert. 

Das  Torsionsgalvanometer  dient  direkt  nur 
zur  Messung  von  Spannungsdifferenzcn, 
namentlich  im  Stromkreise  von  Maschinen;  wie 
wir  jedoch  weiter  unten  zeigen  werden,  lassen 
sich  mit  demselben  auch  indirekt  Strom- 
stärken, Widerstände  und  elektromoto- 
rische Kräfte  bestimmen. 

Um  die  Spannungsdifferenz  an  den  Punkten  a,  b 
eines  Stromkreises  zu  messen,  werden  das  Tor- 
sionsgalvanometer und  der  zugehörige  Wider- 
standskasten hinter  einander  geschaltet  und  als 
Nebenschlufs  zur  Hauptleitung  mit  den  Punk- 
ten a,  b  verbunden,  Fig.  i.  Der  Widerstands- 
kasten dient  dazu,  um  jeder  Messung  die 
passende  Empfindlichkeit  zu  verleihen  durch 
Vorschaltung  von  Widerstand,  und  zwar  sind 
die  den  verschiedenen  Stöpselungen  entsprechen- 
den Empfindlichkeiten  auf  dem  Widerstands- 
kasten angegeben.  Wenn  die  Stromstärke  im 
Hauptkreise  keinen  geringeren  Werth  hat,  als  das 
für  die  betreffende  Konstruktion  des  Torsions- 
galvanometers passende  Minimum  (vgl.  unten), 
so  sind  die  Widerstandsverhältnisse  derart,  dafs 
der  durch  Torsionsgalvanometer  und  Wider- 
standskasten fliefsende  Strom  nur  einen  ver- 
schwindenden Theil  des  im  Hauptstrom- 
kreise herrschenden  Stromes  ausmacht. 

Dadurch,  dafs  das  Torsionsgalvanometer  stets 
im  Nebenschlüsse  zum  Hauptkreise  benutzt  wird, 
ist  es  auch  ermöglicht,  dasselbe  nicht  im  Ma- 
schinenräume, sondern  in  einem  Nebenraum 
oder  überhaupt  in  gröfserer  Entfernung  von  der 
Maschine  aufzustellen.  Finden  fortlaufende 
einer  Reihe  von  Spannungsdifferenzen 


statt,  wie  z.  Ii.  bei  einer  gröfseren  elektrolyti- 
schen Anlage,  so  zieht  man  von  allen  Punkten 
des  Hauptstromkreises,  an  denen  gemessen  wer- 
den soll,  Leitungen  nach  dem  Nebenraum,  in 
welchem  das  Torsionsgalvanometer  steht,  und 
j  bringt  Umschalter  an,  so  dafs  durch  blofse 
Stöpsclung  jeder  Punkt  des  Stromkreises  mit 
dem  Instrumente  verbunden  werden  kann. 

Ks  ist  für  jede  Messung  an  zurät  hen,  am 
Widerstandskasten  zunächst  die  geringste  Em- 
pfindlichkeit einzustöpseln,  dann  die  nächst- 
,  gröfsere  u.  s.  w. ,  bis  man  diejenige  gefunden 
!  hat,  bei  welcher  der  Torsionswinkcl  einen  passen- 
den Werth  erhält. 

Stellt  man  eine  Empfindlichkeit  ein,  welche 
für  den  bezw.  Fall  zu  grofs  ist,  so  wird  der  das 
Instrument  durchflicfscndc  Strom  zu  stark  und 
das  Instrument  kann  darunter  leiden. 

Justirung;  Korrektion  stabeile. 

Die  Grundlage  der  Justirung  bildet  die 
Menge    Silber,    welches   der  Strom  von 

Fig.  i. 


i  Ampere  in  einer  Zelle  niederschlägt;  es  ist 
angenommen,  dafs  dieser  Strom  3,0  g  Silber 
in  der  Stunde  niederschlägt.  Die  Spannungs- 
differenz  von  1  Volt  ist  alsdann  dadurch  de- 
finirt,  dafs 

1  Volt  —  1  Ampere  X  '  Ohm; 
für  die  Widerstandseinheit,  das  Ohm,  ist  ange- 
nommen, dafs 

1  Ohm  =  1,0615  S.-E. 

Die  Torsionsgalvanometer  sind  so  justirt,  dafs 
der  Torsionswinkel  beinahe  gleich  der  Span- 
nungsdifferenz  in  Volt  ist ,  abgesehen  vom 
Komma.  Da  aber  diese  Justirung  sich  nicht 
ganz  genau  ausführen  läfst  und  auch  die  Kraft 
der  Torsionsfeder  nicht  genau  proportional  dem 
Torsionswinkcl  ist,  wird  jedem  Instrument  eine 
Korrektionstabelle  beigegeben,  welche  ge- 
stattet, den  Werth  der  Spannungsdiflerenz  in 
Volt  genauer  anzugeben. 

Ist  z.  B.  der  Torsionswinkel  68, 5°  abgelesen, 
und  beträgt  die  Korrektion  für  den  in  der 
Tabelle  nächstliegenden  Winkel  750:  —  o,;, 
und  ist  ferner   die  Empfindlichkeit  eingestellt: 

»5* 

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196 


Abhandlungen. 


El.KKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
MAI  1883. 


i°  =  0,1  Volt,  so  ist  die  gesuchte  Spannungs- 
diffcrenz: 

—  0,1  (68, j  —  0,7)  =  6,78  Volt. 
Die  Justirung  kann,  abgesehen  von  kleinen 
Veränderungen  im  Laufe  der  Jahre,  nur  durch 
mechanische  Beschädigungen  oder  durch  An- 
wendung von  zu  starken  Strumen  im  Galvano- 
meter  leiden  ;  in  diesen  1*  allen  empfiehlt  es 
sich,  das  Instrument  nachjustiren  zu  lassen. 

Au  fstellung. 

Das  Torsionsgalvanometcr  wird,  etwas  ent- 
fernt von  der  Maschine  und  den  Leitungen  des 
Hauptstromkreises,  auf  eine  feste  Grundlage 
gesetzt. 

Das  stehende  Torsionsgalvanometer  wird  so 
aufgestellt,  dafs  der  mit  N  bezeichnete  Pol  des 
Magnetes  ungefähr  nach  Norden  liegt.  Dann 
löst  man  die  ins  Holz  führende  Schraube  und 
stellt  mit  den  drei  Stellschrauben  das  Instrument 
so  ein,  dafs  die  am  unteren  Knde  des  Magnetes 
befestigte  Spitze  Uber  dem  Schnittpunkte  des 
darunter  angebrachten  Kreuzes  hängt.  Dann 
stellt  man  den  Torsionszeiger  mittels  der 
gröberen1  randrirten  Schraube  Uber  der  Glas- 
platte auf  Null,  löst  die  Schraube  am  messinge- 
nen Fufsgestell  und  dreht  die  Holzplatte  so 
lange,  bis  der  am  Magnet  befestigte  Zeiger  auf 
Null  zeigt  oder  gleichmäfsig  um  Null  schwingt. 

Die  Spitze  soll  sich  etwa  \  mm  Uber  «lein 
Schnittpunkte  des  Kreuzes  befinden. 

Das  liegende  Torsionsgalvanometer  ist  so 
aufzustellen,  dafs  die  auf  Schneiden  spielende 
Axe,  an  welcher  der  Magnet  befestigt  ist,  un- 
gefähr im  Meridian  liegt.  Dann  löst  man  die 
in  das  Kufsbrett  führende  Arretirungsschraube 
und  stellt  mit  den  drei  Stellschrauben  das  In- 
strument so  ein,  dafs  der  an  dem  Magnete  be- 
festigte Zeiger  auf  Null  zeigt,  während  der  Tor- 
sionszeiger ebenfalls  auf  Null  steht. 

Bei  der  Messung  sind,  nachdem  das  Instru- 
ment auf  Null  eingestellt  ist,  die  Leitungen  so 
anzulegen,  dafs  der  Magnetzeiger  vom  Strom 
nach  steigenden  Zahlen  getrieben  wird; 
dann  wird  der  Torsionszeiger  so  lange  gedreht, 
bis  der  Magnetzeiger  wieder  auf  Null  zeigt,  und 
der  Torsionswinkel  abgelesen. 

Uebersicht  der  Messungen. 

1.  Spannungsdifferenz.  Wie  schon  oben 
bemerkt,  hat  man  zum  Messen  einer  Spannungs- 
differenz die  vom  Torsionsgalvanometer  und 
dem  Widerstandskasten  ausgehenden  Leitungen 
nur  an  die  Punkte  anzulegen,  deren  Spannungs- 
differenz  gesucht  wird. 

2.  Elektromotorische  Kraft  (£).  Zu 
dieser  Bestimmung  wird  zunächst  die  Spannungs- 
dilferenz  (/')  an  den  Polen  der  Maschine  be- 
stimmt, deren  elektromotorische  Kraft  gesucht 
ist ,    und   hierzu  das   Produkt   aus  der  Strom- 


starke (J)  und  dem  Widerstände  (W)  der  Ma- 
schine addirt  oder  subtrahirt,  je  nachdem  die 
Maschine  von  einem  Motor  oder  von  einem 
Strom  getrieben  wird, 

£  =  P±J.  I  V. 

Hierzu  mufs  der  Widerstand  der  Maschine 
gegeben  sein;  über  die  Bestimmung  der  Strom- 
stärke vgl.  nachstehend. 

3.  Stromstärke.  Um  die  in  einem  Strom- 
kreise herrschende  Stromstärke  zu  bestimmen, 
mifst  man  die  an  den  Bnden  eines  bekannten, 
im  Stromkreis  eingeschalteten  Widerstandes  statt- 

Pig.  2. 


findende  Spannungsdifferenz  in  Volt  und  diYidirt 
dieselbe  durch  den  Werth  des  Widerstandes 
in  Ohm;  der  Quotient  giebt  die  Stromstärke  in 
Ampere. 

Zu  dieser  Messung  eignet  sich  der  von  uns 
zu  diesem  Zwecke  konstruirte  Widerstands- 
kasten  von  1  Ohm  für  Maschinenströme. 

4.  Widerstand.  Der  Widerstand  irgend 
welcher  vom  Strome  durchflossenen  Leiter  lafst 
sich  mit  dem  Torsionsgalvanometer  bestimmen, 
wenn  in  jenen  Leitern  keine  elektromotorische 
Kraft  entwickelt  wird,  wie  namentlich  bei 
Drähten  und  Glühlampen;  herrscht  jedoch  in 
einem  Leiter  eine  elektromotorische  Kraft,  so 
erhält  man  nur  den  >  scheinbaren  Wider- 
stand«, d.  h.  den  Widerstand,  welcher,  statt 
jenes  Leiters  eingeschaltet,  denselben  so  ersetzen 
würde,  dafs  im  Stromkreise  sich  nichts  änderte. 


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Elbktkotrchk.  Z  K I T  $< ' !  I R I  FT . 
MAI  1883 


Die  Toksionsgai.vanome TER  mit  Widerstandskasten  ü.  s.  w. 


107 


Dieser  scheinbare  Widerstand  ist  es,  welcher 
bei  der  Mehrzahl  der  elektrolytischen  Z  er- 
setz ungszellen,  bei  einer  durch  den  Strom 
getriebenen  Maschine  und  vielleicht  auch  beim 
elektrischen  Bogen  licht  auftritt;  derselbe  ist 
abhängig  von  der  Stromstärke,  während  der 
wahre  Widerstand  eines  Leiters  hiervon  unab- 
hängig ist. 

Der  Widerstand  bezw.  der  scheinbare 
Widerstand  eines  Leiters  in  Ohm  wird  er- 
halten, wenn  man  die  an  seinen  Kndp unkten 
herrschende  Spannungsdifferenz  in  Volt 
und  die  im  Kreise  herrschende  Stromstärke 
in  Ampere  mifst,  und  jene  Spannungs- 
differenz durch  die  Stromstärke  dividirt; 
mifst  man  die  Stromstärke  als  die  Spannungs- 
differenz  an  den  Enden  eines  Leiters  von  1  Ohm 


Bei  dem  stehenden  Torsionsgalvanometcr, 
Fig.  2,  hängt  der  Magnet  an  einem  Kokon- 
faden, dreht  sich  also  um  eine  vertikale  Axe;  bei 
dem  liegenden,  Fig.  3,  bewegt  sich  derselbe 
um  eine  horizontale  Axe  auf  Schneiden. 

Die  liegende  Konstruktion  zeichnet  sich 
namentlich  dadurch  aus,  dafs  alle  gebrechlichen 
Theile  fehlen,  und  dafs  Erschütterungen  wenig 
Einflufs  auf  die  Nadel  haben;  bei  der  stehen- 
den Konstruktion  ist  die  Beweglichkeit  gröfser, 
und  wenn  auch  der  Kokonfaden  der  Gefahr 
des  Reifsens  ausgesetzt  ist,  so  ist  doch  durch 
die  Konstruktion  dafür  gesorgt,  dafs  es  nicht 
schwierig  ist,  einen  neuen  Faden  einzuziehen. 

Bei  beiden  Konstruktionen  sind  sogenannte 
G locken magnete  angewendet,  wie  solche  zu- 
erst bei  unserem  aperiodischen  Spiegelgalvano- 


Kit,'-  3- 


Widerstand,  so  hat  man  die  an  dem  zu 
messenden  Leiter  herrschende  Span- 
nungsdifferenz durch  die  an  dem  Wider- 
stande von  i  Ohm  herrschende  zu  di- 
vidiren. 

5.  Arbeitskraft.  Um  die  zwischen  irgend 
zwei  Punkten  eines  Stromkreises  vom  elektri- 
schen Strome  geleistete  bezw.  verbrauchte  Arbeit 
zu  bestimmen,  mifst  man  die  an  diesen  Punkten 
herrschende  Spannungsdifferenz  (S)  in  Volt  und 
die  Stromstärke  (J)  in  Ampere;  für  die  Arbeits- 
kraft   .  t)  hat  man  alsdann 

A-^c.S.J, 

wo  c  —  0,001 36,  wenn  //  in  Pferdestärken,  C—  o,:m, 
wenn  A  in  Sekundenkilogrammineter  ausgedrückt 
werden  soll. 

t  Konstruktionen. 

Das  Torsionsgalvanometer  wird  in  zwei  For- 
men ausgeführt,  der  stehenden  und  der  lie- 
genden. 


meter  konstruirt  wurden.  Ferner  ist  bei  beiden 
Konstruktionen  eine  Luftdäm  pfung  ange- 
bracht, vermöge  welcher  die  Nadel  nach  etwa 
vier  Schwingungen  zur  Ruhe  kommt. 

Beide  Konstruktionen  werden  in  zwei  Wicke- 
lungen ausgeführt,  einer  mit  wenig  Widerstand 
für  stärkere  Ströme  und  einer  mit  mehr 
Widerstand  für  schwächere  Ströme.  Die 
Verhältnisse  sind  so  gewählt,  dafs  bei  dem  be- 
treffenden Minimalstrom  und  einem  Torsions- 
winkel von  50 0  durch  das  Anlegen  des  Tor- 
sionsgalvanometers mit  Widerstandskasten  an 
zwei  Punkten  des  Hauptkreises  die  Spannungs- 
differenz dieser  Punkte  nur  um  1  %  verändert 
wird;  bei  Strömen,  die  stärker  sind,  als  jener 
Minimalstrom,  ist  dieser  Einflufs  noch  geringer. 

Torsionsgalvanometer   für  stärkere 

Ströme  (stehend  oder  liegend). 
Dasselbe   hat  den  Widerstand   von  1  Ohm 
(Kupfer)   und  ist  namentlich  für  Ströme  von 


iq8 


AllHANDI.l'NGKN. 


Ei.kk  i  r<  meint,  /ki  i  s<  nun. 

MAI  1883. 


mindestens  5  Ampere  bestimmt.  Zu  demselben 
gehört  der  Widerstandskasten  mit  vier  Abthei- 
lungen Nu.  4573  mit  den  Widerständen  9,  99, 
999,  9999  Ohm  (Neusilber),  Fig.  4.  Die  der 
Einschaltung  dieser  verschiedenen  Widerslande 
entsprechenden  Kmpfindlichkeiten  sind : 


Gc-topveltcr 
Widerstand 

Empfindlichkeit 

Bereich 
der 

Messung  bis 

0 

1°         0,001  Volt 

0,17  Volt 

9  Ohm 

1°  =  0,01 

1.7 

99  - 

1°  ~  0,1 

»7 

999  " 

1°  —  I 

I  70 

9  999  - 

1°  -  10 

1  700 

Mit  diesem  Instrumente  hissen  sich  beinahe 
alle  Messungen  an  elektrischen  Maschinen  aus- 
führen, da  gewöhnlich  Ströme  von  mehr  als 
5  Ampere  vorkommen. 

Aber  auch  bei  schwächeren  Strömen  lassen 
sich  die  Messungen  ausführen,  wenn  das  Instru- 
ment richtig  angewendet  wird,  so  namentlich 
in  dem  Kall,   in  welchem  eine  Maschine  eine 

Rg.  5- 


indem  man  die  zuletzt  gemessene  (a  b)  von  der 
zuerst  gemessenen  (a  c)  abzieht.  Aus  den  Span- 
nungsdifferenzen (a  b)  und  (b  c)  läfst  sich  dann 
Stromstärke,  Widerstand  und  Arbeitskraft  der 
Glühlampe  berechnen,  wie  oben  angegeben. 

Torsionsgalvanometer     für  schwächere 
Ströme  (stehend  oder  liegend). 

Dasselbe  hat  den  Widerstand  von  100  Ohm 
(in  Kupfer),  ist  namentlich  für  Ströme  von  min- 
destens 0,5  Ampere  bestimmt  und  eignet  sich 
zur  Messung  von  Glühlampen.  Zu  demselben 
gehört  der  Widerstandskasten  No.  4575  mit 
zwei  Abtheilungen,  mit  den  Widerständen  900, 
q9oo  Ohm  (in  Neusilber),  ferner,  wenn  Span- 
nungen von  Uber  170  Volt  zu  messen  sind,  der 
Widerstand  No.  2434  von  99900  Ohm  (in  Platin- 
silber). Die  der  Einschaltung  dieser  verschie- 
denen Widerstände  entsprechenden  Empfindlich- 
keiten sind: 


Anzahl  parallel  geschalteter  Glühlampen  g, 
Fig.  5,  betreibt  und  eine  derselben  gemessen 
werden  soll. 

Man  schalte  in  diesem  Falle  vor  die  be- 
treffende Glühlampe  einen  bekannten  Wider- 
stand (ab),  z.  B.  1  Ohm,  und  messe  die  Span- 
nungsdifferenz  (a  c)  mit  der  Empfindlichkeit  i° 
—  1  Volt.  Nun  legt  man  das  Torsionsgalvano- 
meter mit  Widerstand  an  a  b  an  mit  der  Km- 
pfindlichkeit  i°  =  o,oi  Volt  und  mifst  die  unter 
diesen  Umständen  in  ab  herrschende  Span- 
nungsdifferenz.  Aus  dieser  erhält  man  die  in 
a  b  ohne  Anlegen  des  Instrumentes  herrschende 
Spannungsdifferenz  (a  b),  wenn  man  die  ge- 
messene Spannungsdifferenz  (a  b)  mit  dem  Wider- 
stand (a  b)  multiplizirt  und  durch  den  beim  An- 
legen des  Instrumentes  zwischen  a  und  />  herr- 
schenden Widerstand  dividirt.  (Ist  z.  B.  der 
Widerstand  (ab)  -  1  Ohm,  so  ist  der  beim 
Anlegen   des   Instrumentes   zwischen  a  und  b 

herrschende  Widerstand  =s  1  ^  10  ^  0,90.1  Ohm; 

die  gemessene  Spannungsdifferenz  ist  also  mit 

 —   I,i  zu  multipliziren.) 

0,909 

Die   Spannungsdifferenz  t  b  ()  bestimmt  man 
alsdann  nicht  durch  direkte  Messung,  sondern  j 


Gestöpselter 
Widerstand 

Empfindlichkeit 

Bereich 
Jer 

Messung  bis 

0 

1°  =    0,0.  Volt 

1,7  Volt 

900  Ohm 

l°=  0,1 

17 

9900  - 

1°^  I 

I70 

99900  - 

1°  =  IO 

I  7OO 

Gedächtniferegeln  für  die  Stromstärken  in  der 
Wheatstone'schen  Brücke. 

Von  HEINRICH  Dischkr,  k.  k.  Telegraphen- 
Offizial. 

Der  Zweck  des  gegenwärtigen  Aufsatzes  besteht  darin, 
zu  zeigen,  wie  man  die  ftir  die  einzelnen  Stromstärken 
eines  Wheatstone'schen  Bruckensystems  abgeleiteten  For- 
meln mit  Hülfe  einer  Gedächtnifsregel  jederzeit  aus  dem 
Kopfe  leicht  hinschreiben  kann. 

In  Fig.  1  ist  ein  Brtickcnsystem  dargestellt.  Für  die 
in  den  einzelnen  Zweigen  des  Systems  vorhandenen 
Stromstärken  bestehen  folgende  sechs  Gleichungen: 


i  =  E 


ß 


.SB  E 


ab  +  ad  +  */+  bf  +  bf  +  td  +  </  +  <// 


b,  +  td  -f-  tf  +  df 
II 

ad  -f  cd  +  «/+  df 


-  E  


E- 


ab  +  ad  +  af+bf 
■ 

ab  +  af  +  bt  +  bf 


und 


iL  =  £ 


ad  —  bf 


worin  der  gemeinschaftliche  Nenner 


r  gemeinsctialtlicric  .'Nenner 

+  Mid  -f-  Uftf  +  li'bi  +  n-bf  -f-  trtd  -f-  'i'if  +  u-df 
•+-  abf  +  abd  +  aed  -f  a,J  -f  adf  4-  b.d  ■+-  bff  +  bdf 


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Fl TKTknTH  HN.7.KITM  HRIFT. 
MAI  1S61 


GEDA(  HTNISSRKOEI.N  Fl  K  I)IK  SiKO.MSTARKF.N  II. 


s.  w. 


IQ9 


Der  Widerstand  q  der  Verzweigung  ist  ferner: 
ab,  4- ,;/.,/  4  ff, ,/  4.  ,1^/4  „.j/4  //,-,/  4  6<f+ 
<*J  4- ad  ~+äf+ ~bc  4  <y  '4  ai  +  T/r+jf 

l>ic  Figur  besteht  au«,  6  Zweigen,  deren  Widerstände 
durch  die  Grofscn  .v,  a.  b,  c,  d  und  /  bezeichnet  sind, 
und  hat  4  Knotenpunkte,  welche  A,  C,  D  und  /•'heifsen. 
Den  in  dem  obigen  Gleicuungssystcmc  für  die  Strom- 
starken  vorkommenden  Faktor  K  kann  man  aufscr  Acht 
las>cn  und  hat  also  nur  das  Bildungsgesetz  der  Brüche 
tu  suchen,  mit  welchen  dieser  Faktor  jedesmal  ver- 
bunden ist. 

I  m  den  gemeinschaftlichen  Nenner  n  zu  erhalten, 
bildet  man  aus  den  6  Elementen  w,  a,  b,  c,  d  und  f  alle 
nioglichen  Temen,  sieht  diese  letzteren  als  zu  summiremic 
Produkte  an  und  streicht  davon  jene  Temen  weg,  welche 
in  der  Figur  durch  die  in  je  einem  einzigen  Knoten- 
punkte zusaiiimcnstofscnden  Leiter  vertreten  sind. 

Aus  den  angegebenen  6  Kiementen  erhält  man 
6.5.4 

2    (    -    20  Temen,  nämlich: 

U-ab  wbd  ab,  tidf 
Will         wbf       llfid  bed 

H'ad  u;J  abf  bff 
;,«/  uvf  aed  bdf 
.v/v      :vdj      aef  cdf. 


Die  den  4  Knotenpunkten  der  Figur  entsprechenden 
Temen  sind:  scac,  tvbd ,  ab/,  cdf;  wenn  man  diese  von 
iifD  obigen  20  Temen  wegstreicht,  bleiben  die  den 
Nenner  n  bildenden  16  Temen  (Produkte)  Übrig. 

Den  Zahler  jedes  einzelnen  Ausdruckes  für  die  Strom- 
stärken rindet  man,  indem  man  in  der  Figur  den  die 
Stromquelle  enthaltenden  Hauptdraht  w  und  jenen  Draht 
wegnimmt,  dessen  Stromstärke  bestimmt  werden  soll, 
aus  den  übrig  bleibenden  Gröfsen  alle  möglichen  Amben 
bildet,  dieselben  als  zu  summirende,  bei  der  Brücke  aber 
ab  zu  subtrahirende  Produkte  ansieht  und  davon  jene 
Amben  wegstreicht,  welche  in  der  reduzirten  Figur 
durch  je  zwei  in  einem  Knotenpunkte  zusammen- 
stofsende  Leiter  gebildet  werden. 

N.ich  dieser  Kegel  findet  man  /..  B.  den  Zähler  des 
<u  /  gehörenden  Bruches,  indem  man  von  den  der  Fig.  2 
entnommenen  5  Grofscn  a,  b,  c,  d  und  /"  alle  möglichen 

Amben  bildet.    Man  erhält   ^  *  ■    10  Amben,  nämlich : 

2  .  1 

ab,  ac,  ad,  af,  bc,  bd,  bf,  cd,  cf  df. 

Hiervon  sind  die  den  Knotenpunkten  A  und  C  ent- 
sprechenden Amben  ac  und  bd  zu  streichen  und  "der 
Rest  giebt  uns  den  gesuchten  richtigen  Werth. 

Im  den  Zähler  des  zu  /,  gehörenden  Bruches  zu 
fanden,  bilde  man  mit  Hülfe  der  Fig.  3  aus  den 
4  Grofcen  b,  c,  d  und  /  alle  möglichen  Amben,  deren 

Anzahl     -J-  ^  6  ist.    Man  erhalt  in  solcher  Weise: 

6c.  bd,  bf,  <d,  cf,  df, 


und  hat  davon  die  den  Knotenpunkten  C  und  /)  ent- 
sprechenden Amben  bd  und  bf  zu  streichen. 

Für  den  Zähler  des  zu  i,t  (dem  Strom  in  der  Brücke) 
gehörenden  Bruches  benutze  man  die  Fig.  4  und  bilde 
aus  den  4  Gröfsen  a,  b,  ,  und  </  folgende  6  Amben  : 

ab,  r/r',  ad,  bc,  bd,  cd, 

wovon  die  den  Knotenpunkten  ./,  C,  D  und  F  ent- 
sprechenden Amben: 

ac,  bd.  ab,  cd, 
Fig.  2. 


zu  streichen  sind.  Ks  bleiben  dann  nur  die  i  Amben 
(Produkte)  ad  und  bc  übrig,  welche  nach  der  angegebenen 
Regel  durch  das  Minuszeichen  zu  verbinden  sind. 

Fig.  3- 


Was  schliefslich  die  Formel  für  den  Widerstand  q  der 
Verzweigung  anbelangt,  so  ist  diesfalls  die  Fig.  2  zu  be- 
nutzen.   Man  bildet    -  selbstverständlich  mit  gänzlicher 

Fig-  4- 


Hinweglassung  des  Kaktors  /-.'  —  aus  den  vorhandenen 
5  Gröfsen  a,  b,  c,  ./und/alle  möglichen,  als  Produkte  ai: Mi- 
schenden Temen  und  Amben,  wovon  man  aber  die  in  <'..r 
Figur  vertretenen  Kombinationen  streicht.  Ks  sind  dies  die 
Temen  abf  cdf  und  die  Amben  ac,  bd.  Die  Summe 
der  Temen  giebt  dann  den  Zähler  und  die  Summe  der 
Amben  den  Nenner  des  den  Werth  von  <f  darstellenden 
Bruches. 

Wien,  im  August  1SS2. 


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200 


Abhandlungen. 


El.KKTKO  TKOHN.  ZtlTSC'HHIFI 
MAI  1M3. 


Ueber  die  elektromotorische  Kraft,  den  Wider- 
stand und  den  Nutzeffekt  von  Ladungssäulen 
(Akkumulatoren). 

Von  W.  Hallwachs. 

Die  erste  Ladungssäule  wurde  schon  1803, 
drei  Jahre  nach  Entdeckung  der  Klektrolyse, 
von  Ritter  gebaut.  Später  hat  Sinsteden') 
darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  VolLimeter, 
deren  Elektroden  aus  Blei,  Silber  oder  Nickel 
bestehen,  Ladungssäulcn  liefern,  welche  zur  Er- 
zeugung starker  Ströme  geeignet  sind.  Plante"8) 
hat  dann  von  1859  ab  eingehende  und  mühe- 
volle Versuche  mit  Ladungssäulen  gemacht,  die 
aus  Bleiplatten  in  verdünnter  Schwefelsäure  be- 
standen. Sie  führten  ihn  zu  einem  Verfahren, 
die  Bleiplatten  so  zu  präpariren,  dafs  die  Säule 
anhaltendere  Polarisationsströme  liefert.  Dieses 
Verfahren  ist  sehr  umständlich  und  erfordert 
einen  grofsen  Arbeitsaufwand.  Aufserdem  sind 
die  schliefslich  auf  der  Oberfläche  der  Bleiplatten 
gebildeten  Schichten  von  schwammigem  Blei 
verhältnifsmäfsig  dünn.  Eaure  hat  eine  Ver- 
besserung dieser  Elemente  dadurch  erreicht, 
dafs  er  beide  Elektroden  von  vornherein  mit 
Mennige  bedeckt.  Die  Formirung  wird  dadurch 
wesentlich  beschleunigt,  aufserdem  aber  das 
Element  dir  eine  stärkere  Ladung  befähigt,  weil 
die  auf  der  Oberfläche  der  Elektroden  gebildete 
Schicht  von  schwammigem  Blei  und  Oxyden 
desselben  viel  dicker  ist. 

Ueber  diese  neueren  Ladungssäulen  lagen  erst 
sehr  wenige  Untersuchungen  vor.  Namentlich 
fehlte  es  an  Beobachtungen  ihres  Nutzeffektes.  Ich 
habe  daher  auf  Anregung  des  Herrn  Professor 
Kundt  Untersuchungen  über  die  elektromoto- 
rische Kraft,  den  Widerstand  und  den  Nutz- 
effekt von  Ladungssäulen  angestellt.  Während 
meiner  Arbeit  erschienen  Berichte  über  eine 
Bestimmung  des  Nutzeffektes,  welche  die  Herren 
Allard,  Le  Blanc,  Joubert,  Potier  und 
Tresca'),  sowie  Über  eine  gröfserc  Anzahl  der- 
selben, welche  die  Herren  Prof.  W.  E.  Ayrton 
und  John  Perry*)  vorgenommen  hatten.  Die 
Herren  Gladstone  und  Tribe  haben  über  die 
chemischen  Vorgänge  in  den  Ladungssäulen  ge- 
arbeitet.5) Ich  selbst  habe  über  die  letzteren 
keine  Untersuchungen  angestellt. 

Es  standen  mir  zwei  Elemente  von  Tommasi, 
ein  gröfseres  und  ein  kleineres  von  Breguet, 
sowie  zwei  verschieden  präparirte  von  Herrn 
Otto  Schulze  dahier  zur  Verfügung. 

Die  Schulzc'schcn  Elemente  bestanden  aus 
einer  Serie  von  Bleiplatten,  von  denen  die  erste, 
dritte,  fünfte  u.  s.  w.  unter  sich  und  die  zweite, 


')  PnHgemioffT»  Antillen,  IM.  91.  S.  16. 

*)  Cninpte»  rendu»  IM.  I-.  5.  640  u.  A. .  G.  Plante,  Reeller- 
en« ?ur  l'electricilc. 

')  Cnmptc*  rendu«,  IM.  XI.IV.,  S.  600;  l.a  lumicre  ckcirique, 
Bd.  6.  No.  10. 

«)  Philoiophical  Magsuine  |V  ,  IM.  14,  S.  «.. 

*;  Nature,  Bd.  25,  S.  »11  u.  46t,  Bd.  16,  5.  603. 


vierte,  sechste  u.  s.  w.  unter  sich  metallisch 
verbunden  waren.  Diese  Platten  besafsen 
20  cm  Höhe  und  10  cm  Breite  und  waren  in 
einen  viereckigen  Kasten  eingesetzt.  Das  erste 
Element  (No.  I)  hatte  fünf  Platten,  auf  die 
1  kg  Mennige  aufgetragen  war.  Damit  diese 
besser  haften  blieb,  waren  die  Platten  waffel- 
artig eingeprefst  worden.  Das  Element  wog 
mit  Säure  8,1  kg.  Das  zweite  Element  (No.  IV) 
hatte  30  Platten,  die  für  die  Herstellung  ge- 
kratzt, dann  mit  Schwefelblumen  bestreut  und 
erhitzt  wurden,  so  dafs  sich  auf  der  Oberfläche 
eine  Schicht  von  Schwcfelblei  bildete.  Bei  der 
Ladung  des  aus  diesen  Platten  hergestellten 
•Elementes  wird  zunächst  der  Schwefel  wieder 
ausgeschieden.  Das  Element  wog  mit  Flüssig- 
keit 10,5  kg. 

Bei  den  Elementen  von  Tommasi  (No.  II) 
stehen  zwei  viereckige  Rahmen  von  30  cm  Höhe 
und  30  cm  Breite,  die  aus  viereckigen,  finger- 
dicken Bleistäben  gebildet  sind,  in  parallel- 
epipedisohen  Kästen  von  Hartgummi.  Die 
beiden  vertikalen  Seiten  eines  jeden  Rahmens 
sind  durch  500  bis  600  von  oben  nach  unten 
dicht  aufeinander  folgende  Bleilamellen  von 
etwa  o,j  mm  Dicke  und  15  mm  Breite  ver- 
bunden. Eine  Berührung  der  beiden  so  ge- 
bildeten Platten  wird  durch  dazwischen  stehende 
Stäbe  von  Hartgummi  verhindert.  Ein  Element 
wog  mit  Montirung  2iHkg. 

Bei  den  Elementen  von  Breguet  (No.  III) 
bestanden  die  beiden  Elektroden  aus  einfachen 
Blciplatten,  die  durch  zwischengelegte  Kaut- 
schukstreifen an  der  gegenseitigen  Berührung 
gehindert  und  dann  spiralig  aufgewunden  in 
einen  Glaszylinder  gesetzt  waren.  Das  gröfsere 
Element  wog  4,9  kg.  Sowohl  diese  Elemente 
als  auch  die  von  Tommasi  waren  auf  Plante"- 
sehe  Weise  präparirt  worden. 

Zum  Füllen  der  Elemente  wurde  eine  mit 
10  Volumen  Wasser  verdünnte  Schwefelsäure 
verwendet. 

Bevor  ich  zur  Mittheilung  der  Versuchsanord- 
nung übergehe,  seien  hier  die  im  Folgenden 
gebrauchten  Bezeichnungen  zusammengestellt.  Es 
bedeuten: 

1.  Bei  der  Ladung: 

/  die  Intensität,  J 

II  "  den  Widerstand  der  Ladungs- 
säule I  emem 

E  ihre  'elektromotorische  Kraft,  r^™™*" 

E'  die  Potenzialdifferenz  an  den  I    1  ' 
Endender  geschlossenenSäule,  J 

also  &  =  E-\-J\V. 

(/o)  die  mittlere  Intensität      \   ...       ,  , 
(E0)  die  mildere   elektromoto-  P 

rische  Kraft 
T  die  Ladungsdauer. 


Ladung, 


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201 


2.  Bei  der  Entladung  sind  die  entsprechenden 
kleinen  Buchstaben  genommen.  Es  ist  hier 
aber: 

e'  =  e  —  iu>, 
wie  ohne  Weiteres  ersichtlich. 

Der  äufsere  Widerstand,  durch  den  sich  das 
Element  entladet,  ist  mit  r  bezeichnet. 

Alle  Gröfsen  sind  in  den  vom  internationalen 
Kongrefs  der  Elektriker  festgesetzten  Einheiten ') 
angegeben.  Als  Einheit  der  Stromarbeit  ergiebt 
sich  dann 

i  Volt  X  1  Ampere  X  1  Sekunde  =  —  Kilo- 

grammmeter. 

Bei  nöthigen  Umrechnungen  wurden  die  Be- 
ziehungen 

i  S.-E.     —  0,973  Ohm, 

1  Daniel  1  =  1,1a  Volt 
angewendet.")    Ohm,   Volt  und  Ampere  sind 
durch  ihre  Anfangsbuchstaben  bezeichnet. 


Versuchsanordnung  und  Methode. 

Wahrend  der  Ladung  und  der  Entladung 
wurden  in  bestimmten  Xeitintervallcn  folgende 
Gröfsen  nach  den  spater  beschriebenen  Methoden 
gemessen: 

1.  der  Widerstand  der  Ladungssäule, 

2.  die  Strommtensität, 

3.  die  Potenzialdiffcrenz  an  den  Enden  der 
geschlossenen  Säule. 

Letztere  Messung  war  wahrend  der  Entladung 
nur  bei  grofser  Intensität  (/)  nöthig,  weil  sich 
dann  der  äufsere  Schliefsungskreis  zu  stark  er- 
wärmte, um  den  Werth  von  <•'  aus  /  und  r  nach 
der  Formel  —  ir  richtig  berechnen  zu  können, 
wie  es  bei  schwächeren  Strömen  geschah. 

Aus  den  beobachteten  Gröfsen  wurden  die 
elektromotorische  Kraft  und  der  Nutzeffekt,  wie 
es  weiter  unten  angegeben  ist,  berechnet. 

Folgendes  Schema,  Fig.  1,  zeigt  die  Versuchs- 
anordnung : 

//  Batterie  bezw.  Gramme'schc  Maschine, 
die  zum  Laden  dient, 

ll\  und  II?  Pohl'sche  Wippen  ohne  Kreuz, 
um  B  bezw.  eine  Whcatstone'sche  Brücken- 
kombination aus-  und  einschalten  zu  können, 

R  ein  Siemens'scher  Stöpselrheostat, 

/  die  zu  untersuchende  Ladungssäule, 

E  Elektrometer, 

G  Galvanometer; 
der  geschlossene  Kreis  abtde  soll  als  Haupt- 
leitung bezeichnet  werden. 

Die  Intensitäten  wurden  mittels  des  Galvano- 
meters t7  von  Sauerwald  gemessen,  welches 
sich  in  einem  Nebenschlufs  der  Hauptleitung 
befand.    Der  Widerstand  zwischen  den  beiden 


Wiedemann»  Ann.-iten,  IM.  n  ,  S  70a,  1BS1.  Klclitrxitchtiisclie 
Zeit«hnft,  1881.  S.  39°.  «■*»*      377  uml  S.  j9y. 


Abzweigungspunkten  war  sehr  klein  gegen  den 
der  Verzweigung  mit  dem  Galvanometer.  Wurde 
nicht  eine  Bunsen'sche  Batterie,  sondern  die 
Gramme'sche  Maschine  zum  Laden  benutzt,  so 
schwankte  die  Intensität  entsprechend  den  Explo- 
sionen in  dem  Gasmotor,  welcher  die  Maschine 
trieb.  Die  starke  Dämpfung  des  Galvanometers 
machte  indefs  eine  Ablesung  auf  0,3  °/„  Genauig- 
keit möglich. 

Die  Galvanometerausschlägc  wurden  mit  zu 
Grundlegung  einer  S.-E.  eines  Stöpselrheostaten 
und  der  elektromotorischen  Kraft  eines  Normal- 
Daniells  auf  Ampere  zurückgeführt,  und  zwar  in 
folgender  Weise.  Mehrere  neben  einander  ge- 
schaltete Daniell'sche  Elemente,  deren  elektro- 
motorische Kraft  unmittelbar  vorher  mittels 
eines  Elektrometers  bestimmt  worden  war, 
schickten  einen  Strom  durch  die  Hauptleitung. 
Der  von  demselben  bewirkte  Galvanometeraus- 
schlag wurde  abgelesen,  darauf  der  Widerstand 
des  Stromkreises  bestimmt,  der  Galvanometer- 
ausschlag und  die  elektromotorische  Kraft  der 
offenen  Batterie  nochmals  beobachtet,  sodann 


Fig.  1. 


aus    den    Mitte  n    der    korrespondireuden  He- 


Stimmungen  die  Intensität  in  Ampere  berechnet. 
Diese  Operation  habe  ich  während  der  Versuche 
mehrfach  wiederholt. 

Die  Potenzialdifferenzen  wurden  mittels  eines 
Mascart'schen  Quadrantenelektromcters  (£  des 
j  Schemas)  gemessen.  Ein  Ende  der  sekundären 
Säule  war  stets  zur  Erde  abgeleitet  (durch  einen 
Draht,  der  zur  Ciasleitung  Alhrte),  das  andere 
mit  der  Nadel  des  Elektrometers  in  Verbindung 
gebracht.  Ein  Kommutator  gestattete,  die  Ver- 
bindungen zu  vertauschen.  Die  hierbei  erhal- 
tenen Elektrometerausschläge  nach  entgegen- 
gesetzten Seiten  stimmten  mit  einander  Uberein. 

Eine    Batterie   von   100   isolirt  aufgestellten 
Daniell'schen  Elementen,  deren  Mitte  zur  Erde 

.  abgeleitet  war,  brachte  die  beiden  Quadranten- 
paare auf  entgegengesetzt  gleiches  Potenzial. 
Mittels  eines  Normal -Daniells  wurde  von  Zeit 
zu  Zeit  untersucht,  in  wie  weit  diese  Batterie 
konstant  blieb;  sobald  eine  Aendcrung  in  der 
Ladung   der   Quadranten   eintrat,    wurde  die 

1  Batterie  frisch  zusammengesetzt. 

Die   elektromotorischen   Kräfte   wurden  mit 

1  derjenigen  eines  Normalelementes  verglichen, 
dessen  elektromotorische  Kraft  zu  1,1*  Volt  an- 
genommen wurde.  Als  solches  diente  theils  ein 


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202 


Abhandlungen. 


Kl  rKIK'.II  « UN. /.KITS«  IIRIKT. 
MAI  |88?. 


»hoher  Daniell« '),  theils  ein  Daniel  1  mit  Heber. 
Die  Konstanz  dieser  Elemente  wurde  öfters 
kontrolirt.  Ein  Normal-Daniell  bewirkte  einen 
Elektrometerausschlag  von  5 5  bis  60  mm;  dieser 
Ausschlag  wurde  während  der  einzelnen  Ver- 
suche öfters  ermittelt. 

Die  Widerstandsmessungen  wurden  in  der 
Wheatstone'schen  Brücke  mit  Telephon  und 
Wechselströmen  ausgeführt  *) ,  und  zwar  nach 
untenstehendem  Schema,  Fig.  2.  Zweig  1  und  2 
bestanden  aus  einem  durch  einen  Kontaktklotz  K 
getheilten,  ausgespannten  Neusilberdraht  von  j 
1  m  Länge  und  1,50  O.  Widerstand.  Zweig  3 
war  ebenfalls  ein  ausgespannter  Neusilberdraht, 
von  dem  beliebige  Intervalle  benutzt  werden 
konnten;  er  besafs  im  Ganzen  etwas  über 
r  O.  Widerstand.  Zweig  4  ist  die  Hauptlei-  \ 
tung  des  Schema  Fig.  1 ,  die  mittels  der 
Wippe  H\  in  die  Brückenkombination  eingefügt 
werden  konnte.  Die  Neusilberdrähte  waren 
durch  Vergleichung  mit  zwei  Stöpselrheostaten 
kalibrirt  worden.  Als  Stromerreger  diente  ein 
kleiner,  im  Nebenzimmer  aufgestellter  Induktions- 
apparat (/),  dessen  primäre  Spirale  o,J7,  dessen 

Fig.  2. 


J 


sekundäre  387  O.  Widerstand  besafs.  Die  Zahl 
der  Unterbrechungen  betrug  gewöhnlich  etwa 
100  in  der  Sekunde,  und  konnte  von  70  bis  130 
verändert  werden.  Das  Telephon  (7")  hatte 
zwei  Rollen  von  3,79  und  3,74  O.  Widerstand, 
welche  neben  einander  geschaltet  wurden.  Mit 
den  dünnen  Zuleitungsdräthcn  zum  Telephon 
besafs  dann  der  Brückenzweig  im  Ganzen  2,89  O. 
Widerstand.  In  den  Zweig  4  wurde  gewöhn- 
lich noch  1  S.-E.  aus  dem  Rheostat  R  zugefügt, 
uro  die  durch  das  inkonstante  Element  selbst 
im  Telephon  erregten  Töne  abzuschwächen.5) 
Diese  S.-E.  war  induktionsfrei,  und  genügte 
meist  vollständig,  um  die  Einstellung  des  Kon- 
taktes K  auf  das  Minimum  der  Tonstärke  im 
Telephon  bis  auf  o,s  mm  genau  zu  ermöglichen, 
wodurch  eine  Genauigkeit  der  Widerstandsbe- 
stimmung von  0,2  %  erreicht  wurde.  Es  er- 
gaben z.  B.  vier  Messungen  des  Widerstandes 
einer  Ladungssäule  -j-  einem  Stück  Neusilber- 
draht die  Werthe:  10—  i.us,  1,135,  1,136,  1,134  ü. 

Die  Widcrstandsmessungen  wurden  so  aus- 
geführt,  dafs  die   ganze   Hauptleitung  mittels 


l|  Hc»chriebcn  von  K»nig,  Wied.  Ann.  16.  S.  i88j. 

*  Wi  et  I  i  *t<ac  h  ,  InauguraldiocrMtion.  Zunoli  i8;  y,  tlctlvnrr 
Monatsberichte  1879,  5  »80  K.  K o  h  1  ra u  * c  Ii ,  Wicil.  Ann  ,  IM.  u, 
S.  «$3.  1880.    Lei»,  Wied  Ann.  Bd.  ij,  S  60,  i88j 

•}  Lef»,  Wied.  Ann.,  Bd.  15.  S.  83,  iBBj. 


der  Wippe  ll\  als  Zweig  4  in  die  Brücken- 
kombination eingefügt  wurde.  Im  Falle  der 
Ladung  war  vorher  selbstverständlich  dieLadungs- 
battcrie  bezw.  Maschine  mit  Hülfe  von  //',  aus- 
geschaltet worden.  Es  ging  dann  allerdings  zur 
Zeit  der  Widerstandsmessung  ein  Strom  von 
anderer  Stärke  durch  die  Säule  als  in  dem 
Augenblick,  für  welchen  die  Kenntnifs  des 
Widerstandes  gewünscht  wurde.  Um  zu  sehen, 
ob  eventuell  der  Widerstand  mit  der  Strom- 
intensität variire,  habe  ich,  soweit  es  die  Methode 
erlaubt,  die  Widerstände  bei  möglichst  verschie- 
denen Intensitäten  bestimmt  und  keine  merk- 
lichen Aenderungen  gefunden.  Kleine  Aende- 
rungen  würden  übrigens,  wenn  sie  auch  vor- 
handen wären,  auf  die  Bestimmung  der  elektro- 
motorischen Kraft  und  des  Nutzeffektes,  wie 
die  folgenden  Beobachtungen  und  Formeln  er- 
geben, von  verschwindendem  Einflufs  sein.  Auch 
die  %  erheblichen  Fehler  der  Widerstands- 
bestimmungen, welche  von  der  notwendigen 
Einschaltung  der  vorher  erwähnten  Wider- 
stände in  Zweig  4  herrühren,  bedingen  wegen 
ihres  sehr  geringen  absoluten  Betrages 
keine  erheblichen  Fehler  bei  der  Ermittelung 
der  elektromotorischen  Kraft  und  des  Nutz- 
effektes. 

Die  Beobachtungen. 

I.  Elektromotorische  Kraft. 

Die  elektromotorische  Kraft  wurde  aus  den 
beobachteten  Gröfsen  nach  folgenden  Formeln 
berechnet: 

E—E'  —  IW  (Ladung) 
e      e'  +  iw  --  /  {r  -f  n>)  (Entladung). 

Von  Zeit  zu  Zeit  wurde  auch  die  elektro- 
motorische Kraft  des  offenen  Elementes  gemessen. 

Die  elektromotorische  Kraft  einer  Ladungs- 
säule hängt  unter  sonst  gleichen  Umständen 
von  dem  Zustande  der  Säule  ab.  Diese  Ab- 
hängigkeit soll  weiter  unten  besprochen  werden. 
Bestimmt  man  ferner  die  elektromotorische 
Kraft  während  der  Ladung,  öffnet  die  Säule 
und  bestimmt  sofort  wieder,  läfst  dann  schnell 
den  Entladungsstrom  zirkulären  und  bestimmt 
abermals,  so  ergeben  sich  merklich  verschiedene 
Werthe.  Um  diese  Verhältnisse  kurz  aussprechen 
zu  können,  wollen  wir  einen  Strom.,  welcher 
die  Ladungssäule  durchfliefst,  positiv  nennen, 
wenn  er  sie  ladet,  negativ,  wenn  er  sie  entladet; 
es  entspricht  dann  Strom  Null  der  offenen  Säule. 
Man  kann  dann  kurz  sagen :  die  elektromotorische 
Kraft  hängt  von  der  Stromintensität  ab.  Die 
Versuche  ergaben  bezüglich  dieser 

Abhängigkeit  von    der  Stromintensität: 

Wenn  man  von  positiven  Werthen  der  Strom- 
intensität durch  Null  zu  negativen  Werthen  über- 
geht, so  nimmt  die  elektromotorische  Kraft 
ständig  ab.    Verschiedene  Male,  so  schnell  als 


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Elkktrotkchn.  Zki  rsri&irr 

MAI  18B3. 


Hallwachs,  Ubhkm  pik  elektromotorische  Kraft  u.  s.  w, 


möglich   hintereinander   angestellte  Messungen 

ergaben : 

Strom 

Offene  Sanle 

Strom 

1 1*  '**  1 1 1  V 

ncjjativ 

2    j8  ') 

3,06 

2,34 

2,IO 

2,4« 

2,.8 

2,o8 

«t  (OD 

1  »99 

2,3t 

2,.. 

2,oi 

2,3» 

Fig.  3- 

2,03. 

Je  stärker  der  Entladungsstrom  ist,  um  so 
schneller  fällt  die  elektromotorische  Kraft  ab. 
Bei  sehr   grofser  F.ntladungsintensität  (/)  kann 


vorhandene,  verfügbare,  elektrische  (chemi- 
sche) Energie; 

2.  durch  die  gesammten  Ladungen  und  Ent- 
ladungen, die  das  Element  bereits  erfahren 
hat. 

1.  Mit  dem  Inhalte  der  Ladungssäulc  an  ver- 
fügbarer Energie  wächst  die  elektromotorische 
Kraft  (£).  Sie  hat  bei  einer  so  vollständig  als 
möglich  entladenen  Säule  immer  noch  einen 
Werth  von  o,»  bis  o,4  V.  Im  Anfange  der  Ladung 
steigt  sie  zunächst  sehr  schnell  an  (vgl.  Fig.  3), 
und  zwar  je  nach  der  Stromintensität  (_/)  bis 
zu  Werthen  von  2  bis  2,4  V.  Erhält  man  J  kon- 
stant, so  nimmt  sie  bei  weiterem  Laden  langsam 
zu.  Ihr  Maximum  habe  ich  nicht  erreicht. 
Fällt  J  gegen  Ende  der  Ladung  ab,  so  kann 
es  kommen,  dafs  auch  E  absinkt. 

Zu  Anfang  der  Entladung  besitzt  die  elektro- 
motorische Kraft  (<•)  einen  Werth  von  ungefähr 
2  V.  Wenn  der  Inhalt  der  Säule  an  verfüg- 
barer Energie  geringer  wird,  sinkt  t  ab.  Dies 
geschieht  zuerst  langsam,  später  schnell  (vgl. 
Fig.  4).  Die  allerletzten  Reste  von  verfügbarer 
Energie  giebt  die  Ladungssäule  sehr  langsam 
und  mit  einer  sehr  kleinen  elektromotorischen 
Kraft  ab. 

2.  Die  elektromotorische  Kraft  ändert  sich 
für  sonst  gleiche  Umstände  auch  etwas  mit  dem 
Gebrauche  der  Ladungssäulc. 


Flg.  4- 


iSSEmmmdmi 
ibbbbbmh 

■■■■■■■■■■■■KaMMBI 

IBBBBB 

.■■BBBBB^EBBBIBBBBIBBBBflgBBii.*; 


sie  in  kurzer  Zeit  fast  auf  Null  herabsinken, 
ohne  dafs  das  Element  völlig  entladen  ist.  Sie 
kommt  wieder  zu  ihrem  Anfangswerthe  zurück, 
wenn  man  den  Entladungsstrom  einige  Zeit 
unterbricht  (Rückstände). 

Abhängigkeit  der  elektromotorischen 
Kraft  von  dem  Zustande  des  Elementes. 

Der  Zustand  ist  bestimmt: 

1.  durch  die   momentan   in  dem  Elemente 


I)  Die  in  einer  Horixontalrcihc  »tchenden  Zahlen  Kelioren  xu- 
umratn. 


Mittel werthe  der  elektromotorischen 
Kraft. 

Für  die  Technik  haben  hauptsächlich  die 
Mittelwerthe  der  elektromotorischen  Kraft  für 
die  Ladung  und  die  Entladung  Interesse.  Zu 
ihrer  Ermittelung  wurde  das  Zeitintegral  der 
elektromotorischen  Kraft  auf  die  weiter  unten 
angegebene  Weise  für  die  Ladung  bezw.  Ent- 
ladung graphisch  berechnet  und  durch  die  La- 
dungs-  bezw.  Entladungsdauer  dividirt. 

a)  Für  die  Ladung  müssen  nach  dem  Vor- 
hergehenden die  Mittelwerthe  der  clektromoto- 

26» 


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Abhandlungen. 


El  KKTROl  K  ltN.Ztll  ICH*nT. 

MAI  1883 


rischen  Kraft  mehr  oder  minder  von  der  Ladungs- 
intensität  und  der  Starke  der  Ladung  abhängen, 
auch  werden  mit  dem  Gebrauche  der  Säule 
Veränderungen  in  denselben  eintreten.  Folgende 
Tabelle  möge  einige  Beispiele  für  die  Zahlen- 
werthe  von  (£0),  dem  Mittelwerth  bei  der 
Ladung,  geben: 


Vers.  No. 

Element. 

(_/«) 

T 

(40 

6 

I 

3.9 

4" 

2,19 

16 

1 

4." 

4h 

»3 

I 

7.4 

?h 

14 

1 

6,7 

i1' 

2  ,10 

7 

I 

17.- 

4" 

2,4« 

8 

I 

4h 

t|9S< 

Die  beiden  ersten  Versuche  zeigen,  dafs  (£a) 
mit  dem  Gebrauche  variirt,  die  beiden  folgenden, 
dafs  es  auch  von  der  Ladungsdauer  (7r)  abhängt, 
und  die  beiden  letzten,  dafs  es  sich  auch  mit 
der  Intensität  (_/,)  verändert.  Die  Mittelwerthe, 
welche  bei  den  übrigen  Versuchen  sowohl  mit 
Element  I  als  auch  mit  den  übrigen  Elementen 
erhalten  wurden,  lagen  alle  zwischen  t,»  und  2,5V. 

b)  Entladung.  Weil  die  letzten  Reste  der 
aufgespeicherten  Energie  nur  sehr  langsam  und 
mit  einer  sehr  geringen  elektromotorischen 
Kraft  (e)  abgegeben  werden,  sind  sie  für  die 
direkte  technische  Verwendung  werthlos  und 
deshalb  bei  der  Berechnung  von  i/„),  dem  Mittel- 
werth bei  der  Entladung,  nicht  berücksichtigt 
worden.  Der  Werth  von  (V0)  beträgt  etwa  2  Y. 
Die  äufsersten  Werthe,  welche  sich  für  extreme 
Versuchsbedingungen  ergaben,  waren  1,84  und 
2,»  V. 

IL  Widerstand. 

Der  Widerstand  der  Ladungssäulen  verläuft 
im  Allgemeinen  so,  wie  Fig.  5  es  angiebt. 
Je  nach  den  verschiedenen  Yersuchsbedingiingen 
der  Gröfse  von  J,  T,  i  und  /,  der  Stärke  der 
Ladung  und  der  Länge  des  Gebrauches  modi- 
fizirt  sich  diese  Kurve  etwas. 

Der  Widerstand  sinkt  bei  der  I^idung  schnell 
zu  einem  während  des  weiteren  Verlaufes  der- 
selben nahezu  konstanten  Werthe.  Die  Gröfse 
dieses  Werthes  hängt  etwas  von  den  gesamm- 
ten  früheren  Ladungen  und  Entladungen  ab. 
Er  betrug  für: 

Element  I     0,009  bis  0,014  O., 
II     0,010  bis  0,02;, 

III  0,015, 

IV  0,015. 

-  Bei  der  Entladung  bleibt  w  zunächst  konstant, 
im  weiteren  Verlaufe  steigt  es,  gleichzeitig  mit 
dem  stärkeren  Abfalle  von  c,  ziemlich  propor- 
tional mit  der  Zeit  an  (vgl.  Fig.  5).  Die  er- 
wähnte Abnahme  des  Widerstandes  zu  Anfang 
der  Ladung  erklärt  sich  wohl  dadurch,  dafs  an 
Stelle  schlecht  leitenden  Bleioxydes  leitendes 


Pb  O*  bezw.  JY>  tritt.  Infolge  des  entgegen- 
gesetzten Vorganges  nimmt  w  bei  der  Ent- 
ladung zu. 

III.  Nutzeffekt. 
Bei    der  Ladung   einer  Ladungssäule  leistet 
der  einer  beliebigen  Stromquelle  entfliefsende 
Strom   zwischen   den   beiden  Polen  der  Säule 
die  Arbeit: 

L  =  fJR*  JT=  j'JEdT  + ff1  IV  dT 
=  Lt+  Z» 
wo  die  Integrale  über  die  gesammte  Ladungs- 
daucr  zu  erstrecken  sind.  L,  ist  die  elektro- 
lytische Arbeit,  Zt„  die  im  Element  auftretende 
Jonle'sche  Wärme.  Bei  der  Entladung  der 
Säule  durch  einen  Widerstand  r  wird,  wenn 
keine  Wirkungen  nach  aufsen  stattfinden,  die 
Arbeit  geleistet: 

l  —  fti  dt  =  fi'  rdt  -f  /$*  wdt  —  lr  -f  /,„; 
('>="'') 

R*  5- 


lr  äufsere  Arbeit,  /,„  Jonle'sche  Wärme.  Wie 
weit  diese  letzteren  Integrale  zu  erstrecken  sind, 
bedarf  einer  Erläuterung.  Das  Element  giebt 
die  letzten  Reste  von  verfügbarer  Energie  so 
langsam  ab,  dafs  man  sich  genöthigt  sieht,  die 
Entladung  irgendwo  abzubrechen.  Der  dafür 
geeignete  Zeitpunkt  wird  durch  die  Art  der 
Arbeitsabgabe  des  Elementes  angezeigt.  Die 
Kurve  Fig.  6 ,  die  /'  m  als  Funktion  von  / 
darstellt,  giebt  an  die  Hand,  die  Entladung 
dann  abzubrechen,  wann  /'  10  den  starken  Ab- 
fall (vgl.  Kurve)  vollendet  hat.  Um  mich  zu 
überzeugen,  was  eigentlich  noch  in  der  Folge- 
zeit an  Arbeit  von  dem  Elemente  geleistet  wird, 
habe  ich  bei  zwei  Versuchen  noch  zwei  Tage 
weiter  entladen  und  in  dieser  Zeit  nur  etwa 
3  M/o  der  bereits  vorher  von  dem  Elemente  ge- 
leisteten Arbeit  herausbekommen. 

Die  Integrale  Z,  /...,.,  /  und  /„,  wurden  auf 
folgende  Weise  ermittelt.  Die  zu  integrirenden 
Funktionen  wurden  aus  den  beobachteten 
Gröfsen  berechnet  und  als  Ordinalen  zur  Zeit 
als  Abszisse  aufgetragen.  Die  Endpunkte  der 
Ordinaten  wurden  durch  Kurven  verbunden 
und  die   bezüglichen  Flächenräume  mit  Hülfe 


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Et.ektrotf.chn.  Zeitschrift. 

MAI  1883. 


Hallwachs,  Ueber  die  elektromotorische  Kraft  U.  s.  w. 


205 


eines  Polarplanimeters,  zuweilen,  wenn  die  Kurve 
geeignet  verlief,  auch  durch  direkte  Abzahlung 
auf  «niadrirtem  Papier  gefunden. 

Bei  der  Entladung  könnte  im  günstigsten 
Falle  von  dem  Kiemente  soviel  Arbeit  geleistet 
werden,  als  durch  die  Elektrolyse  in  ihm  auf- 
gespeichert wurde.  Durch  sekundäre  Umstände 
geht  aber  ein  Theil  der  letzteren  Arbeit  für 
die  Entladung  verloren.  Das  Verhältnifs  der 
l>ei  der  Entladung  wiedergewonnenen  Arbeit 
zur  elektrolytischen  Ladungsarbeit  heifse  elek- 
trischer Nutzeffekt  oder  Nutzeffekt  kurzweg: 

Durch  folgende  zwei  Umstünde  tritt  ein 
VerhtSt  der  Säule  an  aufgespeicherter  Energie  ein. 


Zunächst  arbeitete  ich  mit  Element  I,  das,  nach 
einigen  Vorversuchen  zu  urtheilen,  den  höchsten 
Nutzeffekt  gab.  Intensität  und  Versuchsdauer 
wurden  variirt.  Der  Nutzeffekt  nahm  aber  im 
Verlaufe  der  Versuche  auf  eine  Weise  zu,  dafs 
ich  annehmen  mufste,  das  Element  habe  sich 
verändert,  was  aus  den  folgenden  Versuchen 
erhellt. 

1.    Abhängigkeit   des  Nutzeffektes  vom 
Gebrauche  der  Ladungssäule. 

Der  Nutzeffekt  [N)  nimmt  mit  dem  Ge- 
brauche der  Ladungssäule  im  Allgemeinen  zu; 
dem  Zerfall  der  Säule  geht  aber  wieder  eine 
Abnahme  desselben  voraus: 


— 

1 

W 

 1 

— 

_ 



U 

Fu 

ipi 

(»11. 

Ku 

t  II 

Stund  r, 

1 

Erstens  verbinden  sich  bei  der  Ladung  nicht 
die  gesammten  Jonen  chemisch  mit  dem  Material 
der  Elektioden,  sondern  sie  entweichen  zum 
Theil  gasförmig.  Die  Stärke  dieser  Gas- 
entwickelung ist  von  der  Intensität  und  der 
I-adungsdauer  abhängig.  Zweitens  finden  lokale 
Ströme  zwischen  dem  Blei  und  dem  Bleisuper- 
oxyd der  Anode  statt,  wie  Gladstone  und 
Tribe  zeigten1),  wodurch  ein  mit  der  Versuchs- 
dauer wachsender  Theil  des  gebildeten  Blei- 
superoxydes wieder  reduzirt  wird.  Da  die 
Stärke  dieser  beiden  Prozesse  von  der  Ladungs- 
intensität und  der  Versuchsdauer  abhängt,  so 
mufs  auch  der  Nutzeffekt  von  letzteren  ab- 
hängig sein.  Ich  ging  darauf  aus,  diese  Ab- 
hängigkeit zu  untersuchen,  um  die  für  den 
Nutzeffekt  günstigsten  Bedingungen  aufzufinden. 


Element 

No. 

Versuch 
No. 

N 

T 

[Ladung* 

d  .111  er) 

(Jo) 

[mittlere 
Ladungs- 
intensilat) 

r 

,'.iuf»erer 
Kntladung*- 
widerslarul) 

V) 

6 

o,»t 

4h 

3.» 

0,138 

I 

16*) 

0,47 

4 

4,0 

0,135 

I 

20 ') 

0,48 

4 

4»° 

°i'3S 

I 

22*) 

0,78 

4 

4.» 

0,1 18 

II5) 

2 1 

O.aj 

4 

4.« 

0,13$ 

II 

*34) 

0,3* 

4 

4.° 

O.JI3 

I)  Naturc.  Bd.  »5.  Elektrotechnische  Zcitschtift,  188»,  S.  197 
an  1  J73  .  «88  j.  S.  13. 


')  Element  I  war  vor  diesem  Versuche  zunächst  etwa  zwei  Monate 
xu  Beleuchtungtzwecken  verwendet,  dann  nach  cinmnnatlicher 
Ruhe  etwa  zehn  Mal  geladen  uml  entladen  worden. 

*)  Da*  Element  war  inzwischen  etwa  20  Mal  geladen  und  entladen 
worden. 

')  Iz.is  Element  war  inzwischen  vier  Mal  geladen  und  entladen  worden. 
•   t>at  Element  war  inzwischen  37  Mal  geladen  und  jede«  Mal  nach 

einer  Pause  von  u  h  wieder  entladen  worden.    Element  I  zerfiel 

wahrend  de«  auf  Versuch  11  folgenden  Versuche». 
*')  Kleinem  II  erhielt  ich  fortnirt  von  Tommasi  und  hatte  es  vor 

diesem  Versuche  längere  Zeil  zu   verschiedenen  Zwecken  im 

1  Irlrr.iui  he. 


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206 


Abhandlungen. 


Nachdem  ich  einmal  die  grofsen  Veränderun- 
gen des  Nutzeffektes  mit  dem  Gebrauche  des 
Elementes  bemerkt  hatte,  schien  mir  eine  weitere 
Untersuchung  der  Abhängigkeit  desselben  von 
der  Ladungsintensität  und  der  I.adungsdauer 
wenig  Interesse  zu  bieten.  Die  bereits  ange- 
stellten Versuche  genügten  indessen,  obwohl  sie 
wegen  der  Veränderlichkeit  des  Elementes  nicht 
vollständig  in  dieser  Richtung  ausgenutzt  werden 
konnten,  zu  zeigen,  in  welchen  Grenzen  I.adungs- 
dauer und  Intensität  gehalten  werden  müssen, 
damit  der  Nutzeffekt  nicht  erheblich  unter 
seinem  höchsten  Werthe  zurückbleibt.  Die  ver- 
gleichbaren Versuche  sollen  im  Folgenden  dazu 
benutzt  werden,  um  diese  Grenzen  zu  be- 
stimmen. 

2.    Abhängigkeit    des   Nutzeffektes  von 
der  Ladungsintensität. 

Element      Versuch     (_/>)      X       T  r 
I  7  17,1     0,14      41'  >,«3«, 

1  8  1,.      0,0«      4  i,i3fi. 

Aus  diesen  beiden  Versuchen  ersieht  man, 
dafs  unter  sonst  gleichen  Bedindungcn  bei  {J0) 
—  17  der  Nutzeffekt  viel  gröfser  ist,   wie  bei 

(/.)=«• 

Element     Versuch     (/0)      Ar        T  r 

I  11  7.*  4h 

I  12         10,8      0,34  4 

Der  Nutzeffekt  ist  also  für  (J0)  — .  7  gröfser 
wie  für  (/0)  —  11.  Mit  dem  Vorhergehenden 
zusammengenommen  ergiebt  sich:  AT  mufs 
zwischen  (J0)  —  1  und  (/w)  —  1 1  ein  Maximum 
haben. 


E1.EKTROTECHN.  ZEiTsciniirr. 

MAI  ttiy 


1,1,6 
I ,136. 


Element 

Versuch 

I/O 

X 

r 

r 

I 

16 

4,0 

0,47 

4h 

I 

17 

6,6 

4 

0,195 

I 

20 

4.0 

0,48 

4 

0,U5. 

Für  (Ja)  —  4  ist  X  nur  sehr  wenig  kleiner 
wie  für  —  7 ;  für  (J0)  —  7  aber  gröfser 
wie  für  (_/,)  —  11. 

Das  Maximum  des  Nutzeffektes  liegt  also  etwa 
zwischen  4  und  1 1  Ampere.  Innerhalb  dieser 
Grenzen  schwankt  der  Werth  von  X  nur  wenig; 
sehr  kleine  Intensitäten  wie  sehr  grofsc  mufs 
man  beim  Laden  vermeiden. 


Abhängigkeit   des  Nutzeffektes 
der  Ladungszeit. 


von 


Element 

Versuch 

T 

X 

(Ja) 

r 

I 

1 1 

4" 

0,37 

7.» 

I|'37 

I 

»3 

7 

0,40 

7,4 

I 

«4 

1 

0,45 

6,7 

I,«4» 

Da  der  Nutzeffekt  mit  dem  Gebrauche  des 
Elementes  zunimmt,  so  kann  derselbe  von  der 
Ladungsdauer  innerhalb  der  gegebenen  Grenzen 
von  1  h  und  7 h  bei  einer  Intensität  von  7  Am- 
pere nur  wenig  abhängig  sein.  Dasselbe  ergiebt 
sich  bei  einer  Intensität  (/0)  =  1. 


T 


Element  Versuch 
I  8 
I  9  «3 

4.    Eine  Abhängigkeit 


-V       (/.)  r 

O,o6  I,i  1,137 

0,09         l,o  1,117- 

des  Nutzeffektes 


von  dem  äufseren  Entladungswider- 
stande läfst  sich  aus  den  angestellten  Versuchen 
nicht  erkennen. 

5.  Tritt  zwischen  Ladung  und  Entladung 
eine  Pause  ein,  so  erleidet  das  Element  auch 
dann  einen  Verlust  an  verfügbarer  Energie, 
wenn  die  Elektroden  während  dieser  Pause  aus 
der  Flüssigkeit  genommen  werden. 

Element     Versuch      T     (/J        r  X 

I  IO  4h        6,9         1,-37  O,.o') 

I  11         4  7.» 

6.  Maximalwerth  des  Nutzeffektes. 
Der  höchste  Werth  des  Nutzeffektes,  den  ich 

überhaupt  erreicht  habe,  betrug  0,50;  er  wurde 

bei  Versuch  15  erhalten: 

Element      Versuch        T      (/„)       r  X 


15 


8, 


0,5  0,50. 


In 


dem   Element  in   Joulc'sche  Wärme 
umgesetzte  Arbeit, 
a.  Ladung. 

Beim  technischen  Gebrauche  der  Ladungs- 
säulen mufs  man  auch  darauf  bedacht  sein,  das 
Verhältnifs  der  im  Element  in  Joule'sche  Wärme 
umgesetzten  Arbeit  (Z„.)  zur  gesammten  Ladungs- 
arbeit (Z)  möglichst  klein  zu  machen. 
Z„. 

ist  zunächst  für  eine  kürzere  Ladungs- 

datier  gröfser  wie  für  eine  längere,  wie  folgende 
Beobachtungen  zeigen : 
./ 

Element 


T 

(/„) 

Z 

Versuch 

ih 

6,7 

0,139 

14 

4" 

6,9 

0,051 

1 0 

7h 

7.4 

0,047 

13 

41' 

1.' 

0,089 

8 

i3h 

T.o 

0,017 

9 

Ferner  ist 


Z:„ 


1 
1 
1 

I 

L 

für  sehr  starke  und  für  sehr 


schwache  Strömo  besonders  grofs;  es  hat  seine 
geringsten  Werthe  für  diejenigen  Intensitäten, 
für  welche  der  Nutzeffekt  sein  Maximum  hat. 

t       j.  L- 


4"  17 
4  h      1 1  bis  8 
4  h        7  bis  4 
4h 

Die  Aenderungen  von 


Z 
o,a» 
0,07 
0,03  bis  0,05 
0,10. 

u     sr  wdT_ 

fj&dT 


erklären  sich  leicht,   wenn  man  das  Verhalten 


'<   Zwischen  Ladung  unil  Knil.nlung  lag  eine  vierteln 
Pau»c.  w:ihrcn>l  >ler  >lie  Klektn»len  in*  <!<•!  r'lu-ogU  it  gcnoi 


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F.LEKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
MAI  1M3 


Hai.lwachs,  Ueber  die  elektromotorische  Kraft  u.  s.  w. 


207 


des  Widerstandes  //'und  der  Potenzialdifferenz 
ins  Auge  fafst. 

b.  Entladung. 
Ks  ist   noch   von  Interesse,    das  Verhältnifs 
der  bei  der  Entladung  im  Elemente  geleisteten 
Arbeit  (/.,.)  zu  der  im  äufseren  Stromkreise  ge- 
leisteten (7r)  zu  kennen. 

ist  dem  äufseren  Widerstande  nahe  um- 

'» 

gekehrt  proportional;  es  hatte  folgende  Werthe, 
wenn  zur  Füllung  des  Elementes  im  Ver- 
hältnisse 1:10  verdünnte  SO*//'  benutzt 
wurde : 

T 

i,m  o,.»j  bis  0,03  1,7 
0,50  0,04  3,8 

0,19  0,.i  9,4 

O.it  0,17  13  . 

Maximalinhalt  der  Ladungssäule  an  ver- 
fügbarer Energie. 
Die  meiste  Arbeit  gab  Element  I  in  Versuch  13 
ab,  nämlich  rund  175  000  V.  X  A.  X  s-  °der 
18000  Kilogrammmeter.  Es  wog  8,.  kg,  wovon 
6  kg  auf  die  Elektroden  kommen.  Auf  1  kg  Blei- 
gewicht wurden  also  rund  3000  Kilogrammmeter 
aufgespeichert.  Besondere  Versuche,  um  den 
Maximalinhalt  der  Säule  an  verfügbarer  Energie  zu 
finden,  habe  ich  nicht  angestellt.  Aus  Be- 
leuchtungsversuchen glaube  ich  jedoch  schlicfsen 
zu  dürfen,  dafs  ein  Element  vielleicht  bis  rund 
20  000  Kilogrammmeter  aufzuspeichern  vermag. 

Dauer  der  Brauchbarkeit  des  El ementes. 

Element  I  war,  ehe  ich  es  bekam,  zwei  Mo- 
nate lang  zu  Beleuchtungszwecken  im  Gebrauche 
gewesen  und  fast  täglich  geladen  worden. 

Während  meiner  Versuche  wurden  ihm  bis  zu 
seinem  Zerfall  etwa  1,»  Millionen  Kilogrammmeter 
elektrische  Energie  durch  die  Ladungen  zuge- 
führt, was  einem  einmonatlichen  Gebrauche  mit 
täglich  einmaliger  Ladung  entspricht.  Das 
Element  hatte  also  im  Ganzen  einen  dreimonat- 
lichen Gebrauch  mit  täglicher  Ladung  ausge- 
halten. 

Werfen  wir  noch  einen  Blick  auf  die  anderen 
Elemente. 

Wir  haben  bei  Element  I  gesehen,  dafs  es 
sich  für  eine  praktische  Verwendung  der  Ladungs- 
saulen  wesentlich  darum  handelt,  extreme  Werthe 
der  Intensität  und  der  Ladungsdauer  zu  ver- 
meiden, dafs  aber  innerhalb  ziemlich  weiter 
Grenzen  der  Nutzeffekt  mit  den  Versuchs- 
bedingungen nicht  sehr  stark  variirt.  Die  Gröfsc 
dieser  Extrcmwerthe  für  die  übrigen  Elemente 
mittels  einer  eigens  zu  diesem  Zwecke  ange- 
stellten längeren  Reihe  von  Versuchen  zu  be- 
stimmen, halte  ich  nicht  für  lohnend,  sondern 


glaube,  dafs  sich  jene  Werthe  während  der 
praktischen  Verwendung  der  Ladungssäule  er- 
geben müssen.  Ich  habe  mit  den  verschiedenen 
Kiementen  einen  Induktionsapparat  getrieben 
und  öfters  Drähte  geglüht,  wozu  ich  die  Ladung 
unter  variirenden  Bedingungen  vornahm.  Unter 
den  Versuchsbedingungen,  die,  nach  dieser 
praktischen  Benutzung  zu  urtheilen,  am  günstig- 
sten erschienen,  wurden  dann  mit  den  Kle- 
menten  II,  III  und  IV  einzelne  Nutzeffekts- 
bestimmungen vorgenommen. 

Element  III  zeigte  sich  beim  Gebrauch  in 
Bezug  auf  den  Nutzeffekt  als  sehr  geringwerthig 
im  Vergleiche  zu  den  anderen  Elementen.  Ein 
mit  ihm  angestellter  Versuch  ergab: 


T 

h 


(/.) 

3"  6,. 
Element  II  ergab: 

T  </.) 


0,135 


Ar 
0,08. 


r  N 

4"  4.«  °,«J5  0,J3- 

Um  mich  davon  zu  überzeugen,  dafs  N  auch 
bei  diesem  Elemente  von  dem  Gebrauch  ab- 
hänge, habe  ich  dasselbe  nach  dem  eben 
mitgetheilten  Versuche  27  Mal  geladen  und 
immer  nach  einer  Pause  von  1 2 h  wieder  ent- 
laden. Wie  schon  Seite  205  bemerkt  wurde, 
ergab  sich  eine  Zunahme  von  N  mit  dem 
Gebrauche. 

Element  IV,  das  ich  erst  gegen  Ende  meiner 
Versuche  erhielt,  konnte,  nach  Belcuchtungs- 
versuchen  zu  urtheilen,  unter  geeigneten  Be- 
dingungen nach  einigem  Gebrauch  einen  Nutz- 
effekt von  etwa  50  %  geben.  Zunächst  wurde 
mit  ihm  ein  Versuch  mit  extrem  grofser  Ladungs- 
intensität angestellt  und  doch  ein  ziemlich  be- 
trächtlicher Nutzeffekt  erhalten: 

(/.)         T       r  N 

2  1,4  2,Sh       0,30  O,io. 

Unter  den  Versuchsbedingungen,  die,  nach 
dem  Gebrauche  zu  urtheilen,  für  das  Element 
am  günstigsten  erschienen,  wurde  dann  ein 
weiterer  Versuch  gemacht. 

T'    (/„)       v  N 
4         i>6       <V»  0,405. 
Das  Element  war,  ehe  ich  es  erhielt,  noch 
gar  nicht  in  Gebrauch  gewesen  und  von  mir 
vor  dem  Versuch  etwa  10  bis  20  Mal  geladen 
und  entladen  worden. 


Zu  der  oben  (S.  200)  erwähnten  Arbeit  der 
Herren  Allard,  Potier,  LeBlanc,  Joubert 
und  Tresca  möchte  ich  noch  einige  Bemer- 
kungen machen.  Ein  kurzer  Bericht  über 
dieselbe  befindet  sich  C.  r.,  94,  S.  600,  ein  ge- 
nauerer in  La  lumiere  electrique,  Bd.  6,  S.  110, 
eine  Ueberrragung  des  letzteren  ins  Deutsche  in 
der  Elektrotechnischen  Zeitschrift,  1882,  S.  149. 
Diese  Uebersetzung  enthält  gleichzeitig  kritische 
Anmerkungen.     Auch  Herr  Aron  hat  schon 


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zo8 


Abhandlungen. 


Elektootechn.  Zeitschrift. 

MAI  1883. 


auf  mehrere  Unzulänglichkeiten  der  Arbeit  hin- 
gewiesen ').  Auf  diese  Kritiken  möchte  ich 
verweisen  und  hier  nur  einige  Irrthümer,  die 
durch  die  Resultate  der  vorliegenden  Arbeit 
näher  aufgeklärt  werden,  berühren. 

Die  Verfasser  ziehen  aus  ihren  Versuchen 
Schlüsse  über  die  elektromotorische  Kraft  und 
den  Widerstand  ihrer  Ladungssäulen,  die  nicht 
zulässig  sind,  weil  übersehen  wurde,  dafs  die 
elektromotorische  Kraft  der  Säule  bei  offenem 
Strome  einen  anderen  Werth  hat  als  bei  ge- 
schlossenem. An  diese  Schlüsse  knüpfen  sich 
dann  weitere  Folgerungen,  welche  die  Verfasser 
zur  Ansicht  führen,  dafs  man,  um  einen  guten 
Nutzeffekt  zu  erlangen,  mit  möglichst  schwachen 
Strömen  laden  müsse,  was  nach  meinen  Ver- 
suchen nicht  richtig  ist. 

Kerner  ist  in  der  Arbeit  nichts  darüber  be- 
merkt, was  vor  dem  Versuche  mit  der  benutzten, 
aus  35  Elementen  bestehenden  Batterie  ge- 
schehen war.  Es  ist  aber  angegeben,  dafs  die- 
selbe zu  Anfang  der  Ladung  bei  offenem  Strome 
eine  elektromotorische  Kraft  von  72  V.  besafs; 
sie  war  also  wohl  nicht  vollständig  entladen, 
denn  sonst  hätte  sie  bei  offenem  Strome 
wohl  nur  höchstens  1 4  V.  gehabt.  Die  von 
mir  untersuchten  Elemente  hatten  wenigstens 
nach  vollständiger  Entladung  immer  nur  eine 
elektromotorische  Kraft  von  0,4  V.  höchstens. 
Wieviel  verfügbare  Energie  aber  noch  in  der 
Batterie  vorhanden  war,  läfst  sich  aus  der  an- 
gegebenen Zahl  für  die  elektromotorische  Kraft 
bei  offenem  Strome  nicht  schliefsen.  Dies  er- 
hellt daraus,  dafs  die  letztere  immer  noch  72  V. 
wie  zu  Anfang  betrug,  nachdem  die  Batterie 
schon  die  Hälfte  ihrer  Ladung  empfangen  hatte. 
Die  Ladung  fand  nämlich  in  vier  Abschnitten 
am  4.,  5.,  6  und  7.  Januar  statt:  bei  Beginn 
des  dritten  Abschnittes,  am  6.  Januar,  betrug  die 
elektromotorische  Kraft  der  offenen  Säule  72,1  V. 

Ein  einzelner  Versuch  ist  übrigens  bei  der 
Veränderlichkeit  der  Ladungssäulcn  nicht  von 
sehr  grofsem  Werthe,  und  ein  dem  mitge- 
theiltcn  vorangehender  Versuch  vom  20.  Oktober 
1881  wurde,  weil  er  einen  zu  geringen  Nutz- 
effekt gab,  unterbrochen.  — 

Noch  liegt  eine  Arbeit  von  den  Herren  Prof. 
W.  E.  Ayrton  und  John  Perry  vor1).  Die 
Verfasser  haben  auch  den  Umstand  übersehen, 
dafs  die  elektromotorische  Kraft  bei  offenem 
Strom  einen  anderen  Werth  hat,  wie  bei  ge- 
schlossenem Strome.  Leider  läfst  sich  aber 
aus  dem  Berichte  nicht  entnehmen,  ob  dieses 
Versehen  einen  Fehler  in  der  Berechnung  des 
Nutzeffektes  zur  Folge  hatte,  da  die  Verfasser 
nicht  angegeben  haben,  was  sie  unter  Nutz- 
effekt verstehen.  Für  letzteren  werden  sehr 
hohe  Werthe,  83  bis  90  %»  angegeben.  Die 
Verfasser  ziehen  eine  Reihe  von  Schlüssen  über 


den  Widerstand  und  die  elektromotorische  Kraft 
ihrer  Ladungssäulen,  und  kommen,  weil  sie  den 
angeführten  Umstand  übersehen  haben,  zu 
fehlerhaften  Resultaten,  die  theilweise  mit  den- 
jenigen der  Verfasser  der  vorigen  Arbeit  über- 
einstimmen.   

Folgende  Tabelle  giebt  eine  Uebersicht  über 
meine  sämmtlichen  Versuche,  von  denen  die 
vergleichbaren  im  Obigen  zu  weiteren  Schlüssen 
benutzt  worden  sind. 


T 
i. 

a  <1  u  n  g 

Entladung 

l  i 

Si 

T 

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u 

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V.A.S. 

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in  101 

V.A.S. 

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224 

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26,, 

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0,«i 

1 

7 

4 

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533 

I,.)«. 

590 

130 

M 

0,14 

1 

8 

33.; 

I..J7 

12 

2.- 

OS*. 

1 

9 

»3 

.:: 

95.3 

i.'a: 

48 

8> 

1.* 

0,0, 

1 

10-) 

4 

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225 

i.-r 

178 

33." 

I.* 

I 

4 

235 

■  .-r 

435 

87,8 

1,7 

°r 

1 

1 2 

4 

10.* 

363 

1,1  j*> 

647 

126 

'  .7 

°.u 

1 

'3 

7 

7-« 

434 

900 

'7S 

1,- 

0,40 

1 

«4 

1 

<>, 

S'.s 

128 

2J-* 

I.* 

0.4? 

1 

15 

4 

K.j 

276 

3t>3 

'37 

3.« 

1 

10 

4 

4. 

'33 

0,1  j; 

36 

62,0 

'3< 

0.4- 

1 

17 

4 

(v 

219 

O.i^ 

93 

108 

9.4 

o.„ 

1 

20 

4 

«32 

O.'JS 

39 

63.7 

'3' 

0.4» 

1 

2  2') 

•  4i 

0,11s 

27 

39.s 

«3» 

O.U 

III 

18 

\ 

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161 

o,.n 

7 

13.' 

'4.7 

0.n» 

II 

21 

4 

4.' 

'38 

°.'is 

21 

3».» 

13.» 

O.ii 

11 

23 

4 

126 

O...J 

23 

40,» 

14.1 

0,jt 

IV 

■  <> 

21.. 

434 

0,:<r 

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87, 0 

6,0 

0,» 

IV 

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3." 

109 

0,1. s 

25 

44.< 

«4.» 

0,405 

')  l>ie  Versuche  i.  3  «•»'  4  »ind  weniger  genau  wegen  Unrcgclmafiiic- 
keilen  nm  Klckttomclcr. 

*)  Zwischen  l-adung  und  Umladung  lag  eine  14  Mündige  i'nusc.  wäh- 
rend der  die  Elektroden  aus  der  Fluxigkeit.  genommen  wurden, 

»)  Die  I.adungssluile  war  rwinchcn  »o  und  33  37  Mal  geladen  1111! 

immer  nach  einer  P.iuv  von  13  1.  wieder  einladen  norden.  Nach 

Versuch  11  rciliel  <la*  tlcmc.u. 
*)  Da»  Kleinen!  war  zwischen  31  und       37  Mal  geladen  und  immer 

nach  einer  Pause  von  13  h  wieder  entladen  worden. 

Physikalisches  Institut  der  Universität 
Strafsburg. 


';•  Elektrotechnische  Zeitschrift,  »883,  S. 
Miil.  Mag.  *Vk,  lid.  .4.  No.  85 


Gegensprecher  für  Ruhestrom  mit  Zwischenamt 
zum  Gegensprechen  zwischen  verschiedenen 
Aemtern. 

Im  Jahrgange  1882,  S.  122,  habe  ich  darauf 
hingewiesen,  in  wie  einfacher  Weise  sich  der 
im  Jahrgange  1881  auf  S.  18  ff.  beschriebene, 
die  beiden  Rollen  des  Elektromagnetcs  im  Em- 
pfänger in  verschiedenerweise  benutzende  und  sie 
deshalb  von  einander  trennende  Gegensprecher 
des  Ober  -  Telegraphensekretärs  F.  Fuchs  für 
Arbeitsstrom,  welcher  sich  aufser  durch  seine 
grofse  Einfachheit  im  Geber  und  im  Em- 
pfänger, sowie  in  der  Schaltung  noch  dadurch 


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El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
  MAI  1M3. 


Zetzsche,  Gegensprecher  für  Ruhestrom  mit  Zwischenamt  u.  s.  w.  209 


auszeichnet,  dafs  der  Strom  der  Linienbatterie 
ohne  jede  Verzweigving  ganz  in  die  Linie  ein- 
tritt, ohne  jede  Aenderung  der  von  Herrn 
Fuchs  benutzten  Apparate  auch  zum  Gegen- 
sprechen in  Ruhcstromlinien  verwenden  läfst. 
Obwohl  dieser  Gegensprecher  ferner  auch  ganz 
leicht  gestattet,  dafs  in  der  Telegraphenlinie 
liegende  Zwischenämter,  als  Trennämter,  an- 
statt des  einen  oder  des  anderen  Endamtes  in 
das  Gegensprechen  eintreten,  so  bleibt  dabei, 
abgesehen  von  dem  Mehrbedarf  an  Apparaten 
in  diesen  Trennämtern,  doch  die  überhaupt 
den  Gegensprechern  anhaftende  Beengung  be- 
stehen ,  dafs  die  gleichzeitig  verarbeiteten  bei- 
den Telegramme  zwischen  denselben  beiden 
Stationen  gewechselt  und  in  entgegenge- 
setzter Richtung  befördert  werden  müssen. 
Diese  Notwendigkeit  beeinträchtigt  aber  die 
volle  Ausnutzung  der  Leitung  durch  das  Gegen- 
sprechen in  allen  den  Fällen  gar  sehr,  in  denen 
der  Verkehr  zwischen  diesen  beiden  Stationen 
entweder  überhaupt  oder  doch  zu  Zeiten  nicht 
in  beiden  Richtungen  gleich  stark  ist. 


Gewifs  mufs  daher  die  Leistung  eines  Gegen- 
sprechers erhöht  werden,  wenn  es  sich  durch 
geeignete  Apparatverbindungen  ermöglichen  läfst, 
dafs  die  gleichzeitig  beförderten  Telegramme 
nicht  nothwendig  zwischen  denselben  zwei 
Stationen  gewechselt  zu  werden  brauchen,  vor- 
ausgesetzt natürlich,  dafs  auch  die  Abwechse- 
lung in  den  jeweilig  Telegramme  gebenden 
oder  nehmenden  Stationen  sich  leicht  und  ohne 
besondere  Zeitverluste  bewerkstelligen  läfst.  Fine 
ganz  gleiche  Aufgabe  läfst  sich  auch  für  das 
Doppclsprechcn  stellen  und  Vorschläge  zur 
Lösung  derselben  sind  schon  frühzeitig  gemacht 
worden. 

Als  Mittel  zur  Erreichung  des  eben  genannten 
Zweckes  drängt  sich  zunächst  die  Translation 
auf,  es  ist  aber  sofort  auch  eine  gewisse  Mangel- 
haftigkeit in  der  Anwendung  derselben  für 
diesen  Zweck  zu  erkennen,  sofern  jedes  zum 
Eintreten  in  das  Gegensprechen  zu  befähigende 
Amt  mit  der  vollen  Apparatausrüstung  zum 
Gegensprechen  (und  wohl  gar  auch  noch  zur 
Gegensprechtranslation ;  vgl.  z.  B.  1881,  S.  20, 
Fig.  4)  versehen  werden  müfste.  Dafs  dies  in- 
dessen bei  dem  im  Eingange  genannten  Gegen- 


sprecher für  Ruhestrom  durchaus  nicht  nöthig 
ist,  sei  mir  gestattet  zu  zeigen,  nachdem  ich 
zuvor  kurz  an  der  zugehörigen  Schaltungsskizze, 
Fig.  2,  die  Vorgänge  bei  dieser  Art  des  Gegen- 
sprechens ins  Gedächtnifs  zurückgerufen  haben 
werde. 

Der  von  Herrn  Fuchs  benutzte,  in  Fig.  1 
im  Grundrisse  wieder  abgebildete  Taster  hat 
im  Wesentlichen  ganz  die  Einrichtung  und 
Form  der  in  der  Reichs -Telegraphie  gebräuch- 
lichen Morse  -  Taster.  Die  Hülfshebclvorrich- 
tung  C  besteht  aus  einem  normal  zu  dem 
Tasterhebel  A  gestellten  kleinen  Hülfshcbel 
(Kontakthebel)  a,  aus  dem  Axständer  t,  worin 
der  Hebel  a  mit  seiner  Axe  b  zwischen  den 
beiden  Spitzenschrauben  gt  und  gelagert  ist, 
ferner  aus  der  Winkelschiene  //  mit  dem  Ruhe- 
kontaktsäulchen  i  und  der  Klemmschraube  k\ 
eine  Spiralfeder  zieht  a  auf  /'nieder.  Durch  die 
Axe  b  und  den  Axständer  e  steht  der  Hebel  a 


Flg. 
_2T 


Xz 


4 


mit  der  Klemmschraube  /  in  leitender  Verbin- 
dung; wird  der  Tasterhebel  A  niedergedrückt, 
so  trifft  er  auf  die  Kontaktschraube  c  im  He- 
bel a  und  hebt  mittels  derselben  a  vom  Säul- 
chen /  ab.  Der  Stift,  welcher  den  Kontakt- 
hebel <i  mit  seiner  Axe  b  verbindet,  greift'  in 
eine  etwas  weitere  Ausbohrung  des  Axständers  t 
ein  und  verhindert,  indem  er  die  Bewegung 
des  Kontakthebels  a  nach  oben  begrenzt,  ein 
Auseinanderziehen  der  Spiralfeder,  welche  an 
a  und  e  befestigt  ist  und  a  auf  /'  legt.  Es  ist 
bei  dieser  gegenseitigen  Lage  der  beiden  He- 
bel A  und  a  zugleich  möglich  gewesen,  den 
Hebel  A  am  Hebel  a  in  einem  zwischen  b  und  f 
gelegenen  Punkt  angreifen  zu  lassen,  eine  An- 
ordnung, auf  deren  Zweckmäfsigkeit  ich  schon 
1865  hingedeutet  habe. 

So  lange  die  Taster  T,  und  Tt  (Fig.  2)  ruhen, 
senden  die  sieb  gegenseitig  verstärkenden  Batte- 
rien Bx  und  /?,  der  zwei  Aemtcr  I  und  II  in 
die  Linie  L  und  durch  die  beiden  Rollen  Rx 
und  der  Ruhestrom-Morse  einen  Strom  von 
I  annähernd   doppelt  so  grofser  Stärke,  als  Bx 


27 


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2IO 


Abhandlungen. 


El.RKTROTF.CfIN.  ZEITSCHRIFT. 

  MAI 


oder  B3  allein  liefern  würden;  daher  bleiben 
die  Schreibhebel  der  beiden  Morse  angezogen 
und  schreiben  also  nicht. 

Drückt  dagegen  ein  Amt,  z.  B.  I,  den 
Taster  nieder,  so  schaltet  es  durch  Abheben 
des  Hebels  a  von  i  seine  Batterie  Bx  aus  und 
dafür  in  demselben  Augenblicke  über  c  und  // 
die  zweite  Rolle  R'  seines  Morse  ein,  so  dafs 
letzterer  auch  jetzt  nicht  schreibt,  obgleich  der 
Strom  auf  die  einfache  Stärke  herabgeht  und 
deshalb  in  dem  empfangenden  Amte  II,  wo 
der  Strom  auch  jetzt  noch  blos  durch  die 
Rolle  Rt  des  Morse  geht,  der  Schreibapparat 
das  von  I  gegebene  Zeichen  niederschreibt. 


zwischen  den  beiden  Endämtern  I  und  II  mit 
einem    zum    Gegensprechen    befähigten  Zwi- 
schenamte  III  dargestellt,   in   welche  bei  IV 
und  V   noch   andere  Acmtcr  in  gewöhnlicher 
Ruhestromschaltung  aufgenommen  sind.  Wären 
die  letzteren  nicht  vorhanden  und  würden  die 
beiden  Leitungszweige  Z,  und  Z,    bei   q  un- 
i  mittelhar   mit   einander  verbunden,   so  würde 
i  sich  Fig.  3  von  Fig.  2   durchaus   nicht  unter- 
j  scheiden,   und   I  und  II   würden  in  der  eben 
beschriebenen    Weise    in  Gegensprechverkehr 
treten  können.  Das  Zwischenamt  III  ferner  soll 
nach   Bedarf   mit   I   bezw.   mit   II   sich  zum 
Gegensprechen  verbinden  können,  Amt  I  bezw. 


9 


n 

i 

1 

«... 


Drücken  endlich  beide  Aemter  I  und  II 
gleichzeitig  die  Taster  T,  und  7J,  so  schalten 
sie- zwar  jedes  beide  Rollen  (R,  und  R'  bezw. 
R%  und  R")  in  die  Leitung  L  ein,  trotzdem 
aber  werden  jetzt  beider  Schreibapparate  schrei- 
ben, weil  zur  Zeit  beide  Batterien  B,  und  Bt 
ausgeschaltet  sind,  die  Leitung  L  mithin  strom- 
los wird  und  deshalb  beide  Schrcibhebel  ab- 
fallen. Kehrt  darauf  etwa  in  I  der  Taster  1\ 
in  die  Ruhelage  zurück,  während  in  II  der 
Taster  T7  noch  länger  niedergedrückt  bleibt, 
so  wird  dadurch  blos  in  I  die  Batterie  Bx  ein- 
geschaltet und  dcmgemäfs  in  II  durch  den  nun 
beide  Rollen  Rt  und  R"  durchlaufenden  Strom 
von  einfacher  Stärke  der  Ankerhebel  ange- 
zogen, d.  h.  der  Schreibapparat  in  II  setzt  ab, 
wogegen  dieser  Strom  von  einfacher  Stärke  in 
I  den  Schreibhebel  nicht  anziehen  kann,  weil 
er  blos  in  der  Rolle  Rt  wirkt. 

In  Fig.  3  ist  nun  eine  Ruhestromlinic  Z,  Z, 


II  soll  aber  dabei  nicht  unbedingt  genöthigt 
sein,  das  von  ihm  ausgehende  Telegramm  ge- 
rade an  III  abzusetzen,  sondern  I  bezw.  II 
sollen,  während  sie  von  III  ein  Telegramm 
nehmen,  im  Stande  sein,  ein  anderes  an  das 
Endamt  II  bezw.  I  und  selbst  an  ein  zwischen 

III  und  II  bezw.  zwischen  III  und  I  gelegenes 
Zwischenamt  V  bezw.  IV  zu  geben.  Das  Amt  III 
erhält  blos  die  zum  Sprechen  nach  1  oder  II 
erforderlichen  Apparate  und  kann  trotzdem  als 
eine  Verschmelzung  eines  Trennamtes  und  eines 
Translationsamtes  gelten. 

In  III  werden  demnach  für  die  drei  verschie- 
denen Betriebsfälle  drei  verschiedene  Schaltun- 
gen nöthig  sein,  die  durch  einen  Umschalter  U 
in  einander  umgewandelt  werden  müssen.  Um 
die  Umschaltungen  möglichst  rasch  und  durch 
einen  einzigen  Handgriff  bewirken  zu  können 
und  jede  Irrung  in  der  Umschaltung  auszu- 
schliefsen ,   habe   ich   in   Fig.  3    nicht  einen 


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Ei.r.KTROTF.ciiN.  Zeitschrift.  n  „ 

MAI  ,My  ZETZSCHE,  Gf.CENSPRECHER  FÜR  RUHESTROM  MIT  Z WISCHENAMT  U.  S.  W. 


211 


Stöpsclumschaltcr  ')  gezeichnet,  sondern  einen 
Schubwcchsel.  Wie  anstatt  dessen  ein  Um- 
schalter von  ähnlicher  Anordnung  wie  jener  in 
den  Zwischenstellen  der  deutschen  Fernsprech- 
anlagcn  verwendet  werden  könnte,  will  ich  am 
Schlüsse  zeigen.  Der  Umschalter  U  in  Fig.  3 
enthält  vier  um  die  Axen  k,j,  e  und  /dreh- 
bare Kurbeln  oder  federnde  Metallspangen, 
deren  jede  durch  ein  Gelenk  mit  der  Schub- 
stange 5  aus  isolirendem  Material  verbunden 
ist.  Wird  die  Stange  S  am  Knopf  K  erfafst,  so 
Iäfst  sie  sich  in  drei  verschiedene  Stellungen 
bringen  und  versetzt  dann  ihrerseits  die  vier 
Spangen  in  drei  verschiedene  Lagen;  in  wel- 
cher Stellung  sich  in  einem  gegebenen  Momente 
der  Umschalter  befindet,  kann  man  durch  einen 
etwa  über  drei  Marken  I.,  D.,  II.  spielenden  Zei- 
ger merkbar  machen,  den  man  an  S  anbringt.  In 
der  in  Fig.  3  gezeichneten  Mittelstellung  (D.) 
sind  die  beiden  Spangen  k  und  j  durch  den 
Draht  r  leitend  verbunden,  die  Spangen  e 
und  /  dagegen  sind  an  ihrem  freien  Ende 
isolirt.  Wird  S  nach  links  (I.)  bewegt,  so  kommt 
k  auf  </,  ,  j  auf  n,  e  auf  jf,  und  f  auf  h  zu 
liegen;  wird  5  dagegen  nach  rechts  (II.)  ge- 
schoben, so  werden  die  Spangen  k,j,  e  und  / 
der  Reihe  nach  auf  die  Kontakte  n,  </,,  //  und  gt 
gelegt. 

In  der  Mittelstellung  (D.)  ist  also  III  ganz 
ausgeschaltet  und  I  mit  II  zum  Gegensprechen 
verbunden.  Natürlich  wird  in  den  Draht  r 
eins  der  verschiedenen  Mittel  eingeschaltet  wer- 
den, welches  ein  Rufen  des  Amtes  III  gestattet, 
wenn  dasselbe  in  den  Verkehr  eintreten  soll. 
Selbstverständlich  kann  hierbei  auch  I  blos 
mit  II  sprechen,  und  umgekehrt,  ebenso  ist  ein 
Verkehr  /.wischen  IV  und  V,  I,  II  u.  s.  w.  nicht 
ausgeschlossen. 

Bei  der  Stellung  links  (I.)  ist  I  mit  III  zum 
Gegensprechen  vereinigt,  die  Schaltung  des 
Amtes  III  unterscheidet  sich  aber  von  jener 
des  Amtes  II  in  Fig.  2  wesentlich  dadurch, 
dafs  der  Schrcibhebcl  v  in  seiner  Ruhelage  an 
der  Schraube  u  dem  Strome  der  Batterie  />', 
in  II  (Fig.  3)  einen  Weg  aus  Z,  über  j,  n,  v 
und  u  zur  Erde  £,  eröffnet.  Hierbei  wird,  so- 
fern Bs  und  />,  von  gleicher  Stärke  sind,  in  I 
eine  Regulirung  der  Apparate  nicht  von  Nöthen 
sein,  wenn  zwischen  dx  und  J  ein  Widerstand  «», 
eingeschaltet  wird,  welcher  dem  weggenom- 
menen Widerstande  des  Leitungszweiges  Z, 
nebst  den  darin  enthaltenen  Apparaten  ent- 
spricht. Vorteilhafter  dürfte  es  aber  sein,  da- 
für zu  sorgen,  dafs  die  Widerstände  von  q  bis 
Z"j  und  bis  £,  gleich  grofs  sind;  denn  dann 
wird  nicht  nur  n;  dem  zur  Ersetzung  des  Lci- 


•  >  Ueberdies  würde  ein  bloi  ncberjeinanderliegcnde  Schienen 
enthaltender  Unj»ch»lter  ziemlich  viel  Schienen  haben  munen 
Min  konnte  t.  B.  xwei  froichalter  No.  VI  der  dcut.chen  Verweh 
rur  Lm:enum«:haltuni:  und  einen  vier.chienitfen  Stromwender 
iu<n  und  bitte  dann  bei  jeder  Umschahung  vier  Slop«!  zu 


tungszweiges  q  Ex  bestimmten  Widerstande  7*', 
gleich  und  beide  lassen  sich  durch  einen  zwi- 
schen s  und  J  einzuschaltenden  einzigen  Wider- 
stand 7v  ersetzen  '),  sondern  beim  Wegnehmen 
von  q  E2  bleibt  dann  auch  in  den  in  L-,  lie- 
genden Apparaten  die  Stromstärke  unverändert, 
da  die  Batterie  Ji,  allein  jetzt  nur  in  einer  Lei- 
tung Z,  vom  halben  Widerstande  wirkt,  wie 
früher  //,  und  /?,  zusammen  in  der  unge- 
getheilten  Linie  Zf  Z,.  Bei  dieser  Schaltung 
wird  nun  jedes  aus  Z,  in  III  ankommende 
Zeichen  von  dem  dieses  Zeichen  auf  den 
Papierstreifen  niederschreibenden  und  dazu  von 
u  an  die  Schraube  /  gehenden  Schreibhebel  v 
in  die  Leitung  Zs  durch  Unterbrechung  des 
Stromes  der  Bakterie  Z?,  zwischen  «  und  -/ 
übertragen,  und  zwar  arbeitet  dabei  Z,  als  ge- 
wöhnliche Ruhestromlinic,  so  dafs  das  von 
I  auf  7\  gegebene  Telegramm  zugleich  in  III 
und  in  II,  aber  auch  in  jedem  in  Z,  liegenden 
einfachen  Ruhestromamte  V  gelesen  werden 
kann.  Umgekehrt  bleibt  aber  ein  gleichzeitiges 
Arbeiten  auf  1\  in  II  oder  auf  dem  gewöhn- 
lichen Taster  7i  in  V  ohne  jede  Wirkung  in 
III,  kann  daher  auch  nicht  das  von  III  (im 
Gegensprechen)  nach  I  gegebene  Telegramm 
stören.  In  IV  darf  dagegen  auf  'J\  nicht  ge- 
arbeitet werden,  denn  jedes  Niederdrücken  des 
Tastcrhebels  würde  in  I  und  in  III  (bezw. 
bis  II)  geschrieben  werden. 

Wird  dann  .S"  nach  rechts  (II.)  geschoben,  so 
vertauschen  Z,  und  Z,  ihre  Rollen  und  II 
und  III  werden  zum  Gegensprechen  verbunden, 
jede  Bewegung  des  Schrcibhebels  v  von  // 
nach  /  überträgt  aufserdem  zugleich  das  aus  II 
in  III  angekommene  Zeichen  in  der  einfachen 
Ruhestromleitung  L{  nach  IV  und  I. 

Wird  bei  der  Stellung  (I.)  bezw.  (II.)  in  Z, 
bezw.  Z,  von  I  oder  III  bezw.  II  oder  III  allein 
gesprochen,  so  können  auch  die  Zwischenämter 
IV  bezw.  V  mitlesen. 

Es  sei  noch  erwähnt,  dafs  in  den  beiden 
Fällen,  wo  III  entweder  mit  I  oder  mit  II  im 
Gegensprechverkehre  steht  und  selbst  nimmt, 
eine  Uebcrtragung  der  in  III  ankommenden 
Zeichen  in  die  Leitung  L,  bezw.  Z,  ausge- 
schlossen wird,  sobald  man  eine  kurze  Neben- 
schliefsung  zwischen  v  und  u  herstellt.  Wäh- 
rend dieser  Zeit  würde  dann  III  als  Trennamt 
geschaltet  sein  und  irgend  zwei  Ruhestromämter 
(aufser  III)  würden  im  Leitungszweige  Z, 
bezw.  Z,  in  gewöhnlicher  Weise  mit  einander 
verkehren  können.  Auch  hierin  kann  bei  der 
Einfachheit  der  Einrichtung  des  Amtes  III  ein 
Vorzug  dieser  Schaltung  gegenüber  der  Auf- 
lösung der  Linie  Z,  Z,  in  zwei  Zweige  mit 
Gegensprechern  (ähnlich  wie  in  Fig.  5  auf  S.  2  1 
des  Jahrganges  1S81)  gefunden  werden. 

l|  Natürlich  kannte  auch,  wenn  die  Widerstünde  n«,  und  -i-, 
an  CWyfsc  verschieden  »ein  mu'«n,  der  kietnetc  von  ihnen  «Wi- 
schen j  und  d  eingeschaltet  und  nur  der  Unterschied  /wischen 
beiden  noch  zwischen  «  und  </,  berw.  </,  hinzugefügt  weidcu. 


27« 


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212 


Anstatt  endlich  die  aus  Z,  beim  Gegen- 
sprechen zwischen  I  und  III  in  III  ankommenden 
Zeichen  vom  Schreibhebcl  v  in  die  Leitung  Z, 
weitergeben  zu  lassen,  könnte  man  dieselben 
auch  in  irgend  eine  andere  von  III  ausgehende 
Leitung  Zj  weitergehen  lassen,  und  da  dieses 
Weitergeben  stets  durch  einfache  Ruhestrom- 
arbeit  erfolgt,  so  ist  sofort  klar,  dafs  dazu 
weiter  keine  anderen  Vorkehrungen  in  III  zu 
treffen  sein  werden,  als  diejenigen,  welche  ge- 
statten, Zj  anstatt  Z,  an  die  Spange  j  zu 
führen,  bezw.  an  k,  falls  man  Ls  an  Stelle  der 
Leitung  Z,  in  III  an  Za  anschliefsen  möchte, 
während  III  mit  II  zum  Gegensprechen  ver- 
bunden sind.  Vorausgesetzt  ist  dabei  natürlich, 
dafs  die  Batteriekraft  in  Z,  im  richtigen  Ver- 
hältnisse zu  den  Widerständen  in  Z,  steht. 

Den  Schubwechsel  U  habe  ich  wesentlich 
deswegen  in  Fig.  3  gezeichnet,  weil  er  der 
ganzen  Schaltungsskizze  die  wünschenswerthe 
Durchsichtigkeit  gewährt.  In  Fig.  4  bis  6  deute 
ich  nun  noch  an,  wie  der  in  den  Zwischen- 


Der  Linienumschalter  enthält  auf  der  gemein- 
schaftlichen Axe  zunächt  einen  metallenen  zwei- 
flügeligen Theil  z,  welcher  in  der  Ruhestellung 
des  Umschalters,  Fig.  4,  von  den  beiden  mit 
Z,  bezw.  Z,  verbundenen  Metallfedern  fc  und/ 
berührt  wird;  der  hinter  s  und  gegen  2  isolirt 
auf  die  Axc  aufgesteckte  Arm  m  steht  bei 
dieser  Stellung,  bei  welcher  der  Zeiger  auf  D. 
weist,  frei  zwischen  k  und  J,  weshalb  sich  die 
beiden  Federn  </,  und  </3  an  ihre  Anfhaltstifte 
anlegen.  In  dem  Batterieumschalter  stehen 
jetzt  die  beiden  vor  oder  hinter  z  und  m  auf 
der  Axc  sitzenden  Kontaktstücke  p  und  y  ver- 
tikal ,  und  die  vier  Federn  e  und  /,  g  und  // 
liegen  daher  ebenfalls  an  ihren  Hemmstiften  an; 
e  und  /  sind  übrigens,  wie  in  Fig.  3,  mit  den 
beiden  Polen  der  Batterie  /?,  verbunden,  wäh- 
rend von  g  wieder  ein  Draht  nach  dem  Kon- 
takte /  des  Hülfshebels  a,  Fig.  3,  geführt  ist, 
g  aber  an  Erde  E%  liegt.  Bei  dieser  Stellung 
des  Umschalters  ist  also  die  Batterie  offen  und 
die  beiden   Linienzweige  Z,    und   Z,  stehen 


stellen  der  deutschen  Fernsprcchanlagen  be- 
nutzte (Walzen-)  Umschalter  für  den  vorliegenden 
Zweck  umgestaltet  werden  könnte.  Derselbe  wird 
dann,  wie  auch  schon  U  in  Fig.  3,  als  aus 
zwei  Theilen  bestehend  gedacht  werden  können, 
von  denen  der  eine  die  Umschaltung  der 
Linienzweige  Z,  und  Z,,  der  andere  die  Um- 
schaltung der  Batterie  /?,  vermittelt;  beide 
Theile  werden  auf  einer  gemeinschaftlichen  Axe 
befestigt  und  äußerlich  könnte  ein  Zeiger,  wel- 
cher in  ganz  gleicher  Lage  gegen  die  Axe  wie 
der  Theil  m  auf  die  Axe  aufgesteckt  wird  und 
nach  Befinden  gleich  als  Griff  dienen  kann, 
durch  seine  Stellung  auf  eine  der  drei  Mar- 
ken L,  D.,  II.  andeuten,  in  welcher  seiner  drei 
Stellungen  der  Umschalter  in  einem  gegebenen 
Momente  sich  befindet.  Diese  drei  verschie- 
denen Stellungen  sind  in  Fig.  4  bis  6  darge- 
stellt, doch  sind  die  beiden  Theile  des  Um- 
schalters nicht  auf  der  Axe  hinter  einander, 
sondern  der  größeren  Deutlichkeit  wegen  neben 
einander  gezeichnet;  auch  sind  in  Fig.  4  bis  6 
und  in  Fig.  3  die  einander  entsprechenden 
Theile  mit  den  nämlichen  Buchstaben  be- 
zeichnet. 


über  k,  z  und  j  in  kurzer  Verbindung  mit  einander, 
I  und  II  sind  zum  Gegensprechen  vereinigt. 

Wird  der  Handgriff  nach  links,  mit  dem 
Zeiger  auf  I.,  gestellt,  Fig.  5,  so  läßt  z  die  Fe- 
der /  frei,  so  dafs  sie  sich  an  das  Metallstück  « 
anlegen  und  dadurch  Z,  mit  der  Axe  v  des 
Schreibhebels  in  leitende  Verbindung  setzen 
kann;  gleichzeitig  erfaßt  ///  die  Feder  k,  bringt 
dieselbe  mit  der  Feder  dy  in  Berührung  und 
hebt  die  letztere  von  ihrem  Aufhaltstift  ab;  da- 
durch wird  aus  Z,  ein  Stromweg  Uber  k,  </, , 
den  Widerstand  wx  und  den  Draht  s  nach  dem 
Ende  d  der  Rolle  A\,  Fig.  3,  und  bei  ruhen- 
dem Taster  (Fig.  3)  weiter  Uber  />,  u,  i  nach 
der  Feder  g  hergestellt;  im  Batterieumschalter 
ist  aber  p  bereits  mit  g  und  e,  y  mit  /  und  h 
in  Berührung  gekommen,  so  daß  der  Stromweg 
sich  von  g  Uber  /,  e  durch  die  Batterie  Bx 
nach  f,  y,  h  und  bis  zur  Erde  fortsetzt.  So- 
mit kann  jetzt  III  mit  I  gegensprechen ,  und 
zugleich  giebt  der  Schreibhebel  v  die  aus  Z, 
in  III  einlangenden  Zeichen  in  den  Leitungs- 
zweig weiter. 

Bei  der  in  Fig.  6  dargestellten  Stellung  des 
Umschalters  nach  rechts  weist  schließlich  der 


1 


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Ei.F-Ki  ROTKt'iiN.  Zeitschrift.  ,. 

mai  i88j.  Flovd,  Elektr.  Signai.einkichtung  AUF  FAHRENDEN  ElSENBAHNZl'GEN. 


213 


Elektrische  Signaleinrichtung  auf  fahrenden 
Eisenbahnwagen. 

Von  W.  H.  Flovd,  Telegraphen -Vorstand  der 
Great  Indian  Peninsula  Railway. 

(Nach  Telcgraphic  Journal  and  Klccrrical  Review,  Hd.  II, 
S.  3550 

Obgleich  die  ersten  Versuche,  eine  elektrische 
Verbindung  zwischen  den  Reisenden,  dem  Zug- 
personal und  dem  Maschinenführer  eines  fahren- 
den Kiscnbahnzugcs')  herzustellen,  in  England 
bereits  vor  etwa  27  Jahren  gemacht  wurden 
und  seitdem  verschiedene  Entwürfe  aufgetaucht 
sind,  so  ist  doch  keines  der  verschiedenen  elek- 
trischen Signalsysteme  so  gründlich  und  unter 
so  mannigfaltigen  Verhältnissen  geprüft  worden, 
dafs  es  zuverlässig  mit  Erfolg  auf  den  Eisen- 
bahnen Indiens  angewendet  werden  könnte. 
W.  H.  Prcece  hat  in  England  1864  die  erste 
zweckmäfsige  Einrichtung  angegeben  und  es 
ist  dieselbe  auf  der  London  and  South- Western 
Bahn  und  einigen  anderen  Bahnen  versuchs- 
weise mit  Erfolg  zur  Ausführung  gebracht  wor- 
den, doch  wurde  die  weitere  Ausdehnung  des- 
selben durch  die  vom  Board  of  Trade  1867 
erfolgte  bedingungsweise  Genehmigung  der  von 
den  Eisenbahnautoritäten  bevorzugten,  unter  dem 
Namen  »Zugleinensystem«  *)  bekannten  mecha- 
nischen Signaleinrichtung  verhindert.    Die  South- 


■j  Em  Vorschlag  *u  elektrischen  Signalcinrichtungcn  auf  dem 
Zogt  findet  «ich  »chon  in  einem  Patente  von  W.  F.  t'uoU  vom 
t  September  1841  iNo.  946s1.  Darauf  folglcn  iB«6  die  Versuche 
son  rJrett  und  Littlc  auf  der  Brtghton  -  Chichcstcr  lUhn.  —  In 
Frankreich  gab  185»  der  Ohcr- Ingenieur  Hcim.inn  der  Orleans- 
Kahn  die  erste  Anregung  «11  Hulfssiffnalcn  auf  iicm  /urc  und  über- 
lief» llrcguet  die  Ausführung,  ihm  fnlsten  <  1 1  u  c  k  in  a  11 11  , 1  rt  5  4  ■, 
dann  Mirand,  sowie  A  c  h  .1 1  d  |i8s>:.  Mechanische  KiriT.cU- 
tungen  für  denselben  /weck  wurden  zuerst  183^  in  F.njtl.iti'l  ati- 
geregt,  doch  halte  die  Leiprig. Dresdener  Balm  »chr.11  im  J.iImci9)8 
die  .Tendetwache«  eingerichtet.  -  V«l.  Zctr»chc,  Handbuch  der 
elcViri»chen  Tclcgraphie,  Bd.  4,  S.  466  tr.  D.  Kef. 

*i  Nach  Schmitt,  Da»  Signalwescn,  S.  4™  (»gl-  v  Wehet. 
Da«  Telegraphen-  und  Signalwescn  der  Eisenbahnen.  S.  iu8'.  l>c- 
nuute  W  Munt/  die  Signalleinc  »chon  1660  »um  Gehen  von 
Paisagicrstgnilen.  —  In  »einem  Deutschen  Patente  N<>.  6i<,Ä  mm 
11.  Dezember  1878  gab  Ciaufa  Anotdnuugcn,  um  die  Zugleine  den 

D.  Kef. 


Zeiger  auf  II.,  um  anzudeuten,  dafs  der  Gegen-  j 
Sprecher  in  III  jetzt  mit  dem  Amte  II  arbeiten  j 
kann,  wobei  zugleich  die  von  II  nach  III  ge-  ! 
gebenen  Zeichen  von  v  nach  Z,  weitergegeben 
werden.     Hierbei   liegt   der  an  e  geführte  Pol  1 
der  Batterie  B3  Uber  p  und  h  an  Es,  der  an / 
geführte  dagegen  sendet  bei  ruhendem  Taster  Tx 
(Fig.  3)  den  Strom  über  y  und  g  nach  /,  a,  i>, 
durch  Ri  nach  d,  s,  durch  w.t  in  die  jetzt  von 
m  mit  J  in  Berührung  gebrachte  Feder  dt  und 
somit  in  den  Leitungszweig  Z, ;  aus  Z,  dagegen 
ist  durch  die  jetzt  an  dem  Metallstück  ;/  an- 
liegende Feder  ein  Weg  nach  v  und  bei  nicht- 
schreibendem  Schreibhebel  über  u  nach  Z,  für 
den  Strom  der  Batterie  B,  in  I  beschafft. 

E.  Zetzsche. 


Eastern  Railway  Comp,  führte  im  Jahre  1865 
ein  elektrisches  System  ihres  Telegraphen- Inge- 
nieurs C.  V.  Walker  ein,  welches  unter  seines 
Urhebers  Aufsicht  immer  zufriedenstellend  ge- 
arbeitet haben  soll.  Auch  von  Varley  und 
Martin  wurde  in  demselben  Jahre  ein  elektri- 
sches System  auf  dem  Konigl.  Zuge  der  Lon- 
don- and  North-Western  Bahn,  sowie  in  einem 
täglich  zwischen  London  and  Wolverhampton 
verkehrenden  Zug  eingeführt,  wo  es  nahe  2  Jahre 
gut  arbeitete,  bis  es  bei  Reparatur  des  Zuges 
auf  dem  an  dessen  Stelle  tretenden  Zuge  durch 
das  Zugleinensystem  ersetzt  wurde.  Die  Great 
Eastern-Bahn  führte  1872  ebenfalls  eine  elektri- 
sehe  Signaleinrichtung  vom  Oberst  Binney  ein, 
bei  welcher  zwei  Drähte  über  die  Wagendächer 
gelegt  und  durch  Haken  und  Oesen  mit  flachen 
Federn  verbunden  wurden.  1877  waren  nur 
noch  die  Systeme  von  Walker  und  Preece 
auf  den  betreffenden  Bahnen  im  Gebrauche. 
1878  wurden  indessen  einige  Züge  der  London, 
Chatham  and  Dover  Railway  Comp,  mit  Varleys 
und  Martins  elektrischer  Verbindung  ausgestattet. 

Bei  den  Systemen  von  Prcece,  Walker  und 
Varley-Martin  wird  nur  ein  einziger  isolirter 
Draht  angewendet;  die  Eisentheile  und  die 
Schraubenkuppelungen  u.  s.  w.  dienen  als  Rück- 
oder  Erdleitung;  alle  drei  arbeiten  nach  der 
zuerst  1864  von  Preece  für  diesen  Zweck  an- 
gewendeten Schallungswcisc '),  aber  jedes  hat 
eine  besondere  Art  der  Kuppelung  des  isolirten 
Drahtes  zwischen  den  einzelnen  Fahrzeugen  und 
eine  besondere  Art  von  Alarmgeber  für  den 
Gebrauch  der  Reisenden. 

Preeces  Kuppelungsseil  enthält  drei  zusammen- 
gedrehte Kupferdrähte,  welche  mit  Gummi  isolirt 
und  mit  dickem  Flechtwerk  von  Hanf  bedeckt 
sind.  Dieses  Seil  geht  von  dem  isolirten  Linien- 
drahte durch  den  Buflcrbalkcn  des  einen  Wagens 
und  trägt  am  freien  Ende  eine  galvanisirte  eiserne 
Oese,  welche  in  einen  am  Buffcrbalken  des 
nächsten  Fahrzeuges  angebrachten  bronzenen 
Haken  eingreift,  in  der  sie  durch  eine  starke 
Feder  festgehalten  wird.  Jeder  Wagen  hat  an 
jedem  inneren  Bufferbalken  ein  solches  Kuppe- 
lungsseil an  tiein  einen  Ende  und  einen  Haken  am 
anderen  Ende,  die  beide  durch  den  isolirten  Lei- 
tungsdraht verbunden  sind,  so  dafs  eine  doppelte 
elektrische  Verbindung  zwischen  den  Wagen 
besteht  und  die  Kuppelungen  stets  zur  Verbin- 
dung bereit  sind. 

Walkers  Kuppelung  besteht  aus  einer  in  eine 
vulkaniserte  Kautschukhülse  eingeschlossenen 
steifen  Messingdrahtspirale,  die  an  jedem  Ende 
mit  einem  Metallringe  versehen  ist;  letztere  wer- 
den in  Messinghaken  eingehängt,  welche  an  den 
isolirten  Liniendrähten  befestigt  und  an  den  Riick- 


l:  Nämlich  die  Schaltung  auf  Ijegcnsliom.  Auch  die  in  Fi*;,  r 
gegebene  Schaltung  vun  Flu  yd  gleicht  der  von  Prcece.  Schal- 
tung  auf  Arbeitt-  be/w.  Ruhcstrurn  wählte  W  i  n  t  e  t  für  die  Madras- 
1;  vgl.  i88r.  S.  3t.  Die  Ref. 


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214 


Abhandlungen. 


Elkktrotkchn.  Zeitschrift. 

MAI  1883. 


wänden  der  Wagen  in  der  Höhe  des  Daches 
angebracht  sind.  Die  Kuppelungen  werden  nach 
beendeter  Fahrt  vom  Wagen  abgenommen,  um 
entweder  für  einen  anderen  Zug  verwendet  oder 
aufbewahrt  zu  werden. 

In  Varley-Martins  System  besteht  das  Kuppe- 
lungsseil aus  sieben  um  je  eine  besondere  Hanf- 
schnur  gewickelten  Drahten,  die  mit  zwei  mit  einer 
isolirenden  Masse  getränkten  Hiilfsseilen  von  Hanf 
umwickelt  und  so  zu  einem  Seil  vereinigt  sind. 
An  jedem  Ende  ist  dieses  Kuppelungsstück  mit 
einer  Oese  von  schmiedbarem  Kisengufs  ver- 
sehen, welche  von  starken,  mit  kräftigen  Federn 
versehenen  Haken  von  demselben  Material  gc- 
fafst  werden,  die  in  gufseisernen,  an  dem  Wagen 
befestigten  Büchsen  eingeschlossen  sind.  Die 
Oesen  sind  da,  wo  sie  die  Haken  berühren, 
mit  Kupfer  und  die  Haken  an  den  entsprechen- 
den Stellen    mit  Messing   versehen,    damit  sie 


treten  können,  so  ist  eine  Batterie  nebst  Glocke 
und  Kontaktvorrichtung  auf  der  Lokomotive  und 
in  jedem  Bremswagen  nöthig,  sowie  in  jeder 
Wagenabtheilung,  von  welcher  aus  die  Reisenden 
Signale  geben  sollen,  ein  Alarmgeber. 

Nach  diesem  Plan  ist  das  von  W.  H.  Floyd, 
Telegraphen  -  Vorstand  der  Great  Indian  Pen- 
insula  Railway,  auf  einem  zwischen  Bombay 
und  Kalyan  verkehrenden  Zuge  versuchsweise 
hergestellte  System  ausgeführt,  welches  aufser- 
dem  noch  gleichzeitig  anzeigt,  aus  welchem 
Wagentheile  das  Signal  gegeben  wurde.  Dieser 
Zug  besteht  aus  einer  Lokomotive,  13  Personen- 
und  zwei  Bremswagen  und  versieht  den  täg- 
lichen Lokaldienst  zwischen  den  genannten 
Städten.  Die  allgemeine  Anordnung  ist  aus 
Fig.  1,  welche  einen  Zug  mit  Lokomotive  IV, 
zwei  Bremswagen  //•',  und  H\  und  drei  Personen- 
wagen rit  1\  und  /\  darstellt,  ersichtlich.  Z  ist 


Fig.  1. 


eine  sichere  elektrische  Verbindung  herstellen. 
Auch  diese  Kuppelung  giebt  eine  doppelte  Ver- 
bindung zwischen  den  einzelnen  Fahrzeugen. 

Die  Schwierigkeit  der  ganzen  Einrichtung  liegt 
vorwiegend  in  der  Kuppelung;  sobald  diese  be- 
friedigend hergestellt  ist,  ist  es  nur  nöthig,  eine 
Glocke  und  eine  Batterie  derart  anzubringen, 
dafs  sie  den  Erschütterungen  des  im  Gange 
befindlichen  Zuges  widerstehen,  und  dafür  zu 
sorgen,  dafs  sie  gut  Uberwacht  werden.  Die 
Art  und  Weise  der  elektrischen  Verbindung 
zwischen  Glocke  und  Batterie  hängt  von  den 
Bedingungen  ab,  welche  man  für  die  Signalisi- 
rung  stellt.  Sollen  nur  die  Reisenden  und  das 
Zugpersonal  mit  dem  Maschinenführer  in  Ver- 
bindung treten,  so  ist  auf  der  Lokomotive  nur 
eine  elektrische  Glocke  ohne  Batterie  und  Kon- 
taktvorrichtung nöthig;  letztere  beide  befinden  sich 
bei  der  ersten  Bremse,  eine  Kontaktvorrichtung 
allein  bei  der  letzten  Bremse  und  in  jeder  Wagen- 
abtheilung ein  Alarmgeber.  Sollen  aber  die 
Reisenden  sowohl  mit  den  Schaffnern  als  auch 
mit  dem  Lokomotivführer,  dieser  wieder  mit  j 
den  Schaffnern    und  umgekehrt  in  Verbindung  \ 


der  isolirte  Leitungsdraht,  E  die  Rück-  oder 
Erdleitung,  U  sind  Umschalter  in  den  Brems- 
wagen, T  Kontaklvorrichtungen,  G  elektrische 
Klingeln,  B  Batterien,  Alarmgeber  in  den 
beiden  äufseren  Personenwagen  Px  und  P2  (ohne 
Lokalglocke  und  Batterie),  F'  ein  Alarmgeber 
im  mittleren  Wagen  P%,  welchem  Lokalklingel  g 
und  Batterie  b  beigegeben  ist,  zur  Bezeichnung 
der  Abtheilung,  aus  welcher  das  Signal  ertönt. 

Die  angewendete  Kuppelung  wurde  mit  Rück- 
sicht auf  häufige  Veränderung  in  der  Zusammen- 
stellung des  Zuges  während  der  Reise  entworfen. 
Da  bei  derartigen  Zügen  die  Gefahr  vorliegt, 
dafs  durch  Unachtsamkeit  des  Stationspcrsonals 
irgend  eine  Kuppelung  nicht  gelöst  wird,  also 
beim  Ingangsetzen  des  Zuges  Beschädigungen 
derselben  entstehen  würden,  so  müssen  sich 
diese  Kuppelungen,  sobald  sich  ein  Wagen  vom 
anderen  entfernt,  selbstthätig  lösen.  Diese 
Kuppelung.  Fig.  2,  besteht  aus  zwei  Metallröhren 
oder  Hülsen  rx  und  r,,  jede  von  etwa  76  mm 
Länge,  32  mm  Durchmesser  und  an  einem  Ende 
geschlossen.  Eine  starke,  flache  Feder/,  und/j, 
an  dem  geschlossenen  Ende  jedes  Rohrstückes 


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ELEK TROTECIIN.  ZEITSCHRIFT.    „  e  T- 

MAI  i8«j.  Floyd,  Elektr.  Signaleinrichtuno  auf  fahrenden  Eisenbahnzlgen.    2  1  s 


befestigt,  springt  ungefähr  13  mm  über  das 
offene  Ende  vor  und  trägt  am  freien  Ende  ein 
keilförmiges  Metallstück.  Werden  beide  Röhren- 
stücke  r,  und  r,  gegen  einander  gedrückt,  so 
greifen  diese  Keile  mit  ihren  Rücken  hinter  ein- 
ander, wie  Fig.  2  zeigt,  und  eine  gute  elektri- 
sche Verbindung  ist  hergestellt;  vorspringende 
Knaggen  kx  und  kt  und  Schlitze  an  beiden 
Röhrenden  dienen  einerseits  zur  Führung,  an- 
dererseits verhindern  sie  die  Drehung  derselben. 
Die  Kraft,  welche  zum  Lösen  dieser  Kuppelung 
erforderlich  ist,  hängt  von  der  Stärke  der 
Federn  und  der  Abschrägung  der  Rücken  der 
Keilstücke  ab  und  betragt  bei  denen  der  Great 
India  Peninsula-Hahn  etwa  9  kg. 

Der  isolirte  Liniendraht  ist  an  einem  an  jedem 
Ende  der  ganzen  Kuppelung  angebrachten 
Ring  /, ,  /,  befestigt  und  in  der  Mitte  der  Breite 
des  Wagens  in  solcher  Höhe  in  denselben  ein- 
geführt, dafs  er  mit  den  Kuppclungsschrauben 
und  Seitenketten  nicht  in  Berührung  kommt; 
die  Kuppelung  hängt  in  der  Mitte  des  Raumes 
zwischen  den  beiden  Wagen  und  kann  nur 
durch  direkten  Zug  getrennt  werden. 


Für  die  Rück-  oder  Erdleitung  des  Stromes 
würde  Floyd  die  Schienen  vorziehen,  welche 
durch  die  Räder,  die  Axen,  Lager  u.  s.  w.  mit 
den  Zugstangen  unter  jedem  Wagen  in  Verbin- 
dung stehen;  wenn  sich  dies  aber,  wie  behauptet 
wird,  für  indische  Verhältnisse  nicht  als  zulässig 
erweisen  sollte,  so  würde  dieselbe,  bereits  be- 
schriebene Kuppelung  auch  für  diesen  Draht 
angewendet  werden  können,  indem  nur  die 
Federn  /,  und  f.t  an  Ebonitstücken  statt  in 
Metall  befestigt  werden,  welche  in  den  Enden 
der  Röhren  sitzen  und  letztere  von  den  Federn 
isoliren;  diese  stellen  die  Kuppelung  des  isolirten 
Drahtes  her,  während  die  Röhren  mit  ihren 
Knaggen  die  Rückleitung  kuppeln;  auf  diese 
Weise  werden  die  Schienen  zur  Rückleitung  ent- 
behrlich. 

Bei  den  elektrischen  Signalsystemen  ist  dafür  ; 
gesorgt,  dafs  ein  Signal  gegeben  wird,  wenn 
ein  Theil  des  Zuges  während  der  Fahrt  abreifst. 
Gegen  die  für  diesen  Zweck  geplanten  Einrich- 
tungen wird  der  Einwand  erhoben,  dafs  sie 
trotzdem,  dafs  die  ganze  Einrichtung  in  höherem 
oder  geringerem  Grade  verwickelter  wird,  dem 
Lokomotivführer  und  den  Schaffnern  ein  Signal 
geben,  welches  mit  den  von  den  Reisenden 
(ohne  Zerreifsen  des  Zuges)  ausgehenden  Hülfs- 
und Haltesignalen  übereinstimmt.    Der  vordere 


Theil  des  Zuges  würde  also,  wenn  das  erstere 
Signal  für  ein  Hülfssignal  angesehen  wird,  auf 
der  Strecke  halten  und  Gefahr  vorhanden  sein, 
dafs  der  abgerissene  hintere  Theil  auf  den  vor- 
deren läuft,  oder  dafs  sonst  andere  Gefahren 
entstehen.  Um  ein  solches  gefährliches  Mifs- 
versländnifs  zu  vermeiden,  schlägt  Floyd  vor, 
in  dem  Alarmgeber  jedes  Wagens  ein  Kontakt- 
rad anzubringen,  dessen  Umfang  mit  Streifen 
von  Metall  und  irgend  einem  Nichtleiter  ver- 
sehen ist;  das  Rad  und  eine  gegen  dessen  Umfang 
angedrückte  flache  Feder  sind  in  den  Stromkreis 
eingeschlossen.  Setzt  nun  ein  Reisender  den 
Alarmgeber  in  Thätigkcit,  so  kommt  das  Rad 
in  Drehung,  und  durch  das  abwechselnde  Oeff- 
nen  und  Schliefsen  des  Stromes  wird  ein  regel- 
mäfsig  unterbrochenes  Ertönen  der  Glocken  auf 
der  Lokomotive  und  in  den  Bremswagen  erzielt. 
Das  Kontaktrad  kann  in  jedem  Wagen  anders 
eingerichtet  werden,  so  dafs  man  aus  den  Pausen 
im  Klingeln  selbst  den  Wagen  erkennen  kann, 
von  dem  es  ausgeht. 

Wird  der  Einfachheit  halber  von  dieser  Ver- 
schiedenheit der  Signale  abgesehen,  so  kann 
auch  die  oben  beschriebene  Kuppelung,  in 
folgender  Weise  verändert,  zur  Vermittelung 
der  Stromschliefsung  beim  Reifsen  des  Zuges 
benutzt  werden. ')  Die  flachen  Federn  derselben 
werden  so  in  den  Hülsen  befestigt,  dafs  sie  iso- 
lirt  sind,  dafs  also  als  Rückleitung  des  Stromes 
weder  die  Schienen,  noch  die  Kuppelungs? 
schrauben  u.  s.  w.  benutzt  werden.  In  jeder 
der  beiden  Hülsen  der  Kuppelung  ist  ein  kleiner 
Hebel  so  angebracht,  dafs  er  bei  geschlossener 
Kuppelung  von  dem  Keilstücke  der  Feder  iso- 
lirt  ist;  wird  dagegen  die  Kuppelung  gelöst,  so 
wird  dieser  Hebel  kräftig  gegen  das  Kcilstück 
der  Feder  gedrückt,  also  Kontakt  hergestellt, 
einerseits  durch  die  flache  Feder  mit  dem  iso- 
lirten Draht  und  andererseits  durch  die  Metall- 
hülse, die  Knagge  derselben  u.  s.  w.  mit  dem 
Rückleitungsdrahte,  so  dafs  also  der  Stromkreis 
geschlossen  ist  und  die  Signalglocke  sowohl  auf 
tler  Maschine,  als  auch  in  beiden  Bremswagen 
ertönt,  wie  wenn  ein  Reisender  das  Alarmsignal 
gegeben  hätte. 

Die  Vortheile  der  beschriebenen  Kuppelung 
bestehen  in  ihrer  Billigkeit,  Einfachheit,  Stärke, 
Sicherheit  des  Kontaktes,  und  dafs  bei  ihr  ent- 
weder die  Schienen  oder  ein  besonderer  Draht 
als  Rückleitung  benutzt  werden  können.  Ferner 
können  mittels  besonderer  isolirter  Hülfsdrähte, 
die  an  jedem  Ende  eine  halbe  Kuppelung  tragen, 
eine  beliebige  Anzahl  Wagen,  die  nicht  mit  den 
oben  genannten  elektrischen  Einrichtungen  ver- 
sehen und  doch  in  den  Zug  eingestellt  sind, 
ganz  ähnlich  wie  mit  der  Signalleine,  über- 
spannt oder  überbrückt  werden,   ohne  dafs  sie 

')  Eine  die  Erreichung  dcoclben  Zwecken  rail  gemattendc  Kuppe- 
lung hat  auch  Prudhomme  angegeben.  Vgl.  ZeUiche,  Hand- 
buch, Bd.  4.  S.  458.  D.  Ref. 


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2l6 


Adhandlungkn. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

MAI  iMj. 


die  Benutzung  der  Signaleinrichtung  im  übrigen 
Zuge  stören. 

Der  Alarmgeber  für  Personenwagen,  Fig.  3, 
besteht  aus  einem  zierlichen  (in  Fig.  3  nicht 
mit  abgebildeten)  Holzgehäuse,  vor  welches 
nur  der  Griff  //  vorspringt ,  der  durch  die 
Zunge  A'  mit  dem  Hebel  V  verbunden  ist. 
Wird  der  Handgriff  //  von  einem  Reisenden 
heruntergedrückt ,  so  tritt  die  Zunge  Ar  aus 
einem  Schlitze  des  Hebels  V  heraus,  der  He- 
bel V  wird  frei  und  fällt,  hierbei  durch  eine 
Spiralfeder  in  der  Röhre  unterstützt,  auf  den 
Kontaktstift  c  ;  der  Stromkreis  ist  hiermit  zwi- 
schen //  und  q  geschlossen  {vgl.  auch  Fig.  1), 
und  die  Glocken  G  auf  der  Maschine  und  in 
den  Bremswagen  ertönen  so  lange,  bis  ein 
Schaffner  das  Gehäuse  öffnet  und  den  Hebe!  V 
wieder  in  seine  Anfangsstellung  zurückbringt. 
Die  Reisenden   können  dies  nicht   selbst  aus- 


zugleich  die  Maschinenglocke  in  Thätigkeit  zu 
setzen.  Im  ersten  Falle  hebt  er  die  Verbindung 
des  nach  rückwärts  liegenden  Hebels  mit  seinem 
Kontakt  auf  und  hält  den  nach  der  Lokomotive 
hin  liegenden  Hebel  auf  seinem  Kontakte  fest; 
in  letzterem  Falle  giebt  er  den  Hebeln  die  um- 
gekehrte Stellung.  Ein  solcher  Umschalter  ist 
nur  in  dem  vorderen  Bremswagen  nöthig,  doch 
wird  jeder  Bremswagen  damit  ausgerüstet,  weil 
jeder  gelegentlich  als  erster  benutzt  werden  kann. 


führen,  weil  vor  dem  Aufschliefsen  des  Gehäuses 
die  Zunge  Ar  nicht  in  den  Schlitz  in  V  hinein- 
gebracht werden  kann,  bevor  nicht  V  wieder 
von  c  abgehoben  worden  ist. 

Wird  gewünscht ,  dafs  auch  zugleich  der 
Wagen  angezeigt  werde,  aus  welchem  der  Alarm 
ertönt,  so  ist  der  Hebel  V  etwas  zu  verlängern 
und  ein  zweiter  Kontaktpunkt  a  neben  c,  aber 
isolirt  davon,  anzubringen;  dieser  zweite  Funkt 
wird  mit  einer  kleinen  elektrischen  Klingel  g, 
Fig.  1,  und  einer  kleinen  Batterie  b  verbunden, 
die  mit  dem  anderen  Pol  an  c  angeschlossen 
ist.  Wenn  jetzt  der  Hebel  V  auf  beide  Kon- 
taktpunkte fällt,  schliefst  er  zunächst,  wie  schon 
beschrieben,  den  Hauptstromkreis  und  aufserdem 
einen  lokalen  Stromkreis,  durch  welchen  die 
kleine  Klingel  g  im  Wagen  ertönt  und  so  das 
Zugspersonal  benachrichtigt,  von  wo  der  Alarm 
ausgeht. 

Die  Umschalter  U,  Fig.  1,  setzen  den  ersten 
Schaffner  in  den  Stand,   dem  Lokomotivführer 
allein  ein  Signal  zu  geben,  ohne  dafs  die  Glocke  1 
im  letzten  Bremswagen  ertönt,  oder  blos  mit  dem 
letzten  Schaffner  in  Verbindung  zu  treten,  ohne  I 


Ueber  die  Berechnung  von  Widerständen 
körperlicher  Leiter. 

Von  A.  Obekbec  k. 

In  dem  Januarhefte  dieser  Zeitschrift,  S.  18 
bis  21,  hat  Herr  Dr.  R.  Ulbricht  eine  Reihe 
von  Berechnungen  solcher  Widerstände  mitge- 
theilt.  Doch  hebt  derselbe  selbst  mehrfach 
hervor,  dafs  die  Rechnung  nicht  als  exakt  an- 
zusehen ist.  In  einigen,  auch  für  die  Praxis 
wichtigen  Fällen  läfst  sich  indefs  der  Wider- 
stand körperlicher  Leiter  wirklich  genau  er- 
mitteln. 

Bekanntlich  kann  man  von  einem  Widerstande 
bei  einem  körperlichen  Leiter  in  dem  gewöhn- 
lich mit  jenem  Ausdrucke  verbundenen  Sinne 
nur  reden,  wenn  demselben  durch  einen  Theil 
der  Oberfläche  Elektrizität  bei  konstantem 
Potenziale  zugeführt,  durch  einen  anderen  Theil 
bei  einem  anderen  konstauten  Potenzialwerth 
Elektrizität  abgeleitet  wird  und  wenn  die  übri- 
gen Theile  der  Grenzflächen  von  Isolatoren  be- 
grenzt sind.  Dann  ist  der  Widerstand  w  durch 
die  Gleichung  definirt: 

v.  —  v, 

u>  —  —    -  , 

Jv 
dn 

Hierin  bedeuten  i\  und  r,  (Figur  S.  217)  die 
Potenzialwerthe  der  Grenzflächen  A  B  und  CD; 
k  ist  die  Leitungsfähigkeit.  Das  Integral  im 
Nenner  ist  über  eine  Fläche  E  F  zu  erstrecken, 
welche  die  beiden  Elektrodenflächen  A  B 
und  C  D  vollständig  von  einander  trennt. 

Handelt  es  sich  nun,  wie  in  der  oben  er- 
wähnten Abhandlung,  um  einen  körperlichen 
Leiter  von  schlechtem  Leitungs vermögen,  in 
welchen  eine  Metallmasse  als  Elektrode  einge- 
führt ist,  während  derselbe  sonst  allseitig  un- 
begrenzt ist,  so  läfst  sich  die  Berechnung  des 
Widerstandes  auf  ein  elektrostatisches  Problem 
zurückführen. 

Man  denke  sich  die  beliebig  begrenzte  Me- 
tallclcktrode  in  einem  isolirenden  Mittel  befind- 
lich und  mit  der  Elektrizitätsmengc  1  geladen. 
Bezeichnet  man  dann  die  Kapazität  derselben 
mit  C,  so  ist: 

1  =  C .  Vi . 


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El.RKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
MAI  iMj. 


Elektrotechnische  Ausstellung  in  Königsberg. 


2  1 7 


Die  andere  Fläche  (CD)  kann  als  Kugel 
mit  unendlich  grofsem  Radius  angesehen  wer- 
den.   Auf  derselben  ist      =  o. 

Die  Fläche  E  F  kann  ebenfalls  als  Kugel 
mit  grofsem  Radius  r  angesehen  werden. 

Dann  ist: 

dv  1 
dn  r*  ' 


Also  erhält  man  für  den  Widerstand  des 
Mediums  die  Formel: 


w  — 


47c  k  C 


In  allen  den  Fällen,  wo  man  die  Kapazität 
der  Metallclcktrode  kennt,  kann  man  also  so- 
fort den  Werth  des  Widerstandes  angeben. 


Für  eine  Kugel  vom  Radius  R  ist  C  =  R 
und: 

1 


4  TT  k  R 

Ist  das  Medium  durch  eine  Ebene  begrenzt, 
welche  durch  den  Mittelpunkt  der  Kugel  geht, 
so  ist  der  Widerstand  doppelt  so  grofs,  also: 


2  7tkR 


Für  ein  dreiaxiges  Ellipsoid  mit  den  Axen  a, 
b  und  c  ist: 


CO 


.1 


ds 


Yfa*  +  sj  (b1  +  s)  (e7  +  sj 


Das  im  Nenner  stehende  Integral  läfst  sich 
für  den  Fall  eines  Rotationsellipsoids  in  end- 
licher Form  ausrechnen. 

1 .  Für  ein  abgeplattetes  Ellipsoid,  a  —  b>  c, 


ist: 


C-. 


 aretan  —  


Dasselbe  geht  in  eine  Kreisscheibe  mit  dem 
Radius  R  über,  wenn  man  setzt:  c  —  o,  a  —  R. 
Dann  ist: 

c  *f. 

Wird  eine  kreisförmige  Platte  in  das  Medium 
gebracht,  so  ist  der  Widerstand  desselben: 

1 

w  —   > 

8  k  R 

oder  bei  einem  einseitig  durch  eine  Ebene  be- 
grenzten Medium: 

1 

w  —  — ,  -  -  • 
4  i-R 

Hierfür  hat  Herr  Ulbricht  den  Ausdruck 
gefunden: 

2  77  k  .  R  k  R 

Derselbe  ist  also  etwa  um  14  %  zu  klein. 
2.    Für   ein    verlängertes  Rotationsellipsoid, 

a  —  b<ic,  ist: 


w  — 


C  — 


lognat  (c  -f  |  V1  —  a1)  —  lognat  (c  —  |  >  —  a*) 
Ist  c  sehr  grofs  im  Vergleiche  zu  a,  so  ist: 

c 


lognat 


fr) 


Demnach  ist  der  Widerstand  des  Mediums 
bei  einer  stangenförmigen  Elektrode: 


lognat 


fr) 


4  TT  k  .  C 


Die  elektrotechnische  Ausstellung  in 
Königsberg  i.  Pr. 

Am  22.  April,  Abends  7  Uhr,  hat  die  Er- 
öffnung der  elektrotechnischen  Ausstellung  in 
Königsberg  i.  Pr.  in  würdiger  und  eindrucks- 
voller Weise  stattgefunden.  Das  Unternehmen, 
aus  dem  Schofse  des  Polytechnischen  Vereines 
und  des  Ostpreufsischen  Bezirksvercines  deutscher 
Ingenieure  in  Königsberg  hervorgegangen  und 
bereits  im  Herbst  v.  J.  unter  dem  frischen 
Eindrucke  der  eben  beendeten  Münchener  Aus- 
stellung geplant,  hatte  sich  in  seinen  Anfängen 
nur  bescheidene  Ziele  gesteckt.  Während  vor 
\\  Jahren  der  Elektrotechnik  zuerst  in  Paris 
Gelegenheit  geboten  wurde,  sich  ihrer  unge- 
ahnten Macht  und  Fülle  bewufst  zu  werden  und 
unter  den  Berathungen  der  daselbst  zusammen- 
getretenen Elektriker  sich  weitere  Bahnen  zu 
erschliefsen,  während  München  im  vorigen 
Jahre  gleiche  Bestrebungen  auf  deutschem  Ge- 
biete zur  Geltung  brachte,  verfolgte  das  Königs- 
berger Unternehmen  nur  den  Zweck,   die  Er- 


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218 


Abhandlungen. 


rungenschaften  auf  dem  Gebiete  der  Elektro- 
technik auch  dem  dem  allgemeinen  Weltverkehre 
ferner  stehenden  Nordosten  des  Deutschen 
Reiches  belehrend  und  nutzbringend  anschaulich 
zu  machen.  Dieser  Zweck  ist,  Dank  der  rast- 
losen Thätigkeit  der  Ausstellungskommission 
und  dem  bereitwilligen  Entgegenkommen  wissen- 
schaftlicher Institute,  industrieller  Etablissements 
und  der  Behörden,  erreicht.  Mehr  noch,  aus 
kleinen  Anfängen  hat  sich  ein  Unternehmen 
aufgebaut,  welches  nicht  allein  der  Stadt  Königs- 
berg und  der  heimischen  Provinz  zur  Befriedi- 
gung und  Ehre  gereicht,  sondern  auch  Anspruch 
erheben  darf  auf  das  öffentliche  Interesse  und 
die  Anerkennung  weitergehender  Kreise. 

In  diesem  Sinne  war  auch  gelegentlich  der 
Eröffnungsfeier  die  Ansprache  des  Vorsitzenden 
der  Ausstellungs-Kommission,  Direktor  Dr. 
Albrecht,  gehalten.  Die  Eröffnung  selbst 
wurde  durch  den  an  der  Spitze  des  Ehren- 
komitds  stehenden  Ober-Präsidenten  der  Provinz, 
Herrn  Dr.  v.  Schlickmann,  proklamirt. 

Treten  wir  nunmehr  der  Ausstellung  selbst 
näher,  so  kann  es  sich  z.  Z.  nur  darum  handeln, 
einen  Ueberblick  über  das  umfangreiche  Material 
derselben  zu  geben,  da  die  Aufstellung  der 
Ausstellungsgüter  und  die  Inbetriebnahme  der 
Motoren  und  Maschinen  wegen  verspäteten 
Einganges  vieler  derselben  und  wegen  der  s.  Z. 
höchst  ungünstigen  Witterungsverhältnissc  bis 
zum  Tage  der  Eröffnung  noch  nicht  in  vollem 
Umfange  bewerkstelligt  werden  konnte. 

Als  eigenartig  für  die  Königsberger  Ausstel- 
lung ist  die  Wahl  des  Ausstellungsplatzes  zu  er- 
wähnen. In  Ermangelung  eines  Glaspalastes 
wurde  das  vor  den  Thoren  der  Stadt  belegene, 
mit  Pferdebahn  zu  erreichende  Etablissement 
»Flora-Hufen*  zur  Verfügung  gestellt,  ein  umfang- 
reicher Park  mit  Konzert-  und  Restaurations- 
sälen, Palmenhaus,  Kolonaden  u.  s.  w.  So  um- 
fassend aber  auch  diese  Räumlichkeiten  er- 
schienen, mufsten  doch  noch  für  verschiedene 
Zwecke  der  Ausstellung  mehrere  gröfscre  oder 
kleinere  Baulichkeiten  aufgeführt  werden,  unter 
denen  besonders  ein  für  die  Vorführung  des 
Kunstgewerbes  bestimmter,  im  Renaissancestyl 
höchst  geschmackvoll  ausgeführter  und  in  allen 
seinen  inneren  Räumen  durch  Huber  in  Ham- 
burg mit  Müller'schem  Glühlicht  elektrisch  be- 
leuchteter Kuppelbau  vortheilhaft  in  die  Augen 
springt. 

Nach  dem  Programme  der  Ausstellung  ist 
das  gesammte  Material  derselben  folgender 
Gruppirung  unterworfen  worden: 

I.  Gruppe:  Historische  und  wissenschaftliche  Lehr- 
mittel. Abtheilung  A:  Apparate;  Abtheilung  B: 
Literatur. 

II.  Gruppe:  TelegTaphie  und  Signalwesen. 

III.  Gruppe:  Tclcphonie. 

IV.  Gruppe:   Medizinisch -elektrische  Apparate. 
V.  Gruppe:   Batterien  und  Akkumulatoren. 

VI.  Gruppe:  Elektro -Chemie. 


VII.  Gruppe:   Magneto-  und   dynamoclcktriscbe  Ma- 
schinen. 

VIII.  Gruppe:   Elektrisches  Licht. 
IX.  Gruppe:  Motoren. 

X.  Gruppe:   Kabel,  Drahte  und  Bliurableitcr. 
XI.  Gruppe:   Elektrische  Zeitmessung. 
XII.  Gruppe:   Elektrisches  Eisenbahnwesen. 

XIII.  Gruppe:  Verschiedene  Apparate  und  Utensilien. 
Abthcelung  A:  Apparate  für  Beleuchtung  und 
Heizung  mit  Gas;  Abtheilung  B:  Apparate  für 
Sprengtechnik,  Maschinen  rur  Verwendung  elek- 
trischer Kraft. 

XIV.  Gruppe:  Dekorative  Ausstattung,  vorzugsweise 
für  die  Zwecke  der  elektrischen  Beleuchtung. 

Die  getrennte  Lage  der  Ausstellungsräume 
auf  dem  Ausstellungsplatz  ermöglichte  es,  das 
Material  vieler  der  vorbezeichneten  Gruppen  in 
sich  abgeschlossen  als  einheitliches  Ganze  zur 
Anschauung  zu  bringen,  eine  Anordnung,  welche, 
da  für  die  Kommunikation  zwischen  den  ein- 
zelnen Abtheilungen  die  Parkanlagen  zu  Hülfe 
genommen  werden  müssen,  wohl  geeignet  ist, 
die  Besucher  der  Ausstellung  nicht  sowohl  vor 
übermäfsigem  Gedränge,  als  auch  vc*  Abspan- 
nung zu  schützen. 

Ueber  die  Beschickung  der  einzelnen  Gruppen 
läfst  sich  heut  folgende  Uebersicht  geben: 

Gruppe  I  umfafst  die  höchst  umfangreichen 
und  schätzbaren  Sammlungen  der  Königsberger 
Albertus- Universität,  der  Gewerbeschule  und 
der  verschiedenen  Gymnasien  der  Stadt  an 
Maschinen  und  Apparaten  aus  dem  Gebiete 
der  Elektrizität,  welche  in  ihrer  Vereinigung 
wenig  vermissen  lassen ,  was  in  der  Entwicke- 
lungsgeschichte  der  Elektrizität  bisher  in  Wort 
und  Bild  zum  Ausdruck  und  zur  Anschauung 
gebracht  worden  ist.  Auch  sind  in  dieser 
Gruppe  vertreten  die  Telegraphenbauanstalt  von 
W.  E.  Fein,  Stuttgart,  die  Maschinenfabriken 
von  J.  Fraas,  Wunsiedel,  und  J.  G.  Keck, 
Nürnberg,  sowie  mehrere  Königsberger  Firmen 
mit  zahlreichen  und  gewählten  Maschinen  und 
Apparaten  der  neueren  Elektrotechnik.  Die  zu 
einer  ansehnlichen  Bibliothek  vereinigte  und  in 
einem  besonderen  geschmackvoll  ausgestatteten 
I.esckabinet  zur  Verfügung  gestellte  Literatur 
der  Elektrizitätswissenschaftcn  ist  durch  44  der 
namhaftesten  Buchhandlungen  Deutschlands, 
unter  denen  die  Verlagshandlung  von  Julius 
Springer,  Berlin,  rücksichtlich  der .  Reich- 
haltigkeit besonders  erwähnt  werden  darf, 
würdig  vertreten. 

Gruppe  II.  Zur  Beschickung  dieser  Gruppe 
haben  von  auswärtigen  Firmen  vorzugsweise 
die  Berliner  Telegraphenbauanstalten  von  Gebr. 
Naglo,  Gurlt,  Mix  &  Genest,  Horn,  sowie 
die  Fabrikanten  Sasseroth  in  Berlin,  Thciling 
in  Magdeburg  und  Wetz  er  in  Pfronten  in  er- 
giebigster Weise  beigetragen  und  im  Verein  mit 
den  heimischen  Industriellen  zu  einer  umfang- 
reichen Ausstellung  auf  dem  Spezialgebiete  der 
Telegraphie  und  Haustelegraphie  das  Material 
geliefert. 

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Elektroteciin.  Zeitschrift. 
MAI  18(3. 


Elektrotechnische  Ausstellung  in  Königsberg. 


219 


In  bereitwilligster  Weise  hat  ferner  die  Direk- 
tion der  Königlichen  Ostbahn  die  Ausstellung 
mit  auserlesenen  und  in  Betrieb  gesetzten  Ap- 
paraten und  Apparatsystemen  aus  dem  Gebiete 
der  Telcgraphie  und  des  Eisenbahn-Signalwesens 
beschickt.  Von  dem  reichhaltigen  Material  darf 
als  besonders  interessant  und  fesselnd  hervor- 
gehoben werden  eine  vollständige  Weichen- 
stationseinrichtung, ferner  eine  Blockstations- 
einrichtung, eine  Hinrichtung  für  Messung  der 
Geschwindigkeit  der  Eisenbahnzüge  und  ein 
elektrischer  Wasserstandsanzeiger. 

Gruppe  III  ist  durch  etwa  18  Aussteller 
vertreten,  deren  Apparate  zum  Theil  Verwen- 
dung gefunden  haben  zu  verschiedenen  im  Be- 
triebe befindlichen  Systemen  telephonischer  Ver- 
bindungen für  lokale  Sprechversuche  und  Musik- 
übertragung. 

Vorzugsweise  ist  zu  erwähnen  die  von 
A.  Tenner  in  Berlin  eingerichtete  telephonische 
Verbindung  zwischen  dem  Ausstellungsplatz  und 
dem  etwa  2J  km  entfernten  Stadttheater  zum 
Zwecke  der  Uebertragung  der  Oper.  Die  Ver- 
bindung selbst  ist  durch  fünf  an  besonders  er- 
richtetem Gestänge  entlang  geführte  Leitungen 
hergestellt. 

Gruppe  IV.  Zur  Beschickung  derselben 
haben  die  medizinische  Klinik  und  das  physiolo- 
gische Institut  der  Königsberger  Universität, 
sowie  mehrere  heimische  und  auswärtige  Fach- 
ärzte und  mechanische  Institute  beigetragen  und 
ein  anschauliches  Bild  der  Hiilfsmittel  der 
Elektrotherapie  und  Elektrokaustik  geliefert. 

Gruppe  V  enthält  von  18  Ausstellern  reich- 
haltige Sammlungen  galvanischer  Elemente,  Bat- 
terien und  Thermosäulen  der  verschiedensten 
Systeme.  In  Betreff  der  ausstellungsscheuen 
Akkumulatoren  würde  die  Ausstellung  eine  em- 
pfindliche Lücke  aufzuweisen  gehabt  haben, 
wenn  nicht  noch  zur  guten  Stunde  die  Elec- 
trical  Tower  Storage  Company  in  London  mit 
50  Akkumulatoren  Faure'schen  Systemes  (davon 
25  einhalb-  und  25  einpferdige)  für  die  Inter- 
essen der  Ausstellung  wirksam  eingetreten  wäre. 
Bei  dem  verspäteten  Eingange  der  Akkumu- 
latoren hat  über  die  Verwendung  derselben 
noch  keine  Bestimmung  getroffen  werden  können. 
Im  Uebrigen  enthält  Gruppe  V  nur  noch  wenige 
Einzelexemplare  an  Akkumulatoren  nach  den 
Systemen  Faurc  und  Schulze,  erstere  jedoch 
im  Original. 

Gruppe  VI.  Aufser  einer  vollständigen  und 
im  Betriebe  befindlichen  Einrichtung  einer  gal- 
vanoplastischen Anstalt  von  W.  Dad eisen  in 
Berlin  enthält  diese  Gruppe  eine  lehrreiche 
Auswahl  an  Dynamomaschinen  verschiedener 
Systeme  für  Galvanoplastik,  ausgestellt  von  den 
Herren  Fein,  Löwcnthal  und  Gebr.  Naglo 
sowie  Wacker  in  Leipzig. 

Gruppe  VII.  40,  fast  sämmtlich  im  Be- 
triebe befindliche  dynamoclektrische  Maschinen 


erzeugen  und  senden  den  zündenden  Funken 
in  die  entferntesten  Winkel  des  ausgedehnten 
Parkes  sowie  in  die  zahlreichen  Ausstellungs- 
räume, Säle  und  Büreaux.  Dieselben  haben  im 
Vereine  mit  den  zugehörigen  Motoren  in  der 
Mehrzahl  in  einem  besonderen  gröfseren  Ma- 
schinenhause Aufstellung  gefunden  und  gewähren 
in  ihrer  Thätigkeit  ein  höchst  anziehendes  und 
den  Beschauer  fesselndes  Bild.  An  der  Aus- 
stellung dieser  Maschinen  sind  betheiligt:  die 
deutsche  Unternehmung  für  elektrische  Beleuch- 
tung in  Karlsruhe  (System  Brush),  Fein  in 
Stuttgart,  Horn  in  Berlin,  Huber  in  Ham- 
burg (mit  verschiedenen  Systemen  von  Schwerd 
in  Karlsruhe,  Schaeffer  in  Göppingen,  Kuksz, 
Lüdtke  und  Grether  in  Warschau),  ferner 
Magnus  in  Königsberg  (für  Siemens  & 
Halske  in  Berlin),  Gebr.  Naglo  in  Berlin, 
Polytechnischer  Verein  in  Königsberg,  Schaeffer 
in  Göppingen  und  Wacker  in  Leipzig  (System 
Schlickert).  Aufserdem  enthält  diese  Gruppe 
noch  verschiedene  dynamische  Kabinetmaschinen 
für  Handbetrieb. 

Die  elektrische  Kraftübertragung  hat  bis  jetzt 
leider  nur  in  dürftiger  Weise  zur  Anschauung 
gebracht  werden  können. ')  Aufser  einer  noch 
nicht  recht  flotten,  von  der  Ausstellungskom- 
mission angekauften  elektrischen  Eisenbahn  von 
Horn  in  Berlin  ist  gegenwärtig  nur  eine  sekun- 
däre Dynamomaschine  für  lokalen  Kleinbetrieb 
in  Thätigkeit. 

Gruppe  VIII.  Als  das  Hervorragendste  der 
Ausstellung  ist  die  in  jeder  Beziehung  wohlge- 
lungene elektrische  Beleuchtung  zu  bezeichnen. 
Schon  aus  weiter  Ferne  springt  dieselbe  Abends 
wirkungsvoll  in  die  Augen  durch  die  über  dem 
umfangreichen  Areale  der  Ausstellung  lagernde 
leuchtende  Atmosphäre,  sowie  durch  die  den 
Maschinenhäusern  entströmenden,  unter  dem 
Einflüsse  zahlreicher  Bogenlampen  magisch  be- 
leuchteten Rauchsäulen. 

Nicht  weniger  als  50  Bogenlampen  der  ver- 
schiedensten Systeme  beherrschen  den  Park, 
das  zu  Restaurationszwecken  dienende  Palmen- 
haus, das  grofse  Motorenhaus,  sowie  die  ge- 
räumige Halle  einer  mit  der  elektrischen  Aus- 
stellung temporär  verbundenen  und  reichhaltig 
beschickten  Ausstellung  landwirtschaftlicher  Ma- 
schinen. Ein  starkes,  in  der  Kuppel  des  Kunst- 
gewerbehauses prangendes  Einzellicht  von  6  000 
Normalkerzen  beleuchtet  wirksam  eine  mächtige 
durch  Dampfmotor  und  Pulsometer  betriebene 
Fontaine.  Ein  gleiches  Licht  strahlt  an  der 
Gicbelspitze  der  landwirtschaftlichen  Maschinen- 
halle. Zum  Zwecke  der  Veranschaulichung 
einer  Schilfsbeleuchtung  ist  eigens  zu  diesem 
Zweck  ein  im  Geripp  erbauter  und  aufgetakelter 
Schiffskörper  von  60  m  Länge  und  15  m  Breite 


'l  Hinnen  kurzem  winl  mich  eine  rweite  tetunJiire  Dynamo 
masenin«  für  Jen  Betrieb  vcrichiedcucr  lanJwirthschafllicher  Ma- 
ttbinen  in  Tli«ui;keit  treten. 


28' 


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2  20 


Abhandlungen. 


Elkktrotf.chn.  Zeitschrift. 

MAI  1B83. 


mit  einer  Siemens'schen  Dolgorouki  -  Dampf- 
maschine, mehreren  Lampen  für  die  Deck- 
beleuchtung  und  einem  am  Kiele  des  Schiffes 
angebrachten,  zur  Beleuchtung  des  Fahrwassers 
und  als  Ncbelsignal  dienenden  Projektor  (dreh- 
bares Einzellicht  von  6  000  Normalkerzen  nach 
L.  Sautter,  Lemonnier  &:  Co.  in  Paris)  aus- 
gerüstet. 

Das  Glühlicht  liefert  die  Beleuchtung  für 
sämmtliche  Ausstellungsräume,  sowie  für  ein 
dekorativ  geschmackvoll  ausgestattetes  Aquarium 
und  findet  in  verschiedenster  Gestaltung  in 
Kronen,  Lustres,  Steh-,  Wand-  und  Hänge- 
lampen je  dem  Zwecke  der  Beleuchtung  ent- 
sprechende Verwendung.  Bemerkenswerth  und 
interessant  sind  auch  die  Versuche  der  Be- 
leuchtung des  Wassers  bei  Taucherarbeiten,  zu 
welchem  Zwecke  von  der  Firma  Stantien  & 
Becker  in  Königsberg,  Pächter  der  grofsen 
Bernsteinfischereien  im  Samlande  und  im  Kuri- 
schen Haff,  ein  geräumiges  Taucherbassin  auf- 
gestellt worden  ist,  in  welchem  die  Thätigkeit 
des  Tauchers  unter  Beleuchtung  eines  von  dem- 
selben mitgeführten  Glühlichtes  zur  Anschauung 
gelangt. 

Das  Material  zur  Vorführung  des  elektrischen 
Lichtes  haben  1 5  Aussteller  geliefert,  unter 
denen  die  deutsche  Unternehmung  für  elek- 
trische Beleuchtung  in  Karlsruhe,  ferner  Huber 
in  Hamburg  (für  Riedinger  in  Augsburg, 
Schwcrd  in  Karlsruhe,  L.  Sautter,  Lemon- 
nier  &  Co.  in  Paris,  Kuksz,  Lüdtkc  und 
Grether  in  Warschau),  ferner  Magnus  in 
Königsberg  (für  Siemens  &  Halske  in  Berlin), 
sowie  Naglo  in  Berlin,  Schaeffer  in  Göppin- 
gen und  Wacker  in  Leipzig  vorzugsweise  er- 
wähnt werden  dürfen. 

Gruppe  IX  ist  beschickt  durch  15  im  Be- 
triebe befindliche  Dampfmotoren  und  3  Gas- 
motoren. Unter  ersteren  macht  sich  eine  grofse 
stationäre,  zweizylindrige  Hochdruckmaschine 
von  60  Pferdestarken ,  der  Union  -  Giefserci 
Königsberg  gehörig,  besonders  bemerkbar. 

Gruppe  X  enthält  vorzugsweise  reichhaltige 
Sammlungen  von  isolirten  und  nicht  isolirten 
Drähten  aus  Eisen,  Kupfer,  Silizium-  und  Phos- 
phorbronze für  die  verschiedenen  Zwecke  der 
Telegraphie  und  Telephonie,  ferner  Proben  von 
speziell  elektrolytischem  Kupferdrahtc  zur  Ueber- 
tragung  besonders  starker  elektrischer  Ströme 
für  Kraftmaschinen,  sowie  auch  verschiedene 
Asbest-Isolirpräparatc. 

Gruppe  XI,  beschickt  von  meist  heimischen 
Industriellen,  zeigt  eine  ausgewählte  Sammlung 
von  elektrischen  Uhren,  Chronometern,  Chrono- 
graphen verschiedenster  Gattung  mit  zum  Theil 
originellen  und  sinnreichen  Neuerungen. 

Gruppe  XII  ist  lediglich  vertreten  durch  die 
bereits  erwähnte  elektrische  Eisenbahn. 

Gruppe  XIII A.  Die  städtische  Gasanstalt 
hat  es  sich  nicht  nehmen  lassen,  den  Versuch 


einer  Wettbewerbung  des  Gaslichtes  mit  dem 
elektrischen  Licht  einzuleiten  und  zu  diesem 
Zwecke  mit  Hülfe  der  neuesten  Vervollkomm- 
nungen in  der  Gastechnik,  namentlich  unter 
Verwendung  der  Siemens'schen  Regenerativ- 
brenner, den  vorderen  Theil  des  Ausstellungs- 
gebäudes  wirkungsvoll  zu  beleuchten.  Die  Ver- 
gleichung  beider  Beleuchtungssysteme  dürfte 
jedoch  unschwer  den  Sieg  der  elektrischen  Be- 
leuchtung erkennen  lassen. 

Gruppe  XIII B  enthält  aufser  einer  Aus- 
stellung des  Hofmechanikers  Bornhardt  in 
Braunschweig  von  elektrischen  Zündmaschinen 
für  die  Sprengtechnik  nur  verschiedene  im 
Dienste  der  Elektrotechnik  stehende  Hülfsmittel. 

Gruppe  XIV.  Die  zum  Theil  hochkünstle- 
risch und  geschmackvoll  durchgeführte  dekora- 
tive Ausstattung  der  Räume  soll  nicht  sowohl 
zur  Befriedigung  des  Schönheitssinnes  der  Be- 
1  suchcr  dienen,  als  vielmehr  die  Wirkung  der 
elektrischen  Beleuchtung  auf  Wohnräume,  Schau- 
fenster u.  s.  w.  vor  Augen  führen.  Zu  diesem 
Zweck  enthält  das  bereits  erwähnte  Kunst- 
gewerbehaus ein  Wohnzimmer,  ein  Schlafzimmer, 
ein  Jagdzimmer,  ein  altdeutsches  Speisezimmer 
mit  Erker,  einen  Gcmäldcsalon,  ferner  Aus- 
stellungen von  Juwelen ,  Bijouterien  und  kunst- 
gewerblichen Gegenständen  und  verschiedene 
Schaufenster.  Sämmtliche  Einrichtungen  sind 
dem  speziellen  Zwecke  gemäfs  entsprechend 
beleuchtet  und  erfreuen  sich  des  ungetheilten 
Beifalls  des  Publikums. 

Um  die  Besucher  der  Ausstellung  in  das 
Vielen  unbekannte  Gebiet  der  Elektrotechnik 
einzuführen  und  denselben  die  Anschauung 
des  Ausstellungsmaterials  möglichst  nutzbar  zu 
machen,  finden  während  der  ganzen  Dauer  der 
Ausstellung  im  Konzertsaale  von  dem  in  weiten 
Kreisen  rühmlichst  bekannten  Physiker  und  Ex- 
perimentator Professor  W.  Finn  aus  Dresden 
entsprechende  öffentliche  Vorträge  statt. 

Zu  Restaurationszwecken  dienen  die  Räume 
des  Palmenhauses,  ferner  eine  altdeutsche  Wein- 
stube, eine  altdeutsche  Kneipe  >Zum  Litthauer 
Wappen i  und  eine  Schweizer-Konditorei,  letztere 
vereinigt  mit  einer  nach  Gravier'schem  System 
elektrisch  beleuchteten  Blumenhalle. 

Das  allgemeine  Unheil  des  Publikums  über 
die  Königsberger  Ausstellung  ist  ein  in  hohem 
Mafsc  günstiges. 

Wenn,  wie  bei  der  raschen  Aufeinanderfolge 
der  Ausstellungen  nicht  anders  erwartet  werden 
kann ,  die  Königsberger  Ausstellung  etwas  her- 
vorragend Neues  auf  dem  Gebiete  der  Elektro- 
technik vielleicht  nicht  zu  bieten  vermag,  so 
ist  doch  der  Zweck  derselben,  dem  geistigen 
Fortschritt  und  der  Intelligenz  im  Nordosten 
des  Deutschen  Reiches  neue,  bisher  wenig  be- 
kannte Bahnen  zu  eröffnen,  vollkommen  erreicht. 

Königsberg,  7.  Mai  1883. 


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Elrktrotkciin.  Zeitschrift. 
  MAI  1883. 


Borns,  Elektrische  Ausstellung  im  Aquarium  zu  London. 


221 


Ausstellung  im 
zu  London. 


1 


Die  Aquarium- Ausstellung,  ursprünglich  für 
November  in  Aussicht  genommen  und  seitdem 
fortwahrend  für  den  nächsten  Monat  verspro- 
chen, ward  endlich  Anfang  März  ohne  irgend 
welche  Feier  für  eröffnet  erklärt,  obwohl  sie 
keineswegs  vollständig  war  und  Kataloge  z.  B. 
erst  Wochen  darauf  zu  haben  waren.  Der 
Name  Winter- Ausstellung*  war  so  unpassend 
geworden,  und  die  beste  Zeit  verpafst.  Die 
Schuld  trifft  wohl  beide  Seiten,  die  Verwaltung 
sowohl,  die  sich  nicht  gehörig  sicherte  und 
schliefslich  den  für  die  Maschinen  nöthigen 
Raum  nicht  anweisen  konnte,  als  die  Aussteller, 
welche  die  Sache  unentschieden  und  lässig  be- 
trieben. Nach  der  Ausstellung  im  Crystal- 
Palace  von  Anfang  1882,  und  während  seit 
Dezember  im  Crystal  •  Palace  wieder  eine  neue 
Ausstellung  tagte,  sah  man  die  Nothwendigkeit 
und  Rentabilität  einer  anderen  elektrischen  Aus- 
stellung nicht  recht  ein.  Wenn  London  auch 
ebenso  viel  Einwohner  hat  wie  ganz  Schottland, 
oder  wie  Pommern,  OstpreuCsen  und  Posen  zu- 
sammen, so  ist  es  doch  eine  Stadt,  die  an 
einer  Schaustellung  zur  Zeit  genug  hat,  nament- 
lich nachdem  schon  die  erste  Ausstellung  im 
Crystal-Palace  theilweise  als  neu  aufgelegtes 
Paris  bekrittelt  ward.  So  dürfte  die  Aquarium- 
Verwaltung  kaum  das  Plus  erübrigen,  dessen 
Erwartung  sie  wohl  zu  dem  Unternehmen  be- 
stimmte, wenn  auch  nach  6  Uhr  das  doppelte 
Eintrittsgeld  (2  Mark)  gefordert  wird.  Das  so- 
genannte Royal-Aquarium  ist  bekanntlich  weder 
königlich,  noch  ein  Aquarium.  Man  sieht  und 
hört  dort  Kunstreiterei,  Singerei,  Tänzerei  und 
nebenbei  auch  ein  paar  Fische,  Krokodile  und 
Seehunde.  Das  Unterhaltungsprogramm  ist 
ebenso  wenig  gewählt  wie  das  Publikum.  Die 
Wahl  des  Aquariums  war  so  kaum  eine  glück- 
liche. Für  das  Aquarium  dagegen  sprechen  die 
Lage  im  Mittelpunkte  der  Stadt  und  besonders 
des  technischen  Theiles,  Westminstcr,  nahe  der 
Themse,  und  ferner  vorteilhafte  Räume.  Das 
Aquarium  bildet  eine  hohe  Halle  von  52  m 
Länge  und  25  m  Breite,  an  die  sich  eine  an- 
dere Halle  von  22  m  Länge  bei  13  m  Breite 
anschliefst,  so  dafs  man  sich  unter  gewölbtem 
Dach  in  einer  Halle  von  74  m  bewegt.  An 
beiden  Längsseiten  ziehen  sich  eine  Reihe  von 
Räumen,  die  ein  LängsschifT  von  der  halben 
Gesammtbreite  übrig  lassen.  Diesen  Zimmern 
entsprechen  auf  der  Galerie,  die  auch  die  Quer- 
seiten umfafst,  eine  andere  Reihe  von  Räumen. 
Die  Dampfmaschinen  sind  in  Seitenräumen  auf- 
gestellt. An  Platz  fehlte  es  sonach  nicht;  die 
Betheiligung  der  Aussteller  —  der  Katalog  zählt 
94  verschiedene  Namen  auf,  von  denen  man 
manche  vergeblich  sucht  —  ist  aber  eine 
wenig  zahlreiche  und  überdies  lahme. 


Den  Löwenanthcil  in  der  Beleuchtung  der 
Halle  durch  Bogenlampen  nehmen  die  Gebrüder 
Siemens,  deren  Anlage  indefs,  als  dauernd 
für  das  Aquarium,  nicht  direkt  als  zur  Ausstel- 
lung gehörig  betrachtet  werden  kann.  Die  An- 
lage umfafst  fünf  Kronleuchter;  der  prächtige 
Kronleuchter  aus  oxydirtem  Silber,  der  das 
Portal  zu  Paris  schmückte,  hängt  in  der  Mitte, 
mit  6  Lampen;  nach  beiden  Enden  hin  folgen 
dann  je  eine  Gruppe  von  5  und  eine  zweite 
von  4  Lampen.  Den  Strom  für  diese  liefert 
eine  (32  Licht-)  Wechselstrommaschine  von 
einer  Robey-Maschine  getrieben,  mit  einer  kleinen 
Dynamo  als  Erreger.  Siemens- Maschinen  ver- 
schiedener Typen  sieht  man  natürlich  aufscr- 
dem.  Von  Bogenlampen  haben  wir  ferner  in 
der  Halle  10  JablochkofT-,  6  Pilsen-,  4  Mathicson- 
und  8  Joel -Lampen.  Zu  diesen  kommt  zwi- 
schen 9  und  10  Uhr  eine  100  000  Kerzen- 
lampe, die  über  der  Orgel  angebracht  ist  und 
sich  durch  unausstehliches  Zischen  und  die  üb- 
lichen Schwankungen  genügend  bemerkbar  macht. 
Die  JablochkofT- Lampen  stehen  auf  Kandelabern 
von  4  m  Höhe;  sie  sind  in  4  Schliefsungen 
verbunden,  deren  4  Kommutatoren  in  bekannter 
Weise  von  einem  Wächter  regulirt  werden 
müssen,  um  nach  Bedarf  frische  Kerzen  einzu- 
schalten. Jede  Lampe  enthält  1 2  Kerzen,  von 
denen  je  4  zu  gleicher  Zeit  brennen,  regcl- 
niäfsig  im  Allgemeinen  und  gelegentlich  ziem- 
lich roth.  Eine  Kerze  kostet  0,10  Mark  und 
brennt  1  \  Stunde.  Die  Gesellschaft  hat  eine 
der  bekannten  Jablochkoff-Maschincn  im  Aqua- 
rium für  diese  Lampen;  der  eklyptische  Motor, 
der  vor  einiger  Zeit  angekündigt  ward,  soll 
auch  gezeigt  werden,  will  aber  immer  noch 
nicht  erscheinen.  Zuweilen  werden  auch  Swan- 
Lampen  mit  in  den  Strom  eingeschaltet.  Ge- 
zeigt wird  ferner  das  Modell  eines  sehr  ein- 
fachen automatischen  Kerzenschaltcrs.  Die 
Scheibe,  welche  die  Kerze  trägt,  ist  drehbar 
und  würde  durch  eine  Feder  zurückgedreht 
werden,  wenn  nicht  ein  am  Boden  der  be- 
treffenden zu  brennenden  Kerze  befestigtes 
Hölzchen  dieser  Kraft  widerstrebte.  Sobald  mit 
der  heruntergebrannten  Kerze  das  Hölzchen 
verbrennt,  zieht  die  Feder  die  Scheibe  herum, 
bis  diese  durch  das  Hölzchen  der  nächsten 
Kerze  aufgehalten  wird,  welche  dadurch  einge- 
schaltet wird.  Die  Vorrichtung  hat  sich  nicht 
bewährt. 

Die  Pilsen-Lampen  werden  von  einer  Schlickert  - 
Dynamo  gespeist,  die  ihre  Dampfkraft  von  einer 
Hodson-Rotary-Engine  empfängt.  Die  Lampen 
hängen  sehr  hoch  und  geben  ein  reines,  ange- 
nehmes Licht.  Die  Joel-Lampen  dagegen  hangen 
sehr  niedrig,  nur  3  m  hoch;  ihr  Licht  ist  durch- 
aus angenehm  und  beständig,  leider  wohl  kaum 
so  stark,  als  man  wünschen  möchte,  wie  dies 
eben  bei  Bogen -Glühlampen  unvermeidlich  zu 
sein  scheint.    Eine  Siemens -Dynamo  (DJ,  die 


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222 


Abhandlungen. 


El.EKTKOTF-CHN.  ZEITSCHRIFT. 
  MAI  1883.  


ihre  Axengeschwindigkeit  von  700  Umdrehungen 
unmittelbar  von  der  Axe  einer  anderen  Hodson- 
Maschine  entnimmt,  versorgt  die  Joel -Lampen 
mit  39,6  Ampere.  Die  Mathieson-Lampen  haben 
ihre  eigene  Konstruktion  und  eigene  Dynamos. 
Letztere  hat  mit  einer  flachgebauten  Schuckert- 
Maschine  grofse  Aehnlichkeit.  Der  Armaturring 
von  o,j  m  Durchmesser  dreht  sich  mit  einer  Ge- 
schwindigkeit von  1  100  Umdrehungen  zwischen 
den  von  beiden  Seiten  ihn  umschliefscnden  Pol- 
stücken, die  sich  nach  unten  bezsv.  nach  oben 
erstrecken  und  zwichen  sich  eine  Ringfurche 
lassen.  Die  Polstücke  sind  1  5  mm  dick.  Die  zwi- 
schen den  Elektromagneten  angebrachten  Bürsten 
sind  kaum  sichtbar.  Zwei  dieser  Maschinen  sind 
da,  die  bei  95  Volt  17  Ampere  geben  sollen. 
Die  Mathieson-Lampen  brennen  nur  mäfsig. 

Die  grofse  100000  Kerzenlampe  erhalt  ihre 
200  Ampere  von  einer  der  zwei  Lord  Elphin - 
stone-Vinccnt  Dynamos,  die  mit  anderen  von 


Fig.  1. 


Paterson  &  Cooper  ausgestellt  sind.  Diese 
sehr  massiven  Maschinen  fallen  durch  ihre 
Dreieckform  auf,  wenn  von  der  Seite  betrachtet. 
Die  Maschine,  Fig.  1,  hat  äufserlich  drei  Paar 
Elektromagnete,  deren  divergirende  Schenkel, 
mit  14  Lagen  von  Kupferdraht,  sich  in  Pol- 
stücke  erweitern,  die  in  regelmäfsigen  Abstan- 
den etwa  die  Hälfte  eines  Kreises  umfassen,  in 
dem  sich  die  Trommelarmatur  bewegt.  Inner- 
halb dieses  Kreises  befinden  sich  6  radial  von 
der  Axe  ausgehende  Elektromagnete.  Die  Ar- 
matur ist  eine  Trommel  von  o,6  m  Durchmesser 
und  0,3  m  Länge,  über  die,  wie  bei  von 
Hefner-Alteneck,  18  Spiralen  in  Längswin- 
dungen von  je  zwei  Drähten  gelegt  sind.  Den 
36  Drahtenden  entsprechen  auf  dem  Kommu- 
tator 36  Längsleisten  von  Messing,  eingebettet 
in  einen  um  die  Messingaxe  gelegten  Hart- 
gummiring; die  Maschine  hat  6  Bürsten,  kann 
aber  auch  mit  zwei  arbeiten.  Die  Isolirung 
der  Drähte  geschieht  nach  einem  älteren  Patent 
in  der  Weise,  dafs  der  mit  Baumwollenband 
umwickelte  Draht  in  eine  Asphaltlösung  ge- 
taucht und  vorläufig  um  einen  Holzrahmen  von 
der  gewünschten  Form   gewickelt   wird.  Die 


I  Armatur  besteht  aus  Längsleisten,  die  einzeln 
herausgenommen  .werden    können.      Die  Ma- 

»  schine  wiegt  1750  kg  und  kostet  8000  Mark; 
bei  30  Dampfpferdekräften  und  900  Umdrehun- 
gen giebt  sie  90  Volt  und  200  Ampere  unter 
ziemlich  starkem  Funkensprühen;  nicht  gut  be- 
festigt, schüttelt  sie  etwas.  Wie  erwähnt,  sind 
zwei  dieser  Maschinen  vorhanden,  von  denen 
die  eine  die  grofse  Lampe  versorgt  (die  Licht- 
stärke ist  nicht  gemessen,  sondern  wird  nach 
einer  früher  geprüften  Lampe  von  60  000  Kerzen 
geschätzt),  während  die  zweite,  ganz  gleiche 
Maschine  die  300  Swan- Lampen  (20  Kerzen) 
in  der  Rauchgalerie  versieht;  dieselben  brennen 
hell,  aber  mit  ziemlich  regelmäfsigen,  wenn 
auch  nicht  bedeutenden  Schwankungen. 

Paterson  &  Cooper  haben  ferner  3  Lumley- 
Maschinen  (Lumley  &  Levey)  im  Aquarium. 
Die  Lumley-Maschine  ist  sehr  einfach  und  billig 
und  beansprucht  wenig  Platz.  Sie  wird  in  zwei 
Typen  fabrizirt,  von  denen  die  für  Bogenlampen 
lediglich  dickeren  Draht  für  die  Elektromagnete 
hat.  Die  Armatur  hat  einige  Züge  von 
de  Meritens  -  Armatur.  Eine  70  Glühlampen- 
Maschine,  Fig.  2,  zu  1  500  Mark,  besitzt  eine 
Armatur  von  0,3  m  Länge  bei  o,a  m  Durch- 
messer, die  sich  zwischen  zwei  vollkommen 
flachen  Elektromagneten  dreht,  so  dafs  die  Ma- 
schine in  einem  Kasten  von  o.«  m  Länge  und 
Breite  und  halber  Höhe  Platz  hätte.  Um  die 
Axe  der  Armatur  liegt  ein  Ring  von  Kanonen- 
metall, auf  den  hinter  einander  60  Radscheiben 
gereiht  sind ,  die  durch  Messingringe  von  ein- 
ander getrennt  sind,  und  deren  je  18  Speichen 
sich  über  den  Radkranz  hinaus  verlängern.  Jede 
der  18  Rollen  umfafst,  innen  und  aufsen,  je 
ein  Segment  der  60  Radkränze.  Bei  1  650  Um- 
drehungen giebt  die  Maschine  45  Volt  und 
75  Ampere  und  speist  72  Svvan-Lampen.  Die 
Lumlev-Bogenlampc  ist  billig  konstruirt  (Preis 
130  Mark),  scheint  aber  zu  einfach  zu  sein; 
wenigstens  sind  die  5  Lampen,  die  einmal  ge- 
prüft wurden,  seitdem  nicht  mehr  sichtbar.  Die 
Regulirung  geschieht  durch  einen  zweiarmigen 
Hebel,  durch  dessen  Ringzwinge  der  obere 
Kohlenhalter  passirt.  Links  wird  dieser  Hebel 
von  dem  Elektromagnete  der  Hauptleitung  an- 
gezogen und  dadurch  die  obere  Kohle  zur  rich- 
tigen Höhe  gebracht,  während  ein  Elektro- 
magnet der  Nebenschliefsung  rechts  den  Hebel 
andererseits  herunterzieht,  wenn  der  Widerstand 
im  Bogen  zu  stark  wird. 

Die  Beleuchtung  der  kleinen  Halle  von  22  m 
und  13  m  Ausdehnung  und  deren  Galerien 
ist  der  Ferranti  ■Gesellschaft  überlassen;  sie 
geschieht  durch  350  Swan-Lampen  zu  20  Kerzen 

an  schmucklosen  Ringen  mit  Beihülfe  einiger 
Gasflammen.   Die  Swan-Lampen  könnten  heller 

brennen,  und  die  Gesellschaft  scheint  sich  aus 

guten  Gründen  mit  der  Zufügung  von  noch 
150  Lampen,  die  beabsichtigt  sein  soll,  nicht 

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223 


zu  beeilen.  Die  eine  Ferranti  -  Maschine  für 
diese  Lampen  empfängt  ihre  Dampf  kraft,  zu- 
sammen mit  den  zwei  Edison- Dynamos,  von 
einer  Davey  &  Paxman- Maschine;  Messungen 
über  den  Nutzeffekt  sind  trotz  der  scharfen 
Kritik,  die  an  der  Ferranti  -  Maschine  ausgeübt 
wird,  nicht  vorgenommen  worden  und  sollen 
aus  unklaren  Gründen  nicht  gemacht  werden, 
bis  die  Herren  Davey  &  Paxman  selbst  kom- 
men können.  Die  Ferranti -Maschine  hat  eine 
Armatur  von  0,55  m  Durchmesser  und  13  mm 
Dicke;  dieselbe  trägt  ein  in  der  früher  (Seite  15 
dieser  Zeitschrift)  beschriebenen  Weise  gewun- 
denes 18  faches  Kupferband  und  enthält  kein 
Eisen.  Man  sieht  die  Armatur  nicht ,  da  ein 
flacher  Messingring,  der  sich  um  den  mittleren 
TheiJ  der  zylinderförmigen  Maschine  legt,  sie 
ganz  verdeckt.     Der   sehr   starke   und  warme 

Fig. 


Die  Edison-Gesellschaft  vertraute  offenbar, 
wie  manche  andere,  wenig  auf  den  Erfolg  der 
Ausstellung.  Aufser  einem  Zimmer,  in  dem 
eine  Zahl  der  vielseitigen  Edison-Apparate  ge- 
zeigt werden,  sind  2  Zimmer  (Wohn-  und  Efs- 
zimmer)  mit  Edison-Lampen  beleuchtet,  aufscr- 
dem  Etwas ,  was  wahrscheinlich  eine  Grotte 
sein  soll.  Der  Stromkreis  der  2  Z-  Dynamos 
enthält  im  Ganzen  240  B  -  Lampen  (zu 
16  Kerzen).  Unter  den  Apparaten  bemerkt 
man  die  Lampen  und  deren  Befestigungen  für 
Schiffsbeleuchtung,  und  besonders  verschiedene 
Systeme  für  die  Einschaltung  von  Sicherheits- 
drähten für  einzelne  und  sich  kreuzende  Lei- 
tungen. Der  Sicherheitsholzknopf  mit  Messing- 
ringen am  oberen  und  unteren  Rande,  welche 
durch  einen  Bleidraht  verbunden  sind,  wird 
an   einer   Stelle ,   wo   der   eine   Leiter  unter- 

2. 


Luftstrom,  den  die  Maschine  nach  beiden  Seiten 
hin  sendet  (nach  vorn  zu  dringen,  verhindert 
ihn  der  eben  erwähnte  Flachring),  ist  viel  be- 
sprochen worden,  als  ein  Zeichen  der  bedeu- 
tenden inneren  Erwärmung.  Indefs  läfst  sich 
nicht  leugnen,  dafs  die  Armatur  und  die  Elektro- 
magnete  unmittelbar  nach  5  stündiger  Arbeit 
keineswegs  heifser  sind  als  die  danebenstehende 
Siemens  -  Erregungsmaschine  und  Theile  der 
Transmission;  der  Luftstrom  ist  vielleicht  mehr 
auffallend,  weil  die  Konstruktion  der  überdies 
sehr  schnell  rotirenden  Maschine  denselben  mehr 
als  gewöhnlich  in  bestimmte  Richtungen  zwängt. 
Bei  1  920  Umdrehungen  gab  die  Maschine 
120  Ampere.  Die  Gesellschaft  hat  die  eine 
Maschine  mehrmals  ersetzen  müssen  und  er- 
klärt dies  damit,  dafs,  so  lange  die  Maschine 
auf  dem  nackten  Erdboden  stand,  sich  leicht 
Staub  zwischen  die  Armatur  und  deren  die 
Sammclbürstcn  ersetzenden  Halbringe  drängte; 
seitdem  der  Boden  zementirt  ist,  sollen  der- 
artige Störungen  nicht  mehr  vorkommen. 


brochen  ist  (während  der  andere  daneben  eine 
ununterbrochene  Linie  bildet),  eingesetzt,  und 
vollzieht  dann  die  Schliefsung  mittels  des  kurzen 
Bleidrahtes,  der  bei  einem  zu  starken  Strome 
schmelzen  würde  und  somit  den  betreffenden 
Kreis  ausschaltet  und  Lampen  und  Personen 
schützt.  Solche  Knöpfe  können  leicht  für 
Gruppen  oder  einzelne  Lampen  angebracht 
werden. 

Die  elektrische  Edison-Fcder  für  unzerstör- 
bare Schrift  besteht  aus  einem  aufrecht  zu 
haltenden  und  leicht  zu  führenden  Stift  mit 
einem  Elektromagnet  am  oberen  Ende,  vor 
dem  ein  Anker  rotirt  urjd  dabei  eine  feine 
Staiilzunge  in  dem  hohlen  Halter  schnell  auf- 
und  abbewegt;  die  Schrift  zeigt  sich  dann  als 
eine  Reihe  kleiner  Löcher  im  Papier,  durch 
welche  man  mittels  einer  Walze  Farbstoff  auf 
ein  anderes  Stück  Papier  übertragen  und  so 
eine  grofse  Zahl  von  Kopien  herstellen  kann. 
Die  Feder  arbeitet  mit  4  chromsauren  Kali- 
Elementen. 


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324 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

MAI  1S83. 


Swan-  Lampen  von  verschiedener  Lichtstärke 
werden  von  Edmundson  &  Co.,  West- 
m  in  st  er,  ausgestellt,  die  ihre  beiden  Zimmer 
in  einer  recht  geschmackvollen  Weise  ausge- 
stattet haben  und  einige  hübsche  Kandelaber  und 
Gehänge  für  Glühlampen  zeigen.  Zu  erwähnen 
ist  eine  kleine  Swan-Lampe  für  mikroskopische 
Beobachtungen,  die,  so  grofs  wie  eine  Finger- 
kuppe, auf  einer  Gliederstange  befestigt  ist  und 
so  nach  Belieben  gestellt  werden  kann;  6  Le- 
clanche"  -  Zellen  bringen  diese  Lampe  zum 
Glühen.  Für  einen  Theil  der  Swan -Lampen 
arbeitet  eine  Siemens  -  Wechselstrommaschine, 
der  Rest  wird  durch  Akkumulatoren  gespeist, 
die  von  einer  Siemens-Dynamo  geladen  werden. 
Die  Kraft  für  diese  liefert  eine  Gasmaschine, 
deren  Gas  von  einem  Dowson  -  Gaserzeuger  ') 
mit  Reservoir  —  Dowson  benutzt  zersetzten 
Wasserdampf  —  im  Aquarium  bei  einem  Ge- 
sammtkohlenverbrauche  von  nur  0,7  kg  für  die 
Stunde  bereitet  werden  soll.  Die  neuen  Akku- 
mulatoren-Batterien von  Faure-Sellon- Volck- 
mar  in  Hartgummikästen  werden  in  3  Gröfsen 
zu  1 ,  2  und  5  elektrischen  Pferdekräften  her- 
gestellt. 22  Zellen  der  ersten  Art  geben  bei 
45  Volt  30  bis  40  Ampere  bei  Entladung, 
können  400  Ampere  aufspeichern  und  kosten 
1  588  Mark;  die  zu  2  und  5  Pferdekräften 
geben  2  oder  5  mal  so  viel  Ampere  und  kosten 
so  viel  mehr.  Aufser  diesen  werden  übrigens 
noch  andere  Batterien  fabrizirt,  und  die  er- 
wähnten 0,7  kg  Kohle  für  die  Stunde  versorgen 
eine  Batterie  von  22  Zellen  von  i-\  elektrischer 
Pferdekraft. 

Verläfst  man  die  freundlichen  und  hellen 
Räume  von  Edmundson  &  Co.,  welche 
sich  dicht  neben  einem  der  vier  völlig  kahlen 
Eintritte  befinden,  so  fühlt  man  sich  einiger- 
mafsen  enttäuscht.  Die  Halle  und  die  Sciten- 
räume  bieten  sehr  wenig.  Was  die  Glaskästen 
und  die  zu  Rechtecken  zusammengefügten 
Tische  enthalten,  bleibt  dem  Publikum  meist 
unklar,  da  Vertreter  kaum  anzutreffen  sind;  und 
es  ist  überhaupt  wenig  vorhanden,  so  z.  B.  nur 
ein  Stand,  in  dem  die  galvanische  Vergoldung 
u.  s.  w.  vorgeführt  wird.  Die  Aussteller  der 
schönen  elektrischen  Gesundheitshemden  u.  s.  w. 
sollten  eigentlich  doch  ihre  Waaren  gehörig 
anpreisen.  Zu  bemerken  sind:  Die  Phosphor- 
bronzedrähte von  Lazare  Weiller  (Feiten  & 
Guillaume  haben  nicht  ausgestellt),  Telegra- 
phendrähte von  Henley;  die  Pyramide  reiner 
Kupferdrähte  und  Stangen  mit  einer  Leitungs- 
fähigkeit von  97  %  von  Hesse  Söhne, 
Heddernheim,  Frankfurt  a.  M.,  wohl  die  einzige 
deutsche  Firma  der  Ausstellung;  die  Produkte  der 
Asbestos  Company  (Asbesthandschuhe,  Lei- 
tungsdrähte in  Asbest,  die  durch  einen  Anstrich 
wasserdicht  gemacht  werden,  wie  sie  theilweise  für 


Zcit.cht.ft,  .882,  S.  366. 


die  Gordon-Dynamo')  benutzt  werden  —  leider 
kostspielig).  Die  Electrical  Trading  Com- 
pany, Westminster,  vertritt  Berthoud  &  Borcl 
für  deren  Telegraphen-  und  Telephondrähte 
(von  der  Schweizer  Regierung  benutzt),  die,  mit 
Baumwolle  umwickelt,  in  einer  heifsen  Paraffin- 
und  Wachsschmelze  von  300 0  C.  gesotten  und 
dann  durch  einen  eigentümlichen  Prefsprozefs 
mit  einer  Bleihülse  umgeben  werden,  wobei  das 
heifse  Blei  aus  einem  Zylinderring  dringt,  wäh- 
rend der  Draht  durch  dessen  Axe  gezogen 
wird;  ferner  die  Mefsapparate  von  Vernon 
Boys.  Meyer,  Liverpool,  hat  ein  Modell 
seiner  permanenten  Isolatoren  ausgestellt,  eine 
Isolirmasse,  in  die  eine  Zahl  Drähte  eingebettet 
ist;  wie  man  schadhafte  Stellen  finden  und 
ausbessern  kann,  ist  schwer  einzusehen.  F.  H. 
Varley,  London,  hat  zwei  seiner  Bogen- 
lampen aufgehängt,  die  aber  nur  an  einem 
Abende  brannten;  angepriesen  und  gezeigt  wird 
sein  zu  patentirender  Kohlendocht,  der  wie 
ein  gewöhnlicher,  sehr  lockerer,  verkohlter  Docht 
aussieht,  stark  abfärbt  und  bei  5  mm  Durch- 
messer, mit  einem  Strome  von  1,3  Ampere  und 
15  Volt,  einen  Lichtbogen  von  6  mm  gegeben 
haben  soll;  Varleys  Akkumulator,  der  eine 
eng  gewundene  Kohlenbandschnecke  von  etwa 
o,o>  m  Bandbreite  bei  1  oder  2  mm  Banddickc 
und  0,1  m  Durchmesser  als  eine  Polplatte  ent- 
hält. Näheres  kann  man  über  diese  Kohlcn- 
präparate  nicht  erfahren;  der  Akkumulator  würde 
jedenfalls  den  Vorzug  grofser  Leichtigkeit  haben, 
und  die  Beseitigung  des  Bleies  wäre  auch  in 
anderer  Beziehung  sehr  erwünscht. 

Mc.  Evoy  und  Mathieson  haben  für  ihre 
Apparate  ein  besonderes  Zimmer.  Der  Metall- 
sucher  ist  schon  neulich')  besprochen  worden. 
Der  Torpedozünder  neuerer  Konstruktion  be- 
steht aus  zwei  Schlüsselplatten,  von  denen  die 
eine  auf  der  Station  bleibt,  während  die  an- 
dere, mit  ersterer  durch  einen  Draht  verbun- 
den, an  Ort  und  Stelle  versenkt  wird;  von 
letzterer  gehen  die  Drähte  für  die  einzelnen 
Torpedos  aus,  die  sich  beim  Feuern  automa- 
tisch ablösen ,  so  dafs  die  Platte  keine  Gcrahr 
leidet.  Der  Telegraphenanzapfer  besteht  einfach 
aus  einer  in  eine  Büchse  eingeschlossenen  Rolle, 
die  an  den  Telegraphendraht  aufgehängt  wird 
und  die  dann  in  ihr  induzirten  Ströme  in  einem 
Telephon  hörbar  macht;  man  kann  so  De- 
peschen abfangen,  ohne  die  Leitung  zu  zer- 
schneiden. Für  Militärzweckc  besonders  soll 
ferner  ein  Telegraphenapparat  dienen,  der  einen 
Elektromagnet,  vor  dem  durch  einen  Schlüssel 
eine  Induktionsrolle  bewegt  wird,  an  der  Sende- 
station und  ein  in  den  Kreis  der  Induktions- 
rolle eingeschaltetes  Telephon  an  der  Em- 
pfangsstation begreift,  in  dem  die  Morsezeichen 
gehört  werden. 


Vgl.  Elektrotechnische  Zeitschrift.  1883,  S.  117. 
Vgl.  Elektrotechnische  Zeitschrift.  1883,  S  139. 


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Elektro  m  hv  Zhi«  mkii  i  . 

MAI  i8«3 


Hokns,  Elektrische  At  ssiei  i  i  nc.  im  Ayl  akh  m  /i  London. 


Besondere  Beachtung  verdienen  die  Apparate 
von  I.ucien  Gaulard  und  Gibbs,  die  die 
Lieferung  von  Elektrizität  übernehmen ,  und 
zwar  nach  Bedarf  starke  oder  schwache  Strome 
an  Ort  und  Stelle  erzeugen,  wie  sie  für  den 
Zweck  und  die  Lampen  passen.  Bei  der  Be- 
leuchtung von  Stadttheilen  wird  es  bedeutende 
Schwierigkeiten  verursachen ,  die  Stromstärke 
für  die  Lampen  verschiedener  Systeme  (die 
Electric  Lighting  Bill  überläfst  die  Wahl  der 
Lampe  dem  Konsumenten)  an  verschiedenen 
Orten  zu  regeln;  Einschaltung  von  Widerstän- 
den ist  immer  ein  Verlust,  und  zu  starke 
Ströme  stören  und  ruiniren  die  Lampen.  Gau- 
lard und  Gibbs  wollen  nun  Uberhaupt  die 
unmittelbaren  Ströme  gar  nicht  benutzen,  son- 
dern nur  die  von  diesen  in  jedem  Gebäude 
nach  Bedarf  induzirten  Ströme.  Der  Apparat 
unserer  Fig.  3  wurde  für  eine  umfassende  An- 

3- 


läge  genügen.  Jede  der  4  Säulen  enthält  einen 
Eisenkern,  der  beliebig  hoch  herausgewunden 
werden  kann;  um  diesen  legt  sich  eine  Papp- 
hülle,  welche  Windungen  aus  starkem  Kupfcr- 
drahtc  tragt ,  durch  die  der  primäre  Strom 
lauft.  Um  diese  lagern  auc  h  dann  über  ein- 
ander 4  Rollen  von  feincrem  Drahte  für  die 
induzjrten  Ströme.  Die  zwei  Enden  jeder  der 
4  Rollen  einer  Säule  führen  nach  dein  verti- 
kalen Kommutator,  der  zwischen  den  Säulen 
steht  und  mittels  des  Handgriffes  oben  auf  der 
Deckplatte  drehbar  ist.  Bei  verschiedenen 
Stellungen  dieses  Handgriffes  sind  alle  Rollen 
nach  einander  verbunden,  oder  die  4  positiven 
Enden  und  die  4  negativen  besonders,  oder 
die  Rollen  in  zwei  Gruppen  geschaltet.  Die- 
selben Schaltungen  lassen  sich  durch  Drähte, 
die  in  die  2  mal  4  Klemmschrauben  (je  2 
die  Enden  einer  Säule  empfangend)  oben  ein- 
gefügt   werden  ,    für   die    4  Säulen  bewirken. 


Durch  tiefere  Einsenkung  der  Eisenkerne  wer- 
den die  Ströme  verstärkt;  die  Kerne  erhitzen 
sich  nicht  unbedeutend.  Der  Apparat,  der 
erst  vor  wenigen  Monaten  erfunden  ward,  aber 
bereits  in  vielen  Ländern  patentirt  ist.  empfängt 
den  Strom  einer  der  4  Schliefsungen  einer 
Siemens  -  Wechselstrommaschine  (H'\),  dessen 
Stärke  während  der  Versuche  durch  Einschal- 
tung einer  Bogenlampe  abgeschwächt  wird.  Der 
sekundäre  Strom  brachte  26  Swan  -  Lampen 
(20  Kerzen  zu  gutem  Leuchten.  Setzt  man 
die  Bogenlampe  gleich  8  Swan -Lampen,  die 
Kapazität  jeder  der  4  Schliefsungen  der  Ma- 
schine gleich  55  Swan-Lampen,  so  würden  den 
47  Lampen  des  primären  Stromes  26  im  sekun- 
dären entsprechen;  also  ein  Nutzeffekt  von 
55  °/o-  Bei  anderen  Versuchen  mit  schwer 
verständlichen  Zahlen  wollen  die  Erfinder  90  % 
erzielt  haben.  Wie  dem  auch  sein  mag,  der 
Gedanke  —  der  nicht  ganz  neu  ist,  da  Ja- 
blochkoff,  später  auch  de  Meritens  und 
Bright  Aehnliches  beabsichtigten,  wenn  auch 
nicht  in  dieser  Vollständigkeit  —  ist  prak- 
tischer Prüfung  werth.  Die  Erfinder  heben  aus- 
drücklich hervor,  dafs  sie  Elektrizität  erzeugen, 
nicht  nur  umwandeln.  Für  gewöhnliche  Häuser 
würde  der  Apparat  zu  kostspielig  werden ,  und 
die  Erfinder  denken,  dafs  eine  Säule  mit  Eisen- 
kern und  primärem  Drahte,  der,  um  stärkere 
Wirkungen  zu  erreichen,  unmittelbar  von  den 
iS  Drahten  der  sekundären  Rolle  umgeben  und 
mit  diesen  verflochten  wird,  im  Allgemeinen 
genügen  würde.  Solche  Apparate  können  in 
beliebiger  Anzahl  in  die  Hauptleitung  einge- 
schaltet werden. 

Von  bekannten  Gesellschaften  ist  nur  noch 
die  Metropolitan  Brush  Company  zu  er- 
wähnen, die  zwei  mächtige  Dynamos  brachte, 
von  denen  eine  sich  am  ersten  Tage  über- 
hitzte; seitdem  ist  noch  nichts  wieder  für  die 
Anlage  geschehen.  Die  Gü Icher  Company 
und  die  British  Electric  Light  Company, 
denen  Räume  angewiesen  waren,  wollen  die 
Ausstellung  nun  nicht  beschicken;  manche  inter- 
essante Neuigkeit,  die  der  Katalog  ankündigt, 
ist  nicht  erschienen.  Manches  wird  allerdings 
noch  zugefügt;  so  werden  die  Mackenzie-Lampen 
und  Wigner  •  Lampen  in  wenigen  Tagen  bereit 
sein.  Sehr  viel  interessanter  aber  wird  die  Aus- 
stellung nicht  werden,  wenn  nicht  einzelne 
Aussteller,  wie  im  Crystal  l'alace,  gar  vorziehen, 
ihre  Apparate  nach  einiger  Zeit  wieder  zu  ent- 
fernen, anstatt  das  Ende  der  unbestimmten 
Zahl  von  Monaten  abzuwarten,  Während  wel- 
cher die  Ausstellung  offen  bleiben  soll. 

London,  im  April  1883. 

Dr.  Borns. 


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KLEINF.  MlTTHKU.UNGF.N. 


Ei .f.ktkc»teciw.7kits<  iikikt. 

MAI  i»«3 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.',  Die  General- 
Inspektion  der  österreichischen  Eisenbahnen  hat  an 
»nmmiliche  Bahnverwaltungen  namens  de*  Handels- 
ministeriums einen  Erlafs  gerichtet,  in  welchem  es  als 
in  hohem  Grade  wünschenswert!!  und  rur  Forderung  der 
heimischen  Industrie  vortheilhaft  bezeichnet  wird,  dafs 
auf  der  diesjährigen  Elektrischen  Ausstellung  die  elektro- 
technischen Einrichtungen  der  Eisenbahnen,  insbesondere 
jene  bezuglich  des  .Signalwesens,  in  einheitlicher  Weise 
mir  Anschauung  gebracht  würden.  Die  Bahnverwaltungen 
wurden  zu  diesem  Behuf  eingeladen,  sich  mit  der  General- 
Inspektion  ins  Einvernehmen  zu  setzen,  damit  eine  nach 
jeder  Richtung  hin  würdige  Vertretung  der  österreichi- 
schen Eisenbahnen  auf  der  Elektrischen  Ausstellung  ge- 
schaffen werden  könne.  Für  die  Erhöhung  der  Betriebs- 
sicherheit der  Eisenbahnen  sehr  wichtig  dürften  auch  die 
zur  Ausstellung  gelangenden  verschiedenen  Beleuchtungs- 
systeme  fltr  den  Zugverkehr  sein.  ---  Die  elektrotechni- 
sche Literatur  aller  L.lnder  soll  den  Besuchern  der  Aus- 
stellung möglichst  vollständig  und  bequem  zugänglich 
gemacht  werden.  Dazu  hat  die  Ausstcllungskomniission 
die  Buchhandlung  A.  Hart  leben  in  Wien  ver.inlafst, 
sich  deshalb  mit  «lern  gesammten  internationalen  Buch- 
handel, den  Herausgebern  elektrotechnischer  Fachzeit- 
schriften u.  s.  w.  in  Verbindung  zu  setzen,  dafs  gebundene 
Exemplare  Ms  Ausstellungsgegenstände  in  Wandschränken 
aufgestellt  werden,  brochirle  und  aufgeschnittene  aber 
zum  Lesen  und  Nachschlagen  unentgeltlich  zur  Verfügung 
stehen.  Der  Lesesaal  wird  nach  verschiedenen  Systemen 
elektrisch  beleuchtet  werden.  ■ —  Der  nicdcrostcrrcichi- 
sche  Gewerbeverein,  welcher  der  Frage  näher  getreten  ist, 
in  welcher  Weise  er  die  Bestrebungen  auf  dem  Gebiete 
der  Elektrotechnik  fordern  könne,  hat  ein  zur  Erwägung 
dieser  Frage  niedergesetztes  Komite  u.  A-  beauftragt, 
»behufs  eines  auf  Kosten  des  Nicdcrbsterrcichisclicn  Gc- 
werbevercins  herauszugebenden  illustrirten  Berichtes  Über 
die  internationale  elektrische  Ausstellung  in  Wien  1883 
für  die  Gewinnung  besonder*  qualificirter ,  theoretisch 
und  praktisch  gebildeter  Manner  Sorge  zu  tragen«.  —  Die 
Ausstellungskommission  bereitet  die  Anfertigung  von  leich- 
ten Eiscnblechhüllcn  vor,  mittels  deren  die  Besucher  der 
Maschincnahtheilung  ihre  Taschenuhren  —  indem  sie 
dieselben  mit  einer  solchen  Hülle  unigeben  —  gegen 
die  magnetisirende  Wirkung  der  kräftigen  Ströme  der 
Dynamomaschinen  entziehen. 

[Preisausschreiben.]  Die  Akademie  der  Wissenschaften 
in  Paris  hat  folgende  zwei  Preisaufgaben  gestellt : 

1.  Für  1884  —  grand  prix  des  scienecs  mathcmatiqiies 
(goldene  Medaille  im  Werthe  von  3000  Franken)  — 
»die  Theorie  der  Anwendung  der  Elektrizität  auf  die 
Kraftübertragung  in  einem  wichtigen  Punkte  zu  ver- 
vollkommnen«. 

2.  Für  1885  (schon  1882  vorgeschlagen)  -  prix  Bourdin 
(goldene  Medaille  im  Werthe  von  3000  Franken) 
•den  Ursprung  der  Elektrizität  in  der  Atmosphäre 
und  die  Ursachen  der  gTofsen  Entwicklung  der 
elektrischen  Erscheinungen  in  den  Gewitterwolken  zu 
untersuchen«. 


[Elnfluf«  der  Temperatur  auf  den  elektrischen  Widerstand  von 
Mischungen  von  Schwefel  und  Kohlenstoff.]  Shelford  Bidwell 
hat  schon  vor  zwei  Jahren  eine  Reihe  von  Versuchen  mit 
der  Absicht  begonnen,  festzustellen,  ob  auch  Schwefel, 
wie  die  ihm  so  nahe  verwandten  Selen  und  in  schwäche- 
rem Mafse  auch  Tellur,  in  seiner  Leitungsfähigkeit  durch 
Licht  becinllufst  werde.  Nach  Bidwells  Versuchen  wächst 
der  Leitungswiderstand  von  Mischungen  von  Schwefel 
und  Kohlenstoff  mit  der  Tempcraturzunahnie.  obwohl  das 
Verhalten  der  einzelnen  Bestandteile  ein  Sinken  desselben 
erwarten  läfst.  Bidwell  erhitzte  den  Schwefel  bis  1150, 
also  wenig  Uber  seinen  Schmelzpunkt  111°,  rührte  fein 
gepulverten  Graphit  ein  und  gofs  Stangen  dieser  Mischung. 


die  er  schnell  erkalten  liefs.  In  beide  Enden  solcher 
Stangen,  die  in  ihrem  Aussehen,  der  schiefergrauen  Farlie 
und  dem  an  Gufscisen  erinnernden  Bruch  dem  Selen 
ähneln,  wurden  rothglühendc  Platindrahte  eingeprefst  und 
mittels  eines  Reflcktinnsgalvanomctcrs  die  Aenderungen 
im  Leitungswiderstande  beobachtet.  Die  erzielten  Ver- 
änderungen waren  deutlich  den  Wärmc*trahlcn  (des Sonnen- 
oder Magnesiumlichtes .  einer  Gasflamme,  des  warmen 
Fingers  u.  s.  w.)  zuzuschreiben;  und  Bidwell  scheint 
sich  in  seinen  weiteren  Untersuchungen  auf  die  Wirkung 
der  Warme  beschränkt  zu  haben.  Eine  Mischung  «<>n 
20  Gewichtstheilen  Schwefel  auf  9  Gewichtstheilc  Graphit 
erwies  sich  als  zweckdienlichst;  schnelles  Abkühlen  machte 
das  Material  empfindlicher,  obwohl  es  den  spezifischen 
Widerstand  etwas  erhöht.  Zu  genaueren  Beobachtungen 
bediente  er  sich  nach  vergeblichen  anderen  Anordnungen 
des  von  Werner  Siemens  eingeführten  Platindraht- 
gitters; die  schmelzende  Mischung  ward  auf  eine  mit 
Platindrähten  umwundene  Glimmcrplattc  aufgetragen.  Der 
Widerstand  betrug  91000hm  bei  15°.  war  bei  550 
sechsmal  so  grofs ,  stieg  ziemlich  regelniafsig,  obwohl 
schneller  mit  höherer  Temperatur,  erreichte  bei  too°  sein 
Maximum  und  fiel  dann  wieder,  so  dafs  den  nachfolgen- 
den Temperaturen  gleiche  Widerstünde  entsprachen  :  lo5'J 
und  85°,  MO»  und  65°,  114»  und  5t>->.  115?  und  35  '. 
Die  letzteren  Beobachtungen  sind  natürlich  wenig  zuver- 
lässig, da  die  Mischung  bei  115°  bereitet  ward.  Andere 
Mischungen,  mit  l.ampentufs.  ebenfalls  in  verschiedenen 
Verhältnissen,  hatten  auch  ein  solches  Maximum.  Zur 
Erklärung  des  anormalen  Wachsens  des  Widerstandes 
glaubt  Bidwell  annehmen  zu  dürfen,  dafs  die  Mischung 
den  Kohlenstoff  in  Schwefel  eingebettet  enthält;  in  höherer 
Temperatur  dehnt  sich  der  Schwefel  zehnmal  so  stark 
aus  wie  der  Graphit,  dessen  Theile  daher  mehr  von  ein- 
ander getrennt  werden,  worunter  die  l.eitiingsfähigkcit 
leidet.  Bei  einer  gewissen  Temperatur  beginnt  dann  nach 
Kopp  der  Schwefel  sich  zusammenzuziehen;  es  findet 
dann  wieder  ein  besserer  Kontakt  zwischen  den  Kohlen- 
thcilchen  statt  und  die  l.eitnngsfähigkeit  nimmt  zu.  Zur 
Unterstützung  dieser  Theorie  führt  er  Folgendes  an:  In 
Mischungen  von  Kohle  und  Schellack  oder  Paraffin  kann 
man  durch  Wählen  der  passenden  Verhältnisse  den  Wider- 
stand ins  Inendliche  steigern.  Der  Widerstand  eines 
Stäbchens  seiner  Mischung.  3170  Ohm  bei  l"".  hob 
sich  plötzlich  um  800  Ohm,  wenn  das  Stäbchen  in 
Terpentin  von  derselben  Temperatur  getaucht  ward,  und 
erreichte  156000hm,  wenn  die  Tränkung  mit  Terpentin 
unter  der  Luftpumpe  erfolgte.  Ward  das  Stabchen 
hierauf  durch  Umwickeln  mit  Loschpapier  vom  Terpentin 
befreit,  so  betrug  der  Widerstand  nach  3  Tagen  nur  noch 
2970  Ohm  bei  16 Cl,  war  also  etwas  geringer  als  beim 
Beginn  des  Experiments,  wie  dies  bei  der  um  1°  niedri- 
geren Temperatur  zu  erwarten  war.  Olivenöl  hatte  die- 
selbe Wirkung,  wenn  auch  weniger  deutlich,  was  durch 
eine  gröfsere  Zähigkeit  erklärt  werden  würde,  wenn  man 
voraussetzt,  dafs  das  in  die  Poren  eindringende  Oel  die 
Kohlentheilchen  ,  das  leitende  Medium,  von  einander 
isolirte  und  so  den  Widerstand  vergrofserte. 

Diese  Mischung  von  Schwefel  und  Kohle  erwies  sich 
als  ganz  wirksam  für  ein  Mikrophon,  namentlich  lvei  An- 
wendung einer  stärkeren  Batterie  von  20  Lcclanehe- 
Elementen.  Die  Empfindlichkeit  gegen  Warme  würde 
sie  aber  zu  einem  gefährlichen,  wenn  auch  billigen  Ma- 
terial für  Widerstandsmesser  machen. 

Verwerthung  der  Batterierfickstinde.  |  In  dein  Archiv  für 
Post  und  Tclegraphic  (  tXS;.  S.  56)  macht  Geh.  exped. 
Sekretär  Kol!»  in  Berlin  Mitteilungen  über  die  Vcr- 
wcrtliung  der  Battcriciilckstmide  in  der  deutschen  Kcichs- 
Tclcgraphemcrwnltung.  Die  Rückstände  werden  vertrags- 
mafsig  dem  Meistbietenden  überlassen.  Derselbe  Ab- 
nehmer übernimmt  jctxt  meist  jahrelang  die  Rückstände 
zu  feststehenden  Preisen,  ohne  irgend  welche  Gewähr- 
leistung der  Verwaltung  in  Betreff  des  Metallgehaltes. 
Es  hat  sich  nämlich  im  Laufe  der  Jahre  ergeben,  dafs 
das  \  crh  iltnifs  zwischen  den  aus  den  Rückständen  zu 


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El  EKTOOTW-HN.  ZKtTSC  ItRIFT. 
 MAI  iSBj. 


Kleine  Mittheilungen. 


227 


gewinnenden  Mengen  von  Kupfer  betw.  Zink  nur  in 
ziemlich  engen  Cremen  sehwankt.  l>ie  Ablieferung  <icr 
Rückstände  erfolgt  in  «ler  Kegel  jährlich  zweimal;  ».«vor 
werden  die  Rückstände  durch  Auswaschen  in  reinem 
Hufs-  «der  Regcnwasser  möglichst  von  den  beigemischten 
Sahen  befreit. 

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Fortschritte  der  Telegrtphle  in  England  i.  i.  1882.1  Die  Kgl. 
Tost-  und  Telegraphen  Verwaltung  ist  im  Jahre  1882  be- 
müht gewesen,  oberirdische  Leitungen,  wo  es  möglich 
war ,  durch  unterirdische  zu  ersetzen.  Zwischen  London 
und  Leids,  Rrighton  und  Soulhhampton  wurden  zu  den 
betehenden  Linien  noch  neue  hinzugefügt.  Die  I.egung 
des  Jay  Gould  altlantischcn  Kabels  hat  die  Errichtung 
neuer  Linien  zwischen  London,  Liverpool.  Bristol  und 
iVnrance  nothig  gemacht;  fttr  die  Kastern  Telegraph 
t.'onip^ny  und  die  Direct  Spanish  Company  wurden  bc- 
'findcn  Drahte  zwischen  I.ondon  und  IViunncc  und 
1  r.ndon  und  Falmnuth  gespannt.  Lin  unterseeisches 
Kabel  von  Bedeutung  ist  1882  von  der  Telegraphen- 
itrwaltung  nicht  gelegt  worden,  dagegen  wurden  die 
unterbrochenen  Verbindungen  mit  Stornaway,  den  Inseln 
Lewis.  Islay,  Mull  und  dem  westlichen  Hochlande  Schott- 
lands, sowie  die  Kabel  Uber  den  Firth  of  Förth  und  Tay 
wieiler  hergestellt.  Die  von  der  Verwaltung  in  Newcastlc- 
"II  I  v-ne  errichtete,  ausschliefslich  mit  unterirdischen 
Leitungen  versehene  Telephonanlage  dehnte  sich  rasch 
au«;  c>  sind  bereits  etwa  200  Theilnehnier  angeschlossen. 
KU-nso  haben  die  Anlagen  ui  Leicester,  I lull,  liymouth 
und  anderen  Orten  rasche  Fortschritte  gemacht;  auch  hat 


die  Verwaltung  mehrere  Tclephonlcitungen  zur  Verbindung 
verschiedener  Städte  untereinander,  thcils  für  sieh  selbst, 
theils  für  die  Lancashire  und  Cheshirc,  die  National  Tele- 
phone und  andere  Gesellschaften  ausgeführt.  Obgleich 
die  Postverwaltung  19  Drähte  zwischen  England  und 
Irland  hat,  genügen  dieselben  dein  Verkehre  nicht,  daher 
wird  ein  neues  Kabel  mit  4  Leitungen  von  Fishguard 
nach  der  irischen  Küste,  nordlich  von  Wexford,  gelegt 
werden,  welches  die  India  Rubber  Company  zu  Silver- 
town  anfertigt;  die  zugehörigen  Landlinien  werden  schnell 
vollendet.  Für  die  Telcgraplienverw.ihimg  wird  ein  be- 
sonderer Kabeldampfer  erbaut  und  ebenso  die  erforder- 
lichen Kabelbelialter ,  Vorrathsraume  u.  s.  w.  in  einem 
Theile  des  Docks  zu  Woolwich  angelegt.  Das  Kabel- 
sehifT  wird  73, ^  111  lang,  10  m  breit,  6,1  m  tief  und  er- 
hält Maschinen  von  über  060  Pferdckräftc.  ICs  sollte 
ursprünglich  mit  Schaufelrädern,  deren  jedes  mit  zwei 
Maschinen  versehen  sein  sollte,  ausgerüstet  werden,  die 
nötigenfalls  von  einander  unabhängig  arbeiten  konnten, 
doch  ist  man  aus  ökonomischen  Gründen  auf  eine  einzige 
Schraube  zurückgegangen,  —  Das  pneumatische  Netz  in 
London  ist  durch  einen  Rohrstrang  vom  General-Postamt 
nach  Hatton  -  Garden  und  anderen  Orten  erweitert  und 
liierfür  eine  vierte  50-pferd.  Maschine  in  der  Zentral- 
station aufgestellt  worden. 

Auf  elektrischem  Gebiete  sind  bedeutende  Fortschritte 
zu  verzeichnen.  Seit  Einführung  des  Quadruplcx  (vgl.  1880, 
S.  240)  sind  die  ursprünglichen  Apparate  vollständig  um- 
gearbeitet worden,  besonders  wegen  der  Feuchtigkeit  der 
Atmosphäre;  es  sind  14  Stromkreise  mit  diesem  Systeme 
versehen  und  arbeiten  ohne  Störung.  Die  wesentlichste 
Verbesserung  ist  die  Anwendung  des  vor/liglich  arbeiten- 
den »Compound-Rclay«.  Der  Gebrauch  von  Translatoren 
bei  dem  Schnelltelegraphiren  nimmt  sehr  zu;  es  sind 
bereits  80  derselben  in  Gebrauch.  —  In  dem  Telephon- 
betriebe hat  die  Anwendung  doppelter  Drähte  zur  Ver- 
meidung von  Induktionsstörungcn  sehr  zugenommen,  so 
dafs  nahe  128  km  (800  Meilen)  in  Gebrauch  sind. 

Die  Verwaltung  hat  die  vom  Pariser  Kongrcfs  vor- 
geschlagenen Benennungen  der  Einheiten  angenommen. 

Von  unterseeischen  Kabeln  haben  Siemens  Bro- 
thers &  Co.  die  beiden  im  Jahre  l88l  angefangenen, 
der  Jay  Gould  Company  gehörenden  Kabel  zwischen 
England  und  Amerika  vollendet,  und  ein  Kabel  von 
Djedda  nach  Suakin  im  Rothen  Meere  für  die  türkische 
Regierung  gelegt.  —  Die  Telegraph  Construction  Com- 
pany legte  im  Januar  mit  ihren»  Schiffe  »Kangnroo»  ein 
Kabel  von  930  km  (503  Seemeilen)  Lange  zwischen 
Triest  und  Corfu  mit  15  Schuudrähten  No.  13  und  llanf- 
bcwickelung  darüber.  Im  Februar  wurde  das  atlantische 
Kabel  von  1874.  welches  sich  an  einein  Felsen  durch- 
gescheuert  hatte,  reparirt;  ebenso  im  Oktober  das  der 
Vereinigten  Deutschen  Telegraphen-Gesellschaft  gehörende 
vieradrige  Kabel  zwischen  Lowestoft  und  Greetsiel,  ferner 
das  brasilianische  Kabel  zwischen  St.  Vincent  und  Per  na  m- 
bueo.  Ferner  legte  die  Gesellschaft  ein  neues  Kabel  zwischen 
Greetsiel  und  Valentia  für  die  Deutsche  Telegraphen* 
Gesellschaft;  es  geht  durch  die  Nordsee  und  den  Kanal: 
auf  552  km  (298  Meilen)  Länge  hat  es  10  Schutz- 
drhhte  No.  2,  auf  dem  übrigen  Thcil,  mit  Ausnahme  der 
L'fercnden,  10  Drähte  No.  6;  die  Gesammtlänge  ist 
I5(k>km  (841  Meilen).  Für  die  Western  and  Brazilian 
Company  wurde  ein  Kabel  von  667  km  ( 360  Meilen ) 
Lange  mit  10  Drahten  No.  8  an  der  brasilianischen  Küste 
zwischen  Ccara  und  Maranhatn  gelegt.  Von  anderen 
von  der  Gesellschaft  ausgeführten  Kabclreparäturen  ist 
noch  die  desjenigen  zwischen  Porthcurno  und  Lissabon, 
sowie  die  des  1869  zwischen  Brest  und  St.  Pierre  gelegten 
Kabeis.  zum  Thcil  in  2400  Faden  (4360  111)  Tiefe;  diese 
am  15.  Mai  begonnene  und  am  20.  September  beendete 
Arbeit  war  «ehr  schwierig,  im  Ganzen  wurden  hier  217 
Meilen  neue  Kabel  gelegt.  Im  Oktober  wurde  ein  neues 
Kabel  mit  10  Drähten  No.  13  von  378  km  (204  Meilen) 
Länge  zwischen  Malta  und  Tripolis  für  die  Eastern  Tele- 
graph Company  gelegt.  Endlich  wurde  in  demselben 
Monat  für  Rechnung  der  Brazilian  Submarine  Telegraph 


29» 


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228 


Kl. F.INF.  Ml  TT  HEILUNG  K  S . 


El  KK  rk<.TKrilN./.FITS<  1IRII  T. 
MAI  188;. 


Company  ein  zweites  Kabel  zwischen  Lissabon  und  Ma- 
deira gelegt.  Das  Tiefseekabel  besitzt  9  Drahte  No.  13, 
jedes  für  sich  mit  Komposition  und  Leinwand  überzogen, 
die  äufserc  Htllle  ist  die  gewöhnliche.  Die  Telegraph 
Construclion  Company  hat  noch  ein  Kabel  angefertigt, 
da»  als  dritte  Linie  fürs  Rothe  Meer  bestimmt  war.  von 
dem  aber  ein  Theil  eingeschifft  ist  und  ftlt  die  Grent 
Northern  Telegraph  Company  vmi  Hongkong  nach 
Shangai  gelegt  werden  soll.  (Engineering,  Hil.  35,  S.  37. j 
Wir  reihen  hieran  aus  Electrician.  Bd.  to,  S.  412, 
nach  einem  kürzlich  von  II.  \V.  l'rceee  gehaltenen 
Vortrag  einige  Mittheilungen  über  die  gegenwärtig 
in  England  im  Gebrauche  befindlichen  Telegraphen- 
apparate. Mittels  des  Zeigertelegraphen  ist  am  einfach- 
sten zu  lesen,  da  ein  Zeiger,  dem  gewünschten  Buch- 
staben gegenübergestellt,  denselben  angiebt.  Derartige 
Instrumente  sind  noch  4398  im  Gebrauch;  ihr  Mecha- 
nismus ist  jedoch  verwickelt  und  theuer  in  der  Unter- 
haltung, so  dafs  dieselben  durch  das  Telephon  rasch 
verdrangt  werden.  Der  Nadcltelegraph  hat  die  einfachste 
Einrichtung,  erfordert  aber  besondere  L'ebiing  fUr  seine 
Bedienung;  es  sind  bei  der  Postverwaltung  noch  3791 
und  bei  verschiedenen  Eisenbahn- Gesellschaften  noch 
15702  im  Gebrauche.  Der  Morsc-Apparat  wird  bei  der 
l'ostverwaltung  in  1 330  Exemplaren  gebraucht,  und  da 
er  die  Buchstaben  nicht  allein  auf  Papierstreifen  darstellt, 
sondern  dieselben  auch  dem  Gehöre  deutlich  wahrnehm- 
bar macht,  so  hat  sich  das  Lesen  nach  »lern  Gebor  auch 
sehr  verbreitet.  In  England  sind  etwa  2000  Klopfer  im 
Gebrauche  (1869  noch  keiner);  in  Amerika  wird  kaum 
ein  anderer  Apparat  benutzt,  dagegen  ist  auf  dem  euro- 
paischen Kontinent  wohl  kein  einziges  derartiges  In- 
strument in  Benutzung.  Akustisches  Lesen  gewinnt 
grofse  Vervollkommnung  in  Brights  Glnckcninstrumcnt 
(vgl.  S.  181).  Hughes'  Typendruckapparat  ist  blos  nach 
dem  Kontinent  im  Gebrauch,  er  ist  als  internationaler 
Apparat  anerkannt  und  ausschliefslicb  für  die  nach  dem 
Festland  gehenden  Linien  der  Submarine  Telegraph  Com- 
pany in  Benutzung.  —  Von  Duplcxlinicn  sind  in  Eng- 
land 319,  (Juadruplcxlinien  13  in  Thatigkeit.  Die  höchste 
Leistungsfähigkeit  der  Telcgraphic  wird  durch  automati- 
sche Sender  erreicht,  durch  welche  das  Geben  der  Tele- 
gramme nicht  mit  der  Hand,  sondern  auf  mechanischem 
Wege  erfolgt.  Derartige  Apparate  linden  sich  in  Eng- 
land 224  auf  71  Linien  im  Gel/rauch;  sie  gestatten,  mit 
Leichtigkeit  200  Worte  in  der  Minute  zu  telegraphiren, 
wahrend  mit  der  Hand  höchstens  30  bis  40  erreicht 
werden.  Seitdem  bei  diesem  System  auch  das  Gegen- 
sprechen angewendet  werden  kann,  ist  es  möglich,  400 
Worte  in  der  Minute  auf  einem  Drahte  zu  befordern. 
Durch  den  Gebrauch  von  schnell  arbeitenden  Translatoren 
ist  die  Lange  der  Linie  für  automatische  Arbeit  kaum 
begrenzt  und  wird  es  möglich  sein,  too  Worte  in  der 
Minute  nach  Indien  zu  senden. 

(Western  Union  Telegraph  Company,  Einem  im  Archiv  für 
l'ost  und  Telcgraphic  I18S3,  S.  209  IT.)  abgedruckten 
Reisebericht  entnehmen  wir  folgende  Angaben  über  die 
Western  l'nion  Telegraph  Company,  die  hervorragendste 
der  30  Telegraphen-Gesellschaften,  in  deren  Händen  sich 
das  nach  den  verschiedenen  Gesetzen  der  Einzelstaaten 
verwaltete  Telegraphenwesen  in  den  Vereinigten  Staaten 
von  Amerika  befindet.  Die  Oberleitung  der  Western 
l'nion  Company  übt  ein  Präsident  mit  einem  Beirath 
aus  56  Köpfen  aus.  Das  Betriebspersonal  zahlte  am 
I.  Januar  1882  17893  Personen,  darunter  14  554  Be- 
amte. 81  RattcriewSrter,  2413  Boten  (meist  Knaben  von 
'S  '>'s  17  Jahren),  655  »Linicnleutc.  Das  oberirdische 
Netz  enthielt  104  638  km  Linien  mit  355  702  km  Draht; 
die  Mufs-  und  Seckabel  der  Gesellschaft  messen  9500  km, 
darunter  zwei  Kabel  nach  Europa  und  zwei  nach  Cuba. 
Unterirdisch  ist  fast  nur  die  Stadtleitung  in  Xcu-Vork 
(3.S:  km  mit  143, -s  km  Draht).  Von  den  1139t  Telc- 
graphenamtern  sind  151  in  Neu-Vork.  Das  Stammkapital 
von  340  Millionen  Mark  (80  Millionen  Dollars)  erhielt 
im  letzten  Jahre  8%  Dividende. 


In  das  Hauptamt  in  Neu-Vork  sind  aufser  den  Kabeln 
470  oberirdische  Leitungen  eingeführt,  welche  auf  der 
Hofseite  an  einem  aus  Schmiedeiscn  und  Gasrohren  her- 
gestellten Rahmen  abgefangen  sind.  In  dem  elektrisch 
—  theils  durch  Bogenlampen  nach  Edison  und  Hrush. 
theils  durch  Edison'sehc  Gluhlichter  --  erleuchteten 
Apparatsaale  dieses  Amtes  sind  516  Apparate  aufgestellt, 
vorzugsweise  Klopfer;  J 30  davon  arbeiten  in  Duplvx- 
und  Ouadruplcx-Systemen.  Die  Anzahl  der  Typendrucker 
(Hughes  und  Phelps)  ist  gering.  Die  Batterie  — 
aus  Callaud-Elementen  —  war  au!  1 5  000  Elemente  ge- 
stiegen, ist  aber  durch  die  Aufstellung  von  15  Dynamo- 
maschinen (in  drei  Abtheilungen  zu  je  fünf)  wesentlich 
vermindert  worden;  die  erste  Abtheilung  liefert  positiven, 
die  zweite  negativen  Strom,  die  dritte,  in  Dienstbereit- 
schaft  gehaltene,  dient  zur  Erzeugung  von  Wechselströmen. 

Die  Gebühren  werden  nach  Tax<)uadratcn  erhoben; 
das  einfache  Telegramm  von  10  Wortern  (Adresse  und 
Unterschrift  frei)  kostet  auf  JOO,  200,  400,  600  u.  s.  w. 
engl.  Meilen  (161,  232.  464,  928  u.  s.  w.  Kilometer) 
0,1;.  o,s.  o,^.  t  u.  s.  w.  Dollar;  auf  Entfernungen  über 
1000  Meilen  2  bis  3  Dollars.  Telegramme,  welche  die 
Gesellschaft  nach  eigenem  Ermessen  erst  in  der  Nacht 
befördern  darf  und  erst  am  anderen  Morgen  zuzustellen 
braucht,  geniefsen  33'  ;,"  „  Ennälfsigung;  die  Ertrage  au- 
derartigen  Telegrammen  sind  nicht  unbeträchtlich. 


[Telephon   In   Amerika.]     Die  American   Bell  Telephone 

Company  veröffentlichte  bei  ihrer  am  2S.  M  ir/  d.  |.  111 
Boston  abgehaltenen  Versammlung  folgende  statistischen 
Angaben. 

..          ,   .         „  i.lan.    t.|an.  Zu- 

\  er  111 1 1 1  e  I  u  ngs  a  in  t  er :  .;0  . 

*•  1882:     18S3  nähme 

In  Betrieb   486  735  240 

Zahl  der  Thcilnelimer    ....  70525  97  735  2"  210 

Drahtlange  in  Kilometern    .  .  79  1 1 1  III  748  32  637 
Besondere,  zu  ihrem  Ge- 
biete gehörende  Linien: 

Erthcilte  Erlaubnisse   75  256  IM 

Kilometer  Stangeniettungen  .  .  3  229  o  Q02  <>  073 

Drahtlange  in  Kilometern  .  .  4887  21  968  170S1 
Vermiethete  Instrumente  (am 

20.  Februar.)   189374  24971t  t>o  337 

Die  Zahl  der  bis  zum  20.  Februar  d.  I.  angefertig- 
ten und  angekauften  Instrumente  betrug  328528;  hier- 
von befanden  sieh  249  711  in  Händen  dazu  Berech- 
tigter, 1  3  940  vorralhige  brauchbare,  :o  722  vernichtete, 
40  906  mangelhafte  und  demnächst  zu  vernichtende. 
3  1S9  Ausgleichung  der  Rechnung. 

Die  Einnahme  aus  der  Bestellung  von  Telegrammen 
hat  sich  gegen  das  Vorjahr  verdoppelt;  dennoch  ist  der 
ganze  Geschäftszweig  noch  nicht  von  Bedeutung.  Der 
Gewinn  aus  dem  Verkauf  von  Instrumenten  hat  ab- 
genommen, da  auch  von  ausländischen  Fabrikanten  gute 
Apparate  fUr  ihre  eigenen  Länder  geliefert  »erden.  Die 
Versuche,  mit  unterirdischen  Leitungen  zu  arbeiten,  sind 
bisher  nur  für  kurze  Entfernungen  um  gutem  Erfolge  gc- 
(Tclegraphic  Journal,  Bd.  12,  S.  331.) 


[Der  Telephonverkehr  in  Japan."  Ucber  die  Anwendung 
und  die  Ausbreitung  des  Telephons  in  Japan  I1.1t  T.  |. 
Larktn  der  Society  of  Telegraph  Enginecrs  .md  of 
Electricians  einige  Mitteilungen  gemacht,  die  in  der 
Sitzung  vom  14.  Dezember  1S82  vorgelesen  wurden. 
Wir  entnehmen  daraus  dem  Journal  der  Ge«clt«k  haft 
(II.  Bd.,  S.  Got)  das  Nachfolgende 

Die  Stadt  Osaka,  die  zweite  Stallt  fies  Kaiserreiche« 
und  wegen  ihrer  vielen  Wasserwege  und  der  überraschend 
grofsen  Anzahl  von  Brucken  hautig  das  japanische  Venedig 
genannt,  ist  42  km  in  südwestlicher  Richtung  von  der 
alten  Hauptstadt  des  Landes,  früher  Miako,  jet/t  Kioto 
oder  Saikiyo  genannt,  entfernt.  Ihre  nahe/u  jou  000  S.x-- 
len  betragende  Bevölkerung  bewohnt  gTofstcnthcils  hol- 


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El  RKTROTFCHN.  ZriTSCIfRlFT. 
MAI  .IS,. 


K  I.K  INF.  MlTTHEU.lTNGF.N. 


zcrne,  selten  mehr  als  zwei  Stockwerke  hohe  Gebäude, 
so  dafs  die  Ausdehnung  der  Stadt  eine  sehr  bedeutende 
ist.  Trotz  der  starken,  durch  die  Stadt  vertheilten  Polizei- 
macht hot  es  öfters  nicht  geringe  Schwierigkeiten,  bös- 
willige Brandstiftungen,  Räubereien,  militärische  Auf- 
stände u.  s.  w.  rechtzeitig  zu  unterdrücken,  und  daher 
war  die  Möglichkeit  einer  schnellen  Vereinigung  starker 
Polizeiabtheilungen  wtlnsehenswerth.  Im  Juli  1878  wurde 
eine  telegraphische  Verbindung  zwischen  neun  Stationen, 
einschliefslich  der  Zentralstation,  unter  Larkins  Leitung 
hergestellt.  Die  Drähte  (No.  II,  G.  P.)  wurden  so  weit 
als  möglich  auf  vorhandenen  Pfählen  errichtet,  die  neun 
Stationen  mit  Mörse-Apparaten  verschen,  auf  jeder  Station 
zwei  Beamte  und  auf  der  Zentralstation  ein  vollständiges 
Personal  eingesetzt,  Fünf  Linien  gehen  vom  Hnuptatnte 
aus ;  eine  derselben  ist  mit  dem  I  laupt-TclcgTaphenamtc 
der  Regierung  und  von  hier  aus  mit  Tokiyo  (dem  frühe- 
ren Vedo)  verbunden.  Die  beiden  grofsen -Gefängnisse 
der  Stadt  wurden  ebenfalls  mit  den  nächsten  Polizei- 
stationen  verbunden.  Einfache  Schlagglockcn.  ahnlich 
den  an  den  Eisenbahnlinien  gebräuchlichen,  wurden  an- 
gewendet und  ein  System  von  Signalen  für  alle  etwa 
vorkommenden  Ereignisse  festgestellt,  um  den  Polizei- 
beamten  sofort  über  dieselben  Mittheilung  zu  machen. 

Kurz  nachdem  alles  vollendet  war.  wurde  beobachtet, 
dafs  der  Sachrichtenverkehr  nicht  mit  der  auf  anderen 
Tclcgraphcnämtern  eigenen  Pünktlichkeit  vor  sich  ging, 
sondern  häutig  lrrthlmier  vorkamen:  die  sonst  ebenfalls 
an  jene  Pünktlichkeit  gewohnten  Beamten  wurden  in 
Ausübung  ihrer  neuen  Pllichten  zwischen  den  Poliz.ei- 
Icutcn  verdriefslich.  und  manche  derselben  kamen  um 
ihre  Zurückberufung  von  diesen  Stellen  ein.  Bei  dieser 
Lage  der  Dinge  wurde  das  Telephon .  nachdem  seine 
Vorzüge  immer  mehr  bekannt  wurden,  von  den  Orts- 
behorden  als  Ersatz  für  die  Mor'e-Apparale  in  Aussicht 
genommen  und  Larkm  mit  .labin  zielenden  Versuchen 
beauftragt,  die  zu  günstigen  Ergebnissen  führten.  Die 
nothwendigen  Aenderungen  wurden  sogleich  vorgenom- 
men, BclU  Telephone,  jeder  Satz  bestehend  aus  Glocke, 
Hand-  und  Wandtelephon ,  wurden  angekauft,  und  da 
nicht  sogleich  die  erforderliche  Menge  derselben  zu  haben 
war,  übernahm  die  Regierung  in  Tokiyo  die  Anfertigung 
der  fehlenden  Apparate,  die  nach  amerikanischen  Origi- 
nalen vorzüglich  ausgeführt  worden  '). 

Auf  jeder  Station  wurden  die  Apparate  in  besonders 
al.^crhedten,  kleinen  Räumen  angebracht  und  zwei  in- 
telligente l'oltzeilcntc  im  Gebrauche  derselben  sowie 
über  die  bei  etwaigen  Störungen  zu  ergreifenden  Mafs- 
rcgeln  kurz  unterrichtet.  Mit  Einführung  des  Telephons 
wurden  einige  Stationen  mehr  hergestellt  und  in  eine 
Linie  vier  'Telephonstationen  eingeschaltet.  Die  ange- 
nommenen Klingclsignalc  sind  derart,  dafs  jede  Station 
weifs.  welche  gerufen  wird,  auf  jeder  Linie  gilt  ein 
(»lockenschlag  für  die  Mauptstation ,  zwei  für  die  zweite 
Station  u.  s.  w. ;  zw  ischen  jedem  vollständigen  Anrufe 
findet  eine  kleine  Pause  statt.  Die  Pollzeileute  haben  sich 
erstaunlich  schnell  mit  der  Einrichtung  vertraut  gemacht. 

Bei  wiederholten  Besuchen  überzeugte  sich  I.arkin, 
«lafs  die  ganze  Anlage  gut  arbeitete;  die  vollkommene 
Ucbcrwachiing  auch  der  entferntesten  Stadtthcilc  wurde 
mit  vieler  Befriedigung  anerkannt.  Eine  der  Linien  von 
etwa  I2.s  km  Lange  mit  vier  Stationen  liegt  auf  einer 
kurzen  Strecke  auf  Pfählen,  welche  gleichzeitig  eine  An- 
zahl andere  Tclcgraphcndrähte  tragen,  durch  welche  fort- 
während kräftige  Strome  zirkuliren;  dann  geht  sie  neben 
einer  kaufmännischen  Leitung  weiter.  I.arkin  befürch- 
tete Störungen  in  der  Tclephonleitung ,  doch  scheinen 
«lio  Poli/eileute  keine  Schwierigkeiten  in  der  Unterhaltung 
zu  finden,  und  in  der  That  war  die  Artikulation  über- 
raschend laut  und  deutlich,  obgleich  Induktionscinlliissc 
wahrnehmbar  waren.    Die  Errichtung  besondeter  Linien 

1  Dei  Volarer  bemerkt  hierbei.  <l;>fs  'lic  amcnl. mischen  und 
curoi^ichcn  l'atentiteseue  »ich  mclil  ,iuf  J.ii'.in  erstrecken,  auch 
die  neue  llesetiKcbiin»:  <lie»elbcii  nicht  cr«;.hiit,  so  ,Ufs  Mechaniker 
in  I  "kiyo  <Ue  Tclcj(i.»phcnjui>aralc,  Blitzableiter  ».  *  w  brsnn.lcr» 
»ach  Siemen»'  Originalen  anfertigen,  ebenso  werilen  Trle|ihon:i»p;»- 
fate  naclitfcthmt- 


für  den  Telephonverkchr  würde  wohl  vorteilhafter  ge- 
I  wesen  sein,  doch  mufsten  aus  ökonomischen  Rücksichten 
die  vorhandenen  TelegTaphengestängc  benutzt  werden. 
Die   l'olizcivenvaltung  von   Tokiyo   hatte   zu  gleicher 
i  Zeit  eine  oder  zwei  Telephonlinien  neben  einem  vollen 
System    von  Morse -Linien;   die   Mehrzahl    der  dortigen 
Polizeiäniter  nahm  auch  Handclsdcpcschcn  an.    In  Yoko- 
hama ist  das  Haupt  Polizciamt  mit  allen  Bczirks-Polizci- 
ämtern  und  dem  Gefängnifs  ebenfalls  in  telephoniseher 
i   Verbindung;    ebenso   sind    in    Hiogo    das  Regierungs- 
gebäude, das  I  Inupt-Poltzcinml,   das  Gefängnifs  und  die 
I  Bezirks- Polizeiämter  durch  Telephone  verbunden.  Der 
'   Palast  des  Mikado  zu  Akasaka  in  Tokiyo  hatte  die  erste 
j  Telephonlinie,  welche  zum  Ministerium  der  öffentlichen 
Arbeiten  führte. 

Die  eingelcisige  Eisenbahn  zwischen  Hiogo  und  Otsu, 
92  km  lang,  mit  17  Stationen,  von  denen  bei  normalem 
Betriebe   sieben  Kreuzungsstationen  sinrl,    war  durchaus 

■  mit  Blocksystem  versehen;  sieben  Hauptstationen  wurden 
durch  eine  Mörse-Linie  bedient,  hierzu  wurde  später  eine 

1  Tclephonleitung  errichtet,  die  erste  an  einer  Eisenbahn 
in  Japan.    Bei  derselben  wurden  alle  Vorkehrungen  gc- 

1  troffen,  um  Induktionsstromc  fem  zu  halten;  diese  Linie, 
aus  Drähten  No.  ti  hergestellt,  wurde  auf  leichten 
llinokistangen  auf  der  der  Hauptleitung  gegenüberliegen- 
den Seite  der  Bahn  errichtet;  die  kürzeste  Entfernung 
zwischen  beiden  Linien  beträgt  etwa  3,)tm,  und  zwar 
bei  l'eberschreitung  zweier  eiserner  Brücken,  deren  eine 

I  etwa  0,4  km  lang  ist.    An  einer  einzigen  Stelle  kreuzen 

1  sich  beide  Linien  unter  rechtem  Winkel,  der  senkrechte 

;  Abstand  <les  untersten  Drahtes  der  Hauptlinic  von  der 
'Telephonleitung   beträgt   hier  etwa  m.     Die  Eni- 

|  leitungen  zu  Suita  und  Osaka  wurden  getrennt  gehalten 
von  denen  der  Blockierung  und  dazu  die  Schienen  ge- 
nommen. Bei  Einschaltung  der  Apparate  machte  sich 
zwar  die  Mörse-Arbeit  sehr  bemerkbar,  ohne  jedoch  die 
Unterhaltung  zu  stören ;  diese  Einflüsse  rührten  haupt- 
sächlich von  einer  an  der  Spitze  der  Säulen  der  elfdrähti- 
gen  Hauptleitung  angebrachten  Gegensprechlinie  her. 
Diese  Linie  wurde  im  Juli  18S0  vollendet  und  in  die 
StationsbUrcaux  eingeleitet,  deren  Vorsteher  auch  für  die 
Blocksignale  verantwortlich  sind,  doch  scheinen  letztere 
nach  Larkins  Erfahrungen  seit  Einführung  des  Telephons 
eine  geringere  Bedeutung  erhalten  zu  haben. 

Bald  nach  Errichtung  dieser  Linie  wurde  auch  eine 
Telephonverhindung  zwischen  den  beiden  nur  1,6  km 
entfernten  Eisenbahnstationen  Hiogo  und  Sannomiya  her- 

.  gestellt,   die  sich  hier  um  so  nützlicher  erwies,  als  es 

■  bei  der  kurzen  Fahrzeit  (5  Minuten)  und  einem  Aufcnt- 
I  halte  der  Züge  in  Hiogo  von  nur  wenigen  Minuten  sehr 

häufig  geschah,  dafs  die  telegraphisch  übermittelten  Auf- 
'  träge  zu  spät  anlangten,  was  seit  Einführung  des  Tcle- 
'  phons  nicht  mehr  vorkam.  Da  sich  diese  Linien  nicht 
j  nur  sehr  billig  stellten,  sondern  sich  auch  durchaus  vor- 
'  theilhaft  erwiesen  hatten ,  wurde  die  Ausrüstung  aller 
I  Stationen  mit  Telephon  in  Erwägung  gezogen  und 
'  I.arkin   im   September    1880  zur   Veranschlagung  der 

Kosten  einer  Tclcphonlinie  für  die  ganze  Länge  der  Bahn 

aufgefordert. 

Um  rlas  zur  Verbindung  zweier  verschiedenen  Eisen- 
bahnstationen benutzte    Telephon  auch  für  solche  Fälle 
nutzbar  zu    machen .    wo  der  in  Fahrt  befindliche  Zug 
durch    irgend    welchen   Umstand   zum    Halten    auf  der 
Strecke  gezwungen  ist,   schlug  I.arkin  vor,  eine  Tren- 
nung des  Leitungsdrahtes  in  gewissen  Entfernungen  (etwa 
I,*>  kmj  von  jeder  Station  an  einigen  wenigen  Pfählen  zu 
ermöglichen  und  denselben  so  niedrig  aufzuhängen,  dafs  er 
bei|ucm  durch   die  Zugführer  erreicht  werden  kann,  der 
die   Instruktion   hat,   eine   solche    Verbindungsstelle  im 
;   Fall  eines  Stillstandes  des  Zuges   zu  lösen.     In  Folge 
dessen    würden    die    Klingeln    an    beiden  benachbarten 
!  Stationen  nicht  mehr  ertönen,   wenn  nun  jeder  Stations- 
;   Vorsteher  dahin  inistruirt  ist,  dieses  Versagen  der  Klingeln 
j   in   Verbindung    mit  dem  NiehtciiUrcffcn  des  Zuges  zur 
gewöhnlichen  Zeil    auf  einen  Unfall  des  Zuges   zu  be- 
ziehen, so  sind  dieselben  sogleich  in  den  Stand  gesetzt, 


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a36 


Kleine  Mittheilungen. 


El.F.KTROTECHN.  ZEtTS<  H1WFT. 
MAI  1883. 


die  nöthigen  Maßregeln  zu  ergTeifen.  Im  dieses  System 
noch  nutzbarer  zu  machen,  würde  der  Zugführer  mit 
einem  Telcphonapparate  zu  versehen  sein,  den  er  an  der 
betreffenden  Stelle  einschalten  und  so  nach  beiden  Statio- 
nen die  nöthigen  Mittheilungen  mannen  kann.  Das  Beil- 
Telephon  würde  «ich  ftlr  diesen  Zweck  besonders  eignen; 
bekanntlich  ist  dasselbe  auch  anderwärts  schon  früher  für 
diesen  Zweck  empfohlen  bezw.  benutzt  worden. 


[Telephonische  Musikübertragung.]  In  der  Inter- 
nationalen Kolonial-  und  Export- Ausstellung  in 
Amsterdam  ist  ein  besonderer  Pavillon  für 
telephonische  Musikübertragung  erbaut  worden. 
In  denselben  sind  vier  Leitungen  von  vier  ver- 
schiedenen Orten  her  eingeführt  worden,  und 
zwar:  1.  von  dem  Stadttheater,  2.  von  dem 
Theater  Frascati  ,  3.  von  dem  Palais  vor 
Volksvlijt  und  4.  von  einem  etwa  5,5  km  von 
der  Ausstellung  entfernten  Hause  hinter  dem 
sogen.  Zollhatise.  An  jedem  Orte  wird  J.  Ber- 
liner aus  Hannover,  welcher  mit  der  Ausfüh- 
rung beauftragt  ist  (vgl.  1882,  S.  360),  12  bis  15 
Bcrlincr'sche  Mikrophone  der  bekannten  Konstruk- 
tion aufstellen,  und  für  jedes  zwei  grofse  Callaud- 
Elemente  mit  sternförmigen  Zinken  nach  ameri- 
kanischem Modelle.  An  jedem  Orte  werden 
ferner  zwei  grofse  Induktionsrollen  aufgestellt, 
doppelt  so  grofs,  wie  die  seiner  Zeit  in  Mün- 
chen. Die  sämmtlichen  Mikrophone,  Induk- 
torien  und  Batterien  werden  parallel  geschaltet, 
und  zwar  die  letzteren  in  Reihen  zu  je  zwei 
Elementen,  so  dafs  sich  eine  Spannung  von 
2  Volt  ergiebt.  In  dem  Pavillon  in  der  Aus- 
stellung werden  vier  Zimmer  eingerichtet  mit 
je  40  Telephonen  und  ein  General-Umschalter 
angebracht,  mittels  dessen  jede  Leitung  nach 
jedem  Zimmer  eingeschaltet  werden  kann.  Die 
Telephone  werden  zu  je  20  hinter  einander  und 
je  2  jKirallel  geschaltet.  Nebenbei  werden 
noch  einige  kleine  Versuche  mit  Mikrophonen 
in  Resonanzkästchen  gemacht  werden,  so  z.  B. 
zur  telephonischen  Verwandelung  einer  Flöte  in 
ein  Fagott  und  einer  ersten  Violine  in  eine 
Bratsche. 

[Kostenanschlag  IDr  elektrische  Beleuchtung  von  Sheffield.]  Die 
Stadt  Sheffield  beschloß  mit  mehreren  anderen  -Städten, 
für  sich  selbst  eine  Provisional  Order  für, elektrische  Be- 
leuchtung au  fordern ,  um  nicht  die  außerordentlichen 
Rechte  der  Electric  Lighting  Bill  irgend  einer  Gesell- 
schaft überlassen  zu  müssen.  Conrad  W.  Cooke, 
dessen  Rath  sich  die  Stadt  für  dieses  Unternehmen  er- 
bat, schlug  in  seinem  vorläufigen  Berichte  vor,  in  einem 
gewissen  Distrikte  der  Stadt  zunächst  nur  die  Häuser 
selbst,  nicht  die  Straßen  zu  beleuchten,  und  auch  nur 
die  wichtigeren  Häuser.  Der  gewählte  Distrikt  hat  mehr 
als  3  km  Hausfront ,  im  Durchschnitt  550  Häuser  zu  je 
7,;  m  Front,  Zur  Beleuchtung  halt  Cooke  die  Glüh- 
lampen allein  für  geeignet ,  da  sie  ein  gleichmäfsigeres, 
angenehmeres  Licht  geben  und  sehr  wenig  Aufsicht  be- 
anspruchen; für  Strafsen  und  Platze,  auch  für  Hallen, 
würden  natürlich  Bogenlampen  benutzt  werden,  die  ihre 
besonderen  Maschinen  und  Leiter  haben  sollten.  Da 
beinahe  75%  der  550  Mauser  Läden  haben,  so  werden 
10000  Lampen  als  nothig  angenommen,  für  diese  1250 
Pferdestärken,  d.  h.  1  Pferdestärke  für  je  8  Lampen,  ver- 
langt, während  Gesellschaften  gewohnlich  10  Lampen  zu 


20  Kerzen  mit  derselben  Kraft  speisen  wollen.  Cooke 
giebt  für  diese  einen  dreifachen  Kostenanschlag,  ge- 
gründet auf  Anlage  mit  A  -  Maschinen  ohne  Konden- 
sation, B  -  Kondensationsmaschinen  ,  beide  mit  gewöhn- 
lichen I^incaster-Kesseln,  oder  C-Komlensationsmaschinen 
mit  Lokomotivkesscln;  die  Unterschiede  sind  schließlich 
nicht  bedeutend,  wir  geben  daher  nur  die  Zahlen  für 
A  -  Maschinen  und  Kessel : 

I.  Anlagekosten: 

Dampfkraft:  6  Maschinen  (l  Reserve) 

zu  15000  M   00  000  M. 

6  Kessel  zu  15  600  M.  —  93  600  M. 
Rohre,  Monlirung  ti.s.  w.         40000  M. 

2  23  600  M. 

Dynamos:     6    Dynamos    zu    1 000 

Kerzen  zu  16 000  M.  .  _-  192000M. 
Montirung  u.  s.  w.  .  .  .  —    20  000  M. 
Dampf-  und  elektrische  Kraft  435  600  M. 

d.  h.  für  die  I.ampe  —  43, s*  M. 
Leitung:        doppelte  Hauptleitung  in 
der    Strafst-,    für  den 

Kilometer   37  284  M.  --  144  000  M. 
öoVcriwcigungsapparate 

zu  160  M   9  600  M. 

400   Hauslinien    zu  je 

60  M  24  000  M. 

177  600  M. 

Grundstücke  und  Gebäude   —  200  000  M. 

Extra-  Ausgaben  10  0   .  .  Si  320  M. 

I.  Anlage  »94  52°  M- 

d.  h.  für  die  Lampe  89,4s  M. 

II.  Betriebskosten  für  das  Jahr: 

Kohle,  7  M.  für  die  Tonne,  i,n  kg 

Kohle  für  die  Pferdestärke  .  .  .  .         31  460  M. 

Oel,  Vorräthe  u.  s.  w   -      5  000  M. 

Löhne:  l  Aufseher    .  .  3000M. 
3  Arbeiter,  jeder 

2  100  M.  .  .  —  6  30°  M. 
6  Feuerleute,  je- 
der 1  560  M.       9  400  M. 
1  Junge  .  .  .  .  r_     420  M. 
Lohne   19  120  M. 

II.  Betriebskosten  für  das  Jahr    .  .  .  .  -      55  760  M. 
d.  h.  für  die  Lampe  jährlich  M. 

III.  Instandhaltung: 

Reparaturen:  für  Gebäude  5%.  .  .  5  000  M. 
für  elektrische  Apparate 

10  "  ',   21  200  M. 

für  Maschinen  u.  Kessel 

10%   22  360  M. 

für  Leitungen  5  ",„  .  .  —  8  880  M. 

III.  Reparaturen  —    57  440  M. 

d.  h.  für  die  l^mpe  jährlich  5,-«  M. 

IV.  Verwaltung: 

Beamtengehälter  u.  s.  w  

Zinsen  für  Anlagekapital  5 "/„  . 

Summe  von  IL,  III.,  IV.,   Kosten  der 


to  000  M. 
44  720  M. 


Beleuchtung 


167  920  M. 


d.  h.  für  die  Lampe  jährlich   l6,-<>  M. 

Es  mufs  beachtet  werden,  dafs  in  diesem  Anschlage 
keine  Posten  für  Wasser  enthalten  sind,  dafs  die  Löhne 
hoch  berechnet,  die  Kohlen  dagegen  in  Sheffield  sehr 
billig  sind,  und  dafs  das  Jahr  zu  3000  Beleuchtung*- 
stunden  angenommen  ist,  was  selbst  in  einer  so  be- 
rühmt nebligen  Stadt,  wie  Sheffield,  besonders  bei  Be- 
rücksichtigung der  Lichtersparnifs  in  Läden  an  Sonn- 
tagen, im  Sommer  u.  s.  w. ,  außerordentlich  ungünstig 
sein  dürfte.  Mehrfache  Gründe  haben  die  Stadt  Sheffield 
veranlafst,  vorläufig  keine  aktiven  Schritte  zu  unter 
nehmen. 


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ElKKTHOTECHN.  ZF.ITSrHRtFT. 
 MAI  1883.   


Kleine  Mittheilungen. 


23t 


[Das  etektrische  Licht  ix  einer  Schweielkohleastoffatmosphare.] 

Jamin  und  Mancuvricr  haben  den  elektrischen  Licht- 
l>ogen  in  verschiedenen  verdünnten  Gasen  studirt  und 
besonders  mit  Schwefelkohlenstoff  interessante  Erfolge 
erhalten.  Sie  wenden  zwei  senkrechte  Kohlenstabe  an, 
deren  Enden  einander  zugekehrt  sind  und  leicht  ver- 
schoben werden  können.  Verdünnt  man  die  Luft  so 
stark,  daf*  kein  Bogen  mehr  existiren  kann,  sondern  nur 
ein  schwacher  Lichtschein,  und  bringt  dann  einige 
Tropfen  Schwefelkohlenstoff  in  den  Apparat,  genug,  um 
den  Gasdruck  innen  um  etwa  o,:5  m  zu  erhöhen,  so 
bildet  sich  der  Lichtbogen  nach  Trennung  der  Kohlen- 
stiibe  mit  unerträglichem  Glänze,  starker  als  unter  ge- 
wöhnlichen Umstünden.  Durch  berufste  Glaser  be- 
trachtet, erscheint  der  Bogen  in  Hufeisenforin  von  etwa 
o,c^  m  Hohe,  umspielt  von  einer  langen  Flamme,  die 
sich  nach  oben  zuspitzt.  Die  Kohlenspitzen  glühen  roth; 
die  Lichtstarke  des  gltihenden  Dampfes  ist  aber  Uber- 
wiegend, so  dafs  der  ganze  Saal  von  einem  blafsgrtincn 
Lieht,  an  das  einer  Kupfcrrlammc  erinnernd,  beleuchtet 
wird.  Die  Intensität  dieser  Klamme  wachst  mit  dem 
vermehrten  Dmcke;  da  aber  gleichzeitig  der  Widerstand 
steigt,  so  erlischt  der  Bogen  häufig,  und  man  mufs  dann 
die  Kohlen  wieder  zur  Berührung  bringen.  Das  Spektrum 
dieser  Klamme  l>cstcht  aus  vier  einander  itufserst  ähn- 
lichen Bandern  von  hellen,  eng  aneinanderliegenden 
Linien,  von  denen  die  erste  die  hellste  ist;  die  Bänder 
erscheinen  in  roth.  gelb,  grün  und  violet,  am  lebhaftesten 
in  grün. 

Hin  Abnehmen  oder  Zunehmen  der  Kohlenspitzen 
wurde  nicht  beachtet  .  dagegen  setzt  sich  von  dem 
Schwefelkohlenstoff  braunschwarzer  Beschlag  an  der  Glas- 
wand an,  der  wahrscheinlich  eine  Verbindung  von 
Kohlenstoff  und  Schwefel  repräsentirt.  Ja  in  in  und 
Mancuvricr  glauben,  dafs  dieses  brillante  grüne  Licht 
für  Signale  und  auf  Leuchttürmen  benutzt  werden 
konnte,  sagen  aber  nicht,  wie  man  die  Stroinunter- 
brechungen  und  den  Beschlag  vermeiden  konnte. 

^Elektrisch«  lokomotlvbeleuchtung. ]  Am  27.  April  d.  J. 
Abends  fanden  in  Wien  vom  Westbahnhof  aus  bis  zum 
l'en/inger  Rangirbahnhofc  Probefahnen  mit  einer  elek- 
trisch beleuchteten  Lokomotive  statt.  Das  elektrische 
Licht  wurde  dabei  vorn  in  der  Mitte  der  Maschine  und 
nicht,  wie  dies  bei  den  bisher  gebräuchlichen  rothen 
Lampen  der  Fall,  an  den  unteren  Knden  angebracht. 
Mit  Hülfe  des  elektrischen  Lichtes  war  der  Bahnkörper 
auf  eine  weite  Strecke  vor  der  Maschine  so  hell  er- 
leuchtet, dafs  das  Personal  auf  der  Lokomotive  etwaige 
.  Hindernisse  auf  dem  Geleise  leicht  wahrzunehmen  ver- 
mochte. 

■  .  

| Praktische  Hohe  für  Bogenlampen.]  Lichtthürrne  von  der 
Art,  wie  wir  neulich  bei  Besprechung  der  Beleuchtung 
von  San  Jose  ')  erwähnten,  d.  h.  einfache  PyTamidcn- 
skelete  aus  Gasrohren,  scheinen  besonders  im  Westen  von 
Amerika  in  Städten,  in  denen  man  sich  mit  der  Beleuch- 
tung der  Hauptstrafsen  und  Plätze  begnügt,  schnell  be- 
liebt zu  werden.  Die  Höhe  der  Thlirmc  hängt  natürlich 
von  der  Zahl  der  Lampen,  meistenthcils  Brush-Lampen, 
ab;  So  m  bis  75  m  scheint  indefs  gebräuchliche  Höhe 
zu  sein.  Eine  solche  Hohe  kann  sich  nur  für  Gegenden 
mit  durchschnittlich  klarer  Luft  empfehlen,  da  Nebel 
einen  bedeutenden  Thcil  des  Lichte*  absorbiren.  Für 
die  neblige  Luft  Englands  ist  es  nach  Versuchen  nicht 
rathsam,  auch  Lampen  von  5000  Kerzen  Stärke  höher 
als  18  m  zu  befestigen.  In  dieser  flöhe  hangen  z.  B. 
die  5  Lampen  zu  6000  Kerzen  in  Holyhcad-Hafen, 
ebenso  die  Lampen  in  den  Albert-Docks  zu  Woolwich 
und  die  5000  Kerzen-Lampen  vor  dem  Mansion  -  Hotise 
(Amtswohnung  des  Lord  Mayor  in  London)  wurden  bald 
von  24  m  Höhe  auf  15  m  gesenkt. 


>>    KlcUrotechmscht  Zeitschrift.  igSj.  S. 


[Elektri»che  Beleuchtung  de«  Trarnpcdiehlffei  „Hlmalaya".]  Die 

elektrischen  Lampen  an  Bord  des  »Orient«,  der  wahrend 
des  Krieges  mit  Truppen  nach  Egypten  ging,  hatten  es 
I  erlaubt,  auch  solche  Räume  mit  Soldaten  vollzustopfen, 
;  in  denen  bei  Oellampen  kaum  Jemand  hätte  athmen 
können,  und  die  englische  Regierung  hat  darauf  den 
Dampfer  •Himalaya»  für  elektrische  Beleuchtung  ein- 
richten lassen.  Swan  United  Electric  Company  über- 
nahm den  Kontrakt.  Der  besondere  Maschinenraum  ist 
ein  Gelafs  von  5.5  m  und  3  m  Ausdehnung  neben  den 
SchitTsinaschinen  und  enthält  zwei  Siemens  -  Wechsel- 
strommaschinen, jede  mit  ihrem  Erreger  mit  gemein- 
schaftlicher Axe ,  die  von  einer  Dreizylindcnnaschine 
Brotherhood  getrieben  werden;  Durchschnittsgeschwindig- 
keit 610  Umdrehungen  in  der  Minute,  640  als  Maximum. 
In  dem  elektrischen  Gelasse  befindet  sich  auch  das  Bret 
mit  den  für  die  sieben  Schliefsungen  nöthigen  Schlüsseln 
untl  Verbindungen.  Der  Strom  geht  von  jedem  Gene- 
rator in  drei,  also  zusammen  in  sechs  Leitungen  nach 
zwei  langen  Platten,  zwischen  welchen  sich  die  sieben 
isolirten  Messingplatten  für  die  sieben  Schliefsungen  be- 
j  finden.  Die  sieben  Leitungen  dieser  kommen  zurück 
nach  einer  besonderen  Platte ,  und  zwei  weitere  Platten 
empfangen  die  Drähte,  die  den  Strom  zu  den  Genera- 
toren zurückführen.  Die  Platten  ruhen  auf  vulkanisirtem 
Kautschuk,  der  auf  einem  starken  Rahmen  von  Teakholz 
liegt.  Die  Hauptleitungen  bestehen  aus  Seilen  von  19 
Drähten  (No.  16,  Gebrüder  Siemens),  die  anderen 
aus  Einzeldrähten  derselben  Nummer;  alle  sind  gut  iso- 
lirt.  Das  Schiff  hat  17 1  Glühlampen  zu  20  Kerzen  und 
78  Glühlampen  zu  10  Kerzen.  Die  Glocken  der  Salon- 
lampen sind  halb  bedeckt  von  einem  Schinne  von  far- 
bigem Glase  und  hängen  vor  einem  Planspiegel  mit  ab- 
geschärften Randern  mit  lackirter  Glas-  und  Ebenholz- 
fassung. Die  Spieltische  werden  durch  Doppcllampen 
erleuchtet,  während  alle  anderen  Lampen  in  konkaven 
Spiegeln  befestigt  und  durch  Drahtgittcr  geschlitzt  sind. 


[Elektrische  Beleuchtung  des  Dampfers  Taravrera.]    Die  Probe- 
beleuchtung des  Dampfers  Tarawera,  für  Neu -Seeland, 
hatte  am  2.  Dezember  ein  um  so  gröfscres  Publikum 
nach    dem   Albert -Hafen,    Dumbarton    am  Clydc, 
Schottland,  gezogen,  als  dies  die  erste  Schaustellung  der 
Edison-Lampcn  in  Schottland  war,  wo  sonst  die  Brush- 
Company  vorwiegt.    Am  21.  November  hatte  man  mit 
Legung  der  Drähte  begonnen.  Motor,  eine  dreizylindrige 
BrothcThoodmaschine,  und  Edison-l>yrianio  sind  auf  einer 
j  gemeinsamen  Platte  befestigt  und  haben  in  ihrem  beson- 
'  deren  Räume  von  4  m  Länge,  3,;  m  Breite  und  2.1  m 
Hohe  gerade  Platz.    Die  Maschine,  ftlr  1 50  Glühlampen 
zu    16  Kerzenstärke    konstruirt,  hat   einen  Widerstand 
von  0,1  Ohm  in  der  Armatur  und   20  Ohm  in  jedem 
Sch'enkel   der    Magnete  ;    Länge    der    Armatur    1,-  m, 
Durchmesser  0,1»  m,  bei  einer  Umdrehungszahl  von  475  in 
der   Minute   eine   elektromotorische   Kraft   von  96  Volt 
und  eine  Stromstärke  von  1 20  Ampere.  Jede  der  150  Lam- 
pen hat  bei  einem  Stromverbrauche  von  o.g  Ampere  heifs 
einen  Widerstand  von  125  Ohm.  Jedes  der  Galazimmcr 
hat  eine  Ijunpe;  die  Salonlampen  sind   alle  in  einer 
|  Schlicfsung,  und  ihr  Licht  wird  entweder  durch  die  ge- 
:  bräuchlichen  Glocken  von  opalisircndcm  Glase  gedämpft, 
I  oder  die  Lampen  ohne  diese  Glocken  werden  in  ge- 
I  wohnliche  Oellumpenglocken  gesenkt.    Sämmtlichc  Lei- 
i  tungsdrähtc  sind  sorgfältig  durch  Guttapercha  isolirt  und 
durch    Wachstuchüberzug    gegen    die    Nässe  geschützt. 
Die    erwähnte    Umdrehungszahl    des    Motors,    475  in 
der  Minute,   hat  sich   in   vielen   und  anhaltenden  Ver- 
suchen  bewährt  und  wird  beibehalten  werden,  obwohl 
sie    eine    kleine   Umänderung    in    der   Edison  -Dynamo 
nöthig  machte,  welche,  wie  gewöhnlich,  für  gröfsere  Ge- 
'  schwindigkeit  konstruirt  war.    Das  Licht  blieb  während 
der  sechs  Stunden  der  Probebeletichtung  ruhig  und  an- 
genehm. 


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,,  .,  »  r,  F.l  .KKTROTK.CHN.ZmV  'HUI  KT. 

232       HKIK.I  WKCHSKl..     BkKI«  IUIGINC..     Al.'SZI.'GE  AIP  I).  PaTENTSCHRIK TKN.  maI  i$g3 


[Elektrische  Beleuchtung  eines  Kriegsschiffe*.;  Am  21.  April 
fand  in  Pola  die  elektrische  Probebelcuclilung  des  Kase- 
mnttschifTcs  »Custozza.  mit  130  Glühlampen  in  Gegen- 
wart der  Admiralität  un.l  der  Fachkommission  mit  glän- 
zendem Erfolge  statt.  Die  Einrichtung  erfolgte  durch  die 
Firma  Braun  &  Heider  in  P0I.1  mit  elektrischen  Ma- 
schinen und  Apparaten  der  Firma  Gau/  «V  Co.  in  Pest. 

| Kotten  der  besonderen  Einrichtungen  für  Gas-  oder  elektrische 
Bcietichtung  eines  Landsitzes.  |  Englische  Landhäuser  haben 
nicht  selten  kleine,  besondere  Gasanstalten  für  eigenen 
Bedarf.  Ein  in  der  Nahe  von  Oilchester  wohnender 
Mr.  Coope  hat  neuerdings  gefunden,  dafs  sich  entschie- 
den etwas  sparen  lafst,  wenn  man  sich  seine  eigene 
Elektrizität  anstatt  Ca*  fabririrt,  und  dafs  die  Elektrizität 
überdies  andere  Vortheile  bietet.  Erst  nachdem  das 
Landhaus  vollkommen  fertig  war,  liefs  sich  Coope  von 
einem  Ingenieur  einen  genauen  Kostenanschlag  fiir  eine 
vorzügliche  elektrische  Beleuchtung  mit  sorgfältigster  Iso- 
lirung,  besonderen  Ausschaltungen  ftlr  jedes  Zimmer,  oft 
für  einzelne  Lampen  u.  s.  w.  machen ;  die  Gasgesellschaft 
machte  ihren  Anschlag,  und  auf  Grund  der  folgenden 
Zahlen  wurde  ftlr  Elektrizität  entschieden. 

I.  Anlage.  Die  Gxsgescllschaft  berechnete:  Anlage 
und  Gebäude  14800  Mark,  Hauptleitung  zum  Hause 
1500  Mark,  im  Hause  4000  Mark,  für  Beschädigung 
dort  durch  Legung  der  Kohren  1 000  Mark,  Kandelaber, 
Glocken  u.  s.  w.  5378  Mark  —  zusammen  26678  Mark. 
Die  Einrichtung  für  Elektrizität  kostete:  4  Bürgin-Dynamo- 
maschinen 8100  Mark,  220  Swnnlampcn  zu  18  Kerzen 
1  100  Mark,  deren  Träger  200  Mark.  Leiter,  Schlüssel 
u.s.w.  1320  Mark,  Beschädigungen,  Ersatz  t  200  Mark. 

Motor  (12  Pferdekräfte)  mit  besonderem  Schwungrade 
6500  Mark,  Fundament  für  Maschine  800  Mark,  Ge- 
bäude 3000  Mark,  Hauptleitung  und  deren  Legung 
1800  Murk,  Kandelaber  (wie  oben)  5378  Mark  —  zu- 
sammen 20418  Mark;  also  Anlagckostcn  für  Elektrizität 
etwa  3000  Mark  hoher.  IL  Betrieb  für  ein  Jahr.  Elek- 
trizität: 220  Lampen  für  II 50  Stunden  das  Jahr  760 
Mark,  1 53  neue  Lampen  760  Mark,  Abnutzung  der  Ma- 
schinen 10  "„  1480  Mark,  der  Leiter  5"  ,,  80  Mark, 
Maschinenwärter  30  Mark  in  der  Woche  t  560  Mark  — 
zusammen  4655  Mark.  Für  weniger  als  die  Hälfte  Licht 
betrug  die  Rec  hnung  für  Gasbetrieb  in  einem  anderen 
l^ndsitze  4000  Mark.  Andere  Vortheile  sind,  dafs  man 
keinen  unförmigen  Gasometer,  sondern  eine  Maschine 
hat,  die  sägen,  pumpen  u.  s.  w.  kann;  keine  lästigen 
Gasnebenproduktc.  wie  Theer,  fortschaffen  muf»,  und  ein 
ruhiges,  weder  bleichendes,  noch  die  Wände  schwärzen- 
des und  die  Zimmer  lieifs  machendes  Licht  besitzt.  Die 
Anlage  hat  sich  in  jeder  Beziehung  bewährt. 


BRIEFWECHSEL. 

Im  3.  Heft  des  laufenden  Jahrganges  dieser  Zeitschrift 
sind  auf  S.  116  drei  Methoden  zur  Verminderung  der 
Kostspieligkeit  »1er  Leitungen  von  hoher  Spannung  ohne 
Nennung  der  Erfinder  besprochen  worden.  HerT  A.  Gra- 
vier in  Warschau  ersucht  die  Redaktion,  mitthcilen  zu 
wollen,  dafs  die  zweite  dieser  Methoden  zuerst  von  ihm 
angegeben  worden  sei  (D.  K.  P.  Nu.  19265). 


Merliner  Elektrotechnischen  Zeitschrift  demselben 
als  nicht  genügend  frei  von  Persönlichkeiten 
die  Aufnahme  verweigert  habe*. 

Das  vom  technischen  Ausschüsse  des  Elektro- 
technischen Vereins  eingesetzte  Redaktionskomite" 
macht  hierzu  folgende  Bemerkungen: 

Der  Artikel  des  Herrn  Dr.  Böttcher  bezieht 
sich  auf  die  nachfolgende  Stelle  in  dem  Vor- 
trage des  Herrn  Dr.  Aron  (vgl.  diese  Zeit- 
schrift, 1883,  S.  tot): 

•  Auch  Böttcher  hat  in  seinein  Element  ein  an- 
deres Metall  als  negativen  Pol,  nämlich  Zink  in 
verdünnter  Schwefelsäure,  benutzt  und  ebenfalls  als 
positiven  Pol  eine  Pl.-intesche  oder  Fauie'sche  Platte. 
Dafs  das  Element  gut  wirkt,  davon  habe  ich  mich 
überzeugt,  noch  bevor  Böttcher  sein  Patent  an- 
gemeldet hat,  aber  auch  davon,  dafs  es  nicht  zu 
brauchen  ist ,  denn  man  kann  das  Zink  aus  der 
sauer  gewordenen  Losung  nicht  ausscheiden;  es  löst 
sich  in  statu  nascendi  immer  wieder  auf,  so  dafs 
man  das  Element  als  primäres  Element,  aber  nicht 
als  Akkumulator  gebrauchen  kann.« 

Der  Artikel,  den  Herr  Dr.  Böttcher  ur- 
sprünglich einsandte,  enthielt  eine  Anzahl  grober, 
persönlicher  Ausfalle  gegen  Herrn  Dr.  Aron, 
so  z.  B.  die  Drohung  mit  einer  Klage,  Bezeich- 
nungen wie  > prahlerisch  absprechende  Rede- 
weise», »infizirende  Wirkung  solcher  Unwahr- 
heiten* u.  s.  w. 

Da  die  Bemerkung  von  Herrn  Dr.  Aron  nur 
eine  sachliche  Kritik  des  Bötlcherschen  Ak- 
kumulators enthielt,  beschlofs  das  Redaktions- 
komite, der  sachlichen  Diskussion  des  <Iegen- 
standes  möglichst  freien  Spielraum  zu  gewähren, 
dagegen  rein  persönliche  Aeufserungen  nicht 
aufzunehmen.  Herr  Dr.  Böttcher  entfernte 
zwar,  auf  eine  dahingehende  Mittheilung  hin, 
einige  jener  Aeufserungen  aus  seinem  Artikel, 
liefs  aber  mehrere  derselben  stehen;  in  Folge 
dessen  verweigerte  das  Redaktionskomite  die 
Aufnahme  des  Artikels  in  dieser  Form. 

Das  Redaktionskomite4. 


BERICHTIGUNG. 

No.  1 2  des  Centraiblattes  für  Elektrotechnik 
enthält  einen  Artikel  >  Zur  Abwehr*  von  Herrn 
Dr.  Böttcher  in  Leipzig,  welchem  die  Bemer- 
kung  beigefügt   ist,    -dafs   die  Redaktion  der 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 

[No.  20463.  Neuerungen  an  Regulatoren  für  dy- 
namoelektrische Maschinen,    H.  St.  Maxim  in  Brooklyn.] 

Der  hier  patentirtc  Apparat  wirkt  eigentlich  in- 
direkt auf  die  dynamo  elektrische  Maschine,  in- 
dem er  je  nach  der  im  Verbratichsstronikrcis 
erforderlichen  Stromstärke  den  Betriebsmotor 
(hier  die  Dampfmaschine)  regulirt.  Zu  diesem 
Zweck  ist  in  die  vom  Kessel  nach  dem 
Schieberkasten  der  Dampfmaschine  führende 
Rohrleitung  C  C  eine  Ventilkammer  Ii  mit  ring- 
förmiger Erweiterung  und  Kolbenventil  /•'  ein- 
geschaltet. Letzteres  ist  mit  Oefmungen  /  ver- 
sehen, welche  je  nach  der  Stellung  des  Ventil- 


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233 


kolbens  /•'  mehr  oder  weniger  Dampf  nach  dem 
Schieberkasten  gelangen  lassen.  Die  Bewe- 
gungen des  Kolbenventils  F  bewirkt  ein  kleiner 
Kolben  A',  dessen  Kolbenstange  /  durch  den 
Hebel  H  mit  der  Ventilstange  / '  in  Verbin- 
dung steht  und  der  sich  in  einem  Zylinder  A'' 
bewegt,  welcher  durch  die  Kammer  I.  und  die 
Kanäle  k,  k'  mit  der  Erweiterung  Ii'  der  Ventil- 
kammer K  kommunizirt.  Den  Dampfeintritt 
vor  und  hinter  den  Kolben  A'  regeln  die 
Schieber  //',  während  der  Hub  dieses  Kolbens 
durch  den  in  einem  mit  Flüssigkeit  gefüllten 
Zylinder  T  arbeitenden  Bremskolben  S  ge- 
mildert wird.  Die  Steuerung  des  Kolbens  A' 
geschieht  folgendermafsen :  Hin  /.wischen  den 
Armen  O'  in  Spitzen  O*  schwingender  Rahmen  0 
trägt  an  seinem  unteren  freien  Ende  den  Anker  /' 
eines  Elektromagnetes  Q  sowie  eine  Schraube/, 
gegen  welche  sich  die  mit  der  Schieberstange  L' 
verbundene  Stange  R  legt.     Um   letztere  ist 


eine  Spiralfeder  M  gelegt,  deren  eines  Ende  an 
dem  durch  Schraube  m  regulirbarcn  Arm  AP 
und  deren  anderes  Ende  an  der  Schieber- 
stange Z'  befestigt  ist.  Wird  bei  zu  starkem 
Strome  der  Elektromagnet  Q  erregt,  so  zieht 
er  seinen  Anker  P  an  und  somit  den  Rahmen  0 
in  seine  tiefste  Stellung.  Dabei  drückt  die 
Schraube  p  die  Schieberstange  V  nach  rechts, 
und  es  wird  der  Kanal  k  geöffnet,  so  dnfs  der 
Kolben  A'  nach  links  und  demnach  das  Kolben- 
ventil /*"  nach  rechts  geht,  wodurch  die  Oeff- 
nungen  /  theilweise  verschlossen  und  der  Dampf- 
zutritt nach  Rohr  C  vermindert  wird.  Bei  der 
jetzt  abnehmenden  Geschwindigkeit  der  Maschine 
nimmt  der  Strom  ab,  der  Elektromagnet  läfst 
seinen  Anker  P  frei  und  unter  der  Wirkung 
der  Feder  M  geht  der  Rahmen  O  zurück  und 
gleichzeitig  werden  die  Schieber  /,  /'  umgesteuert. 
Im  Zylinder  T  ist  die  Oeffnung  welche  die 
Kanäle  /  und  /'  verbindet,  für  gewöhnlich 
durch  die  unter  Federdruck  stehende  Stange  l 
geschlossen,  so  dafs  die  Bewegung  des  Brems- 
kolbens S  nur  schwer  vor  sich  geht;  ist  dagegen 


der  Rahmen  O  in  seine  tiefste  Stellung  gezogen, 
so  fafst  ein  Arm  o  desselben  unter  den  Bund  u 
der  Stange  U  und  hebt  diese,  so  dafs  jetzt  die 
Kommunikation  der  Kanäle  /  und  /'  durch  /3 
geöffnet  ist  und  also  der  Bremskolben  5  der 
schnellen  Bewegung  des  Kolbens  A'  keinen 
merklichen  Widerstand  mehr  bietet. 

[No.  20466.  Ebenwirkender  Zuglaster  oder  Schlüssel  • 
mit  verstellbarem  Fingergriffe.  A.  Knoellinger  in  Grofs- 
Gerau.]  Im  Titel  des  Patentes  ist  bereits  das 
wesentliche  Merkmal  dieses  —  sehr  lebhaft  an 
die  bei  Haustelegraphen  ganz  gewöhnlichen  Zug- 
kontakte erinnernden  —  Apparates  gekenn- 
zeichnet, welcher  den  üblichen  Morse-Taster  er- 
setzen und  eine  weniger  ermüdende  Hand- 
habung gestatten  soll.  Der  Kontaktschlufs  wird 
hier  nicht  durch  Niederdrücken  eines  um  eine 
horizontale  Axe  schwingenden  Hebels,  sondern 
durch  die  Verschiebung  einer  waagrecht  liegen- 
den Stange  in  ihrer  Längsrichtung  vor-  und 
rückwärts  bewirkt.  Die  Stange  ist  an  dem  einen 
Ende  mit  einem  drehbaren,  ringförmigen  Einger- 
griff und  nahe  dabei  mit  einem  Kontaktstifte 
versehen,  welcher  sich  gegen  die  niedrige,  nicht 
bis  an  die  Stange  hinaufreichende  Vorderschiene 
anlegt.  Zur  Führung  der  Stange  dient  eine 
nahe  hinter  der  Vorderschiene  befindliche 
Stütze,  gegen  welche  ein  aus  der  Stange  vor- 
stehender Stift  anschlägt,  um  die  Bewegung  bei 
dem  den  Strom  unterbrechenden  Ziehen  zu  be- 
grenzen. Als  zweite  Führung  dient  die  Hinter- 
schiene, gegen  welche  sich  die  regulirbare,  die 
Stange  zurückziehende  und  dabei  zwischen  Kon- 
taktstift und  Vorderschiene  Kontakt  machende 
Spiralfeder  anstemmt. 


[No.  20512.  Sociötö  anonyme  des  cäbles  eMectriques 
(Systeme  Berthcud,  Borel  &  Co.)  in  Paris.  Elektrischer 
Motor.)  Dieser  Motor  besteht  im  Wesentlichen  aus 
einem  festen  Gewinde  D,  in  dessen  Mitte  eine 
Siemens'sche  Bobine  oder  ein  Elektromagnet 
angebracht  ist,  dessen  Draht  beständig  einen 
Strom  von  gleicher  Richtung  empfängt,  während 
die  umhüllende  Drantum  Wickelung  bei  jeder 
halben  Umdrehung  von  Strömen  von  einander 
entgegengesetzten  Richtungen  durchflössen  wird. 
Der  I-förmige  Elektromagnet  A  mit  gekrümmten 
(lurten  />'  ist  mit  einem  Drahtgewinde  X  ver- 
sehen, dessen  eines  Ende  auf  dem  Kern  selbst 
bei  n  und  dessen  anderes  Ende  auf  dem  Kom- 
mutator C  durch  eine  Schraube  V  befestigt  ist. 
Die  beiden  Drahtenden  des  mit  der  Axe  des 
Elektromagnetes  parallel  angeordneten  Aufsen- 
gewindes D  stehen  vermittelst  der  bei  E  und  /•' 
eingefügten  Reiher  /»  und  c  mit  dem  Kommu- 
tator in  Verbindung.  Der  letztere  besteht  aus 
den  beiden  Theilen  d  und  f,  die  auf  einer 
isolirenden,  auf  der  Axe  des  Motors  sitzenden 
Büchse  /  befestigt  sind.  Einer  der  Pole  der 
Elektrizitätsquelle  wird  bei  G  mit  dem  Gestell 

3° 


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234 


BiCHERSCHAU. 


E1.F.KTROTECHN.  ZEFTSCHUtFT. 
MAI  1SS3. 


der  Maschine  (und  also  auch  mit  deren  Axe)     seinen   Kern    nach   einander   magnetisch  und 


in  Verbindung  gebracht;  der  Strom  geht  durch 
das  bei  a  befestigte  Drahtende  in  die  l'm Wicke- 
lung des  Klektromagnetes  und  verlafst  dasselbe 
durch  das  an  dem  Theil  J  des  Kommutators 
befestigte  andere  Drahtende.  Sodann  geht  der 
Strom  durch  einen  der  Reiber  b  oder  c  in  das 


feste  Aufsengewinde  D  und  verläfst  dasselbe 
durch  einen  anderen  Reiber  r  oder  b,  um  sich 
nach  dem  Theil  H  zu  begeben,  wo  sich  der 
andere   Pol   der   Elektrizitätsrjuelle  anschliefst. 


Der  Kommutator  bewirkt  eine  Umkehr  des 
Stromes  in  dem  festen  Gewinde  D  bei  jeder 
halben  Umdrehung  des  Klektromagnetes,  und 
letzterer  nimmt  eine  fortdauernde,  immer  in 
derselben  Richtung  stattfindende  Bewegung  an. 
Da  der  Elektromagnet  von  dem  Strom  immer 
in  derselben  Richtung  durchlaufen  wird ,  so 
wird  keine  Elektrizität  dazu  angewendet,  um 


nichtmagnetisch  zu  machen,  wodurch  nicht 
nur  eine  geringere  Erwärmung  der  Maschine, 
sondern  auch  eine  bessere  Ausnutzung  der 
Elektrizität  erreicht  wird. 

C.  Riedermann. 


B'ÜCHERSCHAU. 


G.  Wiedemann,  Die  Lehre  von  der  Elektricit.it.  Zu- 
gloch als  3.  völlig  umgearbeitete  Auflage  <ler  Lehre 
vom  Galvanismus  und  Elektromagnetismus.  2.  Bd.  Mit 
194  Holzstichen.  Braunschweig,  1883.  Fricdr.  Vieweg 
&  Sohn.    25  M. 

J.  Kareis  und  F.  Bechtold,  Katechismus  der  Eiscnbahn- 
Tclcgraphie  und  des  elektrischen  Signalwesens.  Mit 
15  Tafeln.    Wien.  1883.    Spielhagen  und  Schurich. 

W.  Wundt,  Das  Weber'sche  Gesetz  und  die  Methode 
der  Minimal.-indcrungen  (l'nivcrsitätsschrift).  40.  57  S. 
Leipzig. 

J.  O.  Munker,  Die  Grundgesetze  der  Elektro  -  Dynamik, 
synthetisch  hergeleitet  und  experimentell  geprüft.  8". 
Nürnberg,  v.  Ebncr'sche  Buchhandlung.    I  M. 

G.  Behrend,  Das  elektrische  Licht.  Kurze  Darstellung 
für  Jedermann.    8".    Halle,  Knapp.    1,1-  M. 

H.  R.  Kempe,  Handbuch  der  Klcktrizitätsmessungcn.  Aus 
dem  Englischen  übertragen  von  J.  Bau  mann.  309  S. 
in  gr.  8".  80  Textfiguren.  Braunschweig  1 883.  Fricdr. 
Vieweg  &  Sohn.    8  M. 

Annalen  des  physikalischen  Centrai-Observatoriums, 
herausgegeben  von  H.  Wild.  Jahrgang  1881.  2.  Theil. 
Meteorologische  Beobachtungen  der  Stationen  zweiter 
und  dritter  Ordnung  in  Kufsland  nach  dem  inter- 
nationalen Schema.  4".  Petersburg  (Leipzig,  Vofs' 
Sort.).     15,40  M. 

Wandtafeln,  Vier,  zur  Erklärung  der  dynamo-elektrischcn 
Maschinen.  Kol.  mit  Text  in  8".  München,  Buchholz 
\N  erner.    5  M. 

T.  B.  Grierson ,  Electric  lighting  by  watcr  power.  8". 
London,  Spous,    1  sh. 

J.  W.  Urquhardt,  Electric  light:  Iis  produetion  and  use, 
emboding  piain  directions  for  the  treatment  of  voltaic 
hattcrics,  clectric  lamps  and  dynamo-electric  machines. 
Editcd  by  F.  C.  Webb  (Crosby  Lockwood  Co.). 

Gaston  Tissandier,  Le  probleine  de  la  direction  des 
acrostats;  application  de  lelectricite  ä  la  navigation 
aerienne.  Conference  fait  le  3  mars  1883  i  la  Sor- 
bonne etC.  I  broch.  in  8"'  avec  gravurcs.  Publication 
du  »Genie  civil«,  d'Antin,  Paris. 

Th.  du  Moncel  et  F.  Gcraldy,  Lelectricite  commc  force 
motrice. 

J.  Langlebert,  Applications   modernes  de  lelectricite, 

nouvelles  machines  magneto-elcctriqucs  et  dynamo- 

electriques.   12".    104  p.  avec  41  Fig.    Paris,  Delalain 

freres.     I  fr.  50  c. 
J.  D.  Everett,  l  nites  et  constantes  physiques.  Traduit 

de  l'anglais  par  Jules  Raynaud.    8°.    XVI.    200  p. 

Paris,  Gauthicr  Villars.    4  fres. 
G.  B.  Ermacora,  Sopra  un  modo  d'interpretarc  i  feno- 

meni  eletlrostatici.    Saggio  sulla  teoria  del  potenziale. 

I  vol.  in  8°.    468  p.    Padova  1882;  A.  Draghi. 

Von  A.  Haßlebens  Elektrotechnischer  Bibliothek 

ist  weiter  erschienen: 

Bd.  6.  Th.  Schwärt ze,  Telephon,  Mikrophon  und 
Radiophon.    3  M. 

Bd.  7.  Ed.  Japing,  Die  Elektrolyse,  Galvanoplastik 
und  Keinmetallgewiunung.    3  M. 

Bd.  8.  A.  Wilke.  Die  elcktri-chcn  Mcfs-  und  Prä- 
zisionsinstrumente.   3  M. 

Bd.  10.  Prof.  Dr.  P.Z cch.  Elektrisches  Formelbuch.  3M. 


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Rl.F.KTROTF.rtrN.  ZEITSCHRIFT'. 
MAI  188}. 


Zeitschriften^ -hau. 


235 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


,T>ie 


11  eilten)  *  \er«tlienen  Zeitschriften  Vcfncicti  sich 
llililiollicl  ilc*  KlektT<>iechiii»oheii  Verein*.' 


'Sitzungsberichte  der  kgl.  preufs.  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin.  1S82. 

No.  43  44.   \V.  Siemens,  Leber  «las  leuchten  der  Klamme. 

No.  49  50.  Leber  die  Phascnunterschicdc  elektrischer 
Schwiri  fingen. 

*  Centraiblatt  ffir  Elektrotechnik.  München  1883.  5  Bd. 

No   10.   Verbreitung  des  Telephons.  —  Kraftübertragung 
in  den  Werkstätten  der  Chemin  de  fer  du  Nord. 
Die  elektrischen  Mcfsinstruincntc.  — -  Torsionsgalvano- 
metcr  von  Siemens  \  ilalskc.   —    Dr.  Wikti  ishac  it, 
Die  Theorie  des  Mikrotclephons. 

No.  11.  Elektrischer  Energiemesser.  —  Kraftuhcrtragungs- 
versuche  von  M.  Deprcz  in  den  Werkstatten  der  Chemin 
de  fer  du  Nord.  —  Neue  Gleichungen  in  Bezug  auf 
Kraftübertragung;  M.  Dcprez.  —  Automatische  Tele- 
gtaphie.  -  -  Elektrische  Beleuchtung  der  Diskontbank 
in  Pari*.  — -  l'iof.  Kittekshaus,  UcImjt  Kinematik  der 
Dynamomaschine.  —  Apparate  der  Schweiler  Telc- 
phongescllschaft  auf  der  Pariser  ElcktriritKlsuusstcIlung. 

•Dinglers  Polytechnisches  Journal.    Stuttgart  1883. 
■  248.  Bd. 

Heft  1.  Deprcz  und  D'Arsonval  aperiodisches  Galvano- 
meter. —  W.  I-akcs  Boot,  welches  elektrisch  vom 
Lande  aus  gelenkt  wird.  —  Lroiai.as,  Elektrische  Be- 
leuchtung für  Fundirungsarbeiten  unter  Wasser. 

lieft  2.  J.  S.  Lewis'  Isolator  für  Telegraphen-,  Telephon- 
und  Lichtleitungsdrahte.  —  Deprcz'  elektrischer  Ham- 
mer. —  Brockics  elektrische  Bogenlampe. 

Heft  3.  Dr.  Slaby,  Die  elektrische  Kraftübertragung  und 
ihre  Bedeutung  für  das  Kleingewerbe.  —  Neuere  elek- 
trische Lokomotiven  von  Siemens,  Dupuy ,  Felix  und 
der  Electrica!  power  and  stnrage  Company.  —  Elek- 
trische Beleuchtung  in  Textil-  und  Papierfabriken. 

(Carls)  Repertorium  der  Physik  von  Exner.  München 
1883.   19-  Bd. 

3.  Heft.  O.  Cnwoi.sc»,  L  eber  die  Wirkung  des  Spannens 
auf  den  elektrischen  Widerstand  von  Kupfer-  und 
Me«singdrabten.  —  F.  EXNKR,  Ucbcr  einige  auf  die 
Kontakttheorie  bezügliche  Experimente. 

ers  Organ  für  die  Portschritte  des  Eisenbahn- 
Wiesbaden  1882.    20.  Bd. 
Heft  2  und  3.     H.  Tki.LKA.mpk,  Elektrische  Weichen-  und 
Signalricgelung  auf  den  Bahnhöfen  Altona,  Kiel  und 
Rendsburg. 

•Journal  für  Gasbeleuchtung  und  Wasserversorgung. 

26.  Jahrgang. 
No.  7.    Dr.  KrOss.  Die  Einheit  des  Lichtes. 

•Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 

No.  32.  Projekt  einer  elektrischen  Stadteisenbahn  für 
Wien  von  Dr.  Werner  Siemens. 

No.  34.  C.  Corper  ,  Ueber  elektrisches  Licht  und  elek- 
trische Kraftübertragung. 

•Deutsche  Industriezeitung.   Chemnitz  1883.  24.  Jahrg. 

No.  10.  Dr.  IL  Krl'ss,  Das  elektrische  Licht  im  Dienste 
der  SchiHTabrt  (Schlufs).  —  Die  elektrischen  Einheiten. 

No.  11.    Konkurrenz  des  elektrischen  Lichtes. 

No.  13.  G.  F.  Si  iivi./.k.  Fortschritte  im  Beleuchtungswesen. 
—  Tates  elektrischer  Apparat  zum  Schliefsen  von  Ven- 
tilen und  Absperren  von  Dampfmaschinen. 

No.  14.  G.  F.  Schulze,  Fortschritte  im  Beleuchtungs- 
wesen. 

No.  15.    Neuer  elektrischer  Motor,  von  Jablochkoff. 

•Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur-  und 
Architekten-Vereins.    Wien  1882.    8.  Jahrg. 

No.  15.  Dr.  V.  Pierre.  Leber  elektrische  Akkumulatoren 
und  ihre  Anwendung  bei  der  elektrischen  Beleuchtung 
und  Kraftübertragung.  —  Elektrische  Beleuchtungs- 
anlage des  Stadttheaters  zu  BtUnn. 


No.  16.  C.  SuiVYih<:hH,  L'euer  die  Bedeutung  elektrischer 
Bahnen  für  die  Bewältigung  des  Lokalverkehrs,  speziell 
in  Wien. 

Wochenschrift  des  Nieder-Oesterreichischen  Gewerbe- 
Vereins.    Wien  1881.    44.  Jahrg. 

No.  14.  Dr.  V.  I'ikkkk,  Uebvr  Secundarbatlcrien  oder 
Akkumulatoren. 

*  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13.  Jahrg. 

No.  14.    Tclcgraphenbeamte  als  Elektrotechniker. 

No.  17.    Elektrische  Beleuchtung  in  Belgien. 

'Journal  telegraphique.    Berne  1883.   7.  Bd. 

No.  4.  T.  Rotmrn,  l.'etat  actuel  de  la  question  des 
unites  clectriques.  —  Le  transport  clectrique  de  la 
force  uour  le  Systeme  M.  Deprez.  —  La  cotmnission 
des  unites  electriques.  —  Notes  historiques  sur  la 
telephonic. 

•Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zürich  1S83.     1.  Bd. 

No.  15  und  t6.  I„  Zehnufr,  Leber  den  Ursprung  der 
atmosphärischen  Elektrizität  und  deren  Zusammenhang 
mit  den  elektrischen  Erscheinungen  auf  der  Erdkugel. 

•Journal  of  the  Society  of  Telegraph  Engineers  and 
of  Electricians.    London  1883.    12.  Bd. 

No.  47.  James  Shoolbkeh,  On  the  measurement  of  clcc- 
tricity  for  commercial  purpose«.  —  J.  Munro,  New 
telephone  tran*mitters.  —  W.  E.  Ayrton  and  J.  Perry, 
A  difficulty  in  electric  distribulions.  —  O.  Walker, 
Earth  currents  in  India.  —  ().  Walker,  Increasc  of 
quantity  in  a  Single  liquid  cell  by  agitation  of  the 
soluttons.  •  Abstracts:  The  action  of  iron  as  a  mag- 
netic  screen ;  J.  Stefan.  The  use  of  an  electromcter 
in  the  measurement  of  liquid  resistance;  G.  Guglielmn. 
A  new  methode  of  measuring  the  internal  resistance 
of  battcrics ;  P.  Samuel.  A  new  form  of  battery  for 
producing  a  powerful  and  constant  current  of  long 
duration;  Dr.  E.  Ohach. 

•The  Philosophical  Magazine.  London  1883.   15.  Bd. 

No.  94.  E.  Warm'rg,  On  effeets  of  retentivencss  in  the 
magnetisalion  of  iron  and  steel.  —  M.  Bosan^uet, 
On  permanent  magnetism.  —  W.  F.  Barrett,  Nute 
on  the  alleged  luminosity  of  the  magnetie  Held.  — 
M.  Bosanquet,  On  self-rcgulating  dynamo-electric  ma- 
chines. 

•The  Telegraphic  Journal  and  Electrical  Review. 

London  1883.    12.  Bd. 

No.  278.  Mr.  Chamberlain  and  electric  lighting.  — 
Meiers  for  power  and  electricity.  —  Dr.  O.  FkiiI  K  II, 
On  the  electrical  transport  of  power.  —  I^-clures  on 
electrical  scienec.  —  The  new  electrical  tramear  of 
the  Electrical  Power  Storage  Comp.  —  Electric  ligh- 
ting ai  Nantua  (Ain).  Electric  lighting  notes.  — 
Electric  lighting  and  the  transmission  of  power. 

No.  279.  The  Royal  Aquariuni  electric  light  exhibition. 
The  Thomson  -  Houston  electric  lighting  system.  — 
Dr.  O.  Frölich,  On  the  electrical  transport  of  power. 
—  E.  Frankland,  Contributions  to  the  chemistry  of 
stnrage  battcrics.  —  L.  II.  Spki.I.ikk,  A  sparkless  cur- 
rent-breaker.  —  Telegraph»  of  the  ancients  (from  the 
fall  of  Troy  to  the  battlc  of  Waterloo).  Electric 
light  leads.  —  The  school  of  telegraphy  and  electrical 
enginecring.  —  Balls  »unipolar«  dynamo-electric  ma- 
chine. —  Con-espondence :  Combined  resistances.  Me- 
tallic  microphoncs.  The  court  of  appeal  and  the 
first  inventor  of  the  telephone.  —  Etectric  lighting 
notes.  —  .Dundee  Gas  Commission  and  the  electric 
light.  —  Electric  Ventilation  of  the  dislrict-railway.  — 

No.  280.  The  amendement  of  the  law  relating  to  letters 
patent  for  inventors.  —  E.  O.  Walker  .  Telephonic 
communication  ( Rcsults  of  experinunts  tn  ascertain 
the  causes  of  disturbance  in  telephonic  comnumication 
with  aerial  lines  in  India).  --  P11.  Dei.ahaye,  Scriva- 
now's  chlorid  of  silver  battery.  —  Zawcs  electric 
signalling  bell.  —  Long  distance  telephoning.  —  Ball's 
»unipolar  in<luctor«  dynamo-electric  machine.  —  The 
R.  Aquarium  exhibition  (II).  —  Corrcspondencc :  The 
telephone.    The  iron  disc  used  by  de  la  Rive  in  his 


30* 


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2  3  6  ZK1TSI  HRJK' 

researches  in  »Vibratory  iiiovcincnts  of  olcciric.il  ctir- 
ronts«.  Unipolar  dynamos.  —  Klectric  lighting  notes 
(Report  of  the  Commission  of  Sewcrs  in  respeet  to 
electric  lighting).  Charing  Cross  and  Waterloo  elf«  - 
iric  railway.  Telephone  experiments, 
No.  281.  The  ainendement  to  the  law  rclating  to  Utters 
patent  for  inventor*.  -  G.  F.  Bakkkk.  i  )n  secondary 
batteries.  --  Lectures  on  electrica!  science.  |.  N. 
Sllool.liRED.  The  tiicasurciiicnt  of  electricity.  —  TlltfN 
and  Rk/.aru's  electric  lanip.  -—  Theory  of  the  action 
of  the  carbon  microphone  —  what  it  is :  —  The  <li«- 
placcmcnts  and  deformations  of  spnrks  by  electro- 
stattc  actione  The  Crystal  I'alacc  clectric.il  exhibi- 
lion.  -  Electric  lighting  mi  the  l  Von  Society'»  buil- 
ding*  at  Oxford.  —  Correspondeticc :  Klectric  lighting 
and  some  inherent  difficulties.  --  Klectric  lighlmg 
notes. 

No.  282.  J.  X.  SlKMii.itKKD.  The  measurcniciit  of  elec- 
tricity.—  Hau.'«  •  rcliablc  frictinn  cluidi.  —  A-Sikmkns 
and  Kt».  Ibu-KlNsos,  I.  The  transmission  of  power  by 
electricity.  II.  The  I'ortrush  electric.il  railway.  — 
KlectTical  distribution  (Goulard  &•  Gibbs  System).  — 
The  electTic  light  compantes  of  America.  —  J.  I'kahkrt 
and  Al.K.  W.  Sowarii,  Note  on  the  influence  of  sur- 
face  Condensed  gas  lipon  the  action  of  the  microphone. 

—  Corrcspondciice:  The  telephone.  The  prospoets  of 
electric  lighting.  —  Klectric  lighting  notes.  —  Tele- 
phone notes. 

•The  Electrtclan.    London  18S2.    10.  Bd. 

No.  19.    An  electric  thermometcr.  —  Flectring  lighting  • 
and  the  Board  of  Trade.  --    Ol.  Hkwisiuk,  Currcnt 
energy  (  IV).  -     Edison«  System  at  Waterloo  -  Station 
and  the  houses  of  parliament.        l.otls  II.  Si  1  1  l.lKR. 
A  sparkies*  current-breaker.  —  Woodhousc  and  Kaw- 
son's  incandescent  Iainp.  —  Students  colunins.     -  The 
City  and  Guilds  of  London  Institute.    —   The  Insti-  I 
tution  of  Civil  Knginecrs  (Lectures  on  the  application  , 
of  electricity:   the  elcctrical  transniission  and  storage  \ 
of  power).   —    F..  llnsriTAI  ikr  ,    The  c«mpling  np  of 
dynamos  and  the  transniission  of  power.   —  Fkkuk. 
S»tiTH,  A  high-pressurc  electric  accumulator  or  secon- 
dary  battery.  —   The  patent  bill.   —   Klectric  lighting 
and  locomotion.    —    Klectric  lighting  and  the  Irans- 
mission  of  power  (lecturc  by  Mr.  Reckenzaun).  — 

So.  20.    The  Orystal  l'alace  exhibition.  —  The  chemistry 
of  storagc  batteries,    •      Klectric  lighting  in  the.itres.  | 
Klectrical  transniission  of  power.         Gas  versus  etec-  j 
tticity.   —    Elementar)'  electricity  (VIII).         A  guido  | 
to  piactice  tu  the  submarine  table  testing  rooin  (\\  II). 

Kall's  unipolar  ilynamo.  —  Reis'  telephone. 
Correspondcncc  :  Klectrical  accumulators.  --  The 
Klphinstone-Vincent  dynamo.  —  BrewtnalTs  suspension 
for  elertroliers.  —  The  K.lison  system  in  a  sugar  re- 
fmery-  The  future  of  electric  enginecring.  —  An 
electric  railway  for  Switzcrlainf.  -  Klectrical  trans- 
niission of  power  in  minc«.  • —  The  transniission  of 
power  by  mcans  of  electricity.  —  Improveiiients  in 
distributing  and  measuring  electricity  etc.  —  Klectric 
lighting  and  the  Board  ot  Trade. 

No.  21.  The  measurenient  of  electricity.  —  F.  C.  Wkhk, 
The  (electric)  ennduetive  ntul  induetive  cireuils  geo- 
metrically  ilhistrated.  —  A  guido  to  practice  in  the 
submarine  cable  testing  room  (XVIII).  —  Blatkburn  s 
portable  testing  bridgo.  -  The  eloctric.il  exhibitions 
(Crystal    l'alace   exhibition).    •      Sixpcnny  telegrams. 

—  Correspondcncc:  Reis'  telephone.  —  The  Bnchanan 
magnetic  separator.  —  Al  krf.i»  W.  Sowari»  and  J.  I'ro- 
mkk  I  .  On  the  inrtucncc  of  the  chemical  nature  and 
density  of  absorbed  gases  upon  the  electrica)  conduc- 
tivity  ol  carbon.  —  l.  f.  Faiiie,  Historie  notes  on  the 
telephone.  —  The  transniission  of  power  by  mcans 
of  electricity.  —  GkoRi'.k.  F.  Barkkh  ( l'hitailelphia). 
on  secondary  batteries.  —  lnipio\enienls  in  ilistti- 
buting  and  nieasunng  electricity  etc. 

So.  22.  Lightning  conduetors.  —  I  ho  electric  lighting 
and   the  Board  ol    Trade.    —    Electricity   aflloat.  — 


El  KK  I  Rot  KCHM.ZKtTSrHRtFT. 
KN  SCHAU.  MAI  >U). 

o.  IIkavisidk.  Sonic  eleclmMatic  and  magnetic  rcla- 
tions.  —  Gray 's  arc  lamp.  —  Bayleys  patent  switch 
for  electric  light  and  other  purposes.  —  Telephone 
tariffs.  —  Corrcspondcnce  :  Unipolar  dynamo  machines. 

—  The  lighting  of  the  Union  Socicty's  buildings,  Ox- 
ford. A.  Sif.mkns  and  Enw.  Hohunson,  I.  The 
transmission  of  power  by  electricity.  II.  'The  I'ortrush 
electricat  railway.  —  G.  Bakkkr,  On  secondary  batte- 
ries. —  -  J.  T.  SfRAOi  K,  Magnctism. 

No.  23.  Electric  lighting  at  the  Manchester  exhibition. 
Ylritv's  cup  and  ball  joint  for  electric  light  pur- 
poses.  —  Portable  battery  for  inedical  purposes;  by 
Chardin.  —  J.  T.  Sira<;ue,  Magnetism.  -  J.  J.  F'AHit. 
An  episode  in  the  early  history  of  the  teiegraph.  — 
l'atent  law  reform.  —  Corrcspondencc :  Klectrical  ma- 
chines and  the  transniission  of  power  to  a  distanco. 

—  Institution  of  Civil  Kngineers:  Dr.  Hopkinson, 
Some  points  in  electric  lighting.  -  Siiklkori>  Bipwki.l, 
i  tu  microphonie  contacts. 

•Engineering.    London  1883.    35.  Bd. 

No.  898.  Cromptons  electric  lamp.  —  The  Aquarium 
electric  light  exhibition.  —  Klectrical  haulage  on  tram- 
ways.  -  Atotracts  of  published  specifications:  3380. 
Klectrical  haulage  System  and  apparatus;  \\ .  K.  Ayrton 
and  I'krrv,  London.  —  3393-  Klectric  lamps;  J.  1).  F. 
Anurkws,  Glasgow.  3414    Klectric  teiegraph  sig- 

nalling  apparatus;  H.  K.  Nkwton,  London  (O.  Zadig, 
Paris).  —  3320-  Dynamoelectric  machines;  W.  V. 
Thomtson  (I*.  I'ayen  and  A.  Sandron,  Roubaix,  France). 

—  3434-  Klectric  meters;  C.  V.  Boys,  Wing.  Rutland. 

—  3441.  Apparatus  for  regulating  electric  lamps  etc.; 
A.  and  T.  Gray,  London.  —  3455.  Dynamo  and 
magnetic  electric  machincry;  J.  S.  Bkkmann.  London. 

—  3465.  Accunmlation  and  distribution  of  elec- 
tricity. L.  II.  M.  Somck ,  Brüssels.  -  3508.  Klectric 
lamps;  A.  M.  Clark.  London  (II.  J.  Müller  and 
A.  Levets,  New- York,  U.  S.  A.).  —  35'°.  Obtaintng 
power  by  electricity;  J.  Bari.ow  ,  London.  — •  35 1 3. 
Telephones;  S.  BlHWfcl.1.,  London.  —  3532.  Secondary 
or  polarisation  batteries  for  the  storago  of  electric 
energy;  G.  I..  Win«  11 ,  Madras.  —  3534-  Dynamo- 
electric  machines;  O.  W.  F.  Hu  t  ,  London.  ^3547• 
Klectric  cablos;  |.  G.  Lorrain,  London  (J.  Andre, 
l'aris).  -  3$8i.  Regulating  electric  currents  and  clectr»- 
luotive  force;  L.  CamI'DF.I.I.,  Glasgow.  —  3592.  Secon- 
dary batteries;  K.J.  Boi.T«>n,  London.  —  5673.  Con- 
struetion  of  electric  wires  and  cables;  A.  J.  Bout  r, 
London  (K.  S.  Waiing,  I'ittsbutg.  I'enns..  U.  S.  A.). 
561)5.  Apparatus  for  geueratmg  and  measuring  ehe- 
trioity;  Y.  W.  Bl  anl  iiaru,  New-York.  —  5850.  Kleetro- 
mnguots;  V.  W.  Bi.an«  iiari),  New-York. 

No.  8<)9.  Klectric  transniission  of  power.  -  Klectric 
lighting  notes.  —  Telephones.  -  Abstracts  of  publi- 
shed  specitic.ilioiis  3458.  Telephoiiic  apparatus;  |.  f. 
Ciiasiik,  Manchester.    —   3520.   Arc  electric  lamps. 

A.  L.  Lixei  r,  London.  —  3528.  Secondary  batteries  ete.  , 
C.  K.  Bl  Ki  t ,  Sew  Davon,  (  onn. ,  U.  S.  A.  —  3557- 
Telephoiiic  apparatus;  J.  Mi  NRo,  West  Croydon.  anil 

B.  Warwk  k,  London.  •-  3570.  Klectric  arc  lamps, 
F.  M.  Nkavion.  Barion.  Gratige.  Somerset.  3575- 
Klectric  lamps;  J.  G.  I.orrain,  London.  357«. 
1  »istributing  and  measuring  electricity  etc.;  |.  II01- 
KtNs.>N,  London.  359t-  Klectric  producer  and  power 
machines;  J.  Imkav,  Lon.lon.  -  3655.  Electric  lamp; 
O.  <;.  I'KII«  MAKO,  London.  —  5665.  I'lates  of  secon- 
dary or  electricat  slor.ige  batteries;  T.  Ci  i  iriss,  I.011. 
«hol  (Tartly,  (".  Cuttriss.  Duxtnmy.  Mass.,  L  .  S.  A.). 
3681.  Apparatus  (t<r  factlitating  telephoiiic  cumimmi. 
cation ;  J.  Cowan  ,  \  inoyard  (Jarston,  Lanc.  —  3685. 
Dynamo  electric  mnehines;  W.  R.  I.aki  ,  London 
(II.  C.  Sample  an«!  F.  Rabl,  Camdon.   N.  S.  U.  S.  A.). 

—  3Ö89.  Apparatus  for  regulating  the  transniission  of 
eloctiical  energy  and  speod  of  slcam  enginos;  W.  k. 
Lakk.  London  (M.  Levy,  l'aris).  -  -  369S.  Micro-tolc- 
phome  apparatus  (.  II.  Johnson,  London  (Dr.  A.  d'AR- 
st.NVAt.,  I'ans).         3700.  Secondary  batteries;  K.  G. 


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ELEKTRO  i  EOIN.ZeI  I  SI  IIRIET. 
MAI  1883. 


ZFlTSCHRUTENSCHAr. 


237 


Brkver.   London  (O.  Schulzr.,  Str.ifsburg).  —  3710.  I 
Electric  lighting;  T.  Parker,  ( 'oalhrookdale,  and  I'.  E. 
Ei.vveli  ,  Wolwcrhanipton. 

No.  900.  Electric  transmission  o!  power.  —  Electric 
lighting  notes:  Trouvc's  hichroinatc  battery.  Electric, 
ga*lighting  and  general  engineering  evhibition.  Man-  , 
ehester.  —  Notes:  The  actioti  of  the  inicrophonc. 
Balls  unipolar  dynamo  machine.  —  Elcctrical  trans- 
niission  and  storage.  —  Abstracts  of  puhlishcd  speci- 
heations-  1882.  -—  3S40.  Thcrmo-dynaniic  engines; 
J.  Har<:rk \vi:s,  Widnes,  I-anc.  -—  3610.  Apparatur  ■ 
for  facilitating  eleclric  lighting;  J.  Veritv,  London.  — 
3661.  Apparatus  for  use  in  tclephonic  ctreutts;  J.  W. 
Flkkher,  Stockporl.  —  3666  Wirts  for  elcctrical 
pulposus;  I".  R.  DK  F.  nIli  MV.  London.  —  3091- 
Channels  or  courses  for  elcctiic  wires  etc.;  O.  M.  Ed- 
wards. London.  3705.  Electric  lamp;  J.  L.  I.omci  1  , 
London.  —  3712.  Construclion  and  arrangement  of 
the  cores  etc.  of  clectro -magnets ;  S.  C.  C.  IYkrif, 
London.  —  3753.  Combined  holder  and  witch  for 
incandescent  electric  lamp«;  C.  E.  Siiii.ey,  London.  — 
3755.  Etectrical  meters;  T.  J.  Handford,  London 
(T.  A.  Ellison).  3756.  Dynamo  or  magneto-clectric 
machines;  T.  J.  Handeord,  London  (T.  A.  Edison).  •  - 
3757-  Light  emitting  Conducton  for  electric  lighting 
purposes  etc.;  R.  Wekdk.RMann,  London.  —  3763. 
Telcphones;  J.  J.  Barrier  and  E.  T.  i>k  Lavkrnf.dk, 
Paris.  —  3770.  Preparation  of  lead  for  the  teils  at  ; 
secondary  hatteries ;  L.  Ei  s  1  Eis,  l.ondon.  —  3802. 
Sccondary  batterie*;  C  T.  Kinc/ett.  London.  —  3S03. 
Tclephonic  apparatus;  S.  I'.  Thompson,  Bristol.  — 
3S20.  Magneto  elcctrical  apparatus;  J.  II.  Johnson, 
l.ondon  (T.  and  J.  Ducousso  and  the  Socictc  Anonyme 
Maison  Brcguct.  Paris).  —  382 1.  Electric  lamps; 
E.  Muri,  Lced*.  —  3822.  Batterics  ior  storage  of  elee- 
tricity;  F.  Moki,  Lceds.  —  3834.  Apparatus  for  regu- 
lating electric  lighl ;  II.  Wll.l'E,  Manchester. 

No.  901.  Prof.  Fleeming  Jenkin's  electric  tclphcrage.  — 
Arnoldt's  electric  alann  gauges.  —  Electric  ligliting 
notes-  The  Glllchcr  electric  light  aticl  power  Comp. 
—  Abstracts  of  puhlishcd  speeiheations  :  1882. 
3713.  Electric  arc  lamps;  E.  G.  Brewir.  London 
Oocictc  Anonyme  des  Ateliers  de  Coustruction  Mcca- 
iii«|iie  et  d'Appareils  Electriipics ,  Paris».  -  3751. 
Elcctrical  signalling  apparatus;  W.  K.  Lake,  London 
(G.  W.  and  A.  I).  Blodgctt,   Boston.  Mass:,    L.  S.  A>. 

•  3812.  Eleetric,  secondary  or  storage  hatteries;  J.  S. 
Beeman,  \V,  Taylor  atul  F.  Kin<;,  London.  -  3824. 
Meters  for  the  electric  light;  A.  M.  Clark,  London 
(I,.  Hours  •  lluniiirrt  and  J.  de  B.  Liman  ,  Besaneon.  ' 
France).  -  3825.  Electric  motors;  S.  IL  Emmens. 
London.  —  3842.  Suspending  tclegraph  wires  froni  , 
iron  posts;  II.  C.  Jouson,  Dudley ,  Worc.  --  3846. 
Apparatus  for  regulating  eleclric  currents;  \V.  S.  Smith, 
London.  -  3856.  Efectric  lamps  or  lighting  apparatus; 
\V.  R.  Lake,  Eondon  (N.  E.  Keynier,  Paris).  —  3869. 
Dynamo-clcctric  motor  tnachine ,  E.  Dcsposses,  Paris. 

N'o.  902.  Electric  ltghting:  in  the  Egerlon  woollen  mill*. 
The  town  of  N'antua  (France).  —  Electric  ligliting  at 
the  Brünn  ThcUie.  -  Abstracts  of  puhlishcd  speei- 
fications: 1882.  2512.  Incandescent  electric  lamps; 
E.  W.  Bei  kiniisai  e,  London.  -  3334.  Dynanio-elcctric 
or  magneto- electric  and  clectro- dynamic  inachines: 
R.  Matthews,  llyde,  Chcshire. —  35Q-5-  Electric  lelc- 
graphy  etc.;  I.  H.  Johnson.  London  ( E.  Esticnnc. 
Paris).  —  3752-  Transmitting  electricity;  T.  J.  H  \nd- 
EORti,  London  (T.  A.  Edison).  —  3813.  Regulating 
and  measuring  electric  currents;  J.  S.  Bekman,  W.  T\v- 
i.ok  and  F.  Kim;,  London.  —  3814.  Electric  lamp 
apparatus;  H.  J.  IIaddan,  London  (C.  F.  Brush.  Clcvc- 
land,  Ohio,  L".  S.  A.).  —  3827.  Vessel  for  automati-  , 
cally  compressing  and  storing  air  hy  the  action  ot 
the  waves  and  gencrating  electricity;  C.  W.  HaRDINV,, 
Kings  Lynn.  —  3861.  Electric  incandescent  lamps;  ! 
G.  PFANNKt:<  he,  London  and  A.  A.  Pixon.  Gateshcad- 
on-Tyne,   —   3*Mj3-   Secondary  or  storage  hatteries;  | 


H.  J.  Haddan.  London  (Dr.  II.  Aron,  Beriin).  — 
3906.  Electric  lamps  or  lighting  apparatus;  \V.  R.  Lake, 

I.  ondon  (P.  Tihon  and  E.  Retard ,  Lyon,  France).  •  • 
3912.  Strcngthening  and  checking  electric  currents; 
P.  Adie  and  W.  S.  Simpson,  London.  —  3941-  Secon- 
dary l).itteries;  N'.  C.  Cot'KSON,  Newcastle-upon-Tyne.  -- 
3946.  Apparatus  for  reeeiving  and  recording  lelegra- 
phic  signals;  B.  II.  Chami-rov,  Maison-Lafitte.  France. 

—  3949.  Apparitus  for  supplying  electricity  for  light, 
power  etc.;   T.  J.  IInndloko,  London  (T.  A.  Edison). 

-  395  ••  Watei  motors  and  utilising  the  force  of 
nvers  an*l  streams  for  gencrating  electricity;  S.  S.  Al.LIN, 
London.  —  39S5-  Incandescing  eleclric  lamps;  T.  J. 
Handiord,  London  (T.  A.  Edison).  —  3961.  Seeon- 
dary  halteries;  T.  J  Ham>i  oiu>,  London  (T.  A.  Edison). 

—  3904.  Secondary  or  storage  hatteries  etc.;  H.  T. 
Barm  1  I.  London.  —  3<>7l-  Insulating  coiupositions 
for  coating  telegraph  wires  etc.;  C.  J.  Alt  1  ort,  Lon- 
don and  R.  Pir.ssiioN,  Brighton.  -  3975-  Secondary 
hatteries  and  electric  accuinulators ;  J.  E.  T.  Woods, 
l.ondon.  3976.  Electric  lights;  T.  J.  Handiord, 
London  (T.  A.  Edison).  -  3980.  Insulation  of  wires  etc. 
used  for  the  produclion  and  tr.nismission  of  electric 
currents;  J.  H.  Johnson,  London  (J.  M.  Hirsch,  Chicago, 
III.,  L.  S.  A  ).  --  3991.  Incandescing  conduelor&  for 
electric  lamps;  T.  J.  Handiori».  London  (T.  A.  Edison). 

—  3995.  l'ndcrground  conduetors  for  electrica]  distri- 
Imtion;  T.  J.  Hane^ord,  London  (T.  A.  Edison).  - 
4003.  Safety  devices  for  use  with  electric  apparatus  10 
diiiiinHi  lire  risks;  S.  P.  TlloMISoN,  Bristol.  —  4025. 
Working  gear  and  appliances  used  in  electric  lighting; 
K.  W.  Hi  01. »s.  London.  -  -  4036.  Winding  coils  of 
wire  lipon  the  aniiatures  of  dynanm-clecirical  machines; 
\\  .  B.  Espei'T.  Jamaica.  -  4045.  Warning  or  signalling 
apparatus  for  the  protection  of  property  etc. ;  II.  |)h;i;ins 
and  A-  Gl  r<  K,  l.ondon.  --  4079  Secondary  haitciie- 
etc;  L.  H.  M.  Som/ee,  Brüssels.  —  6085.  Tclephonic 
apparatus;  W.  R.  Lake,  London  (  M.  F.  Tylcr,  New 
Häven,  Conn..  I  .  S.  A.).  —  1883.  17.  Eleclric 
lighting  and  power  distriliuting  Systems;  S.  Pitt.  Suiton. 
Surey  ( E.  T.  Starr.  Philadelphia  and  W.  J.  Pevto.n, 
Washington,  l  .  S.  A.). 

No.  903.  The  electric  lighting  Act,  t882.  --  The 
Portrush  electric  railway.  —  Notes:  Magncti-ation  of 
iron  and  steel  l-y  hreaking.  A  Swiss  electric  railway. 
The  aitilicial  autora.  Electric  lighting  notes.  - 
Ahstracts  of  speeifications:    1882.  3779-  Electric 

lamps;  B.  J.  B.  Mii.i.s,  London  (W.  M.  Thomas,  Cin- 
cinnati ,  Ohio,  L".  S.  A.).  -■-  3950.  Dynamo  elcctiic 
machines;  S.  Z.  DE  Ferr.VNTT  and  A.TlIoMI'SoN,  London. 

3996.  Hynatno-  and  magneto-electric  machines :  T.  J. 
1 1 ANDt oRi) ,  London  (T.  A.  Edison).  —  4005.  New 
condueting  tuhes  for  elcctrical  purposes  etc.;  J.  C. 
Marsh  and  K,  J.  Smith.  London.  -  4044.  Telephone 
reeeiving  apparatus;  R.  and  M.  TllEH  er.  London. 

—  4046.  Electric  arc  lamps  etc.;  J.  K.  I).  Mmken/h, 
Halifax.  -  4049.  Commutators  for  dynamo.  or  mag- 
neto-electric machines;  II.  R.  Lewis  and  W.  C.  .smvtiie, 
London.  — -  4065.  Electric  lamps;  C.  S.  Snei.L,  London. 

4080.  Electric  ineasuring.  recording  and  regulating 
apparatus;  S.  H.  Emmens.  London.  -  4084.  Are  elec- 
tric lamps;  P.  R,  Allen,  London.  —  4110.  Tclephonic 
apparatus;  G.  L.  Anders,  London.  4127.  Electric 
Controller  and  indicator  for  clocks  etc.;  T.  Wrihih, 
Malta.  4147.  Galvaiiic  hatteries;  S.  H.  Emmens. 
London.  4159.  Tclephonic  apparatus;  J.  II.  Johnson. 
London  (A.  d'Arsonval,  Paris).  —  4160.  Tclephonic 
Instruments;  J.  D.  Hi  SMAMis.  —  4168.  Carlioiiisation 
anil  preparation  of  a  mnterial  for  the  electrodes  of  arc 
l.imps  etc;  II.  J.  Marshai.L.  I.enslade,  Bucks.--  41  So. 
Carbons  for  incandescent  electric  lamps;  J.  JaMI.Son, 
Ncwcastle  upon-Tyne. 

*La  hiroiere  electrique.   Paris  1883.    5.  Jahrg.    8.  Bd. 

No.  II.  C.Her/,  Transport  de  la  force.  -  Tu.  1.1 
Moni  EL,  Recherche*  sur  le"  effets  microphoniijues  (II), 

—  W.  IL  Prelle.   Effets   de   la    temperaturc   sur  U 


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238  ZeITSCHKIF' 

force  electromotrice  et  la  resistance  des  piks.  — 
Al«:.  Guerout,   l.histonque  de  la  telcgraphic  (III). 

—  M.  CVssmann.  Applications  de  lelectricite  aux 
chemin*  <lc  fer  (II).  —  Les  derniers  pcrfutionneincnts 
de  la  lanipe  solcil.  --  Revue  de*  travaux  etc.:  Echauffc- 
incn(  de*  solide«  et  de*  liquides  tum  Condueteurs 
par  la  polarisniion.  Influeiice  de  la  pression  sur  la 
otnductibilite  du  niercure.  Disposition  pnur  posles 
telephoniqucs;  par  Gll  TAY.  A  propo*  de  la  lampe 
Bardou.  —  Dr.  C.  Grollet,  Resume  des  brevet*  d'in- 
vention: 1 5 1 725.  Systeme  de  preparation  des  niaticrcs  [ 
ou  objets  isolants;  |.  A.  Fi.E.minc.  —  1 5  ■  72S.  Per- 
fectionnement* apportc*  aux  lampcs  etectriques;  \V.  S. 
Parker.  —  151736.  Lampe  electrique  difforentiolle; 
ß.  Ecckr.  —  151745.  Perfectionnement*  dans  1*  con- 
struetion  des  pdes  secondaircs,  Systeme  Charles  Veninn 
Boys;  J.  G.  Lorrain.  -  1 5 1 763.  Accumulateur  elec-  , 
trique,  dit  •  Pile  secondaire  de  Kabath;  S.  1>K.  Kahath.  ^ 

—  151765.  Systeme  de  tclcgraphc  potentiometre ; 
A.  d'Arsonal.  151766.  Systeme  de  tclcgraphc 
inscripteur  ä  ecran  eketriquement  mobile;  A.  1>'AK- 
Sonval.  —  151774-  Systeme  delectro-generateur  pro- 
duisant  directement  l  electricite  par  le  charbon,  dit: 
elcctro-Kcneratcur  Dandigny;  A.  F.  Dandiony. 

No.  12.  Tu.  Dt'  Moncei.,  I,e*  deux  (lux  de  I'etincelle  1 
d'induetion.  —  M.  DeI'RKZ.  ,  Equations  nouvelles  rfla- 
tives  au  transport  de  la  force.  —  Ave;.  GoekiTT,  I.'his. 
toriqitc  de  la  telegraphic  (IV).  —  Revue  des  travaux  etc.: 
Le  mesureur  de  cnurant  du  Dr.  Ibu-KlNSoN  Opi- 
nion  de  la  cnur  supreme  des  patentes  de*  Etat-l'nis 
sur  le  proecs  de*  Cnmpagnies  Bell  et  Dolbear.  Sur 
la  theorie  de  l'electrolyse ;  par  M.  Slottguimiff.  — 
Dr.  C.  Grollet,  Resume  de*  brevets  d'invention: 
151785.  Appareil  ä  signaux  avertisseur  automoteur 
pour  la  suretc  des  voyageurs  en  chemin  de  fer;  J.  M. 
Routin.  —  151788.  Pedale  d'annonce  automatique  au 
passage  des  trains;  E.  Cha7.ki.kt. —  15178«).  Rcgi*tre  I 
clcctromaguctiquc  pour  gardien*  de  nuits;  G.  K.  Ransom. 

—  -  151816.  Motcur  electrique;  Le  Vicomte  A.  PK  Gotc 
et  E.  De*e<>s.ses.  —  151834.  Perfectionnement*  apportes 
dans  la  constnictioei  de*  lignes  tclegTaphiques;  O.  N. 
Nicolas.  —  15 1836.  Perfectionnement*  dans  les 
lampcs  clectriques  a  nrc  et  dan*  les  appareil*  servant 
ä  cn^endrer,  regier  et  mesurer  les  courants  clectriques 
qui  les  de**ervent;  S.  '/..  de  Fkrranti  et  A.  Thompson. 

No.  13.    Tll.  du  Moncei.,  Les  deux  flux  de  I'etincelle  ' 
d'induction(Il).  —  L.Rec.ray,  Le*  freins  electriqucs(IV). 

—  A.  Gl krout,  L'historiquc  de  la  telcgraphic  elec- 
trique (V).  —  M.  Cossmann,  Applications  de  l'clec- 
tricite  ä  la  manoeuvre  des  signaux  stir  le*  chemin*  de 
fer  (III).  —  Dr.  C.  Grollet,  Resume  des  brevet* 
d'invention:  15184I.  Perfectionnement«  dan*  les  dis- 
positions  et  la  construction  a  employer  dan*  le*  *y- 
Sternes  de  distribution  electrique  et  dans  le*  moyens 
de  regier  lc  courant  dans  ces  systemes;  T.  A.  Edison. 

1 51844.  Systeme  de  canati*ation  et  de  distribution 
de  l'electricitc;  L.  A.  Bl<A<Si:irR.  •  - -  151846.  Proccde 
nouveau  de  preparation  de*  cuivres  et  bron/cs  sdicieux 
principalcment  en  vue  de  la  fabricalion  des  Iiis  pour 
les  tran*missions  clectriques,  de*  pieecs  mecanique* 
de  toutes  sortis  et  de*  canons ;  L.  Weiler.  — 
151848.    Piks  electrique*  ä  regencralion ;  G.  Li  r<  IL*. 

—  151849.  Perfectionnenients  dans  l'application  de 
la  lumicrc  electrique  ä  la  Photographie;  E.  V.  Ciiesnav. 

—  1 51852.    Genre   d'appareil*   electrique   servant  ä 
d'eclairagc  et  ä  d'autre  usage;  S.  F.  van  Cmoaie. 

N'o.  14.  Tu.  l><  Moncei.,  Le«  deux  (lux  de  I'etincelle 
■l'induction  (III).  —  De  Macnkvii.le,  Lampe  electrique 
de  M.  M.  Tihon  et  Rciard.  —  M.  Cossmann,  Appli- 
catimis  de  relcctricitc  ä  la  manoeuvre  des  si^n.iux 
etc.  (IV).  —  A.  De.Joni-.h,  Ltudc  sur  le  microphonc  el 
k  tclephonc.  —  Krt:.  S\ktiaux,  Note  *ur  I'indicateur 
automatique  du  passaye  des  train*  de  M.  Ducousso.  — 
Revue  des  travaux  etc.:  Lampe  electrique  de  M.  Solignac. 
Intluence  de  la  trefnpe  *ur  la  resistance  electrique  du 
verre,  par  M.  Foussereau.    Sur  la  theorie  des  niachines 


F.I  EKTROTKrilN.ZEITSf  ItRIET. 
I'ENSC'HAI".  MAI  1883. 


electro-magnetiquc*.  par  M.  Joubert.  —  Dr.  C.  Grollet, 
Resume  des  brevet*  d'invention:  151861.  Instrument 
avertisseur  dit.  Les  pyromenyte;  J.  Forokot.  — 
15 1865.  Moyens  perfectionne*  pour  accumuler  et 
mettre  en  reserve  des  courants  electrique*  et  employer 
cconomiqucment  la  force  ainsi  reserve  pour  l'eclairagc; 
Rogers,  —  151832.  Systeme  d'cclairage  electri<iue 
par  I'arc  voltaique  dans  I'air  tarefic;  C.  F.  t>R  la  Roche. 

—  151887.  Perfectionnement*  aux  machincs  ä  in- 
duciion;  F.  A.  Achard.  —  15 1806.  Perfectionnement* 
dans  les  appareils  servant  ä  l'cclairage  electrique; 
(  II.  Levkr.  —  151897.  Microphone  san*  platpje  vi- 
braute;  L.  Hutin.  —  15190Q.  Perfectionnement  aux 
lampcs  electrique«  par  incandescence ;  J.  Rai  iefe. 

15 1017.  Procede  de  nickelagc  et  de  cobaltagc  a 
cpaisseur  et  au  poids;  J.  Vanhkrmersch.  —  151918. 
Systeme  d'horlojjc  destinc  ä  emettre  des  *ignaux  clec- 
triques; la  societc'  »Tue  Stanoarh  Time  Company». 
No.  15.  Cor.  herz,  Transport  electrique  de  la  force  ä 
grande  distance.  -  Tit.  vv  Monobl.  Rapport  sur  les 
niachines  electro-dynatniques  appliquee*  ä  la  trans- 
mission du  trayail  mecanirpie  de  M.  Deprct.  — 
E.  MERCAniER,  Etudes  sur  les  element*  de  la  theorie 
electrique  (III).  —  C.  C.  SotrLAC.E.«,  L'Eden  -  Theatre 
de  Pari*.  -  de  Nervii.i.k,  Nouvelles  experiences  de 
M.  Bjerkne*.  —  F.  Gkralkv,  Sur  l'cclairage  electrique 
dan*  les  theatre*.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Lc  tele- 
plione  de  M.  Pollard.  Kclairagc  electrique  de  la 
gare  des  marchandises  de  Nine  Elm»  au  London  and 
South  Western  Railway.  Accumulateur  electrique  ä 
gar.  ä  haute  pression,  de  F.  J.  Smith.  —  Dr.  C.  Groi.LT.T, 
Resume  des  brevet*  d'invention:  151922-  Systeme  re- 
gulateur  d  energie;  B.  Ahhank  -  Abacanowkv.  et 
C.  RooSKwei.t.  —  15 1923.  Nouveau  »ysteme  de 
microphone  transmetteur;  J.  Ochorowh  z.  —  151930. 
Systeme  d'appareils  avertisseur*  applicables  notamment 
aux  trains  de  chemin  de  fer;  L.  A.  W.  DeSRI'EI.le*. 
'5'939-  Nouveau  Systeme  de  machine  dynamo-elcc- 
trique;  D.  Lontin  et  CiL  Mii.de.  —  151981.  Per- 
fectionnement* dans  la  preparation  des  clectrodes  de 
plomb,  pour  batteric*  clectriques  *econdaires;  T.  Parker 
et  P.B.Elwei.l.  —  15 1999.  Machine  electro-dynamique  ; 
J.  Wenström. 

No.  16.  Tit.  iw  Moncei.,  Rcgulatcur*  de  vitessc  pour 
lc*  instrument*  electrique*  de  precision  (II).  — 
E.  MkrcAdikr,  ttudes  sur  le*  elements  de  la  theorie 
electrique  (IV).  —  M.  Cossmann,  Application  ilc 
l  electricite  ä  la  manoeuvre  des  signaux  etc.  —  Fr. 
Gerai.dy,  Sur  les  actions  parasites  dans  le*  machincs 
dynamo-elcctriqucs.  —  Aue.  GiJERoi  t,  La  machinc 
a  induit  exterieur  de  M.  Siemens.  —  P.  Goi.orHlT7.KY, 
Du  renforcement  des  sons  transmis  par  le  tclephonc 
et  le  microphone.  —  O.  Kern.  Le  prix  de  revient  de 
l'eclaira^e  par  incandescence.  —  Revue  de*  travaux 
etc.:  Re*i*tance  electrique  des  fd*  de  fer  et  de  maille- 
chort  employes  dans  les  appareil*  electrique*.  L'n  point 
de  la  theorie  de  la  propagation  electrique  a  eclaircir. 
Etat  present  des  reseaux  teleplioniques  dans  le  monde 
entier.  Modification  ä  la  sonncric  tremblcuse.  Intcr- 
rupteur  pour  horloges  clectriques,  de  M.  Spcllier.  — 
Dr.  C.  Grollet,  Resume  de*  brevets  d'invention: 
151940.  Nouvelle  methode  de  fabrication  de  cäbles 
ou  condueteurs  clectriques,  ainsi  quo  tlc  Iii*  pour  des 
usages  industriels ;  Bauer,  L.  Brouardt  et  |.  Ancei  . 

—  152002.  Systeme  d'etablissement  des  ltgncs  telc- 
phoniques  et  microphoniques ;  L.  Maichf..  —  1 52050. 
Innovalion  dans  la  produetion  de  la  lumicrc  electrique  ; 
W.  BÜUINKR.  —  «52053.  Perfectionnement  dans  les 
lampcs  a  incandescence;  G.  L.  Lorrain.  —  152064. 
Systeme  de  regulation  automatique  de  la  produetion  des 
generateurs  dynamo-electriques;  R.  Mondos.  —  152065. 
Systeme  de  lampe  electrique;  R.  Monoos.  —  1 52067. 
Perfectionnements  ap|>ortes  aux  piks  secondaires ; 
A.  Tribr.  —  152084.  Systeme  de  charbon  ä  lumicrc 
a  äme  centrale  crmductricc  et  isolce  pour  crayons  d'arc 
et  ä  ame  refractaire  et  isolante  pour  filaments  d'eclni- 

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El.EKTROTE  CHN.  ZEITSCHRIFT. 
MAI  i88j. 


PaTKNTSI  HAU. 


ragt  p.ir  incandcsccnce;  F..  FI.  M.  Som/kk.  —  153103. 
I'crfectionncmcnts  apportcs  dans  In  construetion  des 
accumulatcurs  d'clcctricite ;  Z.  Gramme  vi  Ii.  Eon- 
taime. 

•  La  Nature.    I'aris  1883.    11.  Jahrg. 

No.  513.  Station  magneliquc  de  l'observatoirc  du  parc 
S.imt-Maur.  —  I.  clcctricitc  pratique.  Conlact  elcr- 
trique  autoinatiquc,  avertisseur  de  pas«agc  des  trains; 
Systeme  L.  Mors. 

No.  514.    Lampe  des  mincs  de  M.  M.  Mangiii  »V  Lcroycr. 

So.  515.    Electricttc  pratique. 

No.  516.    Lcs  complcurs  d'clcctricite  et  d'cncrgie. 

•H  Telegransta.    Rom  1883.    3.  Jahrg. 

No.  3.  I  tclcgrafo  automatiro  di  Wheatsione  in  Italia. 
—  K-perimcnii  sui  cavi  sottomarini  dumme  la  loro 
cosuuzione.  —  Misure  fotometriche  approximative.  — 
Corrispondenza. 

•  Bulletino  Telegrafico.    Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  3.  Dclimitazionc  dei  compartimenti  di  Veneria  e 
Bologna,  Na|Joli  c  Bari,  Reggio  Calabria  e  Bari.  - 
Osservarioni  »isniiche  c  leriiio-udonictriclie  negli  uflici 
dcl  perimetro  dell'  Etna.  —  Statistica  sommnrid  per 
l'cscrcizio  1882  dcllj^  rele  governativa.  • — ■  Confronlo 
fra  il  1882  et  il  1SS1.  —  Conccssione  di  una  ferrovia 
Palermo- Misilmeri-Corlcone.  —  Inaugurazionc  di  una 
lapidc  al  professore  Samuele  Morse.  ■  -  Posa  di  un 
cavo  sottomarino  tra  le  isole  di  Lipari  c  Salina. 

•  L'Ingenieur-conseil.  Paris  et  Rruxellcs  1882.  5.  Jahrg. 
No.  16.    De  1'utiHtt?  pratique  de  la  transmission  de  la 

force  ä  distance  par  rclcctricitc. 
"Moniteur  Industrie!.  Bruxclles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 
No.  14.    La  lumiere  electrique  appliquee  au  microscope. 
No.  15.    Leu  tclcphone*  publics  en  France. 
•Journal  of  the  Telegraph.   New-York  1882.  16.  Bd. 
No.  357.    On  rotary  polarisation  by  cheniical  substances 

under  uiagoctic   influence.  —  Electric  tramway  trial 

trip. 

'The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 

1883.     115.  Bd. 
No.  688.      Influence    of   clectricity   on   Vegetation.  — 
Limits  of  elcctrolysis. 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 
(Elektrische  Apparate  und  Telegrapble.) 

a.    Krthcilte  Patente. 

22202-  H.  Meyer  in  London.  Neueningen  an  Re- 
gulatoren für  elektrische  Lampen.    -   19.  April  1882. 

22335.  J-  A.  Fleming  in  Nottingham.  Neuerungen  in 
der  Herstellung  von  Isoltriingsmalcrtalien  und  Iso- 
latoren (Zusatz  zu  P.  R.  No.  20S92)-  —  *7-  Okto- 
ber 1882. 

22341.  J.  H.  Konigslicb  in  Hainburg.  Neuerungen 
an  ilem  unter  No.  1 5020  geschtiuten  Telephon  (Zusatz 
zu  P.  R.  No.  15020).  —  5.  November  1882. 

22382.  Kluge  in  Frankfurt  a.  M.  Elektrische  Zug- 
bc  leuchtung.  -     13.  Mai  1882. 

22393.  C.  West  ph  al  in  Berlin.  Apparat  zur  Erzeugung 
elektrischer  Strome.  —  16.  Dezember  1S80. 

22404.  P.  la  Cour  in  Askovhus  in  Vejen  (Dänemark). 
Neuerungen  m  elektrischen  Regulatoren  zur  Erzeugung 
synchroner  Bewegungen.  —  28.  September  1x82. 

22431.  J.  N.  Tcufelhart  in  Wien.  Einrichtung  zum 
(»egensprechen.  —  I.  Juni  1882. 

22476.  |.  J.  C  h.  Smith  in  College  Point,  Grafschaft 
<%Hicvn*  des  Staates  New-York  (V.  St.  A.|.  Verfahren 
zur  Isolirung  elektrischer  Leitungsdrähte,  sowie  Ma- 
schine zur  Herstellung  dieser  Isolirung.  —  18.  <  'ri- 
tober 1882. 


224K9.  H.  Lea  in  Birmingham  (England).  Konstruktion 
des  Theilcs  einer  Glühlichtlampc,  mit  welchem  letztere 
in  dem  Halter  sit/t ,  sowie  die  Vcrbindimgsart  der 
Lampe  und  des  Halters.  —  7.  <  tktober  1S82. 

22570.  F.  A.  Haasc  in  Weida.  Neuerungen  in  der 
Herstellung  von  Kohlen  zu  GlUhlichtlampen.  -  14.  Sep- 
tember 1882. 

22631.  J.  J.  Wood  in  Brooklyn.  Neuerung  an  Arma- 
turen fllr  elektrische  Generatoren.        28.  Mai  1SS2. 

22632.  J.  |.  Wood  in  Brooklyn.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Lampen.  —  2.  Juni  1882. 

22633.  !"•  Vi,n  Kyssclbcrghc  in  Schaerbeek  (Belgien). 
System ,  um  auf  einem  und  demselben  I  )ralite  tele- 
gTaphiren  und  mittels  Telephons  fernsprechen  zu 
können.  —  o.  Juni  I  S82. 

22634.  P.  Goloubitzki  in  Paris.  Kommutator  an 
Telephonen.  —  26.  Juli  1S82. 

22635.  J.  D.  F.  Andrews  in  Glasgow.  Neueningen  an 
dynamoelcktiischcn  und  elektrodynamischen  Maschinen. 
-    12.  August  1882. 

22647.  K.Schüler  in  Dresden.  Trockene«.,  galvani- 
sches Element.  —  30.  November  1882. 

22697.  S.  Halle tt  zu  Hare  Court,  Temple  in  London. 
Neuerungen  an  elektrischen  Glühlichtlaiupen.  — 
30.  Marz  1882. 

22702.  F.  P.  E.  de  Lalandc  in  Paris.  —  Galvanische* 
Element.  --  28.  Juni  1882. 

b.    Patent- Anmeldungen. 

T.  932.  C  Pieper  in  Berlin  für  A.  Tribe  in  Dcn- 
high  Rood.  Nothing  Hill,  Middlcscx  (England).  Neue- 
rung an  Sekumlarbatterien. 

H.  3372.    Derselbe   ftlr  L.  Hajnis  in   Prag.  System 
I       elektrischer  Maschinen  ohne  Saugbürsten. 

E.    913.    Derselbe  für  W.  B.  Ks peut  in  Jamaica.  Ap- 
parat zum  l'mwinden  von  Armaturen. 
S.     1643.     Derselbe     für    die    Societe  universelle 
d  Klee  tri  ei te  Tomiuasi  in  Paris.     Neuerungen  in 
:       der  elektrischen  Erleuchtung  von  Eisenbahn/Ilgen. 
!  T.    958.    P.  l  111/ auer  in  Berlin.     Anordnung  der  In- 
duktionsspulen und  Magnetpole  bei  Telephonen. 

A.  758.  Brydge*  eV  Co.  in  Berlin  für  W.  H.  Akester 
I       in    Glasgow.      Konstruktion    des    Armaturringcs  bei 

Gramme'schen  Maschinen. 

B.  3565.  Dr.  A.  Bernstein  in  Berlin.  Neuerung  an 
galvanischen  Elementen. 

B.  3807.  Dr.  E.  Böttcher  in  Leipzig.  Herstellung 
der  Bleisuperoüydschicht  bei  Sekundarbattcricn. 

D.  1367.  Brandt  \  v.  Nawrocki  in  Berlin  für 
M.  Deprez  in  Sceaux  (Seine,  Frankreich).  Dynamo- 
elektrische  Maschine 

R.  1X16.  Dieselben  für  S.  Koos  \  F.  Ostrogovich 
in  Florenz.    Neuerungen  an  Typendruck  -Telegraphen. 

I.  683.  Dieselben  für  Ch.  P.  jürgensen  in  Kopen. 
hagen.    Regulirungsvorrichtung  bei  Bogenlampen. 

S.  1750.  Dic-clben  für  L.  So  mzee  in  Brüssel.  Neue- 
rungen an  Kerzen  und  Glühkorpern  ftlr  elektrische 
Beletichtungs/ wecke. 

E.  879.  Wirth  .V  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  für  St.  II. 
Emmens  in  London.  Konstruktion  der  Elektro- 
magnete  bei  elektrischen  Maschinen. 

E.  921.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  für  Th.  A. 
Edison  in  Mcnlo-Park.  Mefs-  und  Registrirappar.it  (ür 
elektrische  Strome  (Zusatz  zu  P.  K.  No.  18765). 

E.  922.  Dieselben  für  denselben.  Verfahren  zur  Thci- 
lung  de*  Stromes  einer  elektrischen  Maschine  in  I  heile 
von  verschiedener  elektromotorischer  Kraft,  sowie  zur 
Keguliriing  des  Stromes  ihirch  Anwendung  mehrcier 
Bürsten. 

E.    908.     Dieselben   für  denselben.     Neuerungen  an  rc-  * 

gislrircndcn  Voltametern  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  t666l). 
E.     84-.     Dieselben  für  denselben.     Neuerungen  in  den 

Mitteln  zur  Kegulirung  der  Stromstärken  dynamo-  oder 

magnetoelektrischcr  Maschinen. 
W.     2338.     Dieselben  für  ('.A.C.  Wilson  in  London. 

Neuerungen  an  Apparaten  zum  Messen  der  Elektrizität. 


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_>4° 


Patkntschau. 


r.l.KK  I  K.H  Ki  |IN./.Kri  >(  llkll  I  . 
MAI  1863. 


1.  1504.  J.  Möller  in  W'ür/burg  für  S.  '/..  de  l'er- 
ranti  und  A.  T  Ii  o  in  |>- <>  n  in  London.  Neuerungen 
an  elektrischen  Bogenlampen. 

F.  150S.  Derselbe  für  dieselben.  Regulator  für  elek- 
trische Strome. 

I.  .     1730.    Lenz.  vV  Schmidt  in   Berlin   für  A.  1  tu  - 

chesint  in  Floren/.  i\ pendruck  -  Telegraph  mit  sclbst- 
thätiger  l'cbcrtragung  tm<l  mit  Moisc'seSiem  Scliicib- 
appnratc. 

Sch.     i  1  35.     Schafer  \  Mont.inus  in  Frankfurt  a.  M. 

FalUcheibcn  Vorrichtung  fur  Fcrnsprechanlagcn. 
\V.     2378.     A.  Wilde   in  tharlottcnburg.  Kommutator 

an  dynamoelektrischen  Maschinen. 
I'.     205.    .1.  Inger  in  Cannstatt.     Klcktrisehc  Gluhliclu- 

lampe. 

W.  2086.  K.  K.  Schmidt  in  Berlin  fliT  [.  J.  Wood 
in  Brooklyn.  Neuerungen  an  elektrischen  Bogen- 
lampen. 

II.  3172.  J.  I.  Hul>er  in  1  Limburg.  Yorrii htung 
zur  Verbindung  elektrischer  Glühlichtlampcn  mit  der 
Leitung. 

B.  3622.  F.  W.  B  tiehtney  er  in  Bremen.  Trans- 
portable Kontaktcinrichuing. 

G.  2077.  Greiner  öc  Friedrichs  in  Stüt/crbach. 
Kontakthaller  und  Fassung  für  elektische  Glühlampen. 

2.  Deutsehe  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen, 
a.    K  r  t  Ii  c  i  1 1  e  l'atent  e. 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

22450.  1..  Thu  ine  in  Drc-den,  Neuerung  an  der  unter 
N<'.  1S707  p  itentirten  elcktrUi  lien  Sichei  hcltsv  ort  k  h- 
tung  für  Dampf  kc-»cl.  —   II.  November  18S2. 

Kla->e  26.  Gasbeleuchtung. 
22663,     1..  I'rickcn  in  Man/.     Neuerungen  an  elektri- 
schen Zllndvoinehtungcn         10.  September  18S2. 

Klasse  40.  Hüttenwesen. 

22421).  F.  Marehese  111  Geiua.  Ncuciungcn  in  dein 
Verfahren  zur  Gewinnung  der  Metalle  auf  clekh'olj  ti- 
m  Iichi  Wege.         2.  Mai  1SS2. 

226  in.  K.  Bark  er  'n  London.  Neuerungen  am  Ver- 
fahren und  Apparat  /ur  Ausscheidung  vim  Gold  und 
Silber  aus  ,|mn  Fr/en  durch  die  kotnbinirle  Fiti- 
wirkimg  von  Flektri/itat  und  Ouecksilbcr.  —  26.  Ok- 
tober  1882. 

Klasse  6:  .  Regulatoren. 

2-553     Siemens  A:  Halske  in  Berlin.     Kegulitor.  — 

16.  November  18S2. 
226tj.    Siemens  ,v  Halskc  in  Berlin.     Neuerung  an 

Regulirung-vomclitungen.        30.  September  1SS2. 

Klasse  83.  Uhren. 
22320.    W.  <»e  Ischlager  in  lleilbrnnn.  Lkktrischcs 
Schlagwerk   für  elektrische   l'endeluhren.   —   ^4.  Sep- 
tember 18S2. 

22325.  A.  M.  Kgts  in  Burhave  (Oldenburg;.  Flektri- 
sche  I  hr.        12.  <  >ktob-.r  1SS2. 

22540.  Standard  Time  Company  in  New -Häven 
(V.  St.  A.).  Neuerungen  an  I  hren  /um  Abgeben  elek- 
trischer Signale.  —  8.  November  1SX2. 

1».    Patent-  Anmeldungen. 

Klas*e  14.  Dampfmaschinen. 

K.     2497-     C.  l'ieper  in    Berlin    für  A.  Kr.is/a  und 

J.  Schaciil  in  Graz.  Klcktrisehc  -Steuerung  fur  Dampf- 
maschinen. 


Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

F,  K47.  Specht,  Ziese  &  Co.  in  Hamburg  fur 
P.  H.  Fortin  un.l  J.  J.  I. anglet  in  Paris.  Flektri- 
schcr  Signalappniat. 

S.  1354.  K.  K.  Schmidt  in  Berlin  für  W.  C.  Schaffer 
in  Philadelphia.     Elektrische  Signale  fllr  Ktsenbahn/Ugo. 

Klasse  42.  Instrumente. 

D.     1404.    F.  X.  Dürr  in  München.    Fernsprecher  mit 

neuem  I  .eitungsdrahte. 
II.    3434-    G.  Hechel  mann  in  Hamburg.  Neuerungen 

an  Kompafsrosen. 

Klasse  48.    Metallbearbeitung  (chemische). 

A.  835.  C.  K.  Walder  in  Berlin  für  D.  Appleion  in 
Manchester.  Apparat  zur  Herstellung  eine»  galvani- 
schen l  cher/uges  auf  Druck-  oder  Musterwalzen  /um 
Bedrucken  oder  Dessiniren  von  Stoffen. 

Klasse  74.  Signalwesen. 

R.  21(14.  G.  Kudat  in  Magdeburg.  Sclbstthatigcr 
Feuermelder. 


3.  Veränderungen. 
Erloschene  Patente. 


a. 

Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

19ÖS2.  Neuerungen  an  sclbstihatigcn  Zugdeekungs- 
S'gnalen. 

2001 1.     Kontaktappatat  für  Kiscnbahnsigiiale. 

•Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

10176.     Neuerungen  an  Telephonen. 
15712.     Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
K1403.     Neuerungen  au  elektrischen  Lampen 
1  ''5-3-     Hennetische  Batterie. 

21 149.  Elektromagnetische  Arbeit^maschine  mit  totiren- 
der  Bewegung  von  Kisenma^sen  in  doppelt  polnri-irten. 
ringförmigen,  magnetisehen  Feldern  und  Vorrichtung 
/ur  theilweisen  Wiedergewinnung  des  Arhcilsstrnnic 
in  Form  von  Induktionsstrnmen. 

21355.  i;lektn/itatsinesser. 

Klasse  30.  Gesundheitspflege. 

1 8398.  Rheostat-Flektro<Te. 

Klasse  42.  Instrumente. 

1224.     Magnetischer  Wassermesser. 

Klasse  75.    Soda  u.  s.  w. 

10031).  Verfahren  zur  Darstellung  der  kaustischen  Al- 
kalien auf  elektrolytischem  Wege. 

Klasse  83.  Uhren. 
18555.     Neuerungen  an  elektrischen  Ihren. 

b.    Uebertragung  von  Patenten. 

Klasse  21.   Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

20577.  Neuerungen  an  Fernspiechanlagen  und  an  <len 
da/u  gehörigen  Apparaten;  vom  7.  Mär/  18S2. 

20629.  Neuerungen  an  Telephonen;  vom  20.  1  >c- 
zember  1881,  und 

21806.  Neuerungen  an  l  ernsprechanlagen  und  den  d.-i/.u 
gehörigen  Apparaten;    vom  16.  Februar  1S82 

sind    sammtlich    übertragen    auf   The    London  and 

Globc    Telephon   and    Maintenanoe  Company. 

Limited  in  London  (Vertreter  C.  Kessclcr  in  Berlin). 


Schlüte  der  Redaktion 


9.  Mai. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Jul  ius  Si-kingek  in  Berlin  N.    —    Gedruckt  in  der  Reichidnickerei. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


Juni  1883. 


Sechstes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Vereinssitzung  am  22.  Mai  1883. 

Vorsitzender: 

Geheimer  Regierungsrath  Dr.  Werner  Siemens. 

I. 

Sitzungsbericht. 
Beginn  der  Sitzung  7J  Uhr  Abends. 

Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Gegen- 
stände vor: 

1.  Geschäftliche  Mittheilungen. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Professor  Dr.  Neesen: 

Ueber  die  im  Jahre  1882  zur  Anmeldung 
gekommenen  elektrischen  Patente-. 

3.  Kleinere  technische  Mittheilungen:  Herr 
Dr.  Aron:  >Ueber  künstlichen  Graphit  . 

Anträge  auf  Abstimmung  Uber  die  in  der 
Aprilsitzung  mitgetheilten  Beitrittserklärungen 
waren  nicht  eingegangen;  die  Angemeldeten 
sind  daher  als  Mitglieder  aufgenommen.  Der 
Verein  zählt  gegenwärtig  1  63 1  Mitglieder,  näm- 
lich 3 1 7  hiesige  und  1314  auswärtige. 

Das  Verzeichnifs  der  seit  letzter  Sitzung  erfolg- 
ten weiteren  16  Anmeldungen  war  zur  Einsicht 
ausgelegt  und  ist  hierneben  abgedruckt. 

Eingegangen  war: 

1 .  ein  Druckeitemplar  der  reglcmcntarischen 
Bestimmungen  der  im  Jahre  1884  als  be- 
sondere Abtheilung  der  allgemeinen  italieni- 
schen National -Ausstellung  in  Turin  statt- 
findenden Elektrizitäts- Ausstellung.  Dieselbe 
wird  vom  April  bis  zum  Oktober  1884 
währen,  und  auch  ausländische  Aussteller 
können  mit  denselben  Rechten  wie  die 
italienischen  sich  dabei  betheiligen.  Etwaige 
Anmeldungen  sind  spätestens  bis  zum 
31.  August  1883  an  das  exekutive  Komite\ 
Präsident  T.  Villa  in  Turin,  einzusenden; 

2.  eine  Druckschrift  von  Herrn  Professor 
I,  entström  in  Helsingfors,  betitelt: 
?Expe"riencessur  l'aurore  horüale  enl.aponie*. 
Die  Broschflre,  welche  im  Wesentlichen  die 
von  Herrn  Professor  Dr.  Forster  in  der 
Februar-Versammlung  gemac  hten  Mittheilun- 
gen (vgl.  S.  98)  enthält,  war  zur  Einsicht- 
nahme ausgelegt. 


Nach  Erledigung  der  geschäftlichen  Angelegen- 
heiten hielt  Herr  Professor  Dr.  Neesen  den 
angekündigten  Vortrag:  Ueber  die  im  Jahre 
1882  zur  Anmeldung  gekommenen  elektrischen 
Patente« .  Derselbe  ist  nach  stenographischer 
Niederschrift  auf  S.  242  abgedruckt. 

Herr  Dr.  Aron  machte  sodann  unter  Vor- 
zeigung verschiedener  graphitartiger  Stoffe  und 
unter  Anstellung  von  Versuchen  Mittheilungen 
>über  künstlichen  Graphit«.  Diese  Mittheilungen 
vind  die  von  dem  Vorsitzenden  an  dieselben 
geknüpften  Bemerkungen  sind  auf  S.  248  der 
Zeitschrift  besonders  wiedergegeben. 

Zum  Schlüsse  regte  Herr  Studiosus  Rohr- 
beck  die  Ausgabe  von  Mitgliederkarten  an. 
Der  Schatzmeister,  Herr  Münzdirektor  Conrad, 
erwiderte  mit  Bezug  hierauf,  dafs  die  Mit- 
gliederkarten ursprünglich  als  Quittung  fiir  die 
stattgehabte  Entrichtung  der  Vereinsbeiträge 
ausgegeben  worden  seien;  der  Eingang  der 
letzteren  sei  jedoch  derartig  unregelmäfsig  er- 
folgt, dafs  man  von  der  Ausgabe  der  Karten 
schlielslich  Abstand  genommen  habe;  der  Vor- 
stand werde  sich  darüber  sclilüssig  machen,  ob 
etwa,  unabhängig  von  der  Entrichtung  der  Bei- 
träge, Karten  an  die  Mitglieder  zu  vertheilen 
seien. 

Der  Vorsitzende  schlofs  um  g[  Uhr  Abends 
die  Sitzung  mit  dem  Wunsche  allseitiger  Erho- 
lung in  den  Ferien  und  eines  fröhlichen  Wieder- 
sehens im  Oktober. 

Dr.  W.  Siemens. 
H.  Aron,  Unger, 


erster  Schriftführer. 


zweiter  Schriftführer. 


II. 

Mitglieder- Verzeichnifs. 

A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 
383.    Cari.  Hoffmann,  Werkführer. 

B.   Anmeldungen  von  ausserhalb. 

1576.  I.ot  is  Diz,  Installationsgeschäft  für  elektr. 

Anlagen,  Greiz  t.  V. 

1577.  Cmaki.es  BvntiiaoR,   Ingenieur,  Paris. 

1578.  Thomas  Ai.va  Eoison,  F.ngineer,  New- 

Vork. 


3' 


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242 


Vereins -Angelegenheiten. 


Et.F.KTROTECKN.  ZEITSCHRIFT. 

JUNI  1883.   


•579- 

1580. 


1581. 
1582. 

'5*3- 


2584. 

'5»5- 
15S6. 

»5»7- 
1588. 

158c,. 
'590- 


Vereinigte  Fabriken  englischer  Sicher- 
heitszunder,  Cölln-Meifsen. 

Rudolph  Hinz,  Ober- Ingenieur,  diplo- 
mirter  Technolog  1.  Grades,  Gouver- 
nements-Sekretär, St.  Petersburg. 

Josef  Zervas,  Industrieller,  Cöln  a.  Rh. 

Rouert  Tiiu.mmel,  Inhaber  einer  Tele- 
graphenbau-Anstalt, Leipzig. 

Werner  Baron  Gustedt  -  I.ablaukkn, 
Rittmeister  a.  D.  und  Rittergutsbesitzer, 
Lablacken. 

Christian  Burmeister,  Postpraktikant, 
Karlsruhe  i.  B. 

Conrad  Pabst  ,  Dr.  phil.,  Chemiker, 
Stettin. 

Cui.ner    Mecha.ntker-Gehi  lken-Verein, 

Cöln  a.  Rh. 
Georg  List,  Techniker,  Moskau. 
Alkred  Dun,  Apotheker,  Frankfurt  a.  M. 
Fritz  Jordan,   Ingenieur,  Bockenheim 

bei  Frankfurt  a.  M. 
Ai.burt   Maier,  Telegraphenfabrikant, 

München. 


III. 

Vorträge  und  Besprechungen. 

Professor  Dr.  Neesen: 

Ueber  die  in  dem  Jahre  1882  angemeldeten 
elektrischen  Patentgesuche. 

In  den  Patentgesuchen,  die  für  irgend  einen 
Zweig  der  Technik  während  eines  Jahres  an- 
gemeldet sind,  spiegeln  sich  die  Aufgaben  wie- 
der, welche  diesen  Zweig  der  Technik  be- 
herrschen, sowie  die  Fortschritte,  welche  in 
dem  Wachsthum  des  letzteren  gemacht  sind. 
Rückblicke  auf  die  Patentgesuche  eines  Jahres 
sind  für  alle,  die  sich  mit  dem  in  diesen  Be- 
handelten beschäftigen,  lohnend,  um  zu  er- 
kennen, welche  Probleme  in  Angriff  genommen, 
welche  Versuche  zur  Frreichung  des  Zieles  ge- 
macht sind  und  welche  unter  diesen  etwa 
Aussicht  auf  Erfolg  verheifsen.  Daher  ist  nach 
meiner  Ansicht  auch  für  die  Elektrotechnik 
eine  systematische  Behandlung  der  elektrischen 
Patente,  eine  kritische  Zusammenstellung  der- 
selben von  grofsem  Werthe.  Mit  diesem  3  kritisch  * 
meine  ich  aber  nicht  eine  Beurtheilung  darüber, 
ob  die  Patente  etwas  Brauchbares  oder  Un- 
brauchbares enthalten.  Denn  hierüber  ent- 
scheidet, wenn  man  auch  in  vielen,  vielleicht 
den  meisten  Fallen  geneigt  sein  wird,  sich  so- 
fort ein  bestimmtes  Urtheil  über  die  Lebens- 
fähigkeit des  in  dem  Patente  vorliegenden  Vor- 
schlages zu  bilden,  doch  im  Grunde  nur  die 
Praxis.  Wir  haben  ja  Fälle  genug,  in  denen 
beim  ersten  Urtheil  aus  ganz  bestimmten  Grün- 


den Erfindungen  für  unzweckmäfsig  erklärt  wor- 
den sind,  welche  nachher  ihren  Triumphzug  Uber 
die  Erde  gehalten  haben. 

Ich  verstehe  unter  dem  -> kritisch  zusammen- 
stellen«, das  Aufsuchen  der  einzelnen  Punkte 
der  Technik,  auf  welche  sich  die  Erfindungen 
erstrecken,  und  der  verschiedenen  Wege,  auf 
welchen  das  Gewollte  erstrebt  wird.  Um  an- 
zuknüpfen an  eines  der  wichtigsten  Probleme, 
für  welches  das  vergangene  Jahr  sehr  viele 
Lösungsversuche  gebracht  hat,  ist  z.  B.  die 
selbstthätige  Regulirung  des  elektrischen  Stro- 
mes auf  die  mannigfaltigste  Weise  angestrebt. 
Man  hat  vorgeschlagen  selbstthätige  Einrichtun- 
gen zum  Ein-  und  Ausschalten  von  Widerstand, 
Benutzung  der  Gesetze  der  Stromthcilung, 
selbstthätige  Vorrichtungen  zur  Aenderung  der 
elektromotorischen  Kraft  u.  s.  w.  Das  letztere 
ist  wieder  in  der  verschiedensten  Weise  ver- 
sucht. Durch  Regulirung  der  Geschwindigkeit 
der  Dynamomaschine,  durch  Vermehrung  oder 
Verminderung  von  galvanischen,  primären  oder 
sekundären  Elementen,  durch  Einführung  von 
Gegenkräften  mittels  Hiilfs  -  Dynamomaschinen 
u.  s.  f.  soll  der  Strom  dem  augenblicklichen 
Bedtlrfnifs  angepafst  werden.  Ich  hatte  die 
Absicht,  in  dieser  Weise  die  auf  verschiedene 
Zweige  der  Elektrotechnik  bezüglichen  Patente 
zu  bearbeiten  und  das  Resultat  hier  mitzu- 
theilcn,  doch  drängte  sich  mir  bei  der  zu  diesem 
Zwecke  wiederholten  Durchsicht  der  Akten  der 
Patentgesuche  der  Gedanke  auf,  dafs  eine  Mit- 
theilung von  Erfahrungen,  welche  ich  als  Mit- 
glied des  Kaiserlichen  Patentamtes  über  die 
elektrischen  Patentgesuchc  zu  machen  Gelegen- 
heit hatte,  von  gröfserem  Nutzen  sein  und 
auch  allgemein  interessiren  würde,  da  ja  Alle, 
welche  sich  mit  der  Elektrotechnik  beschäftigen, 
an  den  elektrischen  Patenten  bctheiligt  sind. 
Ich  mufs  mich  daher  vorläufig  mit  der  obigen 
Anregung  begnügen  und  gehe  zu  der  Mitthei- 
lung der  genannten  Erfahrungen  über. 

In  dem  Jahre  1S82  sind  angemeldet  worden 
335  elektrische  Patentgesuche.  Von  diesen 
Gesuchen  wurden  bis  jetzt  abgewiesen  88.  es 
sind  1 96  bis  zur  Auslage  gelangt  bezw.  patentirt, 
nachträglich  abgewiesen  oder  im  Laufe  des 
Geschäftsjahres  zurückgezogen;  die  Verhand- 
lungen schweben  noch  über  51  Gesuche. 

Sehr  auffallend  ist  zunächst  die  hohe  Ziffer 
der  zurückgewiesenen  Patentgesuchc  mit  88 
—  26  %  der  Anmeldungen  überhaupt.  Davon 
ist  die  weitaus  gröfste  Zahl  sofort  nach  der 
ersten  Prüfung  abgelehnt ,  nämlich  80.  Unter 
den  8  übrigen  sind  4  vor  der  Auslegung  nach 
Vorverhandlungen  abgelehnt,  und  4  nach  der 
Auslegung.  Die  Jugend  der  Elektrotechnik  be- 
dingt, dafs  noch  eine  sehr  grofsc  Zahl  von  un- 
gelösten Aufgaben  und  von  nicht  versuchten 
Lüsungswegen  für  die  verschiedenen  Aufgaben 
vorhanden  ist.    Aus  diesem  Grunde  ist  hier  ein 


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Ei.ektroteciin.  Zeitschrift.    ,.  ,T  _  „ 

JINI  ,SSj  NEESEN,  UEBER  1>IF.  I.  D.  J.  1882  ANGEM.  EI.EKTR.  PATEN TGESUCHE.  243 


Zusammenfallen  gleichzeitig  gemachter  Erfindun- 
gen weniger  zu  erwarten.  Die  Abweisungs- 
gründe liegen  dementsprechend  auch  nicht 
zum  gröfseren  Thcil  in  dem  Zusammentreffen 
mit  einer  früher  angemeldeten  Erfindung.  Die 
Patentsucher  mufsten  auf  den  Inhalt  der  allcr- 
gebräuchlichsten  Lehrbücher,  auf  die  Vorrich- 
tungen, welche  seit  Jahrzehnten  bei  elektrischen 
Versuchen  angewendet  werden,  auf  ganz  alte 
Patente  verwiesen  werden,  damit  dieselben  sich 
von  dem  Bekanntsein  des  von  ihnen  Erfundenen 
überzeugten..  Es  scheinen  sich  Viele  mit  elek- 
trischen Erfindungsgedanken  zu  beschäftigen, 
welche  mit  dem  Stand  unserer  Kenntnisse  nicht 
ganz  vertraut  sind.  Eine  bessere  Information 
in  der  elektrotechnischen  Literatur  vor  der  Aus- 
arbeitung eines  Erfindungsgedankens  wird  Man- 
chem daher  Geld  und  Zeit  ersparen. 

Bei  den  nach  Ausscheidung  der  direkt  ab- 
gelehnten Gesuche  übrig  bleibenden  tritt  als 
grofser  Uebe'stand  auf,  dafs  ehe  die  Behand- 
lung derselben  abgeschlossen  werden  kann, 
unverhältnifsmäfsig  viele  Vorverhandlungen  zwi- 
schen dem  Patentsucher  und  dem  Patentamte 
nothwendig  sind.  Dadurch  wird  die  Zeit,  welc  he 
bis  zur  Patenterteilung  verstreicht,  sehr  ver- 
längert. Daher  rührt  auch  die  grofse  Zahl  der 
noch  in  Behandlung  begriffenen  Gesuche.  Ist 
doch  kürzlich  ein  Patent  ertheilt  worden  auf 
ein  Gesuch  aus  dem  August  des  Jahres  1 88 1. 
Für  den  Patentsucher  selbst,  sowie  für  alle  die- 
jenigen, welche  in  der  Elektrotechnik  arbeiten, 
mufs  eine  solche  Verzögerung  lastig  und  oft 
von  den  störendsten  Folgen  sein.  So  ist  z.  B. 
in  dem  zuletzt  angezogenem  Fall  ein  Einspruch 
gegen  die  Patenterteilung  erhoben  worden  mit 
der  Motivirung,  die  betreffenden  beanspruchten 
Einrichtungen  seien  jetzt  jedem  Elektrotechniker 
wohlbekannt  und  würden  in  der  Elektrotechnik 
allgemein  benutzt;  sie  seien  auch  schon  auf 
der  Pariser  elektrotechnischen  Ausstellung  öffent- 
lich vorgeführt.  Der  Patentsucher  hatte  diesem 
Einsprüche  gegenüber  leichtes  Spiel,  indem  er 
einfach  darauf  hinwies,  dafs  sein  Gesuch  vor 
Eröffnung  der  Pariser  elektrischen  Ausstellung 
eingereicht  sei.  Es  ist  aber  doch  ein  Unding, 
dafs  thatsächlich  die  ganze  Technik  sich  lange 
Zeit  einer  Einrichtung  ungestraft  bedienen  kann, 
auf  welche  dann  später  noch  ein  Patent  er- 
theilt werden  mufs.  Man  kann  ja  einwenden, 
dafs  sich  diese  Verzögerung  durch  eine  Zurück- 
weisung der  Anmeldung,  wenn  letztere  nicht 
hinreichend  klar  ist,  vermeiden  läfst,  welche 
Zurückweisung  nach  dem  Patentgesetze  be- 
rechtigt wäre.  Indessen  spricht  gegen  eine 
solche  Praxis  die  berechtigte  Rücksichtsnahme 
auf  den  Erfinder  selbst,  der  oft  nur  aus  eigenem 
Ungeschick  in  der  Darstellung  seiner  Erfindung 
die  langen  Verhandlungen  bedingt,  wahrend  in 
anderen  Fällen  nur  Ungeschick  der  Vertretung 
die  letzteren  nüthig  macht.     Ich  werde  einige 


Zahlen  für  diese  Verschleppung  der  Patent- 
gesuche durch  die  nothwendig  werdenden  Ver- 
handlungen mittheilen.  Zum  Verständnifs  dieser 
Zahlen  gebe  ich  zuvor  kurz  den  Geschäftsgang 
bei  der  Behandlung  der  Patente  an. 

Das  eintreffende  Patentgesuch  wird  zunächst 
in  der  Registratur  geprüft,  ob  es  äufserlich  den 
Bestimmungen  des  Gesetzes  entspricht,  welches 
vorschreibt: 

zwei    gleichlautende    Beschreibungen  der 
Erfindung;  eine  Hauptzeichnung  in  scharf 
mit  schwarzer  Tusche  ausgezogenen  Linien 
auf  Zeichenpapier  von  bestimmtem  Format; 
eine  Nebenzeichnung,  bestehend  in  Durch- 
zeichnnng  der  Hauptzeichnung  auf  Zeichen- 
Leinewand;     eine     Vollmacht     für  den 
eventuellen    Vertreter   des  Patentsuchers, 
welcher    Vertreter   bei    Ausländern  noth- 
wendig ist,  und  die  Zahlung  von  20  Mark. 
Darauf  gelangt   das  Gesuch  in   die  Hände 
eines  Hülfsarbeiters,  welcher  dasselbe  nochmals 
in  formeller  und  dann  auch  in  Bezug  auf  seinen 
Inhalt  prüft,  ob  der  letztere  hinreichend  klar, 
ob   er  neu  und  ob  er  sich    wirklich   auf  nur 
eine  Erfindung  bezieht.    Mit  den  betreffenden 
Aeufserungen   des  Hülfsarbeiters  geht  das  Ge- 
such an  das  Mitglied  des  Kaiserlichen  Patent- 
amtes, welches  das  Referat  über  die  betreffende 
Abtheilung   der  Technik  hat,  zur  nochmaligen 
Prüfung.    Eine  weitere  Prüfung  übt  eines  der 
juristischen  ständigen  Mitglieder  des  Patentamtes 
aus.    Darauf  werden  vom  Patentamte  die  nach 
dem  Ausfall  dieser  Prüfungen  notwendigen  Ver- 
fugungen  an   den  Patentsucher  erlassen.  Hat 
sich  das  Gesuch  in  Ordnung,  in  Uebereinstim- 
mnng  mit  den  Bestimmungen  des  Gesetzes  er- 
geben, so  wird  dasselbe  zur  Einsichtnahme  von 
Seiten    des   interessirten    Publikums  ausgelegt 
und  diese  Auslegung  dem   Patentsucher  mit- 
geteilt und  aufserdem  im  Staats- Anzeiger  und 
im  Patentblatte  bekannt  gemacht. 

Das  Gesuch  liegt  dann  8  Wochen  in  den 
Räumen  des  Kaiserlichen  Patentamtes  aus  und 
kann  von  Jedermann  eingesehen  werden.  Es 
steht  Jedem  frei,  Einspruch  gegen  die  Ertei- 
lung des  Patentes  zu  erheben,  welcher  Ein- 
spruch sich  aber  nur  darauf  erstrecken  kann, 
dnfs  entweder  die  Erfindung  nicht  neu  sei,  oder 
dafs  der  wesentliche  Inhalt  der  Anmeldung  den 
Beschreibungen,  Zeichnungen  u.  s.  w.  eines  An- 
deren ohne  dessen  Einwilligung  entnommen  ist. 
Der  erhobene  Einspruch  mufs  ausreichend  be- 
gründet sein;  als  ausreichende  Begründung  ist 
aber  nicht  die  manchmal  gebrauchte  einfache 
Redewendung  anzusehen :  die  angemeldete 
Sache  ist  schon  vor  der  Anmeldung  allgemein 
oder  einzeln  bekannt  gewesen.  Es  mufs  viel- 
mehr entweder  genau  die  Stelle  bezeichnet 
werden,  wo  dieselbe  Sache  schon  vorher  ver- 
öffentlicht ist,  oder  es  müssen  mit  Namen 
Zeugen  dafür  aufgeführt  werden,  dafs  die  Sache 

3«e 

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244 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


Ki.f.ktrotf.ciin.  Zeitschrift. 

JUNI  18S3. 


in  der  That  schon  vor  der  Anmeldung  allgemein 
bekannt  oder  in  Deutschland  öffentlich  benutzt 
worden  ist. 

Der  erhobene  Einspruch  wird  dem  Patent- 
sucher zur  etwaigen  Erwiderung  mitgetheilt. 

Nach  Verlauf  der  achtwöchentlichen  Auslege- 
frist und  der  dem  Patentsucher  zur  Beantwor- 
tung des  Einspruches  gestellten  Frist  kommt 
das  Gesuch  in  der  Sitzung  der  betr.  Abthei- 
lung des  Patentamtes  zur  Beschlufsfassung.  Eine 
Aenderung  des  Gesuches  seitens  des  Patent- 
suchers ist  nach  der  Auslegung  nicht  mehr 
möglich.  Dagegen  kann  das  Patentamt  in 
seinem  Beschlüsse  die  Ansprüche  des  Gesuches 
so  formuliren,  wie  es  ihm  richtig  dünkt.  Gegen 
den  Beschlufs,  welcher  aufscr  dem  Patentsucher 
auch  dem  Einsprechenden  mitgetheilt  wird,  kann 
sowohl  der  Patentsucher  wie  der  Einsprechende 
Beschwerde  erheben.  Diese  Beschwerde  wird 
in  einer  anderen  Abtheilung  des  Patentamtes 
verhandelt  und  nach  dem  Entscheide  dieser 
Instanz  endgiltig  entweder  der  Beschlufs  der 
ersten  Instanz  aufrecht  erhalten  oder,  wenn  die 
Sache  schon  ausgelegt  ist,  entschieden,  ob  und 
welches  Patent  ertheilt  werden  soll,  und  wenn 
sie  noch  nicht  ausgelegen,  die  Auslegung  an- 
geordnet und  damit  der  vorher  schon  skizzirte 
Geschäftsgang  wieder  eingeleitet 

Ist  das  Patentgesuch  bei  der  Einreichung 
formell  und  sachlich  in  Ordnung,  so  erhält  so- 
mit der  Patentsucher  bis  zur  Auslegung  nur  eine 
Verfllgting,  welche  ihm  die  Bekanntmachung, 
also  die  Anordnung  der  Auslegung,  mittheilt. 

Die  elektrischen  Patentgesuche  begnügen  sich 
aber  im  Allgemeinen  nicht  mit  dieser  einen 
Verfügung.  Abgesehen  von  den  schon  vorher 
erwähnten  direkt  abgelehnten  80  Gesuchen 
sind  nur  63  Anmeldungen  unter  den  255  übrig 
bleibenden  gewesen,  welche  in  Ordnung  be- 
funden worden  sind.  Bei  den  übrigen  mufsten 
nach  Prüfung  durch  den  Referenten  Verhand- 
lungen zwischen  Patentsucher  und  Patentamt 
über  den  sachlichen  Inhalt  der  Patentgesuche 
geführt  werden.  Also  nicht  einmal  25%  der 
Gesuche  waren  in  Ordnung;  was  Ausnahme 
sein  soll,  ist  hier  Regel.  Man  sollte  nun  denken, 
dafs  im  Allgemeinen  eine  Verfügung,  in  welcher 
der  Patentsucher  auf  das,  was  in  seiner  An- 
meldung zu  ändern  sei,  aufmerksam  gemacht 
wurde,  genügen  würde,  so  dafs  bei  den  bean- 
standeten Gesuchen  bis  zur  Auslegung  nur  zwei 
Verfügungen  nothwendig  wären.  Dem  ist  nicht 
so;  denn  auf  die  141  Gesuche,  welche  bis  zur 
Auslegung  gelangt,  eventuell  vor  derselben  zu- 
rückgezogen oder  nach  Verhandlungen  abgelehnt 
sind  und  die  Zwischenverfügungen  nothwendig 
gemacht  haben,  kommen  342  Verfügungen.  — 
Ich  rechne  hierbei,  wie  auch  später,  die  Zahl 
der  Verfügungen  bis  zu  derjenigen,  welche  die 
Auslegung  mittheilt;  ferner  gelten  die  an- 
gegebenen  Zahlen   für  den  Zeitraum  bis  zum 


Anfang  Mai  d.  J.  —  Jedes  dieser  Gesuche  er- 
|  forderte  also  durchschnittlich  2,43  Verfügungen, 
j  Wegen   der   durch   solche  Verhandlungen  her- 
'.  vorgerufenen    Verzögerungen   sind    daher  von 
den    im    vorigen    Jahre    geschehenen  Patent- 
anmeldungen 51  noch  nicht  bis  zum  Entscheid 
gekommen,  ob  sie  ausgelegt  werden  sollen  oder 
nicht.    Auf  diese  Gesuche  fallen  92  Verfügun- 
!  gen,  durchschnittlich  schon  Nehmen  wir 

I  den  günstigsten  Fall,  dafs  jede  dieser  Anmel- 
I  düngen  nur  noch  einen  Bescheid  erfordert,  so 
kommen  auf  die  beanstandeten  141  -1-  51  -  192 
Gesuche  im  Ganzen  342  -|-  143  —  485,  im 
Durchschnitt  2,53  Verfügungen.  Einzelne  Sachen 
haben  es  bis  auf  6  Verfügungen  gebracht. 

Die  Verhandlungen  werden  für  das  Patent- 
amt noch  dadurch  erschwert,  dafs  die  elektri- 
schen Patentgesuche  im  Allgemeinen  an  einem 
Umfange  leiden,  der  gewifs  nicht  vermuthet 
wird.  Als  Regel  habe  ich  für  das  vorige  Jahr 
eine  Beschreibung  von  30  bis  50  Seiten  ge- 
funden. Doch  ist  auch  schon  eine  Beschreibung 
von  260  Seiten  eingelaufen.  Die  Gesuche  ent- 
halten eben  sehr  häufig  nicht  einfache  Be- 
schreibungen, wie  es  das  Gesetz  verlangt,  son- 
dern wissenschaftliche  Abhandlungen.  Bei  jeder 
neuen  Verfügung  mufs  wegen  der  grofsen  Zahl 
der  verschiedenen  Sachen  fast  die  ganze  Be- 
schreibung wieder  durchgelesen  werden. 

Die    Hauptgründe,    welche    zu  Zwischen- 
verfügungen Veranlassung  geben,  sind  folgende: 
In  formaler  Beziehung  geben  die  Zeichnungen 
die    meiste   Veranlassung    zur  Beanstandung. 
Behufs  der  späteren   photographischen  Repro- 
|  duzirung  für  die  Patentschrift  müssen  die  Zeich- 
nungen scharf  mit  schwarzer  Tusche  ausgezogen 
sein.    Nun  werden  vielfach  durch  Druck  ver- 
vielfältigte Zeichnungen  eingereicht.  Wenn  dies« 
zur  photographischen  Wiedergabe  geeignet  sind, 
so   begnügt   man  sich   mit  ihnen  im  Interesse 
der  Patentnachsucher.    Der  Druck  versagt  aber 
oft,    so   dafs   nur   verwischte    Exemplare  mit 
matten  Konturen  vorgelegt  werden,  vollständig 
j  ungeeignet   zur    photographischen  Wiedergabe. 
!  In  solchen  Fällen  mufs  natürlich  auf  das  Gesetz 
[  verwiesen   werden.    Zeichnungen,  mit  gewöhn- 
1  licher    Dinte   hergestellt,  sind   aus  demselben 
!  Grunde  nicht  zulässig. 

Materiell  fehlt  eine  grofse  Zahl  der  einlaufen- 
:  den  Gesuche  zunächst  darin,  dafs  verschiedene 
Erfindungen  in  ein  Gesuch  vereinigt  werden, 
während  das  Gesetz  vorschreibt:  jedes  Patent 
soll  sich  nur  auf  eine  Erfindung  erstrecken. 
Dieses  Zusammenschachteln  der  verschieden- 
j  artigsten  Dinge  kommt  in  der  Form  der  Beschrei- 
bung selbst  häufig  in  naiver  Weise  zum  Ausdruck, 
indem  es  heifst:  der  erste  Theil  meiner  Erfin- 
dung   erstreckt    sich   auf  .  .  .       der  zweite 

auf  der  dritte  auf   Es  scheint  die 

falsche  Ansicht  verbreitet  zu  sein,  dafs  alle  Er- 
findungen, welche  das  gemeinschaftlich  haben, 


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JUNIjM-j.   NkKSKN,  UEDER  DIE  I.  D.  J.  1882  ANOE.M.  KLI.KTK.  PATENTGESUCHE.  245 


dafs  sie  sich  auf  elektrische  Dinge  beziehen, 
zusammen  nach  dem  Sinne  des  Gesetzes  eine 
Erfindung  vorstellen.  Als  Beispiel  hierfür  führe 
ich  an,  dafs  in  einem  Patentgesuche  beansprucht 
wurde:  i.  der  Aufbau  einer  Dynamomaschine; 
2.  die  Art  der  Regulirung  des  Stromes;  3.  die 
Art  der  Verbindung  der  Dynamomaschine  mit 
sekundären  Elementen;  4.  Mefsapparate  zum 
Messen  des  Stromes.  Auf  diese  Weise  kommt 
es  auch,  dafs  Patentgesuche  mit  56  Patent- 
ansprüchen vorkommen,  die  nachher  auf  3 
reduzirt  wurden. 

In  den  Patentansprüchen  liegt  ein  weiterer 
Grund  für  die  Verzögerung.  Dafs  die  Patent- 
nachsucher  sich  möglichst  viel  schützen  lassen 
wollen,  ist  ja  sehr  natürlich;  jedoch  können  sie 
nur  das  geschützt  erhalten,  was  in  ihrer  An- 
meldung enthalten  ist.  Gewöhnlich  wird  aber 
nicht  die  in  letzterer  beschriebene  Lösung  eines 
Problems,  sondern  das  Problem  selbst  mit 
allen  vielleicht  noch  möglichen  Lösungen  be- 
ansprucht. Es  bildete  z.  B.  den  Gegenstand 
einer  Erfindung  eine  Vorrichtung  zum  Messen 
der  verbrauchten  Strommenge,  welche  Vorrich- 
tung auf  der  Uebertragung  der  Bewegung  eines 
Uhrwerkes  auf  einen  Zählapparat  mittels  des 
zu  messenden  Stromes  beruhte.  Der  Patent- 
nachsticher  erhebt  als  ersten  Anspruch:  >clie 
Messung  des  Stromes  dadurch,  dafs  durch  den 
Strom  in  geeigneter  Weise  die  Bewegung  eines 
Uhrwerkes  auf  einen  Zählapparat  Ubertragen 
wird,.  Ein  solcher  Anspruch  ist  unzulässig, 
denn  er  enthält  keine  Erfindung  sondern  eine 
Aufgabe.  Nur  die  beschriebene  Lösung  dieses 
Problems  konnte  Gegenstand  eines  Patent- 
gesuches sein,  nicht  die  Aufstellung  des  Pro- 
blems. Als  weiteres  Beispiel  hebe  ich  hervor, 
dafs  beansprucht  ist  ganz  allgemein:  *die  Regu- 
lirung des  Stromes  einer  Dynamomaschine  durch 
die  Wirkung  der  Maschine  selbst«:.  Eine  solche 
Regulirung  ohne  weitere  Hülfsapparate  zu  Stande 
zu  bringen,  ist  ein  Gedanke,  dessen  praktische 
Verwirklichung  von  der  gröfsten  Wichtigkeit 
ist.  Der  Gedanke  kann  aber  nicht  patentirt 
werden,  sondern  nur  die  beschriebene  Vorrich- 
tung zu  seiner  Verwirklichung. 

Die  Ansprüche  leiden  sehr  oft  an  unnöthigen 
Wiederholungen  und  hier  gedenke  ich  vor  Allem 
der  schrecklichen  Kombinationsansprüche,  welche 
hauptsachlich  in  ausländischen  Gesuchen  auf- 
treten. Ich  sollte  meinen,  es  wäre  hinreichend, 
wenn  ein  Apparat  oder  eine  Vorrichtung  zu 
einem  bestimmten  Zweck  für  sich  geschützt  ist; 
dann  ist  sie  selbstverständlich  für  denselben 
Zweck  auch  in  Verbindung  mit  anderen  Ein- 
richtungen geschützt.  Nun  aber  werden  noch 
Ansprüche  erhoben  auf  die  Kombination  einer 
schon  durch  einen  früheren  Anspruch  ge- 
schützten Einrichtung  mit  anderen  bekannten 
Einrichtungen,  und  zwar  solche  spezielle  Korn-  | 
binationen  mit  so  kleinen  Detaileinrichtungen,  | 


dafs  es  beinahe  unmöglich  wird,  sich  aus  diesem 
Wirrwarr  von  Kombinationen  herauszuwinden. 
Die  Patentnachsuchcr  erreichen  durch  Aus- 
j  tipfteln  solcher  Kombinationsansprüche  nur  das, 
dafs  ihr  Gesuch  unnütz  verzögert  wird. 

Die  Ansprüche  sind  weiter  in  vielen  Fällen 
zu  unbestimmt;  es  heifst  allgemein:  die  be- 
schriebene Vorrichtung;  ein  Hinweis  auf  die 
Beschreibung  im  Allgemeinen  genügt  aber  nicht, 
da  der  Anspruch  genau  enthalten  soll,  was  der 
Erfinder  als  sein  Erfindungscigcnthum  ansieht, 
während  in  der  Beschreibung  in  den  meisten 
Fällen  zum  Verständnifs  Bekanntes  mit  Neuem 
vermengt  sein  mufs.  Es  ist  in  den  Ansprüchen 
mit  kurzen  Worten  zusammenzufassen,  welche 
Vorrichtung  beansprucht  wird,  oder  es  sind, 
wenn  dieses  mit  wenigen  Worten  nicht  angeht, 
speziell  die  Stelle  der  Beschreibung  oder  die 
Theile  der  beigefügten  Zeichnungen  zu  be- 
zeichnen, durch  welche  das  Beanspruchte  dar- 
gestellt wird. 

Die  Beschreibung  selbst  leidet  häufig  an  grofsen 
Unklarheiten;  der  Erfinder  ist  ganz  mit  seiner 
Idee  vertraut  und  denkt  sich  nicht  in  die  Lage 
eines  Anderen  hinein,  welchem  die  Sache  neu 
ist.  Daher  setzt  er  Dinge  voraus,  welche  ihm 
selbstverständlich  erscheinen,  welche  es  aber 
nicht  sind.  Eine  Beschreibung  soll  nicht  so 
sein,  dafs  man  den  Zusammenhang  der  einzelnen 
Theile  erst  errathen  oder  dafs  man  sich  den 
Gedankengang  des  Patentsuchers  erst  mit  vieler 
Mühe  zusammenkonstruiren  mufs.  Sie  soll  beim 
ersten  Lesen  verständlich  sein.  Als  Beispiel 
hebe  ich  z.  B.  die  Beschreibung  eines  Typen- 
drucktelegraphen  hervor.  Die  Wirksamkeit  des- 
selben beruhte  darauf,  dafs  ein  in  eigenthüm- 
licher  Weise  durchlochter  Papierstreifen  bei 
seiner  Vorwärtsbewegung  durch  diese  Durch- 
lochungen  Stromschlüsse  hervorrief,  welche  durch 
ihre  in  der  Art  der  Durchlochung  liegende 
Kombination  eben  den  Abdruck  desjenigen 
Buchstabens  bewirkten,  welchem  die  betreffende 
Durchlochung  entsprach.  Jedes  Zeichen  wurde 
somit  durch  eine  bestimmte  Anzahl  von  Löchern 
in  eigenthümlicher  Anordnung  dargestellt.  Die 
Herstellung  dieser  Durchlochung  selbst  bildet 
also  ein  Grundelement  der  Erfindung.  Von 
dieser  Herstellung  war  aber  nicht  viel  anderes 
gesagt,  als  dafs  dieselbe  durch  eine  Klaviatur 
geschehe.  Es  fehlte  jede  genauere  Angabe,  in 
welcher  Weise  diese  Klaviatur  nun  so  wirkte, 
dafs  beim  Niederdrücken  der  für  das  einzelne 
Zeichen  bestimmten  Taste  gerade  die  diesem 
Zeichen  entsprechende  Durchlochung  zu  Stande 
kommt  und  dafs  die  Durchlochungen  der  ein- 
zelnen Zeichen  auf  dem  Papierstreifen  sich  eng 
an  einander  schliefsen. 

Diese  Unklarheit  der  Beschreibung  wird  bei 
ausländischen  Patentgesuchen  sehr  vielfach  hervor- 
gerufen  durch   mangelhafte   Ucbersetzung  des 


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246 


VEREINS- ANGELEGENHEITEN. 


Er  KKTROTECHN.  ZRITSCHRtKT. 
JUNI  1883. 


Originaltextes.  Doch  das  ist  ein  Punkt,  auf 
welchen  ich  noch  später  zu  sprechen  komme. 

Von  dem  Rechte  des  Einspruches  ist  ver- 
hältnifsmäfsig  sehr  selten  Gebrauch  gemacht, 
nur  bei  8  Anmeldungen;  es  kann  dies  als  ein 
Zeichen  der  gründlichen  Prüfung  der  Gesuche 
seitens  des  Patentamtes  oder  als  Zeichen  dafür 
angesehen  werden,  dafs  das  Interesse  an  den 
Einspruch  bei  der  Jugend  der  Elektrotechnik 
noch  nicht  sehr  grofs  ist. 

Von  allgemeinerem  Interesse  dürfte  die  Ver- 
theilung  der  Anmeldungen  auf  die  einzelnen 
Länder  sein,  ein  Punkt,  den  ich  hier  aus  noch 
einem  anderen ,  sich  aus  späterem  ergebenden 
TJrunde  hervorhebe:  Deutschland  nimmt  erst  die 
dritte  Stelle  ein  mit  77  Gesuchen. 

Es  kamen  aus: 

England    .  .  .  .105  Gesuche, 

Amerika    ....  82 

Deutschland    .  .  77 

Frankreich  ...  42 

Oesterreich  ...  3 

anderen  Ländern  26 

335  Gesuche. 

Der  Prozentsatz  der  Gesuche,  welche  abge- 
wiesen weiden  mußten,  stellt  sich  für  Deutsch- 
land ungünstiger  als  für  die  anderen  Länder. 
Es  sind  nämlich  von  den  77  Anmeldungen  bis 
jetzt  25  abgewiesen.  Dagegen  stellt  sich  die 
Zahl  der  nöthigen  Zwischenverfügungen  geringer. 
Von  den  77  Gesuchen  sind  nach  Ausscheidung 
von  24  direkt  zurückgewiesenen  zur  Auslegung 
gelangt  40.  Auf  diese  fallen  bis  zur  Bekannt- 
machung der  Anmeldung  77  Verfügungen,  also 
nicht  ganz  2  Verfügungen  pro  Anmeldung.  Es 
sind  nur  noch  11  Gesuche,  also  der  siebente 
Theil  in  Behandlung,  während  von  der  Gesammt- 
zahl  der  Patentgesuche,  wie  ich  vorher  erwähnte, 
der  6,5  Theil  sich  noch  in  Behandlung  befindet. 
Rechnen  wir  noch  2  zurückgezogene  Gesuche 
zu  den  aufgeführten  40  +  24+11,  so  ergiebt 
sich  die  Zahl  77.  Forscht  man  nun  nach  dem 
Grunde,  weshalb  die  deutschen  Gesuche  in  der 
zuletzt  angeführten  Beziehung  günstiger  stehen, 
so  liegt  derselbe  einmal  darin,  dafs  die  Aus- 
länder durch  die  Art  ihrer  einheimischen  Pa- 
tente zu  Gesuchen  geführt  werden,  welche  bei 
uns  Unzulässiges  enthalten,  namentlich  zur  Zu- 
sammcnschachtelung  verschiedener  Erfindungen 
in  ein  Gesuch,  zu  zu  weit  gehenden  Ansprüchen, 
zu  den  unglücklichen  Kombinationsansprüchen. 
Sodann  tritt  als  ein  grofser  Ucbelstand  bei 
diesen  ausländischen  Gesuchen  die  mangelhafte 
Uebertragnng  des  Originaltextes  ins  Deutsche 
auf.  Dafs  diese  Ursachen,  namentlich  die  letz- 
tere, leider  vorhanden  sind,  mufs  berechtigte 
Verwunderung  erregen,  weil  die  ausländischen 
Patentsucher  bei  uns  durch  einen  Bevollmäch- 
tigten vertreten  sein  müssen  und  dieser  aus- 
nahmslos aus  der  Zahl  der  Patentanwälte  ge- 


nommen wird,  also  solcher  Männer,  wejehe  sich 
speziell  mit  der  Besorgung  von  Patentgeschäften 
befassen,  welche  die  einschlägigen  Bestimmungen 
genau  kennen  und  beanspruchen  werden,  wirk- 
lich Anwälte  ihrer  Klienten  zu  sein,  d.  h.  die 
Interessen  der  letzteren  möglichst  wahrzunehmen. 
Man  sollte  also  glauben,  dafs  die  Mitwirkung 
dieser  geschulten  Vertreter  mehr  Garantie  dafür 
böte,  dafs  die  Ansprüche  und  die  Beschreibung 
dem  Gesetze  gemäfs  eingerichtet,  und  dafs  Ver- 
zögerungen, welche  durch  mangelhafte  Ueber- 
setzung  und  daraus  entsprungene  Unklarheiten 
entstehen,  vermieden  werden.  Die  Erfahrung 
steht  jedoch  einer  solchen  Voraussetzung,  wenig- 
stens was  das  Gebiet  des  elektrischen  Patent- 
wesens betrifft,  nicht  zur  Seite,  wie  sich  aus 
folgenden  ziffermäfsigen  Angaben  ergeben  dürfte. 
Ich  werde  die  durch  Patentanwälte  eingebrachten 
Gesuche  mit  denjenigen,  welche  von  den  Er- 
findern selbst  angemeldet  sind,  vergleichen  in 
Bezug  auf  die  Schnelligkeit  der  Erledigung. 
Ich  beschränke  diesen  Vergleich  auf  die  deut- 
schen Gesuche,  bei  welchen  überhaupt  nur  eine 
Selbstvertretung  seitens  des  Erfinders  möglich 
ist  und  die  alle  nach  demselben  Mafsstabe  be- 
messen werden  können,  weil  das  Hineinziehen 
ausländischer  Gesuche  in  gewissem  Sinne  den 
Einwurf  rechtfertigen  würde,  dafs  für  diese  an- 
dere Umstände  in  Betracht  zu  ziehen  sind, 
welche  eine  Verzögerung  der  Erledigung  ver- 
ursachen. 

Von  den  77  deutschen  Patentgesuchen  sind 
52  von  den  Erfindern  selbst  angemeldet;  25 
wurden  durch  Vermittclung  von  Patentanwälten 
eingebracht.  Von  den  ersten  52  sind  17  direkt 
abgewiesen,  1  wurde  zurückgezogen  vor  Erlafs 
einer  Verfügung,  so  dafs  34  zur  weiteren  Be- 
handlung kamen.  Hiervon  sind  27  bis  zur  Aus- 
legung gelangt  oder  nach  eingetretenen  Ver- 
handlungen vor  der  Auslegung  zurückgezogen; 
7  befinden  sich  noch  im  Geschäftsgang  und  sind 
noch  nicht  bis  zur  Bekanntmachung  gediehen. 
Auf  die  genannten  27  Anmeldungen  fallen  bis 
zur  Bekanntmachungsverfügung  einschliefslich 
49  Verfügungen,  also  durchschnittlich  1,«  Ver- 
fügungen. Die  7  letzterwähnten  Anmeldungen 
haben  bis  jetzt  12  Erlasse,  durchschnittlich  1,7, 
erfordert.  Rechnet  man  für  sie  den  günstigsten 
Fall,  dafs  jede  Anmeldung  nur  noch  die  Be- 
kanntmachungsverfügung  nothwendig  macht,  so 
kommen  also  auf  die  34  weiter  behandelten 
Anmeldungen  49  +  12  +  7  —  68  Verfügungen; 
Durchschnitt  2. 

Für  die  25  durch  Patentanwälte  vertretenen 
Gesuche  stellen  sich  die  analogen  Zahlen  folgender- 
mafsen : 

Direkt  zurückgewiesen  7  Gesuche,  zurückge- 
zogen 1  Gesuch.  Bis  zur  Auslegung  u.s.  w.  ge- 
langten 13  Gesuche  mit  28  Verfügungen,  Durch- 
schnitt 2,».  In  Behandlung  blieben  4  Gesuche 
mit  9  Verfügungen,  Durchschnitt  2,».  Nehmen 


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ELEKTROTECHN.  ZK tTSf  HRIFT. 
  JUNI  «883-  


Neesen,  Uebf.r  die  i.  d.  J.  1882  angem.  elektr.  Patentgesuche. 


247 


wir  auch  hier  den  günstigsten  Fall,  dafs  jedes 
der  4  Gesuche  nur  noch  eine  Verfügung  bean- 
sprucht, so  ergeben  sich  auf  17  Gesuche  41  Ver- 
fügungen, Durchschnitt  2,4. 

Trotzdem  dafs  also  bei  den  deutschen  Gesuchen 
die  Schwierigkeit  der  Ucbersctzung  fortfällt, 
haben  doch  die  durch  Patentanwälte  vertretenen 
Anmeldungen  mehr  Verhandlungen,  also  auch 
mehr  Zeit  in  Anspruch  genommen  als  die  von 
den  Erfindern  direkt  eingebrachten.  Zu  erwarten 
wäre  eigentlich  das  Gegcntheil.  Es  ist  nun  nicht 
zu  verwundern,  dafs  bei  den  auslandischen  Ge- 
suchen die  Anzahl  der  nothwendigen  Zwischen- 
verfügungen noch  gröfser  ist.  Der  Grund  zu 
diesem  nicht  zu  erwartenden  Verhältnifs  ergiebt 
sich  aus  der  Form  der  eingereichten  Gesuche 
leicht.  Die  Elektrotechnik  ist  zu  jung;  sie  ist 
das  jüngste  Kind  der  Technik,  welches  erst 
seit  wenigen  Jahren  gröfsere  Beachtung  nament- 
lich auch  im  Gebiete  des  Patentwesens  bean- 
sprucht. Vor  vier  und  mehr  Jahren  waren  die 
bei  Patentanwälten  zur  Vertretung  einlaufenden 
Anmeldungen  noch  zu  gering  an  Zahl,  um  zu 
eingehendcrem  Studium  dieser  Materie  zu  ver- 
anlassen. Das  Kind  ist  plötzlich  riesengrofs 
geworden,  ist  den  Vertretern  Uber  den  Kopf 
gewachsen  und  stellt  an  das  Verständnifs  der- 
selben Anforderungen,  welche  vielleicht  nicht 
immer  erfüllt  werden  und  dazu  Veranlassung 
geben,  dafs  die  Mitwirkung  sich  wesentlich  auf 
die  Erfüllung  de.s  Formalen  beschränkt.  Die 
Herren  Patentanwälte  sind  mit  der  Elcktrizitäts- 
lehre  anscheinend  nicht  durchweg  so  vertraut 
wie  mit  anderen  Zweigen  der  Technik;  sie 
wissen  vielleicht  nicht  immer  mit  Sicherheit  zu 
würdigen,  was  in  den  Gesuchen  beschrieben 
und  beansprucht  wird.  Die  Schwierigkeit,  in 
solchen  Fällen  Ansprüche  zu  formen  u.  s.  f., 
ergiebt  sich  von  selbst. 

Der  beste  Beweis  für  diese  Annahme  ist  die 
Art  der  Uebersetzung  ausländischer  Gesuche. 
Wie  jede  Wissenschaft,  so  hat  auch  die  Elek- 
trizitätsichre gewisse  Termini  technici,  welche 
sich  in  dem  gewöhnlichen  Lexikon  nicht  finden 
und  deren  richtige  Uebersetzung,  auch  wenn 
dieselben  in  technischen  Lcxicis  enthalten  sind, 
doch  nur  demjenigen  möglich  ist,  welcher  die 
Elektrizitätslehre  bis  zu  einem  gewissen  Punkte 
beherrscht.  Fehlt  es  hieran,  so  können  sinn- 
verwirrende Irrthümer  bei  der  Uebersetzung 
nicht  Wunder  nehmen.  Wenige  Beispiele  will 
ich  nur  anführen  für  derartige  Irrthümer  bei  der 
Uebersetzung  ausländischer  elektrischer  Patent- 
gesuche. 

Vor  Allem  macht  das  Wort  »Potential-  grofse 
Schwierigkeit.  Das  gewöhnliche  Lexikon  kennt 
dasselbe  ja  nur  als  Adjektiv  mit  der  Bedeutung 
»wirksam«  u.  s.  w.  Von  den  verschiedensten 
Uebersctzungsversuchen  sei  angeführt  als  Bei- 
spiel: »Potenz«,  »die  elektrische  Potenz». 


Statt  Pol  der  Batterie  heifst  es  in  der  Ueber- 
tragung  aus  dem  Französischen:  »Punkt  der 
Batterie* .  Wir  sind  gewohnt,  den  Strom  nach 
Ampere  zu  messen.  Dieser  Ausdruck  steht 
noch  nicht  im  Lexikon,  daher  wird  vom  Ucber- 
setzer  das  ihm  aus  der  sonstigen  Technik  ge- 
läufigere Wort  »Atmosphären t  hierfür  gesetzt. 

Das  französische  Wort  »cireuiu  findet  sich 
in  einer  Anmeldung  fortwährend  mit  j  Kreis 
wiedergegeben,  wodurch  den  Kreisen  die  merk- 
würdigsten Eigenschaften  zuertheilt  werden.  Sie 
heben  sich  z.  B.  auf.  Die  klassische  Ueber- 
setzung von  »pile  elcctrique«  lautet:  elektrische 
Pille*. 

Folgende  charakteristische  Sätze  kommen  in 
einem  Gesuch  über  Thermoelement  vor:  ieine 
Einrichtung ,  mittels  welcher  weniger  Wider- 
stand und  zugleich  mehr  Stärke  im  elektri- 
schen Strom  u.  s.  w.,  indem  die  elektrische 
Kraft  stets  beständig  bleibt.  Die  Thcrmobatterie 
wird  später  galvanische  Batterie  genannt.  »Die 
Scheiben  reihenweise  verbunden  bei  einem 
Loch  im  Mittelpunkte*-,  »in  dieser  Industrie 
angewandt« ,  soll  heifsen  »in  der  Thermoelek- 
trizität angewandt«.  Anstatt  zu  sagen:  »die  Er- 
wärmung geschieht  an  der  und  der  Stelle*, 
sagt  der  Uebersctzer:  »die  Hitze  wird  ange- 
wendet   an  der  betreffenden  Stelle. 

Manchmal  hilft  sich  der  Uebersctzer  auch 
durch  einfache  Weglassung.  So  lautet  z.  B.  der 
Titel  eines  Gesuches:  »Apparat  zur  Bcmerkbar- 
machung  einer  zwischen  den  Polen  oder  damit 
verbundenen  Leitungen  vorhandenen  Differenz^. 
Dieser  einfache  Ausdruck  »Differenz« "  kehrt  in 
der  ganzen  Anmeldung  an  Stelle  von  *Potcntial- 
differenz«  wieder. 

Die  Blumenlese  von  Uebersetzungsfchlern  liefse 
sich  noch  weit  fortsetzen. 

Das  Auftreten  solcher  Fehler,  welche  den 
Sinn  oft  ganz  entstellen  oder  unverständlich 
machen,  läfst  sich  nur  erklären  aus  mangel- 
haftem Sachvcrständnifs  des  Ucbcrsetzers,  wobei 
man  allerdings  sagen  sollte,  dafs  Niemand  etwas 
vertreten  sollte,  was  er  selbst  nicht  gertau  ver- 
steht. Noch  auffallender  und  noch  weniger  ent- 
schuldbar erscheint  es  aber,  wenn  die  Mangelhaftig- 
keit der  Uebersetzung  mitunter  so  weit  geht,  dafs 
selbst  die  gewöhnlichsten  Regeln  des  deutschen 
Satzbaues  mifsachtet  und  nach  dem  Lexikon 
die  Worte  wörtlich  übersetzt  und  gerade,  wie 
dieselben  im  Originaltexte  gesetzt  sind,  neben 
einander  gestellt  werden.  Solche  Eingaben  nehmen 
sich  dann  in  der  That  wie  Schülerarbeiten 
aus.  Es  erscheint  auch  nicht  ausreichend, 
diese  Unvollkommenheit  der  Uebersetzung,  wie 
wohl  versucht  worden  ist,  durch  die  Mangel- 
haftigkeit des  Originaltextes  zu  erklären  und  zu 
rechtfertigen.  Das  Patentamt  hat  doch  allein 
mit  dem  ihm  vorgelegten  Gesuche  zu  thun  und 
zu  rechnen;  wenn  ein  Patentanwalt  das  letztere 
einreicht,  so  vertritt  er  es.    Scheint  ihm  selbst 


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Vkrkins- Angelegenheiten. 


das  Gesuch  ungenügend,  so  sollte  er  auch  die 
Vertretung  nicht  Übernehmen. 

Um  in  derselben  nützlichen  Weise,  wie  in 
anderen  Zweigen  der  Technik  ,  auch  den 
elektrischen  Patentgesuchen  behülflich  sein  zu 
können,  dürfte  es  den  Herren  Patentanwälten 
zu  empfehlen  sein,  sich  selbst  mit  der  Elek- 
trizitätslehre, deren  Nutzbarmachung  ihnen  jetzt 
eine  so  grofse  Arbeitsmenge  zuführt,  vertrauter 
zu  machen  oder  sich  wenigstens  mit  zuver- 
lässigen, elektrisch  geschulten  Hülfskräften  zu 
versehen. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  auf  zwei 
Punkte  aufmerksam  machen,  welche  manches 
Mal  unrichtig  aufgefafst  werden. 

Durch  die  Patentirung  irgend  eines  Gegen- 
standes wird  kein  Urtheil  über  die  Zweckmäfsig- 
keit  abgegeben,  sondern  nur  über  die  Neuheit. 
Daher  sind  Bezeichnungen  der  Art:  Verbesse- 
rung irgend  einer  Einrichtung,  unzulässig.  Auch 
der  unbestimmte  Ausdruck  >Neuerung-  in  der 
Bezeichnung  ist  möglichst  zu  vermeiden.  Die 
Bezeichnung  soll  bestimmt  enthalten,  worauf 
sich  der  Inhalt  des  Gesuches  bezieht.  An  Stelle 
des  beliebten:  : Neuerungen  an  elektrischen 
Lampen*  mufs  z.  B.  gesetzt  werden:  Her- 
stellung der  Kohlen  zu  elektrischen  Beleuchtungs- 
zwecken, Verbindung  der  elektrischen  Lampe 
mit  der  Leitung,  Rcgulinmgseinrichtung  für 
elektrische  Bogenlampen-  u.  s.  f. 

Den  Gründen  in  den  Verfügungen  des  Patent- 
amtes wird  öfters  entgegengehalten,  dafs  die  be- 
treffende Sache  bereits  in  anderen  Ländern  un- 
beanstandet patentirt  ist.  Diese  Entgegnung  ist 
zwecklos,  da  die  Grundsätze  für  die  Patentirung 
und  die  Behandlung  der  Patentgesuche  in 
Deutschland  wesentlich  von  denjenigen  in  an- 
deren Ländern  abweichen. 


Dr.  Aron: 

Ueber  künstlichen  Graphit. 

Die  Mittheilung,  die  ich  hier  machen  will, 
soll  nicht  von  den  Methoden  handeln,  die  man 
bisher  hatte,  künstlichen  Graphit  darzustellen, 
sondern  knüpft  an  die  Wahrnehmung  an,  dafs 
Glühlichtkohle  in  der  Flamme  des  Bunsen'schen 
Brenners  nicht  verbrennt,  wie  der  Versuch  es 
hier  zeigt;  sie  widersteht  sogar,  wie  ich  mich 
überzeugt  habe,  dem  Einflüsse  des  Gasgebläses; 
sie  wird  freilich  dabei  langsam  abgetragen,  aber 
dies  dürfte  wohl  nur  der  mechanischen  Wirkimg 
des  Luftstromes  zuzuschreiben  sein.  Die  gute 
Leitungsfähigkeit  und  die  schwere  Entzündlich- 
keit hat  diese  Kohle  mit  dem  Graphit  gemein; 
in  diesem  Sinne  habe  ich  mir  erlaubt,  sie  einen 
künstlichen  Graphit  zu  nennen.  Ganz  unver- 
brcnnlich  ist  die  Glühlichtkohle  nicht,  ebenso- 
wenig wie  der  natürliche  Graphit;  bei  Tempe- 


raturen, wie  sie  durch  den  elektrischen  Strom 
erzielt   werden,   würde   sie    in   der   Luft  ver- 
brennen, aber  Graphitstäbchen  würden  ebenfalls 
unter  diesen  Bedingungen  zerstört  werden.  Ich 
will  hier  nur  untersuchen,  wodurch  die  graphit- 
artigen Eigenschaften  dieser  Kohle  entstanden 
sind.    Zunächst  ist  bekannt,  dafs  die  gute  Lei- 
tungsfähigkeit vegetabilischer  Stoffe  durch  Glühen 
bei  hoher  Temperatur  erzielt  wird,   aber  frei- 
lich, sie  können  dabei  noch  verhältnifsmäfsig  leicht 
entzündlich  bleiben:   die  schwere  Entzündlich- 
keit wird  erst  durch  eine  sehr  helle  Wcifsgluth 
!  erzielt,  so  dafs  in  dieser  Beziehung  die  Elek- 
1  trizität  und  das  Vakuum  nur  insofern  von  Wir- 
i  kung  sind,  als  durch  sie  ein  Glühen  bei  sehr 
hoher   Temperatur    ermöglicht    wird.  Schon 
Violette  hat  gelegentlich  seiner  Untersuchun- 
gen über  Holzkohle  gefunden ,  dafs  Holzkohle 
durch  sehr  hohe  Temperaturen  schwer  entzünd- 
lich wird.   Ich  erlaube  mir,  Ihnen  hier  Gewebe 
zu   zeigen,    welche   in  einem  Graphittiegel  in 
einem    Kohlenfeuer    unter   Anwendung  eines 
kräftigen   Ventilators   bei   Luftabschlufs  karbo- 
nisirt  wurden  und  nun  in  diesem  Brenner  nicht 
mehr  entzündlich  sind.    Sehr  schön  sieht  diese 
karbonisirte  Watte  aus,  deren  zarte  Fäscrchen 
:  in   der  Flamme  hell  glühen,  ohne  zerstört  zu 
werden.     Auch  I'apier,  in  dieser  Weise  behan- 
delt, verbrennt  nicht.   Hier  habe  ich  ein  Stück 
einer  Postkarte,  das  nicht  verbrennt,  und  auf 
dem   man   die   Druckschrift  -Postkartei  noch 
lesen  kann.    Man  kann  somit  drei  Stadien  der 
'.  Karbonisirung  unterscheiden;  im  ersten  Stadium 
i  bleiben  die  vegetabilischen  Stoffe  leicht  entzünd- 
lich und  leiten  die  Elektrizität  nicht;  im  zweiten 
Stadium,  bei  einer  hohen  Temperatur,  werden 
sie  leitend,  aber  bleiben  noch  leicht  entzünd- 
lich;   in    einem    dritten    Stadium,    bei  noch 
höherer  Temperatur,  bleiben  sie  leitend,  aber 
werden  auch  schwer  entzündlich,  werden  also 
in  gewissem  Sinne  graphitirt.    Auch  Rufs  ist 
graphitirbar;  hier  erlaube  ich  mir,  eine  Probe 
zu  zeigen,  welche  nach  vorläufigen  Versuchen 
mir  besser  zu  leiten  schien  als  geschlemmter 
Graphit,  wahrscheinlich  weil  der  Graphit  nicht 
so  reiner  Kohlenstoff  ist  als  guter  Rufs,  sondern 
weit  mehr  Aschenbestandtheile   enthält.  Aber 
der  natürliche  Graphit  unterscheidet   sich  von 
diesem   künstlichen  durch  seine  krystallinische 
Beschaffenheit,  womit  auch  seine  Weichheit  und 
Schmierfähigkeit  zusammenhängt,  Eigenschaften, 
die   den   künstlich    graphitirten    Stoffen  völlig 
abgehen.  Wenn  also  auch  der  natürliche  Graphit 
aus  organischen  Substanzen  bei  sehr  hoher  Tem- 
peratur entstanden  sein  kann,  so  müssen  dabei 
doch  noch  andere  wesentliche  Faktoren  mitge- 
wirkt  haben,   insbesondere  wahrscheinlich  ein 
l  sehr  hoher  Druck,  unter  dessen  Einflufs,  wie 
Violette  gezeigt  hat,  Holz  eine  Kohle  liefert, 
die  gar  nicht  mehr  das  Gefüge  des  Holzes  hat. 
Der   künstliche    Graphit    könnte    vielleicht  an 


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Stelle  des  natürlichen  bei  der  Graphittiegel- 
fabrikation sich  anwenden  lassen,  doch  dürfte 
er  sich  für  diese  Zwecke  zu  theucr  stellen;  da- 
gegen könnte  der  graphitirte  Rufs  wegen  seiner 
überaus  feinen  Vertheilung  sich  sehr  wohl  zur 
Herstellung  einer  sehr  festen  und  sehr  homo- 
genen Kohle  für  Bogenlicht  eignen;  den  Herren 
Galvanotechniken!,  welche  versuchen  wollen, 
ob  sich  Rufs  für  manche  galvanoplastische 
Zwecke  zur  Verwendung  an  Stelle  des  Graphits 
eignet,  erlaube  ich  mir,  eine  Probe  gut  leiten- 
den Rufses  hier  zur  Verfügung  zu  stellen. 

Geh.  Rath  Dr.  \V.  Siemens:  Die  That- 
sachc,  dafs  Holzkohle  durch  Glühen  bei  hoher 
Temperatur  leitend  wird,  ist  lange  bekannt; 
dafs  die  bei  sehr  hoher  Temperatur  karboni- 
sirten  Stoffe  wirklich  Graphit  seien,  scheint  mir 
noch  nicht  erwiesen,  und  es  empfiehlt  sich,  ; 
noch  weitere  Untersuchungen  über  diesen  sehr 
interessanten  Gegenstand  zu  machen.  Schon 
der  Herr  Vortragende  hat  auf  den  Unterschied 
hinsichtlich  der  krystallinischen  Beschaffenheit 
des  Graphits  und  der  Struktur  der  karbonisirten 
Stoffe  hingewiesen,  aufserdem  leitet  aber  Graphit 
gar  nicht  so  gut  wie  Kohle,  also  z.  B.  nicht  so 
gut  wie  Retortenkohle.  Die  Leitungsfähigkeit  ; 
hoch  erhitzter  Holzkohle  und  ihre  schwere  Ver- 
brennlichkeit  werden  bedingt  durch  einen  ge- 
ringen Gehalt  an  Wasserstoff,  den  die  Holz- 
kohle noch  enthält  und  der  durch  die  hohen 
Temperaturen  ausgetrieben  wird. 

Dr.  Aron:  Ich  gebe  gern  dem  hochgeehrten 
Herrn  Vorredner  zu ,  dafs  die  von  mir  ge- 
zeigten Stoffe  nicht  wirklich  Graphit  sind,  ich 
habe  nur  in  dem  Sinne  die  Bezeichnung  künst- 
licher Graphit  für  sie  gebraucht,  als  sie  zwei 
wichtige  physikalische  Eigenschaften,  die  gute 
elektrische  Leitungsfähigkeit  und  die  schwere 
Entzündlichkeit,  mit  dem  natürlichen  Graphit 
gemeinschaftlich  haben,  wie  man  ja  auch  von 
Retortengraphit  spricht ,  obwohl  diese  Kohle  : 
nicht  weniger  vom  Graphit  in  ihren  Eigen- 
schaften abweicht.  —  Den  Beweis  zu  führen, 
dafs  die  Stoffe  auch  chemisch,  identisch  sind, 
dürfte  schwer  sein,  denn  Kohlenstoff  ist  beides, 
und  selbst  die  Bildung  der  Graphitsäure  scheint 
kein  zweifelloses  Kriterium  zu  sein  für  die 
Unterscheidung  des  Graphits  von  anderen  Kohlen- 
arten. —  Dafs  der  geringe  Wasserstoffgehalt 
die  Ursache  der  schweren  Entzündlichkeit  der 
bei  hoher  Temperatur  karbonisirten  Stoffe  sein  '■ 
mag,  kann  man  annehmen,  aber  dann  kann 
man  dieselbe  Ursache  als  mafsgebend  für  die 
schwere  Entzündlichkeit  des  Graphits  ansehen, 
der  auch  nur  sehr  geringe  Mengen  Wasserstoff  . 
enthält.  Gegen  diese  Auffassung  spricht  nur  j 
der  Umstand,  dafs  manche  Kokessorten  weniger 
Wasserstoff  enthalten  als  mancher  Graphit,  und 
dafs  die  Kokes  doch  leichter  verbrennlich  sind 
als  Graphit.   Es  kann  sich  dabei  jedenfalls  nur 


um  den  chemisch  gebundenen  Wasserstoff  han- 
deln, nicht  um  den  absorbirten;  denn  ich  habe 
anfänglich  die  Stoffe,  um  sie  vor  dem  Sauer- 
stoff der  Luft  während  des  Glühens  zu  schützen, 
in  einem  Chamottcrohre  geglüht,  während  ich 
Wasserstoffgas  durchleitete,  auch  liefs  ich  sie  im 
Wasserstoffstrom  erkalten;  sie  hatten  also  jeden- 
falls so  viel  wie  möglich  Wasserstoff  absorbirt; 
in  ihren  Eigenschaften  aber  hinsichtlich  der 
Leitungsfähigkeit  und  schweren  Entzündlichkeit 
verhielten  sich  Stoffe  nicht  anders,  als  wenn 
der  l.uftabschlufs  auf  andere  Weise,  also  z.  B. 
durch  Verpacken  mit  Kohlenpulvcr ,  erzielt 
wurde. 


ABHANDLUNGEN. 

Ueber  Otto  von  Guerickes  Leistungen  auf  dem 
Gebiete  der  Elektrizitätslehre. 

Von  Dr.  E.  Gkri.and. 

Selten  ist  die  wissenschaftliche  Thätigkeit 
eines  Mannes  so  voll  und  so  bereitwillig  ge- 
würdigt worden,  wie  die  Otto  von  Guerickes. 
Dazu  hat  nicht  am  wenigsten  die  glänzende 
Art  beigetragen,  auf  welche  es  ihm  möglich  war, 
zuerst  seine  Versuche  zu  veröffentlichen.  Von 
dem  Magistrate  seiner  Vaterstadt,  dem  er  seit 
dem  Jahre  1626  angehörte,  zur  Wahrung  der 
ihr  im  Westphälischen  Frieden  gemachten  Zu- 
geständnisse als  Gesandter  auf  den  Reichstag 
geschickt,  den  der  Kaiser  1653  nach  Regens- 
burg berufen  hatte,  benutzte  er  diese  Gelegen- 
heit, um  den  dort  versammelten  Fürsten  die 
Versuche  mit  der  von  ihm  erfundenen  Luft- 
pumpe vorzuführen,  und  erregte  mit  denselben 
die  ungeteilteste  Bewunderung.  Namentlich 
inteiessirte  sich  der  Erzbischof  von  Mainz  und 
Bischof  von  Würzburg,  Johann  Philipp,  auf 
das  höchste  dafür  und  erreichte  es,  dafs  ihm 
Guericke  seine  Apparate  überlicfs ,  welche 
nach  Würzburg  gebracht  und  in  dem  dortigen 
Schlofs  aufgestellt  wurden.  Hier  benutzte  sie 
der  Jesuitenpater  und  Professor  Kaspar  Schott 
zur  Wiederholung  der  Versuche  und  theilte 
diese  bald  darauf  mit  Genehmigung  ihres  Ur- 
hebers in  seiner  1657  erschienenen  Mechanica 
hydraulico-pneumatica  dem  grofsen  Publikum 
mit.  Allgemein  war  der  Beifall,  den  sie  auch  bei 
diesem  errangen ;  weit  über  die  Grenzen  I  )eutsch- 
lands  hinaus  erregten  sie  Aufsehen  und  sicherten 
Guericke  die  Priorität  vor  Boyle,  welcher 
sich  mit  der  Absicht,  ähnliche  Ideen  zu  ver- 
wirklichen ,  schon  früher  getragen  hatte.  ') 
Guericke  bereitete  indessen  auch  seinerseits 
die  Veröffentlichung  seines  Apparates  vor;  ob- 

'1  Hoylt,  Nova  cxpcrinirnu  physico - mccliaiiica  <lc  vi  aeri* 
cl^l.ca  et«:.    RoticroJami,  1669,  S.  j. 

3* 

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Abhandlungen. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JUNI 


wohl  er  aber  seit  1663  sein  Manuskript  fertig 
liegen  hatte,  so  gelang  es  ihm  doch  erst  1672, 
dasselbe  zum  Drucke  zu  bringen.  Ks  geschah 
dies  in  dem  berühmten  Werke,  das  in  sogleich 
in  die  Augen  fallendem  grofsen  Drucke  den 
Titel  »Die  neuen  sogenannten  Magdcburgischen 
Versuche  über  den  leeren  Raum«1)  fuhrt, 
dem  in  viel  kleinerer  Schrift  zugefügt  ist: 
»Welchen  beigegeben  sind  noch  einige  andere 
Über  das  Gewicht  der  die  Erde  umgebenden 
Luft,  über  die  Weltkräfte  und  das  Planeten- 
system, sowie  über  die  Fixsterne  und  jenen 
Ungeheuern  Raum,  welcher  sowohl  innerhalb, 
wie  aufserhalb  derselben  sich  ausbreitet*)«. 
Diesem  Titel  entspricht  der  Inhalt  des  Buches 
insofern  nicht  völlig,  als  die  Versuche  über 
den  leeren  Raum  noch  nicht  J-  des  Ganzen 
ausmachen ,  während  man  dem  Titel  nach 
gerade  das  Gegentheil  erwarten  sollte.  Daher 
ist  es  gekommen,  dafs  man  je  länger  je  mehr 
von  dem  übrigen  Inhalte  des  Buches  absah 
und  nur  diese  Versuche  berücksichtigte.  So 
bildete  sich  nach  und  nach  eine  so  einseitige 
Art  der  Beurtheilung  der  Leistungen  Guerickes, 
eine  so  falsche  Auffassung  dessen  ,  was  er 
leisten  wollte,  aus,  dafs  es  hohe  Zeit  scheint, 
dem  entgegenzutreten.  Bei  der  gänzlich  un- 
zureichenden, freilich  ziemlich  mühelosen  Me- 
thode, die  man  in  der  Geschichte  der  Physik 
immer  noch  anwenden  zu  können  glaubt,  ent- 
stand bald  eine  Uebcrlieferung,  die  Guericke 
nicht  hoch  genug  stellen  kann,  während  der 
gröfste  Theil  seines  Buches  doch  zu  mancherlei 
Bedenken  Anlafs  giebt.  Das  tritt  uns  nament- 
lich entgegen  in  vier  Arbeiten  über  Guerickes 
Leistung  auf  physikalischem  Gebiete,  welche 
wir  Dies,  Hochheim,  Iloffmann  und  Zc- 
rener  verdanken.  Hochheim,  dessen  Arbeit 
sich  im  ersten  Programme  der  städtischen 
höheren  Gewerbeschule  in  Magdeburg  von  1870 
findet,  berücksichtigt  wenigstens  noch  den  In- 
halt des  ganzen  Guericke'schen  Buches,  aber 
obwohl  er  darin  genug  Unhaltbares  und  stark 
Anzuzweifelndes  findet,  so  ist  er  doch  weit  ent- 
fernt davon,  dem  Erfinder  der  Luftpumpe 
daraus  einen  Vorwurf  zu  machen  l).  Vielmehr 
ist  ihm  die  Zeit,  in  der  er  lebte,  und  deren 
Kriegsnoth  dafür  verantwortlich.  Dies4),  Hoff- 
mann4) und  Zercner*)  aber  ziehen  die  übri- 


'|  Experiment.!  nova  (ut  vocantur)  Magdebiirgica  de  Vacuo 
Spatio.  (Die  geipenten  Worte  »ind  durch  Jen  Druck  hervorgehoben.) 

3)  De  Aeri«  Pondcrc  circa  Terram,  He  Virtutibus  Mundani*,  et 
Sy»lcmale  Mundi  Planetario;  sioit  et  de  Stelli*  Fixi».  ac  Spatio  ilto 
Immeiuo,  quod  lim  intra  quam  extra  ea»  fanditur. 

>)  Hnchheim,  O.  von  Guericke  al»  Phy»iker,  Magdeburg,  1870. 

*!  Die»,  O.  von  Guericke  und  »ein  Verdien«,  Magdeburg,  iS6j. 

5*  Otto  von  Guericke,  ein  Lchcnthild  von  F.  W.  Hoffmann, 
herausgegeben  von  Opel,  Magdeburg,  1874. 

«l  Otto  von  Guerickes  experimenta  nov»  (ut  vocantur)  Magde- 
biirgica. Im  Auftrage  de*  Kommisiar*  den  Deutschen  Reiche»  für 
die  Elektrmt»t*au«tcltung  in  Pari»  1S81  neu  edirt  und  mit  einem 
hi-itoriichen  Nachworte  vergehen  von  Dr.  H.  Zerener.  (Der 
Titel  deckt  «ich  imofern  nicht  mit  dem  Inhalt,  al»  nur  die  elektri- 
»chen  Ver»uche  Guericke»  neu  edirt  werden,  die  iwei  Seiten  de* 
»44  Seiten  «ählenden  Werkes  einnehmen.) 


gen  Arbeiten  Guerickes  zu  seiner  Beurtheilung 
so  gut  wie  gar  nicht  mehr  heran  und,  indem 
sie  hauptsächlich  seine  Verdienste  berücksich- 
!  tigen,  glauben  sie  den  ehemaligen  Bürgermeister 
von  Magdeburg  den  gröfsten  Männern  seiner 
Zeit  zuzählen  zu  müssen.  Dagegen  nimmt  sich 
nun  der  Vorwurf,  den  der  am  meisten  unter- 
richtete und  urteilsfähigste  unter  den  Zeit- 
genossen Guerickes,  Leibniz,  demselben  macht, 
er  stehe  durchaus  nicht  auf  dem  Standpunkte 
der  fortgeschrittenen  Geister  seiner  Zeit,  eigen- 
thümlich  genug  aus ').  Bei  solcher  Sachlage 
dürfte  es  wohl  nicht  überflüssig  sein,  die 
Leistungen  Otto  von  Guerickes  einmal  einer 
möglichst  vorurtheilsfreien  Prüfung  zu  unter- 
werfen. Dies  soll  im  Nachstehenden  versucht 
werden. 

Vorher  seien  jedoch  einige  Worte  zum  Zwecke 
der  Feststellung  der  Gesichtspunkte,  nach  denen 
man  die  Leistungen  eines  experimentirenden 
Forschers  zu  beurtheilen  hat,  gestattet.  Nicht 
das  macht  ihn  grofs,  dafs  er  vielleicht  vom 
Zufalle  begünstigt ,  Entdeckungen  auf  Ent- 
deckungen häuft  und  sie  nach  Art  eines  Samm- 
lers zusammenstellt,  sondern  dafs  er  solche 
Beobachtungen  verfolgt  und  sie,  eine  Theorie 
bildend ,  zur  Krringung  neuer  Anschauungen 
benutzt.  >Nicht  die  Thatsachen  und  die  daraus 
hergeleiteten  Gesetze  allein«.,  sagt  Poggen- 
dorff*),  »machen  die  Wissenschaft  aus,  viel- 
mehr ist  die  Theorie  das  Ziel  der  Wissenschaft, 
der  einzige  vernünftige  Zweck,  den  man  beim 
Sammeln  von  Thatsachen  haben  kann*.  Frei- 
lich darf  diese  Theorie  nicht  aufs  Geradewohl 
hin  aufgestellt  sein.  Sie  mufs,  ausgehend  von 
einer  Menge  F.inzelnhciten,  diese  unter  einem 
allgemeinen  Gesichtspunkte  zusammenfassen, 
wie  z.  B.  die  Newton'sche  Farbentheorie  that, 
oder  sie  mufs  auf  eine  Analogie  sich  gründend, 
welche  im  Wesen  der  Sache  liegt,  zur  Richt- 
schnur für  neue  Versuche  werden,  wofür  eines 
der  glänzendsten  Beispiele  Huygens  in  der  Un- 
dulationstheorie  des  Lichtes  gegeben  hat.  So  an- 
gestellte Experimente  verlieren  alles  Zufällige  und 
erregen  durch  ihre  innere  Notwendigkeit  ein 
ähnliches  Gefühl  der  Befriedigung,  wie  es  ein 
Kunstwerk  thut.  Als  wesentlicher  Unterschied 
einer  naturwissenschaftlichen  Theorie  vom  philo- 
:  sophischen  Systeme  wird  aber  festzuhalten  sein, 
I  dafs  jene  von  empirischen  Thatsachen  aus- 
,  gehend,  auf  ein  Naturgesetz  abstrahirt,  das  nur 
für  einen  beschränkten  Kreis  von  Thatsachen 
1  gilt,  während  dieses  eine  von  einer  Anzahl 
Beobachtungen  entnommene  Idee  auf  alle  Vor- 
gänge in  der  Natur  auszudehnen  sucht. 

Dafs  ich  nun  in  einer  Zeitschrift,  deren  In- 
halt lediglich  der  Elcktrizitätslchre  gewidmet 
ist,  eine  Würdigung  der  Verdienste  Otto  von 


LDie  philotophi»ch«n  Schriften  von  G.  W.  Leibnil,  hcrau». 
n  von  Gerhardt,  L  Bd,  Berlin,  1B75. 
»1  Poggendorff,  Ge»chichte  der  Phy*ilt,  S.  6«S. 


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otf.chn.  ZerrscHR  irr . 
JUNI  ^883.  _ 


Gerland,  Ueber  Otto  von  Guerickes  Leistungen  u.  s.  w. 


*5' 


Guerickes  unternehme,  rindet  darin  seine  Recht- 
fertigung, dafs  es  gerade  seine  elektrischen 
Untersuchungen  sind,  die,  vorurtheilsfrei  ge- 
deutet, dies  am  sichersten  thun  lassen,  wie 
andererseits  auch  gerade  sie  zu  manchen  Ueber- 
treibungen  Anlafs  gegeben  haben.  Man  war 
nämlich  gewohnt,  sie  mit  den  Versuchen  über 
die  Luft  auf  eine  Stufe  zu  stellen ,  während 
immer  übersehen  wurde,  dafs  beide  Versuchs- 
reihen einen  ganz  verschiedenen  Werth  haben. 
Das  Ergebnifs  jener  war  die  aus  ihnen  her- 
geleitete Lehre  vom  Luftdrücke,  diese  aber  sind 
das  Resultat  einer  Theorie,  die  sich  Guericke 
gebildet  hatte,  um  alle  ihm  bekannten  Ferne- 
Wirkungen  zu  erklären.  Zu  der  Zeit,  wo  Car- 
tesius  die  Schwerkraft  aus  der  Wirbelbewegung 
eines  die  Erde  umkreisenden  Aethers  zu  erklären 
unternahm  (eine  Ansicht,  welche  Huygens  und 
Leibniz  zwar  modifizirten,  aber  in  ihrer  Grund- 
lage festhielten'),  wo  Huygens  nach  Analogie 
des  Schalles  das  Licht  als  Wellenbewegung, 
Newton  als  Stofswirkung  einzelner  sehr  kleiner 
und  dünner  Theilchcn  eines  sehr  feinen  Stoffes, 
des  Lichtäthers,  betrachteten,  wufste  Guericke 
zur  Erklärung  dieser  Erscheinungen  nichts 
besseres  zu  ersinnen,  als  dafs  er  einfach  Kräfte 
annahm,  Virtutes  Mundanae,  wie  er  sie  nannte, 
durch  deren  alleinige  Einführung  er  alle  Räthsel 
der  Fernewirkungen  lösen  zu  können  meinte. 
Damit  verwarf  er  sowohl  den  Lichtäther,  wie 
er  denn  den  Wcltenraum  absolut  leer  annahm; 
er  verwarf  auch  ausdrücklich  die  Beteiligung 
der  Luft  an  der  Fortbewegung  des  Schalles 
und  um  so  mehr  ihre  Noth wendigkeit  für  die- 
selbe. Diese  Virtutes  Mundanae  unterschied  er 
in  unkörperliche  und  körperliche,  von  denen 
die  ersteren  wieder  zweierlei  Art  sein  soliten, 
je  nachdem  für  ihre  Wahrnehmung  uns  die 
nöthigen   Sinne  fehlten   oder  nicht.     Zu  den 


Kräften  mit  dem  Bewufstsein,  durch  ihre  Ein- 
führung einstweilen  an  der  Grenze  unserer 
Kenntnisse  angekommen  zu  sein,  und  indem 
wir  die  Wirktingen  der  Kräfte  mathematisch 
definiren,  suchen  wir,  so  gut  es  geht,  jenen 
Mangel  an  Erkenntnifs  unschädlich  zu  machen. 
Guerickes  Virtutes  aber  können  nur  aus  dem 
Umfange,  denen  er  ihnen  giebt,  philosophisch 
definirt  werden,  und  so  wird  man  Zerener') 
in  keiner  Weise  beipflichten  können,  wenn  er 
meint,  dafs  Guericke,  stets  3.  von  der  experi- 
mentellen Grundlage  ausgehend,  Anschauungen 
aussprach,  die  gegenüber  den  Ansichten  des 
Gros  der  Zeitgenossen  weit  fortgeschrittener 
und  den  modernen  Begriffen  ähnlicher  waren*-. 
Wenn  auch  Guericke  von  seinen  Versuchen 
über  die  Luft  auf  die  Annahme  seiner  Virtutes 
Mundanae  kam,  eine  Konsequenz  derselben 
waren  sie  nicht,  und  das  fühlte  ihr  Urheber 
auch  wohl  selbst,  als  er  zu  ihrer  Bestätigung 
seine  elektrischen   Versuche  anstellte. 

Dafs  er  bei  denselben  in  der  That  diesen 
Zweck  und  nur  diesen  Zweck  verfolgte,  geht 
zunächst  aus  der  Ueberschrift  hervor,  die  er 
ihnen  gab.  »Ueber  den  Versuch < ,  lautet1) 
dieselbe,  %  durch  welchen  die  wichtigsten  der 
aufgezählten  Kräfte  durch  Reibung  an  einer 
Schwefelkugel  hervorgebracht  werden  können ^. 
Sodann  ergiebt  es  sich  aber  auch  aus  dem 
Briefe  vom  16.  Juni  1671,  in  welchem  er 
Leibniz  seine  Versuche  mittheilt.  Er  sagt  da- 
selbst1): >Es  sindt  unterschiedliche  mineralia 
so  mit  Schwäffel,  in  eine  ronde  kugel,  in  der 
gröfse  zwoer  fauste  grofs,  zusammen  gegossen: 
wodurch  einige  Virtutes  Mundanae  (wie  ich  sie 
nenne,  davon  dafs  gantze  4,e  Buch  tractiret) 
oculariter  demonstriret  werden;  Also:  da  Tycho 
de  Brahe  schreibet:  Er  wolte  gerne  dem  Co- 
pernico  beypflichten,  wan  nicht  der  Erdboden 


unkörperlichen,   aber   wahrnehmbaren   Virtutes  i  ejn   so  schwär  Corpus  wehre,   hergegen  de 
Mundanae   rechnet  er  die  Schwere,   die  An-  r  monstrirc  ich  hirdurch,  dafs  der  Erdboden  nicht 
ziehung,  die  Expansion,  den  Magnetismus,  den  j  so  schwär  alfs  die  allerleichtestc  Plumula4)  scy. 

Item  gedencket  Galilaeus  in  seinem  tractat: 
dafs  man  nicht  begreiflen  könne,  woher  es 
komme,  dafs  der  Mond  immer  der  Erden  folge, 
undt  auch  immer  eandem  faciem4)  gegen  die- 
selbe behalte.     So   demonstrire  ich  mit  der- 


Schall,  die  Wärme  und  das  Licht,  zu  den 
körperlichen  die  Luft  u.  s.  w.  Eine  Theorie 
würde  nach  dem  Auseinandergesetzten  diese 
Ansicht  nicht  zu  nennen  sein,  wohl  aber  ein 
System.  Werden  doch  hier  alle  die  Dinge, 
welche  andere  Eindrücke  auf  unsere  Sinne  her- 
vorrufen, wie  die  festen  und  flüssigen  Körper, 
unter  einem  Gesichtspunkte  zusammengefafst, 
welcher  ebenso  wenig  oder  ebenso  viel  auf 
Beobachtungen  und  Experimente  gegründet  ist, 
wie  es  z.  B.  die  pythagoräische  Ansicht  war, 
dafs  das  Wesen  aller  Dinge  die  Zahl  sei. 
Wenn  Guericke  die  Luft  für  eine  Virtus  er- 
klärt, so  folgt  daraus,  dafs  wir  darunter  weder 
Eigenschaften,  wie  Hochheim  Ubersetzt,  noch 
Kräfte  in  dem  jetzt  gebräuchlichen  Sinne  dar- 
unter verstehen  können.     Wir  reden  ja  von 


nova  etc.,  S.  138. 


')  Zerener  a.  a.  O.  S.  XIII.  Die  Stelle,  auf  die  «ich  meine 
obigen  Behauptungen  gründen.  heifot  wörtlich:  »Virtute*  Incorpo- 
rcae  sunt  sine  dubio  multifariae  alquc  divereae ,  quae  tarnen  a 
nobis  propter  *cn*uum  vcl  organnnim  ad  quamlibet  virtutem  ne- 
ce«*ancrum  defecturo,  non  percipiuntur:  quae  vero  in  »cn»u*  in* 
curn.nt,  unde  ä  nobis  eugnitae  tunl,  illae  vel  proveniunt  ex  Tcllurc 
vcl  a  Sole»,  worauf  er  dann  die  oben  namhaft  gemachten  Virtutes 
als  diejenigen  aufzahlt,  welche  durch  untere  Sinne  wahrgenommen 
werden  kennen.  Indem  Zerener  S.  XIV  den  Satt  nur  h.t  per- 
cipiuntur berücksichtigt,  komoit  er  <u  der  ganz  verkehrten  Ansicht, 
Guericke  »agc,  .daf»  es  mannigfache  unUrperliche  Kräfte  gebe, 
welche  aber  von  um  Mangels  der  daru  nöthigen  Sinne  und  Organe 
nicht  direkt  wahrgenommen  weiden  können«,  und  da*  »cien  eben 
die  oben  angeführten  I 

*j  Experinicnta  nova  etc.,  S.  147.    De  Kxpcrimentn,  quo  prae- 
eipuae  lue  Virtutes  enumeratae  per  attritum  in  Gtobo 
excitari  potsunt. 

»)  Briefwechsct  u.  ».  w.,  S.  94. 

«)  Federchen. 

»)  Da»»elbe  Genicht. 


32» 

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252 


selben  kugel,  dafs  solches  durch  sonderliche 
Virtutes  Mundanae  geschehe,  Kx:  gratia:  Wan 
die  kugel  zuvor  etwafs  mit  der  handt  über- 
strichen, undt  sodan  eine  gar  leichte  Flumula 
daran  gehalten  wirdt,  so  zeügt  die  kugel  die 
l'lumulam  anfangs  an  sich,  stofset  sie  aber  baldt 
wieder  umb  so  weit  ab,  als  es  Ihr  orbis  Vir- 
tutis1)  vermagk,  undt  woh  also  dan  die  kugel 
hingehet,  da  gehet  auch  die  I'lumula  in  der 
l.ufft  schwebende  hin,  so  dafs  man  sie  uff  jedes 
begehrtes  punet,  uff  jemandes  Nafe  bringen 
kan;  Sie  behelt  auch  immer  eandem  faciem 
globum  versus"),  so  dafs  man  sie  vermittelst 
dieser  Kugel  in  der  lufft  umbdrehen  kann,  wie 
man  Sic  haben  will.  Item  es  können  gar  viel 
andere  wnnderbahre  dinge  durch  diese  kugel 
demonstriret  werden,  so  dafs  man  siebet,  dafs 
nicht  eine,  sondern  etliche  viventes  virtutes 
darinnen  verborgen,  gleich  wie  man  vom  Magnet- 
stein siehet,  in  welchem  die  Virtus  directiva 
Telluris '),  kein  mehreres  aber,  stäcket;  Also 
hierinnen  andere  virtutes,  so  zu  weithläufftig  zu 
schreiben  etc.* 

In  Uebercinstimmung  mit  diesen  Worten 
tragt  Guericke  in  den  Experimentis  novis 
seine  Versuche  nach  seinen  Virtutes  Mundanae 
geordnet  vor.  Khe  wir  aber  dieselben  an  der 
Hand  der  dort  enthaltenen  Mittheilungen  ein- 
gehender betrachten,  werfen  wir  zuvor  einen 
Wiek  auf  die  Kugel  selbst,  und  sehen  endlich 
zu,  ob  man  berechtigt  war,  dieselbe  als  erste 
Klektrisirmaschine  anzusehen. 

Guericke  stellte  diese  Kugel  her,  indem  er 
gestofsenen  Schwefel  in  einen  Glaskolben  füllte, 
über  dem  Feuer  schmolz  und  nach  erfolgter 
Abkühlung  das  Glas  zerbrach.  Darauf  wurde 
die  Kugel  durchbohrt  und  eine  Axe  hindurch- 
gesteckt, mit  deren  Hülfe  sie  in  der  Hand  ge- 
halten oder  in  zwei  Lagern  unter  der  aufgelegten 
Hand  hinweggedreht  werden  konnte.  Durch 
Reibung  an  derselben  wurde  sie  elektrisch. 
Zerener  glaubt  nicht  sicher  beurtheilen  zu 
können,  *ob  Guericke  nur  wegen  der  besse- 
ren Gleitung  eine  runde  bezw.  die  Kugelform 
wählte,  oder  ob  er  auch  schon  vermuthete, 
dafs  auf  einer  Kugel  die  Elektrizität  gleich- 
mäfsig  verbreitet  sei,  d.  h.  die  Dichte  auf  allen 
Flächeneinheiten  die  gleiche  sein  müsse«.  Es 
ist  mir  nicht  verständlich,  wie  Guericke  auf 
solche  Ideen  hätte  kommen  sollen ,  da  er  von 
dem  Agens,  welches  wir  jetzt  Elektrizität  nennen, 
ja  gar  keine  Ahnung  hatte.  Ueber  den  Grund 
für  die  Wahl  der  Kugelform  bin  ich  aber 
deshalb  keinen  Augenblick  zweifelhaft,  da  er 
aufser  ihr  und  der  Form  des  Innern  einer  Re- 
torte gar  keine  andere  wählen  konnte 4),  denn 
alle  Glasgefafsc  von  anderer  Form  wären  ihm 

KraftStfcich. 
')  Daniclhe  Gctirht  ecßcn  >!ic  Kugel. 
'.  Ritl.ttiaft  <!et  Knie. 

»)  Kopp,  C-c.cluchtc  de»  Chemie,  Hrauntchwrij;,  i8»4,  II.  IM., 

S.  >8. 


auf  dem  Feuer  gesprungen,  an  andere  wie  glä- 
serne, etwa  thönerne  oder  metallene,  konnte  er 
aber  nicht  denken,  weil  er,  wenn  er  sie  zer- 
schlug, auch  seine  Schwefelkugcl  zerschlagen 
haben  würde,  und  dafs  er  unter  solchen  Um- 
ständen den  Kolben  der  Retorte  vorzog,  wird 
ja  wohl  keiner,  besonderen  Auseinandersetzung 
bedürfen. 

Mit  seiner  rotirenden  Schwcfelkugel  hat  nun 
Guericke,  wie  die  von  ihm  selbst  herrührende 
Beschreibung  seiner  Versuche  zeigt,  als  der  erste 
die  abstofsende  Wirkung  der  Elektrizität  beob- 
achtet  und   auch  richtig  gedeutet.     Eine  An- 

I  zahl  anderer  Erscheinungen,  deren  Auffindung 
wohl  geeignet  ist,  seine  bewunderungswürdige 
Beobachtungsgabe  in  das  hellste  Licht  zu  stellen, 

|  suchte  er  jedoch  in  einer  Weise  zu  erklären, 
welche  auch   bei  dem    damaligen   Stand  der 

[  Naturerkenntnifs  gänzlich  unhaltbar  war.  Ehe 

I 

'  wir  dies  ausführlicher  nachweisen,  betrachten 
:  wir  zunächst  diese  Versuche  näher.  Guericke 
I  sah,  dafs  die  von  der  Kugel  abgestofsenc  Fe- 
!  der,  wenn  sie  mit  der  Hand  in  Berührung  ge- 
kommen war,  wieder  zur  Kugel  hinflog,  dann 
|  zurück  zur  Hand  eilte  und  dies  Spiel  mehrmals 
i  wiederholte.    Er  beobachtete  ferner,  dafs  eine 
in  die  Nähe  gebrachte  F'lamme  die  Feder  wie- 
der zur  Kugel  hintrieb,  lange  ehe  sie  mit  ihr 
in  Berührung  gekommen  war,  dafs  ein  mit  der 
Spitze    gegen    sie    gehaltener    linnener  Faden 
ähnlich   wirkt.    Ja,   als  er  einen  solchen  von 
der   Länge    einer    Elle    aufhing    und  seinem 
oberen  Ende  die  geriebene  Schwefelkugel  nahe 
brachte,  bemerkte  er,   wie  sein  unteres  Ende 
ihm   genäherte  Gegenstande   anzog  oder  von 
ihnen  angezogen  wurde,  die  Eigenschaften  der 
:  Kugel  also  auf  dieses  Ende  übertragen  zu  sein 
schienen.    Ebenso  wenig  wie  er  übersah,  dafs 
;  die  Feder,   wenn  sie  in  der  Nähe  der  Kugel 
schwebte,  derselben  immer  die  nämliche  Seite 
zuwendete,  entging  ihm  endlich  das  knisternde 
Geräusch,    welches  zu  hören  war,   wenn  man 
I  der  geriebenen  Kugel  das  Ohr  näherte,  sowie 
i  ihre  Eigenschaft,  unter  gewissen  Umständen  im 
Dunkeln  zu  leuchten. 

(Schlafs  folgt.) 


Einige  Parallelen  zwischen  elektrischen  und 
hydraulischen  Erscheinungen. 

(Schlufs  von  Seite  175.) 

III.  Garnier  ')  kommt  auf  Grund  mathe- 
matischer Betrachtungen  zu  dem  Schlüsse,  dafs 
man  in  vielen  Fällen  den  elektrischen  Strom  mit 
einem  Flüssigkeitsstrome  vergleichen  kann  und 
dafs  dies  oft  das  Verständnifs  der  elektrischen 
Erscheinungen   erleichtert.     Für  seine  Ströme 

I)    l-i  lumirrc  clrctri>|uc,  Bd.  6,  Nu.  15,  17,  iS,  19. 


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jfm  i8«3.  Borns,  Parai.lki.kn  zwischen  elkktr.  v.  iivdraul.  Erschein.  253 


nimmt  er  an,  dafs  sie  ihren  normalen  Zustand, 
mit  normaler  Geschwindigkeit  u.  s.  w.,  erreicht 
haben.  Garniers  Abhandlung  greift  einzelne 
Punkte  heraus  und  läfst  sich  daher  schwer  kurz 
zusammenfassen. 

Nach  Garnier  besteht  eine  vollkommene  Ueberein- 
stimmung  zwischen  elektrischem  Potenzial-  und  hydro- 
dynamischem Druck  und  andererseits  zwischen  Strom- 
stärke und  »Trieb«  (debil)  des  Flüssigkcitsstromes  (§.  1  >. 
Tritt  ein  Strom  (§.  1)  aus  einem  dünneren  in  einen 
dickeren  Leiter  (erweitert  sich  die  Rohre),  so  vermindert 
sich  der  Druck.  Die  Frage  ist:  Giebt  es  in  der  Elek- 
trizität eine  plötzliche  Potenzialverändcrung  an  der  Vcr- 
einigungsstelle  von  dicken  und  dünnen  Leitern,  und  ist 
diese  Veränderung  immer  von  derselben  Art ,  d.  h.  Ver- 
ringerung für  Vergrößerung  des  Durchmessers?  Garnier 
halt  dies  für  möglich,  wagt  aber  nicht,  es  zu  behaupten, 
da  die  Erscheinung  durch  Auftreten  von  Widerstanden 
(deren  Existenz  in  Mikrophonen  z.  B.  er  ftir  nachgewiesen 
erachtet)  an  solchen  Stellen  verwickelter  wird.  An  diesen 
Punkt  knüpft  Du  Moncel  an  (vgl.  weiter  unten,  IV). 
Ebenso  wie  für  Flüssigkeiten  ist  es  ftlr  elektrische  Ströme 
wichtig,  bei  Stromverzweigungen  zur  Rcrechnung  von 
Druckdifferenzen  an  verschiedenen  Punkten  alle  Zweige 
als  einen  Strom  von  reduzirter  Länge  zusammenzufassen 
und  die  totale  Lcilungsfähigkcit  (als  reziproker  Werth 
des  Widerstandes)  gleich  zu  setzen  der  Summe  der  par- 
tiellen Leitungsvermogen  (§.  4).  Kreuzen  sich  Strome, 
so  mufs  die  Summe  ihrer  Intensitäten  (die  zuleitenden 
positiv,  die  ableitenden  negativ  zugesetzt)  gleich  o  sein. 
Elektromotorische  Kraft  nennt  man  jede  Ursache,  die 
eine  Potenzialdiffcrcnz  hervorbringt;  jeden  Empfänger 
(reeepteur)  von  Elektrizität  kann  man  als  Sitz  einer  elektro- 
motorischen Kraft  von  entgegengesetzter  Richtung  er- 
klären (§.  5).  Einen  einfachen  Motor  («j.  6),  der  eine 
permanente  Menge  Flüssigkeit  liefert,  hat  man  für 
unseren  Vergleich  in  einem  langen  Zylinder  mit  einem 
Widerstande  A'  gegen  die  Bewegung  der  Flüssigkeit,  die 
Enden  des  Zylinders  kommuui/ircn  mit  den  Enden  der 
Köhrcnlcitung,  und  man  hat  so  eine  ununterbrochene 
Schliefsung.  In  dem  Zylinder  bewege  sich  ein  Kolben, 
den  man  konstant  belastet,  mit  einer  gewissen  Kraft, 
entsprechend  einer  Druckdifferenz  E  für  beide  Kolben- 
flachen.  Diese  Druckdifferenz  stellt  die  elektromotorische 
Kraft  dar,  und  die  ArbeiLsgleichung  wird  die  Qhm'sche 
Formel  E--(K-\-r)J.  Sind  mehrere  solcher  Zylinder 
in  derselben  Leitung,  so  dafs  einer  vom  anderen  ent- 
nimmt und  ihm  mittheilt,  und  sind  die  E  Uberall  gleich, 
dann  geht  die  Formel  Uber  in  n  Ii  -  (n  A'  +  r)  J,  anwend- 
bar für  starke  Kompressionen  von  Luft  und  Wasser  und 
auch  für  Säulen,  wenn  auf  »Spannung«  gekuppelt. 
Schliefst  man  (§.  8)  die  eine  der  aufscren  Röhnm  oder 
verhindert  den  Ausflufs  des  Wassers  auf  einer  Seite,  so 
bleibt  E  unverändert  (absolut  genommen),  obwohl  der 
Kolben  sich  nicht  bewegen  kann ;  bei  n  solchen  Zylin- 
dern oder  Platten  werden  die  Endplatten  bei  geöffneter 
Kette  die  Potenzialdiffcrcnz  *  E  haben.  In  der  Säule 
(§.  9)  können  wir  unterscheiden  die  Energie  der  chemi- 
schen Aktion  einerseits,  äquivalent  d«>r  Stofsstärke  des 
Köllens  und  genau  gemessen  durch  die  elektromotorische 
Kraft,  und  andererseits  die  Gesammthcit  oder  die  Quan- 
tität der  in  Bewegung  gesetzten  Elemente,  entsprechend 
der  Ortsveränderung  des  Kolbens.  Diese  Verschiebung 
des  Kolbens  wird  in  geschlossener  Kette  proportional 
dem  Triebe ;  die  geschlossene  Kette  wird  sich  daher 
schnell  aufbrauchen  bei  kurzer  Schliefsung,  langsam  bei 
langem  Schlicfsungsbogen ,  welcher  Trieb  und  Intensität 
vermindert.  In  der  geöffneten  Kette  giebt  es  (oder  sollte 
es  geben)  keine  Thätigkcit,  obwohl  die  Potcntialdiffcrenz 
dauernd  bleibt,  gerade  wie  in  dem  Zylinder  mit  unbeweg- 
lichem Kolben  und  doch  dauernder  Druckdifferenz.  Wie 
grofs  auch  der  äufserc  Widerstand  werden  mag  (§.  tc), 
man  mufs  Trieb  und  Strom  haben,  so  lange  die  elektro- 
motorische Kraft  E  die  entgegengesetzte  Kraft  f  des 
Empfängers  Ubertrifft,  obwohl  der  Strom  natürlich  schwä- 


cher wird,  je  mehr  F.  und  i  sich  einander  gleich 
werden. 

Um  seinen  Vergleich  besser  durchführen  zu  können, 
erörtert  Garnier  zwei  Arten  von  Maschinen.  Erstens 
(§.  12)  eine  hydraulische  Maschine,  die  wie  eine 
gewöhnliche  Dampfmaschine  arbeitet,  in  der  also  das 
Wasser  abwechselnd  auf  die  obere  und  untere  Kolben- 
flaehe wirkt.  Hat  die  Kolbenstange  keine  Arbeit  zu 
thun  und  keinen  Willerstand  zu  überwinden,  so  wird  der 
Druck  auf  beide  Seiten  des  Kolbens  derselbe  sein  und 
der  Kraftverlust  allein  der  Reibung  des  Wassers  zuzu- 
schreiben, die  wir  dem  Widerstande  p  gleich  setzen.  Die 
Maschine  bewegt  sich  dann  proportional  dem  Triebe 
des  Wassers.  Hat  der  Kolben  Arbeit  zu  verrichten,  so 
können  wir  uns  diese  dargestellt  denken  durch  einen 
Ueberdruck  i,  ausgeübt  auf  die  eine  Kolbcntläche.  Dies, 
angewandt  auf  die  Maschinen  für  Elektrizität,  könnte  so 
mifsverstanden  werden,  als  ob  dies  t  (hier  eine  entgegen- 
gesetzte elektromotorische  Kraft)  die  Potenzialdifferenz 
verringern  würde.  Dafs  dies  nicht  der  Fall  ist,  beweist 
die  Thatsache,  dafs  wenn  eine  Batterie  und  ein  Volu- 
me ter,  erstcres  mit  der  elektromotorischen  Kraft  E,  letz- 
teres mit  einer  Polarisation  i  =  E,  zusaimncngckuppclt 
werden,  das  Ganze  sich  verhält  wie  zwei  genau  gleiche 
Batterien,  deren  gleiche  Pole  verbunden  sind;  die  Poten- 
zialdiffereiiz  bleibt  E,  obgleich  kein  Strom  nachweisbar 
ist.  Der  hydraulischen  Maschine  entspricht  das  Volta- 
meter  (§.  14),  bei  dem  die  Zahl  der  in  Bewegung  ge- 
setzten Elemente  sich  nach  der  Intensität  (oder  dem 
Triebe)  des  Stromes  richtet.  Ein  nutzlos  arbeitender 
Kolben  ähnelt  einem  Voltametcr,  bei  dem  die  Anode 
sich  fortwährend  auflöst  und  so  die  Lösung  konstant 
erhält.  Die  mechanischen  Akkumulatoren,  in  denen  man 
zwischen  Motor,  mit  konstanter  Kraft  arbeitend,  und  Re- 
zeptor, nur  zeitweise  arbeitend,  einen  Sammelapparat 
einschaltet,  z.  B.  ein  Gewicht  heben  läfst,  das  hernach 
selbst  als  Motor  dient,  sind  im  Prinzipe  gleich  den  elek- 
trischen Akkumulatoren.  Die  Wirkung  der  letzteren  ist 
sehr  verwickelt  und  noch  nicht  genügend  aufgeklärt 
(§.  17),  die  Grenze  der  aufzustapelnden  Energie  gegeben 
durch  die  Menge  des  Salzes  in  Lösung.  Da  ein  Element 
nur  schwache  elektromotorische  Kraft  liefern  kann,  mufs 
man  viele  auf  Spannung  verbinden,  wobei  eine  Ver- 
gTöfserung  des  inneren  Widerstandes  c  sich  nicht  ver- 
meiden läfst.  In  der  Hydraulik  existirt  diese  Schwierig, 
keit  nicht  (§.  18),  da  man  stets  das  für  eine  gewisse 
Druckdifferenz  passende  Uebergewicht  t  anwenden  kann. 
Um  c  zu  vermindern  (§.  20  und  21),  sollte  man  den 
Elektroden  möglichst  gTofsc  Oberflächen  geben  und  sie 
einander  nähern,  welches  letztere  aber  wieder  die  Ka- 
pazität der  Batterie  vermindert ;  oder  für  die  Ladung  auf 
Oberfläche,  für  Entladung  auf  Spannung  verbinden,  was 
keinen  kontinuirlichen  Piozefs  gestattet ;  dann  die  Elektro- 
lyten so  wählen,  dafs  die  polarisircnde  Kraft  mit  der  Dauer 
der  Zersetzung  wächst,  und  die  Zahl  der  Elemente  so 
grofs,  dafs  der  geladene  Apparat  nicht  noch  von  einem 
Strome  durchflössen  wird.  Kondensatoren  würden  sich  an 
Stelle  der  Akkumulatoren  empfehlen,  wenn  sie  nicht  so 
bedeutende  Ausdehnungen  erforderten,  da  sie  unmittelbar 
wirken  und  nicht  erst  die  elektrische  Kraft  in  chemische 
umsetzen  und  ihr  innerer  Widerstand  gleich  o  ist. 

Als  zweiten  Maschinentypus  bespricht  Garnier 
($.  13)  die  Turbine,  bei  der  die  Druckdifferenz 
des  Wassers  beim  Eintritt  in  das  Leitrad  und 
Austritt  aus  demselben  zwei  Wirkungen  hat: 
Drehung  der  Axe  durch  Druck  auf  die  Schau- 
feln des  Turbinenrades,  und  Wasserwirbel  und 
Wärme. 

Garnier  erörtert  diesen  Vergleich  ausführ- 
lich und  berücksichtigt  besonders  die  eigen- 
tümlichen Schlüsse,  zu  denen  die  Annahme 
einer  Turbine  oder  Maschine  für  Elektrizität 
ohne   Reibung  und   Erwärmung   leitet.  Prak- 


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254 


Abhandlungen. 


Elkktrotkchn.  Zeitschrift. 

JUNI  1883.  


tischen  Werth  hat  diese  Betrachtung  indefs  um 
so  weniger,  als  man  nicht  versteht,  wie  man 
etwas  den  induzirten  Strömen  Entsprechendes 
für  die  Turbine  in  Rechnung  bringen  kann. 

Nehmen  wir  eine  Gramme- Maschine  mit  passendem 
Windfang  und  möglichst  geringer  Reibung,  so  wird  diese 
nach  einiger  Zeit  eine  gewisse  Geschwindigkeit,  regulirt 
und  bedingt  durch  den  Windfang,  erlangen.  Sie  ist 
dann  von  einem  schwachen  Strome  durchflössen ,  dessen 
Energie  gleich  der  Keibungsarbeit  sein  wird,  da  die 
Potenzialdiffenz  E  wenig  grofser  als  die  Induktionskraft  e 
sein  durfte.  Wird  E  plötzlich  kleiner,  so  wird  der 
Windfang  doch  die  Rotationsgeschwindigkeit  erhalten,  die 
Maschine  erzeugend  anstatt  empfangend  werden,  und 
sich  an  den  Polen  eine  Spannung  E'  bilden,  die  den 
Verlust  an  E  theilweise  ersetzt.  Für  eine  kurze  Zcit- 
periode,  so  lange  nämlich  die  Geschwindigkeit  konstant 
bleibt,  wird  dann  E — 1  —  1  —  E\  so  dafs  also  auch 
dieser  Stromregulator  wie  ein  Akkumulator  Kraft  auf- 
speichern kann. 

Garnier  weist  schließlich  (§.  15)  darauf  hin,  dafs 
das  Maximum  der  aufgespeicherten  Kraft  erreicht  wird, 
wenn  die  Stromstarke  durch  die  Rotation  auf  cinhalb  reduzirt 
ist.  Dies  ist  aber  nicht  das  Maximum  filr  wiedergewonnene 
Arbeit,  die  in  diesem  Falle  nur  einhalb  beträgt.  Nach 
seiner  Ansicht  sollte  die  Rotation  so  regulirt  werden,  dafs 
der  die  Maschine  durchfliefsendc  Strom  auf  etwas 
weniger  als  die  Hälfte  seiner  ursprünglichen  Stärke  re- 
duzirt ist. 

IV.  Th.  du  Moncel  ')  hat  ähnliche  Punkte 
schon  früher  erörtert  und  kommt  jetzt  in 
Folge  von  Garniers  oben  erwähnter  Frage  auf 
den  Gegenstand  zurück.  Nach  Ohm  kann  der 
Potenzialwechsel  bei  Vereinigung  von  Leitern 
von  verschiedenen  Durchmessern  nicht  bezwei- 
felt werden,  da  ohne  einen  solchen  Wechsel 
die  Gleichförmigkeit  der  Stärke  in  allen  Punkten 
der  Leitung,  die  Basis  für  alle  Gesetze,  unmög- 
lich wäre.  Es  wäre  trotzdem  sehr  gut,  wenn 
man  sich  die  Schwierigkeit  einfach,  ohne,  wie 
Garnier,  tief  mathematisch  zu  werden,  erklären 
könnte,  und  es  gelingt  dies  Du  Moncel  voll- 
kommen. Man  kann  sich  elektrische  Wirkungen 
im  Grofsen  und  Ganzen  von  einer  ursprüng- 
lichen Kraft,  z.  B.  der  Niveaudifferenz  an  den 
beiden  Enden  eines  Kanalcs,  herrührend  denken ; 
diese  Differenz  wird  sich  konstant  erhalten, 
wenn  der  Zuflufsbchälter  unendlich  grofs  und 
der  Abflufs  weit  genug  ist.  Die  treibende 
Kraft  wäre  dann  einfach  die  Schwere,  abhängig 
von  der  Nieveaudiflerenz,  die  man  direkt  mit 
der  Potenzialdifferenz  vergleichen  kann.  Die 
Wirkung  der  Kraft  wird  sich  mit  den  Ausflufs- 
bedingungen  ändern,  und  der  durch  diese  be- 
dingte Trieb  (dtfbit)  des  Wassers  entspricht 
wieder  der  Stärke  des  elektrischen  Stromes. 
Für  stets  gleiche  Niveaudifferenz  und  Breite  des 
Kanales  ändert  sich  das  Gefäll  mit  der  Länge, 
d.  h.  die  Intensität  des  Stromes  ist  der  Strom- 
länge umgekehrt  proportional.  Die  Verwandt- 
schaft beider  Erscheinungen  bleibt  deutlich, 
obgleich  die  Wirkung  der  Schwere  nicht  gleich- 
förmig, sondern  beschleunigend  ist.  Natürlich  mufs 

>)    La  lumicre  jlcctriquc,  Bd.  6,  Ko.  16. 


der  Wasserstrom  erst  seine  normale  Geschwindig- 
keit erreicht  haben,  entsprechend  dem  dauern- 
den Zustande  der  Fortpflanzung  der  Elektrizität. 
An  Stelle  der  Leiter  von  verschiedenen  Durch- 
messern haben  wir  hier  einen  Kanal  mit  wech- 
selnder Breite.  In  diesem  Kanäle  kann  die 
Wasserhöhe  sich  momentan  nicht  genau  gleich- 
mäfsig  vertheilcn,  und  jede  Einschnürung  mufs 
oberhalb  eine  Ni%eauerhöhung,  unterhalb  eine 
Erniedrigung  bewirken,  die  sich  allmälig  aus- 
gleichen werden.  Dies  ist  die  Spannungs- 
erhöhung  Ohms  bei  Uebcrgang  des  Stromes 
aus  dickeren  in  dünnere  Leiter.  Man  mufs 
dies  aber  nicht  so  mifsverstehen,  als  ob  bei 
jedem  solchen  Uebergang  eine  neue  elektro- 
motorische Kraft  erwüchse,  die  uns  erlauben 
würde,  die  elektromotorische  Kraft  einfach  da- 
durch ins  Unendliche  zu  steigern,  dafs  man 
den  Strom  in  immer  dünnere  Leiter  zwängt. 
Die  gesammte  elektromotorische  Kraft  ändert 
sich  in  Wirklichkeit  ebenso  wenig  als  die  ge- 
sammte Fallhöhe,  es  ändern  sich  nur  die  par- 
tiellen Kräfte,  die  Vcrthcilung  der  Spannungen. 
Erhebt  sich  die  Spannung  an  einem  Punkte 
wegen  Verengerung  des  Leiters,  so  vermindert 
sich  gleichzeitig  die  Differenz  zwischen  lokaler 
und  Queilspannung  und  die  elektromotorische 
Kraft  sinkt  in  dem  dickeren  Theile  des  Leiters. 
Die  Linie  für  Vcrtheilung  der  Spannungen  ist 
daher  keine  gerade,  sondern  eine  gebrochene, 
deren  Thcilstrcckc  die  Ordinatencndcn  für  die 
partiellen  Spannungen  verbinden.  Die  Summe 
der  partiellen  elektromotorischen  Kräfte  mufs 
gleich  sein  der  Kraft  eines  homogenen  Stromes 
von  demselben  Widerstande.  Die  richtige  Deu- 
tung der  gebrochenen  Spannungslinien  in  Ohms 
Schriften  war  schon  von  Cabanellas  ge- 
geben. 

Schon  früher  ')  hatte  Du  Moncel  auf  den 
Irrthum  derer  hingewiesen,  die  ein  absolutes 
Mafs  für  die  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  der 
Elektrizität  wie  für  das  Licht  finden  wollen. 
Stürzt  das  Wasser  in  den  Kanal,  so  wird  es 
so  lange  höher  und  höher  steigen,  bis  es,  sich 
fortschiebend,  die  Mündung  erreicht  und  die  für 
die  Verhältnisse  normale  Höhe  angenommen  hat. 
Für  einen  Kanal  von  doppelter  Länge  kann 
diese  normale  Höhe  des  Kanalcs  von  der 
Längeneinheit  erst  in  der  vierfachen  Zeit  er- 
reicht werden,  da  die  Ausflufsgeschwindigkeit 
bei  der  doppelten  Bahn  nur  halb  so  grofs  ist 
und  andererseits  die  doppelte  Wassermenge  ge- 
braucht wird;  so  ist  die  Zeit  der  Fortpflanzung 
der  Elektrizität  proportional  dem  Quadrate  der 
Leitungslänge.  Die  Geschwindigkeit  der  Fort- 
pflanzung ändert  sich,  so  lange  der  normale 
Zustand  noch  nicht  hergestellt  ist;  was  wir  ge- 
wöhnliche Fortpflanzungsgeschwindigkeit  nennen, 
ist  die  Dauer  dieser  Ausgleichperiode,  die  für 

')   L»  luraicre  clectriqu«,  1880,  S.  jjj>. 


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255 


verschiedene  Apparate  verschieden  sein  mufs, 
da  jeder  Apparat  eine  Zeit  zur  Adjustirung 
braucht. 

Daher   so  wenig  Uebereinstimmung   in  den 
Angaben  verschiedener  Forscher. 

V.  Auch  G.  Plante"  ')  hatte  sethon  1880  | 
die  Aehnlichkeit  zwischen  hydrodynamischen  1 
und  elektrischen  Erscheinungen  hervorgehoben.  I 

Dr.  Borns. 


Die  Miliiärtelegraphie  in  Hoiland. 

In  allen  Zweigen  der  Technik  haben  in 
Folge  steigender  Bedürfnisse  und  Mannigfaltig- 
keit der  Ansprüche  naturgemäfse  Gliederungen 
stattgefunden  und  jeder  dieser  Unterabtheilungen 
fällt  demgemäfs  ein  bestimmter,  mehr  begrenzter 
Wirkungskreis  zu.  Auch  die  Telcgraphie  um- 
fafst,  ihren  Zwecken  entsprechend,  verschiedene 
Wirkungskreise.  So  sehen  wir  heute  die  Tele- 
graphic  vom  Standpunkt  ihrer  praktischen  Ver- 
werthung  aus  in  verschiedene,  bestimmte  Zweig- 
gebiete zerlegt,  unter  denen  hauptsächlich  die 
Staatstelegraphie,  Submarinetelegraphie,  die  Eisen- 
bahn-, Börsen-,  Feuer-  und  Feldtelcgraphie  zu  ' 
erwähnen  sind,  die,  wenn  auch  alle  derselben 
Quelle  entsprungen,  in  ihrer  Organisation  von  1 
einander  verschieden  und  eine  jede  für  sich 
als  selbstständig  zu  betrachten  sind. 

Die  Aufgabe  der  Feldtelegraphie,  d.  h. 
die  Uebermittelung  telegraphischer  Mittheilungen 
und  Befehle  zwischen  den  Truppenkörpern  ope- 
rirender  Armeen,  ist  so  wesentlich  verschieden 
von  allen  übrigen  Zweigen  der  Telcgraphie, 
zumal  wenn  der  Feldtclegraph  im  Bewegungs- 
krieg und  insbesondere  für  taktische  Zwecke 
bis  in .  die  vordersten  Reihen  der  Kämpfenden 
wirken  soll,  dafs  die  Nothwendigkeit  einer  be- 
sonderen Telegraphentruppe  in  den  meisten 
Armeen  anerkannt  worden  ist.  Organisation 
des  Personales,  Wahl  des  Matcriales  und  der 
Transportmittel  sind,  der  militärischen  Disziplin, 
der  erforderlichen  Hantirbarkeit  und  des  schnellen 
Transportes  wegen,  wesentlich  verschieden  von  | 
denen  anderer  Zweige  der  Telcgraphie. 

Wiewohl  unzweifelhaft  unendlich  viel  in  allen  ' 
Zweigen   der   Elektrotechnik   geleistet   worden  . 
ist,   so   kann  doch  kaum   behauptet  werden, 
dafs  die  gesammte  Feldtelegraphen-I.iteratur  der 
Wichtigkeit  des  Gegenstandes  entspreche,  und 
dafs  genügendes  Material  dieser  Literatur  ent- 
nommen  werden   könnte,  um   den  Miltärtele- 
graphisten  und  -Soldaten  erfolgreich  in  seinem 
Studium  zu   unterstützen.     Die  nachfolgenden 
Zeilen  haben  zum  Zwecke,  das  bereits  zugäng-  , 
liehe  Material  um  ein  Geringes  zu  vermehren. 

')    La  lumicrc  eleetriqut,  1680,  S.  31,  55. 


Da  eine  Zusammenstellung  existirender  Schriften 
Uber  Feldtelcgraphie  von  Nutzen  sein  dürfte,  so 
sei  hier  die  Auffuhrung  derjenigen  Werke,  welche 
dem  Autor  bekannt  geworden  sind,  dem  eigent- 
lichen Gegenstande  der  Besprechung  voraus- 
geschickt. 

La  telcgraphie  militaire,  von  Feodore  Fix.  Paris  1 869. 
Traite  de  telcgraphie  clcctriquc  militaire,  von  Floridor 

I  luraas.    Paris  1 869. 
La   telcgraphie   militaire,  von   Feodore  Fix,  deutsch 
tibersetzt  von  C.  M.  von  Weber.     Leipzig  1869. 
Geschichte  der  Kriegstelegraphie  in  Prcuftcn,  1854  Ins 

1871.  von  A.  May.    Herlin  1875. 
La  telcgraphie  appliquee  ä  l'art  militaire,  von  N.  Naves, 
Paris  1871. 

Der  elektrische  Telegraph  für   die  Armee    im  Felde, 

von  L.  Ulrich  und  R.  Lcutgcb.    Wien  1872. 
Der  Telegraph  und  seine  Anwendung  im  Kriege,  von 

C.  Kechncvsky.     Petersburg  l8"2. 
laude  sur  la  telcgraphie  militaire,  von  Aurele  Guerin. 
Paris  1872. 

La  telcgraphie  militaire,  son  röle  pendant  1c  siege  de 
Paris;  Projet  dorganisation,  von  Paul  Poncinet. 
Paris  1872. 

Conference  sur  l'cmplot  des  chemins  de  fer  et  sur  la 
telcgraphie  milttaire,  von  M.  Prevost.  Paris  1872. 
Zwei  Vortrage  in  der  Society  of  Telegraph  Engineers 
ru  London,  von  Kapitän  Malcolm  (26.  April)  und 
Major  Webber  (13-  November)  1872.  Journal  of 
the  Society  of  Telegraph  Engineers.  Bd.  I,  No.  II. 
Conference*  militaire*  beiges;  Telcgraphie  clcctrique 
de  campagne,  von  Van  den  Bogaert,  Bruxclles 
1873- 

Reglement  general  du  19  Novcmbrc  1874  sur  la  telc- 
graphie militaire  en  France.    Paris  1874. 
Kegolamento    delle    istruzioni    pralicbc   de  zappatori 

del  gento.    Servuio  telegrafico  italiano.  1874. 
Kurze    Angaben    Uber   die   Kriegstelegraphie  in  den 
Jahresberichten  Uber  die  Veränderungen  und  Fort- 
schritte im  Militärwesen,  von  N.  von  Löbel.  I.  und 
IL  Jahrg.,  1874  und  1875. 
Manuel  de  telcgraphie  public  par  le  Ministre  de  la 

Marine  et  des  Colonies.    Paris  1875. 
L'electricite  appliquee  ä  la  guerre,  von  Eugene  Naves. 
Paris  1876. 

Tclegraphia  militar,  von  A.  Bon  de  Sousa.  Lissabon 
1876. 

Rivista  militarc  italiano,  Serie  III,  anno  XXII;  con- 
siderazioni    sull   ordinamento    del   servizio  tele- 
gralieo,  von  Giuseppe  Doncsana.    Roma  1877. 
Le  tclegraphe,  von  Paul  Laurencin.    Paris  1877. 
Die  Kriegstelegraphie,  von  F.  H.  Buchholtz.  Berlin, 

Mittler  &  Sohn.  1877. 
Die  Tclcgraphcntcchnik  der   Praxis  im   ganzen  Um- 
fange, von  A.  Merling.    Hannover  1879. 
Report  on  Austrian  field  telegraphs,  von  A.  H.  Bagnold. 

London  1879. 
A  Manual  of  signals  for  the  usc  of  signal  officers  in 
the  field,  von  General  Albert  Myer.  Washington 
1879. 

Anual  report  of  the  Chief  signal  officcr  to  the  Sccrc- 

tary  of  War.    Washington  1879. 
United  Service  Institution,  Vortrag  gehalten  von  Major 
Webber  am  31,  Mar»  1879  über:    Orders  in  the 
field  and  the  means  of  communicating. 
Kriegstelegraphie ,   von   R.    von    Fischer  -  Trcucnfeld. 

Julius  Springer,  Berlin  1879. 
Leber    die    Thatigkeit    der   Fetdtelcgraphen    in  den 
jüngsten  Kriegen,  von  F.  IL  Buchholtz.  Mittler 
&  Sohn,  Berlin  1880. 
Tratado  de  Telegrafia,  von  Antonio  Juarez  Saavcdra. 
Madrid  1880. 

Application  de  l'electricite  h  la  guerre.  Armangaud. 
Publication  industrielle.    1881,  7.  Lieferung. 


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256 


Abhandlungen. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JUNI  1883. 


1 


Lc«,  Tclegraphcs.  von  A.  I..  Tcrnant.    Paris  1S81. 
The   ficld   telegraph    in   Afghanistan   1878  bis  1880. 

Calcutta  1881. 
L'armee  ä  l'exposition  d'eleetricite.    I'aris  iSSi. 
ün  the  conslruction  aml  working  <if  .1  military  field 

telegraph  in  Afghanistan  in  187.8,  1879  und  18S0. 

Vortrag  von  I'.  V.  Luke.     Society  of  Telegraph 

Engineers.    Vol.  X,  1881. 
The  Organisation  and  Operations  oi>  the  tield  telegraph 

Corps   in  the  TratiM;kal   1881.     Vortrag  von  A. 

II.  Bagnohl.      Society    of  Telegraph  F.ngineers. 

Vol.  XI,  No.  43.  18S2. 
The  lines  of  comniunicarion  of  an  arnty  in  the  field. 

von  C.  E.  Webber.  London,  Mitchell  \  Co..  1882. 
Le  iiiagneto-parleur,  telegraphe  d'avantpnstes  saus  pile. 

von  I,    Weifsenliruch.     Üruxcllcs  18S2. 
Notes  on  the  Telegraph*  used  during  the  Operations 

in  l\gypt.     Vortrag  von  C.  E.  Webher.  Society 

of  Telegraph  Engineers.    Vol.  XI,  No.  45,  1882, 

London. 

The  military  Telegraph  during  the  Civil  war  in  the 
United  States,  von  William  IMum.    Chicago  18S2. 

Einige  werthvollc  Artikel,  in  welchen  insbesondere  die 
auf  den  verschiedenen  Industrie-Ausstellungen  vorgeführten 
Feldtelegraphcn  -  Materialien   beschrieben   werden,  sind 
aufser  in  der  Elektrotechnischen  Zeitschrift  in:  La  himicrc  ' 
clccrrin.uc  (Paris),  The  electrical  review  (London),  An-  j 
nalcs   tclcgraphiques  (I'aris).   Journal  of  the   telegraph  ; 
(New- York),  L'EIectricite  (I'aris),  Hitllctino  Tclegraphico  | 
(Koma),   Annales  industrielles  (Paris),  Journal  tclegra- 
phique  (Bern),   The    Electrician    (London),   La  Nature 
(Paris)  u.  s.  w.  erschienen. 

Für  den  Friedens -Etat  besteht  in  Holland 
ein  Militärtelegraphcnstamm ,  der  bei  Ausbruch 
eines  Krieges  vervollständigt  wird,  wobei  Zivil- 
beamte nur  in  zweiter  Linie  zur  Verwendung 
kommen.  Die  Errichtung  und  Bedienung  der 
FeldtelegTaphen  wird  im  Krieg  ausschliefslich 
von  Soldaten  besorgt,  die  den  Mineurs  und 
Sappeurs  der  Armee  angehören. 

Das  Tclegraphenkorps  wird  aus  Freiwilligen 
und  ans  Telegraphenbeamten  rekrutirt,  die  der 
Miliz  entnommen  werden.  Jeder  Telegraphen- 
soldat mufs  vor  Antritt  seines  Dienstes  ein 
Examen  bestehen,  welches  Kenntnifs  und  Fertig- 
keit in  der  Handhabung  der  Telegraphen-  so- 
wie der  optischen  Signalapparate  voraussetzt; 
dagegen  erlangt  der  für  den  Telegraphendienst 
bestimmte  Soldat  mit  seinem  Eintritt  in  diesen 
Dienst  eine  bevorzugte  Stellung;  freiwillig  Ein- 
getretene erhalten  Korporals-  und  Sergeanten- 
rang, und  die  Dienstzeit  der  aus  der  Miliz 
entnommenen  Leute  ist  im  Verhältnisse  zu  der 
der  anderen  Tnippentheilc  eine  verkürzte.  Da- 
neben sind  Telegraphensoldaten  in  Holland 
auch  besser  besoldet  als  die  anderen  Truppen 
der  Armee. 

Die  Herstellung  und  Verwaltung  telegraphi- 
scher  Verbindungen  zwischen  befestigten  Plätzen 
geschieht  unter  Leitung  von  Ingenieur-Offizieren, 
wodurch  nicht  ausgeschlossen  ist,  dafs  die  Bau- 
arbeiten von  «jualifizirten,  der  Armee  nicht  an- 
gehörigen  Leuten  ausgeführt  werden  können. 

Da  Holland  in  Folge  seiner  politischen  und 
geographischen  Lage  voraussichtlich  nur  in 
Defensivkriege  verwickelt  werden  könnte,  und 


da  das  Land  bei  seiner  verhältnifsmäfsig  starken 
Bevölkerung  auch  ein  ausgedehntes  Staats-  und 
Eisenbahn  -  Tetegraphennetz  besitzt,  so  würde 
im  Kriegsfalle  den  bereits  im  Frieden  errich- 
teten Telegraphenlinien  naturgemäfs  nur  wenig 
hinzuzufügen  sein.  Auch  an  qualifizirten  Mann- 
schaften dtirfte  es  im  Kalle  der  Noth  wohl 
kaum  fehlen,  da  die  befestigten  Plätze  in  Hol- 
land ein  ausgedehntes  Terrain  nicht  eingrenzen 
und  daher  eine  mehr  konzentrirte  Verteidigung 
zu  erwarten  ist,  so  dafs  der  nicht  unbedeutende 
unbefestigte  Theil  des  Landes  wahrscheinlich 
schnell  in  die  Hände  des  Feindes  fallen  würde, 
wahrend  die  Vertheidigungsarmee  sich  mehr 
auf  eine  wirksame  Vertheidigung  des  inneren 
Festungsgürtels  beschränken  müfste,  wozu  die 
für  den  Telegraphendienst  zu  Gebote  stehen- 
den Mannschaften  voraussichtlich  wohl  aus- 
reichen würden. 

In  Holland  sind  fast  alle  Telegraphenlinien 
Staatseigenthum  und  diejenigen  Leitungen, 
welche  Eisenbahngesellschaftcn  angehören,  ist 
die  Regierung  konzessionsgemäfs  berechtigt,  im 
Kriegsfalle  sofort  in  Besitz  zu  nehmen.  Für 
Festungs-  und  Etappenlinien  dienen  vornehm- 
lich solide  Luftleitungen,  und  nur  da  werden 
isolirte,  den  Boden  berührende  Drähte  ver- 
wendet, wo  Gefahr  vorhanden  ist,  dafs  die 
Leitungen  durch  das  feindliche  Feuer  zerstört 
oder  beschädigt  werden.  Stationsmaterial  für 
ungefähr  100  Stationen,  sowie  170  km  isolirte 
Drahtleitung  und  130  km  Luftleitung  sind  stets 
vorhanden  und  werden  an  geeigneten  Punkten 
aufbewahrt. 

Für  den  Feldtelegraphendienst  kommen 
meistens  isolirte  Drähte  zur  Verwendung,  da 
man  der  Ansicht  ist,  dafs  Kabel  schneller  aus- 
gelegt und  bequemer  transportirt  werden  kön- 
nen als  Luftleitungen,  auf  der  anderen  Seite 
aber  auch,  dafs  isolirte  Drähte,  die  man  ein- 
fach auf  den  Erdboden  oder  in  Laufgräben 
legt,  den  Truppenbewegungen  keinerlei  Hinder- 
nisse in  den  Weg  stellen. 

Das  Kabel  wird  auf  eigens  dazu  konstruirten 
Wagen  transportirt,  die  im  Artilleriedepot  in 
Utrecht  deponirt  sind,  und  der  aus  solchen 
Wagen  zusammengesetzte  Kabelrrain  wird  von 
einem  höheren  Offiziere  kommandirt. 

Der  Vorposten -Telegraphendienst  zur  Kom- 
munikationsvermittelung zwischen  vorgeschobe- 
nen Posten,  Aufsenwerkcn  und  für  Küsten- 
vertheidigung  wird  vornehmlich  vermittelst  opti- 
scher Telegraphen  nach  dem  Systeme  des 
Ingenieur  - Oberstlieutenants  Kromhout  ')  aus- 
geführt; der  Signalkodex  wird  im  Archive  des 
Genie-Kommandanten  aufbewahrt  und  durchaus 
geheim  gehalten,  und  ein  für  diesen  Zweck  ge- 
schultes Pionierbataillon,  das  nie  aufser  Uebung 


•1  Diesen  SignjKylcm    in  nutfiriirtich  besrririelien  im 
Wk  voor  Je  optische   lelegTaiie   t.y    l.ct  lI.113.llon  Mineurs  cn 
Ulrecln  1874. 


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El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JUNI  i8«j. 


Zetzsche,  Anschluss  mehrerer  Fernsprechstellen  u.  s.  w. 


257 


Telcgrapcnabthcilung 
für 

0  u 
c  s- 

—  ü 

II 

£  i. 

3'" 

V 

■a 

hm 

c 

1 

Mann- 
schaften 

Kabelleitungen  (lig- 

gende  lijnen)  .  .  . 

1 

1 

2 

9 

Luftleitungen  (han- 

gende lijnen)  .  .  . 

1 

1 

2 

»3 

kommt,  steht  zu  jeder  Zeit  für  den  Signal-  1 
Vorpostendienst  zur  Verfügung. 

Das  gesammte  Militär  -  Telegraphenpersonal 
wird  von  Zeit  zu  Zeit  im  Errichten  von  Luft- 
und  Legen  von  Kabellinien,  im  Aufbau  und 
Ausrüsten  von  Stationen  11.  s.  w.  geübt,  und 
auch  das  ausschliefslich  zur  Bedienung  des 
Feldtelegraphcn  bestimmte  Personal,  wobei  nur 
Kabelleitungen  zur  Verwendung  kommen,  wird 
in  der  Errichtung  und  Reparatur  von  Luft- 
leitungen ausgebildet. 

Der  Ingenieur-Kapitän  C.  Pololict')  hat  das 
Dienstreglement  für  diesen  Dienst  ausgearbeitet, 
welches  neben  einer  vollständigen  Beschreibung 
der  Organisation  und  Einthcilung  des  Telegraphen- 
korps auch  die  genauen  Dienstinstrüktionen  fin- 
den Feld-Telegraphensoldaten  enthält. 

Die  Telegraphenabtheilungen  oder  soge- 
nannten Brigaden  zur  Errichtung  der  Luft- 
leitungen für  Etappenlinien  und  zur  Legung  von 
Kabelleitungen  Pur  Feld-Telegraphenzwecke  sind 
folgendermafsen  zusammengestellt : 


Die  Telegraphcnabtheilung   zum  Kabellegen 
besteht  aus  drei  Truppen: 

1.  dem  Vortrupp  (Voortrocp) ,  zum  Traziren 
der  Richtung:  1  Korporal  und  2  Mann  (No.  1 
und  2); 

2.  dem  Haupttrupp  (Hoofdtroep)  zum  Aus- 
und   Einlegen    des   Kabels :    1   Korporal  und 

4  Mann  (No.  3  bis  6); 

3.  dem  Nachtrupp  (Achtcrtroep)  zum  Her- 
stellen der  Kabelverbindungen  und  zum  Ein- 
graben des  Kabels:  1  Unteroffizier  und  3  Mann 
(No.  7  bis  9). 

Die  Telegraphenabtheilung  für  Luftleitungen 
ist  ebenfalls  aus  drei  Trupps  zusammengesetzt: 

1.  dem  Vortrupp  zum  Markiren  der  Linie: 
1  Unteroffizier  und  3  Mann  (No.  1  bis  3); 

2.  dem  Haupttrupp  zum  Vertheilen  des 
Materials:  1  Korporal  und  5  Mann  (No.  4 
bis  8); 

3.  dem  Nachtrupp  zum  Errichten  der  Pfosten  j 
und  Befestigen  des  Drahtes:    1   Korporal  und  j 

5  Mann  (No.  o  bis  13). 

(Schilift  folgt.) 


')  Reglement  voor  den  Telegtaaf.lien<t  te  VeMe,  «amencesteld 
den  Kapiteln  Ingenieur  C  J.  Pololict     Utrecht  1R78 


Anschlufs  mehrerer  Fernsprechstellen  an  ein 
Vermittelungsamt  mittels  einer  und  derselben 
Leitung. 

Wenn  es  bei  den  auf  S.  165  ff.  beschriebenen 
Anordnungen  zum  Anschlufs  mehrerer  Fern- 
sprechstellen an  ein  Vermittelungsamt  mittels 
einer  und  derselben  Leitung  als  minder  vorteil- 
haft und  bequem  erscheinen  kann,  dafs  dieser 
Anschlufs  nur  unter  Verwendung  des  Wittwer 
und  Wetzer'schen  oder  eines  anderen,  mit 
Strömen  von  einerlei  Richtung  arbeitenden 
Stationsrufers ')  in  jeder  einzelnen  Fernsprech- 
stelle bewirkt  wird,  und  dafs  bei  diesem  Stations- 
rufer, der  überdies  von  Zeit  zu  Zeit  aufgezogen 
werden  mufs,  zum  Rufen  der  Stellen  mit  höherer 
Nummer  eine  verhältnifsmäfsig  lange  Zeit  er- 
forderlich ist,  dann  ist  der  Wunsch  gerecht- 
fertigt, das  erstrebte  Ziel')  durch  einfachere 
und  billigere  Mittel  zu  erreichen. 

Diesem  Wunsche  verdanken  die  nachstehend 
erläuterten  beiden  Anordnungen  ihre  Entstehung. 

Die  erste  derselben  hält  in  Ucbereinstimmung 
mit  den  oben  erwähnten  früheren  daran  fest, 
dafs  stets  nur  in  der  zu  rufenden  Stelle  der 
Weckruf  ertöne,  fordert  aber  die  Aufstellung 
von  zwei  polarisirten  Relais  in  jeder  Fernsprech- 
stelle und  die  Anwendung  von  so  vielen  ver- 
schiedenen Stromstärken,  als  Fernsprechstcllen 
durch  die  eine  Leitung  an  das  Vermittelungs- 
amt angeschlossen  werden  sollen;  sie  eignet  sich 
aus  letzterem  Grunde  kaum  für  den  Anschlufs 
einer  gröfseren  Anzahl  von  Fernsprechstellen 
mittels  derselben  Leitung.  Die  zweite  dagegen, 
welche  in  ihrer  Einrichtung  die  gröfstmügliche 
Einfachheit  zeigt  und  für  jede  Fernsprechstelle 
nur  ein  einziges  polarisirtes  Relais  erfordert, 
setzt  voraus,  dafs  für  jede  Stelle  ein  besonderes, 
von  den  anderen  leicht  unterscheidbares  Weck- 
signal im  Voraus  festgesetzt  werde,  und  dafs  sich 
auf  den  stets  allen  Stellen  vernehmbaren  Weck- 
ruf eben  diejenige  Stelle  meldet,  welche  verlangt 
wird.  Wenn  dagegen  eine  Stelle  das  Vermitte- 
lungsamt ruft  oder  den  Ruf  desselben  be- 
antwortet, hören  in  beiden  Fällen  nur  die 
zwischenliegenden ,  nicht  aber  die  darunter- 
liegenden Stellen  den  Ruf  bezw.  die  Antwort 
mit.  Doch  könnte  die  Weck-  oder  Ruf-Batterie  // 
in  beiden  Fällen  auch  ganz  wie  auf  S.  165  ff. 

—  mit  dem  zweiten  Pole  an  L,  anstatt  an  E 

—  eingeschaltet  werden,  und  dann  würden 
auch  diesen  Ruf  sämmtlichc  Stellen  hören. 


i)  Ein  ähnlicher,  von  Kette  II  angegebener  und  für  densell>en 
Zweck  in  Vorschlag  gebr»chlcr  Statinnsrufer  ist  in  Tetegraphic 
Journal,  lfd.  n,  S.  >«  beschrieben  und  abgebildet;  ci  bietet  «ich 
vielleicht  später  Gelegenheit,  auf  denselben  riirücliinkomrorn. 

*)  E»  «ei  nebenbei  auf  eine  gewisse  Verwandtschaft  zwischen 
der  hier  ru  beenden  Aufgabe  und  der  dem  mit  9  Leitungs- 
drähten arbeitenden ,  «igen.  .1  <■  t  o  k  i  n  e  t  i  sc  he  11  Fcucrtelegraphen, 
gestellten  hingewiesen.  Vgl.  The  Telegraphic  Journal.  Kd.  4.  S.  141 
und  287;  Journal  <if  tbe  Society  of  Telegraph  Engmecrs,  Bd  6, 
S.141.  K.  x.  Fi-cher- Treuenfeld,  Keuertelcgraphcn ;  Stuttgart,  1877, 
S.  >j. 


33 


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25» 


Abhandlungen. 


Elkktootechn.  Zeitschrift. 
JUNI  11*3. 


Bei  der  in  Fig.  i  skizzirten  Anordnung  einer 
Femsprechstellc  sind  R,  und  R7  die  beiden, 
aufser  Fernsprecher  F,  Ruftaste  T,  Rufbatterie  B, 
selbstthätigcm  Umschalter  U  und  Wecker  W  mit 
Weckerbatterie  b  noch  erforderlichen  polarisirten 
Relais.  Dieselben  werden  so  eingeschaltet,  dafs 
ein  mittels  eines  der  Taster  7*  von  einer  Fem- 
sprechstellc nach  dem  Vermittelungsamte  ge- 
sendeter Weckstrom  ihre  magnetischen  Anker  tx 
und  et  in  ihrer  Ruhelage  an  den  Kontakt- 
schrauben dt  und  dx  liegen  läfst,  während  der 
Weckstrom  des  Vermittelungsamtes  die  Richtung 
besitzt,  auf  welche  beide  Relais  ansprechen  und 
f,  bezw.  et  an  die  Kontaktschrauben  </,  und  dt 
gehen.  Das  Vermittelungsamt  erhält  einen 
Stromwender  und  so  viel  Taster,  als  Stellen  in 
die  eine  Leitung  eingeschaltet  werden  sollen, 
welche  der  Reihe  nach  in  leicht  zu  findender 


Rollen  von  R, ,  über  tt  und  dt  durch  x  und 
den  Fernsprecher  F  zur  Erde  E  hergestellt;  mit 
T  ist  zugleich  der  ganze  hinter  der  wten  Stelle 
liegende  Zweig  L-,  der  Leitung  und  die  in  ihm 
noch  liegenden  Fernsprechstellen  aus  Z,  Z,  aus- 
geschaltet; damit  aber  dabei  sich  nicht  etwa  die 
Stromstärke  in  dem  Leitungszweige  £.,  E  so 
weit  erhöhe,  dafs  auch  R,  anspricht,  ist  zwischen 
dt  und  E  ein  künstlicher  Widerstand  iv  ein- 
zuschalten als  Ersatz  für  den  wegfallenden 
Leitungszweig  Z,  nebst  den  in  diesem  befind- 
lichen Apparaten. ')  In  der  «ten  Stelle  schliefst 
ferner  f,  mittels  eines  isolircnden  Plättchens 
oder  Stiftchens  einen  federnden  Kontakt  r  k 
von  passender  Einrichtung,  und  da  in  den  so 
geschlossenen  Stromkreis  «,  r,  t,  v,  t2,  H\  II,  i,  b,  n 
zwischen  /  und  «  eine  Lokalbatterie  b,  zwischen 
der  Axc  des  Umschalters  U  und  f,   aber  ein 


Fig.  i. 


Batterieschaltung  einen  Strom  von  ein-,  zwei-,  drei- 
oder  mehrfacher  Stärke  entsenden,  oder  noch 
einfacher  blos  einen  Taster  mit  Stöpsel-  oder 
Kurbelbatteriewechsel,  welcher  die  erforderliche 
Zahl  von  Stromstärken  verfügbar  macht.  Auf 
den  einfachen  Strom  spricht  nun  blos  das  Re- 
lais Rx  in  der  ersten  Stelle ,  auf  den  doppelten 
sprechen  R%  in  der  ersten  und  /f,  in  der  zweiten 
Stelle,  auf  den  dreifachen  sprechen  R%  in  der 
zweiten  und  R,  in  der  dritten  Stelle  an  u.  s.  f. 
Wird  also  im  Vermittelungsamte  der  «te  Taster 
gedrückt,  so  spricht  in  der  «ten  Stelle  blos  Rx 
an;  in  allen  zwischen  dem  Vermittelungsamte 
und  der  «ten  Stelle  liegenden  Stellen  dagegen 
werden  rasch  hintereinander  beide  Relaisanker  <r, 
und  von  der  Stellschraube  </,  an  die  Schraube  dx 
bezw.  von  dt  an  dt  gelegt.  In  der  durch  den 
«ten  Taster  zu  weckenden  «ten  Femsprech- 
stelle  wird  daher  zunächst  die  Wecktastc  T  aus 
der  Leitung  Z,  Z,  ausgeschaltet  und  dafür  ein 
Stromweg  aus  Z,    über  «r, ,  </,,/,   durch  die 


Rasselwecker  W  eingeschaltet  ist,  so  läutet  der 
letztere  so  lange,  bis  in  der  «ten  Fernsprech- 
stelle das  Telephon  F  vom  selbstthätigen  Um- 
schalter U  abgenommen  und  so  zwischen  i  und 
dem  Umschalterhebel  der  Lokalstromkreis  unter- 
brochen wird,  worauf  mit  F  der  ergangene  Ruf 
in  Z,  nach  dem  Vermittelungsamte  beantwortet 
wird.  In  den  zwischcnliegcnden  Stellen  kommt 
der  Rasselwecker  kaum  in  Thätigkeit,  weil  der 
Lokalstromkrcis  alsbald  nach  seiner  zwischen  rund 
k  bewirkten  Schliefsung  zwischen  e,  und  //,  wieder 


unterbrochen  wird;  aufserdem  stell 


h  aber  in 


jeder  dieser  Zwischenstellen  zugleich  ein  kurzer 
Schlufs  aus  Z,  Uber  e%,  </,,/»,  e„  dt,  y  nach  Z, 
her,  so  dafs  in  denselben,  wie  der  Taster  T,  so 

')  Fi  tieft  der  Gedanke  nahe,  das  Ansprechen  de*  rweiten  Re- 
lais der  gerufenen  Station  dadurch  ru  verhüten,  daf«  man  auf 
positive,  Af  auf  negative  Strome  ansprechen  lafst;  abgesehen  davon 
aber,  daf«  dann  die  gewünschte  Station  schritt  weit«  durch 
mehrfachen  Wechsel  in  der  Stromrichtung  gerufen  werden  muffte 
und  die  Fernspiecher  von  Strumen  verschiedener  Richtung  durch- 
laufen werden  wurden,  stufst  man  beiuglich  der  Rückführung  der 
e,  und  tt  in  die  RuheUtfe  auf  grofse  Schwierigkeiten. 


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El.KKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
 Jl'NI  l»8j. 


Zetzsche,  Anschluss  mehrerer  Fernsprechstellen  v.  s.  w. 


»59 


auch  der  Fernsprecher  F  ausgeschaltet  ist.  Am 
Schlüsse  des  Gespräches  stellt  das  Vermittelungs- 
arot  die  ursprüngliche  Schaltung  in  allen  Stellen 
wieder  her,  indem  es  wieder  den  »ten  Taster, 
aber  jetzt  zugleich  mit  dem  Stromwender  drückt 
und  dadurch  alle  Relaishebel  wieder  in  ihre 
Ruhelage  versetzt. 

Wird  die  Einschaltung  der  Fernsprechstellen, 
so  wie  es  Fig.  2  andeutet,  getroffen,  so  ist  für 
jede  Stelle  nur  ein  polarisirtcs  Relais  R  er- 
forderlich; die  Rasselwecker  IV  liegen  in  der 
Leitung  Z,  Z,  selbst,  und  bei  der  Ruhelage  des 
Relaisankers  e  an  der  Kontaktschraube  d,  finden 
elektrische  Ströme  aus  Z,  einen  Weg  über  e, 
</,,  s,  T,  u,  U,  t,  g  durch  die  Rollen  von  R  und 
über  j  durch  IV  nach  Z,,  und  umgekehrt.  Das 
Vermittelungsamt  benutzt  beim  Rufen  Ströme 
von  derjenigen  Richtung,   auf  welche  die  Re- 


lais R  nicht  ansprechen.  Indem  dann  in  der 
gerufenen  bezw.  selbst  rufenden  Stelle  —  nach 
Befinden  unter  vorläufiger  Beantwortung  des  für 
alle  Stationen  vernehmbaren  Rufes  mittels  eines 
durch  die  Taste  T  entsendeten  Stromes  von 
der  nämlichen  Richtung  —  das  Telephon  /'  von 
dem  selbsttätigen  Umschalter  U  abgenommen 
wird ')  und  dabei  der  Hebel  des  Umschalters  U 
sich  von  /  auf  q  legt,  werden  die  Rollen  des 
Relais  R  in  dieser  Stelle  und  in  allen  da- 
hinter gelegenen  von  Z,  abgetrennt  und  dafür 
in  der  gerufenen  Stelle  Z,  Uber  e,  </,,  s,  T,  u,  C,  q 
und  durch  F  Uber  /  an  Erde  E  gelegt  ;  darauf 
meldet  sich  die  gerufene  Stelle  persönlich  mittels 
des  abgenommenen  Telephons  F,  und  nun  erst 
sendet  das  Vermittelungsamt  einen  Strom  von  ent- 
gegengesetzter Richtung,   um   wieder  in  allen 


')  Wurde  anstatt  der  gerufenen  eine  /wischen  dieser  und  «lern 
Vcrrnittelungtaante  gelegene  Stelle  in  das  bevorstehende  Gespräch 
eioxurreten  versuchen ,  »o  wurde  die  gerufene  die«  leicht  merken 
können,  denn  indem  die  «ich  eiudningendc  Stelle  den  Femsprecher  F 
vom  Umschalter  V  abnimmt,  unterbricht  »ie  ja  den  nach  der  ge- 


vor  der  gerufenen  Stelle  gelegenen  Stellen  die 
Relaishebel  e  von  d%  nach  d,  umzulegen  und  so 
in  diesen  Stellen  —  unter  Herstellung  eines 
kürzeren  Weges  aus  Z,  über  e,  d,  und  s  durch 
die  Rollen  des  Relais  R  nach  j,  IV  und  Zj  — 
sowohl  T  als  auch  U  und  F  aus  der  Lei- 
tung Z,  Z,  auszuschalten.  Die  Abtrennung  der 
nicht  gerufenen  Stellen  erfolgt  also  in  zwei 
Schritten:  die  der  hinterliegenden  durch 
Abheben  des  Telephons  F  in  der  gerufenen 
Stelle,  die  der  vorliegenden  durch  Um- 
kehrung der  Stromrichtung  im  Vermittelungs- 
amte.  Würde  eine  der  vor  der  gerufenen  Stelle 
liegenden  Stellen  ihr  Telephon  F  von  U  ab- 
,  nehmen,  so  würde  sie  jetzt  doch  weder  etwas 
hören,  noch  das  Gespräch  zwischen  den  beiden 
durch  das  Vermittelungsamt  eben  mit  einander 
verbundenen  Stellen  irgendwie  mittels  T  oder  F 

Fig.  3- 


stören  können.  Nach  Beendigung  des  Ge- 
spräches mufs  natürlich  das  Vermittelungsamt 
durch  einen  mit  dem  Weckstrome  gleich- 
gerichteten Strom  die  Relaishebel  in  den  vor 
der  gerufenen  Stelle  gelegenen  Stellen  von  </, 
wieder  an  d%  legen.  Die  bisher  am  Gespräche 
betheiligt  gewesene  Stelle  in  Z,  Z,  aber  mufs 
vor  (oder  nach)  der  Umlegung  der  Relaishebel 
ihren  Fernsprecher  F  wieder  an  U  hängen,  um 
so  auch  die  hinterliegenden  Stellen  wieder  an 
die  Linie  Z,Z,  anzuschliefsen ;  bisher  war  ja 
der  Leitungszweig  Z,  in  der  ins  Gespräch  ver- 
flochtenen Fernsprechstelle  isolirt.  Erfolgt  das 
Anhängen  des  Fernsprechers  F  an  den  Haken 
des  Umschalters  von  U  vor  dem  Wieder- 
umlegen der  Relaishebel  seitens  des  Vermitte- 
lungsamtcs,  so  erfahren  durch  letzteres  die  hinter- 
liegenden Stellen ,  dafs  das  Gespräch  beendet 
ist,  wie  sie  vorher  durch  das  Rufsignal  von  dem 
bevorstehenden  Beginn  eines  Gespräches  unter- 
richtet wurden.  Hat  dagegen  die  am  Gespräche 
betheiligtc  Stelle   zur  Zeit  der  Umlcgung  der 

33* 

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260 


Abhandlungen. 


ELKKTROTF.CHN.  7.RITSrinilFT. 

 JUnLl88jj  


Relaishebel  das  Telephon  noch  nicht  wieder 
an  U  angehängt,  so  wird  der  durch  F  gehende 
Strom  der  Weckbatterie  des  Vermittlungsamtes 
sie  daran  mahnen. 

Noch  zweckmäfsiger  möchte  die  Bestimmung 
sein,  dafs  die  am  Gespräche  bethciligt  gewesene 
Stelle  durch  ein  mit  ihrer  Taste  7*  gegebenes 
Signal  dem  Vermittelungsamtc  zu  melden  hat, 
dafs  sie  F  wieder  an  U  gehängt  habe,  und  dafs 
dann  erst  das  Vermittelungsamt  die  Relaishebel 
umzulegen  hat.  Würde  dann,  wie  dies  in  Fig.  3 
gezeichnet  ist,  die  Ruftaste  T  (mit  B)  aus 
den»  Drahte  z  u  in  den  Draht  g  verlegt  und  der 
Wecker  IV  zwischen  Z,  und  e  anstatt  zwischen  j 
und  Z,  eingeschaltet,  so  könnte  die  Fernsprech- 
stelle das  vorgeschriebene  Signal  nach  dem  Ver- 
mittelungsamtc nicht  geben,  so  lange  sie  F 
nicht  wieder  an  U  gehängt  hat,  und  das  Ver- 
mittelungsamt könnte  im  Unterlassungsfalle  sie 
durch  einen  Ruf  auf  IV  auffordern ,  F  anzu- 
hängen und  das  vorgeschriebene  Signal  zu  geben. 

Bei  jeder  dieser  beiden  Schaltungsweisen  kann 
jede  Fernsprechstelle,  so  lange  nicht  in  Z,  Z, 
gesprochen  wird,  mittels  ihrer  Wecktaste  T  das 
Vermittelungsamt  rufen;  natürlich  müssen  aber 
die  Weckbatterien  B  so  eingeschaltet  sein,  dafs 
ihr  Strom  die  Relaisanker  nicht  umlegt. 

Bei  Benutzung  der  Schaltung  nach  Fig.  2  und  3 
können  auch  zwei  Stellen  in  derselben  Leitung 
mit  einander  sprechen,  wenn  man  die  Aus- 
rüstung jeder  Stelle  durch  einen  Umschalter 
vermehren  möchte,,  welcher  eine  Vertauschung 
der  Zweige  Zi  und  Z,  in  der  dem  Vermitte- 
lungsamte  näher  gelegenen  dieser  beiden  Stellen 
gestattet,  damit  in  dieser  letzteren  aus  Z,  ein 
Stromweg  durch  //'über  e,  r/,,  z,  T,  u,  U,  q  bezw. 
über  j,  e,  </,,  z,  «,  U,  q  und  durch  F  über  /  zur 
Erde  E  hergestellt  werden  kann. 

E.  Zctzsche. 


Ducousso's  selbsttätiger  Zug -Anzeiger  für 
Eisenbahnzüge. 

Ein  von  Gebrüder  Ducousso  erfundener, 
in  den  Werkstätten  von  Brt'guct  vervollkomm- 
neter und  ausgeführter  selbsttätiger  Zug-Anzeiger 
wird  von  der  französischen  Nordbahn  bereits  seit 
einiger  Zeit  versuchsweise  benutzt. 

In  demselben  sollen  die  bekannten  Schwierig- 
keiten, welche  die  Anwendung  von  Pedalen 
neben  den  Schienen  zur  Schliefsung  von  Kon- 
takten für  galvanische  Ströme  und  verwandte 
Kontaktvorrichtungen  (vgl.  1880,  S.  390;  1881, 
S.  237.  332.  366i  »882,  S.  425)  im  Gefolge 
haben,  dadurch  umgangen  werden,  dafs  Magnet- 
induktionsströme verwendet  werden,  welche  un- 
mittelbar vom  Zuge  aus  in  der  Signallcitung 
erregt  werden.  Dabei  sind  denn  überhaupt 
keine    Kontakle    herzustellen,    welche   an  Zu- 


j  verlässigkeit  durch  die  unvermeidlichen  Er- 
:  schiitterungen  und  Stöfse  einbüfsen  könnten, 
und  also  ist  es  auch  nicht  nöthig,  kontakt- 
1  machende  Theile  der  Signaleinrichtung  den 
Stöfsen  der  auf  sie  einwirkenden  Räder  aus- 
zusetzen. Ganz  der  nämliche  Gedanke ')  findet 
sich  schon  in  einem  deutschen  Patente  (No.  4461), 
welches  dem  Telegraphen-Inspektor  der  sächsi- 
schen Staatsbahnen  A.  Ernst  in  Leipzig  vom 
30.  Mai  1878  ab  ertheilt  worden  ist. 

Während  Ernst  eine  »Induktions-Blocksignal- 
einrichtung  für  EisenbahnzUge«  herzustellen  strebt, 
»welche  durch  am  Zuge  befindliche  Stahl-  oder 
Elektromagnete  in  Thätigkeit  gesetzt  wird»  und 
dcmgemäfs  den  zwischen  den  Schienen  anzu- 
bringenden Induktionsspulen  weiche  Eisenkerne 
geben  kann,  lassen  die  Gebrüder  Ducousso  in 
ihrem  selbstthätigen  Zug -Anzeiger1)  die  Induk- 
tionsströme gleich  durch  die  Wagenräder  er- 
zeugen und  stecken  die  Induktionsspulen  auf  die 
Schenkel  eines  Hufeisenmagnetes  auf. 

Der  Zug-Anzeiger  von  Ducousso  ist  in 
Engineering,  Bd.  35,  S.  16  und  in  La  lumiere 
dectricjue,  Bd.  8,  S.  ixo  (vgl.  auch  daselbst 
S.  439  und  525)  beschrieben.  Er  besteht  aus  zwei 
Theilen.  Der  erste  derselben ,  der  Stromerzeuger, 
ist  an  einem  bestimmten  Punkte  der  Strecke  in 
einer  solchen  Entfernung  von  der  Station  an- 
gebracht, dafe  dem  Stationsbeamten  im  Noth- 
falle  noch  genügende  Zeit  verbleibt,  um  die 
etwa  erforderlichen  Sicherheitsmafsregeln  zu 
treffen.  Diese  Entfernung  beträgt  gewöhnlich 
2  bis  3  km ,  was  einem  Zeiträume  von  min- 
destens 2  Minuten  zwischen  der  Signalisirung 
und  der  Ankunft  des  Zuges  entspricht.  Dieser 
Theil  ist  aufserordentlich  einfach  und  hat  seit 
Beginn   der  Versuche   auf  der  Nordbahn  im 

>)  AU  eine  Zwischenstufe  zwischen  der  Anwendung  von  Pe- 
dalen lur  Kontaktschlicfsung  und  der  Signalisirung  mittel»,  von 
Zuge  aus  erregter  Magnctinduktiormtromc  kann  eine  von  V.  Au- 
bourg  in  Lei  Löget  in  Frankreich  vorgeschlagene  (D.  R.  P. 
No.  17151,  vom  j6.  September  1860)  Anordnung  »zur  Vermeidung 
von  Zusammenstößen  der  Kitcnbahnzugc  •  angesehen  werden. 
Aubourg  will  nämlich,  wenn  ein  Zug  in  einen  schon  von  einem 
anderen  Zuge  befahrenen  Hlock.ibfrchnitt  einfahrt,  durch  einen  zwi- 
schen den  Schienen  befindlichen  Elektromagnet  einen  LokalsLrom  auf 
der  Lokomotive  schlicken  lauen  und  durch  denselben  die  Dampfpfeife 
in  Thätigkeit  verveticn,  dazu  «oll  aber  ein,  an  dem  zucitt  in  den 
llahnabschnitt  einfahrenden  Zuge  beseitigter  Hufeisenmagnet  auf 
eine  am  Anfange  des  Abschnitte»  zwischen  den  Schienen  angebrachte 
eiserne  Kontaktfedcr  anrichend  wirken  und  durch  sie  einen  Strom 
durch  einen  am  Anfang  und  einen  /weiten  am  Ende  des  Abschnittes 
zwischen  den  Schienen  hefindliclten  Elcktrumagncl  »ebtiefsen,  wobei 
der  erstere  dann  »ugleich  die  Kontaktfedcr  111  ihrer  Lage  festhält 
und  den  Strom  »omit  ge*ch|os«en  erhalt,  bis  der  Magnet  am  Zug 
am  Hude  dc>  Abschnittes  mittel«  einer  dort  angebrachten  Feder 
den  Strom  unterbricht.  Ferner  erwähnt  K.  Sartiau»  bei  Ge- 
legenheit einer  Besprechung  de«  Zug«  -  An/cigcts  von  Ducvhiid 
in  La  lumicie  clcctriuuc,  Bd.  8,  S.  438,  einen  vor  einigen  Jahren 
vcisucliswcise  bei  dci  l~ranio»i sehen  Nordbahn  hemmten  Signa) 
appar.it  von  Vei  itc;  in  diesem  Apparate  loste  der  Schwimmer  in 
einem  Wasserbehälter,  wenn  der  Wassersland  eine  gewisse  Hohe 
ericicht  hatte,  einen  Faltklotz  aus,  welcher  dann  beim  Herabfallen 
den  Anker  von  einem  Klcktiomagnct  abrif»  und  in  deuten  Köllen 
einen  Induktionsstrom  ct/eugte.  Ebenso  gedenkt  Sartiaux  da- 
selbst eine»  vor  einigen  Jahren  in  Belgien  vernichten  Apparates, 
bei  dem  mittel«  eine»  /»i«chcn  den  Schienen  liegenden,  von  den 
Rädern  bewegten  Pedal»  der  Anker  eine»  Elektromagneten  ab- 
gerissen wurde,  um  liidukiionsslrume  nach  einem  beliebigen  Em- 
pfanget tu  senden. 

')  Ein  sclbstthatige»  Itlocksignal  von  Ducousso.  von  dem 
ei»  Modell  tS8i  auf  drt  Pariser  Ausstellung  zu  sehen  war,  ist  in 
La  lumiere  clectriouc,  Bd.  <>,  S.  45  beschneben,  doch  geht  au»  der 
Iketchteibung  nicht  deutlich  hervor,  ob  es  in  gleichet  Weise  durch 
,>L»gnctinduktions4tioine  betrieben  werden  soll. 


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Elektrotkchn.  Zeitschrift. 

JUNI  1883. 


DtrCOl'SSo'S  SEI.HSTTH  ATIGER  ZUG- ANZEIGER  KUR  ElSENRAHNZTGE. 


26l 


April  1882  nur  sehr  wenig  Abänderungen  er- 
fahren. Der  zweite  Theil  des  Apparates,  der 
Empfänger  des  Signals,  ist  in  Sicht  des  zu  be- 
nachrichtigenden Beamten  angebracht  und  bringt 
entweder  ein  sichtbares  oder  besser  ein  hörbares 
Signal,  wie  das  Ertönen  einer  Glocke,  hervor; 
letzteres  erregt  ja  sicherer  die  Aufmerksamkeit. 

Der  von  Ducousso  -  Rre'guet  benutzte 
Stromerzeuger  ist  in  Fig.  1  und  2  in  seiner 
älteren  Form,  in  Fig.  3  in  seiner  neueren  Form 
abgebildet,  in  welcher  der  Hufeisenmagnet  nicht 
mehr  geschweift,  sondern  gerade  ist.  An  der 
äufseren  Seite  der  Schiene  A  ist  eine  Platte 
durch  zwei  Bolzen  c  befestigt,  welche  eine 
Zinkbüchse  G  //  K  J  trägt,  in  der  sich  ein  Jamin- 
Magnet  M  aus  24  mit  dem  Bug  nach  unten 
gestellten  Platten  befindet.  Auf  die  Pole  des 
Magnetes  sind  zwei  Spulen  D,  D  aufgesteckt, 
welche  jede  1 8  000  Windungen  und  zusammen 


Als  Empfänger  ward  anfänglich  ein  Hughes- 
Elcktromagnet,  dann  eine  Ader'sche  telephonische 
Fallscheibe  (vgl.  1880,  S.  316)  angewandt,  beide 
aber  ohne  genügenden  Erfolg.  Daher  griff  man 
schließlich  zu  einem  Siemens'schen  polarisirten 
Relais.  Auf  dem  Nordpole  des  L-  förmigen  Mag- 
netes ist  eine  Zunge  aus  weichem  Eisen  befestigt, 
welche  ihren  Nordpol  zwischen  die  beiden  Süd- 
pole streckt,  welche  die  oberen  Enden  der  beiden 
auf  den  Südpol  des  Magnetes  aufgesetzten 
Kerne  der  beiden  Spulen  (18  000  Windungen 
aus  0,08  mm  dickem  Draht,  Widerstand  etwa 
7000  Ohm)  bilden.  Wird  die  Zunge  durch 
einen  vom  Stromerzeuger  in  der  Leitung  durch 
die  Spulen  gesendeten  Strom  an  die  andere, 
den  Lokalstrom  durch  eine  elektrische  Klingel 
schliefsende  Stellschraube  gelegt,  so  liegt  sie 
dem  betreffenden  Polschuhe  näher,  als  bei  ihrer 
Ruhelage  dem  anderen,  und  bleibt  deshalb  an 


ungefähr  7600  Ohm  Widerstand  haben.  Die 
Enden  der  Kerne,  aus  weichem  Eisen,  liegen 
mit  ihrer  oberen  Fläche  etwa  6  mm  unter  der 
Ebene,  in  der  sich  die  tiefsten  Punkte  der 
Flantschen  der  Tyres  bewegen.  Die  Büchse, 
welche  diese  Apparate  enthält,  befindet  sich  in 
einer  mit  einer  Platte  abgedeckten  Grube  und 
ist  mit  Paraffin  ausgegossen,  um  sowohl  das 
Eindringen  von  Feuchtigkeit  als  auch  Strom- 
verluste zu  verhindern.  Der  o,«*  mm  dicke 
Draht  der  Spulen  ist  mit  dem  einen  Ende  bei 
E  am  Körper  des  Apparates  befestigt,  das 
andere  Ende  geht  gut  isolirt  bei  F  durch  die 
Büchse  die  Strecke  entlang  nach  dem  empfan- 
genden Instrumente.  Wenn  nun  die  Räder  der 
Fahrzeuge  über  den  Stromerzeuger  hinweggehen, 
erzeugen  sie  Induktionsströme  in  den  Spulen, 
deren  Stärke  im  Verhältnisse  zu  der  Geschwindig- 
keit des  Zuges  wächst.  Bei  den  Versuchen  auf 
der  Nordbahn  wurde  bei  Geschwindigkeiten  von 
3  bis  60  km  in  der  Stunde  eine  gute  Wirkung 
auf  den  Empfänger  erzielt;  bei  zu  weit  sinkender 
Geschwindigkeit  mufs  die  Wirkung  ausbleiben. 


ihm  liegen.  Die  Glocke  läutet  daher  so  lange, 
bis  der  Beamte  die  Zunge  wieder  in  ihre  ur- 
sprüngliche Lage  zurückbringt. 

Um  die  Zuverlässigkeit  dieses  Apparates  zu 
sichern,  hat  man  sich  von  Zeit  zu  Zeit  nur 
davon  zu  überzeugen,  dafs  die  ßefestigungs- 
bolzen  der  Platte  des  Strom erzeugers  nicht  lose 
geworden  sind ,  weil  dadurch  der  Abstand  der 
Pole  von  den  Radkränzen  zu  grofs  und  die 
Stromstärke  zu  gering  werden  könnte. 

Bei  den  angestellten  Versuchen,  bei  denen 
massive  Magnete  angewendet  wurden ,  hat  der 
Apparat  nie  versagt,  wenn  ein  Zug  passirte, 
was  wohl  der  grofsen  Zahl  der  zur  Wirkung 
kommenden  Räder  zuzuschreiben  sein  dürfte; 
dagegen  kamen  beim  Vorüberfahren  einzelner 
Maschinen  in  der  ersten  Zeit  Versager  vor,  was 
sich  durch  die  Schwankungen  der  Maschine  in 
vertikaler  Richtung  erklärt,  wodurch  die  Ent- 
fernung zwischen  den  Radkränzen  und  dem 
Magnete  zu  grofs  wurde,  um  noch  einen  ge- 
nügenden Strom  zu  erregen.  Man  hat  diese 
Fehler    durch   Verstärkung   der   Magnete  ver- 


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262 


Abhandlungen. 


El.EKTROTF.CHN.  ZRITSCHUnT. 

JUNI  1M3.  


mieden,  und  seit  Anwendung  des  Jamin-Magnetes 
hat  der  Apparat  —  wie  Ducousso  in  La  lumiere 
electriquc,  Bd.  8,  S.  526,  bei  Bekämpfung  der 
von  Sartiaux  erhobenen  elektrischen  und  tech- 
nischen Einwände  mittheilt  —  vollkommen  sicher 
gearbeitet,  obwohl  er  (nach  La  lumiere  eMectrique, 
Bd.  8,  S.  111)  an  den  einzelnen  Versuchstagen 
im  Mittel  15  Züge  und  30  Maschinen  zu  signa- 
lisircn  hatte. 

Aufser  der  Nordbahn  haben  auch  die  Oslbahn 
und  die  Paris-Lvon-Mittelmecr-Bahn  den  Apparat 
mit  Krfolg  probirt. 


Ueber  eine  Methode  zur  Messung  der  Intensität 
sehr  heller  Lichtquellen. 

Von  Dr.  Hermann  Hammeri.. 

Zur  Vergleichung  von  Lichtstärken  wird 
grüfstentheils  das  bekannte  Verfahren  von 
B unsen  angewendet.  Diese  Methode  führt  zu 
ganz  befriedigenden  Resultaten,  wenn  die  zu 
vergleichenden  Lichtquellen  bezüglich  ihrer 
Stärke  nicht  zu  sehr  von  einander  differiren; 
sie  ist  auch  praktisch  leicht  ausführbar,  da  die 
Entfernungen,  in  welche  die  Lichtquellen  von 
dem  Schirme  mit  dem  Fettflecke  gebracht 
werden  müssen,  nicht  sehr  grofs  sind,  also  leicht 
ein  Raum  zur  Verfügung  steht,  in  welchem 
alles  andere  Licht  abgehalten  werden  kann, 
was  zu  genauen  Messungen  unbedingt  erforder- 
lich ist. 

Soll  jedoch  die  Intensität  einer  sehr  hellen 
Lichtquelle,  z.  B.  die  einer  elektrischen  Bogen- 
lichtlampe,  bestimmt  werden,  was  jetzt  bei 
Schätzung  von  Dynamomaschinen  immer  gröfsere  | 
Wichtigkeit  erlangt,  so  treten  verschiedene  1 
Schwierigkeiten  bei  der  praktischen  Ausführung 
der  Bestimmung  auf.  Wird  direkt  die  intensive 
Lichtquelle  mit  einer  Normalkerze  verglichen, 
so  mufs  man  Uber  einen  sehr  grofsen,  dunklen 
Raum  verfügen,  um  die  Lichtquelle  genügend 
weit  von  dem  Schirm  entfernen  zu  können,  bis 
der  Fettfleck  verschwindet.  Da  nun  selten  ein 
solcher  Raum  zur  Verfügung  steht,  so  führt 
man  die  Messung  fast  immer  in  der  Weise  aus, 
dafs  man  die  intensive  Lichtquelle  mit  einer 
Gasflamme  vergleicht,  deren  Lichtstärke  man 
dann  durch  Vergleichung  mit  einer  Normal- 
kerze bestimmt.  Bei  diesem  Verfahren  sind 
jedoch  die  Entfernungen  immerhin  sehr  grofs, 
da  die  Gasflamme  nur  eine  8-  bis  10  mal 
gröfsere  Lichtstärke  besitzt  als  die  Normalkerze; 
ferner  wird  aber  durch  die  doppelte  Ver- 
gleichung die  Messung  auch  doppelt  ungenau. 

Allen  diesen  Uebelständen  kann  nach  dem 
Vorschlage  des  Herrn  Prof.  Dr.  L.  Pfaundler 
in  folgender  einfacher  Weise  abgeholfen  werden: 
Man  läfst  nicht  direkt  das  von  der  intensiven 
Lichtquelle  kommende  Licht  auf  den  Schirm 


fallen,  sondern  schwächt  zuvor  das  Licht  auf 
rein  mechanische  Weise,  so  dafs  nur  ein  genau 
bestimmter  Bruchtheil  desselben  auf  den  Schirm 
fällt,  wodurch  die  Entfernung  der  intensiven 
Lichtquelle  von  dem  Schirm  abgekürzt  und 
geradezu  die  intensivsten  Lichtquellen  in  einem 
begrenzten  Räume  direkt  mit  der  Normalkerze 
verglichen  werden  können. 

Die  Schwächung  der  intensiven  Lichtquelle 
geschieht  dadurch,  dafs  man  zwischen  Licht- 
quelle und  Schirm  eine  geschwärzte  Metallscheibe 
aufstellt,  die  mit  gleichen  Sektorausschnitten 
versehen  ist  und  um  eine  horizontale  Axe  ge- 
dreht werden  kann,  Fig.  1.  Die  Lichtstärke 
wird  dann  in  dem  Verhältnisse  kleiner,  als  die 
Summe  der  den  Sektoren  entsprechenden  Zentri- 
winkel zu  3600  steht.    Beträgt  z.  B.  die  Summe 

180 

der  Winkel  1800,  so  haben  wir  — — =A,d.h. 

360 

die  Lichtstärke  wird  durch  die  dazwischen  ge- 
setzte Scheibe  auf  die  Hälfte  reduzirt.  Nach 


Fig.  1. 


den  Versuchen,  die  ich  angestellt  habe,  ge- 
nügen drei  Sektoren,  um  bei  mäfsiger  Drehung 
der  Scheibe  eine  gleichförmige  Beleuchtung  zu 
erzeugen.  Die  Gröfse  der  drei  Sektoren  wird 
von  der  Schwächung  abhängen,  die  gewünscht 
ist;  soll  die  Lichtstärke  auf  -J-  reduzirt  werden, 
so  wird  jeder  Sektor  40 0  zu  betragen  haben, 

1 20 

denn  3X4°0  =  12°o  und  — - —  =  i;  um 

360 

die  Lichtstärke  auf  -fe  zu  reduziren,  müfsten 
die  Zentriwinkel  der  drei  Sektoren  io°  betragen 

u.  s.  w. 

Wollte  man  die  zum  Verschwindenlassen  des 
Fettfleckes  nöthige  Aenderung  der  Lichtstärke 
einzig  durch  Anwendung  verschieden  ausge- 
schnittener Scheiben  bewerkstelligen,  so  müfste 
man  deren  eine  sehr  grofse  Anzahl  zur  Ver- 
fügung haben  und  die  Bestimmungen  würden 
sehr  zeitraubend  werden.  Es  lassen  sich  jedoch, 
wie  ich  später  zeigen  werde,  diese  vielen  Schei- 
ben durch  zwei,  ja  selbst  durch  eine  einzige  er- 
setzen. 

Berechnet  man  nun  die  Gröfse  der  drei 
Zentriwinkel    für   die  auf  einander  folgenden 


Ei.kktrotechn.  Zeitschrift. 
 JUNI  1M3. 


Hammerl,  Ueber  eine  Methode  zur  Messung  u.  s.  w. 


263 


Schwächungen  1,  2,  3  .  .  .  «'),  so  findet  man 
z.  B. : 


3  Zentriwinkel 

3  Zentriwinkel 

I 

360 

10 

36 

2 

180 

12 

30 

3 

1 20 

18 

20 

4 

90 

36 

10 

6 

60 

7* 

5 

7.» 

50 

180 

2 

9 

40 

360 

1 

Die  Empfindlichkeit  nimmt  mit  der  Zunahme 
der  Schwächung  fortwährend  ab.  Am  Anfange 
ändert  sich  der  Winkel  um  sehr  viele  Grade, 
während  die  Schwächung  sehr  wenig  zunimmt. 
Während  die  Summe  der  drei  Zentriwinkel  von 
1800  bis  1200  abnimmt,  sich  um  6o°  verkleinert, 
nimmt  die  Schwächung  nur  von  2  bis  auf  3 
zu,  während  später  bei  der  Abnahme  des 
Winkels  von  io°  auf  50  die  Schwächung  von 
36  bis  72  zunimmt.  Eine  ganz  geringe,  kaum 
ausführbare  Aenderung  an  der  Gröfse  der  Sek- 
toren bringt  schon  eine  bedeutend  gröfsere 
Schwächung  hervor. 

Dieser  Uebelstand  tritt  aber  bei  der  prakti- 
schen Bestimmung  der  Lichtstärke  nach  diesem 
Verfahren  nicht  auf,  da  es  nicht  nothwendig 
ist,  dafs  man  mit  der  Schwächung  so  weit  geht. 
Es  genügt  in  sehr  vielen  Fällen,  dafs  man  die 
Lichtstärke  auf  -fa  bis  -£s  schwächt,  wo  der 
Unterschied  der  Zentriwinkel  für  zwei  unmittel- 
bar auf  einander  folgende  Schwächungen  immer 
noch  beinahe  i°  beträgt.  Es  ist  jedoch  dieses 
Verfahren  auch  bei  gröfseren  Schwächungen 
noch  genau  genug,  denn  man  mufs  eben  be- 
denken, dafs  das  Auge  selbst  für  Unterschiede 
von  Lichtquellen  um  so  unempfindlicher  wird, 
je  intensiver  sie  leuchten.  Man  wird  immer 
gröfsere  Fehler  begehen  bei  der  direkten  Ver- 
gleichung  einer  intensiven  Lichtquelle  mit  der 
Normalkerze,  als  wenn  man  die  Lichtstärke 
zuvor  um  einen  genau  bestimmten  Bruchtheil 
in  der  angegebenen  Weise  verkleinert  und  mit 
dem  so  geschwächten  Licht  die  Vcrgleichung 
bezw.  Messung  ausführt.  Dieses  Verfahren  ist 
viel  genauer  als  die  jetzt  übliche  Vergleichung 
mit  einer  nach  Normalkerzen  geaichten  Gas- 
flamme und  ist  vor  allem  mit  dem  grofsen 
Vortheile  verbunden,  dafs  innerhalb  eines  viel 
kleineren  Raumes  die  Messungen  mit  Leichtigkeit 
ausgeführt  werden  können.  Das  Intensitäts- 
verhältnifs  einer  hellen  Lichtquelle  zur  Gas- 
flamme ist  8-  bis  10  mal  kleiner  als  das  der 
Lichtquelle  zur  Normalkerze;  die  Scheiben  er- 
lauben, aber  dieses  Verhältnifs  innerhalb  sehr 
weiter  Grenzen  beliebig  zu  verkleinern,  da  die- 
selben, und  zwar  auch  die  mit  sehr  kleinen 
Sektoren,  gewifs  mit  gTöfserer  Genauigkeit  her- 
gestellt werden  können,  als  man  überhaupt  im 


1  Stande  ist,  das  Verschwinden  und  Erscheinen 
des  Fettfleckes  bei  der  Bunsen'schen  Methode 
zu  beurtheilen. 

Man  kann  jedoch,  wie  schon  erwähnt,  diese 
Scheiben  entweder  durch  zwei  Scheiben  oder 
durch  eine  einzige  ersetzen. 

I.  Mit  zwei  Scheiben  können  alle  verlangten 
Schwächungen  erzielt  werden,  wenn  man  in 
beiden  drei  gleiche  Sektoren,  z.  B.  von  6o°, 
und  beide  Scheiben  so  auf  dem  Rotations- 
apparat anbringt,  dafs  sie  sich  gegenseitig 
verschieben  lassen,  aber  bei  Drehung  der- 
selben in  der  verschobenen  Lage  bleiben.  Zwei 
Scheiben,  wie  Fig.  1  Uber  einander  gelegt, 
bilden  eine  Scheibe  mit  der  Schwächung  2. 
Um  nun  die  nöthige  Schwächung  für  die  zu 
prüfende  Lichtstärke  herbeizuführen,  hat  man 
einfach  die  Scheiben  sukzessive  über  einander 
zu  schieben,  Fig.  2,  wodurch  die  drei  Sektoren 
fortwährend  kleiner  werden,  bis  der  Fettfleck 
auf  dem  Schirme  verschwindet.     Beträgt  dann 


•)  Ich  »erfteb*  dab«i  unter  Schwächung;  «,  »,  3  . . .  «,  wenn  die 
I.ichuttrk«  »uf  >/ii  V»  Vi  ■  •  •  V"  WÄMin  >»t. 


Fig.  2. 


z.  B.  die  Summe  der  entstandenen  Sektoren 
nunmehr  30°  so  ist  die  Lichtstärke  auf  ^ 
reduzirt  worden.  Die  rotirenden  Scheiben  wer- 
den so  vor  dem  Schirme  mit  dem  Fettfleck 
aufgestellt,  dafs  man  an  demselben  vorbei  mit 
Leichtigkeit  das  Verschwinden  des  Fleckes  bei 
gleichzeitigem  Drehen  beobachten  kann.  Auf 
einer  Scheibe  war  oberhalb  eines  Sektor- 
bogens eine  Theilung  angebracht,  die  direkt 
durch  einen  Ausschnitt  der  anderen  Scheibe  a, 
Fig.  2,  die  Summe  der  Sektoren,  ausgedrückt 
in  Graden,  abzulesen  erlaubte.  Die  Zahl  360 
dividirt  durch  die  abgelesene  Zentriwinkelsumme 
gab  dann  die  Schwächung.  Natürlich  kann  man 
direkt  die  den  verschiedenen  Verschiebungen 
der  zwei  Scheiben  entsprechenden  Schwächun- 
gen ansetzen. 

Mit  zwei  solchen  Scheiben  aus  Karton,  von 
denen  jede  drei  Sektoren  von  6o°  hatte,  habe 
ich  mehrere  Versuchsreihen  angestellt.  Es 
wurde  eine  konstant  bleibende  Gasflamme  hinter 
dem  Schirme  mit  dem  Fettfleck  in  einer  be- 
stimmten Entfernung  von  200  bis  400  cm  und 
eine  zweite  intensivere  vor  dem  Schirm  aufge- 
stellt.  Letztere  wurde  so  lange  verschoben,  bis 


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264 


Abhandlungen. 


F.  1  k  k  t  r<  iTF.r  its .  Zeit  schr  in . 
JUNI  iMj. 


der  Fettfleck  verschwand;  es  sei  ihre  Distanz 
vom  Schirm  in  diesem  Falle  S, ;  nun  wurde  der 
Rotationsapparat  mit  den  zwei  Scheiben  da- 
zwischengestellt,  durch  Verschiebung  der  Schei- 
ben und  Drehung  derselben  eine  ganz  be- 
stimmte Schwächung  der  Flamme  hervorgerufen, 
während  die  Flamme  so  weit  genähert  wurde, 
bis  wieder  der  Fleck  auf  dem  Schirm  ver- 
schwand; es  sei  S„  ihre  Distanz  vom  Schirme. 
Bezeichnet  man  mit  u  die  Schwächung,  mit  J 
die  Intensität  der  Flamme,  so  haben  wir  folgende 
Relation  zwischen  den  Gröfsen  //,  .V,  und  S„: 

st 

Vn  ' 

Wie  man  aus  folgender  Versuchsreihe  sieht, 
stimmen  die  beobachteten  Werthe  S„  und  die 

_  gut  übercin. 
V» 


/:  —  =  Sy  1 
II 


k'«  )   «J«  — 


berechneten 


tu 
c 

c 

1 

Entfer- 

Entfer- 

w 
e 

e 
3 

Entfer- 

Entfer- 

3 
C 

M 

D 

nung 

nung 

3 

S 

.c 

0 

nung 

nung 

s 

hwa 

Su 
bc- 

1  M 

1 

i 

M 

'S 
-r. 

.v- 

bc- 

.s,  * 

1  H 

w 

y 
« 

obach- 

H 

□ 

vi 

n 

nhach- 

■S 

tet 

berechnet 

■■>> 

tet 

berechnet 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

190 

2 

136 

»35 

360 

•5 

92 

93 

202 

3 

IIS 

116 

308 

'7.' 

76 

74.« 

200 

4 

100 

100 

360 

20 

8l 

Ho,s 

360 

4.» 

165 

164,, 

360 

24 

73 

73.5 

160 

6 

64 

6S 

374 

30 

70 

68.= 

32$ 

8 

114 

I>4.4 

384 

36 

62 

64.* 

194 

9 

65 

65 

475 

40 

74 

75- 

360 

10 

114 

'  li* 

470 

60 

60 

60,6 

360 

12 

104 

104,1 

365 

1 20 

32 

33.1 

Die  Rednzirung  der  Lichtstärke  auf  einen 
hestimmten  Krurhtheil  derselben  gelingt  also 
mit  solchen  Scheiben  oder  mit  den  zwei  Schei- 
ben auf  die  beste  Weise. 

Es  wurde  nun  aber  noch  eine  zweite  Versuchs- 
reihe angestellt,  um  zu  prüfen,  ob  es  gelingt, 
für  irgend  eine  Distanz  der  Flamme  vor  dem 
Schirme  die  richtige  Schwächung  durch  sukzes- 
sive Verschiebung  der  Scheiben  zu  erhalten. 
In  diesem  Falle  ist  St  und  S„  bekannt,  jedoch 
//  unbekannt.    Man  hat: 

n 


S,' :  S„  ;  n  = 


V 


G 

ex 
c 

Schwä- 

Schwä- 

u 

1 

u 

| 

Schwä- 

Schwä- 

3 

E 

B 

3 
e 

chung 
n 

chung 

3 
C 

E 
B 

3 

E 

H 

chung 
n 

chung 

c 
W 

a 

bi 

be- 
obach- 

Enti 

Kntf 

be- 
obach- 

• -  ÄB 

SS 

s, 

Sh 

tet 

berechnet 

s, 

Sm 

tet 

berechnet 

35° 

h, 

2 

2,01 

350 

90 

'5 

>5' 

355 

220 

2.5$ 

2,5» 

350 

80 

■  8,., 

19.1 

3S5 

180 

3.» 

3. »9 

355 

70 

24 

25.- 

35° 

160 

4.1 

4.7S 

3'5 

60 

26,6 

27.5 

35o 

140 

5.s 

6,i 

290 

50 

32.7 

33.' 

35° 

I20 

8 

8.5 

275 

45 

36 

37.« 

355 

1 IO 

9.7 

«o.J 

350 

55 

40 

40.« 

355 

IOO 

12,« 

12,6 

355 

45 

60 

62 

Bei  solchen  Scheiben  liefse  sich  übrigens 
leicht  ein  Mechanismus  anbringen,  vermittelst 
welches  man  während  der  Drehung  der  Schei- 
ben dieselben  auch  gegen  einander  verschieben 
kann,  bis  zu  dem  Moment,  in  dem  man  den 
Fleck  verschwinden  sieht. 

II.  Alle  Schwächungen  des  Lichtes  können 
aber  auch  mit  einer  einzigen  Scheibe  erreicht 
werden,  wenn  man  in  derselben  drei  Sektoren 
anbringt,  denen  nicht  ein  bestimmter  Zentri- 
winkel zukommt,  sondern  Sektoren,  denen  von 
innen  nach  aufsen  fortwährend  kleinere  Winkel 
entsprechen.  Fin  Sektor  wurde  in  diesem  Fall 
eine  Reihe  von  Sektoren  mit  den  entsprechen- 
den Schwächungen  bilden.  Entspricht  der 
innerste  Ausschnitt  einem  Zentriwinkel  von  20°, 
der  äufserste  einem  Zentriwinkel  von  20,  so  hat 
man  in  einem  Sektor  alle  Sektoren  mit  den 
Zentriwinkeln  von  2°  bis  200  vereinigt.  Sind 
«bei  derartige  Ausschnitte  auf  der  Scheibe  an- 
gebracht, so  giebt  dieselbe  alle  Schwächungen 
des  Lichtes  von  6  bis  60. 

Wfr  3- 


Fig.  3  zeigt  eine  Scheibe  mit  drei  Sektoren, 
bei  welchen  die  Sektorgrofse  von  innen  nach 
aufsen  in  gleichen  Abständen  um  2°  abnimmt. 
Alle  drei  Sektoren  zusammen  geben  dann  folgende 
Schwächungen  an  den  Theilpunkten  1,  2,  3 
u.  s.  w.,  die  durch  Theilung  des  Abstandes  a,  b 
in  zehn  gleiche  Theile  entstanden  sind. 

Thcilpunkt 
1 
2 

3 
4 


Zcntriwinkclsummc 
60 

54 
48 

42 


5 
6 

7 
8 

9 
10 


36 
30 
24 
18 
1  2 
6 


Schwächung 
6 

6,67 
7.J 
8,57 
10 
1 2 

'5 

20 

3°  . 
60 


Der  Schirm  mit  dem  Fettfleck  ist  aber  bei 
einer  solchen  Scheibe  nicht  mehr  brauchbar; 
es  mufs  vielmehr  ein  Fettstreifen  von  der 
Länge  des  Sektors  auf  dem  Schirm  angebracht 
sein.  Ist  der  Schirm  unmittelbar  hinter  der 
Scheibe  aufgestellt,  so  hat  der  von  der  Licht- 


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ELEKTROT^HN.ZKmrHRIKT.     B(JRNSj  Elektr,sche  AUSSTRI.LUNG  IM  CrVSTAL  PALACE,  LONDON.  265 


quelle  l«leuchtete  Thcil  des  Schirmes  ganz  die- 
selbe Gröfse  wie  der  Ausschnitt,  was  gestattet, 
auf  dem  Schirme  die  Schwächungen  aufzu- 
schreiben, die  in  gleichen  Abstanden  durch  die 
Scheibe  erreicht  werden. 

Bei  der  Messung  der  Lichtstärke  einer  Licht- 
quelle dreht  man  die  Scheibe  und  sieht,  wo 
auf  dem  Fettstreifen  der  Uebergang  von  hell 
in  dunkel  stattfindet.  An  dieser  Stelle  wird  die 
durch  die  Scheibe  hervorgebrachte  Schwächung 
des  Lichtes  abgelesen.  Tritt  z.  B.  dieser  Ueber- 
gang von  hell  in  dunkel  bei  dem  Theilpunkte  6 
au«'  dem  Schirm  auf,  so  wird  hier  das  Licht 
um  das  Zwölffache  geschwächt. 

Bei  einer  solchen  Scheibe  nimmt  der  Zentri- 
winkel eines  Ausschnittes  von  innen  nach  aufsen 
um  die  gleiche  Gröfse  ab,  z.  B.  bei  der 
Scheibe  Fig.  3  beträgt  diese  Abnahme  in 
gleichen  Abständen  immer  20,  das  ist  jedoch 
nicht  der  Fall  mit  den  Schwächungen.  Während 
die  Gröfse  des  Zentriwinkels  bei  einem  Aus- 
schnitte von  20°  bis  18°  abnimmt,   steigt  die 

FiR-  4- 


Schwächung  von  6  auf  6,7,  während  später  bei 
der  gleichen  Abnahme  des  Zentriwinkels  von  40 
auf  20  die  Schwächung  von  30  auf  60  zunimmt. 

Ks  ist  daher  viel  besser,  eine  Scheibe  mit 
solchen  Sektoren  zu  versehen,  bei  denen  in 
gleichen  Abständen  die  Schwächungen  auch  um 
das  Gleiche  von  innen  nach  aufsen  zunehmen. 
Line  solche  Scheibe  müfste  mit  solchen  Aus- 
schnitten versehen  sein,  wie  es  Fig.  4  zeigt. 
Bei  dieser  Scheibe  beträgt  der  Zentriwinkel  des 
innersten  Ausschnittes  eines  Sektors  400,  alle 
drei  zusammen  120°,  die  Schwächung  ist  3 
und  nimmt  in  gleichen  Abständen  um  3  zu, 
so  dafs  man  bis  zum  äufsersten  Ausschnitt  alle 
Schwächlingen  bis  30  herbeiführen  kann.  Die 
Summe  der  drei  Zentriwinkel  in  den  Abständen 
1,  2,  3  u.  s.  w.  und  die  dazu  gehörigen 
Schwächungen  sind  folgende: 

Zcntriwinkclsumme 


Thcilpunkt 
I 

2 

3 
4 

5 


1 20 
60 
40 

30 
24 


Schwächung 

3 
6 

9 
1  2 

»5 


Theilpmkf 

6 

7 
8 

9 
10 


/vntriwinkclsumine 

«7.« 
'5 

»3.3 

1 2 


Schwächung 
18 
2  I 
24 
27 
30 

Wie  man  sieht,  ändert  sich  der  Ausschnitt  von 
innen  nach  aufsen  sehr  wenig;  es  wird  die  genaue 
Herstellung  einer  solchen  Scheibe  mit  techni- 
schen Schwierigkeiten  verbunden  sein;  man 
wird  daher  eine  solche  Scheibe  nur  zur  vor- 
läufig angenäherten  Auffindung  der  Schwächung 
bezw.  Scheibe  benützen,  die  für  die  zu  prüfende 
Lichtquelle  bei  den  vorhandenen  Raumverhält- 
nissen  nothwendig  ist.  Tritt  z.  B.  beim  Theil- 
punkt  8  auf  dem  Fettstreifen  der  Uebergang 
von  hell  in  dunkel  ein,  so  ist  für  die  vor- 
handene Distanz  der  Lichtquelle  entweder  aus 
der  vorhandenen  Zahl  der  Scheiben  mit  kon- 
stanten Sektoren  die  mit  der  Zentriwinkelsumme 
1 50  zu  nehmen,  oder  es  ist  mit  den  zwei  ver- 
schiebbaren Scheiben  diese  Summe  der  Zentri- 
winkel zu  bilden. 


Die  elektrische  Ausstellung  im  Crystal  Palace, 
London. 

Die  Ueberschrift  sollte  eigentlich  lauten:  Die 
elektrische  Abtheilung  der  internationalen  Gas- 
und  elektrischen  Ausstellung.  Diesen  Titel  kann 
man  sich  nach  Belieben  als  vielversprechend 
oder  bescheiden  herabstimmend  deuten;  das 
letztere  dürfte  sich  mehr  empfehlen. 

Kine  neue  elektrische  Ausstellung  im  Crystal 
Palace  für  den  Winter  1882/83,  nachdem  die 
vom  Winter  und  Frühling  1881/82  erst  vor 
wenigen  Monaten  geschlossen  war,  München 
im  Herbste  Mittelpunkt  der  elektrischen  Welt 
geworden  und  bereits  die  grofsartigsten  Ver- 
heißungen für  eine  andere  Winterausstellung  im 
Aquarium  ')  gemacht  wurden,  würde  kaum  ge- 
zogen haben.  Aber  ein  Wettstreit  zwischen 
dem  bangewerdenden  und  sich  energisch  auf- 
raffenden Gas  und  der  kühn  anstrebenden  Elek- 
trizität schien  ein  glücklicher  Gedanke  zu  sein, 
und  so  ward  der  Wettkampf  im  Dezember 
wirklich  durch  den  Lordmayor  für  eröffnet  er- 
klärt. Eröffnungsfähig  war  die  Ausstellung  kaum, 
aber  daran  scheint  man  hier  gewöhnt  zu  sein; 
das  Publikum  ist  vorsichtig  geworden  und  man 
ist  ziemlich  sicher,  nichts  zu  verlieren,  wenn 
man  eine  frische  Ausstellung  erst  einige  Wochen 
alt  werden  läfst.  Bedenklich  ist  dies  allerdings 
in  einer  Beziehung.  Mancher,  der  im  Dezember 
seine  Schau  fertig  hatte,  glaubte  im  Februar 
seine  Schuldigkeit  gethan  zu  haben  und  räumte, 


•)  Vgl.  S.  MI. 


34 


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266 


Abhandlungen. 


El.P.KTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
  JUNI   


Andere  hielten  unter  solchen  Umständen  eine 
Beschickung  kaum  für  der  Mühe  werth,  und 
das  Resultat  war  wieder  eine  lahme  Ausstel- 
lung, die  dem  Aussteller  seine  Mühe  kaum  ver- 
gütigte und  das  Publikum,  dessen  Eifer  für  die 
Wunder  und  Wqhlthaten  der  Elektrizität  sich 
merklich  abgekühlt  hat,  nur  noch  zurückhalten- 
der machte. 

Den  beiden  Nebenbuhlern  waren  besondere 
Räume  überwiesen  worden;  dem  Gase  das  Süd- 
schiff, der  Elektrizität  das  Nord-  und  Quer- 
schiff, aufscrdem  die  gröfscre  Zahl  der  Seiten- 
hallen für  die  Maschinen.  Weite  Räume  sind  sehr 
angenehm,  wenn  man  nämlich  die  nöthigen  Mittel 
hat,  sie  auszustatten.  Aber  daran  fehlte  es  der 
Elektrizität.  Das  Südschiff  strahlte  Abends  in 
verschwenderischem  Licht ,  und  gefällig  ge- 
schmückte Stände  boten  manches  Interessante. 
Man  wandte  sich  aber  doch  gern  nach  dem 
kühlen  Norden,  wohin  die  exotischen  Gewächse 
des  Südschiffes  augenscheinlich  bereitwillig  ge- 
folgt wären,  da  ihnen  das  Gas  in  wenigen 
Wochen  Kraft  und  Blätter  geraubt  hatte.  Vom 
Nordschiff  aus  betrachtet,  erschien  das  schmutzig- 
gelbe  Gasquartier  keineswegs  einladend.  Nur 
war  der  Norden  ziemlich  kahl  und  schwach 
bevölkert,  und  man  kann  kaum  über  mehr  als 
Lampen  und  Maschinen  sprechen,  da  die  Aus- 
steller anderer  Produkte  nicht  gut  einen  Ver- 
treter für  mehrere  Monate  entbehren  konnten. 

Dem  Gas  am  nächsten  waren  die  18  Lampen 
von  A.  Ge'rard,  Paris,  die  sich  sehr  wohl 
stellen  konnten.  Die  Lampen  gehören  vier  ver- 
schiedenen Konstruktionen  an,  denen  indefs  ein 
gemeinsamer  Gedanke  unterliegt.  Die  in  Paris 
mit  der  silbernen  Medaille  prämiirte  Fabrik- 
lampe, Fig.  i,  hat  in  der  Nebenschaltung  ein 
feindrähtiges  Solenoid  mit  zwei  Ankern,  durch 
dessen  Kern  der  obere  Kohlenhalter  gleitet. 
Der  obere  Anker  wird  durch  eine  Feder  auf- 
wärts geprefst;  er  ist  durchbohrt  und  dient  als 
Bremszwinge  für  die  obere  Kohle;  der  untere 
Anker  trägt  die  untere  Kohle.  Ohne  Strom 
fällt  letztere  natürlich,  so  dafs  der  eintretende 
Strom  nur  durch  das  Solenoid  gehen  kann, 
welches  beide  Anker  anzieht,  wobei  der  obere 
seine  Kohle  gleiten  läfst,  während  der  untere 
mit  der  anderen  Kohle  gehoben  wird.  Bei  Be- 
rührung der  Kohlen  wird  das  Solenoid  zu  schwach, 
um  der  nach  oben  strebenden  Feder  und  der 
nach  unten  wirkenden  Schwere  zu  widerstehen; 
die  Bogenlänge  wird  so  hergestellt.  Eine  ein- 
fachere Form  zeigt  die  sogenannte  Gleitlampc 
desselben  Erfinders.  Das  Solenoid  gleitet  auf 
zwei  senkrechten  Stahlstangen  und  würde  her- 
untersinken, wenn  nicht  eine  als  unterer  Anker 
dienende  Zwinge  dasselbe  aufhielt.  Am  oberen 
Anker  ist  der  obere  Kohlenhalter  befestigt;  die 
untere  Kohle  ist  unbeweglich.  Sowie  der  Strom 
geschlossen  wird,  werden  beide  Anker  wieder 
angezogen   und   die  Stellung  der  Zwinge  des 


unteren  erlaubt  dem  ganzen  Apparate,  herunter- 
zugleiten,  bis  die  Berührung  der  Kohlen  dem 
Strom  einen  anderen  Weg  öffnet.  Der  frei- 
gewordene untere  Anker  sperrt  dann  ein  wei- 
teres Sinken,  während  die  Feder  den  oberen 
und  mit  diesem  die  obere  Kohle  etwas  erhebt 
Die  Kohlen  dieser  Lampe  sind  von  verschie- 
dener Dicke,  die  obere  5  mm,  die  untere  15  mm 
dick.  Eine  solche  Lampe  soll  20  Kilogramm- 
meter  Arbeitskraft  in  30  Carcel  umsetzen  und 
5  Stunden  brennen.  Eine  weitere  Lampe  des- 
selben Erfinders  mit  zwei  Solenoidcn  und  etwas 
abweichender  Konstruktion  war  gleichfalls  aus- 
gestellt.   Der  Kern  jedes  Solenoids  wird  durch 


Fig.  1. 


eine  Feder  nach  oben  gezogen  und  verhindert 
so  das  Sinken  einer  an  sein  unteres  Ende 
gehängten  eigenen  Hemmvorrichtung  mit  zwei 
sich  kreuzenden  Stangen,  deren  obere  Arme 
beweglich  mit  einer  Horizontalstange  verbunden 
sind,  durch  welche  die  Kernenden  sich  stecken, 
während  die  unteren  Arme  der  Stangen  den 
oberen  Kohlenhalter  zwischen  sich  nehmen.  Die 
oberen  Kernenden  verdicken  sich  zu  kleinen 
Ringankern,  die  bei  Stromschliefsung  nach  unten 
gezogen  werden,  wobei  sich  die  unteren  Arme 
des  Kreuzes  öffnen  und  die  obere  Kohle  sinken 
lassen,  bis  sie  durch  die  andere  Kohle  auf- 
gehalten wird;  dann  kommen  die  dem  Magnetis- 
mus entgegenwirkenden  Federn  zur  Wirkung, 
das  Kreuz  wird  mit  den  heraufgehenden  Kernen 
enger  und  fafst  die  obere  Kohle  wieder.  Letz- 
tere bewegt  sich  luftdicht  in  der  Röhre  zwischen 


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JUNI  i88j. 


Borns,  Elektrische  Ausstellung  im  Crystai.  Palace,  London.  267 


den  Solenoiden ,  wodurch  ihr  Fall  verzögert 
wird.  Schliefslich  ist  noch  eine  DifTercnziallampe 
von  Ge"rard  zu  erwähnen,  welche  alle  Theile 
der  eben  beschriebenen  besitzt  und  sich  von 
ihr  nur  durch  die  DifTerenzialsolenoide  unter- 
scheidet; die  untere  Rolle  besteht  aus  feinem 
Draht  und  ist  in  der  Nebenschaltung,  die  obere 
dickdrähtigc  Rolle  dagegen  in  der  Haupt- 
schliefsung,  und  umgekehrt  gewunden.  Diese 
Vorrichtung  erlaubt  die  Benutzung  für  kontinuir- 
liche  und  Wechselströme  und  ebenso  Beginn 
der  Beleuchtung  bei  jeder  Kohlenstellung,  Be- 
rührung oder  Nichtberührung.  Letzterer  Fall 
entspricht  den  ebenerwähnten  Bedingungen;  im 
ersteren  Fall  empfängt  die  dicke  Rolle  der 
Hauptschliefsung  den  Gcsammtstrom  und  er- 
hebt den  Kern ,  wobei  die  obere  Kohle  folgt, 
während  die  feine  Rolle  die  richtige  Bogen- 
weite  aufrechtzuerhalten  strebt;  die  Federn  dazu 
helfen  hier  lediglich  das  Gewicht  der  Masse  zu 

Fig.  a. 


tragen.  Der  bekannte  »Bruleur«  mit  den  vier 
die  Kanten  einer  umgekehrten  Pyramide  bil- 
denden Kohlen  wird  wegen  des  unvermeidlichen 
Geräusches  jetzt  weniger  empfohlen.  Gespeist 
wurden  diese  Lampen  von  einer  Siemens- 
Maschine,  für  die  eine  kleine  GeTard-  Dynamo 
als  Erreger  diente.  Diese  Dynamos  werden  in 
verschiedenen  Gröfsen  gebaut,  von  denen  eine, 
So.  1,  für  eine  Pferdestärke  und  eine  Lampe  zu 
7  5  Carcel,  in  Fig.  1  abgebildet  ist.  Mit  an- 
deren Maschinen  können  dieselben  kaum  ver- 
wechselt werden;  innerhalb  der  Trommel  sind 
in  Kreuzform  die  vier  festen  Elektromagnete, 
denen  die  vier  auf  der  Stahlaxe  gleichfalls  in 
Kreuzform  angeordneten  Elektromagnete  der 
Armatur  entsprechen,  deren  induzirte  Ströme 
von  den  Bürsten  gesammelt  werden.  Die 
Rollen  haben  sehr  wenig  Draht,  und  die  Dynamo 
kostet  auch  nur  400  Franken.  Die  ausgestellte 
Maschine  von  etwa  0,3  m  Trommeldurchmesser 
machte  1  600  Umdrehungen. 

Werder  mann  hatte  nicht  seine  bekannten 
Glüh -Bogenlampen,  sondern  15  Bogenlampen 
von  John  Lea  gesandt,  die  in  verschiedenen 


Theilen  des  Palastes  aufgehängt  waren,  theil- 
weise,  wie  z.  B.  im  Alhambrahof,  ohne  Glocken. 
Hier  kamen  die  lebhaften  Farben  des  mauri- 
schen Styls  und  das  frische  Grün  der  Farren- 
kräuter  zur  vollen  Geltung,  und  die  Lichtsterne 
waren  glücklicherweise  hoch  genug,  so  dafs 
man  sich  keine  blauen  Gläser  zu  wünschen 
brauchte.  Der  Regulatormechanismus  der  Ijea- 
Lampe  ist  ziemlich  komplizirt,  liefert  aber  auch 
ein  ruhiges  Licht. 

Von  Mackenzic-Lampen  waren  drei  vor- 
handen, unter  Aufsicht  der  Fabrikanten  Strode 
&  Co.  Die  Mackenzie-Lampe  gehört  zu  denen, 
bei  welchen  für  einen  Augenblick  die  Kohlen 
wieder  zur  Berührung  gebracht  werden,  wenn 
der  Bogen  zu  lang  geworden  ist.  Der  Elektro- 
magnet läfst  dann  seinen  Anker,  der  ein  Arm 
eines  Winkelhebels  ist,  los,  und  damit  fällt  die 
obere  Kohle  am  anderen  Hebelarm  auf  die 
untere  Kohle,  um  sogleich  bei  plötzlich  ver- 
ringertem Widerstand  wieder  hochgehoben  zu 
werden.  Bei  jedem  Loslassen  des  Ankers  (und 
gleichzeitigem  Fallen  der  oberen  Kohle)  rückt 
ein  von  diesem  Anker  gesperrtes  Rad  um  einen 
Zahn  vor.  Um  dieses  Zahnrad  ist  eine  Kette 
gewickelt,  die  eine  in  einer  Röhre  befindliche 
Feder  niederhält,  welche  letztere  bei  jeder 
Drehung  die  auf  ihr  ruhende  untere  Kohle  ein 
wenig  steigen  läfst.  Dadurch  wird  der  Licht- 
bogen auf  konstanter  Höhe  erhalten,  und  die 
richtige  Bogenlänge  also  nur  von  Zeit  zu  Zeit, 
unter  augenblicklicher  Erlöschung  des  Lichtes, 
wieder  hergestellt.  Dieses  momentane  Aus- 
löschen brauchte  vielleicht  kein  ungewöhnliches 
starkes  Flackern  zu  verursachen ;  man  kann  in- 
defs  nicht  sagen,  dafs  die  drei  Lampen  das 
System  empfehlen.  Auch  für  diese  arbeitete 
eine  Siemens-Dynamo. 

Ch.  Lcver,  Manchester,  hatte  mit  Werder- 
mann zusammen  die  Beleuchtung  des  tropi- 
schen Hofes  am  Nordende  des  Palastes  über- 
nommen, und  die  zwölf  Lever-Lampen  von  je 
1  000  Kerzen,  im  Verein  mit  drei  Wcrdermann- 
Lea  zu  je  2  000  Kerzen  auf  sehr  eleganten, 
bronzirten  Pfeilern,  machten  diesen  Theil  des 
Palastes  zum  bestbeleuchteten  der  Ausstellung. 
Die  Lcver-Lampe  beansprucht  Einfachheit,  sie 
erinnert  an  die  Lampe  von  Brush,  auch  an 
die  oben  beschriebene  von  Gdrard. 

Die  Gülchcr  Company  war  gegen  das 
Ende  der  Ausstellung  wohl  am  besten  ver- 
treten. Sie  hatte  fünf  Dynamos  verschiedener 
Gröfsen  aufgestellt,  zwischen  deren  Drähten  sie 
in  ihrer  bekannten  Weise  neun  Bogenlampen 
zusammen  mit  500  Glühlampen  in  Parallel- 
schaltung anbrachte.  Um  einen  der  Haupt- 
punkte des  Systems ,  die  niedrige  Potenzial- 
diflerenz,  welche  60  Volt  nicht  Uberschreiten 
soll,  gehörig  hervorzuheben,  waren  die  Leitungs- 
drähte theilweise  unbedeckt  gelassen. 

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268 


Abhandlungen. 


Elkktrotkckn.  Zeitschrift. 

JUNI  iS8j 


Die  Bogenlampen  beleuchteten  das  Nordendc 
des  Nordschiffes,  die  Glühlampen  zwei  der  an- 
grenzenden mittelalterlichen  Höfe.  Die  Gülc h e r 
Company  besitzt  die  Glühlampe  von  Crookes, 
deren  gewöhnliche  Form  (ein  langer  Zylinder, 
Fig.  j,  mit  dem  sehr  hochbeinigen  M  des 
Kohlenfadens")  etwas  steif  aussieht.  Das  eine 
Zimmer  war  in  eine  recht  hübsche  Grotte  ver- 
wandelt, für  deren  Helligkeit  aufser  den  zahl- 
reichen Glühlampen  noch  eine  looo-Kerzen- 
lampc  sorgte,  die  ihre  Strahlen  von  oben  herab 
durch  einen  Glasstern  sandte.  Auch  das  an- 
grenzende gröfsere  Zimmer  war  geschmackvoll 
ausgestattet;  die  rundlichen  Glühlampen  in  .Milch- 
glasglocken, die  sich  genau  dem  Halbkreisbogen 
einer  Thür  anfügten,  erinnerten  allerdings  an 
sorgfältig  angenähte-,  glänzende  Knöpfe. 

In  den  benachbarten  Räu- 
men, dem  italienischen  Hofe, 
sollte  nach  dem  Kataloge 
die  Ferranti  •  Gesellschaft 
Ficht  spenden;  die  Anlage 
war  aber  schließlich  von 
Crossley  Brothers  mit  Bür- 
gin-Dynamo und  Swan- Lam- 
pen übernommen  worden. 

Die  British  Flectric 
Light  Company  sah,  wie 
verschiedene  andere,  die  Noth- 
wendigkeit  nicht  ein,  während 
der  ganzen  Dauer  der  Aus- 
stellung, vom  Dezember  bis 
April,  den  beträchtlichen  ihr 
nach  dem  Kataloge  zugehörigen 
Raum  zu  Gunsten  einigcrSchau- 
lustigen  kostenfrei  zu  beleuch- 
ten; der  Norden  war  so  nicht 
nur  angenehm  kühl,  sondern 
theilweise  geradezu  finster,  und 
nicht  etwa  nur  in  Folge  der 
Fahrlässigkeit  dieser  einen  Gesellschaft.  Diese 
Gesellschaft  benutzt  Gramme  -  Maschinen  ver- 
schiedener Gröfsen,  die  sämmtlich  so  einge- 
richtet sind,  dafs  jede  Armatur  schnell  durch 
eine  andere  mit  gleichem  oder  anderem  Drahte 
für  Bogen-  oder  Glühlampen  ersetzt  werden 
kann.  An  Stelle  der  früher  fabrizirten  Brockie- 
Lampen  haben  sie  neuerdings  eine  Lampe  ein- 
geführt, in  der  durch  den  Ansatz  des  Solenoid- 
kerncs  ein  Rädersystem  ausgelöst  wird,  dessen 
letztes  Rad,  ein  Zahnrad,  in  die  obere  Kohlen- 
stange eingreift. 

Die  Duplex  Company  hielt  nur  bis  Februar 
aus.  Warum  diese  Gesellschaft  ihren  Namen 
wählte,  sagt  ihr  Prospekt  nicht;  sie  preisen  in- 
defs  verschiedene  Sachen  an,  für  welche  der 
Name  Duplex  in  gewissem  Sinne  zu  panen 
scheint,  und  liefern  so  auch  seit  einigen  Wochen 
Wimshursts  Duplex -Induktionsmaschine,  ohne 
indefs  mit  dem  Erfinder  in  Verbindung  zu 
stehen.    Die  Duplex- Wechselstrommaschine  ist 


eine  Art  Siemens-Maschine,  bei  der  sich  die 
Armatur  mit  den  Induktionsrollen  zwischen  den 
selbst  in  umgekehrter  Richtung  rotirenden  In- 
duktorrollen dreht.  Auf  die  Art  liefse  sich  auch 
filr  gröfsere  Maschinen  eine  verhältnifsmäfsig 
bedeutende  Geschwindigkeit  durchführen;  inwie- 
weit die  Maschine  diese  Neuerung  befürwortet, 
läfst  sich  nicht  sagen,  da  die  vorhandene  Ma- 
schine, soviel  ich  weifs,  nie  thätig  war.  Die 
Duplex-Glühlampe  ist  die  Erfindung  von  Dr.  S. 
H.  Emmens.  Sic  enthält  zwei  Kohlenfäden, 
die  entweder  gleichzeitig  oder  einzeln  glühen 
können.  Die  Einschaltung  wird  sehr  einfach 
durch  «las  Festziehen  von  Schrauben  bewerk- 
stelligt, verursacht  also  nicht  mehr  Mühe  als 
das  Andrehen  eines  Gashahnes. 

Liebet  andere  Ausstellungsobjekte  ist  es  schwer 
zu  berichten.  Die  Ausstellung  mag  reichhaltiger 
gewesen  sein,  als  sie  dem  gelegentlichen  Be- 
sucher erschien;  von  den  versprochenen  Neue- 
rungen fehlte  aber  der  gröfste  Theil  und  Er- 
kundigungen nach  dem  Vorhandenen  waren  oft 
unmöglich.  Die  magnetoelektrische  Maschine 
von  Woolrich,  Birmingham,  hat  historisches 
Interesse.  Mit  einer  Auslage  von  3000  Mark 
konnten  1852  20  Hufeisenmagnete  und  eine 
Armatur  mit  vier  Rollen  und  Kommutator  an- 
geschafft werden;  je  zehn  Magnete  von  o,s  m 
Länge  wurden  auf  einer  Seite  übereinandergelegt, 
die  anderen  ihnen  gegenüber  in  derselben  Hori- 
zontalebene, und  zwischen  den  Schenkeln  drehte 
sich  die  Armatur.  Die  Verbesserung  dieser 
Maschine  durch  Wilde  führte  zu  den  jetzigen 
Maschinen  von  William  Elmore,  die  wie  die 
Woolrichs  besonders  für  galvanische  Zwecke  kon- 
struirt  werden  und  eine  bedeutende  Leistungs- 
fähigkeit erlangt  haben. 

AI.  Trott  er  sucht  das  elektrische  Licht  nicht 
durch  Erhöhung  der  Lichtstärke,  sondern  durch 
Verbesserung  der  Glocken  billiger  und  ange- 
nehmer zu  machen  und  wendet  damit  seine 
Aufmerksamkeit  einem  Gegenstande  zu,  den 
man  neuerdings  zu  sehr  vernachlässigt  hat. 
Trott  er  erwägt  ganz  richtig,  dafs  eine  Lampe 
I  zu  80  Kerzen  billiger  zu  erhalten  ist  als  fünf 
zu  16  Kerzen.  Kräftige  Bogenlampen  bedürfen 
aber  ihres  grellen  Lichtes  wegen  hohe  Pfosten, 
die  den  Dächern  unnöthige  Helle  zuweisen, 
oder  Milchglasglocken,  die  40  bis  60 °  0  Licht 
absorbiren.  Sogar  für  Glühlampen  erachtet 
man  häufig  dämpfende  Glocken  für  noth wendig; 
bei  matten  Glasglocken  verlieren  wir  aber  immer 
noch  25%  Licht.  Aufserdem  wird  für  gewöhn- 
lich nur  das  direkt  treffende  Licht  nutzbar  ge- 
macht. Trotter  nun  benutzt  Reflektoren  und 
löst  ferner  den  einen  zu  starken  Lichtpunkt  in 
eine  grofse  Zahl  kleiner  Lichtpunkte  auf,  die 
nach  allen  Seiten  ein  mildes,  gleichmäfsiges 
Licht  senden.  Seine  grofsen  Laternen  bestehen 
aus  zwei  abgestumpften,  zehnseitigen  Pyramiden, 
die   mit  ihren  Grundflächen  aufeinandergesetzt 


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Elektrotkchn.  Zeitschrift. 
 JUM188J.   


Kleine  Mittheilungen. 


269 


werden.  Die  obere  ist  innen  mit  Spiegelglas 
belegt;  die  untere  trägt  zehn  besonders  ge- 
gossene Scheiben  von  Flintglas  von  1,51  Brech-  j 
ungsexponent.  Die  Aufsenseite  dieser  Gläser 
ist  durch  eine  Zahl  horizontaler  Furchen  zer- 
schnitten, welche  eine  Reihe  paralleler  prisma- 
tischer Keile  erzeugen,  deren  Krümmungen  genau 
berechnet  sind.  Alle  gehören  verschiedenen 
Kurven  an,  und  eine  solche  Scheibe  würde,  wie 
eine  Leuchtthurmlampe,  den  Lichtpunkt  als 
eine  vertikale  Lichtlinie  erscheinen  lassen«  Die 
Innenseite  der  Scheibe  ist  aber  ferner  mit  senk- 
rechten Furchen  versehen,  so  dafs  die  Scheibe 
aus  einer  grofsen  Zahl  von  Lichtpunkten  zu  be- 
stehen scheint,  und  die  Lampe  einen  horizon 
talcn  Kreis  beleuchtet,  dessen  Durchmesser  das 
Siebenfache  der  Lampenhöhe  ist.  Für  Glüh- 
lampen empfiehlt  er  unten  abgerundete  Zylinder 
ähnlicher  Art,  welche  aufsen  die  prismatischen 
Ringe ,  innen  senkrecht  dazu  vertiefte  Furchen 
haben.  Man  traut  diesen  ziemlich  dickglasigen 
Glocken  zunächst  nicht  recht;  sie  sehen  aber 
verschwenderischer  aus,  als  sie  sind.  Nach  ver- 
schiedenen Beobachtungen  beträgt  der  Absorp- 
tionsverlust 1 3  °/o  (für  gewöhnliches  Fensterglas 
io%)-  Eine  so  bedeutende  Lichtersparnifs 
würde  die  gröfseren  Auslagen  für  Laternen  recht- 
fertigen ,  besonders  wenn  man  die  theilweise 
starke  Abneigung  des  Publikums  gegen  Bogen- 
lampen bedenkt. 

Ende  April  ward  die  Ausstellung  durch  Preis- 
vertheilung  und  darauf  folgendes  Diner  würdig 
geschlossen;  von  ersterer  nahmen  die  Fach- 
blätter kaum  Notiz,  das  Diner  ward  dagegen  in 
den  Zeitungen  gebührend  besprochen. 

London,  im  Mai  1883. 

Dr.  Borns. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  Elektrische  Aufteilung  in  Wien,]  Um  den  Aus- 
Meilern  die  Beförderung  der  Ausstellungsgüter  nach  Wien, 
deren  Zollhchandlung  und  Beförderung  von  den  Bahn- 
höfen sowie  deren  Rücktransport  nach  vollendeter  Aus- 
stellung /u  erleichtern,  hat  die  Ausslellungs-Kotnmission 
die  Finna  für  internationale  Transporte  .Schenker  &  Co. 
in  Wien,  welche  Filialen  in  Budapest,  Bukarest,  London, 
München,  l'rag.  Tetschen  a.  K.  und  Triesl.  sowie  Ver- 
tretungen in  Antwerpen,  Hamburg,  Mannheim,  Paris  und 
Rotterdam  tiesitxt,  Mir  einheitlichen  Leitung  des  gesammten 
Speditionswesens  autorisirt.  Die  genannte  Firma  wird 
auch  für  die  Aufbewahrung  der  Emballage  wahrend  der 
Zeit  der  Ausstellung  die  nöthige  Einrichtung  treffen  und 
alle  auf  den  Versand  der  Ausstellungsgüter  Bezug  haben- 
den notwendigen  Instruktionen  den  Ausstellern  zukom- 
men lassen. 


[Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.]  Ueber  die  Be- 
leuchtung der  Rotunde  aus  Anlafs  der  elektrischen 
Ausstellung  wird  folgendes  milgclhcilt :  In  der  Höhe  der 
Latemengaleric  soll  eine  Bogcnlichtlampe  von  20000  Nor- 
rualkcrzenstärkc  ihren  Lichtkegel  nach  abwärts  senden,  an 


der  oberen  kleineren  Galerie  soll  ein  Lichtkraiit  von 
28  Bogenlichtlampen,  jede  zu  2  bis  3000  Kerzen,  an  der 
unteren  gröfseren  Galerie  ein  solcher  von  1 1 2  Bogen- 
lichtlainpcn,  jede  zu  etwa  1000  Kerzen,  angebracht,  und 
aufserdem  sollen  noch  36  Bogcnlichter  zu  500  Kerzen 
auf  dem  Parterre  der  Rotunde  vertheilt  werden;  in  jedem 
der  28  Bogen  der  Halbgalorie,  welche  die  Rotunde  um- 
schliefst, wie  auch  in  der  Halbgalerie  selbst,  werden 
Bogenlichtlampen  von  800  Kerzen,  im  Ganzen  also 
56  solcher  Lichter  hängen,  so  dafs  man  das  Lichtmeer, 
welches  an  jedem  Abende  die  weiten  Räume  der  Rotunde 
allein  durchfluthcn  wird,  auf  rund  265  000  Kerzen  be- 
rechnen kann.  In  den  Transepten,  Galerien  und  Höfen 
wird  neben  dem  Bugenlichte  das  Glühlicht  zu  vielen 
Tausenden  seine  nicht  minder  wichtige  und  glänzende 
Rolle  spielen.  Fugen  wir  noch  hinzu,  dafs  für  die  Be- 
leuchtung der  Neben-  und  Aufsenräume,  der  Zufahrten 
und  Alicen  u.  s.  w.  noch  247  Bogenlichtlampen,  jede  von 
etwa  1000  Kerzen,  zu  Gebote  stehen,  und  dafs  von  der 
Höhe  der  Laterne  und  des  Hauptportales  allabendlich 
mehrere  amerikanische  Reflektoren,  jeder  von  10 000 Kerzen 
Stärke,  entfernte  Objekte,  wie  z.  B.  den  Stefansthurin,  die 
Karlskirche  u.  s.  w.,  beleuchten  werden,  so  kann  man  die 
Summe  des  in  der  elektrischen  Ausstellung  an  jedem 
Abende  erzeugten  und  verwendeten  Lichtes  auf  rund 
600000  Keucu.  varantrhlagen  —  eine  Summe,  welche 
die  laut  amtlichem  Ausweise  auf  allen  Strafsen  und 
Plätzen  Wiens  und  seiner  zehn  Bezirke  durch  die  Gas- 
beleuchtung erzielte  Lichtentfaltung  von  120000  Kerzen 
um  das  Fünffache  übertrifft. 


[Internationale  Elektrische  Ausstellung  In  Wien.]  In  der  Sitzung 
der  Ausstellungskommission  am  26.  Mai  wurde  mitgetheilt, 
dafs  die  Zahl  der  Anmeldungen  auf  rund  400  gestiegen 
sei,  von  denen  70  auf  Deutschland,  36  auf  Frankreich, 
19  auf  England,  19  auf  Italien,  10  auf  Belgien,  9  auf 
Amerika,  8  auf  die  Schweiz,  7  auf  Rufsland,  4  auf  Däne- 
mark, I  auf  Holland,  1  auf  Batavia  und  die  übrigen  auf 
Oesterreich-Ungarn  entfallen.  Das  franzosische  Ministerium 
für  Post  und  Telegraphie  für  Frankreich,  sowie  die  Kaiser- 
lich Russische  Technische  Gesellschaft  in  Petersburg  fUr 
Rufsland  hatten  über  die  von  ihnen  gesammelten  Anmel- 
dungen noch  keine  Mirthcilungcn  gemacht  —  Ein  be- 
sonderes Komilc  unter  dem  Vorsitze  des  Hofrathcs 
Dr.  Brunner  von  Wattenwyl  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt, 
während  der  Dauer  der  Ausstellung  populär-wissenschaft- 
liche Vorträge  und  Demonstrationen  zu  veranstalten  und 
für  dieselben  aus  den  Kreisen  der  Gclchrtcnwclt  des  In 
und  Auslandes  bewahrte  Fachmänner  für  diese  Vortrage 
zu  gewinnen.  —  Im  Nordwesthofe  des  Ausstcllungsgebiiudes 
sind  die  Fundamentirungcn  für  das  Kesselhaus  und  den 
Schornstein  so  weit  vorgeschritten,  dafs  am  9.  d.  M.  die 
Grundsteinlegung  für  den  grofsen  Schornstein  vorge- 
nommen werden  konnte.  Die  Beschaffenheit  des  Bodens 
hatte  die  Einrammung  von  nicht  weniger  als  toi  Piloten 
für  das  Fundament  dieses  Schornsteins  nothwendig  ge- 
macht, der  vier  Schlote  in  sich  vereinigen  wird.  Bei 
einer  Höhe  von  28,5  m  wird  er  am  Sockel  7  m  im  (Qua- 
drat und  am  oberen  Ende  5  m  im  (Quadrat  messen.  Das 
Kesselhaus  selbst  wird  Dampfmaschinen  und  Dampfkessel 
der  verschiedensten  Systeme  zur  Erzeugung  einer  motori- 
schen Kraft  von  etwa  1  400  PferdckraTten  beherbergen,  und 
an  dasselbe  wird  sich  der  von  der  Leobersdorfcr  Ma- 
schinenfabrik und  Eisengicfserci  errichtete  Thurm  für 
die  elektrisch  betricl>cnc  Seilbahn  schlicfsen,  welche  die 
Kohlen  aus  dem  Lagerhause  Uber  das  Dach  der  Nord- 
galerie in  das  Kesselhaus  fordern  wird.  —  Am  15.  Juni 
wurde  am  Südeingange  des  Ausstellungsgeländes  ein 
Post-  und  Tclcgraphcnamt  eröffnet  unter  der  Benennung 
» Wicn-Kotund««.  Dasselbe  wird  dem  Publikum  von 
8  bis  12  Uhr  Mittags  und  von  2  bis  6  I  hr  Nachmittags 
geöffnet  sein. 


[Telephon  In  London.]  Wie  Electrician.  Bd.  10,  S.  363 
und  458,  tnittheilt,  halte  die  United  Telephone  Company  am 
28.  Februar  1881    in  ihrem  Londoner  Amte  845  Thcil- 


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270 


KLEINK  MlTTHEILUNGKN. 


El.EKTKOTXCHN.  ZEITSCHRIFT. 
JUNI  i*Sj. 


nehmer;  r882  war  die«:  Zahl  auf  1505,  am  27.  Januar 
1883  auf  2442,  am  28.  Februar  auf  2541  and  am  28.  Man 
auf  2606  gestiegen.  Die  Gesammtzahl  der  Anrufe  in 
den  Tagen  vom  15.  bis  21.  Februar  betrug  1881  22256, 
1883  48586  und  1883  95  108  oder  durchschnittlich  täg- 
lich 4451  bciw.  9717  bezw.  19021;  am  20.,  21.  und 
22.  Mari  1883  erreichte  sie  die  Höhe  von  19958,  19918 
und  20715. 

[Ausbreitung  des  Telephons,]  Die  Compagnie  internationale 
de«  telephoncs  macht  Ober  die  gegenwärtige  Ausbreitung 
des  Telephons  folgende,  in  Lumicrc  elcctriquc,  Bd.  8, 
S.  519  abgedruckte  Angaben: 

Europa  .  .  161  Städte  mit  30066  Thcilnchmcrn, 

Asien  ...      7      -       -  420 

Afrika  ...      4       •       ■  240 

Amerika.  .  126      -       -47  185 

Australien.      5       -        -  S0.7 

Summa  303  Städte  mit  78  808  Thcilnchmcrn. 
Die  einzelnen  europäischen  Staaten   sind   an  den 
oben  gegebenen  Zahlen  folgendermaßen  bethciligt: 


mit 

1  941  Thcilnehmem, 

Dänemark  .  . 

.    I  Stadt 

516 

Deutschland  . 

.  21  Städte 

3°'3 

• 

Frankreich .  . 

.  18  - 

4  437 

Grofsbritannien  75 

• 

7  287 

Italien  .... 

•  13  - 

5S°7 

Niederlande  . 

•    4  " 

- 

»  34° 

Norwegen  .  . 

2 

745 

- 

Oesterreich.  . 

•    3  - 

870 

Portugal  .  .  . 

2 

80 

Rufsland  .  .  . 

.    6  - 

«  35' 

Schweden  .  . 

•    5  - 

- 

*  554 

Schweiz  .  .  . 

.  2 

8*5 

Spanien  .  .  . 

•    3  - 

Die  französischen  Telephonanlagen  stehen 

zum  Thcil 

unter  Staatsverwaltung,  zum  Thcil  gehören  sie  der  Com- 
pagnie generale  des  telephoncs;  die  erstere  erstreckt  sich 
auf  3  Städte  mit  zusammen  282  Theilnehmera,  wogegen 
die  genannte  Gesellschaft  in  9  Städten  vertreten  ist  und 
daselbst  4155  Theilnchmcr  zählt. 

In  Asien  sind  es  China  und  Indien,  welche  Tclcphon- 
esitzen,  und  zwar  in  folgenden  Städten: 

Hongkong  mit  23 

Shanghai   76 

Bombay   -  84 

Calcutta   115 


Madras 
Kangoon . 


28 
45 
49 


In  Afrika  besitzen  die  Capstadt  und  Elizabethport  zu- 
sammen 47  Theilnehmer,  sowie  Alexandria  und  Kairo 
zusammen  193. 

Von  den  amerikanischen  Staaten  kommen  auf: 

Canada   to  Städte  mit    3  256  Thcilnchmcrn, 

Cuba   1  Stadt     -  460 

die  Argentinische 

Republik.  ...      1     -        -  700 

Brasilien   I      •        -  500 

Mexico   1  •  700 

die  Verein.  Staaten 

v.  Nordamerika  1 12  Städte    -  41569 

In  Australien  besitzen  4  Städte  Telephonanlagen  an 
denen  637  Theilnehmer  bctheiligt  sind;  aufserdem  hat 
Honolulu  (Sandwichs -Inseln)  Telephonverbindung  und 
260  Theilnehmer  an  derselben. 

Nach  einer  in  L'Elcctricitc  (No.  46  vom  18.  Novem- 
ber 1882,  S.  367)  veröffentlichten  Tabelle  kam  1  Telc- 
phon-Theilnchmer  in  den  nachstehend  genannten  Ländern 
auf  die  beigesetzte  Zahl  von  Einwohnern:  Deutschland 
1 048,  Oesterreich-Ungarn  I  583,  Belgien  399,  Dänemark 
590.  Aegypten  2695,  Vereinigte  Staaten  — ,  Grofsbri- 
tannien 1790,  Englisch  Indien  8650,  Frankreich  1082, 
Italien  829,  Mexico  807,  Niederlande  562,  Rufsland  6112, 
Schweden  475,  Schweix  277. 


Hinsichtlich  des  Verhältnisses  der  Theilnehmer  an 
Telephonnctzcn  zur  Bevölkerungszahl  der  verschiedenen 
Städte  zeigt  die  nachstellende  von  La  lumicrc  cleclri<)ue 
(Dd.  9,  S.  55)  nach  den  von  der  Compagnie  internatio- 
nale des  telephoncs  veröffentlichten  Unterlagen  zusammen- 
gestellte Tabelle,  dafs  die  kleineren  Städte  ein  günstigeres 
Verhaltnifs  aufweisen,  als  die  grofsen.  Es  kommen  hier- 
nach auf  1000  Einwohner  in  Europa  Theilnehmer: 

18  in  Sundwalls  (Schweden); 

13  in  Charleroy  (Belgien); 

7  in  Sodcrhamm  (Schweden),  Zürich  (Schweiz); 

6  in  Christiania  (Norwegen); 

5  in  Verviers  (Belgien);  Genua,  Sampicrdanna 
( Italien  ) ;  Drammen  (  Norwegen  ) ;  Stockhohn 
(Schweden);  Basel  (Schweiz); 

4  in  Antwerpen  (Belgien);  Mailand  (Italien);  Helsing- 
fors  (Rufsland);  Gothenburg,  Malmö  (Schweden); 

3  in  Mannheim,  Kam,  Turin,  Amsterdam; 

2  in  Frankfurt  a.  M. ,  Gucbweilcr,  Hamburg,  Muhl- 
hausen;  Luttich  (Belgien);  Kopenhagen  (Däne- 
mark); Havre.  Reims,  Roubaix-Tourcoing,  Calais 
(Frankreich);  Falmouth  (England);  Bologna,  Flo- 
renz, Livorno  (Italien);  Rotterdam,  Aroheim 
(Holland); 

I  in  Crefeld ,  Leipzig ,  Stettin ;  Ofcn-Pcst  (Ungarn) ; 
Brüssel,  Gent  (Belgien);  Paris,  Lyon,  Bordeaux 
(Frankreich) ;  Newcastle ,  Colne,  Manchester,  Nel- 
son, Liverpool,  Preston,  Wigan,  Widermere,  Belfast, 
Bradford,  Dcwsbury,  Glasgow  (England) ;  Venedig 
(Italien). 

Weniger  als  I  Theilnehmer  kommt  auf  1000  Einwohner 
in:  Altona,  Barmen,  Berlin,  Braunschweig,  Bremen, 
Breslau,  Köln,  Deutz,  Dresden,  Elberfeld,  Hannover, 
Magdeburg;  Wien,  Tricst  (Oesterreich);  Lille,  Marseille, 
Nantes,  Rouen  (Frankreich);  London,  Dublin,  Cardiff, 
Cork,  Hull,  Leicester,  Limerick,  LondoBderry,  Middle*- 
borough,  Newport,  Plymouth ,  Sunderland.  Watcrtord, 
Wcst-Hartlcpool,  Altringham,  Bangor,  Barrow,  ßirkenhead, 
Blackburn,  Blackpool,  Bolton,  Bowdon,  Carnaroon, 
Chester,  Chorley,  Darwen,  Fletwood,  Heywood,  Flint, 
Holyhead,  Lancastcr,  Newtown,  Rochdale,  Southport, 
Saint-Helens,  Todmorden,  Ulverston,  Warrington,  Wclsh- 
pool,  Wrcxham,  Birmingham,  Dudlcy,  Dundee,  Edinburg, 
Grecnock ,  Halifax,  Huddcrsfield,  Lceds,  Nottingham, 
Paisley,  Stourbridge,  Wakeneid,  Walsall,  Wednesbury, 
Wolverhampton  (England);  Catanca,  Messina,  Neapel, 
Palenno  (Italien);  Haag  (Holland);  Lissabon  (Portugal); 
Moskau,  Odessa,  Riga,  St  Petersburg,  Warschau  (Ruf- 
land). 

In  den  Vereinigten  Staaten  Nordamerika» 
stellt  sich  dieses  Verhältnifs  bedeutend  gunstiger;  es 
kommen  auf  1000  Einwohner  Theilnehmer: 

46  in  Columbia; 

34  in  Clinton; 

26  in  Denver; 

19  in  Columbus; 

18  in  North-Attleboro ; 
17  in  Littlc-Rock,  Omaha; 
16  in  Lcadville; 

14  in  Greenville,  Providcncc,  Worccster; 

13  in  Cumberland,  Elgin.  Wicksburg,  Fitchburg, 
Hartford  ; 

12  in  Jackson,  Meridian,  Lowcll,  Madison; 

1 1  in  Natchez,  Pawtucket.  Albany,  Columbus,  Dayton, 
Evansvillc,  New-Haven,  Northatnpton,  Selma; 

10  in  East - Grccnwich ,  Attleboro,  Burlington,  Man- 
chester. Minneapolis; 
9  in  Joliet,  Woonsockct,  Wcsterly,  Toledo,  Wcstficld ; 

8  in  Cincinnati,  Shreveport,  Bristol,  Augusta,  Bloo- 
mington,  Loutsville,  Norfolk,  Saint-Paul; 

7  in  Boston,  Amora,  Valpariso,  Warrcn,  Milwaukec, 
l'OTtsmouth,  Savannah ; 

6  in  Evanston,  Aberdcen,  Yazoo-City,  Trenton,  Wil- 
mington,  Atlanta,  Buffalo,  Rochester,  San-Francisco ; 

5  in  Chester,  Pascoaq,  Atchison,  Charlestown,  Cleve- 
land, Kansas-City,  Wilmington; 


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Elkktuotbchn.  Zeitsciihift. 

  JUNI  My 


Kleine  Mittheilungen. 


4  «» 

3  in  Baltimoore,  Nashrille,  Saint-I.oHis; 
a  in  Philadelphia,  Mobile,  New- York. 

In  anderen  Thcilen  Amerikas  ergeben  sich  noch 
folgende  Zahlen,  ebenfalls  auf  lOOO  Einwohner  bezogen: 

22  Theilnchmer  in  Victoria,  18  in  London,  12  in  Saint- 
Jcan,  Toronto,  1 1  in  Ottawa,  6  in  Montreal.  4  in  Quebec, 
sämmtlich  in  Canada  belegen;  3  Theilnchmer  in  Halifax 
(Canada),  Buenos- Ayres  (Argentinische  Republik), 
Mexiko;  2  Theilnchmer  in  Rio  de  Janeiro  (Brasilien); 
!  Theilnehmer  in  Hamilton  (Canada). 

In  Asien,  Afrika  und  Australien  kommen  auf 
looo  Einwohner  immer  weniger  als  1  Theilnehmer,  aus- 
genommen in  Sidney  und  Melbourne,  wo  das  Verhältnifs 
etwas  mehr  als  l  betragt,  und  in  Honolulu  (Sandwich- 
inseln), wo  26  Theilnehmer  auf  1000  Einwohner  kommen. 


271 


Handbuch,  4.  Bd.,  S.  175)  bei  dem  seinem 
Zeigertelegraph  beigegebenen  Wecker  für  ein- 
zelne Schläge  den  angezogenen  Ankerhebel  die 
eine  Rolle  des  Klektromagnctes  durch  Kurz- 
schliefsung  unwirksam  machen  liefs,  um  sicherer 
ein  Abfallen  des  Ankers  bei  jeder  Unterbrechung 
des  Ruhestromes  zu  erreichen,  trotz  der  Ab- 
leitungen auf  der  Leitung. 


[Elektrische  Klingeln  mit  SelbstausschluTs.]  In  La 
lumiere  dectrique,  Bd.  8,  S.  520,  sind  zwei  Ab- 
änderungen beschrieben  und  abgebildet,  welche 
Lippens  an  elektrischen  Rasselweckern  vor- 
genommen hat,  um  in  den  an  den  belgischen 
Eisenbahnen  entlang  geführten  Telephonleitungen 
die  Induktionswirkungen  zu  vermindern,  welche 
dort  besonders  störend  auftreten  wegen  der 
grofsen  Anzahl  von  elektrischen  Klingeln  in 
den  Stationen.  Bei  der  einen  derselben  liegt 
in  dem  Stromwege  Z,  Z,  durch  den  Elektro- 
magnet £  vor  dem  einen  Ende  u>x  der  Be- 
wickelung ein  kleiner  federnder  Metallhebel  m, 
welcher  auf  einem  Kontakte  V  aufliegt  und  von 
diesem  durch  den  Ankerhebel  i  abgehoben  wird, 
wenn  letzterer  angezogen  wird;  da  aber  der 


Ankerhebel  durch  das  Gestell  A  mit  dem  Ende  w% 
der  Elektromagnetbewickelung  verbunden  ist,  so 
stellt  der  Ankerhebel  k  im  Augenblicke  seiner 
Berührung  mit  m  und  vor  der  Unterbrechung 
zwischen  m  und  V  eine  kurze  Schliefsung  für 
den  Elektromagnet  E  her,  welche  das  Eintreten 
der  Extraströme  in  die  Leitung  Z,  Z,  und  das 
Ueberspringen  der  Funken  zwischen  m  und  v 
verhütet  (vgl.  auch  S.  272).  —  Di«  zweite  An- 
ordnung von  Lippens  ist  weiter  nichts  als  die 
bekannte  Klingel  mit  Selbstausschlufs,  und  zwar 
in  der  seit  einiger  Zeit  bei  den  deutschen 
Fernsprechanlagen  verwendeten  einfachen  Form, 
und  wenn  J.  W.  Giltay  in  Helft  in  La  lumiere 
tHectrique,  Bd.  9,  S.  62,  darauf  hinweist,  dafs 
eine  Klingel  mit  Selbstausschlufs  bereits  von 
Schellen  auf  S.  713  der  5.  Auflage  seines 
»Elektromagnetischen  Telegraphen c  beschrieben 
und  abgebildet  sei,  so  könnte  ergänzend  hinzu 
gefügt  werden,  dafs  bereits  Dr.  Kram  er  (vgl 
Dub,  die  Anwendung  des  Elektromagnetismus 
2.  Aufl.,  S.  390;  Schellen,  der  elektromagne 
tische  Telegraph,  3.  Aufl.,  S.  204;  Zetzsche 


[Wetzers  elektrische  Uhr.]  Die  für  Hermann 
Wetzer  in  Pfrontenj>_atentirte  (No.  21383;  vgl. 
S.~I44)  Neuerung'  an  elektrischen  Uhren  ver- 
folgt denselben  Zweck  wie  die  auf  S.  248  des 
Jahrg.  1880  beschriebene  und  abgebildete  Uhr 
von  Siemens  &  Halske,  nämlich:  die  Stel- 
lung des  Zeigers  von  Zeit  zu  Zeit  in  regel- 
mäfsiger  Wiederholung  durch  einen  von  einer 
Normaluhr  entsendeten  elektrischen  Strom  zu 
berichtigen,  mag  die  Uhr  vor-  oder  nachgehen. 
Dieser  Strom  durchläuft  einen  Elektromagnet; 
letzterer  zieht  seinen  Anker  an,  und  dabei  löst 
der  Ankerhebel  einen  Winkelhebel  aus,  welcher 
dann,  dem  Zug  einer  Feder  folgend,  empor- 
geht.  Ist  nun  die  Uhr  weder  vorgelaufen  noch 
zurückgeblieben,  so  schiebt  ein  Stift  an  dem 
oberen  Arme  zwei  Sperrkegel,  welche  an  einem 
mit  dem  Zeigerrohre  verbundenen  Stücke  sitzen 
und  sich  für  gewöhnlich  jeder  in  eines  von 
zwei  auf  der  Zeigeraxe  sitzenden  Sperrrädern 
mit  entgegengesetzt  gestellten  Zähnen  kuppelnd 
einlegen,  gleichzeitig  etwas  zur  Seite,  hebt  beide 
aus  ihren  Sperrrädern  aus  und  kann  dann  zwi- 
schen ihnen  hindurchgehen.  Ist  die  Uhr  vor- 
gelaufen, so  trifft  jener  Stift  auf  den  links 
stehenden  Sperrkegcl,  hebt  ihn  zunächst  aus 
seinem  Sperrrad  aus  und  löst  so  die  Kuppe- 
lung des  Zeigers  nach  links  oder  rückwärts; 
gleich  darauf  legt  sich  der  Spcrrkegel  gegen 
einen  Anschlag,  und  nun  schiebt  der  Stift  am 
Winkelhebel  das  die  beiden  Sperrkegel  tragende 
Stück  sammt  Zeigerrohr  und  Zeiger  so  lange 
nach  links  (rückwärts),  bis  er  endlich  auch  den 
zweiten  Sperrkegcl  aufhebt  und  nun  ebenfalls 
zwischen  den  beiden  Sperrkegeln  hindurchgehen 
kann.  Ist  dagegen  die  Uhr  zurückgeblieben, 
so  trifft  der  Stift  erst  den  rechten  Sperrkegel 
und  stellt  den  Zeiger  vorwärts,  nach  rechts,  in 
die  richtige  Stellung,  worauf  er  wieder  zwischen 
beiden  Sperrkegeln  hindurchgehen  kann.  In 
allen  drei  Fällen  bringt  schliefslich  ein  Excenter 
den  Winkelhebel  wieder  in  seine  ursprüngliche 
Lage,  so  dafs  er  sich  mit  seinem  unteren  Arm 
an  dem  nach  Aufhören  des  Stromes  durch  die 
Abreifsfeder  wieder  in  seine  Ruhelage  gebrach- 
ten Ankerhebel  wieder  fangen  kann. 


[Uhr  mit  funkenlosem  Stromunterbrecher  von  Spellier.] 
Um  zu  verhüten,  dafs  die  Funken  der  Induktions- 
ströme elektromagnetischer  Instrumente  die  Kon- 
taktflächen, an  denen  das  OefTnen  und  Schliefsen 
des   Stromes   erfolgt,    angreifen,    wendet  L. 


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272 


Briefwechsel. 


El.EKTROTF.CltN.  ZF.tTSCirRirT. 
JUNI  1883. 


Spei  Her  bei  seinen  Uhren,  wie  im  Journal  des 
Franklin -Institutes,  Bd.  115,  S.  225  mitgetheilt 
wird,  als  Stromschlicfser  eine  Metallscheibe  an, 
die  auf  ihrer  Stirnfläche  so  viele  Platinstifte  trägt, 
als  OefThungen  und  Schliefsungen  des  Stromes 
in  der  Zeit  einer  vollen  Umdrehung  der  Scheibe 
verlangt  werden;  aufserdem  ist  neben  dieser 
Scheibe  noch  eine  kleinere  von  Platin  auf  die 
Steigradaxe  aufgesteckt.  Von  den  beiden  Kon- 
taktfedern ruht  die  eine,  mit  dem  einen  Pole 
der  Batterie  verbundene,  auf  der  kleineren  Platin- 
scheibe, während  die  andere  durch  den  Elektro- 
magnet hindurch  mit  dem  zweiten  Batteriepole 
verbunden  ist  und  mit  jenen  Stiften  an  der 
gröfseren  Scheibe  in  Berührung  treten  kann. 
Kommt  nun  bei  Drehung  der  gröfseren  Scheibe 
die  zweite  Kontaktfeder  in  Berührung  mit  einem 
der  Stifte,  so  ist  der  Stromkreis  durch  den 
Elektromagnet  geschlossen;  er  wird  wieder  ge- 
öffnet, sobald  der  Stift  die  Feder  verläfst.  Etwas 
oberhalb  der  zweiten  Feder  liegt  aber  noch 
eine  dritte,  an  welche  sich  die  zweite  einen 
Moment,  bevor  dieselbe  aufser  Berührung  mit 
dem  Platinstifte  tritt,  anlegt  und  hierdurch  — 
da  von  der  dritten  Feder  ein  Draht  unmittelbar 
nach  dem  zweiten  Batteriepole  geführt  ist  — 
einen  kurzen  Schlufs  der  Batterie  bewirkt,  gleich- 
zeitig aber  auch  einen  kurzen  Schlufs  für  den 
bei  Berührung  der  beiden  Federn  im  Elektro- 
magnet auftretenden  Ocffnungsstrom.  Der  zwi- 
schen den  beiden  Federn  hergestellte  Kontakt 
dauert  gleichfalls  nur  kurze  Zeit,  wird  aber  erst 
wieder  unterbrochen,  nachdem  beide  Federn 
vom  Stift  abgeschnappt  sind. 


[Tramwagen  durch  Elektrizität  getrieben.]  Unter  Aufsicht 
eine«  Beamten  des  Board  of  Trade  wurde  Anfang  Marz 
in  London  eine  Probefahrt  mit  einem  Wagen  der  Pferde- 
bahn gemacht,  der  durch  elektrische  Kraft  getrieben 
werden  sollte.  Der  Versuch  fiel  ziemlich  kläglich  aus. 
Auf  gani.  ebenem  Grande  ging  es  eine  Zeit  leidlich,  bis 
ein  Kiemen  locker  wurde;  nachdem  dieser  ausgebessert 
war  -  -  in  der  Zwischenxeit  wurde  das  neulich  beschrie- 
bene Boot  »Electricity»1)  zu  einer  Spazierfahrt  bcquut — 
wurde  etwa  l  km  auf  einem  schwach  geneigten  Grunde 
bergab  zurückgelegt;  bergauf  ging  es  hernach  erst  mit 
Pferden.  Der  Mifscrfolg  dürfte  mehr  den  ungeschickten 
mechanischen  Vorkehrungen  als  der  zur  Verfügung 
stehenden  elektrischen  Kraft  zuzuschreiben  sein.  Der 
Wagen  tragt  eine  Siemens  Dynamo  deren  Axen- 

drehung  durch  Kiemen  auf  eine  besondere  Axe  und  von 
dieser  dann  durch  Kiemen  auf  die  Axen  der  vier  Kader 
selbst  Übertragen  wird.  Eine  Geschwindigkeit  von  8  bis 
13  km  war  beabsichtigt.  Die  Elektririt.1t  wird  von 
50  Akkumulatoren  zu  je  36  kg,  also  I  800  kg  Totalgewicht, 
und  mit  einer  elektromotorischen  Kraft  von  107  Volt 
geliefert.  Die  Dynamomaschine  ist  fUr  einen  Strom  von 
60  Ampere  bei  100  Volt  construiit.  Sie  hat  zwei  Paar 
Sammelbürsten  an  besonderen  Hebeln  befestigt.  Bei  senk- 
rechter Stellung  dieser  Hebel  berührt  keine  Bürste  den 
Kommutator;  bei  Rechtsdrehung  fafst  die  untere  Bürste 
rechts  und  die  obere  links,  und  der  Wagen  geht  vor- 
wärts, bei  Linksdrehung  rückwärts.  Die  Geschwindigkeit 
der  Hewegung  kann  durch  Ein-  und  Ausschalten  einzelner 
Akkumulatoren  rcgulirt  werden;  beim  Anhalten  wird  der 
Strom  unterbrochen   und   eine  Bremse  angezogen.  Der 

\   Klcktrotcrhnische  Zeiu.;hnfi,  1883,  S.  35. 


Fehlversuch  ward  natürlich  in  allen  Blattern  besprochen, 
da  ein  zahlreiches  Publikum  hatte  sehen  können,  wie  der 
elektrische  Wagen  wirklich  von  Pferden  von  der  Stelle 
bewegt  werden  konnte.  Oeffentlichc  Versuche  derart 
sollten  nur  nach  gehöriger  Prüfung  unternommen  werden. 

f Elektrische!  Lkht  für  das  engliKhe  Parlament.]  Der  Efssa.il, 
die  Bibliothek  und  andere  Räume  für  die  Mitglieder  des 
I  louse  of  Coinmons  werden  seit  Ende  Mfiri  mit  268  Edison- 
Glühlampen  beleuchtet,  die  ihre  Dampfkraft  von  einer 
30 pferdigen  Maschine  erhalten.  Das  nöthige  Kabel  hat 
eine  Länge  von  nicht  ganz  50  m.  Der  Sitzungssaal  selbst 
empfangt  nach  wie  vor  sein  Gaslicht  von  oben  her,  durch 
eine  Glasplatte  fallend. 

[Elektrische  Sterne  fSr  Theater-Feen,]  Im  Savoy  -  Theater  au 
London  erscheinen  die  Feen  neuerdings  mit  einer  kleinen 
Glühlampe  in  ihrer  (Joiffüre  und  legitimiren  sich  dadurch 
einfach  und  Uberzeugend  als  Repräsentanten  der  Geister- 
welt. Die  betreffende  Fee  trägt  auf  ihrem  Kücken, 
durch  die  Flügel  verdeckt,  einen  kleinen  Kasten  mit 
zwei  Plante-Akkumulatorcn,  die  nach  Ladung  von  einer 
Stunde  mit  einem  Strome  von  etwa  2  Ampere  eine 
Glühlampe  von  zwei  Kenten  eine  Stunde  lang  brennend 
erhalten  können.  Die  Leitungsdrähte  zur  Lampe  sind 
biegsam.  Diese  Fecnutensilien  belasten  das  ätherische 
Wesen  leider  mit  gut  vier  Pfund. 


[Elektrische  Beleuchtung  des  Dampfen   . Tarawa..  ] ')  Die 

Edisonlampen  haben  sich  während  dor  ersten  Reise  des 
Schiffes  nach  Neu-Seeland  bewährt;  von  den  150  Lampen 
versagten  nur  10,  was  für  eine  neue  Anlage  günstig  ge- 
nannt werden  kann. 


BERICHTIGUNG. 


In  No.  18  der  Zeitschrift  »L'electricittU  vom 
5.  Mai  d.  J.,  S.  213,  wird  als  Verfasser  eines  in 
der  österreichischen  Zeitschrift  »Der  Elektro- 
techniker» abgedruckten  Aufsatzes  >Ueber  elek- 
trische Kraftübertragung«  der  Ehren •  Präsident 
unseres  Vereins,  Herr  Staatssekretär  Dr. 
Stephan  bezeichnet.  Wir  berichtigen  diese 
Angabe  dahin,  dafs,  wie  in  der  zitirten  Quelle 
unzweideutig  angeführt  ist,  der  betreffende  Aufsatz 
ein  Referat  Uber  einen  in  der  April  •  Sitzung 
des  elektrotechnischen  Vereins  in  Wien  ge- 
haltenen Vortrag  des  Herrn  Hofrath  Prof. 
Dr.  J.  Stefan  in  Wien  ist.        Die  Redaktion. 


BRIEFWECHSEL. 


Sehr  geehrter  Herr  Redakteur! 
In  dem  April -Hefte  dieser  Zeitschrift,  S.  179,  ist  ein 
Artikel  enthalten:  »De  Kabaths  Akkumulator»,  worin  es 
am  Schlüsse  heifsl:  »Versuche,  angestellt  im  t'onservatoirc 
des  Arts  et  Metiers,  ergaben,  dafs  ein  Akkumulator  von 
35  kg  Gewicht  619500  Coulomb  oder  rund  500000 
Coulomb  lieferte;  «lies  giebt  bei  16  Ampere  u.  s.  w.« 
Nun  ist  von  solchen  Versuchen  Uber  de  Kabaths  Akku- 
mulator bisher  nichts  bekannt  geworden,  dagegen  haben  die 
bekannten  Versuche  von  Allard,  Blanc  u.  s.  w..  Über 
die  im  vorigen  Jahrgange  dieser  Zeitschrift,  S.  149,  be- 
richtet ist,  mit  dem  Faureschen  Akkumulator  an  dem 
oben  bezeichneten  Orte  stattgefunden,  die  Zahl  der  Cou- 

!|  Elektrotechnische  Zcit>ci>nfi,  1883,  S.  331. 


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El-EKTROTECIIN.  ZEITSCHRIFT. 
UM  .883. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


273 


Hochachtungsvoll 


H.  Aron. 


Faurc«. 


Unser  Korrespondent  bemerkt  hierzu,  dafs  er  nicht 
nach  der  von  dem  Herrn  Einsender  angegebenen  Bro- 
schüre, die  er  nicht  für  zuverlässig  genug  hielt,  sondern 
nach  einem  längeren  Artikel  des  Engineering,  Bd.  34, 
S.  199,  berichtete,  aus  welchem  auch  die  mitgethcilten 
Zahlen  entnommen  sind. 

Die  vier  letzten  Absätze  (Beziehungen  zwischen  Lampen- 
zahl und  Akkumulatoren)  betreffen  allgemeine  Verhält- 
nisse und  beziehen  sich  nicht  speziell  auf  de  Kabaths 
Konstruktion,  zu  welcher  Annahme  die  für  »Kleine  Mit- 
theilungen« gebotene  kurze  Form  des  Titels  wohl  ver- 
leiten konnte;  die  angeführten  Versuche  sind  zweifellos 
diejenigen,  welche  der  Herr  Einsender  im  Auge  hat.  und 
die  Berichtigung  dankenswerth.  Die  Red. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


•lomb  und  Ampere  ist  ebenfalls  dieselbe  wie  oben,  nur 
wogen  die  Elemente  nicht  35  kg,  sondern  43.-  kg,  aber 
die  Anzahl  der  Elemente  war  35.  Es  konnte  somit  sehr 
wohl  ein  Irrthum  vorliegen,  der  sich  aus  der  Quelle  er- 
klären dürfte,  aus  der  der  Berichterstatter  dieser  Zeit- 
schrift, meiner  Meinung  nach,  hauptsächlich  geschöpft 
hat.  Ich  halte  für  diese  Quelle  eine  von  Kabath  ver- 
breitete Broschüre:  »  Accumulateurs  electriques  ä  lames 
gauffrees,  Systeme  N.  de  Kabath«.  In  dieser  heifst  es 
Seite  25:  »les  experiences  faites  au  Conservatoire  sur  les 
piles  secondaires  ')  du  poids  de  35  kg  ont  montre  etc.«,  1 
und  nun  folgen  die  obigen  Angaben.  Schon  als  ich  vor 
langer  Zeit  jene  Broschüre  las,  hielt  ich  es  für  leicht 
möglich,  dafs  durch  eine  solche  Angabe  in  einer  Mono- 
graphie Uber  den  Kabathschen  Akkumulator  die  Meinung 
enistchen  könne,  als  handelte  es  sich  bei  den  Versuchen 
in  der  That  um  diesen ;  dafs  meine  Befürchtung  be- 
gründet war,  scheint  mir  der  besprochene  Artikel  dieser 
Zeitschrift  zu  beweisen ,  und  erlaube  ich  mir  auf  diesen 
Irrthum  aufmerksam  zu  machen. 


[No.  20825.  Induktive  Stromabzweigung.  B.  H. 
Enuma  in  Amsterdam.]  Dieses  System  der  Strom- 
vertheilung  soll  gestatten,  den  elektrischen 
Strom  ohne  Schwächung  in  allen  Richtungen 
abzuzweigen.  Der  Hauptdraht,  durch  welchen 
der  vom  Generator  erzeugte  primäre  Strom  ge- 
führt wird,  kann  ober-  oder  unterirdisch  ver- 
legt und  entweder  zur  Stromquelle  zurück  oder 
zur  Erde,  welche  dann  als  Rückleiter  dient, 
geführt  werden.  Ueberall  da,  wo  eine  Ab- 
zweigung stattfinden  soll,  wird  dieser  Haupt- 
draht als  primäre  Wickelung  einer  Induktions- 
rolle um  einen  Kern  aus  Eisendrähten  gewun- 
den, während  die  sekundäre  Wickelung  der  so 
gebildeten  Induktionsrolle  einen  Zweigstromkreis 
bildet,  der  entweder  ebenfalls  in  sich  oder 
durch  die  Erde  geschlossen  werden  kann.  Ist 
eine  noch  weitere  Verzweigung  geboten,  so 
dient  dieser  sekundäre  Draht  nun  wieder  als 
primärer  einer  oder  mehrerer  gleichartiger  In- 
duktionsrollen, deren  sekundäre  Wickelungen 
nun  tertiäre  Ströme  weiterführen  u.  s.  f. 


[No.  21058.  Neuerung  in  der  metallischen  Verbin- 
dung von  Blitzableitungsdrähten.  J.  Kernaul  in  München.] 

Die  Verbindung  der  Blitzableitungsdrähte  erfolgt 
durch  eine  nach  beiden  Knden  a,  a  hin  konisch 
auslaufende  Hülse  aus  Kupfer,  welche  auf  der 
Langseite  mit  einer  länglichen  Oeffnung  b  ver- 
sehen ist.  Die  Drähte  werden  an  den  Enden  a 
eingeführt,   durch   die  Oeffnung  b  geschoben, 


hierauf  umgebogen  und  wieder  zurückgezogen, 
wobei  sich  dann  die  so  verdickten  Enden  fest 
gegen  die  konischen  Wandungen  der  Hülse 
pressen.  Zur  besseren  metallischen  Verbindung 
zwischen  Drähten  und  Hülse  kann  diese  letztere 
dann  noch  durch  die  Oeffnung  b  mit  Metall  aus- 
gegossen werden. 


[No.  20596.    Neuerungen  an  Bunsens  Kohle-Zink- 
Elementen.   K.  Trorbach  in  Berlin.]   Die  Neuerungen 
bezwecken   eine   bequemere  Handhabung  der 
Bunsen'schen  Elemente,    welche   dadurch  er- 
reicht wird,  dafs  das  Element, 
um  aufser  Aktion  zu  treten,  ein- 
-  A        facn  umgestülpt  wird,  und  um- 
*   3^        gekehrt,   wenn   ein  Strom  er- 
zeugt werden  soll.    Die  Figur 
zeigt  das  Element  aufser  Thätig- 
keit.     Der  Glaszylinder  a  ist 
oben   und    unten    durch  zwei 
Hartgummiplattcn  b',  b"  säure- 
dicht abgeschlossen,  an  deren 
ersterer    sowohl    das  Kohlen- 
prisma e  mittels  Schraube  //  als 
auch  der  poröse  Thonzylinder / 
und  der  diesen  umschlicfsende 
Zinkzylinder  k   befestigt  sind. 
In     die    andere  Hartgummi- 
platte b"   ist   die  mit  Deckel- 
schraube /'   veschlossene  Glas- 
glocke g  eingesetzt,  welche  in 
der  gezeichneten  Eage  des  Ele- 
mentes die  Salpetersäure  auf- 
nimmt,    während    die    verdünnte  Schwefel- 
säure,  welche  durch  die  mit  Schraube  m  ver- 
schlossene Füllöffhung  eingeführt  wurde,  diese 
Glasglocke  umgiebt.     Die  Klemmschrauben  c, 
welche   durch  die  die  Platten  b'  und  b"  zu- 
sammenhaltenden Stangen  d  und  die  im  Grund- 
rifs  angedeuteten  diagonalen  Drähte   mit  den 
Elektroden  e   und  k  verbunden  sind,  dienen 
zur  Ableitung  des  Stromes. 


[No.  20629.  Neuerungen  an  Telephonen.  H.  H. 
Eldred  in  Paris.]  Das  hier  patentirte  Telephon 
ist  ein  Batterietelephon,  bei  welchem  die  die 
Stromundulationen  bewirkenden  Kontakttheile 
gebildet  werden   durch  das   metallische  Dia- 

35 

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274 


El.F.KTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

JUNI  ittj.  


phragma  D,  eine  Unterlagsplatte  /  aus  Bronze 
oder  ähnlichem  Metall  und  eine  Platte  H  aus 
komprimirter  Kohle,  deren  Durchbohrungen  h 
mit  gepulverter  Kohle  ausgefüllt  sind.  Ein 
starkes  Metallnet/  G  schützt  das  Diaphragma  D 
und  die  darunter  liegenden  Theile  vor  äufseren 
Einflüssen.  Das  Diaphragma  D  ruht  auf  einem 
die  Unterlagsplatte  /  umschliefsenden  Kautschuk- 
ringe  K  und  wird  von  einem  Kupferring  A  im 
(Jehäuse  /?  festgehalten.  Die  Leitungsdrähte I\  P' 
sind  einerseits  mit  dem  Ring  A  und  also  mit 


dem  Diaphragma  und  andererseits  mit  der 
Unterlagsplatte  /  verbunden.  Zwei  Schall- 
löcher /,  /'  erleichtern  die  Zirkulation  der  Luft 
im  Apparat.  Ein  solches  Telephon  kann  mit 
mehreren  Kohlenplatten  hergestellt  werden,  und 
die  entsprechenden  metallischen  Theile  sind 
dann  mit  je  einer  besonderen  primären  Spirale 
verbunden,  während  die  entsprechenden  sekun- 
dären Spiralen  unter  einander  verbunden  sind 
und  das  eine  Ende  dieser  sekundären  Leitung 
nach  der  Erde,  das  andere  nach  der  Leitung 
führt.  C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 


W.  v.  Beet«,  Leitfaden  der  Physik.  7.  Aufl.  8°.  Leip- 
zig, Griebens  Verlag.    4  M. 

Sir  William  Siemens,  Einige  wissenschaftlich  techni- 
sche Fragen  der  Gegenwart.  2.  Folge.  Berlin  1883. 
Julius  Springer.    2,43  M. 

C.  Lalling,  Ucbcr  Bewegung  elektrischer  Thcilchen  nach 
dem  Webcr'schen  Grundgesetz  der  Elektrodynamik,  40. 
Mit  7  Tafeln.    Leipzig,  Engelmann.    6  M. 

H.  SOhren,  Die  internationale  elektrische  Ausstellung  in 
München.  Bericht  an  die  Gemeindeverwaltung  der 
Stadt  Bonn.    Bonn  1883.    P.  Ncusscr. 

D.  F.  Tieftrunk,  Elektrizität  und  elektrische  Beleuchtung. 
Vortrag,  gehalten  im  Gustav-Adolph-Verein  zu  Magde- 
burg.    1883.    E.  Bänsch  jun. 

Uebersichtskarte  des  Telegraphennetzes  der  österr.- 
ungar.  Monarchie,  Ausgabe  1883.  K.  K.  Telegra- 
phcn-Zentraldepot,  Wien. 


W.  H.  Preece,  The  effect*  of  temperature  nn  the 
elcctromotivc  force  and  resistance  of  baiterics.  Bro- 
chure,  16  S.    London  1883.    HarrUon  &  Sons. 

E.  Hospitalier,  Formulairc  practique  de  l'elcctricien. 
Premiere  annee  1S83.  I  vol.  in  18.  cartonnc.  Paris. 
G.  Massow.     S  fr. 

V.  Flamadie,  Capitainc-conimnndant  d'artilleric  beige, 
L'art  de  La  guerre  ä  l'exposilion  d'electricite  de  I'aris 
en  iSSl.    2.  partic.    Bruxcllcs  1883.     A.  Lefevre. 

Ed.  et  Ehn.  Picard,  Code  general  des  breveti  d'invcn- 
tion.    Bruxclles,  Larcier—  Paris.  Pcdonc — Louriel. 

Gaetano  Barbiero,  Sommario  de  fisica  terrestra. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


,TJie  mit  einem  *  versehenen  Zeitschriften  befinden  »ich  in  Her 
Bibliothek  de*  F.lckrrotechnischen  Vereint.) 

•Sitzungsberichte   der   kgl.    preufs.   Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin.  1883. 

No.  8.  FRITSiH,  Bericht  Uber  die  Fortsetzung  der  Unter- 
suchungen an  elektrischen  Fischen. 

No  16  17.  E.  uv  Bois-Rrymond,  Uebcr  sekundär-elektro- 
motorische Erscheinungen  an  Muskeln,  Nerven  und 
elektrischen  Organen.  —  v.  Hei.mhoi.tz,  Bestimmung 
magnetischer  Momente  mit  der  Waage.  —  Quincke. 
L'eber  die  Diclcktrizitäts-Konstantc  und  die  elektrische 
Doppelbrechung  isolirender  Flüssigkeiten.  —  KONDT, 
Ueber  eine  einfache  Methode  zur  Untersuchung  der 
Thermo-Elektrizität  und  Piezo-Elektrizität  der  Krystallc. 

No.  18.    Kohlrausch,  Leber  ein  Verfahren,  elektrische 
Widerslände  unabhängig  von  Zulcitungswidcrständcn 
zu  vergleichen. 
'  No.  21.  G.  Kirchhoff,  Ueber  die  elektrischen  Strömun- 
gen in  einem  Kreiszylinder. 

•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  4  Bd. 

No.  12.  Anwendung  der  elektrischen  Beleuchtung  zu 
Kriegszwecken.  —  Korrespondenz :  Elektrische  Zentral- 
station in  Mailand.  —  Elektrizität  -  Ausstellung  in 
München !  Telegraphie  (Elektromagn.  Kopirapparat  von 
Bcucker.  Stationswecker  von  Lambcrg).  Elektrische 
Lichtbogenlampen.  —  Kleine  Minheilungen :  Elektri- 
sche Ausstellung  in  Wien ;  in  Königsberg  i.  Pr. 
1  No.  13.  Der  Sicmens'schc  Energiemesser.  —  Dr.  Wif.ti.is- 
rach,  Theorie  des  Mikrotelephons.  —  Die  elektrischen 
Mefsinstrumente.  — -  Ad.  Prascii,  Vergleichende  Studien 
Uber  die  verschiedenen  Methoden  zum  Betriebe  der 
durchlaufenden  Glockcnsignalc  der  Eisenbahnen.  — 
Elektr.  Beleuchtungen  von  Gottlob  SchäfTer,  Gottingen. 

No.  14.  Etwas  über  technische  Terminologie.  —  Kor- 
respondenz: Elektrische  Beleuchtungscinrichrung  des 
Varictc-Theätre  in  Paris.  —  Bericht  Uber  die  elektro- 
technischen Versuche  in  München.  —  An.  Prasch, 
Vergleichende  Studien  u.  s.  w.  —  Bogenlampen  von 
Abdank.  —  Elektr.  Mefsinstrumente  (Die  Elektrometer). 

Wiedemanns   Annalen    der   Physik    und  Chemie. 
I-cipzig,  1883.    19.  Bd. 

1.  Heft.  C.  Bauer,  Ein  neues  Radiometer.  —  H.  Item, 
Ueber  den  galvanischen  Leitungswiderstand  des  Philo- 
melan.  —  H.  Hertz,  Ueber  eine  die  elektrische  Ent- 
ladung begießende  Erscheinung.  —  C.  Fromme,  Elek- 
trische Untersuchungen.  —  J.  FrOhmch,  Ueber  die  Be- 
stimmung des  Ohm  auf  dynamometrischem  Wege. 
—  F.  Kom. rausch,  Ueber  die  Messung  lokaler  Varia- 
tionen der  erdmagnetischen  Horizontalintensität.  — 
F.  Koch.  Untersuchungen  über  die  magnet-elektrischen 
Rotarionscrschcinungcn.  —  W.  Voigt,  Beobachtungen 
rar  Prüfung  der  Theorie  der  Nobili-Guebhard'schen 
Ringe.  —  K.  Vierorpt,  Messung  der  Schallschwächung 
im  Telephon.  —  A.  Oherbkck,  Ueber  elektrische 
Schwingungen  mit  bes.  Berücksichtigung  ihrer  Phasen. 

2.  Heft.  E.  EuLUND,  Untersuchungen  Uber  die  Wärme- 
veränderungen  an  den  Polplatten  in  einem  Volta- 
meter  beim  Durchgang  eines  elektrischen  Stromes.  — 
C.  Fromme,  Elektrische  Untersuchungen.  —  W.  C. 


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ELEKTROTECHN.  ZEtTSCHRtTT. 
 JUNI  1SS3. 


Zeitschriftenschau. 


275 


Kontgen,  Bemerkung  zu  der  Abhandlung  des  Herrn 
A.  Kundt:  »Leber  das  optische  Verhalten  de*  Quarzes 
inj  elektrischen  Felde.  —  V.  Doocak  ,  Ucber  einige 
Versuche  mit  statischer  Elektrizität.  —  F.  Braun.  Einige 
Bemerkungen  über  die  unipolare  Leitung  fester  Körper. 

3.  Heft.  J.  Elster  und  H.  Gkitel.  Notiz  Uber  trockene 
Ladungssäulcn.  —  L.  F.  Blake,  Ucber  Elektrizitäts- 
cnrwickclung  bei  der  Verdampfung  und  über  die  elek- 
trische Neutralität  des  von  ruhigen  clektrisirten  Flüssig- 
keitsflächen  aufsteigenden  Dampfes.  —  K.  Antomk, 
Ueber  einige  Kunstgriffe  bei  der  Behandlung  der 
Iloltz'schen  Influenzmaschine  und  Uber  eine  zu  dieser 
Maschine  gehörige  Trockenlampe.  —  L.  Gkossmann, 
Berichtigung  zu  der  Abhandlung:  Das  Produkt  innerer 
Reibung  und  galvanischer  Leitung  der  Flüssigkeiten 
ist  konstant  in  Bezug  auf  die  Temperatur. 

Repertorium  der  Physik  von  Exner.  München  1883. 
19.  Bd. 

4.  Heft.  MaScart,  lieber  das  elektrochemische  Acqui- 
valent  des  Wassers. 

Tbe  amerlcan  Journal  of  science.  (Siluman.)  New- 

Häven,  Conn.  1883.    25.  Bd. 
No.  148.   \V.  Hallock,  Smec  battcry  and  galvanic  polari- 
tation.  —  M.  Mascart  ,  Magnclic  storms.   —  G.  C. 
Foster,  Determination«  of  the  Ohm. 
'Dinglers  Polytechnisches  Journal.    Stuttgart  1883. 
248.  Bd. 

Heft  4.  L.  ZejInufr.  Ucber  den  Ursprung  der  atmo- 
sphärischen Elektrizität  und  deren  Zusammenhang  mit 
den  elektrischen  Erscheinungen  auf  der  Erdkugel.  — ■ 
Neuerungen  an  Telephonen  und  Mikrophonen  von 
Dolbear,  S.  Kussel,  Lockwood  und  Bartlett,  C  Ader, 
L.  ScharnwebeT,  Konigslicb,  Sasserath,  Lehmann,  Bell, 
Böttcher,  Baylay.  —  Elektromotorische  Kraft  der  Dy- 
namomaschinen von  Dcprez,  Lcvy  bezw.  Frölich.  — 
—  Scrivanow's  Chlorsilber-Elenient. 

Heft  5.  L.  Zehnder,  Ueber  den  Ursprung  der  atmo- 
sphärischen Elektrizität  etc.  —  Neuerungen  an  Tele- 
phonen und  Mikrophonen  von  Klinkcrfucs,  der  Conso- 
lidated Telephone  Company  in  London,  Edison,  Bou- 
det,  Kotyra,  Goloubitzky,  Hopkins,  A.  d'Arsonval,  Bin- 
der, Short,  Husband,  Cuttriss,  Rogers,  Thornberg,  Blyth 
und  Lüdtge.  —  Versuche  mit  Lichtmaschinen  und 
Lampen  (Ausstellung,  Paris  1S81).  —  Arnoldi's  Mano- 
meter mit  elektrischem  Alarm.  —  Duggans  Kabclröhren. 
Stein  s  Taschcn-lnductionsapparat  für  ärztliche  Zwecke. 

Heft  6.  Msxim's  Herstellung  von  Kohlenfäden  für  elek- 
trische Lampen  aus  teigiger  Masse.  —  P.  Jordan, 
Ucber  die  elektrische  Beleuchtung  des  Savoy-  und  des 
Brünner  Theaters.  —  R.  G.  Brown's  elektrischer  Regu- 
lator für  Schiffsmaschincn.  —  G.  Tissandier's  elektri- 
sche Steuerung  für  Luftballons.  —  Gaulard  und  Gibbs' 
System  der  Elektrizitatsvcrtheilung.  m 

Heft  7.  Ch.  Lcvcr*  elektrische  Bogenlampe.  --  H.  Maxim  s 
elektrischer  Fcuersignal-  u.  Löschapparat.  —  L.Spellicr's 
funkenloser  Stromunterbrecher.  —  H.  Aron's  Herstellung 
von  Metallodium  für  elektrotechnische  Zwecke. 

•  Centraiblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  3.  Jahrg. 

N<>.  20.  Elektrische  Beleuchtung  in  London.  —  Eine 
probeweise  Beleuchtung  des  Wiener  Hofoperntheaters 
mit  elektrischem  Licht. 

'Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 

No.  39.  Prickens  elektrische  Zündung  im  Mainzer  Stadt- 
theater. 

•Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.  Berlin  1883. 
3.  Jahrg. 

No.  4.  Dr.  A.  LfcMAN,  Apparat  zur  automatischen  Rc- 
gistrirung  der  Intensität  von  Erdströmen. 

Bayerisches  Industrie-  und  Gewerbeblatt.  München 
1883.    15.  Jahrg. 

I.  Heft.  Methode  und  Ausführung  der  elektrotechnischen 
Verbuche  im  Königl.  Glaspalast  zu  München  während 
der  Elcktrizitätsausstellung  im  Jahre  1882.  I.  Ueber 
Instrumente  zur  Messung  mechanischer  Arbeit,  ins- 
besondere Uber  die  Arbcitsmes«ungen  an  dynamo-elck- 
trischen  Maschinen  von-  Pu>f.  M.  Schröter.    II.  Ueber 


elektrische  Messungen  an  Dynamomaschinen  von  Dr. 
Em.  Pfeiffer.  III.  Ueber  Lichtmessungen  von  Prof. 
Voit. 

'Allgemeines  Journal  für  Ubrmacherkunst.  Leipzig 

1883.    8.  Jahrg. 
No.  17.  Ueber  galvanische  Nickelplattirung. 
No.  19.    Zur  Theorie  der  magnetischen  Kraftlinie. 
No.  21.    Elektrizität  als  eine  Art  der  Bewegung. 
*  Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 

Wien  1883.  86.  Bd. 
5.  Heft.    Margitles,  Notiz  Uber  den  dynamoelektrischen 

Vorgang.  —  Ki.emencic,   Ucber  die  Kapazität  eines 

Plattcnkondensators. 
'Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur-  und 

Architekten-Vereins.    Wien  1882.    8.  Jahrg. 
No.  18.  C.  Sciiwieüer,  Ueber  die  Bedeutung  elektrischer 

Bahnen  für  die  Bewältigung  des  Lokalverkehrs,  speziell 

in  Wien. 

'Oesterreichische  Eisenbahn  -  Zeltung.  Wien  1883. 
6.  Jahrg. 

No.  1 5.    Verbreitung  des  Telephons. 

'Oesterreichisch-Ungarische Post.  Wien  1883.  13. Jahrg. 

No.  18.    Elektrische  Lokomotivbelcuchtung. 

No.  22.  Leistungsfähigkeit  de«  Typendruckers  von  Phelps. 

'Journal  telegraphique.    Berne  1883.  7.  Bd. 

No.  5.  Kothen,  La  telephonie  en  Suisse.  —  Alb.  Peter- 
sen, Systeme  de  quadrupler.  —  Exposition  generale 
italiennc  de  Turin  1884:  dispositions  reglenientaires 
pour  l'cxposition  d'clcctricitc. —  Publications  offizielles: 
Arrangement  entre  la  Turquic  et  la  Bulgarie. 

Supplement  zu  No.  5 :  Nomenclaturc  des  cdbles  formant 
le  reseau  sous-marin  du  globe,  dressee  d'apres  des 
documents  officiels  par  le  burcau  internationale  des 
administrations  tclcgraphiqucs. 

•Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnlque). 
Zürich  1883.    I.  Bd. 

No.  17.  L.  Zehndkr,  Ueber  den  Ursprung  der  atmo- 
sphärischen Elektrizität  u.  s.  w. 

No.  19.    Der  Erfinder  des  Glühlichte». 

'The  Philosophlcal  Magazine.  London  1883.  15.  Bd. 
!  No.  95.  M.  Bosanqükt,  On  permanent  magnetism.  — 
Sil.  Bidwkll  ,  On  a  method  of  mcasuring  electrical 
resistances  with  a  constant  current.  —  J.  B.  Cavron, 
The  auroral  beam  of  November  17.  1882.  —  W.  E. 
Ayrton  and  J.  Perry,  The  resistance  of  the  electric  arc. 

'The  Telegraphlc  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1883.    12.  Bd. 

No.  283.  The  Amendement  of  the  law  relating  to  letters 
patent  for  inventors.  —  The  chemistry  of  the  Plante 
and  Faurc  accumulators.  —  At.KX.  Siemens  and  Edw. 
Hopkinson,  I.  The  transmission  of  power  by  electri- 
city.  II.  The  Portrush  electrical  railway.  —  Trouve's 
bichromate  of  potash  battcry.  —  Stroh's  microphonic 
experiments.  —  The  experiments  of  transmission  of 
power  at  the  chemin  de  fer  du  Nord.  —  Mors  System 
of  electrical  railway  signalling.  —  The  Manchester  elec- 
trical and  Engineering  exhibition.  Telephonie  Com- 
munications between  New-York  nnd  Chicago.  On  the 
j      theory  of  elcc'romagnetic  machin  es,  Joubert. 

No.  284.  The  governement  patent  bill.  —  On  prcjudical 
actions  in  dynamo-  electric  machincs.  —  C.  Abel, 
Electricity  applied  to  explosive  purposes.  —  The  Cham- 
berlain  gaslight.  —  Amperemeter  for  electric  light 
Installation«  and  other  purposes;  H.  F.  Joel.  —  Electric 
light  leads.  —  Blyth's  solenoid  galvanometcr  or  Am- 
peremetcr. 

No.  285.  The  telcphonc.  —  H.  F.  Joel,  On  a  new  form 
of  resistance  with  spiral  coils  of  wire.  —  Electric  light 
installations  for  oftiees  etc.  —  Electric  Ughting  in 
Nottingham.  —  J.  Moser,  The  transmission  of  energy 
by  battcrics  of  electrical  apparatus. 
1  »The  Electrician.  London  1882.  to.  Bd. 
No.  24.  Swan's  therrnoscope.  —  Telephonie  communi- 
cation  in  Leeds.  -  Luuiinosity  of  the  rsagnetic  field. 
—  Electric  lighting  and  the  Board  of  Trade.  — 
Ol.Heavxsidr,  Some  clcctrostatic  and  roagncticrclations. 

35* 

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Zeitschriftenschau. 


ElEKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
 JUNI  1883.  


—  A  guidc  to  prncticc  in  thc  suhmarinc  cablc  tcsting 
room  (XXI).  —  The  Institution  of  Civil  Engineers: 
l*rnf.  Ann.,  Electricity  applied  to  explosive  purpose*. 

—  Mr.  Chamberlain  and  the  electric  lighting  coropanies. 

•  Elcctrician«    Supplement  No.  3:   Table  showing  loss 

of  potential,  in  Volts,  in  100  yards  outgoing  and 
100  yards  of  returning  lend;  all  thc  current  being 
taken  of  at  thc  far  end.  —  A.  Stroh,  Microphonic 
contacts.  —  J.  J.  Fahik,  An  episode  in  the  early  his- 
tory  of  the  telegraph.  —  Thc  chetnistry  of  the  Plante 
and  Kaurc  accumulalors  (V).  —  Sil.  Biiavm.i.,  <)n 
microphonic  contacts. 
No.  25.  Thc  Brush  system  in  Abcrdccn.  —  Thc  telc- 
phonc  in  Brooklyn.  —  Thc  bursting  of  armalures.  — 
A  firedamp  indicator.  —  Resistance  of  the  electric  arc. 

—  l'rospccts  of  electric  lighting.  —  Repairing  cablcs 
of  Sicily.  —  Ol..  IIea VISIDE,  Sonie  elcctrostatic  and 
magnetic  rclations.  —  A  guidc  to  practicc  etc.  (XXII). 

—  l'rof.  J.  Bi.yth,  Thc  practical  measurement  of  elec- 
tric currents  and  clcctromotivc  foice.  -  Elcctto  pul- 
veriscr  and  amalgamator.  ■  -  Electric  lighting  of  Notting- 
ham. —  J.  T.  Si-rague,  Magnetism. - —  J.  Prohert  and 
Al.E.  W.  SowARl),  On  the  influcncc  of  surfacc-coiidcn- 
sed  gas  upon  thc  action  of  thc  niicrophonc. 

No.  26.  Australasian  Electric  Light  Company.  —  A  guidc 
to  practice  etc.  (XXIII).  —  Electric  lighting  of  Canter- 
bury  (Report  of  Mr.  T.  H.  Blakcslcy).  —  The  Institu- 
tion of  Civil  Engineers :  \V.  Thomson,  Electrical  units 
of  measurement.  —  Long  distance  telephony.  —  J.  T. 
Si-racie,  Magnetism. 

II.  Bd.,  No.  1.  Injuring  telephonc  wires  in  London. — 
Legal  decision  as  to  electro-plating  patents.  —  Electric 
lighting  in  thc  house  of  common«.  —  Dr.  Norvin 
Green.  —  G.  Kait,  On  electric  Street  mains.  —  Ele- 
mentar)- clcctricity  (IX).  —  Kocks  ahead.  —  G.  A. 
Hamilton,  On  a  simple  formula  for  determining  the 
insulation  of  a  section  of  wire,  measured  through  an 
intermediale  lead.  —  Practical  telephony.  — J.  J.  Fahik, 
A  history  of  electric  telegraphy  to  thc  year  1837.  — 
Prof.  G.  FoRiiES,  Electricity  as  a  motive  power. 

No.  2.  Elcctrolytic  experiments.  —  Electric  light  in 
Liverpool.  —  Elementary  electricity  (X).  —  J.  J.  Fahik, 
A  history  of  electric  telegraphy  to  the  year  1837.  — 
Prof.  G.  Foriies,  Electricity  as  a  motive  power.  — 
Electric  lighting  of  Lceds. 

*  Engineering.    London  1883.    35.  Bd. 

No.  904.  Electric  lighting  notes.  —  Electric  lighting 
at  Oxford.  —  The  electric  transtnission  of  power.  — 
Notes:  The  telephone.  —  Abstracts  of  published  spe- 
eifications;  1882.  —  4087.  Lighting  of  railway  trains 
by  electricity;  H.  E.  Newton,  London  (Socicte  Uni- 
verselle d'EIectricitc ,  Tommasi,  Paris).  —  41 11.  Dy- 
namo-clcctric  maebines;  IL  H.  Lake,  London,  (S.  F. 
van  Choate,  New-York).  4148.  Gcncratiog,  intensi- 
fying  and  accumulating  electrical  energy;  P.  UK  Villieks, 
London.  —  4149.  Apparatus  for  hanging  and  renioving 
electric  lamps  etc.;  A.  M.  Clark,  London  (H.  G. 
FtsKK,  Springficld,  Mass.,  U.  S.  A.).  —  4158.  Appa- 
ratus for  mcasuring  and  registcring  electric  currents; 
A.  L.  Line».  London.  —  4178:  Sccondary  or  storage 
battcries;  D.  G.  Fitzgerald  and  T.  J.  Jones.  London, 
—  4186.  Construction  of  voltaic  battcries;  L.  Hart- 
mann, London.  —  4192.  Eleclro-hydraulic  nieter;  R. 
Hammo.nl>  and  L.  Goldenuerg,  London.  —  4198. 
Galvanic  battcries;  E.  B.  Burr,  \V althamstow  and  W. 
T.  Scott,  Stratford,  Essex.  —  4238.  Manufacture  of 
incandcsccnt  lamps  etc;  W.  Crookes,  London.  — 
4246.  Electric  signalling  apparatus  for  telcphonic  pur- 
poses;  \V.  R  Lake,  London  (J.  H.  Cary,  Boston, 
L".  S.  A.).  —  4250.  Dynamo-magnetic  electric  machi- 
nes  etc.;  T.  Donnitiiorne,  London.  —  4251.  Obtai- 
ning  and  utilising  electric  currents;  T.  Slater,  Lon-  : 
don.  -  -  4254-  Voltaic  battcries;  F.  \V.  Duriiam,  New 
Barnet,  Herls.  —  4266.  Storing  electric  energy;  T. 
Slater,  London.  —  4273.  Casting  metals  for  electro- 
des  etc.;  IL  Woodwaru,  London.  —  4286.  Electric  | 


l>ell  and  signal  apparatus;  T.  B.  Brailsforl»,  London. 

—  4289.  Needle  instruments  for  speaking  telegraphs; 
E.  J.  Hoi'ghton,  I/Ondon.  —  4303.  Electrical  storage 
batteries;  FrankI-ANI»,  London.  —  4376.  Dynamo- 
clcctric  machines;  M.  Deirez,  Paris.  —  47 17.  Disc 
dynamo  and  magncto-clectric  machines;  J.  Goroon 
and  J.  Gray,  London. 

No.  905.    Electric  lighting  notes.  —  The  electric  light 
on  board  ship  (Installation  on  thc  S.  S.  «Ariiona.). 

—  Abstracts  of  published  speeifications :  1882.  — 
3583.  Electric  lamps  etc.;  VV.  T.  Henley,  Plaiston. 
Essex.  -  -  4220.  Electrica!  regulation  of  sleam  power 
engines  etc.;  A.  W.  L.  Reihhe,  London  (A.  Kräsxa 
and  J.  Schaschl,  Graz,  Austria).  —  4248.  Galvanic 
batteries;  G.  C.  V.  Holmes  and  S.  H.  Emmens, 
London.  —  4260.  Electric  governor  for  steam  en- 
gines   etc.    A.    Bi.echynuen  ,    Newcastle  -  on  •  Tync. 

—  4270.  Apparatus  for  generating  electricity  etc.; 
W.  R.  Lake,  London  (E.  Brard,  La  Rochellc,  France). 

—  4299.  Accumulators  or  sccondary  battcries;  \V.  A. 
Bari.ow,  London  (L.  Encausse  and  Cancsie,  Paris). 

—  4304.  Electric  lamps;  J.  G.  Statter,  Snapethorpe, 
Yorks.  —  4316.  Secondary  or  storage  batteries;  F.  J. 
Chekshrouch,    Liverpool   (A.  K.   Eaton,  Brooklyn). 

—  4317.  Sccondary  or  storage  batteries;  F.  J.  CltEES- 
krouüh.  Liverpool  (A.  E.  Eaton,  Brooklyn).  — 
4344.  Electric  lamp  carbons;  R.  Hammond  and  L. 
Goldenkerg,  London.  —  4  3 50.  Apparatus  for  visually 
indicating  electrical  Signals;  B.  J.  B.  Mll.LS,  London 
(J.  L".  Mackeniie,  New-York).  —  4355-  Galvanic 
batteries;  O.  C.  D.  Ross,  London.  —  4362.  Distribu- 
ting  electricity  for  thc  produetion  of  light  and  power; 
L.  Gaularo  and  J.  L>.  Gl  BKS,  London.  —  4366. 
Joint  for  electrical  lamps;  \V.  R.  Wynnk,  London.  — 
4367.  Electric  lighting;  \V.  Morgan-Brown,  London 
(F.  Schmidt,  Praguc,  Bohemia).  —  4390.  Electric 
lamp  holders;  J.  W.  Swan,  Newcastle-on-Tyne  and 
C.  Swan  ,  London.  —  4420.  Gaseliers,  chandcliers 
and  clcctrnlicrs  etc.;  M.  MERICHENsKI,  London. 

No.  906.  Mc  Evoy's  torpedo  System.  —  Electric  lighting 
notes.  —  Incandcsccnce  lamps.  —  Thc  electric  ligh- 
ting of  Nottingham.  —  Electricity  applied  to  explosive 
purposes.  —  Abstracts  of  published  speeifications: 
1881.  —  5525.  Dynamo-electric  machines;  VV.  H. 
Akester,  Glasgow.  —  1882.  —  4305.  Telephone  recci- 
vers  or  transmitters ;  C.  A.  Teske,  London.  —  439'- 
Prcparation  of  platcs  for  sccondary  battcries;  N.  C. 
Cookson,  Newcastle-on-Tyne. —  44  t  2.  Locking  points 
and  Signals  by  electricity;  S.  Brkar  and  A.  Hcdson, 
Bradford.  —  4419-  Electric  arc  lamps;  J.  Brockie, 
London.  —  4421.  Telegraphic  and  Telcphonic  appa- 
ratus; A.  C.  Brown  and  H.  A.  C.  Saunders,  London. 

—  44*2-  Telephon«:  telegraphy;  C.  A.  Mc  Evov  and 
J.  MathiesoN,  London.  —  4429.  Incandescent  electric 
lamp  globes;  J.  Crowder,  London.  —  4431-  Sccon- 
dary voltaic  battcries;  A.  Watt,  Liverpool.  —  4434- 
Galvanic  battcries;  S.  H.  Emmens  and  S.  Mason, 
London.  —  4461.  Dynamo-electric  and  magncto-elec- 
tric  machines;  J.  \V.  Swan,  Ncwcastle-upon-Tyne. 

No.  907.  Correspondetice :  Electric  lighting  withs  accu- 
mulators. Electric  lighting  at  Nottingham.  —  Ab- 
stracts of  published  speeifications:  1882.  —  3296. 
Preparing  sheat  lead  clcctrodes  of  secondary  batteries; 
A.  M.  Clark,  London  (G.  Plante,  Paris).  —  4404. 
Electric  lamps  etc.;  H.  H.  Lake,  London  (S.  F.  van 
Choate,  New-York).  —  4446.  Electrical  meters;  T.  J. 
Handford,  London  (T.  A.  Edison).  —  4454.  Trans- 
mitters for  speaking  telcphones;  W.  P.  Thompson, 
London  (G.  F.  Milliker,  J.  VV.  Brown  and  H.  D.  Hyde, 
Boston,  Mass.,  V.  S.  A).  —  4458.  Carbon  conduetors 
for  electric  lamps;  W.  R.  Lake.  London  (E.  Wcstnn, 
Newark,  N.-J.,  U.  S.  A.).  —  4460.  Batterie«  for  gene- 
rating electricity;  G.  G.  Skrivanow,  Paris.  —  4484. 
Resistance  coils  for  electrica)  purposes;  J.  II.  Johnson, 
London  (P.  Uiel,  Paris).  —  4490.  Secondary  or  accumu- 
lator  voltaic  battcries;  A.  Jviiotinsky,  London.  — 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

  JI  NI  i»*3.  


Zeitschriftenschau. 


277 


4492.  Apparatur  for  pmducing  and  regulating  clcctric 
currcnts  etc.;  A.  R.  Sennett,  Worthing,  Sussex.  — 
4503.  Apparatu*  for  governing  clcctric  currcnts;  J.  S. 
Bkkmav,  \V.  Taylor  and  F.  King,  London.  —  4504. 
Apparatur  for  measuring  clcctric  force  and  currcnts; 
J.  S.  Beeman,  \V.  Taylor  and  F.  King,  London.  — 
4511.  Apparattis  for  storing,  incasuring  and  regulating 
clcctricity;  J.  I).  F.  Andrew,  Glasgow.  —  4512. 
Portable  voltaic  batteries;  J.  Ma(KKNZIE,  London.  - 
4525.  Manufacturc  of  secondary  batteries  or  accumu- 
lators;  F.  M.  Lytf,  London.  —  4527.  Elcctni-magnclic 
engraving  niachmes;  B.  J.  Carter,  London  (G.  Mck. 
Gucrrant,  New  -  York).  —  4532.  Regulating  currents 
from  voltaic  cell*  and  to  and  from  secondary  batteries  etc. ; 
\V.  E.  Avrton  and  J.  Terry,  London.  —  4535.  I>y- 
namo-clcetric  machines;  F.  C.  Glaser,  Berlin  (C.  Ziper- 
nowsky  and  M.  Dcri,  Buda-Pest).  —  4555.  Dynamo- 
clectric  engincs;  A.  Lalanck  and  M  Bauer,  London. 
—  4561.  Secondary  batteries  and  electric  accumulators; 
F.  C.  Hills,  Dcptford,  Kent.  —  4567.  Obtaining 
mcchanical  effect  hy  elcctrical  cnergy ;  E.  L.  Voice, 
London.  —  4573.  Portable  elcctrical  apparatus  for 
lighting  gas.  —  4580.  Dccomposing  alloys  by  eleetro- 
lysis  and  dialysis  etc.;  \V.  R.  Lakk,  London  (II.  R. 
Cassel,  New-Vork).  —  466s.  Elcctro-motor;  M.  Immiscii, 
London:  1883.  —  261.  Electro-  tclcgraphic  sy^tems; 
P.  M.  Justh  k,  London  (T.  M,  Foot,  Brooklyn).  — 
535.  Electric  motors  and  dynamo- electric  machines; 
S.  Pitt,  Sutkon  (F.  B.  ("recker,  ('.  G.  Curtis  and  S.  S. 
Whcelcr,  Ncw-York). 
Engineer,  London,  1883.    55.  Bd. 

No.  1410.  Oliv.  Lodge,  Electrical  accumulators  or 
secondary  batteries. 

No.  1411.  Selcctcd  American  Patent«:  268308.  Secondary 
battery;  F-Lt  and  E.  Eugene  Starr,  Philadelphia. 

No.  141 2.  Sei.  Am.  Patents:  268956.  1  >ynamo-clcctric 
machinc;  Elmer  A.  Si-krry,  Coriland,  N.  Y. 

No.  1413.  Oliv.  I.odge,  The  electrical  transmission  ot 
power.  — -  S.  Maxim  s  regulator  for  dynamo-elcctric 
machines.  ~  Sei.  Amcricain  Patents:  269526.  Appa- 
ratus  for  suspending,  ntising  and  lowering  electric 
lamps;  Charles  J.  Jf.nni.ngs,  Buffalo,  N.-J.  —  269559- 
Electric  current  meter,  Al.KX  Berssthn,  Boston,  Mass. 

No.  1414.    The  cost  of  electric  light. 

No.  1415.  Oliv.  Lodge,  The  electrical  transmission  of 
power. 

No.  1417  T419.  The  electrical  exhibition  of  llie  Wcst- 
minster  Aquarium.  —  Provisional  Orders  for  electric 
lighting.  —  The  Institution  of  Civil  Engineers:  \V.  II. 
Preece,  The  progress  of  tclegraphy. 

No.  1420.  Brewtnall's  Suspension  for  electroliem.  — 
The  transmission  of  power  by  clcctricity.  —  The 
Institution  of  Civil  Engineers:  Fr.  Bramwei.l,  Tele- 
phone:. 

Nu.  1422.    Ball  s  unipolar  dynamo-machine. 

No.  1423.    Blackburn's  portable  testing  apparatus. 

No.  1424.    Alex.  Siemens  and  Ei>.  Hopkins"*,  The 

transmission  of  power  by  clectricity  and  the  Portrush 

electrical  railway. 
No.  1425.    Institution  of  Civil  Engineers:   Some  points 

in  electric  lighting. 
Nature.    London  1883.    27.  Bd. 

No.  703.  J.  H.  Gladstone  and  A.  Tribe,  The  chemistry 

of  the  Plante  and  Faurc  Accumulators.  —  J.  HorKiNSoN, 

Some  points  in  electric  lighting. 
No.  705.    Recent  influence-rnachines  (with  illustralions). 
No.  706.     Sheleorh  Bidwf.il,   The   microphone.  — 

Rulcs  and  regulations  for  the  prevention  of  fite  risks 

arising  from  electric  lighting. 
No.  707.    F.  A.  Amel,   Electricity  applied   to  explosive 

purposes. 

No.  708.  W.  Thomson,  Electrical  units  of  measurement. 

Comptea  rendus.    Paris  1883.    96.  Bd. 

No.  13.    E.  Reynier,   Observation  sur  les  chiffres  de 

consommation  de  rinc  donnes  par  M.  G.  Trouvc,  pour 

*cs  piles  au  bichromate  de  potasse. 


No.  15.  A.  Lkdiei:,  Unit  es  de  la  mecanique  et  de  la 
physique.  —  A.  Cornu,  Rapport  sur  les  machines 
electro -dynamit|ues  appliquecs  n.  la  transmission  du 
travail  mecanique  de  Marcel  Deprcr.  —  J.  Pollard, 
Sur  quelques  experieuecs  faites  avec  des  machines 
dynamo-clcctriqucs.  —  Trouve,  Reponse  aux  obser- 
vations  de  Reynier  relatives  aux  piles  au  bichromate 
de  polasse. 

No.  16.  P.  i.e  Corkier,  Actions  mecanique«  produitc« 
par  les  aimants  et  par  le  magneiisme  terrestre.  — 
P.  Helot  et  Trouve,  l">escription  d'un  appareil  d'eclai- 
rage  niedical  auquel  ils  donnent  le  nom  de  photo- 
phonc  electrique  frontal.  -  -  Cahaneli.as,  Premiere« 
experiences  de  la  marine  sur  les  machines  Gramme  ä 
lumiere,  pour  la  defense  des  lignes  de  torpilles  de 
Cherbourg. 

No.  17.  Cakanfilas,  Quelques  remarques  relatives  au 
rapport  presente  par  Cornu  sur  le»  experiences  de 
transport  electrique  ä  la  gare  du  Nord. 

No.  18.  C.  Friedel  et  J.  Curie  ,  Sur  la  pyroclectricitc 
du  quam.  —  A.  Thirk,  Sur  l'incompatibilite  qu*il  y  a 
dans  la  transmission  electrique  de  la  force  entre  un 
grand  rendement  et  une  grandc  capacitc  de  trans- 
mission. —  Dklaiirier,  Nouvellc  theorie  de  la  cause 
de  la  produetion  de  l'electricite  dans  les  piles  hydro- 
ct  thermo- electrique*.  —  L.  Mattey-  Martin,  Obser- 
vation« et  faits  concernant  la  recherche  des  sources 
au  moycti  de  l'electricite. 

No.  19.  Tresca,  Sur  les  observations  de  Lemström  en 
Laponie.  —  C.  Resio  ,  I.e  dyn'amographc  electrique 
ou  appareil  enregistreur  du  travail  des  machines.  — 
G.  Cabanellas,  Sur  un  point  fondamental  de  theorie 
du  rapport  presente  par  Cornu. 

No.  20.  C.  Friedel  et  J.  Curie,  Sur  la  pyroclectricitc 
du  quarU.  —  A.  Gi'F.nitARD,  Sur  la  possibiliie  d'etendre 
aux  surfaces  quelconques  la  niethode  eiectrochimique 
de  figuiation  des  distributions  potentielles.  —  G.  Le 
Goarant  de  Tromei.in,  Sur  le  principe  fondamental 
du  loch  electrique  aujourd'hui  en  usage  dans  la  tlotte. 

Bulletin  de  la  societe  d'encouragcment.    Paris  1883. 
82.  Jahrg. 

No.  111.  Tu.  DU  Moncf.i.  ,  Rapport  sur  les  travaux  de 
Marcel  Depret.  —  J.«Bektrani>  ,  Sur  le  transport  de 
la  force  par  l'electricite. 

No.  112.  Rapport  fait  par  Th.  du  Moncel  sur  le  tclc- 
graphe  multiple  Baudot,  —  Solignac,  Rapport  fait 
par  Bertin  sur  le  regulateur  de  lumiere  electrique. 

•La  lumlere  electrique.  Paris  1883.    5.  Jahrg.    8.  Bd. 

No.  1 7.  Th.  du  Monckl,  Recherches  sur  les  effets  micro- 
phoniques  (III).  -  Fr.  Gekaldy.  L'eclairage  par  in- 
candcscence:  Conference  de  M.  Siemens.  —  M.  Coss- 
Mann,  Application  de  l'electricite  ä  la  manoeuvre  des 
signaux  sur  les  chemins  de  fer  (VI).  •  Au«.  Guerout, 
La  machine  dite  unipolnire  de  M.  Boll.  —  C.  C. 
Soui.AOt-.s,  Bclairagc  electrique  des  Grandes  Magasins  du 
printemps.  —  E.  Mercadikk,  Ftudes  sur  les  Clements 
de  la  theorie  electrique  (IV.)  —  C.  C.  Haskins,  Nouveau 
block-systcme  amencain  —  Revue  des  travaux  re- 
cents  en  clectricitc :  Audition  tclephoniques  theA- 
trales  ä  la  Societe  d'encouragemcnt.  Le  veritable  in- 
venteur  du  principe  des  machines  dynamo-clcctriqucs, 

—  Dr.  C.  Grollet,  Resumc  des  breveis  d'invention : 
152104.  Pile  impolarisable  ä  une  seul  liquide, 
Systeme  Caron;  A.  Caron.  —  152 119.  Appareil  dit: 
»Tclcdctcntc-Grcil«  ;  destine  ä  faire  varier  ä  distance 
le  travail  mecanique  des  machines  ä  vapeur  qui  action- 
nent  les  machines  dynamo-electriques;  P.  G.  Greil. 

—  152140.  Pcrfectionncroents  apportes  aux  lampes 
electriques  ä  incandcscence ;  J.  L.  Hlher.  —  Systeme 
d'avertisseur  nutomatique;  P.  H.  Fortin  et  J.  J.  Lang- 
IjlT.  —  151 162.  Perfcctionnemcnts  dans  les  piles  secon- 
daires;  T.  A.  Edison.  —  152 177.  Perfcctionnemcnts 
dans  le*  lampes  electriques  h  arc  voltaiquc;  \V.  H. 
AKESTER.  —  152193.  Nouveau  procede  galvanique 
permettnnt  d'appliquer  une  conche  de  cuivre  granulee 


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278 


Zeitschriktenschau. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

 ILM  1883.  


sur  toutcs  especes  d'object  en  mctal,  vcrre,  porcclainc, 
terre  cuite  et  toute  autrc  rnaticre  appropric,  I.A  Socif.te 
Lew  et  Bei.levii.i.e.  —  152214.  Lampe  ä  incandes- 
cence; R.  Mondos.  —  1522 18.  Perfectionnements 
dans  les  machincs  dynamo-eleetriques;  Ahdank-Aisaka- 
Novicz  et  C.  Roosevei.t. 
Bd.  9,  No.  18.  Th.  du  Moncei.,  Conditions  de  charge 
et  de  decharge  dans  les  cireuits  vollaiqucs.  —  K.  Mer- 
cadiek,  Etüde»  sur  les  Clements  etc.  (VI).  —  Aue. 
Guerout,  I-e  reelcctromctrc  de  Marianini  et  son  emploi 
dans  l'ctude  de  l'electricite  atmospherique.  —  L.  Regray, 
Les  freins  electriques  (V).  —  M.  Cossmann,  Appli- 
cations de  l'electricite  ä  la  manoeuvre  etc.  (VII).  — 
Revue  des  travaux  etc.:  Telphcragc  ou  chemin  de  fer 
electrique  aerien,  Prof.  Fl.  Jcnkin.  Chemin  de  fer 
electrique  de  Portrush.  La  chimie*  des  accumulateurs, 
Gladstonc  et  Tribc.  —  Dr.  C.  Orou.f.t,  Resume  des 
brevets  d'invention:  152184.  Systeme  d'appareil  galva- 
nometrique;  R.  V.  Pico.v. —  152185.  Perfectionnements 
dans  la  construetion  des  machincs  dynamo-electriques; 
N.  B.  T.  Ei.nnNSTONF.  et  C11.  W.  Vincent.  —  152224. 
Apparcil  ä  enroulcr  les  fils  sur  les  armatures  des  ma- 
chincs dynamo-electriques  etc.;  W.  R.  Esteut.  — 
152252-  Nouveau  Systeme  de  lampes  electriques;  E. 
Picard.  —  152157.  Nouvel  accumulateur  sec  ä  sur- 
faces  isolces  permettant  lc  redressement  et  la  division 
des  courants;   La  Socikte  L.  Encaussk  et  Canesie. 

—  152262.  Lampes  electriques  a  incandescence;  G.  G. 
Andre.  —  152277.  Systeme  d'eleetro-aimants  spheri- 
ques;  L.  Bonnefü.s.  —  1 52288.  Procede  de  chauffage 
electrique;  E.  T.  Remigiueres.  —  1 52289.  Commuta- 
tcur  conjoneteur  ä  crochets,  Systeme  Sieur:  Y.  X.  E. 
Sieur.  —  159293.  Appareil  deMine  a  avertir  electri- 
quement  du  passagc  de«  trains;  L.  Mors. 

No.  19.  Tu.  du  Moncei.,  Regulateurs  de  vitesse  pour 
les  instmments  electriques  de  precision  (III).  —  E. 
Mf.rcadier,  Etudcs  sur  les  elemcnts  de  la  theoric 
electrique  (VII).  —  O.  Kern,  Lc  premier  moteur  elec- 
trique. —  Er.  Gerai.dv,  Mcsurc  de  raffaiblisscmcnt 
des  sons  dans  la  telephone.  —  M.  Cossmann,  Appli- 
cations de  l'electricite  ä  la  manoeuvre  etc.  (VIII).  — 
Aue.  Guerout;  La  mesure  des  resistances  au  moyen 
du  telephone.  —  M.  Bellati,  Sur  un  nouvel  elcctxo- 
dynamometre  pour  les  courants  alternatif  tres  faiblcs. 

—  Revue  des  travaux  etc. :  Expericnces  microphoniques 
de  M.  M.  J.  Munro  et  B.  Warwick.  Regulatcur  de 
vitessc  pour  machine  de  navirc  ä  vapeur.  M.  Brown. 
Importancc  de  la  tclcphonic  dans  les  differents  pays. 
Les  inslallalions  d'cclairagc  electrique  du  paquebot  la 
«Normandie«.  Sur  l'emploi  de  la  terre  glaise  comine 
electrode,  Dr.  Apostoli.  Recherches  sur  la  decharge 
Electrique  dans  les  gaz  rareiies.  Relation  entre  la  con- 
ductibilit£  electrique  des  liquides  et  leur  fluiditc.  — 
Dr.  C.  Grollet,  Resume  des  brevets  d'invention: 
152294.  Perfectionnements  dans  les  appareits  servant 
ä  produire  la  vide  pour  preparer  les  lampes  electriques 
ä  incandescence;  Akester.  —  152301.  Procede  elec- 
trique bisolcnoidal  et  disposition  pour  son  execution; 
A.  Wienand  et  II.  Hang.  —  152331.  Pilc  clcctric  re- 
generable;  G.  Scribanow,  —  152339.  Perfectionne- 
ments dans  les  lampes  electriques  a  incandescence, 
Paris,  28.  Novbr.  1882.  —  1 52343.  Perfectionnements 
apportes  aux  presses  hydrauliqucs  destinces  ä  cnvclop- 
per  les  condueteurs  d'elcctricitc  d'un  mctal  mon  quel- 
quonque  et  a  comprimer  les  tubes  ptoteetcurs  ainsi  ob- 
tenus;  Siemens  &  Halske.  —  152348.  Systeme  de  pile 
chimique  par  combustion  directe  du  carbone,  de  l'oxyde 
de  carbone,  de  l'hydrogene  ou  des  hydrocarburcs  in- 
dustricllcmcnt  combustibiles  au  moyen  de  l'oxygene 
ou  de  l'air  atmospherique ;  Dr.  A.  d'ArsonvaL. —  152367. 
Perfectionnements  apportes  ä  la  construetion  et  aux 
procedes  de  construetion  des  fils  et  des  cAblcs  con- 
dueteurs de  l'electricite,  et  aux  procedes  et  moyens 
employcs  pour  relier  des  secrions  de  cäbles;  R.  S, 
Warinc.  —  152386.  Systeme  perfectionne  pour  regier 

ation  des  Umpc&Jk  arc  electrique ;  J.  Mathieson. 


No.  20.  Tu.  DU  Moncei.,  Regulateurs  de  vitessc  etc.  — 
AUG.  Gl'KKOUT,  Application  de  l'electricite  a  la  recti- 
fication  des  alcools.  —  M.  Cossmann,  Applications 
de  l'electricite  il  Li  manoeuvre  etc.  —  C.  Resio,  Le 
dynamographe  ou  appareil  enregistreur  du  travail  des 
machincs.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Sur  la  pyro-clec- 
rricite  du  quam,  C.  Friedcl  et  J.  Curie.  Resistance 
de  l'arc  electrique;  Ayrlon  et  Perry.  Action  presumee 
de  l'aimantalion  sur  la  conductibilite  electrique  des 
liquides;  J.  Paktowski.  —  Dr.  C.  Grou.it,  Resume 
des  brevets  d'invention:  152391.  I'crfectionnement  ap- 
portes aux  procedes  et  appareils  employcs  pour  lc 
chauffage  par  l'eleetricite;  O.  Rose.  —  152415.  Per- 
fectionnements dans  l'epuiseineot  de  l'air  dans  les 
globes  des  lampes  electriques  a  incandescence;  N. 
ClIKRkn.l-  —  152423.  —  Perfectionnements  apportes 
aux  machincs  dynamo-electriques ;  R.  E.  B.  Cromton. 
—  152458.  Perfectionnements  apportes  aux  lampes 
electriques;  R.  II.  Mather.  —  152464.  Perfectionne- 
ments dans  la  fabrication  des  fils  ou  condueteurs  pour 
courants  electriques;  F.  K.  FlTCH.  —  1 52468.  Per- 
fectionnements apportes  aux  procedes  et  appareils 
destincs  ä  la  produclion  et  au  mesurage  de  l'electricite; 
V.  \V.  Blancharh. 

•La  Nature.   Paris  1883.    it.  Jahrg. 

No.  517.    La  fabrication  des  condueteurs  electriques.  — 

Elcctricite  pratique   (Commutateur-robinet   de  M.  E. 

Reynier). 

No.  518.  Imitation  des  phenomenes  electriques  par  les 
courants  liquides  ou  gazeux.  —  Elcctricite  pratique 
(Rheostat  de  M.  de  Combettes.  Confection  de  plaque* 
pour  microphoncs  et  telcphoncs).  —  G.  Troive,  Pile 
au  bichromate  de  potasse. 

No.  519.  Electricite  pratique  (Nouvelle  disposition  de 
pile  pour  produire  un  courant  constant,  intense  et  de 
long  dure,  Dr.  E.  Obach.  Fer  mince  pour  plaques  de 
telcphones^.  —  Lc  rescau  telcphonique  de  Reims. 

No.  520.  Eclairage  electrique  des  rues  ä  San -  Jose 
(Californie). 

Annales  Industrielles.  Taris  1883.    15.  Jahrg. 

12.  Livr.    Nouveau  brt'ileur  d'cclairagc.  —  Devasement 

et  agrandissement  des  Barragcs-rcscrvoirs  en  Algerie. 

Creusement  par  draque  et  pompes  flottantes  actionnees 

par  la  chutc,  par  l'intcrmcdiaire  d'une  turbinc  et  d'une 

transmission  electrique. 

14.  Livr.  Eclairage  des  vottures  des  trains  par  l'elec- 
tricite. —  Voiture  mue  par  l'electricite.  —  Eclairage 
electrique  des  usines  de  l'Horme. 

15.  Livr.    Transmission  electrique   de   force  a  disiancc. 

16.  Livr.  Eclairage  electrique  de  la  villc  de  Nantua.  — 
Les  appareils  tclephoniques. 

17.  Livr.  Une  nouvdle  lampe  electrique.  —  Eclairage 
electrique  des  rues  de  San  Jose. 

18.  Livr.    L'extcnsion  du  telephone  en  France. 

19.  Livr.  Tclcgraphie  et  teleptionie.  Lc  rescau  telc- 
phonique de  la  villc  de  Reims. 

20.  Livr.  Le  telephone  secret.  —  Eclairage  electrique 
des  theätres. 

21.  Livr.  Eclairage  C-Iectriquc  des  phares  de  France.  — 
Journal  de  physlque.    Paris  1883.    2.  Vol. 

März  — April.  G.  Liit.mann,  Application  de  la  theorie 
des  couches  doubles  electriques  de  Heimholt*  aux 
phenomenes  electro-capillaires.  —  Calcul  de  la  gTan- 
deur  d'un  Intervalle  moleculairc.  —  Pellat,  Remarques 
au  sujet  des  couches  electriques  doubles.  —  M.  Bril- 
i.ouin,  Methode  de  deterinination  del'Ohm. — A.PoriER, 
Sur  lc  rendement  d'un  Systeme  de  deux  machincs 
electro-dynamiqucs. 

Les  Mondes.    Paris  1883.    4.  Bd. 

No.  12 — 16.  A.  PousstN,  Sur  la  vitesse  des  courrants 
electriques.  —  D.  Tommasi,  Equivalents  electro-chi- 
miques.  —  L.  Ponci,  Nouvelle  pile  au  bichromate.  — 
Cabanellas,  Prioritc  d'indication  et  de  mesure  du 
deficit  des  machincs  a  collccteur.  —  M.  La.nglois,  La 
thcrmocbiniie  et  1'eleclrolvse. 


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Elektroteckn.  Zeitschrift. 


Patentschau. 


279 


•  Bulletino  Telegraüco.   Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  4.  Linee  telegrafichc  lungo  ]e  ferrovic  economiche 
o  tramvic  a  vapore.  —  Sulla  sistemazionc  dcl  servizio 
Whcatstone  per  la  diramazionc  dci  rcsoconti  parla- 
mentari.  —  Cronaca:  II  Volla  e  i  cavi  sotto  marini. 

II  Telegraflsta.    3.  Jahrg. 

No.  4.  Sul  p«iiodo  diurno  della  clcttncitä  atmosfcrica 
e  della  correntc  tellurica  ascendente.  --La  lampada 
elcttrica  Brush.  —  Ricerca  teorica  circa  la  pila  c  la 
clettro-calamita  che  piü  convengono  ai  bisogni  della 
telegrafia  clettrica.  —  La  lampada  elcttrica  Cruto.  — 
Sulla  resistenza  elcttrica  dci  contatti  di  carbone.  — 
Altn  esr*nimenti  di  trasporto  di  forta  a  distanza.  — 
Misccllanea:  Pila  Mauri  al  solfato  di  rame  c  solfo. 
L'illuminazionc  elcttrica  a  Nantua.  Esposizionc  in- 
duMriale  di  clcttricita  in  Lodi. 

•II  nuovo  cimento.    Pisa  1882.   3.  Serie,    n.  Bd. 

Mai -Juni.  Prof.  Ad.  Bartom,  Su  la  corTentc  residua 
data  dai  deboli  elctrromotori  e  su  la  consrituzione 
degli  elettroliti.  —  A.  Bartoli  e  G.  Papasogli,  Süll" 
clettrolisi  dci  composti  binari  e  dt  varii  altri  composti 
acidi  e  salini.  —  Nora  ad  una  esperienza  dell'  Ampere. 

Juli -August.  Prof.  Fi.  Bkltrami,  Sulla  teoria  dei  sistemi 
di  conduttori  eletrizzati.  —  Carlo« Antouk,  Intomo 
a  delle  nuove  figure  clcttriche  ed  allo  strisciarc  delle 
scintille  clettrichc.  —  A.  Naccari  c  M.  Bf.i.I-ati,  Sul 
riscaldamcnto  dei  corpi  isolanti  solidi  e  liquidi  in 
causa  di  succcssivc  polarizazioni  elettrostatiche.  — 
Prof.  Rom,  Metodo  per  determinare  l'Ohm. 

September -October.  Anvibale  Stefaninm,  Sul  movi- 
tnento  di  piu  sfere  in  un  fluido  indefinito  e  in- 
compressibile,  e  sui  fenonieni  cosi  dctti  idromagnetici 
et  idroelettrici.  —  Ad.'Bartoli  e  G.  Papasogli,  Su 
l'clettrolisi  dcllc  solnrioni  dci  sali  aminoniacali  con 
eletrrodi  di  carbone.  —  An.  Bartoi.i  c  G.  Papasogli, 
Sviluppo  di  elcttricita  per  I'ossidazione  a  freddo  dcl  car- 
bone. —  Ad.  Bartoli  e  G.  Papasogm,  Su  l'elettrolisi 
della  glicerina  con  elettrodi  di  carbone  di  storta.  di 
gTafite  et  di  platiho.  —  A.  Rk;iii,  Spostamcnti  e  defor- 
mazionc  dcllc  scintille  ncll'  aria,  per  azione  elettro- 
statiche. —  Sülle  figure  clcttriche  in  forma  di  anclli. 

November -December.  A.  Sikkanini,  Sul  movimento  di 
piu  sfere  in  un  fluido  etc.  —  Prof.  G.  Basso.  Sopra 
un  caso  particolare  d'cquilibrio  per  un  solcnoidc  sog- 
getto  all'  azione  magnetica  terrestre  ed  a  qmlla  d'una 
corrente  elcttrica. 

•  L'Ingenleur-conseH.  Paris  et  Bruxclles  1883.  5.  Jahrg. 
No.  IJS.    Resistance  electriquc  des  fils  de  euivre,  de  fer 

et  de  maillechort. 
No.  19.    Le  prix  de  revient  de  l'cclairage  par  incandes- 
cence.  —  Galvanometre  ä  solcnoidc  de  James  Blyth. 

•  Monlteur  lndustriel.  Bruxellcs  et  Paris  1883.    10.  Bd. 

No.  18.    Avcrtisscur  electriquc  de  la  presence  du  grisou. 

'Elektrizität  Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 
theilung der  Kaiser!,  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.   Petersburg  1883.    3.  Jahrg. 

No.  6  u.  7.  Ucbcr  die  technischen  Bedingungen  ftlr  die 
elektrische  Beleuchtung  von  Theatern.  —  Gr.  Bp.u., 
Anwendung  der  Induktionswaagc.  —  Rkckpnzaun, 
Anwendung  der  Elektrizität  in  der  SchifTfahit.  —  Dr. 
Aron,  Theorie  der  Akkumulatoren.  —  O.  Loge,  l'eber 
die  Theorie  der  Ucbertragung  der  Kraft.  —  E.  Hospi- 
tamer.  Elektrizität  für  häusliche  Zwecke. 

•  Journal  of  the  Telegraph.  New -York  1883.  16.  Bd. 
No.  358.    The  association  of  railroad  telcgraph  super- 

intendentes.  —  How  cable  messages  arc  rcccivcd. 
—  Superseding  the  Faure  battery. 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 
1883.    115.  Bd. 

No.  689.  Dp.  Volson  Wood  ,  Second  law  of  thermo- 
dynamics.  —  Items:  Modifikation  of  electrodynamic 
energy  by  tcrrestrial  motion.  Elasticity  and  electric 
conduetivity  of  coal.    Thermal  theory  of  the  galvanic 


PATENTSCHAU. 


I.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 

Klasse  21. 
(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

22781.  L  Somzee  in  Brüssel.  Neuerungen  an  Akkumu- 
latoren. —  31.  Januar  1881. 

22816.  R.  E.  B.  Crompton,  I).  G.,  Kitz-Ger alcl, 
Ch.  II.  W.  Biggs  und  \V.  \V.  Bcaumont  in  London. 
Neuerungen  an  sekunderen  Batterien.  —  3.  Juni  1882. 

22852.  J.  Lea  in  London.  Neueningen  an  elektrischen 
Lampen.  —  24.  Mai  1S82. 

22866.  E.  W  es  ton  in  Ncwark.  Neuerungen  an  Kohlen- 
leitern für  elektrische  Lampen.  —  12.  September  1882. 

22991.  Ch.  A.  Carus- Wilson  in  London.  Neue- 
rungen an  -  Dynamometern  ftir  elektrische  Ströme.  — 

II.  Mai  1882. 

23000.    E.    Lumlcy    in   New- York.     Neuerungen  an 

den   Armaturen   von   magnctoclcktrischen  Maschinen. 

—  30.  Juli  1S82. 
,  23074.    G   Richardson  in  Philadelphia.  Neuerungen 

an  unterirdischen  elektr.  Leitungen.  —  6.  Juni  1882. 
!  23076.    P.  J  a  bl  oc  h  k  of  f  in  Paris.  Elektrochemisches 

Element.  -    30.  Juli  18S2. 
i  23081.    T.  E.  Gatehouse  in  London.  Neuerungen  an 

elektrischen  Lampen  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  21 239).  — 

17.  September  1882. 
;  23086.    J.  G.  Lorrain  in  Wcstminstcr-London.  "Neue- 

rungen  in  der  Konstruktion  von  Sekundärbatterien.  — 

29.  Oktober  1882. 
23129.    Th.  A.  Edison  in   Mcnlo-Park.  Neuerungen 

an  elektrischen  Gluhlichtlampcn.  —  25.  Oktober  1881. 

b.    Patent- Anmeldungen. 

I  A.  796.    Wirth  &  Co.  ftlr  II.  Alabaster  in  Croydon 
'      und  T.  K.  Gatehouse  in  London.    Neues  Telephon. 
P.  1561.     Dieselben  für  J.  &  D.   Popper    in  Wien. 
Vorrichtungen  zur  Verbesserung  der  Wirkung  galvani- 
scher Elemente. 
B.  3664.     G.    Stumpf   in    Berlin    ftlr    M.  Bauer. 
1..  Brouard  und  J.  Ancel  in  Parts.    Verfahren  zur 
Herstellung  von  Kabeln  und  Leitungsdrähten  zu  elek- 
trischen,  und   von   Drahten   zu  anderen  industriellen 
Zwecken. 

('.  966.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  ftlr  A-  Chcr- 
temps  vV  L.  Dandeu  in  Paris.  Neuerungen  an 
dynamoclektrischen  Maschinen. 

E.  967.  Dieselben  für  Th.  A.  Edison  in  Menlo-Park. 
Neuerung  an  rcgistiirenden  Voltametern  (Zusatz  zu 
P.  R.  No.  16661). 

E.  920.  Dieselben  für  denselben.  Neuerungen  in  Vor- 
richtungen zur  Regulirung  des  Stromes  in  Vcrthcilungs- 
systemen. 

P.  1503.  Dr.  C.  Pabst  in  Stettin.  Galvanisches  Element. 
P.  1564.  C.  Kesseler  in  Berlin   ftlr  W.  Plankinton 

in   Milwaukec.     Lagerung    unterirdischer  elektrischer 

Leitungen. 

K.  2764.  Derselbe  ftlr  N.  de  Kabath  in  Paris.  Ein- 
richtung zur  elektrischen  Beleuchtung  ftlr  Eisenbahn- 
und  sonstige  Fahrzeuge  mittels  Akkumulatoren. 

W.  2318.  Derselbe  ftlr  J.  Wenstrom  in  Oercbro. 
Neuerungen  in  der  Anordnung  der  Elcktromngnete  und 
der  Konstruktion  der  Induktoren  dynamoelektrischcr 
Maschinen. 

K.  2724.     F.  Engel   in  Hamburg    für  F.  Küpper- 
mann in  London.  Elektromagnetische  Regulirvorrich- 
tung    mit    sclbstthätigcr    Ausschaltung   des  Elektro- 
magnetes    nach    erfolgter    Regulirung    des  Kohlen- 
I  abstandes. 

P.  1380.  J.  Brandt  in  Berlin  für  J.  Perry  in  Wcst- 
Kcnsington.  I.ondon.  Neuerungen  an  den  Systemen 
und  den  Apparaten  zum  Vertheilen  von  elektr.  Energie. 


Patentschau. 


El.F.KTROTEClCN.  ZKrTSCHRirT. 

JUNI  ,99}.  


B.  3829.    Derselbe  für  Ch.  V.  Boys  in  Wirig.  Neue- 
rungen an  elektrischen  Apparaten  tum  Messen  der 
(Quantität  von  Elcktririt.1t,  welche  durch  einen  Leiter 
geführt  wird  (Zusatz  zu  l*.  R.  No.  19520). 
A.  824-     Derselbe  für  J.  I).  F.  Andrews  in  Glasgow, 
Vorrichtung  zur  Regulirung  der  Anziehungskraft  eine» 
Solcnoids  bei  elektrischen  Lampen. 
K.  2119.  R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  Ch.  A.  Randall 
in   New  -  York.     Anordnung    des    Magnetes    zu  der 
Schallmcmbran   und   der  Induktionsspirale   bei  Fern- 
sprechapparaten. 
T.  987.     Derselbe  für  M.   F.  Tyler    in  New-Haven. 

Schallkarnmcr  an  Telephonen. 
T.  97«-     Derselbe  für  E.  Thomson  in  Ncw-Britain. 

Neueningen  an  elektrisch  en  Lichtbogcnlampen. 
T.  1055.  Derselbe  für  G.  N.  Torren ce  in  Philadelphia. 


Neuerungen  an  Fernsprechapparaten. 
Z.  440.  C.  Pieper  in  Berlin  fllr  G.  Zanni  in  London. 
Herstellung  von  leuchtenden   Konduktoren  für  elek- 
trische Inkandeszcnzlampen. 
K.  235a     Derselbe    für    R.    Kennedy   in  Glasgow. 

Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
S.  1750.     Derselbe  ftlr  G.  G.   Scrivanow  in  Paris. 

Galvanisches  Klcment. 
R.  2210.     L.   A.   Riedinger    in  Augsburg.  Isolator 

für  elektrische  Leitungen. 
S.  1829.    J.  Möller  in   Würzburg  für  W.  Smith  in 
London.    Komposition  zur  Isolirung  elektr.  Leitungen. 
IL  3019.     Brandt   &   v.    Nawrocki    in  Berlin  für 
H.  J.  Haddan  in  London.    Bereitung  der  Elektroden 
sekundärer  Elemente. 
H.  3529-     Dieselben     für    denselben.  Automatischer 

Strrmmanipulator  und  zugehöriger  Hulfrnpparat. 
N.  789.    Dieselben   für  Ch.  I».  Nezereaux  in  Paris. 
Galvanisches    Element    mit    direkter   oder  indirekter 
Wirkung. 

L.  20OO.  G.  Leucbs  in  Nürnberg.  Herstellung  regencrir- 
barer  galvanischer  Elemente. 

W.  2369.  F.  C.  Glaser  in  Berlin  für  A.  Watt  in 
Liverpool.  Herstellung  poröser  Polplatten  ftlr  sekun- 
dere Elemente. 

R.  2263.  C.  T.  Rurchard  in  Berlin  für  H.  Roberts 
in  Pittsburgh.  Neuerungen  an  dynainoelektr.  Maschinen, 
um  das  Warmwerden  der  Theilc  zu  hindern. 


2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.  E  r  t  h  e  i  1 1  e  Patente. 
Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

22940.  R.  Kossmann  in  Crcfeld.  Neuerungen  an 
Interkommunikations  -  Signalen  für  EisenbahnzUgc.  — 
15.  Dezember  1882. 

22990.    A.  Fla  mache  in  Brüssel.  Blocksign.il- Apparat. 

—  30.  April  1882. 

Klasse  48.  Metallbearbeitung  (chemische). 

23136.  F.  Blanda  &  A.  Dumas  in  Bordeaux.  Ver- 
fahren zur  Vernickelung  vorher  magnetisirter  Gegen- 
stände. —  12.  September  i88i. 

23147.  E.  Schröder  in  Plagwitz-Lcipzig.  Apparat  zum 
galvanischen  Plattircn  und  gleichzeitigen  Dekapiren 
von  Metallblcchcn  und  kleineren  Metall-Massen-Artikeln. 

—  26.  November  1882. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

M.  2512.     F.  May  in  Halle  a.  S.   Elektrischer  Wasser- 
standszeiger mit  Alarmvorrichtung  für  Dampfkessel. 


Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

O.  403.  J.  Brandt  in  Berlin  für  G.  Olte  in  Apcl- 
doorn  (Holland).  Elektrischer  Kontrolapparat  für  die 
Stellung  der  Weichenzungen. 

Sch.  1898.  B.  Berghansen  &  Co.  in  Köln.  Selbst- 
tätige elektrische  Vorrichtung  zur  Signalisirung  der 
Haltstellung  von  Bahnhofsdeckungs-Signalcn. 

Klasse  26.  Gasbereitung. 
R.  2216.     P.   Richter    in  Potsdam.  Elektropncuma- 
tische  AnzUndevorrichtung  für  Lampen. 

Klasse  37.  Hochbau. 

St.  858.  A.  Steinhauser  in  Ulm.  Schutzvorrichtung 
gegen  das  Faulen  des  Holzes  von  Säulen,  Hopfcn- 
und  Telegraphen -Stangen  in  der  Erde. 


Klasse  40. 

H  3534-    R.  P.  Herrmann   in  Berlin.    Verfahren  zur 
Darstellung  von  Zink  auf  elcktrolytischem  Wege  aus 
Doppelsalzen  des  Zinksulfates  mit  Sulfaten  der  Alkalien 
alkalischen  Erden. 


Kla/se  42.  Instrumente. 

A.  856.  Chr.  Abel  in  Frankfurt  a.  O.  Apparat  zur 
sclbstthatigcn  Meldung  einer  bestimmten  Temperatur. 

Klasse  83.  Uhren. 
St.  903.  Thodc  &  Knoop  in  Dresden  für  The 
Standard  Time  and  Telephone  Company. 
Limited  in  London.  Neuerungen  an  Apparaten,  um 
Normal-  oder  andere  Uhren  durch  Zeitsignale  mit  ein- 
I  ander  in  Uebereinstimmung  zu  bringen,  deren  Ver- 
bindungsdrähte gleichzeitig  für  telephonische  oder  tcle- 
graphischc  Zwecke  benutzt  werden. 

3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 
Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

18175.    Neuerungen  an  Fernsprechapparatcn. 

19024.    Neuerungen  an  Diaphragmen  für  Telephone. 

20589.  Feuerbeständige  Inkandcsienzkammer  für  elek- 
trische Lampen. 

20641.  Neuerungen  in  der  Kanalisation  elektrischer 
Leitungsdrähte  für  Telephone,  Telegraphen,  Beleuch- 
tung«- und  KraftUbcrtragungszweckc. 

21 167.  Neueningen  in  Röhren  für  elektrische  Lei- 
tungen. 

21 514.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 

21609.    Leuchtkörper  für  elektrische  Inkandeszcnzlampen. 

22016.  Wächtcr-Kontrolapparate. 

Klasse  51.    Musikalische  Instrumente. 

20640.  Neuerungen  an  mittels  Elektrizität  bewegten 
Spielmcchanismcn  für  Pianoforte,  Orgel,  Harmonium 
u.  s.  w. 

b.    Versagung  eines  Patentes. 

Klasse  21.   Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

S.  1448.    Neues  Isolationsmaterial.    Vom  5.  Juni  1882. 

c.  Uebertragung  eines  Patentes. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

22570.  Neuerungen  in  der  Herstellung  von  Kohlen  zu 
Gltlhlichtlampcn.  Vom  14.  September  1882.  Ucber- 
tragen  auf  C.  H.  F.  M Ulier  in  Hamburg. 

Schlufs  der  Redaktion  am  15.  Juni. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag 


Julius  Spring»  in  Berlin  N.  —  Gedruckt  in  der  Reichsdrockerei. 

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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


Vierter  Jahrgang. 


Juli  1883. 


Siebentes  Heft. 


1 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


384- 
385. 

B. 
1591. 

«592- 

»593- 
»594- 

«595- 

1596. 

*597- 
1598. 

*599- 
1600. 
1601. 
1602. 


Mitglieder-  Verzeiehnifs. 
A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 
Hugo  Pischon,  Subdirektor  der  Deut- 


schen Edison-Gesellschaft. 
William  Hammer,  Elektriker  der  Deut- 
schen Edison-Gesellschaft. 

Anmeldungen  von  aufserhalb. 

Oskar  Steinert,  Betriebs-Telegraphen- 
Assistent,  Reichenbach  i.  V. 

Martin  Flathe,  Hüttendirektor  der 
Real  Compania  Asturiana,  AvilCs 
(Asturias),  Espagne. 

Herman  Gorz,  stud.,  Darmstadt. 

Friedrich  Tischendoerker,  Ingenieur, 
Nürnberg. 

Willem  Smit,  Fabrikant  elektrischer 
Maschinen,  Slikkervecr  b.  Rotterdam. 

Max  Schanze,  Mechaniker,  Leipzig. 

Hans  Grfjter,  c.  Postinspektor,  Erfurt. 

Eduard  Schmole,  Mechaniker,  Saar- 
brücken. 

Eugen  Krause,  Ingenieur,  Woolwich 
(Kent). 

Friedrich  Grahly,  Telegraphen-Aufseher 

(Mechaniker),  Düsseldorf. 
Oskar  Bussmann,   stud.  elektrotechn., 

Darmstadt. 
Carl  Schreiber,  Gewerke,  Burbach  und 

Siegen. 


ABHANDLUNGEN. 


Otto  von  Guerickes  Leistungen  auf  dem 
Gebiete  der  Elektrizitätslehre. 

Von  Dr.  E.  Gerland. 

(Schlufs  von  Seite  252.) 

Wäre  es  nun  wahr,  dafs  Guericke  diese 
seine  Experimente  zur  Erkenntnifs  von  Natur- 
gesetzen oder  Naturkräften  geführt  hätten  '),  so 
hätten  sie  ihn  nothwendig  die  verschiedene 
Leitungsfähigkeit   der   Körper   für  Elektrizität, 

')  Zerener  a.  a.  O.  II. 


1 


die  beiden  verschiedenen  Elektrizitätsarten  und 
die  Thatsachen  der  Influenz,  entdecken  lassen 
müssen;  nahe  genug  wenigstens  kam  er  diesen 
Entdeckungen.  So  aber  wurde  die  unglückliche 
Idee  von  den  Virtutes  Mundanae  Schuld,  dafs 
diese  Entdeckungen  noch  fast  ein  Jahrhundert 
hindurch  auf  sich  warten  liefsen.  Weit  ent- 
fernt nämlich,  in  ähnlicher  Weise  bei  der  Be- 
arbeitung dieser  Versuche  zu  Werke  zu  gehen, 
wie  bei  denen  über  die  Luft,  suchte  er  sie  nur 
zu  dem  Nachweise  zu  benutzen,  dafs  an  der 
Kugel  ein  Theil  der  angenommenen  Virtutes 
Mundanae  beachtet  werden  konnte.  Die 
Rolle,  welche  die  Reibung  bei  der  Hervor- 
bringung der  von  ihm  gefundenen  Erscheinun- 
gen spielte,  beachtete  er  gar  nicht.  Dagegen 
schlofs  er  aus  dem  Schweijen  der  Feder,  dafs 
die  Erde  kein  schwerer  Körper  sei,  und  daraus, 
dafs  sie  dabei  der  Kugel  stets  dieselbe  Seite 
zukehrte,  meinte  er  die  analoge  Erscheinung 
bei  der  Bewegung  des  Mondes  um  die  Erde 
erklären  zu  können.  Man  wird  deshalb  die 
Folgerung  nichtabweisen  können,  dafs  Guericke 
seine  Entdeckungen  auf  dem  Gebiete  der  Elek- 
trizitätsichre lediglich  einem  glücklichen  Zufalle 
verdankte.  Denn  Niemand  wird  behaupten 
können,  dafs  die  Virtutes  Mundanae  einen 
wirklichen  Zusammenhang  mit  den  an  der 
Schwefelkugel  beobachteten  Erscheinungen  auf- 
zeigten, und  ebenso  wenig,  dafs  die  Schlüsse 
aus  jenen  Versuchen  auf  die  Virtutes  Mundanae 
mit  logischer  Notwendigkeit  hätten  gezogen 
werden  müssen. 

Nach  dem  Vorgetragenen  wird  es  nun  nicht 
mehr  schwer  sein,  ein  Urtheil  über  Guerickes 
Leistungen  in  der  Elektrizitätslehre  zu  gewinnen. 
Als  er  seine  Versuche  unternahm,  hatte  sich 
wohl  nur  Gilbert  mit  den  elektrischen  Er- 
scheinungen eingehender  beschäftigt.  Derselbe 
hatte  eine  Reihe  von  Körpern  aufgesucht, 
welche  durch  Reibung  elektrisch  werden.  Hier- 
über findet  man  in  Guerickes  Versuchen  nichts, 
und  es  ist  somit  eine  Uebertreibung,  wenn 
Zerener  sagt,  die  Guericke'schen  Versuche 
kennen,  hiefse  das  Wesentliche  der  Elektrizitäts- 
lchrc  kennen  bis  in  die  erste  Hälfte  des 
18.  Jahrhunderts.  Aber  wenn  wir  nun  von  den 
Gilbert'schen  Versuchen  absehen  und  Zerener 
Recht  geben  wollten,  so  wäre  damit  bei  dem 
äufserst  geringen  Umfange  der  zu  seiner  Zeit 
und  durch  ihn  bekannten  Erscheinungen  doch 


36 


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Kl.EKTKOTECHN.  ZF.IT.«»nUTT. 
}Vl.l  iB8j. 


wenig  genug  gesagt.     Zudem   haben   wir  ge- 
sehen,   dafs    die    Beobachtung   einiger  neuer 
Thatsac.hen   noch  kein  allzu  grofses  Verdienst 
ist;  den  Werth  einer  solchen  Kntdeckung  giebt 
erst  ihre  Auffassung,  welche  sie  zu  Ausgangs- 
punkten  neuer   Untersuchungen    werden  läfst. 
So  giebt  ja  Jedermann  zu,  dafs  Galvani  die 
Kntdeckung   der   strömenden   Elektrizität  ganz 
zufällig  gelang,  als  er  präparirte  Froschschenkel 
mit  kupfernen  Haken   an   ein   eisernes  Gitter 
hing,  dafs  die  Annahme  einer  thicrischen  Elek- 
trizität, die  er  zur  Erklärung  seiner  Entdeckung 
machte,   so   unglücklich   und   unfruchtbar  wie 
möglich  war,   und  dafs  sie  demnach  gänzlich 
ohne  Polgen  geblieben  wäre,  wenn  sich  Voltas 
Genie  nicht  ihrer  bemächtigt  hätte.     Indem  er 
brauchbarere  Erklärungsversuche  machte,  hauchte 
er  der  Lehre  seinen  Geist  ein,  welcher  Galvani 
den  Namen  gegeben  hat.    Aber  ist  nicht  das 
Verhältnifs  Guerickes  zur  Lehre  von  der  Rei- 
bungselektrizität genau  dasselbe,  wie  das  Gal- 
vanis   zur  Lehre  von  der  strömenden?  Auch 
er  kam  nicht  darauf,  die  Ursache  der  Eleklri- 
zitätserregung  genauer  zu  ergründen  und  eine 
brauchbare  Annahme  über  ihr  Wesen  zu  machen. 
Von  der  Idee  seiner  Virtutes  Mundanae  erfüllt, 
deutete  er  in  ganz  oberflächlicher  Betrachtung 
die  beobachteten  Erscheinungen  auf  diese,  und 
dieser  Thatbestand   wäre   schwerlich  verkannt 
worden,   wenn  sich  ein  Zeitgenosse  gefunden 
hätte,   dem   eine  bessere  Deutung  jener  Ver- 
suche gelungen  wäre. 

So  ist  denn  auch  die  Behauptung,  Guericke 
habe  die  Elektrisirmaschine  erfunden,  von  be- 
denklicher Tragweite.  Gegen  dieselbe  macht 
Foggcndorff ')  mit  Recht  geltend,  dafs  dem 
Apparate,  den  man  für  die  erste  Elektrisir- 
maschine erklärt  hat,  ein  Hauptbcstandtheil  des 
Apparates,  den  wir  jetzt  so  nennen,  der  Konduktor 
fehlt,  und  dafs  derselbe  somit  als  eine  solche  Ma- 
schine nicht  angesprochen  werden  könne.  Aber 
vielleicht  darf  man  sie  mit  Hoffmann  und 
Hochheim  wenigstens  als  eine  unvollkommene 
Elektrisirmaschine  betrachten?  Hiergegen  würde 
wenig  einzuwenden  sein,  aber  dann  müfste  man 
auch  zugeben,  dafs  mit  demselben  Rechte  der 
Guericke'sche  Versuch  lediglich  als  eine  be- 
quemere Form  eines  längst  bekannten  Experi- 
mentes angesehen  werden  könne.  Wollte  man 
aber  weiter  schliefsen,  dafs,  wenn  auch  eine 
unvollkommene  Elektrisirmaschine,  Otto  von 
Gu  er  icke  doch  jedenfalls  die  Elektrisirmaschine 
erfunden  habe,  so  würde  man  diesem  selbst 
den  schlechtesten  Dienst  leisten.  Denn  dann 
müfste  man  konsequenterweise  auch  annehmen, 
dafs  Galilei  die  Luftpumpe  erfunden  habe. 
Der  Apparat,  mit  dessen  Hülfe  er  den  Wider-  • 
stand  der  Körper  gegen  den  leeren  Raum 
messen  wollte,  ein  Zylinder,  aus  welchem  ein 

')  I'orji«  ml  uT  f  f ,  (icn-hichte  <lcr  l'hysil.  ,  I.cip/i»;  .  187*  1 
S-  «33-  I 


luftdicht  schliefsender  Kolben  mit  Gewichten 
herausgezogen  wurde,  war  ja  eine,  wenn  auch 
unvollkommene  Luftpumpe,  und  hielte  man  ent- 
gegen, dafs  doch  Galilei  die  Versuche  mit 
diesem  Apparate  nicht  richtig  gedeutet  habe, 
so  müfste  man  denselben  Vorwurf  Guericken 
auch  machen.  Da  man  zu  diesem  Zugeständnifs 
und  ganz  mit  Recht  —  nicht  bereit  sein 
wird,  so  würde  man  Galilei  und  Guericke 
mit  ganz  verschiedenem  Mafse  messen.  Will 
man  ihm  also  die  Erfindung  der  Luftpumpe 
zuerkennen,  so  darf  man  ihn  konsequenterweise 
nicht  als  Erfinder  der  Elektrisirmaschine  an- 
sehen, und  so  wird  denn  auch  Zereners  Aus- 
spruch, dafs  man  lange  Zeit  bei  elektrischen 
Versuchen  nicht  über  die  Guericke'sche  Kugel, 
welche  durch  die  Hand  gerieben  wurde,  hin- 
ausgekommen sei,  ja  dafs  sogar  Nollet ')  sich 
noch  einer  solchen,  wenn  auch  von  Glas,  be- 
dient habe,  darauf  zurückkommen,  dafs  Ze- 
'  rencr  übersah,  wie  Nollet  nicht  nur  einen 
Konduktor,  sondern  auch  ein  Reibzeug,  welches 
allerdings  mit  der  Hand  gegen  eine  rotirende 
Glaskugel  oder  eine  hin-  und  hergeführte  Glas- 
röhre geprefst  wurde,  anwendete. 

Eine  übertriebene  Meinung  von  Guerickes 
Leistungen  in  theoretischer  Hinsicht  hat  nun 
auch  Hochheim  zu  den  ungerechtesten  Vor- 
würfen gegen  die  Zeitgenossen  des  Erfinders 
der  Luftpumpe  geführt.  Die  geringe  Aufmerk- 
samkeit, die  sie  solchen  wissenschaftlichen  Be- 
strebungen schenkten,  soll  Schuld  gewesen  sein, 
dafs  erst  neun  Jahre  nach  Vollendung  des 
Manuskriptes  der  Experimenta  nova  dasselbe 
gedruckt  wurde,  welches  Werk  dann  Gueric  kes 
Zeitgenossen  zu  wenig  zu  würdigen  verstanden 
hätten.  Die  Versuche  mit  der  Luftpumpe  waren 
nun,  als  die  Experimenta  nova  erschienen, 
längst  bekannt.  Die  Mifsachtung  müfste  also 
hauptsächlich  den  anderen  Abschnitten  des 
Buches  gegolten  haben.  Im  Obigen  glauben 
wir  aber  den  Nachweis  geführt  zu  haben,  dafs, 
wenn  eine  solche  bestand,  sie  eher  für,  als 
gegen  eine  richtige  Würdigung  des  Buches  ge- 
sprochen haben  würde.  Ich  habe  übrigens 
nirgends  eine  Notiz  darüber  gefunden,  wie  die 
Zeitgenossen  das  Buch  aufnahmen,  nur  die 
Kritik,  die  Leibniz  an  den  Abschnitten  übte, 
welche  von  den  Virtutibus  Mundanis  handeln 
und  die  ihm  brieflich  mitgetheilt  waren,  ist  mir 
in  dieser  Hinsicht  entgegengetreten.  Das  Re- 
sultat derselben  habe  ich  bereits  oben  ange- 
führt. Es  findet  sich  in  dem  Briefe,  in  wel- 
chem Leibniz  Guerickes  erste  Mittheilung  be- 
antwortet: »Eine  Solche  virtus  mundana«, 
sagt  er  dort  *),  >sey  auch  ursach  warum b  das 
bewegte  einerley  faciem  dem  bewegenden  ent- 
gegen kehret,   als  luna  terrae3),   wammb  die 

')  I.'Art  de»  F.xpericTice»,  Rd.  III.  Pari»,  1770,  S.  4*8. 
*'  Philosophische  Schriften  u.  s  w.,  S.  97. 
Oer  Mond  dei  Erde. 


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283 


stücken  eines  globi ')  zu  ihrem  globo  eylcn,  und 
warumb  der  Magnet  sich  also  wie  der  Globus 
Terrae')    stelle  .  .  .      Allein    es    ist    Air  allen 
Dingen  acht  zu  haben,  dafs  man  nicht  nach 
art  der  Scholasticorum  etwa  sich  solcher  worth  j 
bediene,  so  wohl  gesagt,  aber  nicht  ausgelegt  \ 
oder   verstanden   werden   können.     Denn   wie  j 
Mein  Hochg.  Hr  hochvernünfftig  ermessen  kann, 
so  ist  was  virtus  mundana  sey,  so  wenig  ver- 
stündlich, wenn  keine  mehere  erclärung  dazu 
komt,    als    was    da    sey    forma  substantialis, 
sympathia  et  antipathia,  vis  magnetica»  species 
immaterialis,  und  dergleichen  mehr.     Und  ob 
Mein  Hochg.  Hr  gleich   mit   einem  schöhnen 
experiment  solche  virtutes   mundanae  beweiset, 
so  sind  sie  doch  damit  nicht  ercläret,  denn  es 
eben  so  tunckel  bleibt,  woher  sowohl  in  globo 
illo  ex  mineralibus  composito,  (in  jener  aus  Mine- 
ralien zusammengesetzten  Kugel)  als  in  mundo  ' 
solche  virtutes  entstehen.«    Dieser  Kritik  gegen- 
über hatte  Guericke  wenig  vorzubringen.    In  ! 
der    Hauptsache    verwies   er   den    damaligen  j 
kurmainzischen  Rath  am  Ober-Revisionskollegium 
auf  sein  demnächst  erscheinendes  Werk.    Dafs  i 
aber  auch  dieses  zu  denselben  Schlüssen  führt, 
wie  sie  I.eibniz  bereits  gezogen  hatte,  glaube 
ich  oben  nachgewiesen  zu  haben. 

Der   Briefwechsel   Guerickes  giebt   uns  nun 
die  Mittel  an  die  Hand,  wenn  auch  nicht  die 
Zeit,  in  welcher  die  elektrischen  Versuche  an- 
gestellt wurden,   zu  bestimmen,   so  doch  mit 
grofser  Wahrscheinlichkeit  festzusetzen,  welche 
Versuche  die  früheren  waren,  die  mit  der  Luft- 
pumpe oder  die  elektrischen.  Zerencr3)  macht  j 
die  Ansicht  eines  Urenkels  Guerickes,  des  Re- 
gierungsrathes  vonBiedersee,  zu  der  scinigen, 
dafs  die  Versuche  mit  der  Luftpumpe  und  die 
elektrischen  in  den  Jahren  1632  bis  1638  an- 
gestellt seien,  und  meint  dann  weiter,  dafs  die 
mit  der  Luftpumpe  später,  jedenfalls  aber  vor  . 
1646  beendet  wurden.    In   den  Jahren  1632  J 
bis    1638    soll   nämlich   Guericke   in  seiner 
Eigenschaft  als  schwedischer  (später  sächsischer)  ; 
Fcstungs- Ingenieur  die   meiste  Mufse  zu  der- 
artigen Versuchen  gehabt  haben ;  dafs  er  aber 
sofort  nach  der  Zerstörung  seiner  Vaterstadt, 
die  ihm  aufser  einer  Sammlung  von  Urkunden 
nichts    von   seinem   beweglichen   Gute    übrig  f 
liefs4),  sich  an  die  Verfertigung  mathematischer  ; 
Instrumente  begeben,  das  beweise  die  Inschrift 
eines  Astrolabiums,  welches  1791  aus  Bieder- 
sees  Nachlafs   in    den   BesiU   des  bekannten 
Helmstedter  Professors  und   sich  mit  Geheim- 
nissen  aller  Art  umgebenden   Sammlers,  des 
Hofraths  Bei  reis,  gekommen  sei  und  die  In- 
schrift getragen  habe:  »fait  par  Otto  de  Guericke, 
Ingenieur  ä  Magdebourg  1632«,    welche  In- 

'!  Kugel. 
I,  Erdkugel. 

»■  Zerener  a.  a.  O.  S.  VIII. 
<;  Hio  a.  a.  O.  S.  19. 


schrift  freilich  erst  nach  1666  eingravirt  sei, 
weil  Guericke  vor  seiner  Nobilitirung,  welche 
in  das  genannte  Jahr  fiel,  sich  Gericke  ge- 
schrieben habe.  Wie  unzuverlässig  Biedersee 
hinsichtlich  seiner  Angaben  über  seines  Ahnen 
physikalische  Arbeiten  ist,  daraufhaben  Dies') 
und,  auf  ihn  gestützt,  Hoffmann')  aufmerksam 
gemacht.  Seine  Angabe  hinsichtlich  des  Astro- 
labiums mufs  also  mit  gröfster  Vorsicht  auf- 
genommen werden.  Diese  wird  noch  mehr 
geboten,  wenn  man  den  Katalog')  der  Appa- 
rate Guerickes  nachsieht,  der  gelegentlich  der 
Versteigerung  eines  Theilcs  der  Beireis'schen 
Sammlung,  welche  181 1  vorgenommen  wurde, 
aufgestellt  worden  ist.  Derselbe  enthält  nicht 
weniger  als  36  von  Guericke  >erfundene« 
und  zum  Theile  von  ihm  selbst  verfertigte  Ap- 
parate. Darunter  befindet  sich  eine  Anzahl, 
die  lange  vor  Guericke  erfunden  waren;  sie 
enthält  aber  merkwürdiger  Weise  auch  »Papins 
Kapselkunst«  (Zentrifugalpumpe),  welche  erst 
zwei  Jahre  nach  Guerickes  Tode  von  Papin 
veröffentlicht  wurde. ')  Wenn  nun  auch  das  von 
Biedersee  hintcrlassene  Verzeichnifs  der  Ap- 
parate, die  er  aus  dem  Nachlasse  Guerickes 
erhielt,  wohl  den  Ursprung  derselben  sicher 
stellt,  so  ist  dadurch  noch  lang  nicht  bewiesen, 
dafs  Guericke  nach  1663  jenem  Astrolabium 
die  oben  angeführte  Aufschrift  eingravirt  habe. 
So  lange  aber  die  Authcntität  derselben  nicht 
nachgewiesen  ist,  wird  man  keinerlei  Schlüsse 
daraus  ziehen  dürfen,  besonders  dann  nicht, 
wenn  andere  gewichtige  Gründe  gegen  dieselben 
sprechen. 

Gegen  die  Zeitbestimmungen  Biedersees  und 
Zereners  spricht  aber  mancherlei.  Zunächst 
die  Thatsache,  dafs  er  diese  Versuche  nicht 
auch  in  Regensburg  vorführte,  und  dafs  dem- 
gemäfs  Schott  nichts  darüber  mittheilt;  weiter 
der  Umstand,  dafs  Leibniz  noch  167 1  an  den 
von  ihm  hochgeschätzten  Gelehrten  schreibt, 
ob  es  wahr  sei,  was  man  erzähle,  dafs  derselbe 
eine  frei  in  der  Luft  schwebende  Kugel  durch 
Hinwendung  gegen  eine  zweite  mittels  einer 
neuen  Art  von  Magnetismus  herumführen  könne  *); 
dieser  aber  antwortete,  das  müsse  wohl  die 
Schwefelkugel  sein,  und  übersandte  darauf  hin 
Lcibnizen  eine  solche  Kugel  nebst  einem  Päck- 
chen Flaumfedern,  welche  noch  vorhanden  sind; 
endlich  die  genauen  Angaben  des  Leibniz- 
Guericke'schen  Briefwechsels  selbst.  Aus  den 
Einwürfen  Leibnizens  geht  nämlich*)   mit  Be- 


')  Dict  1.  a.  O.  S.  37. 

*>  Hoffmann  a.  a.  O.  S,  joj. 

')  Ver/eiehnif«  einer  amehnlichen  Sammlung  von  manoigfanieen. 
grof»enthe>l«  Lnvdiaren  Seltenheiten  im  allen  Reichen  der  Nalur 
«in«)  Kumt.  imammenge!*rach(  durch  C.  O.  Bei  reu,  welche  am 
17.  Juni  1811  und  folgenden  Taxen  Öffentlich  vcrMcrgeit  weiden 
«ollen,  Helmftlcdl,  jSii,  S.  19. 

%  Gcrtaml,  1-cihni/en*  und  Huysm»'  Hricfwccluel  mit  l'apin 
u.  «.  w.    Hcrlin,  1881 ,  S  17. 

*)  Philosophische  Schriften,  S.  94,  An  verum  »it,  ijuoi!  narra- 
verum,  mc  pn»*c  ginhum  in  acre  lihro  pendentem  alterius  »ppli- 
catime,  novo  quodum  Miigneiiimi  «euere  circumdt«:ete. 

"j  ib.  S.  98. 

3«* 

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284 


Abhandlungen. 


ELKKTROTEOHJJ.  ZEITSCinttKT. 
JUU  i8<). 


stim  mthcit  hervor,  dafs  Guericke  von  seinen 
Ideen  über  den  leeren  Raum,  welche  er  aus 
seinen  Versuchen  mit  der  Luftpumpe  abstrahirte, 
auf  die  Annahme  der  Virtutes  Mundanae  kam, 
zu  deren  Begründung  er  dann  erst  wiederum 
diese  elektrischen  Versuche  anstellte.  Die  Kon- 
sequenz und  damit  die  Möglichkeit  dieses 
Gedankenganges  zerstören  Biedersee  und 
Zerener  mit  ihrer  auf  wenig  haltbare  Gründe 
gestützten  Annahme ,  und  man  wird  sowohl 
aus  der  Natur  der  Sache  selbst,  als  auch  aus 
Guerickes  Gewohnheit,  logisch  zu  denken,  wie 
sie  in  den  Experiments  novis  uns  genügend 
entgegentritt,  schliefsen  müssen,  dafs  jene  An- 
nahme irrig  ist.  Keincnfalls  aber  würde  es 
Guericken  zum  Ruhme  gereichen,  wenn  Bie- 
dersee und  Zerener  Recht  hätten. 

Der  sich  so  ergebenden  Reihenfolge  der 
Guericke'schen.  Arbeiten  steht  auch  äufserlich 
nichts  entgegen,  da  er,  nach  Beendigung  der 
wichtigsten  Versuche  mit  der  Luftpumpe,  in 
dem  Zeiträume  von  1654  bis  1663  nur  im 
Jahre  1659  einige  Monate  von  Magdeburg  ab- 
wesend war,  während  er  auf  den  Reisen,  welche 
vor  diesen  Zeitraum  fallen,  hinreichend  Zeit 
und  Gelegenheit  hatte,  in  seinen  Lieblings- 
studien fortzufahren,  durch  Ausarbeitung  seines 
Buches  und  seiner  Annahme  von  den  Virtutes 
Mundanae. 

Bevor  ich  diese  Zeilen  schliefse,  mufs  ich 
noch  mit  ein  paar  Worten  auf  eine  sehr  merk- 
würdige Stelle  des  Leibniz-Guericke'schen  Brief- 
wechsels eingehen.  Sie  ist  der  Anfang  des 
Briefes,  den  der  letztere  am  1.  März  1672  an 
ersteren  schrieb,  und  lautet  folgendermafsen  '): 
»Desselben  gar  angenehmes  vom  31.  Jan:  hatt 
mich  die  Vberkunfft  der  Schwäffelkugcl  ver- 
ständige« vnd  dafs  sie  wegen  anderer  geschöffte 
noch  nicht  rächt  probiret  werden  können; 
doch  hette  Er  die  Wärme  vnd  funken  gar 
wohl  gespühret  etc.  Nuhn  weifs  nicht,  ob  etwa 
ein  mifsverstand  hierbey,  weil  mihr  von  Wärme 
bey  der  kugcl  nichts  bewust,  die  funcken  aber 
müsften  etwa  von  dem  leuchten  zu  verstehen 
sein,  wan  man  Sie  mitt  trucken  handen  bey 
der  nachtt  oder  im  finstem  gemach  bestreichet, 
so  gibtt  Sie,  wie  der  Zucker  leuchtung  von 
sich.  Aber  die  andern  operationes  die  Sic 
thutt,  sind  viel  vorträfflicher,  davon  alles  mein 
tractat  mitt  mehren  mälden  wird,  wan  er  erst- 
lich heraufs  ist.«  Daraus  geht  hervor,  dafs 
Guericke  keineswegs,  wie  Hochheim *)  meint, 
bereits  elektrische  Funken  beobachtet  hat,  dann 
aber  auch ,  dafs  die  Ansicht  Poggendorffs  *), 
Woll  habe  1698  diese  Erscheinung  zuerst  be- 
obachtet, dahin  korrigirt  werden  mufs,  dafs 
Leibniz  167 1  sie  zum  ersten  Male  sah.  Dafs 
der  Brief  Leibnizens,   in  welchem  er  dieses 


>)  ib.  S.  107. 

*)  Hocbbeim  a.  a.  O.  S.  16. 

*)  Poggendorff,  Geschichte  der  Physik,  S.  834. 


meldet,  verloren  ist,  hindert  uns,  zu  erklären, 
wie  er  diese  Beobachtung  sofort  bei  vorläufigem 
Experimentiren  machte,  die  Guericke  bei 
seinen  eingehenden  Versuchen  vollständig  ent- 
gangen war,  so  vollständig,  dafs  er  das  unver- 
hohlenste Erstaunen  über  die  Erscheinung  und 
seinen  Unglauben  an  dieselbe  nicht  unter- 
drücken kann.  Glücklicherweise  ist  dies  Anlafs 
geworden,  dafs  er  uns  Leibnizens  Worte  voll- 
ständig genug  aufbewahrt  hat.  Mufs  man  aber 
j  hierin  nicht  einen  weiteren  Beweis  für  unsere 
!  Behauptung  sehen,  dafs  die  elektrischen  Ver- 
suche Guerickes  im  Gegensatze  zu  denen  mit 
der  Luftpumpe  mit  gröfster  Befangenheit  und 
Voreingenommenheit  angestellt  wurden?  Als 
er  von  Torriceiiis  Erfindung  des  Barometers, 
von  Pascals  Versuch  mit  demselben  hörte, 
hatte  er  nichts  eiligeres  zu  thun,  als  beides 
nachzumachen,  jetzt  glaubt  er  nicht  einmal  an 
die  Entdeckung  des  elektrischen  Funkens  durch 
Leibniz,  die  freilich  seinem  Beweise  für  die 
Virtus  lucens  seiner  Kugel  hätte  gefährlich  wer- 
den können. 

Wenn  uns  demnach  unsere  Untersuchung 
Guericken  als  trefflichen  Beobachter  zeigt, 
der  die  Lehre  von  dem  Gewichte  der  Luft 
fand  und  einige  Eigenschaften  elektrischer 
Körper  zuerst  beobachtete,  so  läfst  sie  uns 
gleichwohl  nicht  verkennen,  dafs  er  den  neuen 
|  Geist  empirischer  Forschung,  wie  er  namentlich 
<  durch  Galilei  in  die  Naturwissenschaft  einge- 
führt worden  war,  nicht  vollständig  aufgenom- 
men hatte;  vielmehr  wurden  seine  Versuche 
Anlafs,  dafs  er  nach  Art  der  Scholastik  ein 
System  bildete  und  auszuarbeiten  suchte,  ja 
sogar  die  Resultate  weiterer  Experimente  ihm 
unterordnete.  Somit  steht  Guericke  als 
Forscher  nicht  über  den  Tüchtigeren  seiner 
Zeit,  aber  man  darf  nicht  vergessen,  dafs  die 
Hauptarbeit  seines  Lebens  auf  politischem  Ge- 
biete zu  verrichten  war,  und  dafs  das  Gefühl 
der  Dankbarkeit,  welches  ihm  seine  Vaterstadt 
auch  jetzt  noch  in  vollem  Mafse  entgegenbringt, 
wohl  die  Ursache  dafür  geworden  ist,  dafs  man 
in  der  Beurtheilung  seiner  wissenschaftlichen 
Leistungen  nicht  immer  mit  der  nothwendigen 
Unparteilichkeit  verfahren  ist. 


Die  Militärtelegraphie  in  Holland. 

(Schlufs  von  Seite  257.) 

Materialien  der  holländischen  Kriegs- 
telegraphen. 
Um  ein  möglichst  einheitliches  Zusammen- 
wirken der  beiden  Kriegs-Telcgraphenformen  zu 
ermöglichen  und  um  den  Bau  der  Linien  zu 
erleichtem,  kommt  bei  Feld-  und  Etappcn- 
telegraphen  dasselbe  Material  zur  Verwendung. 
Hieraus  ergiebt  sich  allerdings  der  Uebelstand, 


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Ei.f.ktrotechn.  Zeitschrift. 
  JULI  1883. 


UlE  MlLITARTELEGRAPHIE  IN  HOLLAND. 


285 


dafs  das  Feld-Telegraphenmatcrial  sehr  schwer- 
fällig wird;  da  jedoch  anzunehmen  ist,  dafs  die 
Entfernungen,  fiir  welche  Feldtelegraphen  in 
Holland  in  Anwendung  kommen  könnten,  nur 
sehr  kurze  sind,  so  wird  der  Nachtheil,  der 
aus  den  gTofseren  Transportschwieriykeiten  er- 
wachsen könnte,  wohl  kaum  in  Anschlag  zu 
bringen  sein. 

Jede  der  vier  Divisionen  eines  Armeekorps 
ist  mit  Materialien  für  eine  Telegraphenabthci- 
lung  ausgerüstet.    Dieses  besteht: 

für  die  1.  und  2.  Division  aus  1  Stangen- 
wagen ,  1  Kabelwagen ,  1  Kabelkarrcn  und 
2  Stationswagen; 

fiir  die  3.  und  4.  Division  aus  1  Stangen- 
wagen ,  2  Kabelwagcn ,  1  Kabelkarren  und 
2  Stationswagen. 

Fig.  1. 


Um  das  Gewicht  der  Kabelwagen  noch  mehr 
zu  erleichtern,  sind  bei  der  3.  und  4.  Division 
die  Seitenwände  der  Wagen  aus  Eisenblech 
und  nicht  aus  Holz,  wie  bei  der  1.  und  2.  Di- 
vision. 

Da  in  Zukunft  nur  noch  Kabelwagen  von 
der  leichteren  Konstruktion  in  Anwendung 
kommen  werden,  so  genügt  es,  hier  nur  von 
diesen  eine  genauere  Beschreibung  zu  geben. 

Diese  Kabelwagen,  wie  in  Fig.  1  und  2 
dargestellt,  sind  vierrädrig.  Der  Wagenkasten 
zur  Aufnahme  der  Kabel  ist  ein  Holzgestell, 
das  mit  Eisenblech  bekleidet  und  durch  zwei 
vertikale  Holzwände  in  drei  Hauptabtheilungen 
getheilt  ist,  von  denen  die  beiden  äufseren  mit 
Eisenschienen  zur  Aufnahme  der  Kabeltrommeln 
versehen  und  in  vier  Unterabtheilungen  a,  b,  e,f 


Die  Kabelwagen  der  1.  und  2.  Division  sind 
als  zu  schwerfällig  befunden  worden  und  man 
hat  daher  die  3.  und  4.  Division  mit  vier  leich- 
teren Wagen  ausgerüstet,  worauf  die  ursprüng- 
lich für  zwei  Wagen  bestimmte  Last  des  Mate- 
rials so  vertheilt  wird,  dafs  jeder  der  Kabel- 
wagen der  3.  und  4.  Division  die  Hälfte  des 
isolirten  Drahtes  trägt,  den  der  Wagen  der 
1.  und  2.  Division  transportirt;  18  km  Kabel 
ist  ungefähr  die  Länge ,  die  von  einer  jeden 
Division  mitgeführt  wird. 

Für  den  Transport  sind  erforderlich: 
für  jeden  Kabelwagen  der  1.  und  2  Division 
6  Pferde; 

für  jeden  Kabel  wagen  der  3.  und  4.  Division 
4  Fferde; 

für  jeden  Stationswagen  2  Pferde; 

für  jeden  Draht-  und  Stangenwagen  4  Pferde. 

Zum  Einspannen  der  Pferde  sind  die  Kabel- 
karrcn mit  Gabeldeichseln  verschen;  bei  den 
übrigen  Fuhrwerken  dienen  einfache  Deichseln 
demselben  Zwecke.  Die  vollkommene  Geschirr- 
ausrüstung wird  in  den  Pionier -Pataillonskam- 
mern  aufbewahrt,  und  dem  BataillonsKomman- 
deur  fällt  der  Ankauf  der  Pferde  im  Fall  einer 
Mobilmachung  zu. 


eingethcilt  sind.  Die  mittlere  Abtheilung  besteht 
;  wieder  aus  sechs  Unterabtheilungen  (,  J,  c',  d', 
g,  h.  Die  vier  Räume  a,  b,  e,f  dienen  zur 
Aufnahme  von  zwölf  Kabeltrommeln,  von  denen 
jede  aus  einem  Holzzylinder  mit  eisernen  Seiten- 

Ftg.  3- 


theilen  und  mit  schmiedeiserner  Axe  und 
Kurbel  bestehen. 

Jede  Trommel  fafst  500  m  Feldkabel  und 
wiegt  ohne  Kabel  16  kg.  Die  Abtheilungen  c 
I  und  d  sind  jede  mit  einer  Schublade  versehen; 
in  der  einen  befinden  sich  24  Kabelklemmcn, 
in  der  anderen  50  Krdhaken  und  50  Krampen 
zum  Aufhängen  der  Kabel.  Die  Erdhaken, 
Fig.  3,  sind  aus  Schmiedeisen  gearbeitet  und 


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286 


Abhandlunofn. 


El.RKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
JIXI  :SB3. 


an  ihrem  einen  Ende  mit  einem  Ringe  zum 
Herausziehen  des  Hakens  versehen.  Die  eisernen 
Krampen  bestehen  aus  einer  Schraube  mit 
Haken  und  können  in  Bäume  oder  Pfosten 
u.  s.  w.  eingeschraubt  werden. 

In  den  Abteilungen  g  und  //  werden  acht 
weifse  und  vier  rothe  Fahnen  aufbewahrt,  so- 
wie 65  Holzlatten  zum  Schutze  des  Kabels  bei 
Wegübergängen.   Diese  Latten  sind  20  mm  stark, 


1 


Am  Fufsbrette  des  Bockes  ist  ein  Hand- 
karren mittels  zweier  Haken  befestigt,  der 
zum  Transporte  der  Kabeltrommeln  da  in  An- 
wendung kommt,  wo  der  Kabelwagen  nicht 
folgen  kann. 

An  der  linken  Seite  des  Wagens  hängt  eine 
Reservedeichsel  und  eine  Gabel  zum  Empor- 
heben der  Kabel,  ferner  an  der  rechten  Seite 
eine  Leiter  mit  13  Stiegen.  Unter  dem  Kabel- 


40  mm  breit  und  1  m  lang   und   haben  eine     wagen  befinden  sich  noch  ein  Kohleneimer,  ein 

Fi«.  4- 


Rinne  zur  Aufnahme  des  Kabels.  Die  Fahnen 
dienen  zum  Markiren  der  Linie  und  sind  mit 
Eisenschuhen  versehen,  um  das  Einstecken  in 
die  Erde  zu  erleichtern. 


Topf  mit  Wagenschmiere  und  zwei  Laternen 
mit  je  zwei  Lichtern. 

Auf  dem  Wagen  liegt  ein  Reserve -Hinterrad 
und   unter  diesem  Rad  ein  Ring  von    200  m 


Der  Bockkasten  ist  in  zwei  Abtheilungen  gc- 
theilt,  wovon  die  obere  durch  eine  Scharnier- 
thür unter  dem  Bockkissen  zugänglich  gemacht 
ist,  während  die  untere  Abtheilung  sich  von 
außen  an  der  linken  Seite  öffnet.  In  diesen 
Abtheilungen  werden  aufbewahrt : 

1  Werkzeugsbeutel  mit  1  Hammer,  1  Messer, 
1  Feile,  1  Kneipzange,  1  Reifszange,  2  Schrauben- 
zieher, 2  Bogen  Sandpapier  und  1  Knäuel  Bind- 
faden ; 

ferner  2  Erdrammer,  1  Reservebrake,  2  eiserne 
Kurbeln  für  Kabeltrommeln,  1  Aufschlaghammer 
sowie  1  Schlüssel  und  1  Wagenwinde  zum 
Schmieren  der  Wagenaxcn. 


Flufskabel.  Zwischen  Bock-  und  Wagenkasten 
befindet  sich  ein  Reserve- Vorderrad.  Die  Vorder- 
und  Hinterräder  der  Kabelwagen  sind  dieselben 
wie  bei  den  Stationswagen,  unterscheiden  sich 
jedoch  unzweckmäfsiger  Weise  von  den  Rädern 
der  anderen  militärischen  Fuhrwerke. 

Beim  Auslegen  des  Kabels  werden  zunächst 
die  Klappen  und  Tiniren  m,  l  und  n  am  hin- 
teren Theile  des  Wagenkastens  und  «'  und  0 
am  vorderen  Theile  des  Wagens  in  der  in  Fig.  1 
durch  punktirte  Linien  angedeuteten  Weise  ge- 
öffnet. Ein  Mann  platzirt  sich  sodann  auf  die 
heruntergelassene  Klappthür  ///,  legt  die  Kabel- 
trommeln in   das  Lagergestell   k   und  besorgt 


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287 


das  ungestörte  Abrollen  des  Kabels;  ein  zweiter 
steigt  durch  die  Oeffnung  «'  o  in  den  Raum  i 
und  händigt  die  erforderlichen  Kabeltrommeln 
aus. 

Das  Totalgewicht  dieser  Kabelwagen  mit  Be- 
mannung und  voller  Ausrüstung  beträgt  2  100  kg. 

Die  Kabelwagen  der  1.  und  2.  Division  sind 
nach  gleichem  Prinzipe  gebaut;  sie  sind  jedoch, 
wie  bereits  erwähnt,  zu  schwer  und  wiegen  mit 
voller  Belastung  3  200  kg.  Der  Wagenkasten 
ist  gröfser  und  enthält  23  Kabeltrommeln.  Die 
Abtheilungen  g  und  h  sind  bei  diesen  Wagen 
unter  das  Wagengestell  verlegt,  und  es  befinden 
sich  in  der  einen  Abtheilung  vier  rothe,  acht 
weifse  Fahnen  und  65  Holzlatten,  in  der  an- 
deren, die  mit  vier  Schubladen  versehen  ist, 
46  Kabel -Verbindungsmuffen,  100  Aufhänge- 
schrauben und  100  Kabel-Erdhaken.  Auf  dem 
Wagen  liegt  ein  Flufs- Kabelring  von  400  m 
Länge. 

Fig.  6. 


Kabelkarren.  Im  Unterschiede  von  Feld- 
Telegraphenausrüstungen  anderer  Armeen  hat 
man  in  Holland  aufser  dem  Draht-Handkarren, 
der,  wie  oben  erwähnt,  am  Bocke  des  Kabel- 
wagens  befestigt  ist,  noch  einen  Kabelkarren, 
Fig.  4  und  5,  der  von  zwei  Pferden  gezogen 
wird  und  zum  Transportiren  einer  Drahttrommel 
mit  6  km  Kabel  sowie  einer  Anzahl  Werkzeuge 
bestimmt  ist.  Die  wichtigsten  Theile,  woraus 
dieser  Kabelkarren  besteht,  die  Axe,  Räder, 
Radnaben,  Braken,  Deichselbäume  u.  s.  w.  sind 
dieselben  wie  bei  den  Artillerie-Fuhrwerken  und 
können  daher  leicht  ersetzt  werden. 

Die  eiserne  Karrcnaxe  b,  Fig.  6  und  7 ,  hat 
einen  quadratischen  Querschnitt;  dieselbe  ist 
mit  einer  gufseisernen ,  aufsen  zylinderförmig 
abgedrehten  Büchse  k  versehen,  die  fest  auf 
der  Axe  sitzt,  und  über  diese  Büchse  ist  ein 
Messingzylinder  /  geschoben  ,  der  in  einen 
Flantsch  endet,  der  mit  Sperrzähnen  versehen 
ist,  Fig.  7 ,  in  welche  die  Sperrklinke  y  einge- 
legt werden  kann.    Der  Zylinder  /  ist  auf  der 


festen  Büchse  k  drehbar,  wird  aber  durch  eine 
Scheibe,  die  an  der  Aufsenseite  der  Büchse  k 
festgeschraubt  ist,  gegen  seitliches  Verschieben 
gesichert.  Auf  dem  Zylinder /  ruht  der  Trommel- 
körper /  mit  den  Seitenflantschen  ///,  die  mit 
einer  Anzahl  eiserner  Handgriffe  versehen  sind, 
:  wie  aus  Fig.  4,  5,  6  und  7  ersichtlich  ist,  und 
die  dazu  dienen,  die  Trommel  beim  Aufnehmen 
des  ausgelegten  Kabels  zu  drehen.  Zwischen 
der  Trommel  und  der  Radnabe  befindet  sich 
noch  eine  Eisenkrinolinc  v,  7i>,  z,  die  am  hin- 
teren Ende  den  Handwerkszeugkasten  /  trägt, 
und  gegen  welche  ein  zweiter  Kasten  am  vor- 
deren Theile  des  Karrens  angelehnt  ist.  Am 
Mittelständer  w  dieses  Eisengestelles  ist  die 
Sperrklinke  v  befestigt,  und  die  halbkreisförmig 
gebogenen  Stangen  v  nebst  Querstange  z  dienen 
als  Gestell  zum  Tragen  einer  Ocl- Leinwand- 
bedeckung. 


Die  zum  Kabelkarren  gehörigen  Materialien 
sind  folgendermafsen  platzirt: 

auf  der  Trommel:  6  km  Kabel; 

unter  dem  Vorderkasten:  1  Eimer  und  1 
Schmiertopf; 

in  dem  Vorderkasten:  1  Bürste;  1  Oelkanne; 
1  englischer  Schlüssel;  1  Werkzeugbeutel  mit: 
1  Hammer,  1  Messer,  1  Feile,  1  Kneipzange, 
1  Beifszangc,  2  Schraubenziehern,  2  Bogen  Sand- 
papier ,  1  Knäuel  Bindfaden  ;  1  Aufschlag- 
hammer; 26  Kabel  -  Verbindungsmuffen  ; 

in  dem  Hinterkasten:  50  Kabel- Auf hänge- 
haken;  30  Kabelerdhaken;  20  Holzlatten  zum 
Kabelschutze;  2  rothe  Fahnen;  4  weifse  Fahnen. 

Das  Totalgewicht  eines  Kabelkarretis  mit 
voller  Belastung  betragt  1  000  kg. 

Kabel  und  isolirte  Drähte.  Es  kommen 
drei  Arten  isolirtcr  Drähte  in  Anwendung: 
A.  Fcldkabcl;  15.  Stalions  -  Vcrbindungsdrähte; 
C.  Flufskabcl. 

A.  Das  Feldkabel,  welches  mit  Hülfe  des 
Kabclwagens  oder  -Karrens   auf  blofser  Erde 


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288 


Abhandlungen. 


Elektrotkchn.  Zeitschrift. 

JULI  1883. 


ausgelegt  wird,  hat  einen  isolirten  Leiter  von 
5, »s  mm  Durchmesser,  der  aus  einer  Litze  von 
drei  o,97  mm  starken  Kupferdrähten  besteht, 
die  mit  drei  Lagen  Kautschuk  bedeckt  ist 
Derselbe  ist  dann  noch  durch  eine  Lage  starken 
Drillichs  und  schliefslich  mit  zwei  Lagen  in 
Ozokerit  getränkten  Bandes  beschützt,  wodurch 
das  Kabel  einen  Totaldurchmcsser  von  8  mm 
erhält.  Sein  Gewicht  beträgt  80  kg  auf  das 
Kilometer  und  der  Leitungswiderstand  etwa 
10,7  S.-E.  auf  das  Kilometer  bei  i5°C. 

Dieses  Kabel  ist  zu  schwer  und  hat  einen 
zu  grofsen  Durchmesser  und  dürfte  wohl  durch 
das  leichtere  österreichische  bezw.  deutsche 
Feldkabel  von  einem  Durchmesser  von  nur 
6  mm  bei  einem  Gewichte  von  48  kg  auf  das 
Kilometer  vortheilhaft  ersetzt  werden  können. 

B.  Isolirte  Statiorisd  rähtc.  Dieselben 
bestehen  aus  einer  Litze  von  drei  o)7  mm 
starken  Kupferdrähten  mit  zwei  Lagen  Kaut- 
schuk zu  einem  Durchmesser  von  4,7  mm  und 
mit  einem  starken  Bande  bekleidet.  Total- 
durchmesser s  mm. 

C.  Flufskabel.  Für  Flufsühergänge  wird 
ein  von  der  Firma  Siemens  Brothers  &  Co. 
in  London  gefertigtes  Kabel  verwendet,  das 
aus  einem  soliden  Kupferdrahte  von  i,,5  mm 
Durchmesser  besteht,  der  mit  Guttapercha  isolirt, 
mit  gegerbtem  Jutegarn  umsponnen  und  mit 
einer  Schutzhülle  von  20  verzinkten  Eisen- 
drähten von  je  1  mm  Durchmesser  bekleidet 
ist.  Der  Totaldurchmesser  dieses  Kabels  ist 
8  mm,  das  Gewicht  170  kg  auf  das  Kilometer. 
Der  Leitungswiderstand  ist  ungefähr  16,4  S.-K. 
auf  das  Kilometer  bei  1  50  C. 

Als  Verbindungs  muffen  für  das  Feld- 
kabel werden  die  auch  beim  österreichischen 
Feldtelegraphen  gebräuchlichen  Muffen  nach 
dem  Systeme  von  Kapitän  Mac  Evoy  ver- 
wendet. Wiewohl  Muffen  dieser  Konstruktion 
im  Allgemeinen  günstige  Resultate  ergeben 
haben  und  selbst  nach  mehrlagigem  Liegen  im 
Wasser  die  Kabelverbindungsstelle  noch  isolirt 
erhalten,  so  haben  sie  beim  Gebrauch  in  Hol- 
land doch  Anlafs  zu  Klagen  gegeben.  Es  ist 
nämlich  vorgekommen,  dafs  die  Gummiringe, 
welche  stark  gegen  die  innere  Wandung  der 
Muffe  geprefst  werden,  an  derselben  haften 
bleiben  und  ein  schnelles  Auseinandernehmen 
der  Leitungen  erschweren.  Ingenieur- Kapitän 
C.  J.  Pololiet  hat  diesem  Uebclstande  durch 
geringe  Abänderungen  abgeholfen,  und  seine 
Muffe  ist  in  Fig.  8  und  9  im  Querschnitte  dar- 
gestellt, a,  a  ist  eine  Messingröhre  mit  inneren 
Schraubengewinden  und  mit  einer  in  der  Zeich- 
nung schwarz  markirten  inneren  Horngummi- 
bekleidung versehen;  b,  b'  repräsentiren  zwei 
Schraubenmuttern  und  <-,  c'  zwei  Metallscheiben, 
die  auf  der  inneren  Fläche  konisch  ausgedreht 
sind   und   im  Zentrum   eine  Oeffnung  haben, 


durch  welche  der  Kupferleiter  des  Kabels  f 
geführt  wird,  der  auf  der  äufseren  Seite  der 
Scheibe  umgebogen  wird,  d  und  d'  sind  zwei 
ähnliche  Scheiben,  jedoch  mit  gröfscrer  Oeff- 
nung, so  dafs  das  Gummikabel  ohne  seine 
Bandbekleidung  hindurchgeführt  werden  kann; 
e  und  e'  sind  zwei  Gummiringe,  die  zwischen 
den  Metallscheiben  liegen. 

Um  eine  Leitungsverbindung  herzustellen, 
werden  die  beiden  Enden  des  Feldkabels  auf 
eine  Länge  von  etwa  25  mm  von  ihrer  äufseren 
Bandumkleidung  entblöfst,  darauf  wird  die  Iso- 
lationsumhüllung von  jedem  Kabelende  auf  etwa 
8  mm  entfernt,  so  dafs  die  Kupferlitze  blofsliegt. 
Die  Scheiben  c,  d,  c' ,  d'  sowie  die  Gummiringe  e,e' 
werden  dann  auf  die  Kabelenden  geschoben,  die 
Kupferdrähte,  die  über  die  Metallscheiben  c 
und  c'  hervorragen ,  rechtwinklig  gebogen  und 
beide  Kabelenden  in  die  Muffenrohre  eingesetzt, 
nachdem  zuvor  die  Schraubenmuttern  b  und  />' 


Fig.  8. 


Fig.  9. 


s 
s 


y 


7 


über  die  beiden  Kabelenden  geschoben  worden 
sind.  Diese  Muttern  werden  sodann  gleichzeitig 
in  das  Rohr  geschraubt,  wodurch  die  umge- 
bogenen Enden  der  Kupferlitzcn  in  Kontakt 
kommen  und  die  Kontinuität  der  Leitung  her- 
stellen. Die  Gummiringe  e  und  e'  bauchen 
sich  durch  Zusammenpressen  seitlich  aus, 
schliefsen  sich  an  das  innere  Hartgummirohr 
und  an  die  Gummibekleidung  des  Kabels  an 
und  sichern  somit  die  Isolation  des  Leiters. 

Luftleitungen.  Zum  Transport  des  Luft- 
leitungsmaterials dienen  Draht-  und  Stangen- 
wagen (Draad  en  palenwagen). 

Das  Material  besteht  aus: 

1.  dem  Draht.  Ks  kamen  zunächst  drei 
verschiedene  Drahtsorten  probeweise  zur  An- 
wendung,  nämlich:  Kupferdraht  von  2  mm 
Stärke,  Messingdraht  und  Siemens'scher  Com- 
pound-Draht.  Der  Kupfer-  und  Messingdraht 
wurde  allmählich  abgeschafft,  und  man  verwendet 
nun  vornehmlich  Compound  -  Draht  von  2  und 
2.J  mm  Durchmesser,  und  zwar  letzteren  vor- 
zugsweise.    Die    Tragfähigkeit   dieser  Drähte 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

  JULI  iSBj. 


Die  MilitArtelegrafhie  lv  Holland. 


289 


beträgt  270  bezw.  414  kg,  die  Leitungsfähigkeit 
ist  gleich  der  eines  Kisendrahtes  von  3,5  bezw. 
4,5  mm  Durchmesser  und  beträgt  bei  150  C. 
14  bezw.  8,5  S.-K.  auf  1  km.  Der  Compound- 
Draht  ist  ein  weichgezogener  Stahldraht,  der 
mit  einer  Kupferlage  bedeckt  ist;  das  Ganze 
ist  zu  einer  soliden  Masse  zusammengelöthet. 
Er  vereinigt  die  für  Feldtelegraphenzwecke 
so  wichtigen  Eigenschaften  auf  das  Günstigste, 
indem  er  bei  geringem  Durchmesser  und  Ge- 
wicht hohe  Tragfähigkeit  und  geringen  elektri- 
schen Widerstand  besitzt. 

2.  Pfosten.  Diese  sind  aus  Tannenholz  gefertigt, 
6  m  lang,  am  oberen  Ende  mindestens 

stark  und  werden  nicht  imprägnirt.  Eine  solche 
Stange  wiegt  ungefähr  30  kg,  während  eine 
deutsche  Feldtelegraphenstange  nur  3  kg  und 
eine  belgische  sogar  nur  2,6  kg  wiegt,  und  ist 
daher  für  Feldlinien  zu  schwer.  Man  beab- 
sichtigt, diese  schweren  Stangen  durch  leichte, 
eiserne  zu  ersetzen,  die  bei  geringerer  Schwere 
auch  weniger  Kaum  einnehmen. 

3.  Isolatoren.  Als  Feldisolator  dient  die 
alte  preufsische,  0,14  m  hohe  Porzellan  -  Doppel- 
glocke des  Ingenieur- Generals  von  Chauvin, 
die  vermittelst  eines  eisernen  Schwanenhals- 
trägers von  2  cm  Querschnitt  an  der  Seite  der 
Holzstangc  befestigt  wird.  Das  Totalgewicht 
eines  Isolators  mit  Träger  beträgt  ungefähr 
2  kg.  Auch  dieses  Material  ist  für  Feldtele- 
graphenzwecke zu  schwerfällig  und  hat  noch 
den  Ucbclstand,  dafs  es  leicht  zerbrechlich  ist. 
Horngummi-Isolatoren  österreichischen  oder  eng- 
lischen Musters  dürften  hier  zu  empfehlen  sein. 

Feld  -  Telcgraphenstationen. 

Man  unterscheidet  Stationen  I.  und  II.  Klasse. 
Erstere  sind  hauptsächlich  Zwischenstationen  an 
Kreuzungspunkten,  von  denen  mehr  als  zwei  Lei- 
tungen ausgehen ;  letztere  befinden  sich  meistens 
in  Stationswagen. 

Stationsmaterialien: 

Die  Batterien  bestehen  aus  Lcclanche'-Elc- 
menten  No.  2,  von  denen  sich  jedesmal  zehn 
in  einem  verschliefsbaren  Kasten  befinden. 
Drei  Elemente  sind  erforderlich,  um  den  in- 
neren Widerstand  des  Schreibapparates  zu  über- 
Minden, und  ein  Element  für  je : 

18  km  Feldkabel; 

12  km  Flufskabel; 

21  km  Compound-Draht  von  2,5  mm  Durch- 
messer; 

14  km  Compound-Draht  von  2  mm  Durch- 


Stationsapparat c.  Der  Schreibapparat  ist 
der  bekannte  Normalfarbschreiber  von  Siemens 
&  Halske.  Die  Triebfeder  des  Taufwerkes 
befindet  sich,  um  leicht  ausgewechselt  werden 
zu  können,  in  einem  Gehäuse  aufserhalb  des 
Laufwerkes.      Der    Widerstand    der  Elektro- 


magnete  beträgt  500  bis  600  S.-E.;  der  Schreib- 
hebel hat  einen  langen  Stahlarm  mit  kurzer 
Armatur.  Der  Apparat  setzt  sich  beim  Empfang 
einer  Depesche  automatisch  in  Bewegung  und 
hört  nach  Empfang  der  Depesche  wieder  auf 
zu  laufen.  Die  Geschwindigkeit  des  ablaufen- 
den Papierstreifens  kann  nach  Belieben  ver- 
mehrt oder  vermindert  werden.  Der  Anruf 
des  Apparates  besteht  im  Läuten  einer  Glocke. 

Mit  dem  Schreibapparate  sind  auf  einem  ge- 
meinschaftlichen Grundbrette  montirt: 

ein  Transmissionsschlüssel,  ein  Galvanoskop, 
letzteres  in  einem  poliiten  Mahagonikhstchen 
mit  einer  Vorrichtung  zur  Vermeidung  der 
Schwankungen  der  Galvanoskopnadel;  ferner 
ein  Spitzenblitzableiter,  der  zugleich  als  Um- 
schalter dient.  Die  Papierrolle  liegt  in  einer 
Schublade  horizontal  unter  dem  Apparatbrete. 
Der  vollständige  Apparat  wird  in  einen  Trans- 
portkasten verpackt,  der  mit  einer  Vorrichtung 
verschen  ist,  welche  den  Farbenbehälter  durch 
Verschlufs  mittels  einer  Gummischeibe  gegen 
Auslaufen  während  des  Transportes  schützt. 
In  dem  Transportkasten  befinden  sich  ferner 
noch  eine  Blechflaschc  mit  Schreibfarbe,  eine 
Reservetrommel  mit  Triebfeder  und  ein  polirter 
Schutzkasten  für  den  Schreibapparat.  Der 
Transportkasten  ist  mit  Gummikissen  ausge- 
polstert, um  den  Apparat  gegen  Stöfs  zu  sichern. 

Zwischenstationen  I.  Klasse ,  d.  h.  solche, 
von  denen  drei  oder  mehr  Linien  auslaufen, 
werden  noch  mit  einer  entsprechenden  Anzahl 
von  Umschaltern ,  Blitzableitern  und  Alarm- 
glocken versehen. 

Auch  die  bekannten  Buchholtz'schen  Vor- 
postentelegraphen, mit  Siemens'schen  Telephonen 
combinirt,  so  dafs  die  Depeschen  nach  Belieben 
mit  dem  Morse  oder  dem  Telephon  gegeben 
werden  können,  kommen  zur  Anwendung. 

Die  Erdplattcn  sind  aus  Kupferblech  von 
1,10  .  0,60  m  bei  0,635  mm  Dicke  gefertigt  und 
mit  isolirtem  Leitungsdrahte  versehen,  der  mit 
der  Erdplatte  gut  verlöthet  ist.  Bei  den  Stations- 
wagen wird  die  Erdverbindung  durch  zugespitzte 
eiserne  Stangen  hergestellt,  die  in  den  Boden 
eingeschlagen  werden  und  an  denen  sich 
kupferne  Verbindungsdrähte  befinden. 

Das  Stationswerkzeug  und  Schreib- 
material für  Stationen  I.  Klasse  besteht  aus: 

1  Schreib- Materialicnkastcn  mit:  120  Folio- 
bogen, 100  großen  und  200  gewöhnlichen 
Briefkuverts,  240  kleinen  Schreibbogen,  6  Feder- 
haltern, 1 2  schwarzen  und  6  blauen  Bleistiften, 
10  Rollen  Morse -Papier,  1  Schachtel  Stahl- 
federn, 2  Flaschen  Gummiarabikum,  2  Flaschen 
Telegraphentinte,  1  kleinen  Flasche  Uhrmacheröl, 
10  Stangen  Siegellack,  1  Hufeisenmagnet  und 
1  Glastrichter; 

1  Werkzeugkasten  mit:  50  in  isolirten  Ver- 
bindungsdrahtes (Type  B),  2  Schraubenziehern, 

37 

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2QO 


Abhandlungen. 


Elkktkotkchh.  Zeitschrift. 

JUU  1SI3.   


2  StaubbÜISten ,  2  Federbürsten ,  1  Chamois- 
lederlappen ,  1  Staublappen  ,  einigen  Kabel- 
VerbindungsmufTen  und  Drahtklemmen,  5  mes- 
singenen Verbindungsschrauben,  1  Kneipzange, 
2  runden  Kneipzangen,  2  Feilen,  1  Messer, 
5  Bogen  Sandpapier,  1  Holzklemme,  1  000  m 
dünnen  Kupferdrahtes,  1  Spirituslampe  zum 
Löthen,  2  Teufelsklauen  mit  Flaschenzug  und 
Seil  zum  Drahtspannen,  1  Beifszange,  1  Ham- 
mer, 1  Kaltmeifsel  und  1  Brustbohrer  mit  6 
Bohreisen  ; 

2  Stationstische,  einer  für  Schreibapparat, 
Galvanoskop,  Glocken  u.  s.  w.,  der  zweite  mit 
Schublade,  als  Schreibtisch  dienend; 

2  Stühle; 

1  Sicherheits- Petroleumlampe  und  1  l'ctro- 
leumkannc; 

Alle  Stationen  I.  Klasse  haben  ein  Tagebuch 
zu   führen   und  Bericht  zu  erstatten  über  den 

Fig.  10. 


1  Kästchen  mit  Tintenfafs  und  2  Federhaltern, 

2  Bleistifte,  1  Stange  Siegellack,  1  Taschen- 
messer und  12  Stahlfedern. 

Ferner  finden  sich  in  den  Gefachern  des 
Stationswagens :  gedruckte  Dienstreglements, 
Stationstagebücher,  1  Kopirbuch,  die  nöthige 
Menge  liniirten  und  unliniirten  Papiers,  100 
Telegraphenformulare,  4  Packete  Kerzen  und  eine 
Anzahl  Streichholzschachteln. 

Zu  beiden  Seiten  des  Apparattisches,  jedoch 
etwas  höher  als  der  Mörse-Apparat,  sind  zwei 
Oeffhungen  in  der  Wagenwand  angebracht, 
durch  welche  die  Linien  und  Erddrähte  ein- 
geführt werden.  An  den  Längsseiten  des 
Stationsraumes  sind  rechts  und  links  Sitze  an- 
gebracht, wovon  der  linke  auf  eisernen  Stützen 
ruht  und  heruntergelassen  werden  kann,  wäh- 
rend der  Sitz  zur  Rechten  mit  Leinwandkissen 
1  versehen  ist  und  aufgenommen  werden  kann. 

Fig.  11. 


IE 

i  

Verbrauch  der  Materialien,  über  die  etwaigen 
Verbindungen  mit  den  Linien  der  Staatstcle- 
graphen  und  überhaupt  über  alle  Vorkommnisse 
von  Interesse. 

Die  Stations wagen,  Fig.  10  und  11,  der 
3.  und  4.  Division  sind  vierrädrig  und  haben 
Springfedem.  Sie  sind  aus  Holz  gefertigt  und  mit 
Eisenblech  bekleidet.  Am  vorderen  Ende  des 
Stationsraumes  steht  ein  Tisch,  auf  welchem 
der  Schreibapparat  und  die  Papierrolle  platzirt 
sind.  Unter  dem  Tische  stehen  zwei  Batterie- 
kästen mit  je  zehn  Elementen.  lieber  dein 
Tisch  und  an  der  Thürseite  des  Wagens  sind 
Fächer  angebracht  zum  Aufbewahren  von: 

1  Werkzeugtasche;  1  Blechbüchse  mit  Salmiak; 
6  Rollen  Morse- Papier ;  1  Galvanometer  (De- 
tektor); 1  Stations-Werkzeugkasten,  enthaltend: 
1  Flederwisch,  1  Chamoislederlappen,  1  Staub- 
lappen, 1  Bogen  Sandpapier,  1  Staubbürstc. 
1  Stcllstift,  4  Verbindungsschrauben,  1  kleine 
Flasche  Uhrmacheröl ,  1  Flasche  Schreibtinte, 
1  Flasche  Telegraphentinte ,  1  Flasche  mit 
flüssigem  Gummi,    1   Glas,   1  Hufeisenmagnet, 


Der  Raum  unter  diesem  Sitze  dient  zum  Auf- 
bewahren von  Schufswaffen. 

An  der  inneren  Thürwand  ist  eine  Platte  mit 
Scharnieren  befestigt,  die  aufgeklappt  werden 
kann  und  dann  als  Schreibtisch  dient;  das 
Thürfenster  kann  heruntergelassen  werden,  wo- 
durch das  Ein-  und  Aushändigen  der  Depeschen 
ermöglicht  wird.  Das  Glasfenster  über  dem 
Schreibapparate  kann  ebenfalls  heruntergelassen 
werden.  Zur  Beleuchtung  des  Stationsraumes 
dienen  zwei  Laternen,  die  bei  Nachtmärschen 
aufserhalb  des  Wagens  angebracht  werden.  Zur 
Ventilation  befinden  sich  Jalousien  am  oberen 
Theile  der  Seitenwände. 

Eine  während  des  Tages  aufgezogene  blaue 
Fahne  oder  eine  am  Hintertheile  des  Wagens 
während  der  Nacht  angebrachte  blaue  Laterne 
zeigt  an,  dafs  die  Station  in  telegraphischer 
Verbindung  ist. 

Das  an  der  oberen  Fläche  des  Wagens  an- 
gebrachte Eisengitter  dient  zum  Aufbewahren 
der  Tornister  u.  s.  w.;  auf  dem  sich  daselbst 
befindlichen  Sitz  und  auf  dem  Kutscherbock 
können  fünf  Mann  platzirt  werden.    Der  Bock- 


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Elektroteciin.  ZF.rrsrHRirr. 
JULI  iRBj. 


Zetzsche,  F.  van  Rvssklberghes  Patente  u.  s.  w. 


391 


kosten  ist  durch  eine  horizontale  Wand  in  zwei 
Theile  getheilt;  zum  oberen  Theile  gelangt  man 
durch  Aufheben  des  Sitzkissens,  der  untere  ist 
durch  eine  Thür  an  der  linken  Seite  zugänglich 
gemacht. 

In  diesen  beiden  Räumen  werden  aufbewahrt: 

eine  zugespitzte  eiserne  Stange  mit  daran  be- 
festigtem Verbindungsdrahte,  die  als  Erdverbin- 
dung dient, 

ein  Vorschlagshammer  zum  Eintreiben  der 
Erdstange, 

eine  Bürste, 

eine  Rcservebrake , 

ein  Schraubenschlüssel  und 

eine  Winde,  um  das  Schmieren  der  Radaxen 
zu  ermöglichen. 

"  Das  Totalgewicht  des  Stationswagens  mit 
voller  Ausrüstung,  jedoch  ohne  Bemannung,  be- 
trägt 1  350  kg. 

Die  Stationswagen  der  1.  und  2.  Division 
sind  ähnlicher  Konstruktion,  jedoch  etwas  gröfser 
und  nicht  mit  Eisenblech  bekleidet.  Das  Total- 
gewicht eines  jeden  dieser  Wagen  ohne  Be- 
mannung beträgt  1  600  kg. 

Es  wäre  noch  zu  bemerken,  dafs  die  Feld- 
telegraphen der  holländischen  Kolonien  in  Folge 
der  gröfseren  Transportschwierigkeiten  aus  leich- 
teren Materialien  gebildet  werden.  Man  hat 
vor  allen  Dingen  das  voluminöse,  8  mm  starke 
Feldkabel  durch  das  6  mm  starke  österreichische 
Feldkabel,  das  ja  heute  von  fast  allen  Armeen 
als  das  vollendetste  betrachtet  wird,  ersetzt  und 
dadurch  32  kg  an  Gewicht  auf  1  km  erspart. 

Auch  für  Flufsiibergänge  verwenden  die  Ko- 
lonien ein  leichteres  Kabel ,  das  bekannte 
Harvey'sche  Torpedo -Schleppkabel,  das  einen 
Durchmesser  von  nur  6\  mm  und  eine  Trag- 
fähigkeit von  Uber  2000  kg  besitzt. 

Die  Stationsapparate  sind  dieselben  wie  in 
Holland ,  jedoch  ist  dem  Buchholtz'schen  Feld- 
apparate mit  leichtem  Vorpostenkabel,  das  vom 
Tornister  aus  gelegt  wird,  eine  gröfsere  Ver- 
wendung als  im  Mutterlande  eingeräumt. 

London,  Mai  1883.  R.  v.  F-T. 


F.  van  Rysselhergh.es  Patente  in  Bezug 
auf  Telephonbetrieb  und  Doppelbenutzung 
der  Leitung. 

Im  vorjährigen  Junihefte  (S.  244)  der  Elektro- 
technischen Zeitschrift  ist  unter  gleichzeitigem 
Hinweis  auf  ältere  Versuche  zur  Verbindung 
des  Telephonirens  mit  dem  Telegraphiren  auf 
einem  Drahte  der  Verbesserungen  gedacht 
worden,  welche  Franz  van  Rysselberghe 
in  Schacrbeck  in  Belgien  in  dem  Telephon- 
I «triebe   herbeizuführen    bemüht   gewesen  4  ist. 


Jetzt  liegen  die  bezw.  unterm  16.  März,  17.  März 
und  19.  Juni  1883  ausgegebenen  Patentschriften 
der  drei  deutschen  Patente  vor,  welche  van 
Rysselberghe  auf  seine  Erfindungen  erlangt 
hat;  dieselben  tragen  die  Nummern  21097, 
21453  und  22633  und  laufen  bezw.  vom 
27.  Juni,  17.  Juni  und  9.  Juni  1882  ab. 

Das  Patent  No.  21097  erstreckt  sich  auf: 
Verfahren  zur  Beseitigung  der  Induktions- 
störungen zwischen  Telegraphen-  und 
Telephonleitungen.  Diese  Störungen  sind 
zweifacher  Natur,  insofern  es  sich  theils  um  die 
unbeabsichtigte  und  störende  Wahrnehmung  des 
Telegraphirens  in  benachbarten  Telegraphen- 
drähten, theils  um  das  Mithören  in  benachbarten 
Telephonleitungen  geführter  Gespräche  handelt, 
die  die  Störung  veranlassenden  induzirten  oder 
durch  Ableitungen  übertretenden  Ströme  in  einer 
Telephonleitung  also  aus  einer  Telegraphen- 
oder aus  einer  anderen  Telcphonleitung  her- 
rühren. Für  beide  Fälle  bringt  van  Ryssel- 
berghe Beseitigungsmittel  in  Vorschlag.  Das 
für  den  zweiten  Fall  vorgeschlagene  Mittel  ist 
nicht  gegen  das  Entstehen  der  störenden 
Ströme  gerichtet,  sondern  darauf  berechnet,  die 
Wirkung  derselben  zu  überdecken,  indem 
»man  in  sämmtlichen  Drähten  des  Telephon- 
netzes ein  summendes  Geräusch  hervorruft, 
etwa  durch  eine  elektrisch  angeschlagene  Stimm- 
gabel oder  ein  anderes  mechanisch  ertönendes 
Instrument«.  Dieses  Summen  wird  sicher  nicht 
blos  das  unbeabsichtigt  Mitgehörte  verschleiern, 
sondern  in  gleicher  Weise  auch  das  für  das  be- 
treffende Telephon  bestimmte  Gespräch;  es 
wird  deshalb  in  seiner  Verwendung  eine  ge- 
wisse Vorsicht  nothwendig  sein. 

Für  die  aus  einer  Telegraphenleitung  her- 
rührenden störenden  Ströme  bringt  van  Ryssel- 
berghe drei  Mittel  in  Vorschlag,  welche  darauf 
hinzielen,  die  Entstehung  störend  wirkender 
Ströme  zu  verhindern,  und  zwar  durch  eine  Ver- 
flachung der  Induktionswirkung  und  Ableitung, 
durch  eine  Ausdehnung  und  Verthcilung  der- 
selben auf  eine  längere  Zeit.  Die  zum  Tele- 
graphiren erforderliche  Stroman-  und  Abschwel- 
lung  soll  nicht  eine  plötzliche,  sondern  eine  ganz 
allmähliche  sein  und  dies  dadurch  erreicht  wer- 
den, dafs  in  dem  gebenden  Amt  cm  Kondensator 
oder  ein  Elektromagnet  oder  ein  allmählich  ab- 
und  zunehmender  Widerstand  angewendet  wird. 
In  den  beiden  ersten  Fällen  bleibt  der  gewöhn- 
liche Morsetaster  als  Stromgeber  verwendbar, 
im  letzteren  Falle  dient  derselbe  blos  mechanisch 
zur  Bewegung  des  eigentlichen  Gebers. 

Wird  ein  Kondensator  angewendet,  so  wird 
die  eine  Belegung  desselben  mit  der  Erde,  die 
andere  mit  der  Tasteraxe  verbunden;  die  Lei- 
tung liegt  ebenfalls  an  der  Tasteraxe,  die  Bat- 
terie mit  dem  einen  Pol  an  Erde,  mit  dem  an- 
deren  am   Arbeitskontakte   des  Tasters.  Bei 

37* 

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Abhandlungen. 


Schlicfsung  des  Stromes  durch  Niederdrücken 
des  Tasters  veranlafst  die  Ladung  des  Kon- 
densators, dafs  der  Anfangs  schwache  Strom  in 
der  Leitung  allmählich  wächst,  während  hei  der 
Stromunterhrechung  der  Kondensator  sich  all- 
mählich durch  die  Leitung  entladet. 

Wird  ein  Klektromagnet  im  gehenden  Amte 
benutzt,  so  wird  dieser  zwischen  dem  Arbeits- 
kontakte des  Tasters  und  dem  einen  Pole  der 
Batterie  eingeschaltet,  ')  deren  zweiter  Pol  an 
Erde  liegt;  die  Leitung  liegt  an  Tastcraxe,  vom 
Ruhekontakte  des  Tasters  fuhrt  ein  Draht  durch 
den  Elektromagnet  des  Empfängers  zur  Erde. 
Die  Einschaltung  eines  besonderen  Elektro- 
magnetes  wird  unnüthig,  wenn  (nach  Eig.  3  der 
Patentschrift)  der  Empfänger  zwischen  Leitung 
und  Tasteraxc  gelegt  wird,  wie  dies  ja  bei 
Ruhestromleitungen  der  Fall  zu  sein  pflegt. 

Umständlicher  gestaltet  sich  die  Erreichung 
des  Zweckes  bei  Verwendung  eines  Widerstandes. 
Dieser  Widerstand  besteht  aus  einer  Anzahl  von 
Metallscheiben,  welche  durch  andere  Scheiben 
aus  halbleitendem  Material  getrennt  sind;  das 
Ganze  ist  an  einem  einarmigen  Hebel  befestigt, 
und  die  äufserste  Metallscheibe  nach  der  Dreh- 
axe  des  Hebels  zu  ist  mit  dem  einen  Batteriepole 
verbunden,  die  letzte  Metallscheibe  am  freien 
Ende  dagegen  ist  gegen  die  anderen  Scheiben 
vollständig  isolirt  und  durch  einen  Draht  mit 
dem  Empfangsapparate  verbunden.  Unter  dem 
Widerstande  liegt  ein  zweiarmiger  metallener 
Hebel,  dessen  Axe  mit  der  Leitung  in  Ver- 
bindung steht,  an  dem  einen  Ende  eine  Art 
Gabel  bildet  und  mittels  derselben  durch  einen 
Morsetaster  bewegt  wird;  während  der  Ruhelage 
des  Tasters  berührt  der  zweiarmige  Hebel  die 
äufserste  Metallscheibe  am  freien  Ende  und  legt 
so  die  Leitung  durch  den  Empfänger  an  Erde; 
wird  der  Taster  niedergedrückt,  so  berührt  der 
zweiarmige  Hebel  mit  seiner  etwas  gebogenen 
oberen  Fläche  nach  und  nach  die  auf  einander 
folgenden  Metallscheiben  und  schliefst  so  den 
Strom  der  Batterie  in  der  Leitung,  aber  unter 
immer  kleiner  und  kleiner  werdendem  Wider- 
stande; geht  darauf  der  Tasterhebcl  wieder  empor, 
so  wird  erst  nach  und  nach  wieder  immer  mehr 
und  mehr  Widerstand  eingeschaltet,  schliefslich 
aber  die  Batterie  wieder  ganz  ausgeschaltet. 

In  näherem  Zusammenhange  hiermit  steht  der 
Gegenstand  des  Patentes  No.  22633  em 
sSystem,  um  auf  einem  und  demselben 
Drahte  telegraphiren  und  mittels  Tele- 
phons fernsprechen  zu  können«.  Van 
Rysselberghe  rühmt  von  seiner  Einrichtung 
und  Anordnung  der  Apparate,  dafs  >  dabei  das 
gewöhnliche  Telegraphenbureau  vollständig  un- 
abhängig bleibe  von  demjenigen ,  in  welchem 
dfe  Apparate  zum  Eernsprechen  oder  Telepho- 

'l  In  No.  22633  »eigt  r'>£.  i  dieselbe  Schaltung  t'.a  Elcltto- 
magnetc»,  wahrem)  itur  iti  r'ig.  4  iwi*«lien  der  Knie  und  dem 
«weiten  Bultcriepol  eingeschaltet  i%t. 


niren  aufgestellt  sind«.  In  wie  beschränktem 
Mafse  das  zutrifft,  wird  eine  nähere  Betrachtung 
der  patentirten  Anordnungen  zeigen.  Der  erste 
Plan  besteht  darin,  beim  Telegraphiren  (»  mittels 
eines  Morse-,  Hughes-  oder  Whcatstone-  u.  s.  w. 
Apparates  t)  anstatt  der  gegenwärtig  benutzten 
*  plötzlichen  c  Ströme  die  »graduellen«  zu  ver- 
wenden, mittels  deren  schon  nach  D.  R.  P. 
No.  21097  die  Wirkung  aus  dem  Telegraphen- 
draht in  den  Telephondraht  verhütet  werden 
sollte;  diese  Ströme  würden  auch  als  »direkte« 
keine  störende  Wirkung  im  Telephon  hervor- 
bringen, daher  ein  gleichzeitiges  Tclephoniren 
und  Telegraphiren  zulassen.  Eine  besondere 
Schaltungsweise  dazu  giebt  van  Rysselberghe 
nicht  an.  Erkauft  wird,  wie  die  gleichartige 
Unterdrückung  der  Wirkung  aus  einem  Draht 
in  den  anderen,  so  auch  die  Doppelbenutzung 
der  Leitung  durch  ein  Herabdrücken  der  Tclc- 
graphirgeschwlndigkeit. 

Eingehender  beschäftigt  sich  van  Rysselberghe« 
Patent  mit  einem  zweiten  Plane,  bei  dem  eben 
die   schon   erwähnte  Trennung  der  beiderlei 
Aemter  dadurch  erstrebt  wird,   dafs  >die  zum 
Tclephoniren  oder  Fernsprechen  benutzte  Lei- 
tung  gar    nicht   in   metallischen    Kontakt  mit 
der  zum  gewöhnlichen  Telegraphiren  erforder- 
lichen Leitung  gebracht«  ,  sondern  durch  Ver- 
werthung  >dcr  Wirkung  der  Induktion  oder  der 
Kondensation   die  Trennung   der  Telegraphir- 
ströme  von  den  undulirenden  Telephonirströmen 
herbeigeführt-  wird.   Dafs  eine  Trennung  »der 
Leitungen*,  vorhanden  sei,   kann  in  gewissem 
Sinne  bei  der  zur  Verwerthung  der  Induktions- 
wirkungen in  Vorschlag  gebrachten  Schaltungs- 
weise zugegeben  werden ,   eine  Trennung  der 
Ströme  ist  hier  ebenso  wenig  vorhanden  wie 
bei  derVerwerthung  der  Kondensationswirkungen. 
Im  erstcren  Falle  wird  nämlich  in  die  übrigens 
in    ganz    gewöhnlicher    Weise    zu  benutzende 
Telegraphenleitung  im  Telegraphenamte  die  pri- 
märe Rolle  eines  Induktors  mit  eingeschaltet, 
i  dessen  zweite  Rolle  mit  dem  einen  Ende  »mit 
der  Erde-  verbunden  ist,  während  das  andere 
Ende  an  die  nach  dem  Telephonamte  führende 
Leitung  gelegt  ist.    Bezeichnend  ist,  dafs  van 
!  Rysselberghe  selbst  die  Bedingung  hinzufügt, 
'  dafs  im  Telegraphcnamte   nur   mit  graduellen 
Strömen  gearbeitet  werde.    Ferner  fordert  er, 
|  dafs  die  Telegraphenleitung  in  diesem  Amte  nie 
1  isolirt  oder  ausgeschaltet  sei,  ohne  näher  anzu- 
geben, wie  dieser  Forderung  beim  Telegraphiren 
!  genügt  werden  könne ,  oder  dafs  die  Erfüllung 
I  dieser  Forderung  allgemein  bekannt  sei. 

Bei  Verwerthung  der  Kondensationswirkungen 
•  besteht  überhaupt  keine  Trennung  der  Leitungen, 
denn  da  verzweigt  sich  die  Leitung  vor  ihrem 
I  Eintritt  in  das  Telegraphenamt  einfach  in  zwei 
I  Zweige,  von  denen  der  eine  in  sonst  gewöhn- 
|  lieber  Weise  durch  die  Apparate  des  Telegraphen- 


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Elfktrotechn  /^FlTSf  "IIR  LPT 

juu  tsty  '        '  Oesterreich,  Mittheilungen  über  die  Berliner  Fernsprechanlage.  293 


amtes  zur  Erde  geführt  ist,  während  der  andere 
nur  an  die  eine  Belegung  eines  Kondensators 
(von  geringer  Kapazität;  0,35  Mikrofarad  genügt) 
reicht,  von  dessen  zweiter  Belegung  ein  Draht 
in  gewöhnlicher  Weise  durch  die  Apparate  des 
Telephonamtes  zur  Erde  läuft.  Bedingung  ist 
wieder,  dafs  das  Telegraphenamt  mit  >  graduellen* 
Strömen  arbeitet  und  aufserdem,  dafs  es  >nie 
direkt  mit  der  Erde  in  Verbindung  stehe,  son- 
dern immer  einen  Widerstand  von  wenigstens 
500  Ohm  darbiete«.  Die  Schaltungen  im  Tele- 
graphenamte sind  die  nämlichen,  welche  bereits 
im  D.  R.  P.  No.  21097  in  Vorschlag  gebracht 
worden  sind,  soweit  sie  sich  auf  die  Benutzung 
eines  Elektromagnetes  zur  Erzeugung  der  gra- 
duellen Ströme  beziehen.  Die  Anwendung  der 
Kondensatoren  soll  bessere  Erfolge  liefern,  als 
die  Anwendung  der  Induktoren.  Für  den  Fall, 
dafs  auf  lange  Entfernungen  gearbeitet  werden 
soll,  empfiehlt  van  Rysselberghe  noch  die 
Anwendung  eines  Umschalters  im  Fernsprech- 
amte, mittels  dessen  während  des  Empfangens 
der  Widerstand  des  Gebers')  und  bei  dem 
Geben ')  der  Widerstand  des  Empfängers  aus 
dem  Stromkreis  ausgeschaltet  werden  soll.  — 
Einer  praktischen  Probe  scheint  diese  Anordnung 
und  Schaltung  mit  Kondensatoren  bisher  nur  in 
einer  einzigen  Ausführung  unterzogen  worden  zu 
sein,  und  zwar  unter  Verhältnissen,  zufolge  wel- 
cher nur  in  verhältnifsmäfsig  langen  Pausen  ver- 
einzelte Telegraphirströmc  die  Leitung  durch- 
laufen. 

Das  dritte  Patent  No.  21453  van  Rysselberghes 
schützt  eine  »Neuerung  in  der  Telegraphie 
und  Telephonie  durch  Kabel  oder  auf 
weiteste  Entfernungen  * ,  welche  daraufhin- 
zielt ,  die  in  Kabeln  auftretenden  Ladungs- 
erscheinungen dazu  »nutzbar  zu  machen,  um 
mit  gewöhnlichen  Apparaten,  besonders  auch 
mit  Hughes  Apparaten,  durch  Kabel  jeder  denk- 
lichen  Länge  telephoniren  und  telegraphiren  zu 
können«.  Dies  will  van  Rysselberghe  da- 
durch erreichen,  dafs  er  >  für  jede  telegraphische 
oder  telephonischc  Verbindung  eine  doppelte. 
Leitung  benutzt,  derart  z.  B.,  dafs  die  eine  die 
andere  umgiebt.  Die  beiden  Leitungen  sind 
unter  sich,  wie  im  Ganzen,  isolirt«.  Die  eine 
Leitung  ist  in  dem  Empfangsamte  durch  den 
Empfänger,  die  andere  in  dem  gebenden  Amte 
durch  den  Geber  an  Erde  gelegt;  das  zweite 
Ende  jeder  Leitung  bleibt  isolirt.  Wir  harren 
der  Berichte  über  die  Leistungen  und  die  Zweck- 
mäfsigkeit  solcher  Leitungen  bei  der  vorge- 
schlagenen Schaltungsweise. 

E.  Zetzsche. 


>)  Die  Patentschrift  «et  ' 
•bei  dem  Ueb«rtr«gen«. 


un<) 


Mittheilungen  Ober  die  Berliner  Fernsprech- 
anlage. 

Von  Postrath  Oesterreich, 

I.  Allgemeines.  Wie  in  dieser  Zeitschrift 
seiner  Zeit  (1880,  S.  368,  und  1882,  S.  4)  mit- 
getheilt,  fafste  das  Reichs-Postamt  im  Jahre  1880 
den  Beschlufs,  in  Berlin  eine  allgemeine  Fern- 
sprechanlage ins  Leben  zu  rufen.  Die  Theil- 
nahme  des  Publikums,  zu  Anfang  recht  schwach, 
stieg  im  Laufe  der  Zeit  im  erhöhten  Mafse,  so 
dafs  am  1.  Mai  d.  J.  1440  Stellen  im  Betrieb 
und  mehr  als  300  Stellen  zur  Ausführung  an- 
gemeldet waren. 

Eine  ausführlichere  Beschreibung  der  Berliner 
Fernsprechanlage  ist  in  den  ersten  diesjährigen 
Heften  des  Archivs  für  Post  und  Telegraphie 
erschienen.  Es  mag  gestattet  sein,  aus  dieser 
zunächst  für  den  Kreis  der  Post-  und  Tele- 
graphenverwaltung bestimmten  Zeitschrift  hier 
dasjenige  mitzutheilen,  was  für  die  Leser  der 
Elektrotechnischen  Zeitschrift  von  Interesse  ist. 

Die  Post-  und  Tclegraphenverwaltung  stellt 
allgemein  Fernsprecheinrichtungen  folgender  Art 
her: 

1.  Einfacher  Anschlufs  an  da»  Fernsprechvermittelungs- 
aml.  In  die  Leitung  kann  eine  Zwischcnstellc  ein- 
geschaltet werden,  wenn  beide  Stellen  ungefähr  in 
einer  Linie  vom  Vermittclungsamtc  liegen. 

2.  Anschlufs  für  mehrere  Bewohner  eines  Hauses  an  das 
Vcrmittelungsnmt  mittels  einer  gemeinsamen  Leitung. 

3.  Unmittelbare  Fcrnsprechleittingen  xwischen  rwei 
verschiedenen  Lokalen  desselben  Theilnchmers ,  in 
welche  ebenfalls  eine  Zwischenstcllc  eingeschaltet 
werden  kann. 

4.  Unmittelbare  Fernsprcchlcitungcn  xwischen  den 
Wohnungen  u.  s.  w.  xweier  verschiedenen  Theilnehmer. 

Aufserdem  besteht  bei  groTscrcn  Postämtern  eine  An- 
zahl öffentlicher  Fernsprechstellen,  welche  an  die  Vcr- 
mittelungsanstalt  angeschlossen  sind  und  dem  Publikum 
Gelegenheit  bieten ,  gegen  Zahlung  einer  Gebühr  von 
0,5c  Mark  mit  Thcilnehmern  der  allgemeinen  Fernsprech- 
aniage  in  Verkehr  zu  treten.  Endlich  befindet  sich  in 
der  Berliner  Börse  eine  grtffserc  Fcmsprcchanlagc  (vcrgl. 
1882,  S.  3)  tum  Verkehr  mit  den  städtischen  Theil- 
nehmem. 

Die  Fernsprechleitungen  werden  in  der 
Stadt  allgemein  auf  den  Häusern  angebracht. 
Die  Stangen  bestehen  aus  gewalzten  Eisenröhren 
von  6,  7  bezw.  7>s  cm  äufserem  Durchmesser  und 
5  mm  Wandstärke,  an  welchen  Querträger  mit  2 
bis  24  neben  einander  stehenden  Isolatoren  der- 
artig befestigt  sind,  dafs  auf  je  4  neben  einander 
stehende  Isolatoren  im  Allgemeinen  eine  Stange 
gerechnet  wird.  In  den  äufseren,  nicht  völlig 
bebauten  Stadtthcilen  werden  eiserne  Stangen 
auch  in  die  Strafsen  gestellt.  Der  Leitungsdraht 
besteht  aus  2,»  mm  starkem,  verzinktem  Gufs- 
stahldraht,  dessen  absolute  Festigkeit  140  bis 
1 50  kg  für  1  qmm  Querschnitt  beträgt. 

II.  Aus  dem  Linienbau  dürften  hier  nur  die 
Vorkehrungen  gegen  das  Tönen  der  Drähte 
und  gegen  die  Blitz gefahr  interessiren. 


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294 


Das  Tönen  der  Drahte  bildet  eine  der 
gröfstcn  Unzutraglichkeitcn  der  Fernsprechanlage, 
da  die  Hausbewohner  namentlich  des  Nachts 
dadurch  beunruhigt  werden  und  die  Besitzer 
deshalb  mehrfach  die  Entfernung  der  Stangen 
forderten. 

Gemildert  werden  die  Unzuträglichkeiten 
schon  durch  Anwendving  geringerer  Stangen- 
abständc,  durch  schlaffe  Aufhängung  des  Drahtes, 
durch  Ausfüllen  der  Stangen  mit  Sand  oder 
Asche,  Anbringen  der  Stangen  an  den  Dach- 
konstruktionen, nicht  an  Giebelwänden,  nament- 
lich nicht  in  der  Nähe  der  Schornsteine,  die  das 
Geräusch  oft  bis  in  die  unteren  Wohnungen  Uber- 
tragen. Im  Uebrigen  sind  die  Bestrebungen 
entweder  dahin  zu  richten,  die  Uebertragung 
des  Tönens  auf  die  Wohnungen  u.  s.  w.  oder 
die  Entstehung  des  Tönens  ganz  zu  verhindern. 
Von  den  versuchten  Mitteln  gegen  das  Tönen 
hat  sich  das  nachfolgend  beschriebene,  welches 
neben  den  eben  erwähnten  Vorsichtsmafsregeln 
seit  länger  als  einem  Jahre  ausschließlich  an- 
gewendet wird,  am  besten  bewährt.  Das 
Dämpfungsmittel  besteht  aus  einem  der  Länge 
nach   bis   zur  Mitte   aufgeschnittenen  Gummi- 


Fig.  i. 


röhrchen  von  15  mm  Durchmesser,  10  cm  Länge 
und  1  mm  lichter  Weite  zum  Einlegen  des 
Leitungsdrahtes.  Bei  einigermafsen  gleichen 
Stangenabständen  wird  das  Gummiröhrchen  — 
die  geschlitzte  Seite  auf  gerader  Strecke  nach 
oben,  in  Winkelpunkten  dem  Drahtzug  ent- 
gegengesetzt gerichtet  —  in  die  Bindung  des 
Drahtes  an  den  Isolator  gelegt  (Fig.  1 ;  J  der 
nat  Gr.).  Zum  Schutze  gegen  Witterungsein- 
flUsse  wird  das  Gummiröhrchen  vorher  mit  einem 
Bleiblech  umwickelt.  Da  diese  Bindung  den 
Leitungsdraht  nicht  unbedingt  gegen  Verschie- 
bung schützt,  so  wird  bei  ungleichen  Spann- 
weiten das  Dämpfungsmittel  in  der  Weise  an- 
gewendet, dafs  —  während  der  Leitungsdraht 
in  gewöhnlicher  Weise  unmittelbar  an  den  Iso- 
lator gebunden  wird  —  zu  beiden  Seiten  des 
Isolators,  etwa  i,$  bis  2  m  von  demselben 
entfernt,  Gummiröhrchen  von  10  bis  15  cm 
Länge  auf  dem  Leitungsdrahte  befestigt 
werden.  Während  im  ersteren  Falle  nur  die 
Uebertragung  des  Tönens  auf  die  Häuser  ver- 
mieden werden  soll,  wird  im  letzteren  Falle  die 
Entstehung  des  Tönens  überhaupt  zu  verhindern 
gesucht. 

Bei  vereinzelt  vorkommenden  sehr  grofsen 
Spannweiten  ist  es  vortheilhaft,  den  Leitungs- 
draht an  der  betreffenden  Stelle  abzuspannen, 


d.  h.  um  den  Hals  des  Isolators  herumzulegen. 
In  diesem  Falle  wird  das  Gummiröhrchen  — 
mit  dem  Schlitz  nach  aufsen  —  um  den  Hals 
des  Isolators  herum-  und  der  Draht  in  den  Schlitz 
eingelegt. 

Uebrigens  sind  die  Gummiröhrchen  —  ab- 
gesehen von  ihrem  Erfolge  —  im  Vergleiche 
mit  manchen  anderen  versuchsweise  angewen- 
deten Dämpfungsmitteln  bequem  anwendbar 
und  billig;  ein  Röhrchen  von  10  cm  Länge 
kostet  etwa  13  Pf. 

Bezüglich  der  vom  Beginne  des  Baues  an  in 
der  Presse  oft  erörterten  Frage  der  Blitzge- 
fährlichkeit der  Fernsprechanlagen   hat  sich 


1 


im  Laufe  der  Zeit  in  der  Bevölkerung  mehr 
und  mehr  die  Ueberzeugung  befestigt,  dafs  die 
Fernsprechanlage    bei    Anwendung  geeigneter 


Schutzvorrichtungen  nicht  eine  Blitzgefahr  herauf- 
beschwört, vielmehr  einen  Schutz  der  betreffen- 

I  den  Gebäude  gegen  atmosphärische  Entladungen 
bildet.  Die  im  Laufe  zweier  Sommer  über 
Berlin    hinweggegangenen,    zum    Theil  recht 

I  schweren  Gewitter  haben  nicht  die  geringste  Be- 
schädigung weder  der  Linienanlage  noch  der 
betreffenden  Häuser  verursacht,  wohl  aber  ist 
die  Thätigkeit  der  in  den  Fernsprechstellen  vor- 
handenen Blitzableiter  in  zahlreichen  Fällen  in 
Anspruch  genommen  worden. 

Zum  Schutz  gegen  Blitzgefahr  wird  zunächst 
jede  Leitung  an  beiden  Enden  mit  der  Erde 
(meistens  den  Wasserleitungsröhren)  in  Verbin- 
dung gesetzt.  Aufserdem  befindet  sich  ein 
Blitzableiter  in  jedem  Apparatsatzc  (s.  unten). 
Weiter  ist  jede  dritte  oder  vierte  Stange  durch 


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Elektrotkciin.  Zeitschrift 
JULI  ill). 


Oesterreich,  Mitthi  ii.ingen  Oker  die  Berliner  Fernsprec*hani.aoe.  295 


ein  Seil  von  drei  Stück  4  mm  starken  verzink- 
ten Eisendrähten  mit  der  Erde  in  leitende  Ver- 
bindung gebracht,  welches  an  einer  verzinkten, 
mit  dem  Untertheile  der  Stange  vcrlötheten 
Schelle  mittels  eines  Schraubenbolzens  befestigt 
und  auf  Isolatoren  dem  Dach  entlang  und  mit- 
tels einer  einfachen  Klemmvorrichtung  an  den 
Wänden  herab  bis  zur  Erde  geführt  wird.  In 
der  Nähe  der  Stangen  etwa  befindliche  gröfsere 
Metallmassen  in  oder  an  dem  Gebäude  (Zink- 
dächer,  Wasserbehälter  u.  s.  w.)  werden  mit  den 
Stangen  bezw.  der  Erdleitung  durch  besondere 
Drähte  leitend  verbunden.  Diejenigen  Stangen, 
welche  mit  keiner  Erdleitung  versehen  sind, 
werden  mit  der  nächsten  Erdleitung  durch  einen 
4  mm  starken  Leitungsdraht  verbunden,  welcher 
mit  der  bezeichneten  Schelle  verlöthet,  über 
den  untersten  Querträger  um  die  Stange  gelegt, 
mit  reichlichem  Durchhange  bis  zur  nächsten 
Stange   geführt  und   mit  dieser  in  derselben 

Fi«.  4- 


Kontaktstuck  n   legt.     Die  Theile  m,  n  stehen 
mit  den  Klemmen  /  bezw.  </   in  Verbindung, 
welche  mit  der  Leitung  für  einen  zweiten  an 
|  einem  entfernten  Orte  aufgestellten  Wecker  ver- 
'  bunden  werden.    Während  der  am  Apparate  be- 
I  findliche  Wecker  nur  so  lange  läutet,  als  die 
rufende  Stelle  den  Knopf  drückt,  tönt  der  zweite 
Wecker  so  lange  fort,  bis  die  Auslösevorrichtung 
wieder  in  die  Ruhelage  zurückversetzt  wird.  Dies 
geschieht  durch  einen  an  der  rechten  Seitenwand 
des  Weckerdeckels  angebrachten,  hier  in  Fig.  4 
nicht  sichtbaren  Knopf. 

Erforderlichenfalls  wird  noch  ein  sichtbares 
Zeichen,  eine  Scheibe  0,  beigefügt,  welche  — 
sobald  der  Anker  angezogen  wird  —  aus  dem 
Gehäuse  des  Weckers  heraustritt  und  in  die 
punktirt  angedeutete  Lage  kommt.  Zweckmäfsig 
wird  in  den  Lokalkreis  ein  Ausschalter  einge- 
fügt, damit  (beim  Schliefsen  des  Lokals)  der 
Lokalkreis  dauernd  geöffnet  werden  kann. 

Fig.  5- 


Weise  verbunden  wird  u.  s.  f.  Abgesehen  von 
dem  Vortheile,  dafs  auf  diese  Weise  sämmtliche 
Gestänge  mit  der  Erde  in  leitende  Verbindung 
gebracht  werden ,  ist  man  in  der  Auswahl  des 
Ortes  für  die  Erdleitung  auch  nicht  so  gebunden, 
als  dies  sonst  der  Fall  sein  würde. 

HI.    Einrichtung  der  Fernsprechstellen. 

Die  zum  Anrufen  der  Theilnehmer  dienenden 
Wecker  sind  in  zweierlei  Konstruktion  vor- 
handen: mit  Selbstunterbrechung  und  mit  Selbst- 
ausschlufs.  Der  Wecker  mit  Selbstunter- 
brechung kann  als  bekannt  vorausgesetzt  wer- 
den. Einzelne  dieser  Wecker  besitzen  noch  die 
in  Fig.  4  (A  nat.  Gr.)  mit  /,  /«,  //,  0,  p,  q  bezeich- 
neten Theile.  Am  unteren  Ende  des  Ankers  d 
ist  ein  isolirter  Hemmstift  /  befestigt,  gegen  den 
sich  im  Ruhezustande  der  Winkelhebel  m  legt. 
Eine  auf  der  Drehaxe  des  Hebels  angebrachte 
schwache  Spiralfeder  strebt  den  oberen  Hebelarm 
nach  rechts  zu  bewegen  (in  die  punktirte  Stellung). 
Diese  Bewegung  tritt  ein,  sobald  der  Anker  d  an- 
gezogen wird,  wobei  der  Hemmstift  /  den  Hebel  m 
losläfst,  dessen  oberer  Arm  sich  nun  gegen  das 


Hei  Leitungen  mit  Zwischenstellen  wurde  ein 
Relais  für  den  Selbstunterbrecher  verwendet. 
An  diesen  Weckern  tritt  allzu  leicht  eine  Unter- 
brechung der  Leitung  an  der  Feder  c  ein. 
Endlich  genügt  der  in  rascher  Folge  unter- 
brochene Strom  auch  bei  ansehnlicher  Ver- 
stärkung der  Batterie  nicht  immer,  um  die 
Klappen  des  Vermittelungsamtes  sicher  zum 
Fallen  zu  bringen.  Diesen  Uebelständen  zu 
begegnen,  werden  in  Anschlufsleitungen  jetzt 
durchweg  Wecker  mit  Sclbstausschlufs ') 
angewendet.  Am  unteren  Ende  des  Ankers  d, 
Fig.  5  ( |  nat.  Gr.),  ist  hier  eine  schwache  Feder 
befestigt,  die  sich,  sobald  der  Anker  angezogen 
wird,  auf  die  im  Metallstückc  //  sitzende  Kontakt- 
schraube m  legt  und  dadurch  eine  kurze  Neben- 
schliefsung  zu  den  Rollen  /,  g  des  Elektro- 
magnetes  herstellt. 

An  Apparaten  kommt  im  Fernsprechdienste 
der  Sicmens'sche  Fernsprecher  mit  Huf- 
eisenmagnet (Fig.  2  und  3;  \  nat.  Gr.)  fast  aus- 
schliefslich   zur  Anwendung.     Auf  den  Polen 

>j  Zeuochc,  tfowlbueli  <ler  elektrischen  Tclegtaphie,  IUI.  4,  S,  31. 


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296 


Abhandlungen. 


ELEKTROTK.CHN.  ZF.ITSriretFT. 

JVU  ,883. 


des  Hufeisenmagnetes  a  ax  sind  die  L-förmigen 
Polschuhe  b  und  b,  aufgeschraubt,  welche  je 
eine  Spule  isolirten  Kupferdrahtes  c  und  ct 
tragen.  Beide  Spulen  haben  zusammen  etwa 
2000  Umwindungen  mit  einem  Widerstande  von 
etwa  200  S.  E.  Die  Enden  d,  </,  der  Umwindun- 
gen sind  zu  der  den  Fernsprecher  unten  ab- 
schlicfsenden  Messingplattc  /  geführt  und  dort 
mit  der  doppelten  I  .eitungsschnur  g  in  Verbin- 
dung gebracht.  Die  Messingplatte  /  ist  mit 
einem  Messingbügel  //  versehen,  falls  der  Fern- 
sprecher aufgehängt  werden  soll.  In  der  Mitte 
der  Messingplatte  /  ist  eine  Oeffnung,  welche 


den  Schnitt  der  Regulirschraube  /  zugänglich 
macht,  die  in  den  Bug  des  Hufeisens  eingreift. 
Diese  Schraube  dient  dazu,  den  Magnet  der 
Sprechplatte  /  (aus  verzinntem  Eisenbleche  von 


9,7  mm  Durchmesser)  mehr  oder  weniger  zu 
nähern.  Das  ganze  Magnetsystem  steckt  in 
einer  oben  und  unten  trichterförmig  erweiterten 
Messinghülsc  k  kx  ;  das  Mundstück  m  ist  aus 
Holz  gedreht. 

Mikrophonsender  werden  in  der  Berliner 
Fernsprechanlage  nur  in  verhältnifsmäfsig  geringer 
Anzahl  angewendet,  und  zwar  hauptsächlich  bei 
den  Vermittclungsämtern,  weil  die  Mikrophon- 
sender ein  leiseres  Sprechen  zulassen,  die  Be- 
amten daher  durch  vieles  Sprechen  am  Mikro- 
phon nicht  so  angestrengt  werden  und  aufser- 
dem  auch  mehrere  zugleich  im  Dienste  befind- 
liche Beamte  sich  gegenseitig  weniger  stören, 
als  bei  Benutzung  des  Fernsprechers. 


Von  den  im  Allgemeinen  bekannten  Mikrophon- 
sendern sind  diejenigen  von  Berlin  er  und  von 
Blake  in  Anwendung.  Beide  sind  in  dieser 
Zeitschrift  (1882,  S.  361,  be/.w.  1S81,  S.  2>8) 
bereits  beschrieben.  Der  letztere  ist  in  Fig.  6 
in  etwa  -J  nat.  Gr.  bei  geöffneter  Thür  abge- 
bildet. Die  Induktionsrolle  /  besteht  aus  einer 
primären  Rolle  von  etwa  5  S.  E.  und  einer  se- 
kundären von  etwa  180  S.  E.  Widerstand. 

An  Neben ap paraten  gehören  zu  einem 
vollständigen  Fernsprechapparate  noch  die  Taste 
zum  Anrufen  des  Amtes  und  eines  Theilnehmers 
und  die  selbstthätige  Einschaltevorrichtung  zur 
Umschaltung  der  Leitung  auf  Wecker  oder 
Fernsprecher')  sowie  ein  Spindelblitzableiter*). 
Bei  Fernsprechapparaten  mit  Mikrophonsender 
mufs  beim  Abheben  des  Fernsprechers  vom 
Haken  zugleich  der  Lokalstromkreis  mit  der 
primären  Umwindung  der   Induktionsrolle  ge- 

Fig.  8. 


schlössen  werden.  Deshalb  sind  auf  der  Grund- 
platte der  Einschaltevorrichtung  seitwärts  von 
dem  Hebel  b,  Fig.  7,  zwei  von  einander  isolirte 
Messingsäulchen  <>,  und  ot  angebracht  worden;  ox 
trägt  eine  sehr  biegsame  Stahlfeder /,  deren  Ende 
dicht  über  ot  steht  und  beim  Herabdrücken  in 
metallische  Berührung  mit  dieser  tritt.  Dieses 
Herabdrücken  der  Feder  /  erfolgt  durch  einen 
an  dem  Hebel  b  seitlich  angebrachten  Stift  g 
aus  isolirendem  Materiale,  welcher  sich  auf  die 
Feder/ auflegt  und  sie  herunterdrückt,  sobald 
der  Fernsprecher  vom  Haken  abgenommen 
wird. 

Von  den  verwendeten  Apparatsätzen  ist 
ein  Endapparat  mit  Fernsprechern  in 
dieser  Zeitschrift  bereits  früher  (1880,  S.  370) 
beschrieben  und  skizzirt  worden;  die  spätere 
Acnderung  bezieht  sich  lediglich  auf  die  Wecker, 


'!  Elektrotechnische  Zeitschrift,  1880,  S.  371. 
*)  Elektrotechnische  Zeitschritt,    18S0,   S.  jo»;    seitdem  »ind 
einige  kleine  konstruktive  Acitdcningen  an  demselben  vorgenommen 


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Elektrotechn.  Zeitschrift.  .  .  „  _ 

juli  1883.  Oesterreich,  Mitthehatngen  I  ber  die  Berliner  Fernsprechanlage.  297 


die  jetzt  allgemein  unten  am  Kästchen  befestigt 
sind. 

Zu  dem  F.ndapparate  mit  Mikrophon- 
geber gehören:  ein  Mikrophon  als  Geber,  ein 
Fernsprecher  als  Fmpfänger,  ein  Einschalter  A, 
F'g-  7  (7  nat-  em  Spindelblitzableiter,  ein 

Wecker.  Diese  Apparate  sind  in  einem  gewöhn- 
lichen Kästchen  untergebracht,  nur  tritt  an  Stelle 
des  Fernsprechers  zum  Sprechen  das  Mikrophon. 
Die  Schaltung  ist  aus  Fig.  8  zu  ersehen.  Das 
eine  Ende  /,  der  primären  Rolle  des  Induktors  J 
ist  zum  Batteriekontakte  3  der  Taste  T  geführt, 

Fig.  9. 

CO]  aa^  q  Q 


das  andere  Ende  /,  ist  mit  der  Säule  <>,  ver- 
bunden, während  ot  mit  dem  ersten  Elemente  der 
Batterie  B  in  Verbindung  steht.  Die  sekundäre 
Rolle  des  Induktors  J  ist  von  s,  ans  durch  den 
Fernsprecher  FO  mit  der  Erde,  von  s,  aus  — 
bei  abgehobenem  Fernsprecher  —  über  3  und 
Axe  2  in  A,  1  und  2  in  T  mit  der  Leitung  Z 
in  Verbindung. 

Wird  der  Fernsprecher  FO  vom  Haken  ab- 
gehoben, so  ist  der  primäre  Stromkreis  bei  0, 
geschlossen.  Die  durch  Sprechen  gegen  das 
Mikrophon  im  primären  Stromkreise  hervor- 
gerufenen Stromwellen  rufen  in  der  sekundären 
Rolle  Induktionsströme  hervor,  die  in  die  Lei- 
tung L  treten. 


Den  Apparatsatz  für  Zwischenstellen 
bilden:  zwei  Fernsprecher,  eine  Taste,  eine 
Einschaltevorrichtung,  zwei  Spindelblitzablciter, 
zwei  Wecker,  ein  Relais,  ein  Umschalter.  Der 
in  Fig.  10  (von  der  Rückseite  gesehen)  in  seiner 
neuerdings  eingeführten  Einrichtung  dargestellte 
Umschalter  soll  die  Möglichkeit  gewähren,  die 
Zwischenstclle  mit  Ausnahme  eines  Weckers  ganz 

Fig.  10. 


auszuschalten  oder  nach  einer  beliebigen  Seite 
hin  Sprechstellung  zu  nehmen,  während  nach 
der  anderen  Seite  hin  ein  Wecker  eingeschaltet 
bleibt.    An  seiner  Grundplatte  A  sind  an  sechs 

Fig.  1 1 . 


Klemmen  die  flachen  Federn  /,  bis /,  aus  Neu- 
silber befestigt.  Innerhalb  des  von  den  Enden 
der  sechs  Federn  umschlossenen  Raumes  be- 
findet sich  die  Kurbelaxe  a  nebst  der  auf  sie 
aufgeschobenen  Ebonithiilse  e\  durch  beide  geht 
der  Messingstift  /«;  an  dem  nach  A  hin  ge- 
legenen Ende  ist  die  Hülse  e  verbreitert  und  in 
ihre  Verbreiterung  tx  eine  ringförmige  Vertiefung 
eingedreht,  in  welche  zwei  Messingbögen  I 
und  II  eingelegt  sind;  in  I  und  II  sind  end- 

.  38 


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2o8 


Abhandlungen. 


Elektrotechk.  Zeitschrift. 

JULI  1U3.   


lieh  zwei  Messingstifte  rx  und  /,  bezw.  r3  und  /, 
eingeschraubt,  welche  mit  ihren  Köpfen  über 
die  Fläche  der  Ebonithülse  vorstehen  und  mit 
den  vier  Federn  fi,fi,fi  und  ft  in  Berührung 
treten  können.  Der  Umschalter  ist  im  Innern 
an  der  Vorderwand  des  Kastens,  Fig.  9,  be- 
festigt; aus  letzterer  tritt  die  Axe  mit  dem  höl- 
zernen Handgriffe  K  hervor,  hinter  welchem  die 
Stellscheibe  s  mit  drei  Einschnitten  liegt;  in  s 
greift  ein  an  einer  Stahlfeder  /  befindliches 
Prisma  ein.  Entsprechend  den  drei  Einschnitten 
der  Scheibe  s  gestattet  der  Umschalter  folgende 
drei  Stellungen: 

1.  Der  Griff  steht  senkrecht  auf/?.  Die  Fe- 
dern /,  und  /a  sind  durch  m  leitend  verbunden; 
/i,/i,/s,/s  sind  isolirt;  bei  der  Zwischcnstelle 
sind,  wie  aus  Fig.  1 1  zu  erkennen  ist,  nur  das 
Relais  R  (und  ein  Wecker  H'.})  eingeschaltet. 

2.  Die  Kurbel  ist  oben  nach  V  gerichtet.  Es 
sind,  durch  I  bezw.  \\,fx  in  Verbindung  mit/4, 
/5  mit  /0;/t  und  /,  sind  isolirt;  die  Zwischen- 
stelle hat  Sprechstellung  nach  dem  Vermitte- 
lungsamte.  V  ruft  auf  ll\  ,  die  Endstelle  S 
auf  IVj  (ohne  R). 

3.  Die  Kurbel  ist  oben  nach  S  gerichtet.  Es 
sind  in  Verbindung  /,  mit  /it  /t  mit  f6 ;  f%  und 
yi  sind  isolirt;  die  Zwischcnstelle  hat  Sprcch- 
stellung  nach  der  Endstelle  S.  S  ruft  auf  //',, 
V  auf  \i\  (ohne  R). 

Das  Relais  bietet  keine  Eigentümlichkeiten; 
der  Elektromagnet  ist  von  derselben  Konstruk- 
tion wie  die  weiter  unten  zu  beschreibenden 
Elektromagnete  der  Klappenschränke  (Fig.  1 2), 
nur  ist  die  Rolle  mit  weniger  Umwindungen 
(etwa  2000)  versehen. 

(Schlufe  folgt.) 


lieber  Gegenstromschaltung  für  durchlaufende 
Liniensignale. 

Im  diesjährigen  Aprilhefte  dieser  Zeitschrift 
wird  eine  Gegenschlufsschaltting  mit  doppelter 
Telegraphenleitung  besprochen,  deren  Vortheile 
volle  Anerkennung  verdienen;  nur  der  eine  Um- 
stand, die  Geldfrage,  welche  bei  solchen  Vor- 
schlägen von  den  mafsgebenden  Kreisen  immer 
zuerst  ins  Auge  gefafst  werden  mufs,  dürfte 
dieser  Verbesserung  hindernd  in  den  Weg  treten, 
und  für  Gegenschlufs  mit  nur  einer  Leitung 
sprechen,  weil  für  bestehende  Signallinien  diese 
Einrichtung,  aufser  der  Umänderung  der  Appa- 
rate, für  eine  Bahn  von  2  000  km  200  000  Mark 
beansprucht,  also  100000  Mark  mehr  als  bei 
blos  einer  Leitung. 

Die  Möglichkeit,  auch  eine  solche  Schaltung 
für  Morse-Korrespondcnz  mitbenutzen  zu  können, 
mufs  als  sehr  willkommen  erscheinen;  es  werden 
ja  fast  auf  allen  österreichisch-ungarischen  Bahnen 
sowohl   bei   Gegenschlufs  als   bei  Ruhestrom- 


schaltung die  Glockenlinien  anstandslos  zugleich 
mit  als  Sprechlinien  ausgenutzt. 

In%  diesem  Aufsatz  ist  auch  noch  erwähnt, 
dafs  bei  Einschaltung  auf  Gegenstrom  mit 
einer  Leitung  die  Zuverlässigkeit  der  Signal- 
gebung  von  der  Strecke  aus  fraglich  wird. 
Gegen  diese  Anschauung  sprechen  folgende 
Gründe:  die  Signale  in  der  Station  werden  in 
der  Weise  gegeben,  dafs  die  eigenen  Batterien 
ausgeschaltet  und  jene  der  Nachbarstation  mit 
der  Erde  in  Verbindung  gesetzt  werden;  von 
der  Strecke  dagegen  können  noch  Signale  ge- 
geben werden,  wenn  auch  die  Batterien  oder 
Apparate  in  einer  der  beiden  Stationen  untaug- 
lich wären  oder  ganz  fortgenommen  -würden; 
es  mufs  nur  für  Signale  von  der  Strecke,  wobei 
die  Signallinie  nur  entsprechend  kürzer  wird, 
genügend  Strom  zur  verläfslichen  Hervorbringung 
von  Signalen  vorhanden  sein. 

Die  Verschiedenheit  der  Widerstände  übt 
durchaus  nicht  den  auf  den  ersten  Blick  schein- 
baren Einflufs  auf  die  von  der  Strecke  gege- 
benen Signale,  weil  bei  richtiger  Schaltung 
schon  beim  ersten  Signalposten,  d.  i.  beim 
Wcichcnwächter,  mindestens  vier  Elektromagnet- 
|  rollen  als  Widerstände  im  Schliefsungskreise 
liegen,  daher  die  Elektromagnete,  welche  in  Folge 
dieser  Schaltung  nie  remanenten  Magnetismus 
annehmen,  auch  jederzeit  ansprechen. 

Die  Echappements  verlangen  bei  dem  sehr 
kräftigen  Impuls  der  sonst  stets  im  Zustande 
der  Ruhe  befindlichen  Batterie  keine  so  zarte 
Einstellung,  und  endlich  werden  die  Anker  nach 
erfolgter  Anziehung  durch  die  Bewegung  des 
Laufwerkes  wieder  mechanisch  abgehoben 
und  aus  der  magnetischen  Atmosphäre  gebracht. 

Aus  diesem  letzteren  Grunde  sind  auch  Ab- 
leitungen, welche  bei  Ruhestromschaltung  Uber 
die  Stelle  des  Fehlers  hinaus  ein  theilweises 
Versagen  oder  das  gänzliche  Ausbleiben  der 
Signale  zur  Folge  haben,  bei  Gegenschlufs- 
schaltung,  selbst  bei  heftigerem  Auftreten,  ohne 
jeden  Einflufs. 

Zu  berücksichtigen  kommt  ferner  noch  der 
Umstand ,  dafs  diese  Einschaltung  an  etwa 
600  Apparaten  seit  mehr  als  zwölf  Jahren  sich 
als  brauchbar  erprobt  hat,  obschon  in  den 
Gebirgsstreckcn,  wo  diese  Einrichtung  besteht, 
weit  mehr  Signale  von  der  Strecke  gegeben 
worden  sind,  wie  auf  anderen,  viel  frequentcren 
Linien,  und  dafs  in  richtiger  Erkcnntnifs  der 
damit  verbundenen  Vortheile  sowohl  einzelne 
ungarische  wie  österreichische  Bahnen  daran 
gehen,  versuchsweise  Strecken  danach  umzu- 
schalten. 

Vortheile,  welche  nicht  nur  der  Gegenschlufs- 
schaltung  mit  nur  einer  Leitung,  sondern  auch 
der  von  H.  Kohlfürst  beantragten  Schaltung 
sehr  zu  Gute  kommen,  und  welche  bisher  noch 
nicht  erwähnt  wurden,  sollen  hier  noch  nach- 
getragen werden. 


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Elekthotechn.  Zeitschiuft. 

  JULI  1M3. 


Borns,  Englands  Electric  Lighting  Act. 


399 


Die  Batterie-Instandhaltung,  welche  bei  Ruhe- 
strom eine  stete  Beaufsichtigung  verlangt  und 
zumeist  in  die  Hand  von  minder  befähigtem 
Stationspersonal  gelegt  ist,  hat  fortwährende 
Stromstärkenschwankungen  im  Gefolge,  die  wie- 
derum ein  wiederholtes  Reguliren  der  Apparate 
bedingen;  dieser  Uebelstand  fällt  bei  Gegen- 
schlufs  weg,  weil  es  genügt,  in  zwei  Jahren  ein- 
mal Nachschau  zu  halten,  wenn  hierfür  her- 
metisch geschlossene  Leclanche^  -  Elemente  zur 
Anwendung  kommen. 

Endlich  ist  nicht  zu  unterschätzen,  dafs  bei 
den  Hunderten  von  Verbindungsstellen  zwischen 
zwei  Stationen  öfter  Unterbrechungen  eintreten, 
die  unbeabsichtigte  Glockcnschläge  im  Gefolge 
haben,  wenn  Ruhestrom  angewendet  wird;  da- 
durch gewöhnen  sich  aber  die  auf  einer  tieferen 
Stufe  der  Bildung  stehenden  Bahnwärter  bald 
daran,  nur  jenen  Signalen  Bedeutung  beizulegen, 
die  mit  der  Fahrordnung  zusammenfallen,  und 
werden  für  die  wichtigsten  von  allen,  welche 
aus  besonderen  Anlässen  bei  Gefahr  gegeben 
werden  müssen,  weniger  empfindlich,  weil  sie 
auch  diese  für  unbeabsichtigte  Glockenzeichen 
halten.  Bei  Gegenschlufs  fallt  auch  dieser  bis- 
her viel  zu  wenig  beachtete  störende  Umstand 
fort,  der  für  sich  allein  schwerwiegend  genug 
erscheint,  die  Umschaltung  auf  Gegenschlufs  zu 
rechtfertigen. 

Wenn  etwas  gegen  den  Uebergang  von  Ruhe- 
strom auf  Gegenschlufs  sprechen  würde,  so  wäre 
es  der  Gedanke,  dafs  das  Ucbcrwachungspcr- 
sonal,  welches  beim  Ruhestrom  sozusagen  auf- 
gezogen wurde,  sich  aus  hergebrachter  Gewohn- 
heit ungern  zu  einem  neuen  System  bequemt, 
und  sich  aus  Mifstrauen  und  Mifsgunst  gegen- 
über jeder  Neuerung  nur  schwer  einschulen 
läfet.  Dagegen  zeigt  die  Praxis,  dafs  auch  dieses 
Persona],  wenn  es  sich  mit  diesem  System  ein- 
mal vertraut  gemacht  hat,  sehr  bald  den  Vor- 
theil einer  viel  geringeren  Dienstleistung  heraus- 
findet und  dann  recht  gern  damit  arbeitet. 

Wien,  Mai  1883.  F.  Gattinger. 


Englands  Electric  Lighting  Act1) 

Die  Electric  Lighting  Act  vom  18.  August  1882  ver- 
ursachte, wie  es  nicht  anders  zu  erwarten  war,  eine  all- 
gemeine Unruhe.  Das  neue  Gesetz  schien  das  Board  of 
Trade  zu  ermächtigen,  gewissen  Personen  auf  Verlangen 


>}  Bei  der  «achtenden  Bedeutung  gewerbsmäfsig  betriebener 
Anlagen  für  Erzeugung  und  Leitung  der  Etektriritat  hat  sich  eine 
Regelung  der  hierbei  auftauchenden,  runi  Theil  durchaus  eigen- 
artigen Fragen  im  Wege  der  staatlichen  Vorschrift,  ruro  Nutren  für 
Produrenten  und  Konsumenten,  nothig  gemacht.  England  hjat  den 
neuen  Verhältnissen  durch  das  in  der  Ucbcrschrift  genannte  Gesell 
bereit»  Rechnung  getragen,  während  in  Oesterreich  die  Angelegen- 
heit durch  eine  Verordnung  der  Minister  des  Handel«  und  des 
Innern  (vgl.  Elektrotechnische  Zeitschrift,  rSBj,  S.  »78)  geregelt 
srurJe.  Auch  in  Deutschland  wird  man*  einer  Erwägung  dieser 
Fragen  früher  oder  spater  naher  treten  müsieti;  wir  glauben  des- 
halb, der  nachfolgende  orientirende  Bericht  Uber  die  bezüglichen 
englischen  Mafsnahmcn.  obwohl  dieselben   nach  unserer  Ansicht. 

Jirekl  auf  deutsche  Verhältnisse  übertragbar  sind,  werde 
:in.  Die  Red. 


Rechte  zu  ertheilen,  für  zwei  Jahre  in  einem  Bezirke  mit 
Legung  von  Leitungen,  Versuchen  und  Aenderungen  zu 
schalten,  um  eine  Naturkraft  in  die  Häuser  einzuführen, 
die  einige  Ausstellungen  allerdings  höchst  anziehend  ge- 
macht hatten,  aber  auch  manches  Menschenleben  gekostet 
und  manche  Feuersbrunst  verschuldet  haben  sollte,  und 
für  welche  man  schlicfslich  mit  Rechnungen  flir  gelieferte 
Coulomb  und  Watt  beschenkt  werden  würde,  die  man 
ohne  irgend  welches  Vcrständnifs  der  Sache  eben  einfach 
würde  bezahlen  müssen.  Von  allen  Seiten  kamen  An- 
kündigungen von  beabsichtigten  Konzessionsgesuchen, 
und  die  Behörden  hatten  sich  schnell  zu  entscheiden,  ob 
sie  ihre  Gemeinden  den  verschiedenen  unternehmungs- 
lustigen Gesellschaften  zum  Spielbnll  Uberlassen  sollten, 
oder  eine  derselben  bevorzugen,  oder  lieber  sich  selbst 
die  nöthige  Ronzession  sichern.  Das  letztere  schien  das 
Rathsamste  und  ward  von  vielen  Städten ,  besonders  im 
Norden  Englands  und  in  Schottland,  erwählt.  Nachdem 
aber  einige  die  nöthtgen  Vorversuche  (Liverpool  z.  B.) 
und  Verhandlungen,  die  z.  B.  auch  besondere  Vertreter 
in  London  erfordern,  sehr  kostspielig  gefunden,  ward 
von  allen  Seiten  petitionirt,  die  Konzcssionsbcwilligungen 
vorläufig  aufzuschieben,  bis  die  Gemeinden  sich  in  dieser 
'neuen  Sache  unparteiischen  Rath  eingeholt  hätten.  Der 
Präsident  des  Board  of  Trade  gab  indefs  den  wenig 
tröstlichen  Bescheid,  dafs  das  Gesetz  keinen  Aufschub 
gestatte.  Von  Sachverständigen  kam  aber  der  Trost, 
dafs  es  den  Gesellschaften  schwer  sein  würde,  ihren 
Verpflichtungen  nachzukommen,  und  die  Anfangs  lippigen 
Gesellschaften,  von  denen  manche  wohl  nur  beweisen 
wollte,  dafs  sie  existirte,  wurden  bald  ruhiger,  so  dafs 
im  Januar  die  Zahl  der  wirklich  eingereichten  Kon- 
zessionsgesuche nur  106  betrug.  Das  Board  of  Trade 
hatte  inzwischen  deutlich  erklärt,  dafs  keinerlei  Kon- 
zession ertheitt  werden  wlirde,  wo  nicht  nöthiges  Kapital 
und  wirklicher  Wille  —  man  fürchtete  vielfach  Gesuche, 
lediglich  um  Andere  zu  hindern  —  nachweisbar  sei,  und 
namentlich  nach  dem  letzten  Memorandum  dieses  Amtes 
vom  26.  Februar,  das  als  Muster  für  die  Konzessions- 
gesuche  dienen  soll,  darf  man  eine  ruhige  Entwickelung 
der  Frage  erwarten.  Die  anfangs  scharfe  Fachpresse 
äufsert  sich  günstig,  und  die  Zeit  für  eine  Besprechung 
der  Act  dürfte  gekommen  sein. 

Die  Electric  Lighting  Act  selbst  (in  37  Sektionen) 
giebt  nur  die  allgemeinen  Gesetze  betreffs  Lieferung  von 
Elektrizität  und  Ubcrläfst  dem  Board  of  Trade  (B.  T.) 
die  praktischen  Bestimmungen.  Die  Bestimmungen  dieser 
Behörde  sind  enthalten  in  den  Rulcs  vom  Oktober  1882 
und  in  dem  Memorandum  vom  Februar  1883. 

Die  Konzession  für  Beleuchtung  eines  Bezirkes  kann 
erlangt  werden: 

1.  durch  besonderen  Parlament sbeschlufs  im  gewöhn- 
lichen Wege; 

2.  durch  Lizcnse  seitens  des  B.  T.  Hierzu  ist  die  Zu- 
stimmung der  Ortsbehörden  erforderlich.  Dieselbe 
erstreckt  sich  auf  7  Jahre,  kann  aber  dann  erneuert 
werden ; 

3.  durch  Provisional  Order  seitens  des  B.  T.,  ohne 
Zustimmung  der  Ortsbehörden  (bedarf  aber  Parla- 
mentsbestätigung).  erthcilt  auf  21  Jahre,  nach  welcher 
Periode  die  ganze  Anlage,  Werke,  Leitungen  u.  s.  w. 
und  alle  Rechte  der  Ortsbehörde  auf  Verlangen  käuf- 
lich Uberlassen  werden  müssen,  einfach  nach  Schätzung 
des  wirklichen  Werthcs,  ohne  Rücksicht  auf  den 
finanziellen  Zustand  des  Unternehmens. 

Bezirk.  Die  betreffenden  Gesellschaften  oder  Per- 
sonen —  die  eigentümlicher  Weise  auch  in  England 
Unternehmer  (Undertakcrs)  genannt  werden,  ein  Name, 
der  sonst  nur  den  Besorgern  von  Beerdigungen  beigelegt 
wird  —  haben  ihrem  Gesuch  eine  genaue  Karte  (Mafs- 

stab  nicht  weniger  als  —  -z — ,  I  Meile  =  I  Zoll)  des 

b  63 . 360 

tu  erleuchtenden  Bezirkes  beizulegen,  auf  der  Distrikt  A, 

der  Theil,  den  die  Unternehmer  während  der  ersten 

zwei  Jahre  erleuchten  wollen  und  müssen,  in  gelb,  und 

Distrikt  B,  der  Rest,  den  sie  hernach  angreifen  mögen 

3»' 


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3°° 


Abhandlungen. 


EtEKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

JUU  i8«3.  


(oder  ihre  Rechte  aufgehen),  in  blau  bezeichnet  ist.  A 
sollte  mit  den  Ortsbehörden  so  vereinbart  werden,  dafs 
es  nicht  den  ganzen  wohlhabenderen  Theil  ausmacht,  da 
die  Unternehmer  »ich  nachher  weigern  könnten,  B  zu 
versorgen  und  andere  Unternehmer  ebensowenig  dazu 
geneigt  sein  möchten.  Nach  Ablauf  der  zwei  Jahre  kann 
das  B.  T.  nach  dreimonatlicher  Kündigung  Konzession  für 
einzelne  Thcile  von  B  bewilligen  und  andererseits  die 
Behörden  oder  —  falls  die  Behörden  selbst  die  Unter- 
nehmer sind  --  je  50  Hausbesitzer  Beleuchtung  ver- 
langen. - —  Die  ursprunglichen  Bestimmungen  theilten  B 
in"  Sektionen  ein,  von  denen  die  Unternehmer  jährlich 
nur  eine  zuzufügen  brauchten. 

Kapital.  Sind  die  Unternehmer  nicht  die  Orts- 
behörden, denen  der  Vorzug  zu  geben  ist.  so  müssen  sie 
binnen  6  Monaten  ein  für  alle  Arbeiten  im  Distrikt  A 
genügendes  Kapital  bei  Seite  legen  und  fllr  die  Hälfte 
desselben  dem  B.  T.  gute  Bürgschaft  stellen.  Das  Gleiche 
gilt  für  die  Einzeitheile  von  B,  so  dafs  Kapital  und 
Bürgschaft  sich  mit  jeder  neuen  Anlage  vergrößern. 

Anlage.  Die  Unternehmer  dürfen  Uberall  Hütten 
(distrib uting  box««)  aufstellen,  von  denen  sie  die 
Arbeiten  leiten  und  in  denen  sie  ihre  Mefsinstnimente 
aufbewahren  können.  Die  Behörden  müssen  von  allen 
beabsichtigten  I.eitungslegungen  einen  Monat  vorher  und 
über  den  Fortgang  der  Arbeiten  genaue  Benachrichtigung 
erhalten;  denselben  kann  die  Ausführung  der  Arbeiten 
überlassen  werden,  in  welchem  Falle  der  Richter  sie  an- 
halten kann,  und  die  Unternehmer  nötigenfalls  auf 
Kosten  der  sich  weigetnden  Behörden  vorgehen  dürfen. 
In  allen  Streitfragen  entscheidet  das  B.  T„  welches  Voll- 
macht zum  Arbeiten  unter  Eisenbahnlinien  ertheilcn  kann. 
Ueherirdischc  Leitungen  sind  verboten;  Kanäle,  Hafen- 
bauten u.  s.  w.  dürfen  in  keiner  Weise  gesperrt  werden. 

Zwangsbelcuchtung  der  Strafsen  (vgl.  Bezirk). 
Nach  Ablauf  der  zwei  Jahre  müssen  alle  Anlagen  für 
öffentliche  Beleuchtung  in  A  fertig  sein;  die  Behörden 
können  Leitungen  für  alle  Seitenstrafsen  eines  Theil- 
distriktes  B  verlangen,  ebenso  wenigstens  zwei  Haus- 
besitzer, falls  sie  sich  kontraktlich  für  drei  Jahre  binden 
und  mindestens  20  %  der  Kosten  für  Zweigleitung  und 
Lieferung  von  Elektrizität  verbürgen.  Alle  öffentlichen 
Lampen  in  nicht  mehr  als  150  Fufs  (45  m)  Entfernung 
von  einer  Leitung  müssen  versorgt  werden.  Genaue 
Karten  der  bestehenden  und  neu  zugefügten  Leitungen 
müssen  Allen  gegen  1  Mark  gezeigt,  Kopien  derselben 
für  2  Mark  geliefert  werden;  im  Weigerungsfälle  Geld- 
strafen bis  zu  10  rfd.  Sterl.       200  Mark. 

Schaltungssystem.  Die  Wahl  desselben  steht  frei, 
das  Memorandum  verfügt  aber  Näheres  nur  bezüglich 
der  Parallelschaltung  mit  positivem  und  negativem 
Leiter,  zwischen  denen  alle  Lampen  parallel  einzu- 
schalten sind. 

Zeit  der  Lieferung  von  Elektrizität.  Ein  Kin- 
vcrstämlnifs  würde  sich  namentlich  für  kleine  Orte  em- 
pfehlen, da  ununterbrochener  Betrieb  bedeutend  theuercr 
ist.  Ohne  Uebcreinkommcn  gilt  ununterbrochene  Liefe- 
rung, für  die  ersten  6  Monate  indefs  kann  nur  Lieferung 
zwischen  Sonnenuntergang  und  Sonnenaufgang  bean- 
sprucht werden. 

Normaldruck  (Standard  pressure).  Die  Potenzial - 
differen/.  an  zwei  entsprechenden  Punkten  darf  nicht  um 
mehr  als  50 "  schwanken,  kann  sonst  für  verschiedene 
Punkte  und  Zeit  verschieden  sein  unter  Einhaltung  der 
Grenzen : 

für  kontinuirliche  Ströme  .  .   30  bis  200  Volt, 

•für  Wechselströme  50  bis  100  Volt 

(Weehselstrommaschinen  mit  nicht  weniger  als  600  Strom- 
wechseln).  Dieser  Normaldruck  mufs  vorher  genehmigt 
werden  und  darf  nicht  ohne  einmonatliche  Kündigung 
und  Erlaubnifs  geändert  werden. 

Lieferung  für  Häuser.  Die  Unternehmer  haben 
lediglich  den  positiven  und  negativen  Pol  in  jedem 
Hause  zu  »ichern,  sonst  mit  der  Einrichtung  im  Hause 


'  nichts  zu  thun;  dieselbe  ist  Sache  des  Baumeisters,  wie 
bei  der  Gasanlagc.  Jeder  Hausbesitzer  kann  für  jedes 
Gebäude,  nicht  mehr  als  75  Fufs  (23  m)  von  einer  Leitung 
entfernt,  Beleuchtung  verlangen,  mufs  aber  eine  Leitung 
zum  Hause  von  mehr  als  30  Fufs  (9  m)  selbst  bezahlen, 
sich  auf  zwei  Jahre  binden  und,  wie  oben,  für  20 n  0 
der  Kosten  Sicherheit  geben,  außerdem  das  gewünschte 
Strommaximum  selbst  bezeichnen,  das  er  nur  nach  ein- 
monatlichcr  Kündigung  ändern  kann;  wogegen  die  Unter- 
nehmer bei  Zahlungsweigerung  oder  ungenügender  Sicher- 
heit den  Strom  abstellen  dürfen,  und  nur  mit  40  Mark 
Strafe  für  jeden  Tag,  an  dem  sie  Lieferung  verweigern 
oder  versäumen,  belegt  werden  können. 

Preis.    Der  höchste  Preis  ist  anzugeben  und  zu  be- 
rechnen nach: 

1.  gelieferter  Energie; 

2.  Elektrizitätsmenge ; 

3.  Strommaximum  und  Lieferungsdauer. 

Als  Energiccinheit  gilt  die  Energie,  enthalten  in 
einem  Strome  von  1 000  Ampere,  der  mit  einer  elektro- 
motorischen Kraft  von  1  Volt  für  I  Stunde  (liefst  (wa» 
ungefähr  zur  Speisung  von  16  Swan-Lampen  zu  20  Kerzen 
genügen  soll).  Die  Rechnung  für  das  Vierteljahr  soll 
fordern:  Einen  Durchschnittspreis  für  100  Einheiten 
*  oder  weniger;  dann  ein  Bestimmtes  für  jede  Einheit 
darüber.  Im  Falle  2  ist  nach  Fall  1  zu  berechnen ,  in- 
dem die  Energie  als  Produkt  aus  gelieferter  Menge  und 
Potcnzialdiffcrenz  an  den  Abzweigungspunkten  der  Lei- 
tung zum  Hause  betrachtet  wird.  Hierbei  ist  zu  be- 
merken, dafs  der  Widerstand  der  Leitung  zum  Hause  die 
Differenz  zwischen  den  Potenzialen  an  den  Abzweigungs- 
punkten und  den  Polenden  im  Hause  nicht  um  mehr 
als  21  vermehren  soll.  Fall  3  ist  ebenfalls  nach 
Fall  1  zu  regeln,  wobei  also  Konsument  fllr  das  Strom- 
maximum zahlen  mufs,  gleichviel  ob  er  es  benutzt  oder 
nicht.  Privatkontrakte  zur  Preisregelung  sind  gestattet; 
!  der  Preis  der  öffentlichen  Beleuchtung  ist  mit  den  Orts- 
1  bchörden  abzumachen.  Einen  Maximumpreis  festzusetzen, 
I  hält  das  B.  T.  für  unangebracht,  obwohl  dazu  aufgefor- 
dert. Ein  Vergleich  mit  Gas  wird  oft  vorgeschlagen  — 
in  der  Hoffnung  auf  Sinken  der  Gaspreise;  dieses 
Sinken  würde  sich  wohl  theilweise  durch  gröfscren  Preis 
der  Gasnebenprodukte  wieder  ausgleichen. 

Inspektionen  sind  alle  3  Monate  vorzunehmen 
durch  besondere  Beamten  der  Unternehmer  oder  der  Be- 
hörden, die  zur  Ernennung  solcher  Inspektoren  verpflichtet 
sind.  Besondere  Inspektionen  können  jederzeit  verlangt 
werden  und  geschehen  auf  Kosten  der  Unternehmer,  falls 
sich  Unregelmäßigkeiten  dabei  herausstellen.  Die  In- 
spektoren der  Unternehmer  müssen  zu  allen  Besichti- 
gungen zugelassen  werden;  die  betreffenden  Apparate 
unterliegen  einer  gegenseitigen  Konrrolc.  Die  Berichte 
sind  am  folgenden  Tag  einzureichen  und  haben  Zeugnifs- 
kraft  vor  Gericht. 

Elektrizitälsmeter  müssen  gegen  eine  bestimmte 
Summe  geprüft  werden.  Jeder  Intcrcssirtc  mufs  auf 
Wunsch  mit  einem  solchen  versehen  werden,  der  ihm 
käuflich  oder  zur  Miethe  gegeben  wird.  Dieselben  sind 
von  den  Konsumenten  in  gutem  Stande  zu  halten, 
worüber  sich  die  Inspektoren  jederzeit  unterrichten  können. 
Die  Unternehmer  sind  aufserdem  berechtigt,  die  Meter 
mit  Hülfe  besonderer,  vom  B.  T.  zu  billigender  Apparate 
zu  konrroliren.  Ein  besonderer  Meter  wird  nicht  em- 
pfohlen, da  es  zweifelhaft  sei,  ob  ein  zweckniäfsiger  Meter 
zur  Zeit  existire. 

Sichcrhcits Vorkehrungen.  Das  B.  T.  kann  LeiteT 
verwerfen;  dieselben  müssen  wasserdicht  umhüllt  und  fest 
und  sicher  verpackt  sein.  Die  Maximatpotcnzialdiffcrenz 
für  Linien  zur  Ladung  von  Akkumulatoren  ist  4000 
Volt,  für  Hauptlinien  200  Volt  —  mehr  nur  unter  be- 
sonderen Vorsichtsmafsregcln  — ,  für  die  anderen  Linien 
auch  200  Volt;  das  Widerstandsminimum  des  Isolations- 
materials ist  1000  Ohm  für  die  englische  Meile  km). 
Jedes  Polpaar  im  Hause  darf  nur  einen  Strom  von 
50  Ampere  Stärke   liefern,    fUr   höhere   Ampere  sind 


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Elektroteohn.  Zeitschrift. 
 JUU  1883.  


Haixwachs,  Bemerkung  über  die  Berechnung  u.  s.  w. 


301 


weitere  I'olpaare  anzulegen.  Erdverbindungen  sind  im 
Allgemeinen  verboten,  ebenso  Überirdische  Leitungen ; 
gefährdete  Stellen  sind  durch  Blitzableiter  zu  schützen. 
Jede  Linie  zum  Hause  mufs  einen  Sicherheitsdraht  ent- 
halten ,  der  bei  einer  Stromsteigerung  von  100 0  „ 
schmelzen  wlirde,  aufserdem  aufscrhalb  des  Hauses 
eine  Vorrichtung  zur  Ausschaltung  des  Hauses.  Mini- 
mumabstand der  Polenden  im  Hause  j  Zoll  (77  mm). 

Alle  diese  Bestimmungen  gelten  im  Wesentlichen  nur 
für  Glühlampen;  für  Bogenlampen  werden  auf  Wunsch 
weitere  gegeben  werden. 

Dies  sind  die  Hauptpunkte  der  Verfügungen  des  B.  T. 
I >tc  Act  selbst  enthält  noch  Bestimmungen,  nach  denen 
die  Unternehmer  kein  Recht  haben,  die  Benutzung  einer 
bestimmten  Lampe  zu  verlangen ;  Beschädigungen  der 
Apparate  und  betrügerische  Benutzung  von  Elektrizität 
ah  Felonie  und  schwerer  Diebstahl  zu  bestrafen  sind; 
die  Gasgcsellschaften  auf  Verlangen  durch  das  B.  T. 
ihrer  Verpflichtung  entbunden  werden  können,  falls  die 
Konkurrenz  der  Elektrizität  in  einem  Bezirke  zu  stark 
wird;  das  Monopol  der  Regierung  für  Beförderung  von 
Telegrammen  aufrecht  erhalten  bleibt,  so  dafs  also  nach 
wie  vor  nur  solche  Botschaften  durch  Elektrizität  beför- 
dert wcTden  dürfen,  für  die  keine  Bezahlung  geschieht 
(also  *.  B.  auch  die  Verhandlungen  zwischen  Eisenbahnen 
und  ihren  Lieferanten  auf  diesem  Wege  gesetzlich  blei- 
ben); und  nur  mit  Bewilligung  der  Regierung  Leitungen 
den  Telegraphenlinien  bis  auf  30  Eufs  (9  m)  genähert 
werden  dürfen,  wofern  sie  dieselben  nicht  in  gerader 
Linie  von  mindestens  4  m  Länge  rechtwinklig  kreuzen. 

Die  Bestimmungen  des  B.  T.  betreffen  danach  vor- 
läufig nur  die  Benutzung  der  Elektrizität  zur  Beleuch- 
tung, obwohl  das  Parlament  die  Benutzung  allgemein  für 
technische  Zwecke  regeln  wollte,  und  zwar  wieder  zu- 
nächst Glühlampen  in  Parallelschaltung.  Die  Frage  ist 
somit  keineswegs  erledigt,  wie  denn  auch  das  B.  T.  selbst 
Einwendungen  und  Ergänzungen  erbittet.  Was  aber  hier 
festgesetzt  ist,  wird  vorläufig  in  Kraft  bleiben,  kann 
allerdings  geändert  werden.  Die  Vollmachten  des  B.  T. 
gehen,  englische  Abneigung  gegen  Staatskontrole  berück- 
sichtigt, außerordentlich  weit ;  das  Amt  kann  dispensiren. 
Konzessionen  entziehen,  Unparteiische  ernennen,  ent- 
scheidet Uber  strafbare  oder  unverschuldete  Mifserfolge 
und  regulirt  alle  Preise.  Die  Regierung  hat  deutlich 
das  Bestreben,  den  Gesellschaften  ein  Vorgehen  zu  er- 
möglichen und  das  Publikum  zu  schützen ,  und  der  Be- 
zirk Chclsca  in  London  ist  auf  Grund  der  neuen  Ver- 
ordnungen schon  zu  einem  Vertrage  mit  der  Metropolitan 
Brush  Company  gekommen.  Der  Privatmann  wird  sich 
wohl  vorsichtig  verhalten,  und  man  kann  ihm  das  kaum 
verargen.  Er  soll  sich  binden,  das  elektrische  Licht  für 
zwei  Jahre  zu  benutzen,  20  °  0  der  Unkosten  tragen, 
seine  Zahlungen  zum  Theil  im  Voraus  machen  oder 
Sicherheit  geben,  und  hat  dabei  nur  den  Weg  der  Zivil- 
klage offen,  wenn  sein  Licht  schlecht  oder  unzureichend 
ist;  und  es  wird  extra  hervorgehoben,  dafs  die  Unter- 
nehmer ihre  40  Mark  Strafe  nur  riskiren,  wenn  die  Stö- 
rung wiederholt  und  wesentlich  ist  und  wirklich  ein  Ver- 
schulden der  Unternehmer  vorliegt.  Die  Unternehmer 
dagegen  haben  jederzeit  die  Macht  und  in  gewissen 
Fällen  das  Recht,  ihm  seine  sämmtlichen  Lampen  plötz- 
lich auszudrehen;  man  hört  gelegentlich,  namentlich 
beim  Eigenthümcrwechsel  von  Häusern,  davon,  dafs 
eine  Gasgesellschaft  ihren  Forderungen  durch  Abstellen 
des  Gases  schnell  gehörigen  Nachdruck  zu  geben  wufste. 
ObwohJ  diese  Punkte  ihre  volle  Wichtigkeit  erst  erlangen 
werden,  wenn  die  Anlage  im  Grofsen  vollendet  ist  und 
bis  dahin  eine  Klärung  der  beiderseitigen  Interessen  zu 
erwarten  ist,  so  läfst  sich  doch  nicht  leugnen,  dafs  bei 
der  augenblicklichen  elektrischen  GrUnderperiodc  im 
Publikum  Mifstrauen  erwachsen  könnte. 

Dr.  Borns. 


Bemerkung  Ober  die  Berechnung  des  Nutz- 
effektes von  Ladungssäulen. 

Von  W.  Hai.lwachs. 

In  der  Mittheilung  meiner  Versuche  an 
Ladungssäulen,  im  5.  Hefte  des  Jahrganges  1883 
dieser  Zeitschrift,  wurde  das  Verhältnifs  der 
beiden  während  der  Entladung  und  der  Ladung 
die  Säule  durchströmenden  Elektrizitätsmengen 
zu  einander  nicht  angegeben.  Nachdem  ich 
leider  erst  jetzt  den  Vortrag  des  Herrn  Aron 
über  »Theorie  der  Akkumulatoren  und  Er- 
fahrungen  mit  denselben«  ')  gelesen  habe,  halte 
ich  es  für  nöthig,  das  genannte  Verhältnifs  bei 
den  verschiedenen  Versuchen  mitzutheilen  und 
den  Werthen  des  Nutzeffektes  gegenüberzustellen. 

Sei  Q  die  Elektrizitätsmenge,  welche  das 
Element  bei  der  Ladung,  q  diejenige,  welche 
es  bei  der  Entladung  durchströmt,  und  N  der 
Nutzeffekt.    Die  Versuche  ergaben: 


No.  des 

1 

,V 

Versuches. 

Q 

2 

0,46 

0,18 

5 

O.a« 

0,06 

6 

0,3« 

0,»i 

7 

Of34 

0,24 

8 

0,«4 

O,o6 

9 

O... 

O.o» 

10 

o,«j 

0,105 

1 1 

0,44 

O.J7 

1 2 

0,49 

0,3S 

'3 

0,5a 

0,40 

M 

0,76 

0.43 

15 

0,«7 

0,50 

16 

0,8. 

0,47 

»7 

0.74 

0.49 

20 

0,96 

0,48 

22 

0,68 

0,»8 

18 

0,18 

0,08 

21 

0,66 

0,»3 

23 

0,6o 

0,3a 

'9 

0,30 

0,70 

24 

O/.0 

0,405. 

Dabei  ist  q  nach  demselben  Prinzip  wie  die 
Entladungsarbeit  berechnet.')  Letztere  nimmt 
dem  Quadrate  von  /  proportional  ab,  man 
braucht  daher  zur  Erlangung  gleicher  procen- 
tischer  Genauigkeit  //'(/- +  10) dt  nur  über  einen 
:  kürzeren  Zeitraum  zu  integriren,  wie  fi  dt.  Würde 
!  statt  bis  zum  Ende  des  charakteristischen  Ab- 
falles von  i'J7i'  bezw.  /  nur  bis  zu  dem  übrigens 
schwer  zu  definirenden  Anfange  desselben  inte- 
grirt  werden,')  so  wäre  in  gleicher  Weise  zu 
rechnen.  Wartet  man  das  Ende  des  Abfalles 
ab,  so  hat  man  den  Vortheil,  dafs  die  zu  inte- 
grirenden  Funktionen  nur  noch  kleine  Werthc 


')  EleLtiotechniüdie  7eit»chrifl,  1883,  S,  s8  und  S,  loa. 
*)  Elektrotechnische  Zeitschrift,  1883,  S.  J04. 
»I  Aron,  Theorie  der  Akkumulatoren  und  Krhilirun^cn  mit 
denselben.    Elektiotechnit che  Zeitschrift,  1883,  S.  105. 


Gc 


30J 


Abhandlungen. 


El-KKTROTECHN.  ZEITSCHK IFT 
JULI  «883.  


haben  und  deshalb  eine  geringe  Aenderung  in 
der  Wahl  des  Integrationsgebictes  wenig  Einfluß 
auf  die  Genauigkeit  des  Resultates  ausübt. 

Man  kann,  wie  die  obenstehenden  Zahlen 
beweisen,  von  dem  Unterschiede  der  elektro- 
motorischen Kraft  der  Elemente  beim  Laden  und 

Entladen  nicht  absehen,   und  die  Zahl 

den  Nutzeffekt  nennen,  wie  es  geschehen  ist.  ') 
Die  Ladungssäulen  sind  ja  ganz  inkonstante 
Elemente.  Den  inneren  Widerstand  kann  man 
bei  der  Berechnung  des  Nutzeffektes  allenfalls 
unberücksichtigt  lassen,  da  derselbe  einmal  sehr 
klein  ist  und  aufserdem  allerdings  bis  zu  einem 
gewissen  Grade  beherrscht  werden  kann. 


Gegenmuttern  in  der  richtigen  Stellung  festge- 
klemmt werden  können. 

Das  Pendel  hat  folgende  Einrichtung:  An 
Stelle  der  •  Pendcllinse  habe  ich  eine  20  cm 
lange,  5  cm  breite  und  1  cm  dicke  Kupfer- 
platte &  k  von  der  Form  eines  Flachring- 
segmentes gewählt.1)  Anstatt  einer  Pendelstange 
hat  der  Mechaniker  (von  welchem  auch  die 
Anwendung  von  Röhren  anstatt  der  von  mir 
vorgeschlagenen  gerippten  Stäbe  für  die  Träger 
herrührt)   einen   trapezförmigen  Rahmen  b  b  c  c 

1  angewendet.  Die  längere  Parallele  b  b  dieses 
Trapezes  gehört  der  Drehungsaxe  a  a  des  Pen- 

1  dels  an,  die  kürzere  (untere)  ist  mit  einer 
Schiene  d  d  zu  einem  rechtwinkligen  Kreuze 
verbunden,   welches  auf  die  konkave  Schmal- 

Kiß.  1. 


einen  neuen  Apparat  zur  Demonstration 
der  Foucault'schen  Ströme. 

Von  Dr.  A.  von  Waltenhofen  in  Prag. 

(Aus  Wicdemanns  Annalcn  im  Auszüge  mitgethcilt  vom 
Verfasser.) 

Die  Absicht,  welche  mich  zur  Konstruktion 
des  nachstehend  beschriebenen  >Induktions- 
Pendels«  geführt  hat,  war  dahin  gerichtet,  den 
durch  die  Foucault'schen  Induktionsströme  be- 
dingten Arbeitsaufwand  durch  ein  für  ein  grofses 
Auditorium  geeignetes,  möglichst  einfaches  und 
augenfälliges,  zugleich  aber  auch  eine  quanti- 
tative Schätzung  gestattendes  Experiment  er- 
sichtlich zu  machen.  Hierzu  schien  mir  die 
schwingende  Bewegung  besonders  geeignet, 
welche  zugleich  mit  Rücksicht  auf  die  Theorie 
der  Dämpfung  und  der  Aperiodizität  ein  beson- 
deres Interesse  darbietet.  Die  bisher  gebräuch- 
lichen Apparate  zur  Demonstration  der  Fou- 
cault'schen Ströme  entsprechen  den  hier  aufge- 
stellten Anforderungen  keineswegs. 

Das  Prinzip  meines  neuen  Apparates,  welcher 
mir  einige  Vorzüge  zu  haben  scheint,  besteht 
in  der  Anwendung  eines  kupfernen  Pendels, 
welches  zwischen  den  Polen  eines  Elek- 
tromagnetes  seine  Schwingungen  aus- 
führt. Die  Schenkel  eines  mit  seiner  Wölbung 
in  ein  festes  Grundbret  B  B ,  dessen  Stell- 
schrauben in  der  Zeichnung  fortgelassen  sind, 
eingelassenen  Elektromagnetcs  EE,  Fig.  1  und  2, 
in  0,07  der  natürlichen  Gröfse,  durchsetzen  eine 
mit  jenem  Grundbrete  durch  vier  Säulen  S  ver- 
bundene messingene  Platte  PP.  Auf  dieser 
sind  die  aus  messingenen  Röhren  dreieckförmig 
hergestellten  Träger  /,  /  der  Pendelaxe  a  a  be- 
festigt. Diese  ist  zwischen  Spitzen  beweglich, 
welche  den  in  jenen  Trägern  gelagerten  Schrau- 
ben s,  s  angehören,    die  selbst  wieder  mittels 


>)  Arnn,  Theorie  der 
:he  Zeittthrift,  1883,  S.  10$. 


u.  1.  w.  Elcktrotech- 


seite  der  Kupferplatte  k  k  in  der  Art  festge- 
schraubt ist,  dafs  die  Ebene  der  Kupferplatte 
und  jene  des  Trapezes  auf  einander  senkrecht 
stehen. 

Als  Führungen  beim  Einstellen  der  Pol- 
schuhe n,  n  und  zum  Festklemmen  derselben 
dienen  auf  jeder  Seite  ein  paar  parallele,  oben 
mit  einem  Querstückc  verbundene  Lappen  /, 
welche  auf  der  Platte  PP  festgeschraubt  sind, 
und  eine  in  jenem  Querstück  enthaltene  Klemm- 
schraube r.  Die  Polschuhe  werden  so  einge- 
stellt, dafs  die  Kupferplatte  mit  einem  beider- 
seitigen Spielräume  von  i  bis  2  mm  zwischen 
ihnen  durchgehen  kann. 

Gicbt  man  nun  dem  Pendel  eine  grofse  (z.  B. 
nahezu  rechtwinklige)  Elongation   und  Iäfet  es 

')  An  den  kurieren,  in  der  Zeichnung  mit  *  berechneten 
SchreaUeiten  ist  das  Segment  etwa»  abgeschrägt ,  um  einem  Au- 
stollten an  die  Polschuhe  bei  engem  Spielraum  und  nicht  genau 
vertikaler  Aufstellung  de*  Apparate«  vorrubeugen.  Deshalb  habe 
ich  auch  kein  längere«  Flaclinngtegment  angewendet,  bei 


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EUUCTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT 
 JULI  i88j. 


Kareis,  Dik  kommende  elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


303 


schwingen,  so  zeigt  sich,  so  lange  kein  Strom 
durch  die  Drahtwindnngen  des  Elcktromagnetcs 
geht,  wegen  der  geringen  Reibung  auch  nur 
eine  geringe  Abnahme  der  Schwingungsbogen. 
Es  tritt  aber  sofort  eine  rasche  Abnahme  der 
Schwingungsbogen  ein,  wenn  man  den  Elektro- 
magnet auch  nur  mit  einem  Strome  von  geringer 
Intensität  erregt.  Bei  Anwendung  eines  kräf- 
tigeren magnetisirenden  Stromes  wird  das  Pen- 
del, selbst  wenn  man  es  aus  den  gröfsten  Elon- 
gationen  herabfallen  läfst,  beim  Durchgänge 
durch  die  Gleichgewichtslage  (wie  wohl  voraus- 
zusehen war)  plötzlich  gefangen,  als  wenn  es 
in  einer  zähen  Flüssigkeit  stecken  bliebe.  Auch 
zur  Ausführung  dieses  ebenso  schönen  als  lehr- 
reichen Vorlesungsversuches  eignet  sich  ganz  vor- 

Hg.  2- 


trefflich  die  Siemens  &  Halske'sche  (v.  Hefncr- 
Altcneck'sche)  50-magnetige  Induktionsmaschine, 
mit  welcher  man  es  ganz  in  der  Hand  hat,  mehr 
oder  weniger  aperiodische  Bewegungen  des  Pen- 
dels nach  Belieben  hervorzubringen. 

Bei  meinem  vom  Mechaniker  W.  Grund  in 
Prag  nett  und  dauerhaft  ausgeführten  Apparate 
beträgt  die  Pendellänge  ungefähr  0,5  m  und  sind 
die  7,5  cm  dicken  Schenkel  des  Elektrotnag- 
netes  mit  28,5  cm  langen,  aus  je  drei  Lagen 
gebildeten  Magnctisirungsspiralen  von  3  mra 
Drahtstärke  versehen.  Der  Apparat  wird  aber 
auch,  in  kleinem  Mafsstabe  ausgeführt,  zu  Vor- 
lesungsversuchen sich  eignen.  Der  Pendelaufsatz 
läfst  sich  an  bereits  vorhandenen  Elektromag- 
neten (diamagnetischen  Apparaten)  leicht  an- 
bringen. 

Eine  quantitative  Schätzung  der  bei  einer 
Pendelschwingung  aufgewendeten  Induktions- 
arbeit, welche  man  wegen  der  verhältnifsmäfsigen 


Geringfügigkeit  anderer  Bewegungshindernisse 
annähernd  dem  Verlust  an  lebendiger  Kraft 
gleichsetzen  kann,  ist  leicht  ausführbar,  wenn 
man  die  Konstanten  des  Pendels  ermittelt  hat 
und  zwei  auf  einander  folgende  Elongationen 
abschätzt  (oder  auch  mit  Hülfe  einer  leicht  an- 
zubringenden Vorrichtung  abliest),  nämlich  die 
Elongation,  aus  cler  man  das  Pendel  fallen  lafst, 
und  den  Bogen,  um  welchen  es  sodann  die 
Gleichgewichtslage  überschreitet. 


Die  kommende  elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

Wer  die  Geschichte  der  elektrischen,  ja  vielleicht  aller 
Ausstellungen  studirt,  der  wird  finden,  dafs  ihr  Werden 
und  Wachsen  mit  Uebcrraschungcn  verknüpft  ist  Die 
Gegner  dieser  Veranstaltungen  werden  nicht  selten  ihre 
besten  Stützen,  und  die,  welche  gern  ausstellen  möchten, 
werden  oft  an  der  BethHtigung  ihres  guten  Willens  ge- 
hindert; dies  und  der  Umstand,  dafs  die  Erfinder  für 
solche  Gelegenheiten  die  Früchte  ihrer  Arbeit  aufsparen, 
macht  ja  die  Zeit  vor  der  Ausstellung  jedem  Freunde 
der  Sache  so  interessant. 

Die  Ausstellung  in  Wien  lief«  sich  —  sehr  klein  an, 
sie  wird  aber  recht  grofs,  in  gewissem  Sinne  —  Dank 
der  Szenerie  —  grofsartig  werden.  Wenn  auch  nicht  so 
reich  an  Ausstellern,  so  doch  reicher  an  grofsen  Aus- 
stellern, als  Paris1),  und  daher  dieser  ersten ,  uns  noch 
in  bester  Erinnerung  lebenden  Veranstaltung  in  Manchem 
voraus,  in  Anderem  glcichwcrthig  und  nur  in  Wenigem 
zurückstehend,  wird  dieses  Ercignifs  einen  nicht  un- 
rühmlichen Platz  in  der  Geschichte  der  Entwickelung 
der  Elektrotechnik  und  in  Verallgemeinerung  ihrer  Kennt- 
nifs  einnehmen. 

Vorerst  sind  die  Absichten,  welche  dem  ganzen  Wiener 
Unternehmen  zu  Grunde  liegen,  sowie  die,  welche  in 
Paris  leitend  waren,  überaus  löbliche.  Der  Reinertrag 
wird  wissenschaftlichen  Zwecken,  der  Hebung  des  elektro- 
technischen Unterrichts,  zugewendet  werden.  Der  guten 
und  nunmehr  auch  grofsen  Sache  nahmen  sich  auch  hohe 
Kräfte  an  (vgl.  S.  86),  und  —  was  machtig  an  Wissen, 
Können  und  Vermögen  ist  —  kommt  der  Ausstellung 
werkthätig  und  wohlwollend  entgegen.  Wenn  die  Presse 
irgend  einer  Veranstaltung  mit  ihrer  Macht  wohlwollend 
zur  Seite  stand,  so  ist's  hier  der  Fall. 

Die  Leitung  der  Ausstellung  selbst  reiht  sich  den 
anderen  glücklichen  Umständen,  die  wir  genannt,  bestens 
an;  es  werden  der  Elektrotechnik  in  Oesterreich  viel 
Freunde,  viel  Kräfte  und  neue  Lichter  gewonnen  werden. 

Paris  bot  bekanntlich  in  seinem  Palais  de  1'Industric 
der  Ausstellung  29264  qm  Raum;  in  Wien  verfügt  die- 
selbe über  33000  qin.  Die  Vertheilung  des  Raumes  aber 
gestaltet  sich  hier  wesentlich  günstiger  als  in  Paris.  Die 
Unzahl  der  Räume  im  oberen  Stockwerke  des  Pariser 
Indtistriepaiastes  ist  hier  in  der  grofsen  Rotunde  des  Aus- 
slellungsgebäudcs  aufgegangen.  Ungemein  interessant 
gestaltet  sich  die  Anordnung  der  Maschinen,  der  Kessel 
und  c^cs  ganzen  Theilcs  der  Ausstellung,  der  eigentlich 
dem  Bau-  und  Maschineningenieur  zufüllt.  Hoffen  wir, 
wir  erwarten  es  sogar  zuversichtlich,  dafs  auch  der 
elektrische  Theil  vollauf  zur  Geltung  kommt. 

Während  man  von  den  32  Pariser  Kesseln  mit  ihrer 
1339  qm  Heizfläche  aufser  den  von  de  Naycr  aus 
Willcbroeck  wenig  sah,  baut  man  hier  ein  entsprechendes, 
einen  grofsen.  gemeinsamen,  viertheiligen  Schlot  im 
rechten  Winkel  umfassendes  Kesselhaus.     Es  sind  hier 


l)  Die  Pariser  zahlte  943  Aussteller,  die  Wiener  wird  an  die  600 
aufweiten;  dort  war  die  Ausstellung  vnn  13  Kationen,  hier  \%l  sie 
cbcnfall»  von  ij  be*chickt,  nämlich:  Oe«!crreteh-Uni;.«rn,  Deutschet 
Reich,  Kraiikreich,  Arnenla,  Uelsen  ,  RuMand  ,  Kurland,  Nieder- 
lande,  It.ilien,  Schweden,  Schwei/,  Dänemark  und  die  Türkei 


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3<>4 


Abhandlungen. 


Elektrotechk.  Zeitschrift. 
  JULI  iMj.   


52  Kessel,  von  denen  30  auf  stabile  Maschinen,  22  auf  Loko- 
mobilen entfallen;  unter  erstcren  finden  sich  auch  wieder  die 
de  Nayer's.  Du  Kesselhaus  wird  ebenso  zugänglich  sein, 
als  die  Maschinenhalle.  Den  30  Dampfmaschinen  mit 
20  Jpasmotoren  und  I  267  Pfcr<rcsTaVken  in  Paris  stehen 
"hier  52 1  Dampf-,  11  TJas.  und  2  kalorische  Motoren  mit 
I  45tfTTerdestärkcn  gegenüber,  in  allen  Grofsen  von  \ 
018  240  Pferdestarken.  Es  ist  mir  augenblicklich  nicht 
bekannt,  wieviel  Dynamomaschinen  in  Paris  waren;  hier 
sind  an  1^0  angemeldet,  die  50  Ausstellern  angehören. 
Wahrend  in  Paris  Brush  mit  56  Bogen-  um)  Edison 
mit  400  GlUhlichtern  die  grofsten  Lichtausstcller  waren, 
finden  wir  hier  BMJsh  mit  80  Bogen-  und  mehreren 
Ilundert  Lanc-Fox^Hfinpcn;  l'i et  tc  -  Kri 7. ik  mit  73 
grofsen  Lichtern;  Ganz  &  Comp,  aus  Budapest  mTt 
1  200  Inkandes/enzlampen  und  einer  erklecklichen  Bogen- 
lanipeTOdhl;  das  Haus  Siemens  &  Ilalske  in  Wien 
findet  man  vor,  neben  und  in  der  Rotunde  - —  überall! 
Man  verfügt  hier  Uber  4_jO  Bogen-  und  über  3000  In- 
kandcszcnzlampcn,  während  Paris  im  Ganzen  1383 
Lichtquellen  hatte.  Die  Veitheilung  des  Lichtes  in  der 
Rotunde  lafst  einen  ganz  unsagbaren  Eindruck  erwarten! 

Die  elektrische  Eisenbahn  in  Wien  wird  wohl  vier  mal 
so  lang  sein,  als  jene  in  Paris;  gebaut  wird  sie  von 
Siemens  &  Halske  in  Wien,  welches  Haus  überdies 
eine  Anzahl  von  Kraftübertragungen  vorführt.  Van  Kraft- 
übertragungsfirmen  nennen  wir  noch  Gravier  (Kuksz, 
Luedtkc  \-  Grcthcr),  I'Uttc-Krizik,  Schlickert. 
Egger,  Krem  enet/ky ,  Gramme  und  mehrere  Andere. 
Mit  dem  Telephcrage  von  Fleeming  Jcnkin  kommen 
wir  weit  über  ein  Dutzend  Kraftübertragungen  hinaus. 
Die  Telephonanlngcn  in  Paris  waren  ohne  Zweifel  voll- 
endet; man  wird  sich  hier,  nicht  wie  dort,  auf  Ader 
allein  beschränken;  die  baulichen  Vorbereitungen  lassen 
an  Vorsicht  und  Kenntnifs  in  der  Anlage  —  bcsondeis 
aber  an  Bequemlichkeit  für  das  andrängende  Publikum,  die 
Pariser  Einrichtung  hinter  sich.  Das  Theater  (vgl.  S.  308) 
ist  ein  Kabinctstück  von  improvisirter  Architektur  und 
Dekorationskunst;  es  soll  die  Effekte  der  Glühlichtbclcuch- 
tung  exemplitiziren ,  zugleich  aber  will  Krizik  hieran 
die  Möglichkeit  dartliun,  mit  Bogcnlkht  für  gewisse  Kalle 
das  theure  GlUhlicht  zu  ersetzen;  hier  im  Theater  und 
im  Ingenieur-  und  Architektenvercin  werden  die  Vortrage 
mit  Demonstrationen  und  wissenschaftlichen  Vorlesungen 
(vgl.  S.  269)  abgehalten  werden,  durch  welche  die  Elektro- 
technik dem  grofsen  Publikum  und  den  sich  für  dieselbe 
interessirenden  Ingenieuren  und  Architekten  naher  ge- 
bracht werden  soll.  Eine  Kunsthallc  haben  wir  auch 
hier  —  wie  in  Paris!  Die  Beleuchtung  wird  von  Soleü- 
lampcn  nach  den  mittlerweile  gemachten  Erfahrungen 
bestens  hergerichtet  werden. 

Einen  KongTcfs  allerdings  finden  wir  in  Wien  nicht, 
wohl  aber  eine  wissenschaftliche  Kommission,  welche  in 
6  dazu  hergerichteten  Räumen  der  Stkl front  des  Ge- 
bäudes durch  mindestens  25  Monate  ihre  —  hoffentlich 
erspriefsliche  - —  Thittigkeit  entwickeln  wird. 

Das  vorbereitende  Komite  dieser  Kommission  mit  dem 
Hof  rat  Ii  Stefan  an  der  Spitze  organisirt  mit  Zuhülfc- 
nahnie  der  Mtlnchener,  wohl  aber  noch  mehr  auf  Gnind 
seiner  eigenen  wissenschaftlichen  Erfahrungen,  sowie  der 
von  seiner  beendeten  Studienreise  mitgebrachten  Wahr- 
nehmungen des  Kegierungsrathes  von  Waltenhofen 
aus  Prag,  die  ganze  Arbeit  dieser  Vereinigung  —  an 
welcher  alles  Theil  nimmt,  was  nach  der  sichtenden 
Wald  des  Obmannes  zu  den  Messungen  zugelassen  wird. 
Das  Material  für  diese  Kommission  durfte  sehr  gTofs 
werden,  allein  der  Plan  dieses  Theiles  der  Veranstaltung 
lafst  an  der  reichen  Ausbeute  für  die  Wissenschaft  kaum 
einen  Zweifel  aufkommen. 

Zugestehen  mufs  man.  dafs  hier  die  vorzüglichen  Kon- 
strukteure Carpenti  er,  Hardy,  Ducrctet.  die  Elliot 
u.  A.  fehlen  werden,  dafs  die  Telegraphie,  obwohl  durch 
das  K.  K.  Handels-  und  das  französische  Post-  und  Tele- 
graphen -  Ministerium ,  sowie  durch  die  Verwaltungen 
Englands,  Rufslands,  Belgiens,  Italiens  ganz  vortrefflich 
vertreten,  doch  nicht  so  reich  sich  wird  entfalten  können. 


I 


wie  in  Paris.  An  unterseeischer  Telegraphie  gebngen 
die  Apparate  der  franzosischen  Verwaltung,  die  der 
nordischen  und  Eastern-Telcgraphengesellschaft  zur  Aus- 
stellung. Von  heimischen  Telcgraphcnbaufirmcn  haben 
wir  die  Expositionen  von  Siemens,  Schäffler,  Egger, 
Dekert  &  Homolka  u.  A.  zu  erwarten. 

Obwohl  der  aufscre  Schmuck  der  Ausstellung  durch 
den  herrlichen  Pratcr,  durch  die  eigentümlich  gigantisch- 
grotesk  und  —  doch  harmonisch  anmuthende  Rotunde 
und  durch  die  Anordnung  der  Bauwerke  und  vor  Allem 
durch  die  Lichtwirkungen  und  die  sehr  schönen  und  sorg- 
fältigen baulichen  Arbeiten  gewahrt  ist  —  werden  wir 
hier  die  schönen  Statuen  und  Ornamente  des  Val 
d'Osne,  Christoffle  u.  A..  die  in  Paris  Galvano- 
plastik und  Plastik  zugleich  vertraten,  entbehren  müssen. 
Doch  wird  die  heimische  Industrie  ihre  Kräfte  aufbieten 
und  ihr  Möglichstes  leisten. 

An  Leitungsmaterial  wird  Wien  wohl  fast  alles  haben, 
was  in  Paris  war  —  einige  englische  Firmen  aus- 
genommen — ,  hierfür  tritt  unsere  diesfällige  junge  In- 
dustrie durch  ihre  Vertreter  Tobisch,  Bondy,  Zug- 
mayer, Winiwarter  u.  s.  w.  in  die  Lücke. 

Wir  dürfen  die  Akkumulatoren  nicht  vergessen;  mehr 
als  alle  Objekte  der  Elektrotechnik  sind  sie  schwankend 
in  der  Parteien  Gunst  und  —  Hafs  -  -  nein  —  Zweifel.  , 
Es  dürften  weit  Uber  i^AldLumulatorcnformcn  in  Wien, 
auftreten  von  der  alten  und  docTi  so  wcrthvollen  Plante-» 
Sekundärbatterie  bis  zu  den  neuesten  Versuchen  dieser  Art. 

Wir  haben  unsere  bevorstehende  Ausstellung  mit  der 
Pariser,  wenn  auch  nicht  sehr  gründlich,  verglichen. 
Wie  wir  vorurtheilslos  die  diesen  Vergleich  bedingenden 
Imstande  aufgezahlt,  so  wünschen  wir  —  allerdings 
nicht  mehr  so  unparteiisch,  denn  es  spricht  ja  das  Ge- 
fühl für  die  Heimath  mit  —  dafs  der  Erfolg  der  Wiener 
Ausstellung  den  der  Pariser  noch  Uberrage! 

Wien,  11.  Juli  188.V  J.  Kareis. 


Rede  des  Herrn  Professor  Dr.  WQIIner  bei 
Uebernahme  des  Rektorats  der  Technischen 
Hochschule  zu  Aachen. 

I      Aus  dieser  am  2.  Juli  d.  J.  gehaltenen  Rede  des  her- 
1  vorragenden  Gelehrten,  welche  die  jüngsten  Fortschritte 
1  auf   den    verschiedensten    Gebieten    der   Technik  zum 
Gegenstande  hat,  theilcn  wir  nachstehenden  Auszug  mit, 
der,  besonders  in  seinem  letzten  Thcile,  das  weitgehendste 
Interesse  erregen  dürfte. 

Einen  grofsen  Dienst  hatte  die  Elektrizität  der  Mensch- 
heit erwiesen  durch  ihre  Verwendung  zur  TclegTaphie. 
Es  sind  jetzt  gerade  50  Jahre,  dafs  zwei  Göttinger  Ge- 
lehrte, der  Mathematiker  Karl  Friedrich  Gaufs  und 
der  grofse.  noch  lebende  Physiker  Wilhelm  Weber 
das  physikalische  Laboratorium  und  die  Sternwarte  durch 
eine  Drahtleitung  verbanden ,  um  bei  korre»pondtrendcn 
Beobachtungen  sich  gegenseitig  Zeichen  geben  und  un- 
mittelbar mit  einander  verkehren  zu  können;  der  erste 
elektrische  Telegraph  war  hergestellt  und  in  praktischem 
Gebrauche.  Gerade  33  Jahre  spater  wurde  das  erste 
Kabel  zwischen  England  und  Amerika  glücklich  gelegt, 
und  heute  ist  die  Erde  von  lh-ähten  umsponnen,  die  uns 
jederzeit  mit  unseren  Antipoden  in  Verbindung  setzen. 
Vor  7  Jahren  fand  der  schottische  Physiker  Graham 
Bell,  dafs  man  nicht  nur,  wie  es  15  Jahre  früher  der 
deutsche  Physiker  Reis  gethan  hatte,  Töne  auf  elektri- 
schem Wege  in  gTofsc  Entfernungen  Übertragen  kann, 
dafs  vielmehr  sich  jede  Nuance  des  Klanges  und  so  auch 
die  durcli  ihre  verschiedenen  Klänge  charaktcrisirtc  mensch- 
liche Sprache  auf  viele  Kilometer  weit  entsenden  lasse. 
Wir  sind  erst  auf  der  ersten  Stufe  der  Entwickelung  in 
der  Verwendung  des  Telephons,  welche  Ausdehnung 
dieselbe  erhalten  wird,  läfst  sich  noch  kaum  Ubersehen. 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

JULI  1M3. 


Rede  des  Herrn  Professor  Dr.  Wüu.nf.r  u.  s.  w. 


305 


Bisher  war  nur  eine  Eigenschaft  der  Elektrizität  in  den 
Dienst  der  fortschreitenden  Kultur  getreten,  die  Fähig- 
keit ihrer  raschen  Fortpflanzung  durch  gute  Leiter, 
welche  ihre  Wirkungen  fast  in  demselben  Augenblick  in 
den  gröfsten  Entfernungen  zum  Vorschein  kommen  läfst, 
in  welchem  wir  bei  uns  den  Schlufs  des  Stromes  be- 
wirken. Es  waren  uns  aber  seit  dem  Anfang  unseres 
Jahrhunderts  noch  andere  äufserst  werthvolle  Wirkungen 
des  elektrischen  Stromes  bekannt.  Jeder  von  dem  Strome 
durchflössen  Leiter  wird  erwärmt,  um  so  stärker,  je 
gröfser  der  Widerstand  ist,  den  der  StTom  im  Leiter 
findet.  Der  Widerstand  ist  am  gröfsten,  wenn  man  einen 
vom  Strome  durchflossenen  Leiter  an  einer  Stelle  unter- 
bricht und  die  getrennten  Stellen  in  kleinen  Entfernungen 
von  einander  hält.  Es  entwickelt  sich  deshalb  dort  die 
lebhafteste  Glllherscheinung ,  das  elektrische  Bogenlicht. 
Auch  feine  Drähte  können  durch  den  Strom  in  dauern- 
des lebhaftes  Glühen  versetzt  werden;  sie  liefern  uns  das 
sanftere,  in  kleineren  geschlossenen  Räumen  anwendbare 
Glühlicht. 

Führen  wir  den  Strom  durch  Lösungen  zersettbarer 
Mctallsalze,  so  zerlegt  derselbe  die  Salze  und  scheidet 
an  der  Stelle,  wo  der  Strom  die  Lösung  verläfst,  die 
Metalle  ab.  Diese  Wirkung  des  Stromes  ist  nicht  nur 
geeignet,  die  an  der  Austrittsstelle  des  Stromes  vorhan- 
denen Pole  mit  Metallüberzügen  zu  versehen,  sie  ist  des- 
halb schon  langer  nicht  nur  in  der  Kleintechnik  zum 
Vergolden  und  Versilbern,  zur  galvanoplastischen  Verviel- 
fältigung von  Medaillen,  sondern  auch  in  der  Hütten- 
industrie verwandt  worden. 

Indefs  war  die  Benutzung  dieser  Eigenschaften  des 
galvnnischen  Stromes  eine  sehr  begrenzte,  die  Warme 
und  Lichtwirkung  beschränkte  sich  auf  die  Erztelung  von 
besonderen  BeleuchtungscfTckten  bei  Illuminationen  und 
auf  dem  Theater,  die  Meiallnicdcrschläge  wurden  fast 
nur  im  Kunstgewerbe  benutzt.  Denn  die  Verwendung 
der  Elektrizität  war  zu  theuer;  das  praktische  Leben  kann 
erst  dazu  Ubergehen,  den  Fortschritt  in  irgend  einer  Rich- 
tung mitzumachen,  wenn  derselbe  nicht  mit  unverhält- 
nifsmäfsigen  Kosten  erkauft  werden  mufs.  So  lange  uns 
nur  die  galvanischen  Batterien  zur  Erzeugung  konstanter 
Ströme  zu  Gebote  standen,  konnte  an  die  billigere  Her- 
stellung der  Elektrizit.1t  nicht  gedacht  werden,  selbst  hei 
den  sorgfähigst  hergestellten  Batterien  waren  die  in  den- 
selben nothwendig  verbrauchten  Materialien  so  kostbar, 
dafs  jede  andere  Erzeugung  von  Licht  erheblich  billiger 
war.  In  Folgt'  dessen  schritt  die  Verbesserung  der  elek- 
trischen Lampen  kaum  vorwärts;  mehr  als  eine  einzige 
in  einem  Stromkreise  zum  Leuchten  zu  bringen,  war 
nicht  möglich.  Eine  brauchbare  Glühlampe  existirte  gar 
nicht.  Die  Aufgabe  der  physikalischen  Technik  war  es 
deshalb,  billigere  Quellen  für  die  Ströme  zu  liefern. 
Welche  Quelle  das  sein  mufste,  konnte  nicht  zweifelhaft 
sein ;  die  Elektrizität  konnte  nur  aus  Arbeit  gewonnen 
werden.  Vor  jetzt  52  Jahren  hatte  Faraday  entdeckt, 
dafs,  wenn  man  einen  geschlossenen  Stromkreis  in  der 
Nähe  eines  magnetischen  Poles  in  Bewegung  versetzt, 
ein  Strom  entsteht  in  diesem  Kreise;  er  hatte  die  sogen. 
Magnetinduktion  aufgefunden.  Der  so  induzirtc  Strom 
ist  um  so  starker,  je  rascher  der  Stromkreis  bewegt  wird 
und  je  stärker  der  Magnetismus  des  Magnetes  ist.  Auf 
Grund  deT  Faraday'schen  Entdeckung  wurden  sofort  von 
Pixii,  Saxton  und  Anderen  magnctclcktrische  Ma- 
schinen konstruirt,  dieselben  lieferten  aber  zur  praktischen 
Vcrwerthung  zu  schwache  StTöme;  es  waren  nur  Appa- 
rate für  die  physikalischen  Laboratorien  und  Kabinete 
und  wurden  auch  dort  nur  verwandt,  um  die  Enstehung 
dieser  Induktionsströme  zu  zeigen,  nicht  um  dieselben 
zu  anderen  Zwecken  zu  benutzen.  Erst  in  der  Mitte 
der  sechziger  Jahre  versuchte  man,  durch  Anwendung 
einer  gTofsen  Zahl  von  Magneten  und  durch  Anwendung 
einer  grofsen  Zahl  von  bewegten  Stromkreisen  Maschinen 
zu  konstruiren,  deren  Ströme  zur  elektrischen  Licht- 
erzeugung und  Verwendung  zur  Abschcidung  von  Me- 
tallen geeignet  waren.  So  entstanden  die  Maschinen  der 
französischen   Gesellschaft   l'Alliance,   mit   denen  man 


schon  das  Licht  auf  LcuchtthUrmcn  zu  unterhalten  im 
Stande  war.  Der  ausgedehnten  Verwendung  der  Ma- 
schinen standen  aber  grofse  Hindernisse  entgegen,  sie 
mufsten  sehr  grofs  und  von  sehr  grofsem  Gewichte  sein; 
sie  waren  deshalb  sehr  theuer  und  lieferten  nicht  der 
aufgewandten  Arbeit  entsprechende  Ströme.  Dazu  kam, 
dafs  die  permanenten  Magnete  an  denselben  leicht 
Schwächungen  ausgesetzt  waren. 

Im  Januar  1S67  geschah  denn  von  Siemens  in 
Berlin  der  gTofsc  Schritt,  der  dann  in  wenigen  Jahren  zu 
den  Maschinen  führte ,  welche  in  mannigfachen  Formen 
uns  jetzt  für  alle  praktischen  Zwecke,  mit  Ausnahme  der 
Telegraphic,  die  elektrischen  Strome  liefern;  er  ersetzte 
die  permanenten  Magnete  durch  Elcktromagnete,  weiche 
Eisenmassen,  welche  durch  den  Strom  zu  Magneten  ge- 
rnaclit  werden,  und  wendete  als  magnetisirenden  Strom 
denselben  Strom  an,  der  durch  die  Bewegung  der  Strom- 
kreise zwischen  den  Polen  <ler  Elektromagnete  erzeugt 
wurde.  Alles  Ei'en  hat  einen  geringen  Magnetismus. 
Wird  deshalb  ein  Stromkreis  zwischen  den  Enden  einer 
hufeisenförmigen  Eisenplatte  bewegt,  so  entsteht  in  dem- 
selben zunächst  ein  allerdings  schwacher  Strom ;  führt 
man  aber  um  diese  EUenplalten  in  vielfachen  Windungen 
einen  Kupferdraht  und  läfst  den  in  dem  bewegten  Strom- 
kreis erzeugten  Strom  um  die  Eisenplatte  gehen,  so  ver- 
stärkt der,  wenn  auch  zunächst  schwache  Strom  den 
Magnetismus  der  Eisenplatte;  der  so  vermehrte  Magne- 
tismus verstärkt  den  Strom  im  bewegten  Stromkreise, 
und  so  multiplizirt  sich  in  kurzer  Zeil  die  Wirkung,  dafs 
wir  Ströme  von  früher  ungeahnter  oder  doch  nur  durch 
kolossale  Batterien  von  immensem  Materialverbrauche  ge- 
lieferte Ströme  erhielten.  Die  Quelle  des  Stromes  ist  die 
auf  die  Bewegung  des  Stromkreises  aufgewandte  Arbeit, 
welcher  die  erzeugten  Ströme  proportional  sind;  die  Ar- 
beit gewinnen  wir  aus  Wasserkräften  oder  mit  HUlfe  der 
Dampfmaschinen  oder  Gaskraftmaschihen  oder  ahnlicher 
Motoren.  An  die  Stelle  der  theucren  Materialien ,  wie 
Zink,  Schwefelsäure,  Salpetersäure,  trat  also  fallendes 
Wasser  oder  Kohle. 

Durch  die  Maschinen  von  Gramme  und  Siemens 
und  ihre  mannigfachen  Modifikationen  war  eine  billige 
Stromquelle  gegeben;  die  zum  Betriebe  der  elektrischen 
Maschine  erforderliche  Arbeit  wurde  in  vollkommenster 
Weise  in  Elektrizität  umgewandelt.  Der  Verwendung  der 
Wärmewirkungen  des  Stromes  zur  elektrischen  Beleuch- 
tung stand  aber  noch  ein  Umstand  hindernd  im  Wege; 
man  mufste  für  jede  elektrische  Lnmpe  einen  eigenen 
Stromkreis,  also  eine  eigene  Maschine  haben;  kein 
System  der  vor  sechs  Jahren  bekannten  Regulatoren  ge- 
stattete, auch  nur  zwei  Lampen  durch  dieselbe  Maschine 
zum  Leuchten  zu  bringen.  Man  kannte  noch  nicht  die 
Möglichkeit  der  Thcilung  des  elektrischen  Lichtes.  Nur 
durch  diese  aber  wurde  die  Verwendung  des  elektrischen 
Lichtes  in  der  Praxis  möglich,  da  das  Einzcllicht  in  den 
meisten  Fällen  eine  Vergeudung  von  Licht  war.  Indefs 
auch  diese  Aufgabe  wurde  bald  gelöst.  Der  Ober- 
Ingenieur  der  Firma  Siemens  &  Ilalske  in  Berlin, 
Herr  von  Hefner-Alteneck,  erkannte,  dafs  eine 
solche  Thcilung  nur  möglich  sei,  wenn  jede  Limpc  in 
ihrer  Rcgulirung  unabhängig  gemacht  würde  von  den 
Schwankungen  des  Stromes  im  Stromkreise;  es  gelang 
ihm,  dies  in  einfachster,  aber  gerade  deshalb  in  genialer 
Weise  zu  erreichen  durch  Anwendung  des  Prinzipes  der 
verzweigten  Ströme.  Die  Regulirung  der  Lampe  erfolgt, 
wenn  einer  der  beiden  in  jeder  Lampe  gebildeten  Strom- 
zweige seine  Stromstärke  gegenüber  dem  anderen  Strome 
ändert,  nicht  wenn  beide  Ströme  durch  eine  Schwankung 
in  der  Stärke  des  Stromes  im  ganzen  Kreise  sich  ändern. 
Damit  war  das  Prinzip  der  Differcnziallampe  gegeben; 
eine  Menge  verschiedener  Formen  sind  seitdem  konstruirt 
worden.  Die  erste  Differcnziallampe  datirt  aus  dorn 
Jahre  1879,  un^  schon  zwei  Jahre  später,  im  Jahre  1881, 
konnte  bei  Gelegenheit  der  elektrischen  Ausstellung  zu 
Paris  das  Foyer  der  grofsen  Oper  durch  36  Lampen  er- 
leuchtet werden,  welche  durch  eine  einzige  Maschine  in 
Thätigkcit  versetzt  wurden,  die  sich  im  Ausstellungs- 


39 


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306  Abhant 

palast  in  den  Charnps  elysces  befand.  Wahrend  der 
vorjährigen  elektrischen  Ausstellung  in  München  wurde 
ein  Thcil  des  Glaspalastes  und  ein  Thcil  der  Bricnncr 
Strafse  durch  Diffcrcnziallampcn  erleuchtet,  deren  Strom- 
quelle  eine  Maschine  bildete,  welche  durch  das  Wasser 
der  Isar  auf  dem  Maffei'schen  Eisenwerk  Hirschau,  5  km 
vom  Gl.ispalaste ,  getrieben  wunde. 

Noch  weiter  sollte  aber  das  elektrische  Licht  nutzbar 
gemacht  werden ;  das  Bogenlicht,  selbst  in  der  Verthcilung 
der  Differenziallampcn,  hat  für  kleine  geschlossene  Räume 
eine  zu  grofsc  Intensität,  wir  wollen  fllr  unsere  Zimmer 
ein  sanftes  Licht,  wie  es  unsere  Gasflammen  geben. 
Läfst  sich  auch  das  erreichen?  Man  erkannte,  dafs  das 
möglich  war  durch  Anwendung  glühender  Drähte,  stand 
aber  dort  vor  der  Schwierigkeit,  dafs  selbst  das  be- 
ständigste Metall,  das  Platin,  bei  der  lebhaften  Weifsglut, 
die  es  haben  mufs,  wenn  es  hinreichend  leuchten  soll, 
zu  rasch  verzehrt  wird.  Das  feuerbeständigste  Material 
ist  auch  hier  die  Kohle ,  aber  nur ,  wenn  sie  unter  voll- 
ständigem Abschlufs  der  Luft  glüht.  Es  dauette  nicht 
lange,  nachdem  man  das  erkannt,  bis  die  technischen 
Physiker  der  Kohle  eine  Form  und  den  ganzen  Lampen 
eine  Einrichtung  gegeben,  dafs  wir  in  denselben  Licht- 
quellen von  der  Helligkeit  unserer  Gasflammen  und  von 
hinreichender  Dauer  erhielten.  Swan,  Maxim  und  vor 
Allem  der  in  Europa  in  Folge  schwindelhafter  amerikani- 
scher Reklame  langfl  als  Schwindler  angeschene  Edison 
konstruirten  praktische  Glühlampen.  Seit  der  Herstellung 
der  Lampen  war  indefs  nicht  jede  Schwierigkeit  über- 
wunden. Soll  die  GlUhlichtbclcuchlung  praktisch  werden, 
so  darf  die  Helligkeit  der  einzelnen  Lampe  nicht  davon 
abhängig  sein,  ob  die  von  derselben  Maschine  mit- 
betriebenen Lampen  ebenfalls  in  Thätigkeit  sind  oder 
nicht.  Die  physikalischen  Gesetze  der  Stromverzweigung 
führten  auch  hier  zum  Ziel,  und  da  war  es  Edison, 
der  es  zuerst  erreichte,  Anordnungen  in  Maschinen  und 
Stromleitungen  zu  treffen,  welche  die  Helligkeit  jeder 
einzelnen  von  mehreren  Hundert  Lampen  ebenso  un- 
abhängig von  den  übrigen  machte,  wie  es  jetzt  in  unseren 
Häusern  gleichgültig  ist,  ob  wir  allein  eine  Gasflamme 
entzünden  oder  ob  in  den  übrigen  Häusern  das  Gas 
brennt.  Zwei  Jahre  waren  seit  der  Konstruktion  der 
Glühlampen  verstrichen  und  im  Herbst  1882  feierte  auf 
der  Munchcncr  elektrischen  Ausstellung  die  Glühlicht- 
beleuchtung  ihre  Triumphe.  Die  gröfsten  Anforderungen 
in  Bezug  auf  den  Wechsel  der  Beleuchtung  stellt  das 
Theater;  die  Münchener  Ausstellung  zeigte,  dafs  das 
Glühlicht  allen  diesen  Anforderungen  entspricht;  die  Ein- 
richtungen Edison's  bewährten  sich  glänzend.  Aber  auch 
sie  sind  schon  Uberholt.  Siemens  in  Berlin  und  Andere 
haben  im  letzten  Jahre  Maschinen  nach  den  Sätzen  der 
Stromverzweigung  konstruirt,  welche  in  noch  vollkomme- 
nerer Weise,  ohne  die  bei  Edison  noch  erforderliche 
Rcgulirung  durch  einen  Wärter  an  der  Maschine,  die 
Unabhängigkeit  der  einzelnen  Glühlampen  von  einander 
liefern.  Schon  jetzt  haben  einzelne  Theater  die  Gluh- 
lichtbeleuchtung  eingeführt  und  dadurch  eine  durch  nichts 
anderes  zu  ersetzende  Fcuersichcrhcit  erhalten ;  hoffentlich 
wird  deren  allgemeine  Einführung  nur  eine  Frage  der 
Zeit  sein. 

Die  von  den  elektrischen  Strömen  gelieferte  Wärme 
soll  aber  noch  nach  anderer  Richtung  nutzbar  gemacht 
werden.  William  Siemens,  ein  nicht  minder  genialer 
Kopf  wie  sein  Bruder  Werner,  dem  die  Metallurgie 
schon  eine  Menge  der  bedeutsamsten  Fortschritte  ver- 
dankt, beschrieb  im  Jahre  188  t  einen  Versuch,  mit  dem 
es  ihm  gelungen  war,  etwa  1  kg  Stahl  in  einer  Viertel- 
stunde in  Schmclzflufs  zu  bringen.  Er  selbst  zeigte 
diesen  Versuch  im  Jahre  1881  im  Pariser  Ausstellungs- 
palaste während  der  elektrischen  Ausstellung.  Wie  mir 
der  Vertreter  der  Hüttenkunde  an  unserer  Hochschule, 
Herr  Professor  Dürre,  mittheiltc,  geht  man  schon  damit 
um,  auch  dieses  Verfahren  in  die  Praxis  überzuführen, 
indem  man  die  Kraft  des  fallenden  Wassers  zur  Er- 
zeugung des  Stromes  benutzt,  der  die  tum  Schmelzen 
erforderliche  Wärme  liefert. 


El.KKTROJT.CHN.  Zkitschrikt. 
LUNOEN.  JULI  i8«3.  

Eine  nicht  minder  bedeutsame  Anwendung  der  Eigen- 
schaften der  elektrischen  Ströme  ist  die  durch  sie  er- 
möglichte Kraftübertragung  auf  elektrischem  Wege,  die 
es  ermöglicht,  einen  Arbeitsvorrath,  der  an  einer  Stelle 
gegeben  ist,  in  Entfernungen  nutzbar  zu  machen,  auf 
welche  hin  eine  mechanische  Ucbertragung  ein  Ding 
der  Unmöglichkeit  ist.  Ebenso  nämlich  wie  die  auf 
mechanischem  Wege  erzeugte  Rotation  eines  Stromkreises 
zwischen  den  Polen  der  Magnete  einen  elektrischen  Strom 
erzeugt,  bewirkt  ein  in  den  Stromkreis  gesandter  elektri- 
scher Strom  eine  Rotation  dieses  Stromkreises.  Der  so 
bewegte  Stromkreis  kann  seine  Bewegung  an  andere 
Bewegungsmechanismen  übertragen,  er  kann  Arbeit 
leisten.  Stellen  wir  also  an  einem  Wasserfall  eine 
elektrische  Maschine  auf  und  in  einer  Entfernung  von 
mehreren  Kilometern  eine  zweite,  welcher  der  von  der 
ersten  gelieferte  Strom  zugeleitet  wird.  Die  Arbeit  des 
fallenden  Wassers  erzeugt  in  der  ersten  Maschine  den 
Strom,  dieser  setzt  die  in  der  Entfernung  aufgestellte 
Maschine  in  Rotation  und  leistet  damit  dort  die  ge- 
wünschte Arbeit.  Hierdurch  ist  die  seit  Jahrzehnten 
versuchte  Lösung  der  Verwendung  des  elektrischen 
Stromes  zur  Arbeitsleistung  gefunden.  Die  Ucbcrtragung 
kleinerer  Arbeitsmengen  auf  Entfernung  mehrerer  Kilo- 
meter, der  Betrieb  elektrischer  Eisenbahnen  ist  bereits 
in  die  Praxis  übergegangen.  Dafs  eine  Uebertragung  der 
Kraft  auf  eine  Entfernung  von  etwa  60  km  ausführbar 
ist,  hat  der  Versuch  von  Marcel  Dcprcz  auf  der  vor- 
jährigen elektrischen  Ausstellung  zu  München  gezeigt. 

Meine  Herren!  Noch  vor  100  Jahren  boten  die  elektri- 
schen Erscheinungen  kaum  mehr  als  ein  Spielzeug,  vor 
50  Jahren  gehörten  sie  noch  lediglich  in  das  Laboratorium 
der  Physiker  als  Gegenstand  emsigster  Forschung,  vor 
40  Jahren  traten  sie  im  Telegraphen  zuerst  in  den  Dienst 
des  praktischen  Lebens,  den  ganzen  Verkehr  eben  so 
umgestaltend ,  wie  es  Lokomotive  und  Dampfschiff  that ; 
vor  16  Jahren  wurde  das  Prinzip  der  Gewinnung  kräftiger 
Ströme  aus  Arbeit  erkannt,  ■ —  können  wir  es  im  Hin- 
blick auf  das,  was  in  den  letzten  10  Jahren  geleistet  ist, 
gar  zu  sanguinisch  nennen,  wenn  Reuleaux  in  einer 
Rede  ausspricht,  wir  standen  in  der  Technik  auf  der 
Grenzscheide  zweier  Zeitalter;  das  Zeitalter  des  Dampfes 
beginne  in  das  der  Elektrizität  überzugehen? 

Ohne  Kampf  soll  indefs  der  Elektrizität  nicht  der  Sieg 
zu  Thcil  werden.  Das  Gas  nahm  die  Konkurrenz  mit 
dem  elektrischen  Licht  auf;  hatte  es  bis  jetzt  noch  den 
Vorzug,  dafs  Uberall  die  Gaseinrichtungen  vorhanden 
waren ,  dafs  dagegen  ganz  neue  Einrichtungen  für  das 
elektrische  Licht  erforderlich  sind .  so  konnte  es  doch 
auf  die  Dauer  seine  Stellung  nur  behaupten,  wenn  bei 
gleichem  Gasverbrauch  mehr  Licht  erzeugt  und  dafür 
Sorge  getragen  wurde,  dafs  die  Verbrennungsgase,  welche 
die  Luft  verderben,  fortgeschafft  werden.  Beides  leistet 
der  von  dem  dritten  der  Gebrüder  Siemens  konstruirte 
Rcgcncrativbrcnner.  Die  gröfscre  Lichtmenge  erzeugt 
derselbe  durch  die  Anwendung  des  physikalischen  Satzes, 
dafs  das  Leuchten  nur  eine  Glüherscheinung  ist,  und 
dafs  ein  Körper,  wie  die  Kohlentheilchcn  der  Gasflamme, 
um  so  heller  glüht,  je  höher  seine  Temperatur  ist.  In 
der  gewöhnlichen  Gasflamme  kommt  das  Gas  kalt  zur 
Flamme,  ebenso  die  Luft,  welche  die  Verbrennung  unter- 
hält. Von  der  durch  den  Vcrbreonungsprozefs  erzeugten 
Wärme  mufs  deshalb  zunächst  ein  grofser  Thcil  verwandt 
werden,  um  Gas  und  Luft  auf  die  Temperatur  zu  er- 
hitzen, bei  welcher  die  Verbrennung  statttindct.  Erhitzt 
man  Gas  und  Luft,  che  sie  in  die  Flamme  treten,  bis 
nahe  an  die  Verbrennungstemperatur,  so  kann  alle  ihre 
Wärme  zur  Temperaturerhöhung  der  Klamme  verwandt 
werden,  die  Flamme  leuchtet  heller  und  giebt  eiu  weifsetes 
Licht.  Siemens  wärmt  das  Gas  und  die  Luft  vor; 
das  Geniale  seiner  Konstruktion  ist  aber,  dafs  er  die 
leuchtende  Gasflamme  selbst  zu  diesem  Dienste  zwingt. 
Er  führt  die  Verbrennungsgase  der  Flamme,  welche  die 
Flamme  mit  der  Temperatur  derselben  verlassen,  durch 
ein  Rohr  ab,  um  welches  ein  ringförmiges  Rohr  sich 
befindet,  durch  welches  Gas  und  Luft  der  Flamme  zu- 


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Elejctrotechn.  ZKirscireiFT. 

JUU  .8«J. 


Repe  des  Herrn  Professor  Dr.  Wüllner  u.  s.  w. 


307 


strömen.  Die  sonst  für  die  Flamme  nutzlose  Wärme 
der  aus  der  Flamme  entweichenden  Verbrennungsgase 
wird  somit  in  der  zweckmäfsigsten  Weise  ausgenutzt. 
Dadurch,  dafs  die  Verbrennungsgase,  nachdem  sie  ihre 
Wärme  abgegeben,  schliesslich  ins  Freie  geführt  werden, 
wird  auch  das  Verderben  der  Zimmerluft  durch  dieselben 
verhindert.  Die  Siemens'schen  Brenner  werden  in  allen 
Gräften  gefertigt,  bis  zu  solchen,  welche  die  Lichtstärke 
von  1200  Flammen  haben,  die  also  mit  schwachem 
elektrischen  Bogenlicht  vergleichbar  sind. 

Auch  der  Dampf  will  keines  seiner  Gebiete  der  Elektri- 
zität abtreten.  Der  grofse  Vorzug  elektrischer  Loko- 
motiven ist  der,  dafs  sie  ohne  Feuer  und  Dampf  arbeiten. 
Die  Arbeit  wird  in  einer  Zentralstation  an  einer  fest- 
stehenden elektrischen  Maschine  geleistet  und  von  dieser 
anf  die  Maschine  der  Lokomotive  Ubertragen.  In  Berg- 
werken, in  Tunnels,  in  denen  die  Feuergase  der  Loko- 
motive die  Luft  verderben,  bieten  die  elektrischen  Loko- 
motiven daher  grofse  Vorzüge.  Man  hat  nun  zunächst 
vor  einigen  Jahren  fcuerlose  Lokomotiven  konstmirt, 
welche  auf  der  Eigenschaft  des  Wassers  beruhen,  dafs 
es  bei  hohem  Druck  erst  bei  einer  sehr  hohen  Tempe- 
ratur zum  Sieden  kommt  und  bei  der  hohen  Temperarur 
dann  Dampfe  liefert,  deren  Spannung  diesem  hohen 
Drucke  gleich  ist. 

Füllt  man  deshalb  einen  Lokomotivkessel,  den  man 
durch  schützende  Umhüllungen  vor  Wärmeabgabe  nach 
aufsen  hütet,  mit  Wasser,  welches  unter  dem  Drucke 
von  etwa  12  bis  14  Atmosphären  auf  190  bis  2000  er- 
hitzt ist,  so  kann  man  die  in  diesem  Wasser  vorhandene 
Wärme  lange  Zeit  zum  Treiben  der  Lokomotive,  zur 
Arbeitsleistung  benutzen.  Das  Wasser  verdampft  durch 
die  im  Kessel  im  heifsen  Wasser  aufgespeicherte  Warme. 
Dasselbe  ktlhlt  sich  dabei  ab  und  kann  so  lange  benutzt 
werden ,  bis  es  auf  diese  Weise  auf  eine  Temperatur 
herabgesunken  ist,  bei  welcher  die  Spannung  des  Dampfes 
nicht  mehr  grofs  genug  ist,  um  die  verlangte  Arbeit  zu 
leisten.  Die  feuerloscn  Lokomotiven  sind  schon  vielfach 
im  Gebrauch  und  haben  sich  im  Allgemeinen  gut  be- 
währt. Sie  haben  indefs  einen  Nachtheil,  dafs  sie  näm- 
lich Anfangs  mit  sehr  hohem  Druck  arbeiten,  der  dann 
in  Folge  der  geleisteten  Arbeit  rasch  kleiner  wird. 

Eine  sehr  viel  vollkommenere  Lösung  des  Problems, 
eine  in  der  That  feuerlose  und  dampflose  Lokomotive, 
hat  in  der  letzten  Zeit  Herr  Moritz  Honigmann  kon- 
stniirt;  es  ist  eine  Dampfmaschine,  die  auf  den  ersten 
Blick  allen  Prinzipien  der  Theorie  zu  widersprechen 
scheint.  Dieselbe  wird  geheizt  durch  den  arbeitenden 
Dampf  selbst;  sie  braucht  nur  einmal  auf  einer  Zentral- 
station angeheizt  zu  werden;  sowie  sie -dann  beginnt, 
Arbeit  zu  leisten,  hält  sie  sieh  selbst,  je  nach  den  ge- 
wählten Verhältnissen,  durch  Verwendung  des  Dampfes, 
der  die  Maschine  treibt,  kürzere  oder  längere  Zeit  auf 
einem  nahezu  konstanten  Spannungszustande.  Der  von 
Herrn  Honigmann  benutzte  physikalische  Satz  ist  in 
den  Kreisen  der  Physiker  seit  langen  Jahren  bekannt. 
Im  Jahre  1822  publizirte  Faraday  in  den  Annales  de 
chimie  et  de  physique  eine  Notiz,  dafs  ein  Thermometer, 
dessen  Kugel  mit  Salz  bestreut  sei,  in  den  Dampf  von 
siedendem  Wasser  gehalten,  eine  Temperatur  Uber  1  oo° 
annehme,  dafs  man  also  mit  Dampf  von  100 0  eine 
höhere  Temperatur  erzeugen  könne.  Diese  Notiz  Fara- 
day's  begleitete  der  Redakteur  der  Annalen,  Gay-Lussac, 
mit  der  Bemerkung,  dafs  die  Thatsache  in  Frankreich 
längst  bekannt  gewesen  sei,  ja  auch,  dafs  man  durch 
Einleiten  der  Dämpfe  von  siedendem  Wasser  in  Salz- 
lösungen die  letzteren  bis  zu  ihrem  Siedepunkt  erhitzen 
könne,  also  bis  zu  Temperaturen,  die  weit  höher  sind, 
als  diejenigen  der  Dämpfe.  Die  Dämpfe  werden  in  der 
Salzlösung  kondensirt  und  geben  dabei  ihre  ganze  Wärme 
an  die  Salzlösung  ab;  sie  mUssen  deshalb  die  Salzlösung 
so  lange  weiter  erhitzen,  bis  diese  keine  Dämpfe  mehr 
festhalten  kann,  bis  sie  also  selbst  zum  Sieden  kommt. 
Der  Satz  war  auch  keineswegs  in  Vergessenheit  gcrathen, 
er  ist  wohl  jedem  Physiker  bekannt  und  oft  genug  in 
den  physikalischen  Vorlesungen  experimentell  vorgeführt 


worden.  Dafs  dieser  Satz  aber  in  so  eminent  bedeut- 
samer Weise  praktisch  verwerthet  werden  könnte,  das 
erkannte  erst  der  Scharfblick  eines  Technikers.  Herr 
Honigmann  konstruirt  seinen  Dampfkessel  aus  zwei 
Thcilcn,  einem  inneren  eisernen  Zylinder  und  einem 
diesen  umhüllenden  ringförmigen  Zylinder.  Der  innere 
Raum  wird  mit  einer  gewissen  Quantität  konzentrirtcr 
Actznatronlauge  beschickt,  welche  bei  etwa  1900  siedet, 
der  äufscre  ringförmige  Raum  erhält  das  Wasser,  dessen 
Dampf  die  Maschine  treiben  soll.  Soll  die  Maschine  in 
Thätigkcit  versetzt  werden,  so  wird  zunächst  durch  Ein- 
leiten von  gespanntem  Dampf  in  das  Wasser  des  Kessels 
der  ganze  Kessel  auf  die  Temperatur  gebracht,  welche 
der  Dampfspannung  entspricht,  mit  welcher  die  Maschine 
arbeiten  soll,  somit  alsot  wenn  ein  Ueberdruck  von 
3  Atmosphären  verlangt  wird,  auf  etwa  1450.  Während 
der  Dampf  bei  den  anderen  Maschinen,  nachdem  er  den 
Kolben  getrieben ,  in  die  Luft  entweicht ,  wird  er  jetzt 
durch  eine  Röhrenlcitung  in  die  Natronlösung  g  eführt 
und  in  dieser  vollkommen  kondensirt.  Der  aufgenommene 
Dampf  erhitzt  die  Natronlösung  über  die  Temperatur  des 
Wassers;  eine  nur  wenige  Grade  höhere  Temperatur  der 
Natronlauge  genügt,  um  an  das  Wasser  die  nöthige 
Wärme  abzugeben,  die  zur  Bildung  des  für  die  weiter 
zu  leistende  Arbeit  erforderlichen  Dampfes  und  zum 
Konslanthalten  der  .Temperatur  des  Kessels  nothwendig 
ist.  Je  mehr  Dampf  die  Maschine  verbraucht,  um  so 
mehr  wird  auch  der  Natronlösung  zugeführt,  um  so  mehr 
Wärme  in  derselben  zur  Disposition  gestellt.  Die  Heizung 
der  Maschine  regulirt  sich  somit  selbst 

Aber  haben  wir  hier  nicht  das  dem  Prinzipe  der  Er- 
haltung der  Kraft  widersprechende  Perpetuum  mobile? 
Keineswegs,  denn  durch  die  Aufnahme  des  Dampfes  als 
Wasser  verdünnt  sich  allinhlig  die  Lösung  und  damit 
sinkt  ihr  Siedepunkt  herab;  die  Maschine  kann  deshalb 
nur  so  lange  Arbeit  leisten,  bis  der  Siedepunkt  so  tief 
herabgesunken  ist,  dafs  die  Differenz  der  Temperaturen 
der  Lösung  und  des  Wassers  nicht  mehr  gTofs  genug 
ist,  um  von  der  Lösung  die  zur  Dampf bildung  nöthige 
Wärme  dem  Wasser  zuzuführen.  Im  5  Stunden  lang 
5  Pferdestärken  zur  Disposition  zu  haben,  bedarf  es  einer 
Beschickung  des  inneren  Cylinders  mit  500  kg  Natron- 
lauge. Dann  mufs  die  Lauge  wieder  eingedampft  bezw. 
der  Kessel  mit  neuer  Lauge  beschickt  werden. 

Die  Honigmann'sche  Lokomotive  wird  der  elektrischen 
das  Terrain  ganz  gewaltig  streitig  machen,  ja,  wird  sie 
voraussichtlich  zunächst  schlagen.  Denn  sie  hat  einen 
grofsen  Vorzug  vor  jener;  bei  der  elektrischen  Loko- 
motive mufs  derselben  die  Kraft  durch  eine  Leitung  von 
der  Zentralstation  zugeführt  werden,  die  Honigmann'sche 
Lokomotive  trägt  ihren  Kraftvorrath  in  sich  selbst,  sie 
ist,  einmal  angeheizt,  von  nichts  Anderem  mehr  ab- 
hängig. Sic  giebt  aber  ebenso  wenig  wie  die  elektrische 
Lokomotive  Rauch  oder  Dampf  ab,  sie  kann  deshalb  in 
Tunnels  und  Gruben  angewandt  werden,  sie  kann  auf 
den  Strafsen  laufen,  ohne  dafs  durch  das  Geräusch 
des  ausgestofsenen  Dampfes  eine  Störung  des  Verkehrs 
zu  befürchten  ist.  Sie  bietet  den  gcheimnifsvollen  An- 
blick eines  sich  bewegenden  Mechanismus,  an 
keine  Triebkraft  zu  erkennen  ist.') 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  Elektrisch«  Ausstellung  in  Wien  1883.]  Die  Vor- 
bereitungsarbeiten  in  der  Rotunde  schreiten  rüstig  vor- 
wärts. An  den  Schornstein  (vgl.  S.  269),  für  den  700  cbm 
Mauerwerk  verwendet  wurden ,  schliefst  sich  das  Kessel- 
haus mit  zwei  in  rechten  Winkeln  angebauten  Flügeln 
von  je  64m  Länge  an;  dasselbe  wird  durch  gedeckte 
Gange  mit  der  Maschincngalcric  in  Verbindung  stehen 

l]  Wie  wir  crf^lircn,  wird  Hcn  Honigmnnn  «eine  epoche- 
machende Erfindung  in  einigen  Wochen  auf  der  Berliner  Hygiene- 
Aufteilung  im  Ueuiet*  vorführen.  D.  Ked. 

39* 


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El.F.KTROTF.CltN.  ZEITSCHRIFT. 
JULI  i68j. 


un«l  eine  bebaute  Flüche  von  2  250  qm  bedecken.  Die 
gesammte  Erdbewegung  in  den  Galerien  und  dem  Kessel- 
hause beläuft  sich  auf  rund  2  000cbin,  und  an  Mauer- 
werk entfallen  auf  da«  Kesselhaus  und  dessen  Rauchzüge 
250  cbm,  nuf  die  Fundamente  für  14  stabile  Dampf- 
kessel 1 50  cbm,  auf  die  Fundamente  für  22  Dampf- 
motoren (Lokomobilen  und  Halblokomobilen),  welche 
eigene  Feuerung  besitzen,  1 50  dun,  auf  die  Fundamente 
für  stabile  Dampfmaschinen  und  8  Gaskraftmaschinen 
mit  rund  i  200  Pfcrdekräften  zum  Betriebe  der  Dynamo- 
maschinen 1  200  cbm,  auf  die  Fundamente  für  die 
Transmissionen,  Dynamomaschinen  und  diverse  andere 
Einrichtungen  etwa  900  cbm,  im  Ganztn  also  etwa 
3  350  cbm  Mauerwerk  ,  welches  zum  gröfsten  Theile 
vollendet  ist.  —  Das  Theater,  in  welchem  während  der 
Dauer  der  Ausstellung  allabendlich  alle  Effekte  der  elek- 
trischen Beleuchtung  sowohl  im  Zuschauerraum  als  auf 
der  Bühne  vorgeführt  werden  sollen,  schreitet  seiner 
Vollendung  entgegen.  Die  ganze  103  m  lange  und 
14,5  m  breite  SUdostgalcrie  für  sich  in  Anspruch  neh- 
mend, wird  es  durch  ein  in  reichem  Renaissancestyl  aus- 
geführtes Portal  gegen  das  Osttransept  zu  abgeschlossen. 
Durch  einen  4  m  breiten  Haupteingang  gelangt  man  in 
ein  Entrec  mit  den  Kassenräumen  und  von  da  in  ein 
splendid  ausgestattetes  Foyer  mit  Konditorei.  Von  hier 
aus  führen  zwei  Treppenaufgänge  in  das  gegen  die 
Buhne  zu  abhängig  gebaute.  23  m  lange  Parterre  des 
Zuschauerraumes ,  der  zugleich  bei  den  populärwissen- 
schaftlichen Vorlesungen  und  Demonstrationen  als  Hör- 
saal dienen  wird  und  ungefähr  300  Personen  fassen 
dürfte.  Hinter  den  Sitzreihen  erhebt  sich  eine  erhöhte 
Plattform  fllr  die  Darstellungen  mit  dem  Szioptikon,  Bild- 
mikroskop und  ahnlichen  optischen  Instrumenten,  während 
vor  denselben  ein  vertieftes  Orchester  für  25  Musiker 
den  Zuschauerraum  von  der  14  m  breiten  und  Ii  tn 
tiefen  Bühne  trennt,  an  welche  sich  die  IO  m  tiefe 
Hinterbühne  anschliefst.  Die  BUhneneinrichtting  besorgt 
die  Gesellschaft  »Asphaleia«  nach  dem  System  Gw inner; 
Versenkung  und  Dekorationszug  werden ,  diesem  System 
entsprechend,  auf  hydraulischem  Wege  betrieben,  zu 
welchem  Zwecke  die  vorhandene  Wasserleitung  mit  nur 
3  Atmosphären  Druck  benutzt  wird;  ein  Hauptkenn- 
zeichen für  die  Veränderung  im  Dekorationswesen,  welche 
dieses  System  bedingt,  bildet  der  Wegfall  der  bisher  Üb- 
lichen Soffiten,  Prospekte  und  Koulisscn,  an  deren  Stelle 
lauter  doppelt  konturirtc  VcrsetzstUckc  treten,  die  von 
einem  sogen.  »Horizonte«  umschlossen  werden.  Den 
Rest  der  Galeric  füllen  die  Garderoben,  Dienerzimmer 
und  die  Räume  für  die  funktionirenden  Elektriker.  So- 
wohl der  Parterreraum  als  auch  die  Bühne  und  die 
Garderoben  haben  mehrfache  Ausgänge,  die  theils  in  den 
Hof,  theils  ins  Freie  führen,  so  dafs  das  Theater  be- 
treffenden Falls  in  einem  Zeiträume  von  I  bis  2  Minuten 
vollständig  entleert  werden  kann. 


!  Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.]  Nachdem  nun- 
mehr auch  der  Plan  für  die  Aufsenbeleuchtung  des  Aus- 
stellungspalastes und  seiner  Umgebung  endgültig  fest- 
gestellt worden  i<t,  können  wir  über  dieselbe  im  Anschlufs 
an  das  auf  S.269  Mitgetheiltc  noch  Folgendes  berichten: 
Den  überraschendsten  und  zugleich  originellsten  Anblick 
durften  die  Hauptfront  des  Rotundengebäudes  und  die 
vor  demselben  befindlichen  Gartenanlagen  bieten,  weil 
sich  daselbst  alle  Wirkungen  der  elektrischen  Beleuch- 
tung in  den  verschiedenartigsten  Gruppirungen  und  Ab- 
stufungen dem  Auge  der  Beschauer  darbieten  werden. 
Die  Arkaden ,  rechts  und  links  von  dem  Slldportale, 
sollen  von  dem  sanften  Lichte  der  Glühlampen  erhellt 
werden,  und  zwar  die  rechtsseitigen  durch  eine  Reihe 
Laue  -  Fox -I-ampen  ,  die  linksseitigen  von  Jablochkoff- 
Lampen.  Eine  Beleuchtung  nach  amerikanischem  System 
in  der  Weise,  wie  sie  in  Amerika  zur  Beleuchtung  ganzer 
Stadttheilc  gebräuchlich  ist,  wird  zum  ersten  Mal  in 
den  grofsen  Parterre- Anlagen  vor  der  Rotunde  einge- 
richtet werden.  Auf  zwei  grofsen  eisernen  Mastbäumen, 
von  der  Semaphoren-Fabrik  S.  Rothmüller  &  Co.  als 


Ausstellungsgegenstände  unentgeltlich  beigestellt,  wird  in 
einer  Höhe  von  25  m,  also  in  der  Dachfirsthohe  eines 
vierstöckigen  Hauses,  je  ein  Kranz  von  fünf  starken 
Bogenlichtern  angebracht  sein.  Auf  dem  Rotunden- 
gebäude selbst  werden  in  verschiedenen  Höhen  auf  den 
äufscren  Galerien  Reflektoren  aufgestellt  werden,  um  ent- 
fernte Gegenstände  zu  beleuchten,  und  die  zehn  runden 
Oeffnungcn  der  äufsersten  Laternengalerie  unterhalb  der 
Krone  mit  eben  so  vielen  Reflektoren  besetzt  sein,  welch« 
einen  mächtigen  Strahlenkranz  nach  allen  Riebtungen  der 
Windrose  aussenden  werden.  Aufscrdcm  kommen  noch 
auf  jede  Ecke  des  Hauptportales  grdfsere  drehbare 
Ozeanreflektoren,  welche  entfernt  liegende  Strafsentheile 
bestreichen  werden.  Vor  dein  Wcstportalc  wird  eine' 
Lokomotivlampc  ihr  Licht  über  die  vorliegende  Lichtung 
ausbreiten,  und  dadurch  die  auf  derselben  aufgestellten 
Eisenbahnsignale  beleuchten.  Der  Vorplatz  vor  dem 
Nordportale,  der  Bahnhof  der  daselbst  mündenden  elek- 
trischen Eisenbahn,  die  Standplätze  der  Wagen,  ferner 
die  Trace  der  elektrischen  Eisenbahn  selbst  und  die 
mit  ihr  parallel  gehende  nördliche  Zufahrtsstrafsc  werden 
mit  Bogenlichtern,  dagegen  die  Zufahrtsstrafsc  vom  Volks- 
pratcr  zum  Südportale  mittels  Glühlampen  beleuchtet 
werden.  Endlich  kommen  für  die  Aufsenbeleuchtung 
noch  fahrbare  Beleuchtungsapparate  zur  Verwendung; 
jeder  derselben  besteht  aus  zwei  Wagen,  von  denen 
einer  einen  Dampfkessel  und  eine  stromerzeugende 
Dynamomaschine,  der  andere  ein  Gerüst  mit  darauf  be- 
festigten Bogenlampen  trägt ,  welches ,  schecrenförmig 
eingerichtet,  sich  bis  zu  einer  Höhe  von  15  m  erheben 
läfst.  Im  Ganzen  wird  die  Beleuchtung  des  äufseren 
Schauplatzes  der  internationalen  elektrischen  Ausstellung 
einer  Lichtentfaltung  von  ungefähr  100000  Kerzen  ent- 
sprechen. _^  

[Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.]  Die  Zahl  der 
Anmeldungen  ist  in  den  letzten  Tagen  bis  auf  570  ge- 
stiegen ;  daher  wurde  bereits  auch  die  Herrichtung  des 
nordöstlichen  Hofes  zur  Unterbringung  von  Ausstellungs- 
gegenständen in  AngrifT  genommen.  —  Von  Regierungen 
fremder  Staaten  werden  sich  ferner  offiziell  an  der  Aus- 
stellung bctheiligen:  das  Krtnigl.  belgische  Ministerium 
der  Öffentlichen  Arbeiten  in  Brüssel,  das  Königl.  dänische 
Marine-  und  das  Kriegsministerium  in  Kopenhagen,  die 
englische  Post-  und  Telegraphen  Verwaltung  in  London, 
das  französische  Kriegsministerium ,  das  Ministerium  der 
Marine  und  der  Kolonien,  das  Handelsministerium,  das 
Ministerium  des  öffentlichen  Unterrichts,  das  Ministerium 
|  für  Post  und  Telegraphie  und  die  Polizcipräfektur  in 
I  Paris,  die  Königl.  italienische  TelegTaphenvcrwaltung  in 
Rom,  die  Kaiserl.  ottonianische  Telegraphenverwaltung 
in  Konstantinopel  und  die  Kaiserl.  russische  Telegraphen- 
verwaltung in  St.  Petersburg. 

[Die  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule  in  Darmstadt.] 

Die  Einreihung  der  Elektrotechnik  unter  die  Lchrgegen- 
1  stände  der  technischen  Hochschule  in  Darmstadt, 
worüber  in  der  Elektrotechnischen  Zeitschrift,  18S2,  S.  427, 
berichtet  worden  ist,  hat  nunmehr  eine  feste  Gestalt  an- 
genommen. 

>-S.  K.  H.  der  Grofsherzog  haben   durch  Aller- 
höchste Entschließung  vom  6.  Juni  die  Errichtung 
einer  elektrotechnischen  Schule  an  der  technischen 
Hochschule  als  sechste  Abtheilung,  mit  allen  Rechten 
und  Pflichten,  wie  solche  durch  die  bezüglichen  Para- 
graphen der  organischen  Bestimmungen  dieser  Hoch- 
schule näher  präzisirt  sind,  zu  genehmigen  geruht.« 
Die  technische  Hochschule  in  Darmstadt  zerfällt  dem- 
nach jetzt  in  folgende  sechs  Abtheilungen:  l.  Bauschule; 
2.  Ingenieurschule;  3.  Maschinenbauschule;  4.  Chemisch- 
technische  Schule;  5.  Mathematisch-naturwissenschaftliche 
Schule;  6.  Elektrotechnische  Schule. 

Zum  Vorstand  der  sechsten  Abtheilung  ist  Professor 
Dr.  Kitt ler  ernannt. 

Bei  Aufstellung  eines  Studicnplancs  fUr  die  hierdurch 
den  Studirenden  der  anderen  technischen  Gebiete  gleich- 


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JULI  1883. 


Kleine  Mittheilungen. 


3°9 


geordneten  Elektrotechniker  waren  folgende  Gesichts- 
, punkte  roafsgebend. 

Die  Ausbildung  der  Elektrotechniker  erstreckt  sich  auf 
einen  vierjährigen  Kursus.  Inden  beiden  ersten  Jahres- 
kursen empfängt  der  künftige  Elektrotechniker  die  allen 
Übrigen  Technikern  gemeinschaftliche  allgemein  erforder- 
liche mathematisch-naturwissenschaftliche  Vorbildung.  Der 
dritte  und  vierte  Jahreskursus  gewährt  eine  umfassende 
theoretische  und  praktische  Ausbildung  auf  dem  ge- 
satnmtcn  Gebiete  der  Elektrizität,  wahrend  gleichzeitig 
die  Maschinenbauschule  die  Aneignung  der  notwen- 
digsten maschinellen  Kenntnisse  und  Constructionen 
anstrebt. 

Für  das  nächste  Jahr  sind  speziell  folgende  Fach- 
kollcgien  und  Uebungcn  in  Aussicht  genommen : 

1.  Magnetismus  und  Elektrodynamik  (Wissenschaftliche 
Grundlagen  der  Elektrotechnik,  II.  Theil).  Prof. 
Dr.  Kitt lcr  2  Stunden  im  Winter. 

2.  Magnctclektrische  und  dynamoelektrische  Maschinen. 
Kraftübertragung.    Derselbe  3  Stunden  im  Winter. 

3.  Elektrische  Beleuchtung.  Derselbe  2  Stunden  im 
Sommer. 

4.  Prinzipien  der  TelegTaphie  und  Telephon  ie.  Derselbe 
2  Stunden  im  Sommer, 

5.  Potenzialtheoric  mit  besonderer  Anwendung  auf 
Elektrizitütslchre.  Prof.  Dr.  Dorn  2  Stunden  im 
Sommer. 

6.  Elektrische  Eiscnbahnsignale.  Prof.  Dr.  Schmitt 
1  bis  2  Stunden  im  Winter. 

Elektrische  Hochbahnen.  Prof.  Landsberg  I  Stunde 
im  Sommer. 

Elektrotechnisches  Praktikum.  Prof.  Dr.  Kitt  ler 
6  Stunden  im  Winter  und  Sommer. 

a)  Galvanische  Arbeiten:  Bestimmungen  von 
Potenzial-Differenzen,  Stromstärken  und  Wider- 
ständen. Anwendungen  auf  die  elektrischen 
Verhältnisse  in  Dynamomaschinen.  Bogen-  und 
Glühlichttampen.  Kabeluntersuchungen. 

b)  Bestimmung  der  von  Motoren  auf  elektrische 
Maschinen  Übertragenen  Arbeit. 

c)  Photometrische  Untersuchungen. 


7- 
8. 


[Druck  und  die  Koerzitivkraft  des  Stahl«*.]  Nach  Clemandot 
kann  man  dem  Stahl  eine  dauernde  Koerzitivkraft  cr- 
thcilen,  wenn  man  denselben  nicht  nur  stark  zusammen- 
prefst,  was  schon  öfters  versucht  war,  sondern  auch 
gleichzeitig  stark  abkühlt,  um  den  schädlichen  Einflufs 
der  Erhitzung  zu  beseitigen.  Die  Mittheilung  an  die 
Acadcmic  des  Sciences  giebt  leider  keine  Mafsangaben. 
So  gehärteter  Stahl  soll,  nachträglich  erhitzt,  sogar  ge- 
schmiedet werden  können,  ohne  dadurch  ein  weniger 
werthvolles  Material  für  permanente  Magnete  zu  werden, 
und  aufserdem  andere,  sehr  bedeutende  Vorzüge  besitzen, 
die  jedenfalls  eine  anderweitige  Untersuchung  der  Frage 
wUnschenswerth  machen.  Er  soll  nämlich  nicht  spröde 
und  unbearbeitbar  sein,  wie  der  auf  gewöhnliche  Weise 
durch  plötzliches  Abkühlen  gehärtete  Stahl,  sondern 
weich  sein,  sich  feilen  und  bohren  lassen.  Nach  Pro- 
fessor Abel  beabsichtigt  man,  diese  Experimente 
Clemandots  im  Arsenal  zu  Woolwich  zu  wiederholen, 
um  zu  sehen,  ob  die  Beobachtung  sich  praktisch  ver- 
werthen  liefse,  z.  B.  auch  für  Panzerplatten. 

(Comptes  Rcndus.  Bd.  95,  1882,  S.  587  ) 


[Mikrophone  mit  metallischen  Elektroden.]  Es  ward  neuerdings 
vielfach  bezweifelt,  ob  man  gute  Mikrophone  auch  aus 
Metallen ')  darstellen,  oder  ob  schlechtere  Leiter  wie  Kohle 


1)  Wir  nehmen  hierbei  Celecenheil.  im  Hinblick  auf  die  Priori- 
taUiDipruchc,  welche  Dr.  R.  I.udtgc  auf  Cr  und  seine«  iniwinchen 
erloschenen  deutlichen  Patente«  No.  4000  vom  in.  Januar  1878  auf 
die  Erfindung  des  Mikrophon«  erhöhen  hat,  auf  eine  Kr»t*cheidung 
hinzuweisen,  welche  das  KaUcrl.  Patentamt  unterm  35.  Mar»  1883 
uf  eine  Nichtigkeitsklage  gegen  D.  R.  P.  No.  4000  getroffen  hat. 

Worten  »wie  oben 
darge- 


allein  hierzu  benutzt  werden  konnten.  Bekanntlich  hatte 
Hughes  in  einem  seiner  ersten  Experimente  einfach 
drei  lose  Uber  einander  gelegte  Nagel  angewandt. 
J.  Munro  legte  nun  im  März  der  Society  of  Telegraph 
Engineers  in  London  verschiedene  Mctallmikrophone  vor. 
Drahtgaze  läfst  sich  verwenden,  wenn  man  ein  Stück 
Gaze  fest  einspannt  und  ein  anderes,  gröberes  leicht  gegen 
das  erstcre  anprcf«t;  oder  wenn  man  zwei  Scheiben 
nimmt,  von  denen  die  kleinere,  gTöbcrc  wieder  durch  eine 
Feder  nach  Bedarf  gegen  die  feste  feinere  gezogen  wird. 
Die  Feder  läfst  sieh  praktisch  durch  einen  Elektro- 
magnet ersetzen ,  und  die  lose  Scheibe  kann  man  wie 
einen  Hut  pressen,  so  dafs  sie  nur  mit  ihrem  Rande 
gegen  die  feste  Scheibe  federt.  Auch  eine  gespannte 
Eisenkette  kann,  in  den  Stromkreis  eingeschaltet,  ah 
Mikrophon  dienen.  Drahtgaze  wird  ferner  benutzt  in 
Munros  Thermo -M  i  kr  op  hon.  Ucbcr  ein  Drahtgestcll 
ist  ein  Stück  Gaze  gelegt;  von  einem  gegenüber  befind- 
lichen Gestell  strecken  sich  nach  der  Gaze  herüber  zwei 
Drähte,  zwischen  denen  ein  anderes  kleineres  Stück  Gaze 
ausgespannt  ist;  beide  (lazen  ruhen  also  auf  einander, 
können  auch  durch  ein  Gewicht  beschwert  werden.  Er- 
hitzt man  die  Gazen  durch  eine  Spirittislampc  und  ver- 
bindet die  beiden  Telephondrähte  mit  den  beiden  Ge- 
stellen, so  dafs  die  Thermoströmc  also  direkt  zum  Telephon- 
empfänger führen,  so  hört  man  bald  ein  eigenes  Ge- 
räusch —  das  man  wohl  kaum  wie  Munro  einer  durch  die 
Hitze  beförderten  Entladung  (dischargu)  zwischen  den 
Gazen  zuzuschreiben  braucht,  da  die  sich  ausdehnenden 
Drähte  unter  Geräusch  gegen  einander  reiben  müssen  — 
und  der  Apparat  ist  sehr  wohl  für  Sprechzwecke  ge- 
eignet. Auch  das  bekannte  Stab- Mikrophon  —  ein 
Kohlenstäbchen,  das  durch  eine  Feder  gegen  die  Ränder 
seiner  Lager  geprefst  wird  —  läfst  sich  in  Eisen  dar- 
stellen, und  Kost  schadet  dem  Instrumente  wenig,  so 
lange  der  Stab  nicht  eingerostet  ist.  Ferner  wurde  ge- 
zeigt das  Korn-Mikrophon,  bestehend  aus  einem 
kleinen,  mit  Schraubenstückcn  l)  gefüllten  Metallkästchen, 
an  dessen  Seiten  wänden  die  Drähte  angeschraubt  werden. 
Taucht  man  dieses  Kästchen  in  Alkohol  oder  <  *el,  so 
verschwinden  die  störenden  Summgeräusche,  ohne  dafs 
die  Leistungsfähigkeit  des  Instrumentes  beeinträchtigt 
wird.  J.  Munro  glaubt  die  Wirkung  des  Mikrophons 
im  Gegensatze  zu  der  Berllhrungstheorie  so  erklären  zu 
müssen,  dafs  die  Schallwellen  unmittelbar  den  Abstand 
der  sogenannten  Berührungspunkte  regeln,  und  dafs  die 
Stärke  der  zwischen  den  Elektroden  an  den  Berührungs- 
punkten stattfindenden  Entladungen  damit  wechselt. 

Im  Anschlufs  an  diese  Vorlesung  zeigte  Stroh  ein 
Hammer-  und  Ambos-Mikrophon,  mit  dem  man 
die  Abstände  an  den  Berührungspunkten  eines  thätigen 
Mikrophons  messen  kann.  Dasselbe  besteht  aus  zwei 
Paar  Pfosten  (aus  Messing),  die  auf  einem  Bret  ein- 
ander gegenüber  befestigt  sind.  Das  hintere  Paar  ist 
durch  ein  festes  Kohlenstäbchen  verbunden;  auf  dem 
vorderen  spielt  lose  eine  Kohlenschneide,  auf  der  ein 
kleiner,  sehr  leichter  Konkavspiegel  festsitzt,  während  die 
Spiegelaxe,  ein  Kohlenstäbchen,  sich  nach  hinten  er- 
streckt und  quer  auf  dem  festen  Kohlenstabe  ruht.  Der 
Stromkreis  theilt  sich,  nach  beiden  Pfostenpaaren  sich 
abzweigend,  und  enthält  aufser  dem  Mikrophon  ein 
Telephon  und  einen  Schlüssel.  Der  Spiegel  wirft  ein 
von  einer  Lampe  ausgehendes  Strahlcnbiindel  auf  einen 
Schirm,  und  zwar  so,  dafs  eine  Bewegung  des  Lichtbildes 
nach  unten  eine  Entfernung  der  Kohlenstäbe  von  einander 
anzeigt,  eine  Bewegung  nach  oben  dagegen  Annäherung 
und  bessere  Berührung.     Auf  das  Bret  wird  eine  Uhr 


»teilte  Konstruktion  schüt/cn,  und  daher  sind  in  dem  Patent -An- 
spruchc  die  /u  weit  tragenden  und  namentlich  da*  früher  Wk  mute 
Kfhlcntclcphon  Kdrsnn*  mit  u mf as*cnden  W^rte  «Heruhrutig  'Weier 
elektrisch  leitender  fester  Körper«  ru  ersetzen  dur<  h  die  Worte 
•  Berührung  zweier  metallischer  Körper«,  im  übrigen  aber  ist  der 
Nichtigkeitskluger  mit  seinem  Antrage,  da«  Patent  Nr.  4000  hinsicht- 
lich rler  in  Fig.  1  der  l'atentreichnung  dargestellten  Konstruktion 
für  nichtig  m  erklären,  abruwetsen.  D.  " 

i)  Kisenfcilicht  u.  s.  w. 


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Kleine  Mtttheilungen. 


El.RKTROTKCHN.  ZEIT»-H*IFT. 

JULI  M}.   


gelegt.  Sowie  der  Strom  mittels  des  Schlüssels  unter- 
brochen wird,  schweigt  natürlich  das  Telephon  und  das 
Lichtbild  springt  plötzlich  nach  oben,  bei  Schließung 
des  Stromes  ebenso  plötzlich  zurück  nach  unten.  Ebenso 
zeigt  sich  bei  allen  Störungen  im  Mikrophone  stets  die 
Bewegung  nach  oben ,  sowie  das  Telephon  schweigt, 
und  der  helle  Fleck  geht  zurllck,  sowie  man  durch  einen 
leichten  Schlag  auf  das  Bret  das  Mikrophon  wieder  in 
Ordnung  und  das  Telephon  wieder  zum  Tönen  gebracht 
hat.  Ferner  bleibt  das  Lichtbild  während  rcgclm.ifsigcr 
Wirkung  de*  Mikrophons  dauernd  nach  unten  abgelenkt, 
so  dafs  also  während  der  Periode  des  sogenannten  Mikro- 
phonkontaktes gar  keine  oder  wenigstens  schlechtere  Be- 
rührung (Abstofsung)  stattfindet.  Diese  Beobachtungen 
gelangen  am  besten  bei  Anwendung  von  drei  Chrom- 
zcllcn,  wobei  die  Ablenkung  I  mm  betrug;  mit  mehr 
Zellen  erfolgen  gröfsere  Ablenkungen,  aber  auch  stören- 
des Zischen,  und  der  Fleck  bleibt  nicht  ruhig.  Aus  den 
Dimensionen  des  Apparates  folgt,  dafs  bei  der  Ablenkung 
von  I  mm  der  Abstand  der  Kohlcnstäbc  o,««s  mm  betrug. 

Dr.  Borns. 


[Fernsprechverbindung  Berlin-Pohdam.]  Zwischen  den  Fern- 
sprechanstalten  in  Berlin  und  in  Potsdam  ist  eine  un- 
mittelbare Verbindung  hergestellt  worden  durch  eine 
etwa  33  km  lange  Leitung  mit  vier  Drahtet),  welche 
von  dem  Berliner  Vermittelungsanite  II  in  der  Mauer- 
straffe  nach  dem  Vcrmittclungsamt  in  Potsdam  läuft. 
Dadurch  ist  den  Theilnchmcrn  der  Fcrnsprcchcinrichtung 
in  der  einen  Stadt  die  Möglichkeit  geboten,  mit  Theil- 
nchmcrn der  Fcrnsprechcinrichtung  der  anderen  Stadt 
unmittelbar  zu  sprechen. 

[Auf-  und  Abgab«  der  Telegramm»  durch  Telephon.]  Zur  Er- 
leichterung des  Tclcgrnphcnvcrkehrs  in  Pest  hat  der 
ungarische  Kommunikationsminister  eine  Einrichtung  ein- 
zuführen beschlossen,  die  in  Deutschland  schon  seit 
langem  allgemein  besteht.  Es  soll  nämlich  das  Pester 
Telephonnetz  mit  der  dortigen  Zenlral-TclegTaphcnstation 
in  Verbindung  gebracht  und  den  Almnncntcn  des  Tele- 
phonunternchmens  gestattet  werden,  vom  15.  Juli  d.  J. 
angefangen,  ihre  Telegramme  auch  in  diesem  Weg  aufzu- 
geben oder  in  Empfang  zu  nehmen. 


[Telephon  bi  Zürich.]  Nach  einer  Mittheilung  der  Schweize- 
rischen Bauzeitung,  Bd.  1,  S.  152,  hatte  Zürich  am  I.  Mai 
1883  im  eigentlichen  Stadtbezirk  ein  Telephon  auf  53  Ein- 
wohner.   (Vgl.  S.  270.) 


[Telephoftgesetz  in  Belgien.]  Die  belgische  Deputirten- 
kammer  hat  ein  Gesetz  angenommen,  welches  den 
Telcphonbetrieb  in  Belgien  regelt.  Nach  demselben  kann 
die  Regierung  den  Betrieb  selbst  in  «lie  Hand  nehmen 
oder  Konzessionen  dazu  an  Privatgesellschaften  auf  die 
Dauer  von  nicht  über  25  Jahren  erlheilen;  nach  Ablauf 
der  Konzessionsdauer  geht  die  Telephonanlagc  an  die 
Regierung  Uber,  welche  auch  schon  nach  Ablauf  des 
zehnten  Jahres  die  Anlage  käuflich  an  sich  bringen  kann. 


rZeitballdlenjt  in  Greenwich.]  Nach  Electrician,  Bd.  II, 
S.  75,  theilt  der  Königliche  Astronom  W.  II.  M.  Christic 
in  seinem  Jahresberichte  mit,  dafs  in  dem  automatischen 
Falle  des  Zcitballes  zu  Greenwich  kein  Versager  vorge- 
kommen ist.  An  3  Tagen  konnte  der  Ball  wegen  des 
heftigen  Sturmes  nicht  aufgezogen  werden.  Der  Ball  ist 
wahrend  des  ganzen  Jahres  um  l  Uhr  nachmittags  fallen 
gelassen  worden,  mit  Ausnahme  von  5  Tagen,  wo  die 
telegraphische  Verbindung  nicht  in  Ordnung  war,  ferner 
eines  Tages,  wo  derselbe  zufällig  durch  telegraphische 
Signale  um  4  Sekunden  zu  früh  fiel,  und  von  14  Tagen, 
wo  der  Strom  schwach  war  und  die  Hemmung  durch 
den  Wärter  ausgelost  wurde.  Die  Uhr  von  Westminstcr 
behauptete  ihren  guten  Ruf;  die  Fehler  betrugen  unter 


einer  Sekunde  an  66%  der  ßeobachtungstage;  die 
Fehler  zwischen  I  und  2  Sekunden  an  25%.  zwischen 
2  und  3  Sekunden  an  6  %  und  zwischen  3  und  4  Sekun- 
den an  3  %.    Sic  überstiegen  nie  4  Sekunden. 


[Verminderung  der  Temperaturstorungen  bei  Quecksilbertropfen- 
Kontakten  für  Uhren.]  Eine  der  gewöhnlichsten  Kontakt- 
einricluungen  an  Uhren  besteht  aus  einem  in  einem  . 
kleinen  metallenen  Näpfchen  befindlichen  Quecksilber- 
tropfen, durch  welchen  ein  mit  dem  Pendel  der  Uhr  fest 
verbundenes  Platinhlättchcn  in  einer  gewissen  Schwin- 
gungsphasc  hindurchstreicht.  Diese  Einrichtung  wirkt 
recht  gut,  so  lange  der  Tropfen  nicht  verstaubt  oder 
oxydirt  ist;  es  ist  jedoch  kaum  möglich,  ihn  zu  erneuern, 
ohne  den  Gang  der  Uhr  zu  stören  oder  im  besten  Falle 
Kontakte  auszulassen.  Man  hat  daher  vielfach  das  Näpf- 
chen durch  ein  enges  kommunizirendes  Rohr  mit  einem 
Quecksilberreservoir  verbunden,  in  welchem  ein  Stempel 
oder  Kolben  mittels  Schraube  auf-  und  niederbewegt 
werden  kann.  Es  genügt  alsdann  eine  kleine  Senkung 
des  Kolbens,  um  den  alten  Tropfen  Ubcrfliefscn  und 
einen  neuen  an  seine  Stelle  treten  zu  lassen.  Diese  Ein- 
richtung zeigt  jedoch  den  neuen  Uebelstand,  dafs  die 
Gröfse  des  Tropfens  in  Folge  von  Temperaturveränderun- 
gen  fortwährend  wechselt ,  so  dafs  bei  hohen  Tempera- 
turen häufig  eine  plötzliche  Verkleinerung  des  Tropfens 
durch  l'eberrlicfscn,  bei  niedrigen  Temperaturen  aber  ein 
Versinken  des  Tropfens  in  die  Verbindungsröhre  erfolgt, 
so  dafs  ein  Kontakt  nicht  mehr  stattfindet.  Der  letztere 
Fall  hat  sich  bei  Beobachtungen  auf  der  Berliner  Stern- 
warte in  Nächten ,  in  welchen  die  Temperatur  schnell 
sank,  oft  in  unangenehmer  Weise  bemerkbar  gemacht, 
indem  in  Folge  des  Ausbleibens  der  Sekundenschlagc 
auf  dem  Registrirstrcifen  gröfsere  Beobachtungsreihen 
verloren  gingen.  Aufserdcm  übt  die  fortwährende  ther- 
mische Volumenänderung  des  Tropfens  einen  störenden 
Einflufs  auf  den  Gang  der  Uhr.  Alle  diese  Uebelstände 
hat  nun  der  Beobachter  Dr.  V.  Knorrc  in  einfacher 
Weise  dadurch  beseitigt,  dafs  er  dicht  unter  dem  Tropfen 
einen  Hahn  anbringen  liefs,  welcher  die  Kommunikation 
des  Tropfens  mit  dem  Reservoir  zu  unterbrechen  er- 
laubte. Nach  Abschlufs  dieses  Hahnes  wird  das  Queck- 
silberquanrum  so  klein,  dafs  die  Acnderung  des  Volumens 
von  den  extremen  Sonimertempcraturen  bis  zu  den  ex- 
tremen Wintertemperaluren  keinen  irgend  merklichen 
Einflufs  hat.  In  Verbindung  mit  guten  Kondensatoren, 
durch  welche  der  Extrastromfunken  bei  den  Stromunter- 
brechungen und  Schlüssen  fast  ganz  ahsorbirt  wird,  hat 
diese  Einrichtung  in  den  letzten  Jahren  bei  zwei  Pendel- 
uhren ganz  befriedigend  gearbeitet.  Damit  sich  das 
Quecksilber  im  Reservoir  ungehindert  ausdehnen  kann, 
wird  zweckmäfsig  der  Kolben  nach  Erneuerung  des 
Tropfens  und  Abschlufs  des  Hahnes  wieder  zurück- 
gezogen.  (Zcitschr.  f.  Instrumentenkunde,  3.  Bd.,  S.  26.) 

[Eine  elektrische  Eltenbahn  In  der  Schweiz]  wird  projektirt 
von  St.  Maurice  nach  Pontrcsina,  etwa  7,5  km  lang,  als 
Thcil  eines  gröfscren  Netzes.  Vor  Eröffnung  des  Gotthard- 
tunnels  ging  der  Verkehr  zwischen  der  Schweiz  und 
Italien  via  Chur  und  Chiavenna  Uber  den  Splügenpafs ; 
die  schweizerischen  Bahnen  enden  jetzt  in  Chur,  während 
für  das  italienische  Netz  Chiavenna  der  Endpunkt  sein  wird, 
beide  Punkte  sollen  durch  eine  elektrische  Bahn  verbunden 
werden ;  die  Entfernung  beträgt  von  Chur  bis  St.  Maurice 
76,;  km,  von  hier  bis  Chiavenna  48,«  km,  im  Ganten  also 
125  km,  wovon  zunächst  die  Konzession  für  oben  ge- 
nannten Thcil  nachgesucht  wird.  Man  wird  hierbei  die 
vorhandenen  Wasserkräfte  nutzbar  machen.  Erfüllt  diese 
erste  Strecke  die  gehegten  Erwartungen,  so  soll  der 
übrige  Theil  ausgeführt  werden. 

[Die  Frage  der  unterirdischen  Leitungen  in  New-York.]  Nach 
Enginccnng,  Bd.  34,  S.  415,  hat  sich  in  New- York  ein 
Cnmitc  für  unterirdische  Verbindung  gebildet,  um  Jedem 
ohne  weitere  Umstände  und  Unkosten  Anschlufs  an  Licht-, 

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Elektrotechn.  Zeitschhift. 

 JULI  188}.  


Briefwechsel. 


3«  * 


Telegraphen-,  Telephon-  und  andere  Linien  zu  ermög- 
liehen.  Augenblicklich  tiefern  in  New- York  21  Gesell- 
schaften Elektrizität  für  verschiedene  Zwecke,  von  denen 
1  I  TelcgraphcngeselUchnften  sind;  einige  von  diesen, 
wie  1.  B.  die  Kilian-Gesellschaft,  haben  Erlaubnift,  unter- 
irdische Leitungen  zu  legen.  Ks  ist  aber  einleuchtend, 
daft  solche  Vollmachten  nicht  allen  Bewerbern  bewilligt 
werden  können,  du  sonst,  bei  taglichen  Gesuchen  von 
Hausbesitzern  um  Anschluß,  die  Straften  stets  gesperrt 
sein  wurden.  Das  genannte  Comite  will  nun  die  Anlage 
von  Leitungen  und  Verzweigungen  vereinfachen  oder, 
wenn  möglich,  ein  System  anwenden,  wonach  alle  Ge- 
sellschaften vereint  nacli  einer  bestimmten  Regel  vor- 
gehen und  gewisse  Arbeiten  gemeinschaftlich  ausgeführt 
werden  könnten. 


[Zur  Streitfrag«  •  Gas  versus  elektrisches  Licht«]  bringt  F.  W. 
Griffin  in  einem  Briefe  an  eine  Bristol-Zeitung  einige 
interessante  Punkte.  Neben  den  gewöhnlich  anerkannten 
Üblen  Wirkungen,  herrührend  von  der  Erwärmung  und 
UebcrfUllung  der  Luft  mit  Kohlensäuregas,  wird  oft  ver- 
gessen, wie  schädlich  die  Quantitäten  von  Wasserdampf 
wirken,  die  die  Gasverbrennung  produzirt.  Feuchte 
Wärine  ist  sehr  viel  nachtheiliger  als  trockene  Wanne, 
was  Arbeiter  in  Bergwerken,  Tunneln  u.  s.  w.  sehr  wohl 
wissen.  Im  Mont-Cenis-Tunnel  stellte  man  die  Arbeit 
ein,  wenn  die  Temperatur  300  Uberschritt.  Du  Bois- 
Reymond  erklärt  trockne  Luft  von  770  für  absolut  tödt- 
hch,  hält  ein  Arbeiten  in  trockener  Luft  von  500  für 
kaum  noch  möglich,  in  feuchter  Luft  von  400  dagegen 
schon  flir  höchst  gefahrlich.  So  gehen  nach  Dr.Stapff 
die  Arbeiten  in  den  Comstock  mincs  in  Nevada  gewöhn- 
lich bei  einer  Temperatur  von  42  bis  460  vor  sich ;  bei 
der  dort  außerordentlich  trocknen  Luft  hat  man  in  ein- 
zelnen FttlLn  sogar  eine  Temperatur  von  54°  Uber- 
schritten, wo  dann  aber  die  fatalen  Folgen  bald  eintraten. 
Ein  anderer  gefährlicher  Begleiter  unseres  Gases  ist  die 
schweflige  Säure,  die  während  des  Verbrennen»  des- 
selben gröfstentheils  in  Schwefelsäure  übergeführt  wird. 
Dr.  Prout  lieft  diese  in  offenen  Wasserbehältern  absorbiren 
und  konnte  ihre  Anwesenheit  deutlich  nachweisen.  Der 
Schwefelsaure  besonders  ist  es  zuzuschreiben,  wenn  sich 
farbige  Stoffe,  glänzende  Metalle,  Pflanzen  u.  5.  w.  nicht 
in  Räumen  halten  wollen,  in  denen  Gas  gebrannt  wird. 
Die  Bibliothekare  des  Athenäum -Club  in  London,  der 
London  Institution  und  anderer  Gesellschaften,  beklagen 
sich,  dafs  die  Ledereinbände  der  Bücher  bald  zu  einem 
mürben  Pulver  mit  stark  saurem  Geschmackc  reduzirt 
werden.  Das  Londoner  Gas  ist  allerdings  notorisch 
schlecht  genug. 


[Elektrische  Steuerung  von  Luftballons.]  G.  Tissandier 
hat  seine  Versuche  über  die  elektrische  Steuerung  von 
Luftballons  fortgesetzt  und  beabsichtigt,  einen  länglichen 
Ballon  von  900  bis  1000  cbm  im  Freien  Iiiegen  zu  lassen. 
Der  Motor  besteht  aus  drei  Theilen :  einer  Schraube  mit 
Flügeln  von  2, n%  m  Durchmesser,  knnstruirt  nach  den 
Angaben  von  V.  Patin,  einer  Sicmcns'schen  Dynamo- 
maschine von  äufterster  Kleinheit  und  einer  Chromsäure- 
battcric.  Nach  dem  Genie  civil,  1883,  S.  252,  wiegt  die 
Schraube  nur  7  kg;  die  Flügel  bestehen  aus  Seide,  die 
mit  Gummilack  bestrichen  und  Uber  Stahldraht  gespannt 
ist.  Die  vom  Pariser  Hause  G  e  b  r  U  d  e  r  Siemens  ge- 
baute Dynamomaschine  hat  einen  im  Verhättnift  zum 
Durchmesser  sehr  langen  Anker.  Die  Montirung  besteht 
ganz  aus  GuftstnM  auf  einem  Holzrahmen.  Die  Maschine 
wiegt  55  kg.  Die  Maschine  treibt  die  Schraubenwelle 
durch  Räderübcrtragung  von  10  auf  1.  Sie  liefert  eine 
Leistung  von  100  mkg  in  der  Sekunde,  mit  55  °  „  Nutz- 
effekt; dabei  war  die  Stromstärke  45  Ampere,  die 
Potcnzialdifferent  an  den  Klemmen  40  Volt.  Die  Batterie 
mit  Kalibichromat  besteht  aus  24  Elementen,  in  Hinter- 
einanderschaltung in  4  Abtheilungen.  Jedes  Element 
enthält  in  einem  parallelepipedischcn  Troge  von  4  I  aus 
Hartgummi  10  Zinkplatten  zwischen  Ii  Retortenkohlen- 


platten.  Das  Gewicht  eines  Elementes  ist  7  kg.  Zur 
Füllung  wird  eine  sehr  konzentrirte  und  sehr  saure 
Lösung  genommen,  so  daft  die  Batterie  Uber  2  \  Stunden 
konstant  bleibt.  Die  FülIungstlUssigkeit  wird  aus  einem 
mit  Blei  belegten  Kupfergcfäfte  durch  Köhren  jeder 
Batterieabtheilung  zugeführt;  sie  (liefst  in  die  Elemente 
ein,  wenn  das  Gefäft  gehoben,  und  aus  ihnen  wieder 
aus,  wenn  es  gesenkt  wird.  Aus  den  in  Auteuil  ange- 
stellten Versuchen  läftt  sieh  schlieften.  dafs  der  Fort- 
bewegungsapparat, bei  dem  Gcsammtgewichte  von  3  Mann, 
3  Stunden  hinter  einander  rcgelmäftig  die  Arbeit  von 
12  bis  15  Mann  leisten  kann,  d.  h.  75  bis  100  inkg. 


BRIEFWECHSEL. 


In  der  Vereinssitzung  vom  22.  Mai  hielt  Herr  Professor 
Dr.  Neesen  einen  Vortrag  über  die  im  Jahre  1882  an- 
gemeldeten Patentgesuche  ,  dessen  Zweck  doch  wohl 
augenscheinlich  der  gewesen  ist,  das  erfindende  Publikum 
so  heranzubilden  beim  Nachsuchen  der  Patente,  daft  die 
dazu  beim  Patentamt  aufzuwendende  Arbeit  ein  Minimum 
wird. 

Dieser  Zweck  wird  aber  leider  sehr  vereitelt  durch  das 
Urtheil  des  Herrn  Professor,  der  wohl  ein  sehr  guter 
Referent  ist,  darum  aber  doch  ein  sehr  schlechter  Patent- 
anwalt sein  kann.  Ein  Patentanwalt  sitzt  bekanntlich 
zwischen  dem  Erfinder  und  dem  Referenten,  und  ist  er 
es,  welcher  zu  jeder  Zeit  einmal  vcm  der  einen  Seite, 
ein  andermal  von  der  anderen  Seite  einen  Puff  bekommt. 
Ein  Patentanwalt  ist  ein  Geschäftsmann,  der  eine  tüch- 
tige technische  Bildung  sich  erworben  haben  soll.  Ist  er 
das  erstere  nur,  so  wird  er  dem  Patentamt  eine  Last  und 
dem  Erfinder  ein  Leiden.  Ist  er  nur  das  letztere ,  so 
mag  er  ja  der  Stolz  der  Referenten  sein,  aber  auch  die 
Freude  der  Konkurrenten. 

Ein  Patentanwalt  darf  bei  aller  technischen  Erfahrung 
nie  vergessen,  dafs  er  zu  seinem  Geschäfte  Kunden 
j  nöthig  hat  und  es  ihm  kein  Mensch  in  der  Welt  danken 
|  würde ,  wenn  er  vor  lauter  Edelmuth  mit  dem  Erfinder 
|  und  Barmherzigkeit  mit  den  Referenten  am  Hungertuchc 
:  nagt. 

Die  gröftten  Schwierigkeiten,  mit  denen  der  Patent- 
anwalt zu  kämpfen  hat,  sind  erstens  die  Erfinder,  welche 
sich  zum  groften  Theil  aus  Nichtsachverständigen  rekru- 
tiren.  und  zweitens  die  eigenartigen  Ansichten  der  Re- 
ferenten der  einzelnen  Klassen. 

Kommt  ein  Erfinder   zum   Patentanwälte,   der  Sach- 
(  verständiger  in   seiner  Branche  ist,  so  hat  der  Patent- 
,  anwalt  leichtes  Spiel;   er  bringt  die   Eingabe   an  das 
Patentamt   in   die   richtige   Form,  das  ist  Alles.  Kann 
dies  der  Erfinder  allein,  so  thut  er  es.  In  beiden  Fällen 
werden  von  diesen  Patenten  wenige  zurückgewiesen  wer- 
den, denn  der  sachverständige  Erfinder  ist  über  die  Neu- 
,  heilen  in  seinem  Fache  ziemlich  orn-ntirt. 
j      Ist  aber  der  Erfinder  ein  Laie,  so  ist  er  nicht  allein 
I  die  Plage  des  Patentamtes,   sondern   in  viel  gTöfterem 
I   Mafte  diejenige  des  Anwaltes.    Solche  Leute   Uber  die 
Grenzen   eines    Patentes,   den  Werth   desselben  u.  s.  w. 
aufzuklären,   ist  oft  unmöglich.    Möge  doch  der  Herr 
Professor    ein   Mittel   angeben,    wie    die    Erfinder  des 
perpetuum  mobile,  der  FJugmaschine  u.  s.  w.  zu  kuriren 
1  sind !    Fast  gleich  schwer  ist  es ,  die  Leute   davon  zu 
überzeugen,  wie  die  Zeichnungen  sein  müssen,  wie  die 
Beschreibungen  abgefaftt  und  wie  die  Ansprüche  formu- 
:  Int  sein  müssen. 

Wie  manchmal  kommt  es  vor,  dafs  die  Erfinder  ein- 
1  fach  sagen,  ich  will  es  so.  Will  der  Anwalt  also  seinen 
j  Kunden   nicht   verlieren   oder,    besser   gesagt,  seinem 


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3»2 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


ElEKTROTECHM.  ZEITSCHRIFT. 
JULI  1883. 


vis-a-vis  zuschicken,  so  thut  er,  wie  gewünscht,  ohne 
auch  nur  im  Geringsten  sein  Gewissen  zu  beladen  oder 
seinem  Renommee  zu  schaden. 

Oft  aber  wird  die  gute  Absicht  des  Anwaltes  dadurch 
vereitelt,  dafs  das  Patentamt  zu  nachsichtig  ist  und  da- 
durch den  Anwalt  Lllgen  straft.  In  den  Ausftlhrungs- 
bestimmungen  heifsi  es  z.  B.  Uber  die  Formate  der 
Zeichnungen:  33  X  2I>  33  X  42  u'  s-  Wird  aber 
eine  Zeichnung  21  X  33  •  'u  21  cm  h,,ch  und  33  cm 
breit  eingereicht,  dann  wird  sie  auch  angenommen. 

Als  sehr  schwierig  für  den  Anwalt  bezeichnete  ich  die 
eigenartigen  Ansichten  der  Referenten  der  einzelnen 
Klassen,  indem  ich  der  Meinung  bin,  dafs  der  der  Kom- 
mission referirende  -Sachverständige  die  Hauptstimme  bei 
der  Beurtheilung  einer  Erfindung  hat. 

Würde  z.  B.  der  Anwalt  nach  seiner  Ansicht  die 
Patent-Ansprüche  formuliren,  so  würde  er  oft  den  Er- 
finder  schädigen  bezw.  unzulässige  Ansprüche  stellen. 
F.r  müfste  vielmehr  sich  in  die  Denkungsweise  des  Re- 
ferenten hineinarbeiten,  was  aber  bei  Referenten  von 
89  Klassen  nicht  durchführbar  ist  und  daher  dahin  ge- 
führt hat,  lieber  mehr  als  zu  wenig  zu  fordern. 

Es  kommt  dies,  so  erkläre  ich  es  mir,  wohl  haupt- 
sächlich darauf  an,  ob  der  Referent  mehr  oder  weniger 
praktische  Kenntnisse  besitzt,  und  ob  der  Referent  mehr 
danach  neigt,  Prinzipien  zu  patentiren  oder  Konstruk- 
tionen. 

L'm  mich  nicht  zu  weit  zu  verlieren,  will  ich  drei 
Patente  aus  Klasse  50  anführen,  ob  da  eine  Einigkeit  in 
der  Art  der  Beurtheilung  liegt. 

Wegmann  in  Zürich  bekam  ein  Patent  auf  die  An- 
wendung von  Porzellan  zu  Walzen  zum  Mahlen  von  Ge- 
treide. Bekannt  waren  Walzen  von  Eisen,  Granit  u.  s.  w. 

AI*  ich  dann  einst  ein  Patent  auf  die  Anfertigung  von 
Wallen  aus  Korund  beantragte,  bekam  ich  die  Antwort: 
»da  man  schon  Walzen  aus  Ilartgufs,  Porzellan  und 
Granit  kenne,  so  wäre  Korund  nichts  Neues,  t 

Oscar  Ocxlc  in  Augsburg  hat  unter  No.  9881  fol- 
genden Patent-An<prueh  bewilligt  bekommen: 

»Die  Anordnung,  bei  einem  Paar  Walzen  zu  Mahl- 
zwecken beide  Walzen  nach  gleicher  Richtung  drehen 

zu  lassen,  und  iwar  so,  dafs  die  arbeitenden  Flächen 

sich  in  entgegengesetzter  Richtung  bewegen.« 

Fs  ist  dies  also  Patentirung  eines  Prinzipes. 

A.  Hildt  in  Berg- Stuttgart  hat  in  No.  7972  gar  keinen 
Patent- Anspruch. 

Es  ist  mit  Recht  diesen  Ausführungen  entgegenzu- 
setzen, dafs  das  Patentamt  noch  zu  jung  ist,  um  sich 
schon  feste  Normen  gestellt  haben  zu  können;  dann 
möge  man  aber  bedenken,  dafs  seit  dieser  Zeit  auch  der 
Patentanwalt  erst  existirt! 

Direkt  unrichtig  aber  sind  die  Anschauungen  über  die 
Einreichung  der  ausländischen  Patente.  Die  den  .Anwälten 
übersandten  Patente  kommen  diesen  von  ausländischen 
Anwalten  fertig  bearbeitet  zu.  In  den  seltensten  Fällen 
machen  wir  hier  die  Uebersetzung.  Wir  haben  nur 
unseren  Namen  herzugeben  und  die  weiteren  Verhand- 
lungen mit  dem  Patentamte  zu  führen,  und  es  i>t  die 
Hauptsache,  die  uns  Ubersandten  Erfindungen  um- 
gehend einzureichen,  um  die  Priorität  zu  wahren. 

l'nter  den  von  Anwälten  eingereichten  Patenten  befinden 
sich,  nicht  hervorgehoben,  meistens  diejenigen  Patente 
noch  einmal,  die  vom  Patentamte  zurückgewiesen  worden 
sind,  und  es  ist  nun  am  Anwalte,  die  entstandenen  Schä- 
den zu  repariren,  und  gar  manches  Patent  mufs  auf 
diesem  Wege  nachträglich  vom  Patentamte  bewilligt  wer- 
den .  was  vordem  zurückgewiesen  worden  ist.  Ich  be- 
merke hier,  dafs  die  Patent-Anmeldung  einer  Inkandcszenz- 
lampc,  die,  vom  Erfinder  selbst  eingereicht,  zurück- 
gewiesen worden  ist,  dann  aufs  Neue,  durch  einen  An- 
walt besorgt,  vom  Patentamte  bewilligt  worden  ist. 

Dafs  mehr  Verfügungen  bei  Patentanwälten  benrithigt 
werden,  ist  das  beste  Zeichen  für  sie,  dafs  sie  sich  noch 
lange  nicht  gleich  mit  den  Ansichten  des  Patentamtes 
einverstanden   erklären,   wie  es   ja  viel  eher   der  Laie 


Dafs  es  auch  Fälle  giebt,  wo  der  Fehler  direkt  beim 
An  walte  zu  Suchen  ist,  will  ich  auch  gern  zugeben,  das 
liegt  aber  in  dem  grofsen  L'ebelstandc ,  dafs  sich  Jeder 
Patentanwalt  nennen  darf,  Jeder  Patentanwalt  sein  kann. 

Das  Amt  eines  gewissenhaften  Patentanwaltes  ist  aber 
sehr  schwer  und  bedarf  für  ein  gegenseitiges  leichtes 
Arbeiten  viel  mehr  der  Unterstützung  der  Herren  Refe- 
renten als  der  Vorwürfe. 

Felix  v.  d.  Wyngacrt. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  20875.  Neuerungen  an  Pendelmikrophonen. 
E.  Berliner  in  Boston.]  Damit  der  bewegliche 
Mikrophonkontakt  t   eine  gröfsere  Leichtigkeit 

seiner  Bewegung  be- 
komme, ist  derselbe 
nicht,  wie  sonst  üblich, 
an  einer  Feder  oder  im 
Scharniere,  sondern  an 
einem  zwischen  zwei  fei- 
nen Körnerspitzen  dreh- 
baren Arme  b  aufgehängt. 
Die  mit  einem  Kautschuk- 
ring am  Rand  umgebene 
Membran  /«,  welche  den 
festen  Kontakt  g  tragt,  ist 
nur  an  der  oberen  Seite 
gegen  den  Deckel  D  durch 
den  Arm  a  festgeklemmt, 
während  sie  in  der  Mitte  beim  Schliefsen  des 
Deckels  durch  eine  mit  Kautschuk  überzogene 
Feder /  gedämpft  wird,  h  ist  die  Induktionsrolle 
des  Instrumentes.  —  Vgl.  1882,  S.  361. 


(No.  21444.  Neuerungen  an  Fernsprechapparaten  und 
Fernsprechsystemen.     J.   H.   Rogers  in  Washington.] 

Die  Neuerungen  sollen,  behufs  Geheimhaltung 
telcphonischer  bezw.  telegraphischer  Mitthei- 
hingcn,  es  unmöglich  machen,  dafs  durch  Ein- 
schaltung entsprechender  Kmpfänger  in  die  Lei- 
tung zwischen  zwei  Stationen  Mittheilungen  auf- 
gefangen werden.  Die  Anordnung  dazu  ent- 
spricht der  schon  auf 
S.  281  des  Jahrganges 
1882  ausgesprochenen, 
ganz  nahe  liegenden  Ver- 
muthung:  ein  rasch  um- 
laufender Umschalter  oder 
Vertheiler  c  setzt  ab- 
wechselnd die  beiden 
nach  dem  gemeinschaftlichen  F.mpfänger  oder 
nach  zwei  getrennten  Empfängern  führenden 
Leitungen  Z,  und  Z,  mit  den  vom  Geber  oder 
zwei  getrennten  Gebern  kommenden  Zulei- 
tungen s,  und  s,  in  leitende  Verbindung.  Hübsch 
gestaltet  sich  die  Sache,  wenn  anstatt  der  zwei 
parallelen  Leitungen  eine  in  sich  zurücklaufende 
Leitung  mit  mehreren  Stationen  benut/t  wird. 


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Zeitschrift. 
JULI  iMj.  


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


3i3 


[No.  21304.  Neuerungen  an  Akkumulatoren  für  Elektrizi- 
tät. S.Cohne*  in  London.]  Der  Cohnd'sche  Akkumulator 
wird  auf  folgende  Weise  hergestellt:  Eine  Blei- 
platte oder  ein  Bleiblatt  von  passender  Gröfse,  am 
zweckmäfsigsten  etwa  0,3  qm  grofs,  bei  etwa 
2  mm  Dicke,  wird  mit  einer  Lage  von  Queck- 
silbersulfid (ffg  S),  ungefähr  170  g  auf  0,3  qm 
zu  bekleidende  Oberfläche,  bedeckt.  Zur  be- 
quemeren Aufbringung  auf  die  Bleifläche  wird 
das  Schwefelquecksilber  mit  etwas  verdünnter 
Schwefelsäure  zu  einer  Paste  angemacht.  Die 
Bleiplatte  wird  nach  dem  Bekleiden  in  die 
Form  eines  Kastens  oder  einer  Spirale  so  zu- 
sammengebogen, dafs  die  Schwefclquecksilber- 
schicht  von  der  Bleiplatte  umschlossen  ist,  und 
dient  in  dieser  Form  als  positive  Elektrode. 
Die  negative  Elektrode  wird  in  gleicher  Weise, 
jedoch  in  etwas  kleineren  Dimensionen  herge- 
stellt. Beide  Platten  sind  durchlöchert  und 
werden  getrennt,  d.  h.  jede  für  sich  in  ein  mit 
verdünnter  Schwefelsäure  gefülltes  Gefäfs  ein- 
gesetzt. Die  Ladung  der  Zellen  erfolgt  auf 
gewöhnliche  Weise.  Sobald  der  elektrische 
Strom  eintritt,  wird  Wasserstoff  entbunden,  der 
in  dem  Mafse  seines  Freiwerdens  Quecksilber- 
sulfid reduzirt.  Die  Oberfläche  der  Bleiplatte 
wird  mit  einer  Schicht  metalb'schen  Quecksilbers 
bedeckt,  und  das  sich  bildende  Amalgam  zer- 
setzt das  Wasser,  ohne  das  Blei  anzugreifen. 
Es  ist  damit  immer  für  Wasserstoff  gesorgt, 
welcher  rückwärts  oder  vorwärts  wandert,  je 
nachdem  die  Zellen  geladen  oder  entladen 
werden.  Auf  diese  Weise  wird  Bleisuperoxyd 
gebildet,  während  der  ausgeschiedene  Schwefel 
als  Widerstand  wirkt.  An  Stelle  des  Queck- 
silbcrsulfids  {Hg  S)  kann  auch  ein  Quecksilber- 
sulfat, wie  z.  B.  schwefelsaures  Quecksilber- 
oxydul (/fr,  SOt),  angewendet  werden. 


[No.  21371.  Neuerungen  an  Kohlenbrennern  für 
elektrische  Lampen.  C  Wetter  in  London.]  Das 
Patent  schützt  ein  Verfahren  zur  Herstellung 
der  Kohlenbügel  für  Glühlichtlampen  aus 
Haaren  und  speziell  aus  Menschenhaar.  Die 
Haare  werden,  um  sie  von  ihren  fettigen  Be- 
standtheilcn  zu  befreien,  entweder  in  ein  alka- 
lisches Bad  gebracht,  oder  auch  mit  verdünnten 
Säuren,  welche  die  Struktur  des  Haares  nicht 
angreifen,  behandelt  oder  entsprechend  lange 
Zeit  einer  mäfsigen  Hitze  ausgesetzt.  Hierauf 
werden  die  Haare  ausgestreckt  und  getrocknet 
und  schliefslich  in  gewöhnlicher  Weise  in  For- 
men karbonisirt.  Die  so  hergestellten  Kohlen- 
bügel sollen  dichter,  reiner,  biegsamer  und 
dauerhafter  sein  als  solche,  die  aus  Holz, 
Papier  oder  anderen  Stoffen  hergestellt  sind; 
auch  haben  sie  durch  die  rohrförmige  Gestalt 
der  Haare  den  Vortheil  einer  gröfseren, 
strahlenden  Oberfläche,  als  massive  Kohlen- 
bügel  von  gleicher  Masse. 


[No.  20828.  Neuerungen  an  Elektrometern.  H.  St. 
Maxim  in  Brooklyn.]  Der  patentirte  Mefsapparat 
besteht  im  Wesentlichen  aus  einem  elektro- 
magnetischen Motor  A,  B,  C  mit  einer  Hem- 
mungsvorrichtung,  welche  bewirkt,  dafs  die  An- 
triebsgeschwindigkeit des  Motors  in  einem  be- 
stimmten Verhältnisse  zu  der  Stromstärke  steht, 
die  ihn  in  Wirkung  setzt,  und  aus  einem  Zähl- 
werk, welches  von  diesem  Motor  getrieben 
wird  und  die  Zahl  von  dessen  Umdrehungen 
bezw.  die  geleistete  Arbeit  angiebt.  Das  Haupt- 
merkmal dieses  Apparates  bildet  die  Hemmungs- 
vorrichtung. Sie  besteht  aus  einem  Zentrifugal- 
regulator D  mit  Schwungkugeln  F  und  Hülse  E, 
welcher  durch  Stangen  N  und  Traverse  G  mit 


zwei  oder  mehr  Schaufeln  L  in  Verbindung 
steht,  die  sich  in  einem  mit  Oel  oder  Glycerin 
gefüllten  Gefäfse  M  bewegen.  Da  nun  aber 
bei  gröfsercr  Geschwindigkeit  des  Motors  und 
also  auch  der  Schaufeln  der  den  letzteren  von 
der  Flüssigkeit  geleistete  Widerstand  im  direkten 
Verhältnisse  zum  Quadrat  ihrer  Geschwindigkeit 
wächst,  so  sind  diese  Schaufeln  L  unten  so 
geformt,  dafs  diese  Unregelmäfsigkeit  ausge- 
glichen wird. 

[No.  20822.  Neuerungen  an  der  Herstellung  und 
Verbindung  der  leuchtenden  BOgel  in  Glühlampen. 
W.  Crookes  in  London.]  Um  eine  möglichst  reine, 
namentlich  von  anorganischen  Bestandteilen 
reine  Kohle  zu  erhalten,  behandelt  Patentinhaber 
das  zur  Herstellung  der  Bügel  zu  verwendende 
faserige  Material  entweder  vor  der  Verkohlung 
oder  nach  dieser  mit  Fluorwasserstoffsäure  oder 
durch  Erhitzen  der  bereits  verkohlten  Faser  in 
einem  Räume,  der  freies  Chlor  enthält.  Um 
Kohle  von  grofser  Homogenität,  Dichtigkeit  und 
Elastizität  zu  erlangen,  wird  Zellulose  irgend 
welcher  Art  mit  einer  Lösung  von  Kupferoxyd 
in  Ammoniak  behandelt,   um  eine  Auflösung 

40 


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3i4 


Bücherschau.  Zeitschriftenschau. 


ELWcmoTKcin«.  Zeitschrftt. 

JULI  i8«j. 


derselben  zu  bewirken.  Nachdem  das  Am- 
moniak verdampft  ist,  wird  das  Kupfer  aus  der 
so  gewonnenen  Masse  mit  Hülfe  von  verdünnter 
Schwefelsäure  bis  auf  die  den  Enden  des 
Bitgels  naheliegenden  Thcile  entfernt  und  dieser 
selbst  zwischen  Fliefspapier  getrocknet  und  dann 
verkohlt.  Die  Verbindungsstellen  zwischen  den 
Biigelcnden  und  Leitungsdrähten  werden  mit 
einer  syrupartigen  Lösung  von  Zellulose  in  einer 
Lösung  von  Kupferoxyd  in  Ammoniak  über- 
strichen und  allenfalls  noch  mit  einem  galvani- 
schen Metallüberzug  versehen. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 

A.  Beringcr,  Kritische  Vergleichung  der  elektrischen 
Kraftübertragung  mit  den  gebräuchlich««!  mecha- 
nischen Ucbertragungssystemcn.  Gekrönte  Preisschrift. 
Berlin  1883.    Julius  Springer.    2,,o  M. 

A.  Pütsch,  Die  .Sicherung  der  Arbeiter  gegen  die  Ge- 
fahren fltr  Leben  und  Gesundheit  im  Fabrikbetriebe. 
Berlin  1883.    Fr.  Kortkampf. 

Der  Telegraph  in  administrativer  und  finanzieller 
Hinsicht    Stuttgart  1883.  Kohlhammer. 

Dr.  L.  Grätz,  Die  Elektrizität  und  ihre  Anwendung  zur 
Beleuchtung,  Kraftübertragung.  Metallurgie,  Telcphonic 
und  Tclegraphie.  291  Abbild.  Stuttgart,  J.  F.ngcl- 
horn.    7  M. 

M.  Lindner,  Die  Elektrizität  im  Dienste  von  Gewerbe 
und  Industrie.    40.    Leipzig,  Knapp.    5  M. 

Klemencic,  Ueber  die  Kapazität  eines  Plattenkondcn- 
sators.    Wien,  Gerold'*  Sohn.    6,js  M. 

Das  Telephon,  das  Mikrophon  und  der  Phonograph. 
Besonderer  Abdruck  aus  dem  Jahrbuche  der  Erfindun- 
gen. Zweite  unigearbeitete  und  wesentlich  vermehrte 
Auflage.  70  Holzschnitte.  8.  Leipzig.  Quandt  & 
Handel.    2,<}  M. 

A.  E.  Dolbear,  The  tclephone:  an  aecount  of  the  pheno- 
mena  of  electricity,  magnetism  and  sound,  as  involved 
in  its  aetion;  with  directions  für  making  a  speaking 
telcphone.    New  Edit.    Boston,  2  sh.  6  d. 

J.  J.  Fahle,  An  episode  in  the  early  history  of  the 
tclegrnph.  Brochure,  8  S.  London  1883.   James  Gray. 

J.  J.  Fahle,  Historie  notes  on  the  telcphone.  Brochure, 
8  S.    London  1883.    James  Gray. 

A.  Reverend.  Annuaire  de  lelectricite  pour  1883.  Paris, 
che/,  l'auteur. 

Th.  du  Moncel  et  F.  GcraJdy,  L'clectricitc '  comme 

force  motrice.     l8°  jesus,  308  p.     112   (ig.  Paris, 

Hachctte  &  Co.    2  fr.  25  cts. 
E.  Debrun,  Nouvelle  balance   electro-dynamiquc.  8°. 

3  p.  avec  fig.    Paris,  4  ruc  Antoine,  Dubois. 
E.  Malapert,  Notes  sur  le  magnetisme  et  sur  la  com- 

pensation  des  compas.     8".    70  p.    Nancy,  Bergcr- 

Lcvrault  et  Cie. 
Fcrd.  Borsarl,  II  meridiano  initiale  c  Tora  universale. 

8".    72  p.    Napoli  1883.    La  Cara  c  Steeger. 

Von  A.  Hartleben's  Elektrotechnischer  Bibliothek 

sind  weiter  erschienen: 

Bd.  13.  Dr.  A.  Tobler,  Die  elektrischen  Uhren  und 
die  elektrische  Fcucrwehr-Tclegraphie.    3  M. 

Bd.  16.  J.  Zacharias,  Die  elektrischen  Leitungen 
und  ihre  Anlage  für  alle  Zwecke  der  Praxis.    3  M. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


(Die  mit  einem  *  versehenen  Zeitschriften  befinden  »ich  in  <!er 
Bibliothek  de*  Elektrotechnischen  Vereins.) 


Wledemanns  Annalen 


iSS: 


Neue 


der   Phjrsik  und 

Folge.    9.  Bd. 


Chemie. 


I-eipzig, 

Heft  4.  G.  QiüNKR,  Elektrische  Untersuchungen.  — 
J.  Elster  und  H.  Gkitel,  Uchcr  Elcktrizitätserxcgung 
beim  Kontakt  von  Gasen  und  glühenden  Körpern.  — 
A.  OnF.RiiECK,  Ueber  elektrische  Schwingungen.  Ueber 
die  Polarisationserscheinungcn,  welche  durch  dieselben 
hervorgebracht  werden. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    7.  Bd. 

3.  Stück.  J.  Munro,  Das  Spektrum  der  Swankunpe  und 
der  Aurora,  —  A.  Bartou  und  G.  Fapasogu,  Ueber 
die  Elektrolyse  binärer  und  verschiedener  anderer 
saurer  und  salziger  Verbindungen  mit  Elektroden  von 
Kohle.  —  W.  F.  Barrett,  Ueber  die  Aenderungen 
der  Dimensionen  der  magnetischen  Metalle  beim 
Magnetisiren.  —  J.  Paktowsky,  Ueber  die  Einwirkung 
der  Magnetisirung  auf  das  galvanische  Leitungsver- 
mögen der  Flüssigkeiten. 

4.  Sttick.  En.  Borchardt,  Ueber  das  Lackiren  von 
Holtt'schcn  Influenzmaschinen.  —  Wimsuurst.  Elek- 
trischer Induktionsapparat  —  F.  J.  Smith.  Modificstion 
des  Goldblatt-Elektrometers  und  Kegulirung  seiner  La- 
dung. —  A.  Crova,  Commulator  für  verschiedene  Ver- 
bindungen von  Schlicfsungskrcisen.  —  PARKirfRST, 
Verbesserte  galvanische  Batterie.  —  Trrqcpm.  Calland'- 
sche  Kette  mit  geringem  Widerstände.  —  Bartou  und 
Pai'asogli,  Ueber  die  Elektrolyse  des  Wassers  und  der 
Borsäure.  —  H.  MiiiJ.F.R,  Elcktrizitätsakkumulator.  — 
Saixher,  Eine  Acndcrung  am  Wcbcr'schcn  Magneto- 
meter. —  G.  i>k  Lfccm,  Ueber  den  Einflufs  der 
Magnetisirung  auf  die  elektrische  Leitungsfähigkeit  des 
Eisens  in  axialer  und  äquatorialer  Richtung.  —  Lk 
Goarant  DE  Tromf.i.in,  Theoretische  und  praktische 
Betrachtung  Uber  die  Phcnomcnc  der  elektromagne- 
tischen Induktion.  Anwendung  auf  die  verbreitetsten 
Maschinentypen. 

•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5.  Bd. 

No.  15.  Elektrisches  Vertheilungssystem  von  Gaulard  Sc 
Gtbbs.  —  Baylcy's  Unterbrecher  fllr  starke  Ströme.  — 
Bericht  über  die  elektrotechnischen  Versuche  in  Mün- 
chen (Zertifikate).  —  Fr.  Kköttlinger,  Dynamoelek- 
rischc  Lichtmaschine  —  Ad.  Prasch,  Vergleichende 
Studien  u.  s.  w.  —  Neue  Edison-Lampcn.  —  Ucbcr  die 
Theorie  der  clektro-magnetischcn  Maschine  von  Joubert. 
—  Elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

No.  16.  Anwendung  der  elektrischen  Beleuchtung  für 
Schiffszwecke  (Die  »Arizona«).  —  Gattxngf.r ,  Ueber 
Messung  von  Erdleitungen.  —  Die  elektrischen  Mefs- 
instrumente  (Die  Elektrometer).  —  Ball's  unipolar- 
dynamoelektrische  Maschine.  —  Kleinere  Mittheilungen: 
Elektrische  Beleuchtung  des  Wiener  Opernhauses. 

No.  17.  Bertrand,  Trfsca,  de  Lesskps,  de  Frkycinet, 
Bericht  Uber  die  Kraftübertragung  von  M.  Dcprcz. 

*  Dinglers  Polytechn.  Journal.  Stuttgart  1883.  248.  Bd. 

Heft  8.  C.  G.  Buchanan's  magnetische  Maschine  zum 
Trennen  von  Erzen.  —  Zersetzung  der  Ameisensäure 
durch  Elektrizität,  von  Maguenne. 

Heft  9.  A.  Brcwtnair*  Kugelgelenke  für  elektrische  Lam- 
pen. —  I.cblanc  und  Loiseau's  Pedal  für  sclbsttbUtig* 
Eiscnbahnsignalc.  —  Ayrton  and  Perry's  bezw.  Dcprc«' 
elektrischer  Energiemesser. 

Heft  10.    Jenkin's  elektrische  Eisenbahn  (Telpherage). 

Heft  11.  Hugo  MüUer's  Elektrizität«- Akkumulator.  — 
Ucbcr  I.ichtmessungcn.  von  W.  Thomson  bezw.  E.  Voit 
(Untersuchungen  auf  der  elektrotechnischen  Ausstellung 
München  1882).  —  Deprez'  Dynamomaschine. 

Journal  für  Gasbeleuchtung  u.  s.  W.    26.  Jahrg. 

No.  9.  Deutsche  Edison-Gcscllschaft.  —  Elektrische 
Stellung  in  Königsberg. 

No.  10.    Elektrische  Beleuchtung  in  Paris. 


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F.I.F.KTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
 JULI  i8«3- 


Zeitschriftenschau. 


3«S 


No.  n.     Beleuchtung   der  internationalen  elektrischen 

Ausstellung  in  Wien.  1883. 
Bayerisches  Industrie-  und  Gewcrbcblatt.  München 

1883.     15.  Jahrg. 
Heft  2.    L'ebcr  Telephone,  von  O.  ßeringer.  —  Zur  Sta- 
tistik de*    bayerischen  Telcgraphcnwcsens.  —  Kom- 
mission für  elektrotechnische  Versuche. 
Repertorium  der  Physik  von  Exner.    München  1883. 
19.  Bd. 

Heft  5.  ^.  Gruber,  Leber  die  Bestimmung  der  magne- 
tischen Inklination  mit  Hülfe  von  Magtctnadeln,  deren 
Schwingungsebenen  gegen  den  Horizont  geneigt  sind. 
C.  Bjkrknks,  Hydrodynamische  Erscheinungen, 
welche  den  elektrischen  und  magnetischen  analog  sind. 
—  F.  Koni  rausch,  Uebcr  die  Messung  lokaler  Varia- 
tionen der  erdmagnetischen  Horizontalintcnsit.lt. 

Görtinger  Nachrichten.    Göttingen  1882. 

No.  6.  Rieche,  Zur  Theorie  der  aperiodischen  Dämpfung 
und  zur  Galvanomctric.  —  Derselbe,  Messung  der  von 
einer  Zamboni'schcn  Säule  gelieferten  Elcktrizitäts- 
menge.  —  Derselbe,  Zu  Boltztnann's  Theorie  der 
elastischen  Nachwirkung. 

*  Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur*  und 

Architekten- Vereins.    Wien  1883.    8.  Jahrg. 

No.  22  23.    Dr.  V.  Pierre.  Leber  Glühlampen. 

Wochenschrift  des  Nieder-Oesterreichischen  Gewerbe- 
Vereins.    Wien  1881.    44- Jahrg. 

No.  22.  Anwendung  des  elektrischen  Strome»  in  der 
Bleicherei  leinener  Gewebe. 

No.  23.    Elektrische  Beleuchtung  in  London. 

*  Oesterreicbisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13. Jahrg. 
No.  23.    Elektrische  beleuchtete  Equipage. 

No.  24.  Uebcr  die  qualitative  Beurtheilung  der  De- 
peschenbeförderung. 

No.  25.  Mafsregel  zur  Beschleunigung  des  telcgraphischcn 
Verkehrs  in  England. 

No.  26.  Internationale  Ausstellung  Wien  1883.  —  Ein- 
führung der  Wheatstonc'schcn  Apparate  in  Amerika. 

No.  27.  L'ebcr  die  Besetzung  der  technischen  Stellen  in 
der  Staats -Telegraphenanstalt.  —  Das  Theater  der 
internationalen  elektrischen  Ausstellung  in  Wien  1883. 

'Journal  telegraphique.    Berne  1883.   7.  Bd. 

No.  6.  Rothen  ,  La  tclephonie  en  Suissc.  —  G.  Essig, 
Du  melangc  des  signaux  dans  les  reeepteur  des  reseaux 
t^lephoniques.  —  l*rof.  Hughes,  De  la  theoric  du 
magnetisme. 

Procecdings  of  the  London  Royal  Society.  London 
1883.    34-  Bd. 

No.  223.  W.  I>K  LA  Rl'K  and  H.  MOi.t  kr,  On  the  clectric 
discharge  with  the  Chloride  of  silver  battery.  —  Lord  ! 
Ravi.kigh  and  H.  Skogewick.  Experiments  by  the  me- 
thod  of  Lorcntz,  for  the  further  detennination  of  the  ; 
absolute  vnluc  of  the  british  nssociation  Unit  of  re- 
sistance, with  an  appendix  on  the  determination  of 
the  pitch  of  a  Standard  tuning-fork.  —  M.  Bo«ANOtiKT, 
Prcliminary  paper  on  a  uniform  rotation  machine,  and 
on  the  theory  of  clcctromagnetic  tuning-forks. 

No.  224.  Sil.  BlDWti.i.,  On  the  clectric  resistance  of  car- 
bon  contacts.  —  D.  E.  Hughes,  l'reliminary  note  on 
a  theory  of  magnetism  based  upon  new  experimcntal 
researches.  —  W.  H.  Pref.ce,  The  effects  of  tempe- 
rarure  on  the  eleclromotive  force  and  resistance  of 
batteries. 

•The  Telegraph Ic  Journal  and  Electrical  Review. 

London  1883.    12.  Bd. 

No.  186.  Electro-motors.  --  The  post  officc  and  inven- 
tors.  —  Lectures  on  electrical  science:  W.  Thomson. 
Electrical  Units  of  measurement*.  —  Bkahley  and 
A.  FlSKE,  Electric  potential,  cnergy  and  work.  — 
G.  Forbes,  Electricity  as  a  motive  power. 

No.  287.  C.  Resio,  The  clectric  dynamograph,  or  appa- 
ratus  registcring  the  work  of  machines.  —  Reynier's 
accumulators.  -  Telephone  rransmitters.  —  Minchin's 
absolute  sine  electrometer.  —  The  manufacturc  of  in- 
candescencc  clectric  lainps.  —  G.  Forbes,  Electricity 
as  a  motive  power.  —  Electric  lighting  notes.  —  In- 


candescence  clectric  lamps.  —  L'nderground  signailing 
in  mincs. 

No.  288.  Primary  batteries.  —  Ol..  Lou<;i:,  Secondary 
batteries  and  the  electrical  storage  of  power.  - —  The 
electrical  trat^mission  of  power  (Note  by  G.  C'abanellas 
upon  the  report  presented  by  Cornu).  • —  G.  Foriiis, 
Electricity  as  a  motive  power.  -  Esti've's  motor.  — 
Note-- :  Electric  lighting.  The  patents  for  invenüons 
bill.  —  Elcctrodynnmic  melhod  for  the  determination 
of  the  Ohm.  Experimcntal  measurement  of  the  con- 
stant  of  a  log  coil;  by  G.  Lippmann.  —  Influence  of 
temper  upon  the  clectric  roistance  of  glass;  byjamin. 

—  Correspondence :  Secondary  generators.  Dynanio- 
clectric  machine  patents. 

No,  289.  Secondary  generators.  —  The  electrical  Trans- 
mission of  power  (M.  Cornu's  reply  to  M.  Cabanellas 
note:  »A  fundamental  point  of  theory.).  —  Morin's 
solcnoid  candie.  —  Secondary  batteries  and  the  elec- 
trical storage  of  power.  —  lnvcntors  and  invention. 

—  The  diret  and  derived  field-tnagnet  cireuit  in  the 
dynamo.  —  Estimatcs  for  electric  lighting.  —  G.  Bins- 
WANC.kr,  The  application  of  electricity  to  motive  power. 

—  Electric  lighting  notes.  —  Electric  bell  and  battery 
combination.  —  A  vaeuum  microphonc. 

No.  290.  J.  Ml'NKO,  The  clectric  light  in  the  home.  — 
Ayrton  and  Perry,  On  winding  clectro-magnets.  — 
O.  Walker,  Resistance  of  water  (Experiments  to  as- 
certain  the  alteration  of  the  resistance  of  water  under 
different  cunent  strengths).  —  The  Edison  duplex 
transmitter.  -  -  Individual  telephone  signals.  —  Sn.v. 
Thompson,  The  first  telephone.  -  ■  11.  Cunningham, 
An  cxplanation  of  the  Gramme  ring.  —  R.  Saiiine, 
Electric  locomotion.  Limitation  of  speed.  —  M.  Goirv, 
On  the  deformation  of  polariscd  clectrodes.  —  Atlantic 
submarine  cables.  —  Sir  James  Carmichacl.  —  Electric 
lighting  notes.  —  Ball  s  dynamo  electric  machine. 

No.  291.  The  application  of  electricity  to  medical  pur- 
poses.  —  Experiments  on  dynamo- electric  machines 
(The  electrical  determination  of  the  effective  valucs  of 
the  passive  mechanical  power ,  the  internal  resistance 
and  the  magnelic  field  at  given  degroes  of  intensity. 

—  The  electrical  resistance  of  the  human  body.  — 
The  British  Insulatc  Company'«  works.  —  Electric 
lighting  of  houses.  —  Tests  of  incandescence  clectric 
lamps.  —  The  chlorid  of  silver  battery.  —  Tclcgra- 
phic  apparatus.  —  Toynbree's  electro-magnetic  motor. 

—  Electric  lighting  notes.  —  Tetegraphic  extensions 
to  fishing  stations  in  Scotland.  —  Correcting  compass 
deviation. 

•The  Electrician.    London  1882.    11.  Bd. 

No.  3.  Electric  lighting  in  Japan.  —  Death  of  Mr. 
W.  E.  Sawyer.  —  John  Pender.  —  Ol.  Heavisidk, 
Somc  clectrostatic  and  tnagnetic  rclations.  —  Elcmcn- 
tary  electricity  (XI).  —  Prof.  G.  Fokhes,  Electricity  as 
a  motive  power.  -  Prof.  Hughes  on  magnetism.  -  • 
The  cause  of  evident  magnetism  in  iron.  steel  and 
other  magnelic  lüetals.  —  Practical  telephony.  — 
J.  A.  Ft.KMINC,  On  a  phenomenon  of  molecular  radia- 
tion  in  incandescent  lamps.  —  J.  J.  Fahik,  A  history 
of  electric  telegTaphy  to  the  year  1837. 

No.  4.    Compass  deviations.  —  Seif  regulating  dynamos. 

—  Electric  light  on  Brooklyn  Bridge.  —  Electric 
lighting  for  Abcrdecn.  —  Elcmcntnry  electricity  (NI). 

—  Ol.  Heaviside,  Some  clectrostatic  and  mngnetie 
rclations.  —  Hedge's  patent  cut  outs  with  fusible  safty 
plugs.  —  A  tender  for  clectric  lighting  (to  the  vestry 
of  St.  Mary,  Ncwington).  —  Financial  papers  and  the 
telephone  companics.  —  CorTCspondcncc :  Improvc- 
ments  in  fault  localisation  tests  by  falls  of  potential; 
by  Kennelly.  —  Testing  lightning  conduetors.  — 
J.  J.  Fahik,  A  history  etc.  —  The  cause  of  evident 
magnetism  etc.  —  William  Siemens,  On  incandescent 
lighting. 

No.  5.    A  new  isolating  Compound.  —  Electrical  >torms. 

—  Experiments  with  dynamo  machines.  —  Winding 
electro-magnets.  -  -  Elcctrolytic  experiments.  —  Ele- 

40* 

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3>6 


Zeitschriften  schau. 


Elkktrotf.chn.  Zritschutft. 
 JULI  1U3.  


mentary  electricity  (XII).  —  Ol.  Heaviside,  Current 
energy.  —  Electric  light  for  mines.  —  Vkrnon  Boys, 
On  meters  for  power  and  electricity.  —  Practical 
lelcphony.  -■  Prof.  Fleeming  Jenkin,  On  electric 
lighting.  —  J  J.  Fahie,  A  history  etc. 
No.  6.  The  president  of  the  gas  Institute  on  elcctric 
lighting.  —  G.  VV.  v.  Tunzf.i.mann,  South  Kensington 
examinations  and  the  trading  of  physich  —  G.  Kait, 
On  a  new  method  of  coupling  dynamo  and  accumu- 
lators.  —  On  the  deviation  of  the  Standard  compass 
in  IL  M.  ships  of  war.  —  The  Elwcll-Parker  accumu- 
lator.  —  Chcap  installations.  —  Ür.  Warren  de  La 
Rt'E  and  Hugo  Müller,  Experiroental  researches  on 
the  electric  dicharge  with  the  Chloride  of  silver  battcry. 

—  Practical  tclcphony.  —  IL  Gordon,  The  dcvclop- 
ment  of  elcctric  lighting.  —  J.  J.  Fahik,  A  history  etc. 

No.  7.  DOrs  battery.  —  Ol.  Heaviside,  Current  energy  (V). 

—  Silv.  Thompson,  The  first  telephonc.  —  J.  J.  Fahif., 
A  history  etc.  —  Thunderstorms.  —  Sir  Edward  Sa- 
bine. —  William  Spottiswood.  —  Corrcspondcncc : 
Electric  railway.  —  The  Ilolbom  Restaurant  installa- 
tion.  —  The  discovery  of  the  electric  light.  —  Elec- 
tricity v.  gas  at  the  South  Wales  Works.  —  Fishcrics 
exhibition.  —  Combined  battery  Bell  and  Annunciator. 

—  Practical  tclcphony. 

'Engineering.    London  1883.    34.  Bd. 

No.  908.  The  Brush  incandescencc  lighting  apparatus.  — 
Electric  lighting  notes:  Fifc  &  Main  at  Brixton.  Scarch 
light  of  the  Edison  C  omp.    Elcctric  lighting  in  Leeds. 

—  The  electric  light  at  the  risherie  exhibition.  — 
Notes:  Mid-ocean  telegraphy.  —  Abstracts  of  published 
speeificalions:  1882.  —  3974-  Dynamo-clectric  power 
creating  machines ;  J.  E.  T.  Woons,  London.  —  4034. 
Generation,  stnrage,  distribution  etc.  of  electricity; 
J.  S.  Williams,  Riverton,  N.-J.,  U.  S.  A.  —  4548. 
Mechanism  for  transporting  by  electricity  etc.;  F. 
Jf.nkin,  Edinburgh.  —  45°9-  Apparatus  for  measuring 
and  regulating  electric  currents;  S.  Z.  DB  Frrranti 
and  A.  Thompson,  London.  —  4599.  Sccondary  or 
storagc  batteries  etc. ;  \\.  KlakK,  London  (N.  de  Kabath, 
Paris).  —  4625.  Secondary  batteries  etc.;  St.  (I.  L. 
Fo.^,  London.  —  4645.  Electric  meters;  S.  D.  Mott, 
New- York.  —  4646.  Electric  meters ;  S.  D.  Mott,  New- 
York.  —  4661.  Apparatus  for  registcring  the  supply 
of  electricity;  J.  IL  Grkenhii.L  ,  Belfast.  —  4676. 
Incarvdesccnt  electric  lamps;  J.  F.  PHILLIPS,  London 
(C.  IL  F.  Müller,  Hamburg).  —  4832.  Telephone«; 
}.  II.  Johnson,  London  (L.  de  Locht-Labye,  Paris). 

No.  909.  The  Brush  incandcscence  apparatus.  —  Elcc- 
tric lighting  notes.  —  Accumulators  and  metallodion. 

—  Abstracts  of  published  speeificalions :  1882.  — 
4547.  Dynamo-etcctric  machines;  R.  Barker,  Port  Yiew, 
Seacombc.  —  4674.  Steam  engines  etc.;  T.  J.  Hand- 
ford, London  (T.  A.  Edison).  —  4680.  Electric  ma- 
chines; J.  S.  Brfman,  W.  Taylor  and  F.  King,  Lon- 
don. —  4694.  Machinery  for  gencrating  and  utilising 
electricity ;  E.  Edwards  ,  London ,  A.  F.  St.  George, 
Redhill  and  II.  L.  Philipps,  London.  —  4695.  Electric 
lamps;  E.  Edwards,  London  and  A.  F.  St.  George, 
Redhill.  —  4696.  Electrica!  accumulators  or  sccon- 
dary batteries;  A.  F.  St.  George,  Redhill.  —  4712. 
Electric  bell.«  and  alarm  clocks  etc.;  B.  W.  Webb, 
IL  P.  F.  and  J.  Jenson,  London.  —  4740.  Call  appa- 
ratus for  telephonic  lines;  M.  Bf:nson,  London  (}.  P. 
Stabler,  Sandy  Spring,  U.  S.  A-).  —  4752.  Intensifying 
fluorescent  or  phosphorescent  electric  lighting  etc. ; 
R.  Kknnedy,  Glasgow.  —  4756.  Secondary  voltaic 
batteries;  A.  Khotinsky,  London.  —  4779.  Obtaining 
synchronous  tnovements;  F.  Wou,  Copcnhagen  (P.  la 
Cour,  Askovhus  Vcjin  Station). 

No.  910.  Hopkinson  and  Muirhead's  dynamo- electric 
generalor.  —  Electric  lighting  notes.  —  An  electric 
rcading  lamp.    —    Electric  exhibition  at  Königsberg. 

—  Abstracts  of  published  speeifications:  1882.  — 
4691.  Generation  and  distribution  of  electric  energy; 
F.  C.  Philipps,  London.  —  4718.  Electric  railways  etc.; 


J.  Hopkinson,  London.  —  473s.  Secondary  batteries; 
C.  T.  Kingzett,  I.ondon.  —  4764.  Electrica!  apparatus 
for  the  propuhion  of  boats;  A.  Reckfnzaln.  Lcyton- 
stonc,  Essex.  ~  4768.  Covcring  wircs  for  electrica! 
purposes;  J.  J.  C.  Smith;  College  Point,  N.  Y.,  L'.  S.  A. 

—  4771.  Production  of  elcctric  light  etc.;  O.  G.  Prit- 
chard,  Penge,  Surrey.  —  4777-  Mechanism  for  elcc- 
trical communication  on  railways;  R.  Tatiiam,  Rach- 
dale.  —  4778.  Telephones;  IL  B.  T.  Strangways, 
London.  —  4780.  Electric  lamps;  S.  F.  Walker  and 
F.  G.  Ol.I.lVF.R,  Cardifle.  —  4809.  Secondary  batteries; 
R.  Tatham,  Rochdalc  and  A.  Hollings  ,  Salford.  — 
4810.  —  Dynamoclectric  machines;  R.  E.  I".  Crompton, 
London  and  G.  Kapp,  Chelmsford.  —  4816.  Voltaic 
batteries;  E.  J.  Wimsiiurst,  London.  —  4819.  Electric 
machines;  W.  R.  Lake,  London  (J.  Wenström,  Orebro, 
Swcdcn).  —  4829.  Electrica!  switch  for  electrica! 
lamps  etc. ;  G.  W.  Bayley,  Walsall.  —  4869.  Electric 
lighting;  W.  Strickland,  Woodford,  Essex.  —  4878. 
Cinlvanic  batteries;  G.  C.  V.  Holmes  and  S.  IL  Emmens, 
London.  —  4883.  Electric  lamps.  P.  R.  de  F.  U'Hijmy, 
London.  —  4884-  Elcctrical  distribution  etc.;  J.  T. 
Handford,  London  (T.  A.  Edison).  —  4889.  Appa- 
ratus for  the  developement  of  electricity;  J.  Whitley, 
Lecds.  —  49I5.  Switches  for  electric  lamps;  T.  W. 
Cowan,  Rotherham.  —  49 1 9.  Apparatus  for  synchro- 
nising  or  Controlling  clocks  by  time  Signals  etc;  J.  A. 
Luni),  London.  - —  4921.  Voltaic  batteries;  J.  L.  Hen- 
df.rson,  Selhurst,  Surrey  (A.  Blondin,  Abbeville,  France). 

—  4928.  Oynamo  -  electric  machinc;  A.  C.  Ehiott, 
London.  —  4931.  Electric  motors;  A.  G.  DE  Nkf.FP  and 
E.  Df.sfossks,  Paris.  —  5014.  Regulating  elcctric  cur- 
rents and  elcctromotivc  force  etc. ;  L.  Campbell,  Glas- 
gow. —  Compositions  for  insulating  Conducton  of 
electricity  etc.;  C.  W.  Torr,  Birmingham. 

No.  911.  The  Zipernowsky  System  of  electric  illumination. 

—  Electric  lighting  notes.  —  Elcctrical  notes.  —  The 
nature  of  magnetism.  —  Abstracts  of  published  speeifi- 
calions: 1882.  1618.  Electric  lamps;  J.  B.  Rogers, 
London.  —  4880.  Electric  arc  lamps;  A.  M.  Ciark, 
London  (W.  S.  Parker,  Lirtie  Falls;  N.  Y.  V.  S.  A.).  — 
49H.  Elcctric  lamps;  J.  Ali.man,  Manchester  (L.  E- 
Schwerd  and  L-  Scharnweber,  Karlsruhe).  —  497  t. 
Elcctric  alarm  apparatus  for  the  detection  of  burglars 
etc.;  M.  H-  Kkrnkr,  New-York.  —  4988.  Electric  arc 
lamps;  A.  Serraillier,  London.  —  499 Secondary 
batteries;  J.  E.  Liardf.t  and  T.  Donnithorne,  London. 

—  5001.  Telephonic  Instruments,  G.  L.  Anders, 
London.  —  5<>tS-  ElectTo-magnctic  and  magneto- 
elcctric  engines;  C.  F.  Varley,  London.  —  5016. 
Electro-magnetic  and  magneto-electric  engines;  C.  F. 
Varley,  London.  —  5017.  Electro-magnetic  and 
magneto-electric  engines;  C.  F.  Varley,  London.  — 
5019.  Iron  and  steel  tubulär  telcgraph  pales  etc.; 
J.  C.  Johnson,  Wedncsbury  and  R.  Martini,  West 
Brom  wich.  —  5023.  Carbons  for  incandescent  electric 
lamps;  M.  Bailfty,  London.  —  S°i5-  Lightning  Con- 
ducton; IL  J.  Haddan,  London  (J.  Kemaul,  Mtlnich). 

—  5050.  Elcctric  lighting  apparatus;  H.  H.  Lake. 
London  (S.  T.  van  Choate,  New-York).  —  5059.  Appa- 
ratus for  applying  electricity  to  rotary  hair-brushes ; 
N.  J.  Holmes,  London.  —  5158.  Apparatus  for  pro- 
ducing  and  regulating  electricity;  J.  D.  F.  Andrew, 
Glasgow.  —  5183.  Telegraph  printing  and  time  regu- 
lating apparatus;  J.  Imray,  London  (A.  A.  Knudjon. 
Brooklyn). 

No.  912.    The  elcctric  light  at  the  Eden  Theatre  Paris. 

—  Abstracts  of  published  speeificalions.  —  1882.  — 
4543.  Producing  electric  currents;   F.  Swift,  West 

Drayton  and  A.  J.  M.  Readr,  Slough  5092.  Electric 

gencrators;  E.  Jones,  London.  —  5097.  Secondary 
batteries;  R.  Hammond  and  L.  Goldenberg,  London. 

—  $098.  Electric  lamps;  A.  Mackran,  London 
(A.  Kryszat,  Moscow).  —  5105.  Electric  lighting  etc.; 
P.  Cardew,  London.  —  5108.  Galvanic  batteries; 
P.  R.  de  F.  d'Humy,  London.  —   5122.  Electric  cur- 


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ELtKnuontCHN.  Zeitschrift. 
 JULI  1M3.  


Zeitschriftenschau. 


3*7 


rcnt  gcncrators  and  motors;  S.  P.  Thompson,  Bristol. 

—  5126.  Telephonic  npparatus  aml  elcctric  call  bells; 
H.  G.  Eli.ery  and  S.  T.  Gknt,  Lcicestcr.  —  5492. 
Electric  light  Switches;  C.  Maynakd,  London.  —  1883. 

—  II3S-  Electrical  accumulators;  W.  R.  Lake,  London 
(N.  S.  Reith,  New- York). 

Engineer,  London,  1883.    55.  Bd. 

No.  1426.  Electrical  exhibition  at  thc  Wcstminster  Aqua- 
rium. 

No.  1427.    Electric  light  engincs.   —  Electric  lighting 

at  Nottingham. 
No.  1428.     Electric  lighting.  —  The  arrangement  of 

engines  and  boilers  for  electric  lighting  at  the  fishcrics 

exhibition. 

No.  1429.  The  Royal  Institution:  Sir  \V.  Siemens,  On 
Solar  Physics.  —  J.  N.  S.  Shoolrrf.d,  On  the  measurc- 
inent  of  electricity  for  commercial  purposes.  —  Cor- 
respondence:  Electric  light. 

No.  1430.  Borough  of  Leeds  elcctric  lighting.  —  Manu- 
facture  of  clectric  lamp»  (Wright  and  Mackie's  machi- 
nery).  —  Electric  lighting.  —  High  tension  Gramme 
dynamo- elcctric  machine  (The  Brush  Electric  Light 
and  Power  Comp.  Engineers).  —  The  Werdermann 
exhibit  at  the  Crystal  Palacc. 

No.  1431.  Electric  lighting  in  Leeds.  —  Provisional 
ordrcs  for  electric  lighting.  —  The  law  of  magnetism. 

—  Electric  lighting  on  board  thc  Cunard  stcamship 
»Aurania«.  —  Prof.  Hughes,  The  cause  of  evident 
magnetism  in  tron  steel  and  other  magnetic  metals. 

No.  1432.  Verkok  Boys,  On  meters  for  power  and 
electricity. 

Narure.    London  1883.    11.  Jahrgang.  28.  BtL 

No.  7 10.  Wiedemann's  Electricity.  —  The  aurora  bo- 
rcalis;  thc  »Itstromningst  Apparatur.  —  Historical 
notes  in  physics.  1.  The  discovery  of  the  electric 
light;  2.  thc  invention  of  thc  telcphonc. 

No.  711.  Note  on  the  influence  of  high  teraperalurc  on 
the  electrical  rcsistancc  of  thc  human  body.  —  Thc 
cause  of  evident  magnetism  in  iron,  steel,  and  other 
magnetic  metals.  —  Meters  lor  power  and  electricity. 

No.  712.  The  cause  of  evident  magnetism  etc.  by  Prof. 
Hughes. 

Comptea  rendtu.    Paris  1883.    96.  Bd. 

No.  21.  Azapis,  La  description  d'unc  pilc  voltaYquc.  — 
Gouy  ,   Sur  la  deformation  des  electrodcs  polarisces. 

No.  22.  Marcel  Dei-rez,  Note  sur  le  transport  de 
l'energie  mecanique.  —  Df.nza,  Sur  la  conoexion 
entre  les  eclipses  de  solcil  et  le  magnetisme  terrestre. 

—  Moigno,  Resistance  sous  laquellc  doit  naitre  le 
courant  des  machincs  magneto-  ou  dynamo  -electriques 
pour  produire  son  effet  ä  distance  a  travers  de  grandes 
resistances  exterieures. 

No.  23.  G.  Gabanf.i.i.AS  ,  De  la  puissance  mecanique 
passive,  de  la  resistance  intcricure  et  du  champ  magne- 
tique  des  regime*  allure-intcnstte;  determination  elec- 
trique  de  leurs  valeurs  cfiectives. 

No.  24.  F.  Dovo,  Sur  un  produit  therapeutique  d'elec- 
trisation  interne,  destine  a  combattre  les  malad  ies  ver- 
mineuses.  —  Krouchkoix,  Sur  la  Variation  de  la  con- 
stante  capillaire  des  surfaces  eau-ether,  eau-sulfure  de 
carbone  sous  l'action  d  une  force  electromotrice. 

No.  25.  Tu.  du  Moncel,  L'nc  lettre  de  M.  Le  Goarant 
de  Tromelin,  relative  au  loch  electrique. 

'Annales  te*legrapb.iques.    Paris  1883.    10.  Bd. 

Janvier-FevrieT.  E.  Mercadier,  Sur  les  unites  electriques 
et  magnctjques.  —  J.  Raynaud,  Raport  du  jury  inter- 
national de  l'exposition  d'electricite  de  1881  (Trans- 
mission de  l'elcctricite;  fils,  cäblcs  et  accessaircs).  — 
E.  E  Blaviek,  Revue  des  diverses  methodes  de  deter- 
mination de  l'Ohm.  —  J.  Bertrand,  Le  transport  de 
la  force  par  l'elcctricite. 

•La  lumiere  electrique.   Paris  1883.    5.  Jahrg.    9.  Bd. 

No.  21.  Tit.  du  Moncel,  Regulateurs  de  vitesse  etc.  (V). 

—  Fr.  Gf.rai.dy,.  Sur  le  danger  de  I'electricite  au 
point  de  vue  des  secousses.  —  M.  Cossmann,  Appli- 
cations de  I'electricite  a  la  manoeuvre  etc.  (X).  — 


De  Maonkville,  Les  bureaux  telephoniques  de  Paris.  — 
Aug.  Guerout ;  Application  des  traecs  graphiques  a 
la  Solution  de  quelques  problemcs  relatifs  aux  courants 
electriques.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Le  moteur  de 
M.  Estf.vr.  Ij»  sondc  electrique  de  M.  Coffinieres 
de  Nordeck.  Les  auditions  telephoniques  theätrates 
en  Russic,  note  de  M.  F.  Qirkstrn.  —  Dr.  C.  Grollet, 
Rcsumc  des  brevets  d'invention:  152471.  Applications 
aux  industries  electriques  notamment  ä  la  labrication 
des  condueteur«.  des  matteres  plastiques  ä  basc  de 
ccllulose,  entre  autre  le  celluloide;  J.  Bkrnarii  — 
152473.  Perfectionnements  dans  les  appareils  et  agen- 
cements  servant  ä  regier  autnmatiquement  les  courants 
electrique»;  J.  T.  KlNG.  —  152477.  Application  nou- 
velle  d  un  dispositif  electro-magnetique  aux  fautcuils, 
siiges  ou  autres  meubles;  G.  Edard  —  1 52487.  Per- 
fectionnements  dans  les  reeepteurs  telephoniques;  H. 
Alahaster  et  T.  E.  Gatf.house*  —  152497.  Lampe 
electrique  ä  enveloppe  de  securite ;  G.  M agnin.  — 
152518.  —  Perfectionnements  apportes  aux  electro- 
aimants;  V.  \V.  Blanchard. —  152525.  Pilc  voltaique 
portative  perfectionnee,  applicable  aux  lampes  electri- 
ques portatives;  C.  G.  Gumpel. 
No.  22.  Tu.  DU  Monckl,  Recherche*  sur  les  effett  micro- 
phoniques  (IV).  —  Fr.  Geraedy,  Sur  quelques  actions 
interieures  dans  les  piles.  —  M.  Cossmann,  Appli- 
cations de  I'electricite  a  la  manoeuvre  des  signaux  sur 
les  chemins  de  fer  (XI).  —  C.  C.  Soulages  ,  La  lu- 
miere electrique  a  Abbcville.  —  Aug.  Guerout,  Projet 
d'eclairage  d  un  quartier  de  Nottingham.  —  M.  DEPREZ, 
Sur  le  transport  de  l'energie  mecanique.  —  Revue 
des  travaux  recents  en  6lectricitc :  Nouvcllcs  recherches 
physinlogiques  ?ur  la  torpille,  par  Stassano.  Galvano- 
metre  ou  amperemetre  ä  solenoide,  du  Prof.  Blyth.  — 
Dr.  C  Grollet,  Rcsumc  des  brevets  d'invention. 
152529.  Isolatcur  pour  sil  telegraphique,  Johannes 
Wolf.  —  152531.  Cable  telegraphique  sous  marine, 
F.  A.  Bureau.  —  152540.  Systeme  de  chandelier 
mixte  servante  a  l'eclairage  electrique  ou  a  l'eclairage 
au  moyen  de  la  bougie.  des  huiles  et  du  gax;  G.  Trouve. 

—  152550.  Lampe  electrique  ä  incandesccnce  ä  une 
scule  point  de  charbon;  J.  Unger.  —  1 52556.  Aver- 
tisseur  electrique;  J.  Cuizinier.  —  152553.  Systeme 
de  Sonnerie  galvanometrique ,  Dr.  A.  d'Arsonval.  — 
152561.  Lampe  guo- electrique;  S.  H.  Loder.  — 
152567.  Systeme  de  microphone  central isateur  ä  lignes 
multiples  par  la  societe  dite :  Societä  Generale  Italiana 
dei  Tclefoni  ed  Applicaxioni  Elettriche.  —  152586. 
Systeme  de  machine  dynamo-electrique ;  J.  Carprntirr. 

No.  23.  Tu.  du  Monckl,  Les  anemometrographes  elec- 
trique«. —  Fr.  Gkraldy,  L'influence  de  la  presston 
et  de  la  tension  sur  l'action  des  forces  physiques.  — 
DK  Magnevielk  ,  Les  bureaux  telephoniques  de  Paris. 

—  Aug.  Guerout,  L'electTolyse  du  chlorure  de  sodium: 
Recherches  de  MM.  Naudin  et  Bidet.  —  Revue  des 
travaux  etc.:  Sur  les  unites  electriques.  Modifikation«  de 
la  lampe  Tihon  et  Retard.  Sur  la  deformation  des 
electrodcs  polarises.  par  M.  Gouy.  —  Dr.  C.  Grollet, 
Resume  des  brevets  d'invention:  152591.  Perfectionne- 
ments  apportes  aux  machincs  dynamo -electriques; 
R.  H.  Mather.  —  152601.  Pile  hydro-electrique  dite: 
Pile  regenerable;  E.  J.  Delaurier.  —  152602.  Nou- 
velle  maebine  dynamo-electrique  perfectionnee,  et  cer- 
tains  perfectionnements  applicables  tant  a.  cette  ma- 
chincs qu'l  toutes  les  autres;  S.  Hallet.  —  152607. 
Perfectionnements  aux  accumulateurs  d'electricite; 
D.  Monnier.  —  152612.  Systeme  de  machinc  dynamo- 
electrique;  R.  Vkntf.joul.  —  152614.  Perfectionne- 
ments dans  la  fabrication  des  charbons  pour  bougic; 
electriques,  poles,  plaque*  de  pile  et  accumulateurs; 
F.  H.  Vareey.  —  152623.  Balance  electro-metrique; 
V~  F.  F.  de  Baii  ler\chk. 

No.  24.  Th.  du  Monckl,  Les  moteurs  electriques  de 
M.  Froment.  —  Fr.  Gerai.dy,  Nouvelle  lampe  a  in- 
candesccnce. —  C.  C.  Soulage,  La  lumiere  electrique 
au  grand  Opera.  —  O.  Kern,  L'eclairage  electrique 

1 

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Zeitschriftenschau. 


Elektrotechn.  Zf.itschk  IFT. 
 JUT.I  iM3.  


au  poinl  de  vue  hygienique.  —  Aue.  Gitfrolt  ,  l.e 
Systeme  de  torpilks  ilu  capitainc  Me.  Kvoy.  —  G.  l.F. 
Goar  AM'  DE  Tromemn,    L'elcctricite  atmospherique. 

—  Revue  des  trnxaux  etc.:  Keeherches  Hu  Prof.  Hughes 
sur  la  cause  <lti  niagnetisme.  —  Demonstration  expe- 
rimcntnle  de  l'inegalc  vitessc  de  transmission  du  sun 
ä  travers  les  gax  et  les  solides :  F.  Grivcaux.  Sur 
l'elcctricite  produite  par  l'cvaporation  et  sur  l'ctat  elec- 
trique des  vapeurs  degagecs  par  une  surface  d'eau 
eiectrisee;  L.J.  Blake.  Kmploi  des  piles  Sethes  comnie 
accumulateurs  delcctricitc ;  J.  Elster  et  II. Geitel.  Sur 
les  ol>scrvations  de  M.  I.cmstroem,  en  Laponie.  Sur 
la  pyro-electricile  du  quam;  C.  Friedel  et  J.  Curie. 
Sur  le  principe  fondatnental  du  loch  electrique  au- 
jourd'hui  en  usagc  dans  la  Hotte;  Lk  GoaRAST  DE  Tro- 
MKI.IN.  Eclairage  electrique  de  l'höpital  de  Lausanne. 
1).  C.  Grollet,  Rcsumc  des  brevets  d'invention: 
152632.  Systeme  de  controle  applicable  au  galvano- 
metre  ä  miroir  qui,  par  lui  meine,  ne  Iai«se  pas  de 
traecs  de«  ttansmissions  tclcgrapliiqucs;  E.  N.  BlXtJE. 
152670.  Perfectionnements  dans  les  battcrics  a  gax  et 
dans  les  appareils  pour  la  fabrication  de  l'llydrogene 
et  de  l'Oxygcne  par  l'etectricite;  R.  J.  Gulliier.  — 
152683.  Indicatcur  contröleur  electrique  du  niveau  ou 
de  la  pressiop  dans  les  generatcurs  de  vapeur  ou 
autres  appareils  ou  reeipients;  E.  Barbey.  —  152752. 
I'ile  electrique  a  bassins;  J.  I'nger.  —  152766.  Systeme 
dapparcils  telephoniques;  F.  Tvi.kr.  —  152768.  Per- 
fectionnements  apportes  a,  la  distribution  de  l'elcetri- 
cite;  T.  B.  E.  Turrettinj.  —  152770.  Procedes  et  appa- 
reils perfectionne*  de  transmissions  pour  la  tclcgraphic 
electrique;  I*.  E.  Perkz.  —  1 52772.  Perfectionncments 
dans  les  procedes  et  dispositifs  de  montage  des  cande- 
labres  et  autres  accessoircs  pour  la  lumiere  electrique; 
A.  W.  Bremtnall.  ■  -  152794.  Nouvcau  Systeme  appli- 
cable aux  regulateürs  ä  lumiere  electrique;  F.  SU1SSE. 

No.  25.  Tu.  DU  Moncki..  Reclicrchcs  sur  les  effets 
microplioniques  (V).  ■-  F.  GeraI.dY.  Travaux  recents 
sur  les  piles  secondaires  (M.  Hallwachs).  —  Lehlano, 
Essai  d'une  theorie  purement  mecanique  des  machincs 
electro-motriccs.  —  Aug.  GuEROl'T,  Installation  pour 
les  mesures  electriques.  —  L.  Regray,  Les  freins  elec- 
triques.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Distribution  de 
l'hcure  dans  la  ville  de  Paris.  Electrometrc  absolu 
de  sinus;  Minchin.  Sur  la  Variation  de  la  constante 
capillairc  des  surfaecs  eau-ether,  eau-sulfurc  de  carbon, 
sous  l'nction  d  une  force  electro-motricc ;  Krouchkoll. 
Sur  l'interference  eleclro-dynamique  des  courants  alter- 
nants;  Orerbeck.  Sur  le  loch  ä  moulinet;  Flkuriais. 
A  propos  de  l'histoire  de  l'eclairage  electrique.  Sur 
un  amalgamatcur  electrique.  —  Dr.  C.  Grollet,  Re- 
sume  des  brevets  dinvention:  152810.  Systeme  de 
lampe  ii  arc  a  clectrode  a  grande  surfacc;  La  Societe 
Soi.ignac  et  Co.  —  1528 16.  Perfectionnements  dans 
les  lampes  electriques  ä  incandcscencc;  A.  Bernstein. 

—  152825.  Perfectionnements  apportes  aux  telephones; 
Cit.  A.  Rani  ai.l.  —  152826.  Perfectionnements  ap- 
portes aux  lampes  electriques  n  incandescencc  et  leur 
roode  d'ctablisscmcnt;  N.  G.  Kimiierley  et  C.  S.  Garvie. 

—  152830.  Lampe  differentklle;  La  Societe  Ecuer 
Kremenetzky  &  Co.  —  152854.  Appareil  servant  ä  allu- 
mer  et  a  eteindre  instantanement  le  gaz  par  l'elcctricite; 
J.  Lkfaure.  —  152868.  Perfectionnements  dans  les 
piles  electriques  secondaires  et  dans  la  fabrication  des 
matieres  et  plaques  dans  ce  but;  A.  Watt.  —  1 52869. 
Mode  d'application  de  l'eleetrieite,  pour  les  vetements, 
sur  le  corps  humain;  L.  F.  Jost.  —  152884.  Systeme 
d'avertisscur  electrique  d'cffraction.  principalement  par 
Perforation,  applicable  aux  coffres-forts,  aux  devantures 
de  magasins .  et,  en  general  ä  toutes  les  fermeturcs 
metalliqucs;  L.  C.  Aiioilard.  —  152887.  Perfectionne- 
ments dans  des  condueteurs  eclairants,  pour  lampes 
electriques;  G.  Zanni.  —  152903.  Utilisation  industrielle 
des  courants  electriques  de  qunntite,  mais  de  faiblc 
tension;  A  d'Arso.nval  et  F.  Lalande.  —  15290t. 
Perfectionnements  dans  les  battcrics  galvaniqucs.  DAViES. 


No.  26.  Th.  du  Moncel,  DifTcrentes  modifications  du 
pont  de  Wheatstone.  —  F.  Geraldy,  Travaux  recents 
sur  les  piles  secondaires.  —  Aug.  Guf.rolt,  Lcs 
machincs  et  lampes  de  la  Compagnie  Brush.  — 
C.  C.  Soiti.AGES,  Ligne  de  telcgraphie  ä  travers  une 
foret  d'Amcrique.  -  -  Georges  Gueroult,  Comparaison 
du  gax  et  de  l'elcctricite  au  point  de  vue  du  pouvoir 
cclairant  et  du  pouvoir  calorifique.  —  Revue  des  tra- 
vaux etc. :  Le  galvanometre  pour  courants  Continus 
.et  alternatifs;  R.  Sabine.  Les  ealories  de  combinaison 
des  sels  metalliqucs.  A  propos  de  la  purification  elec- 
trique des  alcools.  A  propos  du  loch  electrique; 
Apparat)  de  M.  Clerk  Maxwell  pour  rcprcscntcr  lcs 
phenomenes  d'induction.  Appareil  de  M.  Woodhury 
pour  l'essai  des  cireuits  electriques.  —  Dr.  C.  Grollet, 
Rcsumc  des  brevets  d'invention :  152914.  Perfectionne- 
ments apportes  au  Systeme  d'clcctro -aimant  connu 
sous  le  nom  d'clcctro-aimant  d'Arlincourt.  —  1 52921. 
Perfectionnements  apportes  aux  moteurs  electriques  ou 
machincs  destinecs  ä  transformer  l'etectricite;  Ayrton 
et  PRRRY.  —  152935-  Perfectionnements  dans  lcs 
lampes  electriques;  «European  Electric  Company« 
de  New- York.  —  152936.  Nouvelle  batterie  electro- 
gene;  C.  Hayet.  —  152937.  Moteur;  E.  J.  Reuille. 

—  152938.  Nouvcau  procede  d'extraction  de  l'alumi- 
nium  des  ses  Silicates  naturcls:  Feldspath ,  Kaolin, 
Argiles  ordinaires;  A.  LossiER.  —  152940.  Perfec- 
tionnements dans  les  appareil»  reeepteurs  telephoniques; 
G.  N.  Torrence.  —  152941-  Perfectionnements  ap- 
portes aux  appareils  telephoniques;  G.  N.  Torrekce. 

—  152963-  Perfectionnements  apportes  aux  horlogcs 
electriques;  J.  S.  A.  SchUkli.  —  152965.  Corset  elec- 
trique; A.  F.  R.  Goirand.  — •  152969.  Moteur  electro- 
magnetie  perfectionne ;  T.  Toynbee.  —  152975.  Per- 
fectionnements dans  lcs  microphones;  E.  L-  J.  et  E.  A. 
Joüvet. 

•La  Nature.    Paris  1 883.    11.  Jahrg. 
.  No.  522.  E.  IIospit alier,  La  tclcphonie  ä  grande  distance. 
Elcctricitc  prarique  (Avcrtisscur  de  caissc,  Systeme 
Breguet).   —   Une  visite  ä  l'obscrvatoire  Smith  au 
Spitiberg. 

Annales  industrielles.  Paris  1S83.    15.  Jahrg. 

23.  Livr.  Eclairage  electrique  ä  Ablieville.  —  La  lampe 
soleil.  —  Galvanisation  de  la  fönte  et  du  fer.  — 
Eclairage  electrique  des  bätiments  de  l'Lnion  d'Oxford. 

—  Regulateur  de  vitesse  pour  machinc  marine. 

24.  Livr.    Eclairage  au  gaz  d'air  carbure. 

*  Bulletino  Telegrafico.    Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  5.  Scrvizio  di  scoverta  dei  posti  semaforici.  — 
Pila  usata  dalla  «Submarine  Telegraph  Company«  per 
la  corrispondenia  attraverso  i  cavi  sottomarini  dclla 
teretto  dt  Calais.  —  I  progressi  del  telefono.  —  I  rin- 
forzatori  telefonici. 

II  Telegrafista.    3.  Jahrg. 

No.  5.  Regolatori  delle  niaccliine  Hughes  &  Meyer.  — 
Discorso  inaugurale  del  Presidentc  della  Societä  degli 
ingegneri  tclegralisti  Willoughby  Smith.  —  Luce  emessa 
dagli  elcttro-magncti.  —  Misccllanca :  La  macchina  di- 
namo-elettrica  unipolare  di  Ball.  La  fen-ovia  clertrica 
di  Portrush.  Tramvay  elettrico  sotteranco  a  Londra. 
j  Durata  dei  cavi  sottomarini.  Tema  a  premio,  — 
I-ctture  clementari  di  tclcgrafia  clettrica:  Le  derivazioni. 

No.  6.  R.  Vei.ani,  A.Candei.i,  PilaBcnnctt.  —  G.  Folghe- 
raiter,  Gli  accumulatori.  —  G.  Dell'  Oro,  Per  la 
storia  della  telegrafia.  —  F.  I'kScetto,  La  lampada 
clettrica  Gramme.  —  Sul  prossimo  avvenire  dell'  elettri- 
citä.  —  Pila  al  bicromato  di  potassa  di  G.  Trouve. 

—  Nuova  pila  di  G.  Scrivanow. 

*  L'IngenieUr-COnsell.  Paris  et  Bruxelles  1883.  5.  Jahrg. 
No.  21.    E.  RoisSEAir,  Note  sur  la  determination  de  la 

formule  photoinetrique  des  foyers  electriques  et  l'appre- 
,      ciation  comparntive  de  ces  foyers  dans  des  cas  deter- 
!      mines  d'eclairagc.  —  Telephone  souterrain. 
[  No.  22.    E.  Roussr.AU,  Note  sur  la  determination  de  la 
I      formule  photometrique  des  foyers  electriques  et  l'apprc- 


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JULI  i8gy 


Patentschaü. 


319 


ciation  comparativc  de  ccs  fnycrs  <lans  des  cas  detcr- 

mines  d'cclairage. 
•Moniteur  industrlel.  ßruxelles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 
No.  23.    Chcmin  de  fer  clectrique. 

•Elektrizität.  Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 
theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.   Petersburg  1883.    3.  Jahrg. 

No.  9.  F.  Chrkstin  ,  Bericht  Uber  die  elektrische  Be- 
leuchtung der  PatronenfabriU  tu  Petersburg.  —  Elek- 
trische Beleuchtung  der  Theater.  —  Gr.  Bell,  An- 
wendung der  Inductionswaage. 

•Journal  of  the  Telegraph.   New -York  1883.   16.  Bd. 

No.  359.  Westem  Union's  president  entertained  by  Mr. 
J.  Pender.  —  Lubricator  for  the  commutntors  of  dy- 
namos.  -  Storage  batteries.  Electric  lighting  in  West- 
minster. 

Scientific  American.  Scientific  American  Supplement 

New -York  1883.    48.  Bd. 
No.  1.    The  application  of  electricity  to  ship  logs. 
No.  2.    Perils  from  suspended  electric  wires.  —  Domestie 

electricity  (lighting).  —  Automatic  tclcgraphy  (The 

American  Rapid  Telegraph  Company'»  system). 
No.  3.    On  the  transformation  of  static  electricity  into 

vohaic  currents. 
No.  4.    J.  A.  Faiiie,  On  magneto  -  electric  and  dynamo- 

electric  machincs. 
No.  5.    J.  Wimshurst's  electrical  machine.  —  Electro- 

motive  force.  —  Trouve's  smale  incandescent  lamp. 
No.  6.    Goloubitzky"*  telephone.  —   Kotyras  telephone. 
No.  7.    Woodari»,   Electricity,  the  propelling  power  of 

the  universe. 

No.  8.    I-ong  distance  telephoning  and  Bennett's  tcle- 

phonic  translators. 
No.  9.     Ihiggan's  Underground  electric  wire.   —  The 

Reis-Thompson  telephone  reeeiver. 
No.  10.     Electricity   in    gold  mines.  —  Step  wound 

armaturc.  —  Edison  on  storage  batteries. 
No.  1 1.  Long  distance  telephoning.  —  Electricity  in  mills. 
No.  12.    Six  hundred  and  fifty  miles  by  telephone.  — 

Bleaching  by  electricity.  --  Field  telegraphy  without  a 

battery.  —  The  quadrant  clcctrometcr.  —  BlAS  and 

Ml  est,  Extraction  of  the  precious  metals  from  all 

kinds  of  ores  by  electrolysis. 
No.  13.    The  electric  light  speculations.  —  Dkiikrain, 

Influence  of  the  electric  light  on  the  developmcnt  of 

plant».  —  Husband's  improred  telephone. 
No.  14.    Mechanical  vibratinns  and  magnetism.  —  Prof. 

E.  Gray,   Heat,   light  and   electricity:   arc  they  cx- 

pression*  of  the  samc  force? 
No.  15.    The   electric  light  in   surgical  diagnosis.  — 

A  new  telephone  reeeiver.  —  Perfcct  interference  of 

sound  by  telephone. 
No.  16.    Manes'  clectro-pulverizer  and  amalgamator.  — 

Electric  morning  alarm.  —  Dcsruclles'  galvanometric 

trial  bell'  —  Hopkinson's  current  meter.  —  The  elec- 

trolytic  balance  of  chemical  corrosion. 
No.  17.    Relative  costs  of  Street  lighting  by  gas  and 

electricity  in  New- York.  —  Influence  of  a  vaeuum  on 

electricity.  —  Electricity  on  tramways.  —  The  appli- 

cations  of  electricity.  —  Electricity  in  gold  mining. 
No.  18.    Bit.  FisKE,  The  electric  distribulion  of  power. 

—  New  telephone  transmitted.  —  Electric  street 
passenger  car. 

No.  19.    Electrical  transmission  and  storage. 

No.  20.    Scrivanow's  chlorid  of  silver  battery. 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 

1883.    115.  Bd. 
No.  690.  Woodbuky's  Portable  electric  testing  apparatus. 

—  Imitation  Caoutchuc.  —  Origin  of  thcnno-electricity. 
Polyteknisk  Tidsskrift,  udglvet  af  den  Polytekniske 

Forenlng  i.  Christiania.    Cbristiania  1882. 
6.  Heft.  Prcmicrlöjtnant  Ei»,  v.  Koijjerup,  Kampen  mellcm 
det  elektriske  lys  og  gasbelysningen. 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

23262.  R.  E.  B.  C'Tomptnn  in  London.  Neuerungen  an 
elektrischen  Lampen  und  an  Apparaten  fttr  elek- 
trisches Licht.  —  22.  Juli  1882. 

23264.  J.  Grofsmann  in  Stuttgart.  Verfahren  zur  Ver- 
hütung des  Tönens  oder  Singens  der  Telegraphen- 
und  Telephondrähtc.  —  10.  Oktober  18S2. 

23270.  Tb.  A.  Edison  in  Menlo-Park.  Neuerungen  in 
der  Art  der  leberlragung  der  Elektrizität  für  Bcleuch- 
tungs-,  Krafttlbertragungs  -  und  andere  Zwecke.  — 
9.  November  1S82. 

23316.  I).  Tb.  Piot  in  London.  Anordnung  der  Spulen 
an  dynamo-  und  magnetoelektrischen  Maschinen.  — 
8.  November  18S2. 

23344.  A.  Cruto  in  Pinsasco.  Methode  und  Apparate 
j  zur  Erzeugung  von  dünnen  Kohlenstabchen  beliebiger 
j  Form  zur  Verwendung  in  elektrischen  GlUhltchtLampcn 
I  und  für  dekorative  Zwecke.  -~  26.  April  1882. 
:  23349.  Siemens  &  Ilalske  in  Bertin.  Elektrischer 
Arbcitsmcsscr.  —  17-  September  tS82. 

23410.  A.  J.  B.  Cance  in  Paris.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Lampen  mit  festem  Brennpunkte  (Zusatz  zu 
P.  K.  No.  19 143).  —  14.  November  1882. 

23448.  M.  Dcprez  &  J.  Car  pent  i  e  r  in  Paris.  Neue- 
rungen in  der  Vertheiliing,  Thcilung  und  Rcgulirung 
elektrischer  Kraft.  —  16.  August  1881. 

b.    Patent  -  Anmeldungen. 

B.  3572.  \V.  Buchner  in  Aachen.  Neuerungen  in 
der  Erzeugung  von  elektrischem  Licht. 

F.  1505.  J.  Mo  11  er  in  Wllrzburg  für  S.  Z.  de  Fcrranti 
&  A.  Thompson  in  London.  Neuerungen  an  dynamo- 
elektrischen  Maschinen  oder  elcktr.  Stromerzeugern. 

H.  3217.  Derselbe  für  F.  H.  \V.  Iii  gg  ins  &  \V.  II.  Di- 
vies  in  London.  Neuerungen  an  Typendruck  -  Tele- 
graphen -  Apparaten. 

F.  1527.  K.  R.  Schmidt  in  Berlin  fUr  F.  K.  Fitch  in 
New-York.  Neuerungen  in  der  Herstellung  von  Kon- 
duktoren für  elektrische  Leitungen. 

M.  2223.  A.  Hantkc  in  Bertin  für  H.  R.  Meyer  in 
Liverpool.  System  zur  Legung  von  permanent  elek- 
trischen, telegraphischcn  und  tclephonischen  Leitungen 
durch  isolirte  Drähte,  Bänder  oder  Stangen,  sowie  Ver- 
bindung derselben  mit  den  zum  Zwecke  der  Telegraphie, 
Telcphnnic,  elektrischen  Beleuchtung  etc.  benutzten 
isolirten  Drähten. 

M.  2289.  Lenz  &  Schmidt  in  Berlin  für  F.  V.  Ma- 
quairc  in  Paris.  Neuerungen  an  dynamoelektrischen 
und  elektrodynamischen  Maschinen. 

S.  1600.  Brydgcs  &  Co.  in  Berlin  für  Th.  S.  S arn ey 
&  J.  M.  Alprovidgc  in  London.  Verfahren  zur  Her- 
stellung von  Polplatten  für  elektrische  Akkumulatoren  ; 
abhängig  von  P.  R.  No.  19026. 

\V.  2424.  Dieselben  für  E.  Weston  in  Newark.  Ver- 
fahren und  Apparate  zum  Reguliren  der  elektrischen 
Kraftübertragung. 

St.  784.  C.  Kesseler  in  Berlin  für  J.  P.  Stabler  in 
Sandy  Spring.  Neuerungen  an  Ntpnalapparatcn  für 
Telephonlinicn. 

S.  1704.  Derselbe  für  E.  A.  Sperry  in  Cortland. 
Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 

J.  698.  Derselbe  für  W.  Jeffery  in  Nord  -  YVoolwich. 
Elektrische  Lampe  mit  elastischem  oder  biegsamem 
Klemmring  zur  Rcgulirung  der  Entfernung  der  Kohlen- 
Stäbe. 

T.  877-  C.  Pieper  in  Berlin  für  Sir  \V.  Thomson  in 
Glasgow.    Neuerungen  an  dynamoelektr.  Maschinen. 


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320 


Patentschau. 


JULI  1SS3. 


Z.  424.    F.  C.  Glaser  in  Berlin  für  C.  Zipernowsky 

und  M.  Deri  in  Budapest.    Selbsterrcgcnde  Wechscl- 

strommaschine. 
G.  2002.    Wirth  &  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  fllr  Ch.  G. 

Gümpcl  in  London.    Tragbare  Sekundärbatterie  mit 

Glühlampe.. 

U.  208.  J.  Unger  in  Cannstatt.  Galvanische  Schalen- 
Batterie. 

B.  3847.  Brandt  &  v.  Nawrocki  in  Berlin  für  J.  S. 
Becman  in  London.  Halter  und  Umschalter  für  elek- 
trische Lampen. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.  Ertheilte  Patente. 
Klasse  36.  Heizungsanlagen. 

23456.  O.  Rose  in  Manchester.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Heizapparaten.  —  2.  Dezember  1882. 

Klasse  42.  Instrumente. 
23384.    H.  Sesemann  in  Zeitz.    Elektrischer  Wasser- 
standsmesser. —  6.  März  1883. 

Klasse  83.  Uhren. 

33335*  J-  P«  A.  Schlaefli  in  Solothurn.  Neuerungen 
an  der  durch  Patent  No.  17632  geschlitzten  elektrischen 
Uhr.  —  17.  Januar  1883. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  1.  Aufbereitung. 
S.  1904.    Anonyme  Gesellschaft  des  Silber-  und 
Bleibergwerks  Fridrichssege  n  bei  Oberlahn- 
stein.     Elektromagnetischer    Trennungsapparat  für 
Zinkblende  und  Spatheiscnstcin. 

Klasse  5.  Bergbau. 
R.  2201.    H.Kinne  in  Essen  a.  d.  Ruhr.  Vorrichtung 
zur  Ablösung  des  Unterscils  von  Fördergestellcn  mit- 
tels Elektrizität. 

Klasse  14.  Dampfmaschinen. 

A.  813.  Brydges  &  Co.  in  Berlin  für  P.  K.  Allen  in 
London.  Neuerungen  an  elektrischen  Ventilsteuerungen. 

Klasse  20.  Elsenbahnbetrieb. 

R.  2224.  Firma  Koessemann  &  Kuehnemann  in 
Berlin.  Elektrisch  wirkende  Auslöse-  und  Kontrol- 
vorrichtung  fUr  Signalvcrschlufs-Apparatc  mit  nur  ein- 
seitiger Stromgebung. 

Klasse  36.  Heizungsanlagen. 

R.  2176.  O.  Ruf  in  Firma  Fischer  &  Ruf  in  München. 
ThermoelcktTomagnct.  selbsttätiger  Wärmeregulator. 

Klasse  40.  Hüttenwesen. 

C.  1012.  Wirth  &  Co.  für  H.R.Cassel  in  Ncw-York. 
Scheidung  durch  vlcktrolytischc  Dialyse. 

B.  4070.  Maschinenbau  -  Aktiengesellschaft 
»Humboldt«  in  Kalk  b.  Cttln  fllr  M-  Body  in  Lut- 
tich. Verfahren  zur  Scheidung  von  Metallen  aus  Mine- 
ralien mit  Hülfe  der  Elektrolyse  und  Amalgamation. 

Klasse  47.   Maschinen  -  Elemente. 
A.  885.    Brydges  &  Co.  in  Berlin  fllr  P.  R.  Allen  in 
London.   Elektr.  Absteilvorrichtung  für  Kraftmaschinen. 

Klasse  52.  Nähmaschinen. 
N.  857.    B.  Neubauer  in  Plauen  i.  V.  Elektrischer 
Fadenzugs- Regulator  für  Stickmaschin:n. 


Klasse  74.  Signalwesen. 

A.  876.    E.  Adt   in  Ensheim.     Automatischer  Feuer- 


Klasse  83.  Uhren. 
S.  1677.    J.  W.  F.  Sicrenberg  in  Bremen. 
Weck-  und  Läuteapparat. 


3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 
Klasse  5.  Bergbau. 
12633.    Einrichtungen  zur  Losung  der  Sperrung  von 
Fangvorrichtungen  an  Förderkrtrbcn  unter  Anwendung 
des  elektrischen  Stromes. 
15329.     Neuerung  an  Einrichtungen  zur  Lösung  der 
Sperrung   von   Fangvorrichtungen    an  Förderkörben 
unter  Anwendung  des  elektrischen  Stromes  (Zusatz  zu 
P.  R.  No.  12633). 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

18707.  Elektr.  Stcherheitsvorrichtung  für  Dampfkessel. 
22456.    Neuerung  an  der  unter  No.  18707  patentirten 

elektrischen    Sichcrhcitsvorrichrung    für  Dampfkessel 

(Zusatz  zu  P.  R.  No.  18707). 


Klasse  2  t. 

10673.    Neuerungen  an  Telephonen. 

Ii  117.    Automatischer  Schncllschrcibeapparat. 

11892.  Vorrichtung  zur  Vertheilung  der  Elektrizität 
mittels  Kommutatoren  nach  Lampen  oder  Haltern  elek- 
trischer Brenner  oder  Kerzen. 

12531.    Neuerung  an  elektrischen  Lampen. 

16226.    Neuerungen  an  Tclegraphenapparaten. 

21239.  Neuerungen  an  elektr.  Lampen  und  deren  Zubehör. 

21863.  Apparat  zum  Aufsuchen  untergetauchter  Metall- 
massen. 

22178.  ProportionalgalvanometeT. 

23081.  Neuerung  an  elektrischen  Lampen  (Zusatz  zu 
P.  K.  No.  21239). 

Klasse  37.  Hochbau. 
12530.  Blitzableiter. 

Klasse  51.    Musikalische  Instrumente. 

22127.  Neuerung  an  elektrischen  Vorrichtungen  zum 
selbstthatigcn  Spielen  von  Klavieren,  Orgeln  und  der- 
gleichen Tasteninstrumenten. 

b.    Versagung  von  Patenten. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

P.  1329.  Erdelementc  oder  Erdbattcrien  zur  Ausnutzung 
der  Erdelektrizität  behufs  Erieugung  elektrischer  Ströme 
ohne  Isolirung  der  Leiter.    Vom  21.  September  1882. 

E.  696.  Neuerungen  in  der  Vertheilungsweise  der  Elek- 
trizität für  Hauslcitungen.    Vom  27.  April  1882. 


Klasse  46.   Luft-  und 

M.  2315.    Magnetoelektrische  Zündvorrichtung  für  Gas- 
motoren.   Vom  23.  Dezember  1882. 

c.  Zurückgezogene  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  21.   Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

K  2350.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen.  Vom 
2t.  Mai  1883. 

K.  2312.    Neuerungen  an  elektrischen  Maschinen.  Vom 
23.  Dezember  1882. 

Schlufs  der  Redaktion  am  13.  Juli. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius 


in  Berlin  N.   —   Gedruckt  in  der  Reichs  druck  erei. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang.  August  1883.  Achtes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


I. 

NACHRUF. 


Der  Elektrotechnische  Verein  hat  einen 
tiefschmerzlichen  Verlust  erlitten. 

Am  3.  August  verschied  nach  längerem 
Leiden  der  Vorsitzende  des  technischen  Aus- 
schusses, der  Dircctor  im  Reichs -Postamt 

WILHELM  BUDDE. 

Der  Verewigte  gehörte  zu  den  Begründern 
des  Elektrotechnischen  Vereins  und  hat  in 
hervorragender  Weise  zu  dem  erfreulichen 
Aufblühen  und  der  gedeihlichen  Entwicke- 
lung  desselben  beigetragen. 

Während  des  Jahres  1880  stellvertretender 
Vorsitzender,  wurde  Herr  Budde  im  Januar 
1881,  da  er  eine  Wiederwahl  abgelehnt  hatte, 
in  den  technischen  Ausschufs  gewählt,  und 
hat  seit  dieser  Zeit  die  Geschäfte  desselben 
ununterbrochen  mit  voller  Hingebung  und 
vielem-  Geschicke  geleitet. 

Seine  lautere  Gesinnung  und  sein  ge- 
winnendes Wesen  haben  ihm  allgemeine 
Liebe  und  Werthschätzung  erworben;  seine 
Verdienste  um  den  Elektrotechnischen  Verein 
werden  ihm  ein  bleibendes  Andenken  sichern. 


II. 

Mitglieder-  Verzeichnifs. 
A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 
386.    Verein  Berliner  Mechaniker. 

B.   Anmeldungen  von  aufserhalb. 

1603.  W.  Edlard  M.  Müller,  Königl.  Eisen- 

bahnbau- und  Betriebs  -  Inspektor, 
Hamm  i.  W. 

1604.  Nicolaus  Olsson,  Techniker,  St.  Peters- 

burg. 

1605.  August  Touchon,  stud.  electrot.,  Gut 

Hohenau. 

1606.  Oscar  Lf.blond,  Professeur  a  l'ecole  des 

defenses  sous  -  marines ,  Boyard  -ville 
(France). 

1607.  Königliche  Direktion  der  Artillerie-Werk- 

statt, Spandau. 

1608.  Friedr.  Salomon,  Dr.  phil.,  Chemiker, 

Essen  a.  d.  Ruhr. 

1609.  Friedrich  Gunderi.och,  Studiosus  der 

Elektrotechnik,  Darmstadt. 

1610.  Richard    KAndler    (Optisch  -  physika- 

lisches Institut),  Lieferant  der  Kaiserl. 
Brasilianischen  Regierung,  Dresden. 

161 1.  Johann  A.  I. issner,    gepr.  Lehramts- 

kandidat, Wien. 

161 2.  A.  Zei.lweoer  (W.  Ehrenbeig  &  A.  Zell- 

weger),  Fabrik  elektrischer  Apparate, 
Uster- Zürich. 

16 13.  Wilhelm  Soldan,   Direktor  der  Real- 

schule I.  Ordnung,  Giefsen. 


ABHANDLUNGEN. 


Mittheilungen  Ober  die  Berliner  Fernsprech- 
anlage. 

Von  Postrath  Oesterreich. 
(Schlufs  von  Seite  298.) 

Bei  Fernsprechstellen,  in  welche  mehrere 
Leitungen  eingeführt  sind,  werden  Klappen- 
schränke  angewendet,  welche  den  in  einer  Lei- 
tung ankommenden  Ruf  sieht-  und  hörbar 
machen,  aufserdem  aber  das  Mittel  bieten,  zwei 
verschiedene  Leitungen  nach  Belieben  mit  ein- 

4« 


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322 


AlUlANI  »LUNGEN. 


El.KKi  RO  I  K<  HN.ZkU  Si  HRlFr. 
AUGUST  iU}. 


ander  zu  verbinden.  Der  Klappenschrank  ent- 
halt für  jede  Leitung  eine  Klappe.  Eine  ein- 
zelne Klappe  (in  j  nat.  Gr.)  ist  in  Fig.  12  von 
vorn,  von  oben  und  im  Schnitt,  ein  Klappen- 
schrank /u  vier  Leitungen  in  Fig.  13  (in  !  nat.  Gr.) 
perspektivisch  dargestellt.  Der  Anker  </  des 
F.lektromagnetes  E  (3500  Windungen,  1  50  S.  F..) 
macht  beim  Ansprechen  die  um  c  drehbare 
Klappe  A'  frei,  welche  unter  Mitwirkung  einer 
kleinen  Blattfeder  d  herunterfallend  sich  auf  den 

Vig.  12. 


f 


Messingstift  w  legt  und  dadurch  einen  I.okal- 
kreis  mit  eingeschaltetem  Wecker  schliefst.  Die 
S<  haltevorrichtung  ^Klinke)  A'  besteht  aus  zwei 
winkelförmigen  Messingstilcken,  deren  unteres,  2, 
an  dem  Holzwerke  des  Kastens  befestigt  ist, 
während  das  obere,  i,  um  ein  Scharnier  drehbar 
und   mit  der   Messingplatte  /   verbunden  ist. 

Kg.  «J- 


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Eine  an  dem  Scharnier  befestigte  Spiralfeder 
drückt  1  auf  2 ;  2  steht  mit  der  Erde  in  Ver- 
bindung. Gerade  vor  der  Klinke  befindet  sich 
ein  mit  der  Messinghülse  /•  ausgefüttertes  Stopsel- 
loch.  Im  Ruhezustande  geht  ein  ankommender 
Strom  über  mJt  r»,  durch  E  über  ///,  in-,,  p,  1 
und  2  in  N  /ur  Erde;  der  Anker  </  wird  an- 
gezogen und  das  Häkchen  //  läfst  die  Klappe  Ä* 
los.  Zur  Herstellung  der  Verbindungen  dient 
eine  mit  wollener  Spitze  umsponnene,  biegsame 


Leitungsschnur  von  dünnen  Metallfäden;  zur 
Verbindung  zweier  Leitungen  unter  einander 
erhält  die  Schnur  an  jedem  Ende  einen  Stöpsel; 
soll  die  Schnur  nur  eine  beliebige  Leitung  mit 
einem  Fernsprechapparate  verbinden,  so  erhält 
das  eine  Ende  statt  des  Stöpsels  einen  ein- 
fachen   Kupferdraht    zum    Anlegen    an  eine 

Fig.  14. 


Klemme.  Der  Stöpsel,  Fig.  14,  kann  bis  zu  dem 
Absätze  ö  seines  aus  Hartgummi  bestehenden 
Heftes  e  in  das  Stöpselloch  /•  gesteckt  werden.  Der 
4  mm  starke,  vorn  stumpf  zugespitzte  Messing- 
stift d  steht  mit  der  durch  das  Heft  hindurch- 
gehenden Leitungsschnur,  aufserdem  aber  durch 

Hg.  15. 


V 


i 


T1 


eine  Schraube  mit  einem  um  das  Heft  bei  b 
herumgclcgten  Me^singring  in  metallischer  Ver- 
bindung, von  dessen  Zwecke  später  die  Rede  ist. 
Der  Stift  a  des  in  ein  Loch  gesteckten  Stöpsels 
hebt  den  oberen  Theil  1  der  Klinke  N  und 
trennt  denselben  von  der  Erde  2  ab,  während 

Fig.  16. 


er  selbst  mit  1  in  Berührung  bleibt  und  1 
mittels  der  Stöpselschnur  mit  einem  zweiten 
Apparate  bezw.  einer  zweiten  Klappe  verbindet. 

In  Fig.  15  ist  die  Anwendung  eines  Klappcn- 
schrankes  zum  Anschlufs  einer  Stelle  A  an  das 
Vermittelungsamt  V  und  zur  Vereinigung  meh- 
rerer unmittelbarer  Verbindungen  (£,  C,  D)  in  A 


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Ei.ektrotf.chn.  Zeitschrift. 

auoust  .98,.  Oesterreic  h,  Mitthkiu  ngen  uher  die  Berliner  V ernspreciianlage.  323 


skizzirt,  welche  sämmtlich  sowohl  mit  (lern  Ver- 
mittelungsamt  als  auch  unter  sich  in  Verkehr 
treten  sollen.  A  erhält  einen  Fernsprechapparat 
für  Kndstcllcn  mit  einer  Stöpselschruir  a  und 
einem  Wecker  \V  in  einem  durch  die  fallende 
Klappe  zu  schliefsenden  Lokalkreise.  Mit  V 
wird  A  durch  Stöpseln  von  a  in  1  verbunden, 
die  übrigen  Leitungen  mit  V  oder  unter  ein- 
ander mittels  einer  Stöpselschnur  mit  zwei 
Stöpseln.  A  kann  auch  mit  B,  C  u.  s.  w.  in 
Verkehr  treten. 

Sollen  mehrere  Apparate  in  verschiedenen 
Räumen   desselben  Hauses  zur  wechselwciscn 


prefsten  Kohle-  Braunstein  -Zylinder. ')  Kür  An- 
schlüsse in  der  Stadt  genügen  acht  Elemente, 
bei  gröfseren  Entfernungen  werden  bis  zu  zwölf 
Elementen  verwendet. 

Zur  Einführung  wird  der  blanke  Leitungs- 
draht möglichst  zu  einem  oberhalb  oder  seit- 
wärts von  einem  Fenster  anzubringenden  Iso- 
lator geführt.  Von  da  ab  geschieht  die  Weiter- 
führtmg  mittels  isolirten  Drahtes,  der  zum 
besseren  Schutze  gegen  die  Witterung  u.  s.  w.  mit 
einer  Bleihülle  umgeben  ist  (Bleirohrkabel).  Die 
Verbindung  zwischen  dem  Bleirohrkabcl  und  der 
oberirdischen  Leitung  wird  unter  Benutzung  der 


Fig.  17. 


Benutzung  aufgestellt  werden,  so  werden  Kurbel- 
umschalter  angewendet. 

Die  öffentlichen  Fernsprechstellen  sind 
in  den  Betriebsräumen  der  betreffenden  Ver- 
kehrsanstalten eingerichtet,  und  da  es  bei  dem 
unvermeidlichen  Geräusche  des  Verkehrs  nicht 
wohl  möglich  sein  würde,  sich  mittels  eines  frei 
aufgehängten  Fernsprechapparates  zu  verständi- 
gen, andererseits  besondere  Zimmer  zu  dem 
bezeichneten  Zweck  in  der  Regel  nicht  zur 
Verfügung  stehen,  so  werden  die  Apparate  in 
besonderen  Zellen  aufgestellt,  welche  gegen 
Aufsengeräusch  möglichst  isolirt  sind. 

Die  Batterien  bestehen  durchweg  ans 
Leclanche  Elcmenten,  und  zwar  solchen  verein- 
fachter  Form   ohne   Thonzelle  mit  einem  ge- 


in  Fig.  16  (\  nat.  Gr.)  dargestellten  Kinführungs- 
glocke  aus  Hartgummi  hergestellt.  Die  Glocke  ist 
aus  zwei  Stücken,  dem  Mantel  a  und  dem  oben 
eingeschraubtem  Stücke  b  zusammengesetzt; 
durch  b  geht  wasserdicht  ein  verzinkter  Eisen- 
draht, dessen  in  die  Glocke  reichendes  Ende 
zu  einer  Oese  gebogen  und  mit  dem  Bleirohr- 
kabel verbunden  wird,  während  das  andere  Ende 
um  die  oberirdische  Leitung  gewickelt  wird.  Die 
Wickelstelle  mufs  gut  verlöthet  werden. 

Innerhalb  der  Gebäude  wird  zu  den  Verbin- 
dtingen in  der  Regel  doppelt  mit  Baumwolle 
umsponnener  Kupferdraht  von  1  mm  Dicke,  der 
in  Wachs  getränkt  ist,  verwendet. 


')  ElcktiotccIinUchc  Zeitschrift,  i88j,  S.  »s. 


41  • 


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324 


Abhandlungen. 


El  RK TROTFCHN.  ZF.ITSCireiFT. 

AUGUST  1881. 


Die  Erdleitung  besteht  aus  einem  Kupfer- 
drahte von  i,s  mm  Dicke,  der  im  Innern  der 
Häuser  mit  den  Wasserlei tungsrÖhren  verbunden 
und  verlöthet  wird.  Ist  keine  Wasserleitung  vor- 
handen, so  wird  ein  Krddrahtscil  von  3  Stück 
4  mm  starken,  verzinkten  Eisendrähten  in  die 
Erde  versenkt. 

IV.  Das  Vermittelungsamt.  Um  die  Lei- 
tungen in  gröfserer  Zahl  übersichtlich  und  leicht 
zugänglich  einführen  zu  können,  ist  auf  dem 
Dache  des  Hauses  ein  hölzerner  Thurm,  Fig.  17, 
erbaut,  der  von  den  in  einem  Viereck  oder 
Achteck  rings  herum  aufgestellten  Abspann- 
gestängen umgeben  ist.  Der  Thurm  mifst  im 
GnmdrHs  3,10  m  im  Quadrat  und  ragt  aus  der 
Plattform   etwa  4  m  hoch   hervor.     Das  Dach 

Fig.  iS. 


•  •   t   •  •  •  »  •    ■  • 


W.W.W 
rt  c  b  w  is  m  n  m  o 


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31       XI  ;  ♦  iS  >  J»7  M  J»  « 

T"!*  W  T*  W  "T1  VIv 


enthält  zwei  Oberlichtfenster,  die  eine  Seiten- 
wand eine  Thür.  Der  obere  Theil  des  Thurmes 
ist  auf  allen  vier  Seiten  mit  kleinen  Isolatoren 
für  500  bis  600  Leitungen  besetzt.  An  den 
kleinen  Isolatoren  endet  der  blanke  Draht  und 
von  da  bis  zu  dem  Klappenschranke  führen 
vierdrähtige  Bleikabel.  Im  Vermittelungsamte 
befinden  sich  aufser  den  Klappenschränken  ver- 
schiedene Fcrnsprech-Apparatsystemc  zum  Ver- 
kehr mit  den  Theilnehmern,  mit  anderen  Ver- 
mittelungsämtern  bezw.  der  Mörse,  zur  Kontrole, 
zum  Aufnehmen  und  Weitergeben  von  Tele- 
grammen, Postkarten  u.  s.  w.  Die  Klapp en- 
schränke  zu  50  Leitungen  haben  die  in  Fig.  18 
(in  ^0  nat.  Gr.)  abgebildete  Form.  Sie  enthalten 
50  Klappen  mit   Elektromagneten  von  der  in 


Fig.  1 2  abgebildeten  Einrichtung,  je  zehn  in 
fünf  Horizontalreihen.  An  den  beiden  Seiten 
befinden  sich  noch  je  25  und  am  Fufse  des 
Klappenschrankes  in  einer  Reihe  10  Stöpsel- 
löcher. Hinter  ihnen,  wie  hinter  den  50  Stöpsel- 
löchcrn  unter  den  Klappen  liegen  Klinken  iV, 
Fig.  12.    In  dem  in  Fig.  19  dargestellten  Strom- 


Kig.  19. 


laufe  bedeutet  A  die  Klappe  mit  dem  Elektro- 
magnete,  7>dic  zugehörige  seitwärts  angebrachte 
Klinke. 

Man  kann  hiernach  jede  Leitung  sowohl 
in  der  Klinke  (d.  h.  ohne  Einschaltung  des 
Elektromagnetes)     als     in    der    Klappe  (mit 

Fig.  20. 


eingeschaltetem  Elektromagneten  verbinden.  Um 
die  eingeschalteten  Widerstände  auf  das  ge- 
ringste Mafs   zu   beschränken,   wird   bei  jeder 


Verbindunf 


zweier  Leitungen    stets   nur  eine 


Klappe  eingeschaltet,  welche  bestimmt  ist,  dem 
Amte  den  Schlufs  der  Unterredung  anzudeuten. 
Die  Klinken  hinter  den   in  der  unteren  Hori- 


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auoust  j»g3.         '  Oesterreich,  Mittheilungen  über  die  Berliner  Fernsprechanlage.  325 


zontalreihe  angebrachten  10  Löchern  werden 
zu  Verbindungen  innerhalb  der  Aemter  (zu  den 
Sprechapparaten,  zwischen  mehreren  Klappen- 
schränken  u.  s.  w.)  und  zu  den  Verbindungen 
mit  anderen  Vermittelungsämtern  benutzt.  Zur 
Verbindung  der  Leitungen  dienen  übersponnene 
Leitungsschntire  mit  zwei  Stöpseln  von  der  in 
Fig.  14  skizzirten  Form.  Dieselben  erhalten  zur 
leichteren  Unterscheidung  verschiedene  Farben. ') 

Zum  Verkehr  mit  den  Theilnehmern 
dienen  gewöhnliche  Fernsprechsysteme  mit  Mikro- 
phongeber ohne  Wecker,  die  zwischen  je  zwei 
Klappensystemen  angebracht  werden.  Für  zwei 
Klappenschränke  bezw.  100  Theilnehmer  genügt 
ein  Apparat.  Die  Leitungsklemme  des  Apparates 
wird  mit  zwei  Klinken  (einer  aus  dem  rechts 
und  einer  aus  dem  links  stehenden  Klappen- 
systeme) verbunden. 

Zum  Verkehr  der  Vermittelungsämter 
unter    einander   bezw.    mit    der  Börse 


mittelbar  an  den  Apparat  geführt,  da  die 
Schaltung  stets  unverändert  bleibt.  In  diese 
Leitungen  sind  schnarrende  Wecker  (gewöhn- 
liche Wecker  mit  Selbstunterbrechung,  jedoch 
ohne  Glocke)  eingeschaltet.  Die  Wecker  haben 
an  dieser  Stelle  den  Vorzug,  dafs  sie  den  Sprech- 
verkehr mehrerer  Beamten  nicht  so  leicht 
Fig.  21.  stören,  als  die  läutenden  Wecker; 
aufserdem  läfst  sich  der  schnarrende 
Ton  durch  Vermehrung  und  Ver- 
minderung der  Hubhöhe  des  Ankers 
in  gewissen  Grenzen  verändern,  so 
dafs  das  Schnarren  mehrerer  derartiger 
Wecker  leicht  unterschieden  werden 
kann. 

Der  Kontroiapparat,  mittels  dessen 
festgestellt  wird,  ob  in  einer  seit  längerer 
Zeit  bestehenden  Verbindung  noch  gesprochen 
wird,  wenn  einer  der  beiden  verbundenen  Theil- 
nehmer von   anderer  Seite   verlangt  wird,  ist 


Fig.  22. 


dienen  ebenfalls  Fernsprechsysteme  mit  Mikro- 
phongeber.     Die    Leitung    wird   jedoch  un- 


')  In  neuetter  Zeit  »ind  die  Klappcnschranlc  wesentlich  »chmiiler 
gebaut  worden;  die  ganze  Hreite  de»  Schranket  betrugt  jetzt  nur  31  cm. 
Zugleich  »ind  die  5  Reilicn  zu  je  10  Stopscllochcr  unter  den  einzelnen 
Klappen  am  Fufte  de*  Schranket  unmittelbar  über  einander  ange- 
bracht worden  und  imter  die»en  5  Reihen  hegt  noch  e>ne  Keihe  von 
10  Lochern ,  welche  zu  Verbindungen  innerhalb  desselben  Amte» 
©der  zweier  Aemter  zu  benutzen  sind.  Bei  der  gtofsen  N.die  der 
EleklromagncNpulcn  in  diesen  schmalen  Schränken  zeigte  lieh  eine 
»tutende  Induktion  au»  einer  Leitung  in  die  andere,  welche  dadurch 
beteiligt  worden  itt,  daf»  »ownhl  in  der  Richtung  ton  link*  nach 
rechet,  alt  auch  in  der  Richtung  von  unten  nach  oben  eine  Sjiule 
um  die  andere  mit  einer  Rohre  MM  Kupferblech  umgeben  worden 
itt.  Die  50  Stoptelbitber  mit  50  Klinken  an  li«'n!eii  Seiten  de» 
Schranket  »ind  weggefallen,  der  l.eitungtdraht  fiilitl  unmittelbar 
zun  Klektromagncle  in  Fig.  14  fallt  die  fechte  Hälfte  weg).  Um 
dennoch  bei  einer  Verbindung  zwciet  Innungen  den  Klektrnm.ignct 
der  einen  Klappe  anschalten  zu  können,  ist  in  der  au»  Fig.  in  er- 
sichtlichen Apparatverbindung  ein  Draht  (»  bezw.  »,J  hinzugefügt 
worden,  der  die  Lcitungtkleramc  f/bezw.  IJ  mit  der  llulte  *  bezw-  t, 
de«  Stuptellochei  verbindet.  Aufserdem  itt  der  eine  Stophel  der 
Verbindungtschnur  in  der  Weite  geändert,  daft  der  /wischen  / 
und  o,  Fig.  14,  liegende  Thcil  au«  Mctting  —  anstatt  aus  Ebonit  — 
bettebt  und  mit  »  in  leitender  Verbindung  ist  (,A'(>.  Bei  Verbin- 
dung zweier  Leitungen  hat  nun  ein  in  /,  ankommender  Strom  zwei 
Wege,  einmal  durch  A'|  und  »um  andern  durch  »,  über  lt  iu  \. 
Da  nun  der  letztere  Weg  fait  widerstandslos  ist,  sti  bleibt  aus. 
geschaltet;  in  I  e  tung  /  dagegen  ist  der  Draht  m  .in  der  HuKe  i 
jtolirt  und  der  Siinm  geht  ton  et  über  A'|  und  K  weiter  nach  i. 


ein  gewöhnlicher,  auf  dem  Tisch  stehender 
oder  an  einem  Haken  hängender  Fernsprecher, 
dessen  zwei  in  Drähten  endigende  l.eitungs- 
schnüre  an  Klemmen  an  der  Seile  oder 
Rückwand  des  Klappenschrankes  gelegt  wer- 
den; eine  Klemme  liegt  an  Krde,  von  der  an- 
deren läuft  eine  Leitungsschnur  nach  einem 
Stöpselgrirt  mit  Messinghaken  <»,  Fig.  21  (\  nat. 
Gröfse).  Will  man  sich  überzeugen,  ob  eine 
Verbindung  noch  benutzt  wird,  so  hangt  man  den 
Haken  0  über  einen  der  Stöpsel  der  betreffen- 
den Leitungsverbindung,  und  zwar  auf  den  in 
Fig.  14  mit  b  bezeichneten  Metallring.  Damit 
wird  über  den  Kontroiapparat  eine  Zweigleitung 
zur  Erde  gebildet.  Um  nicht  eine  Abschwächung 
des  etwa  noch  stattfindenden  Gespräches  hervor- 
zurufen, wird  in  die  Erdleitung  des  Kontrol- 
apparates  ein  Graphitwiderstand  von  1  000  S.  E. 
eingeschaltet.  Für  je  100  Theilnehmer  genügt 
ein  Kontroiapparat. 


326 


Abhandlungen. 


El.KKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
AUGUST  1883. 


Zur  Aufnahme  von  Telegrammen,  Rohr- 
postscndungcn  vonThcilnchmern,  Uebcrmittelung 
angekommener  Telegramme  an  Thcilnehmer 
u.  s.  w.  dient  ein  besonderer  Fernsprcch-Apparat 
mit  Mikrophon,  welcher  an  einem  Schreibtisch 
angebracht  ist,  Fig.  22.  Um  äufsere  Störungen 
möglichst  unschädlich  zu  machen  bezw.  die  Ver- 
ständigung zu  erhöhen,  sind  in  den  Apparat 
zwei  Fernsprecher  zum  Hören  hinter  einander 
eingeschaltet;  einer  —  filr's  linke  Ohr  —  hängt 
an  dem  in  Mundhöhe  vor  dem  Beamten  stehen- 
den Fernsprechgehäuse,  der  andere  wird  an 
seinem  eisernen  Ständer  an  der  rechten  Seite 


ken  herabhängende  Schnuren  mit  Stöpseln,  die 
j  durch  Kabel  u.  s.  w.  verbunden  sind  (a,  b,  c,  d  mit 
ait  l>, ,  ,  */,)  ;  theils  sind  Klinken  aus  der  unteren 
Reihe  in  den  Schränken  unter  einander  be- 
ständig verbunden  (8  und  0  im  Schranke  III 
mit  5  und  4  im  Schranke  IV).  Die  Verbin- 
dungsleitungcn  nach  anderen  Acmtern  sind 
ebenfalls  mit  Klinken  der  unteren  Reihe  ver- 
bunden, 1.  B.  die  Leitungen  zum  V.A.II  mit  den 
Klinken  2,  3,  4,  5,  6,  10  im  Schranke  III  u.  s.  w. 

V.  Die  Fernsprecheinrichtung  in  der  Börse 

befindet  sich  im  Souterrain  des  Gebäudes  unter 


Bürsg 


<£>' 


Ii  51 -700 


IM 


j  vP  , 

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iVJ*  ff  T  A  i  V      t  S| 

y 

I2CI-125C 


V.A.II. 


f——- — ■-    ■   ■  ■ 


XAK 


I  C<0 


TelefirrALfnahme-App. 


des  Tisches  in  einer  Höhe  und  Richtung  festge- 
stellt, dafs  der  am  Tische  sitzende  Beamte  bequem 
das  rechte  Ohr  gegen  seine  Mündung  legen  kann. 
Die  Rechte  bleibt  so  zum  Schreiben  frei. 

Das  in  Fig.  23  schematisch  dargestellte  Ver- 
mittlungsamt hat  fünf  Klappenschränke;  ein 
sechster  ist  angedeutet.  Zwischen  und  neben 
den  Schränken  sind  Fernsprechapparate  ange- 
bracht, von  denen  die  mit  P  bezeichneten  zum 
Verkehr  mit  den  Theilnehmern  dienen,  die 
übrigen  aber  mit  den  anderen  Vermittclungs- 
ämtern  bezw.  mit  der  Börse  verbunden  sind. 
Zur  Verbindung  der  einzelnen  Schränke  unter 
einander  dienen  zum  Theil  lose  an  den  Schnin- 


dem  Börsensaale  und  ist  mit  diesem  durch  eine 
aus  der  Mitte  desselben  hcrabführendc  Treppe 
verbunden.  Die  Berliner  Kaufmannschaft  hat 
zu  beiden  Seiten  eines  an  die  Treppe  sich  an- 
schliefsenden  Ganges  zusammen  16  von  ein- 
ander getrennte  Zellen  einrichten  lassen.  Jede 
Zelle  erhält  aufser  den  Fernsprechapparaten  für 
eine  Endstelle  mit  Mikrophon  ein  kleines  Pult 
zum  Niederschreiben  von  Notizen.  Der  Ein- 
gangsthür gegenüber  ist  ein  Doppelfenster  an- 
gebracht, vor  welchem  eine  Gasflamme  brennt. 
Die  Schlüssel  zu  den  Zellen  verwahrt  der  dienst- 
habende Beamte,  welcher  von  dem  nach  der 
Treppe  liegenden  Schalterfenster  seines  am  Fufse 


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Au'nusT  ',883.        *  Oesterreich,  Mi  tthf.ii.ungen  über  die  Berliner  Kernsprechanlage.  327 


der  Treppe,  vor  dem  Eingange  zu  den  Zellen, 
sich  befindenden  kleinen  Zimmers  aus  alle 
Zelleneingänge  übersehen  kann.  Im  Dienst- 
zimmer befinden  sich  ein  Umschalter,  vier 
Ffernsprechsysteme  und  zwei  Kontroifernsprecher. 
Der  Umschalter,  von  dem  ein  Stück  in  Fig.  24 
dargestellt  ist,  enthält  50  Klinken,  welche  sich 
von  denen  in  Fig.  12  dadurch  unterscheiden, 
dafs  je  zwei  obere  Theile  JVlf  Fig.  25,  auf 
einem  gemeinsamen  isolirten  unteren  Metall- 
stücke A",  aufliegen;  die  beiden  Oberthcile  jY, 
liegen  parallel  zu  einander,  wie  sich  aus  Fig.  23 
ergiebt.  Je  zwei  zusammengehörige  Klinken 
bilden  nämlich  eine  einzige  Verbindung:  der 
Draht  L  führt  zur  Aufsenlcitung  bezw.  zu  einem 
Vermittelungsamte,  der  Draht  '/.  zu  einer  Zelle. 


Fig.  24. 


Die  in  die  Börse  bis  jetzt  eingeführten  16 
Leitungen,  von  denen  bezw.  8,  4,  3,  1  zu  den 
Vermittelungsämtern  I,  II,  III,  IV  führen,  sind 
an  die  mit  Z,  bis  Z,s  bezeichneten  Klinken, 
die  Zellen  an  die  mit  7,x  bis  ZiC  bezeichneten 
Klinken  gelegt.  Aufser  den  16  Leitungsdrähten 
sind  vier  Drähte  zum  Dienstverkehr  mit  den 
Vermittelungsämtern  eingeführt  und  mit  eben  so 
vielen  Endapparaten  verbunden,  endlich  ist  ein 
Draht  zur  Reserve  vorhanden. 

Wie  ersichtlich,  besteht  normale  Verbindung 
(d.  h.  jede  Leitung  ist  mit  der  zugehörigen  Zelle 
verbunden),  wenn  kein  Stöpsel  im  Umschalter 
steckt.  Hiervon  mufs  abgewichen  werden,  so- 
bald sich  der  Verkehr  momentan  nach  einer 
bestimmten  Richtung  steigert,  so  dafs  die  Lei- 
tungen nach  dort  nicht  ausreichen,  während 
andererseits  eine  Zelle  frei  ist.  Ks  werden 
dann  die  zum  Dienstverkehr  dienenden  bezw. 


.  vorhandene  Reserveleitungen  zu  Hülfe  genom- 
\  men.    So   ist   in  Fig.  23  und  24   durch  eine 

gewöhnliche  Stöpselschnur  die  Leitung  20  mit 

der  Zelle  24  verbunden. 

1 

VI.  Vertheilung  der  Anschlüsse  auf  die 

VermittelungSämter.  Weil  die  Zahl  der  einem 
Vermittelungsamte  zuzuführenden  oberirdischen  Leittingen 
sieh  ohne  Unzuträglichkciten  Uber  eine  gewisse  Grenze 
hinaus  nicht  steigern  läfst,  weil  der  Betrieb  in  grofsen 
Vermittelungsämtern,  worin  eine  gTofsere  Zahl  von  Be- 
amten gleichzeitig  thittig  ist,  sich  keineswegs  günstiger 
gestaltet,  als  in  kleineren,  und  weil  bei  der  grofsen  Aus- 
|  dehnung  der  Stadt  Berlin  die  Leitungen  bei  einem  Ver- 
1  mittelungsamtc  zum  Theil  sehr  lang  ausfallen,  die  An- 
lagckosten  hoher  und  die  L'nterhaltung  kostspieliger  wurden, 
wurde  von  vorn  herein  beschlossen,  die  Thcilnehmer 
auf  - mehrere  Vermittehingsstcllcn  zu  vertheilen.  Gcgen- 
!  wärtig  bestehen  vier  Vcrmittelungsämter  (in  reichseigenen 
Gebäuden),  und  zwar  No.  I  beim  Ilaupt-Telcgraphenamt 
(Franzosische  Strafse  33c);  No.  II  (Leipziger  Strafse  16); 
No.  III  (Oranienburger  Strafse  35);  No.  IV.  (Kopenickcr 
Strafse  122).  Aufscrdcm  ist  eine  kleine  llillfsverniitte- 
lungsstelle  in  Charlottenburg  für  den  Verkehr  dortiger 
Thcilnehmer  mit  Berlin  eingerichtet.  Endlich  besteht  die 
besondere  Yermittelungsstclle  in  der  Börse. 


Fig.  25. 


Damit  bei  einer  Verbindung,  welche  über  ein  Amt 
hinausgeht,  stets   nur  ein   zweites   Amt   bclheiligt  sei, 
erhielt  j  e  d  e  s  Vermittelungsamt  eine  nach  der  Grofse  des 
i  Verkehrs  zwischen  beiden  Aeintcrn  bemessene  Anzahl  un- 
!  mitlelbarerVerbitidiingslcitungcn  zu  jede  m  anderenVcrmit- 
tclungsamt  und  ebenso  nach  der  Börse.  Nur  das  zuletzt  er- 
öffnete westlich  von  Berlin  liegende  Hulfsamt  in  Charlolten- 
burg  ist  (durch  vier  Leitungen)  blos  mit  dem  im  Westen 
liegenden  Amte  II  unmittelbar  verbunden  worden,  weil 
die  Zahl  der  Thcilnehmer  in  Charlottenburg  zur  Zeit  nur 
14  beträgt,    übrigens  auch  naturgcnnifs  bei  Herstellung 
der  Verbindungen  mit  Berlin  (6  bis  8  km  Luftlinie)  eine 
!  etwas  geringere  Schnelligkeit  ausreichend  erschien,  als 
j  innerhalb    der   Stadt.     Zudem    sind   die    meistens  mit 
Charlottcnburg  vcikehrcnden  Berliner  Thcilnehmer  an  das 
Vermittelungsamt  II  angeschlossen,  die  Zahl  der  Vcrbin- 
dungsleitimgcn   ist   sehr  reichlich  bemessen,  endlich  ist 
eine  abgekürzte  Form  des  Betriebes  eingeftihrt  worden. 

Die  Zahl  der  Leitungen  ist  so  bemessen,  dafs  im 
Höchstfall  auf  jede  Leitung  stündlich  acht  Verbindungen 
kommen.  Die  Zahl  der  zur  Verbindung  von  Fernsprech- 
zellen unter  einander  benutzbaren  Leitungen  beträgt  je 
8  von  I  nach  II,  III,  IV  und  Börse;  je  6  von  II 
nach  III  und  IV,  <»  von  III  nach  IV  und  bezw.  4, 
5,  4  von  Boise  nach  II,  III,  IV.  Zu  jeder  Linie 
tiitt  nouh  ein  Draht,  welcher  zum  dienstlichen  Sprech- 
verkehr benutzt  wird  und  unmittelbar  an  einen  beson- 
deren Apparat  gelegt  ist.  Jedes  Ann  hat  4  solcher 
|  Apparate,    3    für    du-    anderen    und    I    fUr    die  Borve. 

Sclb-tvcrständlich  können  weitere  Verbindungen  zwi- 
schen zwei  Aeintcrn  im  Nothfalle  auch  auf  Umwegen 
hergestellt  werden. 


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328 


A n HAHDLUNGEN. 


Elektrotechs.  Zeitschrift. 

AUGUST  i88j. 


VII.  Der  Betrieb.  Die  Verraittelungsämter  sind 
für  den  Verkehr  der  Theilnehmer  unter  einander  in  den 
Sommermonaten  von  7  Uhr,  in  den  Wintermonaten  von 
8  Uhr  Morgens  bis  9  Uhr  Abends  geöffnet.  In  dem 
alphabetischen  Verzeichnisse  der  Theilnehmer  sind  neben 
deren  Namen  ihre  Nummern  und  die  des  betr.  Ver- 
mittclungsamtes  angegeben.  Zur  Erleichterung  des  Be- 
triebes für  die  Beamten  sind  die  vorhandenen  Nummern 
unter  die  Aemter  leicht  übersichtlich  vertheilt,  r.  B.  hat 
das  Vcrmittelungsamt  I  die  Klappen  1  bis  300  und 
I  001  bis  1  100  u.  s.  w.  Der  Betrieb  ist  derartig  ge- 
regelt, dafs  die  gewünschten  Verbindungen  mit  dem  ge- 
ringsten Zeitaufwande  hergestellt  werden  kennen,  der 
Verkehr  zwischen  den  Tbeilnehmern  und  dem  Amte  bleibt 
deshalb  in  der  Regel  auf  einzelne  Worte  beschrankt  und 
gestaltet  sich  folgendermafsen : 

Will  der  Theilnehmer  A  (J\3  x)  mit  Theilnehmer  B 
(J\3  y)  sprechen,  so  drückt  A  die  Taste  und  nimmt 
den  Fernsprecher  FO  an  das  Ohr;  im  Amte  fallt  die. 
Klappe.  Das  Amt  schaltet  einen  Spreehapparat  ein  und 
antwortet  mittels  des  Fernsprechers:  «liier  Amt«.  A  sagt: 
y ,  B«  (d.  h.  ich  wünsche  mit  dem  Theilnehmer 
B,  ,/t?  y  zu  sprechen).  Das  Amt  antwortet:  »Rufen« 
und  steckt  einen  Stöpsel  in  die  Klappe  (des"  A),  den 
anderen  in  die  Klinke  (des  B);  hierbei  ist  ein  Klappen- 
Elektromagnet  eingeschaltet,  der  zur  Empfangnahme  des 
Schlußzeichens  dient.  A  ruft  nun  B  durch  abermaligen 
Tastendruck,  und  wenn  das  Vcrmittelungsamt  annehmen 
kann,  dafs  B  den  Ruf  beantwortet  hat,  so  wird  die 
Klappe  A  wieder  in  die  Hohe  geklappt,  damit  das  nach 
Beendigung  des  (iesprüches  zu  erwartende  Schlufszcichcn 
(Fallen  der  Klappe  zum  zweiten  Male)  vernommen  wer- 
den kann.  Der  Theilnehmer  B,  dessen  Wecker  auf  den 
Ruf  des  A  ertönt,  nimmt  den  Fernsprecher  vom  Haken 
und  antwortet:  »Hier  B,  wer  dort:«  worauf  das  Gespräch 
wie  jede  mündliche  Unterhaltung  sich  abwickeln  kann. 
A  meldet  dem  Vermittelungsamte  den  Schlufs  des  Ge- 
spräches dadurch,  dafs  er  drei-  bis  viermal  nach  ein- 
ander etwa  eine  halbe  Sekunde  lang  den  Knopf  druckt 
und  im  Vermittelungsamte  seine  Klappe  zum  Fallen 
bringt,  worauf  die  Verbindung  getrennt  wird.  Ist  B  beim 
ersten  Rufe  von  A  nicht  frei ,   so  antwortet  das  Amt : 

•  B  nicht  frei,  werde  mich  melden«.  A  hängt  seinen 
Fernsprecher  wieder  an  den  Haken  und  wartet  die  Benach- 
richtigung des  Amtes  ab,  dafs  B  frei  geworden. 

Ist  der  Theilnehmer  B  an  ein  anderes  Vennitte- 
lungsamt angeschlossen,  so  mufs  zwischen  den  betr. 
Acmtcrn  eine  Verbindungsleitung  eingeschaltet  werden. 
Dies  geschieht  durch  kurze  Verständigung  der 
Beamten  unter  einander.  Das  erste  Amt  erwidert 
auf  den  Anruf  des  Theilnehmer»  wie  gewöhnlich:  »Kufen«, 
ruft  dann  selbst  das  andere  Amt  in  der  Dienstlcitung 
und  sagt:  »B  JkS  y  auf  1.»  (d.  h.  verbinden  Sie  den 
Theilnehmer  B  „  W  y  auf  der  Verbindungsleitung  J\3  z). 
Dieser  dienstliche  Zwischenverkehr  mufs  und 
kann  beendet  sein,  bevor  A  die  Aufforderung: 

•  Rufen"  befolgt  hat.  Die  Theilnehmer  sind  Übri- 
gens ersucht  worden ,  in  diesem  Falle  mit  dem  Kufen 
des  Theilnehmers  B  etwa  eine  halbe  Minute  zu  warten. 
Bei  einer  Verbindung  in  zwei  Aemtern  schaltet  nur  das 
erste  (rufende)  Amt  den  Elektromagnet  der  Klappe  ein 
und  empfangt  allein  das  Schlufszeichen.  Nach  dem  Ein- 
gänge desselben  theilt  das  erste  Amt  dies  dem  anderen 
mit:  »z  frei«  (d.  h.  die  Verbindungsleitung  « ,\f  t  ist  frei 
geworden;  die  Verbindung  ist  zu  trennen). 

Der  Kontroiapparat  wird  angewendet,  wenn  eine 
Verbindung  schon  seit  längerer  Zeit  besteht  und  der 
eine  der  verbundenen  Theilnehmer  von  dritter  Seite  ver- 
langt wird,  oder  wenn  Mangel  an  Verbindungsleitungen 
zwischen  zwei  Aemtern  eintritt.  (In  den  meisten  Fällen 
ist  das  Geben  des  Schlufszeichcns  vergessen  worden.) 
Das  Amt  fragt  den  betr.  Theilnehmer,  ob  das  Gespräch 
beendet  sei  u.  s.  w. 

Der  Aufnahmeapparat  wird  eingeschaltet,  wenn 
ein  Theilnehmer  dem  Amte  eine  (als  TelegTamm,  Post- 


karte, Rohrpostkarte)  weiter  zu  befördernde  Nachricht  mit- 
theilen will,  oder  wenn  für  einen  Theilnehmer  ange- 
kommene Telegramme  diesem  mittels  des  Fernsprechers 
mitgctheilt  werden  sollen. 

Der  Betrieb  in  der  Brtrse  gestaltet  sich,  so  weit 
die  Aemter  in  Betracht  kommen,  ungefähr  so,  wie  der 
Verkehr  /wischen  zwei  anderen  Vermittelungsämtern, 
d.  h.  die  Beamten  verständigen  sich  über  die  auszu- 
führenden Verbindungen.  Derjenige  Borsenbesuchcr,  wel- 
cher mit  einem  TheUnchmer  in  der  Stadt  sprechen  will, 
theilt  dies  dem  Beamten  an  der  Börse  mit,  der  ihm  den 
Schlüssel  zu  einer  mit  dem  betreffenden  Vermittelungs- 
amte verbundenen  Zelle  (ibergiebt,  gleichzeitig  aber  dem 
Amte  die  Verbindung  anmeldet,  so  dafs  der  in  die  Zelle 
eintretende  Theilnehmer  die  Verbindung  in  der  Regel 
schon  hergestellt  findet.  Wird  umgekehrt  von  einem 
Theilnehmer  in  der  Stadt  ein  Theilnehmer  an  der  Börse 
gerufen,  so  setzt  das  betr.  Vermittelungsamt  das  Borscn- 
amt  hiervon  in  Kenntnifs.  Dieses  sendet  durch  Boten 
einen  bereit  gehaltenen  Meldezettel  dem  Gerufenen  zu, 
bei  dessen  Erscheinen  die  Verbindung,  wie  angegeben, 
hergestellt  wird. 

VIII.  Störungen  des   Betriebes  durch 
Induktion.    Wie  aus  den  Stromläufen  zu  er- 
sehen,  bestehen  alle  Anschlüsse  aus  einfacher 
Drahtleitung  mit  Erde  (meistens  den  Röhren 
der  Wasserleitung).    Die  in  der  Stadt  auf  den 
Häusern   geführten   Drähte   befinden  sich  im 
gegenseitigen  Höhenabstande  von  40  cm  und 
im  Seitenabstande  von  30  cm.    Die  Anschlüsse 
j  in  der  eigentlichen  Stadt  gehen  nur  in  wenigen 
;  Fällen   über  2,s  km  hinaus,   und  wo  dies  ein- 
|  tritt,    sind   die   Leitungen    (durch   Zufall)  aus 
I  Drähten   mehrerer  in  einander  Behender  oder 
;  sich   kreuzender   Linien    zusammengesetzt,  so 
dafs   zwei   bestimmte   Drähte   selten  mehr  als 
2,5  km  parallel  laufen  werden.    Unter  diesen 
günstigen  Umständen  tritt  die  Induktion  durch- 
aus  nicht  störend  auf,   und   es  sind   in  der 
Stadt  keinerlei  Vorkehrungen   dagegen  nöthig 
gewesen.    Es  besteht  allerdings  fast  immer  ein 
schwaches  Mitsprechen;  dieses  ist  aber  meisten- 
teils so  schwach,   dafs  selbst  geübte  Beob- 
achter, auch  wenn  sie  mit  beiden  Ohren  hören, 
das  Gesprochene  nicht  verstehen  können.  Die 
Stärke  des  Mitsprechens  ist  schwankend,  wel- 
chen Umständen  die  Schwankungen  zuzuschrei- 
ben   sind,   hat  sich   bis  jetzt  nicht  ermitteln 
|  lassen,  da  es  schwer  ist,  im  Gewirr  eines  aus- 
I  gedehnten  Betriebes  genaue  Beobachtungen  an- 
1  zustellen.   Anscheinend  ist  das  Mitsprechen  bei 
trockener   Witterung   stärker   als    bei  nasser. 
Stärker  ist  auch  die  Induktion,   wenn  mittels 
Mikrophons  gesprochen  wird;  hier  ist  jedoch 
das  Gesprochene  um  so  weniger  zu  verstehen, 
je  lauter  gesprochen  wird. 

An  einer  Linie  nach  dem  Nachbarorte  Rum- 
mclsburg  traten  die  Induktionsstörungen  so 
stark  auf,  dafs  Abhülfe  geschafft  werden 
mufste.  Die  nach  dem  genannten  Orte  füh- 
renden 5  Leitungen  befinden  sich  auf  4  km 
Länge  an  Eisengestängen  mit  12  bis  40  Lei- 
tungen. Die  Induktion  ist  hier  verschwindend 
klein.  Vom  Austritt  aus  der  Stadt  ab  gehen 
die  5  Leittingen  zunächst  in  der  Gruppirung: 


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Elektkotechm.  Zeitschrift. 

 AUGUST  i8«3. 


Btz.,  Die  Telegraphen  im  ägyptischen  Kriege. 


329 


3 
1 

5 


an  28  Holzstangen,  durchschneiden  mit  70  m 
siebenadrigem  Krdkabel  einen  Bahndamm  und 
gehen  auf  Holzstangen  weiter.  Das  Mitsprechen 
zwischen  den  Leitungen  2  und  4,  welche  in 
jener  Gruppirung  etwa  2  km  zusammen  laufen, 
war  bei  völlig  guter  Isolation  so  stark,  als  ob 
in  derselben  Leitung  gesprochen  wurde,  aber 
auch  zwischen  den  übrigen  Leitungen  war  aus- 
reichende Verständigung  möglich.  Durch  Ver- 
suche wurde  die  Strecke  von  Stange  2  bis  28 
als  diejenige  ermittelt,  welche  das  Mitsprechen 
zumeist  verursachte.  Die  Gruppirung  der  Lei- 
tungen wurde  viermal  in  folgender  Weise  ver- 
ändert: 


an  Stange    2  in: 


an  Stange  12  in: 


4 
5 

3; 
1 

4 

3; 


an  Stange  1 9  in : 


an  Stange  27  in : 


4 
2 

»; 

3 
2 

5- 


Fig.  26. 


2 
5 


4Jr 


1 
% 
5 

4 


Nach  Acnderung  der  Gruppirung  ist  die 
Uebertragung  aus  einer  Leitung  in  die  andere 
so  schwach,  dafs  das  Gesprochene  wohl  ge- 
hört, aber  nicht  verstanden  werden  kann.  Von 
Stange  28  ab  gehen  die  Leitungen  an  20 
Holzstangen  weiter,  vermindern  sich  jedoch 
nach  und  nach  bis  auf  zwei  Leitungen.  Die 
Gruppirung  ist  auf  dieser  Strecke  in  derselben 
Weise  so  gewechselt  worden,  dafs  zwei  Leitun- 
gen in  nächstem  Abstände  nur  zwischen  vier 
Stangen  zusammen  laufen.  Die  Gruppirung  ist 
an  den  bezeichneten  Stangen  mittels  der  in 
der  Reichs  -  Telegraphen  -  Verwaltung  zur  An- 
legung von  Untersuchungsstcllcn  verwendeten 
Doppelkonsolen  geändert  worden,  wie  Fig.  26 
zeigt.  Die  Verbindungen  von  einer  Konsole 
zur  anderen  sind  aus  isolirtem  Draht  hergestellt. 
Noch  besser  würde  blanker  Draht  mittels  klei- 
ner Hülfsisolatoren  um  die  Stange  herumgeführt. 


Das  angewendete  Mittel  kann  augenscheinlich 
nur  von  Erfolg  sein,  wenn  —  wie  in  vorliegen- 
dem Falle  —  die  Zahl  der  Drähte  so  oft  mit 
der  Gruppirung  zu  wechseln  gestattet,  dafs  zwei 
bestimmte  Drähte  nur  auf  solche  Länge  in 
nächstem  Abstände  zu  einander  laufen,  bei 
welcher  noch  keine  gegenseitige  Verständigung 
erzielt  wird. 

An  einer  zweiten  Linie  (nach  dem  Nachbar- 
orte Cöpenick,  16  km  vom  Mittelpunkte  Berlins) 
mit  1 1  Leitungen  ist  in  letzter  Zeit  das  gleiche 
Mittel  zur  Verhütung  der  Induktionsstörungen 
mit  vollem  Erfolg  angewendet  worden. 


Die  Telegraphen  im  ägyptischen  Kriege. 

In  der  Society  of  telegraph  engineers  and  of 
electricians  hat  am  23.  November  v.  J.  der 
englische  Oberstlieutenant  C.  E.  Webber  einen 
Vortrag  über  die  Thätigkeit  der  Telegraphen 
während  der  Operationen  der  englischen  Truppen 
in  Aegypten  gehalten,  dem  wir  nachstehende 
Einzelheiten  entnehmen,  die  vielleicht  auch  für 
Nichtmilitars  von  Interesse  sind. 

In  Aegypten  bestehen  drei  unter  verschiedener 
Verwaltung  stehende  Telegraphenlinien,  die,  wie 
es  scheint,  nicht  immer  in  freundschaftlichem 
Verkehre  zu  einander  stehen. 

1.  Die  ägyptischen  Staatstelegraphenlinien. 

2.  Die  Linie  der  englischen  Eastern  Telegraph 
Company. 

3.  Die  Linie  der  Suezkanal-Gcscllschaft. 

Die  ägyptischen  Linien  haben  ein  gemischtes 
Personal,  welches  aus  Europäern  und  Ein- 
geborenen zusammengesetzt  ist,  von  welchem 
die  ersteren  zum  Bau  und  zur  Instandhaltung 
der  Linien,  die  letzteren  aber  ausschliefslich  als 
Telegraphisten  und  gewöhnliche  Arbeiter  ver- 
wendet werden,  da  ihnen  jede  weiteren  tech- 
nischen Kenntnisse  fehlen.  Aufserdem  sollen 
von  diesen  Telegraphisten  kaum  30  %  im 
Stande  sein,  in  einer  anderen  als  ihrer  Mutter- 
sprache zu  korrespondiren. 

Die  Linien,  welche  sich  fast  ausnahmslos  auf 
die  Bahnlinien  beschränken,  sind  mit  Eisendraht 
No.  8  und  1 1  (4,3  und  3,»  mm)  versehen  und  mit 
gut  arbeitenden  Morse -Schreibapparaten  aus- 
gerüstet. Die  Batterien  bestehen  aus  Minotto- 
Elementen,  von  welchen  nach  der  Instruktion 
1 2  bis  18  für  161  km  No.  8  gerechnet  werden. 

Die  Linie  der  Eastern  Telegraph  Company, 
welche  bei  Ausbruch  des  Krieges  nur  drei 
Hauptstationen  in  Alexandria,  Kairo  und  Suez 
hatte,  folgt  von  Alexandrien  der  Bahn  Uber  Da- 
manhm,  Tantafi,  Benha  und  zweigt  sich  von 
hier  aus  einmal  nach  Kairo  und  andererseits 
über  Zagazig,  Nefisheh  nach  Suez.  Diese  Linie 
hat  zwei  Drähte  an  eisernen  Stangen,  welchen 
letzteren    man   indessen  den   Vorwurf  macht, 

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33° 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  ZEiTSCHttrrr 
AUGUST  i8Bj. 


dafs  sie  während  der  nassen  Jahreszeit  und  hei 
der  starken  Thaubildung  in  diesem  Klima  zu 
wenig  isoliren.  Die  von  einer  englischen  Ge- 
sellschaft gebaute  und  verwaltete  Linie  erfreute 
sich  bei  den  Eingeborenen  keiner  besonderen 
Sympathien  und  wurde  deshalb  auch  während 
der  kriegerischen  Operationen  mehr  zerstört 
als  die  anderen. 

Die  dritte  Linie  endlich,  welche  längs  des 
Kanals  von  Port  Said  nach  Suez  führte,  stand 
mehr  unter  französischem  Kinrlufs  und  war  bei 
Beginn  des  Krieges  dem  englischen  Heere  nicht 
besonders  günstig  gesinnt,  ein  Verhältnifs,  das 
sich  indessen  später  gebessert  zu  haben  scheint. 

Die  Verbindung  mit  dem  Mutterlandc  war 
den  Engländern  durch  mehrere  in  Alexandria 
mündende  Kabelleitungen  gesichert,  welche  man 
durch  eine  weitere  Kabelverbindung  mit  Port 
Said  vervollständigte. 

Ueber  Kantara  hatte  der  ägyptische  Staats* 
telcgraph  durch  Syrien  die  Verbindung  mit 
Konstantinopel,  von  welcher  Seite  aus  man  eine 
Unterstützung  oder  wenigstens  Ermuthigung  der 
Aufständischen  befürchten  zu  müssen  glaubte. 
Diese  Befürchtung  war  auch  wohl  der  Grund 
zu  einer  Mafsnahme  der  Heeresverwaltung,  wel- 
cher drei  verdienstvolle  Männer  der  Wissenschaft 
zum  Opfer  fielen  —  Professor  Palm  er,  Kapitän 
Gill  und  der  Marinelieutenant  Charrington, 
welche  von  den  Eingeborenen  am  8.  August 
1882  bei  Moses  Well  getödtet  wurden. 

Oberstlieutcnant  Webber  spricht  seinen 
Zweifel  darüber  aus,  dafs  die  drei  Genannten 
einen  offiziellen  Auftrag  gehabt  hätten  und  be- 
streitet den  vorher  angeführten  Grund  zur  Zer- 
störung der  syrischen  Tclegraphenlinie.  Dennoch 
ist  die  Thatsache  selbst  durch  eine  öffentliche 
Erklärung  des  Lord-Admirals  in  der  Versamm- 
lung der  Royal  Geographical  Society  vom  13.  No- 
vember 1882  vollkommen  bestätigt  worden. 
Lord  Northbrook  äufsertc  sich  darüber  wie 
folgt:  >Arabi  hatte  seine  Informationen  durch 
den  Telegraphen  erhalten,  der,  von  Konstanti- 
nopel kommend,  den  Suezkanal  bei  Kantara 
passirt  und  dann  nach  Kairo  führt.  Es  war 
deshalb  von  Wichtigkeit,  diese  Verbindungen  zu 
durchschneiden,  um  Arabi  die  Möglichkeit  zu 
nehmen,  auf  diesem  Wege  Nachrichten  über 
unsere  Bewegungen  zu  erhalten.  Admiral 
Noskins  beauftragte  Kapitän  Gill  hiermit  und 
dieser  traf  in  Suez  mit  Palm  er  und  Char- 
rington zusammen,  welche  sich  seiner  Mission 
anschlössen.  Die  beiden  letzteren  hatten  hierbei 
gleichzeitig  die  Absicht,  nach  Nakhi  zu  gehen 
und  dort  Kameele  anzukaufen.  Unzweifelhaft 
war  diese  Expedition  für  drei  einzelne  Männer 
ein  sehr  gefahrvolles  Unternehmen ,  und  hätte 
diese  Aufgabe  unseres  Erachtens  vielmehr  einer 
kleineren  Kavallericabtheilung  zufallen  müssen, 
wie  das  bei  unserer  Armee  und  neuerdings 
auch  in  der  nissischen  vorgesehen  ist. 


Die  erste  Aufgabe  des  Kriegstelegraphen  war 
I  es  nun,  eine  sichere  Verbindung  zwischen  Eng- 
•  land  und   dem  Kriegsschauplatze,  sowie  über 
;  Suez  nach  Indien  zu  erhalten,  und  hierzu  war, 
nach  Besitznahme  von  Alexandria  und  die  Ver- 
legung der  Operationen  an   den  Kanal,  eine 
Kabelverbindung  zwischen  Alexandria  und  Port 
Said    erforderlich.     Anfangs   beliefs    man  die 
Kabelstation  von  Port  Said  auf  einem  4  Meilen 
vom  Ufer  verankerten  Schiff  und  führte  sie  erst 
am  25.  August  auf  das  feste  Land  über. 

Hiermit  war  die  Zuverlässigkeit  der  Ver- 
:  bindung  noch  keineswegs  gesichert,  da  man 
1  weder  der  ägyptischen  Telegraphen -Verwaltung 
noch  der  Suezkanal- Gesellschaft  vollkommen 
trauen  und  die  Linien  der  Eastern  Telegraph 
Company  erst  von  Nefiche  benutzt  werden 
konnten.  Aus  diesem  Grunde  und  weil  die 
Telegraphenlinien  von  den  Arabern  häufig  zer- 
stört wurden,  war  eine  militärische  Bewachung 
der  von  Port  Said  nach  Suez  führenden  Linien 
dringend  geboten,  die  von  Matrosen  der  engli- 
schen Marine  bei  den  ungünstigen  klimatischen 
Verhältnissen  mit  vieler  Umsicht  ausgeführt 
wurde.  Die  Herstellung  der  vielen  zerstörten 
Strecken  dauerte  dann  noch  bis  Anfangs  Sep- 
tember, da  eine  Verzögerung  dadurch  herbei- 
geführt worden  war,  dafs  man  die  Verbindungen 
der  einzelnen  Leitungen  nicht  richtig  ausgeführt 
hatte. 

Mit  dem  Eintreffen  der  Armee  in  Ismailia 
wurden  die  vorhandenen  Linien  für  militärische 
Zwecke  in  Anspruch  genommen  und  mit  Leuten 
des  englischen  Telegraphenkorps,  dessen  Chef 
Oberstlieutenant  Webber  war,  besetzt.  Leichte 
Feldlinien  scheinen  nur  wenig  eingebaut  worden 
zu  sein,  da  zwischen  Ismailia  und  Kassassin 
drei  permanente  Linien  vorhanden  waren  Der 
Dienst  der  Feldtelegraphentruppe  wurde,  wie 
es  scheint,  hinlänglich  durch  die  Wiederher- 
stellung der  zerstörten  Leitungen,  sowie  der  in 
argem  Zustande  vorgefundenen  verlassenen 
Stationen  in  Anspruch  genommen,  von  deren 
Zustand  Webber  Wunderdinge  zu  erzählen  im 
Stande  ist.  Wo  es  der  Dienst  erforderte,  wur- 
I  den  in  die  vorhandenen  Linien  Feldstationen 
(temporary  slations)  eingeschaltet. 

Von  den  vorhandenen  Leitungen  sollte  eine 
für  Eisenbahnzwecke,  eine  für  den  gewöhnlichen 
Verkehr  und  die  dritte  ausschliefslieh  für  den 
kommandirenden  General  frei  gehalten  werden. 
Dieser  Bestimmung  wurde  in  der  Praxis  aber 
durchaus  nicht  nachgekommen,  da  man  die 
Leitungen  benutzte,  wie  sie  eben  frei  waren. 
Unter  diesen  Umständen  kam  es  vor,  dafs  die 
Bahndepeschen  derartig  verzögert  wurden,  dafs 
die  Zugabmcldungen  auf  der  nächsten  Station 
erst  eintrafen ,  nachdem  der  Zug  schon  ein- 
gelaufen war,  und  es  ist  zu  verwundern,  dafs 
nicht  mehr  Eiscnbahnunfalle  vorgekommen  sind. 


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ROTECHN.  ZKITSCHKIFT. 
AUGUST  i884. 


Siemens,  Ueber  die  Oekonomie  des  Gi.ühijchtes. 


33« 


Ganz  unbegreiflich  ist  ferner  der  Umstand, 
dafs  von  den  Engländern  noch  die  ganz  ver- 
alteten Nadeltelegraphen,  die  man  bei  uns  kaum 
noch  dem  Namen  nach  kennt,  benutzt  wurden, 
welche,  wie  Webber  hervorhebt,  durch  man- 
cherlei Reparaturen  in  der  traurigsten  Ver- 
fassung waren.  Unseres  Erachtens  hätte  die 
Heeresverwaltung  so  reichlich  mit  Mörse-Appa- 
raten ausgerüstet  sein  müssen,  dafs  die  dort 
noch  vorhandenen  Nadeltelegraphen  der  Bahn- 
stationen —  die  ägyptischen  Staatstelegraphen 
waren  mit  Mörse-Apparaten  versehen  —  hätten 
ausgewechselt  werden  können. 

Ueber  die  leichten  Feldlcitungcn  der  engli- 
schen Armee,  die  den  unserigen  fast  gleich  sind, 
wird  Klage  geführt,  dafs  die  nur  wenig  be- 
festigten leichten  Stangen  häufig  von  Thieren 
umgerissen  worden  seien,  ein  Uebclstand,  der 
schon  mehrfach  zur  Sprache  gebracht  worden 
ist  und  wiederum  für  die  ausgedehntere  Ver- 
wendung leichter  Kabel  spricht,  die,  wo  es  j 
irgend  geht,  leicht  eingegraben  werden. 

Besonders  lobend  erwähnt  Webber  die 
leichten  amerikanischen  Klopfer,  die,  mitgeführt, 
eine  sehr  zweckentsprechende  Verwendung  fan- 
den. Wenn  diese  Apparate  auch  ein  geübtes 
Personal  beanspruchen,  so  haben  sie  doch 
gerade  für  Feldzwecke  eine  grofse  Bedeutung, 
da  ihre  kompendiöse  Form  ihre  stete  Mitführung 
in  der  Rocktasche  möglich  macht  und  ein 
schnelles  Einschalten  in  die  feindlichen  Linien 
zum  Abhören  der  Depeschen  zuläfst. 

An  dem  Abend  vor  der  Katastrophe  von  Tel- 
cl-Kebir  waren  die  beiderseitigen  Hauptquartiere 
mit  Telegraphenstationen  versehen.  A  r  a  b  i 
Pascha  stand  mit  Kairo  durch  zwei  Drähte,  die 
von  der  Telegraphenstation  in  Tel-el-Kebir  bis 
in  sein  Quartier  weitergeführt  worden  waren, 
in  Verbindung.  Das  englische  Oberkommando 
war  aber,  wie  schon  vorher  erwähnt,  durch  drei 
Leitungen  über  Ismailia  mit  den  übrigen  Theilen 
des  Expeditionskorps  und  dem  Muttcrlandc  ver- 
bunden. Die  Verbindungen  mit  den  äufsersten 
Flügeln  der  Operationsarmee  waren  rechtzeitig 
durch  die  Telegraphentruppcn  ausgeführt  worden. 

Nach  der  glücklich  gewonnenen  Schlacht 
wurden  die  Verbindungen  der  kurzen  Strecke 
zwischen  Kassassin  und  Tel-el-Kebir  durch  das 
Fcldtelcgraphenkorps  hergestellt  und  später  die 
Linie  bis  Kairo  wieder  betriebsfähig  eingerichtet. 

Der  Vortragende  geht  häufig  auf  detaillirte 
Schilderungen  der  von  ihm  durchlebten  Zeit, 
der  Gcfährnisse,  Belästigungen  durch  das  Klima 
u.  s.  w.  ein,  die  wir  an  dieser  Stelle  nicht 
wiedergeben  können.  Verschiedene  Bemerkun- 
gen über  die  Materialien  der  Feldtelegraphen- 
Abtheilung  haben  wiederum  ein  so  spezifisch 
militärisches  Interesse,  dafs  eine  ausführliche 
Besprechung  hier  nicht  gerechtfertigt  erscheint. 


Dennoch  ist  dieser  wenig  ausgedehnte  Feld- 
zug immerhin  für  die  englische  Feldtelegraphen- 
Organisation  von  so  grofser  Bedeutung  gewesen, 
dafs  man  eine  Reorganisation  der  bestehenden 
Einrichtungen  beschlossen  hat,  die  voraussicht- 
lich in  kürzester  Zeit  ins  Leben  treten  wird 
und    deren   Besprechung   dann    vielleicht  von 


weitcrem  Interesse  sein  dürfte. 


Btz. 


Ueber  die  Oekonomie  des  Glühlichtes  von 
Siemens  &  Halske. 

Die  Frage  der  Oekonomie  des  Glühlichtes  ist 
eine  doppelte,  und  es  handelt  sich  dabei  um 
zwei  Dinge:  Kosten  der  Anlage  und  Kosten 
des  Betriebes.  In  einem  gewissen  Sinne  fallen 
allerdings  beide  Fragen  zusammen,  denn,  wenn 
z.B.  eine  gewisse  Anzahl  Lampen  von  1 6 Normal- 
kerzen mit  einem  verhältnifsmäfsig  geringen 
Aufwände  von  Kraft  betrieben  werden  kann,  so 
ist  dadurch  auch  eine  entsprechende  Reduktion 
der  Maschinenanlage  ermöglicht.  Sehr  ins  Ge- 
wicht fällt  aber  aufserdem  der  Kostenpunkt  der 
Leitung,  und  die  Differenzen  in  dieser  Hinsicht 
sind  bei  den  verschiedenen  GUlhlichtsystemen 
beträchtlich.  In  beiden  Beziehungen  hat  das 
Glühlicht  von  Siemens  &  Halske  in  letzterer 
Zeit  erhebliche  Fortschritte  gemacht,  über  die 
ich  hier  kurz  berichten  will. 

Ich  gebe  zunächst  eine  Tabelle,  welche  eine 
vergleichende  Uebersicht  giebt  Uber  die  in  Be- 
tracht kommenden  Gröfsen  bei  den  neuen 
Siemens  &  Halske'schen  Lampen  im  Gegensatze 
zu  ihren  früheren  und  der  Edison- A -Lampe. 


Neue 

Frühere 

V 

*  B 

!>.  &  H.  Lampen 

S.  &  H.  Lampen 

3  B 

*  n 

• 

II 

IV 

VI 

IV 

VI 

Normal- 

kerzen .  . 

12 

16 

12 

16 

16 

Volt.  .  .  . 

IOO 

IOO 

IOO 

102,1 

IOI.« 

IOI,- 

100,4 

Ampere  .  . 

O.ll- 

0,,r 

o,-: 

■  ."5 

0,-1 

Ohm(heifs) 

244 

182 

125 

204 

141 

88 

141 

Voll -Am- 

pere .  .  . 

5S 

So 

5M 

Ii«"',» 

7i.  s 

Normal- 

kerzen für 

die  elcktr. 

I'ferilest.  . 

2IO 

206 

221 

If,5 

•57 

152 

159 

Du 


Tabelle ,  welche 


unterste  Reihe  dieser 
die  Anzahl  der  Normalkerzen  angiebt,  die  von 
einer  elektrischen  Pferdestärke  mittels  der  ver- 
schiedenen Lampen  geliefert  werden,  zeigt  die 
Ucberlegenheit  der  neuen  Siemens  &  Halske'- 
schen Lampen  in  der  ökonomischen  Ausnutzung 
der  Kraft  für  die  Lichterzeugung.  Wie  ich  in 
dem  Märzhefte  .der  Elektrotechnischen  Zeit- 
schrift 1883  auseinandergesetzt  habe,  kann  eine 
verbesserte  Oekonomie  einmal  durch  Erhöhung 

•»*• 

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332 


A B HANDLUNGEN . 


F.t.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
AUGUST  1683. 


der  Temperatur,  dann  durch  günstigere  Wahl 
der  Substanz  der  Oberfläche  erzielt  werden;  es 
ist  aber  bei  den  Veränderungen  in  dieser  Hin- 
sicht zu  beachten,  dafs  die  Dauerhaftigkeit  der 
Lampen  durch  dieselben  nicht  beeinträchtigt 
werden  darf.  Die  verbesserten  Resultate  der 
neuen  S.  &  H.  Lampen  sind  lediglich  durch 
eine  andere  Wahl  des  Kohlenmaterials  und  der 
Behandlungsweise  desselben  erreicht  worden. 
Wenn  auch  nur  sehr  schwer  der  exakte 
Nachweis  zu  führen  ist,  dafs  die  Temperatur 
des  Kohlenfadens  der  neuen  Lampen  nicht 
höher  ist  als  bei  den  alten  und  der  Edison- 
A- Lampe,  so  kann  man  sich  doch  leicht  in 
ziemlich  zuverlässiger  Weise  durch  Vergleiche 
der  Farbe  und  des  Glanzes  der  Fäden  davon 
überzeugen;  denn  die  Farbe  ist  ein  sehr  em- 
pfindliches Anzeichen  für  Differenzen  in  der 
Temperatur.  Aus  der  Tabelle  ergiebt  sich, 
dafs  man  mittels  der  neuen  Ed ison-A- Lampe 
fast  160  Normalkerzen  für  die  elektrische  Pferde- 
stärke .  erhält.  Schon  die  Veränderung  dieses 
Nutzeffektes  um  wenige  Kerzen  macht  sich  so- 
gleich dem  Auge  bemerklich.  Die  Edison- 
A- Lampe  und  die  S.  &  H.  Lampen  No.  II, 
IV  und  VI  sind  für  dieselbe  Spannung  für 
100  Volt  eingerichtet,  so  dafs  man  sie  in  dem- 
selben Kreise  gleichzeitig  zu  brennen  vermag. 
Die  Farbe  dieser  verschiedenen  Lampen  er- 
scheint dabei  durchaus  identisch,  so  dafs  beträcht- 
liche Temperaturdifferenzen  für  ausgeschlossen 
gelten  müssen  und  kleinere  höchstens  zum  Nach- 
theile der  Edison-  und  der  alten  S.  &  H.  Lampen 
vorhanden  sein  können.  Denn,  gleiche  Farbe 
vorausgesetzt,  sollte  man  annehmen  können, 
dafs  die  Temperatur  der  S.  &  H.  Lampen  in 
Folge  ihrer  Oekonomie  von  etwa  210  Normal- 
kerzen für  die  elektrische  Pferdestärke  eine  ge- 
ringere als  die  der  Edison- Lampe  ist,  weil 
diese  höhere  Oekonomie  ein  Beweis  dafür  yst, 
dafs  bei  der  S.  &  H.  Lampe  die  Strahlung  aus 
verhältnifsmäfsig  mehr  Strahlen  kleinerer  als 
gröfserer  Wellenlänge  besteht,  was  einen  weifseren 
Ton  des  Lichtes  zur  Folge  hat.  Die  Edison- 
A-Lampe  zeigt  eine  Oekonomie  von  200  Normal- 
kerzen für  die  elektrische  Pferdestärke,  wenn 
man  eine  Spannung  von  etwa  114  Volt  an- 
wendet, wobei  sich  eine  Lichtstärke  von 
25  Normalkerzen  ergiebt.  Der  Kohlenfaden 
erscheint  dann  gegenüber  den  Fäden  bei  den 
neuen  S.  &  H.  Lampen,  wenn  sie  normal 
brennen,  blendend  weifs  und  macht  einen  ent- 
schieden überhitzten  Eindruck.  Es  ergiebt  sich 
also  das  Resultat,  dafs  die  neuen  S.  &  H.  Lampen 
bei  gleicher  Erhitzung  eine  bedeutend  höhere 
Oekonomie  zeigen  als  ihre  früheren  und  die 
A-Lampe  von  Edison.  Aus  der  Tabelle  ist  zu 
ersehen,  dafs  das  Plus  an  Licht,  welches  man 
für  dieselbe  aufgewandte  Kraft  mit  der  neuen 
S.  &  H.  Lampe  gegenüber  ihrem  früheren 
Zustand    erreicht,    etwa   30  %    ist.     Es  ist 


zu  bemerken ,  dafs  man  andere  Prozente 
herausrechnet,  je  nachdem  man  die  11 -Lampen 
oder  die  IV-Lampen  oder  die  VI-Lampen  ver- 
gleicht. Die  Ursache  liegt  darin,  dafs  nament- 
lich bei  den  alten  Lampen  die  Oekonomien  der 
einzelnen  Sorten  nicht  genau  übereinstimmen, 
wie  es  der  Fall  sein  müfste,  wenn  die  Tempe- 
raturen dieselben  wären.  Es  waren  aber  aus 
den  Vorräthen  je  10  Lampen  von  jeder  Type 
beliebig  herausgenommen,  und  die  in  der  Ta- 
belle angegebenen  Zahlen  sind  die  Mittel  aus 
den  Messungen  dieser  Lampen.  Dafs  die  neue 
VI- Lampe  die  verhältnifsmäfsig  höhere  Oeko- 
nomie von  221  Normalkerzen  für  die  elektrische 
Pferdestärke  zeigt,  ist  indessen  kein  Zufall.  Diese 
Type  hat  einen  wesentlich  höheren  Querschnitt 
als  No.  II  und  IV  und  verträgt  deshalb  auch 
eine  etwas  höhere  Anspannung. 

Der  zweite  Fortschritt,  der  mit  der  neuen 
Lampe  erreicht  ist,  ist  die  Erhöhung  des  Wider- 
standes. Im  Allgemeinen  steht  einer  Erhöhung 
des  Widerstandes  nichts  im  Wege,  da  man 
derselben  Kohlenoberfläche  ja  die  verschieden- 
sten Formen  geben  kann. 

Damit  ist  jedoch  eine  entsprechende  Vergröfse- 
rung  der  Spannung  verbunden.  Mit  Hülfe  eines 
Kohlenmaterials  von  günstigerer  Emissionsfähig- 
keit ist  man  aber  im  Stande,  einen  höheren 
Widerstand  zu  erzielen,  ohne  dafs  man  die 
Spannung  zu  verändern  braucht,  was  als  ein 
Vortheil  zu  betrachten  ist,  da  der  Betrieb  um 
so  sicherer  und  besser,  je  kleiner  die  Span- 
nung. Die  Oekonomie  der  Leitung  hängt 
aber  nur  von  dem  Widerstande  der  Lampen, 
nicht  von  der  Spannung  ab.  Vergleichen  wir 
eine  Edison- A-Lampe  und  eine  Siemens  & 
Halske'sche  IV-Lampe,  beide  zu  16  Normalkerzen 
und  100  Volt  Spannung.  Da  die  A-Lampe 
etwa  30  %  mehr  Kraft  verlangt,  so  ist  in  dem 
Produkt  e .  /  (da  die  Spannungsdifferenz  e  in  beiden 
Fällen  gleich)  auch  der  Strom  /  um  30  %  höher. 

Folglich  ist  umgekehrt  der  Widerstand  der 
IV-Lampe  um  30  %  höher.  Dadurch  ist  eine 
verschiedene  Form  der  Oberfläche  bedingt. 
Die  Längen  beider  Kohlen  stimmen  annähernd 
übercin,  während  der  Querschnitt  der  Siemens  iv 
Halske'schen  Lampe  kleiner  ist. 

Es  folgt  daraus ,  dafs  je  günstiger  die 
Emissionsverhältnisse  für  die  Lichterzeugung 
liegen,  desto  kleiner  für  eine  gewisse  Span- 
nung und  Lichtstärke  der  Querschnitt  des 
Kohlenfadens  wird.  Das  ist  im  Allgemeinen 
kein  Vortheil.  Bei  den  Siemens  &  Halske'- 
schen Lampen  ist  indessen  ein  Material  zur 
Anwendung  gekommen,  das  gerade  für  dünne 
Fäden  besonders  geeignet  ist,  und  sind  die  in 
Bezug  auf  Haltbarkeit  erzielten  Resultate  durch- 
aus befriedigend. 

Was  die  durch  den  höheren  Widerstand  und 
die  damit  zusammenhängende  geringere  Strom- 
stärke bewirkte  Ersparnifs  an  Leitungsmaterial 


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El.RKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
AlXiUST  i8Sj. 


Doi.INAR,  Bf.I.EVCHTI'NO  DER  ElSENBAHNZÜOE  MIT  GLÜHI.ICIIT. 


333 


betrifft,  so  ist  hier  zwischen  geringeren  und 
gröfseren  Längen  des  Stromkreises  zu  unter- 
scheiden. Der  erste  Fall  kommt  in  Frage 
(allerdings  nur  äufserst  selten),  wenn  allein  die 
Rücksicht  auf  die  vorhandene  Stromstärke  filr 
die  Wahl  des  Querschnittes  der  Leitung  mafs 
gebend  ist.  Wie  ich  im  Märzhefte  der  Elektro- 
technischen Zeitschrift  1883  näher  ausgeführt, 
ist  der  Durchmesser  der  Leitung  proportional 
der  Stromstärke  zu  wählen.  Wenn  also  z.  B. 
nur  der  halbe  Strom  nöthig  ist,  so  reduzirt 
sich  das  Leitungsmatcrial  auf  den  vierten  Theil. 
Bei  der  neuen  Siemens  &  Halske'schen  Lampe 
ist  der  Strom  um  etwa  30  %  geringer,  was 
eine  Ersparnifs  von  über  50  °/o  an  Leitung  be- 
dingt. 

Der  zweite  Fall  liegt  vor,  wenn  der  Quer- 
schnitt der  Leitung  aus  Widerstandsgründen 
gröfser  gewählt  werden  mufs,  als  mit  Rücksicht 
auf  die  Stromstärke  nöthig  wäre.  Durch  Vcr- 
gröfserung  des  Widerstandes  der  Lampenanlage 
um  30  %,  wie  sie  bei  den  neuen  S.  &  H. 
Larripen  stattfindet,  kann  der  Querschnitt  der 
Leitung  um  30  °/o  herabgesetzt  werden. 

Die  neuen  Siemens  &  Halske'schen  Lampen 
/eigen  also  eine  erheblich  verbesserte  Oekonomie. 
Nicht  nur,  dafs  sich  der  Kraftverbrauch  um 
etwa  30  %  geringer  stellt,  es  findet  auch  eine 
beträchtliche  Verminderung    der  Anlagekosten 

statt-  Wilhelm  Siemens. 


Ueber  die  Beleuchtung  der  Eisenbahnzüge  mit 
Glühlicht. 

Von  Dr.  S.  Dounar. 

Herr  de  Calo  in  Wien  unterwarf  sich  der 
schweren  Aufgabe,  einen  Eisenbahnzug  auf  der 
StTecke  Wien -Triest  (Fahrzeit  14  Stunden  54  Mi- 
nuten) mit  Glühlicht  zu  beleuchten.  Wenn  man 
bedenkt,  dafs  der  hierzu  bestimmte  Eilzug  auf 
horizontalen  Strecken  eine  Geschwindigkeit  von 
60  km  in  der  Stunde  erreicht,  während  die 
mittlere  Geschwindigkeit  zwischen  den  Stationen 
Gloggnitz  —  Mürzzuschlag  wegen  der  grofsen 
Steigung  über  den  Semmering  nur  28,7  km  be- 
trägt, und  dafs  diese  minimale  Geschwindigkeit 
1  Stunde  40  Minuten  andauert,  wird  man  leicht 
ersehen,  dafs  grofse  Schwierigkeiten  überwunden 
werden  müssen,  um  die  Intensität  der  Glüh- 
lichter fortwährend  konstant  erhalten  zu  können. 

Ich  will  im  Nachfolgenden  den  Vorgang,  der 
hierbei  beobachtet  wurde,  angeben,  vorzüglich 
aber  die  Theorie  besprechen,  welche  über 
manche  Erscheinungen  Aufschlufs  gicht. 

Das  Prinzip  der  erwähnten  Beleuchtung  be- 
ruht darauf,  dafs  eine  dynamoelcktrischc  Ma- 
schine den  Zug  beleuchten  soll;  den  Antrieb 
erhält    dieselbe    von    der   Axe    eines  Wagens 


mittels  Riemenübersetzung.  In  der  Zeit  der 
vtodten  Touren«,  sowie  beim  Stillstande  des 
Zuges  erhalten  die  Lampen  den  nöthigen  Strom 
aus  den  von  Herrn  de  Calo  konstruirten  und 
präparirten  Akkumulatoren.  Diese  letzteren 
sollen  also  Strom  abgeben,  wenn  der  Zug 
steht,  die  Ladung  hat  der  Zug  während  der 
glatten  Fahrt  selbst  zu  besorgen.  Es  wird 
mithin  die  Fahrt  mit  geladenen  Akkumu- 
latoren angetreten;  wahrend  der  Fahrt  werden 
dieselben  sowohl  geladen  als  entladen,  und 
müssen  schliesslich  wieder  vollständig  geladen 
ankommen,  um  so  für  die  nächste  Fahrt  vor- 
bereitet zu  sein. 

Es  ist  bekannt,  dafs  eine  dynamoelektrische 
Maschine,  die  nach  dem  reinen  selbsterregenden 
Prinzipe  gebaut  ist,  in  Verbindung  mit  Akkumu- 
latoren immer  der  Gefahr  ausgesetzt  ist,  um- 
polarisirt  zu  werden.  Um  dem  sicher  vor- 
zubeugen, nahm  man  zu  den  erwähnten  Ver- 
suchen eine  Maschine  mit  zwei  ganz  von 
einander  getrennten  Stromkreisen,  so  dafs  sie 
eine  vollständige  Doppelmaschine  vorstellt.  Der 
Gramme'sche  Ring  hat  nämlich  zwei  Systeme 
von  Drahtwindungen.  Das  System  der  dicken 
Windungen  gehört  zum  Hauptkreise,  während 
jenes  der  dünnen  Drähte  mit  den  Wickelungen 
der  Elektromagnete  einen  Stromkreis  für  sich 
bildet.  An  jeder  Seite  der  Maschine  befindet 
sich  ein  Kollektor  mit  je  zwei  Kupferbürsten. 
Auf  diese  Weise  ist  es  nicht  möglich,  dafs  die 
Maschine  durch  den  Strom  aus  den  Akkumula- 
toren ihre  Magnetpole  umändern  könnte. 

Die  elektromotorische  Kraft  der  Maschine  ist 
über  600  Touren  hinaus,  wo  der  Elektromagne- 
tismus sein  Maximum  erreicht  hat,  beinahe  direkt 
der  Tourenzahl  proportional. 

Bezeichnet  v  die  Tourenzahl  und  2T,  die 
elektromotorische  Kraft  der  Maschine,  ferner  p 
die  Klemmenspannung  an  den  Enden  der 
Elektromagnetwindungen  ,  deren  Widerstand 
4,^,  Ohm  beträgt,  so  kann  man  für  jedes  v  den 
Strom  berechnen,  der  die  Magnetisirung  des 
weichen  Eisens  besorgt. 


V 

in  Volt. 

P 

in  Volt. 

Magnctisirungs- 
Mrömc 
in  Ampere. 

500 

55 

42,, 

8,6 

600 

66 

50 

IO,i 

700 

77 

58 

I  1,8 

800 

84 

65 

»3.' 

900 

92 

74 

15.« 

925 

94 

75 

15.3 

A.  Itctrachtcn  wir  zuerst  unsere  Beleuchtung 
für  den  Fall  der  Ruhe.  Es  sind  neben  einander 
geschaltete  Swan-I^impen  kleinerer  Sorte  zu 
8  Normalkerzen  in  Verwendung  gebracht  wor- 
den.   Eine  Lampe  der  genannten  Sorte  hat  im 


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•534 


Abhandlungen. 


Elkktrotkckn.  Zutsch*  rrr. 

AUGUST  .883. 


warmen  Zustande  durchschnittlich  einen  Wider- 
stand von  26,7  Ohm,  braucht  für  die  normale 
Leuchtkraft  einen  Strom  von  1,1  Ampere  und 
eine  Potenzialdirfcrenz  von  32  Volt.  Für  alle 
32  Lampen  brauchen  wir  mithin  38,4  Ampere 
bei  einem  Widerstande  von  0,834  Ohm,  was 
einer  mechanischen  Arbeit  von  38,4  •  3  2  •  0,00136 
=  1,68  Pferdestarken  entspricht. 

Die  Akkumulatoren  von  de  Calo  bestehen 
aus  8  mit  Mennige  belegten  Bleischwammplatten 
(der  Blcischwamm  wird  auf  metallurgischem 
Wege  erzeugt).  Ein  Akkumulator  hat  einen 
inneren  Widerstand  von  0,0a  Ohm  und  eine 
elektromotorische  Kraft  von  2  Volt  in  gut  ge- 
ladenem Zustande. 

Es  entsteht  die  Frage,  wie  viele  Akkumula- 
toren sind  für  die  ganze  Zugbeleuchtung  er- 
forderlich? 

Wenn  dieselben  nicht  zu  sehr  in  Anspruch 
genommen  werden,  so  genügen  .v  Akkumulatoren, 


Bei  längerer  Inanspruchnahme  der  Batterie 
erschöpfen  sich  aber  die  Akkumulatoren  zu 
rasch,  wenn  man  nur  eine  hinter  einander  ge- 
schaltete Reihe  von  Elementen  wählt.  Es  em- 
pfiehlt sich  daher,  für  diesen  Fall  eine  Kom- 
bination von  zwei  parallel  geschalteten  Reihen 
zu  X  Akkumulatoren  zu  nehmen.  Dann  ist 
deren  Zahl  nach  der  Formel 

/=  *- 


10  .  x 


+  \V 


zu  berechnen,  mithin: 


38,4  = 


2  x 


0,oa  X 


+  0,834 


woraus  sich 


.v 


19,8  berechnet,  so  dafs  man 


zur  normalen  Beleuchtung  des  Zuges  zwei  par- 
allele Serien  zu  20  hinter  einander  geschalteten 
Akkumulatoren  benöthigt. 


Fig.  1. 


hb 


r 


o  Ii  o  Ii  0  Ii  öli  g  1 


m   n    r    w   m    n    1  - 


EQÜCBlEOD 


alle  hinter  einander  geschaltet.  Wir  haben  dann 
einen  Strom 

.  *•* 
J    '  w  x  +  W  ' 
wobei  E  die  elektromorische  Kraft  eines  Akku- 
mulators, w  dessen  inneren  Widerstand,  W  den 
gesammten  äufseren  Widerstand  bedeutet. 

In  unserem  Falle  ist: 

J=  38,4  Ampere, 

E  =  2  Volt, 

iv  —  0,0a  Ohm, 

W—  0,834  Ohm, 
so  dafs  die  obige  Formel  Ubergeht  in 

3  * 

38.4  =  1  < 

O.oa  -V  +  0,834 

woraus   .r  =  25,99,    d.i.    x  —  26  folgt. 

Zur  Beleuchtung  des  Zuges  mit  32  Lampen 
genügen  mithin  26  hinter  einander  geschaltete 
Akkumulatoren  obigen  Systemes. 


B.  Wie  wird  die  Schaltung  vorzunehmen  sein, 
damit  die  dynamoelektrische  Maschine  im  Ver- 
eine mit  den  Akkumulatoren  den  Lampen  bei 
verschiedenen  Zuggeschwindigkeiten  eine  kon- 
stante Potenzialdinerenz  und  mithin  einen  kon- 
stanten Strom  liefert: 

Wie  aus  der  obenstehenden  Skizze,  Fig.  1, 
ersichtlich  ist,  ladet  die  dynamoclcktrische  Ma- 
schine M die  beiden  Serien  von  Akkumulatoren  .'/, 
sobald  man  den  Stöpsel  bei  S  herauszieht;  in 
diesem  Falle  sind  die  Lampen  B  gänzlich  aus- 
geschaltet. 

Es  ist  in  dieser  Skizze  ein  wichtiger  Bestand- 
theil  nicht  ersichtlich,  nämlich  der  Regulator. 
Seine  Funktionen  bestehen  im  Folgenden: 

Das  eine  Ende  der  Armaturaxe  hat  ein  Zahn- 
rad, dessen  Zähne  wieder  in  eine  gezahnte 
Scheibe  eingreifen,  welch  letztere  mit  einem 
gewöhnlichen  Zentrifugal  -  Regulator  fest  ver- 
bunden  ist.     Befindet  sich   die   Maschine  in 


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El  EKTROTECH.V.  ZEITSCHRIFT. 
AUGUST  i8Bj. 


Doi.inar,  Beleuchtung  der  Eisenrahnzuge  mit  Gluhlk  h t. 


335 


Ruhe  oder  hat  sie  noch  eine  zu  geringe  Ge- 
schwindigkeit, so  ist  der  Stromkreis  der  Dynamo- 
maschine vollständig  unterbrochen,  damit  sich 
die  Akkumulatoren  ja  sicher  nur  in  die  Lampen 
und  nicht  auch  gleichzeitig  in  die  Maschine  ent- 
laden können.  Sobald  aber  die  gehörige  Touren- 
zahl der  Maschine  eintritt,  schliefst  der  Zcntri- 
fugal-Regulator  den  Hauptkreis  der  Maschine, 
und  es  erfolgt  dann  eine  gleichzeitige  Wirkung 
der  Maschine  und  der  Akkumulatoren.  Neben 
dem  Einschalten  der  Maschine  besorgt  aber  der 
Regulator  auch  die  Ausschaltung  einer  Anzahl 
von  Akkumulatoren  aus  den  Lampen,  damit 
diese  gleichmäfsig  brennen.  Die  Zahl  der  aus- 
geschalteten Akkumulatoren  wächst  mit  der 
Tourenzahl  der  Maschine. 

Um  diese  Anordnung  theoretisch  zu  be- 
gründen1), fassen  wir  noch  einmal  die  Skizze 
schärfer  ins  Auge  und  bezeichnen  wir  den 
Widerstand  der  32  Lampen  mit  w,  den  inneren 


Fig.  2. 


5 
3/ 


i,  P 


-  \t 


]Lampen 


Widerstand  der  Dynamomaschine  (dicke  Draht- 
windungen der  Armatur)  mit  deren  elektro- 
motorische Kraft  mit  E,  ,  den  Gesammtwider- 
stand  der  zwei  Serien  Akkumulatoren  mit  7i>t, 
die  elektromotorische  Kraft  mit  endlich 
den  durch  die  Lampen  rliefsenden  Strom  mit  /', 
den  durch  die  Maschine  mit  /',  und  jenen  durch 
die  Akkumulatoren  mit  /, ;  dann  ist  im  Punkt  a, 
Fig.  2,  nach  dem  Kirchhoff 'sehen  Satze: 

1)  i  —  /,  —i-t—  o; 

femer  haben  wir  drei  Stromkreise  in  dieser 
Schaltung,  und  zwar: 

1.  M  (Lampen)  Mt 

2.  P  (Lampen)  P'  P, 

3.  AfaPP'Af. 

Die  Stromkreise  können  übersichtlicher  auch 
so  verzeichnet  werden: 

Per  erste  Stromkreis  giebt  wieder  nach  dem 
Kirchhoff'schcn  Satze  die  Gleichung: 

2)  /',  »',  +  iw  --  Ex, 


1,  Bd.  54. 


der  zweite  und  dritte  Stromkreis  geben  ähnlich: 

3)  h  «'j  +/«'  — 

4)  h  w'i  —  h  «'>  —  E\  —  E,, 

was  auch  die  unmittelbare  mathematische  Folge 
aus  den  Gleichungen  2)  und  3)  ist. 

Die  Gleichungen  1),  2)  und  3)  genügen  zur 
Bestimmung  der  drei  Gröfsen  /,  /',,  /,. 
Man  erhält: 

^  .  _  Ej  «»,  -f  E,  tt'j 


II) 
III) 


W         -j-  W  TV,  +  Wx  7t>, 

Ei  (w  +  wt)  —  E,  ic 

/(  —  

W        +  W  Ii',  -f"  «'i  «'» 


E-.  (70  +  7(>,  )  — -Et  7C> 
7C         -f  71'  70^  -}-  7i'x  7i'a 

Wenden  wir  diese  Formeln  auf  unseren  Be- 
leuchtungsversuch an,  so  haben  wir  : 
7t>  ~  0,854  Ohm, 

7i;  -—  0,a8 
7i't  O,»o 

E,  —  40  Volt  bei  Einschaltung  sämmtlichcr 

Akkumulatoren, 
/'  =  38,4  Ampere,  der  Strom,  den  die  32  Lam- 
pen verbrauchen. 
Ei  wird  aus  der  Tourenzahl  der  Maschine  zu 
bestimmen  sein. 

Der  Nenner  ist  bei  allen  drei  Gleichungen 
,  derselbe,  und  zwar  beträgt  er  in  unserem  Falle 

.'V-  0.4S*. 

Fragen  wir  uns,  bei  welcher  Tourenzahl  darf 
die  Dynamomaschine  in  die  Akkumulatoren  ein- 
geschaltet werden,  damit  sich  dieselben  nicht 
auch  in  die  Maschine  entladen: 

Es  mufs  offenbar  /',  —  o  werden ;  ändert  aber 
bei  der  Einschaltung  der  Maschine  in  die  Akku- 
mulatoren /',  sein  Vorzeichen,  so  entladen  sich 
die  letzteren  zum  Theil  in  die  Maschine. 

Wenn  /',  —  o  ist,  haben  wir 

r,  E,  7i'  , 

Et  Tzr.32  Volt. 

7«''  +  7i<i 

Bei  dieser  elektromotorischen  Kraft  arbeitet 
die  Maschine  noch  gar  nicht,  daher  mufs  der 
Regulator  so  gestellt  werden,  dafs  er  den  Strom- 
kreis der  Maschine  erst  bei  einer  Geschwindig- 
keit schliefst,  bei  welcher  E,  gröfser  als 
32  Volt  ist. 

Eine  weitere  Frage  ist  die:  Bis  zu  welchem 
Momente  müssen  sich  die  Akkumulatoren  in  die 
Lampen  noch  entladen,  d.  h.  wann  wird  die  Be- 
leuchtung lediglich  durch  die  Maschine  besorgt? 

Wenn  /,  -  o  wird,  geht  durch  die  Akkumu- 
latoren kein  Strom.  Wird  a,  negativ,  dann 
werden  dieselben  von  der  Maschine  geladen. 
Für  /,      o  hat  53  Volt,  was  einer  Touren- 

zahl von  ungefähr  500  entspricht. 

Die  Lampen  haben  in  diesem  Moment  einen 
Strom  von  /'  47,8  Ampere,  während  blos 
38,4  Ampere  benöthigt  werden.  Damit  die 
Kohlen  nicht  zu  rasch  verbrennen,  mufs  man 


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336 


Abhandlungen. 


Kl  .KKTROTF.Cl  IN.  ZEITSCHRIFT. 
At'C.t'ST  1M3. 


daher  einige  Akkumulatoren  ausschalten.  Wie 
viele? 

Hei  einer  elektromotorischen  Kraft  der  Dy- 
namomaschine E,  —  53  Volt,  bei  deren  innerem 
Widerstande  von  o,*«  Ohm  und  bei  einem 
Strome  von  47,8  Ampere  beträgt  die  Klemmen- 
spannung der  Maschine  oder  auch  die  Potenzial- 
differenz an  den  Lampen  39,6  Volt,  während 
32  Volt  geniigen.  Diese  Spannungsdifferenz  von 
39,6  Volt  vertheilt  sich  auf  sämmtliche  20  Paare 
von  Akkumulatoren  derart,  dafs  auf  jedes  Paar 
i,98  Volt  entfallen.  Verschiebt  man  den  Draht- 
bugel  bei  P*  bis  auf  das  vierte  Akkumulatoren- 
paar, dann  wird  an  den  Lampen  die  Spannungs- 
differenz um  4  X  «.9B--  7,9*  Volt  sinken  und 
mithin  nahezu  32  Volt  betragen. 

Dieselben  Rechnungen  lassen  sich  sehr  leicht 
auch  weiter  durchführen,  und  man  kann  auf 
diese  Weise  immer  die  Anzahl  der  Akkumula- 
torenpaare genau  finden,  die  bei  verschiedenen 
Fahrgeschwindigkeiten  auszuschalten  sind,  damit 
die  Glühlampen  fortwährend  gleichmäfsig  brennen. 
Danach  ist  dann  auch  der  Zentrifugal-Rcgulator 
einzurichten,  was  keinen  Schwierigkeiten  unter- 
liegt. 

Ks  darf  in  der  Praxis  nicht  aufser  Acht  ge- 
lassen werden,  dafs  die  elektromotorische  Kraft 
eines  jeden  Akkumulators  während  des  Ladens 
gröfser  ist,  als  während  des  Entladens.  In 
den  bisherigen  Betrachtungen  wurden  2  Volt 
als  Grundlage  angenommen,  was  durchschnitt- 
lich der  elektromotorischen  Kraft  eines  gut  ge- 
ladenen Akkumulators  zu  Beginn  der  Entladung 
gleichkommt.  Um  sicher  zu  gehen,  mufs  man 
den  Regulator  so  einrichten,  dafs  er  den  Strom- 
kreis der  Dynamomaschine  erst  bei  einer  Ge- 
schwindigkeit schliefst,  die  ungefähr  1 7  %  gröfser 
ist,  als  es  die  obigen  Berechnungen  erfordern. 

Wir  kommen  zur  Erörterung  der  Annahme, 
dafs  nur  eine  Reihe  hinter  einander  geschalteter 
Akkumulatoren  verwendet  wird. 

Wir  haben  bereits  gesehen,  dafs  in  diesem 
Kalle  26  Elemente  erforderlich  sind.  Die  in 
den  obigen  drei  Gleichungen  vorkommenden 
Gröfsen  haben  nunmehr  folgende  Werthe: 

7.'  —  0,834  Ohm, 

ft',  —  O.jB 

--  0,5 J 
E,      52  Volt, 

/"      38,4  Ampere. 
Der  gemeinschaftliche  Nenner  ist  jetzt  Ar  — 
0,6.  >. 

Wann  darf  die  Maschine  ohne  Schaden  in 
die  Akkumulatoren  eingeschaltet  werden? 

Ist  /',  o,  so  geht  kein  Strom  aus  den  Akku- 
mulatoren in  die  Maschine.    Dann  ist: 

E,  71' 

E\  —  32  Volt. 

Wann  beginnt  die  Ladung  der  Akkumulatoren? 


Bei  /,  —  o  werden  die  Akkumulatoren  nicht 
mehr  in  Anspruch  genommen,  und  bei  noch 
gröfscrer  Geschwindigkeit  der  Maschine  werden 
dieselben  geladen. 

Es  ist  für  ii  -—  o 

p  =  m  <„_+  »0  =  ^  Vo|, 

j  was  einer  Tourenzahl  von  ungefähr  630  ent- 
|  spricht. 

Man  ersieht  bereits  aus  diesen  zwei  Fragen, 
dafs  die  Maschine  schon  viel  früher  auch  zur 
Ladung  der  Akkumulatoren  verwendet  wird, 
wenn  dieselben  in  zwei  Reihen  gruppirt  sind, 
als  unter  der  Annahme  einer  einzigen  Reihe 
von  hinter  einander  geschalteten  Elementen. 

Die  Versuche  zeigten,  daß  man  einen  Eisen- 
bahnzug während  der  glatten  Fahrt  gut  mit 
Glühlicht  beleuchten  kann.  Es  waren  die  Licht- 
schwankungen bei  verschiedenen  Geschwindig- 
keiten unbedeutend,  der  Strom,  welcher  durch 
die  Lampen  ging,  beinahe  konstant.  Leider 
konnten  bis  heute  die  Schwierigkeiten  Uber  den 
Scmmcring  noch  nicht  überwunden  werden.  Die 
Anforderungen,  die  hierbei  an  die  Akkumula- 
I  toren  gestellt  werden,  sind  nicht  zu  unter- 
schätzen. Wie  bereits  erwähnt,  brauchen  32 
Lampen  der  bereits  erwähnten  Sorte  eine 
mechanische  Arbeit  von  1 ,6s  Pferdestärken  oder 
126  Kilogrammmeter  für  die  Sekunde.  Die  Fahrt 
von  Gloggnitz  bis  Mürzzuschlag  dauert  mit  dem 
Eilzuge  1  Stunde  40  Minuten,  d.  i.  6000  Se- 
I  künden.  Die  Akkumulatoren  müssen  daher  in 
|  dieser  Zeit  126  X  6000  =  756000  Kilogramm- 
meter  abgeben,  daher  entfallen  auf  jeden  der 
40  Akkumulatoren  18900  Kilogrammmeter,  die 
bei  konstantem  Strom  und  unter  konstanter 
Klemmenspannung  abzugeben  sind. 

Aus  den  im  5.  Hefte  1883  der  Elektrotechni- 
schen Zeitschrift  veröffentlichten  Versuchen,  die 
Herr  W.  Hallwachs  im  physikalischen  Institute 
der  Universität  Strafsburg  sehr  gewissenhaft 
durchgeführt  hat,  ersehen  wir  aber,  dafs  er 
unter  allen  Elementen  verschiedener  Systeme, 
die  ihm  zur  Verfügung  standen,  nur  eines  ge- 
funden hat,  welches  ihm  unter  mehreren  Ver- 
suchen nur  einmal  1 8  000  Kilogrammmeter 
wiedergab.  Dieses  Element  wurde  bei  einer 
mittleren  Stromstärke  von  1,7  Ampere  entladen. 

Wenn  man  nun  in  Erwägung  zieht,  dafs  wir 
bei  den  obigen  Beleuchtungsversuchen  einen 
Strom  von  38,4  Ampere  brauchen,  also  durch 
jedes  Element  19,»  Ampere  fliefsen  müssen, 
wenn  man  ferner  berücksichtigt,  dafs  bei  sehr 
grofsen  Stromstärken  während  der  Entladung 
die  elektromotorische  Kraft  der  Akkumulatoren 
in  kurzer  Zeit  beinahe  ganz  verschwindet,  ohne 
dafs  sich  dieselben  vollständig  entladen,  wird 
man  diese  Versuche  als  noch  nicht  beendet 
und  die  Akkumulatoren  vorläufig  für  derartige 


Elektrotjchs^Zeitschript.  Al,(;irsi.  IsENBKC'K,  UNTERSUCHUNGEN  übkr  die  Induktion  V.  s.  w. 


337 


praktische  Zwecke  —  wenigstens  bei  gröfseren 
Terrainschwierigkeiten  —  als  nicht  sicher  genug 
betrachten  müssen.  Während  der  Fahrt  Uber 
den  Semmering  fiel  nämlich  die  Potenzial- 
differenz an  den  Lampen  in  der  Regel  bis 
unter  14  Volt. 


Untersuchungen  über  die  Induktion  im  Pacinotti- 
Gramme'schen  Ring.  . 

Von  August  Isenbeck. 

$  1.  Einleitung. 

In  den  letzten  Jahren  wurden  zahlreiche  ex- 
perimentelle Untersuchungen  mit  den  neueren 
dynamoelektrischen  Maschinen  angestellt.  Fast 
sämmtliche  Arbeiten  Uber  diesen  Gegenstand 
beschäftigen  sich  jedoch  nur  damit,  den  Total- 
strom, den  eine  solche  Maschine  liefert,  zu 
messen  und  seine  Abhängigkeit  von  der  Drehungs- 
geschwindigkeit und  anderen  Umständen  zu  er- 
mitteln. 

Ueber  die  Frage,  wie  sich  der  Strom,  wel- 
cher in  einer  einzelnen  Spule  des  Pacinotti- 
Gramme'schen  Ringes  bei  seiner  Rotation  ent- 
steht, auf  die  verschiedenen  Punkte  ihrer  Be- 
wegung vcrtheilt,  ist  eine  ausführlichere  Unter- 
suchung bisher  nicht  angestellt  worden. 

In  den  Lehrbüchern  der  Elektrotechnik  wird 
das  Prinzip  der  elektrodynamischen  Maschinen 
mit  konstantem  Strome  gewöhnlich  an  einem 
einfachen  Schema  demonstrirt,  bei  dem  eine 
Spule  sich  über  einen  Eisenring  bewegt,  welcher 
zwischen  zwei  Magnetpolen  sich  befindet. 

Bei  den  wirklichen  Maschinen  sind  diese 
Magnete  stets  mit  mehr  oder  minder  grofsen 
Polschuhen  versehen.  Die  Erfahrung  hat  ge- 
zeigt, dafs  unter  Benutzung  letzterer  die  Wirkung 
der  Maschine  eine  erheblich  bessere  ist,  als  ohne 
dieselben.  In  neuerer  Zeit  hat  man  ferner  be- 
gonnen, diese  Polschuhe  bis  ins  Innere  des 
Ringes  fortzusetzen,  so  dafs  sie  diesen  wenigstens 
theilweise  umfassen,  und  endlich  auch  versucht, 
die  Wirksamkeit  der  Dynamomaschinen  dadurch 
zu  erhöhen,  dafs  man  ins  Innere  des  rotirenden 
Ringes  noch  einen  Magnet  bringt. 

Um  eine  eingehende  Kenntnifs  von  dem  Ein- 
flufs  und  der  Wirkung  dieser  verschiedenen  An- 
ordnungen zu  erhalten,  kann  es  nicht  geniigen, 
in  den  verschiedenen  Fällen  nur  den  Gesammt- 
strom  der  Maschine  zu  betrachten;  es  ist  wün- 
schenswerth  und  wichtig,  zu  wissen,  welche 
Gröfse  der  Strom  auf  den  einzelnen  Stellen 
des  rotirenden  Ringes  bei  den  verschiedenen 
Formen  der  Maschine  hat.  Eine  Untersuchung 
hierüber  mufs,  wenn  die  Resultate  derselben 
direkt  technische  Bedeutung  haben  sollten,  selbst- 
verständlich an  Maschinen  der  verschiedensten 
Konstruktionen  ausgeführt  werden. 


Handelt  es  sich  nur  darum,  die  Erscheinun- 
gen in  allgemeinen  Zügen  festzustellen,  so  wird 
es  genügen ,  die  Versuche  an  einem  einfachen 
Maschinenmodell  (gewissermafsen  einem  Schema 
der  Dynamomaschinen)  auszuführen,  an  welchem 
leicht  und  bequem  die  verschiedenen  Formen 
der  wirklichen  Maschinen  annähernd  nachgebil- 
det werden  können. 

Ich  habe  mich  darauf  beschränkt,  nur  Ver- 
suche nach  dem  Schema  der  Gramme'schen 
Maschine  anzustellen,  und  habe  den  Fall  der 
Siemens'schen  dynamoelektrischcn  Trommel- 
maschine (System  von  Hefner- Alteneck)  nicht 
untersucht. 

Auf  Veranlassung  von  Herrn  I'rof.  Dr.  Kundt 
habe  ich  mit  einem  solchen  Modell,  welches 
mir  derselbe  angab,  eine  Reihe  von  Versuchen 
angestellt,  die,  wenn  ihnen  ein  direkter  Werth 
für  die  Technik  auch  nicht  zukommt,  doch 
einen  nicht  unwichtigen  Einblick  in  die  Wirk- 
samkeit der  Dynamomaschinen  bieten. 

Das  Modell  erlaubte,  die  Induktion  auf  einer 
kreisförmigen  Ringbahn  zu  untersuchen,  welche 
sich  zwischen  zwei  Magnetpolen  befindet;  es 
konnten  sodann  an  die  Pole  Polschuhe  gesetzt 
werden,  ferner  in  den  Ring  eine  Eisenscheibe 
gebracht  und  endlich  auch  letztere  durch  einen 
Magnet  ersetzt  werden.  Auf  der  Ringbahn 
selbst  befand  sich  entweder  ein  nicht  magne- 
tischer Körper  oder,  wie  bei  den  Dynamo- 
maschinen, ein  Eisenring. 

Ich  gebe  nun  zunächst  eine  Beschreibung 
des  von  mir  benutzten  Apparates. 

§  2.  Beschreibung  des  Apparates. 

Auf  einem  starken  Bret  AA  (Fig.  1)  ist  um 
die  Axe  C  ein  kleines  Bretchen  BB  drehbar. 
Auf  diesem  Bretchen  kann  entweder  ein  Holz- 
ring R  oder  ein  diesem  geometrisch  genau 
gleicher  Eisenring  befestigt  werden.  Auf  dem 
Holz-  oder  Eisenring  kann  die  kleine  Induktions- 
spule b  an  jeder  beliebigen  Stelle  festgeklemmt 
werden. 

Wird  das  Bretchen  BB  gedreht,  so  dreht 
sich  mit  demselben  der  auf  ihm  befestigte  Ring 
und  mit  diesem  auch  zugleich  die  Induktions- 
spule. 

Aufserhalb  des  Ringes,  genau  in  der  Rich- 
tung eines  Durchmessers,  sind  zwei  Magnete  M 
und  M'  angebracht,  an  denen  nötigenfalls  noch 
die  Polschuhe  S,  S'  angebracht  werden  können. 
Ferner  konnte  in  das  Innere  des  Ringes  /i  ent- 
weder ein  Magnet  oder  eine  Eisenscheibe  ge- 
bracht werden;  die  Anordnung  war  indefs  so 
getroffen,  dafs  bei  der  Bewegung  des  Bret- 
chens  BB  der  eingelegte  Magnet  oder  die 
Eisenscheibe  in  Ruhe  blieben.  Ist  nun  die 
Spule  b  an  einer  bestimmten  Stelle  des  mit 
einer    Kreistheilung')    versehenen    Holz-  oder 

-;•  l')je   Rinjc  werden   »kt<        cingestelll.  <UI\  ilic  l'uiiUic  o 
un<l  i3ori  *ien  M.iffnrtpolen  ccriitle  ^cicrmiUcr^tehen 

43 


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338 


Abhandlungen. 


Elektrotkchn.  Zkitschkift. 

AUGUST  1883. 


Eisenringes  eingestellt,  und  wird  das  Bret- 
chen  B  B  mit  Ring  und  Spule  um  einen  kleinen 
Winkel  gedreht,  so  entsteht  in  der  Spule  ein 
Induktionsstrom,  der  an  einem  Galvanometer  ge- 
messen werden  kann. 

Um  die  Spule  stets  um  einen  gleichen  Winkel 
zu  drehen,  befinden  sich  an  dem  Bretchen  B  B 
zwei  kleine  Messingstiftchen  /, /';  zu  beiden 
Seiten  derselben  sind  in  das  Bret  A  A  messin- 
gene Stifte  g,  g  eingeschlagen.  Die  Spule  wurde 

Fig.  1. 


nun  so  gedreht,  dafs  sich  die  Stifte  /  zwischen 
den  Anschlägen  g  in  der  einen  oder  anderen 
Richtung  bewegten.  Indem  die  Spule  nach  ein- 
ander auf  verschiedenen  Stellen  des  Ringes  be- 
festigt wurde,  konnte  so  unter  den  verschiede- 
nen Bedingungen  die  Induktion  auf  der  ganzen 
Ringbahn  untersucht  werden. 

Bezuglich  der  Dimensionen  und  Details  mögen 
die  folgenden  Angaben  genügen: 

Die  Magnete  M  und  Af  sind  250  mm  lange, 
15  mm  dicke   zylindrische,   an    beiden  Enden 


zugespitzte  Stäbe;  sie  haben  gleiches  magneti- 
sches Moment  und  sind  mit  ungleichnamigen 
Polen  einander  zugekehrt.  Der  Abstand  der 
gegenüberstehenden  Pole  ist  180  mm.  Die 
spitze  Form  der  Magnete  wurde  gewählt,  um 
den  Fehler  der  Abweichung  der  magnetischen 
Axe  der  Stäbe  von  ihrer  geometrischen  Axe 
möglichst  zu  vermeiden  ,  dann  auch  des- 
wegen, weil  es  bei  den  Versuchen  darauf 
ankommt,  dafs  ein  Durchmesser  des  Ringes 
genau  in  die  Verbindungslinie  der  Pole  beider 
Magnete  eingestellt  werden  kann,  was  bei  der 
gewählten  Form  der  Magnete  leicht  zu  machen 
ist.  Die  Polschuhe  S  sind  aus  weichem  Eisen 
gearbeitet  und  konnten  mittels  Messingschrau- 
ben befestigt  werden.  Der  Querschnitt  der  Pol- 
schuhe  ist  der  gleiche,  wie  der  des  Holz-  bezw. 
Eisenringes;  sie  umgeben  letzteren  in  einem 
Abstände  von  8  mm  und  lassen  bei  ao°  bezw. 
270°  ein  Stück  von  200  frei.  In  ihrer  Mitte 
laufen  dieselben  in  ein  dickeres  zylindrisches 
Eisenstück  aus,  welches  eine  Einbohrung  in 
Gestalt  der  zugespitzten  Magnetenden  hat  und 
in  welche  letztere  genau  einpassen.  Der  innere 
Durchmesser  beider  Ringe  beträgt  14  mm,  der 
äufcere  16  mm;  ihr  Querschnitt  ist  quadratisch. 
Beide  Ringe  waren  auseinandernehmbar,  und 
es  war  auf  diese  Weise  möglich,  ein  und  die- 
selbe Spule  /'  auf  beiden  Ringen  zu  benutzen. 

Bemerken  will  ich  noch,  dafs  aufser  den  um 
qo°  von  den  Magnetpolen  entfernten  Anschlag- 
stiften g  noch  zwei  Paar  ebensolche  Anschläge 
g'  auf  dem  Bret  angebracht  waren,  welche 
um  6o°  von  den  erst  erwähnten  abstehen  und 
ebenso  weit  wie  diese  von  dem  Drehpunkte  C 
sowie  unter  einander  entfernt  sind.  Das  Bret- 
chen BB  wurde  dann  so  eingelegt,  dafs  sich 
die  Stifte  /,  /'  zwischen  diesen  Anschlägen  be- 
wegen konnten,  wenn  die  Stellen  des  Ringes 
untersucht  werden  sollten,  welche  gegen  oo° 
von  den  Magnetpolen  entfernt  sind. 

Die  Gröfse  der  jedesmaligen  Drehung  der 
Induktionsspule  folgt  aus: 

Entfernung  der  Anschlagstifte  g,  g  20,5  mm. 
Abstand  vom  Drehpunkt  C  166  mm, 

9  —  7  5  • 
Um  die  Ströme,  welche  in  der  Induktions- 
spule t>  bei  ihrer  Bewegung  vor  den  Magnet- 
polen entstehen,  zu  messen,  benutzte  ich  ein 
Fdelmann'sches  Galvanometer.  Die  Schwingun- 
gen des  Magnetes  in  demselben  wurden  durch 
übergeschobene  Kupferhülsen  mäfsig  gedämpft 
und  die  Schwingungsdauer  durch  einen  Astasi- 
rungsmagnet  stark  vergröfsert. 

Es  wurde  ermittelt: 

Dämpfungsverhältnifs  K~-  1,048, 
Schwingungsdauer   T  —  8,,'. 

Die  Ablenkungen  wurden  durch  Spiegel- 
ablesung mittels  eines  Skalenfernrohres  beob- 
achtet. 


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Elekthotechn.  Zeitschrift. 

 AUGUST  tUy  AUGUST  ISENBECK,   UNTERSUCHUNGEN  ÜBER  DIE  INDUKTION  U.  S.  W. 


339 


Galvanometer  sowie  Fernrohr  hatten  eine 
feste,  vor  Erschütterungen  gesicherte  Aufstellung 
in  einer  gegenseitigen  Entfernung  von  3,tj  m. 
Der  eigentliche  Apparat  war  so  aufgestellt,  dafs 
man  gleichzeitig  bequem  mit  der  linken  Hand 
das  Holzbretchen  mit  Ring  und  Spule  bewegen 
und  durch  das  Fernrohr  beobachten  konnte. 
Da  der  zu  messende  Induktionsstrom  selbst  in 
den  günstigsten  Fällen  nur  einen  geringen  Aus- 
schlag im  Galvanometer  hervorbrachte,  so  em- 
pfahl es  sich,  bei  allen  Versuchen  die  Multipli- 
kationsmethode anzuwenden.  Es  wurde  also, 
nachdem  durch  die  Bewegung  der  Spule  ein 
erster  Ausschlag  im  Galvanometer  hervorgebracht 
worden  war,  beim  nächsten  Durchgange  des 
Nullpunktes  der  Skala  durch  das  Fadenkreuz 
des  Fernrohres  die  Induktionsspule  in  entgegen- 
gesetzter Richtung  bewegt;  hierdurch  entsteht 
ein  dem  ersten  entgegengesetzter  Induktions- 
strom, wodurch  also  die  Schwingungsamplitude 


~f  =  5  499  6°o 


Innerer  Magnet: 

r  =  314.0  9  =  aoc 
r,  =  270,09,  =  300 

Durch  Division  der  Werthe  von  —  und  — 

T  T 

erhält  man: 

M 

S  3.  Anordnung  der  Versuche. 
Die  Versuche  wurden  nun  in  der  Aufeinander- 
folge angestellt,  wie  sie  das  folgende  Schema 
angiebt,  und  zwar  wurden  für  jede  bestimmte 
Stellung  der  Induktionsspule  zu  den  Magnet- 
polen gleich  für  die  mit  a,  b  und  c  (a  und  ß) 
bezeichneten  Fälle  die  Beobachtungen  hinter  ein- 
ander ausgeführt. 

I.  Magnete  ohne  Polschuhe: 

1.  mit  Holzring,  2.  mit  Eisenring. 


Fig.  2. 


vergröfsert  wird.  In  dieser  Weise  wurde  so 
lange  fortgefahren,  bis  die  Schwingungsampli- 
tude konstant  war.  Es  ist  unnöthig,  aus  den 
durch  Multiplikation  erhaltenen  Grenzbogen 
den  ersten  Ausschlag  zu  berechnen,  da  es  uns 
hier  nur  darauf  ankommt,  das  Verhältnifs  der 
Intensitäten  der  Induktionsströme  zu  ermitteln, 
welche  in  den  verschiedenen  Lagen  der  Spule 
zu  den  Magnetpolen  bei  ihrer  Bewegung  auf- 
treten, und  die  Grenzbogen  den  ersten  Aus- 
schlägen proportional  sind. 

Ich  gebe  schliefslich  noch  das  Verhältnifs  der 
magnetischen  Momente  der  zylindrischen  Stäbe 
zu  dem  des  Magnetes  an,  der  innerhalb  des 
Holz-  oder  Eisenringes  angebracht  werden  konnte. 
Das  Verhältnifs  des  magnetischen  Momentes  der 
Magnete  zur  Horizontalkomponente  des  Erd- 
magnetismus wurde  durch  Ablenkungsversuche 
bei  verschiedenen  Entfernungen  in  der  ersten 
Hauptlage  bestimmt. 

M       1  r'tgy  —  r,  *tg<p, 
T  ~  2  '     r*  —  r,' 
zylindrische  Magnete: 

r—  555,0  <p  =  200  AI 


r%  =  479.5<?i 


=  3°° 


29  003  000. 


II.  Magnete  mit  Polschuhen: 

1.  mit  Holzring,  2.  mit  Eisenring. 

a)  ohne  Einlage, 

b)  mit  Eisenscheibe, 

c)  mit  innerem  Magnete, 

o)  den  Magneten  gleichnamige, 
ß)  den  Magneten  ungleichnamige  Pole 
zukehrend. 

$  4.   Versuche  ohne  Polschuhe. 

I.    Induktionsspule   auf  dem  Holzringe. 

Der  Holzring  wurde  so  eingestellt,  dafs  der 
Nullpunkt  der  Gradtheilung  dem  einen  und  der 
Punkt  1800  dem  anderen  Magnetpole  genau 
gegenüberstand,  und  dafs  alsdann  die  Anschlag- 
stifte /  sich  in  der  Mitte  zwischen  den  An- 
schlägen g  bei  900  und  2700  befanden. 

Die  Tabelle  I.  giebt  das  Resultat  der  Beob- 
achtungen. Die  erste  Vertikalkolumne  enthält 
die  Angabe  des  Gradtheiles  auf  dem  Holzring, 
auf  dem  die  Mitte  der  Induktionsspule  einge- 
stellt war;  die  zweite  Hauptkolumne  A.  giebt 
die  Ausschläge  im  Galvanometer  in  Millimetern, 
nachdem  dieselben  konstant  geworden  waren, 
und  zwar  für  den  Fall,  dafs  sich  im  Innern  des 

43* 


Googl 


34<> 


Abhandlungen. 


AUCUST  igi3. 


Ringes  keine  Einlage  befand;  die  dritte  Ko- 
lumne B.  zeigt  den  Fall,  wo  eine  Scheibe  von 
weichem  Eisen,  die  vierte  und  fünfte  Kolumne  C. 
und  D.  endlich  den,  wo  der  erwähnte  Magnet 
eingelegt  war.  Letzterer  wurde  einmal  so  an- 
gebracht, dafs  er  dem  äufscren  Magnete  gleich- 
namige Pole  zuwendete;  diese  Stellung  ist  in 
der  Tabelle  mit  A',  JV  bezeichnet  oder  so,  dafs  er 
dem  äufseren  Magnet  ungleichnamige  Pole  zu- 
kehrte, welche  Stellung  mit  N,  S  bezeichnet  ist. 

Es  sollen  zunächst  die  Beobachtungen,  bei 
denen  sich  innerhalb  des  Holzringes  keine  Ein- 
lage befindet  (Hauptkolumne  A.),  etwas  näher 


diskutirt  werden.  Fig.  2  giebt  eine  graphische 
Darstellung  derselben.  Die  Abszissen  geben  die 
Gradtheile  des  Holzringes,  auf  welche  die  In- 
duktionsspule eingestellt  war,  die  Ordinaten  die 
in  diesen  Positionen  erhaltenen  Ausschläge  in 
Millimetern  an.  Bei  o°  zeigt  sich  ein  Maxi- 
mum, von  dem  die  Kurve  schnell  abfällt.  (Die 
Ordinaten  bei  o°  und  1800  sind  wegen  Mangels 
an  Raum  weggelassen.)  Bei  etwa  io°  geht  sie 
durch  o  zu  negativen  Werthen  über,  erreicht 
bei  20°  ein  negatives  Maximum  und  nähert  sich 
dann  langsam  der  Abszissenaxe,  die  sie  bei  oo* 
erreicht. 


Tabelle  I. 


Holxring  ohne  Polschuhe. 


A. 

n. 

c. 

D. 

ohne  Einlage 

mit  Scheibe 

Magnete  A',  Ar 

Magnete  A',  i' 

0 

90 

zro 

0 

90 

«80 

1 

•  2-0 

0 

90 

180 

270 

0 

90 

2-0 

—90 

—  120 

—270  |  —  360 

—90 

—  180 

-270 

:  — 360 

—90 

—  lgo 

—»70 

—  360 

—90 

— 180 

— 170 

-36k> 

0 

559 

—53- 

55''' 

543 

—5i  1 

539 

565 

—548 

564 

510 

-493 

50« 

5 

3'8 

-25s 

—329 

369 

299 

—  »35 

-300 

3!3 

331 

—»75 

—  344 

353 

261 

—  188 

-7» 

10 

30 

—  11 

—49 

38 

»7 

— 29 

65 

-47 

—88 

70 

—  34 

25 

-15 

15 

—  59 

67 

Ii 

-56 

-77 

84 

63 

— 66 

—9 

M 

1 

? 

—  «45 

17b 

-14- 

20 

—80 

83 

1  7 

—  74 

-93 

9* 

89 

—85 

—43 

45 

37 

—42 

—  145 

'*3 

—  112 

*5 

-75 

84 

7* 

-68 

—82 

86 

84 

—  73 

-69 

84 

68 

—64 

—74 

69 

• 

30 

—61 

73 

65 

—  53 

-64 

76 

66 

—74 

82 

81 

-64 

—  33 

36 

11 

—  22 

35 

-46 

58 

53 

—48 

-49 

63 

54 

—48 

—66 

77 

68 

-59 

—  14 

30 

,6 

-.2 

40 

—40 

45 

43 

—  3» 

—  37 

50 

46 

—  2} 

—  54 

65 

59 

—43 

—  10 

«4 

I  I 

-5 

45 

—34 

33 

34 

—  22 

—  3i 

37 

30 

—  !b 

—49 

53 

53 

-29 

1 1 

9 

1 

5° 

—»4 

*3 

28 

—  '4 

—24 

22 

26 

—9 

—34 

35 

38 

—  18 

> 

60 

—  18 

'7 

'7 

'ZI 

-»7 

'5 

14 

-5 

—28 

21 

22 

— 12 

! 

1 

70 

—  8 

8 

9 

—  5 

6 

6 

—4 

—n 

12 

—9 

> 

i 

80 

> 

1 

> 

1 

> 

f 

? 

> 

> 

> 

f 

? 

> 

> 

} 

l 

90 

-  1  - 

Dafs  die  Erscheinungen  qualitativ  in  dieser 
Weise  verlaufen  müssen,  zeigt  die  Berechnung 
eines  ideellen  Falles,  dem  sich  die  faktischen 
Versuchsbedingungen  hinlänglich  genau  an- 
schliefsen. 

Wird  ein  in  sich  geschlossener  linearer  Leiter 
in  einem  magnetischen  Felde  bewegt,  so  durch- 
liefst ihn  in  positiver  Richtung  eine  Elektrizitäts- 
menge, welche  proportional  ist  der  Abnahme 
von  i.  m  w,  wo  m  eine  magnetische  Masse  und 
w  der  körperliche  Winkel  ist,  unter  welchem 
die  negative  Seite  des  Leiters  von  dem  Orte 
derselben  gesehen  wird  und  die  Summe  über 
alle  magnetische  Massen  zu  erstrecken  ist. 

Wir  denken  nun  die  Spule  ersetzt  durch  eine 
einfach  gekrümmte  Strombahn,  die  die  sehr 
kleine  Fläche /umschliefst,  in  einer  durch  O  senk- 
recht zur  Ebene  des  Ringes  gelegten  Ebene  O  M 
und  jeden  Magnet  durch  zwei  Pole,  von  denen 
wir  nur  die  dem  Ringe  zunächst  gelegenen  P 
und  P'  berücksichtigen  (Fig.  3). 

Bezeichnen  wir  dann  die  in  positiver  Rich- 
tung auf  der  Ebene  des  Leiters  errichtete  Nor- 
male  mit  M  7]   die   magnetischen   Massen  in 


den  Polen  P  und  P'  mit  m  und  —  m  und 
setzen : 

MP  r  AfP>=-rl, 

O  M  -  1    O  P  -  O  P'  —  /, 

£_  P M  T  —  q,  /_  P'  M  T-.--.tp,, 

J_OMP  -  &  /  O  AfP  -  &,  _  AfOP^a, 

so  ist: 


2.  m  w 


cos  v 


Hierin  ist: 


r1  —  1  4-  /'  —  2/  cos  a, 


COS  C»  r 


9  r^  —  stnä-  -  — 


1  +  /'  +  2  /  tos  a, 

/  sin  a 


COSl,),  — 

also : 
1  m  w 


sin>,  — 


(1  -f-/»"  —  2 /cos«)"»' 
/  sin  a 

(i  -f-      -f-  2  f  cos  aVi 


f    I  sin  a  


sin  a 

(•  +/*  -f  2  /  cos  a) 


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Elektrotf.chn.  Zeitschrift. 

 aucust  igg,  August  Isenbeck,  Untersuchungen  üher  die  Induktion  u.  s.  w.  341 


Bei  einer  sehr  kleinen  Drehung  des  Leiters  Beobachtungen  der  Kolumnen  B.,  C.  und  I).  gra- 
um  O  wird  folglich  ein  Integralstrom  induzirt  phisch  dargestellt,  wobei  die  Ordinaten  die  arith- 
proportional  mit: 


1     //  i  m  w 

/« f  da. 


p  cos  et 
(i  ArP*  —  2 /»cos  aV> 
3  p"  sin  et* 

[l  -f  p1  —  2/(OSCt)S> 

p  cos  a 


(1  +  /"  4-  2 /cos  a)"» 

3 /'sin  et' 
(«"+  /'  +  */  cos  a^»' 

»■'ig-  3 


0 

1-  ig-  4- 


»ig-  5- 


20       40      60       80     0      20      <»0       60  80 


Die  Werthe  dieses  Ausdruckes  habe  ich  für  metischen  Mittel  aus  der  an  entsprechenden 
verschiedene  Abstände  der  Magnetpole  von  ein-     Stellen  der  vier  Quadranten  des  Holzringes  er- 


60     80  0 


20       >f0      60      60    0       20      HO      60  80 


ander  berechnet  und  in  der  Fig.  4  für  p  =  0,7, 
0,8  und  0,9,  sowie  in  der  Fig.  5  Air  p  I,t, 
1,3  und  1,3  graphisch  aufgetragen.  Die  Aehn- 
lichkeit  dieser  Kurven  mit  der  in  Fig.  2  ge- 
zeichneten tritt  augenfällig  zu  Tage. 

Ebenso  wie  die  Beobachtungen  der  Ko- 
lumne A.  (Tab.  I)  in  Fig.  2  sind  in  Fig.  6  die 


haltenen  Ausschläge  sind.  Der  Charakter  der- 
selben ist  im  Allgemeinen  der  gleiche.  In 
jedem  Quadranten  findet  ein  Wechsel  der  Strom- 
richtung statt,  nur  variirt  die  Form  und  das 
|  Gröfsenverhältnifs  der  Flächenstücke  oberhalb 
|  und  unterhalb  der  Abszissenaxe,  welche  Strömen 
entgegengesetzter  Richtung  entsprechen. 


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34» 


Abhandi.ungkn. 


Elektrotkch?*.  ZEiTsr  H»rrr. 

 AUGUST  ilS]. 


II.  Induktionsspule  auf  dem  Eisenringe. 

Die  Entfernung  der  Magnetenden  von  ein- 
ander wurde  ungeändert  beibehalten,  ebenso 
die  Entfernung  des  Ablesefernrohres  und  des 
Apparates  von  dem  Galvanometer.  Heim  Beginn 
der  Beobachtungen  mittels  der  Multiplikations- 
methode zeigte  es  sich,  dafs,  wenn  die  Induk- 
tionsspule auf  o°  eingestellt   war,   schon  sehr 


Fig-  7  giebt  eine  graphische  Darstellung  der- 
selben. Um  diese  Kurven  mit  den  früheren 
(Fig.  6)  zu  vergleichen,  mufs  man,  wie  soeben 
erwähnt,  sich  die  Ordinaten  verdreifacht  denken. 
Die  Form  der  Kurven  hat  mit  der  der  früheren 
bei  Anwendung  des  Holzringes  einige  Aehnlich- 
keit;  auch  hier  geben  die  Kurven  bei  o°  ein 
Maximum,  schneiden  die  Abszissenaxe  zwischen 


bald  die  Schwingungsbogen  so  grofs  wurden, 
dafs  sie  Uber  die  Skala  hinausgingen.  Es  wur- 
den daher  die  Rollen  des  Galvanometers  mehr 
auseinandergeschoben  und  die  Empfindlichkeit 
desselben  hierdurch  auf  ein  geeignetes  Mafs 
hcrabgedrückt.  Die  unter  diesen  Verhältnissen 
angestellten  Beobachtungen  müssen  mit  einem 
Faktor  multiplicirt  werden,  um  sie  auf  den  Fall, 
dafs  der  Abstand  der  Galvanometerrollcn  der 
gleiche  wie  früher  ist,  zu  reduziren.  Dieser  Re- 
duktionsfaktor wurde  zu  3,0  bestimmt.  Die 
Beobachtungen  umfassen  nur  einen  Quadranten. 
Die  Tabelle  II.  giebt  eine  Zusammenstellung  der- 
selben (die  Zahlen  sind  mit  3,0  zu  multipliziren). 

Tabelle  II. 


o°  und  90°  und  erreichen  sie  bei  90°  zuui 
zweiten  Male  von  der  negativen  Seite  her. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Eisenring  ohne  Polschuhc. 


!.«• 

A. 

B. 

C. 

D. 

ohne  Ein- 

mit 

Magnete 

Magnete 

lage. 

Scheibe. 

N,  N. 

N.S. 

0° 

679 

625 

863 

457 

10 

301 

254 

493 

98 

20 

80 

41 

220 

-65 

30 

10 

—  »0 

83 

-68 

40 

—  «5 

—41 

9 

-56 

50 

—24 

—41 

—  18 

—43 

60 

—  «7 

— »8 

— 21 

—30 

7° 

— 11 

—  16 

— 10 

—  19 

Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Akku- 
mulatoren. 

Von  H.  Aron. 

Man  kann  bei  Akkumulatoren  vier  verschie- 
dene Arten  des  Nutzeffektes  unterscheiden: 
erstens  den  Nutzeffekt  der  Ladung  n;  es 
ist  dies  das  Vcrhältnifs  der  durch  das  Element 
beim  Entladen  strömenden  Elektrizitätsmenge 
zu  der  beim  Laden  durch  dasselbe  strömenden 

/  T 
pdt  und  Q=JJdt, 

wo  J  und  T,  i  und  /  die  Stromstarke  und  die 
Dauer  bei  der  Ladung  bezw.  bei  der  Entladung 
bedeuten.  Bezeichnet  man  mit  (_/)  und  (0 
die  Mittelwerthe  der  Stromstärke,  so  ist  auch 
q  —  (/') .  /  und  Q  =  (/).  T;  daher  können  wir 
den  Nutzeffekt  der  Ladung  leicht  aus  dem  Mittel- 
werthe der  Stromstärken  und  der  Dauer  der 
Ladung  bezw.  Entladung  finden. 

n~  U)-T 
schläge  a  und  b  in  einem  Kupfer-  oder  Silber- 


=  — r-  •    Hierin  ist  q 


Bestimmt   man   die  Nieder- 


iv  Goo< 


aucust  ■«b3.  H.  Aron,  Zur  Bkrk«  hni  no 


OES  NUTZEFFEKTES  VON  AKKUMULATOREN.  343 


voltameter  beim  Laden  und  Entladen,   so  ist 

auch  n  =  —■ 
a 

Die  zweite  Art  des  Nutzeffektes,  die  zu  be- 
trachten ist,  ist  der  Nutzeffekt  der  chemi- 
schen Aktion  N.  Ks  ist  dies  das  Verhältnifs 
der  beim  Kntladen  durch  die  chemischen  Pro- 
zesse geleisteten  Arbeit  zu  der  beim  Laden  zur 
Lösung  der  eingetretenen  Verbindungen  und  zur 
Zurückführung  der  Atome  in  ihre  ursprüngliche 
Lagerung  aufgewendeten  Arbeit,  und  zwar  ist 

je  i  dt 

(liest  s  Verhä'.tnifs  .V  -  -    "  ■      Da  t  im 

Allgemeinen  kleiner  und  höchstens  gleich  E  ist, 
>o  ist  A'  5*  »■ 

Die  dritte  Art  des  Nutzeffektes,  die  wir  be- 
trachten wollen,   ist  der   elektrische  Nutz- 
effekt  A'.     Ks   ist   dies   das  Verhältnifs   der  | 
beim  Kntladen  nützlich  verwendeten  Arbeit  zu  j 
der  gesammten  bei  der  Ladung  aufgewandten  | 
elektrischen  Arbeit;   A'  unterscheidet  sich  von  , 
X  durch  den  Kinflufs  des  Widerstandes  im  K'e- 
mente  selbst,  welcher  die  beim  Laden  nöthige 
Arbeit   gegenüber   der  chemischen  Arbeit  ver- 
mehrt und  beim  Kntladen  die  nützliche  Leistung 
der    chemischen  Arbeit    vermindert;  bedeuten 
/T'und  w  den  Widerstand  der  Kiemente  beim 
Laden  bezw.  Kntladen,  so  ist 

/(,/  _/>«,)  dt 
f{F.J+f*\V)Jt 

o 

Ks  ist  daher  stets  A*  <C  Ar. 

Die  vierte  Art  des  Nutzeffektes  ist  der  Nutz- 
effekt der  mechanischen  Knergie  M. 
Dieser  Werth  unterscheidet  sich  von  K  um  den 
Faktor,  um  welchen  die  nützliche  elektrische 
Knergie  der  Dynamomaschine  sich  von  der  auf- 
gewendeten Arbeit  des  Motors  unterscheidet; 
es  ist  daher  wiederum  M  <C  A',  so  dafs  die  vier 
betrachteten  Nutzeffekte  der  Reihe  nach,  in  der 
sie  aufgezählt  sind,  stets  kleinere  Werthe  geben. 

Da  für  die  Leistung  des  Akkumulators  nicht 
der  Verlust  in  der  Maschine  mafsgebend  ist, 
so  wird  für  praktische  Zwecke  gewöhnlich  nicht 
M,  sondern  der  elektrische  Nutzeffekt  A*  ange- 
geben. 

Aber  auch  K  hängt  vom  Widerstand  im 
Akkumulator  ab,  und  dieser  Widerstand  variirt 
mit  der  Anordnung,  Anzahl  und  Gröfse  der 
Polplatten  und  ist  daher,  obwohl  von  grofser 
praktischer  Wichtigkeit,  doch  nicht  von  prin- 
zipieller Bedeutung  für  das  Akkumulator- 
system. Das  Akkumulatorsystem  wird  haupt- 
sächlich charakterisirt  —  insbesondere  ist  hierauf 
beim  gegenwärtigen  Stande  der  Frage  Gewicht 
zu  legen  —  durch  die  Gröfse  des  chemischen 
Nutzeffektes  A';    ist  N  grofs,   so  kann  man 


hoffen,  durch  passende  Anordnung  brauchbare 
Resultate  mit  den  Akkumulatoren  zu  erreichen, 
sonst  aber  nicht.  Es  ergiebt  sich  mm  eine  prak- 
tisch brauchbare.  Methode,  N  angenähert  zu 
bestimmen,  aus  folgender  Betrachtung: 
t 


Ks  ist  i\r—  °- 


V--; 

fEJdt 


nimmt  man  an,  dafs 


E  beim  Laden  angenähert  konstant  ist,  und 
dafs  man  beim  Kntladen  nur  insoweit  von  den 
Akkumulatoren  Gebrauch  macht,  als  e  ange- 
nähert sich  konstant  hält  —  in  der  That  Ist 
eine  Benutzung  darüber  hinaus  weder  vortlieil- 
haft  noch  in  den  meisten  Fällen  möglich  — , 
t 

t  </ 

c  _  —  oder  A  —        •  oder 


su  ist    X  -— 


-  oder  A* 
Ef/dt 


A 


e 

E 


n. 


Nimmt  man  an,  wie  das  bei  dem  bekannten 
Versuche  mit  der  Faure'schen  Batterie'  im  Con- 
servatoire  des  Arts  et  Metiers")  der  Fall  war, 

dafs  nahe  t  —  E  ist,  so  ist  N  rrr.  ^  —  n. 

Sieht  man  dagegen  die  Bestimmung  von 
Reynier    als    mafsgebend    an'),  wonach 

E—  z,2  V,  dagegen  t  —  2  V,  so  ist    ^  o,9 

q 

und  N  —  0,9  ^  =  0,9  n. 

Die  Zahlen,  welche  Hall  wachs  jüngst  ver- 
öffentlicht hat"),  geben  ein  Mittel,  den  prak- 
tischen Werth  dieser  Methode  zu  prüfen.  Ks 
wird  darin  für  21  Versuche  mit  verschiede- 
nen Kiementen  und  unter  sehr  verschie- 
denen Bedingungen  T,  (J),  t  und  (/)  — 
{J)  und  (/)  sind  daselbst  mit  und  (/0)  be- 
zeichnet —  und  der  direkt  berechnete  Werth  von 
A'  angegeben;  ich  habe  in  der  umstehenden 

<7 
Q 

es  A'  gegenübergestellt;  es  zeigt  sich  so,  inwie- 
weit »  ein  Mafs  für  A"  sein  kann ;  in  der  letzten 

X 

Kolumne  ist  alsdann  a  —  -  berechnet. 

/; 

Bei  Versuch  10  fand  ich  «  =  0,17,  während 
Hallwachs  für  A"  den  Werth  0,105  angiebt; 
hier  wäre  die  Abweichung  eine  sehr  grobe; 
aber  der  letztere  Werth  beruht  auf  einem  Rechen- 
fehler, es  mufs  an  der  Stelle  o,t5  anstatt  o,,oS 
heifsen,  wie  sich  aus  den  ebendasellwt  ange- 
gebenen Werthen  von  /  und  /.,  ergiebt.  Auch 
bei  Versuch  8  fand  ich  für  n  den  Werth  0,0«, 
während  Ar  als  0,06  aus  der  Tabelle  sich  er- 


Tabelle aus  diesen  Zahlen 


berechnet  und 


')  Elektrotechnische  Zettschtifi,  ilh,  S.  149. 
*■  Elektrotechnische  Zeitschrift,  t88j,  S.  »aj. 
"}  Elektrotechnik  lie  Zeitschrift.  i88j,  S.  »8. 


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344 


El.KKTKOTH  UN.Zkm  s«  IIKIF'I  . 
ACOfST  1883. 


giebt;  der  Unterschied  schien  mir  zu  beträcht- 
lich; auch  hier  miifs  ein  Irrthum  bei  der  Be- 
rechnung von  A'  sich  eingeschlichen  haben, 
wie    aus    folgender   Betrachtung    sich  ergiebt: 

Ks    ist   stets  /-  ffiJt^   (i)'J  r  f,    wo   r  den 

c 

Widerstand  des  äufseren  Schliefsungskreises  be- 
deutet; nun  berechnet  sich  geraäfs  den  Angaben 
Hallwachs'  f/)'r/  -  jl4,  wahrend  er  selbst 
für  /  nur  den  Werth  2,0  angiebt.  Mit  Hülfe 
des  Werthes  2,4  für  /  ergiebt  sich  für  .V  der 
Werth  0,07.  Bei  den  Berechnungen  von  a  in 
der  obigen  Tabelle  sind  in  diesen  beiden  Fällen 
die  von  mir  korrigirten  Werthe  von  X  zu  Grunde 
gelegt. 

Als  Mittel  aus  den  2  1  Versuchen  ergiebt  sich 
x  —  o.s.,.  Bedenkt  man,  dafs  Hallwachs  bis 
zu  Kndc  des  charakteristischen  Abfalles  die 
Entladungen  ausgerechnet  hat,  dafs  es  aber 
richtiger  ist,  nur  bis  zum  Anfang  desselben  den 
Nutzeffekt  zu  rechnen,  weil  «1er  sehr  rasch 
fallende  Strom  praktisch  nicht  mehr  nutzbar  ver- 
wertet werden  kann,  so  ist  der  Werth  a  --.  o,9  ein 
sehr  wahrscheinlicher  und  die  Bestimmung  von 

Kevnier  von     —  —  erscheint  daher  als 

E  2,j  / 

nahe  zutreffend,  so  dafs  wir  danach,  insbeson- 
dere mit  Rücksicht  auf  die  grofsen  Abweichungen, 
welche  die  verschiedenen  Versuche  unter  sich 
zeigen  ,  für  Blei  -  Akkumulatoren  die  Formel 
X  —  o,v  n  als  eine  recht  brauchbare  Annähe- 
rung ansehen  können.  Zugleich  scheint  es,  weil 
der  Abfall  ziemlich  rasch  erfolgt,  nicht  sehr 
wesentlich  darauf  anzukommen,  ob  man  am 
Anfang,  in  der  Mitte  oder  am  Ende  des  charak- 
teristischen Abfalles  die  Entladung  abbric  ht.  Man 
hat  danach  nur  nöthig  T,  /,  ij)  und  (/")  zu  be- 

stimmen;  dann  ergiebt  sich      —  0,9    ,  *  '  • 

/  .  (./) 

Her  Werth  der  soeben  nachgewiesenen  Be- 
stätigung dieser  Formel  durch  die  Zahlen  von 
Hall  wachs  erfährt  leider  eine  erhebliche 
F.inbufse  durch  den  Nachtrag  zu  seiner  Arbeit '), 
welcher  gleichzeitig  einen  Angriff  auf  die  vor- 
bezeichnete Methode,  X  durch  n  zu  messen, 
die  ich  zuerst  in  meinem  Vortrag  Uber  Akku- 
mulatoren *)  angewandt  habe,  bildet.  In  diesem 
Nachtrage  bemerkt  Hall  wachs,  dafs  er  meine 
Arbeit  bei  Veröffentlichung  seiner  Versuche  nicht 
gekannt  hat,  nachdem  er  dieselbe  hat  kennen 
lernen,  berechnete  er  nachträglich  selbst  den 
q 

Werth  n  r=    v   un(l  stellte  diese  Werthe  den 

in  der  Tabelle  oben  verzeichneten  Werthen 
von  X  gegenüber,  wo  sich  allerdings  auch  nicht 
die  geringste  Ucbereinstimmung  zwischen  dem 
Werthe  von  n  und  X  zeigt;  so  findet  sich  bei 
Versuch  21  z.B.  «  =  0,66  und  .Wo,.),  also 

1    W,  II  1 1 1  w  ichs  ,  llcm*rkung  utier  'Ite  Keiefliming  <\r\  Nutr- 
etfrLl«'- «nn  I..tiluiii;««rfu1rn.  Klekirutrclinixclic  /ciuttuifl,  188  i,S  toi. 
•  Klelitrotethnuche  Zcitsclinft,  1S83.  S.  105. 


hat  n  fast  den  dreifachen  Werth  von  X,  während 
ich  oben  n  —  o,37  aus  seinen  Angaben  be- 
rechnet habe. 

Dem  Verfasser  scheint  entgangen  zu  sein,  dafs 
er   in   seinen   ersten  Zahlen  schon  ein  Mittel, 

_   zu  berechnen,  gegeben  hat,  und  dafs  mit 

diesen  Werthen  seine  Zahlen  im  Nachtrag  im 
vollkommenen  Widerspruche  stehen.  Er- 
klärlich scheint  mir  der  Widerspruch  nur,  wenn 
1  man  annimmt,  dafs  Ha  II  wachs  bei  seinen  ersten 
Zahlen  (/')  nur  aus  dem  Theile  der  Entladung 
berechnet  hat,  den  er  auch  für  den  Nutzeffekt 
in  Betracht  gezogen,  nämlich  bis  zu  Ende  des 
charakteristischen    Abfalles,    dafs  -er  dagegen 
f  i  dt  im   Nachtrage   noch  weiter  hinaus  über 
jenen  nicht  enden  wollenden  Theil  der  Resten t- 
I  ladung  ausgedehnt  hat,  wo  die  Säule  unnütz 
bei  sehr  geringer  elektromotorischer  Kraft  sich 
|  erschöpft.     Vielleicht  geschah  es,  worauf  aber 
I  hier  kein  Werth  zu  legen  ist,  um  gleiche  pro- 
|  zentische  Genauigkeit  für  //  und  X  zu  erlangen ; 
j  in   jedem    Falle    entspricht    dieses  Verfahren 
I  meinen  Voraussetzungen  nicht,  welche  ein  Ab- 
brechen  der  Entladung   verlangen,    wenn  der 
charakteristische  rasche  Abfall  der  Stromstärke 
eintritt,  und  daher  können  auch  die  daraus  her- 
geleiteten Zahlen  zu  einer  Kritik  meiner  Methode 
nicht  dienen,  dagegen  würden  die  ersten  Zahlen 
von  Hallwachs,  wenn  anders  sieden  von  mir 
ihnen  beigelegten  Sinn  haben,  eine  Bestätigung 
meiner  Behauptung  bilden. 


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0,405 

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Ei  ektkoI >;<  um.  Zkiisuiriki. 

AUGUST  l8«J. 


INTERNATIONALE  ELEKTRISCHE  AUSSTELLUNG  IN  WlEN. 


345 


Eröffnung  der  Internationalen  Elektrischen 
Ausstellung  in  Wien  1883. 

Am  16.  I.  M.  hat  die  feierliche  Eröffnung  der 
Internationalen  Elektrischen  Ausstellung  in  Wien 
in  programmmäfsiger  Weise  stattgefunden.  Be- 
einträchtigt  wurde  die  erhebende  Feier  aller- 
dings von  dem  strömenden  Regen,  der  wäh- 
rend des  ganzen  Tages  mit  nur  kurzen  Unter- 
brechungen anhielt  und  notwendiger  Weise 
den  Glanz  der  Festlichkeit  verminderte.  In 
Folge  dieser  äufserst  ungünstigen  Witterung  be- 
stand das  anwesende  Publikum  vorwiegend  aus 
offiziellen  Persönlichkeiten,  welche  sich  durch 
Rang  und  Stellung  verpflichtet  fühlten,  der 
Fröffnungs-Feierlichkeit  anzuwohnen,  und  somit 
hatte  auch  diese  letztere  selbst,  obwohl  sie 
einem  privaten  Unternehmen  galt,  einen  aus- 
geprägt offiziellen  Charakter.  In  Folge  des 
schlechten  Wetters  konnte  eineäufsereDekorirung 
des  Ausstellungsgebäudes  —  der  Rotunde  sammt 
Annexen  —  nicht  stattfinden,  und  es  fand  sich 
nur  ein  geringes  Publikum  ein,  welches  der 
Auffahrt  der  Festgäste  anwohnte;  die  letztere 
fand  vor  dem  nach  Süden  zu  gelegenen  Haupt- 
portale statt.  Vor  diesem  Portale  steht  in 
einiger  Entfernung  eine  mit  vier  Zifferblättern 
versehene  autodynamische  Uhr,  die  allgemein 
für  eine  elektrische  Uhr  angesehen  wird  und 
als  solche  auch  in  den  Tagesblättern  aufgeführt 
ist,  die  jedoch  mit  der  Elektrizität  nur  die 
Urquelle  aller  Kraft,  die  Wirksamkeit  der  Sonne 
gemein  hat.  In  der  Nähe  liegen  noch  die  bei- 
den hohen,  aus  Schmiedeisen  hergestellten 
Masten,  welche  mit  grofsen  Bogenlichtern  aus- 
gestattet werden  und  das  Hauptportal  beleuchten 
sollen,  auf  dem  Hoden.  Die  zum  Nordportale 
führende  Pferdebahnlinie  ist  noch  nicht  aus- 
gebaut und  die  elektrische  Eisenbahn,  wenn 
auch  nahezu  fertig  gestellt,  noch  nicht  dem 
Betrieb  übergeben.  Es  ist  demnach  der  Ver- 
kehr nach  und  von  der  Stadt  ein  unbequemer 
oder  theurer,  je  nachdem  man  sich  der  Omni- 
bus oder  der  Fiaker  bedient.  Diese  Ucbcl- 
slande  werden  indessen  in  wenigen  lagen  be- 
hoben sein. 

Wenn  nun  die  Ausstellung  von  Aufscn  her 
ein  Bild  der  Unfertigkeit  bot,  so  war  tlics  in  den 
inneren  Räumen,  von  deren  Gestalt,  Aneinander- 
reihung und  Vertheilung  an  die  verschiedenen 
Völker  der  auf  S.  346  beigefügte  Grundplan 
ein  übersichtliches  Bild  giebt,  erfreulicher  Weise 
nicht  der  Fall,  da  in  den  letzten  Tagen  vor 
der  Eröffnung  ununterbrochen  mit  fieberhafter 
Hast  gearbeitet  wurde.  Die  allen  Ausstellungen 
anhängende  Unvollkommenheit  des  Unfertigen 
war  daher  gerade  bei  der  eben  eröffneten  Aus- 
stellung nur  in  weit  beschränkterem  Grade,  ja 
an  vielen  Stellen  fast  gar  nicht  bemerkbar;  bei 
anderen  Ausstellungen  der  gleichen  oder  auch 


1 


verschiedener  Art,  steht  oder  stand  man  ganz  an- 
deren Unfertigkeiten  gegenüber.  Das  leitende 
Direktions  -  Körnitz  hat  selbst  diese  kleinen 
Mängel  nicht  verschuldet,  und  diese  sind 
somit  fast  lediglich  auf  Rechnung  säumiger 
Aussteller  zu  setzen. 

In  Folge  dieser  Verhältnisse  mufste  für  die 
ersten  Tage  die  Abend-Ausstellung  ganz  unter- 
bleiben; doch  wird  mit  derselben  schon 
Donnerstag,  den  23.  August,  begonnen  werden. 

Nach  diesen  Zwischenbemerkungen,  die  gleich 
den  zu  berichtenden  Thatsachen  dem  Leser 
zur  Orientirung  dienen  sollen,  setzen  wir  nun- 
mehr den  Bericht  über  die  Eröffnungs-Feierlich- 
keit fort. 

Wie  bekannt,  ist  Kronprinz  Rudolf  von 
Oesterreich  ein    aufrichtiger    Freund  der 

exakten  Wissenschaften  und  ihrer  Anwendungen 
—  der  Protektor  der  Ausstellung;  als  solcher 
hatte  er  beschlossen,  die  Ausstellung  persönlich 
zu  eröffnen.  Das  Erscheinen  des  hohen  Pro- 
tektors war  aber  durch  unvorhergesehene  Ereig- 
nisse sehr  in  Frage  gestellt.  Um  so  freudiger 
und  angenehmer  waren  die  Theilnehmer  der 
Eröffnungsfeier  überrascht,  als  kurz  vor  10  Uhr 
von  Eaxenburg,  der  dcrmaligen  Residenz  des 
Kronprinzen,  die  telegraphischc  Nachricht  ein- 
langte, dafs  derselbe  soeben  von  Laxenburg 
nach  dem  Ausstellungsplatze  abgereist  sei.  Wäh- 
rend in  der  Halle  des  Hauptportales  der  zur  Zeit 
in  Wien  weilende  Kronprinz  von  Portugal, 
ferner  die  Erzherzöge  Albrecht,  Wilhelm 
und  Johann  Salvator  und  zahlreiche  Generäle 
die  Ankunft  des  österreichischen  Kronprinzen 
erwarteten,  waren  auf  dem  Ausstellungsplatze 
schon  die  Minister  Graf  Kalnocky,  Graf 
By landt-Rheidt,  Graf  Falkenhain,  Baron 
Pino  und  Dr.  Prazak,  dann  die  meisten 
fremdländischen  Botschafter  und  Gesandten  an- 
wesend. Genau  um  11  Uhr  erfolgte  die  An- 
kunft. Nach  Begrüfsung  durch  die  Anwesenden 
betrat  Kronprinz  Rudolf  in  Begleitung  des  mit 
ihm  angekommenen  Herzogs  von  Koburg  und 
unter  den  Klängen  der  Volkshymne  den 
Haupttranscpt  und  stellte  sich  auf  den  Stufen 
des  Kaiserpavillons  auf,  um  die  folgende  An- 
sprache des  Ausstellungs  -  Präsidenten  Baron 
Erlange r  entgegenzunehmen : 

vKure  Kaiserliche  und  Königliche  Hoheit, 
durchlauchtigster  Kronprinz ! 

'Im  Namen  der  Kommission  der  Inter- 
nationalen Elektrischen  Ausstellung  habe  ich 
die  Ehre ,  Eure  Kaiserliche  und  Königliche 
Hoheit  ehrfurchtsvollst  zu  begrüfsen.  Das 
lebhafte  Interesse,  welches  in  unserem  Vater- 
lande den  grofsartigen  Errungenschaften  der 
Elektrotechnik  auf  allen  von  ihr  beherrschten 
Gebieten  entgegengebracht  wird  ,  hat  vor 
Jahresfrist  eine  Anzahl  patriotisch  gesinnter, 

44 

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346 


Ahhandlunhkn. 


Elkktrotf.chn.  Zeitschrift. 

ACCUST  i«8i. 


den  verschiedensten  Berufskreisen  angehören- 
der Manner  zu  dem  Zwecke  vereinigt,  die 
wahrhaft  Staunen  erregenden  Entdeckungen 
und  Frfwdungcn  ,  die  durch  angestrengte 
geistige  und  industrielle  Thätigkcit  erziel- 
ten   aufserordenllichen    Resultate    und  Fort- 


des  machtigen  Schutzes  und  Beistandes  unse- 
res allergnädigsten  Kaiserhauses  theilhaftig 
werden,  so  waren  auch  Eure  Kaiserliche  und 
Königliche  Hoheit  auf  unsere  ehrfurchtsvollste 
Bitte  gnädigst  hereit ,  der  Internationalen 
Elektrischen    Ausstellung    Höcl.stihre  Theil 


Grundrifs  des  Ausstellungsgebäudes  (Rotunde)  mit  Angabe  der 

Raumvertheilung. 


--»■  -  ^  * — - — - — - — 


:i  ^  I  ■  I  •  I  I.  , 


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\  ■  •  htttt-ö1,  1  1  TT>t:tttt"Ti  i  . 


9  V-  ^         ?  0 


I.  Oesterreich.     II.  Belgien.     III.  England.     IV.  Italien.     V.  Dänemark.     VL  Frankreich. 
VIL  Türkei.     VIII.  Deutschland.     IX.  Rufsland.     X.  Schweiz.     XI.  Amerika. 


schritte  in  übersichtlicher  und  gemeinfafs- 
licher  Weise  zur  Darstellung  zu  bringen. 

Dem  Beispiele  von  Paris  und  München 
folgend,  wurde  beschlossen,  auch  bei  uns 
eine  Internationale  Elektrische  Ausstellung  zu 
veranstalten.  Wie  alle  grofsen  und  erhabenen 
Werke,  wie  alle  hochherzigen  und  gemein- 
nützigen Bestrehungen  in  unserem  Vaterlande 


nähme  und  die  wirksamste  Förderung  ange- 
deihen  zu  lassen,  indem  Höchstdiesclben 
das  Protektorat  über  das  von  uns  in  Angriff 
genommene  Werk  zu  übernehmen  geruhten 
und  diesem  gewifs  erfolgreichen  Unternehmen 
dasselbe  eingehende,  persönlich  thcilnehmende 
warme  Interesse  widmeten,  dessen  sich  be- 
reits andere  Zweige  des  Wissens  und  Forschens 


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OTEC1IN.  Zkitschrift. 

AUGUST  i»8j. 


Internationale  elektrische  Ausstellung  in  Wien. 


347 


seitens  Eurer  Kaiserlichen  und  Königlichen 
Hoheit  erfreuen.  Mit  berechtigtem  Stolze 
sahen  wir  Alle  den  durchlauchtigsten  Sohn 
Sr.  Majestät,  unseres  allgeliebten  Kaisers  und 
Herrn,  an  die  Spitze  unseres  Unternehmens 
treten,  und  dem  uns  von  Eurer  Kaiserlichen 
und  Königlichen  Hoheit  gegebenen  Beispiele 
folgend,  schritt  jeder  von  uns  mit  rastlosem 
Eifer  an  die  ihm  vorgezeichnete  spezielle 
Aufgabe  in  dem  Bewufstsein,  dafs  das  Ge- 
lingen des  gemeinsamen  grofsen  Werkes 
unserem  Vaterlande  zum  Wohle  und  zur 
Ehre  gereichen  müsse. 

>So  betreten   wir  heute  neuerlich  dieses 
prachtvolle,  herrliche   Gebäude,   das  schon 
vor   einen    Dezennium    die  Repräsentanten 
aller  Länder  des  Erdballes  zu  friedlichem, 
edlem  Wettkampfe  auf  den  verschiedensten 
Gebieten  der  Industrie  und  des  Gewerbefleifses 
unter  seinem  kühn  aufgebauten  Dache  ver- 
einigte,  in  aufrichtiger  Freude   und  Befrie- 
digung, dem  jüngsten-  Kinde  der  rastlos  vor- 
wärtsschreitenden   Wissenschaft,    der  Elek- 
trizität, ein  würdiges  Heim  eingerichtet  zu 
haben,  ein  Heim,  wie  es  diesem  vornehmen 
Gaste  in  so  überwältigender  Ausdehnung,  in 
so  glänzender  Weise  und  in  so  reichhaltiger 
Fülle  wohl  noch  nicht  geboten  worden  ist. 
Die  Männer  der  Wissenschaft,  die  Industriellen, 
die  Gewerbetreibenden,  wie  nicht  minder  die 
Bevölkerung  in  ihrem  weitesten  Kreise,  sie 
alle    werden    gern    die  nunmehr  vollendete 
Internationale  Elektrische  Ausstellung  besuchen, 
in  derselben  Anregung  und  Belehrung  finden, 
die    hier   gewonnenen    Eindrücke    in  sich 
aufnehmen,  entwickeln  und  verwerthen  im 
Interesse  der  Wissenschaft,  zum  Nutzen  der 
Industrie  und  zum  Wohle  der  Menschheit. 

»Geruhen  Eure  Kaiserliche  und  Königliche 
Hoheit  den  tiefgefühltesten  Dank  der  Aus- 
stellungs- Kommission  entgegenzunehmen  für 
die  huldvoll  schirmende  Förderung,  die  Höchst- 
dieselben  unserem  Unternehmen  nach  jeder 
Richtung  hin  angedeihen  zu  lassen  die  Gnade 
hatten.  Auch  danken  wir  der  hohen  Regie- 
rung für  das  gütige  Entgegenkommen,  sowie 
für  die  Unterstützung,  deren  wir  uns  seitens 
derselben  in  so  reichem  Mafse  zu  erfreuen 
hatten.  Nicht  minder  richten  wir  diesen 
Dank  an  die  auswärtigen  Regierungen,  deren 
Herren  Vertreter  und  an  die  Herren  Aus- 
steller, welche  zu  unserer  aufrichtigen  Freude 
sich  so  zahlreich  und  in  so  hervorragender 
Weise  an  unserer  Ausstellung  betheiligten. 

»Und  nun  gestatten  Eure  Kaiserliche  und 
Königliche  Hoheit  die  ehrfurchtsvollste  Bitte: 
Eure  Kaiserliche  und  Königliche  Hoheit  ge- 
ruhen als  durchlauchtigster  Protektor  die 
Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien 
zu  eröffnen  1< 


Kronprinz    Rudolf  beantwortete   diese  An- 
sprache mit  folgenden  Worten: 

>Mit  stolzen  Gefühlen  stehen  wir  heute 
vor  einem  Werke,  das  seine  Entstehung  allein 
dem  opferfreudigen  Patriotismus  einer  Anzahl 
von  Männern  verdankt.  Der  Verwerthung 
einer  mächtigen  Naturkraft  durch  wissenschaft- 
liche Arbeit  und  der  Ausnutzung  derselben 
für  das  tägliche  Leben  neue  Bahnen  zu 
brechen,  ist  der  Zweck  dieses  Werkes.  Nicht 
dem  Momente  blüht  der  volle  Erfolg;  die 
Zukunft  ist  eine  grofse,  und  eine  weitreichende, 
kaum  zu  berechnende  Umwälzung,  tief  ein- 
dringend in  das  gesammte  Leben  der  mensch- 
lichen Gesellschaft,  steht  bevor.  Vielleicht 
ist  es  kein  Zufall,  dafs  Wien,  obgleich  wohl 
nur  die  dritte,  aber,  wie  wir  hoffen  —  Dank 
der  nie  rastenden  Arbeit  der  Männer  der 
Wissenschaft  und  der  Praxis  —  auch  die 
gröfste  Elektrische  Ausstellung  in  seinen 
gastlichen  Mauern  entstehen  läfst.  Ist  es 
denn  nicht  unsere  Vaterstadt,  aus  welcher 
Prcschcls  Zündhölzchen  im  Jahre  1833  her- 
vorging, das  alte,  der  Steinzeit  würdige 
Feuerzeug  für  immer  verdrängend?  Und  die 
Stearinkerze,  hat  sie  nicht  von  Wien  aus  im 
Jahre  1837  ihren  Weg  durch  die  ganze  Welt 
gemacht?  Ja  selbst  die  Gasbeleuchtung  der 
Strafsen,  diese  grofse  Umwälzung  im  städti- 
schen Leben,  wurde  vom  Mährer  Zinser 
in  Wien  ausgedacht  und  erst  dann  in  Eng- 
land durchgeführt. 

»Nun  stehen  wir  an  einer  neuen  Phase  in 
der  Entwickelungsgeschichte  des  Beleuchtungs- 
wesens; auch  diesmal  möge  Wien  seinen 
ehrenvollen  Platz  behaupten  —  und  ein  Meer 
von  Licht  strahle  aus  dieser  Stadt,  und  neuer 
Fortschritt  gehe  aus  ihr  hervor.  Eingedenk 
der  hohen  Bedeutung  dieser  Ausstellung  kön- 
nen wir  sagen,  dafs  sie  dem  Reiche  und  der 
Reichshauptstadt  Wien  zur  Ehre  gereicht, 
und  um  desto  dankbarer  sind  wir  den  be- 
freundeten Staaten  für  ihre  werthvolle  Mit- 
wirkung in  dieser  ernsten  Zeit. 

>Im  Namen  Sr.  Majestät  unseres  Herrn  und 
Kaisers  erkläre  ich  die  Elektrische  Ausstellung 
für  eröffnet.« 

Nach  dieser  stellenweise  mit  lautem  Beifall 
aufgenommenen  Rede  brachen  die  Anwesenden 
in  dreimalige  Hochrufe  aus. 

Nachdem  der  Kronprinz  geendigt  hatte,  trat 
er,  geleitet  von  den  Präsidenten  der  Ausstellung 
und  den  Mitgliedern  des  DircklionsKomitcs  und 
gefolgt  von  einer  glänzenden  Fest  Versammlung 
den  Rundgang  durch  die  Rotunde  an,  in  wel- 
cher sich  inzwischen  ein  zahlreiches  Publikum 
angesammelt  hatte.  Der  Kronprinz  besichtigte 
zuerst  den  Pavillon  des  österreichischen  Handels- 
ministeriums und  nahm  von  hier  aus  in  syste- 
matischer Reihenfolge  die  Besichtigung  der  Aus- 


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Elbktrotechn.  Zeh  schmkt. 

AUGUST  iMj. 


stellungsgegenständc  vor,  liefs  sich  Uberall  in 
eingehendster  Weise  unterrichten  und  sprach 
mit  vielen  der  Aussteller  und  Aussellungs-Kom- 
missäre  in  ungezwungenster  Weise.  Der  Rund- 
gang durch  die  Ausstellung,  welche  in  vielen 
Stücken  die  Ausstellungen  von  München  und 
von  Paris  überragen  wird,  nahm  volle  vier  Stun- 
den in  Anspruch.  H.  E>ischer. 

KLEINE  MITTHEILUNGEN. 

[Internationale  elektrische  Ausstellung  In  Wien.]  Die  zollamt- 
lichc  Ein-  und  Ausgangsabfertigung  der  aus  dem  Aus- 
lände einlangenden,  fUr  die  internationale  elektrische  Aus- 
stellung bestimmten  Gegenstände  erfolgt  bekanntlich  in 
der  Rotunde  selbst.  Bis  zum  IO.  August  sind  aus  dem 
Auslände  Uber  13  verschiedene  Grenzzollämter  j  893  Kolli 
mit  dem  Brutto -Gewichte  von  510363  kg  eingelangt. 
Die  mit  der  Fahrpost  aus  dem  Auslände  einlangenden 
zahlreichen,  jedoch  kleineren  Austetlungsobjekte  sind  in 
dieser  Summe  nicht  inbegriffen.  Die  Tragfähigkeit  eines 
Eisenbahnwaggnn.s  beträgt  durchschnittlich  5000  kg,  daher 
waren  zum  Transport  obiger  Menge  etwa  100  Waggon« 
nothwendig.  Hierzu  kommen  noch  die  aus  dem  lnlamlc 
einlangenden  Ausstellungsgegenstande  mit  mehr  als 
60  Waggonladungen ,  so  dafs  man  das  Gesammtgewicht 
der  durch  die  Eisenbahnen  für  die  Ausstellung  bis  zum 
erwähnten  Datum  verfrachteten  Guter  auf  rund  800  000  kg 
veranschlagen  kann. 

'Neue  elektrische  Ausstellung  in  Sicht.)  In  Philadelphia  be- 
absichtigt man ,  nach  Schln fs  der  Wiener  Ausstellung 
eine  elektrische  Ausstellung  folgen  zu  lassen.  Die  Fuhrung 
Ubernimmt  das  Franklin-Institut,  welches  hofft,  dafs  viele 
Aussteller  ihre  Objekte  direkt  nach  Schlufs  der  Wiener 
Ausstellung  von  dort  nach  Philadelphia  senden  werden. 
—  Die  Franklin-Institutc-Cnmmission  theilt  mit.  dafs  in 
der  Versammlung  des  Franklin -Institute  of  Pensylvania 
am  II.  Juli  d.  J.  als  Eroffnungstermin  ftlr  die  International 
Flectric.il  Exhibition  of  Philadelphia  der  30.  September  1884 
bestimmt  worden  sei. 


[Vorlesungen  Iber  Elektrotechnik  am  Polytechnikum  in  Dresden.] 
Mit  Genehmigung  des  Königl.  sächsischen  Ministeriums 
des  Kultus  und  öffentlichen  Unterrichts  ist  durch  Verord- 
nung vom  9.  Juni  d.  J.  dem  Telegraplicningenicur  und 
Vorstand  der  Betriebs -Telegraphen- (Iberinspektion  bei 
den  sächsischen  Staalsbahncn  Dr.  Richard  Ulbricht 
vom  nächsten  Wintersemester  ab  die  Abhaltung  von  Vor- 
lesungen Uber  Telegraphie  und  Signalwesen  am  Konigl. 
Polytechnikum  Übertragen  worden. 

[Die  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule  In  Wien.1  Das 
Amtsblatt  meldet,  dafs  der  Kaiser  behufs  Erweiterung 
des  elektrotechnischen  Unterrichtes  an  der  k.  k.  techni- 
schen Hochschule  in  Wien  die  Berufung  des  Professors 
der  allgemeinen  und  technischen  Physik  an  der  k.  k.  deut- 
schen technischen  Hochschule  in  Prag.  Regierungsrathes 
Dr.  Adalbert  von  Waltenhofen  zu  Eglnfsheimb 
genehmigt  und  aus  demselben  Anlasse  dein  nufserordent- 
lichen  Professor  der  Physik  an  der  Wietier  k.  k.  techni- 
schen Hochschule,  Dr.  I.eander  Ditscheiner,  in 
Anerkennung  seiner  ersprießlichen  Dienstleistung,  den 
Titel  und  Charakter  eines  ordentlichen  Professors  ver- 
liehen hat. 


[Elektrischer  Verein  In  Wien.]  Das  Präsidium  des  Elektro- 
technischen Vereins  in  Wien  hat  vom  Obersthofmcister- 
amt  Sr.  k.  und  k.  Hoheit  des  Kronprinzen  Erzherzogs 
Rudolf  nachfolgendes  Schreiben  empfangen: 

»Se.  k.  und  k.  Hoheit  der  durchlauchtigste  Kronprinz, 
haben  in  Betracht  der  hohen  Ziele,  welche  der  Elektro- 


technische Verein  in  Wien  sowohl  fUr  die  Fortschritte  in 
,  der   Wissenschaft   als   auch   in    dem  Emporblühen  der 
i  vaterländischen  Industrie  zu  erreichen  strebt,  das  Protek- 
torat dieses  Vereins  Übernommen  und  geruhten  mich 
!  zu  beauftragen,  das  löbliche  Vereins  -  Präsidium  hiervon 

in  Kenntnifs  zu  setzen, 
i      Laxcnburg,  9.  August  1883. 

Gez.  Bombelles  m.  p. 

:  ' Preisausschreiben.]  Die  Society  of  Art«  in  London  be- 
|  stimmt  heuer  einen  Preis  von  1000  Pfd.  Sterling  fUr  die 
beste  Arbeit  Uber  die  Verwendung  der  Elektrizität  als 
bewegende  Kraft.  Die  Bewerber  mllsscn  die  schon 
vorhandenen  Forschungsergebnisse  berücksichtigen  und 
Zahlen  geben,  welche  der  Erfahrung  entnommen  sind. 

Elektrotechnischer  Verein  in  Paris.]    In  der  letzten  Monats- 
:  Versammlung  der  Pariser  Elektriker  haben  dieselben  die 
I  Gründung  eines  sich  auf  das  ganze  Gebiet  von  Frank - 
I  reich  erstreckenden  elektrotechnischen  Vereins  beschlossen, 
welcher  den  Titel  »Societe  des  Electriciens«  fuhren  wird 
und  dessen  konstituirende  Generalversammlung  im  Okto- 
ber 1.  J.   stattfinden  soll.    Für  die  Präsidentenstelle  ist 
der  Post-  und  Telegraphenministcr  Cochery  auserschen. 

[Proportionalgalvanometer.]      Das  Proportional- 
galvanometer von  Fl.  Jenkin  besteht  bekannt- 
lich aus  zwei  sich  im  rechten  Winkel  durch- 
I  dringenden  Tangentenbussolenringen  mit  gemein- 
samer Magnetnadel  in  ihrer  gemeinsamen  Mitte. 
!  Bei  Widerstandsmessungen  werden  beide  Draht- 
ringe wie  die  Zweige  eines  Differenzialgalvano- 
meters   geschaltet.    Die   Einwirkung   des  Erd- 
magnetismus beseitigt  man ,   indem  man  nach 
dem   Eintritt  des  Stromes  das  Instrument  so 
lange  dreht,  bis  die  Nadel  wieder  im  magneti- 
I  sehen  Meridian  steht.   Dieses  Galvanometer  ge- 
!  stattet   mit  Hülfe  eines  konstanten  Vergleichs- 
I  Widerstandes  //'  die  Messung  jedes  beliebigen 
Widerslandes  .v  durch  die  Tangente  der  Nadel- 
ablenkung a.     Bezeichnet  man  den  Widerstand 
jedes  der  beiden  Galvanometerringe  mit  «\  so  ist 

71'  -f-  V 

Da  das  Vcrhältnifs        -  bei  wachsendem  a 

. 

sehr  rasch  verschwindend  klein  wird,  nimmt 
auch  die  Genauigkeit  der  Widerstandsmessung 
rasch  ab,  so  dafs  in  Wirklichkeit  nur  innerhalb 
1  enger  Grenzen  mit  dem  Instrument  gearbeitet 
!  werden  kann.  Um  diesen  Mangel  zu  beseitigen, 
hat  Dr.  Ulbricht  beide  nach  der  Ditferenzial- 
schaltung  entstehende  Stromzweige  über  beide 
Ringe,  und  zwar  in  entgegengesetzter  Richtung 
und  in  Windungszahlen  von  bestimmtem  Ver- 
hältnifs  geführt  und  hierdurch  ein  Galvanometer 
erhalten,  das  innerhalb  eines  Quadranten  nahezu 
vollständige  Proportionalität  zwischen  Wider- 
standsveränderung und  Nadclbewegung  zeigt. 

Bezeichnet  man  den  Strom ,  welcher  durch 
den  zu  inessenden  Widerstand  x  geht,  mit  _/,, 
I  den  durch  den  Vergleichswiderstand  IV  gehenden 
Stromzweig  mit  Js,  die  Anzahl  der  Windungen, 
in  welchen  /,  um  den  Ring  I  bezw.  II  geführt 
wird,  mit  «,  bezw.  «, ,  die  Anzahl  .der  Win- 
dungen, in  welchen  /,  um  den  Ring  I  bezw.  II 


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ElEKTROTTCHN.  ZEITSCHRIFT. 

AUGUST  1M3. 


Kleine  Mittheiluncen. 


349 


geführt  wird,  mit  »,  bezw.  n,  und  wählt  man 
»,  — i  n  , 

eine  beliebige  Zahl,  von  welcher  die  Empfindlich- 
keit des  Instrumentes  abhängt, 

w  +  .r, 

n,  —  n 


iv  +  ir 

r 

IV  -j-  -*a 


7i'  + 

wobei  a'i  und  at,  die  Grenzwcrthe  von  .v  sind, 
innerhalb  deren  sich  die  Widerstandsmessung 
bewegen  soll,  so  ergiebt  sich,  dafs  die  magne- 
tischen Wirkungen  der  Ringe  I  und  11  auf  die 
Magnetnadel  in  dem  Verhältnisse 


«'  +  *,  . 


iv  -f-  W'  ' «'  +  f 
stehen  müssen.   Dieses  Verhältnifs  ist  aber  tg  a. 


v- 


Hierbei  hat  man  nach  dem  bekannten  Gesetze 
der  Stromverzweigung 


zu  nehmen. 

Demnach  ist  tg  a  — 

ersichtlich,  dafs  für 
x  .v, 

.r,  + 


.T  4-  W 

X    V, 

X%    X 


Hieraus  ist 


«  —  45' 


.r  —  Xt  a  -  90 

sein  mufs,  dafs  also  am  Anfang,  in  der  Mitte 
und  am  Ende  des  Quadranten  vollkommene 
Proportionalität  zwischen  a  und  der  Widerstands- 
gröfse  x  —  xx  besteht. 

Zieht  man  in  dem  Quadranten  die  gröfste, 
unter  45 0  geneigte  Bogensehne  A  C  und  mifst 
das  auf  derselben  von  der  Nadelaxc  abge- 
schnittene Stück  A  B,  so  ergiebt  sich  für  das- 

tg  a. 

selbe  die  Länge  AB  =  A  C 


Man 


1  4"  tga 

A  B 

erhält  hieraus  für  tg  a  den  Werth  —  —  • 


Wenn  nun  die  Sehne  A  C  in  xt  —  .r,  gleiche 
Theile  getheilt  und  die  Anzahl  Theile,  welche 
innerhalb  der  Länge  A  B  liegen,  mit  x  be- 
zeichnet wird,  so  ist  tga  auszudrücken  durch 

•    Da  dies  dieselbe  Form  ist,  in  wel- 

A'j    X 

eher  die  Beziehungen  zwischen  tg  a  und  den 
Widerständen  x,  .v,  und  v,  darzustellen  waren, 
so  ist  in  der  45°-Sehne  diejenige  Linie  gefunden, 
auf  welcher  die  Nadel  für  gleiche  Widerstands- 
veränderungen gleiche  Längen  durchläuft. 

Für  die  praktische  Ausführung  thut  man  wohl, 
entweder:    //'=:       und  to  —  xt  —  2  .v, , 

oder:  .v,  =  0,  IV  —  0  und  w  =  x.j  —  .v, 
zu  nehmen.  In  beiden  Fällen  erhält  man  als 
Verhältnifs   der   magnetischen  Momente   von  I 

«nd  II  njx  —  «/,  :  2  « /,  —  n /, ,  welchem 

das  in  der  Figur  schematisch  dargestellte  Galvano- 
meter entspricht.  Wie  die  Zeichnung  erkennen 
läfst,  wird  die  Gröfse  des  zu  messenden  Wider- 
standes direkt  auf  der  mit  gleichmäfsiger  Theilung 
versehenen  Skala  A  C  abgelesen. 


[Optisch«  Schreib-  und  Drticklelegraphen.]  In  I.a  lumiere  elec- 
trique,  Bd.  9,  S.  378,  macht  Martin  de  Brettes  den  Vor- 
schlag,  die  bekannten  Eigenschaften  des  Selens  dazu  zu 
benutzen,  um  ein  mittel*  gestrahlten  elektrischen  Lichtes 
gegebenes  Telegramm  am  Lmpfangsortc  niederzuschrei- 
ben. Das  durch  einen  Projektor  des  Oberst  Mangin  in 
längeren  und  kürzeren  Lichtblicken  entsandte  elcktri- 
J  sehe  Licht  fällt  mit  parallelen  Strahlen  auf  eine  Konvex- 
linse, in  deren  Brennpunkte  die  Selenzelle  aufgestellt  ist; 
letztere  soll  einen  Theil  des  lokalen  Stromkreises  bilden, 
in  welchen  zugleich  der  Elektromagnet  des  als  Empfänger 
zu  benutzenden  Farbschreibers  eingeschaltet  ist;  daher 
wird  der  Schreihtclegraph  die  Lichtblicke  in  Punkten 
und  Strichen  (ahnlich  der  Morseschrift)  niederschreiben. 
Soll  das  Telegramm  in  gewohnlichen  Ruchstaben  ge- 
druckt werden,  so  will  de  Brettes  den  Zeiger  eines 
Breguct'schcn  Zeigcrtelcgraphcn  durch  ein  Typenrad  er- 
setzen und  eine  Dnickvorrichtung  hinzufügen,  welche 
mittels  Lokalstromes  arbeitet,  wenn  ein  bestimmter  Buch- 
stabe gedruckt  werden  solL  Wie  das  Typenrad  auf  diesen 
Buchstaben  eingestellt  werden  soll  —  ob  auch  durch  ge- 
strahltes elektrisches  Licht  —  darüber  ist  nichts  gesagt. 

[Telegraphie  naeh  S«n«g*l.]  Die  Kolonie  Senegal  erhält 
jetzt  telegraphische  Verbindung  mit  Paris.  Nachdem  eine 
englische  Gesellschaft  von  der  spanischen  Regierung  die 
Konzcssion  für  eine  tclegrapbische  Verbindung  der  Kana- 
rischen Inseln  mit  dem  spanischen  Telegraphensystem 
erlangt  und  für  diesen  Zweck  ein  Kabel  von  Teneriffa 
nach  dem  Hafen  von  Cadix  gelegt  hat,  ist  die  Gesell- 
schaft durch  die  franzosische  Regierung  veranlagt  worden, 
dieses  Kabel  von  Teneriffa  nach  dem  Senegal  auszu- 
dehnen. Nach  dem  getroffenen  L'ebereirikoinmen  hat  die 
Gesellschaft  die  Konzession  für  dies  Kabel  auf  25  Jahre 
erhalten;  es  ist  in  derselben  Weise  konstmirt  wie  das  von 
Marseille  nach  Algier.  Die  Verbindung  zwischen  der 
französischen  Grenze  und  dem  Landungspunkte  des  Kabels 
in  Cadix  wird  durch  eine  direkte,  durch  Spanien  geführte, 
nur  für  diesen  Dienst  bestimmte  Linie  hergestellt.  Die 
Gebühren  dürfen,  soweit  sie  Frankreich  betreffen,  nicht 
mehr  als  2,5^  Fres.  flir  das  Wort  betragen,  einschliefslich 
des  Weges  durch  Spanien!  Die  Gesellschaft  hat  sich 
verpflichtet,  das  Kabel  in  7  Monaten  herzustellen  und 
den  Betrieb  am  12.  Januar  1884  zu  eroffnen.  (  La  lumiere 
elcetrique,  Bd.  9,  S.  384.) 


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35« 


(Da*  Telephon  In  Brasilien.]  Durch  ein  Kaiserliches  Dekret 
vom  21.  April  d.  J.  hat  die  brasilianische  Regierung  die 
von  den  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  an  Graham 
Reil  ertheilten  Patente  für  Brasilien  bestätigt.  Es  hat 
sich  in  Rio  de  Janeiro  eine  Gesellschaft:  Companhia 
Nacional  de  Elcctricidadc  unter  dem  Präsidium  von 
C.  P.  Mackie  gebildet,  welche  von  der  Tropica! 
American  Telephone  Company  das  alleinige  Recht  er- 
worben hat,  die  Patente  von  Bell  sowie  Anderer  für 
Brasilien  auszubeuten.  Die  Companhia  Nacional  hat  der 
Companhia  de  Tclcgraphos  Urbanos,  deren  Superintendent 
W.  I.  D  onshea  und  deren  Direktor  V.  Dias  ist,  eine 
Lizenz  für  Rio  de  Janeiro  und  Nithcroy  ertheilt. 

(Electrician,  Bd.  n,  S.  74.) 


[Das  Tetephon  in  Mexiko.]  Die  Entwicklung  des  Tele- 
phonverkehrs in  den  Staaten  I'uel>la,  Tlaxcala  und  Hidalgo, 
besonders  auch  in  der  Stadt  Puebla  selbst,  macht,  wie 
in  dem  Bulletin  de  la  Compagnie  Internationale  des 
Telephone*.  2.  Jahrgang,  S.  143,  mitgetheilt  wird,  be- 
deutende Fortschritte.  Die  Mexikanische  Gesellschaft 
hat  einige  neue  Agenturen  errichtet,  um  auch  die  Übrigen 
Staaten  in  ihren  Geschäftsbereich  zu  liehen.  Die  Tbätig- 
keit  der  Gesellschaft  begann  im  August  1882  mit  einer 
von  der  Regierung  gewahrten  50jährigen  Konzessions- 
dauer. —  Das  Publikum  verhielt  sich  anfänglich  sehr 
zurückhaltend  gegen  das  Telephon,  hat  sich  jedoch  schon 
sehr  an  die  Benutzung  des  neuen  Verkehrsmittels  ge- 
wöhnt. Die  erste  Zentralstelle  wurde  in  Puebla  am 
I.  September  1882  mit  flinf  Theilnehmern  und  einer  Ge- 
samintlängc  der  Linien  von  3.1  km  eröffnet;  am  t.  Mai 
1883  waren  bereits  150  Thcilni-hmer  und  114  km  Linie; 
gegenwärtig  hat  die  Gesellschaft  160  km  Draht  gelegt. 
Die  Zahl  der  Verbindungen  zu  Gesprächen  betragt  im 
Durchschnitt  täglich  300;  zwei  Beamte  theilen  sich  in 
den  Dienst  von  8  l'hr  Morgens  bis  Mitternacht,  wo  das 
Amt  geschlossen  wird.  —  Der  AI>onncmentspreis  beträgt 
20  Mark  (5  Dollar«)  für  den  Monal  und  für  Entfernungen 
unter  I  km.  Es  wird  jetzt  eine  Telephonlinie  errichtet 
zwischen  Puebla  und  St.  Martine;  37  km  laug;  man  hofft 
dieselbe  später  bis  Mexiko  (90  km)  und  möglichst  bis 
Vera -Cruz  auszudehnen. 


[Hort'  ScMenenkontakt]  Die  bekannten  Schwierigkeiten, 
auf  welche  die  Herstellung  einer  guten  und  zuverlässigen 
Kontaktvorrichtung  neben  den  Schienen  fltr  fahrende 
EisenbahnzUge  stöfst  (vgl.  1880.  S.  390;  1881,  S.  237, 
332,  366;  1882,  S.  425),  sucht  L.  Mors  in  Paris  da- 
durch zu  Uberwinden,  dafs  er  die  Schwingungen,  in 
welche  die  Schiene  durch  den  Zug  versetzt  wird,  auf  ein 
Quecksilber  enthaltende«,  völlig  geschlossenes  eisernes 
Gcfäfs  Uberträgt,  das  an  die  Schiene  angeschraubt  ist. 
Durch  die  Wand  des  Gefäfscs,  und  isoltrt  gegen  dasselbe, 
ist  die  Kabelleitung  eingeführt  und  mit  einem  Kontakt- 
kegel verbunden ,  der  mit  seiner  Grundfläche  sieb  etwa 
2  mm  über  dem  Quecksilber  befindet;  der  Stand  des 
Quecksill>ers  wird  durch  eine  seitlich  durch  die  Gestell- 
wand  gehende  und  mit  ihrer  Spitze  von  der  Seite  her  in 
das  Quecksilber  eindringende  Stellschraube  regulirt.  Auf 
der  Paris-Lyon-Mittelineerbahn  angestellte  Versuche  mit 
diesem  Kontakte  sollen  l>cfriedigendc  Ergebnisse  geliefert 
haben. 


[Verwehe  mit  Bogenlicht.]  Auf  dem  Werkstättenbahnhofe 
zu  Chemnitz  sind  im  Laufe  der  letzten  Wochen  inter- 
essante Versuche  ül>cr  die  Verwendbarkeit  des  elektrischen 
Bogenlichts  für  die  Beleuchtung  der  Arbeitsräume  ange- 
stellt worden.  Die  beiden  Firmen  Siemens  &  Halske 
in  Berlin  und  S.  Schuckcrt  in  Nürnberg  halten  zu 
diesem  Zwecke  je  eine  Dynamomaschine  und  eine  Anzahl 
Bogenlampen  zur  Verfügung  gestellt.  Am  Freitag  den 
20.  Juli  Al>ends  war  die  gesammte  Vcrsuchsinstallalion 
im  Gange.  Zur  Besichtigung  derselben  waren  seitens 
der  Generaldirektinn  die  Herren  Geheimer  Finanzrath 
Nowotny  und  Dr.  Ulbricht  aus  Dresden  erschienen. 


AUGUST  ,Uy 

Aufser  den  Leitern  der  Maschinen-Hauptverwaltung,  den 
Herren  Baurath  Bergk,  Ober -Maschinenmeister  Hof- 
mann  und  Klien,  waren  noch  eine  gTöfseTe  Zahl  Eisen- 
bahnbeamte und  verschiedene  Gäste  anwesend.  Die  Firma 
Siemens  &  Halske  hatte  eine  Dynamomaschine  für 
Thcilungslicht  (Modell  D.  17,  Preis  900  Mark)  aufgestellt, 
durch  welche  fünf  Siemcns'sche  Differcnziallampcn  be- 
trieben wurden.  Das  Schuckert'sche  Etablissement  hatte 
eine  Flachriogmaschine  für  Theilungslicht  (Modell  T.  L.  4, 
Preis  2000  Mark)  aufgestellt,  durch  welche  sieben  soge- 
nannte Pilsener  Lampen  gespeist  wurden.  Es  brannten 
in  der  Lokomotivreparafur  fünf  Pilsener  Lampen,  je  eine 
weitere  dieser  Art  in  der  Raddreherei  und  in  Hobtbear- 
beilungsraumc.  Von  den  fünf  Siemens-Lampen  war  eine 
ebenfalls  im  Holzbearbeitungsraum  aufgestellt,  xwei  andere 
beleuchteten  in  verschiedener  Gruppirung  die  Langflügel 
der  Wagenreparatur.  Die  Lampen  beider  Systeme  brannten 
sehr  ruhig  und  »tranken  ein  höchst  angenehmes  Licht 
aus.  Von  den  mitanwesenden  Herren  Professor  Wein- 
hold und  Professor  Dr.  RUhlm an n  wurden  Messungen 
der  Helligkeit  an  beiden  Lampenarten  angestellt.  Es  er- 
gab  sich,  dafs  unter  einem  Winkel  von  45°  nach  unten 
für  gelbes  Licht  die  Helligkeit  der  Schuckert'schen  Lampen 
mit  Glocke  415  Kerzen,  ohne  Glocke  924  Kerzen  betrug. 
Die  Siemcns'scbcn  Lampen  ergaben  unter  gleichen  Ver- 
hältnissen mit  Glocke  614  Kerzen,  ohne  Glocke  I  253 
Kerzen.  Der  Kraftverbrauch  beträgt  bei  beiden  Maschinen- 
arten ungefähr  knapp  1  Pferdestärke  pro  Lampe. 


[Elektrisches  Boot.]  Die  •  Electricity«  (vgl.  S.  3$)  hat  einen 
Nachfolger  erhalten  in  einem  zweiten  Boote,  das  von  der 
bekannten  Torpedobootfirma  VarTow  &  Co.,  London,  er- 
baut ist.  Dasselbe  ist  12  m  lang,  nicht  ganz  2  m  breit 
und  hat  o,s  m  Tiefgang.  Es  trägt  nur  eine  Dynamo 
(Siemens,  Dj),  deren  Axe  direkt  mit  dem  Schrauben- 
schaft verbunden  ist,  so  dafs  also  alle  Kiemenverkuppe- 
lung vermieden  ist.  Die  Vorrichtungen  zur  Vorwärts- 
oder RUckwärtsbewegung  sind  ähnlich  wie  bei  dem  S.  272 
beschricl>encn  Tramwagen.  Die  Dynamo  hat  zwei  Paar 
Bürsten  an  zwei  Hebeln,  von  denen  bei  senkrechter  Stellung 
keine  fafst;  dreht  man  z.  B.  nach  rechts,  so  wird  das 
Boot  vorwärts  getrieben,  indem  dann  die  obere  Bürste 
des  einen  und  die  untere  des  anderen  Hebels  gegen  den 
Kommutator  schleifen.  Dies  besorgt  der  Mann  am  Steuer. 
Die  80  Akkumulatoren  sind  im  Kiel  untergebracht,  dieneo 
also  gleichzeitig  als  Ballast;  65  Zellen  zu  je  I  Pferde- 
stärke reichen  für  den  gewöhnlichen  Betrieb  aus,  die 
übrigen  15  bilden  eine  Reserve.  Jede  Zelle  wiegt  30  kg. 
Dieselben  könnten  das  Boot  10  Stunden  lang  mit  voller 
Geschwindigkeit  treiben;  bei  der  Probefahrt  auf  der 
Themse  erreichte  das  Boot,  mit  der  Fluth  laufend,  eine 
Geschwindigkeit  von  8|  Meile  (engl.)  in  1  Stunde,  mit 
24  Personen  an  Bord.  Die  elektrischen  Boote  bleiben 
vorläufig  kostspielige  Verkehrsmittel;  sie  sehen  gefällig 
aus,  da  weder  Kessel  noch  Schornstein  sie  verunzieren, 
bieten  geräumigen  Platz  und  sind  sauber  und  angenehm 
kühl,  aufserdem  gcfahrlon,  Sie  müssen  aber  zur  frischen 
Ladung  wieder  zurückkehren  und  könnten  für  regelmäßige 
Fahrten  auf  längere  Strecken  nur  benutzt  werden,  wenn 
man  an  passenden  Stellen  Ladun^sstationen  errichtete. 


[Elektrische  Kraftübertragung  I«  der  Schwei!.]  In  Genf  geht 
man  mit  der  Absicht  um,  die  Wasserkraft  der  Rhone  in 
einer  grofsen  Zentralanlage  nutzbar  zu  machen.  Die  Ab- 
nahme der  Kraft  soll  an  einem  Punkt  erfolgen,  der  etwa 
1  000  m  von  der  Vereinigung  der  Kbönc  und  Arve  ent- 
fernt ist.  Auf  dem  rechten  RhAneufer  sollen  Turbinen 
angelegt  werden,  für  welche  man  im  Minimum  pro  Stück 
120  cbm  Wasser  mit  einem  Falle  von  4  m  zur  Verfügung 
zu  haben  glaubt.  Unter  Anwendung  einer  elektrischen 
Transmissinn  würde  Genf  hierdurch  in  den  Besitz  einer 
Arbeitskraft  von  mehreren  tausend  Pferdestärken  gelangen 
und  zugleich  die  ganze  Stadt  elektrisch  beleuchtet  wer- 
den können. 


Kleine  Mittheilungen. 


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Fl.EKTKOTF.CirN.  ZEITSCHRIFT. 
AUGUST  itty 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


35' 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  21824.  Anordnung  von  elektrischen  Leitern. 
Firma  Siemens  Brothers  &  Co.  Limited  in  London.]  t  Um 
hei  Verbindung  mehrerer  Apparate  sowohl  eine 
Hin-  als  auch  eine  Rückleitung  zu  haben,  ohne 
für  jeden  einzelnen  Apparat 
zwei  besondere  Leiter  nödiig 
zu  haben,  wird  die  Hin-  und 
Rückleitung  eines  Paares  von 
Instrumenten  als  Hinleitung 
und  die  Hin-  und  Rückleitung 
eines  zweiten  Paares  als  Rück- 
leitung eines  dritten  Paares  be- 
nutzt, so  dafs  man  bei  drei  Paar 
Instrumenten  nicht  sechs,  son- 
dern nur  vier  Kinzelleitungen 
nöthig  hat.  Kann  die  Erde  ohne 
grofsen  Nachtheil  als  Rückleiter 
benutzt  werden,  so  ist  der  Vor- 
theil noch  gröfser.  So  kann 
man  z.  B.  zwei  Paare  von  Instru- 
menten A,,At  und durch 
doppelte  Leiter  Z,  und  Z,  ver- 
binden. Diese  doppelten  Leiter 
bilden  nun  aber  wieder  den 
Stromkreis  zu  einem  Paart', ,  Cj, 
und  schliefsfich  bilden  die  vier 
Drähte  von  /,,  und  mit  der 
Krde  E  als  Rückleiter  den  Stromkreis  für  das 
vierte  Paar  £>,,  f?2.  Die  Leiter  sind  so  einge- 
richtet, dafs  sie  eine  Brücke  für  jedes  Instrument 
bilden  mit  Widerständen  R  oder  Kondensatoren 
(oder  gleichzeitig  beides),  die  in  die  Zweige  der 
Brücke  eingeführt  sind. 

[No.  20574.  Elektrische  Auslösung  der  Bremse  einer 
Aufzugsvorrichtung  für  Theatervorhänge.  Pfeiffer  und 
Druckenmüller  in  Berlin.]  Das  Auslösen  der  Bremse 
erfolgt  durch  einen  Zug  der  Kette  A'  in  der 
Pfeilrichtung.  welcher  durch  das  Fallen  des 
Gewichtes  G  bewirkt  wird.  Um  letzteres  zu 
erreichen,  mufs  der  Stift  c  aus  der  Bahn  des 
Riegels  t  zurückgezogen  werden  und  hierzu 
dient  der  nebenstehend  skizzirte  elektrische 
Apparat.  Die  Drahtwindungen  zweier  Elektro- 
magnete  M  und  N  sind  mit  den  Kontakt- 
stücken z,  k  bezw.  h,  h  verbunden,  denen  gegen- 
über vier  andere  Kontaktstücke  k,  k  bezw.  /',  /  an- 
gebracht sind.  Die  von  /'.  /'  ausgehenden  Drähte 
sind  mit  den  Polen  der  Batterie  verbunden, 
nachdem  sie  durch  alle  Räume  geführt  sind, 
von  denen  aus  man  auf  den  Apparat  wirken 
will.  Die  von  k,  k  ausgehenden  Drähte  sind 
direkt  mit  der  Batterie  verbunden.  Zwischen 
den  Kontaktstücken  g,  h  und  /,  k  befindet  sich 
ein  doppelt  gegabelter  S-förmiger  Kontakthebel  o, 
der  durch  eine  Zugstange  z  mit  einem  Hebel  / 
verbunden  ist  und  zwei  von  einander  isolirte 
Drähte  in  sich  birgf,  welche  an  den  vier  Gabel- 


enden dieses  Hebels  <>  in  KontaktstUcke  enden. 
Der  vorher  erwähnte  Stift  c  sitzt  an  dem  Anker- 
hebel ///,  //,  und  da  in  der  Zeichnung  der  Kon- 
takthebel o  so  steht,  dafs  der  Elektromagnet  M 
mit   der  Batterie   verbunden  ist,   so   wird  der 

Hebel  /«,  //  so  gehalten, 
dafs  der  Stift  c  den  Rie- 
gel c  und  somit  das 
Gewicht  G  am  Herab- 
sinken hindert.  Tritt 
irgendwo  in  den  nach  /' 
führenden  Drähten  eine 
Unterbrechung  der  Lei- 
tung ein,  so  läfst  der 
Magnet  M  nach,  auf 
den  Hebel  m,  n  und 
ebenso  auf  den  Hebel  / 
zu  wirken ;  ersterer 
bleibt  noch  in  seiner 
Stellung,  aber  letzterer 
wird  durch  die  Feder / 
abgehoben  und  schaltet 
den  Hebel  o  so  um, 
dafs  nun  der  Elektro- 
magnet N  zur  Wirkung 
kommt  und  das  Ende  // 
des  Hebels  m,  n  und  so- 
mit den  Stift  r  zurückzieht,  und  nun  kann  das 
Gewicht  G  sinken.  Zum  Wiedereinstellen  des 
Apparates  drückt  man  auf  Knopf  /,  nachdem 
man  den  Riegel  e  hochgeschoben  hat. 

[No.  21833.  Verfahren  zur  Herstellung  einer  bieg- 
samen elektrischen  Isolirungsmasse.  M.  Mackay  und  R.  E. 
Goolden  in  London.]  Diese  Mass»,  welche  weder 
vom  Wasser  angegriffen  werden,  noch  unter 
dem  Einflufs  atmosphärischer  Einwirkung  stehen 
soll,  besteht  aus  l  Gewichtstheil  Mineralwachs, 
wie  z.  B.  Paraffin,  Ozokerit  oder  dergleichen, 
20  Theilen  Holztheer,  32  Theilen  Schellack  und 
32  Theilen  Asbest,  Flachs,  Baumwolle,  Holz 
oder  Papier,  welche  Substanzen  in  trockenem, 
fein  gepulvertem  Zustand  in  einem  Kessel  bei 
.  einer  Hitze  von  38  bis  ioo°  C.  zusammen- 
gemischt und  beständig  gerührt  werden.  Wird 
eine  härtere  Masse  verlangt,  so  vermindert  man 
die  Menge  des  zuzusetzenden  Holztheercs,  und 
zur  Herstellung  einer  besonders  harten  Masse 
wird  das  Wachs  weggelassen  und  statt  dessen 
werden  ungefähr  24  Theilc  gemahlener  Schiefer, 
Kicselguhr  oder  eisenfreier  Thon  zugesetzt  und 
die  Menge  des  zuzusetzenden  Asbestes  vermindert. 
Die  Substanzen  werden  so  lange  gerührt,  bis 
sie  eine  dicke  Pasta  bilden  und  dann  in  Formen 
von  gewünschter  Gestalt  geprefst  oder  auf 
Platten  ausgewalzt. 


[No.  21990.  Isolatoren  für  Telegraphendrähte.  J.  S. 
Lewis  in  Birkenhead,  England.  Die  eigenthümliche 
Konstruktion  dieser  Isolatoren  soll  ein  leichtes, 
schnelles  und  wirksames  Befestigen  der  Drähte 


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3  52 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


El.F.KTROTF.rilN.  ZEITSrinirFT. 
AUGUST  igg3. 


an  denselben  ermöglichen.  Zur  Erreichung  dieses 
Zweckes  ist  das  obere  Knde  der  Isolatorglocke 
zu  einer  steilgängigen,  nach  oben  hin  sich  ver- 
jüngenden Schraube  ausgebildet.  An  der  Stelle, 
wo  der  Draht  an  dem  Isolator  befestigt  werden 
soll,  wird  an  ersteren  eine  hufeisenförmige 
Drahtklammer  mit  ihren  beiden  umgebogenen 
Enden  angehakt,  so  dafs  diese  und  der  Lei- 
tungsdraht einen  Ring  bilden,  in  welchen 
nunmehr  die  Schraube  der  Isolatorglockc  so 
weit  eingeschraubt  wird,  bis  der  Draht  straff  an- 
gezogen ist.  Sodann  erfolgt  die  Befestigung 
des  Isolators  an  seiner  Stange  oder  seinem 
Träger. ') 


[No.  21168.  Neuerung  an  galvanischen  Sekundär- 
Batterien.  N.  de  Kabath  in  Paris.]  Patentinhaber 
giebt  ein  Verfahren  an,  wonach  man  ein 
Sckundar-Element  erhalten  soll,  bei  welchem 
die  auf  der  positiven  Platte  abgelagerte  Schicht 
von  Bleisuperoxyd,  sowie  die  auf  der  negativen 
Platte  niedergeschlagene  Schicht  von  schwammi- 
gem, metallischem  Blei  im  Verhält- 
nisse zu  den  gewöhnlichen  Plante'- 
schen  Platten  von  einer  unge- 
wöhnlichen Dicke  ist,  ohne  dafs 
durch  den  Gebrauch  des  Elementes  y 
ein  Ablösen  jener  Schichten  von  den  \ 
Platten  vorkommen  kann.  Behufs 
Herstellung  eines  Elementes  wird 
eine  Bleitafel  a  von  \  mm  Stärke 
in  schwach  konzentrirte  Schwefel- 
säure eingetaucht,  um  auf  ihrer 
Oberfläche  eine  dünne  Schicht  von 
schwefelsaurem  Bleioxyd  zu  bilden. 
In  gleicher  Weise  behandelt  man  Bleitafeln  von 
,')( mm  Dicke.  Mit  diesen  dünnen  Tafeln  b,  b  über- 
deckt man  die  Bleitafel  <i  in  der  in  der  Figur 
gezeigten  Weise  und  versieht  das  Bündel  mit 
einer  Umhüllung  c  von  künstlichem  Pergament, 
die,  je  nach  dem  gewünschten  inneren  Leitungs- 
widerstande,  von  verschiedener  Dicke  sein  kann. 
Das  Ganze  wird  in  dem  Gefäfse  des  Elementes 
so  aufgehängt,  dafs  die  offenen  Enden  nach 
oben  kommen,  um  den  sich  entwickelnden 
Gasen  freien  Abzug  zu  lassen.  Das  Pergament 
soll  einen  dreifachen  Zweck  erfüllen.  Es  soll 
zunächst  alle  Tafeln  zusammenhalten,  dann  den 
Leitungswiderstand  im  Innern  des  Apparates 
erhöhen  und  endlich  das  eine  Plattenbündel 
von  dem  anderen  isoliren. 

[No.  20823.  Neuerungen  an  elektrischen  Strom- 
messern. Th.  A.  Edison  in  Menlo-Park.]  Die  Neuerun- 
"gen  betreffen  solche  Strom-Mefsapparate,  1>ei 
welchen  das  Messen  der  verbrauchten  Strom- 


menge mit  Hülfe  elektrischer  Metallablagerung 
auf  der  einen  Elektrode  einer  Zelle  und  nach- 
heriger  Bestimmung  der  Gewichtszunahme  dieser 
Elektrode  bewirkt  wird.  Es  kommt  bei  solchen 
Apparaten  nicht  der  gesammte  Verbrauchsstrom, 
sondern  nur  ein  proportionaler  Theil  desselben 
in  der  Zersetzungszclle  zur  Thätigkeit.  Um 
zunächst  diesen  proportionalen  Stromantheil 
möglichst  gering  nehmen  zu  können,  benutzt 
Edison  an  Stelle  der  gewöhnlichen  Kupfer- 
elcktroden  solche  aus  amalgamirtem  Zink.  Der 
mit  einer  oder  auch  zwei  Abscheidungszellen  A 
und  B  ausgestattete  Mefsapparat  wird  in  eine 
Zweigleitung  von  einem  der  Leitungsdrähte  i 
und  2  eines  Haus-  oder  eines  anderen  Ver- 
brauchsstromkreises eingeschaltet,  während  ein 
in  die  Leitung  eingeschalteter  Widerstand  a 
bezw.  b  nur  einen  kleinen  Theil  des  gesammten 
Stromes  durch  den  Messer  strömen  läfst.  In 
dieselbe  Leitung  wird  ein  Drahtwiderstand  <r' 
bezw.  bl  neben  der  Niederschlagszelle  einge- 
/  -L 


';  Genau  die  namliclic  Bindung'.wci'.e  i*t  rwar  al*  Erfindung 
eine»  Beamten  "1er  Dundee  and  Arbroath  Joint  Kaitway,  K.  Gil- 
bert mit  Namen,  im  TelcgTaphic  Journal,  1880 ,  Bd.  8,  S.  317,  und 
im  Engineering,  18S0,  Bd.  5,  S.  ijo  he«chrieben  und  abgebildet; 
allein  Gilbert  laf«t  den  Isolator  oben  nicht  in  eine  konische 
Schraul*  auslaufen,  sondern  benutzt  den  gewöhnlichen  Isolator 
mit  der  einlach  ringsum  laufenden  Einschnürung.  l>  Kid 


schaltet  und  dient  zur  Ausgleichung  der  Wirkung 
der  Temperaturwechsel  auf  den  Zellenwiderstand. 
Um  einen  durch  die  Zelle  gebildeten  Gegen- 
strom und  die  Neubildung  der  Lösung  zu  ver- 
meiden, wenn  keine  Lampe  glüht  und  kein 
Strom  durch  den  Haus-  oder  Verbrauchsstrom- 
kreis geht,  ist  eine  Vorrichtung  zur  automati- 
schen Unterbrechung  der  Zweigleitung  ange- 
bracht, wenn  der  Stromkreis  der  letzten  Lampe 
unterbrochen  wird,  während  die  Zweigleitung 
sich  schliefst,  sobald  der  erste  Lampenstromkreis  . 
wieder  geschlossen  wird.  Zu  diesem  Zweck  ist 
ein  Elektromagnet  direkt  in  den  Hauptstromkreis 
oder  in  einen  Parallelstromkrcis  eingeschaltet. 
Derselbe  wirkt  auf  einen  Hebel,  welcher  den 
Strom  in  der  Zweigleitung  des  Messers  an  der 
Stromseite  öffnet  und  schliefst.  Zur  Vermeidung 
des  Einfrierens  der  Flüssigkeit  in  den  Zellen  ist 
in  den  den  Messer  enthaltenden  Kasten  ein 
Kohlen  -  oder  metallischer  Widerstand  ein- 
gelegt. In  denselben  Stromkreis  mit  letzterem 
wird  auch  ein  automatischer  Thermo -Strom - 
kreisregulator  eingeschaltet,  welcher  den  Strom 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

AUGUST  i88j. 


Bücherschau.  Zeitschriftenschau. 


353 


bei  Erreichung  einer  bestimmten  niederen  Tem- 
peratur schliefst,  beispielsweise  bei  io°  über 
dem  Gefrierpunkte  der  Lösung  in  der  Zelle. 
Der  Regulator  besteht  aus  einer  Feder  C,  deren 
Ende  /'bei  der  betreffenden  niederen  Temperatur 
durch  Zusammenziehen  der  Feder  mit  dem  Kon- 
taktstück e  in  Herührung  kommt  und  den  Strom- 
kreis 3, 4  durch  den  Kohlenwiderstand  E  schliefst, 
welcher  letztere  sich  dabei  so  weit  erhitzt,  dafs 
er  die  Temperatur  der  Zellen flüssigkeit  Uber 
dem  Gefrierpunkte  hält.  Es  kann  als  Wider- 
stand E  auch  eine  Glühlichtlampe  dienen. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 


Joh.  A.  Llsaner,  Skizze  einer  Theorie  der  Elektromo- 
toren und  Elektromaschinen.  Wien,  1883.  Spielhagen  & 
Schurich.    1,60  M. 

Elektrische  Zeitfragen.  I.,  Arthur  Wilke,  Die  volks- 
wirthschaftlichc  Bedeutung  der  Elektrizität  und  das 
Elcktromonopnl.  Wien,  l'cst,  Leipzig,  1883.  IIart" 
lebens  Verlag.    1,50  M. 

Verzelchnlfs  der  neuesten  Erscheinungen  aus  dem  Ge- 
biete der  Elektrizität,  Elektrotechnik.  Physik,  Chemie 
und  Mechanik.    Wien,  1883.    A.  Hartleben. 

E.  Mascart,  Handbuch  der  statischen  Elektrizität.  Deut- 
sche Bearbeitung  von  Prof.  Dr.  J.  G.  Wallenlin.  1.  Bd.; 
1.  Abthlg.  Wien,  1883.  A.  Pichler's  Wittwe  &  Sohn. 
14  M. 

J.  P.  Abernethy,  The  modern  service   of  commercial 

and  railway  telcgTaphy.     Railway  Station  and  express 

service.     2.  Edition  318  p.  with  illustrations.    j.  P. 

Abernethy,  Cleveland,  Ohio.    2  Doli. 
S.  A.  Mortimer  Foote,   A  new  departure  in  medical 

electricity.    40  p.    Morton  &  Burt,  printers,  103,  Star 

Street,  Edjwarc  Road  W. 
J.  Violle,  Professcur  ä  la  faeultc  des  scicnccs  de  Lyon. 

Cour*  de  Physique.    Tom  I.     Physique  moleculaire. 

Premiere  partic.    I  volumc  in  8°  de  511  p.,  257  figures 

dans  le  texte.    Paris.    G.  Masson.    15  fr. 
Georges  Dary,  La  navigation  electrique.     2.  Edition. 

I  vol.  in  12—64  P-    Paris.  Baudry. 
Henri  de  Parville,    L'electricite    et  »es  applications, 

exposition    de  Paris.      2.  Edition.      I  vol.   in  18°. 

187  fig.  dans  le  texte.    Paris.    G.  Masson.    6  fr. 
J.  D.  Everett,  Unitcs  et  constantes  physiques.  Traduit 

de  l'anglais  par  Jules  Raynaut  avec  le  concours  de 

L.  Thevenin,  G.  B.  de   la  Touanne  et  E.  Massin. 

Paris.  1883.    Gauthier -Villars. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


(Die  mit  einem  *  ver»ehenen  Zeitschriften  befinden  «ich  in  der 
Bibliothek  de*  Elektrotechniichcn  Verein«.) 

Wledemanns   Annalen   der   Physik    und  Chemie. 

I-cipzig.  1883.  10-  Bd. 
5.  Heft.  G.  t,)ri>K  KK ,  Elektrische  Untersuchungen.  — 
H.  Hertz,  Versuche  Uber  die  Glimmentladung.  ■ — 
H.  Hri  LMANN,  Ueber  den  Unterschied  der  positiven 
und  negativen  Entladung.  —  W.  IIankki.,  Neue  Beob- 
achtungen Uber  die  Thermo-  und  Actino-Eleklruit.it 
des  Bergkrystallcs,  als  Erwiderung  auf  einen  Aufsatz 
von  C.  Priedel  und  J.  Curie.  —  A.  Witkowski,  Zur 
Theorie  der  galvanischen  Kette.  —  H.  Meyer,  Ueber 
die  Abhängigkeit  der  Magnctisirungsfunktion  von  der 
Härte  des  Stahles.   —   A.  v.  Waltenhoken,  Ueber 


einen  neuen  Apparat  zur  Demonstration  der  Foucault'- 
schen  Ströme. 

Beiblatter  zu  Wledemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    7.  Bd. 

5.  Stück.  Tit.  W.  Engki.mann.  Die  Zusammensetzung 
von  Sonnenlicht,  Gaslicht  und  dem  Licht  der  Edison- 
schen  Lampe,  vergleichend  untersucht  mit  Hülfe  der  Bak- 
terienniethode.  —  J.  A.  Barrett,  Galvanische  Batterie. 

—  R.  Lex/.,  Ueber  das  galvanische  Leitungsvermögen 
alkoholischer  Lösungen.  —  C.  E.  Guii.I-Alwie  ,  Ueber 
die  elektrolytischen  Kondensatoren.  —  M.  Brili.oi'IN, 
Vcrgleichung  der  Induktionskoeffizienten.  -  G.  Schmidt, 
Analogien  zwischen  elektrischen  und  WasscrstTftmen, 
kalorischer  und  elektrischer  Kraftübertragung. 

6.  Stück.  L.  Pai.mif.RI,  Das  Elektroskop  von  Bohnen- 
berger  von  konstanter  und  sehr  grofscr  Empfindlich- 
keit. —  H.  Schneebf.li,  Ueber  einen  neuen  Konden- 
sator. —  Warren  de  i.a  Rue  und  Hugo  Müller, 
Ueber  die  elektrische  Entladung  mit  der  Chlorsilber- 
bartcrie.  —  D.  Tommasi,  Die  Thermochemie  und  die 
Elektrolyse.  —  PoNCI,  Neue  Chromsäurekette.  —  J.  M. 
Stkbrins,  Neuerungen  an  elektrischen  Batterien.  — 
C.  Tltouv'ENOT,  Ueber  die  Magnetisirung  eines  Dampf- 
kesselinjektors. —  Bissinoer,  Magnetisirung  des  Eisens 
und  Stahls  durch  Zerbrechen.  —  W.  E.  Barrett,  Ueber 
das  vermeintliche  Leuchten  des  magnetischen  Feldes. 

—  E.  V11.1.ARI,  Ueber  die  thermischen  Gesetze  des  Er- 
regungsfunken. —  A.  Riem,  Ueber  die  elektrischen 
Ringfiguren.  —  M.  BoSAMJl'ET,  Ueber  magneto-moto- 
rischc  Kraft.  —  S.  I.emström,  Versuch  Uber  das  Nord- 
licht in  Lappland.  —  C.  F.  Fitzgerald,  Bemerkung 
zu  der  Untersuchung  von  J.  Thomson  Uber  die  elektro- 
magnetische Wirkung  einer  sich  bewegenden  elektri- 
sirten  Kugel.  -  R.  T.  Glazebrook,  Ueber  einige  mit 
der  elektromagnetischen  Lichttheorie  verbundene  Glei- 
chungen. —  G.  B.  Er.macora,  Ueber  eine  Methode  zur 
Interpretation  der  elektrostatischen  Erscheinungen.  — 
J.  G.  Münk  kr  ,  Die  Grundgesetze  der  Elektrodynamik. 

•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5.  Bd. 

No.  18.  Projectionsapparat  von  S.  Schuckert.  —  Die 
elektrischen  Mefsinstrumente  (Die  Elektrometer).  — 
Sekundäre  Batterie  von  Brush.  —  Kleine  Mittheilungen: 
Tclephonie.  Die  neuesten  elektrischen  Lichtanlagen 
in  Oesterreich-Ungarn. 

No.  19.  Vorsichtsmafsrcgcln  für  elektrische  Beleuch- 
tungsanlagen (von  der  Magdeburger  Fcuerversichcrungs- 
Gcscllschaft  verlangt).  —  Elektrische  Beleuchtung  der 
Schillingsbrücke,  Berlin.  —  Proportional-Galvanometer 
von  l>r.  R.  Ulbricht.  —  Ueber  eine  sehr  vortheil- 
haftc  Füllung  der  Kohlen -Zink -Kette  zur  Erzielung 
konstanter  Ströme,  von  Rd.  Handmann.  —  Elektri- 
sches Beleuchtungs-System  von  Thomson  Houston.  — 
Gas  und  elektrische  Beleuchtung. 

No.  20.  I.eistung  der  Dynamomaschine.  —  Bemerkungen 
Uber  die  vergleichende  Studie  fUr  verschiedene  Be- 
triebsmethoden der  durchlaufenden  Eiscnbahn-Glocken- 
signale,  von  11.  Scdlaczek.  —  Ueber  einen  neuen 
Apparat  zur  Demonstration  der  Foucault'schen  Strome, 
von  Dr.  A.  v.  Waltenhofen.  —  Bericht  Uber  die  elektro- 
technischen Versuche  in  München  (Certificate  für  Bufs 
Sombart  ä:  Co.;  für  Dr.  Lessing).  —  Grays  elek- 
trische Lampe.  —  Veritys  Kugelgelenk  für  elektrische 
Lampen.  —  Kleine  Mittheilungen:  Elektrische  Zünd- 
vorrichtung (Mainz.  Hamburg). 

Repertorium  der  Physik  von  Exner.  München  1883. 
19.  Bd. 

6.  Heft.  A.'Roiti,  Untersuchung  des  Haü'schen  Phä- 
nomens in  Flüssigkeiten.  —  J.  Trowrridoe  und  Ch. 
Penrose,  Der  Thomsoneffckt. 

*  Dinglers  Polytechn.  Journal.  Stuttgart  1883.  248.  Bd. 

Heft  12.    A.  Lambcrg,  Stationsrufer. 

Bd.  249.  Hell  1.  Hases  elektrische  Feuermelder.  — 
Alabaster,  Gatehouse  and  Kempes  Telephone.  — 

Heft  j.  Ueber  elektrische  Kraftübertragung  im  Bergbau 
(Grobe  la  Peronniere  und  Schacht  Thibaut  bei  St. 
Eticnne,  sowie  Rossigoeaux' elektrischer  Regulator  für 

45 


uigiiizeu  uy  Vjix 


354 


Zkitschkiftenschau. 


El.EKTROTECHN.  ZKtTSCHUTFT. 
AL'OUST  1883. 


Dampfmaschinen).  —  Leber  neuere  sclbstthätigc  Eisen- 
bahnsignale von  Siemens  &  Halskc,  V.  Aubourg,  A.  Emst 
bezw.  Gebr.  Ducousso  und  Breguet.  —  Ayrton  und 
Pcrry's  Herstellung  von  Stahl-  und  Eisenelektromagneten. 
—  Markie's  Verfahren  zur  Massenherstellung  von  Glüh- 
lampen in  den  Werkstatten  der  Hammond  Electric 
Light  and  Power  Supply  Company.  •  Brcguets  elek- 
trische Wassergeschwindigkeitsmesser. 

Heft  3.  J.  Hopkinsens  elektrischer  Strommesser.  — 
Klphinstoncs  und  Vincent*  Dynamomaschine. 

Heft  4.  Die  elektrische  Eisenbahn  von  Portrush  und 
Versuche  mit  einem  elektrischen  Aufzuge;  von  A.  Sik- 
mens  und  E.  HoI'KINSon.  —  A.  Gerards  Wechscl- 
strommaschine.  -  Elektrische  Beleuchtung  <ler  LTnion 
Society  in  Oxford. 

Heft  5.  S.  1'.  Thompsons  Telephon.  —  C.  Woodburys 
tragbarer  elektrischer  L'ntersuchungsapparat  für  Be- 
leuchtungsanlagen. 

Heusingers  Organ  für  die  Fortschritte  des  Eisen- 
bahnwesens.   20.  ßd. 

4.  Heft.    Beleuchtung  des  Kahnhofes  in  Strafsburg  i.  E. 

Journal  für  Gasbeleuchtung  u.  s.  w.    26.  Jahrg. 

No.  14.  Edisonhcleuchtung  in  London.  Beleuchtung 
in  New-York. 

•  Centralblatt  der  Bauverwaltung.  Herlin  1883.  3.  Jahrg. 

No.  25.  Die  elektrische  Beleuchtung  des  Konigl.  Resi- 
denztheaters in  München. 

•Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  18S5.    17.  Jahrg. 

No.  51.  Elektrischer  Betrieb  einer  Straßenbahn  in  New- 
Jcrsey. 

No.  57.  Bemerkungen  Uber  die  Stadt-Fernsprcch-Einrich- 
tung  in  Berlin. 

No.  61.  Permanente  Ausstellung  elektrotechnischer  Ma- 
schinen und  Apparate  in  Stuttgart. 

'Allgemeines  Journal  für  Uhrmacherkunst.  I^ipzig 


188- 


8.  Js 


No.  24.  Uebcr  Ziel  und  Methode  des  elektrotechnischen 
Unterrichts,  von  Braun. 

No.  25.    Elektrische  Zeitmcldung  in  New-York. 

•Deutsche  Industriezeitung.   Chemnitz  1883.  24  Jahrg. 

No.  28.  Ein  neues  System  zur  Herstellung  von  Blitz- 
ableitern. 

«Zeitschrift  des  Elektrotechnischen  Vereins  in  Wien. 

I.  Jahrg.  1883. 
Heft  1  und  2.    An  unsere  Leser.  —  Vereinsnachriehtcn : 
Dr.  A.  v.  l'KHANl'r/Kl ,   Kntstehung  und  bisherige  Ent- 
. Wickelung  des  Elektrotechnischen  Vereins  in  Wien.  — 
Statuten.  Mitglieder  -  Verzeichnifs.    —  Vorträge: 

J.  Stkfan,  L'eber  die  elektrische  Kraftübertragung,  ins- 
besondere Uber  die  von  M.  Deprez  ausgeführten  Ver- 
suche. —  Abhandlungen:  A.  v.  Waltenhofen,  Bei- 
träge zur  Geschichte  der  neueren  dynamoclektrischen 
Maschinen.  —  Dr.  J.  Pen  1,  L  eber  elektrische  Ent- 
ladungen in  den  Glühlampen  bei  Anwendung  hoch 
gespannter    Strome.  Elektrische    Ijunpe  (Patent 

llauck).  —  H.  Dischkr,  Elementare  Theorie  der 
Schwendler'schen  Gcgensprech  -  Methode.  Installa- 
tionen :  Elektrische  Beleuchtung  des  ungarischen  Natio- 
naltheaters in  Budapest.  —  A.  Klinisch,  Installations- 
Disposition  für  das  .pathologische  Institut«  in  Wien. 
-  —  Ausstellimgsreitung:  Geschäftsordnung.  Allgemeines 
Reglement.  Geschäftsordnung  der  technisch  -  wissen- 
schaftlichen Kommission.  Die  elektrische  Ausstellung 
in  Wien.  —  Ausstellungs-Nachrichten.  —  Kleine  Nach- 
richten. —  Literatur.  —  Redaktions-Nachricht. 

•  Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 

Wien  1883.  87.  Bd. 
1.  Heft.   Wassmith,  L'eber  den  inneren,  aus  der  mecha- 
nischen Wiirrnethcorie  sieh  ergehenden  Zusammenhang 
einer  Anzahl  von  elektromagnetischen  Erscheinungen. 

•  Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur-  und 

Architekten-Vereins.    Wien  1883.    8.  Jahrg. 

No.  26.  v.  Grimhi*r«;,  Die  internationale  elektrische  Aus- 
stellung in  Wien  1883  {mit  Situationsplan). 

No.  28.  Meteorologischer  und  hydrometrischer  Bericht 
der  k.  k.  Observatorien  in  Wien  fUr  Mai  1883. 


No.  30.  Die  elektrische  Ausstellung,  Wien  1883  (I.  Or- 
ganisation.   II.  Seilbahn  mit  elektrischem  Antrieb). 

•Oesterreichische.  Eisenbahn  -  Zeitung.    Wien  1883. 
6.  Jahrg. 

No.  21.  H.  Sm»i.ac/.ek,  Kontrole  der  elektrischen  In- 
stallationen. 

'Ocsterreicblsch-UngarischePost.  Wien  1883.  13. Jahrg. 

No.  28.  Die  Vervielfältigung  der  Loco-Dcpeschen.  — 
Elektrischer  Betrieb  der  Pariser  Tramway.  —  Elek- 
trische Fabrikbeleuchtung. 

No.  29.    Ein  Donau-Dampfer  mit  elektr.  Beleuchtung. 

No.  31.    Die  Telegraphcnlinien  von  Wien  nach  London. 

•Internationale  Zeitschrift  für  die  Elektrische  Aus- 
stellung in  Wien  »883.    Wien  1883. 

No.  1.  Zur  Geschichte  der  internationalen  elektrischen 
Ausstellung  in  Wien  1883.  —  E.  Zetzsch*:,  Die  elek- 
trische Telegraphie  und  die  Arten  der  elektrischen  Tele- 
graphen. —  St.  Douhrava  ,  Einige  Bemerkungen  zur 
Erklärung  und  Konstruktion  von  Induktionsmaschinen.  — 
K.  I.K  Utk,  Zur  elektrischen  Photometrie.  —  Notizen: 
Elektrizität  erzeugendes  Brennmaterial.  Das  Auge  und 
das  elektrische  Licht. 

No.  2.  Micha  kl  Farahay.  —  Zur  Geschichte  der  inter- 
nationalen elektrischen  Ausstellung  in  Wien  1883.  — 
T.  Uitkshokn,  Leber  die  Messung  und  Beurtbcilung 
von  Glühlampen.  —  Tit.  Schwart/.k,  Die  elektrische 
Eisenbahn  zu  Portrush  in  Irland.  —  E.  Zf.TZSche,  Die 
elektrische  Telegraphie  und  die  Arten  der  elektrischen 
Telegraphen.  —  Notizen :  Elektrische  Beleuchtung  der 
Brooklyn-Brücke.  Die  Ausstellung  von  Eisenbahn- 
Ausstattungsartikeln  in  Chicago.  —  Das  elektrische 
Krontalphotophon. 

No.  3.  Zur  tieschichte  der  internationalen  elektrischen 
Ausstellung  in  Wien  1883.  —  v.  Flkischl,  Das  empfind- 
liche Galvanoskop.  \.  Wii.kk,  Die  elektrische  Bremse. 
—  A.  Wlt.KE,  Elektromagnetische  Friktion  für  Gebirgs- 
bahnen. 

No.  4.  A.  M.  Ampere.  —  Die  Vertagung  der  Ausstellung. 
Die  Eisenbahn-Verwaltungen  und  die  elektrische  Aus- 
stellung. -  Permanente  Ausstellung  elektrotechnischer 
Maschinen  und  Apparate  bei  der  Konigl.  Wlirttcm- 
bergischen  Zentralstelle  für  Gewerbe  und  Handel  in 
Stuttgart.  —  Elektrische  Schiffsbeleuchtung.  —  L'eber 
elektrische  Eisenbahnen.  -  O.  Voi.K.mkr.  Die  Ver- 
werthung  der  chemischen  Wirkung  des  galvanischen 
Stromes  in  den  graphischen  Künsten.  —  Dr.  H.  KRt'ss, 
Zur  elektrotechnischen  Photometrie.  —  Notizen:  Die 
Telegraphendrahte  Uber  und  unter  uns.  Isolator  für 
Leitungsdrähte  von  J.  Grafsmann,  Stuttgart. 

Der  Elektrotechniker,  Wien  1883.    2.  Bd. 

No.  5.  Die  Elektrizität  im  Dienste  der  Hygiene  und  des 
Rettungswesens.  —  Verbesserungen  an  elektrischen  Lam- 
pen; William  Stechen  Parkkk.  -  -  Neue  elektrische 
Strommaschine.  ■  -  Elektrischer  Blockir-  Apparat  für 
Eisenbahnen;  F.  Roimrv,  Paris.  —  Die  elektrische 
Beleuchtung  in  ihrer  Wichtigkeit  für  die  Schauspiel- 
kunst. 

•Journal  telegraphique.    Berne  1883.   7.  Bd. 

No.  7.  Rothen,  La  tclcphonie  en  Suissc  (Administration 
et  cxploitation).  —  De  la  theorie  du  magnetisme.  par 
l'rof.  Hughes.  —  Publication*  oflicielles:  Loi  beige  con- 
cernant  l'etablisscmcnt  et  l'cxploitation  des  rescaux  tclc- 
phoniques  et  cahier  des  charges  pour  l'ctahlissemcnt 
et  l'exploitation  des  rescaux  tclephoniques  conccdcs 
par  le  Gouvernement. 

•The  Phllosophical  Magazine.  London  18S3.   15.  Bd. 

No.  06.  W.  Moon,  A  melhod  of  cnlculating  the  amount 
of  magnetism  of  a  magnetic  circle  for  each  strength 
of  current  acting  on  iL  —  A.  Triuk,  Dissymmctry  in 
the  electrolytic  discharge.  —  W.  Ayrton  aud  J.  Perry, 
On  winding  electro-magncti.  — •  J.  Conroy,  A  new 
photomcteT.  —  J.  J.  Thomson,  On  a  theory  of  the 
electtic  discharge  in  gases. 

No.  97.  G.  «,>l'inckf.  ,  On  the  constant  of  dielectricity 
and  the  double  refraction  of  insularing  fluids.  —  C.  R. 


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Elektrotecicn.  /.HT'CHRTKT. 

AUGUST  1883. 


Alokx  Wright,  On  thc  determination  of  chcmical 
affinity  in  terms  of  clectromotive  force.  -  J.  A.  Fle- 
ming, On  a  phcnomcnon  of  molccular  rndiation  in  in- 
candescent lamps. 

•The  Telegraphlc  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1883.    12.  Bd. 

No.  292.  Electric  lighting.  —  Dr.  Eug.  Obach's  impro- 
ved  galvanometer.  —  Hctt's  patent  trent  turbine.  — 
E.  H.  Gorikjn,  The  developement  of  electric  lighting. 

—  Thc  carying  power  of  magnets.  —  Electric  lighting 
notes.  —  Sir  Charles  Düke  and  overhead  wircs.  — 
The  fisheries  exhibition.  —  Bcnnett's  patent  iron  bat- 
tery.  —  Test»  of  incandescent  electric  lamps. 

Bd.  13.  No.  293.  Underground  wircs.  —  Electric  lamp, 
de  Puydt's  System.  —  Electric  lighting  for  picture 
galcries.  —  Electrica!  transmission  of  power;  appli- 
cation  at  the  Peronniere  mines.  —  Thc  first  and  truc 
inventor.  —  The  application  of  electricity  to  medical 
purposes.  —  The  electric  light  on  ships.  —  Electric 
lighting  notes.  —  The  Chicago  exhibition  of  railway 
applianecs.  —  A  new  regulator.  —  Protcctor  attaehc- 
ment  for  electrica!  Conducton.  —  Thc  »St.  Gcorge«- 
telephone. 

No.  294.    Underground  wire*.    —   The  limits   to  the  ! 
nansmission  of  force  to  a  distance  hy  means  of  over-  ; 
head  telcgraph  wircs.  —  Gerard's  alternating-currcnt 
inachine.  —  The  electrical  transmission  of  power.  —  j 
A.  Tommasi's  sclcnium  regulator.  —  Railway  electrical  , 
signalling  apparatus.  - —  Dr.  Tommasi,  The  disco\ery 
of  electro-rnagnctism.   —   Electric  lighting  notes.  — 
Thc  undcrgTound  wirc  question. 

•The  Electrlcian.    London  1882.   11.  Bd. 

No.  8.  Chclsca  and  thc  electric  lighting  Act.  —  Klectric 
lighting  of  the  law  courts.  -—  The  supply  of  electri- 
city by  loca!  authoritics.  —  Sixpenny  tclcgramms.  —  . 
Elemcntary  electricity  (XIII).  —  Lighting  the  pavillon 
at  Brighton.  —  Electrical  railway  signalling.  —  The  ' 
invention  of  the  electric  telcgraph.  —  J.  J.  Fahie, 
Edward  Davy  and  the  electric  telcgraph  1836  to  1839.  j 

—  Boy 's  engine  power  meter.  —  A.  G.  Vernos  Har- 
court,  On  the  Pcntanc  Standard  and  on  a  new  form  | 
of  photomeler.  —  Practical  telephony. 

No.  9.  Zinc  coating  for  iron.  —  Dry  batteries  as  accu- 
mulators.  —  Prcparation  of  carbon.s  for  electric  ligh- 
ting. —  Mr.  Edison's  opinion  of  electricity  as  a  motor. 

—  Ol.  Heavisipk,  Current  energy  (V).  —  R.  Barkkr,  j 
Note  on  Mancc's  battcry  test.  —  The  electric  lighting 
Instillation  at  the  fisheries  exhibition.  —  A.  P.  I.aurif,  , 
On  the  heats  of  combination  of  thc  metals  with  thc  , 
halogens.  — ■  Table  key,  switch  and  annunciator  for 
telcphonic   purposes,  by  Magnus  Volk.   —  Sixpenny 
tclegramms.   —  Corrcspondence :    Medical  electricity. 

—  J.  J.  Fahik,  Edward  Davy  and  the  electric  telc- 
graph 1836  to  1839.  —  Vernon  Hak<oi:kt,  On  the 
Pcntanc  Standard  and  on  a  new  form  of  photonieter. 

—  G.  Gore,  On  the  chcmical  corrnsion  of  cathodes. 
No.  10.  Mr.  Edison  and  electric  railways.  —  Thc  telc- 
graph a  nuisanec.  —  Magnetic  Station  on  St.  Maur  | 
observatory.  —  Defcnce  against  lightning.  —  f.  T. 
Sprague,  Potential,  current  and  resistanec.  —  J.  J. 
Fahie,  Edw.  Davy  and  the  electric  tclegraph,  1836  to 
1839.  —  The  electric  lighting  provisional  ordres.  — 
Correspondence :  Medical  electricity.  —  An  electrical 
steam  launch.  —  Electric  lighting  (Holborn  Yiaduct). 

—  G.  Gore,  On  thc  chcmical  corrosion  of  cathodes. 

—  Thc  cost  of  electric  lighting  as  cnmpared  with  gas. 

—  Practical  telephony. 

No.  II.  Electric  lighting  at  the  Strand.  —  Klectric  rail-  ; 
way  at  Wimbledon.  —  Lighting  of  thc  steamer  »Pil-  1 
grim«.  —   Oliv.  I Ieaviside ,    Current  energy  (VI).  ', 

—  The  co*t  of  electric  lighting  as  compared  with  gas. 
Thc  strike  of  american  telegraphists.  —  H.  Davy, 
Short  memoir  of  Edward  Davy.  —  Practical  telephony. 

—  J.  J.  Fahie,  A  history  of  electric  telegraphy  to  the 
ycar  1837.  —  Artificial  lighting. 


fENSCHAU.  355 


No.  12.  Thc  french  governement  and  the  Tonkin  cable. 

—  Another  electric  tramear.  —  Klectric  lighting  of 
the  Strand  district.  —  Duration  of  brightness  of  light- 
ning flashcs.  —  Gishert  Kapp,  On  the  cost  of  electric 
street  mains.  —  Alan  Bagot,  On  thc  application  of 
electricity  to  the  working  of  coal  mincs.  —  Dcath  of 
Mr.  Floyd.  —  The  select  committee  and  the  provisional 
ordres.  —  The  Vicnna  electrical  exhibition.  —  J.  T. 
Sprague,  Potential,  current  and  resistance  (11).  — 
EsPLts,  Practical  notes  on  interior  electric  lighting.  - 
Practica!  telephony.  —  J.  J.  Fahie,  A  history  of  electric 
telegraphy  to  the  ycar  1837. 

"Engineering.    London  1883.    35.  Bd. 

No.  913.    The  electric  light  at  the  fisheries  exhibition. 

—  Abstracts  of  publishcd  speeifications :  1882.  — 
4162.  Klectric  lighting  etc.,  T.  T.  Smith,  London.  — 
4235.  Mnunting  the  filaments  in  electric  incandescent 
lamps;  L.  R.  Bi>HOP,  London.  —  4845.  Galvano-clcctric 
batteries;  J.  Oiipiiant,  London  and  E.  B.  BiRR, 
Walthamstowc ,  Essex.  —  5055-  Generating  and  sto- 
ring  electricity;  F.  11.  Vaklky,  London.  —  5060.  Ma- 
chine employed  in  the  produetion ,  collection  and  uli- 
lisation  of  electric  and  magnetic  cun-ents  or  forces ; 
J.  S.  Faireax,  London.  —  5078.  Sccondary  batteries 
etc.;  A.  F.  Hills;  Penshurst,  Kent.  —  5109.  Magnetic 
brushes  for  eure  of  nervous  ailments;  K.  Parr  and 
J.  R.  Gibson,  London.  —  5142.  Electric  lamps;  \V.  R. 
Lake,  London  (B.  Eggcr,  Vienna).  —  5148.  Or- 
gans of  dynamo,  magneto  or  clectromotive  machincs; 
B.  J.  B.  Mills.  London  (T.  Chutaux,  Paris).  —  5149. 
Increasing  thc  conductibility  of  and  insulaling  round 
or  flat  cables  etc.;  B.  J.  ß!  Mills,  London  (T.  Chutaux, 
Paris).  —  5164.  Telephonic  apparatus;  J.  G.  Lorrain, 
London.  —  5166.  Circuits  for  telephonic  cominunication; 
II.  Aiaiiastkr  and  T.  E.  Gatehousk.  London.  — 
5167.  Telcphonic  reeeivers;  H.  Alahastkk  and  T.  E. 
Gatehoise,  London.  —  5170.  Electric  batteries; 
F.  WiKTH,  Frankfort  on  Main  (G.  Leuchs,  Nürnberg). 

—  5174.  Are  electric  lamps;  F.  L.  Willard,  London. 

—  5181.  Apparatus  for  aecommodating  electrical  con- 
duetors  in  streets;  H.  F.  Joel,  London.  —  S 183. 
Sccondary  voltaic  batteries  etc.;  R.  11.  Wooni.F.Y,  Linie- 
housc  and  H.  K.  Joel,  Dalston.  —  5241.  Electric  tiine 
ball  apparatus;  W.  R.  Lake.  London  (Thc  Standard 
Time  Company;  New  Häven,  Conn.,  I".  S.  A.).  — 
5254.  Driving  tram-cars  by  electricity;  A.  Recken- 
ZAtrN,  Leytonstonc,  Essex.  --  5265-  Generating  and 
utilising  electricity  for  medical  purposes;  T.  Wei.don, 
London.  —  5276.  Utilising  motive  force  of  waves, 
chiefly  for  produetion  and  storage  of  electrical  energy; 
W.  R.  Lake,  London  (A.  de  Souza,  Paris).  —  5278. 
Manufacturc  of  telcgraph  cables;  G.  K.  Vauuiian,  Lon- 
don (S.  Trott  and  F.  A.  Hamilton,  Halifax,  N.  S.  Ca- 
nada).  --  5300.  Electroplating  with  nickel  and  cobalt; 
A.  J.  Boült,  London  (J.  Vandermcrsch,  Bruxclles).  — 
5304.  Machinery  for  producing  dynamo-  and  magneto- 
electricity  etc.;  11.  Mayhkw,  London.  —  53 'S-  Insu- 
laling Compounds  and  processes  for  insulation  of  elec- 
tric condueting  wircs  and  cables;  J.  Wetter,  London 
(R.  S.  Waring,  Pittsburg  and  J.  B.  Hyde ,  New -York). 
5332.  Produetion  of  light  and  heat  and  apparatus 
therefore;  E.  P.  Ol  AIMSONOVITZ;   Leytonstone,  Essex. 

—  5353.  Manufacturc  of  carbons  for  electric  lighting; 
H.  C  B.  Siiai  Hers,  London.  —  1S83.  —  1 120.  Tele- 
phon!.- apparatus;  W.  R.  Lake,  London  (K.  Holmes, 
Brooklyn  and  K.  T.  Greenfield,  New- York).  —  1192. 
Underground  con<Iuits  for  electric  wires;  A.  J.  BoULT, 
London  (W.  Plankinton,  Milwaukee  Wisc,  l".  S.  A.). 

—  1347.  Dynamo-clectrie  machincs;  II.  H.  Lakr,  Lon- 
don (G.  \Y.  Kuller.  Norwich,  Co».,  U.  S.  A.).  -  1375. 
Dynamo-elcctric  machincs.  IL  H.  Lake,  London  (O.  W. 
Füller,  Norwich,  Con.,  U.  S.  A.). 

36.  Bd.  No.  914.  Klectric  lighting  noles.  —  Abstracts 
of  puhlishcd  specilkations :  1882.  —  5346.  Incandes- 
cent electric  lamps;  J.  Jamieson,  Newcastle-on-Tyne.  — ■ 
5359.    Insulating   electric   wircs:  W.  |.  Tempi. e  and 

45* 


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Zeitschriftenschau. 


El.EKTROTF.CKN.  ZEITSCHRIFT. 
AUGUST  iBSj. 


T.  F.  Horbs,  Bristol.  —  5373.  Electric  lamps  etc.; 
J.  M.  Boullon  ,  J.  Prohkrt  and  A.  \V.  Soward,  Lon- 
don. —  5387.  Apparatus  for  regulating  and  Controlling 
electrica!  currents;  P.  R.  Auen,  London.  —  5388. 
Manufacturc  of  Compounds  of  india- rubber,  Gutta- 
percha and  oils  for  elcctrical  conduetors  etc. ;  A.  Pakkf.s, 
Bexky,  Kent).  —  5409.  Apparatus  for  electric  lighting; 
J.  Mf  iRiiEAD  and  T.  M.  Coli.et,  London  (G.  A.  Grindle, 
Bombay).  —  54 1 4.  Apparatur  for  regulating  and  Con- 
trolling elcctrical  currents;  P.  R.  Allen,  London.  — 
5421.  'lliermo-electric  gencrators;  H.  Woodwakd,  Lon- 
don. —  54^2-  Electrodes  for  secondary  batteries; 
II.  Woodward,  London.  —  5438.  Apparatus  for  the 
conduetion  and  distribution  of  clectric  currents;  R.  E. 

B.  CkoMiton,  London.  —  5601.  Secondary  batteries; 
A.  Trihe,  London. —  1883.---  1 3 1 3.  Dynamo-electric 
machines;  II.  II.  Lake,  London  (G.  \V.  Füller,  Nor- 
wich.  Con.,  U.  .S.  A.). 

No.  915.  Electric  lighting  note*.  —  Abstracts  of  publi- 
*hed  speeifications:  1882.  —  4824.  Incandescent  lamps 
for  clectric  lighting;  E.  Ml'i  I  HK ,  London.  —  54°°. 
Carbons  for  use  in  clectric  lamps  etc.;  J.  E.  T.  Woods, 
London.  —  S495-  Electric  arc  lamps;  W.  B.  T.  Elpiiin- 
stone,  Mussclburgh,  N.  B.  and  G.  W.  Vincent  and 
J.  Cottrh.i.,  London.  —  5504.  Incandescent  clectric 
lamps;  A.  Swan,  Gatcshcad-on-Tync.  —  5518.  Distri- 
bution of  electricity  by  undergTound  conduetors  etc.  ; 

C.  1).  Auel,  London  (L  A.  Brasseur,  Bruxelles).  — 
5519.  Intcgrating  apparatus  etc.;  J.  I.mray,  London 
(B.  Abdank-Abakanowict  and  (*.  Roosevclt,  l'aris).  — 
5566.  Exhausting  the  bulbs  of  incandescent  clectric 
lamps  etc.;  N.  K.  C11ERILL,  Parts.  —  1883.  —  1357. 
Thermo -electrical  gencrators;  R.  II.  BranIion,  Paris 
(E.  G.  Acheson,  Paris). 

No.  916.  An  electric  launch.  —  Domestie  clectric  ligh- 
ting. —   Abstracts  of  publishcd  speeifications:  1882. 

—  5552.  Voltaic  batteries;  L.  IIartmann,  London.  ■ — 
5584.  Electric  bell;  W.  R.  Lake.  London  (C.  F.  de  Re- 
don ,  Paris).  - — •  5586.  Underground  conduetors  for 
electric  currents  for  lighting;  R.  J.  GulcHER,  London. 

—  5594.  Dynamo-electric  machines;  C.  D.  ABEL,  Lon- 
don (B.  Abdank-Abakanowic*  and  C.  Roosevelt,  Paris). 

—  5631-  Dynamo-electric  machines;  C.  A.  Mc  Evoy 
and  J.  Matthikson,  London.  —  5633.  Telcphonic  appa- 
ratus; II.  II.  Lake,  London  (C.  A.  Randall,  New- York). 

—  5044.  Secondary  batteries;  J.Lea,  London.  — 
5645.  Primnry  voltaic  batteries;  G.  G.  Andre,  London. 

—  5649.  Manufacturc  of  zinc-coated  wire  etc. ;  H.  Ro- 
iierts,  Pittsburg,  l'enn.,  V.  S.  A.  —  5677-  Mechanism 
for  regulating  the  produetion  of  electricity;  IL  Wilde, 
Manchester.  • —  5702.  Telephonic  reeeivers;  T.  Torrky, 
London.  —  5754-  Electrical  suitch  for  electrical  lamps 
etc. ;  G.  \V.  Bayley,  Walsall.  —  Electric  lighting  in 
Bristol. 

No.  917.   The  electric  light  in  the  Magasins  du  I.ouvte. 

—  Electric  lighting  notes  (The  Critcrion  Thcatre).  — 
Abstracts  of  published  speeifications:  18S2.  —  5580. 
Manufacturc  of  carbons,  candles,  electrodes  etc.;  W. 
CunLIKFK,  London.  —  5669.  Apparatus  for  measuring 
or  indicating  clectric  currents;  J.  Bi.YTlt,  Glasgow.  — 
5693.  Apparatus  for  tclegraphing  into  and  from  rail- 
way  trains  in  motion;  W.L.Hunt,  London  ( R.  M. 
Hunter,  Philadelphia).  —  57 11.  Manufacture  of  con- 
duetors for  electric  currents;  W.  R.  Lake,  London 
(F.  K.  Fitch,  New- York). 

Chemical  News.   London  1882.   47.  Bd. 

No.  1222.    E.  F.  Barker,  On  secondary  batteries. 

No.  1223.  L.  ScitcciiT,  ün  the  clectrolytic  behaviour 
of  thallium,  indium,  vanadium,  palladium,  mulybdenum, 
selenium  and  tellurium. 

No.  1225.  W.  Ckookes,  The  ßakerian  lecture:  On  ra- 
diant  matter  spectroscopy :  a  new  niethod  of  spectrum 
analysis.  —  C.  R.  A.  WkinilT.  Elcctromotivc  force  of 
Clark's  mercurous  sulphatc  cell,  and  the  work  donc 
during  cleclrolysis. 


No.  1228.    J.  Fleming,  On  a  phenomenon  of  molecular 

radiation  in  incandescent  lamps. 
Comptes  rendus.    Paris  1883. 

96.  Bd.  No.  26.  Quet,  Sur  les  rapports  de  l'induction 
avec  les  actions  electrodynamiques  et  sur  une  loi  gene- 
rale de  l'induction.  —  Martin  de  Brettes,  Impression 
automatique  des  depeches  tclephotiqucs  ou  transmises 
par  ta  lumiere. 

97.  Bd.  No.  1.  Qukt,  Sur  l'application  de  la  methode 
d'Ampcrc  ä  l'ctablisscment  de  la  loi  elementaire  de 
l'induction  elcctrique  par  deplacement.  —  P.  leCordier, 
Actions  electro-dynamiques  renfermant  des  fonetions 
arbitraires:  hypotheses  qui  determinent  cc»  fonetions. 

—  M.  Dki-rez,  Moyen  de  desaimanter  les  montres  qui 
ont  ete  aimantecs  par  lc  voisinage  d'un  champ  magne- 
tique  puissant. 

No.  2.  C.  Friedel  et  J.  Curie,  Sur  la  pyro-clcctricitc 
dans  la  blende,  le  chlorate  de  sodium  et  le  boiacite. 

—  Ch.  Tri  ciiot,  Nouvcllc  methode  pour  determincr 
les  liniitci  de  l'electrolyse. 

*  Annales  telegraphlques.    Paris  1883.    10.  Bd. 
Miirz-April.    J.  Raynaud,  Rapport  du  jury  international 

de  I'exposition  d'eiectricite  1881.  —  Communications 
teiegraphiques  en-  Tunisie.  —  Thevenin,  Sur  la  me- 
surc  de  la  resistance  speeifique  des  fils  par  la  methode 
de  la  boucle.  —  Vaschv,  Sur  les  unites  mecaniques 
et  eieetriques.  —  Rapport  sur  les  machines  electro- 
dynamiques appliquces  ä  la  transmission  du  travail  mc- 
canique  de  M.  M.  Deprei.  —  Chronique:  Exposirion 
generale  italicnnc  ä  Turin  en  1884  (Exposition  inter- 
nationale d'eiectricite).  Lc  dynamographe  elcctrique 
ou  appareil  enregistreur  du  travail  des  machines.  — 
Note  sur  ta  phosphorescence  du  champ  magnetique. 

*  La  lumlere  electrique.  Paris  1883.  5.  Jahrg.  9.  Bd. 
No.  27.    Fr.  Oerai-üy,  Les  machines  h  double  enroule- 

ment.  —  M.  Drprez,  La  generatrice  des  experiences 
du  chemin  de  fer  du  Nord.  —  Tu.  du  Moncel,  Ex- 
position internationale  d'eiectricite  de  Munich  1882.  — 
G.  Lli'FMANN,  Sur  la  mesure  des  intensites  de  courant. 

—  Au«.  Guerout,  L'cclairage  electrique  de  l'Eden 
Thcätrc.  —  Gust.  Richard,  Description  de  quelques 
freins  electrique».  —  Revue  des  travaux  recents  en 
electricile:  La  lampe  ä  selenium  de  Tommasi.  Sur 
la  dissymetrie  de  la  decharge  electrolytique;  Alf.  Tribc. 
Dosage  du  plomb  dans  sc  sminerais  par  l'electrolyse; 
methode  A.  Sommer.  Les  ctalons  lumineux.  —  Dr. 
C.  Grollet,  Resume  des  brevets  d'invcntion:  152979. 
Systeme  de  ttlephones;  H.  B.  T.  Strancwavs.  — 
152980.  Flanelle  hygienique  electro-naturelle ;  J.  B. 
Nysskn.  —  1 53020.  Pcrfectionnements  apportes  ä  la 
construetion  des  lampes  electriques,  portc-lamps  et  des 
excentriques  electriques;  J.  S.  Beexia.n.  —  1 53035.  Pcr- 
fectionnements dans  les  batteries  secondaircs  Plante  et 
dans  les  appareils  en  report  avec  ces  batteries  ou  d'autrct 
batteries:  F.  G.  L.  Fox. —  153048.    Bougie  solenofd; 

LA  COMI'AC.NIE  PaRISIEN.VF.    D'tci.AIRA«E  bll.ECTRUJUE. 

—  153049.  Nouvcllc  machinc  ä  courant  -continu; 
dite  Ivlectro-Genique;  Compagnie  Pahisifnne  d'Ecijm- 
racf.  Electrique.  —  1 53051.  Pcrfectionnements  dans 
les  appareils  a  mesurer  les  courants  electriques;  S.  G. 
L  Fox.  —  1 53064.  Nouvel  accumulatcur  d'eiectricite 
avec  disposition  speciale  de  transport;  dit  Accumula- 
tcur  a  lames  bouclec«,  Systeme  de  Kabath;  N.  DK  Ka- 
HATH.  —  153066.  Pcrfectionnements  dans  les  lampes 
electriques;  J.  D.  F.  Andrews.  —  153067.  Systeme 
regulatcur  permettant  de  regier  l'intcnsitc  d'un  courant 
electrique,  quelle  que  soit  la  source  d'ou  il  provient; 
N.  de  Kabath.  —  153085.  Pcrfectionnements  apportes 
aux  lampes  electriques  ä  arc;  N.  E.  Cromtton.  — 
I530S6.  Pcrfectionnements  apportes  aux  machines  dy- 
namo-electriqucs  ou  electro-dynamiques;  B.  Matthew«. 

No.  28.  Tu.  du  Moncel  ,  Revue  telephonique.  —  Fr. 
Gf.rai.DY,  Sur  une  application  du  transport  electrique 
de  la  force.  —  Aue.  Guerout.  Exposition  internario- 
nale  d'eiectricite  de  Munich:  Les  installations  de  me- 
sure*. —  G.  Richard,  Description  de  quelques  freins 


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Ele  ktroteciin.  Zeitschr  ift. 
  AUGUST  i8«3. 


Zeitschriftenschau. 


357 


electriques  (II).  —  Revue  des  travaux  etc. :  Moyen  de 
desaitnantcr  les  montrcs  qui  ont  ctc  aimantccs  par  lc 
voisinagc  d'un  champ  magnctique  ptiissant ;  M.  Deprei. 
Sur  les  rapports  de  l'induction  avec  les  actions  electro- 
dynamiques  et  sur  une  loi  generale  de  l'induction; 
M.Quct.  Sur  la  dilatation  electrique  du  verre;  G.Quincke. 
Appareils  du  professeur  Hughes  pour  letude  du  magne- 
tisrnc.  Telephone  magnctique  ü  aimants  multiple!«; 
J.  Pollard.  —  Dr.  C.  Grollet,  Resumc  des  brevets 
d'invcntion:  153087.  Apparcil  destinc  ä  la  produetion 
ou  dcvclopemcnt,  ä  l'accumulation  et  ä  l'utilisation  de 
l'cnergie  electrique,  pour  l'eclairage  et  autres  usages; 
J.  L.  Pulvp.rmachkr.  —  153094.  Utilisation  de  la 
chaleur  perdue  des  fourneaux  et  foyers  industricls  et 
autres  pour  la  produetion  de  l'electricite  au  moyen 
de*  pile»  thermo  -  clcctriqucs;  A.  F.  II.  Baron.  — 
153109.  Perfectionnements  apportes  ä  la  construetion 
des  battcrics  electrique*  secondaircs;  J.  J.  Bkf.man, 
\V.  Taylor  and  F.  King.  —  1531 18.  Perfectionne- 
ments dans  les  Clements  galvaniqucs;  A.  Skf.nf.  et 
F.  Kuhmaif.R.  —  153122.  Batterie  electrique  secondaire; 
Böttcher.  —  153 132.  Perfectionnements  apportes  aux 
systemes  de  telcgraphie  electrique;  T.  M.  Footf.  et 
H.  C.  Goodsfeed.  —  153136-  Systeme  d'eclairage  des 
voitures  de  chemin*  de  fer  et  autres,  par  l'electricite, 
dit:  Systeme  de  Kabath;  N.  DE  Kaiiath.  —  153 145. 
I'roccdc  de  fabrication  de  sodium  et  autres  metaux 
alcalins  et  terreux  par  l'clcctrolysc  a  chaud  des  sels, 
M.  P.  Jam.ochkoff.  ■—  153180.  Systeme  de  halage 
electrique  et  appareils  qui  s'y  rattachent ;  \V.  E.  Ayrton 
et  J.  Perry.  —  153 192.  Perfectionnements  dans  les 
appareils  dynamo-  ou  magneto-clectriques;  J.  S.  Beeman. 

—  I532I7-  Bloclc-systeme  automatique  par  la  machine 
clle-memc;  II.  LE  Loutre.  —  IS3236.  Perfcctionne- 
rnent  apporte  ä  la  construetion  des  lamps  electrique* 
fonetionnant  par  l'incandcsccncc  dans  le  vide;  I„  Mors 
et  G.  Du  pro. 

No.  29.  Th.  du  Moncei.,  Rcchcrches  sur  les  meilleures 
conditions  d'cnroulement  des  electro-aimant*.  —  Aug. 
Guerout,  Exposition  internationale  de  Munich:  Les 
installations  de  mesures.  —  De  Lalanpk  et  Chan-roh; 
Nouvelle  pile  ä  oxyde  de  cuivre.  —  G.  Richard,  Dc- 
scription  de  quelques  freins  clcctriqucs  (III).  —  Georce 
GuEroult,  Comparaison  du  gar  et  de  l'electricite.  — 
().  Kern,  I.e  prix  de  revient  de  l'eclairage  electrique. 
• —  Revue  des  travaux  ctc. :  Sur  l'application  de  la 
methode  d'Ampere  ä  l'etablissemcnt  de  la  loi  elcinen- 
taire  de  l'induction  electrique  par  dcplacemcnt;  M.  Quct. 
Actions  electro-dynamiqucs  renfermant  des  fonetions 
arbitraircs:  hypotheses  qui  determinent  ces  fonetions; 
P.  le  Cordier.  Impression  automatique  des  depeches 
telephoniques  ou  transmises  par  la  furniere ;  Memoire 
de  M.  Martin  de  Brettes.  —  Dr.  C.  Grollet,  Resumc 
des  brevets  d'inventions.  —  '53*39-  Perfectionnements 
dans  les  appareils  telephoniques;  Thomson  et  Chastkr. 

—  153252.  Systeme  de  moyens  et  appareils  nouveaux 
et  perfectionncs  pour  telegraphier  ä  l'interieur  d'un 
train  de  chemin  de  fer  en  marche  et  de  cc  train  ä  un 
endroit  quelconque;  W.  l„Hi>NT.  —  1 53253.  Perfec- 
tionnements apportes  aux  machincs  dynamo-  ou  mag- 
neto-clectriques; U.R.  Baissier.  —  153254-  Perfec- 
tionnements dans  les  lainpes  eleclriques  ou  dans  les 
appareils  d'eclairage  electrique;  H.  R.  Baissif.R.  — 
153282.  Perfectionnements  dans  les  torpillcs  mobiles; 
J.  W.  Graydon.  —  1 53298.  Perfectionnements  dans 
les  machincs  dynamo -clcctriqucs  ou  gencratcurs  clcc- 
triques  et  electromoteur;  O.  \V.  Hill. 

No.  30.  Th.  du  Moncei.,  Manicre  simple  de  considerer 
les  formules  sc  rapportant  aux  derivations  sur  les  cir- 
cuits  telegraphiques.  —  Fr.  Gfralpy,  Sur  un  nouveau 
batteur  de  mesure  electrique.  —  Aug.  Guerout ,  Ex- 
position d'electricite  de  Munich:  Les  appareils  histo- 
nques.  —  G.  Richard,  Notes  sur  la  construetion  et 
l'etablissemcnt  des  turbincs.  —  El  e.  Sartiaux  ,  Note 
sur  l'inslallation  du  bureau  telcgraphiquc  de  la  gare 
de  l'aris  du  chemin  de  fer  du  Nord.   —    Revue  des 


travaux  etc.:  Sur  la  pyro-electricite  dans  la  blende,  le 
!  chlorate  de  sodium  et  la  boracite;  C.  Fricdcl  et  J.  Curie. 
I  Sur  un  nouveau  theoreme  d'electricite  dynamique; 
L.  Thevenin.  Appareil  pour  enregistrer  la  longeur  de 
l'arc  electrique.  —  Dr.  C.  Grollet,  Resume  des  brevets 
d'invcntion.  —  1533 18.  Perfectionnements  dans  les 
battcrics  secondaires  ou  a  pohirisation  servant  ä  einma- 
gasincr  la  force  electrique;  G.  I..  Winoi.  —  153325. 
Nouveau  Systeme  de  telegraphie  a  courants  gra- 
dueles;  F.  van  Rysski.iif.RGHF..  —  '53345-  Perfectionne- 
ments dans  les  lamps  eleclriques,  J.  G.  Lokrain.  — 
153357.  Procede  d'elecirolysc  pour  l'extraction  des  me- 
taux directement  de  leurs  minerais ,  et  pour  leur  raffi- 
nage ,  ou  evitan«  toute  polarisation ;  J.  Lambert.  — 
•533S8-  Systeme  de  reeepteur  telephonique  ä  double 
action  magnctique;  K.  Chakrifrf.  —  153375-  Procede 
de  regulation  automatique  ä  distance ,  du  debit  et  de 
la  produetion  des  courants  eleclriques,  des  distributions 
d'eau,  de  gaz  ou  de  vapeur  et  generalemcnt  d'un  fluide 
quelconque,  Systeme  Clkrac  et  G.  Gufroult. 

No.  31.  Tu.  du  Moncei.,  Ilistoire  de  la  decouverte  des 
lois  des  courants  electriques.  —  Fr.  Glraldy,  Sur  uti 
essai  de  locomotion  par   l'cinploi  des  accumulatcurs. 

—  Exposition  d'electricite  de  Munich:  Aue.  Guerout, 
j      Les  machines  dynamo-electriques.  —  Gustave  Richard, 

Notes  sur  la  construetion  ctc.  des  turbincs.  —  Revue 
des  travaux  etc. :  Sur  un  galvanometrc  universel  sans 
•  oscillation;  Ducretct.  Nouvelle  methode  pour  deter- 
miner  les  limites  de  l'clcctrolyse ;  par  Truchot.  Sur 
les  courrants  d'immcrsion  et  de  mouvement  d'un  metal 
dans  un  liquide,  par  Krochkol!.  Determination  des 
lois  du  rayonneinent  calorifique  par  l'electricite;  expe- 
riences  de  Sir  C.  W.  Siemens.  Description  succinctc 
d'un  compteur  d'electricite ;  par  Caudcray.  —  Dr. 
C.  Grollet,  Resume  des  brevets  d'invention :  153382. 
Perfectionnements  dans  les  machincs  dynamo-  et  mag- 
neto-clectriques ;  C.  L.  B.  E.  Mknges.  —  i  53384-  Per- 
fectionnements apportes  aux  appareils  clcctriqucs  d'in- 
cendie;  \V.  C.  Gordon.  —  153393.  Nouveau  magasin 
nu  reservoir  d'electricite,  dit  »flectrodock. ;  J.Bar- 
riere et  F.  ToURViFJi.LF..  —  1 53424.  Perfectionne- 
ments apportes  aux  lampes  ou  regulateurs  clcctriqucs; 
E.  BOrgin.  —  153437.  Perfectionnements  dans  les 
moteurs  electriques;  M.  Immf.sch.  —  153445-  Accu- 
mulatcur-cpongc  ä  liquide  alcalin  ou  acidc;  A.  L.  Nolf. 

I  *  L'Electricite.  Paris  1883.  6.  Bd. 
No.  25.  W.  de  FoNViELLF. ,  £tudes  au  bollon  sur  la 
gencration  des  orages.  — -  L'exposition  nationale  des 
chemins  de  fer  ä  Chicago.  -  -  Academic  des  sciences: 
Resistance  sous  laquelle  doit  naitre  lc  courant  des 
machines  magneto-  ou  dynamo-electriques  pour  pro- 
duire  son  effet  h  distance  a  travers  de  grandes  re- 

1  sistances  exterieurs ;  F.  Moigno.  Sur  les  obsenations 
relatives  aux  aurorcs  boreales  en  Laponie;  L.  Lern- 
ström.  —  Le  loch  de  M.  G.  le  Goarant  de  Tromclin. 

—  L'eclairage  electrique  en  Angletcne.  —  Lc  Systeme 
Zipernowsky  d'eclairage  electrique.  —  Les  lignes  telc- 
phoniques  aux  ttats-Unis.  —  Lc  transmetteur  duplex 
d'Edison.  —  Unc  nouvelle  unitc  electrique. 

No.  26.  Les  horlogcs  electriques  de  Paris.  —  L'eclai- 
rage electrique  Bernstein.  —  -  Le  loch  electrique  de 
Tromclin.  —  Les  machincs  Brush  pour  lampes  a  in- 
candcscencc.  —  La  tclcphonic  en  Bclgiquc.  —  Son- 
nerics et  batterics  combinees.  —  Les  condueteurs  elec 
triques.  —  Chronique. 

No.  27.  Comparaison  de  l'eclairage  au  ga*  et  de  l'eclai- 
rage electrique  par  incandescence  au  point  de  vue  du 
travail  necessaire.  —  La  question  des  accumulatcurs 
|  en  Rclgiquc.  —  Telephone  souterrain.  ■ —  La  lumicre 
electrique  ä  l'Lden  -  Theatre  de  Paris.  —  Phcnomenc 
electrique:  Le  caoutchouc  preservatif  de  la  foudre.  — 
La  lampe  incandescence  portative  pour  les  mines.  — 
Les  accumulateurs  et  leur  puissance  d'emmagasincmctit. 

No.  28.  La  telephonie  comparec  en  France  et  aux  ttats- 
L'nis  d'Amcrique.   —  Cami-o,  La  traction  electrique 


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358 


Zeitschriftenschau. 


EleKTROTECHN.  ZEfTSCHRlPT. 
AUGUST  iMj. 


des  tramways.  —  Lc  Systeme  de  lumierc  elcctrique  de 
Thomson-Houston.  —  Batterie»  et  sonncries  combinees. 

—  1a  societe  des  electriciens. 

No.  29.  Les  dires  de  M.  Edison  recueillis  dans  les  jour- 
naux  americains.  —  G.  Essio,  Du  melnnge  des  signaux 
dans  les  reeepteurs  des  rcscaux  telephoniques.  —  Me- 
surcur  de  la  lumierc  ä  arc.  —  I.'clectricite  comme 
force  motrice.  —  Nouvelle  methode  pour  accoupler 
les  dynamos  et  les  accumulateurs.  —  Kclairnge  du 
pavillon  de  Brighton.  —  Lance  elcctrique  d'cclairage. 

—  Lc  dynamographe  elcctrique  ou  appareil  pour  cn- 
registrer  lc  travail  des  machines;  par  C.  Resio.  -  La 
lumiere  clectrique  ä  bord  des  navires.  —  Nouvellcs 
piles  au  sulfate  de  cuivre.  —  La  pile  perfeetionnee  de 
M.  Gaudine.  • —  Les  piles  seches  comme  accumulateurs. 

No.  30.  Campo,  I.'clectricite  et  ses  applicatinns.  —  L'n 
nouvel  accumulatcur.  —  Ayrton  et  Pkrry.  L'enroule- 
ment  des  fils  des  clcctro-aimants.  —  L'ne  manufacture 
de  larnpes  electriques  a  I.ondres.  —  S.  PiiuiiiAkT, 
La  traction  elcctrique.  —  Lc  nouveau  galvanometrc 
de  docteur  Obach.  —  Resistance  clectrique  du  coup 
humain.  —  Chroniquc:  L'n  nouveaux  cable.  (Drages 
electriques  sur  le  soleil.  L'electricite  et  l'air  comprimc 
compares  comine  moteurs.  —  Nouveaux  Signaux  tcle- 
graphiques.  —  Installations  telephoniques. 

•L'Electrlclen.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  54.  E.  Reynier,  Sur  lc  travail  des  piles  Leclanche 
en  Service  sur  lc  rcseau  tclcphonique  de  Paris.  — 
P11.  Delahayk,  Le  gaz  et  l'electricite  au  point  de  vue 
de  l'eclairage  des  villes.  —  E.  Hosht  alier  ,  Sur  les 
limites  du  transport  de  la  force  ä  distance  par  des 
lignes  telcgraphiqucs  aerienncs.  —  E.  BoisteL,  La  me- 
sure  de  tres-faiblcs  resistances.  —  Block -Systeme 
automatique  de  M.  Hadden.  —  J.  A.  Beki.y,  Corrcspon- 
dnnce  anglaise.  —  De  l'eclairage  elcctrique  des  atclicrs 
et  des  grandes  espaces;  Jamikson.  —  La  cause  du 
magnetismc  librc  dans  les  metaux  magneriques.  — 
L'eclairage  elcctrique  du  Broocklyn-Bridge  4  New- York. 

—  Puissance  d'emmagasinement  des  accumulateurs 
electriques. 

No.  55.  E.  Reynit.R  ,  Sur  lc  prix  du  travail  fourni  par 
les  piles  hydro-cJcctriques.  —  L.  Lossier,  Mesure  des 
faibles  resistances.  —  Le  premier  tclephone.  —  J.  A. 
Berly,  Correspondance  anglaise.  —  Notes  d'Angle- 
terTe.  —  Indicatcur  d'inccndie.  —  Faits  divers:  Ixs 
pretendus  ctalons  photometriques. 

No.  56.  E.  HosriTAMFJt,  Nouvelle  pile  a  oxyde  de  cumc, 
de  F.  de  Lalandc  et  G.  Chapcron.  —  E.  Rkynikr,  Sur 
le  prix  du  travail  foumi  par  les  piles  de  Lalande  et 
G.  Chaperon.  —  L.  Chenut,  Controleur  de  la  maebine 
des  trains,  Systeme  Brunot.  —  J.  A.  Berly,  Correspon- 
dance anglaise.  —  S.  Bidwei.i.  ,  Mesure  de  resistance 
elcctrique  avec  un  courant  constant.  —  Eclairagc  des 
trains  par  la  lumiere  elcctrique.  —  L'eclairage  clec- 
trique applique  h  la  micrographic.  —  La  lampe  No- 
thomb. 

•La  Nature.    Paris  1883.    11.  Jahrg. 

No.  521.    La  fabrication  des  condueteurs  electriques. 

No.  525.    L'clectrometrc  enregistreur  de  M.  Mascart.  — 

Electricite  pratique.   (La  force  purtantc  des  aimants.) 
No.  526.    Avertisseur  elcctrique  des  incendics. 
No.  527.    Voyages  acriens  au-dessus  de  la  Manche  et 

de  la  Mer  du  Nord ;  recentes  tentatives  de  passage  en 

Angleterre,  de  MM.  tfloy  et  Lhoste. 
No.  528.    Electricite  pratique.   (Nouvelle  pile  au  sulfate 

de  cuivTc.) 

No.  529.  Electricite  pratique  (Rheostate  de  G.  Trouve), 
Annales  industrielles.  Paris  1883.    15.  Jahrg. 

26.  Livr.  C'hcmin  de  fer  elcctrique  de  Portrush  (Irlande). 

—  M.  Pollard,  Expcricnccs  sur  des  machines  dynamo- 
electriques. 

27.  Livr.  Kclairagc  clectrique  du  pont  de  Brooklyn 
(New-York). 

Annales  de  chimie  et  de  pbyslque.  Paris  1883. 
29.  Bd.  Allarjj,  Le  Blanc,  Joubert,  Power  et  Trksca, 
Experienccs  faites  a  lexpo-ition  d'elcctricitc. 


Les  Mondes.    Paris  1883.    5.  Bd. 

Nu.  6.    C  Giordan,  L'aimant  et  l'aiguille  aimantee. 

'Bulletin  de  la  Compagnie  Internationale  des  Tele- 
phonen   Paris  1883.    2.  Jahrg. 

No.  39.  Locomotion  clectrique.  —  La  lumierc  electrique 
en  Espngne.  —  txlairage  de«  villes  ä  l'electricite.  — 
Le  telephone  dans  les  mines.  —  Lc  syndicat  de  Lowcll. 

No.  40.  Transport  de  la  force.  —  Condueteurs  electriques. 

—  Les  nouvellcs  mines  de  cuivre  des  Etats- Unis.  — 
Essais  de  traction  clectrique  des  tramways  au  moyeo 
des  accumulateurs.  —  L'unite  de  lumiere  et  les  ctalons 
photo'mctriques. 

No.  41.  La  Convention  de  Suez.  —  Nouvellcs  d'Amerique. 

—  Lumiere.  —  Les  accumulateurs  electriques.  — 
L'eclairage  des  thedtres. 

No.  42.    Le  telephone  a  Londres.  —  Piles  electriques. 

—  Abus  de  la  recherche  des  anteriorites  cn  matierc 
d'invention.  —  Accumulateurs.  —  Transport  elcctrique 
de  31  chevaux  effectives.  —  Les  chemins  de  fer 
electriques. 

No.  43.  Bateau  electrique.  —  Suppression  des  piles  dans 
les  sonncries  telephoniques.  —  Societe  Generale  Ita- 
licnne  des  tclcphoncs.  —  Nouvelle  pile  n  oxyde  de 
cuivre.  —  L'electricite  dans  les  nlatures. 

•Bullettino  Telegrafier».    Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  6.    Capttolati  per  concessioni  dt  servtzio  tclcfonico. 

—  Tclegramma  del  bullettino  di  Borsa.  —  Communi- 
carionc  diretta  fra  Roma  c  Vienna.  —  Manifest!  per 
l'apertura  dcll'  P>posizione  generale  di  Torino  pel  1884. 

—  Movimento  della  corrispondenza  telegrafica  negli 
uffici  governalivi  nel  primo  trimestre  1883. 

•II  Telegraflsta.    3.  Jahrg. 

No.  7  und  8.  G.  Dem.'  Oro,  Di  un  elcttro-dinamometro 
semplicc.  —  Espcrienze  sopra  la  nuova  lampada  ad 
incandescenza  del  signor  Cruto.  —  Le  cause  del 
magnetismo  che  si  manifesta  nel  ferro,  nell'  acciaio  e 
negli  altri  metalli  magnetici.  —  Espcrimcnti  sui  cavi 
sottomarini  durantc  la  loro  costruzione.  —  Elettro- 
calamite  con  nastro  mctallico  e  spirale.  ■ —  Miscellanea. 
Pila  portatile  Siemens.  Precauzioni  da  aversi  per  im- 
pedire  incendi  negli  impianti  di  illuminazione  clctrrica. 

•11  nuovo  Cimento.    Pisa  1883.    13.  Bd. 

Januar -Februar.  Sul  calore  sviluppato  da  una  corrente 
durnnte  il  periodo  variabile.  .Sopra  il  ritardo  nclla 
smagnetizzazione  del  ferro  prodotto  dalle  correnti  in- 
dotte  nella  sua  massa.  Stracciati. 

Milrz-ApriL  Sülle  apparente  clcttrochimiche  alla  super- 
ficic  di  un  eilindro;  studio  teorico  del  Vito  Volterra. 
Sulla  hinghezza  di  una  o  piü  scintille  elettriche  di  un 
enndensatore  e  sulle  modilicazioni  che  esse  subiscono 
per  effetto  dclle  varic  resistente  introdottc  nel  cireuito 
di  scarica;  memoria  del  Prof.  E.  Villari. 

*  LTngenleur-conaell.  Paris  et  ßruxelles  1883.  5.  Jahrg. 
No.  23.    Le  tclephone  pendant  l'orage. 

No.  24.  Rapport  presentc  par  le  College  sur  la  propo- 
sition  relative  a  l'installation  par  la  Villc  de  Bruxelles 
d'engins  et  apparcils  pour  l'eclairage  electrique  de  la 
voic  publique. 

•Moniteur  industriel.  Bruxelles  et  Paris  1883.  10.  Bd. 
No.  24.    Le  fusil  elcctrique. 

No.  25.  I-a  lampe  incandescente  portative  pour  les 
mines.  —  Telephone  souterrain. 

No.  27.  Üclairage  par  electricite  de  la  villc  de  Notting- 
ham. —  Le  theatre  de  i'cxposition  internationale  d  elec- 
tricite,  V'icnnc  18S3. 

No.  30.  Traction  elcctrique.  —  Lance  electrique  dleclai- 
ragc. 

*  Elektrizität.    Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 

theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.   Petersburg  1883.    4.  Jahrg. 
No.  10  und  11.    \V.  Tschikolki-'F,  Ucber  die  technischen 
Bedingungen  der  elektrischen  Thcaterbeleuchtung.  — 
A.  Lazarew,  Elektrische  Beleuchtung  der  Isaak-Kathe- 
drale. —  ü.  Lüge,  Theorie  der  Ucbcrtragung  der  Arbeit. 

—  Gr.  Bei.i.,  Anwendung  der  Induktionswaage.  — 
Li«  ht-Lahyk,  Die  Tclcphonie. 


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359 


•Journal  of  the  Telegraph.  New -York  1883.  16.  Bd. 
No.  360.    Electric  locomotion. 

No.  361.  The  progress  of  Telegraphy  by  W.  H.  Preece. 
—  The  Storagc  of  wind  power.  —  Klcctricity  in 
Machinery.  —  The  great  discoverics  in  elec«ricity.  — 
New  progress  in  Tclephony. 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 
1883.    116.  Bd. 

No.  691.  The  chemistry  of  the  Faure  and  Plante  accu- 
mulators.  —  Items:  Improvement  in  the  Bunsen 
battery.  Magnctism  of  rotation.  Electric  navigation. 
Thcnry  of  electro-magnetic  machincs. 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

23597-  Th.  A.  Edison  in  Mctilo-Park.  Neuerungen  in 
Rcgulirungsvorrichtungen  für  elektrische  Bogcnlichter. 

—  17.  Juli  1882. 

2359S.  J.  Th.  ßundzen  in  Berlin.  Elektrische  Lampe 
mit  vereinfachter  Regulirvorrichtung.  —  18.  August  1882. 

23600.  C.  Messing  in  Berlin.  Stromerzeuger  ohne 
Drehung  der  Drahtrollen  und  der  Magnete.  —  5.  Ok- 
tober 1881. 

23602.  \V.  J.  Burnside  in  I.owcr  -  Norwood.  Neue- 
ningen am  Uebertragungs-  und  Aufnahme- Apparate 
der  Typendrucktelegraphen.  —  14.  November  1882. 

23604.  A.  W.  Brewtnall  in  Warrington.  Neuerungen 
in  der  Aufhängung  elektrischer  Lampen  und  Leitungen. 

—  5.  Januar  1883. 

23605.  M.  Lewy  in  Paris.  Neuerungen  in  der  Rcguli- 
rung  der  elektrischen  Transmission  der  Energie.  — 
9.  Februar  1882. 

23723.  E.  Wcston  in  Newark.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Rcleuchtungsapparaten.        2.  April  1882. 

23730.  A.  L  a  1  a  n  d  e  \  M.  Bauer  in  Paris.  Dynamo- 
elektrische  Maschine.  —  15.  September  1882. 

23731.  A.  Caron  in  Paris.  Kohleugcwebe  für  Pol- 
platten. —  17.  September  1882. 

23732.  A.Smith  in  Brockley.  Herstellung  von  Kohlen 
für  elektrische  Lampen.  —  27.  September  1882. 

23735.  F.  W.  Senkbeil  in  Opfenbach  a.  M.  Ein- 
schaltung von  Hörrohren  an  Telephonen.  —  Ii.  Ok- 
tober 1882. 

23737.  S.  Z.  d  e  F e  r r  a  n  t  i  &•  A.  T ho  mpsnn  in  London. 
Neuerungen  an  Apparaten  zur  Messung  elektrischer 
Ströme.  —  9.  November  1882. 

23755.    A.  Skcne  in  Wien  und  K.  Ktihmaier  in  Prcfs- 
burg.     Neuerungen    an    galvanischen  Elementen.  - 
12.  Januar  1883. 

23813.  St.  H.Emmens  in  London.  Konstruktion  der 
Elektromagnete  bei  elektrischen  Maschinen.  —  27.  Au- 
gust 1882. 

23815.  W.  H.  Akcstcr  in  Glasgow.  —  Konstruktion 
des  Armaturringe*  bei  Gramme'schen  Maschinen.  — 
8.  September  1882. 

23816.  A.  Kryszat  in  Moskau.  Elektrische  Lampe  für 
beständigen  und  Wechselstrom.  —  4.  Oktober  1882. 

23817.  A.  Tribc  in  Nothing  Hill.  Neuerungen  an 
Sekundarbattericn.  -  7.  Oktober  1882. 

23821.  A.Thomas  in  Kötiigstcin  und  O.  Kummer 
in  Dresden.  Mikrophon  mit  kompensirten  Pendeln.  — 
19.  November  1882. 

23823.  Th.  A.  Kdison  in  Menlo  -  Park.  Mefs-  und 
Registrirapparat  ftlr  elektrische  Strome  (1.  Zusatz  zu 
P.  R.  No.  18765).  —  1.  Dezember  1882. 

23880.  W.  Leyscr  in  Idar.  Dynamoelcktrische  Ma- 
schine für  gleichgerichtete  Ströme.  —  12.  November  1882. 


23904.  A.  Lucchesini  in  Florenz.  Typendruck  -Tele- 
graph mit  sclbstthätigcr  Ucbcrtragung  und  mit  Morse- 
schem  Schreibapparat.  —  2  1.  Man  1882. 

23905.  Schäfer&Montanus  in  Frankfurt  a.  M.  Fall- 
scheibcn-Vorrichtung  für  Fcrnsprechanlagen.  —  5.  Sep- 
tember 1S82. 

23006.  Dr.  A.  Bernstein  in  Berlin.  Neuerungen  an 
galvanischen  Klementcn.  --  16.  September  1882. 

23907.    M.  Deprez  in  Sceaux.    Dynamoelcktrischc  Ma- 
schine. —  3.  Oktober  1882. 
I  23909.    Th.  A.  Edison  in  Mcnlo-Park.    Neuerungen  an 
registrirenden  Voltametern  (Zu«atz  zu  P.  R.  No.  16661). 
8.  Oktober  1882. 

23910.  P.  Tutzauer  in  Berlin.  Anordnung  der  Induk- 
tionsspulen und  Magnetpole  bei  Telephonen.  —  21.  No- 
vember 1882. 

23916.  Dr.  E.  Botich  er  in  Leipzig.  Herstellung  der 
Bleisuperoxydschicht  bei  Sekundärbatterien  (Zusatz  zu 
P.  R.  No.  21174).  —  12.  Januar  1883. 

23978.  J.J.Wood  in  Brooklyn.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Bogenlampen.  •-    7.  Juni  1882. 

23979.  Th.  A.  Edison  in  Menlo-Park.  Neueningen  in 
den  Mitteln  zur  Rcgulirung  der  Stromstärken  dynamo- 
oder  magiietoelektfischer  Maschinen.  —  2.  Juli  1882. 

23980.  Ch.  A.  ('.  Wilson  in  London.  Neuerungen  an 
Apparaten  zum  Messen  der  Elektrizität.  -    16.  Juli  1882. 

23982.  Ch.  P.  Jürgen  sen  in  Kopenhagen.  Rcgulirungs- 
vorrichtung  bei  Bogenlampen.  —   1.  September  1882. 

23983.  Aktiengesellschaft  Societe  universelle 
d '  El c c t r i e i t e  Tommasi  in  Paris.  Neuerungen  in 
der  elektrischen  Erleuchtung  von  Kisenhahnzugcn.  — 
6.  September  1882. 

23984.  J.  L.  Hub  er  in  Hamburg.  Vorrichtung  zur  Ver- 
bindung elektrischer  Glühlichtlampen  mit  der  Leitung. 
—  17.  Oktober  1882. 

23986.    F.  W.  Buchmeyer  in  Bremen.  Transportable 

Kontakteinrichtung.  —  5.  November  1882. 
23988.    S.  Z.  de  Ferranti  &  A.Thompson  in  London. 

Regulator  für  elektrische  Ströme.  —  9.  November  1882. 
23<)8o.    M.  Bauer,  L.  Brouard  und  J.  Ancel  in  Paris. 
Verfahren  zur  Herstellung  von  Kabeln  und  Leitungs- 
drähten zu  elektrischen  und  von  Drähten  zu  anderen 
industriellen  Zwecken.  —  14.  November  1882. 
23990.    W.  B.  Espcut  in  Jamaica.    Apparat  zum  Um- 
winden von  Armaturen.  —  21.  November  1882. 
23901.    J-  Unger  in  Cannstatt.     Elektrische  Glühstift- 

Inmpe.  —  28.  November  1882. 
23992.    II.  Alabaster  in  Groydon  &  T.  E.  Gatehousc 
in  London.    Neues  Telephon.  —  9.  Dezember  1882. 
;  23994-    Dr.  C,  Pab st  in  Stettin.    Galvanisches  Element. 
|      —  28.  Dezember  1882. 

23997-  L.  Somzce  in  Brtissel.  Neueningen  an  Kerzen 
j  und  Gluhkttrpern  flir  elektrische  Beleuchlungszwecke. 
!       —  12.  Januar  1883. 

I  23998.  L.  Hajnis  in  Prag.  System  elektrischer  Ma 
schinen  ohne  Saugbiirstcn.  —  28.  Januar  1883. 

24002.  G  rein  e  r  &  Fried  richs  in  Stützerbach.  Kon- 
takthaltcr  und  Fassung  fljr  elektrische  Glühlampen.  — 
18.  Februar  1883. 

24004.  W.  Plankinton  in  Milwaukce.  Lagerung  unter- 
irdischer elektrischer  Leitungen.  —  6.  Mltrz  1883. 

b.    Patent- Anmeldungen. 

'  B.  3475.    Brandt  &:  v.  Nawrocki   in  Berlin   flir  J.  J. 
;      Barricr&F.  Tourvicille  de  Lavernede  in  Paris, 
i      Neuerungen  an  Telephonen,  System  Barr ier  &  Tour- 
vicille. 

A.  798.  Dieselben  für  G.  G.  Andre  in  Dorking.  Neue- 
rungen in  der  Herstellung  von  Glühlichtbrennern. 

M.  2627.  Dieselben  für  J.  Malisz  in  Lemberg.  Erd- 
leitung  für  elektrische  Telegraphen  und  Blitzableiter. 

M.  2427.  Dieselben  für  J.  A.  Mondos  in  Ncuilly  sur 
Seine.  Neueningen  an  der  unter  No.  19160  patentirten 
elektrischen  Lampe  mit  automatischer  Rcgulirung. 
(Zusatz  zu  P.  R.  No.  19160). 


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360 


Patentschau. 


C.  1136.  Thodc&Knoopin  Dresden  für  J.Caudcray 
in  Lausanne.  Elektrischer  Zahlapparat  und  Strom- 
messer. 

F.  1510.  J.  Möller  in  WUrzburg  fUr  S.  /..  de  Fcrranti 
&  A.  Thompson  in  London.  Dynamoelcktrischc  Ma- 
schine; abhängig  von  1).  R.  P.  No.  18216. 

1..  190Ä.  Derselbe  ftlr  J.  K.  Liardct  in  Brockley  und 
Th.  Donnithornc  in  London.  Neuerung  an  Sekundär- 
batterien. 

I.  747.  Brydges  &  Co,  in  Berlin  für  M.  I  minisch  in 
London.    Elektrischer  Motor. 

L.  2199.  A.  Liebe  in  Dresden.  Neuerung  in  der  Kon- 
struktion dynamoclcktrischcr  Maschinen. 

M.  2493.     C.H.K.  Müller  in  Hamburg.  Befestigung 
von  GlUhlichtlampcn  in  ihren  Haltern. 
'353-    Specht,    Ziese  &  Co.    in    Hamburg  für 
K.Schmidt  in  Prag.    Elektrische  Bogenlampe. 

W.  2082.  R.R.Schmidt  in  Berlin  für  J.  J.  \V  o  o  d  in 
Brooklyn.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 

T.  1062.  Derselbe  für  G.  N.  Torrence  in  Philadelphia. 
Telephon  mit  ringförmigem  Magnet. 

S.  1583.  C.Kessel  er  in  Berlin  für  F.  A.  Sperry  in 
Cortland.  Neuerungen  an  Mechanismen  zilr  Regulirung 
der  Stromstärken    bei   dynamoclektrischen  Maschinen. 

D.  1590.  C.  Pieper  in  Berlin  für  A.  K.  Dolbear  in 
Sommcrville.    Neuerungen  an  Telej>honen. 

H.  343'.  Derselbe  für  Dr.  J.  Hopkinson  in  West- 
minster.  Neuerungen  in  der  Venlicilung  von  Elek- 
trizität,  sowie  an  den  dabei  verwendeten  Apparaten. 

B.  4030.  WirthACo.  in  Frankfurt  n.  M.  für  J.  M.  E. 
Baudot  in  Paris.  Neuerung  an  Drucktelegraphen 
(1.  Zusatz,  zu  P.  R.  No.  20826). 

B.  3839.  Dieselben  für  Ii.  R.  Boissicr  in  New-York. 
Kommutatorhürstcn-Haltcr. 

W.  2380.  A.  Wilk  in  Darmstadt.  Vorrichtung  und  Schal- 
tung mm  Speisen  von  Induktionsspiralen  mit  dem 
Strom  dynamoelcktrischer  Maschinen. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.   K  r  t  h  c  i  1 1  e  Patente. 

Klasse  4.  Beleuchtungswesen. 

23703.  H.  Rabe  in  Zwickau.  Modifikation  des  unter 
No.  21076  patentirten  magnetischen  Sicherheitslampen- 
Verschlusses  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  21076).  —  21.  De- 
zember 1882. 

Klasse  12.    Chemische  Apparate. 

23588.  F.  M.  Lyte  in  Folkestone.  Neuerung  in  der 
Darstellung  von  Bleisupcroxyd.  —  26.  Oktober  1882. 

Klasse  14.  Dampfmaschinen. 

23981.  A.  Kräsza  und  I.  Schaschl  in  Grätz.  Elek- 
trische Steuerung  für  Dampf,  und  andere  Maschinen. 
—  29.  August  1882. 

Klasse  20.  Elsenbahnbetrieb. 

23617.  P.  H.  Fortin  &  J.  J.  Langlet  in  Paris.  Elek- 
trischer .Signalapparat.  -    28.  Dezember  1882. 

Klasse  32.  Glas. 

23855.  A.  Swan  in  Gateshead.  Form  aus  Steatit  oder 
Speckslein  /um  Blasen  der  für  elektrisches  Gltlhlicht 
benutzten  Glaskugeln.  —  8.  August  1882. 

Klasse  42.  Instrumente. 

235S0.  A.  Martens  in  Berlin.  Apparat  zur  Unter- 
suchung von  Metallen  auf  ihre  thennoelektrische  Stel- 
lung und  auf  Homogenität.  —  25.  Januar  1883. 


Elektrotechn.  ZEmcHurrr. 
Al'OLST  1883. 


Klasse  68.  Schlosserei. 

23564.    E.  Kessler  in  Strichen  bei  Dresden.  Elektro- 
magnetisches Sicherheitsschlofs.  —  19.  Januar  1S83. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  14.  Dampfmaschinen. 

A.  886.  mit  Priorität  vom  13.  Januar  1883.  Brydges  \  Co. 
in  Berlin  für  P.  R.  Allen  in  London.  Elektrischer 
Registrirapparat  für  Kraftmaschinen. 

Klasse  20.  Elsenbahnbetrieb. 

R.  2080.  Lenz  &  Schmidt  in  Berlin  für  F.  Rodary 
in  Paris.    Elektrischer  Blocksignal-Apparat. 

H.  3655.  A.  Holsten  in  Tonndorf-Lohe.  Fcderbremse 
mit  elektrischer  Auslösung. 

R.  2301.  H.  C.  Reher  in  Hamburg.  Einseitigwirken- 
der Pedalkontakt  für  Zugdeckungs-Signalc. 

Klasse  37.  Hochbau. 

H.  3269.  C.  Hirschmann  in  Wassertrtldingen  (Bayern). 
Neuerung  an  Blitzableitern. 

Klasse  46.   Luft-  und  Gaskraftmaschinen. 

M.  2668.  C.  Pieper  in  Berlin  für  S.  Marcus  in  Wien. 
Magnetoelektrischer  ZUndapparat  für  Explosionsmotoren. 

Klasse  83.  Uhren. 
H.  3679.    G.  Herotizki  in  Hamburg.    Elektrische  I  hr. 

B.  4168.  C.  Bohmeyer  in  Stafsfurt.  Zcigerfortbewc- 
gung  für  elektrische  und  pneumatische  Sekundaruhren. 

Klasse  87.  Werkzeuge. 

H.  3450.  F.  Engel  in  Hamburg  für  Dr.  H.  Tb. 
llillischer  in  Wien.  Elektromotorischer  Handboluer 
für  zahnärztliche  Operationen. 

3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  12.    Chemische  Apparate. 

20722.  Verfahren  zur  Herstellung  salpetriger  Dämpfe 
vermittelst  der  Elektrizität  aus  der  atmosphärischen 
Luft. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphier 

1787t.    Neuerungen  an  automatischen  Telegraphen. 
18S88.    Neuerungen  in  der  Telegraphic. 
20461.    Neuerungen  an  dynamoelektrischen  Maschinen. 
2 1691.  Magnet-Mikrophon. 

Klasse  42.  Instrumente. 

6929.    Neuerung  an  Schiffskompassen. 

b.    Versagung  eines  Patentes. 

Klasse  21.   Elektrische  Apparate  und  Tclegraphie. 

E.  830.  Neuerungen  an  dynamomagnetoclcktrischen  Ma- 
schinen oder  elektrischen  Maschinen;  vom  18.  Sep- 
tember 1882. 

c.  Zurückziehung  einer  Patent- Anmel- 
dung. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphle. 

T.  877.  Neuerungen  an  dynamoelektrischen  Maschinen ; 
vom  7.  Juni  1883. 


Schlufs  der  Redaktion  am  18.  August. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Springer  in  Berlin  N.   —   Gedruckt  in  der  Reichsdruckerei. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


September  1883. 


Neuntes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Mitglieder-Verzeiehnifs. 
Anmeldungen  von  aufserhalb. 

16 14.  Martin  Wesselhöft,  Mechaniker,  Halle 

(Saale). 

16 15.  Ernst  Heitmüller,  Post-Sekretär,  Strafs- 

burg (Elsafs). 

1616.  Gustav  Brovot,  Königlicher  Eisenbahn- 

Telegraphen -Aufseher,  St.  Johann  (Saar). 

161 7.  Dr.  A.  Isenbeck,  Wiesbaden. 

1 6 1 8.  Paul  Wirbach,  Telegraphen -Aufseher  der 

Rechten  Oder -Ufer -Eisenbahn,  Breslau. 


ABHANDLUNGEN. 

Untersuchungen  Ober  die  Induktion  im  Pacinotti- 
Gramme'schen  Ring. 

Von  August  Isenbeck. 
(Schlufs  von  Seile  342.) 

$  5.  Versuche  mit  Polschuhen. 
I.   Induktionsspule   auf  dem  Holzringe. 

Die  Beobachtungen  sind  in  der  nachfolgen- 
den Tabelle  III  zusammengefafst  und  beschrän- 
ken sich  auf  einen  Quadranten. 

In  Fig.  8  sind  zunächst  die  Beobachtungen 
der  Kolumne  A.  graphisch  dargestellt;  zum  Ver- 
gleich ist  die  Kurve  A,  Tab.  I,  beigefügt.  Das 
Maximum  der  Stromintensitäten  liegt  jetzt  in 
der  Nähe  von  8o°,  tritt  also  auf,  wenn  die  In- 
duktionsspule sich  nahe  dem  Ende  der  Pol- 
schuhe befindet. 

Der  Magnetismus,  welcher  früher  an  den 
Enden  der  Magnetstäbe  konzentrirt  war,  wird 
nach  den  Enden  der  beiden  Polschuhe  hinaus- 
gerückt. 

In  Fig.  9  sind  die  Kurven  der  Rubriken  A., 
B.,  C.  und  D.  gezeichnet.  In  A.  und  B.  nähern 
sich  die  Kurven  zwischen  20  und  400  der  Ab- 
szissenaxe,  und  es  ist  namentlich  in  B.  wegen 
der  Unsicherheit  der  Beobachtungen  fraglich, 
ob  innerhalb  dieses  Intervalles  die  Kurve  die 
Abszissenaxe  nicht  wirklich  trifft  oder  gar  schnei- 
det.  In  C.  und  D.  wirkt  der  eingelegte  Magnet 


bedeutend  modifizirend  auf  den  Verlauf  der 
Kurve  ein.  In  C.  erreichen  die  Kurvenordinaten 
dreimal,  in  D.  zweimal  den  Werth  Null.  In  bei- 


Fig.  8. 


den  Kurven  sind  zwei  positive  und  ein  nega- 
tives Maximum  vorhanden,  deren  Lage  aber  in 
beiden  Fällen  differirt. 

Tabelle  III. 


Ilolzring  mit  Polschuhen. 

A. 

B. 

C. 

D. 

ohne  F.in- 

mit 

Magnete 

Magnete 

lagc. 

Scheibe. 

v,  y. 

N.S. 

0 

\ 

X 

t6 

—  it 

5 

7 

6 

21 

—16 

10 

6 

3 

28 

—  35 

«S 

6 

3« 

-36 

20 

4 

3" 

—35 

*5 

12 

— 20 

30 

—  IO 

10 

35 

— 12 

15 

40 

—  I  I 

20 

45 

7 

28 

50 

1 

6 

20 

55 

12 

10 

7 

16 

60 

so 

•  3 

15 

'7 

65 

2S 

22 

29 

•7 

70 

70 

5' 

68 

59 

75 

119 

107 

'33 

108 

80 

194 

162 

196 

'38 

85 

48 

2» 

4' 

40 

90 

46 


362 


Abhandlungen. 


Elkktootkchn.  Zeitschkikt. 
skptkmhkr  1m3. 


II.  Induktionsspule  auf  dem  Eisenringe. 

Die  Beobachtungen  umfassen  nur  einen 
Quadranten  mit  Ausnahme  des  Falles  ohne 
Einlage,  wo  sie  auf  die  Hälfte  des  ganzen 
Ringes  ausgedehnt  sind.  Die  Tabelle  IV  giebt 
eine  Zusammenstellung  derselben. 


Stellen  giebt  es  bei  etwa  200  einen  Punkt,  wo 
die  Intensität  des  Induktionsstromes  Null  ist. 


S  6.  Folgerungen  aus  den  Versuchen. 

Die  Ausschläge  des  Galvanometers  sind,  wie 
schon  oben  erwähnt,  den  durch  die  Drehung 

Fig.  9. 


Tabelle  IV. 


Fiscnring  mit  I'olschuhun. 


A. 

ohne  Finlage. 

Mittel. 

B. 
mit 
Scheibe. 

C. 

Magnete 

A',.V. 

D. 
Magnete 

If,  S. 

0 

461 

488 

475 

366 

981 

-64 

5 

455 

482 

469 

358 

970 

—  62 

10 

447 

454 

45« 

345 

935 

-4« 

«5 

457 

453 

455 

336 

907 

—  16 

20 

461 

454 

45» 

354 

868 

64 

25 

464 

458 

461 

377 

783 

191 

30 

470 

465 

468 

384 

704 

27»  f 

35 

482 

475 

479 

407 

627 

358 

40 

So7 

479 

493 

4'3 

567 

417  1 

45 

524 

.  502 

5'3 

435 

569 

462 

50 

547 

525 

536 

450 

569 

502 

55 

570 

544 

557 

478 

564 

5'« 

60 

589 

560 

575 

533 

612 

527 

65 

624 

573 

599 

549 

625 

561 

70 

658 

593 

626 

563 

658 

565 

75 

656 

586 

621 

582 

652 

57o 

80 

57o 

448 

509 

496 

570 

5o7 

«5 

350 

185 

218 

250 

281 

204 

90 

Der  Einflufs  der  Polschuhc  zeigt  sich  hier  in 
ähnlicher  Weise,  wie  in  dem  Falle  vorher.  In 
Fig.  10  ist  wieder  wie  früher  die  Kurve  der 
Kolumne  A.  aufgetragen  neben  der  entspre- 
chenden Kurve,  welche  die  Beobachtungen  mit 
dem  Holzringe  darstellt,  während  Fig.  1 1  eine 
graphische  Darstellung  der  Beobachtungen  der 
Rubriken  A.,  B.,  C.  und  D.  neben  einander 
giebt.  Mit  Ausnahme  eines  kleinen  Stückes 
der  Kurve  I)  liegen  die  Kurven  ganz  oberhalb 
der  Abszisscnaxc.  Die  Pole  des  eingelegten 
Magnetes  üben  wieder  einen  bedeutenden  Ein- 
flufs aus.  Wenn  der  einliegende  Magnet  bei  o° 
und  1800  gleichnamige  Pole  hat  wie  der  dem- 
selben zugewandte  Polschuh  bei  75°  und  2850 
bezw.  10  50  und  2250,  so  haben  wir  bei  o°  ein 
Maximum  und  ein  eben  solches,  aber  kleineres, 
bei  etwa  750.  Im  anderen  Falle,  wo  ungleich- 
namige Pole  auf  derselben  Seite  liegen,  tritt 
bei  o°  ein  negatives  Maximum  auf  und  ein 
positives  bei  750,  und  zwischen  diesen  beiden 


der  Induktionsspule  zwischen  den  Anschlag- 
stiften in  Bewegung  gesetzten  Elektrizitäts- 
raengen  proportional;  mithin  sind  in  den  graphi- 
schen Darstellungen  der  Versuche  die  Flächen- 
stücke, welche  von  der  Abszissenaxe  und  den 
die  Endpunkte  der  Ordinaten  zwischen  go° 
und    2700    bildenden    Kurve')  eingeschlossen 

Fig.  10. 


0       20     HO     60  80 


werden,  proportional  der  ganzen  Elektrizitäts- 
menge, welche  durch  Drehung  der  Spule  von 
900  bis  2700  erzeugt  werden  würde.  Dabei» 
ist  indefe  zu  bemerken,  dafs  Flächenstücke 
oberhalb  der  Abszissenaxe  positiven,  und  solche 
unterhalb  der  Abszissenaxe  negativen  Strom- 
richtungen entsprechen. 

Betrachten  wir  nun  zunächst  die  Diagramme, 
welche   den    Versuchen   ohne   Polschuhe  an- 


I)  Wir  wollen  diese  Kurve  kurz  Indukliooikurvc  nennen 


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ELEKTROTECirM  7  FIX*!  CUR  IPX 

SEPTEMBER  1183.        '  AUGUST  ISENBECK,  UNTERSUCHUNG  EN  ÜBER  DIE  INDUKTION  U.  S.  W.  363 


gehören,  so  schneiden  die  Kurven  bei  900 
und  2700  und  an  zwei  dazwischen  liegenden 
Punkten  die  Abszissenaxe;  wir  haben  mithin 
zwei  Flächenstücke  auf  der  einen  und  eins  auf 
anderen  Seite  der  letzteren.  Würde  man  also 
auf  dem  Ringe  wie  bei  der  Gramme'schen 
Maschine  eine  Anzahl  Spulen  anbringen 
und  nur  bei  oo°  und  2700  Abnehmer 
setzen,  so  würde  die  elektromotorische 
Kraft  in  den  einzelnen  Spulen  verschie- 
denes Vorzeichen  haben  und  sich  thcil- 
weise  aufheben.  Die  Intensität  des  resul- 
tirenden  Stromes  wäre  nur  der  Differenz 
der  Flächenstücke  oberhalb  und  unter- 
halb der  Abszissenaxe  proportional.  Die 
Erfahrung  hat  auch  dementsprechend  gezeigt, 


Die  Versuche,  bei  denen  Polschuhe  ange- 
wandt sind,  zeigen,  dafs  der  wesentliche  Nutzen 
derselben  darin  besteht,  dafs  die  Schnittpunkte 
der  Kurve  mit  der  Abszissenaxe  zwischen  oo° 
und  2700  wegfallen,  mithin  bei  der  Bewegung 
der  Spule  von  900  bis  2700  der  Strom  seine 
Richtung  nicht  ändert.  Je  nach  der  Form 
der  Polschuhe  und  ihrer  Gröfee  wird  der  Inhalt 
der  Flächenstücke  zwischen  Abszissenaxe  und 
Induktionskurve  sich  ändern;  wie  die  weiter 
unten  folgenden  Versuche  mit  der  Gramme- 
schen Maschine  zeigen  werden,  dürfte  die 
Praxis  wohl  schon  die  geeignetste  Form  der 
Schuhe  gefunden  haben. 

Schliefslich  sei  noch  hervorgehoben,  dafs 
durch  die  Anbringung  eines  Magnetes  im  Innern 


FiR.  II. 


20       <»0       60  SO 


dafs,  wenn  bei  einer  Gramme'schen  Maschine 
keine  Polschuhe  vorhanden  sind,  die  Intensität 
des  erzeugten  Stromes  sehr  gering  ist.') 

Man  könnte  indefs  die  Wirkung  bei  einer 
Gramme'schen  Maschine  ohne  Polschuhe  bereits 
erheblich  vermehren,  wenn  man  nicht  blos  an 
den  Stellen  90°  und  2700  Abnehmer  anbrächte, 
sondern  auch  an  den  dazwischen  liegenden 
Stellen,  an  denen  ein  Wechsel  in  der  Strom- 
richtung stattfindet.  Es  müfsten  dann  also 
sechs  Abnehmer  vorhanden  sein,  und  diese 
wären  so  zu  verbinden,  dafs  für  den  aufscrhalb 
der  Maschine  zu  benutzenden  Drahtkreis  die 
elektromotorischen  Kräfte  der  Spulen  sämmt- 
lich  in  gleichem  Sinne  wirken. 


I)  In  den  »chetnatischen  Darstellungen  der  Induktion  im 
Pacinotti-Gr;uume'»cheii  Ring  in  den  Lehrbüchern  bleibt  indefs  der 
Umatand  immer  unerwähnt,  daf»  iwischcn  o°  und  90°  der  Strom 
da*  Zeichen  wechselt 


des  Ringes,  wenn  den  Polen  des  inneren  Mag- 
netes gleichnamige  der  äufseren  gegenüber- 
stehen, die  von  der  Abszissenaxe  und  der  In- 
duktionskurve eingeschlossene  Fläche  bedeutend 
vergröfsert  wird.  Dementsprechend  würde  auch 
bei  der  Gramme'schen  Maschine  die  Anbringung 
eines  Magnetes  in  der  angegebenen  Lage  im 
Innern  des  Ringes  die  Wirksamkeit  der  Maschine 
bedeutend  erhöhen. 

§  7.  Versuche  mit  der  Gramme'schen  Maschine. 

Nachdem  die  vorstehenden  Resultate  erhalten 
waren,  habe  ich  versucht,  bei  einer  wirklichen 
dynamoelektrischen  Maschine  die  Induktion  in 
einer  einzelnen  Spule  an  den  verschiedenen 
Stellen  ihrer  Bahn  zu  untersuchen. 

Die  Versuche  konnten  nur  in  der  Weise  an- 
gestellt werden,  dafs  der  Stromkreis  der  Ma- 
schine aufsen  durch  einen  gegebenen  Wider- 

46» 


>y  Google 


3*4 


A  Ii  HANDLUNG  EN . 


Elrktrotechn.  ZcrrscKX  ift  . 

SEIIEMBER  »8«j. 


stand  geschlossen  wurde  und  gleichzeitig  eine 
Zweigleitung  auf  dem  Kollektor  angebracht 
wurde,  welche  die  Enden  einer  Spule  an  einer 
bestimmten  Stelle  während  der  Rotation  ver- 
band. Diese  Zweigleitung  mufste  nach  ein- 
ander an  die  verschiedenen  Stellen  des  Um- 
fanges  des  Kollektors  angelegt  werden  können. 

Wird  dann  die  Stromintensität  in  dem  Haupt- 
kreis und  ebenso  diejenige  im  Nebenschlufs, 
welche  die  einzelne  Spule  enthält,  gemessen, 
sind  die  sämmtlichen  Widerstände  in  und  aufser- 
halb  der  Maschine,  im  Hauptkreis  und  im 
Nebenschlufs  bekannt,  so  läfst  sich  daraus  die 
elektromotorische  Kraft  im  gesammten  Ring 
und  in  der  Spule  nach  bekannten  Regeln  er- 
mitteln. 

Zur  Untersuchung  stand  mir  eine  Clramme'sche 
Maschine  type  d'atelier  zur  Verfügung.  Die- 
selbe, aus  dem  Atelier  von  Ducommun  in 
Mülhausen,  entspricht  genau  der  Abbildung 
>Schcllen,  magnet-  und  dynamoelektrische 
Maschinen c,  Fig.  69.  Der  rotirepde  Ring  hatte 
60  Spulen.  Die  Drehung  desselben  wurde 
durch  einen  Gasmotor  von  4  Pferdestärken  be- 
sorgt. Es  soll  zunächst  angegeben  werden,  wie 
an  einer  bestimmten  Stelle  des  Ringes  die 
Zweigleitung  angebracht  wurde. 

Während  die  Abnehmerbürsten  in  diametral 
entgegengesetzter  Lage  gegen  den  Kollektor 
schleiften,  liefs  ich  gleichzeitig  zwei  ebenso 
breite  und  vorn  ausgefranste  Kupferbleche  so 
wider  die  Kupferstreifen  des  Kollektors  an- 
drücken, dafs  dieselben  gleichzeitig  Uber  zwei 
benachbarte  Isolirstellen  wegglitten.  Dieselben 
liegen  also  entweder  auf  zwei  benachbarten 
Kupferstücken  oder  Isolirstellen  auf.  Die  Kupfer- 
bleche waren  in  ein  festes  Holzsttick  eingelassen, 
Fig.  12,  welches  durch  eine  Holzklemme  an 
den  Backen  der  Elektromagnete  angeschraubt 
werden  konnte,  und  es  war  möglich,  dieselben 
innerhalb  eines  Quadranten  des  Kollektors  an 
allen  verschiedenen  Stellen  mit  den  Kupfer- 
streifen desselben  in  Berührung  zu  bringen.  An 
die  nicht  gegen  die  Kollektorstreifen  andrücken- 
den Enden  der  Kupferbleche  waren  dicke 
Kupferdrähte  angelöthet,  welche  mittels  Klemm- 
schrauben mit  Leitungsdrähten  verbunden  wer- 
den konnten. 

Um  die  Kupferbleche  nach  einander  auf  die 
Spulen  eines  Quadranten  des  Kollektors  ein- 
zustellen ,  verfuhr  ich  folgendermafsen :  Ich 
stellte  den  Ring  so,  dafs  die  Enden  der  Ab- 
nehmerbürsten mit  einer  Isolirstclle  zusammen- 
fielen, nannte  diese  Isolirstelle  o,  die  nächste  1, 
»,  3  11.  s.  w.,  und  stellte  nun  mittels  der  Holz- 
klemme die  Kupferbleche  der  Reihe  nach  so, 
dafs  sie  zur  Berührung  kamen  mit  den  Isolir- 
stellen o  und  1,  1  und  2,  2  und  3  u.  s.  w.  bis  14 
und  15.  Es  konnte  also  der  Strom,  der  bei 
der  Rotation  des  Ringes  in  einer  Spule  ent- 
steht,  innerhalb  eines   Quadranten  in  15  ver- 


schiedenen Positionen  der  Spule  abgeleitet 
werden. 

Die  Versuche  selbst  wurden  folgendermafsen 
ausgeführt:  Von  den  Klemmen  der  Maschine 
führte  ich  eine  geschlossene  Leitung,  in  welche 
aufser  einem  Deprez'schen  Galvanometer  noch 
zwei  Widerstandsrahmen  eingeschaltet  waren; 
jeder  dieser  Widerstandsrahmen  enthielt  drei 
Spiralen  von  Neusüberdraht,  welche  mittels 
Stöpselvorrichtung  sämmtlich  oder  zum  Theil 
in  die  Leitung  eingeschaltet  werden  konnten. 
In  die  Nebenleitung,  welche  von  den  beiden 
Kupferblechen  ausging,  war  ein  feineres  Galvano- 
meter sowie  ein  grofser  Flüssigkeitswiderstand 
eingeschaltet,  der  so  grofs  gewählt  war,  dafs 
durch  ihn  der  Ausschlag  der  Galvanometer- 
nadel auf  ein  geeignetes  Mafs  herabgedrUckt 
wurde.  Es  wurden  dann  für  jede  Stellung  der 
Kupferbleche,   während   die  Maschine  rotirte, 


Fig.  12. 


drei  Ablesungen  der  beiden  Galvanometer  vor- 
genommen, und  zwar  für  die  Fälle: 

1.  dafs  in  der  Hauptleitung  sämmtliche  Spiralen 
der  zwei  Widerstandsrahmen, 

2.  dafs  alle  mit  Ausnahme  der  ersten  von  I, 

3.  dafs  alle  mit  Ausnahme  der  ersten  und 
zweiten  von  I  eingeschaltet  waren. 

Um  die  Stromstärken  im  Hauptstrom  und  in 
dem  Nebenschlufs  in  gleichem  Mafse  zu  haben, 
ist  es  nöthig,  die  Angaben  des  einen  Galvano- 
meters auf  die  des  anderen  zu  reduziren. 
Durch  eine  besondere  Untersuchung,  die  aus- 
führlich anzugeben  unnöthig  ist,  wurde  eine 
Reduktionstabelle  für  die  Galvanometerausschläge 
ermittelt  und  wurden  die  Angaben  des  Galvano- 
meters in  der  Nebenleitung  auf  Angaben  des 
Deprez  reduzirt. 

Die  Ausschläge  des  Deprez'schen  Galvano- 
meters sind  den  Stromstärken  wenigstens  für 
die  hier  vorliegenden  Zwecke  hinreichend  genau 
proportional.  i°  Ausschlag  des  Deprez'schen 
Galvanometers  entspricht  einer  Stromstärke  von 
0,75  Ampere. 

Die  nachstehende  Tabelle  V  giebt  nun  die  - 
Resultate  der  erwähnten,  an  der  Maschine  aus- 
geführten Beobachtungen. 


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K I,K KTR O TETHN .^ZEIT  SC KR tFT     Al?CUST  JSEflBECK|   UNTERSUCHUNGEN  ÜBER  DIE  INDUKTION  U.  R.  W.  365 


Tabelle  V.') 


'    i-  7 

/     II.  J 

1  iii.  y 

o,o<» 

0,000 

O.oco 

0—  I 

01  310 

ao,o 

OO  324 

23,0 

OO  O9O 

26,5 

I—  1 

02  46z 

20,5 

01  227 

*3.J 

OO  165 

26,7 

x —  3 

03565 

20,, 

02  234 

23.. 

OO  655 

3—  4 

05  798 

20,3 

04  520 

»3.» 

02  798 

s 

20,} 

4—  5 

07  85' 

20,1 

06  839 

»3- 

05412 

t 

26,7 

5-  6 

20. a 

08  dQ2 
**o  77* 

07  ia6 

26,8 

6-  7 

IO  281 

20,i 

09  572 

*3.i 

08  212 

26,7 

7~  8 

13  515 

20,  t 

13  «58 

*3.» 

12  199 

8—9 

'3  953 

20,1 

1 3  861 

13  158 

27,0 

9 — 10 

14  395 

lO.o 

'4  395 

23.1 

«3  '58 

26,1 

10 — 11 

15  485 

19.» 

15  626 

22.» 

15  062 

26,5 

1 1  —  1* 

15  626 

18.5 

15  616 

15  272 

»5.« 

ia-13 

16  235 

19,0 

»7953 

22,o 

16  007 

»5.« 

13—14 

18  S69 

19,0 

19071 

22,o 

18  338 

*5-> 

14—15 

20  013 

«9*5 

20  724 

23.» 

19  617 

26,0 

Aus  diesen  Beobachtungen  ist  zunächst  das 
Verhältnils  der  elektromotorischen  Kraft  der 
jedesmal  abgezweigten  Spule  zu  der  gesammten 
des  rotirenden  Ringes  zu  berechnen. 

Das  nebenstehende  Schema  zeigt  die  ge- 
sammte  Stromanordnung:  A  C B D  sei  die  in 
sich  geschlossene  Drahtleitung  des  Gramme- 
schen Ringes;  die  Abnehmerbürsten  liegen,  in 
A  und  B  an.  A  C  B  enthält  30  Spulen  und 
ebenso  ABB. 

Die  elektromotorischen  Kräfte  der  Spulen  in 
ACB  sind  denen  in  A  D  B  entgegengesetzt. 
Die  Bürsten  in  A  und  B  sind  ihrerseits  durch 
eine  geschlossene  Leitung  verbunden.  Die  Lei- 
tung enthält: 

1.  die  Umwindungen  der  festen  Magnete  der 
Maschine  0,61  S.-E., 

2.  das  Deprez'sche  Galvanometer  0,0a  S.-E., 

3.  die  oben  erwähnten  Widerstandsrahmen, 

4.  Leitungsdrähte  0,073  S.-E. 
Widerstände  der  zwei  Rahmen: 

I.  0,64  S.-E., 
0,67  - 
0,75  - 


2,0«  S.-E. 
II.  0,40  S.-E. 
0,38  - 
0,4a 


1  ,«0  S.-E. 

Es  betrugen  daher  die  Widerstände  in  der 
Hauptleitung  in  den  drei  Beobachtungsreihen: 

W—  3,97,  3.33, 

An  einer  bestimmten  Stelle  von  ACB  sei 
nun  eine  Zweigleitung  //  in  den  Punkten  F 
und  G  angebracht.  Zwischen  F  und  G  be- 
finde sich  eine  Spule  des  Ringes. 

In  der  Zweigleitung  H  befindet  sich  aufser 
den  nöthigen  Zuleitungsdrähten  das  zweite  Gal- 
vanometer und,  da  mir  kein  hinreichend  grofser 
Drahtwiderstand  zur  Verfügung  stand,  der  oben 


erwähnte  Flüssigkeitswiderstand.  Derselbe  war 
folgendermafsen  eingerichtet: 

Zwei  mit  durchbohrten  Stopfen  versehene 
Gläser  waren  zur  Hälfte  mit  einer  2oproz. 
Lösung  von  schwefelsaurem  Zink  (wasserfreies 
Salz)  gefüllt;  die  Lösungen  in  beiden  Gläsern 
standen  durch  ein  durch  die  Stopfen  gehendes, 
ebenfalls  mit  derselben  Lösung  gefülltes  Glas- 
röhrchen in  Verbindung;  in  die  Flüssigkeit 
beider  Gläser  tauchten  amalgamirte  Zinkplatten 
ein,  an  die  oben  Kupferdrähte  angelöthet  waren; 
an  letztere  konnten  Leitungsdrähte  mit  Klemm- 
schrauben angeschlossen  werden.  Der  Wider- 
stand dieser  Flüssigkeitssäule  wurde  mit  der 
Wheatstone'schen  Brücke  durch  Vergleichung 
mit  10000  S.-E.  ermittelt  zu  22  270  S.-E. 

Derjenige  des  Galvanometers  betrug  62  S.-E., 
und  der  der  Zuleitungsdrähte  0,35  S.-E.,  so  dafs 
der  Gesammtwiderstand  des  Nebenschlusses 
rund  22332  S.-E.  ausmachte. 


1)  E»  i*t  iu  bemerken,  daf»  der  positive  Strom  in  der  Neben- 
leitung (vgl,  Fig.  ij\  von  G  Uber  //  nach  wahrend  er  in  der 
Hauptleitung  von  A  über  C  nach  F  gebt. 


Es  möge  nun  bezeichnet  werden  (vgl.  Fig.  13)  : 
die  elektromotorische  Kraft  in  jeder  der  Ring- 
hälften mit  E; 
die  in  der  abgezweigten  Spule  mit  e\ 
die  Stromintensität  im  Hauptschlufs  mit  J\ 
der  zugehörige  Widerstand  mit  IV; 
die  Stromintensität  im  Nebenschlufs  mit  /; 
der  zugehörige  Widerstand  mit  u>; 
die  Stromintensität  in  der  Hälfte  des  Ringes,  in 
der  sich  keine  Abzweigung  befindet,  mit  S; 
der  Widerstand  mit  R; 

die  Stromintensität  in  der  abgezweigten  Spule 
mit  s; 

der  Widerstand  derselben  mit  r; 

die  Stromintensität  in  der  Ringliälftc,  welche 

die  Spule  enthält,  mit  St ; 
der  zugehörige  Widerstand  mit  J?,. 
Es  ist  dann  nach  den  Kirchhoff'schen  Regeln: 

s  .  r  —  i  .w  —  e, 
Sx  Rx  +  sr  —  SR  =  0, 

S,  -.  i  +  s. 


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366 


Abhandlungen. 


Et-EICTOOTECHN.  ZeTTSCHHIFT. 
SEPTEMBER  i88j. 


Aus  diesen  fünf  Gleichungen  erhält  man: 


E  —ir+J{2lV-\-It) 

Unter  den  Bedingungen  des  Versuches,  wo  w 
sehr  grofs  gegen  die  übrigen  Widerstände  war, 
weicht  dieser  Ausdruck  um  keine  mefsbare 
Gröfse  ab  von  dem  einfacheren: 


e 

~E 


T 


2W 


R+  2IV 

Nach  dieser  Formel  sind  nun  aus  den  Beob- 

e 

Achtungen  der  Tabelle  V  die  Verhältnisse  — — 
berechnet. ') 

Ich  stelle  noch  für  die  drei  Beobachtungs- 
reihen die  Werthe  der  Konstanten  des  obigen 
Ausdruckes  zusammen: 


II. 


III. 


W  —  22  332  —   

r  =:  0,0*87        —  — 

Jt  =  0,860  —  — 

W  —  3.97  3.33  2,66. 

In  Tabelle  VI  sind  die  Resultate  dieser 
Rechnungen  zusammengestellt.  Die  erste  Rubrik 
enthält  die  Angabe,  auf  welche  Kupferstreifen 
des  Kollektors  die  Abnehmer  des  Neben- 
schlusses eingestellt  waren: 

Tabelle  VI. 


I. 

II. 

III. 

0—  I 

O,oo*  59 

0,004  66 

0,004  40 

I—  * 

0,00»  « 

0,00694 

0,005 10 

«—  3 

O,oi»  10 

0,009 5* 

0,0064] 

3—  4 

0,0177* 

0,oi  $]9 

0,0»» 11 

4—  5 

O.oii 9 9 

O.oii 11 

0,019  3° 

5-  6 

0,016  36 

0,01578 

0,oij 91 

6-  7 

0,01909 

0,018 11 

0,016  88 

7-  8 

O.OJ7  " 

0,05751 

0,017  3° 

8-  9 

O,oj8  \t 

0,01931 

0,019  87 

9 — 10 

O.OJ9  »0 

0,040  84 

0,04015 

10 — 11 

0,041  96 

0,0445« 

0,0457» 

11 — ii 

0,04t  14 

0,04700 

0,0484* 

12 — 13 

0,0466; 

0,051  }o 

0,04949 

13—14 

0,055  V 

14—15 

°i°H  17 

0,057 15 

0,059  19 

0,4815» 

0,4)601 

0,47*00. 

Fig.  14  giebt  eine  graphische  Darstellung  der 
in  der  vorstehenden  Tabelle  gegebenen  Re- 
sultate. Die  Abszissen  der  Kurven  geben  die 
Bezeichnung  der  jedesmal  abgezweigten  Spule 
des   untersuchten    Quadranten    des  Kollektors, 


und  die  Ordinatcn  die  für  die  verschiedenen 
Positionen  der  Spule  innerhalb  dieses  Quadranten 

geltenden  Verhälthifszahlen 

Die  Induktionskurven  fallen  von  der  Spule 
14  — 15  zu  derjenigen  o  —  1  ziemlich  gleich- 
mäßig ab.  Durch  die  Form  der  Polschuhe  der 
Gramme'schen  Maschine  ist  also  nahezu  der 
Verlauf  der  Induktionskurve  thatsächlich  er- 
reicht, welcher  gewöhnlich  in  Lehrbüchern  der 
Elektrotechnik  für  die  Induktion  in  einem  Ringe 
zwischen  den  Polen  zweier  Magnete  irrthümlich 
angegeben  wird. 

Die  Zahlen  der  Tabelle  VI  können  übrigens 
auf  grofse  Genauigkeit  keinen  Anspruch  machen, 
da  man  nicht  sicher  ist,  dafs  die  Kupferstreifen, 

Fig.  14. 


0-1  1«r-1S  0-1  ft-15  0-1  IV  -15 


welche  den  Zweigstrom  von  dem  Kollektor  ab- 
leiten, immer  in  gleicher  Weise  an  dem  letz- 
teren anliegen  und  überdies  die  Abnehmer- 
bürsten nicht  nur  an  einem,  sondern  gleichzeitig 
an  mehreren  Kupferstreifen  des  Kollektors  an- 
liegen. 

Diese  beiden  erwähnten  Umstände  sind  auch 
die  Ursache,  dafs  die  Summe  der  Rubriken 
der  Tabelle  VI  nicht  o,s,  sondern  etwas  kleiner, 
im  Mittel  0,46  ist. 

Im  vorliegenden  Falle  kam  es  nur  darauf 
an,  den  Verlauf  der  Induktionskurve  zu  erhalten ; 
hierzu  genügen  die  Versuche  der  Tabelle  V 
hinreichend. 

Physikalisches  Institut  der  Universität 
Strafsburg. 


•)  Die  Werthe  i  mlliicn  (vgl.  die  Bemerkung  S.  365)  mit 
Aufnahme  dei  ersten  der  Rubrik  III.  mit  negativem  Zeichen  ein- 
geführt werden. 


Gc 


Elektcotechn.  Zwtschrift. 

 SEPTEMBER  1883. 


Ueber  Hughes'  Theorie  des  Magnetismus. 

Von  Prof.  Dr.  Gustav  Hoffmann. 

Die  magnetischen  Untersuchungen,  welche 
Prof.  D.  E.  Hughes,  F.  R.  S. ,  insbesondere 
mit  seiner  sehr  empfindlichen  Induktionswaage 
seit  etwa  vier  Jahren  gemacht  und  in  den 
Proceedings  of  the  Royal  Society  vom  29.  März 
1879  und  vom  10.  Mai  1883,  ferner  in  den 
Proceedings  of  the  Institution  of  Mechanical 
Engineers  vom  Januar  1883,  sowie  neuerdings 
in  einem  vor  der  Society  of  Telegraph  Engineers 
and  of  Electricians  zu  London  am  24.  Mai 
dieses  Jahres  gehaltenen  Vortrage  veröffentlicht 
hat,  haben  diesen  unermüdlichen  Physiker  zu 
einer  Theorie  des  Magnetismus  geführt,  in  wel- 
cher zwar  nicht  Alles  neu  und  unsere  bisherigen 
Anschauungen  umstürzend  ist ,  welche  aber 
andererseits  doch  manches  auch  für  den  Elektro- 
technikerinteressante enthält.  Gewifs  nicht  neu  ist 
Hughes'  Auffassung  der  Koerzitivkraft,  die  er  ganz 
beseitigt  und  an  deren  Stelle  er  die  gröfsere  oder 
geringere  Beweglichkeit  der  Moleküle  gesetzt 
haben  will,  und  der  Eifer,  mit  welchem  er  für 
diese  Forderung  eintritt,  läfst  uns  fast  ver- 
muthen,  als  sähe  man  in  England  die  Koerzitiv- 
kraft als  eine  besondere  geheimnifsvolle  Kraft 
an,  welche  wie  ein  Dämon  sich  der  Magnetisi- 
rung  widersetzt  und  doch  wiederum  auch  dem 
einmal  magnetisirten  Körper  seinen  Magnetis- 
mus erhalten  wissen  will.  In  Deutschland  hat 
man  diese  von  Coulomb  und  Poisson  her- 
rührende Auffassung  der  Koerzitivkraft  als  eine 
besondere,  den  Molekülen  innewohnende  Kraft 
schon  lange  aufgegeben  und  deftnirt  sie  in 
Uebereinstimmung  mit  de  la  Rive  (1853), 
Wiedemann')  (1861)  und  Weber  als  den 
Widerstand,  welchen  die  Moleküle  der  magne- 
tischen Drehung  entgegenstellen;  und  das  ist 
wohl  dasselbe  wie  die  Hughes'sche  Auffassung; 
denn  dafs  jener  Widerstand  von  der  allgemeinen 
gröfseren  oder  geringeren  Beweglichkeit  der 
Moleküle  —  ich  würde  sagen,  von  der  > Träg- 
heit der  Moleküle«,  wenn  dieses  Wort  den 
Physikern  nicht  verhafst  wäre  —  abhängt,  ist 
wohl  selbstverständlich. 

Die  Hughes'sche  Induktionswaage  (vgl.  Pro- 
ceedings of  the  Royal  Society,  1879,  S.  56; 
Elektrotechnische  Zeitschrift,  1881,  S.  383)  be- 
ruht auf  der  Theorie  der  magnetoelektrischen 
Ströme  und  giebt  nicht  nur  die  geringsten 
Aenderungen  in  der  Magnetisirung  an,  sondern 
erweist  sich  auch  für  das  Studium  der  mole- 
kularen Struktur  magnetisir barer  Metalle  brauch- 
bar. Ihre  Empfindlichkeit  ist  so  grofs,  dafs  sie 
die  Hinzufügung  der  geringsten  Menge  von 
Eisenfeilspäncn  zu  einer  grofsen,  auf  ihr  balan- 
zirten  Eisenmasse  anzeigt,  und  wenn  man  mit 


1)  Wie  Hufhei  dam  kommt,  diesem  doch  sehr  bekannten 
Namen  ein  »r«  ein*u(Uj[cn,  aUo  durchweg  Wtcdermaon  iu 
ichreiben ,  i»t  mir  dunkel. 


367 

Hughes  den  Magnetismus  der  Moleküle  als 
eine  ihnen  ebenso  zukommende  Eigenschaft  wie 
ihre  Schwere  auffafst,  so  giebt  die  Induktions- 
waage gewissermafsen  über  >das  magnetische 
Gesammtgewicht«  der  Moleküle  Aufschlug. 

Der  Hauptpunkt,  in  welchem  Hughes'  Theorie 
des  Magnetismus  von  den  bisherigen  abweicht, 
ist  die  Erklärung  des  unmagnetischen  Zustandes 
magnetisirbarer  Körper.  Wir  wollen  in  der 
Folge  diesen  Zustand  den  Zustand  der  Neutra- 
lität nennen. 

In  allen  bisherigen  Theorien  wird  die  mag- 
netische Neutralität  als  ein  chaotischer  Zustand 
der  Moleküle  betrachtet,  eine  Erklärung,  die 
mir,  offen  gestanden,  immer  bedenklich  er- 
schienen ist  Nach  Coulomb  und  Poisson 
sollen  im  Zustande  der  Neutralität  die  beiden 
entgegengesetzten  magnetischen  Fluida,  welche 
jedes  Molekül  enthält ,  durch  einander  gemischt 
sein;  nach  de  la  Rive  fehlt  den  von  Haus 
aus  mit  magnetischer  Kraft  begabten  Molekülen 
die  für  das  Erscheinen  des  freien  Magnetismus 
nothwendige  gesetzmäßige  Lagerung;  nach 
Wiedemann  und  Weber  bewegen  sich  die 
Moleküle,  ähnlich  wie  die  Aethertheilchen  beim 
unpolarisirten  Lichte,  in  den  verschiedensten 
Richtungen;  in  der  eigenthümlichen  Theorie 
Amperes  endlich  sind  es  die  um  die  Moleküle 
kreisenden  elektrischen  Ströme,  welche  durch 
den  Mangel  einer  bestimmten  Bewegungsebene 
den  Fall  der  Neutralität  hervorbringen. 

Allen  diesen  Theorien  gegenüber  nimmt 
Hughes  an,  dafs  die  Axcn  der  Moleküle  auch 
im  Falle  der  Neutralität  vollkommen  symme- 
trisch angeordnet  sind,  dafs  eine  vollkommene 
Neutralität  Uberhaupt  nur  dann  zu  Stande  kommt, 
wenn  die  Moleküle  einen  völlig  geschlossenen 
Kreis  von  gegenseitiger  Anziehung  bilden.  Seine 
ganze  Theorie  des  Magnetismus  läfst  sich  in 
folgende  Sätze  zusammenfassen: 

1.  Jedes  Molekül  eines  Stückes  Eisen, 
Stahl  oder  eines  anderen  magnetisir- 
baren  Metalles  ist  ein  besonderer  und 
unabhängiger  Magnet,  welcher  zwei 
Pole  und  genau  dieselbe  Vertheilung 
der  magnetischen  Polarität  hat,  wie 
der  ganze  Magnet. 

2.  Jedes  Molekül  oder  seine  Polarität  kann 
durch  Torsion  oder  überhaupt  durch 
physikalische  Kräfte,  wie  Magnetismus 
und  Elektrizität,  in  jeder  Richtung  um 
seine  Axe  gedreht  werden. 

3.  Die  jedem  Molekül  innewohnende  Po- 
larität, d.  i.  sein  inhärenter  Magnetis- 
mus, ist  eine  konstante  Gröfse,  ebenso 
wie  die  Schwere;  sie  läfst  sich  weder 
vergröfsern,  noch  verkleinern,  noch 
vernichten. 

4.  Im  Falle  der  Neutralität,  wo  sich  kein 
freier  Magnetismus  zeigt,  sind  die  Mo- 


Hoffmann,  Ueber  Hughes'  Theorie  des  Macnetismus. 


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368 


leküle  oder  ihre  Polaritäten  so  gerichtet, 
dafs  sie  ihrer  gegenseitigen  Anziehung 
genügen  und  somit  einen  geschlossenen 
Kreis  von  Anziehung  bilden. 

5.  Im  Falle  des  freien  Magnetismus  haben 
sich  die  Moleküle  oder  ihre  Polaritäten 
sämmtüch  in  eine  gegebene  Richtung 
gedreht,  und  zwar  so,  dafs  ihre  Nord- 
und  Südpole  nach  den  Enden  des  Stahl- 
stückes zeigen,  wo  letzteres  seinen 
Nord-  und  Südpol  hat;  es  ist  also  auch 
in  diesem  Fall  eine  symmetrische  An- 
ordnung der  Moleküle  oder  ihrer  Pola- 
ritäten vorhanden,  aber  die  Kreise  der 
Anziehung  sind  nicht  geschlossen,  aus- 
genommen durch  eine  äufsere  Armatur, 
welche  beide  Pole  verbindet. 

6.  Es  zeigt  sich  permanenter  Magnetis- 
mus, wenn  die  molekulare  Starrheit 
die  Moleküle  in  der  gegebenen  Richtung 
zurückhält,  und  vorübergehender  Magne- 
tismus, wenn,  wie  im  weichen  Eisen,  sich 
die  Moleküle  mit  einer  gewissen  Frei- 
heit bewegen;  eine  besondere  Koerzitiv- 
kraft  existirt  nicht. 

Ehe  ich  zu  diesen  Kardinatsätzen  der  Hughes'- 
schen  Theorie  meine  Bemerkungen  hinzufüge, 
will  ich  vorerst  die  Grundlagen  beibringen,  auf 
welche  sich  jene  Satze  stützen. 

I.  Beginnen  wir  mit  den  Hughes'schen  An- 
schauungen Über  die  Koerzitivkraft;  dieselbe 
ist  nach  ihm  identisch  mit  der  gröfseren  oder 
geringeren  Beweglichkeit  der  Moleküle  oder, 
um  es  kurz  auszudrücken,  mit  der  molekularen 
Starrheit,  und  er  fufst  dabei  auf  den  schon  von 
Mattcucci  1847  entdeckten  Einflüssen,  welche 
mechanische  Erschütterungen,  Druck  oder  Tor- 
sion auf  den  fertigen  Magnet  einerseits  und 
während  des  Aktes  der  Magnetisirung  anderer- 
seits haben.  Hughes  hat  gefunden,  dafs, 
wenn  man  harte  und  weiche  Stahl-  und  Eisen- 
stäbe magnetisirt  und  dann  mit  einem  hölzernen 
Hammer  schlägt,  der  gehärtete  Stahl  nur  5  %. 
der  weiche  Stahl  60  %,  das  harte  Eisen  50  % 
und  das  weiche  schwedische  Eisen  99  °/'o  seines 
Magnetismus  verliert,  ein  Verlust,  der  nicht  so 
sehr  davon  abhängt,  ob  das  Metall  Stahl  oder 
Eisen  ist,  als  vielmehr  von  dem  Grade  seiner 
Härte  oder  Weichheit,  d.  h.  aber  von  der  Be- 
weglichkeit der  Moleküle.  Man  könnte  sich 
daher  einen  so  harten  Stahl  denken,  dafs  seine 
Moleküle  im  magnetischen  Sinn  unbeweglich 
wären;  ein  solcher  Stahl  würde  nach  Hughes 
niemals  freien  Magnetismus  zeigen  können. 
Ebenso  könnte  man  sich  auch  weiches  Elsen 
denken ,  bei  dem  die  Freiheit  der  Bewegung 
seiner  Moleküle  so  grofs  wäre,  dafs  es  unter 
der  Einwirkung  eines  Magnetes  oder  des  Erd- 
magnetismus augenblicklich  vollkommen  mag- 
netisch würde  und  nach  Entfernung  der  indu- 


zirenden  Ursache  aber  sofort  in  seinen  natür» 
liehen  Zustand  wieder  zurückfiele.  Man  muCs 
freilich  bei  allen  derartigen  Versuchen  die  stets 
vorhandene  Wirkung  des  Erdmagnetismus  berück- 
sichtigen. Stäbe  von  Stahl  oder  Eisen  ver- 
lieren bei  Erschütterungen  und  Torsionen  ja 
viel  weniger  Magnetismus,  wenn  man  sie  ver- 
tikal, mit  ihrem  Nordpole  nach  unten,  hält,  als 
wenn  man  ihnen  eine  horizontale  Lage  giebt 
oder  gar  sie  vertikal,  aber  mit  ihrem  Südpole 
nach  unten,  hält,  und  ebenso  hat  man  diese 
Umstände  bei  der  Magnetisirung  selbst  zu  be- 
achten. Jedenfalls  wirkt  immer  jeder  Ein- 
flufs,  welcher,  wie  die  Wärme  oder  mecha- 
nische Erschütterungen ,  den  Molekülen  eine 
gröfsere  Freiheit  der  Bewegung  giebt,  bei  der 
Magnetisirung  günstig,  aber  ungünstig  auf  den 
fertigen  Magnet. 

Hughes  beweist  diese  Behauptung  unter 
j  anderem  auch,  indem  er  ein  längst  bekanntes 
!  Experiment  ein  wenig  verändert.  Er  nahm  zwei 
gleiche  Glasröhren  von  10  cm  Länge  und  2  cm 
Durchmesser,  füllte  sie  zu  zwei  Drittel  mit  Eisen- 
feilspäncn  und  magnetisirte  sie.  Sie  zeigten 
nachher  einen  gleichen  Betrag  restirenden  Mag- 
netismus. Wenn  er  nun  die  erste  Röhre 
schwach "  schüttelte ,  so  verschwand  völlig  der 
Magnetismus  der  darin  enthaltenen  Eisentheil- 
chen,  womit  der  Fall  vollkommener  Freiheit 
der  Bewegung  der  Moleküle  nachgeahmt  ist. 
Gofs  er  aber  in  die  zweite  Röhre  eine  schwach 
klebrige  Flüssigkeit,  wie  Petroleum,  so  ver- 
schwand beim  Schütteln  der  Röhre  nicht  der 
ganze  Magnetismus;  es  war  jetzt  eben  den 
Theilchen  die  freie  Beweglichkeit  wenigstens 
zum  Theil  genommen.  Um  mit  diesen  Röhren 
den  Fall  der  Torsion  nachzuahmen,  hielt  er 
dieselben  horizontal  und  drehte  sie,  ohne  zu 
schütteln,  etwas  um  die  horizontale  Axe.  Der 
zurückgebliebene  Magnetismus  der  Eisentheil- 
chen  verschwand  vollständig,  gerade  so  wie 
ein  magnetisirtcr  weicher  Eisenstab  den  resti- 
renden Magnetismus  schon  bei  geringer  Torsion 
völlig  verliert.  Befand  sich  aber  in  der  Röhre 
eine  schwach  klebrige  Flüssigkeit,  so  blieb  auch 
nach  dem  Drehen  um  die  horizontale  Axe  noch 
Magnetismus  zurück.  Hierdurch  sowie  durch 
andere  Versuche  macht  Hughes  die  Identität 
zwischen  Koerzitivkraft  und  molekularer  Starr- 
heit handgreiflich. 

II.  Gleich  begreiflich  sucht  er  ferner  die 
inhärente  Polarität  der  Moleküle  zu 
machen. 

Er  mafs  die  magnetische  Kraft,  welche  ein 
Draht  von  weichem  schwedischen  Eisen  von 
1  mm  Dicke,  wenn  er  vertikal  gehalten  wurde, 
unter  dem  Einflüsse  des  Erdmagnetismus  er- 
hielt, und  verglich  sie  mit  dem  Theile  der 
magnetischen  Atmosphäre,  Welchen  der  Draht 
I  verdrängte.    Es  ergab  sich,  dafs  jene  Kraft 


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ElERTKOTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
SEPTEMBER  1883. 


Hoffmann,  Ueber  Hughes'  Theorie  des  Magnetismus. 


369 


15  600  mal  gröfscr  war,  als  das  auf  den  vom 
Drahte  verdrängten  Theile  der  magnetischen 
Atmosphäre  entfallende  Kraftquantum,  und  es 
müssen  somit  die  Moleküle  des  Drahtes  selbst 
eine  inhärente  Polarität  besitzen,  welche  durch 
Drehung  derselben  zur  Erscheinung  kommt. 

Hughes  experimentirte  auch  mit  einem  40  cm 
langen,  2  cm  breiten  und  1,5  mm  dicken  Stab 
aus  gewöhnlichem  ,  nicht  weich  gemachtem 
Eisen.  Derselbe  besafs  eine  genügende  mole- 
kulare Starrheit,  um  vom  Erdmagnetismus  fast 
gar  nicht  beeinflufst  zu  werden.  Wenn  er  aber 
diesen  Stab  in  vertikaler  Stellung  mehrmals 
tordirte  oder  erschütterte,  so  erhielt  er  eine 
mehrere  tausendmal  gröfsere  Polarität  als  zuvor. 
Besäfse  das  Eisen  wirklich  die  Kraft,  den  Erd- 
magnetismus in  sich  zu  konzentriren,  so  würde 
es  offenbar  zur  Drehung  der  Moleküle  nicht 
mechanischer  Mittel,  wie  Torsion,  bedürfen. 

Die  inhärente  Polarität  des  Eisens  kann  aber 
auch  beobachtet  werden,  indem  man  einen 
Stab  von  weichem  Eisen  über  einen  oder  beide 
Pole  eines  permanenten  Magnetes  hinwegzieht. 
Bekanntlich  wird  dann  der  Stab  stark  magne- 
tisch ,  und  der  nach  Entfernung  des  Magnetes 
zurückbleibende  Magnetismus  ist  hinreichend 
stark,  um  eine  empfindliche  Magnetnadel  kräftig 
abzulenken.  Tordiren  wir  aber  den  Stab  oder 
erschüttern  wir  ihn,  so  verschwindet  augenblick- 
lich jeder  freie  Magnetismus  in  ihm.  Gesetzt 
nun ,  diese  Operation  würde  mehrere  tausend- 
mal wiederholt,  so  würden  wir,  wenn  keine  in- 
härente Polarität  vorhanden  wäre,  nach  und 
nach  die  ganze  Polarität  aus  dem  Magnete 
ziehen  und  in  die  Luft  zerstreuen.  Dies  ge- 
schieht aber  bekanntlich  nicht.  Wir  bewirken 
vielmehr  weiter  nichts ,  als  eine  wiederholte 
Drehung  der  Moleküle,  und  die  Energie,  welche 
dabei  in  Arbeit  umgesetzt  wird,  kommt  einfach 
aus  dem  Arme  des  Experimentators. 

Im  Uebrigen  ist  die  den  Molekülen  inne- 
wohnende Polarität  eine  konstante;  sie  wurde, 
wie  Hughes'  Versuche  ergeben,  auch  durch 
starke  elektrische  Ströme  nicht  verändert. 

Wird  nun  über  ein  Stück  Eisen  der  Pol 
eines  Magnetes  hinbewegt,  so  besteht  die  Ein- 
wirkung darin,  dafs  sich  die  Moleküle  symme- 
trisch in  einerlei  Richtung  um  ihre  Axe  drehen; 
geschieht  hierauf  die  Bewegung  des  Poles  in 
entgegengesetzter  Richtung,  so  wird  auch  die 
Richtung  der  Moleküle  die  umgekehrte.  Auf 
diese  Drehung  der  Moleküle  führt  Hughes  die 
beim  Magnetisiren  des  Eisens  entstehenden 
Töne  zurück,  welche  Page  schon  1837  ent- 
deckte, und  später  Joule,  de  la  Rive  und 
du  Moncel  genauer  studirten.  Bekanntlich 
beruhte  auch  das  erste  Telephon  von  Reis 
darauf.  Diese  Töne  sind  sehr  schwach,  werden 
aber  mittels  des  Mikrophons  hörbar.  Ebenso 
dürfte  die  von  Joule  1842  gefundene  Verlän- 
gerung eines  Eisenstabes  beim  Magnetisiren  die- 


selbe Ursache  haben.  Endlich  bringt  Hughes 
noch  den  Uebergang  des  Eisens  aus  dem 
faserigen  Zustand  in  den  der  Krystallisation  mit 
der  Drehung  der  Moleküle  in  Zusammenhang. 
Derselbe  vollzieht  sich  mit  der  Zeit  von  selbst 
und  geschieht  bei  mechanischen  Erschütterun- 
gen verhältnifsmäfsig  rasch.  Hughes  beob- 
achtete diese  Erscheinung  namentlich  an  den 
Federn,  die  er  zur  Regulirung  der  Geschwindig- 
keit bei  seinem  Telegraphen  benutzte.  Die- 
selben zerbrachen  meist  nach  einigen  Tagen 
und  zeigten  stets  an  der  Bruchstelle  einen 
hohen  Grad  von  Krystallisation,  was  nicht  zu 
verwundern  ist,  da  eine  solche  Feder  bei  kon- 
stantem Gebrauche  des  Apparates  in  24  Stunden 
1  209  600  Schwingungen  zu  machen  hat.  Ein 
Mafs  für  die  Gröfse  der  Drehung  der  Moleküle 
besitzen  wir  nicht;  sie  ist  jedenfalls  ebenso 
wenig  wie  die  inhärente  Polarität  dem  freien 
Magnetismus  proportional.  Letzterer  dringt  ja 
nur  schwer  in  das  Innere  eines  Stahl-  oder 
Eisenstückes  ein,  so  dafs  es  wohl  oft  vor- 
kommen mag,  dafs  die  inneren  Moleküle  eines 
Magnetes  mehr  oder  weniger  wie  eine  Armatur 
auf  die  äufseren  wirken  und  Attraktionskreise 
bilden. 

Wie  die  chemische  Affinität,  die  Kohäsion 
und  Krystallisation,  so  hat  auch  die  magnetische 
Polarität  ihre  kritischen  Punkte.  Schon  Faraday 
fand,  dafs  bei  der  rothgelben  Gluth  das  Eisen 
seine  ganze  sichtbare  polarmagnetische  Kraft 
verliert,  sie  aber  bei  der  Rothglühhitze  wieder 
erhält.  Dieser  kritische  Punkt  ist  bei  Stahl, 
Eisen  und  anderen  Körpern  verschieden,  am 
niedrigsten  bei  Nickel.  Eine  Erklärung  für 
diese  Thatsache  kann  Hughes  ebenso  wenig 
geben,  wie  irgend  eine  andere  Theorie.  Er  be- 
ruhigt sich  damit,  dafs  auch  die  anderen  Eigen- 
schaften der  Moleküle  kritische  Punkte  haben, 
die  ebenfalls  nicht  erklärt  werden  können,  und 
dafs  seine  Theorie  jedenfalls  noch  eher  eine 
Erklärung  gestatten  würde,  als  diejenige  von 
Ampere,  nach  welcher  man  annehmen  müfste, 
dafs  der  das  Molekül  umkreisende  Elementar- 
strom  bei  einer  gewissen  Temperatur  aufhörte 
und  bei  einer  etwas  tieferen  wieder  aufträte. 
Ueberhaupt  möchte  ich  ihm  beistimmen,  wenn 
er  sagt,  dafs  die  Analogie,  welche  zwischen 
dem  Magnetismus  und  den  elektrischen  Strömen 
sicherlich  existirt,  nicht  so  grofs  ist  wie  die- 
jenige zwischen  der  magnetischen  Polarität  und 
den  übrigen  Eigenschaften  des  Moleküls,  und 
ich  weifs  nicht,  ob  es  nicht  richtiger  wäre, 
Amperes  Theorie  überhaupt  aus  den  physikali- 
schen Lehrbüchern  zu  streichen.  Der  Einwände 
gegen  dieselbe  sind  meines  Erachtens  doch  zu 
viele  und  zu  schwerwiegende.  Ueberall,  wo 
ein  elektrischer  Strom  entsteht,  ist  ein  Kraft- 
verbrauch vorhanden;  wo  soll  aber  für  die 
kontinuirlich  fliefsenden  elementaren  elektrischen 
Ströme  Amperes  die  Kraft  herkommen?  Was 

47 

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37° 


AlllIANDLUNGEN. 


ELKKTROTKCHN.  ZKTTSCHIlirr. 
SEPTEMBER  Mj. 


ist  Polarität,  da  doch  jedes  Molekül  zu  einem 
Rlektromagnete  werden  mufs?  Sind  etwa  die 
elektrischen  Ströme  selbst  magnetisch,  unab- 
hängig von  dem  Eisenmoleküle?  Weshalb  ver- 
schwindet bei  der  vorübergehenden  Magnerisa- 
tion  weichen  Eisens  die  sichtbare  Polarität, 
wenn  die  erregende  Ursache  aufhört,  da  eine 
Veränderung  in  der  Lage  der  Rotationsebene 
der  elektrischen  Ströme  doch  nur  eine  Aendc- 
rung  in  der  Richtung  der  Polarität  bedeuten 
kann?  —  Auf  diese  und  andere  wichtige  Fra- 
gen bleibt  Amperes  Theorie  die  Antwort 
schuldig,  und  ich  kann  ihr  daher  auf  keinen 
Fall  die  Bedeutung  beimessen,  welche  man  ihr 
beizumessen  eine  Zeit  lang  gewohnt  war. 

III.  Wir  kommen  weiter  im  Verfolge  der 
Hughes'schcn  Theorie  zur  Erklärung  der  Neu- 
tralität. Dieselbe  kann  nach  ihm,  wie  schon 
erwähnt,  nur  dann  eine  vollkommene  sein, 
wenn  die  Polaritäten  der  Moleküle  geschlossene 
Attraktionskreise  bilden,  und  dies  ist  wiederum 
bei  drei  verschiedenen  Anordnungen  der  Mole- 
küle oder  ihrer  inhärenten  Polaritäten  möglich, 
welche  in  Fig.  i  bei  A,  B,  C  dargestellt  sind. 

Fig.  i. 

~t-  rrt 

Da  die  Gestalt  der  Moleküle  nicht  bekannt 
ist,  so  ist  ihre  polare  Richtung  einfach  durch 
Pfeile  angedeutet.  Zwar  folgerte  Poisson  aus 
seiner  Theorie,  dafs  die  Gestalt  der  Moleküle 
kugelförmig  sei;  indefs  diese  Vorstellung  ist  un- 
haltbar geworden,  seit  Joule  1842  experi- 
mentell nachwies,  dafs  sich  das  Eisen  beim 
Magnetisiren  um  7.j6V6o  sein«"  Länge  ver- 
längere. 

Fig.  1  zeigt  bei  A  die  Neutralität,  wie  sie 
durch  gegenseitige  Anziehung  jedes  Paares  von 
Molekülen  entsteht,  und  dies  ist  offenbar  die 
einfachste  Weise,  wie  sie  ihrer  gegenseitigen 
Anziehung  Genüge  leisten  können. 

Bei  B  haben  wir  den  Fall  von  superponirtem 
Magnetismus  von  gleichem  äufseren  Werthe, 
wobei  ebenfalls  Neutralität  entstehen  mufs,  weil 
die  Polarität  des  oberen  Molekülpaares  durch 
die  gleiche  und  entgegengesetzte  des  unteren 
aufgehoben  wird. 

Es  läfst  sich  dieser  Fall  realisiren,  indem 
man  einen  Stahl-  oder  Eisenstab  in  einer  ge- 
gebenen Richtung  stark  magnetisirt,  so  dafs  der 
Magnetismus  bis  zu  einer  gewissen  Tiefe  ein- 
dringt; hierauf  verringern  wir  ein  wenig  die 
magnetisirende  Kraft  und  magnetisiren  den 
Stab  in  entgegengesetzter  Richtung.    Wir  be- 


kommen auf  diese  Weise  Neutralität,  und  zwar 
durch  Superposition  eines  Magnetismus  auf  einen 
entgegengesetzten,  welcher  in  gröfsere  Tiefe 
reicht.  Setzen  wir  diese  Operation  fort,  indem 
wir  bei  jeder  entgegengesetzten  Magnetisirung 
allmählich  die  magnetisirende  Kraft  verringern,  so 
können  wir  leicht  zehn  und  mehr  verschiedene 
i  symmetrische  Lagerungen  über  einander  brin- 
gen, die  später  gar  nicht  so  leicht  wieder  zu 
vernichten  sind. 

Bei  C  sind  die  Moleküle  in  eine  kreisförmige 
Kette  arrangirt,  deren  Ebene  senkrecht  zur 
Axe  des  Stabes  ist.  Da  der  Kreis  der  An- 
ziehungen hier  vollständig  geschlossen  ist,  so 
mufs  auch  in  diesem  Falle  vollkommene  Neu- 
tralität vorhanden  sein. 

Experimentell  erhalten  wir  diesen  Zustand, 
wenn  wir  einen  Stahldraht  zu  einem  ge- 
schlossenen Kreise  von  10  cm  Durchmesser 
biegen  und  die  Enden  zusammenlöthen.  Magne- 
tisiren wir  nun  diesen  Ring,  indem  wir  ihn  in 
der  Nähe  eines  starken  Magnetpoles  drehen,  so 
zeigt  er  keinen  freien  Magnerismus,  sondern  er- 
scheint vollkommen  neutral.  Zerschneiden  wir 
ihn  aber  hierauf,  so  finden  wir  ihn  stark  mag- 
netisch. Hiermit  steht  weiter  auch  der  von 
Wicdemann  entdeckte  sogenannte  zirkuläre 
Magnetismus  in  Zusammenhang.  Bekanntlich 
fand  Oersted,  dafs  eine  Magnetnadel  das  Be- 
streben hat,  sich  senkrecht  zu  einem  vorüber- 
fliefsenden  elektrischen  Strome  zu  stellen.  Be- 
sitzen nun  die  drehbaren  Moleküle  eines  Eisen- 
drahtes wirklich  inhärente  Polarität,  so  müssen 
sie  sich  beim  Durchströmen  eines  elektrischen 
Stromes  offenbar  wie  Oersteds  Magnetnadel  ver- 
halten. Es  entstehen  auf  diese  Weise  ge- 
schlossene Kreise  von  Attraktionen  und  somit 
eine  Neutralität,  die  nicht  so  leicht  zerstört 
werden  kann.  Tordiren  wir  aber  einen  solchen 
Draht  nach  rechts  oder  links,  so  kommt  seine 
zirkuläre  Polarität  sofort  zur  Erscheinung.  Wir 
können  jene  Drehung  der  Moleküle  sogar  ver- 
folgen, indem  wir  mit  einem  schwachen  Strome 
beginnen  und  ihn  ganz  allmählich  verstärken. 
Dann  erfolgt  die  Drehung  bis  zur  Neutralität 
langsam,  und  wir  beobachten  dann  in  jedem 
Zeitmomente  die  vollkommene  Symmetrie,  welche 
auch  in  neutralem  Zustande  noch  vorhan- 
den ist. 

Eine  solche  Symmetrie  der  Anordnung  zeigt 
sich  überhaupt  in  allen  drei  Fällen  A,  B,  C  s^ets, 
und  Hughes  bemerkt  ausdrücklich,  er  habe 
noch  nie  bei  gut  geglühtem  weichen  Eisen  eine 
solche  unsymmetrische  Anordnung  gefunden, 
wie  sie  von  Ampere,  de  la  Rive,  Weber, 
Wiedemann  und  Maxwell  für  den  neutralen 
Zustand  angenommen  wurde. 

Vollkommene  Neutralität  können  wir  nur  an 
dem  überaus  weichen  schwedischen  Eisen  stu- 
diren;  denn  hartes  Eisen  und  Stahl  behalten 
immer  etwas  Magnerismus  von  früheren  Magne- 


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Elektootechn.  Zeitschrift. 
 september  1m3. 


Hoffmann,  Ueber  Hughes'  Theorie  des  Magnetismus. 


37i 


tisirungen  oder  vom  magnetischen  Einflüsse  der 
Erde  zurück,  und  wenn  sie  daher  einmal  wirk- 
lich äufserlich  Neutralität  zeigen,  so  wird  die- 
selbe in  den  meisten  Fällen  auf  eine  Super- 
position  entgegengesetzter,  aber  gleicher  Mag- 
netismen, wie  bei  B,  zurückzuführen  sein. 

Es  giebt  indefs  auch  eine  Neutralität  in  be- 
stimmter Richtung.  In  Fig.  a  bei  A  ist  die 
Polarität  dargestellt,  wie  sie  in  einem  Stabe 
von  weichem  Eisen  zur  Erscheinung  kommt, 
wenn  er  in  den  magnetischen  Meridian  ge- 
halten und  so  dem  erdmagnetischen  Einflufs  aus- 
gesetzt wird.  Bei  B  in  derselben  Figur  da- 
gegen haben  wir  in  der  Längsrichtung  Neutra- 
lität und  nur  transversal  ist  Polarität  vorhanden, 
ein  Zustand,  in  welchem  derselbe  Stab  sich 
befindet,  wenn  er  senkrecht  zum  magnetischen 
Meridiane  gestellt  ist. 

Endlich  können  wir  durch  die  Neutralität 
hindurch  von  einer  Polarität  zur  entgegen- 
gesetzten gelangen.  Halten  wir  einen  etwa 
30  cm  langen  Stab  von  weichem  Eisen  in  der 
Richtung  des  magnetischen  Meridians,  so  wird 
er  am  unteren  Ende  nordmagnetisch,  am  oberen 
südmagnetisch;  bringen  wir  ihn  nun  durch  all- 


Fig.  2. 

3  E 


um.  Während  nun  der  Stab  der  Länge  nach 
Uber  den  einen  Pol  des  Magnetes  hinwegbewegt 
wurde,  wurde  er  gleichzeitig  tordirt,  und  wenn  die 
Richtung  der  Bewegung  des  Stabes,  sowie  der 
Sinn  der  Torsion  immer  gleich  blieben,  so  er- 
reichte man  bald  die  Sättigung  desselben  mit 
Magnetismus.  Wenn  aber  bei  den  einzelnen 
aufeinanderfolgenden  Bewegungen  des  Stabes 
sowohl  die  Richtung  als  auch  der  Sinn  der 
Torsion  wechselte,  so  konnte  man  verschiedene 
und  entgegengesetzte  symmetrische  Strukturen 
über  einander  lagern  und  das  Verhältnifs  der 
entgegengesetzten  Magnetismen  so  wählen,  dafs 
der  von  Torsion  freie  Stab  neutral  erschien. 
Ein  solcher  neutraler  Stab  wird  bei  der  ge- 
ringsten Torsion  magnetisch,  und  zwar  ent- 
gegengesetzt, je  nachdem  die  Torsion  nach 
rechts  oder  links  geschieht,  während  ein  auf 
gewöhnliche  Weise  magnetisirter  Eisenstab  be- 
kanntlich schon  durch  eine  geringe  Torsion 
seinen  freien  Magnetismus  verliert.  Stäbe  mit 
superponirtem  Magnetismus  sind  überhaupt  wieder 
schwer  unmagnetisch  zu  machen,  ausgenommen 
durch  eine  starke  Ncumagnetisirung  in  gewöhn- 
licher Weise. 


i  I  1  1  fl  nW77\*  U777 


rfm 


B 


B 


8 


Su3 


mähliche  Drehung  in  die  zum  magnetischen 
Meridiane  senkrechte  Richtung,  so  erscheint  er 
neutral;  hat  er  endlich  die  entgegengesetzte 
Richtung  als  Anfangs  erreicht,  so  ist  auch  seine 
Polarität  die  entgegengesetzte  geworden.  Dabei 
versetzt  man  mit  Vortheil  dem  Stabe  schwache 
Schläge  mittels  eines  hölzernen  Hammers,  um 
den  Molekülen  eine  freiere  Bewegung  zu  geben. 
Jedenfalls  beobachtet  man  in  jeder  Lage  des 
Stabes  stets  eine  völlige  Symmetrie  in  der  An- 
ordnung der  Moleküle,  wie  sie  Fig.  3  von  Stufe 
zu  Stufe  darstellt. 

Die  Neutralität,  welche  bei  C  erreicht  ist, 
wo  der  Stab  senkrecht  zum  magnetischen 
Meridiane  gehalten  wird,  ist  natürlich  nur  eine 
longitudinale ;  transversal  ist  er  auch  in  dieser 
Lage  polarisirt. 

TV.  Wir  wenden  uns  nun  zur  Darstellung 
der  Hughes'schen  Idee  von  der  Ueberein- 
anderlagerung  oder  Superponirung  ent- 
gegengesetzter Magnetismen,  die  wir 
schon  oben  erwähnt  haben. 

Hughes  nahm  ein  kräftiges  hufeisenförmiges 
magnetisches  Magazin ,  dessen  Länge  1 5  cm 
und  dessen  Dicke  3  cm  betrug,  und  welches 
aus  sechs  Lamellen  bestand.  Um  beim  Mag- 
netisiren  die  Stäbe  bequem  tordiren  zu  können, 
versah  er  die  Enden  mit  Messingklammern  oder 
bog  die  Enden  der  Stäbe  einfach  rechtwinklig 


Bei  weichem  Eisen  kann  man  die  Super- 
position  von  Magnetismus  schon  durch  den 
direkten  Einflufs  des  Erdmagnetismus  unter  Zu- 
hülfenahme  von  Torsionen  erreichen.  Es  ge- 
lingt dieselbe  aber  bei  dünnen  Stäben  von  J- 
bis  i  mm  Dicke  viel  besser  als  bei  dicken, 
weil  bei  diesen  im  Innern  ein  beinahe  neutraler 
Zustand  herrscht,  welcher  nicht  ohne  Wirkung 
auf  die  äufseren  Moleküle  bleibt. 

Hughes  hat  bei  dieser  Gelegenheit  sogar 
versucht,  das  mechanische  Moment  der  mole- 
kularen Drehung  zu  bestimmen,  und  wenn  ihm 
dies  auch  nicht  vollständig  gelungen  ist,  so  hat 
er  doch  eine  direkte  Transformation  der  mole- 
kularen Bewegung  in  eine  mechanische  zu 
Stande  gebracht,  die  sehr  interessant  ist,  be- 
treffs welcher  wir  aber  auf  die  Originalabhand- 
lungen verweisen  müssen. 

V.  Schliefslich  ist  Hughes  bei  seinen  Unter- 
suchungen zu  einer  Betrachtung  der  Natur 
des  Aethers,  welcher  die  magnetischen 
Moleküle  umgiebt,  geführt  worden.  Er 
schliefst  aus  den  Erscheinungen,  dafs  derselbe 
eine  gewisse  Elastizität  besitze,  welche  gänzlich 
von  derjenigen  der  Moleküle  verschieden  sein 
soll,  und  er  glaubt  bemerkt  zu  haben,  dafs  die 
Moleküle  nicht  nur  in  der  Weise  gedreht  wer- 
den können,  wie  es  zu  der  Magnetisirung 
des  Körpers  erforderlich  ist,  sondern  dafs  sie 

47* 

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372 


Arhanoixngen. 


i«8j. 


jedes  noch  aufserdem  mit  grofser  Freiheit  in 
einem  allerdings  sehr  kleinen  Felde  vibriren 
können,  und  zwar  mit  einer  Kraft,  die  unend- 
lich klein  ist  im  Vergleiche  zu  derjenigen, 
welche  bei  der  Magnetisirung  zur  Ueberwindung 
des  Widerstandes  der  Moleküle  gegen  die 
Drehung  nöthig  ist.  Hierauf  wird  die  Erklä- 
rung einer  Eigenthümlichkeit  des  Telephons  ge- 
gründet. 

Es  ist  nämlich  bekannt,  dafs  zur  Erregung 
eines  Elektromagnctes  eine  mefsbare  Zeit  — 
in  der  Telegraphie  ungefähr  L  Sekunde  — 
gebraucht  wird.  Trotzdem  kann  das  Telephon 
einer  raschen  Folge  von  Tönen  sowie  dem  Wechsel 
der  Klangfarbe  nachkommen  und  zeigt  somit 
wider  Erwarten  eine  aufserordentliche  Beweg- 
lichkeit in  den  Molekülen  der  Platte.  Hughes 
glaubt,  dafs  diese  bemerkenswerthe  Empfindlich- 
keit auf  die  erwähnte,  allerdings  in  sehr  kleine 
räumliche  Grenzen  eingeschlossene  besondere 
Beweglichkeit  der  Moleküle  zurückzuführen  sei, 
und  dafs  die  in  dieser  Beziehung  vorhandene 
Verschiedenheit  der  Telephone  ihren  Grund  in 
einer  Verschiedenheit  jener  zarten  Beweglich- 
keit bei  den  verschiedenen  Eisensorten  hat. 
Dabei  tritt  der  Unterschied  zwischen  der  in 
Rede  stehenden  elastischen  Bewegung  der 
Moleküle  und  der  gewöhnlichen  Elastizität  deut- 
lich zu  Tage.  Denn  in  vollkommen  weichem 
Eisen  ist  erstere  sehr  bedeutend,  während  letz- 
tere vergleichsweise  gering  ist;  im  Stahle  findet 
aber  das  Umgekehrte  statt. 

Hughes  ist  dabei  auf  die  Idee  gekommen, 
dafs  jedes  Molekül  von  einer  kontinuirlichen 
Aethersphäre  umgeben  ist,  die  mehr  die  Natur 
von  Gallert  (of  a  jelly)  als  die  eines  Gases 
habe,  und  meint,  dafs  jenes  freie  Vibriren 
innerhalb  geringer  Grenzen  in  diesem  Medium 
sich  vollzöge.  Wir  wollen  ihm  indefs  auf 
diesem  Gebiet  unbestimmter  »gallertartiger« 
Vorstellungen  nicht  weiter  folgen. 


Ueberblicken  wir  die  ganze  Hoghes'schc 
Theorie,  so  fafst  er  den  Magnetismus  als  eine 
gegebene  Eigenschaft  der  Moleküle  auf,  die  durch 
Drehung  derselben  in  eine  bestimmte  symmetrische 
Richtung  zur  äufscren,  wahrnehmbaren  Erschei- 
nung kommt,  nach  deren  innerem  Wesen  aber 
man  nicht  weiter  zu  fragen  habe.  Dies  ist  je- 
doch ein  Standpunkt,  auf  welchem  wir  schon 
seit  Wiedemanns  Klarlegung  der  bekannten  Be- 
ziehung zwischen  Torsion  und  Magnetismus 
vom  Jahre  1857  und  1859  stehen,  und  man 
würde  mit  demselben  Recht  es  für  müfsig  er- 
achten müssen,  nach  dem  Wesen  der  Schwer- 
kraft, der  Kohäsion  u.  s.  w.  zu  fragen.  Allein 
ich  glaube  kaum,  dafs  der  in  der  Erforschung 
der  Ursachen  des  Wesens  der  Dinge  unermüd- 
liche Menschengeist  auf  diese  Weise  sich  be- 
friedigen und  beruhigen  läfst. 


Und  gesetzt  auch,  wir  bleiben  bei  der  Schale 
und  verzichten  auf  den  Kern,  so  wird  man 
in  einer  Abhandlung,  welche  den  Titel:  »The 
cause  of  evident  magnetism  in  iron,  steel  and 
other  magnetic  metals«  führt,  doch  wohl  billig 
verlangen  können,  dafs  der  Verfasser  sich  über 
den  Grund  der  Verschiedenheit  para-  und  dia- 
magnetischer Körper  ausspricht.  Davon  ist  je- 
doch bei  Hughes  nichts  zu  finden. 

Als  ein  Verdienst  dagegen  müssen  wir  es 
ihm  anrechnen,  dafs  er  den  neutralen  Zustand 
aus  der  Vorstellung  eines  Chaos  herausgehoben 
und  ein  schöpferisches  Licht  darüber  ver- 
breitet hat,  im  Einklänge  mit  allen  unseren 
Erfahrungen,  welche  wir  in  den  sämmtlichen 
Gebieten  unserer  Naturerkenntnifs  gemacht 
haben. 


Das  elektrische  Licht  in  der  Hygiene-Ausstel- 
lung zu  Bertin  1883. 

Seitdem  das  elektrische  Licht  mit  Erfolg  an- 
gefangen hat,  die  Konkurrenz  mit  dem  Gas- 
licht aufzunehmen,  mufste  es  eine  Hauptaufgabe 
Derer  sein,  welche  dem  elektrischen  Lichte  den 
schwierigen  Weg  durch  die  Vorurtheile  des 
gröfseren  Publikums  zu  bahnen  sich  befleifsigen, 
vor  allen  Dingen  die  guten  und  schlechten 
Eigenschaften  beider  Beleuchtungsarten  vor- 
urteilsfrei gegen  einander  abzuwägen,  um  auf 
diesem  Weg  am  sichersten  zu  ihrem  Ziele  zu 
gelangen,  das  Gaslicht  durch  elektrisches  Licht 
zu  verdrängen  und  das  Leuchtgas  seiner  viel 
werthvolleren  Ausnutzung  als  heizendes  und 
krafterzeugendes  Medium  zuzuführen. 

Einige,  der  werthvollsten  Eigenschaften  nun, 
welche  dem  elektrischen  Licht  und  speziell  dem 
elektrischen  Glühlicht  unstreitig  den  Vorzug  vor 
dem  Gaslichte  sichern,  sind  hygienischer  Natur, 
und  so  war  es  denn  auch  natürlich,  dafs  der 
elektrischen  Beleuchtung  auf  unserer,  dem 
Wohle  der  Menschheit  gewidmeten  Ausstellung 
eine  hervorragende  Rolle  zufiel. 

Wenn  wir  uns  nun  der  Ausstellung  selbst  zu- 
wenden, so  mufs  es  auf  den  ersten  Blick 
frappiren,  dafs  von  der  jetzt  schon  so  grofsen 
Zahl  technischer  Etablissements,  welche  sich 
die  Förderung  und  Einführung  des  elektrischen 
Lichtes  angelegen  sein  lassen,  nur  verhältnifs- 
mäfsig  wenige  —  d.  h.  nur  drei  —  daselbst 
vertreten  sind. 

Diese  drei  Firmen  sind  Siemens  &  Halske 
in  Berlin,  Gebrüder  Naglo  in  Berlin  und  die 
Deutsche  Edison-Gesellschaft  für  ange- 
wandte Elektrizität,  ebenfalls  zu  Berlin.  Die 
beiden  erstgenannten  Firmen  führen  sowohl 
Bogenlicht  als  auch  Glühlicht  vor,  während  die 
letztere  sich  lediglich  auf  das  Glühlicht  be- 
schränkt. 


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ElEKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
SF.PTfcMBER  i«8j. 


Biedermann,  Das  klektk.  Licht  in  dkr  Hygiene -Aitsstei.i.i'ng  u.s.  w.  373 


Siemens  &  Halske  haben  in  erster  Linie 
die  Erleuchtung  des  Vorplatzes  der  Ausstellung 
mit  Bogenlicht  und  dann  noch  die  Beleuchtung 
des  Bergwerkes  und  des  Pavillons  »Carnepura« 
mit  Glühlicht  übernommen. 

Die  24  Differenzial- Lampen  (von  je  880 
Kerzen),  welche,  in  gleicher  Weise  wie  die- 
jenigen in  der  Leipzigerstrafse  montirt,  den 
Platz  vor  der  Haupthalle  mit  seinen  Kaskaden 
und  Blumenparterres  in  magischem  Licht  er- 
glänzen lassen,  erhalten  ihren  Strom  durch 
unterirdische  Leitung  von  den  neben  dem 
Siemens'schen  Leichenverbrennungsofen  vis-ä-vis 
den  Stadtbahnbögen  No.  20  und  30  aufgestellten 
3  Maschinen  (Modell  D0),  deren  jede  einen 
Kraftverbrauch  von  10  Pferdestärken  hat.  Die 
Maschinen  haben  eine  Umdrehungszahl  von  720 
in  der  Minute. 

Die  Erleuchtung  des  Bergwerkes,  welche 
beim  ersten  Eintritt  in  diese  der  Wirklichkeit 
getreulich  nachgeahmte  dunkle  Kegion  zum 
Thcil  wohl  wegen  Mangels  jeglichen  Reflexes 
etwas  unzulänglich  erscheinen  möchte ,  nach 
und  nach  aber,  wenn  das  Auge  sich  daran  ge- 
wöhnt hat,  völlig  genügt,  wird  durch  20  Sie- 
mens'sche  Glühlampen  von  je  16  Kerzen  Licht- 
stärke bewirkt.  Die  Leitungsdrähte  für  diese 
Lampen  sind  an  der  Decke  des  improvisirten 
Stollens  entlang  geführt,  und  die  Lampen  selbst 
hängen  theils  von  der  Decke  herab,  theils  sind 
sie  an  den  Wänden  angebracht.  Eine  Dynamo- 
maschine (Modell  Dxt)  mit  040  Umdrehungen 
in  der  Minute  speist  diese  20  Glühlichtlampen 
und  aufserdem  noch  12  andere,  welche  den 
Pavillon  der  Carne  -  pura  -  Gesellschaft  erhellen. 
Das  Funktioniren  sowohl  der  Bogenlampen  als 
auch  der  Glühlichter  ist  ein  durchaus  gutes, 
und  namentlich  beim  Passiren  des  Bergwerkes 
ist  es  von  grofsem  Vortheil,  eine  gleichmäfsige, 
nicht  flackernde  und  also  auch  nicht  trügende 
Schatten-  und  Lichteffekte  verursachende  Be- 
leuchtung zu  haben.  Ganz  besonders  kommt 
aber  gerade  hier,  in  einem  Räume,  dessen 
Ventilation  man  sich  in  Wirklichkeit  um  Vieles 
mangelhafter  vorstellen  mufs,  der  Vorzug  der 
Glühlichtbeleuchtung  zur  Geltung,  die  ohnehin 
schon  wenig  gute  Luft  nicht  noch  durch  schäd- 
liche Verbrennungsprodukte  oder  gar  un ver- 
brannt in  die  Atmosphäre  übergehende  Stoffe 
(wie  Rufs  u.  dergl.)  zu  verpesten. 

Gebrüder  Naglo  haben  zunächst  im  Aus- 
stellungsgebäude selbst,  gegenüber  der  Krupp'- 
schen  Kollektivausstellung,  eine  reiche  Auswahl 
verschiedenartigster  Lampen  zur  Darstellung  ge- 
bracht. 39  Swan -Lampen  von  je  16  Kerzen 
sind  hier  theils  zu  Kronleuchtern  und  Kande- 
labern gruppirt,  theils  als  einzelne  Stehlampen 
und  Wandarme  ausgestellt.  Diese  Kollektion 
der  verschiedenartigst  montirten  Lampen  führt 
so  recht  deutlich  die  Möglichkeit  vor  Augen, 
das  Glühlicht  zu  fast  allen  Zwecken  verwerth- 


bar  zu  machen.  Neben  dem  durch  grünen 
Glasschirm  reflektirten  Lichte  der  Studirlampe 
erglänzt  in  tausendfältigem  Reflexe  der  Glas- 
prismen der  für  den  Salon  bestimmte  Krystall- 
kronleuchter,  und  neben  dem  durch  Milchglas- 
glocken mildsrrahlenden  Kandelaber  für  Foyers 
und  Treppenhäuser  leuchtet  die  einfache  Lampe 
für  Werkstätten,  die  ihrem  Beruf  entsprechend 
mit  einem  schützenden  Drahtgeflecht  um- 
geben ist. 

Diese  39  Lampen,  sowie  13  gleichartige, 
etwa  50  m  entfernt  davon  bei  Groves  Ausstel- 
lung angebrachte,  erhalten  ihren  Strom  von 
4  Maschinen,  von  denen  drei  je  eine  und 
eine  2  Pferdestärken  beanspruchen  bei  1  200 
bezw.  1  050  Umdrehungen  in  der  Minute. 
Sämmtliche  Lampen  sind  gemischt  geschaltet. 

Vier  andere  Maschinen,  welche  nahe  bei 
denen  von  Siemens  &  Halske  aufgestellt 
sind,  liefern  den  Strom  für  die  Beleuchtung  des 
Wohnhauses ,  welches  etwa  500  m  von  den 
Maschinen  entfernt  liegt.  Drei  derselben  er- 
fordern zusammen  10  Pferdestärken  und  machen 
jede  800  Umdrehungen  in  der  Minute.  Diese 
liefern  den  Strom  für  die  97  in  den  verschiedenen 
Räumen  des  Wohnhauses  installirten  Swan'schcn 
Glühlichtlampen,  und  zwar  wird  der  Strom 
durch  eine  oberirdische  Leitung  gefuhrt.  Die 
vierte  Maschine  macht  1  200  Umdrehungen  und 
erfordert  3  Pferdestärken  zur  Erzeugung  eines 
Stromes,  welcher  die  drei  Naglo'schen  Bogen- 
lampen (Patent  No.  17  183;  vgl.  Bd.  III,  S.  283) 
speist,  von  denen  zwei  die  Veranda  und  eine 
den  darüberliegenden  Balkon  des  Hauses  er- 
leuchten. 

Die  Vertheilung  der  Glühlichtlampen  ist  als 
eine  gelungene  und  dem  Charakter  und  Zweck 
der  verschiedenen  Räumlichkeiten  völlig  ent- 
sprechende zu  bezeichnen. 

Die  folgende  Zusammenstellung  dürfte  am 
besten  einen  Ueberblick  gestatten: 

Parterre. 


Küche:  1  zweiarmiger  Leuchter  (über  dem 

Kochherd)  und  3  Einzellampen   5 

Speisekammer:  2  Einzellampen   2 

Kloset:  2  Einzcllampen   2 

Zimmer  eines  Arztes:  2  Stehlampen,  Kron- 
leuchter mit  6  Milchglasglocken  und 
1  Lampe  mit  Reflektor  für  Untersuchungs- 
zwecke   9 

Wohnzimmer:    Kronleuchter  mit  6  Milch- 
glasglocken und  1  Einzelhängelampe...  7 
Damenboudoir;      Krystallkronleuchter  mit 

9  Lampen   9 

Kinderschlafzimmer:  Krystallkronleuchter  mit 

3  Lampen   3 

Treppenhaus:  Farbige  Laterne  mit  4  Lampen  4 
Treppe  nach  dem   Souterrain:    1  Einzel- 
lampe   1 


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374 


Abhandlungen. 


ElüKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

SEPTEMBER  iMj. 


Erster  Stock. 

Lampen 

Küche:  i  zweiarmiger  Leuchter  (Uber  dem 
Herd)  und  2  Einzellampen   4 

Rekonvaleszentcnzimmer:  Matte  Ampel  mit 
3  Lampen   3 

Innerer  Treppenflur:  1  Lampe  mit  Milch- 
glaskugcl   1 

Herrenzimmer:  Kronleuchter  mit  6  Milch- 
glasglocken und  2  Stehlampen   8 

Speisezimmer:  Kronleuchter  mit  6  Glocken 

*  und  einer  mittleren,  ziehbaren  Hänge- 
lampe und  1  Ampel  in  der  Fenster- 
nische  8 

Schlafzimmer:  Matte  Ampel  mit  1  Lampe 
und  darüber  3  nicht  abgedämpfte  Lam- 
pen, sowie  2  Wandarme  zur  Seite  der 
Betten   6 

Souterrain. 
Korridor:    Roth    und  weifse   Laterne  mit 

3  Lampen  und  2  Wandarmen   5 

Waschküche:   5  Wandarme   5 

Badezimmer:  4  Wandarme   4 

Kloset:   1  Wandarm   1 

Musikzimmer:  Kronleuchter  mit  3  Lampen  3 

Kneipzimmer:  Kronleuchter  mit  5  Lampen  5 

Kellerraum:   1  Lampe   1 

Weinkeller:    1  Annleuchter   1 


Zusammen  97. 

Was  schlicfslich  die  Ausstellung  der  Deut- 
schen Edison-Gescllschaft  anlangt,  so  mag 
der  von  ihr  benutzte  Pavillon  wohl  für  das  grofse 
Publikum  eine  grofse  Anziehungskraft  haben, 
da  es  jedem  Laien  möglich  gemacht  ist,  durch 
einen  Fingerdruck  auf  eine  der  Kontakttasten 
eine  beliebige  Lampe  selbst  erglühen  zu  lassen; 
aber  nach  unserem  Dafürhalten  wird  durch  eine 
derartige,  doch  zu  sehr  an  den  Experimentir- 
tisch  eines  Professors  der  Magic  erinnernde 
Einrichtung  der  Popularisirung  der  eigentlich 
wichtigen  Eigenschaften  der  elektrischen  Be- 
leuchtung wenig  gedient.  Wenn  diese  Aus- 
stellung nun  durchaus  recht  handgreiflich  zum 
grofsen  Publikum  sprechen  sollte,  so  wäre  z.  B. 
eine  vergleichende  Vorführung  des  Talg-,  Oel-, 
Petroleum-,  elektrischen  Bogen-  und  GlUhlichtes 
vielleicht  mehr  am  Platze  gewesen.  Recht 
frappant  wirkt  allerdings  z.  B.  die  Beleuchtung 
des  vor  dem  Pavillon  befindlichen  Fonlainen- 
bassins  mit  4  Lampen  unter  Wasser,  aber  auch 
hierin  ist  ein  Beispiel  für  praktische  Verwer- 
thung  wohl  kaum  zu  erblicken,  denn  die  Be- 
nutzung Air  Taucherzwecke  wird  dadurch  nicht 
hinlänglich  illustrirt. 

Dagegen  ist  die  Beleuchtung  der  Habcl'schen 
Restauration  als  ein  wohlgelungenes  Beispiel 
der  Erleuchtung  eines  grüfseren,  zahlreich  be- 
suchten Raumes  zu  bezeichnen.  Die  daselbst 
angebrachten  Kronleuchter  begrüfsten  wir  mit 


Freuden  zum  Theil  als  alte  Bekannte  von  der 
vorjährigen  Elektrizitäts-Ausstellung  in  München. 
Wie  dort,  so  finden  dieselben  auch  hier  den 
ungeteilten  Beifall  des  Publikums,  und  dieses 
wird,  namentlich  wenn  es  öfter  Gelegenheit 
findet,  diese  Art  der  Beleuchtung  mit  dem 
ihm  allerdings  vertrauteren  Gaslichte  zu  ver- 
gleichen, dennoch  schliefslich  nicht  umhin 
können,  dem  Glühlichte  den  Vorzug  zu  geben. 
Die  einigermafsen  überraschende  und  vielleicht 
unnöthige  Vorsicht,  in  den  zu  beiden  Seiten 
des  Konzertsaales  liegenden  Kolonnaden  den 
elektrischen  Lampen  zur  Reserve  noch  Gas- 
flammen zuzugesellen,  dürfte  wohl  eher  seitens 
des  Komites  als  von  der  Edison  -  Gesellschaft 
angewendet  sein,  die  hoffentlich  nicht  in  die 
Lage  kommen  wird,  wegen  Kichtfunktionirens 
ihrer  Beleuchtungsanlage  dem  Gaslichte  das 
Feld  räumen  zu  müssen. 

Das  gesammte  Lampensystem  der  Edison- 
Gescllschaft  wird  repräsentirt  durch  340  Edison'- 
sche  A-Lampen  zu  1 6  Kerzenstärken,  von  denen 
jedoch  jeweilig  nur  immer  260  in  Betrieb  be- 
findlich sind.  Von  diesen  sind  200  in  der 
oben  genannten  Restauration  installirt,  während 
der  Rest  in  und  vor  dem  Pavillon  der  Gesell- 
schaft sich  befindet.  Alle  Lampen  sind  par- 
allel geschaltet,  also  völlig  unabhängig  von  ein- 
ander. Den  Strom  liefert  eine  Dynamomaschine 
(Modell  K)  mit  900  Umdrehungen  in  der 
Minute  und  32  Pferdestärken  Kraftbedarf,  die 
ihr  von  der  in  demselben  Pavillon  montirten 
Dampfmaschine  der  FirmaL.Löwc  &  Co.  (Patent 
Dr.  Pro  II)  geliefert  werden.  Die  Klemmen- 
spannung der  Maschine  beträgt  1 1  o  Volt  und 
die  Stromstärke  für  die  Lampe  o,s  Ampere. 

Der  Gesammteindruck  der  in  der  Ausstellung 
vorgeführten  elektrischen  Beleuchtungsanlagen 
kann  als  ein  günstiger  bezeichnet  werden,  und 
es  ist  zu  hoffen,  dafs  gerade  diese  Ausstellung, 
vielleicht  mehr  als  die  rein  sachlichen  elektro- 
technischen Ausstellungen,  an  welche  das  grofse 
Publikum  eher  mit  einer  gewissen  laienhaften 
Scheu  herantritt,  speziell  der  Einführung  des 
elektrischen  Lichtes  in  beiderlei  Gestalt  in  das 
tägliche  Leben  forderlich  sein  möge. 

C.  Biedermann. 


Ueber  die  Vertheilung  des  Luftdruckes  und  der 
Temperatur  während  gröTserer  Gewitter. 

Von  Wilhelm  v.  Bezold. 

In  dem  Märzhefte  dieser  Zeitschrift  habe  ich 
einen  kleinen  Aufsau  veröffentlicht,  welcher  die 
wesentlichsten  der  bis  Anfang  dieses  Jahres  an  der 
I  Königlich  bayerischen  meteorologischen  Central- 


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SEPTEMBER  My         '     v-  BeZOLD,  UEBER  DIE  VeRTHEILUNC  DES  LUFTDRUCKES  U.  S.  W.  375 


Station  bei  den  Untersuchungen  über  Gewitter 
erzielten  Ergebnisse  in  Kürze  darstellt.  In- 
zwischen sind  die  Untersuchungen  fortgeführt 
worden  und  haben  Ergebnisse  geliefert,  welche 
ich  für  ungleich  wichtiger  halte  als  die  a.  a.  O. 
mitgetheilten.  Obwohl  dieselben  in  dem  soeben 
erschienen  IV.  Bande  der  Beobachtungen  der 
meteorologischen  Stationen  in  Bayern  ausführlich 
und  auch  in  der  Zeitschrift  der  österreichischen 
Gesellschaft  für  Meteorologie  der  Hauptsache 
nach  zur  Veröffentlichung  gekommen  sind,  so 
scheint  es  mir  doch  passend,  auch  von  dieser 
neueren  Arbeit  hier  einen  kurzen  Auszug  zu 
geben. 

Bei  der  Verarbeitung  der  im  Jahre  1882  an 
den  bayerischen  und  württembergischen  Stationen 
zur  Beobachtung  gekommenen  Gewitter  wurde 
nämlich  der  Vertheilung  des  Luftdruckes  und 
der  Temperatur  mehr  als  bisher  Aufmerksam- 
keit geschenkt.  Es  wurden  deshalb  für  alle 
Tage,  an  welchen  grofsc,  nicht  nur  lokale  Ge- 
witter das  Beobachtungsgebiet  durchzogen,  genaue 
Isobaren-  und  Isothermenkarten  entworfen,  und 
zwar  für  8  Uhr  Morgens  -und  8  Uhr  Nach- 
mittags. Dabei  wurde  die  Reduktion  der  Baro- 
meterstände auf  den  Meeresspiegel  unter  Be- 
rücksichtigung der  jeweilig  herrschenden  Luft- 
temperatur vorgenommen,  also  genauer  als  man 
dies  bei  den  gewöhnlichen  Tageskarten  zu  thun 
pflegt,  und  die  Isobaren  wurden  von  Milli- 
meter zu  Millimeter  gezogen.  Zur  Reduktion 
der  Thermometerstände  diente  die  Wild'sche 
Tabelle. ') 

Hierbei  stellte  sich  nun  heraus,  dafs  bei 
heftigeren  Gewittern  zwischen  dem  Verlaufe 
der  Isobaren,  Isothermen  und  Isobronten,  d.  h. 
zwischen  den  Linien  gleichen  Luftdruckes, 
gleicher  Temperatur  und  gleichzeitigen  ersten 
Donners  (vgl.  S.  133)  ein  äufserst  inniger  Zu- 
sammenhang bestehe.  In  einem  speziellen  Falle 
wurde  dies  zwar  schon  von  Herrn  Köppen*) 
nachgewiesen  und  wurden  daran  von  ihm  auch 
höchst  interessante,  allgemein  gültige  Betrach- 
tungen geknüpft,  dafs  man  es  aber  hierbei  mit 
einer  so  regelmäfsig  auftretenden  Erscheinung 
zu  thun  habe,  wurde  meines  Wissens  doch  noch 
nicht  erkannt. 

Freilich  handelt  es  sich  dabei  im  Grunde 
genommen  nur  um  den  kartographischen  Aus- 
druck zweier  nichts  weniger  als  neuer  That- 
sachen,  nämlich  des  Umstandes,  dafs  mit  dem 
Ausbruch  eines  Gewitters  eine  oft  sehr  erheb- 
liche Temperaturerniedrigung  eintritt,  sowie 
andererseits  ein  plötzliches  Steigen  des  Baro- 
meters.*) Trotzdem  erscheint  mir  die  Art  und 
Weise,  wie  sich  diese  beiden  Vorgänge  in  den 
Karten  wiedererkennen  lassen,    so  auffallend 


»)  Tempcraturverha)Cni<*c  eleu  nmischen  Reiche»,  S.  309. 

*)  Annaten  der  Hydrographie  und  maritimen  Meteorologie, 
Bd.  X.  iHi,  S.  $9J  ff. 

•}  Vgl.  Koppen  in  den  Annalen  der  Hydrographie,  Bd.  VU, 
1879,  S.  3»4  ff- 


und  war  mir  selbst  so  überraschend,  dafs  ich 
sie  wohl  besonderer  Aufmerksamkeit  werth  halte. 

Zum  besseren  Verständnisse  folgen  nun  a.  a.  (). 
die  Beschreibungen  mehrerer  Gewitter.  Für 
zwei  derselben  sind  Kärtchen  beigegeben,  aus 
denen  der   oben  angedeutete  Zusammenhang 

1  zwischen   den  erwähnten  Liniengruppen  sofort 

I  in  die  Augen  springt. 

Ganz  ähnliche  Verhältnisse  wurden  nun  noch 
an  verschiedenen  anderen  Gewittertagen  nach- 
gewiesen, sofern  sich  überhaupt  an  denselben 
zusammenhängende  Gewitter  erkennen  liefsen 
und  nicht  nur  lokale  über  das  ganze  Gebiet 
unregelmäfsig  verstreute. 

Die  in  meinem  oben  erwähnten  Aufsätze 
durch  gesperrte  Schrift  hervorgehobene  Ergeb- 
nisse dürfen  demnach  noch  durch  die  folgenden 
Sätze  ergänzt  werden: 

An    dem    vorderen    Rande    des  auf 
der    Fortpflanzungsrichtung  senkrecht 
stehenden  Bandes,  welches  das  Gebiet 
gleichzeitiger  elektrischer  Entladungen 
darstellt,    also    kurzweg    am  vorderen 
I  Rande    des    Gewitters    bestehen  ganz 
;  eigentümliche  Temperatur-  und  Luft- 
!  druckverhältnisse. 

Der  Luftdruck  erfährt  nämlich,  wenn  man 
'  sich   dem   Rande  von   dem   noch  nicht  vom 
!  Gewitter  erreichten  Gebiet   aus   (also   in  den 
meisten  Fällen  von  Osten  her)  nähert,  eine  ganz 
plötzliche  Steigerung  und  die  Temperatur  einen 
j  ebenso  schroffen  Abfall. 

Der  vordere  Rand  des  Gewitters 
scheidet  demnach  ein  Gebiet  höheren 
I  Druckes  scharf  von  einem  solchen  niedri- 
1  geren  Druckes  und  ebenso  ein  Gebiet 
|  niedrigerer  Temperatur  von  einem  sol- 
'  chen  mit  höherer. 

Mit  diesem  eigenen  stufenartigen  Abfalle  des 
Luftdruckes  scheint  auch  eine  andere  höchst 
sonderbare  Erscheinung  im  Zusammenhange  zu 
stehen : 

Bei  Untersuchung  der  im  Augenblicke  des 
Gewitterausbruches  herrschenden  Windrichtun- 
gen wurde  nämlich  die  Bemerkung  gemacht, 
dafs  sie  am  vorderen  Rande  des  Ge- 
witters im  Allgemeinen  senkrecht  auf 
die  Isobare  stehen,  wenn  letztere  in 
meridionaler  Richtung  verläuft,  d.  h. 
dafs  in  diesem  Falle  der  Wind  direkt 
von  den  Orten  höheren  Druckes  nach 
jenen  niedrigeren  Druckes  weht  und 
mithin  eine  Abweichung  vom  Buys- 
Ballot'schen  Gesetze  eintritt. 

Diese  Eigenthümlichkeit  kann  man  schon  an 
einzelnen  Stellen  der  Karte  entdecken, ')  welche 
der  Abhandlung  des  Herrn  Köppen  beigegeben 
ist;  viel  auffallender  tritt  sie  bei  verschiedenen 

l)  A.  «.  O.  Bd.  X,  Tafel  10. 


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376 


Abhanih.ungkn. 


Elektrotechn.  Zeitschk  iyt  . 

SEPTEMBKR  1M3. 


von  mir  untersuchten  Gewittern  hervor,  wobei 
freilich  Ausnahmen  mit  unterliefen,  welche  in 
der  Entstehung  lokaler  Wirbel  begründet  schienen. 

Auf  den  ersten  Blick  mag  es  sehr  über- 
raschen, dafs  hier  Abweichungen  von  einem 
Gesetze  vorkommen  sollen,  welchem  man  sonst 
wohl  mehr  als  irgend  einem  anderen  Satze  der 
Meteorologie  ausnahmslose  Gültigkeit  beilegen 
möchte.  Dennoch  scheint  die  Sache  bei  genauerer 
Ueberlegung  nicht  gar  so  fremdartig. 

Erinnert  man  sich  nämlich  an  die  Betrach- 
tungen, durch  welche  man  das  Buys-Ballot'sche 
Gesetz  theoretisch  begründet,  so  macht  man 
dabei  immer  die  Voraussetzung  zentraler  Ver- 
theilung  des  Luftdruckes,  während  bei  einem 
solch  stufenartigen  Abfalle  des  Luftdruckes,  wie 
er  bei  den  Gewittern  vorkommt,  die  Sachlage 
eine  wesentlich  andere  ist. 

Alles  zusammengefaßt,  hat  sich  ergeben,  dafs 
die  beiden  längst  bekannten  Thatsachen  des 
schroffen  Temperaturrückgangcs  nach  Ausbruch 
eines  Gewitters  sowie  des  gleichzeitigen  plötz- 
lichen Steigens  des  Luftdruckes  in  dem  Verlaufe 
der  Isothermen  und  Isobaren  einen  sehr  ent- 
schiedenen Ausdruck  finden,  so  zwar,  dafs 
es  genügt,  den  Verlauf  dieser  beiden 
Liniengruppen  zu  kennen,  um  sofort, 
wenigstens  annäherungsweise,  die  Stel- 
len anzugeben,  über  welchen  sich  in 
dem  untersuchten  Augenblicke  der  vor- 
dere Rand  des  Gewitters  befindet. 

Zugleich  enthalten  diese  eigenthümlichen  Ver- 
hältnisse den  Schlüssel  zu  der  Erklärung  der 
fortgesetzten  Neubildung  des  Gewitters  an  seinem 
vorderen  Rande,  wie  dies  schon  Herr  K  Oppen 
in  seinem  öfter  zitirten  Aufsatze  sehr  schön 
dargethan  hat. 

Endlich  zeigt  sich,  dafs  es  wohl  berechtigt 
war,  wenn  ich  schon  gleich  Anfangs,  als  ich 
diese  Untersuchungen  aufnahm,  den  Nachdruck 
auf  die  Zeit  des  ersten  Donners  d.  h.  des  An- 
fanges der  elektrischen  Erscheinungen  legte,  und 
diesen  Zeitpunkt  als  Grundlage  für  die  karto- 
graphische Darstellung  wählte. 

Für  die  Beobachter  aber  von  Gewitter- 
erscheinungen, die  sich  im  Besitze  von  Baro- 
metern befinden,  ergiebt  sich  daraus  die  An- 
regung, jenen  Zeitpunkt  genau  zu  notiren,  zu 
welchem  das  plötzliche  Steigen  des  Barometers 
eintritt.  Dieser  Augenblick  läfst  sich  schon  mit 
Hülfe  ganz  gewöhnlicher  Instrumente,  ins- 
besondere gewöhnlicher  Aneroide,  vortrefflich 
beobachten,  und  bei  einiger  Aufmerksamkeit 
auf  die  Gewittererscheinungen  gelingt  es  meist 
leicht  und  ohne  besonderen  Zeitverlust  den 
richtigen  Moment  zu  treffen.  Noch  besser  er- 
reicht man  dies  natürlich  mit  kontinuirlich  re- 
gistrirenden  Apparaten,  und  zwar  genügen  für 
diesen  Zweck  schon  solch  einfache  und  billige 
Registrirbarunieter,   wie   sie   seit  neuerer  Zeit 


durch  Richard  Fr£res  in  Paris')  in  den 
Handel  gebracht  werden,  während  andererseits 
Instrumente  mit  stündlicher  oder  halbstündlicher, 
1  Uberhaupt  mit  Punktregistrirung  hierfür  nicht  zu 
gebrauchen  sind,  auch  wenn  sie  hinsichtlich  der 
absoluten  Werthe  strengeren  Anforderungen  ent- 
sprechen. 


Untersuchungen  über  den  Kraftbedarf  der  elek- 
trischen Glöhlichtbeleuchtung  nach  Edisons 
System  im  Königlichen  Residenz-Theater  in 
München. 

Von  Prof.  M.  Schröter.  *) 

Die  Ermittelung  des  Arbeitsbedarfes  der  elektrischen 
Beleuchtungsanlage  im  Königlichen  Resident  -  Theater 
wurde  durch  den  Umstand  wesentlich  erschwert,  dafs 
nicht  eine  einzige,  sondern  drei  Dampfmaschinen  als  Mo- 
toren verwendet  sind,  und  zwar  drei  identische  Zwei- 
r.ylindermaschinen  nach  dem  Compound  -  Systen ,  mit  je 
zwei  unter  90 0  gestellten  Kurbeln,  und  verschiedene  Um- 
stände lokaler  Natur  es  unmöglich  machten,  alle  drei 
Maschinen  gleichzeitig  zu  indiziren.  Man  war  daher  ge- 
zwungen, ein  Verfahren  anzuwenden,  welches  nur  nntcr 
gewissen  Voraussetzungen  dieselbe  Genauigkeit  gewähren 
konnte,  wie  die  gleichzeitige  Untersuchung  aUer  drei  Ma- 
schinen; es  wurden  bei  normalem  Betriebe  der  ganzen 
Anlage  drei  getrennte  Versuche  von  je  andcrthalbstun- 
diger  Dauer  gemacht,  jedesmal  eine  Maschine  (mit  vier 
Indikatoren)  indizirt  und  von  den  beiden  anderen  jcweilen 
nur  Tourenzahl  und  Dampfspannung  im  Kessel  notirt. 

Wenn  es  nun  gelang,  letztere  Faktoren  fllr  alle 
drei  Maschinen  bei  sänimtlichen  Versuchen  konstant 
zu  halten,  so  mufsten,  da  der  Gcsammtwiderstand  der 
gleiche  blieb,  auch  die  Leistungen  der  drei  Maschinen 
sich  gleich  bleiben .  da  die  Maschinen  der  Kontrole 
ihrer  Regulatoren  unterworfen  waren.  War  die  Bedin- 
gung völlig  gleicher  Verhältnisse  nicht  zu  erfüllen, 
so  konnte  der  Verschiedenheit  mit  genügender  Annähe- 
rung in  der  Weise  Rechnung  getragen  werden ,  dafs  die 
Arbeit  einer  jeden  Maschine  für  die  Versuche,  während 
welcher  sie  nicht  indizirt  wurde,  durch  Multiplikation  der 
bei  der  Indizirung  gefundenen  Arbeitsstärke  mit  dem 
Verhältnisse  der  zugehörigen  Produkte:  Tourenzahl  mal 
mittlerer  Kessclspannung  ermittelt  wurde.  Zur  Kontrole 
fUr  dieses,  natürlich  nur  bei  geringen  Abweichungen  zu- 
lässige Verfahren  mufste  sich  dann  für  alle  drei  Haupt- 
versuche  die  nämbchc  Gcsammtarbcit  ergeben,  da  die 
Tourenzahl  der  Transmissionswelle  konstant  gefunden 
wurde. 

Um  auch  die  effektive,  am  Umfange  der  Riemscheiben 
der  Dynamomaschinen  gemessene  Arbeit  ermitteln  zu 
können,  wurde  ein  Leerlaufs  versuch  mit  der  ganzen  Trans- 
mission und  den  drei  Dynamomaschinen,  letztere  elektrisch 
ausgeschaltet,  durch  eine  der  drei  Dampfmaschinen  aus- 
geführt und  endlich  die  letztere  noch  vollständig  isolirt 
und  die  Leergangsarbeit  der  Maschine  für  sich  gleich- 
falls durch  Indizirung  bestimmt.  Man  durfte  wohl  davon 
abschen,  diese  Bestimmung  für  alle  drei  Maschinen  durch- 
zuführen, da  sie  in  jeder  Beziehung  ganz  übereinstim- 
mend gebaut  sind. 

Aus  lokalen  Gründen  mufste  von  einem  Bremsversuche 
mit  einer  der  Dampfmaschinen  abgesehen  werden;  die 
Versuche  beschrankten  sich  daher  auf  Indizirung  und 
Messung  des  Kohlcnkonsums  bei  vollem  Betriebe,  mit 


<)  Stehe  Annuairc  de  la  Soc.  Met  de  France,  »9  Anne«  itli, 
S.  1 S9     Der  Preii  betragt  circa  90  Francs. 

i)   Miigetheili  von  der  IVubchcn  Edi»on-Ce»elUchaft. 

D.  Red. 


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Elektrotkchn.  Zeitschrift. 

SEPTEMBER  1883. 


Schröter,  Untersuchungen  über  den  Kraftbedarf  u.  s.  w. 


377 


der  Ausführung  waren  unter  der  Leitung  des  Bericht- 
erstatters und  unter  Mitwirkung  des  Ingenieurs  der 
Edison-Gcllschaft.  Herrn  Seubel,  die  Herren  Ingenieur 
A.  Ncgclc,  Assistent  für  Maschinenlehre  an  der  tech- 
nischen Hochschule,  und  Baur,  Ingenieur  des  baye- 
rischen Dampfkessclrcvisionsvereins  beschäftigt. 

Die  bei  den  Versuchen  benutzten  vier  Indikatoren  (zwei 
Elliot'schc  am  kleinen  und  zwei  Rosenkranz 'sehe 
am  grofsen  Zylinder),  dem  Laboratorium  fllr  Maschinen- 
lehre an  der  technischen  Hochschule  gehörig,  wurden 
nach  Beendigung  der  Versuche  in  der  l'rüfungsstation 
des  genannten  Laboratoriums  unter  Dampfdruck  auf  die 
Richtigkeit  ihrer  Fcdermafsstäbe  untersucht  bezw.  die 
Skalen  direkt  durch  Vergleichung  mit  einem  offenen 
Quecksilbermanometer  festgestellt.  Die  erhaltenen  Dia- 
gramme wurden  mit  dem  Am s ler 'sehen  Planimctcr  aus- 
gemessen; zur  Bestimmung  der  Tourenzahl  dienten  ge- 
wöhnliche, mit  der  .Schieberstange  des  Nicdcrdruckzylin- 
ders  verbundene  Tourenzähler,  welche  zu  Anfang  und  zu 
Ende  des  Versuches  abgelesen  wurden.  Aufserdem  wurde 
die  Konstanz  der  Tourenzahlen  häufig  durch  direkte 
Beobachtung  kontrolirt. 

In  Folgendem  sind  die  Ergebnisse  der  Beobachtungen 
und  die  daraus  abgeleiteten  Resultate  zusammengestellt: 


Dimensionen 

der  Maschinen. 

Kleiner 
Zylinder 

Grofser 
Zylinder 

205,1  m,n 

323,5  mm 

Hub  

Ol4rfi4  m 

0,4'  64  m 

324,111  qcm 

S2J.4*  qcm 

Fläche    der  Kolbenstange 

I  1,64  qcm 

1 1/4  qcm 

Konstante    der  Maschine 

O.oiKijs 

<v-u< 

60  .  75        hinten  .... 

0,oiq;S$ 

Ml" 

Dampfuberdruck  im  Kessel  8  kg  fllr  den  Quadratzcntim. 

Bei  den  Versuchen  mit  voller  Beleuchtung 
brannten  im  Ganzen  556  sechszchnkerzige  (A-)  und  106 
achtkerzige  (B-)  Lampen.  Davon  entfallen  auf  die  Bühnen- 
beleuchtung 470  (A-)  Lampen. 

Tabelle  I. 


Ma- 
schine 
No.  i 

Ma- 
schine 
No.  2 

Ma- 
schine 
No.  3 

(..Juli 
Vm. 

v  Juli 
Nrn. 

6.  Juli 
Nrn. 

Dauer  des  Versuches  in  Minuten 

90 

qO 

90 

Mittlerer    Dampfüberdruck  im 
Kessel  in  Pfund  engl,  für  den 

1 1  - 

■  13,1 

MiRl.  Tourenzahl  in  der  Minute 

II  6,7 

HS 

114.4 

Mittlere  indizirtc  \ 
Spannung  aus  i0  1  y  7  |  \  vorn 
Diagrammen    in  1       'y  '  )  hint. 
Kilogrammen  für  /      „  .  j  vorn 
den  Quadrat/cnti-l^    y    (  hint. 
meter  1 

0,74 

*.5» 

c„s 

2, A4 

0,-4 

D.S. 

Indizirte  Arbeit  in  i  kl.  Zyl.  \ 

.       .                   '    /  htnt. 
Pferdestärken  zu  ; 

75mkg  igr.Zyl.j-- 

6,0  i 

9.94 

5.'s 
6,41 

1  i.r 

7.  -8 

8.  *c 

8.14 

S.s« 
6,19 

Totallcistung  Jgr.Zyt 

15. »7 
12.0? 

19.-" 
16,3» 

l-.-s 
J  3,-s 

2  8.C4 

36,m 

30, ,6 

Die  Tabellen  1  bis  III  enthalten  die  Ergebnisse 
der  drei  Hauptversuche  bei  normalem  Betriebe;  wie  Ta- 
belle III  zeigt,  trifft  die  oben  erwähnte  Kontrole,  dafs 
die  Gesammtarbeil  an  allen  drei  Versuchen  nahezu  gleich 
sein  soll,  sehr  angenähert  zu.  so  dafs  der  sich  ergebende 
Mittelwerth  im  Weiteren  adoptirt  werden  kann. 


Produkte  der 


Tabelle  II. 

mittleren  To u-r cn  und  Dampl- 
Spannungen. 


Donnerstag,  den  5  Juli 
Nachm  

Freitag,  den  6.  Juli 
Vorm  

Freitag,  den  6.  Juli 
Nachm  


Maschine    Maschine  Maschine 


1 1  -,s  11  ■),- 
116.-  117 


1  iS.m*> 


1  16.A  120.S 


115.4  Ii'-* 


1  ib.s  123,.  1 14.4  n7-' 


114.4  11 },» 


II7  I2C.1 

Die  unterstrichenen  Werthe  sind  diejenigen ,  welche 
sich  bei  Indizirung  <ler  betreffenden  Maschine  ergeben 
haben. 

Tahclle  III. 

Berechnete   Leistungen   «ler  einzelnen 
Maschinen. 


Zeit 

S 

des  Ver- 
uches 

Ma- 
schine 
No  1 

Ma- 
schine 
No.  2 

Ma- 
schine 
No.  3 

Total 

Mittel 

s-  Juli 

Nachm. .  .  . 

28.'/'' 

3«'.M 

31.44 

J96.. 

6.  Juli 

Vorm  

2S.-4 

37.  <,S 

Ji.-i 

97--S 

»1.  fuli 

Nachm. .  .  . 

2S,S< 

37.'« 

3 

96,10 

Mittel 

1 

37„o 

30,»; 

Der  Lctrgangsvcrsuch  mit  der  Dampfmaschine  allein 
wurde,  utn  grofserc  Diagramme  zu  erhalten,  bei  niedriger 
Kesselspannung  ohne  Drosselung  ausgeführt  und  ergab 
folgende  Resultate: 

Tabelle  IV. 


Dauer  des  Versuches. 
Mittlere  Tourenzahl  .  . 


Mittlere   in-      kleiner  Zyl.  ,  Juntcn 

hinten  .  . 


t  vorn 

Spannung    \  grofser  Zyl.  ' 

Indizirte  Ar-  f  kleiner  Zyl.  j  y 

beit  in       >  ; 
Pferdestärken  \  großer  Zyl.  j  J^';;; 

_     .  \  kleiner  Zylinder  

>  RTofser  Zylinder  


Zusammen 


15  Min. 
"7 

O.Sj 

0,  -6 

  O.nb 

"    O.o  l 

2.-5 

1.  A. 
—  O.«, 
■  -  O.lA 

5.J* 
-  o.-x 

4.A 


Für  die  Übrigen  Maschinen  kann  die  Leerlaufarbcit, 
wenn  man  von  dem  geringfügigen  Umstand  absieht,  dafs 
der  Versuch  nicht  bei  vollem  Kesseldruckc ,  sondern  mit 
reduzirter  Spannung  ausgeführt  wurde,  einfach  der  Touren- 
zahl proportional  gesetzt  werden,  wonach  sich  Tab.  V. 
berechnet. 

Um  mit  Hülfe  der  gewonnenen  Daten  die  effektive, 
an  die  Transmission  abgegebene  Arbeit  zu  berechnen, 
mufs  der  Koeffimnt  der  zusätzlichen  Reibung  angenom- 
men werden,  da  die  experimentelle  Ermittelung  desselben 
durch  einen  Bremsversuch  nicht  geschehen  konnte.  Wir 
setzen  dafür  den  Werth  0,10,  jedenfalls  als  Minimalwerth 


48 


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37» 


An  HANDLUNGEN. 


Elektrotkckn.  Zeitschrift. 

SF.1TKMBER  itty 


xu  betrachten,  damit  ergiebt  sich  nun  als  Hauptwerk  die 
bei  voller  Beleuchtung  effektiv  an  die  Trans- 
mission  abgegebene  Arbeit  in  Pferdestärken: 


13.7 


75.«  r.s, 


1  ,  !  j 

somit  entfallen  für  die  effektive  Pferdestärke  an 
Schwungradern  der  Dampfmaschinen  gerechnet: 

600 


den 


75.« 


8  s  A  •  Lampen. 


Tabelle  V. 

- 

Leergangsarbeiten    während    der  Haupt- 
versuch  e. 


Zeit  de*  Ver- 
suches 

Ma- 
schine 

N".  1 

Ma- 
schine 
No.  2 

Ma- 
schine 
No.  3 

Zu- 
sam- 
men 

Mittel 

5.  Juli  Nachm.  .  . 

6.  Juli  Vorm.  .  .  . 
6.  Juli  Nachm.  .. 

4.«> 

4.*,: 

4.«« 

4A> 
4.5! 

4.4't 
4.1  1 

4-5« 

1 

13.-» 

Um  die  ganze  Transmission  cinschliefslich  der  leer- 
gehenden Dynamomaschinen  zu  treiben,  wurde  die  Ma- 
schine No.  3  benutzt;  die  Ergebnisse  zeigt: 

Tabelle  VI. 


Dauer  des  Versuche*  . 

Mittlere  Tourentahl  .  . 

Mittlere  indizirte 
Spannung  in  Kilo-  ( 
grammen  für  den  i 
Quadratzentimeter 


kl.  Zyl. 
er-  Zyl. 


hinten, 
vorn  .  . 
hinten. 


Indizirtc  Ar-  f  kleiner  Zyl. 
beit  in  > 


{  vor 
I  hir 

Pferdestärken^  grofscr  Zyl.  |  n™"cn 

kleiner  Zylinder  

gTofser  Zylinder  

Zusammen  


Total 


50  Min. 

i.*s 

c,.,6 

C.M 
Co 

0,55 

n.J. 


Uber  den  Kraftbedarf  bei  verfinsterter  Ruhne  angestellt, 
welche  zu  einem  interessanten  Ergebnifs  führten. 

Versuche  bei  verfinsterter  Ruhne. 

Von  den  sämmtlichcn  609  A- Lampen  wurden  470 
Stück  --  die  ganze  Bühnenbeleuchtung  —  auf  das  ge- 
ringste Maf«.  von  Lichtstarke  gebracht,  wahrend  die 
Übrigen  139  mit  normaler  Märke  brannten.  —  Einmal 
wurde  dieser  Versuch  so  ausgeführt,  dafs  eine  einzige 
Dampfmaschine  (No.  3)  und  eine  Dynamomaschine  (die 
beiden  anderen  gingen  leer  mit)  in  Betrieb  waren,  das 
andere  Mal  dagegen  so,  dafs  im  Anschlufs  an  die  drei 
Hauptversuche  je  noch  eine  halbe  Stunde  lang  mit  allen 
drei  Dampfmaschinen  und  sämmtlichcn  Dynamomaschinen 
die  nämliche  Ixistung  ausgeübt  wurde. 

In  Tabelle  VII  sind  zunächst  die  auf  den  erstcren 
Modus  bezüglichen  Resultate  zusammengestellt: 


Addirt  man  hierzu  die  auf  obige  Tourenzahl  berech- 
neten Lecrgangsarbcitcn  der  beiden  anderen  Dampf- 
maschinen mit  2  .  4,si  —-  9,14  Pferdestärken  und  bedenkt 
man,  dafs  durch  das  Hinzukommen  der  durch  die 
Riemenspannung  vermehrten  Lagerreibung  die  (Jcsammt- 
summc  noch  etwas  erhöht  werden  mufs,  so  findet  sich 
die  totale  Leergangsarbeit  (3  Dampfmaschinen -  Trans- 
missionen und  3  Dynamomaschinen)  bei  Ii 7,5  Touren  der 
Dampfmaschine  zu  21,3  Pferdestärken.  -  -  Sieht  man 
diesen  Werth  als  Mittelwerth  für  die  drei  Hauptversuche  an 
und  behält  man  für  die  Transmission  den  gleichen 
Koeffizienten  der  zusätzlichen  Reibung  bei,  wie  für  die 
Dampfmaschinen,  so  berechnet  sich  hieraus  der  effektiv 
unter  Abzug  sammtlicher  Lcergangsarbeitcii  für  die 
Beleuchtung  verwendete  Effekt  zu: 

1,1.' 

somit  für  die  effektive  Pferdestärke  nach  obiger  D  e  f i  • 
nition  gleich: 

609 

—    —    -  8,«ä  A  -  Lampen. 
68,- 

Ilicruüt  war  der  eigentliche  Hauptzweck  der  Versuche 
—  mit  der  durch  die  Schätzung  der  Zusatzreibung  be- 
dingten geringen  Unsicherheit  —  erreicht;  es  wurden 
jedoch  bei  der  Gelegenheit  auch  noch  Untersuchungen 


Tabel! 


VII. 


Dauer  des  Versuches 


Mittlere  Tourenzahl 

Mittlere  indizirte 
Spannung  in  Kilo- 
grammen für  den 
Quadratzentimeter 

Mittlere      )  kleiner  Zyl. 
Leistung  in  J 

Pferdestärken  \  gTofser  Zyl. 


Zvl. 


\  vorn  .  . 
t  hinten, 
orn  .  . 
hinten. 


\  vorn  .  .  . . 

(  hinten  .  . 

\  vorn  .  .  .  . 

{  hinten  .  . 


,  (  kleiner  Zvlinder 
(  grofscr  Zylinder 

Zusammen  


30  Min. 
1  r.j,~ 

'"',4; 
Q..S 

IS...; 
14.^ 

35- 


25.,  P.S. 


somit  effektiv  an  die  Transmission  abgegeben 

;3    —  4< 

1,1: 

Ein  wesentlich  anderes  Resultat  ergiebt  dagegen  die 
andere  Retriebsmethode,  deren  Resultate  zunächst  in  Ta- 
belle VIII  zusammengestellt  sind,  welche  der  Tabelle  I 
entspricht. 

Tabelle  VIII. 


Zeit  des  Versuches 


Dauer  des  Versuches 
Mittlere  Tourenzahl  .  . 


Mittl.   indirirte  1       jr  .j  (  vnrn  •  • 
Span. in  Kilogr.  f    '  '{hinten, 
für  d.  Quadrat-  ,       ..  .  (  vorn  .  . 
Zentimeter     *  &        i  hinten. 


Mittl.  indirirte  \  ^  %  ■]  S  vorn  •  • 
Leistung      F    '  ^'(hinten, 
in  i      ?  .  |  vorn  .  . 

Pferdestärken  '  ßT'  ^y1-  [  hinten . 

•Total  |  k,cincr  W™*?T 

\  grofser  Zylinder  

Zusammen  


Weil  die  Maschinen  in  diesem  Falle  mit  gedrosseltem 
Dampf  arbeiteten ,  i-t  die  oben  befolgte  Methode  zur  Be- 
rechnung der  Leistungen  an  den  Tagen,  wo  die  be- 
treffende Maschine  nicht  arbeitete,  nicht  mehr  anwend- 


Ma- 

Ma- 

Ma- 

schine 

schine 

schine 

No.  r 

No.  2 

No.  5 

o.Juli 

s-  Juli 

t>.  Juli 

Vm. 

Nm. 

Nm. 

30  Min. 

p  Min. 

$  c  Min. 

"SS 

1 :  S.t 

trj..- 

t.j*. 

2.3 

I.»4 

2-i9 

I.4J 

O.S4 

•r.p 

0.1)4 

C,-z 

4,41 

t>.s 

5-» 

$.»: 

4.-4 

5.55 

2.4- 

2,-1 

6.., 

2.-: 

5." 

10, fl> 

«5.  'i 

I4.*S 

2  f..- 5 

15.*» 

Digitized  by 


SKITKMIIER  1883.         '        GlApSTONE  U.  TrIHK,   DtE  CHEMIE  DER  AKKUMULATOREN. 


379 


bar,  und  es  bleibt  nichts  übrig,  als  die  Summe  der  drei 
durch  Indizirung  gefundenen  Arbeitsstarken ,  also  den 
Betrag  von  57.4  Pferdestärken  als  Miitclwcrth  direkt  an- 
zunehmen. 

Rechnet  man  nun  auch  für  diesen  Fall  die  effektiv  an 
<lie  Transmission  abgegebene  Arbeit,  so  ergiebt  sich  die 
Zahl  von: 

S7,~'3,"-39.:r.S. 

Ii" 

also  um 

39,;  —  25.?  —  1 3-S  P'S 
mehr  als  im  vorigen  Falle. 

Wenn  auch  zugegeben  werden  mufs,  dafs  den  Zahlen 
noch  eine  gewisse  Unsicherheit  anhaftet,  so  viel  gellt  un- 
zweifelhaft daraus  hervor,  dafs  es  wesentlich  ökono- 
mischer i*t,  bei  verfinsterter  Bühne  eine  einzige  Dynamo- 
maschine voll  zu  beanspruchen,  als  dieselbe  Leistung  auf 
drei  Dynamomaschinen  zu  vertheilen,  von  welcher  dann 
jode  wegen  ihrer  geringen  Beanspruchung  mit  sehr  niedri- 
gem Wirkungsgrad  arbeitet. 

Was  endlich  den  Kohlen  vc  rbrauch  anlangt,  so 
betrug  derselbe  für  die  Stunde  161  kg  (ohne  Abzug  von 
Asche),  also  für  die  Stunde  und  indizirte  Pferde- 
stärke: 

161 

06.T 

oberbayerischer  Stückkohle. 


Die  Chemie  der  Plante-  und  Faure  -  Akkumu- 
latoren. 

Von  J.  H.  Gladstone  und  A.  Tribe. 

(Aus  Telegraphic  Journal,  Bd.  12.  So.  283.    Vergl.  1883, 
Seite  13.) 

1.  Einflufs  der  Säure.  In  unserer  Mitthei- 
lung über  das  Laden  des  Elementes  (Elektrotech-  1 
nische  Zeitschrift,  Bd.  3,  S.  1 98)  zeigten  wir,  dafs 
bei  der  Elektrolyse  der  verdünntes  Schwefelsäure 
zwei  gänzlich  verschiedene  Reaktionen  statt- 
finden können.  Ist  der  angewandte  Strom  , 
von  geringer  Dichtigkeit,  so  bedeckt  sich  das 
positive  Metall  mit  einem  dünnen  Ucberzuge 
von  schwefelsaurem  Bleioxyd,  bei  stärkerem 
Strome  schlägt  sich  Hleiübcroxyd  darauf  nieder. 
Dieses  letztere  findet  natürlich  bei  der  gewöhn- 
lichen Bildung  einer  Plante'-Batterie  statt.  So 
hängt  also  die  chemische  Veränderung,  welche 
auf  der  positiven  Elektrode  vor  sich  geht,  in  ' 
einem  gewissen  Umfange  von  der  Stärke  des 
Stromes  ab. 

Es  erschien  nun  sowohl  von  theoretischem 
wie  von  praktischem  Interesse,  zu  bestimmen,  ' 
ob  die  chemische  Veränderung  auch  durch  die 
Stärke  der  benutzten  Säure  beeinflttfst  würde. 
Um  dies  zu  erforschen,  stellten  wir  Versuche 
an,  welche  darin  bestanden,  einen  Strom  von 
gleichmäfsiger  Stärke  —  ungefähr  1  Ampere  — 
durch  Blcieteklroden  von  1  2  Quadratzoll  zu  leiten. 
Bei  jedem  Versuche  änderten  wir  die  Stärke 
der  Schwefelsäure  und  berechneten  jedesmal  die 
Menge  des  Sauerstoffes,  welcher  von  der  positi- 
ven Elektrode  gebunden  wurde.  Die  Berech- 
nungen wurden  für  je  5  Minuten  angestellt  und 
die  Versuche  für  jeden  einzelnen  Fall  mehr  als 


einmal  gemacht,  da  die  Ergebnisse  nicht  sehr 
gleichmäfsig  zu  sein  pflegen.  Hier  folgen  die 
Ergebnisse  unserer  Beobachtungen: 


Stärke 
der  Säure 

Experiment 

Prozente 
des  gebundenen  Sauerstoffes: 

c  !      c  '      e        c  1 

Ii      if!  1 1 1 !  To.ai 

1  :  5 

I 

3».. 

28,* 

2S.4 

33-j 

128,*, 

11 

39.5 

30,, 

25.- 

30,-. 

125.5 

1  :  IO 

I 

43.4 

38.: 

29.= 

34 

145.) 

II 

44.' 

39.i 

29.3 

34* 

i47.o 

I  :  50 

I 

48.5 

39.* 

353 

22,, 

145.* 

II 

43-t 

23 

30 

143.' 

III 

54 

40 

35.} 

35.s 

165 

I  :  IOO 

I 

42 

38.1 

33.« 

29. < 

'43-7 

II 

42.4 

40 

37.* 

35- s 

"55.- 

III 

5«.' 

44' 

34.9 

34.9 

165,, 

1  :  500 

I 

46,* 

32,  <• 

27 

27 

132.* 

II 

46,4 

27 

27 

18 

118.4 

1  :  IOOO 

I 

90.' 

81.. 

57.5 

3°S.* 

II 

9<>.s 

77 

72,3 

63,. 

303.' 

Es  geht  also  aus  den  Versuchen  hervor,  dafs 
die  starke  Schwefelsäure  (1:5)  nicht  ganz  so 
günstig  für  die  Wirksamkeit  ist,  wie  die  schwäche- 
ren Lösungen  (t  :  10),  dagegen  scheint  zwischen 
dieser  letzteren  und  den  Mischungen,  die  das 
Verhältnifs  bis  zu  1  :  500  zeigen ,  kein  grofser 
Unterschied  betreffs  des  gebundenen  Sauer- 
stoffes und  der  Zerstörung  der  Platte  zu  sein. 
Letztere  bewies  durch  ihr  Aussehen,  dafs  bei 
jedem  Versuche  nur  Bleiübcroxyd  gebildet  wor- 
den war.  Bei  einer  Verdünnung  der  Schwefel- 
säure mit  1000  Theilen  Wasser  verdoppelte  sich 
die  Menge  des  gebundenen  Sauerstoffes  und  die 
Durchlöcherung  der  Platte  nahm  in  demselben 
Mafse  zu,  während  die  chemische  Thatigkcit 
sehr  verschieden  war.  An  einzelnen  Stellen  der 
Elektrode  zeigten  sich  Streifen  einer  Mischung,  die 
augenscheinlich  aus  gelbem  und  chokoladefarbe- 
nem  Oxyd  bestand,  an  anderen  sah  man  eine 
weifae  Masse,  welche  sich  leicht  ablöste  und  in 
der  Flüssigkeit  Wolken  bildete.  Da,  wo  dies 
letztere  stattfand,  war  die  Platte  am  meisten 
zerfressen.  Diese  weifse  Masse  ergab  bei  der 
Analyse  .*>  Ok  —  73,6  %  schwefelsauren  Bleioxyds 
und  erweckte  die  Idee,  dafs  sie  ein  basisches 
schwefelsaures  Salz  sei  von  der  Zusammen- 
setzung 2  J'b  SOt  PbO,  welche  73,1  %  schwefel- 
sauren Bleioxyds  entsprechen  würde.  Da  nun 
die  Oxydirung  des  Bleis  nothwendig  ist  und  die 
Zerstörung  der  Platte  vermieden  werden  mufs, 
so  darf  man  die  sehr  verdünnte  Säure  nicht 
benutzen,  und  wir  haben  bereits  bewiesen,  dafs 
das  Blei  einfach  in  Oxydhydrat  verwandelt  und 
ohne  Nutzen  zerstört  wird,  wenn  die  Schwefel- 
säure ganz  aus  der  Lösung  entfernt  ist,  wie  das 
,  manchmal  in  einem  Akkumulator  vorkommt. 

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380 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

StPTEMHER  i88j. 


2.  Funktion  des  Wasserstoffes.  Bei  der 
Bildung  einer  Sekundär-Batterie  sieht  man  nach 
der  vollständigen  Reduktion  des  Oxyds  oder 
schwefelsauren  Salzes  in  metallisches  Blei  Blas- 
chen  von  Wasserstoffgas  von  der  Bleiplatte  auf- 
steigen. Man  hat  angenommen,  dafs  ein  Theil 
derselben  von  dem  Blei  okkludirt  wird  oder 
mit  ihm  in  Verbindung  tritt,  und  man  hat  ge- 
glaubt, dieser  Wasserstoffverbindung  eine  wich- 
tige Rolle  in  der  nachfolgenden  Erzeugung  der 
elektromotorischen  Kraft  zuschreiben  zu  müssen. 
Es  schien  daher  wünschenswerth ,  durch  Ver- 
suche Gewifshcit  darüber  zu  erhalten,  ob  Wasser- 
stoff hierbei  absorbirt  wird.  Das  Verfahren, 
welches  wir  wählten,  um  das  festzustellen, 
gründete  sich  auf  die  Beobachtung  von  Graham, 
dafs  Wasserstoff,  welcher  mit  Palladium  ver- 
bunden ist,  Kalium-Eisen-Cyanid  in  Kalium- 
EisenCyanür  reduzirt,  und  dafs  das  Element 
im  okkludirten  Zustande  gewöhnlich  eine  gröfsere 
chemische  Thätigkeit  entwickelt.  Wir  hatten 
vorher  festgestellt,  dafs  Wasserstoff,  verbunden 
mit  anderen  Elementen,  wie  Piatina,  Kupfer 
und  Kohle,  im  Stande  ist,  chlorsaures  Kali  in 
Chlorid  zu  reduziren.  Da  diese  Methode  ver- 
läfsliche  Resultate  zu  ergeben  schien,  benutzten 
wir  sie  bei  unseren  Versuchen.  Es  stellte  sich 
aber  bald  heraus,  dafs  die  Menge  des  mit  dem 
reduzirten  Blei  verbundenen  Wasserstoffes  sich 
kaum  abschätzen  läfst.  Mag  die  Menge  des- 
selben aber  auch  immerhin  sehr  unbedeutend 
sein,  so  ist  es  doch  keineswegs  unmöglich,  dafs 
er  die  Ursache  der  aufserordenttich  grofsen 
elektromotorischen  Kraft  ist,  welche  sich  in 
den  ersten  Momenten  bei  der  Entladung  einer 
vollständig  geladenen  Batterie  zeigt,  die  man 
eben  aus  dem  Stromkreise  des  ladenden  Stromes 
entfernt  hat.  Diese  Erscheinung  kann  indessen 
auch,  wie  Planta  meint,  von  dem  gasigen  Wasser- 
stoff selbst  herrühren.  Die  hauptsächliche,  wenn 
nicht  einzige  Funktion  von  dem  Wasserstoff  des 
Wassers  oder  der  Schwefelsäure  ist  daher,  die 
Bleiverbindungen  zu  reduziren. 

In  Bezug  auf  die  geringe  Menge  des  okklu- 
dirten Wasserstoffes  ist  Professor  Frank land 
kürzlich  mit  Hülfe  eines  gänzlich  von  dem 
unseren  verschiedenen  Verfahrens  zu  denselben 
Schlüssen  gekommen  wie  wir. 

3.  Entwickelung  von  Sauerstoff  aus  der 
Ueberoxydplatte.  Nach  einer  Beobachtung 
von  Plante"  steigt  unmittelbar  nach  dem  Aus- 
schalten seiner  Batterie  aus  dem  ladenden  Strome 
von  der  negativen  Platte  etwas  Gas  auf.  Er 
schreibt  diese  Erscheinung  einer  Zersetzung  des 
Wassers  zu,  welche  durch  lokale  Ströme  zwischen 
dem  Ueberoxyd  und  der  darunter  liegenden, 
mit  demselben  in  Kontakt  befindlichen  Platte 
herbeigeführt  wird.  Die  Erklärung,  welche  wir 
in  unserer  ersten  Abhandlung  von  der  auf  den 
negativen  Platten  vor  sich  gehenden  lokalen 
Thätigkeit  gaben,  erwähnt  weder  das  Aufsteigen 


von  Wasserstoff-,  noch  das  von  Sauerstoffgasen. 
Vielleicht  ist  es  aber  doch  von  Interesse,  die 
Natur  und  womöglich  auch  den  Ursprung  des 
von  Plante"  erwähnten  Gases  zu  kennen. 

Wir  stellten  darüber  Untersuchungen  an  und 
fanden,  dafs  die  Entwickelung  des  Gases  auf 
der  negativen  Plante" -Platte  sehr  gering  war  und 
nach  kurzer  Zeit  aufhörte,  aber  viel  bemerk- 
barer wurde,  wenn  man  die  Temperatur  der 
elektrolytischen  Flüssigkeit  erhöhte.  Um  eine 
zur  Prüfung  genügende  Menge  von  Gas.  zu  er- 
halten, bereiteten  wir  eine  Platte  nach  der 
Vorschrift  von  Faure,  versahen  sie  mit  einer 
Vorrichtung,  um  das  Gas  aufzufangen,  und  er- 
hitzten die  Platte  in  verdünnter  Säure.  Die  so 
erzeugte  Menge  an  Gas  war,  mit  derjenigen  des 
Ueberoxyds  verglichen,  zwar  noch  immer  sehr 
gering,  aber  doch  genügend,  um  bestätigen  zu 
können,  dafs  es  Sauerstoff  sei.  Dann  erhitzten 
wir  etwas  von  dem  elektrolytischen  Ueberoxyd, 
getrennt  von  der  Platte,  und  bemerkten  wieder 
eine  ähnliche  Entwickelung  von  Gas,  welches 
sich  bei  der  Prüfung  auch  als  Sauerstoff  erwies, 

j  also  nicht  von  der  lokalen  Thätigkeit  herrührte. 
Das  Gas  riecht  gewöhnlich  etwas  nach  Ozon, 
und  als  wir  die  verdünnte  Säure  zwischen  den 
Platten  einer  Plantc'-Batrcrie  untersuchten,  fanden 
wir  Spuren  einer  Masse,  welche  übermangan- 
saures Kali  bleichte  und  entweder  Ozon  oder 
WasserstofT-Ueberoxyd  ist. 

Das  von  Plante"  bemerkte  Gas  kann  sehr 
wohl  sich  aus  dem  Sauerstoff  entwickeln,  wel- 
cher während  der  Bildung  der  Batterie  in  Menge 
von  der  Ueberoxydplatte  aufsteigt.  Man  braucht 
nur  vorauszusetzen,  dafs  etwas  davon  auf  dem 
Blei-Ucberoxyd  verdichtet  und  nach  und  nach 

1  eliminirt  wird,  wenn  die  ihn  umgebenden  Be- 
dingungen sich  ändern.  Man  kann  aber  auch 
eine  andere  Erklärung  annehmen.  Wenn  sich 
nämlich  wirklich  WasserstofT-Ueberoxyd  in  der 
Flüssigkeit  bildet,  so  wird  es  seinen  bekannten 
Einflufs  auf  höhere  Oxyde  und  sich  selbst  aus- 
üben und  sie  und  sich  selbst  zugleich  reduziren. 
Als  Thatsache  führen  wir  an,  dafs  sich  Sauer- 
stoff entwickelt,  wenn  man  Blci-Uebcroxyd  in 
WasserstofT-Ueberoxyd  taucht. 

4.  Temperatur  und  lokale  Thätigkeit. 
Plante"  hat  kürzlich  darauf  hingewiesen,  dafs 
eine  Erhöhung  der  Temperatur  die  Bildung  seiner 
Sekundär-Batterie  erleichtert  (Comptes  rendus, 
August  1882,  S.  418).  Der  Charakter  der  chemi- 
schen Veränderungen,  welche  auf  der  negativen 
Platte  stattfinden,  leitete  uns  auf  den  Gedanken, 
dafs  die  Beschleunigung  in  der  Bildung  wahr- 
scheinlich von  einer  erhöhten  chemischen 
Thätigkeit  herrühre.  Versuche  bewiesen  die 
Richtigkeit    unserer   Vermuthung.     Paare  von 

'  gleichen  negativen  Plante-Plattcn,  welche  wir 
bei  ir  bezw.  500  C.  in  Ruhe  liefsen,  zeig- 
ten,  dafs   die  Bildung  des  weifsen,  schwefel- 

1  sauren    Salzes    bei    der   höheren  Temperatur 


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Elektrotechn.  Zeitschrift, 
september  «»83. 


Pettenkofers  Gutachten  über  die  elektrische  Beleuchtung. 


38' 


sichtlich  schneller  vor  sich  gehe  als  bei  der 
niedrigeren.  Dasselbe  beobachteten  wir  auch 
bei  Platten,  welche  nach  Faures  Vorschrift 
zubereitet  waren.  So  fanden  wir,  dafs  zwei 
gleiche  Platten,  welche  während  einer  Stunde 
bei  11  bezw.  500  C.  in  Ruhe  gehalten 
wurden,  2,6  bezw.  7,4  %  schwefelsaures 
Blei  durch  die  lokale  Thätigkeit  bildeten.  Bei 
zwei  anderen  Platten  waren  die  Verhältnisse 
7,6  bezw.  9,5.  Diese  Beobachtungen  schfiefsen 
natürlich  keineswegs  aus,  dafs  eine  Erhöhung 
der  Temperatur  die  anderen  chemischen  Ver- 
änderungen erleichtern  könne,  welche  bei  der 
Bildung  einer  Blei-  und  Blei-Oxyd-Battcric  statt- 
finden. 


Pettenkofers  Gutachten  Ober  die  elektrische 
Beleuchtung. 

Die  Deutsche  Edison -Gesellschaft  hat  sich  von  Prof. 
Pettenkofer  das  nachstehende  Gutachten  Uber  die  Be- 
leuchtung des  Königlichen  Residenztheaters  in  München 
erstatten  lassen: 

Bei  den  auf  Ihren  und  des  Herrn  Prof.  Dr.  Ernst  Voit 
Wunsch  im  Königl.  Residenztheater  dahier  vom  Hygieni- 
schen Institute  vorgenommenen  vergleichenden  Unter- 
suchungen zwischen  Gasbeleuchtung  und  elektrischer  Be- 
leuchtung wurde  die  Temperatur  und  der  Kohlensäure- 
gehalt der  Luft  gleichzeitig  im  Parquet,  im  I.  und  im 
III.  Range  (Galeric)  ermittelt  und  wurden  diese  Bestim- 
mungen sowohl  bei  leerem  Hause,  als  auch  während 
der  Theatervorstellungen  vorgenommen. 

Ich  kann  vorerst  nur  auf  die  Resultate  der  Tcmperatur- 
beobachtung  hei  beiden  Bclcuchtungsarten  Gewicht  legen. 
Die  Kohlensäure -Beobachtungen  haben  namentlich  bei 
besetztem  Hause  ein  Resultat  ergeben,  dessen  Konstatirung 
noch  eine  gröbere  Anzahl  von  Versuchen  und  an  meh- 
reren Punkten  des  Theaters  erheischt. 

Bei  leerem  Hause  waren  nie  mehr  als  10  bis  15  Per- 
sonen auf  der  Bohne  und  im  Zuschauerräume  zugegen, 
der  Vorhang  blieb  offen  und  wurde  sowohl  die  Bühne 
als  auch  der  Zuschauerraum  Uber  eine  Stunde  lang  in 
voller  Beleuchtung  erhalten.  Die  Temperatur  wurde  an 
den  genannten  drei  Stellen  vo%  5  tu  5  Minuten  beob- 
achtet. 

Bei  besetztem  Hause  waren  nach  Ausweis  der  Theater- 
kasse jedesmal  zwischen  500  und  600  Personen  im  Zu- 
schauerraum anwesend  und  wurden  die  Thermometer  von 
IO  zu  iq  Minuten  beobachtet.  • 

Die  Temperatur  stieg  sowohl  bei  leerem  als  auch  bei 
besetztem  Hause  vom  Minimum  ain  Anfange  mit  ganz 
unbedeutenden  einzelnen  Gegenschwankungen  bis  zum 
Maximum  am  Ende,  und  finden  sich  die  Zahlen  und  die 
Differenzen  zwischen  Maximum  und  Minimum  in  bei- 
folgender Tabelle  angegeben. 

Es  geht  daraus  zur  Evidenz  hervor,  wie  verhitltnifsmüfsig 
wenig  die  Luft  durch  die  elektrische  gegenüber  der  Gas- 
beleuchtung erhitzt  wird.  Selbstverständlich  ist  der  Unter- 
schied bei  leerem  Hause  am  gröfsten;  bei  besetztem  Hause 
kommen  neben  der  von  den  Zuschauern  und  Mitspielern 
entwickelten  Wärme  noch  mancherlei  Störungen  vor. 
Der  Zuschauerraum  ist  vor  Beginn  der  Vorstellung  voll 
beleuchtet,  die  Bühne  nicht;  während  des  Aktes  wird  die 
Beleuchtung  des  Zuschauerraumes  sehr  reduzirt  und  die 
auf  der  Bühne  nach  Bedürfnifs  gesteigert,  im  Zwischen- 
akt ändert  sich  das  Vcrhältnifs  wieder  ins  Gcgcntheil  um, 
und  lassen  sich  diese  Umänderungen  quantitativ  nicht  gut 
verfolgen. 

Zum  genaueren  Vergleich  eignen  sich  daher  streng 
genommen  nur  die  Resultate  bei  leerem  Hause,  wo  wah- 


rend der  Versuchsdauer  an  der  Stärke  der  Beleuchtung 
der  Bühne  und  des  Zuschauerraumes  nichts  geändert 
wurde  und  der  Vorhang  immer  aufgezogen  blieb. 

Aus  diesen  Versuchen  sieht  man,  dafs  bei  leerem  Hause 
die  Differenz  in  der  Temperaturerhöhung  im  obersten 
Range  bei  Gasbeleuchtung  zehnmal  (9,1  :  0,9)  gröfscr  ist 
als  bei  elektrischer  Beleuchtung.  In  den  unteren  Räumen 
des  Hauses  werden  die  Differenzen  selbstverständlich 
kleiner. 

Auch  bei  besetztem  Hause  beträgt  die  Differenz  noch 
6°  C,  indem  auf  der  Galerie  bei  Gasbeleuchtung  290  C. 
(~  23, R.)  und  bei  elektrischer  Beleuchtung  23"  C. 
(l8,«°  R.)  beobachtet  wurde.  Bei  elektrischer  Beleuch- 
tung war  die  Temperatur  im  III.  Range  (23°  C.)  nicht 
einmal  so  hoch  wie  bei  Gasbeleuchtung  schon  im 
I.  Range. 

Es  darf  noch  darauf  aufmerksam  gemacht  werden,  dafs 
bei  den  Versuchen  mit  Gasbeleuchtung  die  Temperatur 
im  Freien  niedriger  war,  als  bei  den  Versuchen  mit  elek- 
trischer Beleuchtung,  so  dafs  also  letztere  jedenfalls  nicht 
im  Vorthetlc  war. 

Die  Kohlensäure  der  Luft  anlangend ,  kann  ich  nur 
bemerken,  dafs  bei  leerem  Hause  die  wesentlich  nur  von 
den  Gasflammen  stammende  Kohlcnsäurcvcrmchrung  sich 
gleichfalls  in  einem  ähnlich  steigenden  Grade  bemerkbar 
machte,  wie  die  Temperatur.  Zu  Anfang  des  Versuchs 
war  der  Kohlensäuregehalt  der  Luft 

im  Zuschauerraum   .  .  .  0,4  pro  Mille, 
bei  Gasbeleuchtung  nach  einer  halben  Stunde: 

im  Parquet  0,5  - 

im  I.  Range  1,1  - 

im  III.  Range  i.«  - 

bei  Gasbeleuchtung  nach  einer  weiteren  hal- 
ben Stunde: 


im  Parquet 


.  0,6  - 


im 


Range  1.0 


im  III.  Range  2,0  - 

bei  elektrischer  Beleuchtung: 

Anfangs  o,4  - 

nach  einer  Stunde  im  Parquet  0,5  - 

-   I.  Range  0,%  - 

.   III.  Range  o,*  - 

Da  die  elektrische  Beleuchtung  nach  Edison  gar  keine 
Kohlensäure  liefert,  so  mufs  diese  geringe  Kohlensäure- 
vermehrung bei  elektrischer  Beleuchtung  der  Gegenwart 
von  einigen  Arbeitern  auf  der  Bühne  und  von  den  die 
Beobachtungen  Ausführenden  zugeschrieben  werden.  Bei 
besetztem  Hause  hätte  man  eine  ebenso  merkliche  Diffe- 
renz im  Kohlensäuregehalte  der  Luft  zwischen  Gas-  und 
elektrischer  Beleuchtung  erwarten  mögen  wie  bei  leerem 
Hause,  die  sich  aber  nicht  ergeben  hat. 

Bei  besetztem  Hause  betrug  das  beobachtete  Kohlen- 
säure-Maximum 

bei  Gasbeleuchtung  2,}  pro  Mille, 

-  elektrischer  Beleuchtung.  .  1,8  - 
Der  Ursachen  dieses  scheinbaren  Widerspruches  sind 
jedenfalls  mehrere.  Die  Kohlensäure  stammte  aus  zwei 
Quellen,  die  nicht  immer  gleichmäfsig  flössen:  einmal 
von  den  Gasflammen,  dann  von  den  Menschen  im  Zu- 
schauerraum und  auf  der  Bühne.  Akt  und  Zwischenakt 
bringen  sowohl  auf  der  Bühne  ah  auch  im  Zuschauer- 
raum unkontrolirbare  Wechsel  hervor.  Ferner  ändert  sich 
der  Luftwechsel  im  Zuschauerräume,  je  nachdem  sich  I^>gcn- 
thüren  öfter  oder  seltener,  mehr  oder  weniger  weit  offnen 
und  schliefsen.  Ferner  bewirkt  die  Temperaturdifferenz 
zwischen  Theater  und  freier  Luft,  z.  B.  die  grofsere  Hitze 
bei  Gasbeleuchtung,  naturgemäfs  eine  verstärkte  Venti- 
lation, wozu  namentlich  auch  der  Gaskronlüster  im  Zu- 
schauerräume beiträgt.  Bei  elektrischer  Beleuchtung  ist 
entsprechend  der  geringen  Temperaturdifferenz  zwischen 
innen  und  aufsen  auch  ein  geringerer  Luftwechsel  be- 
dingt, weshalb  die  von  den  Menschen  erzeugte  Kohlen- 
säure nicht  in  »lern  Mafsc  wie  bei  der  Gasbeleuchtung 
entweicht  Die  bei  Gasbeleuchtung  verstärkte  Ventilation 
wird  auch  die  Ursache  sein,  weshalb  bei  besetztem  Hause 


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382 


Abhandlungen. 


El.EKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 

SEPTEMBER  iM3- 


der  Unterschied  der  Temperaturen  zwischen  Ons-  und 
elektrischer  Beleuchtung  nicht  so  grofs  gefunden  wurde 
wie  bei  leerem  Hause. 

Aus  den  vorliegenden  Untersuchungen  hissen  sich  mit 
Bestimmtheit  zwei  Schlüsse  ziehen:  I.  dafs  die  elektrische 
Beleuchtung  im  hohen  Grade  die  Uchcrhitzung  der  I.uft 
im  Theater  verhindert;  2.  dafs  sie  allerdings  an  und  für 
sich  nicht  im  Stande  ist,  die  Ventilation  des  Theaters 
entbehrlich  zu  machen,  dafs  sie  aher  eine  geringere  Venti- 
lation desselben  erfordert  als  die  Gasbeleuchtung,  bei 
welcher  die  Ventilation  nicht  nur  gegen  die  I  .uftverderb- 
nifs  durch  Menschen,  sondern  auch  gegen  die  Hitze  und 
die  Verbrennungsprodukte  der  Hamme  gerichtet  werden 
mufs,  wahrend  sie  es  bei  elektrischer  Beleuchtung  nur 
mit  dem  Athem  und  der  Hautausdiinstung  der  Menschen 
und  deren  Folgen  zu  thun  hat. 

Dr.  Max  v.  l'ett  en  kofe  r, 
Königl.  Geheimer  Rath  und  Professor. 

Versuche  im  Residenttheater  mit  Gasbeleuch- 
tung und  elektrischer  Beleuchtung. 

Temperatur  der  Luft  im  Theater. 
G  a  s  1)  e  1  e  u  c  h  t  u  n  g. 


I.Versuch.  2.  Mai  1883.  I.ceres  Haus. 
Temperatur  im  Freien  1  C. 


Parquct 

I.  Rang 

III.  Rang 

"5> 

16,-. 

j  .<>.= 

Maximum  

"6.-, 

19.4 

25.« 

Differenz  .  .  . 

Li 

3- 

0.: 

II.  Versuch.  6.  Mai.  1SS3.  Volles  Haus. 

Temperatur  im  Freien  1  t,o'  C. 

I'arquet 

1.  Rang 

III.  Rang 

Minimum  

16.0 

I6.s 

2I,!> 

Maximum  

23-* 

2'1. 

Differenz  .  .  . 

6,. 

6.» 

7.- 

Elektrische  Bei 

c  u  c  h  1 11  n  g. 

III.  Versuch.  29.  Mail  SS  3.  Leeres  Haus. 

Temperatur  im  f  reien  !-,>,"  C. 

I'arquet 

I.  Rang 

III.  Rang 

Minimum  

16,«. 

17.* 

IS. 

18., 

Differenz  .  .  . 

0.5 

o.s 

IV.  Versuch.  lo.Juni  iSSj.  Volles  Haus. 

Temperatur  im  Freien  \$»  C. 

Parquct 

I.  Rang 

III.  Rang 

18,* 

tS.i 

l<),* 

2.3-- 

-3-- 

Differenz  .  .  . 

... 

3'1 

4.' 

Ueber  den  Einflurs  der  künstlichen  Beleuchtung 
auf  die  Luft  In  geschlossenen  Räumen. 

Ueber  diesen  Gegenstand  hat  Herr  Dr.  F.  Fischer  auf 
der  diesjährigen  Versammlung  des  Vereins  fvir  öffentliche 
Gesundheitspflege  werthvolle  Mittheilungen  gemacht, 
denen  wir  das  Nachfolgende  entnehmen: 

Ueber  die  Verunreinigung  der  I.uft  durch  künstliche 
Beleuchtung  liegen  bereits  Versuche  vor  von  B.  Zoch1) 

Zeitschrift  fur  l!ioloKic,  1867.  S.  117. 


und  F.  Erismann1).  Dieselben  wurden  jedoch  in  Räu- 
men mit  starkem  natürlichen  Luftwechsel  ausgeführt,  so 
dafs  z.  B.  Erismann  von  den  berechneten  Kohlensaure- 
mengen  nur  I , j  bis  3.«  0/„  fand.  Solche  Versuche  können 
höchstens  für  den  Raum  einigen  Werth  haben,  in  welchem 
sie  ausgeführt  sind. 

l  egen  wir  ftlr  Leuchtgas  die  Analyse  des  hannover- 
schen Gases  zu  Grunde,  so  erfordert  1  ebtn  desselben 
zur  Verbrennung  1,1,  cbm  Sauerstoff  und  giebt  o,t-  cbm 
oder  l,r5  kg  Kohlensaure  und  1,--  kg  Wa«scrdampf.  In 
entsprechender  Weise  stellt  sich  auch  deT  Sauerstoff  bedarf 
der  übrigen  Leuchtstoffe,  so  dafs  die  Veränderung  der 
Luft  durch  diesen  Sauerstoffverlust  nicht  in  Betracht 
kommen  kann  gegen  die  Verunreinigung  derselben  durch 
die  bei  der  Verbrennung  entstehenden  Mengen  Kohlen- 
saure und  Wasserdampf,  wie  sie  sich  aus  folgender  Zu- 
sammenstellung ergiebt: 


L  e  u  c  h  t  - 
sto  ffc 

Prot.  Zusammen- 
setzung 

1  kg  et- 
fordert 
>ur  Vcr 
t.ren- 
nuiiy 
S.iucr- 
stotT 

kß 

1  kg 

liefert 

Kohlen- 

Wasser- 
MntT 

Sauer- 
stoff 

Kohlen- 
säure 

\V*.»er 

kc 

Stearin  .  . 

76,. 

12.S 

11.4 

>.'! 

Kübol   .  . 

77.» 

13.« 

9.4 

3.=4 

Talg  .  .  . 

7S.. 

I  1,7 

9-j 

2.91 

2, Sh 

Walrath  . 

81.6 

I2,S 

?.'4 

«-5 

Wachs  .  . 

81,8 

«2.- 

5.5 

3.'4 

3.-" 

I.-4 

Erdöl  .  .  . 

85,, 

14.» 

3-4S 

3.» 

t.Jl 

Paraffin.  . 

S5.~ 

■4,j 

3.43 

3.'. 

1,., 

Nach  den  Versuchen  der  Pariser  Kommission  giebt 
1  Pferdestärke  im  Lichtbogen  bei  Gleichströmen  71  bis 
113,  bei  elektrischen  Kerzen  25  bis  52  und  bei  Glühlicht 
12  bis  22  Carccl.  Zur  Er/ielung  einer  Leuchtkraft  von 
100  deutschen  Vereinskerzen  sind  demnach  für  Bogcn- 
licht  o,c<,  bis  0,15  Pferdestärke,  für  Glühlicht  0.46  bis 
o.ss  Pferdestärke  exforderlich,  entsprechend  einer  Wärme- 
menge von  stündlich  57  bis  158  bezw.  290  bis  536  c;  die 
in  folgender  Tabelle  angegebenen  Kosten  derselben  be- 
ziehen sich  auf  die  Versuche  in  Strafsburg.  Nach  Ver- 
suchen von  Schilling2)  verbrennt  die  Pariser  Cnrccl- 
lampe  stündlich  42  g  gereinigtes  Küböl,  die  Münchener 
Normalkerze  JO.,  g  Stearin,  die  deutsche  Vcreinskerze 
7,-  g  Paraffin,  dte  englische  Normalkerze  7.K.  g  Walrath. 
Die  danach  berechneten  Mengen  in  folgender  TabcUe 
sowie  auch  die  nach  d*;n  Angaben  von  Fr.  Siemens 
und  Rüdorff  berechneten  Leuchtgasmengen  entsprechen 
somit  möglichst  günstigen  Bedingungen.  Die  übrigen 
Angaben  sind  nach  eigenen  Versuchen  berechnet. 

Rechnet  man  nun  I  cbm  Leuchtgas  zu  18  Pf.  (einschl. 
Zinsen  t*nd  Amortisation  ftlr  Leitung),  1  kg  Erdöl  zu 
18  Pf.,  1  kg  Solaröl  tu  19  Pf-.  Stearin  und  Paraffin  tu 
180,  Talg  zu  160,  gereinigtes  Rübol  tu  96,  Walrath  zu 
350  und  Wachs  zu  400  Pf.  (hannoversche  Preise),  so  er- 
geben sich  stündlich  für  100  Kerzen  Leuchtkraft  die  in 
der  zweiten  Spalte  der  Tabelle  angegebenen  Kosten ;  die- 
selben hängen  natürlich,  namentlich  für  die  elektrische 
Beleuchtung,  von  örtlichen  Verhältnissen  ab. 

Bezüglich  der  Verunreinigung  der  Luft  kommen  zu- 
nächst Kohlensäure  und  Wasser  in  Betracht.  Aus  den 
in  der  Tabelle  zusammengestellten  Zahlen  ergiebt  sich, 
dafs  Solarol  und  Erdöl  am  wenigsten  Kohlensäure  und 
Wasserdampf  geben,  Leuchtgas  und  Talg  am  meisten; 
bei  dem  Siemens'schen  Regenerativbrenner  werden  sie 
nach  aufsen  geführt,  kommen  daher  nicht  in  Betracht. 

Um  zu  prüfen .  ob  die  Zusammensetzung  der  Luft  bei 
der  künstlichen  Beleuchtung  auch  durch  Produkte  der 
unvollständigen  Verbrennung,  Kohlcnoxyd,  Kohlenwasscr- 

11  feilscht ift  fur  Bioletfir,  1376,^,  -15. 

*>  »  CuceJ  —  9.»  cnßl.  WalracMer/cn  -  S.7  Munchrncr  Stearin, 
lier/en  -  0.8  .ieotsche  Vtrcimker/cn  aus  Paraffin  evgl.  Sc h  1 1 1  i n z 
Gasbeleuchtung,  S.  214t. 


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EiF.KTROTr.nrN.  Zeitschrift. 

  SF.PIT.MHKR  1B83. 


ÜEHER  DEN  KlKFLUSS  DER  KÜNSTI..  BELEUCHTUNG  AUF  DIE  LUFT  U.  S.  W.  383 


Für  die  stündliche  Erzeugung  von  100  Kerzen  sind  erforderlich: 


Be  leuchtungsart 


Menge 


Preis 
derselben 

Pf 


Dabei  werden  entwickelt: 


Was  »er 


Wen- 
säure 

cbm 
bei  oa 


Elektrische,  Bogcnlicht  j  o.c,  bis  0,15  Pferdestärke 

Glühlicht  

Leuchtgas,  Siemens-Regencrativlampe  .  .  . 

Argand  

Zweilochbrenner  

Erdöl,  grofser  Rundbrenner  

kleiner  Flachbrenner  

Solaröl,  Lampe  von  Schuster  &  Raer  .  .  . 

kleiner  Flachbrenner  

Rüböl,  Carcellampe  

Srudirlampc  

Paraffin  

Walrath  

Wachs  

Stearin  

Talg  


0,15  bis  0,5*  cbm 
o,s  cbm  (bis  2) 
2      -     (bis  8) 

O,:»  kg 

0.6=  - 

0,iK  - 

0,6d  - 

0,<5  - 

Ol7:  - 

O.«  - 

O.-7  - 

O,"  - 

0,9»  - 

!,*>  - 


5.  «  bis  I2,j 

14.»   •  «4-<» 

6,  ?  -  10,1 

14.4 

3<V- 

5,-') 
10,11 

5.3 

11,4 

4L  j 

67,. 
139 
270 
308 
166 
160 


o 
o 

O.B6 
2,M 

O.R.i 

0,3? 
O.Bn 

0,S5 
0,99 

o,s9 
0,8$ 

»,=4 


o 
o 

Of«6 
1,14 

o,u 

0,95 
0,44 

°.9S 

0.  61 

1.  « 
I  ,ii 

I.i? 

I,p 
1,45 


57  bis  158 
290  -  536 
etwa  I  500 
4860 
12  150 
3  36o 
7  200 

3  36o 

7  200 

4  200 
6800 
9  200 
7960 
7960 

8  940 
9700 


•)  Bei  sogen.  Kaiser.,1  11  Pf.;  «Ii«  Preise  für  .Solaröl  sind  im  Steißen  begriffen. 


Stoffe  u.  dergl. ,  verunreinigt  wird,  wurden  durch  ein 
enge«,  etwa  2  cm  tief  in  den  Lampenrylinder  eintauchen- 
des Glasrohr  mittels  Aspirators  etwa  12  1  Vcrbrennungs- 
gase  angesaugt,  zunächst  durch  Chlorcalcium  und  Kali- 
apparat, um  Wasser  und  Kohlensäure  zurückzuhalten, 
dann  durch  ein  Rohr  mit  glühendem  Kupferoxyd,  nun 
wieder  durch  Chlorcalciumrohr  und  Barytwasser,  schliess- 
lich durch  einen  Gasmesser.  Bei  den  mit  Zylinder  ver- 
sehenen Lampen  konnten  auf  diese  Weist»  keine  oder 
höchstens  Spuren  von  Kohlenoxyd  und  Kohlenwasserstoff 
nachgewiesen  werden,  selbst  wenn  die  Flammcngröfse 
innerhalb  ziemlich  weiter  Grenzen  schwankte ;  sie  traten 
aber  auf,  wenn  die  Flamme  sehr  stark  verkleinert  oder 
Ubermäfsig  vergröfsert  wurde.  Sämmtliche  bis  jetzt  nach 
dieser  Richtung  untersuchten  Lampen  führen  einen  grofsen 
Luftüberschufs  zu.    Flachbrenner  für  Solaröl  und  Erdöl 

,  Kohlen- 
IT,  kleine 


geben  bei  normaler  Flammenhöhe  4  bis  5  " 
säure  und  etwa  15  °  a  überschüssigen  Säuerst' 


&,%  %  Kohlensäure 


0 

Rundbrenncr  5  bis  6«   grofse  5 

und  9,5  bis  14  "  „  Sauerstoff.  Die  aus  dem  inneren  Zylin- 
der der  -weiter  unten  beschriebenen  sogen,  hygienischen 
Normallampe  entweichenden  Gase  enthielten  z.  B.  bei 
15  bis  16  Kerzen  Leuchtkraft  5,7,  bei  21  Kerzen  8.,% 
Kohlensäure;  im  ersten  Falle  wurden  für  je  eine  Kerze 
3,1  g,  im  letzteren  nur  o.m  g  Erdöl  (sogen.  Kaiserol)  ver- 
braucht. Argand  -  Brenner  gaben  8  bis  16  °  0  Über- 
schüssigen Sauerstoff.  Je  grftfser  aber  der  Luftüberschufs 
ist,  um  so  niedriger  wird  die  Temperatur  der  Flamme, 
um  so  geringer  auch  die  Leuchtkraft  derselben  ,  bis  bei 
fqrtgesetztcr  Verkleinerung  der  Flamme  die  Temperatur 
schfccfslicli  so  niedrig  wird,  dafs  ein  Theil  der  Gase  un- 
volIsÄndig  verbrannt  entweicht.  Daraus  erklärt  sich,  dafs 
Rüdorff  mit  dem  Argand-Brenner  II  je  nach  der  1  Inm- 
mengröfse  8,s  bis  125  1  Leuchtgas  für  die  Kerze  ver- 
brauchte, und  dafs  Erismann  bei  seinen  erwähnten  Ver- 
suchen durch  theilweises  Zukleben  der  Luftzufuhröffnungen 
bei  einer  Erdöllampe  eine  etwas  gröfsere  Leuchtkraft  er-  « 
zielte. 


brennenden  Flammen  ist  dagegen,  da  völlig  rohige  Luft 
selten  zu  erhalten  sein  wird,  eine  gröfsere  oder  geringere 
Luftverunreinigung  durch  Kohlenoxyd  u.  dergl.  allerdings 
vorhanden.  Für  Leuchtgas  kommt  dazu,  dafs  bei  schlechter 
Anlage  oder  nachlässiger  Behandlung  dieses  direkt  aus 
der  Leitung  in  die  Zimmerluft  treten  kann.  Leuchtgas 
enthält  ferner  stets  Schwefel,  giebt  also  beim  Verbrennen 
Schwefligsäure  und  Schwefelsäure,  welche  auf  Zimmer- 
pflanzen, vielleicht  auch  auf  die  Bewohner,  nach  A.  Girard 
sogar  auf  die  Fenstervorhänge  durch  Bildung  von  Hydro- 
cellulose  nachtheilig  einwirken.  Vcbrigens  kommen  nicht 
selten  auch  schwefelhaltige  Oele  in  den  Handel,  so  dafs 
es  jedenfalls  gerathen  ist,  die  Verbrennungsprodukte  ab- 
zuführen. 

Da  für  die  Wärmeentwickelung  der  elektrischen  Be- 
leuchtung noch  keine  Messungen  vorliegen,  so  wurde 
diese  nach  der  aufgewendeten  Stromarbeit  berechnet 
(stündlich  I  Pferdestärke  —  630  c).  Bei  den  Regenerativ- 
brennern bleibt  je  nach  der  Länge  der  Ableitung  eine 
gröfsere  oder  geringere  Menge  der  entwickelten  Wärme 
in  dem  beleuchteten  Räume,  so  dafs  1  500  c  wohl  als 
Durchschnitt  gelten  kann.  Nach  Favre  und  Silbcr- 
mann1) giebt  Stearinsäure  beim  Verbrennen  9717  c, 
Walrath  10342  c.  Bis  für  die  übrigen  Stoffe  genaue  Ver- 
suche vorliegen,  wird  man  für  Rüböl  und  Talg  die  Ver- 
brennungswärmc  der  Stearinsäure,  für  Wachs  die  des 
Walraths,  für  Erdöl,  Solaröl  und  Paraffin  aber  12000  c 
annehmen  dürfen.  Die  für  diese  Stoffe  in  der  Tabelle 
angegebenen  Zahlen  sind  daher  nur  Näherungswcrthe. 

Berücksichtigt  man,  dafs  bei  der  Beleuchtung  mit  Argand- 
Biennern  für  100  Kerzen  praktisch  l  bis  1,5.  cbm  Leucht- 
gas erforderlich  sind,  so  liefert  die  gewöhnliche  Gas- 
beleuchtung erheblich  mehr  Wärme  als  die  Oelbeleuch- 
tung,  was  um  so  weniger  angenehm  werden  kann,  als 
sich  gleichzeitig  auch  mehr  Kohlensäure,  namentlich  aber, 
was  nieist  übersehen  wird,  weit  mehr  Wasserdampf  bildet, 
welcher  die  Luft   besonders  schwül   macht.     Von  den 


Es  dürfte  sich  daher  empfehlen,  die  Luftzufuhr      Kerzen  ist  Talg  am  unvortheilhaftesten. 


wenigstens  bei  gröfseren  Brennern  regulirbar  zu  machen. 

Unmittelbar  über  der  Spitze  von  Walrath-  und  Stearin- 
kerzen bezw.  Zweiloclibrennern  entnommene  Gasproben 
ergaben  bei  völlig  ruhiger  Luft  und  normaler  Flamme 
nur  Spuren  oder  keine  brennbaren  Gase;  sobald  aber  die 
Flamme  flackerte,  war  die  Verbrennung  unvollständig. 

Eine  Verunreinigung  der  Luft  durch  Kohknnxvd  und 
Kohlenwasserstoffe  ist  daher  bei  mit  Zylindern  versehenen 
Brennern  nicht  zu  befürchten ;  Erdnllampcu  riechen  nur, 
wenn  die  Flamme  gar  zu  grofs  oder  zu  klein,  oder  wenn 
die  Lampe  nicht  rein  gehalten  wird.    Bei  allen  frei- 


Bei  Arbeitslampen  kommt  aufser  dieser  Gesammtwärmc 
noch  die  strahlende  Wärme  in  Betracht.  Schlistcr&  Baer 
in  Berlin  fl>.  K.  P.  Kl.  4  Nr..  21S70  vom  1.  Februar  1882) 
umgeben  bei  ihrer  sogenannten  hygienischen  Normallampe 
den  gewohnlichen  Zylinder  mit  einem  weiteren  Zylinder, 
so  dafs  in  Folge  der  durch  die  zwischen  beiden  aufstei- 
genden Luft  bewirkten  Wärmenbführung  die  Kuppel  kühl 
gehalten  wird.  Bezügliche  Messungen  ergaben  nun,  dafs, 
während  die  Temperatur  zwischen  Zylinder  und  oberer 

Annale«  de  Chimie  et  de  Phytiquc,  18511,  Bd.  34,  S.  438. 


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3»4 


Abhandlungen. 


Ei.f.ktrotrchn.  Zeitschrift. 
SEPTEMBER  tWj. 


Kuppelöffnung  bei  einem  kleinen  Kundbrenner  von 
4  Kerzen  540,  bei  einem  giöfsercn  von  14  Kcnen  65° 
betrug,  das  durch  Asbest  von  dem  inneren  Zylinder  ge- 
trennte Thermometer  zwischen  den  Zylindern  bei  20  Kerzen 
III",  zwischen  Kuppel  und  äußerem  Zylinder  nur  420 
zeigte.  Ks  wurde  nun  zur  annähernden  Bestimmung  der 
strahlenden  Wärme  ein  Geifslrr'sches  Normalthermometer, 
dessen  kleines  Quccksilbergcfäfs  mit  Tusche  etwas  ge- 
schwärzt war,  15  cm  vom  Zylinder  neben  der  Kuppel 
aufgehängt,  zur  Bestimmung  der  Lufttemperatur  daneben 
ein  gleiches  Thermometer,  welches  durrh  eine  Asbest- 
plntte  vor  strahlender  Warme  geschlitzt  war.  Bei  21,5° 
Lufttemperatur  zeigte  das  geschwärzte  Thermometer  im 
Mittel  22,,°,  nach  Wegnahme  des  gTofsen  Zylinders  23,5", 
nach  Entfernung  der  Kuppel  aber  29,1°,  somit  Tempe- 
raturunterschiede von  o,,,  2  und  7,*0.  Der  Doppel- 
zylinder marsigt  somit  in  der  That  die  Wärmestrahlung 
der  Lampcnkuppel .  nachdem  diese  selbst  bereits  den 
gröfsten  Theil  der  von  der  Flamme  gelieferten  strahlen- 
den Whrme  zurückgehalten  hat,  wobei  sie  allerdings  auch 
etwa  60",,  der  Lichtstrahlen  abhält,  was  jedoch  bei 
Arbeitslampen  weniger  in  Betracht  kommt,  da  hier  nament- 
lich die  von  der  inneren  Hache  der  Kuppel  reflektirten 
Lichtstrahlen  in  Frage  kommen. 

Bereits  'cit  dem  Jahre  1872  habe  ich  bei  meiner  Arbeits- 
lampe über  den  gewöhnlichen  KnifTz)  linder  einen  schwach 
blauen  weiteren  Zylinder  (von  einem  Argand- Brenner) 
gestellt.  Die  Leuchtkraft  wird  dadurch  von  1 1  auf 
10  Kerzen  vermindert,  das  Licht  aber  angenehmer  fürs 
Auge,  und  die  strahlende  Warme  15  cm  vom  inneren 
Zylinder  wird  auf  etwa  o,ju  ermäßigt,  während  sie  ohne 
blauen  Zylinder  und   nach  Wegnahme  der  Kuppel 

4,»°  betrug.  5  cm  von  einer  englischen  Normalwalrath- 
kerze zeigte  das  Thermometer  5,1°  UbeT  Lufttemperatur, 
nach  Einschieben  einer  dünnen,  farblosen  Glasscheibe 
3,5°,  einer  schwach  hlnucn  Seheibe  3.  °.  Es  dürfte  sich 
daher  empfehlen,  auch  bei  der  Lumpe  von  Schuster  & 
Baer  dem  äufseren  Zylinder  eine  schwach  blaue  Farbe 
zu  geben. 

Wo  es  namentlich  auf  Billigkeit  ankommt,  ist  somit 
Solaröl  und  Erdöl  zu  verwenden;  gewöhnliehe  Gasbeleuch- 
tung ist  theurer  und  verunreinigt  bei  starker  Wärmcent- 
wickclung  die  Luft  mehr,  ist  aber  bequemer  und  nament- 
lich für  gTöfsere  Räume  hübscher,  wird  daher  auch  ferner 
vielfach  verwendet  werden,  wo  sie  nicht  durch  das  elek- 
trische Gtühlicht  verdrängt  wird.  Ktlböl  und  Kerzen 
können  nur  in  seltenen  Fällen  in  Frage  kommen.  Wo 
es  die  sonstigen  Umstände  gestatten,  ist  jedenfalls  die 
Beleuchtung  mit  sogen.  Kegenerativbrennern  und  Abfüh- 
rung der  Verbrennungsprodukte,  oder  die  elektrische  Be- 
leuchtung —  namentlich  mit  Glühlampen  unter  Mitver- 
wendung von  Akkumulatoren ,  welche  ein  ruhiges  und 
angenehme»  Licht  geben  —  allen  anderen  vorzuziehen, 
da  sie  die  Luft  nicht  verunreinigen  und  die  geringste 
Wärme  geben. 


Die  Fernsprechanlage  in  Zürich. 

Im  Anschlufs  an  die  auf  S.  193  IT.  enthaltene 
Beschreibung  der  Kernsprechanlage  in  Berlin 
lassen  wir  nachstehend  einige  Mittheilungen  über 
die  gleichem  Zwecke  dienende  Anlage  in  Zürich 
folgen,  welche  der  von  Dr.  V.  von  Wietlis- 
bach  in  der  Zeitschrift  für  angewandte  Elektri- 
zitätslehre, 1882,  Bd.  4,  S.  339,  veröffentlichten 
Beschreibung  dieser  städtischen  Fernsprechanlage 
entnommen  sind. 

Die  Anlage  in  Zürich  enthält  ebenfalls  mehr 
als  eine  Zentralstation  (Vcrmittelungsamt).  Die 
erste  Zentralstation  wurde  im  Jahre  1880  ge- 


baut und  für  200  Theilnehmcr  eingerichtet;  bis 
400  wurden  zur  Noth  in  sie  eingeführt,  dann 
wurde  eine  zweite  Zentralstation  für  500  Theil- 
'  nehmer  im  Süden  der  Stadt  angelegt,  weil  mehr 
j  als  die  Hälfte  der  von  der  ersten  Zentralstation 
i  ausgehenden  Leitungen  nach  Süden  lief. 

Die  Leitungen  sind  oberirdisch  geführt.  Die 
I  Gestänge  wurden  anfänglich  von  Holz  gemacht, 
neuerdings  a,us  Eisen;  alle  sind  mit  den  Blitz- 
ableitern der  Häuser  verbunden  bezw.  mit  be- 
sonderen Blitzableitern  versehen.  Als  Leiter 
nahm  man  anfänglich  2  mm  Stahldraht,  jetzt 
(namentlich  Uber  Plätze  und  Strafsen  hinweg) 
1  mm  Phosphorbronzedraht,  dessen  Festigkeit 
Verlässer  zu  70  bis  qo  kg  für  1  qmm  fand, 
i  und  der  bei  seiner  geringen  Dicke  und  Schwere 
leichteres  Gestänge  zuläfst  und  geringen  Durch- 
hang gestattet.  Der  Phosphorbronzedraht  ist 
bei  seinem  geringen  Durchmesser  auf  höheren 
Häusern  kaum  sichtbar;  zugleich  ist  er  den 
Wirkungen  des  Windes  und  der  Witterungs- 
niederschläge weniger  zugänglich.  Für  ganz 
lange  Linien  wird  der  ausgezeichnete  2  mm 
Bessemer-Stahldraht  von  Feiten  &Guilleaume 
mit  250  kg  Festigkeit  benutzt.  Von  den  poli- 
zeilich erlaubten  Spannungen  von  100  m  wurden 
Ausnahmen  bis  zu  200  m  gestattet.  Die  Länge 
der  bei  Abfassung  der  Beschreibung  vorhan- 
denen 500  Leitungen  zu  Theilnehmern  betrug 
rund  400  km. 

Zur  Beseitigung  des  Singens  der  Drähte  wer- 
den über  alle  Isolatoren  Kautschukringe  gestülpt 
und  dann  der  Bindedraht  um  diese  Kautschuk- 
hülle gewickelt;  so  wird  zugleich  die  Isolation 
der  Porzellanrollen-Isolatoren  erhöht.  Ueberdies 
ist  der  Leitungsdraht  zu  beiden  Seiten  des  Iso- 
lators mit  einem  einige  Dezimeter  langen,  4  mm 
dicken  Bleidraht  umwickelt  und  das  Gestänge 
!  gegen  das  Haus  durch  Kissen  von  Schlacken- 
1  wolle,  Seidenabfällen  u.  dgl.  in  Bleiumhüllung 
getrennt. 

Die  Zentralstation  hat  einen  Thurmaufbau 
von  Holz  mit  Zinkbeschlag,  4  m  hoch,  1  m  im 
Durchmesser,  mit  Glasdach;  durch  die  Wände 
werden  die  Drähte  in  Hartgummipfropfen  ein- 
geführt. 

Die  Umschalter  der  Zentralstation  enthalten 
je  50  Vcrtikalschienen  v  (vgl.  die  Figur)  aus 

'lunur 

5  mm  breitem  und  1  mm  dickem,  hartem  Messing- 
i  blech  für  50  Leitungen  und  48  Horizontal- 
schienen //  mit  U-förmigen  Ausbiegungen  zwischen 
je  zwei  Vertikalschienen,  mit  denen  sie  durch 
zwischen  sie  einzusteckende  Stöpsel,  welche  aus 
zwei  zangenförmigen,  an  einem  Stiel  aus  Hart- 
gummi sitzenden  Messingfedern  gebildet  sind,  ver- 
bunden werden  können.  Jede  der  auf  ihrer  Kante 
|  stehenden  Vertikalschienen  hat  für  jede  Hori- 


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El.KKTKOTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
SEPTEMBER  i88j, 


Die  Fernsprechanlage  in  Zürich. 


385 


zontalschiene  eine  schwache  Ausbuchtung.  Um 
zwei  der  an  die  Vertikalschiencn  geführten  Lei- 
tungen mit  einander  zu  verbinden,  sind  deren 
Vertikalschienen  durch  zwei  Stöpsel  mit  einer 
und  derselben  Horizontalschiene  zu  verbinden. 
Am  unteren  Ende  des  Umschalters  sind  50  Fall- 
klappen in  zwei  Reihen  angebracht.  Je  fünf 
horizontale  Streifen  eines  Umschalters  sind  mit 
je  fünf  horizontalen  Streifen  der  anderen  Um- 
schalter verbunden.  Beide  Zentralstationen  stehen 
ferner  vorläufig  durch  fünf  Drähte  in  Verbin- 
dung, welche  nach  <ftnf  unter  sich  verbundenen 
Horizontalschienen  sämmtlicher  acht  Umschalter 
geführt  sind. 

Die  Zentralstation  besitzt  eine  Bussole  mit 
Taster  und  eine  Batterie  aus  vier  Elementen, 
um  jeden  Morgen  sämmtliche  Linien  zu  prüfen. 

Die  Zuleitung  zu  jedem  einzelnen  Thcilnchmer 
geht  von  dem  nächstliegenden  Isolatorgestell 
aus.  Gewöhnlich  führt  ein  2  mm  Stahldraht 
auf  das  Dach  des  Theilnchmers  und  wird  dort 
an  einem  Porzellanisolator  befestigt.  Die  Ein- 
führung vom  Isolator  zum  Zimmer  des  Theil- 
nehmers  vermittelt  ein  1  mm  Kupferdraht,  der 
mit  Theer  und  Guttapercha  isolirt  ist.  Die 
Zimmerleitung  bildet  ein  1  mm  dicker,  mit 
Paraffin  und  Baumwolle  isolirter  Kupferdraht. 
Als  Erdleitung  wird  die  Wasser-  bezw.  Gaslei- 
tung benutzt,  und  wo  dies  nicht  angeht,  wird 
ein  i,j  m  langer,  10  bis  20  mm  dicker,  zuge- 
spitzter Eisenstab  in  die  feuchte  Erde  einge- 
rammt. Wo  der  Draht  nicht  an  die  Wasser- 
leitung angelöthet  werden  kann,  legt  man  um 
dieselbe  zangenarrige  eiserne  Klemmen. 

An  Apparaten  erhält  jeder  Theilnehmer  einen 
Blake-Geber  (1881,  S.  218),  ein  Beil-Telephon, 
einen  Wecker  für  Wechselströme  und  einen 
Magnetinduktor  mit  Siemens  -  Anker ,  endlich 
einen  selbstthätigen  Hebelumschalter,  an  wel- 
chem man  das  Telephon  aufhängt,  so  lange  es 
nicht  zum  Hören  gebraucht  wird.  Bei  den 
neueren  Apparaten  schaltet  sich  der  Induktor 
beim  Drehen  seiner  Kurbel  selbstthätig  in  die 
Leitung  ein,  indem  von  der  Kurbelaxe  eine  auf 
diese  mittels  Reibung  aufgesetzte,  für  gewöhn- 
lich durch  eine  Feder  an  einen  Kontaktstift 
angedrückte  und  so  die  Induktorrolle  kurz 
schliefsende  Metallzunge  ein  Stück  mitgenom- 
men und  dadurch  die  kurze  Schliefsung  beseitigt 
wird.  Als  Mikrophonbattcrie  bei  den  Theil- 
nehmern  dient  je  ein  Leclanch^-Element.  Die 
Zentralstation  hat  Meidinger-  oder  grofse  Daniell- 
Elemente,  die  alle  drei  Wochen  wieder  aufge- 
frischt werden.  Die  Schaltung  bietet  sonst 
weiter  nichts  Besonderes.  Erwähnt  sei  aber, 
dafs,  wenn  zwei  Theilnehmer  in  dieselbe  Linie 
eingeschaltet  werden,  der  näher  an  der  Zentral- 
station liegende  Theilnehmer  einen  kleinen  Um- 
schalter erhält,  mittels  dessen  er  die  von  dem 
femer  gelegenen  Orte  kommende  Leitung  isolirt, 


so  lange  er  selbst  mit  der  Zentralstation  bezw. 
über  diese  hinaus  verkehrt. 

In  den  Zentralstationen  versehen  von  Mor- 
gens 7  bis  9  Uhr  Abends  Mädchen,  in  der 
Nacht  je  ein  Mann  den  Dienst.  Dabei  reicht 
selbst  während  des  regsten  Verkehrs  eine  Tele- 
phonistin  für  100  Theilnehmer  aus.  Für  die 
500  Theilnehmer  sind  acht  Telephonistinnen 
und  zwei  Telephonisten  angestellt.  Die  Zahl 
der  täglichen  Verbindungen  beträgt  etwa  1  200; 
sie  ist  in  stetem  Steigen  begriffen. 

In  den  verkehrsreichsten  Gegenden  der  Stadt 
sind  zwölf  öffentliche  Sprechstationen  errichtet, 
welche  Jedermann  gegen  Bezahlung  von  16  Pf. 
für  eine  Viertelstunde  verwenden  darf.  Die 
Benutzung  derselben  nimmt  immer  zu,  ist  aber 
noch  schwach  (etwa  1,$  Verbindungen  für  Station 
und  Tag). 

Den  Verkehr  der  Theilnehmer  mit  dem  Tele- 
graphenamte  vermitteln  zwei  Stationen,  von  denen 
die  eine  aufzugebende  Telegramme  empfängt, 
die  andere  angekommene  an  die  Theilnehmer 
übermittelt;  die  Zahl  dieser  sogen.  Phono- 
gramme betrug  im  letzten  Jahre  bei  durch-, 
schnittlich  300  Theilnehmern  8914. 

Bei  Nacht  werden  die  Drähte  des  Telephon- 
netzes dazu  benutzt,  um  Sicherheitseinrichtungen 
gegen  Einbruch  in  Verbindung  mit  der  Zentral- 
station zu  setzen;  dazu  werden  Kassaschränke, 
Fenster,  Thüren  mit  Kontaktvorrichtungen  ver- 
sehen. Dieselben  werden  gewöhnlich  mit  Ruhe- 
strom betrieben,  damit  sie  nicht  durch  Zer- 
schneiden des  Leitungsdrahtes  unwirksam  ge- 
macht werden  können.  Beim  Theilnehmer  be- 
findet sich  gewöhnlich  eine  Lokalbatterie  mit 
Relais;  nur  bei  kleinen  Einrichtungen  werden 
die  Kontakte  unmittelbar  an  die  Linie  ange- 
schlossen. Beim  Fallen  der  Klappe  in  der 
Zentralstation  benachrichtigt  letztere  rasch  den 
nächsten  Polizeiposten,  oder  verfährt  sonst  nach 
gegebener  Vorschrift.  Oft  hat  auch  der  Theil- 
nehmer eine  elektrische  Klingel  mit  Relais  und 
Lokalbatterie  in  seiner  Wohnung. 

Die  Zentralstation  besorgt  ferner  das^Vecken 
der  Theilnehmer  zu  beliebiger  Nachtstunde 
mittels  einer  im  Schlafzimmer  aufgestellten  elek- 
trischen Klingel,  welche  mit  Hülfe  eines  Um- 
schalters eingeschaltet  wird. 

Ein  versuchsweise  eingerichteter  Kommissions- 
dienst hat  keine  Bedeutung  erlangt,  scheint  also 
kein  Bedürfnifs  zu  sein. 

Die  Verwaltungs-  und  Polizeibehörden  der 
Stadt  benutzen  ungefähr  40  Stationen  zu  dienst- 
lichen Zwecken. 

Die  Theilnehmer  haben  80,  120,  160  und 
200  Mark  zu  zahlen,  je  nach  Ausdehnung  und 
Wichtigkeit  des  Gebrauchs  der  Einrichtung;  der 
Durchschnittspreis  ist  108  Mark.  Von  entfern- 
teren Theilnehmern  wird  ein  Zuschlag  von 
4  Mark  für  1  km  erhoben.  Die  geringen  Xosten 
und  die  Abstufung  derselben  veranlafsten  jedenfalls 

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386 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  7,F.lT5CirenT. 
SKP1KMHER  1883. 


hauptsächlich  die  rasche  Ausdehnung  des  Netzes; 
auf  i6o  Einwohner  kommt  eine  Station.  In 
nächster  Zeit  sollen  alle  Ortschaften,  die  in  un- 
mittelbarein geschäftlichen  Verkehr  mit  Zürich 
stehen,  in  das  Netz  einbezogen  werden.  So 
sollen  in  Winterthur,  Wädensweil,  Thalweit  u.  s.  w. 
kleinere  Zentralstationen  errichtet  und  mit  Zürich 
verbunden  werden. 


Der  Telephonprozefs  in  England  und  in  Amerika. 

1.  Bald  nachdem  das  Gericht  entschieden  hntte,  dafs  dem 
Staate,  der  ifffc)  alle  Telegraphen  Englands  angekauft 
hatte,  damit  zugleich  das  alleinige  Recht  zur  Benutzung 
der  Elektrizität  für  Schall-  und  Sprachubermittelung  zu- 
fiele, obwohl  zur  Zeit  de«  Ankaufes  Niemand  itt»  eine 
solche  Verwendung  der  Elektrizität  gedacht  hatte,  worauf 
sich  dann  Regierung  und  Privat -Tclephongcscllschaften 
Uber  Entschädigungssummen  einigten,  kam  der  Telephon- 
streit wegen  Verletzung  der  Patentrechte  zur  Sprache.  Die 
L'nited  Telephone  Company,  Inhaberin  der  Telephon- 
patente von  Bell  und  Edison,  verklagte  Harrison, 
CÄ- Walk  er  &  Company  wegen  gesetz  widriger  Be- 
nuMing  der  Bell-  und  Edison-Telephone  mit  unwesent- 
lichen Abänderungen.  Der  Prozefs  ward  in  Edinburgh 
und  I^ondon  ausgefochten  und  in  London  im  Mai  1882 
entschieden;  beide  Thcile  ltppelljrten ,  und  im  Februar 
1883  ward  der  erste  Rechtsspruch  für  die  Klägerin 
(U.  T.  C.)  bestätigt,  die  aber  inzwischen  einige  ihrer  An- 
sprache, nnd  zwar  dieselben,  mit  denen  sie  zunächst  ab- 
gewiesen war,  zurückgezogen  hatte.  Her  I'rozefs  hat 
damit  vorläufig  sein  Ende  erreicht,  mag  indefs  in  anderer 
Form  wieder  zur  Verhandlung  kommen.  Von  den  zahl- 
reichen Punkten  des  Bell- Patentes  waren  in  erster 
Instanz  nur  aufrecht  erhalten  Punkt  4,  der  bekannte 
Bell  -  Empfänger,  welcher  ebensogut  als  Geber  dienen 
kann,  mit  der  vor  einem  Elektromagnetc  vibrirenden 
Platte,  deren  Schwingungen  die  konstanten  Battcrieströine 
in  Ströme  von  Wellennalur  überfuhren;  und  Punkt  5, 
das  vereinfachte  Bell -Telephon  mit  Stabmagnet  ohne 
Batterie.  Dafs  die  von  den  Verklagten  benutzten  Em- 
pfänger (von  Cox-Walkcr  und  Mickling)  wesentlich 
Beil-Instrumente  waren,  ward  nicht  bestritten^  dagegen 
sollte  das  Hcl*Patcnt  hinfällig  sein,  weil  vor  dessen  Be- 
kajBtimachung^£cschreihungen  ähnlicher  Instrumente  ver- 
(iflVMicht  seien.  Als  solche  wurden  angeführt:  I.  das 
I  i-lejjhon  von  Reis  {dessen  Beschreibung  in  der  Zeit- 
schrift des  deutsch-österreichischen  Telegraphen- Vereins, 
obwohl  in  deutscher  Sprache,  nach  Ansicht  des  Richters 
doch  einf  für  die  wissenschaftliche  Welt  genügende  Be- 
kanntmaclung  war),  das  aber  nicht  für  Sprachzwecke 
gedient  haben  sollte');  und  2.  die  Beschreibung  un9 Vor- 
zeigung eines  Bell  -  Telephons  in  Glasgow  1876,  wo*  Sir 
William  Thomson  ein  ihm  von  Bell  selbst  auf  der 
Philadetohia-Ausstellung  gegebenes  Telephon  der  British 
Assncii^kn  vorlegte.  Thomson  halte  das  Packet  erst 
auf  selnB  RtlckTahrt  geöffnet  und  fand  dabei,  dafs  das 
iSÜnr»  gegebene  Instrument  sich  von  dem,  welches  in 
Thiladclphia  mit  grofseni  Erfolge  geprobt  ward,  unter- 
schied, indem  die  schwingende  Platte  nicht  vor  dem  King- 
magnete  lag,  sondern  seitlich  an  einer  Stelle  durch  eine 
Schraube  an  dem  Ringmagnete  befestigt  war,  und  also 
nicht  als  Platte,  sondern  als  Zunge  schwang  In  Glasgow 
sprach  er  nur  von  den  Erfolgen  in  Philadelphia,  ohne 
diesen  Unterschied  zu  berühren;  da  dies  Instrument  nun 
nicht  als  Empfänger  wirken  wollte ,  so  betrachtete  der 
Richter  in  erster  Instanz  die  Beschreibung  dieses  (Glas- 
gower)  Instruments  mit  tiner  Zungenplattc  nicht  als  eine 
Vorbekanntmachung  des  Bell -Telephons  und  erklärte  so 
das  später  erthcilte  Patent  für  rechtskräftig.    De>  Appel- 

Vgl.  «883,  S.  .83,  .Ge.chichUiche  Notizen«. 


lattonsrichter  erklärte  das  Patent  gleichfalls  für  gesetz- 
mäfsig,  aber  aus  ganz  anderen  Gründen.  Sylvanus 
Thompson  als  Zeuge  hatte  hier  gezeigt,  dafs  der  Unter- 
schied zwischen  schwingender  Platte  und  Zunge  un- 
wesentlich ist.  Vor  dem  Elcktromagnete  befestigte  er 
eine  dicke  Stahhunge,  deren  Schwingungsperiodc  aufscr- 
hatb  des  Bereichs  der  menschlichen  Stimme  lag,  und  eine 
gewöhnliche  A-Stimmgabcl,  welche  an  den  Schwingungen 
der  Stimme  natürlich  leicht  theilnimmt.  Beide  arbeiteten 
gut,  und  es  folgt  daraus,  dnfs  jeder  Korper  in  gewissen 
Grenzen  an  jeder  Schwingung  theilnehmen  will,  und 
dafs  es  sogar  besser  ist,  wenn  die  betreffenden  Grundtonc 
nicht  zu  sehr  Ubereinstimmen ,  da  sonst  eine  gelegent- 
liche Verstärkung  und  Verlängerung  des  Tones  auftritt. 
Es  wurde  ferner  vor  dem  Appellf^nsgcricht  experimentell 
erwiesen,  dafs  das  Glasgow-Instrument  mit  einem  besseren 
Geber  wirklich  benutzt  werden  konnte,  und  zwar  ebenso- 
wohl mit  aufliegender  Platte,  als  mit  abstehender  Zunge. 
Es  ward  daher  entschieden,  dafs  Thomson'»  Beschreibung 
wirklich  eine  Vorbckanntmäthung  war,  und*  dafs  somit 
Bcll's  Patent  nur  insoweit  anerkannt  werden  kann,  als  es 
von  der  Glasgow-Beschreibung  abweicht.  Obwohl  diese 
Abweichungen  nun  nur  unbedeutend  sind,  so  ward  doch 
das  Erkcnntnifs  darauf  gegründet  und  damit  zu  gleicher 
Zeit  festgesetzt,  dafs  alle  Instrumente,  die  nicht  genau 
Bcll's  Angaben  in  seiner  Patentschrift  entsprechen,  nicht 
durch  dies  Patent  geschützt  sind.  Das  Erkenntnifs  war 
ein  umfangreiches  Dokument  und  betrachtete  verschiedene 
Punkte 'in  so  verschiedenem  Lichte,  dafs  die  endgültige 
Entscheidung  bald  für,  bald  gegen  die  Kläger  (f.  T.  C.) 
erwartet  wurde  und  die  Aktien  dieser  Gesellschaft  wah- 
rend des  Vcrlescns  des  Erkenntnisses  zuerst  ganz  be- 
trächtlich sanken,  bis  der  Bescheid  sie  schliefslich  2S  s  */„ 
heraufschnellte.  Obwohl  einige  Punkte  der  Bell'schen 
Patentschrift  dunkel  waren ,  so 
konnte,  als  ob  Bell  sich  die 
entdeckten  Magnetinduktionsstrfi 
wollte,   ward  doch  zu  Gunsten 

und  deren  späteren  Ergänzungen  erkannt.  Die  englische 
provisory  specitioation  (vorläufige  Beschreibung)  sichert 
dem  Erfinder  6  Monate  zur  Verbesserung  und  Vervoll- 
ständigung seiner  Erfindung;  die  Patentschrift  wird  dann 
von  Agenten  und  Anwälten  in  ihrer  berühmten  Schnörktl- 
sprachc  abgefafst,  und  das  Patent  ist  'gültig,  sowie  die 
betreffenden  1000  Mark  bezahlt  sind,  und  so  lange.  Ms 
es  durch  einen  Prozefs  umgestofsen  wird.  Das  neue 
Patentgesetz,  das  jetzt  ausgearbeitet  wird,  beabsichtigt 
keine  Veränderung  in  diesem  Prinzipc,  sondern  besonders 
^billigere  Sätze.  ' 

Aehnlichc  Punkte  kamen  betreffs  der  Edison  -  Patente 
zur  Sprache.  Edisons  latent  sichert  ihm  ziemlich  all- 
gemein die  Benutzung  einer  vibrirenden  Platte  zusammen 
mit  einem  Regulator,  bestehend  aus  einem  züsanimen- 
dnickbaren  elastischen  Halbleiter.  Obwohl  Ilunnings 
Telephon  eigcne*Züge  besitzt,  sah  der  Richter  in  diesem 
doch  nur  ein  Edison -Telephon.  Dagegen  ward  Edison 
abgewiesen  mit  seiner  Beschwerde  betreffs,  seines  Phono- 
graphen, da  die  Bemerkungen  der  provisory  speeifieation 
über  Schnlltelcgraph  nicht  den  Phonograph  der  'wirk- 
lichen Patentschrift  deutlich  genug  einbegreifen.  Dje 
zunächst  angemeldete  Appellation  gegen  diesen  Bescheid 
ward  hernach  zurückgezogen,  so. dafs  die  zweite jjnstanz 
nur  mit  den  Bcll-P.itentcn  zu  tluin  hatte.  Der  Fall  war 
aber  wichtig,  da  es  sich  schwer  festsetzen  läfst ..  .welche 
Genauigkeit  eine  vorläufige  Beschreibung,  die  den  Er- 
finder während  weiterer  Versuche  schützen  soll,  haben 
.  kann  und  inufs.  Interessant  waren  femer  die  bedeutend 
i  von  einander  abweichenden ^U'sngen  der  sachverständi- 
I  ^en  Zeugen  über  die  WirJhnig  des  Mikrophons.  Nach 
Sir  William  Thomson,  Sir  Frederick  BrÄmwell, 
King  und  Jenkin  arlijfitet  das  Mikrophon  nur  in  Folge 
j  der  Widerstand'ändcnujjgen  der  Kohle  bei  verschiedenem 
Druck;  nach  Cooke,  Blyth  11.  A.  konn»n.die  ganz  un- 
bedeutenden Druckschwankungen  nicht  von  Wichtigkeit 
sein,  und  die  »Stromstärke  variirt  mit  besserer  oder 
schlechterer  Berührung. 


dafs  es  z.  B.  scheinen 
1 830  durch  F  a  r  a  d  a  y 
mc     patentiren  lassen 
von  Bcll's  Spezifikation 


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38? 


II.  Inzwischen  ist  in  Amerika  der  Massen-Telephon- 
Prozcfs  zur  Entscheidung  gekommen,  der  in  verschiedenen 
Stadien  seit  1878  spielt,  und  in  den  fast  alle  weiter  be- 
kannten Erfinder  verwickelt  waren.  Uns  Erkenntnifs  vom 
21.  Juli  bedeckt  348  Druckseiten  und  bespricht  unter 
verschiedenen  Buchstaben  und  No.  1  elf  besondere  Fälle. 

Fall  A.  betrifft  die  Kunst  der  Uebertrngung  und  Wieder- 
erzeugung von  Schallwellen  mittels  Schwächung  oder 
•  Verstärkung  eines  elektrischen  Stromes,  der  in  seinem 
Schliefsungskrcisc  elektrische  Wellen  erzeugt,  welche  in 
ihren  Intervallen  und  Amplituden  den  Schnllschwingungen 
entsprechen;  so  dafs  auf  diese  Weise  mündliche  Unter- 
haltungen und  Tone  aller  Art  telegraphisch  Übermittelt 
werden  können. 

Diese  Erfindung  wt^P  nach  dem  Erkenntnisse  nicht 
vor  der  Anmeldung  von  A.  G.  Beils  Patent,  14.  Februar 
1S76,  gemacht  (Entscheidung  also  gegen  Edison, 
Gray  u.  s.  w.). 

Die  Verbesserung  durch  Einschaltung  eines  variirenden 
Widerstandes»^.)  ward  gleichfalls  Bell  zuerkannt,  da  Gray 
lediglich  die  Idee  hatte  und  deren  praktische  Vervoll- 
kommnung erst  aufnahm,  nachdem  Andere  dieselbe 
bereits  erreicht  hatten. 

Nach  C.  ist  ferner  Beils  Patent  rechtskräftig  in  Bezug 
auf  I.  einen  lebcrträgcr,  bestehend  aus  der  Verbindung 
eines  Diaphragmas  und  einer  Flüssigkeit  oder  anderen 
Substanz,  von  hohem  Widerstand,  in  einem  Stromkreise; 
2.  einen  durch  Schall  angeregten  Telegraphenapparat, 
bestehend  aus  einem  Diaphragma  mit  zwei  oder  mehreren 
in  eine  elcktrolytische  Flüssigkeit  eintauchenden  Elek- 
troden. 

Dagegen  D.  gebührt  Edison  die  Priorität  be/Uglich 
des  Elektro-hydro-Telephons ,  >in  dem  ein  Fluidum  eine 
adjustirbare  Röhre,  in  welche  die  Enden  der  Platin- 
spitzen  eingesenkt  sind,  vertikal  aufrecht  erhält.« 

Für  Bell  wieder  ward  eikannt  in  Fall  E.,  welcher  den 
akustischen  Telegraph  beschreibt  als  bestehend  aus  einer 
Armaturplatte  (Membran  oder  Zunge)  und  deren  Elektro- 
magnet, wobei  der  Strom  von  der  Rolle  des  Elcktro- 
magnetes  nach  der  Quelle  der  undul.itorischcn  elektri- 
.  sehen  Kraft  gehl. 

Ebenso  bestätigt  F.  Beils  Ansprüche, 
.  von  Dolbear  und  Gray,  betreffs  I.  < 
Sanders,  welcher  aus  Dralltrolle,  eine! 
Magneten  und  einem  Diaphragma  besteht,  dessen  Schwin- 
gungen In  deT  Rolle  Strome  erzeugen ,.  und  2.  der  Ver- 
bindung von  mehreren  Scheiben  oder  Diaphragmen  in 
einem  Schliefsungskrcise  in  der  Weise,  dafs  die  Anregung 
einer  Scheibe  oder  eines  Diaphragmas  durch  die  Stimme<»| 
durch  Induzirung  von  Strömen  alle  anderen  in  Thätigkcit  1 
versetzt. 

G.  cr^Atoi<ic(,  dafs  der  Empfänger,  »bestehend  aus  j 
einem    ^MJtct  und  einem  Diaphragma  dicht  dabei,  im 
Mai   1875    von  Mc  Donough   erfunden   ward;  Bell, 
Edison,  Gray  und  Do  Iba  er  werden  Abgewiesen. 

Nach  Fall  I.  dagegen  ist  Bell  wieder  der  Erfinder, 
des  Gebers,  bestehend  aus  einer  oder  mehreren  Rollen 
im  I^auptstromkreisc,  deren  Kerne  entweder  durch  einen 
**  elektrischen  Strorn»  oder  durch  einen  mit  einer  elastischen 
Platte  versehenen  Magnet  magnetisirt  werden,  welche 
Armatur  nur  an  ihren  Rändern  befestigt  ist  und  vor  dem 
Kerne  freies  Spiel  feahea  mufs. 

Fall  j.  sichert  Bell  gleichfalls  die  Befestigung  des 
Diaphrajrmas  an  einem  Resonanzboden. 

L,  beschreibt  die  Vereinigung  eines  akuSischcn  Tele- 
graphen aus  Elektromagnet,  polarisirter  Armatur  (Eisen, 
Stahl  oder  ein  anderes  induktionsfähiges  Material)  und 
Rohre  oder  Kasten  zur  Resonanz;  ferner  polarisirte 
Armatur,  resonirendc  Rohre  und  ein  Elektromagnet  mir^ 
Verbindungen  derart,  dafs  Ströme  umgekehrter  Richtung 
in  dem  Elektromagncte  kreisen ,  deren  Stärke  von  den 
von  der  Gebestation  kommenden  Wellen  abhängt.  Priorität 
wieder  für  Bell,  gegen  Gray  und  Edison. 

Im  letzten  Falle,  No.  I,  dagegen  ward  zu  Gunsten 
von  Edison  erkannt:  »Eine  Fe<fcr,  welche  die  eine 
Elektrode  bildet  oder  trägt,  prefst  fortwährend  gegen  die 


unter  Abweisung 
ines  Gebers  oder 
n  oder  mehreren 


andere  Elektrode  und  gegen  das  Diaphragma,  um  den 
gewünschten  Druck  aufrecht  zu  halten  und  gleichzeitig 
dem  Diaphragma  nachzugeben.«  Gegenansprüche  waren 
von  Blake,  Voelkcr  und  Irwin  erhoben. 

Dieses  Erkenntnifs  bevorzugt  daher  Bell  entschieden, 
dessen  Patent  vom  17.  März  1876  eigentlich  alle  späteren 
Ansprüche  ausschliefst.  Die  zahlreichen  Telephongesell-  • 
Schäften ,  die  mit  Beils  Patenten  arbeiten ,  sollen  zu- 
sammen 100  Millionen  Dollars  Kapital  besitzen,  so  d^fs 
sie  also  auch  finanziell  gut  gerüstet  sind.  Dafs  man 
sich  trotzdem  mit  dem  Erkenntnisse  vom  2t.  Juli  nicht 
zufrieden  geben  wird,  und  dafs  namentlich  Mc  Donough, 
dann  auch  Drawbaugh  und  Gray  bald  mit  ihren  An- 
sprüchen wieder  vortreten  werden,  scheint  nach  amerikani- 
schen Fachblättern  ziemlich"  gewifs.  Einige  der  Prozesse 
hatten  volle  sieben  Jahre  die  Gerichtshöfe  beschäTtigt. 
Ein  Ende  durch  gerichtliche  Entschcidung^fst  sich  kaum 
absehen ;  gütliche  l'ebereinkommen  mit  ™er  ohne  Ent- 
schädigungen werden  wahrscheinlich  schließlich  zu  Stande 
komme«.  Augenblicklich  scheinen  Drawbaughs  Patente 
grofse  Erwartungen  zu  erregen;  dieselben  sind  von  der 
Pcoples  Telephone  Comp.,  New  York,  erworben. 

Dr.  Borns. 


INTERNATIONALE  ELEKTRISCH E* 
AUSSTELLUNG  IN  WIEK  .883. 
Dynamomaschinen  und  Motoren. 

Vergleicht  man  die  vor  Kurzem  in  Wien  er- 
öffnete Internationale  Elektrische  Ausstellung  mit 
den  Ausstellungen  in  Paris  (1881)  und  München 
(1882),  so  sieht  man,  dafs  sie  dem  Ausstellungs- 
räume nach  die  gröfste  ist,  dafs  sie  aber  in 
Bezug  auf  Zahl  der  Ausstellungsobjekte  nur 
München  überragt,  hinter  Paris  dagegen  zurück- 
steht. Hin  grofscr  Unterschied  zwischen  dieser 
letzteren  Ausstellung  und  der  jetzigen  macht 
sich  darin  geltend,  dafs  in  Paris  Alles  vertreten 
war,  was  mit  der  Elektrizität  überhaupt  in  Ver- 
bindung »steht,  wogegen  Wien  einen  ausgeprägt 
technischen  Charakter  trägt.  So  si^Ö  denn,  hier 
physikalische  Apparate  nur  sehr  schwach  .«r 
treten,  während  die  Gruppe  der  Dynamo -Wa- 
schinen ungemein  reichhaltig  ist.  Gerade  diese 
Gruppe  zeigt  die  Fortschritte,  welche  seit  zwei 
Jahren  gemacht  sind,  sie  zeigt  auch  den  Ernst, 
mit  Reichem  aüf  diesem  Gebiete  allerseits  ge- 
arbeitet wird.  Ferner  fällt  in  Wien  besonders 
dem  Ingenieur  das  Bestreben  auf,  Dampf- 
maschinen zu  bauen,  welche  den  erhöh A  An- 
forderungen des  Antriebes  der  eldctriscipn  Ma- 
schinen in  möglichster  Vollkommenheit  zu  ge-^ 
nügen  im  Stande  sind. 

Es  möge  zuerst  die  Gruppe  der  magnet-  und 
dynamoelektrischen  Maschinen  in  allgemeinen 
Zügen  besj#ochen  werden  (Gruppe  I). 

Bei  der  Reichhaltigkeit  des  hier  ausgestellten 
Materials  ist  es  nicht  wunderbar,  wenn  neben 
vielem  Vollkommenen  und  Guten  auah  manches 
Unbrauchbare  und  Lächerliche  zu  finden  ist. 
Sogar  das  Perpetuum  mobile  ist  vertreten,  denn 
an  einem  unter  Nummer  26  des  Kataloges  aus- 
gestellten »Hydroelektromotor«  findet  sich  die 

•  49* 

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3«8 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


Elkktrotechn.  Zkitsciouft. 

SEPTEMBER  .88}. 


inhaltsschwere  Bemerkung:  *Die  effektive  Kraft 
dieses  Motors  ist  ein  Vielfaches  der  erzeugen- 
den Kraft«. 

Wendet  man  «ich  vom  Haupteingange,  dem 
Süd-Portal,  der  Maschinenhalle  zu  und  geht  die 
südwestliche  Halhgalerie  entlang,  so  kommt  man 
zunächst  an  die  Ausstellung  von  Siemens  & 
Halske.  Hier  werden  dem  Beschauer  eine 
grofse  Anzahl  von  Maschinen  in  ihrer  alt  be- 
währten Form  und  Ausführung  vorgeführt.  Man 
sieht  kleine  magnetelektrische  Maschinen  für 
Elektrolyse  und  Galvanoplastik,  dann  grofse 
dynamoelektrische  Stromerzeuger  für  die  ver- 
schiedensten* Zwecke,  endlich  eine  Reihe  von 
Wechselstrom maschinen  für  Beleuchtung.  Charak- 
teristisch erscheint  an  den  meisten  dynamoelek- 
trischen Maschinen  die  Anwendung  der  ge- 
mischten Schaltung  zur  Erzielung  einer  kon- 
stanten Klemmenspannung  sowohl  für  Betrieb 
von  Glühlicht  als  auch  für  Kraftübertragung. 
Eine  weitere  Acndcrung  gegen  früher  weisen 
einzelne  Kommutatoren  auf,  welche  kegelförmig 
gegen  die  Trommel  hin  bis  zu  deren  gröfstem 
Durchmesser  erweitert  sind  und  nicht  mehr, 
wie  ehedem,  mit  Gyps,  sondern  mit  einer 
Glimmerkomposition  isolirt  sind.  Hervorragen- 
des Interesse  erregen  die  beiden  25  pferdigen 
Maschinen,  welche  den  Strom  für  den  Betrieb 
der  elektrischen  Bahn  liefern. 

Wendet  man  sich  weiter  zu  der  Westgalerie 
des  Maschinenraumes ,  so  gelangt  man  zu 
S.  Schlickert,  Nürnberg.  Die  Schuckert'schen 
Flachringmaschinen  sind  in  der  Ausstellung  un- 
gemein zahlreich  vertreten,  da  nicht  nur  die 
genannte  Firma,  sondern  auch  l'iette  &  Kf  i?.ik 
in  Pilsen  Schlickert -Maschinen  bauen  und  aus- 
gestellt haben.  So  finden  sich  Uber  30  Ma- 
schinen in  der  Ausstellung  vertheilt.  Auch 
Schuckert  baut  für  Glühlicht  und  Kraftübcr- 
tr^Qing  Maschinen  mit  gemischter  Schaltung. 
Hervorzuheben  ist  unter  diesen  eine  grofse  Ma- 
schine mit  vier  Polen  zum  Betriebe  von 
350  Edison- A- Lampen.  Dann  folgt  die  Aus- 
stellung von  A.  Gravier,  Warschau,  doch  sind 
von  den  Maschinen  dieser  Firma  bis  jetzt*  nur 
die  Fundamente  sichtbar  geworden.  Ueber  die 
im  Katalog  angezeigten  »dynamoelektrischen 
Maschinen  mit  Erregung  von  aufsen«,  ebenso 
über  das  gesammte  »Vertheilungs-  und  Ueber- 
^fragungssystem  Gravier«  wird  weiterhin  be- 
richtet werden.  Ferner  befinden  sich  noch 
in  derselben  Galerie  einige  Maschinen  von 
Bürgin,  Weston  und  Maxim,  die  letzteren 
ausgestellt  von  der  United  States  Electric 
Lighting  Company  in  New-York. 

In  der  Nord-Galerie  der  Maschinenhalle  steht 
zunächst  eine  Reihe  von  Dynamomaschinen 
von  Egger,  Kremenezky  &  Co.  in  Wien. 
Diese  Maschinen  sind,  ebenso  wie  die  sich 
daran  anschliefsenden  von  S piecker  &  Co.  in 
Köln  a.  Rh.  Flachringmaschinen  ohne  besondere 


Eigenthümlichkeiten  und  Verbesserungen.  Sie 
sind  eine  Nachahmung  der  Schuckert'schen  Ma- 
schine, nur  liegen  bei  ihnen  die  Elektromagnete 
in  einer  horizontalen  Ebene,  während  Schuckert 
die  raumersparende  vertikale  Anordnung  vor- 
zieht. 

Weiterhin  folgen  die  Maschinen  von  C.  und  „ 
F.  Fein,  Stuttgart,  und  I..  E.  Schwerd,  Karls- 
ruhe. Beide  verwenden  den  Gramme'schen  Ring, 
suchen  aber  auch  die  inneren  Windungen  durch 
Hineinbiegen  der  Magnetpole  zur  Induktion 
heranzuziehen.  • 

Die'  dem  Ingenieur  längst  bekannte  Firma 
Ganz  &  Co.,  Budapest,  hat  in  jüngster  Zeit 
eine  elektrotechnische  Abtheilung  eingerichtet 
und  eine  Reihe  von  Gleich-  und  Wechsclstrom- 
maschinen  ausgestellt.  Die  Glcichstrommaschinen 
sind  den  Siemens'schen  Trommelmaschinen  nach- 
gebaut, erreichen  aber  ihr  Vorbild  in  Präzision 
der  Ausführung  bei  Weitem  nicht.  Die  Wechsel- 
strom maschinen ,  System  Zipcrnowsky,  sind 
in  ungemein  verschiedenen  Gröfsen  ausgestellt. 
Die  gröfste  Maschine,  welche  in  der  gesammten 
Ausstellung  sich  befindet ,  ist  diejenige  Tür 
1200  Glühlampen  ä  20  Normalkerzen,  über 
welche  später  eingehend  berichtet  werden  wird. 

Der  Ausstellung  von  Ganz  &  Co.  folgt  die 
der  International  Electric  Company  (früher  Anglo 
Austrian  Brush  Electric  Company).  Neben  einer 
Reihe  von  Brush -Maschinen ,  welche  theilweise 
einen  Strom  von  2000  Volt  Spannung  liefern, 
sind  noch  Maschinen  anderen  Systems  aus- 
gestellt,  so  eine  Ferranti- Maschine  und  zwei 
Flachringmaschinen,  von  denen  jede  vier  Magnet- 
pole, aber  nur  zwei  unter  900  stehende  Bürsten 
enthält. 

Von  weiteren  ausgestellten  Dynamomaschinen 
sind  noch  zu  nennen  zwei  Edison  Maschinen  in 
der  bekannten  Form,  die  Gramme -Maschinen 
der  Firmen:  L.  Sautter,  Lemonnier  &  Co., 
Paris,  der  Soci^te"  Gramme  und  Society  anonyme 
Maison  Brcguet.  Heachtenswerth  ist  auch  die 
Maschine  von  E.  Jünger  in  Kopenhagen,  wel- 
cher einen  Grtmime'schen  Ring  verwendet,  den 
Innenraum  desselben  aber  vollständig  frei  läfst 
und  in  diesen  durch  die  hohl  ausgerührte  Welle 
einen  Elektromagnet  hineinbringt,  um  so  die 
inneren  Windungen  einer  starken  inducirenden 
Wirkung  auszusetzen. 

Ob  diese  Konstruktion  die  nöthige  Haltbar- 
keit und  Solidität  besitzt,  lafst  sich,  da  die 
Maschinen  ^nicht  in  Betrieb  sind,  schwer  er- 
sehen. 

Von  Gruppe  VII,  welche  die  Beispiele  der 
elektrischen  Kraftübertragung  enthält,  hat  das 
besondere  Interesse  der  Wiener  Bevölkernng  die 
elektrische  Bahn  der  Firma  S  i e  in  e  n  s  &  H  a  I s"k  e 
erregt.  Diese  Bahn  führt  in  einer  1  ^  km  langen 
Strecke  vom  Nord-Portal  der  Ausstellung  bis 
nahe  an  den  Praterstern.  Der  Strom  wird  dem 
bewegenden  Motor  am  Wagen  durch  die  Schie- 


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El.EKTROTF.CllN.  ZEITSCHRIFT. 
SEPTEMI1ER  i88j. 


Beringer,  Dynamomaschinen  und  Motoren. 


389 


nen  zugeführt.  An  zwei  Stellen,  wo  Chausseen  die 
Bahn  kreuzen,  sind  die  Schienen  nicht  in  den 
Kreis  eingeschlossen,  der  Wagen  mufs  hier  ver- 
möge der  lebendigen  Kraft  über  dieselben  fort- 
laufen. Die  Fahrgeschwindigkeit  ist  eine  sehr 
bedeutende  und  bis  jetzt  von  keiner  anderen 
elektrischen  Bahn  erreicht,  denn  die  gesammte 
Strecke  mit  Ab-  und  Anfahren  wird  in  3  Minuten 
zurückgelegt,  so  dafs  die  Maximalgeschwindigkeit 
30  km  in  der  Stunde  übersteigt.  Die  Bahn  wird 
von  zwei  Wagen  zu  je  30  Personen  befahren, 
welche  sowohl  einzeln  als  gekoppelt  laufen 
können. 

Eine  weitere  Kraftübertragung  ist  von  der 
Societe  Gramme  ausgeführt,  indem  die  im 
Innern  der  Rotunde  aufgestellte  Centrifugalpumpe 
durch  ein  elektrisches  4opferdiges  Triebwerk 
gespeist  wird.  Die  Vollendung  der  Anlage  ist 
leider  sehr  verzögert  worden. 

Ferner  hat  S.  Schlickert  eine  interessante 
Anlage  gemacht,  indem  er  zwei  Compound- 
Dynamomaschinen  parallel  geschaltet  als  Vorder- 
maschinen benutzt  und  den  Strom  auf  die  ver- 
schiedensten Apparate,  Bogenlampen,  Glühlam- 
pen und  Elektromotoren  wirken  läfst.  Derartige 
Anlagen,  besonders  das  gleichzeitige  Einschalten 
von  Bogen-  und  Glühlampen,  sind  schon  mehr- 
fach versucht  worden.  Immerhin  steht  die 
Zweck mäfsigkeit  sehr  in  Frage,  denn  es  wird 
stets  ein  Zucken  oder  Verlöschen  der  Bogen- 
lampen einen  schädlichen  Einflufs  auf  die  Glüh- 
lampen ausüben.  Die  Ueberlragung  sGravier« 
ist  bisher  nicht  sichtbar  geworden. 

Wenden  wir  uns  nun  schliefslich  noch  zu  den 
Motoren  für  den  Antrieb  der  elektrischen  Ma- 
schinen. Betrachtet  man  zunächst  die  Dampf- 
maschinen, so  fallt  sofort  das  Bestreben  auf, 
raschen  und  regelmässigen  Gang  zu  erzielen. 
In  der  That  stellt  der  Antrieb  von  Licht- 
maschinen an  den  treibenden  Motor  die  Forde- 
rung einer  ungemein  hohen  Gleichförmigkeit, 
da  die  geringsten  Schwankungen  der  Geschwin- 
digkeit in  den  Bogen-  wie  Glühlampen  dem 
Auge  fühlbar  werden.  So  findet  man  denn  in 
der  gesammten  Ausstellung  nur  Maschinen  mit 
hoher  Tourenzahl,  indem  fast  sämmtliche  gröfse- 
ren  Maschinen  1 00  Umdrehungen  in  der  Minute 
machen.  Die  Kolbengeschwindigkeit  steigt  bei 
ihnen  bis  auf  3  m  in  der  Sekunde.  Die  Steuerung 
ist  in  der  verschiedensten  Weise  ausgeführt.  Man 
sieht  Maschinen  mit  einfacher  Meyerscher  Steue- 
rung und  Regulirung  durch  Drosselung  —  dann 
Präzisionsmaschinen  nach  Göll  mann,  Pro  11, 
Corlifs  und  Rider,  endlich  eine  Reihe' soge- 
nannter Schncllläufer.  Durchschreitet  man  die 
Maschinenhalle  in  derselben  Richtung,  wie  oben 
angenommen  ist,  so  findet  man  zum  Antrieb 
der  Sicmens'schen  Maschinen  zunächst  eine  Ma- 
schine mit  Colimann-Steuerung,  ausgeführt  von 
L.  Läng,  Budapest,  zum  Betnebe  der  Licht- 
maschinen, dann  eine  zweite  mit  Meyerscher 


Steuerung  von  Brand  &  L  hui  liier  in  Brünn 
zum  Betriebe  der  primären  Maschinen  für  die 
elektrische  Bahn.  In  der  Nähe  befindet  sich 
eine  Halblokomobile  mit  Zwillingsdampfmaschine 
von  Gebr.  Sulz  er  in  Winterthur.  An  der  Dampf- 
maschine fällt  die  sinnreiche  Einrichtung  der 
Schiebersteuerung  auf,  indem  sowohl  Grund- 
ais Expansionsschieber  von  einem  Exzenter  be- 
wegt werden.  Der  Expansionsschieber  ist  nach 
Rider  ausgeführt. 

Der  daneben  stehende  Demonstrations-Pavillon 
mit  Werkzeugmaschinen  von  Heilmann,  Du- 
commun  &  Steinlcn  in  Mühlbausen  ist  be- 
reits von  der  Pariser  Ausstellung  her  bekannt. 
Die  Firma  Bolzano,  Tedesko  &  Co.  in 
Schlan  (Böhmen)  hat  eine  80  pferdige  Zwillings- 
dampfmaschine ausgestellt.  Die  Steuerung  (Flach- 
schieber-Präzision System  Reynier)  ist  unge- 
mein schwer  und  arbeitet  sehr  geräuschvoll. 
Die  ganze  Maschine  hat  ferner  einen  zu  lang- 
samen Gang,  so  dafs  man  jede  Umdrehung 
genau  an  den  Lampen  wahrnehmen  kann  Die 
Zwillingsmaschine  mit  Ridcr-Stcuerung  von  Brei  t- 
fcld,  Danek  &  Co.  in  Prag  zeigt  eine  sehr 
gedrängte,  kurze  Anordnung,  was  zuerst  sehr 
1  wünschenswert!^  erscheint,  ist  aber  in  ihren 
'  Formen  ungemein  häfslich  und  sclwer.  Auch 
die  Seilscheiben  sind  zu  klein,  so  dafs  die  Seil- 
geschwindigkeit trotz  der  hohen  Tourenzahl  eine 
sehr  geringe  bleibt.  Weiterhin  hat  E.  Skoda 
in  Pilsen  eine  Maschine  mit  Corlifs-Hähncn  aus- 
gestellt. Die  Hähne  werden  nicht  durch  Blatt- 
federn, sondern  durch  Spiralfedern  zugezogen. 
Die  Maschine  arbeitet  ziemlich  geräuschvoll. 

Hieran  schliefsen  sich  zwei  Maschinen  mit 
Pröll'scher  Steuerung  (Fürst  Salm'schc  Maschinen- 
fabrik in  Blansko).  Pröll  verwendet  für  den 
Eintritt  Ventile,  für  den  Austritt  einen  Schieber. 
Die  Steuerung  ist  in  allen  Theilen  eine  unge- 
mein einfache.  Der  Regulator  wirkt  in  unmittel- 
barster Weise  auf  die  Expansion,  und  man  erzielt 
so  eine  vorzügliche  Regulirun;'. 

Von  den  übrigen  Maschinen  ist  in  erster  Linie 
die  grofse  Compound -Maschine  der  Brünncr 
Maschinenfabriks-Gesellschaft  in  Brünn  zu 
nennen.  Der  Hochdruckzylinder  ist  mit  Coli- 
mann  -  Steuerung  verschen ,  der  Niederdruck- 
zylinder mit  Flachschiebersteuerung.  Die  ganze 
Maschine  macht  einen  ungemein  eleganten  Ein- 
:  druck.  Trotz  ihrer  Grofse  (240  P.  S.)  läuft  sie 
mit  05  Touren  und  hat  daher  eine  Kolben- 
geschwindigkeit von  3  m  in  der  Sekunde. 

Das  besondere  Interesse  der  Fachleute  erregt 
die  Maschine  von  Armington.  Dieselbe  lauft 
mit  300  Touren  und  zeigt  einen  eigenthümlichen 
Regulator,  welcher  direkt  auf  der  Schwungrad- 
welle  befestigt  ist  und  nicht  allein  den  Voreil- 
winkel  des  Stcuerexzenters,  sondern  auch  die 
Exzentrizität  selbst  verstellt.  Die  Maschine  soll 
nur  14  kg  Dampf  für  eine  Pferdestärke  und  Stunde 
gebrauchen.      Immerhin   wird    man  abwarten 


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39© 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

SKITKMBP.R  i«l3. 


müssen,  ob  sich  dieses  ungemein  günstige  Re- 
sultat auch  bei  den  stattfindenden  Messungen 
ergeben  wird.  Auf  die  Maschine  wird  speziell 
später  eingegangen  werden.  Sonst  fanden  sich 
in  der  Ausstellung  eine  Reihe  von  rotirenden 
Maschinen,  unter  denen  die  von  Siemens  & 
Halskc  ausgestellte  Dolgoruki-Maschine  wohl 
den  ersten  Platz  verdient.  Dann  Drei-  und 
Vier-Zylinder-Maschinen  von  Brotherhood  und 
Abraham,  welche  ja  von  den  übrigen  elektri- 
schen Ausstellungen  genugsam  bekannt  sind. 

Von  Gasmaschinen  sind  vertreten:  der  Otto'- 
sche  Motor,  ausgeführt  von  Langen  &  Wolf 
in  Wien,  die  Maschine  von  Körting  in  Han- 
nover und  ein  Gasmotor  von  Jacob  Warcha- 
lowski  in  Wien. 

Die  übrigen  Maschinen,  welche  sich  in  der 
Maschinenhalle  befinden,  ebenso  die  grofse  Zahl 
der  Halblokomobilen  und  Dampfkessel  können 
hier  übergangen  werden,  da  sie  mit  dem  Be- 
triebe der  elektrischen  Maschinen  in  keinem 
direkten  Zusammenhange  stehen. 

A.  Beringer. 


Die  elektrische  Beleuchtung. 

Bei  der  feierlichen  Eröffnung  der  Ausstellung 
am  16.  August  waren  bekanntlich  die  Installa- 
tionen, sowie  die  Arbeiten  im  Kesselhause  noch 
nicht  so  weit  gediehen,  dafs  man  am  Abende 
des  nämlichen  Tages  die  Rotunde  im  verspro- 
chenen Glänze  des  elektrischen  Lichtes  zeigen 
konnte;  die  diesbezüglichen  Arbeiten  wurden 
jedoch  so  beschleunigt .  dafs  bereits  vom 
23.  August  ab  auch  an  den  Abenden  die  Aus- 
stellungsräume dem  Publikum  geöffnet  werden 
konnten.  War  auch  noch  nicht  alles  so  weit, 
wie  es  eine  fertige  Ausstellung  verlangt,  so 
wurden  doch  die  Mängel  nach  und  nach 
beseitigt,  dafs  es  nunmehr  möglich  ist,  einen 
Ueberblick  über  die  sämmtlichen  Räume  zu  ge- 
winnen. 

Bevor  wir  uns  einzelnen  besonders  bemerkens- 
werthen  Ausstellungsgegenständen  zuwenden, 
wollen  wir  eine  orientirende  Uebersicht  über 
die  gesammten  Beleuchtungsanlagen  voraus- 
schicken. 

Wir  benutzen  zu  dem  Zwecke  den  Plan,  wel- 
chen die  Elektrotechnische  Zeitschrift  im  August- 
Hefte  mitgetheilt  hat,  und  betrachten  die  Ro- 
tunde zunächst  von  aufsen. 

Die  in  der  Verlängerung  der  Südfront  von 
Westen  gegen  die  Rotunde  führende  Zufahrt- 
strafse  wird  nach  Art  der  Gasbeleuchtung  durch 
die  International  Electric  Company  mittels 
66  Glühlampen  beleuchtet,  während  Siemens 
&  Halskc  an  der  Nordfront  längs  der  elek- 
trischen Eisenbahn  9,  und  im  Bahnhofe  selbst 
3  Bogenlampen  mit  Wechselstrom  aufgestellt 
haben. 


Durch  Rothmüller  &  Co.  waren  vor  dem  Süd- 
portale zwei  25  m  hohe  Semaphor-Gittcrmaste 
errichtet  worden,  von  denen  jeder  5  Bogen- 
lampen zu  2  000  Normalkerzen  Leuchtkraft  trug. 
Durch  den  Sturm  vom  2.  September  wurden 
beide  Semaphoren  umgeworfen  und  sämmtliche 
Lampen  zertrümmert.  Als  Ersatz  dafür  errichtete 
sofort  die  bereits  oben  genannte  International 
Electric  Company  5  Holzstangen  mit  je 
2  Bogenlampen,  welche  gegenwärtig  den  Platz 
vor  dem  Haupteingange  beleuchten. 

Ueber  dem  Süd-  und  Ost -Portale  stellte  die 
United  States  Electric  Lighting  Company 
(New- York)  je  zwei  Bogenlampen  auf,  und  zwar 
über  dem  erstcren  zu  10000,  über  dem  letzteren 
zu  1  500  Normalkerzen.  Von  derselben  Gesell- 
schaft befinden  sich  in  den  10  Oeffnungen  der 
obersten  Rotundenlaterne  ebenso  viele  Weston- 
Lampen,  welche  ihr  Licht  weit  hinaus  über  die 
Stadt  senden. 

Vom  Dache  der  ersten  Galerie  herab  be- 
leuchten Egger,  Kremcnezky  &  Co.  die  Süd- 
seite mit  einem  grofsen  Ozeanreflektor;  die 
Lampe  hierzu  braucht  einen  Strom  von  100  Am- 
pere bei  50  Volt  und  entsendet  ihr  intensives 
Licht  bis  in  die  entlegensten  Thcilc  der  Stadt 
Wien.  Ebenso  zeigt  gegen  Westen  hin 
Sedlaczek  seine  Lokomotivlampe  mit  Reflektor. 

Bei  der  Aufsenbeleuchtung  sind  ferner  zu  er- 
wähnen die  7  Bogenlampen  der  International 
Electric  Company,  welche  die  Südwest- 
arkaden  und  schliefslich  die  7  Jablochkoff-Kerzen, 
welche  die  Südost- Arkaden  beleuchten. 

Das  Innere  der  Ausstellungsräume  zeigt,  dafs 
diesmal  die  Vertheilung  von  Glüh-  und  Bogen- 
licht  recht  geschickt  gemacht  wurde  und  dafs 
jede  Gattung  auf  ihrem  richtigen  Platze  steht 
Die  einzelnen  Fabrikanten  bemühen  sich,  nicht 
nur  ein  ruhiges  Licht  vorzuführen,  sondern  sind 
auch  darauf  bedacht,  die  Nebenobjekte  geschmack- 
voll auszustatten  und  dem  Ganzen  den  Charakter 
des  Definitiven  zu  verleihen. 

Beim  Eintritt  durch  das  Süd -Portal  fällt  vor 
allem  der  kunstvoll  gebaute  Kaiser-Pavillon  auf, 
dessen  Beleuchtung  mit  48  Swan-Lampen  durch 
die  Firma  Ganz  &  Co.  besorgt  wird.  Der 
Raum  des  Süd-Transeptes  selbst  wird  durch 
14  Bogenlampen  beleuchtet. 

Der  grofse  Kreis  der  Rundgaleric  im  Parterre 
erhält  das  Licht  von  über  80  Bogenlampen, 
deren  Aufstellung  hauptsächlich  folgende  Firmen 
durchführten:  Schlickert  in  Nürnberg  (System 
Piette  &  Krizik);  Egger,  Kremenezky  & 
Co.;  United  States  Electric  Lighting 
Company;  Brtfguet;  dcBranville;  Gravier 
(derzeit  noch  nicht  im  Betriebe);  International 
Electric  Company  Ld.;  L.  E.  Schwerd, 
Siemens  &  Halske  u.  s.  w. 

Die  Fontaine  im  Zentrum  der  Rotunde  ist 
mit  zwei  Kreisen  von  8  und  4  Jablochkoff- 
Kerzen   umgeben;    aufeerdem    sind   noch  im 


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■ 


El.EKTROTP.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
SEPTHMHER  1883. 


Dolinar,  Dm  elektrische  Beleuchtung. 


391 


Pavillon  des  österreichischen  Handelsministeriums 
3  Bogenlampen  zu  i  ooo  Normalkerzen  (System 
Piette  &  Kfizik)  aufgestellt.  Die  anderen 
Räume  des  Zentrums  werden  durch  die 
Lampen  der  oberen  Galerien  beleuchtet,  und 
zwar  hauptsächlich  durch  die  auf  der  ersten 
Rotundengalerie  24  m  hoch  über  dem  Parterre 
in  einem  Riesenkreise  dicht  neben  einander  ge- 
stellten 80  Bogenlampen,  von  denen  40  dem 
Systeme  Brush  und  die  anderen  40  dem  Systeme 
Piette  &  Krizik  angehören.  Endlich  sind 
30  Bogenlampen  von  höheren  Intensitäten 
(4000  Normalkerzen)  auf  der  oberen  Rotunden- 
galerie (im  Inneren  der  Laterne)  aufgestellt. 
Wir  finden  da  die  Firmen:  Schlickert,  Sie- 
mens &  Halske,  Ganz  &  Co.,  Schwerd, 
Egger,  Kremenezky  &  Co.  vertreten. 

Was  die  kleineren  Ausstellungsräume  betrifft, 
so  finden  wir  im  Ost-Transepte  9  Bogenlampen 
zu  600  Normalkerzen  von  Ganz  &  Co.  Die- 
selbe Firma  beleuchtet  auch  mit  50  Swan-Lampen 
das  Hefs'sche  Lokal,  worin  sich  Objekte  für  elek- 
trische Glühlampen  befinden.  In  der  Mitte  dieses 
Transeptes  steht  ein  Kiosk,  ausgeschmückt  mit 
orientalischen  Stoffen  und  Waffen;  die  Beleuch- 
tung hat  die  United  States  Electric  Lighting 
Company  mit  Maxim-Lampen  übernommen. 

Im  Nord-Transcpte  befindet  sich  ein  Leucht- 
thurm für  elektrisches  Licht  mit  einem  grofsen, 
drehbaren  Glasprisma  von  Sautter,  Lemon- 
nier  &  Co.  Die  übrige  Beleuchtung  geschieht 
durch  Klostermann  und  Jablochkoff'sche 
Kerzen. 

Im  West-Transepte  sehen  wir  einen  Arbeits- 
pavillon von  Heilmann,  Ducommun  &  Stein- 
ten aus  Mühlhausen.  Es  arbeiten  daselbst 
sämmtliche  Maschinen  mit  elektrischer  Kraft- 
übertragung, die  Beleuchtung  wird  im  Innern 
durch  23  Edison-Lampen,  aufserhalb  durch 
12  Gramme'sche  Bogenlampen  besorgt. 

Vom  Ost-Transepte  aus  gelangen  wir  rechts 
in  das  Theater- Foyer,  wo  sich  ein  grofser 
Bronzelustcr  mit  66  Swan-Lampen  befindet. 
Im  Theater  besteht  die  ganze  Beleuchtung  aus 
Glühlicht  desselben  Systems,  welches  sich  in 
den  Glaslustem  und  Wandarmen  sehr  schön 
ausnimmt.  Es  sind  darin  im  Ganzen  900  Gltih- 
lichter,  und  alle  werden  von  einer  einzigen 
Wcchsclstrommaschine  (aus  der  Fabrik  von 
Ganz  &  Co.)  betrieben. 

Betreten  wir  den  nördlichen  Theil  der  Ost- 
galerie (dem  Theater  gegenüber),  so  sehen  wir 
hier  das  Glühlicht  für  den  Hausgebrauch  aus- 
gestellt. Vom  elegantesten  Salon  mit  seinen 
prachtvollen  Glas-  und  Bronzelustern  bis  in  die 
letzte  Ecke  eines  Küchenraumes  mit  möglichst 
einfachen  Beleuchtungsausstathingen  —  überall 
repräsentirt  sich  das  Glühlicht  vornehm,  dem 
Auge  wohlthuend.  Die  verschiedenen  Firmen 
wetteifern  mit  einander,  jede  will  ihre  Räume 
am  schönsten  ausschmücken. 


Edison,  von  dem  nur  drei  Lichtmaschinen 
verschiedener  Gröfsen,  und  zwar  mit  zwei,  vier 
und  sechs  Elektromagnet-Schenkeln  die  Beleuch- 
tung der  ihm  zugewiesenen  Räume  zu  besorgen 
haben,  vertheilt  seine  Lampen  derart,  dafs  er 
im  Vorzimmer  4  Wandgirandolen  mit  je  2 
schön  ausgerüsteten  Glasglocken  anbringt,  das 
Schlafzimmer  mit  einem  einfachen,  aber  recht 
geschmackvoll  ausgeführten  Glasluster  mit 
6  Lampen,  und  das  Speisezimmer  mit  einem 
\  gröfseren  Doppeltster  von  16  Lampen  und 
überdies  mit  zwei  Wandarmen  zu  drei  Lampen 
beleuchtet.  Am  meisten  pafst  aber  die  Glüh- 
lichtbeletichtung  wohl  für  den  Salon,  der  sich 
mit  seinen  25  Lichtern  wunderschön  aus- 
nimmt. Schliefslich  ist  noch  der  Wintergarten, 
ein  kleines  Rondeau  mit  Kunstblumen  und 
Gypsfiguren,  zu  erwähnen,  der  durch  4  Kan- 
delaber und  Bronzelustcr  mit  je  4  Glühlampen 
erhellt  ist. 

Der  Edison -Gesellschaft  gegenüber  steht  die 
Firma  Egger,  Kremenezky  &  Co.  mit 
Swan-Lampen,  die  viele  und  darunter  ausge- 
dehnte Räume  beleuchtet.  Das  Vorzimmer, 
Arbeits-,  Speise-  und  Billardzimmer  sind  schön 
dargestellt.  Eine  wahre  Bewunderung  ruft  aber 
der  Salon  hervor,  der  mit  31  kleinen,  äufserst 
geschmackvoll  ausgestatteten  Lampen  beleuchtet 
wird.  Ein  Schlafzimmer  ist  nach  Art  der  Sof- 
fitenbeleuchtung  eingerichtet.  In  allen  diesen 
Räumen  sind  die  Swan-Lampen  kleinerer  Sorte 
von  einer  Maximallcuchtkraft  von  16  Normal- 
kerzen in  Anwendung.  Es  wird  selten  durch 
Maschinen  ein  so  ruhiges  Licht  erzeugt,  wie 
hier. 

Nun  kommen  wir  zu  den  Swan-Lampen  mit 
20  Normalkerzen  und  darüber,  betrieben  durch 
die  Firma  Ganz  &  Co.  Auch  da  wird  eine  kom- 
plete  Wohnung,  bestehend  aus  einem  Vorzimmer, 
Speisezimmer,  Schlafzimmer  und  Salon,  durch 
110  Lampen  elektrisch  beleuchtet.  Die  Firma 
Ganz  &  Co.  behauptet  bezüglich  des  Glüh- 
lichtes auf  der  Ausstellung  jedenfalls  den  ersten 
Platz,  obgleich  man  oft  die  konstante  Lichtstärke 
vermifst. 

Ein  schön  weifses,  ruhiges  Licht  erzeugt  die 
International  Electric  Company  durch 
Lane-Fox-I.ampen,  welche  ein  Schlafzimmer  mit 
10,  ein  Billardzimmer  mit  14,  ein  Speisezimmer 
mit  15  Lichtern  ausgestattet  hat.  Ferner  wird 
durch  dieselbe  Gesellschaft  noch  eine  Küche  mit 
einem  höchst  einfachen  vierarmigen  Bronzeluster 
und  2  einzelnen  Wandarmen  (6  Lampen),  sowie 
ein  Entrdezimmer  mit  10  Lampen  beleuchtet. 
Schliefslich  ist  noch  ein  Salon  zu  erwähnen,  aus 
dessen  Plafond  6  ganz  kurze  Arme  für  je 
4  Lampen  herausragen,  so  dafs  dieselben 
sehr  wenig  Raum  einnehmen  und  überdies  eine 
vollständig  gleichmäfsige  Beleuchtung  liefern. 

Die  weiteren  Räume  der  Interieurs  beleuchtet 
die  United  States  Electric  Lighting  Com- 


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392  Kleine  Mittheilungen.    Auszüge  aus  D.  Patentschriften.  septemrkk  iMj. 


pany  in  New- York  mit  Maxim-Lampen.  Ein 
Schlafzimmer  in  französischer  Renaissance  wird 
mit  15  Lampen  beleuchtet;  ein  Damensalon  im 
Rokokostyl  ist  mit  allem  möglichen  Luxus  aus- 
gestattet. Der  Plafond  wurde  in  eine  blaue,  mit 
Sternen  (Glühlampen)  besäte  Wölbung  umge- 
wandelt, ein  Wasserfall,  Blumen  und  Gypsfiguren 
vollenden  die  weitere  Ausschmückung  des  Raumes. 

Den  Schlufs  bildet  die  Kunsthalle,  welche  mit 
120  Edison-Lampen,  abgetheilt  in  4  Reihen  zu 
30,  ausgerüstet  ist.  Die  Beleuchtung  stellt  eine 
Soffitenimitation  dar. 

Der  Nebensaal  dieser  Kunsthalle  wird  durch 
4  Soleil-Lampcn  der  Compagnic  Gc'nc'rale 
Beige  de  Lumiere  Elcctriquc  beleuchtet. 
Das  Licht  ist  gröfstentheils  starken  Schwankun- 
gen unterworfen,  was  in  einer  Bildergalerie  das 
Auge  höchst  unangenehm  berührt. 

Von  da  gelangt  man  weiter  in  die  Maschinen- 
hallen, die  mit  dicht  gesäten  Bogenlampen  aus- 
gestattet sind.  Wir  finden  hier  dieselben  Systeme 
und  Firmen,  wie  bei  den  Lampen  im  Innern 
der  Rotunde. 

Es  sind  noch  einzelne  Objekte  von  gröfserer 
Bedeutung,  wie  die  Beleuchtung  von  Eisenbahnen, 
Schiffs-  und  Lokomotivbeleuchtung  u.  s.  w.,  vor- 
handen ,  allein  die  Versuche  haben  erst  zu  be- 
stätigen, ob  der  Mechanismus  hierbei  so  voll- 
kommen ist,  dafs  man  schon  an  eine  praktische 
Verwerthung  denken  kann. 

Wenn  wir  noch  bemerken,  dafs  im  SUdwest- 
hofe  die  Restauration  in  ihren  sämmtlichen 
Räumen  elektrisch  beleuchtet  ist,  und  zwar  der 
rückwärtige  Theil  mit  Jablochkoffschcn  Kerzen 
durch  die  Socie'tc4  de  l'Eclairage  Electrique 
in  Paris,  der  vordere  Theil  des  Hofes  mit  Lane- 
Kox-Lampen  mittels  Akkumulatoren,  der  Musik- 
pavillon mit  Glühlampen  durch  Spiecker  &  Co. 
in  Köln,  endlich  der  östliche  Theil  mit  Glüh- 
licht  von  Siemens  &  Halske,  der  westliche 
von  Edison  —  so  haben  wir  die  Hauptpunkte 
der  Beleuchtungsarten  auf  der  gegenwärtigen 
Ausstellung  aufgezählt.         Dr>  g_  Do,.nar> 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Die  Elektrotechnik  an  der  Universität  LDttlch.j  Der  Senator 
Montefiorc  Levi  hat  kürzlich  der  Universität  zu  I.Uttich 
in  Belgien  eine  Summe  von  100  000  Francs  zur  Ver- 
fügung gestellt,  rur  Gründung  eines  Laboratorium« 
der  Elektrizität,  für  welches  die  Räumlichkeiten  und 
deren  Ausmöblirung  vom  Staate  beschafft  werden  soll. 
Um  diese  Schenkung  nutzbringend  zu  machen,  hat  die  bei- 
gischc  Regierung  beschlossen,  in  den  sich  an  die  Universität 
Llittich  anlehnenden  Spezialschulen  einen  vollständigen 
Unterricht  in  den  Anwendungen  der  Elektrizität  einzu- 
richten, welcher  zur  Ausbildung  von  »ingenieurs  elec- 
triciens«  ausreicht.  Dieser  Unterricht  wird  vier  Studien- 
jahre umfassen :  zwei  Vorbereitungsjahrc ,  welche  den 
mathematischen  und  physikalischen  Wissenschaften  ge- 
widmet sind,  und  zwei  Jahre  ftir  die  technischen  Studien. 


Das  Programm  für  die  letzteren  umfafst  eingehende  Vor- 
träge Uber  angewandte  Mechanik,  Bauwissenschaft.  Metal- 
lurgie und  Elektrotechnik.  Die  elektrotechnischen  Studien 
zerfallen  in  vier  getrennte  Kurse,  deren  Unterrichtsgegen- 
stände sind: 

die  Theorie  der  Elektrizität; 

die  Erzeuger  der  Elektrizität  und  die  elektrischen 
Leitungen ; 

Telegraphic,  Tclcphonie.  Signalwesen; 

elektrisches  Licht,  Kraftübertragung  und  Elektro- 
metallurgie. 

Dazu  treten  sehr  ausgedehnte  Arbeiten  im  Laboratorium. 
1  Die  Vorträge  und  die  Uebungen  werden  auf  solche  Stunden 
gelegt,  dafs  sie  von  jungen  Leuten,  welche  schon  ander- 
weite technische  Studien  gemacht  haben,  in  einem  ein- 
zigen Jahre  besucht  werden  können.  Durch  die  Studien 
diese*  Ergänzungsjahrcs  können  die  aus  Luttich  her- 
vorgegangenen ingenieurs  des  mincs  und  Ingenieurs 
mecaniciens  sich  das  Diplom  als  ingenieur  clcctricien  er- 
werben, andere  Studirende  besondere  Zeugnisse.  Die 
Durchfuhrung  dieser  Plane  beginnt  vom  15.  Oktober  d.  J. 
ab  unter  der  I^itung  des  Ingenieurs  Eric  Gerard. 


Mooflj  Influenz-Telephon.]  Nach  dem  Journal  of  the  Society 
of  Telegraph  Engineers,  Bd.  12,  S.  25 1,  hat  \V.  Moon 
einen  Telephonempfänger  von  theoretischem  Interesse  kon- 
struirt.  I  m  eine  drehbare  Trommel  legt  er  einen  Bogen 
von  unechtem  Silberpapier  (Zinn),  mit  der  Mctallflachc 
nach  innen;  um  dieses  wird,  die  Metallflache  nach  aufsen, 
ein  zweiler  fingen  gelegt,  der  die  Trommel  zu  etwa  \  um- 
fafst, und  von  dem  das  eine  Ende  mit  einer  elastischen 
Feder,  das  andere  mit  einer  gespannten  Membran  ver- 
bunden wird.  Bei  der  Drehung  der  Trommel  reiben  die 
beiden  Papicrflifcheii  «egen  einander ;  die  Reibung  wird 
vermehrt,  indem  man  die  beiden  Metallflachen  stark  mit 
Flektrizit.lt  ladet;  dies  geschieht  mit  Hülfe  eines  Induk- 
tionsapparate«, dessen  Stromiinterbrcchungcn  die  Membran 
zum  lauten  Tonen  bringen.  Ersetzt  man  den  Unterbrecher 
durch  einen  Telephongeher  Reis  (Batterie.  Reis'  Telephon 
und  primäre  Induktionsrolle  im  Stromkreise;  die  Enden 
der  sekundären  Rolle  verbunden  mit  den  Metallbögen), 
so  lassen  sich  Töne  deutlich  wiedererzvugen.  Die  Ton 
stärke  ist  proportional  in  den  Papicrflächen  oder  der 
Kapazität  in  Farad  und  wahrscheinlich  zum  Quadrat  der 
Ladung.  Der  Induktionsapparat  darf  nicht  zu  kräftig  sein, 
da  sonst  Funken  zwischen  den  Metallbögen  Uberspringen. 
Es  scheint  vortheilhaft,  zwischen  diese  Kreidepulver  zu 
streuen.   

^Optische  Telegraphle.]  Nachdem  sich  dem  Plan,  ein  unter- 
seeisches Kabel  zwischen  den  beiden  Inseln  Mauritius 
und  la  Reunion  zu  legen,  augenblicklich  zu  bedeutende 
Schwierigkeiten  entgegengestellt  haben,  werden  gegen- 
wärtig zwischen  beiden  Inseln  optische  Telegraphen 
errichtet.  Die  ersten  mit  einem  I  m  grofsen  Spiegel 
angestellten  Versuche  haben,  nach  Journal  Tclegraphique, 
Bd  7,  S.  184,  ein  sehr  günstiges  Ergebnifs  geliefert,  ob- 
gleich die  Entfernung  245  km  beträgt. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[No.  20830.  H.  St.  Maxim  in  Brooklyn.  Neuerungen 
an  der  Verlheilung  und  Regulirung  elektrischer  Ströme.] 
Diese  Erfindung  ist  hauptsächlich  anwendbar 
für  Beleuchtungssysteme,  in  denen  eine  gTofse 
Anzahl  Inkandeszenzlampen  zur  Verwendung 
kommen,  und  ihr  Zweck  ist,  ein  konstantes, 
bestimmtes  Verhältnifs  zwischen  der  erzeugten 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

september  1883. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


393 


oder  in  die  Leitung  gebrachten  Strommenge 
und  der  Zahl  der  in  Thätigkeit  befindlichen 
Lampen  in  der  Leitung  aufrecht  zu  erhalten. 
In  derartigen  Systemen  erfolgt  die  Vertheilung 
der  Ströme  gewöhnlich  mittels  zweier  Haupt- 
konduktoren,  die  mit  den  Polen  des  Generators 
verbunden  sind,  welcher  in  einer  Zentralstation 
aufgestellt  ist.  Mit  diesen  Konduktoren  werden 
die  Lampen  in  abgezweigter  Stromleitung  ver- 
bunden, und  ein  Regulator  (ebenfalls  in  ab- 
gezweigter Stromleitung)  hat  die  Aufgabe,  eine 


Vermehrung  oder  Verminderung  der  im  Ver- 
hältnisse zur  Anzahl  der  in  Funktion  befind- 
lichen Lampen  erzeugten  Strommenge  zu  be- 
wirken. Diese  Regulatoren  sind  meist  in  un- 
mittelbarer Nähe  der  Maschinen  aufgestellt,  da 
sie  gewöhnlich  direkt  auf  deren  Erzeugungs- 
fähigkeit einwirken.  Für  Lampengruppen,  die 
sehr  weit  von  der  Elektrizitätsquelle  abliegen, 
kommt  nun  aber  das  Verhältnifs  zwischen  dem 
Widerstand  der  Konduktoren  und  dem  der 
Lampen  in  Betracht,  da  dasselbe,  je  nachdem 
mehr  oder  weniger  Lampen  eingeschaltet  wer- 
den, ein  sehr  wechselndes  ist  und  unter 
Umständen  der  Widerstand  der  Konduktoren 
einen  wesentlichen  Theil  des  Totalwiderstandes 
ausmachen  kann.  Aus  diesem  Grunde  wendet 
nun  Maxim  die  dargestellte  Anordnung  an. 
Der  Regulator  R  wird  durch  eine  Strom- 
leitung CO  in  Funktion  gesetzt,  welche  von  den 
Hauptleitungen  B  B'  des  Generators  A  an 
einem  Punkt  abgezweigt  ist,  der  möglichst  in 
der  Mitte  der  Lampengruppen  L,  L  .  .  .  liegt, 
und  an  welchem  also  der  Einflufs  dieser  Lei- 
tung C  C  als  veränderlicher  Faktor  im  Wider- 
stande beinahe,  wenn  nicht  gänzlich,  beseitigt 
ist.  Das  Galvanometer  G  dient,  wie  gewöhnlich, 
dazu,  den  Zustand  der  Leitung  anzuzeigen. 


[No.  21454.  Neuerungen  an  Polarisationsbatterien. 
0.  Schulze  in  Strasburg  i.  E.]  Zur  Bildung  einer 
möglichst  porösen   Oberfläche   der  Elektroden 


u 


iiiüimii 


im-tnont  rr 


+ü4 


bedient  sich  Patentinhaber  des  Mittels,  dieselben 
mit  einer  Schicht  von  Schwefelblei  zu  über- 
ziehen und  giebt  dafür  verschiedene  Wege  an. 
Werden  Bleiplatten  als  Elektroden  benutzt,  so 
wird   einfach   Schwefel    auf  deren  Oberfläche 


aufgetragen,  und  die  Platten  werden  dann  so 
lange  erhitzt,  bis  sich  die  gewünschte  Schwefel- 
bleischicht gebildet  hat.  Kommen  Elektroden 
aus  irgend  einem  anderen  Metall  oder  aus 
Kohle  zur  Verwendung,  so  trägt  man  eine 
entsprechend  starke  Schicht  von  fertigem 
Schwefelblei  in  reiner  Form  oder  im  Gemisch 
mit  anderen,  der  Schwefelsäure  gegenüber  in- 
differenten Körpern  auf  diese  Platten  auf.  Eine 
konstruktive  Neuerung  besteht  ferner  darin, 
dafs  die  einzelnen  Elektroden  <;,  a,  a  .  .  .  bezw. 
b,b,b  .  .  .  an  Metallstäben  A  bezw.  B  befestigt 
werden,  und  die  so  gebildeten  Plattenkämme  in 
einander  geschoben  im  Gefäfs  aufgehängt  werden. 
Dadurch  wird  verhindert,  dafs  etwa  von  den 
Elektroden  abblätternde  Theile  einen  kurzen 
Schlufs  zwischen  den  Elektroden  hervorrufen; 
dieselben  fallen  vielmehr  in  den  unteren  freien 
Raum  c  des  Gefäfses  C  und  sind  dort  unschädlich. 


[No.  21691.  Magnet  -  Mikrophon.  H.  Kaltofen  in 
Coelln-Meifsen  a.  E.]  In  diesem  Mikrophone  wird 
die  magnetische  Anziehungskraft  benutzt,  um  die 
Innigkeit  in  der  Berührung  zweier  Kohlen- 
kontaktstücke zu  erhöhen.  Zu  diesem  Zweck 
ist  das  eine  Kontaktstück  c 
an  einem  in  dem  Gehäusc- 
ansatz  o  pendelnd  aufgehäng- 
ten Magnetstabe  /  befestigt, 
während  das  andere  Kon- 
taktstück; mittels  einer  Weich- 
eisenschraube  a,  welche  dem 
Ende  des  Magnetstabes  t 
gegenübersteht,  an  der  Mem- 
bran M  befestigt  ist.  Diese 
Schraube  a  dient  dem  Mag- 
netstabe  /  als  Armatur,  und 
auf  diese  Weise  haben  die 
beiden  Kontaktstücke  c  und  % 
stets  das  Bestreben,  sich 
innig  zu  berühren,  worin 
sie  noch  durch  die  Wirkung 
eines  auf  dem  Magnetstabe  verstellbaren  Reiter- 
gewichtes R  unterstützt  werden. 

Die  Membran  M  ist  durch  einen  Gummi- 
ring //  isolirt  und  wird  durch  drei  Klauen  k 
gegen  den  gufseisernen  Deckel  D  des  Ge- 
häuses G  geprefst.  An  dem  Gestelle  der  Induk- 
tionsrolle yist  eine  Metallschicne  B  angeschraubt, 
welche  mit  der  Fassung  des  Kontaktstückes  / 
und  also  mit  diesem  selbst  durch  eine  Feder  F 
in  leitender  Verbindung  steht.  Der  Strom  geht 
vom  Elemente  zunächst  nach  der  primären 
Wickelung  der  Induktionsrolle,  theilt  sich  dann 
dem  Gehäuse  mit  und  kehrt  durch  die  Theile  /, 
r,  i,  F  und  B  zum  anderen  Pole  des  Elementes 
zurück.  In  den  Stromkreis  der  sekundären 
Wickelung  der  Induktionsrolle  ist,  wie  üblich, 
das  Empfangstelephon  geschaltet. 


50 


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394 


Elektrotp.CHN.  Zeitschrift. 

Bücherschau.    Zeitschriftenschau.  September   


[No.  22341.  Neuerung  an  dem  unter  No.  15020  ge- 
schützten Telephon.   J.  H.  Königslieb  in  Hamburg.]  An 

Stelle  des  im  Haupt-Patent  No.  15020  (vgl.  1882, 
S.  86)  angewendeten  Schallkastens,  wird  hier 
unterhalb  der  Membran  m  nur  ein  Schallboden  A 


angebracht,  welcher  eine  zentrale  Oeffnung  zum 
Durchführen  der  Polschuhe  des  Magnetes  hat. 
Das  jetzt  aus  Metall  hergestellte  Gehäuse  B 
übernimmt  nun  die  Rolle  des  Resonanzkastens 
und  ist  mit  Schalllöchern  versehen.  Im  Uebrigen 
ist  die  Konstruktion  dieselbe  geblieben,  wie  die 
im  Haupt-Patente  beschriebene. 

C.  Biedermann. 


BUCHERSCHAU. 


W.  H.  Unland,  Da*  elektrische  Lieht  und  die  elektrische 
Beleuchtung.  2.  und  3.  Lieferung.  8".  Leipzig,  Veit 
&  Co.  ä  o,s=  M. 

Die  Fortschritte  der  Meteorologie,  No.  8,  1882.  8°. 
Köln,  Meyer.    2  M. 

Elektrotechnisches  Jahrbuch,  Mittheilungen  aus  dem 
Gebiete  der  angewandten  Elcktrizitatslehre ,  heraus- 
gegeben von  der  Elektrotechnischen  Gesellschaft  in 
Frankfurt  a.  M.    Halle  a.  S.    1883.    Wilhelm  Knapp. 

Silv.  Thompson,  Philipp  Reis,  inventor  of  the  tclephone. 
A  biographical  sketch,  with  documentary  testimony, 
tratislations  of  the  original  papers  of  the  invention  and 
contemporary  publications.  E.  &  F.  Spon.  16.  Charing 
Gross,  London. 

J.  Munro,  Electricity  and  its  uses  with  numerous  en- 
gravings.    London,  The  Rcligious  Tract  Society. 

Ch.  Mourlon,  Los  tclcphoncs  usuels,  transmetteurs  et 
reeepteurs.  Bell,  Edison,  Hughes,  Ader,  Blake,  Crosslcy, 
Gower.    8",  94  p.  avec  figurcs  et  planches.    2  fr. 

H.  de  Grafflgny,  L'eclairagc  clcctriquc  et  1  clectricite 
dans  la  vie  domestique.  Brochure  in  8°.  Paris,  Aug. 
Ohio.  1883. 

F.  Delarge,  Notes  sur  l'electricitc  dynamique.    8°,  78  p. 

et  t  pl.    Bruxellcs,  3  fr.  50  cts. 
Dr.  Henri  van  Heurck,  La  lumiere  electrique  appliquec 

aux  rccherchcs  du  microgniphe.    Brochure  in  8U.  — 

Anvers,  Max  Rucffi.  1883. 
T.  Rothen,  La  Telcphonie  en  Suisse  (Extrait  du  Journal 

tclegraphique ,   vol.  VII).      Berne    1883.      Ricder  & 

Simmcn. 

Martlebens  Elektrotechnische  Bibliothek. 

Bd.  12.  L.  KohlfUrst,  Die  elektrischen  Einrichtungen 
der  Eisenbahnen  und  das  Signalwcsen.  21  Bogen. 
130  Abbildungen.    3  M. 

Bd.  17.  Dr.  J.  Krämer,  Die  elektrische  Eisenbahn  be- 
tulich ihres  Baues  und  Betriebes.  18  Bogen.  105  Ab- 
bildungen, 2  Tafeln.    3  M. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


(Die  mit  einem  *  versehenen  Zeitschriften  befinden  sich  in  der 
Bibliothek  des  Elektrotechnischen  Vernas.; 

'Sitzungsberichte  der  kgl.  preuls.  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin.  1883. 

No.  25/26.  ür.  W.  Siemens,  Leber  die  Zulässigkeit  der 
Annahme  eines  elektrischen  Sonnen -Potentials  und 
dessen  Bedeutung  zur  Erklärung  terrestrischer  Phäno- 
mene. —  TörLER,  Ueber  einige  Eigenschaften  kreuz- 
weise verbundener  Magnetstitbe.  —  Oiikrheck,  l'eber 
die  magnetisirende  Wirkung  elektrischer  Schwingungen. 

Wledemanns  Annalen   der   Physik    und  Chemie. 

Leipzig,  1883.  20.  Bd. 
1.  Heft.  F.  Koulrausch,  Ueber  ein  Verfahren,  elek- 
trische Widerstände  unabhängig  von  Zuleitungswidcr- 
ständen  zu  vergleichen.  —  Derselbe,  Ueber  einige  Be- 
stimmungsweisen  des  absoluten  Widerstandes  einer 
Kette,  welche  einen  Erdinduktor  und  ein  Galvanometer 
enthalt.  A.  Winkki.MANN,  Ucbcr  die  durch  die 
Polarisation  bewirkte  Phasenänderung  von  Wechsel- 
stromen. —  W.  Siemens,  Ueber  die  Zulässigkeit  der 
Annahme  eines  elektrischen  Sonncnpotentials  und  dessen 
Bedeutung  zur  Erklärung  terrestrischer  Phänomene. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    7.  Bd. 

7.  Stück.  Schneebeij,  Bestimmung  der  absoluten  Kapa- 
zität einiger  Kondensatoren  in  elektromagnetischem 
Mafsc.  —  F.  Koläcck,  Theorie  des  Octtingen'schen  Ver- 
suches. —  E.  R.  Ferrini,  Neue  Anordnung  des  Quo- 
tientengalvanometers. —  S.  Bidweu.,  Eine  Methode 
zur  Messung  elektrischer  Widerstände  mit  konstantein 
Strome.  —  E.  Frankxand,  Ueber  die  Chemie  der 
Akkumulatoren.  —  H.  Hertz,  Dynamometrische  Vor- 
richtung von  geringem  Widerstand  und  verschwinden- 
der Selbstinduktion.  —  E.  Bkltrami,  Ueber  die  Theorie 
der  magnetischen  Schichten.  —  J.  Moutier,  Theorie 
der  elektrodynamischen  Induktion.  —  E.  Str acci ATt, 
Ucbcr  die  Verzögerung  der  Entmagnctisirung  des  Eisens 
durch  die  in  seiner  Masse  erzeugten  Induktiotisstromc. 
—  A.  Seyuler,  Bemerkungen  zu  Maxwell'*  mathemati- 
scher Behandlung  der  Faraday'schen  Theorie  der  elek- 
trischen Induktion. 

8.  Stück.  E.  E.  Rt. avier.  Elektrostatische  Kapazität  und 
Widerstand  des  Raumes  zwischen  zwei  parallelen  Kreis- 

1  zylindern.  —  A.  Lidoff  und  W.  Tichomiroff,  Ein- 
wirkung des  Stromes  auf  chlorsaure  Salze.  —  M.  Bel- 
I.ati,  Ucbcr  ein  neues  sehr  einfaches  Elekrrodynamo- 
metcr  für  sehr  schwache  alternirende  Strome.  — 
A.  Ruin,  Ueber  das  Hall'sche  Phänomen  in  Flüssig- 
keilen. 

*DingIers  Polytechn.  Journal.  Stuttgart  1883.  249.  Bd. 

Heft  4.  Alex  Siemens  und  E.  Hopkinson:  Die  elektrische 
Eisenbahn  von  Portrush  und  Versuche  mit  einem  elek- 
trischen Aufzug.  —  Kleinere  Mittheilungen  :  A.  Gcrard's 
Wechsclstrommaschinc.  Elektrische  Beleuchtung  der 
Union  Society  in  Oxford. 

Heft  5.  S.  P.  Thompson's  Telephon.  —  C.  Woodbury's 
tragbarer  elektrischer  Untersuchungsapparat  für  Be- 
leuchtungsanlagen. —  E.  Zetzsch»:,  Gegensprecher  für 
Ruhestrom  mit  Zwischenamt  zum  Gegcnsprcchcn  zwi- 
schen verschiedenen  Aemtcrn.  —  Kleinere  Mitthci- 
lungen:  F.  Sasserath  s  Mikrophon. 

Heft  6.  F.  van  Ryssclberghc's  Anordnungen  zum  gleich- 
zeitigen Telephoniren  und  TelegTapliiren  auf  derselben 
Leitung  und  Beseitigung  der  lnduction  in  Telephon- 
leitungen.  —  G.  Grindcl's  Sicherheitsschmclrpfropfco 
für  elektrische  I^eitungen.  —  Kleinere  Mittheilungen  : 
H.  Maxim  s  Elektrometer. 

Heft  7.  Neuerungen  an  elektrischen  Bogenlampen;  von 
Abdank,  G.  Hawkes.  Crompton,  C.  Haskins,  G.  Forbes, 
L.  Somzce,  De  Mcritcns,  Mignon  und  Rouart,  Gebr. 


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ElRKTKOTKOIN.  ZEITSCHRIFT. 
 SEPTEMBER  .883. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU . 


395 


Naglo,  H.  Sedlaczek  und  F.  Wilkulill,  Tb.  Connolly, 
C.  Zipernowsky  I..  Schwerd  und  L.  Scharnwebcr,  l.umley, 
Gebr.  Siemen»,  Th.  Edison,  E.  Bürgin,  C.  P  Jtlrgensen, 
Mackenzie,  J.  Lea,  S.  Walker  und  F.Olliver,  ü.  Pritchard, 
\V.  Parker,  Wcston.  Sogenannte  Glühlampen  in  freier 
Luft:  Solignac,  K.  Hedges,  F.Tomma«,  R.  Rcynier. 

—  Kleinere  Milthcilungen:  II.  Kaltofen's  Magnet- 
Mikrophon. 

Heft  8.  F.  Rodary's  Blockapparat  für  Eisenbahnen.  — 
Kleinere  Mittbeilungcn:  S.  Schlickert  *  Befestigung  der 
Leitungen  elektrischer  Eisenbahnen.  J.  Gordon's  und 
J.  Gray's  Inductionsmascliine.  —  T.  Ton-cy's  Telephon. 

Heft  9.    L.  Mors"  Schienenkontakt  für  EUenbahn*ignalc. 

—  Blackburn'-,  tragbarer  elektrischer  Mefsapuarat.  — 
M.  v.  Pettenkofer,  Ueber  den  Einftufs  der  Beleuchtung 
auf  die  Luft  in  Theatern. 

Heusingers  Organ  für  die  Fortschritte  des  Eisen- 
wesens.   Wiesbaden  1883.    20.  Bd. 

5.  Heft.  Th.  Schwartze,  Telephon,  Mikrophon  und 
Radiophon  mit  besonderer  Rücksicht  auf  die  Anwen- 
dung in  der  Praxis. 

•Journal  für  Gasbeleuchtung  u.  s.  w.    26.  Jahrg. 

No.  15.  Bericht  über  die  Elektrizität*  -  Ausstellung  in 
München.  —  Dr.  H.  KrCss.  Vergleichende  Versuche 
mit  Normalkerzen.  A.  Marchs,  Ueber  die  Organisation 
de*  elektrotechnischen  Laboratorium*  in  Paris.  - —  Ver- 
suche mit  elektrischer  GlUhlichtbeleuchtung  in  Berlin. 

No.  16.  Dr.  H.  KkCss,  Vergleichende  Versuche  mit 
Normalkerzen. 

*  Centraiblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  3.  Jahrg. 

No.  31.  Elektrische  Beleuchtung  in  London.  —  Elek- 
trische Beleuchtung  der  Isaaks  Kirche  in  St.  Petersburg. 

•Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 

No.  63  und  65.  Elektrische  Signalklappen  für  Ge- 
fängnisse. 

No.  67.  Elektrische  Beleuchtung  de«  Stadt -Theaters  in 
Karlsbad. 

No.  69.  Normen  der  Feuerversicherung«  •  Gesellschaften 
betreffs  der  elektrischen  Beleuchtung. 

Bayerisches  Industrie-  und  Gewerbeblatt.  München 
1883.    15.  Jahrg. 

3.  Heft.  Elektromagnetischer  Absteller  an  Vorbereitungs- 
maschinen für  Spinnereien  von  jederlei  Spinnfaser,  als 
Wolle,  Baumwolle.  Seide.  —  Kommission  für  elektro- 
technische Versuche. 

•Centralblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5.  Bd. 

No.  ai.  Ü«k.  Ew.  Meyer,  Leber  die  Farbe  des  elektri- 
schen Lichtes.  —  Galvanometer  für  Wechselströme 
von  M.  Rurstyn.  —  Elektrische  Kerze  von  Morin.  — 
Die  Glühlichtlampe  von  Woodhouse  and  Rawson. 
Die  Hammond  Electric  Light  and  Power  Supply  Com- 
pany. 

No.  2i.  Dcprez's  Dynamomaschine.  — •  Die  elektrische 
Beleuchtung  des  Buda-Pcstcr  Nationaltheatcrs.  ■ —  W. 
A-  NlWOl.PT,  Eine  einfache  Methode  zur  Aufsuchung 
von  I«olation«fehlern  an  subterranen  .Stadtleitungen.  — 
Kleinere  Mittheilungen:  Elektrische  Ausstellung  in  Wien. 
Dekorationen  für  elektrische  Beleuchtung. 

No.  23.  G.  LKirttis,  Leber  regenerirbare  galvanische 
Elemente.  —  F.  Koin.RArscn,  Ueber  einige  Bestimmungs- 
weisen des  absoluten  Widerstande«  einer  Kette,  welche 
einen  Erdinductor  und  ein  Galvanometer  enthält.  — 
Die  elektrischen  Mefsinstrumente  (Mercadier's  Elektro- 
meter).   Tragbare  Batterie  für  mcdicinischc  Zwecke. 

—  M.  Qi'ET,  Ueber  den  Zusammenhang  der  Induction 
mit  den  elektrodynamischen  Wirkungen  und  Uber  ein 
allgemeines  Gesetz  für  die  Induction.  —  Kleinere  Mit- 
theilungen:  Elektrische  Beleuchtung  in  New -York. 

Repertorium  der  Physik  von  Exner.  München  1S83. 
19.  Bd. 

7.  Heft.    E.  v.  Flkisuil,  Das  Rheonom. 

'Allgemeines  Journal  für  Uhrmacherkunst.  Leipzig 

1S83.    8.  Jahrg. 
No.  31.    Praktische  Erfahrungen  in  der  Galvanoplastik. 
No.  34.    Patentamtlichc  Entscheidung  der  Priorität  von 
Erfindern  der  Telephon  -Transmitted 


'Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 

Wien  1883.    87.  Bd. 
Heft  2  und  3.    Mach,  Versuche  und  Bemerkungen  Uber 
das  Blitzableitersystem  des  Herrn  Meisen«.  —  Pfaund- 
ler, Leber  die  Mantclringmaschinc  von  Kravogl  und 
deren  Verhältnif*  zur  Maschine  von  Pacinotti-Gramme 
;      nebst  Vorschlägen  zur  Konstruktion  verbesserter  dynamo- 

elektrischer  Maschinen. 
.  'Zeitschrift  des  Elektrotechnischen  Vereins  in  Wien. 
1.  Jahrg.  1883. 

'  Heft  I  und  2  (Juli).     Dr.  von  Urhanitzkv,  Entstehung 
und  bisherige  Entwickelung  des  Vereines.  —  J.  Stefan. 
Ueber  elektrische  Kraftübertragung,  insbesondere  Uber 
l      Dcprcz's  Versuche.  —  A.  von  Waltenhofen,  Beiträge 
I      zur  Geschichte  der  neueren  dynamoelektrischen  Ma- 
schinen. —  Dr.  J.  Pl'U'J,  Ueber  elektrische  Entladungen 
j      in  den  Glühlampen  bei  Anwendung  hochgespannter 
!      Strome.   —   Elektrische   Lampe  (Patent  Hauck).  — 
H.  Discher.  Elementare  Theorie  der  Schwcndlcr'schen 
Gegensprechmethodc.  —  Installationen:  Elektrische  Be- 
leuchtung des  National -Theaters  in  Pest.  —  Auer. 
ReIMScH,  Installationsdisposition  fUr  das  pathologische 
Institut  in  Wien.  —  Die  elektrische  Ausstellung  in 
Wien. 

'Internationale  Zeitschrift  für  die  Elektrische  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Wien  1883. 

No.  5.  Der  Volta-Preis.  —  Aus  der  Rotunde.  E.  HlNKE- 
Fi.'.ss,  Architektur,  Aesthetik  und  Elektrizität.  —  O. 
Volkmer.  Die  Verwerthung  der  chemischen  Wirkung 
des  galvanischen  Stromes  in  den  graphischen  Künsten. 

—  Elektrische  Bogenlampe  von  J  Lea.  —  Dr.  E. 
Lechner,  Noch  einmal  zur  elektrotechnischen  Photo- 
metrie. —  Notizen:  Zur  Frage  der  KraftUbcrtragnng 

I      auf  weite  Entfernung. 

1  No.  6.    Die  Eröffnung  der  elektrischen  Ausstellung  in 
i      Wien.  —  Dr.  S.  Douhrava,  Vorläufige  Skirzirung  der 
■      Lichtinstallationcn  in  der  Rotunde.  —  Fr.  Gaitinc.er, 
Optisch,  akustisch,  elektrisch?  —  F.  Uitenhorn,  L  eber 
die  Messung  und  Beurthcilung  von  Glühlampen.  — 
Notizen:   Telephon  in  Frankreich.  Warnungsapparat 
für  schlagende  Wetter,  von  J.  Kitsee,  Cincinnalti. 
No.  7.    Charles  Wheatstone.   —   Populäre   Vorträge  in 
der  Ausstellung.  —  Die  Ausstellungs-Gegenstände  von 
Dr.  A.  v.  Waltenhofen.  —  Automatische  »Signalgeber« 
mit  Controle,  von  L.  Kohlfürst.  —  A.  Oherkeck.  Tele- 
phon  und  Mikrophon   in  akustischer  Beziehung.  — 
'      Gravier,  Note  sur  le  transport  de  l'cncrgie  electrique. 

—  Fr.  GATTtNOKR ,  Optisch ,  akustisch,  elektrisch  ?  — 
Sccundär-  Generator  (System  Gaulard  &  Gibbs).  - 
Notizen:  Besuch  der  Ausstellung. 

No.  8.  Luigi  Galvani.  -  Die  Abend -Ausstellungen.  — 
J.  Kramkr,  Eisenbahn -Telegraphie  und  Eisenbahn- 
Signalwescn.  —  Oherhf.ck,  Telephon  und  Mikrophon 
in  akustischer  Beziehung.  --  C.  IIerino,  Distinction 
berween  the  terms  »Work«  and  »Power«.  —  E.  Wkston, 
Armatur-  und  Kommutatorverbindung  bei  dynamo- 
elektrischen Maschinen.  —  J.  J.  Wood,  Armatur  für 
1  elektrische  Generatoren.  —  Fk.  van  Ryssei.kerc.hf., 
System,  um  auf  einem  und  demselben  Drahte  telc- 
graphiren  und  mittel«  Telephoncs  fernsprechen  zu 
können.  —  Hasel  wander,  Ueber  den  Kommutator 
,  der  neueren  Gleichstrommaschincn.  —  Zacharias, 
Die  elektrische  Grubenbahn  der  Hohenzoltcrn -Grube 
bei  Reuthen,  O.-S. 

Der  Elektrotechniker,  W:ien  1883.    2.  Bd. 

No.  7.  Dr.  Binder.  Berliner'*  Mikrophon  als  Versuchs- 
apparat.  -  -  Die  Elektrolyse  in  der  Medizin.  —  Hdches, 
Ursache  des  Magnetismus  in  Eisen,  Stahl  und  anderen 
magnetischen   Metallen.      -   Elektrotechnische  Briefe. 

—  •  Die  internationale  elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

—  Fortschritte  der  elektrischen  Beleuchtung.  -  -  Elek- 
trotechnische Fabrikation  in  Berlin. 

'  No.  8.    Zur  Eröffnung.  —  E.  Hartmans,  Leber  ein 
I      neues  Universalgalvanometer.  ---  Dr.  F.  Binder,  L>ic 
Elektrochemie  und  ihre  Anwendungen.  —  Dr.  med. 
1       A.  IlENNin,    Das   elektrische   Bad.    —  Prof.  HiroHRS. 

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396 


Zeitschriftenschau. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

SEPTEMBER  «88>.  _ 


Ursache  de*  Magnetismus  im  Eisen,  Stahl  und  in  an- 
deren magnetischen  Metallen.  —  M.  Kahi.knburo, 
Gesichtspunkte  für  eine  Thcaterbclcuchtung  und  die 
Verwendung  der  Elektrizität  im  Theater.  —  Elektro- 
technische Briefe.  —  Die  internationale  elektrische 
Ausstellung  in  Wien  1883.  —  Fortschritte  der  elektri- 
schen Beleuchtung  (Kosten  derselben  im  Vergleich 
mit  Gasbeleuchtung).  —  Fortschritte  der  Telephonie 
(Dieselben  in  den  vereinigten  Staaten). 
•Oesterreichische  Eisenbahn  -  Zeltung.  Wien  1883. 
6.  Jahrg. 

No.  32.     Die  internationale  elektrische   Ausstellung  in 
Wien  1883.  —  Elektrische  Stadtbahn  in  Klausenburg. 
No.  33  und  34.    Ausstellung  für  Elektrizität  in  Wien. 

*  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13.  Jahrg. 

No.  32.  Internationale  elektrische  Ausstellung.  —  Elek- 
trischer Apparat  rur  Verhütung  des  Einfrierens  von 
Wasserleitungen. 

No.  33.  Internationale  elektrische  Ausstellung.  —  Die 
Oper  durch's  Telephon.  —  Tissandier's  elektrische 
Steuerung  für  Luftballons. 

No.  34.  E.  Koni«,  Telegraphische  Signale  auf  See- 
schiffen. —  Eröffnung  der  elektrischen  Ausstellung  in 
Wien.  —  Der  sechsfache  Multiplcxnppar.it  von  Baudot. 

—  Automatischer  Druckapparat  von  F.  Meyer. 

No.  36.   Internationale  elektrische  Ausstellung  Wien  1883. 

•Journal  telegraphique.    Berne  1883.   7.  Bd. 

No.  8-  Rothkn,  La  telephonie  en  Suisse.  —  L'cxposition 
internationale  d  electricite  de  Vienne.  —  La  grevc  des 
telegraphistes  cn  Amerique.  —  Necrologie:  M.  Budde, 
Directeur  au  departement  des  postes  et  tclcgraphes  de 
l'empirc  allcmand. 

•  Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zürich  1883.    2.  Bd. 
No.  6.    Kombination  von  Gas  und  elektrischem  Lichte. 

—  Schirmkugcl  fttr  elektrisches  Licht  aus  Glasfäden. 
Proceedings  of  the  London  Royal  sodety.  London 

1883.    35.  Bd. 
No.  225.    H.  Lamb,  On  electrical  motions  in  a  sphcrical 
conduetor.  —  D.  E.  Hughes,  Theory  of  magnetism 
based  upon  new  experimcntal  researches. 
Proceedings  of  the  Edinburgh  Royal  society.  Edin- 
burgh 1883. 

No.  112.  A.  Macfarlane  and  D.  Rintoiti.,  The  effect 
of  moisturc  on  the  clectric  discharge.  —  A.  Campbell, 
On  the  change  in  the  Pelticr  effect  duc  to  varying 
temperaturcs. 

•Journal  of  the  Society  of  Telegraph  Englneers  and 
of  Electricians.    London  1883.    12.  Bd. 

No.  48.  Dr.  Sh.  Bidwell.  On  microphonic  contacts.  — 
J.  Probert  and  A.  W.  Soward,  Note  on  the  inlluence 
of  surfacc-condcnscd  gas  upon  the  action  of  the  micTo- 
phonc.  —  Prof.  A.  JamikSon,  Prof.  Blyth's  solcnoid 
galvanometcr  or  Ampere-meter.  —  Prof.  Hughes,  On 
the  physical  action  of  the  microphonc.  —  W.  Moon, 
On  a  static  induetion  telephonc.  —  Rulcs  and  regu- 
lations  recommended  for  the  prevention  of  firc  risks 
from  clectric  lighting.  —  E.  O.  Walker.  Observations 
on  earth  currents.  —  Letter  from  M.  Joubcrt  to  a 
membre  of  the  fire  risks  committee.  —  Letter  from 
Mr.  Crompton  in  reply  to  inquiry  regarding  the  danger 
of  using  high  electro-motive  forec.  —  Abstracts: 
E.  Böttcher,  Automatic  commutator  for  secondary 
batteries.  K.  Dorn,  Reduction  of  the  Siemens  unit 
to  absolute  measurc. 

No.  49.  J.  A.  A.  Macdonald,  On  the  clectric  holophote 
coursc  indicator,  for  the  prevention  of  collisions  at  sea. 

—  W.  E.  Avrton  and  J.  Pkrry,  Elcctro- motors  and 
their  government.  —  Prof.  Hughes,  The  cause  of 
evident  magnetism  in  iron,  steel  and  other  magnetic 
mct.ils.  —  T.  Isiiie,  Notes  of  observations  of  some 
carth  currents  approaching  an  clectric  storm ,  which 
prcvailcd  from  the  17.  to  the  22.  November.  —  A.  Eden, 
Battery  polarisation.  —  Abstracts:  A.  L.  Kimball, 
Notes  on  the  determination  of  the  Ohm  in  absolute 
measure.    M.  BriUouin,  Methods  for  the  determination 


of  the  Ohm.  A.  Poticr,  The  efficiency  of  a  system 
of  two  dynamo  machines.  G.  Poloni ,  Permanent 
magnetism  of  steel  at  varying  temperaturcs. 

•The  Phllosophlcal  Magazine.  London  1883.   16.  Bd. 

No.  98.  Dr.  F.  Oha«  h  ,  Improved  oonstruetion  of  the 
movable-coil  galvanometer  for  detennining  current- 
strength  and  clcctromotive  force  in  absolute  measurc. 

—  A.  Tribk,  The  influence  of  current ,  temperature 
and  Mrcngth  of  electrolyte  on  the  area  of  electrificntion. 

—  Prof.  W.  C.  Röntgen,  On  the  change  in  the  double 
refraction  of  quartz,  produced  by  electrical  force.  — 
L.  Wkiüht,  Mica  rilms  and  prisms  for  polariring  pur- 
poses.  —  Ayrton  and  Pkrry,  Note  on  the  measure- 
ment  of  the  clectric  resistance  of  liquids.  —  &.  Grav, 
On  the  determination  in  absolute  units  of  the  inten- 
sities  of  powerful  magnetic  fields.  —  Miscellaneou* 
articles:  On  effect  of  retentiveness  in  the  magnett- 
sation  of  iron  and  steel,  J.  A.  Ewing.  On  dry  charging- 
pilcs,  J.  Elster  and  H.  Geitel. 

•The  Telegraphic  Journal  and  Electrical  Review. 
London  1883.    13.  Bd. 

No.  295.  Submarine  cables.  —  M.  de  Brettes.  Auto- 
matic printing  of  telephonie  dispatches  or  those  trans- 
mitted by  light.  —  Kegistering  apparatus  for  earth 
currents.  —  J.  B.  MuRDorK,  Induced  currents  in  a 
magnetic  field.  —  Electric  light.  —  The  lamp  soleit. 

—  Electric  lighting  at  the  Chicago  exhibition.  — 

E.  W.  Bkckingsaj.e,  Electric  lighting  and  power  Con- 
ducton (Tables  showing  cnergy  absorVd  in  Watts 
and  Horse- power  by  1000  feet  of  copper  conduetor 
of  different  diameters  when  transmitting  elecuic.il  cur- 
rents from  20  bis  500  Amperes).  —  M.  Qu  et,  On  the 
application  of  Amperc's  method  to  the  establishment 
of  the  elementary  law  of  induetion  by  displacement. 

—  Notes!  Electric  lighting.    Lightning  photographs. 
No.  296.    The  strike  of  tclcgraph  Operators  in  America.  • 

—  J.  B.  Murdock.  Induced  currents  in  a  magnetic 
field.   —  The   measurernent   of  low  resistances.  — 

F.  de  Lalandk  et  G.  Chaperon.  A  new  oxyde  of 
copper  battery.  —  A  rheostat  bridge.  —  W.  F.  Avrton 
and  J.  Pen-y.  Note  on  the  measurernent  of  the  clectric 
resistance  of  liquids.  —  New  atlantic  cables.  —  The 
telcphone  Situation  in  America.  — •  Electric  lighting 
notes.  —  Telephoning  through  submarine  cables.  — 
The  distrihution  of  elcctricity. 

No.  297.  Electric  lighting  and  the  Newingtnn  vesrry.  — 
Dt'CRETKT,  Upon  a  universal  dead-beat  galvanometcr 
for  the  rapid  measurernent  of  strong  currents  or  high 
tension.  —  T.  J.  Handkokd.  Technical  education.  — 
S.  Douhrava,  Rcmarks  on  the  construrtion  of  indue- 
tion machines.  —  The  telephonc  Situation  in  America. 

—  A  new  parallel  rulcr.  —  Electrical  traction.  — 
Notes:  Electric  lighting.    Death  of  Mr.  Floyd. 

No.  298.  The  electric  lighting  bills  of  1883.  —  The 
strike  of  tclegraph  Operators  in  America.  —  Electricity 
for  mines.  —  A  new  soldering  for  tclegraph  purpose«. 
C.  W.  Siemens,  The  electrical  Iransmission  and  storagc 
of  power.  —  The  international   fishciies  exhibition. 

—  Lalandc  and  Chaperon's  oxyde  of  copper  battery. 
— -  The  american  patent  office  exaininers  decision  on 
the  telephone  inventors.  —  Underground  wires.  — 
Notes:  Electric  lighting.  The  new  Indo- Australian 
cable. 

,  No.  299.  Electric  lighting  provision.il  Orders  bill.  • — 
W.  E.  Avrton  and  J.  Pkrry,  Elecrro  motor»  and  their 
government.  —  A  new  magneto-clectric  call.  —  An 
elcctricity  job.  —  Welford's  high  speed  engine.  ■ — 
The  Cabella  armarurc.  —  The  Nathonil  lamp.  — - 
Dr.  C.  W.  Siemens,  The  electrical  transmission  and 
storage  of  power.  —  Electric  lighting  at  Ascot.  ■ — 
Notes:  Electric  lighting.  Telephonie  communicatior» 
in  Bradford.    The  United  Telephone  Company. 

•The  Electrician.    Lc  indon  1882.    1 1.  Bd. 

No.  13.  Electric  light  in  Edinburgh  thearre  royal.  — 
Electric  tramway  at  Brighton.  —  Electric  tramears.  • — 
The  electric  lighting  at  the  Strand.  —  Underground 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

SEPTEMBER  1883 


Zeitschriftenschau. 


397 


wirc«.  —  Ol.  Heavisirk,  CurTent  energy  (VI).  -  - 
Report  on  the  Kdison  -  llopkinson  dynamo.  —  The 
lisherie«  exhibition  (II).  -  The  postmaster-gencrals 
report.  —  Correspondence :  Electricity,  »hat  is  it? 
The  Vienna  exhibition.  —  Practical  telcphony.  — 
\V.  E.  Ayutos  and  J.  Pkrry.  Klcctro  motors  and  their 
government. 

No.  14.  The  aesthetics  of  Illumination.  —  Electric 
lighting  at  the  Welsh  Eisteddfod.  Grand  theatre, 
Islington.  --  Electric  lighting  in  New  Zealand.  -  -  J.  T. 
Si'RAUitK,  l'otential,  eurrent  and  resistance  (III).  — 
Electricity  and  phystology.  —  I'raclical  telcphony.  — 
Improvements  in  submarine  eable  manufaclure.  — 
A  soldermg  iron  for  telcgrnph  purposes.  —  Trouves 
rheostat.  —  \V.  E.  Ayrton  and  J.  PkkrY,  Elcctro- 
motors  and  their  government.  —  J.J.  Fahie,  A  history 
of  electnc  telegraphy  to  the  year  1837. 

No.  15.  Lightning  descending  a  coal  minc.  —  Tcle- 
graphs  in  Europe.  —  The  telephone  at  Balmoral.  — 
Electricity  in  Campos  (Bracil).  —  Effect  of  lightning 
on  trec».  —  Klectric  lighting  on  the  »Malaharc*.  — 
Bourscul's  Claims  to  the  invention  of  the  telephone. 

—  The  Board  of  Trade  and  electric  liecnses.  — 
Ol.  IIkaviside,  Current  energy.  —  On  the  theory  of 
electro-magnetic  machines.  —  J.  J.  Fahie,  A  history 
of  the  electric  telegraphy  to  the  year  1S37.  — 
Guarding  against  monopolies.  —  The  electric  railway 
of  the  Chicago  exhibition.  —  W.  E.  AVK  TON  and 
J.  Pkrry,  Klcctro. motors  and  their  government 

No.  16.  The  kinematics  of  dynamo-machines.  —  Steam- 
ship  lightning.  —  Underground  wircs  in  Philadelphia. 

—  l.aunch  of  a  government  cablc  steamer.  —  A  pri- 
vate telephone  lme.  —  Theory  of  magneto-  and  dynamo- 
inachincs  (XXIII).  —  The  new  patent  law.  —  A  new 
magneto  call  bell.  —  The  electric  railway  of  Brightnn 

—  A.  Gray,  On  the  determination  in  absolute  units 
of  the  ititensitics  of  powerful  magnetie  fields.  —  Ap- 
paratus  for  registcring  automatically  the  strength  of 
earth  current».  -  Science  and  national  progresses.  — 
Death  of  M.  Budde.  —  CorTespondenre:  Transmission 
of  power  by  electricity;  practical  rcsults  of  Mr.  Deprci's 
experiments.  —  W.  E.  Ayrton  and  J.  Perry,  Elcctro- 
motors  and  their  government.  —  Practical  telephony. 

—  J.  J.  Fahie,  A  history  of  electric  telegraphy  to  the 
year  1837. 

•Engineering.   London  1883.    35.  Bd. 
No.  918.    Obach's  galvanometers.   —  Electric  lighting 
notes.  —  Abstracts  of  publisUed  speeifications :  1882. 

—  4738.  Meter  of  recording  quantity  of  electricity; 
A.  E.  Portk,  J.  Lesware  and  J.  Chanclli.ok,  Dublin. 

—  5610.  Block  signalling  and  locking  apparatus  on 
railway  s;  F.  Swiet.  West  Drayton  and  A.  J.  M.  Reade, 
Slough,  Bucks.  —  562s-  Telcphonic  apparatus  etc.; 
J.  B.  Si-knce,  London  and  J.  E.  Ciiaster,  Southport.  — 
5742.  Electric  and  magnetie  apparatus  for  tclephonic 
purposes  etc.;  S.  P.  Thompson  ,  Bristol  and  J.  I).  Hus- 
hands,  London.  —  5744.  Apparatus  for  automatically 
regulating  electric  currents;  J.  T.  King,  Liverpool  (J. 
R.  Finney,  Pittsburgh,  Penn.,  U.  S.  A.).  —  5746.  Pro- 
cessen and  apparatus  for  obtaining  useful  produets  in 
the  tratement  of  galvaniicrs'  flux  etc.;  H.  KenyoN. 
Altrincham.  —  5747-  Apparatus  for  gencrating  and 
utilising  electric  energy;  A.  J.  Boitlt,  London  (B. 
Faquant,  Springficld,  Mass.  U.  S.  A.).  —  5757.  Manu- 
facture  and  preservation  of  insulated  electric  Conduc- 
ton etc.;  C.  T.  Trlman.  London.  —  5767.  Accumu- 
lators  or  secondary  battcries;  W.  A.  Barlow,  London 
(L.  Encause  and  Canesic,  Paris).  —  5783.  Magneto- 
and  dynamo-elcctric  machines;  W.  A.  Baki.ow,  London 
(W.  E.  Fein,  Stuttgart).  —  5796.  Electric  lamps;  W. 
R.Lake,  London  (R.  II.  Mather.  Windsor,  Con.  U.  S.  A.). 

—  5797.  Primary  voltaic  battcries;  T.J.Jones,  London. 

—  5814-  Apparatus  for  tgniting  gas  by  electricity; 
J.  A.  Körber.  London.  —  5833.  Incandescent  electric 
lainps;  J.  Wavish,  and  J.  Warner,  London.  —  5861. 
Guo-electric  lamps;  P.  M.  Justice,  London  (J.  H. 


Loder,  Brüssels).  —  5866.  Electric  commutatort;  J. 
Gordon,  Dundcc.  —  5926.  Applying  electric  currents 
to  organic  bodies  etc.;  II.  Hang,  Dortmund,  und  A. 
Wienand,  Pforzheim. 

No.  919.  Joels  method  of  laying  electric  conduetors.  — 
Electric  lighting  note*.  —  Abstracts  of  published  spe- 
cifications :  1882.  --  5769.  Electro-magnets  and  clectro- 
dynamic  machines;  E.  G.  Brkwer,  London  (A.  LBonne- 
fil«,  Paris).  —  5870.  Increasing  the  efficiency  of  tele- 
phones:  W.  R.  Lake,  London  (A.  E.  Dolbear,  Somer- 
ville,  Mass.  U.  S.  A.).  —  5887.  Voltaic  battcries; 
L.  Hartmann,  London.  —  5899.  Apparatus  for  lighting, 
heating  «nd  communicating  by  electricity  etc.;  P.  R. 
Allen,  London.  —  5918.  Dynamo  electric  machines  ; 
II.  II.  I.AKK,  London  (B.  II.  Mather,  Windsor  Conn. 
U.  S.  A.).  —  5961.  Dynamo-  or  magneto-clectric  ma- 
chines; G.  L.  Anders,  London  and  J.  B.  Henck, 
Boston,  Mass.  L'.  S.  A.  —  5977-  Galvanic  battcries; 
J.  Rai  ikkk,  London.  —  6019.  Dynamo-clectric  machines; 
W.  S.  Harry,  London. 

No.  920.    The  electric  light  in  the  Magarins  du  Louvres. 

—  Abstracts  of  published  speeifications:  1882.  — 
6002.  Apparatus  for  gencrating  and  distributing  electric 
currents  for  lighting  interiors;  A.  M.  Clark,  London 
(G.  Trouve,  Paris).  —  6003.  Klcctrical  conduetors, 
couplings,  Switches  and  terminal  connections;  S.  H. 
Emmens,  London.  ■ —  6004.  Attaching  electric  lamps 
to  Attings  or  supports;  S.  II.  Emmens  and  R.  J.  Barnes, 
London.  —  6020.  Tclephonic  apparatus;  G.  L.  Anders 
and  J.  B.  MkncK,  London.  —  6023.  Telephonic  appa- 
ratus; W.  R.  Lake,  London  (G.  M.  Torrence,  Phila- 
delphia). —  6075.  Incandescent  electric  lamps;  L.  A. 
GKivrit,  London  (A.  Bernstein,  Boston,  Mass..  U.  S.  A.). 

—  6083.  Electro  motors;  L.  Mil.ne  and  L.  B.Miller, 
London. 

Nature.    London  1883.    II.  Jahrgang.   28.  Bd. 
No.  716.    W.  Thomson,  The  siie  of  atoms  (with  dia- 
grams). 

No.  719.  G.  FORRRS,  Different  sources  of  illumination. 
No.  720.    Hospitalier's  formulaire  prntique  de  l'clectricien. 

—  A.  E.  SnifLEY,  Regnard's  incandescent  lamp.  — 
Warrkn  de  LA  RlJK  and  II.  W.  Ml'iler,  Kxperimental 
Rcscarchcs  on  the  electric  discharge  with  the  Chloride 
of  silver  battery  (with  diagrams). 

No.  721.  Vienna  international  electrical  exhibition.  — 
The  Edison-Hopkinson  Dynamo-clectric  machinc. 

Chemical  News.    London  1883.    47.  Bd. 

No.  1230.  Oisach,  Improved  construetion  of  the  mo- 
vablc  coil  galvanomcter  for  determining  currents  and 
in  absolute  mcasure.  —  Ayrton  and  Pkrry,  Electric 
resistance  of  water. 

No.  1241.    Guthrie,  Permancncy  of  magnelism. 

Comptea  rendus.    Paris  1883.   97.  Bd. 

No.  3.  J.  Gauderay,  Description  succinete  d'un  compteur 
d'electricite.  —  Le  code  de  telegraphie  de  Bolton.  — 
L.  Tiievfnin,  Sur  un  nouveau  theoreme  d^lcctricite 
dynamique.  —  Kroi'chk«  >LL,  Sur  les  courants  d'cmcr- 
sion  et  de  mouvement  d  un  metal  dans  un  liquide  et 
les  courants  d'cmersion.  —  F.  de  Lalande  et  G.  Cha- 
teron,  Nouvelle  pile  ä  oxyde  de  cuivre. 

No.  4.  Ducretet,  -Sur  un  galvanomerre  universcl  sans 
oscillation ,  pour  la  mesuro  rapide  des  courants  de 
grandc  inlcnsitc  ou  de  haute  tension. 

No.  5.  J.  Gai  Dkray,  Unc  nouvelle  description,  aecom- 
pagnte  de  planches,  de  son  compteur  d'electricite.  — 
C.  Cauanei.i.as  ,  Dcterminer  la  resistance  interieure 
inerte  d  un  Systeme  clectriquc  quclconque,  malgrc  les 
action»  perturbatrices  de  ses  forces  elcctromotrices  in- 
tcrieures  inconnues  comme  nombre,  sieges  et  grandeurs. 

No.  6.  <Ji'ET.  Sur  l'application  de  la  methode  d'Ampcre 
ä  la  recherche  de  la  loi  elemcntaire  de  l'induction 
elcclrique  par  Variation  d*inten«ite.  —  L.  Tiievenin, 
Sur  la  mesure  des  differences  de  potentiel,  au  moyen 
du  galvanometre. 

No.  7.  P.  le  Cordier,  Comparaison  des  hypotheses  des 
fluides  magnetiques  et  des  courants  raoleculaires. 


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39« 


Zkitschriftenschau. 


Elektrotf.chn.  ZF.mrHRirr. 

SF.PTEMBER  1883. 


No.  8.  Unc  rcimprcssion  de  la  theorie  mathematique 
des  phenomenes  electrodynamiques,  uniquement  dc- 
duite  de  l'expcricnce  par  Andre-Marie  Amtere. 

Bulletin  de  la  societe  d'encouragement    l'aris  1883. 
82.  Jahrg. 

No.  11  "5.  Bf.rtin,  Rappott  sur  le  Systeme  de  trans- 
mission  telephonique  de  M.  Moser.  —  Legende  «le  la 
planchc  relative  au  Systeme  de  transmUsion  telepho- 
nique par  un  seul  fil.  —  Trksi  a.  Conference  Mir  la 
iransmission  du  travail  mecanique  par  les  courants 
electriques.  —  MaRCEI.  Dki'RE/.,  Tablcaux  des  rcsullats 
numeriques  des  cxpcrienccs  faites  au  chemin  de  fer 
du  Nord  sur  les  machincs  dynamoeleciriques. 

•  La  lumlere  electrique.  l'aris  1883.    5.  Jahrg.   9.  Bd. 

No.  32.  Tu.  uu  Moncei.,  Veritication  des  lois  sc  rappor- 
tant  aux  multiplicateurs  gakanometriques.  —  Ex- 
position delcctricite  de  Munich:  Alg.  Gufrüut,  Les 
lampcs  electrique*.  —  C.  Decharme,  Imitation  par 
des  courants  liquides  ou  gaicux  des  phenomenes 
d'clectricitc  et  de  magnetisme.  —  M.  Lkbi.anc  et 
F.  Dubost,  Nouveaux  freins  electriques  a  entrainement. 
—  Revue  des  travaux  etc.:  L'eclairagc  du  pavillnn 
de  Brighton.  Conducteur  ä  charnicre  pour  courants 
electriques;  par  Verity.  La  lampe  electrique  <le  Gray. 
Sur  la  construetion  de  la  machine  de  Iloltz;  par 
Pouchkoflf.  —  Dr.  C  Grollet,  Resume  des  brevets 
d'invention:  '53454-  Contact  electrique  Baierque, 
pouvant  distribuer  l'hcure  h  n'importe  quel  nombre 
de  reeepteurs  electriques;  L.  Bazcrque.  —  «53464- 
Perfectionnements  dans  la  fabrication  des  Iiis  ou  con- 
ducteur« electriques  et  dans  les  procedes,  appareils  et 
matieres  employes  ä  cet  efifet;  P.  R.  DK  Fauciucl'X 
d'Humy.  —  I5347I-  Pcrfectinnncmcnts  dans  les  clectro- 
aimants;  A.  Ske.nk  et  F.  Kihmaier.  —  153477-  Per- 
fectionnements  apportes  ä  la  fabrication  des  canaux 
ou  conduits  de  forme  et  de  matieres  convcnables,  par 
lesqucls,  des  fils  metalliques  employes  pour  l'electricitc, 
le  magnetisme,  la  telegraphie,  la  telcphonie  ou  tous 
aurrcs  buts.  peuvent  etre  poses,  fixes,  proteges  ou  au 
besoin  isolcs;  G.  M.  Edwards.  —  153486.  Pcr- 
fectionnements  dans  les  moteurs  electriques;  F.  B. 
Crocker ;  C.  G.  Curtis  et  S.  S.  Whkei.er.  —  '53497- 
Pcrfcctionncments  dans  les  machines  ä  vapeur,  prin- 
cipalcmcnt  en  vue  de  la  commande  des  gencratcurs 
electriques;  T.  A.  Edison. 

No.  33.  Tu.  DU  Monckl.  Histoirc  de  la  decouverte  des 
loi»  des  courants  electriques  (II).  --  Exposition  delcc- 
tricite de  Munich:  C.  C.  Soulacks,  Les  lampes  elec- 
triques. —  Dr.  A.  Toih.RR,  Quelques  Observation«  sur 
lc  pont  de  Thomson  et  Varlcy.  —  C.  DkcHARME, 
Imitation  par  les  courants  liquides  ou  gazeux  des 
phenomenes  d'clectricitc  et  de  magnetisme  (II).  — 
Fr.  Gkraldy,  Sur  le  prix  de  revient  de  l'cclairagc 
electrique.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Telephone. 
Systeme  Testu.  Le  telephone  de  M.  M.  P.  et  F.  Lip- 
pens. —  Dr.  C.  Groi.i.kt,  Resume  des  brevets  d'in- 
vention :  153499.  Nouveau  Systeme  de  conjoneteur- 
disjoneteur  et  dcpolarisateur,  principalcnient  applicable 
aux  machincs  dyoamo -electriques;  C.  DK  Chanüy.  — 
'535°°-  Procede  permettant  d'obtcnir  la  circulation 
et  de  maintenir  l'homogeneite  des  liquides  et  tous 
appareils  clcctro-chimiqucs;  C.  de  Chanoy. —  '535 '9' 
Systeme  de  confection  des  conduetcurs  metalliques 
destines  aux  usages  electriques;  VV.  Halkyard. 
153527.  Pcrfcctionncments  dans  les  batleries  conden- 
santes  ou  accumulateurs  electriques;  J.  A.  Mai.oney. 
—  153568.  Disposition«  permettant,  dans  la  tele- 
graphie electrique,  de  supprimer  la  sonnerie  du  depart, 
et  de  controlcr  l'arrivee  des  signaux  au  moyen  du 
telephone;  H.  MlMLKR.  —  '53586.  Systeme  d'apparcil 
dit:  •  Electrolyseurc  pour  la  produetion  industrielle  du 
ga*  hydrogene  et  oxygene;  K.  V.  Renoir.  —  153602. 
Peifectionncments  apportes  aux  piles  electriques; 
J.  Warnon.  -  1536 19.  .Machine  dynamo-  electrique 
A.  Esteve,  ä  bobine  ercuse;  A.  Esteve.         i  53621. 


Pilc  ditc:  Pile  A.  Esteve  ä  renouvellement  de  liquide 
par  deplacement,  sans  siphon  et  «ans  placer  les  ele- 
ments  en  gradin :  A.  Esteve.  —  1S3643.  Pcrfectionne- 
ments  dans  les  piles  secondaires;    Cll.  T.  KlSG/KTT. 

—  Faits  divers:  E<position  de  Caen. 

No.  34.  Tu.  du  Monckl,  Rechcrches  sur  la  theorie  de 
l'anneau  Gramme.  —  Lebi.anc  et  F.  DtmosT,  Nou- 
veaux freins  electriques  ä  entrainement  (II).  -  -  Ex- 
position d'clectricitc  de  Munich:  Ado.  Gukrout,  Ap- 
plication de  la  lutnicre  electrique  aux  theätres.  — 
Dr.  A.  d  Aksonvai.,  Quelques  cxpcrienccs  *ur  les  piles 
voltaiques.  —  Revue  des  travaux  etc.:  Sur  l'appli- 
cation  de  la  methode  d'Ainpere  ä  la  recherche  de  la 
loi  clcmentairc  de  l'induction  electrique  par  Variation 
d'intensile;  par  M.  Q  KT.  >ur  la  inesurc  des  differences 
de  potentiel  au  moyen  du  galvanometrc;  par  Thcvenin. 
Le  telephone  de  M.  d'Argy.  Sur  les  proptietes  therm  o- 
clectnqucs  et  actinoclectriques  du  quarU;  par  llankel. 
Correipondance:  P.  Sami'ki.  .  Exposition  d'clectricitc 
de  Vienne. 

No.  35.  Tu.  Dir  Moncri.,  Differentcs  phases  de  la  theorie 
de  la  pile.  —  O.  Kern.  L'installation  des  tclephoncs 
i  Berlin.  —  Exposition  d'EIcctriciic  de  Munich : 
At  e.  GtlKRour,  Applications  speciales  de  la  lumierc 
electrique.  —  C.  C.  Son.AOKS,  L'elcctricite  appli«|uee 
aux  efTets  de  scene  i  l'Upera  de  Francfort.  —  G.  Rh  Hakd, 
Application  de  l'elcctricite  ä  la  direction  des  torpillcs 
offensives.  —  M.  Lem.anc  et  F.  DtrnosT.  Nouveaux 
freins  electriques  a  entrainement  (III).  —  Revue  de* 
travaux  etc.:  Systeme  des  conduetcurs  souterrams  de 
la  Continental  Underground  Cablc  Company  de  Phila- 
dclphic.  —  Galvanomctres  d'Obach.  —  Conrcspondance : 
Lcttres  de  M.  Samuel  sur  l'exposition  de  Viennc. 

•  L'Electricite.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  3t.  F.  Borei.,  Utilisation  rationelle  des  force*  natu- 
relles hydrauliqucs  au  moyen  de  l'elcctricite.  —  Ap- 
parcils electriques  pour  l'allumage  du  gar.  —  Relcvagc 
des  cäblcs  sous-marins.  —  L'cclairagc  Edison  cn 
France.  -  Un  nouveau  parafoudre,  systeme  Thomas 
Hearn.  •  Chaloupe  electrique.  —  Etüde  des  piles 
secondaires,  J.  T.  Sprague.  —  Le  coüt  de  l'eclair.ige 
electrique  comparc  a  eclui  du  gaz. 

No.  32.  F.  Bor ki  ,  Utilisation  rationelle  etc.  —  Les 
microphones  metalliques  dans  le  vide;  par  J.  Munro. 

—  Les  machincs  de  M.  Peter  Brotherhood.  —  Lclairagc 
electrique  <le  la  gare  de  Saint -Lazare.  —  Etudcs  des 
piles  secondaircs,  J.  T.  Sprague.  —  L'elcctricite  ä  l'ex- 
position internationale  d' Amsterdam.  —  Le  tramway 
electrique  dv  l'exposition  de  Caen. 

•La  Nature.    Paris  1883.    11.  Jahrg. 

No.  530.    Le  tramway  electrique  de  Caen. 

No.  531.  L'observatoire  du  bureau  international  des 
poids  et  mesures.  —  P.  Chenp,  Objectif  electrique 
pour  photographies  instantanees,  Systeme  Hrunot. 

No.  532.  L'observatoire  du  bureau  international  des 
poids  et  mesures.  —  Nouvcl  appel  magneto-elcctrique 
de  M.  Abdank-Abakanowicz. 

No.  533.  G.  Tissasimer,  L'observatoire  du  bureau  inter- 
national «les  poids  et  mesures.  —  Lc  tremblcmcnt  de 
terrc  d'Ischia,  du  28.  Juillet  1883. 

Annales  industrielles.   Paris  1883.    15.  Jahrg. 

28.  Livr.    Nouveau  fusil  electrique. 

29.  Livr.  L'cclairagc  electrique  en  AngletcrTc.  —  Des- 
infection  des  alcools  mauvais  godl  par  electrolyse  <lcs 
rtegmes. 

30.  Livr.    Nouvelle  pile  d'oxydc  de  euivre. 

31.  Livr.  Eclairagc  par  l'electricite  du  viaduc  d'Holborn 
ä  l.ondres. 

32.  Liv.    Objectif  electrique,  systeme  Brunot. 

34.  Livr.  Statistique  de  l'cclairagc  de  la  voic  publique 
ä  Paris.  —  La  traction  electrique  des  tramway«. 

Journal  de  physique.    Paris  1883.    2.  Vol. 

Juni.  E.  Mercadif.r  et  VA«cir\',  Sur  les  dimensions  des 
gTandeurs  electriques  et  magnetiques.  ~  G.  Foussf.rkait, 
Sur  la  resistance  electrique  du  verre  aux  bassc«  tem- 
peratures. 


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El.EKTR fYTECHN.  ZEITSCHRIFT. 

  SKPTEMBERi8«3. 


Patentschau. 


399 


Juli.    J.  Joi:bert,  Sur  la  theorie  des  mnehines  elcctro- 

magnctiques. 
Les  Mondes.    Paris  1883.    5.  Bd. 

No.  8.  I).  ToMMAsi,  Sur  la  dccouvcrtc  de  l'electro- 
magnetisme. 

No.  13.  M.  I.anclois,  Physique  raoleeulairc  du  mouve- 
ment  atnmiquc. 

•Bulletin  de  la  Compagnle  Internationale  des  Tele- 
phone».   Paris  1S83.    2.  Jahrg. 

No.  44.    Electricite  atmospherique.  —  Eelainige  C-tcctrique 
de  l'usinc  de  ja  Societe  des  ancienncs  rafnncrics  Emile 
Etienne  et  Cczard.  —  A  propos  des  accuinulaleurs  j 
elccrriqucs.  —  Influcnce  de  l'electricite  atmospherique  \ 
sur  le  telephonc.  --■  Application  de  l'electricite  ä  la  • 
rectification  des  alcools  de  mauvais  goi'it. 

No.  45.  Matiercs  isolants.  —  Lumiere.  —  lndicateur 
d'incendie.  —  Lc  transport  de  la  force  dans  l'exploi- 
talion  des  mines.  —  Sonncrie  sans  pile.  —  L'industrie 
de  l'cclnirage  electrique.  —  Nouvclle»  d'Amcriquc. 

No.  46.  Chcmins  de  fer  electrique*  i  Halifax.  —  Tele- 
phonie  ä  longue  distanec.  —  Electro-chimie.  —  Le 
tclcphnnic  cn  Belgiquc.  -  Des  applications  de  l'elec- 
tricite dans  lcxploitation  des  homllercs.  —  Canali- 
sations  electrique«  souterraincs  aux  lvtats-l'nis. 

•  Bullettino  Telegrafico.    Rom  1883.    19.  Jahrg. 
No.  7.    Isohmcnto  dei  fili  alla  chitisura  degli  uffici. 
No.  8.    Convcnzionc  colli  Compngnia  Eistcrn  Telegraph 

per  la  proroga  dclla  concessionc  di  una  linea  tele. 
gTafica  sottomarina  fra  la  Calabria  e  la  Sicilia.  —  Del 
falso  in  documenti  per  mezzo  di  telegranimi.  —  Con- 
ferenza  tclegrafica  internationale  di  Bcrlino. 

•Moniteur  industriel.  Bruxcllcs  et  Paris  1883.    10.  Bd. 

No.  31.  L'n  projet  de  .Societe  d'cncouragcment«  pour 
I'electricite. 

No.  32.  L'electricite  et  la  Compagnie  generale  des 
oinnihus  de  Paris.  —  l,a  lumiere  Edison.  -  Coupe- 
cireuit  automatique;  par  lledges. 

No.  34.    Transmission  de  la  force  par  l'electricite ;  re-  , 
sultnt»  practiques  des  cxpcricnces  par  M.  Deprcz.  —  | 
Exposition  d  electricitc  de  Vienne.  —  C.  Kksio,  I.e 
dynamograph  electrique.  —  Sur  l'usage  du  telephonc 
pendant  l'orage. 

No.  35.  Les  lignes  tclegraphiqucs  et  tclephoniques 
aeriennes  aux  Etats -Unis. 

'Elektrizität.    Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 
theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Oesell- 
schaft.   Petersburg  1883.    4.  Jahrg. 
No.  12.     Versuche   über  elektrische   l'cbcrtragnng  von 
Arbeit    auf  der    Nordbahn   zu    Paris.  — ■  O.  L<k;e. 
Theorie  der  Ucbertragung  der  Arbeit.  —  A.  Guiwmii.t, 
Die  Elektrizität  in  der  Metallurgie.  —  E.  Hosri tai  ikr, 
Elektrizität  im  Dienste  des  Hauswesens. 

*  The  Journal  of  the  Franklin  Institute. 

1883.    1 16.  Bd. 
No.  692.    Prof.  Hughi  s,  The  cause  of  evident  niagne- 
tism    in   iron,    steel   and    other   magnelic  mctals.  - 
Iteins:  Induccd  currents  in  reeiprocal  movements. 


Philadelphia 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

2405"-  K.  West  01)  in  Newnrk  Sichcrheitsvnrrichtttngen 
für  elektrische  Leitungen.    -  13.  Juni  1883. 

24166.  F.  l'ppenborn  in  Nürnberg.  Neuerungen  an 
Apparaten  zum  Messen  und  Kegistriren  elektrischer 
Strome  und  Potenzialdifferenzcn.  —  21.  November  1882. 


24170.  E.  Esticnnc  in  Paris.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Telegraphcnapparatcn.  —   17.  Oktober  1882. 

24225.  A.  Chertemps  und  L.  Dandcu  in  Paris.  Neue- 
rungen an  dynamoclektrischen  Maschinen.  —  12.  Juli 
1882. 

24258.  Th.  A.  Edison  in  Menlo-Park.  Neuerungen  in 
Vorrichtungen  zur  Regulirung  des  Stromes  in  Ver- 
theilungssystemcn.  —  1.  Dercmbcr  1882. 

24262.  M.  E.  Tyler  in  New-Havcn.  Schallkammcr  an 
Telephonen.  —  23.  Dezember  1882. 

24263.  Ch.  A.  Randall  in  New-York.  Anordnung  des 
Magnetes  zu  der  Schallmembran  und  der  Indukrions- 
spirale  bei  Kemsprechapparaten.  —  24.  Dezember  1882. 

24268.  Ch.  V.  Boys  in  Wing.  Neueningen  an  elek- 
trischen Apparaten  zum  Messen  der  Quantität  von 
Elektrizität,  welche  durch  einen  Leiter  geführt  wird. 
(2.  Zusatz  zu  P.  R.  No.  19520.)  —  21.  Januar  1883. 
24271.  E.  Küpper  mann  in  London.  Elektromagnetische 
Regulirvon 
Elektroinai 


ichlum 
;ncte< 


ig  mit  sclbstthätiger  Ausschaltung  des 
nach  erfolgter  Regulirung  des  Kohlen- 
abstandes.   -  30.  Januar  1883. 
24277.    W.  Smith  in  London,    Composition   zur  Jso- 

lirung  elektrischer  Leitungen.  —  8.  Marz  1883. 
24281.    1..  A.  Riedinger   in  Augsburg.    Isolator  für 

elektrische  Leitungen.  —  17.  Marz  1883. 
2433'-    Th.  A.  Edison    in    Menlo-Park.  Neuerung 
an   registrirenden    Voltametern.    (2.  Zusatz  zu  P.  R. 
No.  16661.)  —  8.  Februar  1883. 


b.    Patent  -  Anmeldungen. 

H.348t.  A.  Hottenroth  in  Dresden.  Magnet-Induktions- 
Maschinc. 

S.  1926.    Siemens  \-  Hnlske  in  Berlin.  Neuerungen 
in  der  Regulirung  des  elektrischen  Stromes. 


C.   Pieper   in   Berlin  für  B.    Ca  bei  In  in 
Aufbau  der  Pacinotti-Gramme'schen  Ring- 


C.  1 147. 
Mailand 
armatur. 

G.  2244.  Derselbe  für  L.  B.  Gray  in  Boston.  Neue- 
Hingen  an  Isolatoren  für  elektrische  Leitungsdrahte. 

M  2540.  Derselbe  für  J.  K.  D.  Mackenzic  in  Halifax. 
Neuerungen  an  Apparaten  für  die  Zwecke  der  elektri- 
schen Beleuchtung. 

R.  2222.  Derselbe  für  Radiguet  &  Fils  in  Paris. 
Nichtpolarisirendcs  Element. 

H.  3618.  Dr.  Th.  Horn  &  O.  Schöppe  in  Leipzig. 
Elektromotor  mit  besonders  konstruirter  Trommel. 

C.  1119.  E.  Cramer  in  Cöln.  Selbstthätige  Aus- 
schaltung an  elektrischen  Lampen. 

J.  625.  C.  Kesscler  in  Berlin  für  A.  F.  Johnson  & 
F.B.Johnson  in  Brooklyn.  Verfahren  und  Apparate 
zur  L'ebennittelung  telegraphischcr  Nachrichten. 

B.  3986.  Brandt  &  v.  Nawrocki  in  Berlin  für  J.  S. 
Beeman.  \V.  Taylor  &  F.  King  in  London. 
Apparat  zum  Reguliren  elektrischer  Ströme. 

B.  4174.  Dieselben  für  Dieselben.  Apparat  zum  Messen 
elektrischer  Ströme. 

II.  3340.  Dieselben  für  H.  J.  Haddan  in  London. 
Apparat  zum  Messen  der  in  sekundären  Batterien  auf- 
gespeicherten Stromenergie. 

F.  1560.  Brydges  &  Co  in  Berlin  für  Th.  M.  Footc 
in  Brooklyn  und  II.  Ch.  Gnodspecd  in  Boston. 
Neuerungen  an  elektrotclegraphischen  Systemen. 

H.  3548  C.  T.  Burchardt  in  Berlin  für  P.  R.  de 
Fauche  d'Humy  in  Carlton.  Vorrichtungen  zum 
Füllen  von  galvanischen  Batterien. 

Seh.  247;.  A.  Schröder  in  Stettin.    Volt.Vsche  Säule. 

B.  4160.  WirthArCo.  in  Frankfurt  a.  M.  Verrichtung 
7iir  Herstellung  eines  Kurzschlusses. 

C.  1203.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  für  J.  Caudcray 
in  Lausanne.  Elektrischer  Zählapparat  und  Strom- 
messer.   (Zusatz  zu  C.  11 36.) 

F.  1644.  Dieselben  für  St.  G.  L.  Fox  in  London. 
Neuerungen  an  Apparaten  zum  Messen  elektrischer 
Ströme. 


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400 


Patentschau. 


Elektrotechn. 

SEPTEMBER  iMj. 


H.  3457.  J.  Brandt  in  Berlin  für  K.  W.  Hedgcs  in 
Westminster  Elektrische  Sichcrhcitsvcrbindungen  für 
elektrische  Leitungen. 

M.  2614.  A.  Martens  in  Berlin,  Galvanometer  mit 
asiatisch  aufgehängten  Nadeln. 

V.  606.  A.  Vogler  in  Rothenthal.  Verwendung  spiral- 
förmiger Kohlen  bei  elektrischen  Iiogenlichtlampen. 

\V.  2276.  O.  Wawrie»  in  Berlin.  Dynamoelektrische 
Maschine. 

I.  .  2142.    v.  Laffert  in  Bautzen.  Mikrophon. 


2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.  Ertheilte  Patente. 
Klasse  13.  Dampfkessel. 

24087.  L.  Thieme  in  Dresden.  Klektrische  Sicher- 
heitsvorrichtung für  Dampfkessel.  —  3.  Januar  1883. 

24220.  F.  May  in  Halle  a.  S.  Elektrischer  Wasser- 
Standsanzeiger  mit  Alarmvorrichtung  für  Dampfkessel. 

—  27.  Februar  1S83. 

Klasse  20.  Elsenbahnbetrieb. 
24146.    G.  Otte  in  Apeldoorn  (Holland).  Elektrischer 
Kontroiapparat  für  die  Stellung  der  Weichenzungen. 

—  9.  August  1882. 

240S6.  W.  C.  Shaffer  in  Philadelphia.  Elektrische 
Signale  ftlr  Eisenbahnzuge.  —  29.  November  1881. 

Kla'sse  26.  Gasbereitung. 
2405  t.    P.  Richter  in  Potsdam.  Elcktropneumatischc 
Anründcvorrichtung  für  Lampen.  —  25.  März  1883. 

Klasse  74.  Signalwesen. 
24039.    C.  F.  de  Redon  in  Paris.   Elektrisches  Klingcl- 
vrerk.  —  I.  Dezember  1882. 

Klasse  83.  Uhren. 

24315.  The  Standard  Time  and  Telephone  Com- 
pany Limited  in  London.  Neuerungen  an  Appa- 
raten, um  Normal-  oder  andere  Uhren  durch  Zeit- 
signale mit  einander  in  Übereinstimmung  zu  bringen, 
deren  Verbindungsdrähte  gleichzeitig  für  telephonischc 
oder  telegraphische  Zwecke  benutzt  werden.  —  27.  April 
1883. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  4.  Beleuchtungswesen. 

L.  2265.  C  Lautenschläger  in  München.  Apparat 
für  farbige  GlUhlicbtbclcuchtung  für  Buhnen. 

Klasse  1a.    Chemische  Apparate. 

L.  2202.  Lötvig  &  Co.  in  Goldschmieden  bei  Lissa. 
Verfahren  zur  Ausscheidung  von  Eisen  aus  Lösungen 
von  schwefelsaurer  Thonerde,  Glaubersalz  u.  dergl. 
durch  Elektrolyse. 

Klasse  14.  Dampfmaschinen. 

P.  1535.  A.  C.  M.  Pruckcr  in  München.  Bewegung 
der  inneren  Steucrungsorgane  für  Dampf-  und  andere 
Maschinen  durch  Elcktromagnctc  etc.,  ohne  Mit- 
wirkung anderer  mechanischer  Einrichtungen,  ledig- 
lich durch  abwechselnd  eintretende  Magnctisirung  und 
Indifferenz  der  Elektromagnete. 

Klasse  15.  Druckerei. 

B.  3982.  C.  Pieper  in  Berlin  fUr  F.  A.  Blaydes  in 
Tilsworth.    Neuerungen  an  elektromagnetischen  Gravir- 

i 


Klasse  30.  Gesundheitspflege. 

M.  2574.  Brydges  &  Co.  in  Berlin  ftlr  Frau  M.  C. 
Mull  in  in  London.  Neuerungen  in  der  Konstruktion 
von  elektrischen  Bürsten  und  in  der  i 
der  erregenden  Flüssigkeiten. 

Klasse  40.  Hüttenwesen. 

V.  507.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  für  J.  Varin 
in  Paris.  Verfahren  zur  Darstellung  von  Aluminium 
auf  elektrolytischcm  Wege. 

Klasse  49.   Metallbearbeitung  (mechanische). 

II.  3401.  R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  W.  Halkyard 
in  Providcnce.  Verfahren  und  Apparate  zur  Her- 
stellung eines  Metallüberzuges  auf  isolirten  Drähten, 
vermittelst  Metallstreifcn  mit  gelöthetcr  Längsnaht. 

Klasse  60.  Regulatoren. 
R.  2366.    G.  Dittmar  in  Berlin  für  J.  Rtchardson 
in  Lincoln.    Elektrischer  GeschwindigkeitsTegulator. 

Klasse  72.    Schilfs waffen. 

P.  i6ti.  A.  Hardt  in  Cöln  ftlr  H.  Pieper  in  Lüttich. 
Elektrische  Feuerwaffe. 

Klasse  74.  Signalwesen. 

W.  2510.  C.  Pieper  in  Berlin  für  B.  W.  Webb, 
H.  P.  F.  Jensen  &  J.  Jensen  in  London.  Neue- 
rungen an  elektrischen  Weckeruhren  und  mit  diesen 
verbundenen  Glocken  oder  Läutewerken. 

Klasse  81.  Transportwesen. 

J.  771.  J.  Moller  in  Würzburg  für  F.  Jcnkin  in 
Edinburgh.  Neuerung  an  elektrischen  Transportvor- 
richtungen. 

S.  2003.  Siemens  &  Halske  in  Berlin.  Neuerung  an 
elektr.   Drahtseilbahnen.  (Zusatz  zu  P.  R.  No.  1 5099.) 

3.  Veränderungen, 
a.    Erloschene  Patente. 

Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

16635.    Elektrische  Lampe. 

17 183.    Neuerungen  nn  elektrischen  Lampen. 

20466.  Ebenwirkender  Zugtaster  oder  Schlüssel  mit  ver- 
stellbarem Fingergriff. 

20596.    Neuerungen  an  Bunscn's  Kohle-Zink- Elementen. 

22647.    Trockenes  galvanisches  Element. 

22991.  Neuerungen  an  Dynamometern  ftlr  elektrische 
Ströme. 

Klasse  37.  Hochbau. 

20296.    Neuerungen  an  Blitzableitern  mit  Werterfahne. 

Klasse  75.    Soda  u.  s.  w. 
16126.     Verfahren    zur   Gewinnung   von    reinen  Aetz- 
alkalicn  mittels  Elektrolyse. 

b.    Versagte  Patente. 
Klasse  2i.   Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

C.  1057.   Wickelung  der  Armatur  bei  dynamoelektrischen 

Maschinen.    Vom  26.  Februar  1883. 
A.  757.  Neuerung  an  dynamoelcktrtschen  Maschinen.  Vom 

18.  März  1SS3. 
E.  871.    Neuerungen  an  der  Regulirung  von  Glühlicht- 

lampen.     Vom  19.  Oktober  1882. 
T.  875.     Neuerungen   in    der   Herstellung  submariner 

Telegraphenkabel.    Vom  5.  Oktober  1882. 


Schlufs  der  Redaktion  am  1 7.  September. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Springer  in  Berlin  N.   —   Gedruckt  in  der  Reichfdrockcrei. 


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0 


I 

ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


Vierter  Jahrgang. 


Oktober  1883. 


Zehntes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Mitglieder- Verzeichnifs. 

Anmeldungen  von  aufserhalb. 

1619.  Ernst  Reichel,  Ingenieur,  Hamburg. 

1620.  Otto  Hirsch,   Markscheider,  Ladowitz 

bei  Dux. 

i6ai.  Dr.  Arminio  Merkel,  Elektrotechniker, 
Barcelona  (Spanien). 

1622.  Moriz  Putschar,  stadtischer  Ingenieur- 
Adjunkt,  Graz  (Steiermark). 


ABHANDLUNGEN. 
Einjährige  Erdstrombeobachtungen. 

Von  J.  Ludewig,  Geheimer  Ober-Postrath. 

Die  Beobachtung  der  Einwirkung  der  Erd- 
ströme auf  die  Telegraphenleitungen  an  den 
Terminstagen  der  Polarexpeditionen  ist  während 
des  ganzen  mit  dem  Monat  September  abge- 
laufenen Zeitraumes  eines  Jahres  auf  den  Reichs- 
Telegraphenlinien  fortgesetzt  worden.  Sind  diese 
Beobachtungen  einerseits  dem  wissenschaftlichen 
Interesse  und  der  Sammlung  von  Material  ge- 
widmet, um  dem  räthsclhaften  Wesen  und  Ur- 
sprung der  elektrischen  Vorgänge  im  Innern  der 
Erde  auf  die  Spur  zu  kommen,  so  lag  es 
andererseits  doch  nahe,  weil  die  Erdströme  sich 
bekanntermafsen  von  Zeit  zu  Zeit  als  sehr  inten- 
sive und  hemmende  Störungen  des  Telegraphen- 
betriebes geltend  machen,  aus  den  Beobachtungen 
sobald  als  möglich  auch  einen  Nutzen  für  den 
Tclcgraphenbetrieb  zu  ziehen.  Inwiefern  für  die 
Wissenschaft  schon  jetzt  mafsgebende  Aufschlüsse 
aus  dem  gesammelten  Material  gewonnen  wer- 
den können,  läfst  sich  zwar  noch  nicht  völlig 
übersehen;  es  wird  sich  dies  schon  mehr  heraus- 
stellen, wenn  es  bekannt  wird,  ob  und  in  wel- 
chem Umfange  die  verschiedenen  Telegraphen- 
Verwaltungen  der  Anregung  der  vorjährigen 
internationalen  elektrischen  Konferenz  in  Paris: 
>das  systematische  Studium  der  Erdströme  auf 
den  Telegraphenlinicn  oder  wenigstens  deren 
Beobachtung  an  den  von  der  internationalen 
Polarkommission   für  die  Dauer  der  Polarexpc- 


ditionen  festgesetzten  Terminstagen  (i.  und  15. 
jeden  Monats)  zu  organisiren< ,  Folge  gegeben 
haben.  Auf  österreichischen  und  russischen 
Telegraphenlinien  sind  ähnliche  Beobachtungen, 
wie  auf  den  deutschen  Tclegraphenlinien,  be- 
werkstelligt worden;  von  anderer  Seite  ist  bisher 
eine  dahin  lautende  Veröffentlichung  wenigstens 
noch  nicht  bekannt  geworden.  Keinenfalls  aber 
haben  die  Einzelbeobachtungen  sich  in  gröfse- 
rem  Mafsstab  an  einander  angeschlossen;  nur 
die  österreichischen  Beobachtungen  haben  zum 
Thcil  gleichzeitig  mit  den  deutschen  Beobach- 
tungen stattgefunden  und  sich  auf  deutsch- 
österreichischen Grenzleitungen  bis  zu  Orten 
(Berlin — Dresden)  erstreckt,  von  denen  aus  sie 
als  eine  Fortsetzung  der  deutschen  Beobachtun- 
gen angesehen  werden  können.  Leider  fallen 
die  beiderseitigen  Beobachtungszeiten  nicht  völlig 
zusammen ;  die  deutschen  Beobachtungen  er- 
strecken sich  auf  die  Zeit  von  5  bis  7  Uhr  Vorm. 
Berl.  Zeit,  die  österreichischen  auf  die  Stunden 
zwischen  6  und  8  Uhr  Vorm.  Immerhin  wer- 
den sich  für  die  gemeinsamen  Beobachtungs- 
stunden von  6  bis  7  Uhr  Vorm.  Vergleiche  an- 
stellen lassen,  bei  denen  es  namentlich  inter- 
essant sein  wird,  festzustellen,  wie  sich  die  Polari- 
tät der  Ströme  auf  den  Leitungen  Dresden — 
Prag  und  Berlin  —  Prag  zu  der  auf  den  ziem- 
lich gleichgerichteten  Leitungen  Berlin — Dresden 
und  Berlin — Halle,  sowie  diejenige  auf  der  Linie 
Prag— Krakau  zu  der  auf  der  etwas  nördlicher 
gelegenen  und  nahezu  parallelen  Leitung  Berlin— 
Thorn  verhält. 

Gleichwohl  ist  es  nicht  wahrscheinlich,  dafs 
die  wissenschaftlichen  Fragen  schon  jetzt  ihrer 
Lösung  wesentlich  näher  gekommen  sind; 
hierzu  ist  die  Beobachtungszeit  noch  zu  kurz 
gewesen;  aber  auch  bei  fortgesetzten  Beob- 
achtungen wird  ein  befriedigendes  Ergebnifs 
voraussichtlich  noch  sehr  lange  auf  sich  warten 
lassen,  wenn  jene  nicht,  soweit  thunlich,  über 
den  ganzen  Erdkreis  systematisch  an  einander 
angeschlossen  und  betrieben  werden.  Die  Erd- 
ströme sind  nur  durch  ihre  Einwirkung  auf  die 
Telegraphenleitungen  entdeckt  worden,  und  man 
hat  bis  jetzt  noch  kein  anderes  Mittel,  als  diese 
Leitungen,  gefunden,  um  solche  nachzuweisen 
und  einigermafsen  zu  bestimmen.  Die  Auf- 
zeichnungen der  magnetischen  Observatorien 
beziehen  sich  zweifelsohne  auf  dieselben  Er- 
scheinungen;  sie  bringen  jedoch  nicht  die  Kr- 

5« 

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402 


Abhandlungen. 


ElJUCTROTPCHN.  ZF-ITSCireiFT. 
OKTOIIKR  1M3- 


scheinung  selbst  in  der  Art  zum  Ausdrucke,  dafs 
sie  auf  die  Ausdehnung,  Richtung  und  den  geo- 
graphischen Verlauf  derselben  Schlüsse  gestatten, 
sondern  sie  beziehen  sich  nur  auf  die  lokale 
Einwirkung  der  Erscheinung  auf  den  Magnet. 
Wären  die  magnetischen  Observatorien  häufig 
und  dicht  gesäet,  dann  würde  man  vielleicht 
auch  blos  mit  ihrer  Hülfe  zu  einer  Erkenntnifs 
über  das  Wesen  der  Erdstrüme  gelangen  können  ; 
sie  bestehen  jedoch  nur  sehr  vereinzelt  an  weit 
von  einander  entfernten  Punkten  und  werfen 
daher  kein  genügendes  Licht  auf  die  Vorgänge 
in  den  leer  geblichenen  Zwischenräumen.  Aus 
ähnlichem  Grunde  darf  man  auch  bezweifeln, 
dafs  die  Beschränkung  der  Beobachtungen  auf 
kurze,  wenn  auch  lediglich  dem  Beobachtungs- 
zwecke gewidmete  Telegrnphcnleitungen  zu 
einem  baldigen  Ziele  führen  wird.  Beol  »Ach- 
tungen der  letzteren  Art,  namentlich  fortlaufende 
mit  selbstregistrirenden  Apparaten,  werden  eben- 
so wie  diejenigen  an  den  magnetischen  Obser- 
vatorien das  Material  zu  sehr  werthvollen  Ver- 
gleichen liefern;  die  elektrischen  Vorgänge  im 
Innern  der  Erde  vollziehen  sich  aber  in  einem 
Verbreitungsgebiete  von  solcher  Ausdehnung 
und  in  so  wechselvoller  Weise,  dafs  sie  mit  auch 
nur  entfernter  Aussicht  auf  das  Gelingen  allein 
mit  Hülfe  eines  weit  ausgedehnten  Telegraphen- 
netzes  verfolgt  und  beobachtet  werden  können. 

Am  besten  würde  der  Erfüllung  des  Zweckes 
hierbei  allerdings  mit  fortlaufenden  Registrirun- 
gen  gedient  werden;  eine  solche  Einrichtung 
scheitert  jedoch  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
noch  auf  lange  Zeit  hinaus  an  dem  erheblichen 
Aufwände,  welchen  die  Herstellung  des  hierzu 
erforderlichen  Spezialtelegraphensystems  verur- 
sachen würde. 

Es  ist  möglich,  vielleicht  sogar  nicht  unwahr- 
scheinlich, dafs  die  elektrischen  Vorgänge  im 
Erdinnern  einen  nicht  unerheblichen  Einflufs 
auf  das  Leben  und  die  Entwickelung  auf  der 
Erde  ausüben;  es  ist  nicht  unmöglich,  dafs  die 
genaue  Erforschung  ihres  Wesens  und  ihrer  Ur- 
sachen auch  einen  Einblick  in  ihre  Wirkung, 
selbst  die  Möglichkeit  ihrer  Beherrschung  und 
Dirigirung  in  gewissen  Grenzen  verschallen 
würde;  vorläufig  aber  sind  so  eminent  prakti- 
sche Erfolge  noch  nicht  zu  behaupten,  noch 
weniger  zu  erweisen,  und  deshalb  ist  die  Auf- 
wendung wirklich  beträchtlicher  Summen  hierfür 
auch  nicht  wahrscheinlich;  ebensowenig  wie  es 
sich  annehmen  läfst,  dafs  in  absehbarer  Zeit 
die  Mittel  zu  einer  einigermafsen  ausgedehnten 
Anwendung  eines  in  seinem  Werthc  zur  Er- 
reichung praktisch  verwerthbarer  Resultate  eben- 
falls noch  nicht  hinlänglich  abzuschätzenden 
telemeteorographischen  Systems  sollten  gewährt 
und  aufgewendet  werden. 

Man  wird  sich  deshalb  in  den  meisten  Fällen, 
wie  bisher,  auch  noch  bis  auf  Weiteres  vorzugs- 
weise  mit  zeitweiligen   Beobachtungen   in  der 


Art  begnügen  müssen,  dafs  ihre  Ausführung 
den  Verkehr  auf  den  in  Anspruch  genomme- 
nen Telegraphenleitungen  nicht  wesentlich  be- 
einträchtigt. Auch  solche  Beobachtungen  kön- 
nen zu  dem  erwünschten  Ziele  führen,  und  das 
um  so  schneller  und  um  so  gewisser,  je  weiter 
sich  das  Beobachtungsgebiet  ausdehnt  und  je 
planmäfsiger  sich  die  Einzelbeobachtungen  an- 
einanderreihen. 

Beispielsweise  ergiebt  sich  schon  aus  den  bis- 
herigen Beobachtungen  auf  den  deutschen  Lei- 
tungen, dafs  sehr  häufig  gleichzeitig  positive 
Ströme  herrschen  in  der  Richtung  von  Berlin 
nach  Hamburg  sowohl  wie  nach  Thorn,  (Prag\ 
Dresden  und  Halle,  und  in  der  Richtung  von 
Strafsburg  nach  Frankfurt  a.  M.  Es  liegt  hier- 
nach nahe,  zu  vermuthen,  dafs  sowohl  innerhalb 
der  von  den  jetzigen  Beobachtungsorten  Ham- 
burg, Thorn,  (Prag),  Dresden  und  Halle  a.  S. 
gebildeten  Zone ,  sowie  aufserhalb  derselben 
zwischen  Thorn,  (Prag),  Dresden  und  Halle  a.  S. 
einerseits,  sowie  Frankfurt  a.  M.  andererseits 
Punkte  liegen,  zwischen  welchen  unter  sich  ein 
neutraler  Zustand  zwar  nicht  dauernd  besteht, 
aber  doch  vorherrschend  ist.  Es  würde  nicht 
unmöglich  sein,  durch  fortgesetzte  und  u.  U. 
zweckmäfsig  variirte  Beobachtungen  festzustellen, 
ob  die  Voraussetzung  solcher  neutraler  Linien 
oder  Zonen  überhaupt  zutrifft,  sowie  inwiefern 
die  Neutralität  als  dauernd  oder  nur  zeitweilig 
1  anzusehen  ist;  eine  derartige  Feststellung  dürfte 
ein  nicht  geringes  Interesse  gewähren. 

Zu  durchgreifenden  Beobachtungen  reicht  aber 
ein  einzelnes  Telegraphengebiet  nicht  aus;  die 
politischen  Grenzen  bilden  keinen  Abschlufs  für 
die  in  Frage  stehenden  terrestrischen  Vorgänge, 
und  deshalb  kann  deren  Erforschung  auch  nur 
durch  ein  internationales  Zusammenwirken  bei 
den  Beobachtungen  gefördert  werden.  Ob  später 
ein  Austausch  der  gewonnenen  Resultate  einzutre- 
ten haben  würde,  um  ihre  Diskussion  und  weitere 
Verarbeitung,  einschliefslich  der  Vergleichung  mit 
den  Beobachtungen  über  die  Veränderungen  der 
Sonnenoberflächc,  sowie  mit  den  Ermittelungen 
der  magnetischen  Deklination  und  Horizontal- 
intensität an  verschiedenen  Orten,  an  mehreren 
Stellen  zu  ermöglichen,  oder  ob  die  Sammlung 
und  Diskussion  nur  einer  Stelle,  etwa  einer 
Kommission,  zu  übertragen  wäre,  ist  eine  weitere 
Frage,  über  welche  eine  Vereinbarung  keinen- 
falls  schwierig  sein  würde,  nachdem  das  Ein- 
verständnifs  über  die  vorgängigen  Beobachtungen 
erzielt  worden. 

Nach  den  bisher  angegebenen  Gesichtspunkten 
kann  es  nicht  in  der  Absicht  des  Verfassers 
liegen,  in  eine  eingehende  Besprechung  der  bis- 
her auf  den  deutschen  Leitungen  gewonnenen 
Ergebnisse  einzugehen;  da  aber  das  erste 
Beobachtungsjahr  nunmehr  abgeschlossen  ist,  so 
ist  es  vielleicht  doch  erlaubt,  die  früheren  Mit- 
theilungen  in   dieser  Zeitschrift  vorläufig  schon 


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El.EKTROTF.CHN.  ZEITSCHRIFT. 
 OKTOBER  1883. 

durch  einige  weiteren  Mittheilungen  zu  vervoll- 
ständigen. 

Zunächst  darf  hierbei  darauf  hingewiesen  wer- 
den, dafs  die  in  Frage  stehenden  Erdströme 
unbedingt  wirklich  von  absonderlichen ,  elek- 
trischen Vorgängen  im  Innern  der  Erde  her- 
rühren und  keinenfalls  eine  Verwechselung  mit 
Polarisations-  und  Erdplattenströmen  anzunehmen 
ist.  Letztere,  deren  Vorkommen  auch  unzweifel- 
haft feststeht,  brauchen  auch  nicht  immer  völlig 
konstant  zu  bleiben;  sie  können  daher  auch 
irgendwelche  Bewegungen  in  den  Beobachtungs- 
instrumenten  herbeifuhren;  im  Allgemeinen  aber 
wird  es  sich  bei  ihnen  doch  nur  um  eine  bleibende 
Ablenkung  der  Magnetnadel  aus  der  Ruhelage 
und  höchstens  um  ganz  allmähliche  Veränderungen 
des  Ablenkungswinkels  handeln,  und  wenn  selbst 
die  Möglichkeit  einer  nach  und  nach  sich  voll- 
ziehenden völligen  Umkehrung  der  Polarität 
nicht  in  Abrede  gestellt  werden  soll,  so  können 
doch  keinenfalls  so  starke  Veränderungen  der 
Stromintensitat  und  so  schroffe  Wechsel  der 
Polarität,  wie  sie  für  Erdströme  beobachtet  wer- 
den, von  Erdplattenströmen  hervorgebracht  wer- 
den. Die  Erdplattenströme  können  namentlich 
in  ruhigen  Zeiten  einen  gewissen  mehr  oder 
weniger  konstanten  Einflufs  auf  die  Intensität 
der  Erdströme  in  ihrer  Wirkung  auf  die  Magnet- 
nadel ausüben;  bei  unruhigen  Zuständen  ist  ihr 
Einflufs  zu  gering,  um  überhaupt  beachtet 
werden  zu  müssen. 

Wo  die  Umstände  es  gestatteten,  sind  die 
Vorkommnisse  auf  den  deutschen  Leitungen 
anfänglich  immer  gleichzeitig  an  beiden  End- 
punkten jeder  Leitung  beobachtet  worden.  Die 
beiderseits  gewonnenen  Ergebnisse  zeigten  sich 
hierbei  im  Allgemeinen  von  solcher  Ueberein- 
stimmung,  dafs  es,  zumal  es  sich  bisher  doch 
nur  um  vorbereitende  Versuche  und  um  Beiträge 
zur  Ermittelung  der  besten  Beobachtungsmethode 
handelte,  später  zulässig  erschien,  die  verfügbaren 
Instrumente  in  der  Art  zu  verwenden,  dafs  eine 
gröfsere  Anzahl  von  Leitungen,  wenn  auch  nur 
einseitig,  der  Beobachtung  unterworfen  wurde. 
Der  veränderte  Beobachtungsmodus  entsprang 
zunächst  dem  schon  angedeuteten  Wunsche,  aus 
den  Beobachtungen  womöglich  einen  direkten 
Nutzen  auch  für  den  Telegraphenbetrieb  zu 
ziehen.  Nach  den  bei  früheren  Nordlichtstörungen 
angestellten  Versuchen  war  es  bekannt,  dafs 
die  Telegraphcnleitungcn  auch  während  heftiger 
Magnetsturmperioden  theilweise  betriebsfähig  er- 
halten werden  konnten,  wenn  sie  unabhängig 
von  Erdleitungen  gemacht  wurden ,  d.  h.  wenn 
zwischen  je  zwei  Orten  zwei  Leitungen,  ohne 
die  Erde  als  Rückleitung  zu  benutzen,  zu  einem 
fortlaufenden  metallischen  Stromkreise  verbun- 
den wurden.  Derartige  Drahtschleifen  sind  mehr- 
fach mit  dem  gewünschten  Erfolge  sowohl  in 
Deutschland,  wie  auch  in  den  Niederlanden, 
in   Belgien,   in   England   u.   s.   w.  hergestellt 


403 

worden;  vielfach  aber  liegen  auch  Nachrichten 
vor,  dafs  die  Mafsregel  nur  mit  geringem  Er- 
folg oder  auch  ganz  erfolglos  angewendet  wor- 
den ist.  —  A  priori  liefs  die  nähere  Betrachtung 
der  Umstände  es  als  wahrscheinlich  annehmen, 
dafs  zwei  in  ihrer  ganzen  Länge  unmittelbar 
neben  einander  liegende  Leitungen,  zu  einem 
Stromkreise  ohne  Erdleitung  verbunden,  von 
den  Erdströmen  nicht  affizirt  werden,  weil  jede 
Veränderung  des  elektrischen  Zustandcs  aufser- 
halb  der  Leitungen  an  jedem  Orte  gleichmäfsig 
auf  beide  Leitungen  einwirken  mufs,  also 
höchstens  zwei  gleiche,  aber  einander  entgegen- 
wirkende Veränderungen  hervorruft,  so  dafs  sie 
sich  gegenseitig  aufheben  und  keine  Störung 
des  Gleichgewichtes  in  dem  Stromkreise  herbei- 
führen. Für  zwei  unterirdische  Leitungen  zwi- 
schen Berlin  und  Dresden  hat  sich  dies  an  allen 
Beobachtungstagen,  vom  Dezember  1882  an,  in 
vollem  Mafse  bestätigt.  Das  hier  eingeschaltete 
Spiegelgalvanometer  hat  niemals  die  geringste 
Ablenkung  erfahren,  während  die  Erdströme 
auf  einer  dritten,  beiderseits  mit  Erde  verbun- 
denen Parallellcitung  mehr  oder  minder  grofee 
Ablenkungen  und  Schwankungen  in  dem  dort 
eingeschalteten  Instrumente  hervorriefen.  —  An 
zwei  ganz  parallelen  oberirdischen  Leitungen 
konnten  bisher  ähnliche  Beobachtungen  noch 
nicht  angestellt  werden,  und,  obschon  es  mög- 
lich und  sogar  wahrscheinlich  ist,  dafs  sie  unter 
gleichen  Umständen  in  ihrem  desfallsigen  Ver- 
halten von  den  unterirdischen  Leitungen  nicht 
wesentlich  abweichen  werden,  so  steht  die 
Bestätigung  durch  die  Erfahrung  doch  noch 
aus. 

(ileichzeitig  mit  der  aus  zwei  Leitungen 
eines  und  desselben  Kabels  gebildeten  Schleife 
wurde  eine  andere  auf  verschiedenen  Wegen 
hergestellte  unterirdische  Schleife  Berlin  — 
Danzig — Thorn— Berlin  der  Beobachtung  unter- 
worfen. Der  Widerstand  des  Stromkreises  wurde, 
wie  bei  den  übrigen  Beobachtungsleitungen, 
durch  Einschaltung  künstlicher  Widerstände  auf 
12000  S.  E.  gebracht;  beobachtet  wurde  anfäng- 
lich gleichzeitig  an  zwei  Orten,  in  Stettin  und 
in  Danzig.  Die  Ergebnisse  bestätigten,  was 
ebenfalls  von  vornherein  erwartet  worden  war, 
dafs  nämlich  zwar  keineswegs  völlig  Ruhe  in 
der  Schleife  herrschte,  dafs  aber  die  Strom- 
stärken wesentlich  geringer  sind,  als  die  mit 
Erdleitungen  erzielten.  Der  Strom  variirt  un- 
unterbrochen, die  Stromkurve  hält  sich  aber 
um  die  Nulllinie  herum  in  den  Grenzen  von 
—  o,n  bis  -f-  0,14  Zinkkupferelement;  und  an 
beiden  Beobachtungsorten  ergaben  sich  fast 
identische  Kurven.  Bei  der  Uebereinstimmung 
der  beiderseitigen  Beobachtungen  hinsichtlich 
der  Zeit  und  der  Form,  namentlich  im  Februar 
1883,  erschien  es  ferner  zulässig,  die  Beobach- 
tung auf  den  einen  Ort,  Stettin,  zu  beschränken, 
und  das  hierdurch  verfügbar  werdende  Instm- 

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Ludf.wig,  Einjährige  Erdstrombeobacjm-ungen. 


404 


Abhandlungen. 


Elkktrotechn.  Zeitschrift  . 

OKTOBER  i»gj. 


ment  in  Danzig  zur  Untersuchung  einer  aus 
oberirdischen  Leitungen  gebildeten  Schleife  zu 
verwenden,  welche  zwar  nicht  ganz  genau,  aber 
doch  ungefähr  denselben  Raum  umspannt,  wie 
der  unterirdische  Stromkreis.  —  Leider  enthielten 
die  Eisendrähte  des  oberirdischen  Kreises  an 
sich  schon  mehr  als  1 2  000  S.  E.  Widerstand, 
so  dafs  es  bei  den  Beobachtungen  nöthig  wurde, 
den  in  allen  anderen  Beobachtungsleitungen 
eingeftthrten  Widerstand  von  1 2  000  S.  K.  hier 
auf  14000  S.  E.  zu  erhöhen.  Inzwischen  fand 
sich  für  die  Doppelbeobachtung  des  unterirdischen 
Stromkreises  im  März  zwar  nicht  dieselbe  Ueber- 
einstimmung  wie  früher;  namentlich  wurde  am 
15.  März,  an  welchem  Tage  auch  die  Übrigen 
Kurven  ziemlich  erhebliche  Ausladungen  auf- 
weisen, auch  in  der  unterirdischen  Schleife  eine 
gewisse  Unruhe  bemerkt;  dieselbe  trat  jedoch 
nur  in  öfteren,  relativ  geringen  Schwankungen  um 
die  Nullltnie  hervor,  und  es  wurde  deshalb  die 
für  den  April  getroffene  Anordnung  nicht  redres- 
sirt.  Im  Allgemeinen  ergaben  sich  für  die  ober- 
irdische und  die  unterirdische  Schleife  mehrfach 
zwar  nicht  völlig  identische,  aber  doch  ähnliche  Kur- 
ven, welche  sich  in  ziemlich  gleicher  (geringer) 
Stromstärke  um  die  Nulllinie  herumbewegen;  in 
einzelnen  Momenten  aber  kommen  in  der  ober- 
irdischen Schleife  stärkere  Stöfse  vor,  und  zwar 
nicht  nur  nach  einer  Seite,  sondern  auch  nach 
beiden  Seiten,  so  dafs  der  Lichtschein  (Iber  die 
Skala  hinausgeht.  Die  Annahme,  dafs  diese 
Unregelmäfsigkeiten  der  Einwirkung  von  Tele- 
graphirströmen  in  anderen,  der  Beobachtungs- 
schiffe benachbarten  Tclcgraphenleitungen  zu- 
geschrieben werden  müssen,  ist  nicht  aus- 
geschlossen. Am  15.  Juli  scheint  ein  starkes 
Gewitter,  welches  um  2  Uhr  Vormittags  in  der 
Gegend  von  Danzig  auftrat  und  bis  4  Uhr  Vor- 
mittags andauerte,  in  seinen  Nachwirkungen  die 
oberirdische  Leitung  noch  beeinthtfst  zu  haben, 
da  der  Fadenschatten  bei  Schliefsung  des  Strom- 
kreises um  5  Uhr  Vormittags  selbst  bei  An- 
wendung eines  Zweigwiderstandes  von  T(1T  noch 
weit  über  die  Skala  hinausging,  sich  bis  6  Uhr 
22  Minuten  unruhig  hin-  und  herbewegte  und 
erst  nach  dieser  Zeit  die  Skala  erreichte.  Die 
unterirdische  Schleife  war  an  diesem  Tage  aus- 
nahmsweise ruhig  und  zeigte  nur  ganz  geringe 
positive  und  negative  Abweichungen.  Am 
1.  August  zeigte  die  Stromkurve  der  ober- 
irdischen Leitung  keine  Uebereinstimmung  mit 
derjenigen  der  unterirdischen  Leitung  und,  ab- 
gesehen von  einem  heftigen  Stöfs,  für  welchen 
die  Skala  nicht  ausreicht,  Stromstärken  von 
-j~  1,*°  bis  --  1,8«  Zinkkupferelemcnte.  Der  Null- 
punkt wird  von  dem  Lichtscheine  während  der 
Beobachtungszeit  14 mal  passirt.  An»  15.  August 
sind  die  Beobachtungen  durch  Gewitter  gestört, 
wobei  sich  in  der  oberirdischen  Leitung  zahl- 
reiche heftige  und  starke  Schwankungen  zeigen,  j 
während   die  Spiegelablenkungcn   in  der  unter-  | 


irdischen  Schleife,  abgesehen  von  einzelnen 
Stöfsen  bei  Gewitterentladungen,  auffallend 
gering  bleiben  und  sich  kaum  vom  Nullpunkte 
entfernen.  —  Am  16.  September  endlich,  an 
welchem  die  am  Tage  vorher  verfehlte  Beob- 
achtung wiederholt  wurde,  zeigen  sich  in  bei- 
den Schleifen  der  Zeit  und  Form  nach  sehr 
gut  tibereinstimmende  Kurven  mit  vielfach 
wechselnden  positiven  und  negativen  Aus- 
ladungen von  höchst  auffallender  Stärke.  Die 
stärkste  Differenz  beträgt  in  beiden  Schleifen 
6,8o  Zinkkupferclcmente.  (Schluf$  Mgt  ) 


Die  elektrotechnischen  Versuche  auf  der 
internationalen  Elektrizität« -Ausstellung  in 
München  1882. 

Es  liegt  jetzt  der  offizielle  Bericht  über  die 
Münchcncr  Eick trizitäts- Ausstellung  vor.  Der 
erste  Theil  desselben  giebt  eine  Geschichte  der 
Ausstellung  und  eine  ins  Detail  gehende  Be- 
schreibung und  Beurtheilung  der  ausgestellten 
Gegenstände  auf  Grundlage  der  von  den  ein- 
zelnen Abtheihingen  der  Prüfungskommission 
abgegebenen  Urthcile,  soweit  dieselben  nicht 
dem  Gebiet  exakt  physikalischer  Messungen  an- 
gehören. Diese  letzteren  sind  in  dem  zweiten 
Thcilc  vereinigt  und  umfassen  in  erster  Linie 
dynamische,  elektrische  und  photometrische 
Messungen  an  elektrodynamischen  Maschinen 
und  Lampen,  nächstdem  Messungen  an  Lei- 
tungsdrähten, Kabeln,  Kondensatoren  und  Bat- 
terien. 

Für  die  Darstellung  ist  in  diesem  ganzen 
zweiten  Theile  des  Berichtes  der  Gesichtspunkt 
mafsgebend  gewesen ,  dafs  die  Verhältnisse, 
unter  denen  die  Messungen  stattfanden,  sowie 
die  erlangten  Resultate  so  eingehend  mitge- 
theilt  werden  sollten,  dafs  der  Leser  alle  Data 
zu  einer  selbständigen  Kritik  erhält. 

Für  die  Beurtheilung  dürfen  zwei  Punkte  nicht 
aufser  Augen  gelassen  werden,  nämlich  die 
kurze  Dauer  der  Ausstellung  —  vier 
Wochen  — •  und  die  theils  hierdurch,  theils 
durch  andere  Verhältnisse  begründete  Not- 
wendigkeit, die  elektrodynamischen  Maschinen 
bei  der  Untersuchung  auf  ihrem  Platze 
zu  belassen. 

Eine  Ueberführung  der  Maschinen  nach  einer 
besonderen  Prüfungsstation  hätte  insbesondere 
für  die  Arbeitsmessungen  die  Verhältnisse  er- 
heblich günstiger  gestaltet;  bei  längerer  Frist 
hätten  sich  die  Ziele  der  ganzen  Untersuchung 
weiter  stecken  lassen. 

Von  den  elektrischen  Messungen  an  dynamo- 
elektrischen Maschinen'),  über  welche  hier  be- 


'!  Bearbeitet  von  Prof.  IV.  Dorn  und  Prof  Dr.  Kittler. 


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Elektrotkc-iin.  Zkitschrift. 

OKTOBER  t88j. 


Dorn,  Ei.ektrot.  Versuche  auk  der  Ausstellung  in  München.  405 


richtet  werden  soll,  lassen  sich  die  Arbeits- 
messungen  nicht  füglich  trennen.  Daher  mag 
über  diese  im  Anschlufs  an  die  Ausführungen 
von  Prof.  Moritz  Schröter  Folgendes  hier 
eine  Stelle  finden. 

Fast  sämmtliche  Arbeitsmessungen  sind  mit 
Hülfe  eines  Dynamometers  von  v.  Hefner- 
Alteneck  gemacht,  das  an  einen  trans- 
portablen, sehr  schweren  hölzernen  Block  in 
variabler  Höhe  und  Richtung  festgeschraubt 
werden  konnte. 

Das  Instrument  funktionirt  gut  bei  einem 
stofsfrei  arbeitenden  Motor  unter  Anwendung 
eines  glatt  zusammengeleimten,  nicht  genähten 
Riemens ;  doch  konnte  letzterer  Bedingung 
wegen  der  kurzen,  zur  Installation  verfügbaren 
Zeit  nicht  genügt  werden,  vielmehr  mufsten  zur 
Vermeidung  einer  zu  starken  Spannung  fast 
stets  kurze  Nähstücke  eingesetzt  werden,  und 
in  einzelnen  Fällen  konnten  sogar  flache  eiserne 
Riemenverbinder  nicht  ausgeschlossen  werden. 

In  Folge  hiervon  war  nicht  ein  genaues, 
ruhiges  Einspielen  des  Zeigers  zu  erreichen, 
sondern  er  mufste  auf  eine  Mittellage  eingestellt 
werden,  um  welche  derselbe  nach  beiden  Seiten 
gleich  viel  schwankte. 

Die  Skala  des  Instrumentes  wurde  öfters  veri- 
ficirt. 

Ein  Schuckert'sches  Dynamometer  fand  nur 
einmal  Anwendung. 

Zur  Messung  der  Tourenzahl  diente  ein 
Patent-Tachometer  von  Buss  und  Sombart  in 
Magdeburg,  welches  in  jedem  Augenblicke  die 
Geschwindigkeit  der  Drehung  abzulesen  erlaubte, 
und  von  dessen  Zuverlässigkeit  sich  Professor 
Schröter  durch  Vergleichung  mit  einem  ge- 
wöhnlichen Tourenzähler  überzeugt  hat. 

Vor  Beginn  der  Ausstellung  waren  für  die 
elektrischen  Messungen  sehr  umfangreiche  Vor- 
bereitungen getroffen  worden.  Nach  voran- 
gegangener Besprechung  mit  Prof.  Dr.  v.  Beetz 
hatte  Dr.  Kittler  ')  die  Methoden  und  Instru- 
mente im  physikalischen  Kabinete  der  techni- 
schen Hochschule  in  München  einer  eingehen- 
den Prüfung  unterzogen  und  einen  ausführlichen 
Arbeitsplan  entworfen.  Dieser  wurde  in  der 
ersten  Sitzung  der  Abtheilung  I  von  der  Prüfungs- 
kommission angenommen  und  erfuhr  auch  später 
nur  unwesentliche  Aenderungen.  In  derselben 
Sitzung  wurde  Prof.  Dr.  v.  Beetz  zum  Vor- 
sitzenden der  Abtheilung  I  (für  Maschinen, 
Akkumulatoren  und  Kabel)  gewählt,  Dr.  Kittler 
zu  seinem  Stellvertreter. 

Apparate. 

Von  den  für  die  elektrischen  Messungen  be- 
stimmten Räumen  (drei  Zimmer  rechts  vom 
Eingange)  führten  nach  dem  Haupt -Maschinen- 
raum zwei  Doppclleitungen,  nämlich  zwei 


Jelii  Profe«oi  der  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hoch- 


starke  Kupferseilkabel  von  je  150  m  Länge  und 
zwei  isolirtc  Kupferdrähte  von  7  mm  Durchmesser. 

Zur  Herstellung  des  Rheostaten  für  starke 
Ströme  waren  sehr  erhebliche  Mittel  aufge- 
wendet.   Derselbe  enthielt: 

1  S.  E.  (0,1,  o,i,  0,3',  o,$)  in  Kupferseilen  von 
etwa  5,6  mm  Durchmesser, 

t  S.  F..  (1)  in  3  mm  starkem  Kupferdrahte, 

20  S.  E.  (i\  2,  2',  s,  5',  5")  in  Eisendraht 
von  4,56  mm  Durchmesser, 

100  S.  E.  (10  X  IO)  'n  3ioS  nim  Eisendraht, 
welche  auf  der  nordwestlichen  Galerie  ausge- 
spannt waren  und  nach  Belieben  ein-  und  aus- 
geschaltet werden  konnten. 

Aufserden)  waren  150  S.  E.  in  Eisendraht 
vorhanden,  um  eventuell  mit  Hülfe  einer  rasch 
funktionirentien  Umschaltvorrichtung  den  Strom 
abzuleiten  und  die  Apparate  vor  Beschädigung 
zu  sichern. 

Die  Gesammtlänge  der  Drähte  war  etwa 
18  km. 

Zur  Widerstandsmessung  diente  eine 
grofse  Mefsbrücke  von  Siemens  &  Halske, 
sowie  in  einzelnen  Fällen  ein  Universal  kom- 
pensator  von  Beetz  '),  der  ebenfalls  eine 
Schaltung  nach  dem  bekannten  Wheatstone'- 
schen  Schema  gestattet. 

Das  Haupt  -  Instrument  zur  Messung  von 
Stromstärken  war  ein  Wiedemannsches 
Spiegelgalvanometer,  das  —  nebst  Um- 
schalter und  Stöpselrheostat  sich  im 
Nebenschlufs  eines  starken  Kupfer- 
drahtes (6,46  mm  Durchmesser)  befand,  von  wel- 
chem zuerst  eine  Hälfte,  später  (vom  13.  Oktober 
ab)  beide  Hälften  in  Parallelschaltung  verwendet 
wurden.  Diese  Anordnung  ward  zur  Messung  der 
Strome  einer  Dynamomaschine  wohl  zuerst  von 
Hagen bach  s)  benutzt  und  bewährte  sich  aus- 
gezeichnet, indem  vermöge  derselben  Ströme 
von  A  bis  170  Ampere  gemessen  werden  konnten. 

Weiter  standen  zur  Verfügung  zwei  Siemens'- 
sche  Elektrodynamomcter3)  und  ein  Gal- 
vanometer von  Deprez'). 

Von  zwei  Torsionsgalvanometern  von 
Siemens  &  Halske  *)  diente  das  eine  (in 
Verbindung  mit  einem  Stöpselrheostaten  bis 
100000  S.  E.)  zur  Messung  von  Potenzial- 
differenzen, das  andere  gelegentlich  (in  Mies- 
bach) zur  Strommessung. 

Ein  Haupt-Umschalter  erlaubte,  rasch  von 
einer  Messungsaufgabe  zur  anderen  überzugehen. 

Korrespondirend e  Ablesungen  im  Ma- 
schinenraum und  in  den  Zimmern  der  Prüfungs- 
kommission wurden  anfänglich  mit  Hülfe  einer 
Telephon  Verbindung  erzielt;  nach  Zerstörung 
derselben  durch  die  Unvorsichtigkeit  eines  Aus- 


1)  Wicdcmann«  Annalcn,  3,  S.  i  (1878}. 
*)  PoBgendurff»  Annalrn,  ij8,  S.  599  (I876I. 
*)  Elektrotechnische  Zeitschrift,  1880,  S.  197. 
<)  Elektrotechnische  Zeitschiift,  i88j,  S.  198. 
*)  Elektrotechniftche  Zeitschrift,  xS&o,  S.  200. 


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406 


Abhandlungen. 


ElEKTKOTKCHN.  ZKIT5CUMFT. 
OKIOHKR  1883.   


stellers  wurde  in  bestimmten  Intervallen  nach 
vorher  verglichenen  Uhren  beobachtet. 

Definition  der  Einheiten. 

Die  Resultate  der  Messungen  sollen  in  Am- 
pere, Ohm  und  Volt  angegeben  weiden.  Eine 
Subkommission  (die  Proff*.  DDr.  Hagenbach, 
F.  Kohlrausch,  Paalzow,  Wiedemann  , 
Wüllner)  bestimmte,  dafs  in  den  Rechnungen 
1  S.  E.  —  0,95  Ohm  gesetzt  werden  solle,  ferner 
dafs  für  1  Ampere  derjenige  Strom  genommen 
werden  solle,  welcher  in  1  Minute  ig, 7  mg 
Kupfer  niederschlägt.  Wegen  der  (ileiclmng 
1  Volt  1  Ohm  X  1  Ampere  ist  hiermit  zu- 
gleich das  Volt  definirt. 

Dies  Verfahren  ist  entschieden  dem  sonst 
mitunter  angewandten  vorzuziehen,  nach  wel- 
chem aufser  dem  Ohm  das  Volt  durch  seine 
Beziehung  zu  einem  konstanten  galvanischen 
Elemente  direkt  und  das  Ampere  als  der 
Quotient  1  Volt  / 1  Ohm  eingeführt  wird. 

Graduirung  der  Mefsinstrumente. 

Dieselbe  ist  in  dem  Bericht  ausführlich  dar- 
gelegt und  durch  Zeichnungen  erläutert,  welche 
den  Stromlauf  schematisch  und  in  der  that- 
sächlichcn  Anordnung  der  Apparate  veranschau- 
lichen. 

Die  fundamentale  Operation  ist  die  Gradui- 
rung des  (im  Nebenschlüsse  des  dicken  Kupfer- 
drahtes liegenden)  Spiegclgal  vanometers 
nach  Ampere. 

Ein  Batteriestrom  /von  etwa  ^  bis  i{  Ampere 
wurde  absolut  durch  ein  Kupfervoltamctcr  ge- 
messen, und  zwar  erhielt  dieses  vor  dem  Silber- 
voltameter  wegen  der  schnelleren  Ausführung 
der  Operation  den  Vorzug. 

Zu  dem  Spiegelgalvanometer  wurden  ver- 
mittelst des  Stöpselrheostaten  2  S.  E.  einge- 
schaltet und  jede  halbe  Minute  nach  Umlegen 
des  Kommutators  die  Ablenkung  abgelesen. 

Ist  die  Stromstärke  im  Galvanometer  und  im 
Kupferdrahte  V,  bezw.  c  der  Widerstand  des 
Galvanometerzweiges  bei  ganz  gestöpseltem 
Rheostaten,  u\  der  in  letzterem  eingeschaltete 
Widerstand,  w,  der  Widerstand  des  Kupfer- 
drahtes, so  ist,  wenn  noch  m  die  (der  Strom- 
stärke /',  proportionale)  Ablenkung  bedeutet: 

/,  —  m  ß, 
--  m  a. 

Die  Beobachtung  giebt  /  und  m,  woraus  der 
Faktor  a  berechenbar. 

Für  stärkere  Ströme  würde  die  Skala  aus 
dem  Gesichtsfelde  verschwinden ,  man  mufs 
daher  mehr  Widerstand  im  Rheostaten  hinzu- 
fügen. 


Sei  jetzt  w,'  eingeschaltet,  so  hat  man 

J  ?— J-Mä' 

Um  a'  zu  bestimmen,  kann  man  denselben 
Strom  mehrmals  abwechselnd  unter  Einschal- 
tung von  und  7<»,'  messen  und  hat,  wenn  m 
und  m'  die  Ablenkungen  sind: 

/-*«=  m'a', 

also: 


Für  gröfsere  7f,',  ist  eine  Berechnung  aus 
den  Widerständen  vortheilhafter.  Mit  Rücksicht 
auf  die  Bedeutung  von  a  und  et'  folgt: 


Da  7i<3  und  c  aus  Kupfer  bestehen,  ?«»,  aus 
Neusilber,  geht  aus  den  Formeln  im  Hinblick 
auf  die  Verschiedenheit  der  Temperaturkoeffi- 
zienten hervor,  dafs  der  Koeffizient  a  von  der 
Temperatur  des  Beobachtungsraumes  abhängig 
sein  wird.  Ebenso  wird  eine  etwaige  Ver- 
gröfserung  von  w,  in  Folge  der  Erwärmung  des 
Kupferdrahtes  durch  den  Strom  von  Einflufs 
sein. 

Diese  letztere  wurde  auf  theoretischem  Wege 
'  (vgl.  Bericht,  S.  16)  erhalten  —  o,o«o9  J1  (und 
nach  Parallelschaltung  der  beiden  Hälften  des 
dicken  Drahtes  o.ooosu/1).  Dafs  dieser  Werth 
den  thatsächlichen  Verhältnissen  nahe  entsprochen 
haben  mufs,  ist  im  Bericht,  S.  17,  auseinander- 
1  gesetzt. 

Eine  genauere  Untersuchung  ergab  zur  Be- 
rechnung der  Stromstärke  die  Formel: 

/=  A\\—q.  0,0033,  •  (/—  15)  —  ö/*! 
worin   /   die    Temperatur   des  Beobachtungs- 
zimmers,  A  der  für  t—  150  geltende  Werth 

des  Koeffizienten,  q  —  — -' — ,  6  =  0,000 «>77« 

(bezw.     nach    Parallelschaltung     der  Hälften 

0,000001  93). 

Da  /  von  8°  bis  180  schwankte,  so  würde 
eine  Vernachlässigung  des  zweiten  Terms  Ab- 
weichungen bis  zu  3  °/o  zur  Folge  gehabt  haben, 
der  dritte  Term  wurde  von  merklichem  Einflufs 
nur  bei  der  gröfsten  Edison  Maschine,  erreichte 
:  dort  aber  einmal  6"/o. 

Sieben  Beobachtungen   vom    20.  September 
'bis  7.  Oktober  ergaben   als  Ablenkung  durch 
1  Ampere  bei  Einschaltung  von  2  S.  E. : 
41,7s  +.  0,09  Skalentheile. 
Vier  Beobachtungen  vom  13  bis  10  Oktober 
(nach  Parallelschaltung  der  beiden  Hälften): 
22,11  +  0,04  Skalentheile. 
S.  34  und  35  des  Berichtes  sind   für  jeden 
Grad  der  Temperatur  und  für  alle  benutzten 
Widerstände  die  Ablenkungen  durch  1  Ampere 
i  mitgctheilt. 


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El.EKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
OKTOBER  iS8j. 


Dorn,  Elektrot.  Versuche  avv  der  Ausstellung  in  München.  407 


Die  Übrigen  Instrumente  zur  Strommessung 
wurden  durch  Vergleichung  mit  dem  Spiegel- 
galvanometer (und  zwar  fast  ausschliefslich  unter 
Anwendung  von  Batterieströmen)  graduirt  (vgl. 
S.  35  bis  37). 

Der  Reduktionsfaktor  für  das  Torsions- 
galvanometer wurde  ermittelt,  indem  das- 
selbe mit  den  Enden"  der  S.  E.  (Kupferdraht) 
verbunden  wurde ,  während  ein  durch  das 
Spiegelgalvanometer  gemessener  Strom  J  die- 
selbe durchflofs  ').  Der  Widerstand  des  betreffen- 
den Kupferdrahtes  war  wiederholt  mit  beson- 
derer Sorgfalt  bestimmt  worden  (vgl.  S.  30). 

Ist        der  Widerstand  des  Zweiges  mit  dem 
Torsionsgalvanometer  (bei  150  988,1  S.  E.), 
derjenige  der  Kupfereinlicit  (bei  1  50  1,0013  S.  E. 
—  o,9ji2  Ohm),  so  ist  die  Potenzialdifferenz  an 
den  Abzweigungsstellen: 

p=j  . 

?<•,  -4-  7/'., 

und  durch  das  Torsionsgalvanometer  zirkulirt 
ein  Strom: 


h  = 


7t'. 


Ist  andererseits  der  Torsionswinkel  \l>,  so  ist 
auch,  wenn  £  eine  Konstante: 
/,      £  u>, 

also: 

P  -  -  7i>,  X  \l>  —  r\l: 
P  wurde  mit  Berücksichtigung  der  Tempe- 
ratur berechnet,  und  so  konnte  dann  r  erhalten 
werden. 

War  bei  spateren  Beobachtungen  der  Wider- 
stand des  Zweiges  mit  dem  Torsionsgalvano- 
meter        so  war  hier: 

P-^  n\'  ?  üV  =  r'  4; 
und  eine  Vergleichung  zeigt,  dafs 


Die  Aenderung  der  Widerstande  mit  der 
Temperatur  wurde  auch  hier  in  Rechnung  ge- 
zogen, indem  gesetzt  wurde: 

P-.  T'[i  -f-  0,000,9  (/—  15)]  4, 
wo  7''  sich  auf  150  bezieht;  eine  Vernachlässi- 
gung dieser  Korrektion  hätte  das  Resultat  nur 
um  Bruchtheile  eines  Prozentes  verändert. 

Die  Torsion  für  1  Volt  (?/-,  —  988,.  S.  E.) 
wurde  aus  drei  Beobachtungsreihen  vom  22.  Sep- 
tember bis  8.  Oktober  gefunden  13,035  .+.  o,o73. 

S.  38  ist  eine  Tafel  der  Torsion  für  1  Volt 
für  alle  benutzten  Widerstände  mitgetheilt. 

Die  Widerstände  des  grofsen  Rhco- 
staten  waren  vor  dem  Beginne  der  Messungen 
mit  Dynamomaschinen  bestimmt  (Tabelle  S.  29) 

l>  Genauer:  *ich  rtvinclicii  <lcr  Einheit  und  .lern  TotMons- 
j5alv.1nom1.-tiT  Ihcilte. 


und  später  wurden  die  in  den  Stromkreis  der  Ma- 
schinen eingeschalteten  Kombinationen  noch- 
mals kontrolirt  (S.  30).  Hierbei  wurden  etwas 
kleinere  Wcrthe  erhalten  (\  bis  1%).  was  wahr- 
scheinlich auf  eine  Aenderung  der  Molekular- 
struktur des  Eisens  durch  die  starken  Ströme 
zurückzuführen  ist. 

Messungen  an  Dynamomaschinen. 

Die  Kommission  hatte  nur  Gelegenheit  zur 
Untersuchung  von  Maschinen  mit  gleichgerich- 
tetem Strome,  welche  bekanntlich  in  zwei 
Klassen  zerfallen  ,  je  nachdem  die  Elektro- 
magnete  im  Hauptstrom  oder  im  Nebenschlüsse 
liegen. 

Hiernach  wird  auch  die  Berechnung  der  Ver- 
suche verschieden;  um  das  Verständnifs  der 
später  mitgethcilten  Tabellen  zu  erleichtern, 
mögen  hier  die  bekannten  Formeln  noch  ein- 
mal Platz  finden. 

a)  Die  El ektromagnete  im  Hauptstrome. 

Sei  in  Ohm  der  Widerstand  des  Ankers  Rx , 
der  Elektromagncte  Ji%,  der  ganzen  Maschine  P, 
r  der  äufsere  Widerstand,  falls  die  Schliefsung 
keine  elektromotorische  Gegenkraft  enthält,  J 
die  Stromstärke  in  Ampere,  R  die  gesammte 
elektromotorische  Kraft  der  Maschine  in  Volt, 
e  die  Potenzialdifferenz  an  den  Klemmen  der- 
selben. 

Einer  genauen  direkten  Messung  zugänglich 
sind  Pt,  Rit  P,/,  e.   Hieraus  folgt  dann  weiter: 
r  ejj, 
E=zt  +  RJ. 
Die    elektrische    Gesammtarbeit    der  Ma- 
schine ist: 

L  —  EJ  Volt  -  Ampere  =  EJ 


Sekundenmeter- 


9,a. 

kilogramm  -  ^  P.  S  (Pferdestärken) 

und  die  äufsere  elektrische  Arbeit  (welche 
für  Beleuchtungszwecke,  Kraftübertragung  u.  s.  w. 
verfügbar  wird): 


1  —  e  J  Volt  -  Ampere  — 


iL 

9,B, 


Sekundenmeter- 


ki,osramm  ^     p  s- 

Bedeutet  ferner  //  die  dynamometrisch 
gemessene  Arbeit,  welche  vom  Motor 
auf  die  Dynamomaschine  übertragen 
wird,  so  soll  IjL  das  elektrische,  IjA  das 
absolute  G üteverhältnifs  genannt  werden. 

b)  Der  Elektromagnet  im  Nebenschlüsse. 

Die  Edison'schen  Maschinen  besitzen  einen 
Regulator,  um  durch  Hinzufügung  von  Wider- 
ständen zum  Elektromagnete  die  Klemmen- 
spannung geeignet  variiren  zu  können.  Dieser 
Regulator  wurde  für  die  Messungen  entfernt. 

Bedeute  A',,  PJt  r  den  Widerstand  für  Anker, 
Elektromagnet  und  äufseren  Schliefsungsbogen, 


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408 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 
OKTOBER  1M3. 


J\,Jt,J  die  Stromstärke  in  denselben  Theilen, 
e  die  Potenzialdifferenz  an  den  Klemmen,  so 
liefert  die  Beobachtung  hiervon  /t, ,  A't  ,Jt  e  und 
man  hat  weiter: 

/,=/  +  /„ 
ferner  die  ganze  elektromotorische  Kraft: 
E  =  e+Jx 
Die  aufsere  elektrische  Arbeit  wird: 

/  =  Je  Volt -Ampere. 
Die  elektrische  Arbeit  in  der  Maschine  setzt 
sich  zusammen  aus  einem  von  der  Erwärmung 
des  Ankers  herrührenden  Theil  und  einem  ent- 
sprechenden für  den  Elektromagneten,  also: 
/,  'je,  4-  /,  *Rt  Volt- Ampere, 

so  dafs  die  elektrische  Gesammtarbcit  sich  er- 
giebt: 

L=Je+  /,        -f  /,  ai?,  Volt-Ampere. 

War  eine  ganze  Beleuchtungsanlage  zu 
prüfen  (Schlickert,  Schwerd,  Crompton, 
Schaff  er),  so  erfolgte  die  Untersuchung  zuerst 
unter  den  Bedingungen  des  thatsächlichen 
Betriebes,  indem  nur  eine  der  Lampen  in 
den  Photometerraum  kam.  Zum  Zweck  einer 
bequemeren  Prüfung  der  Lampe  wurden  dann 
die  übrigen  durch  Rheostatcnwiderstand  ersetzt, 
und  endlich  wurden  Beobachtungen  unter  alleini- 
ger Anwendung  verschiedener  Draht  wider- 
stände gemacht,  indem  eventuell  auch  die 
Tourenzahl  variirt  wurde.  Sehr  geringe  Touren- 
zahlen und  sehr  grofse  Widerstände  sind  wegen 
der  beschränkten  verfügbaren  Zeit  hierbei  un- 
berücksichtigt geblieben. 

Die  übrigen  Maschinen  wurden  nur  mit  Draht- 
widerstanden untersucht. 

Obwohl  über  die  elektrischen  Lampen 
hier  nicht  referirt  werden  soll,  mag  doch  eine 
kurze  Notiz  über  die  Methoden  der  elektri- 
schen Messungen  an  denselben  Platz  finden. 

Um  die  von  einer  Bogenlampe  verbrauchte 
elektrische  Arbeit  zu  erhalten,  war  nur  erforder- 
lich, aufser  der  Stromstärke  J  die  Potcnzial- 
differenz  t  an  ihren  Klemmen  zu  bestimmen. 
Der  Arbeitsverbrauch  war  dann  J t  Volt-Ampere 


Dasselbe  Verfahren  liefs  sich  auch  in  ausge- 
zeichneter Weise  für  Glühlampen  anwenden,  da 
das  Spiegelgalvanometer  auch  relativ  schwache 
Ströme  scharf  zu  messen  erlaubte.  Die  Ver- 
suchsanordnung geht  wohl  am  einfachsten  aus 
beistehendem  Stromschema,  Fig.  i,  hervor,  ins- 
besondere erkennt  man,  dafs  die  Stromstärke 
in  der  Lampe  mit  Hülfe  des  Rhcostaten  leicht 
variirt  werden  konnte. 

Zur  Erläuterung  der  tabellarisch  zu- 
sammengestellten Messungen  an  Dynamo- 
maschinen diene  Folgendes: 

Der  Widerstand  der  Maschine  wurde  in 
kaltem    und   warmem   Zustande  gemessen. 


Da  letzteres  nicht  für  alle  benutzten  Strom- 
stärken anging,  so  ist,  wo  erforderlich,  ein 
Interpolationsverfahren  benutzt,  indem  die  Zu- 
nahme des  Widerstandes  dem  Quadrate  der 
Stromstärke  proportional  gesetzt  wurde. 

In  dem  offiziellen  Berichte  sind  für  mehrere 
Maschinen  die  Originalablesungen  sämmtiieh 
mitgetheilt,  so  dafs  ein  ganz  genauer  Einblick 
in  den  Gang  der  Beobachtungen  und  der  Rech- 
nung gewonnen  werden  kann.  Jede  der  hier 
mitgetheilten  Zahlen  beruht  auf  3  bis  5  kor- 
respondirenden  Ablesungen  aller  Instrumente. 

Die  mit  Hülfe  der  verschiedenen  Apparate 
erhaltenen  Stromstärken  stimmen    gut  über- 


Flg.  •• 


ein,  da  die  Abweichungen  meistens  kaum  t  */«. 
nur  ausnahmsweise  2  %  erreichen.  Das  Elektro- 
dynamometcr  gab  durchschnittlich  ein  wenig 
höhere  Werthe  als  die  anderen  Instrumente. 
Der  Rechnung  liegen  die  Angaben  des  Spiegel- 
galvanometers zu  Gninde. 

rotenzialdifferenzen  sind  nur  mit  Hülfe 
des  Torsionsgalvanometers  gemessen,  eine  Kon- 
trole  erlaubt  aber,  wenn  lediglich  mit  Draht- 
widerständen operirt  war,  eine  Vergleichung  der 
nach  <•  IJ  berechneten  und  der  eingeschalteten 
Widerstände.  Letztcrc  sind  wegen  der  Erwär- 
mung durch  den  Strom  korrigirt  (vgl.  Bericht, 
S.  16),  doch  ist  die  theoretisch  berechnete  Kor- 
rektion für  höhere  Stromstärken  zu  gTofs.  Für 
geringere  Stromstärken  ist  die  Uebereinstimmung 
gut. 

Ueber  die  Arbeitsmessungen  ist  dasNöthige 
schon  gesagt.  Die  Arbeit  des  Leerlaufes  ist 
nicht  in  Abzug  gebracht. 


El.F.KTROTRCHN.  ZEITSCHRIFT. 
OKTOBER  1883. 


Dorn,  Elektrot.  Versuche  auf  der  Ausstellung  in  München. 


409 


Das  absolute  Güte verhältnifs  (äufsere 
elektrische  Arbeit,  übertragene  Gesammtarbeit) 
war,  wie  zu  erwarten,  für  gröfsere  Maschinen 
günstiger  als  für  kleinere.  Die  Maschine  von 
Schuckert  für  7  Bogenlampen  gab  67%.  die 
in  der  Hirschau  63  bis  64,  die  Maschine  von 
Schwerd  67,  die  von  Bürgin  für  Bogen- 
lampen 63.  Die  genannten  Konstruktionen 
stehen  sich  also  nahe  gleich,  wahrscheinlich  gilt 
dasselbe  auch  von  der  Edison  -  Maschine  für 
60  A- Lampen.  Von  den  kleineren  Maschinen 
erzielte  Edison  (17  A-Lampen)  52%.  Schöne- 
mann (Gramme-Modell)  43%!  Edelmann  38 
bezw.  26%,  Einstein  23°/o- 

Auf  drei  Tafeln   sind  im  Anschlufs  an  die 


durch  eine  Interpolationsformel  befriedigend  dar- 
stellen, welche  auf  der  Bemerkung  beruht,  dafs 
der  auf  alle  Ankerwindungen  wirksame  Magne- 
tismus nahezu  eine  lineare  Funktion  der  Strom- 
stärke im  Elektromagneten  war,  also: 


Da  die  äufsere  Stromstärke: 
ER* 


und 


R,  R,  +  Rtr  +  'R,  r 


Jl  ~J  R,  ' 


Fig,  3 


• 

■ 

,' 

--»' 

Pf 

J 

n 

r* 

H 

Fiy.3 


■ 

a 

♦ 

0       SO     100     150    200     350    300     330    "»00     *50    500  0       5       10       15      20      K      SO     35      V0  V5 

i'uri  f  f/r.f  Strom,:*.  +  etwa  l'tOO  Tun rt>n    H «Ivo  Ititltl  Ton i « n  t'urvrdes  MagnrUsrnus 

Maschine  von  Huri/in  für  (lliihlnmpen.  ii.Url.1H82 


theoretischen  Erörterungen  von  Dr.  O.  Frölich  ') 
die  »Kurven  des  Stromes  und  des  wirk- 
samen Magnetismus«  gezeichnet.  Die  ersteren 
haben  als  Abszissen  den  Quotienten  (Tourenzahl 
durch  Gesammtwidcrstand  »r-f  R),  als  Ordi- 
nalen die  Stromstärke  J,  und  verlaufen  nahezu 
geradlinig;  die  letzteren  repräsentiren  den  Quo- 
tienten der  ganzen  elektromotorischen  Kraft 
durch  die  Tourenzahl  (E/n)  als  Funktion  der 
Stromstärke.  Alle  diese  Kurven  verlaufen  sehr 
regelmäfsig;  reproduzirt  sind  hier  die  Figuren 
für  die  Maschine  von  Bürgin,  Fig.  2  und  3. 

Eine  Theorie  der  Dynamomaschinen,  deren 
Elektromagnet  im  Nebenschlüsse  liegt, 
ist  noch  nicht  gegeben.  Die  Münchener  Beob- 
achtungen reichen  zur  Begründung  bezw.  Prüfung 
einer  solchen  nicht  aus,  da  die  Stromstärke  im 
Elcktromagnete  nicht  unabhängig  von  der  äufseren 
variirt  ist.  Doch  liefsen  sich  die  Beobachtungen 


1    Elcktrotechnitchc  Zciuchrift,  Bd.  »,  S.  134  (:88j). 


wo  die  Gröfscn  dieselbe  Bedeutung  haben  wie 
S.  407,  so  folgt  durch  Elimination  von  £  und  \ 

n^R, 

J~    R,R,  +  {Rt  +Rt—n-n)r' 

Der  Grad  der  Uebercinstimmung  mit  den 
Beobachtungen  geht  aus  nachstehender  Zu- 
sammenstellung hervor: 

Maschine  von  Edison  für  250  A-Lampen 
(£  =  0,08883,  »j  =  0,006  aj): 

/ber.:  100,5  107,0  123,7  142.«  «57.9  168,4, 
beob.:  100,6  107,,  123.»  142,5  157,5  169,5, 
Diff.:  —  o.«  —  o,»  -f  0,5  +0,3  4-o,4  — 0,9. 

Maschine  von  Edison  für  60  A-Lampen 

($  —  0,091  35,    Tj  —  0,005646): 

/ber.:  27,57  30,14  31,4»  34.»  36,39  37. »s, 
beob.:  27,67  30,1»  31,4*  34,3«  36,3-  37.ft°. 
Diff. :  —  0,10  4"  °>°'     0,00  —  0,09  4~  0,08  4~  o« ,6- 

5* 


Goo< 


4io 


Abhandlungen. 


El.KKTROTETIIN. ZlUTSf  HKiTT. 
OKTOKKK  1883. 


Tabelle 

Maschinen,  deren  Elektromagnet 


Maschim 


Datum, 

\V  i  ilc  r  *  t  a  1 

1 

m1  (Ohm 

J 

Aeufverer 
Wider- 

£ 

r- 
-. 

■ 

S  1 1  0  m  s  t  ä  r  1« 
(Amp.) 

e 

Ye  r  s  u  c  h  *  - 

kalt 

war 

m 

stand  r 

ri 
ti 

c 

^««■1-Elektr.j-EjAtro.1 

Daprci- 

GaJ». 

A  n  ■>  r  (I  n  u  n ^ 

Anker 

Elm. 

Masch. 

Anker 

Dm. 

Masch. 

ber. 

ein- 
cr- 

Uil  V  . 

Don 

nun 

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28.  Sept.  82. 

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8.  5 

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7  Lampen 

1 

und  mehrere 

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Ohm  Draht. 

27.  Sept.  82, 

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1 

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1 

1  Lampe 

+  Draht- 

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17  Okt  82 

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23.  Sept.  82. 

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25.  Sept.  82. 

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25.  Sept.  82. 





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26.  Sept.  82, 

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Draht. 

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6.  Okt.  82. 

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1  4i 

14 

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Nachm. 

1  Lampe  +  Draht. 

für  7  Bogen- 
lampen. 


Schuckert, 
I .  L.  5 

(Hirschau). 


für  4  bis  5 
Bogenlampen. 


Birgin, 

für  Bogen- 
lampen. 

( Aii^i^ftlelH 

von  Croinpton.i 


Digitized  by  Google  i 


Elektkotkciin.  Zeitschrift.  ,,  ,r  . 

oktohfk  1883.  Dorn,  Ki.f.ktrot.  Versuche  auf  der  Ausstellung  in  München.  411 

No.  I. 

im  Hauptstrome  liegt. 


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(Volt) 
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Gaiue 
elektro- 
tnotor. 
Kraft 

/■: 

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äufsercr 
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her  Effekt 

totaler 

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Verhältnis 
in 

Prozenten 

A  V-  i  /  -/   /-  ,/ 

Bemerkungen. 

367,6 

366, 

3<>4.. 

3fc'6.« 
4 ' 

415.* 

3"'m 

3~  9.» 
300,, 

469,4 
4S4.» 
462,5 

5  «8,5 

539.« 
4C8.5 

4'  3.5 
416,4 

2SS< 
2S>6 
3226 
2 

3  097 

3  "5° 
2310 
2490 
2652 

3.9' 

3.  M 

4.  H 

3.  v- 

4.  » 

5.  'c 

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3-js 
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3<>78 

5  '>f'3 
4293 

3-47 

3  84S 

4  8"4 

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1  3321 

3*>75 
1  

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4.9» 
5.8l 

4,4" 
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4."7 
4-?' 

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So  2 
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7°  3 
700 
702 

6.  « 

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75.» 

79.  * 
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77. ■ 
77.4 

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62,*. 
64.* 
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6 1  ,* 
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64,8 
61',,* 

82,'. 

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77." 
-6,<. 

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SS.* 

87.^ 

3  -84 

_ 

855 

6,8* 

,}/  .4 

Sehr  umcgclinu'.iKcr  Gani;  der  Loko- 
mobile.   Mittel  aus  ;  Ucohaclitungcn. 

467,8 

2811 

3  593 

4.98 

Soc 

5.3- 

78.« 

7  3 '"7 

92.- 

Unter  gleichen  clclclruthen  Verhültni»en 
ist  die  übertragene  Arbeit  A  bedeutend 
^crini;cl  al«  am  d.iratif  fnlgenilen  Tage. 
D.i  in  beiden  Fallen  die  für  den 
Leerlauf  erforderliche  Arbeit  nicht  ge- 
messen wurde,  fehlen  alle  Anhalt»- 
punkte  für  die  Erklärung  dicucr  Tliat- 
sache.    j  Itenbachtungen. 

769,8 

-47.1 

7J9.» 

974.4 

169,; 
963,6 

06l,  h 

6207 

6  37  3 
642 1 

S.A: 

8.-1 

7971 
8  ■  ?5 
S  220 

8  547 

IO,  «5 
ll.11 

1 1.1: 
ir,34 

8  3-Ti 
bis 

840 

I3.5J 
15.5 

1  3-U 

70,-,. 
78. -5 

7". 51 

7^.''J 

63. -\ 

64,1., 
62,*} 

SO,r4 
S2..T 

Sl.4r 

Die  normale  Stromstärke  »oll  nicht  über 
8  Aotp.  liegen,  die  Tourenrahl  nicht 
übet  750;  beiilei  in  Folge  unrichtiger 
Angabe  eines  licdicn»tetcn  tu  hoch 
gcgrifTcn. 

199,: 

251.» 

2945 

4..v, 

372s 

90  2 

S.?i 

79.Ü 

l,-,J 

8;.> 

El.-Dyn.  II  im  Maschinenraum,  um  Iso- 
lation der  l,ciiungen  ni  pnifen.  Mittel 
aus  3  Beobachtungen. 

:o;,i 
198.' 

217.4 

25S.4 

240,? 

1-  4.5 

2-  3,:. 

3~44 
31-4 

2  9 1 9 

3  5  -  • 
3  354 

4.4' 

4-5> 

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4.5* 

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4  OS9 

3  6S2 
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6.4. 

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SS, 4 
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4  359 

5.-»« 

1  Od  9 

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8  0.1 

66,4 

82,<. 

Mittel  au»  8  ücobachtungen. 

196,. 

19".« 
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1^}.- 

IOS.« 

2  1  8.» 

i?4.J 
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24  3.' 
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27  3.* 

2463 
2  230 

2S1  s 

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3.  J? 

3.5 

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4.  " 

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2647 

2  1  r  t 

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4  31c 

4454 

4.  5 

3.1..' 

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1  090 

— 

82,- 

84. 1 

SO,!* 

80,1 

— 



— 

Vorrugliche  Ucbcrcinstimniung  mit  dein 
25.  Sept.  Vgl  graphische  Darstellung 
im  offiziellen  Berichte. 

252,9 

3  578 

4.8» 

5724 

l  »i22 

S.sj 

55. 

SS.. 

Mittel  mehrerer  Beobachtungen. 

25  1,8 

2  os  5 

4.  . 

4  1 ' 

S.*-u 

1  592 

— 

Mittel  aus  3  Beobachtungen. 

1H2,. 
1  -s.* 

263,, 
2  SS. 4 

3  33  ' 

5  220 

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1  ;-o 

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63 

SS.'t 

Mitul  aus  9  iieobacbtiingcn. 

S2» 


Digitized  by  Google 


.  Elektrotecht".  Zkitschrift. 

412  Abhandlungen.  oktohf.r  -sb-. 


Maschine 

Datum, 

Vc  r  s  u  c  Ii  s  - 
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Widersinn 

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Stromstärke 
(Amp.) 

8»i'«H-  Elektro-  Elektro-  „  

Gl».  1  D,n.  i  Dyn. 

Bdrgin, 
für 

Glühlampen. 

(Au»Bc«ielh 
von  Croropton.) 

6.  Okt.  82. 

Draht- 
widerstände. 

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14.S 
18,* 

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Schiffer, 

Goppin^t-n. 
(We-ion  M...UII 

18.  Okt.  82. 

Vorm. 

Droht- 
widerstände. 

1.  Si 

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18.  Okt.  82, 
Nachm. 
Draht. 



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18.  Okt.  82, 
Nachm. 
Draht  +  1  Lampe. 

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7-71 

0.4  i 

25.  S 

24--f> 

Schonemann, 
Mllnchen. 
iGummtMoiirll. 

5.  Okt.  82, 
Nachm. 
Draht- 
Widerstände. 

- 

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l.i: 

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Edelmann, 

München. 

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4.  Okt.  82. 

Draht  - 
widerstünde. 

2,49' 



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Ede'mann, 
München. 

Schaltung.! 

5.  Okt.  82. 

Draht- 
widerstiindc. 

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6,S4 

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4.4* 

6.41 

7-17 
8,1» 

s,.>» 

4.4! 
6,5« 
7.5«> 

8." 

8.«' 

4x» 
«^1 

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S.u 

Einstein, 
München. 

12.  Okt.  82. 

Draht- 
Widerstände. 

2„y 

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l.M 

J.s* 

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8,»s 

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16,4- 
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14, s. 

12, 

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5.5* 

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4.  «4 

5.  s- 

6.S4 

8." 

Digitized  by  Googl 


El  F.KTROTBCHJ».  ZEITSCHRIFT. 
OKTOBER  i8«j. 


Dorn,  Elektrot.  Versuche  auf  der  Ausstellung  in  München.  413 


i  g 

(Volt) 

Ganie 
«Jektro- 
motor. 
Kraft 

Elektrischer  bitekt 

äufserer  totaler 
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A  P.  S 

vcrnaltniis 
in 

Prozenten 

Bemerkungen. 

96,1 
98.0 
97.5 
94." 
9  J.i 
"7.5 
118,» 
1 1 1,1 
106,5 
97.» 

1 10,0 

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114.4 

1*6,7 

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149"* 
150,6 

152.4 

1  174 

1  572 
2129 
1518 
1785 
1745 

2  2  52 

3366 
3^85 
4  195 

1.5» 
2.'l 
2,5» 
3.4^ 
3-7* 
1.14 
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4.54 
4.9* 

5.*» 

1  356 

1  886 

2  708 

3  397 

393» 
2001 

2  "7  I  7 

4  542 

5  223 
6609 

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1,56 

5,66 
4.5» 

5.1» 
1.71 
3,6s 
6,1t 

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I  39S 

1  410 

I  406 

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1  4°3 

I  6lO 
1  600 
1  595 

1 

1  588 

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83,4 

78.7 

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— 

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145.» 

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146,7 

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I  QQ.< 
20I,, 

1  981 
2532 
3425 
4309 
4  549 

1,6, 
3.44 

4.  *5 

5.  »* 
6„. 

2269 
2  980 
4199 

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1  6250 

3,  <>s 

4.  «5 
5.7° 
7.* 
8.49 

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791 
810 

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/  7  ^ 

800 

— 

87.* 
85." 
81.6 

75.° 
71.* 

199.5 

146,1 

5461 

7.4« 

6741 

9,.* 

1003 

— 

81,0 

*36.1 

4  849 

'».59 

59'9 

8,04 

996 

81.9 

_ 

_ 

Mittel  von  4  Serien  mehrerer  Beob. 

50,6, 
49.'* 
47.« 
44.4* 
41 ,17 
64,51 
6j,$t 

61,31 

64.51 
65,11 
»6, 14 
66,15 
81. i« 
83-7» 

418 

572 
627 
707 
736 
774 
947 

o,,ts 

°.?77 
0,»,i 

0,  <A< 
I,ouo 

1.05» 

1.  «7 

•  1 

507 

,  "5° 
861 

1053 

t  180 

1  269 

0.  6HS 
1,1.19 
1,169 
1>43" 

1,601 

1,  J1- 
1.7*4 

1  195 

i  -03 
1 204 
1 208 
1 107 
1498 
1 500 

1.5* 
1 ,47 
2,ii 
2.50 
1,66 
2,6i 
3.« 

82., 

71.9 
67.. 
62,4 
790 
74.« 

37.9 

3*)>4 

38,4 
38.4 

37.* 
40.3 
41.9 

45,9 
5 '  1" 
52.7 

57.» 
60,3 

50,9 

57-5 

Die    tingc-dultcten   Widerstünde  sind 
ohne  l'einpcrjtutkorTcLtion. 

60.S9 
60, on 
55.'7 
49-*< 

42,1- 

37.'9 
3'.»» 

8  2  »«9 

0  £  _ . 
S"i74 

87,9! 
87.99 

86.;, 

88.4) 
86,,- 

155 

3OO 
340 

351 
340 

3*5 
290 

0,346 

0,416 
0,461 

0.4-7 

0,«6: 
0.441 
O.J94 

442 

54» 

620 
699 

,  773 
785 

0,46s 

0,6c<-i 

o.;i, 

0,»4l 

0,949 
1,1,1 
1.67 

.... 
1 518 

1  c  1  *? 

1  S '  7 
1  501 
1  501 
1  499 
1  508 
1  500 

1 ,01 
1  »'4 
I.II 
I.J* 
1.47 
1.5* 
1,5* 

73." 
69.I 
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56.7 
48.7 
4L' 
3<<W 

3  3.9 
3*M 

37.» 
35-- 

3'.4 

28.3 
25.4 

45.9 
51.7 
60,3 
61,9 
64,6 
67,j 
68.4 

Die  einifeschalteten  Widerstände  ohne 
Temperaturk.iirektion. 

49.74 
47.'? 

44.  * 

4  «.41 

36.94 

33.'» 

26,16 

7*MJ 
/8,5" 

79<«5 

80,  «, 

81,  »4 

81.1- 

1 6o,s 

182," 

188,, 
189.1 
180,» 
•59v 

0,119 

o,w 

0.14B 
0,1,6 

0,»57 
0,146 
0,117 

247,4 
293.4 

366,1 
,  418,1 

441.7 
•  488,5 

0,336 
°>)99 
0.44J 
0.4»S 
0,,6S 
0,601 
0,664 

1  401 

I     4^0  1 

I  405 
I403 

1404 
I  401 
I405 

0,9J 
0,94 
0.94 

1,07 
l,ll 
•.'7 

05,0 
60  ,t 
56,0 

5'.5 

45.1 
40.» 

3*-7 

2  j,5 

25.5 

26.4 

15.4 
24,0 

22,> 
18.5 

16  « 
42,4 
47« 1 
49,» 

53,  ' 

54.  » 
5<i.7 

Elektromagnet*  uixl  ITwile  des  Ankers 
hinter  einander 

'5.?' 
16,18 

tj.M 
14,», 

12.51 

II,:, 

2  3,*9 
45.9" 

30,;* 
30,50 

30,63 

57., 
72.. 
IOI., 

108,3 
«03.5 
99.1 

°ir'7' 
O,^» 

0,-5» 
0,14- 
0,14- 
O.ij, 

86,7 
H5.5 
191,0 
226,7 

25'. 1 

175.'"' 

0,1  tj 

°.'57 
0,161 

0.5c* 

0,341 

°.J74 

I  400 
I  400 
I  400 

T  400 
t  40O 

0,61 
0,64 
0,79 
0,»6 
0,91 

66,. 
62,4 
53.« 
47.7 
41,1 

36.. 

I2.S 

'5.1 

'7.5 

•7- 
15.4 
•3.' 

19-1 
24.5 
32,« 
35.« 
37.5 

Klektromagnelc  parallel,  ebenso  Theile 
des  Ankers. 

Kinxeschaltete  Wi.terstande  ohne  Tempe 
raturkorrektion. 

61,4 
60,1 
57.* 
54.5 
75.7 
7«.« 
66,c 

79.» 

8  1 

82,4 

84.» 

102,« 
'»3-5 
104.. 

296 

334 

,76 

422 
524 

F 

620 

0,4-1 
0,4,) 

o,,u 

0,571 
0,71t 

o.;H 

O.S41 

383 
450 

5  39 
'>57 
708 

83' 
979 

0,,lo 

0,6,1 
0,731 

0,891 
0,961 
1..J" 

802 

7*»5 

SOI 

802 

1  008 
1  010 
1000 

2,  CK. 

2.  »5 
2.45 

3.  '5 

3.17 
3.5« 

77.4 
74.i 
69,7 
64,1 
74.° 
69.5 
63.4 

20,1 

2  1,8 
22.7 
»3.4 
12,6 

*3.J 
23,' 

26,1 
19.4 
31.* 

36.4 

30.5 
33.5 
37.« 

Kinxeschaltete  Widerslamle  ohne  Tempe- 
raturkorrektion. 

I»cr  Anker  erwärmt  «ich  sehr  stark. 

Digitized  by  Google 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

OKTOBER  i88j. 


Tabelle 


Maschinen,  deren  Elektromagnet 

(Dieselben  »in«!  nur  mit 


Widerstand 

Aeufscrer 

Aeufserc  Stromstärke 

S  t  r  0  in 

i  i 

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Willerstand  r 

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Datum 

Anker 

Kim. 

Anker 

Kim. 

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Elcktro-Dyn. 

Anker 

Elm. 

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F. 

Ellison, 

O,    4  I  >> 

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130.'' 

«35.- 

250  A-Latnpen 

— 

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0,  41« 

I..-. 

I07, s 

— 

— 

1 16,^ 

9.3 

1 29,0 

133.» 

(Modell  K). 

— 



13. ^ 

I,  M 

— 

I  >  7  1 

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127.4 

»33-3 

n  Oktober  1882 

■ 

O, 

13.^ 

O.s*- 

■  4-,S 

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I  22, f 

129,» 

O.L  «i,* 

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1 19.9 

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1 14.*( 

124.' 

Edison, 

0,14t 

O.ihl 

40., 

4.5s 

2",<- 

27.* 

27.7 

30.-- 

3- 

I25,s 

«3°.- 

60  A-Lampen 

0,i»>: 

40.6 

4,,i 

30." 

30.3 

30.- 

33.-: 

3.°s 

124, 

129^ 

(Modell  Z). 

40,- 

3-v" 

3L4  = 

31.5 

3> 

34.4^ 

124.3 

130-' 

11.  Oktober  1882. 

40,» 

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34.5' 

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34i 

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1 1 1,4 

118,. 

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37.« 

37.- 

40.:", 

2,fcr> 

106,3 

113-4 

Edison. 

0.3JS 

88,- 

0-3*3 

90, 

12.-5 

S,s., 

8,ts 

S.,3 

10,,  s 

I.z6 

113., 

117.' 

17  A-Lampen 

0.399 

90.4 

10,,»5 

II.  3 

10,54 

10., 4 

10,3s 

ll.5<- 

■.=5 

113. 

117.- 

(Modell  Kj, 

1  0,«i} 

9Q,s 

9.1" 

9.44 

1I.S' 

I  •.<•) 

12, -s 

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12.  Oktober  1882. 

90.* 

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10,« 

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I0,„<. 

12, .s 

I.M 

II  2.5 

"7.s 

Tabelle  No.  III. 

Kraftübertragung  von  Miesbach  nach  München, 

ausgeführt  von  Marcel  Dki-hez. 

Entfernung  57  km;  Hin-  und  RUckleitung  durch  einen  gewohnliehen  Telegraphendraht. 

Widerstand  der  Maschine  München  453,4  Ohm,  Maschine  Miesbach  453,1  Ohm,  Leitung  950,1  Ohm. 

Es  gelang  nur  eine  ßeohachtungsreihe  am  10.  Oktober;  später  war  die  Münchener  Maschine  nicht  mehr 
in  Gang  zu  bringen.  Als  Grund  hiervon  ergab  sich  das  Vorhandensein  von  Drahtbrüchen  in  der  primären 
Maschine. 

Aus  der  erwähnten  ('  'gStQndigcn)  Beobachtungsreihe  ergaben  sich  folgende  Mittelwerthe: 


Miesbach 

München 

Vcrhält- 

nifs 

Strom- 

Touren- 

Verbrauchte 

Touren- 

Geleistete 

in 

stärke 

zahl 

Arbeit 

zahl 

Arbeit 

Prozenten. 

n 

A  (P.S) 

,V  (P.S) 

A'jA 

7<AmP: 

1608. 

712. 

O.ijv 

22,1. 

0,51-. 

Potenzialdiffercnz 


in 

München 
/£j  (Voit.i 
843- 


in 

Miesbach 

•f  950.-  7 
1344- 


Aeufserc  elektrische 
Arbeit 
der 

primären  Maschine 


4  7 

708. 


r.s 


Elektrische 
Gesammtarbeit 

4  7 
+7"  453 
833. 


r.s 
i.iji. 


Arbeit  der  Erwärmung 
des 

Stromkreises 


71 1 856,- 

5>S- 


P.S 
o,-  -. 


Ftlr  Kraftübertragung 
disponibel 


Volt-Amp. 
3'7- 


P.  S 
0,43.. 


Prozenten 

der 

elektrischen 
Gesammt- 
arbeit 

38... 


In  München 
gewonnene  Arbeit 
in  Prozenten 


Art)«! 

S4.s 


Men 

it 


der 
«Icktriicbe« 
Gctamraurbcit 

20,s. 


Vergleicht  man  die  von  der  primären  Ma- 
schine verbrauchte  Arbeit  mit  der  elektrischen 
Gesammtarbeit,  so  ergiebt  sich  das  unstatthafte 
Resultat,  dafs  die  letztere  gröfser  ausfällt.  Dies 
hatte  seinen  Grund  wahrscheinlich  darin,  dafs 
das  Arbeits  •  Dynamometer  von  v.  Hefner- 
Alteneck  zur  Messung  so  geringer  Arbeits- 
gröfsen  bei  hoher  Tourenzahl  nicht  geeignet 
war  und  außerdem  eine  sehr  ungünstige  Auf- 
stellung hatte. 


Zur  Bcurthcilung  des  ganzen  Versuches  über 
Kraftübertragung  ist  noch  hervorzuheben,  dafs 
ein  nicht  unbeträchtlicher  Theil  der  übertragenen 
Arbeit  in  München  durch  die  Vibrationen  der 
nicht  hinreichend  fest  aufgestellten  Maschine 
absorbirt  wurde;  ferner  dafs  mit  der  normalen 
Tourenzahl  von  2  000  günstigere  Resultate  er- 
zielt wären.  Professor  Dr.  E.  Dorn. 


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Elkktroteciim.  Zeit«  inuf t. 

OKTOI'ER  ,U}. 


Elektrische  Signale  in  Kohlengruben. 


4'5 


No.  II. 

im  Nebenschlüsse  liegt. 

Drahtwiderständen  untersucht.) 


l;  I  e  k  t  r 

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Elektrische  Signale  in  Kohlengruben. 

Leber  die  Benutzung  der  Elektrizität  Tür  den  Signal- 
dienst in  Kohlengruben  hat  Alan  C.  Bagot  in  London 
seit  einer  Reihe  von  Jahren  Versuche  ausgeführt,  worüber 
er  in  der  Versammlung  der  «Institution  of  meehanical 
Kngineers«  tu  I.üttich  ausführliche  Mittheilungen  gemacht, 
von  denen  wir  im  Folgenden  nach  dem  Electrician. 
Bd.  II,  S.  274,  das  Wichtigste  wiedergeben. 

Mit  der  immer  mehr  zunehmenden  Tiefe  der  Kohlen- 
gruben erwies  sich  das  alte  mechanische  Signalsystem, 
bei  dem  ein  mittels  eines  I  »r.ditztiges  gehobener  Hammer 
gegen  ein  Stück  Kessclblcch  schlägt,  als  unzuverlässig 
und  zum  Theil  Gefahr  bringend.  Die  bereits  1874  be- 
gonnenen und  bis  1877  fortgesetzten  Versuche  Bngots 
erstreckten  sich  zunächst  auf  die  Leitungen  im  Fördcr- 
schacht.  Man  benutzte  zuerst  isolirte  Kabel,  deren  Isoli- 
rung  aber  durch  fallende  Kohlcnstucke  leicht  beschädigt 
wurde;  sie  waren  bei  ihrer  Lage  im  Schacht  schwer  zu 
beaufsichtigen  und  etwaige  Fehler  an  denselben  schwierig 
aufzufinden;  der  an  der  Schutzhülle  anhaftende  Kohlen- 
staub vermehrte  ihr  Gewicht,  und  endlich  waren  die  An- 
schafftingskosten  zu  hoch.  Kisendrahtlitzen  rosteten  zu 
leicht  und  besafsen  zu  hohen  elektrischen  Widerstand, 
wahrend  Kupferdrahtlitzen  zu  schwer,  entsprechend  starke, 
einfache  Kupferdrahte  aber  zu  weich  waren;  galvanisier 
eiserner,  2,»5  mm  starker  Telephondraht  (No.  11.  B.  W.  (',.) 
halte  zu  grofsen  Widerstand.  Endlich  wurde  fUr  Schacht- 
leitungen  galvanisirter  eiserner  Telegraphendraht  von 
6,-«  mm  (No.  4.  B.  W.  G.)  und  fllr  Forderstrecken  eben 
solcher  Draht  von  4.1-  mm  (No  8.  B.  W.  G.)  als  ge- 
eignet befunden.  Die  .Schachtleitungen  wurden  mit  Hülfe 
von  an  der  Schachuimmcrung  befestigten  Isolatoren  frei 
in  den  Schacht  bis  zu  550  und  640  m  Tiefe  hinab- 
geführt, in  gewissen  Abständen  mit  angeschraubten  Holz- 
hacken wrschen,  die  sich  im  Fall  eines  Drahtbruches 
auf  die  IsolalorstUtzen  aufsetzen  und  so  das  Herabfallen 
des  Leiters  verhindern.  Das  untere  Ende  hing  frei  in 
den  Sumpf  und  war  durch  ein  9  kg  schweres  Gewicht 
als  Kompensator  belastet. 

In  den  mit  MaschincnKraft  betriebenen  cingeleisigen 
Forderstrecken  wurde  die  Drahtleitung  an  einer  Seite, 
bei   doppelgeleisigen  Strecken  an   der  Decke  derselben, 


mit  Hülfe  von  Isolatoren  aus  braunem  Steingut  be- 
festigt. 

Für  die  Leitungen   zwischen   der  Batterie   und  den 
;  Apparaten   benutzte   man   l,*5  mm   starken  Kupferdraht 
I  (No.  16.  B.  W.  G.)  der  mit  Guttapercha  Uberzogen  (4,6mm 
äufscrer    Durchmesser),   dann   mit  Band  bewickelt  und 
getheert   wurde.    Im    die    Saure    der   aus    12  grofsen 
|   Leclanche  -  Elementen    bestehenden    Batterie   gegen  den 
;  Kohlenstaub  zu  schützen,   wurde  eine  Schicht  gewohn- 
liches Maschinenöl  auf  dieselbe   gegossen.    Die  Glas- 
gefafsc  derselben  waren  innen  und  aufsen  (gegen  Eftlores- 
zenz)  mit  Paraffin  gut  eingerieben.   In  feuchten  Schächten 
erwies  es   sich   vortheilhaft,  die  Schachtbatterie  zu  ver- 
j  doppeln  und  parallel  zu  schalten  und  mit  niedriger  Span- 
1  nung  zu  arbeiten. 

Das  Signalsystem  der  Cannock-  und  Rugeley-Gruben 
besteht  aus  einer  Leitung  für  eine  Glocke  mit  einfachen 
j  Schlügen,  auf  welcher  Signale  von  dem  Füllort  gleich- 
|   zeitig  zur  Hängebank   und  der  Maschine,    dagegen  von 
der  Hängebank  nur  nach  dem  Füllort  gegeben  werden 
;  können.  Diese  Leitung  wird  für  den  gewöhnlichen  Forder- 
dienst benutzt,  wobei  die  Signale  aus  dem  Schacht  so- 
wohl   dem    Auslaufer  (Arbeiter  an   der  Hängebank)  als 
auch  dem  Maschinenfülirer  zugehen,  während    nur  der 
Ausläufer  die  Signale  nach  dem  Füllort  geben  kann.  — 
Aufscnlem  ist  ein  Zeigertelcgraph  mit  12  Feldern,  jedes 
mit  einer  besonderen  Meldung  oder  Weisung  für  aufser- 
|  gewöhnliche  Vorkommnisse  vorhanden,  der  das  Schacht- 
j  tiefste   sowohl   mit  der   Hängebank   und   der  Maschine 
I  als  auch   die  Hängebank  durch  die  Maschine  mit  dem 
Schachttiefsten    verbindet;    zum    Beiriebe    werden  die 
|   Batterien   der  Glockenlcitung  benutzt.    Die  Geber  sind 
einfache  Kontaktschliefser  mit  Vorrichtung,   den  Kontakt 
.  auf  genügend  lange  Zeit  zu  sichern  und  mit  einem  Luft- 
kolben  versehen,  der  das  Stehenbleiben  des  Apparates 
mit  geschlossenem  Strom  verhindert.  Die  ertheille  Weisung 
ist   auch    beim    Geber   sichtbar;    der    Empfänger  kann 
weder  die  Stellung  seiner  eigenen  Scheibe,  noch  die  der 
Scheibe  des  Gebers  verändern. 

Bagot  hat  auch  eine  elektrische  Verbindung  zwischen 
den  Verschlufsklappen  der  SchachtmUndung  und  einem 
Flügelsignal  im  Masc  hinenräume  hergestellt,  derart,  dafs, 


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4t6 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschr  if  t. 

OKTOBER  iMj.  


wenn  erstere  vom  Ausläufer  durch  Wegziehen  der  Riegel 
für  den  Niedergang  der  Förderschale  geöffnet  werden, 
der  SignalflUgel  durch  die  Wirkung  eines  elektrischen 
Stromes  selbstthätig  von  »Halt«  auf  »Frei«  gestellt  wird. 

In  den  Förderstrecken  können  die  Signale  von  jeder 
beliebigen  Stelle  gegeben  werden,  indem  der  beim 
Förderwagen  befindliche  Arbeiter  durch  Verbindung  der 
Hin-  und  RUcklcitung  den  Stromkreis  schliefst.  —  Der- 
artige Strecken  hat  Bagot  auch  mit  Wamungssignalen 
versehen.  Er  theilt  sie  tu  diesem  Zweck  in  einzelne 
Blockabscbnitte,  an  deren  Enden  ein  Flügel  durch  den 
Anker  eines  Elektromagnetes  von  »Bahn  frei«  auf 
»Gefahr«  gestellt  wird,  sobald  mittels  eines  Morsc-Tastcrs 
ein  Strom  durch  die  Leitung  geschickt  wird.  Das  Zurück- 
stellen des  Flligcls  geschieht  mechanisch  mit  Hülfe  eines 
Hebels.  — 

Von  Wichtigkeit  ist  ferner  die  von  Bagot  eingeführte 
Kontrolc  der  Wetterführung  in  der  Grube.  Ein  in  der 
turUckfUhrcnden  Hauptwctterstrcckc  befindliches  Flügel- 
rad mit  halbkugeligen  Schaufeln  ist  durch  eine  elektrische 
Leitung  mit  dem  im  Vcntilatorraum  aufgestellten  Re- 
gistrirapparate  derart  verbunden,  dafs  die  nach  einer  be- 
stimmten Anzahl  von  Umdrehungen  stattfindende  Schließung 
dieses  Stromkreises  in  dem  Apparate  markirt  wird,  der 
aber  aufserdem  alle  5  Minuten  eine  Marke  auf  einem 
ablaufenden  Papierstreifen  verzeichnet,  so  dafs  aus  den 
markirten  Umdrehungen  und  Zeiten  die  Luftmenge  er- 
mittelt werden  kann. 

Durch  Anbringung  eines  abgeänderten  Telephons  an 
den  Ventilgehäusen  der  Schachtpumpen  hat  Bagot  dem 
Maschinenwärter  ein  Mittel  an  die  Hand  gegeben,  sich 
von  dem  rcgelmäfsigen  Spiele  der  Ventile  jederzeit  über- 
zeugen zu  können. 

Auch  mit  der  Frage  der  elektrischen  Beleuchtung  für 
Kohlengruben  hat  sich  der  Vortragende  eingehend  be- 
schäftigt; er  findet  dieselbe  für  die  Arbeiten  Uber  Tage 
sehr  vorteilhaft ,  zieht  dagegen  für  die  Arbeiten  vor 
Ort  die  Sicherheitslampe  vor,  da  sie  handlicher  ist  und 
das  Vorhandensein  schlechter  Wetter  anzeigt. 


Das  Torpedo -System  von  McEvoy. 

(Nach  Engineering,  Bd.  35,  No.  906.) 

Die  Anwendung  der  Elektrizität  zur  Zündung 
unterseeisch  gelegter,  zur  Vertheidigung  einer 
Hafeneinfahrt  oder  eines  Küstenstriches  gegen 
die  Angriffe  feindlicher  Schilfe  bestimmten  Tor- 
pedos ist  zuerst  im  Krimkriege  auf  Vorschlag 
des  Professors  Jacob i  seitens  der  Russen  ver- 
sucht worden;  ebenso  machten  die  Engländer 
gegen  Ende  des  Krieges  Versuche,  versenkte 
Schiffe  mit  Hülfe  elektrisch  entzündeter  Pulver- 
ladungen zu  sprengen;  im  Jahre  1859  hatte 
v.  Ebener  zur  Vertheidigung  Venedigs  ein 
System  unterseeischer  Minen  gelegt,  die  vom 
Lande  aus  mittels  Elektrizität  entzündet  werden 
konnten.  Im  amerikanischen  Bürgerkriege  kam 
zwar  die  Elektrizität  für  den  gedachten  Zweck 
noch  wenig  zur  Verwendung,  doch  waren  von 
beiden  Parteien  bis  zum  Ende  des  Krieges  aus- 
gedehnte Vorarbeiten  in  dieser  Richtung  gemacht, 
die  besonders  von  den  Kapitänen  Maury, 
J.  Holmes  und  Mc  Evoy  geleitet  wurden. 

Die  Vortheile,  welche  die  elektrische  Zündung 
des  Torpedos  bietet,  bestehen  vor  Allem  in  der 
vollständigen  Sicherheit,  mit  welcher  dieselben 
gelegt  werden  können,  dann  können  sie  zu  jeder 
Zeit  vom  Ufer  aus  aktiv  oder  passiv  gemacht 


werden,  so  dafs  sie  für  die  eigenen  Schiffe 
keine  Gefahren  bieten,  endlich  können  sie  in 
beliebiger  Tiefe  unter  Wasser  gelegt  werden, 
da  sie  nicht  mit  den  vorüberfahrenden  Schiffen 
in  Berührung  zu  kommen  brauchen. 

Man  hat  bisher  zwei  verschiedene  Systeme 
der  elektrischen  Zündung  für  Torpedos  an- 
gewendet; bei  dem  einfachsten  derselben  wird 
der  Stromkreis  durch  einen  oder  mehrere  am 
Ufer  aufgestellte  Beobachter  geschlossen,  sobald 
das  feindliche  Schiff  in  den  Bereich  eines  Tor- 
pedos gekommen  ist;  bei  dem  zweiten  System, 
welches  auch  in  Verbindung  mit  dem  ersteren 
angewendet  werden  kann,  erfolgt  die  Zündung 
selbstthätig,  indem  das  vorüberfahrende  Schiff 
durch  Berührung  mit  dem  schwimmenden  Tor- 
pedo einen  Stromkreis  schliefst,  der  dann  ent- 
weder die  Zündung  des  Torpedos  unmittelbar 
veranlafst  oder  dem  am  Ufer  befindlichen  Beob- 
achter ein  Signal  giebt  und  diesen  so  in  den 
Stand  setzt,  die  Explosion  zu  veranlassen  oder 
nicht. 

Diesem  letzteren  Systeme  gehört  die  von  dem 
schon  genannten  Kapitän  Mc  Evoy  getroffene, 
auf  der  Ausstellung  im  Westminster  Aquarium 
(vgl.  S.  224)  vorgeführte  vervollkommnete  Ein- 
richtung an,  die  er  mit  der  Bezeichnung  > Ein- 
drahtsystem« belegt  und  die  auch  bereits  von 
mehreren  Regierungen  angenommen  worden  ist. 

Bei  diesem  Systeme  der  Hafen-  oder  Küsten- 
vertheidigung  ist  nach  Engincering,  Bd.  35, 
S.  433,  eine  ganze  Gruppe  versenkter  Torpedos 
durch  eine  einzige  elektrische  Leitung  mit  der 
am  Ufer  befindlichen  Beobachtungsstation,  welche 
die  Zündung  der  Torpedos  veranlassen  soll,  ver- 
bunden. Mit  Hülfe  dieser  Leitung  kann  sich 
der  Beamte  der  Station  nicht  allein  jederzeit 
von  der  Betriebsfähigkeit  der  Torpedos  über- 
zeugen, sondern  es  wird  ihm  im  Falle  der  Be- 
rührung durch  ein  Schiff  genau  derjenige  Torpedo 
angegeben,  der  berührt  worden  ist,  so  dafs  er 
im  geeigneten  Falle  die  Explosion  sofort  ver- 
anlassen kann.  Ferner  kann  jeder  einzejne 
Torpedo  von  den  übrigen  elektrisch  isolirt  und 
auf  seine  betriebsfähige  Beschaffenheit  und 
elektrische  Verbindung  mit  der  Station  unter- 
sucht werden,  oder  es  kann  seine  Explosion 
veranlafst  werden,  ohne  dafs  er  mit  dem  zu  zer- 
störenden Schiffe  in  Berührung  gekommen  ist. 

Das  einfache,  zur  Ausführung  dieser  ver- 
schiedenen Verrichtungen  dienende  Kabel  geht 
von  der  Signalstation  am  Ufer  nach  einem  in 
der  Nähe  der  betreffenden  Torpedogruppe  ge- 
legenen Punkte  des  Hafens  oder  der  Einfahrt 
und  tritt  hier  in  eine  Verbindungsbüchse,  von 
der  ebenso  viele  einzelne  Drähte  ausgehen,  als 
Torpedos  in  der  Gruppe  vorhanden  sind,  so 
dafs  jeder  derselben  durch  einen  Draht  mit 
dieser  Büchse  verbunden  ist.  Mit  Hülfe  in  der 
Büchse  befindlicher  elektrischer  Apparate  kann 
von  der  Station  aus  entweder  jede  dieser  Zweig- 


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Elektxotechn.  Zeitschrift. 

 ORTOBER  iMj. 


Das  Torpedo -System  von  Mc  Evov. 


4i7 


leitungen  allein  mit  ihrem  in  die  Büchse  ein- 
geführten Ende  an  die  Hauptleitung  angelegt, 
oder  es  können  sämmtliche  Einzelleitungen 
gleichzeitig  mit  der  Hauptleitung  verbunden 
werden.  Jeder  dieser  Zweigdrähte  tritt  mit 
seinem  zweiten  Ende  in  einen  Torpedo  ein, 
wo  er  nach  einander  durch  eine  Telephonrolle, 
einen  Platinzünder  und  dann  izur  Erde  geht. 
Ueber  dem  Telephon  befindet  sich  hier  statt 
des  gewöhnlichen  Mundstückes  eine  Glocke  oder 
eine  Büchse,  in  welcher  lose  Schrotkörner  ent- 
halten sind,  die  unter  dem  Einflüsse  der  Be- 
wegung des  Wassers  ein  beständiges  Geräusch 
verursachen,  welches  im  Telephon  der  Ufer- 
station gehört  werden  kann.  Der  Zünder  be- 
steht in  einem  Stück  Platindraht,  durch  den 
ein  Strom  von  mäfsiger  Stärke  geschickt  werden 
kann,  ohne  dafs  ein  Glühendwerden  zu  be- 
fürchten ist;  dagegen  kann  er  durch  einen  kräfti- 


wegender  metallener  Kontaktarm  seinen  Dreh- 
punkt hat;  der  Arm  kann  also  nach  einander 
mit  den  verschiedenen  Kontaktstücken  in  Be- 
rührung gebracht  werden.  Der  Strom  der  Haupt- 
leitung geht  zuerst  durch  die  Spulen  eines 
Elektromagnetes  und  dann  zu  der  Drehaxe 
des  Armes,  von  wo  er  also  nach  dem  vom 
Arme  berührten  Kontaktstücke  gelangen  kann. 
Der  Anker  des  Elektromagnetes  wird  nur  durch 
einen  Strom  von  gewisser  Stärke  angezogen, 
beim  Aufhören  oder  bei  Abnahme  der  Strom- 
stärke wird  er  abgerissen.  Diese  Bewegung  des 
Ankers  wird  auf  einen  Sperrkegel  Ubertragen, 
dessen  Sperrrad  auf  der  Axe  des  Kontakt- 
armes festsitzt.  Wird  nun  eine  Folge  genügend 
starker  Ströme  durch  das  Hauptkabel  geschickt, 
so  wird  der  Kontaktarm  schrittweise  weiter  ge- 
dreht und  nach  einander  mit  den  aufeinander- 
folgenden Kontaktstücken  in  Berührung  gebracht. 


geren  Strom  zum  Rothglühen  gebracht  werden. 
Die  Anordnung  zur  Erzeugung  einer  Explosion 
durch  Erschütterung  besteht  in  einem  in  dem 
Torpedögehäuse  nur  durch  eine  Feder  an  seinem 
Platze  festgehaltenen  Gewichte,  welches,  sobald 
das  Gehäuse  einen  kräftigen  Stöfs  erleidet,  aus 
seiner  Lage  gebracht  wird  und  durch  seine  Be- 
wegung zwei  Kontaktstücke  in  gegenseitige  Be- 
rührung bringt.  In  Folge  dessen  wird  die  Tele- 
phonrolle ausgeschaltet  und  der  Strom  durch 
einen  Elektromagnet  geleitet,  welcher  die  Theile 
so  lange  in  ihrer  neuen  Stellung  erhält,  bis 
entweder  der  die  Explosion  herbeiführende  Strom 
hindurchgegangen  ist,  oder  bis  der  Strom  um- 
gekehrt wird,  worauf  dann  der  Kontakt  durch 
eine  Feder  unterbrochen  wird. 

Die  beifolgende  Abbildung  zeigt  den  Apparat- 
tisch in  der  Signalstation.  Jeder  der  nach  den 
einzelnen  Torpedos  gehende  Draht  ist  in  der 
Verbindungsbuchse  an  ein  metallenes  Kontakt- 
stück angeschlossen.  Diese  Kontaktstücke  sind 
innerhalb  der  Büchse  in  einem  Kreis  angeordnet, 
in   dessen  Mittelpunkt  ein  schrittweise  zu  be- 


Auf  dem  Apparattische  befindet  sich  der  He- 
bel A  eines  Stromgebers,  welcher  bei  seiner 
Drehung  abwechselnd  eine  Batterie  mit  dem 
Hauptkabel  lange  genug  in  Verbindung  setzt, 
um  den  Kontaktarm  in  der  Verbindungsbuchse 
von  einem  Kontaktstücke  zum  anderen  zu  be- 
wegen, dann  aber  den  Strom  wieder  unter- 
bricht. Die  Bewegung  des  Kontaktarmes  in 
der  Verbindungsbüchse  wird  aber  durch  einen 
Zeiger  Uber  einem  Zifferblatte  B  des  Apparat- 
tisches genau  mitgemacht,  so  dafs  der  Beamte 
genau  weifs,  welcher  Torpedo  eben  mit  der 
Station  in  Verbindung  steht.  Wird  der  Zeiger 
über  dem  Zifferblatte  B  auf  Null  gestellt,  so 
steht  der  Kontaktarm  der  Verbindungsbüchse 
auf  einem  Kontaktstücke,  welches  mit  allen 
Zweigleitungen  verbunden  ist.  Es  ist  dies  die 
gewöhnliche  Stellung  des  Apparates;  der  Strom 
der  Untersuchungsbatterie  der  Station  geht  dann 
durch  die  Widerstände  aller  Torpedos  zur  Erde. 

Wird  nun  irgend  ein  Torpedo  durch  ein  vor- 
Uberfahrendes  Schiff  angestofsen,  so  wird  durch 
das  oben  erwähnte  Gewicht  seine  Widerstands- 

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Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


Elektrotechn.  Zeitschk  if  t  - 

OKTOBER  tWj. 


rolle  aus  dem  Stromkreis  ausgeschaltet  und 
diese  plötzliche  Verminderung  des  Widerstandes 
durch  Vergröfserung  des  Ausschlages  des  Galvano- 
meters C  der  Station  angezeigt.  Diese  Bewegung 
der  Nadel  vermittelt  aber  die  Schlicfsung  einer  i 
kleinen  galvanischen  Batterie  durch  eine  Klin- 
gel K,  die  nun  ein  Signal  giebt.  Der  Beamte 
der  Station  kann  jetzt  sofort  den  berührten 
Torpedo  explodircn  lassen,  indem  er  durch 
Umlegen  des  Hebels  des  Feuertasters'I  von  i 
nach  2  eine  stärkere  Batterie  mit  dem  Kabel 
verbindet,  deren  Strom  sich  dann  selbst  nach 
dem  Verhältnifs  der  elektrischen  Widerstände 
auf  die  Zünder  vertheilt,  und  da  derjenige, 
welcher  unmittelbar  an  Erde  liegt,  den  geringsten 
Widerstand  bietet,  so  wird  er  allein  genügenden 
Strom  erhalten,  *um  die  Zündung  zu  veranlassen. 
In  den  Fällen,  wo  eine  Gefahr  für  befreundete 
Schiffe  nicht  vorhanden  ist,  kann  sogar  die  Mit- 
wirkung eines  Beamten  am  Apparattische  ganz 
entbehrt  werden;  die  feuernde  Batterie  wird 
dann  mit  Hülfe  des  rechts  von  der  Glocke  K 
liegenden  Stöpsels  S  in  beständiger  Verbindung 
mit  der  Hauptleitung  erhalten. 

Die  Explosion  eines  Torpedos  läfst  seinen 
Leitungsdraht  in  unmittelbarer  Verbindung  mit 
der  Erde  und  macht  nun  die  gleichzeitige 
Untersuchung  der  Übrigen  unmöglich.  Um  dies 
zu  vermeiden,  wird  die  Verbindung  des  Drahtes 
des  explodirten  Torpedos  mit  dem  Kontakt- 
stücke der  Büchse  durch  Zuleitung  eines  starken 
Stromes  aufgehoben,  welcher  entweder  ein  be- 
sonderes Verbindungsstück  zwischen  beiden 
schmilzt  oder  die  Trennung  mit  Hülfe  eines 
Etektromagnctes  veranlafst.  Der  Beamte  der 
Station  kann  genau  ermitteln,  welcher  Torpedo 
explodirt  ist,  indem  er  die  Kurbel  A  schritt- 
weise im  Kreise  bewegt  und  bei  jedem  Schritte 
den  Ausschlag  des  Galvanometers  beobachtet. 
Für  genauere  Beobachtungen  und  Messungen 
des  elektrischen  Zustandes  des  Kabels  und  der 
Zünder  ist  noch  eine  Wheatstone'sche  Brücke 
vorhanden,  mit  einem  Galvanometer  D  und 
einem  kleinen  Widerstandskasten  hinter  dem- 
selben. 

Um  den  Beamten  der  Station  von  der  statt- 
gehabten Berührung  eines  Schiffes  mit  einem 
Torpedo  in  Kenntnifs  zu  setzen,  ist  in  jedem 
Torpedo  ein  sehr  sinnreicher  Stromschliefser 
angebracht,  der  sich  in  einer  wasserdichten,  in 
die  Basis  des  Torpedos  eingeschraubten  Büchse 
befindet.  Letztere  enthält  um  den  Zünder  herum 
eine  kleine  Menge  trockener  Schicfsbaumwolle, 
welche  die  aus  feuchter  Schiefsbaumwolle  be- 
stehende Sprengladung  umgiebt.  Diese  An- 
ordnung ist  gewählt,  weil  sich  feuchte  Schiefs- 
baumwolle  mit  grofser  Sicherheit  gegen  Ent- 
zündung behandeln  läfst;  durch  die  gewöhn- 
lichen Zünder  von  den  üblichen  Abmessungen 
kommt  sie  gar  nicht  zur  Explosion.  Wenn  sie 
dagegen   von   einer  kleinen  Menge  trockener 


Schiefsbaumwolle  umgeben  ist,  so  pflanzt  sich 
die  Entzündung  auch  auf  die  feuchte  Baumwolle 
fort  und  die  Anwendung  der  feuchten  bietet 
daher  gröfsere  Sicherheit  ohne  jeden  Verlust  an 
Leistungsfähigkeit. 

Auf  der  Basis  des  Apparates  erheben  sich 
zwei  Säulen,  welche  einen  elektromagnetischen 
Kontaktmacher,  ein  in  das  Gehäuse  eingeschlosse- 
nes rollendes  Gewicht,  ein  Telephon,  und  end- 
lich an  der  Spitze  einen  Zünder  tragen.  Der 
Strom  tritt  für  gewöhnlich  an  der  Basis  ein, 
geht  durch  einen  isolirten  Draht  an  der  Seite 
des  Gewichtsgehäuses  empor  nach  der  einen 
Seite  des  Telephonkastens,  tritt,  nachdem  er  die 
Tclephonrollen  passirt  hat,  auf  der  entgegen- 
gesetzten Seite  aus  und  geht  durch  den  Zünder 
nach  dem  Körper  des  Apparates,  der  die  Stelle 
der  Erde  vertritt.  Unter  diesen  Bedingungen 
kann  der  Ton  der  Glocke  oder  das  von  dem 
rollenden  Schrote  verursachte  Geräusch  in  dem 
Telephon  der  Station  gehört  werden.  Wird  der 
Torpedo  aber  durch  ein  Schiff  angestofsen,  so 
wird  das  durch  eine  Feder  an  seinem  Platz  er- 
haltene Gewicht  frei  und  zieht  beim  Fallen  eine 
Stange  aufwärts,  auf  der  der  Anker  eines  Elektro- 
magnetes  und  ein  Kontaktstück  befestigt  sind. 
Hierdurch  werden  die  Elektromagnetrollen  in 
den  Stromkreis  eingeschaltet,  das  Telephon  aber 
kurz  geschaltet.  Indem  gleichzeitig  der  Elektro- 
magnet seinen  Anker  anzieht,  hält  er  das  Kon- 
taktstück in  seiner  neuen  Lage  fest,  der  Strom 
geht  dann  unmittelbar  durch  den  Zünder  zur 
Erde  und  die  Explosion  des  Torpedos  erfolgt, 
falls  die  feuergebende  Batterie  eingeschaltet  ist. 
Soll  dagegen  das  zur  Berührung  mit  dem  Tor- 
pedo gekommene  Schiff  nicht  zerstört  werden, 
so  kehrt  der  Stationsbeamte  mit  Hülfe  des  He- 
bels IV  den  Strom  um,  der  Anker  mit  dem 
Kontakstücke  fällt  ab  und  der  Strom  nimmt 
seinen  ursprünglichen  Weg. 

Bei  fest  auf  dem  Boden  liegenden  Torpedos 
kann  ein  viel  einfacherer  Stromschliefser  ver- 
wendet werden,  da  ihre  Entzündung  nur  in 
Folge  der  Beobachtungen  der  Landstationen 
veranlafst  wird. 

In  der  Signalstation  ist  das  Telephon  zwischen 
den  Klemmen  T  untergebracht  und  wird  mittels 
des  Umschalters  III  in  dessen  Lage  2  aus- 
geschaltet, in  dessen  Lage  1  aber  eingeschaltet. 
Der  Umschalter  II  ist  für  die  Signalbattcrie. 


INTERNATIONALE  ELEKTRISCHE 
AUSSTELLUNG  IN  WIEN  .883. 
Die  Ladungssäulen  (Akkumulatoren). 

Während  auf  der  Münchener  Ausstellung  die 
Ladungssäulen  nur  wenig  vertreten  waren,  finden 
wir  in  Wien  eine  ziemlich  grofse  Anzahl  der- 
selben.    Wir  sehen  theils  einzelne  Elemente, 


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Elbktrotkchn.  ZErrscmt?rr. 

 OKTOBER  tMj. 


Die  Ladungssäui.f.n  (Akkumulatoren). 


419 


theils  gröfsere  Kollektionen  derselben  ausgestellt, 
auch  werden  sie  zu  Beleuchtungszwecken  und 
zum  Betriebe  von  Maschinen  vielfach  benutzt. 
Leider  haben  viele  Aussteller  etwas  lange  ge- 
wartet, bis  sie  ihre  Ladungssäulcn  in  Gebrauch 
nahmen;  die  Kabath'schen  Akkumulatoren,  die 
zur  Glühlichtbeleuchtung  benutzt  werden  sollten, 
waren  z.  B.  am  20.  September  noch  nicht  fertig 
formirt. 

Plante"s  Ausstellung  zieht  zuerst  unseren  Blick 
auf  sich.  Hier  bemerken  wir  ein  historisches 
Stück,  nämlich  eine  1868  angefertigte  Ladungs- 
stelle; ferner  eine  gröfsere  Batterie  von  320  klei- 
nen Akkumulatoren,  welche  mittels  eines  ein- 
fachen Umschalters  auf  Spannung  und  auf 
Quantität  geschaltet  werden  können.  Die  letz- 
tere Schaltung  wird  zunächst  hergestellt,  um 
die  Ladung  der  gesammten  Batterie  durch  einige 
wenige  Akkumulatoren  leisten  zu  können.  Die 
Batterie  wird  dann  auf  Spannung  umgeschaltet 
und  zur  Ladung  einer  rheostatischen  Maschine 
von  Plante-  benutzt,  welche  kräftige,  etwa  3  cm 
lange  Funken  giebt.  Die  ganze  Zusammen- 
stellung von  Apparaten  gestattet  also,  eine  grofse 
Elektrizitätsmenge  von  geringer  Spannung  in 
eine  kleine  Elcktrizitätsmenge  von  grofser  Span- 
nung überzuführen:  ein  zur  Belehrung  der  Aus- 
stellungsbesucher sehr  geeigneter  Versuch. 

Elemente  von  bereits  bekannter  Konstruktion, 
oder  solche,  welche  sich  nur  ganz  unwesentlich 
von  bekannten  Akkumulatoren  unterscheiden, 
haben  Bre"guet,  Hauck,  Kabath,  The  Inter- 
national Electric  Co.,  früher  Anglo  Austrian 
Brush  Electrica)  Co.,  F.  Ch restin  in  Peters- 
burg, Weidmann  in  Zürich,  Electrical  Power 
Storage  Co.  in  London  und  Andere  ausgestellt. 
Die  Akkumulatoren  der  Electrical  Power  Storage 
Co.  sind  solche  nach  dem  System  Faure-Sellon- 
Volckmar.  Die  im  Kesselhause  der  Ausstellung, 
wahrscheinlich  auch  von  der  International  Elec- 
tric Co.  aufgestellten  Elemente  ähneln  sehr  den 
früher  von  Tommasi  konstruirten.  Zwei  vier- 
eckige Rahmen,  die  aus  6  bis  7  cm  breiten  und 
etwa  0,5  cm  dicken  Bleistreifen  gebildet  sind, 
stehen  in  Holzkästen.  Die  beiden  vertikalen 
Seiten  eines  jeden  Rahmens  sind  durch  eine 
Menge  von  oben  nach  unten  dicht  auf  einander 
folgenden  Bleilamellen  mit  einander  verbunden. 
Es  scheint,  als  ob  zwischen  diese  Lamellen  noch 
Mennige  gebracht  werde. 

Die  Faure-Scllon - Vo I  c  k  m  a  r-1  .adungssäulcn 
kommen  in  der  Ausstellung  zur  Anwendung:  sie 
liefern  den  Strom  für  die  Glühlichter  in  einigen 
Wohnräumen,  welche  man  eingerichtet  hat,  um 
die  Wirkung  der  elektrischen  Beleuchtung  in 
Wohnungen  zu  zeigen.  Der  Kaiserpavillon  wird 
z.  B.  von  48  Swan- Lampen  erhellt,  welche  von 
56  dieser  je  50  kg  wiegenden  Faure -Sellon- 
Volckmar  -  Elemente  gespeist  werden.  Die 
Abendausstellung  ist  4  Stunden  geöffnet,  die 
Beleuchtung  mufs  also  etwas  langer  im  Gange 


sein.  Da  eine  Swan -Lampe  bei  einem  Wider- 
stande von  31  Ohm  einen  Strom  von  etwa 
1,3  Ampere  nöthig  hat,  also  7,6  kgm  in  1  Sekunde 
verbraucht,  so  müfste  jede  der  56  Ladungs- 
säulen etwa  1 10  000  kgm  abgeben.  Dies  ist 
bei  dem  Gewicht  eines  Elementes  von  50  kg 
nicht  unmöglich.  Nun  sind  aber  die  zum  Laden 
der  Ladungssäulcn  bestimmten  Maschinen  auch 
des  Abends  während  der  Beleuchtung  in  Betrieb, 
und  es  .  läfst  sich  nicht  mit  Bestimmtheit  er- 
mitteln, wie  viel  die  Maschinen  zur  Speisung 
der  Glühlampen  in  den  verschiedenen  Räumen 
beitragen.  Möglicherweise  wirken  die  Ladungs- 
säulen nur  als  Regulatoren.  Jedenfalls  ist  diese 
Art  der  Beleuchtung  die  ruhigste  und  ange- 
nehmste in  der  Ausstellung,  aber  sie  mag  auch 
recht  theuer  sein. 

Aufserdem  dienen  noch  76  Faure  -  Sellon- 
Volckmar-Elemente  zum  Betreiben  eines  Bootes 
von  12  m  Länge  und  1,8  m  Breite.  40  Personen 
haben  darin  Platz.  Die  elektrodynamische  Ma- 
schine, welche  die  Schraube  des  Bootes  dreht, 
braucht  einen  Strom  von  150  Volt  und  25  Am- 
pere. Jedes  der  76  Elemente  wiegt  27  kg. 
Die  in  den  Ladungssäulen  aufgespeicherte  Energie 
soll  ausreichen,  um  6  oder  gar  10  Stunden  das 
Boot  zu  bewegen.  Diese  Angabe  scheint  mir 
zu  hoch  gegriffen.  Jedenfalls  ist  das  Boot  eine 
Stunde  lang  im  Betrieb  gewesen  und,  wenn  die 
Elemente  sich  unter  günstigen  Umständen  be- 
finden, dürfte  man  3  bis  4  Stunden  fahren 
können.  Aber  diese  Art,  ein  Boot  zu  bewegen, 
scheint  mir  mehr  interessant  als  billig  zu  sein. 

Ein  Vclocipedc,  welches  mit  Faure-Sellon- 
Volckmar-Akkumulatoren  getrieben  werden  sollte, 
habe  ich  nicht  in  Betrieb  gesehen.  —  Eine 
kleine  elektrodynamische  Maschine,  welche  zum 
Treiben  eines  Modells  einer  Drahtseilbahn  diente, 
erhielt  auch  aus  Faure- Sellon-Volckmar- Akku- 
mulatoren ihren  Strom. 

Eine  gröfsere  Anzahl  von  Ladungssäulen  hat 
ferner  Kornblüh  in  Wien  ausgestellt.  Er  ver- 
wendet zur  Konstruktion  der  Elemente  Draht- 
netze, in  welche  mit  einem  Bindemittel  vermengte 
Mennige  eingeprefst  wird.  Das  Element  besteht 
aus  10  Platten  von  6  mm  Dicke  und  wiegt 
30  kg.  40  dieser  Elemente  sind  bei  der  Glüh- 
lichtbcleuchtung  einiger  Interieurs  als  Regula- 
toren in  Verwendung.  Einige  andere  werden 
zum  Betrieb  einer  Glasschleifmaschine,  eines 
Modells  des  v.  Löhr'schen  Chronographen  zur 
Ermittelung  der  Fahrgeschwindigkeit  von  Eiscn- 
bahnzilgen  u.  dgl.  m.  benutzt. 

Eine  andere  kleine  Neuerung  in  der  Kon- 
struktion zeigen  die  von  Jules  Joas  Barrier, 
Ferdinand  Tourvillc  &  Louis  Godcau  aus- 
gestellten Ladungssäulcn  (»Elektrodock*  ge- 
nannt). Sie  bestehen  aus  4  ineinander  gesetzten 
Bleizylindern  von  etwa  30  cm  Höhe,  deren 
weitester  einen  Durchmesser  von  etwa  10  cm 
hat.    In  diese  Zylinder  sind  Nuthen  eingedreht, 


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42Ö 

welche  in   einem   Abstände  von  etwa  i  mm 
neben  einander  umlaufen.     Diese   etwa  i  bis 
2  mm  breiten  und  etwas  tieferen  Nuthen  wer- 
den mit  einem  Gemisch  von  Bleiglätte  mit  Synip,  , 
Glyccrin  u.  dgl.  gefüllt. 

Noch  möge*  der  I.adungssäulen  von  de  Calö 
Erwähnung  geschehen.  Eine  dieser  Säulen, 
welche  ich  etwas  näher  ansehen  konnte,  hatte 
6  in  Säckchen  eingenähte  Platten  von  etwa 
i  cm  Dicke,  welche  durch  Cigarrenbrettchen 
von  einander  getrennt  waren.  Diese  Platten 
bestehen  aus  Bleischwamm,  der  auf  metallurgi- 
schem Wege,  vielleicht  durch  Behandlung  von 
Lcgirungcn  aus  Pb  und  Zn  mit  verdünnter 
SOv  ff-,  erzeugt  wird.  Auf  diese  Bleischwamm- 
platten soll  noch  Mennige  aufgetragen  werden. 
De  Calö  hat  vor  einiger  Zeit  den  Versuch  ge- 
macht, mit  Hülfe  seiner  I.adungssäulen  einen 
Eisenbahnzug  von  Wien  Uber  den  Semmcring 
nach  Triest  zu  beleuchten,  über  dessen  Ergeb- 
nifs  Herr  Dr.  S.  Dolinar')  berichtet  hat.  Auf 
der  Ausstellung  benutzte  Herr  de  Calo  seine 
Ladungssäulen  zum  Betrieb  einer  kleinen  Glüh- 
lichtbeleuchtung. 

Fassen  wir  die  verschiedenen,  auf  der  Aus- 
stellung vertretenen  Konstruktionen  von  I.adungs- 
säulen insgesamml  ins  Auge,  so  sehen  wir,  dafs 
man  jetzt  die  einzelnen  Platten  der  Säulen  fast 
allgemein  dicker  als  früher  macht.  Die  neueren 
Konstruktionen  weisen  alle  Platten  von  i  etn 
oder  gröfserer  Dicke  auf.  Man  sucht  dadurch 
den  Elementen  gröfsere  Dauerhaftigkeit  zu  geben. 
Während  ein  Element  mit  0,5  cm  dicken  Platten 
etwa  3  Monate  brauchbar  ist,  sollen  diejenigen 
mit  1  cm  dicken  Platten  je  nach  den  Angaben 
der  Ingenieure  5,  18,  ja  36  Monate  halten. 
Mögen  auch  die  letzteren  Angaben  zu  hoch 
gegriffen  sein,  so  scheint  ein  Element  mit  1  cm 
dicken  Platten  doch  5  bis  6  Monate  brauchbar 
zu  bleiben. 

Bei  den  Ladungssäulen  Faure-Sellon-Volckmar 
und  denjenigen  von  Korn  blüh  wird  das  Blei 
nicht  in  massiven  Platten,  sondern  in  der  Form 
eines  Netzes  angewendet.  Bei  den  Akkumula- 
toren Faure-Sellon-Volckmar  wird  dieses  Netz 
gegossen,  Korn  blüh  gebraucht  Bleidrahtnetze. 
In  die  Oeffnungen  der  Netze  wird  Mennige, 
mit  einem  Bindemittel  vermischt,  eingeprefst. 
Ladungssäulen  dieser  Art  können  mehr  Energie 
aufspeichern,  als  solche  von  gleichem  Gewichte 
mit  massiven  Bleiplatten,  auch  hat  es  einige 
Wahrscheinlichkeit  für  sich,  dafs  die  Lokalaktion 
der  grofsen  Dicke  der  gebildeten  /'/'  O,  Schichten 
wegen  etwas  geringer  sein  dürfte.  Dies  würde 
für  den  Nutzeffekt  etwas  günstigere  Verhältnisse 
schaffen.  Freilich  möchten  vielleicht  massive 
Bleiplatten  den  Elementen  eine  längere  Brauch- 
barkeit sichern.  Im  Ganzen  scheinen  mir  aber 
Faure'schc  Elemente,  deren  Elektroden  aus  netz- 

')  Elektrotecliniichc  Zeiuchrift,  1883.  S.  jjj. 


Elektrotbckn.  Zkjtschk  rir . 

  OKTOBER  »Ufr 

förmigem  Blei  gebildet  sind,  den  Vorzug  vor 
den  übrigen  Ladungssäulen  zu  verdienen. 

Ueber  die  Brauchbarkeit  der  Elemente  von 
de  Calö  kann  ich  kein  Urtheil  abgeben,  da 
die  genauere  Betrachtung  dieser  Elemente  mir 
nicht  gestattet  wurde. 

Neue  Anwendungen  der  Ladungssäulen  weist 
die  Ausstellung  nicht  auf.  In  dieser  Hinsicht 
können  wir  nur  der  Ansicht  beipflichten,  welche 
schon  vor  der  Ausstellung  wiederholt  ausge- 
sprochen wurde:  dafs  die  Ladungssäulen  in  ihrer 
jetzigen  Konstruktion  nur  zu  Regulatoren  und 
zum  Aufspeichern  sonst  verlorener  Arbeit  in 
vielen  Fällen  geeignet  sind;  auch  werden  sie 
zuweilen  zum  Treiben  kleiner  Arbeitsmaschinen 
gute  Dienste  leisten  können.  — s. 


Die  Telegraphenapparate. 

Die  Wiener  Ausstellung  enthält  an  Telegraphen- 
apparaten einen  ziemlichen  Reichthum.  Diese 
verhältnifsmäfsig  kleinen  und  leichten  Apparate 
haben  in  der  inneren  Rotunde  und  den  dieselbe 
ringsum  zunächst  umschliefsendcn  Halbgalerien, 
sowie  in  dem  Süd-  und  Ost-Transepte  Aufstellung 
gefunden  und  treten  hier  dem  Beschauer  vor- 
wiegend in  gröfseren  Gruppen  vereinigt  ent- 
gegen, welche  von  staatlichen  Tclcgraphcn- 
verwaltungcn ,  von  Eisenbahnverwaltungen,  von 
Telegraphengesellschaften  und  von  einzelnen 
Fabrikanten  ausgestellt  sind,  meist  in  geschmack- 
voller und  übersichtlicher  Anordnung,  zum 
Theil  unter  eigens  dazu  errichteten  Pavillons. 

Bei  weitem  überwiegend  sind  unter  den  aus- 
gestellten Apparaten  diejenigen,  -  welche  gegen- 
wärtig in  den  verschiedenen  ausstellenden  Län- 
dern im  Gebrauche  stehen  und  in  der  Absicht 
ausgestellt  erscheinen,  um  ein  Bild  von  dem 
derzeitigen  Betriebe  der  Telegraphie  zu  geben; 
doch  finden  wir  auch  eine  grofse  Anzahl  der 
Geschichte  angehöriger  Telegraphen  ausgestellt 
und  eine  kleine  Reihe  anderer,  welche  als 
Verbesserungen  bereits  benutzter  Apparate  auf- 
treten oder  die  Beseitigung  von  gewissen  den 
im  Betriebe  befindlichen  Telegraphen  noch  an- 
haftenden Mängeln  erstreben  und  nach  Ein- 
führung in  den  Betrieb  ringen.  So  wäre  denn 
Vergangenheit,  Gegenwart  und  Zukunft  neben 
einander  vertreten. 

Geschichtliche  Telegraphenapparate 
sind  namentlich  ausgestellt  worden  von  der 
österreichischen,  englischen,  französischen,  russi- 
schen und  italienischen  Telegraphenverwaltung. 
Sicher  würden  diese  zum  Theil  sehr  reichen 
und  werthvollcn  historischen  Sammlungen  das 
Interesse  einer  weit  gröfseren  Anzahl  der  Be- 
sucher der  elektrischen  Ausstellung  gefesselt  und 
den  vielen  die  letztere  besuchenden  Telegraphen - 
beamten  mehr  Nutzen  geschafft  haben,  wenn 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  n*  Wien. 


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El.KKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
^ OKTOBER  1IU3,  _ 


Zetzsche,  Die  Telegraphenappara  te. 


421 


die  einzelnen  ausgestellten  Gegenstände  Uberall 
mit  einer  deutlichen  und  genauen  Bezeichnung 
und  mit  einer  Mittheilung  über  die  Entstehungs- 
zeit versehen  gewesen  wären,  bezw.  bei  den 
wirklich  im  Betriebe  gewesenen  Gegenständen 
mit  'einer  Angabe  über  die  Dauer  der  Verwen- 
dung. Das  Verlangen  nach  solchen  Bezeich- 
nungen und  Zeitangaben  mufs  doch  als  selbst- 
verständlich und  natürlich  erscheinen,  aber 
dennoch  bleibt  es  auch  hier  in  sehr  vielen  Fällen 
ungestillt,  obwohl  man  doch  voraussetzen  sollte, 
dafs  eine  Verwaltung,  welche  einmal  eine  solche 
historische  Sammlung  anlegt  und  ausstellt,  es 
sich  auch  angelegen  lassen  sein  müsse,  die  ein- 
zelnen Sammlungsgegenstände  genau  und  richtig 
zu  katalogisiren  und  die  nöthigen  Zeitangaben 
beizufügen.  Erst  dadurch  erlangen  ja  solche 
Sammlungen  wirklichen  Werth,  und  je  später 
man  an  eine  solche  Arbeit  geht,  desto  mehr 
Schwierigkeiten  hat  man  bei  derselben  zu  über- 
winden. 

Da  aus  deutschen  Ländern  in  Wien  histo- 
rische Gegenstände  aus  dem  Gebiete  der  Telc- 
graphie  nicht   ausgestellt   waren   (vergl.  1881, 

355).  so  machte  sich  manche  empfindliche 
Lücke  in  der  Vorführung  der  Geschichte  der 
elektrischen  Telcgraphie  bemerklich;  einige  in 
der  Pariser  Ausstellung  vorhanden  gewesene 
Lücken  dagegen  sind  heuer  dadurch  ausgefüllt 
worden,  dafs  auch  die  österreichischeTelegraphen- 
vcrwaltung  ihre  ziemlich  reichhaltige  Sammlung 
von  historischen  Apparaten  vorgeführt  hat. 
Diesmal  bildeten  die  in  der  englischen  Ab- 
theilung vorgeführten  Bruchstücke  desRonalds- 
schen  Telegraphen  (vergl.  1881,  S.  355)  den 
•ältesten  telegraphischen  Gegenstand  in  der  Aus- 
stellung. Von  englischen  historischen  Tele- 
graphenapparaten ,  neben  denen  wieder  die 
hübsche  Sammlung  alter  Isolatorenformen  (vergl. 
1882,  S.  298,  sowie  Journal  of  the  Society  of 
Telegraph  Engineers,  Bd.  10,  No.  38,  S.  39A 
ausgestellt  war,  möchte  ich  besonders  hervor- 
heben zugleich  mit  Cooke  &  Wheatstones  Vier- 
und  FünfnadeltclegTaphen  (1881,  S.  357)  und 
Cookcs  Zudcckungssignalapparat  von  1845 
(vergl.  1881,  S.  358)  einen  Doppelnadcltele- 
graphen  von  Cooke  &  Wheatstone  aus  dem 
Jahre  1842  und  den  ersten  im  Jahre  1846  im 
englischen  Parlament  angewendeten  Telegraphen, 
d.  h.  einen  ebensolchen  Doppelnadeltelegraph, 
der  sich  durch  sein  grofses  und  schön  ge- 
schnitztes Holzgchäuse  auszeichnet ;  ferner 
Nolts  Zeigertelegraph  (mit  der  Jahreszahl  1844 
bezeichnet,  aber  erst  1846  patentirt ;  vergl. 
Zetzsche,  Handbuch  der  elektrischen  Tele- 
gTaphie,  1.  Bd.,  S.  229);  dann  Bains  Nadel- 
telegraph (1880,  S.  358),  dem  sich  diesmal  in 
der  österreichischen  Verwaltung  die  in  Oester- 
reich eine  Zeit  lang  sehr  verbreitete  Abände- 
rung von  Ekling  u.  A.  zur  Seite  stellte  und 
besonderes  Interesse  nicht  allein  durch  die  vor- 


geführten älteren  Formen  des  Gebers  (darunter 
drei  verschiedene  Formen  des  sogen.  Trompeten- 
tasters; vergl.  Handbuch,  1.  Bd.,  S.  188)  in 
Anspruch  nahm,  sondern  auch  durch  den  dem 
einen  Empfänger  beigegebenen  Wecker  und 
durch  den  eigenthümlichen  Doppelstiftschreiber 
zum  Niederschreiben  der  Nadelsignale  zweier 
Relais  mit  ßain'schcm  Elcktromagnete  (vergl. 
Handbuch,  1.  Bd.,  S.  186,  Anm.  74).  In  der 
österreichischen  Abtheilung  war  auch  der  1847 
von  Stöhrer  für  die  TelegTaphendirektion  in 
Wien  gelieferte  Nadeltelegraph  für  Induktions- 
ströme (vergl.  Handbuch,  1.  Bd.,  S.  191)  aus- 
gestellt ,  sowie  ein  Doppelstiflschreiber  von 
Stöhrer  mit  zugehörigem  Relais,  ferner  jene 
alte  Form  des  Morse 'sehen  Schreibapparates 
(Handbuch,  1.  Bd.,  S.  135),  bei  welcher  der 
Schrcibhcbel  mit  drei  die  Schrift  in  den- 
selben Papierstreifen  zugleich  eindrückenden 
Schreibspitzen  versehen  war.  Weder  ein  äufser- 
lich  dem  Kramer'schcn  ähnlicher  Zeigertele- 
graph, noch  Gintls  chemische  Telegraphen  in 
der  älteren  und  jüngeren  Form,  noch  ein  dem 
aufseren  Ansehen  nach  leicht  mit  einem  Stöhrer- 
sehen  Doppelstiftapparate  zu  verwechselnder 
Translator,  dessen  zwei  Morse- Schreibapparate 
einen  gemeinschaftlichen  Papierstreifen  beschrie- 
ben, noch  endlich  ein  für  eine  Wiener  Eisenbahn- 
station gebauter  eigenartiger  Zeigertelegraph 
waren  mit  irgend  einer  Zeitangabe  verschen. 
Der  letztere  zeigt  die  für  die  systematische  Ein- 
theilung  der  Telegraphenapparate  bemerkens- 
werthe  Eigentümlichkeit,  dafs  eine  durch  den 
elektrischen  Strom  abzulenkende  Magnetnadel 
ihre  Bewegungen  auf  ein  Steigrad  auf  der  Axe  des 
über  einem  mit  verschiedenen  Eisenbahndienst- 
meldungen  beschriebenen  Zifferblatt  umlaufenden 
Zeigers  Uberträgt. 

Aus  der  englischen  Abtheilung  mögen  noch 
der  einfache  Nadeltelcgraph  und  der  Doppel- 
nadeltclcgraph  von  Hcnley  &  Foster  erwähnt 
werden,  welche  1848  in  England  patentirt 
worden  sind  und  auf  den  Linien  der  für  den 
Betrieh  dieses  Telegraphen  gebildeten  British 
and  Irish  Magnetic  Telegraph  Company  Ver- 
wendung gefunden  haben.  Dieselben  besitzen 
als  Stromerzeuger  einen  bezw.  zwei  Magnet- 
induktoren, worin  sich  je  ein  Induktionsspulen- 
paar vor  den  Polen  der  Magnete  mittels  einer 
Taste  ein  Stück  drehen  liefs;  die  im  Empfänger 
zwischen  den  Polschuhen  eines  Hufeisenelektro- 
magnetes  spielende  Nadel  blieb  an  dem  einen 
Polschuhe  so  lange  haften,  bis  beim  Loslassen 
und  Emporgehen  der  Taste  der  zweite  entgegen- 
gesetzte Induktionsstrom  sie  zurückführte  (vergl. 
Handbuch,  i.Bd.,  S.  191).  Es  standen  also 
als  Elementarzeichen  für  die  Schriftbildung 
lange  und  kurze  Nadelablenkungen  nach  einer 
und  derselben  Seite  zur  Verfügung;  das  auf  der 
Platte  des  Einnadeltelegraphen  aufgeschriebene 
Alphabet  sieht  wie  ein  Alphabet  in  Morseschrift 


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422 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


El.F.Ki  ROTEOfN.  ZKrrSCHRIFT. 
OKTOBER  i«8j. 


aus,  weil  die  kurzen  und  langen  Ablenkungen 
durch  Punkte  und  Striche  dargestellt  sind. 

Die  italienische  Abtheilung  zeigte  unter  an- 
derem die  1866  entstandene  Hipp 'sehe  Ab- 
änderung (Handbuch,  1.  Bd.,  S.  402)  des 
Buchstabenschreibtelcgraphen  von  Bon  elli  (vergl. 
1881,  S.  495),  dem  die  Aufgabe  gestellt  war, 
aus  römischen  Typen  gesetzte  Telegramme 
telegraphisch  zu  kopiren,  und  den  Kopirtelegraph 
von  Cascllt  (Handbuch,  1.  Bd.,  S.  413).  Auch 
die  französische  Abtheilung  enthielt  eine  Anzahl 
von  Kopirtelegraphen,  und  zwar  neben  den  be- 
kannten von  Meyer,  d'Arlincourt,  Lenoir, 
Caselli  auch  (leider  ohne  Zeitangabe)  einen 
bisher  weniger  gekannten  mit  der  Hezeichnung 
»Appareil  ecrivant  de  Claude  Jordery  (Pante'le'- 
graphe  electrique)«.  Derselbe  gehört  zu  den- 
jenigen Kopirtelegraphen,  welche  die  Schrift  in 
einem  zusammenhängenden  Zug  entstehen  lassen 
(vergl.  Handbuch,  1.  Bd.,  S.  417),  indem  sie 
einen  Schreibstift  —  ähnlich  wie  beim  Storch- 
schnabel oder  PantogTaphen  —  in  zwei  ver- 
schiedenen Richtungen  Uber  dem  Papier  ver- 
schieben, und  zwar  thut  dieser  es  lediglich  tiber 
einem  schmalen  Papierstreifen  mittels  zweier 
rechtwinklig  gegen  einander  liegender  Elcktro- 
magnete,  deren  Ankerhebel  den  Schreibstift  in 
zwei  zu  einander  normalen  Richtungen  mehr 
oder  weniger  verschieben,  anscheinend,  je  nac  h- 
dem die  Elektromagnete  zufolge  der  Einschal- 
tung von  gröfseren  oder  kleineren  Widerständen 
im  Geber  von  stärkeren  oder  schwächeren 
Strömen  durchlaufen  werden,  also  ähnlich  wie 
in-  Cowpers  Kopirtelegraph  (vergl.  Dinglers 
Polytechnisches  Journal,  Bd.  232,  S.  413;  desgl. 
Elektrotechnische  Zeitschrift,  1 88 1 ,  S.  113). 

Aus  der  Klasse  der  Blitzableiter  ftir  Tele- 
graphen sei  aufser  Varleys  Vacuum-Blitzableiter 
erwähnt  ein  » Telephon  -Protectorc  von  Dr.  R. 
Wreden  (russische  Abtheilung);  derselbe  ist 
eine  Wiedercrfindung1)  des  1846  von  J.  D.  Reid 
in  Philadelphia  angegebenen  Blitzableiters,  (vergl. 
Handbuch,  1.  Bd.,  S.  510),  mit  dem  einzigen 
Unterschiede,  dafs  Wreden  einen  federnden 
Kontakt  angewendet  hat. 

Als  zur  automatischen  Telegraphie  gehörig 
sind  aus  der  französischen  Abtheilung  zu  nennen 
der  Zweitastenlocher  und  Geber  von  Digney 
(1859),  sowie  von  Chau vassaignes  &  Lam- 
brigot  der  »Composteur«,  der  Geber  und  der 
elektrochemische  Empfänger  (vergl.  Handbuch, 
1.  Bd.,  S.  526  und  478);  die  englische  Ab- 
theilung dagegen  zeigte  Bains  Drettastenlocher 
und  dessen  von  der  Electric  Telegraph  Company 
benutzten  chemischen  Telegraphen  aus  dem 
Jahre  1850  (vergl.  Handbuch,  1.  Bd.,  S.  475). 


'1  Auch  J.  Rymer  -Jones,   ein  japanesiveher  Tetegrapl 
bcamter.    hat  einen  verwandten   Hlit/ahleiter  angrgcHcn.  well 
juf  S.  4«ij  de»  6.  Bd.  da  Telegraphie  Journal  beschrieben 


hen- 
cher 


1*7« 

abgebildet  worden  i»t. 


Die  Geschichte  der  mehrfachen  Telegraphie 
endlich  ist  in  der  Wiener  Ausstellung  höchst 
unvollständig  vertreten.  Indessen  war  in  der 
englischen  Abtheilung  jetzt  der  Telegraphen- 
apparat ausgestellt,  mit  welchem  1856  —  wie 
mir  Herr  W.  H.  Preecc  freundlichst  mittheilte 
—  die  zuerst  im  Telegraphie  Journal  1873, 
Bd.  1,  S.  277  erwähnten,  von  Erfolg  nicht  ge- 
krönten Gegensprechversuche  zwischen  South- 
ampton  und  Cowes  angestellt  worden  sind;  die 
Schaltung  ist  die  als  »the  leakage  principle« 
bezeichnete,  in  Eig.  320  auf  S.  560  des  1.  Bds. 
meines  Handbuches  abgebildete;  der  Apparat 
enthält  auf  gemeinschaftlicher  Axe  zwei  Magnet- 
nadeln, die  eine  zwischen  zwei  gegen  einander 
verstellbaren  Multiplikatorspulen,  die  zweite  zwi- 
schen zwei  gleichen,  aber  festen  Spulen. ')  In  der 
englischen  Abtheilung  waren  noch  die  in  Eng- 
land gegenwärtig  benutzten  Gegensprecher  für 
einfache  Ströme  (vergl.  1880,  S.  238)  und  für 
Wechselströme  (vergl.  1880,  S.  239),  sowie  die 

Fig.  1. 


Doppelgegensprecher  (vergl  1880,  S.  240; 
1881,  S.  232)  ausgestellt.  Die  französische 
Verwaltung  hatte  ihren  Morse  •  Gegensprecher 
mit  Differenzialschaltung  sowie  die  Schaltung 
(Verbindung  der  Differenzialschaltung  mit  der 
Brückenschaltung  nach  Ailhaud)  eines  Thom- 
son'schen  Galvanometers  zum  Gegensprechen 
auf  den  Kabeln  zwischen  Frankreich  und  Algier 
vorgeführt,  desgleichen  ein  Gegensprechrelais 
und  ein  Doppelsprechrelais  von  Sieur  mit  je 
zwei  polarisirten  Ankern.  Der  in  der  belgi- 
schen Ausstellung  befindliche  Gegensprecher 
von  Brasseur  &  de  Sussex,  welcher  in  No.  13, 
S.  195  der  Internationalen  Zeitschrift  für  die 
Elektrische  Ausstellung  in  Wien  beschrieben 
worden  ist,  besitzt  Differenzialschaltung  auf  zwei 
einander  die  Polenden  zukehrenden  Hufeisen- 
magneten mit  gemeinschaftlichem  Anker;  je- 
doch sind  mit  dem  I.inienzweige  blos  die 
rechten  und  mit  dem  lokalen  Zweige  blos 
die  linken  Schenkel  der  beiden  Hufeisen  be- 
wickelt. In  der  österreichischen  Abtheilung  end- 
lich hatte  Teu fei  hart  seinen  Hughes-Gegen- 

')  V«l.  auch  die  englische  Patenuchriit  (pro»i»ional 
No.         vom  Jahr  1855. 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

OKTOBER  iMj. 


Zetzsche,  Die  Telegraphenapparate. 


4*3 


Sprecher  (vgl.  1882,  S.  280)  ausgestellt,  mit 
welchem  eben  Versuche  zwischen  Wien  und  Buda- 
pest durchgeführt  wurden,  und  O.  Schaeffler 
zwei  Gegensprecher  für  Arbeits-  und  für  Ruhe- 
strom mit  gewöhnlichem  Taster  und  je  zwei 
Relais;  jedes  Paar  Relais  ist  auf  einer  gemein- 
schaftlichen Grundplatte  montirt  und  steht  ein- 
ander ganz  nahe,  da  sie  ziemlich  klein  sind. 
Der  Gegensprecher  für  Arbeitsstrom  stimmt  in 
der  Schaltung  mit  dem  auf  S.  ni  des  Jahr- 
gangs 1880  abgebildeten  Siemcns'schcn  Gegen- 
sprecher von  1854  überein  und  ähnelt  also 
in  gewissem  Sinne  auch  dem  Fuchs'schen  (vgl. 
1 88 1 ,  S.  1 9).  Der  Gegensprecher  für  Ruhe- 
strom, Fig.  1 ,  besitzt  für  die  beiden  Relais  Jf, 
und  Jl,  dieselbe  Schaltung,  welche  Rae  & 
Healy  in  Vorschlag  gebracht  haben  (vergl. 
18S0,  S.  120),  dagegen  ist  die  Einschaltung 
der  Schreibapparate  eine  andere,  als  Rae  & 
Healy  verwendeten.  Die  Lokalbatterie  b  wird 
von  jedem  der  beiden  Relaishebel  A(  und  ht 
allein  in  gewöhnlicher,  einfacher  Weise  beim  Ab- 
fallen geschlossen  und  bringt  den  Schreibapparat 


seille  nach  Bordeaux  und  Lyon,  ferner  wird  er 
theils  als  einfacher  Apparat,  theils  im  Gegen- 
sprechen mit  Differenzialschaltung  verwendet 
zwischen  Marseille  einerseits  und  Bordeaux  und 
Lyon  andererseits,  sowie  zwischen  Paris  einer- 
seits und  Lyon,  Hävre,  Lille  und  Dijon  anderer- 
seits. Die  in  Wien  ausgestellten  Apparate  unter- 
scheiden sich  von  den  älteren  in  dem  Kom- 
binateur,  dem  Distributeur,  in  dem  Relais  und 
in  der  Betriebskraft. 

Was  zunächst  die  polarisirten  Relais  (S.  75) 
betrifft,  so  besitzen  dieselben  jetzt  einen  Eisen- 
anker, welcher  mit  seiner  Axe  auf  zwei  Stifte 
auf  den  Polen  eines  Hufeisenmagnetes  aufge- 
steckt wird.  Die  Axe  besteht  aus  zwei  durch 
ein  MessingstUck  getrennten,  runden  Eisenstäb- 
chen von  verschiedener  Länge;  das  längere 
reicht  so  weit  über  die  Mitte  hinaus,  dafs  der 
Anker  ganz  an  ihm  sitzt,  also  die  Polarität  jenes 
Hufeiscnpoles  erhält,  worauf  das  Ende  des 
längeren  Stäbchens  eben  ruht.  Man  kann  da- 
her die  Polarität  des  Ankers  in  einfachster  und 
bequemster  Weise  sofort  umkehren,  indem  man 


Fig.  2. 


1:*: 


zum  Schreiben.  Im  Relais  A",  ist  die  Abreifs- 
feder  schwach,  im  Relais  A%  stark  gespannt; 
durch  das  letztere  Relais  hindurch  wird  die 
Linienbatterie  B  beim  Niederdrücken  des 
Tasterhebels  T  kurz  geschlossen,  und  dies  unter- 
scheidet diese  Gegensprechschaltung  wesentlich 
von  der  auf  S.  123  des  Jahrgangs  1882  be- 
sprochenen. 

Unter  kurzer  Erwähnung  des  in  der  öster- 
reichischen Abtheilung  ausgestellten  Illimit-Tele- 
graphen  von  Bauer  (vergl.  Dinglers  Polytechni- 
sches Journal,  Bd.  213,  S.  17)  und  des  1874 
patentirten  G r an feld' sehen  Hughes -Perfektors 
(vergl.  1880,  S.  261  ff.),  sowie  des  auch  jetzt 
noch  (vergl.  1881,  S.501)  im  »Zustande  des  Ent 
wurfs *  befindlichen  Will iot 'sehen  Telegraphen 
und  des  Schaeffler'schen  mehrfachen  Typen- 
druckers (vergl.  1880,  S.  213)  wenden  wir  uns 
den  wiederum  in  weiterer  Entwickelung  uns 
entgegentretenden  mehrfachen  Telegraphen  von 
Meyer  und  von  Baudot  zu. 

Baudots  mehrfacher  Typendrucker  wird  in 
Frankreich  zur  Zeit  auf  einer  Anzahl  von  Tele- 
graphenlinien benutzt;  er  arbeitet  als  sechsfacher 
Telegraph  zwischen  Paris  und  Marseille  und  als 
vierfacher  auf  den  Linien  von  Paris  nach  Bor- 
deaux, Lyon,  HävTe  und  Lille,  sowie  von  Mar- 


ihn  mit  seiner  Axe  auf  den  Polen  des  Hufeisens 
umlegt. 

Die  wesentlichste  Umänderung  hat  der  Korn- 
binatcur  erfahren;  durch  eine  gewisse  Um- 
kehrung der  früheren  Anordnung  (S.  76)  ist  eine 
grofsc  Vereinfachung  erreicht  worden.  Jetzt 
läuft  nämlich  die  Kombinateurscheibe  um  und 
wird  dabei  auf  ihrer  Mantelfläche  von  den  Find- 
enden von  fünf  über  ihr  als  zweiarmige  Hebel 
gelagerten  Reibern  (Jrottfurs)  berührt;  diese 
Reiher  sind  aber  nicht  entlang  der  Scheibcn- 
axe  hinter  einander  angeordnet,  so  dafs  für  sie, 
ähnlich  wie  in  Fig.  6  auf  S.  76,  fünf  Paare  von 
->  Wegen«  auf  der  Mantelfläche  der  Scheibe  nöthig 
sein  würden,  sondern  sie  stehen  in  Richtung 
des  Scheibenumfanges  neben  einander,  so  dafs 
ein  einziges  Paar  von  »Wegen*,  nämlich  ein 
»Arbeitsweg«,  und  ein  »Ruheweg« ,  für  sämmt- 
liche  fünf  Reiber  ausreicht.  Die  Mantelfläche 
dieser  Scheibe  ist  in  Fig.  2  abgewickelt  darge- 
stellt; aa  ist  der  Arbeitsweg,  r  r  der  Ruheweg; 
die  Fnfsenden  der  Reiber  sind  durch  1,  2,  3,  4,  5 
angedeutet,  und  es  sind  den  einzelnen  Feldern 
gegenüber  die  Buchstaben  bezw.  Ziffern  beige- 
setzt, welche  gedruckt  werden  können,  wenn 
beim  Umlaufen  der  Kombinateurscheibe  das 
betreffende  Feld  unter  dem  ersten  Reiber  1  an- 


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424 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


otechm.  Zeit  sc  hü  i  rt . 

OKI  OBER  1S83- 


gekommen  ist.  Durch  die  schiefe  Ebene  v  * 
werden  die  Fufscnden  der  Reiber  in  den  Ruhe- 
weg r  r  gewiesen.  Jeder  Reiber  bleibt  während 
des  nächsten  Umlaufs  der  Kombinatcurscheibe 
in  diesem  Ruhewege,  wenn  der  Ankerhebel  des 
zu  ihm  gehörigen  Relais  durch  den  für  dieses 
Relais  bestimmten  I.inienstrom  nicht  umgelegt, 
der  I.okalstrom  also  nicht  durch  den  zu  diesem 
Reiber  gehörigen  Elektromagnet  gesandt  wurde. 
War  dagegen  der  Relaisankerlicbel  durch  einen 
Linienstrom  umgelegt  und  dadurch  der  Lokal- 
strom durch  den  betreffenden  Elektromagnet 
geschlossen,  so  führt  letzterer  das  Kufsende 
seine«  Reibers  auf  den  Arbeitsweg.  Kommt 
unter  das  Fufsende  eines  Reibers  in  der  von 
ihm  eben  eingenommene  Stellung  eine  Ver- 
tiefung des  unter  ihm  hingehenden  Weges  zu 
stehen,  so  kann  es  sich  in  dieselbe  einsenken, 
sofern  der  obere  Arm  des  Hebels,  welcher  in 
ein  kleines  Klötzchen  oder  Tischchen  endet, 
die  Bewegung  mitmachen  kann.  Die  fünf 
Tischchen  stehen  nun  aber  so  neben  einander, 
dafs  der  Reihe  nach  eins  immer  dem  anderen 
den  Weg  verlegt,  wenn  sich  der  Fufs  des 
letzteren  in  eine  Wegvertiefung  einsenken  will. 
Während  demnach  das  Tischchen  des  Reibers  1 
unabhängig  von  den  anderen  ist,  kann  sich  das 
Tischchen  des  Reibers  2  nur  bewegen,  wenn 
sich  auch  das  des  Reibers  1  mit  bewegen  kann, 
und  so  fort  das  des  Reibers  5  nur,  wenn  auch 
die  sämmtlichen  vier  anderen  Reiber  sich  mit 
bewegen  können.  Ein  links  von  dem  Reiber  5 
noch  stehendes  sechstes  Tischchen,  das  bei 
seiner  Bewegung  die  Druckvorrichtung  in  der 
bereits  auf  S.  78  beschriebenen  Weise  auszulösen 
hat,  kann  sich  daher  nur  bewegen  und  diese 
seine  Aufgabe  vollziehen,  wenn  alle  fünf  Reiber 
gleichzeitig  mit  den  Füfsen  Uber  einer  Ver- 
tiefung desjenigen  Weges  stehen,  über  welchem 
sie  sich  eben  befinden. 

Der  Distributer  trägt  die  nöthigen  sieben 
Kontakt  bürsten  jetzt  an  zwei  auf  derselben  Axe 
sitzenden  Armen,  welche  einander  in  demselben 
Durchmesser  einander  gegenüberstehen ;  der 
eine  Arm  trägt  fünf,  der  andere  zwei  Bürsten. 

Die  Triebkraft  für  den  Distributeur  und  die 
Telegraphen  selbst  ward  früher  rein  mechanisch 
durch  ein  Gewicht  beschafft,  oder  mittels  einer 
kleinen  Turbine  einer  Wasserleitung  entnommen; 
jetzt  wird  ein  kleiner  Elektromotor  (mit  Bobine 
Sir  mens)  benutzt.  Dabei  ist  der  Telegraph 
nicht  fest  mit  dem  Elektromotor  verbunden, 
sondern  er  läfst  sich  leicht  von  ihm  abheben; 
beim  Wiederaufsetzen  erfolgt  die  Einschaltung 
selbstthatig. 

Auch  Meyers  mehrfacher  Telegraph  ist  seit 
der  Pariser  Ausstellung  noch  weiter  ausgebildet 
worden;  Meyer  verfolgt  dabei  (schon  seit 
1881)  namentlich  denselben  Gedanken  und 
zum  Theil  auch  mit  den  nämlichen  Mitteln, 
welchen  Granfcld  mit  seinem  Hughes  -Perfektor 


durchzuführen  strebte,  nämlich  die  Lostrennung 
der  eigentlichen  Telegraphenapparate  von  dem 
dieselben  in  regelmäfsigem  Wechsel  mit  der 
Telegraphenleitung  verbindenden  Vertheiler. 
Durch  diese  Lostrennung  werden  aber  die 
Telegraphenapparate  nicht  nur  von  dem  Ver- 
theiler, sondern  auch  unter  einander  selbst  un- 
abhängig, und  so  kann  die  Lostrennung,  abge- 
sehen von  einer  Verminderung  der  Herstellungs- 
kosten, folgende  Vortheile  bieten: 

1.  In  den  beiden  zusammenarbeitenden  Ver- 
theilern  der  zwei  Aemter  ist  der  nöthige  Syn- 
chronismus weit  leichter  zu  erhalten,  weil  den 
Vertheilern  alle  jene  Arbeitsleistungen  abge- 
nommen sind,  welche  nur  zeitweise  zu  verrichten 
sind,  und  deren  Gröfse  überdies  bei  den  ver- 
schiedenen zu  telegraplürcnden  Buchstaben  nicht 
stets  die  nämliche  ist. 


2.  Die  zwei  als  ein  Paar  mit  einander  arbei- 
tenden Tclegraphenapparate  müssen  zwar  auch 
noch  synchron  laufen,  allein  nicht  in  aller 
Strenge  und  stets  nur  für  die  Dauer  eines  ein- 
zigen Umlaufes;  nach  jedem  Umlaufe  werden 
sie  angehalten,  um  später  gleichzeitig  wieder 
losgelxssen  zu  werden. 

3.  Der  mechanische  Zusammenhang  zwischen 
dem  Vertheiler  und  den  eigentlichen  Tele- 
graphen fällt  fort  und  damit  zugleich  die  grofsen 
und  schweren  Apparatgestelle;  zu  Folge  dessen 
brauchen  weiter  die  in  jedem  einzelnen  Falle 
zu  einer  Gruppe  vereinigten  (2  bis  8)  Apparate 
nicht  mehr  auf  einem  und  demselben  Tische, 
ja  nicht  einmal  in  demselben  Zimmer,  in  dem- 
selben Hause  (oder  selbst  derselben  Stadt)  auf- 
gestellt zu  werden. 

4.  Es  läfst  sich  der  Vertheiler  leicht  so  ein- 
richten, dafs  er  nach  Belieben  und  Bedarf  für 
einen  ein-,  zwei-,  drei-  bis  achtfachen  Tele- 
graphen gebraucht,    dafs  also  mit  ihm  eine 


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El  F.KTROTECHN.  ZErrSCHKIFT. 
OKTOBER  1U3. 


Zetzschs,  Die  Telegraphenapparate. 


425 


Gruppe  verbunden  werden  kann,  welche  aus 
einem,  zwei,  drei  bis  acht  Telegraphen  besteht. 

5.  Der  eigentliche  Telegraph  bleibt  dabei 
(bis  auf  Auswechselung  eines  einzigen  Räder- 
paares)  genau  von  derselben  Einrichtung,  mag 
er  in  einem  zwei-,  drei-  u.  s.  w.  bis  achtfachen 
Telegraphen  verwendet  werden. 

6.  Es  ist  daher  auch  nicht  nöthig,  dafs  stets 
alle  Apparate,  welche  zu  einer  Gruppe  ver- 
einigt werden  können,  arbeiten,  sondern  es 
können  beliebig  viele  von  ihnen  unbenutzt 
bleiben.  Es  ist  ferner  auch  nicht  nöthig,  dafs, 
wenn  nur  eine  bestimmte  Anzahl  der  Apparate 
einer  Gruppe  arbeiten  soll,  dies  stets  die  näm- 
lichen Apparate  sind.') 


der  Entladung  der  Leitung  bestimmten  Unter- 
abtheilungen. 

Im  Hauptvertheiler,  Fig.  3,  ist  zunächst  (bei  <•) 
T'T  der  Vertheilerschcibe  für  die  Korrektion 
aufgespart  ,  welche  sich  in  genau  derselben 
Weise  vollzieht ,  wie  in  den  gewöhnlichen 
Meyer'schen  Telegraphen  (vgl.  Fig.  4).  Die 
dann  noch  bleibenden  1  *  der  Vertheilerscheibe 
wären  z.  B.  bei  einem  sechsfachen  Telegraphen 
in  sechs  gleiche  Theile  zu  theilen  und  an  den 
Theilpunkten  je  eine  Kontaktplatte  einzulegen, 
damit  der  Uber  dieselbe  hinweggehende  Kon- 
taktarm des  Vertheilers  den  Stromkreis  einer 
Lokalbatterie  schliefsen  und  dabei  die  Auslösung 
der  sechs  Empfänger  bewirken  könne ;  bei 
jedem    Umlaufe   würde   der  Arm  also  sechs 


Fig.  4- 


In  den  Meyer'schen  mehrfachen  Telegraphen 
ist  eine  doppelte  Zeittheilung  nöthig  und  in  den 
neueren  Apparaten  wird  dieselbe  durch  zwei 
verschiedene  und  räumlich  getrennte  Apparat- 
theile  bewirkt  Der  mit  dem  in  genau  syn- 
chronen Gange  zu  erhaltenden  Triebwerke  ver- 
bundene Hauptvertheiler  (diviseur)  weist  die 
Telegraphenleitung  in  regelmäfsiger  Folge  ab- 
wechselnd und  auf  unter  sich  gleiche  Zeit- 
räume den  einzelnen  Telegraphenapparaten  zu 
und  vermittelt  elektrisch  die  Korrektion  des 
Synchronismus;  jeder  der  mit  dem  Laufwerk 
eines  einzelnen  Empfängers  verbundenen  Neben- 
vertheiler  (distributeurs)  dagegen  theilt  die  diesem 
Empfänger  bezw.  seiner  Klaviatur  zugewiesenen 
Zeiträume  in  die  zur  Erzeugung  der  Schrift  und 


')  Um  diei  zu  ermöglichen,  mufvte  allerding«  der  in  Fig.  $  ab- 
gebildete Umschalter  nr>ch  eine  kleine  Abänderung  erfahren;  e» 
durften  die  unteren  Schienen  desselben  nicht  unmittelbar  mit  den 
acht  Empfängern  verbunden  werden,  sondern  es  muTstc  durch 
Hinrufugung  weiterer,  ihnen  gegenüberzustellender  Schienen  die 
Möglichkeit  beschafft  werden,  »ie  nach  ilclieben  mit  verschiedenen 
Empfängern  >n  verbinden. 


Ströme  entsenden,  und  zwar  der  Reihe  nach 
je  einen  durch  den  Auslöseelektromagnet  der 
sechs  dem  Hauptvertheiler  beigestellten  Tele- 
graphenapparate; jederzeit  ist  also  nur  einer  der 
sechs  Telcgraphcnapparate  zufolge  der  Aus- 
lösung in  Gang  und  zum  Telegraphiren  (Geben 
oder  Nehmen)  bereit. 

Damit  nun  aber  derselbe  Hauptvertheiler 
nicht  blos  für  sechs,  sondern  allgemein  für  zwei 
bis  acht  ihm  beizugesellende  Telegraphen  be- 
nutzt werden  könne,  werden  nicht  blos  an  den 
Theilpunkten  für  die  Theilung  in  sechs,  sondern, 
wie  dies  in  Fig.  3  zu  sehen  ist,  auch  an  den 
Theilpunkten  Air  die  Theilung  in  zwei  bis  acht 
Theile  Platten  eingelegt  und  ein  Stöpsel- 
umschalrer,  Fig.  5,  beigegeben,  mittels  dessen 
die  in  jedem  einzelnen  Falle  zu  verwendenden 
zwei  bis  acht  Kontaktplatten  mit  den  eben  zu 
benutzenden  zwei  bis  acht  Telegraphen  ver- 
bunden werden  können.  Von  dem  Umschalter 
ist  nur  ein  einziger  Draht  nach  jedem  Empfangs- 


426 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


El.EKTROTECHN.  ZiCITSOHRIFT. 
ftKTOKKR  1883. 


apparate  geführt.  Dabei  wird  die  Platte  1  filr 
alle  Thcilungen  benutzt;  die  Theilplatten  für 
die  Theilung  in  2  und  4  Theile  fallen  mit 
solchen  filr  die  Theilung  in  8  Theile  zusam- 
men, die  filr  die  Theilung  in  3  Theile  mit 
solchen  für  die  Theilung  in  6  Theile;  die  Thei- 
lung in  7  Theile  ist  in  Fig.  3  nicht  angedeutet. 


schriebenen)  Platten  des  Hauptvertheilers  zu 
verbinden,  und  deshalb  stehen  ihrer  Schiene 
im  Umschalter  die  danach  nöthige  Anzahl  oberer 
Schienen  gegenüber,  von  denen  aber  immer 
höchstens  eine  durch  einen  Stöpsel  mit  der 
unteren  zu  verbinden  ist.  Bei  dem  vorhin  ge- 
wählten Beispiele  der  Benutzung  als  sechsfacher 


Das  Laufwerk  des  Hauptvertheilers,  Fig.  4, 
besitzt  als  Regulator  ein  konisches  Pendel;  das 
Triebgewicht  wiegt  etwa  50  kg  und  ist  alle 
Stunden  einmal  aufzuziehen. 


Telegraph  wären  Stöpsel  bei  den  fünf  in  Fig.  5 
mit  der  Ziffer  6  markirten  oberen  Schienen 
einzustecken. 

Einer  der  Empfänger  ist  in  Fig.  6  abgebildet, 


Fig.  6. 


Der  schon  erwähnte  Stöpselumschalter  ist  in 
Fig.  5  abgebildet.  Von  der  schmalen  Schiene 
links,  von  der  zugleich  zur  Aufbewahrung  der 
eben  nicht  benutzten  Stöpsel  dienenden  und 
deshalb  breiteren  Schiene  rechts  und  von  den 


Fig.  8. 


Fig-  7- 


aus  welcher  ersichtlich  ist,  dafs  im  wesentlichen 
die  bisherige  Anordnung  des  Elektromagnetcs, 
der  Schreibwalze  und  der  Uber  derselben  liegen- 
den Farbwalzc  beibehalten  ist.  Die  Schreib- 
schnecke  bildet  jedoch  auf  der  Schreibwalze 

Flfr  9- 


sechs  zwischen  diesen  liegenden,  verschieden 
langen  unteren  Schienen  läuft,  wie  dies  in  Fig.  5 
bei  zweien  angedeutet  ist,  je  ein  Draht  nach  je 
einem  der  acht  Empfänger;  der  erste  und  achte 
Empfänger  sind  beständig  mit  der  nämlichen 
Platte  des  Hauptvertheilers  verbunden;  der 
zweite  bis  siebente  Empfänger  sind  dagegen 
je  nach  der  (wechselnden)  Zahl  der  im  einzelnen 
Falle  gleichzeitig  benutzten  Empfänger  mit  ver- 
schiedenen (in  Fig.  3  mit  eben  dieser  Zahl  be- 


einen vollen  Umgang  von  30  mm  Ganghöhe; 
sie  schreibt  bei  jedem  Umlaufe  1  Buchstaben. 
Auf  die  Axe  der  Schreibwalze  ist  der  Kontakt- 
arm des  zugehörigen  Nebenvertheilers  aufgesteckt. 
Der  Nebenvertheilcr  hat  für  die  vier  Punkte 
bezw.  Striche  der  verschiedenen  telegraphischen 
Zeichen  in  seiner  Scheibe  nur  elf  schmälere 
Kontaktplatten,  zwischen  der  ersten  und  letzten 
aber  eine  breite  Erdplatte  mit  einem  isolirenden 
Ruhepunkte  für  den  Kontaktarm  in  seiner  Ruhe- 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 
OKTOBER  tSBj. 


Aron,  Telephonie. 


427 


Stellung.  Wenn  daher  auch  die  Axen  sämmt- 
licher  Nebcnvcrtheilcr  beständig  mit  der  Leitung 
verbunden  bleiben,  so  kann  doch  stets  nur  der 
eben  ausgelöste  Kmpfänger  aus  der  Leitung 
Telegraphirströmc  aufnehmen  oder  derselben 
solche  zuführen.  Jeder  Empfangsapparat  hat 
sein  eigenes  Triebwerk,  dessen  Triebfeder  mit 
dem  Fufse  aufgezogen  wird;  jeder  Empfänger 
liesit/t  auch  seinen  eigenen  Zentrifugalregulator, 
welcher  in  einer  runden  Büchse  auf  dem  Trieb- 
werkskasten untergebracht  ist.  Die  Summe  der 
Umlaufszeiten  sämmtlicher  gleichzeitig  benutzten 
Schreibapparate  mufs  derjenigen  Zeit  gleichen, 
während  welcher  der  Arm  des  Hauptvertheilers 
den  nicht  für  die  Korrektion  nöthigen  Bogen 
der  Vcrtheilerschcibe  überstreicht.  Die  Umlaufs- 
zeiten der  Schreibwalzen  müssen  daher  innerhalb 
des  Verhältnisses  1  :  4  wechseln,  wenn  acht 
bis  zwei  Apparate  mit  dem  Vertheiler  verbunden 
werden.  Dies  wird  dadurch  ermöglicht,  dafs 
die  Bewegung  auf  die  Schreibwalze  von  der 
nächsten  Triebwerkaxe  nicht  immer  durch  das- 
selbe Räderpaar  übertragen  wird,  dafs  vielmehr 
in  den  einzelnen  Fällen  auf  die  Axe  der  Schreib- 
walze und  die  nächste  Triebwerkaxe  verschie- 
dene Räderpaare  aufgesteckt  werden ,  deren 
I  Kirchmesser  nach  dem  jedesmal  nöthigen  Ueber- 
setzungsverhältnisse  berechnet  sind.  Während 
z.  B.  das  Räderpaar  in  Fig.  7  dem  Uebersctzungs- 
verhältnisse  1  :  1  zugehört,  entspricht  das  Paar 
in  Fig.  8  dem  Uebersetzungsverhältnisse  2:1, 
das  Paar  in  Fig.  9  aber  übersetzt  die  Um- 
drehungszahlen im  Verhältnisse  1:2. 

Die  Papierbewegung  erfolgt  nicht  ruckweise, 
sondern  stetig  durch  Vermittelung  einer  kleinen 
Walze,  die  vom  Triebwerk  aus  in  Umdrehung 
versetzt  wird. 

Da  die  Auslösung  der  Schreibapparate  mit 
einem  gewissen  Geräusch  erfolgt,  so  sind  die 
sonst  an  den  Klaviaturen  angebrachten  Takt- 
schläger nicht  mehr  erforderlich. 

(Schluf*  folgt.) 


Telephonie. 

Obwohl  die  Anzahl  der  ausgestellten  tele- 
phonischen Apparate')  eine  sehr  grofse  und  der 
äufseren  Form  nach  auch  mannigfaltige  war,  so 
befand  sich  doch  nur  wenig  wirklich  Neues 
darunter.  In  dieser  Hinsicht  zeichnete  sich 
vortheilhaft  die  Ausstellung  von  Braville&Co. 
in  Paris  aus;  aufser  dem  schon  mehrfach  be- 
schriebenen Telephon  vpn  d'Arsonval  mit 
einem  Hufeisenmagnet  und  den  beiden  zen- 
trischen Polschuhen,  wovon  der  eine  den  inneren 
Kern  der  Rolle,   der  andere   die  ringförmige 


Umschliefsung  derselben  bildet,  war  besonders 
bemerkenswert!!  das  Telephon  von  Golubicky 
mit  vier  conjugirten  Polen;  es  wirken  darin  die 
vier  Pole  zweier  senkrecht  gegen  einander  ge- 
stellter Hufeisenmagnete,  welche  Polschuhe  und 
Rollen  tragen;  die  Absicht  des  Erfinders  ging 
dahin,  die  Pole  an  vier  Stellen  anzubringen,  wo 
die  Platte  Knotenpunkte  zu  bilden  geneigt  ist, 
um  so  die  Bevorzugung  gewisser  Töne,  aufweiche 
die  Platte  besonders  leicht  anspricht,  und  wodurch 
die  Klangfarbe  der  Töne  nachtheilig  verändert 
wird,  zu  vermeiden,  da  ja  gerade  die  sonst  ruhen- 
den Knotenpunkte  bei  dieser  Einrichtung  zu  Er- 
regungsmittelpunkten gewählt  sind,  also  keine 
Ruhepunkte  bilden  können.  Es  ist  schwer,  ein 
Urtheil  darüber  zu  gewinnen,  ob  dieser  Zweck 

Fig.  i. 


I)  Ueher  die  in  der  Aufstellung  vorhandenen  Suimm-rufer, 
mittel»  welcher  au»  einer  Aniahl  von  in  dicaclhc  Leitung  eingc- 
»chattetet  Theilnehmer  nach  Belieben  Wo«  ein  einziger  gerufen 
werden  kann,  i»t  *ur  Zeit  eine  BerichtetHaltuiiy  noch  nicht  möglich. 


dadurch  wirklich  erreicht  ist,  doch  ist  es  bc- 
merkenswerth,  dafs  diese  Telephone  gut  sprechen, 
obwohl  die  Pole  verhältnifsmäfsig  weit  vom 
Zentrum  entfernt  sind,  woraus  vielleicht  ge- 
schlossen werden  kann,  dafs  die  Wahl  dieser 
bevorzugten  Punkte  nicht  ganz  ohne  Bedeu- 
tung ist. 

Aufscrdem  verdient  das  Mikrophon  von 
Ochorowicz  noch  Beachtung;  zwischen  den 
Polen  eines  Magnetes  und  einer  den  Schall  auf- 
nehmenden Eisenmembran,  die  gegen  einander 
isolirt  sind ,  sind  Eisenfeilspähne  suspendirt, 
welche  also  durch  die  Kohäsion  der  Theile  in 
Folge  der  Magnetisirung  gewissermafsen  ein 
leitendes  metallisches  Band  von  leichter  Ver- 
änderlichkeit bilden,  das,  indem  es  die  Schwin- 
gung der  Platte  mitmacht,  sich  dehnt  und  zu- 
sammenzieht und  dadurch  seine  Leitungsfähigkeit 
verändert;  gehen  zu  dem  Magnet  einerseits  und 
zur  Platte  andererseits  Drähte  von  den  Polen 

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428 


Kleine  Mittheiujngen. 


einer  Batterie,  so  entstehen  in  diesem  Kreise 
Stromschwankungen,  die,  ähnlich  wie  bei  jedem 
anderen  Mikrophone,  fortgeleitet  werden  können. 
Der  Berichterstatter,  der  vor  vielen  Jahren,  als 
das  Telephon  bekannt  wurde,  ähnliche  Ver- 
suche mit  ferrum  hydrogenio  reduetum  und 
ferrum  limatum  angestellt  hat,  fand,  dafs  bei 
starken  Strömen  das  Telephon  allerdings  laut 
spricht,  dafs  aber  das  fein  vertheilte  Eisen  da- 
l)ei  verbrennt;  Ochorowicz  soll  diese  Schwierig- 
keit durch  eine  eigenthümliche  Präparirung  der 
Kisentheilchen  vermieden  haben. 

In  der  russischen  Abtheilung  erweckten  die 
Mikrophone  von  Wreden  Interesse,  welcher 
dieselben  jedoch  Phonophore  nennt;  sie  be- 
stehen aus  Hebelchen,  welche  auf  der  einen 
Seite  einen  Kohlenkontakt  schliefsen,  auf  der 
anderen  Seite  durch  Stellgewichte  balancirt  sind, 
so  dafs  durch  die   Einstellung  jede  beliebige 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

OKTOBER  i88v 


Fig.  2. 


Innigkeit  des  Kontaktes  und  daher  ein  ver- 
schiedener Grad  der  Empfindlichkeit  erzielt 
werden  kann.  Ganz  neu  ist  die  Einrichtung 
nicht;  eine  ähnliche  Einrichtung  hatte  I.üdtge 
für  seine  Mikrophone  älterer  Konstruktion  ge- 
troffen; neu  ist  die  Kombination  mehrerer  sol- 
cher Kontakte  neben  einander  oder  hinter  ein- 
ander und  die  Wreden  eigenthümliche  Ver- 
wendung von  Korkholz  zu  Schallplatten,  wo- 
durch jedenfalls  eine  sehr  gute  Dämpfung  der 
Schwingungen  erzielt  wird. 

In  der  Ausstellung  von  Braville  &  Co.  er- 
regte hervorragendes  Interesse  der  ebenso  ein- 
fache wie  sinnreiche  telephonische  Rufapparat 
von  Abdank- Abakanowicz;  derselbe  besteht, 
wie  Fig.  i  (S.  427)  sehen  läfst,  aus  einem  etwa 
1  5  cm  langen  Hufeisenmagnete,  dessen  Schenkel 
in  horizontaler  Lage  in  der  Vertikalebene  über 
einander  sich  befinden;  an  der  Biegung  des 
Hufeisens  ist  eine  Blattfeder,  ihrer  Längsrichtung 
nach  parallel  den  Schenkeln  und  mit  der  Breit- 
seite vertikal,  befestigt,  so  dafs  sie,  an  ihrem 
freien  Ende  N  mit  der  Hand  ergriffen  und  bei 


Seite  gebogen,  nach  dem  Loslassen  in  der 
Horizontalebenc  zwischen  den  Schenkeln  des 
Hufeisenmagnetes  lebhaft  und  anhaltend  schwingt  ; 
an  diesem  freien  Ende  N  ist  nun  ein  Induktor, 
bestehend  aus  einem  Kern  von  weichem  Eisen 
und  einer  Drahtrolle  angebracht,  deren  Pole 
einerseits  in  der  Blattfeder ,  andererseits  in 
einem  an  der  Blattfeder  befestigten  und  mit  der- 
selben mitschwingenden  isolirten  Draht  endigen, 
von  denen  ruhende  Polklemmen  nach  aufsen 
den  Strom  zu  schliefsen  gestatten.  In  dem 
alsdann  entstehenden  Kreise  vollziehen  sich, 
während  der  Induktor  durch  das  magnetische 
Feld  schwingt,  Wechselströme,  welche  stark  ge- 
nug sind,  eine  in  den  Kreis  eingeschaltete 
polarisirte,  elektrische  Klingel ,  Fig.  2 ,  auf  eine 
Entfernung  von  250  km  in  Thätigkeit  zu  setzen. 
Die  durch  diesen  Induktor  entstehenden  elek- 
trischen Schwankungen  stören  das  telephonische 
Sprechen  auf  Nebenlinien  nicht,  weil  sie  sich 
so  langsam  vollziehen,  dafs  sie  noch  keinen 
wahrnehmbaren  Ton  bilden,  und  so  sanft  in 
einander  Ubergehen,  dafs  sie  auch  keine  Neben- 
geräusche verursachen,  so  dafs  hier  in  der  Thal 
ein  sehr  zweckmäfsiges  Prinzip  für  die  Kon- 
struktion elektrischer  Rufapparate  gegeben  ist. 

Aron. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  Elektrische  Aufteilung  zu  Philadelphia.]  Zu  der 
auf  S.  348  «.chon  erwähnten  elektrischen  Ausstellung,  deren 
ErufTnunjj  DicnMag,  den  2.  September  1884  stattfinden 
soll,  und  welche  in  Philadelphia,  Vereinigte  Staaten  von 
Nord- Amerika,  unter  Leitung  des  Franklin-Instituts  vom 
Staate  Pennsylvania  zur  Förderung  der  Mechanischen 
Künste  abgehalten  werden  soll,  sind  eben  vom  Franklin- 
Institut  die  Einladungen  erlassen  worden. 

•  Zur  Frhöhung  der  Wichtigkeit  und  Anziehung  dieser 
Ausstellung  in  wissenschaftlicher  und  industrieller  Be- 
ziehung wurde  beschlossen,  dieser  einen  internationalen 
Charakter  zu  geben.  Hin  Projekt  wurde  dem  KongTcfs 
der  Vereinigten  Staaten  vorgelegt,  von  demselben  ange- 
nommen und  vom  Präsidenten  unterzeichnet  und  ge 
nchmigt,  dessen  offizielle  Anerkennung  zollfreien  Eingang 
aller  Artikel  gewährt,  welche  ausschliefslich  für  die  Aus- 
stellung bestimmt  sind.  Dieser  zollfreie  Eingang  »oll 
jedoch  unter  Bestimmungen  geschehen,  welche  von  dem 
Finanz-Sekretär  der  Vereinigten  Staaten  vorgeschrieben 
werden,  und  es  sollen  alle  Gegenstände  oder  Artikel, 
welche  während  oder  nach  der  Ausstellung  nach  deren 
rollfreier  Einführung  in  den  Vereinigten  Staaten  ver- 
kauft werden,  oder  sonst  "von  der  Ausstellung  zurück- 
gezogen und  konsumirt  werden,  einem  Tarif  unterliegen, 
welcher  auf  solchen  Artikeln  zufolge  der  am  Dutum  der 
Einfuhr  bestehenden  Tarifgesetze  lastet;  und  im  Falle, 
dafs  irgend  welche  unter  obigen  Bestimmungen  impor- 
tirte  Artikel  für  Verbrauch  oder  Verkauf  von  der  Aus- 
stellung zurückgezogen  werden,  ohne  Bezahlung  der  vom 
Gesetze  vorgeschriebenen  Steuern  und  Zölle,  so  sollen 
alle  durch  das  Zollgesetz  bestimmten  Strafen  gegen  die; 
Artikel  und  Personen  in  Anwendung  kommen,  welche 
sich  solcher  Zurückziehungen  und  Verkäufe  schuldig 
machen.« 


Gc 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

 OKTOBER  1*83. 


Kleine  Mittheilungen. 


429 


Die  notwendigen  Details  in  Bezug  auf  Klassifikation 
der  Gegenstände.  Gesuche  für  Raum.  Preis -Konkurrent. 
Zollhaus  -  Regulationen ,  Angaben  betreffs  der  besten 
Transport-Gelegenheiten  für  Artikel,  die  fUr  die  Ausstel- 
lung bestimmt  sind,  Arrangements  für  Annahme  und 
Sicherung  der  Gegenstände  und  andere  nöthige  Infor- 
mationen bextlglich  der  Ausstellung  werden  in  Kürze  ver- 
öffentlicht werden.  Darauf  bezügliche  Anfragen  sind  zu 
richten  an  den  Sekretttr  des  Franklin-Instituts, 
Philadelphia,  Vereinigte  Staaten.  N.  A. 


[Regulirung  von  dynamoelektrischen  Motoren.] 
Cröcker,  Curtys  &  Wheeler,  New-York, 
wollen  nach  ihrem  englischen  Patente  No.  535 
A.  D.  1883  die  Geschwindigkeit  eines  dynamo- 
elektrischen Motors  unter  Vermeidung  von 
äußeren  Widerständen  dadurch  reguliren,  dafs 
Elektromagnete  oder  Armatur  oder  beide  mit 
mehreren  Rollen  bewickelt  werden,  welche  durch 
Schlüssel  nach  Redarf  zur  Vermehrung  oder  Ver- 
minderung des  Widerstandes  und  dadurch  zu 
ändernder  Wirkungskraft  parallel  oder  in  Gruppen 
hinter  einander  geschaltet  werden  können.  Die 
Bewickelungen   werden   tiber  einander  gelegt. 


N 


Die  Schaltung  der  Elektromagnete  und  der 
Armatur  neben  einander  und  gleichzeitig  der 
Elektromagnetrollen  in  verschiedener  Weise  zeigt 
die  Figur.  Hierbei  können  die  vier  Rollen  der 
Elektromagnete  hinter  einander  verbunden  wer- 
den mit  dem  vierfachen  Widerstand  einer  Rolle 
(Fall  1),  oder  in  zwei  Gruppen  zu  zwei,  mit 
Gesammtwiderstand  von  einer  Rolle  (Fall  2), 
oder  zu  vier  Parallelrollen,  mit  Widerstand 
gleich  J  einer  Rolle  (Fall  3).  Der  Kommu- 
tator ist  ein  Zylinder  aus  Isolirmasse  mit  ver- 
schiedenen Metallstreifen  parallel  der  Längsaxe. 
Gegen  den  Zylinder  federn  die  Zungen  1,  2,3,4 
und  5,  6,  7,  8.  Der  speisende  Strom  tritt  durch 
P  ein  und  durch  N  aus;  P  ist  dauernd  mit  i, 
N  mit  8  verbunden.  Liegen  die  Streifen  a  und  b 
unter  den  Federn,  so  nimmt  der  Strom  den 
Weg  P,  a  durch  die  vier  Federn  1,  2,  3,  4  nach 
den  vier  Rollen,  durch  diese  zurück  nach  den 
Federn  5,  6,  7,  8  und  über  b  nach  N;  hierbei 
sind  die  vier  Rollen  in  Parallelschaltung  (Fall  3). 


Bei  einer  Drehung  des  Zylinders  kommen  die 
Streifen  c,  d,  e  unter  die  Federenden ;  der  Strom- 
weg ist  Pt  c  (1,  2),  Rollen  (B,  C),  (6,  5),  d,  (4,  3), 
(A  E),  (7,  8),  e,  N,  wobei  also  die  zwei  Grup- 
pen B,  C  und  D,  E  hinter  einander  folgen 
(Fall  2).  Bei  weiterer  Drehung  der  Trommel 
verbindet  //  2  und  6,  g  3  und  5  und  /  4  und  7 ; 
der  Strom  geht  von  P  sofort  durch  B  (da  1 
auf  der  isolirenden  Masse  ruht),  über  6  durch  // 
nach  2,  C,  5,^,  3,  D,  7,/,  4,  E,  8,  zurück  nach 
N,  da  das  Ende  von  8  ebensowenig  eine  Strafse 
nach  dem  Kommutator  eröffnet;  hierbei  hat  sich 
also  der  Strom  durch  die  vier  Rollen  hinter 
einander  zu  zwängen  (Fall  1).  Ein  besonderer 
zweiter  Trommelkommutator  von  derselben  Form 
für  die  Armatur  würde  dieselben  Verbindungen 
für  die  Armaturbewickelungen  vermitteln.  Die 
Stromstarke  wird  sich  wohl  kaum  durch  die 
gleichzeitige  Benutzung  der  vier  Uber  einander 
gewickelten  Rollen  vervierfachen  lassen,  wie  die 
Patentschrift  hofft.  Der  Vorschlag  scheint  immer- 
hin sparsame  und  schnelle  Aenderungen  in  der 
Umdrehungsgeschwindigkeit  zu  ermöglichen  und 
verdient  Beachtung  für  elektrische  Lokomotiven, 
für  die  er  besonders  ersonnen  ist. 


[Strangwayi1  Telephon.]  Zur  Verstärkung  der  Telephon- 
Schwingungen  fügt  H.  Strangways,  London  (englisches 
Patent,  1882,  So.  4778),  an  die  schwingende  Platte  einen 
kleinen,  leichten  Magnet,  der  an  der  Plane  mit  runder 
!  Spitze  festsitzt  und  dem  gewöhnlichen  Magnet  unter 
Vermeidung  möglicher  Berührung  sehr  nahe  gegenüber- 
gestellt wird.  Eine  gemeinschaftliche  Drahtrolle  umgiebt 
beide  Magnete.  Die  Anordnung  läfst  sich  ohne  Schwierig- 
keiten auf  Stab-  und  Hufeisenmagnete  Ubertragen.  Für 
erstere  empfiehlt  Strangways  besonders,  in  das  obere 
Stabende  des  kräftigen  Magnetes  eine  Schraube  einzu- 
j  setzen;  diese  Schraube  liegt  mit  dem  kleinen  Magnet  in 
einer  Linie,  senkrecht  zur  Plattenebene,  und  die  Draht- 
rolle umhüllt  die  Schraube  und  den  kleinen  Magnet. 
Der  Vorschlag  bezieht  sich  auf  Geber  und  Empfänger. 


[Mittel  gegen  das  Tönen  der  Telephonleitungen.] 
Während  des  Baues  der  in  München  herzustellen- 
den Telephonleitungen  hat  ebenfalls,  wie  überall 
anderwärts,  das  Tönen,  Summen  oder  Surren 
der  über  und  längs  der  Häuser  geführten 
Leitungsdrähte  sehr  häufig  Anlafs  zu  Klagen 
und  Unannehmlichkeiten  gegeben.  Sämmtliche 
der  bisher  bekannten  Mittel  wurden  dagegen 
angewendet  und  in  dieser  Beziehung,  ohne 
Kosten  und  Mühe  zu  scheuen,  noch  weiter- 
gehende vielfältige  Versuche  angestellt.  Wenn 
auch  mit  dem  einen  oder  anderen  Mittel  eine  merk- 
liche Minderung  dieses  Uebelstandes  erreicht 
wurde,  eine  gänzliche  Beseitigung  des  Tönens 
war  jedoch  nicht  zu  ermöglichen,  und  selbst 
alle  Vorkehrungen,  welche  einigermafsen  ge- 
nügten, hielten  nicht  aus  für  eine  längere  Dauer. 
Die  angewendeten  Mittel  werden  entweder  durch 
Witterung  und  Temperatur  in  ihrer  dämpfenden 
Eigenschaft  beeinflufst  oder  es  tritt  allmälig  bei 
|  fest  anliegenden  Dämpfern  eine  Veränderung  in 


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430 


Kleine  Mittheilungen. 

 ,  _ 


den  Schwingungen  des  Drahtes  ein,  wodurch 
neuerdings  wieder  ein  Tönen  bemerkbar  wird. 

Der  Königl.  bayerische  Telegrapheninspektor 
Georg  Beringer,  welcher  mit  der  Ausführung 
der  Telephonanlage  in  München  betraut  ist,  hat 
seit  einigen  Jahren  bei  Telegraphenlcitungen, 
welche  an  Gebäuden  vorbeiführen  und  die  Be- 
wohner durch  Tönen  belästigten,  diesem  Mifs- 
stände  durch  eine  einfache  lockere  Umwickelung 
des  Leitungsdrahtes  mittels  dünnen  Drahtes  auf 
eine  entsprechende  Ausdehnung  längs  der  Ge- 
bäude vollständig  beseitigt.  Auch  bei  der  Tele- 
phonanlage in  München  wurde  dieses  Mittel  an 
den  Leitungsabzweigungen  zu  den  Sprechstellen 
mit  Erfolg  angewendet.  Eine  solche  Vor- 
kehrung ist  jedoch  bei  vielen  zusammengeführten 
Telephonleitungcn,  namentlich  mit  grofsen  Spann- 
weiten, nicht  so  leicht  ausführbar,  und  der 
Königl.  Telegrapheninspektor  GeorgBeringer 
suchte  deshalb  unter  Beachtung  des  bewährten 
Abhülfsmittels  eine  geeignete  Konstruktion  des- 
selben behufs  gänzlicher  Beseitigung  des  Tönens 
der  Drähte  ausfindig  zu  machen ,  von  welcher 
in  München  bereits  der  ausgiebigste  Gebrauch 
gemacht  worden  ist.  Es  wird  dabei  folgender- 
mafsen  verfahren: 

Ein  je  nach  der  Länge  der  Spannweite  der 
Leitungen  i  bis  4  m  langes  Stück  4,5  mm 
starken  Eisendrahtes  wird  an  seinem  einen  Ende 
zu  einer  zwei  Umdrehungen  haltenden  Spirale, 
sogenannten  Oese,  gebogen  und  an  dieser  ein 
längeres  Stück  i-J  bis  2  mm  starken  Eisen- 
drahtes  befestigt.  Der  Eisendraht  wird  mit 
setner  am  Ende  befindlichen  Oese  an  den 
Leitungsdraht  eingehängt  und  dann  beide  Draht- 
stücke  unter  stetem  sehr  lockeren  Umwickeln 
des  dünnen  Drahtes  um  die  Leitung  und  den 
starken  Draht  längs  dieser  allmälig  so  weit  vom 
Isolator  hinausgeschoben,  bis  die  Enden  der 
zwei  Drahtstücke  an  der  Isolirglocke  angekommen 
sind,  an  welcher  schliefslich  beide  befestigt  wer- 
den. Diese  Vorrichtung  zu  beiden  Seiten  der 
Isolirglocke  bei  sämmtlichen  Leitungen  an- 
gebracht, macht  das  Tönen  derselben  unmög- 
lich. Will  man  das  Tönen  lediglich  an  be- 
stimmten Stützpunkten  verhindern,  so  empfiehlt 
es  sich  immerhin,  das  Verfahren  auch  bei 
den  beiderseitigen  Nachbarleitungsträgern  an- 
zuwenden. 


[TttophoAanlage  ontef  der  Erde.]  Eine  unterirdische  Telc- 
phonanlage  mit  Bell -Telephonen  hat  nach  L'ingcnicur- 
conscil.  5.  Jahrgang,  S.  272,  die  Gesellschaft  John 
Cockerill  auf  dem  Kohlcnschachtc  »Marie«  seit  dem 
2.  April  d.  J.  mit  bestem  Erfolg  in  Betrieb,  zur  Ver- 
bindung der  Erdoberfläche  mit  dem  Innern  des  Schachtes. 
Der  Apparat  Uber  Tage  ist  in  der  Nahe  des  Förder- 
schachtes  an  einem  Ort  aufgestellt,  wo  sowohl  bei  Tage  als 
auch  bei  Nacht  gewöhnlich  ein  Beamter  oder  Arbeiter  be- 
schäftigt ist.  In  der  Grube  ist  dazu  der  in  unmittel- 
barster Nahe  des  Forderschachtes  gelegene  Kaum  (»catcrie* 
genannt)  gewählt,  wo  die  Kontrole  der  aus-  und  ein- 
fahrenden Leute,  die  Untersuchung  der  Lampen  und  die 
Verthcilung  der  Werkzeuge  «tattlindct,  und  hier  befindet 


sich  der  Apparat  in  einem  Schutzkasten  von  Zink-  oder 
Weifsblech.  Die  mit  Guttapercha  gut  isolirten  Ver- 
bindungsdrähtc  beider  Apparate  sind  in  Entfernungen 
von  50  zu  50  m  durch  Träger  unterstützt  und  fest- 
gehalten. Wenn  die  gewöhnlichen  Signale,  wie  dies  in 
den  Schächten  der  Societc  Cockerill  der  Faü  ist,  mit 
Hülfe  einer  elektrischen  Glocke  gegeben  werden,  so  roufs 
die  Glockenleitung  von  der  des  Telephons  so  weit  als 
möglich  entfernt  sein,  um  Induktionsströme  zu  vermeiden; 
die  zu  geringe  Entfernung  oder  Berührung  beider  fuhrt 
zu  Uebebtänden  oder  selbst  Gefahren,  wie  dies  anfäng- 
lich auf  der  Grube  »Marie»  vorkam,  wo  beim  Laoten 
in  der  Tclephonleitung  auch  die  elektrische  Glocke  mit- 
läutete und  der  Maschinenwärter  so  irrthUmlich  veranlafsl 
wurde,  die  Förderschale  schon  zu  heben,  bevor  das 
richtige  Signal  gegeben  war.  —  Diese  Anlage  erweist 
sich  sehr  nützlich,  die  Schnelligkeit  und  Sicherheit  in 
der  Verständigung  ersparen  viel  Zeit  und  Geld.  Selbst 
in  Fallen  eines  Seilbruches,  einer  Entgleisung  der  Förder- 
kästen,  eines  Reifsens  des  Klingeldrahtes  oder  einer 
Störung  der  elektrischen  Glockenleitung  oder  bei  Ein- 
stellung des  Betriebes  aus  irgend  einem  anderen  Grunde 
kann  das  Telephon  bei  Benachrichtigung  der  Leute  in 
der  Grube  gute  Dienste  leisten.  Die  Gesellschaft  be- 
absichtigt auf  ihren  sämmtlichen  Gruben  gleiche  Ein- 
richtungen zu  treffen. 

Die  Kosten  betrugen  auf  der  Grube  »Marie«  :  Das 
laufende  Meter  mit  Guttapercha  isolirten  Drahtes  0,5*  M., 
die  Isolatoren  0,1t  M.  das  Stück,  die  an  die  Coropagnie 
Bell  zu  zahlende  Jahresmiethe  40  M.  fUr  jeden  der  beiden 
Apparate. 

[Telephon  In  Italien.]  Die  Societc  Generale  Italienne  des 
Tclcphones  berichtet  im  Bulletin  de  la  Compagnie  Inter- 
nationale des  Telephone«,  2.  Jahrg.,  S.  163,  über  die 
außerordentlich  schnelle  Verbreitung  des  Telephons*  in 
Italien.  Nach  ihren  Angaben  waren  am  30.  Juni  1882 
im  Ganzen  2347  Theilnchmcr,  am  30.  Juni  1883  da- 
gegen 4786  vorhanden,  was  einer  Zunahme  von  mehr 
als  ioo°/0  in  einem  Jahre  entspricht.  Im  Verhältnisse 
zur  Bevölkerung  nimmt  Italien  augenblicklich  die  erste 
Stelle  in  Europa  ein.  Folgende  Tabelle  enthält  nähere 
Angaben  Uber  die  Zahl  der  Theilnehmcr  in  den  verschie- 
denen Städten  des  Landes : 


Stadt 

Ein- 
wohner- 
zahl 

Zahl  der 
Thcil- 
nehmer  am 
30.  Juni 

1883  [  1882 

•  t» 

u  -ö 
P  c 

Iis 

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N  0 

Mildere 
Anzahl  der 
tätlichen 
Miltheilun- 

jeen  de« 
llicilochncr 

JuBi™.«», 

57° 

357 

21} 

I  JOO 

Mailand  

3*«  839 

520 

»74 

246 

2  OOO 

Venedig  

132  826 

•85 

104 

8t 

9<DO 

Genua   

«79  5i5 

432 

290 

142 

1  5OO 

St.  -  PierTc 

d'Arena  . . . 

22  1  38 

74 

3' 

43 

IOC 

Bologna  

123 174 

ll- 

90 

I  OOO 

169  001 

5»3 

180 

333 

I  100 

97  6>o 

-V 

87 

144 

600 

300  467 

939 

43« 

501 

2  5OO 

493  "5 

515 

276 

249 

I  80C 

244  9<>i 

246 

117 

129 

SOO 

1*6  497 

1:4 

50 

64 

JOO 

Catanca  

100  417 

»25 

53 

72 

JOO 

Zusammen 

1  564  522 

4  7»<V  J4" 

-439 

14  200 

[Etektrische  Eisenbahn  In  Wien.]  Am  Sonnabend,  den  6.  Okt., 
ist  das  L'ebcrcinkoinmen  zwischen  der  OesterTcichischen 
Länderbank  und  der  Firma  Siemens  &•  Halske  .für 
den   Rau  und  Betrieb  von  elektrischen  Lokalbahnen  in 


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El  KKTROTKCHN. ZEITSCHRIFT. 
 OKTOBER  lUy 


Kleine  Mittheiluncex. 


43' 


Oesterreich  -  Ungarn  unterzeichnet  worden.  Das  Ueber- 
einkommen  hat  zunächst  die  Ausführung  derjenigen 
Linien  zum  Gcgenst»ndc,.>fUr  welche  die  Finna  Siemens 
&  H  a  1  s  k  e  bereits  im  August  die  Vorkonzession  er- 
worben hat,  und  von  welchen  vor  Allem  die  Wiener 
Linie  vom  Praterstern  zur  Elisabethbrucke  zur  Ausfüh- 
rung gelangen  soll.  Es  handelt  sich  um  ein  Schienen- 
netz, welches  sich  ausschliefslich  auf  die  neun  Stadtbezirke 
innerhalb  der  Linien  beschränkt  und  die  letzteren  nur 
an  twei  Stellen  mit  kurzen  Abzweigungen  zur  West-  und 
SUdbahn  Überschreitet.  Im  Grofsen  und  Ganzen  be- 
trachtet, besteht  das  Projekt  aus  zwei  Ringhahnen,  in- 
dem ein  gröfserer  aufserer  King  die  acht  vorstädtischen 
Bezirke  durchziehen  und  ein  kleinerer  innerer  King  mitten 
durch  die  innere  Stadt  laufen  und  den  westlichen  Theil 
derselben  von  der  Elisabrthbrücke  bis  zum  Salzgries  um- 
fassen wurde.  Unter  einander  sollen  diese  beiden  Ringe 
durch  vier  Zweiglinicn  verbunden  sein.  Die  wesent- 
lichste technische  Eigentümlichkeit  dieses  Projektes  be- 
steht darin,  dafs  ein  grofser  Theil  der  Linien  unter  dem 
Strafsenniveau  in  Tunnels  aus  Kisenkonstruktion  geführt 
werden  soll,  während  der  Übrige  Theil  als  Hochbahn  auf 
eisernen  Säulen  sich  durch  die  Strnfscn  hinziehen  wUrde. 
Zuerst  soll  der  Bau  einer  Linie  in  Angriff  genommen 
werden,  welche  vom  Westbahnhofe  bezw.  von  der  Maria- 
hilfer  Linie  durch  die  innere  Sladt  bis  zum  Praterstern 
reicht  und  die  Hauptlinie  des  ganzen  Stadtbahnprojekts 
darstellt. 


[Elektrisch«  Eisenbahn  Mftdllng- Brohl.]  Die  erste  elektrische 
Bahn  in  Oesterreich,  welche  wirklich  einem  grofsen  Vcr- 
kchrsbcdUrfnis.se  dient  und  mehr  ist  als  ein  Experiment, 
naht  ihrer  Vollendung.  Am  25.  September  d.  J.  fand  die 
Probefahrt  auf  der  nach  dem  System  Siemens  ange- 
legten elektrischen  Balm  von  Mödling  in  die  BrUhl  statt. 
Es  wurde  die  Theilstrecke  Bahnhof -Fcldgassc  befahren. 
Die  Probefahrt  gelang  vollkommen.  Der  elektrische 
Strom  wird  oberirdisch  geführt  durch  eine  Metallrohre, 
welche  nicht  allein  als  Stromleiter  dient,  sondern,  auch 
das  Schiffchen  führt,  das  die  Ueherlcitung  des  Stromes 
in  die  Sekundär  -  Dynamomaschine  vermittelt.  Die  Bahn 
ist  2,i)  km  lang  und  von  der  Firma  Schlcpitzka  her- 
gestellt. Vorläufig  ist  die  Eröffnung  einer  Theilstrecke 
für  Mitte  Oktober  in  Aussicht  genommen.  Die  ganze 
Bahn  dürfte  nicht  vor  dem  Frühjahr  dem  Verkehr  Uber- 
geben werden. 


[Eine  elektrische  Eltenbahn]  ist  von  den  Herren  Boistel, 
Chabrier  &  Charton  projektirt  und  das  Projekt  dem 
Munizipalrathe  von  Paris  vorgelegt  worden.  Die  Bahn 
soll  den  äufseren  Boulevards  von  La  Vilette  bis  zum 
Plaue  Moncey  folgen,  auf  einem  Viadukte  von  3077  m 
Länge  geführt  und  mit  9  Stationen  versehen  werden.  Die 
Bahn  würde  etwa  4,-t  m  Uber  den  Strafscn  liegen ;  die 
Curvcn  würden  300  m  gTöfsten  Radius  erhalten.  Es  wird 
beabsichtigt,  die  Bahn  in  mehrere  Abschnitte  zu  theilcn, 
denen  durch  je  ein  besonderes  Kabel  der  erforderliche 
elektrische  StTom  für  die  Forderung  auf  dieser  Strecke 
zugeführt  wird.   


[Molekulare  Radiation  In  Glühlampe*.]  J.  A.  Fleming  be- 
merkt (Phil.  Mag.,  1883,  S.  48),  dafs  bei  einer  L  eberhitzung 
einer  Edisonlampe  die  verflüchtigte  Kohle  sich  gleich- 
mäfsig  auf  der  inneren  Glockcnflächc  ansetzt,  dafs  da- 
gegen Kupfer  stets  einen  Streifen  freiläfst,  und  zwar  in 
der  Ebene  des  Kohlenfadens.  Die  Verbindung  des 
Kohlenfadens  mit  den  Platindrähten  wird  in  den  Edison- 
lampcn  durch  eine  KupferhUlsc  vermittelt  und  die  Enden 
der  Kohlenfäden  selbst  sind  verkupfert,  um  hier  eine  gute 
Leitung  zu  sichern.  Im  gewöhnlichen  Lebenslauf  einer 
Lampe  wird  die  Ucberbitzung  besonders  dünnere  Stellen 
im  Kohlenbogen  angreifen  und  in  einer  Verflüchtigung 
der  Kohle  an  einer  solchen  Stelle  enden.  Befindet  sich 
ein  solcher  Punkt  von  gTöfseiem  Widerstand  an  der 
Verbindungsstelle  zwischen  Faden  und  Elektroden,  so 
bildet  sich  ein  feiner  Kupfcrbeschlag,   der   im  durch- 


fallenden Lichte  grün,  wie  golden  scheint,  in  dem  sich  aber 
beim  vorsichtigen  Drehen  der  gegen  das  Licht  gehaltenen 
I.ampe  eine  kupferfreie  Linie  zeigt,  gegenüber  der  Bruch- 
stelle, wie  ein  Schatten  des  Kohlenfadens.  Die  Kupfer- 
moleküle  scheinen  so  in  geraden  Linien  fortgeschleudert 
zu  werden.  Swanlampen  brechen  gewöhnlich  an  einem 
Punkte  der  Schleife  des  Kohlenfadens.  Fleming  giebt 
keine  weitere  Erklärung.  Es  wäre  möglich,  dafs  die 
Kupferdämpfe  sich  schnell  wieder  verdichten,  während 
die  verflüchtigten  Kohlen-  oder  Kohlenwasserstoffe  längere 
Zeit  die  Glocke  als  Dainpfwolke  erfüllen  und  sich  dann 
glcichmäfsiger  vertheilcn.  Das  Brechen  an  der  Kupfer- 
verbindung ist  ferner  meist  plötzlich,  während  die  Kohlcn- 
verllüchtigung  einer  überlebten  Lampe  langsam  fort- 
schreitet. 


[Llchtmaste  fOr  New- York.]  Nach  Engincering,  Bd.  34,  S.  506, 
hat  New- York  zwei  neue  Lichtthürme  oder  besser  Licht- 
mastc  von  76  m  (250  ft.)  Höhe  erhalten.  Dieselben  wer- 
den gebildet  aus  sich  verjüngenden  Stahlröhren  von 
1,15  m  Länge,  die  unten  auf  dem  Boden  fast  1  m  Durch- 
messer, am  oberen  Ende  nur  0,1  m  Durchmesser  haben; 
30  m  Höhe  des  oberen  Endes  werden  zunächst  vernietet, 
dann  erhoben  und  der  untere  Theil  angefügt.  Die  Grund- 
platte ruht  auf  einem  Fundamente  von  6  m  Durchmesser 
und  Uber  3  1»  Tiefe;  sechs  schmiedeiserne  Bttnder  halten 
den  Mast  vertikal.  Die  Lampen  hängen  an  Seilen,  die 
an  heiden  Seiten  Uber  Führungen  gleiten,  welche  gleich- 
zeitig als  Leitern  dienen,  um  nötigenfalls  den  Mast  er- 
klettern zu  können;  das  Zurichten  der  Lampen  geschieht 
auf  einer  in  thunlicher  Höhe  angebrachten  Galerie.  Eine 
Kupferscheibe  über  den  Lampen  dient  als  Schutz  und 
Spiegel  für  dieselben.   

[Die  elektrische  Beleuchtung  von  Holborr,  Viadukt.]  Uebcr  diese 
seit  dem  24.  April  1882  im  Betriebe  befindliche  Beleuch- 
tung nach  Edisons  System  hat  Colonel  Haywood  im 
April  des  laufenden  Jahres  Bericht  an  das  Strafsenkoinite 
der  Kanalisationsverwaltung  (Oommissioners  of  Scwers)  er- 
stattet, aus  dem  wir  nach  Telcgraphic  Journal,  Bd.  12, 
S.  537.  die  nachfolgenden  Angaben  mittheilcn. 

Das  mit  Mr.  Johnson,  dem  Vertreter  der  Edison 
Company,  am  2.  Januar  1882  getroffene  Abkommen  er- 
streckte sich  zunächst  nur  auf  die  drei  Monate  Februar, 
März  und  April;  die  Beleuchtung  sollte  während  dieser 
Zeit  lediglich  auf  Kosten  der  Gesellschaft  erfolgen.  Die 
Anlage  wurde  jedoch  erst  am  24.  April  1882  in  Betrieb 
gesetzt  und  die  Gasbeleuchtung  der  betreffenden  Strecken 
vollständig  eingestellt.  Nach  regelroäfsigem  Betriebe 
während  dreier  Monate  richtete  die  Edison -Gesellschaft 
an  die  Verwaltung  das  Gesuch ,  den  Versuch  auf 
weitere  sechs  Monate  (vom  24.  Juli  ab)  zu  verlängern, 
während  welcher  Zeit  eine  Entschädigung  für  das  elek- 
trische Licht  gleich  den  Kosten  der  Gasbeleuchtung  be- 
ansprucht wurde.  Dieser  Vorschlag  wurde  angenommen 
und  der  Vertrag  bis  zum  24.  Januar  1883  geschlossen, 
wobei  sich  die  Verwaltung  das  Recht  vorbehielt,  den- 
selben jederzeit  mit  neuntägiger  Kündigungsfrist  aufheben 
zu  können. 

Die  Zahl  der  für  die  öffentliche  Beleuchtung  dienenden 
Glühlampen  war  anfänglich  176,  von  denen  156  je  16  Kerzen 
und  20  je  8  Kerzen  Leuchtkraft  hatten,  im  Allgemeinen 
waren  je  zwei  der  erstcren  in  den  gewöhnlichen  Gas- 
latemcn  untergebracht,  die  letzteren  waren  ebenfalls  in 
Gruppen  in  solchen  Laternen  verthcilt.  Diese  Anordnung 
wurde  gegen  Ende  August  1882  dahin  abgeändert,  dafs 
die  beiden  Lampen  einer  Gaslatetne  durch  eine  (von  etwa 
16  Kerzen)  ersetzt  wurden.  Die  Lampen  der  fünf- 
rlammigen  Kandelaber  am  östlichen  Ende  des  Viadukts 
und  an  der  Kreuzung  desselben  mit  Snow  Hill  wurden 
durch  grofse  achteckige  Laternen  mit  je  8  Glühlampen, 
jede  von  etwa  16  Kerzen,  ersetzt  Die  Glühlampen 
waren  so  angebracht,  dafs  sie  jederzeit  beseitigt  und  im 
Falle  einer  Störung  sofort  das  Gaslicht  benutzt  werden 
konnte.  Nach  diesen  Veränderungen  stellt  sich  die  Zahl 
der  jetzt  im  Gebrauche  befindlichen  Glühlampen  auf  92 


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432 


Briefwechsel. 


ELKKTROTKCHIf. 

OKTOBER  18(3. 


und  mit  den  in  den  Privathäusern  u.  s.  w.  angebrachten 
auf  etwa  745.  Die  ganze  elektrisch  beleuchtete  Strafscn- 
längc  ist  etwa  426  m.  die  gesammte  erleuchtete  Boden- 
fläche  beträgt  etwa  I0360(|m,  für  jede  Lampe  etwa  1 13  qm. 

Die  Leuchtkraft  der  seit  August  v.  J.  im  Gebrauche 
befindlichen  Glühlampen  wird  zu  16  Kenten  angegeben; 
sie  ersetzen  86  Gasflammen,  deren  jede  stündlich  5  engl. 
Kubikfufs  (o,i«.t  cbm)  Gas  verbraucht  und  etwa  14  Kerzen 
Leuchtkraft  besitzt.  Für  die  Gasbeleuchtung  des  Viadukts 
wurden  von  der  Verwaltung  bisher  rund  7768  Mark  jähr- 
lich gezahlt;  da  nun  die  Edison-Gesellschnft  für  denselben 
Preis  arbeitet,  stellen  sich  di«<  Kosten  für  eine  Lampe 
auf  etwa  184,40  Mark  für  das  Jahr. 

Ueber  die  Ausdehnung  und  die  Natur  der  im  ersten 
Jahre  vorgekommenen  Fehler  wird  folgendes  mitgetheill. 
Bis  Ende  August  1882  waren  176  Glühlampen  im  Ge- 
brauch mit  je  etwa  1052  Brennstunden  vom  24.  April  ab, 
was  etwa  185 152  Stunden  für  eine  einzelne  Lampe  er- 
giebt.  In  den  folgenden  Monaten  waren  92  Lampen  mit 
je  3228  oder  im  Ganzen  (bezw.  auf  eine  Lampe  be- 
logen) 206  976  Stunden  Brennzeit  in  Thätigkeit.  Beide 
Werthe  zusammen  ergaben  482  128  Brennstunden.  Die 
Gesammtxahl  der  Fehler  und  Störungen  in  der  elektrischen 
Beleuchtung  betrug  815.  deren  Gesammtdauer,  auf  eine 
Lampe  bezogen,  1515  Stunden  oder  o,j°  0  der  jährlichen 
Brennzeit  ausmachte.  Im  ersten  Thcilc  des  ßetriebsjahres 
kam  in  jeder  Nacht  durchschnittlich  ein  Fehler  auf 
l.i-  Lampen;  in  der  zweiten  Hälfte,  bei  92  Lampen,  etwa 
auf  2,»..  Lampen  ein  Felder.  Die  meisten  Unterbrechungen 
entstanden  durch  Fehler  in  den  Maschinen,  ebenso  auch 
durch  Schäden  an  den  Kohlenfäden  der  Lampen.  Ks 
kamen  in  dem  Jahre  fünf  vollständige  Unterbrechungen 
der  Straßenbeleuchtung  vor;  in  anderen  Fällen  ver- 
löschten iS.iti,  t2, s  und  5  sowie  auch  2  oder  eine 
Lampe ,  und  zwar  mim  gröfsten  'ITieilc  in  Folge  von 
Fehlern  oder  Brüchen  der  Kohlenfäden. 


BRIEFWECHSEL. 


Der  Redaktion  geht  das  nachstehende  Schreiben  mit 
der  Bitte  um  Aufnahme  zu : 

»Im  Augustheft  der  Elektrotechnischen  Zeitschrift  ist 
Uber  einen  Versuch  mit  Bogenlicht  auf  dem  Werkstätten- 
bahnhof in  Chemnitz  berichtet,  der  mit  einer  Dynamo- 
masebinc  und  Lampen  der  Firma  Siemens  &  Halske, 
sowie  einer  Maschine  und  Lampen  von  mir  angestellt 
worden  ist.  Dieser  Bericht  hat  genau  den  Wortlaut 
eines  im  Chemnitzer  Tageblatt  erschienenen  Artikels,  tu 
dessen  Autorschaft  sich  Herr  Professor  Kühlmann  be- 
kannt hat. 

»Nach  einem  Vergleiche  der  Lichtstärken,  die  nach  den 
Messungen  1253  Normalkerzen  für  die  Sicmcns'schen  und 
924  Normalkerzen  für  die  meinigen  betragen  haben  sollen, 
bemerkt  Herr  Professor  Kühlmann:  Der  Kraft  verbrauch 
beträgt  bei  beiden  Maschinenarten  »ungefähr  knapp« 
eine  Pferdestärke  für  die  Lampe.  Dies  mufs  natürlich 
die  Meinung  erwecken,  als  ob  meine  Maschine  einen  er- 
heblich ungünstigeren  Effekt  gegeben  hätte. 

»Die  gleichzeitig  vorgenommenen  Krafttnessungen  zeigten 
dagegen,  dafs  die  fünf  Siemens  &  Halske'schen  Lampen 
sieben,  dagegen  meine  sieben  Lampen  nicht  ganz 
sechs  Pferdekräfte  brauchten. 

»Wenn  es  schon  auffallend  ist,  dafs  diese  Versuche, 
welche  lediglich  zu  privater  Information  der  Betheiligten 
dienen  sollten  und  ihres  improvisirten  Charakters  halber 
gewifs  nicht  auf  grofse  Genauigkeit  Ansprüche  machen 
konnten ,  zu  einer  Veröffentlichung  benutzt  wurden ,  so 
ist  jedenfalls  die  Art  dieser  Veröffentlichung  mit  willkür- 
licher Abänderung  deT  wirklichen  Ergebnisse  noch  viel 
auffallender.  Es  wurde  mir  übrigens  von  beteiligter 
Seite  versichert,  dafs  verabredet  war,  über  die  gewonnenen 
Resultate  nichts  zu  publiriren. 

S.  Schuckert.» 


Die  Redaktion  bemerkt  hierzu,  dafs  die  betreffende 
Notiz  dem  Chemnitzer  Tageblatt  entnommen  wurde.  Da  in 
dem  vorstehenden  Schreiben  Herr  Professor  Kühlmann 
mit  Bestimmtheit  als  Verfasser  derselben  angegeben  wird, 
s«  lassen  wir  die  von  genanntem  Herrn  erbetene  Gegcn- 
äufscrung  folgen: 

»Geehrte  Redaktion)  FUr  gütige  Zusendung  vor- 
stehenden Artikels  danke  ich  bestens.  Lediglich  zur 
Richtigstellung  des  Sachverhaltes  erlaube  ich  mir  zu  be- 
merken ,  dafs  die  Zeitungsnotiz  aus  dem  Chemnitzer 
Tageblatt,  welche  im  Augustheft  Ihrer  werthen  Zeitschrift 
abgedruckt  worden  ist,  nicht  von  mir  herrührt.  Dagegen 
habe  ich  in  einem  später  im  Chemnitzer  Tageblatt  ver- 
öffentlichten Artikel  die  Messungen  ,  welche  Herr 
Schuckert  erwähnt,  zusammengestellt  und  deren  Werth 
besprochen.  Den  wesentlichen  Inhalt  dieses  Artikels, 
soweit  er  zur  Beurtheilung  der  von  Herrn  Schuckert 
angeregten  Frage  dienen  kann,  erlaube  ich  mir  im  Nach- 
stehenden nochmals  zum  Abdrucke  tu  bringen. 

»Die  Flachringmaschinc  von  Schuckert  (Mod.  T.  L... 
Preis  2000  Mark)  kann  8  Lampen  betreiben,  speiste  bei 
den  Chemnitzer  Versuchen  jedoch  nur  7  I-ampcn  (System 
Piette  &  Krizik,  Preis  für  die  Lampe  210  Mark). 
Helligkeit  einer  Bogenlampe  in  Normalkerzen  - 
mit  Glocke         ohne  Glocke 
weifses  Licht          450  930 
rothes  Licht            310  760 
orange  Licht           420  930 
grünes  Licht  640  1240 

Mittel:  435 

•  Die  Helligkeit  wurde  gemessen  unter  einem  Winkel 
von  45°.    Tourenzahl  der  Maschine  hei  den  Versuchen 

750  in  der  Minute. 
»Maschine  von  Siemens  &  Halske  (Mod.  Di;.  Preis 
900  Mark)  kann  6  Bogenlampen  betreiben,  speiste  bei  den 
Versuchen  jedoch  nur  5  Lampen  (System  Siemens  Ä 
Halske,  Preis  für  die  I.ampc  2tO  Mark). 

Helligkeit  einer  Bogenlampe  in  Normalkerzen: 
mit  Glocke         ohne  Glocke 
weifses  Licht  740  1400 

rothes  Licht  480  950 

orange  Licht  620  1250 

grünes  Licht  920  2220 

Mittel:    690  1455 

•  Die  Helligkeit  wurde  gemessen  unter  einem  Winkel 


e  gerne 

von  430.  Tourenzahl  der  Maschine  während  der  Versuche: 
1020  in  der  Minute. 

Verhältnifs  i  mit  G,ocke:  4">«o^66%. 
\ernaitnns(  ohnc  CJockc;  t»vmi  —  66° 

•  Neuerdings  habe  ich  an  einer  Maschine  von  Siemens 
&  Halske,  Mod.  Dd,  welche  der  bei  den  obengenannten 
Versuchen  verwendeten  vollkommen  gleich  war,  alle  für 
die  Praxis  wichtigen  Gröfsen,  so  auch  die  Lichtstärke  noch- 
mals bestimmt.  Bei  einer  Stromstärke  von  fast  genau 
9  Ampere  (Tourenzahl  1030)  gab  jede  der  5  Siemens-  & 
Halske-Lampen  unter  dem  günstigsten  Ausfallswinkcl  bei 
weifsem  Licht  eine  Helligkeit  von  1380  Normalkerzen,  als 
Mittel  aus  40  einzelnen  Beobachtungen.  Die  LichttuessoD- 
gen  auf  dem  Chemnitzer  Werkstättenbahnhof  haben  1400 
Normalkerzen  für  weifses  Licht  gegeben.  Dies  ist  für 
photometrische  Messungen  eine  sehr  befriedigende  Ueber- 
einstimmung.  Man  darf  daraus  und  aus  der  Konstanz 
des  Verhältnisses  der  einzelnen  vergleichbaren  Messungen 
wohl  mit  Recht  schliefsen,  dafs  jene  provisorischen  Unter- 
suchungen auf  dem  Bahnhofe  doch  ein  ziemlich  richtiges 
Bild  von  dem  Hclligkcitsverhältaifs  der  beiden  Lampen- 
arten  gegeben  haben.  Aus  den  ebenfalls  nur  provisori- 
schen Messungen  Uber  den  verglcichsweisen  Krartvcrbraucb 
beider  elektrischer  Maschinen  dagegen,  welche  von  den 
Herren  Beamten  der  Maschinenhnuptverwaltung  angestellt 
worden  sind,  möchte  ich  mir  ohne  anderweite  Hulfsmittel 
zur  Beurtheilung  der  Zuverlässigkeit  der  Resultate  nicht 
getrauen  Schlüsse  zu  ziehen;  denn  einerseits  geben  In- 
dikatormessungen Ulierhaupt  nur  bei  Anwendung  der 
besten  Instrumente  und  bei  sorgfältigster  Beobachtung 


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OKTOItKR  1883. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


433 


aller  Vorsichtsmafsregeln  annähernd  brauchbare  Resultate, 
um!  dann  befanden  sich  beide  elektrische  Maschinen  unter 
wesentlich  verschiedenen  Bedingungen ;  die  Flachring- 
maschine  wurde  fast  unmittelbar  von  der  Betriebsmaschine, 
die  Siemens-  &  Halske- Maschine  jedoch  erst  durch  Ver- 
mittlung verschiedener  Transmissionen  in  Bewegung 
gesetzt. 

•  Ich  habe  den  Kraftverbrauch  einer  Siemens-Maschine. 
Mod.  !>,-,  mit  Hülfe  des  besten  bis  jetzt  bekannten  Kraft- 
messers, mit  dem  Riemendynamometer  von  Siemens  & 
Halske  5  Mal  genau  unter  den  Verhältnissen  gemessen, 
unter  welchen  dieselbe  bei  den  Vergleichsversuchen  auf 
dem  YYerkstattenhahnhof  thätig  war. 

»Im  thunlichst  jeden  Fehler  auszuschliefsen ,  habe  ich 
auch  die  Konstanten  des  Meßinstrumentes  zuvor  selbst 
neu  bestimmt.  Diese  Versuche  haben  folgende  Resultate 
ergeben:  Der  I.eergang  der  Maschine  und  des  Dynamo- 
meters bedarf  bei  1020  Touren  o,s  Pferdestärken.  Betreibt 
die  Dynamomaschine  5  Lampen  von  je  1380  Normal- 
kerzen Maximalhelligkeit  (  bei  8,u  Ampere  Stromstarke, 
237  Volt  Klemmenspannung  an  der  Maschine,  1020 
Touren  in  der  Minute),  so  ist  der  Kraftverbrauch  der 
Maschine  (samtnt  Dynamometer)  4,-  Pferdestärken  (gegen- 
über 7  Pferdestärken,  wie  Herr  Schlickert  angiebt). 

•  Ich  kann  vorstehender  Notiz  noch  hinzufügen,  dafs  mir 
neuerdings  unter  der  Hand  mitgctheilt  wurde,  dafs  die 
ersten  privaten  Mittheilungen  über  die  von  den  Herren 
Beamten  der  Chemnitzer  Maschinenhauptverwaltung  aus- 
geführten Kraftmessungen,  auf  welche  sich  die  obigen 
Angaben  des  Herrn  Schlickert  beziehen,  inzwischen 
als  irrthümlichc  erkannt  worden  sind. 

Chemnitz.  Prof.  Dr.  Richard  Kühl  mann.. 


kung  des  Rohres  k  und  der  hebenden  des  Re- 
gulators /;  o.     I  )ie  Drehungen  der  Welle  /  des 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. 


[20834.  Neuerungen  im  Messen  von  Elektrizitäts- 
mengen.    Dr.  J.  Hopkinson   in   London.]     Der  zu 

messende  Strom  geht  durch  die  innen  liegenden 
Windungen  /  des  rohrförmigen  Elektromagnetes£, 
wahrend  ein  vom  Verbrauchsstrom  abgezweigter 
Strom  zur  Krregung  eines  kleinen  Elektro- 
motors  ,/  b  dient,  und  zwar  hat  dieser  Zweig- 
strom folgenden  Verlauf.  Kr  umkreist  zuerst 
die  Klektromagnete  </,  geht  dann  durch  die 
Schleifbiirste  t  nach  der  Armatur  b,  von  hier 
durch  die  Bürsten  J,  c  nach  dem  isolirten 
Ringe  /,  weiter  durch  Draht  g  nach  einem 
isolirten  Ringe  //;  hier  wird  die  Stromleitung 
entweder  geschlossen  oder  unterbrochen,  je 
nachdem  der  verschiebbare  Kern  /  sinkt  oder 
steigt.  Dieser  Kern  /,  dessen  Eigengewicht 
durch  Federn  /  ausgeglichen  ist,  wird  von  einem 
auf  der  Welle  /  sitzenden  Zentrifugalregulator«* 
bei  Drehung  des  letzteren  gehoben,  und  es  tritt 
in  Folge  dessen  an  dem  Ringe  //  eine  Unter- 
brechung des  Stromes  ein,  nachdem  zuvor  durch 
die  Wirkung  des  durch  die  Spule  /  gehenden 
Stromes  eine  Anziehung  zwischen  dem  Rohre  k 
und  den  Kernen  /  und  //;  und  folglich  ein 
Stromschlufs  zwischen  beiden  letzteren  statt- 
gefunden hatte,  durch  welchen  der  Motor  a  b 
in  Thatigkeit  gesetzt  wurde.  Der  Kern  i  schwebt 
also  bestandig  zwischen  der  anziehenden  Wir- 


Motors,  welche  nicht  kontinuirlich,  sondern  mit 
Unterbrechungen  erfolgen,  werden  durch  Schnecke 


und  Schneckenrad  auf  eine  horizontale  Welle  q 
und  von  hier  auf  ein  Zahlwerk  r  s  übertragen. 

(No. 21184.  Neuerung  an  dynamoelektrischen  Maschinen. 
E.  Weston  in  Newark.j  Bei  Maschinen,  deren  Ar- 
matur  aus    einer   Anzahl   Drahtrollen  besteht, 

55 

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434 


BüCHERSCHAl'. 


El.KKTROTF.i  HN.  ZKITSrKRrFT. 
OKTOHER  1883.  


«leren  Enden  derart  vereinigt  sind,  dafs  sie 
einen  Draht  ohne  Knde  bilden,  wahrend  die 
Vereinigungspunkte  der  Drahtrollen  mit  den 
einzelnen  isolirten  Segmenten  des  Kommutators 
verknüpft  sind,  kommen  sehr  leicht  schädliche 
Kurzschliefsungen  zwischen  den  neben  einander 
liegenden  Kommutatorzungen  vor.  Um  diesen 
Uebelstand  zvi  vermeiden,  wird  die  Armatur  A 
mit  zwei  oder  mehreren  von  einander  unab- 
hängigen Drähten  umwunden,  und  dieselben 
werden  mit  den  Kommutatorseginenten  so  ver- 
bunden, dafs  zwei  neben  einander  liegende 
Zungen  des  t'ommutators  niemals  mit  zwei 
neben  einander  liegenden  Rollen  der  Armatur 
in  Verbindung  stehen.  In  der  Regel  werden 
zwei   Gruppen   von    Drahtrollen   genügen,  um 


jene  Kur/srhliefsungen  zu  umgehen.  In  diesem 
Falle  kann  die  Armatur  (wie  die  Figur  in 
schwarzen  und  weifsen  Drähten  zeigt)  abtheiltmgs- 
weise  umwunden  werden,  aber  bei  der  Ver- 
bindung werden  nicht  zwei  neben  einander 
liegende  Abtheilungen,  sondern  immer  die  erste 
mit  der  dritten  it.  s.  w.  verbunden.  Die  Ver- 
bindungsschlingcu  Ii  bezw.  C  je  zweier  Drähte 
werden  ebenso  nach  der  ersten,  dritten  u.  s.  w. 
Zunge  /'-'  des  Kommutators  geleitet.  Ist  diese 
erste  wechselweise  Reihe  von  Abteilungen  ge- 
bildet, so  werden  die  zwischenliegenden  Ab- 
theilungen 2,4  11.  s.  w.  ebenso  mit  den  übrigen 
Kommutatorsegmenten  2,  (  11.  s.  w.  verbunden. 
Die  Verbindung  zwischen  den  Schlingen  und 
den  Kommutatorzungen  /-,'  vermitteln  senkrecht 
von  letzteren  abstehende  Arme  D. 

[No.  21449.  Neuerungen  in  der  Herstellung  der  Um- 
hüllung von  elektrischen  Leitungsdrähten.  J.  D.  Thomas 
in  New-York.|  Der  Draht  wird  zunächst  in  der 
allgemein  bekannten  Weise  mit  zwei  der  Länge 
nach  umgelegten  und  mit  ihren  Kanten  zu- 
sammenstofsenden  Gummistreifen  eingehüllt,  über 
welche  spiralförmig  ein  getheertes  Rand  ge- 
wickelt wird.  Hierauf  erhält  der  Draht  noch 
eine  weitere  Hülle,  bestehend  aus  zwei  Gummi- 
streifen,  welche  in  gleicher  Weise  wie  die 
ersten  aufgebracht  werden.  Zur  Fertigstellung 
der  Umhüllung  dient  eine  einzige  Maschine, 
nach  deren  Passiren  der  Draht  fertig  ist.  Zu- 
nächst geht  der  nackte  Draht,  weh  her  zwischen 
zwei  entsprechend  breite  ( btinmistreilen  gelegt 


wird,  durch  ein  geheiztes  Walzenpaar,  dessen 
Walzen  neben  der  Auskehlung  für  den  Draht 
zu  beiden  Seiten  noch  Abzugsrinnen  für  das 
an  den  Nähten  abfallende  Gummi  haben.  Hier- 
auf geht  der  Draht  durch  die  hohle  Axe  einer 

]  Rolle,  an  deren  Stirnfläche,  excentrisch  ange- 
ordnet, eine  das  getheerte  Band  tragende  Spule 
sitzt ,  so  dafs  sich  letzteres  beim  Fortschreiten 
des  Drahtes  spiralförmig  um  diesen  wickelt. 
Schliefslich  wird  der  Draht,  so  umhüllt,  noch 
durch   ein   zweites,    dem  ersten,  bis   auf  den 

J  Durchmesser  der  Auskehlung ,  ganz  gleiches 
Walzenpaar  gleichzeitig  mit  den  umzulegenden 
Liufseren  <  lummistreifen  hindtm  hgeführt. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 

F.  Neumann,  Einleitung  in  die  theoretische  Physik. 
Vorlesung»,  herausgeget>en  von  C.  Pupe.  8°.  Leipzig. 
Teubner.    8  M. 

D.  Kämpfer,  lebcr  die  Messung  elektrischer  Kräfte 
mittels  des  Flugrades.  S".  Berlin,  Friedender  &  Sohn. 
1  Mark. 

E.  Held,  Per  elektromagnetische  Telegraph  in  -einer  An- 
wendung beim  Eisenbahndienste.  8".  Berlin.  Schwarz. 
I  Mark. 

Das  Edison-GlUhiicht  und  seine  Bedeutung  für  Hygiene 
und  Rettungswesen.  Veröffentlichung  der  Deutschen 
Edison-Gesellschaft.    Berlin  1883.    Julius  Springer. 

Dr.  Rud.  Lewandowsky,  Die  Elektrotechnik  in  der 
praktischen  Heilkunde.     1  Bd.  mit  05  Fig. 

Th.  Schwartze,  E.  Japing  und  A.  Wilke,  Die  Elek- 
trizftrit.  Kurze  und  verstandliche  Darstellung  der  Grund- 
gesetze sowie  der  Anwendungen  der  Elektrizität  zur 
Kraftübertragung ,  Beleuchtung,  Galvanoplastik,  Tele- 
gnphie  und  Telephonie.  Wien,  Leipzig.  Pest,  Ilart- 
lebens Verlag.    163  Abbild.     157  S.    1  M. 

Dr.  Alf.  v.  Urbanitzky,  Die  Elektrizität  im  Dienste  der 
Menschheit,  eine  populäre  Darstellung  der  magnetischen 
und  elektrischen  Naturkrilflc  und  deren  praktischen 
Anwendungen.  18  bis  20  Lieferungen  ä  3  Bog.  Hän- 
ichens Verlag,     t.  und  2.  Lieferung  ä  o.»o  M. 

Illustrlrtcr  Führer  durch  die  internationale  elektrische 
Ausstellung  Wien  1883  nebst  einem  illustrirtcn  Führer 
durch  die  Elektrotechnik.  64  Abbild,  u.  1  Plan.  Hart- 
lebens Verlag.    30  kr. 

J.  C.  Maxwell,  Die  Elektrizität  in  elementarer  Behand- 
lung, herausgegeben  von  \V.  Garnett,  übersetzt  tun 
L.  Grätz.    8°.    Braunschweig,  Viewcg  \  Sohn.    4,;  M. 

Hartlebens  Elektrotechnische  Bibliothek. 

Bd.  9.  W,  Ptt.  Ilauck,  Die  Grundichren  der  Elektrizität 
mit  besonderer  Rücksicht  auf  ihre  Anwendungen  in 
der  Pra\i*.    S3  Abbild.    3  M. 

Bd.  15.  Dr.  Fricdr.  Wächter,  Die  Anwendung  der 
Elektrizität  für  militärische  Zwecke.    71  Abbild.    3  M. 

A.  B.  Holmes,  Practica!  Electric  Lighting.  With  62  illu- 
strations.    S".    1 54  p.    London.  Spons.    4  sh.  6  iL 

J.  E.  H.  Gordon,  A  physfeal  treatise  on  clectricity  and 
magnetism.  2.  Edition ,  enlarged  and  revised.  Two 
volumes.  London,  Sampson  Low,  Marston,  Scarle 
and  Rivington. 

E.  Mascart  and  J.  Joubert,  A  Treatise  on  Electricity 
and  Magnetism.  Translatcd  by  E.  Alkinson.  Vol.  1. 
S".    662  p.    London,  de  la  Rue.    21  sh. 

E.  Hospitalier,  The  modern  applications  of  clectricity, 
translated  and  enlarged  by  Julius  Mayer.  2.  Edition, 
revised,  with  many  additions.  In  Inn  volumes.  Vol.  1 
Electric  generators;  electric  light.  With  numerous 
illustrations.    London,  Kegan  Paul  \  l'rench. 


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Elektrotf.ciin.  ZKtTsnniirT. 

OKTOBER  1883 


Zeitslhriftknschau. 


»35 


Henry  Vivarez,    Des  progTes  recents  realises  dans  la 

coiistruclion  des  lignes  tclcgraphiqlies  et  lelcphoniqucs. 

Paris,  Impiimeric  centrale  des  chemins  de  fcr.    3  fr. 
Ch.  Mourlon,  L'Eleclricite  ä  l'exposition  universelle  et 

colonialc  d'Amstcrdam  de  1883.     Bruxelles,  Lehcguc 

et  Cie. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 

(Die  mit  einem  *  verdienen  Zeiuchriften  befinden  «ich  in  iler 
Uiblinthck  de»  F.leltTotechniichen  Verein«.* 

•  Centraiblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5.  Bd. 
No.  24.    Zirkulär  des  Generalkomites  fllr  unterirdische 

elektrische  Verbindung  zu  Ncw-York.  —  Korrespon- 
denz: \Y.  Dif.trkii,  Ueber  das  Maximum  der  Nutz- 
arbeit. -  -  1-KRli.  Dmckkk,  Ueber  die  Betriebskosten 
des  elektrischen  Lichtes.  —  B.  Didoyicii  ,  Vorläufige 
Mittheilungen  Uber  zwei  Anwendungen  thcrmoclektri- 
scher  Ketten.  —  Kleinere  .Mittheilungen;  Elektrische 
Beleuchtung  von  Eisenbahngelcisen.  Elektrische  Be- 
leuchtung von  Equipagen.    Elektrischer  Fidibus. 

No.  25.  Rundschau:  Wiener  Ausstellung.  —  Korrespon- 
dent: Elektrische  Beleuchtung  in  der  Allgemeinen 
Deutschen  Ausstellung  für  Hygiene  und  Rettungswesen 
in  Berlin.  Ii.  Duus,  Die  Dynamomaschinen  auf  der 
schweizerischen  Landesausstellung. —  Fortschritte  in  der 
GlUhlichthclcuchtung.  —  Kleinen:  Mittheilungen:  Fort- 
schritte der  Telcgraphie  in  England  im  Jahre  1882. 
Versuche  der  Compagnic  elcctriquc  Uber  elektrische 
Kraftübertragung. 

'Dingten  Polytechn.  Journal.  Stuttgart  1883.  249.  Bd. 

Heft  10.  L  Zkhnurr,  Ueber  die  atmosphärische  Elek- 
trizität. -  Kleinere  Mittheilungen :  J.  Blyth's  Mcfs- 
instrument  für  elektrische  Ströme. 

Heft  1 1.  A.C.  Bacot,  l'eber  elektrische  Signale  in  Kohlen- 
bergwerken. —  C.  E.  Ball's  unipolare  Dynamomaschine. 
—  Kleinere  Mittheilungen:  Kabel  mit  unverbrenn- 
lichcr  Schutzhülle  für  Theater.  A.  de  I'uydts  elektri- 
sche Bogenlampe. 

Heft  12.  Uitknuor.n,  L'eber  die  Messung  und  Rcgistri- 
rung  der  in  elektrischen  Leitungen  verbrauchten  Arbeit. 

•Journal  fllr  Gasbeleuchtung  u.  s.  w.    26.  Jahrg. 

No.  17.  Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien.  —  Die 
Electric  Lighting  Act  in  England. 

•  Centralblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  3.  Jahrg. 

No.  37.  Bfringer,  Vergleichung  der  elektrischen  Kraft- 
Übertragung  mit  den  gebrauchlichsten  mechanischen 
l'cbertragungssystcmcn. 

Repertorium  der  Physik  von  Exner.    München  1883. 
19.  Bd. 

8.  Heft.  Mach,  Versuche  und  Bemerkungen  Uber  «las 
Bliuableitersystem  des  Herrn  Meisens.  —  C.  E.  Gt'H.- 
i.avmk,  Ueber  elektrolytische  Condensatoren.  —  \V.  F. 
Barrf.tt.  Notiz  Uber  die  angebliche  Leuchtkraft  des 
magnetischen  Fehles. 

•  Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur-  und 

Architekten -Vereins.    Wien  1883.    8.  Jahrg. 
N<>.  38.    Die  Armington-Dampfniaschine  auf  der  elektri- 
schen Ausstellung  in  Wien. 

•  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  18S3.  13  Jahrg. 
No.  37.    Elektrische  Ausstellung  Wien  1SS3.  —  llughes- 

Oegensprechcr  von  Teufelhart.  Drucktelegraph 
von  Eslienne.  —  Optische  Schreib-  und  Drucktele- 
graphen. 

No.  38.  Elektrische  Ausstellung  Wien  1883  (Ueber 
Bogenlampen).  —  Som/ee  -  Kombination  von  Gas-  und 
elektrischem  Lichte. 

No.  39.  Elektrische  Ausstellung  Wien  18S3  (Das  elek- 
trische Licht  im  Dienste  der  darstellenden  und  bilden- 
den Kunst).  -T-  Anleitung  zur  Anfertigung  einer  kon- 
stant wirkenden,  sich  stets  dcpolarisirenden.  unzerstör- 
baren Erdleitung  für  elektrische  Telegraphen-,  Signal- 
und  Telephoneinrichtungen  und  für  Blitzableiter  (l'atent 
J.  Malitz). 


No.  40.  H.  DiSi  iiKR,  Elementare  Theorie  der  Sehwcnd- 
ler"schen  Gegensprechmcthode.  —  Elektrische  Ausstel- 
lung Wien  1S83. 

'Internationale  Zeitschrift  für  die  Elektrische  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Wien  1S83. 

No.  9.  Vcrzeichnifs  der  von  den  Regierungen  zur  inter- 
nationalen elektrischen  Ausstellung  Wien  1883  ent- 
sendeten Kommissäre  und  ihrer  Vertreter  in  der  wissen- 
schaftlichen Kommission.  —  C.  F.  Gauss  und  W.Weber, 
die  Erfinder  des  elektromagnetischen  Telegraphen.  • — 
Prof.  K.  W.  Zuncf.r  ,  Der  Universal  -  Kheometer.  • — 
L.  Kramkr,  EisenbahntelegTaphic  und  Eisenbahnsignale. 

—  Dns  magnetische  Feld.  —  Die  induktive  Strom- 
abzweigung oder  induktive  Vertheilung  de*  elektrischen 
Stromes. 

No.  10.  Mitglieder -Verzeichnifs  der  wissenschaftlichen 
Kommission  der  elektrischen  Ausstellung  Wien  1883. 

—  Z.  K.  Lk<  tiKR,  Die  elektrischen  Lichtträger  und 
Leuchter.  •  •-  Hei>un<:f.r,  Vom  «elektrischen  Ballet». 

—  Prof.  Kolli. rausch.  Die  hauptsächlichsten  Wirkungen 
und  Gesetze  des  elektrischen  Stromes.  - —  Die  Elek- 
trizität im  Dienste  des  Hauses.  —  Notizen:  Die  Ver- 
hütung des  Polwechsels  der  Dynamomaschinen.  Die 
elektrische  Beleuchtung  an  Bord  von  Schiffen. 

No.  11.  Carl  Aug.  v.  Steinheil.  —  Dr.  S.  Douiikava, 
Spezialgericht  Uber  Dynamomaschinen  und  Beleuch- 
tungsanlagen. —  Die  Lampe  »Soleil«.  —  Prof. 
W.  Koni .rausch  ,  Die  hauptsächlichsten  Ursachen, 
Wirkungen  und  Gesetze  des  elektrischen  Stromes.  — 
I  progressi  dell'  illuiuinazione  etettric.i  in  Mikino.  — 
Notizen:  Besuch  der  Ausstellung.  Die  elektrische 
Eisenbahn.  Neues  elektrisches  Tramwaysystem.  Die 
Gaskompagnien  und  das  elektrische  Licht. 

No.  1 2.  Eine  elektrische  Stadtbahn.  —  A.  Wii.kf.,  Ueber 
elektrische  Heizung.  —  Dr.  Fr.  KoI.ackk,  Notiz  Uber 
die  Theorie  des  Gramme'schen  Ringes.  —  Killing- 
worth  lledgcs'  patent  cut  outs  and  Switches  with 
fusible  safety  plugs.  —  Prof.  Hari-Acher,  Die  hydro- 
metrischeu  FlUgel  (StromgeschwindigkeilsmesserJ.  — 
Notizen:  Besuch  der  Ausstellung.  Die  technische 
wissenschaftliche  Kommission.  Die  elektrische  Eisen- 
bahn.   Die  elektrische  Seilbahn. 

•Journal  telegraphique.    Berne  1883.    7.  Bd. 

No.  9.  L'unitication  de  l'heure.  ---  Nvstrom,  Un  arrange- 
ment  tclephoniquc.  —  L'exposition  internationale  d'elec- 
tricite  de  Vienne.  --  La  telcgraphie  au  Cap  de  Bonne 
F.sperance  a  la  (in  de  1882.  ■ —  La  socicte  internationale 
des  clectriciens.  —  Cahiers  des  charges  pour  con- 
cessions  tclephoniques  cn  Italic. 

•The  Philosophical  Magazine.  London  1883.   16.  Bd. 

No.  99.  Wi  knkk  Sikmkns,  On  the  admissibility  of  the 
assumption  of  a  sidar  electric  potential.  and  its  ini- 
portance  for  the  explanation  of  terrestrial  phenomena. 

—  Tit.  Gray.  On  the  size  of  conduetors  for  the  dis- 
tribution  of  electric  energy.  —  W.  C.  Röntc.kn  ,  On 
the  thermoelectric,  actinoelectric  and  piezoclectrie  pro- 
perties  of  qunrtz.  —  L.  J.  Bl.AKF  ,  On  the  produetion 
of  clectricity  by  evaporation,  and  on  the  elcctrical 
neutrality  of  vapour  arising  from  clcclriiicd  sidl  sur- 
faces  of  Hquids.  -  Ahnky  et  Fks  i  in«;,  An  investigation 
into  the  relations  belwcen  rndiation.  energy  and  tem- 
peralure.  Intelligence  and  miscellaneous  articles: 
( >n  radiometers;  by  G.  F.  Fil/gerald. 

•The  Telegraphlc  Journal  and  Electrical  Review. 
London  18S3.     13.  Bd. 

No.  300.  Kival  telegraph  companies.  -  Electrical  rail- 
ways.  —  A  new  Underground  System.  —  The  electric 
railway  at  the  Chicago  cxhil>ition.  —  W.  E.  Ayrton 
and  J.  I'f.kkY,  Electric  niotors  and  their  government. 
The  «Hammen  telephone  of  M.  de  Lucht  ■  Labye.  — 
Notes:  Electric  lighting.  The  american  telegraph  Ope- 
rators strike.  The  Pilsen -Joel  and  General  Electric 
Light  Company. 

No.  301.    Water  power  for  electric  lighting  machincry. 

—  The  distribution  of  clectricily.  —  W.  E.  AVRToN 
and  J.  Plrry,  Electromotors  and  their  government.  — 

55* 

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ZEITSCHRIFTEN-SCHAU. 


El.KKTROTF.rHN.  ZfITSC HR  TFT 
OKTOBER  1883. 


Dr.  C.  Will-  Siemens,  The  electrical  transmission  and  ! 
storage  of  power.   —   New  dynamoclectric  machine. 
The  Brush  clcctric  light  works  at  Rochester  (N.-Y.). 
M.  Testu's  telephone.    ■  -    Patents  for  inventions  lull. 

—  Notes:   Electric  lighting.    The  telephone  at  Ha!-  | 
nioral.    The  international   fislicrics   exhibition.  The 
clcctric  railway  at  Brighton. 

No.  302.     The   Vicnna  electrica!  exhibition.  Boy  s 

electrica!  engine  power  nietcr.  —  Lewis'  p.itent  tele- 
phone shackle.  —  Gerard's  electric  catulle.  —  M.  de 
Locht  ■  I.abye's  »pantelephone«.  —  The  new  patent 
law.  —  \V.  K.  Avrto.n  nnd  J.  Pkrry ,  Electromotors 
and  their  government.  —  'I'he  ctectric  light  on  lioard 
II.  M.  indian  troop  ship  »Mnlabnr«.  —  Notes:  The 
electric  lighting  act.  The  proposed  new  atlnntic  cahle«. 
The  magnetophone  or  the  inodification  of  the  magnetic 
lield  l>y  the  rotation  of  n  perforated  mctallic  disc.  —  | 
Correspondence:  Patents  for  telcphoncs.  The  theory  | 
of  the  Gramme  ring. 

No.  303.    Dynamo-cleelric  tnachines.  - —  \V.  K.  Ayrton  j 
am!  J.  Pkrry,   Electromotors  and  etc.  - —    A  friction 
clutch  and  coupling.  —  A  new  electricity  nietcr.  —  1 
Report   of  the  Edison  •  llopkinson   dynanio.    —  The 
Vienna  electrica!  exhibition.  —  The  late  Mr.  Varley.  , 

—  Notes:  Trials  with  the  electric  light  on  lioard  of  ' 
the  S.  S.  Malabar.     Telephone   conipanies   and  pro- 
perty  owners.  A  new  pacitic  cahle.  —  Correspondence : 
The  »Hammer«  telephone.    A  revolving  carbon  candle. 

•The  Electriclan.    London  1883.    11.  Bd. 

No.  17.     Glasgow   and    electric    lighting.    —    Klectric  I 
lighting  in  New  Zealand.  —  The  Griscom  niotor.  —  j 
The  electrica!  tramear  in  Pari«.    —  Theory  of  mag-  I 
neto-  and  dynamo  -  machines  (XXIV).   —   T.  Brite 
Wahren,  On  photometry.  —  Ornamental  wall  bracket 
for  tclegiaph  or  telephone  lines.  — ^  A.  Gray,  Deter- 
mination in  absolute   units  of  intensities  of  powerful 
magnetic  ficlds.  —  Wonderland  of  science.  —  Death  ' 
of  Mr.  C.  F.  Varley.    —   The   international  electrical  j 
exhibition  at  Vicnna  (I).   —  Correspondence:  On  the 
phenomenon  of  induetion  in  the  Griscom  niotor.  — 
\V.  E.  Ayrton  nnd  J.  Pkrry,  Electromotors  and  their 
government.  —  J.  J.  Famik,  A  history  of  electric  tele- 
graphy  to  the  year  1837. 

No.  18.     Electricity  and  Vegetation.    —    Electricity  and 
photogTaphy.  —  The  electrical  transmission  of  energy. 

—  The  electric  tramear  in  Paris.  Telephone  wircs  1 
nnd  private  property.  —  Ol..  Heavisidk  ,  Current 
energy  (  VW).  —  J.  T.  SrR\«;t'K,  Potential,  current  nnd 
re*i«tance  (IV).  —  The  new  Standard  wirc  gauge.  -- 
The  magnetophone.  —  J.  J.  Fmhe,  A  histoiy  of  electric 
telegraphy  to  the  year  1S37.  —  The  city  and  guilds 
of  London  Institute.  —  The  electrical  exhibition  at 
Vienna  (II).  —  Electricity  at  the  Board  of  Trade.  —  ; 
Submarine  mines.  —  B.  Warrf.n,  On  photometry.  — 
Watcr  power  for  electric  lighting  purposes.  • —  Elec- 
trical units.     -  The  spanish  national  cables. 

No.  19.  The  capacity  of  the  Kabath  Accumulalor.  — 
A  new  semi-incandescent  lamp.  ■ —  Submarine  mines 
and  torpedos.  Magnetic  survey  of  Missouri.  — 
J.  T.  SfRAr.t'K,  Potential,  current  and  resistance  (V).  - 
Tu.  GRAY.  On  the  size  of  conduetor«  for  the  dislri- 
bution  of  electric  energy.  —  Correspondence :  The 
electrical  exhibition  at  Vienna.  —  Artilicial  ( sub- 
marine) line«.  —  Grooves  in  electrical  thought.  —  | 
Richard  Sigismund  Carl  Werdcrmaiin.  —  Technical 
education  in  Nottingham.  —  The  electrical  exhibition 
at  Vienna  (III).  —  A  horizontal  capillary  electrometer, 
by  Ch.  Claveric.  —  J  J.  Kaiiik,  A  history  of  electric 
telegraphy  etc.  —  British  Association:  President« 
adress.   Telegraph  entreprise  and  deep  sea  rescarch. 

No.  20.  On  llall's  phenomena.  —  The  properties  of 
hydrogenised  Platinum.  Theory  of  magneto-  and 
dynnmo-machines.  —  Installation  of  the  Edison  system 
on  board  the  S.  S.  »Oregon«.  —  Report  of  the  com- 
iniltee  on  electrical  Standards.  —  Correspondence :  I 
New  unipolar  dynamo.  —  The  British  association.  —  | 


The  electrica]  exhibition  at  Vienna  (IV).  —  W.  H. 
Prekck,  Telegraphic  inter-communication.  —  Galvani 
and  animal  electricity.  —  Lord  Ralkioh,  Suggestion« 
for  facilitating  the  use  of  a  delicate  balance.  — 
Kiixinoworth  Hei>ges,  The  fire  risks  of  electric 
lighting.  —  J.  J.  Kaiiik,  A  history  of  electric  telegTaphy 
to  the  year  1837.  —  British  Association:  Address  of 
the  president  of  the  chemica]  section. 
No.  21.  The  Portrush  electric  railway.  -  Elementar)- 
electricity  (XIV).  —  HoIROYD  Smith.  A  new  system 
of  electric  tramways.  —  The  electrical  exhibition  at 
Vienna  (V).  —  Sn.v.  Thompson,  Experiments  in  bolo- 
metry.  —  Amalgamation  of  the  Swan  and  Edison 
Company.  —  The  fisheries  exhibition.  -  \V.  Briggs 
and  W.  Bkaimont.  Secondary  balteries;  and  an  cco- 
nomicat  method  of  generating  steam  for  electrical  and 
other  purposes.  —  The  Munich  electrical  exhibition 
(The  comittees  report  on  the  dynamos  shown). 

'Engineering.    London  1883.    36.  Bd. 

No.  921.  An  american  electric  railway.  —  The  Ferranti 
dynamo-machinc.  —  Abstracts  of  published  specificn- 
tions:  1882.  —  5779-  Electric  lamps  etc.;  A.  Fkrgi-son, 
London.  —  6046.  Electric  lamps  or  lighting  apparatus; 
H.  II.  Lakk,  London  ( J.  Kreincnezky ,  Vienna).  — 
6067.  Electrical  gas-lighting  apparatus;  S.  E.  Pattison. 
Birmingham  (VV.  A.  Drysdale  and  C.  \V.  Bailey,  Phila- 
delphia). —  6102.  Insulator  for  telegraphic  and  Itke 
wires:  A.  G.  Bossomaikr,  London.  —  6105.  Electric 
meters;  F.  IL  Vari.ey  and  J.  R.  Shearer,  London. 

—  6118.  Rcccptaclcs  or  vesscls  for  secondary  battc- 
ries; G.  Binswanger  ,  London.  —  6146.  Dynamo- 
clectric,  magneto-electric  or  electro-dynamic  machines; 
R.  Matthews,  Hydc,  Cheshircs.  —  6164.  Apparatus 
for  produetion  of  electric  light,  A.  M.  Ci.ark,  I^ondon 
(L.  Gerard  and  W.  V.  Bonsor,  Brüssels).  —  6185.  Elec- 
tric arc  lamp;  A.  M.  Ci.ark,  London  (La  Socictc 
Solignac  et  Cie..  Paris).  -  6196.  Insulating  conduc- 
tors  for  electric  lighting  and  other  purposes;  \V.  Smith. 
London.  -  -  6226.  Galvanie  battcries;  T.  J.  HowKll, 
London.  6228.  Telephonic  and  microphonic  trans- 
mitting  iiislruinents;  J.  Imray,  London  (J.  Ochorowic/, 
Paris).  —  1883.  —  5.  Electric  lamps  or  hghts  of  the 
arc  type;  F.  J.  Ciikkshroi'CH,  Liverpool  (E.  R.  Know- 
les,  Brooklyn). 

No.  922.   The   central  Station  Edison  dynamo  -  machine. 

—  The  Edison  central  Station  at  Milan.  — •  Electric 
lighting  noles.  —  Abstracts  of  published  specilica- 
tions:  1882.  --  6150.  Automatic  electric  signalling 
apparatus  for  railway«  etc.;  H.  J.  Haddon,  London 
(T.  II.  Fortin  and  J.  |.  Langtet ,  Paris).  —  6183. 
Electric  generalors  and  motors;  T.  J.  HanpKorm.  Lon- 
don (T.  A-  Edison).  —  6193.  Incandcsccnt  electric 
lamps;  P.  J.  Hanmori»,  London  (T.  A.  Edi«on).  — 
6199.  Distribution  of  electrica!  energy  for  light, 
power  and  other  purpose«;  T.  J.  Handford  (T.  A. 
Edison).  —  6206.  Incandescing  conduetors  for  electric 
lamps  etc.;  T.  J.  Haniiford,  London  (T.  A.  Edison). 
62  iS.  Controlling  the  current  in  electric  cireuit«  by 
switches,  resistances  and  similar  apparatus;  J.  JamiesoS, 
Oldham.  —  6235.  Klectric  arr  lights  or  lamps;  VA.  B. 
Fitch,  Dcptford.  Kent.  —  6237.  Electric  lamps  or 
lighting  apparatus;  \V.  R.  Lake,  London  (R.  Mondos, 
Paris).  —  1883.  —  1.  Dynamo-electric  machines;  F.  J. 
CiiKF.sitKot'OH,  Liverpool  (E.  R.  Knowles;  Brooklyn). 

—  2.  Storage  battcries  for  accumutating  electricity; 
F.  J.  Cnr.ESliRoircii,  Liverpool  (E.  R.  Knowles,  Brook- 
lyn). —  3.  System  or  combination  of  electrical  appa- 
ratus and  conduetors  to  be  used  in  the  application  of 
electricity  to  praetical  use  etc.;  F.  J.  CllKF.SHR01rr.il, 
Liverpool  (E.  R.  Knowles,  Brooklyn)."  —  4.  Electric 
lamps  of  the  arc  type;  F.  J.  Chkkshkovgh ,  Liverpool 
(E.  R.  Knowles,  Brooklyn).  —  5.  Incandescent  electric 
lamps;  F.  J.  Chkksiskoijgh  ,  Liverpool  (E.  R.  Knowles, 
Brooklyn).  —  14.  Secondary  or  storage  battertc*; 
T.  RoAVAjt,  I.on<lon.  -  34.  Electric  lamps  or  ligh- 
ting apparatus;   W.  R.  Lake,  London  (C.  A.  Hussey 


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ELF.m-KOTF.CHN.  ZP.lTSCHRIFT. 
 OKTOBER  1883. 


ZFJTSCHRIFTRNSrHAU. 


437 


and  A.  S.  Dodd,  New  York).    —    36.  Apparates  fnr  : 
the  generation  and   utilisation    of  clectric    currents:  I 
S.  Z.  I»F.  FkrraNM,  London.  —  39.  Carbons  for  in- 
candescent  clcctric  lamps;  J.  Wwisu  and  J.  Warner,  i 
London.  —  46.  Manufacture  of  incamiescent  clectric 
lamps;  J.  R.  IL  Wili  iamson  and  K.  Böhm,  London. 

—  49.  Dynamo-clcctric  machincs  and  clcctric  motors; 
T.  Rowan,  London  and  S.  Williams,  Newport,  Mon. 

—  78-  Elcctric  fire  »lärm  apparatus;  W.  C.  Gorhon,  I 
London.  —  205.  Posts  of  supporting  wircs  for  tele-  ' 
graphic  or  other  clectrical  purposes  and  electrtc  lamps; 
C.  E.  J.  May,  Charlton.  Kent.  —  1983.  Manufacture 
of  subterrancan  clcctric  cablcs;  H.  J.  At.i.lsoN,  London 
(S.  F.  Shelbourne,  New  York).  —  2215.  Dynamo  ma- 
chincs and  lamps  connected  therewith;  S.  I'in,  Sutton 
(L.  Daft,  C.reenville,  N.  J.,  f.  S.  A.). 

No.  923.    Edison  dynamo-tnachincs.  —  Electric  fighting  ' 
note».  -     New  legal  Standard  wirc  gauge.  —  ''■  ' 

Yarley.  —  Abstracts  of  published  spceillcations :  1882. 

—  59IO.  Electric  lamps;  F.  IL  F.  Encrl.  Hamburg 
(F.  Kuppcrmann,  Hamburg).  —  18X3.  —  56.  Appa- 
ratus for  mensuring  elcctric  current«:  St.  O.  L.  Fox, 
London.  -  87.  Apparatus  for  indicating  and  registe- 
ring  the  presence  of  explosive  or  injurious  gases  in 
coa!  mincs  etc.;  J  C.vrz,  London  (F.  Libin,  Gaw.l. 
Rclgium).  —  108.  l'rimary  voltaic  batteries;  G.G.  Anokf,  i 
Dorkin.  —  120.  Magncto-clectric  machincs;  IL  F.  Joel,  ■ 
London.  -  125.  Floctrical  fire  arms  and  ordnance 
and  cartridges  therefore ;  F.  A.  Monvorii,  New  York. 

-  180.  lncandcsccnt  elcctric  lamps ;  T.  F.  Gateiioi:se 
and  H.  Ai.ahaster,  London.  —  18t.  Arrangement  of 
appliances  for  elcctrically  Controlling  and  regulating 
the  speed  of  engincs  employcd  for  driving  dynamo- 
clcctric  machincs;  J.  Ri<  hardson  .  Lincoln.  183. 
Electric  arc  lamps:  J.  G.  I.orrai.n,  London.  —  243. 
Galvanic  hatterics;  H.  II.  I.AKK,  London  (A.  Skcne,  1 
Yicnna  and  F.  Kulminier,  Pressburg).  —  2204.  Electric 
railways;  S.  Pitt,  Sutton,  Surrey  (L.  Haft,  Greenville, 
N.J.,  V.'.  S.  A.).  —  2322.  Transniitling  and  reeeiving 
tclephoncs;  C.  \V.  IIavks  aml  S.  R.  Hl •:<  kaviiii,  Washing- 
ton. I*.  S.  A.  (M.  L.  Baxter,  Aurora,  111.,  V.  S.  A.). 

No.  924.   Edison'«  Elcctric  light  Iittings.  —  The  clectric  1 
railway  at  Brighton.  ■      Abstracts  of  published  speci- 
fications:  1878.  —  3988.  Elcctric  lighting  etc. ;  Angln  1 
American    Brush    Elcctric    Light    Corporation    (Fox's  , 
patent).    —    1883.    --■    179.  Tclcphonic  transniitters ;  | 
II.  Ai.ahaster  and  T.  E.  Gathku  si',   London.    —  I 
184.  Dynamo-  or  magncto-clectric  machincs  etc.;  IL  II. 
Lake,  London  (C.  L.  E.  Menge«.  Haguc,  Holland».  —  : 
187.  Modcs  of  producing  elcctric  light;  J.  A.  Hkioos,  | 
London.  —  217-  Wnrking  and  regulating  secondnry  , 
hatterics  etc.;  J.  S.  Sei.i.on  ,  London.         242.  Com-  , 
bitiation   and   treatinent   of  certain  mnterial«  for  the 
produetion  of  Substitutes  for  gutta  -  percha  and  india- 
rubber;  M.  Zincler,  London.  —  321.  Switch  for  in- 
creasing   or  diminishing  the   strength   of  current  in 
clectric  lighting  apparatus;  F.  Mori,  Leeds. 

No.  925.  The  Fcrranti  continuous  current  generator.  -- 
Apparatus  for  testing  the  efficiency  of  non-condueting 
compositions.  --  The  Yicnna  clectrical  exhibition  (I). 

—  Notes:  Evaporation  and  electricity.  An  clectric 
countcr.  Elcctric  tramears  in  Paris.  —  Abstracts  of 
published  speeifications:  1883.—  275.  Applying  alter- 
nating  clectric  currents  to  the  produetion  of  light; 
A.  Miwrhf.ai»,  London.  282.  Primary  clcctric  or 
voltaic  batteries;  M.  R.  Wako.  London.  —  285.  Elec- 
tric lamps;  J.  Enger  ,  Cannstadt,  Gcrmany.  287. 
Accumulators  for  storing  clectrical  cnergy  etc.;  H.  11. 
Lakk,  London  (N.  de  Kabath,  Paris).  —  2SS.  Appa- 
rates for  regulating  or  Controlling  clcctric  currents; 
IL  H.  Lakk,  London  (N.  de  Kabath,  Paris).  —  205. 
Treating  yams  and  covering  wires  for  tclcgraphic,  tclc- 
phonic or  clcctric  lighting  etc.;  W.  T.  Giovf.r  and 
G.  F.  Jamf_s,  Manchester.  —  308.  F.lectrical  signalling 
apparatus  for  usc  on  railways;  W.  WM  KEP.  New  York 
(C.  D.  Tisdale,  Boston,  Mass.,  V.  S.  A  ).  —  316.  Dy- 


namo-electric  machincs;  F.  H.  Ralph,  London  (J.Olm- 
stead,  New  York).  —  31 7.  Sccondary  or  storage 
batteries;  IL  J.  H.\ln>\S,  London  (E.  Bocttchcr,  Lcip- 
7'i{)-  _  322'  Elcctric  arc  lamps;  F.  MoKt,  Lecds.  • 
33Q.  Tclcphonic  apparatus;  J.  Graham,  London.  - 
348.  Voltaic  hatterics;  B.  H.  CoirteNaV,  London.  — 
357.  Dynamo-  or  magncto-clectric  machincs;  IL  II. 
LaKF.,  London  (H.  R.  Roissicr,  New  York).  —  371- 
Electric  lamps:  A.  E.  Swonnikokf,  London.  —  397. 
Elcctric  lighting.  J  Coopkr,  London.  -  405.  Insulators 
for  tclcgraph  posts  etc.;  P.  R.  hk  F.  d'Hcmv,  London. 
No.  926.  Edison  clectric  light  fittings.  -  Electric  lighting 
notes:  Electric  lighting  of  the  >.  s.  »Gabo.,  .City  of 
Chicago«.    --    Abstracts    of  Y><«'>l>shcd  speeifications. 

—  1882.  —  6153.  Electric  and  other  lamps;  J.  M. 
Fl  CTCltKR.  London.  —  1883.  —  361.  Electric  lamps  or 
lighting  apparatus;  H.  IL  I.vkk,  London  HL  R.  Boissier, 
New  York).  —  4S4.  Circuits  and  apparatus  for  elcctric 
temperature  and  pressure  indicators;  W.  P.  Thomp- 
son, London  (R.  Hcwett  and  C.  L.  Clarkc,  New  York). 

—  482.  Construction  of  a  sccondary  battcry  or  accu- 
mulator  of  electricity,  A.  L.  NoI.K,  Brüssels.  —  50t. 
Apparatus  for  clcctric  Iamp>,  chicily  applicable  to  stagc 
purposes;  J.  G.  Sanperson,  Salford.  —  508.  Primary 
voltaic  batteries;  G.  G.  Anore,  Dorking.  Surrey.  — 
520.  Electric  arc  lamps;  A.  Kr  YS/ at,  Mo.scow.  — 
526.  Apparates  for  eleclrical  communicatioti  on  r.iit- 
way  trains;  R.  W.  YlNlSO ,  Liverpool.  —  539.  Tram, 
rail  and  rnadeats  etc.  and  machinery  for  driving  samt 
by  electricity;  M.  R.  Wari>,  London.  —  549.  Electric 
brushes  and  composition  of  the  eriting  liquid,  M. 
Mk.  Mui  l.ts,  London.  —  555.  Electrical  conduetors; 
f.  Imr.w,  London  (La  Societe  Anonyme  des  Cables 
Elcctriques,  Systeme  Berthoud.  Berel  et  Cie..  Paris). 

—  -  559.  Dynamo  clcctric  machincs;  W.  P.  Thompson, 
Liverpool.  •  592.  Galvanic  batteries;  P.  R.  i>e  F. 
n'IltJMY,  London.  —  598.  Galvanic  batteries;  II.  TllAME, 
London.  —  612.  Manufacture  of  covered  wirc  for 
electrical  purposes  etc.;  W.  Haikyaru,  Providence 
R.  J.  I'.  S.  A.  —  614.  Elcctric  gencrators;  J.  A.  Fle- 
ming, London.  —  630.  Electric  lamps;  J.  G.  Lorrain, 
London.  —  W.  II.  Pkk.F.cf.,  Tclcgraphic  intercom- 
munication. 

Nature.     London  1883.    II.  Jahrgang.    28.  Rd. 

No.  723.     Continuous   registration  of  temperature.  — 

Electrical  units. 
Nu.  724.     Scc»nd    note  on   the  clectrical   resistan.  e  of 

the  human  hody  by  W.  IL  Stone,   —    Tlie  Yicnna 

international  clcctric  exhibition. 

Comptes  rendus.    Paris  1883.    97.  Bd. 

No.  9.     G.  Caiiani  1  LAS.  Sur  la  mesure  des  differences  de 

potenticl  et  des  resistance*  entre  tlcctrodcs. 
No.  II.    Qn-T.  Lois  de  l'induction  »lue  ä  la  Variation 

de  l'intcnsite  dans  des   courants  de  formes  diverses; 

courant  circulairc. 
Annales  industrielles.   Paris  1883.    15.  Jahrg. 

35.  Livr.  Avcrtisseur  elcctriquc  d'inccndie,  Systeme  Char- 
pentier.  —  De  quelques  applications  de  l'elcctricitc 
dans  les  houillcres. 

36.  Livr.    I.e«  telegraphcs  curopecns. 

•Bulletin  de  la  Compagnie  Internationale  des  Tele- 

phones.    Paris  IS83.    2.  Jahrg. 
No,  48.    Traction  eleclrique  des  tramways  ä  Paris.  — 

Transport  ou  transmission  de  la  force  par  l'elcctricitc. 

Les  Compagnies  de  tclephoncs  aux  Etats -L'nis. 

No.  49.  Transmission  elcctriquc  de  la  force  (Expericnccs 
de  Grcnoblcj.  Les  accumulatcurs  et  la  traction 
elcctriquc.  —  I.e  rescau  telcphonique  de  Berlin. 

No.  50.  l'n  nouveau  phonographe.  —  Les  accumulateurs 
et  la  traction  elcctriquc.  —  La  lumicre  elcctriquc 
dans  les  magasins  du  Louvrc.  Le  g-.u  et  l'elcctricitc 
dans  les  thcütres. 

No.  51.  Produetion  eeonomique  de  l  electricitc.  —  Les 
accumulateurs  et  la  traction  elcctriquc 

Digitized  by  Go< 


43« 


Zeitschriftfnschau. 


EI.KKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
OKTOHKR  i&tf. 


•Annales  telegraphiques.    Paris  1883.    10.  Bd. 

Mai-Juni.  Rapport  Mir  los  machines  clei  tro-dynamiquos 
appliquees  ä  la  transmission  du  iravad  mecanique  de 
M.  M.ucel  Dcprcz.  Tin  venin,  Extension  de  la  lc >i 
d'Ohni  aux  cireuits  clectromoteurs  complexes.  — 
Tiikvenin,  Sur  les  conditinns  de  sensibilitc  du  pont 
de  YVhcatstone.  —  Nouvelle  pile  ä  oxyde  de  cuivre 
de  M.  M.  de  l.alande  et  F.  Chapcron.  —  l'rof.  IIuciiis, 
Theorie  du  magnetisme.  -  Chronique :  l'rojct  de 
creatinn  d  une  societe  de*  electriciens.  Systeme  de 
tclcgraphie  optique  ctal.li  par  M.  Adam,  entre  1  Me 
Maurice  et  I  ile  de  la  Reunion.  «.'ompteur  d'eleetricite 
de  M.  Cauderay.  Experiences  de  tclephonic.  Üb- 
servations  sur  les  reeepteurs  tclcphoniqucs.  L  i)  nou- 
veau  regulatcui  de  lumiere  electrique.  —  lc  tesenu 
tclegraphiquc  sous -marin  du  globe.  Les  traiuvvay* 
clectriques  ä  Paris. 

♦  La  lumlere  electrique.   Paris  1883.    5.  Jahrg.    10.  Bd. 

No.  36.  Tu.  1111  Mo.nvkl.  Les  reseaux  teiephnniques  en 
Suisse.  —  0.  Richard.  Application  <le  l'eleetricite  a 
la  direction  des  tnrpdles  offensives  (II).  -  Exposition 
d'eleetricite  de  Munich:  Aue.  Guerout,  Resultats  des 
mesures  du  comite  sur  les  machines  dynamo  -  elec- 
triques.  —  F.  Gkrai.py,  Sur  un  essai  ile  locomotion 
par  l'emploi  des  aecumulateurs  (II).  —  Revue  des 
travaux  recents  cn  elcclricite:  Sur  un  phenomenc  de 
radiation  moleculaire  dans  les  lampes  ä  incandescence; 
par  J.  A.  Fleming.  Lc  photometre  de  M.  Hartley. 
Influence  de  I'intensiic  du  courant,  de  la  temperature 
et  de  la  coneentration  de  l'electrolyte  sur  la  surface 
d'elcctrification;  par  Alf.  Tribe.  Appareils  pour  en- 
registrer  les  courants  terre$trcs.  Sur  la  resistance  des 
fils  melalliques  rigides  ou  vibrants;  par  A.  F.mo.  — 
Correspondancc :  P.  Samuel,  Exposition  d'eleetricite 
de  Viennc. 

No.  37.  Corn.  Herz,  Le  transport  de  la  force  par 
l'eleetricite.  —  Rapport  de  la  cotnmission  nommee 
par  Ic  maire  de  la  ville  de  Grenoble  pour  suivre  les 
experiences  sur  lc  transport  de  la  force  par  l'electricie, 
faites  par  M.  Deprez.  —  Tu.  nu  Moncel,  Des  diffe- 
rentes  phases  de  la  theorie  de  la  pile.  —  G.  Richard, 
Application  de  l'eleetricite  ä  la  direction  des  torpides 
sous-marines  (III).  —  C.  C.  Soui.ac.es,  La  lumiere 
electrique  ä  Moscou.  —  Exposition  de  Munich:  Aue;. 
Guerout,  Resultats  des  mesures  du  Comite  (lampes 
clectriques).  —  G.  Liitmann,  Rccherches  sur  l'in- 
duetinn  produitc  dans  l'anneau  de  la  tnachine  Gramme; 
par  A.  Isenbeck.  —  Revue  des  travaux  etc.:  La 
prochaine  Conference  internationale  des  electriciens. 
Sur  la  mesurc  des  resistances  en  valcur  absolue;  par 
F.  Kohlrausch.  - —  Interrupteur  ä  mercure  fonetionnant 
dans  l'hydrogenc ;  par  E.  Budde.  —  Correspondancc: 
P.  Samuel,  Les  appareils  nouveaux  ä  l'exposition 
d'eleetricite  de  Vienne. 

No.  38.  Tu.  DU  Moncei.,  Des  differentes  phases  de  la 
theorie  de  la  pile  (III).  —  Are  Gueroi  t,  l.a  machinc 
Ferranti.  —  Exposition  d'eleetricite  de  Munich:  C.C, 
Soulage,  Applications  de  l'eleetricite  ä  l'eclairage 
des  ecoles  de  dessin,  des  musecs  et  des  collections 
artistiques.  —  G.  Richarp,  Application  de  l'eleetricite 
ä  In  direction  des  torpillcs  offensives  (IV).  -  Revue 
des  travaux  etc. :  Notes  sur  la  mesurc  de  la  resistance 
des  liquides;  par  Ayrtox  et  PerkY.  Methode  pour 
mesurer  les  resistances,  par  Kohlrausch.  Relation 
entre  la  radiation.  1'enerRie  et  la  temperature  dans  les 
lampes  a  incandescence;  par  Ahney  et  Festinc.  De- 
termination  en  unites  absolues  de  I'intensite  des  champs 
magnetiques  puissants;  par  A.  Gkay.  I-i  lampe  Dh>n. 
Lois  de  l'induction  due  ä  la  Variation  de  I'intensite 
dans  des  courants  de  formes  diverses;  courant  circti- 
lairc;  par  ()uet.  Le  chemin  de  fer  electrique  de 
Brighton.  —  Correspondance:  P.  Samuel,  Exposition 
electrique  de  Viennc.  Lc  nouveau  globe  pour  lampes 
clectriques  de  MM.  Piette  et  Kririk.  l.a  petite  pile 
medieale  de  A.  Soares  Franc o.  Le  nouveau  thermo- 
phone  de  Prcece. 


No.  39.  Tu.  I"1  Moni  k.i. .  Des  differents  phases  de  la 
theorie  de  l.i  pile  (IV).  -  J.  Moutier.  Sur  une 
theorie  des  phenomencs  d'eleetricite  stati.]uc.  —  Ex- 
position d'eleetricite  de  Munich:  Au«.  Guerout.  Pile* 
et  aecumulateurs.  -- -  PK  Mac.ni  vil  l.E .  Des  proecs  re- 
latifs  au  telephone  en  Aiucrique.  — -  C.  C.  SoULAi;k*, 
l  ne  grotte  eclairee  ä  la  lumiere  electrique.  —  Revue 
des  travaux  etc.:  l.a  tnachine  de  A.  Floytl  Delaficld. 
Sur  la  couleur  de  la  lumiere  electrique;  par  Ose.  Em. 
Meyer.  Sur  un  nouvel  clectronietrc  capilaire;  par 
A.  Chervet.  Sur  les  incendies  allumes  paT  la  foudre; 
par  D.  Colladon.  Sur  le  phenoniciie  de  Hall;  par 
Righi.  —  (  oirespundancc:  P.  Samuel,  Les  ap 
pareils  nouveaux  it  l'exposition  d'eleetricite  de  Viennc. 

No.  40.  Huri  aN'.kr,  Rapport  sur  le  transport  et  la 
distrilxition  de  la  force;  experiences  faites  ä  Grenoble 
par  M.  Deprez.  —  Tu.  pu  M<>NCKL,  Des  differents 
phases  de  la  theorie  de  la  pile  (V).  —  J.  Moutikr. 
Sur  une  theorie  des  phenomenes  d'eleetricite  statique 
(II).  —  M.  Dliri/.,  Sur  le  fonetionnement  d  une  tur- 
bine.  -  Exposition  .l'eleetricite  de  Munich:  Ars. 
Gukrout.  Telcgraphie  et  telephonie.  —  Ap.  Miskt, 
Deterniinniion  ile  la  force  electromotrice  des  piles  par 
une  methode  galvanonietrique.  —  Revue  des  travaux 
etc.:  La  machine  ä  courants  altcrnatifs  ou  Continus 
de  O.  Mehner.  Les  etalons  electriques.  --  Correspon- 
dance:  P.  Samuel,  Exposition  d'eleetricite  de  Vienne. 

—  Fails  divers:  Exposition  internationale  d'eleetricite. 
de  machines  et  appareils  electriques  ä  Philadelphia. 

•  L'ElcctricHe.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  34.  E.  BiMsi'KL.  La  machine  dynanio-electrique  par 
Silvanus  Thomson.  —  De  Laianpk  et  ClLvrF.RoN, 
Nouvelle  pile  ä  oxyilc  ile  cuivre.  —  Systeme  coni- 
bine  de  telegraphe  et  d'horloge  electrique  de  M.  Ch. 
K.  Buel.  —  Coüt  d'etablissement  des  conduetcurs  elec- 
triques dans  les  nies.  —  L'n  perfeetionnement  <ies 
aecumulateurs.  Du  mölange  des  signaux  dans  les 
reeepteurs  des  reseaux  telephoniques. 

No.  35.  Camio,  L'eclairage  electrique  des  villes.  — 
Systeme  d'Oratn  pour  transtnettre  l'heure  par  le  tele- 
photie.  —  Aecumulateurs  ou  piles  secondaires  de 
M.  M.  Encausse  et  Canesie.  —  Dispositions  nouvelles 
pour  machines  dynamo  -electriques.  —  Le  telegraphe 
avertisseur  d'inccndie.  —  L'application  de  l'eleetricite 
dans  les  houilleres.  —  Les  experiences  de  M.  Deprei 
ä  Grenoble.  -  -  L'eclairage  electrique  ä  la  fete  d'lsctiia. 

No.  36.  E.  Boistel,  La  machine  dynamo-clectriquc  par 
Silvanus  Thompson.  —  Le  chemin  de  fer  electrique 
ä  l'exposition  de  Chicago.  —  Tu.  Variey,  Qu'cst-ce 
que  c'est  que  relectricite »  —  Le  tramway  electrique 
de  Brighton. 

Nr.  37.  G.  Cahanellas,  Sur  les  experiences  de  M.  Deprez. 

—  Les  hnrloges  synchrones  ä  New  York.  —  L'elee- 
tricite dynamique.  —  L'ne  nouvelle  lampe  electrique.  — 
Une  nouvelle  machine  dynamo-electrique.  —  L'eclai- 
rage electrique  des  grands  magasins  du  Louvre.  — 
Lampe  electrique  ä  scmi-incandescencc.  —  Telephone 
Systeme  Tcstu. 

No.  38.  E  Boistel,  Les  machines  dynamo -electriques 
par  S,  Thompson.  —  L'eclairage  electrique  d'une  ville 
americaine.  —  E.  Leonarpi,  Ia'  tclephonc  a  marteau. 

—  ( »bservations  sur  la  construetion  des  machines  d'in- 
duetion;  par  S.  Doubrava.  —  Un  nouveau  Systeme 
d'installation  des  Iiis  souterrains.  -  La  prochaine 
Conference  internationale  des  electriciens.  —  L'eclai- 
rage electrique  des  navircs  (Malabar). 

No.  39.  L'eleetricite  jugec  par  le  gas.  —  La  lampe 
Dion.  —  Telephone  et  avertisseur  de  suretes  com- 
bines.  —  Les  stations  centrales  dcclairagc  electrique 
Edison.  —  Lc  prix  de  l'eclairage  electrique  dans  Ics 
grands  magasins  du  Luuvrc  et  du  Printemps.  - 
L'eclairage  electrique  par  le  Systeme  Bürgin.  — 
L'eclairage  electrique  d'un  ferryboat  de  New- York.  — 
Les  lampes  ä  incandescence  au  Grand  Hotel.  -  Lc 
vent  comme  force  motrice.  —  Le  multiple  Baudot  cn 
Augleterrc. 


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ELEKTROTKClfN.  ZKlTSCimiFT. 
OKTOHF.R  1883 


Patentschau. 


439 


•L'Electrlden.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  57.    E.  Hoshtaiikr,  Les  galvanoinctres  ctalonnes. 

—  J.  V101  I.K,  Photometrie  des  foyers  clcctriqucs.  — 
L.  Chkm'T,  Sonneries  pour  l'artil  des  rnachines  ü 
vapeur.  —  La  traction  electrique  des  tramways.  — 
K.  Tamink.  ,  Polarisation  de«  accuniulateurs.  —  J.  A. 
Beki.V.  Corrcspondance  anglaise.  —  Nouvel  appel  mag- 
neto--t-lcctriquc  de  M.  Abdank-Aha  kanowiez.  —  J.  C.\L'- 
uu\\,  Nouveau  compteur  d'clectricite. 

No.  58.  IC.  Rkynikk,  I,a  traction  par  accuniulateurs.  — 
A.  CoRNir,  Sur  un  point  fondanicntaldc  la  theorie  (seconde 
et  ternicre  reponsc  ä  M.  Cab.mcllas).  —  E.  IIoshtai.ikr, 
Los  galvanoinctres  etalonncs.  — J.  A.  Bkri.y,  Corrcspon- 
dance anglaise.  —  Les  moteurs  clcctriqucs  et  les 
moyens  de  les  gouverner.  —  Coinite  geiier.il  de  la 
coinmunication  souterraine. 

No.  59.  E.  Rkyniek.  La  traction  par  accumulateurs.  — 
Cahanku.as,  Sur  un  point  fondamentale  de  la  theorie 
(seconde  reponsc  ä  M.  Cornu).  —  E.  Boistki.,  Note 
sur  l'emploi  du  galvanometre  de  torsinn  avec  lioite 
de  resistanecs  de  MM.  Siemens  et  Ilalske.  —  L.  CllKNltr. 
Indicateur  electrique  pour  iisines,  Systeme  Danrcr.  — 
J.  A.  Bf.ri.v,  Corrcspondance  anglaise.  —  Les  moteuts 
electrique*  et  les  moyens  de  les  gouverner.  —  Sur  la 
forte  eleclromr.tricc,  la  resistance  et  le  rendement  des 
accumulateurs,  par  W.  Hallwachs, 

•La  Nature.    Paris  1S83.    11.  Jahrg. 

No.  535.  La  Photographie  cn  medeeine  (Apparcil  photo- 
electriquci.  —  l'n  ihhivc.iu  häteau  electrique  experi- 
niente  sur  la  Tamisc  ä  I.ondre.  -  -  Le  trarucar  elec- 
trique de  la  »Krccnch  Electrica!  Power  Morage  Co.« 

No.  536.    Le  blanchiment  par  l'eleetriciie. 

*  L'Ingenieur-conscil.  Paris  et  Hruxelles  1S83.  6.  Jahrg. 
No.  3.    Le  telephonc  pendant  les  orages. 

No.  4.    Concesstons  telephoniques  cn  Bclgique. 

•Moniteur  Industrie!.    Bruxelles  et  Paris  1SS3.    10.  Bd. 

No.  36.  I.'cxposition  d'eleetrieite  de  Vicimc.  Com- 
munications  telephoniques.  L'electricite  et  les  houil- 
lcres.  _  Photometrie  des  foyers  electriq'.es. 

No.  37.  Leclairage  electrique  aux  Etats. I  nis.  -  B.ltcau 
electrique. 

No.  38.    L'electricite  ä  New- York.  •—  L'electricite  appli- 
quec  aux  mines.  —  La  himiere  electrique  Edison. 
Prix  coniparatifs  de  l'eel.uragc  au  gaz  et  de  l'cclairagc 
electrique. 

No.  39.  Tramways  electrique*.  -  -  Sur  la  traction  par 
accuniulateurs;  considerations  theoriqiies.  -  Cliambrc 
syndicate  et  d'ctudcs  des  ottvriers  elcctricicns.  -  Le 
telephonc  dans  les  chetnins  de  fer. 

*  Elektrizität.    Journal,   herausgegeben  von  der  6.  Ab- 

theilung  der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.    Petersburg  1S83.    4.  Jahrg. 
N<>.  13  14.    W.  Trink"!  1:1 1  ,  Einige  Verbesserungen  iln 
Siemens'  Maschinen.        Die  internation.ile  Ausstellung 
/u  W  ien.         Dr.  AltoN,    Theorie  der  Akktmml  itoren. 

—  E.  Ki.vmkr  ,  YcrthcMung  der  elektrischen  Kraft  in 
Nantua.        Ein  Ap]>arat  zur  Messung  der  Widerstände. 

•Journal  of  the  Telegraph.   New-York  18S3.    16.  Bd. 

No.  362.  Proposed  changes  in  the  Constitution  and  by- 
laws  of  the  telegraphers'  nuitual  beiiefil  assoctaiion.  — 
Telegraphers'  and  writets'  er.imps.  -  Effects  of  elec- 
tricity  upon  the  nerves  and  heart.  Storsng  the 
power  of  the  wind.        Ilcat  from  the  sun. 

No.  363.  «Juarterly  report  of  the  Western  Cnion  Tele- 
graph Company.  —  J.  C.  Ein.,  Electrie.il  engineering. 

—  An  elettric  wire  trainway. 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 
1883.    116.  Bd. 

No.  693.  Bronze  for  telephonc  lincs.  -  ltcms:  Electric 
propertics  of  rollndtuin.  Electric  fnrnace.  MagnctiMii 
of  steel  at  different  temperaturcs.  Electric  ctirreins 
produeed  by  nitrates.  Kelation  of  electromotive  forte 
to  veloctv  of  rotation.    Thickness  of  electrie  layers. 


PATENTSCHAU. 

1.  Deutsehe  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphie.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

24370.  G.  Zanni  in  London.  Herstellung  von  leuchten- 
den Leitern  für  clektr.  Glühliehtlanipen.  —  31.  Dez.  1882. 

24303-  J-  &  D.  Popper  in  Wien.  Vorrichtung  zur 
Konstanthaltung  der  elektromotorischen  Kraft  von  gal- 
vanischen Batterien.  ---  4.  März  1883. 

24451.  IL  J.  Iladiian  in  London.  Automatischer  Strom- 
Manipulator  und  zugehöriger  Ilülfsapparat.  —  25.  Juli 
1882. 

24452.  E.  Thomson  in  New-Rritain.  Neuerungen  an 
elektrischen  Lichtbogenlanipen.  —  8.  August  1882. 

24453.  ^  Nezerauxin  Paris.  Galvanisches  Element 
mit  direkter  oder  indirekter  Wirkung.  —  22.  Sept.  1882. 

24*155-  )•  Wen  ström  in  Oercbro.  Neuerungen  in  der 
Anordnung  der  Elektromngncte  und  der  Konstruktion 
der  Induktoren  dynamoelektrischer  Maschinen.  —  23.  No- 
vember 1882. 

2.1459-  G.  G.  Skrivanow  in  Paris.  Galvanisches  Element. 
30.  Dezember  1882. 

24460.  A-  W  att  in  Liverpool.  Herstellung  poröser 
Polplattcn  für  sekundäre  Elemente.  — -  31.  Dez.  1882. 

24462.  J.  D.  E.  Andrews  in  Glasgow.  Vorrichtung  zur 
Kegulirung  der  Anziehungskraft  eines  Solcnoids  bei 
elektrischen  Lampen.  —  30.  Januar  1883. 

24466.  N.  de  Kabath  in  Paris.  Einrichtung  zur  elek- 
trischen Beleuchtung  fllr  Eisenbahn-  und  sonstige 
Fahrzeuge  mittels  Akkumulatoren.  —  17.  Februar  1883. 

24483.  II.  Roberts  in  Pittsburgh.  Neuerungen  an 
dynamoclcktrischen  Maschinen,  um  das  Warmwerden 
der  Theile  zu  verhüten.  —  24    April  1883. 

24552.  G.  Leuths  in  Nürnberg.  Herstellung  regenerir- 
barer  galvanischer  Elemente.  —  3.  November  18S2. 

24570.  G.  E.  Weiglc  in  Stuttgart.  Mikrophon.  — 
27.  August  1S82. 

24582.  II.  J.  lladdan  in  London.  Bereitung  der  Elek- 
troden sekundärer  Elemente.  —  25.  Juli  1882. 

24608.  Tit.  A.  F.  diso  11  in  Menlo-Park.  Neuerungen  an 
den  Mitteln  und  Methoden  zur  Regulirung  der  Erzeu- 
gung von  magneto-  oder  dynanioelektrischen  Maschinen. 
21.  Juli  1881. 

1   24609.     Th.   A.   Edison    in    Menlo-Park.  Vorrich- 
tung zur  Kegtilirung  der  Erzcugungskraft  des  Stromes 
1       von  dynanioelektrischen  Maschinen.  —  21.  Juli  1881. 

I).    Patent  -  Anmeldungen. 

Ii.  3925.    G.  A.  Hardt  in  Köln  für   II.  Th.  Barnett 
in  London.    Neuerungen   an  sekundären  galvanischen 
[       Batterien    oder    Elementen    und    den  dazugehörigen 
Apparaten. 

K.  2103.  C.  Raab  in  Manchen.  Neuerungen  an  elek- 
trischen Bogetilicht  lanipen. 

S.  1995.  F.  A.  Sasserath  in  Berlin.  Neuerungen  an 
Mikrophonen. 

W.  2326.  C.  Kesseler  in  Berlin  ftlr  R.  S.  Waring 
in  Pittsburgh.  Neuerungen  an  elektrischen  Kabeln 
und  in  dem  Verfahren  der  Herstellung  derselben. 

P.  1622.  Derselbe  für  Dr.  A.  Prinz,  W.  W  enzel  und 
J.  K  a  h  11  in  Wien.  Neuerungen  an  galvanischen 
Batterien. 

K.  939.  Wirth  \  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  für  European 
Electric  Company  in  New -York.  Neuerungen  an 
elektrischen  Lampen.    (  Abhängig  vom  Patent  No.  8654.) 

lt.  3S3S.  Dieselben  ftlr  H.  R.  Boissier  in  New-York. 
Neuerungen  an  dem  Regulator  fllr  Bogenlampen. 

B.  3404.  Dieselben  für  G.  W.  Blodgett  A  A.  D. 
Blodgett  in  Boston.  Neuerungen  an  elektrischen 
Signalapparatcn. 


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44° 


Patentschau. 


El.F.KTROTKCHN.  ZETTSCHIlirT. 
OKTOIIKR  18S3. 


T.  1078.  dieselben  für  C.  T.  To  111k ins  in  New- York. 
Einrichtung  an  sekundären  Batterien,  um  die  Elek- 
troden derselben  vollständiger  laden,  langer  auf- 
bewahren und  in  ihrer  Elcktrizitätsabgabc  rcguliren  zu 
können. 

I..  2271.  Lenz  &  Schmidt  in  Berlin  für  A.  Lu  cc  hesini 
in  Kloren/.    Relais  für  Telegraphen. 

I).  1544.  J.  Möller  in  Wurzburg  ftlr  I..  Daft  in 
Grcenville.    Neuerungen  an  elektrischen  Eisenbahnen. 

J.  703.  Derselbe  für  F.  Jenkin  in  Edinburgh.  Neue- 
rung an  elektrischen  Transportvorrichtungen. 

J.  757.  C.  L.  Im  hoff  in  Muhlheini  a.  Rh  Konstruktion 
der  Elektromagnet«  und  Armatur  bei  tlektr  Maschinen. 

S.  1985.  Siemens  &  Halske  in  Berlin.  Energiemesser. 

B-  .?8j4.  O.  Sack  in  Leipzig  für  J.  S.  Beeman, 
W.  Taylor  &  F.  King  in  London.  Neuerungen  an 
elektrischen  Sekundär-  Batterien. 

C.  1222.  \V.  A.  Cordes  in  Rostock.  Hängende  Fern- 
sprechleitungen. 

L.  2261.  <L  L euch s  in  Nürnberg.  Herstellung  regenerir- 
barer  galvanischer  Elemente.    (Zusatz  zu  No.  24552.) 

T.  972.  R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  E.  Thomson 
in  New-Brilain.    Neuerungen  an  GUlhlichtlampcn. 

O.  485.  Derselbe  für  J.  Oliphant.  E.  B.  Burr  und 
J.  \V.  H.  R.  Gowan  in  London.  Elektrische  Batterie 
mit  neuem  Element. 

\V.  2565.  Fr.  W.  Wallncr  in  Ehrcnfeld.  Apparat  zum 
Glühen  von  Mctallstäben  mit  Hülfe  des  elektr.  Stromes. 

W.  2683.  Fr.  H.  Werner  &  L  Ochse  in  Ehrenfeld. 
Neuerungen  an  der  Ollihlichtlampe  mit  Yolta'schern 
Lichtbogen.    (Zusatz  zu  No.  21274.) 

F.  1706.  \V.  E.  Fein  in  Stuttgart.  Elektrische  Bogen- 
lampe für  Laboratorien  und  Dcnionstxationszwecke. 

R.  2244.  Rheinische  El  e  k  t  t  i  r.  i  t  ä  ts-G  e  seil  sc  h  a  f  t 
in  Mannheim.     Elektrische  Lampe. 

T.  1106.  Specht,  Ziese  Co.  in  Hamburg  für 
II.  Thuine  in  London.  Neuerungen  an  galv.  Elementen. 

2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.   Krtheilte  Patente. 

Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

24505.  B.  Berghausen  &  Co.  in  Köln.  Sclbslhätige 
elckt.  Vorrichtung  zur  Signalisirung  der  Haltcstellung 
von  Bahnhofs-Dcckungs-Signaten.  --  30.  März  1882. 

Klasse  37.  Hochbau. 

24494-  A.  Steinhauser  in  Ilm.  Schutzvorrichtung 
gegen  das  Faulen  des  Hol/es  von  Säulen,  Hopfen-  und 
Telegraphenstangen  in  der  Erde.  —  17. Fei».  1S83. 

Klasse  40.  Hüttenwesen. 

24682.  R.  P.  Herrmann  in  Berlin.  Verfahren  zur 
Darstellung  von  Zink  auf  elektrolytischem  Wege  aus 
Doppelsalzen  des  Zinksulfatcs  mit  Sulfaten  der  Alkalien 
und  alkalischen  Erden.  —  24.  April  1S83. 

Klasse  48.    Metallbearbeitung  (chemische). 

24599.  D.  Applcton  in  Manchester.  Apparat  zur  Her- 
stellung eines  galvanischen  t'ebcrruges  auf  Druck- 
oder Musterwalzen  zum  Bedrucken  oder  Dessiniren 
von  StofTen.  —  9.  Februar  1885. 

Klasse  52.  Nähmaschinen. 

24592.  B.  Neubauer  in  Plauen  i.  V.  Elektr.  Faden- 
anzugs-Regulator  für  Stickmaschinen.  -    6.  April  1S83. 

Klasse  83.  Uhren. 
24368.     f.  W.  F.  Sierenberg  in  Bremen.  Elektr.  Wcek- 
tind  Laute-Apparat.  —  13.  Oktober  1882. 


I 


l».  Patent-Anmeldungen. 
Klasse  40.  Huttenwesen. 
B.   4169.     Maschinen  bau -Aktien- Gesellschaft 
.  Ilumbolt«    in   Kalk   bei    Köln    fUr   M.   Body  in 
I.iittich.    Verfahren  zur  Gewinnung  von  Metallen  aus 
Erzen  durch  Elektrolyse.    (Zusatz  zu  B.  4070.) 
II.  3669.    R.  1'.  Herrmann  in  Berlin.    Verfahren  zur 
Darstellung    des    Zinks    auf    elektrolytischem  Wege. 
(Zusatz  zu  P.  R.  No.  24682.) 

Klasse  44.  Kurzwaaren. 

G.  2130.  C.  Kessel  er  in  Berlin  für  Gillon  &  Ol  in 
Lilas  bei  Paris.  Maschine  zum  Aufheften  von  Knöpfen 
auf  Karten  unter  Anwendung  von  Elektrizität. 

3.  Veränderungen. 

a.    Erloschene  Patente. 
Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

10318.  Typendruck  Vorrichtung  an  Zeiger- Telegraphen. 

1631S.    Neuerungen  an  elektrischen  Säulen. 

17523.  Neuerungen  an  Erdleitungen  für  elektrische  Tele- 
graphen und  Blitzableiter. 

17920.  Neuerungen  an  Apparaten  zur  L'cbertragyng 
telephonischcr  Kommunikation. 

•7974-  Elektrische  Glühlichtlampe,  deren  Konduktor  ijuct 
getheilt  ist   bezw.  einen  mehrfachen  Kontakt  gewahrt 

18116.    Neuerungen  an  dynamoelcktrischen  Maschinen. 

20637.  Verfahren,  Metalloxyde  zur  Herstellung  von  Toi 
platten  für  elektrische  Batterien  zu  verwenden. 

21194.     Neuerung  an    unterirdischen  elektr.  Leitungen 

21450.     Neuerungen  an  Elektromotoren. 

21904.  Neuerung  an  Motoren  und  Apparaten,  wekhe 
durch  Elektrizität  getrieben  werden. 

22193.  Neuerungen  in  der  Art  der  Regulirung  dynamo- 
elektrischer Maschinen  oder  anderer  Elcktri/itätsejuellcn 
und  elektrischer  Motoren. 

22195.  Neuerungen  an  Maschinen  zur  Erzeugung  elek- 
trischer Ströme. 

223S2.    Elektrische  Zugbclcuchtung. 

23600.  Stromerzeuger  ohne  Drehung  der  Drahtrollen 
und  der  Magnete. 

Klasse  37.  Hochbau. 

21058.  Neuerung  in  der  metallischen  Verbindung  von 
Blitzablcitungsdrähtcn. 

Klasse  48.   Metallbearbeitung  (chemische). 

23147.  Apparat  zum  galvanischen  Plattiren  und  gleich- 
zeitigen Dekapircn  von  M-.-tallblcchcn  und  kleineren 
Metall  -  Massen  -  Artikeln. 

Klasse  68.  Schlosserei. 
1S541.    Elektrische  Auslosevorrichtung  für  Huusthürcn- 
schlosser.    (I.Zusatz  zu  P.  R.  No.  16376.) 

Klasse  86.  Weberei. 

16686.  Elektr.  Schufswachter  für  mechanische  Webstühle. 
18336.  Elektrischer  Schufswachter  für  mechanische  Web- 
stuhle.   (Zusatz  zu  P.  K.  No.  16686.) 

h.    Ueltertragung  von  Patenten. 
Klasse  42.  Instrumente. 

ö'i37.  Thermometer  mit  elektrischem  Gradanzeiger  vom 
30.  M.irr  1S79  tibertragen  an  A.  Eichhorn  in  Cot  he  n 
und  die  Firma  Pröfsdorf  eV  Koch  in  Leipzig, 

10358.  Elektrischer  <  Jradanzeiger  fnr  Barometer  ; Zusatz 
zu  I'.  K.  No.  6937)  vom  5.  Februar  1SS0  an  A  Kic  Il- 
horn in  t  ollten  und  P  rofsdo  r  f  &  K  nc  h  in  Leipzig. 

Schluß  der  Redaktion  am  II.  Oktober. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Springer  in  Berlin  N.   —    Gedruckt  in  der  Reichsdruckcrci. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT 


Vierter  Jahrgang. 


November  1883. 


Elftes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Vereinssitzung  am  23.  Oktober  1883. 

Vorsitzender: 
Regierungsrath  Dr.  Werner  Siemens. 


Sitzungsbericht. 
Beginn  der  Sitzung  7^  Uhr  Abends. 

Zur   Tagesordnung   lagen    folgende  Gegen- 
stände vor: 

1.   Geschäftliche  Mittheilungen. 

'2.  Vortrag  des  Ober -Ingenieurs  Herrn  von 
Hefner-Alteneck:  »Ueber  elektrische 
Lichtmessungen  * . 

3.    Kleinere  technische  Mittheilungen. 

Der  Vorsitzende  eröffnete  die  Sitzung  mit 
folgender  Ansprache: 

Meine  Herren!  Bei  Wiederaufnahme  unserer 
Arbeiten  nach  den  Sommerferien  heifse  ich  Sie 
herzlich  willkommen  und  darf  dabei  den  Wunsch 
und  die  Hoffnung  aussprechen ,  dafs  Sie,  frisch 
gestärkt,  mit  neuem,  regem  Eifer  den  Aufgaben 
und  Pflichten  unseres  Vereines  sich  widmen 
werden. 

Unser  Herr  Ehren -Präsident  hat  mich  er- 
sucht, Ihnen  mitzutheilen,  dafs  er  durch  Dienst- 
geschäfte verhindert  ist,  der  heutigen  Versamm- 
lung beizuwohnen,  und  zugleich  seinem  leb- 
haften Bedauern  Ausdruck  zu  geben,  dafs  es 
ihm  nicht  möglich  ist,  Sie  bei  dem  Wieder- 
beginn unserer  Sitzungen  persönlich  zu  be- 
grüfsen. 

Sie  werden  es  sicherlich  mit  mir  bedauern, 
auf  die  anregende  Ansprache,  mit  welcher  der 
Herr  Ehren-Präsident  die  Sitzungen  des  Vereins 
zu  eröffnen  pflegt,  dieses  Mal  Verzicht  leisten 
zu  müssen. 

Wenn   wir  einen  kurzen  Rückblick  auf  die  1 
verflossene  Sitzungsperiode  werfen,  so  haben  wir  : 
zunächst   der   schmerzlichen   Verluste   zu   ge-  1 
denken,   welche  die  Elektrotechnik  durch  den  ; 
Tod   einer  ganzen  Reihe  hervorragender,  um 
die   Förderung   der   elektrischen  Wissenschaft 
und  deren  Anwendung  hochverdienter  Gelehrter 
und  Techniker  erlitten  hat. 


Unser  Verein  im  Besonderen  ist  durch  den 
Heimgang  des  Vorsitzenden  des  technischen 
Auschusses,  des  Herrn  Direktors  im  Reichs- 
Postamt  Budde,  schwer  betroffen  worden.  Ich 
Uberlasse  es  einem  seiner  alten  Freunde  und 
Berufsgenossen,  unserem  Herrn  Syndikus,  die 
vortrefflichen  Charaktereigenschaften  des  Ver- 
ewigten, sowie  die  hohen  Verdienste  desselben 
um  die  Vervollkommnung  des  vaterländischen  Ver- 
kehrswesens und  um  die  Förderung  des  Elektro- 
technischen Vereins  Ihnen  näher  darzulegen. 

Ich  habe  ferner  des  im  Dezember  v.  J.  im 
Alter  von  85  Jahren  gestorbenen  österreichischen 
Elektrikers  Karl  Winter  zu  gedenken.  Sein 
Name  ist  auf  das  engste  mit  der  Geschichte 
der  Elektrisirmaschine  verknüpft,  deren  Wirkung 
er  durch  eine  Reihe  genialer  Einrichtungen  zu 
einer  bis  dahin  nie  erreichten  Höhe  steigerte. 
Von  seinen  übrigen  Erfindungen  will  ich  noch 
die  Konstruktion  eines  zweckmäfsigen ,  sicher 
funktionirenden  Zünders  für  Reibungs-Elektrizität 
erwähnen. 

Am  2.  September  d.  J.  verschied  Crom  well 
Fleetwood  Varley,  geboren  in  London  am 
6.  April  1828,  der  Sohn  des  durch  seine 
mikroskopischen  Untersuchungen  bekannten  Cor- 
nelius Varley.  Er  widmete  sich  schon  früh 
mit  grofsem  Erfolge  der  Elektrotechnik,  und 
namentlich  die  Telegraphie  hat  ihm  viele  werth- 
volle Verbesserungen  zu  verdanken.  Sein  Haupt- 
verdienst beruht  wohl  darin,  dafs  er  in  Gemein- 
schaft mit  Sir  William  Thomson  die  Einrich- 
tungen zum  Telegraphiren  auf  langen  submarinen 
Kabeln  ausarbeitete  und  es  mit  diesem  dahin 
gebracht  hat,  dafs  die  Geschwindigkeit,  mit  der 
wir  gegenwärtig  auf  unterseeischen  Kabeln 
telegraphiren ,  nicht  mehr  viel  hinter  der 
Schnelligkeit  des  Telegraphircns  auf  kurzen 
Landstrecken  zurücksteht.  Auch  mit  der  Legung 
des  ersten  transatlantischen  Kabels  im  Jahre 
1866  ist  sein  Name  eng  verbunden.  —  Ich 
habe  ferner  zu  erwähnen  den  Präsidenten  der 
Royal  Society  und  Direktor  der  Königlichen 
Druckerei  in  London,  William  Spottiswoode, 
der,  am  11.  Januar  1825  geboren,  am  27.  Juni 
d.  J.  der  Wissenschaft  entrissen  worden  ist. 
Spottiswoode  war  einer  der  hervorragendsten 
Naturforscher  unserer  Zeit,  an  dessen  Namen 
sich  eine  grofse  Anzahl  wichtiger  Forschungen 
auch  auf  dem  elektrischen  Gebiete  knüpft. 
Sein   Vaterland  hat  seinen  Verdiensten  volle 


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442 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


El.EKTROTECIIN.  ZEITSCHRIFT- 
NOVEMBER  1M3. 


Würdigung  widerfahren  lassen  und  ihn  nach 
seinem  Tode  in  die  Reihe  berühmter  Männer  l 
englischer  Wissenschaft  in  der  Westminster-Abtey  , 
aufgenommen.  — -  Am  7.  Juni  i883starbSir  Jam  es 
Carmichael,  der  Vorsitzende  der  >Submarine 
TelegTaph  Company« .  Derselbe  hat  sich  grofse 
Verdienste  um  die  Einführung  der  submarinen 
Kabel  erworben  und  war  in  hervorragendem  j 
Grade  bei  der  Herstellung  der  ersten  unter- 
seeischen Telegraphen  -  Verbindung  zwischen 
England  und  Frankreich  betheiligt.  —  Sodann 
habe  ich  noch  des  im  Dezember  v.  J.  ge- 
storbenen Elektrotechnikers  M.  T.  Henley  zu  | 
gedenken,  der  sich  schon  früh  durch  die  Er-  1 
findung  des  nach  ihm  benannten  magneto- 
elektrischen Telegraphen-Apparates  einen  Namen 
verschaffte.  Henley  begründete  in  North  Wool- 
wich  eine  Fabrik  für  Telegraphen-Apparate,  die 
er  später  zu  einer  Kabelfabrik  erweiterte.  Er 
stellte  auch  die  ersten  unterirdischen  Tele- 
graphenleitungen auf  englischem  Boden  her  und 
beschäftigte  sich  erfolgreich  mit  verschiedenen 
Erfindungen  auf  dem  Gebiete  der  Telegraphie 
und  der  Konstruktion  unterseeischer  Kabel.  — 
Endlich  verschied  am  15.  September  d.  J.  zu 
London  im  Alter  von  55  Jahren  R.  Werder- 
mann, ein  sehr  begabter  und  geschickter  deut- 
scher Mechaniker,  der  sich  namentlich  durch 
die  von  ihm  erfundene  sogenannte  Scmi-Inkan- 
deszenzlampe  rühmlichst  bekannt  gemacht  hat. 

Wenn  wir  nun  zu  einer  Betrachtung  der  Ent- 
wickelung  der  Elektrotechnik  im  verflossenen 
Jahre  übergehen,  so  erscheinen  die  gemachten 
Fortschritte  auf  den  ersten  Blick  allerdings 
nicht  sehr  bedeutend;  wenigstens  sind  grofs- 
artige,  blendende  Leistungen  nicht  aufzuweisen. 
Gleichwohl  ist  Uberall  fleifsig  gearbeitet  worden, 
um  an  schon  Bestehendem  Verbesserungen  ein- 
zuführen und  Lücken  auszufüllen,  welche  bis 
dahin  in  den  Theorien,  wie  in  der  praktischen  I 
Anwendung  vorhanden  waren  und  zum  grofsen 
Theil  auch  gegenwärtig  noch  vorhanden  sind. 
In  dieser  Richtung  ist  in  der  That  viel  ge- 
schehen. Es  würde  zu  weit  führen,  Ihnen  hier 
eine  Uebersicht  der  einzelnen  Leistungen  zu 
geben.  Drei  Gebiete  aber  namentlich  sind  es, 
auf  denen  die  Elektrotechniker  mit  Erfolg  thätig 
gewesen  sind:  das  elektrische  Eisenbahn-Signal- 
und  Sicherungswesen,  die  elektrische  Beleuch- 
tung und  die  elektrische  Kraftübertragung  und 
Lokomotion.  Unser  Verein  hat  seinen  voll- 
wiegenden Antheil  an  diesen  Fortschritten  ge- 
habt, wie  schon  aus  den  Vorträgen,  die  hier 
gehalten  worden  sind,  ersichtlich  ist.  Der  j 
Sache  entsprechend,  waren  diese  Vorträge  und  ; 
die  an  dieselben  sich  anknüpfenden,  oft  sehr 
belehrenden  Debatten  zu  einem  grofsen  Theile  | 
kritischer  Natur.  Vielleicht  ist  es  eben  dieser 
kritischen  Richtung,  die  unser  ganzes  öffent- 
liches Leben  —  vielfach  sogar  in  einer  über- 
triebenen, die  Thatkraft  lähmenden  Weise  — 


durchdringt,  zu  danken,  dafs  die  Elektrotechnik 
in  Deutschland  vor  der  ungesunden  und  un- 
reifen Spekulation  bewahrt  worden  ist,  welche 
in  anderen  Ländern  dem  gläubigen  Publikum 
grofse  pekuniäre  Verluste  gebracht  und  in 
Wirklichkeit  der  gesunden  Entwicklung  der 
Elektrotechnik  sehr  geschadet  hat.  Es  ist  zu 
wünschen,  meine  Herren,  dafs  unser  Verein 
sich  von  dieser  soliden  Richtung  niemals  ab- 
wenden möge.  Er  wird  dem  wirklichen  Fort- 
schritte dadurch  stets  in  viel  höherem  Mafse 
dienen,  als  durch  die  kritiklose  Hinnahme  und 
Begünstigung  unreifer  Ideen  und  Projekte,  die 
nur  dem  Spekulationsschwindel  die  Wege  bahnen. 

Ich  habe  noch  der  elektrischen  Ausstellungen 
zu  gedenken. 

Es  ist  nicht  zu  verkennen,  dafs  dieselben 
viel  dazu  beigetragen  haben,  einmal  die  Elektro- 
techniker vor  der  Verfolgung  einer  zu  einseitigen 
Richtung  zu  bewahren  und  ferner  in  gröfseren 
Kreisen  des  Publikums  Interesse  für  die  Elektro- 
technik zu  erwecken  und  gröfsere  Kenntnifs 
ihrer  Leistungen  zu  verbreiten.  Ueber  die  elek- 
trischen Ausstellungen  dieses  Jahres  in  Königs- 
berg i.  Pr.,  im  Aquarium  zu  London,  in  Amster- 
dam und  über  die  noch  gegenwärtig  in  Wien 
befindliche  Ausstellung  hat  unsere  Zeitschrift 
bereits  nähere  Mittheilungen  gebracht.  Ein 
Katalog  der  Wiener  Ausstellung  und  ein  illustrir- 
ter  Führer  durch  dieselbe  sind  zur  Einsicht- 
nahme ausgelegt.  Es  ist  zu  hoffen,  dafs  die- 
jenigen der  Herren  Mitglieder,  welche  Gelegen- 
heit hatten,  die  Ausstellung  in  Wien  persönlich 
in  Augenschein  zu  nehmen,  von  ihren  Beobach- 
tungen dem  Vereine  noch  Mittheilung  machen 
werden.  Zu  wünschen  wäre  allerdings,  dafs 
diese  Ausstellungen  künftig  weniger  schnell  ein- 
ander folgen  möchten,  und  dafs  internationale 
Ausstellungen  auch  stets  auf  internationalen  Ver- 
einbarungen beruhen  möchten,  damit  die  Inter- 
essen aller  Nationen  auf  denselben  gleichmäfsig 
gewahrt  werden  könnten.  .  Zu  rasch  auf  ein- 
ander folgende  und  nicht  durch  internationale 
Vereinbarungen  geregelte  Ausstellungen  arten 
leicht,  anstatt  der  Industrie  zu  nützen,  zu  einer 
argen  Belästigung  derselben  aus  und  fördern 
nicht  den  reellen,  technischen  Fortschritt,  son- 
dern eine  demselben  schädliche,  unreife  und 
krankhafte  Unternehmungssucht. 

Von  grofser  Bedeutung  für  die  Entwickelung 
der  Elektrotechnik  ist,  wie  ich  noch  hervorheben 
möchte,  die  in  der  letzten  Zeit  stattgehabte 
Bildung  elektrotechnischer  Vereine,  welche  nach 
dem  Vorgange  des  unserigen  und  der  älteren 
>Society  of  Telegraph  Engineersv,  die  aber 
erst  später  zu  einer  elektrotechnischen  erweitert 
worden  ist,  an  mehreren  Orten  ins  Leben  ge- 
rufen sind.  Ich  will  hier  nur  die  »Elektrotech- 
nische Gesellschaft«  in  Frankfurt  (Main),  den 
»Elektrotechnischen  Verein<  in  Wien  und  die 
»Societe"  internationale  des  Electriciens«  in  Paris 


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Et.EKTROTEClOf.  ZF.rTSCirXIFT. 


FisCher,  Nachruf  zum  Andenken  an  Wilhelm  Budde. 


443 


erwähnen.  Wir  begrüfsen  die  Entstehung  dieser 
kollegialen  Vereine  als  Mitarbeiter  auf  unserem 
Arbeitsfelde  mit  Freuden  und  hoffen,  dafs  die- 
selben der  elektrotechnischen  Wissenschaft  recht 
tum  Nutzen  gereichen  mögen. 

Der  Vorsitzende  ertheilte  sodann  das  Wort  dem 
Syndikus,  Herrn  Dr.  Fischer,  zu  einem  Nach- 
ruf über  den  verstorbenen  Herrn  Direktor  im 
Reichs -Postamt  Budde. 

Der  Nachruf  ist  nach  stenographischer  Nieder- 
schrift auf  Seite  443  der  Zeitschrift  besonders 
abgedruckt. 

Einer  Aufforderung  des  Vorsitzenden  Folge 
leistend,  erhoben  die  Versammelten  zu  Ehren 
des  Verewigten  sich  von  den  Sitzen. 

1.  Geschäftliche  Mittheilungen. 
Ueber  die  in  der  Mai-Sitzung  mitgetheilten, 
auf  Seite  341,  »42  der  Zeitschrift  verzeichneten 
Anmeldungen  sind  Anträge  auf  Abstimmung 
nicht  eingegangen.  Die  Aufnahme  der  An- 
gemeldeten als  Mitglieder  des  Vereins  ist  damit 
vollzogen.  Der  Verein  zählt  am  Tage  der  Oktober- 
Sitzung  1  606  Mitglieder,  310  hiesige  und  1296 
auswärtige. 

Das  Verzeichnifs  der  seit  der  letzten  Sitzung 
weiter  eingegangenen  37  Beitrittserklärungen  war 
ausgelegt.  Die  betreffenden  Anmeldungen  sind 
auf  Seite  281,  321,  361,  401  und  445  ab- 
gedruckt. 

Bezüglich  der  in  der  Mai-Sitzung  angeregten 
Ausgabe  von  Mitgliederkarten  machte  der  Vor- 
sitzende die  Mittheilung,  dafs  der  Vorstand  sich 
entschieden  habe,  mit  Rücksicht  darauf,  dafs 
ein  wirkliches  Bcdürfnifs  derselben  nicht  vor- 
liege und  der  Vereinskasse  eine  zu  dem  etwaigen 
Nutzen  der  Karten  nicht  im  Verhältnifs  stehende 
Ausgabe  erwachsen  würde,  von  dem  Neu- 
druck von  Mitgliederkarten  vorerst  Abstand  zu 
nehmen. 

Eingegangen  waren  und  zur  Einsichtnahme 
ausgelegt : 

a)  Von  dem  Herrn  Staats  -  Sekretär  des 
Reichs-Postamts  ein  Exemplar  des  offiziellen 
Berichtes  über  die  Münchener  internationale 
elektrische  Ausstellung.  Derselbe  zerfällt  in  zwei 
Theile,  deren  erster  eine  eingehende,  mit  zahl- 
reichen Illustrationen  versehene  Beschreibung 
der  ausgestellten  Gegenstände  enthält,  während 
der  zweite  die  Ergebnisse  der  von  der  Prüfungs- 
Kommission  ausgeführten  Messungen  bespricht. 

b)  Von  dem  Direktions-Komite"  der  inter- 
nationalen elektrischen  Ausstellung  in 
Wien  ein  Exemplar  der  2.  Auflage  des  Aus- 
stellungs  •  Katalogs. 

c)  Von  Charles  Mourlon  in  Brüssel  ein 
Exemplar  einer  von  ihm  über  die  elektrische 
Gruppe  auf  der  internationalen  und  kolonialen 
Ausstellung  in  Amsterdam  verfaßten  Druck- 
schrift. 


d)  Von  dem  Ingenieur  Herrn  V.  Piccoli  in 
Neapel  ein  Auszug  aus  den  Verhandlungen  der 
>Socie*te'  des  ingänieurs  civils« :  »La  question  du 
feu  dans  les  the"ätres« .  Der  Verfasser  weist  darauf 
hin,  dafs  in  den  Jahren  1761  bis  1880  nicht 
weniger  als  526  Theater  den  Flammen  zum 
Opfer  gefallen  und  in  den  letzten  1 1  o  Jahren 
6548  Personen  bei  Theaterbränden  umgekommen 
sind.  Als  ein  wesentliches  Mittel,  um  die  Ent- 
stehung von  Feuer  zu  verhüten,  bezeichnet  der 
Verfasser  die  Einführung  der  elektrischen  Be- 
leuchtung. 

e)  Mehrere  Exemplare  einer  Anleitung  zur 
Anfertigung  einer  konstant  wirkenden,  sich  stets 
depolarisirenden  unzerstörbaren  Erdleitung,  Patent 
des  Telegraphen- Chefs  und  Ingenieurs  der  Karl- 
Ludwig -Bahn,  Justin  Malisz,  in  Lemberg. 

Die  unter  b)  bis  e)  bezeichneten  Drucksachen 
werden  der  Vereinsbibliothek  Uberwiesen  werden. 

a.  Vortrag  des  Ober -Ingenieurs  Herrn  von  Hefner- 
Alteneck:  „Ueber  elektrische  Lichtmessungen". 

Nach  Erledigung  der  geschäftlichen  Angelegen- 
heiten hielt  Herr  von  Hefner  -  Alteneck  den 
vorstehend  angegebenen  Vortrag.  Derselbe  ist 
auf  Seite  445  besonders  abgedruckt. 

3.  Kleinere  technische  Mittheilungen. 

Zu  diesem  Gegenstande  der  Tagesordnung 
wurde  das  Wort  nicht  verlangt. 

Schlufs  der  Sitzung  9»-  Uhr  Abends. 


Dr.  W. 


H.  Aron, 


Unger, 

«weiter  Schriftführer. 


im  Reichs -Postamt  Dr.  P.  D.  Fischer: 

Nachruf  zum  Andenken 
des  verstorbenen  Direktors  im  Reichs-Postamt 
Herrn  Wilhelm  Budde. 

Meine  Herren!  Ich  habe  den  Herrn  Vor- 
sitzenden um  die  Erlaubnifs  gebeten ,  des  An- 
denkens meines  verstorbenen  Freundes  Budde 
etwas  ausführlicher  Erwähnung  thun  zu  dürfen, 
als  es  im  Rahmen  des  einleitenden  Vortrages 
unserer  Eröffnungssitzung  möglich  ist.  Zu  dieser 
Bitte  hat  mich  die  Erwägung  bestimmt,  dafs  es 
den  zahlreichen  Verehrern,  die  Budde  unter  den 
anwesenden,  wie  den  abwesenden  Mitgliedern 
unseres  Vereins  besafs,  namentlich  seinen  engeren 
Berufsgenossen,  wünschenswerth  sein  möchte, 
einige  Worte  des  Nachrufs  aus  dem  Munde 
eben  eines  Berufsgenossen  zu  vernehmen,  der 
mehr  als  anderthalb  Jahrzehnte  mit  dem  Dahin- 
geschiedenen Schulter  an  Schulter  gestanden 
und  die  reichste  Gelegenheit  besessen  hat,  von 
den  Vorzügen  seines  Herzens  und  Geistes  und 
grofcen  Verdiensten  um  die  Hebung  des 


56» 


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Vereins- Angelegenheiten. 


Ei.EKTKOTrrirs.  Zf.itschxiki  - 

NOVEMBER  tMj. 


Verkehrswesens,  besonders  des  jüngsten  Ver- 
kehrsinstitutes, der  Telegraphie,  Kenntnifs  zu 
nehmen.  Ich  werde  der  Zeit  Rechnung  tragen 
und  mich  auf  wenige  Bemerkungen  beschränken. 

In  einem  Posthause  geboren,  hatte  Budde, 
mit  18  Jahren  in  den  Postdienst  eingetreten, 
bereits  eine  mehr  als  dreifsigjährige  Postdienst- 
laufbahn, reich  an  Arbeit  und  Erfolgen,  hinter 
sich,  als  er  im  Januar  1875  von  dem  Herrn 
Reichskanzler  zur  Assistenz  des  damaligen 
General-Postdirektors,  Herrn  Dr.  Stephan,  bei 
Leitung  der  Verwaltungsgeschäfte  der  Telegraphie 
bestimmt  wurde.  Im  Dezember  desselben 
Jahres  zum  Direktor  des  General -Telegraphen- 
amtes ernannt,  hat  ihm  zunächst  obgelegen,  die 
von  dem  Chef  der  Reichs -Verkehrsanstalten 
sofort  eingeleitete  Wiedervereinigung  der  Tele- 
graphie mit  der  Post  zur  Durchführung  zu 
bringen  und,  nachdem  der  Telegraphie  auf 
diese  Weise  die  natürliche  Grundlage  zu  einer 
gedeihlichen  Fortentwickelung  gesichert  worden 
war,  die  von  dem  Herrn  General  -  Postmeister 
mit  gewohnter  Schnelligkeit  geplante  und  als- 
bald in  Angriff  genommene  Ausdehnung  und 
Vervollkommnung  dieses  Verkehrsinstitutes  zu 
pflegen. 

Budde  zählte  mehr  als  50  Jahre,  als  er  vor 
diese  neue  Aufgabe  gestellt  wurde;  er  war  keine 
leicht  bewegliche  Natur;  in  seinem  ganzen 
Wesen  war  er  mehr  dem  benachbarten  West- 
falen als  seiner  heimathlichen  Rheinprovinz  zu- 
gehörig. Es  ist  ihm  sicherlich  nicht  leicht  ge- 
worden, aus  seiner  bisherigen  Laufbahn  über- 
zutreten und  sich  auf  diesem  neuen  Arbeits- 
felde einzurichten  und  heimisch  zu  machen. 
Aber  er  brachte  für  die  Lösung  der  ihm  ge- 
stellten wichtigen  Aufgaben  Eigenschaften  mit, 
die  ihm  Achtung  verbürgten  und  Erfolge  er- 
rangen: vor  allen  Dingen  das  kräftige  Pflicht- 
gefühl des  altpreufsischen  Beamten,  der  an  sich 
selbst  die  höchsten  Anforderungen  zu  stellen 
gewohnt  ist,  einen  soliden  Verstand,  der,  ge- 
paart mit  scharfem,  praktischem  Blick  und  um- 
sichtiger Besonnenheit,  schon  im  Anfange  seiner 
Dienstlaufbahn  die  Aufmerksamkeit  seiner  Vor- 
gesetzten und  Mitarbeiter  auf  ihn  gelenkt  hatte. 
Er  brachte  mit  ein  nicht  gewöhnliches,  während 
langjähriger  Thätigkeit  in  der  Zentralstelle  des 
Postwesens  an  wichtigen  und  umfassenden  Auf- 
gaben geschultes  Organisationstalent,  und  zuletzt, 
oder  vielmehr  vor  Allem,  seine  kräftige,  feste, 
durchaus  sachlich  gerichtete  Mannesnatur,  die 
alle  mit  und  unter  ihm  Wirkenden  mit  Ver- 
trauen auf  die  Gerechtigkeit  seines  Charakters 
und  die  Lauterkeit  seiner  Ziele  erfüllen  mufste. 

So  gerüstet,  ist  Budde  in  die  Verwaltung  der 
Telegraphie  eingetreten  und  hat  sich  derselben  mit 
der  ganzen  Wucht  seiner  kernigen  Persönlichkeit 
gewidmet.  Es  kann  nicht  meine  Aufgabe  sein, 
hier  eine  Uebersicht  der  Erfolge  zu  geben,  die 
seinem  Wirken  beschieden  waren;  ich  kann  nur 


vorübergehend  daran  erinnern,  wie  schnell"  und 
in  wie  organisch  fortwirkender  Weise  die  Wieder- 
vereinigung der  Telegraphie  mit  der  Post  sich 
vollzogen  hat,  und  in  welchem  bis  dahin  unge- 
ahnten Stil  und  Umfange  die  Vervollkommnung 
und  Ausdehnung  der  Telegraphie  zur  Ausführung 
gekommen  ist.  Bereits  in  dem  im  Monat 
März  1876,  also  kaum  ein  Jahr  nach  dem  Ein- 
tritt der  neuen  Leitung,  erstatteten  Berichte 
durfte  konstatirt  werden,  dafs  die  Organisation 
der  beiden  nunmehr  vereinigten  Verkehrs- 
anstalten sowohl  bei  der  Zentralstelle  und  den 
Provinzialbehörden ,  als  auch  bei  den  aufs 
Kräftigste  vermehrten  Betriebsstellen  zur  Durch- 
führung gebracht  worden  war;  auch  war  bereits 
die  innere  Verschmelzung  des  Institutes  durch  das 
Ineinandergreifen  der  Organe  beider  Anstalten, 
durch  Ausbildung  der  Postbeamten  für  die  Tele- 
graphie, der  Telegraphenbeamten  für  die  Post, 
durch  wechselseitige  Verwendung  beider  Beamten- 
klassen für  die  nunmehr  gemeinsamen  Berufs- 
geschäfte auf  das  Kräftigste  gefördert  worden. 

Was  die  Ausdehnung  und  Vervollkommnung 
der  Telegraphie  anbelangt,  so  mögen  statt  der 
Worte  einige  wenige  Zahlen  sprechen. 

Laut  amtlicher  Statistik  waren: 

Ende  1874     Ende  1881 

Linien   33246  km,    56000  km, 

Leitungen.  .  .  .  120000km,  184000km, 
Telegraphenanstalten:    1  600,  5  896. 

Es  wurden  befördert: 

im  Jahre  1874   im  Jahre  1 881 
Telegramme:  1  of  Millionen,  15  L  Millionen. 

Dieser  quantitativen  Ausdehnung  der  Tele- 
graphie im  Reiche  stellte  sich  ihre  qualitative 
Vervollkommnung  ebenbürtig  an  die  Seite.  Die 
unterirdischen  Telegraphenanlagen,  die  bereits 
im  Jahre  1863  von  damals  leitender  Stelle  als 
die  Telegraphenlinien  der  Zukunft  bezeichnet 
worden,  aber  bis  zum  Jahre  1875  über  das 
Stadium  von  Denkschriften  und  Ressorterwägun- 
gen nicht  hinausgeschritten  waren,  traten,  wie 
wir  uns  Alle  erinnern,  mit  jenem  Wendepunkt 
in  der  Entwickelung  der  Telegraphie  alsbald  in 
den  freien  Luftzug  ausgedehnter  Versuche  und 
umfassender  Bauten.  Ich  widerstehe  der  Ver- 
suchung, auf  jene  glorreiche  Kampagne  zurück- 
zublicken, die,  1875  eingeleitet  und  1876  mit 
der  Erbauung  der  Kabellinie  Berlin  —  Halle 
thatsächlich  begonnen,  im  Jahre  1881  durch 
Vollendung  der  Linie  Cöln — Aachen  ihren  vor- 
läufigen Abschlufs  gefunden  hat,  nachdem  sie 
das  Deutsche  Reich  mit  einem  systematisch 
durchgeführten,  seine  wichtigsten  Handels-  und 
Waffenplätze  umspannenden  unterirdischen  Tele- 
graphennetz von  über  5  400  km  Linien  und 
37  000  km  Leitungen  versehen  hatte.  Und  wie 
die  Reichs-Telegraphenverwaltung  die  erste  ge- 
wesen ist,  welche  unterirdische  Kabel  im  grofsen 
Stile  dienstbar  gemacht  hat  für  die  praktische 
Depeschenbeförderung,  so  ist  sie  es  auch  ge- 


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NOVEMBER  »883.         '  V.  HeENER ■  ALTENECK,  UeBER  ELEKTRISCHE  LlCHTM ESSUNGEN  U.  S.  W.  445 


wesen,  die  dem  in  Deutschland  erfundenen,  von 
Amerika  in  vollkommnerer  Gestalt  nach  Deutsch- 
land wieder  zurückgekehrten  Fernsprecher  prak- 
tische Anwendung  im  Telegraphendienste  ge- 
schaffen hat.  Das  Telephon  ist  bei  uns  seit 
1877  mit  einem  Nachdrucke  verdeutscht  worden, 
der  das  Staunen  der  Uhrigen  Nationen  erregt 
und  der  unmittelbar  auf  dem  Fufse  folgenden 
Einrichtung  von  örtlichen  Stadtfernsprechanlagen 
erfolgreich  die  Wege  gebahnt  hat. 

Es  kann  nicht  meine  Absicht  sein,  die  Re- 
gesten  der  deutschen  Telegraphenverwaltung  von 
1875  bis  1881  hier  auch  nur  annähernd  er- 
schöpfen zu  wollen;  ich  Ubergehe  daher  die 
Einführung  der  Pneumatik,  die  Vervollkomm- 
nung der  unterseeischen  Telegraphenleitungen, 
die  Verbesserung  des  Tarifwesens,  die  damit 
eingeleitete  durchgreifende  Neuregelung  der 
internationalen  Beziehungen  der  Telegraphie. 
Nur  in  letzterer  Hinsicht  möchte  ich  daran  er- 
innern, dafs  es  unserem  Freunde  Budde  ver- 
gönnt gewesen  ist,  im  Jahre  1879  Deutschland 
auf  der  internationalen  Konferenz  zu  London 
würdig  zu  vertreten. 

Ich  brauche  mich  wohl  nicht  gegen  die 
Meinung  zu  verwahren  und  meinen  verstorbenen 
Freund  Budde  ebenfalls  nicht,  als  wären  die 
Erfolge,  die  ich  hier  annähernd  berührte,  als 
wäre  jene  wichtige  Reorganisation  in  erster 
Linie  sein  Verdienst  gewesen.  Er  hat  am 
besten  gewufst  und  stets  rückhaltlos  anerkannt, 
von  wessen  Thatkraft  die  Impulse  zu  jenen 
durchgreifenden  Mafsregeln  ausgegangen  sind 
und  wem  ihre  kräftige  Durchführung  an  erster 
Stelle  zu  verdanken  gewesen  ist.  Er  hat 
ferner  sehr  gut  gewufst,  dafs  jene  Erfolge 
nicht  zu  erreichen  gewesen  wären,  wenn  nicht 
alle  Bethciligten  willig  dazu  mitgewirkt  hätten. 
Aber  kein  Kundiger  wird  darüber  im  Zweifel 
sein,  dafs  bei  so  umfassenden  Arbeiten  auch 
dem  an  zweiter  Stelle  verantwortlichen  Manne 
ein  ungewöhnliches  Mafs  von  Müh  waltung  und 
Sorge  erwachsen  mufste.  Dieses  Mafs  hat 
Budde  Jahre  hindurch  an  seiner  Stelle  redlich 
geleistet.  Als  vor  nun  beinahe  vier  Jahren  der 
wissenschaftlichen  Forschung  wie  der  täglich 
stärker  erblühenden  praktischen  Anwendung  der 
Elektrizität  hier  in  unserem  Verein  ein  Sammel- 
punkt der  treibenden  Kräfte  bereitet  werden 
sollte,  da  konnte  Budde  in  die  Versammlung 
der  berufensten  Fachmänner  mit  dem  Bewufst- 
sein  eintreten,  dafs  er  an  seiner  Stelle  für 
die  Ausführung  eines  der  wichtigsten  Zweige 
der  Elektrotechnik  rechtschaffen  das  Seinige  ge- 
leistet hatte.  Die  Anerkennung  seiner  Leistun- 
gen und  seine  kernige,  männliche  Persön- 
lichkeit ist  es  noch  mehr  gewesen,  als  die 
hohe  Stellung,  die  er  im  Staatsdienst  einnahm, 
was  ihm  in  unserem  Kreise  stets  Achtung  und 
Gehör  verschaffte  und  ihn  zu  einem  der  ein- 
flufsreichsten   Mitglieder  des  Vereins  gemacht 


hat.  Was  er  in  den  ihm  übertragenen  Ehren- 
ämtern als  mehrjähriger  Vorsitzender  unseres 
technischen  Ausschusses,  als  stellvertretender 
Vorsitzender  des  Vorstandes  für  den  Verein  ge- 
wesen ist,  was  er  daneben  in  seiner  amtlichen 
Stellung  für  die  Förderung  der  Vereinsinteressen 
gethan  hat,  das  liegt  vor  Ihrer  Aller  Augen. 

Trotz  seiner  stattlichen  und  anscheinend 
kräftigen  Persönlichkeit  war  Budde  schon  früher 
nicht  immer  von  ganz  fester  Gesundheit  gewesen. 
Vor  "einigen  Jahren  wurde  er  von  einer  schmerz- 
haften, von  den  Aerzten  jedoch  nicht  für  ge- 
fährlich gehaltenen  Krankheit  befallen,  die  ihm 
zu  seinem  gröfsten  Leidwesen  wiederholt  längere 
Abhaltungen  von  seiner  amtlichen  Thätigkeit 
auferlegte.  Nachdem  er  im  Laufe  des  Jahres 
1881  in  die  Leitung  der  Postabtheilung  des 
Reichs  -  Postamts  hinübergetreten  war,  haben 
selbst  seine  näheren  Freunde  geglaubt,  dafs  er 
jene  schlimmen  Anstöfse  glücklich  überwinden 
werde.  Die  Krankheit  mufs  indessen  seine 
Konstitution  doch  derartig  geschwächt  haben, 
dafs  wir  in  diesem  Sommer  nach  kurzer  Zeit 
einen  jähen  Zusammenbruch  dieses  so  kräftigen 
Mannes  haben  erleben  und  mit  ansehen  müssen, 
wie  er  aus  einem  glücklichen  Familienleben, 
aus  dem  Kreis  ihn  liebender  und  achtender 
Berufsgenossen  hinweggerissen  worden  ist.  Ich 
darf  mit  voller  Ueberzeugung  sagen ,  dafs  sein 
Name  von  Tausenden  seiner  Untergebenen  und 
Mitarbeiter  in  der  Post  und  in  der  Telegraphie 
als  der  eines  alle  Zeit  gerechten  und  wohl- 
wollenden Vorgesetzten,  eines  stets  treuen  und 
zuverlässigen  Kollegen  gesegnet  wird.  Auch 
in  unserem  Verein  wird  sein  Andenken  als 
eines  der  Mitbegründer  und  wirksamsten  För- 
derer unserer  Interessen,  als  eines  edlen,  reinen, 
uneigennützigen  Mannes  dauernd  in  Ehren 
bleiben  l 


IL 

Mitglieder-Verzeichnifs. 
Anmeldungen  aus  Berlin. 

387.  Adelbert  Planck,  Ingenieur. 

388.  Paul  Nordmann,  Ingenieur. 

389.  Dr.  H.  Kunheim,  Fabrikbesitzer. 


in. 

Vortröge  und  Besprechungen. 

v.  Hefher-Alteneck: 

Ueber  elektrische  Lichtmessungen  und  über 
Lichteinheiten. 

Die  Frage:    Wie  stark  ist  ein  elektrisches 
Licht?  ist  gewifs  eine  sehr  gerechtfertigte,  be- 
'  sonders  wenn  sie  von  Jemand  gestellt  wird, 
|  der  sich  eine  elektrische  Lichtanlage  einrichten 


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446 


Vereins -Angelegenheiten. 


Elektrotkchn.  Zk.it  sc  rat  rrr. 
NOVEMBER  1M3.  


will.  Man  erwartet  auf  eine  so  einfache  Frage 
auch  eine  runde  Zahl  als  Antwort,  und  es  er- 
regt sogar  oft  ein  gewisses  Mifstrauen  gegen 
das  elektrische  Licht  Uberhaupt,  wenn  man  statt 
dessen  weitläufige  Erklärungen  erfährt.  Nichts- 
destoweniger sind  solche  unvermeidlich.  Der 
Grund  hierfür  liegt  einmal  in  der  Unsicherheit 
von  Lichtmessungen  Uberhaupt,  die  aber  bei 
elektrischen  Lichtmessungen  noch  stärker  her- 
vortreten. Ich  werde  darauf  wieder  zurück- 
kommen. 

Besonders  unbestimmt  sind  ferner  die  Messun- 
gen von  sogenannten  Gleichstromlichtern,  welche 
von  der  Firma  Siemens  &  Halske  neben 
ihren  Wechselstromlichtern,  von  den  anderen 
Fabrikanten  fast  ausschliefslich  geliefert  werden. 

Auch  der  Fabrikant  ist  stets  in  Verlegenheit, 
wenn  bei  ihm  Anfragen  nach  solchen  elektri- 
schen Lichtern  unter  Zugrundelegung  der  Normal- 
kerzenstärke einlaufen.  Denn  wenn  er  darauf- 
hin in  seiner  Offerte  nach  bester  Erfahrung  und 
mit  Rücksicht  auf  die  Verwendungsart  des 
Lichtes  diejenige  Zahl  von  Kerzen  oder  Gas- 
flammen angiebt,  die  die  Lichter  voraussichtlich 
wirklich  ersetzen  können,  so  riskirt  er  einfach, 
dafs  er  von  Konkurrenten  um  Vieles,  ja  viel- 
leicht das  Fünffache  überboten  wird. 

Wenn  man  dabei  von  etwa  vorkommenden 
Uebertreibungen  absieht,  so  ist  auch  die  letztere 
Angabe  noch  nicht  wirklich  falsch,  denn  es 
kommt  eben  auf  die  Art  an,  wie  gemessen 
wird,  und  was  man  unter  Lichtstärke  versteht. 

Die  Ursache  zu  den  vielfachen  Täuschungen 
Uber  die  Leuchtkraft  von  Gleichstromlichtern 
liegt  in  der  sehr  ungleichmäßigen  Ausstrahlung 
des  Lichtes.  Es  ist  allgemein  bekannt,  und 
nur  der  Vollständigkeit  wegen  mufs  ich  diese 
Erscheinungen  hier  wiederholt  anführen,  dafs 
der  positive  Kohlenstab,  welcher  stets  als  der 
obere  genommen  wird,  die  Form  einer  abge- 
stumpften Spitze  annimmt,  ja  sogar  mit  einer 
geringen  Aushöhlung  an  Stelle  der  Spitze,  wäh- 
rend der  untere,  negative  Kohlenstab  richtig 
spitz  oder  wenigstens  mit  einer  stark  konvexen 
Kuppe  abbrennt.  An  der  unteren  Spitze 
leuchtet  nur  eine  kleine  Stelle,  während  weit- 
aus das  meiste  Licht  von  der  Innenseite  der 
nach  unten  gekehrten  Aushöhlung  der  oberen 
Kohle  ausgestrahlt  wird,  und  darum  ausschliefs- 
lich nach  abwärts  fällt.  Das  anschaulichste 
Bild  von  dieser  Erscheinung  erhält  man  durch 
Einschliefsung  des  Lichtes  in  eine  Kugel  aus 
Milchglas.  Dieselbe  zeigt  dann  eine  Schatti- 
rung,  wie  sie  ungefähr  in  Fig.  1  bildlich  dar- 
gestellt ist.  Der  obere  Theil  der  Kugel  ist 
verhältnifsmäfsig  dunkel,  der  untere  sehr  hell, 
mit  Ausnahme  des  ganz  unteren  Theiles,  wo 
sich  wieder  der  Schatten  des  unteren  Kohlen- 
stabes bemerkbar  macht.  Die  Grenzen  zwischen 
den  Helligkeitszonen  liegen  aber  fast  nie  hori- 
zontal, sondern,  wie  auch  die  Figur  zeigt,  mehr 


oder  weniger  schief,  und  zwar  besonders  dann, 
wenn  die  Kohlenstäbe  nicht  ganz  gerade  sind 
und  darum  nicht  ganz  genau  über  einander  stehen. 
Man  erkennt  aus  dem  Bilde  sofort,  dafs  Messun- 
gen des  freien  Lichtes  in  horizontaler  Richtung, 
wie  sie  ehemals  allein  üblich  waren,  sehr  un- 
sichere Resultate  ergeben  müssen.  Je  nachdem 
man  das  blofse  Licht  zufällig  von  der  einen 
oder  anderen  Seite  (a  oder  b)  aus  messen 
würde,  befände  man  sich  schon  in  der  hellen 
oder  noch  in  der  dunklen  Zone.  Auch  bei 
horizontaler  Stellung  der  Lichtzonen,  die  man 
durch  besonders  sorgfältige  Einstellung  der 
Kohlen  herbeiführen  könnte,  würde  man  die 
Helligkeit  ungefähr  auf  der  Grenze  zwischen 
beiden  messen  und  Werthe  erhalten,  aus  denen 
sich  nur  sehr  unsicher  auf  die  praktisch  nutz- 
bare Lichtstärke  schliefsen  liefse. 


Fig.  1. 


Genauere  Untersuchungen  über  die  Leucht- 
kraft von  frei  brennenden  Gleichstromlichtern 
in  verschiedenen  Ausstrahlungswinkeln  fand  ich 
zuerst  in  einem  Prospekte  der  Herren  Sautter 
&  Lemonnicr  veröffentlicht,  welche  zu  deren 
Bestimmung  auch  bereits  einen  Spiegelapparat 
benutzt  haben;  direkte  Messungen  elektrischer 
Lichter  unter  verschiedenen  Ausstrahlungswinkeln 
würden  sehr  schwer  und  unsicher  auszuführen 
sein,  weil  man  dabei  mit  verschiedener  Neigung 
des  Photometers,  veränderten  Entfernungen  der 
Lichtquelle  u.  A.  zu  kämpfen  hätte  und  sehr 
hohe  Räume  zur  Verfügung  haben  müfste. 

In  Fig.  2  ist  der  kleine  Apparat  dargestellt, 
mittels  dessen  derartige  Messungen  bei  Siemens 
&  Halske  vorgenommen  werden.  Der  Haupttheil 
desselben  ist  ein  kleiner,  an  einem  gebogenen 
drehbaren  Arme  A  A  befestigter  Spiegel  S  S. 
Der  Träger  des  ganzen  Apparates,  der  Bügel  D, 
kann  mittels  der  Schraube  R  an  eine  elektrische 
Lampe  (von  der  nur  der  untere  Theil  gezeichnet 


Goo 


NOVEMBER  iJSv  '  V.  HEKNER- ALTENECK,  UEBER  ELEKTRISCHE  LlCHTMESSUNCEN  U.  S.  W.  447 


ist)  angeklemmt  werden.  Es  geschieht  dies  so, 
dafs  die  Verlängerung  der  Axe,  um  welche  der 
Arm  A  drehbar  ist,  durch  den  Lichtbogen  geht. 
Diese  Verlängerung  wird  auch  in  die  Verlänge- 
rung der  Axe  des  entfernt  stehenden  Photo- 
meters  gebracht,  nach  welchem  also  die  in  der 
Figur  angebrachten  Pfeile  zeigen.  Der  Spie- 
gel 5  ist  in  jeder  seiner  Lagen  gleich  weit  vom 
Lichtbogen  entfernt  und  so  geneigt,  dafs  er  die 
aus  dem  Lichtbogen  auf  seine  Mitte  auffallen- 
den Strahlen  stets  unter  einem  rechten  Winkel 
(Z  p  0)  nach  dem  Photometer  reflektirt.  Zwi- 
schen dem  Photometer  und  dem  Lichtbogen 
befindet  sich  die  Mctallscheibe  B,  welche  den 
Durchgang  der  direkten  Lichtstrahlen  nach  dem 
Photometer  verhindert.  Dagegen  gelangt  der 
aus  dem  Spiegelbilde  des  Lichtbogens  hervor- 


Fig.  2. 


gehende  Strahlenkegel  unbehindert  nach  dem 
Photometer. 

Die  Neigung  gegen  die  Horizontale,  mit  wel- 
cher diese  Strahlen  vom  Lichtpunkt  ausgesandt 
werden,  entspricht  der  Neigung  des  Armes  A. 
Dieselbe  wird  an  dem  Zeiger  Z  und  einem 
Gradbogen  C  abgelesen.  Das  Gegengewicht  G 
dient  zur  Auswichtung  des  Spiegels  und  Armes^, 
welcher  in  jeder  seiner  Lagen  durch  geringe 
Reibung  gehalten  wird. 

Um  aus  den  gemessenen  Werthen  die  abso- 
luten zu  erhalten,  mufs  man  noch  den  Absorp- 
tionskoeffizienten  des  Spiegels  feststellen  und  in 
Rechnung  ziehen.  Da  bei  dem  vorbeschrie- 
benen Apparate  der  Reflexionswinkel  stets  der 
nämliche  ist,  so  ist  dieser  Koeffizient  auch  stets 
der  gleiche  und  braucht  nur  für  eine  Lage  des 
Spiegels  bestimmt  zu  werden.  Zu  dem  Zwecke 
dreht  man  den  Spiegel  nach  unten  und  die 
Lampe  um  oo°  um  die  Vertikale,  so  dafs  die 
Strahlen  aus  der  gleichen  Ebene  direkt  von 
dem  Lichtbogen  nach  dem  Photometer  fallen, 


in  welcher  sie  vor  oder  nachher  mittels  des 
]  Spiegels  zunächst  ebenfalls  in  horizontaler  Aus- 
strahlung zu  messen  sind.  Die  übrigens  sehr 
geringe  und  auch  für  jede  Stelle  des  Spiegels 
sich  gleichbleibende  Aenderung,  welche  in  Folge 
der  seitlichen  Anbringung  des  Spiegels  der  Auf- 
fallwinkel der  Strahlen  im  Photometer  erfahrt, 
wird  dabei  ebenfalls  mitgemessen,  also  eliminirt. 

In  Fig.  3  sind  durch  die  ausgezogene  Kurve  a 
die  Lichtstärken  graphisch  aufgetragen,  welche 
mittels  des  vorbeschriebenen  Apparates  gemessen 
sind,  und  zwar  von  einem  Lichte  mit  9,4  Am- 
pere Stromstärke,  45  Volt  Spannungsdifferenz 
\  an  den  Kohlenstäben  und  bei  1 1  mm  Dicke 
der  oberen  und  9  mm  der  unteren  Kohle. 
Die  Linie  OB  bezeichnet  die  Horizontale,  O  die 
Lichtquelle.    Die  Lichtstärken  sind  von  O  aus 


Fig.  3- 


auf  Linien,  die  mit  OB  die  gleiche  Neigung 
haben,  in  der  sie  zur  Horizontalen  gemessen 
sind,  aufgetragen.  Die  eingetragenen  Werthe 
sind  Mittel  werthe  aus  vielfachen  Messungen, 
wie  man  überhaupt  bei  elektrischen  Licht- 
messungen sich  nie  mit  einmaligen  Messungen 
begnügen  darf,  ja  sogar  eine  reiche  Erfahrung 
besitzen  mufs,  um  nicht  mitunter  recht  groben 
Täuschungen  ausgesetzt  zu  sein. 

Man  erkennt  sofort  aus  dem  Verlaufe  dieser 
Kurve,  dafs  bei  ihr  das  Maximum  der  Licht- 
wirkung unter  einem  Winkel  von  etwa  370  gegen 
die  Horizontale  auftritt.  Dasselbe  ist  Uber  6  Mal 
gröfser  als  die  Ausstrahlung  in  der  Horizontalen. 
Es  wird  ferner  klar,  dafs  es  nicht  leicht  ist, 
I  eine  einfache  Zahl  für  die  praktisch  nutzbar 
I  werdende  Lichtstärke  anzugeben.  Soll  man 
das  Mittel  aus  den  nach  unten  fallenden,  als 
den  meist  zur  Verwendung  kommenden,  wählen, 
oder  aus  sämmtlichen  Strahlen?  Manchmal  wird 
einfach  das  Maximum  der  Lichtstärke  dafür 
angeführt.   Herr  Gramme  hat  vor  Jahren  schon 


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448 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


Elrktrotechn.  Zeitschrift. 

NOVEMBER  1883.   


vorgeschlagen,  die  doppelte,  horizontal  ge- 
messene Lichtstärke  als  Leuchtkraft  anzugeben; 
aber  gerade  die  horizontale  Messung  ist  sehr 
unsicher.  Eine  Einigung  Uber  diese  Punkte  wird 
der  Natur  der  Sache  nach  nicht  zu  erzielen 
sein.  Auch  der  internationale,  1881  in  Paris 
tagende  Elektriker- Kon grefs  hat  es  in  dieser 
Beziehung  schliefslich  nicht  weiter  gebracht  als 
zur  Resolution,  dafs  photometrische  Determina- 
tionen von  Lichtern  ungleicher  Ausstrahlung  die 
Formel  dafür,  d.  h.  die  Beziehungen  zwischen 
Leuchtkraft  und  Ausstrahlungswinkel,  als  wesent- 
liches Element  enthalten  müssen. 

Wenn  also  schon  die  Angabe  der  Lichtstärke 
von  nackten  Gleichstromlichtern  schwierig  ist, 
so  wird  bei  thatsächlichem  Gebrauche  der 
Lichter  die  Frage  noch  mehr  verwickelt  durch 
die  Einschlicfsung  derselben  in  durchscheinende 
Glasgloben  oder  Laternen.  Diese  werden  aber 
allgemein  angewendet,  weniger  um  das  Blenden 
des  Lichtes  zu  vermeiden,  wie  gewöhnlich  an- 
genommen wird,  sondern  hauptsächlich  weil 
ohne  dieselben  alle  unteren  Theile  der  Lampe, 
jede  Laternenspeiche,  ja  sogar  Ungleich mäfsig- 
keiten  im  durchsichtigen  Glase,  von  dessen  Ver- 
wendung zum  Schutze  der  Lichter  man  doch 
nicht  absehen  dürfte,  sehr  häfsliche,  scharfe 
Schlagschatten  werfen.  Bei  Lichtern  von  gleich- 
mäfsiger  Ausstrahlung  wird  durch  durchschei- 
nende Globen  oder  Laternen  das  Licht  gleich- 
mäfsig  um  gewisse  Prozentsätze  geschwächt,  je 
nach  der  verwendeten  Glassorte.  Diese  betragen 
bei  mattirtem  und  bei  Alabasterglas  etwa  15, 
bei  Opalglas  Uber  20  und  bei  Milchglas  über 
30  % »  bei  schlechten  Sorten ,  die  man  eben 
nicht  verwenden  darf,  bis  60%  »nd  mehr. 
Anders  verhält  es  sich  bei  Glcichstromlichtern. 

Es  wird  durch  eine  Kugel  aus  trübem  Glase 
jeder  direkt  von  dem  Lichtbogen  nach  einem 
fernen  Punkte  fallende  Strahl  viel  mehr  ge- 
schwächt, als  wie  seiner  thatsächlichen  Be- 
leuchtung entspricht,  weil  eben  jeder  Punkt  der 
Umgebung  auch  von  den  übrigen  Theilen  der 
Glocke  erhellt  wird,  welche  so  zu  sagen  an 
ihrer  ganzen  Oberfläche  selbstleuchtend  wird. 

Daraus  folgt  aber  unmittelbar,  dafs  bei  un- 
gleicher Ausstrahlung  in  der  Richtung  der 
stärksten  Strahlen  eine  weit  gröfsere  Schwächung 
der  Beleuchtung  durch  trübe  Globen  bewirkt 
wird,  als  in  der  Richtung  der  schwachen  Strahlen, 
ja  dafs  in  letzterer  sogar  eine  Verstärkung  des 
Lichtes  eintreten  kann,  weil  die  vorher  dunkleren 
Stellen  der  Umgebung  nunmehr  von  den  hell 
beschienenen  Stellen  der  Glaskugel  mitbeleuchtet 
werden.  Die  Ungleichheiten  der  Beleuchtung 
werden  also  theilweise  ausgeglichen  auf  Kosten 
der  Maxima.  Es  genügt  demnach  wieder  zur 
Beantwortung  der  oft  gestellten  Frage,  um  wie- 
viel Prozente  eine  Laterne  von  bestimmter  Glas- 
sorte die  Beleuchtung  vermindert,  durchaus 
nicht  die  Angabe  eines  Prozentsatzes,  den  man  | 


nur  einmal  in  einer  Richtung  oder  mit  gleich- 
mäfsigem  Lichte  gemessen  hat.  Ich  habe  schon 
vor  Jahren  auf  diesen  Umstand  hingewiesen. 
Bei  der  praktischen  Wichtigkeit  der  Frage  war 
aber  ein  genaueres  Studium  derselben  wünschens- 
werth.  Dieses  ist  ermöglicht  durch  den  in  Fig.  4 
abgebildeten  Spiegelapparat,  welcher  lediglich  ab 
eine  Vergröfserung  des  vorbeschriebenen  Spiega- 
apparates,  Fig.  2,  zu  betrachten  ist,  mit  dem 
ferneren  Unterschiede,  dafs  die  Drehaxe  Muren 
die  Mitte  des  Spiegels  geht  und  in  die  Photo- 
meteraxe  gebracht  wird,  während  die  elektrische 


Fig.  4- 


Lampe  mit  der  Laterne  sich  so  mit  dem 
Spiegel  drehen  läfst,  als  ob  der  Lichtbogen  an 
einem  mit  einer  Neigung  von  450  aus  der  Mitte 
der  Spiegelfläche  und  senkrecht  zur  Drehaxe 
hervorstehenden  Arme  befestigt  wäre.  Durch 
diese  Aenderung  ist  erreicht,  dafs  das  Spiegel- 
bild der  Laterne  stets  an  der  gleichen  Stelle 
bleibt,  während  bei  einfacher  Vergröfserung  des 
vorbeschriebenen  Apparates,  Fig.  2,  wie  sie  die 
grofsen  Laternen  bedingt  hätten,  das  Spiegel- 
bild einen  bedenklich  grofsen  Kreis  um  die 
Photometeraxe  beschreiben  würde. 

Die  Laterne  ist  an  einem  drehbaren  hölzer- 
nen Rahmen  R,  R  aufgehängt ,  welcher  durch 
zwei  Zugstangen  Z.,  Z  derartig  mit  dem  Spiegel 
verbunden  ist,   dafs  er  sich  stets  gleichmäfsig 


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NOVEMnER  V.  HEFNER  -  Al  TENECK,  UEBER  ELEKTRISCHE  LlCHTMESSUNGEN  U.  S.  W.  449 


mit  diesem  drehen  mufs.  Die  Lampe  selbst 
beschreibt  dabei  die  vorerwähnte  ziemlich  grofse 
Kreisbewegung  um  den  Spiegel,  hangt  dabei 
aber  immer,  wie.  es  sein  mufs,  lothrecht.  Der 
Ausstrahlungswinkcl  der  durch  den  Spiegel  zum 
Photometer  gehenden  Strahlen  gegen  die  Hori- 
zontale wird  wieder  an  einem  Gradbogen  mit 
Zeiger  abgelesen. 

Mittels  dieses  Apparates  sind  die  Kurven  b 
und  (,  Fig.  3,  festgestellt  worden;  es  entspricht 
die  Kurve  c  einer  Laterne  aus  mattgeschliffenem 
Glase,  die  Kurve  b  einer  Kugel  aus  einer  neuen, 
in  sich  aber  nur  sehr  wenig  trtiben  Glassorte. 
Das  elektrische  Licht  ist  für  alle  Kurven  das 
gleiche. 

Man  erkennt  sofort  die  grofse  Verminderung 
des  Maximums,  welche  bei  der  Mattglaslaterne, 
der  besten  in  dieser  Hinsicht,  über  50  "0  be- 
trägt. Man  erkennt  ferner  aus  dem  Verlaufe  der 
Kurven  die  bereits  erwähnte  Erscheinung,  dafs 
an  den  Stellen  der  schwächsten  Beleuchtung 
durch  die  Globen  die  Lichtstärke  etwas  erhöht 
wird.  Für  Globen  aus  Alabaster  und  anderem 
Glase  (deren  Kurven,  um  die  Figur  nicht  zu 
verwirren,  nicht  eingeiragen  sind)  treten  die 
Unterschiede  noch  mehr  hervor. 

Es  betrug  das  Maximum: 

für  das  freie  Licht  (Kurve  </),  eintretend  bei 
35°  Neigung,  i  976  Normalkerzen; 

für  die  Mattglaslaterne  (Kurve  c)  bei  300 
Neigung  941  Normalkerzen; 

für  die  Kugel  (Kurve  b)  bei  300  Neigung 
864  Normalkerzen; 

für  eine  sogenannte  Alabaster -Glaskugel  bei 
350  Neigung  652  Normalkerzen. 

Die  letztere  Glassorte  ist  neben  dem  matt- 
geschliffenen  Glase  bis  jetzt  am  meisten  in  An- 
wendung. Obige  Zahlen  sind  sehr  lehrreich; 
sie  beweisen,  dafs  eine  zweckmäfsigere  und 
ökonomischere  Abbiendung  des  Lichtes  als  die 
bis  jetzt  vorhandenen  sehr  wünschenswerth  wäre. 

Man  ersieht  auch  aus  den  Kurven,  wie  wenig 
ein  über  den  Lampen  angebrachter  Reflektor, 
wie  er  aus  Verbesserungsbedürfnifs  sehr  oft  ver- 
langt wird,  nutzen  kann.  Denn  es  fällt  ohne- 
dem nur  der  kleinste  Theil  des  Lichtes  in  die 
Höhe,  der  Reflektor  würde  auch  noch  viel 
absorbiren  und  der  erzielte  minimale  Effekt  in 
keinem  Verhältnisse  zu  den  Unbequemlichkeiten 
und  den  Kosten  eines  Reflektors  stehen. 

Es  ist  noch  anzuführen ,  dafs  wegen  der  ge- 
schilderten Verschiedenheit  der  Lichtmessungen 
man  zur  Charakteristik  des  Lichtes  besser  die 
Stromstärke  in  Ampere  angiebt.  Damit  ist 
dem  Konsumenten  freilich  nicht  viel  gedient. 
Siemens  &  Halske  führen  häufig  die  Licht- 
stärke unter  25  bis  300  Neigung  und  mit  Angabe 
der  Laternenglassorte  an.  Dies  entspricht  einer- 
seits zwar  nicht  dem  Maximum  der  Leuchtkraft, 
aber  doch  in  vielen  Fällen  der  Neigung,  in 
welcher  das  Licht  wirklich  benutzt  wird. 


Wie  bereits  erwähnt,  bezieht  sich  das  bisher 
Gesagte  ausschliefslich  auf  die  Gleichstrom- 
lichter. 

Die  Kurven  der  Wechselstromlichter,  mit  und 
ohne  trübe  Glocke  gemessen ,  sind  ungefähr 
konzentrische  Kreise,  mit  Ausnahme  natürlich 
ihres  obersten  und  untersten  Verlaufes. 

Die  Lichtstärke,  nach  allen  Richtungen  aus- 
gestrahlt, würde,  bei  ungefähr  gleichem  Kraft- 
aufwand in  den  Maschinen,  der  horizontal  ge- 
messenen beim  Gleichstromlichte  nahe  kommen. 
In   der  vermehrten   Ausstrahlung  der  Gleich- 
!  stromlichter  nach  unten,   d.  h.  dahin,  wo  die 
;  Beleuchtung  praktisch   fast  allein   in  Betracht 
:  kommt,  sowie  in  dem  geringen  Umfange  der 
Glcichstrommaschinen  liegt  zweifellos  ein  grofser 
Vorzug,   durch  welchen  man   zur  Empfehlung 
solcher   Anlagen    genöthigt    wird.     Ich  mufs 
aber  berichten,  dafs  der  von  mir  von  vorn- 
herein   schon   seit   Herstellung   der  Wcchsel- 
strommaschinen  mehrfach  vertretene  Standpunkt, 
dafs  dieselben   viel  sicherer  im  Betriebe  sein 
müssen  als  die  Gleichstrommaschinen,  durch  die 
sich  stets  mehrende  Erfahrung  immer  wieder 
bestätigt  wird.    Dies  ist  so  zu  verstehen,  dafs 
die  Gleichstromlichter  viel  gleichmäfsigcren  Gang 
der  Betriebsmaschine,   intelligentere  Wartung, 
sorgfältigere  Regulirung  der  Lampen   und  ge- 
,  nauer  gearbeitete  Kohlenstäbe  erfordern,  um 
i  mit  der  gleichen  Sicherheit  und  Gleichmäfsig- 
l  keit  zu  brennen  wie  die  Wechselstromlichter. 
Ich  bemerke  noch,  dafs  diese  Eigenthümlich- 
keiten   unabhängig   sind   von    dem  gewählten 
Systeme  der  dynamoelektrischen  Maschine,  wenn 
diese  nur  richtig  gebaut  und  gut  gearbeitet  ist; 
denn  es  sind  überhaupt  nur  drei  Arten  von 
Gleichstrommaschinen   in  Verbreitung  gelangt, 
die  Gramme'sche,  die  Brush'sche  und  die  der 
Firma  Siemens  &  Halske.  Alle  übrigen  ^ Systeme« 
sind  einfache  Imitationen. 

Bisher  habe  ich  nur  von  den  Eigenschaften 
der   elektrischen  Lichter  und  den  Mitteln  zu 
ihrer  Untersuchung,  nicht  aber  noch  von  den 
eigentlichen   Lichtmessungen   gesprochen.  Es 
ist  bekannt,   dafs  die  Stärke  der  elektrischen 
Lichter  in  Vielfachem  von  sogenannten  Normal- 
lichtern ausgedrückt  wird.     Es  ist  dazu  allge- 
mein  zu   bemerken,   dafs  diese  Zahlen  wohl 
I  brauchbar  sind  für  den  Vergleich  neben  einander, 
:  oder  wenigstens  unter  gleichen  Umständen  bren- 
1  nender  Beleuchtungssysteme   oder  elektrischer 
Lichter  unter  sich.  Für  Beurtheilung  der  Leucht- 
kraft  im  Allgemeinen  dagegen  sind  sie  nicht 
;  immer  mafsgebend,  denn  der  Lichteindruck, 
1  den   eine   Beleuchtung  hervorbringt,   hängt  in 
I  hohem  Mafse  von  Nebenumständen  ab  und  be- 
|  sonders  von  Täuschungen,  die  in  der  Beschaffen- 
I  heit   unseres   Auges   ihren   Grund   haben  und 
deren  Erörterung  hier  zu  weit  führen  würde. 

Ein  sprechendes  Beispiel  für  den  Umfang 
solcher  Täuschungen  bietet  der  Umstand,  dafs 

57 

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45° 


Vereins-  Angelegenheiten. 


rotzchn.Zeitsc 
NOVEMBER  ittj. 


das  Publikum  im  Allgemeinen  so  liebenswürdig 
ist,  eine  ungewohnt  helle  elektrische  Beleuch- 
tung, wie  z.  B.  diejenige  im  Garten  der  ver- 
flossenen Hygiene- Ausstellung  war,  sofort  als 
tageshell  zu  bezeichnen.  Und  doch  würde  ein 
Anzünden  der  Lichter  beim  hellen  Tage  die 
Bodenbeleuchtung  vielleicht  noch  nicht  um 
Tausendstel  erhöht  haben.  Wenn  also  auch 
unsere  hellste  künstliche  Beleuchtung  eigent- 
lich noch  recht  dunkel  und  bei  wachsendem 
Luxus  noch  ein  fast  unendlicher  Raum  für 
Steigerung  der  künstlichen  Helligkeit  offen  ist, 
so  ist  doch  bereits  zu  erkennen,  dafs  das  elek- 
trische Bogenlicht  uns  so  zu  sagen  die  Augen 
geöffnet  hat  über  diese  relativ  grofse  Dunkelheit, 
in  der  wir  uns  allabendlich  befinden,  und  die 
zu  unseren  sonstigen  Lebenseinrichtungen  in 
starkem  Kontraste  steht.  Die  sich  daran  an- 
knüpfende grofse  Bewegung  kommt  allen  Be- 
leuchtungsindustrien gleichmäfsig  zu  Gute,  unter 
anderen  auch  dem  elektrischen  Glühlichte. 

Es  hat  dieses  eminente  Vorzüge  in  anderer 
Hinsicht,  aber  an  der  Schaffung  der  eben  be- 
zeichneten Bewegung,  welche  dem  Verlangen 
nach  mehr  Licht  entspricht,  hat  es  keinen  An- 
theil.  Denn  wenn  man,  um  hell  zu  machen, 
viele  Lichter  aufstecken  mufs,  so  konnte  man 
das  schon  früher  sowohl  mit  dem  Kerzen-  als 
mit  dem  Gaslichte. 

Zurückkommend  auf  Lichtmessungen  kann 
ich  als  bekannt  voraussetzen,  dafs  man,  um 
solche  zu  machen,  stets  gleiche  und  gleich- 
winklige Beleuchtung  zweier  neben  oder  nahe 
bei  einander  liegender  Flächen  schafft,  der  einen 
durch  das  Normallicht  oder  die  Lichteinheit, 
der  anderen  durch  das  zu  messende  Licht.  Das 
Verhältnifs  der  Quadrate  der  Entfernungen  der 
Lichtquellen  ist  dann  der  Intensität  des  zu 
messenden  Lichtes  gleich. 

Das  älteste  Photometer  scheint  das  von  dem 
Engländer  und  bayerischen  Grafen  Rumford 
angegebene  zu  sein.  Bei  diesem  und  dem  im 
Prinzip  ungefähr  gleichen  von  Foucault  u.  A. 
liegen  die  beleuchteten  Flächen  neben  einander, 
bei  dem  Bunsen'schen  dagegen  sind  es  die 
beiden  Seiten  eines  Papierschirmes,  in  welchem 
ein  Fettfleck  gemacht  ist,  dessen  Verschwinden 
den  Moment  der  beiderseitig  gleichen  Beleuch- 
tung des  Papierschirmes  anzeigt. 

Dieser  Fettfleck  ist  eine  wesentliche  Unter- 
stützung für  die  bei  elektrischen  Lichtmessvingen, 
des  Farbenunterschiedes  wegen,  recht  schwierige 
Beobachtung.  Unter  den  angeführten  Photo- 
metern —  von  der  Beschreibung  des  Werner 
Siemens'schen  Selen -Photometers  will  ich  hier 
absehen,  da  sie  zu  weit  führen  würde  —  gilt 
das  Bunsen'sche  darum  auch  mit  Recht  als  das 
beste,  aber  es  mufste  erst  so  eingerichtet  wer- 
den, dafs  man  beide  Papierflächen,  und  zwar 
gleichzeitig  sehen  kann.  Dies  wurde  bei  der 
jetzt  allgemein  gebräuchlichen  Form,  ich  weifs 


nicht  von  wem,  mittels  Anbringung  zweier 
Spiegel  erreicht  (j,  Fig.  5),  durch  welche 
man  die  beiden  beleuchteten  Papierflächen 
scheinbar  in  einem  spitzen  Winkel  /,  m  /,  zu 
einander  stehend  erblickt.  Dieselben  erscheinen 
aber  getrennt  durch  einen  breiten  Schatten  oder 
vielmehr  der  Spiegelbilder  (/,  m  /,)  derjenigen 
Schatten  (m  /),  welche  die  Spiegel  selbst  auf  den 
Papierschirm  beiderseitig  werfen. 

Dies  ist  ein  Nachtheil;  ich  mufste  bei  Gelegen- 
heit der  Messungsversuche  auf  der  internationalen 
Ausstellung  in  Paris  mich  überzeugen,  dafs  man 
an  dem  Foucaulfschen  Photometer  schliefelich 
doch  sicherer  ablesen  konnte,  weil  man  bei 
diesem  sonst  nichts  sah  als  die  beleuchteten 
Flächen  in  dichter  Berührung  mit  einander. 

Bei  der  in  Fig.  6  dargestellten  neuen  Anord- 
nung ist  dieser  Uebelstand  vermieden,  indem 


•  9 


statt  der  beiden  Spiegel  hinter  dem  Papier- 
schirm ein  ziemlich  flaches,  gleichseitiges  Prisma 
n  m  l  vor  den  Schirm  gebracht  ist,  durch 
welches  man  die  beiden  Flächen  mit  dem  Fett- 
fleck unter  dem  Winkel  /,  m  /,  und  dicht  an- 
einanderstrahlend  erblickt. 

Zu  einer  sicheren  Lichtmessung  gehören 
natürlich  sichere  Lichteinheiten,  denn  wo  der 
Mafsstab  nicht  richtig  ist,  hört  jede  genaue 
Messung  auf. 

Leider  ist  es  nun  bei  Lichtmessungen  damit 
auch  wieder  recht  schlecht  bestellt. 

Wenn  wir  nun  in  die  Beurtheilung  der  ver- 
schiedenen Lichteinheiten  eintreten,  und  ich  mir 
auch  erlauben  werde,  Vorschläge  zu  ihrer  Ver- 
besserung zu  machen,  so  mufs  ich  voraus- 
schicken, dafs  bei  diesem  Gegenstande  ver- 
schiedene Fächer  in  Betracht  kommen,  welche 
dem  Elektriker  im  Allgemeinen  femer  liegen. 


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rotechn  Zeitschrift 

NOVEMBER  i88j.         '   v-  HEKNER- ALTENECK,  ÜEBER  ELEKTRISCHE  LlCHTMESSUNCEN  U.  S.  W.      45  I 


und  dafs  auch  eine  mehr  als  reichhaltige,  und 
darum  schwer  zu  Uberblickende  Literatur  vor- 
liegt. Ich  kann  daher  nur  den  that säch- 
lichen Stand  der  Frage  hier  kurz  in  Betracht 
ziehen,  d.  h.  den  heutigen  Zustand  der  Normal- 
lichter, wie  sie  Demjenigen,  der  Lichtmessungen 
zu  machen  hat,  thatsächlich  zur  Verfügung 
stehen.  Am  sichersten  werden  wir  aber  wohl 
dabei  gehen,  wenn  wir  an  der  Hand  der 
Beschlüsse  des  bereits  erwähnten  Elektriker- 
Kongresses  von  1881  die  Frage  untersuchen. 

Laut  des  Protokolls  der  betreffenden  Sitzungen 
kamen  folgende  Einheiten  zur  Sprache: 

1.  der  Bec  Carcel; 

2.  die  Normalkerze; 

3.  die  von  Herrn  Violle  vorgeschlagene 
Einheit,  nämlich  die  von  einem  Quadratcenti- 
meter  in  Schmelzhitze  gehaltenen  Platins  aus- 
gestrahlte Lichtmenge;  bezüglich  derselben  wurde 

in  einer  Resolution  die  Meinung  aus- 

Kig.  6. 
P 


a:  


n 


JiiMMaMIfT»  ' 


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•  0 


gesprochen,  dafs  sie  wohl  zu  einer  absoluten 
Einheit  führen  könnte,  und  der  Wunsch,  dafs 
die  Versuche  damit  fortgesetzt  werden  möchten; 
ich  weifs  nicht,  ob  dies  geschehen  ist; 

4.  die  von  Drap  er  und  später  in  etwas 
anderer  Form  von  dem  seitdem  verstorbenen 
Schwendler  vorgeschlagene  Einheit,  nämlich 
ein  Platinstreifen  von  bestimmten  Dimensionen, 
durch  einen  konstanten  Strom  glühend  gemacht. 
Heute,  wo  man  durch  die  Glühlichtbeleuchtung 
gröfsere  Erfahrung  in  diesem  Vorgange  hat, 
weifs  man  genau,  dafs  diese  Einheit  in  vor- 
geschlagener Form  gänzlich  unzuverlässig  wäre. 
Aber  auch  bezüglich  der  zeitgemäfsen  Er- 
weiterung dieses  Vorschlages  dahin,  dafs  eine 
Glühlampe  als  Einheit  zu  wählen  sei,  hat  sich 
auch  durch  die  seitherige  Erfahrung  nur  bestätigt, 
was  W.  Siemens  damals  in  der  Sitzung  anführte, 
nämlich  dafs  eine  Glühlampe  wohl  zur  Schaffung 
von  konstanten  Lichtquellen  bei  Messungen, 
nicht  aber  als  Norm  für  eine  Lichteinheit  be- 
nutzbar sei.    Die  kleinsten  Aenderungen  in  der 


Fadenstärke  u.  A.  wirken  zu  empfindlich  auf  die 
Lichtintensität. 

Wenn  auch  nicht  siegreich,  so  doch  wenigstens 
glimpflich  gingen  aus  dem  Kongresse  nur  her- 
vor der  erstgenannte  Bec  Carcel  und  die 
Normalkerze. 

Es  wurde  die  Resolution  gefafst,  dafs  als 
sekundäre  Lichteinheiten  —  d.  h.  also  wohl  so- 
lange man  auf  die  Erfindung  der  primären  oder 
absoluten  noch  warten  müsse  —  die  Carcel- 
Lampe,  System  der  Gasverifikation  der  Herren 
Dumas  und  Regnault,  oder  auch  eine  äqui- 
valente und  mit  derselben  Sorgfalt  benutzte 
andere  Lampe  zu  empfehlen  sei,  dafs  aber  auch 
ebenso  die  Normalkerzen  dazu  dienen  können, 
wenn  man  genügende  Sorgfalt  auf  ihre  Kom- 
position, Form,  Konstruktion  und  Verbrennung 
aufwendet. 

Der  in  Frankreich  gebräuchliche  Bec  Carcel 
ist  der  23  mm  im  äufseren  Durchmesser  habende 
Rundbrenner  der  Carcel  -  Lampe ,  d.  h.  einer 
Lampe,  in  welcher  das  fette  Oel  durch  ein 
Pumpwerk  aus  dem  zugleich  als  Fufs  der  Lampe 
dienenden  Behälter  nach  dem  Dochte  bis  dicht 
unter  die  Flamme  gebracht  wird,  von  wo  es, 
so  weit  es  nicht  verbrannt  wird,  wieder  in  den 
Fufs  zurückfliefst.  Der  Konsum  von  Oel  soll 
40  g  in  der  Stunde  betragen.  Die  Dimensionen 
der  Lampe  sind  genau  vorgeschrieben,  in  der 
darüber  verbreiteten  Literatur  aber  sehr  ver- 
schieden angegeben.  Als  Brennstoff  ist  ge- 
reinigtes Colza-Oel  zu  benutzen. 

Die  Normalkerze  ist  im  Allgemeinen  eine 
gewöhnliche  Kerze,  nur  mit  besonderer  Sorgfalt 
in  bestimmten  Materialien ,  Gröfsen ,  Docht- 
dicken gearbeitet.  Solcher  Normalkerzen  giebt 
es  aber  mehrere,  nämlich: 

Die  englische  Wallrath-  (Spermaceti-)  Kerze, 
die  in  Frankreich  ausnahmsweise  gebräuchliche 
Stearinkerze,  genannt  Bongie  de  l'Etoile,  die 
Münchener  Stearinkerze,  die  deutsche  Vereins- 
paraffinkerze. 

Betreffs  der  Bestimmungen,  welche  für  die 
einzelnen  Normallichter  aufgestellt  sind,  mufs 
ich  auf  die  betreffende  Fachliteratur  verweisen, 
doch  möchte  ich  bemerken,  dafs  bei  der 
grofsen  Verwirrung,  die  überhaupt  auf  diesem 
ganzen  Gebiete  herrscht,  wohl  Niemand  daran 
denkt ,  sich  seine  Normalkerze  nach  diesen 
Bestimmungen  herzustellen  oder  auch  nur  auf 
alle  Faktoren  hin  zu  prüfen.  Man  verschafft 
sie  sich  eben  vertrauensvoll  von  der  Quelle, 
von  welcher  ihre  Bestimmung  ausgeht,  am 
besten  wohl  durch  gefallige  Vermittelung  der 
mit  den  Gasmessungen  betrauten  Fachleute. 
Die  empfehlenswertheste  Normalkerze  dürfte  die 
englische  Spermaceti-Kerzc  sein. 

Zur  Beurtheilung  des  Werthes  einer  Lichtein- 
heit hat  man  dieselbe  in  Bezug  auf  zwei  Eigen- 
schaften zu  untersuchen:  die  Möglichkeit  einer 
sicheren  und  nicht  allzu  schwierigen  Reproduktion 

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45* 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


und  gleichmäfsige  Leuchtkraft.  Die  erste,  weitaus 
wichtigere  Eigenschaft  ist  so  zu  verstehen,  dafs 
man  die  Lichteinheit  überall  auf  der  ganzen  Welt, 
so  weit  Lichtmessungen  gemacht  werden,  auf 
ihre  blofse  Definition  hin  neu  herstellen  kann. 
Die  letztere  Eigenschaft,  konstante  Leuchtkraft, 
könnte  als  Vorbedingung  für  die  erstere  er- 
scheinen, ist  aber  doch  blos  mehr  eine  Frage 
der  Bequemlichkeit.  Die  Normalkerze  z.  B.  bietet 
dieselbe  nicht,  denn  die  bei  der  englischen 
Kerze  beispielsweise  als  normal  angenommene 
Flammenhöhe  von  45  mm  tritt  nur  zeitweise  ein 
oder  mufs  durch  Putzen  und  sonstige  richtige 
Behandlung  des  Dochtes  herbeigeführt  werden. 
Da  man  nun  bei  elektrischen  und  ähnlichen 
Lichtmessungen  auch  schon  zu  sehr  an  andere 
Momente  gebunden  ist,  um  das  normale  Brennen 
der  Kerze  abwarten  oder  erst  künstlich  herbei- 
führen zu  können,  so  ist  es  üblich  geworden, 
die  Normalkerze  nicht  unmittelbar  zu  Licht- 
messungen zu  benutzen,  sondern  nach  ihr  zuerst 
die  Leuchtkraft  einer  ruhig  brennenden  Flamme 
genau  zu  bestimmen  und  diese  dann  als  Ver- 
glcichslicht  bei  den  eigentlich  beabsichtigten 
Messungen  zu  benutzen.  Gasleute  verwenden 
dazu  eine  sehr  dünne  und  lang  gestreckte  Gas- 
flamme, deren  Länge  genau  konstant  gehalten 
wird.  Elektrische  Lichtmessungen  müssen  aber 
oft  an  Orten  gemacht  werden,  wo  Gas  ohne 
Weiteres  nicht  zu  haben  ist.  Deshalb  wird  bei 
Siemens  &  Halske  schon  lange  und  mit 
recht  guten  Resultaten  eine  Petroleumflamme 
mit  Rundbrenner  als  Vergleichslicht  benutzt. 
Eine  gut  konstruirte  Petroleumlampe  brennt, 
wenn  einige  Zeit  nach  dem  Anzünden  verstrichen 
ist,  recht  gleichmäfsig.  Kleine  Schwankungen 
in  der  Lichtstärke  zeigen  sich  durch  Verkürzung 
oder  Verlängerung  der  Flamme  an.  Hält  man 
diese  durch  geringes  Verstellen  des  Dochtes 
während  der  Dauer  einer  Messungsreihe  auf 
gleicher  Höhe,  welche  man  nach  einer  einge- 
ätzten Marke  oder  kleinen  Skala  an  dem  Zy- 
linder einstellt,  so  erhält  man  unserer  Erfahrung 
nach  auf  diese  einfache  Weise  ein  konstanteres 
Vergleichslicht  als  mit  anderen  komplizirten 
Einrichtungen. ')  Zu  bemerken  ist  noch,  dafs  die 
Flamme  einer  Petroleumlampe  gieichmäfsiger 
brennt,  wenn  die  Lampe  nicht  auf  ihre  gröfste 
Leuchtkraft  beansprucht  wird.  In  Fig.  7  ist  ein 
Siemens  &  Halske'sches  Photometer  mit  einer 
Petroleumlampe  als  Vergleichslicht  und  der  vor- 
beschriebenen Anordnung  mit  Prismenablesung, 
Fig.  6,  abgebildet.  Im  Kasten  mit  Löchern  K, 
welcher  bei  der  Messung  des  elektrischen  Lichtes 
entfernt  wird,  wird  die  Normalkerze  zugfrei 
untergebracht.  Nach  derselben  wird  die  Petroleum- 
flamme P  bei  Beginn  und  nach  Schlufs  der 
Messungen  tarirt.  Die  Entfernung  der  Petroleum- 

i)  In  den  neucnling»  erschienenen  einteilenden  Abhandlungen 
•  Vergleichende  Verauche  mit  Normalkericn«  von  Dr.  H  Kiiik, 
Journal  für  Gasbeleuchtung.  XXVI.  Jahrgang,  Nu.  15  und  16,  wird 
"diese  Erfahrung  vollauf  bestätigt  (Seite  575, . 


lampe  vom  Papierschirme  wird  durch  Drehen 
an  der  Kurbel  ///  eingestellt  und  an  der 
Skala  s,  s  abgelesen.  Das  ganze  Photometer 
kann  schräg  gestellt  werden,  um  auch  Licht- 
strahlen unter  verschiedenen  Neigungen  messen 
zu  können.  Der  Träger  der  Petroleumlampe  ist 
in  der  Höhe  der  Flammenmitte  so  drehbar  ge- 
lagert, dafs  die  Lampe  bei  Neigung  des  Ap- 
parates immer  senkrecht  bleibt.  Es  ist  ferner 
die  Anordnung  getroffen,  dafs  das  Photometer 
und  zum  Theil  auch  der  Beobachter  mit 
schwarzen  Tüchern  umhängbar  ist,  so  dafs  man  es 
auch  bei  nicht  voller  Dunkelheit  benutzen  kann. 

Was  nun  die  Genauigkeit  der  Normalkerzen 
als  Lichteinheit  betrifft,  so  ist  anzuführen,  dafs 
die  Feststellungen  der  Leuchtkraft  einer  Normal- 
I  kerze,  ausgedrückt  in  Bruchtheilen  der  Leucht- 
kraft einer  anderen  Normalkerze  und  ausgeführt 
von  verschiedenen  Beobachtern,  um  mehr  als 
20  °/o  von  einander  abweichen,  wenn  man  die 
herrschenden  Verschiedenheiten  in  den  Defini- 
tionen der  richtigen  Flammenhöhc  oder  des 
Konsumes  an  Brennstoff  mit  einschliefst.  Aber 
auch  wenn  man  mit  der  nämlichen  oder  mit 
gleichzeitig  bezogenen  Kerzen  gleichmäfsig  ar- 
beitet, halte  ich  Fehler  bis  Uber  5  %  nicht 
immer  vermeidlich.  Dabei  ist,  wie  gesagt,  von 
einer  eigentlichen  Reproduktion  der  Normalkerze 
selbst  noch  nicht  einmal  die  Rede.  Ein  weiterer 
Grund  zu  den  vielen  Abweichungen  liegt  in  der 
Verschiedenheit  des  Materials  der  Kerzen  und 
vor  Allem  wohl  des  Dochtes,  welcher  bei  der 
Normalkerze  tief  in  die  Flamme  hineinreicht, 
I  mit  verbrennt  und  je  nach  seiner  Beschaffenheit 
die  Flamme  wesentlich  beeinflufst. 

Bezüglich  des  Bec  Carcel  und  seiner  Ver- 
wendung als  internationale  Lichteinheit  kann 
ich  meine  Meinung  nur  dahin  aussprechen,  dafs 
ich  denselben  dazu  für  so  ungeeignet  halte,  als 
es  bei  dem  heutigen  Standpunkte  der  Be- 
leuchtungsindustrie nur  möglich  ist. 

Man  bedenke  nur  die  Komplizirtheit  der 
Lampe,  die  Schwierigkeit  ihrer  Behandlung  und 
die  Menge  von  Faktoren ,  welche  auf  die 
Leuchtkraft  der  Flamme  einwirken:  Es  ist  ein 
j  komplizirtes  Räder-  und  Pumpwerk  vorhanden, 
1  welches  durch  Kolbenhübe  und  nicht  immer 
|  gleichmäfsig  das  Oel  zum  Docht  emportreibt. 
Das  Oel  steigt  hoch  an  diesem  hinauf  bis  zur 
Flamme  und  kühlt  dieselbe  mehr  oder  weniger 
ab;  der  obere  Theil  des  Dochtes  dagegen  ragt 
tief  in  die  Flamme  hinein,  verkohlt  sehr  rasch 
und  mufs  oft  abgeschnitten  werden,  wozu  grofse 
Sorgfalt  und  Uebung  gehört.  Die  Form  und 
Stellung  des  verschiebbar  angeordneten  Glas- 
zylinders ist  von  wesentlichstem  Einflufs  auf  den 
Brennprozefs  und  die  Helligkeit  der  Flamme. 

Wenn  dem  entgegengehalten  wird,  dafs  trotz- 
dem in  Paris  gute  Resultate  mit  der  Carcel- 
Lampe  erzielt  werden,  so  ist  zu  bedenken,  dafs 
man  dies  an  Ort  und  Stelle,  von  wo  die  Licht- 


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Elkktrotechn  Zeitschrift 

NOVEMBER  1883.  '  V.  HEFNER- At.TENECK,  Uf.BER  ELEKTRISCHE  I .ICHTMESSCNGEN  U.  S.  W.  453 


einheit  ausgeht,  schlicfslich  mit  jeder  einiger- 
mafsen  konstant  brennenden  Lichtquelle  er- 
zielen kann,  besonders  wenn  man  von  Alters 
her  Originallampen  besitzt,  mit  denen  man  die 
neu  ausgeführten  vergleichen  kann.  Ganz 
anders  würde  es  aber  werden  bei  der  Repro- 
duktion einer  solchen  Lampe  auf  ihre  blofse 
Definition  hin.  Bei  den  aufscrhalb  Frankreichs 
angestellten  Versuchen  mit  dem  Bec  Carcel 
sind  solche  meines  Wissens  niemals  gemacht 
worden.  Die  Lampen  sind  eben  in  Paris  viel- 
leicht durch  Vermittelung  des  Bureau  de  la 
verification  du  gaz,  wie  es  ja  auch  die  vor- 
erwähnte Resolution  des  Elektriker -Kongresses 
von  1881  indirekt  vorschreibt,  bezogen  worden. 

Wenn  es  aber  schon  an  und  ftir  sich  höchst 
bedenklich,  ja  geradezu  unzulässig  ist,  dafs  man 
für  eine  internationale  Mafseinheit  an  eine  be- 


die  Lampe  unberührt  blieb,  fiel  ihre  Leucht- 
kraft um  fast  2  Normalkerzen. 

Wenn  auch  fast  anzunehmen  ist,  dafs  bei 
dieser  Lampe  irgend  ein  Versehen  in  der 
Lieferung  vorgekommen  ist,  so  beweist  dieser 
Fall  doch,  wie  wenig  Garantien  für  die  Richtig- 
keit der  Lichteinheit  auch  direkte  Beziige  der 
Carcel -Lampe  bieten,  wenn  sich  der  Fehler 
nicht  aus  den  Dimensionen  der  Lampe  erkennen 
läfst.  Aber  auch  ganz  abgesehen  davon,  macht 
meiner  Meinung  nach  die  grofse  Komplizirtheit 
des  mechanischen  Theiles  der  Carcel -Lampe 
sowohl  als  auch  die  Art  des  bei  ihr  statt- 
findenden Verbrennungsprozesses  dieselbe  von 
vornherein  gänzlich  ungeeignet  für  den  all- 
gemeinen Gebrauch  zur  Lichteinheit.  Es  ist 
noch  anzuführen,  dafs  zu  der  Zeit,  als  der  Bec 
Carcel  durch  französische  Gelehrte   als  Licht- 


Fig.  7- 


stimmte,  in  diesem  Falle  Pariser  Bezugsquelle 
gebunden  sein  soll,  für  deren  auf  alle  Zeiten 
hin  gute  Arbeit  selbstredend  Niemand  ein- 
stehen kann,  so  kann  ich  noch  weiterhin  an- 
führen, dafs  die  Firma  Siemens  &  Halske 
bei  einem  derartigen  Bezüge  die  schlimmsten 
Erfahrungen  gemacht  hat.  Wir  haben  uns  durch 
unsere  Pariser  Verbindungen  eine  Carcel -Ein- 
heitslampc  nebst  dem  dazu  gehörigen  Oele  von 
daselbst  kommen  lassen.  Die  Mafse  der  Lampe 
stimmten  genau  mit  den  vorgeschriebenen  tiber- 
ein.  Bei  dem  normirten  Konsume  von  40  bis  41  g 
Od  in  der  Stunde  war  die  Lampe  überhaupt  trotz 
aller  Sorgfalt  nicht  zum  ordentlichen  Brennen  zu 
bringen.  Der  Docht  verkohlte  stark,  die  Leuchtkraft 
betrug,  so  weit  sie  sich  überhaupt  genauer  fest- 
stellen liefs,  nur  7,6  Normalkerzenstärken,  wäh- 
rend die  sonstigen  Bestimmungen  des  Bec  Carcel 
zwischen  8  und  10  schwanken.  Nach  einer 
Brennzeit  von  1  Stunde,  während  welcher  nur 
das  Pumpwerk   aufgezogen  wurde,  sonst  aber 


einheit  aufgestellt  und  empfohlen  wurde,  die 
Carcel-Lampe  in  der  That  weitaus  die  beste 
Lampe  war,  welche  es  gab.  Seitdem  ist  aber 
durch  die  Einführung  des  Petroleums  ein  gänz- 
licher Umschwung  in  der  Lampenindustrie  ge- 
schaffen, die  Carcel-Lampe  ist  eben  einfach 
veraltet  und  sollte  es  auch  sein  als  Lichteinheit. 

Es  ist  dieser  Thatsache  gegenüber  beinahe 
zu  verwundern ,  dafs  Niemand  den  Ersatz  der 
Carcel  -  Lampe  durch  die  viel  einfachere  Pe- 
troleumlampe ernstlich  verfolgt  zu  haben  scheint. 
Nachdem  ich  mich  mit  diesbezüglichen  Arbeiten 
beschäftigt  hatte,  fand  ich  in  dem  Protokoll 
einer  Sitzung  des  mehrerwähnten  Kongresses 
von  1881  die  Notiz,  dafs  unser  Prof.  Wiede- 
mann  in  demselben  die  Frage  gestellt  hat,  ob 
elektrische  Lichter  nicht  mit  Hülfe  einer  Pe- 
troleumflamme verglichen  werden  könnten.  Herr 
Lcblanc,  der  eifrige  Vertheidiger  des  Bec 
Carcel  erwiderte  darauf,  dafs  Herr  Vcrnon 
Harcourt  die  Pentane-Flamme  unter  gewissen 


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454 


Vereins  -  Angelegenheitin. 


Elektrotf.chn.  ZKiTsrinrrr 
NOVEMBER  i«8j.  


Voraussetzungen  benutzt  habe,  aber  nicht  damit 
durchgedrungen  sei,  und  dafs  das  Studium  einer 
Petroleumflamme  auch  wünschenswert«  sei  wegen 
der  mit  dem  Gebrauch  einiger  Petroleumsorten 
verbundenen  Gefahren.  Damit  blieb  die  Sache 
abgethan.  In  dem  englischen  »Engineering«, 
in  welcher  Zeitschrift  die  ganze  Photometrie  in 
einer  langen  Reihenfolge  sehr  cmpfehlenswerther 
Artikel  eingehend  behandelt  ist,  fand  ich  ferner 
Uber  diese  Frage  nur  die  kurze  Notiz,  dafs  die 
Petroleumbrenner  die  Fehler  der  Gas-  und 
der  Colza-Oclbrenner  in  sich  vereinigen. 

Ich  kann  dieser  Ansicht  nicht  beistimmen. 
Von  den  vielen  Fehlerquellen  des  Bec  Carcel 
ist  die  Petroleumlampe  frei.  Dieselbe  braucht 
kein  Pumpwerk  zum  Emporschaffen  des  Brenn- 
stoffes, indem  das  leichtflüssige  Petroleum  durch 
Kapillarwirkung  von  selbst  an  dem  Docht 
emporsteigt.  Der  Docht  selbst  ragt  nicht  in  die 
Flamme  hinein,  er  verbrennt  fast  gar  nicht  und 
braucht  nicht  beschnitten,  sondern  nur  durch 
Abwischen  von  den  auf  ihm  sich  sammelnden 
Kohlentheilchen  gereinigt  zu  werden.  Einzelne 
Typen  von  Petroleumlampen,  hervorgegangen 
aus  Weltfirmen  in  dieser  Branche,  sind  all- 
gemein über  die  ganze  Erde  verbreitet  und 
auch  wohl  nach  angegebenen  Mafsen  gleich- 
mäfsig  herstellbar ,  so  dafs  sie  nicht  ohne 
Weiteres  wieder  verloren  gehen  könnten. 

Der  stichhaltigste  Einwand  gegen  eine  Pe- 
troleum-Lichteinheit ist  der,  dafs  das  Petroleum 
kein  chemisch  definirbarcr  Stoff,  sondern  ein 
Gemenge  ist,  so  dafs  also  seine  Beschaffenheit, 
in  der  es  für  die  Normale  benutzt  werden  soll, 
sich  nicht  angeben  läfst.  Der  gleiche  Einwand 
läfst  sich  aber  auch  gegen  die  Brennstoffe  so- 
wohl der  Normalkerzen  als  auch  des  Bec  Carcel 
erheben. 

Nachdem  bei  Siemens  &  Halske  die  Pe- 
troleum-Rundbrenner-Flamme schon  seit  Jahren 
als  Vergleichslicht  benutzt  worden  ist,  und  man 
sich  dabei  von  ihrer  grofsen  Gleichmäfsigkeit 
Uberzeugt  hatte,  wurden  neuerdings  zur  unge- 
fähren Orientirung  über  die  Frage,  in  wie  weit 
mehrere  Lampen  genau  gleicher  Gröfse  und 
Konstruktion  und  verschiedene  Petroleumsorten 
gleich  helle  Flammen  erzeugen,  viele  Versuche 
gemacht,  unter  denen  ich  den  folgenden  als 
mafsgebend  hervorhebe. 

Es  wurden  fünf  Lampen  benutzt,  und  zwar 
sogenannte  Victoria-Rundbrenner  mittlerer  Gröfse 
von  Stob wasser,  auf  nicht  allzu  hohen,  runden 
Blechbehältern  angebracht.  Diese  Brenner  haben 
18  mm  äufseren  Durchmesser  und  ein  kleines 
Metalltischchen,  das  von  der  Flamme  umspült 
wird,  in  der  Mitte,  dafür  aber  keine  Einschnürung 
des  Glascylinders  oberhalb  der  Verengung. 

Es  wurden  ferner  drei  Sorten  gewöhnlichen 
Petroleums  (nicht  Astral-  oder  sogenanntes 
Kaiseröl)  in  verschiedenen  Kaufläden  Berlins 
beschafft.   Die  drei  Sorten  hatten  allerdings  den 


gleichen  niedrigsten  Siedepunkt ,  1 2  2°  C ,  und 
das  gleiche  spezifische  Gewicht  o,&o  bei  1 8°  C. 
Diese  Uebereinstimmung  scheint  durch  die 
gesetzlichen  Bestimmungen  über  den  Petroleum- 
vertrieb  hervorgerufen.  Dagegen  zeigten  bei 
vorgenommener  fraktionirter  Destillation  die 
drei  Sorten  Petroleum  eine  recht  verschiedene 
Zusammensetzung. 

Jede  der  fünf  Lampen  wurde  nun  in  einer 
Versuchsreihe  mit  jeder  der  drei  Petroleum- 
sorten  gebrannt  und  jedesmal  durch  Einstellen 
ihres  Dochtes  und  Beobachtung  im  Photometer 
auf  die  Helligkeit  einer  sechsten  während  des 
ganzen  Versuches  als  Vergleichsflamme  dienen- 
den Petroleumlampe,  welche  auf  10  Normal- 
kerzen tarirt  war,  gebracht.  Die  Brenndauer 
von  i  g  Petroleum  bei  dieser  Leuchtkraft  wurde 
durch  eine  genügend  feine  Waage  festgestellt. 
Unter  den  30  Messungen  mit  den  einzelnen 
Lampen  und  den  verschiedenen  Petroleumsorten 
betrug  diese  Brenndauer  im  Maximum  230  Se- 
kunden ,  im  Minimum  210  Sekunden,  die 
Maximalverschicdenhcit  also  etwa  9  %.  während 
die  übrigen  Messungen  zwischen  diesen  Zahlen 
sich  bewegten,  ohne  dafs  man  gerade  eine 
bestimmte  Verschiedenheit  bei  einer  speziellen 
Lampe  oder  einer  Petroleumsorte  hätte  kon- 
statiren  können.  Die  Verbrauchszeiten  betrugen 
für  die  fünf  Lampen  im  Mittel  je  125,3,  125,7, 
123,9,  123,7,  126,3  und  für  die  drei  Petroleum- 
sorten im  Mittel  je  126,0,  123,6,  125,3  Se- 
kunden. 

Bei  einem  anderen  Versuche  wurde  der  Pe- 
troleumverbrauch durch  Regulirung  der  Flammen- 
höhe bei  allen  Lampen  auf  0,$  g  pro  Minute 
gebracht.  Die  Leuchtkraft  betrug  dabei  im 
Maximum  I,ia,  im  Minimum  1,0»  der  Vergleichs- 
flammc  oder  das  Zehnfache  in  Normalkerzen. 
Die  etwas  gröfsere  Differenz  erklärt  sich  aus 
der  ungenaueren  Beobachtung,  wie  sie  mit  den 
zur  Verfügung  stehenden  Instrumenten  in  diesem 
Falle  nur  möglich  war. 

Wer  mit  photometrischen  Vergleichsmessungen 
genügend  vertraut  ist,  um  Uber  erreichbare 
Genauigkeiten  bei  den  einzelnen  Beobachtungen 
keine  Illusionen  zu  hegen,  der  wird  in  obigen 
Versuchen  die  Bestätigung  finden,  dafs  die 
Möglichkeit,  durch  die  Einführung  einer  Pe- 
troleumlichteinheit eine  Verbesserung  der  Licht- 
normalen herbeizuführen,  nicht  ausgeschlossen 
ist.  Jedenfalls  würde  dieselbe,  wie  meiner  An- 
sicht nach  von  vornherein  anzunehmen  war, 
obgleich  es  bisher  geleugnet  wurde,  den  Bec 
Carcel  bei  Weitem  übertreffen. 

Andererseits  glaube  ich,  dafs  die  Einführung 
einer  neuen  Lichteinheit,  auch  wenn  sie  sich 
—  wie  jedenfalls  zu  empfehlen  wäre  —  ihrer 
Grölse  nach  an  eine  vorhandene  anschlösse, 
zunächst  die  Verwirrung  auf  diesem  Gebiete 
vermehren  würde.  Es  wäre  ein  solches  Vor- 
gehen darum  nur  dann  gerechtfertigt,  wenn  die 


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.ZvTTicmrrr.  y  jjgpyER . Altrkeck,  Ueber  elektrische  Lichtmessuncen  u.  s.  w.  455 


Fig.  8. 


Einheit  den  gröfsten  Vorzug  der  Normal- 
kerze, nämlich  gröfstmögliche  Einfachheit,  be- 
sitzen würde,  dabei  aber  von  den  ein  zulässiges 
Mafs  allerdings  überschreitenden  Fehlern  der 
Normalkerze  frei  wäre. 

Eine  Verbesserung  der  Normalflamme  kann 
darum  nur  gesucht  werden  durch  Benutzung 
der  allereinfachsten  Mittel  und  Hervorbringung 
der  Flamme  unter  dem  Einflüsse  von  mög- 
lichst wenigen  Faktoren,  von  denen  jeder  ein- 
zelne konstant  ist  und  bei  Reproduktionen  in 
genau  vorgeschriebener  Weise  wiederhergestellt 
werden  kann. 

Sucht  man,  von  die- 
sen Voraussetzungen  aus- 
gehend, nach  der  denk- 
bar einfachsten  Lampe, 
so  bietet  sich  dieselbe 
in  den  kleinen  Benzin- 
lämpchen,  etwa  wie  Fig.  8 
sie  darstellt,  welche  (ohne 
den  Glaszylinder)  im 
Handel  vorkommen. 

Um  ein  vorläufiges 
Urtheil  zu  gewinnen,  ob 
mittels  solcher  Lämp- 
chen  eine  stets  gleich 
helle  Flamme  zu  erzielen 
sei,  wurde  in  folgender 
Weise  vorgegangen: 

Nachdem  sich  schon 
früher  herausgestellt  hat- 
te, dafs  solche  Lämp- 
chen,  zunächst  mit  käuf- 
lichem Benzin  gespeist, 
ungemein  ruhig  brennen 
und,  ohne  berührt  zu 
werden,  lange  Zeit  die 
gleiche  Leuchtkraft  be- 
halten ,  wurde  die  letz- 
tere auf  die  einer  Nor- 
malkerze gebracht.  Es 
war  dazu  eine  Erweite- 
rung    des  Dochtröhr- 

chcns  —  welches  bei  den  käuflichen  Lämpchen 
5  mm  lichte  Weite  hatte  —  nothwendig.  und 
wurden  vier  Lämpchen  1,  2,  3,  4  mit  genau 
gleichem  inneren  Durchmesser  des  Dochtröhr- 
chens  —  6,$  mm  —  hergestellt.  Um  das  obere 
Dochtende  beim  Brennen  der  Lämpchen  mög- 
lichst in  die  Röhre  zurückziehen  zu  können, 
mufsten  die  Röhrchen  erst  dünnwandig  —  d.  h. 
die  Wärme  schlechter  ableitend  —  gemacht 
werden,  was  zunächst  ohne  besondere  Genauig- 
keit mit  der  Feile  bewirkt  wurde.  Um  bei  den 
Messungen  jede  Zugluft  von  der  Flamme  abzu- 
halten, wurde  ein  weiter,  dünnwandiger 
Glaszylinder  aus  weifsem  Glase  darübergesetzt, 
an  welchem  auch  die  Marke  für  die  Flammen- 
höhe in  Form  einer  ringsherum  eingeätzten 
angebracht  wurde. 


Es  wurden  ferner  in  drei  verschiedenen  Kauf- 
läden Berlins  drei  Benzinsorten  (a,  b,  t)  gekauft 
und  durch  fraktionirte  Destillation  von  Proben 
derselben  festgestellt,  dafs  sie  in  ihrer  quantita- 
tiven Zusammensetzung  verschiedenartig  waren. 
Es  wurde  dann  an  einem  Lämpchen  und  mit 
einer  Benzinsorte  unter  Verstellung  des  Dochtes 
ausprobirt,  dafs  die  Leuchtkraft  seiner  Flamme 
bei  einer  Höhe  von  37  mm  der  einer  Normal- 
kerze am  nächsten  kam.  Daraufhin  wurden 
zwei  Versuchsreihen  gemacht:  bei  der  ersten 
wurden  die  vier  Lämpchen  nach  einander  mit 
der  gleichen  Benzinsorte  (a)  gebrannt,  bei  der 
zweiten  ein  Lämpchen  (1)  mit  den  drei  Benzin- 
sorten a,  b,  c  nach  einander.  Die  Dochte  waren 
stets  neu.  Jede  Flamme  wurde  an  der  Marke 
des  nämlichen  Glaszylinders  auf  die  genau 
gleiche  Höhe  von  37  mm  eingestellt  und  dann 
photometrirt,  wobei  wiederum  eine  genau  tarirte 
und  sehr  gleichmäfsig  brennende  Petroleum- 
flamme als  Vergleichslicht  diente.  Die  Resultate 
sind  in  folgender  Tabelle  zusammengestellt: 

,  Benzin-      Flammcnhtthc    Lichtstärke  in 

Lampe 


I 
2 

3 
4 

1 
1 

1 


a 
a 
a 
a 

a 

b 
c 


37 
37 
37 
37 

37 
37 
37 


0,99 

0.99 
0,97 
0,97- 

0,99 

0.99 
O,oi. 


Obwohl  diese  Zahlen,  besonders  in  Anbetracht 
der  Verschiedenartigkeit  des  verwendeten  Brenn- 
stoffes, eine  kaum  zu  erwartende  Ueberein- 
Stimmung  zeigen,  so  wäre  es  doch  voreilig, 
wenn  man  aus  denselben  einen  endgültigen 
Schlufs  auf  die  Brauchbarkeit  solcher  Lämpchen 
zur  Feststellung  einer  Lichteinheit  ziehen  wollte. 
Hierzu  ist  noch  eine  Reihe  von  Versuchen  noth- 
wendig. 

Aller  Voraussicht  nach  dürfte  sich  dabei 
herausstellen,  dafs  trotz  der  ziemlichen  Ueber- 
cinstimmung  obiger  Zahlen  die  Verwendung 
von  Benzin,  welches  bekanntlich  ein  undefinir- 
bares  Gemenge  von  Kohlenwasserstoffen  ist, 
nicht  als  Brennstoff  vorzuschreiben  wäre.  Es 
ist  zu  versuchen,  ob  einer  und  welcher  der  zahl- 
reichen Kohlenwasserstoffe  oder  Kohlenwasser- 
stoffverbindungen ,  die  als  chemisch  definirbare 
Körper  rein  darstellbar  sind,  in  Lämpchen  von 
gleicher  Einfachheit  brennen. 

Es  sind  durch  bei  Siemens  &  Halske 
weiterhin  angestellte  Versuche  bereits  bestimmte 
Gesichtspunkte  darüber  gewonnen,  doch  behalten 
wir  uns  deren  Veröffentlichung  vor,  bis  sie 
einigermafsen  zu  einem  Abschlüsse  gelangt  sind. 
Es  sei  nur  bemerkt,  dafs  solche  Körper,  welche 
mit  rufsender  Flamme  in  den  Lämpchen  bren- 
nen, wie  es  z.  B.  Benzol  und  andere  thun,  aus- 
zuschliefscn  sein  dürften.   Denn  die  Anwendung 


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456 


AliHANDLUNGEN. 


NOVEMBER  i8l3. 


eines  Glaszylinders ,  welcher ,  wie  bei  allen  | 
sonstigen  Lampen,  durch  geeignete  Luftzuführung 
das  Rufsen  der  Flamme  beseitigt,  wäre  nicht 
zu  empfehlen,  da  sie  die  Flamme  wesentlich 
beeinflussen  und  neue,  schwer  bestimmbare 
Faktoren  und  Unsicherheiten  mit  sich  brachten. 
Dagegen  dürfte  die  Anwendung  des  bereits  er- 
wähnten Glaszylinders,  welcher  so  weit  ist,  dafs 
er  die  Flamme  nicht  oder  nur  verschwindend 
wenig  beeinflufst,  von  vornherein  rathsam  sein, 
lediglich  in  der  Absicht,  jede  Zugluft  von  der 
Flamme  fernzuhalten.  Denn  gar  manche 
Lichtmessung  scheitert  jetzt  daran,  dafs  die 
Normalkerze  des  unvermeidlichen  Zuges  wegen 
nicht  zum  ruhigen  Brennen  zu  bringen  ist. 

Abgesehen  von  der  Wahl  eines  in  genügen- 
dem Grade  oder  absolut  gleichmäfsig  herstell- 
baren Brennstoffes  müfsten  die  noch  anzustellen-  j 
den  Versuche  schiefslich  zur  Feststellung  der-  1 
jenigen  Dimensionen  der  Lampe  führen,  welche  j 
die   gröfste    Gleichmäßigkeit   der   Leuchtkraft  ; 
der  Flamme,  womöglich  bei  der  Stärke  einer  j 
heutigen   Normalkerze,   herbeiführen.    Ks  läfst  I 
sich  aber  voraussehen,  dafs,  wenn  dies  über- 
haupt gelingt,  solche  Dimensionen  oder  Gewichte 
nur  sehr  wenige  und  diese  leicht  überall  und 
jederzeit  herstellbar  sein  werden. 

Die  bei  der  Normalkerze  auftretenden  Un- 
gleichheiten und  so  sehr  lästigen  I.ichtsch win- 
kungen, welche  durch  die  Ungleichheit  des 
Kerzenmaterials  und  besonders  durch  den  bald 
lang,  bald  kurz  in  die  Flamme  hineinragenden 
und  mitverbrennenden  Docht  erzeugt  werden  und 
eine  genaue  Messung  fast  illusorisch  machen,  wür- 
den bei  dem  kleinen  Normallämpchen  vermieden, 
denn  sein  Docht  steht  unterhalb  der  Rohrmündung 
oder  verkohlt  jedenfalls  nur  sehr  wenig. 

Schliefslich  erlaube  ich  mir  die  Bemerkung, 
dafs  ich  die  zuletzt  gemachten  Mittheilungen 
nur  als  vorläufige  aufzufassen  bitte,  und  dafs  | 
ein  Vortrag,  wie  mein  heutiger,  in  welchem  ich 
ohnedem  schon  sehr  Vielerlei  berühren  und  den 
ich  übrigens  auch  etwas  früher  halten  mufste, 
als  ich  gewünscht  hätte,  auch  wohl  nicht  die 
geeignete  Form  ist  zur  eingehenden  Besprechung 
eines  so  tiefgreifenden  Vorschlages,  wie  der  einer 
neuen  Lichteinheit  sein  wurde.  Ich  werde  mir 
daher  erlauben,  voraussichtlich  bei  anderer  Ge- 
legenheit wieder  auf  denselben  zurückzukommen. 


ABHANDLUNGEN. 


Einjährige  Erdstrombeobachtungen. 

Von  J.  Ludkwig,  Geheimer  Uber-Postrath. 
(Schlüte  von  Seite  404.) 

Ubschon  auch  die  auf  den  hergestellten  Ver-  ; 
suchsschleifen    gewonnenen    Krfalirungen  noch 
nicht  genügen,   um   zu  einem  abschliefsenden  1 
Urtheil  zu  gelangen,   da   namentlich  die  Beob- 


achtung der  unterirdischen  Parallelschleife  wäh- 
rend starker  erdmagnetischer  Störungen  und  die 
einer  ähnlichen,  aus  oberirdischen  Leitungen 
gebildeten  Schleife  überhaupt  noch  aussteht,  so 
lassen  sich  doch  schon  jetzt  einige  begründete 
Folgerungen  ziehen.  DafsunterirdischeLeitungen, 
welche  in  sich  und  ohne  Kinschiebung  von 
Erdplatten  zu  einem  Stromkreise  von  nicht 
paralleler  Hin-  und  Rückleitung  verbunden  wer- 
den, dem  Einflufs  elektrischer  Bewegungen  im 
Erdinnern  nicht  entzogen  sind,  ist  nicht  auf- 
fällig, weil  die  aufserhalb  der  Leitung  sich  voll- 
ziehenden elektrischen  Vorgänge  durch  die 
isolirende  Hülle  hindurch  induktorisch  auf  die 
Leitungsader  einwirken  und  durch  Störung  des 
neutralen  Zustandes  an  einem  Punkte  oder 
auch  an  mehreren  in  der  Leitung  elektrische 
Bewegungen  hervorrufen  müssen,  welche  sich 
an  den  eingeschalteten  Instrumenten  als  galva- 
nische Ströme  zu  erkennen  geben.  Stromlos 
kann  die  Leitung  nur  bei  elektrischer  Ruhe 
aufserhalb  der  isolirenden  Hülle  und  in  dem 
nicht  wahrscheinlichen  Falle  bleiben,  dafs  der 
Stromkreis  an  verschiedenen  Punkten  in  der 
Art  indtiktorisch  angegriffen  wird,  dafs  die  Einzel- 
wirkungen sich  gegenseitig  völlig  kompensiren. 

Weniger  leicht  ist  es  zu  erklären,  dafs  auch 
in  einer  gewissen,  nicht  unbeträchtlichen  Ent- 
fernung von  der  Erdoberfläche  ausgespannte 
oberirdische  Leitungen  unter  ähnlichen  Verhält- 
nissen nicht  unberührt  bleiben.  Üb  hier  etwa 
elektrische  Vertheilungen  mitwirken,  welche  sich 
trotz  der  eingeschobenen  Isolatoren  aus  dem 
Erdinnern  durch  die  Tragstangen  und  die 
Isolatoren  auf  den  metallischen  Leiter  fort- 
pflanzen, ob  eine  blos  induktorische  Wirkung 
trotz  des  Abstandes  des  Leiters  von  der  Erd- 
oberfläche vorliegt,  oder  ob  die  Luft  an  den 
elektrischen  Vorgängen  in  der  Erde  theil- 
nimmt  und  leitend  wirkt,  dies  Alles  läfst  sich 
aus  den  bisherigen  Beobachtungen  weder  be- 
jahen, noch  auch  verneinen;  dagegen  sprechen 
die  Erscheinungen  für  die  Annahme,  dafs  bei 
metallisch  fortlaufenden  Stromkreisen,  welche 
einen  gewissen  Flächenraum  umschliefsen ,  die 
Erdströme  auf  oberirdische  Leitungen  nicht 
schwächer,  sondern  eher  mit  gröfserer  Intensität 
einwirken,  als  auf  unterirdische,  während  bei 
Stromkreisen  mit  Einzelleitungen  und  Erdplatten, 
wie  schon  früher  angeführt,  nicht  selten  das  um- 
gekehrte Verhältnifs  obzuwalten  scheint. 

Unter  den  angegebenen  Umständen  läfst  sich 
hoffen,  dafs  der  Telegraphenbetrieb  sich  künftig 
auch  während  erdmagnetischer  Sturmperioden  da 
aufrecht  erhalten  lassen  wird,  wo  es  möglich  ist, 
bei  unterirdischen  Leitungen  Adern  desseU>en 
Stranges  zu  Hin-  und  Kückleitungen  zu  verbin- 
den; ob  oberirdische,  an  derselben  Stangenreihe 
ausgespannte  Leitungen  11.  U.  dieselben  Erleich- 
terungen bieten  werden,  ist  noch  nicht  zu  be- 
haupten; für  Schleiflcitungen,   welche  sich  aus 


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Elektkoteciin. 

NOVEMBER  i88j 


LUHKWIG,   ElNJÄHRlCE  ErDSTROMBEOBACHTUNGEN. 


oberirdischen  oder  unterirdischen  Einzelleitungen 
auf  verschiedenen  Wegen  zusammensetzen ,  ist 
ein  ähnlicher  Erfolg  sehr  zweifelhaft,  wenn  es 
sich  um  einigermafsen  intensive  Vorgange  han 
dein  wird.  Die  Verschiedenheit  des  Verhaltens 
der  verschiedenartig  hergestellten  metallischen 
Stromkreise  macht  es  auch  erklärlich,  dafs  die 
Nachrichten  über  ähnliche  Manipulationen  bei 
früheren  Erdstromstörungen  sich  vielfach  wider- 
sprechen und  theilweisc  vollendetste  Erfolge, 
theilweise  völliges  Mifslingen  melden. 

Systematisch  betriebene  Versuche  in  dem  an- 
gegebenen Sinne  sind  auch  auf  den  Reichs- 
telegraphenlinien noch  nicht  angestellt  worden, 
weil  seit  längerer  Zeit  erhebliche  Erdstromstörun- 
gen hier  nicht  vorgekommen  sind.  Die  Reichs- 
Telegraphenverwaltung  hat  jedoch  schon  Ende 
vorigen  Jahres  nach  den  Oktober-  und  November- 
stürmen Anordnung  getroffen,  dafs  die  Betriebs- 
stellen eintretenden  Falles  sofort  den  Versuch 
machen,  den  Telcgraphcnbetrieb  in  der  angege- 
benen Weise  unter  Ausschaltung  der  Erdplatten 
aufrecht  zu  erhalten.  Es  wird  hierbei  nicht  zu 
übersehen  sein,  dafs  bei  diesem  Versuche  selbst- 
verständlich alle  Uebertragungen  ausgeschaltet 
werden  müssen,  was  um  so  weniger  vortheilhaft 
ist,  weil  sich  im  gegebenen  Momente  die  zu 
überwindenden  Leitungswiderstände  in  Folge 
des  Verzichts  auf  die  Benutzung  der  Erde  als 
Rückleitung  nicht  unwesentlich  erhöhen  werden. 
Es  wird  deshalb  zweckmäfsig  sein,  statt  der 
Uebertragungsvorrichtungen  bei  den  Zwischen- 
anstalten die  Batterien  beiderseits  mit  den 
durchgehenden  Leitungen  zu  verbinden,  wodurch 
sich  für  die  Endanstalten  A  und  B  mit  der 
Uebertragungsanstalt  C  bei  Morse  -  Betrieb  das 
folgende  Stromschema  herstellen  wird. 

Für  den  Hughes -Betrieb  wird  sich  die  Ein- 
richtung ebenso  einfach  gestalten ;  ob  sie  den 
gewünschten  Erfolg  hier  und  dort  dauernd 
herbeiführen  wird,  kann  nur  die  Erfahrung  ent- 
scheiden. Es  sind  dabei  die  aus  der  Zunahme 
des  unterirdischen  Stromkreises  erwachsenden 
Schwierigkeiten  nicht  zu  unterschätzen,  und  es 
wird  am  Ende  sowohl  bei  Hughes-  als  bei 
Morse  -  Betrieb  zu  leichterem  Gelingen  führen, 
wenn  die  Stromkreise  bei  den  Uebcrtragungs- 
anstaltcn  geschlossen  werden,  so  dafs  diese  den 
Verkehr  von  einem  Stromkreis  zum  anderen 
eventuell  zu  vermitteln  haben. 

Bei  dem  nicht  im  Voraus  zu  bestimmenden 
Eintritt  gröfsdrer  erdmagnetischer  Störungen  wird 
es  häufig  vorkommen,  dafs  die  mit  den  fort- 
laufenden Erdstrombeobachtungen  beauftragten 
Stellen  nicht  rechtzeitig  in  Thätigkeit  treten 
können,  und  wenn  dies  wirklich  doch  der  Fall 
sein  sollte,  dann  werden  die  zu  diesen  regel- 
mäfsigen  Beobachtungen  verwendeten  empfind- 
lichen Spiegelinstrumente  in  der  Regel  nicht 
geeignet  sein,  um  die  starken  Ströme  zu  be- 
stimmen,   weil   die  Fadenschatten   hierbei  weit 


457 


Uber  die  Skalen  hinauszugleitcn  pflegen.  Aufser- 
dem  ist  aber  auch  die  Anzahl  der  Bcobachtungs- 
orte  zu  gering,  um  bei  dem  weiten  Verbreitungs- 
gebiet auch  nur  annähernd  ein  Bild  von  dem 
Verlaufe  solcher  Vorgänge  gewähren  zu  können. 
Um  trotzdem  auch  bei  solchen  aufsergewöhn- 
lichen,  bisher  überall  nur  gelegentlich  und 
ziemlich  systemlos  verfolgten  Vorkommnissen  den 
Versuch  zu  machen,  brauchbares  Material  für 
die  Erforschung  derselben  zu  schaffen,  hat  die 
Reichs -Telegraphen  Verwaltung  aufserdem  noch 
eine  gröfsere  Anzahl  geeigneter  Telegraphen- 
anstaltcn  im  Voraus  bestimmt  und  beauftragt, 
die  Einwirkung  der  Erdströme  auf  die  .Magnet- 
nadeln der  in  wirklich  korrespondenzunfähig 
gewordenen  Arbeitsstromleitungen  eingeschalteten 
Galvanoskope  systematisch  zu  beobachten.  Die 
Beobachtungen  und  Aufzeichnungen  sollen  nicht 
nur  an  den  beiden  Enden  jeder  Leitung,  son- 
dern thunlichst  auch  bei  eingeschalteten 
Zwischcnanstalten  in  Zeiträumen  von  je 
30  Sekunden  bewirkt  und  nach  Ablauf  jeder 
Beobachtungsperiode  alle  Galvanoskope,  welche 


H 


-©- 


— ©1 


an  derselben  Leitung  verwendet  worden  sind, 
mittels  Batterien  von  verschiedener  Stärke  auf 
ihre  Empfindlichkeit  gemeinsam  geprüft  und 
verglichen  werden.  Wo  es  angeht,  werden 
gleichgerichtete  ober-  und  unterirdische  Leitun- 
gen nebeneinander  den  Beobachtungen  unter- 
worfen werden.  Bei  der  Einfachheit  der  hier- 
bei zur  Verfügung  stehenden  Instrumente 
werden  sehr  genaue  Ermittelungen  bezüglich 
der  vorgekommenen  Stromstärken  nicht  erwartet 
werden  können;  jedenfalls  aber  werden  die 
Beobachtungen,  wo  sie  stattgefunden  haben, 
ausreichen,  um  die  Richtung  der  Ströme  sowie 
i  den  Wechsel  derselben  genau  zu  ermitteln,  und 
auch  um  ein  annäherndes  Bild  über  die 
vorgekommenen  Stromintensitäten  zu  gewinnen. 
Die  gröfsere  Zahl  der  Beobachtungsstellen  und 
ihre  zerstreute  Lage  im  ganzen  Reichs- Tele- 
graphengebiet  läfst  aber  auch  gewisse  Aufschlüsse 
über  das  Verbreitungsgebiet,  sowie  den  Verlauf 
der  Vorgänge  erhoffen. 

Was  die  fortlaufenden  Beobachtungen  an 
einfachen  Telegraphenleitungen  mit  eingeschal- 
teten Erdplatten  betrifft,  so  haben  dieselben  im 
Allgemeinen  .ähnliche  Resultate  und  Kurven  er- 
geben, wie  sie  bereits  in  den  vorjährigen  No- 
vember- und  Dezember-Heften  dieser  Zeitschrift 
skizzirt  worden  sind.  Die  Kurven  haben  auf 
jeder   Linie   ihren  besonderen  Charakter,  nur 


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45« 


Abhandlungen. 


Elektrottchn  .  Zeitsc 
november  .s83 


diejenigen  von  den  beiden  Leitungen  Herlin — 
Dresden  und  Berlin  —  Halle  a.  S.  /eigen  durch- 
weg ein  ähnliches  Verhalten. 

Abgesehen  von  den  beiden  Störungstagen 
am  15.  Oktober  und  1  5.  November  1882,  welche 
im  Dezember-Hefte  bereits  besprochen  worden 
sind ,  bewahren  die  Kurven  der  oberirdischen 
und  der  unterirdischen  Leitung  Berlin — Hamburg 
den  sanftesten  und  regelmäfsigsten  Verlauf  und 
deuten  fast  immer  einen  schwachen  positiven 
Strom  in  der  Richtung  von  Berlin  nach  Hamburg 
an.  Zwischen  6  und  7  Uhr  sinkt  die  Stromstärke 
häufig  auf  ein  Minimum,  das  sich  an  ein/einen 
Tagen  aber  auch  nur  allmählich  bis  zu  völligem 
Stromwechsel  steigert;  doch  bleiben  die  Kurven 
an  manchen  Tagen  auch  der  Nulllinie  in 
schwachem  Abstände  nahezu  parallel.  Am 
15.  Mai  zeigt  sich  in  der  oberirdischen  Leitung 
der  gewöhnliche  positive  Strom  (Maximum  5  Uhr 
15  Minuten  bis  5  Uhr  30  Minuten  mit 
4-  0,80;  Minimum  6  Uhr  17  Minuten  bis 
6  Uhr  38  Minuten  bis  — o,»6),  während  die 
unterirdische  Leitung  nahezu  stromlos  bleibt, 
wogegen  sich  am  15.  Juli  in  der  ober- 
irdischen Leitung  ein  ziemlich  starker  positiver 
Strom  von  3  bis  4  Zinkkupferclemcntcn  mit 
heftigen  Schwankungen  innerhalb  dieser  Grenzen 
und  selbst  bis  0,60  zeigt,  während  die  Kurve 
von  der  unterirdischen  Leitung  hierbei  einen 
äufserst  gleichmäfsigen  Verlauf  bewahrt,  indem 
sie  während  der  Beobachtungszeit  ganz  allmäh- 
lich  und  ohne  wesentliche  Schwankungen  von 

0.  58  bis  0,3a  abnimmt. 

In  der  Regel,  und  namentlich  wenn  sie  irgend 
eine  charakteristische  Form  annehmen,  bilden 
die  Berlin — Hamburger  Kurven  einen  auffallen- 
den Gegensatz  zu  den  auf  der  Linie  Berlin— 
Thorn  gewonnenen.  Hier  herrscht,  jedoch  nicht 
ohne  vielfältige  Erreichung  der  Nulllinie  und 
Umkehr  des  Stromes  (wodurch  sich  immer  wie- 
der die  bereits  1882  auf  Seite  468  angegebenen 
Strombilder  mehr  oder  weniger  modifizirt  repro- 
duziren),  im  Allgemeinen  auch  ein  positiver 
Strom  in  der  Richtung  von  Berlin  nach  Thorn; 
dieser  aber  nimmt  fast  immer  ab,  wenn  der 
Berlin  — Hamburger  wächst,  und  er  wird  zu  Null 
oder  negativ,  wenn  der  andere  sein  Maximum 
erreicht.  Sehr  auffallend  ist  die  gegensätzliche 
Uebereinstimmung  am  1.  Dezember  1882,  am 

1.  Februar,  1.  und  15.  März,  1.  April,  1.  Juni, 
1.  Juli  (hier  bei  ziemlich  lebhaften  Bewegungen) 
und  am  1.  August  1883  zu  erkennen.  Am 
1.  Juni  liefert  die  oberirdische  Leitung  Berlin — 
Hamburg  nahezu  dieUmkehr  derBcrlin — Thorner 
Kurve,  und  selbst  an  den  Störungstagen  im 
Oktober  und  November  v.  J.  ist  die  Grgensätz- 


1  Uhr  24  M.  —  10,4 

1     -    3°  •  — 

1     -    43  -  —  14,3 

1     -    48  -  —  2,55 

1     -    27  -  —  i,0 


1  Uhr  30    M.  + 

>'  -  4SI  "  + 

»  -  5*5  •  + 

'  -  57  -  — 

a  -  to  — 


lichkeit  der  beiderseitigen  Kurven  unverkennbar. 
Durchgängig  wird  in  den  scharf  hervortretenden 
Spitzen  nahezu  völlige  Gleichzeitigkeit  beobachtet, 
obwohl  hin  und  wieder  sich  auch  Zeitdiffercnzen 
von  30  bis  60  Sekunden  bemerkbar  machen. 

Kur  die  Leitung  Berlin  — Halle  läfst  sich  die 
Beständigkeit  der  Stromesrichtung  nicht  in  der 
Regelmäfsigkeit ,  wie  in  der  Leitung  Berlin — 
Hamburg,  erkennen.  Der  Strom  ist  in  der 
Richtung  von  Berlin  nach  Halle  vorherrschend 

positiv:  am  1.  November,  2.  Januar  (sehr 
schwach),  1.  Februar; 

wechselnd:  am  15.  Oktober,  15.  November, 
1.  Dezember,  15.  Februar,  1.  und  15.  Marz, 
1.  und  15.  April,  1.  Juni,  1.  Juli  (mit  starken 
Ausladungen),  15.  Juli  und  15.  August; 

negativ:  am  15.  Juni  und  1.  August; 

nahezu  Null  (wechselnd):  am  15.  Dezember, 
15.  Juni,  1.  und  15.  September. 

Die  Kurve  des  Störungstages  am  1 5.  Novem- 
ber 1882  stimmt  in  Bezug  auf  Anwachsen  und 
Abnahme  der  Stärke  des  Stromes  ungefähr  mit 
der  gleichzeitigen  Berlin — Thorncr  Kurve  über- 
ein ,  doch  sind  die  hervorragenden  Spitzen 
Berlin — Halle  zum  gröfsten  Theil  einige  Minu- 
ten früher,  als  diejenigen  der  Leitung  Berlin — 
Thorn;  ähnlich  für  den  15.  Oktober,  wo  jedoch 
für  die  Zeit  des  Maximums  des  positiven  Stro- 
mes Berlin — Thorn  von  5  Uhr  30  M.  bis  6  Uhr 
16  M.  für  Berlin — Halle  grofse  Unruhe  und  mehr- 
facher Stromwechsel  beobachtet  wird. 

Die  Leitung  Berlin  — Dresden  ist  nicht  an 
allen  Terminstagen  beobachtet  worden.  Am 
1.  Dezember,  1.  und  15.  Februar,  15.  März, 
1.  und  15.  April,  1.  Mai,  1.  und  15.  Juni, 
1.  Juli  (bei  starken  Ablenkungen),  1.  August 
und  1.  September  sind  die  Kurven  bezüglich 
der  Srromesrichtung  (von  Berlin  nach  Dresden) 
und  der  Form  sehr  nahe  übereinstimmend  mit 
den  Kurven  Berlin — Halle.  Die  regelmäfsig 
beobachteten  Stromstärken  und  selbst  die  an 
den  beiden  Störungstagen,  15.  Oktober  und 
15.  November,  beobachteten  sind  im  Allgemei- 
nen auch  hier  nicht  stark  genug,  um  eine 
wesentliche  Störung  des  Telcgraphcnbctriebes  zu 
veranlassen;  an  den  letztgenannten  Tagen  er- 
reichen sie  auch  nur  selten  die  Stärke  von  2,0 
und  steigen  nur  bis  2,80,  während  sie  an  den 
übrigen  Tagen  meistens  wesentlich  unter  1,0 
zurückbleiben.  Dagegen  wurden  aus  Anlafs  ein- 
getretener Betriebsstörungen  am  20.  November 
in  der  Zeit  von  1  Uhr  22  M.  bis  2  Uhr  30  M.  Nach- 
mittags auf  einer  Leitung  Berlin — Dresden  Beob- 
achtungen angestellt,  bei  welchen  sich  (Richtung 
Berlin  —  Dresden)  unter  einem  Widerstand  von 
1  200  S.  E.  folgende  Maxima  und  Minima  fanden : 

4,45  1  Uhr  24    M.    —  2, »7 

1,10  2 

8l3o  2 

9,55  2     ■  15  ;  M.     +  3,80 

12,50  2     -  30     -     -f-  6,jo. 


1  und  )  4-  5,80  (  2  scharfe 

2  \  Spitzend 
15.I  M- 


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ELRKntöTECHN.  Zeitschrift.    ,  „ 

NOVEMRKR  .88;  LUDEWIG,   EINJÄHRIGE  ERDSTROMBEOBACHTUNGEN. 


459 


Es  ergaben  sich  mithin  in  ganz  kurzen  Zeit- 
räumen Differenzen  in  der  Stromstarke  bis  zu 
25,1,  und  es  ist  leicht  einzusehen,  dafs  der 
Telegraphenbetrieb  bei  solchen,  aller  Berech- 
nung entzogenen  Einwirkungen  von  aufsen  die 
erheblichsten  Störungen  erfahren  und  zeitweise 
gänzlich  unmöglich  werden  mufs. 

Sehr  interessant  ist  eine  Vergleichung  der  für 
die  erwähnte  Beobachtungszeit  nach  den  Beob- 
achtungen konstruirlen  Erdstromknrven  mit  den 
im  Observatorium  zu  Wilhelmshaven  photogra- 
phisch gewonnenen  Kurven  der  Deklination  der 
Magnetnadel,  deren  Einsicht  der  Verfasser  der 
Liebenswürdigkeit  des  Direktors  der  hiesigen 
Sternwarte  Herrn  Prof.  Dr.  Förster  verdankt. 
Die  Deklinationskurven  zeigen  in  der  gleichen 
Zeit  eine  ganz  ähnliche  Form,  wie  die  Strom- 
kurven mit  weit  ausladenden  Spitzen,  und  selbst 
die  vorkommenden  Doppelspitzen  scheinen  beider- 
seits in  Uebereinstimmung  zu  stehen;  nament- 
lich fällt  die  Konkordanz  auf  für  die  Zeit  von 
1  Uhr  45!  M.  bis  1  Uhr  48  M.f  wo  die  Strom- 
kurve 

um  1  Uhr  45 \  M.  den  Werth  1,10 
•    1    -     46  -      —  1 

-  1    -     46A    -  -      —  0,40 

-  1    -     47      -     -       -      —  0,95 

-  1    -     47i    "  •       —  0.55 

-  1  -  48  •  —  2,5s 
erreicht.  Trägt  man  sich  die  Kurve  graphisch  auf, 
dann  erhält  man  eine  ganz  ähnliche  Zeichnung, 
wie  sie  die  photographische  Deklinationskurve  auf- 
weist, letztere  ist  jedoch  der  Zeit  nach  anschei- 
nend um  etwas  weniges  hinter  der  Stromkurve 
zurück,  so  dafs  die  Bewegung  Berlin — Dresden 
sich  früher  gezeigt  hat,  als  die  zu  Wilhelms- 
haven. 

Diese  Beobachtung  würde  einigermafsen  eine 
von  Lamont  in  seiner  Monographie:  der  Erd- 
strom und  der  Zusammenhang  desselben  mit 
dem  Magnetismus  der  Erde,  1862,  S.  5  auf- 
gestellte Behauptung  bestätigen.  Es  heifst  dort: 
»Hat  man  zwei  (Telegraphen  )  Linien,  die  eine 
im  magnetischen  Meridian,  die  andere  senkrecht 
darauf,  und  vergleicht  man  die  momentanen 
Bewegungen  der  (in  die  Leitungen  eingeschal- 
teten! Galvanometer  mit  jenen  der  magnetischen 
Instrumente,  so  findet  man,  dafs  die  Deklination 
mit  erstcrer,  die  Horizontalintensität  mit  letzterer 
Linie  genau  korrespondirt,  und  eine  Zunahme 
der  Deklination  einem  Erdstrome  von  Nord 
nach  Süd,  eine  Zunahme  der  Intensität  einem 
Erdstrome  von  Ost  nach  West  entspricht. 

Die  aus  dieser  Angabe  von  Lamont  gefolgerte 
Deutung,  »dafs  derselbe  Erdstrom,  der  in  den 
Drahtleitungen  sich  manifestirt,  die  momentanen 
magnetischen  Variationen  erzeugt«,  wird  heute 
insofern  nirgends  mehr  bezweifelt,  als  der  Zu- 
sammenhang der  Erdströme  mit  den  magneti- 
sehen  Variationen  allgemein  angenommen  wird; 
dagegen  lassen  die  hier  besprochenen  Beobach- 


tungen die  Uebereinstimmung  südnördlicher 
Ströme  mit  der  Deklination,  westöstlicher  Ströme 
mit  der  Horizontalintensität  nicht  überall  erken- 
nen. Ueberhaupt  läfst  die  Richtung  vereinzelter 
TelegTaphenlinien,  in  welchen  Erdströme  beob- 
achtet werden,  kaum  einen  sicheren  Schlufs  auf 
die  Richtung  der  Vorgänge  im  Erdinnern  zu. 
Wird  irgendwo  eine  Erdplattc  durch  elektrische 
Vorgänge  in  der  Erde  affizirt,  so  mufs  sich 
diese  Veränderung  des  elektrischen  Potenzials 
sowohl  in  einer  in  der  Richtung  des  Meridians, 
als  auch  in  einer  parallel  dem  Acquator  aus- 
gespannten und  am  anderen  Ende  mit  Erde 
verbundenen  Leitung  manifestiren,  mag  nun  die 
Veränderung  in  der  Erde  sich  in  südnördlicher 
oder  westöstlicher  Richtung  vollziehen,  und  es 
brauchen  hierbei  die  entfernten  Erdplatten  auch 
gar  nicht  einmal  direkt  und  anders  als  mittels 
der  Verbindungsleitung  in  Mitleidenschaft  ge- 
zogen worden  zu  sein.  Vergleichungen  der 
magnetischen  Kurven  mit  den  gleichzeitigen 
Erdstromkurven  liefern  dementsprechend  auch 
nicht  durchweg  eine  Bestätigung  des  angeführ- 
ten Satzes,  sie  lassen  vielmehr  zum  Theil  auf 
eine  völlige  Umkehr  desselben  schliefsen,  wie 
beispielsweise  am  1.  Juli,  wo  die  Deklinations- 
kurve recht  auffallend  mit  der  nahezu  westöst- 
lichen Erdstromkurve  Berlin  —  Thorn  überein- 
zustimmen scheint. 

Keinenfalls  genügen  die  bisherigen  Beobach- 
tungen und  Vergleichungen,  um  schon  jetzt  in 
dieser  oder  in  einer  anderen  Richtung  defini- 
tive Schlüsse  zu  ziehen  und  ein  abschliefsendes 
Urtheil  zu  fällen.  Es  wird  dazu  noch  die 
Sammlung  viel  umfassenderen  Materials  erfor- 
derlich sein,  und  voraussichtlich  werden  sich 
fortlaufende  Registrirungen ,  welche  von  der 
Reichs-Telegraphenverwaltung  zwar  auch  schon 
jetzt,  wegen  der  noch  immer  verzögerten  An- 
lieferung der  Apparate  jedoch  noch  nicht  in 
dem  geplanten  Umfang  auf  einigen  verfügbaren 
Leitungen  zur  Ausführung  gebracht  werden,  als 
sehr  förderlich  erweisen,  und  zwar  um  so  förder- 
licher, als  die  bisherigen  Erdstrombeobachtungs- 
perioden  von  5  bis  7  Uhr  Vorm.  keineswegs  in 
die  Zeiten  der  stärksten  Magnetbewegungen, 
sondern  fast  durchweg  in  Abschnitte  sehr  ruhigen 
Verhaltens  der  Magnete  gefallen  sind.  Charak- 
teristische Uebereinstimmungen  oder  Verschieden- 
heiten werden  sich  am  leichtesten  bei  stark  aus- 
ladenden Kurven  herausfinden  und  vergleichen, 
später  vielleicht  auch  deuten  lassen,  wie  dies 
schon  die  oben  angeführten  Daten  für  die  Sturm- 
periode am  20.  November  1882  wahrscheinlich 
machen. 

In  der  unterirdischen  Leitung  Frankfurt  a.  M. 
— Strafsburg  macht  sich  nach  den  vorliegenden 
Aufzeichnungen,  abgesehen  von  den  im  Oktober 
und  November  stattgehabten  Nordlichtstörungen, 
vorwiegend  ein  positiver  Strom  in  der  Richtung 
von   Strafsburg   nach  Frankfurt  a.  M.  geltend, 

58- 

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460 


A» HANDLUNGEN. 


ELEKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT 
NOVEMBER  ■tt). 


obschon  auch  hier  verschiedene  Umkehrungen 
des  Stromes  beobachtet  werden.  In  den  meisten 
Fällen  sind  die  beiderseits  vermerkten  Ausschläge 
gleichzeitig  und  ziemlich  gleichwertig,  aber  es 
kommen  doch  auch  mannigfache  Verzögerungen 
in  den  scharfen  Spitzen  der  Kurven  bald  in 
Frankfurt,  bald  in  Strafsburg  vor. 


Auffallend 


>mc 


1   die  Ergebnisse  vom   i.  De- 


zember, 15.  Mai,  1.  und  15.  Juni  sowie  vom 
i.  und  15.  September,  insofern  sich  hier  für  Strafs- 
burg zeitweise  sehr  viel  stärkere  Ausschläge  er- 
geben als  für  Frankfurt  a.  M.,  während  am  1. 
und  15.  August  die  Kurven  von  Frankfurt  a.  M. 
bemerklich  stärker  ausladen,  als  diejenigen  von 
Strafsburg.  Am  auffallendsten  sind  aber  die 
Ergebnisse  der  Beobachtungen  vom  1.  Juli,  nach 
welchen  von  5  Uhr  1 2  M.  ab  bis  zum  Knde  der 
Bcobachtungszeit  völlig  gleichgerichtete  Ströme 
von  nicht  sehr  verschiedener  Stärke  in  der 
Richtung  aus  der  Leitung  nach  den  beiderseiti- 
gen Krdplatten  stattgefunden  haben.  Die  Strom- 
richtung wechselt  dabei  mehrfach,  und  zwar 
beiderseits  ziemlich  gleichzeitig  und  gleich  oft. 

Die  auffallende  Erscheinung,  bei  deren  Registri- 
ning  übrigens  irgend  ein  Beobachtungs-  oder  Ver- 
zeichnungsfehler völlig  ausgeschlossen  erscheint, 
dürfte  nur  durch  die  Annahme  erklärlich  wer- 
den, dafs  elektrische  Veränderungen  um  das 
Kabel  herum  etwa  in  der  Mitte  der  Bcobach- 
tungsstrecke  vorgekommen  sind,  welche  induk- 
torisch  auf  die  isolirte  Leitungsader  eingewirkt 
und  die  Erdplatten  an  den  beiderseitigen  End- 
punkten in  übereinstimmende  Mitleidenschaft 
gezogen  haben.  Möglicherweise  deutet  die  Er- 
scheinung demnach  auf  elektrische  Vorgänge  im 
Innern  der  Erde  in  mehr  oder  weniger  senk- 
rechter Richtung  auf  den  Kabeltrakt,  während 
die  anderweit  beobachteten  Erdströme  vielleicht 
auf  Vorgänge  in  der  den  Leitungen  mehr  oder 
weniger  parallelen  Richtung  schliefscn  lassen. 
Dies  ist  jedoch  nur  eine  mögliche  Annahme, 
die  jedenfalls  noch  weiterer  Bestätigungen  bedarf. 


Schlu fsbemerkung:  Nachdem  das  vorige, 
am  1 1 .  Oktober  abgeschlossene  Heft  dieser  Zeit- 
schrift, in  welchem  der  Anfang  vorstehender 
Mittheilungen  Aufnahme  gefunden  hatte,  schon 
gedruckt  vorlag,  ist  es  durch  das  Referat  im 
*  Pester  Lloyd«  über  einen  Vortrag  des  Herrn 
Dr.  Isidor  Fröhlich  in  der  Sitzung  der  ungari- 
schen Akademie  (mathematisch  -  naturwissen- 
schaftliche Klasse)  bekannt  geworden,  in  wel- 
chem Umfange  die  ungarischen  Telegraphen- 
leitungen  an  den  Erdstrom beobachtungen  wäh- 
rend der  Terminstage  der  Polarexpeditionen 
betheiligt  worden  sind.  Beobachtet  wurde  wäh- 
rend der  Stunden  von  6  bis  8  Uhr  Vorm.  und, 
soweit  es  die  Korrespondenz  gestattete,  in  der 
Stunde  von  7  bis  8  Uhr  Abends.  In  Budapest 
standen  mit  elektrischen  Mefsapparaten  u.  s.  w. 
die  beiden  Leitungen  Krakau — Budapest— Essegg 


und  Oedenburg  —  Budapest — Klausenburg  zur 
Verfügung;  aufserdem  war  das  Personal  der 
Provinz-Stationen  angewiesen,  mit  den  zur  Ver- 
fügung stehenden  Stations-Apparaten  Beobach- 
tungen anzustellen.  Aus  den  Budapester  Beob- 
achtungen konnte  für  etwa  1  200  verschiedene 
Zeitpunkte  die  elektromotorische  Kraft  und  die 
Intensität  der  Erdströme  u.  s.  w.  berechnet  wer- 
den; dagegen  waren  die  Berichte  über  die  Be- 
obachtungen aus  der  Provinz  im  Allgemeinen 
zu  einer  wissenschaftlichen  Bearbeitung  unge- 
eignet, bis  auf  diejenigen  aus  Agram  für  die 
Linien  Fiume  — Agram  — Budapest ,  Agram  — 
Essegg,  Agram — Semlin  und  Agram — Spalato, 
welche  als  in  gewisser  Beziehung  verwendbar 
und  die  Budapester  Daten  ergänzend  bezeichnet 
werden.  —  Es  liegen  hiernach,  abgesehen  von 
einer  gewissen  Anzahl  weiterer  Querlinien  und 
sonstiger  Verzweigungen,  gleichzeitige  Beobach- 
tungen vor  für  die  Telegraphenlinie  Hamburg 
— Berlin  —  Dresden  —  Prag — Krakau — Budapest 
—  Essegg,  welche  sich  über  mehr  als  8  Längen- 
und  nahezu  ebenso  viele  Breitengrade  erstreckt. 


Zur  Berechnung  der  künstlichen  Widerstände 
bei  der  sich  auf  die  Wheatstone'sche  Brücke 
gründenden  Gegensprech-Methode. 

Von  Heinrich  Discher,  k.  k.  Telegraphcn- 
Ofncial  in  Wien. 

I.  Wenn  sich  ein  linearer  Leiter,  welcher 
eine  Stromquelle  enthält,  in  zwei  Zweige  spaltet, 
die  unter  sich  eine  Querverbindung  haben  und 
sich  wieder  vereinigen,  so  nennen  wir  eine 
solche  Verzweigung  bekanntlich  ein  Wheat- 
stone'sches  Brückensystem  und  speciell 
jene  Querverbindung:  die  Brücke.  Zeichnen 
wir  diese  Verzweigung  so,  wie  sie  in  Fig.  1 
skizzirt  ist,  und  wo  sie  der  Projection  eines 
Tetraeders  gleicht,  so  ist  immer  derjenige  Zweig 
als  die  Brücke  anzusehen,  dessen  Richtung  auf 
jener  des  die  Stromquelle  enthaltenden  Zweiges 
senkrecht  steht.  Es  kann  demnach  jeder  be- 
liebige Zweig  die  Brücke  bilden.  In  der  Figur 
stellt  A  C  den  unverzweigten  Leiter  dar,  in  den 
die  Batterie  B  eingeschaltet  ist,  und  folglich 
ist  D  F  die  Brücke.  Würde  aber  die  Batterie 
in  einem  anderen  Zweige,  z.  B.  in  A  D,  einge- 
schaltet sein,  so  hätten  wir  auch  eine  andere 
Brücke,  nämlich  C  F. 

Bekanntlich  hat  zuerst  Maron  ein  auf  die 
Anwendung  der  Wheatstone'schen  Brücke  ge- 
gründetes Gcgcnsprech  -  System  erdacht  und 
gleichzeitig  eine  Methode  angegeben,  wie  man 
dasselbe  mit  dem  Doppelsprechen  verbinden 
kann.  Eine  von  Edison  und  Prescott  zuerst 
in  den  Vereinigten  Staaten  eingeführte  Aende- 
rung  dieses  letzteren  Systems  ist  vor  wenigen 


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Elektkotkchx.Zf.it*  hkift.  ...  „  „ 

NOVEMKER  1883  DlSCHKR,   ZUR  BERECHNUNG  DER  KÜNSTLICHEN  W  IDERSTANDE  V.  S.  W. 


461 


Jahren  nach  Kuropa  gelangt  und  seither  in 
England  mit  bestem  Erfolg  in  Anwendung. 

Wie  s.  Z.  die  amerikanischen  Fachjournale 
meldeten,  hat  man  bei  Einführung  dieser,  nun- 
mehr mit  dem  Namen  >QuadruplexSystem«  be- 
legten Methode  die  in  Frage  kommenden 
Rheostat- Widerstande  auf  empirischem  Wege 
bestimmt.  Ein  solches  Verfahren  ist  im  ge- 
gebenen Falle  sicher  mit  grofsen  Umständlich- 
keiten verbunden;  es  ist  unwissenschaftlich  und 
ungenau,  und  man  mufs  den  durch  blofses  Aus- 
probiren erhaltenen  Werthen  mifstrauen. 

Aus  diesen  Gründen  erscheint  es  angezeigt, 
die  passendsten  Werthe  der  zu  verwendenden 
Rheostat -Widerstande  zu  berechnen.  Die  all- 
gemeine Behandlung  dieser  Aufgabe  unterliegt 
jedoch  sehr  grofsen  Schwierigkeiten   und  soll 


hier  ausgeschlossen  bleiben.  Aber  selbst  die 
Lösung  jedes  speziellen  (numerischen)  Problems 
dieser  Art  nimmt  eine  unerträgliche  Weitläufig- 
keit an,  wenn  man  nicht  besondere,  die  Rech- 
nung abkürzende  Kunstgriffe  anwendet. 

In  Folgendem  gebe  ich  eine  Näherungs- 
Methode  bekannt,  mit  Hülfe  welcher  die  ge- 
naue Berechnung  der  in  der  Ueberschrift  be- 
zeichneten Widerstände  für  jeden  speziellen  Fall 
möglich  ist.  Der  gröfseren  Einfachheit  wegen 
ist  den  diesfälligen  Betrachtungen  nur  das  Gegen- 
sprech-  (Duplex-)  System  und  nicht  das  Qua- 
druplex-System  zu  Grunde  gelegt.  Für  den 
Mechanismus  der  Rechnung  ist  dies  —  wie 
leicht  einzusehen  —  ganz  einerlei,  weil  bei 
beiden  Systemen  die  Anordnung  der  künstlichen 
Widerstände  identisch  ist. 

Vorher  erscheint  es  jedoch  geboten,  die  Ab- 
leitung einiger  Formeln  über  Stromstärken  und 
Widerstände  wieder  vorzuführen. 

II.  Die  Spaltung  des  die  Stromquelle  ent- 
haltenden Leiters  in  zwei  Zweige,  Fig.  2,  bildet 
den  einfachsten  Fall  einer  Stromverzweigung. 
Die  Richtungen  der  der  Batterie  JJ  entstammen- 
den positiven  Ströme  sind  in  Fig.  2  durch  Pfeile 
angedeutet,  der  Widerstand  jedes  Leiters  und 
die  Stromstärken  in  ihm  durch  die  beigesetzten 
Buchstaben  jo,  a  und  b  bezw.  /,  /",  und  t\  be- 


zeichnet. Der  Widerstand  der  Batterie  B,  deren 
elektromotorische  Kraft  —  F.,  ist  in  jenem  von  w 
inbegriffen. 

Die  Kirchhoff'schen  Formeln  liefern  die 
Gleichungen: 

1)  /  =  /,  +  h, 

2)  wi  -f-  ai,  =  E, 

3)  a'\  —  ^'j. 
und  hieraus  findet  sich 

4)    *  =  £•  .  5) 


6) 


P 

it  =  E 


=  E  •  • 
P 


a 

7 


wenn  der  gemeinschaftliche  Nenner 
p  —  u>a  -f  wb  +  ab  ist. 

Haben  jedoch  die  beiden  Zweige  a  und  b 
eine  Querverbindung  (Brücke),  so  entsteht  die 
schon  ziemlich  verwickelte  Ver- 
bindung, Fig.  1.  Die  Stromes- 
richtung in  der  durch  den 
Zweig  DF  gebildeten  Brücke 
ist  willkürlich  angenommen, 
weil  sie  sich  im  Voraus  nicht 
bestimmen  läfst.  Die  Kirch- 
hoff'schen Formeln  liefern  für 
die  einzelnen  Stromstärken  die 
Gleichungen : 

10)  «»/  +  <"'i  +  bh  —  F, 

1 1)  <•/*,  +  //»  =  fl/'i, 

12)  //>  4-  bif  =  diy 

Für  die  Zwecke  der  beabsichtigten  Wider- 
stands-Berechnung braucht  man  nur  die  Werthe 
von  i  und  ;'5,  sowie  den  Widerstandswerth  der 
Verzweigung  zu  kennen.  Für  die  Stromstärken 
findet  man  die  Werthe: 

„  ab  +  ad+a/A-bc-\-bf-\-cd-±c/-\-df 
i3)i=£    -  -   • 


7)  /  =  /',  4-  h, 

8)  /,  =  /'«  4-  '1. 

9)  h  —  '1  4-  h, 


14) 


=  £ 


ad  —  bc 


und  hierin  ist  (vgl.  S.  199)  der  gemeinschaft- 
liche Nenner: 

«  —  wab  +  ivad  4-  waf  4-  wbc  +  wbf  -\-  wed 
4-  wef  4-  wdf  4-  abc  4-  abd  4-  aed  4-  aef 
+  ad/  4-  btd  4-  bef  +  bdf. 
Soll  nun  die  in  Fig.  1  für  den  Strom  in  der 
Brücke  DF  angegebene  Richtung  nicht  falsch 
sein,  so  mufs  ad  >  bc  sein.    Die  Stromstärke  i% 
ist  gleich  Null,  wenn  ad  =  bc  ist.    Dies  ist  das 
bekannte  Gesetz  der  Brücke. 

Um  den  Gesammtwiderstand  der  Verzweigung 
zu  finden,  beachte  man,  dafs  der  Gesammtstrom 
jedenfalls  gleich  ist  der  elektromotorischen  Kraft, 
dividirt  durch  den  gesammten  Widerstand  des 
Schliefsungskrciscs.  Schreibt  man  demnach  die 
Gleichung  13)  in  der  Form: 

y  acf-\-  a<ff+  bed  +  *</  +  Mf  ' 


ab<  +  ahd  4-  aed  +  «*</+_ 
"ÜÄ  -r  <?./  +  a/+  b('~+  bf  +  ui  +  </  H-  <tf 


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462 


Abhandlungen. 


ElEKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
NOVEMUER  1883.   


so  stellt  der  Nenner  dieses  Bruches  den  letzt- 
genannten Widerstand  dar,  und  wenn  man  hier- 
von den  Widerstand  //''des  unverzweigten  Leiters 
subtrahirt,  so  erhält  man  den  Widerstand  q  der 
Verzweigung.    Es  ist  demnach: 

.       _  ab(  +  abd  -f  aed     aef  -f-  ad/  -f-  lud  -\-  bef  -f  bdf 

1 5  1    —h  +  (U/  +  a/^r-f  hj  +  <d  +./+  d/ 

III.  Die  Maron'sche  Gegensprechschaltung  für 
ein  Amt  A  zeigt  im  Princip  Fig.  3. 

Das  zweite  Amt  ß  ist  ganz  ebenso  einge- 
richtet, doch  liegen  die  Batterien  der  beiden 
Aemter  mit  ungleichnamigen  Polen  an  der 
Leitung.  Die  den  einzelnen  Theilen  der  Figur 
beigesetzten  kleinen  Buchstaben  sollen  zugleich 
die  betreffenden  Widerstandswerthe  angeben; 
r  ist  das  Relais,  k  die  Luftleitung.  Die  Linien- 
batterie g  steht  in  jeder  Station  mit  einer  aus 
zwei  Hebeln  bestehenden  Tastervorrichtung  in 
Verbindung,  durch  welche  das  sogenannte 
Schweben  vermieden  ist,  indem  der  Schlufs  des 
Kontaktes  bei  1  unmittelbar  der  Unterbrechung 
des  Kontaktes  bei  2  vorausgeht. ')  Während 
eines  sehr  kleinen  Zeittheiles  bestehen  somit 
die  beiden  Kontakte  1  und  2  allerdings  gleich- 
zeitig und  ist  dadurch  ein  lokaler  Stromkreis 
geschlossen;  allein  dieser  Zeittheil  kann  —  wie 
Schwendler  hervorhebt  —  mit  vollem  Rechte 
als  Innnitesimalgröfse  angesehen  werden  und 
demnach  ganz  aufser  Betracht  bleiben.  Durch 
diese  Einrichtung,  sowie  dadurch,  dafs  in  den 
Erdleitungsdraht  ein  dem  Batteriewiderstande 
gleichwertiger  Widerstand  (in  Fig.  3  ebenfalls 
mit  g  bezeichnet)  eingeschaltet  ist*),  wurde  er- 
zielt, dafs  in  dem  ganzen  Systeme  gar  keine 
Widerstands- Veränderungen  stattfinden,  sondern 
nur  elektrische  Kräfte  thätig  sind. 

Die  zu  berechnenden  Rhcostat -Widerstände 
sind  in  der  Figur  durch  x,  y  und  z  bezeichnet. 

Die  zu  lösende  Aufgabe  besteht  nun  darin, 
diese  Widerstände  so  zu  wählen,  dafs  die  Stärke 
des  aus  der  Linienbatterie  kommenden  Stromes: 
1.  in  dem  Relais  der  eigenen  Station  gleich  Null 
und  2.  in  dem  Relais  der  empfangenden  Station 
ein  Maximum  werde. 

In  aller  Strenge  genommen,  wäre  eigentlich 
nur  der  Leitungswiderstand  k  als  gegebene  und 
absolut  unveränderliche  Gröfse  zu  betrachten, 
während  dies  bei  den  Gröfsen  g  und  r  nicht 
ganz  zutrifft.  Weil  man  indessen  in  der  Praxis 
doch  nicht  zu  allen  verschiedenen  Widerstanden 
der  Luftleitungen  eigens  passende  Relais  und 


>)  Einen  dazu  sich  eignenden,  ebenfalls  aus  einem  einarmigen 
und  einem  zweiarmigen  Hebel  bestehenden  Ta»ter  hat  bereit! 
Maron  i86j  angegeben;  vgl.  Zeitschrift  de»  dcuwch-osicrreicimchen 
Telegraphen -Verein«,  Jahrg.  10,  S.  3.  —  Einen  das  Schweben  un- 
schädlich machenden  gleichartigen  Taster  hat  aber  C.  A.  N  y  » t  r  <>  m 
schon  1855  angegeben;  vgl.  Dingler»  Polytechnische*  Journal, 
HH.  138.  S.  409. 

*)  Diese  Neuerung,  die  auch  anderen  Gegensprech-Methoden  sehr 
tu  Statten  kam,  rührt  in  der  Brückenschaltung  allerdings  nicht  von 
Maron.  sondern  von  dem  Amerikaner  S te ar n »  her.  Olcich/eitig 
wurde  »ie  von  Vaes  für  das  Gegcnsprcchen  mit  Differential- 
Schaltung  in  Vorschlag  gchracltt;  hier  ist  sie  aber  rwcckl'i«,  wie  im 
Journal  Telegraphiiiue ,  Bd.  3,  S.  458.  von  l"rof.  Ze tische  nach- 


Batterien herstellen  kann,  so  dürfen  wohl  die 
Widerstände  der  Relais  und  der  Batterien  eben- 
falls und  in  Uebereinstimmung  mit  den  wirk- 
lichen Verhältnissen  als  gegebene  Gröfsen  be- 
handelt werden. 

Bei  genauer  Betrachtung  der  Fig.  3  läfst  sich 
erkennen,  dafs  man  es  bei  jeder  Station  eigent- 
lich mit  zwei  Brücken  zu  thun  habe,  denn  für 
den  abgehenden  Strom  bildet  r  die  Brücke, 
für  den  ankommenden  Strom  aber  ist  y  die 
j  Brücke.  Hierbei  besteht  allerdings  der  Unter- 
schied, dafs  aus  der  Natur  der  Aufgabe  nicht 
die  Bedingung  folgt,  es  werde  die  Stärke  des 
ankommenden  Stromes  in  y  gleich  Null.  Wenn 
man  gleichwohl  diese  Bedingung  —  wie  es 
Schwendler  gethan  hat  —  in  die  zu  lösende 
Aufgabe  einführt,  so  erreicht  man  zwar  den 
Vortheil,  dafs  jede  Station  unabhängig  von  der 
anderen  regulirt,  hat  aber  auch  gleichzeitig  eine 
ungünstigere  Ausnutzung  der  Batterie.  Wir 
wollen  diesen  besonderen  Fall  indessen  hier 
nicht  näher  betrachten. 


Fig.  4. 


Für  den  abgehenden  Strom  bildet  —  nach 
F'g-  3  —  g  den  unverzweigten  Leiter,  r  die 
Brücke  und  ar,  y  und  s  bilden  je  eine  Seite 
derselben.  Die  vierte  Seite  der  Brücke  setzt 
sich  zusammen  aus  der  Luftleitung  k  und  der 
entfernten  Station. 

Damit  nun  der  das  Relais  enthaltende  Leiter  r 
von  der  Batterie  der  eigenen  Station  keinen 
Strom  erhalte,  müssen  nach  dem  Gesetze  der 
Brücke  die  aus  den  Widerstandswerthen  der 
gegenüberliegenden  Seiten  gebildeten  Produkte 
einander  gleich  sein.  Es  mufs  also,  nachdem 
der  gesammte  Widerstand  q  der  einen,  wie  der 
andern  Station  durch  die  mit  Benutzung  der 
Gleichung  15)  hergeleitete  Gleichung 


16)  r 


grx  +  gry  +  Arrt  KVi  +  rxy  +  rxz  +  xys 


gr  -f  gx  +  gy  +  ry  +  r:  -f  xy  +  x:  -f-  yz 

dargestellt  ist,  für  das  verlangte  Gleichgewicht 
in  der  Brücke  die  Bedingungsgleichung  bestehen: 

'7) 

'    '  \  *rr+£*+i>y  +  'y  +  '-*+*r  +  x=+jrs  )' 

Zur  Berechnung  des  auf  der  empfangenden 
Station  in  r  wirksamen  Stromes  ist  die  Auf- 


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Ei. rktrotechn.  Zeitschrift.  r.  „      „  , 

NOVKMHKR  1M3.  DlS<  HER,   ZUR  RkKKCHNUNG  DER  KÜNSTLICHEN  WIDERSTÄNDE  V.  S.  W.  463 


Stellung  von  1 1  Grundgleichungen  nothwendig, 
und  man  erhält  durch  deren  Auflosung  einen  sehr 
weitläufigen  Ausdruck  für  die  betreffende  Strom- 
stärke. Sodann  hätte  man  diesen  Ausdruck 
mit  der  Bedingungsgleichung  17)  zu  verbinden 
und  zu  untersuchen,  welche  Werthe  die  Ver- 
änderlichen annehmen  müssen,  damit  der  in 
der  entfernten  Station  wirksame  Strom  ein 
Maximum  werde.  Durch  ein  solches  metho- 
disches Verfahren  kommt  man  aber  nicht  zum 
Ziele;  man  mufs  daher  einen  einfacheren  Weg 
einschlagen  und  auf  diesen  gelangt  man  durch 
die  folgende  Betrachtung. 

Obschon  in  Wirklichkeit  die  zum  Gegen- 
sprechen  verbundenen  Stationen  ungleich- 
namige Batteriepole  an  Leitung  haben,  so  kann 
man  211  Zwecken  der  Rechnung  gleichwohl  an- 
nehmen, dafs  die  gleichnamigen  Pole  an  Leitung 
lägen,  weil  dadurch  nur  das  Vorzeichen,  nicht 
aber  der  absolute  Werth  des  im  Relais  der  em- 
pfangenden Station  wirksamen  Stromes  alterirt 
wird.  Uebrigens  ist  die  letztere  Anordnung 
praktisch  ebenso  durchfuhrbar  wie  die  entgegen- 
gesetzte. 

Haben  nun  beide  mit  den  gleichnamigen 
Batteriepolen  sprechenden  Stationen  gleichzeitig 
ihre  Taster  in  Arbeitslage,  so  erhalten  beide 
Stationen  Schrift,  obwohl  die  Stromstärke  in  der 
Lufüeitung  gleich  Null  ist.  In  diesem  Falle 
kann  man  aber  nach  einem  von  Bosse  ha  aus 
den  Kirchhoffschen  Formeln  abgeleiteten  Satze 
die  Luftleitung  ganz  unterbrechen ,  ohne 
die  Stromstärken  in  den  anderen  Leitern  zu 
alteriren.  Und  hiernach  ist  man  zur  Aufstellung 
des  folgenden,  meines  Wissens  bisher  noch  nicht 
ausgesprochenen  Satzes  berechtigt: 

Wenn  man  bei  einer  zum  Gegen- 
sprechen eingerichteten  Station  die  Luft- 
leitung unterbricht  und  den  Taster 
schliefst,  so  erhält  man  im  eigenen  Re- 
lais genau  dieselbe  Stromstärke,  wie 
solche  bei  nicht  unterbrochener  Leitung 
durch  die  Batterie  der  entfernten  Station 
in  ebendemselben  Relais  erzeugt  wird. 

Durch  Anwendung  dieser  Regel,  und  weil 
man  doch  nur  den  Zustand  der  Stromgebung 
in  Betracht  zu  ziehen  hat,  reduzirt  sich  das  der 
Berechnung  zu  Grunde  zu  legende  Schema  auf 
die  folgende  Fig.  4,  in  welcher  jetzt  h  den 
Widerstand  der  Luftleitung  mehr  dem  Wider- 
stande der  entfernten  Station  bezeichnen  soll. 
Die  Summe  dieser  Widerstände  ist  zwar  keine 
bekannte  Gröfse,  die  Zulässigkeit  der  gemachten 
Annahme  dürfte  aber  daraus  hervorgehen ,  dafs 
man  sich  vorstellen  kann,  die  Rheostatwidcr- 
stände  der  entfernten  Station  wären  schon  er- 
mittelt und  man  hätte  durch  Messung  des  ge- 
sammten  äufseren  Widerstandes  die  Gröfse  /; 
gefunden.    Praktisch  ist  eine   solche  Messung 


:  möglich,  denn  auf  diese  Möglichkeit  stützen 
sich  ja  alle  Näherungsmethoden. 

Denken,  wir  uns  jetzt,  wie  schon  erwähnt, 
die  Luftleitung  h  unterbrochen  oder  isolirt,  und 
berechnen  wir  die  nach  Fig.  4  in  r  zirkulirende 
Stromstärke,  so  erhalten  wir  unter  Berücksichti- 
gung von  5)  oder  auch  6)  die  Gleichung: 
18) 


i*  = 


Ey 


gr  4-  g*  +  gy  +  ry  -f-  rz  +  xy  -f-  xz  +  yz 
Dies  ist  der  Ausdruck  für  die  Stromstärke, 
welche  durch  die  Batterie  der  entfernten  Station 
im  Relais  erzeugt  wird.  Damit  dieses  letztere 
aber  bei  vorhandener  Leitungskontinuität  durch 
den  Strom  der  eigenen  Batterie  nicht  beeinflufst 
werde,  mufs  die  Beziehung: 

19)  xz  ~  hy 

bestehen.    Durch  Einsetzung  des  Werthes: 

xz 

20)  y  =  — 

in  die  unter  18)  für  i  gefundene  Gleichung  er- 
hält man  die  neue  Gleichung: 
2.) 

K.xs 

ghr  +  ghx  +  gxt  +  hn  +  rxs~+  kxz  +  x*z  +  xs* 


oder: 

2  2)  i  = 


g+r +A+X+ z + 


hr 


x  z 


xz 


worin  jetzt  die  für  das  Gleichgewicht  in  der 
Brücke  bestehende  Bedingung  enthalten  ist. 

Die  rechte  Seite  der  letzten  Gleichung  be 
steht  aus  einem  Bruche,  dessen  Zähler  konstant 
und  dessen  Nenner  variabel  ist.  Folglich  wird 
der  Werth  dieses  Bruches  ein  Maximum,  wenn 
der  Nenner  ein  Minimum  wird.  Damit  letzteres 
eintrete,  müssen  die  Gleichungen  bestehen: 

23)  x*z  —  hrs  -{-ghr  oder  z  (x*  —  hr)  =  ghr 
und 

24)  .vs*  =  ghx  -{-ghr  oder  a  (s' — gh)  —  ghr. 
Durch   Division   dieser  beiden  Gleichungen 

erhält  man  die  von  h  freie  und  daher  strenge 
Beziehung: 

,  *_       r{g  +  s)  . 

*s;  V    g  + 

ebensolche  Beziehungen  lassen  sich  zwischen 
x  und  y  sowie  zwischen  y  und  z,  herstellen. 

Kliminirt  man  aus  einer  der  beiden  Glei- 
chungen 23)  und  24)  die  Gröfse  z,  so  findet 
man  zur  Bestimmung  von  -v  eine  (hier  gleich  in 
der  kürzesten  Form  angeschriebene)  Gleichung 
fünften  Grades,  nämlich: 
26)     (r  -f  x)  .  (ä*  —  hr)>—g/tr'x  r=  o.  . 

Unter  Berücksichtigung  des  Umstandes,  dafs 
alle   in  Frage  kommenden  Gröfsen  wesentlich 


positiv,   also  negative  Werthe  unzulässig  sind, 
findet  man  ferner  die  Grenzen,  zwischen  wel- 
allerdings  nicht  ausführbar,   in   der  Rechnung  i  chen  die  für  den  vorliegenden  Zweck  brauchbare 


aber  ist  die  Korrektur  eines  falschen  Resultates  I  Wurzel  von  x  liegen  mufs,  auf  folgende  Art. 


464 


Abhandlungen. 


Elektrotkchn.  Zeitschrift. 

NOVKMHF.R  «883. 


I 


Glei 


Aus  der  zweiten  Form  der  Gleichungen  23) 
und  24)  folgt  unmittelbar: 

27)   x  >  \?hr  ,  28)   z  >  J/^Ä. 

Substituirt   man  ferner  noch  den  aus 
chung  23)  fliefsenden  Werth 

z  =z  —g—-  - 
x1  —  hr 

in  die  Ungleichung  28),  so  findet  man: 


x7—hr 


und  hieraus 

29)         x<y7{/l  +  ygfi). 

Es  liegt  somit  die  brauchbare  Wurzel  von  x 
zwischen  den  Grenzen: 

V*r    und     Yr{A  +  Yf~A). 
Wird  endlich  24)  von  23)  subtrahirt,  so  findet 
man  als  speziellen  Fall,  dafs  wenn  g      r,  auch 
x  —  z  ist. 

Nehmen  wir  nun  in  Absicht  auf  die  Behand- 
lung eines  konkreten  Falles  an,  es  seien  ge- 
geben: ^-  =  900  S.  E. ,  r  =  500  S.  E.  und  A 
(der  Widerstand  der  Luftleitung)  —  4000  S.  E., 
zu  welchen  man  die  passendsten  Werthe  von  x, 
y  und  z  zu  suchen  habe,  so  ist  zuvörderst  zu 
bemerken,  dafs  wir  hier  die  unbekannte  Gröfse  // 
(nämlich  k  mehr  dem  Widerstande  q  der  ent- 
fernten Station)  gleich  4000  S.  E.  setzen  — 
alBO  den  Widerstand  q  der  entfernten  Station 
vorläufig  vernachlässigen  und  den  entstehenden 
Fehler  dann  durch  die  Näherungsmethode  kor- 
rigiren. 

Nach  den  unter  27)  und  29)  aufgestellten 
Relationen  finden  wir,  dafs  die  positive  reelle 
Wurzel  von  x  zwischen  den  abgerundeten 
Grenzen  von  1  4 1 4  und  1  7 1 7  liegt.  Wir 
nehmen  daher  das  Mittel  von  1  565,5  als  ersten 
Probewerth  und  berechnen  den  genaueren  Werth 
von  x  mit  Hülfe  der  durch  Einsetzen  der 
speziellen  Werthe  in  26)  erlangten  Gleichung: 
(500  +  x) .  (jt5  —  2  000  ooo)a  —  900  000  000  000  x  =  o. 

Wir  finden 

x  =  1  683, ,5 
und  ferner  durch  Substituirung  dieses  Werthes 
und  der  für  die  Konstanten  angenommenen 
Werthe  in  Gleichung  25): 

z  —  2  160, so; 
ebenso  aus  Gleichung  20): 

y  —  909,1«. 

Wir  können  jetzt  auch  (mit  Benutzung  der  I 
unter  1  5)  angegebenen  Formel  für  den  Gcsammt-  | 
widerstand  der  Brücke  und  der  vier  Seiten)  den  \ 
Widerstand  q   jeder   Station    berechnen,  und 
wenn  wir  diesen  sodann  von  h  abziehen,  finden 
wir  den  Widerstand  k  der  Luftleitung. 

Für  den  Widerstand  q  der  Station  finden  wir 
auf  die  angegebene  Art  1  141,50  S.  E. ,  und 
wenn  dieser  von  dem  Betrage  per  4  000  S.  E. 


abgezogen  wird,  so  haben  wir  für  den  effek- 
tiven Widerstand  k  der  Luftleitung  2858,5öS.  E. 

Nun  haben  wir  zwar  die  gestellte  Aufgabe 
nicht  gelöst,  immerhin  aber  ein  System  zu- 
sammenhängender Werthe  gefunden.  Man 
kann  jetzt  den  gefundenen  Widerstand  der 
Station  zum  gegebenen  Widerstande  der  Luft- 
leitung addiren,  also  h  =  5  141,50  S.  E.  setzen. 
Dadurch  erhält  man  neue  Werthe  für  die 
Rheostatwiderstände  und  auch  einen  neuen  Werth 
für  den  Stationswiderstand.  Wird  der  letztere 
dann  von  dem  Betrage  von  5  141,50  S.  E.  ab- 
gezogen, so  erhält  man  einen  dem  gegebenen 
Luftleitungswiderstande  von  4  000  S.  E.  sich 
schon  mehr  nähernden  Werth,  und  dieses  Ver- 
fahren kann  man  so  lange  fortsetzen,  bis  man 
die  gewünschte  Genauigkeit  und  Ueberein- 
stimmung  erzielt  hat. 

Für  die  erwähnte  Annahme,  dafs  h  =  5  141, so 
S.  E.  sei ,  ändern  sich  die  Grenzen ,  zwischen 
welchen  der  brauchbare  Werth  von  x  liegt, 
und  man  erhält  die  geänderten  und  richtigeren 
Werthe:  x  =  1  877,90, 

y  —  884,18, 
s  =  2  420,59. 

Berechnet  man  mit  Hülfe  dieser  neuen  Werthe 
den  Stationswiderstand,  so  findet  man  dafür  jetzt 
den  Werth  von  1  196,10,  der,  wenn  er  von 
//  =  5  141,50  abgezogen  wird,  3  945,30  S.  E.  für 
k  ergiebt.  Es  besteht  nunmehr  zwischen  dem 
gegebenen  und  dem  rechnungsmäfsigen  Werthe 
von  k  nur  noch  eine  Differenz  von  54,70  S.  E. 

Es  ist  demnach  jetzt  der  rektifizirte  Werth 
von  /;  =  5  1 96,10  S.  E.,  mit  Hülfe  dessen  man 
bei  abermaliger  Wiederholung  des  Verfahrens 
folgende  genaueren  Werthe  findet: 

x  =  I  886,65, 

y  =  883,«., 
z  —  2  43»,'7. 
Hieraus  ergiebt  sich  wieder  für  den  Stations- 
widerstand 1  198,44-  Hiernach  ist  jetzt  der 
rechnungsmäfsige  Werth  von  £  =  3997,76,  der 
eine  hinlängliche  Uebercinstimmung  mit  dem 
angenommenen  Widerstande  von  4  000  zeigt. 
Man  kann  daher  die  letzten  Werthe  von  x,  y 
und  z  als  die  Lösung  der  gestellten  Aufgabe 
betrachten. 

Stellen  wir  demnach  jetzt  unter  Rückverweisung 
auf  Fig.  3  die  gegebenen  und  gefundenen  Werthe 
zusammen,  so  haben  wir  folgendes  Schema: 
j  Gegebene  Werthe.  Gefundene  Werthe. 

g  =  900  S.  E.,  •  x  =  1  886,65  S.  E., 
r  =    500  S.  E.,  y  =    883,.,  S.  E., 

X-  =  4  000  S.  E.  z  =  2  432, ,7  S.  E. 

Nachdem  in  Bezug  auf  das  vorliegende  Gegen- 
sprech  -  System  schon  häufig  der  Vorwurf  er- 
hoben wurde ,  dafs  die  Linienbatterie  sehr 
schlecht  ausgenutzt  werde,  so  ist  es  von  Inter- 
esse, zu  konstatiren,  wie  sich  die  Sache  in  dem 
hier  behandelten  Falle  gestalte.    Dabei  ist  nicht 


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Elkktrotechn.  Zeitschrift. 

NOVEMUER  1883 


Zetzsciie,  A.  Lucchrsinis  Tvi'endri.cki  ele(;rai'h. 


465 


zu  übersehen,  dafs,  sobald  nur  '/4  des  Gesammt- 
stromes,  den  die  Batterie  hergiebt,  in  das  Relais 
der  entfernten  Station  gelangt,  die  Batterie  in 
dem  gleichen  Mafse  ausgenutzt  wird,  wie  bei 
jeder  anderen  Gegensprechmethode. 

Mit  Hülfe  der  in  II.  enthaltenen  Formeln  4) 
und  5)  findet  man  in  unserem  Falle,  dafs 

der  Gesammtstrom   =  .£  X  0,000  316  4  und 

der  Strom  im  Relais  —  EX  0,000 063  6  ist. 

Es  gelangen  somit  20,1  Prozent  oder  sehr 
nahe  ein  Fünftel  des  Stromes,  den  die  Batterie 
überhaupt  hergiebt,  in  das  Relais  der  entfernten 
Station.  Man  braucht  also  zum  Gegensprechen 
mittels  der  Wheatstone'schen  Brücke  das  Fünf- 
fache jener  Zahl  von  Batterie-Elementen,  welche 
auf  derselben  Leitung  zum  einfachen  Sprechen 
erforderlich  sind. 

Wie  schon  in  I.  erwähnt  wurde,  hat  man  in 
Amerika  die  Gröfse  der  künstlichen  Wider- 
stände x,  y  und  z  auf  empirischem  Wege  be- 
stimmt und  ist  dabei  zu  Werthen  gelangt,  ver- 
möge welcher  nur  16  Prozent  des  Gesammt- 
Stromes  im  Relais  der  entfernten  Station  wirk- 
sam wurden.  Die  Differenz  von  4,!  Prozent, 
welche  zwischen  dem  wirklichen  und  dem  be- 
rechneten Nutzeffekte  des  aufgewendeten  Stromes 
besteht,  mufs  auf  Rechnung  der  unvermeidlichen 
Isolirungsfehler  gesetzt  werden. 

Aus  den  schon  in  I.  angegebenen  Gründen 
wird  es  immer  vorthcilhafter  sein,  die  Werthe 
von  x,  y  und  z  für  alle  in  der  Praxis  möglichen 
Fälle  zu  berechnen  und  hiernach  Tabellen  an- 
zufertigen, aus  welchen  man  in  jedem  speziellen 
Falle  sofort  die  passendsten  Werthe  der  Rheostat- 
widerstände  entnehmen  kann. 

Wien,  Februar  1883. 


A.  Lucchesinis  Typendrucktelegraph. 

Der  in  der  Wiener  Ausstellung  vorgeführte  und 
gegenwärtig  einer  Probe  auf  einer  von  der  öster- 
reichischen Telegraphen- Verwaltung  dazu  bereit- 
gestellten Telegraphenleitung  unterzogene  Typen- 
drucker von  Dr.  Alexander  Lucchcsini  in 
Florenz  (D.  R.  P.  No.  23904;  vom  12.  Marz 
1882)  gehört  zur  Klasse  der  mit  Synchronismus 
arbeitenden  Typendrucktelegraphen,  in  welcher 
bekanntlich  mit  grofser  elektrischer  Einfachheit 
hochgehende  Ansprüche  an  die  mechanische 
Einrichtung  gepaart  sind. 

Das  Triebwerk  des  Lncchcsini'schen  Tele- 
graphen besitzt  als  Regulator  ein  konisches 
Pendel  an  einem  aufrechtstehenden,  mit  dem 
Triebwerksgehäuse  fest  zu  verbindenden  Träger. 
Das  Treibgewicht  wiegt  nur  30  bis  35  kg;  die 
Bewegung  wird  von  der  Ketten radaxe  durch 
drei  Räderpaare  auf  die  Axc  der  beiden  Typen- 
räder übertragen. 


Durch  ein  Kegelräderpaar  wird,  wie  beim 
Hughes,  die  Umdrehung  der  horizontalen 
Typenradaxe  auf  eine  vertikale  Axe  übertragen, 
welche,  entsprechend  der  Schlittcnaxe  im 
Hughes,  einen  Arm  mit  einer  Kontaktfeder 
trägt,  welche  über  einer  Vertheilerscheibe  mit 
32  {bezw.  34,  falls  die  Klaviatur  34  Tasten 
enthält)  radial  gestellten,  gegen  einander  isolirten 
Kontaktplatten  gleichmäfsig  umläuft.  Die  Strom- 
gebung  vermitteln  aber  nicht  diese  Kontakt- 
platten, sondern  die  32  bezw.  34  Tasten  der 
Klaviatur,  welche  daher  ganz  ähnlich  wie  der 
Morse- Taster  eingerichtet  sind  und,  wenn  sie 
niedergedrückt  werden,  den  Strom  der  an  den 
Kontaktambos  der  Tasten  gelegten  l.inienbatterie 
einem  von  ihrer  Axe  nach  der  zugehörigen 
Kontaktplatte  führenden  Draht  und  im  Augen- 
blicke, wo  die  Kontaktfeder  über  letztere 
hinwegstreicht,  der  Telegraphenleitung  zuführen. 
Somit  erkauft  I.ucchesini  die  Beseitigung  der 
Stöfse  am  Schlitten  durch  Zulassung  einer  sehr 
grofsen  Anzahl  von  Kontaktstellen.  Für  die 
Dauer  der  einzelnen  Stromgebungen  verlangt 
Lucchcsini  nur  ^  bis  Sekunde. 

Die  Klaviatur  hat  gewöhnlich  32  Tasten  und 
jede  Taste  dient  zugleich  zum  Telegraphiren 
eines  Buchstabens  und  einer  Ziffer  oder  eines 
Interpunktionszeichens;  da  indessen  zur  Er- 
höhung der  Leistung  zwei  volle  Ziffernfolgen 
vorhanden  sind,  so  ist  die  Anzahl  der  vor- 
handenen Interpunktionszeichen  eine  ziemlich 
beschränkte.  Ganz  dieselben  Zeichen,  welche 
auf  den  Tasten  stehen,  sind  auch  auf  den  bei- 
den Typenrädern  angebracht,  und  zwar  ist  das 
eine  Typenrad  blos  mit  der»  Buchstaben ,  das 
andere  mit  den  Ziffern  und  den  Satzzeichen 
besetzt.  Die  beiden  Typenräder  sind  so  grofs, 
dafs  zwei  (oder  mehr)  volle  Folgen  von  Buch- 
staben darauf  Platz  haben. ')  Unter  den  Buch- 
staben sind  auferdem  die  Vocale  A,  E,  /  und 
O  zwei  Mal  vorhanden  (Patent-Anspruch  2);  bei 
den  Zeigertelegraphen  war  und  ist  ja  eine  der- 
artige Wiederholung  einzelner  Buchstaben  ganz 
gewöhnlich.  In  den  Sprachen,  welche  den  Buch- 
staben //*  enthalten,  soll  zugleich  das  U  in  der 
Klaviatur  doppelt  vorkommen,  und  deshalb  die 
Zahl  der  Tasten  auf  34  erhöht  werden.  Eine 
und  dieselbe  Blank -Taste  wird  beim  Figuren- 
wechsel in  beiden  Fällen  benutzt;  zur  Erzeugung 
der  Zwischenräume  und  zur  Einstellung  dient 
eine  zweite  »-Taste  (Punkt- Taste). 

Der  Elektromagnet  in  Lucchesinis  Typen- 
drucker ist  dem  Meyer'schen  ganz  ähnlich.  Die 
von  den  Linienströmen  durchlaufene  Spule  S, 
Fig.  2 ,  ist  mit  ihrem  weichen  Eisenkern  in 
einem  Messingrahmen  R  befestigt,  welcher  an 
seinem  unteren  Ende  auf  zwei  Schrauben- 
spitzen s    in   der  Grundplatte  G   drehbar  ge- 


il Daher  mufs 
theilcr  rwei  Inder 
Typenra^ler. 


auch  die  Kontalufeder  über  dem  Ver- 
NU1  »o  viele  Umlaufe  machen .   ah  die 


59 


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466 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschku  I  . 
NOVEMBER  iMj. 


lagert  ist.  Ihr  gegenüber  liegt  ein  Hufeisen- 
Stahlmagnet,  dessen  3  Lamellen  durch  Pol- 
schuhe so  zusammen  gefafst  sind,  dafs  die  eigent- 
lichen Pole  den  Enden  des  Eisenkerns  der 
Spule  gegenüberliegen  und  denselben  für  ge- 
wöhnlich an  sich  heranziehen,  bis  ein  Strom 
die  Spule  durchläuft  und  deren  Kern  so  mag- 
netisirt,  dafs  er  vom  Hufeisen  abgestofsen  wird. 
Behufs  Regulirung  der  Anziehung  und  Ab- 
stofsung  ist  der  übrigens  fest  mit  dem  Trieb- 
werksgehäuse verbundene  Hufeisenmagnet  so 
angebracht,  dafs  er  in  seinen  Führungen  mittels 
eines  auf  eine  Schraube  aufgesteckten  Schlüssels 
horizontal  hin  und  her  bewegt  und  so  dem  Kerne 
mehr  oder  weniger  nahe  gebracht  werden  kann; 
diese  Anordnung  schützt  Patent- Anspruch  4.  An 
dem  Rahmen  j?  ist  ein  Häkchen  //,  angeschraubt, 


1  so  fafst  die  Klinke  s  mit  der  Schneide  an 
ihrem  unteren  Ende  den  Papierstreifen  zwischen 
sich  und  der  Walze  IV  und  zieht  ihn  um  die 
Breite  eines  Buchstabens  fort.  Die  Klinke  z 
ist  drehbar  am  Hebel  H  befestigt  und  besitzt 
oben  eine  ebene  Fläche,  auf  welche  sich  die 
Feder /  auflegt;  beim  Niedergehen  hebt  die  links 
liegende  Kante  dieser  Ebene  die  Feder/ ein  wenig 
und  spannt  sie,  so  dafs  dieselbe  beim  nächsten 
Emporgehen  die  Klinke  z  mit  ihrer  Schneide 
ein  wenig  nach  rechts  hin  zu  drehen  vermag, 
damit  sie  von  neuem  den  Papierstreifen  zu  fassen 
im  Stande  ist. 

Will  man  auf  diesem  Telegraphen  Mörse- 
Schrift  geben  und  nach  dem  Gehör  nehmen, 
so  stellt  man  den  Druckhebel  H  ganz  fest, 
hält  das  Laufwerk  an  und  könnte  nun  mit  der- 


Hfj.  1. 


I  CT 


3 


£  Ji  i  H 


V 


Ii  1 


welches  sich,  so  lange  der  Eisenkern  vom  Huf-  : 
eisen  angezogen  ist,  in  ein  zweites  Häkchen  //j, 
Fig.  1,  einhakt,  welches  am  Druckhebel  //  so 
angebracht  ist,  dafs  es,  wenn  nöthig,  ein  wenig 
nach  links  ausweichen  kann,  wälircnd  es  durch 
eine  Feder  nach  rechts  gegen  einen  Anschlag  , 
gedrückt  wird.  Wird  aber  der  Rahmen  A'  mit 
dem  Eisenkerne  vom  Hufeisenmagnet  abgestofsen, 
so  hakt  sich  hx  aus  //,  aus,  und  nun  vermag 
die  nicht  zu  kräftige  Feder  F  nahe  am  rechten 
Ende  des  Hebels  //  denselben  um  seine  Axe  A' 
zu  drehen,  wobei  dann  die  auf  dem  Druck- 
hebel H  ruhende  Druckwalze  d  den  in  einer 
passenden  Führung  über  sie  hinweggeleiteten, 
6  bis  7  mm  breiten  Papierstreifen  mit  empor- 
nimmt, gegen  eins  der  beiden  über  d  umlaufen- 
den Typenräder  schlägt  und  im  Fluge  den  Ab- 
druck des  eben  eingestellten  Typen  veranlafst. 
Wird  später,  nach  vollzogenem  Druck  und  nach 
Aufhören  des  Stromes,  der  Druckhebel  //  mit 
seinem  linken  Ende  wieder  nach  unten  bewegt, 
damit   sich  //  durch  h.t   wieder   an  //,  fange, 


jenigen  Taste  telegraphiren ,  auf  deren  Ver- 
theilerplatte eben  die  Kontaktfeder  des  Verthei- 
lers  ruht,  oder  mit  irgend  einer  Taste,  deren 
Axe  man  kurz  an  die  Telegraphenleitung  legt. 
Lucchesini  zieht  vor,  stets  die  Taste  des  Buch- 
stabens M  zu  benutzen,  und  hat  deshalb  die  zu 
dieser  gehörige  Kontaktplatte  des  Vertheilers 
mit  »M«  markirt.  Der  Ankerhebel  des  Elektro- 
magnetes  arbeitet  dabei  als  Klopfer. 

Da  die  beiden  Typenräder  T,  und  7\,  Fig.  9, 
weder  auf  ihrer  Axe  q  verschiebbar  sind,  noch 
auch  ihre  Axe  q  selbst  sich  verschieben  lafst, 
so  kann  der  Figurenwechsel  nur  dadurch  be- 
wirkt werden,  dafs  die  Druckwalze  d  nebst  dem 
Papierstreifen  und  dessen  Führung  unter  den 
Typenrädern  hin  und  her  bewegt  wird.  Deshalb 
durfte  die  Druckwalze  d  nicht  fest  mit  dem  Druck- 
hebel //  verbunden  werden;  sie  wurde  daher 
an  einer  Blattfeder  J  angebracht,  welche  sich 
um  eine  nahe  an  dem  rechten  Ende  des 
Druckhebels  //  in  diesem  sitzende  Schraube  Y 
drehen   kann.    Am   rechten   Ende   der  Blatt- 


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Elekthoteckn.  Zeitschrift, 
november  1(83. 


Zetzsche,  A.  LUCCHE8IN18  TYPBNDRUCKTELEORAPtt< 


467 


Fig.  2. 


r 


barer  Sperrkegel  eingelegt  und  hindert,  so 
lange  dies  der  Kall  ist,  dafs  mittels  eines  um 
die  Rolle  auf  der  Axe  des  Rädchens  M  und 
um  eine  zweite  Rolle  rlt  Kig.  9,  auf  der  Axe 
der  Typenräder  gelegten  dünnen  Stahlbandes 
ohne  Ende  die  Bewegung  von  der  Typenrad- 
axe  auf  das  Rädchen  M  übertragen  wird.  Auf 
der  Stirnfläche  des  Rädchens  M  sind  ent- 
sprechend den  6  Sperrzähnen  Q  drei  wellen- 
förmige Erhöhungen  und  Vertiefungen  angebracht. 
Stemmt  sich  nun  das  Röllchen  Z  an  J  gegen 
eine  dieser  drei  Erhöhungen,  so  wird  die  Druck- 
te- 3- 


>)  Xcuerdingt  ha«  l.ucclioini  den  Sperriegel  .V  link«  ut>er 
.r  hinaut  verlängert  um!  Ial\t  die  r'eder  an  dieser  Verlängerung 
angreifen. 


feder  J  aber  ist  ein  kleines  Röllchen  Z  an- 
gebracht, welches  eine  auf  die  Blattfeder  J  wir- 
kende Keder  beständig  nach  hinten  zieht  und 
an  die  Stirnfläche  eines  Sperrrädchens  M, 
Kig.  3,  anprefst;  in  die  auf  der  Mantelfläche 
dieses  Rädchens  M  angebrachten  6  Sperrzähne  Q 
wird  durch  eine  Keder')  ein  um  die  Axe  .v  dreh- 


durchzuführen,  ist  in  beiden  Källen,  d.  h.  so- 
wohl wenn  vom  Buchstabendruck  zum  Ziffern- 
druck, wie  wenn  von  letzterem  zum  Buchstaben- 
druck  übergegangen  werden  soll,  nur  eine  Aus- 
hebung des  Sperrkegels  N  aus  den  Zähnen  Q 
des  Rädchens  M  erforderlich;  denn  dann  dreht 
sich  das  Rädchen  M  stets   um  i   seines  Um- 


wälze d  unter  das  hintere  ( Tt)  der  beiden 
Typenräder  gestellt;  stemmt  sich  dagegen  Z 
gegen  eine  der  drei  Vertiefungen,  so  befindet 
sich  die  Druckwalze  d  unter  dem  vorderen 
Typenrade  T,.    Um  also  den  Kigurcnwechsel 


Fig.  4- 


fanges,  weil  vor  der  Vollendung  dieser  Drehung 
sich  N  schon  wieder  in  die  Zähne  Q  einlegt. 
Der  Kigurenwechsel  kann  daher  von  dem 
gebenden  Amte  stets  durch  Niederdrücken  der- 
selben Taste  herbeigeführt  werden;  denn  dann 


FI*  5- 


Fig.  6. 


Fiß-  7- 


erfolgt  in  dem  gebenden  und  in  dem  empfan- 
genden Amte  der  Druck ,  mag  zur  Zeit  die 
Druckwalzc  d  unter  7]  oder  Tt  liegen,  stets 
an  einer  leeren  Stelle  des  einen  oder  des  an- 
deren Typenrades,  es  vermag  daher  der  Druck- 

Fig.  8. 


Fig.  8« 


hcbel  //links  ein  wenig  höher  empor  zu  gehen, 
als  beim  Druck  eines  Zeichens;  er  senkt  sich 
deshalb  rechts  ein  wenig  tiefer  und  hebt 
mittels  der  an  ihm  an  einem  Vorsprunge  an- 
gebrachten Schraube  U,  welche  dabei  auf  eine 
Kläche  an  N  auftrifft,  den  Sperrkegel  N  auf 
kurze  Zeit  aus  den  Zähnen  Q  des  Rädchens  M 
aus. 


59* 


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El.EKTROTKCHN.  ZEITSCHRIFT 

NOVEMBER  «883.   


Während  die  Druckwalze  und  der  Druek- 
hcbel  //  nach  der  Auslösung  am  Haken  ht  \ 
zum  Drucken  von  der  Feder  F  emporbewegt 
werden ,  mufs  die  Zurückfuhrung  des  Druck- 
hebels behufs  der  Wiedereinlösung  an  dem 
Häkchen  hx  durch  das  Triebwerk  bewirkt  wer- 
den. Ks  geschieht  dies  durch  einen  der 
8  Stifte  c,  Fig.  6,  welche  auf  der  Stirnfläche  einer 
Scheibe  i  angebracht  sind  und  zur  rechten  Zeit 
auf  die  Fläche  g  am  linken  Ende  des  Dnick- 
hebels  H  wirken  müssen.  Die  Scheibe  /'  ist 
lose  auf  eine  an  die  Apparatwand  A  an- 
geschraubte Hülse  //,  Fig.  4  und  5,  aufgesteckt, 
durch   welche   die   Axc   v   hindurchgeht.  Auf 


Pif.  9- 


dieser  durch  ein  Räderpaar  von  der  Axe  q 
(Fig.  9)  der  Typenräder  aus  in  beständiger  Um- 
drehung erhaltenen  Axe  v  sitzt  am  freien  Ende 
fest  ein  Scheibchen  r,  Fig.  4  und  7,  das  auf 
seiner  von  i  abgewandten  Stirnfläche  mit  feinen 
radialen  Zähnen  versehen  ist;  r  gegenüber  be- 
findet sich  ein  zweites  Scheibchen  a,  welches 
mit  seinen  Zähnen  in  die  Zähne  von  r  ein- 
greifen kann  und  dies  thut,  sobald  seine  in  der 
Axe  y  und  in  einem  Bügel  A%  gelagerte  Axe  u 
von  der  auf  sie  beständig  drückenden  Feder  v 
in  das  Innere  der  Axe  v  nach  rückwärts  ver- 
schoben werden  kann.  Geschieht  letzteres,  so  i 
ist  zunächst  v  durch  r  mit  a  gekuppelt;  da  ! 
aber  die  Stifte  c  durch  die  Scheibe  a  hindurch- 
greifen, so  müssen  nun  auch  sie  nebst  der  , 
Scheibe  /'  an  der  Bewegung  von  y  theilnehmcn, 


und  dabei  streicht  der  unterste  derselben  über 
die  Fläche  g  des  Druckhebels  H  hin,  drückt 
den  Hebel  //  mit  seinem  linken  Ende  nieder 
und  tritt  endlich  von  oben  in  den  Schlitz  oder 
die  Nuth  gx  neben  dem  Vorsprunge  g,  ein. 
Bis  zu  diesem  Momente  haben  die  Scheiben  r 
und  a  seit  der  Kuppelung  gerade  4  Umdrehung 
gemacht  und  werden  wieder  entkuppelt.  Zu 
diesem  Zwecke  sind  an  der  Scheibe  a  gegen- 
über den  acht  Lochern  für  die  Stifte  c  acht  Vor- 
sprünge k,  Fig.  8,  deren  nach  r  hingewandte  Rück- 
fläche  anfangs  schräg  läuft  und  schliefslich  in 
eine  schmale,  zur  Stirnfläche  der  Scheibe  a  par- 
allele, zur  Axe^r  daher  normale  Fläche  übergeht. 
Auf  die  Aufsenfläche  aber  des  an  der  Apparat- 
wand A  sitzenden  Gehäuses  Alt  das  in  seiner 
Ringöffnung  die  Scheiben  /',  r  und  a  schützend 
birgt,  sind  einander  paarweise  gegenüber  vier 
Aufsatzstücke  e  (Fig.  8*)  mit  zugeschrägten 
Flächen  und  mit  an  diese  sich  anschliefsen- 
den,  zur  Stirnfläche  der  Scheibe  a  parallelen 
Flächen  aufgeschraubt,  über  welche  abwechselnd 
vier  von  den  acht  Vorsprüngcn  k  dann  hinweg- 
streichen müssen,  wenn  a  von  r  mitgenommen 
wird;  zunächst  laufen  die  betreffenden  vier  Vor- 
sprünge k  mit  ihren  schrägen  Flächen  auf  die 
schräg  stehenden  Flächen  der  vier  Keilstücke  e 
auf  und  werden  dadurch  sammt  der  Scheibe  a 
so  weit  nach  //,  hingedrängt,  dafs  a  aus  den 
Zähnen  von  r  herausgedrängt  und  entkuppelt 
wird,  wobei  dann  die  vier  Vorsprünge  k  mit 
ihren  schmalen  normalen  Flächen  auf  den 
schmalen  parallelen  Flächen  der  vier  Aufsatr- 
stücke  e  sitzen  bleiben,  und  dies  gerade  in  dem 
Augenblicke,  wo  der  unterste  Stift  c  in  die 
Nuth  g,  eingetreten  ist.  Wenn  dann  beim 
nächsten  Drucken  der  Druckhebel  H  links 
emporgeht,  so  drückt  er  dabei  gegen  den  noch 
in  der  Nuth  befindlichen  Stift  c  und  drängt 
ihn  ein  kleines  Stückchen  vorwärts,  was  jedoch 
gerade  hinreicht,  um  zu  bewirken,  dafs  die 
beiden  schmalen,  zur  Stirnfläche  von  a  parallelen 
Flächen  dann  nicht  mehr  auf  einander  liegen 
und  der  Stift  c  selbst  unten  aus  der  Nuth  g, 
heraustritt;  diese  kleine  Drehbewegung  macht 
mit  c  natürlich  nicht  nur  die  Scheibe  /',  sondern 
auch  die  Scheibe  a  mit,  und  zufolge  dieser 
Drehung  vermag  jetzt  die  Blattfeder  v  die  Schei- 
ben (t  und  r  zu  kuppeln,  und  a  und  /  machen, 
vom  Triebwerk  getrieben,  wiederum  eine  Achtel- 
umdrehung,  wobei  der  eben  wirksam  gewesene 
Stift  c  unter  dem  Vorsprunge  g,  hingeht  und 
schliefslich  der  nächste  Stift  c  sich  in  gt 
fängt.  Die  den  Druckhebel  H  einlösenden 
Theile  sind  sehr  leicht  und  die  Stifte  c  wirken 
bei  ihrem  Druck  gegen  H  an  einem  grofsen 
Hebelarme;  deshalb  vollzieht  sich  die  Ein- 
lösung sehr  leicht  und  ohne  merklichen  Stöfs. 

Die  Einlösung  vollzieht  sich  aber  auch  sehr 
rasch,  weil  zu  ihr  nur  i  Umdrehung  der  Schei- 
ben a  und  /'  erforderlich  ist;  deshalb  ist  weiter 


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Elektrotechn.  Zeitschrift. 

NOVEMBER  1883 


Zf.TZSCHE,    A.  I.IK  CHKSINIS  TyPENDRI'OKTEI.EGRAJ'H. 


469 


die  Drehung  der  Typenräder,  von  deren  Axe  q 
ja  erst  die  Scheiben  a  und  /  getrieben  werden, 
während  der  Zeit,  welche  zum  Abdruck  eines 
Zeichens  auf  den  Papierstreifen  erforderlich  ist, 
nur  verhältnifsmäfsig  klein,  ebenso  auch  die 
gleichzeitige  Drehung  des  Kontaktarmes,  und 
daher  kommt  es,  dafs  man  bei  diesem  Tele- 
graphen, von  einer  niedergedrückten  Taste  aus 
gerechnet,  bereits  die  zweitnächste  Taste 
drücken  darf,  bei  demselben  Umlauf  der  Typen- 
räder also  zwei  Zeichen  zu  drucken  vermag, 
welche  nur  durch  ein  einziges  zwischen  ihnen 
stehendes  Zeichen  getrennt  sind.  Bei  dem 
Typendrucker  von  Hughes  darf  man  erst  die 
fünftnächste  Taste  drücken;  die  Leistungsfähig- 
keit des  Lucchesini'schen  Telegraphen  übertrifft 
daher  unter  übrigens  gleichen  Umständen  die 
des  Hughes  natürlich  in  weit  stärkerem  Ver- 
bältnifs  als  5:2. 

Die  Verbindung  der  Typenräder  7]  und  7\, 
Fig.  9,  mit  einander,  mit  dem  Korrektions- 
rade  C  und  mit  der  Triebwerksaxe  q  hat 
l.ucchesini  auch  wesentlich  anders  gewählt 
als  Hughes.  Auf  der  Axe  q  ist  zunächst  die 
schon  erwähnte  Scheibe  r,  mittels  der  Schraube?, 
befestigt.  Gegen  r,  wird  durch  die  in  q  ein- 
geschraubte Schraube  qx  das  Sperrrad  P,  die 
zweitheilige  Hülse  bx  b1t  das  Korrektionsrad  C  und 
die  hinter  C  befindliche,  lose  auf  q  aufgesteckte, 
mit  dem  äufseren  Umfange  sich  gegen  C,  mit 
dem  kleineren  inneren  sich  gegen  r,  stemmende, 
gewölbte  und  federnde  Scheibe  B  angeprefst. 
Die  Uebertragung  der  Bewegung  von  q  auf  C 
und  die  Hülse  bx  b.t  vermittelt  also  aufscr  der 
Reibung  zwischen  diesen  letzteren  Theilen  gegen 
q  zugleich  die  Scheibe  B;  da  r,  auf  q  sich  ver- 
schieben läfst,  so  kann  dadurch  der  Reibung 
an  B  die  richtige  (Jröfse  gegeben  werden. 

Die  beiden  Typenräder  7\  und  7\  sind  mit 
einander  fest  verbunden,  sie  sitzen  aber  lose 
auf  bx  und  nehmen  deshalb  an  der  Bewegung 
nur  Theil,  wenn  die  an  7\  festgeschraubte 
Sperrklinke  Px  von  der  mittels  einer  Schraube 
regulirbaren  Feder  P7  mittels  des  Stiftes  oder 
Stäbchens  Pt  in  die  Zähne  des  Sperrrades  P 
eingedrückt  wird.  Das  Korrektionsrad  C  ist 
mit  drei  Schrauben  auf  den  hinteren  Theil,  das 
Sperrrad  /'  auf  den  vorderen  Theil  der 
Hülse  bx  b?  festgeschraubt;  diese  Hülse  ist  zwar 
zur  Erzielung  gröfserer  Bequemlichkeit  bei  Ver- 
bindung und  beim  Auseinandernehmen  der 
Theile  aus  zwei  Theilen  b,  und  />,  hergestellt; 
diese  beiden  Theile  sind  aber  durch  drei  ein- 
gesteckte Stifte  mit  einander  verbunden.  Wird 
die  Klinke  Px  so  weit  gesenkt,  als  es  ihr  der 
links  stehende  Anschlagstift  I\  gestattet,  so 
werden  die  Typenräder  von  />,  /«,  nur  noch 
durch  die  Reibung  mitgenommen  und  bleiben 
stillstehen ,  sobald  die  Nase  an  dem  auf  der 
Rückseite  von  T.t  aufgeschraubten  Ringe  / 
gegen    die   Nase   an    der    unteren   Seite  des 


Armes  Ut ,  Fig.  10,  des  bei  D  auf  ein  Säul- 
chen an  der  Apparatwand  A  aufgeschraubten 
Hebels  Dx  /?,  Z>3  stöfst,  dessen  vor  T,  lie- 
gender Arm  Dx  ,  wenn  der  Arm  D%  nach 
oben  gedrückt  wird,  den  Sperrkegel  /*,  aus  P 
ausrückt,  indem  er  ihn  an  dem  auf  ihn  auf- 
geschraubten Ansätze  j  erfafst.  Mittels  des 
Hebels  Dx  D,  Dt  läfst  sich  also  die  Einstellung 
der  Typenräder  auf  das  zweite  Punkt- Feld  be- 
werkstelligen; nach  dem  Anhalten  der  Typen- 
räder ist  dann  nur  die  zweite  Punkt-Taste  des 
einen  Amtes  zu  drücken,  damit  beim  Drucken 
des  zweiten  Punktes  in  beiden  Acmtern  der 
emporgehende  Druckhebel  H  mit  der  in  Fig.  1 
vor  der  Druckwalze  J  sichtbaren  Nase  c  durch  j 

Fig.  10. 


nicht  nur  /?,  vor  der  Nase  an  /  wegstofse,  son- 
dern gleichzeitig  auch  Px  in  /"einlege,  und  so  Tx 
und  l'.t  wieder  mit  q  kuppele.  Bei  der  vor- 
stehend beschriebenen  Verbindungsweise  der 
Theile  werden  bei  der  Einstellung  nicht  die 
sämmrlichen  Theile,  sondern  blos  die  Typen- 
räder allein  zum  Stillstehen  gebracht  und  wieder 
in  Bewegung  gesetzt,  also  eine  wesentlich 
kleinere  Masse,  und  deshalb  auch  unter  wesent- 
lich schwächeren  Stüfsen. 

Die  von  Lucchcsini  gewählte  Verbindungs- 
weise der  Typenräder  mit  dem  Korrcktionsrade 
und  der  Axe  q  bedingte  gegenüber  dem 
Hughes  noch  eine  Abweichung  in  der  Aus- 
führung der  Korrektion.  Ks  mufsten  die  Zähne 
von  /'  und  I\  so  geformt  werden,  dafs  P  und 
P,  in  keiner  Richtung  über  einander  gleiten 
können,  dafs  vielmehr  eine  jede  dem  ein  wenig 
vorausgeeilten   oder  zurückgebliebenen  Korrek- 


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47° 


ABHANm.UNOEN. 


El.RKTROTRCHN.  ZEITSCHRIFT. 
NOVKMBF.R  iSSj 


tionsrade  C  ertheilte  Korrektionsbewcgung  auf 
der  Axe  q  durch  P  und  Pt  auf  T,  und  T, 
übertragen  werden  mufs,  mag  C  auf  q  dabei 
vorwärts  oder  rückwärts  gedreht  werden.  Die 
Korrektion  besorgt  übrigens  eine  kleine,  auf 
vertikaler  Axe  sitzende,  nur  aus  zwei  Viertel- 
gängen V,  V,  Fig.  i  i  ,  bestehende  zweigängige 
Schraube;  das  auf  der  Schraubenaxe  sit/.ende 
kleine  Getriebe  V%  erhält  seine  Bewegung  von 
einem  viermal  so  grofsen,  mit  der  Scheibe  /' 
verbundenen  Rade;  für  gewöhnlich  läfst  die 
Schraube  das  auf  seiner  Mantel- 
fläche mit  Schraubenradzähnen  ^ig.  II. 
besetzte  Korrektionsrad  C  zwi- 
schen ihren  beiden  Flügeln  /',  V 
frei  hindurchgehen,  bei  jedem 
Drucken  eines  Zeichens  da- 
gegen macht  V0  eine  halbe  Um- 
drehung, d.  h.  ein  Flügel  V 
streicht  korrigirend  zwischen  den 
Zähnen  von  C  hindurch.  Der 
Eintritt  in  diese  Zähne  ist  den 
Flügeln  durch  ihre  keilförmige 
Zuschärfung  erleichtert,  und  so 
sind  auch  hier  Stöfcc  möglichst 
vermieden.  Natürlich  besitzt 
das  Korrektionsrad  C  genau  so 
viele  Zähne,  als  jedes  Typen- 
rad Felder. 

Der  Lochapparat,  in  welchem  die  selbst- 
thätig  auf  Lucchesinis  Typendrucker  abzutele- 
graphirenden  Papierstreifen  gelocht  werden,  ent- 
hält in  zwei  Reihen  neben  einander  ebenso 
viele  (32  oder  34)  und  mit  den  nämlichen 
Buchstaben   und   Ziffern   beschriebene  Tasten, 


4£ 


wie  die  Klaviatur  des  Typendnickers,  ferner  in  1 
einem  Rahmen  ebenso  viele  vertikal  stehende  I 
und  gleichfalls  in  zwei  Reihen  angeordnete 
Stahlstempel  S,  und  S3,  Fig.  12,  deren  jeder 
zu  einer  Taste  gehört,  sich  für  gewöhnlich  mit 
einem  nach  rückwärts  vorstehenden  Stift  auf 
den  Kopf  eines  Winkelhebels  stützt,  welcher 
mit  seinem  waagrechten  Arme  durch  eine 
Feder  auf  das  Ende  der  zugehörigen  Taste 
aufgedrückt  wird;  wird  die  Taste  niedergedrückt, 
so  wird  der  Kopf  des  Winkelhebels  unter  dem 
Stifte  des  Stempels  weggeschoben,  und  nun 
drückt  eine  den  Stempel  umgebende  Spiralfeder 
den  Stempel  durch  das  Papier  hindurch.  Stets 
werden  sämmtliche  Tasten,  deren  Zeichen  bei 
demselben  halben  Umlaufe  der  Typenräder  ab- 


telcgraphirt  werden  können  ,  zugleich  nieder- 
gedrückt. Jeder  Lochstcmpel  hat  nahe  am 
oberen  Ende  einen  Einschnitt  von  einiger 
Höhe.  Die  Einschnitte  der  Stempel  S,  der  vor- 
deren Reihe  befinden  sich  an  der  Rückseite, 
die  der  Stempel  -S,  der  hinteren  Reihe  an  der 
Vorderseite  der  Stempel;  daher  kann  eine 
schmale  Platte  m  durch  sämmtliche  Einschnitte, 
zwischen  den  Köpfen  der  beiden  Stempelreihen, 
hindurchgesteckt  werden  und  wird  von  den 
noch  gehobenen  Stempeln ,  z.  B.  5, ,  mit  dem 
unteren  Rande,  von  dem  herabgegangenen  und 
durch  den  Papierstreifen  hindurchgestofsenen, 
z.  B.  St,  dagegen  mit  dem  oberen  Rande  des 
Einschnittes  fast  berührt;  die  schmale  Platte  m 
liegt  auf  einem  rahmenförmigen  Hebel  b,  wel- 

Kig.  13. 


eher  um  zwei  in  Ansätzen  des  oberen  Riegels  T 
des  Stempelrahmens  liegende  Schraubenspitzen 
drehbar  ist,  und  mittels  eines  Fufstrittes  durch 
eine  Hebelverbindung  gehoben  werden  kann, 
dabei  die  Platte  ///  und  durch  diese  die  sämmt- 
lichen  herabgestofsenen  Stempel  mit  emporhebt, 
so  dafs  die  Köpfe  der  Winkelhebel  wieder  unter 
die  Stifte  der  Stempel  tret  cn  und  letzteren  ge- 
hoben erhalten  können.  Der  zu  lochende 
Papierstreifen  wird  beim  Durchgange  durch  die 
Einführungswalzen  mit  einer  Mittelreihe  von 
Führungslöchern  versehen  und  tritt  endlich  über 
eine  in  diese  Führungslöcher  eingreifende 
Stiften  walze  aus;  bei  jedem  Niedertreten  des 
Fufstrittes  wird  durch  ein  Gesperre  die  Stiften- 
walze genau  um  |  ihres  Umfanges  gedreht 
und  zieht  dabei  den  gelochten  Streifen  um 
die  Länge  einer  Stempelreihe  fort,  und  diese 
Länge  gleicht  dem  halben  Umfange  des  Stiften- 
rades Ä',  Fig.  13,  Uber  welche  später  der  Strei- 
fen  beim   selbsttätigen  Abtelegraphiren  läuft. 

Beim  Lochen  hat  man  zunächst  den  Tritt 
niederzubewegen,  darauf  die  Tasten  der  bei 
einem  halben  Umlaufe  der  Typenräder  zu  tele- 
graphirenden  Zeichen  zu  drücken  und  so  deren 
Stempel  zum  Fallen  zu.  bringen,  darauf  läfst 
man  die  Tasten  los  und  gestattet  dem  Tritt, 
empor  zu  gehen  und  die  gefallenen  Stempel 
wieder  zu  heben,  endlich  tritt  man  den  Tritt, 
wieder  nieder  und  verschiebt  dabei  den  Streifen. 


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.  Ei  ektrotpchn.  Zeitschrift. 
NOVEMBER  ,m3. 


Hoffmann,  Historische  Sammlungen. 


47» 


Vom  Tritte  wird  ein  Kxccnter  in  Umdrehung 
versetzt,  das  mittels  einer  Zugstange  eine  um 
ihr  unteres  Ende  drehbar  am  Rahmen  befestigte 
Schiene  L  so  weit  zurückzieht,  dafs  sich  b  auf 
T  auflegen  kann ;  beim  Loslassen  des  Trittes 
zieht  eine  Zugfeder  das  Excenter  zurück  und 
dabei  schiebt  die  Zugstange  die  Schiene  L  so 
weit  vorwärts,  dafs  sie  mit  dem  scheibenförmigen 
Ansätze  Ii  auf  eine  halbrunde  Nase  p  an  der 
Unterseite  von  b  wirkt  und  b  nebst  ///  und 
den  gefallenen  Stempeln,  z.  B.  S%,  wieder 
emporhebt 

Das  Wesentlichste  der  an  dem  Telegraphen 
angebrachten  Vorrichtung  zum  selbstthätigen  Ab- 
telegraphiren  zeigen  Fig.  13  und  14.  Das  Stiften- 
rad A'  ist  lose  auf  die  Axe  q  der  Typenräder 


aufgesteckt  und  wird  während  des  selbstthätigen 
Abtelegraphirens  eines  gelochten  Streifens  von 
dem  auf  q  festsitzenden  Sperrrade  A",  unter 
Mitwirkung  eines  an  A"  angeschraubten  Sperr- 
kegcls,  der  dann  durch  einen  Griff  in  A',  ein- 
gelegt wird,  mitgenommen.  Die  in  die  Führungs- 
löcher des  Streifens  eindringenden  und  den 
Streifen  fortziehenden  Spitzen  oder  Stifte  be- 
finden sich  auf  dem  mittleren  Theile  von  A"; 
links  und  rechts  daneben  sind  zwei  ringsum 
laufende  Furchen  eingearbeitet,  über  welche  die 
Schriftlöcher  des  Streifens  zu  liegen  kommen, 
und  über  denen  auch  die  unteren  Enden  der 
beiden  Kontakthebel  <•,  und  f,  stehen.  Senkt 
sich  eins  oder  das  andere  dieser  unteren  Enden 
in  ein  Schriftloch  ein,  so  kommt  das  betreffende 


obere  Ende  des  Kontakthebels  —  wie  dies  auch 
in  Fig.  13  der  Fall  ist,  weil  in  dieser  und  in  Fig.  14 
der  Streifen  weggelassen  ist  —  mit  der  schrägen 
Fläche  des  keilförmigen,  gegen  das  Apparat- 
gestell isolirten  Kontaktstückes  C*,  bezw.  C,  in 
Berührung,  das  mittels  der  Schraube  dK  bezw.  dt 
an  dem  Gestelltbeile  C7,  eingestellt  wird,  und 
vcranlafst  so  die  Stromgebung,  da  die  Kon- 
takthebel durch  Federn  (wie  /,  in  Fig  13)  mit 
dem  Massiv  des  Apparates  leitend  verbunden 
sind.  Aufser  der  hierzu  nöthigen  Drehung  kann 
aber  jeder  Kontakthebel  zugleich  mit  seinem 
Lager  noch  um  eine  zweite,  zur  ersten  parallele 
Axe  eine  Drehung  machen,  welche  es  ihm  ge- 
stattet, mit  dem  in  das  Schriftloch  eingesenkten 
unteren  Ende  dem  sich  mit  K  —  in  Fig.  13 
von  links  nach  rechts  hin  —  fortbewegenden 
Papierstreifen  zu  folgen;  indem  er  dies  aber 
thut,  gleitet  sein  oberes  Ende  —  ohne  dafs 
der  Kontakt  unterbrochen  würde  —  auf  der 
schrägen  Fläche  des  Keilstückes  C,  bezw.  Ct 
etwas  herab  und  hierdurch  wird  endlich  das 
untere  Ende  aus  dem  Schriftloche  ausgehoben, 
worauf  zwei  auf  den  Kontakthebel  wirkende 
Spiralfedern  denselben  in  seine  Ruhelage  zurück- 
führen und  den  Kontakt  unterbrechen,  bis 
wieder  ein  Schriftloch  unter  das  untere  En'de 
des  Kontakthebels  gelangt  und  dann  eine  neue 
Stromgebung  erfolgt.  Der  die  Kontaktflächen 
und  die  Kontakthebel  tragende  Theil  G,  ist 
an  dem  übrigen  Apparatgestelle  mittels  einer 
links  liegenden  Axe  G0  verbunden  und  wird 
um  diese  zurückgcklappt,  wenn  der  abzutele- 
graphirende   gelochte  Streifen  zwischen  K  und 

,  c%  eingeführt  werden  soll;  ist  der  Streifen 
eingeführt,  so  wird  G,  wieder  niedergeklappt 
und  dann  noch  ein  gleichfalls  bisher  zurück- 
gelegt gewesener  Hebel  aufgelegt,  so  dafs  er 
mit  seinem  entsprechend  gekrümmten  Ende  den 
Streifen  auf  das  Rad  K  aufdrückt  und  jedes 
Gleiten  des  Streifens  verhütet. 

Ein  dem  Telegraph  beigesellter  Umschalter 
gestattet  durch  Umlegen  eines  Hebels  die  Ein- 
schaltung zu  selbstthätigem  Telegraphiren  oder 
zur  Handarbeit.  £>  Zet2sche> 


INTERNATIONALE  ELEKTRISCHE 
AUSSTELLUNG  IN  WIEN  1883. 
Historische  Sammlungen. 

(Gruppe  XVIII.) 
Bei  dem  vorwiegend  technischen  Charakter, 
welchen  die  internationale  elektrische  Ausstel- 
lung in  Wien  hatte ,  war  von  vornherein  zu 
erwarten,  dafs  man  für  einen  geordneten  Ueber- 
blick  über  die  historische  Entwickelung  der 
gesammten  Elektrizitätslehre  einschliefslich  der 
allmählichen  Ausbildung  ihrer  praktischen  An- 


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472 


Internat.  Elf.ktr.  Ausstellung  in  Wien. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHRIFT . 
NOVEMBER  iMj. 


Wendungen  kaum  Platz  übrig  behalten  werden 
dürfte.  Und  in  der  That  gehörte  die  18.  Gruppe, 
welche  nach  dem  Ausstellungsplane  historische 
Sammlungen  enthalten  sollte,  zu  den  schwäch- 
sten der  ganzen  Ausstellung.  Obendrein  waren 
die  wenigen  Gegenstände,  welche  in  die  ge- 
nannte Gruppe  gehörten,  so  zerstreut  ausge- 
stellt, dafs  von  einem  Ueberblick  über  die  all- 
mähliche Entwickelung  der  Elektrizitätslehre 
nicht  entfernt  die  Rede  sein  konnte.  Ueber- 
haupt,  was  die  Anordnung  betrifft,  so  war  die 
Wiener  Ausstellung  um  kein  Haar  besser,  als 
alle  früheren,  und  man  sollte  doch  meinen,  dafs 
mit  mehr  Energie  und  mit  weniger  Leber- 
stürzung  es  möglich  sein  müfste,  das  Zusammen- 
gehörige auch  neben  einander  auszustellen,  und 
sei  es  selbst  auf  Kosten  der  äufseren  Symme- 
trie. Jedenfalls  steht  so  viel  fest,  dafs  eine 
nach  Gruppen  im  Sinne  der  Gegenstände  ge- 
ordnete Ausstellung,  deren  einzelne  Gegenstände 
mit  genügenden  Erläuterungen  versehen  wären, 
für  die  lernbegierigen  Besucher  einen  hundert- 
mal größeren  Nutzen  haben  würde,  als  ein  so 
buntes  Durcheinander,  wie  es  die  Rotunde 
darbot. 

Indem  wir  speziell  auch  die  Geschichte 
der  Wissenschaft  berücksichtigen,  können  wir 
uns  des  Gedankens  nicht  erwehren,  dafs  in 
dieser  und  jeder  Hinsicht  eine  elektrische  Aus- 
stellung segensreich  wirken  müfste,  in  deren 
Mittelpunkt  sich  etwa  die  erste  Elektrisir- 
maschine,  die  erste  Volta'schc  Säule,  überhaupt 
die  Anfänge  der  einzelnen  Zweige  der  Elektri- 
zitätslehre sowie  der  Elektrotechnik  befänden, 
und  bei  welcher  man  dann  in  den  von  diesem 
Zentrum  ausgehenden  Strahlen  die  einzelnen 
Zweige  bis  zur  neuesten  Vervollkommnung  ver- 
folgen könnte.  Es  wäre  dies  zugleich  eine 
wirklich  internationale,  der  Wissenschaft  als 
Allgemeingut  entsprechende  Ausstellung,  in  wel- 
cher es  weder  eine  französische,  noch  englische, 
noch  dänische  Abtheilung  u.  s.  w.  gäbe;  es 
wäre  dies  freilich  auch  eine  Ausstellung,  die 
sich  nicht  im  Verlauf  weniger  Monate  zu  Stande 
bringen  liefse. 

Gehen  wir  auf  das  historische  Element,  so 
weit  es  in  der  Wiener  Ausstellung  zur  Erschei- 
nung kam,  näher  ein,  so  zeigten  die  in  der 
italienischen  Abtheilung  vorhandenen  Photo- 
graphien von  Handschriften  Voltas  markige 
Schriftzüge,  wie  wir  sie  zumeist  bei  bedeuten- 
den Männern  zu  finden  gewohnt  sind. 

Die  Volta'sche  Säule,  dieser  den  Anfang  des 
Galvanismus  bezeichnende  Apparat,  war  in 
einer  ihrer  ersten  formen  unter  den  von  dem 
Handelsministerium  der  französischen  Republik 
ausgestellten  Objekten  vorhanden ,  und  zwar 
bereits  gegenüber  ihrer  ursprünglichen  Form 
insofern  verbessert,  als  die  mit  Säure  zu  tränken- 
den Filze  durch  kleine  Glasringe  ersetzt  waren, 
welche  mit  ihrem  kupfernen  Boden  und  ihrem 


Deckel  von  Zink  geschlossene,  leicht  über  ein- 
ander zu  schichtende  zylindrische  Gefäfschen 
darstellten.  Daneben  sah  man  die  von  Antoin  e 
(Jesar  Becquerel  1829  angegebene  Säule, 
U-  förmige  Glasröhren,  in  deren  mit  Kupfer- 
vitriollösung  gefüllte  Schenkel  einerseits  ein 
kupferner,  andererseits  ein  Zinkstreifen  tauchte. 

Auch  die  von  demselben  ausgezeichneten 
Physiker  viel  später  (1857)  angegebene  Batterie, 
deren  Elektromotoren  Zink,  Blei  und  schwefel- 
saures Bleioxyd  waren,  und  seine  verschiedenen 
thermoelektrischen  Elemente  hatte  man  aus- 
gestellt, sowie  jenen  einfachen  Apparat,  mit 
welchem  derselbe  Forscher  schon  1828  die 
elektrochemische  Bildung  krystallinischer  mine- 
ralischer Substanzen  beobachtete. 

Aufserdem  waren  in  diesem  Theile  der  Aus- 
stellung noch  von  Interesse:  der  erste  galvano- 
plastische Versuch  Jacobis;  verschiedene  Elektro- 
motoren, welche  Froment  in  den  Jahren  1844 
bis  1848  konstruirte;  ferner  jener  mächtige 
Elektromagnet,  mit  welchem  A.  Ed.  Becquerel 
die  paramagnetische  Eigenschaft  des  Sauerstoffes 
beobachtete;  weiter  die  elektromagnetische 
Waage  desselben  Physikers,  deren  Waagebalken 
an  jedem  Ende  ein  Eisenstäbchen  trägt,  von 
welchem  eventuell  das  eine  oder  andere  in  die 
darunter  befindlichen  Induktionsspiralen  hinein- 
gezogen wird,  wodurch  eine  Vergleichung  der 
Stärken  zweier  Ströme  ermöglicht  ist;  endlich 
ein  alter  Bekannter  von  der  1873er  Weltaus- 
stellung, nämlich  der  aus  Stahlstrcifen  be- 
stehende, sogenannte  Jamin'sche  Blättermagnet, 
welcher  angeblich  500  kg  trägt. 

Eine  zweite  elektromagnetische  Waage,  welche 
aber  zu  einem  anderen  Zwecke,  wie  die  soeben 
genannte,  erfunden  wurde,  war  an  dem  soge- 
nannten 5  Professorenpfeilert ,  um  welchen  die 
Professoren  Mach,  Pfaundler,  Pierre, 
Dvorak,  Z  e  n  g  e  r  ,  v.  Waltenhofen  und 
Salcher  ihre  Gegenstände  gruppirt  hatten, 
ausgestellt.  Es  war  dies  jener  in  Carls  Rcper- 
torium,  Bd.  6,  S.  305  ausführlich  beschriebene 
Apparat,  mit  welchem  v.  Waltenhofen  im 
Jahre  1870  das  verschiedene  Verhalten  hohler 
und  massiver  Eisenzylinder  beim  Magnetisiren 
nachwies.  Man  kann  mit  diesem  Apparat  ins- 
besondere zeigen,  dafs  weite  Röhren  aus  dünnem 
Eisenblech  bei  Stromstärken,  welche  eine  ge- 
wisse Grenze  nicht  überschreiten,  viel  stärker 
magnetisch  werden,  als  gleich  lange  massive 
Stäbe  von  gleichem  Gewicht  bei  gleicher 
magnetisirender  Kraft,  so  dafs  solche  Röhren 
bei  gewissen  Stromstärken  sogar  bedeutend 
schwereren  massiven  Stäben  überlegen  sind, 
dafs  jedoch  bei  gröfseren  Stromstärken  die 
Ueberlegenheit  der  letzteren  hervortritt.  Eine 
graphische  Darstellung  der  Resultate  dieser  und 
anderer  elektromagnetischer  Untersuchungen 
war  beigefügt.  Unmittelbar  daneben  lag  auch  der 
massive  Eisenzylinder,  an  welchem  v.  W  alten - 


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NOVEMBER  iMj.  HOFFMANN,   HISTORISCHE  SAMMLUNGEN. 


473 


hofen  1863  die  anomale  Magnetisirung  zuerst 
beobachtete. 

In  der  dänischen  Abtheilung  ferner  hatte  der 
im  Jahre  187 1  von  Prof.  L.  Lorenz  in  Kopen- 
hagen zur  Bestimmung  des  Leitungswiderstandes 
in  absolutem  Mafse  angegebene  Apparat  Platz 
gefunden.  Die  Erfindung  desselben  wurde  durch 
die  Differenz  veranlafst,  welche  F.  Kohl- 
rausch hinsichtlich  der  British  Association- 
Einheit  gefunden  hatte.  Die  Untersuchungen 
von  Kohl  rausch  ergaben  nämlich,  dafs  die 
vorhandene  B  •  A  -  Einheit  um  fast  2  °/o  gröfser 
war,  als  die  von  der  im  Jahre  1861  gewählten 
Kommission  festgestellte.  Lorenz  vermuthete, 
dafs  diese  Differenz  ihre  Ursache  in  dem  Um- 
stände habe,  dafs  die  früheren  Versuche  mit 
induzirten  Strömen  von  veränderlicher  Intensität 
angestellt  worden  seien,  und  bestätigte  diese 
Vermuthung  mit  dem  genannten  Apparat,  bei 
welchem  eine  konstante  elektromotorische  Kraft 
ohne  Strom  angewendet  und  die  Bestimmung 
des  Leitungswiderstandes  lediglich  auf  die 
Messung  einer  Geschwindigkeit  zurückgeführt 
wird. 

In  der  russischen  Abtheilung  erregte  eine 
historische  Sammlung  von  in  Rufsland  ausge- 
führten Glühlampen  aus  den  Jahren  1872  und 
1873  viel  Interesse.  Man  sah  da  die  mit  Luft 
gefüllten  und  hermetisch,  bezw.  hydraulisch  ver- 
schlossenen Lampen  von  Khotinsky  und 
B 11  ligin,  ferner  die  verdünntes  Kohlenoxydgas 
enthaltende  Lampe  von  Flo rensoff,  die  ge- 
mischte Lampe  von  Bu ligin,  welche  die  An- 
wendung von  Glühlicht  und  Bogenlicht  nach 
Willkür  gestattet,  und  die  luftleere,  mit  auto- 
matischem Verschlusse  versehene  Lampe  von 
Khotinsky. 

In  derselben  Abtheilung  konnte  man  auch 
durch  die  von  Dr.  Robert  Robertowitsch 
W reden  ausgestellte  Sammlung  von  Mikro- 
phonen (von  Wreden  Phonophone  genannt)  die 
Verbesserungen  dieses  Apparates  vom  Jahre 
1878  bis  zur  Gegenwart  verfolgen  (vgl.  S.  428). 

Bei  Weitem  am  meisten  endlich  trat  das 
historische  Element  auf  der  Ausstellung  in  der 
Telegraphie  durch  die  vorhandenen  älteren  und 
ältesten  Telegraphenapparatc  hervor,  wenn  die- 
selben auch  nicht  im  Entferntesten  die  all- 
mähliche Entwickelung  dieses  wichtigen  Ver- 
kehrsmittels zur  Darstellung  brachten.  Indem 
wir  uns  auf  die  über  diesen  Gegenstand  im 
Oktoberheft  dieser  Zeitschrift,  S.  421,  enthaltenen 
Bemerkungen  Prof.  Zetzsches  beziehen,  erlauben 
wir  uns  noch  Folgendes  hinzuzufügen. 

Das  Königl.  dänische  Marine-Ministerium  hatte 
neben  der  Büste  Oersteds  auch  die  einfache 
Bussole  ausgestellt,  mittels  welcher  dieser 
Physiker  die  Ablenkung  der  Magnetnadel  durch 
den  elektrischen  Strom  beobachtete.  Ob  diese 
bedeutungsvolle  Entdeckung  von  Oersted  völlig 
selbstständig  gemacht  worden  ist,  ist  wiederholt 


in  Zweifel  gezogen  worden,  und  in  einem  der 
letzten  Pariser  Journale  wird  diese  Frage  wieder 
auf's  Neue  aufgeworfen.  Uns  scheint  es  daher 
geboten,  die  Darstellung  hier  wiederzugeben, 
welche  der  unermüdliche  J.  Hamel  in  einem 
Bericht  an  die  Akademie  der  Wissenschaften 
in  St.  Petersburg,  welcher  von  der  russischen 
Abtheilung  als  Brochüre  (»Die  Entstehung  der 
galvanischen  und  elektromagnetischen  Tele- 
graphier betitelt)  vertheilt  wurde,  über  diesen 
Punkt  veröffentlicht. 

Bekanntlich    hat   der   Italiener  Giovanni 
Domenico  Romagnosi  (französisch:  Ro- 
mane*si)   bereits   im   Mai  1802  zu  Insbruck 
die   Ablenkung   der  Magnetnadel    durch  den 
*  elektrischen   Strom   beobachtet  und  im  August 
i  desselben  Jahres  in  die  Trentiner  Zeitung  seine 
'  Entdeckung  publizirt.    Dieselbe  wird  in  Aldinis 
Buch:    »Essai  the"orique   expdrimental   sur  le 
'  Galvanisme.   Paris  1804«    mit  den  Worten  er- 
.  wähnt:    »M.  Romane"si,  physicien  de  Trente, 
a  reconnu   que   le  galvanisme  faisait  d£cliner 
1'aiguiUe  aimante*e«. 

Daran  anschließend,  bemerkt  nun  Hamel: 

1 

l  >Oersted  war  1802  und  1803  in  Paris  und 
aus  Aldinis  Buch  ergiebt  sich,  dafs  Oersted 
noch  bei   Beendigung  desselben  mit  ihm  kor- 

j  respondirte,  denn  der  Autor  sagt,  dafs  es  ihm 

;  nicht  möglich  gewesen  sei,  die  von  Oersted 
aus  Kopenhagen  erhaltene  Nachricht  über  gal- 

>  vanische  Arbeiten  dortiger  Gelehrten  und  die 

i  Beschreibung  eines  von  ihm  selbst  erfundenen 

I  Apparates  beizufügen.«     Im   Jahre  18 13  war 

i  Oersted  wieder  in  Paris. 

Wie  sollte  er  nicht  Kcnntnifs  von  allem  in 

:  Aldinis  Buch  Befindlichem  gehabt  haben?  Da- 
selbst steht  sogar  im  Register:   Romanlsi  a 

|  fait  des  tentatives  sur  l'aiguillc  aimante'e,  und 
in  dem  Büchelchen  von  Izarn:  »Manuel  du 
Galvanisme,  Paris  1804«  liefst  man:  D'apres 
les  observations  de  Romanösi,  physicien  de 
Trente,  l'aiguillc  dejä  aimante'c  et  que  l'on 
soumet  au  courant  galvanique,  e"prouve  une 
declinaison.  Dies,  schon  1804  gedruckt,  ist 
nun  gerade  dasjenige,  was  seit  1820  als  Oersteds 
Erfindung  gilt. 

Ihrem  Hauptinhalte  nach  bezweckt  übrigens 

!  die  Hamel'sche  Brochüre  eine  Ehrenrettung 
Sömmerings  und  Schillings  von  Canstadt  gegen- 

j  über  den  Ansprüchen,  welche  England  und 
Amerika  auf  die   Erfindung   der  elektrischen 

;  Telegraphie  machen.  Für  Deutschland  wäre 
eine  solche  Ehrenrettung  nicht  nöthig  gewesen, 
denn  auch  die  Ausführungen  Hamels  sind  in 
Zetzsches  Geschichte  der  elektrischen  Telegraphie 
(Handbuch  der  elektrischen  Telegraphie,  1.  Bd., 
Berlin  1877)  gewissenhaft  benutzt  worden. 

Dankbare  Anerkennung  verdient  aber  jeden- 
falls die  Kaiserl.  russische  Telegraphenverwaltung 
für  die  Ausstellung  des  Schilling'schen  einfachen 

;  Nadeltelegraphen  vom  Jahre  1832  mit  Alarm vor- 

60 

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474 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


ELKK-I ROTECHN.  ZeITS«  HRIfT. 
NOVEMBER  »883. 


T 


ricluung  und  des  gleichfalls  von  Schilling  kon- 
struirten  Nadeltelegraphen  mitsechs Magnetnadeln 
nebst  Klaviatur  und  Kommutator,  sowie  der 
elektromagnetischen  Tclegraphenapparate  von 
Ja  r.obi.  Unter  letzteren  befanden  sich  die 
Originale  des  GrifTelschreibapparates  vom  Jahre 
1839,  des  Zeigerapparates  vom  Jahre  1845,  des 
Zeigertypendrucktelegraphen  mit  Selbstuntcr- 
brechung  vom  Jahre  1850  und  außerdem 
Stücke  unterirdischer  Leitungen,  welche  schon 
1839,  1843,  1846  und  1847  im  Gebrauche 
waren  (vgl.  1881,  S.  361,  494). 

Neben  dem  Bruchstück  des  altehrwürdigen 
Ronald'schen  Tclcgraphenapparates  von  18 16 
(vgl.  1881,  S.  355),  zu  dessen  Betrieb  eine  ge- 
wöhnliche Klektrisirmaschine  und  ein  Hollunder- 
markelektroskop  diente,  waren  in  der  englischen 
Abtheilung  die  erste  Wheatstone'schc  Brücke 
sowie  die  von  diesem  Physiker  bereits  1843 
benutzten  Normalwiderstände  zu  sehen. 

Prof.  Dr.  G.  Hoffmann. 


Wenn  auch  die  gegenwärtige  Ausstellung  dem 
Fachmanne  nicht  wesentlich  neue  Objekte  bietet 
—  und  das  ist  schliefslich  auch  nicht  zu  ver- 
langen, nachdem  ja  in  München  kaum  vor 
einem  Jahre  der  Glaspalast  die  wichtigsten 
Neuerungen  auf  dem  Gebiete  der  Elektrizität 
der  Welt  gezeigt  hatte  — ,  so  kann  man  doch 
einen  bedeutenden  Fortschritt  und  gröfsere 
Sicherheit  in  allen  Zweigen  bemerken.  Man 
sieht  in  der  Tclephonie,  elektrischen  Eisenbahn, 
Beleuchtung  u.  s.  w.  nicht  unbedeutende  Verbesse- 
rungen, durch  welche  die  vielseitigen  Leistungen 
des  elektrischen  Stromes  immer  weiteren  Kreisen 
erschlossen  werden  und  einen  stets  sichereren 
Boden  zu  gewinnen  scheinen. 

Eine  besondere  Anziehungskraft  auf  die  Be- 
sucher der  Ausstellung  besitzt  das  Theater. 
Einerseits  zeigt  daselbst  an  Nachmittagen  die 
Firma  S.  Plössl  &  Co.  mikroskopische  Objekte 
aus  dem  Pflanzen-  und  Thierreich,  insbesondere 
Infusorien,  dem  staunenden  Publikum;  die  Gegen- 
stände erscheinen  bei  Beleuchtung  mit  einer 
5  000  Normalkerzen  starken  Bogenflamme  äufserst 
klar;  andererseits  hat  das  Gliihlicht  mit  Swan- 
Lampen  allabendlich  die  Glanzeffekte  der  Theater- 
und  speziell  der  Bühnenbeleuchtung  durchzu- 
machen. Die  Dekorationen  stimmen  mit  allen 
Farben-  und  Beleuchtungsveränderungen  sehr 
schön  überein ,  so  dafs  sich  die  Lichtüber- 
gänge prachtvoll  ausnehmen.  Hauptsächlich  ge- 
winnt aber  das  Ballet  bei  elektrischer  Beleuch- 
tung. 

Die  Electrical  Power  Storage  Company  be- 
leuchtet mit  Akkumulatoren  ,  System  Faure- 
Sellon-Volckmar,  nicht  nur  vier  Wohnräume  der 


Interieurs  mit  Glühlicht  (Swan-Lampen),  sondern 
auch  den  Nordosthof  mit  Bogenlicht.  Diese 
Beleuchtung  ist  schon  recht  sicher  zu  nennen, 
da  bis  heute  noch  keine  wesentlichen  Störungen 
vorgekommen  sind.  Man  sieht,  dafs  bei  einer 
rationellen  Behandlung  der  Akkumulatoren  be- 
reits auf  eine  ausgedehnte  praktische  Verwer- 
thung  derselben  gerechnet  werden  kann. 

Die  Südbahn  stellt  unter  anderen  interessanten 
Objekten  auch  zwei  grofse  Personenwagen 
III.  Klasse  aus,  die  für  elektrische  Zugbeleuch- 
tung eingerichtet  sind.  In  einer  Abtheilung  des 
einen  Wagens  befindet  sich  eine  Dynamo- 
maschine, die  während  der  Bewegung  des  Eisen- 
bahnzuges  den  Antrieb  von  der  Wagenaxe  er- 
hält und  den  ganzen  Zug  mit  Swan-Lampen 
beleuchtet.  Im  Nebenschlufs  zur  Maschine  sind 
Akkumulatoren  (System  de  Calö)  eingeschaltet, 
welche  die  Beleuchtung  in  Haltcstationen  be- 
sorgen. (Näheres  darüber  in  der  »Elektrotech- 
nischen Zeitschrift«  1883,  S.  333.) 

Der  Hofwagenfabrikant  Lohn  er  stellt  eine 
viersitzige  Equipage  aus,  bei  der  in  den  Wagen- 
laternen Swan-Lampen  von  8  Normalkerzen  an- 
gebracht sind  und  durch  fünf  kleine  de  Calö'- 
sehe  Akkumulatoren  betrieben  werden.  Die 
letzteren  sind  unter  dem  Kutschersitz  aufge- 
stellt. 

Auf  die  Konstruktion  einer  absolut  verlafs- 
lichen  Sicherheitslampe  für  Kohlenbergwerke, 
Pulvermagazine  u.  s.  w.  hat  man  seit  der  Verbrei- 
tung der  elektrischen  Glühlichtbeleuchtung  ein 
besonderes  Augenmerk  gerichtet.  Auch  in  der 
gegenwärtigen  Ausstellung  findet  man  tragbare 
Sichcrheitslampen  in  der  Abtheilung  des  öster- 
reichischen Kriegsministeriums  (gespeist  durch 
eine  Chromsäurebattcrie),  ferner  unter  den  Ob- 
jekten des  Herrn  Pieper  und  denen  der  Firma 
Ganz  &  Co.  (System  Dr.  Puluj).  t 

Während  H.  Pieper  bei  der  Konstruktion 
seiner  Lampe  darauf  das  Hauptgewicht  gelegt 
hat,  dafs  das  Licht  beim  OerTnen  der  Thür  so- 
fort verlöscht,  zeichnet  sich  die  Sicherheitslampe 
von  Dr.  Puluj  dadurch  aus,  dafs  sie  sehr  ein- 
fach und  zum  Tragen  höchst  becpjem  einge- 
richtet ist.  In  einem  kleinen,  mit  Tragbügcl 
versehenen  Kasten  stehen  fünf  leichte,  gut  ver- 
schlossene Akkumulatoren,  durch  welche  eine 
an  der  Vorderwand  des  Kästchens  befestigte 
Glühlampe  gespeist  wird. 

Wie  in  neuester  Zeit  schon  öfter,  so  werden 
auch  während  der  Wiener  Ausstellung  wieder- 
holte Versuche  mit  der  Lokomotiv-  und  Schifts- 
lampe,  Patent  H.  Sedlaczek  und  F.  Wikuli  II, 
gemacht.  Da  bekanntlich  diese  Lampe  einen 
höchst  einfachen  Mechanismus  enthält,  ferner  die 
Regulirung  der  Kohlen  mittels  der  in  zwei  konv 
munizirenden  Röhren  befindlichen  Flüssigkeit 
(Oel,  Glycerin  u.  s.  w.)  sicher  und  gegen  etwaige 
Erschütterungen  und  Stöfse  unempfindlich  ist. 


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Elkktrotechn.  ZEITSrnwlT. 
NOVEMBER  1883   


Kleine  Mittheiluncf.n. 


475 


dürften  der  Einführung  dieser  Lampe  zu  den 
besagten  Zwecken  wohl  keine  Hindernisse  mehr 
im  Wege  stehen,  und  gerade  die  grofsen  Un- 
glücksfälle der  Letztzeit  haben  überdies  einen 
hinreichenden  Beweis  erbracht,  dafs  insbeson- 
dere die  elektrische  Schiffsbeleuchtung  eine 
dringende  Notwendigkeit  ist. 

Wie  schon  oben  bemerkt  wurde,  sind  Bogen- 
lampen mit  wesentlich  neuer  Konstruktion  auf 
der  gegenwärtigen  Ausstellung  nicht  vorhanden. 
Man  sieht  nur  liier  und  da  Verbesserungen  der 
bereits  bestehenden  Systeme,  sowie  einige  Neue- 
rungen, deren  praktische  Vcrwerthung  jedoch 
erst  von  mit  Erfolg  begleiteten  Versuchen  ab- 
hängt. So  z.  B.  stellt  Herr  Lamberg  aus  Linz 
eine  neue,  nicht  im  Betriebe  befindliche  Diffe- 
renziallampe  aus,  bei  der  nicht,  wie  in  allen 
Systemen  zu  finden  ist,  eine  Spule  aus  dickem 
und  die  im  Nebenschlüsse  zur  Flamme  liegende 
aus  dünnerem  Drahte  besteht,  sondern  beide 
Spulen  gleich  grofs  und  mit  gleich  starken  Draht- 
windungen versehen  sind.  Zur  Vergröfserung 
des  Widerstandes  in  der  Nebenschlufsrolle  ist 
jedoch  hinter  der  Spule  eine  Glühlampe  einge- 
schaltet, so  dafs  die  Energie  zur  Ueberwindung 
des  grofsen  Nebenschlufswiderstandes  nicht  wie 
anderwärts  verloren  geht,  sondern  in  Licht  ver- 
wandelt wird.  Allerdings  wird  wohl  kaum 
Jemand  in  die  unmittelbarste  Nähe  einer  >  elek- 
trischen Sonne«  noch  eine  lichtschwachc  Glüh- 
lampe stellen  wollen  ;  eine  wirkliche  Ausnutzung 
dieser  Glühlampe  wäre  jedenfalls  erst  in  ziem- 
licher Entfernung  denkbar. 

Ganz  neu  ist  die  Boston-Lampe,  welche 
durch  die  Bernstein  -  Electric  -  Light  -  Manufac- 
turing-Co.  aus  Amerika  importirt  wurde.  Sie 
unterscheidet  sich  von  allen  bisherigen  Glüh- 
lampen dadurch,  dafs  sie  einen  hohlen,  kreis- 
förmig gebogenen  Kohlenfaden  besitzt,  wodurch 
einerseits  wegen  des  geringen  Querschnittes  ein 
ziemlich  grofser  Willerstand,  andererseits  aber 
auch  eine  grofse  Oberfläche  und  damit  eine 
gröfsere  Leuchtkraft  erzielt  wird.  Eine  Lampe 
mittlerer  Sorte  soll  nach  den  Angaben  der  Fabri- 
kanten blos  eine  Spannung  von  2  2  Volt,  aber  dafür 
7  Ampere  benöthigen  und  hierbei  eine  Leucht- 
kraft von  50  Normalkerzen  geben.  Es  ist  dies 
bezüglich  der  Ökonomie  allerdings  ein  Resultat, 
welches  etwa  nur  noch  die  neuen  Siemens'schen 
Glühlampen  aufweisen  können,  allein  die  Strom- 
stärke von  7  Ampere  ist  hinreichend,  um  die  Ein- 
führung dieser  Lampen  bedeutend  zu  erschweren, 
da  an  eine  Parallelschaltung  derselben  kaum  noch 
zu  denken  sein  wird,  die  Hintereinanderschaltung 
aber  wegen  mangelhafter  Solidität,  die  allen  Glüh- 
lampen noch  innewohnt,  für  gröfsere  Beleuch- 
tungsanlagen a  priori  ausgeschlossen  ist.  Die 
oben  genannte  Fabrikfirma  giebt  an,  dafs  gegen- 
wärtig Boston-Lampen  verschiedener  Grofsen  von 
1  o  bis  300  Normalkerzen  verfertigt  werden !  Die 
Fabrikation  dieser  Glühlampen  hat  bereits  die 


Wiener  Firma  Egger,  Kremenetzky  &  Co. 
übernommen. 

Schliefslich  wäre  noch  zu  erwähnen,  dafs  in 
der  Nord-Galerie  in  unmittelbarem  Anschlufs  an 
die  Interieurs  nun  auch  die  dritte  Kunsthalle, 
welche  im  ersten  Ausstellungsmonate  völlig  finster 
war,  mit  Lane-Fox  Lampen  bei  Anwendung  der 
Soffitenimitation  reichlich  und  schön  beleuchtet 
ist,  und  dafs  in  der  letzten  Woche  im  obersten 
Punkte  der  inneren  Rotundenlaterne  Krizik  eine 
Bogenlampe  mit  30000  Normalkerzen  aufge- 
stellt hat. 

Eine  sehr  grofse  elektrische  Flamme  hat  ohne 
Zweifel  der  Ingenieur  Uppenborn  (von  der 
Firma  S.  Schlickert)  dargestellt,  indem  er 
durch  Handregulirung  einen  Flammenbogen  von 
angeblich  1 50  000  Normalkerzen  erzeugt.  Diese 
provisorische  Lampe  ist  ohne  jede  praktische 
Bedeutung  und  sollte  nur  darthun,  wie  weit 
man  mit  der  Intensität  des  elektrischen  Lichtes 
gehen  kann.  Dr<  s_  Do]inar. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Internationale  Elektrische  Ausstellung  in  Wien.]  Am  3.  d.  M. 
Abends  ist  die  Wiener  Ausstellung  durch  Kronprinz 
Rudolf  mit  folgender  Ansprache  offiziell  geschlossen 
worden : 

»Es  drängt  mich ,  heute  zum  letzten  Male  in  diesen 
Kitunien  einige  Worte  an  Sie,  meine  Herren,  tu  richten. 
Das  Werk,  das  wir  begonnen,  wir  haben  es  zu  Knde 
gefuhrt,  und  ohne  Ueberhebung  können  wir  es  sagen, 
unsere  kühnsten  Erwartungen  wurden  weit  übertreffen  — 
einen  grofsen  Erfolg  haben  wir  erzielt. 

»Für  die  Industrie  wurde  ein  Feld  der  Thätigkeit  er- 
schlossen —  neue  Bahnen  eingeschlagen,  für  die  Zukunft 
haben  wir  gearbeitet,  und  das  emsige  Schaffen  unserer 
wissenschaftlichen  Kommission  giebt  die  Garantie,  dafs 
auf  dem  fruchtbaren  Boden  dieser  Ausstellung  Keime 
sich  entwickeln  werden,  die  noch  reiche  Früchte  tragen 
müssen. 

•  Die  dem  geistigen  Schaffen  immer  dienenden  Burger- 
kreisc.  Industrielle,  den  geistigen  Adel,  Künstler  und 
Schriftsteller  unseres  Vaterlandes  und  speziell  unserer 
Vaterstadt  Wien ,  haben  wir  bei  diesem  Werke  zur  Mit- 
wirkung vereinigt.  Allen,  die  sich  daran  bctheiligtcn, 
spreche  ich  heute  meinen  wärmsten  Dank  aus,  ins- 
besondere den  beiden  opferfreudigen  Präsidenten,  den 
Vizepräsidenten,  der  unermüdlich,  rastlos  arbeitenden 
Direktion,  allen  Mitgliedern  und  den  Ausstellern,  die 
durch  ihre  Leistungen  den  Erfolg  ermöglichten.  Mit 
Stolz  hat  es  uns  auch  erfüllt,  die  Hülfe  aller  befreundeten 
Staaten  und  viele  ihrer  bewährtesten  Milnner  an  unserer 
Seite  zu  sehen. 

•  Des  grofsen  Publikums  müssen  wir  heute  mit  Dank- 
barkeit gedenken,  welches  durch  sein  zahlreiches  Er- 
scheinen, durch  sein  hohes  Interesse  unseren  Leistungen 

j  die  beste  Zustimmung  gab  und  dadurch  bewies,  wie  sehr 
es  alle  fortschrittlichen,  kulturellen  und  wissenschaftlichen 
Bestrebungen  zu  würdigen  und  zu  schätzen  weifs. 

•  Mit  dem  Gefühle  können  wir  scheiden,  dafs  wir 
unsere  Aufgabe  ehrenvoll  gelost  haben,  und  unser  schön- 
ster Lohn  sei  das  Bcwufstsein:  .Wir  haben  ein  gutes 
Werk  gethan.« 

Besucht  haben  die  Ausstellung  seit  ihrer  Eröffnung 
;  (S.  347)  im  Ganzen  886323  zahlende  Personen;  somit 

6o» 

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476 


Kleine  Mittheilungen. 


NOVEMBER  iM» 


entfielen  im  Durchschnitt  auf  jeden  Her  8:  Ausstellungs- 
tage fast  I  I  OOO  Personen.  Auf  der  elektrischen  Pratcr- 
bahn  wurden  im  Ganzen  seit  ihrer  Eröffnung  am  28.  August 
269050  zahlende  Personen  befördert,  also  täglich  im 
Durchschnitte  3900  Personen. 

[Entwlckelung  des  Fernsprechwesens  im  Reichs- Postgebiet. ]  Im 

Anschlufs  an  die  auf  S.  245  des  vorigen  Jahrganges 
dieser  Zeitschrift  gebrachte  Mittheilung  Uber  den  Stand  . 
der  Stadt -Fernsprechvinrichtungcn  zu  Ende  des  Monats 
Oktober  1S81  entnehmen  wir  dein  Archiv  für  Post  und 
Telegrapliic,  1SS3,  S.  653  die  nachfolgende  l'cbcrsicht 
für  Ende  de*  Monats  Oktober  d.  J.  Zu  den  36  Yerkehrs- 
plätzen,  welche  sich  (gegen  21  im  Vorjahre  und  7  im 
Monat  Oktober  1881)  bereits  im  Gcnufs  dieser  Hinrich- 
tung befinden,  werden  voraussichtlich  noch  im  laufenden 
Jahre  weitere  4  Städte,  nämlich:  Halle  (Saale).  Karls- 
ruhe (Kaden),  M.  Gladbach  und  Rheyd  (vereinigt  mit 
M.  Gladbach)  treten,  in  denen  Kernsprechanlagen  in  der 
Ausführung  begriffen  sind. 


■ 

c 

—  ■§  £ 

c  £ 

1  c 

u  S  B 

Ibä-5  * 

Städte 

—  ^ 

S  ijt 

~  C  — 

—  u 

2-g* 

■ 

km 

53 

42 

58.1* 

Altona  

67 

66 

1  1  1,66 

33 

33 

5'« 

1  657 

1  491 

3  5°2,.5 

Beuthen  (Obcrschlesischer In- 

dustrieberirk)   

7i 

12 

191,  t, 

Braunschweig  

48 

46 

82mS 

152 

1 12 

156.4,! 

Bremerhaven  

2S 

25 

5«" 

>4S 

«38 

322.-7 

Burtscheid    (vereinigt  mit 

— 

— 



Charlottenburg  (vereinigt  mit 

— 

— 

9 1 

78 

95.*« 

<  '«In 

'55 

•53 

219,»- 

/  -  r  1 ,1 

•33 

•33 

•  23,61 

Deut/ 

18 

18 

41,9.3 

Dresden  

243 

23' 

35«..» 

55 

55 

•43. 

Elberfeld  

61 

61 

lOO, et 

Frankfurt  (Main)  .... 

304 

294 

3 '9.' 5 

26 

26 

78..- 

Geestemünde   (vereinigt  mit 

962 

948 

1  597^- 

Hannover  

97 

85 

142,49 

I  I.irburg  

•7 

O,6o 

Kiel  

66 

66 

74-ss 

Königsberg  (Pr.)  .... 

73 

52 

74.** 

276 

275 

476.-4 

Magdeburg  

«33 

129 

I9C„ 

44 

30 

52^ 

220 

220 

279.:» 

Mülhausen  (Eis.)    .    .    •  . 

•37 

'35 

•  59.°s 

24 

23 

•44.45 

Stettin  

162  1 

'53 

273.**' 

10S 

106 

•57.*. 

Sutzmatt  (vereinigt  mit  Geb- 

9 

9 

24.S5 

Zu^ammen  . 

5665 

5  245 

9  7l8,:9 

Dagegen  im  November  1882  . 

4  19« 

4  002 

6  840,4 

-  Oktober  1S81  . 

'  "35 

1  428 

2  832,,i. 

Zu  bemerken  ist  noch,  dafs  bereits  von  8  Paar  Städten  1 
die  Fernsprechnetze  unter  einander  verbunden  sind,  näm-  1 


lieh  von  •  Berlin  und  Potsdam ,  Bremen  und  Bremer- 
haven, Cöln  und  Deutz,  Gcbweiler  und  Mülhausen  (Eis  ), 
Altona  und  Hamburg,  Harburg  und  Hamburg,  Wands- 
beck und  Hamburg  und  Mannheim  und  Ludwigshafen. 

Bei  Beurtheilung  des  L'mfangcs,  in  welchem  der  Fern- 
sprecher im  Gebiete  des  Reichs-Postamts  benutzt  wird, 
und  bei  Vergleichungen  mit  anderen  Landern  (vgl.  S.  2~o), 
ist  endlich  nicht  aufscr  Acht  zu  lassen,  dafs  unter  den 
Reichs- Telegraphen- Anstalten  sich  eine  sehr  grofsc 
Anzahl  befindet,  welche  mittels  Fernsprechern  be- 
trieben werden;  so  waren  Ende  1881  unter  den  5  S96 
Rcichs-Telcgraphen-Anstaltcn  1278  Fernsprech-Anstalten, 
Ende  September  1883  aber  unter  6447  Telegraphen- 
Anstalten  t  640  mit  Fcrnsprechbctrieb  vorhanden. 

[Solenoid -Ampere -Meter  von  Blyth.]  Dieses  Mefs- 
instrument  Air  starke  Ströme  wurde  durch  Pro- 
fessor A.  Jamieson,  der,  wie  der  Erfinder,  in 
Glasgow  lebt,  der  Soc.  Tel.  Eng.  London  vor- 
gelegt (Journal  Soc.  Tel.  Eng.,  1883,  S.  241). 


Der  Strom  geht  von  7+  durch  das  Solenoid  .S 
aus  Kupferdraht  mit  0,07  Ohm  Widerstand  nach 
7L  und  saugt  dabei  den  Eisenkern  C  nach 
unten,  der  Spannkraft  der  Feder  Ii  entgegen- 
wirkend. Durch  die  Schraube  A  am  Kopfe  des 
Apparates  wird  der  Nullpunkt  der  Skala  adjustirt. 
Die  Skala  giebt  den  Strom  in  Ampere;  sie  ist 
auf  einer  Messingröhre  befestigt,  in  welcher  eine 
zweite  Röhre  gleitet,   an  deren  unterem  Ende 


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Elektkotkchn.  Zeitschrift. 

NOVEMBER  1883. 


Kleine  Mittheti.unoen. 


477 


der  Nonius  V  angebracht  ist,  den  man  mittels 
R,  P  stellt.  Beim  Experimentiren  sieht  man 
von  oben  in  den  Spiegel  M,  der  gleichzeitig  den 
Nullpunkt  des  Eisenkerns  (die  Messingröhre  ist 
zu  diesem  Zwecke  durchbohrt)  und  die  Stellung 
des  Nonius  angiebt.  Bei  einer  Messung  adjustirt 
man  zunächst  Nullpunkt  und  Nonius,  verbindet 
dann,  schliefst  den  Strom,  adjustirt  Null  wieder 
und  liest  am  Nonius  ab.  Als  Vortheile  dieses 
Apparates  werden  beansprucht,  dafs  er  ein  Null- 
Instrument  ist,  unabhängig  von  Erd-  und  anderem 
Magnetismus,  ebenso  von  Temperatur,  keine 
zarte  Behandlung  verlangt  und  Ströme  von  0,1 
bis  24  Ampere  auf  0,1  Ampere  genau  mifst. 
Durch  Einschaltung  weiterer  Rollen  kann  es  für 
Ströme  bis  zu  100  Ampere  verwendet  werden. 
Die  200  mm  Theilungen  der  Skala  wurden  ein- 
zeln mittels  eines  Eudiometers  bestimmt. 


■ 


[Elektrische  GlOhHchtMeuchttwg. )  Mitte  Oktober  wurde  in 
Berlin  da*  neue  Restaurant  Siechen  eröffnet,  welches 
in  allen  seinen  Räumen  mit  Edison'schen  Glühlampen 
erleuchtet  wird.  60  Lampen  von  je  16  Normalkerzen 
werden  von  der  im  Souterrain  aufgestellten  Dynamo- 
maschine gespeist,' die  ihren  Antrieb  durch  einen  8  pfer- 
digen zweizylindrigen  ütto'schen  Gasmotor  erhält.  Die 
Glühlampen  sind  meist  zu  3  oder  4  an  geschmackvollen 
Kronleuchtern,  welche  gleichzeitig  mit  derselben  Anzahl 
Gasbrenner  versehen  sind,  angebracht.  Mit  Rücksicht 
auf  den  vorhandenen  beschrankten  Raum  hat  man  auf 
die  Anschaffung  einer  Reservecinrichtung  verrichtet,  welche 
bei  alleiniger  Anwendung  des  elektrischen  Lichtes  noth- 
wendig  gewesen  wäre,  und  hat  die  erwähnten  Beleuchtungs- 
gegenstände gewählt,  welche  für  gewöhnlich  dem  elek- 
trischen Lichte  dienen,  ausnahmsweise  jedoch  die  Benutzung 
de*  Gases  gestatten.  Es  verdient  hervorgehoben  zu  wer- 
den,  dafs  die  Glühlampen  mit  einer  bei  Verwendung  von 
Gasmotoren  bi«her  niemals  erreichten  Gleichmäßigkeit 
leuchten.  Es  ist  dies  dadurch  ermöglicht,  dafs  man 
zwischen  Kurbel  der  Gasmaschine  und  Schwungradwcllc 
ein  elastisches  Zwischenglied  in  Form  einer  spiralförmig 
gewundenen  Feder  aus  Gußstahl  eingeschaltet  hat.  Die 
häufig  geäußerten  Bedenken  gegen  die  Verwendung  der 
Gasmaschinen  für  die  Glühlichtbeleuchtung  sind  durch 
diese  einfache  Vorrichtung  hinfällig  geworden. 

[Elektrische  Beleuchtung  bei  der  Kaiserkronnng  In  Moskau. J  Ucber 
die  bedeutende  Rolle,  welche  das  elektrische  Licht  bei 
dieser  Gelegenheit  gespielt  hat,  haben  verschiedene  Jour- 
nale vereinzelte  Mittheilungen  gebracht,  die  im  Folgen- 
den zusammengestellt  sind. 

Eine  der  schönsten  Dekorationen  unter  Verwendung 
von  Glühlampen  war  die  an  der  Fac,ade  des  Gebäudes 
der  englischen  Gesandtschaft,  wo  120  derartige  Lampen 
angebracht  waren.  Den  elektrischen  Strom  für  dieselben 
lieferte  eine  etwa  275  m  entfernt  aufgestellte  BUrgin- 
Dynamomaschinc.  Die  Lampen  wurden  durch  besonders 
starke,  von  den  ursprunglichen  Swan'schen  abweichende 
Halter  getragen,  welche  dem  Winde  mehr  Widerstand 
zu  leisten  vermochten.  Man  versuchte  hier  verschieden 
gefärbte  Glocken,  fand  jedoch,  dafs  die  weißen  Kugeln 
den  schönsten  Effekt  gaben. 

Für  die  Beleuchtung  des  Kreml  wurden  4000  Swan- 
Glühlampcn  und  1 20  Bogenlampen  verwendet,  wofür  die 
städtischen  Behörden  240  000  Mark  bewilligt  hatten. 
Doch  ist  in  dieser  Summe  auch  noch  die  Beleuchtung 
einiger  anderer  öffentlicher  Gebäude  eingeschlossen. 

Der  Thurm  Iwan  des  Grofsr-n  wurde  nebst  seinen 
Seitengalerien  durch  3500  kleine  Edison-Lampen  er- 
leuchtet, für  welche  der  elektrische  Strom  von  der,  auf 
der  anderen  Seite  des  Flusses  angelegten  Maschinen- 


station durch  70  oberirdische  Drahtleitungen  zugeführt 
wurde.  Auf  den  dem  Flusse  zugekehrten  Wällen  des 
Kreml  befanden  sich  8  grrtfsere  und  10  kleinere  elektrische 
Sonnen.  Die  erwähnte  Maschinenstation  enthielt  I  tynamo- 
maschinen  aller  Systeme  und  18  Lokomobilen  für  den 
Betrieb  derselben.  

!  [Die  Kosten  der  elektrischen  Glühlichtbeleuchtung]  veranschlagt 
j  E.  II.  Gordon  von  der  Telegraph  Construction  and 
Maintenance  Co.  zu  Grcenwich ,  die  wegen  Ausfuhrung 
einer  gröfseren  Zentralstation  in  Unterhandlung  steht,  wie 
folgt,  wobei  er  voraussetzt,  dafs  die  mittlere  Zahl  der 
gleichzeitig  brennenden  Lampen  (also  nicht  die  Gesammt- 
zahl  der  Lampen)  2  000  Brennstunden  im  Jahre  hat.  Die 
Dynamomaschinen  sind  nach  Cordons  Konstruktion  (vgl. 
Elektrotechnische  Zeitschrift,  Bd.  4,  S.  117)  angenommen; 
die  Bctrichsdampfmaschinen  sollen  Kondensation  erhalten, 
die  Dampfkessel  mit  mechanischen  Schürvornchtungen 
versehen  werden,  wodurch  die  Verwerthung  geringerer 
Kohlensorten  möglich  sein  soll. 

Die  Kosten  einer  Anlage  für  60000  Lampen  von  je 
20  Kerzen  (oder  85000  zu  14  Kerzen)  werden  zu 
4  400  000  Mark,  die  einer  solchen  von  10000  Lampen 
zu  20  Kerzen  (oder  14000  zu  14  Kerzen)  zu  l  OOOOOoMark 
:hlagt. 


Jährliche  Ausgaben. 


Abnutzung  und  gTöfscrc  Repara- 
turen   

KohlengTufs  zu  I , . .-.  Mark  die 
1 onnc   

Wasser  zu  0,5  Mark  für  1000 
Gallons   

Oel  und  ähnliche  Ausgaben 

Löhne  und  Gehälter  (63  Per- 
sonen bezw.  30  Personen) 

Abgaben   

Tantieme  des  Direktors    .    .  . 

Bureau-Ausgaben  

Erneuerung  von  Lampen 

lo°  0  des  Anlagekapitals      .  . 

Summe 

Hiergegen    berechnet  Gordon 
die  Kosten   der  Gasbeleuch- 
tung: 85000  Brenner  zu  14 
Kerzen  verbrauchen  bei  2000 
Stunden  Brennzeit  850000000 
Kubikfufs   Gas  zu    i,5J  Mark 
für  1000  Kubikfufs  .... 
14  OOO  Gasbrenner  zu  14  Kerken, 
2000  Brennstunden,  verbrau- 
chen   140  000  000  Kubikfufs 
Gas  zu  2,1«  Mark  .... 
(Der  Gaspreis  in  London 
beträgt  3,1-  Mark  für  t  000  Kubik- 
fufs.) 

Ersparnifs 


\A  CQ  -3 
C 

«  8 

3  W 


Mark 

160  OOO 

142  OOO 

142  OOO 
1 7  000 

107  800 
20  OOO 
20  OOO 

IOOOO 

240  OOO 
440  OOO 


o  3 


Mark 

30  OOO 

24  600 

24  600 
3OOO 

59  360 
5  000 
7  000 

5  OOO 

40  000 

IOO  OOO 


1 298  800 


I  300  500 


I  700 


298  560 


299  600 


I  040 


(Electrician,  Bd.  11,  S.  142.) 

[Herstellung  von  Glühlampen  der  Hammond  Electric  Light  and 
Power  Supply  Company.]  Die  für  den  gedachten  Zweck  be- 
stimmte Fabrik  der  Gesellschaft  wurde  von  den  Elektrikern 
F.  Wright  und  M.  W.  Macktc  in  London  eingerichtet, 
welche  eine  besonders  für  diese  Fabrikation  bestimmte 
Glasblasemaschinc  (D.  R.  P.  No.  22093,  Kl.  32,  vom 
I.  September  1882)  konstruirt  haben. 


uigmzea  Dy 


478 


Auszüce  aus  Deutsc  hen  Patentschriften. 


Elektrotechn.  Zeitschkikt. 

NOVEMUER  i88j. 


Die  Anlage  der  Hamrnond  Electric  Light  Company 
vertheilt  sich  auf  vier  Stockwerke  mit  etwa  445  qm  Ge- 
sammtflächenraum.  Im  Keller  ist  eine  8 pferdige  Kessel- 
dampfmaschinc  mit  Woolf'scher  Expansion  aufgestellt 
(von  Marshall  &  Sons),  die  180  Umdrehungen  in  der 
Minute  macht  und  zwei  Wcchsclstrommaschincn  von 
Ferra  nti  bezw.  Siemens  betreibt,  letztere  mit  600  Volt 
Klemmenspannung.  Die  Elektromagnete  beider  werden 
durch  zwei  Sicmcns'sche  Gleichstromma-schincn  erregt. 
Die  Ferranti-Maschine  dient  zur  Beleuchtung  des  Gebäudes 
und  zum  Erhitzen  der  Kohlenfäden  beim  Evacuiren  der 
Lampen ,  sowie  zu  etwaigen  Versuchen ,  wahrend  die 
Siemens'sche  Maschine  zum  Niederschlagen  von  Kohle  in 
den  Poren  der  Glühfäden  benutzt  wird. 

Im  Erdgeschofs  befindet  sich  ein  Magazin ,  sowie  die 
Glasblaserwerkstalt  mit  12  der  erwähnten  Wright'schen 
Maschinen,  die  von  Knaben  von  14  bis  1 6  Jahren  bedient 
werden,  welche  gleichzeitig  alle  Arbeiten  vom  Blasen 
der  Kugeln  bis  zum  Einschmelzen  der  Kohlenfäden  ver- 
richten. 

Die  Herstellung  der  Lampen  erfolgt  auf  der  Maschine 
stets  paarweise,  indem  ein  230  mm  langes,  19,5mm 
starkes  Glasrohr  zunächst  in  der  Mitte  ausgezogen  wird ; 
aus  den  in  ihrer  ursprünglichen  Stärke  verbliebenen  End- 
theilen  werden  dann  auf  derselben  Maschine  die  Kugeln 
ausgeblasen  und  diese  dann  in  der  Mitte  des  dünnen 
Verbindungsrohres  auseinandergebrochen.  Ein  Knabe 
kann  250  bis  300  Kugeln  im  Tage  herstellen.  Durch 
einen  anderen  Arbeiter  werden  je  2  Platinelektroden  in 
einen  Glaspfropfen  eingeschmolzen,  der  dann  in  die 
weitere  Oeffnung  der  Kugel  eingeschmolzen  wird,  nach- 
dem die  Kohlenbügel  an  den  Elektroden  befestigt  sind. 

Zur  Herstellung  der  Kohlenfäden,  die  in  einem  oberen 
Geschofs  erfolgt,  benutzt  man  augenblicklich  dem  An- 
scheine nach  eine  Grasart,  welche  dem  am  Strande 
wachsenden  harten  und  groben  Grase  ähnlich  ist;  übrigens 
eignet  sich  hierfür  fast  jede  zähe  Pflanzenfaser.  Das 
betreffende  Grasstück  wird  zunächst  aur  einem  Metall- 
modcll  in  die  gewünschte  Schraubenform  gebogen  und 
auf  diesem  selbst  noch  gelinde  erhitzt;  hierdurch  verliert 
die  Faser  ihre  Elastizität  und  bleibt  in  der  gegebenen 
Form.  Diese  Fäden  werden  in  einem  Schmclrtiegel  mit 
Graphitpulvcr  verpackt,  bei  starker  Glühhitze  verkohlt 
und  dann  an  den  PlatinelektTodcn  befestigt.  Letztere 
Arbeit,  meist  als  Fabrikationsgchcimnifs  betrachtet,  wird 
gewohnlich  in  der  Weise  ausgeführt,  dafs  man  die  Platiri- 
drähte  an  den  Enden  mit  einer  kleinen  Spirale  versieht, 
in  welcher  die  Kohlenfäden  durch  einen  besonderen  Kitt 
festgehalten  werden.  Hierauf  werden  die  Kohlenfäden 
mit  einer  besonderen  Flüssigkeit  behandelt,  wodurch 
Kuhle  in  ihren  Poren  niedergeschlagen  wird,  so  dafs  ein 
dichter,  elastischer  und  metallisch  glänzender  Kohlenfaden 
erhalten  wird. 

Um  zu  untersuchen,  ob  der  Widerstand  der  Kohlen- 
fäden der  gewünschte  ist.  werden  dieselben  mit  anderen 
Lampen  in  denselben  Stromkreis  eingeschaltet  und  das 
Licht  beider  verglichen ,  wobei  man  sich  der  Wbeat- 
stone'schen  Brücke  bedient.  Hierauf  werden  die  fertigen 
Kohlenfäden  in  dem  Glasbläscrraumc  mittels  des  die 
Platinelektroden  umhüllenden  Glaspfropfens  in  die  wettere 
Ocffnung  der  Glaskugeln  eingeschmolzen,  wozu  man 
ebenfalls  Maschinen  benutzt.  Das  Evacuiren  der  Lampen 
geschieht  mit  Hülfe  von  <,>uecksilker-Luftpumpen.  welche 
im  Prinzip  den  Gcifslcr'schcn  Pumpen  gleichen,  aber 
durch  Wright  und  Mackie  mit  einer  vollständig  sdbst- 
thätigen  Steuerung  versehen  wurden.  Dieselben  werden 
von  der  Transmission  betrieben;  es  genügen  2  Arbeiter 
zu  ihrer  Bedienung  sowie  zum  Zu»chmelzen  der  luftleeren 
Kugeln.  Jede  Pumpe  entleert  gleichzeitig  12  Lampen, 
und  die  erzielte  Verdünnung  soll  1  bis  1 1  Millionstel 
einer  Atmosphäre  betragen. 


im  Vereine  mit  dem  Steuer  die  Lenkbarkeit  des  Fahr- 
zeuges bewirken  soll,  durch  eine  kleine  Dynamomaschine 
getrieben  wird,  deren  Speisung  durch  Chromsäure-Elcmcnte 
erfolgt.  Der  Fortbewegungsapparat  wiegt,  einschltefslich 
eines  für  21'3  Stunden  reichenden  Säurevorrathes,  280  kg. 
Nachdem  das  Luftschiff  eine  Höhe  von  400  bis  500  m 
erreicht  hatte,  auf  welcher  der  Wind  mit  3  m  in  der 
Sekunde  wehte,  schaltete  G.  Tissandier  seine  24  Ele- 
mente ein ,  und  die  Schraube  begann,  sich  mit  ihrer 
Maximalgcschwindigkeit  zu  drehen.  Das  Resultat  war, 
dafs  das  Luftschiff  sich  zwar  nicht  gegen  den  Wind  f<nt- 
bewegte,  jedoch  stationär  blieb.  Dies  dauerte  indessen 
nicht  lange.  Bald  wurde  das  Schiff  von  der  Seite  erfafst 
und  begann  trotz  Steuer  sich  zu  drehen.  Das  Fahren 
mit  halbem  Winde  gelang  auch  nicht ,  wogegen  es  bei 
Voll-  oder  Dreiviertclwindcn  mit  Hülfe  der  Schraube  mög- 
lich war,  das  Fahrzeug  von  der  Richtung  abzulenken, 
auch  eine  höhere  Geschwindigkeit  als  die  des  Windes  zu 
erzielen.  —  Der  Fortbcwcgungsapparat  des  Tissandier'- 
schen  Luftschiffes  besteht  aus  Trouve'schen  Elementen, 
sowie  aus  einer  54  kg  wiegenden  Sicmcns'schen  Dynamo- 
maschine, welche  eine  Arbeit  von  100  Sekunden -Meter- 
kilogramm leistet,  und  einer  zweiflügeligen  Schraube  mit 
Schtauben  von  2,s?  m  Durchmesser.  Die  Schraube  macht 
nur  den  zehnten  Theil  der  Umdrehungen  des  Elektro- 
motors. 


[Elektrisches  Luftschiff.;  Die  bekannten  I.uftschiffcr  A.  und 
G.  Tissandier  haben  am  8.  Oktol>er  die  erste  Auffahrt 
mit  ihrem  fischförinigen  Luftschiff  unternommen,  dessen 
Eigentümlichkeit  darin  besteht,  dafs  die  Schraube,  welche 


[Magnetisches  Messing.]  Professor  Hughes  hat  kürzlich 
die  Bemerkung  gemacht,  dafs  gewisse  im  Handel  vor- 
kommende Messingsorten  in  erheblichem  Mafse  magnetisch 
werden  können.  Es  ist  dies  zweifellos  nur  einer  Verun- 
reinigung des  verwendeten  Zinks  durch  Eisen  zuzuschreiben ; 
da  jedoch  die  absolute  Freiheit  von  Magnetismus  für  viele 
Verwendungszwecke  des  Messings  in  elektrischen  Appa- 
raten nöthig  ist,  so  wird  man  gut  thun,  in  solchen  Fällen 
auf  die  Reinheit  des  Messings  ganz  besonders  zu  achten. 


AUSZÜGE  AUS  DEUTSCHEN  PATENT- 
SCHRIFTEN. ') 

[Neuerungen  an  Sekundär- Batterien.]  Das  Patent 
von  Grout,  Jones  und  Sennet  (No.  21376)  bezieht 
sicli  erstens  auf  ein  Verfahren,  behufs  Herstellung 
von  Polplatten ,  im  Innern  von  kohlenstoff- 
haltigen Substanzen  vor  der  Karbon  isirung 
Metalloxyde  oder  Metallsäge  gleichmäfsig  in 
irgend  einem  vorher  bestimmten  Mengen- 
verhältnisse zu  vertheilen,  und  zweitens  auf  ein 
Verfahren  zur  Gewinnung  von  Blcistaub.  Es 
wird  zunächst  Stärkemehl  mit  oder  ohne  Zu- 
satz anderer  vegetabilischer  oder  kohlenstoff- 
haltiger Substanzen  in  Pulverform  mit  einem 
Oxyd  oder  Salz  des  Bleies  (oder  eines  anderen 
Metalles)  innig  vermischt.  Hierzu  bringt  man 
ein  genügendes  Quantum  Wasser,  Syrup,  Oel 
oder  einer  anderen  Flüssigkeit,  um  das  ganze 
in  eine  plastische  Masse  zu  verwandeln,  die 
sich  in  irgend  eine  gewünschte  Form  bringen 
läfst.  Die  geformte  Masse  wird  getrocknet  und 
dann  in  einem  mit  Holzkohle  oder  Sand  ge- 
füllten, verschlossenen  Kessel  einer  gelinden 
Rothglühhitze  atisgesetzt,  wobei  die  organischen 
Substanzen  karbonisirt  und  das  in  diesen  fein 
vertheilte  Metalloxyd  oder  Salz  zu  Metall  reduzirt 
wird.    Man  kann  vorher  die  Platten  noch  mit 


i)  No.  »3904  vergL  S.  465.  -  No.  J2093  vergl.  S.  477 


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NOVEMBER  iMj. 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


479 


Stiften  oder  Streifen  aus  Blei  durchsetzen,  mit 
welchen  schliefslich  die  Leitungsdrähte  ver- 
löthet  werden.  Die  Gewinnung  des  Bleistaubes 
erfolgt  durch  Umrühren  des  geschmolzenen 
Bleies  und  durch  Zerreiben  der  erstarrenden 
Masse  mit  pulverisirter  Holzkohle. 

Zur  Erzielung  einer  möglichst  grofsen  wirk- 
samen Oberfläche  der  Polplatten  stellt  de  Kabath 
nach  seinem  Patent  No.  21689  dieselben  aus 
gewellten  oder  gezackten  Bleistreifen  a,  Fig.  I, 
und  geraden  flachen  Streifen  b  her,  welche  an 

Fig.  i. 


mmmmm 


einander  liegend  durch  eine  Umrahmung  c 
mittels  Bändern  d  oder  zwischen  zwei  mit 
Löchern  /  versehenen  Bleiplatten  e,  Fig.  2,  ge- 
halten werden.  Ein  anderes  Patent  von  de  Kabath 
(No.  21690)  bezieht  sich  auf  die  Ersetzung  der 
obengenannten  perforirten  Hülle  aus  Blei  durch 

3- 


eine  solche  aus  Karton,  Kautschuk  Pergament 
oder  irgend  einer  anderen  säurewiderstehenden 
Masse. 

Pitkin  bezweckt  durch  die  ihm  unter  No.  22198 
patentirte  Konstruktion  seiner  Sekundär-Elemcnte 
die  Möglichkeit,  dieselben  schnell  zu  laden  bei 
Verminderung  ihres  Gewichtes  gegenüber  an- 
deren. Er  sucht  diesen  Zweck  dadurch  zu 
erreichen,  dafs  er  Blcistreifen  oder  Abfälle  B, 
Fig.  3 ,  in  schmale  kastenartige  Behälter  A 
bringt,  deren  Breitseiten  entweder  mit  Filz  C 
bespannt  oder  nach  Art  der  Jalousieläden  aus 


einzelnen  schief  stehenden  Brettchen  oder  Latten, 
Fig.  4,  gebildet  oder  aber  mit  einer  grofsen 
Anzahl  von  aufsen  schief  nach  unten  gehender 
Bohrungen  b,  Fig.  5,  versehen  sind,  so  dafs 
die  Flüssigkeit  Uberall  leicht  zu  den  Bleistück- 
chen B  gelangen  kann.  Zur  Verbindung  der 
Bleitheilchen  mit  dem  Leitungsdraht  dient  ein 
in  zahlreiche  strahlenförmig  auseinandergehende 
Streifen  J  gespaltener  Bleistab  D,  welcher  mit 
diesen  seinen  Abzweigungen  die  Masse  der  Blei- 
theilchen durchdringt. 

Der  Zweck  des  Patentes  No.  22263  von  Somzee 
ist  die  Herstellung  sekundärer  Elemente,  zu 
deren  Ladung  auch  schwache  Primärströme 
genügen  und  wobei  diese  im  höchsten  Grade 
ohne  Verlust   durch   directen    Uebergang  aus- 


Fig.  4- 


genutzt  werden  können.  Som/ie  sucht  diesen 
Zweck  dadurch  zu  erreichen ,  dafs  er  gut 
leitende  Körper  als  Elektroden  und  geeignete 
Stoffe  von  geringem  elektrischen  Widerstand 
als  reagirende  Elektrizitätserzeuger  derartig  be- 
nutzt, dafs  letztere  die  enteren  vollständig  von 
einander  trennen  und  folglich  die  Elektrizität 
zwingen,  sich  auf  den  I.eitungsflächen  der 
Elektroden  bis  zur  Sättigung  anzusammeln  und 
die  zu  zersetzenden  Schichten  durch  ruckweises 
Entladen  zu  durchströmen.  Die  Elektroden  be- 
stehen aus  gut  leitenden  Metallplatten  .4,  Fig.  6, 
welche  von  der  benutzten  Säure  nicht  ange- 
griffen werden  (wie  z.  B.  Eisen-,  Kupfer-  oder 
Bronzeplatten).  Die  zu  zersetzende  Masse  B, 
welche  diese  Elektrodenplatten  überall  von  ein- 
ander trennt,  besteht  entweder  aus  salinischem 
Manganoxyd  (Mn^  Oa)  oder  aus  Manganhyper- 
oxyd (Mn  OjJ  oder  Uberhaupt  aus  den  mit  dem 


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480 


Auszüge  aus  Deutschen  Patentschriften. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

NOVEMBER  iMj. 


Fig.  6. 


Namen  »Oxydsalze«  bezeichneten  Metalloxyd- 
verbindungen. Die  auf  diese  Weise  gebildeten 
Säulen  X  und  Y  sind  je  von  einem  porösen 
Säckchen  C  umgeben  und  das  Ganze  ruht  in 
einem  mit  angesäuertem  Wasser  gefüllten  Ge- 
fäfse.  Der  Strom  tritt  bei  P  in  die  oberste 
I.eitungsplatte  A  und  zersetzt  während  seines 
Uebergangcs  auf  die  nächstfolgenden  Platten 
die  zwischenliegende  Masse  B  und  kommt 
schliefslich  bei  N  an,  nachdem  er  zwei  ent- 
gegengesetzte Richtungen  verfolgende  Dekom- 
positionssrröme  erzeugt  hat,  welche  verursachen, 
dafs  einerseits  eine  Bewegung  des  Sauerstoffes 
von  den  negativen  nach  den  positiven  Elektro- 
den und  andererseits  eine 
Bewegung  des  Wasserstoffes 
von  den  positiven  nach  den 
negativen  Elektroden  statt- 
findet. Diese  beiden  Stoffe 
haben  sodann  das  Bestreben, 
in  umgekehrter  Richtung  zu 
wandern,  und  es  tritt  dann 
beim  Entladen  der  übliche 
Vorgang  ein. 

Nach  einem  anderen 
Patent  No.  22781  konstruirt 
Sorruee  die  Elektroden  der 
einzelnen  Elemente  aus 
mehreren  durch  Stifte  von 
Blei  mit  einander  verbun- 
denen Drahtgittern  oder 
Netzen ,  von  denen  die 
Maschen  des  inneren  Netzes 
verhältnifsmäfsig  dicht  sind, 
während  das  äufsere,  soge- 
nannte Rückhaltnetz  weiter 
entfernt  liegende  Maschen 
hat  und  von  einer  leichten 
Kanevashülle  umgeben  ist, 

welche  an  den  Stiften  angeheftet  ist.  Die  so  ge- 
bildete Drahtkiste  wird  mit  Bleioxyd  gefüllt  und 
von  dem  Kanevas  bedeckt,  welcher  den  zwischen 
den  Elementen  stattfindenden  Reaktionen  fast 
gar  keinen  Widerstand  entgegensetzt.  Diese 
Elektroden  sollen  infolge  der  grofsen  Anzahl 
ihrer  Angriffsflächen  die  Dekomposition  bezw. 
Rekomposition  der  zwischen  den  einzelnen 
Maschen  angehäuften  Metalloxydschicht  sehr 
begünstigen. 

Das  Patent  von  Crompton,  Fitz -Gerald,  Biggs 
und  Beaumont  (No.  22816)  schützt  verschiedene 
Methoden  zur  Herstellung  poröser  Blciplatten, 
die  als  Elektroden  Anwendung  finden  sollen. 
Die  Erfinder  stellen  die  porösen  Blei-Elektroden 
entweder  durch  starke  Komprimirung  von  Blci- 
theilchen  her,  welche  innig  mit  anderen  Sub- 
stanzen gemischt  sind,  die,  wenn  unorganischer 
Beschaffenheit,  auf  chemischem  oder  elektro- 
lytischem Wege  entfernt  werden.  Ein  anderes 
Verfahren  besteht  in  der  elektrischen  Zer- 
setzung  einer   Legirung   von   Blei   mit  Zink, 


Antimon  oder  Wismuth,  welche  in  die  entspre- 
chende Eorm  gegossen  wurde.  Ferner  können 
die  Elektroden  durch  gleichzeitiges  Nieder- 
schlagen auf  elektrischem  Wege  von  Blei  und 
einem  in  Bezug  auf  Blei  elektronegativen  Metall 
(wie  z.  B.  Kupfer)  und  nachheriges  Auflösen  des 
betreffenden  Metalles  hergestellt  werden,  indem 
man  die  gewonnenen  Platten  als  Anode  in  ver- 
dünnter Schwefelsäure  benutzt.  Schliefslich  geben 
die  Erfinder  noch  ein  mechanisches  Verfahren 
an,  welches  im  Punktiren  oder  Perforiren  dünner 
Bleiplatten  auf  beiden  Seiten  besteht.  Hierbei 
sollen  die  mittels  Nadeln  hervorgebrachten 
Punktimngen  oder  Perforirungen  so  dicht  wie 
möglich  (etwa  o,»j  mm  Abstand  von  Mitte  zu 
Mitte)  stehen. 

Wie  die  ebengenannten  Erfinder,  so  konstruirt 
auch  Lorrain  (No.  23086)  seine  Elektroden  durch 
Zusammenpressen  von  pulverförmigem  Blei, 
doch  wird  dasselbe  vorher  gut  amalgamirt,  um 
dadurch  das  sogenannte  »Formiren«  der  Elek- 
troden, d.  h.  die  Bildung  der  Oxyd-  bezw. 
Superoxydschicht  zu  beschleunigen.  Zur  Ge- 
winnung des  pulverfürmigen  Bleies  empfiehlt 
Patentinhaber  ein  anfänglich  langsames  Schütteln 
des  das  flüssige  Blei  enthaltenden  Gefäfses, 
welches  letztere  sodann,  wenn  eine  Krystallisation 
beginnt  und  das  erhärtende  Blei  die  Neigung 
hat,  leicht  zu  zerbröckeln,  verschlossen  und  nun 
heftig  geschüttelt  wird. 

Das  Patent  No.  23817  von  Tribe  schützt  die 
Anwendung  von  Platten  aus  reinem  Bleisuper- 
oxyd  als  negative  Elektroden  sekundärer 
Elemente.  Die  Herstellung  der  Platten  erfolgt 
durch  Einpressen  von  reinem  Bleisuperoxyd  in 
Pulverform  in  einen  Rahmen,  dessen  drei  Seiten 
aus  Holz,  Schiefer,  Porzellan  oder  einem  an- 
deren nicht  leitenden  und  durch  verdünnte 
Schwefelsäure  nur  schwer  angreifbaren  Stoffe, 
und  dessen  vierte  Seite  aus  einem  leitenden 
Material  gebildet  ist. 

Eine  möglichst  rasche  und  vermehrte  Bildung 
der  Bleisuperoxydschicht  auf  den  Bleiplatten 
hat  sich  Dr.  Böttcher  unter  No.  23916  patentiren 
lassen.  Wässerige  Schwefelsäure  oder  schwefel- 
saure Salze  werden  unter  gleichzeitiger  Gegen- 
wart freier  Essigsäure  oder  essigsaurer  Salze 
derart  elektrolytisch  zerlegt,  dafs  Schwefelsäure, 
Essigsäure  und  Sauerstoff  sich  gemeinschaftlich 
an  einer  Anode  aus  Blei  abscheiden.  Durch 
die  Mitwirkung  der  Essigsäure  soll  eine  be- 
deutend gröfscre  Menge  von  Bleisuperoxyd  ge- 
bildet werden,  als  durch  die  Einwirkung  von 
Schwefelsäure  und  Sauerstoff  allein. 

Ein  Produkt,  welches  zur  Herstellung  sowohl 
primärer  als  auch  sekundärer  Batterien  Anwen- 
dung finden  soll,  ist  das  »Kohlengewebe«  von 
Caron  (No.  23731),  welches  nach  Angabe  des  Er- 
finders ganz  besondere  und  sehr  charakteristische 
Eigenschaften  katalytischer  Natur  und  leichter 
Absorptionsfähigkeit  der  Gase  besitzt  und  sich 


NOVEMBER  ,t»j. 


Bücherschau.  Zeitschriftenschau. 


481 


daher  besonders  zur  Aufbewahrung  und  Ab- 
leitung der  Elektrizität  eignen  soll.  Ein  vege- 
tabilisches Gewebe  aus  Lein,  Hanf,  Jute  oder 
dergleichen  wird  in  mehreren  Lagen  oder  in 
Rollen  in  geschlossenen  Muffeln  karbonisirt, 
nachdem  zwischen  je  zwei  Lagen  oder  Win- 
dungen Holzkohlenstaub  gestreut  wurde,  welcher 
eine  direkte  Berührung  der  Lagen  unter  ein- 
ander verhindert.  Beim  Verkohlen  tritt  ein 
Schwinden  der  einzelnen  Gewebefäden  ein,  wo- 
durch das  Produkt  sowohl  an  Festigkeit  als 
auch  an  elektrischer  und  kalorischer  Leitungs- 
fähigkeit gewinnt. 

Einen  anderen  Stoff  für  elektrotechnische 
Zwecke  und  speziell  für  Polplatten  sekundärer 
Elemente  stellt  Dr.  Aron  (No.  21957)  her,  welchen 
er  mit  dem  Namen  »Metallodium«  (vgl.  diese 
Zeitschrift,  1883,  S.  59  ff.)  bezeichnet.  Der- 
selbe besteht  aus  einer  Verbindung  der  chemi- 
schen Derivate  der  Zellulose,  wie  Kollodium 
oder  Schiefsbaumwolle,  mit  Mctalloxydcn  oder 
in  wässerigen  Flüssigkeiten  unlöslichen  Metall- 
salzen. Dieser  Stoff  ist  nicht  mehr,  wie  Kollo- 
dium, in  Aetheralkohol  löslich  und  vollkommen 
homogen.  Für  sekundäre  Elemente  empfiehlt 
sich  die  Anwendung  von  Bleimetallodium.  Hier- 
bei übernimmt  die  zwischen  den  Metalltheilchen 
homogen  gelagerte  Zellulose  die  kapillare  Zu- 
führung der  Flüssigkeit  in  die  Tiefe,  so  dafs 
man  nicht  mehr,  wie  bisher,  auf  die  Oberßächen- 
wirkung  beschränkt  ist.  An  der  negativen 
Elektrode  wird  bei  der  Ladung  Blei  und 
Schiefsbaumwolle  reduzirt,  während  an  der 
positiven  der  Salpetersäurerest  in  der  Schiefs- 
baumwolle die  Oxydation  begünstigt. 

Der  unter  No.  22393  patentirte  Apparat  von 
Westphal,  den  man  füglich  auch  als  eine  sekun- 
däre Batterie  auffassen  mufs,  bewirkt  nun  aller- 
dings das  sogenannte  »Formiren«  oder  Zu- 
bereiten der  wirkenden  Elektroden  in  einer  von 
den  bisher  angewandten  Methoden  vollständig 
abweichenden  Art.  Während  bisher  die  Elek- 
troden stets  auf  elektrochemischem  Wege  in 
den  ihre  Wirksamkeit  bedingenden  Zustand  ge- 
bracht wurden,  bewirkt  dies  Westphal  auf  rein 
mechanischem  Wege,  indem  er  die  erforderliche 
Ansammlung  von  Wasserstoff-  bezw.  Sauerstoff- 
bläschen an  den  Oberflächen  der  Elektroden 
dadurch  erreicht,  dafs  er  die  genannten  Gase 
unter  Druck  an  geeignet  gestalteten  Polplatten 
in  der  erregenden  Flüssigkeit  aufsteigen  läfst. 
Er  benutzt  allerdings  nicht  reinen  Sauerstoff 
und  Wasserstoff,  sondern  statt  dessen  atmo- 
sphärische Luft  und  Leuchtgas,  Generatorgas 
oder  sogenanntes  Wassergas  {H%  -(-  2  CO).  Diese 
Idee  erscheint  mindestens  sehr  originell,  wenn 
auch  ihre  praktische  Verwerthbarkeit  derjenigen 
deT  bisherigen  Methoden  nachstehen  dürfte. 

C.  Biedermann. 


BÜCHERSCHAU. 


E.  Riecke,  Zur  Lehre  der  aperiodischen  Dämpfung  und 
zur  Galvanometrie.    Göttingen,  Dietrich.    2,4n  M. 

R.  Waltz,  Leber  den  Einflufs  der  galvanischen  Polari- 
sation auf  die  Aendcrung  der  Reibung.  Tübingen, 
Fues.    1  M. 

Dr.  A.  Bichringer,  Die  Wirkungsweise  der  elektro-dyna- 
mischen  Maschinen  tu  Lehrzwecken  und  zum  Selbst- 
unterricht. 21  S.  in  8°.  1  Kig.  Tafeln.  Nürnberg, 
1883,  Herrn.  Balhorn.    !,y>  M. 

W.  Genest,  Praktische  Anleitung  Uber  Veranschlagung, 
Ausführung  und  Behandlung  der  Telephonanlagcn. 
Berlin  1883,  Adcrs  &  Buflcb.    0,75  M. 

Arthur  Wilke,  Die  volkswirtschaftliche  Bedeutung  der 
Elektrizität  und  das  Elekrromonopol.  A.  Hartleben's 
Verlag. 

James  Swinburne,  Practical  electric  units  popularly 
explained;  with  numerous  illustrations  and  remarks. 
London,  E.  and  F.  N.  Spon. 

Th.  du  Moncel  and  Fr.  Geraldy,  Electricity  as  a  mo- 
tive  power.  Translated  and  edited  with  additions  by 
C.  J.  Wharton  with  113  engravings  and  diagramms. 
London  1883,  E.  and  F.  N.  Spon. 

E.  Jacquez,  Dictionnaire  d'electricite  et  de  magnetisme. 
8°.  Klincksieck. 

Annall  dell*  Industria  e  del  commerdo  1883.  L'es- 
posizione  di  clettricitä  in  Monaco  di  Baviera.  Relazione 
dell'  ingegnere  D.  O.  Piccoli.  Roma  1883.  Ercdi  Botta. 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 


(Die  mit  einem  *  vertcheoen  Zeiuchrifte»  befinden  «ich  in  der 
Bibliothek  du  Rlekiroiechniichtn  Vereint.; 

Wiedemanns  Annalen   der   Physik   und  Chemie. 

Leipzig.  1883.    20.  Bd. 

Heft  2.  H.  Hertz,  Ucber  das  Verhalten  des  Benzins  als 
Isolator  und  als  Rückstandsbildncr.  —  K.  Waitz,  Ueber 
den  Einflufs  der  galvanischen  Polarisation  auf  die  Rei- 
bung. —  F.  Stengkr,  UebeT  das  Verhalten  des  Kalk- 
spaths  im  homogenen  magnetischen  Felde. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    7.  Bd. 

9.  Stück.  G.  R.  Dahlander  ,  Das  elektrische  Potenzial 
und  die  Ladungskapazitat  bei  einem  System  von  meh- 
reren Leitern.  —  H.  Brongersma,  Die  Doppclbrechung 
des  Glases  und  Schwefelkohlenstoffes  unter  elektrischem 
Einflufs.  —  S.  BiDWEt.i.,  Ueber  den  elektrischen  Wider- 
stand von  Kohlenkontakten.  —  Herbert  Tomlinson, 
Der  Einflufs  der  Dehnung  und  Spannung  auf  die  Wir- 
kung der  physikalischen  Kräfte.  —  F.  Borgma.nn, 
Photoelektrischc  Batterie.  —  E.  Beltrami,  Ueber  die 
Aequivalenz  der  magnetischen  und  galvanischen  Vcr- 
theilungcn.  —  Lord  Rayleigh,  Ueber  den  mittleren 
Radius  von  Spiralen  aus  isolirten  Drähten.  —  Bi.ytii, 
Solcnoid-Amperemeter  oder  Galvanometer.  —  G.  Vicen- 
TtNi,  Ueber  eine  Modifikation  der  Magnetisirungsspiralc 
der  Elektromagnctc.  —  F.  Borgmann,  Ueber  die  Er- 
wärmung des  Eisens  beim  unterbrochenen  Magnetisircn. 
—  Emmo,  Ucber  die  elektrische  Entladung  in  er- 
wärmter und  feuchter  Luft.  —  A.  Righi  ,  Die  elektri- 
schen Schatten. 

•Centraiblatt  für  Elektrotechnik.  München  1883.  5.  Bd. 

No.  26.  Das  Telephon- Monopol.  —  Das  angebliche 
Leuchten  des  magnetischen  Feldes.  —  Bericht  über 
die  elektrische  Ausstellung  in  Wien:  Motoren  (Vicr- 
zylindcrmaschine  von  Mcsthnlcr  &  Co.).  Meßinstru- 
mente (Solenoid- Galvanometer  von  Blyth).  Akku- 
mulatoren. —  Elektrische  Schiffsbeleuchtung  von  Ganz 
&  Co.  —  Kleinere  Mittheilungen:  Beleuchtungsanlage 
der  »Magasins  du  printempst  in  Paris. 

61 


Zeitschriftenschau. 


Eloctrotechn.  Zeitsckr  ITT . 
NOVEMBER  iMj. 


No.  27.  Bericht  Uber  die  elektrische  Ausstellung  in  Wien: 
Mcfsinstrumcntc.  —  Die  elektrischen  Mcfsinstrumcntc: 
Das  Mascart'sche  Elektrometer.  —  Kohi.rai rscn,  L'eber 
ein  Verfahren  elektrische  Widers  fände  unabhängig  von 
Zuleitungswiderständcn  zu  vergleichen.  —  Kleinere 
Mittheilungen:  Das  englische  I'atentgesetz. 

No.  28.  Rundschau :  Wechselstrom  oder  gleichgerichteter 
Strom:  —  Dynamo-elektrische  Maschinen  und  Lampen 
auf  der  schweizerischen  Landesausstellung  in  Zürich.  — 
Die  elektrischen  Mcfsinstrumcntc  (Zylmder<iuadranten- 
Elektrometer  von  Dr.  Edelmann).  —  Neues  Element 
mit  Kupferoxyd.  —  Solcnoid-Galvanomctcr  von  Dr.  E. 
Böttcher.  —  Chlorkalk- Element.  —  Elektrische  Be- 
leuchtung des  Dampfers  »Pilgrimt. 

'Dinglers  Polytechn.  Journal.  Stuttgart  1883.  250.  Bd. 

Heft  I.  L'eber  die  Verwendbarkeit  der  Elektrizität  für 
Sprengzwecke  von  F.  A.  Abel.  —  Kleinere  Mitthei- 
lungen: Elektrische  Beleuchtung  der  Kettenbrücke 
zwischen  New-York  und  Brooklyn. 

Heft  2.  Mc  Evoy's  Torpedo -System  mit  einer  Draht- 
leitung. -  -  Kleinere  Miltheilungen :  Die  elektrische 
Beleuchtung  der  Louvre-Magazinc. 

Heft  3.  Thomson  Houston'«  Dynamo-Maschine  mit  kugel- 
förmiger Armatur  und  Regulircinrichtung.  —  Kleinere 
Mittheilungen:  Elphinstone,  Vincent  und  Cottrcll's  elek- 
trische Bogenlampe. 

Heft  4.  L'eber  einige  Beispiele  elektrischer  Glühlicht- 
bcleuchtung  auf  Schiffen. 

*  Centraiblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  3.  Jahrg. 

No.  4t.    Elektrische  Stadtbahn  in  Wien. 

No.  42.    Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  (1). 

No.  44.    Beleuchtung  der  Werkstätten  und  Arbeitsplätze 

der  Forthbrtlcke. 
Repertorium  der  Physik  von  Exner.    München  18S3. 
19.  Bd. 

Heft  9.  A.  Kurz,  L'eber  magnetische  Astasie  und  ver- 
wandte Messungen.  —  Derselbe,  Das  magnetische  und 
Torsionspendel.  —  Van  Schaik,  L'eber  die  elektro- 
magnetische Drehung  dcrPolarisationscbcnc.  —  F.Kohl- 
RAirscn,  Ucber  ein  Verfahren  elektrische  Widerstände 
unabhängig  von  Zuleitungswiderständcn  zu  vergleichen. 
—  Derselbe,  Ucbcr  einige  Bestimmungsweisen  des  ab- 
soluten Widerstandes  einer  Kette ,  welche  einen  Erd- 
induktor und  ein  Galvanometer  enthält. 

'Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 
No.  84.    Projekt  eines  elektrischen  Stadtbahnnetzes  in 
Wien. 

No.  85.  Elektrotechnischer  Unterricht  an  der  polytech- 
nischen Schule  zu  Zürich.  —  Länge  der  tclcgTaphischcn 
Leitungen  der  europäischen  Hauptlander. 

No.  86.    Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  1883. 

No.  88.  Projekt  eines  elektrischen  Stadtbahnnetzes  in 
Wien.  —  Elektr.  Beleuchtung  von  Schiffen. 

'Sitzungsberichte  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 
Wien  1883.    88.  Bd. 

Juni.    Hammerl,  Studie  Uber  das  Kupfcrvoltameter. 

Bayerisches  Industrie-  und  Gewerbeblatt.  München 

1883.    15.  Jahrg. 
Heft  4.  Galvanische  Messingplattirung  in  den  Vereinigten 
Staaten. 

♦Wochenschrift  des  Oesterreichiachen  Ingenieur-  und 
Architekten -Vereins.    Wien  1883.    8.  Jahrg. 

No.  40.  E.  Leonhardt,  Die  elektrische  Ausstellung  in 
Wien.  —  Die  Drahtseilbahn  der  elektr.  Ausstellung. 

No.  41/42,  44.   E.  Leonhardt,  Die  Ausstellung  in  Wien. 

No.  43.    Elektrische  Eisenbahn  zu  Porrrush  in  Irland. 

'Oesterreichische  Eisenbahn  -  Zeitung.  Wien  1883. 
6.  Jahrg. 

No.  35  bis  39.   Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien.  — 

Elektrische  Eisenbahnen. 
No.  40.    Elektrizität  und  Wirthschaftspolitik. 

'Zeitschrift  des  Elektrotechnischen  Vereins  in  Wien. 

1.  Jahrg.  1883. 
No.  3/4.    Dr.  A.  v.  Waltenhofen,  Ueber  die  Ermitte- 
lung des  Wirkungsgrade*  clektro-rnagnetischer  Motoren. 


—  H.  Discher  ,  Elementare  Theorie  der  Schwendlcr'- 
schen  Gcgcnsprcchrnethode  (III).  —  Die  dynamo-elck- 
trische  Anlage  der  Hauptwerkstatte  der  priv.  östexr. 
ung.  Staats-Eisenbahngesellschaft.  —  Uebcr  Blitzableiter. 

—  E.  Mach,  Versuche  und  Bemerkungen  über  das 
Blitzableitersystem  des  Herrn  Meisen*.  —  Prof.  Ddet- 
RICH,  Bemerkung  zur  Messung  von  Magneto-  und 
Dynamo -Maschinen.  —  Ein  Beitrag  zur  Verbesserung 
der  elektrischen  Lokomotivbeleuchtung  (Neuer  Zcntri- 
fugalrcgulator  von  Schiller).  —  Neues  Verfahren  zur 
Herstellung  von  Kabeln  und  Leitungsdrähten  zu  elek- 
trischen und  Drähten  zu  anderen  industriellen  Zwecken, 
von  Bauer,  Brouard  und  J.  Anccl,  Paris.  —  Wechscl- 
strommaschine,  System  Zipernowsky.  — •  Die  Telephon- 
Übertragung  auf  der  Ausstellung  in  Amsterdam.  — 
L'eber  eine  Methode  telephonischer  Uebcrtragung  auf 
sehr  grofse  Entfernungen;  A  C.  Hissink.  —  E.  Ferraris, 
Ucbcr  Dynamomaschinen  in  Bezug  auf  die  elektro- 
chemische Grofsindustrie.  —  Ausstcllungszcitung- 
I..  Pfaundler ,  Uebcr  die  Mantelringmaschine  von 
Kravogl  und  deren  Verhältnifs  zur  Maschine  Pacinotti- 
Gramme,  nebst  Vorschlagen  zur  Konstruktion  ver- 
besserter dynamo-  elektrischer  Maschinen.  —  Krizik's 
Stromregulatoren.  —  J.  Malisz,  Anleitung  zur  Anferti- 
gung einer  konstant  wirkenden,  sich  stets  dcpulnri- 
sirenden,  unzerstörbaren  Erdleitung  für  elektrische  Tele- 
graphen-, Signal-,  Telcphoncinrichtungen  und  für  Blitz- 
ableiter. —  A.  Bornhardt,  Die  Zünd  -  Elcktrisir- 
maschinen.  —  Das  Böttcher 'sehe  Telephon  auf  der 
elektrischen  Ausstellung  in  Wien.  —  Ausstellung*- 
nachrichten.  —  Kleinere  Nachrichten:  Die  Gefahren 
der  elektrischen  Anlagen. 

No.  5.  Dr.  V.  Pierre,  Ueber  Glühlampen.  —  E.  Ferraris, 
L'eber  Ltynamomaschtnen  in  Bezug  auf  die  elektro- 
chemische Grofsindustrie.  —  Prof.  Kittler's  Haupt- 
Umschalter  für  das  elektrotechnische  Institut  in  Darm- 
stadt. —  Ausstellungszeitung:  L.  Pfaundler, 
Lrebcr  die  Mantelringmaschine  von  Kravorl  u.  s.  w.  — 
Der  Universal  -  Elektrometer  von  C.  W.  Zknt.hr.  — 
Das  elektrische  Glühlicht  für  ärztliche  Zwecke.  — 
W.  E.  Fein,  Kleine  dynamo -elektrische  Maschine  mit 
zwei  Stromabgebern.  —  Ausstellungsnachrichtcn.  — 
Kleincrc  Nachrichten:  Das  Tönen  der  Leitungsdrähte. 
Zusammenstellung  von  Schriften  Uber  Feldtelegraphic. 

No.  6.  A.  Wassmuth,  Zur  Theorie  der  elektrodyna- 
mischen Maschinen.  —  Gedanken  Uber  die  Frage  des 
elektrotechnischen  Unterrichtes  in  Oesterreich.  —  Dr. 
V.  Pierre,  Uebcr  Glühlampen.  —  E.  Ferraris,  L'eber 
Dynamomaschinen  in  Bezug  auf  die  elektrochemische 
Grofsindustrie.  —  Ausstcllungszcitung:  Sir  W. 
Siemens'  Vortrag:  Temperatur,  Licht  und  Gesanimt- 
strahhmg;  Bestimmung  der  Sonnenwärme  auf  elektri- 
schem Wege.  —  Das  phonischc  Rad.  —  Leitungs- 
matcrial  österreichischer  Aussteller.  —  Elektrisches 
Boot.    -  Ausstellungsnachrichten. 

No.  7.  Prof.  V.  Dvorak,  Nachweis,  dafs  die  jetzige  Theorie 
betreffs  der  Spitzenwirkung  der  Flamme  unhaltbar  ist. 

—  Dr.  A.  v.  Waltenhofen,  Uebcr  die  elektrische  ITir 
von  G.  Rebicek.  —  A.  E.  Granfeld,  Ucbcr  Erdmagne- 
tismus und  elektr.  Erdströmungen.  —  Elektrotechnisch 
ausgerüstetes  Mikroskop,  von  Dr.  Th.  Stein.  —  C.  An- 
tolik,  Die  Trockcnlampc  zur  Holtz'schcn  Influenz- 
maschine. —  Ausstellungszcitung:  Dr.  A.  v.  Wal- 
tenhofen, Ueber  ein  lehrreiches  Experiment,  welches 
sich  mit  den  in  Wien  ausgestellten  Thermosaulen, 
Patent  Noe  Rebicek,  ausfuhren  läfst  —  Figuren  der 
strahlenden  Elektrizität,  von  Antolik.  —  Die  Bogen- 
lampe von  Zipernowsky.  —  Ausstellung  von  Fricdr. 
Heller,  Nürnberg.  Gcrard's  dynamoclektrische  Ma- 
schine für  gleichgerichtete  Ströme.    Redon's  Klingel. 

—  Kleinere  Nachrichten:  Thesen  für  die  internatio- 
nale Kommission  zur  Besprechung  von  Grundsätzen 
für  elektrotechnische  Gesetzgebung.  Oesterreichische 
Ministerial Verordnung,  betreffend  die  gewerhsmäfsigen 
Anlagen  zu  Zwecken  der  Erzeugung  und  Leitung  von 
Elektrizität. 


ELEK1 ROTECHN.  ZEITSCHRIFT. 
NOVEMBER  1863. 


Zeitschjuftenschau. 


483 


No.  8.  Dr.  Cari.  ,  Zur  Beurtheilung  der  Feuersicherheit 
der  Glühlampen.  —  Ai.fr.  Reinjsch,  Ueber  einen 
neuen  Beweis  für  die  Richtigkeit  des  Gesetzes  von 
Joule.  —  v.  Jukpner,  Der  Einflufs  des  Magnetismus 
auf  da*  elektrolytische  Verhalten  der  Metalle.  —  Die 
Edison'sche  Zentralstation  in  Mailand.  —  Aus  Stel- 
lungszeitung: Dynamoelektrische  Maschine  und  elek- 
trische Lampe,  System  Schwerd-Scharnweber.  —  Elek- 
trische Beleuchtung  mit  Bogenlampen ,  System  Cancc. 

—  Die  Phonophorc  des  Dr.  R.  R.  Wreden  in  der 
russischen  Section  der  Ausstellung.  —  Hedgc's  Strom- 
wender und  Stromverthcilcr.  —  Ausstellung  Nach- 
richten :  Verzeichnifs  der  Motoren. 

•Internationale  Zeitschrift  für  die  Elektrische  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Wien  1883. 

No.  13.  Humphry  Davy.  —  Telegraphen -Duplex  nach 
•  Brasseur  et  de  Sussex«.  —  Prof.  Zenger,  Ueber 
Blitzablciterkonstruktionen.  —  J.  Krämer,  Eisenbahn- 
telegraphie  und  Eisenbahnsignale.  —  Dt.  R.  Lewan- 
HOWSKI,  Die  erste  und  älteste  praktische  Anwendung 
der  Elektrizität  in  der  Heilkunde.  --  Fr.  Ross,  Ueber 
elektrische  Kochapparatc.  —  Notizen  :  Besuch  der  Aus- 
stellung.  Elcktr.  Arbeitsmesser  von  Siemens  &  Halske. 

No.  14.  Prof.  Kniu. rausch  ,  Der  Unterschied  zwischen 
elektromagnetischen  und  elektrodynamischen  Maschinen. 

—  Dr.  St.  Uoibrava,  Spezialgericht  über  Dynamo- 
maschinen und  Beleuchtungsanlagen  (II.  Die  Piettc- 
Krizik-Lampe).  —  Zur  Abwehr.  —  Notizen:  Besuch 
der  Ausstellung.  Apparat  zur  Beobachtung  intensive* 
Lichtquellen,  namentlich  elektrisches  Licht  von  Zenger. 
Apparat  zur  Erzeugung  elcktr.  Ströme  von  C.  Westphal. 

No.  15.  Prof.  Dr.  Wai.lentin,  Ueber  die  Akkumulatoren 
und  die  rheostatische  Maschine  von  Gaston  Plante 
und  die  Wirkungen  der  letzteren.  —  Gisbert  Kait, 
Ueber  das  beste  Vcrhältnifs  zwischen  Eisen  und  Kupfer 
im  Gramme -Ring.  —  Die  historische  Ausstellung  in 
elektrischer  Beleuchtung.  —  OrrOMAR  Voi.KMKR,  Die 
Verwendung  der  Elektrizität  fUr  Zwecke  der  Ballistik, 
insbesondere  zu  Geschwindigkeitsmessungen  der  Ge- 
schosse. —  Notizen :  Besuch  der  Ausstellung. 

No.  16.  Philipp  Reis,  Erfinder  des  Telephons.  -  - 
J.  KRAMER,  Eisenbahn -Telegraphie  und  Eisenbahn- 
Signale  (SUdbahn-Gcsellschaft).  —  Dr.  St.  Dovrrava. 
Spezialbericht  Uber  Dynamomaschinen  und  Beleuch- 
tungsanlagen (IV.  Trommel- Induktor  von  v.  Hefner- 
Alteneck).   —   Im  Dienste  des  rothen  Kreuzes. 

No.  17.  F.  H.  BucttHOLTZ,  Die  geschichtliche  Entwicke- 
lt! ng  der  Feldtelegraphenapparate.  —  Autoelektrische 
Sicherheitsapparate  gegen   Feuersgefahr  in  Theatern. 

—  Doppeltelegraphie  auf  einer  Leitung  und  in  der- 
selben Richtung.  —  Prof.  Ai..  Hanoi.,  Etwas  Uber  gal- 
vanische Elemente.  —  Die  elektrische  Grubenbahn 
der  Hohenzollerngrubc  in  Beuthen  O./S.  —  Die  elcktr. 
Beleuchtung  der  Platze.  —  Notizen:  Besuch  der  Aus- 
stellung. Vorrichtung  zur  Verbindung  elektrischer  Glüh- 
lampen mit  der  Leitung  von  J.  L.  Huber,  Hamburg. 
Registrirendes  Voltamcter  von  F.dison.  Regulator  für 
elektrische  Ströme  von  S.  Z.  de  Ferranti  and  A.  Thomp- 
son, London. 

•  Oesterreichisch-Ungarische  Post.  Wien  1883.  13. Jahrg. 

No.  41.  H.  DisciiKR,  Elementare  Theorie  der  Schwend- 
ler'schen  Gcgensprechmethode.  —  Elektrische  Aus- 
stellung in  Wien. 

No.  42.    Elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

No.  43.  Moderne  Beleuchtung.  —  Elektrische  Ausstel- 
lung in  Wien.  —  Die  Telegraphie  in  England. 

No.  44.  Die  dynamo-elcktrischc  Anlage  der  Hauptwerk- 
statte  der  priv.  Oesterreichischen  Ungarischen  Staats- 
Eisenbahngescllschaft.  —  Die  Ausstellung  in  Wien. 

Der  Elektrotechniker,  Wien  1883.    2.  Bd. 

No.  10.  Das  k.  k.  österr.  Handelsministerium  und  die 
Eisenbahnen  auf  der  elektrischen  Ausstellung  in  Wien. 

—  Die  elektrische  Bogenlampe.  —  Dr.  Aron's  Vortrag 
in  der  elektrischen  Ausstellung  Uber  Telephon  und 
Mikrophon.  Desgl.  Prof.  Mac»,  Ueber  Elektrostatik.  — 
Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien.  —  Fortschritte 


der  Telephonie.  —  Kleinere  Mittheilungen :  Ticfsee- 
Photo-Thcrmomctcr.  —  Ein  neues  Torsionsgalvano- 
meter. 

•Journal  telegraphique.    Berne  1883.    7.  Bd. 

No.  10.  Lcs  appreciations  du  president  de  la  Western 
Union  Comp,  sur  le  Service  telegraphique  de  l'Europe 
et  de  l'Amerique.  —  Quelques  nntes  sur  la  telegra- 
phie. par  C.  A.  Nystrom.  —  G.  Essig,  Des  effets  de 
l'induction  dans  un  reseau  telephoniquc.  —  L'Expo- 
sition  internationale  d'electricite  de  Vienne:  L'eclairage 
electriquc. 

•Schweizerische  Bauzeitung  (Revue  polytechnique). 

Zürich  1883.    2.  Bd. 
No.  16/17.    Dr.  V.  Wiktlisbach,   Die  elektrische  Aus- 
stellung in  Wien.  ; 

•The  Philosophtcal  Magazine.  London  1883.  16.  Bd. 
No.  100.    A.  Tribe,   On.  the  influence  of  the  direction 

of  the  lines  of  force  on  the  distribution  of  electricity 

of  metallic  bodics. 

•The  Telegraphie  Journal  and  Electrica]  Review. 

London  1883.    13.  Bd. 
No.  304.    Will  atlantic  traffic  support  tow  new  cables? 

—  W.  E.  Ayrton  and  J.  Perry,  Electro  -  motors  and 
their  government.  —  Electric  light  and  power  con- 
duetors.  —  A.  Wii  ke,  The  clcctric  brake.  —  Pater- 
son's  »engine  roomt  ammeter.  —  The  Vienna  elcc- 
trical  exhibition.  —  The  patents  act  1883.  —  Obi- 
tuary  (Mr.  C.  F.  Varlcy).  —  Electrical  railways.  — 
Notes:  The  proposed  new  atlantic  cables.  The  pro- 
posed  new  telephone  exchange  at  Aberdeen. 

No.  305.    The  British  Association  meeting  at  Soutbport. 

—  American  association  for  the  advancement  of  science. 

—  A.  Wilke,  Electro  -  magnetic  friction  for  mountain 
rnilways.  —  Tests  on  incandescent  clectric  lamps.  — 
The  effects  of  lightning.  — ■  Artificial  lines.  —  The 
Portrush  electrical  railway.  —  Notes:  Electric  lighting. 
Proposed  new  method  of  laying  telegrapb  wires.  Telc- 
phony  and  telegraphy. 

No.  306.  The  electrical  transmission  of  power.  —  The 
British  Association  meeting  at  Southport.  —  S.  Dou- 
brava,  Special  report  on  dynamo  machines  and  arran- 
gements  for  lighting.  —  The  electrical  transmission 
of  power  (Experiments  of  M.  Deprez  at  Grenoble).  — 
A  combination  galvanometer  and  dynamometcr.  — 
Notes:  Electric  lighting. 

No.  307.  The  new  patent  law.  —  The  British  Asso- 
ciation meeting  at  Southport.  —  The  magnetophone. 

—  The  Griscom  «V«  motor.  —  Nyström's  telephonie 
System.  —  The  Portrush  -  Bushmills  electrica]  railway. 

—  The  electrical  transmission  of  power  (Experiments 
of  M.  Deprez  at  Grenoble).   Dundec  university  College. 

—  Ernst  v.  Fi.kischi.,  The  most  sensitive  galvano- 
meter. —  Notes:  Jablochkoff  Electric  light  and  power 
Comp.  Electric  lighting.  Shafting  at  the  Hunders- 
ficld  exhibition 

No.  308.  The  telephone.  —  The  new  patent  law.  — 
Electrical  railway  experiments.  —  The  Siemens-Alteneck 
machine  in  Amerika.  —  Atkinson's  Töplcr  clcctric 
machine.  —  W.  Moos,  On  the  relative  proportion 
of  the  armature  and  field  magnet  in  the  elcctro-motor 
and  generator.  —  Fisherics  exhibition.  —  The  British 
Association  meeting  at  Southport.  —  The  late  tele- 
phone patent  case  in  the  United  States  Patent  Office. 

—  J.  W.  Lattig,  A  novel  way  to  connect  a  telephone. 

—  The  St.  George  telephone.  —  The  Vienna  elec- 
trical exhibition.  —  Dr.  Hopkinson's  electricity  meter. 

—  Magnetic  influence  upon  electro  -deposition.  — 
Notes:  Electric  lighting.  AI  fr.  Niaudet.  Telephone 
extension  in  Scotland.  H.  M.  new  cablc  ship  »Monarch«. 

No.  309.  Electrical  measurements.  —  Philipp  Reis  in- 
ventor  of  the  telephone.  —  A  use  for  the  steam  engine 
indicator.  —  The  working  of  a  turbine.  —  An  elec- 
trical speed  indicator.  —  The  Gramme  electrical  Com- 
pany of  America.  —  The  telephone.  —  Overhead 
wires.  —   General  rules  for  the  installation  of  incan- 


6l» 


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Zeitschrif 


TENSCHAU. 


descence  electric  lighting.  —  Notes:  Electric  lighting. 
A  ncw  telephone  Company.    The  ncw  atlantic  cablcs. 

•The  Electxlclan.    London  1883.   11.  Bd. 

No.  22.  H.  M.  S.  »Orontes«.  —  Prcparing  for  cheap 
telegrams.  —  Ol..  HEAVtsinn,  Current  energy  (IX).  — 
Deep  sca  sounding  machinc.  —  New  current  and 
potential  indicators.  —  Forstcr's  translation  for  cablc 
work.  —  Correspondencc :  Animal  magnctism.  New 
unipolar  dynamo.  —  Betting  and  telegTaphy.  —  H.  W. 
Bigcs  and  W.  W.  Bkaumont,  Sccondary  batteries,  and 
an  cconomical  inethod  of  gencrating  steam  for  elcc- 
trical  and  other  purposes.  —  Prof  Fiivgekali».  On 
the  energy  lost  by  radiatinn  from  altcrnating  electric 
currents.  — •  The  international  clcctrical  exhibition  at 
Vienna.  —  Lord  <Rai.eigii,  On  the  imperfection  of 
the  galvanometcr  as  a  test  of  the  cvanesccncc  of  a 
transient  current.  —  The  Munich  clectrical  exhibition. 

—  C.  A.  Stephenson,  On  patents  for  incandescent 
lamps. 

No.  23.  Electric  lighting  in  the  City.  —  Patents  taken 
out  in  America.  —  Heat  changes  at  the  polcs  of  a 
voltametcr.  —  Elemcntary  elcctricity  (XV).  —  The 
electric  light  at  the  Leed's  festival.  —  Submarine 
mines.  —  J.  J.  Fahie,  A  history  of  the  electric  tele- 
graphy  to  the  year  1837.  —  Our  telephone  System. 
■ —  Alfred  Niaudet.  Correspondencc :  Vienna  city 
railway  and  elcctricity.  On  electric  launches.  — •  The 
international  electrica!  exhibition  at  Vienna.  —  J.  A. 
Ewino,  On  the  magnetie  susccptibility  and  retentivencss 
of  soft  iron.  —  The  Edison -Hopkinson  dynamo.  — 
The  transmission  of  power  (M.  Deprez's  Grenoblc  ex- 
periments).  —  C.  A.  Stephenson,  On  patents  for  in- 
candescent lamps.  —  British  Association,  address  of 
the  president  Prof.  Henrici ,  of  the  mathematical  and 
physical  section. 

No.  24.  The  dispersion  of  light.  —  Electric  light  for 
war  purposes.  —  Electric  lighting  in  the  City.  — 
Tampcring  with  telcgrams.  —  Ol.  Heavisidk,  Current 
energy  (IX).  —  Skymour  Hawker,  Machine  banding. 

—  Submarine  mines.  —  J.  J.  Fahik,  A  history  of 
electric  telegraphy  to  the  year  1837.  —  Surviva!  of 
the  rittest  —  Correspondencc:  Our  telephone  System. 

—  The  Portrush  electric  railway.  —  The  international 
electrical  exhibition  at  Vienna.  —  The  new  town  hall, 
Paris.  —  Th.  Bruck  Warrrn,  Scientific  instruetion, 
under  the  science  and  art  department.  —  Prof.  Osn. 
Reynolds,  The  transmission  of  energy. 

No.  25.  The  late  Postmaster -General  on  the  redueed 
tarifT.  —  The  Ferranti  » Thousand  Light  •  Dynamo. 
J.  T.  Sprague,  The  combinalion  of  cells  into  batteries. 

—  C.  A.  Stephenson,  On  patents  for  incandescent 
lamps.  —  Overhead  wires  again.  -  —  Prof.  Fleemlng 
Jenkin,  On  telpherage.  —  Ronalds  and  his  ann 
chair.  —  Correspondencc:  Animal  magnetism.  —  Prof. 
Osb.  Reynolds,  The  transmission  of  energy.  -  Earth 
currents.  —  J.  J.  Fakir.  A  history  of  the  electric  tele- 
graphy to  the  year  1837. 

•Engineering.    London  1883.    36.  Bd. 

No.  927.  The  Vienna  clectrical  exhibition  (II).  —  Elec- 
tric lighting  notes.  —  Notes:  A  recording  telephone. 
Obach's  new  galvanometer.  The  chemical  work  of 
elcctrolysis.  The  first  inventor  of  the  telephone.  — 
Abstracts  of  published  speeifications:  1883.  —  156. 
Apparatus  for  Controlling,  indicating  and  arresting  the 
flow  of  electric  current;  W.  M.  Mordey,  Putney,  Surrcy. 

—  349-    Telephonic  apparatus;  C.  A.  Teske,  London. 

—  400.  Electric  gencrators  and  motors;  W.  M. 
Moroey,  Putney,  Surrey.  —  460.  Telephones ;  T.  J. 
Handford,  London.  —  594.  Telephone«;  G.H.  Bassan, 
A.  E.  Slater  and  F.  T.  Hollins,  Derby.  —  623.  Appa- 
ratus for  measuring  and  regulating  currents  of  elec- 
tricity;  P.  Cardew,  Chatham,  Kent.  —  624.  Electro- 
molors;  \V.  R.  Lake,  London  (Skene,  Vienna  and 
F.  Kuhmaicr,  Pressburg).  —  628.  Dynamo-elcctric  or 
electro - dynamic  machine;  R.  W.  Munro,  London 
(A.  E.  Smonnikoff,  Paris).  —  629.  Voluic  batteries; 


R.  Larchin,  London  (L.  Harunann,  Petersburg).  — 
631.  Electric  lighting  apparatus  for  railway  and  other 
carriages ;  A.  M.  Clark,  London  (N.  de  Kabath,  Paris). 

—  632.  Storage  batteries  or  electric  accumulators ; 
J.H.Johnson,  London  (J.  A.  Moloncy,  Washington). 

—  634.  Apparatus  for  regulating  electric  lamps,  elec- 
tric currents,  electric  potcntials  etc.;  A.  and  T.  Gray, 
Glasgow.  —  659.  Voltaic  batteries;  W.  R.  Lake. 
London  (J.  M.  Sicbbins,  New -York).  —  661.  Dynamo- 
electric  machines;  J.  Mt'NKO,  London.  —  676.  Tele- 
phonic apparatus;  H.  H.  Ei.DK ED,  London.  —  698. 
Apparatus  or  switch  for  electric  lamps  etc.;  J.  T. 
Ton xi an,  London.  —  699.  Moulds  for  moulding  or 
shaping  bulbs  for  incandescent  electric  lamps  etc.  ; 
A.  Swan,  Gateshead-on-Tyne.  —  719.  Electric  safety 
plugs  and  appliances  in  connection  therewith;  K.  VV. 
Hkdgrs,  London.  —  764.  Manufacturc  of  carbon 
filaments  for  incandescent  electric  lamps;  G.  Bowron 
and  \V.  Hibbert,  London.  —  791.  Sccondary  or 
storage  batteries;  T.  Rowan,  London.  —  792.  Dynamo- 
clectric  machines  and  electric  motors  etc.;  T.  Rowan, 
London  and  S.  Williams,  Newport.  —  924.  ElectTic 
meter;  A.  S.  Butler,  St.  Andrews,  Fife.  —  Secondary 
batteries  etc. ;  O.  J.  Lodge  and  f.  S.  Pattison,  Liver- 
pool. —  931.  Printing  telegraphs;  H.  J.  Allison, 
London  (S.  D.  Field,  New  York).  —  3007.  Insulators 
for  electric  wlrcs  etc.;  L.  B.  Gray,  Boston,  Mass., 
U.  S.  A. 

No.  928.  The  electric  light  on  the  S.  S.  »Oregon«.  — 
The  Vienna  clectrical  exhibition  (III).  —  Notes: 
A  new  insulator.  —  Abstracts  of  published  speei- 
fications: 1883.  —  306.  Electric  signs  or  apparatus 
for  illuminating  and  signalling  purposes;  H.  V.  Weydr, 
London.  —  681.  Electric  meters;  C.  V.  Boys,  Wing 
Rutland  and  H.  H.  Cunyngham,  London.  —  833. 
Galvanic  batteries;  F.  W alker,  London.  —  850.  Elec- 
trical seir-registering  money  tills  etc.;  B.  W.  Webb, 
London.  —  87 1.  Incandescent  lamps  and  apparatus 
employed  in  conjunetion  therewith;  O.  E.  Woodhouse, 
F.  L.  Rawson  and  W.  H.  Coffin,  London.  —  899. 
Joint  or  union  contact  for  electric  Attings;  W.  Defries, 
London.  —  940.  Electric  cables  or  conduetors ;  A.  M. 
Clark,  London  (L.  A.  Fortin -Hermann,  Paris).  — 
945.  Tanning  leather  by  electricity;  L.  Gai/lard, 
London.  —  io79-  Mcchanical  telephone  apparatus; 
H.  J.  Al.LISON,  London  (G.  F.  Shaver,  Eric,  Pcnns., 
U.  S.  A).  —  12 18.  Electro -magnetie  signal  apparatus 
for  railways  etc. ;  F.  J.  Df.wrv,  Burton-on-Trcnt  (J.  D. 
Gould  and  B.  M.  Plumb,  New- York).  —  3000.  Electric 
arc  lamps;  S.  Pitt,  Sutton,  Surrey  (N.  H.  Edgerton, 
Philadelphia).  —  3001.  Dynamo-elcctric  machines  etc. ; 
S.  Pitt,  Sutton,  Surrey  (N.  H.  Edgerton,  Philadelphia). 

No.  929.  Efficiency  of  the  Ferranti  generators.  — 
A  new  system  of  electric  rramears,  by  Holroyd  Smith. 

—  The  electric  light  at  the  Magasins  du  Printemps. 

—  Electric  lighting  notes.  —  Notes :  Telegraphing 
Chinese.  A  ncw  Sclcnium  cell.  —  Abstracts  of 
published  speeifications:  1878.  —  3 1 34.  Apparatus 
for  the  dynatnical  produetion  and  application  of  elcc- 
tricity; C.  H.  Siemens,  London  (E.  W.  Siemens  and 
F.  H.  v.  Alteneck,  Berlin).  —  1883.  —  24.  Generation, 
storage,  distribution,  regulation,  measurement  and  utili- 
sation  of  electricity  etc.;  J.  S.  Williams,  Riverton,  N.J. 
L'.  S.  A.  —  797.  Dynamo-elcctric  and  magneto-elcctric 
machincry  etc.;  F.  Wynnk,  London.  —  804.  Con- 
struetion  of  dynamo-elcctric  machines  etc. ;  H.  T.  Bar- 
nett, London.  - —  867.  Apparatus  for  gencrating  and 
utilising  electricity;  F.  M.  Newton,  Belfast.  —  913. 
Electrical  fuies  and  their  application  to  electrical 
firing;  S.  J.  Mackie  and  J.  S.  Warburton .  London. 

—  951.  Electric  arc  lainp;  H.  Trott  and  C.  F. 
Fenton,  London.  —  965.  Apparatus  for  transmitting 
audiblc  signals  by  electricity;  A.  F.  St.  George, 
London.  —  973.  Dynamo  electric  machines;  J.  Hop- 
kinson, London.  —  1014.  Tramways  and  apparatus 
for  propelling  tramears  by  electricity  or  steam  engines; 


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ElEKTROTF.CHN.  ZETTSCHR  TFT. 
 NOVEMBER  1883. 


Zeitschriftenschau. 


485 


M.  H.  Smith,  Halifax.  -  1015.  Galvanic  batteries; 
O.  C.  D.  Ross.  London.  —  1016.  Electric  secondary 
os  storage  battcries;  R,  H.  Courtenay,  London.  — 
1019.  Operation  of  electrical  gencrators  by  gas  engines; 
T.  J.  Handford,  London  (T.  A.  Edison).  —  1020. 
Applying  variable  resistance  to  elcctric  currents  without 
coramutator;  L.  Gaulard  and  J.  D.  Giiibs,  London. 

—  1022.  Construction  of  electrical  railways;  T.  J. 
Handford,  London  (T.  A.  Edison).  —  1037.  Gene- 
rating  electricity ;  A.M.  Ciark,  London  (H.  A.  Achereou, 
Paris).  —  1043.  Treatment  of  metallic  ores  by  com- 
bined  action  of  electricity  and  water;  W.  J.  Tannrr, 
London.  —  1059.  Telephonic  apparatus;  L.  J.  Gross- 
t.ey  and  W.  Emmott,  Halifax.  —  1093.  Preparing 
insulated  wircs;  H.  E.  Newton,  London  (A.A.Cowlcs, 
New  York). 

No.  930.  The  Vienna  electrical  exhibition  IV.  —  Hydro- 
dynamics  and  electromagnetism.  —  Prof.  Fl.EBMINC 
Jenkin,  Nest  gearing.  —  Ron.  Pickwell,  Seif  re- 
gisiering  ships'  compasses.  —  The  Labye  telepbone. 

—  Electric  lighting  notes.  —  Abstracts  of  published 
speetfications.  —  1883.  —  1065.  Mining  Signals; 
A.  C.  Barot,  Rugeley,  StafT.  —  1077.  Plastic  Com- 
pound suitablc  to  be  rolled  into  sheets  and  used  as 
a  Substitute  for  ebonite  etc.;  \V.  SMITH,  London.  — 
11 13.  Electric  generators;  R.  D.  Bowman,  Leytonstone, 
Essex  and  J.  E.  L  and  W.  J.  K.  Ci  ark,  London.  — 
1 115.  Telephonic  apparatus;  A.  R.  Bennett,  Glasgow. 

—  1 121.  Obtaining  materials  and  elcments  to  be  used 
in  construeting  and  working  primary  voltaic  batteries; 
D.  G.  Fitzcerald  and  T.  J.  Jones,  London.  —  1122. 
Secondary  battcries  or  accumulators;  D.  G-  Fitzcerald, 
London.  —  1127-  Insulating  wires  for  electrical  pur- 
poses;  W.  A.  Pmurps,  London.  —  H39-  Apparatus 
for  indicating,  Controlling  and  regulating  the  flow  of 
elcctric  currents  for  lighting  etc.;  P.  R.  Allf.N,  Lon- 
don.  —  H47-  Automatic  signalling  apparatus  for  rail- 
ways; H.  J.  Hadpan.  London  (L.  Vcrite.  Bcauvais, 
France).  —  11 56.  Electric  incandescence  lamps; 
A.  M.  Clark,  London  ( J.  M.  A.  Gerard-Lescuyer,  Paris). 

—  1182.  Elcctric  arc  lamps;  J.  E.  L.  and  W.J.K. 
Clark,  London,  and  R.  D.  Bowman,  Leytonstone, 
Essex.  —  1184.  Apparatus  for  regulating  the  speed 
of  engines,  used  for  driving  dynamo-machines  for 
elcctric  lighting  etc.;  P.  W.  Willans,  Thamcs,  Dilton. 

—  1202.  Electric  arc  lamps;  E.  and  A.  E.  Jones.  Lon- 
don. —  1208.  Galvanic  batteries;  T.  Si.ater,  London. 

No.  931.  Hydrodynamics  and  clccrro  -  niagnetism.  — 
Siemens'  dynamo  with  friction  driving  gear.  —  The 
elecrric  lighting  at  the  Fishcries  Exhibition.  —  The 
Vienna  electrical  exhibition  (V).  —  Notes:  Tissandicr's 
electrical  balloon.  Ovcrhead  telcphonc  wircs.  Elcctric 
lighting  notes.  —  AbstTacts  of  published  speeifications. 

—  1883.  —  1 1 7 1 .  Electric  lamps  or  lighling  appa- 
ratus; H.  H.  Lake,  London  (E.  VVcston,  Newark,  N.J., 
U.  S.A.).  •  1190.  Secondary  or  storage  battcries; 
T.  Rowan,  London.  —  H97-  Socondary  piles  or  battc- 
ries or  accumulators  of  electricity;  E.  G.  Brewf.r, 
London  ( E.  Pfeifer,  Antwerp).  —  1198.  Dynamo- 
electric  machines;  C.  Lkvf.r,  Bowdon ,  Cheshire.  — 
1238.  Telephonic  apparatus;  S.P.Thompson,  Bristol. 

—  1240.  Electrical  induetion  apparatus;  L.  Edwards, 
London  (G.  Babillot,  Montoir  de  Bretagne).  —  1 255. 
Electric  lamps  and  fittings  therefore;  J.  G.  Statter, 
Wakeficld.  —  1258.  Electrical  signalling  apparatus; 
W.  J.  Brp.wer,  London.  —  1275.  Electric  lamps  J.  S. 
Kki.so.  Stamford,  Conn..  U.  S.  A.  —  1290.  Telephonic 
apparatus;  G.  H.  Bassano,  A.K.  Si.ater  and  F.  T. 
Hollins,  Derby.  —  1295.  Electrical  apparatu«  for 
igniting  inflammablc  gasesetc;  A.  R.  Mai.ison,  Swan- 
sea.  —  1298.  Apparatus  for  carrying,  protecting  and 
insulating  wircs,  employed  for  conveying  elcctric  cur- 
rents; R.  Loncdon  and  F.  B.  Walch,  Manchester.  — 
13 14.  Dynamo-  and  magneto- elcctric  machines;  C.  V. 
Vincent,  London.  —  1430.  Galvanic  batteries;  J.  B. 
Hannay,  Glasgow. 


Comptea  rendas.    Paris  1883.    97.  Bd. 

No.  12.  G.  Cabanf.li.as,  Loi  elcctrique  de  conservarion 
de  l'energie  sous  toutes  formes ,  ä  l'entree  et  ä  la 
sortie  des  systemes  matericls  quelconqucs  franchis 
electriqucment.  —  A.  Chervet,  Sur  un  nouvel  electro- 
metre  capitlaire. 

No.  13.  J.  Peres,  La  description  d'un  telegraphe.  — 
Qu  et,  Sur  l'induction  duc  ä  la  Variation  d'mtensite 
du  courant  elcctrique  dans  un  cireuit  plan  et  dans  un 
solenoide  cylindrique.  Dcux  lois  analogues  ä  Celles 
i  de  Biot  et  Savart.  —  E.  Bisson,  Solution  du  problcme 
de  la  determination  du  meridien  magnetique  par  la 
boussole  ellc-mcme  sur  les  navires  en  fer. 

No.  14.  BotiLANOFR,  Sur  lc  transport  et  la  disrribution 
de  la  force.  Experienees  faites  ä  Grcnoble  par 
M.  Deprez. 

'  No.  15.  Qi:et,  Sur  l'induction  produitc  par  la  Variation 
d'intcnsitc  du  courant  elcctrique  dans  un  solenoide 
sphenque. 

No.  16.  G.  Tissandikr  ,  Experience  d'un  aerostat  elec- 
trique  a  helice  par  A.  et  C.  Tissandicr.  —  WlEDE- 
MANN,  Nouveau  niode  d'isolation  des  fils  metalliques 
employes  dans  la  tclcgraphie  et  la  telephonic 

Bulletin  de  la  societe  d'encouragement.  Paris  1883. 
82.  Jahrg. 

No.  117.  E.  Frankland,  Conrribution  a  la  theorie 
chimique  des  piles  secondaires. 

•La  lumlere  electrique.  Paris  1883.   5.  Jahrg.   10.  Bd. 

No.  41.  Corneu  Herz,  Transport  electrique  de  la  force 
ä  grande  distance.  —  J.  Bkrtrand,  Des  progres  de 
la  mecanique  M.  Deprez.  —  Revue  des  travaux  recents 
en  electricite:  Etüde  sur  les  machines  dynamo  -elec- 
triques  a  indueteurs  excites  au  derivation ;  par  M.  Er- 
minio  Ferraris.  Les  nouvelles  lampes  ä  incandescence 
Siemens  et  Halske.  Sur  l'induction  due  h  la  Variation 
d'intensite  du  courant  electrique  dans  un  cireuit  plan 
et  dans  un  solenoide  cylindrique.  Deox  lois  analogues 
ä  Celles  de  Biot  et  Savart ;  par  M.  Quet.  —  Les  tclc- 
graphes  pendant  la  guerrc  d'Egypte.  Mesure  de  la 
rotation  du  plan  de  polarisation  de  la  lumicrc  sous 
l'influcncc  magnetique  de  la  terrc;  par  M.  H.  Bec- 
ouf.rkl.  Les  charbons  des  lampes  ä  incandescence. 
Lavertisscur  d'inccndie  et  la  serrure  electrique  du 
professeur  Ravaglia.  Un  appareil  telcphonique.  — 
Correspondance :  P.  Samuel,  Exposition  d'eleclriciie 
de  Vienne.  J.  Ü.  Crawford.  Exposition  d'electricite 
de  Vienne. 

No.  42.  Tu.  du  MonceI-,  Des  differentes  phnses  de  la 
theorie  de  la  pilc  (VI).  —  Moutier,  Sur  unc  theorie 
des  phenomenes  d'electricite  statique.  —  Exposition 
d' Electricite  de  Munich :  Eue.  Sartiaux,  Des  appli- 
cations  d'electricite  aux  chemins  de  fer.  —  DE  Maonk- 
vii.lk,  L'horloge  electrique  ä  l'exposition  de  Caen.  — 
Adolphe  Minf.t,  Methode  gfncralc  pour  l'installation 
d'un  eclairage  electrique  au  moyen  des  lampes  ä  in- 
candescence. —  Revue  des  travaux  etc. :  Methode  de 
graduation  des  galvanometres ,  de  M.  B.  F.  Thomas. 
Risquc  d'inccndie  de  la  lumicrc  electrique.  —  Cor- 
respondance: P.  Samuel,  Les  appareils  nouveaux  ä 
l'exposition  d'electricite  de  Vienne. 

No.  43.  Tu.  du  MoNCF.L,  Des  difTerents  phases  etc.  (VII). 
—  Exposition  d'electricite  de  Munich:  A.  Guerout, 
KlectTolyse,  appareils  elcclromedicaux,  horlogerie  elec- 
trique, avertisseurs  divers.  —  J.  Moutier,  Sur  une 
theorie  des  phenomenes  etc.  —  W.  E.  Ayrton  et 
J.  Perrv,  Les  electromotcurs  et  leurs  regulation.  — 
Ad.  Minet,  Rcndements  lumineux  dans  les  lampes  h 
incandescence  rapportes  au  travail  absorbe  par  les 
lampes  et  la  machine  dynamo- electrique.  —  Revue 
des  travaux  etc. :  Sur  lc  calcul  du  rendement  des  accu- 
mulatcurs  (II.  Aron).  Des  piles  photo-electriqucs.  — 
Correspondance:  P.  SAMUEL,  Les  appareils  nouveaux 
a  l'exposition  d'electricite  de  Vienne. 

No.  44.  Des  diflerentes  phases  de  la  theorie  de  la  pilc 
(8°  article);  Tu.  t>r  Mönch..  —  Sur  l'eclairagc  des 
trains  de  chemins  de  fer  par  l'incandescence  (Dr.  S. 


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486 


Zeitschriftenschau. 


ELEKTROTF.CjrN.  ZEITSCHRIFT. 
NOVEMBER  1883. 


Dolinar);  Frank  gkraluy.  —  Exposition  Internationale 
d'Klcctricite  de  Munich:  Appareils  de  mesure  et  de 
demonstrafion ,  enregistreurs  divers;  O.Kern.  —  De 
la  Variation  du  coefficient  economique  dans  les  im- 
chincs  dynamo-clcctriqucs;  A.  MlNET.  —  La  machinc 
Ferranti  a  courants  Continus;  A.  Guerout.  -  -  Descrip- 
tion  de  In  machinc  unipolaire  Ferraris  pour  electrolyse; 
E.  Ferraris.  — •  Revue  des  travaux  recenrs  cn  elec- 
tricite:  Le  galvanometre  proportionncl  de  M.  K.  Ul- 
bricht. —  Nouveau  modo  d'isolcmcnt  des  fils  me- 
talliques  employes  dans  la  telcgTaphie  et  la  telephonie; 
par  M.  Wiedf.mann.  —  Contrüleur  de  rondes  de 
M.  MlLDK.  —  Sur  l'induction  produitc  par  la  Variation 
d'intensite  du  courant  electrique  dans  un  solenoide 
spherique,  par  M.  Qi-kt.  —  Corrcspondance:  Les 
appareils  nouveaux  ä  l'Exposition  Internationale  d'Flcc- 
tricite  de  Vicnnc;  P.  Samuel.  —  Faits  divers. 

•  L'Electricite.    Pari*  1883.    6.  Bd. 

No.  40.  Kapport  sur  le  transport  de  la  force  par  l'elec- 
tricite (Experiences  faites  ä  Grcnoble  par  M.  Deprez). 

—  Les  dynamo-gencratrices  et  motrices.  —  Des  proces 
relatifs  au  telephone  en  Amerique.  —  L'eclairage 
electrique  par  lc  Systeme  Bürgin.   —   Le  nickelage. 

—  Le  rc&eau  tclcgraphique  souterrain.  —  Contact 
electrique,  sysleme  L  Mors.  —  Correspondance : 
\V.  Maktinski,  Exposition  d'clcctricitc  iie  Vicnnc. 

No.  41.  E.  Boistel,  Le«  machines  dynamo -electriques 
par  Silv.  Thompson.  —  Une  nouvellc  methode  pour 
charger  le»  accumulateurs.  —  Rectincation  des  alcools 
mauvais  goüt  par  l'elcctricitc.  —  Exposition  d'elcc- 
tricite  de  Vicnne. 

No.  42.      Les   lignes    telegraphiques    souterraines.  — 

D.  Monnier,  E  Guitto.n,  Rapport  presente  au  syn- 
dicat  de  la  Metropolitaine  Electrique  sur  l'application 
des  accumulateurs  Faurc- Sellon- Volckmar  a  l'eclairage 
electrique  par  incandcscencc  et  ä  traction  des  tram- 
car*.  —  Le  Systeme  de  tramway  electrique  de  M.  Hol- 
rayd  Smith.  —  L'elcctricitc  dynnmiquc.  —  L'ne  ma- 
chine dynamo-  electrique  de  cabinet.  —  Exposition 
d'electricitc  de  Vienne. 

No.  43.  E.  Boistf.I.,  Ixs  machines  dynamo -elcctriqucs 
par  Silv.  Thompson.  —  Le  telegraphe  Baudot.  —  Elec- 
trodes  indcstructiblcs.  —  Machine  dynamo-electrique, 
Systeme  Thury.  —  L'Electricite  cn  province.  —  Ex- 
position de  Vienne. 

No.  44.  Exposition  d'clcctricitc  de  Vicnnc.  —  Lc  thermo- 
avertisseur  du  docteur  Tommasi.  —  La  lampe  elec- 
trique de  M.  S.  H.  Tacey,  de  New -York.  —  La  com- 
mission  des  cables  sous-marins.  —  Socicte  internatio- 
nale des  electriciens.  —  L'indicateur  electrique  de 
vitessc,  de  M.  \V.  Groves.  —  Elcctro-dynamomctrc 
de  M.  Hellati  pour  faiblcs  courrants  altcrnatifs.  —  Le 
telegraphe  Baudot.  —  Le  nickelage.  —  La  telephonie 
en  Suisse,  par  M.  Kothen. 

•  L'Electricien.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  60.  E.  HosriTAi.lER,  Les  experiences  de  Grcnoble- 
Note  de  M.  Boulanger  »ur  la  transport  de  la  force  par 
relcctricitc  faitc  ä  Grcnoble  par  M.  Deprez.  —  Em. 
Rf.ynier,  Experiences  sur  l'attaque  locale  des  rincs 
cn  cireuit  ouvert.  —  L.  Chfnut,  La  lampe  Tihon.  — 
L.  Lossier,  Note  sur  l'clcctrolysc  appliquce  a  la  Sepa- 
ration des  metaux.  —  J.  A.  Berly  ,  Corrcspondance 
anglaise.  —  Nouvellc  pilc  au  peroxide  de  mangancsc, 
par  M.  G.  Leuchs.  —  Puissance  et  rendement  des 
machines  dynamo -elcctriqucs  de  Siemens.  —  Con- 
ditions  economiques  des  nouvelle«  lampes  ä  incandes- 
ccncc  de  Siemens  &  Halske.  —  Machine  dynamo- 
electrique  L'dison-Hopkinson. 

No.  61.   E.  Hospitaijer,  I.es  experiences  de  Grenoble  etc. 

—  R.  Siir.iiKt.A,  De  la  traction  par  machines  elcctriqucs. 
J.  A.  Bkrlv,  Corrcspondance  anglaise.  — -  Essai  d'ap- 
plication  de  l'clcctrolysc  ä  la  mctallurgie  par  Cl.  Blast 
et  E.  Micst. 

No.  62.  L.  Chfnut,  Les  appareils  nouveaux  ä  l'expo- 
sition   d'electricitc   de  Vicnnc  (chemins  de  fer).  — 

E.  Hospitalier,  Rapport  sur  les  conditions  de  fonc- 


tionnement  industricl  des  accumulateurs  Faure-Sellon- 
Volckmar.  —  L'aeroslat  dirigeahlc  electrique  de  MM. 
Albert  et  Gaston  Tissandier,  —  J.  J.  Berlv,  Corrc- 
spondance anglaise.  —  Appareils  magm-tiques  de 
M.  Mascart.  —  Conducteurs  en  bronxe  silicieux. 
i  *La  Nature.  Paris  1883.  11.  Jahrg. 
j  No.  539.  Rectification  des  alcools  mauvais  goüt  par 
l'electricite. 

No.  542.    L'acrostat  dirigcable  electrique  de  MM.  Alb. 

et  Gaston  Tissandier. 
Annales  industrielles.  Paris  1883.    15.  Jahrg. 
37.  Livr.    La  socicte  internationale  des  electriciens. 

39.  Livr.  Application  du  transport  de  Pcnergie  a  distance 
par  l'electricite.  —  Les  lignes  telegraphiques  d'Europe. 

40.  Livr.  Exposition  internationale  d'clectricite ,  de  ma- 
chines et  d'apparails  electriques  ä  Philadclphic.  — 
Des  moteurs  electriques  et  des  moyens  de  les  gou- 
verner.  —  La  traction  electrique  des  tramways. 

41.  Livr.    La  traction  electrique  des  tramways. 

'Bulletin  de  la  Compagnie  Internationale  des  Tele- 
phones.    Paris  18,83.    2.  Jahrg. 

No.  52.  Les  reseaux  telegraphiques  soutcrTains.  —  La 
blanchiment  electrique.  —  Les  accumulateurs  et  la 
traction  electrique. 

No.  53.  Les  accumulateurs  et  l'eclairage  electrique.  — 
Exposition  de  Vicnnc.  —  Nouvelle  d'Amerique. 

No.  $4.  Les  accumulateurs  et  la  force  motrice  ä  domi- 
cilc.  —  Aerostation  electrique.  —  Exposition  de  Vienne. 

No.  55.  L'eclairage  electrique  du  palais  de  justice  de 
Bruxelles.  —  Telegraphe  Baudot.  -  -  Le  bronze  sili- 
cieux, son  cmploi  cn  telephonie  et  telcgTaphie.  —  Les 
accumulateurs  et  la  traction  electrique.  —  M.  Deprez. 

No.  56.  I.es  reseaux  telephoniqucs  cn  Italic  —  Les 
accumulateurs ,  les  decouvertes  de  M.  Basset.  —  Les 
cables  transatlantiques  sous-marins.  -  La  lumiere  elec- 
trique aux  Etats-Unis. 

•Bullettlno  Telegraflco.    Rom  1883.    19.  Jahrg. 

No.  9.  Cavo  sottomarino  Mcssina-Malta.  —  Esposiiione 
internazionale  di  elettricita  a  Vienna.  —  Cronaca: 
La  trazione  clettrica.  Innovazione  telcgrafica  in  Amcrka. 

•11  Telegrafista.    3.  Jahrg. 

No.  9.  Misurazioni  per  la  ricerca  det  guasti  nei  cavi 
sottomarini.  —  Lampada  Cruto.  —  Un  ponte  di  ponti 
Wheatstonc.  —  Piro-elettricita  dei  cristaUi.  —  I^tturc 
elemcntari  di  tclcgrafia  clettrica  (Eccezionc  alle  legi 
sulle  derivazioni.  Scariche  atmosferiche.  La  conden- 
sazionc). 

No.  to.  L'csposizione  di  elettricita  a  Parigi.  —  I^a  tele- 
grafia  in  Inghilterra.  —  Cavi  sottomarini  della  Eastern 
Telegraph  Company.  —  Espcrimcnti  c  parcre  dcl  prof. 
Pettenkofer  sulla  illuminazione  clettrica.  —  II  termo- 
fono  di  Precce.  —  Lampada  Cruto. 

*  L'Ingenieur-consell.  Paris  et  Bruxelles  1883.  6.  Jahrg. 
No.  5.    Exposition  d'electricitc  de  Vienne. 
I  »Moniteur  industriel.  Bruxelles  et  Paris  18S3.    10.  Bd. 
No.  40.    ßclairage  electrique  en  Amerique  et  en  Angle- 
terre.  —   Societe  beige  des  electriciens.  —  Systeme 
d'cclairagc  domestique  par  l'elcctricitc,  de  M.  Trouve. 
No.  42.   Eclairage  electrique. 

No.  43.  Socicte  internationale  des  electriciens.  —  Ero- 
ploi  de  l'electricite  dans  les  mine«.  —  La  lampe  elec- 
trique Tihon.  —  Les  cables  sous-marins.  —  Gutta- 
Pcrcha  artificiellc. 

•The  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 

1883.    116.  Bd. 
No.  694.    Bleaching  by  electricity.   —   Preservation  of 
vulcanized  rubber.  —  Striking  the  hours  by  electricity. 

Silliman  Journal  of  science.  New-Havcn  1881.  26.  Bd. 
No.  154-  F.  Elster  and  H.  Gemx,  New  form  of  elcc- 
trical  accumulator.  —  Waltenhoken,  Apparatus  for 
the  demonstration  of  Foucault's  currents.  —  H.  MüYFR, 
Dcpendence  of  the  magnetizing  funetion  of  steel  upon 
its  hardness.  —  Gray,  Mcthod  of  determining  the  Ohm. 


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Elkktrotechn.  Zeitschrift. 

 NOVEMBERtMj.  


Patentschau. 


487 


PATENTSCHAU. 


1.  Deutsche  Reichs  -  Patente  der 
Klasse  21. 

(Elektrische  Apparate  und  Telegraphle.) 

a.    Ertheilte  Patente. 

249 '4-  J-  Perry  in  London.  Neuerungen  an  dem  Sy- 
stem und  den  Apparaten  zum  Vcrthcilen  von  elek- 
trischer Energie.  —  18.  Juli  1882. 

24969.  S.  Ziani  de  Ferranti  &  A.  Thompson  in 
London.  Vorrichtung  xur  Befestigung  von  zickzack- 
förmigen  Induktionsleitem  an  dem  Armaturgerüst.  — 
7.  November  1882. 

25000.  Th.  A.  Edison  in  Menlo- Park.  Verfahren  zur 
Theilung  des  Stromes  einer  elektrischen  Maschine  in 
Theilc  von  verschiedener  elektromotorischer  Kraft,  so- 
wie zur  Regulirung  des  Stromes  durch  Anwendung 
mehrerer  Bürsten.  —  2.  Dezember  1882. 

25001.  E.  Weston  in  Newark.  Verfahren  und  Appa- 
rate zum  Keguliren  der  elektrischen  Kraftübertragung. 

—  13.  Februar  1883. 

25012.  S.  Ziani  de  Ferranti  &  A.  Thompson  in 
London.  Dynamoelcktrische  Maschine.  Abhängig  vom 
Patent  No.  18216.  —  9.  November  1882. 

25013.  A.  Wilde  in  Charlottenburg.  Kommutator  an 
dynamoelektrischen  Maschinen.  —  9.  Januar  1883. 

25051.  Th.  A.  Edison  in  Menlo  -  Park.  Herstellung 
von  Kohlcnkonduktoren  für  Glühlichtcr.  —  7.  Mai  1881. 

25125.  E.  A.  S  perry  in  Cortland.  Neuerungen  an 
elektrischen  Lampen.  —  28.  Juni  1882. 

25126.  H.  R.  Meyer  in  Liverpool.  System  zur  Legung 
von  permanenten  elektrischen ,  tclegraphischcn  und 
telephonischen  Leitungen  durch  isolirtc  Drähte,  Ban- 
der oder  Stangen,  sowie  Verbindung  derselben  mit 
den  zum  Zwecke  der  Telegraphie,  Tclcphonie ,  elek- 
trischen Beleuchtung  u.  s.  w.  benutzten  isolirten  Drähten. 

—  3.  August  1882. 

25'27-  J-  J-  Barrier  &  F.  Tourvicillc  de  Lavcr- 
nede  in  Paris.  Neuerungen  an  Telephonen  »System 
Barrier  &  Tourvieille».  —  12.  August  1882. 

25128.  F.  V.  Maquairc  in  Paris.  Neuerungen  an  dynamo- 
elektrischen und  elektrodynamischen  Maschinen.  — 
29.  September  1882. 

25129.  J.  P.  Stabler  in  Sandy  Spring.  Neuerungen 
an  Signalapparaten  ftlr  Telcphoitlinicn.  —  3.  Okt.  1882. 

25I33-  J-  tnger  in  Cannstatt.  Galvanische  Schalen- 
battcric.  —  9.  Dezember  1882. 

25'55-  Th.  S.  Sarney  &  J.  M.  Alprovidgc  in  Lon- 
don. Verfahren  zur  Herstellung  von  Polplattcn  für 
elektrische  Akkumulatoren.  Abhängig  vom  Patent 
No.  19026.  —  19.  Juli  1882. 

25202.  C.  Zipcrnowski  &:  M.  Deri  in  Budapest. 
Selbstcrregende  Wechsclstrommaschinc.  —  23.  Septem- 
ber 1882. 

25205.  Dr.  J.  Hopkinson  in  London.  Neuerungen 
in  der  Vcrtheilung  von  Elektrizität,  sowie  an  den  da- 
bei verwendeten  Apparaten.  —  22.  Februar  1883. 

25294.  F.  H.  W.  Htggins  &  \V.  II.  Davics  in  Lon- 
don. Neuerungen  an  Typendruck-Telegraphenapparaten. 

—  II.  November  1882. 

25295.  II.  R.  Boissier  in  New- York.  Kommutator- 
bürstenhalter. —  24.  Januar  1883. 

b.    Patent  -  Anmeldungen. 

C.  1185.  R.  R.  Schmidt  in  Berlin  für  G.  A.  Card- 
wcll  in  New -York.  Neuerungen  an  Apparaten,  um 
die  mit  einer  telephonischen  Ccntralstation  verbunde- 
nen Instrumente  mit  einander  in  Verbindung  zu  setzen. 

T.  888.  Derselbe  für  E.  Thomson  in  New-ßritain. 
Konstruktionen  für  den  Kommutator,  hauptsächlich 
bestimmt,  um  Funkenbildung  zu  vermeiden. 

T.  UM.  Derselbe  für  Denselben.  Vorrichtungen  an 
elektrischen  Generatoren  zur  Regulirung  des  Stromes. 


C.  1188.  Thode  &  Knoop  in  Dresden  für  Ober- 
lemps &  Co.  in  Paris.  Verfahren  zur  Isolirung  der 
Spulen  und  Leitungsdrahte  für  elektrotechnische  Zwecke. 

J.  808.  Dieselben  für  E.  &  A.  E.  Jones  in  Battersca 
Regulirungsvorrichtung  für  elektrische  Bogenlampen. 

E.  1020.  Dieselben  für  Th.  A.  Edison  in  Mcnlo-Park. 
Verbindungskästen  für  unterirdische  Elektrizitatsleiter. 

M.  2844-  Dieselben  für  D.  Monnier  in  Genf.  Neue- 
rung in  der  Herstellung  von  Klektri/itäts-Akkumulatoren. 

G.  1803.  I.  Möller  in  WUrzburg  für  J.  E.  H.  Gor. 
don  in  London.  Wcchsclstrommaschinc. 

H-  3793-    G.  Hcrotizky  in  Hamburg.  Polklemme. 

S.  1958.  C.  Pieper  in  Berlin  ftlr  J.  S.  Sellon  in 
London.  Neuerungen  an  dynamoclektrischen  Mnschincn. 

S.  1966.  Derselbe  für  A.  Swan  in  Gateshcad.  Neue- 
rungen an  Haltern  für  elektrische  Inkandeszenzlampcn. 

T.  1130.  Derselbe  für  R.  Taininc  in  Möns  (Belgien). 
Neuerungen  an  den  Elektroden  ftirelektr.  Akkumulatoren. 

L.  2280.  Derselbe  für  J.  Langucreau  in  Paris.  Träger 
für  elektrische  Inkandeszenzlampcn. 

S.  2034.  Siemens  &  Hnlske  in  Berlin.  Methode  zur 
Unterbrechung  starker  und  hochgespannter  Ströme. 

S.  1965.  Dieselben.  Bleisicherungs-Glasstöpsel  für  elek- 
trische Anlagen. 

Sch.  2503.  II.  Schwindt  in  Berlin.  Telcphonmembran- 
Iager  mit  flach  gewölbten,  von  beiden  Flachen  der  Mem- 
bran nach  je  einer  Schallöffnung  führenden  Hohlräumen. 

\V.  2609.  G.  Dittmar  in  Berlin  für  C.  Wuest  in 
Zürich.    Elektrische  Bogenlampe. 

W.  2660.  Wicscnthal  in  Aachen.  Verfahren  rur  Ver- 
hütung des  Tönens  der  Telegraphen-  u.  Tclephondrähte. 

B.  4161.  Wirt h  &  Co.  in  Frankfurt  a.  M.  für  II.  R. 
Boissier  in  New- York.  Vorrichtung  an  Bogenlampen 
»um  sclbstthatigcn  Ausschalten  einer  Lampe,  wenn 
dieselbe  erloschen  ist. 

F.  1788.  Dieselben  für  E.  Feau  in  Pussay.  Neueningen 
an  den  durch  Patent  No.  8963  geschützten  zusammen- 
ziehbaren  Apparaten  für  elektrische  Motoren.  (Zusatz 
zu  P.  R.  No.  8963.) 

G.  2346.  Dieselben  für  D.  G.  Fitz  -Gerald  in  Brixton. 
Elektrode  für  sekundäre  Batterien. 

G.  2269.  Brydges  &  Co.  in  Berlin  für  T.  E.  Gate- 
house  &  H.  Alabaster  in  London.  Verbindung 
der  Kohlen  mit  dem  in  das  Glas  einzuschmelzenden 
Platin  bei  Glühlichtlampcn. 

A.  867.  Brandt  &  v.  Nawrocki  in  Berlin  für  B.  Ab- 
dank- Abakanowicz  in  Paris.  Apparat  zur  Weiter- 
gabe von  elektrischen  Signalen. 

B.  4264.  Buss,  Sombart  &  Co.  in  Magdeburg.  Neue- 
rungen an  elektrischen  Bogenlampen. 

A.  860.  J.  Brandt  in  Berlin  für  L.  C.  A.  J.  G.  d'Ar- 
lincourt  in  Paris.  Vervollkommnungen  an  dem  Sy- 
steme  des  Magneten,  der  unter  dem  Namen  d'Arlin- 
court's  Elektromagnet  bekannt  ist. 

F.  1602.  C.  Kcssclcr  in  Rcrlin  für  L.  A.  Fortin- 
Herrmann  in  Paris.  Kabelisolirung. 

D.  1527.  Derselbe  ftlrCh.  Dion  in  Monireal.  Regulirung 
und  dadurch  bedingte  Form  der  Kohlenstabc  für  elek- 
trische Bogenlampen. 

T.  1092.  Derselbe  für  R.  H.  S.  Th o m p so n  in  Lexing- 
ton.  Einrichtung  zur  Acnderung  der  Lichtstarke  elek- 
trischer Glühlampen  während  des  .Stromdurchganges. 

R.  2211.  Firma  L.  A.  Ried  i  n  gcr  in  Augsburg.  Gelenk- 
verbindung für  elektrische  Beleuchtungskörper. 

G.  2338.  R.  Lüders  in  Görlitz  für  A.  F.  St.  George 
in  London.  Anti-lnduktionseinrichtung  für  Telcgraphen- 
kabel  mit  Telephondrähtcn. 

M.  2537.  F.  C.  Glaser  in  Berlin  für  R.  Matthews 
in  Hyde.  Konstruktion  des  Kommutators  und  des 
Ankers  bei  dynamoelektrischen  Maschinen. 

Sch.  2429.  B.  Welte  in  Freiburg  für  H.  Schmoele 
in  Philadelphia.  Unterirdische  Röhrenleitung  für  elek- 
trische Drähte. 

().  497.  W.  (lest  er  reich  in  Berlin.  Automatischer 
Umschalter  nebst  Stromlauf  zur  Verbindung  mehrerer 
Fernsprechlcitungen  unter  einander. 


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488 


Patkntsckac. 


Elf.ktrotf.chn.  Zkttsckx  ift  . 

NOVEMBER  iMj. 


2.  Deutsche  Reichs  -  Patente  aus 
anderen  Klassen. 

a.  Ertheilte  Patente. 
Klasse  i.  Aufbereitung. 

24976.  Anonyme  Gesellschaft  des  Silber-  and 
Bleibcrbcrgwerkes  •  Friedric  hs  sege  n  «  beiOber- 
lahnstein.  Elektromagnetischer  Trennungsapparat  für 
Zinkblende  und  Spathciscnstcin.  —  3.  Mai  1883. 

Klasse  5.  Bergbau. 
24854.    H.  Rinne  in  Essen  a.  d.  Ruhr.  Vorrichtung 
zur  Ablösung  des  Untcrseiles  von  Fördcrgcstcllcn  mit- 
tels Elektrizität.  —  11.  Marz  1883. 

Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

24791.  F.  Rodary  in  Paris.  Elektrischer  Blocksignal- 
apparat. —  26.  November  1882. 

25008.  H.  C.  Reher  in  Hamburg.  Einseitig  wirkender 
Pcdalkontakt  fUr  Zugdcckungssignalc.  —  27.  Mai  1883. 

25266.  G.  Holsten  in  Tonndorf- Lohe.  Federbremse 
mit  elektrischer  Auslösung.  —  17.  Juni  1883. 

Klasse  30.  Gesundheitspflege. 

»5303.  Dr.  H.  Th.  Hillischer  in  Wien.  Elektromoto- 
rischer Handbobrer  lUr  zahnärztliche  Operationen.  — 
2.  März  1883. 

Klasse  37.  Hochbau. 
24984.    C.  Hirschmann  in  Wassertrü  dingen.  Neue- 
rung an  Blitzableitern.  —  10.  Marz  1883. 

Klasse  40.  Hüttenwesen. 
24876.    M.  Body  in  LUtticb.    Verfahren  zur  Scheidung 
von  Metallen  aus  Mineralien  mit  Hülfe  der  Elektrolyse 
und  Amalgamation.  —  16.  Mai  1883. 

Klasse  47.  Maschinenelemente. 
24826.    P.  R.  Allen  in  London.    Elektrische  Abstell- 
vorrichtung  für  Kraftmaschinen.  —  14.  Januar  1883. 

Klasse  83.  Uhren. 
25045.    C.  Bobmcycr  in  Stafsfurt.  Zeigerfortbewegung 
für  elektrische  und  pneumatische  Sekundäruhren.  — 
21.  Juni  1883. 

25123.  G.  Her otizky  in  Hamburg.  Elektrische  Uhr.  --- 
30.  Juni  1883. 

b.  Patent-Anmeldungen. 

Klasse  4.  Beleuchtungswesen. 

E.  Capitainc  in  Berlin.  Wctterlampenvcr- 
untcr  Anwendung  eines  Magnetes. 

Klasse  20.  Eisenbahnbetrieb. 

A.  Wilke  in  Berlin.     Elektrische  Weichen- 
Stellvorrichtung. 

Klasse  45.  Landwirtschaft. 
St.  947-     A.   Storbcck  in   Berlin.     Brutapparat  mit 
elektrischer  Erwärmung  der  GeflUgeleier. 

Klasse  83.  Uhren. 

A.  906.  S.  Altroggc  in  Altena  i.  Westf.  Taschen- 
uhr mit  Kontaktvorrichtung. 

W.  2730.  C.  Kesselcr  in  Berlin  für  A.  Winbauer 
in  Baden  bei  Wien.    Elektrische  Normaluhr. 

B.  4364.  Derselbe  für  F.  Bau  mann  in  Waldenburg 
(Schweiz).    Elektrische  Pendeluhr  mit  Schlagwerk. 

3.  Veränderungen, 
a.    Krloschene  Patente. 
Klasse  21.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

10025.  Neuerungen  an  Maschinen  und  Vorrichtungen 
zur  Erzeugung  elektrischer  Ströme. 


C.  1186. 
schlufs 

W.  2680. 


17189.    Neuerung  an  Apparaten  zum  Messen  und  Re- 

gislrircn  elektrischer  Ströme. 
17466.    Selbsttätiger  Signalübcrtragungsapparat. 
17584.    Induktor  für  dynamoelektrische  Maschinen. 
18197.    Registrirvorrichtung  fUr  Telephonlcitungen. 
1903a    Neuerungen  an  magnctoclcktrischcn  Maschinen 

und  Magneten  für  magnetoelektrische  Maschinen  und 

in  dem  Verfahren  zum  Erzeugen  dieser  Magnete. 
19284.    Dynamoelektrische  Maschine  mit  direkter  Strom- 

abzweigung. 
19509.    Neuerungen  an  elektrischen  Lampen. 
2 1 304.    Neuerungen  an  Akkumulatoren  für  Elektrizität. 
2 1371.    Neuerungen  an  Kohlenbrennern  für  elektrische 

Lampen. 

21451.  Neuerungen  an  Apparaten  zum  Empfangen  und 
zur  Regulirung  telegraphischcr  Signale  mittels  Elektro- 
magnetismus. 

21957.    Herstellung  eines  neuen  Stoffes  aus  Metall  und 

Cellulose  für  elektrotechnische  Zwecke. 
23815.  Konstruktion  des  Armaturringes  bei  < 

Maschinen. 

23910.    Anordnung  der  Induktionsspulen  und 

pole  bei  Telephonen. 

Klasse  26.  Gasbereitung. 
12234.    Neuerungen  an  Apparaten  zum 

Gas  mittels  Elektrizität. 

Klasse  30.  Gesundheitspflege. 

20933.  Selbstthätig 
für  ärztliche  Zwecke. 

Klasse  37.  Hochbau. 

13094.    Fangspitze  für  Blitzableiter. 

Klasse  47.  Maschinenelemente. 
23555.  Lager  und  Triebwerk  für  dynamoelektr.  Maschinen. 

Klasse  74.  Signalwesen. 
23489.    Selbsttätiger  Feuermelder. 

Klasse  83.  Uhren. 
12664.    Neuerungen  an  elektrischen  Uhren. 
17632.    Elektrische  Uhr. 

b.    Versagte  Patente. 

Klasse  13.  Dampfkessel. 

G.  2016.  Elektt.  Apparat  zum  Anzeigen  des  höchsten  zu- 
lässigen Dampfdruckes  und  des  niedrigsten  zulässigen 
Wasserstandes  in  Dampfkesseln.  —  Vom  29.  Jan.  1883. 

Klasse  21.  Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

V.  536.  Verfahren  zur  Herstellung  von  unverbrennlichem. 
isnlirtcm  Leitungsdraht.  —  Vom  19.  Februar  1883. 

c.    Uebertragung  von  Patenten. 
Klasse  13.  Dampfkessel. 

24087.  Elektrische  Sicherheitsvorrichtung  für  Dampf- 
kessel. —  Vom  3.  Januar  1883.  Uebertragen  auf 
J.  Ch.  Voilin  in  Dresden. 

Klasse  2t.    Elektrische  Apparate  und  Telegraphie. 

15525.  Doppelunterbrecher  für  die  Schaltung  vieler 
Rezeptoren  an  dieselbe  Stromquelle.  —  Vom  29.  Juli 
188a  Uebertragen  auf  A.  Gravier  in  Warschau  und 
die  Firma  Kuksz,  Luedtke  Ä:  Grcthcr  in  Warschau 
und  Kiew. 

Berichtigung. 

Seilt  400.  linke  Spalte,  Zeile  11  von  oben  sollte  »Olbe»  »uit 
•Ottc«  itcltcn. 

Seite  477,  linke  Spalte,  Zeile  10  von  unten  und  Seite  418,  linke 
Spähe,  Zeile  12  von  unten  iit  .ßranv.lle.  »Uli  •Btavillei  iu  lesen. 

Schlufs  der  Redaktion  am  12.  November. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Springs*  in  BerUn  N.   —   Gedruckt  in  der  Reichtdnackerei. 


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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


HERAUSGEGEBEN 
VOM 

ELEKTROTECHNISCHEN  VEREIN. 


REDIG1RT 

VON 

Dr.  E.  ZETZSCHE          und  Dr.  A.  S  LAB  Y 

Telbgkathbn-Ingww,-«  Dozbkt  an  dh»  Kokigl.  Tbchn.  Hochschule, 

im  Reichs  •  Postamt  Mitguhd  des  K.  Patentamts. 


VIERTER  JAHRGANG. 
1883. 

Heft  XII:  DEZEMBER. 


INHALT;  Verzins -Angelegenheiten:  I.  Sitxungsbericht,  Seite  489.  —  II.  Mitglieder-  Verseichnifs,  Seite  495.  — 
DI.  Vorträge  und  Besprechungen :  F.  v.  Hefncr-Alteneck,  Ueber  einen  elektrisch  registrirenden 
Fluthmesser  der  Telegraphen  -  Bauanstalt  von  Siemens  St  Halske.  Seite  495.  —  Abhandlungen:  Dr. 
Hermann  Hammerl,  Studie  Uber  das  Kupfervoltametcr,  Seite  501.—  W.  Hallwachs,  Zur  Berech- 
nung des  Nutteffektes  von  Ladungssäulen,  Seite  504.  —  C.  Elsasscr,  Vorschlag  tur  Uebcrtrogung 
der  Rufzeichen  und  der  Gespräche  in  Fcrnsprcchleitungen,  Seite  505.  —  Direktor  C.  L.  Madsen,  Ueber 
Telephonleitungen  in  grofsen  Städten  und  deren  Verbesserung,  Seite  508.  —  G.  Wabner,  Die  unter- 
irdischen Telegraphen -Anlagen  in  Frankreich,  Seite  510.  —  A.  Beringer,  Kritische  Vergleichung  der 
elektrischen  Kraftübertragung  mit  den  gebräuchlichsten  mechanischen  Uebertragungssystemen,  Seite  513.— 
Ludwig  Weber,  Ueber  die  Acnderungen,  welche  der  Leitungswiderstand  eines  blanken,  frei  ausge- 
spannten Drahtes  erfährt  beim  Durchgang  eines  starken  Stromes,  Seite  519.  —  Internationai.k  Elek- 
trische Ausstellung  in  Wien  l88j:  E.  ZeUschc,  Die  Tclegraphenapparatc  (Schlufs),  Seite  521.  — 
Kleine  Mitthbilunoen,  Seite  525.  —  Zeitschriftenschau,  Seite  5*7. 


BERLIN,  1883. 

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ELEKTROTECHNISCHE  ZEITSCHRIFT. 


Vierter  Jahrgang. 


Dezember  1883. 


Zwölftes  Heft. 


VEREINS-ANGELEGENHEITEN. 


Vereinssitzung  am  27.  November  1883. 

Vorsitzender: 

Direktor  der  Königlichen  Sternwarte,  Professor 
Dr.  Förster. 

I. 

Sitzungsbericht. 
Beginn  der  Sitzung  7  J-  Uhr  Abends. 

Zur  Tagesordnung  lagen  folgende  Gegen- 
stände vor: 

1 .  Erinnerung  an  die  vor  50  Jahren  statt- 
gehabte Herstellung  der  ersten  Telegraphen- 
leitung  seitens  der  Professoren  Karl 
Friedrich  Gaufs  und  Wilhelm  Weber 
in  Göttingen.  —  Geschäftliche  Mitthei- 
lungen. 

*.  Vortrag  des  Herrn  Ober- Ingenieurs  v.  Hefner- 
Alteneck:  »Uebcr  einen  elektrisch  registri- 
renden  Fluthmesser  von  Siemens  &  Halskec. 

3.  Vortrag  des  Herrn  Ingenieurs  Paul  Jordan: 
>Ueber  die  elektrische  Beleuchtung  von 
Theatern  mit  Glühlicht«. 

4.  Kleinere  technische  Mittheilungen: 

Herr  Dr.  Frölich:     >Ueber  elektrische 
Messungen  der  Sonnenwärme*. 

Professor  Förster  eröffnete  die  Sitzung  mit 
folgender  Ansprache: 

»Bevor  wir  heute  in  die  Tagesordnung  ein- 
treten, haben  wir  eines  grofsen  Verlustes  zu 
gedenken,  den  unser  Verein  und  den  die  ganze 
Menschenwelt  vor  wenigen  Tagen,  nämlich  am 
19.  d.  M.,  erlitten  hat. 

Gestern,  meine  Herren,  hat  in  der  West- 
minster-Abtei  die  Begräbnifsfcicr  unseres  hoch- 
verdienten ,  hochberühmten  Mitgliedes ,  des 
grofsen  Ingenieurs  und  Elektrikers,  des  geist- 
vollen Denkers  und  Erfinders,  Sir  William 
Siemens,  unseres  Wilhelm  Siemens,  statt- 
gefunden, der  in  seinem  61.  Lebensjahre  nach 
kurzer  Krankheit  dahinschied. 

Wir  thcilen  die  tiefe  Trauer  unseres  Herrn 
Vorsitzenden,  der  in  ihm  auch  den  theueren 
Bruder,  den  innigst  befreundeten  Geistes-  und 
Arbeitsgenossen  verloren  hat,  und  der  nach 
diesem  unersetzlichen  Verluste  womöglich  noch 


mehr  Anspruch  darauf  hat,  von  unser  Aller 
Liebe  und  Vertrauen  und  thätiger  Theilnahme 
getragen  zu  werden. 

Sie  werden  von  mir  —  der  ich,  trotz  leb- 
haften Widerstrebens,  von  Ihrem  Vorstande  zum 
Stellvertreter  des  Vorsitzenden  berufen,  heute 
dessen  Platz  einnehme,  während  mir  alle  zur 
Ausfüllung  desselben  erforderlichen  besonderen 
Eigenschaften  fehlen  —  nicht  erwarten,  dafs 
ich  heute  ein  vollständiges  Lebensbild  des 
Dahingeschiedenen  gebe,  wie  es  eigentlich  erst 
nach  tieferen  biographischen  Studien  von  einem 
der  Thätigkeit  von  Wilhelm  Siemens  nahe 
stehenden  Fachmann  entworfen  werden  könnte; 
aber  ich  will  versuchen,  dem,  was  uns  Alle  be- 
wegt, und  was  wir  Alle  wissen,  heute  in  Kürze 
einen  warmen  Ausdruck  zu  verleihen. 

Wilhelm  Siemens  ist  in  mancher  Beziehung 
nicht  leicht  als  einzelner  Mann  zu  würdigen. 
Es  ist  die  schöne  Eigenthümlichkeit  des  gemein- 
samen Wirkens  der  Brüder  Siemens,  dafs  sie 
der  Welt  viele  bedeutende  Gesammtleistungen 
dargeboten  haben,  bei  denen  der  Antheil  des 
Einzelnen  zu  keiner  erschöpfenden  historischen 
Erörterung  gelangt  ist,  bei  denen,  wie  man 
wohl  annehmen  mufs,  die  verschiedenen  Eigen- 
schaften der  einzelnen  Brüder  sich  zu  so  inni- 
gem, fast  unbewufstem  Zusammenwirken  ver- 
bunden haben,  dafs  eine  Trennung  der  indivi- 
duellen Verdienste  und  Ansprüche  fast  undurch- 
führbar erschienen  ist. 

Was  für  Wilhelm  Siemens  innerhalb  des 
allberühmten  Gesammtwirkens  der  Brüder  und 
darüber  hinaus  am  meisten  charakteristisch  ge- 
wesen zu  sein  scheint,  das  ist  —  zumal  in  den 
letzten  Jahren  und  im  Anschlufs  an  die  früheren, 
in  Gemeinschaft  mit  Friedrich  Siemens  ins 
Leben  gerufenen  sogenannten  Regenerationen 
von  Dampf-  und  Wärmeleistungen  und  an  ge- 
wisse hierdurch  ermöglichte  Verbesserungen 
metallurgischer  Prozesse  —  ein  Zug  zu  den 
mächtigsten  ökonomischen  Reformen  in  Betreff 
■  des  Heizungswesens  überhaupt  und  besonders 
:  in  Betreff  der  richtigen  Stellung  der  Gas-Technik 
neben  der  Elektrotechnik,  ein  grofser  volks- 
wirtschaftlicher Zug,  der  in  hohem  Grade  ge- 
eignet erschien,  ihm  auf  der  Siegesbahn  der 
Anwendung  strenger  wissenschaftlicher  Gesichts- 
punkte und  Forschungsergebnisse  auf  wirt- 
schaftliche Probleme  gegenüber  der  Trägheit 
und  dem  Eigennutze,  welche  diese  überall  schon 


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49° 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


Elektrotechh.  Zeitschrift 
dezember  1m3. 


so  nahe  liegenden  Fortschritte  hemmen,  eine 
entscheidende  und  unwiderstehliche  Führung  zu 
geben. 

In  Verbindung  mit  diesem  Wirken,  welches 
er  in  den  letzten  Jahren  auch  in  mehreren 
epochemachenden  rednerischen  und  schriftstelle- 
rischen Kundgebungen  bethätigt  hat,  stand  eine 
besondere  Neigung,  wichtigen  Aufgaben  der 
makrokosmischen  Forschung  mit  den  sinn- 
reichsten Mitteln  der  Technik  in  einem  Um- 
fang, in  welchem  nur  er  und  die  Brüder  es 
vermochten,  zu  Hülfe  zu  kommen,  z.  B.  für 
Temperaturmessungen  in  den  Tiefen  des  Ozeans, 
für  Strahlungsmessungen  aus  den  Tiefen  des 
Weltalls  die  geeignetsten  Apparate  zu  ersinnen, 
der  Tiefenmessung  des  Meeres  neue  Hülfsmittel 
darzubieten  und  Anderes  mehr. 

Und  noch  in  den  letzten  Jahren  trat  als  eine 
eigenartige  BlUthe  dieser  unablässigen  Gedanken- 
arbeit, welche  fast  zu  umfassend  für  ein  mensch- 
liches Hirn  war,  jene  sinnreiche  Hypothese  über 
diejenige  besondere  Kombination  ans  Licht, 
mittels  welcher  WilhelmSiemens  glaubte,  nach 
der  Lehre  von  der  Erhaltung  der  Energie  auch 
die  Lehre  von  der  säkularen  Beständigkeit  der 
Sonnenwärme  aufstellen  zu  können. 

Schon  liefs  sich  in  der  Art,  wie  Wilhelm 
Siemens  gegenüber  dem  in  mancher  Be- 
ziehung berechtigten  Einsprüche  der  Spezial- 
forscher diesen  kühnen  Wurf  vertheidigte ,  er- 
kennen ,  mit  welchen  reichen  Früchten  die 
durch  solchen  Kampf  gesteigerte  Intensität 
dieser  mächtigen  Intelligenz  uns  bei  Gelegen- 
heit dieser  Erörterungen  auf  vielen  Spezial- 
gebieten beschenken  würde,  ganz  abgesehen 
von  der  Dankbarkeit,  die  ihm  gesunde  Philo- 
sophie schon  dafür  schuldete,  dafs  er  mit  einer 
welterhaltenden  Hypothese  den  keineswegs  tiefer 
begründeten  Hypothesen  entgegengesetzter  Art 
in  den  Weg  trat  und  dadurch  diese  Grenz- 
gebiete unseres  Denkens  des  Nimbus  strenger 
Folgerichtigkeit  entkleiden  half,  mit  welchem 
dieselben  mit  Unrecht  sich  zu  umgeben  be- 
gonnen hatten. 

In  Allem:  er  war  ein  grofser  und  ein 
guter  Mann,  den  der  jähe  Tod  viel  zu  früh  für 
die  arme  Menschheit  hinweggemäht  hat.  Sein  An- 
denken wird  stets  auch  bei  uns  in  hohen  Ehren 
bleiben.  Ich  fordere  Sie  auf,  sich  zum  Zeichen 
dessen  von  Ihren  Sitzen  zu  erheben. 

In  unserer  Tagesordnung  finden  wir  unter 
No.  1  die  Erinnerung  an  die  vor  50  Jahren 
stattgehabte  Herstellung  der  ersten  Telegraphen- 
einrichtung durch  Gaufs  und  Weber  in  Göt- 
tingen. In  der  That  ist  das  Jahr  1833  die 
Epoche  der  ersten  lebensfähigen  Gestaltung  des 
elektrischen  Telegraphen.  Es  könnte  verwunder- 
lich erscheinen,  dafs  wir  so  spät,  nämlich  erst 
in  der  vorletzten  Sitzung  dieses  Jahres,  dieses 
Jubiläums  gedenken.  Dies  erklärt  sich  zum  Theil 


daraus,  dafs  bisher  eine  gewisse  Unbestimmt- 
heit über  die  eigentliche  Epoche  der  grofsen 
Göttinger  Erfindung  geherrscht  hat,  wenngleich 
das  Jahr  1 833  als  der  ungefähre  Zeitpunkt  der- 
selben schon  bekannt  war.  Vom  20.  November 
1833  datirte  jedenfalls  die  erste  bedeutsamere 
Bekanntmachung  der  neuen  Einrichtung  durch 
:  Gaufs,  und  zwar  ist  diese  Mittheilung  in  einem 
.'  später  veröffentlichten  Briefe  von   Gaufs  an 
I  Olbers  enthalten. 

Erst  in  Folge  einer  im  letzten  Sommer  an 
Herrn  Wilhelm  Weber  in  Göttingen  gerich- 
teten Anfrage  ist  Herrn  Prof.  Zetzsche  eine 
authentische  Erklärung  zugegangen,  wonach  die 
»ersten  telegraphischen  Versuchet  schon  um 
Ostern  1833  ausgeführt  worden  sind.') 

Es  ist  somit  nicht  zu  spät,  das  Jubel- 
jahr dieses  hochwichtigen  Ereignisses  zu  feiern. 
Wir  wollen  versuchen,  dieses  dankbare  Ge- 
denken heut  möglichst  festlich  und  ausdrucks- 
voll dadurch  zu  gestalten,  dafs  wir  Ihnen  den 
Nachweis  vor  Augen  bringen,  wie  in  jenen 
grofsen  Tagen  Göttingens  der  elektrische  Tele- 
graph schon  geistig  und  technisch  >in  voller 
Rüstung«,  wie  Pallas  Athene  aus  dem  Haupte 
des  Zeus,  ins  Leben  trat.  Ich  werde  mir 
1  nämlich  erlauben,  eine  Anzahl  von  Beweis- 
\  stellen  zu  verlesen,  aus  denen  mit  einer  bisher 
in  gröfserem  Kreise  wohl  noch  nicht  bekannten 
oder  noch  nicht  voll  gewürdigten  Evidenz  hervor- 
geht, dafs  Gaufs  schon  damals  die  unermefs- 
liche  Bedeutung  der  neuen  Einrichtung,  die 
von  ihm  und  Weber  sofort  in  grofsem  Style 
hergestellt  und  angewandt  wurde,  mit  klarstem 
Vorausblick  erkannt  hat. 

Zunächst  verlese  ich  die  vorher  schon  er- 
wähnte Stelle  aus  dem  Briefe  von  Gaufs  an 
Olbers  vom  20.  November  1833: 

>Ich  weifs  nicht,  ob  ich  Ihnen  schon  früher 
von  einer  grofsartigen  Vorrichtung,  die  wir  hier 
gemacht  haben,  schrieb.  Es  ist  eine  galvanische 
Kette  zwischen  der  Sternwarte  und  dem  physi- 
kalischen Kabinet,  durch  Drähte  in  der  Luft 
über  die  Häuser  weg,  oben  zum  Johannisthunn 
hinauf  und  wieder  herab,  gezogen.  Die  ganze 
Drahtlänge  wird  etwa  8  000  Fufe  sein. 

An  beiden  Enden  ist  sie  mit  einem  Multi- 
plikator verbunden,  bei  mir  von  170  Gewinden, 
bei  Weber  im  physikalischen  Kabinet  von 
50  Gewinden,  beide  um  einpfUndige  Magnet- 
nadeln geführt,  die  nach  meinen  Einrichtungen 
aufgehängt  sind.  —  Ich  habe  eine  einfache 
Vorrichtung  ausgedacht,   wodurch   ich  äugen- 


')  Wie  Herr  Profemor  Weber  imwitchen  noch  Herrn  Pr«- 
fe*tor  Zetzsche  mitgctheill  hat,  knüpft  »ich  diese  Angabe  an  die 
!  Erinnerung  eine«  Hesuches  Weber»  bei  Gauf»  am  0«ter- 
:  an nn tage  r833,  uip  ihm  die  Nachricht  von  der  gelungenen  Ver- 
bindung ni  bringen.  —  Herr  Prof.  Weber  »ebreibt  weiter,  dafc 
dieser  ertte  Draht  (Hin-  und  Rücklcitung)  »ehr  dann  gewcicn  und 
beim  ernten  Sturme  »erris»en  wäre,  aber  altbatd  durch  eisen  etwa* 
»lürkeren  und  mehrfach  gestützten  Draht  eracut  worden  »ei,  daher 
der  Zeitpunkt  einer  dauerhaften  telegraphierten  Verbindung 
wnhl  mit  Recht  einige  Monate  »pitter  ange*eut  werden  dürfte. 


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»3-  Oktober  1883. 


491 


bUcklich  die  Richtung  des  Stromes  um  kehren 
kann,  die  ich  einen  Kommutator  nenne. 

Wenn  ich  so  taktmäfsig  an  meiner  galvani- 
schen Säule  operire,  so  wird  in  sehr  kurzer 
Zeit  (z.  B.  in  1  oder  l  .J  Minuten)  die  Bewe- 
gung der  Nadel  im  physikalischen  Kabinet  so 
stark,  dafs  sie  an  eine  Glocke  anschlägt,  hör- 
bar in  einem  anderen  Zimmer.  Dies  ist  jedoch 
mehr  Spielerei.  Die  Absicht  ist,  dafs  die  Be- 
wegungen gesehen  werden  sollen,  wo  die 
äufserste  Akkuratesse  erreicht  werden  kann. 

Wir  haben  diese  Vorrichtung  bereits  zu  tele- 
graphischen Versuchen  gebraucht,  die  sehr  gut 
mit  ganzen  Wörtern  oder  kleinen  Phrasen  ge- 
lungen sind. 

Diese  Art,  zu  telegraphiren,  hat  das  Angenehme, 
dafs  sie  von  Wetter  und  Tageszeit  ganz  unab- 
hängig ist;  jeder,  der  das  Zeichen  giebt  und 
der  dasselbe  empfängt,  bleibt  in  seinem  Zimmer, 
wenn  er  will,  bei  verschlossenen  Fensterläden. 
Ich  bin  überzeugt,  dafs  bei  Anwendung  von  hin- 
länglich starken  Drähten  auf  diese  Weise  auf 
einen  Schlag  von  Göttingen  nach  Hannover 
oder  von  Hannover  nach  Bremen  telegraphirt 
werden  könnte.  < 

Eine  weitere  Erörterung  über  denselben  Gegen- 
stand befindet  sich  in  den  »Göttinger  gelehrten 
Anzeigen«  aus  dem  Jahre  1834  (9.  Mai)  und 
lautet  wie  folgt: 

»Die  Leichtigkeit  und  Sicherheit,  womit  man 
durch  den  Kommutator  die  Richtung  des  Stromes 
und  die  davon  abhängige  Bewegung  der  Nadel 
beherrscht,  hatte  schon  im  vorigen  Jahre  Ver- 
suche einer  Anwendung  zu  telegraphischen 
Signalisirungen  veranlagst,  die  auch  mit  ganzen 
Wörtern  und  kleinen  Phrasen  auf  das  Voll- 
kommenste gelangen.  Es  leidet  keinen  Zweifel, 
dafs  es  möglich  sein  würde,  auf  ähnliche  Weise 
eine  unmittelbare  telegraphische  Verbindung 
zwischen  zweien,  eine  beträchtliche  Anzahl  von 
Meilen  von  einander  entfernten  Oertern  einzu- 
richten: Allein  es  kann  natürlich  hier  nicht  der 
Ort  sein,  Ideen  über  diesen  Gegenstand  neu  zu 
entwickeln.« 

Zwei  fernere  Aeufserungen  ähnlicher  Art 
werden  dazu  dienen,  den  weiten  Ausblick  noch 
vollständiger  erkennen  zu  lassen,  den  Gaufs 
schon  über  die  Entwickelung  der  elektromagneti- 
schen Telegraphie  hatte.  Zunächst  eine  Stelle 
aus  dem  im  Jahre  1835  publizirten  Aufsatz 
»Ueber  Erdmagnetismus  und  Magnetometer« 
in  Schumachers  Jahrbuch  für  1836.  Es  heifst 
dort: 

»Ocftere  Versuche,  ganze  Wörter  oder  kleine 
Phrasen  auf  diese  Weise  zu  signalisiren ,  haben 
den  vollkommensten  Erfolg  gehabt.  Was  hier 
nur  ein  inleressanter  physikalischer  Versuch  ist, 
liefse  sich,  wie  man  mit  Zuversicht  voraussagen 
kann,  bei  einer  Ausführung  in  noch  viel  gröfserem 
Mafsstabe  und  unter  Anwendung  starker  galva- 
nischer Säulen  oder  sonstiger  elektromotorischer 


Kräfte,  starker  Multiplikatoren  und  starker 
Leitungsdrähte  zu  telegraphischen  Verbindungen 
auf  10,  20  und  mehrere  Meilen  in  einem 
Schlage  benutzen.  Es  ist  Hoffnung,  dafs  schon 
in  kurzem  ein  ähnlicher  Versuch  auf  mehrere 
Meilen  Entfernung  durch  einen  eifrigen  und 
kenntnifsvollen  Freund  der  Naturwissenschaften 
ausgeführt  werden  wird.  Könnte  man,  unbe- 
schadet anderer  zu  nehmender  Rücksichten,  die 
einzelnen  Schienen  der  Eisenbahnen  sicher  und 
leicht  metallisch  verbinden,  so  würden  diese 
mit  Vortheil  anstatt  der  Leitungsdrähte  dienen 
können.  Ueberhaupt  scheint  eine  Erstreckung 
der  elektromagnetischen  Telegraphie,  selbst  auf 
ungeheure  Entfernungen,  nichts  im  Wege  zu 
stehen,  als  der  Anwachs  der  Kosten,  da  gröfsere, 
von  dem  galvanischen  Strom  ohne  Zwischen- 
station zu  durchlaufende  Strecken  zugleich 
dickere  Leitungsdrähte  erfordern.« 

Hieran  schliefst  sich  eine  Bemerkung  aus 
einem  Briefe  von  Gaufs  an  Schumacher  vom 
August  1835. 

»In  anderen  äufseren  Verhältnissen,  als  die 
meinigen  sind,  liefsen  sich  wahrscheinlich  auch 
für  die  Sozietät  wichtige  und  in  Augen  des 
grofsen  Haufens  glänzende  praktische  Anwen- 
dungen daran  knüpfen.  Bei  einem  Budget  von 
150  Thalern  jährlich  für  Sternwarte  und  magne- 
tisches Observatorium  zusammen  (dies  nur  im 
engsten  Vertrauen  für  Sie)  lassen  sich  freilich 
wahrhaft  grofsartige  Versuche  nicht  anstellen. 
Könnte  man  darauf  aber  Tausende  von  Thalern 
wenden,  so  glaube  ich,  dafs  z.  B.  die  elektro- 
magnetische Telegraphie  zu  einer  Vollkommen- 
heit und  zu  einem  Mafsstabe  gebracht  werden 
könnte,  vor  der  die  Phantasie  fast  erschrickt. 
Der  Kaiser  von  Rufsland  könnte  seine  Befehle 
ohne  Zwischenstation  in  derselben  Minute  von 
Petersburg  nach  Odessa,  ja  vielleicht  nach 
Kiachta  geben,  wenn  nur  der  Kupferdraht  von 
gehöriger  (im  Voraus  scharf  zu  bestimmender) 
Stärke  gesichert  hingeführt,  und  an  beiden 
Endpunkten  mächtige  Apparate  und  gut  einge- 
übte Personen  wären.  Ich  halte  es  nicht  für 
unmöglich,  eine  Maschinerie  anzugeben,  wo- 
durch eine  Depesche  fast  so  mechanisch  abge 
spielt  würde,  wie  ein  Glockenspiel  ein  Musik- 
stück abspielt,  das  einmal  auf  eine  Walze  ge- 
setzt ist.  Aber  bis  eine  solche  Maschinerie 
allmählich  zur  Vollkommenheit  gebracht  würde, 
müfsten  natürlich  erst  viele  kostspielige  Ver- 
suche gemacht  werden,  die  freilich  z.  B.  für 
das  K.-R.  Hannover  keinen  Zweck  haben. 
Um  eine  solche  Kette  in  einem  Schlage  bis 
zu  den  Antipoden  zu  haben,  wäre  für  100 
Millionen  Thaler  Kupferdraht  vollkommen  zu- 
reichend, für  eine  halb  so  grofse  Distanz  nur 
i  so  viel,  und  so  im  Verhältnisse  des  Qua- 
drates der  Strecke.  Vergleichen  Sie  dazu  eine 
Andeutung,  die  ich  in  meinem  Aufsatze  ge- 
geben habe. 

62» 

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49* 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

DEZEMBER  1883. 


Dafs  wenigstens  das  erste  ABC  leicht  zu 
lernen  ist,  können  Sie  daraus  abnehmen,  dafs 
neulich  meine  Tochter  mehrere  Buchstaben  so- 
gleich ohne  allen  Unterricht  sicher  gelesen  hat. 

Auf  ein  ganz  neues  Verfahren,  die  Zeichen 
durch  Induktion  zu  geben,  bin  ich  vor  einigen 
Wochen  gekommen,  was  sich  in  der  Ausführung 
als  ganz  vortrefflich  bewährt,  wenn  gleich  zur 
höchsten  Vollkommenheit  erst  ganz  andere 
Apparate  und  gehörig  eingeübte  Personen  er- 
forderlich sind.  Erst  wenn  unter  solchen  Um- 
ständen Versuche  in  grofsem  Mafsstabe  gemacht 
sein  werden,  kann  man  nrtheilen,  wie  schnell 
sich  manövriren  lassen  wird.  Ich  glaube  aber, 
dafs  es  möglich  sein  wird,  in  jeder  Minute 
5  bis  6  Buchstaben  zu  signalisiren,  wobei  also 
nur  die  Länge  der  Depesche,  aber  gar  nicht 
die  Entfernung  in  Betracht  kommt.« 

An  einer  anderen  Stelle,  die  ich  nicht  wört- 
lich verlesen  will,  ist  auch  ein  bemerkenswerther 
Hinweis  auf  die  Entwickelung  der  Telegraphie 
für  astronomische  und  geographische  Zwecke 
gegeben,  nämlich  auf  ihre  Anwendung  zu  elek- 
trischen Uhrvergleichungen  und  zu  geographi- 
schen Längenbestimmungen.  Gaufs  erwähnt 
an  der  betreffenden  Stelle,  wie  er  die  Uhren 
der  drei  Stationen,  Sternwarte,  physikalisches 
Kabinet  und  magnetisches  Observatorium,  mit 
einer  Schärfe  vergleicht,  die  nur  von  den  Be- 
obachtungsfehlern abhängig  ist  und  keine  tele- 
graphische  Verzögerung  von  irgend  erheblicher 
Art  mehr  enthält. 

Die  in  den  Jahren  1833  und  1834  herge- 
stellten telegraphischen  Einrichtungen  zu  Göttin- 
gen, auf  welche  sich  obige  Darstellungen  be- 
ziehen, wurden  bekanntlich  am  16.  Dezember 
1845  durch  einen  Blitzschlag  zerstört;  darüber 
liegt  folgende  authentische  Mittheilung  aus  der 
Hannoverschen  Zeitung  vor. 

> Göttingen,  17.  Deccmber.  Gestern  Abend 
4  Uhr  20  Min.  entlud  sich  ein  von  Westen 
heranziehendes  Gewitter  unter  Regen  und 
Hagel  in  einem  einzelnen  Blitzschlag  Uber 
unserer  Stadt,  der  die  Spitze  des  nördlichen 
Johannisthurmes  traf  und  von  hier  aus  in 
zwei  Wegen  auf  der  galvanischen  Drahtleitung 
einerseits  nach  dem  Blitzableiter  der  Biblio- 
thek andererseits  eine  längere  Strecke  über 
der  Stadt  hin  nach  dem  Blitzableiter  des  Ent- 
bindungshauses fahrend  den  Boden  erreichte. 
Die  Drähte  auf  den  genannten  Strecken  jener 
Leitung  sind  dadurch  grofsentheils  geschmolzen 
und  boten  im  Augenblicke  der  Explosion  den 
Anblick  eines  Funkenregens  dar.< 

Bekanntlich  werden  die  Göttinger  Apparate, 
mit  Hülfe  deren  die  ersten  elektrischen  Tele- 
gramme ausgetauscht  worden  sind,  gegenwärtig 
im  physikalischen  Laboratorium  der  Göttinger 
Universität  aufbewahrt.  Eine  Nachbildung  dieser 
Apparate  ist  im  hiesigen  Reichs -Postmuseum 
aufgestellt 


Anfangs  wurde  mit  galvanischen  Strömen  ge- 
arbeitet, doch  sind  dieselben  sehr  bald  ver- 
lassen und  spätestens  bereits  im  Jahre  1834 
durch  Induktionsströme  ersetzt  worden  '). 

Meine  Herren,  es  geht  aus  diesen  gehäuften 
Details,  wie  ich  hoffe,  hervor,  dafs  die  deutsche 
Wissenschaft  im  vollsten  Rechte  ist,  wenn  sie  be- 
hauptet, dafs  Göttingen  die  Geburtsstätte,  und 
dafs  das  Jahr  1 833  das  Geburtsjahr  der  ersten 
lebensfähigen  Gestalt  des  elektrischen  Tele- 
graphen gewesen  ist,  und  dafs  wir  das  Jahr 
1883  als  das  fünfzigste  Jahr  des  Bestehens 
dieser  Einrichtung  feiern  dürfen.  Wenn  wir 
die  Andeutungen  von  Gaufs,  von  denen  er 
sagt,  dafs  die  Phantasie  fast  vor  ihnen  er- 
schrickt,   mit  dem   wirklichen   Zustande  ver- 


>1  Nachträglich  ist  von  Herrn  IW.  Zct ziehe  noch  füllende 
wichtige,  au«  M.  M.  v.  Weben  Werke  »Das  Telegraphen  und  Signal- 
we»cn  der  Eisenhahnen« ,  Weimar  1867,  Seile  39  bis  3»,  entlehnte 
Mittheilung  licigetragen  worden  : 

•Schon  im  Jahre  |8$J,  als  der  Bau  der  Leipzig-Dresdener  Eisen- 
bahn  kaum  begonnen  hatte,  hatte  man  auch  geahnt.  d»f«  eine 
sichere  Kommunikation  der  Stationen  unter  einander  und  die  IVe- 
nachrichtigung  der  Warter  auf  de»  Strecken  etforderlich  weiden 
werde. 

•Im  Gremium  der  Verwaltung  dieser  Bahn  waren  die  Resultate 
der  Versuche  Gatif»  und  Weber*  iiir  Sprache  gekommen,  die  da- 
mals großes  Auf>ehcn  erregten.  Kk  war  somit  nahe  daran,  daf» 
dam.il»  schon  in  Deutschland  die  elektrische  Telegraphie  die  er»te 
Anwendung  auf  da*  Eisenbahnwesen  gefunden  hatte-  Hie  Krcudc 
hierüber  spricht  ein  buchst  interessanter  Brief  Wilhelm  Weber» 
aus,  den  dieser  auf  eine  Anfrage  Linne  Erdmanns  (Mitglied  des 
Direktorium»  der  Leipzig  -  Dresdener  Hahn)  an  letzteren  unterm 
1».  Juli  1815  richtete  (Akten  der  Leipzig  •  Dresdener  Eisenbahn- 
Gesellschaft,  Bd.  1,  S.  »1.  Weber  schlagt  in  diesem  «riefe  vor, 
schon  nach  Vollendung  eine»  Theile»  der  Baiin  mit  Anlage  de« 
elektrischen  Telegraphen  zu  beginnen;  halt,  gestutit  auf  Gaufs  Er- 
mittelung, dafs  der  Erdboden  mehrere  hundert  Millioneo 
mal  schlechter  leite  als  Eisen,  die  Schienen  ohne  alle  holirung  für 
geeignet  rur  Leitung  de*  Strome* ,  and  beschreibt  sogar  die  Me- 
thode ,  in  der  sie  ru  diesem  Zweck  an  den  Stufsen  zu  verbinden 
seien.  Da  man  damals  da*  Steinhcil'schc  Gesetz  der  Erdrücklcitung 
nicht  kannte,  proponirt  er,  einen  Schienenstrang  zur  Hin-,  den  an- 
deren cur  Rückführung  des  Stromes  xu  benutzen 

•  An  einer  Stelle  dieses  Briefes  erblickt  er  den  Hauptnutzen,  den 
die  elektrische  Telegraphie  für  die  Sicherheit  des  Eiscnnahnbctncbcs 
haben  werde,  darin,  daf»  sich  Schienenbruche  dutch  sie  ««fort 
ron  »e!b«t  andeuten  mufsten. 

•Noch  tiefer  auf  die  Sache  geht  ein  Aufsatz  von  Gaufs  vom 
15..  September  desselben  Jahres  ein  (Akten  der  Leipzig -Dresdener 
Eitcnbahngcsellsciinft,  Bd.  1,  S.  5* ,  der  einen  Kupferdraht  von 
1,6  mm  oder  Eisendraht  von  3,8  mra  Starke  als  Leitung,  die  Schienen 
als  Kuckleitung  vorschlagt.  Letztcrc  allein  zu  Hin-  als  Herfuhrung 
des  Stromes  zu  benutzen,  halt  er  nur  deshalb  für  schwer  ausfuhrbar, 
weil  die  Rader  und  Axen  der  Fuhrwerke  leitende  Verbindung 
zwischen  den  Strängen  herstellen  würden.  Die  rahigkeit  «eine« 
Spiegelapparate*,  acht  Buchstaben  in  der  Miaute  zu  geben,  scheint 
ihm  ausreichend. 

•Profcfsor  Weber  wei*t  in  einem  Bericht  an  das  Direktorium 
der  I.cip/ig- Dresdener  Eisenbahn  (Akten  der  Leipzig  -Dresdener 
Eisenbahngcsellscbaft,  Itd.  r,  S.  13!  vom  Miirz  18)6  erhobene 
Zweifel  gegen  die  Ausführbarkeit  der  Sache  zurück.  Gaufs, 
sagt  er ,  hat  die  Theorie  der  elektrischen  Telegraphie  zum  Ab- 
schlufs  gebracht  Distanz  der  Wirkung,  Stärke  der  Drähte,  der 
Sltümc  u.  s.  w.  lassen  sich  mit  derselben  untrüglichen  Sicherheit 
berechnen  wie  eine  Mondfmsternif».  Die  Anlage  der  TelegTaphen 
an  der  Eisenbahn  sei  daher  kein  Experiment,  sondern  eine 
verbürgte  l'ntcrnchmung.  Ebenso  sicher  sei,  dafs  zwei  '  ,  Zoll 
im  Durchmesser  habende  Kupferdrähtc .  durch  das  Weltmeer 
nach  Ostindien  oder  Amerika  gelegt,  die  tclegraphischc  Verbindung 
mit  jenen  Ländern  herstellen  wurden. 

•  AU  Apparat  wünscht  hier  Weher  wiederum  eine  Vorrichtung 
nach  Gaufs  Prinzip  angewendet,  die  jedoch  eine  Nadel  auf  Buch- 
staben fortrücken  lafst. 

■Die  Ge-taniralkosien  der  Anlage  zwischen  Leipzig  und  Dresden 
werden,  da  keine  Leitung  aufser  den  Schienen  nuthig  sei,  auf 
500  Thlr.  berechnet.  Die  Gesellschaft  liefs  1836  durch  den  Magi-ter 
Hulsse  in  l-eip/ig  (spater  Direktor  de*  Polytechnikums  in  Dre*den1 
eine  mit  Hanf  und  i'cch  isolirte  Leitung  für  die  damals  befahrene 
Strecke  I-eipzig- Althen  vctanschlagen  Akten  der  Lcipxig-Dresdcnet 
F.i*cnbahnge«ellschaft,  Bd.  1,  S.  ao/.  Da  der  Prei»  derselben  sich 
aber  nun  für  <i ic  Meile  auf  etwa  500  Thlr.  erhob,  die  Vorrichtung 
aber  für  Benachrichtigung  der  Warter  auf  den  Strecken  nichts  ru 
leisten  schien,  so  wurde  von  der  ganzen  Sache  im  Oktober  1837 
vor  der  Hand  abgesehen  lAkten  det  Leipzig-Dresdener  Eisen- 
bahngesellschafi,  IM.  z,  S.  jo).  So  ging  leider  Deutschland  der  Ehre 
verlustig,  die  edelste  Dienerin  des  Eiacnbahnwesent  zuerst  mit  ,htn 
praktisch  in  Beziehung  gebracht  nt  haben..    (Vfl.  auch  S.  s»j  ) 

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493 


gleichen,   so  sehen  wir,   dafs  seine  Phantasie 
nicht  zu  weit  gegangen  ist. 

Die  Herren  Mitarbeiter  des  Vorstandes  haben 
mir  einige  Zahlen  übergeben,  aus  denen  die 
mächtige  Entwickelung  der  elektrischen  Tele- 
graphic  in  dem  ersten  halben  Jahrhundert  ihres 
Bestehens  besonders  ergreifend  hervortritt.  Es 
werden  gegenwältig  jährlich  170  Millionen 
Depeschen  expedirt ,  und  die  Länge  der  Lei- 
tungen, die  Gaufs  in  seiner  kühnsten  Vision 
bereits  bis  zu  den  Antipoden  fortführte,  beträgt 
gegenwärtig  etwas  über  2  Millionen  Kilometer; 
diese  Zahl  wird  verständlicher,  wenn  man  hin- 
zufügt, dafs  die  vorhandene  Leitungslänge  einer 
50  fachen  Umwindung  des  Erdäquators  und  dem 
5  fachen  der  Mondentfernung  gleichkommt. 

Es  ist  ein  grofses  Schicksal,  dafs  Wilhelm 
Weber  in  Göttingen  diese  Entwickelung  der 
damaligen  Anfänge  noch  hat  erleben  können, 
und  ich  glaube,  wir  können  dem  Gedenken  an 
jene  denkwürdige  Epoche  keinen  würdigeren 
Schlufs  geben,  als  wenn  wir  dem  hochverehrten 
Veteranen  aus  Anlafs  der  heutigen  Jubelfeier 
einen  telegraphischen  Grufs  zusenden.  Der 
Herr  Ehrenpräsident  unseres  Vereins  hat  be- 
reits, wie  mir  mitgctheilt  worden,  Namens  der 
Reichs -Post-  und  Telegraphenverwaltung  ein 
Schreiben  und  verschiedene  Zusendungen,  aus 
denen  der  Umfang  der  heutigen  Tclegraphie 
hervorgeht,  Herrn  Wilhelm  Weber  zugehen 
lassen.  Dieser  Kundgebung  wird  sich  ein  tele- 
graphischer Grufs  Seitens  des  Vereins  in  ange-  • 
messener  Weise  anschliefsen. 

Der  Herr  Vorsitzende  legt  folgende  Fassung 
des  Telegrammes  vor,  welche  die  Zustimmung 
der  Versammlung  findet: 

Herrn  Geheimen  Hofrath,  Professor 
Dr.  Wilhelm  Weber 

Göttingen. 

»Der  Elektrotechnische  Verein  feiert  in 
seiner  heutigen  Sitzung  das  Jahr  1883  als 
das  fünfzigste  seit  der  ersten  lebensfähigen  1 
Gestaltung  des  elektrischen  Telegraphen  ! 
und  beglückwünscht  Sie  als  den  noch 
lebenden  Genossen  dieser  grofsen  That, 
zugleich  mit  erneuter  Huldigung  für  das 
Andenken  von  Gaufs,  der  in  jenem  Zeit- 
punkt im  Vereine  mit  Ihnen  in  Göttingen  so 
Mächtiges  geschaffen  und  sofort  die  Zukunft 
dieser  Schöpfungen  so  klar  erkannt  hat.c 

Zu  den  »geschäftlichen  Angelegenheiten  *  über- 
gehend, konstatirte  der  Vorsitzende  zunächst, 
dafs  über  die  in  der  Oktobersitzung  mitgetheiltcn 
Beitrittserklärungen  Anträge  auf  Abstimmung 
nicht  gestellt  und  die  Angemeldeten  mithin  als 
Mitglieder  aufgenommen  seien.  Der  Verein 
zählt  zur  Zeit  1625  Mitglieder,  nämlich  312 
hiesige  und  1  313  auswärtige.  Das  zur  Einsicht 
ausgelegte  Verzeichnifs  der  weiter  eingegangenen 
8  Anmeldungen  ist  auf  Seite  495  abgedruckt. 


Eingegangen  war: 

i.  nachstehendes  Schreiben  des  Königlich 
italienischen  Konsuls,  Herrn  Dr.  Kunheim, 
hier: 

Berlin,  den  25.  Oktober  1883. 

Das  Komite*  der  allgemeinen  italienischen, 
im  Jahre  1884  in  Turin  stattfinden- 
den Ausstellung,  in  welcher,  obschon 
sie  national  ist,  die  Abtheilung  für  Elek- 
trizität einen  internationalen  Charakter 
haben  soll,  hat  mir,  um  dieser  Abtheilung 
einen  möglichst  grofsen  Erfolg  zu  sichern, 
durch  das  Ministerium  des  Aeufseren  in 
Rom  den  Wunsch  kund  gethan,  die  er- 
forderlichen Schritte  zur  Bildung  eines 
Komitee  zu  thun,  um  diejenigen,  welche 
die  Branche  der  Elektrizität  kultiviren,  zu 
einer  Betheiligung  zu  veranlassen. 

Ich  richte  daher  die  ergebene  Bitte  an 
Sie,  mir  mittheilen  zu  wollen,  ob  Sie  geneigt 
sind,  die  Sache  in  die  Hand  zu  nehmen 
und  ein  solches  Komite"  ins  Leben  zu  rufen. 

Ihrer  gefälligen  Rückäufserung  entgegen- 
sehend, zeichne  ich 

Hochachtungsvoll 
der  Königlich  italienische  Konsul 
H.  Kunheim. 

An 

den  Elektrotechnischen  Verein 

hier. 

Beigelegt  war  diesem  Scheiben  eine  Ein- 
ladung zur  Betheiligung  an  der  Ausstellung 
seitens  des  Exekutivkomitee  der  Turiner  elek- 
trischen Ausstellung. 

Die  Versammlung  beschlofs  mit  Rücksicht 
darauf,  dafs  der  Elektrotechnische  Verein  als 
solcher  auch  an  den  bezüglichen  Ausstellungen 
in  München  und  Wien  sich  nicht  betheiligt 
habe,  von  einer  Beschickung  der  Turiner  Aus- 
stellung, sowie  von  der  Bildung  eines  beson- 
deren Konnte's  für  dieselbe  abzusehen,  dagegen 
den  Mitgliedern  des  Vereins  angelegentlich  eine 
möglichst  rege  Betheiligung  zu  empfehlen. 

Ferner  war  eingegangen: 

2.  von  Herrn  G.  C.  J.  Verkerk  in  Nym- 
wegen  eine  Broschüre  in  holländischer  Sprache: 
»Der  Reichs -Telegraph  und  der  gegenwärtige 
Fernsprechbetriebs  in  welcher  der  Verfasser  für 
die  Verstaatlichung  des  Fernsprechwesens  in 
Niederland  eintritt; 

3.  mehrere  Bücher  elektrotechnischen  Inhalts 
in  ungarischer  Sprache  von  dem  Ministerial- 
sekretär  im  ungarischen  Handelsministerium, 
Herrn  Samu  Neu  mann  in  Budapest. 

Die  zu  2.  und  3.  bezeichneten  Drucksachen 
waren  ausgelegt  und  werden  der  Vereins- 
bibliothek einverleibt  werden. 

Herr  Ober-Ingenieur  von  Hefner- Altcneck 
hielt  sodann  den  angekündigten  Vortrag :  >Ueber 
einen  elektrisch  registrirenden  Fluthmesser  von 
Siemens  &  Halske«,  indem  er  den  bezüg- 

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494 


liehen  Apparat  vorführte  und  an  Zeichnungen 
näher  erläuterte.  Der  Vortrag  befindet  sich  auf 
Seite  495  besonders  abgedruckt. 

Im  Anschlufs  an  denselben  bemerkte  der 
Vorsitzende,  wie  die  Frage  einer  genauen 
und  stetigen  Aufzeichnung  der  Schwankungen 
des  Meeresniveaus  gegenwärtig  mit  im  Vorder- 
grunde der  geophysischen  Forschung  stehe;  es 
sei  bisher  schon  manches  in  dieser  Beziehung 
geschehen,  und  an  vielen  Küsten  hätten  mehr 
oder  minder  vollständige  und  andauernde  Auf- 
zeichnungen der  Ebbe-  und  Flutherscheinungen 
stattgefunden,  aber  es  bleibe  noch  sehr  viel  zu 
thun  übrig.  Die  einfache  kosmische  Gesetz- 
mäfsigkeit  dieser  Erscheinungen  werde  durch 
sehr  mannigfache  Verwickelungen  und  Stö- 
rungen verhüllt,  und  diese  Störungen  seien 
gerade  in  unmittelbarer  Nähe  der  Küsten  am  j 
vielartigsten  und  undurchsichtigsten ,  während 
weiter  draufsen  im  Meere  günstigere  Verhältnisse 
obwalteten.  Der  Vorsitzende  hob  hervor,  wie 
gerade  in  Betracht  dieser  Schwierigkeiten  der 
elektrisch  registrirende  Fluthmesser  von  Siemens 
&  Halske  von  gröfster  Bedeutung  sei.  Ab-  I 
weichend  von  den  sonstigen  Mareographen, 
welche  an  Ort  und  Stelle  die  ganze  Aufzeich- 
nung des  Wasserstandes  besorgen  müssen,  be- 
dürfe der  Apparat  von  Siemens  &  Halske  am 
Aufstellungsorte  gar  keiner  Bedienung,  während 
er  die  Registrirung  der  Wasserstände  mittels 
der  elektrischen  Leitungen  an  einem  beliebig 
entfernten  Beobachtungsorte,  z.  B.  neben  dem 
Schreibtische  des  mit  Untersuchungen  solcher 
Art  betrauten  Marine -Offiziers  oder  Gelehrten, 
bewirken  könne.  Letztere  werden  auf  solche 
Weise  sogar  gleichzeitig  von  mehreren  Stellen 
im  Meere,  an  deren  jeder  lediglich  eine  sehr 
feste  Aufstellung  der  wohlverwahrten  Schwimmer- 
einrichtung eines  solchen  Apparates  erforderlich 
sei,  Registrirungen  empfangen  und  somit  über- 
aus durchsichtige  und  genaue  Vergleichungen 
der  Wasserstandsänderungen  ausführen  können. 
Nach  den  Ergebnissen  gewisser  Untersuchungen 
von  Sir  W.  Thomson  und  G.  H.  Darwin  sei 
es  als  wahrscheinlich  anzusehen,  dafs  nicht  blos 
die  Meeresfläche,  sondern,  wenngleich  in  viel 
geringerem  Betrag,  auch  die  feste  Erdrinde 
unter  der  Anziehung  des  Mondes  und  der  Sonne 
periodische  Gestaltänderungen  erfahre.  Gerade 
die  feineren  Züge  der  periodischen  Schwan- 
kungen der  Mccresflächen  würden  aber  in  Zu- 
kunft entscheidende  Aufschlüsse  über  diese  wich- 
tige Frage  geben,  die  von  fundamentaler  Be- 
deutung für  die  ganze  Theorie  der  Gestaltung 
und  auch  der  Drehungsbewegung  der  Erde  sei. 

Herr  Ingenieur  Paul  Jordan  hielt  sodann 
unter  Vorlegung  einer  Reihe  detaillirter  Zeich- 
nungen den  angekündigten  Vortrag:  >Ueber 
die  elektrische  Beleuchtung  von  Theatern  mit 
Glühlicht*.  Derselbe  wird  im  nächsten  Hefte 
besonders  abgedruckt  werden. 


Zum  Schlufs  machte  Herr  Dr.  Frölich  eine 
Reihe  von  Mittheilungen:  »Ueber  elektrische 
Messungen  der  Sonnenwärme« ,  deren  Inhalt 
nach  stenographischer  Niederschrift  im  nächsten 
Hefte  der  Zeitschrift  wiedergegeben  werden  wird. 

Im  Anschlufs  an  dieselben  wies  der  Vor- 
sitzende darauf  hin,  von  wie  hervorragender 
Bedeutung  auch  von  astronomischem  Standpunkte 
die  von  Herrn  Dr.  Frölich  ausgeführten  Messun- 
gen seien.  Die  Ansichten  desselben  in  Be- 
treff der  Rolle,  welche  die  Intensitätsschwan- 
kungen der  Sonnenstrahlung  in  den  meteorolo- 
gischen Prozessen  der  Erde  spielen,  könne  er 
nur  vollständig  theilen.  In  einer  im  Jahre  n'f$ 
von  ihm  verfafsten  Denkschrift,  welche  der  Be- 
gründung des  Observatoriums  in  Potsdam  voran- 
gegangen sei,  habe  er  selber  auch  schon  darauf 
hingewiesen,  wie  unumgänglich  es  sei,  Sonnen- 
forschung und  Meteorologie  enger  zu  verbinden. 
Auf  der  Königlichen  Sternwarte  in  Berlin  sei  es 
ihm  in  neuester  Zeit  gelungen,  aus  einer  er- 
schöpfenden Berechnung  gewisser  in  den  letzten 
Jahrzehnten  daselbst  angestellten  Messungen  ent- 
scheidende Nachweisungen  von  sehr  merklichen 
periodischen  Schwankungen  der  Energie  der 
Sonnenstrahlungen  zu  gewinnen,  deren  wahr- 
scheinlichstes Gesammtergebnifs  allerdings  von 
den  von  Herrn  Dr.  Frölich  in  viel  kürzeren  Zeit- 
intervallen erlangten  Resultaten  abweiche.  Aus 
den  langjährigen  Beobachtungen  von  mittelbaren 
Wirkungen  der  Sonnenstrahlung  auf  die  Gestalt- 
änderung und  Torsionsbewegung  eines  grofsen 
Backsteinpfeilers,  der  die  Meridianinstrumente 
der  Berliner  Sternwarte  trage,  scheine  zu  folgen, 
dafs  in  der  Zeit  der  etwa  alle  1 1  Jahre  ein- 
tretenden Maxima  der  Fleckenbildung  auf  der 
Sonne  und  der  nahezu  gleichzeitigen  Maxima 
der  Entwickelung  von  Gaseruptionen  aus  dem 
Sonneninnern  die  Energie  der  Sonnenstrahlung 
eine  gesteigerte  sei.  Der  Widerspruch  werde 
sich  sicher  gerade  mit  Hülfe  der  weiteren 
Messungen  des  Herrn  Dr.  Frölich  lösen,  da 
diese  im  Stande  seien,  die  Schwierigkeiten  zu 
Uberwinden,  mit  denen  die  Deutung  aller  blofsen 
Messungen  von  Strahlungswirkungen  am  Boden 
des  Luftmeeres  zu  kämpfen  habe. 

Hiermit  wurde,  da  Niemand  sich  weiter  zum 
Worte  meldete,  die  Diskussion  geschlossen. 

Mit  Rücksicht  darauf,  dafs  die  nächste  Sitzung 
auf  den  ersten  Weihnachtstag  fallen  würde,  be- 
schlofs  die  Versammlung  auf  Antrag  des  Vor- 
sitzenden, dieselbe  auf 

Dienstag,  den  18.  Dezember, 

zu  verlegen. 

Schlufs  der  Sitzung  10  Uhr  Abends. 

W.  Förster. 
H.  Aron,  Unger, 

erster  Schriftführer.  zweiter  Schriftführer. 


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DEZEMBER  1883.  V.  HEFNER-ALTENECK,  UEBER  ELEKTR.  REGISTR.  Fl.UTHMESSER  U.  S.  W.  495 


II. 

Mitglieder-Verzeichnifs. 

A.   Anmeldungen  aus  Berlin. 
390.  Rudolf  Bergius,  General-Major  z.  1). 

B.  Anmeldungen  von  außerhalb. 

1623.  Maximilian    Francke,     Bauführer  des 

Kasan'schen  Telegraphenbezirkes,  Kol- 
legien-Assessor, Kasan. 

1624.  Ai.bkrt  Jaenicke,  Ingenieur,  St.  Peters- 

burg. 

1625.  Rudolph  Lüdke,  Techniker,  St.  Peters- 

burg. 

1626.  Johann  Krischer,  Ingenieur,  Mechernich. 

1627.  Eduard   Ludvig   Frederik  Springborg, 

Bau-  und  Brand -Inspektor,  Premier- 
Lieutenant,  Aarhus. 

1628.  Gurt  Sebastian  Bergman,  Telegraphen- 

Kommissär,  Vorstand  der  Königlichen 
Zentral-Telcphonstation,  Malmö. 

1629.  Paul  Czermak,  stud.  phil.,  Graz. 


III. 

Vorträge  und  Besprechungen. 
F.  v.  Hefher  -Arte  neck: 

lieber  einen  elektrisch  registrirenden  Fluth- 
messer  der  Telegraphen  -  Bauanstalt  von 
Siemens  &  Halske. 

Die  Apparate,  welche  ich  Ihnen  heute  zeige, 
haben  den  Zweck,  fortlaufend  und  in  bestimm- 
ten Zcitintervallen  die  jedesmaligen  Höhenlagen 
des  Meeresspiegels  aufzuzeichnen,  sowie  auch 
die  Zeit  zu  notiren,  wann  dieselben  eingetreten 
sind.  Der  Apparat  ist  also  im  Allgemeinen  ein 
elektrischer  Wasserstandszeiger  mit  Registrirung. 
Ueber  solche  Wasserstandszeiger  habe  ich  an 
dieser  Stelle  schon  mehrfach  gesprochen,  und 
es  beruht  der  neue  Apparat  auf  dem  nämlichen 
neuen  Prinzip,  welches  ich  am  Schlüsse  eines 
längeren  Vortrages  über  elektrische  Wasser- 
standszeiger im  Allgemeinen  an  einem  kleinen 
Apparate  erläutert  und  dann  in  einer  beson- 
deren weiteren  Mittheilung  ausführlicher  be- 
sprochen habe  (vgl.  Elektrotechnische  Zeitschrift, 
1881,  S.  88,  und  1882,  S.  102  u.  ff.).  Nichts- 
destoweniger hat  der  Apparat,  mit  dem  wir 
uns  heute  beschäftigen  werden,  so  bestimmte 
Bedingungen  zu  erfüllen,  dafs  er  in  allen  seinen 
Theilen  neu  konstruirt  werden  mufste.  Ich 
glaube  auch,  dafs  die  Art  und  Weise,  wie  ein- 
zelne Aufgaben  in  demselben  gelöst  sind,  zu 
ähnlichen  Zwecken  sich  mit  Vortheil  verwenden 
läfst,  so  dafs  also  der  Apparat,  abgesehen  von 
dem  wissenschaftlichen  Zwecke,  welchem  er 
dienen  soll,  auch  ein  allgemeines  Interesse  be- 
anspruchen dürfte. 

Die  Bedingungen,  welche  der  Apparat  zu  er- 
füllen hat,  waren  gegeben  durch  eine  Anfrage, 


welche  das  Hydrographische  Amt  der  Kaiserlich 
Deutschen  Marine  an  die  Firma  Siemens  & 
Halske  richtete,  nämlich,  ob  es  möglich  sei, 
einen  Fluthmesser  herzustellen,  welcher  folgen- 
des leistet: 

1 .  Der  Wasserspiegel  sollte  nicht  etwa  in  der 
Nähe  des  Ufers  aufgenommen  werden,  wo  der- 
selbe durch  Brandung,  Strömung,  Wasserläufe 
u.  dergl.  störend  beeinmtfst  ist,  sondern  unter 
Umständen  in  grofser  Entfernung  von  der  Küste, 
wo  das  Meer  eine  beträchtlichere  liefe  hat. 
Diese  Bedingung  schliefst  eine  weitere  in  sich, 
nämlich,    dafs   der  Kontaktapparat   bei  dem 

i  Schwimmer  ohne  jede  Nachhülfe  lange  Zeit 
mufs  wirken  können,  weil  er  bei  andauerndem 
hohen  Seegange  unzuträglich  ist. 

2.  Die  Aufzeichnungen  des  Meeresspiegels 
sollen  auf  1  cm  genau  durch  den  Apparat  be- 
wirkt werden,  und  zwar  bei  einer  Höhendiffe- 
renz von  8  m  zwischen  dem  höchsten  und 
niedrigsten  vorkommenden  Wasserstande.  Dies 
bedeutet  also  eine  Genauigkeit  von  0,1»  % 
oder  nahezu  1  pro  Mille,  eine  Genauigkeit, 
welche  schon  für  Mefsinstrumente  sehr  viel  ein- 
facherer Art  eine  hohe  Anforderung  zu  nennen  ist. 

In  Betreff  der  Zeitintcrvalle ,  in  welchen  der 
Meeresstand  aufgezeichnet  werden  soll,  einigte 
man  sich  dahin,  das  dies  alle  10  Minuten  zu 
geschehen  habe. 

Die  vor  Ihnen  stehenden  Apparate  erfüllen 
diese  Bedingungen.  Es  sind  zwei  derselben 
bis  jetzt  aufgestellt;  der  eine  seit  Jahresfrist  an 
dem  Kieler  Hafen,   der  andere  bei  der  Insel 

"  Wangeroog  in  der  Nordsee,  und  ich  kann  hin- 
zufügen, dafs  sich  beide  vom  ersten  Tage  ihrer 
Aufstellung  an  gut  bewährt  haben. 

Es  ist  noch  zu  bemerken,  dafs  registrirende 
Pegel  oder  Marcographen,  wie  man  dieselben 
auch  nennt,  vorher  an  den  deutschen  Küsten 
schon  in  Anwendung  waren.  Dieselben  sind  aber 
dicht  an  dem  Ufer,  an  Hafeneinfahrten  u.  dergl. 
angebracht,  und  registriren  ohne  Vermittelung 
einer  elektrischen  Uebcrtragung.  Dieselben 
leiden  also  an  den  oben  angeführten  Mifsständen. 

l  Es  ist  auch  von  Seiten  der  Kaiserlichen  Admi- 
ralität versucht  worden,  Mareographen  anzulegen, 

I  welche  nach  dem  Prinzipe  der  kommuniziren- 

j  den  Röhren  wirken,  indem  ein  am  Lande  ge- 

I  grabener  Brunnen  durch  eine  unterirdisch  bezw. 
unterseeisch  geführte  Rohrleitung  mit  einem  vom 

■  Ufer  abliegenden  Punkte  des  Meeres  verbunden 
und  an  dem  Brunnen  ein  direkt  wirkender 
Registrirapparat  aufgestellt  wurde.     Diese  kost- 

'  spieligen  Anlagen  haben  sich  aber  insofern  nicht 
bewährt,  als  die  Rohrleitungen  durch  Versandung 
verstopft  wurden. 

Es  sei  mir  gestattet,  das  Prinzip,  auf  welchem 
der  neue  Apparat  beruht,  hier  kurz  nochmals 

'  darzulegen.  Dasselbe  besteht  darin,  dafs  von 
einem  Schwimmer,   welcher  die  Auf-  und  Ab- 


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Vereins  -Angelegenheiten. 


Elektrotf.chn.  Zeitschrift. 
DEZEMBER  i88j.  


bewcgungen  des  zu  messenden  Wasserspiegels 
mitmacht,  mittels  einer  Kette,  Drahtes  oder 
dergleichen  ein  Kontaktmechanismus  in  Bewegung 
gesetzt  wird,  welcher  in  mindestens  drei  periodisch 
wiederkehrenden  Verschiedenheiten  elektrische 
Ströme  in  eine  oder  mehrere  Leitungen  sendet 
oder  dieselben  stromlos  macht.  Die  Reihen- 
folge, in  welcher  diese  Verschiedenheiten  auf- 
treten, kehrt  sich  jedesmal  um,  sobald  der 
Wasserspiegel  bezw.  der  Schwimmer  seine 
Bewegungsrichtung  ändert.  Der  am  anderen 
Ende  der  Leitung  aufgestellte  Zeigerapparat  ist 
derartig  eingerichtet,  dafs  durch  elektromagneti- 
sche Einwirkung  unter  dem  Einflüsse  der  von  dem 
Schwimmerapparate  kommenden  Ströme  eine 
drehende  Bewegung  hervorgerufen  wird,  deren 
Gröfse  der  Bewegungsgröfse  des  Schwimmers 
proportional  ist,  und  welche  sich  jedesmal  um- 
kehrt, sobald  die  Reihenfolge  der  Verschieden- 
heiten in  der  Stromsendung  sich  umkehrt,  d.  h. 
also,  wenn  gleichzeitig  die  Bewegung  des  Wasser- 
spiegels seine  Richtung  ändert.  Es  sind  dazu, 
wie  erwähnt,  wenigstens  drei  Verschiedenheiten 
in  der  Stromsendung,  eine  Unterbrechung  als 
solche  mitgerechnet,  nothwendig;  denn  eine 
Reihenfolge  von  nur  zwei  Elementen  ergiebt 
umgekehrt  in  ihrer  periodischen  Aufeinander- 
folge wieder  dasselbe  und  kann  also  auch 
mechanisch  nicht  zur  Umkehr  einer  Be- 
wegung verwendet  werden.  Will  man  daher  bei 
einem  elektrischen  Wasserstandszeiger  nur  eine 
Leitung  in  Anwendung  bringen,  wie  es  bei  dem 
früher  von  mir  beschriebenen  Apparat  thatsäch- 
lich  der  Fall  ist,  so  mufs  man,  um  drei  Ver- 
schiedenheiten zu  ermöglichen ,  Stromwechsel 
und  Unterbrechung  zu  Hülfe  nehmen.  Der  Strom- 
wechscl  erfordert  aber,  dafs  man  beide  Pole  der 
Batterie  in  dem  Kontaktapparate  zur  Verfügung 
hat,  mit  anderen  Worten:  die  Batterie  mufs  in 
der  Nähe  des  Schwimmerapparates  aufgestellt 
werden.  Da  aber  eine  Batterie  der  Wartung 
bedarf,  so  war  in  dem  vorliegenden  Falle  ihre 
Aufstellung  bei  dem  Schwimmerapparate,  der 
ja  unzugänglich  ist,  umhin  lieh.  Die  Einrich- 
tung erforderte  also  mindestens  zwei  Leitungen. 
Da  man  aber  Kabel,  um  welche  es  sich  hier 
nur  handeln  kann,  sehr  ungern  mit  zwei  Lei- 
tungen herstellt,  weil  diese  nur  ungeschickt  in 
einem  runden  Kabel  zu  betten  sind,  so  ist  der 
Apparat  gleich  auf  die  Benutzung  von  drei  Lei- 
tungen eingerichtet.  Die  erforderlichen  drei 
Verschiedenheiten  in  der  Stromsendung  bestehen 
einfach  in  Abgabe  eines  elektrischen  Stromes 
der  Reihe  nach  in  Leitung  I,  II,  III,  I,  II  u.  s.  w., 
und  umgekehrt. 

Sollte  übrigens  einmal  eine  oberirdische  Lei- 
tung in  Frage  kommen,  so  können  die  Apparate 
mit  geringer  Umänderung,  und  zwar  unter  Zu- 
hülfenahme  einer  Stromunterbrechung  als  drittes 
Element  auch  für  nur  zwei  Leitungen  eingerichtet 
werden. 


Der  Schwimmerapparat  ist  in  Fig.  1  bildlich, 
in  Fig.  2  schematisch  dargestellt,  jedoch  ohne 
die  ihn  bedeckende  hutförmige  Umkleidung  und 
ohne  das  gufseiserne  Standrohr,  auf  welchem  er 
angebracht  ist  und  in  welchem  der  Schwimmer 
auf  und  ab  sich  bewegt.  Es  ist  dieses  Stand- 
rohr an  seinem  unteren  Ende  durch  ein  dünn- 
löcheriges  Sieb  verschlossen,  derartig,  dafs  das 
Wasser  nur  langsam  in  dasselbe  eindringen 
oder  daraus  zurücktreten  kann.  Es  wird  da- 
durch erreicht ,  dafs  zwar  Niveauänderungen, 
welche  durch  die  Ebbe  und  Fluth  in  längeren 
Zeiträumen   eintreten,   den  Stand   des  Wasser- 


Fig.  i. 


spiegeis  im  Innern  des  Rohres  genau  bestimmen, 
dafs  aber  die  rascher  auf  einander  folgenden 
Wellenbewegungen  der  Meeresoberfläche  ohne 
merklichen  Einflufs  auf  dasselbe  bleiben. 

Der  Schwimmer  hängt  nicht,  wie  es  sonst 
bei  Wasserstandszeigern  gebräuchlich  ist,  an 
einer  Kette,  denn  die  Abnutzung  in  den  Ge- 
lenken und  auch  der  Einflufs  des  beträchtlichen, 
und  bei  verschiedener  Höhenlage  des  Schwimmers 
verschiedenartig  wirkenden  Gewichtes  einer 
Kette  würde  Ungennuigkeiten  mit  sich  bringen. 
Er  ist  vielmehr  an  einem  dünnen  kupfernen 
Bande  aufgehängt,  welches  in  seiner  Mitte  seiner 
ganzen  Länge  nach  eine  Reihe  von  Löchern 
hat,  die  in  genau  gleichem  Abstände  von  ein- 
ander stehen.   Das  Band  läuft  über  eine  Walze  Ä, 


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Et  pktkothchs  Zeitschrift 

DEZEMBER  1883.  '  V.  HeFNER-AlTEJIECK,  UEBER  ELEKTR.  RECISTR.  FLUTHMESSER  U.  S.  W.  497 


welche  in  der  Mitte  ihres  Umfanges  eine  Reihe 
halbrund  hervortretender  Stifte  trägt,  die  in  die 
Löcher  des  Kupferbandes  B  eingreifen  und  zwi- 
schen Kupferband  und  Walze  einen  genau  ge- 
bundenen Gang  sichern.  Das  Band  ist  nicht, 
wie  es  bei  sonst  ähnlichen  Anordnungen  üblich 
ist,  um  den  vollen  halben  Umfang  der  Walze 
gelegt  und  an  seinem  anderen  Ende  durch  ein 
Gegengewicht  gespannt.  —  Das  unvermeidliche 
Eintauchen  des  Gegengewichtes  und  des  be- 
treffenden Theiles  des  Kupferbandes  in  das  See- 
wasser, sowie  auch  die  dabei  auftretenden  Ge- 
wichtsveränderungen würden  unzuträglich  sein. 
—   Es   legt  sich  darum  nur  um  einen  ge- 


Fig.  2. 


Y7'  1 


nügend  grofsen  Theil  des  Wadenumfanges  und 
wickelt  sich  dann  auf  einer  oberhalb  der  Walze 
angebrachten  ziemlich  grofsen  Trommel  T  auf,  an 
welcher  es  mit  seinem  einen  Ende  befestigt  ist. 
Die  zum  Aufwickeln  des  Bandes  nöthige  Drehung 
wird  der  Trommel  durch  die  Einwirkung  einer 
in  einem  besonderen  Gehäuse  untergebrachten 
Spiraluhrfeder  crtheilt,  welche  durch  die  abwärts- 
gehende Bewegung  des  Schwimmers  gespannt 
wird  und  bei  der  Aufwärtsbewegung  des  Schwim- 
mers in  Folge  ihrer  Spannung  das  Kupferband 
aufwickelt.  Die  dabei  auftretende  geringe  Ver- 
schiedenheit in  der  Kraftäufserung  der  Feder 
wird  zugleich  dazu  benutzt,  um  die  Einwirkung 
des  Gewichtes  des  Kupferbandes,  soweit  dieses 
frei  hängt,  derartig  auszugleichen,  dafs  der 
Schwimmer  in  allen  seinen  Höhenlagen  gleich 
tief  in  das  Wasser  eintaucht. 

Mit  der  Stiftenwalze  R  dreht  sich  die  Kontakt- 
walze w,   welche  über  die  Umfange  von  drei 


gezahnten  Scheiben  f,,  mit  federndem 

Druck  gegen  dieselbe  anliegend,  hinwegrollt. 
Jede  dieser  Scheiben  trägt  an  ihrem  Umfange 
hervortretende  Zähne,  welche  durch  doppelt 
so  breite  Lücken  von  einander  getrennt  sind. 
Die  drei  Scheiben  sind  neben  einander  konzen- 
trisch mit  der  Verlängerung  der  Axe  der 
Walze  R  fest  am  Gestell  und  isolirt  von  diesem 
und  von  einander  angebracht.  Ihre  Stellung 
zu  einander  ist  eine  derartige,  dafs  jeder 
Zahn  einer  Scheibe  neben  Lücken  der  beiden 

Fig-  3- 


anderen  Scheiben  zu  stehen  kommt.  Die  in 
Folge  der  Bewegung  des  Schwimmers  über  den 
Umfang  der  Scheiben  hinwegrollendc  Walze  u> 
tritt  in  Folge  dessen  in  sich  wiederholender 
Reihenfolge  mit  jeder  der  drei  Scheiben  nach 
einander  in  leitende  Verbindung,  so  zwar,  dafs 
sich  diese  Reihenfolge  in  jedem  Moment  um- 
kehrt, wenn  die  Bewegungsrichtung  des  Schwim- 

Fig.  4- 


mens  wechselt.  Die  Walze  steht  mit  dem  Kör- 
per des  Apparates  und  durch  diesen  mit  der 
Erde  oder  der  äufseren  Umhüllung  des  Kabels 
in  leitender  Verbindung.  Die  drei  gezahnten 
Scheiben  sind  bezw.  an  die  Leitungen  I,  II,  III 
gelegt.  Da  das  andere  (Land-)  Ende  der  drei 
Leitungen  schlicfslich  an  dem  einen  Pole  einer 
gemeinsamen  Batterie,  deren  anderer  Pol  zur 
Erde  abgeleitet  ist,  gelegt  wird,  so  ist  es  klar, 
dafs  in  den  drei  Leitungen  die  vorerwähnte 
periodische  Folge  elektrischer  Ströme  bei  den 
Bewegungen  des  Schwimmers  auftritt. 

Die  Einrichtung,  durch  welche  diese  Strom- 
folge zur  Hervorbringung  einer  ruckweise  drehen- 

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Vereins  -  Angelegenheiten. 


ELEKTROTBCHN.  ZrITSCHR  FFT. 
DEZEMBER  ill}, 


den  Bewegung  in  beiderlei  Richtung  ausgenutzt 
wird,  ist  in  ihrer  einfachen  und  allgemeinen 
Form  in  Fig.  3  und  4  schemarisch  dargestellt. 
In  die  drei  Leitungen  ist  je  ein  Elektromagnet  Ex , 
Et,  Ei  eingeschaltet.  Diese  Elektromagnete  sind 
um  ein  eisernes  gezahntes  Rad  R  gruppirt  und 
haben  rechtwinklig  nach  dem  Rade  zu  abge- 
bogene Polenden.  (Es  sind  in  der  Figur  nur 
die  vorderen  Pole  sichtbar,  die  anderen,  nach 
hinten  liegenden  Pole  bilden  mit  einem  zweiten 
Rade,  welches  mit  dem  anderen  durch  eine 
dicke  eiserne  Axe  verbunden  ist,  eine  genau 
kongruente  Figur.)  Die  Theilung,  in  welcher 
die  Elektromagnctpolc  das  Rad  umstehen,  ist 
zwischen  je  zwei  Elektromagneten  entweder 
um   \  gröfscr,   Fig.  3,    oder  um   \  kleiner, 


ung  jedesmal  ihre  Richtung  ändert,  sobald  in 
einem  beliebigen  Momente  die  Reihenfolge  der 
Ströme  in  den  Leitungen  sich  umkehrt.  Man 
sieht  ferner  ein,  dafs  bei  der  in  Fig.  3  ge- 
zeichneten und  vorbeschriebenen  Stellung  der 
Magnetpole  zu  dem  Zahnrade  die  Drehung  des 
letzteren  jedesmal  in  dem  nämlichen  Sinne  auf- 
tritt, wie  die  Stromfolge  in  den  Elektromagneten 
bei  der  anderen  Stellung,  Fig.  4,  aber  jedesmal 
im  umgekehrten  Sinne. 

Es  sei  bemerkt,  dafs  dieser  Mechanismus 
mechanisch  vielfach  verändert  werden  kann 
und  für  anderen  Zwecken  dienende  Apparate, 
bei  welchen  es  sich  besonders  um  sehr  schnelle 
Drehung  des  Rades  R  handelt,  auch  schon 
anders  angeordnet  wurde.  Ich  möchte  auch  her- 


Fig.  4,  als  ein  Vielfaches  der  Zahntheilung  des 
Rades;  es  steht  also  immer  nur  ein  Elektro- 
magnetpol —  in  beiden  Figuren  ist  es  der  Pol 
von  /?,  —  einem  Zahne  genau  gegenüber.  In 
Folge  elektromagnetischer  Anziehung  tritt  dies 
jedesmal  bei  dem  Elektromagnet  ein,  durch 
dessen  Umwindung  der  durch  die  betreffende 
Leitung  an  dem  Schwimmerapparate  gerade  zur 
Erde  abgeführte  Strom  läuft.  Folgt  ein  Strom 
in  einer  anderen  Leitung,  so  zieht  der  be- 
treffende Elektromagnet  den  ihm  zunächst  liegen- 
den Zahn  an  und  stellt  ihn  seinem  Pole  genau 
gegenüber.  Es  ist  leicht  einzusehen,  dafs  in 
Folge  dieser  Anziehung,  welche  die  Pole  auf 
die  Radzähnc  ausüben,  eine  schrittweise  Drehung 
des  Rades  eintreten  mufs,  wenn  die  drei  Lei- 
tungen der  Reihe  nach  von  elektrischen  Strö- 
men durchflössen  werden,  und  dafs  diese  Dreh- 


vorheben, dafs  dieser  Mechanismus  nicht  zu 
verwechseln  ist  mit  dem  in  letzter  Zeit  oft 
beschriebenen  sogenannten  synchronischen  Rade, 
welches  in  einer  Richtung  kontinuirlich  und  nicht 
beliebig  ruckweise  sich  dreht,  unter  anderen 
Vorbedingungen  und  zu  anderem  Zwecke 
arbeitet,  in  dem  äufseren  Ansehen  aber  mit  der 
hier  beschriebenen  Anordnung  eine  gewisse  Aehn- 
lichkeit  hat. 

Der  Registrirapparat  mit  den  Nebenapparaten, 
welche  die  in  einem  geschützten  Raum  auf  dem 
Lande  untergebrachte  gesammte  Stations-Einrich- 
tung ausmachen,  sind  in  Fig.  5  in  schemati- 
scher  Zusammenstellung  gezeichnet,  der  eigent- 
liche Registrirapparat  aber  nochmals  in  Fig.  6 
nach  einer  photographischen  Aufnahme  und 
ohne  Schutzkasten.  Rechts  oben,  Fig.  5,  sieht 
man  die  drei  Elektromagnete.    Das  Zahnrad  r 


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Elrktrotechn.  Zeitschrift. 

DEZEMBER  1S83. 


V.  HF-FNER-Ai.TENECK,  UEBER  EI.EKTR.  REGISTR.  Fl.UTHMESSER  U.  S.  W.  49Q 


hat  nur  zwei  Zähne,  mit  anderen  Worten,  es 
ist  ein  flacher  eiserner  Stab  geworden,  an  dessen 
beiden  Enden  je  drei  Elektromagnetpole  ein- 
wirken. Aus  dem  Vorhergesagten  erhellt,  dafs 
sich  dieser  Eisenstab  im  umgekehrten  Sinne, 
in  welchem  der  Reihe  nach  die  Polarität  in 
den  Elektromagneten  auftritt,  drehen  mufs.  Er 
macht  jedesmal  i  Umdrehung,  wenn  der  elek- 
trische Strom  eine  der  Leitungen  wechselt.  Die 
Drehung  des  Stabes  r  wird  durch  das  Triebrad  d 
und  das  Zahnrad  t  derartig  auf  das  Typen- 
rad 7*  und  die  Schnecke  a  übertragen,  dafs  diese 
bei  jedem  neuen  Stromeintritt,  d.  h.  also  ftlr 
jedes  Zentimeter,  um  den  sich  der  Schwimmer 


Es  hätte  sich  dagegen  mechanisch  durch- 
führen lassen,  dafs  unter  Anwendung  eines 
elektrisch  bewegten  Zähl-  und  entsprechenden 
Druckwerkes  die  Meereshöhen  in  einer  Zahlen- 
reihe gedruckt  erschienen  wären.  Im  Vergleich 
mit  einer  Kurve  hätte  aber  eine  solche  Zahlen- 
reihe eine  geringe  Uebcrsichtlichkcit,  indem  sie 
kein  sofort  erkenntliches  Bild  von  den  Meeres- 
bewegungen giebt,  und  z.  B.,  um  nur  den  Zeit- 
punkt des  Minimums  und  Maximums  der  Ebbe 
und  Fluth  zu  finden,  man  erst  sämmtliche 
Zahlen  durchlesen  müfste.  Aus  diesen  <; runden 
sind  beide  Methoden  vereinigt  in  Anwendung 
gebracht,  in  einer  Weise,  die  zugleich  die  ein- 


Fig.  6. 


hebt  oder  senkt,  y-J-j  Umdrehung  machen.  Ein 
an  dem  Rad  angebrachter  Zeiger  würde  also 
durch  einen  Umgang  i  m  Schwimmerbewegung 
anzeigen. 

Es  handelt  sich  nun  aber  darum ,  diese 
Schwimmerbewegungen  fortlaufend  graphisch 
auf  einem  Papierbande  aufzuzeichnen.  Die  für 
ähnliche  Vorgänge  gebräuchliche  Methode,  nach 
welcher  im  vorliegenden  Falle  die  Zeit  als 
Abszisse  und  die  jedesmalige  Meereshohe  als 
Ordinate  erscheinen  würde,  war  hier  ausge- 
schlossen. Denn  um  in  einer  8  m  entsprechen- 
den Länge  noch  800  Unterschiede  ersehen  zu 
können,  müfste  der  Papierstreifen  etwa  i  m 
breit  sein ;  auch  ist  Papier  kein  geeignetes  Ma- 
terial, um  darauf  Längen  auf  etwa  1  pro  Mille 
genau  fixiren  zu  können. 


fachste  mechanische  Durchführung  gestattet  und 
deren  Anwendung  darum  auch  für  andere 
ähnliche  Zwecke  bei  meteorologischen  Registrir- 
apparaten  u.  dergl.  sich  empfehlen  dürfte. 

Bei  dieser  Methode  erscheint,  wie  in  Fig.  7, 
welche  ein  Stück  des  Papierstreifens  in  Original- 
gröfsc  zeigt,  dargestellt  ist,  zunächst  die  Bewe- 
gung des  Meeres  in  einer  punktirten  Kurve. 
Je  5  mm  Ordinatenlänge  entsprechen  1  m  Höhen- 
unterschied des  Meeresspiegels.  Die  Kurve  giebt 
also  wohl  ein  anschauliches  Bild  von  der  Meeres- 
bewegung, von  dem  Verlaufe  der  Ebbe  und 
Fluth,  der  Lage  der  Maxima  und  Minima;  man 
kann  auch  an  derselben  wohl  die  ganzen  Meter 
der  Höhenunterschiede  abgreifen,  aber  nicht 
mehr  die  Zentimeter.  Dagegen  finden  sich  die 
Unterabtheilungen   in   Zentimetern  am  oberen 

63» 

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500 


Vereins  -  Angelegenheiten. 


ElEKTKOTECUN.  ZEITSrintDT. 

DKZEMHKR  «883. 


Ende  der  betreffenden  Ordinate  in  Zahlen  ab- 
gedruckt. Ueber  dieser  Zahlenreihe  befindet 
sich  die  Tageszeit  aufgedruckt,  so  zwar,  dafs 
alle  10  Minuten,  also  im  Ganzen  sechsmal  die 
verflossene  volle  Stunde  in  römischer  Zahl  er- 
scheint. An  dem  unteren  Ende  der  Ordinate 
wird  die  Nulllinie,  als  welche  die  dem  tiefst 
möglichen  Wasserstande  entsprechende  genom- 
men ist,  sclbstthätig  mit  aufgedruckt. 

Man  erkennt  beispielsweise  leicht  nach  dem 
Vorgesagten,  dafs  der  Punkt  a  und  die  in 
gleicher  Ordinate  stehenden  Zahlen  anzeigen, 
dafs  am  betreffenden  Tage  um  3  Uhr  20  Minuten 
die  Meereshöhe  4,18  m  betragen  hat;  denn  der 
Punkt  a  ist  zwischen  vier-  und  fünfmal  5  mm 
von  der  Nulllinie  entfernt,  oben  steht  die 
Zahl  28  und  darüber  zum  dritten  Mal  die 
Zahl  III. 

Fig.  7- 

51  I 
87  I 
19  I 
58  1 
86  n 
8  I 
39  I 

f3  m 

36  m 
2«  m 
9t  m 

63  M 

17  BT 
92  K 

Die  mechanischen  Einrichtungen,  welche  den 
Druck  bewirken,  sind  ziemlich  einfach  und  aus 
Fig.  5  zu  erkennen.  Auf  dem  Umfange  des 
bereits  erwähnten  Rades  T  sind  die  Typen  der 
Zahlen  o  bis  99  aufgravirt,  auf  dem  dahinter- 
liegenden  Zeitrade  Z  die  erwähnten  römischen 
Zeitziffern.  Durch  die  Schnecke  a  wird  der 
vertikale  Stift  g  proportional  mit  der  Meeres- 
bewegung geradlinig  hin-  und  hergeschoben. 
Seine  geradlinige  Fuhrung  erhält  er  durch  den 
Hebel  /,  dessen  Kreisbewegung  durch  ein  kleines 
(in  dem  Schema  weggelassenes)  Gegengelenk 
in  eine  genaue  geradlinige  verwandelt  wird. 
Der  tiefste  Punkt  des  Zeitrades  Z,  des  Typen- 
rades T,  die  untere  Spitze  des  Stiftes  g  und 
eines  ferneren  feststehenden  Stiftes,  welcher  die 
Nulllinie  zu  markiren  hat,  stehen  in  einer 
geraden  Linie.  Dicht  unter  dieser  Linie  liegt 
der  Papierstreifen  P  und  wird  senkrecht  zu  der- 
selben in  seiner  Längsrichtung  bewegt.  Er  ist 
mit  einem  abfärbenden  zweiten  dünnen  Papier- 
streifen belegt  und  wird  alle  10  Minuten  durch 


den  Hebel  h  seiner  ganzen  Breite  nach  gegen 
die  genannten  Theile  geworfen,  so  dafs  dabei 
die  betreffenden  Marken  und  Zahlen  abge- 
druckt werden.  Beim  Abwärtsgehen  des  He- 
bels h  wird  die  Walze  IV  ein  wenig  gedreht 
und  durch  diese  der  Papierstreifen  entsprechend 
fortgezogen.  Von  der  Walze  IV  aus  wird  das 
Stundenrad  Z  alle  Stunde  um  eine  Zahl  weiter 
gedreht.  Das  Andrücken  des  Hebels  //  geschieht 
alle  10  Minuten  durch  den  im  lokalen  Strom- 
kreise mit  besonderer  (Leclanche-)  Batterie  Bt 
liegenden  Elektromagnet  Et.  Der  Schlufs  dieses 
Stromkreises  erfolgt  in  gleichen  Zeitintervallen 
an  dem  von  einer  genau  gehenden  Uhr  U  aus 
getriebenen  Kontakte  C. 

Um  den  Kontakt  mit  starkem  Drucke  her- 
stellen zu  können  und  doch  das  Gehwerk  der 
Uhr  nicht  durch  denselben  zu  beeinflussen,  ist 
folgende  Anordnung  getroffen:  es  ist  eine  gute, 
käufliche  Regulator-Uhr  mit  Schlagwerk  in 
Anwendung  gebracht.  Das  Schlagwerk  ist  je- 
doch durch  Wegnahme  verschiedener  Theile 
und  Anbringung  einiger  Auslösestifte  dahin  ver- 
ändert, dafs  es  alle  10  Minuten  für  einen 
Schlag  auslöst.  An  Stelle  dieses  Schlages  wird 
aber  der  Kontakt  C  hergestellt,  und  man  hat 
also  für  denselben  eine  beträchtliche  Arbeits- 
kraft zur  Verfügung.  Die  Funkenbildung  an 
demselben  ist  aufserdem  durch  einen  kleinen 
Kondensator  abgeschwächt. 

Wie  bei  allen  Apparaten  dieser  Gattung  würde 
ein  Fehler  in  der  Anzeige  sich  durch  alle  fol- 
genden Anzeigen  fortschleppen.  Wenn  nun  auch 
kein  Grund  vorhanden  ist,  dafs  ein  solcher  ein- 
tritt, so  könnte  er  doch  leicht  bei  der  ersten 
Einstellung  des  Apparates  gemacht  sein  und 
überhaupt  würde  leicht  ein  unbehagliches  Mifs- 
trauen  sich  mit  der  Zeit  gegen  die  Aufzeich- 
nung des  Apparates  einstellen.  Aus  diesem 
Grunde  ist  noch  die  nachbeschriebcnc  Anord- 
nung getroffen,  durch  welche  man  sich  die 
absolute  Gewifshcit  verschaffen  kann,  dafs  der 
Apparat  richtig  registrirt. 

Ein  am  SchwimmerapparatangebrachterMecha- 
nismus  läfst  bei  c,  Fig.  1,  jedesmal  einen  Kon- 
takt eintreten  in  dem  Moment,  in  welchem  das 
Mecresniveau  um  3  m  gestiegen  bezw.  gefallen 
ist.  Durch  diesen  Kontakt  wird  eine  der  bei- 
den in  diesem  Momente  nicht  für  die  sonstige 
Stromgebung  gebrauchte  Leitung,  beispielsweise 
die  Leitung  I,  an  die  Erde  gelegt,  aber  nicht 
direkt,  sondern  durch  einen  am  Schwimmer- 
appnrat  angebrachten  hohen  Widerstand.  Der 
dabei  in  der  Leitung  I  aufsergewöhnlich  auf- 
tretende elektrische  Strom  ist  durch  den  Wider- 
stand ff  so  sehr  geschwächt,  dafs  er  das  nor- 
male Spiel  des  Apparates  nicht  im  geringsten 
beeinträchtigt;  er  macht  sich  aber  an  einem 
auf  der  Landstation  in  die  Leitung  I  durch 
Ausziehen  eines  Stöpsels  einschaltbaren,  für  ge- 
wöhnlich aber  ausgeschalteten  Galvanoskope  k, 


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El.EKTROTF.CIIN.  ZEITSCHRIFT. 
DEZEMBER  1883. 


Hammerl,  Studie  über  das  Kupfervoltameter. 


5oi 


Fig.  5,  bemerkbar,  wenn  der  Kontroiwächter  zur 
Zeit  seines  Eintretens  diesen  Stöpsel  heraus- 
zieht. Der  Moment,,  in  welchem  der  Registrir- 
apparat  seinerseits  die  Marke  für  den  dritten 
Meter  in  der  Höhendifferenz  des  Wassers  zum 
Druck  eingestellt  hat,  ist  durch  das  Einspielen 
einer  Marke  an  einem  Zeiger  (bezw.  dem 
gleichzeitigen  Einspielen  zweier  solcher  Marken 
an  Typenrad  und  Schnecke)  erkennbar.  Um 
den  richtigen  Gang  des  Apparates  zu  kontroliren, 
hat  also  der  Wächter  von  Zeit  zu  Zeit  den 
Moment  abzuwarten,  in  dem  das  Einspielen 
der  Marken  eintritt,  was  bei  normalem  See- 
gange täglich  wenigstens  zweimal  geschieht.  Er 
zieht  in  diesem  Momente  den  Stöpsel  am  Gal- 
vanoskope &  heraus  und  prüft,  ob  die  Gal- 
vanoskopnadel ausschlägt.  Ist  dies  der  Fall, 
so  arbeiten  Zeiger  und  Schwimmerapparat  über- 
einstimmend. Es  ist  selbstverständlich,  dafs 
der  Werth  des  ganzen  Apparates  durch  diese 
Kontroieinrichtung  aufserordentlich  erhöht  wird, 
indem  eine  anderweitige  Kontrole  des  Meeres- 
spiegels im  Vergleiche  mit  den  Angaben  des 
Apparates  sehr  schwer  und  unsicher  auszu- 
führen wäre  und  nur  durch  dieselbe  die  durch 
den  Apparat  erzielten  Papierstreifen  als  unbe- 
zweifelbare  Dokumente  erscheinen. 

Von  den  beiden  ausgeführten  Anlagen  in 
Kiel  und  auf  der  Insel  Wangeroog  bietet  die 
letztere  besonderes  Interesse.  Die  Standröhre 
mit  dem  Schwimmerapparat  ist  auf  einem  Pfahl- 
rost und  gehalten  durch  ein  eisernes  pyramidales 
Gerüst  in  1  .J-  km  Entfernung  von  dem  Ufer 
aufgestellt.  Ich  darf  nicht  unerwähnt  lassen, 
dafs  wegen  der  in  der  Nordsee  so  aufserordent- 
lich heftig  auftretenden  Sturmfiuthen  eine  Ver- 
stärkung dieses  Baues  sich  als  nothwendig  er- 
wiesen hat. 

Das  Kabel,  welches  den  Schwimmerapparat 
und  Registrirapparat  verbindet,  ist  ein  Siemens  & 
Halske'sches  Bleikabel.  Es  sind  die  drei  Lei- 
tungen mit  getränkter  Jute  umsponnen  und  mit 
einer  Bleiumhüllung  umgeben,  welche  das  Ein- 
dringen von  Seewasser  vollständig  abhält.  Starke 
Eisenumspinnungen,  in  mehrere  Hanflagen  ge- 
bettet, dienen  zum  mechanischen  Schutze  des 
Bleirohres.  Es  ist  hervorzuheben,  dafs  dies  das 
erste  Bleikabel  ist,  welches  im  Meere  liegt  und 
noch  dazu  unter  den  bekanntlich  sehr  er- 
schwerenden Umständen  eines  Küstenkabels. 
Die  schwierige  Legung  des  Kabels  ist  an  einem 
Tage  und  obendrein  vor  dem  Eintreten  eines 
drohenden  Sturmes  ohne  Unfall  bewerkstelligt 
worden. 

Dem  Vernehmen  nach  nimmt  aus  dem  guten 
Gange  des  vorbeschriebenen  elektrisch  registriren- 
den  Wasserstandszeigers  die  Kaiserliche  Admi- 
ralität Veranlassung,  noch  weitere  solche  Appa- 
rate aufzustellen.  Ueber  die  wissenschaftliche 
Bedeutung,  welche  die  Meeresbewegung,  deren 


genaue  Kenntnifs  durch  diesen  Apparat  herbei- 
geführt wird,  für  die  Erdkunde  und  Nautik  hat, 
hat  ein  dazu  mehr  berufener  Fachmann  Ihnen 
Einiges  mitzutheilen  gütigst  übernommen. 


ABHANDLUNGEN. 

Studie  über  das  Kupfervoltameter. 

Von  Dr.  Hermann  Hammerl. 

Während  das  Knallgasvoltamctcr  sowie  das 
Silbervoltameter  insbesondere  zu  wissenschaftlich 
genauen  Messungen  geringer  Stromstärke  be- 
nutzt werden,  wird  zur  Messung  starker  Ströme 
vorzugsweise  das  Kupfervoltameter  als  geeignet 
erachtet.  Das  von  Edison  als  registrirendes 
Instrument  benutzte  Zinkvoltameter  ist  noch 
wenig  in  Anwendung. 

Wenn  es  nun  auch  für  mäfsig  starke  Ströme 
als  erwiesen  gelten  kann,  dafs  mit  dem  Kupfer- 
voltameter unter  gewissen  Vorsieh  tsmafsregeln 
übereinstimmende  Strommessungen  erhalten  wer- 
den können,  so  fehlt  es  doch  bisher  an  Ver- 
suchen über  die  Grenzbedingungen  ,  welche 
noch  zulässig  sind,  insbesondere  über  die  gröfste 
Stromdichte,  welche  noch  eine  genaue  Messung 
zuläfst.  Es  ist  bekannt,  dafs  bei  zu  grofser 
Stromdichte  die  Elektrolyse  der  Kupfervitriol- 
lösung nicht  mehr  ganz  normal  vor  sich  geht 
und  von  sekundären  Prozessen  begleitet  wird. 

Ich  habe  daher  einige  Versuche  über  das 
Kupfervoltameter  angestellt,  um  wenigstens  durch 
dieselben  einige  Anhaltspunkte  bei  Benutzung 
desselben  zur  Stromstärkemessung  zu  gewinnen. 

Die  Versuche  wurden  stets  in  der  Weise  an- 
gestellt, dafs  zwei  Kupfervoltameter  hinter  ein- 
ander in  denselben  Stromkreis  eingeschaltet 
wurden,  der  aufserdem  noch  eine  Tangenten- 
bussole enthielt.  Während  das  eine  Voltameter 
stets  unter  denselben  Versuchsbedingungen  blieb, 
wurde  im  zweiten  Voltameter  materielle  Be- 
schaffenheit der  Elektroden,  ihre  Gröfse  bezw. 
Oberfläche,  ihre  Distanz,  der  Bewegungszustand 
der  Kupfervitriollösung,  deren  Temperatur,  kurz 
jene  Versuchsbedingungen  geändert ,  dessen 
Einflufs  studirt  werden  sollte,  und  dann  durch 
sorgfältige  Wägung  das  Verhältnifs  der  ab- 
geschiedenen Kupfermengen  beider  Voltameter 
ermittelt. 

Diese  Versuche  wurden  ferner  bei  verschie- 
dener Stärke  des  Stromes  wiederholt,  welche 
an  der  Tangentenbussole  während  des  Durch- 
ganges desselben  kontrolirt  werden  konnte. 

Die  verwendeten  Kupferplatten  waren  mit 
einer  dicken  Schicht  galvanisch  abgeschiedenen 
Kupfers  Uberzogen. 

Besondere  Sorgfalt  wurde  auf  die  Behandlung 
der  beiden  Kathoden  vor  der  Wägung  ver- 
wendet.   Es  erschien  am  sichersten,  die  Ka- 


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5°* 


Abhandlungen. 


EUUETROTFCHN.  7.F.ITSCHRDT. 

DKZEMBER  1S83. 


thodenplatten  vor  der  ersten  Wägung  genau  in 
denselben  Zustand  211  setzen  wie  vor  der  zweiten 
Wägung,  da  auf  diese  Weise  allfällige  konstante 
Fehler  eliminirt  werden  konnten.  Aus  diesem 
Grunde  schien  es  auch  gcrathen,  nicht  eine 
blanke  Platinplatte  zu  wägen  und  dann  nach 
dem  Versuche,  mit  Kupfer  bedeckt,  wieder  zu 
wägen ,  sondern  dieselbe  schon  vor  der  ersten 
Wägung  unter  gleichen  Umständen  mit  Kupfer 
zu  bedecken  und  in  derselben  Weise  zu  trocknen 
wie  vor  der  ersten  Wägung. 

Nach  dem  Herausnehmen  aus  der  Kupfcr- 
vitriollösung  wurden  die  Platten  von  der  an- 
haftenden Kupfervitriollösung  mit  destillirtem 
Wasser  abgespült,  zwischen  Filtrirpapier  ge- 
trocknet und  unter  die  Glocke  der  Luftpumpe 
gegeben,  aus  welcher  mehrere  Male  ausgepumpt 
und  trockene  Luft  eingelassen  wurde.  Mari 
kann  auch  die  Platten,  wenn  sie  nicht 
mehr  nafs  sind,  übe r  einer  Flamme  etwas 
erwärmen,  jedoch  das  Erhitzen  der  noch 
nassen  Platten  über  einer  Flamme  oder 
in  einem  Trockenkasten  oxydirt  die 
Kupferschicht  augenblicklich.  Ich  habe 
die  obige  umständliche  Manipulation  vorgezogen, 
damit  beide  Platten  der  Voltameter  bei  allen 
Versuchen  möglichst  gleich  behandelt  sind. 

Durch  solche  Versuche  konnte  ich  mich 
überzeugen,  dafs  es  keinen  erheblichen 
Unterschied  machte,  ob  die  Platten  mit 
blanken  Platinflächen  oder  mit  einer 
Kupferschicht  bedeckt  angewendet  wur- 
den, falls  die  letztere  beim  Trocknen  sorgfältig 
behandelt  wurde.  Die  Gewichtsmengen  der  in 
beiden  Voltametern  erhaltenen  Niederschläge 
differirten  nur  bis  auf  etwa  o,03  %,  ein  Unter- 
schied, der  ebenso  auftrat,  wenn  die  beiden 
Kathoden  mit  blanker  Platinobcrfläche  oder  mit 
Kupferoberfläche,  oder  auch  die  eine  mit  letz- 
terer, die  andere  mit  erstcrer  angewendet 
wurden. 

Leitet  man  durch  die  besprochenen  zwei 
Kupfervoltamctcr  hinter  einander  einen  und 
denselben  starken  Strom,  so  bemerkt  man  an 
der  mit  eingeschalteten  Tangentenbussole,  dafs 
derselbe  nicht  konstant  bleibt,  sondern  binnen 
wenigen  Minuten  rasch  abnimmt.  Ks  ist  dies 
die  Folge  der  Erschöpfung  der  Lösung  an 
Kupfervitriol  in  der  Nähe  der  Kathode.  Ist 
dies  eingetreten,  so  beginnt  auch  sofort  die 
Polarisation,  welche  den  Strom  schwächt. 

Durch  rasches  Umrühren  läfst  sich 
diese  Wirkung  gröfstentheils  verhin- 
dern. War  z.  B.  der  Anschlag  an  der  Tan- 
gentenbussole innerhalb  5  Minuten  von  240  auf 
15,5°  gesunken,  so  war  es  möglich,  durch 
Rühren  den  ursprünglichen  Anschlag  wieder 
hervorzubringen.  Die  Gröfse  des  wieder  er- 
langten Winkels  hing  aber  von  der  Art  des 
Rührens  und  von  dem  Grade  der  eingetre- 
tenen Polarisation  ab.     War   die  Strom- 


stärke sehr  grofs,  spielte  die  Nadel  der  Bussole 
auf  400  ein  und  sank  dieselbe  auf  23°  her- 
unter, so  mufste  schon  sehr  stark  und  fort- 
während gerührt  werden,  um  die  Nadel  wieder 
bei  400  zum  Einspielen  zu  bringen. 

Das  ungleichmäfsige  und  undefinir- 
bare  Rühren  durch  das  Sieden  der 
Kupfervitriollösung  zu  ersetzen,  so  dafs 
die  aufsteigenden  Dampfblasen  eine  Konzen- 
trationsveränderung der  Flüssigkcitsschichten  ver- 
hindern, somit  auch  das  Auftreten  der  Polari- 
sation, darf  nach  den  angestellten  Versuchen 
nicht  angewendet  werden,  weil  sich  das 
Kupfer  schon  bei  ao°  vollständig  in 
Kupferoxyd  verwandelt. 

Weil  es  also  nicht  gelingt,  den  Einflufs 
der  Konzentrationsänderung  durch  Erschöpfung 
der  Lösung  ganz  zu  beseitigen,  so  mufste 
untersucht  werden,  von  welchen  Stromdichten 
an  aufwärts  dieser  Einflufs  so  stark  ist,  dafs  er 
genaue  Messungen  unmöglich  macht  bezw.  wie 
weit  man  die  Stromdichte  herabsetzen  mufs, 
um  das  Kupfervoltameter  brauchbar  zu  machen. 

Bevor  ich  jedoch  zur  Lösung  dieser  Fragen 
gehen  konnte,  mufste  ich  gleichsam  ein  Normal- 
voltameter  haben,  d.  h.  ein  Voltameter,  das 
immer  für  alle  Stromstärken,  die  ich  in  Be- 
tracht zog,  den  denselben  entsprechenden 
Kupferniederschlag  auf  der  negativen  Elektrode 
ablagerte.  Zu  diesem  Zwecke  stellte  ich  mir 
zwei  Kupfervoltameter  zusammen,  deren  Elek- 
troden eine  grofse  Oberfläche  hatten;  jede  war 
15,5  cm  lang  und  11,3  cm  breit.  Der  Abstand 
der  Elektroden  in  den  Voltametern  betrug 
2,6  cm;  auf  einer  Seite  wurden  die  negativen 
Elektroden  gefirnifst,  so  dafs  sich  nur  auf  einer 
Seite  der  Niederschlag  bilden  konnte,  damit 
sowohl  für  diese  als  auch  für  die  späteren 
Versuche  die  Oberfläche  der  Platte  eine  genau 
mefsbare  Gröfse  hat,  um  daraus  und  der  be- 
kannten Stromstärke  die  Dichte  berechnen  zu 
können.  Um  sicher  zu  sein,  dafe  bei  einer  so 
grofsen  Oberfläche  der  Platten  auch  bei  den 
verschiedensten  Stromstärken  keine  Polarisation 
eintritt,  wurde  der  Ausschlag  der  Nadel  der 
gleichzeitig  eingeschalteten  Tangentenbussole 
beobachtet;  ferner  wurde  bei  annähernd  gleicher 
Stromstärke  bei  einem  Versuch  in  keinem  Volta- 
meter gerührt,  in  einem  zweiten  Versuch  in 
beiden  Voltametern  und  in  einem  dritten  Ver- 
such in  dem  einen  gerührt,  in  dem  anderen 
nicht. 

Die  Versuche  ergaben  nun  für  Stromstarken 
bis  zu  9  Ampere  immer  für  beide  Voltameter  I 
und  II  fast  vollständig  gleiche  Niederschläge 
auf  den  beiden  negativen  Elektroden,  so  dafs 
deren  Verhältnifs  sehr  nahe  gleich  Eins  ist;  der 
Ausschlag  der  Nadel  blieb  bei  allen  Versuchen 
während  5  Minuten  konstant. 

Es  wurde  nun  bei  einer  und  derselben 
Stromstärke  die  Dichte  des  Stromes  in  dem 


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El.EKTROTECHN.  ZziTSCHR  IVT . 

 DEZEMBER  i88j. 


Hammerl,  Studie  über  das  Kupfervoltameter. 


5°3 


einen  Voltameter  geändert,  während  sie  in  dem 
anderen  konstant  erhalten  wurde.  Es  wurde 
in  dem  Voltameter  II  nach  und  nach  Flüssigkeit 
herausgenommen,  somit  der  Querschnitt  für  den 
Durchgang  des  Stromes  verkleinert,  die  Dichte 
des  Stromes  daher  vergröfsert.  Da  die  Strom- 
stärke im  ganzen  Schliefsungskreise  durch  die 
Verkleinerung  der  Plattenoberfläche  in  dem 
Voltameter  II  kleiner  wurde ,  so  war  durch 
einen  eingeschalteten  Rheostaten  dafür  gesorgt, 
dafs  durch  das  Ausschalten  eines  Widerstandes 
wieder  die  verlangte  Stromstärke  herrschte. 
Eine  zugleich  in  den  Schliefsungskreis  ein- 
geschaltete Bussole  giebt  nun  einen  annähern- 
den Aufschlufs  über  die  Vorgänge  im  Volta- 
meter II,  wenn  die  Dichte  in  demselben  immer 
gröfser  wird. 

So  lange  die  Stromdichte  nicht  zu  grofs  ist, 
bleibt  der  Ausschlag  a  der  Tangentenbussole 
konstant  und  ich  erhalte  als  Niederschlag  N, 
im  Voltameter  I  und  für  Ar,  im  Voltameter  II 
dieselbe  Kupfermenge.  Bei  gröfserer  Dichte 
steigt  a,  um  dann  wieder  langsam  zu  sinken. 
Diese  Zunahme  der  Stromstärke  im  ganzen 
Schliefsungskreis  ist  die  Folge  der  durch  den 
Strom  bewirkten  Temperaturerhöhung  im  Volta- 
meter II,  wodurch  das  Leitungsvermögen  für 
den  Strom  ein  besseres  wird.  Tritt  nun  das 
bei  einer  gewissen  Dichte  ein,  so  ist  die  Ober- 
fläche der  Platte  im  Voltameter  II  schon  so 
klein,  dafs  sich  verhältnifsmäfsig  viel  Kupfer  an 
den  Ecken  und  Kanten  in  körniger  Form 
niederschlägt,  daher  Verluste  fast  unvermeid- 
lich sind;  Nt  und  JVt  weichen  dann  von  ein- 
ander ab. 

Nimmt  die  Stromdichte  im  Voltameter  II 
noch  weiter  zu,  so  steigt  zwar  Anfangs  noch  a 
wegen  der  Temperaturerhöhung,  nimmt  aber 
dann  viel  rascher  ab  als  früher,  es  tritt  bereits 
eine  schwache  Polarisation  auf,  die  um  so 
stärker  wird,  als  die  Stromdichte  gröfser  wird. 

Ist  einmal  in  dem  Voltameter  II  Polarisation 
eingetreten,  so  erhalte  ich  in  keinem  der  beiden 
eingeschalteten  Voltameter  den  Kupfernieder- 
schlag, welcher  dem  in  der  ersten  halben 
Minute  an  der  Bussole  angegebenen  Strom 
entspricht.  Ferner  sind  jV,  und  A",  nicht  ein- 
ander gleich,  sondern  sie  differiren  um  so  mehr 
von  einander,  je  gröfser  die  Stromdichte  ist. 

A",  giebt  mir  nur  den  Niederschlag  für  die 
mittlere  Stromstärke  während  der  5  Minuten, 
dagegen  kommt  bei  A",  aufserdem  der  unver- 
meidliche Verlust  in  Abzug,  der  mit  der  Strom- 
dichte zunimmt.  Bei  sehr  gröfser  Dichte  ist 
der  Niederschlag  nicht  mehr  kupferroth,  sondern 
es  bildet  sich  eine  schwammige  Masse,  das 
Kupferhydrür,  das  nur  lose  auf  der  Platte  liegt 
und  beim  Abwaschen  der  Platte  jedesmal  ver- 
loren geht.  Würde  ich  den  Niederschlag  Nn 
für  den  Fall  kennen,  wenn  derselbe  Strom 
konstant  geblieben  wäre,  so  würde  mir  das 


Verhällnifs  ein  Mafs  für  die  Gröfse  der 

Polarisation  und  ein  Mafs  für  die  Gröfse 

der  Polarisation  und  des  Verlustes  geben.  Ich 

habe  nun  annähernd  Ar„  aus  vorausgegangenen 

Versuchen  berechnet  und  auf  diese  Weise  für 

acht   verschiedene  Stromstärken   bei  verschie- 

■V  IV 
denen  Dichten  die  Verhältnisse  -\'--  und  — — *- 

A„  NH 

bestimmt. 

»Die  Resultate  ergaben,  dafs  die 
höchste  zulässige  Stromstärke,  bei  wel- 
cher noch  sicher  die  Menge  des  Kupfer- 
niederschlages als  Mafs  der  Stromstärke 
angenommen  werden  darf,  ungefähr 
7  Ampere  für  den  Quadratdezimeter  der 
Kathodenoberfläche  beträgt.« 

Ist  die  Dichte  im  Voltameter  II  sehr  grofs, 
so  ist  der  Widerstand  für  den  Durchgang  des 
Stromes  ebenfalls  sehr  grofs,  es  mufs  daher  die 
elektromotorische  Kraft  im  ganzen  Schliefsungs- 
kreise bedeutend  vermehrt  werden,  um  die 
Nadel  der  Tangentenbussole  wieder  auf  den 
gewünschten  Grad  zum  Einspielen  zu  bringen. 
Diese  Ströme  von  6  bis  8  Bunsen'schen  Ele- 
menten sind  leider  nicht  mehr  vollständig  wäh- 
rend der  Versuchsdauer  konstant;  es  ist  daher 
nicht  leicht,  genau  den  Eintritt  der  Polarisation 
bei  den  verschiedenen  Stromstärken  angeben 
zu  können. 

Für  noch  gröfsere  Stromstärken  als  8  Ampöre 
konnte  ich  die  Versuche  nicht  durchführen,  da 
dazu  eine  Dynamomaschine  nothwendig  ist, 
welche  im  hiesigen  physikalischen  Institute  leider 
noch  nicht  angeschafft  werden  konnte. 

Die  Brauchbarkeit  eines  Voltameters  für  eine 
gewisse  Stromstärke  hängt  jedoch  nicht  blos 
von  der  Dichte  des  Stromes,  d.  h.  von  dem 
Flächeninhalte  der  Elektroden  allein  ab,  sondern 
es  kommt  aufserdem  noch  die  Form  der  Elek- 
troden in  Betracht.  Bei  den  vorherigen  Ver- 
suchen waren  die  Elektroden  1 1 ,3  cm  breit 
und  15,5  cm  lang  und  waren  dieselben  nie 
vollständig  in  die  Lösung  eingetaucht,  sondern 
die  vierte  obere  Seite  befand  sich  immer  aufser- 
halb  der  Flüssigkeit.  Es  ist  nun  bekannt,  dafs 
sich  der  Niederschlag  mit  Vorliebe  besonders 
an  den  Ecken  und  Kanten  ansetzt;  je  mehr 
davon  vorhanden  sind,  desto  mehr  wird  sich 
an  denselben  Kupfer  ablagern  und  desto 
weniger  wird  sich  auf  der  Oberfläche  der  Platte 
befinden.  Bei  sehr  gröfser  Stromdichte  kommt 
es  daher  auf  die  Form  der  Platte  an,  ob 
ein  Verlust  stattfindet,  ja  auch  ob  Polarisation 
eintritt.  Es  sind  Platten  von  langer  und 
schmaler  Dimension  zu  vermeiden  und 
solche  Formen  vorzuziehen,  welche  sich 
der  des  Quadrates  nähern. 


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504 


Abhandlungen. 


Elkktrotechn.  Zkttschritt. 

DKZF.MBF.R  tB«j. 


Bei  den  vorausgegangenen  Versuchen  waren 
die  Elektroden  immer  so  weit  von  einander 
entfernt,  als  es  das  parallelepipedische  Gefäfs 
erlaubte,  die  Distanz  betrug  2,«  cm.  Aendert 
man  bei  derselben  Stromstarke  und  Stromdichte 
die  Distanz  der  Platten,  so  hat  das  natür- 
lich auf  das  Eintreten  der  Polarisation  einen 
Einflufs,  je  dünner  die  Flüssigkeit  zwischen  den 
beiden  Elektroden  ist,  desto  eher  wird  die 
an  der  —  Elektrode  befindliche  Schicht  ver- 
dünnt und  desto  früher  tritt  daher  auch  die 
Polarisation  auf.  Bei  sehr  geringem  Ab- 
Stande, z.  B.  0,3s  cm,  trat  schon  bei 
einer  Stromstärke  von  4,19  Ampere  für 
den  Quadratdezimeter  Polarisation  auf. 

Physikalisches  Institut  der  Universität 
Innsbruck. 


Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Ladungs- 
säulen. 

Von  W.  Hallwachs. 

Im  diesjährigen  Augusthefte  der  Elektrotechni- 
schen Zeitschrift  hat  Herr  Aron  einen  Artikel 
»Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Akkumu- 
latoren«  veröffentlicht1).    In   demselben  sucht 

q 

er  darzulegen,  dafs         das  Verhältnifs  der  bei 

den  Elcktrizitätsmengen,  welche  eine  sekundäre 
Säule  beim  Entladen  q  und  beim  Laden  Q 
durchströmen,  dem  Nutzeffekte  N  näherungsweise 
proportional  sei.    Es  soll 

sein. 

q 

Herr  Aron  nennt  das  Verhältnifs  —  der 

Elektrizitätsmengen  auch  Nutzeffekt  oder  Nutz- 
effekt an  Ladung.  Bisher  war  dieses  Wort  nur 
für  Verhältnisse  von  Arbeiten  im  Gebrauch,  die 
Anwendung  desselben  auf  Verhältnisse  von 
Elektrizitätsmengen  hat  bei  manchen  Technikern, 
wie  ich  bemerkt  habe,  Unklarheiten  erzeugt. 
Deshalb  möchte  ich  befürworten,  das  Wort 
Nutzeffekt  nur  in  der  bisher  üblichen  Bedeu- 
tung zu  benutzen. 

Herr  Aron  verwendet  die  von  mir  in  der 
Elektrotechnischen  Zeitschrift,  1883,  S.  208,  mit- 
geteilten Zahlen  zu  Rechnungen,  welche  seine 
erwähnte  Behauptung  stützen  sollen.  Bei  dieser 
Gelegenheit  weist  er  Widersprüche  zwischen  den 
Werthen  meiner  Tabelle  für  Versuch  8  und  10 
nach,  wofür  ich  ihm  zu  Dank  verpflichtet  bin: 
die  angegebenen  Werthe  von  r,  (/„)  und  / 
stimmen  mit  dem  Werthe  von  /  nicht  überein. 
Er  glaubt,  die  Nutzeffekte  seien  nicht  richtig 


')    Elektroleclmi.chc  ZeiUclmft,  1883.  S.  J4»- 


gerechnet:  eine  neue  Revision  dieser  mit  be- 
sonderer Sorgfalt  und  ohne  Benutzung  von  i0 
direkt  aus  der  Arbeitskurve  gefundenen  Werthe 
hat  indefs  ihre  Richtigkeit  ergeben.  Die  Wider- 
sprüche klären  sich  folgendermafsen :  bei  Ver- 
such 8  ist  iQ  nicht  ganz  richtig  berechnet,  an- 
statt 1,7  mufs  es  heifsen  1,5;  bei  Versuch  10 
habe  ich  leider  Druckfehler  übersehen,  anstatt 
t=  178  ist  zu  setzen  /  =  137  und  anstatt 
33,7  ist  zu  setzen  23,7. 

Es  ergeben  sich  dann  für  AT:  ^  bei  Ver- 
such 8  und  10  die  bezüglichen  Werthe  o,»e> 
und  0,80.    Dieses  Verhältnifs  N'.    —  soll  nach 

Herrn  Aron  konstant  sein,  zeigt  aber  nach 
seinen  Rechnungen  für  meine  Versuche  Schwan- 
kungen von  0,80  bis  0,99,  also  von  beiläufig 
20%.  Hieraus  würde  sich  ergeben,  dafs 
die  Rechnungs  weise  des  Herrn  Aron 
nur  sehr  ungenaue  Werthe  liefern  kann. 

Heir  Aron  darf  aber  die  aus  meinen  Zahlen 
erhaltenen  Werthe  gar  nicht  zur  Prüfung  seiner 
Berechnungsweise  von  Ar  aus  den  Elektrizitäts- 
mengen benutzen,  da  er  für  q  andere  Werthe 
finden  würde. 

a)  Herr  Aron  bricht  nämlich  erstens  die  Ent- 
ladung schon  mit  Beginn  des  stärkeren  Abfalls 
der  Leistung  des  Elementes  ab;  ich  habe  die 
Entladung  bis  zu  Ende  des  Abfalls,  und  zwar 
so  weit  ausgedehnt,  dafs  die  Unsicherheit  bei 
der  Definition  dieses  Endes  nur  noch  unerhebliche 
prozentische  Fehler  im  Werthe  des  Nutzeffektes 
zu  veranlassen  vermochte.  Dies  geschah,  weil 
der  stärkere  Abfall  erst  allmählich  eingeleitet 
wird;  von  einem  plötzlichen  Abstürzen  ist  bei 
einem  einigermafsen  gut  formirten  Elemente 
nicht  die  Rede.  Man  betrachte  z.  B.  die  Kurve 
für  /'  iv  auf  S.  205  des  Jahrganges  1883  dieser 
Zeitschrift:  wenn  man  zu  Anfang  des  starken 
Abfalls  die  Entladung  abbrechen  will,  so  weifs 
man  nicht,  ob  dies  für  /  =  11,  oder  /  =  1  2,  oder 
/—  1 3,  oder  noch  etwas  später  zu  geschehen  habe. 
Bei  leitet  sich  der  starke  Abfall  schon 

ein,  aber  der  Techniker  kann  die  Säulen,  wie 
mir  versichert  wurde,  noch  ganz  gut  bis  /  —  13, 
also  noch  zwei  Stunden  zu  demselben  Zwecke 
wie  zu  Anfang  gebrauchen.  In  den  ersten 
1 1  Stunden  gab  die  Säule  in  der  Sekunde  etwa 
3,a  V.  A.  S. '),  bis  /  =  13  fällt  die  Arbeitsabgabe 
auf  etwa  j,5  V,  A.  S„  also  um  22%  ihres 
ursprünglichen  Werthcs,  was  ihre  technische 
Anwendbarkeit  in  der  Zwischenzeit  noch  ge- 
stattet. In  diesen  2  Stunden  leistet  die  Säule 
etwa  16  %  von  der  Arbeit,  die  sie  in  den 
ersten  11  Stunden  abgab,  eine  nicht  einmal  bei 
technischen  Zwecken,  sicher  nicht  bei  physikali- 
schen   Untersuchungen    zu  vernachlässigende 


0    Die  Einheit  der  Ordinale  i,t  nahem  i  V  X  A. 


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Euktrotechn.  Zeitschrift.  _ 

DEZEMBER  iMj.  El.SASSER,    VORSCHLAG  ZUR  UEBERTRAGUNG  DER  RUFZEICHEN  U.  S.  W.  505 


GrÖfse.  In  dem  beschriebenen  Versuche  wurde 
das  Element  durch  einen  Strom  von  nur 
mäfsiger  Intensität  entladen;  läfst  man  nun 
Ströme  von  sehr  grofser  Intensität  entflicfsen, 
so  fällt  die  Arbeitskurve  gleich  von  Anfang  an 
ziemlich  stark  und  übcrläfst  der  Willkür  ein 
noch-  viel  weiteres  Gebiet  für  die  Wahl  des 
Anfangspunktes  des  starken  Abfalls,  als  es  bei 
dem  beschriebenen  Versuche  der  Fall  war. 

b)  Herr  Aron  zeichnet  zweitens  nur  die 
Intensitätskurve,  nicht  die  Arbeitskurve  auf,  an 
der  Hand  jener  Kurve  definirt  er  den  Endpunkt 
der  Entladung.  Ich  habe  die  Arbeitskurven  auf- 
gezeichnet und  erhalte,  weil  diese  Kurven  dem 
Quadrat  von  /  proportional  verlaufen,  nach 
gleicher  Definition  etwas  andere  Endpunkte 
für  die  Entladung.  Meine  Werthe  von  q  be- 
ziehen sich  also  auch  aus  diesem  Grunde  auf 
ein  anderes  Integrationsgebiet,  als  es  Herr 
Aron  erhalten  würde. 


Um  vergleichbare  Werthe   von  N  und 


Q 


zu  erhalten,  mufs  man  die  Entladungsarbeit 
aus  der  Arbeitskurve,  die  Elcktrizitätsmenge  q 
aus  der  Intensitätskurve  nach  gleichem  Prinzip 
berechnen.  Man  mufs  über  jede  der  Kurven, 
bis  zu  Ende  des  Abfalls  und  zwar  so  weit 
integriren,  dafs  die  Unsicherheiten  bei  der 
Definition  dieses  Endes  im  einen  Falle  keine 
erheblichen  prozentischen  Fehler  der  Entladungs- 
arbeit, im  anderen  Falle  keine  erheblichen  pro- 
zentischen Fehler  im  Werthe  von  q  veranlassen. 

Nach  diesem  Prinzip  rechnend,   erhält  man 

die  Werthe  von        und  N,  welche  ich  in  der 

Elektrotechnischen  Zeitschrift,  1883,  S.  301,  ein- 
ander gegenübergestellt  habe.  Dabei  habe  ich 
das  Berechnungsprincip  ausdrücklich  angegeben, 
was  Herr  Aron  übersehen  haben  mufs,  da  er 

9 

die  angegebenen  Werthe  von  -      mit  den  von 

ihm  aus  meinen  Tabellen  berechneten  im  Wider- 
spruch findet.  Die  Annahme,  die  Herr  Aron 
zur  Erklärung  dieses  Widerspruches  macht,  ist 
richtig  und  war  aus  meiner  vorigen  »Bemer- 
kung^ in  der  Elektrotechnischen  Zeitschrift,  1883, 
S.  301,  zu  entnehmen. 

9 


Aus  meinen  Daten 


Q 


in 


der  Weise  des 


Herrn  Aron  mit  Abbrechen  der  Entladung  bei 
Beginn  des  stärkeren  Abfalls  zu  berechnen  und 
den  Nutzeffekten  gegenüberzustellen,  habe  ich  nicht 
für  lohnend  gehalten.    Aus  dem  unter  a)  Ge- 

q 

sagten  geht  hervor,  dafs  dann  für  —  nur  er- 
heblich schwankende  Werthe  zu  erhalten  sein 
würden. 


Vorschlag  zur  Uebertragung  der  Rufteichen 
und  der  Gespräche  in  Fernsprechleitungen. 

Im  Betriebe  der  Stadt  -  Fernsprechanlagen 
machen  sich  bei  der  Verbindung  zweier  Theil- 
nehmer,  welche  an  verschiedene  durch  längere 
Leitungen  verbundene  Fernsprechnetze  an- 
geschlossen sind,  die  in  den  Vcrbindungslcitungen 
auftretenden  Induktionserscheinungen  oft  in  sehr 
lästiger  Weise  bemerkbar.  Von  allen  bisher  be- 
kannt gewordenen  Mitteln,  die  Induktion  für 
den  Fernsprechbetrieb  unschädlich  zu  machen, 
ist  die  Verwendung  von  in  sich  geschlossenen 
Doppelleitungen  wohl  das  wirksamste.  Die  Her- 
stellung solcher  Doppelleitungen  zwischen  zwei 
mit  einander  zu  verbindenden  Fernsprechnetzen 
bietet  mit  Rücksicht  auf  die  verhaltnifsmäfsig 
geringe  Anzahl  der  hierzu  erforderlichen  Ver- 
bindungsleitungen zwar  keine  besonderen  Schwie- 
rigkeiten, indessen  würde  die  Umwandlung  der 
zum  Anschliffs  der  Theilnehmer  an  die  Ver- 
mittelungsanstalten  dienenden  einfachen  An- 
schlufsleitungen  in  Doppelleitungen  nicht  nur 
mit  grofsen  Kosten,  sondern  auch  mit  oft  un- 
überwindbaren  Hindernissen  verbunden  sein. 
Will  man  diese  Kosten  bezw.  Schwierigkeiten 
vermeiden,  dann  erübrigt  nur,  Einrichtungen 
zu  treffen,  welche  den  Anschliffs  einfacher,  in 
Erdleitungen  auslaufender  Leitungen  an  zirkulär 
geschaltete  Doppelleitungen  derart  gestatten, 
dafs  die  beiderseits  angeschlossenen  Theil- 
nehmer unmittelbar  mit  einander  in  Fernsprech- 
verkehr treten  können.  Für  einen  solchen  Be- 
trieb bedarf  es  besonderer  Uebertragungs -Vor- 
richtungen. 

Zur  Uebertragung  der  Fernsprech-Korrcspon- 
denz  an  und  für  sich  sind  sowohl  Induktionsrollen 
als  Kondensatoren  vorgeschlagen  bezw.  mit  Er- 
folg versucht  worden.  So  wurden  von  mir  mit 
Genehmigung  des  Herrn  Staats -Sekretärs  des 
Reichs -Postamtes,  Dr.  Stephan,  und  auf  An- 
regung tles  Herrn  Kommerzienrathes  Guil- 
leaume  zu  Köln  Ende  November  1882  unter 
Benutzung  des  zwischen  Köln  und  Elberfeld 
vorhandenen,  annähernd  5  7  km  langen  vieradrigen 
Kabels  folgende  Versuche  angestellt: 

Zwischen  die  Enden  der  in  nachstehender 
Darstellung  des  Kabelquerschnitts,  Fig.  1,  mit  1 
und  3  bezeichneten  Kabeladern 
wurde  in  Köln  eine  Umwindung 
einer  Induktionsrolle  eingeschaltet. 
In  Elberfeld  wurde  an  Ader  1 
eine  nach  Barmen  führende  Fern- 
sprechleitung angeschlossen,  wäh- 
rend Ader  3  in  Elberfeld  zur 
Erde  geführt  wurde.  Die  zweite 
Umwindung  der  erwähnten,  in  Köln  befindlichen 
Induktionsrolle  war  einerseits  mit  einer  Fem- 
Sprechleitung,  andererseits  mit  Erde  verbunden. 
Bei  dieser  in  Fig.  2  dargestellten  Verbindung 
war  die  Verständigung  zwischen  den  beiden  Fern- 


Fig.  1. 


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506 


Abhandlungen. 


EUEKTROTECIIN.  ZtlTSCHU IFT. 
Dl.ZEMUKR  18B3 


sprechslellen  in  Köln  und  Bannen  tadellos. 
Gleichzeitig  stellte  es  sich  heraus,  dafs  schädliche 
Induktionswirkungen  zwischen  dieser  Doppel- 
leitung und  den  beiden  anderen  Kabelleitungen 
nicht  eintraten. 

Benutzte  man  dagegen  die  Adern  1  und  2 
oder  3  und  4  zur  Bildung  der  Doppelleitung, 
dann  konnte  mittels  der  in  diese  eingeschalteten 
Fernsprechapparate  sowohl  die  in  eine  der  an- 
deren Leitungen  geführte  Mörse-Korrespondenz 
als  auch  die  mittels  Fernsprecher  geführten 
Gespräche  ziemlich  deutlich  mitgehört  werden. 

Demnächst  wurden  noch  die  Kabeladern  2  und 
4  in  Elberfeld,  unter  Einschaltung  eines  Fern- 


für den  viel  häufiger  eintretenden  Verkehr 
zwischen  den  an  ein  und  dasselbe  Vermittlungs- 
amt angeschlossenen  Thcilnchmerstellen  nodv 
wendig  sind.  Mit  Rücksicht  hierauf  erscheint 
es  vortheilhafter,  die  bei  Benutzung  langer 
Verbindungsleitungen  zum  Betrieb  erforderliche 
Stromstärke  durch  Einführung  von  Anrufsignal- 
Uebertragungen  bei  den  Vcrmittelungsämtern 
zu  beschaffen.  Hierdurch  würde  gleichzeitig 
auch  die  Möglichkeit  eines  unmittelbaren  An- 
rufes der  Theilnehmer  unter  einander  geboten 
!  werden. 

Eine  diesen  Zweck  erfüllende  Uebertragung 
.  ist  in  Fig.  4  skizzirt.    Diese  Einrichtung  erfordert 


Fig.  2. 


Barmgn 


Elberfeld 


Cöln> 


Sprechers  zirkulär  und  gleichzeitig  in  Köln 
Ader  2  mit  einer  zweiten  Fernsprechlcitung  und 
Ader  4  auf  dem  Vermittelungsamte  mit  Erde 
verbunden  (vgl.  Fig.  3).  Bei  dieser  Schaltung 
war  nicht  nur  eine  gute  Verständigung  zwischen 
den  mit  a  und  b  bezw.  zwischen  den  mit  c 
und  d  bezeichneten  Stellen  vorhanden,  sondern 
es  war  auch  nicht  möglich,  die  Unterhaltung 
zwischen  a  und  b  in  c  oder  d  bezw.  umgekehrt 


für  jede  Verbindung  zwischen  den  Vermittelungs- 
anstalten  neben  der  zur  Uebertragung  der 
Fernsprechkorrespondenz  nothwendigen  Induk- 
tionsrolle J  ein  Relais  R  und  eine  Batterie  B. 
Die  Doppelleitungen  sind  mit  den  federnden 
Klinken  der  Umschalter  i-u  i-t,  i3,  l\  verbunden; 
diese  Klinken  stehen  in  der  gewöhnlichen  Lage 
mit  den  zugehörigen  Kontaktstticken 
und  cK  und  durch  diese  mit  dem  Uebertragungs- 


Härmen 


ElberMd 


zu  verstehen.  Hierdurch  war  festgestellt,  dafs 
die  Induktion  durch  Anwendung  geeignet  ge- 
schalteter Doppelleitungen  unschädlich  gemacht 
werden  kann,  und  dafs  solche  Doppelleitungen 
sehr  wohl  als  Zwischenglieder  für  einfache  An- 
schlufsleitungcn  verwendet  werden  können. 

Bei  Benutzung  dieser  Schaltung  durchlaufen 
jedoch  nur  die  von  einer  Theilnehmerstellc  aus- 
gehenden Weck -Batterieströme  die  Apparate 
beider  Vermittlungsämter,  während  die  von 
der  anderen  ausgehenden  Batterieströme  nur 
die  Apparate  des  eigenen  Vermittlungsamtes 
durchlaufen  können.  Um  im  erstcren  Falle  ein 
zuverlässiges  Abfallen  der  Signalklappen  zu  er- 
zielen, müfsten  bei  sämmtlichen  in  Betracht 
kommenden  Fernsprechanstalten  bedeutend  kräf- 
tigere Batterien  aufgestellt  werden,  als  solche 


System  in  leitender  Verbindung.  —  Im  Ruhe- 
zustände sind  die  am  Ende  der  biegsamen, 
ebenfalls  mit  den  Uebertragungssystcmen  ver- 
bundenen Leitungsschnüre  <f,  bezw.  at  befind- 
lichen Stöpsel  L\  und  L\  in  die  zu  den  Klin- 
ken k%  und  gehörigen  Umschaltcrlöcher  ein- 
gesetzt. Dadurch  wird,  wie  dies  in  Fig.  4  bei 
A;  dargestellt  ist,  die  Klinke  von  ihrem  Auf- 
lager abgehoben  und  mit  Hülfe  der  kleinen,  auf 
der  oberen  Seite  angebrachten  Blattfeder  mit 
der  Anschlagschraube  v  und  so  der  Zweig  2 
der  Doppelleitung  unmittelbar  mit  Krde  in  Ver- 
bindung gebracht.  Behufs  Einschaltung  der 
Uebertragung  ist  wie  folgt  zu  verfahren: 

Will  z.  B.  der  Theilnehmer  M  mit  dem  an 
das  Vermittelungsamt  II  angeschlossenen  Theil- 
nehmer N  sprechen,  dann  schaltet  das  Amt  I 


Uigitizeo  Dy 


Kl  K KT KOTF CH^  ZEIT"*(_"IfRIFT 

TiEZEMBEK  tftj.         '  ELSASSER,  VORSCHLAG  ZUR  UEBERTRAGUXG  PER  RUFZEICHEN  U.  S.  W.  507 


sein  Uebertragungssystem  ein.  Dies  geschieht 
einfach  durch  Einsetzen  des  bis  dahin  im  Um- 
schalter k,  befindlich  gewesenen  Stöpsels  L\ 
in  den  zur  Signalklappe  S„,  gehörigen  Klinken- 
umschalter,  Fig.  4.  Das  Vermittelungsamt  II 
verbindet  dagegen  durch  Einsetzen  der  beiden 
Stöpsel  einer  losen  Verbindungsschnur  in  den 
zur  Signalklappc  S„  der  Anschlufsleitung  N  ge- 
hörigen Klinkenumschalter  bezw.  in  den  Klinken- 
umschalter &3  die  Anschlufsleitung  unmittelbar 
mit  dem  Zweige  i  der  doppelten  Verbindungs- 


rolle y,  übertragen.  Die  nur  einseitige  Ueber- 
tragung  der  Batterieströme  reicht  aus,  wenn, 
wie  dies  bei  der  deutschen  Verwaltung  vor- 
geschrieben ist,  die  Anruf-  und  Schlufszeichen 
ausschliefslich  von  dem  anrufenden  Theilnehmer 
gegeben  werden. 

In  No.  268,  Bd.  XII.  der  Electrical  Review 
I  vom  13.  Januar  1883  ist  eine  von  Herrn  A.  B. 
Ben  nett   angegebene  Uebertragung  der  Fcrn- 
sprechkorrespondenz   zwischen    einfachen  An- 
schlufsleitungen  und  einer  doppelten  Verbindungs- 


Fig.  4. 


leitung.  In  Folge  der  dadurch  bewirkten  Ver- 
bindungen durchläuft  ein  von  M  ausgehender 
Weckbatteriestrom  die  Umwindungen  des  Elektro- 
magnetes  der  Signalklappen  Sm,  demnächst 
einen  Draht  der  Induktionsrolle  /,  und  die 
Rollen  des  Relais  A", .    Der  Anker  dieses  Relais 


leitung  angegeben.  Bei  derselben  ist,  wie  aus 
Fig.  5  zu  ersehen,  die  Doppelleitung  an  beiden 
Enden  unter  Einschaltung  von  Induktionsrollen 
vollständig  in  sich  geschlossen.  Die  zweiten 
Umwindungen  der  Induktionsrollen  sind  auf  den 
Vermittelungsämtern  einerseits  unmittelbar  mit 


r1 — ^ 


wird  angezogen  und  dadurch  die  Batterie  B\ 
zirkulär  in  die  doppelte  Verbindungsleitung  1,  z 
eingeschaltet.  Ein  Zweig  dieser  Leitung  ist  im 
Vermittelungsamtc  II  durch  den  Klinkcnumschal- 
ter  £4  über  die  Kontaktschraube  v  unmittelbar 
mit  der  Erde  verbunden,  während  der  andere 
Zweig  über  k}  und  S„  mit  der  Anschlufsleitung 
verbunden  und  bei  der  Fernsprechstelle  N  zur 
Erde  geführt  ist.  Der  Strom  der  Batterie  Bx 
bewirkt  dann  das  Abfallen  der  Signalklappc  S„ 
in  II  und  das  Ertönen  des  Weckers  bei  N.  Die 
mittels  der  demnächst  in  die  Anschlufsleitungen 
bei  M  und  N  eingeschalteten  Fernsprechapparate 
entsendeten  Ströme  werden  durch  die  Induktions- 


Erde,  andererseits  mit  den  Anschlufsleitungen 
verbunden.  Die  gleiche  Anordnung  ist  auch 
vom  Chef  der  technischen  Abtheilung  der 
schwedischen  Telegraphenverwaltung,  Herrn 
C.  A.  Nyström,  in  dem  in  Bern  erscheinen- 
den Journal  telt'graphicpie ,  No.  9,  Bd.  VII, 
vom  25.  September  1883,  angegeben  und  mit 
Erfolg  zur  Verbindung  der  Fernsprechnetze  in 
Malmö  und  Lund  —  18  km  —  versucht.  Bei 
dieser  Anordnung  treten  die  störenden  Induk- 
tionserscheinungen nicht  zu  Tage. 

Die  zur  Uebcrmittclung  der  Sprache  dienen- 
den undulatorischen  Ströme,  sowie  Wechsel- 
ströme  in  schneller  Aufeinanderfolge  können 

64* 


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508 


Abhandlungen. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 
DEZEMBER  tUy 


mittels  der  letztgedachten  Einrichtungen  zwar 
tibertragen  werden,  dagegen  ist  es  nicht  ohne 
Weiteres  möglich,  dafs  Anruf-  und  Schlufszeichen 
unter  Benutzung  von  Batterieströmen  von 
den  Thcilnehmerstellen  Uber  das  eigene  An- 
schlufsamt  hinaus  gesendet  werden  können. 


mittelung  des  Gesprochenen  dienenden  Ströme 
erfolgt  mittels  der  Induktionsrollen  /t  und  /7. 
In  gleichartiger  Weise  werden  die  Signal-  bezw. 
Weckapparate  durch  die  in  umgekehrter  Rich- 
tung, d.  h.  von  N  ausgehenden  Weckströme  in 
Thätigkeit  gesetzt. 


Fig.  6. 


In  Fig.  6  habe  ich  eine  Einrichtung  skizzirt,  j 
welche  den  Fernsprechverkehr  zwischen  den 
Theilnehniern  an  zwei  durch  Doppelleitungen 
mit  einander  verbundenen  Fernsprechnetzen  in 
der  bei  der  deutschen  Fost-  und  Telegraphen- 
Verwaltung  allgemein  üblichen  Weise  gestattet. 
Bei  dieser  Anordnung  kann  nämlich  nach  Her- 
stellung der  gewünschten  Verbindung  ein  Thcil- 
nehmer  den  anderen  durch  Niederdrücken  der 
Wecktaste  unmittelbar  anrufen. 

Wie  aus  der  Skizze  zu  ersehen,  besteht  jede 
Uebertragungs Vorrichtung   aus   zwei  Relais  /tt 
und  Ri  bezw.  Rt  und  Jit ,   aus  den  Ueber- 
tragungsbatterien  Bi  und  Bt  bezw.  B3  und  Bt  j 
und  aus  der  Induktionsrolle  /,  bezw.  J^.  Die 
Relais  sind  in  der  angegebenen  Weise  dauernd 
mit  der  Doppclleitung  verbunden.    Behufs  Ein- 
schaltung  der   Uebertragung   werden    die  an 
einer   biegsamen    Leitungsschnur  befindlichen 
Stöpsel  ü\  bezw.  6r3  in  die  den  zu  verbinden- 
den   Anschlufsleitungen    entsprechenden    Um-  | 
schalteröffnungen  der  Signalklappen  eingesetzt.  ! 
Geht  der  Weckruf  von  M  aus,  dann  tritt  beim  : 
Vermiitelungsamte  I  das  Relais  j?,  in  Thätigkeit.  | 
In  Folge  dessen  wird  die  Batterie  B%   in  die  | 
Doppelleitung    eingeschaltet    und    beim  Ver- 
mittelungsamte  II  das  Relais  H3  in  Thätigkeit 
gesetzt  und  dadurch  der  eine  Pol  der  Batterie  Bt 
mit  der  zum  anzurufenden  Theilnehmcr  N  füh- 
renden Anschlufsleitung  verbunden;  der  andere 
Pol  dieser  Batterie  steht  dauernd  mit  Erde  in  Ver- 
bindung.    Die  Batterieströme  durchlaufen  hier- 
nach die  Elektromagnete  der  Signalklappen  Sm 
und   SH   und    auch    den   Apparat   der  Fern- 
sprechstelle N.  Die  Uebertragung  der  zur  Ueber-  | 


Sollte  die  in  Fig.  4  dargestellte  Uebertragung 
sich  auch  beim  gleichzeitigen  Betriebe  mehrerer 
Verbindungen  bewähren ,  dann  würde  dieselbe 
der  geringeren  Anzahl  der  dazu  erforderlichen 
Apparate  wegen  wohl  den  Vorzug  verdienen. 

Berlin,  28.  Oktober  1883. 

C.  Elsasser, 

Geh.  Obcr-Rcg.-Rath. 


Ueber  Telephonleitungen  in  großen  Städten 
und  deren  Verbesserung. 

Von  C.  L.  Madsen,  k.  dänischem  Ober- Kriegs- 
kommissär, Direktor  der  Telephon -Gesellschaft 
zu  Kopenhagen. 

Es  dürfte  als  Thatsache  hinzustellen  sein, 
dafs  auf  längere  Zeit  bei  der  fortschreitenden 
Entwickelung  des  Telcphonverkehrs  in  grofsen 
Städten  mit  dem  jetzigen  Systeme  der  Luft- 
leitungen nicht  auszukommen  ist.  Für  den 
wirksamen  Betrieb  eines  Tclephonsystems  ist 
es  ja  erforderlich,  dafs  jeder  Abonnent  vermittelst 
eines  direkten  Drahtes  mit  einer  Zentralstation 
verbunden  sei;  dies  würde  aber  die  Zahl  der 
Leitungen  derart  vermehren,  dafs  die  praktische 
Durchführung  beim  jetzigen  System  unmöglich 
wäre. 

In  verschiedenen  Städten  ist  man  zur  An- 
wendung des  unterirdischen  Leitungssystems 
übergegangen,  wobei  zur  Verhütung  der  In- 
duktion für  jeden  Abonnenten  eine  Hin-  und 
Rückleitung  nöthig  wird.  Obschon  dieses  System 
den  telephonischen  Anforderungen  vollständig 
entspricht,  so  stellen  sich  dessen  Anwendungen, 
vorab  der  hohe  Kostenpunkt,  dann  aber  auch 


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ElEKTROTECHN.  ZEITSCjm  rFT. 
DEZEMBER  .M3. 


Madsen,  Telephonleitungen  in  Crossen  Städten  u.  s.  w. 


5«>9 


in  den  meisten  Städten  noch  solche  lokale  Hinder- 
nisse entgegen,  dafs  an  eine  allgemeine  Durch- 
führung desselben  gegenwärtig  kaum  zu  denken 
ist.  Erst  wenn  die  Städte  so  mit  Telephonver- 
bindungen gesättigt  sind,  dafs  kaum  eine  weitere 
Vermehrung  der  Abonnenten  erforderlich  und 
die  Telephonie  eine  noch  wichtigere  Rolle  im 
Verkehrsleben  spielt,  wird  das  unterirdische 
System  anzunehmen  sein. 

Man  mufs  daher  vorab  seine  Aufmerksamkeit 
darauf  hinlenken,  das  jetzige  System  der  Luft- 
leitungen so  zu  vereinfachen,  dafs  der  ganze 
schwerfällige  Oberbau  des  jetzigen 
Telephonsystems  innerhalb  praktischer 
Grenzen  erhalten  bleibt. 

Die  Unzahl  von  Drähten,  welche  nach  dem 
Zentralbureau  zu  sich  mehr  und  mehr  anhäufen, 
sind  nicht  allein  überaus  schwierig  auf  eine 
zufriedenstellende  Weise  bei  diesem  angestrengten 
Betriebe,  wo  nach  Minuten  gerechnet  werden 
mufs,  in  dauernder  Ordnung  zu  halten,  sondern 
es  stellen  sich  auch  rein  technische  Schwierig- 
keiten in  der  Anlage  selbst  heraus,  welche  die 
unbeschränkte  Ausdehnung  der  Telephonanlage 
wegen  übcrfdllter  Gestänge  und  die  Instand- 
haltung derselben  unmöglich  machen  bezw. 
sich  zu  einer  gefahrbergenden  Einrichtung  ent- 
wickeln. Die  Anlage  von  weiteren  Verbindungen 
verursacht  fortwährend  Störungen  auf  den  be- 
stehenden Linien,  und  es  mufs  zuweilen  sogar 
auf  eine  Ausdehnung  des  Telephonnetzes  in  er- 
wünschtem Mafsstabe  nur  aus  diesem  Grunde 
verzichtet  werden.  Die  Uebelstände  sind  be- 
sonders grofs  in  älteren  Städten  zufolge  der 
Art  der  Bauten  selbst,  durch  Rücksichtnahme 
auf  monumentale  Gebäude,  Bäume  der  Park- 
anlagen u.  dergl.  Das  beständige  Arbeiten  auf 
den  Dächern  verursacht  die  kostspieligsten  Dach- 
reparaturen und  führt  zu  den  gröfsten  Unan- 
nehmlichkeiten und  Konflikten  mit  den  Haus- 
bewohnern. Je  mehr  sich  die  Zahl  der  Luft- 
leitungen vermehrt,  desto  gröfser  ist  die  Zahl  der 
gestörten  Verbindungen,  wenn  ein  einzelner 
Draht  reifst  und  sich  über  die  anderen  Leitungs- 
drähte hinlegt. 

Man  ist  entschieden  darauf  hingewiesen,  falls  [ 
man    bei   Luftleitungen    verbleiben   will,  die 
Leitungen  auf  einen  möglichst  kleinen  Raum  zu  1 
beschränken.  Dies  ist  nur  vermittelst  sogenannter 
Luftkabel  möglich.   Vielfach  sind  schon  Ver- 
suche mit  Luftkabeln  gemacht  worden,  jedoch 
stellte  sich  heraus,  dafs  die  zur  Isolirung  ver-  , 
wendete  Guttapercha  oder  das  Gummi  nicht  den 
Temperatureinflüssen  dauernd  Widerstand  leisten 
können;  nur  dann  konnte  man  dauernd  brauch-  f 
bare,  mit  Gummi-Isolirung  versehene  Luftkabel  ; 
herstellen,   wenn  man  so  grofse  Abmessungen 
in  der  Gummi-Isolirung  wählte,  dafs  deren  An- 
wendung zu  kostspielig  und  wegen  des  grofsen 
Gewichtes  des  Luftkabcls  meistens  unmöglich 
wurde. 


Die  Herren  Feiten  &  Guilleaumc  in  Mül- 
heim a.  Rh.  haben  auf  meine  Veranlassung  ein 
Luftkabel  hergestellt ,  welches  nach  meinem 
Dafürhalten  allen  Anforderungen  entspricht,  um 
eine  wirksame  Verbesserung  des  jetzt  gebräuch- 
lichen oberirdischen  Telephon- Leitungssystems 
zu  erzielen.  Das  Kabel  enthält  25  Leitungen, 
hat  einen  Durchmesser  von  nur' 15  mm,  .  wiegt 
0,6  kg  auf  1  Meter  und  besitzt  eine  Tragfähigkeit 
von  1  500  kg.  Dieses  Kabel  kann  auf  Ent- 
fernungen von  60  bis  70  m  mit  nur  1  % 
Durchhang  gespannt  werden,  ohne  Anwendung 
besonderer  Tragseile  oder  Tragdrähtc,  und  ist 
stark  genug,  den  heftigsten  Windstöfsen  und 
stärksten  Eisansätzen  Widerstand  zu  leisten. 
Die  angewandte  Isolirung  ist  eine  solche,  welche 
erprobter  Weise  alle  Einflüsse  der  Temperatur 
dauernd  schadlos  erträgt.  Durch  Verwendung 
von  MetallumhUllungen  der  Leitungsadern  wird 
die  Induktion  auf  ein  solches  Minimum  zurück- 
geführt, dafs  solche  für  die  deutliche  telepho- 
nische Verständigung  von  keinem  störenden 
Einflufs  ist.  Das  Kabel  ist  durchgehends  luft- 
und  wasserdicht  konstruirt  und  eine  solche 
Anordnung  der  Drähte  getroffen,  dafs  sämmt- 
liche  Tragdrähte  sowohl  wie  der  äufsere  Schutz- 
mantel eine  reichliche  elektrische  Entladung 
bieten.  Bei  der  Wahl  des  zu  dem  Kabel  zur 
Verwendung  kommenden  Materials  ist  besonders 
Bedacht  darauf  genommen  worden,  dafs  im 
Falle  eines  Brandes  das  Feuer  durch  das  Kabel 
nicht  von  einem  Gebäude  auf  ein  anderes 
übertragen  werden  kann.  Das  Kabel  ist  so 
biegsam,  dafs  es  sich  leicht  hantiren  läfst  und 
um  jedes  Hindernifs  herumgeführt  werden  kann. 
Die  Patentirung  dieser  Konstruktion  ist  in  den 
verschiedenen  Ländern  nachgesucht. 

Nach  meinem  Plane  sollten,  von  einem  Zentral- 
amt  ausgehend  ,  die  sämmtlichen  einzelnen 
Drahtlcitungen  ersetzt  werden  durch  Luftkabel 
von  je  25  Leitungen,  so  dafs  beispielsweise  eine 
Reihe  von  Gestängen,  welche  nach  dem  jetzigen 
Systeme  125  Drähte  aufnehmen,  nur  4  dünne, 
leichte  Kabel  von  je  25  Leitungen,  sowie 
25  Einzeldrähte  zu  tragen  haben.  Das  System 
bildet  sich  ganz  einfach  in  der  Weise  fort,  dafs 
nach  allmählicher  Abzweigung  der  25  Einzel- 
drähte nun  ein  neues  Kabel  verwendet  wird, 
welches  dann  in  Verbindung  mit  25  neuen 
Einzeldrähten  tritt  Man  kann  ebenfalls  auch 
die  isolirten  Drähte  des  Kabels  selbst  unmittel- 
bar den  anwohnenden  Abonnenten  direkt  zu- 
führen. 

Der  Preis  dieses  Luftkabcls  stellt  sich  auf 
kaum  die  Hälfte  der  bisher  versuchsweise  an- 
gewandten Kabel,  und  ich  glaube  die  Ansicht 
aussprechen  zu  dürfen,  dafs,  auf  längere  Dauer 
berechnet,  das  kombinirte  System  der  Luftkahcl 
mit  gewöhnlichen  Luftleitungen  sich  billiger  als 
das  bisherige  System  von  Luftleitungen  stellen 
wird. 


5'o 


Abhandlungen. 


Es  verdienen  bei  dem  Systeme  mit  Luftkabel 
noch  folgende  Vorzüge  hervorgehoben  zu  werden : 

1.  Die  permanente  Verbindung  zwischen  den 
Zentralämtern  kann  leichter  und  betriebssicherer 
durch  Luftkabel  bewirkt  werden  als  durch  nackte 
Drähte. 

2.  Das  ganze  Telephonnetz,  welches  sich 
Uber  eine  Stadt  ausspannt,  erhält  überall  eine 
vollständig  glcichmäfsige  Konstruktion. 

3.  Die  Verlegung  einer  Linie,  selbst  mit 
vielen  Drähten,  kann  beim  Kabclsysteme  leicht 
erfolgen,  während  sie  häufig  fast  undurchführ- 
bar beim  jetzigen  Systeme  ist. 

4.  Kabel,  symmetrisch  auf  einfachen  Stangen 
fortgeführt,  bieten  das  beste  Mittel,  um  durch  enge 
Baumalleen   eine  Telephonlinie  durchzuführen. 

5.  Das  durch  die  Vibration  erzeugte  lästige 
Tönen  der  Drähte  und  die  Belastung  der  Dächer 
nimmt  in  demselben  Mafsstab  ab,  als  die  An- 
zahl der  Einzeldrähte  durch  Verwendung  von 
Luftkabeln  verringert  wird. 

6.  Da  der  gröfste  Theil  der  Kosten  des 
Kabels  in  Kupfer  und  Blei  besteht,  so  wird 
naturgemäfs  ein  seiner  Zeit  aufser  Betrieb  ge- 
setztes Kabel  immerhin  noch  einen  verhältnifs- 
mäfsig  hohen  Werth  behalten,  während  die 
Eisen-  und  Stahld  iahte  mit  der  Zeit  als  ver- 
rostete Drahtabfälle  werthlos  sind. 

7.  Das  Kabel  läfst  sich  unter  Bewahrung 
seiner  Konstruktionsprinzipien  den  verschieden- 
sten Ansprüchen  und  Verhältnissen  anpassen, 
sei  es  durch  Vergröfserung  seiner  Tragfähigkeit 
für  aufsergewöhnlich  grofse  Spannungen,  sei  es 
unter  Anbringung  eines  besonderen  Schutzes 
für  unterirdische  Leitungen  oder  zur  Führung 
durch  Flüsse,  Kanäle,  Häfen  u.  s.  w. 


Die  unterirdischen  Telegraphen- Anlagen 
in  Frankreich. 

Bekanntlich  besteht  sowohl  in  Paris,  wie  in 
einer  Anzahl  anderer  gröfserer  Städte  Frank- 
reichs ein  sehr  ausgebildetes  System  von  Kanälen 
(£gouts),  dessen  Verzweigungen  sich  selbst  unter 
weniger  wichtige  Strafscn  hin  erstrecken.  In  Paris 
sind  die  Hauptadern  dieses  Kanalsystems  luftige 
Gänge,  an  deren  Seitenwänden  Wasser-  und 
Gasleitungen,  pneumatische  Röhren  und  Tele- 
graphenkabel ohne  besonderen  äufseren 
Schutz  möglichst  hoch  aufgehängt  worden  sind. 
Wo  derartige  Kanäle  nicht  vorhanden  sind,  hat 
man  bei  Herstellung  unterirdischer  Stadt- 
Telegraphenlcitungcn  seit  der  Mitte  der  sechs- 
ziger  Jahre  Guttaperchaadern,  welche  zu  einem 
Kabel  verseilt  sind,  in  Eisenröhren  in  den 
Erdboden  verlegt.  Diese  in  Röhren  verlegten 
Kabel  sind  nach  längerem  Gebrauche  hinsicht- 
lich ihres  elektrischen  Verhaltens  als  völlig  un- 
verändert befunden  worden.    Sie  sind  in  der 


Kl.KKTROTKCirN.  ZEITSCHRIFT. 

1883. 


That  auf  ihrer  ganzen  Ausdehnung  nahezu  her- 
metisch verschlossen  und  daher  böswilligen  und 
fahrlässigen  Beschädigungen  möglichst  entrückt 
Die  günstigen  Erfahrungen,  welche  die  fran- 
zösische Verwaltung  mit  diesem  überall  zwar 
nur  in  kleinem  Mafsstabe  ausgeführten  Kabel- 
röhren-System gemacht  hat,  haben  dieselbe 
bestimmt,  auch  das  grofse  unterirdische 
Leitungsnetz  in  dieser  Weise  zur  Ausführung 
zu  bringen. 

Die  grofsen  unterirdischen  Tele- 
graphcnlinien  in  Frankreich  sind  im 
Jahre  1880  auf  Anregung  des  Kriegsministers 
von  dem  Minister  für  Posten  und  Telegraphen 
in  Angriff  genommen  worden.  Das  Vorgehen 
j  Deutschlands  auf  diesem  Gebiet  und  die 
I  Vortheile  des  neuen  Systems  regten  den  Ge- 
danken zur  Nachfolge  an.  Bevor  die  Arbeiten 
in  das  vorbereitende  Stadium  gerückt  waren, 
berief  der  französische  Minister  der  Posten  einen 
gröfscren  technischen  Ausschufs,  in  dessen 
Schofse  alle  auf  die  Wahl  des  zweckmäfsigsten 
Systems  bezüglichen  Fragen  zur  Entscheidung 
gelangten.  Bei  dem  hervorragenden  Interesse, 
welches  der  Gegenstand  beanspruchen  darf, 
bringen  wir  im  Nachstehenden  einige  französi- 
schen Fachblättern  entnommene  Angaben  über 
die  Bauart  der  Linien  und  die  Erstreckung 
des  Netzes. 

Der  eigentliche  Leiter  der  Kabel  besteht 
aus  sieben  zu  einer  Litze  vereinigten  Kupfer- 
drähten.    Die  Litze   wird  zunächst  mit  einer 
Lage  Chatterton  -  Compound ,   dann   mit  einer 
Lage  Guttapercha  umgeben,  worauf  —  je  nach 
der  Bestimmung  der  Leitungsadern  —  noch 
ein  bis  zwei  abwechselnde  Lagen  von  Chatter- 
ton-Compound  und  Guttapercha  folgen.  Die 
Anwendung    von    Litzendrähten,    welche  be- 
kanntlich  eine  erhöhte  Gewähr  für  die  Kon- 
j  tinuität  der  Leitung  bietet,  ist  in  Frankreich  in 
|  besonders  hohem  Grade  gerechtfertigt,  weil  dort 
!  das  nicht  durch  Schutzdrähte  verstärkte 
Kabel    beim    Verlegen    sehr    starke  Zug- 
wirkungen auszuhaken  hat. 

Im  Allgemeinen  werden  in  Frankreich  Kabel 
zu  drei  Leitungsadern  angewendet.  Wie 
schon  angedeutet,  werden  dieselben  in  zwei 
verschiedenen  Abmessungen  hergestellt.  Die- 
jenigen Kabeladern  nämlich,  welche  zur  un- 
mittelbaren Verbindung  von  Endstellen  der 
einzelnen  Linien  bestimmt  sind,  haben  stärkere 
Abmessungen  als  die  für  den  Verkehr  der 
Zwischenstellen  bestimmten.  Der  Durchmesser 
einer  Leitungsader  der  stärkeren  Sorte  beträgt 
6,4  mm,  der  der  letzteren  dagegen  nur  5  mm 
(Electricite,  1883,  Bd.  6,  S.  493).  Von  den 
einzelnen  Adern  werden  immer  je  drei  in 
schwachem  Drall  mit  einander  verseilt.  Die  in 
Folge  der  runden  Querschnitte  der  Adem  sich 
ergebenden  Zwischenräume  werden  mit  gegerb- 
ten Hanftrensen  ausgefüllt.    Ueber  das  Ganze 


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Et,ektrotechn.  Zeitschrift.    ,,t  ^, 

DEZKMUKR  i«S3.  WABNER,  DlE  UNTERIRD. 


Telegraphen  -Anlagen  in  Frankreich. 


5" 


werden  schliefslich  als  äufserste  Belegung  ge- 
gerbte und  gcthcerte  dichte  Hanfstreifen  zwei- 
mal in  entgegengesetzter  Richtung  aufgewickelt. 
Danach  ist  das  Kabel  zur  Verlegung  fertig. 

Auf  solchen  Linienstrecken,  wo  überhaupt 
nur  ein  Kabel  zur  Verlegung  kommen  soll, 
wird  dasselbe,  wie  in  Deutschland,  mit  Schutz- 
drähten umsponnen,  ohne  Weiteres  in  den 
Erdboden  verlegt. 

Bei  der  Tierstellung  der  Kabel  bringt  man 
(nach  Lumiere  electrique,  1882,  Bd.  6,  S.  522) 
immer  eine  stärkere  Leitungsader  mit  zwei 
schwächeren  zu  einem  ganzen  Kabel  zusammen. 

Nachdem  der  Kabelgraben  hergestellt  ist, 
werden  die  Röhren  verlegt.  Der  Durchmesser 
der  letzteren  richtet  sich  natürlich  nach  der  Zahl 
der  in  dasselbe  einzuziehenden  Kabel  (manch- 
mal bis  sieben  Stück).  Auch  die  Länge  der- 
selben ist  nicht  einheitlich  bestimmt;  sie  richtet 
sich  vielmehr  nach  dem  Durchmesser.  Auf  der 
Pariser  und  Wiener  Elektrizitäts  -  Ausstellung 
hatte  das  Ministerium  der  Posten  und  Tele- 
graphen Muster  derselben,  welche  die  Art  der 
Verbindung  erkennen  liefsen ,  zur  Ansicht  ge- 
stellt. Die  bisher  allgemein  angewendeten 
Röhren  sind  an  dem  einen  Ende  glatt,  an  dem 
anderen  mit  einem  muffenartigen  Ansätze  ver- 
sehen; sie  sind  im  Innern  sehr  sorgfältig  glatt 
bearbeitet,  namentlich  müssen  Gufsnähte  und 
scharfe  Kanten  beseitigt  sein,  damit  nicht  eine 
Beschädigung  der  Kabel  beim  Einziehen  statt- 
finden kann. 

Der  Graben  wird  möglichst  überall  auf  eine 
Tiefe  von  1  bis  1,70  m  ausgehoben.  Die  Röhren 
werden  darauf  so  in  einander  gefügt,  dafs  das 
glatte  Ende  der  einen  in  das  Muffenende  der 
anderen  eingreift,  wonächst  die  Verbindung 
derselben  mittels  Bleiverkeilung  erfolgt.  Man 
erhält  auf  diese  Weise  Verschlüsse,  welche, 
wenigstens  unmittelbar  nach  ihrer  Anfertigung, 
wasserdicht  sind.  Um  den  gufseisernen  Röhren 
die  Möglichkeit  zu  lassen,  sich  innerhalb  des 
Erdbodens  bei  zunehmender  Bodentempcratur 
auszudehnen,  ohne  die  Rohrleitung  zu  zer- 
sprengen, läfst  man  die  einzelnen  Rohrstückc 
nicht  bis  zur  Berührung  auf  einander  stofsen, 
sondern  giebt  ihnen  innerhalb  der  Muffenansätze 
einen  geringen  Spielraum.  In  Abständen  von 
je  100  m  werden  über  je  zwei  auf  einander 
folgende  Rohrsektionen  Muffen  aufgeschoben. 
Dieselben  haben  einen  inneren  Durchmesser, 
der  etwas  gröfser  ist  als  der  äufsere  Durch- 
messer, der  Röhren.  Sie  haben  den  Zweck, 
Sehlöcher  (regards)  zu  bilden,  durch  welche 
das  Einziehen  der  Kabel  beobachtet  werden 
kann.  Wenn  die  Rohrsektionen  so  weit  vor- 
bereitet sind,  wird  der  Graben  bis  auf  diese 
Stellen,  wo  die  Muffen  aufzuschieben  sind,  zu- 
geworfen; letztere  werden  bis  nach  Einbringung  i 
des  Kabels  offen  gelassen.  Darauf  wird  die 
Muffe  übergeschoben,  die  Verbindung  derselben  , 


mit  den  Röhrenenden  hergestellt  und  die  noch 
offen  gelassene  Stelle  des  Grabens  zugefüllt. 

Im  Allgemeinen  werden  in  Entfernungen  von 
je  500  m  Untersuchungsbrunnen  (chambre 
de  soudurc,  marmitc)  eingerichtet.  Selbst- 
verständlich haben  die  Abstände  derselben  sich 
nach  den  örtlichen  Verhältnissen  zu  richten, 
insbesondere  wird  die  Zahl  derselben  zunehmen, 
wo  die  Zugsrichtung  der  Linie  Kurven  aufweist. 
Diese  Brunnen  bestehen  aus  einem  gufseisernen, 
zylindrischen  Gefafs,  welches  zwei  zur  Aufnahme 
der  Röhren  bestimmte  Oeffnungen  hat  und  mit 
einem  gewölbten  Deckel  verschliefsbar  ist.  Die 
Verbindung  zwischen  den  Röhren  und  dem 
Brunnen  erfolgt  mittels  eines  Ansatzes,  welcher 
mit  Bolzen  an  dem  Brunnen  befestigt  wird  und 
in  der  vorbeschriebenen  Weise  mit  dem  Rohr 
durch  Bleiverkeilung  auf  kaltem  Wege  vereinigt 
wird. 

Wenn  die  Linie  Kurven  bildet,  werden  ent- 
weder gebogene  Röhren  von  1  m  Länge  an- 
gewendet, oder  aber  es  werden,  wo  die  Um- 
stände dies  zulassen,  gerade  Röhren  an  den 
Stöfsen  in  schräger  Richtung  aneinandergefügt. 
In  Rohrsektionen  von  400  bis  500  m  Länge 
werden  nie  mehr  als  zwei  gebogene  Röhren 
verlegt;  man  kann  damit  Abweichungen  von 
der  geraden  Richtung  bis  zu  22 0  erreichen. 
In  Sektionen  von  300  bis  400  m  verlegt  man 
höchstens  drei  gebogene  Röhren,  was  einem 
Winkel  von  33  0  entspricht;  bei  Rohrsektionen 
von  weniger  als  300  m  werden  höchstens  vier 
gebogene  Rohrstücke  verlegt,  welche  zusammen 
einen  Winkel  von  440  bilden. 

Bisweilen  wird  auch,  um  das  Einziehen  der 
Kabel  zu  erleichtern,  zwischen  zwei  Unter- 
suchungsbrunnen eine  lediglich  zum  Zwecke  des 
Einziehens  der  Kabel  hergestellte  besondere 
Kammer  vorgesehen.  Es  ist  dies  ein  gewöhn- 
licher Brunnen,  in  welchem  eine  Leitrolle 
angebracht  ist;  dieselbe  soll  die  Führung  des 
Kabels  um  den  Scheitel  der  Kurve  herum  er- 
leichtern. 

Wenn  der  Winkel,  welchen  zwei  aneinander- 
stehende  Rohrscktionen  bilden,  nicht  ein  Viel- 
faches von  ii°  beträgt,  so  hilft  man  sich  mit 
Abschnitten  eines  gebogenen  Rohres,  deren 
Länge  man  nach  Bedarf  bemifst.  Bei  nur  ge- 
ringen Richtungsabweichungen  wird  man  in  der 
Praxis  vielfach  schon  damit  auskommen,  dafs 
man  die  ganze  Rohrleitung  etwas  in  der  er- 
forderlichen Richtung  seitwärts  schiebt. 

Die  Ueberschreitung  von  gröfscren 
Wasser  laufen  geschieht  entweder  durch  Ver- 
legung eines  mit  Schutzdrähten  versehe- 
nen Flu fskabcls,  das  auf  beiden  Ufern  in 
einen  Untersuchungsbrunnen  eingeführt  ist,  in 
welchem  die  Verbindung  des  armirten  Kabels 
mit  dem  gewöhnlichen  Kabel  erfolgt ,  oder  aber, 
indem  die  vorhandenen  Brücken  zur  Ein- 
bettung des  Rohrstranges  benutzt  werden. 


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A R  HANDLUNGEN. 


ELEKTROTKCJTN.  ZF.ITSrjrerFT. 

DKZEMDER  ««3. 


Während  der  Verlegung  des  Röhrst  ran  ges 
wird  in  die  einzelnen  Rohrstückc  ein  Hanfseil 
mit  eingezogen.  Das  eine  Ende  dieses  Seiles 
wird  an  den  Anfang  des  auf  einer  drehbaren 
Trommel  aufgewickelten  Drahtseiles  befestigt. 
Indem  man  das  Hanfseil  aus  der  Rohrleitung 
herauszieht,  wird  das  Drahtseil  in  dieselbe  ein- 
gebracht. Das  Ende  dieses  Drahtseiles  ist  mit 
einem  noch  stärkeren  Drahtseile  in  Verbindung. 
Sollen  nun  drei  Kabel  in  die  Rohrleitung  ein- 
gebracht werden ,  so  werden  zunächst  die  drei 
Kabelhaspel  auf  festen  Gestellen  vor  dem  Unter- 
suchungsbrunnen drehbar  aufgehängt.  Die  drei 
Kabel  werden  hierauf  von  einer  Spannvorrich- 
tnng,  deren  Körper  an  dem  Drahtseile  befestigt 
ist,  erfafst.  Wird  jetzt  am  Anfang  der  Rohrsektion 
eine  Winde  in  Bewegung  gesetzt,  auf  deren 
Welle  das  Drahtseil  sich  aufwickelt,  so  wird  das 
starke  Drahtseil  und  die  mit  demselben  verbunde- 
nen Kabel  in  die  Rohrleitung  eingezogen.  Die 
Kabel  werden  hierbei  über  I.eitrollen  so  in  die 
Röhren  eingeführt,  dafs  eine  Beschädigung  der- 
selben an  der  Rohrmündung  ausgeschlossen  ist. 

Um  Reibungen  der  Kabel  an  den  Rohrwänden 
und  dadurch  bedingte  Verletzungen  derselben  zu 
verhüten,  werden  die  Kabel  vor  dem  Eintritt  in 
das  Rohr  in  einem  trichterförmigen  Gefäfs,  durch 
welches  sie  zu  gehen  gezwungen  werden,  mit 
Talk  bestreut.  Stellen  sich  dem  Einziehen  be- 
sondere Schwierigkeiten  entgegen,  so  wird  von 
den  Sehlöchem  (regards)  Gebrauch  gemacht, 
an  welchen  dann  ein  Arbeiter  steht,  um  das 
Kabel  nochmals  zu  talkcn.  Am  anderen  Ende 
der  Rohrleitung  sind,  um  Verletzungen  der 
Kabel  durch  Reibung  beim  Austritt  aus  dem 
Rohrkanal  zu  vermeiden ,  wiederum  Leitrollen 
derart  angebracht,  dafs  dieselben  weder  un- 
vermittelte Biegungen  machen,  noch  an  den 
Kanten  Schaden  nehmen  können. 

Sind  die  Kabel  eingezogen,  so  werden  inner- 
halb der  Untersuchungsbrunnen  die  Löthstellen 
durch  besondere  Arbeiter  angefertigt.  Sorg- 
fältige Aufnahme  der  Lage  der  Untersuchungs- 
brunnen und  Löthstellen  lassen  jeden  beliebigen 
Abschnitt  der  Linie  mit  Sicherheit  auffinden. 

Der  Berichterstatter  von  Lumiere  e'lectrique, 
an  dessen  Mittheilungen  wir  uns  im  Wesent- 
lichen gehalten  haben,  schliefst  seine  Angaben 
mit  den  nachfolgenden  Betrachtungen: 

»Sowohl  in  der  Fabrik,  wie  auch  während 
der  Versendung  wird  es  gelingen,  die  Kabel 
sorgfältig  gegen  jede  äufsere  schädliche  Ein- 
wirkung sicherzustellen.  Bei  dem  Einziehen 
derselben  in  die  Röhren  scheint  uns  jedoch 
trotz  aller  Vorkehrungen  die  Gefahr  mechanischer 
Beschädigungen,  sowohl  der  Isolirhülle  wie  auch 
der  Kupferleitung,  nicht  ausgeschlossen.  Auch 
will  uns  bedünken,  dafs  bei  dem  Röhrensystem 
ein  unbedingter  Schutz  des  nicht  armirten 
Kabels  nach  der  Verlegung  keineswegs  ge- 
boten ist.   Bei  der  beschriebenen  Verbindungs- 


weise der  einzelnen  Rohrstücke  wird  ein  her- 
'  metischer  Abschlufs  des  Rohrkanals  nicht 
erreicht.  Es  kann  daher  sowohl  die  Boden- 
feuchtigkeit, als  auch  namentlich  Gas  in  den 
Rohrkanal  eindringen.  Die  Erfahrung  wird 
lehren,  ob  bei  dieser  Sachlage  nicht  etwa  schäd- 
liche Einwirkungen,  namentlich  von  Gasaus- 
strömungen oder  von  Salzen,  die  im  Boden 
enthalten  sind,  auf  die  Isolirmasse  stattfinden.« 

Inzwischen  ist  man  bemüht,  durch  eine  Ver- 
besserung der  Verbindungsstellen  die  angedeutete 
Fehlerquelle  zu  beseitigen. 

Die  Nachrichten  über  die  Einrichtung  des 
unterirdischen  Leitungsnetzes,  sowie  über 
1  die  Betriebsergebnisse  auf  den  bereits  fertigge- 
stellten Strecken  fliefsen  sehr  spärlich.  Mit- 
theilungen, welche  im  Journal  officiel  (No.  318 
von  1882),  in  Lumiere  e'lectrique  (1882,  Bd.  6, 
S.408,  Bd.  7,  S.  48,96, 19a)  enthalten  sind,  sowie 
einzelne  sonst  verstreut  in  den  Fachschriften  sich 
vorfindende  kurze  Nachrichten  gewähren  das 
nachstehende  Gesammtbild. 

Das  ganze  unterirdische  Leitungsnetz  wird 
eine  Länge  von  7  296  km  Linie  haben.  Die 
Kosten  der  Ausführung  sind  auf  54  000  000  Frcs. 
oder  43  200  000  Mark  veranschlagt.  Der  Aus- 
bau des  Netzes  soll  bis  zum  Jahre  1886  erfolgt 
sein.  Im  Etat  für  das  Jahr  1880  ist  zum 
ersten  Male  ein  außerordentlicher  Posten  von 
8  000  000  Frcs.  für  den  in  Rede  stehenden 
Zweck  bewilligt  worden;  weitere  Bewilligungen 
sind  darauf  jährlich  fortlaufend  erfolgt,  und  zwar: 
1881  7  800  000  Frcs. ,  1882  10  000  000  Frcs., 
1883  7500000  Frcs.  Linien  sind  geplant, 
bezw.  in  der  Herstellung  begriffen  oder  bereits 
hergestellt : 

1 .  Von  Paris  über  Rouen  nach  Le  Hävrc. 

2.  -     -       -    St.  Quentin,  Cambrai  nach 

Lille. 

3.  -      -       -    Soissons,  Rheims,  Chalons 

nach  Nancy. 

4.  -      -       -    Auxerre,  Dijon,  Lyon  nach 

Marseille. 

5.  -  •  nach  Bordeaux. 
Wahrscheinlich  ist,  dafs  aufserdem  noch  eine 
Transvcrsallinie  zur  Verbindung  der  Festungen 
bezw.  gröfseren  Plätze  längs  der  Ostgrenze  her- 
gestellt wird.  Die  nach  dem  Osten  gerichteten 
Linien  sind  von  der  Regierung  zuerst  in  Angriff 
genommen  worden.  Bereits  in  der  Kammer- 
sitzung vom  31.  November  1882  theilte  der 
Minister  für  Posten  und  Telegraphen  mit,  dafs 
die  Linien  nach  Lille,  Nancy  und  Dijon  fertig- 
gestellt seien,  und  dafs  ein  regelmäfsiger  Betrieb 
auf  diesen  Linien  zwischen  Paris  einerseits  und 
Soissons,  Rheims,  Chalons  und  Nancy  anderer- 
seits eröffnet  werden  konnte.  Die  Kabellinien 
vermeiden  die  Eisenbahntracen ,  verfolgen  viel- 
mehr, wie  bei  uns,  die  Heerstrafsen  (route 
nationale)  und  sind  in  den  Sommerweg  derselben 
eingebettet.    Die  Kabel  nach  Marseille  sind  von 


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DEZEMBER  ,38V  '  BERINGER,  KRITISCHE  VeRCLEICHUNO  DER  ELEKTR.  KrAFTÜBERTR.  U.  S.  W.   5  1 3 


Lyon  ab  auf  dem  rechten  Rhöne-Ufer  verlegt. 
(Lumiere  dlectrique,  1882,  Bd.  7,  S.  192). 

Die  auf  den  oberirdischen  Leitungen  gebräuch- 
lichen Apparatsysteme  gelangen  auch  für  die 
unterirdischen  Leitungen  zur  Anwendung.  Die 
Längen  der  bis  jetzt  in  Betrieb  genommenen 
Linien  (Paris  —  Lille  250  km ,  Paris  —  Nancy 
400  km)  würden  nach  den  in  Deutschland  ge- 
machten Erfahrungen  dem  in  keiner  Weise  ent- 
gegenstehen. G.  Wabner. 


Kritische  Vergleichung  der  elektrischen  Kraft- 
übertragung mit  den  gebräuchlichsten  mecha- 
nischen Uebertragungssystemen. ') 

Von  A.  Bering  er. 

Sämmtliche  Vorrichtungen  ,  welche  dazu 
dienen,  vorhandene  Triebkraft  von  dem  Orte, 
wo  diese  gewonnen  wird,  nach  beliebig  ent- 
fernten Orten  zu  übertragen,  werden  als  »Trieb- 
werke« bezeichnet,  und  zwar  unterscheidet  man 
je  nach  der  Entfernung,  auf  welche  sie  die  ein- 
geleitete Arbeit  zu  übertragen  vermögen: 

Ferntriebwerke  und 

Kurztriebwerke, 
wobei  man  als  Fernleitung  einer  Triebkraft 
eine  solche  betrachtet,  für  welche  man  die  Ent- 
fernung der  zu  verbindenden  Orte  bis  zu  1  km 
und  darüber  ausdehnen  kann,  so  dafs  zu  den 
ersteren  gehören: 

1 .  das  elektrische  Triebwerk, 

2.  das  Wasser- Triebwerk, 

3.  das  Luft- Triebwerk, 

4.  das  Drahtseil -Triebwerk, 

dagegen  zu  den  Kurztriebwerken  die  gesammten 
Vorrichtungen,  welche  durch  Vereinigung  von 
Wellen,  Stangen  und  Rädern  entstehen,  welche 
sich  also  zusammensetzen  aus: 

5.  Reibrädergetrieben, 

6.  Zahnrädergetrieben, 

7.  Kurbelgetrieben, 

8.  Gestängen. 

Die  nachfolgenden  Untersuchungen  haben  den 
Zweck,  die  genannten  Triebwerke  kritisch  mit 
einander  zu  vergleichen,  jedoch  soll  dies  nicht 
allgemein  geschehen,  sondern,  wie  es  in  der 
Natur  der  Sache  liegt,  nur  Ferntrieb  dem  Fern- 
trieb gegenübergestellt  werden.  Von  einer  Be- 
handlung der  Kurztriebwerke  kann  hier  Ab- 
stand genommen  werden,  da  diese  für  die  gegen- 
wärtig schwebende  Frage  der  Kraftübertragung 
keine  Bedeutung  haben. 

Um  die  Faktoren  zu  finden,  welche  einer 
Beurtheilung   der   Güte   eines  Triebwerkes  als 


•)  In  dem  nachfolgenden  Anfwitre  hat  der  Herr  Verfasser  den 
wesentlichen  Inhalt  »einer  »oro  Verein  prei »gekrönten  Athcit  ,veigl. 
Sitiungibcricht  vom  a«.  April  1883),  welche  inrwwchen  im  Verlage 
von  J.  Springer  erschienen  ist,  auf  Wunsch  der  Redaktion  in 
gedrängter  Kune  *u»»mmengefar»t.  D.  Red. 


Grundlage  dienen  können,  werde  folgende  Be- 
trachtung angestellt: 

Eine  Arbeitsmaschine  empfange  die  zu  ihrem 
Betriebe  nöthige  Triebkraft  von  einem  Motor, 
welcher  in  unmittelbarer  Nähe  der  Arbeits- 
maschinc  aufgestellt  ist.  Offenbar  besitzt  hier 
die  Arbeitseinheit,  welche  von  diesem  erzeugt 
und  in  jener  verbraucht  wird,  an  beiden  Ma- 
schinen denselben  Werth,  da  ein  verteuerndes 
Zwischenglied  fehlt.  Dieser  Werth,  d.  i.  der 
Preis,  den  man  für  Arbeits-  und  Zeiteinheit 
zahlen  mufs,  kann  je  nach  Art  und  Gröfse  des 
Motors  in  bestimmten  Zahlen  angegeben  werden. 
Schaltet  man  nun  zwischen  Motor  und  Arbeits- 
maschinc  irgend  eines  der  genannten  Trieb- 
werke ein ,  so  wird  sofort  der  Werth  der  nutz- 
baren Triebkraft  erhöht  werden,  denn  einer- 
seits erfordert  die  Anlage  des  Triebwerkes  ein 
gewisses  Kapital,  für  dessen  Verzinsung  u.  s.  w. 
eine  bestimmte  jährliche  Ausgabe  anzusetzen  ist, 
andererseits  geht  bei  der  Uebertragung  ein 
I  Theil  der  eingeleiteten  Triebkraft  verloren,  so 
dafs  in  das  Triebwerk  stets  eine  gröfsere  Ar- 
beit eingeleitet  und  daher  auch  bezahlt  werden 
mufs,  als  am  Ende  desselben  wieder  nutzbar 
gemacht  werden  kann.  Die  Summe  dieser 
Ausgaben  ergiebt  den  wahren  Werth  der  Trieb- 
kraft am  Ende  der  Uebertragung,  und  offenbar 
verdient  dasjenige  System  den  Vorzug,  bei  wel- 
chem diese  unter  bestimmten  Annahmen  am 
niedrigsten  ausfällt. 

Um  diese  mafsgebenden  Werthe  finden  zu 
können,  mufs  man  kennen: 

1.  den  Werth  der  Triebkraft,  wie  sie  der 
Motor  liefert, 

2.  den  Nutzeffekt  des  Triebwerkes, 

3.  die  Kosten  der  Anlage  und  Unterhaltung. 
Der  Werth  der  Arbeitseinheit  ist  verschieden 

je  nach  Art  und  Gröfse  des  Motors,  und  man 
■  kann  in  der  Hauptsache  zwischen  Dampf-  und 
Wasserkraft  unterscheiden. 

Für  Dampfkraft  sind  pro  Stunde  und  Pferde- 
stärke zu  zahlen: 

M.irk. 

1.  bei  Erzeugung  kleiner    Triebkräfte.  .  0,316, 

2.  -  -        mittlerer        -        .  '.  o,ai9, 

3.  -  -         grofser  -        .  .  o,o«s. 

Für  Wasserkraft  werde  56  Mark  pro  Pferde- 
stärke und  Jahr  oder  0,0066  Mark  pro  Pferde- 
stärke und  Stunde  angenommen.    Um  weitere 
Vergleiche    vornehmen    zu    können,    sei  der 
<  Werth  der  Pferdestärke,  wie  sie  die  Gasmotoren 
|  liefern,  zu  0,^55  Mark  pro  Stunde  vorausgesetzt. 
Die  Berechnung  der  Nutzeffekte  ist  zunächst 
für  jedes  Triebwerk  einzeln  durchzuführen. 

I.   Das  elektrische  Triebwerk. 

1 

Für  die  Betrachtung  des  Prozesses  in  einem 
!  elektrischen  Triebwerk  hat  man  zu  trennen: 

1.  die  Vordermaschine  (primäre  Maschine, 
Stromerzeuger), 

2.  die  Leitung, 

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5'4 


Abhandlungen. 


Er,EKTKOTKcitN.7.KiTscireirr. 
UKZKMBER  i8»3. 


3.  die  Hintermaschine  (sekundäre  Maschine, 
Elektromotor). 

Der  Gesammtnutzcffekt  des  Triebwerkes  ergiebt 
sich  als  das  Produkt  der  Nutzeffekte  der  ein- 
zelnen Glieder.  Man  hat  an  ihm  zu  trennen : 
den  elektrischen  Nutzeffekt,  der  sich  als  Ver- 
hältnifs der  elektromotorischen  Kräfte  der  Hinter- 
und Vordermaschine  ergiebt,  und  den  mecha- 
nischen, welchen  man  als  Verhältnifs  der  effektiv 
wiedergewonnenen  zur  eingeleiteten  Arbeit  erhält. 

Wenn  man  zunächst  einen  idealen  Umsetzungs- 
prozefs  voraussetzt,  d.  h.  annimmt,  dafs  die 
ganze  eingeleitete  Triebkraft  in  elektrische 
Energie  umgesetzt  wird,  dafs  also  der  elektrische 
Nutzeffekt  gleich  dem  mechanischen  wird,  und 
wenn  man  weiter  bezeichnet  mit: 
Ax  die  in  die  Vordermaschine  eingeleitete  Arbeit, 
At  die  in  der  Hintermaschine  wiedergewonnene 

Arbeit, 
.S*  die  Stromwärme, 

Ii  die  elektromotorische    Kraft    der  Vorder- 
maschine, . 

e   die    elektromotorische    Kraft    der  Hinter- 
maschine, 
J  die  Stromstärke, 

IV  den  Gesammtwidcrstand  des  Kreises, 

c  eine  Konstante,   welche  von  der  Wahl  der 

Mafseinheiten  abhängt, 
so  ist: 

At  =(.£./, 

S  ^c.W.f, 
A,  f 

Da  immer  erfüllt  ist: 

At^A,+  S, 
so  kann  man  den  Nutzeffekt  noch  ausdrücken 
durch: 

A,—S       E  —  J.W 

______  -e  

Der  Gesammtwidcrstand  IV  vertheilt  sich  auf 
die  Vordermaschine,  die  Leitung  und  die 
Hintermaschine,  und  man  kann  das  Verhältnifs 
des  Gesammtwiderstandcs  zu  dem  der  Vorder- 
maschine und  der  Hintermaschine  nach  ausge- 
führten Anlagen  zu  -  =  -jpr  ~  <Vs  anneh- 
men. Bei  den  Versuchen  von  Marcel  Deprez 
in  München  und  Paris  war  die  Zahl  etwas 
kleiner,  nämlich  0,18  bis  0,24. 

Man  ist  daher  im  Stande,  den  elektrischen 
Nutzeffekt  zu  berechnen,  sobald  man  den  Wider- 
stand und  die  Dimensionen  der  Leitung  er- 
mittelt hat.  Hierfür  hat  W.  Thomson  eine 
einfache  Formel  angegeben,  indem  er  den 
ökonomisch  günstigsten  Durchmesser  aus  «lein 
Encrgieverlust  und  den  Unkosten  der  Anlage 
berechnete.  In  ähnlicher  Weise  haben  sich  die 
folgenden  Formeln  ergeben,  und  zwar  für 
Kupferleitung : 


qk  —  0,016 J  (jcm  oder  annähernd 


y 
60 


icm, 


wo  e/i  der  Querschnitt  der  Leitung  in  Kupfer 
und  J  die  Stromstärke  in  Ampere  bedeutet; 
ebenso  für  Eiscnleitung: 

qt  —  0,14a /qcm  oder  annähernd   y  qcm. 

Berechnet  man  hiernach  die  Leitung  einmal 
für  Eisen,  das  andere  Mal  für  Kupfer,  so  findet 
man,  dafs  sowohl  die  Widerstände  als  die 
Kosten  an  Materialaufwand  für  beide  ziemlich 
gleich  werden,  so  dafs  man  für  die  weitere 
Rechnung  nur  die  Ausführung  in  Kupfer  zu 
berücksichtigen  braucht. 

Für  die  endgültige  Ermittelung  der  Leitungs- 
durchmesser ist  es  also  nur  nöthig,  eine  Be- 
stimmung der  Stromstärken  zu  treffen.  Be- 
trachtet man  zu  dem  Zwecke  der  Reihe  nach 
die  Fälle,  wo  die  Hintermaschine  eines  Trieb- 
werkes 5,  10,  50  und  100  Pferdestärken  effektiv 
liefern  soll,  so  hat  man  bei  Annahme  eines  un- 
gefähren Nutzeffektes  von  0,50  und  einer  zu- 
lässigen Maximalspannung  von  1500  Volt  mit 
Stromstärken  von  entsprechend  5,  10,  50  und 
100  Ampere  zu  arbeiten.  Eine  Spannung  von 
1500  als  elektromotorische  Kraft  der  Vorder- 
maschine ist,  wie  die  Versuche  von  Deprez 
beweisen,  sehr  gut  zulässig.  Deprez  selbst 
hat  bei  seinen  Versuchen  bedeutend  höhere 
Spannungen  (2  000  bis  2  400  Volt)  erzielt.  Man 
erhält  hiernach  die  Leitungsquerschnitte: 

qk  —  o,o«3    0,166    0,833     1,666  qcm, 
woraus  sich   bei   Voraussetzung   runder  Quer- 
schnitte die  Leitungsdurchmesscr  ergeben: 
äk  =  o,3«    0,46    1,03     1,45  cm. 

Die  Widerstände  in  Ohm  pro  Kilometer 
werden : 

iit      2,03    1,01    o,»o    0,10  Ohm. 
Hieraus  berechnet  sich  der  Energicvcrlust  in 
Sekundenkilogrammmeter    pro    Kilometer  = 
/' .  IV 


zu: 
9.8» 

~  5. '7 


IO,34       5  1, 7J 


mkg 
l°3'*6  Sek 


Beträgt  nun  die  Triebwerkslänge  tlen 
Theil  eines  Kilometers,  so  wird  der  Widerstand 
der  Leitung,  da  sie  doppelt  ausgeführt  werden 
mufs,  gleich  2  k .  IV  und  daher  der  Verlust 
2  /• .  A„.  Die  Stromwärme  für  das  ganze  Trieb- 
werk, einschliefslich  der  Vorder-  und  Hinter- 
maschine, berechnet  sich  somit  zu  4  k  .  At, ,  so 
dafs  man  den  elektrischen  Nutzeffekt  des  Trieb- 
werkes durch  die  Formel  ausdrücken  kann: 

,               4  *  •  st« 
V  =  1  


E.J 
S 

Durch  Einsetzen  der  oben  gewählten  Gröfsen 
geht  die  Gleichung  über  in: 

r*  —  1  —  o,ov  k. 


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DEZEMBER  1883.  BeRWGF.R,  KRITISCHE  VeRGI.EICHUNG  DER  F.I.EKTR.  KrAFTUBERTR.  U.  S.  W.    5  1  5 


Nach  dieser  erhält  man  folgende  Werthe  des 
elektrischen  Nutzeffektes  bei: 


rt  —  0,99, 
>;  0.97, 

V  O.B6, 

V  —  0,73, 
1Jl  =  0,46. 


a)  Triebwerkslängen  von       i  oo  m 

b)  -  -         500  m 

c)  -  -      1  000  m 

d)  -  5 000  m 

e)  -  10  000  in 

f)  -  -    20  000  m 

Der  mechanische  Nutzeffekt  wird  bedeutend 
niedriger,  da  weder  in  der  Vordermaschine 
noch  in  der  Hintertnaschine  der  vorausgesetzte 
ideale  Umsetzungsprozefs  stattfindet.  Nach  den 
neuesten  Versuchen  von  Dcprez  kann  man 
vielmehr  annehmen,  dafs  an  der  Vordermaschinc 
nur  87  %  der  eingeleiteten  Energie  in  elek- 
trische umgewandelt  wird,  ebenso  in  der  Hinter- 
maschine nur  80,6  %  der  elektrischen  Energie 
wieder  nutzbar  gemacht  werden  können.  Dieser 
Verlust  wird  durch  Foucault'sche  Ströme,  Luft- 
widerstand, Zapfenreibung  u.  s.  w.  verursacht. 
Man  hat  also  die  obigen  Zahlen  noch  mit 
0,87  .  0,806  =  0,70  zu  multipliziren,  wodurch  man 
für  den  mechanischen  Nutzeffekt  erhält  bei: 

a)  Triebwerkslängen  von 
b) 

c) 
d) 
e) 
f) 

Diese  Werthe  werden  der  weiteren  Berech- 
nung zu  Grunde  gelegt  werden.  Die  Frage  der 
Kraftsammler  (von  Plante,  Faure  und  Anderen) 
soll  hier  nicht  diskutirt  werden,  da  diese  gegen- 
wärtig noch  zu  wenig  Bedeutung  besitzen. 

Veranschlagt  man  weiter  die  ungefähren  Kosten 
der  Triebwerksanlage  und  nimmt  hiervon  14% 
als  jährliche  Unkosten  zur  Verzinsung,  Amorti- 
sation u.  s.  w. ,  addirt  zu  diesen  die  Ausgaben, 
welchen  der  nach  obigen  Werthen  zu  ermit- 
telnde Kraftverlust  verursacht,  so  ergeben  sich 
folgende  Zahlen,  welche  als  endgültige  Werthe 
für  den  Preis  der  nutzbaren  Pferdestärke  und 
Stunde  anzusehen  sind. 

Tabelle  I. 

Preise  in  Mark  flir  die  nutzbare  Pferdestärke  und  Stunde 
bei  Uebertragung  durch  ein  elektrisches  Triebwerk. 


100  m 

*i  = 

0,69, 

500  m 

75  -: 

0,68, 

1  000  m 

rt  ~ 

0,66, 

5  000  m 

1J  --^ 

O,6o, 

10  000  m 

7j 

o,s«, 

20  000  m 

*]  = 

0,3a. 

Es 
werden 
übertragen 

I'.  S. 

Die  Triebswerklänge  beträgt: 

IOO    |    500       1  OOO  1  5  OOO  I  IO  OOO  '  so  000 

Meter  1  Meter  ,  Meter  Meter  |  Meter  1  Meter 

E» 
winl 
ul»crtr.ißcn 

M. 

M. 

M. 

M. 

M. 

M. 

5 

O.sji 

0,1  ¥) 

0,171 

10 

O.ifc- 

o,.:j 

0,1;» 

0,111 

0,158 

0,4rj3 

|  Damuf- 

5o 

O.i^b 

0,161 

0,16b 

O.iy; 

0,11- 

j  kraft. 

100 

0.154 

0,159 

O.lXl 

0,119 

o,i«-. 

5 

0,D«<) 

O.cp 

O,oj- 

0,f>-o 

}  Wasser- 

10 

O,  .1 

0,511 

0,  u 

O,o  jti 

0,:\9 

O,  5  » 

50 

O.OI? 

0,-1? 

O,  :: 

0,C1| 

O.ifc 

0,-46 

|  kraft. 

100 

O...I 

0,=.i, 

O.oil 

O1C17 

O.J«: 

II.   Das  Wasser-Triebwerk. 
Aehnlich  dem  elektrischen  Triebwerk  hat  man 
auch  hier  zu  unterscheiden: 

1.  die  Vordermaschine  oder  Druckpumpe, 

2.  die  Leitung  mit  Kraftsammler, 

3.  die  Hintermaschine  oder  Wassermotor. 

Die  Arbeit,  welche  der  Vordermaschine  zu- 
geführt werden  mufs,  um  ein  Wasserquantum  Q 
pro  Sekunde  auf  die  Höhe//'  zu  heben,  stellt 
sich,  abgesehen  von  allen  Nebenhindernissen, 
dar  als: 

A  =  Q.  H.  y, 

wo  y  das  Gewicht  der  Volumcneinhcit  ausdrückt. 

Bezeichnet  man  die  wirklich  aufgewendete 
Arbeit  mit.-*,,  so  ergiebt  das  Verhältnifs  beider 
den  Nutzeffekt: 

A  Q.H.y 

^  ax  -    ä;  • 

Hierfür  kann  man  schreiben: 

// 

~(H  -f  h)  ' 

wo  //  den  Verlust  an  Druckhöhe  ausdrückt, 
welcher  durch  Reibung  des  Wassers  in  den 
Saug-  und  Druckröhren  entsteht.  Der  erste 
Faktor  stellt  den  Nutzeffekt  der  Pumpe  selbst 
dar,  der  zweite  den  der  Leitung.  Der  letztere 
nimmt  selten  einen  zu  berücksichtigenden  Werth 
an.  Der  Verlust  der  Pumpe  selbst  rührt  her 
von  der  Reibung  des  Wassers  und  des  Kolbens, 
von  den  Unvollkommenheiten  der  Ventile  oder 
Klappen  u.  s.  f.  Bei  gut  ausgeführten  Pumpen 
kann  man  »3  —  o,9J —  o,9o,  bei  mittlerer  Voll- 
kommenheit rj  =  0,90  —  0,80  setzen.  Kreisel- 
pumpen haben  einen  niedrigeren  Nutzeffekt, 
welcher  im  Maximum  auf  0,70  steigt. 

Der  Reibungswiderstand,  den  Wasser  beim 
Durchflufs  durch  Röhren  erleidet,  ist  vielfachen 
Beobachtungen  zufolge  unabhängig  vom  Druck, 
aber  direkt  der  Länge  /  und  umgekehrt  der 
Weite  d  der  Röhre  proportional.  Aufserdem 
nimmt  er  nahezu  proportional  dem  Quadrate 
der  Durchflufsgcschwindigkeit  zu,  so  dafs  man 
die  Reibungswiderstandshöhe  setzen  kann: 


y.Q(JI+/,) 

71  ~  aV 


wo     eine  Erfahrungszahl  bedeutet. 

Durch  analoge  Rechnungen,  wie  beim  elek- 
trischen Triebwerk,  kann  man  den  ökonomisch 
günstigsten  Durchmesser  ermitteln,  welcher  sich 
nach  der  Formel  berechnen  läfst: 

7  _ 

d  ~  0,816  Yq\ 

also  ungefähr  proportional   der  Quadratwurzel 
aus  Q  ist. 

Für  mittlere  Druckhöhen  und  Rohrdurchmesser 
kann  man  folgenden  Nutzeffekt  der  Leitung  an- 
nehmen : 

65« 

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Si6 


Abhandlungen. 


DEZEMBER  1883. 


für       100  m  Rohrlänge    7j  =  0,997, 
500  m         -  rt  —  0,985, 

1  000  m         •  rj    -  0,970, 

5  000  m         •  r]  =  o,8}, 

10  000  m         -  ri  —  °>i°t 

20  000  m         -  r{  -  0,4a. 

Die  Wassermotoren  sind  entweder  Turbinen, 
welche  direkt  eine  rotirende  Bewegung  erzeugen, 
oder  Wassersäulenmaschinen  mit  hin-  und  her- 
gehendem Kolben.  Die  zu  Triebwerkszwecken 
verwandten  gehören  meist  den  Kleinmotoren  an 
und  haben  einen  ziemlich  niedrigen  Nutzeffekt, 
welcher  zwischen  o,6Q  und  o,7S  schwankt. 

Man  erhält  hiernach  einen  Gesammtnutzeffckt, 
der  entsprechend  den  Triebwerkslängen  von 
100,  500,  1  000,  5  000,  10  000  und  20  000  m 
sich  berechnet  zu: 

rj  =  0,66    0,65    0,64    0,56    0,47  0,37. 
Bei  Abnahme  von  kleineren  Kräften  fallen 
die  Nutzeffekte  etwas  niedriger  aus  und  werden 
entsprechend  den  angegebenen  Entfernungen: 

r;  —  0,51     0,50    0,49     0,4J     0,36  o,»o. 

In  ähnlicher  Weise,  wie  beim  elektrischen 
Triebwerk,  kann  man  aus  Anlagekosten  und 
Energieverlust  die  Preise  pro  Pferdestärke  und 
Stunde  berechnen.  Dieselben  sind  für  ver- 
schiedene Längen  und  Gröfsen  des  Wasser- 
triebwerkes in  der  folgenden  Tabelle  zusammen- 
gestellt. 

Tabelle  II. 

Preise  in  Mark  für  die  nutzbare  Pferdestärke  und  Stunde 


hei  Ueberleitung  durch  ein  Wassertriebwerk. 


Es 
werden 

Die  Triehwerkslänge  betragt: 

E* 

wird 

Übertragen 

100 

500 

1  000 

5000 

10000 

70000 

ubertragen 

P.  s. 

Meter 

Meier 

M.-UT 

Meter 

Meter 

.Ml' MIT 

M. 

M. 

M. 

M. 

M. 

M. 

S 

O.io? 

O.i  jfc 

0,163 

0,544 

O.S-) 

I.<51 

to 

0,1,8 

0, 11  j 

0,.j: 

O.Ol 

0,*4i 

1.14« 

Dampf- 

50 

0,l}> 

O.ni 

0,153 

0, 141 

O.35. 

0,651 

kra/t. 

100 

0,155 

0,141 

0,14» 

O.M5 

0,5-0 

5 

O,o»4 

O.oj» 

0,040 

0,115 

OrioJ 

0.19» 

10 

O,0ll 

0,015 

O.OJl 

0,0-, 

O.ijS 

0,164 

Wasser- 

50 

O.ol} 

0,015 

O.01» 

O.ejS 

0,063 

0,0  ^ 

kraft. 

100 

O.oij 

0,014 

0,016 

O,o  3* 

O.cfc 

O.C95 

III.   Das  Lufttriebwerk. 


Der  in  einem  Lufttriebwerke  vor  sich  gehende 
Prozefs  besteht  darin ,  dafs  Luft  an  dem  Orte, 
wo   die   Triebkraft    disponibel   ist,    in  einem 
Luftkompressor   (Vordermaschine)    komprimirt  i 
wird  und  von  hier  aus  durch  eine  Rohrleitung  [ 
cinerLuft-Expansionsmaschine(Luftmotor,  Hinter-  j 
maschine)  zugeführt  wird.    Zunächst  läfst  sich  . 
zeigen,  dafs  der  Fall,  wo  sowohl  Kompression 
als  Expansion    der   Luft   nach  adiabatischem 
Gesetze  vor  sich   geht,   einen  sehr  niedrigen 
Nutzeffekt  bedingt,  da  man  zufolge  zahlreicher 
Versuche  annehmen  mufs,  dafs  Luft,  welche  eine 
längere  Leitung  durchfliefst,  am  Ende  derselben 
dje  Temperatur  der  umgebenden  äufseren  Atmo- 
sphäre angenommen  hat,  dafs  also  die  durch 


adiabatische  Kompression  bedingte  hohe  End- 
temperatur im  Kompressor  einen  entsprechend 
grofsen  Wärmeverlust  in  der  Leitung  herbei- 
führen mufs.  Der  Verlust  ist  so  bedeutend, 
dafs  der  Nutzeffekt  bei  einer  Kompression  auf 
10  Atmosphären  nur  noch  0,$:  beträgt,  also 
fast  die  Hälfte  durch  Wärmeabgabe  verloren 
geht.  Ein  Haupterfordernifs  ist  also  eine  iso- 
tliermische  Kompression,  welche  auch  in  neueren 
Konstruktionen  durch  direkte  Berührung  der 
eingeschlossenen  Luft  mit  Kühlwasser  fast  voll- 
kommen erreicht  wird.  So  erhebt  sich  in  den 
Kompressoren  nach  System  Colladon,  bei 
welchen  fein  zerstäubtes  Wasser  in  die  Luft  ein- 
gespritzt wird,  bei  einer  Kompression  auf  8  Atmo- 
sphären die  Temperatur  nicht  über  250. 

Ebenso  wie  in  den  Kompressoren  ein  Steigen 
der  Temperatur  verhütet  werden  mufs,  so  hat 
man  bei  den  Luftmotoren  darauf  zu  sehen,  dafs 
die  Temperatur  bei  der  Expansion  nicht  unter 
den  Gefrierpunkt  sinkt ,  da  sonst  eine  Eis- 
bildung im  Zylinder  zu  befürchten  ist.  Als 
wirksamstes  Mittel  hat  sich  hier  die  Einfüh- 
rung von  heifsem  Wasser  ergeben,  was  natür- 
lich nur  da  Anwendung  finden  kann,  wo  man 
behufs  Erziclung  eines  günstigen  Nutzeffektes 
möglichst  hohe  Expansionsgrade  anwenden  mufs. 

Für  Kompressoren  kann  man  einen  Nutz- 
effekt von  0,80  annehmen,  eine  Zahl,  die  am 
St.  Gotthard  noch  überschritten  wurde.  Die 
Luftmotoren  arbeiten  je  nach  der  Art  der  An- 
wendung sehr  verschieden,  und  es  schwankt 
daher  der  Nutzeffekt  zwischen  0,60  und  0,8$. 
Für  gut  ausgeführte  stationäre  Anlagen  kann 
man  ohne  Bedenken  0,7s  annehmen. 

Für  den  Durchflufs  der  Luft  durch  Röhren 
kann  man  isothermische  Zustandsändemng  voraus- 
setzen. Der  Nutzeffekt  der  Leitung  stellt  sich 
dar  als: 


worin  bedeutet: 

/,  die  Endspannung, 
/,  die  Anfangsspannung, 
/>0  die    Spannung    der  umgebenden 
Atmosphäre. 
Den  Druckverlust  /,  —       kann  man  nach 
den  von  Weifsbach,  Darey  11.  A.  gegebenen 
empirischen  Formeln  ermitteln. 

Durch  Einsetzen  mittlerer  Werthe  erhält  man 
einen  Verlust  von  1,3%  pro  Kilometer,  so  dafs 
man  erhält  für  Entfernungen  von: 


100  m 

ri  — 

0,9^8, 

500  m 

1  = 

0,993> 

1  000  m 

5  000  m 

ri  = 

0,935, 

10  000  m 

n  = 

0,»7O, 

20  000  m 

ij  =-. 

0,740. 

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El  EKTnFlF^KRE.M3CHRIFT'  Geringer,  Kritische  Vergleichung  der  elektr.  Kraftübertr.  u.  s  w.  517 


Nimmt  man  hier  die  Nutzeffekte  in  Motor  ! 
und  Kompressor  hinzu,   so  erhält    man   ent-  i 
sprechend  den  angegebenen  Entfernungen  die 
abgerundeten  Nutzeffekte: 

*3  —  0,55       0,3s       0,55        0,50       0,50  0,40. 

Wird  die  Luft  zum  Treiben  von  ungemein 
unökonomisch  arbeitenden  Gesteinbohrmaschi- 
nen verwendet,  so  werden  die  Nutzeffekte  aller- 
dings erheblich  niedriger. 

Wie  bei  den  vorher  betrachteten  Triebwerken 
sind  auch  hier  die  Preise  pro  Stunde  und  Pferde- 
starke  für  die  verschiedensten  Annahmen  be- 
rechnet und  in  der  folgenden  Tabelle  zusammen- 
gestellt. 

Tabelle  III. 

Preise  in  Mark  für  die  nutzbare  Pferdestärke  und  Stunde 
für  Ueberleitunc  durch  ein  Lufttricbwcrk. 


Es 
weiden 
Übertrafen 

PS 

Die  Triebwerkslänge  beträgt: 

IOO    1    500    1  1000      5000     10000  JOUUO 

Meter; Meter  Meier  Meter  Meter  Meter 

F.» 
wir«) 
übertragen 

M. 

M. 

M. 

M 

M 

M. 

5 

0,»i5 

O.M7 

0,175 

0,485 

0.71« 

1.5»* 

10 

0,111 

O.lM 

O.l» 

0,3-J 

0,<.n 

o,s<>i 

Dampf- 

So 

O,.*» 

O.I-6 

0,1  gl 

o,m 

O,:« 

0,44< 

kraft. 

100 

0..6; 

O,!  70 

o,.-< 

0,1.  s 

0.3-5 

5 

O.ojj 

O.OJ, 

O.Q4S 

O.i  6 

O,;co 

0,}7I 

10 

0,01f 

O.o  y. 

O,  y 

0,r.-j 

O...S 

o.n- 

i  \\'asscr- 

50 

O.r.S 

O,  11 

O,  :5 

O.  5-  0,;54 

O,:^ 

'  kraft. 

100 

0.--.S 

O.oi, 

O,:  :-z 

O,  v  0,^41 

IV.   Das  Drahtseiltriebwerk. 

Das  Drahtseiltriebwerk  ist  das  einfachste  aller 
Ferntriebwerke.  Dem  Prinzipe  nach  ist  es  dem 
Riementriebe  sehr  ähnlich.  Das  Seil,  welches 
als  vollkommen  biegsamer  Faden  angeschen 
werden  kann,  legt  sich  lose  über  zwei  Rollen, 
so  dafs  die  Spannung  an  den  Auflaufstellen 
nur  durch  das  Eigengewicht  herbeigeführt  wird. 
Nur  selten  wendet  man  zur  Verkleinerung  der 
Durchbiegung  eine  verschärfte  Anspannung  an. 
Wird  die  Entfernung  zweier  Rollen  zu  grofs, 
so  mufs  man  Tragrollcn  einschieben,  welche 
man  zweckmäfsig  in  Abständen  von  je  100  m 
aufstellt. 

Hier  kann  man  entweder  so  verfahren,  dafs 
man  das  ganze  Seil  aus  einem  Stück  ausführt. 
Dann  müssen  die  Zwischenstationen  je  zwei 
selbstständig  gelagerte  Rollen  enthalten,  aber 
wegen  der  grofsen  Länge  des  Seiles  sind  Re- 
paraturen sehr  schwer  vorzunehmen,  auch  der 
Einmifs  der  Temperatur  auf  die  Seillänge  wird 
sehr  fühlbar.  Oder  man  führt  die  Rollen 
doppelrollig  aus  und  hat  daher  von  Station  zu 
Station  besondere  Seilstücke,  welche  leicht  aus- 
zuwechseln und  zu  repariren  sind.  Die  Arbeits- 
vcrluste,  welche  beim  Sciltrieb  auftreten,  wer- 
den herbeigeführt: 

1.  durch  Zapfenreibung, 


2. 

3- 
4- 


Luftwiderstand, 

Gleiten  des  Seiles  auf  der  Scheibe, 
Steifigkeit  des  Seiles. 


Durch  Zapfenreibung  gehen  2%  der  ein- 
geleiteten Arbeit  verloren.  Der  zweite  Verlust 
durch  Luftwiderstand  kommt  nur  bei  sehr  langen 
Leitungen  in  Betracht.  Nach  Angaben  von 
Guilleaume  ist  derselbe  zu  |%  3°  m  zu 
nehmen,  also  zu  1%  für  etwa  100  m.  Der 
Gleitverlust  kommt  gar  nicht  in  Betracht,  denn 
er  beträgt  rechnungsweise  höchstens  -5-'ö7o  "^r 
eine  Scheibe. 

Der  letzte  Verlust  durch  Scilstcifigkeit  wird 
dadurch  herbeigeführt,  dafs  das  Seil  beim  Auf- 
lauf sich  von  der  Scheibe  abbiegt,  beim  Ablauf 
dagegen  anschmiegt,  auf  der  einen  Seite  wird 
also  der  Radius  um  ein  gewisses  Stück  gröfser, 
auf  der  anderen  kleiner.  Die  Rechnung  ergiebt 
o,s%  für  jede  Seite,  also  1%  für  eine  Rolle. 
Der  Gesammtverlust  bei  einem  einfachen  Seil- 
trieb ist  also  anzunehmen  zu : 

2+1  +  1  -4%. 

woraus  folgt: 

i]  0,96. 

Das  Resultat  stimmt  ungefähr  mit  den  An- 
gaben von  Hirn  überein,  nach  denen  man  mit 
einem  Seil  von  12  mm  Stärke  und  zwei  Schei- 
ben von  je  4  m  Durchmesser  bei  100  Um- 
drehungen in  der  Minute,  also  bei  21m  Seil- 
geschwindigkeit, 120  Pferdestärken  150  m  weit 
ül>ertragen  kann,  ohne  dafs  mehr  als  4  Pferde- 
stärken verloren  gehen.  Der  Nutzeffekt  würde 
hiernach : 

120  —  4 

n  — 


1 20 


=  0,966. 


Für  die  Zwischenstationen  werden  die  Ver- 
luste bedeutend  geringer,  so  dafs  man  für  Trieb- 
werkslängen von  1  km  immer  noch  einen  Nutz- 
effekt von  0,90  erhält. 

Man  findet  annähernd  richtige  Werthc,  wenn 
man  für  Längen  von  1  km,  in  je  100  m  Ab- 
stand, eine  Tragstalion  und  auch  1  %  Arbeits- 
verlust voraussetzt.  Es  ergeben  sich  hiernach 
für  die  früher  gewählten  Triebwerkslängen  die 
Werthe  der  Nutzeffekte: 

f)  —  0,96         0,93  O.jo         O.tSn         0,36  0,13. 

Obgleich  also  der  Nutzeffekt  für  Längen  bis 
zu  1  km  sehr  günstig  ist,  so  nimmt  er  doch 
sehr  schnell  ab,  so  dafs  er  schon  für  5  km  den 
Werthen  für  die  anderen  Triebwerke  gleich- 
kommt. 

Die  in  den  Tabellen  I,  II,  III  und  IV  ent- 
haltenen Zahlen  ermöglichen  eine  eingehende 
Vcrgleichung  der  verschiedenen  Triebwerks- 
systeme. 

Wenn  man  zunächst  annimmt,  <fafs  die  ört- 
lichen Verhältnisse  für  die  Anlage  eines  jeden 
Triebwerkes  gleich  günstig  sind,  und  weiter  von 
|  allen  Nebenzwecken,  welche  die  Wahl  von 
diesem  oder  jenem  rathsam  erscheinen  lassen, 
absieht,  so  sind,  wie  die  Tabellen  zeigen,  das 
elektrische  und  das  DrahtseiUricbwcrk  für  die 
Uebertragung  am  geeignetsten,  und  zwar  liefert 


uigiiizeo  uy 


Google 


Si8 


Abhandlungen. 


Elbktrotechn.  Zeitschk  I  KT . 

DEZEMBER  i88j. 


bis  zu  Längen  von  etwa  i  km  das  letztere  die 
billigste  Triebkraft,  während  darüber  hinaus  das 
erstcre  günstiger  wirkt.  '  Es  ergiebt  sich  hier 
das  interessante  Resultat,  dafs  man  die  Trieb- 
kraft von  einem  Wassermotor  bis  zu  Entfernun- 
gen von  Uber  20  km  fortleiten  kann,  ohne  dafs 
dieselbe  theurer  als  eine  am  Ort  der  Verwen- 
dung erzeugte  Dampfkraft  wird. 


Tabelle  IV. 

Preise  in  Mark  für  die  nuttbare  Pferdestärke  und  Stunde 
bei  Uebertragung  durch  ein  DrahtseiUiicbwerk. 


Es 
werden 
Ubertragen 

P.  S. 

Die  Triebwerkslänge  beträgt  : 

R» 
wird 
übertragen 

M 

M. 

M. 

M. 

M. 

M. 

5 

0,m 

O.ij- 

o,s^ 

I,»<I9 

10 

0,115 

0,!»l 

0,3-5 

0.739 

Dampf- 

5° 

Ot<"»o 

0,^5 

0,|  S 

0,111 

O.J-* 

0,915 

kraft. 

100 

0,019 

0,^5 

0,is» 

o,ij« 

0,519 

O.Sij 

5 

0,009 

0,Clt 

0,o»5 

0,1:4 

0,4ü» 

10 

O.co» 

0,014 

O,  ti 

O.c^ 

0,159 

o.ni 

Wasser- 

5° 

0,00« 

0,01 0 

O.CJ» 

0,0«.- 

O.l  $4 

'  kraft. 

100 

O.CO» 

O,co, 

O.^ij 

0,04, 

0,o„ 

Anders  gestalten  sich  die  Resultate,  wenn  der 
Wassermotor  durch  eine  Grofsdampfmaschine 
ersetzt  wird.  Wenn  hier  zunächst  alle  vier 
Systeme  glcichmäfsig  in  Betracht  zu  ziehen 
sind,  d.  h.  die  örtlichen  Verhältnisse  und  Zwecke 
der  Anlagen  eines  jeden  Systemes  gleich  günstig 
sind,  so  liefert  das  Drahtseil,  bis  auf  wenige 
Fälle,  wo  das  elektrische  Triebwerk  an  seine 
Stelle  tritt,  bei  weitem  das  günstigste  Resultat. 
Wenn  man  nun  die  Triebkraft  nach  vereinzelten 
Punkten  hin  übertragen  will,  so  ist  auch  die 
Anlage  eines  Drahtsciltriebwerkes  sehr  gut  aus- 
zuführen. Will  man  aber  ein  weit  verzweigtes 
Triebwerk  anlegen,  wie  es  z.  B.  die  Kraft- 
vermiethung  in  Städten  erfordert,  so  bietet  eine 
Drahtscilanlage  wegen  der  vielfachen  Theilungen 
und  Richtungsänderungen  ungemeine  Schwierig- 
keiten, so  dafs  hierfür  ausschliefslich  die  drei 
übrigen  Systeme  in  Betracht  zu  ziehen  sind. 
Zunächst  ersieht  man,  dafs  derartige  Anlagen 
nur  für  das  Kleingewerbe  von  Vortheil  werden 
können,  denn  für  alle  Werkstätten,  welche 
10  Pferdestärken  und  darüber  gebrauchen,  wird 
die  Aufstellung  eines  eigenen  Motors  billiger. 
Aber  selbst  für  den  Kleinkraftbedarf  ist  der 
Nutzen  durch  die  enge  Grenze  der  Oekonomie 
eingeschränkt.  Für  Entfernungen  bis  zu  1  km 
ist  der  Unterschied  zwischen  allen  gering,  nur 
das  elektrische  Triebwerk  ist  um  wenige 
Pfennige  vorteilhafter,  und  erst  Uber  diese 
Entfernung  hinaus  wird  dasselbe  wesentlich 
günstiger  als  die  anderen.  Der  Preis  pro  Stunde 
und  Pferd  ist  bei  Entfernungen  von  \  km 
20  Pfennige,  von  1  km  22,5  Pfennige  und 
noch  für  12  km  30  Pfennige,  während  für 
Wasser-  und  Lufttriebwerk  dieser  höchste  Preis 


schon  bei  t,j  bis  2  km  eintritt.  Da  unsere 
heutigen  Wasserleitungen  diese  Länge  bedeutend 
überschreiten  und  aufserdem  der  Druck  bei 
ihnen  viel  geringer  ist,  «als  der,  welcher  der 
Nutzeffektberechnung  zu  Grunde  gelegt  war,  so 
dafs  ein  erheblich  gröfscrer  prozentueller  Energie- 
verlust auftritt,  so  ist  es  nicht  wunderbar,  wes- 
halb dieselben  eine  so  enorm  theure  Triebkraft 
liefern.  Wasser  und  Luft  sind  also  von  der 
Elektrizität  weit  überholt,  und  wenn  man  die 
Triebkraft  von  einer  Zentraldampfmaschine  aus 
bis  zu  einem  Umkreise  von  etwa  10  km  fort- 
leiten und  vermiethen  wollte,  so  könnte  dies 
rationell  nur  mit  Hülfe  der  letzteren  ausgeführt 
werden. 

Wie  die  früheren  Rechnungen  gezeigt  haben, 
kostet  die  von  einer  Gaskraftmaschine  erzeugte 
Pferdestärke  25,5  Pfennige  pro  Stunde  und 
Pferdestärke.  Nimmt  man  den  Durchschnitt 
der  Zahlen,  wie  sie  in  der  Tabelle  für  das 
elektrische  Triebwerk  gegeben  sind,  so  erhält 
man  einen  fast  ebenso  hohen  Werth.  Anders 
wird  das  Verhältnifs,  wenn  man  von  einer  so 
weiten  Ausdehnung  des  Triebwerkes  absieht 
und  das  ganze  mit  Triebkraft  zu  versorgende 
Gebiet  in  kleinere  Felder  einthcilt,  von  denen 
jedes  seine  eigene  Dampfmaschinenstation  im 
Zentrum  hat.  Würde  man  diese  Bezirke  als 
Quadrate  mit  8  bis  10  km  Seite  ausführen,  so 
könnte  man  immer  noch  die  Pferdestärke  für 
etwa  20  Pfennige  pro  Stunde  liefern.  Man  hat 
daher  ein  Verhältnifs  wie  20  :  25  —  4  :  5,  also 
ein  für  das  elektrische  Triebwerk  sehr  günstiges 
Resultat. 

In  der  Praxis  kommen  vielfach  Fälle  vor, 
wo  man  der  örtlichen  Verhältnisse  halber  von 
der  Aufstellung  eines  selbständigen  Motors  am 
Orte  der  Kraftausnutzung  Abstand  nehmen  mufs 
und  ebenso  nur  wenige  Triebwerkssysteme  an- 
wenden kann.  So  sind  für  den  Bergwerks- 
und Tunnelbau  nur  das  Luft-  und  elektrische 
Triebwerk  anwendbar.  Betrachtet  man  hier  die 
Zahlen,  welche  für  die  10  pferdigen  Triebwerke 
gefunden  sind,  so  ist  bei  Annahme  von  Dampf- 
kraft, wie  für  Bergwerke  meistens  zutreffend  ist, 
das  elektrische  Triebwerk  wesentlich  billiger. 
Dasselbe  gilt  für  Annahme  von  Wasserkraft, 
wie  sie  beim  Tunnelbau  in  der  Regel  vorhan- 
den ist.  Bei  Uebertragung  gröfscrer  Kräfte 
sind  die  Zahlen  bis  zu  5  km  Entfernungen 
ziemlich  übereinstimmend,  und  erst  von  hier 
wird  der  Unterschied  zu  Gunsten  des  elektri- 
schen Triebwerkes  erheblich.  Aufserdem  ist 
die  Ausführung  des  elektrischen  Triebwerkes 
ungleich  leichter  als  die  eines  Lufttriebwerkes, 
denn  die  Verlängerung  der  Luftleitung  beim 
Vorschreiten  der  Bergarbeiten  und  der  beweg- 
liche Anschlufs  an  die  Steinbohrmaschinen  be- 
reiten gerade  in  den  engen  Bergwerksgängen 
grofse  Schwierigkeiten.  Aber  andererseits  ist 
mit  dem  Betriebe  der  Bohrmaschinen  durch 


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ElF.KTROTKCHN.  ZEtTSCinUKT . 

DE/EMRER  1883- 


Weber,  Ueber  die  Aenderungen  u.  s.  w. 


Luft  stets  eine  genügend  lebhafte  Ventilation 
verbunden,  während  hierzu  bei  Verwerthung 
eines  elektrischen  Triebwerkes  eine  besondere 
Anlage  nöthig  ist.  Jedoch  ist  der  Vorthei)  der 
leichteren  Ausführung  und  der  gröfseren  Billig- 
keit so  überwiegend,  dafs  für  alle  Fälle,  wo  die 
Flinken  der  Schleifbürstcn  keine  Explosionen 
herbeifuhren  können,  das  elektrische  Triebwerk 
den  hohen  Vorzug  verdient,  zumal  sich  mit 
demselben  eine  explosionssichere  Glühlampen- 
beleuchtung vereinigen  läfst. 

Man  sieht  also,  dafs  für  all  die  Fälle,  in 
denen  die  Anwendung  eines  Drahtseiltriebwerkes 
ausgeschlossen  ist,  das  elektrische  Triebwerk 
vor  dem  Wasser-  und  Lufttriebwerk  bei  weitem 
den  Vorzug  verdient  und  auch  den  Gaskraft- 
maschinen bis  zu  5  km  Triebwerkslänge  voraus 
ist.  Wenn  hingegen  auch  das  Drahtseiltrieb- 
werk in  Betracht  zu  ziehen  ist,  so  liefert  dieses 
bis  zu  Längen  von  i  km  eine  wesentlich  billigere 
Kraft,  als  die  übrigen,  und  erst  zwischen  i  und 
5  km  tritt  das  elektrische  wieder  an  die  Spitze. 


Ueber  die  Aenderungen,  welche  der  Leitungs- 
widerstand eines  blanken,  frei  ausgespannten 
Drahtes  erfährt  beim  Durchgang  eines  starken 
Stromes. 

Von  Ludwig  Weber  in  München. 

Wenn  ein  starker  Strom  einen  bestimmten, 
gemessenen  Drahtwiderstand  passirt,  so  ändert 
sich  bekanntlich  dieser  Widerstand  unter  dem 
Einflüsse  des  Stromes;  der  Strom  hat  einen 
gröfseren  Widerstand  zu  tiberwinden,  als  der, 
den  der  Draht  in  kaltem  Zustande  darbietet. 

Es  ist  in  verschiedener  Hinsicht  von  Wichtig- 
keit, die  Gröfsc  dieser  Aenderung  zu  kennen. 

Die  wissenschaftliche  Kommission  der  elektri- 
schen Ausstellung  zu  München  i.  J.  1882  be- 
diente sich  bei  ihren  Messungen  eines  grofsen 
Rbeostaten  aus  Eisen-  und  Kupferdrähten.  Bei 
der  Verarbeitung  der  Beobachttingsrcsultate 
wurden  die  Aenderungen  im  Widerstande  dieser 
Drähte  in  der  Weise  berücksichtigt,  dafs  man 
die  Erwärmung  derselben  aus  der  in  ihnen  ge- 
leisteten Stromarbeit  und  aus  ihrer  äufseren 
Leitungsfähigkeit  berechnete.  Mit  Hülfe  des 
als  bekannt  vorausgesetzten  Temperaturkoeffi- 
zienten  erhielt  man  dann  den  Widerstand  des 
warmen  Drahtes. ') 

»Die  grüfste  Unsicherheit  bei  dieser  Rech- 
nung«, sagt  Prof.  Dorn  an  jener  Stelle,  *  liegt 
in  der  äufseren  Leitungsfähigkeit*.  Ueber  diese 
Konstante  liegen  nämlich  nur  überaus  spärliche 
Angaben  vor. 

>)  Offizieller  llerichi  <kt  KlektririUtvAusstclUing  >u  München. 
U.  Theil,  S.  15. 


5*9 

Auf  Veranlassung  des  Prof.  Dr.  von  Beetz 
unternahm  ich  es  daher,  diese  Frage  einer 
experimentellen  Behandlung  zu  unterziehen. 

Es  sind  schon  von  verschiedenen  Seiten 
Untersuchungen  in  dieser  Richtung  gemacht 
worden. 

Frof.  Forbes')  stellte  Messungen  an  über 
diejenigen  Stromstärken,  welche  nöthig  waren, 
um  Drähte  von  verschiedener  Dicke,  aber 
gleicher  Leitungsfähigkeit  auf  eine  bestimmte 
Temperatur  zu  erwärmen ,  indem  er  die  Strom- 
stärke so  lange  erhöhte,  bis  ein  auf  den  Draht 
gebrachter  Tropfen  Wachs  zum  Schmelzen  kam. 

H.  Weber*)  hat  schon  im  Jahre  1863  Uber 
den  Zusammenhang  zwischen  Drahterwärmung 
und  Stromstärke  gearbeitet,  indem  er  die  Er- 
wärmung und  damit  den  Widerstand  aus  der 
Verlängerung  eines  vertikal  aufgehängten  Drahtes 
zu  bestimmen  suchte. 

Eine  direkte  Messung  der  Temperatur  des 
Drahtes  bietet  mancherlei  Schwierigkeiten. 

Versuche,  die  ich  mit  Thermoelementen  in 
dieser  Richtung  anstellte,  lieferten  schlechte 
Resultate.  Einmal,  weil  die  Löthstelle  des 
Thermoelementes,  welche  man  ja  in  den  ver- 
hältnifsmäfsig  dünnen  Stromleiter  nicht  vollstän- 
dig einsenken  kann,  niemals  die  wirkliche 
Temperatur  desselben  annimmt,  und  zweitens, 
weil  aufserordentlich  leicht  Zweigströme  ent- 
stehen, welche  den  an  sich  schwachen  Thermo- 
strom wesentlich  beeinflussen.  Andererseits 
handelt  es  sich  ja  zunächst  darum,  die  Wider- 
standsänderung  des  Leiters  zu  ermitteln,  und 
diese  ist  nicht  nur  eine  direkte  Folge  der  Er- 
wärmung, sondern  kann  auch  in  der  durch  die- 
selbe hervorgerufenen  Dehnung  und  Querschnitts- 
änderung ihren  Grund  haben. 

Es  läfst  sich  nun  der  Widerstand,  den  ein 
Strom  zu  Uberwinden  hat,  während  er  einen 
Draht  durchfliefst,  auch  dadurch  finden,  dafs 
man  aufser  der  Stromintensität  im  Drahte  noch 
die  Spannungsdiflerenz  an  seinen  Enden  mifst. 

In  einer  erst  kürzlich  mitgethcilten  Arbeit 
von  Sir  William  Siemens')  ist  diese  Methode 
benutzt,  um  die  Widerstandsänderungen  und 
Ausstrahlungsverhältnisse  von  dünnen  Platin- 
drähten zu  untersuchen.  Ich  konnte  jedoch 
nicht  ebenso  verfahren,  weil  ich  mit  einer 
Dynamomaschine  arbeitete,  die,  von  einem  Gas- 
motor getrieben,  ziemliche  Schwankungen  in 
der  Stromstärke  ergab,  so  dafs  eine  so  genaue 
Messung  der  Spannungsdiflercnzen,  wie  sie  hier 
nöthig  gewesen  wäre,  sich  nicht  ausführen,  liefs. 


')  Korbe«,  The  Electrieian,  9.  ,  und  CentralMatt  für 
Elektrotechnik,  188»,  S.  614. 

*)  Wic<lemann,  Elcktriziliiulelire,  II.  Ban.l.  S.  441. 

«)  U  luroiere  e!ectri<|uc,  i88j,  bil.  9,  S.  443. 


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52° 


Art  HANDLUNGEN'. 


Elektrotechn.  Zeitschrift. 

DEZEMBER  i8«j. 


Ich  suchte  deshalb  die  Aendcrungen  des 
Widerstandes  dadurch  zu  bestimmen,  dafs  ich 
den  Strom  zuerst  eine  Zeitlang  durch  den  zu 
untersuchenden  Draht  hindurchgehen  liefs  und 
dann  in  dem  Momente,  wo  der  Strom  unter- 
brochen wurde,  den  Draht  in  eine  Wheat- 
stone'sche  Bruckenkombination  einschaltete,  um 
den  Widerstand  zu  messen. 

Die  Stromstärke  im  untersuchten  Drahte 
konnte  durch  eingeschaltete  Widerstände  variirt 
werden.  Gemessen  wurde  sie  an  einem  aperiodi- 
schen Galvanometer  mit  Glockcnmagnet,  das 
im  Nebenschlufs  eines  sehr  dicken  Kupfer- 
drahtes eingeschaltet  und  in  dieser  Verbindung 
wiederholt  mit  dem  Kupfervoltameter  geaicht  war. 

Die  Genauigkeit  dieser  Intensitätsmessung 
litt  immerhin  unter  den  Schwankungen  der 
Maschine,  doch  waren  diese  hier  einigermafsen 
paralysirt  durch  die  sehr  starke  Dämpfung; 
auch  wurde  immer  aus  mehreren  Ablesungen 
das  Mittel  genommen. 

Zur  Widerstandsmessung  wurde  eine  Sicmcns'- 
sche  Brücke  benutzt,  deren  Widerstände  vorher 
sorgfältig  unter  sich  und  mit  einem  Etalon  ver- 
glichen waren.  Als  Galvanoskop  in  der  Brücke 
wurde  ein  sehr  empfindliches  Instrument  von 
Sauerwald  verwendet.  Dieses  sowohl  als  das 
Galvanometer  wurde  mit  Fernrohr  und  Skala 
beobachtet. 

Das  Verfahren  war  nun  folgendes:  Man  liefs 
den  Strom  den  zu  untersuchenden  Draht  durch- 
laufen und  beobachtete  seine  Intensität  am 
Galvanometer.  Wenn  der  Wärmezustand  im 
Drahte  stationär  geworden  war,  was  nach  10 
bis  1 2  Minuten  sicher  eintrat,  und  daraus  er- 
kannt wurde,  dafs  sich  die  Stromstärke  nicht 
mehr  änderte  (abgesehen  von  den  Schwankun- 
gen der  Maschine),  so  wurde  mit  der  einen 
Hand  der  Strom  der  Maschine  unterbrochen 
und  im  nächsten  Momente  mit  der  anderen 
Hand  eine  Wippe  so  umgelegt,  dafs  der  Draht 
in  die  Brückenkombination   eingeschaltet  war.  j 


Zugleich  wurde  das  Galvanoskop  beobachtet. 
Durch  mehrmaliges  Wiederholen  dieses  Ver- 
fahrens und  Herausziehen  der  entsprechender» 
Stöpsel  kam  man  so  weit,  dafs  das  Galvano- 
skop keinen  oder  einen  sehr  kleinen  Ausschlag 
zeigte,  so  dafs  der  Widerstand  des  erwärmten 
Drahtes  innerhalb  einer  Grenze  von  o.ooj  S.  E. 
sicher  ermittelt  werden  konnte. 

Die  so  gemessenen  Widerstandsänderungen 
finden  sich  in  der  Tabelle,  und  zwar  giebt  die 
erste  Reihe  die  Stromstärken  in  Ampere,  die 
zweite  unter  A  die  einer  jeden  Stromstärke  ent- 
sprechende Zunahme  des  Widerstandes,  aus- 
gedrückt in  Prozenten  desjenigen  Widerstandes, 
den  der  Draht  in  kaltem  Zustande  darbot. 

Es  sind  überall  3  bis  4  von  einander  unab- 
hängige Versuchsreihen  angeführt. 

Versuchsweise  wurde  hieraus  die  Erwärmung 
der  Drähte  berechnet  unter  der  Annahme,  dafs 
die  Zunahme  des  Widerstandes  blos  herrührte 
von  der  der  Temperatur  proportionalen  Aende- 
rung  der  spezifischen  Leitungsfähigkeit  x: 


«.»,  —  if'i 
w.  .  x 


Setzt  man,  unter  der  Annahme,  dafs  ein 
stationärer  Zustand  im  Wärmeaustausch  einge- 
treten war,  die  nach  dem  Joule'schen  Gesetz 
im  Draht  entwickelte  Wärmemenge  gleich  der 
an  die  Umgebung  abgegebenen,  so  erhält  man 
die  Gleichung: 

P  s 

(V  —  U)h—  ■  0,o69  4*3  '). 

worin  s  den  spezifischen  Leitungswiderstand, 
r  den  Halbmesser  des  Drahtes  und  0,069  4*3  eine 
Konstante  bedeuten. 

Es  berechnet  sich  hieraus  die  äufsere  Lei- 
tungsfähigkeit  k,  als  die  bei  einer  Temperatur- 
differenz v  —  u—  i°C.  von  der  Oberflächen- 
einheit in  1  Minute  abgegebene  Anzahl  von 
Kalorien. 


I.   Kupferdraht  von  Montefiori  Levi. 
r  =  o,4jo  mm,      w  =  5>8«»s  S.  E. 


/ 

A 

— 11 

// 

p  —  u 

h 

/ 

A 



V  —  u 

h 

3>a* 

3>77 
4,81 

6,3J 

7, ,6 

1    0 ' 

■  .4  /O 
1,8  - 

3.°  • 
3-9  - 
6,0  • 

3./C. 

5.°  " 
8.»  - 
10,7  - 

O,o6<yl 

1 

3'39 

4.7* 
6,14 

,. 

1.5  ;,, 
2.7  " 

4 »° 
5>" 

4,.°C. 

7-4  • 
10,8  - 

14,8  - 

3>35 
4,88 
6,lB 

7.3' 

1 

1.5% 
2,8  - 

4.7  - 
6,s  - 

4.'°C 

7.«  ■ 
12,7 

13.» 

•II 

Spez.  Leitungswiderstand:  j  —  o, 


°'43, 


Temperaturkoeflizient:  .r  —  0,003,. 


i)   0«i,icllcr  Bericht  der  EIcllrmtäu-AuMteUung  »" 


II.  Thcil,  S.  16. 


Digitizec 


DEZKMBER  1BB3. 


Zetzsche,  Die  Teleqraphenapparate. 


5*» 


IL  Chemisch  reiner  Kupferdraht  von  Hesse. 

f  =  0,517  mm,      10  =■  0,65$$  S.  E. 


J 

A 

V  —  u 

■ 

/ 

A 

" 

J 

A 

V  —  u 

h 

5.» 

2,5  % 

5,8°C. 

5,°7 

2>6  /0 

6,0  C. 

4.99 

2,.  % 

4,9°C. 

5»94 

3.o  - 

7.«  " 

0,0505  | 

5.9« 

3.3  - 

7.«  - 

0,0458 

5.9« 

2,9  - 

6(9  - 

0,0519 

7»7° 

4,7  • 

1 1,0  - 

7.«3 

5.«  - 

12,0  - 

7»S7 

4.7  - 

10,9  - 

9.44 

6,8  - 

15.8  * 

9.4' 

7.7  - 

17.9  - 

9>39 

6,8  - 

IS.9  " 

Spez.  Leitungswiderstand:  s  —  0,01959,      Temperaturkoeffizient:  x  =  0,0043. 

III.    Verzinkter  Eisendraht 
r=  1,507  mm,     w—  1,9397  S.  E. 


/ 

A 

V  U 

4 

A 

V  —  u 

h 

/ 

A 

»  —  u 

h 

4.4. 

0,4  ■/. 

i,»°C. 

4.» 

1.1  % 

3.» 

4.°J 

0,6  Yo 

I.7°C. 

6,13 

I.»  - 

3.s  • 

0,0353 

6... 

1,8  - 

5.3  - 

0,0191 

6,71 

1,3  ' 

3.8  - 

0,0.7» 

8,6» 

2,8  - 

8,,  - 

8,s. 

3.»  - 

9.'  " 

8,65 

2,8  - 

7.9  - 

9.9« 

3.s  - 

IO,o  - 

Spez.  Leitungswiderstand:  s  =  o,,33;      Temperaturkoeffizient:  x  =  0,0035. 


IV.    Kupferdraht  von  Weiller. 
r  —  0,458  mm,    w  =  1,658  S.  E. 


7 

v — u 

k 

7 

A 

V  —  u 

h 

4.6] 

i.7% 

s.*°c. 

AM 

2,0% 

6,,°C 

5.3» 

2,3  • 

7.»  - 

0,o*4| 

5>» 

2.5  - 

8.8  - 

0,0578 

6.87 

3.s- 

11,»  - 

6,»j 

4.»  - 

14.4  - 

9.«» 

6,o  - 

20.,  - 

9.'9 

6,6  • 

22,7  - 

4.*j 

1.9- 

6.7  - 

4.5» 

2.»  • 

7.7  - 

5<38 

2.8  - 

9.?  - 

0,055. 

5.37 

2,8  - 

94  - 

0,0496 

6,11 

4.1- 

14.8  - 

6,7t 

4,4  - 

i6,j  - 

9.09 

7.s  - 

2S-»  * 

9,oi 

8,0  - 

27.5  - 

Spez.  Leitungswiderstand:  s  =  0,0*386, 
Temperaturkoeffizient:  x  =  o,ooa9. 

Man  sieht  aus  den  Tabellen,  dafs  die  ein- 
zelnen Versuchsreihen  keine  grofse  Ueberein- 
stimmung  zeigen;  es  hängt  eben  auch  die  Ab- 
kühlung der  Drähte  von  der  wechselnden  Be- 
schaffenheit der  umgebenden  Luft  ab.  Aus 
diesem  Grunde  sind  alle  Versuchsreihen  ange- 
führt, um  in  die  Verhältnisse  vollen  Einblick 
zu  gestatten.  Die  gegebenen  Zahlen  lassen 
sich  jedoch  immerhin  als  Annäherungen  be- 
trachten, wenn  auch  die  Frage,  ob  die  Wider- 
standsänderungen der  Drähte  sich  direkt  aus 
dem  Temperaturkoeffizienten  und  der  äufseren 
Leitungsfähigkeit  berechnen  läfst,  auf  Grund 
dieser  Versuche  nicht  endgültig  entschieden  wer- 
den kann.  Und  es  mag  doch  für  viele  Fälle 
der  Praxis  von  Interesse  sein,  aus  den  obigen 
Tabellen  zu  entnehmen,  innerhalb  welcher 
Grenzen  sich  die  hier  auftretenden  Aenderungen 
im  Widerstande  bewegen. 


INTERNATIONALE  ELEKTRISCHE 
AUSSTELLUNG  IN  WIEN  1883. 

Die  Telegraphenapparate. 

(Sclilufs  von  S.  427.) 

Von  Typendrucktelegraphen  zogen  zwei  neue 
die  Aufmerksamkeit  auf  sich;  beide  befanden 
sich  in  der  italienischen  Abtheilung,  der  eine 
von  Faccioli  war  von  der  italienischen  Tele- 
graphenverwaltung ausgestellt,  der  andere  von 
seinem  Erfinder  Dr.  Alessandro  Lucchesini. 
lieber  den  ersteren  habe  ich  leider  während 
meines  Aufenthaltes  in  Wien  genauere  Auskunft 
nicht  erlangen  können;  angeblich  arbeitet  der 
äufserlich  dem  Hughes  ähnelnde  Telegraph 
ebenfalls  mit  Synchronismus,  doch  soll  das 
Drucken  nicht  im  Fluge  erfolgen,  sondern  das 
Typenrad  beim  Drucken  eines  Zeichens  zum 
Stillstehen  gebracht  werden. 

Der  Florentiner  A.  Lucchesini  strebt  in 
seinem  auch  für  Deutschland  patentirten  (vgl. 
S.  359)  Typendrucktelegraphen  an,  von  dem  Lauf- 
werk alle  jene  Einflüsse  fernzuhalten  oder  doch 
thunlichst  abzuschwächen,  welche  durch  plötz- 
liche und  der  Zeit  nach  sich  unrcgelmäfsig 
wiederholende  Beanspruchungen  der  Triebkraft 
den  Tautochronismus  und  dadurch  den  zwischen 
den  beiden  zusammenarbeitenden  Telegraphen 
nöthigen  Synchronismus  gefährden.  Solche  Ein- 
flüsse machen  sich  in  den  Typendruckern  natur- 
gemäfs  beim  Drucken  der  einzelnen  Zeichen 
geltend,  weil  überhaupt  das  Drucken  nur  von 
Zeit  zu  Zeit  zu  vollziehen  ist,  dabei  in  der 


Google 


522 


Internat.  Ei.f.ktr.  Ausstellung  in  Wien. 


Et.p.kt-rotf.chn.  Zeitschrift. 
DEZEMBER  ittj. 


Regel  eine  gröfsere  Kraftäufserung  erfordert 
und  zudem  nicht  einmal  bei  allen  Umläufen 
des  Typenrades  gleich  viel  Zeichen  zu  drucken 
sind.  In  dem  Hughes'schen  Typendrucker 
findet  sich  aufserdem  im  r.eber  ein  dem  ganz 
nahe  verwandter  Vorgang,  das  Auflaufen  des 
Schlittens  auf  die  (Kontakt-)  Stifte,  und  über- 
dies kann  das  Kintreten  des  Korrektionsdaumens 
zwischen  die  Zähne  des  Korrektionsrades  unier 
Umständen  zu  einem  Stöfs  Anlafs  geben.  Die 
Art  und  Weise,  wie  Lucchcsini  diesen  Stö- 
rungen zu  begegnen  sucht,  erscheint  mir  Krfolg 
versprechend ;  zugleich  weicht  sein  Telegraph 
im  Figurenwechsel  vom  Hughes  ab,  läfst  sich 
bei  Redarf  sogar  als  Klopfer  für  Morseschrift 
verwenden  und  ist  mit  einer  Vorrichtung  zum 
selbstthätigen  Absenden  der  Telegramme  mittels 
eines  gelochten  Streifens  versehen  iS.  471).  Des- 
halb und  weil  sich  ferner  in  der  Patentbeschrei- 
bung mancherlei  Sprachwidrigkeiten  und  sachliche 
Unrichtigkeiten  finden,  an  dem  Telegraphen 
auch  seit  der  Anmeldung  zur  Patentirving  noch 
einige  Abänderungen  vorgenommen  worden  sind, 
erachtete  ich  eine  eingehendere  Besprechung 
dieses  Telegraphen  an  einer  anderen  Stelle 
der  Zeitschrift  (S.  465}  für  geboten. 

Von  in  Betrieb  befindlichen  selbstthätigen 
Stromsendern  ist  nur  der  Wheatstonc'sche 
Automat  für  Wechselströme  xu  nennen,  welcher 
von  der  englischen  und  französischen  Verwal- 
tung, ebenso  von  der  Grofsen  Nordischen  Tele- 
graphen-Gesellschaft ausgestellt  war,  und  zwar 
in  der  im  Telegraphic  Journal,  Bd.  8,  S.  430, 
und  Bd.  q,  S.  12,  47  ff.  beschriebenen  neueren 
Form.  Derselbe  benutzt  bekanntlich  den  mit 
zwei  Reihen  Schriftlöchern  zu  beiden  Seiten 
einer  Führungslöcherreihe  versehenen  gelochten 
Streifen  auch  nur  zur  mittelbaren  Stromschliefsung; 
die  Schriftlöcher  wechseln  in  den  beiden  Reihen 
paarweise  regelmäfsig  ab,  und  jedes  Paar  ver- 
anlafst  die  Absendnng  eines  Wcchselstrompaares. 

In  Verbindung  mit  diesem  selbstthätigen 
Sender  wird  in  Kngland  und  Frankreich  der 
Wheatston e'sche  Schnellschreiber  benutzt. 
Da  derselbe  jedoch  gelegentlich  auch  für  Hand- 
betrieb verwendet  werden  soll,  so  mufste  der- 
selbe mit  einer  Vorrichtung  versehen  werden, 
mittels  welcher  die  Laufgeschwindigkeit  des 
Triebwerkes  und  somit  die  des  Pajuerstreifens 
innerhalb  sehr  weiter  Grenzen  verändert  werden 
kann.  Diese  Vorrichtung  zeigte  in  den  aus- 
gestellten Telegraphen  eine  bemerkenswerthe 
Vereinfachung  gegenüber  der  im  Telegraphic 
Journal,  Bd.  9,  S.  13  und  14  beschriebenen  und 
abgebildeten  Anordnung.  Jetzt  werden  zur 
Uebertragung  der  Bewegung  von  einer  Axe  des 
Laufwerkes  auf  die  zu  ihr  parallele  Axe  des 
Windfanges  nicht  mehr  zwei  auf  diese  Axen 
aufgesteckte  Reibungsscheiben  benutzt,  zwischen 
denen  eine  beide  berührende  kleinere  Scheibe 
eingelegt  ist,  welche  in  einem  Schlitten  gelagert 


und  mit  diesem  zugleich  mittels  des  Rcgulir- 
hcbels  sich  über  den  beiden  gröfseren  Scheiben 
radial  so  verschieben  läfst,  dafs  sie  sich  der 
Axe  der  einen  nähert,  während  sie  sich  von 
der  Axe  der  anderen  entfernt;  es  wird  vielmehr 
die  Bewegung  durch  Räderübertragung  bis  auf 
die  verschiebbare  Axe  der  kleinen  Scheibe  über- 
tragen, auf  welche  dazu  ein  Getriebe  von  einer 
der  Gröfse  der  Verschiebung  entsprechenden 
Länge  aufgesteckt  ist. 

Der  Schnelltranslator  (fast  repeater),  welcher 
sich  dem  Schnellschreiber  und  selbstthätigen 
Sender  zugesellt  (vgl.  S.  228),  fand  sich  in  der 
Ausstellung  in  der  im  Telegraphic  Journal, 
Bd.  q,  S.  47  beschriebenen,  sich  an  das  englische 
Relais  (vgl.  ebenda  Bd.  8,  S.  100)  anschliefsen- 
den  Form. 

Unter  den  ausgestellten  Schreibtelegraphen 
wäre  neben  dem  magnetischen,  dem  elektro- 
dynamischen und  dem  chemischen  Doppel- 
schreiber von  Siemens  &  Halske  der  Farb- 
schreiber von  Ed.  Estienne  in  Paris  (D.  R.  P. 
No.  24170)  zu  erwähnen.  Estienne  geht 
darauf  aus,  das  Unbequeme  der  liegenden 
Striche  der  Morseschrift  zu  beseitigen,  indem  er 
die  Striche  aufrecht  stellt.  Seine  Schrift  unter- 
scheidet sich  aber  von  älteren  derartigen') 
dadurch,  dafs  er  die  Punkte  halb  so  lang  als 
die  Striche  macht  und  von  unten  her  bis  zur 
Mitte  der  Striche  hinauf  reichen  läfst,  wie  das 
Wort 

III         II  III 

im  11  1  1  111  1111  11  11  111 

anschaulich  macht.  Die  ebenfalls  im  Grund- 
gedanken nicht  neue  Art,  wie  Estienne  mit 
seinem  Doppelschreiber  die  Striche  schreibt  oder 
druckt,  verleiht  seiner  Schrift  den  Charakter 
der  Steinheil -Schrift,  und  in  der  That  wäre 
sogar  Steinheils  Schreibtelegraph  durch  eine 
ganz  geringfügige  Zuthat  zu  befähigen,  solche 
Schrift  zu  schreiben.  Esticnncs  Telegraph,  mit 
welchem  zur  Zeit  von  der  deutschen  und  von 
der  österreichischen  Verwaltung  Versuche  an- 
gestellt werden,  ist  in  etwas  verschiedener  Weise 
von  Hostel -Vinay  und  ein  wenig  später  von 
Brtfguet  ausgeführt  worden;  in  der  Ausstellung 
habe  ich  blos  die  letztere  Ausführung  gesehen, 


ij  Vgl.  Zettsche,  Handbuch,  Bd.  i,  S.  41.  4»7.  4>S.  - 
dem  wurde  im  Jahre  1871  von  C.  Lewcrt  nach  den  Angaben  <lc» 
Geh.  Ober- Rcgicriingsrath  C.  Elsasser  ein  polarisirter  Doppcl- 
schreiber gebaut,  welcher  sich  1.  Z.  in  der  Apparatsammtung  der 
Telegraphenschulc  des  Reichs-I'ostarates  befindet.  Derselbe  gleicht 
in  seiner  elektrischen  Einrichtung  den  Siemens'schen  Earbschreibern. 
nur  liegen  die  polaris) renden  Magnete  und  die  Elektrnmagnetspulen 


Weise 


Der  eine  Schreibhebcl 


greift  mit  einem  seitlichen  Ansatz  unter  den  vorderen  Theil  de»  ande- 
ren und  nimmt  nur  diese»  Theil  mit,  wenn  er  durch  die  Wirkung  de* 
Tclcgraphirsirome*  gegen  sein  Schrcibradchcn  emporbewegt  wird ; 
der  vordere  llicit  dieses  Schrcihhchcts  vermag  nämlich  dem  ersten 
folgen,  weil  er  mit  dem  hinteren,  die  Fort- 


bei  seiner  Bewegung  ra 
sctning  des  polans.rten 
ist.    Die  Schnfthildung 


hnfthiMung  ist  also  wesentlich  die  nämliche  wie  bei 
Estienne«  Telegraph,  doch  bestehen  die  Striche  der  Schrift,  weil 
rwei  gewöhnliche  Scbreibradchen  in  einiger  Entfernung  von  ein- 
ander vorhanden  sind,  aus  rwei  kurieren,  durch  einen  etwas  breiteren 
Zwischenraum  getrennten  Smcbekhcn .  ähneln  also  meh 
Doppelpunkte. 


Digitrzed  by  LaOOQle 


El.EKTKOTKCHN.  ZEITSCHRIFT. 
OKZEMHER  iftSj. 


Zetzsche,  Die  Telegraphenappakatk. 


5*3 


welche  sich  in  der  elektrischen  Anordnung  an 
BrtSguets  Zeigertelegraph  für  Wechselströme 
(Handbuch,  Bd.  1,  S.  225)  anschliefst  und  in 
den  schreibenden  Theilen  gröfsere  Zartheit  und 
Leichtigkeit  zeigt.  In  Fig.  10  ist  die  von  Postel- 
Vinay  gewählte  Anordnung  in  Aufrifs  und 
Grundrifs  dargestellt.  Auf  die  Pole  eines  Huf- 
eiscn-Stahlmagnetes  M  sind  die  Polschuhe  Fu  J3, 
aufgesteckt  und  magnetisiren  das  zwischen  ihnen 
liegende,  um  die  Axe  x  drehbare  Magnetstäb- 
chen m  m,  über  und  unter  welchem  vier  Elektro- 
magnetspulen angeordnet  sind;  diese  Spulen, 
deren  Pole  durch  />:,/>,, f>t  und  />t  angedeutet 
sind,   lassen   sich   nach  Wunsch   parallel  und 


ken  Ende  jedes  Schreibhebels  ist  eine  Art  Zange  r, 
und  f|  befestigt,  in  welche  ein  oben  glatt  ab- 
geschnittener Streifen  Schaf leder  (»Wildleder  des 
Handels«)  eingespannt  ist.  Für  gewöhnlich  liegen 
die  überdies  durch  von  dem  Stabe  V  herab- 
reichende Federn  (wie  f.,  in  Fig.  10)  aus- 
geglichenen Schreibhebel  auf  einem  in  die 
Apparat  wand  W  eingesetzten  Stege  U.  Wird 
durch  einen  die  vier  Elektromagnetspulen  durch- 
laufenden (kurzen)  Telegraphirstrom  der  Hebel  // 
von  dem  Anker  ///  nach  rechts  bewegt,  so 
nimmt  v  durch  den  Schreibhebel  //,  mit 
nach  rechts  und  hebt  dabei  die  mit  ihrem 
unteren  Ende  in  das  Farbegefäfs  G  eintauchende 
Zange  r.t  so  hoch,  dafs  der  Lederstreifen 
den  unter  der  Rolle  R  hinweggehenden 
Papierstreifen  .b"  mit  einem  Punkte  be- 
schreibt. Bewegt  ein  Linienstrom  von  der 
entgegengesetzten  Richtung  den  Hebel  // 
nach  links,  so  schieben  «,  und  «,  mittels 
der  Schrauben  s,  und  st  die  beiden  unteren 

Fig.  IIa 


hinter  einander  schalten.  Auf  der  Axe  x  sitzt 
ferner  der  nach  oben  gerichtete  Arm  II,  dessen 
Spiel  durch  zwei  Stellschrauben  gx  und  g%  be- 
grenzt ist.  Etwas  über  diesen  Schrauben  sind 
an  H,  nach  vorwärts  und  nach  rückwärts,  zwei 
Messingplatten  u ,  und  «,  angeschraubt,  während 
der  Hebel  //  oben  zweimal  im  Winkel  um- 
gebogen ist  und  in  eine  Platte  v  endet.  Auf  die 
durch  das  Apparatgestell  hindurchreichende 
Axe  v  sind  die  beiden  Schreibhebel  //,  und  At 
lose  aufgesteckt.  Der  vordere  derselben,  At,  ist 
mit  einem  Fortsatz  /,  nach  unten  und  mit  einem 
Fortsatze  kt  nach  oben  versehen,  der  hintere, 
A,,  dagegen  hat  blos  einen  Fortsatz  nach  unten. 
In  diese  drei  Fortsätze  sind  die  drei  Stell- 
schrauben st,  s1t  s3  eingeschraubt,  mit  denen  die- 
selben die  Platten  ut,  u,,  und  v  berühren.  Am  lin- 


Fortsätze  /,  und  /'»  der  beiden  Schreib- 
hebel //,  und  //j  zugleich  nach  links  und 
deren  Lederstreifen  schreiben  vereint  einen 
Strich  auf  S.  Die  Laufgeschwindigkeit 
des  Triebwerkes  läfst  sich  leicht  verändern, 
so  dafs  in  der  Minute  0,5  bis  1,5  m  Streifen 
ausgegeben  wird. 

Der  Geber  des  Estienne'schen  Tele- 
graphen ist  in  Fig.  1 1  abgebildet.  Er  be- 
steht aus  zwei  neben  einander  liegenden  Tasten  T, 
und  Tt,  die  auf  den  Axen  a,  und  at  gelagert  sind, 
und  sendet  von  derselben  Batterie  in  bekannter 
Weise  nach  Bedarf  beim  Niederdrücken  der 
einen  Taste  positive,  beim  Niederdrücken  der 
anderen  Taste  negative  Ströme;  seine  Einrichtung 
ist  aber  dadurch  ein  wenig  verwickelter  geworden, 
dafs  bei  jeder  Tastenbewegung  eine  Entladung 
der  Telegraphenleitung  zur  Erde  bewirkt  werden 
soll,  und  zwar  mittels  einer  von  beiden  Tasten 
bewegten  Stahlfeder  die  an  der  Schneide 
eines  stellbaren  Erdkontaktes  C  vorüberstreicht. 
In  die  vorderen  Enden  der  beiden  Tasten  sind 
gegen  dieselben  isolirte  Metallstifte  bt  und  t>.t 
eingesteckt,  welche  mit  dem  Zinkpole  Z  und 
dem  Kupferpole  K  der  Batterie  verbunden  sind, 
wie   auch  die  Ambosse       und  <r,    unter  den 

66« 

Digitized  by  Google 


5*4 


Internat.  Elektr.  Ausstellung  in  Wien. 


Elektrotechn.  ZErrscumrT. 


linken  Enden  der  beiden  Tasten.  Für  gewöhn- 
lich —  beim  Nehmen  —  ruht  die  Feder  F  auf 
einem  Kontaktständer  und  setzt  die  Leitungs- 
klemme L  mit  der  Apparatklemme  A  in  leitende 
Verbindung;  dabei  wird  F  weder  von  bx,  noch 
von  bt  berührt.  Wird  beim  Geben  etwa  die 
Taste  7\  niedergedrückt,  so  setzt  sie  den  Kupfer- 
pol Uber  Cx  und  <j,  mit  der  Erde,  den  Zinkpol 
über  bx  und  F  mit  der  Telegraphenleitung  in 
Verbindung;  beim  Niederdrücken  von  Tt  tritt 
ein  Strom  von  der  entgegengesetzten  Richtung 
in  die  Leitung. 

Von  Zickzackschreibern  waren  ausgestellt  der 
bekannte  kleine  und  grofse  Rufs-  oder  Weifs- 
schreiber von  Siemens  &  Halske  für  Kabel  von 
mittlerer  bezw.  grofser  Länge  (vgl.  Handbuch, 
Bd.  2,  S.  397),  der  Heberschreibapparat  (siphon 
recorder)  von  Thomson  und  der  Undulator  von 
Lauritzen.  Der  von  der  Eastern  Telegraph 
Company  ausgestellte,  von  James  White  in 
Glasgow  gebaute  Thomson'sche  Heberschreib- 
apparat zeigt  keine  wesentlichen  Abänderungen 
gegenüber  der  oft  beschriebenen  älteren  Ein- 
richtung; doch  war  das  magnetische  Feld,  worin 
die  den  Schreibheber  bewegende  Spule  schwebt, 

Fig.  12. 


a  I 

i 


nicht  durch  einen  Elektromagnet  gebildet, 
sondern  durch  einen  sehr  grofsen  Hufeisen- 
magnet, welcher,  mit  dem  Bug  befestigt,  mit  den 
Schenkeln  aufrecht  stand  und  seine  Pole  nach 
oben  kehrte.  Der  um  das  Jahr  1878  erfundene, 
auf  den  Linien  der  Great  Northern  Telegraph 
Company  in  Kopenhagen  theils  mit  Handtaster, 
theils  mit  Wheatstone's  selbstthätigem  Sender 
benutzte  und  von  dieser  Gesellschaft  auch  aus- 
gestellte Undulator  von  S.  Lau  ritzen  arbeitet 
mit  Wechselströmen  und  läfst  daher  je  nach 
der  Dauer  der  Wechselströme  oder  bei  dem 
auf  den  Kabeln  der  Gesellschaft  üblichen  Ar- 
beiten mit  Wechselströmen  von  kurzer  Dauer 
je  nach  den  zwischen  den  beiden  Strömen  des 
Wechselstrompaares  bezw.  zwischen  zwei  Strom- 
paaren liegenden  Zeitpause  das  Schreibröhrchen 
auf  dem  Papierstreifen  Wellenzüge  von  gröfserer 
oder  kürzerer  Länge  schreiben,  welche  die 
Striche  und  Punkte  der  Morseschrift  ersetzen. 
Die  Schriftprobe  in  Fig.  1 2  zeigt  das  durch  ein 
Nordseekabel  der  Gesellschaft  telegraphirte  Wort 
»leavec.  Dem  in  eine  feine  Spitze  auslaufenden 
silbernen  Schreibröhrchen  wird  die  Farbe  — 
eine  Abkochung  von  Anilin,  welcher  nach  der 
Abkühlung  Spiritus  zugesetzt  wird  —  aus  einem 
gröfseren  Farbgefäfse  zugeführt.  In  seiner  elek- 
trischen Anordnung  steht  der  Undulator  den 
Induktionszeiger-    und  Typendrucktelegraphen 


Wheatstone's  sehr  nahe.  Eine  eingehendere 
Beschreibung  desselben  bleibe  für  ein  späteres 
Heft  der  Zeitschrift  aufgespart. 

In  der  Ausstellung  der  englischen  Post-  und 
Telegraphenverwaltung  fanden  sich  auch  eine 
Anzahl  von  Klopfern,  von  denen  hier  nur 
Neales  >acoustic  dial«  einige  Worte  unter 
Bezugnahme  auf  Fig.  13  und  14  gewidmet  seien. 
Bei  demselben  sind  an  Stelle  der  Elfenbein- 
stifte, welche  in  den  gewöhnlichen  Nadeltele- 
graphen die  Bewegungen  der  Nadel  bezw.  des 
Zeigers  begrenzen,  zwei  metallene  Aufhalt- 
stifte »,  und  «,  gesetzt,  welche  von  den  beiden 
metallenen  Schallröhren  r,  und  r,  aus  sich 
nach  dem  zwischen  ihnen  liegenden  Zeiger  y  t 
hin  erstrecken.  Die  Röhren  r,  und  r,  sind 
jede  mit  zwei  Schrauben  auf  der  Vorderseite  der 
Scheibe  Z  befestigt  und  haben  verschiedene 
Wandstärke  und  deshalb  verschiedene  Tonhöhe. 


Fig.  13- 


Fig.  14- 


Hinter  der  Scheibe  Z  liegen  die  beiden  Spulen  Sx 
und  S,  eines  Hufeisen -Elektromagnetes,  der  mit 
seinen  Polschuhen  /,  und  durch  die  Scheibe  Z 
hindurch  tritt  und  das  obere  Zeigerende  * 
umfafst.  An  der  oberen  Hälfte  des  Zeigers  y  t 
ist  rückwärts  ein  Stück  weiches  Eisen  e  befestigt. 
Das  untere  Ende  des  Stahlmagnetes  Af  ist  recht- 
winkelig umgebogen  und  gabelförmig  gestaltet; 
es  tritt  mit  seinen  beiden  Zinken  ein  wenig 
über  die  Scheibe  Z  vor  und  umschliefst  mit 
denselben  das  untere  Ende  des  von  AI  polari- 
sirten  Eisenstückes  e,  durch  welches  die  Axe  a 
des  Zeigers  geht.  Je  nach  der  Stromrichtung 
in  Sx  und  S9  lassen  daher  px  und  /,  den 
Zeiger  yz  gegen  ;/,  oder  «a  schlagen.  An  der 
Axe  a  ist  ein  Häkchen  h  angebracht,  an  welchem 
unter  Vermittclung  eines  Seidenfadens  /  eine 
Spiralfeder  q  zieht,  deren  unteres  Ende  an  der 
Spindel  /„  befestigt  ist,  so  dafs  mittels  der 
Schraube  st  die  Spannung  der  Feder  q  regulirt 
werden  kann ;  /,  geht  durch  das  Messingstück  n 
unter  dem  die  Scheibe  Z  tragenden  Winkel  m 


DEZEMBER  iBSj. 


Kleine  Mittheilungen. 


5*S 


hindurch,  n  aber  läfst  sich  mittels  der  Schraube  sx 
nach  Bedarf  links  und  rechts  verstellen  und  so 
jedes  Bestreben  des  Zeigers,  aus  der  vertikalen 
Stellung  nach  links  oder  rechts  überzuhängen, 
korrigiren.  Die  beiden  Spulen  5,  und  5,  haben 
zusammen  200  Ohm  Widerstand.  Bei  richtiger 
Spannung  der  Feder  q  ist  dieser  Telegraph  so 
empfindlich  wie  ein  gewöhnlicher  Nadeltelegraph. 

Einander  verwandte  Klemmvorrichtungen  zur 
Einschaltung  der  auf  den  Hofzügen  mitgenom- 
menen transportablen  Telegraphenapparate  in 
Telegraphenleitungen  nach  deren  Zerschneiden 
hatten  zwei  österreichische  Bahnen  ausgestellt: 
die  Nordwestbahn  und  die  SUdbahn.  Die  von 
dem  Telegraphenkon trolor  Krafsny  herrührende 
Einschaltvorrichtung  der  Südbahn  ist  in  Fig.  15 
abgebildet.  Sie  besteht  aus  zwei  stählernen 
Backen  ex  und  e%  und  einem  stählernen  Mittcl- 
stücke  m,  welche  durch  zwei  Schrauben  cx 
und  mit  einander  fest  verbunden,  jedoch 
durch  zwischengelegte  Scheiben  r,  und  e,  und 
und    in   Hülsen    sich    fortsetzende  Unterlag- 

Fig.  15. 


Scheiben  unter  den  Schraubenköpfen  gegen 
einander  isolirt  sind.  Jeder  Backen  enthält 
oben  einen  schräg  nach  unten  laufenden  Ein- 
schnitt st  bezw.  i,:  beide  Backen  werden  mit 
diesen  Einschnitten  in  der  Nähe  einer  Tele- 
graphenstange auf  den  Leitungsdraht  geschoben, 
der  Draht  </,  d-,  mittels  je  einer  Schraube  </, 
bezw.  <z,  in  den  Einschnitten  fest  geklemmt 
und  dann  zwischen  den  beiden  Backen  bei  u 
zertrennt;  der  Draht  bleibt  dann  sammt  der 
Vorrichtung  ruhig  auf  den  Stangen  hängen,  der 
transportable  Telegraph  aber  wird  mittels  zweier 
an  den  Backen  mittels  der  Schrauben  b,  und  bt 
befestigter  Drähte  eingeschaltet. 

Von  den  telegraphischen  Nebenapparaten, 
welche  sich  in  der  Rotunde  befanden,  möchte 
ich  hier  schliefslich  nur  noch  einer  von  dem 
Inspektor  M.  Kohn  der  österreichischen  SUd- 
bahn ausgestellten  Wippe  gedenken,  welche 
zum  Gebrauch  in  Telegraphenämtern  mit  minder 
geübten  und  zuverlässigen  Beamten  in  solchen 
Fällen  bestimmt  ist,  wo  abwechselnd  zwei  ver- 
schiedene Schaltungen  nöthig  sind,  von  denen 
jedoch  für  die  eine  nur  zwei,  ftlr  die  andere 
dagegen  drei  Kontakte  erforderlich  sind,  bei 
Benutzung  eines  Stöpselumschaltcrs  daher  durch 


Einstecken  der  Stöpsel  in  falsche  I-öcher  leicht 
Störungen  herbeigeführt  werden  könnten.  Diese 
Wippe  enthält  auf  dem  Grundbretchen  acht 
messingene  Kontaktplatten  in  zwei  Gruppen; 
die  eine  Gruppe  bilden  sechs  derselben,  die 
zu  je  drei  in  zwei  Reihen  neben  einander  liegen, 

Fig.  16. 

a  f>  r  jf 

~T  ~~T  "7~  T~ 

die  andere  Gruppe  nur  zwei,  von  denen  je 
eine  in  der  Verlängerung  einer  der  genannten 
Reihen  liegen.  An  den  beiden  mittleren  Platten  b 
und  t,  Fig.  16,  der  ersten  Gruppe  sind  zwei 
geschweifte  Messingspangen  drehbar  befestigt, 
welche  sich  nach  links  und  nach  rechts  so 
weit  niederlegen  lassen,  dafs  sie  mit  ihren 
geschweiften  Theilen  die  an  ihrer  Aufsenseite 
ebenfalls  geschweiften  Platten  a  und  J  bezw. 
c  und  /  berühren  und  so  b  mit  a  oder  c  und  e 
mit  d  oder  /  in  leitende  Verbindung  setzen. 
An  ihren  freien  Enden  sind  die  beiden  Spangen 
durch  ein  zugleich  als  Griff  dienendes  Elfen- 
beinstück  mit  einander  verbunden,  in  welches 
ein  Messingstöpsel  eingesetzt  ist,  welcher  sich 
zwischen  die  Platten  g  und  h  hineindrängt, 
wenn  die  Spangen  nach  rechts  umgelegt  wer- 
den, um  b  mit  c  und  e  mit  /  zu  verbinden. 

E.  Zetzsche. 


KLEINE  MITTHEILUNGEN. 


[Gaur«  und  Weben  Telegraph.]  Im  Anschlufs  an  die  auf 
S.  490  ff.  enthaltenen  Mittheilungen  Uber  die  Göninger 
Tclegraphcnanlage  sei  noch  bemerkt ,  dafs  nach  Prof. 
Webers  Angaben  der  (25  pfundige)  Magnctstnb  beim  Telc- 
graphiren  in  bestandigen  Schwingungen  erhalten  wurde, 
dafs  ai>cr  diese  Schwingungen  durch  einen  Dämpfer  so 
verkleinert  wurden,  daf«  der  gamc  Schwingungsbogen 
selten  Uber  20  Skalentheile  betrug,  so  dafs  diese  Schwin- 
gung bei  42  Sekunden  Schwingungsdauer  der  Nadel 
kaum  bemerkt  wurde  und  gegen  die  Induktionsstöfsc, 
welche  iu  telcgraphischen  Zeichen  dienten,  wovon  jeder 
eine  plötzliche  Vcrrtickung  um  3  bis  4  Skalentheile 
in  Zeit  von  kaum  '/a  Sekunde  hervorbrachte ,  gart* 
zurücktrat.   

[Oie  Elektrotechnik  am  Polytechnikum  In  Zürich.]  Nach  dem 
Schulprogramm  fllr  1883  84  werden  im  laufenden  Semester 
am  Eidgenössischen  Polytechnikum  folgende  Vorlesungen 
aus  dem  Gebiete  der  Elektrotechnik  gehalten: 

1.  l>ic  Prinzipien  der  Elektrotechnik  (3  St.). 

2.  Die  elektrische  Beleuchtung  (2  St.), 

3.  .  Die  moderne  Telegiaphie  (2  St.), 

4.  Die  elektrische  Kraftübertragung  (l  St.), 

5.  Theorie  und  Anwendung  des  Telephons  (»  St.). 
Zur  Vervollständigung  und  Erweiterung  des  elektrischen 
Laboratoriums  wurden  im  lettten  Jahre  24  000  Francs 
aufgewendet. 

[Telegraphiren  mit  Dynamomaschinen.]  Im  Kaiserlichen  Haupt- 
Telegraphcnnmte  tu  Berlin  sind  vom  4.  d.  M.  ab  Versuche 
Uber  die  Verwendung  des  Stromes  einer  Dynamomaschine 
tum  TelegTaphiren  begonnen  worden.  Die  verwendete 
Maschine  ist  eine  Siemens -Halskc'schc  Dynamomaschine 
mit  besonderer  Erregungsmaschinc.  Der  Strom  derselben 


526 


Kleine  Mittheilungen. 


Et.KKTKOl  ECIIN.ZKITSCHXIKT. 
DEZEMBER  iMj.   


wurde  in  den  Tagen  vom  4.  bis  7.  Dczcinhcr  14  bis 
18  TclegTaphenlcitungen,  und  »war  gleichzeitig  solchen 
ftlr  Hughes-Betrieb  und  solchen  fUr  Mörse-Betrieb  zuge- 
führt, und  obwohl  in  diesen  Leitungen  bisher  mit  1 20  bis 
180  bezw.  100  bis  180  und  80  bis  180  Meidinger-Elementen 
gearbeitet  wurde,  waren  die  Versuchsergebnisse  ganz  zu- 
friedenstellend.   (Vgl.  auch  1880,  S.  106.) 

'Lattigs  Schaltung  von  Telephonen.]  Nach  Tclegraphic 
Journal.  Bd.  13,  S.  303,  hat  J.  W.  Lattig  bei  Batterie- 
tclephoncn  mit  Induktor  in  der  New  York  Electrica! 
World  vorgeschlagen,  die  Empfänger  in  einer  lokalen 
Nebenschliefsung  anzubringen,  während  die  Geber  und 
die  Linie  vom  Batteriestrome  durchflössen  werden.  Er 
verbindet  den  einen  Pol  der  Batterie  der  einen  Station 
mit  der  Erde,  der  andere  geht  zur  primären  Rolle  des 
Induktors,  dann  weiter  durch  den  (Jeher  nach  der  Linie, 
von  dieser  umgekehrt  wieder  durch  Geber,  primäre  Rolle 
des  Induktors  nach  dem  entgegengesetzten  l'ol  der  Batterie 
der  zweiten  Station;  der  andere  Pol  ist  wieder  zur  Erde 
abgeleitet.  Mit  zwei  Hopkins- Telephonen  will  er  auf 
einer  ungefähr  o,k  km  langen  Linie  vorzügliche  Erfolge 
erreicht  haben;  er  hebt  besonders  hervor,  dafs  diese 
Schaltung  die  unangenehmen  Störungen  durch  äufsere 
Induktion  vermeide. 

[0a>  elektrische  Boot  der  Electrlcal  Power  Storage  Co.]  Aus 
der  ausfuhrlichen  Beschreibung  dieses  Bootes  in  der  Zeit- 
schrift des  Elektrotechnischen  Vereins  in  Wien  entneh- 
men wir  Folgendes: 

Dasselbe  ist  aus  galvanisirtem  Stahle,  12,46  m  lang  und 
l,ss  m  breit,  von  Harrow  \  Co.  in  London  speziell  für 
diesen  Zweck  gebaut.  Das  Boot  wird  durch  einen 
Siemens'schen  Motor  IL,  getrieben,  welcher  sich  im  , 
I  lintertheil  unter  dem  Boden  befindet.  Der  Widerstand 
des  Ankers  betragt  o,},  derjenige  der  Elektromagnet« 
0.4  Ohm.  Direkt  mit  der  Welle  der  Trommel  ist  eine 
zweiflügelige  Schraube  von  kleinem  (18  Zoll  engl.)  Durch- 
messer verkuppelt.  Der  geringe  Durchmesser  wurde  mit 
Rücksicht  auf  die  grofse  Zahl  der  Umdrehungen  (700  in 
der  Minute)  des  Motors  gewählt.  Am  Kommutator  be- 
finden sich  zwei  l'aar  Bürsten,  welche  je  durch  einen 
Hebel  in  Kontakt  gebracht  werden  können.  Dadurch 
wird  eine  Umdrehung  des  Motors  nach  rechts  bezw.  link- 
und  das  Vorwärts-  bezw.  Rückwärtsgehen  des  Bootes  er- 
zielt. Der  Strom  wird  78  Faure-Sellon-Vokkmar'schen 
Akkumulatoren  entnommen,  die  unter  den  Sitzen  ange- 
ordnet sind  und  aus  je  18  Paar  Platten  bestehen.  Ge- 
Wiehl eines  Akkumulators  25  kg,  Aufspeicherungskraft 
300  Stunden- Ampere ,  was  bei  2,-5  Volt  einer  LeiMuiii; 
von  65,-  Kilogratnmmeter  für  eine  Stunde  entspricht. 
Die  Akkumulatoren  sind  hintereinandergeschaltet.  Der 
Motor  erhält  45  bis  48  Ampere,  also  10,7  Pferdekräfte, 
wovon  etwa  7  an  den  Schraubenschaft  abgegeben  werden. 
Beim  Motor  befindet  sich  ein  Umschalter,  um  den  Strom- 
kreis zu  unterbrechen  oder  eine  verschiedene  Anzahl 
Akkumulatoren  einzuschalten.  Ein  Mann  steuert  und 
bedient  das  Boot,  in  welchem  40  Personen  Platz  finden, 
während  ein  Dampf boot  gleicher  Gröfse  nur  12  bs>  15 
aufzunehmen  vermag.  —  Das  Boot  legte  die  Streike 
Wien — Prefsburg,  also  tlufsabwärts,  in  4  Stunden  zurück,  j 


[Buchanans  magnetischer  Separator.]  Um  die  Aufbereitung 
von  Eisenerzen  oder  die  Trennung  eisenhaltiger  lirze 
von  anderen  Erzen  billiger  und  sicherer  zu  bewirken, 
als  dies  bei  Handarbeit  möglich  ist,  hat  man  mehrfach  den 
Magnetismus  angewendet  und  besondere  Maschinen  hier- 
für konstruirt.  So  hat  z.  B.  Dr.  Siemens  im  Jahre  iSSl'i 
eine  derartige  Maschine  für  eine  belgische  Gesellschaft 
ausgeführt,  die  spanischen  Galmei  verarbeitet,  der  von 
Spatheiscnstein  umschlossen  vorkommt;  die  Trennung 
beider  Erzsorten  liefs  sich  durch  keine  andere  Aufbereitung 
erreichen. 

'!  Vgl,  Sitzun^hcnchte  doi  Verein-,  zut  BcfunJerung  dc\  Ge» 
wcrtieHcifses  in  Pteufsen,  iflfto,  S  193,  iin-t  hieraus  Elektrntchnive he 
Zeilvchrift  1880,  S.  3«. 


Der  von  Buchanan  in  New  -  York  konstruirte, 
in  beistehender  Skizze  dargestellte  Apparat  ist,  wie 
Kleclrician,  Bd.  10,  S.  496,  mittheilt,  seit  zwei  Jahnen 
in  Black  Island  im  Gebrauch,  um  Eisenerze  von  dem  bei- 
gefügten tauben  Gestein  zu  trennen.  Er  besteht  aus 
zwei  gufseisernen  Walzen  .7  und  B  mit  ovalem  Kern  und 
starken  schmiedeisernen  Wellen,  die  auf  zwei  Ständern  C 
so  gelagert  sind,  dafs  ein  Zwischenraum  von  etwa  5a  mm 
zwischen  beiden  Walzen  bleibt.  Die  Enden  der  Walzen 
hal>en  vorstehende  Messingringe,  die  sich  fast  berühren, 
um  das  seitliche  Entweichen  der  Erze  aus  dem  Zwischen- 
räume zu  verhindern.  Ucber  den  Walzen  befindet  sich 
ein  Doppeltrichter  mit  zwei  Schiebern  und  zwei  Aus- 
laufen, unter  ihnen  eine  mittlere  vertikale  Lutte  und 
zwei  seitlich  abführende  Rinnen.  Die  Ständer  C  sind  am 
unteren  Theile  isolirt,  oben  dagegen  mit  starken  isolirten 
Kupferdräliten  umwickelt,  deren  Enden  mit  den  Polen 
einer  Dynamomaschine  in  Verbindung  stehen.  Jeder 
Stander  ist  so  umwickelt,  dafs  seine  beiden  Enden  von 
entgegengesetzter  Polarität  sind,  wodurch  die  eine  Walze 
zum  Südpol,  die  andere  zum  Nordpol  wird;   es  entsteht 


zwischen  beiden  ein  kräftiges  magnetisches  Feld,  welches 
250  bis  300  kg  tragen  kann,  während  die  entgegengesetzten 
Seiten  der  Walzen  nicht  magnetisch  sind.  Die  Walzen 
rotiren  nach  entgegengesetzter  Richtung  mit  etwa  45  m 
Umfangsgeschwindigkeit  in  der  Minute.  Indem  nun  die 
unreinen  Erze  auf  den  oberen  Thcil  der  Walzen  fallen, 
ziehen  diese  die  eisenhaltigen  Theile  desselben  an ,  die 
sie  bis  zu  einem  Punkte  mitnehmen,  wo  der  Magnetis- 
mus der  Walzen  nicht  mehr  genügt,  sie  festzuhalten,  bezw. 
ganz  aufhört;  die  eisenhaltigen  Erztheile  fallen  in  die 
seitlichen  Rinnen,  wahrend  die  nicht  eisenhaltigen  in  die 
mittlere  vertikale  Lutte  fallen. 

Auch  bei  dieser  Maschine  richtet  sich  die  Stromstärke 
nach  dem  Eisengehalt  der  zu  verarbeitenden  Erze  and 
wird  :un  besten  durch  Versuche  bestimmt.  Sie  wird  zur 
Reinigung  Magneteisenstein  führender  Sande  und  anderer 
Erze,  sowie  auch  zur  Aufbereitung  von  Spatheiscnstein, 
lüsenkies  u.  s.  w.  von  nicht  eisenhaltigen  Erzen  benutzt. 

Buchana  Ol  Maschine  wird  von  der  Union  Foundry 
Company  in  Rockaway,  N.-J.,  in  drei  Nummern  gebaut; 
die  groTstc  derselben  hat  Walzen  von  610  mm  Durchmesser, 
915  mm  Länge  und  soll  täglich  100  t  Erz  verarbeiten 
können. 


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Klf.ktrotf.chn.  Zeitschrift. 

DEZEMBER  1883 


Zeitschriftenschau 


ZEITSCHRIFTENSCHAU. 

(Die  mit  einem  •  versehenen  Zeitschriften  befinden  »ich  in  der 
Bibliothek  <le*  Elektrotechnitchen  Vereini.l 

Wiedemanns   Annalen   der  Physik    und  Chemie. 

Leipzig,  1883.    20.  Bd. 

3.  Heft.  K.  Ci.ausius,  Zur  Theorie  der  dynamo-clcktri- 
schen  Maschinen.  —  E.  Kl  ECK  F.,  Messung  der  von 
einer  Zamboni'schen  Säule  gelieferten  Elektrizitäts- 
menge.  —  V.  Strouhai,  und  C.  Bahus,  Ucbcr  den 
galvanischen  Temperaturkoeffiitienten  des  Stnhles,  des 
Stab-  und  Gufseiscns.  —  E.  Wikdemann,  Ueber  die 
Beziehung  zwischen  dem  Rcibungs-  und  Leitungs- 
widerslande der  Lrisungcn  von  Salzen  in  verschiedenen 
Lösungsmitteln. 

Beiblätter  zu  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  und 
Chemie.    Leipzig  1883.    7.  Bd. 

10.  StUck.  R.  Ki.ef.mann,  Stromwählcr.  —  F.  Braun, 
Ucbcr  eine  einfache  und  bequeme  Methode  zur  Kali- 
brirung  von  Drähten  auf  galvanischen  Widerstand.  — 
A.  RlOHI,  Uebcr  das  Itali  sche  Phänomen.  —  F.  BRAUN, 
Beschreibung  eines  bequemen  Spiegclgalvanometers. 
—  E.  Viixari  ,  Ucber  die  elektrischen  Figuren  der 
Kondensatoren  und  weitere  Versuche  Uber  diese  elek- 
trischen Figuren.  —  Derselbe,  Ueber  die  gesammte 
Wärmecnrwickelung  in  einem  oder  mehreren  Ent- 
ladungsfunken eines  Kondensators.  —  Derselbe,  Mikro- 
skopische Untersuchungen  Uber  die  Bahnen  der  elek- 
trischen Funken  auf  Glas  und  die  Durchmesser  der- 
selben. —  Derselbe,  Ueber  eine  besondere  mechanische 
Wirkung  der  elektrischen  Entladung. 

*  Journal  für  Gasbeleuchtung  u.  s.  w.   36.  Jahrg. 
No.  21.  Die  elektrische  Beleuchtung  auf  der  Ausstellung 

in  Wien. 

*  Centraiblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin  1883.  3.  Jahrg. 
No.  46.    Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  (III). 

*  Deutsche  Bauzeitung.    Berlin  1883.    17.  Jahrg. 
No.  90.    Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  1883. 
No.  93.    Neuer  Sichcrheits-  und  Kontrol-Apparat  für  den 

Eisenbahnbetrieb,  von  Petri. 
Repertorium  der  Physik  von  Einer.  München  1883. 
19.  Bd. 

10.  Heft,  van  Schaik,  Ueber  die  elektromagnetische 
DTchung  der  Polarisationscbene.  —  Fl.F.iscm.,  Ueber 
die  Konstruktion  und  die  Eigenschaften  des  Kapillar- 
elcktrometcrs. 

'Deutsche  Industriezeitung.  Chemnitz  1883.  24.  Jahrg. 
No.  47.    Ueber  Grubentelephone.  —  Ueber  galvanische 

Nickclplattirung. 
Zeitschrift  für  analytische  Chemie.   Wiesbaden  1883. 
22.  Jahrg. 

4.  Heft.  Schltht.  Zur  Elektrolyse.  —  W.  N.  Harti.f.y, 
Ueber  das  Photographiren  der  Funkcnspektrcn.  — 
W.  Ginns,  Zur  elektrolytischen  Abscheidung  des  Queck- 
silber«, Zinnes  und  Kobalts. 

'Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.  Berlin  1883. 
3.  Jahrg. 

No.  11.  E.  GKi.riGH,  Ueber  Kompafskompcnsationcn  und 
Kursverwanillun(jSfi|>parate.  —  Munro's  Telephonversuch. 

•Journal  für  Uhrmacherkunst.   8.  Jahrg. 

No.  44.  Normalzeiten  für  die  Vereinigten  Staaten  von 
Nord-Amerika. 

*  Wochenschrift  des  Oesterreichischen  Ingenieur-  und 

Architekten -Vereins.    Wien  1883.    8.  Jahrg. 
No.  45.    Zum  Schlüsse  der  elektrischen  Ausstellung  in 
Wien  1883. 

No.  46.   J.  l'oi'PKR,  Ueber  die  physikalischen  Grundlagen 

der  elektr.  Kraftübertragung  und  ihrer  Berechnung. 
•Oesterreichische  Eisenbahn  -  Zeitung.    Wien  1883. 
6.  Jahrg. 

No.  42.  Dr.  W.  Siemens'  Vortrag  Uber  elektrische  Eisen- 
bahnen. 

No.  43.  Zum  Schlüsse  der  elektrischen  Ausstellung.  — 
A.  v.  Waltenhofen,  Elektrische  Mafsc  und  elektrische 
Stromarbeil.  —  Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien 
1883  (XIII). 


Der  Elektrotechniker,  Wien  1883.    2.  Bd. 

No.  12.  Motoren  für  Dynamomaschinen.  —  Die  Lampe 
Soleil.  —  Das  Telegraphen-  und  Tclephonweseri  Bel- 
giens auf  der  elektrischen  Ausstellung.  —  E.  Edel- 
mann, Das  Signalwesen  der  österreichisch- ungarischen 
Eisenbahnen  auf  der  elektrischen  Ausstellung  in  Wien. 

—  Dr.  Wh.hkim,  Die  Elektrotherapie  auf  «ler  Elektrici- 
täts-Ausstellung  in  Wien.  —  Die  Telephonie  in  Deutsch- 
land; Bericht  über  die  elektrische  Ausstellung  in 
Wien.  —  Dr.  W.  Siemens.  Ucbcr  elektrische  Eisen- 
bahnen. —  Die  elektr.  Ausstellung  in  Wien  18S3  (XII). 

No.  13.  A.  Gravier,  System  der  Vertheilung  der  Elek- 
trizität. —  Die  Telephonie  in  Deutschland  ;  Bericht  u.  s.w. 

—  Motoren  für  Dynamomaschinen.  •  E.  Edelmann, 
Das  Signalwesen  u.  s.  w.  —  Eine  neue  Dynamo- 
maschine. —  Dr.  WlLHElM,  Die  Elektrotherapie  u.  s.  w. 

—  Die  elektrische  Eisenbahn  auf  der  Ausstellung  in 
Chicago.  -    Die  elektrische  Ausstellung  in  Wien  1883. 

—  Fortschritte  der  elektrischen  Beleuchtung,  desgl. 
der  Telephonie.  —  Elektrische  Bäder. 

•  Oesterreichisch-Ungarische  Post  Wien  1883.  13.  Jahrg. 

No.  45.  Neues  Verfahren  zur  Herstellung  von  Kabeln 
und  Leitungsdrähten  zu  elektrischen  und  Drähten  zu 
anderen  Zwecken;  Bauer,  L.  Brouartl  und  J.  Angel, 
Paris.  —  Elektrische  Ausstellung  in  Wien  1883. 

No.  46.  Lokomotivlampe  von  Sedlaczek  und  Wikulill.  — 
Internationale  Konferenz  zum  Schutze  der  unterseeischen 
Telegraphenkabel. 

No.  47.  Auch  eine  Enunciation  Uber  die  Telegraphcn- 
technik. 

•The  Electrlcian.    London  1883.    11.  Bd. 

No.  26.  Novcl  application  of  electricity  to  mining.  — 
Utilisation  of  natural  forecs.  —  F.  C.  WF.iin,  Some 
notes  on  the  history  of  cable  reparing.  —  Correspon- 
dence:  Endless  chain  dynamo.  —  The  use  of  necu- 
mulators  for  industrial  purposes.  —  The  clectrical  cx- 
hibition  at  Vienna.  —  Osr.  ReYNoU>S  ,  The  trans- 
mission  of  energy. 

Bd.  12,  No.  1.  An  electric  signal  clock.  —  Dr.  G.  Corf, 
Electro  -  chemistry.  —  J.  Sprac,ue,  Tue  evolution  of 
dynamo  inachines.  —  Elemcntary  electricity  (XVI).  — 
Skelcton  telcgrams.  —  G.  Kapp,  On  mechanical  dy- 
namometers.  —  Fr.  Exnf.r,  On  the  electromotive  force 
of  a  Daniell  cell  in  electrostatic  measure  and  the  detcr- 
mination  of  the  ratio  between  the  electro -static  and 
electro-magnctic  units.  —  Ol..  Loijc.es,  On  secondary 
batteries  and  the  clectrical  storage  of  energy.  — 
J.  J.  Fahif.  ,  A  history  of  electric  telcgraphy  to  the 
year  1837.  — -  Wii.i.ottt;iiBY  Smith,  Volta  electric  induc- 
tion. 

No.  2.  Underground  lines  in  France.  —  The  First 
Avenue  Hotel.  -•■  The  distribution  of  electricity  by 
secondary  generators.  —  Dr.  Gore,  Elcctro-chemcsrry 
(inorganic).  —  T.  Sprac.uk,  The  evolutions  of  dynamo- 
machmes  (II).  —  G-  Kapp,  On  mechanical  dynamo- 
meters.  —  Submarine  mines.  —  Losses  to  clectrical 
science.  —  Sir  William  Siemens.  — ■  Correspondence : 
Endless  chain  dynamos.  —  Johnson  and  Philipps' 
steam  hauling  gcar  for  telegraph  cnblc«.  —  J.  J.  Fahie, 
A  history  etc.  —  Ol..  Lodoe,  On  secondary  batteries  etc. 

•Engineering.    London  1883.    36.  Bd. 

No.  932.  The  Vienna  electrical  exhibition  (VI).  —  Elec- 
tric lighting  notes.  —  Abstracts  of  publishcd  speeifica- 
tions:  1S82.  —  5002.  Fittings  for  incandescent  electric 
l.imps,  M.  Evans,  Weymss  Bay,  Renfrew.  —  1883. 
1364.  Dynamo- electric  and  electrodynamic  machincs 
etc.,  C.  W.  Siemens,  London.  -  -  1370.  Mechanism  of 
electric  meters  etc.;  P.  John  and  J.  Paksons,  Bristol  and 
M.  F.  Pdrcf.ix  ,  Dublin.  —  1371.  Commutator»  for 
dynamo  -  electric  machincs;  S.  Z.  r>F.  Fkrranii  and 
V.  S.  Szezkpanowski,  London.  —  1403.  Telephonie 
apparntus  etc.;  W.  Mosf.i.f.y,  London.  -  1440.  Elec- 
tric safety  lamp;  J.  I.mray,  London  (G.  Magnin  et 
C.  A.  Le  Royer,  Paris).  —  1452.  Apparatus  employed 
in  electric  telephony;  J.  H.  Johnson,  London  (J.  A. 
Maloney,  Washington).  —  1481.  Generating  electricity; 


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5*8 


Ze  itschriftenschau. 


El.EKTROTECHN.  ZEITSCHK IET . 
DEZEMBER  i88}. 


J.  A.  Kendall,  Middlesbrough.  —  2651.  Laying  elec- 
trica! conducting  wires  in  thc  ground  and  an  insula- 
ting  Compound  for  electrica!  purposcs  gencrally;  H.  J. 
Allison,  London  (J.  Grcivcs  and  J.  H.  Blcvo,  Patcrson, 
N.  J.,  U.  S.  A.).  —  3302-  Telcphonic  apparatus ;  W.  R. 
Lake,  London  (II.  Clay,  Philadelphia). 

933-  Electric  lighting  on  board  of  the  S.  S.  Taman- 
lipa*.  —  Sömmcring's  tclcgraph.  —  Volta-clectric  ex- 
hibition.  —  The  Vienna  clectricnl  exhibition  (VII).  — 
Notes :  Connecting  secondary  batterics.  —  Ahstracts 
of  publishcd  speeifications :  1883.  —  648.  Adoption 
of  the  incandescent  electric  lainp  to  stage  and  other 
purposes:  W.  J.  Sawaro  and  A.  KoRBF.R,  London.  — 
1383.  Mechanism  of  Controlling  and  registering  clocks; 
H.  J.  Haddan,  London  (A.  Lastnolcs,  Chatcauxroux, 
France).  —  '455-  Safcty  electric  switch;  C.  J.  WllARTON, 
London.  —  1472.  Propelling  car»  or  other  vchicles 
by  electricity  etc.;  P.  K.  Ali.en,  London.  —  1475. 
Volute  battcries  etc.;  J.  Grav,  Gateshead-on-Tyne.  — 
1538.  Electrical  conduetors  or  cables  for  tclephonic 
purposes;  H.  II.  I.AKE,  London  (C.  de  Carenavc,  Ver- 
viers,  Belgium).  —  1541.  Electric  batteries  etc.;  H.H. 
Lake,  London  (Kadiguet  et  fils,  Paris).  —  1556.  Elec- 
trical accumulators ;  II.  E.  Newton,  London  (IX  Mon- 
nicr,  Paris).  —  1576.  Electrotnagnetic  printing  tclc- 
graphs;  W.  P.  Thompson,  Liverpool  (II.  van  Hoeven- 
bergh,  Elizabeth,  N.  J.,  U.  S.  A.).  —  1618.  Eleetro- 
maguets ;  A.  M.  Clark  ,  London  (L.  C.  A.  J,  G.  L' Ar- 
lincourt,  Paris).  —  1623.  Electric  arc  lamps;  F.  M. 
Newton,  Belfast.  —  1640.  Apparatus  for  igniting 
petroleum,  gas  or  other  lamps  by  electricity;  G.  W. 
v.  Nawrocki,  Berlin  (P.  Richter,  Potsdam).  —  1736. 
Dynamo  electric  machines  of  Pacinotti's  sort;  M.  Dr- 
frez,  Paris.  —  1737-  Apparatus  for  transforming  elec- 
tric currents;  M.  Dkprez,  Paris. 

Natur«.    London  1883.    11.  Jahrgang.   29.  Bd. 

No.  73  t.  On  thc  electrical  resistance  of  tbe  human 
body. 

No.  732.    The  Vienna  international  electric  exhibition. 

•L'Electriclte.    Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  45.  Exposition  d'electricite  h  Vienne:  I.cs  gencra- 
teurs  d'electricite.  —  Systeme  nouveau  de  canalisation 
pour  les  cables  Souterrains.  —  L'eclairage  electrique 
de  l'Hötel  -  de  -  Ville.  —  Les  machines  dynamo- elec- 
triques par  S.  Thompson  (VI).  —  Le  blanchiment  flec- 
trique  des  tissus.  —  Sur  le  phenomene  d'induction 
produit  dans  l'electromotcur  de  Griscom.  —  Necro- 
logie :  Louis  Breguet.  —  Le  reseau  telcgraphiquc  soa- 
terrain. 

No.  46.  G.  Cabanf.ei.as,  Le  passe  et  l'avenir  du  trans- 
port  de  l'cncrgie.  —  Visite  ä  l'exposition  d'elecrricitf 
de  Vienne  1883  (La  lumicre  electrique).  —  La  lampe 
Cance.  —  Le  mecting  des  telephonistes  aux  £tats- 
Unis  d'Amerique.  —  Le  telpheragc.  —  Les  risques 
d'incendie  dans  les  installations  de  lumierc  electrique. 

•  L'Electriclen.   Paris  1883.    6.  Bd. 

No.  63.  E.  Hoshtauer  ,  Les  lignes  souterraines  cn 
France.  —  R.  Chavannks  ,  Pc  la  charaetcristique  des 
machines  dynamo-clectriques  excitees  en  derivation.  — 
J.  A.  Berly,  Correspondance  anglaise.  —  l'nc  nouvelle 
experience  sur  les  piles  thermo  -  electriques  de  Notf, 
par  A.  v.  Waltenhofen.  —  Appareils  magnetiques  de 
M.  Mascart.  —  Essai  d'application  de  l'electrolyse  a 
la  metallurgic  par  M.  M.  Blast  et  Miest.  —  L'elec- 
tricite  et  les  incendics. 

•La  Nature.    Paris  1883.    ti.  Jahrg. 

No.  544.    Nouveaux  postes  t£lcphoniques  simplifies.  — 

No.  545.  Elcctricitc  pratique  (Construction  d'un  micre- 
phone). 

Annales  industrielles.  Paris  1883.    15.  Jahrg. 
42.  Livr.    Conference  internationale  pour  la  protection 
des  cables  sous-marins. 


43.  Livr.  L'aerostat  dirigcablc  electrique.  —  Le  tramway 
Electrique  de  l'exposition  d' Amsterdam.  —  Exposition 
internationale  d'electricite  de  Vienne. 

44.  Livr.  Les  progres  recents  realises  dans  la  constnic- 
tion  des  lignes  telcgraphiques  et  telephonique*. 

Journal  de  physique.    Paris  1883.    2.  Bd. 
September.   Ch.  Claverier,  Electrometre  capillaire  hori- 
zontal. 

Annales  de  chimie  et  de  physique.  Paris  1883.  Bd.  30. 
Octobrc.    M.  Cornu,  Rapport  sur  les  machines  electro- 

dynamiques  appliquees  ä  la  transmission  du  travail 

mecanique  de  M.  Dcprex. 
Les  Mondes -Cosmos.    Paris  1883.    Bd.  6. 
No.  2.    P.  Tihon,  Lampe  electrique  ä  semi-incandescence. 
•Bulletin  de  la  Compagnie  Internationale  des  Tele- 

phones.    Paris  I883.    2.  Jahrg. 
No.  58.    Compagnie  rnetropolitainc  electrique.   —  Les 

accumulateurs  electriques.   —   Appareils  de  reseaux 

telephoniques. 

No.  59.    La  lumicre  electrique  en  Bclgique.  —  Le  tcle- 

phone  en  Angleterre.  —  Nouvelles  d'Amerique. 
•  L'Ingenieur-conseü.  Paris  et  Bruxelles  1883.  6.  Jahrg. 
No.  6.  Le  Bclgique  ä  l'exposition  d'electricite  de  Vienne. 

—  Rendement  des  accumulateurs.  —  Aimantation  des 
rails. 

No.  7.  Reglcs  gcnerales  pour  l'installation  des  lampes 
ä  incandescence. 

•Monltcur  Industriel.  Bruxelles  et  Paris  1883.    10.  Bd. 

No.  45.  L'eclairage  intensif  par  le  gaz  (I.  Gaz  et  elec- 
tricite).  —  Transport  electrique  de  la  force  morrice. 

No.  46.    La  verite  sur  les  accumulateurs  d'electricite. 

'Elektrizität.  Journal,  herausgegeben  von  der  6.  Ab- 
theilung der  Kaiserl.  russischen  technischen  Gesell- 
schaft.   Petersburg  1883.    4.  Jahrg. 

No.  1 5.    A.  Popow,  Ueber  die  vorteilhaftesten  Arbeits- 
bedingungen von  Dynamomaschinen.  — 
Ausstellung  in  Wien.  —  E.  HoSPtT alier,  Ueber  1 
Galvanometer. 

No.  16.  A.  Popow,  Ueber  die  rortheflhaftesten  u.  s.  w. 
E.  Hosmtalier,  Ueber  Normal-Galvanometer.  —  Gi-AD- 
STone  und  Trire,  Die  chemischen  Erscheinungen  in 
den  Accumulatoren.  —  W.Siemens,  Die  Beleuchtung 
mit  Hülfe  der  Gluhlichtlampen  von  Siemens  &  Halske. 

—  Internationaler  Verein  der  Elektriker. 

No.  17.  Kraftübertragung  durch  Elektrizität  —  Die 
neuen  Apparate  der  Wiener  Ausstellung.  —  Elektrische 
Beleuchtung  des  Theaters  in  Budapest  —  W.  Siemens, 
Ueber  das  elektrische  Potenzial  der  Sonne. 

No.  18.  Die  Ferranti- Maschine.  —  M.  Dennissikwski, 
Ein  elektrischer  Briefkasten.  —  J.  Ptn.uj,  UcbcT  elek- 
trische Entladungen  in  Glühlampen.  —  Die  elektrische 
Ausstellung  in  Wien.  —  W.  Siemens,  Die  Glühlampen. 

—  Locht-labye,  Das  Telephon. 

•Journal  of  the  Telegraph.    Ncw-York  1883.   16.  Bd. 
No.  364.   Annual  report  of  the  president  of  the  Western 
Union  Telegraph  Company  for  the  year  ending  Juni  30 
1883.  —  An  important  decision  by  the  court  of  ap- 


»Thi 


ie  Journal  of  the  Franklin  Institute.  Philadelphia 
1883.    116.  Bd. 
No.  695.   An  electric  signal  dock.  —  Phases  of  electric 
Vibration«.  —  Material  particles  in  electric  sparks.  — 
Electric  shadows. 


Berichtigung. 

Auf  S«He  4S5  »t  in  der  lernen  Zeile  der  Tabelle 
zu  le»en :  1,01. 


Schlufs  der  Redaktion  am  8.  Dezember. 


Nachdruck  verboten. 


Verlag  von  Julius  Springer  in  Berlin  N.   —   Gedruckt  in  der  Reichsdruckerei. 


Digitized  by  Google 


Saehverzeiehnifs. 


Se-ie 


L  Elektrizitätslehre.  Meßinstrumente 
und  Messungen. 

Elektrischer  Widerstand  von  Körpern  in  fein  ver- 
thciltera  Zustande  

Der  Energiemesser  von  Siemens  &  Halske   .   .  21 

Mittheilungen  Uber  die  künstliche  Hervorrufung  von 
Polarüchtcrschcinungcn  durch  Prof.  Lern  ström 
in  Helsingfors,  von  Förster   oj 

Ueber  Widerstandsmessungen  mit  dem  Diffcrenzial- 

galvanometcr.    Von  Heinrich  Discher.   .   .    1 16 

Ueber  die  Stärke  der  Undulationen  des  elektrischen 

Stromes.    Von  A.  Perenyi  L2H 

Angenäherte  photometrische  Messungen  der  Licht- 
stärken der  Sonne,  des  Mondes,  elektrischer  und 
anderer  Lichtquellen;  von  W.  Thomson.  Von 
C.  Hildebrandt  tu 

Ueber  Widerstandsmessungen  mittels  des  Fern- 
sprechers.   Von  Rosenthal  (Vortrag)    .   .   146,  147 

Ueber  die  elektrodynamische  Wechselwirkung  elek- 
trischer Schwingungen.    Von  A.  Obcrbcck.   .  154 

Ueber  einige  eigentümliche  bei  Nordlichtern  beob- 
achtete Erscheinungen.    Von  E.  Oerl and  .  .  .  174 

Dispersions- Photometer  178 

Einflute  vqh  Metallscheiben  auf  einander  bei  Nähe- 
rung  122 

Die  Torsionsgalvanometer  mit  Widerstandskasten, 

von  Siemens  &Halskc  195 

Gedächtnifsregcln    für    die   Stromstärken    in  der 

Wheatstone'schen  Brücke.    Von  IL  Discher  .  10S 

Einflufs  der  Temperatur  auf  den  elektr.  Widerstand 

von  Mischungen  von  Schwefel  und  Kohlenstoff.  226 

Das  elektrische  Licht  in  einer  Schwefelkohlenstoff- 
atmosphäre  231 


Ueber  künstlichen  Graphit.  Von  Aron  (Vortrag)  241,  24H 
Ueber  O.  v.  Guerickes  Leistungen  auf  dem  Ge- 
biete der  Elektrititätslehre.  Von  E.  Gerland  240.  2&1 
Ueber  eine  Methode  zur  Messung  der  Intensität  sehr 

heller  Lichtquellen.  Von  IL  Hammcrl  .  .  .  2L2. 
Apparat    zur   Demonstration    der  Foucault'schen 

Ströme.    Von  A.  v.  Waltenhofen  30a 

Druck  und  die  Kocrzitivkraft  des  Stahles  ....  30g 
Neuerungen  an  Elektrometern  von  IL  St.  Maxim  313 
Untersuchungen  über  die  Induktion  im  Pacinotti- 

Gramme'schen  Ring.  Von  A.  Isenbeck  .  337,  36t 
Proportionalgalvanorneter  von  Fl.  J  e  n  k  i  n  .   .  .   .  348 

Proportionalgalvanometer  von  Ulbricht  348 

Neuerungen  an  elektrischen  Strommessern  von  Th. 

A.  Edison  3Sa 

Ueber  Hughes'  Theorie   des  Magnetismus.  Von 
G.  Hoffmann   367 


Seite 


Induktionswaage  von  Hughes  367 

Ueber  die  Vcrtheilung  des  Luftdruckes  und  der 

Temperatur  während  gröfserer  Gewitter.     Von  « 

W.  v.  Bezold  324 

Neuerungen  an  der  Vcrtheilung  und  Regulirung 

elektrischer  Ströme  von  tL  St.  Maxim  ....  302 
Dynamometer  von  v.  Hefner-Altcncck  ....  405 
Patent  -  Tachometer  von  Buss  und  Sombart  .  .  40g 
Rcgulirung  von  dynamoeleklrisehen  Motoren  .  .   .  429 

Molekulare  Radiation  in  Glühlampen  431 

Neuerungen  im  Messen  von  Elektrizitätsmengcn. 

Von  J.  Hopkinson  in  London  433 

Ueber  elektrische  Lichtmessungen  und  Uber  Licht- 
einheiten. Von  v.  Hefner-Alteneck  (Vortrag)  44s 
Spiegel apparatc  von  Siemens  &  Halskc.  .  446,  448 
Historische  Sammlungen  auf  der  Elektrischen  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Von  G.  Ho  ff  mann   .    47 1 
.  Elektromagnetische  Waage  von  A.  Ed.  B  e  c  <\  u  e  r  c  I  472 
Apparat  zur  Bestimmung  des  Leitungswiderstandes 

im  absoluten  Mafs  von  L.Lorenz  47.; 

Solenoid- Ampere -Meter  von  Blyth  476 

1  Magnetisches  Messing  ,  47S 

Ueber  einen  elektrisch  registrirenden  Fluthmesser 
der  Telegraphen  -  Bauanstalt  von  Siemens  & 
Halske.  Von  F.  v.  Hefner- Alteneck  (Vor- 
trag)  424.  42i 

Ueber   elektrische  Messungen   der  Sonnenwarme. 

Von  O.  Frölich  494 

Studie  Uber  das Kupfcrvoltameter.  VonDr.Hammcrl  501 
Aendcrungen  des  Leitungswiderstandes  eines  blanken, 
frei  ausgespannten  Drahtes  beim  Durchgang  eines 
1      starken  Stromes.    Von  Ludw.  Weber   ....  522 


II.  Erzeugung  des  elektrischen  Stromes. 

Maschinen  und  Lampen  in  der  Münchener  Aus- 
stellung.   Von  E.  Dorn   8 

Maschine  mit  Ringanker  von  Fein   8 

Maschine  mit  Ringanker  von  Schwcrd- Karlsruhe  & 

Bürgin -Maschine  von  Crompton   S 

Flachringmaschinc  von  Sigmund  Schuckert.   .  8,  10 

Ncumayer'sche  Maschine  von  Ein  st  ein -München  9 

Maschinen  von  Edelmann   9 

Brush-Maschincn  von  E.  Scligmann   9 

Maschinen  von  Schäffer   J 

Maschinen  von  Edison   2 

Siemens'  Wechselstrommaschinen  von  Kiedingcr.  La 
Die  Chemie  der  I'lante-  und  Faure -Akkumulatoren. 


Von  J.  IL  Gladstone  und  A.  Tribe  ...  ü  322 

67 


53© 


Sachverzeichnis. 


Seile 

Die  Ferranti-Thomson-Maschinc.    Von  A.  Rerin- 

ger   LS.  179 

Durhaiiis  Regulator  ftlr  Dampfmaschinen  zum  elek- 
trischen Lichtbetrieb.    Von  R.  Mittag  ....  IÜ 
Resultate  der    Versuche  mit  Lichtmaschinen  der 
Pariser  Elektrizitäts-Ausstellung  von  den  Herren 
Allard,  Joubert,   I.e  Blanc,    I'otier  und 

Trcsca.    Von  E.  Richter  2^  122 

Neueningen  an  magnctoclekrrischen  Maschinen  und 
Magneten  von  der  European  Electric  Company 

in  New -York   32 

Neuerungen  an.  dynamoelektrischcn  Maschinen  von 

IL  St.  Maxim  39, 00 

Theorie  der  Akkumulatoren  und  Erfahrungen  mit 

denselben.  Von  iL  Aron  (Vortrag).  .  .  .  ^8,  100 
Wechselstrommaschine  von  M.  Maquairc.    Von  A. 

Bcringcr   72 

Neuerungen  an  Ringinduktoren  für  dynamoelektrische 

Maschinen  von  Ch.  Dion   82 

Neuerungen  an  dynamoclektrischen  Maschinen  von 

B.  iL  Sheridan   90 

Neuerungen  an  Sekundärbatterien  oder  Akkumula- 
toren für  Elektrizität  von  J.  W.  Swan  .   .   .   .  9J 

Element  von  Sutton  1UQ 

Element  von  Kabath  isu 

Sekundär- Batterie  von  E.  Boettcher  .  .  .  .  tot,  140 
Gordons  WechselstTommaschine.  Von  K.  Specht  1 17 
Neuerungen  an  galvanischen  Elementen  von  J.  F. 

Aymonnct  139 

Anwendung  von  Akkumulatoren  oder  thermoelck- 
tri seilen  Batterien  in  Verbindung  mit  dein  Mikro- 
phon von  F  r.  v  a  n  R  y  s  s  e  I  b  e  r  g  h  c  140 

Elcktrizitäts-Akkumulator  von  iL  .Müller  .   .   .   .  140 

Sinusinduktor  von  F.  Kohlrausch  T  56 

Vcrsuchsrcsultate  von  Siemens  &  Halskc  über 
dynamnclcktrischc  Maschinen  mit  konst*n:cr 
Klemmenspannung.    Von  Ernst  Richter.   .   .  jüj 

Gordons  Wechsclstrommaschine  179 

De  Kabaths  Akkumulator  179 

Ueber  die  elektromotorische  Kraft,  den  Widerstand 
und  den  Nutzeffekt  von  Ladungssäulen  (Akku- 
mulatoren).   Von  W.  Hall  wachs  ....  200,  301 

Elemente  von  OttoSchulze  2f>r> 

Elemente  von  Tommas j  ?nn 

Elemente  von  Brcguet  200 

I.ord  Elphinstone -Vincent  Dynamos  von  Pater- 

son  &  Cooper  222 

Lumley- Maschine  von  Paterson  &  Cooper  .  .  222 

Die  Ferranti-Maschine  223 

Die  Akkumulatoren- Batterien  von  Faurc-Scllon- 

Volckmar  224 

Akkumulator  von  F.  H-Varley  224 

Apparate  zur  Erzeugung  von  Elektrizität  von  L. 

Gaulard  und  Gibbs  225 

Vcrwerthung  der  BatterierückstHnde  

Neueningen  an  Regulatoren  für  dynamoclcktrischc 

Maschinen  von  iL  St.  Maxim  232 

Elektrischer  Motor  von  Societe  anonyme  des  cäbles 
electriqucs  (systemc  Berthoud,  Borcl  &  Co.)  233 

Dynamos  von  A.  Gerard  267 

Duplex- Wechsclstrommaschine  von  der  Duplex  Com- 
pany  268 

Magnctoclcktxischc  Maschine  vonWoolrich.  .  .  i£S 
Magnctoclcktrische  Maschine  von  W.  Elmorc  .  .  268 
Induktive  Stiomabtweigung  von  B.  IL  Enuma.  .  273 
Neuerungen  an  Bunsens  Kohle-Zink-Elemcnten  von 

K.  Trorhach  273 

Neuerungen  an  Akkumulatoren  für  Elektrizitüt  von 

S.  Cohne  vrj 

Akkumulatoren  von  de  Calo  333 

Untersuchungen  über  die  Induktion  im  Pacinotti- 

Grammc'schcn  Ring.    Von  A.  Isenbeck  .  337,  361 
Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Akkumula- 
toren.   Von  iL  Aron   . 


Sei* 

Neuerung  an  galvanischen  Sekundärbatterien  von 

N.  de  Kabath   &i 

Dynamomaschinen  und  Motoren  in  der  Wiener  Aus- 
stellung.   Von  A.  Beringer   3_Sj 

Dynamomaschine  von  E.  Jünger   3SÄ 

Zwillingsdampfmaschine  von  Bolz  an  o  &  Tedesko  3_Sg 
Zwillingsmaschinc  mit  Rider-Steucrung  von  Brcit- 

feld,  Danck  &  Co   3S9 

Maschine  mit  Corlifs-f lähnen  von  E.  Skoda.   .  .  _jSc» 
Compound  -  Maschine  von  der  Brünner  Maschinen- 
fabrik* -Gesellschaft   3_S^ 

Maschine  von  Armington   jSq 

Polarisationsbattcrien  von  O.  Schulze   $21 

Dynamomaschinen  von  Schuckert   410 

Dynamomaschinen  von  Schwerd   4JO 

Dynamomaschinen  von  Bürgin   4 ' '-> 

Dynamomaschinen  von  Schäffer   41; 

Dynamomaschinen  von  Schöne  mann   4JJ 

Dynamomaschinen  von  Edelmann   4t- 

Dynamomaschinen  von  Einstein   412 

Dynamomaschinen  von  Edison   4_Ll 

Die  Ladungssäulen  (Akkumulatoren)   418 

Elemente  der  Electrica!  Power  Storage  Co   41') 

Ladungssäulcn  von  Kau  re- Sei  Ion-  Vo  Ick  mar   .  4_l^ 

Ladungssäulen  von  KornblUh   4  i'J 

Ladungssäulcn  von  Jules  JoasBarrier.    .   .   .  410 

I.adungssäulen  von  F.  Tour  vi  11  e  und  L.  Godeau  4J0 

Ladungssäulen  von  de  Calo   420 

Regulirung  von  dynamoelektrischen  Motoren  .  .  .  4*<) 
Neuerung  an  dynamoelektrischcn  Maschinen  von 

E.  Weston  in  Newark   43_3 

Die  Volta'sche  Säule   4_Z1 

Die  von  A.  C.  Becquerel  1829  angegebene  Säule  4_7J 
Neuerungen   an   Sekundär- Batterien    von  Grout, 

Jones  und  Sennct   4_I_S 

Netienmgen  an  Sekundär-Batterien  von  de  Kabath  ±Jji 

N  •  •.•ninjjtn  an  Sekundär-Batterien  von  Pitkin.  .  4~<i 
Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Somi.ee  479,  4S0 
Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Crouipton, 

Fitz-Gerald,  Biggs  und  Rcaumont  ....  4S0 

Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Lorrain  .  4S0 

Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Tribe  .  .  i^o 

Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Dr.  Böttcher  4jx> 
Neuerungen  an  Sekundär-Batterien   von  Caron 

(Kohlengewcbc)   4S0 

Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Dr.  Aron 

(Metallodium)   48J 

Neuerungen  an  Sekundär-Batterien  von  Westphal  4S1 
Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Ladungssäuleo. 

Von  W.  Hallwachs   504 


III.  Die  Leiter  und  Nichtleiter  des 
elektrischen  Stromes. 

Ueber    die    zweckmäfsige   Anordnung   von  Erd- 
leitungen.   Von  R.  Ulbricht   lS 

Woodwards  lsolirung  elektrischer  Leitungen   ...  3j 

Capanemas  Isolator   34 

Neuerungen  in  dem  zur  lsolirung  elekrr.  Leitungen 

dienenden  Material  von  A.  Th.  Wo  od  ward  .  .  39 
Neuerungen    in   der   Herstellung   von  Isolirungs- 

material  und  Isolatoren  von  J.  A.  Fleming.  .  01 
Neuerungen   an   isolirten  Leitern   für  Telegraphie 

und  andere  Zwecke  von  W.  Smith  IjJJ 

Langdons  Endisolator  und  EinfUhrungsrohr     ...  181 
Ueber  die  Berechnung  von  Widerständen  körper- 
licher Leiter.    Von  A.  Oberlieck  116 

Neuerung  in  der  metallischen  V  erbindung  von  Blit«- 

ableitungsdrhhten  von  J.  Kernaul  273. 

Flufskabcl  von  Siemens  Brothers  &  Co.  .  .  .  2  SS 
Verbindungsmuffen  für  Feldkabel  von  C.  J.  Pol  oliet  288 

Torpedoschlcppkabel  von  Harvey  29 1 

Die  Frage  der  unterirdischen  Leitungen  in  New- 
York  3J£ 


Sachverzeichnis. 


53» 


Seile 

Herstellung  einer  biegsamen  clektr.  Jsolirungsmassc 

von  M.  Mackay  und  R.  E.  Goolden  2S! 

Isolatoren  für  TclegTaphcndriihte  von  J.  S.  Lewis 
Mitte]  gegen  da*  Tönen  der  Tclephonlcitungen.  .  429 
Herstellung  der  Umhüllung  von  elektrischen  Lei- 
tungsdrähten von  J.  1).  Thomas  in  New-Vork  .  434 
Aenderungen  de  Leitungswiderstandes  eines  blanken, 
frei  ausgespannten  Drahtes  beim  Durchgang  eines 
starken  Stromes.    Von  Ludw.  Weber    ....    $  19 


IV.  Telegraphie. 

L.  Schwendlers  Gegensprecher.  Von  A.  Toblcr.  Li 
Wecker   mit  Selbstuntcrbrcchung   ftlr  Ruhestrom- 

leituogen.    Von  O.  Canter   i_S 

Neuerungen  an  Tclephonanlagen  für  Theater  von 

Clement  Ader   38 

Neuerung  an  Schallübertragern  für  Telephone  und 
Sprachtclcgraphcn  von  R.  M.  Lock  wo  od  und 

S.  LL  Bartlett   jS 

Der  sechsfache  Buchstabendrucker  von  E.  Baudot. 

Von  J.  N.  Tcufclhart   2i 

Die  Milithrtelegraphen  im  amerikanischen  Bürger- 
kriege von  R.  v.  F-T   22 

Thompsons  Telephon .   8ü 

Fliegende  Fernsprechstelle   87 

Gefährdung  des  Tclcgraphcnkabcls  im  Mcmeler  Tief 

durch  Grundeis  von  Massmann   22 

Die  Benutzung  des  Telephons  als  Verkehrsmittel 
im  Gcfcchtsschiefsen.    Von  v.  Laffert  ....  125 

Labordes  mehrfacher  Telegraph  138 

Anwendung  von  Akkumulatoren  oder  thermoelek- 
trischen  Batterien  in  Verbindung  mit  dem  Mikro- 
phon von  Fr.  van  Ryssclbcrghc  140 

Anschlufs  mehrerer  Fcrnsprechstellen  an  ein  Ver- 
mittclungsamt  durch  eine  und  dieselbe  Ixitung. 

Von  C.  Elsasscr  165 

Brigths  telegraphischcr  Klopfer  LSl 

Langdons  Endisolalor  und  Einführungsrohr.   .   .   .  lSj 

A.  d'Arsonvals  Telephon  i_S_2 

Dolbears  Neuerungen  an  Telephongebern  und  Kabeln  1X2 
Dolbears  Telcphoncmpfangcr  ohne  Verbindung  mit 

der  Leitung  183 

Neuerungen  an  Fcrnsprechanlagcn  und  an  den  dazu 

gehörigen  Apparaten  von  G.  L.  Anders  .   .   .  185 
Gegensprecher  für  Ruhestrom  mit  Zwischenamt  zum 
Gcgcnsprechcn  zwischen  verschiedenen  Acmtcrn. 

Von  E.  Zetxschc  2CS 

Gegensprecher  von  F.  Fuchs  2üJi 

Der  Telcgraphcnanzapfer  von  Mc  Evoy  und  Ma- 

thieson  224 

Der  Tclegraphenapparat  für  Militärzwecke  von  Mc 

Evoy  und  Ma  thieson  224 

Fortschritte  der  Telegraphie  in  England  im  Jahre  1882  ny 

Telephonische  Musikübertragung  230 

Ebenwirkender  Zugtastcr  oder  Schlüssel  mit  ver- 
stellbarem Fingergriff  von  A.  Kuoell  inger  .   .  238 
Die  Militärtclcgraphic  in  Holland.  Von  R.  v.  F-T.  2=;=;,  2S4 
Anschlufs  mehrerer  Fernsprechstellen  an  ein  Ver- 
mittelungsamt  mittels  einer  und  derselben  Lei- 
tung.   Von  E.  Zctzsche  2C.7 

Wecker  mit  Selbstausschlufs  271,  295 

Neuerungen  an  Telephonen  von  LL  LL  Eldred  273 
Verbindungsmuffen   für  das  Feldkabel  von  C.  J. 

Polnlict  2SS 

Normalfarbschreibcr  von  Siemens  &  Halske.   .  280, 
F.  van  Ryssel  berghes   Patente  in  Bezug  auf 
Telephonbetrieb  und  Doppelbenutzung  der  I.ci- 

tung.    Von  E.  Z  e  t  z  s  c  h  c  291 

Mitthcilungcn  Uber  die  Berliner  Fern*prechanlagc. 

Von  Oesterreich  293.  321 

Wecker  mit  Selbstuntcrbrechung  29s 

Fernsprecher  von  Siemens  &  Halske  29S 


Seite 

Mikrophonsender  von  Blake   296 

Mikrophone  mit  metallischen  Elektroden.  Von  Borns  309 

Tclephongcsctz  in  Belgien   s  10 

Neuerungen  an  I'endelmikrophoncn  von  E.  Ber- 
liner   312 

Neuerungen  anFernsprechnpparatcn  und  Femsprech- 

systeinen  von  J.  LL  Rogers   312 

Die  Telegraphen  im  ägyptischen  Kriege.  Von  Btz.  329 

Optische  Schreib-  und  Drucktelegraphcn   349 

Anordnung  von  elektrischen  Leitern  fürtelcgraphische 

Zwecke  von  der  Firma  SiemensBrothers&  Co.  35  t 

Isolatoren  für  Telegraphendrahte  von  J.  S.  Lewis  3^1 

Die  Fernsprcchanlage  in  Zürich   3S4 

Moons  Influenz -Telephon   392 

Optische  Telegraphie   392 

Magnet-Mikrophon  von  LL  Kaltofen   393 

Neuerung  an  dem  Telephon  von  J.  LLKtinigslieb  394 

Elektrische  Signale  in  Kohlengruben  von  Bagot  .  41s 
Die  Telegraphenapparate  in  der  Wiener  Ausstellung. 

Von  K.  E.  Zctzsche   420 

Nadcltclegraph  von  Hcnlcy  &  Fostcr   42 1 

Pantelegraphe  electrique  de  C.  Jordery    .  .  .   .  422 

»Tclephon-I'rotector«  von  R.  Wrcden   422 

Gegensprecher  von  Brasseur  &  de  Sussex.  .  .  422 
Gegensprecher  für  Arbeits-  und  fUr  Ruhestrom  von 

O.  Schaffler   423 

Mehrfacher  Typendrucker  von  Baudot   423 

Mehrfacher  Telegraph  von  Meyer   424 

Telcphonic  in  der  Wiener  Ausstellung.  VonLLAron  427 

Telephon  von  Golubicky   427 

Mikrophon  von  Ochorowicz   427 

Phonophorc  von  Wrcden   428 

Telephonischer  Rufapparat  von  Abdank-Abaka- 

n  o  w  i  c  z   428 

Strangways'  Telephon   42Q 

Mittel  gegen  das  Tiinen  der  Tclephonlcitungen.   .  429 

Tclephonanlage  unter  der  Erde   43Q 

Zur  Berechnung  der  künstlichen  Widerstände  bei 
der  sich  auf  die  Wheatstone'sche  Brücke  grün- 
denden Gegensprcch-Mcthode.    Von  LL  Di  scher  460 
A.    Lucchcsinis    Typcndrucktelegraph.      Von  E. 

Zetzsche  46$,  SU 

Gaufs  und  Webers  Telegraph "  490,  525 

V erschlag  zur  l'ebcrtragung  der  Ruf/eichen  und  der 
Gespriiche  in  Fcrnsprcchleirungcn.  Von  Geh.  Obcr- 

Reg.-Rath  C.  Elsasscr   5° 5 

Die  unterirdischen  Telegraphen-Anlagen  in  Frank- 
reich.   Von  G.  Wahn  er   5_io 

Wheatstones  Automat  und  .Schnellschreiber.   .   .   .  522 

Der  Schnelltranslator  (fast  repeater)   S22 

Farbtchreiber  von  Ed.  Estienne   522 

l'olarisirter  Doppelschreibcr  von  ('.  Elsasser  .   .  S22 

Heberschreibapparat  von  Thomson   S24 

L'ndulator  von  S.  Lau  ritzen   524 

Neales  acoustic  dial   S24 

Einschaltvorrichtung  von  Krafsny   e,2^ 

Wippe  von  M.  Kohn   525 

Tclegraphiren  mit  Ftynamoimischincn   S2S 

Lattigs  Schaltung  von  Telephonen   S26 


V.  Eisenbahnsignalwesen. 

Eisenbahn-ZugstclcgTaph   34 

Gegenstrotnschaltung   für    durchlaufende  Linien- 
signale.   Von  Ludwig  Kohl  für  st  170 

Elektrische  Signalcinrithtung  auf  fahrenden  Eisen- 
bahnztlgen.  Von  W.  iL  Floyd  j  i  ; 

Elektrische  Signaleinrichtung  auf  fahrenden  Eisen- 

bahnzügen  von  W.  H.  Prcccc  213 

Elektrische  Signaleinrichtung  auf  fahrenden  Eiscn- 

bahnzügon  von  C.  V.  Walker  213 

Elektrische  Signaleinrichtung  auf  fahrenden  Eiscn- 

bahnzügen  von  Varley  und  Martin  .mj 

67« 


53* 


Sachverzeichnis. 


Seite 

Ducoussos  sclbstfhätiger  Zug-Anzeiger  für  Eisen- 

bahnzüge   260 

Ducousso-Breguets  Stromerzeuger   liLl 

UcbcrGcgcnstromschaltungfUr  durchlaufende  Linien- 
signale.   Von  K.  Gatt  Inger   398 

Mors'  Schienenkontakt   3$o 


VI.  Elektrische  Uhren. 

Hipps  elektrische  Uhren   8_2 

Wetzers  elektrische  Uhr   27 1 

Uhr  mit  funkenlosem  Stromunterbrecher  vonSpcllier  271 

Zeitballdienst  in  Grccnwich   3 10 

Verminderung  der  Temperaturstörungen  bei  Qucck- 

silbcrtropfen-Kontakten  fllr  L'hren   310 


VII.  Elektrische  Kraftübertragung. 

Bericht  Uber  die  Münchener  Internationale  Elektri- 
sche   Ausstellung.    Von  Tclegrapheninspektor 

Christian!  (Vortrag)   1 

Ueber  die  Fortcntwickclung  der  elektrischen  Eisen- 
bahnen.   Von  Frischen  2 

Lokomotive  der  elektrischen  Bahn  in  dem  König- 
lich sächsischen  BcTgwerkc  Zaukerode  von  Sie- 
mens &  llalske    x 

Elektrische  Eisenbahnen  vom  I.ichtcrfeldcr  Bahn- 
hofe nach  der  Kadettenanstalt,  von  Charlotten- 
burg nach  dem  Spandauer  Bock  und  in  dem 
Königlich  sächsischen  Bergwerke  Zaukerode  von 

Siemens  &  Halske   t 

Die  Kraftübertragung  von  Marcel  Deprez.  Von 

A.  Slaby   < 

Priorität  der  elektrischen  Kraftübertragung  ....  34 
Zur  elektrischen  Kraftübertragung.   Von  O.  Frölich 

(Vortrag)  ■  •   •   •  5».  Sfi 

Das  Verhältnis  zwischen  Zugkraft  und  Stromstärke, 

die  Ströme  im  Eisenkerne,  der  Nutzeffekt  ...  60 
Illustration  der  elektrischen  Kraftübertragung  ...  67 

Elektrische  Hochbahn  in  Paris  1 38 

Ueber  den  gröfsten  Werth  des  Nutzeffektes  und 
der  Nutzarbeit  bei  der  elektrischen  Kraftüber- 
tragung.   Von  L.  Sohnckc  150 

Tramwftgcn  durch  Elektrizität  getrieben  272 

Elektrische  Eisenbahn  in  der  Schweiz  310 

Elektrische  Kraftübertragung  in  der  Schweiz  .   .   .  350 

Elektrische  Eisenbahn  in  Wien  430 

Elektrische  Eisenbahn  in  Paris  43  1 

Elektrische  Eisenbahn  Mödling-  Brühl  431 

Kritische  Vergleichung  der  elektrischen  Kraftüber- 
tragung mit  den  gebräuchlichsten  mechanischen 
Uebertragungssystemen.    Von  A.  Beringer  .   .    e, 1 3 
Das  elektrische  Boot  der  Electrical  Power  Storagc  Co.  526 


VIIL  Elektrische  Beleuchtung. 

Maschinen  und  Lampen  in  der  Münchener  Aus- 
stellung.   Von  E.  Dorn   8 

Elektrische  Lampe  von  Schlickert   2 

Glühlampe  von  Müller   rb 

Glühlampe  von  Cruto   iß 

Dr.  C.  William  Siemens  über  elektrische  Be- 
leuchtung   3_i 

Elektrische  Beleuchtung  der  Nevsky-Pcrspektive.  . 

Beleuchtung  des  Holborn-Yiaduktes   35 

Elektrische  Lampe   mit  automatischer  Regulirung 

von  J.  A.  Mond os   40 

Neuerungen  an  elektr.  Lichtregulatoren  von  Neu- 
mann, Schwarz  &  Weill  und  A.  Eliachoff  40 
Bericht  Uber  die  elektrische  Beleuchtung  des  Lon- 
doner Savoy- Theaters  von  Unger   53 


Seite 

Ueber  die  Anwendung  des  elektrischen  Lichtes  auf 

den  Schiffen  von  Werner  Siemens   £j 

Ergebnisse  der  elektrischen  Beleuchtung  des  Bahn- 
hofes in  Strafsburg  L  E   8_7_ 

Neuerungen  an  elektr.  Lampen  von  fcLSt.  Maxim  22 
Ueber    die    Beleuchtung    durch    Glühlicht.  Von 

Wilhelm  Siemens  (Vortrag)   107 

Elektrischer  Lichtbogen  im  Vakuum   137 

Elektrische  Beleuchtung  in  Bibliotheken   138 

Ueber  den  Widerstand  des  elektrischen  Lichtbogens. 

Von  O.  Frölich  (Vortrag)   Jjo 

Elektrische  Beleuchtung  von  Pariser  Magazinen .  .  171 

Kohlen  für  elektrische  Lnmpen   [83 

Neuerungen   an   elektrischen  Lampen   von   L.  E. 

Elektrische  Beleuchtung  in  Birmingham   t8i 

Das  elektrische  Licht  in  Goldaming   184 

Elektrisches  Licht  in  Amsterdam   18; 

Elektrisches  Licht  in  Besan^on   185 

Schwerd  &  L.  Scharnweber   1 86 

Neuerung  in  der  1  lerstellungswcisc  von  Kohlcnstiften 

für  elektrisches  Licht  von  Mignon  und  Rouart  186 

Swan -Lampe  für  mikroskopische   Untersuchungen,  124 

Kohlendocht  von  F.  IL  Varl ey   224 

Elektrische  Lokomotivbcleuchtung   231 

Praktische  Höhe  für  Bogenlampen   2j_i 

Elektrische  Beleuchtung  des  »Himalaya«   231 

Elektrische  Beleuchtung  des  »Tarawera«     .   .  231,  2J2 

Elektrische  Beleuchtung  eines  Kriegsschiffes  .  .  .  2JI 

Lampen  von  A.  Gerard   266 

Bogenlampen  von  J.  Lea   262 

Limpcn  von  Mackenzie   262 

Larapen  von  Ch.  Lcver   267 

Glühlampe  von  Crookes  268,  313 

Duplex -Glühlampe  von  S.  H.  Emmens    ....  s£S 

Literncn  von  Trotter   2&S 

Elektrisches  Licht  für  das  englische  Parlament  .  .  272 

Elektrische  Sterne  für  Theater-Feen   22» 

Zur  Streitfrage  »Gas  versus  elektrisches  Licht«  .  .  3jt 
Neuerungen    an   Kohlenbrennern    für  elektrische 

Lampen  von  C.  Wetter   313 

Ueber  die  Oekonomie   des  Glühlichtes  von  Sie- 
mens &  Halske.    Von  Wilhelm  Siemens  .  331 

A- Glühlampe  von  Edison   33z 

Glühlampen  von  Siemens  &  Halske   332 

Ueber  die   Beleuchtung   der   EiscnbahnzUgc  mit 

Glühlicht.    Von  S.  Dolinar   3Ji 

Versuche  mit  Bogenlicht   350 

Das  elektrische  Licht  in  der  Hygiene- Ausstellung 

zu  Berlin  1883.    Von  C.  Biedermann.   .   .   .  3J2 

Bogenlicht  und  Glühlicht  von  Siemens  &  Halske  372 

Bogenlicht  und  Glühlicht  von  Gebrüder  Naglo  .  37_2 

Glühlicht  von  der  Deutschen  Edison -Gesellschaft  .  372 
Untersuchungen   Uber  den  Kraftbedarf  der  elektr. 
Glühlichtbeleuchtung  nach  Edisons  System  im 

Residenz  -Theater  in  München.   Von  M.  Schröter  376 

Pcttcnkofcrs  Gutachten  Uber  die  elektr.  Beleuchtung  38J 
Ueber  den  Kinflufs  der  künstlichen  Beleuchtung  auf 

die  Luft  in  geschlossenen  Räumen   382 

Die  elektrische  Beleuchtung  auf  der  Elektrischen  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Von  S.  Dolinar  .  390,  474 
Neuerungen  an  der  Vcrtheilung   und  Regulirung 
elektrischer  Ströme  von  tLSt.  Maxim.   .   .   .  352 

Molekulare  Radiation  in  Glühlampen   431 

Lichtmaste  für  New- York  

Die  elektrische  Beleuchtung  von  Holborn  Viadukt  £3J 
Ueber  elektrische  Lichtmessungen  und  Uber  Licht- 
einheiten.   Von  v.  He fner-Alteneck  (Vortrag)  445 

Photometer  von  Rumford   4J0 

Photometer  von  Foucault   450 

Photometer  von  Bunsen   4J0 

Photometer  von  Siemens  &  Halske    .  .   .   452.  4C3 

Sicherheitslampe  von  H.  Pieper   474 

Sichcrhcitslampe  von  Puluj   £24 


Sachverzeichnis. 


533 


Seile 

Lokomotiv-  und  Schiffslampc  von  IL  Scdlaczek 

und  F.  Wikuli  II   474 

Differenziallampe  von  Lemberg   4-5 

Boston -Lampe  der  Bernstein-Electric-Light-Manu- 

facturing-Co   475 

Elektrische  Glllhlichtbeleuchtung   477 

Elektrische  Beleuchtung  bei  der  Kaiserkrönung  in 

Moskau   477 

Die  Kosten  der  elektrischen  GlUhlichtbelcuchtung .  477 
Herstellung  von  Glühlampen  der  Hammond  Electric 

Light  and  Power  Supply  Company   477 


IX.  Sonstige  technische  Anwendungen 
der  Elektrizität 

Elektrisches  Boot  35,  350 

Browns  elektrischer  Geschwindigkeitsregulator  für 
Schiffsmaschinen.    Von  R  Mittag  165 

Elektrischer  Respirazions-Apparat.    Von  F.  Süfs  .  122 

Absperren  des  Daropfxutrittes  durch  Elektrizität .  .  185 

Neuerungen  an  Blitzableitern  mit  Wetterfahne  von 

D.  iL  W.  Schultz  &  Sohn   iM 

Die  elektrische  Edison  •  Feder    für  unzerstörbare 

Schrift   22  , 

Oer  Torpedozunder  von  Mc.  Evoy  und  Mathicson  224 

Neuerung  in  der  metallischen  Verbindung  von  Blitz- 

ablcitungsdrähtcn  von  J.  Kernaul  173 

Torpcdo-Schleppkabcl  von  Harvey  30 1 

Elektrische  Steuerung  von  Luftballons  31 1 

Uebcr  die  Beleuchtung  der  Eisenbahnzllge  mit 
GlUhlicht.    Von  S.  Dolinar  333 

Elektrische  Auslösung  der  Bremse  einer  Aufzugs- 
vorrichtung für  Theatervorhänge  von  Pfeiffer 
und  Druckcnmllllcr  351 

Elektrische  Signale  in  Kohlengruben  von  A.  C. 

Bagot  415 

KontTole  der  Wetterführung  in  der  Grube  von  A.  C 

Bagot  .  416 

Das  Torpedo-System  von  Mc.  Evoy  416 

Lokomotiv-  und  Schiffslampe  von  iL  Sedlaczek 
und  F.  Wikuli  11  474 

Elektrisches  Luftschiff  478 

Buchanans  magnetischer  Separator  526 


X.  Anwendung  der  Elektrizität  für 
wissenschaftliche  Zwecke. 

Mittheilungen    Uber   die  künstliche  Hervorrufung 
von  Polarlichterscheinungcn  durch  Prof.  Lcm- 

ström  in  Helsingfors,  von  Förster   08 

Die  Untersuchungen  über  Gewitter  in  Bayern  und 

Württemberg.    Von  Wilhelm  von  Bezold    .  132 
Mc.  Evoys  clcktr.  Metallsuchcr  für  den  Meeresgrund  133 
Mittheilungen  Uber  die  Errichtung  einer  europäischen 
Zentralstelle  für  das  astronomische  Nachrichten- 
wesen auf  der  Sternwarte  zu  Kiel.  Von  Unger  147 
Swan-Lampc  für  mikroskopische  Untersuchungen  .  224 

Induktionswaage  von  Hughes  367 

Ueber  die  Vcrtheilung  des  Luftdruckes  und  der 
Temperatur  während  gTöfscrcr  Gewitter.  Von 

W.  von  Bezold  374 

Einjährige  Erdstrombeobachtungen.    Von  J.  Lu- 
dewig 401  ■  4S6 

Elektromagnetische  Waage  von  A.Ed.  Becquercl  472 
Apparat  zur  Bestimmung  des  Leitungswiderstandes 

im  absoluten  Mafs  von  L  Lorenz  473 


Seite 

XI.  Alfgemeines.  Bibliographie. 

Analogie  zwischen  elektrischen  und  Wasserströmen. 

Von  R.  Pröll   2Q 

Internationale  elcktr.  Ausstellung  in  Wien.  33,  86. 

137.  177.  177.  226.  26q.  260.  269,  307.  308,  348 
Elektrotechnischer  Verein  in  Wien  .  .   .    3_3j  137.  348 

Preisausschreiben  33,  £6,  226.  348 

Telephon  in  Schottland   34 

Dic  höchste  elektrische  Lampe   ^ 

Edison  Company   36 

Katechismus  der  Elektrotechnik  von  Th.  Schwartzc  41 
Einfuhrung  in  die  Theorie  der  isogonalen  Ver- 
wandtschaften und  der  konformen  Abbildungen, 
verbunden  mit  Anwendungen  auf  mathematische 

Physik  von  G.  HolzmUller   4J 

Die  Gesellschaften  für  elektrisches  Licht  in  England 

von  R.  Mittag   8ü 

Elektrizitäts-Ausstellung  in  Königsberg  L  Pr.  Sfij  177,  217 
Vorlesungen  Uber  Elektrotechnik  an  der  technischen 

Hochschule  zu  Berlin   &h 

Volta-Preis  für  1887   86 

Kabel  Paris  — Marseille   86 

Telephon  in  Oesterreich-Ungarn   82 

Gefährdung  des  TclcgTaphenkabels  im  Memeler  Tief 

durch  Grundeis  von  Mafsmann   99 

Telephon  in  Frankreich   138 

Telephon  in  Italien  138,  430 

Telephon  in  Amerika   1 38 

Mittheilung  Uber  die  Einrichtung  von  Lehrstühlen 

für  Elektrotechnik  von  C.  Elsasser.   .   .   .  .  146 
Einige  Parallelen  zwischen  elektrischen  und  hydrau- 
lischen Erscheinungen.    Von  Borns  .   .   .    I7S>  252 
Staatliche  Vorschriften  in  Betreff  elcktr.  Anlagen  178 
Betriebskosten  und  Ertrag  der  englischen  Tele- 
graphen   iSa 

Telegraphen  in  China   l&Q 

Geschichtliche   Notizen   bezüglich  der  Erfindung 

des  elektrischen  Lichtbogens  und  des  Telephons  iS  > 
Die  elektrische  Ausstellung  im  Aquarium  zu  London. 

Von  Borns   zü 

Westem  Union  Telegraph  Company   228 

Telephon  in  Amerika   Z2& 

Der  Telephonvcrkehr  in  Japan   22$. 

Kostenanschlag  für  elektr.  Beleuchtung  von  Sheffield  230 

Elektrische  Lokomotivbclcuchtung   231 

Kosten  der  besonderen  Einrichtungen  fUr  Gas-  oder 

elektrische  Beleuchtung  eines  Landsitzes    .   .  .  232 
Uebcr  die  in  dem  Jahre  1882  angemeldeten  elektri- 
schen Patentgcsuchc.    Von  Neesen  (Vortrag)  .  242 
Die    elektrische   Ausstellung    im   Crystal  Palace, 

London.    Von  Borns   26s 

Telephon  in  London   269 

Ausbreitung  des  Telephons   270 

Englands  Electric  Lighting  Act.  Von  Borns  .  .  299 
Die  kommende  elektrische  Ausstellung  in  Wien. 

Von  J.  Karcis   303. 

Rede  Dr.  Wüllners  bei  Lebcrnahmc  des  Rektorats 

der  Technischen  Hochschule  zu  Aachen  ....  304 
Die  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule 

in  Darmstadt   308 

Fernsprechverbindung  Berlin  —  Potsdam   310 

Auf-  und  Abgabe  der  Telegramme  durch  Telephon  310 

Telephon  in  Zürich   310 

Telephongcsetz  in  Belgien   3>o 

Die   Eröffnung   der    Internationalen  Elektrischen 

Ausstellung  in  Wien  1883.    Von  ILDischer  .  345 

Elektrische  Ausstellung  in  Philadelphia  .  .  .  348.  428 
Vorlesungen  Uber  Elektrotechnik  am  Polytechnikum 

in  Dresden   34& 

Die  Elektrotechnik  an  der  technischen  Hochschule 

in  Wien   348 

Elektrotechnischer  Verein  in  Paris   348 

Telegraphie  nach  Senegal   349 


534 


Namensvxrzeichnjss. 


Seite 

Das  Telephon  in  Brasilien  .   .  •.   .    3  So 

Das  Telephon  in  Mexiko  3  so 

Das  elektrische  Licht  in  der  Hygiene-Ausstellung  zu 

Berlin  1883.    Von  C.  Biedermann  372 

Pctlenkofcrs  Gutachten   über  die   elektrische  Be- 
leuchtung  381 

l'cber  den  Einflufs  der  künstlichen  Beleuchtung  auf 

die  Luft  in  geschlossenen  Räumen  382 

Dct  Tclephonprozcfs  in  England  und  in  Amerika. 
Von  Borns  3S6 


Seite 

i  Die  Elektrotechnik  an  der  Universität  LUttich.   .    .  393 
1  Die  elektrotechnischen  Versuche  auf  der  Elektrizitäts- 
Ausstellung  in  München.    Von  E.  Dorn  .   .   .  4Q4 
Mittel  gegen  das  Trinen  der  Telephonlcitungcn.   .  439 
Historische  Sammlungen  auf  der  Elektrischen  Aus- 
stellung in  Wien  1883.    Von  G.  Hoffmann    .  471 
Entwickelung   des  Eemsprecbwesens   im  Reichs- 

Postgcbiet   476 

Elektrisches  Luftschiff   4"S 

Die  Elektrotechnik  am  Polytechnikum  in  Zürich  .  525 


Namensverzeiehnifs. 


Seite 

Abdank-Abakanowlcz,  Tclephonischer  Rufapparat  428 

Ader,  Neuerungen  an  Telephonanlagcn  ftlr  Theater  3_8 
Anders,  G.  L,  Neuerungen  an  Fernsprechanlagen 

und  an  den  dazu  gehörigen  Apparaten  ....  18s 

Armington,  Maschine   389 

Aron,  LL»  Theorie  der  Akkumulatoren  und  Erfah- 
rungen mit  denselben  (Vortrag)  58,  loa 

—  L'cber  künstlichen  Graphit  (Vortrag)  .   .  24t,  248 

—  -  Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Akku- 

mulatoren   342 

—  Telcphonic  in  der  Wiener  Ausstellung  .    .    .  427 

—  Neuerung  an  Sekundär  -  Batterien  (Metallo- 
dium)   481 

d'Arsonval,  A.,  Telephon   182 

Aymonnet,  J.  F.,  Neuerungen  an  galv.  Elementen  .  139 
Ayrtoo,  W.  E.,  und  Perry,  J.,  Dispcrsions-Photo- 

meter   178 

Bagot,  A.  C.,  P^lcktrische  Signale  in  Kohlengruben  4jj 

—  Kontrole  der  Wetterführung  in  der  Grube    .  416 

Barrier,  Jules  Jons,  Ladungssäulen   419 

Bartlett,  S.  LL  siehe  Lockwood   38 

Baudot,  Mehrfacher  Typendrucker  7_3j  413 

Beaumont,  siehe  Crompton   480 

Becquerel,  A.  Ed.,  Elektromagnetische  Waage  .  .  472 

Becquerel,  A.  C.,  Säule   472 

Berlnger,  A.,  Die  Fcrranti-Thomson-Maschine  .  .  13 

—  Wechselstrommaschine  von  M.  Maquairc  .   .  7_2 

—  Dynamomaschinen  und  Motoren  in  der  Wiener 
Ausstellung   3S7 

—  Kritische  Vcrglcichung  der  elektrischen  Kraft- 
übertragung mit  den  gebräuchlichsten  mecha- 
nischen l'cbcrtragungssystcin,en   S»3 

Berliner,  E.,  Neuerungen  an  PcndelmikTophonen  .  312 
Bernstein  -  Electric  -  Light  -  Manufacturing-Co., 

Boston-Lampe   47  S 

Bezold,  von,  Wilhelm,  Die  1'ntersuchungcn  Uber 

Gewitter  in  Bayern  und  Württemberg   132 

—  L'eber  die  Vcrtheilung  des  Luftdruckes  und 

der  Temperatur  während  gtöfserer  Gewitter  .  374 
Biedermann,  C,  Das  elektrische  Licht  in  der  Hy- 
giene-Ausstellung zu  Berlin  1883   372 

Biggs,  siehe  Crompton  ".  480 

Blake,  Mikrophonsender   296 

Blyth,  Solenoid- Ampere- Meter   476 

Böttcher,  E.,  Sckundär-Batteric    ....  101    140.  480 

Bolzano ,  Tedesko  &  Co.,  Zwillingsdampfmaschine  389 
Borns,  Einige  Parallelen  zwischen  elektrischen  und 

hydraulischen  Erscheinungen                          175.  2S2 

—  Die  elektrische  Ausstellung  im  Aquarium  zu 
London  und  im  Crystal  I'alace  zu  London  26s,  221 

—  Englands  Electric  Lighting  Act   299 

■ —  Mikrophone  mit  metallischen  Elektroden  .   .  309 

—  Der  Tclephonprozcfs  in  England  und  in 
Amerika   386 


Seite 

Braaseur  und  de  Sussex,  Gegensprecher  ....  422 

Breguet,  Elemente   200 

Breitfeld,  Danek  &  Co.,  Zwillingsmaschine  mit 

Rider- Steuerung   389 

Bright,  Ch.,  TclegTaphischer  Klopfer   1S1 

Brünner  Maschinenfabriks  -  Gesellschaft,  Com- 
pound-Maschine    389 

Buchanan,  Magnetischer  Separator   sa6 

Bürgin,  Dynamomaschine   410 

Bunsen,  Photometer   450 

Buss  und  Sombart,  Patent-Tachometer   40s 

Calö,  de,  Ladungssiiulcn  (Akkumulatoren)  .  .  333,  4-0 
Canter,  O. ,  Wecker  mit  Selbstuntcrbrcchung  für 

RuhestTomlcitungen   1  S 

Capanema,  Isolator   34 

Caron^  Neuerungen  an  Sekundär-Batterieo  (Kohlen- 
gewebe)   480 

Christian!,  R-,  Bericht  Uber  die  Münchener  inter- 
nationale elektrische  Ausstellung.    (Vortrag)  .   .  j 
Cohne,  S.,  Neuerungen  an  Akkumulatoren    .  .  .  \i$ 

Cooper,  siehe  Paterson   222 

Crompton,  Bürgin -Maschine   S 

—  Pitz -Gerald,  Biggs  und  Beaumont,  Neue- 
rungen an  Sekundär -Batterien   480 

Crookes,  W.,  Glühlampe   2oä 

—  Neuerungen  in  der  Herstellung  und  Verbin- 
dung der  leuchtenden  Bügel  in  Glühlampen  313 

Cruto,  Glühlampe   in 

Daoik,  siehe  Breitfeld   382 

Deutsche  Edison  -  Gesellschaft  für  angewandte 

Elektrizität,  Glühlicht   372 

Dion,  Ch.,  Neuerungen  an  Ringinduktoren  für  dy- 

namoelektrischc  Maschinen   89 

Dlscher,  ILj  Ueber  Widerstands  -  Messungen  mit 

dem  Differential -Galvanometer   Uli 

—  Gedächnifsregeln  für  die  Stromstärken  io  der 
Whcatstone'schcn  Brücke   19S 

—  Die  Eröffnung  der  Internationalen  Elektrischen 
Ausstellung  in  Wien  1883   34 5 

—  Zur  Berechnung  der  kunstlichen  Widerstünde 
bei  der  sich  auf  die  Wheatstonc'sche  Brücke 
gründenden  Gegensprech  -  Methode   460 

Dolbear,    Neuerungen   an   Tclephongebem  und 

Kabeln   L&2 

—  Telephonempfängcr  ohne  Verbindung  mit  der 
Leitung   183 

Dolinar,  S.,  l'cber  die  Beleuchtung  der  Euvenbahn- 

züge  mit  Glühlicht   333 

—  Die  elektrische  Beleuchtung  auf  der  Elek- 
trischen Ausstellung  in  Wien  1883  .   .     39Q,  474 

Dorn,  E.,  Maschinen  und  Lampen   & 

—  Die  elektrotechnischen  Versuche  auf  der  inter- 
nationalen Elektrizitäts-  Ausstellung  in  München  404 

Druckenmüller,  siehe  Pfeiffer   351 


Namens  verzeichniss  . 


535 


Kcite 

Ducousso,  Gebrüder,  Selbsttätiger  Zug-Anzeiger 

für  Kiscnbahnzuge                                          .  26a 

Ducousso -Breguet,  Stromerzeuger   2Ü1 

Duplex  Company,  Duplex-Wechselstrommaschinc  268 

Edelmann,  Kleine  Maschinen   g 

—  Dynamomaschinen   413 

Edison,  Th.  A.,  Maschinen   Q 

—  Die  elektrische  Feder  für  unzerstörbare  Schrift  223 

—  A  -  Glühlampe   3J2 

—  Neuerungen  an  elektrischen  Strommessern.   .  3S2 

—  Dynamomaschinen   414 

Einstein,  Neumayer'sche  Maschine   2 

—  Dynamomaschine   41-2 

Electrical  Power  Storage  Co.,  Elemente.  .  .  .  4J_2 

—  Elektrisches  Boot   526 

EliachofT,  A.,  siehe  Neumann   40 

Emmens,  S.  R,  Duplex -Glühlampe   2Ü8  ! 

Eldred,  iL  IL,  Neuerungen  an  Telephonen  .  .  .  273  • 

Elmore,  W.,  Magnetoelektrischc  Maschinen  .  .  .  2ii&  i 
Elsasser,  C,  Mittheilung  Uber  die  Einrichtung  von 

Lehrstuhlen  für  Elektrotechnik   146 

—  Anschlufs  mehrerer  FcrnsprechstcUen  an  ein 
Vermittelungsamt  durch  dieselbe  Leitung  .   .  16$ 

—  Vorschlag  zur  l'ebcrtragung  der  Rufzeichen 

und  der  Gespräche  in  Fcrnsprechleitungen  .  505 

—  Polarisirtcr  Doppclschreiber   5 22 

Estienne,  Ed.,  Farbschreiber   <j22 

Enuxna,  B.  LL.  Induktive  Stromabzweigung  .  .   .  273 
European  Electric  Company  in  New  -  York, 

Neuerungen  an  magnetoclektrischen  Maschinen 

und  Magneten  für  dieselben   22 

Faure-Sellon-Volckmar,  Akkumulatoren  .  .  224,  419 

Fein,  Maschine  mit  Ringanker   £ 

Fitz -Gerald,  siehe  Crompton   480 

Fleming,  J.  A.,  Neuerungen  in  der  Herstellung  von 

Isolirungsmaterial  und  Isolatoren   '2± 

Floyd,  W.  iL,  Elektrische  Signalcinrichtung  auf 

fahrenden  EisenbahnzUgen   213 

Förster,  Mittheilungen  Uber  die  künstliche  Hervor- 
rufung von  Polarlichterscheinungen  durch  Prof. 

Lemström  in  Helsingfors   QJJ 

Foster,  siehe  Henley   421 

Foucault,  Photometer   45Q 

Frischen,  Leber  die  Fortcntwickelung  der  elektri- 
schen Eisenbahnen   1.  2 

Frdlich,  O. ,   Zur    elektrischen  Kraftübertragung 
(Vortrag)  S2,  fifl 

—  Das  Vcrhiütntfs  zwischen  Zugkraft  und  Strom- 
starke, die  Ströme  im  Eisenkerne,  der  Nutz- 
effekt. Illustration  der  elektrischen  Kraftüber- 
tragung   67 

—  Der  Energiemesser  von  Siemens  &  Halske  .  71 

—  Ucber  den  Widerstand  des  elektrischen  Licht- 
bogens (Vortrag)   1 50 

—  Ucber  elektrische  Messungen  der  Sonnenwärme  404 

Fuchs,  F.,  Gegen sprechcr.   2q2  I 

Gattinger,  F.,  Leber  Gegenstromschaltung  für  durch- 
laufende Liniensignalc   298 

Gaulard,  L.,  und  Gibbs,  Induktoren   22£ 

Gauss  k  Weber,  Telegraph  49Q.  S25 

Gerard,  A.,  Lampen   266  ; 

—  Dynamos   267 

Gerland,  E. ,    Ucber   einige   eigentümliche  bei 

Nordlichtern  beobachtete  Erscheinungen  ....  174 

—  Ucber  Otto  von  Guerickes  Leistungen  auf 
dem  Gebiete  der  Elcktriiitatslehre  .  .   .  249.  2&1 

Gibbs,  siehe  Gaulard   225 

Gladstone,  J.  Uu.  unJ  Tribe,  Die  Chemie  der 

Plante-  und  Faurc-Akkutnulatoren    ....     rj,  379 

Godeau,  L.,  siehe  Tourville   4j_o 

Golubicky,  Telephon   422 

Goolden,  R.  E.,  siehe  Mackay   Iii 

Gordon,  Wccliselstrommaschinc   '  1 7 

Grout,  Jones  und  Sennet,  Sekundär  -  Batterien .  .  47J 


Seite 

Hallwachs,  W.,  Leber  die  elektromotorische  Kraft, 
den  Widerstand  und  den  Nutzeffekt  von  Ladungs- 
säulen (Akkumulatoren)  200 

—  Bemerkung  Uber  die  Berechnung  des  Nutz- 
effektes von  Ladungssäulen  301 

—  Zur  Berechnung  des  Nutzeffektes  von  Ladungs- 
säulen  =;c>4 

Hammerl,  iL,  Leber  eine  Methode  zur  Messung 
sehr  heller  Lichtquellen  263 

—  Studie  Uber  das  Kupfervoltameter  50t 

Harvey,  Torpedo -Schleppkabel  291 

Hefner-Alteneck,  von,  Dynamometer  405 

—  Uebcr  elektrische  Lichtmessungen  und  Uber 
Lichteinheiten  (Vortrag)  44  S 

—  Uebcr  einen  elektrisch  registrirenden  Fluth- 
m csser  der  Telcgraphen-Bauanstalt  von  Sie- 
mens &  Halske  494.  495 

Henley  h  Foster,  Nadeltelegraph  421 

Hildebrandt ,  C. ,  Angenäherte  photometrische 
Messungen  der  Lichtstärken  der  Sonne,  des 
Mondes,  elektrischer  und  anderer  Lichtquellen 

von  William  Thomson  I_1S 

Hipp,  M.,  Elektrische  Uhren   *2 

Hoffmann,  G.,  Leber  Hughes'  Theorie  des  Mag- 
netismus  367 

—  Historische  Sammlungen  auf  der  Internationalen 
Elektrischen  Ausstellung  in  Wien  1883    .  .  4Ji 

Holzmüller,  G.,  Einführung  in  die  Theorie  der 
isogonalen  Verwandtschaften  und  der  konformen 
Abbildungen,  verbunden  mit  Anwendungen  auf 
mathematische  Physik   4J 

Honigmann,  M.,  Dampfmaschine  3Q7 

Hopkinson,  J.,  Neuerungen  im  Messen  von  Elek- 
trizitätsmengen  433 

Hughes,  Induktionswaagc  367 

—  Theorie  des  Magnetismus  367 

Jenkin,  Fl.,  Proportionalgalvanometer  34S 

Jones,  siehe  Grout  47% 

Jordery,  Claude,  Pantelegraphe  electriquc  ....  422 
Isenbeck,  A.,  Untersuchungen  Uber  die  Induktion 

im  Pacinotti-Gramme'schcn  Ring  337 

Jünger,  E. ,  Dynamomaschine  3S8 

Kabatb,  de,  N.,  Akkumulator  inl  I7Q 

—  Neuerung  an  Sekundär-Batterien  ....  3  52.  479 

Kaltofen,  II ,  Magnet-Mikrophon  393 

Kareis,  J.\  Die  kommende  elektrische  Ausstellung 

in  Wien  3Q3 

Kernaul,  J. ,  Neuerung  in  der  metallischen  Ver- 
bindung von  Blitzablcitungsdrähten  273 

Knoellinger,  A.,  Ebenwirkender  Zugtaster  oder 

Schlüssel  mit  verstellbarem  Fingergriffe  ....  233 
Königslleb,  J.  ILj  Neuerung  an  dem  unter  No.  15020 

geschützten  Telephon  394 

Kohlfürst,  L.,  Gegenstromschaltung  für  durch- 
laufende Liniensignale  I7Q 

Kohlrausch,  F.,  Sinusinduktor  IS& 

Kohn,  M.,  Wippe  525 

Kornblüh,  Ladungssäulen  4'9 

Krassny,  Einschaltvorrichtung  $25 

Laborde,  Mehrfacher  Telegraph  138 

Lamberg,  Differcnziallampe  47 S 

Langdon,  W. ,  Endisolator  und  EtnfUhrungsrohr  .  1&1 
Laffert,  von,  Benutzung  des  Telephons  bei  den 

Lebungen  der  Infanterie  im  Gefechtsschicfscn  .  125 
Lattig,  J.  W.,  Schaltung  von  Telephonen  ....  J26 

Lauritzen,  S.,  Undulator  

Lea,  J.,  Bogenlampen  267 

Lemström,  siehe  Förster   98 

Lever,  Ch.,  Lampen  267 

Lewis,  J.  S.,  Isolatoren  für  Tclegraphendrähte  .  .  35t 
Lockwood,  R.  M.,  und  Bartlett,  S.  ILj  Neuerung 
an  Schallübcrtragern  für  Telephone  und  Sprech- 

tclegraphen   38 

Lorenz,  L.,  Apparat  zur  Bestimmung  des  Leitungs- 
widerstandes in  absolutem  Mafs  47  i 


536 


Seite 

Lorrain,  Neuerungen  an  Sckundär-Batterien  .   .   .  480 

Lucchesini,  A.,  Typendrucktelegraph  ....  478,  521 

Ludewig,  J.,  Einjährige  Erdsironibcohachtungcn  401,  456 

Mac  Evoy,  Klektr.  Metallsuchcr  fUr  den  Meeresgrund  iw 

—  Das  Torpedo. System   4  1  (, 

—  -  und  Mathieson,  Der  Torpednziinder  ....  224 

—  —      Der  Tclegrnphenanxapfer   224 

• —          -      Telegraphenapparat  für  Militärzwecke  224 

Mackay,  M.,  und  Goolden,  R.E.,  Verfahren  zur 

Herstellung  einer  biegsamen  lsotirungsmassc  .   .  351 

Mackenzie,  Lampen   262 

Madsen,  C.  L.,  Ueber  Telephonleitungen  in  grofaen 

Städten  und  deren  Verbesserung   508, 

Maron,  Gcgensprechschaltung   462 

Martin,  siehe  Varley   213 

Massmann,  Ueber  die  Gefährdung  des  Telegraph cn- 

kabels  im  Memeler  Tief  durch  Grundeis.   ...  qq 

Mathicson,  siehe  Mac  Evoy  :  224 

Maxim,  LL  St.,  Neuerungen  an  Dynamo-Maschinen  3_9_,  o_o 

—  Neuerungen  an  elektrischen  Lampen  ....  00 

—  Neuerungen  an  Regulatoren  für  dynamoelek- 
irische  Maschinen   232 

--  Neuerungen  an  Elektrometern   3  1  3 

—  Neuerungen  an  der  Vertheilung  und  Rcguli- 
rung  elektrischer  Ströme   392 

Meyer,  Mehrfacher  Telegraph   424 

Mignon  und  Rouart,  Neuerung  in  der  Herstcllungs- 

weise  von  Kohlenstiften  fllr  elektrisches  Licht  .  186 
Mittag,  R.,  Durhams  Regulator  für  Dampfmaschinen 

zum  elektrischen  Lichtbetrieb   l£ 

—  Die  Gesellschaften  fUr  elektr.  Licht  in  England  Sfi 
-  Browns  elektrischer  Geschwindigkeitsregulator 

für  Schiffsmaschinen   i6j 

Mondos,  J.  A.,  Elektrische  Lampe  mit  automatischer 

Regulirung   40 

Moon,  W.,  Influenz-Telephon   392 

Mors,  L. ,  Schienenkontakt   350 

Müller,  LL  Glühlampe   m 

—  Elektrizit.lts-Akkumulator   14p 

Naglo,  Gebrüder,  Bogcnlicht  und  Glühlicht  .  .  .  372 

Neales,  Acoustic  dial   524 

Neesen,  Fr.,  Ueber  die  im  Jahre  1882  angemeldeten 

elektrischen  Patentgesuche  (Vortrag)   242 

Neumann,  Schwarz  dt  Welll  und  Ellachoff,  A., 

Neuerungen  an  elektrischen  Lichtregulatoren  .   .  40 
Oberbeck,  A.,  Ueber  die  elektrodynamische  Wechsel- 
wirkung elektrischer  Schwingungen   154 

—  Ueber  die  Berechnung  von  Widerstünden 
körperlicher  Leiter   216 

Ochorowicz,  Mikrophon   427 

Oesterreich,  Mittheilungen  Uber  die  Berliner  Fern- 
sprechanlage   203 

Paterson  und  Cooper,  Lord  Elphinstone- Vincent 

Dynamos   2ü 

—  Lumlcy  Maschine   222. 

Pere'nyi,  A.,  Ueber  die  Stärke  der  Undulationen 

des  elektrischen  Stromes   t  ?n 

Perry,  J.,  siehe  Ayrton   1 7S 

Pfeiffer  und  Druckenmalier,  Elektrische  Aus- 
lösung der  Bremse  einer  Aufzugsvorrichtung  fUr 

Theatervorhänge   351 

Pieper,  Hu  Sichcrheitslampe   474 

Pitkin,  Neuerungen  an  Sekundär  -  Batterien ....  479 

Pololiet,  C.  J.,  Verbindungsmuffen  für  Feldkabel  .  aXS 
Preece,  W.  IL,  Elektrische  Signaleinrichtung  auf 

fahrenden  EisenbahnzUgcn   213 

PrÖll,  R. ,   Analogie   zwischen   elektrischen  und 

Wasserströmen   2Q 

Puluj,  Sicherheitslampe   474 

Richter,  E.,  Resultate   der  Versuche  mit  Licht- 
maschinen der  Pariser  Elektrizitäts  -  Ausstellung 

von  Allard,  Joubert,  Le  Blanc,  Polier  u.  Tresca  2JL  127 

—  Versuchsrcsultatc  von  Siemens  &  Halskc  Uber 
dynamoclcktrische  Maschinen  mit  konstanter 
Klemmenspannung   Uil 


Seite 

Rogers,  J.  LL.  Neuerungen  an  Fernsprechapparaten 

und  Fernsprechsystemen   3  1 1 

Rosenthal,  Ueber  Widerstandsmessungen  mittels 

des  Fernsprechers  (Vortrag)  146,  147 

Rouart,  siehe  Mignon   iftA 

Rumford,  Photometer   450 

Rysselberghe,  van,  Fr.,  Anwendung  von  Akkumu- 
latoren oder  thcrmoclektrischen  Batterien  in  Ver- 
bindung mit  dem  Mikrophon   140 

—  Tclephonbetriebs- Patente   29  1 

Schaffer,  Maschinen   9 

—  Dynamomaschine   412 

Schäffler,  O.,  Gcgcnsprcchcr  für  Arbeits-  und  Ruhe- 
strom   433 

Schamweber,  L. ,  siehe  Schwerd   Lütz 

Schönemann,  Dynamomaschine   41z 

Schröter,  M.,  Untersuchungen  Uber  den  Kraftbedarf 
der  elektr.  GlUhlichtbeleuchtung  nach  Edisons 

System  im  Königl.  Residenz -Theater  in  München  376 

Schuckert,  S.,  Flachringmaschine   u 

—  Elektrische  Lampe   g 

—  Dynamomaschinen   aio 

Schulze,  Otto,  Elemente  ,  .  21211 

—  Neuerungen  an  Polarisationsbatterien  ....  393 
Schultz,  D.  LL  \V„  k  Sohn,  Neuerungen  an  Blitz- 
ableitern mit  Wetterfahne   1 86 

Schwartze,  Th. ,  Katechismus  der  Elektrotechnik.  41 

Schwarz,  siehe  Neumann   40 

Schwerd,  L.  E.,  Maschine  mit  Ringanker  ....  & 

—  Dynamomaschine   410 

—  &  Scharnwcber,  L.,  Neuerungen  an  elektri- 
schen Lampen   186 

Sedlaczek,  IL,  und  WikulUl,  F.,  Lokomotiv-  und 

Schiffslampc   474 

Seligmann,  E..  Brush-Maschinen   o_ 

Sellon,  siehe  Faure  224.  4t<) 

Sennet,  siehe  Grout   478 

Sheridan,  B.  LL.  Neuerungen  an  Dynamo-Maschinen  90 
Siemens,  C.,  William,  Ueber  elektrische  Beleuchtung  3t 
Siemens,  Werner,  Ueber  die  Anwendung  des  elek- 
trischen Lichtes  auf  Schiffen   53 

Siemens,  Wilhelm,  Ueber  die  Beleuchtung  durch 

GlUhlicht  (Vortrag)   102 

—  Ueber  die  Oekonomie  des  GlUbüchtes  von 
Siemens  &  Halske   331 

Siemens  Brothers  4  Co.,  Flufskabel   zh& 

■ —  Anordnung  von  elektrischen  Leitern  ....  351 

Siemens  4  Halske,  Lokomotive  der  elektrischen 

Bahn  in  dem  Bergwerke  Zaukerode   z 

—  Elektrische  Eisenbahnen  vom  Lichterfclder 
Bahnhofe  nach  der  Kadettenanstalt ,  von 
Charlottenburg  nach  dem  Spandauer  Bock 

und  in  dem  Bergwerke  Zaukerode   3 

—  Der  Energiemesser   7_i 

—  Beobachtungen  Uber  den  scheinbaren  Wider- 
stand des  Lichtbogens   1  c,a 

—  Die  Torsionsgalvanometer  mit  Widerstands- 
kästen   105 

—  Norrnalfarbschrcibcr   2S9 

—  Fernsprecher  mit  Hufeisenmagnet   29g 

—  Glühlampen   332 

—  Bogenlicht  und  GlUhlicht   372 

—  Spicgelapparate  446,  44S 

—  Photometer  452.  4S3 

Skoda,  E.,  Maschine  mit  Corlifs-Hähnen  ....  389 
Slaby,  A.,  Die  Kraftübertragung  von  Marcel  Deprcz  5 
Soclete  anonyme  des  cäbles  eUectriques,  Elek- 
trischer Motor   233 

Sohncke,  L,  Ueber  den  grofsten  Werth  des  Nuu- 
effektes  und  der  Nutzarbeit  bei  der  elektrischen 

Kraftübertragung   I  SQ 

Sombart,  siehe  Buss   40s 

Somzec,  Neuerungen  an  Sekundar-Batterien  .  479,  480 
Smith,  W. ,  Neuerungen  an  isolirten  Leitern  fllr 

Telegraphie  und  andere  Zwecke  .   139 


Namensverzeichniss. 


537 


Seite 

Specht,  K.,  Gordons  Wechselstrom-Maschine.  .   .  117 

Spellier,  L.,  Uhr  mit  funkenlosem  Stromunterbrecher  271 

Strangways,  H,  Telephon  ,  .  42Q 

Süss,  F.,  Elektrischer  Rcspirazions- Apparat.   .   .   .  172 

Sussex,  de,  siehe  Brasseur   422 

Suttoo,  Element   10a 

Swan,  J.  W.,  Neuerungen  an  Sekundär-Batterien .  gl 
Swan,    Glühlampe    für    mikroskopische  Unter- 
suchungen   224 

Tedesko,  siehe  Bolzano   389 

Teufelhart,  J.  N.,   Der  sechsfache  Buchstaben- 
drucker von  E.  Baudot   73 

Thomas,  ].  D.,  Neuerungen  in  der  Herstellung  der 

Umhüllung  von  elektrischen  Leitungsdrähten  .  .  434 

Thompson,  S.  P.p  Telephon  *  .  Sfi 

Thomson,  siehe  Hildebrandt   135 

—  Heberschreibapparat   S24 

Tobler,  A.(  I..  Schwendlers  Gegensprecher.  ...  11 

Tommasi ,  Elemente   2SQ 

Tourville,  F.,  &  Qodeau,  L.,  Ladungssäulen.  .  .  419 

Trlbe,  A.,  Neuerungen  an  Sekundär-Batterien    .  .  480 

—  siehe  Gladstone                                  iji  379 

Trorbach,  K. ,    Neuerungen  an  Bunscns  Kohle- 
Zink -Elementen    273 

Trotter,  Laternen   268 

Ulbricht,  R.,  Ueber  die  zweckmäßigste  Anordnung 

von  Erdleitungen   l£ 

—  Proportionalgalvanometer   34S 

Unger,  Bericht  Uber  die  elektrische  Beleuchtung 

des  Londoner  Savoy- Theaters   £3. 

—  Mittheilungen  über  die  Errichtung  einer  euro- 
päischen Zentralstelle  für  das  astronomische 
Nachrichtenwesen  auf  der  Sternwarte  zu  Kiel  147 

Varley,  F.  IL,  Kohlendocht   224 

—  Akkumulator   224 

—  und  Martin,   Elektrische  Signaleinrichtung 

auf  fahrenden  EisenbahnzUgen   213 

Volckmar,  siehe  Paure  224,  419 

Volta,  Säule   472 


Seite 

Wabner,  G. ,  Die  unterirdischen  Telegraphen-An- 
lagen in  Frankreich  gio 

Walker,  C.  V. ,   Elektrische  Signalcinrichrung  auf 

fahrenden  EisenbahnzUgen  213 

Waltenhofen,  von,  A.,  Ueber  einen  neuen  Apparat 

zur  Demonstration  der  Foucault'schen  Ströme  .  302 
Weber,  Ludw.,  Ueber  die  Acnderungen,  welche 
der  Leitungswiderstand  eines  blanken,  frei  aus- 
gespannten Drahtes  erfährt  beim  Durchgang  eines 

starken  Stromes  c  10 

Weber,  Wilhelm,  siehe  Gauss  490,  5^5 

Weill,  siehe  Neumann   40 

Weston,  E.,  Neuerung  an  Dynamomaschinen .  .  .  433 
Westphal,  Neuerung  an  Sekundär-Batterien  .  .  .  401 
Wetter,  C. ,  Neuerungen  an  Kohlenbrennern  für 

elektrische  Lampen  313 

Wetxer,  11^  Elektrische  Uhr  271 

Wheatstone,  Automat  und  Schncllschrcibcr  .  .  .  522 
Wietllsbach,  V.,  von,  Fernsprechanlage  in  Zürich  3S4 

WikuUll,  F.,  siehe  Sedlaczek  474 

Williams,  C.  W.,  Eisenbahn -Zugstelegraph  ...  34 
Woodward,  A.  Th.,  Isolirung  elektrischer  I-citungen  33^ 

—  Neuerungen  in  dem  zur  Isolirung  elektrischer 
Leitungen  dienenden  Material  

Woolrlch,  Magnctoelcktrische  Maschine  268 

Wreden,  R.,  Telephon  -  Protektor  422 

—  Phonophore  42S 

Zetzsche,  E.,  Gegensprecher  Air  Ruhestrom  mit 

Zwischenamt  zum  Gegensprechen  zwischen  ver- 
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