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Full text of "Kleinere mittelhochdeutsche Erzählungen, Fabeln und Lehrgedichte ..."

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Kleinere 
mittelhochde... 
Erzählungen, 
Fabeln und 
Lehrgedichte ... 



Stift Melk. 




Stiftsbibliothek, 
Herzog August . 



■ ■ 



^7 5-/^. 6? 




löarbartj (Collrgr libraro 

BOUGHT WITH INCOMK 
FROM Tiu »mqymsr or 

HENRY LILUE PIERCE 

f OF BOSTON 



Under a vote of tbe President and Fellowt, 
Octobar 24, 1896 



Deutsche Texte des Mittelalters 

herausgegeben 
von 4er 

I 

Küiiigiidi Preußischeil Akademie der Wissenschaften. 



Band XIV. 

Die sogenannte Wolfenbüttler Prianielhandschrift. 

- •» — — 

BERLIN 

Weidmannsche Buchhandlung 
im 



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Kleinere mittelhochdeutsche Erzählungen, 
Fabeln und Lehrgedichte. 



II. Die WoUenbüttler Handschrift 2. 4. Aug. 2' 



herausgegeben 



von 



Karl Euling. 



Mit einer tafel in Lichtdruck. 



BERLIN 
Weidmannsche Buchhandlung 

190& 



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i' 1 3. fc«* 



V 



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« 



Die Walfmbsm» Handschrift 2. 4. Aug. 2; Htm der nterkwIMtifitten Sommd- 
handsdtriften des amgehenden Mittelalters, bietet hauptsächlich deutsche Gnomätf 
dreier Jahrhundertc und hilft die. Lüche ansfüUm, die in r/T Literatuiujcachichte 
IJitn^ Rosenplüt und Hans Sachs trennt; rHrh an FrTnitpiissen literarischer Klein- 
kunst, ist sie denn auch seit Ikings Tagen besondera für die Priamelpoesie eine 
HauptqueUe^ für die LUeratM^geeekidite der Ausgangspunkt mancher Mißverständnisse 
geworden, Sie allgememer Bevurt^bmg md BemOeung eugän^ith m madun, tduM 
«t»e der dringendsten Vorarbexten für Eriemäm» der nadtroeenplütechen Spruch- 
dichtung. 

Die stattliche, unten auf Bl V von einer Hand des J7.—18. Jhs. 2. 4 Ms., 
heute 2. 4. Au^. 2^ fsitpiierte und in Helnmmnns Kafalogtverk II I, ß/^ unter Nr. 1638 
verzeichnete Hnndsdn ift*) ist toti Berzo[/ August dem Jüngeren ertcorbcn, der nuch 
in NüDiöerg, u;o sich die Hs. im 16. Jh. den Einiragxmgen über Osiatuier (Iii. 1^*) 
zufolge befand, smim Bäeheragetäen hatte. Die wnfangrMe Eorretpfmdenz dee 
Heteogs mit dem Nünnberger Agenten Fonienhäuser iet erhaUe» tmi udrd gegen- 
wärtig von Herrn Profewor Mleheaek in WnifefAüttd ^irchgearUUet, der udteireff 
der Proveniem unserer Hs. gütig mitteilt: „Leider ergibt sich aus den Briefen 
die (jchnnften Bücher und Handschriften sehr trentg, Titel und Inhalt werden nur 
ganz ausnahmsweise erwähnt unter Ilinucis auf beigefügte lUkherzettel, Listen und 
Rechnungen, die jedoch nicht erhalten sind. Auch die Hs. ^. 4. Aug, 2° ist mir bis- 
her nicht begegnet.'* 

Nürnberg dt» Entitdmngsart wird durdt den J^thaU des Kodex wahrsMnUdi 
gemadd. Nürnberger Dichter wie Htm» BosenpUU und Jb£r sind verwiegend ver», 
treten, genannt werden sie Bl. 183^ und im Schlußvers von Nr. 539, ihre Spradte 
ist im wesentlichen die des Sammlers. Die Nürnberger Handwerksmeister erhalten 
ihre mtirische Rüge in Nr. 445, in Nr. 438,8 findet der menschliche Lehenslauf mit 
dem Iftzten Gang durchs Frauentor seinen Abschluß. Nürnberg auszuschreiben, hält 
der Samnder im Register Bl. 6'* nicht für nötig, er kürst mit dem Anfangsbuchstaben 
N. ab. 557,38 ff. wird das Nürnberger Saätane gertOani, Das nake FordAehn 

*) Bexchrfifyunfjen hri UM, Die. deutscht PriameJ 9f ff.; auf Pokmik gegen vnzutrrffmde 
bisheritft Angaben wird regelmäßig verzichkL Nachdem daa aUe MücktntcMd dt» JSinbandes ent- 
ierU ist, zeigt siek ei» But einw frülmtn SigeeSer: 9, 



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VI 



tn Oherfranken ist hi], 24 zu einem Wortwitz benutzt. Die ÄHssüge und Nach' 
Schriften der Frediyten Osianders sind BL 149' überachriAen: Item hie iieben Sich 
an anßlegung eltlicher wordt der ewangjrliumb die der prediger zw sandt lorencs 
der oseander geprediget hott an gefangen zw sehreiben an Sante jocobe tag 
1586 jor. 

Die Entstehungszeit der Sammlung ist durch kehwld Angabe beglaubigt, aber 
aus dem Inhalt zu erschließen. Wmn 520, Ii (Gr,tiin<jn- Beitrüge 2,88. Nr. 76) als 
Dichter sich tianns von Wurnis neunt und Folz seit den sieb:t(jn- Jahren in Nürn- 
berg nachgewiesen ist — viel friüier kann er, iolS gestorben j seiner dxjii^ nach dort 
als Dichter nicht aufgetreten sein*) — so muß die Sammlung in die kttUn Jahr- 
•mAnCb de» 16. «M«. falUn, 

Der SdireSMr dee Hai^HtiJudtes, Band I, iet mU dem Sammler identieth; eine 
einheitliche Vorlage für die Gesamths. ist atisgescfi-< y^ u: die Regieier hweisen die 
allmähliche Entstchutu/, Korrekturen, Variantrn, ]S\trli(rü(je kommen vor, Stücke 
wiederholen sich, größere Werke wie die Bescheidenheit und der Renner sind zu ver- 
schiedenen Malen amgezogm und in eine Unzahl von Teilen zerlegt, die Lagen 
wediseln bisweilen je nach Länge der erhaltenen Stücke, Tinte und Mundart der 
eirndnen Nmmem untereMdm eich; auA der DnMim der Sand 1 iü nai^Mid^ 
niM immer gamt fßei^ Aue aßerhand heUrogenen BeefmdteUen hat dam aber der 
Sammler mit individueller Auewahi, ieHteeiu an prakUeehm Zwecken, eine in ihrer 
Art einheitlitke Semmdtmg hergciteüf . 

Dafür zeugen zunächst Material und äußere Bfisrliaffetiheit der llaiulschrifl. 

Der Sammler bediente s/r/i zur ZtiftammensteUung seines Bandes eines guten 
Papiers, das niclit immer dieselbe Stärke, aber meistens (und zwar im Anfang, in 
der Müte und am Ende der Gesamths.) das gleiche Wasserzeichen hcU. Das Papier 
der IS, hie 9t Lage iet etwas derber ede dae der 1., 5. tie 19,, 22, und 28. Lage; 
dae einheiÜkhe Waeeereeieken für Lage 1, 6 bie Iß, 22 tmd 23 iet krenenardg mU 
zwei Seiteneacken, einem f/rößeren Kreitz in der Mitte und zwei tddnefk tu beiden 
Seiten. Keine, hat nichts Ahnliches. Trotzdem also das doppelte, jedesmal eine Lage 
nmfasseyide Rcgistei' (Dl. nrul f70'') utid eine neu anhehende alte Paginierung 
den Beginn einer neuen SaminJun>/ andeuten — die erste id in der lYiamelliteratnr F, 
die zweite G genannt — zeugt doch auch das Wiederersdieinen des i/leichen Papiers 
im ZtwmmeiAang mit der eemtigen faet (Aeohden üüeidmrtigkeit für Einheit der 
Geeamteamndut^, Lage ff hie 21 td^ die Wa^ereddien eine kleine, eierUehe 
eadeige Boeäte mit «naw^iefaUter Mitte. Die re«M derben Faj^erblätter der Bemr- 
Bandeehriß (Lage 2 hie 4 einscJdießUch) haben auch ein besonderes, schwach sicht- 
bares Wasserzeichen, eine größere siehenlapiiiije Rosetd' mit einem Kreis in der 
Mitte,**) Die Trihnmer dieser Doner-Üs., die sidt detn mverwolmien Auge durch 



•) Mitifilungm des Tertin« für die GtechirlUe. der Stadt Nürnberg 12, 102. 112. 
**) £in an die Oeiandertchen Fredigten angekltbtea Biatt der 14. Lage, das 168., trägt ait 
Waeteneichm dm Kdeh teü Efeu». 



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vn 



Bilder empfahlen, möijen dem Sammler als Grundlage fflr i^eiuc Sammlung gedient 
haben. Siebm PnrjammtUüiter iraren darin, heute das 19., 20., 25., 2ß., 31., 32. 
und 37.; im übrit^en hatlen sich bereite zwei neue Schreiber daran versucht, die un- 
poWständige Hs. tii ertjänztn und fortzufäliren: den Schluß Bl. 52^ hat der Sammler 
sethti ent hüuugefügt. Blatt 15 bis 51 dtt etum tdeineren Boner-Hs. sind in aus- 
gesdnuttene BWter der Hau^, hmeingMbi, AufyddMe ^^aUe»ibreU$ Papier- 
tbräfen (Band J) iommm Nr. 681. 781 md 1038 vor. Bei Nr. 781 kt der Qrvnd 
da Verfahrens ersichtlich; ur.^prioiglich haUe der Sammler die Äckerbauregd (etwa 
Keller, Schmuke S. KX) Nr. 63) eingdrageyr , wie erkennbare Reste unter dem auf- 
gelockerten lUatt (Vrban .... ruebfii Kilian .... Egidy) an den Zeih'nschlüsscn 
zeiffen: dann mochte er finden, daß er die Landwii'ts^rhaftf^egel in amfiihrlidm'er 
Fassung als Nr. 4ö7 schon hatte, und tilgte nun die ursprünglicjie Niederschrift, 
indem er ein neitee Mieft^dkai Über die eekn Gekeie at» iMckeelbüfier aufklebe. 

Heiäe wShU die Hmtdedtrift 38$, 36 em hohe und S7 em breUe Blätter, tw» 
denen die letzteyi drei nicht paginiert sind. Das letzte ist auf den Deckel geklebt. 
Der Sammler hatte Bl. 15 bis 146 in der Mitte rot mit 1 bie CXXXU und Bl. 188 
bis 256 als I bis LXXV, nicht ohne Versehen, paginiert. 

Kustoden zur B<'.?''ichnxmg der Lagen fehlen. Die erste Lage von Ii Blättern 
enthält das Kegiäer; roii Bl. 15 an beginnen 12blättrige Lagen. Die ferneren Lagen- 
anfange sind: Lage 3 BL 27, Lage i Bl. 39 (Bl. 51 angekkbtj, Lage 5 Bl. 52, 
Lage 6 64 (da» lettte Blatt eingdMt, eint twieehen 73 und 73 anegerieeen), 
Lage 7 B. 76 (10^1 m., dae 13. fMi), Lage 8 Bl 87, Lage 9 Bl. 99, Lage 10 
Bl. 111, Lage 11 Bl m, Lage 12 Bl. 135 (so weit sind die Dlälttr gh ichmaßig 
liniiert, tras von Bl. 147 bis 169 einschließlich nicht mehr der Fall ist; dann erst 
beginnt wieder diet^elhe TAniierung), Lage 13 Bl. 147, Lage 14 Bl. 158 (da!< 11. Blatt 
— 168 — mit dem oben erwähnten abtceichetulen Wasserzeichen ist angeklebt; an 
Bl. 148 befindet sich unmittelbar vor den Predigten ein Stückdien rotes Schafleder, 
zur Erleiehterung des Auffinden» und ünaeendene beetimmt), Lb^ 1B Bl. i69 (huUer 
BL 169 eind vide Bl&ler auegeedmitten), Lage 16 K. 170 eu 13 Blättern fenBOtt 
dae neu« Begieter, Bl. ein eUee auegerieeenee Umwende-Leeeeeiehen), Lage 17 
Bl. 183 zu 10 Blättern, lAtge. 18 Dl 193 zu 14 Blättem, Lage 19 BL 307 tu 
14 Blättern (ein Blaü nach 212 amg> schnitten), Lage 20 BL 220 zu G Blättern, 
Lage 21 Bl. 226 zu 14 Blättern icin Blatt nach 227 ausgeychnitten), Lage -^2 
BL 239 zu 14 Blättern. Die letzte Lage (23) ist iil. 253 erkennbar, drei Blätter 
sind erlmlten, selir viele, ausgeschnitten. Aus dm Resten ist zu ersehen, daß die ver- 
mmAMmi Stüdce eum Teil mü bunien Iniüalen und BUdem geadmUekt warnt, 
Durek Moder, Wurmfraß, Einreißen der Bänder und Likfier isl dae Material vief- 
faA betebädigt 

Die an der Herstellung der einzelnen Stücke beteiligten Hände verteilen sicÄ so. 
Der Hand I, der des Sftmnitcrs, gfhären Bl. 1' — S", das^ Regi.<tter — 14* sind 
leer), dnnn 52"' — 14(J'- (lU)"*' ~ 14ö^'' sind leer), endlich 17 0"" — 2öo^: eine gute 
Buchsciirift des 15. Jhs., die durchweg rote Überschriften, hin und wieder einen rot 



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vm 

geschriebenen Natnen hat, aber bis auf drei Stellen*) keine roten Initialen und Zier- 
stiiche keftnt. Die Höhe des beschriebenen RauntPS befragt 26fi cm, seine Breite 
19 cm. Das Blatt hat 2 Spalten mit je 45 Linien; ewisrhen den einzelnen Stücken 
sind in der ersten SamiiUunc/ Bl. 52 ff. in der Jiegd 8 — 9 ZeHeUf in der zweiten 
Bl. 183 ff. 12^14 Zet^M ZvMtenrawn offengdassen. Ganz »dten ist einmal ein 
Zitat rit tmUratridun. Auth die role Sißiriß tat <lt« d«8 Sauimten. DU F«r«e 
ttud sorgfälUg abgetdet Dos Verfakrm hei der WM grt^ tmä kiemer Anfang 
hwStstdben ist nicht gam gleichmäßig, aber die kleinen überwiegen. 

Die zweite JTand s<hr!eh die a'He.^ten Bestaiulfeile der Boner-IIs.: Bl. 15** — 
28***, 80^" — 47'^ 'sprecht alle in potes nanien'. Dieser Schreiber läßt keine 
Zfüischenräume zwischen den einzelnen Stücken, macht aber llyen^chriften. Die roten 
Initialen sind gamichi übel, die Anfangsbuchstaben der ZeUen geschickt miniiert. 
Die mhe de» MwMmm Baume» UMgt Sff em, O» BreUe BJS «m. <j(9 ZeOen 
füUen die SpaÜ». 

Eine driUe Hand ergänzU Bl. 39^^ der Bcnerst^ FaMn, läßt Üheredirift 

nach Zwischenraum einmal weg, hat 49 Zeileti in der BpaUef kennt weder Initialen 
noch Zierstrwhp Kindiscli nnheholfen nimmt es sich aus, wenn statt dir Zierstriche 
ein einziger roter Siricli von ohfv bis unten vor dem 'Zeilenbeginn den Text entlang 
gezogen ist. Die Höhe des beschriebenen Raumes beh'ägt i^p an, die Breite 
19—20 ctn. 

Die eierte Band f^ihrte den Text da fort, wo Um Hand II beendet hatte, und 
»ekrieb Bl 4r^ *Ein (tohß hungern begaii* ftw tl^ <vi1 dick sah er sich seli)er an*. 

Initialen und Zierstriehe des zweiten Sekreibers sucht diese Hand nachzuahmen, UyH 
Überschriften unmer und Zwischenräume in der Regd nnj. Höhe de» be»}hriebaun 
Baumes 27 cm, Breite IS— 19 cm. 51 Zeilen füllen die Spalte. 
Hand II bis IV gehören detn 15. Jh. an. 

Die ganze Boner- Hs. ist mit 103 amprudislosen Bildern geschmückt, deren 
Tedmik mU den Händen wet^»^ Im ganzen sind sie so primitiv, daß sie die 
Schreiber selbst nach ihren Vortagen hergestdU haben können, Hand II idit AocA 
Über Ul. IV, lU über IV, 

Eine fünfte Hand schrieb 1535 und iß44 ehne Liniierung und Spaltenteüung 
Auszüge Osianderscher Predigten auf uraprCnj glich leere Blätter: 149' — 169'. 
169* ist Ifier- Prfiffstanii.'icJi-theologisriie fntertsseu bekundet dieser Besitzer der Ms. 
femer dadurch, daß er die (jnnze SnmwhnKj mit ifeinnn Hotsfift durchnahm, 
gelegentlich eine polemische Stelle gegen den Fapsi auszeichnete, Zeugnisse des Marien' 
dieml» und andere Äußerungen einer von der »einen abweiekmiden Dogmaltät mit 
»einem BStel dnrehetrtek. So bekreuzt er eifrig den Sprwh Nr, 7$6 gegen PapH 
und Pfaffe», ebreieht rücksichtslos 770,28 den Vor» üJber die Beichte, 770,^ die 
Änrufimg Mariae, JSndUdi hob er dwrd^ verednedene Zeiehm ihm beadttentwert 



*) Ir, dm hciden Utgistern vnd Bl. JS3'-'> hat sich diemr Sdirdber ohne Brfalf m weil^^ 
größere roien und schwarzen Schn^ktibuchaiaben verweht. 



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IX 



erscheinende Stücke hervor. Bl. 183*^ erläutert er <hv-: Ifcm das aler schünste 
rcnmen ist verzaichnolt mjHt ainom roflfii kreuc/loyn an gehaben am 3 fn? des 
cristroon löäö Jor. Ah =cliiins hczeirJtnd er z. B. Nr. 817. Im ühriffen seieti 
zur Probe die hekreuzUm Stücke von Bl. 2-17"' — 250^'> vermerkt: Nr.W7. 978. 
^1. 982, 983. 987. 989. 990. 992. 993. 996. 1003. 1007. 1009. 1012. 1013. 1014. 
ms, 1017, J019, mt Xm. M entm TtU der Hb. hat der BoUUft neben den 
Kreaxen Ueonden Zeiehen wie Q = - 8 gemacht. 

Zu keiner Zeit «eftei'iti es der videeitigen Sanmha^ an Lesern gefehlt zu hahm. 
Einzelne Korrekturen, die im Apparat ah einer sjUiteren Iland gehörig erscheinen, 
tcerdcn am dem 16. 17. Jh. nfmnmnt. Im 18. Jtdtrhundrrt wahrscheinlich txm 

Lessinys oder Kschenburgs Hand, Summern der Boiinsdnn Fnhdn und Renner- 
sidleti nadh dem Druck von 1549 mit Tinte vermerkt. Auch mit Tinte gemachte 
Kreaet efmmm am die$er Zeit. Die ktete definitive Dwrchpaginiemng fUmmd vm 
Otta mm Uememam, 

Dee gate, mU Hnem Vo^nmeter b^r^He Bhddederei^nd kam meh dm 
Ende des 15. Jhs. angehören. Die Schließen sind ausgeriseen, die soliden Messing» 
kalter für die SvhÜfßeii wdiescliädigl. Die heiden kleinen, rjanz hintsffoA </rz(>ii /üiden 
Wappenschüde im vorderen Itmendeckd (Uhl 8. 96) sind aufgeklebt, also jedenf(dls 
nicht alt. 

Wer des Sammlers Geschmack bei der Auswahl de« Jtdialies verfolgt, wird ihn 
am, dimtm in Bandwerkerkreisen taehen, Br gibt im aUgemewen dm ganzen Frei' 
daedc, mandm Sprmdi in meftr ah einer Fassung^ Tale des Buthes der Tugenden, 
dee Beanergf Boners Edelstein, der Weisheit Fundament, Sprüehe der Ldarer, Bern- 
hard Freidank, Catn, Pseudo-Fae^m, Oedichtc von BosetipliU, Frawenpreis und 
Folz, Priamelreden, T?ii(<-i-J, Bihlerrrime. LielyssprüchCy Liebesbriefe, Tierfabel, No- 
velle, Anekdote, Liq-tub', .^tofi^rufzir, StuDuiiPftiprkerei, Stä'nde<afi/e und Stände- 
paränese, StäUlesprucli , j/arudi.^ti.H-he Farlmtsprut he und Predigt, Denksprudt, Bittel- 
spruch, Lügensprurh, Trinkspruch, Wirtslmus- und Hauehalisreime, Backregel, 
Kedendervets, Cisiojanus, Beginient der Geeundheit, LehrgedicM und reaUetütäie 
S^äderimg vendU^hneten InhaUes, Erbammgseprudt, Sequenz, PeaÜer, Baeenkranz, 
GloaeenUed, Hymne, ABC-Tjeich, Tischgebet, Tageeiten, Gehrfc für rereehiedeite Fälle: 
altee auf den häuslirlmi Kreis bürgerlicher Bildung des Mittelalters bezogen. Meistens 
erscheinen Bruchstücke größn-cr Tf Vr/.v in ganz individncVer Verbindung: so wenn 
der Sammler Nr. 95ß ff. tim dito mit (hm Ps.-Facetm nnt' rbrirht, um nachher 
seine eigetutrtige ( ato-AuDiulogie £u Ende zn führen. Noch u uiiderlicher sind Qe- 
»talt md BeSkenfUge, in der z. B. Bruth^ücke au» dem Spicgd der Tugenden 
(Nr, S41, 423. 426) oder uue dem ABaieieh (Nr. $37) erseheinen: die Texte ehd, 
wie unten eu ere^en, durdi einen eiemlidt gewalteamen und wUXkürUdten Ver- 
änderungsprozeß liindurclnjegangeti. Die Stoffe werden, wenn sie nwht schon, wie 
meist der Fall, der tlandtverkerpoesie angehören, nnnz ins TIandwerkerliche und 
Bürfjerlirhe itmarhildct. Z. B. ist der in Nr. 9^ 1 iibcr.H'tzte Catosprvrh fl 28. 
Deutscher C'ato 193 ff. Braut 167 ff. Caio Bhj^thmicus Nr. 30), auf deti kkiuhund- 



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X 



rverfierlichen Stü^kmcisfcr angewandt, das Motiv für Nr. 599 geworden; in der No- 
velle Nr. 604 bringt es der Schmied Vocus, wie 267 n. Chr. der Waffemcliinied 
Marius, mit Wahrung der Handwerlisehre zum Kaiser; aus Freidanks cdelen 
armen 40, 16 iverden eilende arme 423 f 5 u. s. f. 

Die ftänmrmä» ButAdwung der amgewähUen StIMct ist im Segister eienM- 
wemg wie in den tJbmehrifUn der EhneetUseU eiuMh ameHämg, vidmAf filn- 
Uek willkürlich, unkritisch vnd dilettantenmäßig, wie e/t die Überii^trmg im ganze» 
zu sein scheint. Die Nummern 162—169 sind im RegiHer i^berhaupt mchi ver- 
Meiekndt; auf M. 176'^ hat das Begiaiar aU driÜleUtes Stück 

Yon einem alten kraneken man der starb 
Ein finimmer alter man kranck lag, 

aber ohne Jngabe des Ortee; da» Stüde fehlt auch, Bl 7«* etud die StOehe Nr, 602 
hie 614 mit anderer leinte nadtgetragm. In den Vereen d» i&erediden SaUve re- 
gina Nr, 893 ist von Strophe 6 ab griindliclifi Kotifusion der Überschriften ein- 
gerissen. Ornnd^ntzlich sollte jedes Sti'wk nach des Saunnh rs Ah<tiehf eigene Vbn-- 
ftchrift Kwl im Register eigrne Rnhrizierung (Ubemchrift, Aiifangsvers und Blatt- 
znbl) haben. Dabei rechnete er fast Jeden Vers (Strophe) als selh<*t(indiges Sfiirk; 
aile größeren Zusammenhänge, seibd lin Sosenpliitsdies Priamel wie Nr. 34o wer- 
den erUarmm^ioe eeredm^en und fallen der Subrisiarungswut des Semmler» eum 
OpfgTp der eidt offenbar darin gefid, vlde SSmdinwmem m halten, Wshrend er 
(allerdings ohne Verständnis der Gaitungen) fttr die Olossenlie^, dae Paatterinm 
und ähnliches die lateinischen tlirrschriflen aus den Vorlagen mühsam so oder eo 
gaeammmgebracht hat, srhriuf er für die weisfen Stürh,' keine Vberschriffen vor- 
gefundeti zu JndK'n. I'as u ar Ja auch für eimihic \'ier:eihr des Cato, des Psendo- 
Facetus, die Kleimgheitm der CV.^noya/«, der J arbenspraclie, für die individuell zer- 
stückelten EosenplüU ttnd Freidanksprüche u. a. nicht m erwarten. Er mußte fie 
aho wohl erfinden; tmd da» tat er mü bdta^ieher Brate^ wU Variationen und Er- 
weiterungen, je nadtdem er an Ort und StdU Bmtm halte. Daher kommt e», daß 
die rberschriftrn im Register und im Texte sich oft nicht dceken. Z. B. rabrizieit 
er Bl. 4*^ Nr. 317 : Circc dcrfand eins y len coniplcx Wo die Bonerfabeln keine 
Überschriften hatten, bekam er in der Erfindung ganz freie Hand, andere modelte 
er nnhekümmerl. Die „ Priamel^ -I hrr-^cJirift (fr.-- Bl. 03'" f hit im Ktgit^ler und ge- 
hört auch im Texte, ganz auf den zufiiUigm Platz zugeschnitten, zweifellos dem 
Samnder. Mtmd mag ihm diehteriedie Improvisation oder didderische» Ereeugids 
iiberhmpt bedeutet haben, md eo verwendd er nah das Modewort als bequeme» 
ZdlenfiUlsel <dine RUcksirht atrf die Werarisrhe Gattung. Wo der Plate hnchrOnkt 
ist, im Prgi.stt^r I und II, kommt das Wort, ro7i vier Stellen abgesehen, wißhräueh- 
lieh überhaupt nicJit vor. In die Gesamtüherschrift Bl. 1^" ist es nur durch eine 
Hand des 17. bis 7S. ./Ii^. geraten; vgt. dif Anmerkung. Im ersten liegist fr hat von 
all dm zahlr* irJim I ri idankstellen, bei Jvneii im Text die Überschrift priamel stcJit, 
nur eine diese Bezeichnung: Nr. 612 Bl. ff'*.* 



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XI 



Ein priamc! von der werlt. 
Wer mit der werit urab gat. 

Bmerkentwtrt HUtht, daß der Sanmler ßr dasadbe &üek Bi. 129*' tfait priamel 

die Bezeichnung peyspill wühlt und hei Xr. 3S7, derselben Freidankstelle, teeder von 
noch von prianicl die Rede ist. Eine Vorlage oder feste Überlieferung an- 
zuiiehnipn, srheint also dabei ar(Ff;e.<rhln9!tpn. Jiei den Reiuierau^:ü{i'm der . ersten 
.Saytnnboi'/, die man für F^amel hat erklären tvollen, tragm nur zuei Vltersrhrifteti 
im litgister den Zti-mtz *ein priamel', beidetnal Überschriften von nur 2 }Vörternf 
die diüth doi FÜlUd ahffenmdd wurdm: ß** Von gepetlo ein pryamel, Von 
Tasten ein priamel, tM/eM Nr. 4B6. 4S7. Audi im Tea^ die Bezeichnung 
„Briamel" meisten» am Ende, um die ZeUe m f&Uen; kmgt die FiÜbtnff nocA nicht, 
so wurde das Wvri, miängert: es kam ein zweites \, es kamen Schnörkel hinzu wie 
pri^tneÜ, oder in der Sfreifm Sami)du)ig prlamtllus und ein sequilur. Das Ne- 
gister dieser zueilen Sifmmlnng, dof ehent^o }cie das der engten angelegt ist, hat 
weder bei den lienner stellen noch in deti Sequene-iStrophen das Wort „Priamel." Bei 
dem I^alter, seinein längsten Stuck, hat der Sammler die ganze Überschriß auch im 
Register wuderhoU. Wenn er JVr. 813, eins der bekamdeeten FiaHerien, das Psal- 
teriam de passione Domini, dictum Granuin passionfs (Dreves» Anedecia kymniea 
medii aevi 35, 26; auch bei Milchsack, Hymni et sequcntiae 1, 65; zur Gattung 
Dret e-; So, 5 ff.) oder AV. 7iJS die Seqwnz Ave preclara Stella (Wackernagel, Kirchen- 
lied 1, 110. Nr. 235) im ganzen oder ihren Teden fd.t prianiol und prianullus*^ 
bezeieJitiet, so verlieren die Rrtbri/cafe de.'i iSamihkrs fa^'t (dien fachlichen Wert; 
grund'iiürzende literaturgeschichtliche Theorien über Gattung und Wesen der Siiicke 
lassen weh darauf nicht bauen. 

Über priamellus «icA su wundam, veHemt «um, wenn man bemerkt, daß der 
Sammler hin Latein hmmte. Das eeigt sich besonders in den Übereehriflen des 
Psalferiwns Nr. 813, wo er z. B. ohne jede Rücksicht auf Sinn oder Zusammevlunig 
1441145 und mjl53 niulicribus für \\x\i\Gz\h\\s, 640(641 oleum f!lr collum, lOOfJjKm 
ne vesini hiuii, im Register BK 174^'* no vesiin lau y für nc vrlim laudari schreibt, 
]16Ri11C)9 die ^ orte teilt speluricala tentis, ohne das leisede Gi-jühl für Fle.eivn, 
SgtUux und Wortmaterial sich erlaubt unguenfuni quo (1841185), ne a me quero 
(qaeralur 992,993), commiftere ßir commiitare (1411145), tuus humeris (€32,633), 
defleum (dcfieam 8321833), modo (mando 114411145), (nii {ü\ml 952/963), per 
respecli (respcctum 8561857), inpetra dulciasima indos extruzisti = in petra du- 
rissima nidura exslr. (2721273), sapruis lue de lerre = dextcrao (5681569) usw. 
So vertauscht er in Nr. 7.'i^. ?27 '?28. 235 visere und viscere, deficere und defi- 
gere, 412,3.6 Akkusativ und Nominativ, 780,130 difrnu und digno?, bddet 295,2 
die Studium, 3(J4 Vilt Uus, 313 Ilumcrius, 316 von Toiquinuui: alle Absonderlich- 
keiten und Verderbnisse ungerechnd. Im Salve regina Nr. 893 sind die Über- 



•J Wiedtr aUhtn beide Wörter meist am Ende als ZeHenfHÜHi. 



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XU 



schriftrn von Siroph- ij iO> rvjpImäßKj falsch, weil (hr fkhreiber ihre Beziehung zum 
Inhalt der betreff cyiden Sirophe Jiiclit kontrollieren konnte. 

Fraktiscite Zwecke hat der Sammler im Auge^ wmn er beim Uosenkraiizzykiui 
Nr, 838 ff. regelmäßig vermerkt, wo ein Baier water zu helUn iet; audt der PtaÜer 
diente der Samandaehi f«^. JVr. 660^ 6, GSUinger Beitrage S,89. Nr, 84,8; im 
aügemehm Oerm. Abh. 25, 320. 330. B06). 

ErwQgt man die beiden Fassungen der Novelle vom Oißmädchen, Nr. ^9 
genau nach Hugo von Trimberg, Nr. 613 von Vers 7 ab ganz frei, m kommt man 
auf den Gedanken, daß d^r Sammler am SchlnjS der cr.^ten Sammlung auf leerem 
Raum vor der großen Lücke Bl. 14ß ff. selbst im Versetnachen sich versucht habe. 
8dn Liebhaberintereese wird auch der überliefenmg der Texte oft geschadet haben. 
Aber troUe aller ««»«mt Schtcächen, seiner UtAenntnia und eeiner irrefSikrenden B»- 
brizierungen iti mm ihm do^ für ErhaiKung vi^ eonat untergegangener OedidOe 
zu Dank verpfiidUet. 

In folgertdm Punktetx weicht der hier vorgeleijfe Abdruck von der Handschrift 
ab: V und u nind im Tejct unterschieden ; für f wt l § ist s ffpsetct; avf Wieder- 
gabe bloß kalligraphischer Schnörkel verzichtet der Urach. Im übrigen in das in- 
dividuelle Lehen des Schriftbilder mit allen seinen Inkonsequenzen normalisierend 
emzugreifen, Jiätte den AbeidUen der Akademie nicht entsprochen. Äudk die dia- 
krüiechen md Undautszeiehen sind g^U^. Die kleinen Anfca^Mi^aben werden 
für die Zeilenanfänge, die großen für die ESgeimamen dure^fukrU Abkürzungen 
and aufgelöst. Es kommen vor: 

S^ — Pfenning, vü = und, = r, wd = worden, wt = wirf, ß = en, em, 1 = 
nn, 11, dz = das, wz = was, padeis = paradeis, pamel = priamcl, nicht = macht, 
sa'cment=sacramenl, XFS = Christus, XPI = Christi, pr li'r = paler noster, t = 
ur, 9 = US, 3= in, plr = precatur, wiwai ii/. S. = Sequilar. MancJtes ist 
Uoßer SdmSrkd: 202** Sequi! #. SOß^ Von der kunst priameilus. 
SdHufiedmörkd hei T, t, fi, & usw. beweisen an sidt nidUs für Gemination, 

Punkte und Striche, ah InterpunkUenseeidien gedadti, sind hdehU sdten; im 
Fsalter finden sie sich hin und wieder an Stellen mit gezwungener, undeuÜieher 
Wortfolge und Au^dnul-üfrpifif, ahpr nicht ftnrh ihrnmlßi^jem, durchdacJdrn Ge- 
brauch, norh irenii/>'r id/e)-cin.'<lit)i}nnid mit moderner luterjnnil tiofi. I'ic liier durch- 
geführte Inierpnttktion den dt utsclitn Psalters ist der des lateinischen Ot ii/inais an- 
genähert, ohne das er oft unverständlich bleibt. Eine Monographie der sogenannten 
Olossentieder wäre Idtrreidi. 

Was die itAalUidie Wiedergabe der tum Teil ja schon bekannten Es, bdrifft, 
so ist folgendermaßen verfahren. lioncrs Edelstein und die (hiandersdien Fi^tdigten 
schieden aus. War ein Stück meines Wissens schon gedruckt, so irerden unter 
durchlaufender Züldumj Uberschrift und Anfangszeile angegeben' und jedesmal hin- 
zugefügt, wo die bdrejfende Nummer gedruckt vorliegt. Auf Kollation einzelner 
Stücke mit Fasäunge7i anderer Hajidschriflen »V/ verlieht tt. 

Die Hauptmasse der zusammetüiängendeHy hier nicht wiedergegebenen Fr^danUr 



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taeft itt von W. Orimm in den Apparat seiner Ausgabe hineingearheUeti vereimdt 
kommeyt nmn Spräche vor, die, sidi an FViidankstälen ankhnmf aHerdin^ für die 
Textkritik wohl wenig bedeuten. 

Nr. 125 geht von Freid. 131, 5. 6 aus, fügt dann an 181, 8. 9 den Germania 
83,lß9 gedruckten Spruch einer Leipziger Hs. (*Wan es ist ilzund komen in die 
weit* ^ Mweukungm: 2 Schwaben die haben. S wan wie wol 4 einer eto) 
md sddi^: 

wan aizeit das gelt umb mich ist dein. 

wen ich ein gülden weefaeeln wil, so hab ich kehl. 

At ßprmh Nr* 43St MUt «in muehkr Bradanksprut^ du EUenhämer Afsmugi 
(in Ofimm (tweUer JMsgabe g, M«m Asizager 4,68 Vm 947 f) »n EongUmmd 
iWMhwdmarfi^ Materials «in* Ei htgkud o/m.* 

Wer nit wol reden kau, 
dem stet swcigen wol an. 

Dann folgt das Reimpaar (Bl. lOO»^): 

die allen wcyber dj vil claffen, 
4j hat woi der tewffel erschaffen 

JOtr £^9ruA Nr. 431 verbindet «pfuJittOriUdte SedentarUn ntit der MdatÜB- 
9teU« IßÖ, 9. 10 = Renner 29115. 6; nath diesen beiden Verten (Ähweidamg 2 semer 
Kdngen ein) fähri der ßprueh unbekümmert vm Ziuammeiihang fort: 

des sol ein jder han von mir, 
aus geninnen leben geben, versag ich dir. 
bunt bincken, frawen grein, jn kaüffen swem:*) 
an dise dinck soi ^b nymant keren. 

Vgf, ZingerU, Die deutedien SpridmMer 8. 75, 

Nr. 826 knüpft an I^reid. 165,9.10 {2 wen dft deiner s. in. pisl) 52,16.17 
(S und wer. 4 der selb mensch wirtX 

mt Versen der Bescheidmheit (135.20 f. 130,Uff.) sind die Sprüdie783.T84 
durekseia, die in dersdben Beiken folge, aber anderer TeHung Germ. 38,167 aus der 
Lsijpeigtr Bs, abgedmdd stehen. Es weieken ab 788, 2 und hut auch dich ?or 
Sunden. 3 Got so glQt der Freuden glimer. 4 und. 5 wan. 784,2 Jr kehis 
wenig. 3 und kunen doch. 4 wol schreien sagen und. 6 feit er so ist er* 

Nr. 832 = Freid. 1,7 ff. mU den Ahurichungen: 2 nympt für dy ewigen selig- 
keyL 3 sich also selbe betrogen. 4 als der pafit VgL Germania 2,142, Nr. 39, 



*) mrorflt keraft. 



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XIV 



AV. 1024 besteht aus FräA. JOB, 1. 2. 100,86. ST: 2^ Frrid, 105,1, 3 schonne«. 
gtttoi. 4 die selben darff nymant umb. 

Nr. 1025 kotUamitiiert Bemer 794. 795 mit Freid, 169, 19; wm Bamberffer 
Druck weichen ab 2 der ist getrew an aller stal, wm Dreiiankkai: 3 offt min. 
angelogen. 4 so kan er doch nit werden betrogon. 

Eine Reimer^-tfUe {4819 bis 4826) liegt dem Spruch Nr. 780 zu Grunde, auch 
in der Lripzijer Ih. (Gcrmama SS, 168) in selbständiger Überlieferung bezeugt. 
Die Abweichungen vom Bamberger Druck sind: 786,2 unsers liern plQt. 8 ver- 
schmecht. 4 alle weit. 6. 6. 7 und ist doch hic dem leib ein quel und ewig 
verdammen dort der ael und auch dem negsten «n ungedolt. Die i^brigen 
JtmntnteUen nnd, soweit id$ sie gefunden habe, bei den einebnen Nummern anr 
ff^den. Alis den bereits gednicktm Pn^m kann man sieh betenden ven der 
Wülkür der Verbindung ein Bild maclien. 

Drei Sprüche, Nr. 242. 423. 425 ge/im ganz oder teilweise auf den Spiegd 
der Tugetiden (AlUl. Blätter, 1,88 (f.) zurück. Der erste weidU folgendermaßen 
von Haupts Tej.t, Vers 85 ff. ab: 2i-i;i do pey. treW und er. 4 und huysl aücli 
dich den nit entwicht. Der ztveUe utul dritte Spruch verbinden Verse des Spiegeis 
mU F^eidanket^en und heterogenem MateriaL Nr, 423 begmnit mit Vers 247 f. 
des Spiegüe (es vMd oft 2 mit schonen;, dann folgt Freid. 106,1» {^,8 meint 
er erkenne. 4 der nye sein leblag erkennel) und Freid. 40,15 in der Form: dj 
eilenden weySw und dJ armen sol yderman sich lassen erparmen. Der dritte 
Spruch (Lessing und Eschenhwj. Beiträge mr Geschichte und Literatur 5,219. 
Nr. So) beginnt mit Vern iU'J f. und schließt mit SÜö f. i/es 8iiiegels; zu ^i5, 
4.5 ist Zingerle, Sprichwörter S. 40 heranzuzieiien, 4^5, 7.8 parodieren. 

Der Anfang des Spruches Nr. 785 (2 dem selben mag nit misselingen) kelirt 
Wnüidi in einer Wiener Oato-He. {Zameke 8. 58) wieder, Vers 3.4^ Oemumia 
33, 167, 23 f. Vers 5,6^ und ob der mensch nnrechtes trib so straf in ans 
pruderlicher lieb. Vers 7, 8=^ Germ, 33, 167, 25 f, (sich an ein frumen und). 

Die große Cato- Anthologie Nr, 955 ff. steht ßngeren OesamOearheUnHgen CDE{F) 
nahe; in Fällen, wo Zarndte Tegete späterer Bearbeitimgen nwftt geg^ten hat, ist auf 

die Bumpfübersetzung zurückgegriffen. 

Die Auswahl beginnt Nr. 955 im Anschluß an C (Zarnche S. 81), von dessen 
Text abweicht: 955,2 als. geschriffU 3.4 der alles ist ein ursprungk den sollen 
loben alt und jGnck. 

Nadi der ünterbreüutng durch den Ps.-Facetus fälirt die Caio-Antliologie mü 
Nr, 978 (ssBumpfOberseleung 175—178) fort. Fs weidten ab 2 das. 3 bie an* 
hangt dye. 4 das dir aGff erd vil preehen im. 

Wenn die Stücke sich mit veröffentlichten Fassungen nicht dedklen, sind sie ab' 
gedrucJrt; für die übrigen sind hier die entsprechenden Abweichungen verzeichnet : 

980 (= B. jHJ-lsi): V dan nbell an dir. 3 darmit beschuldig du Got nicht. 
4 und straff dich sdbs in der geschicliL 



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XV 



nso {= R, m—m): 8,4 deß gleichen iH» jm wider also so trengt ein list 

den andern so. 

984 (=R. 193 — 196): 3 darmil sie mügen gut orw< rben. 4 in schänden nit. 

9&i (— R. 201—204): 2 unnuUlicher ding nit begcr. 3 es ist ein torhay t 
das man gert. 4 tinplUichs das man frieht gewert 

9S$ (Zurneke 8,8/, 1 96): i krieg dii. S vil ncydt und hasses meit 4 emert. 

987 (SSamäc9 8. fff, IS7): 2 so tfislA reclit 8 deines knechtes. 4 an ncyd 
mid ha«. 

mj (Zameke 8,86. 12): 2 deinem, ein. 3 wan slaffes vil. vU tragkejrt. 

4 ist ursacli andpr. 

990 (Zameke 8, 87. 1 S): 2 wan. 3 furwnr der ist ein. 4 woll sweigen. 

999 (Zamtke 8,96, 16): 9 so sich dein aygen leben an. 3 denck daran. 
4 gar an. 

998 (Zamdte 8. 35. 1 8): 2 dye mit com nber den knecht elagt. 8 ein weip 

den knecht offl hassen lüt. 4 dem doch der man tra<^l allo-^ rflt. 

995 (Zarncke S. ,7,7. / JJ. fJ. T'('/-.s- .W /./ ^ dü doch nit 3 dem 
guten thüe dü alzeyt. 4 das dü nit wordost schänden vol. 

9!f<) (Zarticke S. 34. I 12): V das man dich nit hays ein lugner« 3 red 
scliadel oiTl und nil güL 4 aber sweigen i&ein seliaden lüt. 

1000 (Zamdte 8, 4L U 4): 9 ui^ewisscm (!}. 3 wan zom verhindert mandien 
man. 4 das er warhayt nit kennen kan. 

1002 (Zamäte 8, 43. II 21): 2 das wirt alles afiff dich geleyt 3 wQrslA 
truncken so wurstü 5ein. 4 an dir und. 

1008 (Zameke S. 19. III 21): 2 wan sio mit rcdon zorniclirh. 3 wan dein 
fraw an dem «ersten waint. 4 den man sie damit betrit'|/( n maint. 

iOO^ (Zarncke 8. 49. Iii 22): 2 das dü mugst angeprechcn sein. 3 dan. 
sein narung gar. 4 greift gern an auch frembdes. 

lOiO (ZcffwAe 8, 86. IV 1): 9 unottlicb. soUA lan. 8 dan wer. geitsig. 
4 nit 

lOir (Zarncke S. 59. IV 18): 8 den allen lewten ser ah gat 4 kintliche 
werck das aller hat. 

1018 {Zarncke S. o2, IV 28): 2 dir nye hat kein schaden lan. 3 in eins 
tages. 4 von jm wie. 

Um einen Spruch, den Haltaus nach der Hs. der Hätzler'm S. XIX \r. 10 
abgedruckt hat, schließen sich in Nr. 113 zwei landlmtfirje Yerfqmare. II), 2 lautet: 
das ist ein guter hawßrat. 113, 3 vil maniclitr ubei von weyben. 113, 5. 6 
dammb das nymant für wander acht ob eyn wcyb ein zQ eym narren macht. 

II 61 der Bättlerm 'Am gemaine lere* (Ä) ia in Nr, 770 unterer S», auf 
wen^er ak die Hßlfte emammingeK^rumpft, Mit B iet der Oermaina 38,169 
gedrudde, Geuiher entgangene Text gemeint; sonst iet hei den verzeichnetm Ab- 
weichungen A zu Grunde gelegt: 770, 2 so tiiü von dir das well Ii« h. 5 das 
irdisch viirsmehauch sicherlich. 4 trag auch. 6 aüch gedüiliglich. 6 schaw deine. 



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XVI 



7ge. ^ar. .'? = .9 unHur. 9 = B8. um! (knck an Golz forcht steticlich. 7/ beger 
nit das nit i»l aiuglich. 12 new mer orl'ar nit. 13 = 14. 14 = 16 negslen. 
15 = 20 auch guticlich. 16—21 jcht. ymant. 17^23 auch teglich. 18 und pis 
den armen aeoftmutiglicb. 19 ^st^ nolurft. nit fML 20 hab nit zu tU fnmd 
sunderlich. 81^50 njm speis, und. geitzidich. SB ^61 wider ste auch. 
23 = 52 wider alle sunt sireit. 24=55 in der kyrchen pet. 55 = 61 aHdl be- 
girlich. 26 und bthalt auch das gar Jnigklich. 27 (iarpp5' schätz dich gar strcf- 
ficlich. 28 = 64 leulerlich. 29 = 67 die gonad. uppiclich. 30 = 68 und behalt 
auch dj gar. 31 deim negslcn erzeig dich gar litpiich. 38 = 73 mit leib und 
sei. lobeclich. 33 = 72 mit. 34 = 82 mit hinderrt-d so pis nit helilich. 35 im 
bans w pis auch gar gcwartieli. 36=92 deinen, bedenck gar grymielieb. dTdes 
gerechten pis auch gar enpfindlicb. 38 es wirt deiner sei sonst gar grausarolieh. 
39 und Got sie straffen gar hertiglicb. 40 nach gcreditigkeyt gar veterlieb. 
41 und wirt dich straffen gar ungenediclich. 42 Maria so pis uns miltiglich. 
43 das er uns sey parmhertudUcb. 4i das wir pey jm sein ewigdich. 45 so 
t)elaut er uns gar herhch. 

Der 288. Spruch vo)i den 10 Altersstufen stelU besonders nach Vers 7 selbsl- 
stänJigr Überlieferung dar (Zeitschrift f. d. Phil. 23, 387 ff. 24,161 ff.): di^. Ab- 
weicidmijm tmt (Zacher S. 3fK)) sind: 1 noch wol ein. 2 und. 3 und. 4 jar 
noch, ö jar do. 6 und iar darnach. 7 Sibenczig jar den grobe har.*J 8 aclit- 
zig gar der weit thor. 9 der weit spot. JO so pfleg dein Got. 

Ans der 7. SlrayU^ de^ AßC- Leithes (lleiddherger Hs, 356. UMS 3,468 z) 
SMul tin 937. Spmdt Bem^^aare gtMldtL Yen 1 uit«! 9 lU^m unverändert; Vers 6* 
6 Uaden: mit scliarpfem pentel unverzittert dein schon sein afigen jm erwittert. 
Stärker rnnd Vers 8, 4. gtändert: er gab dir schon cralft und sein gunst streich 
didi aus seines bercsen kunst. 

Der sehr verbreiUie Sprwii *Alter an wits (weisfaeit)* — vgl Qemn. Aih. 25, 322 
~~ wird in Nir, 409 uuUvidueU naeh InhaU und Form folgendermafiem gemoddt: 

2 hoflhrt an reichtam, reichtum do man sehant meick» 

adel an tngent, herschafft an dinst, 

poße hewser und gros erbzinst, 
5 stet an gericht, volk das nit zticht besorgt, 

gewalt an gnad, juprent an vorcht, 

ein graff oder ein rjttcr an ein pferde, 

ein keyser oder ein kunig an ere» 

ein fraw an ein sturcz, an ein meit, 
10 ein gemaltz bar jn ehn sOrissen clejft, 
[IM^J ein jfinge meit an lucht und schäm: 

der ytz bat ein posen sfinam. 

*) au* gar vcrbmert. 



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iti m dm 424, Sprt$eh wrfakrm (Omingwr BeUrU^ ^,iS): 

8 und bot ein frawen der selben arf, 
und wer dj fraw ein hur, der man ein dip, 
und beten tie gelt, noch weren sie liep. 

s nodi M)l man obel mit ubei oHi reehen 
und BOl auch nymant nbel sprechen. 

Während die Leipziger H$. 1500 (Oermatda 33^ 170J LeiJien, Geben und Bürgt' 
werden ob M unangenehme Dinge aufzählt, Jtat mtere Ar. im 489, Sprudie deren 
eiebm MtuammengesUiUt: 

2 der geb und schenck mirs nit umb süst, 
er neai do für gelt, pfcnwart oder war. 
scbenckt ich ym aber etwas do für dar, 

5 SO meint er doch albeg in seinem mflt, 
das mein das se^ nit halp als gut. 
und das er hin für mein freunt hy pleib, 
so pit mich nit umb mein schuch, cleider und weih, 
wan so muri das nutzt, so wirtz lociiert und zerrissen. 
10 auch pit mich nit, das sol er wissen, 

umb vergebens geben, leyhen, porgen und purg wern: 
der siben ding t(fe ich keins nit gem. 

Den Spruch 'IB und drink und leb mit eren* (Leipz. Hs. 1590. Germ. 33, 170) 
erweitert untere Bb. Nr. 764 «e; 

2 wan dir mag hie nit werden nipr 

den speis, getranck und auch ^'cwant; 

was guter werek dü hast hin gesant, 
5 dein Tasten, peichten und kyrehen lauffeni 
[209'^} darumb dü hie magst den himel Icaüffen. 

bedenck Gristu-; leyden und sein hertes leben, 

für dis wil dir Got den himel geben. 

Zwei selbständige Vierzeiler (Germ. Abk. ifS, 349 md 368) eind im Spruch 
Nr, 4&a durch *wan' verbunden: 

Eygner nutz und veri>or^er ncyt, 
heymlicher rat: die dinck die pringen leyt, 
vernichten leüt, stet und lant, 
das s^ müssen leyden spot, lasier und schant. 
6 wan warhayt ist gelegen tot, 
gereehtigkeyt leyt große not 
und hoffart dj ist hocfagepom 
und der glattb hat den strejft Twloni. 
DeotMbe Tuto dw Mlttdtltws UV. B 



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xvni 

FOnf Vent dtr Le^paifer B», JB$0 (€hrm, 33, 169) kOrm im 787, Spnt^ 
wiederi 

2 gleyener newr durch t9m alpoL $ vast das. 4 vast das erß. behalt 
6 der reich, das er mag Mstig svDt 

der fcistf das jm der pauch wer dein, 

der arm auch oft*) fasten mns, 
so er jra schafft gern hungers püs: 
wie sie nun alsampt vasten wuro, 
10 so madieii lang tagreyß ye poß gum. 

Vi^, Germ. 33, 169 Vers SO. 

D» Gem. Abh, 26,69 mUgeteiUe S^^ruch idm Nr,898 umenr lU. gttUUld: 

i sich sterben und begraben, 
aimfit, marter und auch peuif 

kranckheit die uns ist pfcmpin, 
6 und -wie der mensch ein tot gcwint 
und Weys nit wie er ein herberg fiot. 

Ztir Verhesserung der Eschenburyschen Texte sei vermerki: 109, 10 scbül für 
schürt; 120,1^ £j samer pox wärder treck; 339,12 pfeifTers präg. 

Durch mannigfache Förderung haben sich Herr Frof. BoeÜie und der Vorsteher 
dtrWolfeiilUuatr BihHeM Bunt Bnfm» MUehmA wk iim FiOliSk«^ 

*) ow vasi «KrAeMcri. 



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Die WolfenbütÜer Handschrift 2. 4. Aug. 2\ 



* 



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iJf] Hie Tahet an das pnoh das ist genant der weit laüff , und es 

hat ein meyster gemacht genandt Bsopas und haysset der 
guidein stein und straffet reich und arm, geistlich unnd 
werltlich, künig und kayser und alle weit und ist gemalet 
6 mit den figuren: und aflch ander meystern geticht mer her- 
nach Bten gar kurtzweylig und güt zehoren sind, als den ein 
register her nach Yolgent alle weyst mit der lal der pleter, 
an welchem plat man finden mag ein ytliohs stuok. 

RegiMer 1" bis 8",' s. Mini. S. VI //. 
BiaU S"" bis 14'" leer. 



1. iJSf*] Von geistliohem leben. 

Bins mala kam ein äff gerant. 

Amcr Nt, II, 

2. IIS'^JV on pö»eu zuugeu. 

Der lewt red ist nuungyalt. 

BoMt Nr. III, 

5. /i5*'/Von valncber untre>V. 

Ein vroHcb zu einer maus sprach. 
Boner Nr, 71, 

4. /id"»7 Von valschen getzewgen. 

Es hub sich ein groU ciag. 

Boner Nr. VII. 

5. flt">} Von geytigkeyt. 

Man list von einem hund. 

Boner Nr. IX, 



6. hinter güt i»t wm einer band etun dea 17.— 18. Jha. ein Ausltuaungmeiehen gemaekt 
«mI tm AhmIb mU tehtponer TinU btigetdtriAen priamel so lustig. Letting und Etchenburf^ 
Zur Oeaekichle und Lileralur 5, 25 f., holen diestn Zutatx tiitiU: UU, Dk deuMf PHemd 3.99, 

hat die Worte ohne weiteres in den Text getetzL 

D«aUcli« Texte de* MinelAltera XlV. 1 



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2 

6. llß»»] Wer on arbeil meint gut leben zu haben. 

Attff einem perg da stat. 

Banet Nr. IV, 

7. /26»V£s Tint einer leicht ein ursach zu einem 

dem er nit holt ist. 
Ein woif von durst darczu kam. 
ÄMMT Nr. V. 

5. /i^'VWenn sich der knecht dem hern wil gleichen. 
Vier gesellen komm über ein. 
Boner Nr. VIII. 

9. Von poser gepurt. 

Efn treib nam ein man. 

Boner Nr.X. 

10. il7**J D^a alles gut an untre wen lewten und an 

gewaltigen lewten verlorn ist. 
Ein wolf kam nach seiimr art. 
Boner Nr. XI. 

11. J17*t>J Wer ubel wider gut tut. 

Ein yetiich zeit sinh richtet. 

Boner Ar. XI II. 

12. flS-jD&B man mit hern nit schimpfen sei. 

Ein tor bewert wol. 

Boner Nr, XIV. 

23. ii^^/Dm einer lieber mag sein in armut in deinen 

sorgen den reych in grofien sorgen. 
Bin veltmanß so einer meuB spiadi. 
Bmier Nr, XV. 

14. Wie Weisheit ist peßer den gewalt. 
Ein fttchs ein ms! ohlsgt sein not. 

Boner Nr. XVI. 

15. /19^f>j Von valachen zungen. 

Bin poee zui^ stiftet mort. 

Bontr Nr. XVII. 



M. defi. 



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3 



16. Von aUer. 

Bb ist ein dink des menigüofa hegtet. 
Boner Nr. XIX, 

27. 119*jl>B,B sich eins wil so machen, daa macht 

im oft anglfick und lait. 
Ztt einer zoyt ein cleins hüntlein. 
Boner Nr. XX. 

18. l20^jDtk9 der grofi des cleynen hilf nicht sol 

versmehen. 

Eins tages dn leb sicher ging. 
Boner Nr. XXI. 

19. [20^] Von speter rew. 

Man spricht: da der siech genaß. 
Boner Nr. XXIL 

SO. liOn] Von gutem rat. 

Zn einer leyt das geschach. 

Boner Nr. XXIII. 

$1, (i^jDj jn selber hersohaft kawffen. 
In Asya ist ein lant. 

Boner Nr. XXIV. 

22. [2P*j Wer frey ist, das sieh der nicht au eygen geb. 

Es was ein weyer frosch yol. 
Boner Nr. XXV. 

23. ßMjWet ein wolf ein richter nympt. 

Es hnb sich ein krieg stark und gros. 
Boner Nr. XXVI. 

24. (t^J Das man nit gab nemen sol. 

Ein diep eins mals gesliöhen kam. 
Boner Nr. XXVII. 

25. /X8r»/Wer sich xu yalschem dinst erpewt. 

Ein volf SU einnr sweinsmuter spcadi. 
Boner Nr. XXVIII. 

26. fSSM/Ein oleyne saeh macht oft grosse sorg. 

Ein tags ein manlweif nach ssiner art. 
Boner Nr. XXIX. 



i3. gros] ia$ i {i verdros) wng M t bl . 



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4 



27. iO^J Von posem rftt. 

Ea het ein man ein lemlein. 

Boner Nr. XXX. 

28. 123'-'] Das man alter dinst yergiBt. 

Ein hen het einen hunt. 

Boner Nr. XXXI. 

29. I23''>i Tiiii^ nymant vorczweyfeln sol. 

in einen wall ein jeger kam. 
Boner Nr. XXXII. 

30. /2d*o/Das man sich nicht an smayofa worter keren BoL 

Ein gaiß wolt auf ir waid gan, 
Bauer Nr. XXXJII. 

31. /X^vDas man nit surnen sol. 

Man list von einer slangen das* 
Boncr Nr. XXXIV. 

32. /24"'j Von ralsohen riohtern und sewgen. 

Ein wolf eins miüs au gerioht saß. 
Baner Nr. XXXV. 

33. i24''} W PT Rpnttpn wil, der wirt selber zu gespott. 

Ein Üig kam ungcstumüch gefiiogeo. 
Boner Nr. XXXVI. 

34. Von verlorner zier dt man an grober leg. 
Ein wolf eins mals lief über lant. 

Boner Nr. XXXV III. 

35. ßSrf>/Wer aeynen gleychen Tersmeoht. 

Ein kran sich schawen bogan. 
ßoner Nr. XXXIX. 

36. /VA^yVon unmttgliohem widerdrieO. 

tSaXk liat TOn einem pferd das. 
Boner Nr. XL. 

37. i2S^J Von rümen. 

Ein krieg hub aieb in einer seyt. 
Boner Nr. XU. 



84. leg] vidkicht etn sclUUßtndtt t zugekUl4. 



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5 



38. /26'r»/Das man in der jugent umb gut arbayten soL 
/26<^y Man ^richt ein wort und dunkt mich. 

Btmer Nr. XLII. 

39. I26*<»J D&B man der alten rat sol voigeu. 

Es ist von guter natur. 

Boner Nr. XLIII. 

dO.HTi^jWei sein berachaft leßtj wie übel im das 

auß get. 

Es geächacli eints mala auf ein zil. 
Boner Nr. XLIV. 

41. /^/i-o/Wer on willen dient. 

In ein hawU ein wisel ging. 

Bmer Nr. XLV. 

42. ß7»'>J W er im mer eren zu zihen wil denn er sol. 

Ein froscb mit seinem sun kam. 
Boner Nr. XLVI. 

43. /2^yWer an alte trew und dinst gedenkt. 

Der bunger ein leben twauck. 
Boner Nr. XLV II. 

44. J2S»^J W i'T sein gesiecht rrhöhea wil über das er sol. 

habich liet genystei hoch. 
Butler Nr. XLIX, 

45. Ji9^J Wer mit valschen listigen worttenn die lewt 

betriegen will. 

Ein leb eins mals kom auf die pra* 
Boner Nr. L. 

46. 129»'>J Wie man nymant verschraeben sol. 

Ein ros das was geziret woi. 

Boner Nr. LI. 

47. ISO'f'J Da, 8 man kein dinck zum pesten kert. 

Eins tages zu marck für ein man. 
ßoner Nr. LH. 

dB, /Sl^jWie newe mer vertreiben dy alten. 
Von einer frawen sagt man daz. 
B<mer Nr. LJII. 



45 fOU ühendtHß: «ic itt «oeft im MtgiaUr Im gtgOe», 



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6 

49. ISl^oJ D&r eiueu verret, dem wirt hintenuach sein Ion. 

Bill wolf taauDth, aJs man layl. 
Bomr Nr. LV. 

50. ISit'oJ V ojx der frawen unstetikeit. 

Man list von einer frawen das. 
Boner iVr. LVII. 

51. /10«*y Von frawen stetikeit. 

Bs waien drey frawen gut. 

Soner Nr, LVIIJ. 

52. I33>^J 1E,& Bol im der luensch lielffen d^ weil er mag. 

Eine male hob noh ein große clag. 
Boner Nr. LX. 

63. 133*<^J D&B kein mort selten verswigen wirt. 
Eins tageB ein jud wolt gan. 

Boner Nr. LXI. 

54.lUfJ\oTi neyd und haß. 

Ein könig in großen eren saß. 
Boner Nr. LXII. 

55. /84^J Yon frawen draen. 

Ein wcHß hungern began. 

Boner Nr. LXIII. 

56. /J5"»y Von straff ung. 

Was von natur ist angepom. 
Boner Nr. LXV. 

67. i^öf'j Wer eich angenumener hprBchaft will 

über heben von trackeyt. 
Ein esel het arbayt groß. 

Boner Nr. LXV II. 

SS. iXmJ Von eygem rum und lob. 

Ein froBoh eins mols gegangen kam,. 
Btmer Nr. LXVIII. 

S9, /JS^y Wer sich seiner poeheyt rümt. 
Von einem himd Ilst man dae. 
Boner Nr. LXJX. 



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7 

60. (SS^J Bas nymant der kaczen gern dy schein an henokt. 

Ein großer kri^k hat lang gewert. 
Boner Nr. LXX, 

61. /je«*/ Von weysem rat. 

Man soll mit listen mder staa. 
Boner Nr, LXXI2, 

62. /37»VVon untrew und hinterlist. 

Eins tage» zwen gesellen gut. 
Baner Nr. LXXIII. 

6S, fSf*) Von hinterlist und betriegnns. 
Drey geseUen kernen über ein. 
Boner Nr, LXXIV, 

64. /3**y Wer nit geben wil das er sol. 

Von einem grafen hst man das. 
Boner Nr. LXXVI. 

65. /3S**J Ea geschieht olt das der krank geni-^t und der 

starck stirbt. 

Eins mala was ein waßer groß. 
Boner Nr. LXXVII. 

66. jSQf^J D&8 man die gewnitigen und staroken f lihen sol. 

Ein leb eins tags gegangen kam. 
Boner Nr. LXXVllI. 

67. /^»^jDm man nit loben sol das nit lobes wert ist. 

Es hob sich ein geeprech groß. 
Boner Nr, LXXIX. 

68. i3»-}Yon geytikeit. 

Von eiiMm hein list man das. 
Boner Nr, LXXX, 

69. j39''>J Von g e s a n g. 

Kin pfaif was junek und cluek. 
Boner Nr. LXXXII, 

70. I40r*j Von verliegen und verraten und betrigen. 

Es waren vier geseUen gut. 

Boner Nr. LXXXIV, 



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8 

71. 140*«! Yon rechter warhe^^t und gutem fürsatz. 

Ein ritter was au synnen clug. 
Boner Nr. LXXXV. 

72. /^l""'/ Wie sic h seiner schön nymant trösten eol. 

Ein tanu in einem über mut. 

Boner Nr. LXXX Vi. 

73. /<J»/Wie der tot nymt allen gewalt. 

Nu hört alle gemein. 

Boner Nr. LXXX VII. 

74. 141'''/ Von neyd und haß. 

Zwen gesellen lieffen über velt. 
Boner Nr. LXXXV Hl. 

75. (Hi^J'Dm gemeinschaft eins guts nit gut tut. 

Euk man an dem tod lag. 

Boiiei- Nr. LXXXIX. 

78. {42"'J Von zweyen «ungen. 

Es ging ein man zu einer zeyt. 
Boner Nr. XCI. 

77. fiSf'J Wie m»n sol sehen» ob man im getreulich ratet. 

Die waid sucht vor hungers not. 
Boner Nr. XC. 

78. (iS^IÜBT weyset lere vergeßen wil. 

Ein ieger ving ein cleins vogeUnn. 
Boner Nr. XCII. 

79. /^/Wie das volck irr geht, wo dy verweser abgen. 

Von einem krieg höret ich ssgen. 
Boner Nr. XCIII. 

80. /Mw/Wie hersehaft verwandelt den lewten iren mnt. 

Man list von einem pfaffen das. 
Boner Nr. XCIV. 

81. iOi'J'Wßnn die riehter gab nemen, wie es denn get. 

Vil krieges hat mein und dein. 
Boner Nr. XCV. 

82. /#ff>«y.Von frawen dy sich z^ren, das man ir beger. 

Stat macht den dyp, das ist war. 
Boner Nr. XCVI. 



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9 

/M'VDas frawen heimlikeit nit künnen 

versweygen. 

Maii iiat von einem kind alaus. 
Btmer Nr. XCVIL 

84. (iSr^J DskB man weltlich« dinc k so wol versorgt und 

der sei ao wenig achtet. 

Von einem piwchoff list man das. 
Bouer Nr. XCVIJI. 

85. /i8^/Daa an torn alle kost und arbe;ft Terlorn ist. 

Von einem ritter list man das. 
ßoner Nr. XCIX. 

86. /tfT^yEin meister weysheit verkauft. 

Eän markt huh sich in einer stat. 
Boner Nr. C. 

87. liTr'jVoiL dem meister der ditz pnoh Ton latein 

zu dewtach hat praoht. 
Wer dy peyspU mercken wil. 
Bauer, JSpUog. 

88. 147*>>I Von einem fueha und raben. 

Ein fuhfi hnngem began. 

Ämer Nr. XVIII. 

89. /4S^"J Ein hundt zii einer preckt n kam. 

Ein breckiu zu eim hund sprach. 
Baa/er Nr. XII. 

90. ii8'"/ Von einem fuchs und storch. 

Ein fuhß eins mala ein storch iut. 
Boner Nr. XXXVII. 

91. {i9^/ Von einem floch und ritten. 

£in ritt begegent einem floch. 
Boner Nr. XLVIII. 

92. /49*vWie ein hann floh allff seine meysters mist 

Ton seiner narnng wegen. 

Von gesoiiiht es also kam. 

Boner Nr. I. 



88—89 fMm ik ÜbereOriflm: 9k *M iwdk dem Jb^Msr 2r gegeben. 



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9S, /A^7Wie ein naohtig»! hoch niBt auf ein pawm 

und ein sperber kam sA jr. 
Ein nachtigal bet genistet hodi. 
BofMf Nr, UV, 

94. /f^M/Wie ein hirfi in ein wasser lieh unnd er 

eioh sohavet, wy etolts er wer. 
Ein hiirB durstend began. 

B<m«r Nr, LVI, 

95. fS^j Bin schneck der mocht nit ser ladffen und 

kam geschlichen sü eym adler. 
Ein sneoken seiner natur verdrofi. 
Baner Nr. LXIV, 

96. fSP»)'Bin man fand ein slangen gepunden jn eim wald 

an einem pawm. 
Man liset ein beysdhaH das ein man. 
Boner Nr. LXXI. 

97. l5J"'j\on einem kalen ritter. 

Man liest Ttm eim ritter das. 
BoMT Nr, LXXV. 

98. löJ*^/ Wie das ein pfab gar übermütig was durch seines 

schönes cleyds willen. 
Man liest von einem pfaben das. 
Boner Nr. LXXXI. 

99. l52^'>j'Wie einer sein ha>^B sol versorgen. 

Wer sein hafis wol woi besachen. 
Gott. Beitr. 2, 45, Nr. 3. 

100. i6i»<'jVi- ie die ding wol tnusent gülden wert sein. 

Hont HO scS' wir güt gesellen. 
Eschenburg, Denkmäler S. 3ü4, Nr. 1. Ltsaing und Eschenburg, 
Zur Geschichte und Literatur 5, 198, Nr. 1. 

101. Der dorfft woi einer wolsmeckenden nasen. 
Wer sich also einen soUchen yermeß. 

Oerm. Abh. 25, 558. 

102. /tf'VWie die ding alle nemen end. 

Herren dinst und auch aprrillcn weter. 
Oerm. Abh. 25, 303. 274. Lessing und Eschenburg 5, 199, Nr. 2. 



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11 



JOS, Wie einer belb» sein schaden wil lueren. 
Welch man des dinsts nit fareu lat. 
Bsehenbwg, Denkmäler 8. 415, JVr. 47. 

104. /tJ-J*«/ Hernach volgen gar hübsche ])riamel, die nit 

vatit geistlich und aüch nit schamper seind, 
8iind«Y nntslich nnnd güt kurtswejlioh se- 
horen sind: zürn ersten wye ein weip denn 
Sampson efft. 

Sampson den starcken efft «n weyb, 

das er geschwecht wurd an seym leifb ; 

sein haupt wurd im beschorn plos, 

dovon er al sein kraft verlos 
5 und sich sein feint do an yni rächen 

und im sein peyde äugen au» stachen. 

das er vor soluun wurt so unwert 

und sich alze^ bü rechen gert 

an den die alze^ w^der in wom. 
10 do er nun wider kom zü hom, 

er speeht «ein vcint aüf e^'m pallast. 

ein kiieblein in dar füret vaat 

wol unter das haws. ers kneblcin hies, 

sein stvas hinging und honüein pUes. 
15 do hnb sich arbeyt von dem ptinde» 

im hails. all senln fom und hinde» 

mit tanczen und frewden heten ir schallen: 

do güiit das hawK mit jn ein fallen 

und tf-t Sampson zu trümem prechen, 
20 das sich an jm sunst njTnant seit rechen. 

die uutat die schüü all ein weib 

nnd machet mort an menchem leib. 

des kan kein man sich vor jn gefristen, 

sie effen jn mit aberlisten. 

105. Binem ytliehen menschen mu6 werden was jm 

beschert ist. 

Was Got der herr eym günnen wil. 
Swhenhwrgt Denhmäier S, Nr. 2. Leaewg wd Eeehenbwtg 199, Nr. 3. 

106. /^/Wie sich einer sein weip lest narren. 

Vil manicher wil alwelt ani^am. 
EtdMurg, Denkmäler S. 39$ f., Nr. 3, Leeeing und ßaehenburg 200, Nr. 4. 

iSJ, pUndeu): bindem. 



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12 



107. /53*«J Wie einem zweyerley not tet zü puessen. 

Wül und we ist zweyerle^ 

and newr geschiden mit eym geschrey. 

jflohaaen, lachen und mordigo: 

daa ent ist fro, das ander unfro, 
5 wie den der mensoh gepam tüt, 

nach dem dem menschen stet sein müt. 

frolichlceyt gar leichtUch schimpft, 

zorn in ht-yssem fewre tympft : 

das macht dem menschen zweyer farenot, 
10 Wirt ytaunt gel, den ytsimt rot, 

piden und sittem get andi domit, 

waizn da mensoh den ist gesit, 

dovon dem menschen sein g^der krempfen. 

welcli mensch den andern so wil vertempfen, 
15 di'in tot als not, das er das y)ue88et, 

alb Judas der den herm küsset. 

108. Von manoherley posen geschiohten und 

gewonhey tea. 

Ein hunt der in grimeu wiit. 

Gött. Beitr. 2, 71, Nr. 51. 

109. /W'VWie ein gescl den kalten siehtag bot. 

Ein guter gesell eins kranck lag. 
Lessing und Eachenbnrg -5, 201, Nr. ö. 

110. Aber von manicherlev pusen gesoliichten. 
Grosse arbeyt weiehc n leiiten. 

Eschenburg, Dmkmäler S. 396, Nr. 4. Lesmng und Eschenburg 5, 202^ Nr. 6. 

111. /S4"'/Wie einer wolt aller weit vor 8102. 

Ja het icli eines keysers weyb. 
Gött. /kiir. 2, 70, Nr. 4S. 

112. Wie sich einer lies sein weip mit Spören reiten. 
Secht, Weyhes list ist also tifl, 

das in k<'i?i man ?n> vor geüff. 
Aristotik'ö der hoeh dut tor 
r>^'^Vder hat ju uye gelaiiften for: 
5 einer frauen list in über kam, 
daa jm wurd al sein weyßheit lam, 
do er solt aüff sein knyen streyten, 
lies sich ein weib mit sporen reyteo. 



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la 

113., Ist nit wunder, ob eyn woib ein zü einem 

narren macht. 

Welcher man ein imun» weip hat. 
Einl, 8. XV. 

114. Wie einer Terdint eeUen guten lan. 
Wer geyd in «dnen garten lest. 

ikm. Ahh. 25y 552. Etehenbwg, Denkmäkr S. 416, Nr. 48. 

115. Wen eohon kein himelreich wer. 
ESn wuro^j^ und ein rofienkrancs. 

ÜMjUM&wy 8. 37t Letring und BächmAweg 5, SOS, Nr. 7. 

116. fSP'J'Wie Sampson aptgotere5' anpetet. 

Kunigk Salomon was weys und clug» 
der grosse weysbsjt in jm trüg 
und was mit w^JUieit also |^xei<At 
das ym kein mensoh aüff erden gleicht. 
5 90 weyßlich riclit er aus sein gesohefft: 
ydoch hat yn ein w^yb gecflt, 
das er sich niil ai seiner weyßheit verspetet 
das er aptgoterey an petet. 

117. Von dem wurffei knmpt »olohs unglaok. 

Von dem zincken, quater und es. 
Eßchenbury S. 416, Nr. 49. Menner 11 405, 

118. l&i»f>j Von nnwerdenn gesten. 

Welch mensch kein zucht nooh sohame hat 

und ungeladen zun leuten gat» 

do man sie zü gaste nit gert, 

sein Unzucht machet in unwert, 
5 das er geleidiet wi^ alstunt 

der Aigen oder sü f^eidit dem hnnt» 

den flohen, Jensen und den kaczen, 

nach den man mus mit wedeln smaonn 

und inachen den leuten gros unrü: 
10 es seV den das man in wern thü, 

der ist ytiichö ein werder gaat, 

wen yc den leuten sunst gepraat. 

dammb was unaillw tüt Tsszem, 

do man arm leüt mit solt nem: 
15 so het man es Oot selber getan. 

der geb darumb ew^^ lan! 



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14 

219. Von behendigkeyt und lanoktamkeyi. 
Fef dem so wolt ich gern wenen. 
Bse!Mwy S. 416, Nr. SO. 

120. 155^'! Von gewonlieyten manicher landt. 

In Peyern zeucht man vil der swein. 
Eschenburff 8. 417, Nr. SJ. 

121. /56'^*yVon den pfaffen eyn pryamell. 

Retten die pfaffen ak gern latein. 
Uhl, Die dmteche Priamel S. 97. 

122. Wie nymant an der lieb boI Tereagen. 

Ein lieb gen einem und nit mer. 
Eschenburg 8. 418, Nr. Ö2. 

125. /M^/Von einer gar hitbsohisten frawen. 

Ein weib nach hnbscheyt, als ich sag. 
Msehenbwg 8. 297, Nr. 7. Leanng %mA Etehenburg 6, 204, Nr. 9. 

124. Wen einem Qot vil gluoks hat geben. 
Wer in sweinozigk jaren nit wiert lanek. 
Eschenburg 8. Nr. B. Luaing und Etehenburg 6, 204, Nr. 10. 

120. 156*>>I Wie einer gern ein gülden wechselt und hat kein. 
Eäi starcker ungefüger gast. 
Eifd. 8. XIII. 

126. Von manicherleV pöser gewonheyton. 
Armüt mit grossem gütften und rum. 

Eschenburg S. 418, Nr. 53. 

127. /W^yWas den äugen schad ist, ein priamel. 

Nebel, uberige kelt und heysse glüt. 
UM S. 97. 

128. Von der trunckenheyt ein priamell. 
Tninokenheyt stört die gedeohtnus. 

UM 8. 97. 

129. /W>*/Von eytel poßen u nfruchtparenarbeyten. 

Wer jn kalten paden sol switzen. 
Eschenburg S. 418, Nr. H. 

llft. ich mt g da um lad tbtrgmMAm. 
121. Bmiminm. Qvmmti» 3S,199. 



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130. IS6»*J Item wie man jn mit treck wirft. 

Und wen ich wer der aller konst. 
Om, Beiir, 72, Nr. S2. 

131. /5ß»*/Die gehören alle an" T.ncifcrs keten. 

Wer ich geporen von schnöder art. 
Hachenburg 6. 39S, Nr. 9. Lesaing und Eschenburg ö, 204, Nr. 11. 

1S2. Wie der mensch strept nach g&t, hoffart und ere. 
Wem gluck und seid hie ist besobeit. 
Eachmburg 3. 412, Nr. 40. 

133. Der man hat ein gut haußgereth. 
Weloh man ein leip hat nit sü ewer. 

Germ. M. 25, S5S. 

134. Wen ein solcher schreyber ein pfaff wirt. 
Ein schreyber der lieber tanczt und springt. 

Qerm,. Abh, 2S, 532. 

136. /57'"*7 Welcher man seinem weih feindt ist. 

Welcher man seim eelichen weib ist feint. 
Eachenburg S. 419, Nr. 55. Germ. Abh. 25, 556. 

136. Von den herten ein priamelL 
Ein eewhirt der hut pey einem fcom. 

Oerm. Abh. 25,557. 

137. /57m/ Von einem frumen haußgesind. 

Ein frfimer dinstknecht ge^w nnd warhaft. 
Otrm. Al^ 25, 537. 

139. Wie ein priester nit ein guter peichtiger ist. 
Weldber prieater ist zfi kianok nnd sü alt. 
Otrm. Ahk. 25, 502. 

139. /57fV Wie man solche ding lobe, so sie geroten. 

Nickel und peter und falbe roß. 
cm. BeUr. 2, 73, Nr. 53. 

140. Wie man die unweysen absetzen aol vom ampt. 

Ein thoreter rather in eyni rat. 
Germ. Abh. 25, 534. 

laO. Jn] J 4» B kniMarrigi^. 



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142, Warum b es nit wol jn der weit Btet. 

Seit mOD die engen schuch erdacht. 
Oerm. At^, 2S,S46, 

142. Wie man gar nahent tut ein teglioh siindt. 
Weich mensch den erosten wirt sü teü. 
<?«n». AML 2StS34. 

14'i. löSrbj Wie einer wol mocht von grossem ungluok sagen. 
Ein frnmer man der g^m redit tet. 
Oerm. Ahk. 26, 536. 

144. Wie man siben ding nit für ein schant sol zelen. 
Ein zimermau dem die spen in oleidem hangen. 

Oerm. Abh. 25, 558. 

145. /tftfM/Wie man sibnerley person gern peieynander 

wolt sehen. 

Ein spiler der alle spil wol kan. 
Oerm. Abh. 25, 547. 

146. Aber yon aibnerleJT personen pey einander zü 

finden. 

Ein kremer der do nynicr nit leugt. 
Germ. Abh. 2Ö, 648. 

147. iSS^j.Win jünger man sol sich hut«i vor den siben 

dingen. 

PurgsohafTt, domit man manichen verderpt. 

Germ. Abh. 26, 612. 

148. Wie man ein unordenlichs leben furti 
Secht, wo der sun für den vater get. 

Oerm. Abh. 25, 549. 

149. /ÄJ^^/Aber ein priamel von pösen gewonheiten. 

Secht, wo der vater vorcht das kint. 
Germ. Abh. 25, 550. 

150. So ein artzt die prechen al kunt vertreiben. 
Ein artzt, d(>r zcnwetagen knnt vertreiben. 

Germ. Abh. 26, 562. 

151. (59rf>jV^ie einr nit darf clagen das er kranck sejP. 

Ein man der wol mag trincken und essen. 
Oerm. Abh. 25,642. 



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162. Wie sich got nit lest mit poser muncz bezalen. 
Trewlich gearbeit mit allen gliden. 

Germ. AMt. 25, 504. 

163. (M—jWie manicher gen himel fert. 

Wol essen und trincken nach aller begir. 
QöU, B^tr. 2, 45, Nr. 2. 

164. fS9>*/Wxe ein priester ein guter pelohtvater wurd. 

Weldi prieater mck «ns BoHchen Tennefi. 
Germ. Abh, 26,603. 

155. Wie einr hat ein unnucz hawligesind. 
Welch man ein hun hat das nit legt. 
Qerm. Ahk. 26, 666. 

166. /6ör«y Wie einr hat einen poßen haußradt. 

Welch man ein taschen hat gros und weit. 
QöU. Beür. 2, 47, Nr. 4, 

167. Wie ein frumer karteuser aüoh gen himel fert. 
Bin sunder, der jn sein siinden Teriagt. 

<?em. Abh. 25, 529. 

166. Wie die werck sein Qot genem und lieb. 
Eaaen und trinoken an danJqperinjt. 
Qm. Abh. 26,606. 

169. ißOri'jWa.B einer meid zü stet zü thfln. 

HaOs kern« auf rafimen und wintel waeohen. 
Gött. BeUr. 2, 47, Nr. 6. 

160. Von einem wtmderlichen herczenn. 
Mein hercz das ist so wunderlich. 

E^dtenburg 8. 413, Nr. 43. 

161. /80m/ Wie man dem pfening thur und thor auf tflt. 

Kumpt kunet gegangen für ein haus. 
<?eni». Abh. 26,647. 

162. Wie eym hantwercksman selten gut arbeit wirt 

getan. 

Ein hantweroksman, der firum kaeoht hat. 
Qtrm. Abh. 26,667. 
XIV. a 



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163. i60*'>j Wie ein hantwerckskuecht selten guten Ion 

▼erdint. 

Ein haatwerobi kneoht, dem man eyn guten Ion geyt. 
Oerm. Abh, 2SySB$. 

164. Wie sich gern geseilt gleich und gleich. 
Ein hantwercks fraw, flic kpin sorg hat, 

was ir bawß darfif früe und spat, 

und aüoh wol eesen und trincken wil, 

und wen der man ist pej^ dem spil, 
6 so get die &afr auoh zü dem wein, 

BO mag ir niohtz zu teure sein, 

hennen, entpn. fisch, vogel und tauben, 

und tun jn peutebi zamen claubon 
/öi»-»/ das gelt, das den baben verholen 
10 und jren mannen abgestolen, 

▼onn dem gebene die orten dar, 

das die man nit werden gewar; 

und kumen den heym also spot: 

das essen jm offen ungesotcn stcU. 
15 so kflmpt die meyd auch heym liin gesehnesen 

und ist auch aüff der piilschafft gewesen: 

sie äcburt da» ieür und legt die prent, 

das fleisch das fejhnt sich selber phent, 

ein fiidung smalcz tüt üe den dran. 
80 und wen ins haus den kumpt der man, 

sein pauch ist vol, Nein peutel 1er, 

BO ist sein weyb gleicli als er, 

so ist sein meydt aflch wünesann 

und mein, sie verdin auch jren lan: 
85 das kan ich mit warhayt nit bewern; 

den gleich und gleich geselt sich gem. 

165. Wie ein haOs Unecht sein ampt sqI bedencken. 
Haußknecht, früe dein ampt bedenck: 

was das giÜfas und ker die penck, 
wisch die venster und feg die kachel, 
daub aflff die glesseir und die stachel. 
ft sent dich ymant, so kum drat 
und sag was man dir geantwort hat. 
hack holcz, schflr ein und leg die prent, 
trag alle nottorfft zum tisch behendt. 



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19 



tischtucher umb leg, saloz, prot und trauok, 
10 teller, loifel, trinckfaß und swauck. 

pring waaaer zfi kulen und zü mengen, 

8Ü waschen und auch zu sprengen, 

liantvaB, iwehel und auch die spe^s. 

such den schüssel rinck zü preys. 
,16 setz für, sehende ein an ullen tadel, 

putz liecht und tnt und srlia,\ für zadeL 

weg not sey, daa merck hikI >]>ur, 
/ö7»-»y und weti man mangelt, das leg lur; 

Wasser su wasohesi naoh dem essen. 
SO wisch sohon, raüm anff nnTexgvesen: 

das man dir nichtz unrechtz verrückt, 

das dieh dein herr nit peym har züoktt 

J66. Welcher man wol gleicht einem märtrer. 

Weich man hat einen ierkneciit. 
. KeOer, Befmänke 8, 61. 

167, Wie kein jud leicht atlff geschehene ding. 

Wer sich selbs wischt an sein gewant, 

der selb der liat sich selbs geschaut, 
und sagt von sfirn weyb was er west, 
der selb schia in «ein eigen nest. 
6 und wer sich rumet gros vermugen 
und sich lobet mit grossen lugen 
/tflM/und sidi her rümet vil von frawen 
nnd hab afioh disen und gen gehaüen, 
das er form tot sej^ vor zeyton kaum genesm» 
10 und se>"- vor zelten so reich «/ewesÄen; 
wie güt sich einer der dine Ker nielt, 
so leicht kein jud doch draütf kein gelt. 

168, Wie die alle gesohwistret kind sein. 
Ein habsoher weydmann und ein jeg^. 

Oerm, Abh. 26,496. 

169, Wie man arbait des man nit gert oder pit. 
Wo redten ewü frawen selb wander. 

Germ. Abh. BS, 652. 



IM» SO. «B TCis^iessen. 

2* 



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170. l61*^]T>\e ding sein selten f rennt als hcrnac 
Holzachuohmacher und truokner weck. 
Gtrm. Al^. 25, 497. 



271, Wie man ubel besorgt ist aüff dy eyl. 
Wen man ym päd nit waaserä bat. 
öött. Beitr. 2, 73, Nr. 54. 

172, /flÄ«/ Welcher gern unnfitz arbeyt tüt. 
Wer ein raben wil paden weys. 
Oerm. Abk. 25, 664. 

17$, Der hat gar selten gfit gemach. 

Welch man ein pferd hat das do hinckt. 

Qenn. Abh. 25, 554. 

174, Der arbayt des jm nymant danckt. 
Wer holcz aüf! kraussen tischen harfit. 
Oerm. Abh. 25, 552. 

176, lS»*}DBt dnaokt mioli nit wol witsig sein. 

Der ein pock zü einem gertner ietat. 
Germ. Abh. 26,552. 

176, Der tAQg nit wol zü einem karteuser. 
Welcher le^' Bein va.sten und sein andacht. 

Germ. Abh. 25,533. 

177, /^/Der macht ym selbs gern unr^. 

WelcAk man sich vor dem alter besorgt. 
Germ, Abh, 25,660. 

178, Von des alters züveraioht. 
Das alter ist also gethan. 

Germ. Abh. 26,671. 

279. /tfSMyWae von dem alter kumpt. 

Vor alter wirt der man schwach. 
Oerm, Abh, 26, 570. 

180, Wae dem alter anheoht. 

Ich find in meynes alters teich. 
Oerm, Abh. 26, 672. 

182, Das kumpt allee vom alter. 
Vor alter wirt der man gro. 

Om, BeUr, 2, 64, Nr. 17, 



21 



182, I9»»j Der ^rbayt gern dh» unfits ist. 

Wer ab vrü leschen der suimen fßaiOM» 
0em. Abh, 26, 551. 

183, Der ding 8ul man keinn tewr kuuffen. 
Weyßheyt nnd wits toh truiiekeii leuten. 

Oerm. Abk. 25,563. 

184, /Ä^^yDas grsohioht alles dürch die mynne. 

Haipfen, geygen und lauten schlahen. 
GöU. Beür. 2, 58, Nr. 24, 

186. Wie man der weit nit wol mag recht tfin. 
O weit» dein nam hayst Spothflt. 
Oerm, Abh, 2S, 578, 

186. Wie das als wider die natürlich art jst. 
Ein junge fraVC- an zucht und lieb. 

ötrm. Abh. 25, 495, 

187. /tfJtw/Die acht stuck thun nichts angeschlagen. 

Ein oigel, glock und wollen pogsn. 
Oerm. Abh. 25, 564. 

188. Von einem groben man. 

Welch man sein frawen sohleoht jm pet. 
Qm. BtÜT. 2, 52, Nr. 12. 

189. Der helt herter orden den ein karteuser. 
Welch man vil junger kint hat. 

Oerm. Abh. 2ö, 530. 

190. /tfJrtyWie eym dy hell sewrer wiert den der himel. 

Die knaben in den hohen hüten. 
Cferm, Abh. 25,531. 

191. • Der tat gern verlornne arbeyt. 

Wer einem plintok winckt. 

Oerm. Abh. 25,563. 

192. Iß^'J Die ding die gehorn ye nit zusameii. 

Ein zaghaft struit unter eiuä forsten paner. 
Oött. Buir. 2, 55, Nr. 19. 



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193. Wie kein grosserr narr ist aüff erden. 
Kein grosaerr narr der mag nit werden. 

ÖÄt. Beür. 2, ö5, Nr. 19. 

194. Von eym der wol trawt auf lenger siU. 

Welch man dem trawt auf lenger ziU 

Der im vor hat versäumet vil, 
I>er wil bestx^tf'n desselben dück, 
Die jm vor prachten ak ungeluck. 

« 

193. fU^jWie sieh einer der lewt neren muß. 
Welch man sich der lewt neren muß 

und die nit ert mit Beineni gruß 
durch öicli oder durch sein unterthan, 
der wil ir zum negsten nymer han. 

196. Wie man eym ehalten sein Ion pald vergilt. 

Welch ehalt mer in unwiln stet, 
so ym ein cleyner gewin abget, 
' dan das seinem herrn umb grosses schat: 
des dinst man pald vergolten hat. 

19T. Wie ein ehalt mit jm mun lassen reden. 

Welch eliait straff mit zorn wil tempfen 
und alle die wil uberkempfen 
von den man hat ursach seiur Scheden: 
dy müssen mit in lassen reden. 

198. Ißi'oJ Von den eehalten die die leüt grussen nit. 

Welch eehalt nit enpleolit die leüt, 
nit grüsl und gute red in peüt; 
das dan get seiner bersohaft sw 
und meiden des wonung spat und fnKr. 

199. Welcher eehalt so gena# jst. 
Welch eehalt einem halm nach gat 
und seiner herschaft ein garb lallen lat: 
der ist su leiden nit ein tag, 

als pald man sein geraten mag. 

200. Wie ein eehalt ungetrewlich dint. 
Welch ehalt nit wil sehen an, 

193,1. /'»n/T narr ist fjr.^trirh^n. 197 dnrrh Mo/lerfkrl-r Ifschtidift. 4 mU m] «HT DI 
iu Anjang ist erhaüen; daa übrige durch Durchlöcherung dts Fapier« zerstört. 



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er arbait, er feyer, das jin sein lan 

zü stet, und seins eigen dinst wil warten: 

der ficht mit eLnos achalckes parten. 

20J, Wie ein eehalt selten gut tfit. 

Welch eehalt jm selber arbaiten tüt, 
der tüt seiner herschafft selt<in gfit. 
wan seken und flflehen das get an, 
wan er von seinem geschefiFt müß lan. 

202. /M*vWie sich einer der eelialten sol abthun. 
Welch mau evni kost und Ion mus geben. 
Germ. Abh. 25, 404. 

Wie einer des tages mussig get. 
Weich knocht des tages mussig gaDgeil hat. 

Genn. Abk. 26, 404. 

204* Von allen dinst knechten, meyden und ehalten. 

Ir dinstknecht, ehalten und ir meydt, 
seyt ewer herrschaft getrew und berejdt, 

Bpj't nit zü tutler und ausclaffer, 
da» euch nit straff der ewig straffer. 

206» /65">/^^'ip sieh einer des petelf^ kawm erwert. 
Welch man des dinst nit faren lat. 
= Nr. 103. 

206, Wie ein ehalt nit zu leiden ist. 
Welch ehalt sich umb seinr herrschaft gAt 
jm heb und freun tschaft kaüffen tüt, 

das man dest erlicher jn hab 
und dester minder jm gee ab, 
6 und mer geecheest "witt den er iat: 
der ist zu leiden kuron Irist. 

207. Wie ein ehalt Bein Ion pald eingenomen hat. 

Welch ehalt sich des ileysset mer 
der ennderikdL im pewt mer er, 
dan er seinr benchafft nnta mag Bein, 
und das sunst nit wü pringen rein 
6 gen den die seinr herrsohaft mer frumeu: 
der hat sein Ion pald ein genomen. 



S04.1. Ir dwrek Moder trlofchem. 



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84 

iOS» /6£'-»/Wie ein ehalt sein Ion schentliohen einnympt. 

Welch ehalt zü ir herschaft stelt 
zü thun als das in wol gefeit, 
aüff das man jm mer Ions verspricht, 
und dem also nachkommet nicht: 

5 der nympt sein loa aobentlioher vtt 
dan Ton wuoher, ranben und spU. 

209. Wie der teWffl eim ehalt seczt püeß. 
Welch ehalt eym dient umb sein kunat, 
der sein genczUch nit achtet sunst 

dan die afi ränhea nacht und tag, 
wo jm die weyl newr worden mag, 
fi und tut sunat nicht dan waa er mus: 
dem sets der tewtfel darumb pne. 

210. Wie der tewfl und der ritt eim ehalt danckt. 
Weloh ehalt sieh etat hoffart fleyat. 

Oätt. BeUr, 2, 73, Nr, SS. 

211. /6df'/\\ i(^ sich ein ehalt übt zfl untrew. 

"VV'ei bcinr herschaft etwas enpfrempt, 
daruiit er eygeuä nuczes rempt, 
und meint ea aohad wi deine nit aer, 
und übt ea darumb teglich mer: 

6 der macht gar leioht ein gewonheyt) 
dae er ein groesecB auoh ab tieyt. 

212. Wie man eim ehalt tiin sol umb tü awatsen. 
Welch ehalt alch fleyat alle tag, 

was er jm bans yermerken mag, 
das er daa andeia wo aua geyt 

und z\vir als vil noch darzü spejft: 

5 den solt man altag zwir arßjjossen 
und im kein har in der schwarten loeaen. 

213. Wy man eym ehalt aol tun der gern aanok und 

hader macht. 

Welch ehalt eeinr herrsohaft zu treyt 
als das man hin und wider seyt, 
darmit er zanok und hader macht, 



SIS, 5. MMr nvir t«t ab ^Mliridkciib 



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25 



des nymant daa der teüfel lacht: 
6 dem solt mans maul mit feüsteii perfi 
und darnach aber ein dieok ztt aperfi. 

214. /^ß5**yWie man eim ehalt pald sol urlaub geben. 

Welch ehalt »ich dunckt &o kuuäteu frey 
das er über Min meyster aey, 
dem ist sü wenok was man zfi gfit 
jm mag gedeno^n cider t<It: 
5 do ist das pest jn pald lan fam 
und mit eym weyaem sich bewam. 

215. Wie eins ungewiß lebt. 

Ich was aucii woll der weit geleich 

und was anoh danA frewdmieixdi, 

moste idi hye ganofc nngewis. 

wen das lieht erltaeht. <ka ich mein leben Terlies. 

216. Wie einer gern dem hencker zu teil wirt. 

Welch man nit geltende guter hat. 
Keller, tSchivänke oS, Nr. 19. 

217. /fl^yVon der priesterschafft 

Priesterschafft, halt den glauben, se^t an meil, 

wan opfer und zehent und manicher erbteU 
nuczt ir. drum lert, strafft und weyst 
das volck: so wert jr mit jn gespeyst. 

218. Von den werltlichen herren. 

Ir wemtUchen hem, beediirmet das reoht, 
nnieoht afiteent, nit krampt das sohleoht, 

schafft frid, seyt beschuczer reich und arme: 
als ir weit das sich Got über euch erpaimS. 

219. Von den rath herren. 

Ir ratherm, versorgt ewer gemein, 
rewt ans die ding die sohedlidi sein, 
geitiigkeyt, wacher, ungelt, nnzimlioh stefir 
▼ersohmecht: so pleybt ewer etat gehewr. 

22(k Von den handtwerckern. 

Ir iiuntwercker, seyt warhatt und getrew 



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26 



gen reich und arm, alt und ne^f'. 

seyt nit newfundig, fursecht euch eben; 

so dürft ir Got nit rechnung geben. 

221, [66ri>j Von den kauff leüten. 

Ir kaüffer und verkaüffer, treft das mite!, 

daa ir nit kumpt jn Juda?^ spitel, 

wm zü geben und zü nenien sef : 

so stet ir vor Got und der weit fre^. 

222, Venn den pawern. 

Ir pawem, gept die fruit und zehent ledli» 
seyt willig reicher und armer knecht 
und seyt aneinander getrew und holt: 
so geyt euch Got den ewigen soll. 

223. Von den armen. 

Ir armen, seyt gedultig in trubseligkeyt» 
leyt es durch den der fiir euch leyt: 
so wert ir besitzen die ewigen stat, 
* die enoh Got selber Terheyssen hat. 

224. /66»«/ Von allen gehihdern der j ü n c kf rawachaff t. 

All ir geluber der jünckfra\V- schafft, 

sejt festes gemüts, bestet mit kraft, 

hält eudi sfi Got und glaupt der weilt cleyn: 

60 pleypt e#r fleysoh kefiach und die sei leJPn. 

Von allen witAVelien. 

Ii witweu, nit verkist ewren Staat, 
das eüch die verlt nit wer bekant. 
seit einig und besint der amen not 
und besint den Ion da domsch got. 

226. \on den eleuteu. 

Ir eieüt al in einer gemein, 
last euch kein güt so lieb nit sein 
nach foembder lieb pey ewerm leben, 
das ir die sei nit drflm tQt geben. 

Zi7, Von einem frumen man. 

Ein frumer man, der gern firolioh ist 
Oerm. Ähk. 2S, 403. 

221,1. teft. 227 Cbcrsrhnjl. frumen au« fruihan itrbe«srrt. 



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2T' 

298. ISB^jYcn einem gast, wie der ein schalk ist. 
Ein gast, dem ein wiert gütlich tüt. 
Gm. ßeitr. 2, 61, Nr. 32. 

229. Von eym man, dem glnok vnd gut sfi stet und er. 
Eym man, dem er und güt zü fleOat. 

am. BeUr. 2, 6J, Nr. 33. 

230. Wen einer dem andern gutlich hat getan. 
Wen einer eym gnthch hat getan. 

Oerm. Ab^, 2S» 403. 

231. {67f«jWie man ein einf eltigen betreugt. 

Welch man ein einfeltigen betrowgt. 
Ckrm. Abh. 25, 402. 

232. Wie einer kein weyßl^eyt jn jm tregt. 
Wen ein weyaer eines narren spot. 

Oerm. Abk. 25. 402. 

233. Wie eins sich mit dreyon dingen schwecht. 
Wen ein reicher einen armen verschmeoht. 

Oerm. Abh. 25, 40J. 

234. Von einer frumen frawen an eren stet. 
£iii frume fraw an eren stet. 

Qtirm. Abh. 2ö, 393. 

236. /tf9VVVon einer frümen eeliohen frawen. 
Bin £nune £raw in eliehem stant. 
Oi«rm. Ahh. 25, 404. 

236. Wie man ein frumme fraw nit sehenden kan. 
ESn IrQmme fieaw, do ee wol umb atet. 

Oerm. Ahh. 25, 404. 

237. Von einer armen frümen frawen. 
Ein früme fraw jn armüt, 

die alzeit ir er behalten tüt, 
hat de Got lieb und jren man, 
so tregt sie wol der ersn ein kran. 

238. /67»"/ Von allen verlognen mundern. 

Ein man, der mit eym ist und trinckt. 
Qwm. Abh. 25, 404. 



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Wie manioher h6h pr&ngt. 

Yil manicher pranget also hoch 

und hat ein hertz recht wie ein floh : 
und wer sein gestalt recht 'ils sein müt, 
er wer kaum 2U einer mückeu güt. 

Wie einer lacht, der ander greint. 
MidL fraget manioher, wie ea mir gee. 
ging es mir wd, es tet jm wee: 

in solichen trewen, als er mich meint, 
80 wil ich lachen, wen er greint. 

241, /d/'ft/Von einer unseligen kaoien. 

ünedig mach wol sein die kac» 
die Tom leokt und hinden kraczt: 
wer schweigen und gedencken kan, 
der selb der ist ein selig man. 

Wie man trew und er erkent und keine epot. 

Pey abentfrewden hüt dich wol. 
Einküung S. XIV. 

Wie einer wil wenig haben und vil geben. 
Got geb das ich lang leb. 

Oam. Ahh, 25, 404. 

Wie mut und sin stet auf frawen und pfenning. 
lieb ist leider ein anfanck 
und leid ist den der ausganck. 
aüff frawen und aüff pfenning gewin 
stet aller weit müt und sjn. 

245. /««»7 Schäm der grossen sundt. 

Scham dich hie demer grossen sundt 
und sie hie dem priester verkundt, 
das ist dein 1er und dein gepot: 
so vezgibt dir sie unser hergdt. 

246, Wie manchen rewt sein güt. 

Manichen man den rewt sein güt, 
das er h^e unntugklich Tcrtfit. 

240. AU Reimbürhlein. 231S. 241,3/. Spiegel der Tugend Uf. 244,3/. vgl, FreidaMk 
19 f. 245,3. mein? 



239, 



240. 



242. 
243, 
244, 



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2» 



&o rewet mich der gnaden zeyi, 
die mir aüfi erd nymand widergeyt. 

247, Wie 6ot gesegent trinoken nnd essen. 
Wer den himel hat besessen, 
der gelegen uns trincken und essen 

und benedej» auch dises fmws 
und alle die gin ein und aüs! 

24S. iW*]Wie manioher ein narr wiert. 

Hoffen, peydten und hanen 
macht maniohen zü einem narren, 
poese weyl und wilde fedcrspil 
der yedts hat ye nit trewe vil. 

249. Von grosser nnsinigkeyt. 

Wo wart ye grosser nni^ 

den der durch weltlich myn 

oder durch einen kurtzen lust 

sich pringt jnn ein ewigen verdfist? 

250. Wie Got Helias nnd Enooh yns paradeys nam. 

Wer ist g6p<»n und nit gestorben? 
das ist HeliM nnd hat erworben 

das in Got nam yns paradeys, 
danü Enooh, die swen mit fleys. 

251. Wie Adam wnrd gemacht ans erden. 

Wer ist gestorben nnd nit geporen? 

das ist Adam gar aüßerkoren. 

den machet Got der her ans erden, 
zü erden er widerumb müst werden. 

262, /M^/ Johannes hat geredt vor deiner gepfirt. 

Wer hat vor seiner gepnrt geiet? 

Johannes der taüffer, do er Got an pet, 
do Maria über das pirg hin ging 
und äie Elizabethou empfing. 

2S9, Wie Judas verriet den schopfer sein. 
Wer hat erfüllet Gottes wort 

247, 4. zu gm Wetnhoid, B. Gr. S. 284. 248,3/. i^^. Fnidank 4S, J9f. 24Ü, 4. verdüst^ 



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und wart verdampt drum ewig dort? 
däs was Judaä m gar unra5^n, 
do er verriet den schopfer seyn. 

264, Wie Abels plüt ge8ohr;freii hat und erholl in 

den himel. 

Wer hat geschnren an ein zuugen, 
das OS in den himel ist getningen? 
wa« Abels plut jn seiner Unschuld, 
do in tot Kaym sein prüder undold. 

iöS't'lWie Abaguk wae nie in der hei noch hymel. 

Wer weit nit wissen wer der wer 
der nit was in himel, hei noch er? 
was Abaguck, der engel zwar 
jn furt zA seinen scbnitem dar. 

256, Von den menschen die da glauben. 

Wer ist jm himel mit seinem liHupf 
ein ytiich cristen menscli das glaupt, 
das an totsundt ist und an schimel, 
des leyb auf erd, sein sei jm himel. 

267, Der raag kocht ein spej^s nnd ir nit send. 

Wer kocht ein spej's und ir nit seudtl 
das ist der mag, der das verdewdt. 
der maclict das zii dnn'k und kot 
wol durch sein hitze, die er hat. 

265, Der feurstein helt ein feur, das es nit prent. 

Wer helt das fewr, das es nit prent? 

, ein fewrstein, wer das erkent : 
der selbig stein der ist nit hin, 
wie wol das fewr heraüß her schin. 

269, /tf9»yWie man aüff gibt zu erratten* 

Laß sehen, wer das derraten muß: 
acht hall) schaff wie vil hat das fuß? 
diser frag pin ich wol fleyssigk: 
es seind ir nit mer den dreyssigk. 

254, 1. geschrren. 255 VbenchrifU nio vbtrgtechridim. 256,1* hiiMl dsr da glaubt; 
<l0tm dM finsktigt himuMefrigiert. 259. 200. 2U. vgl, Pfßmr tem KaMberg 7, mf» 



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6 neyn, von diaem sol man gen: 
jr sind furwar nit mer den zweu. 
wan die firag iat newr in singulari 
Qinb das halb, und nit in plurafi. 

B60. Ein anders auflgeben zü raten. 

Nun rat ein yder man hye das, 
wer oder wie nun dem hye was: 
ein junckfraw nit eins tags alt furwar 
die nam ein man sü diar ee offenwar 
6 lind gewan ein son mit mannea gewalt, 
ee den sie wund eins jais alt, 
und starb auch, ee ward geponit 
und kam /ü Got und wvt verlorn. 
Das wil ich eüoh crcleren paldt; 

10 Eva dy junckfraw nit zu aldt 
vor dem jar Adam sie do uam, 
do Y<m it YCft dßm jar ein sün kam. 
sie ward geBohaffen und nit gepom, 
Got het jm die selbs außerkom, 

16 dovon wir sider all sein kümen her 
und albeg gnad und parmherUikeit beger. 

261, (69^jAhBT ein anders aüff geben sü raten. 
Nun ratet an hie alt und junok 
und sag ein yder wie in gedunok: 

ich hab vi! des ich nye gewan 
und mangel des ich gnüg han. 

6 da ich nit het, do gab ich dar. 
nun ich do hab, ich gib nit zwar. 
Got geb das ich lang leb, 
das ioh nit hab und dennoch geb. 
Diß fuzgeben solt ir also Tentan: 

10 es was eins mala ein guter man, 
der het ein eeweib das er het nfe, 
und mangelt scins pulen den het ye. 

die weil und er nit het das weib, 
do gab er seinem pulen güt und leyb. 

lö SU er seines weybes wurde par, 
SO geb er annem pulen als vax. 
das ist der sin güt und schledit, 
do mit man es eirattet redit. 



32 

262. Ali' F ein auff geben zü erraten. 
Kun ratet an, ntin was ist das? 
ein lebentiger aüff eym toten saa, 
und Ton don ladieii dis der tot tet» 
starb der lebentig »iiff der etet. 

5 und Ton ir payder abscheyden 
thet vor einer den andern cleyden. 
das gib ich aüfF hie weyb und mannen. 
169"'/ Das sein krcbssen in einer pfannen: 

das ist der lel}endig und das fewr der tot, 
10 den kein fewr kein leben hat. 
und do ee lacht und auch pran, 
do tötet der tod den lebentigen man. 
und do peV'd schid der todt, 
do wurden die krebs sohön und i6t. 

263. Ein anders aüff geben zü erraten. 
Nun rat an all, nü was ist das? 
einer der leicht hin etwas 

und hat des selben deetmyndw nieht 
und hat des lehens sein lebti^ pit 
5 und leicht das von jm hin einfeltig 
und wirt genem wol taiiscntspeltij:', 
und hat der selb noch nichtz du«t mee 
noch gener dest uiyiider, des es het ee. 
SO leidits der auch hin taüsent mal 

10 und hats dest mynd^ nichts uberal. 
So wil ich nün sagen zu diser stOnd 
▼on dem rat den rechten gründ: 
das ist ein prvnnentz golliecht. 
m einer darein helt ein schaüb gericht, 

15 davon den ein yeder halm print, 
des er wol taüsent liecbt gewint. 
davon wir gener des fewers nit quit 
und hat aueh dester mynder nit. 

264. I69f'>j Aber ein anders aüff geben zü erraten. 

Nun ratet mir an all gar schir: 

es ist kein mensch und auch kein tir, 

es hat kein haut, füß noch leben 



203,5. hinter einfoltig itt lieb gulndm, 17. m wir FeMbZd, JTM. Or. S. 200. 



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as 



und tat doch in dem lüfte aweben, 
6 und 68 doch ymer bin und wider get 
und »uoh ymer bM erden stet 

und macht die leut reich und ejcm, 

ist an jm selber kalt und warm. 

offt istz angelegt, oft istz den nacket, 
10 ofTt istz durr, offt istz den packet, 

otit ibtz gesundt, oft ist cä den kranck, 

offt istK den kam, <tft so ist es lonok. 

ytsondt so lebts, yts iste den gestorben, 

ytzund bats lob, den schant erworben, 
15 de mit es auch ander lewt geheyt. 

Ich sprich und rat: es ißt dye zeyt, 

die get hin und n5'mcr kumpt 

und manchem menschen schadt und frümpt. 

266. Aber ein »nders auf geben zü erraten. 

Nun rat: es vrant in cynem gnindt, 

im hangt der part an seinem mundt. 

es hat kein spien und heCft und sticht 

und hat kein züngen nit und spricht, 
$nod bat auch kein zan nnd peyst, 

und bat Iraui arßlooh nit und feyst. 

und get das waaser über es bin, 

dennooh ertiinokt es nit darjn 

und tut darzü aüff sich auch laden 
10 ein protkorp und ein tieysch gaden. 

und wen es ist jm treck gelegen, 

so tüt es sich und das haus fegen 

nnd maoht den einen grossen stürm 

und reekt sieh w^e ein regenwurm, 
15 darvor den flewhet alt und jflng. 

lob spricb: es ist ein verlogne zfing. 

28$, 17Ü"J 

Grosser beyligen vier wurden nye funden 
und die aüff vier peinen newr stunden: 

kunt ir mir das erraten hie? 
welch waren die vier heyUgen? nent mir die! 
5 Ja, Maria and Elizabeth gingen 

S65 Obtnckri/f. avf tbergtteknAen S66 fOU dk VUrwhrin: da» StOA M mÜ U O ut nr 
TinU nachgetragen. Dann aind die BtäUtr 6w 78^ «iawUkßi*^ l^r. 

OntMiM Inte te MtteliiU«» XIV. :l 



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ubeis piig und an einander umbfingen. 

daa ein Idnt was Johannes, das ander Jhesiu, 

den lAaria trug, genandt CMatna. 



Bß7, 179^} Wie ein narr trnncken ist an all getranok. 

' Wer ist tnmeken an all getrandc? 
einer der ist in seym kaupt krandc, 
oder einer der nneinig ist, 
dem TridedertE bü manicher hiet. 

^8, In der archen Noe da fartst ein eseel. 

Wo fartst ein eeael an «nem ort 
das ee dy gantze weit erhört? 
das geechaeh jn der aidien Noe, 
da warn aoht menschen and nit me. 

2$9, Vom David, tot ein mensohen in eym meneohen. 

Wer tot ein mensohen in eym mensohen do, 

ee er gepom wurd also? 

das gesell ach in muter le5*b do mit 

und tet der kunigk Davit. 

$70» /7^VMelohissedeoh der nye het mnter und vater. 

Es ist ein man, do feag ioh, hatw 

(wo ist des muter und auch vater?) 

hat der des nye gewiinpn ]^p\n sohmeh? 
neyn es, es was Melohissedech. 

B71, Vom EsaW Jaoob wurd ein streyt rot ir gepurd. 

Von welchen peyden ist doeb worden 

ein streyt, ee s;^ wurden geporen? 
was EsaW Jacob jn muter leib, 
ytlicher wolt eo hin aus dem weih. 

272. Ein pock hat ein part, ee er wirt geporn. 

Wer tregt ein har oder ein part, 
ee er au IT dye erd geporen wart? 
das ist ein pock. (•(; er wiert geporen, 
so ist jm der part ein teil woren. 

273. Bas hirn lebt in seinem haus in muter leib. 
Wer lebt und ist in seinem haus. 



m vfß. Z. aam. 11,4. IS, 14 f. 



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35 



ee er ▼on mnter leib get awt 
das haus daa ist die himsohaln, 
dryn lebt das him sü disen maln. 

£74. /l>«;Ein hubsoher eendbrief toh der lieb. 

Mein dimt vor «a in retfaodca, 
ich pin euoh holt in gramatioa» 
das ich erweisen wil in lo^ca, 
mit der zal in nripmotrica. 
6 darumb weil« n wiv siiio;en jn müsica, 

die ist wol erkant als der Venus in astronomia. 
dft mit pfleg ewr Got in tiieoki^ 
md las mis lang leben in phikMopbia 
nnd bewar uns wol in medioina. 

$7S, Wie einer trawrt das in nymant wil trösten. 
Trawm nnd eilend trag ich allein, 
es wil mieh nymant trostra sein, 
ach Got, went mir mein senlioh olag, 
wan iohs nit gern den claffem sag 
6 und trags hcyinlich in mir verporgeOt 
leyden und meyden und sorgen, 
den grösser not ich nie enpfing 
den do mir lieb in leyt zerging, 
es was und wil nun nymer sein: 
10 daramb re#t mioh die trewe mein. 

276. /7P»VWie sich eins lieb hat verkert jn leydeu. 
Ich hab gewart mit frewd aufs endt, 
so hat es sieh anf leyd gewent. 
jn jr^ hertien hat sie peyd, 
wadbsen heraus zwey grosse zweyd: 
6 das ein süß red, das ander valsch tre#» 
jst 5*tz der werlt vast worden ne#, 
wiltu gelauben des claffera wort, 
so stet meyn lieb vast an seym ort 
und wirt auch nit von jr gewert, 
10 des ist syn, müt und heroz verkert. 

27T, Wie einer mit lieb wirt gewert. 

Li lieb von mir unverkert, 
so pin ich alzeyt wol gewert. 

274, 8. UDdJ TM. 276 Übersciuri/t. Jos] 8 getOgL 



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36 

nit liebers den sie aflf erden 
jß sie und noch alzeii mag werden. 
5 gemeret altag die lieb und tret^, 
HO wiert die lieb altag nett*. 
altK) wolt ich mich mit jr vereinen, 
tet sie nit ein Andern nieinen. 
sie hat midi ye sü ir gesogen: 
10 wer «eje ob sie mir ist gepogen? 

278. Wie einer nit liebers hftt aüff erden. 
Nymant fiebwe aüff erdmi den didi. 

Bragur 2, 338, g. Bsehenbwg, Jknkm. 8. 418, Nr. 46. 

279. /Äö'"/ Wie einr mit der kauff manschatz nit reicht. 

Wer nmb die pecken kaüffet kom. 
Oerm. Ahh. 25, 559. 

280. Welch man sein weyp siecht und was dar aCis 

knmpt 

Welch man sein weip auf das nbelst sleofat. 
Beitr. 2, 73, Nr. 58. 

282* I86f*] Wie einr eine pit nmb die lieb.- 

Wer schone weip bit nmb ir myn 
nnd dar aüff Isgt sein vits nnd siyn 
mit hoffiien gwi nnd sten nnd oleyd, 

/M««/ mit gesmeid, sdknhen und har gereid, 
5 tiiii' li('l)ere5', rossen, fedeispil an trnczen, 
mit straii^ federn, pulpriefen und mit krenc^en, 
mit schiiurn von gold und t^ylte seyden, 
pey tag, pey nacht umb sie vil leiden, 
jn sohnee, eys, kalt und warm hoffim, 
10 steehen, predien nnd tnmim, 

al frewd umb nie offt nider tempfcn 
und umb sie toten, slahen und kempfen, 
ringen, springen und alle ntterspil 
und ir ofiFt gangen zü augeu vil. 
15 pis er sie doch mag sehen ein fart: 
so meint er das ym nie pessers wart 
nnd er bab unsem hergot gesehen 
nnd dar dennocb kdn wortlein jeben, 
so er offt Idb und leben wagt 

877, 4, jß sie] *= ist ie / 281 Überschrift. Wie in ein unltaeriirhf* Wort hiatinkorrigier . 



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37 



20 wen er ir den »md solches sagt 
und sie Jn ml gevveron tüt, 
SO triert sein feroh, her», nunpck und plfit, 
sein leyb mid heros so gar enohrocken 

dM ym sein ädern irollAn derstocken, 
85 das er vor leydt gancz tüt dersluchtzen, 

und tift ( in schrej*, da>< hoyst man jaohatoMI, 

so or bedenckt das lange li vden. 

so wol wir wen, er tüs vor ireyden. 

wen er Bohrejt aüff der gassen niden, 
30 BD meint er, do hab er die pein eiüden. 

282. Wie gut oder pos newe oder alte ding sind. 
Ein alt und pos gepeV^ daa sinckt. 

OötL Beitr. 2, 76, Nr. 57. 

283. /W»*yDie ding mtigen wol alle gestollen sein. 

Wer von d< n f bneydern hosen kaüfft. 
Eschenburg, Venktnäkr S. 422, iVV. 63. 

284. Von der armiit ein priamell. 
0 lieber Gk>t und werder Crist. 

Uhl 8. 98. 

285. /^i^/Yon einem weysen man, der het ein pAs weib. 

Ein weyser man der sae vä Rom, 

das nye kein weyser sein gleich dar k6m 

mit siten, weyshe5*t. hoher kunst: 

noch was sein freud doch gancz umb sunst 
5 seins weibs halben, die was so ungeelaobt, 

die yn nfig peide nacht und tag 

mit kiffebi and keyffen yn ungedolt, 

des der weys man gewan nye schnit» 

das er s;^ darumb n^e gesehlüg 
10 und er ir als in güt vertrug, 

das er darumb nie zornig wart. 

wan er we«t das der zom hart 

dem menschen krenckt hercz, gUd und plüt 

und dsa er dem am wieraten tät 
15 dem er selber jm herosen nist» 

denn genem daraüff er sornig ist. 

darumb wolt er des zornes nicbt. 

do sy jn eins mals gar iMig aus g^riobt 



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38 

mit scheiten, fluchen, so teüiflich leben, 
20 ttooh wollt er ir kein antwort geben. 

do aie jr heros mit jm erknlt, 

do mit so het sie aüfi geepült: 

do nam sie das spulwasser als vil sein war, 

und gos das über jn gancz und gar, 
25 das an jm hing mus, suppen und prej^. 

der meyster sprach: 'sey wie jm se^, 

80 tue ioh ye ganoz sauber hie miten. 

SAoh grossen dannem so kmnen plitoen, 

nadi hageln so kttmen soleh gusr^gen. 
ao mich hilffst weder tag noch schrägen 

vor diser grossen wollckcnprust. 

nun ist es doch nit ein päd naoh lust, 
/*J'"*/darzü so ist es nit ym meyen. 

sol ich also jns wilpad reyen, 
86 so ist so sauber nit mein naek: 

man qgredi, man het mir ein lösaok 

darauf geschlageirin den wilden r6ten. 

fra#, dü müst tanozen, so wil ich tootten. 

mich sol kein zorn ye nit beschten. 
40 ein schad ist pesser vil den zween.' 

286. Von den die wollen wejTß sein: 

Welch peutel iril pfenning jn im treyt, 
den halt man jn hoher wirdigkeyt, 
ein geytzig liercz nymant erfüllen mag. 
darumb ist es ein üble sag: 
5 sein sitzen jm gar ubel an stet 
wen er an gelt yns wnnhawB get, 
so Wirt er auch afi schänden soh» 
▼cm den frewden der werlt, sag ich dir: 
das sein frawen, golt, silber und wein: 
10 das seind die narren, d^e wollen weyß sein. 

2S7. Wie sich einer sol halten das jm nit misseling. 

Hab an gericht ein weyßen müt. 
£l9chenburg, Denkmäler S. 423, Nr, 66, 

288, /4i«f/Von dem alter ein priamell. 
Zehen iar noch wol ein kint. 
Emieihmg S. XVI, 

2tS, 24. gar a«t gascz MriiMsrC 31, vor ou« von «nicMeri. 



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289, Wie ein grosBer sunder sein sflndt peioki« 
Ein grosser sunder in unkeusch was. 
Stehmburg, DeiUmäUr 8, 406, Nr. 24. 

290. ISh^j Von unsa übern legten. 

Ein leint das das esprinok gewint. 

Gm. Seür. 2, 75, Nr. SB. 

291. lS2r']Yl\^ die Irawen swatsen und clagen. 

Wo frauen sein pey einander gesamelt, 
do Wirts geswaoBt und audi gestamelt. 
jr wart sein sohaipl und gin hin weck 
und BOhnsyden wie die peloafleok. 

5 sie clagen und weinen wen sie sollen, 
und lachen darünter wen sie wollen, 
wem sie den auch ir lieb erputen, 
dasselb wert wol ein gancz minüten. 
so ist ir gedechtnus lande und güt, 

10 pis einer ein augenplick getüt. 

aueii haben sie so wejsse sin 

als wen ich gancz truncken pin. 

jr geper, clugheyt, siten und straff 

gleicht dem das ich tüe jm schlaff, 
15 so sein sie auch wol kunnet und weya 

als ein gans aül einem eys: 

wen der regen daiaOf tüt gUtaen, 

so wil joe wen, es tfie ein andre gans pei ir sitien; 

desgleich ein legende hennaff dem gatezn 
20 und ein endt die jni trcgk tut .schnadtetn, 
182^*»] xmd in einem holcz ein götzgaüch: 

dise tier geleiohen einer fragen aücli. 

292, Warumb es umb R6m nit wol ward sten. 

Die alten Börner das bewerten, 
jr unterthan sie nit beschwerten 
und Hessen sie so fre^ emern: 
do stund die stat in grossen em. 

6 do nun der jung rat wart bewegt, 
lossung, ste^, ungelt wart angelegt, 
do also gehodit ward ungelt und zoU: 
do stünd ea darnach umb Born nit wd. 



SM ÜUrscHnß. übtr umb HM zu. 



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40 

293.- Wie Regenspurok von gewerb ist ktimen. 

Do RegenBpmok gfosBen bandet irib 
und yn dem rechten handel plib, 
do wort in so wol getrawt 
das man hohe hewser pa^i^t. 
6 wen man die eidt gering wigt und zeit 
und die Juden liebt sider und helt, 
geeeos und reoht durch gllnst yeneueht, 
die stet man pillich hast und fleucht: 
so werden den ir hewser feil, 
10 d«s gilt den kafim den sehenden teil. 

994, fü—jWie man au Paris gros gut vertreipt. 
Paris die stund in küostenreich, 
das man nit fand den sein geleioh 
mit zir und der do was und wur. 
darnach den handel es verlür, 
Ö aispaid sie Süchten geitzigkeyt 
und triben do pey unkeüsoh^ 
und gewonnen das wert, heyst hoohmüt: 
das yertreybet yil das do heyst gut. 

295. Wie Pr lg jn hohen ern stund. 
Präg die stund in hohen ern 
dy weyl die Studium sieh tet mem: 
do was 3m menigUichen holt, 
umb gering gelt kaüfft man was man wolt. 
5 do müsaig gen wart jn der stat 
und nicht ir rechte ordnüng hat, 
sie pflagen der fül und suchten den frae: 
die zwelf stück pringen neid und has. 

996, Wie ein ytlich ding jn den geseosen plib. 
Wen 3'tlichs jn seinem wesen plib 
und al sein tag nit hoher stig 
den das er ward berüflFt darzü, 
so wurd kein krig noch kein unrü. 
S und tet ein ytlich in lieb do fragen, 
so wurd man es ym auch gutlioh sagen, 
wie man den in den geseosen plib 
und eins das ander nit weyter trib. 

206, 8. £Wt)lf Iis., zwey Rotthe. 



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41 



i^7, /40>vWie das römisch reich pleibt an sorgen. 
Herekt romisoh reich und all ir stet, 
wie es doch png und ytaund get: 
pleibt ir nün in der poUcce^t 

80 pleybt ir vor manicher sorgen frej^. 
6 neyd pringt /orn, krig und armüt 
und sucht heimlich des menschen piüt. 

Wie der gewalt sol 6ot piten nnd von 

• snnden lassen. 

Wü nymant in lieb den fragen schir, 
so ist zü f drehten das gancz wir 
durch die wunder gros auf erden 
mit vil plag gepeinigt werden. 

5 wo aber die stück der gewalt erkant 
und Got danimb pit und mant 

jn forcht und nymer jn willen hab 

zu sunden, so lest Got mit seym zom ab. 

299. Von natur und weßen jn einem Got. 

Icli erster urbab aller sach 
/Mniyhoch, nider, gib, nym, stftr und mach 
leib, leben, seit, geist, form, figflr 
yeder beschaffen oreatür, 

6 himlisoh, iidisdi und den hellischen, 
dar es. dar unter und dar z^^-ischen, 
ein Gdt. ein her, in des gewalt 
natür und wessen haut enthalt. 

SixtQs der sext pabst mit namen. 

In der mes stiflEt ich das introit, 
das gloria in excelsis dar mit 
und das sanctus auch des gleich 
und die droy mes fort ewigleich 
5 eym yden priester am cristag 
und saozt die Tasten afiff, als ioh sag, 
und al meß nuchterling au thun: 
das hin fOx ewig plej^bet nfln. 

Johannes die fraw Ton Engellandt. 
Als ioh ein besessen solt besehwem, 



m. 



S99, 6. AB ir«M ob Boetkc, l. ehf 



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tilfit mir der gojfst der wort erolwn; 
'ao dein gepÜrt wiert o£fen\var, 
dan so ist zeit das ich aus far.' 
5 nun gcpar ich in einr processen 
und starb: des nymer zü vergessen, 
m tär kein pabst seit her 
jn die gasaen kamen njfmer mer. 

302, Silvester der ander. 

Dem tenffel gab ich nii Ii gering 
umb das pabstümb, in dem geding, 
het ich zü Jherusalem mes, 
aalt es do pey besten, in des 

5 jn einer wpeL also genant 

jeh mes su han hab ich miefa unterwant. 
doch ich mein sei mit pus emert, 
als die loonick weyter erdert. 

303, Keyser Nero Clandi toehter man. 

Kein deid loh mer den ein mol trüg, 
mein pferd mit silber ioh besehlug» 
sdiweeht mein muter und swester peyd, 
gab meinem sdiulmayster beeoheyd 

6 jm selber ein tod zü kyssen han, 
jch zundt Ram an vier enden an, 
ein Stab spiczt mit den zennen ich: 
doryn ertöt ioh selber mich. 

304, Wie Vitellus durch dy stat Rom gesohlayft wflrd. 
Durch Rom die ganczen stat ward ich 

nacket geschlayft gotz jemerlich 
und wart von der gemein mit köt 
geworffen pis nahent in den tot. 
5 mit faln erworckt ich damaoh pin, 
jn die Tiber gewofrffen hin, 
nit wert ins ertrich zü begraben, 
sunder die fisch mit mir zü laben. 

305, Wie FÜBoaniis apostata regirt und er getot ward. 
Mich praoht d^ teOfiel aü dem reich. 

301» S der geyst korrigiert «m die weys. 303, 0. hab ich «A«*6b Boähe, 



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4a 



joh Bea dm g^ben irillig^oh, 
▼erkert mit mir FriMianam, 
den gelerten gramatioum, 

6 Merkurium den tötet ich, 
der stach darnach ein swert durch miob. 
des Plinius swert des zeiignus gab, 
das man fort pey jm fant ym grab, 
vom tot erkuükt wider micli 

10 Mescfiiiiun. darnach hat doh 

der penisoh kimgk an mir gerochen 
und mit eynr lanczen midi durch stoehen. 

306. Wie der groß Allexander macht jm al 

kunckreich unterthan. 
Bfeiitt Tätern reich ich gar besaa, 
kein gnüng wdt jn mir edkopfen das, 
sonder irdischer got aüff erden 
meint ich ob allem gewalt sfl werden. 
/SJ-- 7 deshalb ich die gancz irelt ge^nn, 
6 macht mir alle kunigreich unterthan. 
das gar kein gnfing jn mir nit stifft, 
pis ich mich selbs mit tranck vergift. 

S07, Nemrat der erst was der das volk besehacst. 

Ein tbur gen himel ich maynt zü pawen, 
das wessen Gottes an zü schawen 
und sicher vor der sintflus wer, 
ub die fürter mocht kümen mer. 
6 jch maint afloh Toir sten aUer wedt, 
ieh was der erst der hab und gelt 
▼on allem yolck sehaoat und nam em, 
das ich ir aller herr mooht sein. 

30$. ' Hanibal erschlug yH der pesten Römer. 

Die waihayt Ton mir selbe sü sagen, 
so han ieh nit wenig f olcka etsohlagen, 
der pesten Romer ein solche sum 

das mit jren korpern umb und um 
5 tieff greben wurden uherpruckt, 
und von jren fingern abgezüokt 

8. glauben «m tetHTel fAumt. 7. Boäk» iehU0 vor: de» plutgvs swert: i«f. 
Ktkr, 11 lU. 307, 7. eiö dmth Mcdtr «rloMlkm. 



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44 



ring, man mas mit metBen tun. 
nach sagt legent pas ver ioh pin. 

309. /«#«y Socrates philossophus ein meyster der kunst. 

Ich finder hoher weyaheyt grünt, 
mir fluchet einer afif ein stundt. 
ioh ward gefragt wie ich das Mt. 
dem antwort ieh mit aolohem beohidt: 
6 het er geliert loben und preyseen, 
tet er sich mir auch bewcyßen, 
so er den nit g^chcnden kan, 
las ich jn auch do pey bestao. 

SlO. Wie man den tot furcht für als gut. 
Ich thar leib, leben, gaiat noch sei 
noch nje gewan und nymer criuel, 

pin yxicht geporn, gemacht noeh gsolüi fT«'n. 
wie jud, heyd, crist, IcV, munch noch pfaffen 
mich furchten und gefurcht wird werden 
fär ab das Got ye beschüff aüfi erden, 
und das ioh pin, wer ioh das nicht, 
der weit omung wer gar entwicht. 

311. Tulius der waä der aller pest redner. 
Mich goltflüs<?igen redenner 

beschreyb Jerouimus nit mer 
meinee geieiohen finden fort 
jn ausi»echung geplumpter wort 
. 6 von stetm, landen und pollooxeyen. 
vor allem laster d^ zfi freyen, 
und han so vil pucher gemacht, 
do meyner konst jn wirt gedacht. 

312, /84^} lyiogeuB kert sein haus gegen der sunnen. 

Ein l»fiffman was die haüssung mein, 

die kert ich nach der sunnen schein, 
mich hies Allexander anders l)egern: 
was das wer, wolt er mich geworn. 
5 jch antwurt: 'allein las mir das 



310. 1. Aoefik« täte /«efter thfli (» Tod), teogeffen ober die rätadarUgt Aiduge de» Spruen 

und vielleicht (tucH da* a ■•^prirht, 2. oder triiiel^ unIdar; RoeÜie schlägt erwel vor, 9> nicht 
durch Moder uniuerliek. 312, 1. kattffmas^ JioefAe. mein aus sein korrigiert. 



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45 



das dü mir iiemen kanst vü pas 
dan ewig geben keinen man.* 
also reyt er besdiempt hin dm. 

313, Uuroerius poet der hing sich. 
Ich eretör finder der gedieht 

fragt zwen vischer von ir geschieht, 
dj antwott: 'die wir nit iahen, 
hÄben wir und aindt uns nahen. 

5 und die wir fahen, hab wir nit.* 
do ich nit pald fant den beechit, 
das Hie jr küs ab claupten do, 
criiing ich mich und end also. 

314, /Mm/ Wie Virgiliua müter tranmpt. 

Meiner müter traumpt gepom han 
ein gert, die rurt den hymel an, 
deutcnt das mein gedieht pis her 
all ander über treflFend werr, 

6 ars magethan zweifUch kurlitz, 
peyde gespenaiagh und natnrlioh. 
jeh mopluB und Rom dan peldm 

hab ioh yn xnanoherky weis entecheyden. 

315, Catho Maroua der ertot eioh aelba. 

Ak er und lobred mir gethan 
noch nye mein heros erhaben han. 
«idw naohred und leatening 
gemurelt nye mein hen» und sung. 

& doch wider unrat der fjemein 
wart offt geseczt mein hercz jn pein. 
do ich solchH nit mocht unterstan, 
hab ich mir selbs den tot getan. 

316, Lucrecia wurd ir ern beraupt von Torquiuum. 

Ich durch Torquinuni ern entpfrempt 
und ehcher keuscheyt gelempt, 
hab solches oilenbar geclagt 
und aelber mioh darumb geplagt 
6 und mit meim eigen meeaer mich 

8l4t 5 wtd 7 verdorben; lioeihe «chlägt für V. 5 vor: an magicam zweifach kUrlich 'tn der 
Bm Jb mt tmtifoA omagmi^me ; fürV. 7 jn NeaplQs. 31$, S. hab geciagt solchaa, Am» 



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46 

darumb enterpt, auf das idit ich 
wer ein aojSliebuiig' meinem man 
und al mein Idndem zu forsn. 

317. IS^J Oivoe eins yeden complex erfand. 

Ich die mit kunat listig weg fandt, 
wie ydea oomplez was erkant, 

von jun^ien alten, mannen weyben, 

paä den kein arcz die mocht besohreiben, 

6 gab ich gestalt der pildnös sein 
der haHäen, pern, leben und sohwein. 
wem yder was ge.sipet pas, 
sein form gab zcugknus über das. 

318, Wie Sigiemunda wider ein man nam. 
Ich witwen veterhch verlail 

wider zQ geben einen man, 
hab mit Gwishardo weg erdacht, 
mein und auch »eiuen willen verpracht, 
6 imwisaent daa weya, wenik und wort 
all mein vater saoh und bort, 
er wart an einem strick erwordit, 
joli mich mit gifft dem todt verporgkt. 

319, /Mn/Heotor ersohlfig XV kfinig streiper man. 

Was ye von atreyten waa wart gesprochen« 
die sich an fdnten han gerochen, 
wart nye mein gleich auf erd gehört 

noch vnH villeicht nit nier fort: 
5 funfczehen kunig gancz streiper man 
vor Troy ich erschlagen han, 
sunst drow vierlmndert manchen tag, 
der zbX nymant bescheiden mag. 

320. Schiron wu« oben mensch, unten ein tier. 
Ich oben ein mensch und unten pferdt, 

han mein kraft an den thiren buwerdt, 
als fecm» pem» wildeswein und wurmen 
und lert die beiden fechten und stürmen, 
5 sA kriegen, leinen, kempfen, streiten 
waa kUi lermeyster pcy mcinoi zditen. 
vor mir jn aller solchen art 
aüS erden nye meius gleichen wart. 



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47 • 

321, Nillo der fing allein ein wilden oohsen. 

Ein ochsen wild fing ich alloin, 
trag in »nf meinem raok heynn, 
eilig in mit einer fefiet ui sein etim, 
das jm ab starp heres und hirn, 

6 reys in zü stucken mit mein henden, 
ee das sich einer mocht geweadent 
und fras jn gar jn einem tag: 
noch was nit gar geset mein mag. 

322, /M^/Wie der teüffel nach Qot di edlest creatnr was. 

Naoh Got ob aller schopffang pOr 
was ich die edlest crentdr, 
pin durch hotfart, mich Ctoi zü gnoesen, 
zü tieffest jn die hell gestossen, 
6 ein ursach Adams missetat 
und was die gancs weit lasten hat, 
ond hab an Gottes sterben schuld: 
wie moeht ich ymer han sdn huldt 

323, Wie lü a 1 1 ein für ein d o c t o r s c h e c z t. 
Ir spracht nüii selber: 'du hest also jeheu: 
man ward mich dn doctor jn juri sdien, 
ein loOB am paret und am har, 

der werltlichen rechten ein rediter thar 

5 und der beyligen gesohrift ein natürliche narr 
und unter den weybcn ein rechter far 

und sunst dem gemein volck gar vaat 
und besonder den junckfrawen ein fantast.' 

324, 186^J Wie man das pryamel hören sol. 
Welcher das priamel Hat. 

Uhl S. 95, 

Wie einr einer hoffirt und sie jm aueh. 

Ein gancz jar hoffirt ich ir, 
do für ein halbe stund hoffirt sie mir. 
danimb also so acht sie mein, 
so acht ich ir auch darumb dein. 

6 wan peitcn, verzihen und harn 
'das macht recht essel, läppen und narren 

2. doctor aM$ priester (f) verbestvt. 



325. 



SSI, 5. sain. 



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48 

und auch pnynmlyr ynd läppen. 

des morgena tng ioh aucih ein kappen. 

jch lob das E für da« b 

10 und für das gancz abc. 

jch meint sie solt erfrewen mich, 
sü legtz ein ander unter sich: 
fund ich sie peyde jn einer furch, 
jch züg jn mit der naaen dar durch. 

326, Wie einer kein andre frawen Helsen sol. 
186'^] Ich mich nit scheid, mich zwing den leid, 
süch ich mein weid aüff herter heid. 
so micli der claffer treybet w(?c;k, 
pald laüft ich wider durch den dreck. 
5 grossen Herrn und schonen frawen 
sol man wo! dinen nnd nbel trawen, 
mit einer geyssel zü schlahen laut 
wol aüf sein nackende plasse haut, 
das kein plüt darjncn pleib. 
10 der sich lest zihen ein posea weib 
und ein possere helst den sein frawen, 
dem solt man zerst for den hoden abhawen. 

327» Die dinfj schicken sich nit zu samen. 

Ein guter prediger und leüt die schlaffen. 
GöU. Beitr. 2, 76, Nr. 59, 

82S. Was ytsnnd die frawen kQnen. 

Was künnen ytz die undem frawen? 
gar schon sich jn dem spigel schawen. 
so sie umb drew sein aüff gestanden, 
spricht sie 'schaw, meid, ist nichtz verhanden? 
5 der halpgwachs hat ein solches faß, 
(86'-<'j 8o stet mir den der stnnn dest pas.' 
so get sie hin gen kyrehen und glost: 
*nnn rat aUe, was ein solche kost.* 
doch geschieht es alles durch die wünden 
10 die sie bat awisohen den peinen unden. 

829, Von wem einr ein altes weip hat. 
Do ÄdMn opffellessen treib» 

3SA, IS. man — man d«nj n» zerst IPemJkoM, B, Or, § 243. 



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49 



durch in hab ich ein altes weib. 
und alles unglfick das ich mit ir hab, 
macht Eva, do aie Adam den apfel gab. 
5joh mein, und wer es geweeaen ein pim, 
so het ich freylidi ein junge dirn. 
jm wart ein schönes weip gemacht, 
das macht das ich meiner seheüclitzlichen nit acht. 
Adams frcwd der warn auf erden vier, 
10 die s(^ll)en haben hie auch wir: 

das ibt gesuntheyt, essen, frawen und wein, 
der mag mit disflen wol frolich aein. 
jet mir geenntheit dye neget geaip, 
eo heia ich gern Adame lip. 

3S0. Warumb ich umb keine tar werben. 

lok kan nicht tanczen yeohten noch springen. 
Om. Beiir. 2, 76, Nr. 60. 

331, i86*'>J Wie einer eine mit lust und atarck in sack 

stossen mag. 
Wen ich weit solt gen und wurt tiit müd. 
CfdU. BtUr. 2, 76, Nr. 61. 

332. Wie einer gern eins narr wolt sein. 
Gar offt und vi! mir das geschieht 

das mich einer für ein narren gicht. 
ßöraj und solt ers auf seineu aydt jehen, 

■o wer jm meiner naihayt anoh geeoheen, 
5 wie wol er meint» ich eey einfalt 
und er gar witaig ist gestalt. 
doch wer mit dingt wolt pflegen mdn, 
doB narr wolt ioh gar gern sein. 

33$. Wie einer jm alter mug aus ainem engster trinken. 
Wer vil aus wandert in gntez wat. 
Kelter, Sehtoänke Nr. 18. 

334. Wie die geysterynn gen himel faren. 
Die geieteiyn jn irem wessen. 

cm. BeUr. 2, 77, Nr. 62. 

335. /48M/Die ding die tragen gelten über ein. 

Jahundt, wild swein und hassMi. 
cm. Beitr. 2, 53, Nr. 14. 

Tute 4m MIIMUKms U?. 4 



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50 



336. Von einem der aller tugent ist 1er. 

Webher man eioli rumet tÖ tou fraweii. 
CMU. Beiir. 2, 66, Nr. 22. 

S37, Der wer an synnen mir nit gleich. 

Em menaoh du» lieber pAa wer den finun. 
' Gm. Beiir. 2, 68, Nr. 26. 

338. ISJroj An mas und zall stet dy weit überall. 

An mas, an sprach und an gewant. 
BMUtmbwg, Denhmäkr S. 42$, Nr. M. Beniner 22212. 

339. Wie einr einen wolt straffen. 
Mich wundert oift wie das bestet. 

Bichenbwrg, DmknUUer S. 407, Nr. 26. 

340. I87^j Wie eym kifferbeis nber jar zeytig sind. 

Welch man an frewden ist erloschen. 
Oerm. Abh. 26, 666. 

341. Was uns Got bescheren soll. 
Ach lieber Got, durch aü dein gut. 

Omn. Ahh. 26, 677. 

342. Der hat einen posen hawsrath. 
Welcher herr ein tauben wachter hat. 

Germ. Abh. 25, 563. 

343. /S7»"yVon dem aderlassen jn allen zeichen. 

Wer zü dem haupt lest jn dem wider. 
06U. Beür. 2, 68, Nr. 45. 

344. Die nei^n stuck sein dem haüpt srhRd 
Newn Scheden zum haupt die sult ir wissen. 

Gült. Beilr. 2, 09, Nr. 47. 

345. /Ä/'VWie man von dreyen dingen swach wirt. 

Jt^ach dreyen dinc^en so wirt man achwach. 

Germ. Abh. 25, 543. 

346. ^Ä*'<»/Wir- man sol leben nach rechter mensnr. 

Wer leben wol nach der men.sur. 
GöU. Beür. 2, 69, Nr. 46. 



338* 1. sprach verbtsaert au* zall 345, 0^. bi« zum ÜdUuß ist irrig als aelbständigt» 
SUdt guMAtm 9di itr Übtndlrlft: Wie man sich halten sol nach den dreyen 
•Iflcken. Bbnm im BagUlv 6^. 



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61 



347^ Von einem ganczen hfirn gesindt. 
Ein äff und ein pfaff. 

Om. Beitr, 2, 77, Nr, 63, 

S48, l8Srf>J Von eytel geswistret kinder. 
Ein mistpfuczt und ein pfuU. 
Oerm. Abh. 25, 497. 

349. 188^} Die ding sollen alle pej^ einander sein. 
Ein Tasnaoht und ein fiediclikflyt. 
Qtrm. Abh, 2S, 496, 

360, Ob ein scliüster nit reich mocht werden. 

Ein schuster der kunt mit rechten saciien. 
Oerm. Ahh. 26, 669. 

3S1, Ob sieb ein Schneider nit wol neren mocht. 
Ein Schneider der vil knecht het. 
Oerm. Abh. 25, 560, 

# 

362. /8»*/Wie ein hafner reich wurd, er sturb den jongk. 
Ein haffner der solch künst kfint bewem. 
Oerm. Abh, 26, 660. 

3J3. Wie ein weber jm alter auch kein mangel 

dorft haben. 
Ein weber dem Qot solch kunst heb. geben. 
Oerm. Abh, 26, 660. 

354. l89r''JJ)QV schreynor dorft kein pfand versetzen. 
Ein schreyner der holcz geuüng het nmb sust. 
Oerm. Abh. 26, 660. 

366, T>nr goltschmid dorft auch nit petein gen. 
Ein goltschmid der mit kunstenliohen sachen. 
Germ. Abh. 26, 561. 

366. [89^J'Ein ratschmid gewun was er dorfft. 

Ein ratschmid der seiner sin knnt genissen. 
Oerm. Abh. 26, 561. 

367. Wie der pawr auch wol mocht reich wern. 
Ein paur der sein dingk also kunt fügen. 

Oerm. AJbh. 26, 661. 

4» 



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52 

36S, Vier dingeu ist die weyl nit lanck. 

Ein priester der ob dem alter etet. 
<m, Beiir. 2, SS, Nr. IS, 

359. 189"»} Wie der teufel in ein spiler wolt f»rn. 

Ein grosser spflef ein mal eina pflag. 
Saehenhurg, Denkmäler S. 407, Nr. 26. 

360. Von einem der ein titaiu wirft von einr stat. 
Vil manidiw wü der peste adn. 

Renner 11610 f. 

361. /*J^*yWie einr ein frawen biL umb kes, e^r 

und fleiach. 

Gelnok und eeld jns haus herdn 

und mein her sant Mertein I 

wie mag aich mein her der wirt gehaben, 

sein tochter und sun und auch sein knabenT 

5 ücbes niuterlein, ist dir auch reclit? 

wie gehaben sich dein meid und knecht? 

dein freunt und fettem? seins al gesunt? 

dein pfer und kw, kaca und hfindt? 

des helf dir der lieb herr saat Ofiwalt, 
10 der mach dich reich und darzü alt. 

steig hinauf hin zü dem |)a(hpn 

(und febtü rab, so müs ich lachen) 

und sneid des toten fleisch durch al dein güt, 

nur das dir Got das lebentig behüt ' 
15 und steig hin nach hin sfl dem nest 

und halt die cleider zü dir fest, 

das i^di nit sech hin unter zü tero. 

pring mir eins kes aus der k(»pern. 

ein würst, zwey eyr und atich ein prot, 
30 so hab ich ein mal für hun^ers not: 

so wil ioh piten Got al zü mal 

dM dhrs Qot aUes wol besall. 

362. Wie sich zwcy eeleut ubcl miteinander 

betrügen. 

Zwey eeleüt sich so ubel betrü^n 

und tag und naoht an ein ander slffgen. 

und daa das der man het zfi olein, 
des wolt die fraW nit pey jm sein 

6 und lud den man fürs geystlich gehöht 



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53 



und olaget do die imgeaohioht. 

4kraelb«(k der man gros schara gewen. 

'eetst ire zfi recht', sprach zfi dem man 

ein schöpf, 'und fra^', ir hapt gesigen 
10 des ir vil piilicher het geaehwigen. 

die er und wird do gern wolt han, 

von solchen saohen sich genfingen lan, 

und het er ab ein geraten kom.' 

*ja, lieber herr, wer er ein gewis ala ein j^gras boni, 
16 Bo wolt ich mich noch Min wi wenig betoigen 

und nit als vaat darfiber clagen.* 

363, Eim reichen man raumpten dj ehalten daa haue, 
die weil er kranok was nnd het kein weip. 

Ein reicher man der waa an kint 

und auch an weib und haußgesint, 

den einen knecht und auch ein meit. 

der her het gesicht ein lang zeyt 
/Wf*/ und lag in einer amacht so swer 

6 das yderman meint, er g^torben wer. 

und do dw knedit nun aahe das» 

wie pald er ob der trüben waa 

und nam daraus was er do fandt. 
10 die meid auch die weil zamen pandt 

und rumplet jm haus hin und wider, 

ein stieg aüff, die andern nider. 

und do sie wul gcraumet das haus 

und alsampt trugen binden aus, 
15 pia daa daa haue waa wofden 1er 

pia an ein deck, bet ob der her, 

die was von kostfing also reich, 

darumb der knecht hejnilich dar schleich 

und zugkt jra die mit einem sprang. 
20 do het der herr ein atlen jung, 

der oben aütf dem o0en sas. 

der het gar wol geaeben daa. 

pald von dem offen waa im iaoh 

und aprang pald söff daa pet darnach 
86 und reis das kuß peym zipfel her dan 

schnei aus dem köpf dem krancken man 

und wider aüff den offen sich hub. 

das kuU er vor jm aüß hin schub 



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54 



und meint sich pald daraüff zü legen. 
30 nun wurd der kranck ym pet sioh regen 

und het dem äffen gesehen 

und gedacht; 'ach Got, wie ist mir gescheen, 

das loh BO naelEet hie tue ligen! 

iras hat mich newr d» äff gengen, 
36 das er umb nemen zü mir iat kumen? 

er hat die ding frelich von jn vemümen.' 

pald stund er aüff und besaoh das hai^: 

do was es 1er getragen aus 

und waa aüch meyt und knecht als hin. 
iO welch ehalt ncioh also vcdt din, 

dam solt aueh wöfden ein fait der lan 

das ea mflat mit dem hencker gan. 

364. /Öö»«/ Wie zwo frawen heten aneinander gescholten. 
Ein fra'A' het die andern gescholten, 
darumb sie peid für gericht hin wolten. 
die ent hub an und clagt aftf die, 
- 818 ein luim het geheyssen ye 
' 5 nnd sie an jren eren geschent: 
das sie hofft das das recht erkent 
das ir ein pflß solt darfimb geschoen. 
der schöpf sprach: 'fraw, was tüt ir jeen?' 
dy fraw die sprach: *jch laugen sein nit: 
10 ay fnr mir auch ao adieatalieh mit 
und tiib mit mir ein sol nnfur 
'und Bpraoh aooh tA mir, idk wer ein hüt.* 
der schöpf sprach; 'das tfle euch nit ant. 
das ist euch weder sunt noch sohaut: 
16 ein yde ist ein hür jrs mans.' 
I die fra^- die sprach: 'dü lieber Hana, 
kanstü den solche urteil finden, 

piatfi auch einer aus den hthmkinden.* 

36Ö. Ein diep wurd gefangen der het seiner frawen 

dj oren abgeschuiteu und lies sy hencken. 
Eb ist gesoheen In Tranokenlant. 
ReniMr 7222 ff. 

360. /W^V Wie ein Wucherer ein tempel lies paiVen. 
Nun hont an sä diaer seyt. 
B«mtr 77B6ff. 



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66 



S67, /^JrtyWie der pabst Freydanck sein sand wolt 

yergeben. 

Der pabet nach Freydanck het gesant. 
W. Grimm, Kleinere ScJt,riften 4, 30. 

368. Freidanok die gotlich lieb jn tichtens iwangk. 
Z^i'oy Ich pin genennet Freygedanek. 

Freidank 1, 3. 

369. Wie man 6ot alczeit dienen aoli. 
Got alseit dienen anewanok. 

Freidank 1, S, 

370. /Pi«vWie Oot so vil vermag und nit rieht. 

Ich find wol mein geldohen hie. 
Freidank 89, 4, 

372, /M^/Der mensch sol al sein saeh an Got lassen. 

Got ist aflf erd in hoher sird» 
sein hejPlif^yt und auch sein wird. 

wir menschen sollen al mit einen 

Got fürcliten, was wir ye beginen. 
5 man fund noch manchen der hie mein mit 
das er Got als Judas verriet, 
der mensch lebt wol au misäetat 
der al sein sach an Got hie lat. 

372. Ein priamel von den weysen und thumen. 
Der weyiieu und thümen streyt. 

Freidank 81, 23. 

373. /Ä2'"/Wie kunigk Salomon gros weysheyt lert. 

Kunig Salomen gros weysheyt lert. 
Freidank 81, 3. 

374. i'^in j)rVamel von der weysheyt. 
Aus ydem vaa nit anders gat. 

Freidank III, 2. 

368. A-irh dk Fr<id«mkakedmiU* fiigen in ihren einzdtun BeMandUiUn nicht imnxer den 
bis jdzl h< kannten Ordnungen, sondern verbinden das mehr oder tceniger geänderte Ver«maUrial vM' 
fach, wie es acheint, mit individwUer Freiheit; da» Verftihren ist in diesem Faüe, ähnlieh wie hei 
dm BemervbaduiiHem, den Pr ia mulge dM len mnd den meielen hier vtri n itn m Sprüchen, nur durch 
S]>tz{alunl< tsiichnng zutri fJt nJ zu analysieren. fJii >;e Anah/fif aber im Rahmen ynirrrr PuMikation 
unmöglich, tceü ein einzelner die unübasehbart, meist noch ungetbruckte jüngere handschriftliche 
Überlieferung der veitschichtiten und vereeMedenmrUgem iSUo^ nieht en^emt bAerrtehen fon». 



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56 



375, [K'»]Y<iik solcher schäm er und preis zu haben. 
Man sieht sich gar vil lefite schämen. 
Freidank 5it, 11. 

37ff. /ÄJ'VWen eins er hat, so tregt man jm gern ne^t. 
Kein mensch kan hie kein lange zeyt. 
Freidunk 60, 13. 

377, i93^J Wie sich eins nelbs nit lohn sol. 

Mn yder mensch der ^Ich selbs lobt. 
Freidank 00, 23. 

878. /M^yWie sich keyser, kunigk als wenig der mücken, 
floh und premen kunnen wem als die armen. 
Kein, keyser wart noch hie so reich. 
Freidank 116, 20. 

379, /M'«/Wie nymant reich wirt an argen list. 

Welcher fürst frids und geieitzs begert. 
Freidunk 72, 21. 

380, /j^^^yWie sich einn genängen lest an dem das es hat. 

Wen hie benungt an dem das er hat. 

Freidiink 43, 10. 

381, l94"j'Wie sich das güt nif verpergen kan. 

Das güt sich nit verheilun kan. 
Freidank 56, 23. 

382. /W»*/Wie die toren leben und so liederlich sind. 

Dem toren Hebet ser an spot. 

Frtidank 82. 26. 

383. /i?5~yWie die toron von diii\ weylien rat pflegen. 

Weyßheyt gar olTt allein nniü stau. 
Frei dank SJ , L'j. 

384. Von der trünckenheyt ein priameil. 
Es tnmcken taüsent ee den tot. 

Freidank 94, 25. 

386. /Äd^VWas von dem spülen kumpt. 

Von spülen liebt sich haü und neyt. 
Freidank 48, 13. 

386. /Wwy Von der trcw und lieb des pfennings. 
Wer lieb und treV«^ zürn pfeumug hat. 
Freidank 147, 23. 



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57 



Was ytz in der werlt geschieht und gesoheen 
Wer Ttsund mit der weit umb gat. 
Freidank 32, 26, 

388. /Ä5»*/Von der heiligen drivaltigkey t. 

Im aDfang dieyerlej^ menaoheii woift. 
JFreidank 19, 7. 

3H9. 1961*] Von dem waren schopfer. 

Got ist der wäre schopfer reiob. 
freuUmk 11, 23. 

390. Von der sei und auch vom geyst. 
Der nebel füllet weyte lant. 

Freidank 18, 8. 

391. /Mm/ Von dem herczen ein priameil. 

Die lierteen haben nit aügen noch hant. 
Freidank 69, 17. 

392. iSS^jVon rechtem leben in der werlt. 

Der rechten leben ist nit mee. 
Freidank 75, 18. 

393. Von den stenten der edellewten pey fursfcen 

und hern. 

Kempt war pey funtm und pej^ berrfi. 
Frddank 73, 8, 

394. /d7'*/Wie ein reicher den armen nit trösten mag, so 

er auch kranck ist. 
Ein reicher, der sterben mus als ich. 
Freidank 74, 5, 

'69j. 197*'^} Von freünten gCitz und pos zü beweisen. 
Dpr gutMi feeont der han ich viL 
Freidank 95, 22. 

396, 197^''/ So ein frcunt dem andern freüntschaft tüt. 

Der ist für war ein weiser man. 
Freidank 97, 10. 

397, Sequi tu r von va Ischen fre find tan und gesellen. 
Ein vaischer mimt otTt dulden mOs. 

Freitüink 96, 24. 



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1 



i 



58 



298, ISSrbj Von der kargen miltigkoyt. 

Ich sag euch, was der karge spart. 
Freidank 87, 20. 

399. /MooyWie ein menBoh unrechter ding begert. 

Welch mensch unrechter ding begert. 
Freidank 112, 11. 

400. [SS^jVon einem kargen poeen menschen. 

län kai^r posser menadi nit wolt. 
Freidank 87^ 26. 

401. /fi^«AVon den poßen lewten. 

Wer den frumen jn ubel hat. 
Fftidank 90, 6. 

402. /ÖS'VVon einein tauben menschen. 

Der taub ist an »orge nicht. 

Freidank 47, 20. 

403. Wie man frembde sach sol lassen gut Sein. 

Las frembde sach gern güt sein. 
Oermania 33, 167, 33 — 40. 

404. Ein priamel von guten sclczamen dingen. 
Dem plinten ist mit schlaffen wcU. 

Freidank 6ö, 1. 

406, /09m/ Von der aller grosten armüt. 

Das ist die aller grost armüt» 
wo der mensch mit foxsats unrecht tüt. 
entnym wenig und gilt zü tag, 
das man dir nit auf dj sei clag. 
ö nach tugent secz al deinen müt, 
meyd das ubel und tüe das güt. 

406. Wie man sol sucht behalten. 

Dü solt dein sucht behalten» 

pis ernstbaftig mit den alten, 
stibtiliglichen mit den kindon lach 
und pis trawrig mit tra-wrig in ui^emaob, 
ö pis fro in frewden wol zü mas. 
ein gleidmi&ss nym und las: 
Tcrleus nicht hie durch kurtse tsg 



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59 



das dort ewig pleyben mag. 
sent hat dioh dein werok vil güt, 
10 wkh 68 hie nymant für dioh tat. 

407. 199^''/ Von den vier complexioü. 

Saagiriiketu memch von lüfft. 
UiHng und EMhembwrg, BtUrägt 5, 21$, Nr. 30. 

40S, Wie lang sol man das eilend pawen. 

Ach eilend, berichte mich. 
Eschenburg, Denkmäler S. 408, Nr. 28. 

4^. Von etliohen dingen die haben poß snnäm. 
Alter an weyßbeit» weyßheit an werek. 
Sinki^ 8. XVL 

410. /iöö^^yWie armfit schat durch alle lant. 

Armüt und ellenti untl unerkant 
schat dem menschen durch alle lant. 
for ^nek und anch fnr schwiheit 
pruff ich niehta den geitagkejTt. 
6 drum meid wirtzhewaer und wflrffel flpfl:] 
von disen allen kumpt Unglücks vil. 
mich wundert das der man nit wüt 
der hasen zempt und frawen hüt. 

411. Von dingen die geben vil poser oristen. 
Biohten knecht, Terreter, leben und aoheigen. 

Om. Beitr. 2, 78, Nr. 64. 

412. Wie man sol orten trincken und ^aien. 

/iöö'VEöt bona vox, heiat: pring wein! 
mdior hefet: aohenok ein! 
optimam heyst: trindk aüs! 
eet mala yox: rechen ab, gib raus! 
6peyor: aal an£F gelt, hastü kein! 
peeaimam: gib pfant umb den wein! 

413. Wie man ein fnr wert und gut he lt. 
Güt geedechaft i«inget frümen. 

Benner U708. 

410, ; /. vgl. Henner 12 844 /. 



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414. Wie man ein noch in rath nympt. 

Mord, ranl), lienek und still. 
Eschenburg, DenkmäUr, S. 409, Nr. 29. 



415. im'<^]Y<yii selosamen dingen ein priamel. 

Wo d4 nit trew findest pey. 
VU S. 100. 

416. Wie ein wirt dj gest empfecht und heists trincken. 

Seit Gotwilkum, ir gest so spot! 

sitzet nider und esset drot! 

est und trinckt ir aüch nit sat, 

80 clagetz dem der euch her pat. 
i denn kumpt spat oder fnlF, 

so gebt newr gleiche seoh z#. 

wem der wein gefalle woU, 

der .selb heb auf und trinck sie vol. 

den welcher macht dj trönr-k zu gtOS, 
lü der maclit sich nacket unde plus. 

wer des nit glaüben wil, 

der achenek ein und trinck vil. 

417. Von etlichen dingen die nit gutlich an einander 

an sehen. 

Wer nit wol reden kan. 

Einleitung S. XIIJ. 

418. im^pNet den edlen weybern dj kinder macht. 

Wo was ein graff, litter und edelman, 
do Adam hackt und Eva span? 
des wolt dein müter jn dem loch, 
do sein sie tot, so leb wir noch. 
6 80 tue mir auch her wider hedeüten: 
wer macht dj kint den hoilleüten, 
jren toohtem und weyben die kInt, 
so selten dj man da heymen sint? 
doch was haben, die do singen, zü schaffen, 
10 dj keiner, koch, knecht und pfaffen 
und aüch narren am hoff an zii: 
dj machen al der hotiU ut vil. 
wie edel und hochgeporu sie warn, 
haben sie nit, so heist man sie narü. 



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61 



419. Von der werlt stctigkeyt. 
Meid thorn und auch thoren kind. 

Lesaiiig und Eschenburg, Beiträge J, 218. 

420. /lOlrojWie einer eim nit genugksam kan Tergelteii. 

Wer vil entnympt und vil tut poi^en 
und njmant geit und wil nit sorgen, 
der kan und nuig un gelt gar selten 
dj schuld genucksanüich vergelten. 
5 daraü so wfiid kein £tid so güt, 
wan man eym ein sohaffernaok tüt; 
wen dnet den selben inrt Biohtig an, 
so gedenokt er jm sein leptag dran. 

421. Wie sich zwc^' lieb sohayden und sein nit eins. 
0 muH und mus und aber mus! 

o &aw, wUtQ nnd magstu, so tfls. 

so hab ich mus und gib mos aus der pfMinen. 

mit müs und pe^ mus schayd ich von dannen. 
5 und ich und mein lieb sein über ein 
als zwen hund ob einem pein. 
wen ich will, so wil sie nicht, 
und wen sy wil, so pin ich entwicht. 

422. //<>^vWie die frawen nichts versweigcn kunnen. 

Wie lieb, wie schon, wie zart, wie frey. 
Ewhenburg^ Denkmäler 8. 423 ^ Nr, 67, 

42S» Wie man sieh die eilenden sol lassen erparmen. 
Frembder gab dj soltu nit piten. 
Einkitung S. XiV. 

« 

424. Wie man nymant sol ubel nachreden. 
Wer ein man der pest der ye wart. 

Einleitung S. XVII. 

425. (JOJ^JWie man nit lang sol tragen zorn. 

Trag nit lang den deinen «wn. 
Bininhtng S. XIV. 

426. Wy sioh eins sol versehen pey lebentigem leib. 
IPrenntlioh, gutlioh, dinstlioh nnd willig, 

mni^h, tngentiich und auch pillig, 
wen diae seobs wort an rum, 



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dj thuQ mancliüii menschen an furn, 

5 so er nit denckt an wider farn. 
dein gut das soltu nymant Bpam: 
▼eraidi dich selbe pey deinem leib 
und lae dich nicht an kint und weih. 

427, ll01*i>jWye einer unwert ist, so einer nit pfenning 

hat. 

O mon.sch, nun verker den deinen sin, 
wan z&yt und weil dj get da hin. 
beeyn «och dein Teilonie tag» 
dich hilffet nicht eing» wein und dag. 

6 den aüff erd pistü entwicht, 

baatA der pfenning in der taeofaen nicht. 

428, Wie em pfaff pald den segen geb. 
Kein pfa£[ wurd nye so kranck noch alt. 

EMhmiburgt Dinkmähr 8, 410, Nr, SS, 

429, Siben ding sein der man keins gern tflt. 
Weiclier ein dinck hat des mich gliiat. 

EinUüung S. XVII. 

430, [l^jWie nymant des heyligen grabe nmb enet hfit. 

IDoh tüncht ytaiuit jn meinem synn 
wjfe ydeonan gern gfit gewyn, 
und mochten zwen so güt aüfT ern 
wol uneins umb ein pfening weri\. 
5 n]9n reist yderman jn sein sack 
und kein dinck behelt sein alten smack. 
sich verkert dj zeyt, kelt, wirm und gewiter, 
vae vor eaa wae, daa iet nfln piter. 
dj narüng gewjmnen und sü erwerben, 
10 hunger, tewrung, reys und sterben 
fint man auff aller erden kreis: 
das macht das Got unser posheit weis» 
wie yderman nach gut hie wöt 
und nymant des heyligen grabs umb sust hüt. 

4SI. N^^mant sol eie an die ding keren. 
Nun wey» ich kdnen peeeem list. 
EinUitung 8. XIII. 



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es 

4S2. //A^VWic einer von den allen wirt beschissen. 

Wer ungeachaöt in socken kaüfft. 
(m. Beitr. 2, öl, Nr. 0". 

4$3, Wie einer sein haus sol behalten saflber. 

Wer sein haus wol sauber haben, 
der hüt «ioli vor tauben, pfaffen und Swaben: 
die pfatfen ncmen der frawen war. 
so bescheyssen die tauben dun haQs gar. 
' 6 so tun dj Schwaben tü speyen 

und wollen eym newr die meyd geheyen. 

4S4, Wie einer gern solt leben aüff erden. 

Wer ein Steinhaus bot hoch und weyt. 
Oött. Beitr. 2, 79, Nr. 65. 

43S, (lOS^iWon eytel toren oder narren ein priamelL 
Wen an herr und an frau sein nnainig wom. 
ÖW«. Beür, 2, 79, Nr. 66, 

Wie ein paWr ein hfint het, hies Wacker. 
Ein pawr für heym von acker 
und rüfft seinem bunt, hies Waoker. 

do lic'fT (If-r Inint })cr n}<o sater: 
und des VVackers mütcr waa paum vater, 

5 noch bub äich dj freuntschafft vester: 
und des Wackers anfraw wae pawm swester. 

Von eim alten weib dj kan. dj ding alle stillen. 
/i<M2**/£ün hur auf einem schlos. 

Göti. Beitr. 2, 79, Nr. 67. 

438. Wie einer dye weit erkennen sol. 

Wer 4j w^l^ erkennen will, 

der es and trinck, tancz und spil 

und versacr soinon fjesellen keinen zuok, 

hat er anders ein guten nachtnick. 

6 ist er aber jn dem peutel gering, 
so gee pcy zeit ab diser ding: 
ee man ym ein oraeifix trag tot 
und jnn aus w^ snm Flrawentor, 



486. 



487. 



433 MivL Qmm. JM. »5» 368, 1. behalten «or sauber getOtL 



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64 

439. /2(?3'"yWie mn.n ii v iuiiul nicht z verpieten sol. 

Man dorll uuü erden nichtz verpieteu, 
ytaxk eB tüt aioh als wol aelber nkleii. 
flo darff man nymant sunt dram geben, 
wan es nympt als ent mit dem leben, 

5 wan es ist manchem we und hert 
nach manchem ding das man jm wert: 
wen er desselben genüng jm nem, 

es wurd ym selber wol wider zem. 

440. Wie einer ein aolehea pos veyb hat. 
Es get mir ubel mit gemintem leib: 

joh hab ein Bchelkin su eym weib, 

dj hat mir der teüffel ant selten praoht, 

(15' kipelt mich peyd tag und nacht, 

6 verfrist, verfaüfft mir, was ich hab» 
und stilt mir al) als wie ein rab 
und tüt solch grosse poßheyt treiben 
das kein tefifiel mag in ir pleyben, 
den ye Got schüff oder lies wem 

10 jn hei, in hlmel oder aüff em, 

so pos, so scheutzlich noch so starck, 
so listig behent noch so arck, 
und der sich dur an ir gercclien, 
der ir tue den hals abprechen. 

441» Wie einen dy armnt ans treybt von hatfs. 
Wer hart arbayten mus and ubd essen, 
dem sein swen poß nachtpavm sn gesessen. 

ilif^r^jund taruncken weder wein noch pir, 

der hat poser nachtpawrn vir. 
6 und so ym armüt und geltschidd wechst. 
so kumpt der fuiitVt ri;icht])a\¥'r und der sechst, 
uacket und gen ydernian verschmecht, 
SO kumpt der sibent nachtpawr und der echt, 
so zeucht den armfit recht sü jm ein, 
10 so hat er poser nachtpawcrn nein, 
die ist dem ganczer uirt jm haus 
und stest in mit gewalt heraus: 
so rem er sich (l 3 k\<?fensterM, wo das Stet, 
do man aus reit, fert und get. 



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66 



442. Die ding dj haben alle aneinander lieb, den 

allein der dieb und der galg nit. 
Locher imd sohaben und alter ym gewant. 
OM. Bssfr. 2, 80, Nr. 98. 

443. /2ÖJ*"yWie man ein dieb afls furt zfi dem galgen. 

Ein grosser dif^h der het gcstolen 

und het das lang gehapt verholen. 

do mit 80 atal «et jmer dar 

als lang pis man Min wart gewar. 
6 und do man yn auB fnren tet, 

der hencker ym vil gucz vorret 

und Hpraob : 'dü so!t willig aus hin gan> 

darumb gcit dir Got die ewig kran.' 

er sprach zum henoker in wider drutz: 
10 wer mir ein beiohhMini adbanUiütleyn als nfits, 

da« iofa eolt Iahen und das anff tragen. 

las dich henoken umb dj kran peym kragen!* 

der bencker sprach: 'Got aüch also must 

ein ßchmehen ganck, als dn hie tiist.' 
15 der diep der sprach: 'das hat ein frag: 

er west aber wol daa er nit lang lag 

und wuzd am dritten tag ersten. 

wie wirt es mir aber am galgen MgnnT 

80 kan ichs do ye nit gerechen neher 
80 den wie ein kramet fogel oder ein heber, 

die man oben auf dem köpf beraüfft. 

80 man mir den strick über den köpf ab straüfift* 

so wird ich ersten aus meinem grab.' 

do mit in dnr henoker woü stoesen ab. 
86 der spndi zü jm: '|nt vor die lewt 

das sie für dich Got piten heüt, 

und dank yn allen fleyssig damah.' 

do schre5' er: *ha ! ha! leut, ha? hah!* 

do mit jn der Btrick peym halse fing. 
30 jch Weys nit wie es der sei erging. 

444. ilM^jWie sieh einer wol neren mag. 

Was dü tun wilt nnd hegymien, 
das soltfi wejrfiUoh vor heeynnen; 



443. lö. diep der der. 
DcuUche Text« dM MituUlton XIV. $ 



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halt die gepot Gocz im müt 
und hflt dioh vor unreohtem güt, 
6 m€{yd hoffart, pnigpohaft und sohwer sem: 
90 magstA dioh deater paa genent 

Von den Normbergern hantweroks beibem 
Zn Nfirmberg die huLfewerdcB welb mil dem groiMn 

kopfMip 

an seheiiban pfeite peem und galdein knöpfen, 

und trospcr an rocken pis nah auf dj tntten. 
und weyter ermel den an Diünger munchs kutten, 

5 und an den schleyrn groe preit gülden pleiden 
und unter den menteln Tier ein grenter seiden, 
und den nk aus gesohniten, da« hotez mm plaoken, 
dM IT die tuten kaum halb din etooken, 

und der tok binden aus gesnyten und das halahembd 

janen 

10 halb in ruck, das man ir Bchir sieht die krynnen, 
und der mantel thub lünden die kircken kern 
und an yden finger mus Got ein rinck beschem 
und ein pater noeter, wen man den kaöffet nit, 
eo arbaytet wol ir man sein hantwerck mit. 

446, Von den jungen meyden. 

jungen mejd in den langen swentzen, 
d| über tag laüffen sü den tentien 
jn den unterrooUein unter den Bohewbleyn, 
jn den hals honbdlein und in den fehen heuUein, 
/IM^/und parfues gangen aüff den panltofifel; 
1 6 Bo kumpt den Heincz, Coiu /. und Cristoffel 
zü ir des nachts jm sanier warm, 
ein grapelwasser oder ein korblein am arm. 
so bata den eng und ist Tefzwoncsen» 
10 sie modit kaum in ein habermetzen gepnmtaen, 
80 eng sie unten die pein zü helt, 
{MS das ir ein mol ein kindt empfelt. 

447, Wie sich einer regirt mit weysheit. 
Die weyfihejt l«rt und danü heyst: 

der ist weys der sich genügen leist, 

der ist weys der sich selber fint, 

der ist starck der sich selbs uberwint. 

6 wer poBhsit set mit neiden, 



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67 



der selb der mus den pöse ding sclmeiden. 
wu «Uft ding mit wejßheyt tinui wirt, 
d«r selb der wirt mit weyfiheit geregirt. 

448, Drew ding halten den menschen 2Ü guten werken. 
Nun solt ir drew ding hie mercken. 

0«t. Beitr. 2, 81, Nr. 99. 

449, /IW'VT^ie sechs ding gehören dem adel zü. 

Sechs dingk die sein gancs an dadel. 
em. Beür, 2, 81, Nr. 10, 

450, Von der oygenschaft der jnnokfrawen. 

Die eigenschafft der junckfrauen. 
GöU. Beitr. 2, 82, Nr. 71. 

451, Wie die tochier Bechs ding aollen besorgen. 
Vatw und müter, nacht und morgen. 

OöU. Beitr. 2, 81, Nr. 72. 

452, fl04^/Wie der glaab mit streit über wftnden wirt. 

Eygner nutz und verporgner neyt. 
EirOeitung 8. XV 11. 

453, Wie man geiab sol halten. 

Die drew ding dü gar fle5*88ig ub. 
0(5U. Beitr. 2, 82, Nr. 73. 

454, {JO^jDie ding und dj stflck vernichten etet nnd l*nt. 

Die stuck vernichten stet und lant. 
OöU. Beitr. 2, 82, Nr. 74. 

455, Von einem getrewen diner. 
£im getrewen diner gehöret zü. 

Göa. Beitr, 2, 82, Nr. 75, 

456, Wo die stuck an dem menaohen aind. 
/JW^yDie vemünflFt ist in der stirn 

und die gedechtnuR ist jn dem lüm 
und der zorn ist jn der galn, 
die gutigkej'i in der lebem aln. 
5 die Tondit hat maoht daa heroa beswungm, 
ao iat der aten in der langen, 
ao tüt die ficewd den milcs legini* 



453 Facthu t9. Svrinitttr, Van Zedtn (Leiden 1892) S. 35. 456, 5. macht gemachte 



68 

so ist die unkeüäch in den nyrn, 
flo tüt dM plvt den lefehnam umb geben. 
10 daryn ist die ael, ferch und leben. 

nnd der syn ist jn dem geyst 
und auch das hcrcz was sine heist, 
und der glaub i^t jn drm horczen 
und Got in dem glauben jnwertzen 

15 und in Got das ewig leben, 

alle diqg die dy drivalt tet geben, 
barnegel nnd Tkarhundert pein 
und vierzehen mer gros und dein 
hat Got den menschen zü sam gepaüt 
20 und darüber gezogen ein haüt. 

macht üot den menschen von erden clos: 
des danket Got sein Avunder s 

467, Von sand Paulus regel und wye man nach der 

zeyt des jars pawen sol. 

Die regel m,nd Pauls und glauben der pawern 
bedeuten schon weter oder schawern: 
ist aant Panle bekerfing tag elar 
und edion» so bedentz ein gntz iar. 

5 cegent es aber dran und schneyt, 
so dewtz ein tcuTung die jarxeyt. 
hat es aber an dem tnc ein wint, 
das dewt: ein streyt man do besint. 
wirt aber ein nebel, so tutz bedeuten 
10 das jar ein sterben unter den lewten. 
dennoch so sol man Oot wol trawen. 
die pleybon, die suUen also paven: 
fJ06^'>jumh Egidi soUtu kern sehen, 
umb Benedictj, thü ich jehen, 

16 und see auch hanff umb Urban, 
Wicken, linsen, ruhen umb Kilian, 
setapflansen umb Vitj eoltü sohawen, 
umb Cohnani aoltu das Icraut haWen, 
umb Sixti magstA sperber tragen, 

SO umh Partolme magstü nach wachtein jagen, 
dü solt ruhen graben und) Adepo, 
und see das kraüt V^idi duiuiiuim, so 

Bei 456, 14. 16 utui 2'1 chukn Zckhtn die Reihenfolge der Vfrt< an. 21. get. 
457. 8. do fi; dann fi gestrichen. 14. hinter Benedictj «cheint habern zu feMen. 



Digiti^uu Ly üov)gIe 



d9 

dii magst, auch holcz käufff^n pcy zeyt, 

das es umb Michaelia dürr jn ieyt. 
25 uinb Oalixti vercleib die stuben vvol, 

wan umb weinachten sy warm sein sol. 

katpraten magatü umb Flaai «aaeii, 

umb Ocoli mei heringpuddng pveeam. 

dü magst auch gens easen umb ICaartinj 
80 und trinck wein por totum circiilum annj. 

au der vasnaoht macli dich unsinig und schj 

die Wochen untz pis kumpt Esto michi. 

459. Wie einer aein tag nie sn niobte gepeten, genot 

oder gesetzt ist worden. 

Mir bub nye auf wider man nucb weib 
mein lebtag kein eohon an meinem leib, 
so han ich mer schöner leüt lieb gehapt 

Hph m\rh mein tag. was ich ye umb !?apt. 
5 so iian icii kein iioüart nye triben mit gwant, 

wan mir hat 6ot nye keine gesant. 

BO liat mir kein uoketlech nie geduckt 

SU iril» wan ieh ir nye vwmngt. 

wo man den sucht kunst, er und zucht, 
10 vor den dnrft ich nit irf'ben die flucht. 

wo man kurtzweyl macht oder ficht, 

het ich daa wort: 'der tafig uns nicht.' 

so wurd ich zü gen genot nie zwor, 
14 vor gen mit preuten oder sü opfer sü kor. 
/itfffM/Bo wufd ich sfi foimund nie gemant, 

zu gefattern wem noch zü genant. 

filier nmpt und schöpfen noch in rat, 

deyding, leykaüfT frue und spat 

besorgt icli nye das in zü halten. 
SO vor leyhen, porgen noch güt zü phalten, 

SU reden auff degen, pef bem zü aebaffen, 

lies man micb wol die went an gaffen. 

flo ich nän lies die dinok alssam, 

Ro pin ich weysser, man prüftz kam 
25 tet ich al)er aütT mein leczt end gründen, 

so wurd ich mein lebtag nymer sunden. 

469. Wie einer nye lieber tet vergebne arbait. 
Wer mir golt und silber nit so liegt 



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70 

jch arbaytet nit umb ein visdiaoliiep. 
hetens den die reichen newr als gät 
als ein williger armüt, 
ö so gult es mir eben geleioh, 
kli wer eben ab mer «rm als ndoh. 
tei den gfit essen newr sJs sanft 
als dn gzober pawem ranft 
und wer den wein gleich demwasser, 
10 so wolt ich sein des ein gleicher einlasBOr. 
thet den hel.Hson nit als wol, 
der himel wer kaum halp ab vol. 
was Terdizpt den das nit gewint lebene? 
jdi tet nye arbayt lieber Tergebene. 

460. /Jö5»»/Von gewonheyt der Iposen weyber. 

Die weyber sind zech und pös und hert 
und füren gar ein wild gefert^ 
und haben ir diug recht als sie meyueu. 
dnun das sy sein gemadit ans peynen, 
1^ so ton sie gar vil iinuts sobnapem, 
wan die pein tun auch vast olappem. 
sie sprechen, sie müeesen das swert jnn maulem tragen: 
drum mos man sie aüf die scheiden schlagen. 

461, Wie einer ein we^b nympt und wie er sy zelieiit 

und was sy im su haussteur pringt. 
Junger gesell, pistA freoh und fn^ 
dm du mit sterck bestnnst wol dre^, 
kanstü tanczen, fechten und springen, 
hoffim, puln, singen tmd ringen, 
6 hastü gut, weyßheyt und auch kunst, 
frumkeyt, lieb und aller weit gunst 
und alle schon an deinem leyb: 
so nym dir sü der ee ein weib. 
als pald dü sie nymst pey der hendt, 
10 so hat diß als an dir ein endt 
und luit flieh als an dir verkait, 
so sie ist einer posen art. 
sie stilt, raüpt, frist und &üül?t, 
stet speit, lefigt und lang umb sleüfft, 

400. 8. schlagen out schlaheo «triecMPf. 



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71 



16 lancksam auf des na<:'htz frQf nydt^r, 
frü gefressen und };al<i gesuiJen wider, 
faul und treg und gauU ableesig, 
poß, ungeeohafiFen, enfewifilit «nd lutsig: 
das pringt de dir sQ bamatewr. 

SO so sein dir die enten firewd all (ewr 
die du ye heet pey deinen ta^jUiL 
we meint dein hercz dir ab zü nagen, 
so ich in trewen dir raten sol, 
so slach sie alle tag siben mall 

SS und senk ir ol mal ab ein feil« 
(lO&^lpB IT an letnt ans get die seil. 

4$2, Ein peyspiel von dem krebs. 
Der krebe ist gern die kunterlein. 

Benner 19 969. 

463, /Jfltf»»/Von posen üblen weyben. 

StAtm wirt aeins leidens rat. 

Renner 457. 

464. [J^jVon einem mflnoh der sieh aelber bing. 

In einem doeter ein jung munch was. 
JfeniMr 15 612. 3887. 

M, (JW^jyon des teflf f eis diennern. 

Zü gottes dinst ist manicber las. 

Rmaur 16 110. 

466. llOS*i>jKin priamel von gepette. 

Niniue die grosse atat. 

Rmntr 20 369. UM 8. 100. 

467. //tfJMyVon vasten ein priamel. 

Dy vmte hat vier umbklejft. 

JUmmet 20 609. ükt 8. 101. 

468. /iÖ*f*yVon der eJ'nnAd ein prx'amel. 

Wer an sein aund nit güdcncküt. 

Benner 20 956. UM S. 101. 

469. [199^ iE in peyspil von einem schaler. 

Schaler von tügent sein genandt. 

Renner 16 774. 



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470. [lOdt^jV on geittigkeyt und gleichsenhey t. 

Unter valschen trewen t^glacben. 

JSenner 21 226. 

471. I110f*/Kin peyspiel von loben. 

Man macht mit lob das manich man. 
Jienner 21 ö4ö. 

472. [ll&MjYon einem diebe, der stal jn einem kr&m. 

Eilt diep eich durch ein venster waot. 
Benner 21 901. 

473. (UOi^jyon allerley eprfteh. 

Wer aller krafit «^mche wil haben. 

Renner 22188. 

474. flll'vjVon dem poyspiL bekenn dich selber. 

Bekenne dich selber jst ein wort. 

Renner 10344. 

475. ////"'/Von einem unsteten münich. 

Auch leB wir jn der vetter puchen. 

Renner 22862. 

476. lllsl^ojEin reich man wart ein münig. 

Awe der herten rechenung. 

Renner 23 790. 

477' lJl$»''jVon dem wort: ich trawt pein nicht. 
Ditz sint vier wort: ich trawt sein nicht. 
Renner 24 078. 

478. {ianjYon einem pawrn der stal ein packen. 

Nnn hört was ich vemümen han. 

Renner 14 156. 

479. fll9">lVon einer junokfrawen. 

Man liat das über ferre lanndt. 

Renner 14 624^674, 

480. flli^fVon einem der alfig seinen gef attern. 

Non hört was zü einem mal geschack. 
ReMter 14 700. 



479. vgl. un4en hiaU I4S'K 



78 



481. [J14nj\ o n einer agerlaster und irem kind. 

Nun hört ein cünck das geschach. 

Renner 14 914, 

482. (IM^JVon eines kuniges potenn. 

Ein pot vor Seiten wart gesant. 

Benner lö 530. 

483. fllS^'jjyo sich ein mensch sennet. 

TegHoh aennen krencket synne. 

Bmner lö 638. 

484. Von dem basiliscum und neydisohen. 
Neid tnioket mit higen manchen nyder. 

Kenner 14 306. 

485. illi^/Von einem siechen der wart ein mfinich. 

loh han Tenitimen ein schreckenlioh mete. 
Senner 16 934. 

486. fllS^/Eine gemeine rede von vogeln. 

Wo von die jungen robelloin. 

Kenner 19 579. 

487. lUd^/Ein exempel von einem ey. 

Ab uns der mayster lere tut kant. 
Benner 19 669. 

488. {iin^fV on dem pfennyng. 

Der posen hem lannge frht. 

Benner 18 826. 

489. ilM^J\Yie ein mensch dem andern mer gutz gan. 

Nun ikort, wan m der meystec lere. 

Benner 18 894. 

490. lUtß^jWxn peyspil von herren lebenn. 

Eym hecfen wiert sein prot als 8a#r. 
Benner 18 946. 

491. flUfjVon aberessen und trincken. 

Trinckens nnd essene unmessigkeyt. 

Benner 10 hn. 

492. fU7r*jVon dem wortte ubeL 

Übel der ysaet und ist unweysse. 

Benner 10 314. 



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493, 1117*»]V o n dem wert bekenne dich s el ber. 
Bekenne dich »ei bei du» ist ein wort. 
Renner 10 340. 



494, 1117*'>]V on dem edlen wort gewonheyt. 
Poee g^onhe^H hat vil mer. 

Benner 10 584. 

49Ö, IIIS"' lY on wilden gedancken ein peyspil* 
In einem oloster waren heyiig lewt. 

Bmner 10 960. 

496, lI28»'jVon werltlichen und gotlichen weyßheyt. 

Was uns Got allen tiit 

Jie7iner 11 024. 

497, Ein pe^spil von den meyden. 
Meigtum ist ein miltes güt. 

Rmnar 11 915. 

498, {118">jy on eynncr eepreoherVnne. 

Ein einfeltig man ein wirtin het. 

Jienner 12 144. 

499, fU9ri>iyon aller hande .schalkhe5»t. 

Welch man ist des gutes knecht. 

Freid. 66, 17. 

600. J119'<* /Von reichen und armen. 

Vil dicke das mere nach wasser gat. 
Freid. 41, 24. 

501, ill9»'>jE in peyspil von dieben. 

Der diep ist e3an fuchs nahent pey. 

Freid. 47, 10. 

502, ilSO^''I\ on vaUclu vt nnd unlrei^. 

W^o valsch der unireV<- wiflerstat. 

Fraid. ö4, 4. 

603. iJ20"> /Ein peyspil von dem tewffel. 
Den tewfifel tzwinget nianig man. 

Frtid. 66, 21. 

504, fl20" /Ein peyspil von den kecsern. 
Wer Oistus lere wolle sagen. 

Freid. 25, 12. 



75 



S05» fltO^jVon frewden und trawren. 

Lat eooh diae zeyt gefallen woL 
Freid. 114, i. 

£00. /ilK/r«yVon ney und auch ▼on haß. 
Nun wiBBend das gesellen drej^. 

Freid, 63, 2B. 

S07, litir^/Von aller hannde tugeadt. 
Suesse rede senftel zom. 

^rettf. 12. 

jltf^. /m'oyEin peyspill von tkiren. 

Dem lewen wolte ich fride geben. 

Fnid, 146, 3. 

609. /i^^'o/Ein peyapil vonn den vogeln. 
Der hunste yogel den ich weys. 

Freid. 146, 23. 

510. [122^^ /Ein peyspii von den slangen. 

Der den schlangen hecken lernet. 

Freid. 146, IS. 

511. Ein peyspii vonn esaein. 
Wä man den essei krönet. 

Freid. 140, 2. 

612, fli2^jEin peyspill von der werlt. 

Wer mit der werlt umb gat. 

Freid. 32, 26. 

613. flBS^'/Vonn dem menschenn. 

Dieser hande menschen waren ee. 

Freid. 19, 7. 

614, 1123** l^'in peyspii vonn der sele. 
Got der sobopfer zü aller zeyt. 

Freid. 16, 24. 

616, iJ23*t>j\on dem herzen unnd gedenokenn. 
Des hertsen äugen hat nicht pant. 
Freid. 69, 17. 

m ÜbtrtOr^. m nef WeuAeli, B. Or. 8, 16t. 507, 1. 8snft«r. 612. vg/L lAt» 
Nr. m. 518. vgk «im Nr, 391. 



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76 



ÖJ6./li^j\on aller liannde leben. 

Der rechten leben mt nicht me. 

Freid. 76, 18. 

517. /IS^^JV onn allerhandc speyß. 

So sates kint lüt essen mag. 

FrekL J2'j, 1. 

S18. 1124*«]\ on der züngen ein pr5'amel. 
. Das ergest glit das yomant treyt. 

Freid. 164, 3. 

619. 1124*^ }\' on der hoffart ein peyspill. 
Hoffart, hast, girheyt und n©yt. 

Freid. 28, 19. 

S20. fl2Sf»jVon dem endekrist ein pryamel. 
Wir haben lanpe wol vernümen. 

I'rrid. 172, 10. 

621. (liS^jDxe dingk kan nymant weren. 

Sehen, Horn und würischen umbsunst. 
Lessing und Eschenhurg, Beitr. ö, 219. Nr. oi . 

522. Ein regiment von der gesuntheyt des leibe. 

Mensch, wiltü pleiben lang gesunt, 
dein leben frisU ii manche stünt, 
80 fleys dich Gottes raüter vil 
fl2t»»jvaid hab rfle jn des teges sil 
I» und treyb ftl swere sorg von dir: 
das bist dich wol, das glaub dfi mir. 
wan zorn und grein und gros unmüt 
ecliadt deinem leib und deinem plüt. 
ein trawrigs hercz und 8t<^ter zorn, 
10 ein mensch der sein frewd hat verlorn, 
die die# den mensohen rast ▼enem 
und im ein knrtzes end beschem. 
pis messig mit der abentspejFs, 
darnach erger dich, pi.stü weis. 
15 mittag sehlafTrn Hii moiden seit : 
vir seucht darnach kumen gar polt: 
die kalte sucht und die trackeit, 

519. 1. nt hsst WtktMd, B. Or. S. 14». 5» auf avfgekUblem BlaM. 6SS. 14. erg«r 

dich nichts 



77 



die Strauch und auch des hauptas leit. 

nach d&m päd aüflF das wermbst dich halt 
20 und nach dem aderla^sen kalt. 

den demen härm halt nit sü Jang, 

dem paiudi tfie auoh mt sfl trang; 

verheltet den wint, pringt leybes not. 

vir 8eucht pringen dich in den todt : 
26 der krampf, waesersucht dich bestan, 

permuter, wirbelsflcht zü grab mit gan. 

zymlich hunger und türst gilt ertzney ist, 

aber groß' bunger sdiadt al inst, 

mit einem tnmck den tunt nit leeeht: 
90 fcrinck wenig und offt, so pleybstü fest. 

nach dem päd übrig trunck las pleyben. 

empfinstii seücht, kein päd soltü treyben; 

dan lang gepat ist unge^unt. 

die haissen päd vermeyd aktunt. 
as ttinok nit an duiatk iß nit an knng^, 

mltü seuelit meyden, alt wid jnnger. 

halt kein dinck in dem pauch mit gewalt. 

wiltü der jar hie werden alt, 

so soltü nach dorn nachtnial sten 
40 oder nach lüst spacziren gen 

und »oll dich nit legen slaffen, 

die kost knn dan ir leoht maß Bohaffen. 

mer lewt vom abentmal sfi grab eint tragen 

wen der die mit dem u « rt sein enlagen. 
46 des morgens früe thüe deine äugen 

8olt sauber machen mit der laugen. 

dein hendt soltü auch waschen paldt 

und kern dein har, so wirstü alt: 
/if^/das gibt dan him güt maysteraehafft 
60 und stanzt die sin mit i^tier krafft. 

jm stuner eoltü früe aüff atan. 

Cot dienen und zü kirchen gan, 

nach dem essen spacziren gen, 

wiltü des lebeus an sorge sten, 
55 und geyt dir frewd und lüöperkeit 

nnd helt dich wot in der geanntbeyt. 

und wan dein apeya berayt dan iat. 



46. Bolt SK iUgnT 

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das zymyt dem magen und dem leib geit friat. 
wfltfi mdflii alt als ioh w<At, 
60 Tier sohedlieh leucht du swjden aolt: 
TÜ Boblaff^on, gxoß kelt, abrig tranck 

machpn betniptnus, menschen kranok. 
du Ro!t. nit füll mit fnl! vertreyben, 
wiltü an dein leyb gesunt ple^ben: 
66 die ler gab Aristo tiles also 
bQ lieb dem kQnig ÄUezandro. 

S23. Von jungf^r lowt lebenn. 

Vor grossem impüd mocht ich schwinden. 
Bmner 18164. 

524. 1126"^} \\ \(^ manicher pawi sein arbayt so höh wigt. 
Mancher arbaiter und manicher pawer. 
RmiMr 28069. 

Ö2S. il26^jY on mayster Hüg der durch lernet hat dj myn. 
Hat ich nun so vil witz und syn. 

Renner 20797. 

526. 1126"^ }\ un unsteten j ünckf rawen. 

Da dye meid phagen guter siten. 

Börner 12597. 

527, Wie sich die jflngen meyd hüten sollen. 
Tratziger müt hat maniche betrogen. 

Benner 12712. 

528, {126*>>j\on der wibeln unnd Moyses. 

Hern Moys^ korblein was nit gro0. 
ReniMr 18986. 

529. ll27f<^lW\i XXTI stucken sol man nit vil sohertzen. 

Zway und zwaintzig stück merk wol. 
Gm. Seür. 2, 83, Nr. 76. 

530. Von den vier complexion, dy erst sangwineus. 
Ir sehet den sangwineus an: 

der ist ein wunnigUcher man. 
sein j^wimn har gar sdioii gewedelt^ 
allo aeine g^er sein ^eddt 
S mit Beinam. roten aattits aohoii, 



Sil, 1. roanicheü] a geMrichen. 



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er ist manhafft und darzü kon, 
von seiner natür feucht und warm, 
was fmwm pild kumpt an sein arm, 
die aelb irard swanger aüff dn Ua%. 

10 das kumpt von seiner edlen art. 
er ist aucli aller frumkeyt holltt 
die lobt er für das rotte golt. 
den schalt den hast er grymmigleich, 
er sej Jungk, alt, arm oder reich, 

16 audi aUe nngecechtigkeit, 

die ist jm auoli von hertaen leyt. 
vom lüfft hat er sein edels piflt 
und hat albeg ein trewen mflt. 
sein puls ist gong, sein barm weinfor; 

20 sagen die mayster unns f urwar. 

SSI. (UTf^jVon der oomplexion colericfls. 

Colericus mit grymer ler, 
den sieht man laragHi apiß und -wer. 
er sieht auch gern orosse her 
und ist fressig und zert gar ser, 

5 mit kraWsem oder praytem har. 
er iat anoh geoh «»nig forwar, 
amok hat er gar ein zawhe pntat. 
des sieht man jn mit veiohem luat. 
er ist gar einer gehen räch 

10 und hat ein schnelle scliarpfe spiraoh« 
darzü hat er vil hoher list, 
darumb er wol zü preysen iat. 
er ist dnmt% nnd raohee leybs, 
darzü begert er manohee weiba 

16 nnd mag nit vil. gel ist sein pild, 

gibt mer durch rüm aüfi dan duioh mild, 
er spart nit vil, als ich in ways. 
des fewTes art., trucken und haya, 
payd zom und guet jm nahent leit, 

90 jst pald froUeh unnd pald vecheit. 

532, Von der complexion flecmatiens. 

Flecmaticus den wol wir schawenn: 
der scbertzet g(^rn mit den frawen, 
er hat aüoh ajnen faysten leib, 



90 

ein weyssee antlitz als ein weib. 

5 naturlich ist er feucht unnd kalt, 
//27w/yon eohlaff ein tÜBemHch gestalt. 

er ist lanftltsain, gar isdl und treg 

und vast ttnsauber auf albeg. 

des Wassers art sagt sein gestalt, 
10 gar kawm tmd selten wiert er alt. 

er reyspert vil und wirt leicht suchtig» 

jn der gepurt ist er untüchtig. 

er mag vfl und gert wenig weiba, 

faul, freesig, ungeaohioktes leibe. 
16 aetn feint sieht er selten an, 

jn Zornes not ist er kain man. 

doch ist sein aller ppster list 

das er gar gern parm hertzig ist 

und petet gern und ist gar frum: 
80 heif im Got daa er auch aua küm I 

633. Von der complexion melanooliofla. 
DarpeJ» kent melancolicus : 
der selb hat keinen liist alsus, 
hat zeitlich sorg und wenig frewd, 
mit seinem güt mag er nit gewd. 

6 oleiynat Ton ailber und Yoa gold 
und echon geticht, das hat er holt, 
darzü ist er neydig und karck, 
sein geytigkeyt er nye vf^rparok, 
doch ist er Trisseuli;! fft und weys, 

10 wie er sein »ath pnuge zu preys. 

der erden ait sagt sein nat^ 

und ist gar plod, plaieh sein figfir, 

hat lieb lü schetzen und sü kunst. 

wem er das gibt, des hat er gunat. 
15 trticken und kalt ist sein natür, 

ist gern allein jn seiner raaflr 

und ist sorgfeltig »eines gutz, 

darumb ist er eins sw^n gemuts. 

adn hann waaser ist rot g^ar: 
ao sagen uns die majster furwar. 

534. lJ27'f>jWie einer straft manehen man und hebt an jm an. 
Het loh des heyligen geystes 1er 



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61 



jn meiim hertzen, das frewt mich »er: 
ao hnb iob ui mir mUmt «n 
niid straffet diniAolk nn w M*tw m nutn 
6 die hye jn groaBor unfor leb« 

und lutzel umb d^e warhayt geben, 
das leydthawß ist ein Mclmorier nam, 
und wer dem wer jm lifrt?,en gram, 
der mocht gar wol jn ereu greyßen. 

10 und wer skli nit darvon lest uroyaen 
und des «noh nit gelaaaen kan 
und get früe und spet darv'on, 
das ist vast jn der weit nün sit. 
und wen der wein dan über gitt, 

16 do pleibt kein heyniiike\4 nit pey 
und wirt auch gliuipfs und eren fre^. 
und iiiaiiieli«r ledt aieh ecen ploe, 
kain aaeh die iat jm nit sü groß: 
wers jn jm verspert mit einr thfir, 

20 der wein wurffs jn sein hals herfnr. 
nün ist die weit also getan 
das man das poß newr merckt voran, 
das gilt daa lest man unterwegen. 
und wolt ein man «ins tronckes pflegen 

SS und tnmok da heim in seynem hawa 
nnd ließ er dan zü vil heraus, 
das precht jm nit als gros gefer 
als wf»n er jn d(nn loythaws wer. 
da ist inoiilf Ii, steclien und spil, 

30 und was uin man erdencken will, 
das sohaad und vnfur ist genant, 
ward aJs jn dem weinhawa bdcant. 
daa mancher leiblos wurd darvon, 
da ist er selber »chuldig an, 

36 sam er sich selber het ermort, 
^WÄM/und kann da kümen nit zü wort: 

wie mocht er dan eins andern pflegen? 

danmd» lest Inder viderwegen. 

wer mir nit volgt, der kmnpt in not 

40 nnd helt aaok keine der sehen gepot 



534. 12. <. dar an^ Jtoethe. 37/. l. pflegen der im lest 1. wid./ Boetk». 
DMtadM Tute 4h HlmMtan UV. K 



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82 

und ist gaaes tOin tmd ist nit imyBt 
also redt NidUaß Er a w e np roy s, 

636. Von einer pewrin und pfaffen. 
Ein hecker seine hawen zoch 
an einem perg, der was gar hoch 
den selben pergk wolt er je zwingen 
das er jm körn und Moht mtbt pringen. 
6 es lag do an dem perg kein stein, 
er wer halt gros oder urer dein, 
wie tieff sie lagen jn der erden, 
er müst heraüß gegraben werden, 
er slüg di^aüff gar ungehe^, 

10 das gen jm für dar aus das fewr, 
das es ward glesten afiff dem Idd. 
daipejr nempt war was iek mer meld, 
das der selbs hecker reichtums 1er 
auch gerne für sich kümen wer 

16 mit ern, als ich han geles^ien : 

wan jm sein weib wer tre«- gewessen, 
sie het gar offt sich aus gestrichen, 
80 kam der piafi lü ir gesehUehen, 
der pef ir in dem dorffe sas. 

20 nit feint s;^ auch dem pfaffen was. 
Bje nam den selben pfaffen reich 
und wevsot in gar haymelleich 
in ir r^Iaffkanier an da« pet 
und rangen so lang jn die wet 

26 pis ir payder wÜ was ergangen, 
darumb sis beten angefangen, 
si Torchten eich nit vor jrem man. 
er sprach: 'sie niüß die arbayt than 
f2ft8r'-/\u\d anß pleyben.' über mittag 

30 heimlich .sj'' pey dem pfalTen lag. 
was sie da pey einander taten, 
das gib ich euch dien zü raten, 
der beoker laint sidi «uff ssui bawen 
und wartet lang nach seiner Irawen 

85 und wart, wen sie an jn gededit 
und sessen und zü trincken jm procbt, 

S3S. auch BL U6» im E: SSSB» d$$ Oemmitehe» Muaeum m Nibrnberg. 



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68 



gar lang, piß in der weil verdroß, 
er furt ein swere hawen groß 
den gfiuiczen tag in seiner hant, 

40 damit er pawt acker und lant. 
da nfln adn fraw nit kfimen woi%, 
er ging m liawe, ab er dan aolt. 
sein weib jn da gar pald enaoii, 
pald sie da zü dem pfaffen sprach: 

46 'mein her, wie sol uns hye »enche^n? 
jch han mein man gor woi gesellen.' 
der red der pfaß gur äos erHchrack, 
der an des heokers pette lag^* 
sie Bpradi: *meiii berr, gdiabt euch wol. 

60 ein gutes ich euch raten sol, 
jr sollet für mich nider sitzen, 
flo wil ich ligen und wil schwitzen: 
so tut sam ir mich peicht wolt hom. 
darmit wol wir ]n wol betorn.' 

66 der heeker ging eön bü dwi tor. 
der pf äff spradi pald der frawen vor 
naoh jrer peicht dy offen schuld, 
sam es wer umb die gotlich huld. 
und da der hecker das erhört 

60 das der pfaff da das gotlich wort 
da seiner frawen das sprech vor, 
er fiel pald in sein har der thor 
und raMet das aüfi seiner swarfcen 
da umb sein weib, dy schon, djf earten. 

€6 die fraw lacht den pfaffen an 

und sprach: 'Herr, weret meinem man, 
das er jm nit selba thüe den todt. 
er maint, er lig jn grosser not.' 
der pfaff der spvaoh: *die clag leg hin 

70 und «ete fax dioli ein gaten ein. 
sie wil ein wenig newr erschwitaen. 
dü mht pald nider zü ir sitzen 
und solt deiiiH layd«? gar vergessen, 
il28*'Jund rieht dir an dein spoys und essen.* 

75 der hecker für sein frawen saß. 
dannit der pfaff ging hin sein straB. 

so. ratos. 



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'nun höret mer von disem äffen! 
er dancket vast und eer dem pfafien 
d«B er «ü ir was dar gangen, 

80 Bein mb het naoh jm groB TeilMigen: 
und ward aus disem sohimpf ksin mom, 
so maolisii wsybcr manchen tom, 
V man zu narren und zii äffen, 
solch puberey tun sie vil schaffen 

85 mit heymiieher pulaohafft und mawaen. 
narren sei man mit kolb^ lausen. 

636. Vonn der lerohenn ein pri»meL 

Got ist der vn^mg}^ nnd das end. 
wol aüff gar pald und auch hebend 
mit unserni heyl, alpha et o, 
sing, jubiiiret und aeyt hol 
6 das newe jar ist uns entsprangen, 
jr alten lewt und auch ir jungen» 
groB srid und hayl ist uns gar nahen, 
nim Infiet endi das nit verschmähen: 
zum newen jar crih iV-h furh allen 

10 den vogel zü himtl mit schallen, 
mit seinem singen hoch erhaben, 
den gib ich euch, ir lieben koaben; 
und habt den fogel wol in hut» 
singt firolioh als der vogiil tüt 

15 und diut Got an dem fegmtag 
pey mes und salve, wen man mag, 
des 8olt ir auch nit vergessen 
das würt Maiia zü gemessen, 
al abent solt ir dar pey wessen» 

20 der mutcr Gotx singen und lesen, 
dan wer das tüt mit gantaem fleys, 
von aller hymelschar groß pre^a 
fliS»''Jge\nTit er gen Got und Maria furwar» 
nnd ein vil snlches newee jar 

ä5 gib in Maria in sunderheyt 

und nympt in auch unter ir olejft 
SU beschützen vor aller not» 
langt jm sein leben das der tot 
sweintdg^ jar lengw jm mus weichen. 

ao an em, an güt kan sie in auch leiohen: 



solch grof* genad von ir entapriesRen 
des woi ein gancz lani mag guiiiestien. 
und wollet ir den vogel kennen, 
Bilm aowiii j«r iril kh «uoh in nemmi: 

96 ein Iflrah die uns offt firewde maoht 
frfie und spat, tag unde nacht, 
gen himel hoch tüt sie sich schwingen, 
also sol wir auch frolich singen 
das gancz gar in Maria tempel. 

40 ein hübsche sacii und ein exempel 
nemet pey dfaem vogol war, 
den ioh enoh nun nowen gar. 
auch ger ioh von enoh allen wider 
das ir auch swinget ewr gefider. 

46 dis jar »(Af W oin ppssers hom: 
pös fursten iandt und lewt züstOTO. 

637. Von den purgern ein pryamel. 

Es wundert manclum noch pis hewt. 
Eschenbwrg^ Denhuäler S. 424, Nr. 68. 

638. lliO^jVonn der groaeen warhayt. 

Ckeeee warhajrt hat sich erhaben: 
joh sach aus Ungern piß gen Swaben, 
da« lant het kes und ayr fail, 
man pant als wasser an die sail. 

5 waa aol ioh mer enoh warhayt sagen? 
man get aiofaer anff eym genaltmgen» 
jst ein pruck aber das mer weyt, 
darüber fert man wider streyt. 
die selbig gang ist groß an inas, 

10 acheyst jenssetz mers und ist liu' gras, 
des ist der kolhart worden jnnon 
und wil das heylig grab gewynnen 
und adhreyet ana ein reiehen adt. 
der taterman ist jm auch holt, 

16 der wil jm seine tochter geben 
und ein lant jn eim honer kreben, 
jst wol beseczt mit vieoh und leVC-ten. 
da sieht man nymant hacken noch rewten. 
aüff den pawmen weohat olayd und plnnder. 



Stt» Ii. ha c«r ojinaBt gMgL 



86 



80 und ist das nit ein grosse« "w uiider 
das der kolhart so lang ist pliben 
jn diaer werit gaxus imvertribenT 
gar grofi ist jm Bein suTeniiiht. 
ttimd iat dee war, ao i^ubt mir niditl 

5S9, 1189t*/D9r werlt lere ein pe^apil. 

Hab hoCEnfliig, die weit hofflrt und atidtt, 
lebt lang naoh reichtfim ^yn und tiobt, 
wÜoher, aüffaatz las dir nit layden, 

von der werlt soltü dich nit schayden. 
6 sie geit vi! fro^^'d und süesson den. 

fürcht nit den tod und pis ein mon, 

hab alzeit frewd und nymer tra^, 

nit aobt die pfaffen madieiia aawr. 

und prioh hie deinem leib nit ab. 
10 irüe und spat deinen wollüst hab, 

sohon frawen las dir woll gefallen, 

piß frolich mit singen und schallen, 

leb woi den abent und den morgen, 

las dye mOnoh in den clostern sorgen, 
16 hnet dioh yor yfl peten und fasten, 

df weit bab lieb, tü njmer rasten 

und Iis als der werlt besaiter. 

dü ha.st weil genüg, wan dü kumst jns alter. 

so halt dan fest der pfaflen gepot: 
30 jn der jügent we^s der weit spot. 

das 1er ich meine kint gar ser, 

sie Velgen gern der meinen lar. 

640. Von grossen Iflgenn. 

Nfin wil ich aber hob^n an 
und wil liegen als vast ich kan. 
vonn liegen siecht man lefit sü tot, 
tl89—jYm liqgHi hebt mcb angst und not. 
6 so wil ich liegen meinen tafl: 
ich sag eins raachen ein groß sali 
ein lamen und hantlosen man, 
den sach ich darnach hangen daran, 
ruckling lieff einer schneller den ein pfert. 

5^9. 1/. R'M'th: sMuß wr: der weit hoffir und pllilit wii /^9f lebilsag ■» M I«6c» 
lang. 540, 6. bei machen ist dai c ibergackritbe». 



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10 joh sach eins sneiders scher gute wert, 
dye schneid prücken und perg entzwe/. 
ich meh «in we5*s3t's henneney, 
daraüß siofi pald ein rote kü. 
jdi aaolk aiidi olliger tanben swfi 

15 trfinokeii das mer ans an den grünt, 
jch sach ein eesel and ein hundt, 
die beten payd zwü gülden naaen. 
darmit wolt man die wilden hasen 
jagen mit gar vil schnellen winden, 

20 das sahen als eben zwen piinden. 
Auoh wil ioh füvptts nocdi mar Hegen: 
jdi saoh die aeW gar hoofaaüff ffiegm> 
das sie aioh an den bymel stieesen. 
das rote golt sach ioh her fliessen 

25 aus einem tftl aüfF einen porck. 

jch sach eins mals ein cleinea zwerck 
zwelf starck recken fahen und pinden. 
«noh eaoh iok einee mala swen piinden 
gar koatenlioh meepioher adueyben. 

90 joh saoh f urpas dye wolff aiioh treyben 
gen marckt als man den lemem tfit. 
jch sach ackern ein pflngk so güt 
an leüt, au roß und auch an rint. 
jch sach eins mals ein jerigs kint 

36 ein mulstein treyben gar behent 
von weeton pis gen Orient, 
daa es in aller werlt erhall, 
sich rauften awen dye waren kaU, 
das das har von jnn stOh gar ser. 

•10 jch sach und das ein ochs floch her 
über ein turn mit wilder furm. 
ich sach einen deinen golt wurm 
das er ein salcsscheyb ein süg aüff trüg, 
han idi gdogen nit geniSg» 

46 so heb ein ander zü liegen an 
der hofteUicher liegen kan. 

541, llZB^jVon denn faulen weybern. 

Nun boret, wer eich des verwigt 

5¥K 18. daiaOfl om danraf f MrtaMrl. 37. IMuik m, 11. 



88 



nnd schnöder fauler woyb^r pfligt, 

der müß gar in zü rissen hadern 

hin gen der kirchen schentfladem. 
6 ein faules weyp get «i die mmieii 

und hat für war nit vil geepünnen. 

8ol sy dan nach eim fefwr gaa, 

so müß sie pey ir gespilen stan 

und tragen afls ein lanpen kaüff, 
10 8watzen eins ab, das arider auff, 

von jem, von disem und von dem, 

imii wkmm selber nit Ton wtm: 

die wefl hat sieh der sofaad gemert 

und hat ein saw den tisoh uxnbkert. 
16 deß kellers han sie offen vergessen, 

dy weyl han dy hflndt daa smalcz gesson 

und sein dy himfr jn prünnen ppfailen und erirunoken. 

da« soU dj maxi all gut duiicken. 

joh nam ein weib die hieß Hedrita, 
SO die &aß den tot an einem weck spita. 
j Hsmaoh nam ieii die Meta Un muß, 

der ward auch sorgen nymer püß. 

sie maint, vel wir jrn dinst versagen, 

müß wü* da« ieder von Vorchaym tragen. 

642. Vonn einem gast ein pryamel. 

Wan der gast von dem tische gat 
/lJ9>»/und ist gar wol und dar sfi sat, 
so sol er dann den wirt versorgen, 
8ol par beaalm und nit porgen. 

6 vil hin porgen, acht nit wie es gat, 
das macht manche lere hötl stat. 
her gast, wolt ir nach tisch aiicl» zechen, 
das sol man euch besünder reciieu, 
▼on ewrem pferd fater imd heW. 
10 für war et ist ein grosse tr«# 
wo der wiert schützet seinen gast, 
gibt jm güt horberg rwe und rast 
und trewlich mit se\Tn gast umb gat. 
Aar gast, den wiert an aller stat 

542, 3. wol voL If «MoU; B, $ 144. 11. Khiicxet •» Mhuckst MnMorrifitrt. 
14. dar galt 



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15 aolt ir gar wol lolwn mid jnytm 

und seit jm nndpr gwt zw weysen. 
wo aber der wirt sein gast enpfeoht, 
maint den der an der gurtel heoht, 
und gibt jm daisiie tewre mal 

M und naoh dem tiMih: *pald *üff mid laU* 
und sein mal swifooh ward vaigolten: 
ioh wU dMTumb sein ungeecholten, 
das ich die ^ach so laut ercler: 
ytlicher merck: diser und der! 

85 ein yder gast merokt selber wol 
wo er sein herbefg suchen sol. 
joh lob die Swaban imd df FnuuAan, 
die alaeit mebr harberg danokep. 
so eie kamen und sein gancz naß: 

80 'ferr von f?em offen " mercket da«. 
*pald her mit essen und mit trincken!' 
darmit tüe ich mein geeten wmcken, 
das sey allen gesten geseyt. 
siedht ir Ton mir» es wirt each kH. 

Von einem ht^n und füchsBen. 
Imfi iiün aütf einem pawm offt sm, 
darunter ein hungeriger füchs was; 
{J30r*Jdet sprach mit schon worten und listen: 
*aalk Got, weet idk ein framm «Eisteii, 
B der midi armen hie peidbit wolt horan! 
der tot wü mir mein leben stoxen. 
o freüindtin mein, Hü pdels htm, 
jch hoff Grot sol dir gnad darumb thün: 
nun fleuch herab und hör mich peicht, 

10 mein sundt sein groß und sein nit leicht, 
kam mir aü troet jn mdnem layd, 
daa ioh darjnnen nit vecadiayd. 
mein sund clag ich dir offenwar.' 
daa hfln glaupt jm und nara Bein war 

15 und swaug sich zu dem fuclis zü handt. 
der fuch» ee in sein claubem pandt» 
als al fuchs pos list in in haben. 
■ gar vü findt man der aelben knaben. 
ab der fuchs tat der peioht vergeesen 

SO nnd wolt daa hon da han gefreeaen. 



das bun sprach: 'fuchs, merck mich Bolur, 

fürwar dü frißt den sohelm an mir: 

dü eolt das benedioite spreohen, 

darnach tue dksh diu an mir reohezi. 

80 isaeat dt kain Bchelm an mir.* 

der faohs sprach: Höh wfl Toigpn dir* 

und hüb das benedicit€ an: 

gar pald flo( Ii das hun darvon. 

der fuchn lugt nach, das hun was gail. 
30 er sprach ; 'ey das dir Got vertail ! 

dfi pist ein valscher pfafi gewessen; 

weil ich sfi Muneo hüi geleaaeii 

mem annd, dj weyl haaiü didi venchwimdMi. 

zwax nymer mer zü keinen stilndm 
86 wil ich benedicztee mich vermessen, 

west ich da« ioh den tod solt fressen.' 

daä hun gab den sagen: 'gackane5^f 

dü unden, ioh heroben, unser sein zwey. 

dn pist gar liatig nnd befarogen. 
40 Got wolt dai idi dir pin enpflogen. 

ee wil ofift ains das ander tri^^, 

mit hptcn fm dn^ °ein nh liegen 

und eyra anciern ein gruben graben. 

die selben poß listigen knaben 
45 die sein am anfang offt mit schallen 

inni leoateo selbe in die graben gefaOm.' 

das hün lob idi, tat aafieriuini; 
/13^/der qpot tüt nooh den fuhaaen wam. 

544, Wie einer vil fremder ding bedacht. 
Mancher umb »ach midi niütet an 
darmit ich nichtz zü schaffen han. 
das han ich an getriben vil 
und nam midi vü dings an an xil, 
5 do mit ich het aö Bohaffien nicht, 
wan ich gedacht an vil geschieht 
der ich ein teil nit kunt vergessen, 
eins abents «spat wa,s ich gesessen 
allein heyinhch in meyui gemach 
10 und bedacht gar vil frembder sach, 



91 



die ioh gesehen han und erfaren 

an manchem end und kurtzpn jaren, 

die in der werli ytz vaat umb gen 

und also leeterUchen sten: 
16 das ytsstund vÜ menadifln auff erden 

die fnm aeln, gar wol 1^ mag werden. 

besunder merok, dy priestersoliaifft 

jn diesen leüffen sein beha£Ft 

das ich ichtz nit wol kenn da pey 
ao welcher ein ley oder ein piaä se^. 

646, Virlei lewt trugen pillioher gold den ritter. 
Ein liehter der do richtet recht. 

Oerm. Ähh. 26, 648. 

646, iii9*/DBt mussigganck macht manchen diep. 

Durch fol, durch spil und dmdk frawen IIb. 
Freid, 48, U, 

647, Das den nicht gesohee aU Judas. 
Padlewt, sobreyber und peiohtigeff. 

ÜSfUMT B1996. 

648, [Wi^/Wie sich mancher weyß dnnckt sein. 

Hanoher dunckt sich ein weyser man. 
Smn» 1336B, Bäokenbwgf Denkmäler 8, 410, Nr. 26. 

649, Wie wir gern gflt nndts hymelreioh heten. 
Wo ich mein red hin wend und kar. 

Renner 8802. 

660. [SU^/Wie njmant des andern tagent kent. 
Hort^ njmaat merckt des andern tugent. 

2064. 



662, Wie die herren jre kindt hin geben. 
Etwan fragt man nach reynem müt. 
Renner 8498. 

662, li9J**fWU noch offt wirt betrogen an wolgesogen 

metchen. 

Mein heroz sich offt jn unm<1t senokt. 
Renner 6619. 



544, 19. M ichti WektkM, B. Qr, $ JU. 645 ÜbenAriß. trugen t» Korrttimf aue 
trwog» (?). S5S Überaekrift, «m m«icb«i WekthM, B. Qr. 8. in. 



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92 

663. Die weit wirt ytz ye lenger ye erger. 
Wir sehen yetz oSt harren und fürsten. 

Renner 2i74. 

664. ll3J*yW et selig oder unselig wirt. 

Selig sein die alten dort pey Got 
die trewLich halden Götz gepot! 
unselig sej yte die now haiült 
die ytefind adunddi Uiat und landtJ 
6 den armen sways sie jn halden 
und weder tre^ noch eren walden, 
an Got noch an sein muter denoken, 
jr leib und Hei m helle gemiit sencken. 
sie geit nit aus, sy nympt newr ein. 

10 Tüfluoht müß ir lerni^niter atinl 
die tie# weit txttybt yte yil unkeoeoh, 
villr^n vi] poßheyt und gelefisoh, 
jn freündts geetalt vil valscher led, 
das die frum alt haut nit tet. 

16 so ist in tugent ytz so vil 
das ich ir nit halp nennen will, 
wer leben aol, der wiit gewar 
dea mit tre# weolist von jar m jar. 
gar seilig sein die weyb und mon 

» die sieb tot sdianden gehtiten kant 

6SS, Von der grossen armfit. 

Here Qot, lae dir geolaget sein. 

Benner 690S, 

666. ll32r'jV onn dem alter. 

loh pin das gut alter geuaut 
▼on Franoknieli fater Hilleprant. 
wie doch yedes gern wurd alt, 

so wirt es doch also gestalt: 
6 jch sitz, i(!h steh, wo ich ker ein, 
so müß ich doch unsauber sein: 
kum, grjnier tot, und nym mich hin, 
wan ich so gar unwert nün pin! 
wie gern wir alle wem alt, 
10 nodk kumpt ee uns allen sü pald. 

554» 8. gemut] gnintf 16. l. uotugeot/ 18. L uotrewf 



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98 



wie wol ich pin ein alter man, 
Bo trifft es doch die andern all an. 

667» Was einer jn den landen erfert so er wandert. 

Welch junger man sich de« verwigt 

und frembder lant durch zieiiMI pfligti 

der fint albeg in einer stat 

daö der andern «let keyne liat. 
ö wil er daa all^ leren und erstreichen» 

eo findt er swar nnd noherleidien 
(lit^jtA Aiigiplbgk die pesten apraeh. 

jst jm den nach guten fischen jach, 

die findt er stecz zü Costnicz feil 
10 umb gering gelt ein micheiteil. 

will er sich abn fiirsich spoyßen, 

zü Ambergk hndt er das pe^t eyasen, 

ab man ee eunat nirgeet kan geladen. 

sfi HeydellMK|^ ist das pest paden, 
16 do padt der man und prawt wen er wÜ, 

das ist der frawen kurtzwoil und spil. 

nach gutem met gen Eger fregen 

der vor zü Franckfurt ist gelegen, 

do ündt man zwir jm jar gros gilt 
90 ab er in keiiier etat enmt tfit: 

man findt nit wol jren genofi. 

IQ Wirtaporck dj groeten hering groß, 

daa weyst semleinprot zu Vorchaym, 

7a\ Montz der schonst taüfF stein : 
25 der ist von zyn gar hübsch und clug. 

zu Köln hndt man hübsch frawen genüg, 
■ die gen herr ab die solunien tookem. 

afi fifpejFer nnd die peeten f^oekm: 

tat ander glocken lewten sie heller. 
80 zti Bystet sind die pesten keller, 

den Bchadt kein hic7 noch die sün. 

zü Ach do stet der schönste pnin, 

der flewsset her durch zwelfi messen rorfi. 

wer die peeten orgeUi wölb hom, 
as die ist aü Stroepnfok abo gilt 

als man ir sonst keine finden tüt: 

das ist ein konstenreidbes werbk. 

667. vgL Üb9t 8fnek9 wd Twäh^ BtÜHriA Ktmiriiigtn & 4. 81. grastMi] I. pesten f 



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94 

jch mein aber: zü Nurembezgk 
stet das allersohonst ratliaws: 
40 do get ydennaii ein und aut» 

dM iBt gemalt und rein dnioli hawen. 

zü IMerspurgk dort ob Landawen 

do hangt ein kron von gold so reich, 

der sacli loh auf erd nye geleich: 
45 zü der kran nymant kan genehen. 

wer woU die pesten prfioken sehen, 

der aol gen Regenspnrgk hin laäffen. 

wfl er die peeten meeeer kaulSen, 

findt er zQ Passei an dem Rein. 
SO zü München ist der peste wein 

den ich sunst nyndert finden kan. 
/i^>«yumb die stat Wurms sieht man gan 

die pesten greben tieff und sauber. 

an Rotenbiiiok dort an der Tauber 
U do iat gSt trinckwaMer tewr: 

jst zwar der stat ein pose stewr. 

zü Kitzing sind die größten schwflr. 

zü Ofifenheini do für man für 

die aller groäteu wagen fuder. 
60 zü Koburgk ist gros spU und luder, 

do hebt wk gar ein groe gedÖe. 

joh weya kein etat die Ertfnrt genAa. 

die von Füld sein vol und sat 

tag und nacht: do hAngt ein rat, 
6K das ist von gold und inosaig swer. 

zü Pabenpergk die pesten spiler: 

man küm geriten oder gangen, 

yon in wirt man gar eehon en^rfangen. 

jat er aber ein «dileohter man, 
70 der dem würffei nit heiffen kan, 

so ist verspilt pald was er hat, 

man zeucht jm ab sein p<'ste wat: 

kan er kein forteil siecht foraüH, 

ein plat«m für den ars und zum thor nai9s. 

SS8t Venn eehalten ein priame!. 

Wer eehalten dingt umb grossen Ion. 
Uhl S. 102. 

557,*42. Faü$ Mttrtburg am BodenMt gemeint itt, m muß u wM Linda wen htifienf Äoethe. 



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659. ll32'b/Von einem briester. 

Ein priester der dreyssig jar zü schul wer gangen. 
KtOer, Schwanke 3, 4S, Nr. 2S. 

660. Von eym ne#en gast, ist kamen in dj lant. 

Es ist einer kumen jn die landt, 
ein gast der heist Sehmir luir dj handt, 
der vast verkeret alle recht, 
waa vor kmmp ist, das macht er siecht, 
fi er hat grossen gewalt and gnnstp 
er TerlEert prieff, aigd, wort und konst 
und ist ein mejreter jn der symonejf, 
dartn er hat ein groß geschrejf, 
darum b ich gern wisßen wolt 
10 vor wem ich mich ytz hüten solt. 
wan es ist leider worden ne# 
▼fl guter red and vabeher tre#. 

661. /iÄ>"/Von einem ritter. 

Ein ntter an fechten und an 
und auch ein gute gelbe keß prifr, 
darvon ich offt han vil vemummen, 
die sollen über mer schir kommen. 
6 do ist ye nit mer lobes an 
den die gelben apam ond der saffran. 

662. Wie man ein gütes mfls sol machen. 

Wer ein gutes müß wil machen, 
der mos es tffn ans siben sadien: 
Ton gnten eyem nnd von edimalos, 
▼on edlem gestüpt und von salcs, 

5 von guter milch und wovi^sem mell 
und safiran dran: so wiert es gell. 

66S. Wie einer die lewt beseheyst. 

Wo! tunb, wo! afi£F» wie dir geeebieht, 
leb woll, ifi, trinck und zall sein nicht 1 

setz vil purgen und loß ir nit ! 
gib dein trew imd haltz der rit; 



MO. lyl. Btim rie k TtUhmtr hti Kanfam Ammhung 317. $60, 6. konst tm gnost vir- 
bessert. 9 ff, 1/4. MMIIi«!» 2197 ff. 10. fix llbtrgeadiritbm, MS. tgk ITMfl» &ü- 
tcHriß 9, 367. 



96 



6 das ist nun worden ein newer sit» 

664. IIS^JV ou einem weyssen mann. 

Manch man kumpt do manch man ist. 
Egehenburg, DenbmSier 8. Nr. 70. 

663. Wie einem geschieht seilen güt arbeit. 
Einer der ein knecht und ein meid hat. 
GdU. Beör. 2, 83, Nr. 77. 

Wie sich ein mensch roI halten frumklich. 
Bed nit vil und mach es war. 

Germ. Ahh. 26, 495. 327. 

667. IU3»<*/\y er selig ist und allerseligest. 

Selig ist dem Grot gluck zü reybt. 

Stekenlnirg, Denkm^Oer 8. 411, Nr. 36. 

668. Die ding sein ym alter nymant nutz. 
Bän junger koch jm alter ein preter. 

Gm. Beür. 2, 84, Nr. 78. 

669. ß33''jT)ün gibt die lonng in poöen lönn. 

Ach Got, ich sprich, und es wer weil 
und das die do wem als ein koU 
die manohem meomhen übel reden 
und die im kflin leydt geteten, 
6 den wef ein sach pos oder gilt* 
und was man jn der finster tnt, 
das wirt als an das liecht gepra<^ht, 
was ye der mensch im herczen dacht, 
weyßlich reden und ubel tan 
10 gibt yn die leng ein posen lan. 

676» Wie sich einer ungepurlich holt. 
Wer alle tag Ugen wü jm luder. 

Germ. Ahh. 26, 276. 

671. Ein priamel von den wejbenn. 
Ein man vil manche ere hat. 

Freid. 102, 16. 

672. /134"jEin pryamel von der lieb. 

Wer lieb fleucht« der ( !) fleuhet sie. 

Freid. 100, 8. 



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673, fJ34»t>iyon der lieb und auoh von der hfitt. 

Heroien lieb hat manichon man. 

Freid. 105, 6. 

674. Von alten lewten und j fingen kinden. 
/ISffM^Seyt das payde vater unde kint. 

Freid. 46, 6. 

676. flSS^^fV on erosten. 

Dem eieoheii kumpt das sehen wol. 
Freid. 69, 19. 

676. IlSSmjVon den ennden und miesetat. 

Manig ninde man kurcz begat. 

Freid. 69, 26. 

677. ilse^/V on almnesen ein priamel. 

Waaeer leeehei fewr unde glut. 

Freid. 69, 6. 

678. {ia6i*iVfie man die plaffen eren soll. 

Wir BoUen die pf äffen eren. 

Freid. 16, 23. 

679. flS^jV on der gotheyt unnd menscbheyt. 

Den oristeng^auben nynmnt mag. 

Freid. 73, 26. 

680. fl3S/*»fy OB. gepet und Gottea leiohnam. 

Der miob nnd alle dy weit geediüff. 
Freid. 68, 2. 

681. Von dem gotzwort. 
Qot hat dreyerley kint. 

Freid. 16, 17. 

682. [Ur^jV on Adam nnnd Eva. 

Wie die lewte geaohaffen aint. 

Freid. 136, 10. 

683. /MMjVon Gottea weyOhejrt. 

Got alle ding geaohaffen bat. 

Freid. 8, 8 (4, «). 

684. ß3i^/Von dem jüngsten tage. 

Qot fordarat an dem jimgaten tage. 
Freid. 178, 14. 

DmlaA« Tute «n HIttikItaM UT. 7 



96 



586. lJ3S^f>}Ein gepette. 

Got herre, gib mir das ich dich. 

JPfCfti. 180, 8, 

686, il38—J Ah er ein gepette. 

Qotf vater aller cristenheyt. 

Freid. 181, 10. 

587. Von Rome and von dem babst. 
Wa eint sie nun der Rome wm. 

Freid. 148, 23. 

588. fl39i*jVon liegenn annd triegen. 

U/bgm triegen ist ein sit. 

Freid, 21. 

589. [ISB^fVon aUerhannde Ifige. 

Wie nneohtildig ist ein man. 

Freid. 170, 4. 

590. /i^oyVon allerlejr hande betrieglichkeyt. 

Bb wart vfe man so wol gecogen. 

Freid. 171, 21. 

591. ll40fi>jV onn mir selber ein priamell. 

loh Weys von nymant abso yü. 

Freid. 110, 19. 

692. /W/'o/Vonn e^'nem ytlichenn man. 

Wer zwey werck miteinander tflt. 

Freid. IIS, 10. 

693. llil^jW on n n y e m n n t . 

Nyemant wolt seinen müt. 

Freid. 56, 9. 

694. llih^jY on gemeinen spruchenn. 

TentBohe landt sindt raubes vol. 

Freid. 76, 24. 

696. fiig^jWM die ermeat oreatnr iet auff erden, 
mohts ist ermer nit aüff em, 
das ye «urd und noch kan wem, 
den ein früm arm eelich weyb, 
die nit ein man hat nach jrem leyb. 



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99 



& der feirt, ist, trinckt, spilt ir zii schaden, 
und dye fra'*' ist mit kindorn uhorladen, 
dy sie muH sewgen, heben und tragen 
/i^re/und alle jur jren leib mit wagen 

nad TOT dem mAo, ist er so geswind, 

10 der Undec varten, was der lind, 
mit peden und mit zessen machen, 
tag lind nacht ir pflegen und wachen, 
heyt/t ri k- in, spuln, waschen und peten 
jm hauä und auch an andern steten, 

Ifi mit allem handel, kaüffen, verkaüffen, 
nach allem ding gen nuurakt hin laüffeOt 
am frästen auff und am spetaten nider, 
das ir wem mud alle ir glider. 
joh gesweig der kranckeyt weybes art, 

20 die sie über als bekrencket hart, 
das sie nymer r^e han an jrem leib: 
was ist wol wert ein solches weyb, 
die jn soloher kranekeyt und aimflt 
jr weyplioh «r behalten tfitt 

86 die bat die höchsten kran gewunnen • 
uher r] junckfniW. manch und nünnwi 
Xirnl imt«r den weybcn rüB erleßen. 
aucii ist sie auch ein juncktra* gewessen 
und hat auch gehapt vil herter orn 

80 den mnnoh nodi nünnen nye sein wom, 
waa sie tAt Got sein hymel mcm. 
wer wolt ein snlohea weyb nit em 
and gern von jrcr pein erloßon 
und nemen ho anjj allen poßen? 

35 weyben die do soin entwicht, 

den selben ist wol, was in geschieht, 
wan sie sein nymer nit aü friden. 
dise weyb sind so mefoklicb unteraohiden 
als die sunn und der nacht dunckel: 

40 die guten sein seleaam als der karf ünokel. 

696, Von der grosten freird in diser weit. 

Die groste &ewd in diser woiit 
ist so eyner ererbeyt gfit und gelt. 
/14>»/nnd dise frewd tüt ads menen 
all ander frend: zürnt an essen. 

7» 



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6 die dritt ist tnnekon, darnach die grost. 

die viert ist heliweii, die ist die post. 

die fünfft iat alftfien «Off fadcrMokeai. 

die sechst ist krawen, paden und leoken. 

die sibent frewd ist jücken und kracMii. 
10 die acht, was frewd mach knmen aüs swaosen. 

die newnt pey fewr und offen wonnon. 

nun inerck, Heintz, Kurstz nnd Hermen, 

das ir eüch der frewd nit praficht 
*nnd der Cfeden unten nit «uff lauoht: 
16 laet ir den sohuros fledc dwob hangen 

und laßt jr eng die rauben die langen, 

sunst müst jr bestecken aüf meinen eidt: 

so kumen dj frewd euch allen aü leidt. 

597. lJ43rojWie Jhesus die Öuaben floh, damit kam er in 

der Juden hant. 

Nye pesser Irennt lebten vor jam 

den Juden und Swaben an einander waren. 

do Jhesus aüfif erd ging zü der seyt, 

den die Juden fingen durch iren neyt, 
6 wie wol sie dreyssig pfenning umb in gaben, 

dennoch forcht sich Got auch vor den Swaben. 

wan dy sprach und gestalt was schir gleich. 

darumb er aüch offt YOT )n weiohf 

do mit kam er jn der Juden hant. 
10 die weil wappenden sich die Schwaben alssant, 

ob jn die judischej^ verlür, 

das er den Swaben zü teil wür. 

wan die Swaben wam auch verrweyfelt gar 

an Got und auch an all seinr schar. 
15 das peyspll das verstet also, 

das bedeät Juden und heyden do. 

die peyd heten sdiuld an seim tod. 

dar durch er uns wol helffen aus notl 

Ö9H. on dem alter ein priamel. 

Alters frewd unnd abent schein. 

Bemer 10 362, 28 009, 



59G, 5. die vor grost vbergesehrieben. 

697, iO. otail SchwalMB akmi ent Juddu da» tUu dann rot Mtnhgtttrkk» «if. 



ior 



699. Von einem armen hantweroks man. 

Pintü cMn armer hantwercksman, 

der nit nach dorn pesten ein hantworck kau 

und als ein stuckmeyster sich müß nern, 

thüt dir den Got hie sun begchern, 
ft soltfi in dy schul laeaen nod im pucber käuffen, 

das sie nit an der gafi nmb lafiffen 

und schelten und flnehen daran lern. 

wen sie den ein wenig groß wem, 

da.s dü magst nierckcn den an jn 
10 waraüff genaigt und waa ir Hyn 

ist und war zü sie sein genaygt, 

das jn dasselbig werd gezaigt, 

so man tok jn spurt und sieht 
/l^'/das sie zü vil ding haben pflicht, 
15 poß geselschaft, unkeiLsch und Kpil: 

HO mach kein pf.ifTnn Hraus wenck noch ^^l 

und laß in ein liaiitweickH man jileyben. 

auoh soltü nit selbs geselächaft mit pfaiSeu treyben, 

danü aueh kein muüdi lad in dein haws. 
80 sie nemen newr gern und geben nit aus 

und maohen das dir nachtpauren auf sohawen 

und reden nach meit, tcx^itern und frawen. 

ob sie nye schuld gewiinen dran, 

noch müssen sie das flecldein han. 

600, Was aus den eemennern wirt. 

loh woyB kein thir das sein sen pleokt und weyst, 
'das herter und übler den ein focz pejst. 
den nie zü eygen hat tibergint, 

das ricr selb nymer gewint, 
5 das -.n ht man wol an manchem iuii<_'('n: 
der mt kunt gen, newr her gesprungen, 
dem nie kunt genüg zü tanoaen werden; 
yta hosdit er nider aüff die erden, 
vor Tiercaehen nestei er in den hoeen trSg, 
10 ytz so hat er an dreyen genüg, 
vor was er gerad und aiif gericht, 
ytz henckt er zü der erd das geeicht, 
vor aüreili er ein nestel, wan er sich packt, 

600, 6. kunt springen gen, dorn springen gäBgL 



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jrtzimd got er her ganoz pogrücket, 

16 ym rvnnen die aügen, ym tropft die« naß. 
eug woA Jm vur liüBuen uud wambmaß, 
nun, wuiff man jm wol dnyn oiii jgpnnikiioiiL 
«ein aolmoh sein ine ein wwohplewl 
und wun jm eng, das er kaüm kont dyn g^, 

20 ytz mag er wol pis zürn knye dljte stcn. 
hat den nit die tocz gepissen, 
ao hat in aber simst der tewfiel b^chisseo. 

60X, (I49^jYon dem alter der »rmen. 

Man hat gebort von Got dem hemi 
wie das man aol das alter cnu 

so Bullen mercken die seihen alten 

da» sie Bich auch darnach suUen halten. 
5 so man jn durch gotzwillen geyt 

die äechs werck der parmhertzigkeyt. 

wen man sie tfit zum tisch hin asohen, 

80 sollen Bie hent, miint nnd aogen waaelien, 

xejf^em nnd hfiaten auff ein ort, 
10 daa nit ein i^aater val von jm dort 

als sam ein weys von einem ef 

und ander unÜat mancherlei': 

gribeu in äugen, geyffer jin maul haben, 

grint und putzen auß der nasen schaben, 
16 kreyaten nnd fejatoi da wie ein k# 

und atineken ir hadem naoh dreok dann. 

ao man einem die herberg geit, 

was ist zü leiden von jm alzeit ! 

ee einer eins salben gastz \nt pflecen, 
80 man lestK ee gancz und gar unter wegen. 

MB. Wie man mit solohen sohelken aol nngeheit sein. 
Wddi adilechter ley mit poßen pfaffen. 
Gm, Beitr. 2, 84, J^r, 79, 

ÜU3. ll44'<*j'Von manicherlay unützer arbayt. 
Ein wagen man der aehen jar fert. 

Om. BeUr. 2, 84, Nr, 80. 

^4. lJ44'»/Von einem sohmid Voona genandt. 
Virgilius ein meyster mit nam 



103 



der seczt ein seuln mitt<^n in Rain, 

die saget alle haymliche dingk. 

nfin het Titus gepom ein junglingk. 
S dammb der selbig fcayaer gepot 

des nmB gepurt zü feyern peim tot: 

wer uberging den selben packt, 

das f^s dir» 8on! fipn von jm sagt. 

nun wa<i tun hdiuiul Fuluh genant, 
10 der arbayt die tag doob allesant 

und ging hin in der aeidn, sprach drot: 

Von deinem olafien ist mancher tot. 

und tüstü ein wort von mir sagen, 

so wil ich dir dein haupt ab slagen/ 
16 und schreyh oben an der seulen ort 

di8e iiernach geschriben wort. 

darnach körnen dee konigs diner dar 

und fragten die seulen olfenwar 

ver an dem tag gearbayt het 
90 die sefil sprach : 'seoht was oben stet 

an meiner stim, wie mich einr trifft.* 

do lauttet eben also die schriflN;: 

'wm tnir Virgilius hat erworben, 

das vi! leüt dürch mich sein gestorben, 
86 das hat ein deine seit gewert. 

das hat mir einer gar verkert. 

drum dar ich die warha3^ nit sagen, 

sdnst wurd man mir mein hanpt abelagen.* 

do das der keyser wurd gewar, 
30 paid ecliickt er zwelfT wepner dar, 

das sie die selben nemen an 

die wider die seolen beten gethan, 

und spiadien su der seül also: 
//^V'sag, wer hat dir getrAet do? 
86 des wil der keyser geraten nit.' 

sie sprach: 'so facht den stat eoiimidt, 

genant Focus, do den alten. 

der hat der pot nye keins gehalten 

und wolt mir afioh mein haupt abelagen.' 
40 er wurd gefuigen, der keyser tet fragen 

jn wanamb er sem pot aber tret, 



e04. 2. U R«m Rom) Boethe. 



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en doch peim bah verpoteu het, 
das eis dodi katxn wolt ubeiMhea. 
Foona tet Eiim keyser jehen: 

45 ^evrr pot mich nyo keiiis übergaben, 
wan ich mm altag acht pfenning haben, 
die mag ich an arbayt nit gewynnen.* 
der keyser sprach: 'sag mir hye jnnen, 
wanQ mm nuo^ntü nun diet* 

60 FooQft ftpradi : *8w«i pfenning iofa hie. 
so leih ioh auch zwen pfening hin. 
auch zwen pfening ich vcrzoren pin. 
zu leczt verkös ieli altas zwen.' 
der keyser hprach: s&g nur von den: 

5ö wem giltztü die zwen? thü mich beeoheiden.' 
er siOBob: 'mein vater nnd mnter, den peidm, 
haben mich enogen mit arbayt 
imd altag zwon pfenning auff mioh gelayt. 
so sie an kratft haben abgenummen, 

60 so mus ich in da mit zu hilf kununen.* 
der keyser sprach: 'ist dem also, 
wen lüichtstü den die zwen darnoV 
Foous spraoh: 'dem mmnen sui, 
das er mir anoh des gleich aol tfln, 

66 ob ioh lang als mein vater leb, 
das er mus den auch wider geb, 
so ers die zpyt auch altag newst.* 
'wie da« du den die zwen verleust?' 
Focus sprach : 'die gib ich nieim weib, 

70 die ist gancz poß piß in den leib 
mid lest vy auch genügen nidit. 
vy ist vemasdit und gancz entwicht, 
die letzten zwen pfenning, das ir echt wem, 
die tüo ich zü meiner notturft verzem« 

76 darum!) icli nit gefoyern mag.' 
der keyeer sprach: 'die feyertag 
/7^7die sunst über das jar seüi, 
daran du anoh ▼erdmest kein, 
wie wol dü u nissig bist gesessen, 

80 daran dü dennoch auch müst essen.* 
Focus sprach: 'der mir geyt da« leben, 
der tüt mir vor und nach geben 
das ich den tag auch zcrüng hau. 



105 



das mir aüflF erden kan nvinant taa. 
81) gesuntes leben und gluck du mit 

mugt ir mir geben ewr lebtag nit, 

den Got der alle nottfiift steht. 

daramb, her kejreer, gebt teoht gerioht!' 

der keyser sprach: 'Vocus, so thu 
90 getrewiich arbayten spot und feül* 

do nün geetarb der keyser her, 

do wellet man mit grosser er 

den selben sohmid Focus genant, 

des sein weysheyt so weyt ericsnt 
96 was in allen landen weyt. 

er tet gros fleys mit arbeyt, 

pi^ da^ in auch der tot geleczt. 

diuiiarli ward jm ein seiil geseczt 

und die acht pfening oben dran, 
100 das man sich darnach richten kan 

mit andaeht dem leib nnd auch der sei. 

Got wöU nns behüten vor heile quell I 

Wie man sich beknmert mit unendlichen Sachen. 
Wer solche dinck wil aus studiem. 
Qerm, Abh. 26, Sö3, 

606. ll46rt,jYon der färb grün. 

*Grnn ist ein anefanok, 
das red ich wol an allen wanck.' 
'dein gnmer anfanck ist entwicht» 
hMta der pfeoning in der tascfaen nidit.* 

607. Plabe. 

'Ich wil 3rmmer gar stet sein, 

darumb mi plabe färb mein.' 

'ich weis wol da-s plabp färb ist stet, 

langer dinst darfi pfenninggeret.' 

608. Rot. 

'Röt prynnet in der myun. 
leeoh das ich nit verprynl' 

604» «. J. farett/ 



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106 



*wiltü wem von der myn geeiint, 
80 spar den pfenning zu dem pfunt.' 

609» /itfM/Weys. 

*WeyB ist ein guter van» 
den ich von lieb eiqpfuigen han.' 
'vfl manoher guter wan sergat, 
ao man den pfenning nymer hat.* 

m Gel. 

'Wer gel treyt, der wirt gewert 
alles das er von lieb begert/ 
'mancher wt gewert in kuroaer ze^t 
danunb daa er vfl pfenning geyt.* 

611, Seh war tz. 

'Sohwarcz isst stet und zumet doch, 
wie es imi gee, so hoff ich noch,' 
'dein hoifnung wenig zomee rucht 
die weil das man nit pfening sucht.* 

612» Wie Got hin nympt die sei in ewige frewd. 
Ein pader der igt poser vil 
den ein henoker, ieh sprechen wfl: 

er nam zü päd zwßn pfening 

und verjirent ein jn einr lock gering. 
5 die posen pa\\Tn ungeschUtiht 
lJ46''>jdie sein zü furchton zü weinnacht: 

so sie die sewseok fressen gut« mute, 

so sohlahen sie ser und scdn toI pluta. 

die pfafiFen thun sich gemeincklioh mästen, 
10 die sein zü furchton in der vaston : 

wen man in die sund peichten sol, 

so engsten sie oflFt die le^t gar wol. 

vil manicher tüt &ioh auch offt vermaüigcn, 

hast Walpurgen, darsü al heyligen, 
16 und fureht sein eigen herm darneben, 

thut er jm nit den zinst geben. 

noch hat man foroht und auch verdries 



61S überMH ewige) «w. abgekänt, 6. furchen; vgl. WeinhM, ß. Or. g 142. 



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107 



mit posen spilen, das man verließ. 

auch furelit man sie offt gar gern 
20 vor HPhru yden. wen man eym töt rif licrn. 

enge cieider und vor sciiuoh truclikeu 

und ander hendel vil in tm^noken, 

«dem Bohlagen und der herm rSg, 

kranokheyt audken in manohmn nnfug, 
25 die man mag gewynen an sol und ieib: 

imd zu aller «^erst ein poß weih, 

di© ist zü fürt littMi rib allem ding. 

wau sie tut mauuea leib bezwing. 

wil er in gedult die ael ernem, 
ao 80 fnreht er Qot den seinen iMom. 

so wirt die sei toü vandt gereinigt 

und der leib vom woib gepeinigt. 

so sei und leih den genug hat geliden, 

80 Qympt sie Got zü ewigen friden. 

618. Wie ein jnnkfraw su kunigk Alexander ward 

geschickt und wf er umb sie püelet. 

Man list do das ober fem landt 

ein schone junokfraw war gesandt 

KU kunig Allexander, do er saB 

und do mit seinen reten aß. 
5 die junckfraw waa so schon gofar 

das ir der kunig in lieb nam war, 

das all sein mensohayt ward ensond 
[liit^jvaid gern ket mit ir gesunt. 

wan sie pran her recht wie ein giflt. 
10 dammb stund aüff sie ganos sein mOt 

und het sich auch (rnncz yermessen des* 

sein meyster Aristotüü» 

der merckt seina harren sin gar eben 

nnd auch gancs tet dar wider streben 
16 und spraoli: 'mein her, nnn ydget mirl 

kert ewetre aü^n gancs von ir 

und schickt sie fer ycm enoh hin dan, 

wolt ir icht sein »in weyser man.' 

dis er zum kunig heymlich verjach. 
20 die meit den kunig do ymer an saoh 

613» l—S. Btimm- Jim-SB; «pC oftn Nr, 09. 



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106 



und wolt mit schonen worten wnd (Jingtii 

jr potschaft' do hubschlich verpringen. 

der meister sprach: 'her kunigk, euch eft 

die meit, nempt euoh ffir ein gesohefft 
96 dos endi der iril und di« bc^, 

mdn heiT, daaselb verget euch sohir.* 

der kunig der spra h ^dasaiU» ioli soL* 

er hies der junckfra^^ pflegen woll 

und sprach : 'nfln boscheid mich, meister mein/ 
30 er sprach : ir hafit, fleisch, plfit und pein 

und waa sie umb und umb an trift, 

and das ist ab an ir veigift. 

jr «fig^, hoNK und ir ganoa penan 

zuntet mannes gemute an. 
35 jr mundt, ir red, ir gantzer wandel 

priugen nichtz den suntlich handel, 

jr äugen vergiften mannes äugen, 

hercz gen heros in mjnrne taugen. 

dammb, her» lat euoh nicht so vergiften! 
40 rat «w«r sei ein poooow atiflten, 

seit fest und hert redit wie ein stahel 

und halt euch 8tet an e^^Tem gemahell 

so erneret ir sei, leib und gfit 

und pleibt die junckfraw auch nit hfit 
45 und behelt ir junokfrawlioh er.' 

des Tolget jm der knnigk ao her. 

das macht der meieter mit eeiner pet. 

wen noch ein ratgeb also tet» 

so plil) vil sundt offt unter wegen. 
60 Got wol uns geben seinen s^u ! 

614. /l46ri>jWie man solche lieb und trew mocht bezalen. 
Ideb nnd trew von einem poßen wdb. 
am. SeUt, S6, Nr. 81. 



613, 44. nit] l. mit oder in ? Iii. 146''^ Iis US''' leer. 149^ bis 160^ Predigtaujszürje; Einleilunr} 

8. Vif. m. 169' lur. 170^» beginnt das ikm« Hegiat/er: Hernach volgt das register über dise her- 
nach gwchryben pryamell geysüich, darans dermenichetfras tontao mag Miner sei sü anU 
und auch wy sich der mensch jn seinem leben halten und regiren sol nach der ewigeo 
frcwd zü erwerben und eio ytlich siüok ist ze fiaden nach der zal der pleter mm ersten. 
m. 177r—182' leer. 



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109 



/W*-/ Hio heben sich an gar Iflstig und kurtzweyllig priamell 
geystlich und weltlich von otwen vill maystern tichtern, 
die die hernach geschriben prianiel geticht und ymaginirt 
haben, als der Schneprer, Freydanck, Palbirer und ander 
meyster mer, die man hernach in den getiohten woU ge- 
Bchriben findt: und heben sich an zum ersten XIX priamel 
geystlich Schneprers gedichtt. 

G16. II83^»JW ie sundt peaser gelassen wer den . verprachi. 
Wenn hell nit hell besahaffian wer. 

Gem. Ahh. 2S, 616. 

616. Ein priamel wie die BÜndt die sei trüukL. 
Es sagen dj lefer und die heylig gesohrifft» 

Oerm. Ahk. S17, 

617. ii83*^jWie funff utuck an hangen einer totsündt. 

Kein toteundt wart so dein gethm. 
€hrm. Abk. 25, 514. 

618. [183'«jWie die sundt so vast sündt sey. 

Luoifer vmd all aein genoasen. 

Oerm. Abk. 25, 517. 

619. Wie man dy sunt bereflen und peicbten sol. 
Ab vaetMi, almÜBsen geben nnd peten. 

Oerm. Abk. 25, 518, 

620. lJ83*^>jWie sich (1) peicht den menschen reinigt. 

Pdohfe Ist dw ilhr wlrd%Bt eohaw. 

43^. ÄMt. 26, 519. 

621. Wie peicht zu himel ein freud macht. 
Wer Bü himel ein newe irewd boUe machen. 

Oerm. Abk. 26, 513, 

622. lUP'pNie man mit peichten den himel kaflft. 

Wen tausent perg eitd dar gold wenn. 
Oerm. Abk. 26, 619. 

623. Wie ein mensch betrachten sol unßers hern 

leiden. 

Welch mensch allezeyt betracht. 

Oerm. itM. 26, 524. 



616 iOM 4m ObvwArift; M mek dm Regitirr i79f «vM 



624. /164<'''lWie man tagzeit unser 8 hern betrachten 8ol. 
WeloheB mensch zü mittemacht wacht. 
Oerm. Alh, 2S, 52S. 

626. {ISi"* /Wie man Got seiner marter Lancken no\. 

Wer Qot nit danckt Beins knyes und schwitzen. 
Öerm. Abh. 26, ö24. 

6^, Wie ein mensch zu dem sacrament 8ol gen. 
Welch mensch das heylig sacrament wü niesen. 
Germ. Abh. 26, 621. 

627. flBi^'^lW en man das heylig Baorament enpfangen hat^ 

Welch mensch das heylig sacrament enpfeoht. 
Oerm. Abh. 26, 623. 

628. Wie ein mensch sol funff stuck Tersten. 
Welch mensch zü Gottes tisch get. 

Germ. Abh. 26, 622. 

629. ll^jYl^n ein mensch Oot seiner marter nit danckt. 

Bin mensch das in tott^unden stet. 

Gm. ßeitr. 2, 62, Nr. 36. 

630. Wie ein mensch seinr sei vil wunden macht. 

XSn mensch das in totsunt velt. 

Gmn. Abh. 26, 609, Vera 2 ff. 

631. llSS^/Vfie ein mensch nit helt sein eriBtenlich regel. 

Wer C!ot nit danckt seiner grossen milt. 
QöU. Beitr. 2, 63, Nr. 36. 

632. Wie ein mensch Got recht piten soll. 
Welch mensch in einer kjTchen knyet. 

Gm. Beür. 2, 64, Nr. 37. 

633. /ISS^IW 19 ein mensch nit recht cristenlich lernt. 

Wer am suntag nit früe auff stet. 

Germ. Abh. 2, 61, Nr. 34. 

634. Wie dem menschen die gnad Gots wil entgen. 
Weich mensch die vier cottemer nit fast. 

Qöu! BeÜT, 2, 61, Nr. 34. 

636. [I86'^lW\e sich der mensch mit siinden verwfindt. 
Welch mensch den glauben in im treit. 
Germ. Abh. 26, 608. 



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III 



■ 636, /ISßf'lWie ein mensch in die hell wirt getribeil. 
Welch mensch sich den teüSel lest berauben. 
Germ, Abh. 26, 520, 

637. Wi« ein menseli genfing glaubt 

cristenliohem orden. 
Wer adilechtlich glaubt der zwelf artiokel. 
GM. Beitr. 2, 48, Nr. 6. 

SM. flMi*fW9kttui^ peiobt und pneß gesundt eey. 
Welch mensch ^^bt en vogel geachray. 
Glenn. Ahh. 26, 610. 

639. Wie man die zehen gepot nit prechen sol. 
Wer recht wii halten die zehen gepot. 
OW. BeÜr. 2, 49, Nr. 7. 

6M.llU—]Vsie die lieb alle anff den pfenning feit. 

Die lieb die die menschen zu einander haben selten. 
Qrnn. Ahh. 26, 628. 

641. (18$^/Wi9 ein mensch seiner sei nit vil totlioher 

wunden macht. 
Wekh mensob nit glafipt pi8 an sein sterben, 
Oenn. Ahh. 26, 609. 

642. Von den heyligen fnnff wunden. 
Mensdi, bit Gk>t duidi sein heylig fünf wunden» 
die am jüngsten tag sten unverpunden, 

die durch dich wurden Ton plQt rot, 

und durch seinen ntT^rhüldigen tot» 
6 des er wol wer gestanden fn t, 

durch kronOng, geyslung und nagei drey 

die im durch hent und fues wurden geelagcn, 

und er sein oreOos must selber tragm, 

daran er nam sein mensofalidh endt: 
10 dae uns das heylig sacrament, 

do mit uns ein priester speysen tüt, 

und auch zü trincken sein heyligs plüt 

der sei zü ewiger bowar. 

des helf uns Got die die Got gepar. 

«9* 1. kmlar gepot M der gutnokeii. 64S, 10. f. uns iverdf 14. 1. xu Got? 



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643, /i87r»jWie man aich halten sol Qoteg kinder zfi 

werden. 

Zum ersten spricht der ewig Got: 

mensch, dü halten mein gepot. 

darumb so gib ich dir den Ion, 

in meinem feieh die ewigen krön. 
5 menaoh, dn aolt haben ein reehtera sin, 

mit al deim leben stel zü mir hin. 

so magstü glück und seid gehan 

und ewigclich in freuden stan. 

des hab ich dir ein engel gesant, 
10 do idi dein sei zum leibe pant, 

daa dü deet «eher solteet sein 

und hüten dich vor heUe pein. 

waa dir tüt tag und naoht nach Bleichen 

der tnt dem nym^nt ning entwMOhen. 
15 darüiiiit so las dem ubormüt 

und gib von dir dein poses güt 

duxoh den der am oreutze leid 

und im ein sper sein herta durdhenaid. 

Srolher*, so sprieht der grimig todt» 
90 Mein leben nym ioh dir in not, 

aller zweyffel kein man, wan es ist mein. 

all äugen plick so wart ioh dein.' 

wie lieb Got hat sein mensch diet 

und er am crefitE für uns verBchiet, 
86 dsB wfl vergessen gar die weit. 

das maeht die pofiheyt und das gelt, 

geitaigheyt, wuoh» und eytell er. 

jr keiner spricht: 'gelobt pist, herr, 

von dem ioh leib und sei hie han.' 
30 keins dem andern keins guten gan. 

das ist als unser sunden schuld. 

Gbt spricht: *mein kint, wirb umb mejn huld« 

die gib ieh dir, wilt zu mir kern, 
[lS7f^']v\\ nifir den dü tüst von mir gem.* 
36 darumb, dü sflnder. gedenck darnach 

das Got dein arme ^p\f* pmpfahi" 

gedenck das du nacii nraniohem tage 

das dich noch manicher wurm nage. 



fi48, 1. ewige] e t^O^k S8. sey «or p»t gttlridtem, ttrn das du pist toi?. 



113 



wo kumpt den hin dein hohe zir? 
40 sunder, gedencke wa» werden wir? 

wir walten «ms dee nymant wAkt, 

der vna leib und eel serprioht. 

o her, wie wirt dein sei den rat, 

so ea uns nit zü hertzen gat? 
45 darumb so pessert euch aüf erden, 

so mug wir Gottee kinder werden. 

644. {IST'^jKetnMh. yolgt ein priamel von unsere hern leiden 

und wurcket 18 stuck der sei zü hilf. 

I 

Unsers hern loichnam wurcket achtzehen stuck. 
GöU. ßeür. 2, 87, Nr. 82. 

646, lliJ'''J\\' io ym Got der her das leiden hat afiserkoren. 

Got der wurd in leiden geporon. 

OcU. ßeitr. 2, 88, Nr. 8S, 

646. flSl^^pN '\ei man swcigcn sol, so man gern redt. 

Ein lerer spricht: 'ein mensch das sweig^ tet 
ein stund durch Got wen e« j?ern ret, 
der schwimt sein eigen plüt do mit, 
und ein solcliä durch Grotz willen lit, 
5 der mag spreeh«: ''her, du veigoet dein plut für mich, 
80 iian ich das mein Tergoeeen für dioih,'* 
also danokstü Got seiner pitem marter. 
drum wfler sein deurar sei ein getrewer gnßwartM.* 

647. (JSi^jVfen^ ein mensch ein p6s wort durch Qot 

▼ersweigt. 

Welch mensch ein pös wort durch Qot ve w weigt 

und sich domuticklich darwider neigt, 
dem menschen das seih vil pas thet 
den das er altag gemeiiüich pet. 
ö äo e» seines herczen begir ab weyst, 
was den sllntlieher gedancken heyst, 
das wer Göt so lieb und so gefug 
den das er sich ein jar mit gerten schlug, 
was er von Got darfimb begert, 
10 des wiert er gewislich von Got gewert, 
geschieht es nit eiiia gaug» poy zeyt, 
Bü iäl es in seiner parmhertzigkeyt. 



643. 43. l. der sei? 
UmUcIm TesU de« Mltt«Ull«r« XIV 



IS 



114 

darumb dü wider Got nit clageet 
und ftn mer TaNlieiieii nit vensagest. 

648, Wie (in mensch hat fünf nucz von trubaal. 

Der itiensch hat fünf nucz vun trubsal; 
gibt er das in Gottes leiden zu mal. 

der ander, gibt eis für die mvußhm dar geübt«», 
gibt Bioli Qot aelbfl für die betrabten. 

5 der dritt nutz, so er zü falle get, 
das er mit €rotz hilf wider aüff stet, 
der viert nutz, das er im Heiner pannUDg milty 
d is andiT li'VCt nemen ebenpilt. 
der fünft nutz, das Got die tugeut feucht 
10 und die mensohen in ddi swiHsbt 
und heft noh in aioh selber «i, 
das nymant von jm faimen kan. 

649, (189f*/V on einem gedultigen kranoken mensehen. 

Wer kranek ist und daxzü gedultig. 
Gm, BeUr. 2, 89, Nr. 84, 

660, Wie ein menaoh empfint ob er aey Gottea kint. 
Vier aeiohen der nuneoli enpfint. 

am, BeUt, 2, 89, Nr, 86, 

661, iiss^'jVlfie ein menaoh sein leben aol recht aohlichten. 

Wer sein leben wil recht aohlichten. 
(m, BeUr, 2, 89, Nr, 86, 

662, Der menaoh aol haben nach fünf weg verlangen. 

O menaoh, laa dich nach dem belangen: 
unser her hat uns fünf weg vor gangen: 
gedult, demüt, lieb ging er uns zfi gut. 
zfl eeiner Wandlung gehören auch fünf wort, 

5 die weg ging an dos himels pfort. 
und was dü, mensch, aunst redest mer, 
umb dm so niuBtü leiden ser: 
daa erat ist peicht, das ander pet, 
das dtit daa man Got loben tet, 

648» 2. L der erst, gibt? Botihe möehU lüher V. 2 mU 1 verbinden und twitehm 2 «mI S 

eine Lücke von 2 ZtiUn aumdmen. 3. Roethe hält menschen für die falsche Auflösung einer 
Abhftrzung, die evjtntUrh morter bedeuten sollte, eine Verrnntuntj, die mich nicht befrifdi/t. 7 u-ohl 
n)iit = miltet 'fiiiU w«.' 11. sich »sie ocier uns? Weinhaid, ß. (Jr. 8. Ö6y. üo2, Die zu- 
fekBrig$ JUimiuik /«Ml oder u eind «Mi JbMiuttiii (demut: gut) vtrhSM wKd in cmm nMoMtiMii- 

0KK^a, 



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IIÖ 



10 das viert dein notturüt mogstü ieben, 
dM ftutfft deina obonten nm» nit ym^m. 

/iÄÄ'VVVie der mensch Got sol lieben ewig. 
O mensch dü solt hiu für dich schieben. 
OaU Beiir. 2, 90, Nr. 87, 

654, Wie der mensch Got enpfeoht mit 

VI sundorlioh gaben. 

Wer Got enpfecht und sein lob, 

der enpfecht domit sedis mmdetlich gob: 

die ecBt gab pringt dem meoMhen gnot, 

als het er cweiiitdg j«r gefaet mit wiweer und prot. 

5 die ander gab ist so gehewr, 

80 ^oin <lr(>y>'sig iar ym fogfewr, 

sem tiUrbt der mensch in niiion tagen, 

so wil im Got erlosung zu Hugen. 

die diit gab, daa im der heylig gebt 
10 Btefokt den menaehen mit warer voUeist. 

die viert gab, der mensch der ee waa Idein, 

der leucht nun wie der eiinnen schein, 

al hymel erleuchtet er vils( lui^r. 

das funfft, er gewinet hoch begir. 
15 die sechst, das der mensch wirt hoch an gnaden 

und sert liie ane der gnaden laden. 

tfS^. /i^^oyWie Got eim menschen antwortet an seinem 

gepet. 

Ein menaoh der leg an «einem gepet. 
Got im sein aatwort wider tet 

und sprach: 'wen dü petzt, so lobstu midi, 
und neigstü dich, so hoch ich dich. 

6 rerzt dü mit mir und pey mir siezt, 
unib nn in menscheyt dü mich piczt, 
als ich mich gab an des creuczes quei. 
denckettk an mich, so pin ioh In deiner aei 
ab «n kuni^ in aeinem weiten kun^reich. 

10 ioh wü dich mir machen geleich, 
so dü mein leiden teglich betrachtzt 
und alle ding durch mich verachtet, 
so zeuchstü mich von oben herab, 
das ich mein wanung poy dir hab.' 

664, 6. 9. uieht vtrtUmdemt vgl, 660, 19. 20. 655, 10. mir] mich. 



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116 



65$, Wie ein mensch wider Got hat widerstrehen. 
Welch mensch haben widerstrebens, 
dvidi weldi sie eret volkarnfflis lebsns: 

daa erst mit noten zü dem gepet, 
80 man das hercz do heymen let. 

5 dae andt^r, das wir do nit gedencken 
wer der ist dem wir das schencken. 

das drit» das wir keiner snnt nit achten. 

das viert, das unser werck pey tag und nachten, 

das thü wir nit ganos in Gottes enin, 
10 durch das das wir gesehm wem. 

das fünft, das wir Got sein er züprechen, 

das wir uns an unserm negstcn wollen rechen, 

der uns ein viecii nit wolt beschemen. 

das sechst, des wir Got sem gewalt nemen, 
16 das wir selber aneinander Terurteiln: 

so wir aUe snnden pey weylen. 

667, ll89f^jWie «wen meyster die totsund aus massen. 

Zwen mayptor j)ey ein ander sassen, 

die gedanc ken der siinden sie aus massen, 

ob ein swerer gedancken tot sunt se^. 

der ein sprach: *ia wen Im hangt der wU pey. 

6 so aber der mensdk unwissent ist 
wol umb des argen gedancken list, 

liat der wil dem argen gedancken Terkunt, 

d»^nnoch ist es kein totsundt. 

kumpt den darzü der sundig gelust, 
10 dennoch so ist es als umb sunst. 

ein totsunt die muß also entspringen 

und kumen yon vier posen dingen: 

das ent, ob der gedanok pey totsundmi want; 

noch ist der gedanok nit totsundt genant. 
15 daB ander, das er willen hab zO than: 

noch iai m nit totsund, es muß das drit afich han. 

das drit, der mensch nit rew hat 

und auch gern der gedancken gereyt, 

und wirt im auch ein teglidi leit 
90 das in jm weren gedancken berejrt. 



650,2. eret wohl — crrvnf 't.V gthen irre\- doch sind die beiden erMen Zt üen kaum in Ord^ 
nuny. 657,14. gedanck am Hantie nachgämjtn. 18. gerayt ™ gorj.'tet aua bereyt korrigiert. 



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117 



som Vierden mol ist m erat totonndt 
so d«9r gedanok wiert angnttiidt 
und wen der mensch die sunt verstot 
und frevellichen do mit umb get: 
25 erst so hat er ein totsundt gemacht, 
des dort der teüfel in der hell lacht.* 

66S. Wen ein mensch die sundt wil fliehen. 

Got spricht: 'welch mensch die «Tint wil fliehen, 

den wil ich in zü nement lugent zielion: 

wer sein uechsten liebt durch meinen willen, 

den wil ich mit eytel tiigent fiUen. 
6 weldi menaoh gut wider ubol tflt, 

des sterben heb idi in mouier hfit, 
/i^^/daa er Tor wirt eins volkümens lebens. 

an dem wirt mein sterben nit vergebene. 

welch mensch mein marter teglich beweint, 
10 der wirt mit mir und mein vater vereint. 

welch mensch sieh übt in pumhirtugkeyt, 

dem |nn ich in pannüng ewig bereit. 

welch meiMoh mich tot allen dingen lieb h»t, 

meine geadiopf und hantgetat, 
15 rniH dem menschen mach ich ein spigcl lie<5ht, 

daryn sich mein hymellisoher vater ersieht'. 

659, Ein swester jren bruder leret funff gedencken. 

Ein Schwester iren prüder leret. 

GöU ßeitr. 2, 90, Nr, 88. 

660, Fünff meyster heten mit ein ander ein 

di^putatzen. 

FiiiifT nieister teten geistlich mit einander sohwatsen 
und heten miteinander ein disputatzen. 
I189">jder erat sprach: 'ein seuftz von eim rewigen henken 
umb ein verlorne zeit, vergangen hin werczen, 
6 jst Got loblioh und deiner sei nutser verpraoht 
den dieyssig gesprochner pealter mit andaoht.' 
der ander sprach: 'von herczen zfl pesser wem, 
von sundcn zu wem Inn fiu" auf em, 
das ist Got lieber den fast^tü. Got 
10 siben iar mit wasser und prot.* 

der drit meyster sprach: ein einiger piick 



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118 



dbr iinkefisdiliohai mynne itrick 

auf ein creatur dürch Got gelassen, 

das wil Got in verdienen von dir faasm, 
16 das dü verdiiilicher in Got wurst 

den dü mit Paulus in den tritten himel ffiistl* 

der viert sprach: 'ein schentlich wort 

durdi Got g^ten und nberliort 

leaoh »b der eel als ungehewr 
20 und dreysalg iftr jm fegfe^.* 

dor funfft mey^ter sprach: 'Davit im psaltor Terkcint 

und spricht: "her, vergist meiner sunt." 

jch 8oi ir aber, her, altag gedencken. 

so der sunder und gerecht hin zü dir lencken 
96 und der simder hat so ein gerewig clag, 

ein trort von dem andern ioh nit kennen mag 

und welcher dir steh neher pey 

und hoher vor Gottes antluoi ee^.* 

W2, Wie Got IX ding einem oflnet in dem geyet* 
Meofloh, IX dinck dich Got aüf erden heyat. 
Q&U. Beitr. 2, 91, Nr, 69. 

662, /ISüM/Wie aweien munohen gesagt ward von einer 

frumen mnlneryn. 

Zwen munch die waren aus prediger orden. 
Über Sprache und Verakunai Heinrich Kaufring&r« S, 12, Oerm, Abh, ISt 92, 

668. /iMN/Wie wirdig ein menach ist das saorament zu 

enpfahen. 

Welch mensch nie totsundt hat fjewnnen, 

der ist Götz als wirdig emptalien als der tag der Bunen. 

welch mensch totsuiu lul durch Got verschmähen, 

der ist Gota als wirdig zü enpfahen 
6 als unser fraw in sü enpfahen was, 

recht wie die sun durchscheint das glas. 

welch mensch Götz leiden bedencken tet 

als lang ein M int durch den pawm wet, 

der mensch eupfahet Got als war 
10 als der priester ob dem altar. 

664, Wie hoch Got den tod a&ff nympt, spricht 

Eokhart. 

Meyst^r Eckhart spriclit: 'eins todes sterben 
660^ 21 sieht in der Ht. in zteei Ferae mUgt; nach sprach btigiimi tine neue Ztüt, 



119 

jn lieb, in bekantnus und gnad zü erwerben, 
den tod njrmpt Got hoher auf zü gut 
den alle» das die cristenhoit guter work tfit 
6 von anfaog bis ytasund do her, 
iltO^lfSi auf dan jungstm tag hinfur mer. 
wan dise zeyt ist dem tod gegeben, 
wan in discr zeit entspringt das ewig leben.' 
Jeronimus sprii-ht; 'wer nit für sein feint gnad begert| 
10 der wirt von sein veint von Got nymer gewert.* 

665. Won der mensch alt wirt jn der willigen armüt. 
Ein weyser hoher nieyäter spricht: 
*Gk>t dem ist loblidier und lieben mdkt, 
nooh den lieben heyligen nicht InatigerR, 
noch dem mensdien nicht aufnistigeni, 
6 als wen der mensch hie altern tüt 
in ein^ rechten willigen anuut.' 

9ß8. Wie der menach Götz wirdig sey. 

Es ist nymantz Götz wirdig, 

er versmech den reicht um hie irdig. 

ea enpfecht audi nymant weyßheyt folktunen, 

jm sein dmi al wettiich &0wd genumMi. 
6 Salomon spricht: 'wer sein gemfit bezwingt, 

der ist stercker den der ein pruck mit stzcit geiwint.* 

Eckhart spricht : 'das wir Got nit sollen 

zwingen und nolen wartzfl wir wollen, 

das macht da« um zweycr ding gepricht: 
10 das evst, wir haben demütigkeit nidbt 

und von herosan kräftig beigeriingj 

das wer ein ewige gute findftng. 

Got der mag alle ding gar gering, 

den aus genumen jn einem ding: 
//S/'ö/das ist daö er den menschen ungowert last 
16 und von seinen gnaden hin weck stast, 

wer die swey do an jm hat/ 

wan Oristiis ye do uns selber pat 

und sprach: 'die ere diser weit 
90 jst ein Wandlung der wadia^ und feit.* 



6M» 10. mU vtricfbmi L vor... eraert? 



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120 



667* Drivaltikeit ist wissen was leidens atifs 

mensch geviL 

Bruder Herman von Lincz der wil: 
was leideiis ye auf ein mensch gevil, 
das sey vor jn dem gotUohen hertcen bevejNi 
und wol wissent der hohen cbmdtikeyt. 
6 dn lerer spricht: 'wer willig arm ist 
und sucht leyden xmd versohmahnng al inab, 
so darfstü Got nit piten sein 
umb das himelreich, wan es ist vor dein.' 

698, Was Got aller lobligst und menschen aller 

nutaliohst seJF. 

Fnnff meystor reten hin und her 

was €k»t aller loblichst wer, 

dem menschen aüf¥ erden doch aller nützlich, 

seiner sei vor dem teufel aller nutzUd. 
6 der erst sprach: 'gedultigs leiden 

das ist die pest, die höchst, die wirdigs zu frdden, 

danunb Got vater in seinem tfann 

gab dnltig leiden seinem sun. 

darumb weet er jm nichtz pessers lassen wem 
10 den das aller grost leiden auf erden 
I191rf>]dwi ye was und auc h nymer wirt.' 

der ander sprach: 'g^ultig leiden des pirt 

jn lauterigkeyt, als ein kint aus der tauf kam 

und speys von Got ym loste nam 
15 mit den engdn und Maria MsgdsJep, 

so gibt mer Ions umb leidens den den.' 

der dritt spricht: 'dultig leiden ist als gflt, 

das reinigt den menschen von sunden flut, 

wescht, kreft und erledigt in, 
90 sterokt plodikeyt und treybt untugent hin. 

dem mensdiai es hohe tngent geyt 

und gibt ym wider al sein yeilome arbeit.' 

der viert sprach: 'gedultig leiden yergolten, 

ee Maria und alheyligen wolten 
25 jm fegfewr sein pis an das jungst gericht 

und nit beschawen Gocz anglicht, 

ee s^ frewd weiten enpem und mangen 

6€8> 3. 4. iL oeUUdisti scbutiUchit? 17. d«r sprach drit] dbM sprach imMm. 



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ISl 

die sie umb das mynst leiden haben dort enpfangea.* 

der fünft meister spricht : 'gedultig leiden ist gdit 
90 und das Got selber sprechen tut: 

"nyniant kan meiner gotheit mer geieichen 

und auch in mein menscheit gedeichen 

und in mein gotlkhe lautrigkcyt, 

pdn ich dem mensdieB sfi geben bera^, 
SB wer dultig durch mich leiden tfit : 

dem g^b ich mich selbcar, das hodist gfit.*" 

669, Wie Qot spricht zu der frumen seil. 

Got spricht zu der fromen jnigen sei: 
*dü |Hst ein päd meiner gotheit wel, 
ein ^egel meiner bfijyligen dri^altiglGeyi. 

dir zu hilf pin ich bereyt. 
6 du pist, liebe sei, ein truh und schreyn 
do sich mein gotheit neiget ein. 
da pist meiner claren gotheit subtil« 
kdn cnaJbar mir pas gefiel. 
/iPlM/jcli füg dioh TO meinen lieben ebengMiossen. 
10 dfi bast alle ding duioh midh gelossen. 
jeb lieb äkh. und dü ewig mich» 
wan nymant mag erhohen dich, 
wan ich gab umb dich mein fleisch und j^üt, 
das selb dioh ewig erhohen tüt.' 

670. Ein peichtvater fragt eyn sei, was sein peicht 

kint, warumb si wer selig worden anf erden. 

Ein beichtvater ein nachts sas 

und fragt ein sei die sein j^eirTitkint was, 

und sprach: 'tochter, moeiit nur zu wissen wem 

durch waä du pist selig worden auf erden?' 
5 sie apiaeh: *was midi beil«igen was, 

darwider ich dooh alieyt sas. 

sum andern mal was ich willig, 

was ich do kid, das taucht mich piUioh 

und begert sein ymerraer zu leyden. 
10 zum dritten was ich nit unbescheyden, 

so man mich saget schänden vol, 

in dem behabt iob mich alldn alseit wol. 

snm Vierden, wo man wolt eren mioh, 

pey tag, pej nacht so floh den icih, 



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122 



1& und wo man mich am festen schmeohi, 
ZI! den ich mich doch alzeit ncclit. 
zum fünften, wö ich 8ach uncristlichen leben, 
das straft ich und tet mich drum in tot geben, 
wan ich erkent jren schaden und ewigen tot, 

SO drum miut ich Jfl(ydeii sogst und not. 
wfm Beohstea mal, wo idh tet gan, 
den weck der gnad ging ich fort an 
und kert mich an kein creatur, 
kein steten erat ich nyo verlur. 

25 zum »ibenden mal so hiit ich mich arm 

und abgeschiden ab der weyasel vom Bohwarm 
und fbr der aller mjnsten menschen eins, 
//plfk/nnd trost von Got nnd smut anders koina. 
zum achten, das mich nye genug gedauoht 

80 aller der lieb Götz, der ich gepraucht. 
das newnt, das ich mich gen Got neigt, 
was Got leidene mir erzaigt. 
das zehent, was mir was jnwendig, 
waa ioh aüswendig mit weroken bestendig.' 

86 'Nun aej Got gelobt/ spradii er zii ir, 
'nun sag dein tugent jnwendig mir, 
do ir nun do last im himel umb get.' 
sie sprach: 'ich mrp, irs nit verstet.' 
er sprach: 'durch Got sagt mir ein wenig I' 

40 sie sprach; 'gar gern, jm himel pin ich 

pei den engein und pey der heyhgen drivaltikeit. 

die aein mir bekant und wol behayt 

ala ein hawswirt seinem jngesind.' 

er sprach : 'der verstentnfJs ich nit enpfind.* 

46 816 sprach: 'wen ich in meinf^r kraft sich 
gesamelt jn ein, so sich ich m mich 
und sich in mir Got und alle creatQr 
jn Inmel und erden geechaffner pur, 
da haa iob aller ala guter untersehdd 

60 als meiner finger an henden paid.' 
do sprach er: *des bericht mich pas.' 
sie pprflch: 'wer gehöret in das glas 
de« rtpiegels der ewigen clarheit, 
der sieht des spigels prechen weit, 

•70, 24. 6rtt«««nttt; «vi. WmiikoU, B. Qt. §186. 



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123 



06 alle gjoachapR und maxht Qattm* 

er Bpraoh: *die hie ye folgten setnee rotes, 

die werden dort pwin-Hchen fro: 

sag, ist deiner ubung auch also?' 

Biü »prach: 'neyn, ich stee da ich stünd 
60 ee das mich Got besohafien gund. 

do ate idi, do ieh pin hin gentfmen, 

do Biyiiimer oiefttiir hin kflmen, 

verstee ioh in creaturlichem wessen, 

sie werden den plos der weit kein feneu: 
65 nh ioh den waa in Got mit Got, 

hin fax Ich für meinen schopfer drot.' 

67Lil99^jWi0 Got dem menschen seohs nütz wil geben. 
Weldi mensch zü genaden ist geaoht 
und nneen hem marter befaraoht 
und darmit umb get pey al aeim leben, 

dem wil Got sechs nutz geben: 
5 der erst, daa Got dem sein leben bestelt, 

das er seinem negsten wol gefeit. 

das ander, das er ein hört von tugent gewint, 

des im in ewigkeyt nymer mrint, 

das drit, so gewint er gen Got ein ean, 
10 als hat er nye kein sunt gethan. 

das viert, das im der himel geöffnet wirt, 

wen in\ der tot da^ lobon entpfirt, 

das er an mittel gen himel kumpt. 

das funSt, da« im sein geistlich leben frumpt. 
16 das Sediat, das Got sein gepet erhört, 

so er GotB leiden beden<A[et fort. 

das sibent, seinen willen also 8Ü verpiingen 

Got zfi lob in allen dingen. 

das acht, das Got in maclien wil 
20 allein in reichtum der tugent vil. 

das newnt, het der mensch nie güt getan, 

pis er Gottes marter xoeiet an, 

so wil jm Got den Ion geben, 

als bet er ym gedint jn all aeim leben. 
86 das zehent, bedmokt der mensch Cristus not, 

begreyft in dem den mensohen der todt, 

690^ 68^ ia uberguchrübem. 671, 6. dem ama «efn wrhitwit. 



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124 



60 nympt in Got an alles fegfetVr 

in die himellischen schar gehewr. 

da« oylt, rlaa dem menschen nutzer ist 

30 Bei her ein gedanck an Jhesu Crist 
und sein marter zu hedencken thet 
den daa al mlrteiiheit aMh saim tot für in pet. 
das zwelft, das «im imtBer aejP betraohten 
das leiden Götz in rechten andächten 

86 den das al heyligen zü Got neohten 
jm himol und für den menschen peton 
das dreyzehent, so eins ein jeher tot betrit, 
daa im Gottes leichnam mag werden nit, 
und bedanckt Gottes leyden man und swer 

40 iixid hat aeinss he;;^igeii laichnaina ger, 
wirdig enpfahen daa aaccamentv 
wie pald Got seinen prechen erkent, 
das er als warlioh Got hat enpfangen 
als wer er jm über sein zungen gangen. 
ivjz^^jdm vi^zehend, wer bedenckt Götz leiden auf erden, 

46 den lest Ck»i in totsonden nit atfanden w«id«n. 
daa funfoeheiit, Got wil dar ssle nahen 
und wil sie am irem leosten end entpfahen 
und wil sie seczen zu sein allerliebsten freünten. 

60 daa sechtzehent, welch mensch zu betrachten meinten 
das leiden Götz mit jniger clag, 
des sei lobt Got am jüngsten tag, 
gleich den engeln werden sie geheyliget, 
sfi ewigem flnoh die verdampten ▼ermealiget. 

ß72. Wie ein mensch Gotes leiden bedenckt. 
Welch mensch hie Gottes leiden bedenckt. 
Gm, SeUr, 2, 92, Nr. 90. 

B7B, [19i—fi9i9 ein mensch begeret in seim gepct selig 

zu werden. 
Ks begeret ein seliger mensch in seinem gepet 
daa im Got an erkennen tet 
duToh was er mooht auf erden sdig werden. 
Got tet jm daa kunt nach seinen begerden 
6 und sprach zü jm: 'mein ding nym war, 
betiaoht mein leiden drew und dreyssig iar 

671, ». ^tt^erlft. WwMiM,B.0e,a.l3$. 



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185 



und ein kalb jiur, so gibstu mir , 
ab ich mich an dem ooreatz gab dir. 
dae ander, wer «in tfoetliohs wort spricht 
10 jn lieb 86 ins negsten so jm etwaa pri<dit^ 

dem wil ich in dem hymel Ionen 

und pey im als poy den* engein wonen. 

das drit, dü seit betrachten wer ich pin 

jn meinen eren ob keraphin, 
15 ao mag ich in deinar ad stt Warden 

sä baiiohtea himel und erden. 

daa viert, das dir dein leben alao frfimpt, 

Bo es dir an das leczt entkumpt, 

so go ich in deiner sei geleich 
20 als ein kimigk in seinem weyten kfinigreioh.* 

674, Wie Got an eim menaehen apraob: Ina! ding 

mfiatA Terpringen. 

Ein aeljger mensch Got lang mant. 

Qm. BeUr. 2. 92, Nr. 91. 

$76. [i^fWie ein menaoli von gotiioben gnaden kom. 
ffin seliger mensch gewan den schaden. 
Gm. Beiir. St, 9S, Nr. 92. 

676, /i9Jn>/Ein selige f raw pat Got wie an Ionen wer 

den die dnrcb in liden arbait. 

ISn eeltge fra# in groben <wden 
pat Got in aainein boohsten koren, 
wie er den zu Ionen wer berdt 

die hie durch in liden arbeit. 
6 des er ir eins mals antwort gunt 

und sprach: 'tag und nacht hat 24 stunt. 

wer der atond dne durob mich leit, 

wfl i<di, waa man jm nbeb geit, 

dem wil ich do für 8o yü lonee geben 
10 als het er glebt XX iar volkumen leben, 

so er durch mich kein leiden bat. 

wer aber unwillig leiden tet 

und es durch mich kein leiden het, 

wer aber unwillig leiden tet, 
15 und es duroH mich doch nit wolt enpem, 

6?6. S. «r fehlt, 13. 14. uohi zu tiigtn. 



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den wü ich ewig jm hymel em 
mit deir yunot irannden süMigkeyt. 
wer aber wiUioh begirlich Int 

durch mich, dem vil ich sein so nuti, 
20 der sieht dort ewig mein antlnt/ 

der mynsten fre«d mochten alzungen 

englisch, menschlich, gesprochen und gesungen 

auf erd und auch in aeraphin 

«oflspreduni nooh im hmötea besin, 
SS die ioli den jren seilen wil geben 

nmb ir Iridrä duroh mich pey jrem leben/ 

677, Wen ein priest er eein tagsei t fleyseig bet. 
Welch prieeter enn tegsdt flejing pet. 
Qerm, Ahk. B, 99, Nr. 93, 

678,il9^jWiB Got iein freQnten fünf stuok hieß do er 

sein marter lid. 

Als Got sein heylige marier lid. 

cm, BeUr, 9S, Nr. 94. 

679. Wie Oot eim frumen mensohen olagt nber seyn 

freunt. 

Got einem frumen niongchen claget 

von Keinen freunten und im saget, 

ur »prach: 'droyor ding thunä wider mich 

wo sie zü samen samelen sich: 
5 snm ersten reden sy Ton weltlieben dingen, 

das tüt sie von meiDer gedeohtnils dringe. 

das ander, das iohs nit pald geweren pin, 

so stellen sie pald anders hin 

und thun weit hin von mir fliehen; 
10 wil ichs den haben, so müs ichs ziehen. 

das drit, der weit lob, er und prenck 

pringt sie b6 Bünden und g^enck, 

das sie midi in sie nit woUen lan 

und in in nit gewurcken kan. 
15 und wer am leczten den wirt verhert, 

des freud wiert ewiglich vecspert.' 

680. ilBSf'jEa hegeret ein mensch von Got selig lil werden. 

E» begeret ein menBch von Got auf erden. 
Oött. Beitr. 2, 94, Nr. 96, 

679t 7 ttni 10 ea «weitor Stdt* ichj s ibtrgttehrübem. 



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M. p9Mj'Wie Got dem mensoHen tut nahen, das er 

jn sol loblioh enplaheiL 

Got spricht: *mensch, wen ioh dir t& luben» 
ao ftolifi mich loblioh enpfalieii. 
wan dü pist Yon himd ye pnrtig. 
/iMw/BO dir ist leiden gegenwurtig, 

5 80 wirt dir Hünfiertfeltig clro'^t 
parmherczig itzunt dü mich hast, 

mein fleisch zü speis, mein plüt zü tranck. 
jch knm zu dir wen dü pist kranck. 
düaMi dein siind mit re# hie olagen, 
10 ao mnfi dich der faimel ewig tragen.* 

682, Drew güte ding lernt B nm liardfls. 
Drew gute ding Pernhaxdus lert: 
das erst, wie man sich zü Got kert, 
oder vil gescheites mus man meiden, 
Qots nit vergeaaen in weUehen froiden, 

6 vil plick und gcachampere wort sü laaaen; 
das drit, so unkeusch dem ijn enatoaBon, 
do für hüt uberig trinckens und eaaena dein: 
das aol diaer stuok erczney aein. 

688, Wie man Oot aol dienen jn ganoser lieb. 

Baa aUerliebet werok hie «üff erden, 
das Got von uns am Uebaten mag werden 
und aeinan genaden wirdig xü dugen, 
das wir an leib und sei vermugen, 

5 das werd: das uns nach Got belang 
daa mitel, endt und anfang 

jn ganczer lieb, der anders thet, 
der wer Grietfia ein valaoher pn^het. 

684, llS4f'>jWie nymant sol die zehen gepot prechen. 

Dü solt gelanbcn in einen Got 
und swor auch nit pey ym an not, 
die feyrtag dü auch heiligen solt. 
hilf vater und muter und hab sie holt. 

6 dü aoLt mit worten und wendcen nit toten 
und etil aodi nit in keinen noten, 



6g2, 4. weUchen für welUifihen; vgl, Wemkoldt B, Q. § 142. 6. dem oder dein? 



128 



und solt auch nit unkeii»ctilich leben 
imd acAt nymant valaoh seuoknuB gaben, 
begor kainB andem manM nodi wdb 
10 nodi keins ftemden gnta pey sei ond leib. 



68S. Wie man uniern 

SU der 

Almeehtiger heue, flehopfer mein! 
nun las mich dir bleiben sein 

jn die englischen not so heys, 
do du verrerest cieinen 8chwc<i.s 
5 jn deiner poin die nacht so lanck 
wol gen der metten anefanck, 



hern bit durch sein marter 
metien seyt. 

und in das fahen» da man didk 
fing und hin furt so lesterUch, 

und die not da dir auch wart 
10 gcthan der packenaelüag so hart, 
und in das verscheiden pit^rlich, 
des Kayfaü acs do frewte sich. 



686. Ii94"'i\yie man Got bit z 

loh bit dich, Crist, durch deinen 

Schweis 

das du vor angst und noten heys 
mich beeohirmest' vor den feinten 

mein, 

an meinem end wdst pej^ mir sein, 
6 das ich dein hilfe mug erlangen, 
jch clag dir das ich pin gefangen 
mit Sunden, hilf mir durch den 

Bohlaok 



ü metten zeit, das get daraüf. 

der dir wart an flein heiligen nack: 
loß mich auti bUMden durch die pein 
10 die dir tet Kayphas, hene mein, 
die gancsen naoht pis an den 

morgen, 

der dich be£^hembt mit angst sorgen. 

her thü mich aUer sorgen queit 
wol dfirch dein marter su meten 

zeit! 



687. Wie man sich in 

Got her, las mich in deine pein 
dir treulichen befülheu sein 
und in die sohant, spot und neit 
die dir gesdiaoh lu preym xeit, 
5 do du himelischer farst SO ho 
gefurt wurst für Pilato, 
und in der frewd do frewet sich 
Herodes das er sehe dich 



Got bevilht zn preym ztit. 

jn schmockeyt, durch das weis 

gowont, 

10 do er dich Filato urider sant^ 
f^H^Jxmd im das gejseln, das man dich 
Gag Jhesus sein menscheit für midi 
jn gros lasier, spot und honen, 
do man dich tet mit dornen krönen. 

Iß darnach dich gab in grosse not 
Pilatus in ein strengen tot. 



615, 8. t. engstUchent 086, 8. sn am «uch get wii . €87, 7. d«r] mm wmmtM die. 

11—13 triff Roethe ao heratdlen: und in das govs<-'1n, das msa dich «Ivog (J1l«8U> aein 
meoscheit fQr mich gab}» ia gros laster, spot und houeo. 



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129 



$88. Wie man Qot bit aber zu der preym zeit. 



Ich pit dich daxtk den grosBen neit 
und daa die zwen do wider stirmt, 
Pilatfis und Herodes, dich 
geyselten, cletdten dich spotlich, 
6 darnach so wolten dich krönen, 
dar dwoh mit spot, urtdl und honen 
mir ewi|^oh bonemoD seit 
und vor dem teufel ver gelrait 



der pein die mir benfioieii iat 

10 mit deinear pein, her Jhesü Crist, 
das dii mich gen dem vater dein 
wollest versünen, vater moin, 
als Pilatus und Herodes wart 
▼ersQnt von deiner pein so hart 

16 wol durdh dein leiden und ungemaeh 
das dir sä preym seit iseaohaoh. 



689. Ein bcvelhnus durch die marter zü tercz zeit. 



Ich gor das ich in deiner pein 
dir, Crist, bovolhe müsse sein, fl9Sf*J 
das man zu tercz zeit furt<e dich 
gen deinem tode, Crist, dürch mich, 
6 und in das Jaster das dir wart 
orpoten, Jhesus, aüff der fart, 
jn die eohmackeit und in das we 
das die etat Calvarie 



genennet was, do hin man dich, 
10 dich fürte und manchen poßwicht, 
den man do selben gunt zu tAteii 
{do leidtz dü, her, in totes nöten), 
und durch das aus ziehen das 

man dich 
entploste, her, das gesduudi durch 

mieh! 



600. Ein pitfing durch 

Ich pit dich, himelfurst so zart, 
durch dise schmackeit, die dir wart 
erpoten auf der strengen f ert, 
auf das das »h da wurd emert 

5 do TOT der tiiTen helle gang 
und vor des teüfels argen zwang, 
das dü mich, her, durch die 

smackeit 



Gottes leiden zu sezt zeit. 

die dir (in wart selb an geleit, 
durch deiu äciimackeit und grosses 

Idden, 

10 das dfi von in zfi den geseideo, 

SU tercze, das dü, mmsehe fein, 

an mir behalte müsse sein, 
und das icii nymer hie ersterb 
pis ich deiu hulde vor erwerbl 



689, 2. beuolhe = bevolhen. Weinhold, B. Or. § 167 i vgl. 690, 12. behalte. 690 Über' 
»eMft, sezt] I. torcz/ vgl. Z. 11 (Botäu). 9. Mgi AmAc «or, durah <L schm. m ttniOm 
und etwa zu Itasm: tnunt und durch dein gr. 1.; 11/. zu teros Mtl, das tdk, m. f., m dijr 

beb. m. s. 

ücaUcb« Tut« des Uiu«l&lte/» XiV. 



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130 



691. lI9S^i>jEin bevelhnus jn Gottes leiden zu sezt zeit. 



Las mioh dir, aohopfer, herre mein, 
jn dein grosse not bevolhen sein 
jn die sext zeit, do dö so hart 
genagelt wiirdeet, mensche zart, 

6 und dein aal riekten und 

wQnden eer 
mit dir und deinem creucze swer, 
jn trewen als der aohaoher sich 
auch dir bevalh gar jnniglich, 
und in den jamer, so geechwindt 

10 du sprachest; iraw, sich an 

dein kinC 
sA deiner muter und «udi maget, 
die dich trag und stund do versaget, 
und in das gros ungemach 
das eie do wider zü dir spraoh: 



15 'aioh, liebes Jdnt, die muter dein 
jn grosser pein, dü süne mein', 
jn not, in trewen und in ciag, 
das da dein jungem und ein mag 
Johannes der jünok&awen fein 

90 bef alfas der lieben mflter dein, 
und in daa dürsten piterHch 
das dü clags, edler kunig reich, 
do dü in trewen, heire mein, 
patz fleyssigk für die feinte dein, 

86 und durch dein gedultikeyt so gros 
und dürdi dein paimung grüntlos, 
und die not so pitterlioh 
do dü sprachst «Iso oleglich: 
'himeliischer fürst so wolgethan, 

30 wie hastü, vater, mich Verlan 1* 



692, Ein pitung durch die parmflng Gotes sfi 

non zeit. 

Ich pit durch dein parmfing dich, llQS^'Jund das dü, hjmelfurst loblich, 
die ist grunttofi und wunderiieb, auch aleo urdat «dionn mich, 

das du mir twt die gnade dein, sam in der not und in der pein 

4 die dü audi test dem sobaohar didi bort der liebste vater dein. 

schein. 



893. Aber wie man Oot pit zfi non soft. 



loh pit dich, her, durch das 

verscheiden 
das do gesohaoh awisehen euch 

peidtti, 

do der tot dich und dein muter 

sohidt, 

das dü dich von mir schidest iiit. 



6 jch pit dich, Crist, durch nl 

dein pein 

das dü mich gen dem vater dein 
versunest, do dü jn jn not 

anruffest, do dich zwang der tot, 
durch die sechste die so lang 
10 weret pis dich der tot bezwang. 



601, IS. tnig] ver vorher getfriehsn. 603, 4. mit. 



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6^4, Ein bevellinuB sÜ 

Nfin las mioh in daa leiden dein 
dir, Werder Cnat, befolhen sein 

und in das wort das dii zu leczst 
do dü .sprachst : 'ConsQinatuin est', 
5 jn das veischeiden pitteriich 



Got der Tesperseit. 

das dü, her, sA der non dmeh midi 
olei^oh TerBchidst und namst 

dein end 
durch onser stmd und nuBaewend! 



696. AiMM/Ein pitung duroh des hern marter an Tesper seit. 



Ich pit dich, herre, dürch dein 

ra arter sterben 
daa dü mich armen laat erwerben 
dein huld und dir bevolhen sein 
als dü dem liebsten vater dein 
6 und deinen heyligen geyst befielh: 



also las dir mein arme sei, 
mein schopfer, an das ende mein 
jn deinen hendcm befolhen aein: 
hüf meiner sde dort aus not 
16 düidi deinen unyerBohultim totl 



696. Ein bevelhnös durch dy marter zu vespor zeit. 



Her, las mich dir zü allen t^tunden 
bevolhen sein in dein funtl wunden 
und die dü Crist in grosser not 
enpfingest do du liingest todt: 
6 des pit iflh dich durch deinen 

smerczen 

des tiefie deines Terwunten hertaen, 



dar durch rein wawser und auckplfit 
dir, her, aus deiner seyten wßt. 
das hat braeichent Jhesus rein 
10 daa una allen dein reich gemein 
an unserm leoaten end ward, 
wan wir aoheiden yon diaer etd. 



697. /iddro/Ein bevelhnüs durch unsers hern leiden. 



Las mich, her, dir bevolhen sein 
trewlichen jn al dein not und pein 
zu lob deines heihgen creuczes preit^ 
daran kein menadieit für uns leit 
6 und kreftigiioh gealget hat! 
behalt, her, deine hantgethat. 



jeh bit dich, hochgelobter gast 
des crcutzes, Jliesus, das du fast 
mich zwinget zü dem dinste dein, 
10 daa wolbehalten müsse sein 

aa mir dein pem und wirdigkeyt, 
die an das oreucKe wart gd<yt. 



090) % im. W7, 4. keia] deia? 



9» 



132 



698. Ein heveihnus durc 
Laö mich, herr, dir bevolhen sein 
jn das ablosaen, herre mein, 
das man zü vesper losset dich 
Ton deiner pein gar wirdiglich. 
5 i<di pit dich, her, diiNli||^deiii erlossen 
das dü mich, her, tot allem poBHon 



h das ablossen vom creficz. 

und mich gnedigkliclipn erlosaest, 
also das ich das aller posKOät 
werok und aller sunt zu stunden 
10 mit deineii gnaden werd erfunden 
entladen ganos und qaat, 
CSristoB, durch deine yeeperzeitl 



699. /IM^iBegerung gnad durch di mar t er zü oomplet aeit. 



Omt, her, ich ger genad von dir, 
daa dü sü oomplet, heire, mir 
gnadst, darumb dü, herre, dich 
begraben ligst her durch mich. 
6 ich pit dich durch die greptnüs 



Jheatts dü edler aohoirf^er mein» 
das dü auch, her, begrabest mich 

jn deine pein so pitt^rlich. 
darumb mach rein dein conipletzoit 
11) und frew mich vor des tewffels 

nejfti 



700. Wie man Got bit 

Her, las mich nit an meinem endt 
durch dein heyligo wäre uistendtl 
jch pit dich durch dein fauligen tot 
und durch dein uiatent, her, 



durch sein heiligs leiden, 
die dü enpfingst in grosser not, 
und in dem antlutz misse far 
das dü gar schon, lauter und clar 
16 hat den reinen jflnddrawen da 



mein (jot, /iM*«/die was genennet Franica, 



5 so dü mich, herre, veterlich 
zü seligem ende fürest mich, 
das ich mit dir frolich erste 
ewig in frewden ymei me. 
herr, las mich in dem 

Bchmerozen dein 

10 dir, Jhesu Crist, empfolhen sein, 
und duroh dein fünfi wunden rot. 



und in dir jilutrs peche gros 
der vil von demen wflnden flos, 
imd in die wallen all geleich 
90 die zü dem leiden piterleich 
gehörten die dir, her, geeohach 
für unsere ewigs ungemaeh, 
und in alle dein angst und not, 
die dü hext leidet pis in den tot. 



701, Ein pitung duroh das plut seiner heiligen 

fünf wunden. 

loh bit dich, her, duroh dein das du ein arczet wollest sein 

wunden tioff der armen verwunden »e\e mein, 
und das dein heyligs plüt aus lieS, 6 mit dem siropel trenckest mich 

deine heiligen plutc^^, pit ich dich, 

' * ' '699 Oberachrift. di übergescMAtfi. 4. ligSt » lissSBt 5. dttrch dss, dann dss gtUHtihen. 
70O, 15. l. der? Sl. diej (.das/ 



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las 



dem mich wol machen mag geBunt, 
das mir dein wafien allo stund 
sein wäre hSÜS und kämpfe gonos, 
10 damit dfi wurdest ai^Uos 
mit deines grimen todes kraft: 
so mach mich, her, auch sigenhaft 
und ker dein anüutz myniglieh 



gen mir, sich an in noten mich 
15 und tüe mir deiner hilffe schein 
diudileltikeit nuoiig der pein, 
und hilf mir, hör, diodt al data 

Migat 

mit dem dü dem amidar gnad 

erlangst I 



702, 1296^/Wi9 man unOer frawen bit gnad au erberben 
umb die beyligen groaaen drivaltigkeit. 
Sohloas, floa der bohen aeligkeit, daa dfi tü anesBO mandeinaß 

gunst, kunst deiner hohen wcyßhoit» 10 aobt werden hie ein milter floß. 



starck sarck an aller keüscheit fein, 
liiust va.st der drivaltikeit schiein, 
6 Maria, in dein wirde ich 
bevilh aüch, reine maget, mich 
und in die grossen mrcUgkejt 
die Got bat selb an diob g^eyt, 



ein muter der driveltikeyt, 
jn die wird die dir ist bereyt 
von gotlieher geschickte ye wart, 
das dü, keusche maget zart, 
16 geparst dein vater und deinen trost, 
(ter menaoh pfld bat gar erlöst. 



703, 



Wie unser fraw geduit gehabt hat für unßer schult. 



Maria, himel keyserein, 
las mich dir moit bevolheu sein 
ju die geduit und armüt, 
das du, vü reine junckfraw güt, 
6 ledeat willig mit geduit 
aüf erden hie für unser schult, 
meit, in das groß und lang leiden 
do dich Simeonia swert tet sohneyden, 



das schmertsUch an dein hercze 

schlug, 

10 dovon dü ledest gar genug, 

do dü vil aueaaer palsamgesohmaobk 
gewaneat nie Icein guten tagk 
naob deines heyligen kindee endt 
pis naob seiner beylig^ uratendt. 



704. [197f*} Wie ein junokfraw unser frauen bit lü erberben, 
lob pit diob, muter, maget fein, 6 und sterok midi in gedültikeyt, 

d«r heiligen drivaltikeyt ein acbrein, daa ioh dir aej sä dienet berej^, 
das dü mich durch dein heilig leiden und daa dü mir durob dein armfit 
behütest, daa ioh al aund thü 

meiden, 

701, 10. I. durcb manigfdiikmt der pein (Boäkt). 703, a.st«rck itarck. 12. RotAt 
möchte ist «freiere», «om mir lu'dkl mMUn^ nSUg «rtetM. 703, 1. keyserein] dtat e Ar laliie» 
3Ub* kiminkonigitrt. 



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134 



mir, junok£ra#, magst meiu ende 

güt, 

das ich, junokfraw, dxadb. dnnen 

nun 

10 erwerbe Gottes reichtum, 

der mit dir hcrschet in dorn tron 
do dn aüf trerrst die himellisch kion: 
des hilf mir, edle maget feinl 



durch das unmessig leiden tiein, 
15 das do wert von s^er kintheit, 
leidstü gros not und «rbeit 
pis m miiier wotdeii untendt. 
ja do nam «Her emt ein endt 
al dein schraercz und auch dein leit, 
ao dü mutet aller paünuherougkeytl 



705. Wie ein armer begert der heiligen drivaltikeit. 



Ich armer beger deiner folieist, 
Gk»t vater, sun, beyliger geiet, 



her, durch deiner hejf^ligea namen 

drey, 

das dü mich machest sundeu frejr. 



706. /i07rvWie man 6ot bit 

loh bit dich, her, beeunderlich 
durch die drey künig vil adelUoh, 
Caspar, Melchior,- Balthasar, 
durch ewer hohe wirde gar, 
6 da« ir midi veyset auf den weg 
das ich gereohtikeyt hie pfleg, 



durch die heiligen drey kunig. 

als eüch des liechtes stemee schein 
weist hin zü der juncl-frawen fein 
und zu dem kinde in arniüt, 
10 das ich vor sunden sey behüt 
und mich ewer hilffe weisse dar 
frolichen su der enge! schar. 



707. Von aannd Lucas dem ewangelisten. 
O Luc««, weider futste reich, durch dise grosse wirdigkeyt 



seit dein figure ist gdedch 
dem k«lb« d«« «wejT homer tveit. 



6 dein Boho|tfer dich gefodert hat: 
pit got for all memo nuaaetatl 



708. [l97»ijY on «and Marcus dem ewangelisten. 
0 'Marcus, heyliger ewangelist, 5 der mit eins leben «tymme «obiey 



seit das nun dein figiire ist 

geleich dem leben adellich, 

so pit dnn sohopfer nun ffir mich. 



nach uns verloren, do uns entBwejT 
]tn sein hdligs hen» sQprach, 
ffir unsers ewigs nngemachl 



709. Von «and Matheu« dem ewangeli«ten. 

MatheuB, seit dü der nun pist pit für mich den heiligen Crist, 



gepildet al« der mensche ist. 



der hie fnr uns gestorbw istl 



707, 6. all MW «Ue 



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135 



710. Von sand Johanne dorn ewangelisten. 
O heiliger a{)ostel und ewangoUst /i57»*/dein hohe kunst die fieugot gar 
Johannes, seit dein figuie ist 5 geplumpt in aller weite gleich, 

geleioh dem fliogenden adalar, pit Got den schöpf er für mich reich I 



71h Tob sand Petrus dem heyligen apostel. 

0 Petrus, apostel lobleich, do du vergost dein totes plflt» 

sttt du dich hie auf erdtnsieh 5 pis aneh vwmant lu pit ye 

lassen oreucngen nmb den den dü best lieb auf erden hye. 

glauben güt, 

712. Von dem heyligen sand Paulus. 

0 Paulus, dü erweltca vaß, 80 lißtü nit abwoyson dirh : 

duroh den ungelauben, neid und haß heiliger apostel, pit lur mich! 

« 

713. Von dem heiligen zwolfpot sand Endres. 

0 Andreas, hcyliger man, pit den der dir hulf aus der not 

umb das dü dich liest spannen an/i9j'^ay 5 und dich geseozet hot so hoch, 
wol an das neues und in den tot, das er nit an mir rech kein roohl 

714, Von dem heiligen awellpot sand Jaoob. 

0 heiliger sant laoob, duroh das duroh den dü lidest dein leiden 

heil gern, 

das du haat gleicher sip ein teil 6 pit in, wan er dich wol gewert, 

deines Gocz und deines hern, für mich sunder aM diser ert. 



715. Von dem heyligen 

O Philippe, düich dein kraft, 
der dü nun pist word«i sighafft, 
durch dein Tecdienen und am^ 

marter 



Xllpot sant Philippo. 

und piß gen Got dort unser 

werter, 

5 ni^ pit Got umb die leoatoi leit, 
so sieh die sei vom leybe soheiti 



716. im'ijYon dorn heiligen zwelfpot sant Bartolmes. 
O Partolomnif? dü, dü furs^te fein, Got hat dich selb im aus derlessen: 

von kunges art geporn rein, 6 hilf das wir genad pey Got dort 

dü werst wol kunigk aüfi erden finden 

gewessen, durch den dü dir die haut list 

abaohynden. 

715, 1. duich^duridi. ITetNAoU, B,Gr, g 182, & id sM selb e*mmt 



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1 



136 



717. Von dem hoyligün zwclfpot sand Symonis. 



Sanctus Rynionii«, geate uns pey 
die weil dio zeit der pnaden »ey, 
durch dein vil hohe heiiigkoyt, 
die Gk»t an dioh hie liat geleyt, 



6 und auch durch deiner marter er, 
das wir von Got soheydeu 

nymeriner 



71S. Von dem heyligen Xllpoten saiid Juda. 

O Juda, pit üot den werden Crist das mir ende lue werd gut 

das er mir hie mein leben frist, 6 zü meiner hilfe pey geste 

das mir ende bie werd güt, in ewiger frenden ymerme. 



719. fl9S*<'!Von sant Thoman dem heiligen zwclfpoten. 

O Thomas, nün pit den auch filr kein tre\V er nie vor dir verparck. 

mich 5 hilf da» sein wunden alle zeit 

der in sein heylige wunden dioh ndoh behüten ▼(» dee tenfele neit, 

lies gnyffen duroh den Rauben und behut mich vor der helle pein 

atarck. und muß pej dir jn freuden sein. 



720. Von Bant Mathias dem zwelfpoten. 



0 Mathias, apoatel firan, 

dein lobe in hdier wiide pran, 

do du der Bwelft wurdst aus erkom 

an Judas etat, der wuid verlorn 



6 düxch sein Terretteref und ubeL 
o Mathias» meiner suncton sohubel 
haben das loch der gnad Verstössen: 
pit Got, ich wil von sunden lasaent 



721, Von dem heiligen Johannes dem tauf f er. 

O Johannes, tauffer und edler her, der dieh mit seines todes kauff 

wol duroh dein wird und grosse 5 kaufte und uns alle sant: 

das dfl dem gabst kressen und taöff pit für uns den waren hej^ant! 



722, [IS^J Von den sehen tausent martrern. 

0 sehen tausent martrer, 
joh man euch ewer grossen sdlitrer, 
die ir durch Got orliden hapt 
do ir an Gottes wort hie glapt. 



5 durch sein unschuldig plüt und 

sterben 

wolt ir mir gnad ron Got erwerben. 



718. 3. 4. koffnunff^; etica das mein ende hl« w«rd gai und das mirddn hdligiphit? 
721, 4. d«iiM» H$., »mm BoalU, 722, 5. dein. 



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137 



723. Von SAnotua Martinut. 

Martinus, edler furste gut, pit in das er gen mir wol sein 

durcli (las dein reiner, milter inflt 5 nült. gütig, hör, des pit ich dich 

gar wol bahagt dem scbopfer ddn, durch deine güt so miltiglioh. 

■ 

7i4. Von dem heyligen sant Steffan. 

Heilige sant Steifen, erhöre mich, 1199^" jder nach seim Got die erste zeit 
seit man in der gesclirifte dich B geliden hat sein strenges leiden: 

nent einen fauenfurer weyt, pit Got daa er mich pring zu freidenl 



72S, Von dem heiligen sant Lanrenoins. 

O Lauren<^, dimh das Jewr und und vor den sunden ungehewr 

koln 5 das er uns hie und dort behüt 

die dü test aüf dem ro»t vordoln, wol durch sein väterliche gütl 
pit got für UDB für ewigs fewr 



726. Von dem heyligen sandt Cristoflel. 

O Gristoffel, der dich in das den selben pit das er so wol 

wasHcr .schmückt, B wol tun und uns allen ruofi, 
das kint dich tauft und nider tnickt, umb das er uns nach jm beechüff! 
das dich au rüft und sprach : 'hol, 

holf. 



727, fl99^/Von dem heiligen sand NioklaB. 

O Nicolaus, durch dein golt, dü pist gen Got noch unser vor stcer, 

das du ye want den armen holt, 5 das uns yecgeb Got onser sohiild, 
dü heyUger bisdiof and ▼orgeer, das wir hie kiden mit gednlt. 



728. Von dem heyligen erosengel sand Hichel. 

SGdiel, heiliger eroBeng^ und geist, das sie tot nns hin wegen nicht, 

der didi sik poten bat nnd heyst, 5 das unser endt ste recht jm kleben: 

schlag von der wag die poßenwicht, pit den den himel and erd tüt lobeol 



729. Von deinem eigen engeil. 

0 dü mein liebster «igel sart, die hat hau offt geproohen ieb. 

jm tauf ich dir bevolhen wart, 5 nun pit den kejser liochgenant 

das dü Yor sant besohiimest mich. für mich, der diioh mir hat gesant ! 



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188 



730. lJ99taj Von dem heiligen sant Anthonius. 



O Anthonius, dii werder heylant, 
durch das dü piat iioilig genant, 
ein peiohtiger und mertrett 



durch dein vil strenges leben schwer 
5 das dü durch den glauhpri Vuht: 
joh pit dich, das dü für mich pidst 1 



Von Band Loy ein priameL 



O Loy, du hoohgelopter man, 
der wäre glaub atan^ in dir pran 
auf erden so jnprunstiglichk. 
▼or deiner eaee offt nnd didc 



5 gewiuiatft dein prot in deinem 

eohweie: 
pit Got für ans vor helle heisi 



T32. Von der heiligen junokfrawen sand Katherina. 

O Katherina, suesae frucht, bchflt uns vor der helle tunckell 

durch dein reine, keusche zucht, 5 pit für uns deinen preutigam, 

dü edels geetein und auch karfunckol, durch den dü dioh hast clopfen lan. 



73ä, Von der heiligen junokfrawen sand Maria 

Magdalena. 



O Maria Bfagdalen, 

do dü dein sunde liest durch den 

der sie gar wol Tergeben kunt, 



do Qot am ostertag ecetundt 

5 und dir erschein und tröstet dich : 
dü clar Goes qoiegel, pit für mich ! 



7S4, Von sand Barbara der heiligen junokfrawen. 

O Barbara, dü junckfraw fein, dü warst des himoUischen procreaters 

der heiligen IroOsoh ein ubersdiein, 6 pawmeysterin, der dreyer yenster: 

dAroh die pein deutes v&tess, behnt uns vat der helle glensterl 



735. Von der heiligen junkfrawon sand Agneta. 

0 Angneta, dü Gottes magt, so pi.stü auch den onrri In gleioh: 

dein reine keusche Got wol behagt, 5 pit für unn den übt rsu ««»n, 

den meiden dort xü himelreich, das er uns unser suud laß pücssen! 



732, 6. Rotthei daehit oa köpfen tkUt klopfen, a6«r klopfen wird sich auf dat Schlagen der 
Gliedmaßen mit dem Rade btMhM. 788, 1. MagdaloDa) a obgettrkkttt. 785, 6. YDMr ««1 
BUnd, dmM sei gtttrieim. 



189 



736, ISOO^J Von allen 

All enget in der Qottes aohar 

und alle heyligen jn Gott^ kar, 
die durch ir wirdigkoyt dort eint 
geeret von der nu^ydo kint, 
6 das sie durch al ir wirdigkeyt, 



heiligen und allen engein. 

die Got hat selb an sie gdeyt, 

daa aie mir gen dem poy bestan 
von dem aie wün und Freude han, 
daa sie mir zü jn helfen dar 
10 wol durch die meyt die jn gepar! 



737. Von sand Anna, unser frawen muter. 

O Anna, hochgelopter stam, 6 pit audi für mioh, dü fluesMr 

von dir die reine plflni her kam mandel, 
die uns pracht durch ir werde züoht dein piume, die de ist an wandel, 
die aller edelst heyli^t frücht: da^s dein kint pit ir kint, 

das er um ine in gutem ilut! 



738. Ein hübscher sequencz 'Ave preclara Stella.' 



Got grüß dich, lauter Rterne glanOB, 
Maria, gnadenreicher krancz, 
du meres liecht, der weite schein, 
dü iiimeliache keyäorein, 

5 gewaltig des "Täter dorttftOO^J 
dA pist sein alteerwelter hoit. 
sein gotheit dich zum erst gefwr, 
zü trost al disor welto gar 
gab er dich uns zü trost und heil: 

10 junokiraw, dü namst von uns 

diuH seil 

do mit der teufel uns vast pant. 
wir wann jm ganea in sein faant 

von einem sweren fal gegeben, 
dü prachst uns wider ewigs leben, 

15 versuneat un3 den grossen zom. 
wir waren all gar verloren, 
do komst un.M, maget, dü zü tro8t, 
durch dein gepurt wufd wir erlost 
von hdle petn ewigen fal: 

90 darumb wir sollen piten al. 



dir singen, reine Msria, 
divinitUB orta. 

Ewge dei porta, ein priamel. 
0 Maria, dü Gottes pfort, 
die dooh an keinem endt noeh ort 

S5 von menschen nye wart aüf getan, 
Got wolt allein newr dar durch gan. 
zü trost der weit und seiner schar 
sein ewigs liwht lauter und dar 
g08 es durch dich, vil reine magt, 

ao als uns der prophet het gesagt, 
er sach Qot duroh -msehlossen thur 
der weit zü trost gen herfur 
und gab uns seinen werden segen, 
dulcis in orbem, der reine degen. 

/2O0M/yirgo, deotts mundi, rsgina 
oeli, priamel. 

86 O reine, keAsche, suesee magt, 
dein zir jn allerwelte tsgt. 



736, 1. asr tUrgmhritbem. 7Sa Vbenckri^ «m «gNUar Etmi M not msris vor ateOft 
kmm§4^ 29. «•] 1. erf (JM»), duds WMknmgd; vgl. EMutimg 8. XL 



140 



dü pist des himels kiitn'ppin, 
vil derer den der sunt n < lu^in 
und aflch dein liechter manne glast. 
40 att wifde, fea#, dir nit geprast. 
dammb so pit ich dich nun dee: 
erketin« te diUgeiitMt 

Te plenam vite seqnitur. 
Dio alten veter garten dee 
und die propheten kunten es 
45 das dü, vil hodigepace fraoht 

von Yesse, uns dein w^e zuckt 

8Ü trost uns nemest aus cIptti we, 
das gerton patres et pruphete. 

Te lignnm vite sequitur. 

Der engel dewtet gleicher weis: 
60 das edel pluens mandelreys 

ward frucht von hiraolgeyste» taw, 
rein, keÜBoh an alle manes traw 
und trnoket ak Gedeoniii fei, 
abo Bignayit te Gabriel. 

l200*f>jT!u agnum regem, terre 
dominatorem. 

65 Muia, suesse keyserein, 
dü bist die uns das war lemUetn 
gepar, das unser sunde trejft, 
als uns Johannes von |m se^, 

der in der wüst jra seinen wegk 
60 beraitet aüf der gnaden stegk 
und manchen grossen sunder lert, 
die wdte er alle gar betort, 
das sie <3ot selten gehorsam sein, 
o Ifari», dem kinde dein, 

66 der mechtig hcrschet alle frist 
über als das lebt und tot ist, 
dem wanestü, fraW, nahent pej*, 
zü trost uns tranßduxisti frey. 



Tu qfle furentem sequitur. 
Gnedige fraise, du pist die 
70 jn der Got wunders vil begio 
das vor noch nie gesehen wart, 
dein kensoher leib, dein reine art 
gepart uns den zü süssem trost 
der uns gefangen all erlost 
75 von der vergiften schlangen gar. 
. doch pleyb dein keuscher leih 

rein und dar, 
Ueplich au alles wandel gaucz. 
vil muiicbe sei aus lieille sdixanx» 
hasta erlost, den er half hie, 
80 von jamer uns ezemisti. 

[ZOP"} Hinc gencium nos etc. 
sequitur. 

Wir andern die noch lebent sint, 
b^gem das dein heyligs Idnt 

uns geb sein hilf und seinen trost» 
wan er mit seinem plüt erlost 

85 uns hat von grosser not arbayt. 
seine wunder lanck und prayt 
auf erden sein gar wol orkant, 
er tregt auch unser sorgen pant, 
das lembledn, das da sicher ist 

90 unser vater, der da haysset Geist 
und dürch uns alle tegellich 
den pricster lesset handeln sich 
mit gnad und willigliclier ger 
zü trost uns nüsterialiter. 

Hinc manna verum etc. sequitur. 

96 O suesse milt«, ich dich grus, 
dü pist geleich dem honig sus. 
so ist dein suesse rede zart 
gen deinem kind, das er nye wart 
so zornig auf des sunders leib. 



39. l. des hechten? 40. fraw an zmiUr SklU zu streichen. 42/43. vite] fido Wacker- 
noffd; vgl. BinkUmig ß, XI, 46. 1. and/ 51. l. bucht;» tfgt, sancto rorante pnsumate 
paritnram fiMe/. AUr M«ria w aM 4fc FrwH wAtfledtkr Anf/fspiit«. 61. msiioher. 



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141 



100 dü Waat do für sein loirf vertreib ; 
durch ilas ich dich, junckfraw, ermai; 
das dü um wol gedenckst daran 
wie wir die graeBem wiidigkeyt 
erwerben die von Ton uns gweit 

106 bat der prophet vor langer zeitfiOlr^J 
und die der alten has und nnt 
machte mit willen offenbar. 



so laß dein gnad an uns err^chein, 
das wir pur, dar, lauter, rein 

13Ö vor allen sunden werden vein, 
das wir den prünen den ioh mein, 
mögen trincken» ftsM, dest paa 
und sein leib, da« heilig mas, 
uns trenck mit seinem lu^ylig^n plüt, 

140 mit dem er uns der sunden fiut 



weil er lel)t mer den vien;zigk jar /^O/'^/wusch ab und auch her Adams fal. 



der gancz ein forhelli»cher diet, 
110 hilf una die aelben gab und miet 
erberben um dein zartes kint, 
dein unterthan wir alle sint, 

das wir in nyessen hie also 
und werden seiner gnn<lrri fro, 
116 das wir dort an der eiigel .-icliar. 
hilf un8 aus dissem ellent dar 



do er den hoch gelobten gal 
Helj hodi an dem orewose riff. 
das bort dort in der beUe HS 

145 der teufel, der do gefangen lag 

umb «ein hofTart vil maniehen tag 
und sein poliheit lang mit jn treib, 
sie füren gen himel, der teüfel pleib 
tiff stecken in der helle glüt. 
und liiU nns, maget, dort und bie, 150 Maria, schata ob allem güt, 



manna oeli digna effici. 

Fac foutem duUem, quem in 
deserto. 

Ich pit dich, so ich feste kan 
120 mit meinen syniien, die ich han, 
die mir Gk>t ye gegeben bat: 
nun Weys niioh auf die rechten jrfat 
sfi dem prunen der parmhertzigkeyt, 
den Moyses het gar pchoii bereit, 
125 von einem steine das geticliach 
dort in der wüste, do er stach 
jn einen velse, der was hart; 
zü hant ein frischer prune wart 
dem sslben yolke do sü tnwt, 
Vn von jrem dnrste er sie erlöste 
so hilf uns auch, dü suesse magt: 
seit man als heil an dir erjagt, 



behfit uns do vor ewigkUob! 
hilf, jundifraHr, das wir leuterlioh 

mit elaren äugen mugen sehen, 
den edlen '^rhlann:en mugen spehen, 

165 den Moysew in der wüste do 
erborte, das er machet fro 
wer jn in trubtnus do ersaob, 
dem venobwant do sein nngemaoh; 
de» g^eh ich wol deim liebsn kint. 

l$o es ward kein mensch noch nyo 

so plint 

von seitu^m jamer und von leit, 
und seh er in die dar gotheit, 
er wurd cUr als «in Spiegelglas, 
dä pluende roBe, nim ans das 
165 das uns seid, frewd werd dort 

und hie. 
las uns in frewden speoülaril 



100. leib vertreib. 104. /. vor von? 109. unventändlich; Roeihe vhersetxt: •u«a /Htter 
mehr aU 40 Jahr von ihr (der wirdij^kerf, d. h. dem Manna) Irhle unwrUlzl jenes furchlmme 
(forhtelicher) Volk.' 112. oder dem. 114/. lies: und das wir s. ga. fr. dort werdeu an 
d. e. sch. R. 118. Ite» digiu». 1S5. am» pein vaimert. 156. erbwte oder erhörte. 
159. dem gleich. 164. L win? 



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142 



Seqnitur: fao igni sanoto» 
priamel. 

Hilf un«, dü reine suesse magt, 
seit dich zü helle hat btjdackt 
der heilig geist mit seiner ki&St,/20l*^j 

170 und ist such an dir dgebafit 
des suenen grua woxden sflgriint 
von Gabriel des engela munt, 
do dü enpfingst die reine frücht. 
das schuft dein tugent, schäm 

mid zucht 

175 und dein vii kou»cher magetum. 
dein fom avebt liooh oben mm, 
und dein tü reiner ke&aoher leib, 
der krönet ist für alle weib, 
der pleib gancz rein und unversert 

180 von deiner frucht, die dicli mm ert. 
und ist auch inuglich, was da lebt, 
was fleuget, flewsset oder achwebt, 
das m& dir geben bohen preya. 
dü gleichest wol in aller weys 

185 dem püsche den licr Moyses saoh 
prinm und dooh Irain schad 

gosellach, 

nye leyd von kaynem hande fo^Sr: 
so plei6 dum zarter leib geUewr 
ganoB inf beihfit vor allein leid, 

100 do du dein clare engd weid 
gotlicber gnad an disse weit 
gepareet schon, dü pist das zdt 
da» über um ge«pannet i?t, 
so wir arme haben keui irist 

195 noch troät in diser weite hie. 
SO pistu, suesse junckfiraw, die 
uns dedcefe vot dem grossen aom 
gen deinem kind, das didi erkorn 
zü muter hat, vil reine magt. 

SOO dein liilf und trost ist unvetsagt 



den die dich jnnig rüffen art. 
darumb ich, junckfraw, dich erman, 
das dü uns, magest, helfst also 
das wir ewig werden fro • 
2m jn deines kindss rsiebe dort, 
do Got sein afisserwelten bort 
sein lieben frounten geit sfi Ion. 
Maria, himellische krön, 
do hin iülf un.s an hIIo wee 
210 zü freuden apropinciuare! 

/iKKSw/Sequitur audi nos, ein 
priamellus. 

Erhör uns, zarte frawe gut! 
dein sun durch di( li geren tOt 
wes du in pitest ;illt /eil. 
al gnad, zart juncktraAV, an dir leit, 
215 gewalt und wünsch sJs das do ist 
jn himel und erd, dü pist 
gewaltig aller eogel sdiar. 
hilf uns von diser werlt auch dar, 
gcleit uns aüf der hiniel pfat. 
220 dein sun dich gern honorat. 

Salva nos sequitur, priamellus. 
O vater, almpchtiger Crist, 
gewaltig, Got, dü ymer pist, 
dü yt? waüt und miist ymer sein, 
o her die liebe müter dein, 
8S5 die diob ffir uns an rüfft alaeit I 
ber, pis uns mit geoad bereyt, 
wan unser gnad ganoa an dir etat, 
für uns sie mite oratb 

Da fontem boni yiscere 
sequitur. 

Las, her, doch uns gemessen ir 
890 und das hernach auch ewig wir 
auch sehen jn den spicigei clar. 



167. und. 17«. 1^ ob sllsia ntmf fBJ 188. ptoid. 180. l ettgelweld (RoMt). 
SOS. magwt-'niafflL IPWMoU, B. Or. g 888/29. k vtaere. 



Digiti. 



.CD Ly Lji-Jv.'^ii^ 



148 



(?f> f^rosse wunder offenbar 
ge-i liauet werden al teglich, 
was uns mit claren äugen teiohl202f*J 
236 hie und waoh. dort doch ymer me 
mit fimiden jn te deßeei». 

Quo hausto sapiencie 
sequi tQT. 

Wen uns dondi heU die gnad zü gat 
das uns der prun auch offen etat» 
so müß hercE, leib und auch der nyn 
MO ewig in senden gnaden hin 

und dich auch loben 3rmer mee: 
das sui wir intelügere. 



Christianismi fidem ultimo 
precatur. 

O schopfer alier weite, Got, 
hilf uns das wir hie deine pot 

24Ö halten, daa wir werden fro 
dort jn dem liimel pey dir do. 
kein trawren do ist und nie wart, 
hilf, herre, das unso* erste fart 
auf erd nem hie ein ende güt! 

2&0 las unnor f*el dort sein behut 
mit deinem segen ymerme: 
her, laa uns in dir transire! 

Amen. 



7S9. (SM^jWie Got dy weit plagt von sibnertey annd wegen. 

Die gros untrew mit leichen und effen. 
Gm, Beitr. 2, 67, Nr, 43. 

740. Ein priamel von vil grossen sfinden. 
Secht, groflse schon und poOe lieb. 

741. HOS^lWev selig ist nnd noch seliger erwirbt. 

Selig ist die hant die den raunt nert. 
JSschetUnirg, DenkmäUr 8. 426, Nr, 71, 

742. Wie ein riohter ein recht gericht sol siezen. 
ISn lichter der do sicst an einem gerioht. 

Oerm, Ähk, 25, 535. 

743. ß^jAher ron eym gerioht and weysen rath. 

Wo albeg gericht in einer stat. 

Oerm, Abh, 25, 546, 

744. Wen ein rath und gancze geuievii aeyn uberein. 
Ein rat in einer stat und gancze gemein. 

Oerm, ANi, 25, 535, 



234. wos ^HNHdl«^; RoeAe «M^pl las vor, S8S. defigwe. 248. aste niisMtati diMW 
misMtat ftl OgL 



144 

74Ö. i203rf'jWie ein vater sein kint gern leren wolt VI ding. 
Ein vater sein kint gern leren wolt. 
Oerm, Aih, 25, 528, 

746. Syben ding Bein den 6ot wil gnad verlejhen. 
Ein hirt der seins viechs getreulich hfit. 

Oerm. Abh. 26, 636. 

747. /29J'«/Wer selig ist und noch seliger wirt. 

Selig ist der der nymer ubel epricht. 
Om, B»tr. 2, 65, Nr, 89, 

748. Wer unselig ist und nuch unseliger wirt. 
Unselig ist der Qot ubel behagt. 
Saekenbmtg, Denkmäler 8. 426^ 2fr. 72. 

749. i208^jW er selig ist und noch seliger. 

S^g ist der nymcr wiert verheyt. 
OcU. Mür. 2, 66, Nr. 40. 

750. Wer selig ist vnnd noch seliger. 
Selig ist der der von ubel kert. 

Gm. BeUr. 2, 65. 

761. Aber wer selig ist und noch seiiger. 
Selig ist der der hie an pfenning reicht. 
GöU. Beilr. 2, 66, Nr. 41. 

752. ftO^jV on dem unrechten sequitur. 

Unrecht der ist und trinckt al .stund. 
OöU. Beür. 2, 96, Nr. 96. Benner 10 314. 

758. Wie man sich erkennen sei. 
Selber ««kennen ver ein kiM^. 

Renner 20840. 

754. l20^'>]'Won der gewonheyt und zucht. 
Wen het gewonheit solohe er. 

Renner 10584. 

7^^. /2M'^'W i> die unkeusch funff pOse stuok hat. 

lu einem vers geschrih(»n »tat. 
Rmner 11 706. Oött. Beür. 2, 96, Nr. 97. 



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145 



7SS. Von der demfltigkeyt. 

Diemutiger witwa reinigkeyt. . 

Benner 11 946. 

7$7, Von der Ufihayt. 

[SM^fLaShAyt v erdrewat das sie siogt. 

lö 974. 



758. Von der knnst, priAmellus. 
Wer lemt kunst newr duroh ho£Fart. 

Senn» 17026, UM 8, 105, 

759. l206^i>]Won der treiV, priamell. 

Hsvk want elwa pey alten waUttn. 
Rmmer 18420. UU 8. 106. 

760. Von dorn gepct ein priamel. 
Nun mercket was gepet hie kan. 

Benner 20 583, UM 3, 106. 

701. fgüSf^jV o n der v a 1 s c h e n e r e ein priamel. 
Valscbe er und irdisch güt. 

Benner 21 451. UM 8. 106. 

762. fiOSf^jAlmuBsen geben und einnemen. 

Almfiasen gebor und afich einnnner. 

Benner 2376. 

76S /iMM>*/Von rechter wejshef t und weltlich weyeheit. 
Recht weyfiheit sich zü Got verpflidit. 
Benner 11 037. 

764. Wie man aol halten trew und er. 
Mianach, du aott halten trew und er. 
Einkituing 8. ZVII. 

7GÖ. i206rt,l\on gemainein iaülf und sittm der weit. 
MuBsig gangen und larten leib gezogen. 
am. BeUr. 2, 59, Nr. 20. 

760. Wie man ja der w«>ysheit find droy atnck. 
Nach dreyen dingen wiert man st&rck. 
■ s ö«m. Abh. 25, 534. 



759. 1. etwa pey etwa, dann da» zwtitt «twa gtültl. 
DmUcIic Tut« det Mlttdalta» IIY. IQ 



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146 



767. 1206''/Von sterben und geporen werden. 

Es ist nit pessers hie aüff erden 

den starben und geporen werden. 

von disem nyment Got sein gult. 

mit den guten er die hünel fult 
6 und van den poaen die ewigen hei, 

die mittein tob in dae i^igfewr lel. 

dieselben wetzen auch erlost, 

des hab wir ein gewisfwn trost, 

wie wol uns das was ein langer warter, 
lu pis Cristus kam, lost uns mit marter 

und uns mit eeinran eterben emert, 

wie wol dn aohabtal und ein hert 

wirt furpas sein und auch nit mer. 

die hei wirt aber auch nit sein 1er: 
15 die poseTi korn nit in Gotes stal, 

wan sie sein nit aus der guten zal, 

76S, Wie Got sant Peter biea seiner eohefflein pflegen. 
Got gab aant Peter seinen segen. 
FreMdank 152, 22. 

769. 1206^' iDer kiinigk 8aul wol Davit sein tochter geben. 

In der zeit do kunig Saul M leben 

und Davit wolt sein tochter geben, 

do tet er jra vor hin zü melden, 

er wolt yms geben (zü unselden, 
6 das er wuid von den heyden erBoblagen) 

und dorst nach keiner inorgengab fragen, 

dan zweihundert der Philisten. 

Saul tot hIcIi vf>r den beiden fristen 

und zohe mit rnaclit gen Achoran. 
10 schlug tut zweyliundert Phllisteu muii 

und sohneid in allen die segel ab» 

die selben er seim schweher |^b. 

darnach macht Davit disen psalm, 

durch untrew seines sweluir halm 
15 wolt er der weyssag nit vergessen: 

deüt Judas, der mit Christo tet eeaen 

768 VbenArifL P«t«r vom »päler Band scktean &vgudieUbtn. 769 ÜbermMfL wol 
wolt. 8. Saul] fMMMrt itt Davit Beg. I ISJtS* 



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147 



iiTid in verriet aus eigner pifft: 

p»alimiH, tkt.s sprüchs ein ubtHHc hi illt , 

Ck)leo: 'Got, meinee lobm nit verschweig, 
80 ob ^<di der Bunder mir nit neig 

und munt des olaffen wirt auf getan, 

mit valäclier zungen mich daget an 

lind haben mir mein leib verwnst 

mul mich mit valschem kuß gokust 
25 uiui mieh von jn hau auä geHolilagen 

und auch ein nweres creucz getragen 

und dian geeehlegen mit groeeer not 

und lide für eie den pittem tot.* 

770, {8ifIfjW\e ein mensch wil werden geistlich. 

Mensch, wütü wertien geystlich. 

EinUüung S. XV f. 

771. l207fi>J'Wie der tot den menschen an nympt. 

loh pin der tot: lebt wie ir wolt, 
aey, wie er eey, mir keiner mißlelt. 
leiob arm, knun lam, wie er magk, 
so kiimet her in meinen sack. 

5 er 8py gerecht oder se^ Hunder 
und ist er gleich ein Gotes kunder 
und hüt kein sundt noch nyo getan, 
so fal ich ym sein leben an. 
seinen namen hab ich in meinem puoh, 
10 jn aller weit ioh in her such. 

77B, Wie Got rfifft allen den die eoinen willen 

haben getan. 

'Kumpt her/ spricht Got, 'und nempt das reioh, 
das euch berejrt ist ewigleich, 
aUtm den die mein \\nllen haben getan, 
die beäiczen mit mir die ewigen kran. 
/J807'*/daa hab ieh eiM)h am kreacs eramt. 
$ die auf der erden sein gewarnt, 
das sie vermeyden missetat 
und flidien der heUiechen flamen rat 



;69. 18^. Paaim 109. 77% 4. «iwen, ba mberguckriebm^, 

10* 



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148 



und puesseu ir sundt do niden aüf ^den: 
10 80 luugen sie wol selig werden.' 

773. Wie man Got seins leydens danoken Bol. 

Ein yderman Got danoken sol: 
wil er Got gebon seinon zol, 
so danckt er (Jot «einer inensclieit, 
do mit er uns went ewigs leit. 
5 er sol Qot dancken nun andem mal 
aufl aeinM herosMi ynderat gral 
das er in hat zü menschen beschaffen 
und nit zti einem tier noch äffen, 
'/um driten danck aus reinem herczen 
Kf srniK pitern Sterbens und hi [mierczMl. 

zum vierten, das er jm aein leben frist. 
uns Bohfeybt olerlioh ein ewangeliet 
dae das dancken der ael mer heylsam geit, 
den beteiiB tansent enst geeilt. 

774. Wie man Got seiner marter danckt. 
Ein ytlich mensch dauck Got seim herrn 
zum ailmiten mal eeine plfies Temm: 
Kum ersten oemeir groeaen anget und kiort, 
das er am olpwg plut und wasser switat. 

5 zum andernmal der geysei und gerten, 
i207'^/do von yra wielien sein zwelf geferteu. 

zum dritten von der krön von dorn, 

Got her, von einer jimckfrawen gepom. 

sum 'Tieften, do sie jm sein cleid abmgen: 
10 W6B sie yn eigen, daran sie lugm. 

sum fönfften der spaniing seiner kent nnd fassen, 

do er wolt für uns alle puessen. 

zum sechsten üuh seiner o&en seitten, 

die jm Longin us auf tet reiten. 
16 zum sibenden mal auß al sein wunden, 

die am jüngsten tag wem new gefmulen: 

das danoken wü Qot vil pes vergelten 

den ob dem spil das sekwem nnd sobelten. 



773, 13/. Hoethe achlägt vor; 

das das dancken der sei mer heibani eey 

den Helens tnusent i-tczaui/; 
dock läßt »ich der Mem geil : geheilt nach Weinh. § 158 vtrteidifftn. 



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149' 



775. Wie man Got bit durch sein aohidung sfi der non. 
O magt und tochter von Syon, 

(Iii schöne pluende roß Aaron, 

eui guiduin tron kuiüg Salomon, 

pit fnr uns dein kint so fron 
5 wol dmdi sein achidnng sü der non, 

das er uns geb sein frid und aon 

und sein genad in uns hie wan, 

das iin!9er hercz in tugent '^mn 

nnd für des teüfels spot und liau 
10 für uiiä in seines vaters tran, 

geb uns die himdlisohen kran, 

sich selber uns sQ einem lan, 

speis uns mit himellischer pan, 

das wir die gotheit schauen schan, 
16 das ewig leben mit süessem dan 1 

776, /SMMi/Wie Got iat der aller höchst sohmidt. 

Wer sieh hie ganos wel wol befriden, 
der mues gedult und ttigent Schmiden, 
die selben schraidt die sein nun tewT 
gar lange zeit her, fert als liewT. 
5 nun ist Got der aller höchst schmit, 
der geb uns ewig seinen südtl 

777» Von sohelken, verretern und Wucherern. 
Die Schelk die iiinden nacli her traben 
und warten auf die posen knabeu, 
die sein der Teifeter, wnchrer geeeln. 
die traben al hin sn den hellen 
5 nnd der teüfel ist sieh ir nit schemeD» 
die myet und gab unpillich nemen. 
das ertreich das ist sie verfluchen, 
'ja mit den selbeu heyssen hellkuchen 
2Ü der hei sie tragen und treyben. 
10 do müessen sie jn ewig pleyben, 
es aey den das sie wider geben, 
sonst in der hell sie ewig leben 
und sehreycn ympr: 'ktim, tot, tot, totl 
hilf uns aus dieser grossen nott!' 
15 daran gedenck, du vakoher knab, 

776,6. h bmt (M.) 



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der do newT lieb hat miet und gab. 

der spitzigon schuch het ich vergessen, 

die ton jn der helle die teäffel meBsen. 
^die hellisolmi swansen altrejiaeii 
80 von pnoken und gnappen mochten üeh beeoheyBrnn 

und mein also die s< l)M>n feilen, 

der Lucifer mit al sein gesellen. 

über die langen soluiebel und spiczen. 

wol hundert teufel darauf siezen 
85 nnd zihen in die achnebel als lanok, 

jrder teufel nympt «in ket«i und stnuiok 

und sohroyen al: 'herein! herein! 

jr pleokers mit dm nMntelleinl 
/^^»■»/forn und binden mus man schawen, 
30 kein schäm het ir nit vor den frawen. 

kein schäm het ir nit vor kainr fraüen. 

die hoden iftdlen wir euch deoken 

mit den heUuohen notdseolwn. 

über eudh müssen wir sohreyen und i^ucien, 
35 wan ir tet aüf der ga.s^en juchczen 

recht als die hundt die do peülen. 

darumb so wol wir euch an seillf^n 

woe sein den die mit den hoffeiiiciion siten 

und die do fonn tM dem sohlitenT 
4Q die selben gehom in unser mul» 

daiyn do ist ein etinckende hui, 

und sie in swebel und pech rollen. 

wan wir do von jn müssen zollen 

den unserm hemn dem T.ncifer. 
4ö der heist uns »ie al piiiigeu lior, 

füren, werffen und ein her tragen, 

und al ir pubere^ mus wir sagen. 

die gelben weys Got auch von jn wol. 

also vorreoluui wir den zol.' 
50 her, behüt uns vor solclien zeltnern, 

die die hell lieber füllen den leren! 

778, Wie meister £ckhart kam ein schöner 

nackender püb. 

Meyster Eckhart, dem kam wadMt. 

Germania 22, 391. 

?77* 21. seUM» feU«n] ztt vor feUea im» »päUr Utmd übtrfmkritbin, 30 oitr 31 sm tUfmf 



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löl 

779, [208''jWie die leut Got nachlauffen mit jrem gewesch. 

, Vil leut Got nach lauffon mit red und gowesch 
ab ein gaim nach jrem geneedi, 
iiadi dbm wagen mnb ein nibeohnM». 
jn rechter andaoht allein hin siez, 
6 das ist mit jnwendiger sussigkoyt', 
mit ein pioßen ist dir den Got beroyt 
und aü erleuchten dein yndere aiigen 
mit seiner gotlichen mynne taugen: 
haatfl ab welüioh dinck beg^, 
10 drangt dir Gk»t ein mit einem piteni iwert. 

780. Hye hept «ich an der Cisioianfis nach den XTT 
monaten des jars, zum ersten der janer, wie das 

kind beschnitten ward. 

Beeehntten ward das kint. 
Piekd, Zeäßekr. f, d, A, 24, 132 ff. 

781. 1209<'<^j\ on den zebpn Erepot en ein priamell. 
Gelaub in ainen irot und iiab in lieb. 
Einleitung S. VII. UM 8. 107, 

7j;?./20^yWelcher heylig die seit des jara pringt. 

Den sümer pringt eant Urban, 
den herb.st pringt uns sant Simpherian, 
Clement mit dem winter ringt, 
Bant Peter uns den lenczen pringt 
5 und sand Valentin die Taatra, 
das wir mit aonden sollen rasten. 

783. Wie man Got sei lieben und nymer SUnden. 
Hab Uot lieb und sunt aueli nymer. 

Einküung 8. XIII, 

784. lilO^jWio oft fraw, man vnd kint nit wol reden knnen. 

Eb ist manig weib, kint und raan. 
EinleUwng 8. XIII J, 

783. Wie ein meneoh Got furcht in allen dingen. 
Wer Gk>t fmobt in allen dingen. 
Bvnhitimg 8, XIV. 



782, 1. Der. 



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152 

786, Von der geytzigkeyt. 

0 gntsigkeyt» da sohnodee gut. 

Svidmtwig 8. XIV. 

787, IBlOiijWie man vaaten sol. 

Der gececht men»ch der vast duroh Got. 
Einleitung S. XV III, 

788, Wie man .sol dirnnen Got dem herrn. 

Dien Got dorn herni, so vastü, 
den aigen posen fcnnt den hastü. 
gib almusen durch Got. das gleit dich, 
, dein ledb and sei dort «wigUioh, 

5 hutz didb yor sundt, des genewattk. 
le**tü posen erben, das verlewstü. 
umb grosses gOt villpicht so wirbstü, 
villeioht an leib und sei so atirbstü. 

799, (SiO^lVfie eins sol machen vor seim ent eyn testament. 

O mensch, mach ytz de^ testtment, 
was ydem sol werden nach seim ent. 
wiltü dein sei dort ewig Heiylen, 
so sohü es ytzund aus tegden, 

6 als sam du legst jn sollchen noten 

und dich dein schopfer wolt ytzund toten. 

der selben kranckheyt gib deinen geeunt 

vfl langer neoht seit and stundt. 

dein sunt solttt dem priester erdeRi, 
10 dein wäre lei^ gib Got dem herrn 

und deiner hoffnung gib die pueß. 

denck : 'ob ich icht lenger leben mueß?*; 

deinem leyb das heylig sacranient, 

deiner sei die gnad entlieh ent. 
15 darnach venNshaff too deinem Islb 

deim weib ein man oder dem man «n weib. 

gib deinen kinden drey vorwet^ser 

und schaff zwen munch, die dir sein leser; 

dein atarcken peinen dag stil ligen 
20 und deinen armen das zii iir ^chmigen; 

deinem gelben har den tuixät und swicz 

and deiner stim die angst and hics. 



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deinen liechten äugen den prauoh und tünokel, 

und heten dein wang geleuoht als karfOnokel, 
as die musta gebflo der adiwen» und gilb. 

kein luv an dir olein «b «in inflb, 

das muß dir werden ongesunt. 

gib deinen liechten roten münt 

der schwercz, duren und den fi nsst n 
30 und deiner stym das schreyeu und winson. 

deiner zungen gib das wee und olagen, 

waa eie tet sunt pey jren tagen. 

gib deiner kdn den prinenden tmet. 

dein hals wirt dein, lanck als ein wäret. 
35 der lomüng gib al deine glider. 

al deinen adem hin und wider 

den gib durch giftung und deinem plut, 

wen es zum herezen zü laüflfen tut, 

und der nainr nit lenger harn» 
40 der oomplexen kelt und gar eretani. 

so gib dem lufTt dein stinckflsiden oten 
! und gib dein L'loiehnus gancz den toten. 

dein anfechtung gib dem teiffel 

und widerstentnus gib dem zweyffel. 
J22&*'>jTut an Cristus pey not und marter 
46 und gib nit etat dem heUiBoben warter, 

dae dü in leoat gedeadken eeyst: 

Vater, in dein hent befilh ich mein geiat.* 

gib deinem ent den leczten zuck 
60 und deinen oren den sich dar pQgk 

mit vermanüng, peten den cristen glauben. 

gib keinem zweyffel kein bwaaben 

und gib Iforia dein getrawen, 

auf Orietus leiden ao soltu pa#en. 
66 dein eunt gib CriatuB marter ; halt stet, 

wan er vil mer dan gnuck drum tet. 

darum b gib gancz dem tot dein leben. 

ein leinen tuch heys dir her geben, 

darein dich giret, deinen armen ein pant 
60 und auff ein par gar pald zfi hant. 

dm posen soltA binder didi eohafien 

dein poBheyt und frfimkeyt afls zü olaflen. 

789» 23. Boethe dachte statt praach an rauch (poMO rauch); dock vgL daa W&rUrvtneiekm». 



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164 



für dich zü piten gib den frumen, 

for sie {dten wdatft in kumeiL 
66 ein oleyne woil aohaff dir dem ham, 

auf einer par tregt man dich rafis: 

ein vigil und ein reqniem, 

so fragt man: 'was wiert dem und dem?* 

den pf allen jr selgoret aüor ernt, 
70 die sprechen: 'gib yil, es ist das h^t.* 

den £^k>eken gib die sfi v«riD(bien 

den weltiidien und den geyetliohen münden; 

zü holen die leioh den pfaffsn und knaben 

und den frumen den korper zü graben, 
75 und doinf-n loyb don wurmen und em. 

dein pein wirt wider uuh graben wem: 

das Bolbig gib dem kernder 

als lang pia es »nch tafilen wat, 

dnn gut gib deinen rechten erven, 
80 ob du nit wüt dein sei verderben. 

dein gut^ werck sent auf zü Got 

und dem tewfTel dein h<'n und spot. 

dein sei gib hin für Got/ i_'» richt. 

was deinen sunden an puß gopricht, 
85 das mus aioh pueeaen ewig oder ein mit: 

o raenaeh, pit Gottoe muter» die meyt» 

das wir jn jree IdndeB leiden 

dort ewigklichen kumen zu freiden. 
I2jl"'l(ias wolstü umb dein kint erworben, 
90 das wir hie seiigkiichen sterben! 

790, Das sein sprach der heyligen lerer und wie 

Got unser her sprich t. 
Wer getauft iat und rechten oriaten glauben bestat. 
Oerm. Abh, 2S, 329, 

791, Magnus AlbniLuri spricht. 

Wvn der mensch recht bedeclit wer er were, 

oder von wem er wer kumen herr© 

und was ans ihm solt werdMi, 

so wurd er pillibh nymer fro auf erden. 



789, 78. wer] «erd mU füügkm d. 79. anren am arban gAt$mri. 84. an goU puA, 

dann gotz geiilgL 



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155 



Aügustinus spricht. 

Es ist auf erden kein ersohrocklic^her dingk 
dan das «icli der menscli wigt alao geringk 
das er nicht von iseineiu unrechten lebon lat, 
l21Jr^Jao er doch in einem iinwtotiBm leben etat. 
6 AtigfistmiiB eehxeybt und hat geeproohen 
das kein ubel pleybt ungerochen 
und pleybt kein gutheyt unverloren, 
fünf dink sein, hat ytlichs Heinen om, 
die findt man alle an ©im thor: 
10 schnelle wort und vil umb sehen 
und ydennan getra# und nach eelien 
und ericennet nicht eeinen freint 
jn unterschiden für sein feint. 
Augustinus spricht: 'wem nachreden wol gefeit, 
16 der sej^ von dem tisch gezelt.' 

793, BernharduB eprioht. 

V *Menach, du mfiet sterben, do für hilft dioh nieht, 

und weyst auch nit auf welche zeit das geechicht. 
so weistü auch nicht wie es deiner armen eel uHit gan. 

darumb so soltü pillich ablan.* 

5 Bernhardus spricht: 'lieb, warhayt und gerechtikeyt 
sein drey der obersten seligkeyt.' 

794, GregoriuB spricht. 

^. Suoh zu dem ersten das gott^^s reich 

^ Tor und ee dü unterwindest deich. 

höre auch do bej ein meß, ob du macht, 
wütu den peten, das thue mit andaoht, 

6 und hab vew über dein sfindt, 

eo iriit dein sei heil und gesUndt. 

796, [Bll'^jCTiB ostimus spricht. 

Ueosch las dir auf erden nichts so fip sein 
das dfi vergeeeest Qottee des hwrai dein, 
betracdit tcf^oh die marter und das kiden, 

so vn\ er dich ewigklich nicht vermeiden. 
6 und wer sich auch selber erkennen wol, 
das thüe newr das er thün sol. 



792, 6. ubel aiM 1er verbesBeri. 7. unverloren » verioren; vgL 2. S wd B t^muM tr^ 
B Wb. 13 97 an 4, WMoU, Mhd. Or. § 294. 299. 



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IM 

796. Aristotiles Hprlcht. 

Mensch, du soll Got danken frü und spot 
das er dich geschaffen und nach jm gepildot hot. 
und danek im aineh do pey in zeohter b^gir 
aUar der gatheyt die er hÄt ▼eriilwii dir. 

ü Aristotiles ein ler für sinh nara 

und zu dem grossen AUexander kam: 

'ir solt nit geselschaft hant 

mit mensohen die sein nnhekant, 

und o£E«il>ar nit leiohtüdi mit Boheroien 
10 die heimlikeyt deines herczen. 

gelaub nit was dü boren machst, 

und behalt das das dü hast. 

einem verlogen freunt und fraweu 

der keinem soltü nit trawen. 
16 dü solt nit sein an betrnber hnter 

▼on dem Terlust hie deiner gnter. 

dü solt nit reden swisdien peden, 

weyßlich und keim zu nahent reden 

und solt nit kriegen zü keiner frist 
l21M]ra\i keym mechtigem den dü pist. 
21 du solt dich frewen zü keiner zeit 

dednee nedisten iriderwertigkeyt. 

jn aUnn deinen saohen und dingen 

soltü güt ret geben und pringen 
25 und merck den eben den anfanck, 

das mittel und den außganok.' 

797. Beda spricht. 

Wen dü aüf stast oder nider gast, 
wen dü auch essen wUt oder gegeesen hast, 
so lob und danok Got dem IieiTn. 
▼emsgsttl es, so gib almüsen gem. 

798. Bonaventura spricht. 

Mensch, wütü ewigkllch wonen pey Got, 
so voroht in und halt seine gepot. 
wiltu dan ha« und «nfeofatung überwinden, 
so vermeid totsund auf diser erden. 

798, 3. l, uberwerdea. 



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167 



799» Seneoa spricht. 

Wer nach der werft wollust und eer stat 
und wem es in seinen »imden wol gat, 
J212r»je» ist au allen zwe^fel gewiß 

das er kumpt in ewige verdampniß. 
5 und wer gelipt Tor andern werden wÜ, 
der tvA# dem mUmh liebes vfl. 
Seneca spricht: 'het sund nit sunden namen, 
dennoch wolt ich mich eonden aohamen.* 

800. Paulus spricht. 

Wiltil Got dienen, so müstü die weit lan. 
wan nymant zweien herm dienen kan. 
dinstü der weit» so imdiqstft Gk>t. 
diosttt aber Got, so kumstü nit in ewige not, 

801. Jeronimus spricht. 

Mensch, sunt nit auf Gotos barniiiertzikeit 
las dir deines nesten trubsal wesen leit. 

I 

betraoht die sergencklich leben in dieem eleiide 
und spar deine werek nit pis an dem ende. 

802. Ambrosius spricht. 

Es ward der sunder als gros nye, 
lu(t er nnv und loid urnb sein sund hie, 
\/ so wil Got sie jm parmhertzighch vergeben, 

thnt er es anders bey zeit: das merok ebenl 

803. l2J2rbjBoeciu» spricht. 

Boecius hat gcHchriben und gesprochen 
und sagt : 'kein dinck pleib nit ungerochen, 
so pleybt auch kein gütheit nicht unbelonet. 
wol dem de» Got kA i^n Zeiten sohcmet.* 

804. Ysiderus spricht. 

Waran dir nicht fa.*»! irtt gelegen, 

di^a erwige dich und las as unterwegen 

und wart, den zü das do nützlicher ist 

und darzü dü von not und eren w^en gepunden pist. 



799, 1. ee. Vgl. Gtmmia 2, J43. Nr. 4S. 91. 801, 8. Got /«M. 808, 4. dem 

der Oot. oim Nr. 792. SeMbiehkin Nr. 8. 



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158 



80$, Freydanck spricht. 

Wiltü mit rwe sein und mit gemach, 
so rod wenig und verantwort nit allesach, 
schweig und nbenäh und gib deinem obenten enpfor 
und wo pdee geaelaohait ist, do hat didi tot. 

806. 1212"' j\ p u T&ä »pricht. 

Mit deinen dingen soltu nit vil wunders treyben, 
tiiüe hubschlich und las oe pey oinetu gleichen pleyben, 
spar für dich und wird nit sü tU uimfltB an, 
wan wer ▼est geudet, der mag nit lang beatan. 

Plathft s](rir!it. 

Der ist wert der do liab oder göt hat. 
wun im aber der gewalt und das gut entgat, 
so ist er unwert und man sieht in kawm an. 
das bedenk eben, pietn anders ein we^s man. 

Katho spricht. 

Lob yderinan do für er ist, 
rede nymancz ubel zü keiner friBt. 
sag aooh nymant wer er ist, 
so sagt dir auoh nymant wer dü pist. 

David spricht. 

Da« dir schant oder scliuiu ist, das fleuh. 
unredites gfit dich nioht unzefigp 
and ner dich deiner hant arbait 
and veiBohweig afiob was man dir beymiieh seit. 

810. /m<^ySalomon spraoh. 

Was du tüst, das vah weyßlich an 

und betraeht dits end und merdc was darnach wirt gan, 

bis in geheim gehorsam und halt dich siecht: 

dise lere hab di^ yon mir ann«i Imeofat! 

811. Oot der besohletist das und spricht. 
Wiltü ein rechter richter sein, 

so nym peyder rede eben ein. 

pistu der sach den nit weys zu diser fart, 

so bedenok dich eben und halt der weysenrat 

Zu 805 steht am Bande wn später Hand Nota. 809- 2. unzeugej vgf. zu 792, 7 und 
SdUKäBtr II» im. 



807. 



808. 



609. 



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m 



5 nnd urteil den nach deiner vemfiftlgkeit 

nymant zu lieb noch zu leit, 
einer parthey als der andern: 
80 magstü recht b^ten zii wandern, 
und dü auch gleich lieb hab 
10 und doh nidit an ireiuitBoliaft und gab, 
und hab Qot hob vor allen dingen, 
BO mag dir nymer muecding^. 

812. Wie die iieyiigen propheten und meyster sagen 

nnd lernen yon der sunt nnd gereohtikeyt. 
Nach de» Següter Bl, 172^ fM nmr: 
Seneca sprioht: bet sundt nit aunden namen.* Che» Nr. 799^ 7f, 

813. /213r"fH evn&ch volgen gar hübsche geystliche priajr r ! 

von dem woppen Christi, und ist ein ytlichs stuck 
verieiebent lil latein mit seinem titel, was es 
bedeuten Ist. 



Te nt in memoriam revooeni 
salvator. 

Dieh in gedancken voder ioh» 

Got, «nesser mein hayler. 
dü aller !;nitirr<^ter, tröste miob, 
o weyser ratgeber, 
5 heiliger gaist, tue hilffe scheyn, 
der synne ein gayster, 
gnad und des gemutea meyn 
fj fi iwiltor emunder. 



Redemptus, quem saguinis 
auro redemiati. 

Gelöster, der geloset ae;^ 
10 ndt deinee phttes golden, 

der gee auf den peiok Calvaiy, 

da dti nun hast vergolden 

das golt, das dü dee plutes Ion 

vergossen hmt zn solde, 
16 und ieß das puch der gonaden schon, 

daa er vcteolirayb dir bulde. 



Ad hoo mena evigilet, jn hoo 
deleotetnr. 

Nu wache, menaehUeheir gedanok, 
jn der lieb dich erlüste, 

g:ib henden griflP, den fueasen gauok, 
menschlichen müt, dich niste. 
20 ey menach, nün enzunde dich, 
das den herren gelüste 
/»»*;ae dienen dir nnd kneehten «ich, 
flaysehlioh in dein pruste. 

Ave mens Cal V a rie rocordacione. 
26 Caivariü perck, grüß dir se^, 
snloher ^dechtnnfi bere, 
dü wixdig sunderliofaer kre^ 
und fumemlioher ere. 
erhebt über sie al er ist 
30 dem dü deiner m arter sere 

jn sein gedancken bringest, Orist, 
und dien dir ymermOTe. 



811, 11. Zarncke, Cain S. 5H. 812. Nach El. 212 ist tin Blall ausgeschnitten. Ein- 
Uitung S. VII, 813, 6^. Inspirator grattae el cordiuiu pius iUustrator.. D.W.B.4 I 2, 
St. facis memOTabilem. 



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160 



Ave gemma moncium, motis 
ooagulatus. 

Gniß so^ dir, gwim allfr pefg, 
den die plüt tropfen rayne 

35 gevaystigt haben sunUer kerg. 
o perck, ich dich hye mayne» 
den die leher des henren mein 
getnnget haben mit w«in«i, 
des zederpawm des oxeaosee sein 

40 g«Bieret, geadelt rajrnen. [SJi^j 

O moHB, dei filius in te 
decalvatus. 

O perck, auf dir so bt besohoru, 
deines gewands berafipt 
des staroken QoU son angepom. 
erhaben «irt sein haupt. 
46 mit Bdiarpfen n^dn worden wund 
hend und fueß durch geraupt, 
(in lancz durckelt zü der stund 
sein seyten, dee gelaupt. 

Cum ligna defecerint, ignis 
extingnetnr. 

Hie vor ein alter weyser sprach: 
60 'das fear erlesdien mufi, 

80 6m guten holos gefwaoh.' 

darumb, dü mensch, für pnO: 

wü mit dem holcz des oreucses nicht 

die sei das feur grüß 
55 nacli der wirni behelt icht, 

8u kalten hercz, hent und ffies. 

Ergo ne igniofllus tfifle 
extiguatur. 

Danimb, mein liebe sei, so hut 
das dein fewr des andacht 
jcht erfriea in seiner plfitt 



42 d«in«s. 45/. davis «st pisgatu». 



60 noch aüf den perok dfl tracht 
und »amen dir d* r zweyg zfl etewr 
dm creilczes gar geschlacht: 
so pleybet deine mynne fewr 
ganoB in seiner macht. 

^<7>»/Crucis beneficys totam 
te inyolve. 

66 Mit wolteten des creuoses Uayde 

diofa 

gar schon in inwende. 
des creuczes macht, sein höh an 

sich, 

die mitte und das end^ 
mensch, das alles sampt dü er. 
70 deine äugen laß behende 
andeohtag haiß zeher ler. 
vergilt gnad mit leybes swende. 

Keduo ad mcniüriam Jhesum 
|)ri>li an tem, 

Jhesum den kempfen jn gedanck 
nym, wie er hat geliten, 
75 mit seins creuczes Schildes schranck 
sein yeind über stalten, 
sich in geperd bybes kranck 
den pauckenden versniten, 
der mit seines flaischs harpfen 

kianok 

80 veriagt der poßhait siten. 

/iU"iSnpeTAt sttperbiam caput 
inclinando. 

Hoffart er uberwunden hat 
mit seines hauptes naygen, 
den neyt, so er erparmig etat, 
halset sein veind vaygen. 
86 die ge]rtigkeyt ^bt flucht sehant» 

46. geraupt] l geclaept? Boetke. 68. 1. deiaerf 



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161 



■o rechte, lincke zaigen 
ddi jiiod das sein, chw wiert geeant 
frfimen nnd feinten für aigen. 



Ad probra, ])Iasphoria0 
claudendo ire* 



OB 



Gen scheltworten bi^slossen mfindt, 
d(j gen zorn gedult tragen ; 

tragkeit ist auch worden wundt, 

da er zü tot wolt iagen. 

auch menschen toten hat veriayt, 

die gayselschleg geslagen 
96 frowd was im, das unkeltochelt 

jis lustea muß gedagen. 

Per amaritiulinen (!) aceti et 
f Ollis. 

0 herre. mit der })ittcnkayt 
essigs und der galleu 
hastu die freasigkayt Teriait^ 
100 entsagt den ▼eindten allen 

mit sterck deines creucies swanck, 
der streyt ist dir gefallen, 
dein marter aeS mir honigsam 

tranok 

jn meinem niund aütf wallen. 

t2J4rkf Tttam crucem corpori 
tuo ooaptatam. 

10& Dein creucz, das sich gefuget hat 
zu deinem leyb rajhie, 
mit (Iini geliden geeieret stat 

recht als ein edelsteine, 
mit rotf^v wpysor plnmen blüt 
HO gcpurpt-ri, als icli ma5^ne: 

mir zü wullust freuet sich mein müt, 
wan ich umhfahe dich ayne. 



Anima, apicule apprehende 
mores. 
Ey sele mein, der pyne art 
|Mlde eben in dein synne. 

115 jn geplumte velt ist ir vart 
und kunipt den plumlein ynne, 
der plumen lochlein unterscheidt 
nymt sie nach ämacke» mynne, 
das pest saf das die plumen trcidt 
180 saugt sie durch gewynne. 

Tü quuque fac siniile, omni 
sua vitate. 

I214"'j0 sele mein, thue dem gclcich. 
aller suB ein sflesse 
jst wol df marter Cnsti gldoh, reich 
▼on haupt pis an die fuesse 
125 lautere lieb uberflüssiglich, 
dye ymer weren müsse: 
kein andere plumen, sei, saug an 

dich. 

hunger und durst sie dir pueße. 



äuge ergo, anima, suge quia 
vita. 

Nu saug, sei, saug, gemüt, 
130 lanok leben ich dich wejse: 
das findestu in Gottes plfit 

getempert wol zu pre^yse. 
mit dem saff der begerung sein 
die deinen ynn«'r!'jl<#'vt speyse. 
136 umbgreyff den willen, sele mein, 
sprich lob dem plumen reyse: 

Ave floB de Nazareth, floa 

ref eccionis. 
Von Nazareth pliirn, ich dich grusse, 
plum wirdig und der ere. 
jn dir ist stat und wayde sn0 



86. liucko au-i hincke gebessert. 86/. quando dextram, laevam porrigit se et sua daiidu. 
88/89. /. plaspbemias. 92. daj die? Roake. 93/. sie abire compellit acediam, fla^eUa 
subire gaudet, ns luxuria valeat mevire. ISS. gleidt tUnttäuBMÜM (omni susvitaie plena 
Christi pattio). 

Tnta Sw latMriton XIV. 1 1 



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162 



140 «ngeiln, thronen h6fe. 

mit deiner suesse honig sog 
sterok und sliß mich mere. 
das ich die loch er saugen mÜg, 
Got, deiner marter sere. 

Pro tuis mulierihus placet 
committore. I21i»f'j 

14& Got, durch dein wunden 

unversmogen 
der wegsei mir gefeilet, 
der weit fleiaohimiflt fa^b idi 

gMogen, 

mein unt sint ungneUet. 
dir teil fei haben geseuget mioh. 
IßO her sin. her .syn, nü wellet, 
die einen Hebet zimlieh, 
und smehet die euch hellet ! 

£x tüis laulieribus aanguis 

e ui a n a V i t . 

Aus den su^aen wunden dein 

jst piutee vil geflossen, 
165 und dM geBdura^ der stereke aein 

den hündl hat entaloiaen. 

mm ruß mir aplaa ayaohen tftt, 

urteil ist aüs geflossen, 

gelindet ist des richter?* wüt, 
160 mit gnadregen begossen. i^U^'J 

Anima, incorpora per 

dilectionem: 

O sele mein pild in dich wol 
durch lieb hephch in ynne 
daa plut Christi genaden vol 
dureh die gotUchen mjhuie. 
165 ab es in ddnem gemüt gar, 



mit peieht lobea begynne. 

des plutes adel nym wol war, 
lidit jm ein lob mit i^j^nne. 

Cum essea in sangwine tuo, 
er»8 mflta. 
Sei, da dÜ ward in deinem plut 
170 nnd ein atümm manig jar, 

an lob tot und unfrüt, 

nfln rajmig dich vi! dar 
dm plut r>isti int dir gesayt: 
leb alle« wandelet par, 
175 dein zung zü lob nü sey berayt, 
das wirdig plüt grüß offenbar. 

Ave, saguis domini, 
verbi incarnati. 

Gruß sey dir, plüt des henen mein, 
ein geflajrschet mit wort, 
dich, ertzney, gezeiget ein 
IflO dnidi mioh. den lanoaen ort 

bat mir den meyater mein verwandt, 
weldien das plüt behordet, 
der ward lebender krefiFt gesunt, 
den aundt heten gemordet. 

f9JS>'l O ungentiim nobile, 
qne humanitatia. 

186 O edle salb, aueaee haflFt, 

die aus der menschayt plflme 
gemachet ist mit Gottes kra£Et, 
gemischet wol zü frunie 
mit vaist in dem praüipei der 
190 der heiügkeit höchsten tüme 
Maxie von dem geyste her 
der hoohaten müt aü nime. 



14V1^&- 152/133. ItM vulnenbus. lik/i<tb. l. coiiunulare. 146. weg sei commu- 
Utio ; «gl. pro tute vulneribus ptacet commutare mundU camte über«. 157. mir] nü JET«., 

mihi Drrrra. 177. mein n-ux deinem verbtMert. 179. dichl dir!* Roeüte. 18'». dem. 
184/85. l. quod. 189. adipe ia thalamo summae sauctilatis Mariae a spiritu summae pie- 
tatis; der wol >i» dar. 



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163 



O «Agentam nobile» qiiod 
exoftrnis flore. 

O edle Mlb, **"'*^»^^ waoatk 

laubes grun onrerschmuoket, 
195 d«r keäseheii magt fruchtpernder 

hack, 

plum äaysches unvennioket, 
Wim himelisohen tawe dir, 
fuMt ist ein gednaoket: 
ins in meinem mfind, in hertaen mir 
900 ein hooig ein gwnckel! {20^} 

Tu roe«tum(l) »nime Jheenm 
diligentie. 

Der liebtngendfm n1 Jhesü 
ein edler rosengarten, 

dar3mn sie fich erla\ifff» nu 
von wunden wunden warten. 
ao6 die wunden alle do durch graben 
jrs lieben herren zarten, 
die rooen ir tbs gespeiset haben 
mit randies adel arten. 



Tu mel, quod extrahitur 
labys sugentie. 
Der liebt dfl außgezogens honig reyn 

810 den lebeaangenden wunden, 
dü, dfi sueesest der wunden pein 
an dem creutz des hangunden, 
dn, dü des edlen schafea plut, 
dikj auf hebt der werlt sfindea, 

21Ö dü weinende weiuper güt, 
dü leben des lebunden. 



des ▼edierten hertnen. das ee was 
890 mit Bünden der gekrenoket^ 

das waicht dein rosenvarbes pltlt, 

das dir die sei schencket 
hayü zeher zü poten güt 
und rew in hereze senoket. 

[ilSß^J O saguis dulcissime, 
aaguis gloriose. 

886 0 suesse«!. o erwirdiges plfit, 
O plut gunnlicher ere, 
du piBt mein schacz, mein reich- 

tum gfit, 
mein haylsam stein for sare. 
du bist meins heroaen wi^Aat, 
880 mein plum, mein rosen mere: 
gnuoksamen daaok sagt dir mein 

prust» 

war ioh der lande kere. 

Orates tibi lancea, que Warn 
feoisti. 

loh sag dir danck. heylige« sper, 
das durch des herren seilten 
286 gedrungen hat mit yoiler ger, 
duzeh rip des verspeiten 
des beroBsn healikeyt dü ein 
gegangen pist an wider strejten, 
begossen in den ädern sein, 
840 Jhesü, tieff und weiten. 



Ad tui memoriam cordis 
obdurati. 

i^waichen muess der adamaa, 
SO man dein hert gedenoket 



ßW*] Quid boni eduxeris inde, 
quis narrabitT 

Was gutes daraus flössest dfi, 

wer kan das uns geeagen? 
das gät gibt uns gnade nt^, 
trost am tod für verzagen. 
845 die himel er eflioh entschloß 



192/193 sUhl q in zxveifdhaflar Ltgatur, die tcA mit quod amflötte. 201 ff. Tu rosetum 
aaimse Jesuni dfligeatis, ad Tulnus de -wüner« se ctrcumferentis, ▼ulnenim perambulaos 
loc« mens pigmentU rosanim nfieitur, hic est cibus mentis. 107. vas aus was gebtssert. 
214. darauf. 217. Erwaichen aua Erwaiches vtrbetmi. 881. waicht] macht? (facis) 
BoUht. 239 ibi te visceribus Jesu immersisti. 

11* 



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164 



jn unverzogen tag^n,' - 

gMollet mioli den en<^eln genoB 
und krön von rosen tragen. 

Rogo, dulcis lancea, vulnera 
cor meum. 

O suesser sper, nii wunde mich 
250 jn meinee hertzen gründe, 
aus wierff den willen aigenlich, 
der Got emunen kimde, 
der mich gen jm in schulde tüt, 
das machen sundt unkflnde. 
866 schaff das gehorsam sey mein müt, 
jm volg zü aller stunde. 

O TOB clavi, eaguinU 
huiusreeeraetie. 

0 nagel dre^, dee echaozee achieyn 
habt ir enteloeeen offen, 
dee plutes golt gegangen eyn 

860 in dem flaisch beschlossen, 
die unterschayd adem, peyn» 
allenthalben durchloffen. 
des reichturas haymlikejrt mir ayn 
gegeben ist zü hoffen. I216'»J 

Vos pro cariofolis miohi 
reeerTabo. 

866 Ich vil eueh fnr die negelleln 

gehalden mir allaine, 
(die jn den kremen feil sein, 
vervahen hart ( layne 
dew haupt und dem herczen mein) 
270 kewen, indrucken reine, 
mit ewres- garten staehdlein 
wecken hend und payne. 



Inpetra dulcissima jndos 
ezBtraziati. 

Jl seit die tau})en die ir nCBt 
geseczt haben weyüleiche 
275 jn herf stein für geprest, 
ilazu der sunder weiche 
und perg sich da vor Gottes zorn 
jn gute werok fleyssigleiche, 
eo hat die sund daa q»or yerlcni 
880 hewt mid ewi^eiche. 

1216*'J Ibi penitencie sumpsietie 
labores. 

In ewern kreften sflnder eint 
zü puß aüf gesprosHen. 
die himelchor man otfen üut, 
die vor waren verBloeaMi. 
286 davon der sunder hoffen mag, 
des hoffen vor was verslossen. 
nü mag er hotfen nadit und tag, 
seit sein plüt ist veigoeeen. 

Qui ergo aliquandu estis o})orati. 

Wer nii in Oot und in sich, 
290 jn meinen ehencristen 

gesundet hab, dem rat ich, 
er wider thue in Meten, 
er wiert mit euch enpunden gar 
von schnöden sunden misten. 
29f> (!ie sc bieg des wunden umbevar 
mit geduldigen listen. 

Ad hanc petram, anima, 
▼itam tuam tere. 

O aele mein, ridit dein we|^ 
zfl Got dem edlen stayne. 



847. gef«net («pI. soeiebit). 254. od ou/< vmb gAesaert. i59ff. obslacula 
penptrastis. medullaruni. ossium. nervorum intrastis secreta.divitias his mihi donastis. 
260. in dem sloff; dann sloff getilgU 269. dein. 272/^273. /. durissiroa nidum (nidoft) 
exitnixiBtis. 281. L wund«*? 89S. umbevar 'amplectimini.* WeiahM § 16L 



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165 



hyt) lUttch dir nest, hie pirg dich 

300 «r ist der tum rayne. 

auB dem such die wopen dein« 
tauiend schild heng aus ayne, 

dfl«^ sie dein <rhirTii Vf^r <;unden aoill. 
iSaiomoiiiä s^ciiilt iiüft clayne. 

I2J6'^J Omni diligencia illud 
elabora. 

306 Mein liebe sei, thü veyßiich, 
arbait mit kiaft der synne» 
so das der edelstajm dioh 
verpei^ jn seiner mvnne. 
wen des todes stund kumpt, 

310 das dem le^en ruginne 

noch sein angesicht nicht fruuipt, 
dein auge in himel prynne. 



Crucis cancellacio scrippta 
reprobabit. 

Des orenoaee gater tilgt ir schrtfft 
980 an dMtt jüngsten tage. 

die nagel scharpf der luge gtft 

durkehi, temmen ir clage. 

des piutes purper bedecket dein 

sunde ser aüft der wage. 
33Si erparmüng mischet sich dareiu 

und stiUet aUe ir frage. 

Aqua reddit candidam saguis 

rubicundnm. 

Wasaer das aus des heuen seyten 

flos, 

das wiert dich schon veinen. 
das tewre plüt macht dich genos 
840 dem gemahet deinen. 

suB raynen und antworten dioh 
die engel aus den peinen 
mit krafft das wassers ewigklich 
und aus des plütes scheinen. 



Stüde duplex lavaorum lateris 

adi re. 

Nü hah zü Got, sele mein, 
ein vinverzweyffelt hoflFen. 
315 sein waöj*er weicht sunde dein, /W!"*/ In bis foraminibus, jn 
sein plflt das ist getroffen "*» caverna. 

auf dein nuul und macht dich clar, 845 In sulchen loohem mag man vol 



allenthalben durch loffen. 

tnicz 9ef den posen gaisten gar, 
330 wie das der kri<^ stee offen. 

/fiTiw/BBto quod cyrographa 
oartas peceatornm. 

Die teüfel kumen für gericht 
mit fursprechen, hantfesten 
für das gotUch angesicht, 
vcrknnden dein gepresten 
325 mit brielfcn sund mancherlay, 
wan sie dein schuld wol westen: 
das plüt, kreucz, nagel jr geschrap 
tilgt und temet sum leosten. 



nach soldien holern tasten, 
die sundig sei nach dem hol 
darjrn sie sol rasten, 
mit der gnade Gottes kraiit 
350 zu iumelreiches asten, 
meiden der hei gesetsohafft 
zä allen Seiten pasten. 

Grates tibi, domine, qui reis 

nephandit. 

Oot, ich sag dir gnadt ii l'iuI.' 
das dü zü flucht pisi wurden 
866 dm Bunder sü empfahen suS 
jn hymelischen orden, 



302. aja« Ml« rsyne 



3S2/A8. 1. nephandis. 



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166 



gar auxkder not in anue prait, 
und Sunden der sunden mofdoii, 
alseit biatü jm berayt, 
aso ao er SU dir woit hoiden. 

Inferni latibulum meruit 
peccator. 

Der sunder hat der helle grfint 
verdient mit misaewende. 
durch den ao poatu worden wont, 
Jhmä; in diaem eilende 
386 erparmung ist dein aygeneehafft, 
die tail uns mit behende, 
daä wir lieben des oreoozes krafift 
ewigklich on ende. 

In ampleznm auaoipia egrnm 
et dignaria. 

Siechen aunder jn aiecher not 
870 dein gnade hat umhfangen. 

dü piat aeln pflaster für den tot, 

sein speys, sein tranck enpfangen. 
du pist ain der tisch <ler weglewt, 
ein statpori der gegangen, 
375 damit man dich erkennet heül 
getrewen arcst langen. 

Penitenti pillnle auree 
tttorum. 

Gnlddne pillullein wotden eint 
die tropfen deiner wunden 
den die man rewig findt 
38U jrer suiidt jn allen stunden, 
sie verzeren uberigen saff, 
da euch von kninen künden» 
und niohten ir poaen geaohaff 
der eaeh macht ungesunden. 



ßlT^J Heo felicea pillflle auaa 
oatendernnt. 

386 Wie groeae kraft beaeugen kan 
der pillellein geprewe 
an den die gemartert hau, 

die man da vand in re#e: 
jr funftausent gläubig da 
390 wurden mit trewe, 

sie wem juncklicb oder gra, 
jn dem glaubm ne#e. 

Diligam te, domine» mee 
firmamentnm. 

Jheeu, mein züflucht> ffb ae Ion 

die lieb deiner mynne, 
39ö mein seil ein kreucz fron, 

setz mich in dich ynne. 

behalt mich, wan dü wol wayst 

die kranckheit meiner aynne. 

volkumenlioh aller mayet 
400 wajatft waa mir seiTnne. 

Quid tibi r r t r i b u a m , 
domine, quod dabo. 

Womit so] icli dir, herre mein, 
danck sagen oder dancke 
groeeer not der marter dein? 
dem pin ich ganca zü krandie. 
405 unwirdig mach dü mich gfit, 
nym mich, halt mich vor wancke. 
deinen pittern kelch und dein plat 
temper dü mir zü trancke! 

Circuibo, domine. aureum 
altare. 

Laa mich, herre, umbe gan 
410 den altar von golde, 



358. d<is xwtiU sunden] suudr Hs., l. sunder .'' 'M^j. altaris in mcnsa viaticum, potua 
salutaris/ Drtva. 382. künden] sunden? Roethe. 387. «Iir di< Ii ? Roeih«. 392/3. domine] 
«Dimae Dreves. 395. l. meinr/ B. 408/9 beginnt die Setunda Qu$Hquag€na. 



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167 



sü deuMm ereocs hegad hao. 
Job maln jch nu wolde. 

weyrach, thymiata 
und gepet nym zü solde. 
415 mit den sf^lben opfern alda 
mach ich nur f reimt hülde. 

Adoro vestigia pedum, que 

form a«ti. 

Dein fuefitapfeii ruetl ich an, 
die dü schwer hast getreten 
d» dü das creucs trugste daa 
490 genotet und ungspeten 

avff deuier adud» das vil schisr 
die erd beg08s<»n betten 
die plotestropfen loß, herre, mir 
jn meinem munde metenl 

f2l9*j Amplector, deoseulor 
pedes, Magdalene. 

426 0 sei mein, umbvahe die fueß 

und küß sie rait dem munde 
daraüff Maria Magdalena suU 
bewaint aller jrer sunden wunden, 
mit schmerczen und in rechter 

lieb bat 

430 erworb«! an der stunde 
TNg^bnng alleir missetat 
und knm wider gesunde. 

O pedes duloissimi Jbesu, 
me quesisti. 
O sueesen faes des benen mein, 

wie habt ir nü so lang 
43.'> mich verlornes armes scheflein 
gesucht aüff jreni gange! 
der flaiächer hemer negelschleg 
durcb mein smid ein g<^angen, 
tragkegrt und mudigkeyt der weg 
440 hab«i meine pain empfangen. 



{ti^l Sagttis pedum, domini, 
quos ol»Ti foderunt. 

O herre, deiner foesse plut, 

das sie haben vergossen, 
da« sie mit nageln in \ingüt 
an das crewcii verschlosnen 
445 wurden für allen poson gang, 
das mein lueß baben genoesen, 
dem fleisch und dem tewffel lang 
m dienst warn unverdrossen. 



Rogo, pedum rivuli, ut 
omissionis. 

Rncher fluB deiner zarten fneft 
460 alle pAse tat kunnen 

▼erti^gaii herre Jhesu sueß, 

vergetwen, iinversunnen 
und was der mensch versaümet hat 
durch werntliche wflnnen, 
466 Vergebung aller missetat 
sdiopf wir aus dir pnmnen! 

Flecto tibi genua, qui tua 
flexisti. 

Meine pein peug ich dir hye, 
mayster und herr rayne, 
wan dA hast selber deyne knye 
460 geneigt den jungern ayne 
ze wasche und zu trucken gar 
jr fneß jn der mayne 
das .sie des pildes neraen war. 
den sit fug meinem payne! 

Saguis tuus, domine, quem 
fudit beata. 

465 O heiTe mein, dein tewres piut 
das in deiner beschneydung 
vergossen ist, das sey mir güt, 
der gilt sund ein ab wascbung, 
also das meiner nyren flaysdi 



424/25. Ueustulor. !. Magdalena 
440. L deine? 440/441. i. dumme. 



4^2'3. !. quesistis. 436. jrem] eurem? Moetiie, 
468. der tod ;»und? errata carnis. 



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470 blttb in guter zamüng 

und keuscli siten zü jm aisoh 
und halt rechte ordnOng! 

Sudoris saguinei bslsamum 

per totum. 

Dein swayß tropfen phites va*, 

dem palaam schmack gleichen, 
47o haben deinen leip umbflos«eu gar, /2/^»y Tu reeina GallaaL ungis, 

die salben jn mich tü schleichen! ut portetur. 

jn gepeten maoh geeunt 5^5 i>u harczes salb Galaat 

mich siechen inwendigleichen. 

wasch und gesel mich zestundt 
480 dem himelbrot reichen! 1219^*1 



das aus des Herren seyten 

geflossen ist, mach mich güt. 
5(K> vertreyb das [)i\se }K*y zevten. 

mach mich nach deinem willen gar, 
das ich an widerstreyten 
jn heylika> t rcylich far 
KU dem hoch gedreiten! 



Sagwis tttiis» domine, nodis 
flagellorum. 

O berre mein, da^ frone plüt 
das ye die ga j'scl seh lege 
haben aus dir gedrüngen frfit, 
hat meine glid in pflege 
48.1 wirdigUch, also das ich 
jn gedolt wc^ wege 
deiner martev geselle mich, 
BÜ himd maoh mir stege! 

Tfii cordis flnmina saguinis 
et unde. 

Die reichen Aus ans hMCzen dein 

490 wasHers und auch des plutes 
laß in mein hercz fliessend sein, 
rainigung alles unfrutes, 
trencken und durch geen, herre, 

mich 

das idi werd sulohes mfites 
496 das ich in rechter liebe dich 
halt, gönn mir des gutes! 

Saguis Jhesu floride, saguis 

delicate. 
0 du pluend^r plumen suesses blut, 



die das ioch Gristi linde 
sü tragend gssuesset hat, 
du schaffest mynn geschwind 
den hertzen die da suchen dich, 

610 Jhesum frolit^ben find. 

du schickebt nun aüf richten sich 
was sich entheldet in wind. 

. Tu Raab fnniculus, tfia me 

extraxit. 

Dfi pist dan stnrck rail Raab, 
deiner freundt getre'0^e, 
515 dein gut f^if graogen hab 
aüs tieflFen Hunden newe. 
zü guter tugent seuh mich, 
das ich icht poees prewe. 
wiltüf her, das ich lob dich, 
620 wideraewh mich aü rewe ! . 

1219^1 Tu misericordie plilis 
michi rorem. 

Mit deiner barmherczigkeyt 

hastü mich betöret 
und zwingest mich zü mynne prayt, 
zü freud mein hercz erboret 
625 mit lionigsuesKcni .saifte dü, 
das zü gepot gehöre, 
also das mir se^ sueme nü 
volg, unstet mich nit störe. 



484. hst ««halt. 497. du ^btTfeickriAen. 51S. l. ssUP iMe. 5». l, bworet/ 



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169 



Äqna roseac««, quam ferTor 
amoris. 

Bosenwaaaer, das liebe gros 
SdO gefurt hat aus der aeyten 

der allersehonsten rosen flog, 
vertreyb von mir weyten 
der posen hlcz begirde, die 
wider mein sei streyten! 
m scbaflf das niMii hercz sey sohaniig 

hie, 

dir dien xfi allen zeyten \ 

Tui cordin s(Mssio, Jhesu, 

scissiDnem. 

0, licrr. deines herczen bioch 
iaü mein iierc7,e prechen, 
das es verw undet werd noch 
MO mit Staroker lieb sieb xeehen, 
also das sich die marter <teai 
darjnne mug erfrechen 
und alzeit vernewet seyn 
mit reichem lob sprechen. 

Paratum cor, domine, cor 
menm paratum. 

Wö Schick da« mein hercz sey entwag 
ze dienen dir alle stunden, 
schaff das es g^otsam trag 
mit gedaneken gesunden. 

fug das es allenthalben wol 

bbO besrhi\^' d»'in heylig wunden 
und anplickenw uytner werd vol 
deiner wünden unverpunden. 

Intercessanter oogitet de 
dileccione. 
O hertce mein, bekenne du 

die Heb und die mynne 
Ö&5 deines herren herts, wie das nü 



nach deimr Ueb {wymie, 
so das sein hercz für sunde dein 
zespielt sich aussen und jnne 
und geliden hat piter pein, 
660 das pild in dein synnel 

i220f*j In virtute sanguinis tui, 
Jhesu Criste. 

Mit kraft deios plutes, herre mein, 
das geflossen ist so gäbe 
aus der linoken hende dein, 
schaff das mir vefsmahe 
S66 der werlt Ifist, halt in unruch. 
dein gnad mich gut lieh umbvah, 
das icht der lincken selten fluch 
meinen oren nahen! 

Saguis tue de terre me dignum 
beatis. 

Bas plut deiner rechten hant 
570 mach mich Irewden gayle, 
so das der schmid ans obedant 

vcrhemmer all meyn mayle, 
das mit den aülierwclten dein 
jch lig an dem naiie, 
ö7ü zu der rechten hant muU äitzend 

sein: 

Oot fug mir das hayle! 

0 manus tomatiles, auree et 

plene. 

O ir getreten hende wol 
aus liinielischem golde 
und edler stayn reieiiiunis vol, 
5*) des ewern ich gern wolde. 
irdischer gab ich wol emptr, 
hymeUsdief pin ich holde, 
mir armen sri nü gebet ir 
ein wcdwonung zü solde! 



552/3. /. Iiicessanter. 568/09. l. dexterae. 



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170 



O maniiB tornatiles Jhean, 
me tornari. 

586 0 werde ^■. ( I t:odrete hend, 
der mild ein ubergulte, 
jch rüff euch an das ir behend 
mein hercz in gedulde 
klaydet, auch mein zornig vaß 

600 traditeii Jn wen hulde, 

du man des himelreicha maß 
daraiu sebenck fur mem schulde I 

Manus Jhesii auree, rogo, 
inauretur. 

Ich rüil au jn rechter myime 
Bulcb guldela hende, 
695 vergiiltes mdn vtS aussen nnd ynne 
mit arabischen splende, 
das kh mit Torcbt mein endt 

bedenck, 

wie das mein erd behende 
zü pulfer werd, so die sei wenck: 
600 so sohiokt ein güt selig ende 1 

/SStfM/ Hoc aiirum Arabie 

peccatum excludit. 
Sulchos arabisches gold 
vetreybet alle sunde. 
Hulche weyahoyt verschmehen wolt 
hoffart und pose funde 
606 des leybes der unstetigkeyt, 
mutee kref tager mtmde, 
nnd gibet alle senftmutüceyt 
rayniicber heresen gründe. 

Muuus Jhesu auree nasi 
apponatur. 
Qnldflin hemle laden mich 



eio mit ESolatli dem golde» 
also das mein sunde ich 
geld mit wainliehem solde 
und auch dar zü mein negsten ich 

hab zu aller zeit holde: 
615 geruchen aucit ze zieren mich 
mit edds staynes gplde! 

Jaoinotinis me, peto, gemmis 

decorari. 

Mit Schönheit dcf^ jacinoten dar 
zieret mein gedancken, 
das sie jn hymeheich furwar 
620 gar frohch one wancken 
jn JberCksatem offenbar 
durch gassen und durch sohianckeD 
schon mit der aüserwelten adiar 
laflt allduia klancken! 

I220*f>j In eternum, domine, tuas 
▼enerabor. 

625 Ewiger schopfer mein, jch wil 
naagen deinen henden, 
dancksagung und lobes vil 

sprechen an allen enden, 
durch das nn'r nii gegel)en ist 
630 von deiner mild behenden 

nach disem durst und hunger friat, 
ewige frewd speys mir senden! 

Pastor, taue hflmeris gracias 

rependo. 

Gutiger hirt, wie mocht ich 
dem achsel dv'm ergeczen, 
636 die getragen Iml pn mich, 
xü rechten öcharen ze .setzen, 
mit deonem leib gespeyaet schon 



589. vas hoc transformari ine in vss gratis«. 603 sapientiam, quae cariiis illudit 
commodia, snperbiae mntibus concludit, bonum mansuetadinis eorditms iocludit. 608/609. l. 
vasi apponatis. uraprgl. auch darein gut mein; dann darein tu danfl gäteMcrtf gut 

gttägL 632. haec tribuaQt, unde satiabor. 632/633. 1. tuis. 



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171 



au meines endes leczzen, 
mit dnnon homn 
640 midi haben &ü netsen? 



OUum tuam, pontifex, scolam 
Golaphomm. fnj^j 

Hodiater biaohofF» dein werder naek 
hantdeg hat empfangen, 
den Marie hend nacht und tagk 
offt haben umbvangen. 
645 mit sulcheo) leyden großer not 
yeriagt und zergangen 
jat die snnd nün voeenrot 
der gnaden wnrozel langen. 

Jhesu, tni colaphi a iugo 
peeoati. 

Nü laß, berr» die siege dein 
660 die sund mein vomioliten. 

Bchaü das ich geliorsam werd sein 

deiner gepot gerichten 

und allezeyt volbringe gar 

deines wiUen geeohiohten, 
665 wan nü anpliek maitw var 

raydgt mein geeiditen. 

Tue Tocis Organum duloe et 
canorum. 

Deiner 8t3an nie sueßer don 
jst durch mich Imyser worden, 
er bleiisset auf <li s liimels tron, 
660 rechter freud ein liordon 
den die da gerechtigkayt 
tragen und snnd morden, 
sneht aller gnt^ alten Uait, 
«n legel nnd ein ordoi. 



Mel et iac do iabys tuis 
fron propinasti. 

/22ir»yAu8 deiner predig, iiere, ist 
666 honig und milch geflossen, 
den aynveltigen mikh dü pistp 
mit honisam begossen 
des lebens weg den yaoagaak ein» 
670 auf dem perg unverdrossen 
jst honigsam die spejse dein, 
des vil sei haben genossen. 

Dootor amantissime, aurea 
dootrina. 

Lerer ob all^ kunst veyn, 
dein gnldeine lere 
675 wef ertmey dat wanden mein, 
daraüff gewß olHa mere, 

deiner gnaden *>in ninsellein 
und wein de?^ trostes rere, 
also das mir die salbung dein 
680 vertreib all mein aere ! 

^mM/Jhesn, tnnm sioio jn ernee 
probatum. 

"Sieiof* dem ruff, hoohster tont, 

'mich durstet also vaste' 
laß mir bringen sulche duist, 
so das ich armer gaste, 
685 herr, aus dir prünne trinck also 
das ich iu ncwem glaste 
seheyn ans der altikayt lo 
des mensohen, war idi taste! 



Ut cervus desiderat adfontes 

aquarum. 

Schaff das ich nach dir b^ger 



640/641. 1. Collum, stolam. 645^. hoc suppliciorum gramittis rttefealos toUit pecca- 
torum. 656/657. Aue. 657. stym nie] stJmn«? 666^. rudes in psrabolis Iscte infor- 
masti, ia monte diacipulos mell« satiasti. 



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172 



690 als der hirß oAoh denn pruDDen, l8S2rmf Anima, oonsidera hunc 



die pitterikeit der gallen swer 

eßigs ein genmnen 
mir helfifen zü der süßen gir 
das ich versuc U eyn küneu, 
695 also das dein galle mir 
werd ein paradiaes wunnenf 

Vultum tuum, domine, specie, 
decore. 

Dein antUt^ so verplichenlich 
der zierd und der schone 
betrübet in dem herccen mich. 
700 der schnöden spaiohel hAne, 
darmit dü, her, vrrsp«'yet pkt, 
mein Oot. moin hall frone, 
das las nur HÜUeä ruches genist 
bringen und huld zelone! 

f2Bl**i Vultus peramabilis 

Nazareni flori?*. 

705 O auesses, liebes antlutz clar, 

von Nazareth dü plume, 

den Maria in liebe gar 

geküst hat zü rume, 

die pringen amercsen one firist • 
710 jn meinea hensen tüme, 

das dA sogar verspeyet pist, 

swach gepitort ist dein gume. 

Te velant, te lacerant manns 
impiornm. 

Dü pist entdeckt, zerissen 

von ungetrewen henden. 
715 swer pistu irer go\viss»>ri 

gewesen an allen enden, 

jren äugen, den du die warhayt 

gepredigt hast behenden, 

der margariten olarhait 
7S0 und schon der engel splenden t 



▼nUnm et gere. 

O sei mein, betracht dö 
ditz antlutz trag in hüte, 
beweg dich, erpeüt er Jheen nu» 
dem gntigsten gute. 
726 Hoha>^ das waynlich untiutz an 
bwfinnen ist. mit plnte, 
mit Marie nnd Johan 
wajn, trawr in dem mutet 

Gladius, qui animam pertransyt 
Marie. 

Die sele mein das schaiple «wert 
730 das Mariam begunden 

wunden ir seien» mich begeart, 

laß dich, sele, wunden! 
jst das sach dü al.so 
mit waynest an den stunden, 
735 so wierstu furnem und fro, 
so dem tag sein verswunden. 

Dicet mater filio: Fil^ 
oonsolare. 
Die werd muter sprechen tut 
sü irem lieben kinde: 
'sün, trost die sei, gib in mflt, 
140 die deinen tod inwende 

bitterlichen haben bewaint mit mir. 
nü .streich ai) und wende 
die zeher haiii, für sie mit dir, 
nvm sie zu gesinde!' 



Ii22ri>j Que tibi compai^sa est, 
n ich 11 pariatur. 
745 Die sei dir <i;eliden hat 

mit dir, luii sie nicht leiden 
nA fuipas leydenliohe tat, 
der tot eol sie vermeiden, 
untotlich sie pleiben sol, 



6^1^. tuuio fei ainaruin et acetuin mihi det ad deliciarum paradisum traasvebi peanis 
aquilarum. 708. urtprf^ ruches nit; 4mm nit getilgt. 710. deines f 733. 1 das aach 
das du. Boäh». 744. gesinde au» beaind« i Kr t Mw rl. 



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na 



7S0 deio pet beolaydt mit Beyden, 
dft fur sie ein, das vimpt dir wol* 
daa sie fre#d liab on neydenf 

üic misericordie mater 
proteatabit. 

Sih, liehe sei, also wil 

Maria dich versprechen, 
765 sie hat erparmung vil und vil, 

dein sdier arbait ledieii, 

und wirk die Jhera legen für, 

süß in suB krechen. 

darzü Johannes hilft ir spwr, 
760 des trost wirt dich erfrechen. 

1222*'/ Stüde ergo, anima, ut 
promoveariB. 

Ey sele mein, au iieyß dich 
das dü sü Bidcheir wirde 
gefordert wccdeet eiwiglioh. 
lehaw Jheanm mit begirde 
765 umb seinen namen leiden twanck, 
das dü werdei^t der zierde 
tayhaftig Timh den pittem tranclL 
und nymer abgepirde. 

Villtum tuum, domine, michi 
eontemplari. 

0 heir, lafi mir» lafi mir buS adn 

770 dein antlutz an zü sehen. 

Ruleh unrecht schreyb ich ein 

das an dir ist gescheen, 

(las sol mein hercz btssynaen pas. 

laU mich dein schmackheyt sehen, 
775 daa idi sü nem und sieht Bey lafi 

lob deinen wunden iehen. 



Et mazillae alapis pro me 
feriuntur. 

Dammb mi<& durchschlahen sein 

deine weide wange, 

das die sdieltwort betrübten dein. 

780 gotiiche oren twange ! 

nun 1er, Herr, das ?rh mich 
woppen ju godult lange, 
alzeit schirmen, des pit ich 
mit lob and mit gesange. 

/?^/ Molestavit foetidum 
Sputum sanctitatis. 

785 Die stinkend spaichel die 
dein nase hie hat versrnahtet, 
aüff die red. herre, hye 
dü um h&»i geaclitet, 
jn das pluend paradeiß 

790 geeetzet und geachtet 

werden mit ewiglichem fleiS 
und BuBem mch betrachtet. 

Horum recordatio, JbcHÜ, 
armaturam. 

Gedechtnüß der leydung dein 

lafi mich der gedulde 
796 hamaaoh, herr, emf^iüiend sein, 

erstreiten dein huld, 

auf nemen frumen, in geschieht 

mich besorg vor s( luild, 

das ich in meinem leben nicht 
800 die ungedült guide. 

/W*/ O summae fraganeie et 
oelestiB chori. 

O gnkMns rauch^aO geworoht 



753 ff. sie misericordie mater pro te stabit, labores et lacrimas tuas retraciabit, 
auribu8 dukissinii Jesu inculcabil, tibi patrocinium Johannes praestabit. 758. in Jhesus 
sflBe pmihen (« jBr49«ii ^inculcabit*)' iKoefte. 759. erspur/> Ro^the. 767. tayhaftig» 
inv1h ifti^r Weinhold § I58f. 777. diifch oM JUtude, Dammb] Du umb RoeAt. 
8UO/K01. Iragande — fraglancie. 



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174 



▼om hymeHBoliem gold! 

o suesser rauch gotlicher voroht, 
mein lilgenplumen told ! 
805 o rose raein, nun pis mir 
mit sueßeiu sohmack hold 
imd senk meinen geyst sü dir 
an mflinem end sfi soldl 

O Jhesu, rosa Candida, 
Tiibioiind», oro. 

0 liedite rote rofie zart, 
aio idi ael dich geam bete, 

80 der leyp sterben wil, so wart, 

für todee pant gib ret, 

cntnym sie von ansprach hart 

der po8en ge3rst unstet, 
Blb stet sie jn dein gemainschaft zart, 

Idsjd sie in engel ivett 

Gratias pro lacrimie, Jhesu, 

quas fudisti. 

Gnad umb dein zeher ich die weiß, 
Jhesü, die dü verreret, 
geealtsen, lauter und heiß, 
880 mit den beweg^ch verkeret 
die adem des Täters dein, 
die mich liaben ernoret 
von der hant liellischer pein, 
das leben mir gemeret. 

(iO^jJheHu, tue lacrime salse 

dant saporem. 

825 Jhesü, gesalczen zeher dein, 
vermisclit mit schmacke rayne, 
das dü mir »ui^khaft wellest sein, 
jn lauterr mynn erachaynen, 
grieutert hioz in ynwend mmn 

890 die tragen, hajnMee wainen, 

entzünden, wunden, machen pein 
und allen nnflat swajmen. 

816/817 begünii 4ie Tertia Quinquagem, 
patri<^ viscera. 8SS/833. I. dsfleam* 

857/858. l. respectum. 



Ut pecoata deflenm, adque mens 

est prona. 

Bas ich sundt abwainen müß, 
darzü, gemüt, Hey behende, 
836 jn iamer clag das eilend groß, 
ewige güt gevinde, 
gewinne mit den sehem mein, 
o Jbestk, ein krön on endel 
dü höchster, gib den äugen wi 
840 fluß seher gob aüßwende. 

{SH^J Salsas confer laorimas, 
qne corrupeionis. 
Ziibring die gesalczen zeher mir, 
die mich für fe^C^l fristen 
und volkumen mHf*hen sohir 
von schnöden sunden misten, 
815 lauter abwasch, gib synne rayn 
gen aqtiilones listen, 
fnr seinen Irost hayß leher wayn, 
gib dein lieb mir oristenl 

Illos tttos ooulos in morte 
olansisti. 

Dqrne angen bastft sü getan, 

8B0 Jhc^ü, an deinem ende, 

die Petrum und die andern han 
in milt und güt schattende 
jren herczen gegossen ein 
der gnaden liecht zü splende, 
866 wie sie da snnder geweOen sein, 
jr schuld gelassen behende. 

O paterne glorie splendor per 
respecti. 

O veterlicher eren scheyn, 
durch dein angeeidite 
der gutigsten gute dein 
880 wuiokestü nucz mit pflichte 
der sei und leybes aufenthalt, 

817. mir. 820/. quibus commovisti tui 
858. cordibua quonim ialtadisti lumm. 



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175 



geprechen du vernichte, 
yetwednhalb adiaw ir gestalt» 
mich nnvolknmeii slichto! 

fiU^I Verus sol iusticie, 
tü interiorem. 

866 Waxe stta der goroohtikeyt, 

den menschen jn in wende 
bescheyn mit dem liechte breyt, 
den herczen hitze sende, 
heyliger gaist, tayl dein krafft 
870 jnwendii^üidbk behende, 

eo daa die g|ider iunenthaft, 
lobm jien Bohopfer on ende! 

Dyadema spineum jntfilit 
dolorem. 

Dyadema genamet ist 

dye scharpf düraen kröne, 
875 die deinem haupte, Jhesu Criat, 
sc'hinerczen und plut frone 
hat aüfgezogen purj)ervar, 
koätenlicher an dem lone 
for aller Irange oron gar, 
880 reilioher den ir trone. 

/22<"»; Pie pater, fiiium tuum 
me feciati. 

Hilter yater, sü liebem kiii<le 
baatö nüdi «ua erkoni, 
aus kuncUchem samen linde 
zü trost der werlt geporn, 
885 den plütsamen dem ertreiohein 
p:e-r('t iur ewigenn zorn. 
darauß du den getrawen mein 
haat Tolbraicht mich kora. 

üt in me perficiaa, 
quod concej)isti, bonum. 

Das dü volbringest an mir güt, 
880 als dü hast angevangen, 



mach midi ta-^haft, ateok in den 

milt 

die Stiche jn dich geer«ngen, 
das ich gemainsclia^t iiab mit dir, 
dich selb zü gab empfangen. 
88& o kunigs aun, dü gibest mir 
den tron sü hoffimmg langen. 

Saguia tui capitis extraotua 
per spinam. 

Jliesfl, das plüt des hauptee dein, 
gezogen aüs mit dorne, 
hayl syne des hauptee mein, 
900 daa de icht Tallen in aome 
leiden, fliehen der werit unflat, 
klayd sie, dü hoch geporne, 
für sie für deinen vater diot, 
erheb ir hayles home! 

im*J Ad te, mei oculi, Jheau, 
dirigantur. 

906 JheaQ, zfl dir den äugen mdn 

weg mag schon plane, 
dein <;chon weyt prehender achein 
wundem sun und mane, 
das zü der jünckfraw tancze auch 
910 die oren aidk lane, 
mit paradiaea pUSm«a rafich 
na aoloher gefiiret atane. 

Da gustare, domine, 
quante auaTitatis. 

Gib, herr, der Versuchung nein 

wievil dü acnfter gate, 
915 waa an dir suß mag geaein, 

mein menschliches gemute 

mit deiner milch dü es lab, 

gotliches honigs gebnite. 

deins gewandes berur ab 
920 tilgt diser werlt unfrute. 



877. L aufgezogen (extraxit). Eoethe. 661. mein] i. dein Roethe. 912. naros uutri* 
«ntur; nadodier BotU». 918. ada «m dein vu^tueH; l. mein? 



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176 



Tui 8iinett capitis 
▼erticem beatun». 

Deines heyligen hauptes ZKtt 
den birbel ^elig, reioh, 
jch ere jn df^r flnrch mich wart 
mit merroren krudleich 
925 g^chlagen. Got, nun pit ich dich, 
ob mein haupt ye hofferti^oh 
«idi auf gdaynt hab wider dich, 
sey dir nv luterworffenlieh ! 

Jheeu» tui capitis 
inciinaoione. 

Jhesfip deines hauptes nig 
990 laB mich eilenden genieeeen, 
ein küssm pe#t, minsh aaepliok, 
das resoh werden muessen 
deine oren den gepeten mein, 
mit deiner qual micii puessen, 
935 danck ich mit fleyß der labung dein 
mit difier letsen suessra. 



*8underin, deine gestrewte glider 

heb aüff ! ein küssen pefit ich dir. 
960 mein plfit dich rajoiigt sider, 

das du heniach spflntzierst mit mir 
auf himelischen geviderT 

Aurea pace reddita Init 

proniores. 
Den oren wider gib dü 
frid dürcli den smerczen deinen» 

966 das ist oh dü sprechest nu : 
'mein arbait und mein peinen 
veiawtinden und erlmt sein 
mit rSff der g^t mdnen 
dem vater han gesendet ein, 

960 mit frides kraft scheinen.' 



Te tradente spiritum caput 

inclinasti. 
Da du begebt deinen geyst, 
dein haupt tet sieh naygen: 
warumb newr das aller maist? 
940 dae dü test zorn schwaigen, 
versfinen mich dem vater dein 
her wider in sein aigen, 
kündest frid «lern haupte raein 
mit bewegung grüli erzaigen. 

/2;?#»*yDulce probcns osculum 
])a(e reformata. 

945 Ein suesäes kusses butt dü 
mit frid geformet widei, 
das ist sam ob dü sprechest nü: 



/22&^j Audit, et exaudiet, 
pater, tantum, talem. 
Höret und erhöret der vater dich 

sulche, so vil und eben, 
ergib dich mir, also wil ich 
für grosse wirde geben 
966 uxid zimst zü eines künigcs praüt: 
fleuch newr fleyschlichs leben, 
umbfohe gaystliche form zü traüt, 
jn sulcher ere schwebm. 

In hoc gostü capitis, Jhesu, 
declinare. 
In geperd deines hauptee kranck, 
970 Jhesü, ein seulich weichen, 

die hab des creuczr«; tytel scfanmck 
bekennen ein verplaichen, 
sneiden umb das nppig er, 
dich zaigen. lieb gl(Mc}ien 
975 lerer, sam ob du sprechst mer: 
*alhye wil ich nicht reichen.' 



936. letzzen, dann lUu sweiie z gutrkhen, 952/953. l. (iuut. 9S3ff. wie 969 ff. tmut 
wmhs «DdrtfuiAe Whierg^ dts unvtrtkmdtHtn lat. Ttsctet, 956^. hactenus labores con- 
sumpsisti vacu , um pr«cum clamores ad ipsum traosmitt^res, nunc secure ores. 
971. (Weh ab Ro'thr. te a crucis titulo p«ppendOb vitare per hoc vanam gloriam te osteadit, 

care ductor, ac si «liceres 



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177 



NqIo, scribat, nominet me 

regem Pylatus. 
Ich wil nicht (Jas Pilatus mioh 
kunig ueiirie o<ler schreybe. 
sulch vederlob versmeh ich, 
960 wan ich mit meinem leybe 

▼erdempnet mit den echadieni pln. 
ein krön aüü meiner hAUptedMsbe, 
jch reich in ere des vater 
hohlich pey im ich pleibe. 



das ich icbt werden well 
gelobet von gtit^n weroken hie, 
den namen if^ht absei 
10(i6 kunges, umi gib, hwre, mir 
ein demfltig gcfelle, 
das in hymelraoh pey dir 
lobe Bam ein geadlel 



/22^/Hic plebia obiectio» ibi 
ezaltabo. 
98& Hie aufiwniff roSki ab geeohieht» 
das haiipt ich ecpure. 
mein ere gib ich keym «ndem 



jn meinem müt ich spure 
das ich die er mir gib und wach 
990 und Bohaff mit wilkmre, 
gnad crweg, wonung mach 
KÜ himetreichee tbiire. 

Hic me, Jheeit, instruie, ne 
a me qnero. 

Hie gib, Jheeü, mir dein kr, 
dae icht gesudiet werd 
996 von mir lob, gnnet dee menschen 

mer, 

ob ich trag ein geperd 
das sie werd sey iobeH nü. 
dir eey gesproehen auf erd 
dae lob, den willen g^beet dA, 
1000 davon eon macht an begeid. 

(22S'«J Jhean, oonfer graciam, 

ne veeim lav. 
JheeA, gnad mir bringe die 



In hoc gostu capitis, Jhesu, 
acciones. 
In geperd des hauptes dein 
1010 froiidie gepet echone, 

gnad, gmfi wider gebend sein 
der widerwertigkeyt ze lone, 
bezaichen dich und gil) zü 
mißlingen smerczen frone 
nicht, 101^' nachvolg zelon; also tu 

ims zü fug die ewigen kröne! 



Hoc est quasi diceres: ttt, 
qui viam queris. 

Das ist. als ob nu sprechest dtfr: 
'tflstu der weg geruchen 
die zu dem vater heym geen nü, 
1090 das cmu» lert dich suchen. 

und pistü nicht mein nachvolger, 
urteil Wirt dich verfluchmi 
und wanderst in den weg uomer, 
geechriben ab den buchen.' 

Ne Sit iter asperum, pedibus 
Rubstra««. 

/995'VBae icbt der weg se^ scharpf , 

nym war, 

102Ü deinen fnes<8en ich unt*^v rere 
mein wirdigs plüt purpei var 
um! Taht, mmeoh, um dein ere. 
jch ttbwwant die Bchadi«rleln, 



984/985. /. abiectiü. 992/993. /. queratur. 1000/1001. /. velim laudsri. 1007. I. d«S 
1008. lobe — lebe. 1011^. Oratiarum irddere in adversis raones. signas te per 



icb 

varias tribulatioaes sequeadum ad praemia, ubi nos coroaes. 
JbMdk. 1024/1025. sabttnu. 
DMtMb« Ttet» «w MItteMNft XIV. 



1014. l. mißlichen (varias) 



12 



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178 



lOSO »tieB f;ie von weg sere, 

und wander nach der niarter meiii, 
als ich vormak tet mere. 

In hoc gestA capitiB, 
Jheau, reiictürfis. 

In geperd des hauptes dein, 
Jhesu, hastn verlaßen 
103Ö die muter und den jünger dein 
zfi dem vtMit die etnueen. 



gespaonet als em .saitto. 
schellen newe liedlein wider 
1060 am creucz, die ich rayte. 
o hecüB, ail lior diaen Uaadc, 
so das die hejdikayte 
uberobt der müsica gesandk . 
mit hand listen beraite! 

fU^I Tu sie mihi iubiiu»» 
tu 9*9 eantiearum. 



uilAiib Sit dem lenten nymeat dtt ye 1065 Dü seiest mir ein beheglioh fro 



und sprichest in der messen : 

*tro8t sey den umbsteenden liie!* 
IMO die red liet liertes grafien. 

f2S$^J Ad istam licenciam 
qais non moreatnr. 
In dissm nrlaub wer sieh nieht 
bewegt noch zeher leret» 
so er den Gottes sun ansiebt» 
den der tot verseret, 
1046 so nü der sohacz edel iind reich 
sich von der werlt keret, 
an dem aUe dint^ stem gkidi, 
ein grabstayn in bat besweretT 

Jhesu, mea lecoio et 
phylosophia. 
Jbestt, dü pist die leose mein 
lOfiO der kfinst pbilosophia 

und meines herczen Spiegel adiein, 

daryn Rachel und Lya 
jre antlucz ziren schon, 
dü Buesae melodia, 
1065 die aus dez flaysches scharpfen dou 
bat volbraobt Maria f 

Membra tui corporis jn cruce 
exten t a. 

Deinee zarten leibes gÜder, 



lobsanok aller gesange, 
trost meins smerczens sunder so 
an deiner wunden twange, 
herr, setz ich in mein gedanck 
UI7D wie ieh die sei erlange, 

das ioh den Idnden sunder wanok 
bring sie in V bdange. 

Jhesü, tui memores fac 
imitatores. 

Jhesü, die da gedenclcen dein, 
madh sie naohvolger, 
107& das dein so gern weeend sein, 

schick die exempler 
sulch siten ergreyffen hie, 
schleg und schraerczen swer 
deine unser not tilget ye 
1080 der arbajrt temprer. 

/Ä?ör«y Memores Calvario montis 
decal ventur. 

Die gedencker Calvarie 
des peiges Icsl endachet, 
(ias nicht CShore kinder nie 
Bein mit dir, Got, bewachet, 
1086 mit haüpt und mit glidem gar 
yrdisch rayn gemachet, 
von dir himelischem nchacz dar 
geformet, wol gevachet. 



Die Überschrift vor 1065 feU( in dtr Ha. vmd i»t nach Drtve^ iiii|piBif Auch im RefiHtir 
fehlen Überschrift und Anfangszeile. XOIbff. fac f^m exempla mores tiios apprehendera. pisgse 
et Uvores tui nostros condiant, t«inpereat labores. tOMti. gewachet. 



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Cruei« tui memoroa f«c 
considerare. 

Gedencker deiner marter 

1090 schaff das sie betrachten 
deines creuczes verleug mer, 
bereiten sich mit machten 
zü den streyten die jnwendig aeiii, 
den TuiiMii »qfheboi gwohlAohten, 

1006 des oraoMM ateiolttteik namen in 
rüffen an in maobten. 



and in die hoch dee oreuczes dflin, 
1190 h€fr, sieh genoBliohon henok. 



In hoc tno nomine manne 

confortentnr. 
In deinem namen faendhaft, 

geformet ewigleichen, 
plode glider sterckt ir kraft; 
1100 welche den namen reichen 

gehört haben, die geben flucht, 
zehen taüsent weichen 
sidi man der rtmt an sficht, 
Bway tafieent hin nach streichen. 



I227rmi Dnloie Jhesn, tua mors, 
mors Tictoriosa. 

Sneoser Jhesn, dein sohaipfer tot 
jst ein tot des siges reich, 

den Juden schant schameiDt, 
darzü scheitwortigklich 
112& und uns aller an mjmnicliciist 
schöner lieb gleich: 
den herczen ein geschriben ist 
tezt und g^os ewiglich. 

Quitquid est avertice ad 

plantara, conetur. 
Alles daä von hauptes wirbel ab 
1130 zü der seien, sich fliesse 
deinen tot mitleiden hab, 
das her« inwendig sespcieie 
jn andacht, das der kxp sieh 



von ke^tiguiig sliefwe 
/m.vMilites auda^ciam aumant ^^bait. das d.^ plüt flüssigkUoh 

zeher waschen und dieüe. 



intncndo 

1106 Yil littw die getoistigkeyt 
namen, weiten enpfahen 

jres künigs wunden prajrt, 
sich selbe zü opfern gaben 
zü dem tod durch seinen todt, 
1110 das creuoze umbvahen, 



Non torrens, non rivillfis, non 
fontes aqnarnm. 

Nicht pach, noch der pechlein goB, 

noch aller wasser prünnen 
genügen den augeii .Jhesus: 



Tui 



triumphalis crux super 
cor ascendat. 



pant, kercker, biut vergießen, not, 1140 sein zeher mer rünnen. 
dheln leiden nicht versmahen. gib uns, herr, zu angesicht 

gu8 tropfen: yemmnen 
die dä vergössest, solche nicht 

sint oder gar wenig engnnnen. 

Hei:, dein creucz sighaft 

sich auf mein hercs lenck l^^J Tuae mortis memores 

1116 and des creaosss beiaachensohaft modo moriantur. 

werd begriffen, bedenok 1146 Deines todes gedendwr hie 

de!« crtmczee prait das hercM mein, snlcbes todes sterben 

aüff olym in der krenck das sie dir leben werden ye 



1091. f. urleug (= proelia). 1148. sukhe] vorkar schulde 



12* 



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180 



• die so lieplioh werben, 

mit dem heyligen hhü dein 
1160 getrencket für \ t rderben, 

von dem vater und gaist ein 
erfüllet unser werben. 

Dulois Jhesu, rogo te, 
tiiiim monümentum. 

dohoMMr Jhrnu, jch pit dich me, 
dein grab «bo leidhe 
1186 von mirre und aloe 

hundert pfunt gleiche, 
der umbslag und (Ihü swayBtuch 
laden inwendigleichen 
schmerczen und seüftzen, bringen 

in rudt 

UW und U' ft wfe n ewigkleiche. 

/if^M/Mirra merabra condeat (!) 
contra vioiorum. 

Mirr die glider tempert wol 
für den vmnri uneren 
jnwentiig aloe Hchafteu soI 
genaigte suß seren, 
1166 aJbo das ich der aeligen äef, 
die von den sundeo kearan, 
tmd mm den rechten eoliaren bey 
dort bey dem hyrndhenen. 

Cor meuni quod exstitit 
spelunca latentis. 

Mein hera ist ein tieffes hell 
1170 (leö vcrporgen loschenden veindtes, 
darjn mach dir ein wonung wol 
und rü da on ende«, 
nuts €8 for weysee umbeldayt 

Auf dem ausgeaehnUfenen BlaU 



keüsches mutee behendes, 
1175 sey stat schwayßtuches in arbait 
des rewigen inwendes. 

Da michi te cernere, regem, 
in decore. 

Verleih mir das ich schawe dich, 
kimig, jn der gezierde 
und deine« BÜBpraehs med joh, 
1180 jn der mynn begiide 

dich umbvah zevil, ich muß 

enpfahen jn der wirde 

ab deinem mGnd ein küßen Buß, 

das nymer ab pirde. 

/f<7'*yRogo te per gioriam 
resnrrecoionis. 

1186 Ich pit diob dnroh die hohen er, 
her, deiner nretemfe, 
gib mir das ich erstee und her 
von dem posen behende 
und an dem guten gnin. dort 

1190 au dem tag verBchwende 

mich nicht slah dein scharpfes wort 
noch deinee flüohee sehende! 

Snpplico, dnm tempns est 
emendacionis. 

loh pit dich, hecr, so es ist seit, 
das wir ye snUen puBen 

1195 uiul verdienen gnaden, leit 
an dir, und trostes grülien, 
die dü den deinen gebend bist, 
etat das sie pleyben muBen, 
gewonnen gnad jn der frist 

1800 deiner angeeicht snfisn ! 

fekien tiach dem Regieler Bl, 17^: 



1162. vitiorum vermes. 1164. suli serenj aeufzeren? hotthe. 1168/1169. spetuncala 
taotis. 1170. loadieBden kwchendss vm^^mrt. 



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181 



Pater mielli tribuat in mortalitatis. 

Dv reich geb mir. 47 (der altm Paginiening). 

Ad altardm (I) »nrevm hoo deTOoionis. 
' Jn dainem altar gnldein. 47. 

Jkain folgU nach Regiskr m. 174^ i 

Nun hebt sieh an der weyBheit fnndament, wie 
man sol halten die gepot Qottee. 
Das wer aller weyibieyt fandament. 47. 

Wie man demntigkeit erlangen eol. 
Das ist ein wäre fnwd jn der aeit. 47. 

Got hecht am creucz zu einem ebenpild. 
Got spricht : 'ich hang zü einem ebenpild.* 47. 

Got hecht mit pluticr^n armen. 
*Darümb hang ich mit plutigen armen.' 47. 

Wie man erkent jn der ewigkeyt. 
Yfiltü Got ericennen jn ewigkeyt. 47. 

Wen dft wilt hören die etym dei herrn. 
Wiltu hMen die stym dee herren dein. 47. 

814, /2tt<w/Weloher meneoh nit frnchtpar pnOen wil. 

Ab mein gewieaen in mmt erwacht 
mid mich auch straffet tag und naoht, 
das macht des menaohen Sand so vU, 
der man nit fraohtpar puessen will. 

815. Weichs findt den weg der seligkeyt. 
O mensch, nnd wiltü sichor sein, 

so flenohl den weg der ewigen pein. 

wer nagelt sein fues ans creuose preit, 
der fint den weg der seligkeyt. 

818, Von williger gehorsamkeyt. 

Mir wart nie pesser dinck bekant 
den willig gehorsam in ordens pant 
und dasselb in rechter myn: 
keyn peuer dinok ich nit bedn. 

il«. vgl, Pfn0tra Otrm. US, Nt, 99» 1^. 



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162 



817. Wie dein lamp erst print in deinr hend. 

Wie dö nun so volkumen pist 
und dir al sunt gancz wider ist 
und veiliant pia an dein end: . 

80 print dein lamp erat in deinr hend. 

8JS. I^8^''J\V ie nymant mag selig werden. 

Danimb mag nymant selig werden, 
er trag den da» creucz hie aüff erden, 
do mit man lemt die writ auf geben 
und fint den tum ewigm leben. 

8J9. Wie wir die «unden nit raeyden. 
Alles ubel das wir hie leyden, 
das verdin wir mit sunden nit zfi meiden, 
wen wir teten ais wir 6oit<en, 
so tet Got alles das wir imlten ! 

820, Hab Got lieb ob allen dingen. 
O mensch, pis geren alzt vt alleyn 
und halt auch dein gedancken reyn 
und hab vor äugen die zehen gepot, 
ob allen dingen so liebe Oni. 

821, l9i8^jDB,a ißt der wegk der ewigen seiigkeyt. 

Mensch, verleus clie zevf srlt^en 
und pis gedultij? in dem sülielti^n 
und was dir Uot zü leiden geit: 
das ist der wegk der ewigen seligkeyt. 

822, Wie man von Got ewig tut weichen. 
Umb welchen mensolien es mo] stet 

und im wol in seinen sunden get, 
so ist es ein gewisses zeichen 
das er von Got wil ewig weichen. 

828. Wie ein mensch nit ewig verdirbt. 

Welch mensch nach seim guten geist lebt 
und wider des fleisch begir strebt, 
der mag dor nymer ewig verderben, 
so er aus disem ellent wierk sterben. 



tl9, 4. solton. 8S0. vgl, (krm. Akh. U, 321. 9U. vgl, €krm. Abh. 25, 329, 



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824. Wen dfi wilt behalten das ewig leben. 
Wiltü behalten das ewig leben, 
so müatü hie dein feinten vergeben, 
pis parmberczig, andechtig, 
und piB das kiden Goes gedreohtigf 

1228^/Wie 60 1 nit Alle dinok belonen tut. 

So Got all dinok nit belonen tflt, 
so las das pös, bedenok daa gfit, 

so dü gleich gar nichtz pis auf ern, 
SO dü dort mogst ewig selig wem. 

826. Wie der meneoh mit eren wiert alt. 
Kein peeser tugent in dir ist. 

ShikUmig S. XIII. 

S27, Welch mensch nit erhört die stym der armen. 
Wer nit erhört die styra der armen 
und ires geprechens sich lest erparmen, 
den iril Crot auch erhören nicht 
■o er kumpt für das inngst geriehL 

828. {StüS^'jWie man sol alle ding jm pesten tün. 

Gilt, leüt und lant dü ubergeben, 
dir Voigt nichtz nach aus disem leb«!, 
darumb tue alle dinck jm pesten 
und halt yden tag do für den leczten. 

829. Menaeh, dü solt dir sunt lassen sein nnmer. 

Wen kein sunt aüf em nit sunt wer, 
mensch, noch solt dir sunt sein unmer 
umb ir grosse tmflptigkeyt ; 
das sagt dir dein bescheydenhej^t. 

830. Wie die reichen und armen Got nit furchten. 

Moditen die poaen und die reichen 

jn freuden leben ewigkleichen, 
so gesche Got nymer mer keyn er 
und furchtem auch sein gewalt nit b«. 



824, 3. s» «ad«ebtiv «m Mmde «o» «pifertr Bamd: bet. 827. vgl. Oemunia 2, li2, 
Nr. 6» 4, 4. gwicbt fMt. 8S9. Freidanük 40, 5. Ami. 2, 143, Kr, 81. 



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184 



831. Der einfeltis; gedultijr wiert mich ewig sehen. 
Das sphclit Got, der alriHH;htig her: 

'wer einfeltig und geduitig wer 
and adber wolt «rkennen sush, 
der selb wiert ewig sehen mioli.* 

832. Iii29't>i\yie sich Uer luenHch aelbs betreügt. 

Wer hie der weit betmgenheyt. 

BinkÜmig 8. XIII, 

8S3, Hernach volget der rosen krancs ttnnser lieben 
frawen, gar lieplich ze hören. 

Zu lob dem vogt der goter Oot, hoff ich der muter Gor? tü orn 

der allen gewalt zü nidem hot hie iren rosenkrancz zii Üechten, 

und alle diemüt zu erhohen, da« von geechiechten zü geechlechten 
afi ern der magt der nam zü flöhen 16 werd aus gepreit sein wierdigkeyt 

6 bot al verflnoht und helliedi geyst nfioE halb den er uns nuidem tveit* 

und atter parmung muter heyst, die in mit fleys peten aadechtig, 

zü preys ahi soligen in den kom» do pey des leydens sein 



zü trost all! aeln die Got erhorn Jesu Cristi, jres werden ^uns. 

wel mit der parmung sein, 2ü doch zü einer einfürung unw 
10 zü imez gancz cristenlicher geniein, I229f«j\neri lauter hie vor für genuinen 

uns guiiät, gnad, lieb im frid zü wie er von ersten auf ist kOmen. 

mem: 

Ein end hat dy vorred. 

<¥.?•/. Wie dvr rosonkrancz ist aüf kiimen. 

Ein man het lang die weys lier der sprach: freunt, gehab dich wol 

praeht» paa. 

wen er roeen gehaben moht, für diaen krancs altag nit lafi 

flacht er ein hrentalein anaer frawen. fonftzig ave Maria zu peten. 

eins mate wart er sein gewiaaen thu solche hin für in dir besteten. 

flchawiMi 16 glauV) mir. iü hast sein pas rr^^nio«.' 

5 so tief das er kom in ein orden. von stuiui er das zü tluin gehies. 

als er jn dem b^tet waa worden ein er des clofiers halb aus riet: 

und mancberley za thun gewan. ah er den roaenknuies aodi niet 

dar daroh er an mnat laaaen atan gesprochen het» stand er nodi 

den krancs sü machen alle tag, pald ab. 

10 er g^an des gen eym alten dag. 20 wan er aioh des knyent begab 

SM» 18. Stt «AwfHcArM&c». 



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zü sprechen ym mit ganrzen fleys, 
erschein do jn eyni cleytl ao wey» 
ein junckfraW, die zwen morder 



die deehalb im nit wdtbm. nahen. 
25 und so oflt er eui grfiß gesprach, 

ein roß sie von dem raunt ym praoh 
und paut die auf ein sohinlein 

glancz, 

so lang pis sie erfüll den kranez. 
damedi behentiidi sie veraoliwant. 
80 die motder gingen zu jm su faant, 

fragten yn nach di i junokfrawen zart 
die sie im hat geoftenwart /229*''l 
un<I mm verech wunden wer so schir. 
do wesi er gancz nichtz nit von ir. 

35 daraus die peide namen ein 
daa ea die muter Ctoci muat sein, 
und Meeoen in tny ledig reiten. 

her nach begab aioh afi aeiten» 
als diser kranoi sich nier auspreit, 

40 ein edler mit f^eineri knechten reit, 
der auch in seiner gewonheyt het 
den rosenkranoz zü peten stet, 
jn einem holcs wurd er abstan, 
ging von sein kneohten do bin dan 

46 aü sprechen disen loeenkranea. 
als er den het vollendet gancz, 
ersdiain jm das schonst jünckfra^ 

pild, 

die durch ir gutigkeyt und mild 
jm pracht die allerlustigst speys, 
M bereytet nach dem boobsten flejs, 
jn einer so unreinen sobfissel wüst 

das in daucht wie er sterben must 

der Schüssel halb und jrem gestanck, 
wiewol Hie sppvs wa-s zu danck, 
öö und pal die junckfra* zü erscheinen 
was sie mit diser rieht tet meinen. 



185 

do antwort sie jn aolclier \v *' \ s ; 
*sich, wie die edel, lustig speys 
der Schüssel balb dir misfelt ganca, 
60 aho tfit mir der nMenkranea 
ans dem stinckenden bevoien deia* 
mit dem Tersehwant die jnnokfraw 

fein. 

das nam der edel man zü herczen, 
tet peichten» het le^ mit grossem 

smerczen, 
65 gab wider daa unredit gewönnen, 
puat ala daa er ye bet begannen 
vnd lurt sein tag ein seUgs leben. 

nym we3rter hie bescheid afl geben, 
so hört fleypsiglichen wie 
70 jn prompt uano discipuli 
de miracuiis Marie 
zum leozten olar gesohriben ste: 
do tausent und vierhundert iar 
und ein und dreyssii^ die iarzal war, 
75 ein seliger karteoser jm beschliß 
sein^ e!>ds ein sohrift hinder jm lies, 
nemhch m jrem closter zü Trier, 
/2J0<-«ydie also lautprecht ist pis her, 
wie einer aus jien Tetem siet 
80 mandi Vision gesehen hat, 
der täglich durch daa jar gsnoa 
gewoniieh pet ein rosenkranca, 
mit eym puncklein an hanget da, 
jn einem ^'tlirhen ave Maria 
85 zü ent der wert Jhesus Cristus 
mit gar fleyssiger bedechtnus, 
daisfi kttnßt und enpfaneknüs sein, 
gepurt, bescbnoydnng und der pein 
jn al seinr marter pis in den tot 
90 und was er fort begunen hdf 
und wirt pis in die leczt zü kuiift. 
nun zü entecheiden mit Vernunft: 
der entzuckung und dorn gesiebt 



59. die. 61. mtia. 78. bd". 87. kunUt uidmdieK kann mmh kuaft 



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186 



thüt diner vat/er uns bericht, 
95 wie doch der andern menigun^ 

pl«ibt 

ee aey der aelba der solofa beeehreybt 
und die mirackel bab geeehen, 
wie das entKackung sey gescheen 
fleim gBjyst pis in den prinenden 

kör. 

100 dar jn erschein jm offen pör, 

eaeb wie wAcHi maenktencB bereyt 
für die gptlich drtralt^keyt 
pradit wurden und «1 da «ecfain • 
und wie die himelkoj^Becyn 

VX> Maria mit der junckfraw schar 
- und aller heyligen samüng gar 
Got lobten aus iren kreften gancz 
und ubnng diaee rosenkrancs 
und paten Got für alle die 

HO dy sieb daiynnen üben bie, 

umb frid» genad, Beb und ael^eyt, 
die jn njrnier wiert verseyt. 
rirxh mer tüt diser vater kunt 
das als das vor dem tron Gocz stünt 

115 von Patriarchen und propheten, 
die Gottes wül^ ye getetten, 
weHpoten und die ewangelistmi 
und was ye tet gen himel nisten 
von mertrern und rein junckfrawen, 

120 die ye in Cot saczten ir^n getrawen, 
der peichtiger und junckfra* schar 
und was seyt Adams zeyt kom dar: 
l'JSO'f'i die all mit sueaaen stymmen 

sungen 

den roemkranca, das es ercUngen 



125 durch all»- kor K r engel tüt. 
und so ofit (ier suß name gut 
Maria wiit jm gesang bestympt, 
neigt sieb die ganca sdiar als sieb 

aympt. 

und in den Worten Jbeaua CSriatua 

130 velt alles das dem hem zu fu« 
aüf peyde kny in grosser lieb, 
noch weiter ich beschidung gib 
wie fort mit venster styme zart 
zü dem vater gesprocben wart: 

1S& als oflt der menscb roaenkraaeB 
mit seiner betracbtung endet ganea 
jn warer andacht, re^v und leit 
umb al sein sOndt und njipiekeyt, 
gepeicht und stet in rechter puß, 

140 werd aus kraft des englischen grüß 
ym al sein sund ToUi<^ Tevgeben, 
als ob nye kein v«gift sein leboi. 
was nun der wildig fater me 
himlischer ding mer sähe, 

145 do er aus disera ellent ent, 

wirt in .'^ein geschriften pas «Tkent, 
kürczhalb ich vermeyde gancz 
und kunt vort wie d« roficnkrancs 
mit seiner betraobtOng werd yer- 

praebt* 

160 o mensch, do piß wol bedacht, 
so offt ym engelhschen grfls 
laütten die wort Jhesus Cristus, 
so henck alzeit der stuck ein dran 
als idi bemach gib suventan, 

166 dar nacb so qnidi mit andacht amen, 
beb sJso an in Gottes namen. 



836. Maria enpfing vom heyling geyst. 
Gegnisset seystü, Maria, vol genaden, der {230"'/ her ist mit dir. du pist 
gesegnet jn den wnben. gesegnet ist dein frilcbt deona leibs Jbeaua Cristua» 

den du an al fleyscblich begir 

vom beyligen geyst enpfingt in dir: 

menigung oder meingung. iOO. kor darjn, dann kor gestrichen. 108. und] umb? 
JUpcAc 11%. TOR. 165. darf, dbn» % gelO^ 



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167 



er wol uns wäre früchtparkeyt geben 
gotücher foroht in unsenn leben. Amen. 

Do man Uaria ubers pirg ist gangen. 

Der, do dü in hest empfangen, 
eUent ubers pirg pist gangen, 

gib uns al fytelkeyt zü fliehen 
und £u der tugent ein zu ziehen! Amen. 

Den do geparst, Maria, an amerca und leid. 
Den dü, junckfraw, an imerea und Iddt 
geparst, den snn der gerechtigkeyt, 

er bespreng mit gnad im frid 
sein arm ciistenlioh gelid! Amen. 

Wie Jhesus in ein krip gelegt ward. 

Der jn ein krip mit tuehlein plod 

gel^t Avard in ein hausüng od, 
der geb sich den die wünschen sein, 
bestes mit gnad ics hcffoxen schieinl Amen. 

[tSO^/Die engel singen nnd dinen Oot. 
Dem, als pald er geporen wart, 

singent dinten Got die engel zart, 

er thue mit gnad uns begaben, 

das wir jn dort ewiglich loben! Amen. 

8^, Der enget tet den hirten kündt. 

Der fort den boten kündet wardt, 

eylf^nt von jn gesficht die fart, 

fuuden mit heyl sein kintlich jugent, 

er b^ab uns hie mit seiner tugent! Amen. 

841. Wie er an dem achten tag sein plut Terrert. 

Der an dem achten tag liat 

verrert sein teures plüt so rot 

jn der bt«clmeidung, er geb aüf erden 

uns von allem argk beschniten werden! Amen. 

S42. l'i3P"/DeTi die heyligen drey kunig haben angebeth. 
Den die heyligen drey kunig han 
mit vollem gewalt gepettet an, 

>86 üttnOr^. man tv tü^f 889, 2. Oot z» tOgtn? 



886, 



887, 



888. 



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188 

uns ym geyst warlioh besteten 
mit in den T»ter an sü peten! Amen. 

Wie er mit zwey teubleyn geopfert wurd ira 

tempel. 

Der mit zwey teublein wart in tempel 
geopfert uns tu eym exempel 
der dymot, der vecsun uns fort 
mit «einem vater hie und dort. Amen. 

Als er mit Mari« floh in Egipten land. 
Der mit dir nächst« gefloet wart 
jn Egipten, o jnnckfeaw lart, 
in der vinster warn geleyt, 
erleuoht uns jn der seligkeytl Amen. 

Ais er über siben jar wider gefurt aus Egipten. 

Sprich ein pater noster. 
Der dan nach siben jaren sider 
ana E^pten gefurt wart wider, 
er unsern alten handel 
jn einen gotliohen loblichen wandeil Amen. 

546. /tS/'^/Marla suchet drey tag mit großem smerosen. 

Den du in trawrigkeit deins herasen 
drey tag sücfaeet mit gfOBsem smeroaen, 
gib rew, peicht, pus in trawrigkeit 
an unserm end für ewigs leyt! Amen. 

547, Wie er albeg gehorsam und bereyt [was. 

Der jn aller aenftmütigkeyt 

der was gehorsam und berejft. 
mach uns alzeit geho^^^am Oot 
jn verpringung »einer gepot I Amen. 

Wer heymlich in den gepoten wil sein. 

Der lang in den gepoten dein 

wolt heymlich und veq>orpen sein, 
er behut uns vor der eytel er 
und berümüng, die die sei beswer! Amen. 

849. fiil'^j JhesaB wurd getauft von Johanne jm Jordan. 

Der von sant Johann.sen baptist 
jn dem Jordan getaüifet ist 



843. 



844. 



846. 



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169 



jn der groesen demutigkeyt, 

er waaoh uns von aller poßheytl Amen. 

960. Jheaus wart rom teüfel angefoohten. 

D«r von dum teofel wolt Tecdoln 
die anfeehtmig zü dnswn malen* 
er half uns trewlkdi widentan, 
8o valsoli begir nna fiehtet an! Amen. 

861. Anf der hohzeit machet Jhesus waBser zu wein. 

I>ei aüf der hoch^&ait in der not 
waaaer aü wein g^aohet hat, 
er Iter una dag, aorg, angst and leit 
pej jm in aller froliehke^l Amen. 

852, Der alle lumschen machet gesündt. 

Der all traurigktn't der menschen kimt 
ablegen und sie luacheu geeuiit, 
er heil gemüt, hercz, leib und sei 
an anaerm endt für ewig qaell Amen. 

S63, liSJ^tjUer vom tot erquickt Laaarflm. 

Der vil vom schloff und Lazanim 

vom tot rrquirkt hie ims zü frum, 

mit iiicziger liebe und enpren 

und in eym got furchtigen erkenn! Amen. 

854. Hit holtsweigen and palmen erten die kinder 

Jheanm. 

Den mit holczweigen und palmen , 

die kinder erten mit lautem galmeD, 

jres gesitnge« er geb uns gnad 

und freud Jm geyst jn unserm tot! Amen. 

856. Den jungern gab era aacrament mit seiner hend. 
Der sein leybhnam jm saorament 
den jungem gab mit aeinr aelbs hent 
und sein tewr plöt z\i einem tranck, 
speys geystUch sei, hercz und gedanck! Amen. 



853, 3. uns? 854 Vbertchriß. huUzweigen am bollzweigen verbeuert. 865 Übtr- 
adkr^ mit om ja «ertcsawl. 855, S. um Ranidt pater noater. 



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190 

SS6, i232^lWie Jhesuä plüt schwiezt pis in sein tot. 
Der pis in kämpf dee tocz plüt schwiczt, 
mach uu» gen jm jn lieb erlütst, 
das all engUche ritterschafft 
uns pey Stent thua in totes knffti Amen. 

Wie JhesuB gepunden und gefangen wurd. 

Der mit ewerten und wafTen ward 

gefangen und gepunden hart, 
er geb uns sich mit arm* n und herczen 
SU umbfaohen mit trawngen snierozen! Amen. 

Wie man Jhesum umbffiret. 

Den den sunder mit henten an rurten» 
in umb dunsten und neydlioh fürten, 
erlös uns vor sunden und schänden 
und des leidigen teüfels panden! Amen. 

Wie JhesuH verapot und verspoit ward. 
Der uiiaciiuldig verapot und verspeit, 
gelestert und gemaledeyt, 
gegoyselt und mishanddt wart, 
firey uns jn aller wider part! Amen. 

860.{mt^fWie Jhesus gekrönt wardt. 
Der mit doren ward gekrönt 
und in flem piirpurkleyd gehont, 
er krön uns (iort vou allem leit 
pey jm jn aller seligkcyt! Amen. 

552. Wie er jn den tod von juden Terdampt ward. 

Der von der jüdisehen unart 
uncz in den tot verdamet wart 

velschlichen in ir ungedult. 
erlös uns von ewiger schüld! Amen. 

552. Wy er seinen galgen selbe getragen bat. 

Der auf seiner sdiultem an dem tod 
sein galgen sdbs getragen bat, 
er vwleyb uns bilff und geleyt 
jn aller unser trubseligkeytl Amen. 



858. 



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191 



/2^'«/Wie er beweynt der weyber not. 
Der selbs beweint der wpvVmt not 
die jm kunt wurd nach seym tot, 
er »ol un8 in künftigen tagen 
1^ anfmhtung der mlb verji^wf Amen. 

364. Wie t r an das creucz genagelt ward. 
Der an ein crewcz genagelt ve»t 
ward von den Juden überlest, 
er helf uiu nymer mer ablan 
aeinem hejdigen offeai» liaiigeii an! Amen. 

Mö. Wie er den tot mit gedult geliten hat. 

Pater noster. 
Der mit seim todt d^ tot bestreit 
jn der hoohaten gedultig^ejt, 
er geb im geyst hob war armflt 
pnd dort glorien in «llein gütt Amen. 

866. Wie er zu mittelst am creuci ist gehangen. 
Der jm mittel der Bchacfaer peid 

tU amaiDli von den nmbetenenden leid, 

er wecd xu mittels seil und hemen 

uns «n gefest vor smiden smefoien! Amen. 

867. /2J2»vDi« pet für die jn kc^eutsig« haben. 

Der pet für die jn geltreuteigt haben, 

wol uns mit lieb und gnad begaben 

al unser feint gütlich zü miten 

und die uns verfolgen, er sä piten! Amen. 

868. Wie er sieh Jhesus erparm et des Schachers not. 

Der sich gutlich erparmet Hot 

des pußwertigsn sohaohers not, 

er verleih uns in unsern tagen 

al unsOT sunt zü weinen und clagenl Amen. 

869. Wie er Maria boTolhen hat den jungem. 

Der seinem junger vor seinem tot 

dich, sein betrupte mut«r, bevulhcn bot, 

ein huter nach seinem reinen eudt, 

der bevelh uns jn sein heylig hendt! Amen. . 

863, 2. nach] p«y? SS? Ohvdvnfi. kreutngB. 868 ÜbentAriß. er t» iHttn? 



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192 

870, iX33"i Jh»&u& am creücz Bcbrey : 'wie hastu mich 

verlassen.' 

Der am creucz in tode« pein 
vom vater schrey verlossen Bein, 
er hfi in anfechtung auf erden 
uns an Tetsacknus funden werden! Amen. 

Als er am creuez, ist getrenckt worden. 

Der am creucz versucht die gaiien 
jn seinem dunt, er well uns aUen 
verleylien allen dtudi sein hooh gotheit 
himg^r» durat der gerechtig|uyt ! Amen. 

Als der her alle ding am orenos hat verpracht. 
Der an dem oreoos in strenger not 
alle dinek veriNraoht pis in den tot» 
erlofi in allen 'gnten dingen 
uns entHch hie sein lob Tcrpringen! Amen. 

Wie er mit geneigtem haupt verschid. 
Der mit geneigtem haupt verschid, 
las uns geseheyden werden nit 
von jm jn nnser leoaten not 
und erlös uns von dem ewigen tod! Amen. 

874. lg83f^lA\% im das swert sein heiigen leib durch sneid. 
In welchen engsten dich durch schneidt 
des smerraen swert in pitterq;keyt, 

er verwtmdt uns mit prynnendpn smerczen 
der liebe unser sei und herczen! Amen. 

876. Als er mit dem sper ist gestochen worden. 

In dem stich der des speres wfit, 
doTon aus flos wasser und plAt, 

er wasch ab all iinfletiL'kpyt 
der 8el, ee sie von hinen bcheit ! Amen. 

87$, Als man Jhesum begraben wolt. 

Der hie jn dem herzen der erden 
wolt rflen und begraben worden, 
er las uns rflen vor aller pein 
jn den herlichsten funff wunden sein! Amen. 

875» S. «m Btatde pster nostor. 



871. 



873, 



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193 



877, /^^M/Als die sei ist abgestigen zü den hellen. 

Dee twl, al»^ f>r nipt ym grab, 
jst zü den hellen geatigen ab, 
er frey uns vor ein argen tot 
und vor der ang^ ewiger notl Amoi. 

^7^. Als er dye sei «us der hell erlöst. 

Der aus der hell nam aUe die 

die seinen willen verpra<;ht«n hie, 

er las unb n^mer wider streben 

nach seinem wol gefallen zü leben! Amen. 

S79. Als er einem in seinen amercsen pey stet. 

Dem dü am tag de^ schmercsen sein 

fest pey bestiindst in alier pein, 

steh pey uns in den leczten zeiten, 

las uns den feint nit über streiten ! Amen. 

Als er am dritten tag ist auf erstanden. 

Der am tritten tag erstundt. 

dir und sein jungorn sich tet kunt, 

voraus Maria Magdalen, 

er las uns vor allen sunden ersten ! Amen ! 

S8h li23*'>lA]9 er su himel für. 

Der auf steig in seiner eigen macht 

mit all den die er vom rauph het pracht, 
jn helf'ittung liimelliseher ritterschaft, 
heliaüü un.s vor der feinte kraft! Amen. 

882» Als er den heyligen geist den jungem sant. 

Der in der höchsten güt erkant 
den heyligen geist sein jungem sant, 

er geh uns volkuinenliche heyligkeyt 

ym geist des inda und der wariieit! Amen. 

883. Als er am jüngsten tag gibt die urteil. 

Dem Got vater am jüngsten tag 

gibt die urteil und anclag, 

er Bchreyb uns jn daä lebendig puch 

do er uns ewig zu Ion gerücb! Amen. „ 



881, vor 2, den heyligeD gsjit dsn jungmi asnt fUügf; «gl. 882, 2. 
DralKte Alto dM mtidiltM ZIV. 13 



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194 



884. iZ34^}T>o er MuiAm über aIU kör erhöhen wolt. 

Ber dich, jiinekfa»^, mift gnad erfolt» 

über alle kor erhöhen wolt, 

er geh dM dü in allem 

leyet unser milte faiepiecherin! Amen. 

886, AU er ei est mit der driTeltigkeyt, sioit jn 

ewiger gotheyt ewigklioh. 

Der mit Got Täter und Got geyvt 
ein wäre gotheit iet und heyat, 

er sey in seines vaters reich 
unser Ion selb ewigkleich! Amen. 

888, Maria, bit dein kind für uns nmb gnad. 

Junckfraw, in aller not und angst 

bit wir daa dü mm gnad erlangst 
luub in und sein parmiiercKigkeyt 
durch detn junckfrawHche keüscheyt. Amen. 

887, Collecta, wie wir Got piten. 

Wir piten dich, suesser Jhesus, 

das die hoc'hwirdig verdinstiiua 

der heyligen gepererin dein 

unser betruptnus, angst und pein I Amen. 

885. i23^^jWie uns Got durch Mariam jrer bit alle unser 

Huntlt wol ablegen und verzeyheu. 
Und weßhalb wir in sunden gedeyeu, 
wellest gancz ablegen und verzeyhen 
und dfifdi ir suesse pit uns lern 
jn aller nottorft sA dir kem, 
5 dar dü mit Got dem vater gleioh 
und dem geyst herscheet ewi^^ch 
ein einiger und warer Got, 
bewar uns vor dem ewigen tot! Amen. 

889, Wie die jungern veriagt wurden, ee Mariam 

der grüß vom engel ^erkundet wart. 

Avf Maria, reine magt, 

vol gnad alzeyt, der her mit dir! 

ee dir den grüiJ der enge! sagt, 



886, 2 am Rande pater nofiter. r!*'r 887, 4. ^wa lesohef JIimAc MtumM, iafl 

887 umd 888 ein Oedickt tind und 887» 2 dur staU das n» leaen itt. 



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195 



guti^*' mayd, do waren wir 
5 recht verr von Gottels huld veriagt. 
allain durch dich ist Oot nnt dir 
tröstlich zii gnaden unä belagt 
jn allen notten, glaubend mir. 

S90,im^jWU Marift bit umb geiiade. 

Ave, jn genadcn ttkUum lob 

plvm ich dich, jnnekfrav yol genad. 

las nit mich armen sunder grob, 
erzaig mir güt für sunder rad. 

5 nach deiner gnad ich billig tob 

auch, junckfra\^, jn dem höchsten grad, 
dü pist mit gnad mir abeil ob, 
on dich wet all boftifiog tad. 

391. Wie man Mariam anrufft nmb genade. 

Maria, wefde mnter euß, 
ich rüff diob an als sonder thon, 
nit mir versag dardurch ich puß. 
immessig jst deiner gnaden son. 

6 seit ich dich trewlich darum b grüß, 
taU mit mir genad ain gnugsam cron, 
ee ich von bynnen ▼aran muß, 

dae ich darsll gnaden kfiml Amen. 



Ale Maria ir kint an dem arme tregt, dardnrch 
man eie pit nmb genad. 

Maria, &e# dieb aller mej^t: 10 Are dü faielbrbe sucht, 

Qot Taler, ana, heyliger geyat, du edle paradejnea frooht, 

den dü an deinem arme tieyat! wol dem und der sie hat Tenncbtl 



Ave ein atem her von Jacob, 
6 kein endt hat doch dein werdes lob, 
wan unser syn die sein sö grobt 

Ave junckfraw herr von Syon, 
dü aller vogel sueiiser don,l2S4''>J 
dü mofgenrot auff preohen sofaon! 



992, 17. det 



Ave saftir durchfeinet rein, 
du pist dn laeohter karfflnokelstein, 
16 dein krön gewazcht aus helffenpeini 

Avo iJi.uKielmilch und met. 

du samat gruu mit gold aufgeuet, 

erhör mir mein arm gepet ! 



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19« 



Ave zymentnnt sucs.se gar, 
20 kein miltor zuekor nie gewar. 
prmg uns zü deinem kinde dar ! 

Ave wol singende nachtigal, 
jm tron lobt dich der engel sohal, 
behüt unö vor der helle fal! 

25 Ave dü port und himelrigel, 
der hohen gotiieyt ein jnsigel. 
dü siehst in der drivaltigkeyt spigel ! 

Ave prinende lamp luczern 
dü wolat dort unser fursprcclurin wern, 
3ü dein liebes kindt gew ort dich gern ! 

Ave ros und lilp( n pl&t, 
dein plu in seraphni aüf gat , 
dein leib Got selbs getragen hat! 

Ave dl*! himeldeckes (Jach. 
36 von dir aüti urd fleüst genadeh paoh 
und zerstrewest hie der sunnen 

gemach ! 

Ave dü suesses seyten spü. 
vor dich nun hie erkennen wil, 
dem gibstü dort drum freüden vil! 

40 Ave dü edle wunschelgert, 
damit her Moysef« hat ernert 
dy Juden dort in meres gefert! 

Ave dü wol gesegende oblat. 
darein und darunter Cnt selber gat 
45 nach der heyligen dri\ altigkeil rat ! 

Ave Maria, dü grüne larch, 
pey dir lag Got jn deinem sarch, 
als Nois sant achte in der arch. 

Ave grüner pusch, den Moyses sach 
60 vol fewrs und im kein schad nit 

geschach, 
dü Noiee aroh, die nie ztk prach! 

48. Nois awi niai mrbesserl. 83. rey 



Ave lilium und grüner clee 
der alt-en und der newen ee, 
I236^jhehui uns vor der helle wee! 

65 Ave Libano, ein grüner walt, 
mit pit dü uns hie aüf enthalt, 
kein öunder dein doch n^e enLgait l 

Ave dü Götz gepererin, 
macht das ich recht mein sünt beaiu, 
60 das ich in deiner hebe prin ! 

Ave purgerin von Nazaret, 
do dich Got vater geschwengert bet» 
der heyllg geyst dich umbewet! 

Ave, des war dein kint Got Crist, 
65 jr keyner an den andern ist, 
zü piten sie dü wirdig pist! 

Ave dü schöner Absolon, 
dü pist auch stercker den Sampson, 
und weyser den kunigk Salemon! 

70 Ave junckfra\V, des streipom manfl» 
dü pist das fei her Gedeans. 
do er den regen sach des lans! 

Ave tbi prf'fin de.s hohen zesen, 
dü pitz lur uns da« gotUch wees^ 
75 dm wir hie auf erden geneßenl 

Ave hertzogin der himelkOT, 
dü schwebst der heyhgen 

dryvaltikeit for, 
da vertreybst den kunigk Noabucha- 

don«or ! 

Ave kcv-i iin. des kunges zeit, 
80 gespannet auf des himel» feit, 
manch engel dir dein krönen hdt! 

Ave, junckfra«', ich dir hie sent 
dir zü lob und rey verent. 
behSt mich, fra#, an meinem endt! 

vereot 'ich leenätge mein Lied ; Hoethe dachie an 



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197 



893. Das 8»l7e 
Gegrüsset seyntiV kunigin, 
jn faymel und auch in erden! 
so für uns den sime dein, 
dM wir waoh Mlig worden. 

liU^} Misericordie. 

5 DA muter clor harmherttigkeit, 

dü junckfraNif' aller gute, 

durch milte die dein hertze trejt, 

uns arme sunder behüte. 

Vit», dulcedo. 

Das leben und sussigkeyt 

10 jni tot und auch ym leben, 

von deiner rrrn^^^cn parmhartoigkeyt 
wirt uns ailer trost gegeben. 

Et flpes noatra, saWe. 
Du fUBt unser aller hoffnfing 
an sei und auch an leybe. 

15 unser levt und unser anfeohtung 
die k&n8tu woll vertreyben. 

Ad te olamamiia. 

G^gnisset seistü ymw me 
al tag zü taüsent etandea! 

flu hast vertrihen ewig we, 
20 dü hast uns genad erfunden. 

Exules Uli Eye. 

Wir raffen sü dir und an dioh. 
mit heroB und aüch mit münde: 
Icum uns zü hilfTe gnedigklioh 
an unser leczten stunde! 

Ad te auspiramuB. 

85 Deine kinder wir al sindt 
jn diMtn armen ellmde: 

893, 3. bit für? i: ff. bü 51 sind d 
die jctgenden tw ft nachittn Strophe. 00. 



regina hept sicli an. 

hilff uns 7Ü deinem lieben kindt, 
das er uns sein genad sende! 

Gementes et flentee. 

Wir settfoaen alle su dir gewindt, 
ao dü reine mdt Marey! 

dü und aueil «fein liebes kindt, 
hilf da« er uns dort benedeyi 

In hac lacrimarnm vaile. 
Umb nnaer grosse missetat 
wein wir an unter adieyt: 
Bb hilf uns das unser were rat 
und pring une xü der ewi|^eytl 

Eya ergo. 

In diewi jameartal der seber 
weinen wir mit pitteri|^nyt, 
das pey uns Grote wan dest oeher 
40 und nns behut vor allem leyt. 

/W«;AdYocata nostra. 

Ejra darflmb, dfl anaerkom, 
pit dein kint umb unaer aondt. 
der von deim leybe ward gepom, 
der dfl nna auf der aunden pmidt. 

Illoa tnoa miaerioordea oouloa. 
46 PiB anoh unser forapreeherin 
pey Got ym hoohaten tione, 
wan er dein pete nymt ifl sin 
und g^t una ewig lone. 

Ad noa eoQyerte. 

Die äugen deiner parmhertsigkeyt 
fiO hat maniohen aunder angeaehen, 
dem heil und g^u«^ aUe Mit 
▼on deinen genaden iat geadiem. 

U Überschriften falsch; salve vor 13 gehört vor V. 17, 
l, haa/ aa vor gesehen «o» jün^/ertr Htmd mbtr- 



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198 



Et Jhesum benediotum. 

Ker dich zv uns vil armen* 
und pit den lieben sune dein 
65 das er sich über uns erparmen, 
wan wir jn sündt gefallen sein! 

Et Jhesum benedictum. 
Und Jhesum den gebenedeiten 
den pit und flee mit guten siten. 
yiz uniur zü allen Zeiten 
60 Bolt dü mit allen heyligen piten. 

Fructum ventris tui nobis. 
Die deines heyligen leibts Irucht, 
den dü uns liepUch liast gezogen, 
aJao in junckfraulicher sacht 
hat «r d«iB wrte pnut gesogen. 

Post hoc exiliuni ostende. 
Ö5 Aus diaem armen eilende, 

wen irir soheyden von diser erden» 



so kum Maria zü unaenn ende 
und hilf uns das wir selig werden I 

O olemenB. 

O dü gnedige, gnaden £m, 

70 der engel ain kayßfrynne, 

erwirb uns gnad und auch aplaa 
ee wir scheiden von hinen i 

O pia. 

0 rill milter fliessender pach 
und dü werde createwr, 
75 bebfit uns vor allem ungemach 
und vor dem ewigen helle fewr! 

lZi6**>]0 dulcis Maria. 

Maria sueese ob sueese gar, 
pit für uns durch dein namen, 
das wir sein pey der engel schar. 
80 wer das beger, spreoh amen ! 



894. Ein repiment, wie der mensch sein leben sol 

füren, das Got ein gefallen sey. 

Hör, mensch, ich wil dir lere geben 

wie dü solst füren hie dein leben, 

das es Got ein gevs^en se;^ 

und dir anoh nutslioh darpey. 
5 zum ersten sollen fahen an 

Got furchten und in liep han. 

hör auch mes mit andacht altag, 

wan man nichtz mit vprsaümen mag. 

mit fle^ so gee dem gociwort nach. 
10 las dir auch güt nit vem lü |aoh. 

die gepot Gottes nit ubortrit. 

beträoht sein IcMfen auch do mit, 

das er durch uns geliden hat. 

piß jm des danckfn früe und .spat. 
15 und verschmehung ander sunden allen 

893, 57. gebenedeiten aiM gebenedict«n vvbtsmt. 59. unfur = und Tut (furder). 
SM, 1. leben lere, iomi leben gtHltfi, 12. leben. 



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199 



das ist Got ein groß gefallen. 

und alRO soltü nach Götz huld werben 

»Ib wolstu yi7 von stund an sterben. 

o mensch, darnach dich rieht und ker! 
20 nim merok forpas ein Mytlich kr: 

du Bolt gereohtii^dioh naich gnt stveben, 

ak woIatA ewig^dioh hie leben. 

was dü hie tost, ao bedenck das end. 

greyfs weyßlich an, piß nit zü behend. 
25 piß fursichtig und auch schlecht. 

pis nit zu jech, bedenckt dich recht. 

gee nit mAssig, ^bayt hie «ätt erden, 

so magstn reioh und selig weiden. 
i23&'*pmä. ist selig den sein hüit nert, 

80 noch seliger der sein gfit recht Tetaert. 

pis tre^, halt dein red in hüt; 

untrewer rath tüt selten güt. 

hab ein pfening als liep als vier. 

vermagst nit wein, so ti'inck pi«r; 
SB Tennagst nit pier, so tAuck wasser. 

pis aller guten ding ein fasser 

und trag die auf dir pis an ein endt, 

do mit dich Got zü hymel stmt. 

drum soltu mit essen han vergut, 
4(t wan ^eytlichs verderben wee tüt. 

dü magst ein pfening erspam als schir 

als ein gewynen, das glaab mir. 

und seos deinem güt ein reohtes nll» 

hoffdn und wiertschaft hab nit viL 
45 meyd purgschafft, hofTart und swem, 

so magstü dich dest pas ernern. 

mit deinem narhpafir solt nit kriegen. 

pis warhaüt, iiut dich vor hegen. 

huht dich vor schulden, uberaidi vil, 
50 ptfi nit zü geytig, hüt dich vor qpfl. 

leich wenig hin, hüt dich tot poxgen, 

las ein das sein selbs versorgen. 

versorg dan dein und Bunst nit vil, 

wan ee geschieht sunst was Got wii. 



F«n 22 doppelt gt^chriebrn, dann das zteeiU Mal gestrichen. 48. liftgea «H« kliegsa 



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200 



66 wan mancher strebet ser nach gut 

und kumpt doch nfmer aus armüt. 

danimb so weys ich nicht 

dem das ein menBeh als sein suTenicht 

und al sein hofEDung setat zü Qot: 
60 der kan uns hdfen aus aller not, 
. wftn ist ftin vergebor aller din<T 

hilf, her, das uns hie und dort geling. 

896, Wie Got der yater gesegent das esBen nnd 

trincken. 

Got yater im himeliBchem paitadeyß 

[t39*JgeBegeii uns diß trincken und die speys. 
und der gnadenreich her JhesA Griat, 
den lob und er an ende ist. 
5 der sey unser speys und un.ser tranck. 
Got, heyhgcr gey^t, sey lob und danck. 
Mari» konigin jn dna himelnioh, 
der my lob, er, wird ewi^^leidi. 
und allen glaubigen seien darczu 
10 den geb Got efwig^cbeii tW\ Amen. 

89$, Von funü stücken dj gar gut sein. 
FQnff stuck sein aus der massen gut. 
aau, BeUr, 2, 97, Nr. 98, 

897, Ein priarael sagt von dieben. 
Ein steter spiler der Scheden hat. 

UM S. 107; am Schluß fehU nichts. 

898, f£J0M/Wen einr stirbt und weys nit herberg. 

Wie mag ioh mich hie wol gehaben. 
BinhÜimg S. XVJII, 

899, Wie 8ich ein weyser sol halten, das er lang leb. 
Wiltu sein ein weyser man, 

SO sidli dein eigen laster an. 
gelihrane tre# mit tre# beaal, 
4 wiltü werden alf zü mal. 
I2i8^jpit für Täter und muter und glaubig sei 



099, 4. ab. 



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201 



al tag, das sie Got los ans quel. 
so piten sie dort Got für dich, 
das dü lebst lang aüf dem ertrich. 

900. Wie die engein al geleich wnndern. 
Wir engein wundern all geleich 

das die menschen aüfT ertreich 
pawen stet hewser und fest, 
und newr eilende geet. 
$ und do ins ewiglich aolten aem, 
do adit wir gar hitsd ein. 

901. Josue lies funff mechtig kunig jn ein hol 

▼erm«wren. 

loh ban geleeaen das Joeue. 

Betmer 18 994. 

902. /^J7WVon Senacheripp dem kflnigk. 

Bin knnigk hka Senaeheripp. 

20 m. 



903. {237^jVfi9 Senaahereip Terloß das leben. 
Wer Ysa^am ye gelad. 

20S27. 



904. Was van der zungen kümpt. 
Hnn merckt all wie ein hohm lob. 

BtoMur 20 518, 

905. Thohias seinen sun leret. 
Dw pannhercaig lieb Thobiaa. 

Renner 20 713. 

906. i237^jW on denn jungenn kinden. 

Vor Zeiten wan die kinder sahen. 
Renner 12 570, 

907. l2S9^jYon Jacobs tochter Dyna. 

Widerwertigkeyt pringt offt pein. 
Renmr 12 586. 

908. Von mancherley prunnen. 
Nnn wil ich, ob ir wolt gedagen. 

Rmittr 20008. 

"^oo. 4. und sind? 904 Obtrtekr^ van au$ wan gtbt$ttrt. 906, 1. kinder au» 

wunder korrigiert. 



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909. 1238''>i\ on dem prunnen jn Armenia. 
Ein prun bat Armenm das lant. 
Renner 20 018. 

910. Ein prnn jm landt da dir pnn aüff get* 
Die meyster Kchreyl)en daa ein prän. 

Renner 20 025. 

911. liU^jVoji zwayen prunnen jm lant Affrica. 

Uns sehrejbt der güt sant Augüelein. 
Reimer 20 04L 

912. Solor der mayster schreibt von eyxn frembden 

prunnen, 

Solor der meister schroybt uns wunitor. 
Senner 20 061. 

913. l239^jEin prun der verwandelt sieh des tags viermoU. 

ESn pmn ist in Idumea. 

Menno- 20 049. 

914. l239'^»j\on eim prunen und dem palsam. 

Noch ist ein prun, wan der vil wer. 
Benner 20 089. 

915. J239'-f'/\\' (ly !f>rer sind bezeugen der heiligen schrifft. 

boiinius und YHiderus. 

Renner 20135 

910. Von Juden, hayden, die hilft auch dy heylig 

schrifft. 

Der rosen muter ist ein dorn. 

Renner 20 ISS. 

917. {239*^!T)uTch funffsach volat^t Hot nach das volk. 
Nün pin ich kumen über den thurn. 
Renner 20 169. 

91S. l239»^}W&s das einhorn bedewten ist. 

Hort wie der einhnm wirt umb gangen. 
Renner 19 296. 

919. Sant Augustin schreibt von gotlicher lieb. 
Nun bort was was uns an einer etat. 
Renner 20 860. 



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203 



Ägö, /««^»/Vierley lewt die kämmen gen himel. 
Nün wisset das newr fierley leut. 
Benner 20 876. 

921. fUOrtjWie man Got sol furchten. 

Wer mercket das der pfeniiig schar. 
Renner 20 902. 

922. Eym alten man pey L jaren zymt wol sureden. 
ii40—jDet lebt und kumpt zü funftog jaren. 

Benner 20 980. 

923.lg40'^lWie man meydt neid und haß. 

Not ist uns allon. <;uf^$cr Crist. 

Benner 21 671. 

924. Von poser sangen oder nachreden. 
Wer nun kan zwitzem und anoh swim. 

Benner 21 68$. 

925. [Ul**f99i% einer lieber dreywochen dem tewfel 

wacht den fine nnserm herren. 
Wer durch Got so]t droy nacht ytz wachen. 

Uenmr Ö ö4<i. 

926. dicbpn, raubern und Wucherern. 
Wer pawt gen hymel hohen gibel. 

Benner 21 756, 

927. Wie man Got lieb hat sü aller zeft. 
Wer Got lieb hat aüß hertzen gmnd, 

der flpV»^»et sich zü aller stund 
daa er Got müg dienen gering 
unnd im dort lut miaseling. 
6 dea tun die nicht «lie sieh Tenehemen 
und offfc jrenk ewenoristen nemen 
mit lug seiner diepstall sein gxit, 
als mancher mensdi noch layder tüt. 

928.l2«n/Von der lieb ein peyspil. 

Wae idi ein ungefügen man 
von lieb und myn geleren kan, 
das ist als sampt an jn verlorfi. 



925 Über«chri/t. den ein« aus drey wrbeattrt. 927, 7. in seiner sttckt wohl ein Fehier ,■ 
Boäke Mte im swer *ffaltA) wAwA«»*. gut «m hui g Ämert . 



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•wer pesser, er wer ungeporü. 

5 dye red iiat crafft, gelaubet mirs: 
es ward ein ochs und anoh ein hin 
ifi aaxam vx enn joch «rkom, 
durch das pede beten horn, 

sie Sölten zifilien payd geleich. 
10 sie Huben an uiiattimigleich. 

der oebs der wa« darzü gewent, 

80 het der hira sich gancz g&äoiit 

an sohneUee laüffen und an springen. 

wan ir kundt nymant wol gecwinfen, 
15 aein her oder die ackerkneoht, 

das er züg mit dem ochsen recht: 

also geschieht gar offt noch zwain 

die nit winf) wol gekncli über ain, 

die selben iieb sein all unstet, 
80 ao man sie allw gemeet het. 

Wie aioh der mensch solhie auff erd halten. 

'O mensch, hie sicli dich künfftig an: 
weist ja der zeyt dy achtung han 
wie dü dein leben hye verschleist, 
dem schopfer dein dich so beweyst 

6 mit weiye, watt, wensken und gedancken 
IMt^/daa nit in dir sich heb ein landcen 

vor deinem end in der gewissen. 

dammb pis vor daraüff geflissen 

ee schmeh, aller, verdries dich nag. 
10 schick dich jar, nienet, woch und tag 

sam dü al aügenplick solst hin, 

und seos zü mir dein müt und sin. 

jeh pin der wegk, das mdt, die tur 

und pfort da gancz Itein ferg fert für. 
Ift durch mich von hynnon ein yder muß, 

Got selbs seczt Adam H zü puö. 

wer auch (hirch mich an Mind abscheidt, 

sein sei und leib er durt erfreyt, 

ob im dapej nit hangen an 
20 sdmld die cor hinder Jm tüt lan, 

als fasten, feyem und gepet, 

almäsen, walfart; und wer jn hei 

unrechte hab und die hie mert, 



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den rechten erben nit wiii- ikt rt: 

26 jch wurd jm min ein rauhe pan. 
danonb mdi midi jm spigel «n 
ee dü hie disee eUÖid lawmat, 
das da die redit seit nit Tenuramst. 
dan merck drey weg, die dem nach l&wm: 

90 frewd, hoffnüng oder e^vigs trawrii. 
die trewd das ewig reich Götz ist, 
daa nymer ewigklich goprist, 
da frewd ist und ewige wunn, 
dag gotlioh lieeht, die ewig Bnim, 

86 das nye spurt kein leiplioh gedeht. 
kein Jrdischer begreyfft sein nicht. 
vemiinfTt, herc?: noch gedanck er grünt 
die zir die uns dort ist verkunt. 
wan hie al sayten spil erciingen, 

4() all jrdifich amger darein sungen, 
orgel, trömmet, pWsawni und pfeyflfen, 
und was das or stym mag begreyffen, 
und das aller ▼ogel gedon 
darein erclung so sus und schon 

45 und yede stym erHchuU so pflr 
und nach der geniessesten jnenfur 
wurden erkant yeder beeunder: 
daa dodk wer wonder nber wunder; . 
and sie eitn mensch hart (aüsmt jar, 

60 noch wurd erfreut kein heros nodi or 
/M^^/deß gleich sä schätzen umh ein wick, 
als dort ein einig adgen plick 
die sei erfrewt eins engels st5mi. 
iuü merck, mensch, ob dir sterben zym, 

66 ewig zu haben solch frewd jm tran. 
daramb sieh mieh jm spiegel anl 
noch sind swen weg: der ein ist firen^, 
wie manig sei darynnen schre^, 
ettlich pis an den jüngsten tnp. 

60 das man hie zeyt abkeren kan mag, 
wie da sey gleiche pein der hell, 
dan das sie horn das suß geecheU, 
die engel, die jn geben troet. 



9S9, 4«. jnen tnr] L mentvr/ Mo&A». fiO. kau n ii%Mi. 



d^e aber nit werdeD erlöst 

66 und leyden pdn und maiter mer 
dan al pein hio ain maitw wer, 
und tauaent jar wer vergangen» 
wer dise noch nit angefangen, 
wan ains tewfels graiisams gesicht 

70 dfe sei mit schreckken so durchprioht 
daä aller gra^ der werit gemein 
dar pey sam akdkte geKdiaoiet aeitt. 
jch aweig helUsolier aaninting gar 
und ao vil taüsent sunder aofaar, 

75 die ewigklioh ein ander wwgen 
und sich jn jamer so verpurgen 
das marter da nymer geprist : 
wan laub, gras, sandt, stein, k6tt und mist 
yde« hundert taiiaent jar bedewt, 

80 daiyn die pein eich atet venie#t, 
wer a^ dort kawm gefangen an. 
menaoh, in dem apiegel ioh dioh erman !* 

930. Wie man jn Got sol hoffenn. 
In Got hoflfen ewig frewde pringt, 

der weit hoffnung nach der helle ringt. 
/£tf»*ywer Got furcht, der eelb kein awid tüt; 
der werit ffiroht pringi die helleglfit. 
5 lu Got dem herren allezejrt frolocken, 
der werit frewd get aüfiF einer schocken, 
es ist nücz Got alzeyt Vieh haHen 
der werit lieb muß gen helle traben, 
mensch, umb dein sund dü alkeit tra^, 
10 umb die werit get der hatte mawr. 
durch Got die Talsohe werit ser baBt, 
der werit dinst der teüffel anfast. 
durch dein sundt pis gen Got schamrot, 
dat werit acham pringt ewigen tot. 

931. Von einem aeligen knnig. 
Eiin aeliger kunig vor aeiten waa, 
der trdg dem unrecht groaaen haa. 
er hielt fleyaaig die sehen gepot 



929, 64. i. 4ye andAr? itMAe. 



207 



und was gar irum und furchtet Giot, 
ö tet kein ubd pis an sein endt» 
daa eil» pracht in dort in eU«ndt: 
ein htkffMihmid het er nit beult, 
er dersehain einem knocht, was alt. 
t>r WAS an allen Hern beschlagen 

10 mit giüenden eysen, die mihi er tragen, 
er schrey: 'her Got, was hab icti getan? 
het ich dem schmid behalt sein Ion! 
siinat mns ioh pis ans jüngst gehöht leiden: 
wan die eyaen midi nit ▼emeyden/ 

15 da man den »chmit bezalen tet, 
dm lag der kunig an der selben stat, 
erschain und sprach: 'dü friimer knecht, 
Got danck dir, mein sach ist nün schlecht, 
die engel furn mich in ewig seligkeyt. 

80 sag aller weit das groste leyt, 
df alle mensehen müssMi dulden 
die sich durch lidlon also veBBohulden, 
als ich durch cleyns gelt kummen was 
l24S'*)da. ich in meinem künigkreich sas 

26 und ich dem schmid verhilt das sein: 
darumb loyd ich die grossen pdn.' 

932, Von der hymellischen keyserin. 
Men8<"h, lob dye hymclkayserin, 
allezeit ir werdes lob besyn, 
rüff sie an für dein missetat. 
an Iftaria eyl pald und trat, 
6 wan sie ist unser höchste: trost. 
afifi sundt hat mch manch menadi erlöst, 
den seien dy im fegfewr warn gelangen, 
den 2Ü jr gnad stat ir verlangen, 
den hiltfet aus jrer prin. 
10 allen sundem unnd j>un(ierein 
gen Got, jrem trawten sün ^art; 
gen seinem vater unser wart 
tüt «t für uns arm aander sprechen, 
das sunst der teüffel hart wurd rechen. 
15 ein sichern züganck all sunder tragen, 
wen newi der mensch nit tüt vessagen. 

«91, IC » der tUt Mlben. te» «tat «irtil^ St. das? 



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208 



9$3, Wie man unsers hern leydcii betrachten sol. 

Got wolt ye durch uusern willen 

9tdm himelliiiohen vaten Bom stfllen» 

der zü newnmaln 

o Bunder, wflt werden gelert, 
5 Bo betracht offt sein pitters leiden 

Cristi und al sund vermeyden ! 
liiS'^ljn der beschneidüng, das merck ploa, 

sein erstes piüt durch uns vergoü. 

sam aadem mal mn pifit so rot 
10 am perg Oliveti mit angst und not. 

süm dritten mal im gayad und keten, 

das sein he^Ugor leib an aUen Stetten 

durchschlagen und zergentzet wart. 

zum fierden mal der her 8o zart 
lö ward krönt mer dan mit taüsent dorn, 

ein krön ward jm krönt auff mit zorn, 

ittn heyliges haupt cleglich veraert. 

das funfft mal da 86in plut yerrert 

jnn ausziehen seins rocks mit pleven, 
20 das sich all sein ^\ iinden würden vernewen. 

zürn sechsten sein rechte hant durch port. 

o Herr Jheaus, dü «wigs wort ! 

dein linoke hant ward dir gezogen 

mit stridBen von dein fdndten betrogen; 
85 das looh BÜ fer gepoiet was, 

sie deuten dich mit grossem haß, 

mit einem nagel ward dürch schlagen: 

dein niarter nywiJint kan vol sagen. 

das ist da8 sibend plüt vergieHsen : 
30 o herre, da« las uns genossen. 

nrm merckt fiupas sitm aditen mall: 

das lie;^g oiei#cs wae so schmal 

das er nit modit die fueese ee'n 

neben ein ander sten, nempt ein! 
35 wurden aüflF ein ander dürch graben 

o hertte herozen die nit mit leyden liaben! 

zum newnten mal durch uns vergossen 

I^üt und wassw von jm geflossen 

aü& seiner seyten siben sacrament. 

933. 13. schlagensr s fäStfß, 34. sten» stellen. 



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40 o heir, dM dtanck an unserm ent, 

behüt uns vor den tewflFeln wild. 

dein leiden jn mein sei, heros pild, 

das ioh alzeyt betracht( n wi\. 

o herr, pis mein gdeit und zül 

toa diaem jamcrtal nach mesm leben. 

dnrali dein plfitvecgiMBeii pie mir geb«i 

s6 aller zeyt pAß und wäre re<^, 

das ich da mit verschayd dfiroh dein txew* 

und verleyh mir gnad im leben 
50 und dort freud di in ewigkeit aweben ! 

934. tM^jVfi« ftva tugendt ein paoh flewst. 

Ans aller tngent fleOst ein pach, 

darjn eoeß riechen manichf^oh 
ißt über den palsam aüff gangen 
und ist mit aller gnad umbfangen. 

5 kein dlook wedlet vor dem junsten tag 
dae dem geeolimach geleiehen mag. 

93ö. Wie Maria pessor iat den golt und edelsste 

Peeser den alle» gold und edelgestein 
jst Maria die kunigin rein, 
die jm Qot hat aelba afifierkom 
nnd iat auch menach toh ir gepom 

6 una hie und dort zü trost und finimen, 
daa «ir in ewig pein nicht kuinen. 

936, Wie Criaoatimfia aprioht. 

GMaoatiiniia der lerer aprxoht: 
Srem etwa8 in der werlt geschiidit, 

der 8ol es Got dem Herren clagen 
/;2#J»*yund sol in sein noten nit verzagen, 
6 und sag« clem pneHtt^r jii dor peioht: 
darnach als ubel von jm weicht.' 

Got bewert an Maria sein majsterschaft. 
Got Tater hat sein nmyst erschafft. 
Einleüuru/ >S. XVI. 

Von ursach, es sey ubel oder gfit. 
Ein nnach aey pey ubel oder gut, 



937. 
938. 



933, 00. di am» in, in «w dem, ewigkeit mt ewigen gtbattn, 
DMliQkt Teste ta inttaUltm JUT. 



14 



210 ' 



und v.a.? niün in der imster tüt, 
das Wirt doch au das liecht als pracht, 
was ye meiuoh in aeim hemm dadkt. 
( «8 gibt die. lang du posen Ion 
irayflüoh ndeo und ubel thon. 

Von der seitliehen ere. 
ßi0*/UMmcitif wiM heben Mydioh er: 
piB ob dem tiadi ein adeller, 
und in der l^idien piß ein lam, 
jm pet recht als mn äff hab schäm, 
5 aüff der gaß als ein pfab dü schleich, 
jm feld stell dich eyn leben gleich! 

Wie m»n recht Hebten «ol. 
Daniel, SflSBanna leren uns wöl. 

Menner 8 440. 

Ein richter sol richten nach gleicher wag. 
Eän richter sol in «piner hant. 

Beaner 8 402. 

942.lHP*/Von riohtern, fnrsprechern und schöpfen. 

Wo man fureprcchcn, Hchopfen mos doln. 
Benner 8 410. 

949^ Wie sand Augüetin schreybt. 

Bs sohzeybt der hoylig sand Aügüstein. 
Benner 18 052. 

944. Salomonis gerioht mit sweyen kindeiv 

Ich pat Got nit umb reichtüoib hj^ 

noch umb mein lang(;n leben nye. 
jch pat umb genad und unib weyßheyt, 
die hat mir Got auch nit vemeyi . 
5 die wart von Got mir frolich geben, 
die praiich ich mit seiner hilf eben 
mid wart eü einem kunig erkom, 
swelf iar nach dem ich wart geporai. 
do sprach ich aüß gotlich urteil, 
10 wem das lebendig kint wirt zii feil. 
jch sprach: 'das kint man toillen soll, 
jglicher an jrem teil genungen wol/ 

flvi. Bälderim 8. LXVli Nu J. 



940, 
941. 



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die unrecht muter pald do sprach, 
do me höret was dor kunig jach : 
15 'kuiugk, dü hast eui gut urtayl geben, 
es gelt halt sterben oder leben.' 
die reeht müter i^fmIi oki^ch: 
*S«lomoii, 6dl«r kfmigk leioh, 
dM kint man ye nit toten soll: 
SO gib ir das Idnt, so genügt mk woU!' 

946, ptU^jßeMotk sprioht. 

Bas Sand nit aohad und suid» wir. 

« Nr. 8i9, 

Salomon. 

Hort, alkr w«y8faeyt fondamant 
jst das man Got Uebt and eikent 
und 8ol an peten ainen Got 
und flejaaig halten Min gepot. 

DaTit. 

Xän anb^gin aller seM^ee^, 
focolit Qot pcingt ewige w^yeheit. 
Arietoteies: Forwar ich auch das allen knnd: 
was sehannde ist, das ist anoh snnd. 

Oseas sprioht. 
Wer strebet naoh gerechtigkeyt, 
der hat dem norecht wideneyt. 
Hoyees : Wer gutes weys und arges tflt, 
der snndet mit verdachtem müt. 

949. lH»*)K9k%ho sprioht. 

Bedenokt wie dü pist und solt werden, 
dfi seyst jitauA oder alt afiff erden. 

Amoe: Qereohtigkeyt ist hie ein hört 
und piingt uns ewig frewde dort. 

960. Ezochias. 

Gar mancher weys des rechten vil, 
der doch unrecht nit lassen wü. 
for reiohtnm und für alles gfit 
jst «in hört wol das man recht tflt. 

94«. Ptdgtr Nr. 44, M. 949, 1. t. Pf«^ »r. 99, L 2. 



94», 



941. 



948. 



S13 



9S1. Fteydanck. 

Hort, ich hab güt, das ist nit raein. 
ach lieber Oot, wee mags dan sein? 
ee stet nit zü meim gepot 
dan ich rttnet und gib durch Got. 

962, l»4S^]3 oh spricht 

Merck, menäcii, und pist dü gern allein. 
Oerm. Abh. 26, 321. 

9S3. Helyas spricht. 

Welcher mensch dise kurcze seit 
für die ewigen frewde geit, 
furwar der hat »ich selbs betrogen 
und zymmert aüff eym regenp<^gei3. 

9$4. Jeronimue. 

Wer jn der werlt güt and er bat 

und im wol in sein sunden gat, 
das ist ein zaichen und eynfluß 
dor der ewigen verdamptnuß. 

9SS, Von ainem Got ist ein ursprunok. 
Hort, 8e3rt ein mol das ein Got iet. 
Einieitutig S. XIV, 

9S6,liM-/Von den die sweigen und nit reden. 
Wdofa leut awMgen und reden nidit 
und h^ymlioh muiindn, «b offt geechidit, 

an dem wurt man betrogen zwar, 
man glaubt in adten, wiß furwar 1 

9$7, Durch Maria eol man piten umb auobt, er. 
Dfi aolt vor frawen sfi keiner fnst 
reden schamper und was pos ist. 
durch Maria zucht, als ich dich ler, 
seit dü in piten zücht und auch er. 

95S. Wie einr eein geeind eol reoht sieben^ 

Igt dae dü hast meyt oder knecht, 
die mach dir Untertan und reoht» 

953. vgl. 83». 9SI. t^f. SU. Pfttftr Kr. 46. 957, 4. vmb vor zfleht von ffemz 



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31S 



das ir keins zü hoffertig werd, 
das dir von jn geecheoh kein gCerd. 

fMSrt^Wütfi h*beii gut gemach. 

Ifook. wiltü gern haben gemach, 
flewch rawigs haus und trieffends taoh 
und valsch weyb zü aller frist oder aejft: 
die drew machen oSt groaseu strejt. 

990, Wo ein rotier man jn eym Eawa ist. 

' Iii welfdiem faaws ein rotter man iat, 
da hab herberg zü keiner friat. 
die selben le^t die sint furwar 
gar valsch und poß, merck offen war i 

961. Wo ein wirt ein krumme nasen hat. 

KtostA in ein hawa frfie und spat 
daryn der wirt ein kmme naaen hat» 

pey dem soltü nit han wannQng, 
wiltü hejm kiun unbezwfinng. 

96$, Wie und vor wem sie einr wol hüten lol. 
Vor kneohte sling und kinder «pil. 
Cfetm, AUL 26, 40S, 

966* lti$^/Wie man kein neyden aol umb sein gluok. 
Dfi solt nymer keyn man 
Airoh seins glucks willen neyden an 
und hinder jm nichtz aüff in sagen, 
daa aein errat kein aohadra müg tragm. 

964, Wiedü aolt füren dein eelich leben. 

Wiltu reoht füren dein ediöha leben 

das dir das hymelreich werd geben, 
so fleuh hoffart und unkeüscheyt, 
qnl mid ta£Eem sü aUer aegri. 

966, Wie Oot den aein hilff und rat gibt. 

Merck, meoacth, betrüb dioh nit sfi vil, 

ob dir das güt entweichen wil. 
wan Got versücht die er Ih'h hat 
und geyt in wider hiiff und rat. 

9S9, 8. Iltwcli MW aoma 



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214 



li46r^jW en Got will, so wiert ainr reich. 

Kein mensch clor ist aüff ord 80 Ami, 
wil sirh Got ul)er in t rparm, 
so wurt er reic;li m kurcaer frist. 
Got »Der ding ein geber ist. 

967. Wie einer sol KeduUig sein. 
Wan es miüget den dingen dein, 
so Boltii nit uugedultig sein 
und merok du offt am ander irt 
hie TÜ hartMÜger dan dü piat. 

968. Dü solt den trösten der tlich pit. 

All die von dir durch Got begem 
almüssen, die «M>ltü gewem. 
hast nit lö geben und arm pist, 
doch trost den der dich piten iet. 

999. Welches mensch sü vil lachet. 
Du solt gern sein in solcher gmain, 
mwAf da dü lachest nit allein, 
wan wdelier mensch lachet aü tü, 
helt man ganox fnr «in namn spül. 

970. lUS^fV on eym lugenhafftigen mfind. 

Die rede die von dem münde gat, 
die sol sein karcs früe unde spat. 

fürwar' ein lugenhaitiger mund 
betreogt die sei zä ^er stund. 

971. DÜ solt dich mittelmessiger ding »n nemen. 

Beger sü keiner seit auff erden 

das dü zu reich, an arm wollest werden. 

der mittel mas der nym dich an, 
so pistü wol ein weyseer man. 

972. DÜ solt dich zü der kirchen kern Got an dienon. 

Dü solt mit fleys zu kirchen* kein 
und dr3m die priester Gottes em. 
der zweyer lop tag und nacht 
soltü zieren mit ganozer macht. 

97$. I24ß*''j}i/L&n sol den eitern gehorsam sein. 
Dü solt den eltem g^oream sein, ^ 



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215 ' 



so vermeirfstii rwief^ poin 
und wurt dir auch darum b g^eben 
vil eren uud ein seligee leben. 

W«8 du den heyligen globat, soltfi hatiten. 

Geport es dir zfi keiner frist 
das dü den heyligen globen pist 
etawas, da^ soltü laysten sein, 
das dich nit schlag die Grottes pein. 

Du eolt kelDi vbHgen guts begero. 

Übriges gilt soltA nit roohen, 
doob magBtü wol dein nottur£ft sflohen. 

nymstö du abor oin uhoripi, jr^t 
pringt dich am leczsten in armfit. 

Dü tolt po0e geeelschaft meyden. 

Metok, meid lanber und pCeiien kindt, 
thnrnhem, geyetlidier, wer die aindt, 
der kini und weib meyden eben: 
mit jn ward poß gut dir gegeben. 

977. i247r*jWi9 dü heymliohe ding aolat erfragen. 

Meiek, mensch, wiltü erfaran ioht 
keymlidie ding, wo daa geadiioht, 
tom, kint nnd trünken lewt tüe fragen: 
die tarn dir wol die waxbayt aagm. 

978. Die armut las dir nit antt thun. 
Seyt daa dfi nadrat piat gepom. 

JBnlniiHV XIV. 

979. Wie man nit den teufel furchten sol. 
Dü ftolt nit furchtrn tm; den tot, 

der dir dort pringen mag kein not. ^ 
wer vil dee todee fordit eikefiüt, 
sein frewd im leben er veriewBt. 

980. i!t47>^*'J\\ ie man Got nit beschuldigen sol. 

Merck, tüstü deynem fround hie güt. 
* ■ Einhüung S. XIV. 

97a> 1. mtid eat nMnteh fAtmH. 



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974. 



m. 



976. 



sie 



981. Wie dü dich mit eren soUt nern. 
Wiltü mit wen dich emeren, 

80 soltü alzeyt meßlioh zeren. 
imd waa hMi, daaselb bebalt: 
M bricht dir nidits so dS wunt idt. 

982. Wie ein Hat den andern trewgt. 
Wer mit dir velgohlioh reden kan. 

Ä. XIV. 



Verlas dich auf kainon der vil red kan. 

Nit verlas dich aüff kaynen man 
der tU der aueBB« rede kan. 
der T0|^ fllngat anß gar tU 
waitt er den fogel iahen wfll. 

994. iMf^jWie einer aeine kinder lernen aol dy arm aind. 

Wer kinder hat und aadi ann wt. 
«Meilwifr 8. XV. 

995. Unfltslicher ding sol man nit begeren. 
IfienBoh, wiltü daa man dich gewer. 

8. XV. 



986. Dfi aolt mit frenndten nit krigen di dich 

lieb haben. 

Wer dir tragt gunst und dein freuit ist. 
BinkUrnnff 8. XV. 

987. ftir^}'Dü aolt mit deinem knecht nit lornen. 

WiiatA Bomig afiff deinm knecht. 
EiMhmf 8. XV. 

988. Dn aolt frembden lewten freuntachaft tfin. 
Mfliok, magatA bembden lewten icht 

gutea getan, daa laß mit nidit. 
freonteohafft det lefit all tegelleidb 
^ peeaer dan ein knmgkreich. 

989. Man aol nit lü vil aehlaffen. 
Mensch, wach und schlaff auch nit BÜ TÜ. 

Einküimg 3. XV. 

990. Wie einr sein aung meyatern soll. 
Ifoyater dein zung alle frigt. 

ßinkiiiMg 8. XV. 



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217 



991. l24S^»J\Me einr nit mag eintrechtig sein. 

Wer mit jm selber nit wol kan 
eintrechtig sein, als vü go»eiiiciit eim man, 
der mag aaob mit «im andern moht 
«ntnohtig ayn und willm hon idit. 

992. VVau du ymant strafst, so sich vor dein leben an. 
Mecck, wan du atnftt eyn andern man. 

BinUitmig 8. XV. 

993. Wie einr eym weyb nit glaul^en soll. 
Glaub nit, was dir dein weyb zObagt. 

Binleittmg 8. ZV. 

994. i248'*jEiii guten freunt soltü albeg straffen. 

Merck, wan du strafst den freunde dein, 
der doch wil imgestraffet sein, 
jst er dein guter kvwnt, merok miidi, 
doch ataraff jn allesoyt fleynigUoh. 

995. Wie dü nit zu schänden werdest. 
Iferdi:, las dir nymant ao lieb adn. 

iPinlMluNg 8. XV. 

996. Wie dü dich vor lugen hüten solbt. 
Fleuh und -vermeyd vÜ newer mer. 

EinhivHg 8. XV. 

997. Wie dü dein sach aliuin solst behalten. 
Ob ymant lubt daä leben dein, 

dee aohA Mibe ein riobter eein. 
g^ttb nit eym andern mer dan dir, 
das nymant merok dein eaoh: volg mir. 

998, 12i8^jl>vi soll dir dein jngent nüti maoben. 

Wen du betracfaet alle die wort 
die dü dein tag nye baat gebort, 
so schaff das dir dein kintüdi tat 
jnn deinem alter kum lü etat. 

999. Bü eolt auf ymants red nit mercken. 
Auff nyemandts red merk heymelioh, 
daa man darin nit Terdenck diob. 
dan wer umeoht und aebnldig ist, 
der matnt, man red Ton jm sü aller feist. 



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218 



1000. "Dö solt dich htiten vor zorn. 
Dü solt habeu zu keiner ze^t. 

BiMtmig 8. XV. 

1001. l248f<'jDTl solt fliehen iinkeusch und geytigkeyt. 

Fleuch unkeuscheyt und geytzigkeyt. 
dye zwey laöter pringen groß leyt, 
die dir dein leip gar mt lue famiQfcBii 
und die sei in die hell Tenenoken. 

1002. Dü solt dicli hüten vor trünckenheyt. 
Mevofc, tfbtft sondt in trünokenhejt. 

SinteUuiig 8. XV. 

lOOa. Du Bolt fliehen verlaüheyt. 

Fleuch verlasheyt dm gemfitee dein, 
wiHii gesunt deine leybe soin. 
waa sieh der mut in traekeyt Tcrkert, 
■o wieart der leip dwon vemrt. 

2004. Du solt nymant straffen jn sein weroken. 
Straff nymantz werck oder sein red, 
das dir daran entsteh kein fed, 
das nit ein ander didi belaeh 
ja Boldier maß umb torHch sach. 

1005. iM8»/BiBt1k reich» so gib deinen freunten. 

Ob dfi in deines alters frbt 
reioh nnd habend an narung pist, 

so soltü deinen frefindten geben 
und solt gen in senfftmatig leben. 

1006. Dü solt kein weyb nemen von gnts wegen. 

Kein weih sokt nesnai nmb ir gut, 
hab aüch jn dir kein solchen müt 
das dü dein weib nit wollest lan. 
kein krieg Iah zwischen euch nit an. 

1007. Das unrecht sol man nit versweigen. 
Meede, was dü weist das unrecht ist, 

soltü verschweigen zü keiner frist, 
das man nit mayn dü habest pflicht 
mit der poßheyt die dü meldest nicht. 



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1008, i2^f>J'W \ e f?as weih den man betrowgt. 
Deine weybee red der acht nit vil. 
Einleitung S. XV, 

2009, Man sol messig yersern das gilt. 
Zer iiMnIioh von dem gute dein. 
Sinküung 8. XV. 

1020, Du solt nit geytzig aein. 

Wüt wmn. ßm mfits ein MÜg man. 
EMUüufig S, XV, 

1011. Von dem reichen und armen. 

Wan du piat reich, so denck daran 
daa d& am kib kam praoh aolt laa. 
dar nkih vü nota mit gut erwirbt, 
80 dv aicm Icit und bimgen stirbt. 

1012. 1249*''j\\ le dü eim wollust solsi widerstan. 

Kumpt dich ein poser wuliust an, 
wiltü dem widerstan, voran 
an apaya tmd traniA halt meBsigkeyt. 
wan übrig füll piringt mikefiioIi«7t. 

1013, Der mensch ist für alle t^r zü fürchten. 
Mensch, wiltü furchten alle tir, 

für war ko wil jch sagen dir, 

merck das der mensch mit seinem list 

for alla tkr sä fmehten ist. 

1014, Weichs der aller pest arczt mag sein. 

Merck, ieydstü kumer, antrat imd not, 
so pit trewHch umb hilflt und rot, 
kein pesser arczt do für mag sein 
dan der aller g e toBf#st freunt dein. 

2016, lHSh^]\ on einem kargenn man. 

Dü solt nutzen die habe dein 

und solst darpe^* nit weytzier sein, 
was hilfft pin kare! n hif -ein gut 
der darpey iiat exn armen müt? 



Wie dü ein guten leymüt woUt haben. 

Wiltü ein guten leymflt han, 

weyl dü hie lebst, so merok voran, « 

80 flewh abtand jm hertscn dein 

di« dir deiii kib hie krenoken aein. 



1017. Dü solt der altoen uit spotten. 
Watfi dM dich lang fiist hie Ck>t. 

BniUUmig S. XF. 

1018. Du äolst ein man nit zu vil lobenn. 
Du solt mefflioh loben ein man. 

8. XV. 



1019. l2S0f»jV on den die stille geperd haben. 
Wm menaohen etillar perde Hin» 
die meyd, das ist die lere mein, 
man spdeht gemein sü aller stund: 
I stille waaeer haben tieffen grllnd. 



lOSO, Der tot spricht. 

Junoik aU, reioh am, lebt wie ir weit, 
ewer keiner mir nit miaaefelt: 
er sey gend, lam und wie er magk, 
so woll her newr al in mein sagk! 

2021. Der tewffel spricht. 

Wol her sü mir, jr totsunder, 
die nit ir schuld sein recht kunder. 
der namen ich all hab in rae3nn puch 
und gib euch zü Ion ewigen flüoh. 

1022, /«MN/Got unser herr spricht. 

Knmpt, ir gebenedeyten, und nempt das reioh 

daa ßucli berajrt ist ewigleich! 
alle dy mein willen haben wetan 
die belon ich mit der ewigen krem. 

102S, Hernach folgen die ivelf sayohenn, zum 

ersten der stier. 

Merckt, wan der mon im stire fert, 
som haupt lassen sey dir gewert. 



loeo. 1. alt fem. 1023 Übersdirift und 1 . stier mi wider tM hitr vmMcbttit. S. haupt 
Z»4m «fecrNiUMgM» KifM» 5. « vgl, Iii. 



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221 



doch magst ü la^isen an dem arm 
und jn dem päd dü wol erwarm. 
8 dein arm von lassen sein bewart, 
nicht Boltü scheren deinen pari. 

Der ochs. 

Der ochs den pawm proßt und den kol, 
newe heusser man pawen sol. 
deinen «amen wflrf jn die erd eisen, 
10 an dem hals lafi nit, wiltü leVen. 

Der zwinling. 
[ZSO^^jAn armen sültü lassen nicht 

wan sich der man m zwiling rieht, 
hend imd luigel mr nit mit ejBvn, 
WM dü put, Wort mMi dkdi «bwe^nBon. 

Der krebs. 
15 Wan der man jn dem krebsse fert, 
Itlng, prust, leber lassen sey dir gewert. 
Tü tareum kürnea, gfit ist dein kavffen, 
Irolicli soltn über feit laüffen. 

Der leb. 

Wan der man in dem leben get, 
90 das bens nnd mag kranckheyt bestet 
▼on neirm olcgrdant und wirtsdiafit, 
und nicbt entsway» de bat kein kn^. 

Die junkfraW. 

Wan der man get in jnnokfiraW leip, 
so salb dein rip, nidhit nym ein weip, 
SS dem acker magst dü samen geben, 
mit schiffen fani ist nymant eben. 

Die wftge. 
/jU^;Wan der man in der wag ganok bab, 
an der gepurt glidem thu ertsne^ ab. 

über feit soltü ziehen nicht, 
ao so der mon leczt teil der wag an sieht. 

Der scorpion. 
Wan der man jm soorplan fert, 

SS. t, nim nicht «rUnsy? JImA«. 



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die seucht an deiner schäm sictv mert. ■ 

die wunden magatd haylen wol, 

njmant nber vnmat hm. od» folt gen aol. 

Der scliQoz. 
85 Dy© hofft die worden ser besohwert 
waa der mui jn schützen ein fart. 
die deinen negel und das har 
magatü abechneyden woU furwar. 

Der steinpock. 

J2Slr*jW^ der mon in dem steinpock ist, 
40 daa aohat keim mwiadien sA der frist. 
dem kram^eii hajl, mit eohiffen far, 
yor aUerley geeohiokt dioh bewar. 

Der wasaerman. 

An den pain soltu lassen niclit , 
wan der man den wafi»ermou sieht. 
46 doch pflancz und paW die thume hoch, 
gar lancksam wandern müatü doch. 

Der Tisch. 

Wan der mon iat jm viadie eOes, 
padagram an fuessen nit pues. 

syrop zü trincken soltü kaüflFon, 
60 sich, mag^tauch über feit wol laüffen. 

1024. Von den fragen priamel. 

Wer eein weyb eim andem apart. 
Einkänmg S. XIV, 

1026. lgSXr*jWie man Got nit mag betriegen. 
Wer rechte lieb zü Got hye hat. 
Einleüung S. XIV. 

19$$. Hie heben eich an hubaohe pryamel von dem tod, 
wie man jn an eicht fnr ein grauaamliob geatalt 

so finster, mager und trawrig. 

Wer pistu, denn ich hye an sich. 
ftfcAendnty» Denkmäkt S. 426. Anhang. 



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223' 



1027. l2S2'*jWje der tot seinem glattem verhieß tre* umb 

lenger zu leben. 

Nun hört ein gleiohnus bie ffirwar. 
Bmner 23 696. 

1028. /253r*jyon dem alter und jügend. 

In der älteres art &o kan ich finden, 

das alter sich gancz gleicht den kinden; 

WM die jungen kind haben lits, 
/m^/dfls gleich sein die alten auch waowitz. 
6 der kinder har sein gel oder weiye» 

des gleich der alten har gre^^s. 

so künnen die kind ;it: -h nit woi gen, 

desgleich die alten wt^lar gen noch sten. 

so kunen die kind auch nit wol reden» 
10 desgleich die altoi nnd kindt daa peden. 

und wie die kind geyffem nnd locsen, 

deegleich dy alten aüßwerffen und spiOOK»!. 

und die kind gar leichtlich weinen, 

des gleich tün die alten vermej^en: 
16 der alten aügen geberi gern nas 

für al das sehen das sündec was. 

SO gehören ir oven nymer w«rf. 

haben offt gehört des man nit sol. 
' die hent die zittern, dye zen die dappem, 
SO die in der Jugend vil teten Schnappern. 

'des at«m8 kun wir nymer gewynen, 

den wir unutzlich liessen von hynen. 

so hiist wii, wen wir gen kirchen gan, 

SO peil wir vor den kindioff an. 
85 den stecken do wir an gan und haben, 

do mit thü wir die gruben graben 

und soharffeln dye erden mit den fussen hin su, ' 

das man uns mit begrahon thü, 

und thun den köpf zum grab zü pucken, 
90 pis es uns gar hin ein tüt zucken. 

do lig wir pis an den jungten tag: 

o junger mensoh, bedenek die dag!* 

1028, 4—10 auf eingtUebtem BtaU; 11—32 auf einem andern fiugek-Mten Blatl. 15. der 
am des iftbe9§er$. 16. sOndec oder sQodet. Ii), heut. 25. stecken aus sterben, an atu en 



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Namenverzeichnis*) 



Aaron 775 2. 

Abaguk, AbagDck SS5. S55 

Abel 254. 254 3. 

Absolon 892 «7. 

Ach 557 »t. 

Aehoran 769 1. 

Adam 2v^l . 2512. 26011^??' 

329 1. 4. B. 1«. 418 X. 929 lo. 
Adepo 457 n. vgl. BitJkrim 

LXVIII 9n; JTcficr. 

Schufänke', S. JÜ2, 
Affrica 911. 

Agn«ta, Angneta 786. 73S i. 

Albertus Maffnus 791. 
Alexander. Allexander, der 

groß 613. 613 s. 306. 312 s. 

322 M. 
Ambei^k .557 n. 
Ambrosius 802. 
An€6 949 s. 

Andreas, gand Bndrefl 718. 

713 1. 
Anna 737. 737 i. 
AaUionius 780. 780 1. 
Aristoteles, AristDtiles 11 2 s. 

622 m. 61312. 796. 796 s. 

947 s. 
ArmmU 909. 909 i. 
Asya 2! i. 
Augspuiigk 557 7. 
Attgustain, Augustin, Aw 

gustinus 911 1. 919. 948. 

943 1. 792. 792 6. l«. 



*) In dktem BtgitUr 
nur c a> s vni pf wilsr 



> Pabenpurgk 557 «e. 
Palbirar VUr$ekr^ BlnU 

t83r. 

' Balthasar 706 s. 
i Barbara 734. 734 i. 
; Paris 294. 294 1. 

Bartolmes. Parlol«iraeu8716. 
7161: Partolme 457 W. 
I Passei 557 4«. 

Paul. Paulus 457. 457 1. a. 
712 712 1. 800. 

Beda 797. 

Peyem 190 1. 

Benedict! 457 u. 

Bernhardus, Pemhardus682. 
J 682 1. 793. 793 6. 
^ Peter, Petnii 711. 711 1. 
! 7f)R. ' "82 *. 813 Wt. 
t Pilatus 687 «. 10. 688 s. u. 
j 818 vn. 
; Plasi 457 27. 
' Platho 807. 

Plinius 305 7. 
I Boecins 808. 808 1. 

Bonaventura 798. 
, Prag, Pryg 295. 295 i. 

^ V vgl. K. 
! Qroe817. 

Daniel 940 1. 

David, Davit 269. 269 *. 769. 
769 K. 8. la. 809. 947. 

t b «1x2 p, V und f, y und i, j, c ^ 
i imi p öcfaami. 



Dilioger inunclt8kutten445 «. 
I Dyiia907. 
I Dioien» SM. 

! JEva 260 10, 418 2. 
I Bgw 557 n. 

' Egidi 417 18. 

I Egipten 844. 844 s. 846. 
I 845 t. 

1 Eystet 557 ao. 

Ejulath 813 «lo. 

EckharU meister 664. 664 1. 
666 r. 778. 778 1. 

Elizabeth 252«. 266». 
i Engellandt 301. 
I Enoch 250. 250 4. 
I BrtfUrt 557 ei. 

Esaw 271. ?71 s 

Esopus überachriß BtaU 1'. 

I Bxaehias 950. 

Valentin 7!*2 s 
Venus, der 27 4 e. 
Filippua, niflippus 715. 

715 1. 
Philister 769 7. lo. 
Virgilius 314. 604 1. n. 
ViteUus (1) 804. 

Viti 457 17. 

FOCUS, VOCUS 604 . 604 ». 

sr. 44. so. «a. a». ai. m. 

Vorchayra 541 24. 557 U. 
\ Franica 700 le. 

mi k inrfcr b, f, i, j. k vtnm i gl; 



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225 



Francken, die M2S7. | 
Frandcealant SfiS i. | 

Franckfurt 557 18 
Franckreich 556 z. | 
Frawenpreys, NieklafI 584 4t. 
Frawentor 438 8, 
Freidanck, Freydanck 367. 

367 1. Üb€r«ehr%lt ßiaU 1 83^. 

96B. 805. 9S1. 
Freygedanck MSI. I 
Fuid 557 8. 

Fuscanus (JtUiaauuJ apo- 
stata 305. ^ 

Gabriel 738 m. i 
Qedeon, OMean 738 6t. 

892 71. 

Gregorius 794. •' 
Owishardus 318 s. | 

I 

I 

Hanibal 308. 

Hectnr 319. [ 
IledriU 541 l». l 

Hflgrdalbeivk 557 1«. j 

Helias. UOy&t 250. 350 1. ; 

953. ; 
H ely 788 ttt. 

Herrn an tod Liiit, brader ' 

667 1. i 

Herodes 687 0. 688 s. i2. j 

HiUeprant,fator.vonPranck- ; 

roirli 556*. 
Uumerius, poet 313. 

Idumea 913 1, 

Ypocras 806. 1 
Ysayas 903 i. j 
Ysidenia SM. 015 1. 

Jacob 271. 271 714. 714 1. \ 
8924. 907. ; 
Jeronimus 811 1. 664 801. 

9r>'i 

Jhtiruäalem 302 3. 813 4SI. 
Y«S86 7884«. 

Johannes, die fraw VOD 

Engellandt 301. 
Johannes, der ewangelist, 

Johan 710. 7102. 813 m. ; 
Johannes, der tauffcr. bap- 
ütntaeb« Texte 4ea MUlei alters X 



tist ^2. 252 2. 721. 721 t. 

788 M. 848. 8401. 
Josue 901. 901 1. 
Juda 718. 718 i. 
Judas 107 1«. ttt t ( Jndtt 

•pitel). 858. S58t.7204. 

Kayfaa» Kaypbas 685 12. 
686 1«. 

Kaym 254 «■ 
Calixti 457 £&■ 

Cal verie, Cal vary 689 a. 813 ii. 

t». loei. 
Caspar 706 3. 
Katharina 732. 732 1. 
Katho 808. 049. 
Catho Marcus 815. 
Kilian 467 i«. 
Hitzing S57.»7. 
aaadi tochterman 808. 

C!rmr»nt 782 3. 
Koburgk 557 40. 

GolmaDi 457 la. 
Köln 657 26. 
Chore 813 losa. 
Chrisostimus. Crisostiinus 

795. 936. 936 1. 
Grlstoffel 786. 7261.446«. 

Landaw 557 

Lasanu. Latania 853. 868 1« 

I.aurencius 725. 7261. 
Lya 813 icus. 
Longinus 774 14. 
Loy 731. 731 1. 
Lucas 707. 707 1 
Lucifer 131. 777 «2. «4. 
Lucreda 816. 

Marcus, ewangelist 708. 
7061. 

Maria 252 s. 266 ». T. 702 «. 

703 1 738 21. 23. 55. 44 USW. 

Maria .Magdalen, Magdalena 
6661». 738. 7381. 880 t., 

Martini 457 28. 
Martinas 723. 723 1. 
Matheus, ewangelist 709. 
709 1. 

Mathiaa» apottal 720. 720 1.«. 



. Melchior 706 1. 

1 Maltthtesedeeb 870. 2704. 

1 Mentz 557 24. 

I Merspurgk 657 42 (Weißen- 

I bürg Z./.Koü»i. 1908, 301.) 

: Mertein 301 1. 

; Merkiiriitm ( ! ) 305 5. 10, 

Met£ UnmuO 541 21. 
' Hichaeljs 457*4. 

Michel, erczengel 728. 728 1. 

Moyses 788 It4. tu. isa. 892 4Sb 
. 948 8. 
'. Mbnehen 557 sai 

Nazaret, Nazareth 813 isr. 
I 706. 892 Sl. 
Neaplüs? 314». 
Nemrat 307. 
Nero 808. 

NicklaO Fk«w«nprei« 1 < rz. 
Nicklas, sand, Nicolaus 727. 

727 1. 

NiUo ftmtin t ütdervomBp- 

'■ aus Kroton) 321. 
j Noabuchadoasor 802 n. 
; Noe. Nois. NoiO 268. 268 1. 

89 2 48. 51. 

I Nurmberg.Nurembergk44.>i. 
: 557 ta. EiiMt^ 8. V, 
. Nurmbeiser 445. 

I Orfenheim 557 st. 

' Oliveti perg 988 1«. 

üiiw.ut. sant 361 9. 

I r «leAe B: Ph tükt F. 

I 

Kachel 813 inr,2 
( Rain 604 2: siehe Rom. 
I Regenspurck, Regenspurgk 
293. 293 1. 557 47. 

Rein 557 40. 

Rom, Rüm. Ram 285 i- 292. 
298 i. 303 7. 304. 304 1. 

587. 587 1. 604 2. 
Romer, R>>mw 292 1. 808. 
3063^ 

Rotenburck an dar Tau)>er 
557 »4. 

15 



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226 



Salomon, Salemon 116 1. 

373. 373 L 666 IL 775 s. 

810. 813 901. 892 a& 944. 

944 !£. 946. 
Sampson iOfti; dazu die Über - 

Bchrift, (116Sampson =■ Sa- 

lomon.) 
Saul 769, 769 L 8 ist Davit 

gemeint. 
Schiron 320. 

Schmir mir dj handt 660 2. 
Schneprer Überschrift Blatt 
183'. 

Schwaben. Swaben 542 zl. 
433 

Senacheripp, Senachreip902. 

9021. 903. 
Seneca 799. 799 2, 945. 
Sigismunda 318. 



Silvester der ander 302. 

Simeon 703 a. 

Symonis 717. 717 L 

Simpherian 782 i. 

Syon 775 i. 892 l 

Sixtus der sext pabst 300. 

Sixti 467 u. 
Socrales 309. 
Solinius 915 i. 
Solor 912. 912 L 
Speyer 657 2a. 
Spothilt IhL. L 
Steffan, Steffen 724. 724 i. 
Strospurck 567 
Sussanna 940 L 

Tauber 557 
Tiber 304 «. 
Titus 604 4. 



I Thobias 006. 906 L 
I Thomas 719. 7191. 

Torquinum (!) 316. 3161- 

Troy 319«. 

Tulius 311. 

I l'nmuB, Metz 541 ti^ 

> Urban 457 liL 782 L 

I 

V neAe F. 

Wacker 436. 436 2. «. 
Walpurg 61214. 

Wirtzpurck 557 22. 
j Wurms 557 ^ vgl. Einhüunsr 
I S. VI. 

\ Y tiehe L J- 



Wortverzeichnis.*) 



Abpern 813 iib4; wfi. im ab- 

gepirde- 
abentireude 242 i- 
abentmal 522 la. 
abentspeys 522 UL 
ablossen, das [vgl. erlossen) 

688 2. 

aptgoterey ll&s. liaL 

abwainea 813 ass. 

ab Waschung 813 «es. 

abzela (=-abziln) 813 looi. 

äff ^ auf 291 u. 

aller durchaus, alhrding« 

(Schmeller f^.'iT DWB 1 320) 

643 2L Vgl. 871 S. 
altikait 813 e«?. 
altreyss 777 liL 
amacht 363 s- 
anplarn IMi- 
anfj<»Ie(fl 264 n. 
aninyiiaiclichst 813 iiss. 
an werden 806 3. 
arismetrica 274 l. 
armut: ein williger a. 459 «. 
arßpossen 212^ 
aschen ^ aischen 601 L 
ast 813 350. 
aufflauchen 596 u. 
aufreiten aperire Iii* ix 
aufrustig 665«. 
ausciaffer 2Ü4 3. 



packet 264 UL 

packt 604 2. 

padagram 1023 «a. 

pantoffel 446 &. 

peden = pidemen 1028 ul 

v^. piden 1Q2 ll 
behayt 670 
behorden 813 
peillen 777 s«. 1028 2«. 
beleittung 881 3. 
pelczfleck 291 1. 
benedicite, das 543 2a. 2z. u. 
pentel/* 937 :l 
berauffen 443 21. 
permuter 522 2«. 
besachen 22 L 
besaiter, psalter 539 12. 660«. 

2L. 

beschidung 834 122. 
beschliß aB4z&. 
besinen 225 a. i. 457 a. 
bestecken 597 12. 
betagen 889 z. 
peter 139 1. 
betragen 362. 362 l 
betrech tig 833 is. 
bezaichenschaft 813 ins. 
pf akhe p. 

pilleUein, pillullein 813 sae. 
37«. 

pirg 252 a. 266 6. 



plater 557 zi. 

pleckare 222 2a. 

pleide 445 &. 

plutsamen 813 ms. 

pogrOcket 600 

pollotei, poUotzei 297 a. 

311 iL 
poOen, der 595 ai< 
prangen 222. 7^ 1. 
prauch inflertio, zu broacheo, 

f Schmeller II 33S) 789 21. 
prayt 531 a. 
prem 445 2. 
preme 378. 
prenck 679 11. 
priamel, pryamel, das 104. 

122. 324. 324 1. 372. 

374. 404. 415. 466. 467. 

468. 518. 520. 536. 537. 

542. 558. 571. 572. 577. 

598. 616. 644. 731. 738 2^a. 

a«/8S. IM/«?. 14IL 760. 761. 

813. 897. 1024, 1026. 

priamel!, pryamell 121. 
IM. 284, 288. 384. 

391. 435. 591. 759. Über- 
schrift BUUt 170". 183'. 

781. Einleitung S.XI. S l 

Anmerkung. 
priamellus 738 210/11. 220/21. 

758. 



*) Ea ist nur auf besonder» bemerkensvoerte Wörter und Wortformen Rücksicht genommen; die 
Schreibweise der Hs. ist betbehalten worden, da die Jugend sowohl des Kodex wie der meisten in 

ihm crhaltenm OediehU die Einfuhrumj dfr mhd. Formen nicht ratsam erscheinen ließ. Einfache 
Zahl und DoppeUahl wie Iii 12 weiaen auf Überschriften, 

1** 



228 



broch 813 597. 
procreater 734 *. 
Processen, die 301 5. 
proBen iratuitiv 1023 a. 
bschidt 309 4. 

pugk : den sich dar p. = in- 

dinationem 769 iSL 
puO füren vorbeugen 813 &2. 

e siehe k. 
cisiojanus 780. 

dersIiK htzen 282 2&. 
derstocken 281 2A. 
diefien 813 iis«. 
dinsen 9~ia<i9-.9 789 2iL 
dinsen, praet. dunsten 858 2. 
durchgiflung 789 aL 
durchhawen 657 U. 
duren Verdorren 789 2fi. 

eb? = ob 299 ». 
edeln 530 l 
ein olim 834 iz. 
einf laischen 813 irs. 
einlasser, der 459 lo. 
endachen 813 loss. 
enginnen 813 1144. 
engster 333. 

eiipfor = envor, vor 805 a. 
enthalden. sich 813 512. 
entlich (Schmeller I* 101) 
789 Ii. 

entwag — enwage paratvm 

81 3 545. 

er ~ erde 255 1. 
erboren 738 15«. 
erkucken 305 
erlossen 698 6. 
erren 656 2. 
ersterben, sich 316«. 
erwegen, sich 804 2. 
erwittern 937 «. 
esprinck 290 L 
eugelweid (engelweid) 738189. 
exenipler, der 813 107«. 
eyssen Eisenerze 557 12. 

vaist 813ififi. 
vaistigen 813 3ä. 
fanenfurer 724 l 
fantast 323 a. 



I far AuMehm 102 a. 

far =■ vari-e 323 «. 

faß 328 i. 

fasser 894 se. 

vederlob 813 979. 

feymen: sich ab f. l£i la. 
I veinen 813 sss. 

feysten 601 15. 
I feil adj. 777 2L 
I feil: ein f. abziehen 461 z& 

venster (- vinster, Superl. 
zu vin ) 834 m. 
j ferch 281 22. 456 lü. 

verdust ( Verlust? Renner 
I 2192.) 2i2.L 

verheit 531 iil 749 L 

verkisen 225 l 
I Verla Dheit 1003. 1003 l 

verplichenlich 81 3 697. 
\ verporgen 318 a. 

verscheiden 693 l 
i verschwende = ahd. fer- 
swendi consvmtio, consum- 
< matio 813 1190. 
j verschwinden, sich 543 ss. 

verspeten llfii 

versunnen respectu 813 1U2. 

vertailen 543 aiL 

vertenipfen IM Ii. 

Verweser 2iL 

verzwunczen 445 a. 
; fessen 670*4. 

feuchten 648 0. 
; vigil 789 67. 

vilschier 654 llL 

findung 6661^ 

firdung IM UL 

vischschiep 459 2. 

flaischer eamifez 813 437. 

flecklein: das f. han 699 2i. 
I flecmaticus 632. 533 L 

flcischprust 813 liZ. 

fleyschgaden 265 hl 

fluß, einfl. Beu^rlcung 954 a. 
lyl. 702 10. 

folieist 705 L 

vorgeer 727 a. 

vorwesser 789 Ii 
i frelich (Schmeller I* 805) 
! 363 3«. 



für H93 UL 

furgeben 261 ]L 

funn 640 ii. 
j fürsich (Schmeller P 746} 
I 55711- 

I Kackanei 543 32. 

gayster 813 
' gal 738 ii2. 

Galaat 813 505. 
1 galm 854 2. 

gater 291 UL 813 320. 

gepogen 277 lü. 

gebnite 813 sie. 

gepurt 532 12^ vgl. 604 1. 
I gedeichen 668 32. 

gedenker 813 1145. 

gedrechtig 824 1. 

gedreit 813 604. 

geheyen 264 le. 433 3. 

geyffen» 1028 11. 

geysteryn 334. 334 L 

geltende guter 2l£ l 

geluber, gelubder 22i 1. 22i. 

genant genanne mit epi- 
thttischem t? 458 I6. 

geng .^30 ifl. 

genskrageii 538 6. 

genung — genüege 306 2. 2. 

gereyt 667 la. 

geschaff 813 883. 

geschamper 682 

geschieh te 702 i». 

geschnesen, vielleicht zu snese 
(Schmeller II* 583) IM la. 

gespensisch 314 fl. 

gesper 445 iL 

geslUpt 562 i. 

geübte 648 3. 

gevachet 813 lOM. 
I gewis 362 Ii. 
I gilb, die 789 2&. 

gin — gehen 291 2. 

ginmeuler 326 L 

giret = gürte 789 ml 

gleichnus 789 i^ 

glesten 536 U. 

glitzen 291 12. 

glOS 8131128. 

glosen 328 L 



229 



gnadregen 813 im. 
gnappen 777 so. 
golliocht 263 u. 
goltüüssig 311 1. 
grapel Wasser (vgl. grdmpl- 

mppe SchmelUr I* 997) 

446 S. 
gral 773«. 

graOen — grQezen AI 3 1040: 

»"7?. sas. 
grenter seiden vier eln:^' 

gerendelte s..' Rotih«: Oen- 

ter^ 445«. 
griben 601 
grißwarter 646 a. 
gufftan 1261. 
gunnlich 813 eM. 
gurn 787 10. 
gützgaOch 291 £L 

liayler 813 & 

halm — halben 769 u. 

halpgwachs^ 328 &. 

handeln 738 82. 

hant. die alt, new (Renner 

2051 g.) 554 14.1. 
harmwasser 633 lA. 
barnegel 456 iz. 
heylant (Anthonius) 7301. 
hellen 813 m. 
hellkuchen 777 a. 
lielssea 459 il. 596;«. 
hendhaft 813 io>7. 
bering pucking dtr gepölxUe 

Höring; vgl. pickelhänng 

heroben 543 3& 
hirnschalen 273 ». 
hoffein 89411. 
honerkreben 538 i«. 
honigzug sug) 813 in. 
horden 813 ««o. 
hoschen 600 a. 
hui 777 u. 
hümgesindt 347. 

ichtz = ietz 544 li. 
innenfur {RoetAe vermutet: 

mensur) 929 m. 
ynnerigkeyt 813 m. 
introit, das 300 L 



I inwend, in L mein 813, «28. 
I irdig 666 2. 

' Jacincte 813 oi7. 

juchssen, juchstzen, juch- 
' czen 1112 a. 282 2«. 777 2&. 

kauffman?(kauffmasAoetAe) '■ 

3121. 
keyffen 285 2. 
I keraphin, txtlkselymologviche 
Fusionaform von Kervbin -f- 
I Seraphin, 673 
I kernder 789 zz. 
I kesper 361 la. 

j keßpru 561 2, i 
' kipeln 440 l { 

kiffeln 285 z. ; 

kifferbeis 340. 
t kircke 445 ii. j 
! klancken 813 «24. I 

j clauben: auff cl., ab cl 165<- . 
I 313 t. : 
; clauber 543 i«. i 
I kloben 728 
! klopfen 732 o. 

cloffer mannu« 834 LZ. j 

colec vieldeviigea hebräiwhes I 
Wort, etwa 'ich ginge' 769 lÄ- 

colericus 531 L 

kolhart? Krankheitsname? 
538 LL 21. I 
I complex 212. ai 2 2. 289 40, 

complexion. komplexion I 
j 407. 530. 631. 532. 633. 
■ körn ^ gehören 767 14. 

cottemer 634 l 

krametfogel 443 so. 

kraus i2k L 

createur 813 u. 

krechenf 813 75«. 
. krey S13 22. 

kreisten 601 i&. 

krempfen iii2 Ux 

krenck: in der kr. in latum 
813 1118. 

kressen 721 s. 
I krinne 445 a. I 
' criuel Grauen? (erwel? R.) 
i 310 2. I 



krudleich erudeliter 813 024. 
kufenster 441 is. 
kunder 771 &^ 
kunnet: wölk. 291 1^ 
kunterlein 462 L 
kurlitz (kürlich? Roethe)3l'4 &. 
kuQ, das 363 iL. 2A. 
kyssen = kiesen 303 i. 

last ~ lest 670 az. 
lauge ü22 4«. 
lautprecht 824 za. 
lebe 411 1. 
lebs saugend 813 21D. 
lebt lang 539 2. 
leck 612 1. 
legent 308«. 
leydthawß 537 z. za. 
leymut 1016. 1016 L 
lernen 316:. 
leon 320 a, 
leser 789 la. 
lidlon 931 22. 
lieberey 281 

lieplich (— leblich) vivifi- 

canter 813 lu«. 
litz 1028 s. 

lob maln laudia immolare 

813 412. 

loch 418 a. 
lösack 287 s«. 
loschen 813 1170. 
lossung 292 «. 
loyca 274 a. 
lüsperkeit 522 ^ 

inagethan: ars m.. {Roeihe: 

magicam?) 314 L. 
mandel. der 737 l 
mandelmilch 842 1«. 
mandelnuü 702 2. 
mandelreis 738 si». 
mangen 668 iL 
mas 738 is«. 
maulwerf 2& 1. 
mayne, die 813 4«s. 
meigtum 497 L 
melancolicus 533. 533 L 
menigung, meingung 834 hä. 
mensch pild 702 le. 



d by Google 



230 



mensch diet 643 2a. 
mensur 346. 346 L vgl. 929««. 
merror 813 wt*. 
meten aiZiu. 
inilcz, der 456 z. 
milten 648 z. 

initel: das m. treffen 221 1. 
mordigo 1112 

munt atixtVium, vis 813 «o«. 

mureln 315 L 

mus 285 22. 421 1. ;l 

nachtmal 522 3». 

nagen, nug 285« 

negellein 813 205. 

newfundig 

nieten 439 si. 

nym = niemö 834 «8. 

nymer^imcr (ScknuUer l* 

7f}) f^fi8 11. 
nisten 834 iis. 
notelsack 777 33. 
nuchterling 300 z. 

orte = Ort« IM ii. 

p siehe b. 

pff>nwert 429 3. 

pfer r/erde (SehmeUer I* 442) ; 

oder ■= pharrej* (Boethe) 

361 a. 
pflaster 601 lo. 
pfuc7.en 777 31- 

quit, queil 263 698 fl. 

rab^ herab 361 i£. 

railRaab(AwlA«.sail)8135is. 

rayten 813 IO0O; die lat. Vor- 
lagehai: quas attenta aure 
cordis audiam. Vor. mihi 
quae fomenta. Der über- 
setMr verstand tcahrtehein- 
lieh attendo oder attento. 

ranft 459 a. 

rat aenigma 263 12. 

rauhe 596 1«. 

rawig rauchig 959 2- 

rebellein 48 T) l 

rechen reiractare 813 76«. 



reilich 813 sso. 
remen 2ü 2. 441 la. 
rey carmen 892 aa. 
ritt 211L 663 a. 
ro: .der altikait ro a veieri 
fermento purgatum ai3W7. 
roczeii 1028 ll 
nibschnicz 779 a. 
nick = ruoch 813 1150. 
ruginne rugüus 813 310. 
rumpeln 363 11. 
ninsellein 813 «77. 

Hack 331. 
salve 536 le. 

sangwineus 4071. 530. 530 1. 

sas ^ sus 430 a. vgl. granen, 
graßen, tan, lan, san. 

schabe 442 L 

schacherlein 813 1029. 

schaffen: hint«rsicha.789«i. 

Schaffernack 420 e. 
. schallen : irsch. haben wieder- 
\ hallen lülrz. 
' schäm per 104. 

scharf fein, sc' aufein, vgl. 
I 6^1 SchmeUer .scherfeln' 
! 1028 2Z. 
; schaub 263 Ii. 

schaube 445 2. 

schaubhu tiein 443 UL 
i Schelm: den sch. fressen an 
' 543 22. 

< scheltwortigklich 813 1124. 

schentfladern. gen der kir- 
I chen etwa: mit liederlich 
' fliegenden Lumpen zur Kirche 
' gehen. Kompositum aus 
schände und floder? 541 1 

scheuch tzlich, scheutzlich 
320 a. 364 UL 440 n. 

schj = 8chiech 457 aL 

schidung 775. 775 b. 

schimel 266 3. 
; schinlein 834 2z. 
I Schiiten : auf dem s. faren 
' 777 aiL 

I schmid: der s. aus oberlant 

I 813 671. 

' schnapern 460 5. lß28 20. 



' schocke 930«. 

schrägen, schregen 285 30. 
schrancz 738 za. 
schubel 720«. 
schässelrinck 

schusser = suesser 813 1153. 

schutzlich 668 4- 

schwarm ßlO 2fl. 

selbs, der selbs 535 la. 

selten = schelten (Weinhold, 
B. Or. S. 1561 2fll 
I selb wander = selb ander 
I 1691. 

! sequencz, der 7.'^8. 

setzpflanze 457 

sewsack 612 z. 

sie =• sich 431. 416 8. 604 IL. 
612 UL 648 LL 

sieden, send 257. 257 1. 

sigenhaft 701 12. 
' sintflus 307 3. 
I siropel 701 

j smaczcn: mit wedeln s. nach 

I 1188. 

sol =- solh 364 u- 

solches (sölches, sölges, sei- 
' ges) 536 2i. 

speyen 210- 433 5. 
] speyßen: fürsich sp., sich 
zum weitet wandern verpro- 
' montieren, weiterxoandem. 
■ 557 11. 

; splende 813 50«. 72». s54. 
j sproczen 1028 12. 
I spuln, auffsp. 285 22. 

spuntzieren 813 951- 

stach«?l Ifiii. 
1 statport 813 ZI. 
: stenend(:--steend) 8662. 

stidt (Soeihe: fridt) 776«. 

straffung 5fi. 

Strauch, die 522 la. 

streichen: sich ausstr. 535 I7- 

streipar, streiper (streitpar) 
319. 319 5. 892 ZQ. 
I strick 66012- 
I Stuckmeister 599 3. 
; Studium, die 295 2. 
, Sturz 328«. 

subtil 669 Z. 



231 



subtiliglicben 406 a. 
swaynen 813 saz. 
sways: den armen sways = 
den sw. der armen 554 &. 
swende 813 Z2. 

taterman 538 u. 
teglachen 470 1- 
temen 81H32«. sss. 
tempern 813 U2. 408. 
temprer 813 loeo. 
teuffhch 286 Ifi. 
thymiata ( thymiamata ) 

813 413. 

timpfen 101 B. 

thon: sonder th. oAim Imdta 

Otba 891 £. 
trang tun 522 £2. 
tüscmlich 532 >■ 

abergeben 604 

uberginen 600 ». 
ubergulte 813 58«. 
überlest 864 2. 
uberoben 813 loes. 
uberschein 734 s. 
ubersuess 735 &. 
umbseben 458 i. 
umbe weten 892 m. 
un in steigernder fotiliver Be- 



! deiUung 792 L 8032.3. 809 

under 328 i. 

undinen 800 2. 

undiild 254 4. 
' uneudlich 605. 
I unfrut, unfrute (ȟbst.) 
813 4»2. 920. 

unfur 534 s. 
! ungeheit 602. 
] ungut 813 448. 
' unselde 769 i. 
1 unterreren 813 lOM. 
' unterworffenlich 813 »28. 
I unvergessen 165 2SL 
• unverschmucket 813 IM. 

unversmogen 813 iül 

unverzittert 937 

unziffer 118 is. 

urleug 81 3 1004. 

ursach Anzeige 131 i. 

V siehe f. 

wainlich 813 725. 

wambmaß ^00 le. 
wandern decedere 811 »• 
warter = warten 767 fl. 
warter 715 789 48. 
weyssel fi7ft 2«. 
; wei (Schtfteüer I* 8S7) 669 



wen = tDöhnen 281 2fi. 291 18. 
j weschpleul 600 iz. 
I widerdrieB, widerdrutz äfi. 
443 & 

I wider wegen 534 SS. 

{ wierst 285 lA. 

I wirbelsucbt 522 2«. 

wirm 430 z. 813 ss. 

wyt = wieder (SchmeUer II* 
1056) 260 8. 

wolckenprust 285 8i. 

wollen pogen 1 8" L 

wolwonung 813 m. 

wunde iobsc.) 328 IL 

wunderlich 160 ifiü L 

wüncsaun iÄi 2a- 
■ 

{ Zadel 1£5 i«. 

zamung 813 470. 
j zagel 769 LI. 

zeigen 813 m. 

zeltner 777 

zergenUten 933 ia 

zerst 326 LL 

zesen 892 za. 

zututtler 204 a. 

zweyd 276 4. 

zwinling 1023 10/1 1. 
i zwirn 924 l 

zwitzern 924 1. 



Alphabetisches Verzeichnis der Versanfänge*) 



Ach eilend, berichte mich 408 . 

Ach Oot, ich sprich, und es wer woll 569 

Ach lieber Oot. durch all dein güt ■ . 341 , 

All die von dir durch Got begern .... 968 j 

All eiigel in der Gottes schar 736 | 

Alles ubel das wir hie leyden 819 i 

All ir geluber der jünckfrawschafft . . 224 

Almechtiger herre. schopfer mein .... 685 

Almüssen geber und aüch einnemer . 762 

Als er und lobred mir gethan 315 

Als vastea. almüssen geben und pelen 619 

Als Got sein heylige mart«r lid 678 

Als ich ein besessen solt beschwern . . 301 

AU mein gewissen in sunt erwacht... 814 

Als uns der maysler lere tut kunt . . 487 • 

Alter an weyßheit, weyßheit an werck 409 

Alters frewd und abent schein 598 j 

An mas, an sprach und an gewant. . . 338 | 

Armut mit grossem güfften und rum 12& ; 

Armut und eilend und unerkant .... 410 

Auch laß wir jn der vetter puchen . . 475 

Au ff einem perg da stat 6 j 

Auff nyemandts red merk heymelich . 999 

Aus aller tugent fletist ein pach 934 

Aus ydem vas nit anders gat 374 { 

Ave jn genaden reichem lob 890 j 

Ave Maria, reine magt 889 i 

Awe der herten rechenung 476 

Badlewt. schreyber und peichtiger. . . . 547 

Paris die stund in künsten reich .... 294 

Bedenckt, was du pist und solt werden 949 

Beger zü keiner zeit auff erden 971 



Pey abent frewden hüt dich wol 242 

Peicht ist der aller wirdigst schacz . . 620 

Pef dem so wolt ich gern wessen. . . ti9 

Bekenne dich selber das ist ein wort. 493 

Bekenne dich selber jst ein wort .... 474 

Beschniten ward das kint 780 

Pesser den alles gold und edelgestein 935 

Pistü ein armer hantwercksman 599 

Boecius hat geschriben und gesprochen 803 

Pose gewonheyt hat vil mer 494 

Prag die stund in hohen eren 295 

Priesterschafft^ halt den glauben, sej't 

an meil 212 

Bruder Horman von Lincz der wil . . 667 
Purgschafl, domit man manichen ver- 

derpt iA2 

Da dye meid pflagen guter siten .... 526 

Daniel. Süssanna leren uns wol 940 

Darpey kent melancolicus 533 

Darumb mag nymant selig werdeu . 818 

Das allerliebst werck hie aOff erden . 683 

Das alter ist also gethan 12& 

Das dir schant oder schäm ist, das 

fleuh 809 

Das ergest glit das yemant treyt 518 

Das güt sich nit verhellen kan 381 

Das ist die aller grost armüt 405 

Das spricht Got, der almechtig her . . 831 

Das sund nit schad und sunde wer. . 945 

Deins weybes red der acht nit vil . . . 1008 

Dem, als pald er geporen wart 839 

Dem plinten ist mit schlaffen woll . . i04 



♦) Auch hier siehe c unler k, p unier b, v unter f, y unier L 



Dem dü am tag des schmerczen sein 879 

Dem Oot vater am jüngsten tag 883 

Dem lewen wolte ich fride geben . . . 508 

Dem siechen kumt das selten wol. . ■ 575 

Dem teuffei gab ich mich gering .... 302 

Dem toren liebet ser an spot 382 

Den den sunder mit henten an rurten 858 

Den die heyligen drey kunig han ... 842 

Den dü in trawrigkeit deins herczen . . 846 

Den dü, junckfraw, an smercz und leidt 837 

Den cristenglauben nymant mag 579 

Den mit holczweigen und palmen . . . 854 

Den sumer pringt sant Urban 782 

Den tewffel tzwinget manig man .... 503 

Der all traurigkeyt der menschen kunt 852 

Der am creucz versucht die gallen . . 871 

Der am creucz in todes pein 870 

Der am tritten tag erstundt 880 

Der an dem achten tag hat 841 

Der an dem creucz in strenger not . . 872 

Der an eim crewcz genagelt vest .... 864 

Der aüf der hochtzeit in der not .... 851 

Der auf seiner schultern zu dem tod 862 

Der auf steig in seiner eigen macht. . 881 

Der aus der hell nam alle die 878 

Der pabst nach Freydanck het geeant 367 

Der parmherczig lieb Tobias 905 

Der pet für die jn gekreutzigt haben 867 

Der pis in kämpf des tocz plQt schwiczt 856 

Der posen hern lannge frist 488 

Der dan noch siben jaren sider 845 

Der den schlangen hecken lernet 510 

Der dich, junkfravir, mit gnad erfolt . 884 

Der diep ist eym fuchs nahent pey . . 501 

Der, do du in best empfangen 836 

Der ein pock zü einem gertner setzt . 125 

Der vil vom schloff und Lazarum . . . 853 

Der von dem teufel wrolt verdoln ... 850 

Der von der jüdischen unart 861 

Der von sant Johannsen baptist 849 

Der fort den herten kündet wardt ... 840 

Der gerecht mensch der vast durch Gut 787 

Der guten freunt der han ich vil 395 

Der hie jn dem herzen der erden . . 876 

Der hunger ein leben twanck 

Der jm mittel der Schacher peid ... 866 

Der jn aller senftmüügkeyt 847 

Der in der höchsten güt erkant 882 

Der jn ein krip mit tuchlein plod ... 838 

Der ist für war ein wejser man 396 



233 



I Der krebs ist gern die kunterlein .... 462 

Der kunste vogel den ich wey.s 509 

I Der lang in den gepoten dein 848 

j Der lebt und kumpt zu fünfzig jaica 922 

I Der lewt red ist manigvalt 2 

I Der mensch hat fünf nucz von trubsai 648 

j Der mich und alle dy weit geschüff.. 580 

Der mit dir nachstz gefloet wart 844 

' Der mit doren ward gekrönt 860 

; Der mit geneigtem haupt verschid . . . 873 

Der mit Got vater und Got geyst... 885 

Der mit sein todt den tot bestreit.. 865 

Der mit »werten und waffen ward . . . 857 

Der mit zwey teublein wart in tempel 843 

Der nebel füllet weyte lant 390 

Der rechten leben ist nit me 516 

Der rechten leben ist nit mee 392 

Der rosen muter ist ein dorn 916 

1 Der seinem junger vor seinem tut . . . 869 

^ Der sein leychnam jm sacrament .... 855 

: Der selbs beweint der weyber not . . . 863 

' Der sich gütlich erparmet hot 868 

Der taub ist an sorge nicht 402 

Der unschuldig verspot und verspeit . 859 

I Der weyOen und thümen streyt 372 

Des hertzen aügen hut nicht pant . . . 515 

i Des sei, als er ruet ym grab 877 

Dich in gedancken voder ich 813 

Die alten Romer das bewerten 292 

Die drew ding dü gar fleyssig ub ... 453 

' Die eigenschafft der junckfrauen .... 450 

Die vaste hat vier umbkleVt 467 

j Die vernüuffl ist in der stirn 456 

j Die geisteryn jn irem wessen 334 

I Die groste frewd in diser weit 596 

j Die gros untrew mit leichen und effeu 739 

! Die jungen meyd in den langen swentzen 446 

1 Die knaben in den hohen hüten 1^ 

! Die lieb die die menschen zu einander 

j haben sollen 640 

I Die meyster schreybea das em pruu . 910 

I Diemutiger witwa reinigkeyt 756 

; Dien Got dem herrn, so vastü 788 

i Die rede die von dem münde gat .... 970 
Die regel sand PauU und glauben der 

pawem 457 

I Die Schelk die huideii auch her traben 777 

! Die stuck vernichten stet und lant... 454 

! Die warheyt von mir selbs zü sagen. . 308 

i Die weyber sind zech und p<'is und hert 460 



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234 



Die weyßhevt lert und darzü heysl. . . 447 

Diu sind vier wort: ich trawl sein nicht 477 

Do Adam upfelicssen treib 329 

Do Regenspurck grossen handel trib . 293 

Dreyer hnnde menschen waren ee ... 513 

Drey gesellen konien iiber ein £3 

Drew gute ding Pernhardus lert 682 

Durch ful, durch spil und durch frawen 

lib 546 

Durch Rom die gaiiczen stat ward ich 304 

Dü soll den eitern gehorsam sein . . . 973 

Dü soll dein züchl behalten 406 

Dü soll vor frawen zu keiner frist . . . 957 

Dü soll gelauben in einen Got 684 

Dü soll gern sein in solcher gmain . . 969 

Dü soll haben zu keiner zeyt 1000 

Dü soll meßlich loben ein man 1018 

Dü soll mit fleys zu kirchen kern . . . 972 

Dü solt nymer keyn man 963 

Dü solt nil furchten hie den tot 979 

Dü solt nutzen die habe dein 1015 

Eygner nutz und verporgner neyt .... 452 

Eim gelreweii diner gehöret tü 455 

Eym herren wiert sein prot als sawr. . 490 

Eym man, dem er und gUt zü fleüst. . 223 

Ein äff und ein pfaff 347 

Ein alt und pos gepew das sinckt. . . . 282 

Ein anbegin aller seligkej-t 947 

Ein artzt, der zenwetagen kunt ver- 
treiben 150 

Ein padcr der ist poser vil 612 

Ein paur der sein dingk also kunt fugen 357 

Ein pawr für heym von acker 436 

Ein beichtvater ein nachlz sas .... 670 

Ein pfaff was junck und cluck fiS 

Ein pose zung stiftet mort 15 

Ein pot vor zeiten wart gesant 482 

Ein breckin zu eint hund sprach 8ä 

Ein priester der dreys.sig jar zü schul 

wer gangen 559 

Ein priester der ob dem alter stel .... 358 

Ein prun hat Armenia das lanl .... 909 

Ein prun ist in Idumea 913 

Ein diep einsmals geslichen kam .... 24 

Ein diep sich durch ein venster want 472 

Ein einfeltig man ein wirtin het 498 

Einer der ein knechl und ein meid hat 565 

Ein csel het arbayt groß 52 



Ein valscher munt offt dulden müs . . 397 

Ein vasnacht und ein frolichkej^t .... 349 

Ein vater sein kint gern leren weit. . 745 

Ein veltmauß zu einer meuB sprach . 13. 

Ein flig kam ungestumlich geflogen . . 33^ 

Ein fraw het die andern gescholten . . 364 

Ein frosch eins niols gegangen kam . b& 

Ein frosch mit seinem sun kam k2. 

Ein vrosch zu einer maus sprach .... 3 

Ein frume fraw an eren stet 2^ 

Ein früme fraw. do es wol umb stet 22& 

Ein früme fraw in armüt 222 

Ein frume fraw in elichem stant 22h. 

Ein frümer dinst knocht getrew und 

warhaft 1 37 

Ein frumer man, der gern frolich ist 222 

Ein frumer man der gern recht tet... 143 

Ein fuchs ein mal chlagt sein not... LI 

Ein fuhß eins mals ein storch iut . . . . M 

Ein fuhß hungern began 8& 

Ein gaiß wolt auf ir waid gan M 

Ein gancz jar hoffirl ich ir 325 

Ein gast, dem ein wiert gütlich tut . 22& 
Ein gültschmid der mit kunstenlichen 

Sachen 355 

Ein grosser dieb der hol gestolen .... 443 

Ein grosser spiler ein mal eins pflag . 359 

Ein guter prediger und leüt die schlaffen 327 

Ein guter gesell eins kranck lag lüä 

Ein habich het genystcl hoch 

Ein haffner der solch künst künt bewem 352 

Ein hantwercks fraw, die kein sorg hat l&k 
Ein hantwercks knechU dem man eyn 

guten Ion geyt 

Ein hantwercksman, der frum knecht hat 162 

Ein hecker seine hawen zoch 535 

Ein hirrß durstend began 9^ 

Ein hirt der seins viechs getreulich hüt 746 

Ein hün aüff einem pawm offt sas.. 543 

Ein hunt der in grimen wOt IM 

Ein hur auf einem schlos 437 

Ein yderman Got dancken sol 

Ein yder mensch der sich selbs lobt . 377 

Ein yetlich zeit sich richtet Ii 

Ein yetlich mensch danck Got seim 

hern ""4 

Ein junge fraw an zuchi und lieb . . . lä& 

Ein junger koch jm alter ein preter . 568 

Ein karger posscr mensch nit wolt . . 400 

Ein kaüffman was die haüssung mein 312 



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235 



Bin kint das das esprinck gewint . . . 290 

Bin kran sich schawen bogan 35 

Bin kremer der do nymer nit leugt . 1A£ 

Ein krieg hub sich in einer zeyt .... 22 

Ein künig in groikin eren saß 

Ein kunigk hies Senacheripp 902 

Ein leb eins mals kom auf die pan ... 45 
Ein leb eins tags gegangen kam .... 
Ein lerer spricht: 'ein mensch das 

sweigen tet 646 

Ein lieb gen einem und nit mer 122 

Ein man an dem tod lag 15 

Ein man der mit eym i.st und trinckt 23ä 

Ein man der wol mag trincken und essen lAl 

Ein man vil manche ere hat 571 

Ein man het lang die weys her pracht K34 

Ein mensch das in totsunden stet . . . 629 

Ein mensch das in tobsunt velt 630 

Ein mensch das lieber pAs wer den fnim 337 

Ein mensch der lag an seinem gepct 655 

Ein mist pfuczt und ein pfull 348 

Bin nachtigal het genistet höh 23 

Ein ochsen wild fing ich allein 321 

Ein orgel, glock und wollen pogen . . . 1&2 

Ein rat in einer stat und gancze gemein 744 
Ein ratschmid der seiner sin kunt 

genissen 356 

Ein reicher, der sterben mus als ich 394 

Ein reicher man der was an kint . . . 363 

Ein richtcr der do siezt an einem gericht 742 

Ein richter sol in seiner hant 941 

Ein ritt begegent einem floch Hl 

Ein ritter an fechten und an mw. . . 561 

Ein ritter was an synnen clug 21 

Ein ros das was geziret wol ifi 

Ein Schneider der vil knecht het .... 351 
Ein schreyber der lieber tanczt und 

springt lÜ 

Ein schreyner der holcz genüng het 

umb sust 354 

Ein Schuster der kunt mit rechten 

Sachen 350 

Ein Schwester iren prüder leret 659 

Ein selige fraw in groben orden 676 

Ein seliger kunig vor zeiten was .... 931 

Ein seliger mensch gewan den schaden 675 

Ein seliger mensch Got lang mant . . 674 

Ein sew hirt der hut pey einem korn I3fi 

Eins mals hub sich ein große dag ... b2. 

Eins mals kam ein äff gerant 1 



Eins mals was ein waßer groß fiS 

'■ Ein snecken seiner natur verdroß ... 95 

Ein spiler der alle spil wol kan iAh. 

Eins tages ein jud woll gan 53 

Eins tages zu marck für ein man ... kl 

: Eins tages zwen gesellen gut tl2 

Ein starcker ungefiiger gast 125 

Ein steter spiler der Scheden hat .... 897 

Ein sunder, der jn sein sundeu verzagt iol 

I Ein tages ein leb sicher ging 18 

Ein tages ein maulwerf nach seiner art 2& 

, Ein tann in einem ubermut 22 

Ein thur gen himel maynt ich zü pawen 307 

' Ein tor bewert wol 12 

I Ein ursach sey pejf ubel oder gut . . . 938 

' Ein wagenman der zehen jar fert . . . 603 

• Ein weber dem Got solch kunst het geben 353 

, Ein weih nach hub.scheyt, als ich sag. 123 

1 Ein weib nam ein man 9 

Ein weyser hoher meyster spricht .... 665 

Ein weyser man der sas zü Rom 285 

Ein wolf eins mals, als man seyt .... 4a 

Ein wolf eins mals lief über lant .... 3A 

Ein wolf eins mals zu gericht saß. ... 12 

Ein wolf von durst darczu kam 2 

Ein wolff hungern began 53. 

Ein wolf kam nach seiner art lü 

Ein wolf zu einer sweinsmuter sprach 25 

Ein wurczgart und ein roßenkrancz . . 115 
Ein zaghaft streit unter eins fursten 

paner Iü2 

Ein zimerman dem die spen in cleidern 

hangen 144 

Es begeret ein mensch von Got auf 

erden 680 

Es begeret ein seliger mensch in seinem 

gepet 673 

E& geschach eins mals auf ein zil . . . 40 

Es get mir ubel mit gesuntem leib . . 440 

hub sich ein gesprech groß 62 

Es hub sich ein groß dag ^ 

Es hub sich ein krieg stark und groz 22 
Es ist auf erden kein erschrocklicher 

dingk 292 

Es ist ein dink des meniglich begert 1£ 

Es ist einer kumen jn die landt 560 

Es ist ein man, do frag ich, hat er. . 270 

Es ist von guter natur 3a 

E!s ist gescheen in Francken lant 366 

Es ist manig weib, kint und man 784 



Es ist nymantz Golz wirdig 666 

Es ist nit p«sseps hie aüff ordeii .... 767 
Es sagen dj leror und die heylig ge- 

schrifft 616 

Es schreybt der heylig send Aügüslein 943 

Essen und trincken an dankperkeyt. . 1^ 

E^t bona vox, heist: pring wein .... 412 

Es truncken taUsent ee den tot 384 

Es ward der sunder g^ros nye 802 

Es waren drey frawen gut Sl 

Es waren vier gesellen gut 2Ü 

Es wart njfe man so wol gezogen . . . 590 

Es was ein weier frosch vol 22 

Eis wundert manchen noch pis hewt . 537 

Elwan fragt man nach reynem milt . 551 

Valsche er und irdisch gül 761 

Vater und müter, nacht und morgen 451 

Vier gesellen komen öber ein fi 

Vier zeichen der mensch enpfint .... 650 

Vil dicke das mere nach wasser gat. . 500 
Vil leut Got nach lauTfen mit red und 

gewesch 779 

Vil mancher wil al well anplarn .... IM 

Vil manicher pranget also hoch 232. 

Vil manicher wil der peste sein 860 

VirgiliTis eyn meister mit nam 604 

FlecmaÜcus den wol wir .schawenn . . 532 

Fleuch verlasheyt des gemfites dein . 1003 

Fleuch unkeuscheyt und geitzigkeyt ■ 1001 



Fleuh und vermeyd vil newer mer . . 996 

Von dem zincken, quater und es .... 112 

Vun einem pischoff list man das &k 

Von einem grafen list man das £4 

Von einem hern list man das &S 

Von einem hund list man das ^ 

Von einem ritter list man das 85 

Von einer frawen sagt man das 4Ä 

Von geschiht es also kam 92 

Von spülen hebt sich has und ueyt . 385 

Von welchen peydea ist doch worden 271 

Vor aller wirt der man gro 181 

Vor alter wirt der man schwatii .... 123 

Vor grossem unpild mocht ich schwinden 523 

Vor knechtes züng und kinder spil... 962 

Vor Zeiten wan die kinder sahen . . . 906 

Frembder gab dj soltu nit piten .... 423 

Freuntlich, gütlich, dinstlich und wiUig 426 

Funff meyster relen hin und her .... 668 



Funff meister teten geistlich mit ein- 

ander schwatzen 660 

Fünff stuck sein aüs der niassen güt 896 

Gar mancher weys des rechten vil . . . 950 

Gar offt und vil mir das geschieht. . 332 

! Gepurt es dir zu keiner frist 974 

! GegrOsset seystü, kunigin 893 

1 Gegrusset seistü, Maria 835 

Gelaub in einen Got und liub in lieb 781 

Geluck und seid jns haus herein .... 361 

Glaub nit, was dir dein weyb zUsagt 993 

Got alle ding geschaffen hat 583 

Got alzeit dienen ane wanck 369 

Got der schopfer zü aller zeyt 514 

Got der wurd in leiden geporen 645 

Got einem frumen menschen clagel . . 679 

Got. vater aller cristcnheyt 586 

Got vater hat sein maysterschafft . . . 937 

Got vater im himelischem parade^ß. . 895 

Got fordert an dem jüngsten tage . . . 584 

Got gab sant Peter seinen segen .... 768 

Got geb das ich lang leb 242 

Got grüß dich, lauter sterne gldm/. - . 738 

Got hat dreyerley kint 581 

Got her, las mich in deine peiii 687 

Got herre, gib mir das ich 585 

i Got ist aüf erd in hoher zird 371 

Got ist der anfangk und das eud .... 536 

Got ist der wäre schopfer reich 389 

Got spricht: 'mensch, wen ich dir tü 

nahen 681 

Got spricht: welch mensch die sunt 

wil fliehen 658 

Got spricht zu der froiiiua Jnigen sei 669 

Got wolt ye durch unsern willen .... 933 

Grosse arbeyt weichen leuten 110 

Grosser heyligen vier wurden nye fanden 266 

Grosse warhayt hat sich erhaben .... 538 

Grun ist ein anefanck 606 

I Güt geselschaft pringet trümeu 413 

I Gut. leüt und lant dO über geben... 828 

' Hab an gericht ein weyßen müt .... 287 

Hab Got lieb und sunt auch nymer. 783 
Hab hoffnQng. die weit hoffirt und 

I sticht 539 

Harpfen, geygeii und iautea schlaheu IM 



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Haüs kern, auf raämen und wintel 



waschen lää 

HauQknecht, frfie dein ampt bedenck 155 

Heiliger sant Steffen, erhöre mich . . . 724 

Here Got, las dir geclaget sein 555 

Her, las mich dir zü allen stunden . . . 696 ; 

Her, las mich nit an meinem endt . . 700 I 

Hern Moyses korblein waB nit groß . . 528 ' 

Herren dinst und auch aperillen weter 102 

Herczen lieb hat manichen man 573 

Het ich des heyligen geystes ler 534 

Het ich nun so vil witz und syn .... 525 

Heut so se^ wir güt gesellen IQQ 

Hoffart, hast, girheyt und neVt 519 

Hoffen, peydten und harren 24Ä 

Holczschuch macher und truckner weck 1211 

Hör, mensch, ich wil dir lere geben . . 894 

Hort aller weyßheyt fundament 946 , 

Hort, ich hab gQt, das ist nit mein . 951 j 

Hort, nymant merckt des andern tugent 550 j 

Hort, seyt ein mol das ein Oot ist.. 955 ' 

Hort, wie der einhorn wirt umb gangen 918 ' 

Ich armer beger deiner foUeisl 705 

Ich pat Got nit umb reichtümb hie. 944 

Ich pin da.s güt alter genant 556 

Ich pin der tot: lebt, wie ir woll.... 771 . 

Ich pin genennet Freygedanck 3ß8 

Ich pit dich durch den grossen neit . . 688 

Ich bit dich, her. besunderlich 706 , 

Ich pit dich, her, durch das verscheiden 693 ' 
Ich bit dich. her. durch dein wunden | 

tieff 701 

Ich pit dich, herre. dürch dein marter 

sterben 695 

Ich pit dich, himelfurst .so zart 690 

Ich bit dich. Crist, durch deinen Schweis 686 

Ich pit dich, muter maget fein 709 

Ich pit durch dein parmQng dich . . . 692 : 

Ich die mit kunst listig weg fandl.. 317 

Ich durch Torquinum ern entpfrempt . 316 

Ich erster urhab aller sach 299 

Ich erstör finder der gedieht 313 i 

Ich finder hoher weysheyt grünt 309 I 

Ich find in meyncs alters teich iSQ 

Ich find wol mein geleichen hie 370 

Ich ger das ich in deiner pein 689 

Ich hab gewart mit freud aufs endt . 276 

Ich han gelesen das Josue 901 



Ich kan nicht tanczen. vechten noch 

springen 330 

Ich mich nit scheid, mich zwing den leid 326 

Ich oben ein mensch und unten pferdt 320 

Ich sag euch, was der karge spart . . 398 

Ich thar leib, leben, geist noch sei.. 310 

Ich was auch woll der weit geleich.. 215 
Ich Weys kein thir. das sein zen pleckt 



und weyst 600 

Ich Weys von nymant also vil 591 

Ich wil ymer gar stet sein 607 

Ich Witwen veterlich verlan 318 

Im anfang dreyerley menschen worrt. 388 

Iq Asya ist ein lant 21 

1q Peyern zeucht man vil der swein. 12D 

In dem stich der des speres wüt .... 875 

Iq der mes stifft ich das introit .... 300 

Iq der zeit do kunig Saul tet leben. . 769 

Iq des alters art so kan ich finden.. 1028 

lü einem closter ein Jung munch was 464 

In einem closter waren heylig lewi . . 495 

Iq einem vers geschriben stat 755 

Iq einen walt ein jeger kam 23 

Iq ein hawO ein wisel ging 41 

Iq Got hoffen ewig frewde pringt . . . 930 

Iq welchem haws ein rotter man ist . 960 

Iq welchen engsten dich durch schneidt 874 

Ir armen, seyt gedultig in trubseligkeyt 222 

Ir pawern, gept die gult und zehent recht 222 

ir dinstknecht, ehalten und ir meydt. 204 

Ir eieüt al in einer gemein 22ß 

Ir hantwercker. seyt warhaft und getrew 220 

Ir kaüffor und verkaüffer. treft das mitel 221 

Ir lieb von mir unverkert 277 

Ir ratherrn, versorgt ewer gemein . . . 212 

Ir sehet den sangwineus an 530 

Ir spracht nün selber: du best also jehen 323 

Ir werntlichen h ern, beschirmet das recht 218 

Ir Witwen, nit verkist ewren stant . . 225 

Ist das dü hast meyt oder knecht . . . 958 

Ja het ich eines keysers weyb 111 

Ja hundt, wild swein und hassen .... 335 

Junger gesell, pistü frech und frey . . 461 

Junck alt, reich arm, lebt wie ir weit 1020 

Junkfraw, in aller not und angst 886 

Kein pesser tugent in dir ist 826 

Kein keyser wart noch hie so reich . 378 



238 



Kein cleid ich iner den ein moi trüg. 303 

Kein mensch der ist aUff erd so arm 966 

Kein mensch kan hie kein lange zeyt 376 

Kein pfaff wurd nye so kranck noch alt 428 

Kein totsundt wart nie so dein gethan 617 

Kein weib seist nemen umb ir gut .. 1006 

Colericus mit grymer ier 531 

Crisostimus der lerer spricht 936 

Crist, her, ich ger genad von dir ... 699 

Kumpt dich ein poser wollüst an ... 1012 
'Kumpt her', spricht Got, 'und nempt 

das reich 772 

Kumpt ir gebenedeylen und nempt 

das reich 1022 

Kumpt kunsl gegangen für ein haus. IM 

Kumstä in ein haw.s früe und spat.. 961 

Kunig Salomon gros weysheyt iert . . 373 

Kunigk Sainmon was weys und clug . HS 

Las frembde sach gern gut sein 'i03 

Las mich dir, schopfer, herre mein . . . 691 

Las mich, her, dir bevolhen sein 697 

Las mich, herr, dir bevolhen sein . . . 698 

LaUhayt verdrewst das sie singt 757 

Laß sehen, wer das der raten müß .. 259 

Lat euch dise zeyt gefallen wol 505 

Lieb ist leider ein anfanck 2ü 

Lieb und trew von einem poßen weib 614 

Liegen, triegen ist ein sit 588 

Lob yderman do für er ist 808 

Locher und schaben und alter ym 

gewant 442 

Lucifer und all sein genossen 618 

Maystcr dein zung alle frist 990 

Mancher arbaiter und manicher pawer 524 

Mancher dunckt sich ein we\-ser mau 548 

Mancher umb sach mich mOtet an . . 544 

Manch man kumpt do manch man ist 564 

Man dorff aüff erden nichtz verpieten 439 

Man hat gehört von Got dem hern . . 601 

Manichen man den rewt sein gut .... 2kh 

Manig sunde man kurcz begat 576 

Man liest von einem pfaben das ... 9fi 

Man liest von eim riller das S2 

Man liset ein bcyschaft das ein man 9£ 

Man list das über ferre lanndt 479 

Man list do das über ferre landt .... 613 

Man list von einem hund 3 



Man list von einem kiud alsus M 

Man list von einem pferd das M 

; Man list von einer frawen daz 30 

Man list von einer slangen das äl 

Man macht mit lob das manich man. 471 

Man sieht sich gar vil leQte schämen 375 

Man soll mit listen wider stan 

Man spricht: da der siech genaß 19 

Man spricht ein wort und dunkt mich M 

Maria, frew dich allermej^st 892 

Maria, himelkeyserein 703 

. Maria, werde muter suß 891 

Martinus. edler furste gut 723 

; Matheus, seit dü der nun pist 709 

Meid thorn und auch thoren kind . . . 419 

' Meigtum ist ein miites güt 497 

: Mein dinst vor an in rethorica 274 

i Meiner müter traumpt geporen han . . 314 

Hein hercz das ist so wunderlich .... iBD. 

j Mein hercz sich offt in unmQt senckt 552 

j Meins vatern reich ich gar besas 306 

j Meister Eckhart dem kam wachet . . . 778 
Meyster Eckhart spricht: 'eins todes 

! sterben 664 

! Mensch, bit Got durch sein heylig fünf 

wunden 642 

Mensch, dü müsl sterben, do für hilft 

dich nicht 798 

Mensch, du solt Got dancken frü und 

! spot 796 

I Mensch, du soll halten trew und er.. 764 

I Mensch, verleus die zeyt selten 821 

! Mensch, las dir aüf erden nichts so lip 

I sein 795 

I Mensch, lob dye hymelkayserin 932 

; Mensch, sunt nit auf Goles barm- 

hertzikeit 801 

Mensch, wach und schlaff auch nit zü vil 989 

Mensch, wiltü pleiben lang gesunt . . . 522 

Mensch, wiltü das man dich gewer... 985 

Mensch, wiltü ewigkhch wonen pey Got 798 

Mensch, wiltü furchten alle tir 1013 

I Mensch, wiltü haben zeytlich er 939 

I Mensch, wiltü werden geystlich 770 



Merck, las dir nymant so lieb sein. . . 995 
, Merck, leydstü kumer, angst und not 1014 
Merck, magstü frembden lewten icht. . 988 
Merck, meid rauber und pfaffen kindt 976 
Merck mensch, betrüb dich nit zü vil. 965 
'. Merck mensch, und pist du gern allein 952 



239 



Merck mensch, wiltü erfaren icht .... 977 

Merckt, römisch reich und all ir stet 297 

Merck, tüstO deynem freund hie gut. 980 

Herck, tüstü sundt in trQnckenheyt. . 1002 

Merckt, wan der mon im stire fert.. . 1023 

Merck, wan dü straffst den freunde dein 994 

Merck, wan du straffst eyn andern man 992 

Merck, was dü weist das unrecht ist. 1007 

Merck, wiltü gern haben gemach .... 959 

Mich pracht der leüffel zü dem reich 305 

Michel, heiliger erczengel und geist. . . 728 

Mich goltflüssigen redenner 311 

Mich tunckt ytzunt jn meinem synn. ''«30 

Mich wundert offt wie das bestet . . . 339 

Mir hub nye aüf wider man noch weib '»bS 

Mir wart nie pesser dinck bekant . . . 816 
Mit deinen dingen soltu nit vil wunders 

treyben 806 

Mochten die posen und die reichen . . 830 

Mord, raub, henck und still 414 

Xaih dreyen dingen so wirt man 

schwach 345 

Nach Oot ob aller schopffung pur . . . 322 

Nebel, uberige kelt und heysse glOt . L2I 

Neid trucket mit lugen manchen nyder 484 

Nempt war pey fursten und pey herrfi 393 
Newn Scheden zum haupt die sult ir 

wissen 344 

Nichtz ist ermer nit aüff ern 595 

Nickel und peter und falbe roö 1 39 

Nye pesser freunt lebten vor jarn. . . . 597 

Nyemant wolt seinen müt 593 

Nymant Iiel>er8 aüff erden den dich.. 278 

Niniue die grosse stat 466 

Nit verlas dich aüf kaynen man .... 983 

Noch ist ein prun, wan der vil wer. 914 

Not ist uns allen, suesser Crist 923 

Nün pin ich kumen über den thurn . 917 

Nu hört alle gemein 72. 

Nu bort ein dinck das geschach 481 

Nu hört ein gleichnus hie fQrwar .... 1027 

Nu hört was ich vernümen han 478 

Nu hört was zü einem mal geschach 480 

Nun höret, wer sich des verwigt .... 541 

Nün höret zü zü diser zeyt 366 

Nun hört, wan es der meyster lere. . 489 

Nun hört was uns an einer stat 919 

Nün las mich in das leiden dein 694 

Nun mercket was gepet hie kan .... 760 



Nun merckt all wie ein hohes loh . . . 904 

Nun rat an all, nu was ist das? .... 263 

Nun rat ein yder man hye das 260 

Nun rat: es want in eynem grundt. . 265 

Nun ratet an hie alt und junck 261 

Nun ratet mir an all gar schir 264 

Nun ratet mir. nun was ist das 262 

Nun solt ir drew ding hie mercken . . 448 

Nun Weys ich keinen pessern list ... 431 

Nun wil ich aber heben an 540 

Nun wil ich. ob ir wolt gedagen .... 908 

Nün wissend das gesellen drey 506 

Nun wisset das newr fierley leut .... 920 

O Agneta. du Gotte« magt "35 

O Andreas, heyliger man 713 

0 Anna, hochgelopter stam 73" 

O Anthonius, dü werder heylant 730 

O Barbara, du junckfraw fein 734 

O Partolomeus dü, dü furste fein ... 716 

O Paulus, dü erweites faß 712 

O Petrus, apostel lobleich 711 

Ob dü in deines alters frist 1005 

Ob ymant lobt das leben dein 997 

O dü mein liebster engel zart 729 

O geitzigkeyt. du schnödes güt 786 

O heiliger apostel und ewangelist .... 710 

O heiliger sant Jacob, durch das heil 714 

O Johannes tauffer und edler her. . . . 721 

O Juda, pit Got den werden Crist . . 718 

O Katharina, suesse frucht 732 

O Cri.stoffcl, der dich in das wasser 

.sclimuckt 726 

O Laurency, durch das fewr und koln 725 

O lieber Got und werder Crist 284 

O Loy. dü hochgelopter man 731 

O Lucas, werder furste reich 707 

O magt und tochter von Syon 775 

O Marcus, heiliger ewangelist 7ü8 

O Maria Magdalen 733 

O Mathias, apostel fran 720 

O mensch, pis geren alzeyl alleyn . . 820 

O mensch, dü solt hie für dich schieben 653 

O mensch, hie sich dich künfftig an 929 

O mensch, las dich nach dem belangen 652 

O mensch, mach ytz dej'n testäment. 789 

O mensch, nun verker den deinen sin 427 

O men.sch. und wiltü sicher .sein .... 815 

O mns und mus und aber mus 421 

O Nicolaüs. durch dein fjolt 727 



240 



O Philippe, düich dein kraft 715 

O Thomas, nün pit den auch für mich 719 

O weit, dein nara hayst Spothilt .... 185 

O zehen tausent martrer 722 

Recht weyßheit sich zü Oot verpflicht 763 

Red nit vil und mach es war S66 

Retten die pfaffen als gern lat<»in . . . I2i 

R'it prinnet in der minn 608 

Sampson den starcken efft ein weyb iM. 

Sangwineus der mensch von lüfft .... 407 

Sanctus Symonis, geste uns pfy 717 

Scham dich hie deiner grus^en sundt 2kh. 

Schloss. flos der hohen Seligkeit 702 

Schuler von tügent sein genandt .... 469 

Schwarcz ist stet und zürnet doch .. 611 

Sechs dingk die sein gancz an dadel 449 

Secht, grosse schon und poße lieb . . . 740 

Secht, weybes list ist also tiff 112 

Secht, wo der sun für den vater get. lAÄ 

Secht, wo der vater vorcht das kint. 149 

Sehen, horn und wünschen umbsunst .521 

Seit das paide vater unde kint 574 

Seyt das dü nacket pist geporn 978 

Seit Gotwilkum. ir gesl so spot 416 

Seit man die engen schuch erdacht . . 141 

S«lig ist dem Got gluck zü reybt . . . 567 

Selig ist der der von ubel kert 750 

Selig ist der der nyraer ubel spricht . 747 

Selig ist der hie an pfenning reicht.. 751 

Selig ist der nymor wirt verheyt 749 

Selig ist die hant die den munt nert 741 

Selig sein die alten dort pey Oot .... 554 

Selber erkennen wer ein hört 753 

Selten wirt sein» leidens rat 463 

So Got all dinck nit belonen tüt 825 

Soiinius und Ysiderus 915 

Solor der meistor schreybt uns wunder 912 

So sates kint nit essen mag 517 

Straff nymantz werck oder sein red. . 1004 

Such zu dem ersten Gottes reich .... 794 

Snesse rede senftet zorn 507 

Teglich sennen krencket sinne 483 

Teütsche landt sindt raubes vol 594 

Trag nit lang den deinen zorn 425 

Tratziger müt hat maniche betrogen . 527 

Trawrn und eilend trag ich allein . . . 275 



Trewlich gearbeit mit allen gliden . . . 152 

Trew want etwa pey alten wallern ... 759 

\ Trinckens und essens unmessigkeyt . . 491 

Trunckenheyt stört die gedechtnus . . 12& 

Übel der ysset und ist unweysse .... 492 

Umb welchen menschen es wol stet . 822 

I Und wen ich wer der aller konst .... I2fl 

Und weßhalb wir in sunden gedeycn. 888 

Unrecht der ist und trinckt al stund. 752 

Unselig ist der Got ubel behagt 748 

Unselig mag wol sein die kacz 241 

Unsers hern leichnam wurcket acht- 

zehen stuck 644 

Uns schreybt der gUt sant AugOstein 911 

Unter valschen trewen teglachen .... 470 

j 

Wa man den esel krönet 511 

Wan der gast von dem tische gat. . . 542 

Wan dü pist reich, so denck daran.. 1011 

I Wan es miOget den dingen dein 967 

Waran dir nicht fast ist gelegen .... 804 

Was dü tun wilt und begynnen 444 

Was du tüst, das vah weyOlich an . . 810 

Was von nalur ist angeporn üfi 

Was Got der herr eym günnen wil . . lüS 

Was ich ein ungefügen man 928 

Was ye von streyten was wart ge- 
sprochen 319 

Wa sint sie nun der Horn e was.... 587 

Was künnen ytz die undern frawen . 328 

Wasser leschet fewr unde glut 577 

Was uns Got allen tüt 496 

WeyOheyt und witz von truncken leuten IM 

, Weys ist ein guter wan 609 



Welch peutel vil pfenning jn im treit 286 

j Welch priester sein tagzeit fleyssig pet 677 

; Welch priester sich eins solichen vermeß ihk 

Weich ehalt eym dient umb sein kunst 2üa 

Welch eehalt einem halm nach gat . . 133 

j Welch ehnlt im selber arbaiten tut . . . 2Ü1 

! Welch ehalt mer in unwiln stet 13fi 

Welch eehalt nit enpfecht die leüt . . IM 

' Welch ehalt nit wil sehen an 2ÜQ 

I Welch ehalt seinr herrschaft zu treyt 213 

Welch ehalt sich des fleysset mer . . . 207 

Welch ehalt sich dunckl so kunsten frey 21A 

Welch ehalt sich fleyst alle tag . 212 

; Welch ehalt sich stet hoffart fleyst . . 2111 



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241 



Welch ehalt sich umb seinr herrschaft 

güt 2im 

Welch ehalt straff mit zoni vil tt^mpfen 1*12 

Welch ehalt lü ir herschaft stclt 2ÜÄ 

Welcher priester i-sl /.ü kraiick und zü alt IM 

Welcher das priainel list 324 

Welcher ein dinck hat des iniih gelust 'i29 

Welcher fürst frids tiiid ^,'('leil7.s hejfcrt 379 

Welcher herr ein lauhen wachter hat 3'i2 
Welcher Icjf sein vusten und sein an- 

dacht llfi 

Welcher inun ein friimes weip hat . 113 

Welcher man soim celichen weih ist feint 125 

Welcher man sich runiet vil von frawen 336 

Welcher mensch dise kur7,e zeil 953 

WelclK*<! mensch zü mitlernat ht wacht 624 
Welch knoclit des tapos rnnssi^ Rangen 

hat .. • 2üa 

Welch leut swcigen und reden nicht 956 

Welch man an frewden ist erloschen . 340 

Welch man dem trawt auf lenger zill 124 

Welch man des dinst nit faren lat . . 2M 

Welch man des dinsU uil faren lal 1113 

Welch man eym kost und Ion mus geben 2ü2 

Welch man ein hun hat das nit legt laü 

Welch man ein leip hat nit zü swer L33 

Welch man ein pferd hat das do hinckl 112 

Weli h man ein taschen hat gros und weil lifi 

Welch man vil junger kint hal IM 

Welch man hat enien ler knecht Lüfi 

Welch man ist des gutes kne« ht ... 499 

Welch man nit geltende guter hat . . 'i I Ti 

Welch man sein frawen siecht jm pel !S8 
Welch man sein weip auf das ubolst 

siecht i80 

Welch man sich der lewt neren muß {3h. 

VVehth man sich vor dem alter besorgt L12 

Welch mensch alle/.eyl hetracht 623 

Welch mensch das lifvlig sacrament 

enpfecht 62" 

Welch mensch das heylig sacrament wd 

nicßen ... ■ 626 

Welch mensch den erczlcn wirt zu teil IIÄ 

Welch mensch den j,'lauben in im Ireit 635 

Welch mensch die vier collemer nit fast 034 
Welch mensch ein p'Vs wort durch CJot 

vei-sweigt ... 64? 

Welch mensch glaubt an vogclgescliray 63S 

Welch mensch haben widei-strebens . . 6r»6 

Welch mensch hie Gutes leiden bedenckt 672 

OcDttchc lv\te (ha MlticUlters XIV. 



Welch mensch in einer kyrt:hen knyet 682 
Welch mensch kein zucht noch schäme 

hat LLK 

Welch mensch nach seim guten geisl 

lebt 823 

Welch mensch nie totsundt hat ge- 

wunen 663 

Welch mensch nit glaOpt pili an sein 

sterben 641 

Welch mensch sich den leüffel lest 

beraulj^n .... 636 

Welch mensch unrw^hter dmg begerl. 399 

Welch mensch lü genadcn ist geacht . 671 

Welch mensch zü Gotes tisch gel ... 628 

Welch schlechter ley mit poUen pfaffen 602 

Wem gluck und seid hie ist beschert . 121 
Wen an herr und an fraw sein unsinnig 

worn 435 

Wen der mensch recht bedecht wer er 

were '91 

Wen dü auf stast oder nider gast . . . "97 

Wen dü betrachst alle die wort 998 

Wen ein reicher einen armen ver- 

schmecht 233 

Wen einr eym gutlich hal getan 2311 

Wen ein weyser eiues narren spol . . 232 

Wen het gewonheit solche er . 754 

Wen hie benungt an dem das er hat 380 

Wen kein sunt auf ern nil sunt wer 829 

Wenn hell nit hell beschaffen wer . 615 

Wenn ich well soll gen und wurl nit müd 331 

Wenn ytlichs jn seinem wesen plib . . 296 

Wen lausent perg eitel dar gold woren 622 

Wer ab wil leschen der sunnen glancz iM. 

Wer aller krafft spräche wil haben . 473 

Wer alle ta;j: ligen wd jm luder 570 

Wer am suntag nil frue auff stet. . . . 633 

Wer an sein siind nil gedenckel 468 

Wer pawt gen hymel hohen gibel . - . 926 

Wer pistu. denn ich hye an sich .... 1026 

Wer den frumen jn ubel hal 401 

Wer den himel hat besessen 2i2 

Wer dy peyspil mercken wil S2 

Wer dir treibt gunst und di>in freunl ist 986 
Wer durch Gut soll drey nacht ylz 

wachen 925 

Wer eehalb-n dingt umb gro.ssen Ion 558 

Wer einem plinten winckt iäl 

Wer ein gutes müü wil machen 562 

Wer ein man der pest der ye warf . 424 

tu 



242 



Wer ein raben wil paden weys 122 

Wer ein Steinhaus hol hoch und weyt 434 

Wer vil aus wandert in guter wat . . . 333 

Wer vil entnympt und vil tüt porgen 420 

Wer von den schneydern hosen kaüfft 283 

Wer geyB in einen garten lest 114 

Wer gel treyt, der wirt gewert 610 

Wer getauft ist und rechten cristen 

glauben bestat ..... 7yO 

Wer Got enpfecht und sein lob B54 

Wer Got furcht in allen dingen 785 

Wer Got lieb hat aOß hertzen grund 927 

Wer hart arbaylen inus und ubel essen 441 

Wer hat erfüllet Gottes wort 253 

Wer hat vor seiner gepurt geret? . . . 251 

Wer hat ges«;hriren an ein zungen . . 254 

Wer helt das fewr, das es nit prent? 258 

Wer hie der weit betrugenheyt 832 

Wer holcz aüff kraUssen tischen hawt Iii 

Wer ich geporen von schnöder art . . 131 

Wer jn der werlt gut und er hat . . . 934 

Wer jn kalten paden sol switzen ... i'i9 

Wer in zweinczigk jarcn nit wiert lanck Uli 

Wer Ysayam ye pelaß 903 

Wer ist goporn und nit geslorbeny. . . 2511 

Wer ist gestorben und nit geporen? . 2M. 

Wer ist jm himcl mit seinem haupt? 256 

Wer ist truncken an all getranck? . . . 2fi" 

Wer ytzund mit der weit umb gat . . 387 

Wer kinder hat und auch arm ist . . . 984 

Wer kocht ein spe^s und ir nit seudl? 257 

Wer kranck ist und darzU gedultig . . r>49 

Wer Cristus lere wolle sagen 504 

Wer leben wol nach der mensur .... 346 

Wer lebt und ist in seinem haus ... •-•73 

Wer lernt kunst neur durch hoffart . 758 

Wer lieb fleucht, der fleuhet sie 572 

Wer lieb und trew zürn pfeiining hat 386 

Wer merket das der pfenig schar .... 921 

Wer mir golt und silber nit so liep. 459 

Wer mit der werlt umb gat 512 

Wer mit dir veLschlich reden kan . . 982 

Wer mit jm selber nit wol kan 991 

Wer nach der werlt woUust und eer stat 799 

Wer nit erhört die stym der armen . 827 

Wer nit wol reden kan 417 

Wer nun kan zwitzcrn und auch zwirn 924 

Wer rechte lieb zü Got hye hat 1025 

Wer schlecbüich glaubt der zwelf 

artickel 637 



L Wer schone weib pit umb ir myn... 28t 

{ Wer sein haus wol sauber haben .... 433 

j Wer sein haOs wol wol besachen aa 

I Wer sein leben recht wil schlichten . . 651 

• Wer scinr herschaft etwas enpfrempt. 211 

Wer sein weyb mit eira andern spart 1024 

, Wer sich hie gancz wel wol bcfriden . 776 

Wer sich selbs wischt an sein gewanl Ißl 

■ Wer solche dinck wil aus studiern . . . 605 

; Wer strebet nach gerechtigke^t 948 

I Wer tot ein menschen in eym menschen 

I do 269 

j Wer tregt ein har oder eni part 272 

I Wer umb die pecken kaüffet korn . . . 279 

j Wer ungeschaüt in secken kaüfft .... 432 

! Wer wolt nit wissen wer der wer . . . 255 

I Wer zü dem haupt lest jn dem wider 343 
j Wer zü hirael ein newe frewd bolle 

machen 621 

! Wer zwey werck mit einander löt ... 592 

Widerwertigkeyt pringt offl ppin 907 

Wie die lewte geschaffen sint 582 

I Wie dü nun so volkumen pist 817 

Wie lieb, wie schon, wie zart, wie frey 422 

Wie mag ich mich hie wol gehaben. 898 

Wie unschuldig ist ein man 589 

I Wil nymant in lieb den fragen sdiir. 298 

Wilt sein des mölz cm selig man . . . 1010 

Wiltü behalten das ewig leben 824 

I Wiltü da.s (lieh lang frist hie Got 1017 

Wiltü ein guten leymOt han 1016 

: Wiltu ein nnliter richler sein 811 

; Wiltu Got dienen, so müstü die well lan 800 

Wiltü mit eren dich crneren 981 

; Wiltü mit rwe seui und mit gemach . 805 

: Wiltü recht füren dein eelichs leben . 964 

Wiltu sein ein weyser man 899 

; Wir piten dich, sucsser Jliesus 887 

I Wir engein wundern all geleich 900 

j Wir haben lange wul vornüraen 520 

' Wir .sehen yetz offt herren und fürsten 553 

I Wir sollen die pfaffen eren 578 

i Wirstü zornig aüff deinen knecht .... 987 

j Wo albeg gericht in einer stat 743 

' Wo dü nit trew findest pey 415 

! Wo valsch der untrew widerstat 502 

Wo von die jungen rebellein 486 

Wo fartzt ein essel an einem ort .... 268 

I Wo frawen sein pej einander gesamelt 291 

! Wo ich mein red hin wend und ker . 549 



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243 



Wol essen iitid Irincken nach aller begir 

Wol her 7.Ü mir, jr tot sunder 1021 

Wol umb, \vr»l rtttff, wie dir peschichl 563 

Wol und WC ist xweyerley 10" 

Wo man fursprechen. schöpfen mus dolu 942 

Wo redten zwü frawen selb wander . IM 

Wo wart VC grosser unsyn 

Wo was ein jfraff, riller und edelman '«18 

Xehen iur noch wol ein kint 288 ; 

Zer messlich von dem gute dein .... 1009 

Zu einer zeyt das geschach 211 



Zu einer zeyt ein cleins hüntlein 12 

Z(i Gottes dinst ist manicher las 465 

Zu lob dem vogt der poler Got 833 

Zum ersten spricht der ewig Oot .... 643 
Zu NOrmbcrg die hantwercks weib mit 

den grossen köpfen 445 

Zway und zwaintzig stück merk wol . 529 

Zwey eeleüt sich so ubel betrugen . . . 362 

Zwen gesellen lieffen über velt Zi 

Zwen mayster pey einander sassen . . 657 
Zwen munch die waren aus prediger 

orden 662 



Druck von 0. Berittttia In Berlin. 



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