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Full text of "Miscellanea palaeontologica"

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Miscellanea palaeontologica f 



Antonin Fric 




3if CL- 



MISCELLANEA 
PALAEONTOLOGICA 

VON 

Prof. Dr. ANTON FR1TSCH. 

L PALAEOZOICA. 

MIT 12 TAFELN. 

Mit Unterstützung des Barrande-Fondes. 



PRAG. 

SELBSTVERLAG - IN COMMISSION BEI FR. R1VNÄC. 

1907. 



Digitized 



Buchdrucker«! Dr. Kd Orfgr * ijn, Prtg. 



uigiuz 



ed by Google 



VORWORT. 




der letzten Dezi ien mehrten sich in unserem Museum interessante Kunde aus ver- 



schiedenen Formationen und aus verschiedenen (iruppeu des Thierreiches. 

F.s war bedenklich dieselben unberücksichtigt zu lassen, aber es war auch schwierig deren Be- 
schreibung in kleinen Aufsätzen zu zerstreuen »der zu warteu bis sich weiteres Material zn Mono- 
graphien einzelner Gruppen angesammelt hat. 

Deshalb entsrhloss ich mich ein kleines Sammelwerk zn veröffentlichen, das den Freunden 
der Palaeontologie willkommen sein dnrftc. Kine vorläufige Nachricht veröffentlichte ich in den Abhand- 
lungen der k. böhiu. Gesellschaft der "Wissenschaften liMiö. 

Der vorliegende erste Theil enthält bloss die I'etrefacten aus den palaeozoischen Formationen, 
während der zweite diejenigen aus den jüngeren mesozoischen und tertiären bringen soll. 

Ausser den einheimischen Funden musste ich auch einiger erwähnen, welche eine F.rgänzung 
meiner früheren Arbeiten der Fauna der (iaskohle und der palaeozoischen Ararhniden bringen und 
aus Amerika stammen. 

Vor allem sind es die von Srudder als Myriapoden beschriebenen Gattungen l'alaeocampa und 
Latzelia, deren eingehendes Studium meine früher ausgesprocheneu Ansichten theils bestätigt, theils 
widerlegt, dann der silurische Froseorpio Oshorni, sowie mehrere Chaetopoden vou Mazon (reek. 

Die Übrigen behandelten Funde stammen sämmtlich aus Böhmen. 

Zur Herstellung einiger Tafeln gewährte der von mir gegründete Darraudefond Aushilfe und die 
von Hellmann durchgeführten Phototvpien meist nach meinen Bleistiftzeichnungen schön ausgefertigt 
erleichterten mir die Herausgabe des Buches. 



I'KAG. im Juni 1!>"7. 



Prof. Dr. A. Fritsch. 




Caroeroeriniis (Lobolithes) qnarzitariint Fr. 

Textfigur Nr. L 
(Veanalr XXXIII. p. SS7. Fi«. »1. 0 loboltta te »podoflio siluru.) 



Zu den überraschendsten Funden gehört ein riesiger Camerocrinus aus dura unteren Silur der Klage I). 
d,, welcher unserem Museum vom Herrn Krntochvil, Direktor der Eisenwerke in Königinimf bei Beraun, ge- 
widmet wurde. 

Bisher sind in Böhmen und auch anderwärts die räthselhafteii Gebilde, die von Barraiide Lobolithes ge- 
nannt wurden, jetzt aber als Camerocrinus bezeichnet werden, bloss im oberen Silur und zwar bei uns in der Etage 
E. e, gefunden worden. 

Der gegenwartige Fund beweist aber, dass diese, zu den Crinoiden gehörigen Gebilde schon viel früher 
in den silurischen Meeren gelebt Italien, und zwar in noch grosseren Dimensionen als spater im Obersilur. 



Die Gruppe von 5 Knollen ist 21 cm breit, 15 cm hoch und wiegt 6 kg 40 dkg. 

Die Knollen sind von wenig verschiedener Grösse und stellen den Steiukem der LaibMhffUt dar. 

Bei genauer Betrachtung in gewisser Stellung zum Lichte gewahrt man an der Oberfläche die Abdrücke 
der 4— öeckigen Kalkplatten, welche einst die Oberfläche dieses Steinkernes deckten, so dass die Zugehörigkeit zu 
Camerocrinus ausser Zweifel ist. 

In der Etage D. d, constatirte Prof. Jahn das Vorkommen von Encrinitenstielen in Zahohtn und erwähnt 
derselben in Barrandes Werk als Encrinites lEutrocbtis) binarius p. 144, pl. 7!» (nicht 78!), case XVI. Es liegt 
demnach der (ledanke nahe, dass diese Stiele zu unserem Camerocrinus gehören, da sonst nichts von Crinoiden 
in der Etage D. d, vorkommt. 




Flu I. Camerocrinus quarzltariB Dat. GrüBie. 





f. 



Onchn» graptoliUruni fr. 

Taf. 1 Flg. X-U. Taf. 2. Fig. 3 



In alten VoiTätben unseres Museum« fand ich eine gespaltene flaclie Kugel aus den Graptolitenscbiefern 
der Etage E. e, von Dvorec ohne deutliche Abdrücke. Bei näherer Betrachtung gewahrte ich Stacheln und feine 
Granuliruug und da ich mich soeben mit dem Studium der Acanthodiden der Permfonnation befasste, so erkannte 
ich bald, dass hier etwas ähnliches vorliegt 

Die Kugel hat 9 cm Durchmesser und hat sich um den ganzen, im Knäuel gerollten Fisch gebildet. 

Vorerst gewahrt man einige etwas gekrümmte flache Stacheln, die sich an dem dickeren Theile der Kugel 
als Positiv erhalten haben. 

Bisher gruppirto man ähnliche Stacheln in die Gattung O n c hus Agassiz, ohne etwas näheres von dem Fische 
zu wissen, dem sie angehören. An unserem Exemplar gewahrt man ausser Flosseiistacheln noch lludimente des 
Schädels und eine ganze Lage von viereckigen Schuppen, welche gewiss demselben Fisch angehören. 

Dem Schädel gehören mehrere glatte Platten an, die zerstreut umherliegen, deren Deutung aber schwer untor- 
nominell werden kann. (Taf. I., Fig. 1 m.) Das grösste Stück (Taf. IL, Fig. 3 a.) dürfte einen Unterkiefer darstellen. 
An dem oberen grossen keu) förmigen Stück liegt ölten ein kleinen, das au der Stelle eines Articulare liegt (bj 
und vor demselben ein längeres, nach vorne sich verschmälerndes, das der Lage nach ein Dentale sein konnte. 
Der Erhaltungszustand gestattet es nicht zu eutschoiden, ob das wirklich selbständige Theile des Unterkiefers oder 
nur abgebrochene Stücke sind. (Taf. 2 Fig. 3>. Die Überfläche zeigt bei starker Vergrösserung eine Facettierung, wie 
sie der Knorpel des Solachiers erkennen lässt und wie man sie auch bei Acanthodes antrifft. (Fauna der Gas- 
kohle III., p. 6i», Textfigur 2tt8.) 

Weiter nach oben liegt noch ein dreieckiges Stück und ober demselben oin langes, schmales, das eventuell 
einem Oberkiefer zugehört. 

Sonst sind vom Schädel noch kleine Fragmente vorhanden, deren Deutung sehr schwierig ist. Vier spitzige, 
dreieckige I'lättchen (Taf. 2, Fig. 3 e ) dürften dem Augenring angehören. 

Von Stacheln sind dreie gut crhalteu. Den längsten (Taf. 1, Fig. 1 d, Fig. 3) halte ich für den Stachel 
der Rückenflosse. Derselbe ist 31 mm lang, an der Basis 2 mm breit, ziemlich gerade und im hinteren 
Drittel etwas nach hinten gebogen. An den Seiten gewahrt man drei Längsrippen, die sieb über die zwei proximalen 
Tiile hinziehen. 

Zwei dieser Falten verlieren sich hinter dem mittleren Drittel, nur die dritte lässt sich als flacher Kiel bis zur 
Spitze verfolgen. Von den Stacheln der Brustflosse ist der eine gut erhalten (Taf. 1, F. I p. Fig. I, 5), der 
andere defekt. Die Länge Mrägt 16 mm, die Breite an der Basis 2 mm. 

Die Biegung ist sehr schwach. 

Von den Leisten steht eine schmale am Vorderrande (Taf. I. Fig. Dann folgt eine breitere und nuf eine 
schmale noch eine viel breitere. Hinter den starken Rippen liegen dann vier kurze, die bald verschwinden. 

Diese Faltung deutet darauf hin, dass der Stachel durch Verschmelzung von etwa 10 ursprünglich isolirten 
Flossenstrahlen entstanden ist. 

Was die Frage anbelangt, ob dieser Stachel zu einer der bisher beschriebenen Art gehört, sei bloss bemerkt, 
dass die Sache unentschieden bleibt und dass der Zweck dieser Arbeit nicht die Artbestimmung, sondern die Ver- 
vollständigung der Kenntnis der Gattung war. 

Die Schuppen (Taf. l,Fig. <i — II) sind viereckig, ungleich gross. 7j — 1 mm im Durchmesser, die Oberfläche 
glänzend schwarz Der Hiuterrand trägt 4-:'i stumpfe Zacken, wie man solche auch bei dem aus denselben Schichten 
stammenden Machaeracanthus angedeutet findet (Fauna der Gaskohle III p. 73, Fig. 272). Am IJngsachnitt (Fig. 0) 
sieht man, dass der Körper der Schuppe dick und unten rundlich ist. Der Zahn des Hinterrandes ist zuweilen 
sehr lang und zugespitzt. 

Der Kern ist aus einer dunkeln granulirten Masse, die von Dentin ganz unigelten ist. 

Nach der gegebenen Darstellung ersieht man, das* der vorliegende Best einem Fische angehört, welcher 
der Gattung Acanthodes sehr nahe verwandt war. 

Es sind demnach die Acatithodiden die ältesten Fische, deren Beste in der wahren Silurformation sicher- 
gestellt wurden. 




Ouchus silitrieas ff. 

Taf 2 Fig. 1, 2 

In den schwarzen klingenden Kalkschieferu der Etage F. f, von Kotyz bei Berauu, welche nach den jetzigen 
Auffassungen da9 jüngste Glied der Silurfonnation in Böhmen darstellen, fand sich ein Brustgürtel mit Stacheln 
eines Aeanthodcsartigen Fisches, welcher dem eben beschriebenen Onclms graptolitarum sehr nahe steht, aber aus 
einer viel späteren Periode herrührt 

Es liegt Knick und Gegendruck vor und an jedem sieht man anderes Detail des Brustgurtels. 

Die Zeichnung des Objektes ist ungemein schwierig, da es schwarz ist und auf schwarzem Grunde liest. Ich 
zeichnete das Positiv und Negativ, weil an jedem dieser Abdrücke etwas Detail des Schultergürtels wahrnehmbar ist. 

Das Positiv (Taf. 5», Fig. 1) «eist vier Elemente des Schnltergürtels. Die quer viereckige Platte («) ist 
n mm hoch und 3 mm breit. 

Über dem proximalen Rnnde der Platte liest ein etwas gebogener Stab, dessen linker Rand verdickt ist. 
Die Platte halte ich für die Infraclavicula <a>, den gebogenen Stab für die Seapula (6). 

Von der nach links von der beschriebenen Platte liegende ähnliche Platte (6) halte ich für die Infraclavi- 
cula der anderen Schulteihiilfte. 

An die beiden Knochen legt sich der Stachel der Brustflosse an, der 20 mm laug und etwas gebogen ist 
Derselbe zeigt drei I.ängsrjppen, die bis zur Spitze reichen, und dann drei ganz kurze. Man kann diesen Brust- 
stachel als aus <; einfachen Strahlen entstanden auffassen, wahrend derselbe bei O. siluricus aus etwa 10 Strahlen 
sich gebildet hat. 

Das Negativ iTaf 2, Fig. 2> zeigt dieselben Elemente, alter weniger deutlich 

Da iu der Etage F. f, Graptoliten nachgewiesen wurden, so gehört auch dieser Fisch der echten Silur 
foruiation an. 

Proscorpio Osborni Withfidd. 

(Science VI. p. sS. 18S5. — Bull. Atner. M;i«eum Kat. Hl<l. l. Nr. 8. p. ist. isss. — Ziu*l 'Scuilderi. Uandbach der l'alaeontologie. 
Band II , p. 735, Kig. 9l&n. — I'ocock. Tho Bcotsh Siluriaii Scwpion. (/uartoly Journal of Micmcopi^al Scienca, Vol. 44, p. ;u». - 

Krilacb, I'alaaoioUclie Aracbniden, p. 6ft, Fi((. 81.) 

Taf 3. Fig 1-a 

Behufs der besseren Erkenntnis dieses silurischen Scorpions erbat ich mir von Prof. Osborue eine Photo- 
graphie des Originals, aber leider kam dieselbe erst nach dem Erscheinen meiner Arbeit über palaeozoische 
Arachnideu in meine Hände. 

Die prachtvollen, stark vergnisserten Photographien konnten noch mikroskopisch untersucht werden, wobei 
natürlich manches unsicher bleibt und erst nach nochmaliger Prüfung des Originals wird richtig gestellt werden können. 

Die Ausnutzung der Photographion wird demnach die Kennluis des Thieres fördern und späteren definitiven 
Forschunsen behilflich sein. 

Die fraglichen Punkte beziehen sich 1. auf die Stellung der Augen, 2. auf di« Bespirationsorgane, auf 
die Beschaffenheit der Tarscuglicder der Füsse 

Vorerst ist es nöthig, die Lage und Erhaltung des Thieres sicher zu stellen. 

Der Scorpion liegt mit der Bauchseite nach unten. Der Cephalothorax zeigt die Riicketiseiu«. aber seine 
Ränder sind beschädigt. 

Das Präabdomen zeigt nur einen Theil der Rückenflache, etwa die linken zwei Drittel, so dass das äussere 
rechte Drittel im Negative zum Vorschein kommt, 

Die vier Glieder des Postabdomens liegen in seitlicher Lage. 

Die beiden Paare der Kauwerkzeuge liegen nach vorne verschollen und der Palpus der linken Seite ist erhalten. 

Von den Gebilden der Unterseite des Cephalothorax sind einige nach links verschoben: das Sternum (Fig. I), 
die Geuitalklappen (Fig. 1) nebst einem einfach endenden Fusse. Auch vom Kammorgan ist ein kleiner Rest auf 
der linken Seite sichtbar (Fig. ;t); rechts liegen 2 Füsse. 

Augeustellung. (Taf .'!, Fig. 2.) Am Cephalothorax liegen vorne auf einer rundlichen Scheibe die 
Frontalaugen, von denen man am linken Vonlerrande :S wahrnehmen kann, so dass im ganzen G gewesen sein mögeu. 



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7 



Von den grossen Mittelungen liegen die Contoiiren am Hiuterrande des fephalothorax. 

Hinter den Andeutungen der Mittelaugen liegt central ein kleiner, runder Hocker, welcher lebhaft an 
ähnliche Gebilde bei Apus erinuert und aui Origitiule eingebend untersucht werden sollte. 

Her /weite fragliche l'uukt lietrifft die Respiration sorg. -ine, von denen man heim 4—1! Segmente mu 
Negativ der Unterseite Andeutungen findet. Dies© sind ovale Kör]>er, die den Lungensäcken der Scorpione ent- 
sprechen. Von Öffnungen dieser Sacke nach aussen, nämlich vou Stigmen, ist nichts wahrzunehmen. O'ergl. l'alaeo- 
zoisebe Arachniden. Taf. 10. Fig. 10.) 

Der dritte fragliche Punkt ist die Art und Weise, nie die Füsse endigen. Dass hier zwei Endkrullen 
waren wie bei den Scwpionon der Stoiuknhlcnfurmatiou (Anthracoscorpii), ist nicht wahrscheinlich, denn ich fand an 
der untersuchten Photographie bloss eine einfache F.iidigung (Taf. .'I, Fig. '_»}, unil glaube, dass die von Scudder 
behauptete Oegenwart von 2 Krallen auf der unrichtigen Deutung von Fragmeuten (Whitetield Taf. 20, Fig. 1) 
der zerdrückten Endglieder der Kusse («ruht. Auf der Scu Idrischon Figur ist die vermeintliche zweite Kralle des 
Tarsus ein Dom feines Metntarsus. Die Tarsalglieder, welche die Krallen tragen würden, niüssten viel kleiner sein. 

Vergleicht man die Tarsalglieder des Proscorpio Osborni mit denen der recenteu Arten, dann muss man 
erkennen, dass diese Organe hier viel kleiner und zarter «ein müssten, als man die Endglieder dieses silurischen 
Skorpions findet. 

Von den Organen der Unterseite sieht man die Cheliceren nach vorne verschoben, deren Finger ist nicht erhalten. 
Au der Hasis der Chelipalpen ist cm Kauglied, das am Vorderrande mit einer kurzen gebogenen Kralle ver- 
sehen ist (Fig. 2, i.) 

Auf der linken Cbelipalpe liegt ein dreieckiges Steniiim, au dem man kein weiteres Detail wahrnimmt. 

Hinter demselben liegen zwei ovale (ienitalklappcn. Heide Organe stimmen mit denen uberein, welche ich 
vom rezenten Buthns (Pal. Arachn. p. Fig. s.l b) dargestellt habe. 

Auch sind Reste von Kammplatten (Tuf. :i, Fig. :i) vorhanden, welche darauf hinweisen, dass dieses Organ 
fdinlich gebaut war wie bei den jüngeren Skorpionen. Es liegen Fulcra uud Kammzäbnc vor, doch die Zahl derselben 
lässt sich nicht sicherstellen. 



Die Kenntnis der palaeozoischen Würmer beschrankte sich bisher auf ungenaue Angaben über das Vor- 
kommen wurmähnlicher Oänge im tiesteine, 

Aus Deutschland bekannte sogenannte Ncreiten erwiesen sich als Kriechspuren von Oastropoden oder 
C'rustaceen. 

Prof. Kusta beschrieb aus der Kohlcnformation Pronaiditos carbonarius, ohne das Object micro- 
scopisch zu untersuchen, und ausserdem vermeintliche Wurmgänge unter dem Namen Vermites litographicus. 

Während meines Studiums der Myriapoden aus der Permformation zu dem Werke Fauna der Oaskohle kam 
ich zu der l'eberzeuguiig dass die als ein Miriapode aufgefasste Palaeocampa ein C'haetopode ist und 
während meines Studiums der Sammlungen in Amerika fand ich mehrere entsebiedeu zu den Chaeto|>odeu gehörige 
Formen in den Vorräthen von Mazon C'reek und verfertigte eine Keilm von Zeichnungen. 

Dazu kam noch eiu Fund aus dem echten Kothliegonden, den Schul- Direktor J. Henda bei Lomnitz machte, 
und der das Vorkommen von Lumbriciden sicherstellte. 

Die eingehende Untersuchung des Kusta'sehcn Fuudes erwies, dass derselbe auch zu den Oligochaeten 

gehört. 

Ich hätte nun gerne die amerikanischen Vorkommnisse all* bearbeitet, aber man konnte sich nicht ent- 
schliessen, mir das Material zu leiheu. 

Es ist zu hoffen, dass die vorliegende Arbeit jemanden in Amerika aneifern wird, das dortige kostbare 
Material gründlich zu bearbeiten. 

Auch hier haben mir galvanische Abdrucke wesentliche Hilfe geleistet 

Es folgt nun die Schilderung der einzelnen t'haetopoden. 



Ueber palaeozoische Chaetopoden. 




(»itiungsber. d. kön. Bdhm. Gudlsehaft der WinenKbifMo. 1887. p. &«». Taf. -. Fig. I.) 

Taf. 4. - Fig. 1, 2, 3- 

Dieser Oligocbacta wurde von Prof. KusU in ilcm „Schleifsteiue" der Noegerathiouschiefer von Rakonitz 
entdeckt. 

IMo von ihm gegebene Abbildung gab einen Hegriff von der Gestalt und der Ringelung, reichte aber nicht 
hin, die Verwandtschaft mit den Ollgochaoten nochzuweisen. 

Ich zeichnete das Detail des Tbieres, das sich in unserem Museum befindet (P. 173—979), und war 
überrascht von der Krhaltung der Borsten, welche die nahe Verwandtschaft mit den Tttbificiden der Jetztwelt 
bewiesen. 

Die Länge des erhaltenen Theiles des Wurmes beträgt, wenn ausgestreckt, etwa 15 cm, die Breite 3 mm, 
doch ist dies kaum der ganze Wurm. 

Die Segmente sind etwa doppelt so breit als laug, die Seiten sind abgerundet und mit einem verdickten 
Rande versehen. Die Borsten sind von zweierlei Grosse: eine grosse Ruderborste und 7 kurze. Beide Arten sind 
am Ursprung verdickt In jedem Segment gewahrt man einen lilnglichovalen Abschnitt des Danncanals. 

Bei Fig. 2. gewahrte ich einen ruuden, doppelt couturirten Körper, welcher einer Oeffbung der Geni- 
talien entsprechen dürfte. 

Pronaidites arenlvorHs Fr. 

Taf. 4. - Fig. 4, 5, 6. 

In ganz ähnlichen Verhältnissen wie die vorige Art fand sich eine zweite, die wir von Prof. Kuäta acquirirten. 
(613. P. 929. U. 78.) Dieselbe liegt eingerollt vor und deutet auf ein Thier von wenigstens 5 cm Länge hin. 
Beiläufig lassen sich 40 Segmente zählen. Zwei Segmente an dem vorderen Thoilc des Körpers (T. 4, Fig. :'».) 
zeigen etwas genaueres Detail. Dieselben sind dreimal so breit als laug und die vordere, sowie die hintere Ecke 
ist in einen stumpfen Fortsatz, eine Art von Parapodium, ausgezogen. Im mittleren Theile liegt der ovale Abschnitt 
des Darmes, der mit Sand ausgefüllt ist. 

Aehnliche Fortsätze, sowohl an der vorderen, als auch an der hinteren Ecke, lassen sich an zwei der 
breiteren Segmente wahrnehmen. (Fig. 0.) Hier gewahrt man in jedem Segment an 6 runde Körper, welche 
Eiern entsprechen dürften. 

Von Borsten konnte ich nichts wahrnehmen. 

Pronaidites rreunUlos Fr. 

Taf. 4- - Flg. 8, 9, 10. 

Ausser den zwei besser erhaltenen Arten sind noch zwei Exemplare vorhanden, die nur undeutliclie Seg- 
mente erkennen lassen. 80, 82.) 

Das eine (Fig. 8) ist, wenn geradgestreckt, 7 em lang und ein Fragment, das dem vorderen Ende des Wurmes 
angehören dürfte, zeigt an der unteren Seite eine Kerbung. (Fig. 9.) 

Das andere Stück zeigt zwei Exemplare (Taf. 4, Fig. 10.) von circa 5 cm Länge mit undeutlicher 
Segmentierung. 

Die von KuSta unter dem Namen Vermites 1 i t ogr ap h i c u s abgebildeten Wurragänge lassen kein 
Detail erkennen. 

Lurobricopsls permleus Fr. 

Taf. 4. - Fig. 7. 

l'nser Museum erhielt von Herrn Direktor J. Benda in Lomnitz eine Gruppe von Regenwttrmern aus den 
permischen Kalkschiefern mit Cordaites von Bitouchov. 



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Ks ist «Ins ein Knäuel von '2 oder 3 Individuen, die man nicht leicht von einander nuterscheiden kann, 
so dass man die LiUigc der einzelnen nicht pricisiren kann. Der Körper ist dicht geringelt und un drei Stellen 
der vorliegenden Würmer gewährt man je ein Paar von Warze», die wahrscheinlich die Lage der Clitellmn bezeichnen 

Jedenfalls ist der Fund ein weiterer Beweis von der Existenz der Oligochacten in unserer Permfonmition. 

Lumbrieopais dlstinctn» Fr. 

Taf. 10- - Fig- 6, 7. 

Kleinere Exemplare vuu Regeiiwüfmern erhielt ich von Herrn- J. Benda aus Zelechov. Dies« unterscheiden 
sich durch viel geringere Grösse und verhältnissmässig längere Segmente. 

Wilhreud bei L. pennicus dieselben 4mal so breit als hui« find, sind sie bei L. distiuetus etwa nur 2mul 
so breit als lang. 

Das eine Stück zeigt zwei Exemplare. (Fig. W.) Das nach oben liegende scheint einem einzigen Imlividnum 
zu entsprechen, das eine Länge vou ■> cm haben konnte. 

An einer Stelle (Fig. 7) gewahrt mau zwei rundliche Korper, welche entweder die Lage des Clitellmn be- 
zeichnen, oder Gomtalöffiiungen entsprechen, welche mit ehitiiiigen Hingen versehen sein konnten. 

Das zweite Exemplar (Fig. Iii gehört wohl der vorderen Koi perhälfte eines anderen Individuums an, denn das 
Knpfseionent zeii;t den Kopflappeu. 

Palaeocampa anthrax 11 a. W. 

Taf. 5. Flg. 1— ß. - Taf. 6. Fig. 1-3- - Textfigur 2. 

iMoek «od Worihen Proc. Acad. Nat. Se. Philadelphia 1883. p. 62, 53. — PaUeont. of Illinois Vol. p. 410, 411, pl. 32, Fig. 3, 186». - 
Ibid. Vol. 3, pag. 365. (liMta.) — Seudder. Geol. Mag. Vol. t>, p. XI«. (ISts.) — Sc. ihe affinitiea of Palaeocampa, Aid. Journ. of Science 
ler. 3. toi. XXIV. Newhjven 1SSS. — Fritach. Kaona der Gaakoble Vol. IV. p. 4«.— Vorläufige Notiz aber MucelliDeapal.au« Bobmeit 
und America. Sitiongaber. der kon. bohm. Ges. J. Wiii. M Juni 1905.1 

Behufs der L.sung der Frage, ob Palaeocampa ein Myriapodn ist, musste ich während des Studiums der 
pennischen Myriapoden auch diese Gattung g -naner untersuchen, was mir dadurch erleichtert wurde, dass mir Prof 
Scudder einige Originale geliehen hat, wo ich einige Negative zur Anfertigung von galvanischen Abdrucken he 
nutzen konnte. 

Ich kam zu dem Resultate, d.iss Palaeocampa kein Myriapode, sondern ein Polychaeten-Wurm sei. 

Die venneiuUichen Extremitäten halte iih für Parapodienanhäuge. Ich zeichnete zwei ganze Exemplare in 
«ifachu- und verschiedenes Detail in ]2facher Vergrößerung. Sehr belehrend ist die nach dem (ialvan gezeichnete 
uiierflache von 7 Segmenten. Das Thier ist verhältnismässig kurz (etwa wie Ileslone), zählt 11 Segmente, di« 
breiter als lang sind. 

Der Kopf ist vorne in eine mittlere, getheilte Spitze ausgezogen, ebenso die vorderen Ecken desselben. 
( Taf. 5. big. 3.) 

In der Mitte des Kopfes liegen zwei Augen. (Taf. »>, Fig. l.i 

Von der Seite des Kopfes entspringt jederseits ein dicker geringelter Fahler aus i:> i Miedern bestehend, 
der sich von der Basis ab immer allmählig verschmälert. 

Im Inneren des Kopfes gewahrt man an Fig. 2 ein paar Kailplatten, die eine runde Öffnung (den Schlund) 
umgeben. (Fig. 5.) Diese Platten erinnern an ähnliche Kauwerkzeuge, wie man sie bei Eunice findet, und bestehen 
wahrscheinlich aus mehr als zwei Elementen. 

Das erste Segment ist kurz, in der Mitte geteilt und seine Seiten tragen die Borsteiihuselieln. 

Die übrigen Segmente sind wegen Vordeckung durch die Bnrstonbüschel schwer zu erkennen. Das Negativ 
eines Scudderischen Orginals zeigt am galvanischen Abdruck die Oberfläche deutlich (Taf. Ii. Fig. 2) und wurde 
zur Darstellung der restaurirten Figur benutzt. (Textfigur No. 2.) 

Hier Hiebt man, dass die hintere Ecke einen breiten Lappen bildet welcher den Borsteubüschel, trägt. 
Die Lage des Borstenbüschels der zweiten Keihc ist hier nicht sicher wahrzunehmen. 

s 



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Ueber die Mitte des Segments zieht sich eine gekerbte Längsfalte, welche die Lage des 
andeutet. Die ganze Oberfläche des Segmentes ist grob granulirt. (Fig 2). 

Am lernen Segmente sind beide Paare der Borstenbündel am Hinterrandc 

gelegen. 

Die seitlichen Anhänge der Segmente (Taf. 5. Fig 1) sind rundliche 
Walzen, die der Quere nach gerunzelt sind und diese Runzeln erscheinen je nach 
der Streckung oder Verkürzung mehr oder weniger zahlreich. Das distale Ende 
ist eine vorne abgerundete Scheibe, welche zwei Grübchen trägt, in denen ich 
die Ansatzpuncle von einem Paar starker Borsten vermuthe. Keinesfalls ent- 
sprechen die Querfalteu den gelenkigen Artikeln von Artbropodenfüssen. 

Die Segmente zeigen keine scharfe Trennung, sondern sind nur durch 
Querfaltung des Integuments angedeutet. 

Ueberblicken wir die durch die genaure microscopische Untersuchung 
erhalteneu Resultate, so müssen wir uns der Auffassung von Palaeocampa als 
die eines ChactopodeuAnnelliden anschliossen und zwar aus nachstehenden 
Gründen : 

Der dreieckige Kopf mit zwei Augenpuncten ähnelt dem von Nereis; 
die fleischigen gHiingelten Fühler sind von den gegliederten Myriapodenfühlern 
ganz verschieden und die Kauaparate im Kopftheile müssen eher als die 
eines Anneliden als jene eines Myriapoden aufgefasst werden. 

Die Segmente des Körfiers lassen eine Längsfalte erkennen, unter 
welcher das Rückengefäss gelegen war, und diese setzt sich vou einem Segment 
zum andereu fort Uie Segmento sind nicht scharf von einander getrennt. 
Deren seitliche Anhänge entsprechen den Parapodien der Chaetopoden. 

Die viele Boraten tragenden vorderen und hinteren Lappen kommen 
bei Myriapoden nicht vor und die seitlieh an den Körperseiten befestigten ge- 
ringelten Fortsätze auch nicht, sondern die Füsse der Myriapoden sind bei Chi- 
lopoden von der Mitte der Unterseite entspringend. 

In meiner Auflassung wurde ich durch den Umstand bestärkt, dass 
am Sellien Fundorte in Mazon Creek mehrere entschieden zu den Chaetopoden 
gehörige Arten gefunden wurdeu. (Propolynoe, Hesiouites.) 




Fig 2 PalaoDCampaaothrax. Raataurirt 
■ach Taf. 6 und 7 V«| 

faul 



(Vorl. 8Mb. 



Propolynoe Laccoei Fr. 
Taf 7. Fig 4 

Uta. d. 



I9UJ.) 



Unter den als Palaeocampa bezeichneten Kxemplaren fand ich in der 
Laccoe CoUeettOD eines (No. 890), das höchstwahrscheinlich einem 
angehört 

Es hat die Länge von 66 mm und eine Breite von 15 mm und lässt über 40 Segmente erkennen. 
Vorne gewahrt man einen viereckigen Kopf mit 2 Augenpunkten (?). 

Das Thier liegt mit der Hauchfläche nach oben, der Mitte entlang zieht sich ein breiter glatter 



der 

Zu beiden Seiten liegen Reihen von quer verlängerten Parapodien, die am 
tragen Der Versuch, das Negativ zu einem Abdruck zu benützen, misslang, weil die Sphuerosideritkufd viel 
weiche Kalksubstanz enthielt 

llesioiiite- bioculata Fr. 

Taf 7 Fig 3 

Diesen entschiedenen Chaetopoden hatte ich nur auf kurze Zeit aus der Sammlung Marchs in New 
Häven von Prof. Beecber geliehen bekommen und konnte keine galvanische Copie in das Negativ anfertigen. Das 



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Thier ist 4 cm laiig. 4 mm breit. Der Kopf und Schlundteil, der ohne Parapodien ist, hat der Gesammüänge 
des Wunnes. 

Die Zahl der Segmente, die nicht deutlich erhalten sind, lisst sich nach der Zahl der Parapodien auf 
etwa 20 abschätzen. 

Jedes Parapodinm ist kurz, stammelartig, wenig länger als breit, und enthält etwa 5 Borsten, die um '/> 
ihrer Lange aus dem Parapodinm heranwagen. 

Am Kopfe stehen zwei deutliche Augen und nach aussen vom rechten ein kurzer Fühler. Am vorderen 
Rande des Kopfes undeutliche lippenartige Wülste. In der Schlundpartie sieht man Contoaren der verhältnismässig 
grossen Kiefern, wie man ähnliche bei den recenten Arten der Nereiden findet 



Unter dein von Prof. Kasta gesammelten Material an Spinnen und Telyphouiden ans den Noegerathien- 
schiefern der Steinkohlenformation von Rakonitz befand sich auch ein unansehnlicher Arthropodenrest, zu dessen 
genauerem Studium ich erst nach Beendigung meiner Monographie den Palneontologischen Arachniden schreiten 
konnte. Es ist ein ganzes Insect mit einem Hinterfuss, das in positivem und negativem Abdruck vorliegt und dessen 
Chitin sich ah schwarze Masse zum Theil erhalten hat. 

Die Gesammtlängo beträgt 10 im, die Breite 5 mm. 

Der kleine, verkehrt biruförmige Kopf ist 2 mm lang, l 1 /, mm breit- Der Thorax 3 mm lang, vorne 2 mm, 
hinten 5 mm breit. 

Das Abdomen b mm lang, 6 mm breit 

Das Insect Hegt mit der Rückenseite nach oben. Zur rechten Seite liegt ein abgeplatteter Fuss des 
3. Paares. Von Flügeldecken lässt sich nichts wahrnehmen, wesshalb man annehmen kann, dass wir es mit einer 
Larve zu thun haben. 

Der Thorax ist ein grosses Schild. 

Der Hinterrand zeigt in der Mitte eine kleine randliche Ausbiegling. 

Am Hinterleibe sind etwa 8 breite Segmente, deren Hinterrand fein granulirt ist. 

Von Extremitäten ist bei Fig. 1 nur ein Fuss des hintorsten 3. Paares erhalten. Auf eine kurze Coxa folgt 
ein etwas grösserer Trochanter. 

Der Femur ist flach, doppelt so lang als breit. Der Länge nach zieht sich in der Mitte eine vorspringende 
Leiste, die vor dem distalen Knde endigt 

Die Tibia ist etwas kürzer und schmäler, nach innen ausgebaucht, nach dem distalen Ende sich verschmälernd 
und trägt ähnlich wie der Femur eine Längsleiste, etwas mehr dem Aassenrande genähert. 

Vom Tarsus ist ein schmaler Stab vorhanden, an dorn man keine weitere Gliederung wahrnehmen kann. 

Es liegt noch ein zweites schlecht erhaltenes Exemplar vor (Taf. 8, Fig. 3), an dem man auch den platten 
Fuss wahrnimmt, aber sonst kein Detail. Am Hinterleibe lässt sich vorne eine Granulirung wahrnehmen. 

Ich versuchte eine restaurirte Figur zu zeichnen (Fig. 4), an der man die beschriebenen Theile in wahr- 
scheinlich natürlicher Lage sieht. 

Man kann darnach nur constatiren, dass dies eine flügellose Insectenlarve ist, die im Wasser gelobt haue. 
Ob dieselbe einem Hemipter angehört hat. was am w ihrselicinlichsten ist, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. 



Auf einer Platte der Noegerathicnschiefer von Rakonitz, die von Prof. KuSta herrührt, liegt unter kleinen 
Pflnnzenresten der Best eiues Gliedertbicres, der einer Larve eines Schwimmkäfers anzugehören scheiut, oder einem 
anderen Insecte, dessen Larve im Wasser gelebt hat 



Arthropoden. 



Anthracocorides plntypns Fr. 

Taf. 8 Flg. 1-4. 



Dytiscomorphtu larvalis Fr. 

Taf. 9. - Plg 1-4. 




12 



Es lie^t sowohl das Positiv, als auch das Negativ vor. Die Länge beträgt beiläufig 30 min. 

Man gewahrt bei LupenvergTösserung eine Reihe von Segmenten <lcs Thorax und de» Abdomens 

Kei stärkerer Vergrösserung erkennt man mich Extremitäten und Reiste der Mundwerkzeuge. 

Das Negativ zeigt andere Theile als das Positiv und es ist sehr schwer, beide Milder zu einer Kestaurirung 
des Thieres zu verwenden. Am Positiv (Fig 1) liegen vorne drei schmale Segmente, dio dem Thorax angehören 
und auf dieselben folgen 7 Segmente, welche dem Hinterleib angehören; die weiteren fehlen. 

Der Kopf ist am Positiv uirlit deutlich zu erkennen, nur etwas von den Mundtheilen, welche am vorderen 
End« nach rückwärts umgeschlagen liegen und in Eis:. I- stark vergrößert gezeichnet wurden 

Man siebt zwei dreigliedrige Elemente, deren distales Clied verbreitert und mit einigen kurzen, spitzen 
Zähnen bewaffnet ist. Dieses dürft« dein dritten Paare der Kauwerkzeuge angehören. 

Hechts und links daran liegen Fragmente der Füsse. 

Vou don Bauchsegmenten ist das zweite und dritte ziemlich gut erhalten. Sie sind nach hinten abgerundet 
und zeigen verdickte Kinder und in der Mitte eine Lüngsleiste 

Die folgenden sind auch viereckig und werden nach hinten immer schmaelcr. Zur linken Seite liegen die 
nach hinten verschobenen Füsse und zwischen ihnen etwas, was mau für KiemenbUschel halten könnte. 

Vor dem ersten Thoraralseginent liegt eine kleine rundliche Platte (Fig. 1 ci, die vielleicht dem Kopfe 
entspricht. Das erste Segment ist doppelt so luog als breit und der IMac nach -.'espalten. Das zweite Segment 
ist birnförmig, hinten zweilappig und ist vor der Mitte durch zwei runde Hücker geziert. 

Das 3. Segment hat eine dicke Randwulst und der Mitte entlang eine erhabene Leiste. Die Segmente des 
Abdomens sind mangelhaft erhalten. Das ei>te Iiiuten rundlich, die Münder verdickt. Die folgenden sind viereckig, 
dkknuidig und lassen zwischen einander Yerhiiiduiigsmembratien erkennen Ihre Zahl ist nicht sicher eruirbar. 

Vor dem Kopfe (Nr. -t) nach rechts liegen neben dislocirten Extremitäten Elemente der Miiudtueile, die l>ei 
'Ahnaliger Vergrößerung zwei schlanke Glieder erkennen lassen, auf welche ein flaches keilförmiges, vorne stark 
bewimperte Endglied folgt Dies ist wahrscheinlich der Palpus der Maxille. 

Vor dem Kopfe und zur linken Seite des Thorax liegen Reste von Extremitäten. 

Am Negativ Bind die Mundwerkzeuge gut erhalten. Es liegt hier ein zweigliedriges, mit einem grossen 
gekrümmten Haken versehenes Fangwerkzeug, welches der Mandibel angehören dürfte, und flache, am Rande be- 
wimperte Platten, die dem Pallien der Maxillen entsprechen durften. 

Der vorliegende Rest gehört ohne Zweifel einer InsectenUrve an, die im Wasser gelebt hat und errinert an 
die kräftigen Larven von Schwimmkäfern, der kräftige Haken aber an die Itezahnung der sogenannten Maske der 
Aeschnalarve. 

Etwas absolut sicheres lässt sich nach dem fragmentären Reste nicht erkennen. 



Unter den Vorrätheu der minder gut erhaltenen Scorpionresten von Kralup fand ich ein Fragment eines 
grossen Myriapoden, welches den ersten sicheren Keweis liefert, dass zur Zeit der produetiven Steinkohlenfurmatiou 
schon gTosse Tbiere aus der Verwandtschaft von Acantherpestes in Muhinen gelebt haben. 

Das Fragment ist 50 mm lang und 23 min breit und stellt 8 Segmente dar neben welchen verschiedene 
Meste von Extremitäten liegen. 

Der Mest liegt am Kücken und zwischen den unteren Enden der Segmente ist ein Raum für die Austra- 
genden Platten 

Interessant ist vor allem ein kaminfönniges Organ (Fig. 2 u), das entweder zu den Kauwerkzeugen gehört 
oder als Verziehung der Segmente fungirt hat. 

Von Segmenten sieht man bloss die unteren Kinder (Fig 3) und es scheint dass dieselben aus einem 
breiteren vorderen und einem sihmälleren hinteren Theile bestanden. 

Von Küssen liegt ein normaler (bei Fig. 2 pi und ein verkürztes Paar (p. I i, vor, das einer der zur Paarung 
bestimmten Extremität angehören dürfte 



Kralnpla carbonaria Fr 

Tat 10 Fig. 1 2, & 




13 



Eojnlus fragil«« k'usta. 
V. 773. 



(Neue fwsil« Arthropoden «u> dem NurgentbieoKhiefer tob RakoniU, .Sitianpbcr. der k. k Ges. der WiBienBehtften 1986, 17. Korember.) 



[)io Beschreibung Kustas, sowie auch die Abbildung gaben keinen sicheren Nachweis, dass dieser liest 
wirklich ein Myriapude sei, und die Erhaltung des Exemplar* ist so mangelhaft, dass ich nur mit grösster Mühe 
etwa» Detail nachweisen kannte, welche» Sicherheit über die Stellung dieses Thier« bringt. 

An zwei Stellen ist es wahrscheinlich, dass die Segment« aus einem vorderen und einem hiuteren kürzeren. 
Hinge bestanden. Am vordere» Ende konnte ich bei üOfachen Vergrösserung Spuren von Fahlem wahrnehmen 
(Fig. 5) Durch beide diese Nachweise ist es ziemlich sicher, dass das von Kusta beschriebene Thier wirklich ein 
Myriapode war. 

Latzelia primordial^ Srudder. 

Tar. 7. - Fig 1, 2. 

iMemoiri of tbc Boston Sodety of KaL Hiitorv 1890 Vol IV. Nro I\. p. 418 pl. M. Ftg. &. RaUelia ÖUcblirh fttr LauelU 

MUcell. pillaontol. litis :• 

Dieses Unicum an» den Spbaerosideritknollen von Ma/.on Creek konte ich an einem iralvanischen Abdruck 
stmlire», zu dessen Anfertigung mir das Negativ des Originals gefälligst aus dem Nationalmuseuni iu Washington 
geliehen wurde. (Lacoe Collection Nr. 1837.) 

Dies gab mir Gelegenheit, eine dctailirtc, »imal vergrosserte Zeichnung zu liefern, was sehr notbwendig war, 
denn die Zeichnung Scudders ist nur in naturl. Grosse, sclintteuföruiig, ohne allem Detail und ausserdem verkehrt 
dargestellt, da sie beim Zeichnen auf den Stein nicht umgekehrt wurde. 

Die Zahl der Segment« ist schwer genau zu l>ostiimnen, denn vor dem als Kopf aufzufassenden Theile liegen 
noch zwei Gebilde von zweifelhafter Bedeutung und am hinteren Ende folgen auf das deutliche letzte Segment noch 
6 undeutliche, welche eventuell einer Exuvie des Tbieres angehören dürften. 

Nach der Zahl der liings der rechten Seite gut erhaltenen Extremitäten ist die Zahl der Segmeute auf 
It zu schätzen. 

Ganz vnrno liegt ein viereckiges, etwas abgerundetes Schild, an dessen vorderem Rande Wer stumpfe Zähne 
liegen. Ueber die Fläche verlaufen 4 quere Runzeln Ks liegen kein.- Reweise vor dass dies der Kopf wäre, eher 
könnte man an einen vorgestülpten Schlund denken, welcher bei Anneliden öfters in ähnlicher Lage gefunden wird 

Darauf folgen zwei rundliche Wulste. Nun erst kommt ein quer verlängertes Segment mit vorgezogenen vor- 
deren Ecken und zwei runden Verzierungen in der vorderen Hälfte, 

Die nun folgenden Segmente, namentlich vom 4 — 1., sind doppelt so breit als lang und deren Mitte zeigt 
eine erhabene, von den Seiten eingebuchtete Erhöhung. Daa letzte undeutliche Segment ist schmäler als die voran- 
gehenden und hinten stumpf abgerundet. 

Die Füsse bestehen aus einein starken Coxaltheil, der nach vorne um) aussen iu einen stumpfen Dorn 
ausläuft (Taf. 7, Fig. 2,) und aus einem langen Femur, der einen Längskiel trägt und sich allmählig verengt und 
stumpf endet- Von dein Tarsus, der nun folgen sollte, ist nichts wahrzunehmen. 

Soweit die Erhaltung es zulägst zu l»eurthoilen, waren die Füsse so ziemlich von gleicher Länge, nur das 
letzte Paar war sehr dttnn und lang wie bei der recenten Scutigera. 

Das Studium des Galvans war sehr schwierig und der ausgestülpte Schlund verleitete mich früher zur An- 
nahme, dass wir es mit einem Chaetopudon zu tinin halten. ( Vorläufige Notiz). 

Bei iutensivem Studium überzeugte ich mich, dass dies ein der recenten Gattung Seutigera sehr verwandtes 
Thier ist, wie es von Scuddor richtig erkannt wurde. 

Jedenfalls wird meine Zeichnung Fachiuänern Gelegenheit gelten, ihre Meinung auszusprechen. 

Die Latzelia ist der älteste Repräsentant der Chilopoden. Sie stimmt so nahe mit der Gattung Scutigera. 
dass die Aufstellung eiuer neuen Familie G e rase u t i ger idae Scuddcr ziemlich überflüssig ist. 



Taf. 10. - Flg. 4, ft. 




14 



Ueber die Banchflosse des Männchens von Orthac«nthas botaemiens Fr. nnd die sogenannten 

Kammplatten. 

Textflgur Nr. 3, 4. 

In meinem Werke Fauna der Oaskohle ') führte ich mehrere räthselbafte gekerbte schmale Platten unter 
der Bezeichnung Kuininplatten oder Kammleisten an und hielt dieselben für (■upiilationsorgane des stegocephalen 
Ophiderpeton. 

Dies geschah auf Grund des auf Taf. 20 Fi«, ö abgebildeten Exemplars, wo eine Gruppe dieser Kamm- 
platten neben runden Stäbchen liegt, welche mit denen von Ophiderpeton Ziegleriiinuiu ultereinstinimten. 



T. Stock*) bezweifelte die Zugehörigkeit dieser Orgiuje zu den Stegocephalen und nahm an, dass sie dem 
Kiemengerüste eines Fisches angehören. In neuerer Zeit glaubte ich in meiner Ansicht bestärkt zu sein durch den 
Fund, dass bei einem Exemplare von Ophiderpeton persuadens 1 ) auch eine ähnliche Platte, aber ungekerbt neben 
der Cloake des Ophiderpeton zu sehen ist 

') Enter Baad p. 112. Taf. 10. 

*) Antul» and Mtgaz. Nut. Uitt Vol. VII. 18SI p. 90. Da tarnt* ßriüth Speriaieai of the Kaumplalten or Kammleitten of 
Profeator FrittcJi. Aoaalt and Me,:axin of Nat. Hittorj Serie V. Vol 8. pag. 90. PI. VI. 
*) Fauna der Oatkoble. Band 4. Supplement. Taf. 16S, Fig. 1, 3. 






Flg. 3. Bauchfloste elaee aUnnohent von Orlhaoaathat 
boheaiicut voa Nyf an — in 1 , nat. Grölte. 



Fll. 4. Copulttioinorjan dea Pterygopodiiint der liaken 
Seite deuelbea Exeaplara «it eiatr Reihe voa Kanaiplattea 

am Entfa. Nat. (Irntt*. 



15 



Der neue Fund einer grossen Bauchflosse vou Orthacanthus bohemicus aus Nyran belehrte mich, dass die 
fraglichen Organe dem Copulationsapparate des Männchens dieses grossen Haifisches angehören. 

Dieses wichtige Object (Textfigur No. 8) zeigt das Hecken und beide damit zusammenhängenden Bauch- 
flossen von der unteren, ventralen Seite, aber die linke Flosse ist umgedreht, so dass man ihre obere, dorsale Fläche 
vor sich hat, nehmlich das Pterygopodimn. Der proximale Theil der Flosse zeigt eine Gliederung, wie ich dieselbe 
bei Pleuracanthus Oelbergensis, (Fauna der Gaskohle Taf. 95, Fig. 8) dargestellt habe. Die distale Hälfte ist mit 
walzenförmigen rauhen Stäbchen von 1 mm Länge bepanzert und als Modifikation dieser Stäbchen sind die 6 ge- 
krümmten, am Innenrand gekerbten Kammplatten aulzufassen, die das Ende der Flosse einnehmen und zum Festhalten 
in den weiblichen Geschlechtsorganen bei der Begattuug bestimmt waren. 

An dem in Textfigor 4 dargestellten Pterygopodium sieht man vorerst 20 mm lange, walzenförgmige, 
raube Stäbchen und die loteten, am distalen Knde liegenden sind in die Karumplaten umgewandelt. Dieselben sind 
säbelartig gekrttmmt und am flachen Iuuonrand mit etwa 15 kurzen, stumpfen Zäbucheu gekerbt 

Eine ähnliche Bewaffnung des Pterygopodiums fand ich später auch bei Xenacantlius Decheni, Taf. 102, 
Fig. 3 und (>, wo die Kammplatten nur Kerbutigen aufweisen und nicht hinreichten, mich auf die Beziehung mit 
den bei den Stegocephalen beschriebenen räthselhaften Organen zu führen. 

Die Zahl der Kammplatten beträgt 9 und es liegt ihre innere Fläche vor. 

Die bisher räthselhaften Gebilde, die ich als Kammplatten beschrieb, erhielten von mehreren Autoren verschiedene 
Namen als selbständige Gattungen und zwar Euctenius Traquair und Ctenoptychius Barkas (vergl Sin. Woodward, 
Catalog of fossil Fishes I. p. 155) und als Gebilde dos Hautpanzers gedeutot. 



Während der Beschreibung der in der Permformation Böhmens vorkommenden Fische in meinem Werke 
Fauna der Gaskohle konnte ich nicht auch den sogenanten Coprolithen die nütbige Aufmerksamkeit widmen. Nach- 
dem nun die Hauptarbeit beendet ist, soll das Versäumte nachgetragen werden. Vor allem sei bemerkt, dass die Co- 
prolithen nicht etwa die Excremcntc der Fische vorstellen, sondern den ganzen, mit Kothmasse erfüllten Spiralklap- 
pendarm, in welchem der verdaute Brei von oben nach und nach einfloss und am After auch als Brei heraustrat. 

Das, was bisher als Coprolith bezeichnet wurde, ist daher ein versteinerter, mit Kothmasse erfüllter Ab- 
schnitt des Darmcanals und man sollte dafür eine andere Benennung z. B. Enterospirn wählen. 

So viel Coprolithen gefunden wurden, so viel Fische hat es gegclicn und es wäre ganz falsch anzunehmen, 
dass ein Fisch solche Gebilde, die bisher als Coprolithen bezeichnet wurden, mehrere nacheinander von sich ge- 
geben hätte. 

Es war vorerst meine Absicht annäherungsweise sicherzustellen, zu welcher Fiscbart ein Vorkommeuder 
Coprolith gehört, was aber auf besondere Schwierigkeiten stiess, denn selten findet man das Gebilde an Ort und 
Stello im Fische selbst, sondern herausgedrückt neben demselben. Vielfach niuss man die Zugehörigkeit zu einer 
Art nur veruiuthen, wenn man beisammen an einem Fundorte eine Art von Fischen und eine Art von Coprolithen findet. 

Verlegenheit bereitet das Vorkommen von mehreren Formen von Coprolithen, als man Arten von Fischeu in 
derselben Schichte nachweisen konnte. 

Dies deutet darauf hin, dass man noch nicht alle Fische kennt, die in diesem Meere lebten und Coprolithe 
hinterlassen haben. Vielleicht gehören manche Spiral klappendarme Arten an, welche überhaupt keine Harttheile 
in den Schu hten hinterlassen haben. Auch können die Spiralklappeudarme von roacerirten Fischen durch die Wellen 
ans l'fer gespült worden sein — weit entfernt vou den Stellen, wo die gesunden Fische gelebt haben. 

Viele der Coprolithen haben eine Form von Hebnecken und ähnliche wurden wirklich in Amerika als Land- 
schnecken beschrieben. 

Unsere schnockeuähnlichen Coprolithen enthalten aber dieselbe Masse von kalkiger Substanz, wie sie alle 
übrigen Coprolithen enthalten. 

Mehrere imitiren in ihrer Form Meeresschnecken Oliva, Conus, andere Landschnecken Pupa, Bulimus, 
aber es ist ganz unwahrscheinlich, dass diese Gattungen schon in der IVnnformation existirt hätten. 



Coprolithenstudien. 




Bei einer gelingen Anzahl gelang es, die Zugehörigkeit genau nachzuweisen, bei mehreren nur als an- 
nähernd wahrscheinlich zu konstatiren. 

Viele aber sind von ganz zweifelhafter Zugehörigkeit sowohl in Beziehung auf die Gattung, Familie und 
sogar Ordnung des Tbieres, dem sie angehört haben. 

Einige haben eine von der normalen Coprolithenspirale ganz abweichende Form und hnben ganz anderen 
Fischen angehört als den Palaeonisciden. 

Mit dieser Arbeit ist dieses Studium nicht abgeschlossen und das reiche Material unseres Museums wird 
in der Zukunft noch jüngeren Kräften Gelegenheit geben, diese Frage weiter zu verfolgen. 



A. Coprolithen des Ny faner Horizontes. 

In den Nytauer Schichten wurden bisher nur 1 Palaeouisciden nachgewiesen: 

Pyritocepbalus sculptus Fr. Sceletophonis hiscriulis Fr. Phanerostoma pauper Fr, Von diesen drei Arten ge- 
lang es nicht die dazugehörenden Coprolithen nachzuweisen. 

Amblypterus verrucosus Dieser Fr. Fisch war in Nyfau selbst sehr selten, aber in den sich ritsch zersetzenden 
Schiefem desselben Horizontes in Tfemosnä war die Art häufig und ebenso deren Coprolithen. welche sich auch 
zu Schliffen eignen und in der Zukunft mich mikroskopisch untersucht werden sollten. 

Coprolitbes von Amblypterus verrucosus Fr. 

Taf. U. Mg. 13. 

Diese grossen Coprolithen waren in der sich leicht zersetzenden (inskohle von TremoSnrt sehr häutig und 
da noben ihnen der Amblypterus verrucosus auch hiluhg wiw, so liegt der Gedanke nahe, dass diese Coprolithen ihm 
angehören. Dieselben sind meist S cm lang. :V\. cm in der Mitte breit, von liingtich ovaler Gestalt. Vorne sind 
4 kurze Windungen, welche das vordere Drittel des ganzen Coprolithen einnehmen. 

Die Masse enthält viel Schwefelkies* und an angescldiffonen Flächen gewahrt man Querschliffe von ganoiden 
Schoppen, von Zahnen und anderen Spuren der Nahrung 

Die Oberfläche ist glatt und zeigt keine I/ingsrunzeln, wie man sie bei anderen Arten findet. 

Coprolithes pimctatu* Fr. 

Taf. 12. Fig. 2. 

Dies ist der einzige Coprolith, den wir aus der Gaskohle des Humboldschnchtes bei Xyfan besitzen 
und es ist schwer dessen Zugehörigkeit wenigstens annäherungsweise zu deuten, denn an diesem Fundorte kömmt 
kein Amblypterus vor, welcher einen solchen Coprolithen hätte haben können. Der Rest hat nur 2 cm Länge und 
1 cm Breite und ist sehr flachgedrückt. Es sind nur drei kurze Windungen und dann die letzte lange erhalten. 
An den schmalen Windungen gewahrt man eine feine Punctirutig. 

Coprolithes torpedoides Fr. 
Taf. 11. Ptg 2. 

Dieser Coprolith von Tfemosnä ähnelt auffallend dem Spirnlkhippendarin eines Torpedo. Von den 6 kurzen 
Windungen sind die vordersten zwei am längsten, die grosse Windung ist verkehrt kegelförmig und übergebt in 
einen kurzen Dann. 

Die Lange beträgt 2 cm, die Breite 1°5 cm. 

Die Zugehörigkeit ist ganz unsicher. 



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17 



B. Coprolithen des Kounoväer Horizontes. 

Coprollthea «polaris Fr. 

Taf. 12. Fig. 7. u. 11. 

Unter den sehr zahlreichen mittelgrossen Coprolithen von Kounovä konnte ich zwei Formen unterscheiden, 
erstens eine rundliche mit 4 kurzen Windungen und eine Dinglichere mit 6 kurzen Windungen. 

Die einfachere rundliche Form bat eine glatte Oberflüche; die kurzen 4 Windungen nehmen etwas mehr 
als die Hüfte der Gesamnitlänge ein. Länge 20 mm, Breite 13 mm. 

Diese Coprolithen durften einem der zwei häuhgsteu Fische angehören, deren Schuppen man im Kounoväer 
Horizont in jedem Stück der Kohle und besonders in der Schwarte vorfindet, Trissolepis Kounoviensis und Accntro- 
phorus dispersus. 

Der auf Tai. 12, Fig. 7, abgebildete Coprolith enthält eine Menge der cycloiden Schuppen vou Trissolepis 
und ist von ganoidon Schuppen umgeben. Neben demselben liegt ein Acanüiodenstachel. 

Coprollthea opuleatus Fr. 

Tttf. 12. Flg. 1. 

Die zweite Form ist grösser, hinten zugespitzt und die ganze vordere Hälfte wird von 0 kurzen Windungen 
eingenommen. Die grosse Windung ist mit zarten, dichten, schief verlaufenden Linien geziert. 
Länge 24 mm, Breite 13 mm. 

Die Zugehörigkeit ist unsicher, aber wahrscheinlich ist es, dass diese und die vorangehende Form den 
beiden Fischen angehören, dem Trissolepis Kounoviensis und Acentrophorus dispersus, deren Schuppen in der 
Schwarte des Kounoväer Horizontes zwischen Rakonitz, Kounovä und Schlun so häufig sind, da&s man in jedem 
kleinen Bruchstack dieselben findet. 

Coproltthes acuniinatiiB Fr. 

Tat 12. Flg. 3. 

Dieser kleine, 15 mm lange, »5 mm breite Coprolith ist verkehrt cifi.nnig, vorne auffallend zugespitzt, hinten 
schön abgerundet. Er besitzt nur drei kurze Windungen, welche weniger als die halbe Länge einnehmen. Die Zu- 
gehörigkeit ist ganz zweifelhaft 

Coprollthea hulimoides Fr. 

Taf. 11. Fig. 9. 

Dieser kleine ganz glatte Coprolith von Kounovä hat die Form eines Kulimus, besteht aus 4 immer breiter 
und länger werdenden Windungen. Die Länge beträgt 12 mm, die Breite 6 mm. 

Der Inhalt besteht aus derselben kalkigen bräunliehweissen Masse, wie man sie in allen Coprolithen vo n 
dem Fundorte findet. Die Oberfläche ist vollkommen glatt. 

Coprollthe« pnpoides Fr. 

Taf. U. Fig. 10. 

Dieser zweite schneckenähnliche Coprolith hat 6 Wiuduugen, 5 kurze und eine lange Endwindung mit 
länglicher Öffnung, in welcher man wieder die bräunlichweisse Coprolithenmasse wahrnimmt. Die Länge beträgt 
lti mm, die Breite 7 mm 

Die Oberfläche ist ebenso glatt als bei der vorigen Art. 



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18 

Coprolttbe» palndlnoides Fr. 

Taf 12. Flg. 6 u. 10. 

Dieser kräftige stimmige Coprolith hat bloss zwei kurze Windungen, welche etwa das vordere Drittel 
einnehmen. (Fig. ti.) 

Das Gebilde ist l'/.inal so lang als breit 15 mm lang, 11 mm breit. 

Alle Windungen gewölbt, die gross* nach links ausgeltaucht, hinten etwas zugespitzt. 

Ein anderes Exemplar (Fig. 10) ist ähnlich, ist aber 25 mm lang und 20 mm breit. 

Dieser Coprolith inuss einer von Amblypterus ganz verschiedenen Gattung atigehört haben, von der wir 
bisher keine Vorstellung haben. Die Oberfläche ist ziemlich uneben und zeigt breite Runzeln. 

Coprolithes olivoides Fr. 

Taf. 12. Fig 14. 15 

Dieser CoproLth von Kouuovä erinnert in seiner Form an die Meeresschnecke Oliva. Die vier ganz kurzen 
Windungen nehmen bloss ein Fünftel der Gesammtlänga ein und da sie von vorne nach hinten rasch au Breite 
zunehmen, so gleichen sie ganz dem Wirtel einer Schnecke. (Fig. 15.) 

Die grosse Windung ist walzenförmig und ist hinten kurz zugespitzt. 

Coprolithes coniformis Fr. 
Taf. 12- Fig. 4 

Dieser kleine, bloss 13 mm lange, t» mm breite Coprolith ist durch die ganz kurzen, unzählbaren Windungen 
ausgezeichnet, auf welche dann die sehr lange letzte Windung folgt, von welcher der erhaltene Theil dreimal so 
lang, als der vordere Rand breit ist. Die ganze Erscheinung erinnert an einen schmalen Conus und diese Form 
musB einem ähnlichen Fisch angehört haben wie der C. Olivoides. 

Coprolitliett ftttenuatns Fr. 

Taf. 11. Fig. 3. 

Ein schmaler, nach hinten verengter Coprolith, an welchem das vordere Drittel nur 3 schmale Windungen 
erhalten zeigt (es werden wohl viere gewesen sein). 

Die grosse Windung ist gerade, walzenförmig, nach hinten sich verscbmälemd, hinten abgestumpft. 
Dieser Coprolith dürfte einem Aniblyptenis-aitigen Fisch angehört haben. 

Coprolithes pusilltis Fr. 
Taf. 12. Flg. 9. 

Der kleinste der vorliegenden Coprolitben von Kounova hat bloss eine Lunge von 10 mm uud ist fi mm 
breit. Er zeigt bloss zwei kürzere und zwei etwas längere Windungen; der Hinterthoü fehlt. 

Die Oberfläche ist glatt. Derselbe liegt unter Massen von ganoideu Schuppen, demnach ist die Zugehörig- 
keit unsicher 

Coprolithes scnlptus Fr. 

Taf. U. Fig. 13. 

Dies ist ein schmaler, langer Coprolith von Kounova, dessen vordere Hiilftr etwa •! kurze Windungen 
zeigt Die I,äoge beträgt 25 mm, die Breite 11 mm. 



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IS» 



Der hiutere Theil verschmilert sieb allmählig, um stumpf zu enden. Das Auffallende bei diesem Unicuui 
ist, dass die ganze Oberfläche mit gekrümmten dichten Falten besetzt ist', wie man sie bei keiner der bisher gefundenen 
Arten wiederfindet. 

Wozu dieser Coprolith gehört, ist Ranz unsicher. 



Ich bilde von diesem 6 cm langen, mangelhaft erhaltenen Exemplar von Zabor bloss das vordere Ende ab, um 
zu zeigen, dass dasselbe verschiedene Ganoidscbuppen enthält, nach denen man schliessen inuss, dass dieser Coprolith 
einem grösseren, sehr gefrässigen Fische angehört hat und dass die eiuaillirten Gonoidscbuppen unverdaut wieder 
sich im Spiralklappcudarin angehäuft haben 



Ein langer, ganz schmuler Spiralklappendann, an dem keine kurzen vorderen Windungen sich erhalten 
haben, stammt aus der Schwarte des Kounovaer Horizontes von Zabof. 

Die Windungen umhüllen sich tutenförmig und die innerste der sichtbaren macht ganz den Eindruck eines 
Belemniten. Die iÄngo betragt 4ö mm, die Breite 10 mm. 

Ich vermuthete vorerst, dass diesor Coprolith zu einem in dm- Schwarte von Zabor hüufigeu Acanthodes 
angehöre, aber nachdem spater die in Zilov bei Acanthodes gefundene Coprolithen einen ganz anderen Bau zeigten, 
bleibt die Zugehörigkeit des C. belemnitoides ganz unsicher. 

Manche von den räthselhaften Coprolithen mögen Fischen angehören, welche uns überhaupt nichts von 
ihrem Knorpelskelett hinterlassen haben und vielleicht auch eine schuppenlose Haut gehabt haben. 



Dieser dreitlioilige Coprolith dürft« nur ein Fragment eines sehr langen Spiralklappomlarmes. sein, wie 
er ähnlich bei manchen Selachiern vorkommt. 

Die Gesammtlänge beträgt 25 mm, die Breite 7 mm. Der vordere Abschnitt hat eine verkehrt birnförraigo 
(iestalt und ist vorne spitzig, G 1 /, >»m lang, C mm breit. 

Der zweite Abschnitt ist länglich viereckig, 7 mm lang, 7 mm breit. Der 3. Abschnitt ist 11mm laug, nach 
hinten zugespitzt 

Die Oberfläche ist glatt. 



Ein fraginentäres, 3 cm langes Exemplar aus den Spärosideritknollcn von Zilov zeigt an einer der drei 
erhaltenen Windungen deutliche Längsrunzeln. Ich erwähne desselben, weil das der einzige Rest ist, welchen wir 
von der dort häufigen Gattung Acrolepis besitzen. 



Ein schmaler, langer Coprolith von 4V, cm Länge und 1 cm Breite von Zabor. (Kounovaer Horziont). 

Ich glaube, dass derselbe auf der Tafel verkehrt, mit dem vorderen Ende nach unten gestellt ist, denn 
dort liegen die 4 kurzen Windungen, welche hier auffallend schief gestellt sind. 

Die grosse Windung zeigt im Inneren eine belemiütfürmigc Walze wie bei Coprolitbes belemnitoides, 
Taf. 12. Fig. 5. 



Coprolitbes aquarnivorns Fr. 

Tat 12. Fig. 8. 



Coprolithe» belemnitoides Fr. 

Taf. 12. Fig 5. 



Coprolitb.es birinetns Fr. 

Taf. 11. Flg. 11. 



Coprolithes nigatns Fr. 

Taf. II Fig. 5. 



Coprolithes angti*tus Fr. 

Taf 11. Fig. 4. 




20 

Coprolithe« Acmthodl Fr. 

Taf. 11. Fig 8. - Taf 12. Fig. 17. 

In einem flacbeo Spbärosideritknollen von Zilov hei Pilsen fand ich deu Coprolithen von Aeaothodes in 
einer Lage, welche Aber die Zugehörigkeit keinen Zweifel zulässt 

Er liegt oberhalb dor Afteröflhung und da er der Lange nach gespalten ist, last er die sonderbare innere 
Struktur erkennen, welche von den Coprolithen dor Palaeonisciden vollkommen abweicht 

Es sind bei Taf. II, Fig. 8, ovale starke Wände, welche zwicbelartig einander von hinten nach vorne umgeben. 
An diesem Exemplare kann man bloss 4 Winde deutlich wahrnehmen, aber bei einem anderen, dessen Flächenschliff 
ich auf Taf. 12, Fig. 17, gezeichnet habe, sieht man etwa 8 aber viel schwächere Winde. 

Dieses Organ nimmt die ganze Breite des I.eibes ein, ist aber sehr schwer zu verstehen, wie es die Funktion 
des Spiralklappendarmes hatte vollbringen können, Es entsteht sogar grosser Zweifel, ob dies das Ende des Darmes 
ist oder eine Art von Uterus. 

Coprolltbeg dlpnolcu». Fr. 

Taf. 11. Fig 7. 

Ein sonderbares schlauchförmiges Gebilde aus einem SphArosideritknollen von Zilov bei Pilsen, dessen 
mittlerer länglichovaler Tbeil vorne und hinten in einen dannartigen Fortsatz übergeht 
Die Lange des mittleren Theiles beträgt cm. die Breite 3 cm. 
An der Oberfläche siebt mau stellenweise zarte dichtstehendo l.ängsfalten. 

Dieser Spiralklappendarm dürfte einem Lurcbfiscbe angehören, von welchem in diesem Horizonte Beste bei 
Kounovä vorkommen. 



C. Coprolithen der KoStialover Brandschiefer des Braunauer Horizontes. 

CoproHth von Amblyptcrus Dnvernoi Ag. (Oobani Ilftckel). 

Taf. II. Flg. 1. 

Von diesem sehr einfach gebauten Spiralklappendanu wissen wir genau die Zugehörigkeit, denn er liegt 
unmittelbar neben dem Fische, aus demselben herausgequetscht. 

Die drei kurzen Windungen nehmen bloss V» der Gesanuntlänge des ganzen Coprolithen ein und die grosse 
Windung verschmälert sieb allmählig nach hinten, bis sie mit einer stumpfen Spitze endigt. 

Die Gesammtlängo betragt 6'/, cm und ist riesig im Vergleiche mit der Gesammtlänge des ganzen Fisches, 
welche bloss 24 cm beträgt. Es nahm daher der Coprolith den grössUm Theil der Bauchhöhle ein. 

Ein ähnliches Verhältnis sieht man an einem der Häcklischen Exemplare von Amblyptenis (Rohani) 
Duvernoi, wo dieses Organ noch in der Bauchhöhle liegt und bei der Lunge des Fisches von 23 cm doch 5 cm 
aufweist. 

foprolitbes magnus Fr. 

Taf. 11. Fig. 6. 

Au* dem Brandschiefer von Hrabacov unweit Starkenbach besitzen wir einen grossen Coprolithen, welcher 
von dem eben beschriebenen der Gattung Amblyptenis ganz abweichend gebaut ist. 

Derselbe besitzt eine Länge von 7 cm und in der vorderen Hälfte von SV, cm. 

Vorne sind zwei kleine Windungen, welche den Wirte! otnes Conus imitiren. dann folgen 4 Windungen, 
die U mm lang sind und mit groben Längsfalten geziert sind. 

Die grosse Windung ist conisch, um wenig länger als die vorderen Windungen zusammen. 

Dieser Coprolith gehört sichtlich einer noch unbekannten Gattung an, die von Amblyptenis ganz verschieden 
gewesen sein mu&s. 



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Coprolithes Bendai 

T*f. 12. Flg 13. 



Fr. 



In den Brandschiefeni von Koätialov fand Herr Schilldirektor Benda einen ganz sonderbaren Coprolith, 
bei dem die ungleich langen kurzen Windungen. 6 an der Zahl, zwei Drittel der gauzen Lange einnehmen, die 
letzte sich verschmälernde nur ein Drittel. 

Die Länge betragt 7 cm, die grösst* Breite 3 cm. 

Der Fisch, zu dem dieser lange, schmale Coprolith gebort, ist nicht bekannt und inuss derselbe Ton Ambly- 
pterus sehr abweichend gebaut gewesen sein. 



Von demselben Fundorte wie die vorige Art stammt ein ovaler Coprolith, bei dem die 6 vorderen kurzen 
Windungen auch fast zwei Drittel der Gesammtlänge einnehmen. Alle Windungen sind mit feinen, dichten, schief 
verlaufenden Streifen geziert 

Die Lange beträgt 5'/« cm > (,io Breite 3 cm. 

In der namhaften Zahl der kurzen Windungen Shnelt diese Form dem Coprolithes opulentus von Kounova 
und dürfte einem Amblypterus angehören. 



In den rothen Kalken des Braunauer Horizontes, welche sich bei KlaMerecka Lhota und Kalna hinziehen, liegen 
neben einer neuen Art von Amblypterus zahlreiche Coprolithen, die aber in der Regel gespalten sind und nicht ihre 
Oberfläche erkennen lassen. 

Von einem kleinen Exemplar fand ich einen Hohlabdruck, in den ich einen Oypsabguss anfertigte, um den 
Bau zu erkennen. 

Dieser kleine Coprolith zeigt bei einer Länge von 22 mm und einer Breite von 1 2 mm bloss 2 kurze Windungen 
(die erste mag fehlen). 

Die grosse Windung ist etwa l 1 /,«» long. 

Die sonst herumliegenden gespaltenen Coprolithen haben nieist eine Länge von 5 cm, sind ai>er alle schlecht 



Coprolithes tortuosog Fr. 

Taf 12. Flg. 16. 



D. Coprolithen der rothen Kalke des Braunauer Horizontes. 



Coprolithes kalnaensis Fr. 
Taf. 12. Flg. 12. 



erhalten. 




Uebersicht der beschriebenen Coprolithen. 







Njtaner 




IloricoTit 








! Tfemoäna 
Nyfan 
TfeinoSiiA 


• 












Kounovii 
KuunovA 
Kounovii 
Kounova 
Kouiiovi 

KOIIDOTÄ 

Kouuova 
Kounovii 
KouuovA 
Kouuova 
Kouuova 
Zabof 
Zaliof 
Kounovii 












Zilov 
Zilov 












Zilov 








CoprolitheB Amblypteri (Rohaiii Häckel, Duvcrooi Ay.) 




Zilov 

1 
i 


Koitialov 
Hrabacov 
KoMiidov 
Kostialov 
0. Kaluä 

i 

1 





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•>:i 



INHALT. 



S«iu 

Vorwort S 

Camerocrinna qaareitaram Kr 4 

Oncbua graptom»rum Fr. » 

Oocbna aUaricoa Kr .8 

Proacorpio Oaboral Witbfield « 

Pronaiditea carbonnrius Kaila 8 

Proaeidlte» areniTorua Fr 8 

Pronaiditea creBuUUua Fr 6 

Lumbricopsia permfca« Kr B 

Lumhricopaie diatlactua Kr 9 

PaJaeocanpa anthrax M. et W » 



Propolyno« Uccoei Fr 10 

Heaiooitce biocalata Fr 10 



Aatbraax-oridra platypiie Fr 11 

Itytiicomorphiis larrilis Kr 11 

Krajupia catbonaria Fr. 11 

EojoJua frn«ilia Kaata 18 

Lataelia piimordia.Ua Scodder IS 

Ueher die Bauchfloese von Orthacanthu» Bohemi- 
cus Fr. und die sogenannten Kammplatten . u 



Coprolithen-Studien. 

Coprolithea tob Amblyptarua Terrucoaui Fr. l« 

Coprolithei puoeutaa Fr 16 

Coprolithea torpedoidea Fr IS 

Coprolithea regnUrl* Fr 17 

Coprolithea opalentaa Fr 17 

Coprolithea icumioatui Fr IT 

Coprolithea bulimoldei Fr. IT 

Coprolithea pnpoide« Fr 17 

Coprolithea palbdiooidra Fr .... 18 

Coprolithea oll.oidei Fr I» 

Coprolithea cooiformla Fr 18 

Coprolithea attaanataa Kr 18 

Coprolithea puaillut Fr. . 18 

Coprolithea aculptua Fr. IM 

Coprolithea equamirorua Fr 10 

Coprolithea belemoitoidea Fr 19 

Coprolithea bicioctua Fr 10 

Cbpro'ltbes rugatua Fr. (?oa Acrolepis) 10 

Coprolithea aaguntne Fr 19 

Coprolithea Acaulhodi Fr so 

Coproli.he« dipnoieua Fr. . . 10 

Coprolithea Ambljpteri (Rohaai Hackel, Dn?ereoi Ag.) . . tu 

Coprolithei magnua Kr. so 

Coprolithea Beadal 2! 

Coprolithei tortaoaua Fr *t 

Coprolithea kalnaeaaia Fr Sl 

Ueberricbt der beachrlebeBee Coprolithea Si 

Inhalt « 



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Taf. 1. 



Onchus pragtolitarum Fr. 

Aus einer flachen Kugel der Etage E. e,. von Dvorec bei Prag. 
Fig. 1. Die eine Hälft« der Kugel mit l'losseustacheln, Unterkiefer uud einer Lage von Schuppen. 

St. Oriue. N. rf. Org. U 76 «. 

Fig. 2. Die andere Hälfte der Kugel. ü 76 #. 

Fig. 3. Stachel der Rückenflosse. Tc^r. /**«./. 

Fig. 4. Stachel der Brustflosse, daneben eckige Schuppen. rergr. «mml. 

Fig. 5. Proximales Ende derselben. iVryr tgnat. 

Fig. 6. Gruppe von viereckigen, zum Theil am Hinterrande bezahnten Schuppen. y erjr . i2mai 

Fig. 7—8. Bezahnte Schuppen. vtr$r. «/im»/. 

Fig. 9-10. Zwei Schuppen tun Dünnschliff. Vtr S r. itmai. 

Fig. 11. Bezalinte Schuppe. Fo-y. 



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Miseellanea palaeont. 



Tab. I. 




K. lull, iiji, o |>tiu4ol]rp. 



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Taf. 2. 



Onchus siluricus Fr. 

Aus >|>-ii «rliwnrzen k I i n g o nd e u K ;i I k s c Iii e f »• r n der Etage F. f 1. von Kotyz 

bei Hera u n. 



Fig. 1. Itrustflossenatachel mit Resten des Schultergürtels. Positivabdruck. 

a InfrarlavlcuJa b Scapula tv y r. w. s. d. fhy. »i» 

Fig. 2. Gegendruck desselben Exemplare. r^. ««•?. .w ./. OHg. ii* it. 



Onchus graptolltarum, Fr. 

(Vergl. Taf. 1.) 



Fig. 3 Sthädelrosie des auf Taf. 1. Fi« 2. abgebildeten Exemplar». 

o Unterkiefer d Oberkiefer. 

b Articulare e Elemente des Augenringes V 

c Dentale. / Iteste von Pterygotus. i>^. 4k«i 



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Tab. 2 




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Taf. 3. 



Pro8Corpiu8 Osborni Wiihjkl'J. 
Aus den Heldenbergschichten des Obersilurs bei Waterville N. Y. 

Fig. 1. Fast ganzes Exemplar. Gezeichnet nuch einer vergessenen Photographie des Originales im American Museum 
New- York Vtry. 7mai. 

Fig. 2. Der Cephalotborax und Kauwerkzeuge. / Cheliceren. 2. Basalglied der Cbelipalpen. 3. Mittelaugen. 
4.-ü. Frontalhiitker nebst Fragmenten der Füsse. 6. 6facbe Vergriisscrung der Photographie. 

Feryr. ehe» HMal. 

Fig. 3. Fragmente der Kammorgane. r„ r . 



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Taf. 4. 



Pronaidites carbonarius Kusta. 

Aus deu Noegerath ien&chiefcrn der produktiven Stein kohlenformation von Raknnitz. 



Fig 1. (Janzes Exemplar in nat. Grosse, .v d. Or S . ir. r». 

Fig. 2. Partie desselben Exemplars. In der .Mitte eine grosse Horste und ei"«- (trappe von kleineren. Rechts 

eint;!« Segmente mit dem l>urmk:iiiitl. > r <w. ismai. 
Fi«. 3. Partie der Borsten. 



Pronaidites arenivorus Fr. 

Aus den Noegernthiensihiefein von Rakonitz. 

Fig. 4. Eingerollte» Exemplar. r«-^. < M i. v a. Or S . v. ?s. 

Fi«. :>. Zwei Segmente desselben Exemplar» mit seitlichen Parapodicn unil dem von Sandkörnern erfüllten Dann. 

Vtrfr. ItmaL 

Fig. C>. Drei Segmente desselben Evempl irs mit runden Körpern, vielleicht Eiern. iVy- »*■«/. 



fr. 

Aus dem rothen Thonschiefer von Kitouchov bei Lomnitz 
Fig. 7. Fast ganzes Exemplar mit deutlicher Ringehmg. v»r,r.»w v. d. o,y. P. /*»/. 



Fig. 8. Ganzes Exemplar und ein Fragment eiues 

Fig. 9. Fragment desselben, gekerbt. 

Fig. 10. Zwei Exemplare verschieden gerollt. 



Fr. 
Individuums 



.V«l. OrSut. V d Er«.y>. y. «?. 

v*. o™.«. y. d. Ory. r. *>, 



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Dl 



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Taf. 5. 



Palaeocampa anthrax M«ek et Warthe,,. 

Aus der Kohlen fomiation von Mnzon Creek. 

Fig. 1. Ganzes Kxempliir mit tlieilweiser Weglassung der Ilorsteubuschel. Te^t. ««m»j. .v. d. Orig. ins * 

Flg. 2. Kopf eines anderen Exemplars mit Fühler, Augenhöcker und dem rechten »orderen Fusse. r*r r . itmai. 

.V. J Orig. tStO k. <a»7) .V«f.W Www, Weiften. 

Fig. 3. Kopf eines Exemplars au» der Sammlung von S. Scudder. Vtrgr. itmai. 

Fig. 4. Zwei Parapodien. geringelt, nach einem Positivabdruck. Ftryr. /W. 

Fig. 5. Kau platte von dem Fig. 1 abgebildeten Exemplar. IV,'. dümai. .V. i. Or S . iss . 



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Misccllanea palacont. Tab. 5. 




K. lMImaan pliolutyp. 



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Taf. 6. 



Palaeocampa anthrax M. >t w. 

Aus der Kohlenformation von Mazon Creek 

Fig 1. Ganzes Exemplar mit gut erhaltenem Kopfe. Eines der von Scudder abgebildeten Exemplars (wiihrschein- 
lieh Taf. 20, Fig. 7). Ver S r. s*«;. 

Fig. 2. Hintere Hälfte eines Srudder'schon Exemplars, nach einem in das Negativ gemachten Galvano. Zeigt die 
Oberfläche von drei undeutlich getrennten, Segmenten, »her welche sich die Wulst des Rückengefasse» 
hinzieht r*.,r. «na/, x. d. o™. v. hs 

Fig. 3 Einer der in Fig. 2. abgebildeten Segmente. ttmal «r 9 riu<n. 



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Miseellanea palaeont. 



Tai). 6. 




K. II« I . . n |'L..<.,tYi>. 



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Taf. 7. 



Latzelia primordial i 8 Scudder. 

Aus der Formation von Mazon Creek. 



Fig 1. Ganzes Exemplar nach einer in das Negativ «eraachten galvanoplastisclien Cople. Vayr. w. 

S. d. Org. Ut# 1837. 

Fig. 2. Cosa nnd ein Theil des Feinur. Vtryr. »mal. 



Fr. 

Aus der Kohlenformation von Mazon Creek. 
Fig. 3. Ganzes Exemplar mit starken, boborstetcn Parapodien. r«r ? .. Smai. Saii<mol «im«, WMmgttm. 

Propolynoe Laccoei Fr. 

Aus der Kohlenformation von Mazon Creek. 



Fig. 4. Ganzes Exemplar in nat Grösse. Nach einer, in das Negativ ««machten galvanischen Copie. 

.V. d. Org. tao. y«w 



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Miscellanea palaeont. 



Tab. 7 




Taf. 8. 



Arrthracocorides platipus Fr. 

Aus den Noegerathienscbiefem der Steinkohlenformation von Rakonitz. 

Fig. 1. Positivabdruck mit theilweise erhaltenem Chitinpuuer. ^r. /w. tr. <L Or„. V. it. .. 

Fig. 2. Gegendruck denselben mit besser erhaltenem Kopfe. v^. ,w s. d. Or„. u. 7t. h. 

Fig. 3. Mangelhaft erhaltener Rest derselben Art. r-yr. .V. d. Or,. V 70. 
Fig. 4. Restaurierte Figur. 



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Miscellanea palaeunL 



Tab. S. 




Taf. 0. 



Dytiscomorphus larvalis Fr. 

Aus den Xoegcrathicnsohicferii der $t<'iiik«hleuforuiation von Rakonitz. 

Fig ]. Fast ganzes Exemplar von der Röckenseite au» gesehen. <W. Or S . v. s. A. 

Fig. 2. Dassel!* Exemplar von der Bauchseite. »«<•?■•■ «»"'- -V. * Or 3 . v. «. w. 

Fig. 3. Mundtheile von Fig 2 v,rjr. *W. 

Fig. 4. Mundtheile von Fig. I. Terjr. «w. 



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Miscrllanca palacont. 



Tab. 9. 




K. B«llnmn |>ln>l<i(jp. 



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Tat*. lO. 



Kralupia carbonaria Fr. 

Aus dem Tb.oii»cliiefei der Steinkohlenformation von Kralup. 

Fig. 1. Acht Segment« eines Myriapoden in Rückenlage. .Vor. r;.*»««. .v. ,/. Ory. v. in. 

Fig. 2 Vomiere Partie desselben Restes. 

l>. Kin Fuss. a. Kainmartiges Organ 

p'. FusHpaar eines der vorderen Segmente, s. Segmentreste. 

Fig. 3. Seitenpartie mit Resten von Extremitäten r*r S r. e*«/ 

Eojulus fragilis Kmta. 

Aus den Noegerathienschiefern von Rakonitz. 

Fig. 4. Reibe von Segmenten. v t r r . *w. S. .i, o-y. 773. 

Fig. 5. Fublerfraguiciite aus der Nähe der Segmente. iv, Jr , *W 

Lumbricopsis distinetus Fr. 

Au» den permischen Thonschiefern von Zelecbov- Rudoltic bei Lomnitz a P. 
Fig. <>. Zwei Exemplare, das obere ziemlich ganz, das untere die vordere Hälfte darstellend. 

Vtr.jr. «na/. .V. J. Orj. V. 74 

Flg. 7. Fragment derselben Art mit 2 Tuberkln. v„ y r. »mal. 



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Misccllanca palaeont. 



Tab. 10 




Taf. 11. 



Fig. I. Coprolit« von Ainblyptenis Rohani Höckel. 

Aus den Brandscbiefern von Kostialov. .vm Orötsr. V.«. d. Or S . 201, 

Fig. 2. Coprolitbes torpedoides Fr. 

Aus der schnell verwitternden Gaskoble von Tfemosua. .v„i. Gr«««, AV» d. 0r 3 ts. 

Fig. 3. Coprolithes attenuatus Fr. Aus der Gaskoble von Nyran. OrS*,, .V™. d. 0r 3 . k s. 

Fig. 4. Coprolitbes angustus Fr. 

Aus der Schwarte der Kounovaer Schichten von Zabor bei Schlau. .v«<. a,i, K . s'n>. d. Or, K ii. 

Fig. 5. Coprolitbes rugatus Fr . wahrscheinlich von einem Acrolepis. Aus einem Sphärosideritknollen der Kounovaer 
Schichten von Zilov bei Pilsen. ,v„<. Gr««*, .v,-«. d. 0, s . g «. 

Fig. Ii. Coprolitbes niagnus Fr. 

Aus dem Bi andschiefer vou Hrabatov bei Starkeubach. x*t. Gr*.«-. x<-o d, o«-y. K 22. 

Fig. 7. Coprolithes dipnoieug Fr. Aus dem Splmrosirifrit der Kounovaer Schichten von Zilov bei Pilsen. 

.Vo>. O.sS.k. .V,«. ,/. Oi y. K 7 

Fig. 8. Co|>rolitlies Acanthodi Fr. Aus dem Sphärofiderit von Zilov. y.<. O™,« .Wo d. Or S . K *«. 

Fig. 9. Coprolithe» hulimuides Fr. Aus der Kohle der Kounovaer Schichten von KounovÄ. 

Virgr. ämof. Aro. d. Oiy. K I 

Fig- 10. Coprolithes pupoides Fr von Kounova. v riy .- >„/. \v„. d. 0^ k 

Hg. 11. Coprolithes bicinetus Fr. von Kounovä. vc^. i'„«./. Sr*. d. On?. K 4. 



Fig. 12 Coprolithes von Amblypterus verrucosus Fr. Aus der Gaskohle von TfemosnA bei Pilsen. 

.V<K. ftrö»«. AVo. d O.g. K i. 

Fig. 13. Coprolithes sculptus Fr. von Kounova. v„ r . 3~«i. av». d. Or. ; . K t. 



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Misccllanca palaeont. 



Tab. Ii. 




K. Uollinanii pliotolyp. 



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Tat: 12. 



Fi« 1. Coprolithes opuleutiis Fr. von Kounova \ tlJT . jw. Xn. </. o>y. K u. 

Fig. 2. Coprolithes punrUtus Fr. Aus der Guskohle ton Nylan. i'«*yr. Sm«i. .v.». rf. Ory. K it. 

Fig. 3. Coprolithes aiMiininatus Fr. Von Koiinova iv jr . 5m«;. .Vr». A 0>?. K /.«. 

Fi«. 4. Coprolithes ronifomiis Fr. von Knunovif. Vtrgr. x*at. Xr». d. Or S . K 

Vi». 5. Coprolithes belemnitoides Fr. von Zabnf. .v„ ( . Or.»,. Ar™. J. Or«. ff /j. 

Fig. 0. Coprolitb.es piüiiiiinoM«<s Fr. vou Kounova \;,<,r. s na i. x,o. d. 0, s k io. 

Fip. 7. Coprolithes legularis neben Stacheln Ton Acanthodes toi» Kounova". v t rgr. *m*i. X,«. d. o, s . k n. 

Fig. 8. Coprolithes squamivorus Fr. mit Fischschuppen von Ziibof. i>r ? r. »«..;. Xro. d. Ory. k /*. 

Fijr 9. Coprolithes pnsillus Fr. von Kouuova. v*, r , w. .v,„. d. Or s K i«. 

Fig. 10. Coprolithes paltidinoides Fr. von Kouuovrt. .w. Gr««, .v,«. ,/ Ot 3 . K n. 

I i«. 1 1 Coprolithes retiularis von Kounova. y rrs r. .Vr». d. Org. K 14. 
Fi«. 12. Coprolithes kalnaensis Fr. Aus den votben Kalken des Braunaurer Horizontes. Xat. Oü«. .v™. d. Org. K u. 

Fi«. 13. Coprolithes Bendai Fr. aus den Brandscbiefern von Kostialov. Xnt. (tränt. .Wo. d. Ory. K 23. 

Fi",. 14. Coprolithes olivoides Fr. von Kounova. Xai. <!>*,„. Wo. d. K 12. 

Fi» l. r >. Apicaltheil desselben. 3m»i. rt.g.tnt.i. 

Fi«. 1»). Citpnilitbes tortuosus Fr. von Koitialov, y,i a,sut. S.u. d. 0,y K zff. 

Fi' r : 17. Coprolithes Acanthodi Fr. aus dem Spbärosiderit von Zilov hei Pilsen x,„. Q, in , .v, 0 d. Or- . Ä *r 



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Misccllanca palaeont. 



Tab. 12. 




K. Bellnann pliotoiyp. 



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1