Archiv de
Mathematik
und Physik
Wathematica
I
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ARCHIV
der
MATHEMATIK dnd PHYSIK
mit besonderer Kücteicht
auf die Bedürfnisse der Lehrer an höheren
Unterrichtsanstalten.
• — -
Gegründet von
J. A. Grmert,
fortgesetzt von
R. Hoppe,
Dr. pb. Prof. »b d. TJaiT. Berlin.
Zweite Reihe.
F ii nfzehnter Teil.
Leipzig.
G. A. Koch's Verlagsbachhandlung.
(H. Ehler« k Co.)
, 1897.
. • - •
« * •
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Inhalts- Verzeichniss
des fünfzehnten Teils.
Kr. d.r Abhandlung.
Heft.
Seite.
Methode und Principieii.
III. Strecken- and Punktrechnung insbesondere die Rech-
nung mit parallelen Strecken. Von Fr. Graefe
Arithmetik, Algebra and reine Analysii
ohne Integralrechnung.
XI. Bemerkungen zu der ausnahmloscn Auflösung
des Problems, eine quadratische Form durch eine
lineare orthogonale Substitution in eine Summe
Ton Quadraten zu verwandeln. Von Adolf
Kneser
XV. Die Summirung einer Oattuug trigonometrischer
Reihen. Von Franz Rogel
XVII. Lineare Relationen zwischen Mtngcn relativer
Primzahlen. Von Franz Rogel
XVII. üeber rationale Richtungscosinus. Von R. Hoppe
XVII. Zum Beweise des Satzes, dass jede unbegrenzte
arithmetische Reihe, in welcher das Anfangsglied
zur Differenz relativ prim ist, unendlich viele Prim-
zahlen enthalt. Von G. Speckmann . . . .
I 34
III 325
III 355
III 315
III 323
III 326
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IV
Nr. der Abhandlung H«ft. Seit«.
XVII. Ueber die Zcrlegeng der Zahlen in Quadrate. Von
G. Speckmann III 3SS
XVII. Systeme ron arithmetischen Reihen nter Ordnung.
Von G. Speckmann III 332
XVII. Ueber Potenzreihen. Von G. Speck mann . . III 334
XVII. Ueber die Auflösung der Congruena x* =^a (mod.
/>). Von G. Speckmann. . . . ' III 335
XVIII. Ueber die pythagoreischen Dreiecke und ihre An-
wendung auf die Teilung des Kreisumfangs. Von
Graeber IV 337
XXII. Nachtrag dazu IV 439
XXI. Eine besondere Gattung goniometrischer Nulldar-
stellungen. Von Franz Kogel IV 431
Geometrie der Ebene.
L Ueber orthoaxiale Kegelschnitte. Von Alfred
Salonion I 1
IV. Ueber Radical-Kreise. Von Juan J. Durin
Loriga I 117
XII. Ueber Radical- und Antiradical-Kreise. 2. Teil
des Vorigen III 232
VI. Die Secanten und Tangenten des Folium Cartesii.
Von A. Himstedt II 129
IX. Relationen bei regulären, dem Kreise ein- und
umbeschriebenen Foljgonen. Von E. Dolezal . II 172
X. Eine approximative Trisectio Anguli. Von C. F.
E. Björling II 223
Geometrie des Raumes.
II. Zur Theorie der Curven in analytischer Bchand-
Inngsweise. Von A. zur Kammer I 14
V. Zur analytischen Currentheorie Von R, H oppe I 124
VII. Die Krümmung der Raumcurren in singuliren
Funkten derselben. Von Ernst Wölffing . . II 145
VIII. Tbeoremes fondamentaux de la geomc'trie spheVique.
Par V. Sikstel II 159
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V
5r. 4er Abhandle«*. H.O. Seite.
XIX. Suite IV 403
XIII. I" rl.fr die charakteristische Differentialgleichung
der Raumcunren. Von R. Hoppe III 244
XIV. Regelflaehe, deren Strictionslinie auch Krümraungs-
linie ist. Von R. Hoppe III 251
XXII. Erweiterung der Curvenclaue Ten cenitanter Krüm-
mung. Von R. Hoppe IV 447
Mechanik.
XVI. Von der elliptischen Bewegung eines frei beweg-
lichen Massenpunktes unter der Wirkung von
Attractionskriften. Von Paul Kindel . ... III 262
XX. Herleitung des Geaetaea vom Parallelogramm aus
der Bewegung eines Körpers im widerstehenden
Mittel und Aufstellung einer allgemeinen Glei-
chung für dynamische Kraftwirkung. Von Th.
Schwartae IV 421
Litterarische Berichte.
LVII. Wiedemana (Elcktr.) Frick (ph. Tech.) Helm (m. Chem.)
Fra. Neumann (m. Phys.) Föppel (Elektr.) Windisch
(Mol. Gew.) Tesla (Mehrph. Str.) Kay ser (Phys.) H ege r
(Erh. Arn.) Warburg (Exp. Ph.) Wittwer (Mol. Ph.)
«
Bauer (teor. Magn.) Ja min (Phys.) L. Weber (Exp. Ph.)
Johns ton Cp. (Elestr. World.) Macfarlane (alt. curr.)
Wüllner (Exp. Ph.)
LVIIL Schwering (Aufg.) Reidt (Aufg. - Aufl.) Hochheim
(Aufg.) Sickenberger (Aufg.) Laska (Frml.) E. R.
Müller (Aufg.) Bürklen (Frml.) Fink (Sita. Aufg.)
Bardey (Gleh.) Laisant (Aufg. Alg. — 36). Goursat
(Diffgl. 1. O.) Biermann (Vorb. h. M ) G. Scheffers
(Grp.) H. Scheffers (Th. Glch.) Vogt (rts. eq.) Gour-
sat (ob. diff. 2 O.) Picard (sg eq. d.) Laska (Fct. Th.)
Tannery u. Molk (eil Frt.) Demartres u. Lamaire
(Diff. Glrh.) Laurent (alg.) Bardey (Glch. 2. Gr.)
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VI
Maclintoek (enlarym.) Puchbcrger (Int.) Niewen-
glowski (nnal. Geom.) Frankenbach (3 eck). Kluyvcr
(Min. Fleh.) Overeem (merkw. Pkt. d. Viel.) Schaute (4
dehn. Prism.) Suhle (Corv. auf Fleh.) Schegel (8. 4 Dim.)
Tarry (ge'om. im. — geom. gCn.)
LIX. Zeuthen (Gesch. d. M.) Hcnsel (Kronecker W.) Ham-
mer (Euler sph. Tr.) Stäckel (Gesch. Parall.) Schöu-
f Ii e s (Plücker). Gino Loria (geom. Th.) Wellisch
(Gesch. Wkltris.) Diokmann (Ar. Alg.) Schurig (Alg.)
Stegmann (Plan.) Meigen (Geom. — Trig.) Lengaucr
(Ster.) Bork (Hpts.) Roeder (Coord). Weber (Alg.)
Fuhrmann (Int.) Wölffing (sing. P.) Indra (Ball.)
Loessl (Luftwdst.) Appell (Mech.) Wien. astr. Kai. —
Bur Long. Annuaire.
LX. Seeger (Ar.) Koppe (Diekmann) (Ar. Alg.) Sporer
(nied. Anal.) Winter (Alg.) Locwcnbcrg (Math.)
Jcntzen (Trig) Kröger (Plan.) Küpper (proj. G.)
Günther (m. Gcogr.) Girndt (Rauml.) Schubert (Aufg.
— Ar. Alg.) Gundelfinger (Würz. trin. GIch.). O. Müller
(Taf. Messk.) Sickenberger (4 st. Log.) S ch ubert (5 st.
Log.) E. Schultz (4 st. Taf.) Treutlein (4 st. Log.)
Schülke (4 st. Log.) Bendt (Diff. Int.) J. A. Serret
(Diff. Int.). Schlesinger (lin. Diffglch.)
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Berichtigungen
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Seite 86 Zeile 18 v. ob. nach Ergänzung lautet:
nicht übereinstimmt Die Grösse » ist durch die Ebene
BAC bestimmt, umgekehrt . . .etc.
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Ueber orthoaxiale Kegelschnitte.
Von
Dr. Alfred Salomon.
Wird eine Parabel von einem Kreise geschnitten, so ist die
algebraische Somme der Abstünde der Durchschnittspunkto von der
Achse der Parabel gleich 0.
Beweis.
* Die Gleichung der Parabel in Orthogonalcoordinaten sei
1) y* = 2px
die des Kreises
2) (y-i)2-j-(a;_a)2 = r*
Die Durchschnittspunkte seien
A == xj, yx
y2 (Fig. Lj
D = x4, y4
Setzt man den aus 1) sich ergebenden Wert von x in 2) ein, so
erhält man eine Gleichung vierten Grades für y von folgender Form
y'-f-O . yz + By*+Cy + D = 0
Da nun y,, , y3, y, die Wurzeln dieser Gleichung sind, so
folgt:
Arth. 4. Mali», u. TUy«. Rmh«, T. XV. 1
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2
Solomon: Uthtr orthoaxiale Kegelschnitte.
was zu beweisen war.
Es ist leicht ersichtlich, dass auch die Umkehrung dieses Satzes
Gültigkeit hat, nämlich dass 4 Parabelpunkte auf der Peripherie
eines Kreises liegen, wenn die algebraische Summe ihrer Achsen-
abstände — 0 ist.
Folgerungen.
1) Wenn zwei der Durchschnittspunkte C und D in C\ (Fig. 2.)
zusammenfallen, so wird einerseits
y3 = U also = — yi^T
andererseits [findet in C\ eine Berührung zwischen Kreis und Pa-
rabel statt.
Fallen die Punkte A und Dm Ax (Fig. 3.) zusammen, so findet
ebenfalls Berührung beider Curven statt. Es ist ohne Weiteres zu
tibersehen, dass in diesem Falle, wo die beiden Üurchschnittspunkte
kleinster Ordinaten zusammengeflossen sind, der Kreis die Parabel
von aussen berührt, während im vorigeu Falle die Berührung von
innen statt fand.
2) Wenn yx — — y4 ist, so ist
y2 — — Vi
Die Schnittpuukte liegen symmetrisch zur Parabelachse und der
Kreismittelpunkt in derselben. (Fig. 4.)
3) Wenn y, = yä und y, = y4 isti 80 ist
V\ y*
Der Kreis berührt die Parabel in zwei symmetrisch zur Achse lie-
genden Punkten von innen. (Fig. 5.)
4) Wenn y± — 0 ist, so erhalten wir für den Kreis durch deu
Scheitel der Parabel folgende Bedingungsgleichung:
yt+ys+y.i - 0
6) Wenn y, - 0, y4 = 0, so ist
yt y*
Der Kreis berührt die Parabel im Scheitel und sein Mittelpunkt
liegt auf der Achse.
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Solomon: Ueber orthoaziale Kegelschnitte.
3
6) Wenn yt — y3 = y4 ist, so ist
n — — 3y«
Es findet zwischen Kreis und Parabel eine Berührung zweiter Ord-
nung statt, der Kreis ist daher der Krümmungskreis der Parabel
in Bx (Fig. 6.)
7) Wenn y, =- y4 — y3 — y^, also = 0 ist, so findet zwischen
Kreis und Parabel eine Berührung dritter Ordnung statt. Der Kreis
ist der Krümmungskreis im Scheitel Ax der Parabel (Fig. 7.) Also
nur dieser Krümmungskreis kann mit der Parabel eine Berührung
dritter Ordnung eingehen.
Zieht man durch die 4 Schnittpunkte von Kreis und Parabel
an beiden Curven die Normalen (die Kreisnormalen gehen durch
den Kreismittelpunkt) und sind die Winkel dieser Normalen mit
der positiven Richtung der Abscissenachse au cr4 bzhw. ft,
ßh ß* (Fig. 8-), so erhält man nach der zu Anfang festgesetzten
Bezeichnung:
sin«, — ~i
1 r
■
ya — h
SIU ff, —
J r
durch Addition ergiebt sich
sin a, -f- sin at -j- sin «3 -f sin a4
_ yi +yg+y3 — 46
r
da
yi+ys+y3+y4 — o
ist, so ist
sin o, -f- siu «2 + sin cr3 + siu «4 — — r
Ferner ist
- - subn. - -
BKS subn. p
1*
daher ist
also:
Solomon: lieber orthoaxiale Kegeitchnttte. .
KPa subu. p
b P4 subn. p
Wird eine Parabel
y* — 2/)*
von einem beliebigen Kegelscbuitt
y«-f- ary -f fcc* -f- cy -f- rfx-f e — 0
geschnitten, so gilt für die Abstände y,, t/„ y3, y4 der Durchschnitts-
puukto von der Parabelachse folgende Bedingungsglcichuug:
Beweis.
Substituirt man den aus der Parabelgleichung sich ergebenden
Wert von x in die Kogelschnittgleichung, so erhält mau eine Glei-
chung vierten Grades für y von der Form
wo
4
A Ö b
ist, daher
Wenn daher in obiger allgemeinen Gleichung eines Kegel-
schnittes das Glied mit ry verschwindet, also a = 0 wird, während
b^ 0 ist, so wird
die Schnittpunkte liegen dann auf der Peripherio eines Kreises .
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Solomon: Leber ortkoaxialt Kegelschnitte. 5
Um nun die Bedeutung der Bedingungen a 0, b ^ 0 zu er-
kennen, denken wir uus die Scheitelgleiehung eines Kegelschnittes
„« -
auf die obige allgemeine Form gebracht uuter Anwendung derTrans-
furmationsgleichungcn :
t = m-|-*cosd — ys'inß
1} — n -\-xs'mß-\-ycosß
In der transforniirtcn Gleichung wird dann der Cocfficient von xy
a = siu2ö.(l+g)
der Cocfficient von z* wird
b = sin*0 .
Nun verschwindet o für
1) 6 - 0, 2) ö - %j oder 3) g 1
Für
0 — 0 und ß = *
ist also eine Symmetrieachse des Kegelschnittes parallel resp. senk-
recht zur Parabelachse. Für */ «= — 1 ist der Kogelschnitt ein Kreis,
hat also unzählige Symmetrieachsen, ß wird daher in diesem Falle
unbestimmt.
a und b verschwinden gleichzeitig, weuu ß — 0 und 5 = 0,
d. L wenn der Kegelschnitt eine Parabel ist, deren Achse der Achso
der ersteren Parabel
y* =>2Px
parallel ist. In diesem Falle können iiidessen nicht 1 Schuittpuukto
eiistiren, denn sämtlicho Schnittpunkte der Curveu
Cx = y, — 2 px = 0 und Cj, = y* + cy + </x-f-e = 0
sind in
C',— C, =cy-f(rf-f-2/>)z+c = 0
enthalten. Dieses ist die Gloichuug einer geraden Linie, welche also
mit jeder der Parabeln höchstens 2 Punkte gemein haben kann.
Unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen erhalten wir also
den folgenden Satz;
6
S ahm on: Ueber orthoaxiale Kegelschnitte.
Wird eine Parabel von einem Kegelschnitt so geschnitten, dasa
eine der Symmetrieachsen desselben senkrecht zur Parabelachse
steht, so liegen die Durchschnittspunkte auf der Peripherie eines
Kreises.
Folgerungen.
1) Wenn die Winkclhalbirende zweier Geraden zur Achse einer
Parabel senkrecht steht, so liegen die Durchschnittspunkte der
Geraden mit der Parabel auf der Peripherio eines Kreises.
Die Umkebrung dieses Satzes lautet:
2) Je zwei Gegenseiten des eiuer Parabel und einem Kreise
gemeinschaftlichen Sehnenvierecks schneiden die Parabelachse unter
entgegengesetzt gleichen Winkeln.
Dieser Satz lässt sich indirect leicht beweisen. Auch der directo
Beweis ist sehr einfach.
Wenn «, und »2 (Fig. 9.) dio Winkel zweier Gegenseiten des
Sehnenvierecks mit der Parabelachse sind, und die obige allgemeine
Kegelschnittgleichung als die Gleichung dieser beiden Sehnen ange-
sehen wird, so ergiebt sich dio Bedingungsgleichung:
y * -f- a xy -\- bx1 -j- ey -f- dx -j- e
— (y-f-tgajX-f-m) (y-\-tgasx-\-n) = 0
und da « — 0, so folgt
tg«i + tg«5> ra 0, also «i — —
3) Dio gemeinschaftliche Sehne und Tangente einer Parabel und
eines Krümmnngskreises derselben schneiden dio Parabelachse unter
entgegengesetzt gleichen Winkeln
= — (Fig. 10.)
Wenn zwei Kegclschnitto sich so schneidon, dass eino Symme-
trieachse des einen zu einer ebensolchen des anderen senkrecht
steht '), so liegen die Schnittpunkte auf der Peripherie eines Kreises.
Beweis.
Zwei orthoaxiale Kegelschnitte können den vorangehenden Be-
trachtungen gemäss stets auf folgende Form gebracht werden:
1) Zur Abkürzung bezeichnet Verfasser derartige Kegelschnitte im fol-
genden als „ orthoaxiale".
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Salomon: Ueber orihoaxiale Kegelschnitte.
7
//, = y*-hA,ar2-f-</i;t - 0
Der Kegelschnitt
77,-77, ~ (*i-Ä,)«Ä+(^-<«i)*+«if+^ - 0
geht durch sämtliche Schnittpunkte beider. Der letztere ist aber
eine Parabel, deren Achse der Ordinatcnachse parallel läuft, die
Mer //, in 4 Punkten schueidet, welche auf der Peripherie eines
Kreises liegen. Da diese Punkte mit den Schnittpunkten von /7,
and //, identisch sind, so ist der Satz bewiesen.
Umkohrung.
Liegen die 4 Schnittpunkte zweier Kegelschnitte auf der Peri-
pherie eines Kreises, so sind letztere orthoaxial.
Beweis.
Ist //, — ü die Scheitelgleichung des einen Kegelschnittes,
tf0 — 0 die Gleichung dos Kreises, so muss die Gleichung des an-
deren Kegelschnittes //2 von der Form
77,-f;i/70 = 0 sein.
//s kann also kein Glied mit xy enthalten, muss daher, voran-
gegangenen Betrachtungen zufolge, zu 77, orthoaxial sein.
Folgerungen.
1) Zwei Gerade, deren Winkclhalbircnde auf der Achse eines
Kegcischuittes senkrecht stoht, schneidou den Kegelschnitt in vier
Punkten, die auf der Peripherie eines Kreises liegen.
2) Zwei Paar gerader Linien, deren Wiukelhalbireudo auf ein-
inder senkrecht steheu, begrenzen ein Kreisviereck.
3) Die gemeinschaftlichen Sehnen zweier orthoaxialcn Kegel-
schnitte schneiden die Achsen unter paarweis entgegengesetzt glei.
chen Winkeln.
4) Die gemeinsame Sehne und Tangento eines Kegelschnittes
and eines Krümmungskrcises desselben schneiden die Achse des
Kegelschnittes unter entgegengesetzt gleichen Winkeln.
8
Solomon: Ueber orlhoaxiale KeyehchnitU.
Hieraus folgt eine Construction des Krümmungskreises in einem
gegebeneu Punkto eines Kegelschnittes l).
5) Wird ein Kegelschnitt von einem System von Kreisen in
oinem Punkte berührt und in zwei anderen Punkten geschnitten, so
sind dio Schnittschnen eiuauder parallel uud ihr Winkel mit der
Achse des Kegelschnittes ist dem Tangcntenwinkel entgegengesetzt
gleich.
6) Laufen 2 Sehnen eines Kegelschnittes zweien von einem
Punkte der Achse ausgehenden Tangenten parallel, so liegen ihre
Endpunkte auf einem Kreise.
Specialfälle.
a) Boide Sehnen sind Tangenten.
b) Eino Sehno ist Tangente in dem einen Endpunkte der an-
deren. — Der Kreis ist der Krümmungskreis in diesem Punkte.
c) Beide Sehnen sind Tangenten und die Berührungspunkte fallen
zusammen, — dieses ist nur im Scheitel des Kegelschnittes möglich
— daher der Satz:
Ein Kegelschnitt kann nur mit dem Krümmungskreisc im
Scheitel eine Berührung 3. Ordnung eingehen.
Sämtliche Kegelschnitte, welche durch die Ecken eines Krcis-
vierecks gelegt werden köuncn, haben eiuandcr parallele oder ortho-
gonale Achsen.
Beweis.
Vier Punkte eines Kreises lassen sich stets als Durchschnitt
zweier orthoaxialer Kegelschnitte auffasseu:
77, = Sf*+ait*+bsz+ety+d1 = 0
Sämtliche durch dio Schnittpunkte beider geheuden Kegel-
schnitte werden danu durch
1) vergl. Si»liu«jn-Fic<llcr, Analytische Geoiu. der Kegclsch., 5. Aufl.,
S. 401.
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Solomon: lieber orthoaxiale Keyehchnitte 9
aasgedrückt, wo A ein beliebiger Parameter ist. Auch hierin ist der
Coefficient von ry gleich 0. Daher siud die Achsou sämtlicher durch
ausgedruckten Kegelschnitte parallel oder senkrecht zu den Achsen
von //, und Hr
Folgerung.
Die Geraden, welche dio Winkel je zweier Gegenseiten eines
Kreisvicrecks halbireu, stehen auf einauder senkrecht.
Für die Coordinatcn der Schnittpunkte zweier orthoaxialer
Kegelschnitte, die auf ein den Achscu paralleles Coordinatcnsystem
bezogen siud:
H% = - 0
gelten die Relationen:
Beweis.
In dem System der Kegelschnitte //,-f A//2, welche mit //, uud
//, gleiche Schnittpunkte haben, befiudcu sich zwei Parabeln
Pt = x* — *. 1 x ! ■ y - — J = 0
"i —«2 «1 —«2 "l - «3
„ • ai &i "" fl| *S a2c, — «1 «jV-«! <h n
"i = JT — x — y — =• U
ax — as «, — a2 <jj — rts
Die Achsen dieser Parabeln müssen den Coordiuatcuachsen
parallel sein, ihre Gleichungen sind daher
x - C, » = (7,
worin C nnd C\ diejenigen Werte von x resp. y sind, welche y in
P, resp. x in P% zu einem Maximum oder Minimum macheu.
Da nun in P4
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10
Solomon: Ueber orthoaxial« Kegelschnitt*.
so ist
Für P% ist
daher
dy dx at—
</* " ar, ~ ,8t'
C 2(a, - a,)
BP, _ "2 <r, — a, <;2
r/x h «i — ^
dy ^ ~ 3 A «2 Äi — «i
8x 0| — a2
1 °i — «S
Die Abstände der Schnittpunkte von //, und Ht von der Achse
der Parabel rt sind
Xj, C — x2, C? — x3, C —
Die Summe dieser Abstände ist dem zu Anfang dieser Arbeit
bewiesenen Satze zufolge gleich 0, daher
Ebenso ist
Die Coordinaten («, ß) des Mittelpunktes des einem Systeme
orthoaxialcr Kegelschnitte zugehörigen Kreises sind gleich den Pa-
rametern der zugehörigen Parabeln, vermehrt um das arithmetische
Mittel aus den entsprechenden Coordiuaton der Durchschnittspunkte.
(Fig. 11.)
Beweis.
Bezeichnet mau die Parameter der beiden Parabeln Px und P%
des Systems Hl-\-XHi mit py und pM und setzt zur Abkürzung dio
oben bestimmten Coordinaten des Schnittpunktes ihrer Achsen C
und C, ein, so lauten die Gleichungen der Parabeln:
r.=x*— 2Cz — 2pyy-\- dy ~ d* = 0
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Solomon: Uebtr orthoaxiale Kegelschnitte. \\
Hieraus erhält man durch Additiou die Gleichung des Kreises
der Durchschnittspunkte
B=Pt+P9s [jr-<C, +p,)r+[x-(c+pM)y+A - 0
wo A die aus der Rechnung sich ergebende Constanto bedeutet.
Daher sind die Coordinaten des Kreismittclpunktes:
„ _ c+r, - * +
was zu beweisen war.
Wählt man die Achsen der beiden Parabeln zn Coordinaten-
achsen, so ist
und man .erhält so für die Abstände des Kreismittelpunktes von
den Parabelachsen
MN = Cj — p,
MR = ß1 — py
Sind die Gleichungen zweier Kegelschnitte in der allgemeinen
Form (nach Salmon-Fiodler) gegobon:
// = rt11y«4-a1,^ + a,8x,-f-aJ3y + as3x4-a33 - 0
so liegen die Durchschnittspunkte auf einem Kreise, wenn das System
Zf-f-A//' = 0
einen Kreis enthält, d. b. wenn
an -f- Art,,' = rtj« + An,,'
und
oder nach Elimination von A:
Liegt der Mittelpunkt 'des Kreises auf der Achse der Parabel
mit dem Parameter px (nach obiger Bezeichnung), so ist der Pa-
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12 Salomen: Ueber orthoaxiale Kegelschnitte.
Die Gleichungen der beiden orthoaxialeii Parabeln baben dann die
Formen :
as* = 0 . y + c.
oder nach entsprechender Transformation:
y* - 2Pxx
x* = dt x -f-
Die zweite Parabel geht also für diosen Fall in zwei parallele
Gerado über.
Für dt «=• 0 wird dio eine dieser Geraden Tangente im Scheitel
der Parabel. Für | ^ " q falJcu Dcido Gerade mit der Scheitel -
tangento zusammen, uud die Kreisgleichung ist daher
y* + x* — 2pxx
oder
y*-\-(x — p,)2 =pxa
Also:
Der Radius des Krümmungskreises im Scheitel einer Parabel
ist gleich dem Parameter derselben.
Die 3 Mittellinien eines vollständigen Vierecks schneiden sich
iu einem Punkte, der sie halbirt.
Beweis.
Die Coordiuaten der Ecken seien
A == (*„ jr,), B = y2)
Die Seitenraittelpunktc sind dann:
' \ 2 ' 2 y
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Salomon: Ueber ortkoaxiale Kegelschnitte. J3
2 < 2 j
"2 ■ 2 J
Daher ist die Mitte von A/jV:
anch Mitte von ÄS und OP, somit ist der Satz bewiesen.
Die Mittellinien des zwei orthoaxialcn Parabeln gemeinsamen
Sehnenvierecks schneiden sich im Achseuschnittpnnkt.
Beweis.
Die Achsen seien Coordinatenachsen, dann ist
Q = (0, 0) (nach obiger Bezeichnong)
was zu beweisen war.
Folgerung.
Besitzen zwei orthoaxiale Parabeln einen gemeinsamen Krüm-
mangskreis , so gebt die Krümmungssehne durch den Achsenschnitt-
punkt und wird durch denselben im Verhältniss 1 : 4 geteilt.
14
zur Kammer: Zur Theorie der Curven
H.
Zur Theorie der Curven in analytischer
Behandlungsweise.
Von
A. zur Kammer, Dr. phil.
in Kiel.
Lange Zeit war von den Evoluten einer ebenen Curve nur die
Krümmung8mittelpnnktscurve bekannt, und von den Evoluten einer
Curve doppelter Krümmung kannte man gar keine oder hielt ihre
Krümmungsmittelpunktscurvo sogar für eine solche, bis Monge ') vor
etwa hundert Jahren die Kenntuiss dieses Gebietes bedeutend er-
weiterte, indem er zeigte: dass jede Curve, auch die ebene, unend-
lich viele Evoluten besitzt, die sämtlich doppelt gekrümmt sind bis
auf eine einzige, nämlich die Krümmungsmittelpunktscurve der ebenen
Curve, dass dagegen die Krümmungsmittelpunktscurve einer Raum-
curve im engeren Sinne niemals zu den Evoluten gehört. Es ist
interessant zu bemerkeu dass sich hierin selbst nachher ein namhafter
Mathematiker irrte, nämlich Lagrange, und dass Jacobi *) es noch für
nötig hielt, diesen Irrtum aufzuklären. In der Folge ist dieser Teil
der analytischen Geometrie vcrhältoissmässig wenig bearbeitet
Neuerdings hat Herr Pirondini 8), Molins4) die Krümmungsmittel-
punktscurve einer näheren Betrachtung unterzogen, alleiu in syste-
1) Monge, sur les dcVeloppeei , iles rayons de courbare et les differentt
genre» d'inflexions des courbes u double courbure. Parii. 1785.
2) Jacobi, Mir Theorie der Curven. Crelle's Journal, Bd. 14. 1835,
3) Pirondini, aul problema di trovnro la curva di cui e noto il luogo
de'suoi centri di eurvatura. Annali di Mat., t. XVII. 1889.
4) Molins, sur quelques nouvelles propriltes du lieu centres de conrbure
des courbes gauches. Mem. de Tool. Ser. 8, t. X (1888) et ser. 9, t. [.
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in analytischer Behandlungsweise.
15
matischer Weise sind die Fundamentalgrössen dieser wichtigen Be-
gleitcurve noch nicht entwickelt. Und doch ist dieses mit geringen
Hilfsmitteln leicht möglich: man gebraucht dazu ausser Differen-
tiationen nur die Serret-Frenet'schen Formeln und einige der 22
Relationen, welche wegen der Orthogonalität der Achsen statt haben,
sodass die Lehrbücher bequem von diesen Resultaten Gebrauch
macheu können.
In der folgenden Abhandlung werden zunächst im ersten Para-
graphen Eigenschaften der Evoluten aus ihren Gleichungen analy-
tisch in der Weise abgeleitet, wie solches im § 2. bei der Krüm-
mn::gsmittelpunktscurve geschieht; §3. enthält mehrere Curvenclassen
unter Bevorzugung der dimensionslosen Invarianten », wo Q = Rcosi,
nebst den Verhältnissen der abgewickelten Evolutfläche; im § 4. ist
endlich eine specielle Raumcurvo, nämlich die Schraubenlinie auf
einem Kreisevolventencylinder, erörtert und dabei eine Verallgemei-
nerung des Puiseux'schen Satzes gegeben: wenn für eine Curve q
eine lineare Function von & und von r ist, so ist sie notwendig
eine isogonale Trajectorio der geradlinigen Erzeugenden einer Cylin-
derfläehe, deren Basis eine Kreisevolvente. Am Schlüsse linden sich
eilige Umk Ehrungen dafür, dass beiden ebeneu Curveu die Krüm-
mungsmittelpunktscurve zu den Evoluten gehört
§ h
Inbetreff der Bezeichnungsweise beachte man, dass /, g, A; f\ ^,
k\ l, w, n • /', «*, n' die Richtungscosinus der Tangeute, der Haupt-
normale, d(r Binormale und der redimierenden Kante bedeuten
sollen, ferner ist in üblicher Bezeichnung ds das Bogenelement der
Curve, t and 9 der Krümmungs- und Torsionswinkel
(]& tls ds
tgi-^, tfo» p-^v r- ^ u.s.w.
Die Curvenelcmentc, welche sich auf eine Evolute, auf die Krüra-
mungsmittclpunktscurve und auf die Polcurvo der Urcurve beziehen,
werden wir mit dem Index «, k und p verschen. Für die positive
Aufeinanderfolge der.begleiteuden Achsen treffen wir die Festsetzung:
Tangente nach vorn, Hauptnormalo zur Linken, Binormale nach oben.
Für die rechtwinkligen Coordinaten der Punkte einer Evolute
bestehen die Gleichungen, wenn c eine willkürliche Constante bezeichnet,
t, — m+p .f — p . tg(#-|- c) . t
ye = y + 9 • '.)' — 9 • lü + c) • ni
%t «~ z-f- Q . h' — Q . tg(# -|" c) . n
16
zur Kammer: Zur llienrie der Curven
Durch Differentiation (nach einer unabhängig Veränderlichen ergiebt
sich, dass
<lsc - [tg, + tg(tf +c)} •[/' - tg(0 . q . gd&
<lye _ ltfft + tg(/>+cl] . Itf' - tg(tf +c) . m) . p,/f>
d% = [tgi -f tg (& -f r)] .[/*'- tg + c) . n] . p </&
ferner dass
, [_1 <li 1
d *' " [cos2 / ^ C08«(Ä
(*4-«)J
[/ -tg(^4-c) . /| . t>tfi>2
-f [tgi + tgf^+c)] . [-/•. cotgA + tg(» + *)
- (/•'- tg(» + e) . /)] . P«fl>*
-Htg* + tg(* + c)] • [r'-tg^ + c) . /J . tg/. pcitf*
Durch cyklisthe Vertauschung der Richtungscosinua erhält man
die Werte für tt*yt und In diesen Gleichungen bedeutet i den
Winkel, um welchen der Radius R der Schniiegungskugel gegen die
Osculationsebene geneigt ist, sodass also
p =- /fcost oder tg* —
dp
Mit Hilfe obiger Ausdrücke erhält man uuu
dy, dz«
d*y, rf*j,
- [tg i + tg(^ + U)]1 • [' + tg(fr + c) . / '] . p* . COtg *
= [tg* + tg(,'/ +e)J* . [m + tg{» + c) . g'] . p* . cotg ld&*
dz, dye
tPx« d*yt
= [tgt + tg(^4-c)]* fn4-tg(^4-c) . V] . p» . COtg^to*
und
p. = ± Va,'+b,*+c,* - ± [tg/4-tg(^4-«)? •
p'cotgiUft3
C08(i>-F^
Nunmehr ist man im Staudo, mehrere Elemente einer Evolute in
den auf die Urcurve sich beziehenden Grössen auszudrücken.
0 d&
*, = ± VdxS + dyS + dzS = ± [tgt + tg(S 4" Cj] . — ^ + c}
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m analytischer Behandlungsweise.
17
Infolge der festgesetzten positiven Aufeinanderfolge der positiven
Richtungen der begleitenden Achsen ist bei d*, and Dt das positive
Vorzeichen zu wühlen. Für die Richtungscosinus der Tangente,
Haupt- und Binormale einer Evolute ergeben sich dann die Werte
/, == j^* = cos(tf + c) . y ' - sin(# -f c) . / etc.
B, . da, — Ce . tlyt . . ,
s j*.*.' ~-/ otc- und
/„ = - cos(» + <•)•< + sin(* + c) . f etc.
Die begleitenden Achsen einer Evolute haben daher die in
Fig. 1. angegebenen Richtungen. Die Tangente Tc und die Binor-
male Bt liegen in der Normalebene der ursprünglichen Curve und
bilden mit der Krümmungsachse den Winkel y% +^ + c) re8P-
(#-f-c); die Hauptnormale der Evolute ist entgegengesetzt gleich
gerichtet der Tangente der Evolveute, und da die Normalebene der
Evolvente Tangentialebene der Evolutfläche, so ist jedo Evolute eine
geodätische Linie auf der Fläche der Krümmungsachseu.
dx, 5^,*= cos(# -f- e) . dz
,!*% = ± Ydft* + dmt* + d^* — — Bin(d -f- c) . dt
da, = dx, U - — ($ + c)
, i , , dte , .
V = .10, ■ U + äi ■ * - ' °tC-
In Worten: die Krümmungsachsen der Evolvente sind die recti-
ficirenden Geraden einer Evolute, oder die Evolutfläche der Evolvente
ist die rectificirende Cyl inderfläche der Evoluten.
Dieser Ausdruck gestattet eine geometrische Construction des Krüm-
mungsmittelpuuktcs der Evoluten. Wir unterlassen es, für
o. s. w. die Werte anzugeben, da sie von keiner besonderen Ein-
fachheit sind.
d. M.tk. .. Phy.. 2. lUihe, T. IV. S
18
zur Kammer: Zur Theorie der Ourven
Soll eine der cd1 vielen Evoluten eine allgemeine Schrauben-
linie sein, so muss für ein bestimmtes e nach dem Bertrand'schen
Satze
-7- =» Const.
sein, folglich
tg(* + c) — — Const. also & — const
d. h. die Evolvente ist eben. Dann sind die sämtlichen Evoluten
Schraubenlinien. Ist also eine der unendlich vielen Evoluten eine
Schraubenlinie, so sind es auch die übrigen, und die Evolvente ist
eine ebene Curve.
In umgekehrter Weiso folgt aus den obigen Beziehungen, dass
dx — den tlfr — — dkf und
j = -// etc.
f — cos J, . U — 8in ^ • *• etc.
I — sin + cos l, . U etc.
Gleichungen, welche für die Umkehraufgabe in Betracht kommen, zu
gegebener Evolute die zugehörigen Evolventen zu finden. Es sind
dies orthogonale Trajectorien der Tangenten der Evolute und Krüm-
muug8linien auf ihrer Tangentenfläche. Man erinnere sich dabei der
besonderen Verhältnisse einer ebenen Evolute, wo ihre Tangenten-
fläche die Ebene ist, in der die Curve sich befindet.
§ 2.
Die Gleichungen der Polcurve
xp-s + p./' + ^.J etc.
in ebensolcher Weise zu behandeln, bietet keinerlei Schwierigkeit
und führt natürlich zu den bekannten Eigenschaften dieser Curve.
Aus den Gleichungen der Krümmungsmittclpunktscurve
art = x -f- q . f1
lässt sich ableiten, dass
dxk = . l -f % ■ f'j • d9 etc.
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M analytischer Behandlung s weise.
10
*• ~ [~ % ■ cot« » • '+ (S -»)•/' + 2 Ä • '] "* eW-
Hieraus ergiebt sich, dass
![f+»(i),-»SJ ■/^i-»*./'
+ g*),cotgl.i),»'
und durch Einführung des bereits erklärten Winkels t, dass1
J4 - II* . |Yl- ^ ./--sin/cosicotgA . /'
-f sin»»cotgA . etc.
Für das Bogenelement d*k der Krümmungsmittelpunktscurve be-
rechnet man zunächst
<l*k - ± Rdi>
Im Specialfalle der Curven constanter erster Krümmung oder • — 0
fällt die Krümmungsmittelpunktscurve mit der Polcurve zusammen,
die Tangente der Polcurve hat aber die Richtung der positiven Bi-
normale der Urcurve, aus dem Grunde ist bei dn das positive Vor-
zeichen zu wählen. Es ist demnach
dsk — Rd& und
fk — sin i . f + cos i . / etc.
Die Tangente der Krümmungsmittelpunktscurve liegt, was selbst-
verständlich ist, in der Normalebene der ursprünglichen Curve und
bildet mit der Krümraungsachse den Winkel % und mit der Haupt-
aormale den Winkel
n
'"-2--
Daraus folgt die bekannte Gonstruction dieser Tangente, welche mit
der Steinerschen Construction der Tangente einer Fusspunktencurve
im Zusammenhange steht: construirt man in der Normalebene der
Urcurve um M als Mittelpunkt mit dem Halbmesser (s. Fig. 2.)
MP- MPk - MPP
2*
20 zur Kammer: Zur Theorie der Curven
den Kreis, so ist die Tangente im Punkte A an den Kreis auch
Tangente an die Krümmungsmittelpuuktscurve. Aehulieh, wie oben,
kommen wir bei der Entscheidung über das Vorzeichen von Dt zu
dem Schlüsse, dass der positive Wert zu nehmen ist; daun erhält
man
1
lk = , — . f
+ sinf.cotgA _ (_ cos . fl + 8iQ . t) etc
Diese Gleichungen gestatten eine einfache geometrische Interpretation'!
denn bezeichnen f ',, </,, A| die Richtungscosiuus der Geraden ~Frff,
bo ist
= — cos* . f -J- sin» . L etc.
und führt man nun noch einen Hilfswinkel 0 ein, so dass
1 da
CO9 0 =
sinfl
\/{\- *^)* + Bin»icotg«A
sin t . cotg A
^(l-jg)" + ■!■»•• «otf*
uud mithin
(d* Ä\ 1
Tt ~ drj sin 7
so gewinnt man die leicht zu deutenden Beziehungen
/* — cos 0 . / + sin • • ft etc-
und für die Richtungscosinus der llauptnormale berechnen sich die
Werte A . ,
/»' — - sin 0.f+ cos B.U etc.
In Worten (s. Fig. 2): die Normalebene der Krümmungsraittel-
punktscurve geht durch PkM% und es bilden ihre Haupt- und Binor-
male mit dieier Geraden dio Winkel
0 und 6' = ^ ~ ö
wo 0 durch die Gleichung bestimmt ist
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in analytischer Behandlungnwtiae.
21
lb \dx dx) sin*
Hierdurch ist das begleitende Achsenkreuz der Krümmengsmittel-
pnnktscarve festgelegt.
Zieht man Tom Mittelpunkte der Gauss'schen Einheitskugel
parallele Geraden zu der Tangente, Haupt- und Binormale sowol
der ursprünglichen Curve, wie ihrer Krümmungsmittelpunktscurve bis
iur Kugeloberfläche, und verbindet man die entstehenden Punkte
auf der Einheitskugel durch Bogen grösster Kreise , so entstehen
sphärisch« Dreiecke, welche die Abhängigkeit anderer, die gegen-
seitige Lage der beweglichen Achsenkreuze bestimmenden Winkel
ron den eingeführten Hilfswinkeln » und 6 erkennen und berechnen
lassen. Bezeichnet man mit Fk, Gk, Hk\ ft\ Gk\ £&'; Lk, Mk, Nk
die Ricbtungscosinus der Tangente, Haupt- und Binormale der
Krümmungsmittelpunktscurve in Bezug auf die beweglichen, beglei-
tenden Achsen der ursprünglichen Curve, so ergiebt sich, dass
Fk — 0, Gk — sin /, Hk — cos i
/V = — sin 0, Gk' = — cos i cos 6, Hk' - sin i cos 6
Lk = cos 0, Mk cos i sin 0, .V* = sin i sin d
Gleichungen, welche auch durch die Beziehungen
fr- ft.f+Qk.r'+m.i etc.
tk'-W.f+Gk'.r+ Ih' .1 etc.
lk - Lk . f+ Mk .f' + Nk.l etc
bitten abgeleitet werden können.
Es erübrigt noch, dxky ddk u. s. w. in den auf die Urcurve sich
beziehenden Grössen auszudrücken. Es ist
sin »
drk = ä . dx
Man kann dies Resultat in die Worte kleiden (Molins): eine
Haamcurve und ihre Krümmungsmittelpunktscurve stehen in dem
Zusammenhange, dass die Cosinus dor beiden Winkel, welche die
Tangente der einen mit der Osculationsebene der andern bildet,
«ich verhalten wie ihre Contingenzwinkel (s. Fig. 2).
Es ist allgemein
22 xur Kammer: Zur Theorie der Curvtn
— ^* • ^3gfc 4- B* • rf3y* 4- fr • d%z* .
Bei der Berechnung nach dem letzten Ausdrucke stellen sich
recht umstündliche Rechnungen ein, einfacher gestaltet sich dieselbe
mit Hilfe des ersten; man erhält zunächst
<#* = (- cos 0 . /, -}- sin 6 . f) . ^co8 »' cotg iL - e~^j d& etc.
folglich
(dß \
COS t cotg A —
/ d0\
dltt - [cOSi-^Jdt
oder
Diese Gleichung zeigt uns, dass es doppelt gekrümmte Curren
mit ebener Krümmungsroittelpunktscurve geben wird, nämlich wenn
für dieselben
cos« - , — 0
at
Ferner ergiebt die Ausrechnung, dass
sin 6 / d#\
nnd
ÄtgAsinÖ
sinT-
R
rk — •
cos* cotg k — ^
Sucht man umgekehrt, die Grössen der Urcur?e in denen der Krüm-
mungsmittelpunktscurve auszudrücken, so folgt aus den obigen For-
meln, dass
f «— cos 8 . h — sin 6 . fi etc.
f = sin i . fk — cos i (cos 6 . /»' -f sin 6 . lk) etc.
t* = cos i . A 4 sin * (cos ö • f* 4 sin ö • '*) etc-
und dass ferner
d& «= d% -{- cos 6 . dt*
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23
dx — -3 — . . dxk
BIO l
dB -=■ cotg » . sin 0 . dn —
oder in Grössen, die jedoch mit Dimensionen behaftet
dß cotg i . sin ß 1
~~ Qk "" r*
eine Differentialgleichung, welche zur Bestimmung des Winkels 0
benutzt werden muss. Mau beachte, dass auf den rechten Seiten
sich ausserdem noch der Winkel » befindet, der zunächst in Grössen
Jer ürcurve definiert ist. Die vorstehenden Gleichungen lassen die
grossen Schwierigkeiten des Umkehrprobloms erkennen, zu gegebener
Krümraungsmittelpunktscurve die ursprüngliche Curve zu finden.
§ 3.
Der Inclinationswinkel
i «~ arecos ~
ist besonders geeignet, Curvenclassen zu charakterisiren. Es möge
zunächst der Specialfall
i =*= const.
betrachtet werden. Aus unsern Formeln folgt, dass die Krümroungs-
mittelpunktscurvo eine isogonale Trajectorie der gradlinigen Erzeu-
genden der Evolutfläche ist. Welche besondern Verhältnisse treten
bei der Abwicklung der Evolutflüche auf?1) Die Pol- und KrUrn-
wungsmittelpunktscurve transformiren Bich in logarithmische Spi-
ralen , deren gemeinsamer Pol der Punkt P ist, auf den die Raum-
corve bei der Abwicklung auf eine ihrer Normalebenen sich redu-
cirt; denn die logarithmische Spirale hat dio merkwürdige Eigen-
schaft, dass ihre Fusspunktencurve in Bezug auf den Ursprung als
Pol wiederum eine logarithmische Spiralo ist, welche die Taugeuten der
ersten unter constantem Winkel schneidet. Die abgewickelte Evolut-
fläche besteht allemal aus zwei übereinander liegenden Blättern,
welche längs der transformirten Polcurve mit einander zusammen-
hangen.
1 ) Steiner, über einige allgemeine Eigenschaften der Gurren ron doppelter
K Tftttmnng. Qet. Werk«, Band \L peg. 161-165.
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24
zur Kammer: Zur Theorie der Curven
Die Grenzfälle
j -0 und 1 ** 2
verlaDgen eine besondere Behandlung. Der Specialfall
— %
oder
R — oo und d& — 0
cbarakterisirt die ebenen Curven. Die Evolutfläche ist eine Cyliu-
derfläche mit der ebenen Krümmungsmittelpunktscurve als Basis.
Weil allgemein die Taugentenflächen zweier Evoluten sich längs der
Evolvente unter constantem Winkel schneiden, da (cf Fig. 1.)
(& -f c ,) — -f e) == const.
so folgt in umgekehrter Weise, dass die Tangenten allgemeiner
Schraubenlinien die Ebene der Basis in einer Evolvente der Basis
unter ihrem Steigungswinkel durchsetzen. Die bei der Abwicklung
der Evolutfläche doppelt gekrümmter Curven geltenden Verhältnisse
haben in diesem Falle im eigentlichen Sinne nicht mehr statt.
Der zweite Grenzfall
i - 0
kennzeichnet dio Curveu constanter erster Krümmung oder
* = C
wo dann auch
R - C
Pol- und Krümmungsmittclpunktscurve sind dieselben. Bei der Ab-
wicklung der Evolutflächo gehen diese zusammenfallenden Bcgleit-
curven in die Peripherie eines Kreises mit dem Radius C über,
dessen Mittelpunkt der Punkt P ist, auf den die Urcurve sich redu-
cirt. Welche Vereinfachungen erfahren unsere Gleichungen?
fk — / etc.
fk - - /' etc.
lk =f etc.
dxk = d&
d»k = dv
Auch dio übrigen Formeln beweisen, dass alles in guter Ueber-
einstimmung ist Dio Curven constanter erster Krümmung haben
die ausgezeichnete Eigenschaft, dass vollo Iicciprocität zwischen Ur-
curve und Polcurve besteht: sucht man die Polcurve der Polcurve,
so gelaugt mau zur ursprünglichen Curve zurück.
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in analyti$eher Rehandlungsweiae.
25
Nicht minder interessant, aber doch weniger beachtet, scheinen
uns die allgemeineren Curven zu sein, für welche nur
oder g eiue lineare Function von h ist. Für den Inclinationswinkel
> folgt hieraus die Bedingung
cotg % = # -f- c
oder, da es auf eiue additive oder subtractive Constaute nicht an-
kommt,
cotg i — if
Die Einsetzung dieses Wertes in unsere Formeln liefert einige
Vereinfachungen. In geometrischer Hinsicht ist klar, dass sämtliche
correspondirende Punkte der Pol- uud Krümmungsmittelpunktscurve
den constanten Abstand C Yon einander besitzen. Jn was für Curven
biegen sich dieselben bei der Abwicklung der Evolutfläche um? Die
Polcurve wird eine Kreisevolvente, deren Evolutkreis mit dem Mittel-
punkt P den Halbmesser C hat, denn die Fusspunktencurve einer
Kreisevolvente in Bezug auf den Mittelpunkt des Evolutkreises als
Pol besitzt, wie leicht einzusehen, dio merkwürdige Eigenschaft, dass
die Entfernung entsprechender Punkte gleich der constanten Länge
des Radius des Evolutkreises ist. Die Curven constanter erster
Krümmung sind ein Specialfall dieser, die Constante C hat dann den
Wert null.
Der Bedingung R = Const. kann durch die beiden
t> — const. und
• + d& - 0
genügt werden. Mit der letzten Bedingungsgleichung ist
oder
i — — *
äquivalent. Bei diesen, den sphärischen Curven, degenerirt dio
ganze Polcurve in einen Punkt, nämlich den Mittelpunkt der Kugel,
anf welcher die Curvo sich befindet. Die Schmiegungskugel goht
durch die sämtlichen Punkte der Curve, grade so wie bei der ebenen
i'nrve die Osculationscbene alle Curvenpunkte enthält. Die Evolut-
tlächtf ist ein Kegel. Bei seiner Ausbreitung, z. B. in eine Normal-
26
zur Kammer: Zur Theorie der Curven
ebene der sphärischen Curve, geht die Krümmungsmittelpunktscurve
in die Peripherie eines Kreises über, dessen Durchmesser
PPP — Ä — Const.
Auf eine ähnliche Bediugungsgleichung führt die Untersuchung
der Frage (Vf. eine irrtümliche Behauptung bei Steiner, 1. c.
pag. 161), für welche Curven ist die Krümmungsmittelpunktscurve
eine geodätische Linie der Evolutfläche? Dann muss sich dieselbe
bei der Abwicklung der Evolutfläche in eine Gerade transformiren,
woraus man leicht ableiten wird, dass die transformirte Polcurve
eine Parabel ist, für welche die bewusste Gerade Scheiteltangente
und deren Brennpunkt der oft erwähnte Punkt P ist. Aus diesen
Verhältnissen lässt sich dann eine Relation zwischen q und R her-
leiten, nämlich
p* — R» . R
wo R0 eine Constante. Dieser Bcdingungsgleichung genügen aber
auch noch Curven, welche dio verlangte Eigenschaft nicht besitzen,
nämlich dio Curven constanter erster Krümmung.
Einen einfacheren und besseren Weg zur Lösung der Frage
liefern unsere Formeln im vorhergehenden Paragraphen, da wir auf
diese Weise mühelos die notwendige und hinreichende Bedingung
gewinnen. Soll die Krümmungsmittelpunktscurve eine Geodätische
der Evolutfläche sein, so muss in jedem Curvenpuukto ihre Haupt-
normale mit der Flächonnormalen zusammenfallen, d. h. es muss
beständig der Winkel
sein; folglich erhalten wir als Bedingungsgleichung
i - & + c
Selbstverständlich haben alle ebenen. Curven die geforderte
Eigenschaft. Unsere Formeln liefern diese nicht ohne weiteres mit,
weil dieselben unter der stillschweigenden Voraussetzung d& ^ 0
abgeleitet sind; man kann dieselben in die Bedingungsgleichung
i \mm & + C
mit einscbliesseu, wenn
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m analytischer Behandlungtweise.
27
genommen wird.
Wir unterlassen es, weitere Anwendungen obiger Formeln zu
geben.
14.
Die Kreisevolvente und ihre Parallclcurven kann man durch
Gleichungen darstellen
x = a . cosu -f- (au -f- c) sinu
y = a . sinu (au -f- c) cos«
wo a der Radius des Evolutkreises und c eine willkürliche Constaute
ist. Wickelt man ein ebenes, rechtwinkeliges Dreieck auf eine Cy.
linderfläche mit einer Kreisevolvente als Basis auf in der Art, dass
die eine Kathete mit der Basis zusammenfällt, während die andere
Kathete die «Coordinate wird, so biegt sich die Hypotenuse in eine
Schraubenlinie um, welche die Kreiscylinder-Schraubenlinie als Spe-
cialfall enthält (a = 0). Für die rechtwinkeligen Coordinaten dieser
verallgemeinerten Schraubenlinie ergeben sich die Gleichungen
m — acosu + (au + c) ■ 8illu
y = asinu — (au + e) . cosu
o
wenn die Aufwicklung des Steigungsdreieckes im Punkte
(* = a, y c)
beginnt, und der Steigungswinkel « ist
Es ist keine wesentliche Einschränkung, wenu man anstatt der
äqnidistanten Kreisevolventen diese selbst wählt, denn man braucht
dann die Abwicklung des Evolutkreises nur in einem andern Punkte
beginnen zu lassen; es soll deshalb c — 0 gesetzt werden, wodurch
die vorstehenden Gleichungen die einfache Gestalt annehmen
x = a(cos« -f- «sinu)
y -~ a(sinu - ueosu)
* - l tg f . u*
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28
zur Kammer: Zur Theorie der Curvtn
Mithin ergiebt sich durch Differentiation
^ — aucosu -j^j — a(cosw — tt8in«) = — o(28inu-}-MC08tt)
dy . tPff tl\
du == au sin m — j — a(sin u -f- « cosm) ^3 = a(2cos u — usin «)
*, = °««»-» *?-«««« (,„.-°
Die für Raumcurven wichtigen Grössen A, Zf, C, D haben daher in
dem vorliegenden Falle die Werte
A sa — • «* tg I . U* . COS N
B — - «*tg« . "* . sin n
C = a3 . »<2 und
« = ...»
cos«
Hieraus berechnen sich die Elemente der Schraubenlinie, wie folgt:
n
<ls = „ rftt
cosc
f = COS f . COS U
7 = cosf . siuu
h — ■ sine
f* sinu
g — COBu
h' ~ 0
/ =- — sin t . cos ti
m =» — sin« . sinu;
n — cos«
Die Gleichungen besagen unter anderem, dass die llauptnor-
malen parallel den Normalen im entsprechendem Tunkte der Basis
sind, sie sind daher parallel der Basisebene und berühren deu graden
Kreiscylinder über dem Evolutkreise. Die Fläche der Hauptnor-
malen lässt sich durch die folgenden Gleichungen darstellen
£ — n cos tt + («« +») sin»*
tl = asiuu — (au-f-»)C0Su
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in anaiylitcher Bf Handlungsweise. jJ9
Die analytische Behandlung dieser Gleichungen lässt vorzügliche
Eigenschaften dieser verallgemeinerten Schraubcnfliiche erkennen ; es
hat den Anscheio , dass sie und eine ihr nahe verwandte gradlinige
Fläche die gewöhnliche Schrauben fläche in den technischen Fällen
mit Vorteil vertreten werden, wenn die Schraubenmutter ein aus-
weichendes Mittel ist.
Die weitere Ausrechnung der Curvenelemente ergiebt, dass
a a
dt = cos t . il tt, d» = sin t . d u ; q => — . «, r — . . u
1 ' r cos2« SlUe COSf
U. 8. W.
Wie beschaffen ist die Evolutfläche? Für ihre Rückkohrkante oder
für die Polcurve bestehen allgemein die Gleichungen
*P = * + ¥-/' +j£ • ' etc.
mithin hat man in dem vorliegenden Falle:
— xp — «tg* «(cos« -f- Miinn)
— yP = otg*f(sin» — mcosm)
' 2 ° ^ 1 sin « cos e
Die Polcurve ist ebenfalls eine Schraubenlinie eines Kreisevol-
ventencyl inders; der Radius des Evolutkreises hat den Wert (atg't)
and der Steigungswinkel ist
' - 2
a
Der Anfangspunkt liegt diametral gegenüber und um . — — ober-
° sin f cos e
halb der ary-Ebene. Die Polcurve der Polcurve befindet sich mit
der Urcurve auf demselben Krcisevolventeucylinder und besitzt mit
ihr den gleichen Steigungswinkel: sie ist mit der ursprünglichen
Curve in entsprechenden Stücken cougruent. Die correspondirenden
u
Punkte haben von einander den constanteu Abstand dT— - v ■ . Sucht
sin «cos3«
man die «te Polcurve der Urcurve, so liegt diese mit ihr auf dem-
selben Kreisevolveuteucylinder oder auf demjenigen der ersten Pol-
curve, je nachdem n gerade oder ungerade. Erwähnenswert ist noch
der specieile Fall
71
'"4
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$0 *"r Kammer: Zur Theene der Curven
dann sind alle diese Schraubenlinien in entsprechenden Stücken ein-
ander congruent, während sie sich sonst in zwei Gruppen teilen.
Die Krümroungsmittelpunktscurve der Urcurve hat von der Polcurve
in entsprechenden Punkten den constanten Abstand
dg a
rfir sinecos2c
Für die betrachtete Schraubenlinie ist sowol wie auch
da
— constant. Es lässt sich zeigen, dass diese Eigenschaft den
Schraubenlinien eines Kreisevolventencylinders allein zukommt. Aus
den beiden Bedingungen
folgt, von Specialfällen abgesehen, dass
dir
tgA = <=- = const.
und daher nach dem Bertrand'. sehen Satze die zu bestimmenden
Raumcurven jedenfalls isogonale Trajectorien der Erzeugenden einer
gewissen Cylinderfläche sind. Wählen wir das Coordinatensystem
so, dass die z- Achse mit der festen Richtung der rectificirenden
Geraden zusammenfällt, so steht die Cylinderfläche, auf welcher die
gesuchten Raumcurven liegen, senkrecht zur ary-Ebene, und es han-
delt sich darum, ihre Leitcurve oder Basis zu finden. In der an-
genommenen Bezeicbnungsweise ist nun
n dz
arccosA — ^ — A und h == ^ «= sin X
Ist y — f{x) die Gleichung der gesuchteu Basis, so ist
mithin
cos l
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in analytischer Behandlungtweise. 31
COS A . f'(x)
9 " yf +[/•(«)]«
Ä = sinIA
Durch Differentiation erhält man
cos A /•(*)/"(*) . cos Ar (*) . , , _
' FFD^R1^^ ^- fi+ [/*(«)] €/Ä = 0
folglich
* = «»>■ • n+pS],,^ • vr+[7W
Unterscheidet man die Curvenelemcnte der Basis durch den
Index fc, so lehren die vorstehenden Gleichungen, dass zwischen den
Elementen einer Schraubenlinie und der Basis ihrer Cylinderflache
allgemein folgende Beziehungen stattfinden
. d*b . COSA gb
COSA1 (>6 v " COS*A
Jede dieser drei Relationen ist eine Folge der beiden anderen. Der
bequemeren Schreibweise wegen werde mit o der Winkel bezeichnet,
den die Tangente der Basis mit der «-Achse einschliesst, dann ist
9b — da
Durch Differentiation von
Qb — cos'A . Q
□nd unter Berücksichtigung der Voraussetzung
dx e*
gewinut man die Gleichung
dp» — e9 COSsA . da
und durch Intogration
Qh = c, cos8A . a -f- C'|
folglich ist auch
<*«» — (c,COS*A . a+ C\)da
und da ferner
</* — coso . dsi,
und
dy — sin er . dtb
so erhalt man die Differentialgleichungen
32
zur Kammer: Zur Theorie der Curven
dx cos a (ca COS3* . « -f- C\)da
Ulld
dy = Bin «(ejCOS'i . a -j- (\)det
Ihre Integralgleichungen lauten
« = (c8cos3A . « -f- 6|)sina + e^cos'A . cos« -f-
y — — (c,cos3A . « + CJcos« -f- *«cos3A . sin« -f C3
Betrachten wir nun anstatt der Basis ihre Evolute! Für deren
rechtwinklige Coordinatcn A', Y bestehen allgemein die Gleichungen
X ~ x — Qu . siner
Y «=» J/-\-Qb . cos ff
Die Einsetzung der gefundenen Werte ergiebt daher, dass
A' — c3cos3A . cos« + Co
und
1' = c2cos3A . sin o -f- C3
oder schliesslich
(A--Cs)l+(F-6'3)* = (c,cos3i)* q. c. d.
Ist also für eine Itaumcurvc q eine lineare Function von # und
und von x, so ist sie Schraubenlinie auf einer Cylindcrfläche, deren
Basis eine Kreisevolvente ist. Hierin ist der Puiseux'sehe Satz als
Specialfall enthalten, dass die Schraubenlinien mit constantem Krüm-
mungsradius Krei8cylinderschraubculinien sind.
Beim Begiuno unserer Betrachtungen erwähnten wir die Tat-
sache: bei der ebenen Evolvente giobt es eine ebene Evolute, und
diese ist zugleich Krümnningsmittelpnnktscurvo; hier am Schlüsse
mögen einige hierauf bezügliche Umkehrungen Platz finden. Ist eine
der unendlich violen Evoluten einer Curve eben, so ist auch die
Evolvente eben, und diese Evolute ist auch Krümmungsmittelpunkts-
curve. Ist die Krümmungsmittelpunktscurve eben, so kann sie zu-
gleich Evolute sein, aber es ist nicht notwendig, denn dieses tritt
in zwei Fällen ein:
<W = 0 und d6~* cos 1 </t
Ist die Krümmungsmittelpunktscurve eine Geodätische der Evolut-
fläche — die Evoluten sind geodätische Linien derselben — , so
braucht sie deswegen noch nicht zu den Evoluten zu gehören; denn
es giebt ausser den ebenen eine Gasse von doppelt gekrümmten
Curven, welche diese Eigenschaft besitzt. Ist aber schliesslich die
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in analytischer Btkandlmugswtütt.
33
Krümmangsmittelpunktscurve eben und eine geodätische Linie der
Evolutfläche , so gehört sie zn den Evoluten, und die ursprüngliche
Cnrve befindet sich mit ihr in derselben Ebene; denn dann ist dio
Krümmungsmittelpunktscurve nach einem Satze aus der Flächen-
theorie eine Krümmuugslinie der Evolutfläche und schneidet mithin,
da sie zu den gradlinigen Erzeugenden nicht gehören kann, die
Krümmungsachsen unter dem Winkel
eine Bedingung, welche die ebenen Curven charakterisirt.
Kiel, im Februar 1896.
iMk d. Hall», a. Vhj*. 2. Itoibe, T. XV-
3
34
Grae/e: Strecken- und Punhrechnung,
in.
Strecken- und Punktrechnung, inabesondere die
Rechnung mit parallelen Strecken,
(Quaternionen Hamilton's und Un verzagt's).
Von
Prof. Dr. Fr. Graefe, Darmstadt.
Die von Unverzagt in Programmen und in seinem Werke:
„Theorie der goniometrischen und der longimetrischen Quaternionen,
Wiesbaden 1870" begründeten Rechnungen mit parallelen Strecken,
mit sog. Quotientvectoren habe ich weiter ausgebildet. Die Quotient-
vectorenrechnung führt zu complexen Zahlensystemen , die u. A.
Weierstrass, Schwarz, Dedekind, Höldcr, Schur, Study, Scheffers zu
dem Gegenstande ihrer Untersuchungen gemacht haben. Die sym-
bolische Schreibweise Hamiltons und seiner Schule (Tq, Sq, Vq etc.)
habe ich nicht angewendet und ebenso die Namen „Tensor", „Sca-
lar" (nach dem Wunsche Grassmanns) vermieden. Meine Unter-
scheidung von „Strecke" und „Vector" ergiebt sich aas dem Texte.
In dem Abschnitte „Anwendung der Gesetze der Addition und Multi-
plikation paralleler Strecken", (der uubeschadet für die folgenden
Abschnitte übergangen werden kann) , habe ich u. A. nachgewiesen,
dass die von Unverzagt aufgestellten Coordinatensysteme specielle
Fälle der bekannten Staudt-Fiedlor'schon Systeme sind.
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insbesondere die Rechnung mit parallelen S/recken.
35
Addition und Subtraetion von parallelen Strecken.
Wenn man eine gerade Linie von einem Punkte B, dem An-
fangspunkte, nach dem Punkte iV, dem Endpunkte, zieht, so kommt
der geraden Linie BN ausser der absoluten Länge eine Richtung zu,
die durch Bewegung eines Punktes in gerader Linie von B nach N
bestimmt wird. Wenn man die Linie oder Strecke BS an Länge
gleich der Strecke BN macht, so unterscheiden sich beide in der
Richtung. Die gegenseitige Richtung ist durch den Wiukel NBS
bestimmt. Ist der Winkel NBS gleich zwei Rechte, so fällt BS mit
BP zusammen und die Strecke BP ist die Strecke BN entgegen-
gesetzt gerichtet. Die parallelen Strecken AM und BN der
Figur 1. nennt man gleichgerichtet und die Strecken AM
und NB entgegengesetzt gerichtet. Die Strecken bezeichnet
man in Bezug auf Grösse und Richtung mit griechischen Buchstaben
o, 0, y und deren absoluten Längen mit den entsprechenden
lateinischen Buchstaben a, b, <?. Der Anfangspunkt der Strecke a
and der Strecke aM ist im allgemeinen mit dem entsprechenden
lateinischen Buchstaben A bezeichnet
„Strecken sind nur dann gleich, wenn sie denselben Anfangs-
..and Endpunkt besitzen, d. h. wenn sie sich decken. Zwei gleich-
„lange, parallele, gleichgerichtete Strecken, die nicht denselben An-
fangspunkt haben, sind also nicht gleich, d. h die eine Strecke
.kann nicht statt der andern gesetzt werden".
Unter einer Strecke mc, wo m eine positivo oder negative reelle
Zahl ist, versteht man ferner eine solche, die mit a denselben An-
fangspunkt, dieselbe oder entgegengesetzte Richtung von « hat und
deren Grössenverhältniss zu der Längo von « durch denselbeu Wert
von m bezeichnet wird. „Parallele, gleichgerichtete Strecken haben
„die gleichen Vorzeichen (-j-, — ), parallele entgegengesetzt gerichtete
„Strecken verschiedene Vorzoichen". Die Strecke ^hoisstEinhoits-
strecke
ein Punkt C auf der geraden Linie AB, so sollen für dio
Abstände der Punkte dio Gleichungen
bestehen.
AC+CB — AB, AC= — CJ
(zwischen i
Liegt C ^au880rnajDj A un(l ßi so ist das Toilverhält-
<p09it;.V' und ist das Teilverhaltnis, so liegt 0
CD (negativ, (negativ,
3G
Graefe: Strecken- und l^unktrtchnung,
!7\viscllCD \
ausserhalb! A und Ä Nimmt man AC, CB als Repräsentanten
von Strecken, so gilt die erste der Gleichungen a. nicht.
„Unter der Summe der parallelen, gleichgerichteten Strecken «
„und ß versteht man die zu ihnen parallele, gleichgerichtete Strecke
„y, deren absolute Läugo gleich der Summe der absoluten Längen
„von a und ß ist und deren Anfangspunkt C den Abstand AB im
„umgekehrten Verhältniss der Längen von « und ß teilt".
Es ist somit
, _ , AC h
«+|3 = y, a + b = c, £jJ=a 1.
Denkt man sich den Punkt A mit der Masse a und den Punkt
B mit der Masse b behaftet, so ist der mit der Masse a+6 behaftete
Punkt C der Schwerpunkt der beiden Punkte A und B. Den
Punkt A{B) nennt man den Schwerpunkt der im Punkte C gelegenen
Masse («+*) und der im Punkte B(A) gelegenen Masse —i(-n).
Man kann also leicht den Schwerpuukt von positiven und negativen
Massen bestimmen.
Die Verknüpfung «+£ genügt den beiden Gesetzen der Ad-
dition, dem commutativen Gesetze
und dem associativen Gesetze
« + (£+<$) = (a+ß) + d = a + ß + ö 3.
wenn d eine Strecke bezeichnet, die den Strecken a, ß gleichge-
richtet parallel ist. Die Formol 2. folgt aas der Erklärung der
Verknüpfung und die Formel 3 aus dem Satze, dass drei Punkte
nur einen Schwerpunkt haben.
Was die Differenz der beiden parallelen, gleichgerichteten Strecken
y, ß (c > b) betrifft, so muss ihrer Definition nach sein
(y-ß) + ß-Y
also
y — ß = er, c — b = a, AC
i CB — b i e - h |
Diese Gleichungen sollen für jeden Wert von b und c gelten
und die Definitionsgleichungen der Summe der beiden Strecken
y, — ß sein. Man hat also die Erklärung: „dio Summe von
„zwei parallelen Strecken nun und nß , wo m, n reelle positive oder
„negative Zahlen sind, und ma + nb von null verschieden ist, ist eine
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
37
„zu ihnen parallele Strccko von der absoluten Längo ma-\-nb, die
„mit der grösseren der beiden Strecken ma und nß gleichgerichtet
,,ist , und deren Anfangspunkt C auf der geraden Linie AB so ge-
nlegen ist, dass
AC: CB — nb : ma
„oder der Schwerpunkt aus den beiden Anfangspunkten der Sum-
..iti and< nstrecken ist, wenn man diese Punkte /l, B mit den Massen
..ma, nb sich behaftet doukt. Dieso Verknüpfung genügt dem com-
..mutativen und associativeu Gesetze".
Leicht ersichtlich ist die Identität diesor Strcckensummation
mit der Zusammensetzung paralleler Kräfte.
Wenn in den Gl. 4. c <= b ist, so ist « = 0 und « ist eine im
(.'□endlichen liegende Strecke von der Länge null. Aus der ersten
Gleichung 4. folgt, dass die Ilinzufügung der Differenz y — ß zu ß
die Streck© ß nach y parallol verschiebt, wobei der Punkt B die
Strecke BC beschreibt
Man kann y, - ß, (b =- c) ein Streckenpaar nennen.
Aber auch durch Addition von y—ß zu einer Strecke o, die
parallel, gleichgerichtet und gleich lang der Strecke y ist, wird die
Strecke a parallel verschoben, wobei der Punkt S eine Strocke zu-
nicklegt, die parallel, gleichgerichtet und gleich lang der
Strecke BC ist und durch Addition von y — ß zu einer Strecke — o
erhält man eine Parallelvorscbiebung der Strocke — 0, bei der der
Punkt iS eine Strecke beschreibt, dio parallel, entgegengesetzt
gerichtet und gleich laug der Strecke BC ist. Da das associative
Gesetz besteht, so ist
-«+<y-ft - y~iß+*) --[(/»+«) -y]
§ mm b mm 0
Es ist in der Figur 2.
y = UC\ ß - BB\ o = 88'
Der P nnkt D ist dor Mittelpunkt von CS und Bl\ der Punkt E ist
der Mittelpunkt von BS und CF"; die Strocken BC, SF, F"S lind
also parallel , gleichgerichtet und gleich lang. Es ist leicht nachzu-
weisen, dass ist
ic + Y) — ß - DD'-BB' - FF' r-iß+0) - CC'-EE' - F&
33
Graefe: Strecken- und Punklrechnung,
d. h. y—ß ist ein Operator, der eine Verschiebung der Strocko SS'
nach FF' und der Strocke SSt' nach F"Fi bewirkt
Folgendo Sätze lassen sich leicht beweisen:
1. Wenn C ein beliebiger Punkt der geraden Linie AB ist und
«, ß, y parallele Strecken mit den Anfangspunkten A, B ,% C\ so
lassen immer zwei Zahlen m und u, die nicht beide null sind, so
bestimmen, dass
y *=, met -f- n/3, e — » ma~\~nb 5.
ist. Es ist
ma-\-nß = ra-\-sß, wenn m = r, r» — * ist 5'.
2. Sind vi, ZJ, C drei nicht in einer geraden Linie liegende
Anfangspunkte von drei parallelen Strecken a, 0, y und ist ü ein
Puukt der Ebene ABC und Anfangspunkt einer den Strecken a, 0,
y parallelen Strecke <5, so kann man drei Zahleu m, », p die nicht
sämtlich null sind, so bestimmen, dass
d ss ma-|- /jß-j-^y, <i = «»«-{""^"hj'c 6-
ist. Es ist
roa-f- n/3-f/>y — ra + *jS + ty, wenu m = r, n — 8, p =~ t ist 6'.
3. Sind Ay B, C, Z> die Ecken eines Totraeders und die An-
fangspunkte der vier parallelen Strecken «, 0, y, d, und ist E ein
beliebiger Punkt und Aufaugspunkt der Strecke die den Strecken
a-> ßy ^ parallel ist, so kann man vier Zahlen my », ^ so be-
stimmen, dass
e = 7»« -f- nß -f- py + 'A « ™ »»« + + />« + ¥ ' 7.
Es ist
mn-\-nß-\-py-\-$ =- r«+#jJ+ly+«Ä, wenn m = r, n = *, ;> = f,
</ = u 7'.
Das Tetraeder ./i/JCZ) heisst rechtsweudig, wenn ein mit
Kopf iu A 'uud den Füssen in B läugs AB liegender Mensch, der
nach der Kaute CD hinsieht, dio Ecke C zur Linken uud die Ecke
D zur Hechten hat; sieht dagegen der so liegende Mensch die Ecke
C rechts und die Ecke D links, so heisst das Tetraeder links wen-
dig. Zwei Tetraeder habe« gleichen Sinn, wenn beide rechts-
woudig oder beide liuksweudig siud, sie haben jedoch entgegen-
gesetzten Sinn, wenn das eine rechtswendig, das andre liuks-
wendig ist.
T
Unter dem Verliültuiss -~ von zwei Tetraedern TH und IT, von
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
39
denen T nicht null ist, versteht man die Zahl, die das Verhältniss
der beiden Tetraederinhalte misst, mit dem positiven Vorzeichen,
wenn sie denselben, mit dem negativen Vorzeichen, wenn sie ent-
gegengesetzten Sinn haben.
Es ist
ABCD BACD ACBD - — ABDC 8.
wenn ABCD der Inhalt des Tetradcrs ABCD ist.
Die Gegenseiten der Ecken B\ C, D bezeichne man mit
.4, By C, D. Der Inhalt des Tetraeders ABCD sei r, die Inhalte
der Tetraeder, die einen Punkt M zur Spitze und die vier Seiten von
T zu Grundflächen haben, seien
Tv T„ T3, 74
Hit Rücksicht auf den Sinn der Tetraeder gilt allgemein die Glei-
chong
^ T T T T
y» "f" %p ~f~ ~j, "f* rp : 1 9.
Es falle der Punkt D in den Punkt C und der Punkt M liege in
der Ebene ABC.
Das Dreieck ABC heisst rochtswendig, wenn ein von A
nach B sehender Mensch die Ecke C zur Linken hat, und links-
ten dig, wenn der Sehende die Ecke C zur Rechten hat Zwei
Dreiecke haben gleichen Sinn, wenn beide rechtswendig oder
ünkswendig sind-, sie haben entgegengesetzen Siun, wenn das
eine rechtswendig, das andere linkswendig ist. Unter dem Verhält-
aiss ~ von zwei Dreiecken versteht man die Zahl, die das Verhält
niss der beiden Inhaltsdreiecko misst, mit dem positiven Vorzeichen,
wenn sie denselben, mit dem negativen Vorzeichen, wenn sie entgegen-
gesetzten Sinn habeu. Wonu Af ein Puukt der Ebeue ABC ist, und
{MBQ den Inhalt des Dreiecks MEC bezeichnet, dann gilt mit Ruck-
licht auf den Sinn der Dreiecke allgemein die Gleichung
(MBC) (MCA) (MAB)
(ABC) [ABC) (ABC) 1 iU*
oder kürzer
4 + 4 + 4i _ i 10'.
40
Graeft: Strecken- und Puuktrechnung,
Sind die nicht in einer geraden Linie liegende Punkte ABC die
Anfangspunkte von drei parallelen Einheitsstrecken a\ ß', y' und
der Punkt M der Ebene ABC der Anfangspunkt einer den Einheits-
strecken parallelen Strecke p, so ist
Sind ABCD die Ecken eines Tetraeders und die Anfangspunkte
der vier parallelen gleichgerichteten Einheitsstrecken «', ß'. y\ 6'
und ferner M der Anfangspunkt einer den Einheitsstrecken paral-
lelen Strecke p, so ist
Division und MuUiplication ?on parallelen Strecken.
Der Quotient von zwei parallelen Strecken er, ß (o von null ver-
schieden)
13.
soll eindeutig bestimmt sein. Aus dieser Gleichung folgt zur Er-
klärung der MuUiplication die Gleichung
q . tt - £ « - ß 14.
Der Quotient q hoisst nach Unverzagt eine longimetrische
Quaternion1). Da diese Quotienten eindeutig bestimmt sein
sollen, so bat die Gleichung
? - ß 15.
in Bezug auf die Unbekanntem nur eine Auflösung, die man erhält,
wenn man beide Seiten mit o multiplicirt
Es ist also
I) Unverzagt: „Theorie der goniemetritchen etc. Qunternionen, Wieg-
enden 1876". Unvenagt führte die Reehnung mit parallelen Strecken ein.
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insbesondere die Rechnung mit paraHelen Strecken.
41
a a
Sind die Strecken a und ß a) gleichgerichtet, so folgt aus
der Gleichung 14., dass die Strecke o durch Multiplication mit dem
Quotienten q in die Strecke ß übergeiührt wird; um dies auszuführen
ist erforderlich: 1) dass die Länge « ?on « verwandelt wird in die
Lange b von 0, d. h. es muss a entweder gestreckt oder verkürzt
werden, bis es so gross ist wie 0, 2) dass a parallel verschoben wird
bis ein Anfangspunkt, der die gerade Linie AB beschreibt, in den
Anfangspunkt B von ß fallt. Sind die Strecken « und ß ^entgegen-
gesetzt gerieb tot, so wird die Strecke « durch Multiplication
mit dem Quotienten q in die Strecke ß übergeführt; um dies jedoch
auszuführen ist es erforderlich: 1) dass die Strecke a in einer Ebene,
die die Strecke a enthält, um den Anfangspunkt um 272 gedreht
2) dass die Länge a von a verwandelt wird in dio Länge b
tob 0, 3) dass die Strecke — -a parallel verschoben wird bis ihr
Anfangspunkt, der die gerade Linie AB beschreibt, in den Anfangs-
punkt ß von ß fällt.
d
Gesetzt qx «= 6 und y zwei parallele Strecken, wäre ein Quo-
tient, der mit a multiplicirt, diese Strecke « nach ß überführe. Dazu
ist nötig, um kurz zu sprechen, dass </, 1) die Strecke «■ um den-
selben Winkel (Ord. 27?) wie q drehe, 2) in demselben Verhältniss
wie q die Strecke o an Länge verändere und 3) um dieselbe Länge
AB wie q die Strecke « parallel verschiebe. Mau kann daher setzon
. ß 6
q*~qi oder - - -
wenn ist
b d
- — AB gleich und glcichstimmig parallel mit \ \q
(AB# CD) CD, 6, y gleichgerichtet (entgegengesetzt
gerichtet) bei gleichgerichteten (entgegen-
gesetzt gerichteten) 0, a.
ß
Der Quotient - dreht um denselben Winkel (0 oder 2R, , ver-
schiebt parallel und streckt oder verkürzt durch Multiplication nicht
nnr die Strecke«, sondern jede Strecke im Räume. Man kann
nämlich nach den Gl. 16. machen
42 Ciraefe: Strecken- und Punktrechnung.
also ist
Nimmt man
so ist
er y
ß <*
S • * - j • r - 1 17-
y = mer, i = m|5
0 mß
ß a (ß \ mß mßa ßrt
o \o / ß a et
und man kann setzen
5 m/1 yw 0
m -—==——- i» 18.
er a et a
Diese Gleichung setzt fest, dass für dio Multiplication einer Zahl-
ß
grösse m mit einem Quotienten - die Gesetze der Multiplication
und Di?ision mit Zahlen gelten.
Aus der Gleichung 16. folgt, dass je zwei parallele Radien zweier
cxcentrischcn Kugeln denselben Quotienten und jede Seite eines ge-
raden Cylindcrmantels mit seiner Axo einen anderen Quotienten be-
stimmen.
Diu Quotienten p, g, r, 9 . . . von je zwei parallelen Strecken
kann man nach don Gleichungen 16. auf denselben Dividenden oder
auf dcnselbon Divisor roduciren. Man kann setzen
ß Y «
. • . . j
10.
a a et 1
die Strecken «, ß, y, d, *, X, v sind parallel, und es ist
AB # L^4, yIC # Z^, AE # 2M
b a c a c a
— «■ — — j — ssa — •
a b" a da n
Es sind die Strecken 0 und A, y uud <5, * uud v etc. gleichgerichtet.
Es ist
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insbesondere die Rrchnuny mit parallelen Strecken. 43
' = % ' * LC-DB )
» ff / «' f
also ) 19'.
ß-T \
6 A
Um in Uebereinstimmaog mit den Lohron der Arithmetik zu
bleiben, nimmt man an, dass ist
20.
Diese Annahmo bedeutet nichts anderes, als dass man in dem Product
se-)-c- o-
das associative Gesetz gelten lässt, d. h dio Ueborführung von p
in a und dann von « in ß ist gleich der Ueberführung von p in ß.
Nach den Gleichungen 19. ist
ß a ß y a y
Pq " a * d = d» 2^ " « * Ä ~ A
mithin nach den Gleichungen 19'.
pq — gp 21.
Zieht man DM# bA und bestimmt die Zahl m so, dass ist
c d
a m
so ist
d
Es ist also
mithin
(V<l)r - p(qr) 22.
Aus den GleicUungcn 19. erhält man ferner
Nimmt man ?on „der Summe zweier Quotienten mit denselben
^Nennern an, dass sie gleich der Summe der Zahler dividirt durch
„den gemeinschaftlichen Nenner ist", so ist
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44 Crae/e: Strecken- und Punktrechnunff.
ß , B + « ß f ß+t
a et
und
pq -f rp - (p -f r)q
Nach dor letzten Gleichung ist
■
&»+*•)(«+») =p(q + s)-\-r(q + s) ~ (5 + *)/> + (<Z + *V
- + V + + w — 7><Z + P* + rtf+™ 24
Untor dem Quotienten
x = 2 25.
hat man einen solchen Quotienten x von zwei parallelen Strecken
zu verstehen, für den ist
xq = p 25'.
oder
a a
Es besteht somit die Gleichung
ß
ß «
26.
„Das Product, die Summe, der Quotient von zwei Quotienten
„paralleler Strecken ist wieder eiu Quotient von parallelen Strecken.
„Für die vier Gruudrechnungen dor Quotienteu von parallelen
„Strecken gelten im allgemeinen die Gesetzte der Arithmetik (nach
„Gl. 20. - 26.)".
Sind die Strecken a, 0, c gleichgerichtet parallel, und liegt A
so zwischen B und £, dass ist
EA : AB = 6 : e
so ist
ß+i mm
— — -» m, ma -» 0 ■+■ *
a a 1
d. h. der Quotient — ist eine reelle Zahl. Es ist die Summe
zweier Quotienten eine reelle Zahl, wenn der gemeinschaftliche Di-
visor seinen Anfang im Schwerpunkte der Strocken des Dividen-
den hat.
Sin d ß', i' zwei gleich lange, gleichgerichtete parallele Strecken,
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intbexondcre die Rechnung mit parallelen Strecken.
45
so ist in dem Quotienten " v der Dividend eine im Unendlichen
liegende Strecke von der Länge null oder ein Operator, der zu einer
anderen parallelen Strecke addirt diese parallel verschiebt Addirt
man diesen Quotienten zu einem anderen Quotienten so erhält
x
man einen Quotienten -> dessen Dividend dieselbe Länge wie y
hat. Liegt ferner A in der Mitte von Bb und ist a' gleichgerichtet
and gleichgross den Strecken ß\ so ist
Es ist > nicht gleich -„ es besteht also die Gleichung
nicht.
ö'— e' (ß' — *'\*
Obgleich ~, nicht null ist, so hat (~ , ) den Wert null.
Auf der geraden Linie AB sei E der Mittelpunkt von DD und D
der Anfangspunkt einer Strecke d\ die den Strecken .•>•' parallel,
and an Länge gleich ist.
Es ist also ferner
and
«' ß' *' d"
(• * ~ a ) (a) + (a') "~2 a' * a'
27.
Diese Quotienten haben mithin dieselben Eigenschaften wie die
alternirenden Zahlen Uaukels und das änssero Product Grassmanns,
4ass ein Product zu null werden kann, ohne dass die Factoren
..null 9indu.
Es ist ferner
46 Grat ff. Strecken- und Punktrrchnuwj,
also
er-©-
Diese Gleichung kann man auch wie folgt ableiten. Man hat
•-,«■■ -Qv
und
daher
2
Ferner ist noch
<
mithin
Allgemein erhalt man, wenn n eine positive ganze Zahl ist
(?)"-' 'Q-(--l) 27".
Diese Gleichung kann als Dcfinitionsgleichung golton, wenn » eine
beliebige reelle Zahl ist.
Es seien A, B, C\ D die Eckpunkto eines Parallelogramms,
dessen Diagonalen ACy BD sich im Punkte E schneiden. Die
Strecken o', ß\ y\ d\ e' seien parallel, gleichgerichtet und gleich-
gross. Es ist
ß' y y' *'
qi = *' ™ J" 9* = Jf1 " a" = 2^-1' ** ~ 2?*~*
, l .28'.
also
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inxbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
47
Man hat
Cft-l>(«i + l)-äK«f-l), («t-l)(«t + l)-2fa,-l> 28".
Aas dieser Gleichung folgt nicht
■fc - + K&« + 1)
Ferner ist
(9i9i)* - 2^5, — 1
Bezeichnet man mit 53, <j4, </5 . . . qp . . . die Quotienten von
je gleich zwei gleichgerichteten parallelen Strecken, die dieselben
absoluten Längen wie die Strecken ß\ y' haben, so bestehen die
Gleichungen
<Tp — «7p — (« — 1), 9»«9p — 5m + 9p - lj V» ~ 9p)* — 0
Es ist also
fiSa'fe — (9i9*)9s ™ (9t +9i — 1)9.1 ™ 9i9a +3« 5s — 9s
— 9i+9i + 9a — 2
and allgemein
9i5s9s94- • • 9p— 9i+9i + 9s + • ■ -9p— P+l 28.
Es ist qt ein Factor, der eine jede Strecke im Räume durch
Multiplication nm die Länge AB in einer Richtung verschiebt, die
parallel und gleichstimmig mit AB ist oder, der Quotient aus zwei
parallelen gleichgerichteten Einheitsstreckon ist gleich dem durch sie
bestimmten Verschiebungsfactor. Bezeichnet man daher qt mit
(i, /?), 80 ist
f, - (B, O, qlQt = {Ä% B) (B, C) und (Z?, C) (i, Z>) - (i, C)
28".
Diese Formel sagt aus, dass die Folge von zwei Translationen
verschiedene/ Richtung aequivalent einer einzigen Translation ist, die
nach Grösse, Richtung durch die dritte Seite eines Dreiecks bestimmt
ist, dessen andre Seiten aus den gegebenen Translationen nach Grösse
and Richtung construirt werden können; die Ordnung der Trans-
lationsfolgen ist beliebig.
Die Einheitsstrecken <*', 0', /r d'. . . seien gleichgerichtet pa
rallel. Es ist dann
48 Grat fei Strecken- und Punktreehnung,
ß bß'
- = (—1)" - an a und b positive Zahlen 29.
wo « eine gerade Zahl bedeutet, wenn die Strecken ß, « gleich-
gerichtet, und « eine ungerade Zahl ist, wenn dieselben Strecken
entgegengesetzt parallel sind.
Die Anfangspunkte A, B, C, D, E der Einheitsstrecken <*', ß\
y', d\ e' sollen in einer geraden Linie liegen, und es sei der Punkt
A der Mittelpunkt von DB und von EC. Es ist dann
also
. fi b f Ämo'-fpy' ä / . y'\
a a a a « a V * /
Da ferner
■
ist, so ist
Mit Hilfe der Formeln 11. und 12. kann man dem Quotienten £die
Formen
geben. In der Gleichung 30". ist zu beachten , dass die Anfangs-
punkte der Strecken p, «, 0, y in einer Ebene liegen und die An-
fangspunkte der Strecken a, 0, y die Eckpunkte eines Dreiecks
sind; die Anfangspunkte der Strecken «, /?, y, d der Formel 30"'.
siud die Ecken eines Tetraeders.
Um das Product zweier parallelen Strecken durch den Quotienten
dieser Strecken auszudrücken nimmt mau an, dass die Gloichuug
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 49
(f«)«-0.- J.« 31'.
besteht, und dass abgesehen vom Vorzeichen «* gleich o» ist,
Hamilton setzt
a* = - «*
ich setze
wo # eine gerade oder ungerade Zahl ist
Nach den Gleichungen 30. ist
ßa - (-1)«+- ab ff aß - (-l)"+*aÄ J- (-0) «-«-«)
„Das Product von zwei parallelen Strecken ist nicht commu-
„tati\ . d. h. es ist ßa nicht gleich aß."
Setzt man in den Gleichungen 30.
AC - 1
so ist
ßa (_l)M«a//4 = (— l)«+«aÄ (l — AB + AB 32'.
Man setzt
tfa{ — (— . (1- AB), [ßa] - (-l)»l'ab . yl/i * 32".
Das Product {0a} heisst Scalar und das Product [0«]Vector des
Productes ßa.
Liegen die Punkte DK auf der geraden Linie AB, so ist
xd = (-1)* W* - Dtf + DK Q
und
xi — (— — AB) + (— l)*+«<ft(l — DJ)
+ ((-l)M+* • + l^t'Dj)*-, 32'"
Der Scalar dieses Productes ist
Arch. d. Math. u. Pbjri.. 2. R.ihe, T. XV. 4
32"".
50 Graefel Strecken- und Punktrechnung,
\ßa + x<3| =- (— l)»+-oft(l--il£)-f(--l)"4«dfc(l -DK)
= \ß«\ + M
und der Vector des Productes ist
[ßa + x3] - ((-1)«+» AB+ (-1)" I • ( ~\)^'DK
- r« + mj
Wenn
/Scr — xfl
so ist
{x<5}, 32V.
Der Scalar ist eiue reelle Zahl. Es ist
ifl«-(-l)'6ff (nM-nJM, [0aJ=<>, [«W-n|>«] 32™.
wenn n ein Zablfactor ist.
,Das Product [ßa] äudert seinen Wert nicht , weun man einen
„Factor um eiu Vielfaches des andern vermehrt;" es gilt die
Gleichung
[/?(«+ nß)\ = Vß + m*)a] - [ßa] 32™.
Um diese Formel zu beweisen, mnss man nachweisen, dass die
Gleichungen
(« + (*)y - ay + ßy 33.
bestehen. Aus der Gleichung 30. ergiebt sich
«ß + ßa = (— l)»»«2o* 35.
und die Gleichung 31. giebt
•r + fr = (-!)• + (- D* £ * - (- 1)' a ~~ ?l
- (« + M y 3:i.
Sind die parallelen Strecken «, 0, y gleichgerichtet, so ist
r(«+0)+(«+P)r-<-*)- +*) - (— D- 2«« + <- 1)* 2^
- ay + ya+ßy+yß
also
y(« + = y« + y0 34.
Setzt man iu dieser Gleichung a-j-ß — «, so ist
y[ -» fft -|- y(f _ «)
also
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 51
y(t — a) = yi — yct
- y(B -o) =- y(a - c) - ya - y*
Die Gleichung 34. gilt mithin für gleichgerichtete und entgegen-
gesetztgerichtete parallele Strecken. Aus den Gleichungen 33. uud
34. erhält man
ß(a -f- nß) = ßa -f (— 1)» n6* (0 -f mo) a - /Ja -f ( - 1)« ma»
und hieraus die Gleichung 32VH.
Aus den Gleichungen 33. und 34. folgt, dass das „distributive
„Gesetz für Producte von parallelen Strecken in der Form
(ö-f-0) (y-H) = ay + aö+ßy + ßö 36.
„gültig ist." Für drei Factoren kann man leicht die Gleichung
<««(? + *) - («ß)Y + («ß)* 37.,
beweisen. Die Anfangspunkte K, D, C, £ der gleichlangen, gleich-
gerichteten, parallelen Strecken x', 6\ y\ «' seien die Ecken eines
Parallelogramms, der Anfangspunkt einer den Strecken x*, ö' paral-
lelen, gleichlangcn und gleichgerichteten Strecke a' liege in der Mitte
▼on EK und ebenso der Anfangspunkt B einer Strecke ß\ die pa-
rallel, gleichlang und gleichgerichtet den Strecken x', d' ist, sei der
Mittelpunkt der Seite DC. Es ist also
o' l' x' y' *'
ß' " y' = d" £' " y'
f ' + x' a'
f + *' " j*
und
$ r + f «'-»'+«'- $ jjqp <r' + *') - £ (r1 + «')
•'/-.'-£«• oder pay - tff v
also
+ («-«r - («■« <r' + *') - iit + 37'.
Sind a, c, «/ positive oder negativo Zahlen, und setzt mau
a — ao', 0 - Ä/J', y = <J = <ld'
so ist
-ßr+ |<«' + *0
Ferner ist
4*
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52 Grat ftx Strecken- und Punktrechnung,
et' cy' tl%' dd'
a' ~ ~p ' «' = ß'
also
et + <**'--' ^ « -
und
Aus der Gleichung
oder («W - (y'0V
folgt
(«/?)y = (yp)« 3Ö-
es ist mithin auch
und daher besteht die Gleichung
der mau die Form 37. gehen kann. Aus dieser Gleichung kann
mau noch die Formel
y(aß + ßa) - (y«) ß -f- (yß) a - (- 1)« 2y «fe 39.
ableiten. Man hat
(o'jSV + (^«4)y -(-i)- 2/
also
(«0)y + (0a)y ~ (- iy 2y'abr
nach der Formel 35. ist
(aß + ßa)y =- y(«£ + |Ja) =- (- 1)' 2y'«4c
mithin ist
y(aß + ß«) = («ß)y + (ß«)y \ y*.
Lässt man noch das associative Gesetz
«ißY) - («ß)Y - «fr 40-
gelten, so kann man in der Formel 39'. nach dem distributiven Ge-
setz multipliciren. Es gilt für das Product y(«j3-f-0«) das distributive
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 53
Gesetz auch dann, wenn man annimmt, dass das Product a'(«Y)
gleich einer Strecke (— l)*(»»£f-j-(l — mW) ist, wo m entwedei»
gleich der Längeneinheit oder kleiuer als die Längeneinheit ist
nimmt man m = 1. so gilt das assoziative Gesetz.
leb nehme das associative Gesetz an; es ist daher
•'(ß y') = {*'ß')f - (y'ß'W = y'(ß'«')
also
i' v' 9*
y' = y' = y' =, tf'
Man bat also die Gleichungen
(«0)y =- (y0)«* = a(ßy) ~ y(ßn) = (- !)*+'•
(y*)0 = (0«)y - y(aß) ~ 0(ay) - (-1)«+« aZ*|'
Die Seiten des Dreiecks EZX gehen durch die Punkte ABC
und sind den Seiten des Dreiecks ABC parallel ; die Punkte ABC
sind die Mittelpunkte der Seiten EZ, ZX und XE.
„Das Product paralleler Strecken ist wieder eine Strecke,
n die Anzahl der Factoren ungerade ist/4
Anwendung der Gesetze der Addition und Multiplication
paralleler Strecken.
Im Folgenden soll kurz gezeigt werden, wie man mit Hilfe der
gegebenen Sätze Aber die Verknüpfungen von parallelen Strecken,
in der Ebene Punkte, gerade Linien und Curven und im Räume
Punkte, Ebenen, Flächen und Curven bestimmen kaun.
Die (für die Ebene und den Raum) zu Grunde gelegten Coor-
dinatensysteme bilden specielle Fälle der bekannten Staudt-Fiedler-
§chen Systeme.
Die Ecken des Coordinatendreiecks seien A^A^ und die der
Ecke Am gegenüberliegende Seite sei «». Der Einheitspunkt E hat
die Entfernung eH von der Seite a«. Wenn die Abstände eines be-
liebigen Punktes von den Seiten nn mit pn bezeichnet werden, so
•iennirt die Gleichung
54
Grae/e: Strecken- und Punktreehnunq,
41.
die Coordinaten des Punktes P:xu **i «V
Fällt der Punkt A3 mit dem unendlich fernen Punkte zusam-
men, so sind die beiden geraden Linien AXA^ A^A^, die Axeu des
Systems, parallel. Zieht man PP3' und EE'S parallel den Axcn
und nimmt man an, dass ist
Man kann als Coordinaten eines Punktes P den axeu-
Parallelen Abstand P3' P desselben von der Mittellinie AyA^
betrachten in Verbindung mit dem Verhältniss, (in dem der
Fusspunkt /y die Strecke AxAt teilt1.) : P,M2,
Auf der geraden Linie AXA^ soll die Richtung von Ax nach .-1,
als die positive gelten, und auf den geraden Linien parallel E', E
soll die Richtung E\ E positiv genommen werden.
Die von der Ecke AM des Dreiecks gezogene Höhe sei mit A„
und der Abstand der Ecke AH von der Linie LM sei mit nH be-
zeichnet. Die „Coordinaten der geraden Linie" LM: un ua, «3 ge-
nügen der Gleichung *)
et7ti €»n* fZnA .n
N| : »s : «3 = . - : - : , - 42.
A, As Ä3
Geht diese gerade Linie durch den Punkt P, so ist
Die gerade Linie LM schneidet die Seite AXA^ im Punkte M
und die Seite A^A^ im Punkte N. Fällt der Punkt A3 mit dem un-
cudlich fernen Punkte zusammen und ferner der Puukt P auf den
Punkt M, so ist nach den Gleichungen 41'., 42'.:
1) Dieses Coordinaten system behandelt Unrerzagt im Jahresbericht über
das Realgymnasium zu Wiesbaden 1871: „Heber ein einfaches Coordinaten-
system der Geraden." Unverzagt bemerkte nicht, dass es, wie auch das ent-
gprechende räumliche Coordinatensystem , einen speciellcn Fall des Staudt-
Fiedler'schcn Systems bildet.
2) Vgl. u. A. : Gundellinger : „Vorlesungen aus der analytischen Geome-
trie der Kegelschnitte." Leipzig, B. G. T^ner. 1895. p. 5.
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so ist
41'.
■»1*1 + + «3*3 «=» 0
42'.
insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
55
u, At M
" «s D AiAt
lässt man den Punkt P mit den Punkten N zusammenfallen , so er-
balt man
Die Coordinaten der geraden Linie genügen daher der Relation
», : u, : «3 = ^,AT: ^iV : ,4,^ 42".
Die von der geraden Linie Z.3f auf den Axen bestimmten
Längen AtAf und kann man als die Coordinaten der ge-
raden Linie LM nehmen (s. Fig.).
Die Coordinaten eines Punktes P in Bezug auf das Coordiuaten-
system. dessen Axen A1Pi\ A^P' sind, und dessen Mittellinie AtAt
ist, bezeichnet man mit x, yy so dass ist
Die Coordinaten einer geraden Linie LM in Bezug auf dasselbe
Coordinatensystem, bezeichnet man mit u, v\ es ist
n = AtM, r .4siV 44.
Liegt der Punkt P auf der geraden Linie LM, so ist
u 4- rx
Nimmt man die Grössen ", v als gegeben an, so liegen alle Punkte,
deren Coordinaten j-, y der Gleichung 45. genügen, in einer geraden
Linie, deren Coordinaten die gegebenen Werte u, v haben. Wenu
dagegen die Grössen x, y gegeben sind, so gehen alle geraden Linien,
deren Coordinaten u, v die Gleichung 45. erfüllen, durch den Punkt,
dessen Coordinaten die gegebenen Werte x, y haben. Im ersten
Falle ist 45. die ,, Gleichung der geraden Linie, deren Coordinaten
u, r sind44, nnd im zweiten Falle ist 45. „die Gleichung des Punktes,
dessen Coordinaten x, y sind14. Die allgemeine Gleichung ersten
Grades zwischen u und v,
Au + Bv + C- 0 46.
stellt einen Puukt dar, desseu Coordinaten sind
B C
■-J- *--2+ß 46'.
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56 Graefe: Strecken- und Punktrechnuny,
Die zwei geraden Linien, die die Coordinaten ul% »?,; u,, »2 haben,
schneiden sich in dem Punkte, dessen Coordinaten
sind, und dessen Gleichung > 47.
U t*| m2 — w,
I
ist; durch diesen Punkt gehen die geraden Linien, die die Coor-
dinaten
U — t<1 (1 — 0 -|- Mg/, t» = vx (1 — 0 -f vtt 47'.
haben; der Parameter t kann alle möglichen reellen Werte haben.
Die beiden geraden Linien bestimmen einen Winkel, dessen go-
niometrische Tangente abgesehen vom Vorzeichen und unter der
Voraussetzung, dass die Axen senkrecht auf AtAt sind,
Die beiden geraden Linien sind mithin senkrecht aufeinander, wenn
(«, - v2) („, - n) = - 1 48'.
und parallel, wenn
ut — "i vt — vi 48".
Die gerade Linio, deren Coordinaten v, u sind, schneidet die
Mittellinie im Punkte L\ es ist dann
Bestimmt man zu den drei Punkten At A% L den vierten, harmonisch
zu derselben gelegenen Punkt Z/, der dem Punkte L zugeordnet ist,
so hat man
AXL At L' _
und
tt _ A* V IQ
o ~~ ÄtL " V At
Man kann also setzen1), wenn L ein Parameter ist,
1) Unverzagt bestimmt einen Punkt L" auf der Mittellinie so, da«s
AqL LnAy
AtL " AXL"
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
57
m - / . At L' (
u -|- 0 = / > 50.
p = / . L' At 1
Wenn und die Grösse l gegeben sind, so sind auch
die Coordinaten «, v bekannt, also die gerade Linie, deren Coor-
dinaten «, r sind, bestimmt. Da AXV : L'At gegeben ist, so kann
man den Punkt L construiren; die Grösse / tragt man von At
auf der Axe ab (AtT— /), verbindet den Endpunkt dieser Strecke
mit dem Punkte Ax% so schneidet diese Verbinduogsgerade AXT die
durch L' zu den Axen parallel gezogene gerade Linie in einem
Punkte R und es ist
u — L'Jl, v — A^T — L'R
Wenn AXL' : V A% gegeben ist, und die Zahl l allo möglichen
reellen Werte annimmt, so gehen die geraden Linien, deren Coordi-
naten IAXL\ IL'Ai sind, durch einen Punkt Z., und wenn AXL : LAt
bekannt ist, so gehen die geraden Linien, deren Coordinaten L4,L, •
lLAt sind, durch einen Punkt L'.
Auf der Mittellinie liegen vier Punkte Z,, A', Z, Zx so, dass ist
LZ t LZX tt
ZK~ r ZXK~ l
Es ist dann
(l + t). ZK=* + . ZxK=l . LK
and
d+«.)Zi At -(1 + t)ZAt wm (l f /,) (ZXK + KAt)
— (t+t) (ZK+KAJ - —
[l + l)ZAt— tKAt = {l+qZK+il + ^KAt - t . KAt
Durch die vier Punkte sind die beiden geraden Linien, deren Coor-
dinaten
i « - U+t)AxZ f « - ii \ M
< , = (1+ f)^i \ v = (l + lx)ZxA* i
sind, bestimmt. Die Gleichung des Schnittpunktes der beiden ge-
raden Linien ist
Mt, nnd setzt die Coordinaten gleich einem Vielfachen von L"A9 and AXL";
58
Gratfe: Slrecktn- und Punktrechnung,
u, t>, 1
d-f&M; d + t)ZA» 1 -o
Addirt man die zweite Colonne zur ersten, so erhält man
U -f- 9% «>, 1 I
* + # , (/ + 0Z.4», 1 - 0
l + h, 1/ + *,)^,, 1
subtrahiit man die zweite Zeile von der dritten und dividirt durch
tx — t, so ist
u + r, P, 1
und hieraus folgt
1,
AM,
1
0
h . K.U -f t> . AM, -f / . £A*
Die Coordinaten dieses Punktes sind
KAX AtK' I.K/
0
x —
AM,
Axh"
K'AJ
AM, -f KAX
52
52'.
Weun also die Punkte AT, L und die Zahl l gegeben sind, ferner
die Grösse t alle möglichen reellen Werte annimmt, so schneiden sieb
die geraden Linien, die die Coordinaten 51. haben, iu einem Punkte,
der auf der durch den Punkt fC zu deu Axen parallel gezogenen geraden
Linie liegt. Die Punkte K und L seien die Anfangspunkte der
gleichstimmig parallelen Einheitsstrecken x', k'. Der Punkt Z ist
der Anfangspuukt der Strecke
l - U + ix', z = l-\-t
ZK
53.
i
Diese Gleichung bestimmt, wenn / und t gegeben sind, die ge-
rade Linie 51. Nimmt man in dieser Gleichung / als veränderlich
an, so gilt sie für alle durch den Punkt, dessen Gleichung 52. ist,
gehenden geraden Linien. Die Gleichung 53. kann man mithin als
die Gleichung des Punktes, dessen Gleichung 52. ist, nehmen; man
nennt „die Gleichung 53. die Gleichung des Punktes, der die Coor-
AXK l . KL
dinaten - R^ Y£+KÄt
durch die Gleichung
hat.14 Dieser Punkt liegt auf der
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intbenndere die Rechnung mit parallelen Strecken. 59
bestimmten geraden Linie, die mithin nach der Gleichung 51. die
Coordinaten / . AXL, l . LAS hat.
Die Gleichung
t - tt' 54.
stellt daher einen Punkt auf der Mittellinie dar, der zu den drei
Punkten At , At, L harmonisch liegt und dem Punkte L zugeord-
net ist.
Die Anfangspunkte AJt A» B, D . . . L . . • K . . .der den
Axen parallelen gleichgerichteten Strecken Von der Längeneinheit a\
f% d' ... I* . sollen auf der Mittellinie liegen.
Fällt der Punkt K in den Punkt J„ so wird Gleichung 53. zu
t - W + ta' 55.
die eiuen Punkt darstellt, der auf der durch den Punkt At gehen-
den Axe liegt fällt der Punkt A' in den Punkt At , so wird Glei-
chung 55. zu
£ - U' + ty' 56.
die einen Puukt darstellt, der auf der durch den Punkt A% gehenden
Axe liegt
Ferner stellen die Gleichungen
£ = ZA' + /x', £=nv'-ffx' 57.
zwei Punkte dar, die auf einer den Axen parallelen geraden Linie
liegen.
Die Verbindungslinie der zwei Punkte, die dio Gleichungen
t-tt' + 'i*', t-w' + 'bl*' 58.
haben, schneidet die Mittellinie in einem Punkte, der zu den drei
Punkten Av .L. ./ harmonisch liegt und dem Punkte J zugeordnet
ist. Nach der Gleichung 54. kann man in der Gleichung
Z - hi 58'.
r3 so annehmen, dass die gerade Linie mit den Coordinaten '.-,.•!,•/,
JAt auf die Verbindungslinie der beiden Punkte fällt. Man kann
ferner <, nnd /* solche Werte geben, dass von den durch die Glei-
chungen 58. festgelegten geraden Linien (s. Gl. 51.) zwei auf die
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60 Graefe: Strecken- und Pnnktrtxhnung,
dnrch die Gleichung 58'. gegebene gerade Linie fallen. Für diese
Werte von f, und /2 ist also
t - W + /,x' =» «v' + l,y = /8t 58".
Hieraus folgt
* + 'i = » + 'a - 's 58".
Nach den Gleichungen 32. ist
{(/A' + *,*>'} - [(»*' + l,»V)
oder
1(1 - 4,JD) + f,(l - AXK) - n(l - 4 2V) + /f(l - vi, 3/)
und .hieraus
M, f,/!,* = nA,N + Vi, J/ 58w.
Aus den Gleichungen 58w kauu man f, und f2 berechnen.
Der Punkt, dessen Gleichung
t — *(i - /);.' + ^d' 59.
ist, ist der Schnittpunkt der zwei geraden Linien, die durch die
Gleichungen
l = tt', £ - 59'.
bestimmt sind; diese geraden Linien haben die Coordiuaten
AtL, — p . AXD
Dieser Punkt fallt in den Einheitspuukt, wenn
l — p ss 1
ist Die Glcichuug des Punktes, der auf den Schnittpunkt der durch
die Gleichuugen
S-tt', £-3f' 59'.
bestimmten geraden Linien fällt, ist
£-1(1 — /!)*' + Itf«' 59".
Die Gleichungen 59 und 59w. kann man schreiben
{ - tt' + t(p* - «0, t - tt' + - tt')
Setzt man
pd' - tt' =s (p - V, 2t' - tt' = (</ - iy
so sind nach den Gleichungen 52'. die Coordinaten der Punkte,
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insbesondere die Iiechnuny mit parallelen Strecken. Gl
in denen sich die durch die Gleichungen 59'. bestimmten geraden
Linien bzhw. schneiden
Ax\l JfL A,N NL
MAJ MAt+MÄ't} NAj NAt -f NAX
Fallen diese beiden Puukte zusammen, so ist
AjM AXN
MAt ~ NAt
woraus folgt, dass der Punkt M auf den Puukt N fällt Es ist also
(q - l)pd' + (l - p)qt* 4- (p - q)W = 0 59*
Der durch die Gleichung 59. gegebene Punkt, ist der Schnittpunkt
von den drei geraden Linien, die durch die Gleichungen 59' be-
stimmt sind, wenn die Gleichung 59". oder die Gleichung
9i' - i(i - gr + tP6'
besteht.
Man kann in der Gleichung 51. die Einheitsstrecken l\ %* durch
die Summe von Strecken, die ihre Anfangspunkte in den festeu
Paukten Ax und At habeu, ersetzen. Zwei Zahlen m uud n kauu
man nach der Gleichung 5. derart bestimmen, dass
V = (1 - m)o' 4- my'
x' - (1 - »)«' + nf
ist. Die Gleichung 51. heisst daher {Jet statt i eingefahrt)
t - «i - ») + *u - «>)«' + (*» + Mr* 6Ü-
Der Punkt, den diese Gleichung darstellt, ist der Schnittpunkt der
zwei geraden Linien, die durch die Gleichungen
festgelegt sind. Die Coefticienten von «' und /3' in der Gleichung
€0. sind lineare Functionen in /. Die „Gleichung eines Punktes ist
C = ra' + ,y' 61.
wenn r, « lineare Functionen von t sind". Man kann nämlich setzen
- «- + m - («i + * » (»- ä, + J + (i- + ('- <,,+<,,)'
- /(I - m) + i(l - n)t
62
Gratfe: Strecken- und Punktrechnung,
— % +* - <«. + <■> ^ + + * ) '
= Im -}- feil
Durch diesen Punkt gehen alle geraden Linien, deren Coordinaten
u = * — c. 4- du
62.
u =, r » fl, -j- i,t
sind. Setzt man nämlich
r* + ,/ - (r + *)p
so ist
« - (r + tM,*, » — (r + 4A4h
mithin gelten die Gleichungen 62. Der Gleichung des Puuktes kann
man die Form
u — r, v — </,
geben.
62'.
Wenn zwischen r und * eine Gleichung beliebigen Grades ge-
geben ist, so setzt man z. B. für r irgend einen Wert voraus, und er-
mittelt durch die Gleichung eine endliche Zahl von Werten von «,
die dem angenommenen Werte von r entsprechen. Für dieses r
und die entsprechenden « erhält man durch die Gleichung 61. eiue
oder mehrere gerade Linien mit den Coordinaten
Nimmt man für r einen anderen Wert, so findet man in derselben
Art andere gerade Linien.
Wenn man so dem r alle möglichen reellen Werte beilegt, so
erhält man eine Folge von geraden Linien, von denen jede den Be-
dingungen der Gleichung genügt und daher ihr geometrischer Aus-
druck ist. Die Gleichung 61. stellt daher irgend einen „Ort4' dar,
wenn zwischen r und s eine Gleichung
9(r, a) - 0
besteht.
Statt dieser Gleichung kann man annehmen, dass zwischen r
und einer beliebigen Grösse t und ebenso zwischen * und / eine
Gleichung besteht. Löst man diese Gleichungen nach i und r auf,
so erhält man
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
63
Wenn also die Gleichnng
t=*Mtw+Mt)s 63.
gegeben ist, so kann man den durch sie dargestellten Ort ermitteln.
Ist umgekehrt irgend ein'Ort — Curve — durch irgend eine geo-
metrische Eigenschaft erklärt, so kann man aus dieser Eigenschaft
eine Gleichung ableiten, die durch die Werte von r und « jeder ge-
raden Linie des Ortes erfüllt wird.
Jede gerade Linie, deren Coordinatcn
u = ft(t), v - fs(i) oder (-1)»« « = \£y% (— 1)'» - {fa'j 63'.
die Gleichung der Curve (63) genügen, ist Tangente der
betr. Curve; die Curve ist umhüllt von deu geraden Linien, deren
(^ordinalen der Gleichung der Curve genügen. Man kann leicht die
Gleicbuug des Berührungspunktes und die Coordinatcn desselben be-
stimmen Der Schnittpunkt der beiden geraden Linien, die die Coor-
dinatcn.
■h - *<*>, "* - UU + hdt)
«»1 - Wt ri - ftO + hdt)
haben, hat nach den Gleichungen 47. die Coordinaten
ft(t + hdt) —ft{t) h
f^t)fx (t -f hdt) —ftWiit -f hdt)
(t + A<ft) -/ifl) £(/ + /litt) - /,(!)
f^t + hdt) - f\(t) -f hdt) — f^t)
h h
Wird die Grösse A, die unabhängig von * ist, unendlich klein,
so fallt dieser Schuittpunkt mit dem Berührungspunkt der durch die
Gleichungen 63'. gegebenen Tangenten zusammen. Der Zähler (und
Nenner) von x wird zum Differential dft{t) (und dfx(t)). Ist
aimlicb p eine Function von /, so defiuirt mau das Differeutial
dp mittelst der Gleichung
64 Grat/ Strecken- und Punktrechnuny,
dp - df{t) = lim /(<+Mt)-rtO <*/(<)
h = 0 ~ (U <U-f(t)dt 64.
wo h eine reelle von / unabhängige Grösse ist. Die Coordinaten
des Berührungspunktes sind mithin
"-"f/W y" /V(0-/,'(0 6Ö'
Die Gleichung dieses Berührungspunktes ist mithin
•^i,(O-^i,(*)+/i(«y/W-/tWi'(0 ^ 0 6G.
Aus dieser Gleichung folgt sofort, dass durch den Curvenpuukt alle
geraden Linien gehen, die die Coordinaten
haben. In diesen Gleichungen ist natürlich / gegeben und * eiu
Parameter, der alle möglichen reellen Werte haben kann. Nach der
Gleichuug 61. ist daher die Gleichung des betr. Curvenpuuktes
durch den die geraden Linien gehen, deren Gleichungen sind
Die Gleichung 63. stellt eiuen Kegelschnitt dar, wenn ft{t) und /,(/)
die Form haben
» — - ^ + „,i 4. „a,t
Eliminirt man / zwischen diesen Gleichungen, so ist die Gleichung
des Kegelschnitts von der Form
aiiM,H-2ai*ut, + «i2",+ 2ci»,,H-2«ssf + aa3 — 0 67.
Auf der geraden Linie g, die die Coordinaten «, b hat, liegt eiu
Punkt A/, dessen Gleichung
U — a — t(v — b) mm 0
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inabesondere die Rechnung mit parallelen Sirecken.
65
ist, and auf einer anderen geraden Linie g\ die die Coordinate a',
1' bat, liegt ein Punkt A/, dessen Gleichung
oder
ur, + vdt — (n'c, -f b'dt ) -f- /(twz, -f- r6, — (a'^ -f )) — 0
ist. Eliminirt man t zwischen diesen Gl., so erhält man eine Glei-
chung von der Form 67.
Wenn man in diesen Gleichungen der Grösse t alle möglichen
reellen Werte gibt, so erhält man die Gleichungen von allen Punkten
II der geraden Linie g und die Gleichungen von allen Punkten M*
der geraden Linie g'-, die durch ein und denselben Wert von t be-
stimmten Punkte Af, M' nennt man bekanntlich entsprechende
Punkte der zwei projectivischen Punktreihen, deren Träger die ge-
raden Linien g und g' sind. Die gerade Verbindungslinie der eut-
sprechenden Punkte M, M' hat die Goordinaten
dx (*' — *) -f - «i («' - «) + (&i (*' - b) + o, (a ' - a))t
-f- nt^i -f- «a/8
ct (a— o) -f- (&<-, 4-0,(0* - a) + +
Die geraden Verbindungslinien der entsprechenden Punkte von
zwei projectivischen Punktreihen umhüllen einen Kegelschnitt, der
die Träger dieser Reihen berührt. Die Gleichung dieses Kegel-
schnittes ist mithin •
Die einfachste Gleichung für die Kegelschnitte, die einen Mittel-
punkt besitzen, ist
69
diese Gleichung stellt eine Ellipse dar, wenn h positiv und eine Hy-
perbel, wenn k negativ ist. Aus der Gleichung 69. erhält man
m i&'i = *
Arth. d. M»th. n. Phy>. 2. Kehn. T. XV. 5
6f3
Gratfe: Strecken- und Punktrechnung,
Die Coordinaten eines Curvenpunktes sind
h 2kt
* — ttf y- t2 + k.
ii
d. h. dor Berührungspuikt teilt das Stück der Tangente, das zwischen
den Axen liegt, im Verhältniss der Coordinaten der Tangente. Es
ist AXA* ein Durchmesser des Kegelschnittes und die Axen berühren
den Kegelschnitt in den Punkten J,, A*.
Wenn die Axen des Coordinatensystcms auf der Mittellinie
senkrecht stehen, und
ist, so stellt die Gleichung 69. einen Kreis oder eine gleichseitige
Hyperbel dar.
Die Gleichung einer Parabel, die im Puukte LA von der Axe
berührt wird, ist
Durch einen Punkt der Corvo, die durch die Gleichung GS. dar-
gestellt ist, gehen die geraden Linien, deren Coordinaten nach den
Gleichungen 66'. sind
Uj -/,(0 + «/t'(0 - *+ r'*W - U+Ä,t'
Es seien dit Axen des Coordinatensystcms auf der geraden Linie
A^ senkrecht. Die geraden Linien, die die Coordinaten
haben, sind auf eiüander seukrecht, wenn ist (nach Gl. 48' )
70.
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insbesondere die Rechnunq mit parallelen Strecken.
67
hieraus folgt
also
(«I — «i) (w — f) = — 1
1 -f (>i— r)*
«' -f- f" — »') («»•' — r«')
(r' - ti') (« - r)
71.
Für einen gegebenen Wert von t ist mithin die Gleichung einer
Normalen der Curve
. _ + p -WfADfx'iD-mftV)) ,
6 " " (/1'(0-A'(0K/i(0-/,(0)
/•/(O + W0-/i(QW)/'i,«)--/-i(/)/-8f(o) ,
+ (A'(0-/-s'(0)(/-s(0 -/■,(/')) y
- + "iy'
Jede gerade Linie, deren Coordinaten «,, r, dieser Gleichung
genügen, ist Tangente an eine bestimmte Curve, der Evolute der
durch die Gleichung 63. gegebenen Curve.
Die Gleichung 72. ist mithin die Gleichung der Evolute
der durch die Gleichung 63. gegebeuen Curve. Die gerade Linie,
die durch die Coordinaten u,, vx bestimmt ist, berührt die Evolute
in einem Punkte, dessen Coordinaten nach der Gleichung 65. sind
Auf dieser geraden Liuie liegt ferner der Punkt der gegebenen Curve,
der die Coordinaten
u uv' — vu*
hat. Der durch die Gleichuugeu 73. bestimmte Punkt der Evolute
heisst der Krümmungsmittelpunkt des durch die Gleichungen
66. festgelegten Punktes der gegebenen Curve. Die Evolute ist der
geometrische Ort aller Krümmungsmittelpuukte der gegebenen Curve.
Umgekehrt nennt man die Curve, die durch die Gleichung 63. be-
stimmt ist, die Evolvente der Curve, die mittelst der Gleichung
72. dargestellt ist. Ferner ist' die Entfernung der beiden Punkte,
deren Coordinaten durch die Gleichungen 73., 65. gegeben sind,
gleich
5*
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68
Gratf\: Strecken- und Punktrechnung,
KiWr+^f+fr- ».)•=- 74.
die Zahl e gibt bekanntlich die absolute Länge des Krümmungs-
halbmessers der durch die Gleichung 63. gegebenen Curve.
Die Ecken des Coordinatentetraeders seien AtAtA3A4 und die
der Ecke A» gegenüber liegende Seite sei a„. Der Einheitspunkt E
hat die Entferuung e„ von der Seite aH Wenn die Abstände eines
beliebigen Punktes P von den Seiten <t„ mit pH bezeichnet werden,
so definirt die Gleichung
P\ Vt Pa P*
x, : x, : x3 : x4 — : : rj : 75.
c, «t <4
die „Coordioaten x„ xÄ, x.,, x4 des Punktes P.
Fällt der Punkt ^44 mit dem uuendlich fernen Punkt zusammen,
so sind die geraden Linien AXA^ A3A4y A3A^ die Axen des
Systems, parallel. Der Einfachheit wegen nimmt man an, dass
die Axen auf der Ebene AyA,A.. senkrecht stehen. Die den Axen
parallelen geraden Linien PP\ EE' treffen die Fundamental-
ebene AlAiAs in den Punkten P\ E' und eine den Punkt P
enthaltende Ebene hat mit den Axen AXA^ y A^A^ , A3A^ die
Punkte L, Af, A' gemeinschaftlich. Die geraden Linien LM% MNy
NL treffen bzhw. die Dreiecksseiteu A.A., A%AS, ASA4 in drei Punkten
Hy J. Ky die in einer geraden Linie liegen. Nach der Gleichung
10. ist
(P'AtAt) + (P'AtAt) -f {P'AnAi) - (AtA9As)
(E,AiAs) + (E'AM + (E*AxAt) = \AlAtAM)
Den Punkt E kann man so festlogen, dass ist
{E'AtAt) - WAM - (E'AM = ^(AlAtA3), E E - |
Es ist
(PTAM (P'A^AJ (P'A.A,) P'J^
*x : xs : xs : x4 - ^^jj ■ (AtAsAj ' (A^AJ ' 3E'E 40 '
Die Richtung von E' nach E soll als die positive gelten.
Man kann als „Coordinaten eines Punktes P den axenparal-
lelen Abstand P'jP1* desselben von der Fundarnentalebene A%AtA3
„in Verbindung mit den Verhältnissen"
{P'AtAM> (J^A^) (P'A.A.)
{A^AtAj (AyAfA^) 1 (AJAiA3)
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insbesondere Hie Rechnung mit parallelen Strecken.
betrachten; die Verbältnisse sind die Dreiecks-Coordinaten des
Punktes P4 in Bezug auf das Dreieck AjAsA3.
Die Coordinaten uJt «„ m«,, m4 einer Ebene, in der der Punkt P
liegt, genügen der Gleichung
"1*1 + 'V! + "3*3 + »4*4 - 0 76.
Fällt der Punkt P der Reihe nach auf die Punkte Au Ati A^
so ist nach den Gleichungen 75'., 76,
uy AtL ^ AtM »#s A^N
Die Coordinaten der Ebene genügen daher der Relation
«, : u, : tts : m4 - AtL: AtM: A3N : 3££' 76'.
Die von der Ebene auf deu Axen bestimmten Längen
A% A, v432Vkann man als die Coordinaten der Ebene LMJN
annehmen Bezeichnet mau die Coordinaten mit u, o, «?, so ist
u = AtL, v - ^43/, 10 = A&N 76",
und
h /M, r jgjtf JAt t<. ^iV A'^
• " AtM ö »*y w ~ ^l3iV = ./.!,' u ~ AXL ™ JTii,
Man kann in der Ebene ^M^s einen Punkt o so bestimmen *)
dass ist
AtL (OA^Aj) AtM (0,4,4,)
i48 JW ~~ ( 0,4 , At ) • /l ;i, AT ~~~ ( O ASA3)
Die Coordinaten der Ebene LWS sind daher
u -f- t> -f- w «~ /
Als Coordinaten des Punktes P kann man die Zahlen
1 ) Unrenagt : „Theorie der goniometriachen etc. Qaaternionen, Wieibuden
1876«. S. 94—100.
2) ÜOTerwigt ietxt
AXL (OAtAs) A2M (OAzAJ
A%M " (OAsA,) » At N " (O^M,)
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70
Graefe: Strecken- und Punk t rtch nun
x _ (I'AM <r'AM
" {P'AtAJ y KP' AM' '
nehmen.
Liegt der Punkt P in der Ebene LMN, so ist
n + ,ry
Sind in dieser Gleichung die Grössen «, r, »r gegeben , so ist „sie
dio Gleichung der durch die Coordinaten u, f, »r bestimmten Ebene:"
sind jedoch die Grössen r, y, 2 gegeben, so ist „sie die Gleichung
des durch die Coordinaten ar, c bestimmten Punktes.44 Die allge-
meine Gleichung ersten Grades zwischen »/, >\ te
Au-}- liv -f- Cw + /) = 0 79-
stellt einen Puukt dar, dessen Coordinateu sind
V„C D 79'
T A> y ~ X " " .1 + //+ C iJ '
Die Axen des Coordinatensystcms sollen mit den Einheits-
▼eetoren «', ß\ y gleiche Anfangspunkte und gleiche Richtung
haben. Eine bei den Einheitsstrecken parallele Strecke «?, deren
Anfangspunkt O in der Ebene AtAtA:i liegt, ist nach Gleichung Ii.
aequivalent
f(0 A***) , , "> AM (O At Aj) ,\
"' ~ \(AtAM Mi AM' ^ (-WM Y )
o, ^ (10a4 + ttß' -f- tiy') HO.
oder wenn w' die entsprechende Einheitsstrecke ist,
(u 4. „ + wy «. to«' 4. „£' + ry' 80*
Die Strecke a> kann mithin als der Repräsentant der Ebene
betrachtet werden, dio auf den Axeu die Stücke u, v, 10 abschneidet.
Aus dieser Gleichung folgt leicht dio Construction des Punktes O.
Die Gleichung 80. stellt einen Punkt dar, wenn «, to lineare
Functionen von zwei Parametern l mit tl sind. Dieser Punkt ist
der Schnittpunkt der Ebenen, deren Coordinaten », y, 10 sind. Es
sei
u a -\- bt 4- C«,, 0 =« a, -{- + eifv 'r = «2 + 'V + Vi
also ist
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
71
" - + aß' + «,>•' + (V -f A0' -f Aiy')/
4- (cy + eV + 81'.
Die Coordinanatcu dieses Punktes sind
a b e
*i *i ci
cA, — 1>C* Cylt — bxC rto b* cs
c-A, — Ajc,' U " rs£, — ' — bei
81".
/>, 0, 1
is c2 1
Wenu (5, f, x drei den Axen parallele Strecken sind, deren An-
fangspunkte iu der Ebene AxAtA% liegen, so stellt die Gleichung
82.
«inen Punkt dar. Nach der Gleichung 6) kann man nämlich setzen
Die Länge der Strecke w ist gleich d-{-rt-\-ktx. Setzt man diese
Ausdrücke für <5, x in dio Gleichung 82. ein, so erhält man die
Gleichung 81'. Die Gleichungen 81 bestimmen alle Ebenen, die sich
in dem Punkte schneiden, der durch die Gleichung 82. gegeben ist.
Die Gleichung 80. stellt eine gerade Linie dar, wenn «, p, w
lineare Functionen eines Parameters sind. Diese gerade Linie fäll
auf die Schnittlinie der Ebenen, die die Coordinaten «, b, w haben.
Es sei
mithin ist
«2 — u,
t', — v%
»1
o — f ,o'+",/3'+'rIy'-f-((M;J-tcJ)a'-f (u, — Ua^'-fOog-ic,)^)/
Die Gleichungen 83'. sind die Gleichungen einer geraden Linie,
in der sich die Ebenen schneiden, die die Coordinaten u, , v, , w,
und MS, r„ te8 haben. Diese Ebenen sind parallel, wenn ist
"i - ut — "i
r, - - u>3
84.
Daher repräsentirt die Gleichung
72 Graefe: Strecken- und Punktrechnung,
0) » + «,£' + y> -f («' + 0' + r')< 84'.
die unendlich ferne gerade Linie.
Die Gleichung
stellt eine gerade Linie dar, die in der Ebene . i, AtAt und in der
Ebene, deren Coordinaten ut, w , sind, liegt.
Als Gleichung einer geraden Linie lässt sich auch die Formel
co — d -f- u 86
geben, wenn die Strecken o*, s den Axen parallel sind und ihre An-
fangspunkte in der Ebene A^A^ liegen.
Wenn allgemein u, », w Functionen von zwei Parametern /, <,
sind, so ist die Gleichung 80. der Repräsentant einer Fläche und
wenn u, o, w Functionen eines Parameters t sind, so stellt die Glei-
chung 80. eine Curve im Raum dar.
Die Gleichung einer Fläche hat die Form
- Aft + /"*(', W + M*t W 87.
und die einer Curve im Räume hat die Form
to = ft(t)a' + f,(t)ß' + 88.
Die Coordinaten der Ebenen, die diese räumlichen Gebilde ein-
hüllen, sind bzhw.
« =/«(', » - fs(U 'i), » - /",(<, *,) 87'.
<<-f,(0, w-/iW 88'.
Aehnlich den Ableitungen der Gleichungen der Tangenten, Nor-
malen für Curven in der Ebene, kann man die Gleichungen der
Tangentenebene, Normalen für Flächen und die der Tangenten,
Normalebenen etc. für Curven im Räume bestimmen.
Es soll die Gleichung eines Hyperboloids mit einer Mantelfläche
abgeleitet werden. Man hat also die Gleichung der Fläche zu be-
stimmen, die durch eine längs dreier festen geraden Linien sich be-
wegende gerade Linie erzeugt wird.
Die Gleichung der sich bewegenden geraden Linie sei
<o - wa' -f uß' + vy' + («'«' -f- n'ß' + v'y')t 83".
und die Gleichung einer anderen geraden Linie sei
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken,
73
^ « tt%* + n,ß' -f- viY' + («r,«' + + *,>')«, 83"*.
Schneiden sich diese geraden Linien in einem Punkte, so ent-
spricht der die beiden geraden Linien enthaltenden Ebene nach
Gleichung 83". eine Strecke a> und nach Gleichung 83"'. eine Strecke
diesen Strecken müssen offenbar identisch sein. Es ist mithin
nach Gleichung 6'.
ir -j- >f t — "'j -j- "*| '/|
M 4" u't — tt, -|"
V -\- ü't = r, -|- Hj'lj
Die Bedingung, dass die beiden geraden Linien sich schneiden,
ist mitbin
»/ - >/, «' «,' i
r - v' r' - 0 83""
IC — //', W* N»j' |
Man kann die Ebenen so bestimmen, dass sie die drei gegebenen
geraden Linien enthalten und einer vierten geraden Linie parallel
sind. Die Schnittlinien der Ebenen seien die Strecken roa', nß\ py:
Die Gleichungen der gegebenen geraden Linien sind
(l) - ,.„' iy> _j_ tß'
ta cta tf,fj' 4- //'
tü — atß' 4" ''s/' ~f" *a'
and die Gleichung 83w sei die der sich bewogenden geraden Linie.
Da die sich bewegende gerade Linie die gegebenen geraden Linien
zugleich schneidet, so gelten nach der Gleichung 83"" die Beziehungen
v — h v u— rt, u u — «'
Wenn mithin zwischen den m, o, 10 die Gleichung
(w - r) (« — a,) (r — - (y - b) (w - c,) (u — tt,)
besteht, so stellt die Gleichung
© = 4- uß' 4~ W
ein Hyperboloid mit einer Mantelfläche dar. Auf diesem Hyper-
boloid liegen auch die drei geraden Linien, deren Gleichungen
74 (irarf'i Streck fit- und Ftmkh« -hnunq.
Eine gerade Linie, die diese drei geraden Linien zugleich schneidet,
liegt auf demselben Hyperboloide.
Summen, Differenzen, Produeto und Ouoticiilcn von Punkten,
Vectoren und Strecken.
Mau kann die Punkte /I, 1K C . . . als Vertreter paralleler,
gleichgerichteter Einheitsstrecken ß\ / . . .auffassen, die in
jenen Punkten ihren Anfang haben. Treten in der Rechnung Punkte
auf, die parallele Strecken von gleicher Längo und Richtung dar-
stellen, so nennt man sie gleichwertige Punkte.
Wenn der Punkt A statt, der Strecke «' genommen wird, so soll
der Punkt nA der Repräsentant der Strecke »«' sein. Den Punkt
nA9 der eine Strecke von n Längeneinheiten darstellt, nennt mau
einen »fachen oder »wertigen Punkt, Aus diesen Erklärungen
folgt: „Punkte werden addirt, bzhw. subtrahirt wie die parallelen
Strecken, deren Repräsentanten die Puukte sind." Ferner ergibt
sich, dass C—B einen Punkt von der Grösse null darstellt, der
auf der Geraden Linie BC im Unendlichen liegt.
Addirt man C — B zu einem beliebigen dritteu Punkt 5, der
mit B uud C gleichwertig ist, so erhält man einen Punkt F, der
aus 5 cutstanden ist, durch Verschiebung des Punktes 8 um die
Strecke SFt die parallel, gleichgerichtet und gleich lang der Strecke
BC ist. Es ist nämlich (Fig. 2.)
S + (C - B) - {8 + C) - B
= 2!) — Ii
- F
Da aber D iu der Mitte von CS liegt, und
BD - DF
ist, so ist SF parallel und gleich BC. Es ist also C — B eiu Ope-
rator, der einen Puukt, zu dem er addirt wird, um eine Strecke
verschiebt, die parallel, gleichgerichtet und gleich laug BC ist.
Durch dio Strecke BC ist (' — B als Operator im gegebenen Sinne
vollständig bestimmt; umgekehrt ist durch C—B als Operator die
bestimnito Strecke BC nicht ganz festgelegt.
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insbesondere die llechnung mit parallelen Strecken.
75
Nimmt man C—B als Repräsentant einer Translation parallel,
gleichgross und gleichgerichtet BC, so kann man die Definitions-
gleichung
C- B - [HC] 89.
aufstellen. Man muss sich immer bewusst sein, dass [BC] ein Ope-
rator ist, der einen Punkt, zu dem er addirt wird, um oinc Strecko
verschiebt, die gleichgerichtet, gleich lang und parallel mit [BC]
ist- Diese Differenz C—B, also [BC\ nennt Möbius und Grass-
mann „Strecke", Hamilton hat für diese Differenz den Namen
„Vector" eingeführt und Unverzagt gebraucht den Namen „Dif-
ferenz vectoru.
Die Defiuitiousglcichung 89. führt zu dem Satze: „Zwei gleich
laoge, parallele, gleichgerichtete Vectoren siud gleich". Es ist
üimlich (Fig. 2.)
C- Ii ~ \1W\
■ad
Ii - C = [CB]
also das bekannte Resultat
[IIC\ - - [C0] 90
Aus
C — Li - [BC]
s - H - | ns]
C+ S — Iii = [BC] -f- [HS]
Es ist also
( -|- N - 11) -= F + B, 11) — 1B = /*' — B
in — -m = an — ii) - i[nn] =. [bf]
also
[BC] + [BS] - [BF]
Ls ist aber
[BC] -f [CF] - (C — ») O ~ F-B ~> [BF]
mithin
\B€f} + [CF] = lBC] + [BS] ^ \BF\ 91.
I h. [CF] und sind gleich, und CT-; siud als gleichge-
richtete Gegenseiten eines Parallelogramms gleich. Die Gleichungen
SO. and M. detiniren die Addition und Substraction von Vectoren.
76
Gratfei Strecken- und Punktrechnung,
Der von Unverzagt >) eingeführte durch „die vielfachen Punkte
mA, nB festgelegte Q uotientvector" (mA, nB) ist durch den Quo-
tienten
nB
mA = (mA, nB) 9%
dehuirt". Man nennt „mA deu Anfangs- und nB den Endpunkt des
Quotientvectors (mA, nB)".
Es ist
ß' B
„. = A = (A, B) 92'.
und da
ufT u ß* np ß'
ma' ™ m «' mp et'
so ist
l (A, B) - (mA, nB) - [At - b) 92".
m \ m f
Es ist also - (A, gleich dem durch die vielfachen Punkte
mpA, npB bestimmten Quotienteuvector (mpA, npB). „Zwei Quo-
tientenvectoreu (mA, nB), (m|C3, «,/)) sind gleich, wenn
m mt
n a n,
ist und die Strecken AB, CD gleich gross, parallel und gleichge-
richtet sind". Die Quotientenvoctoren (mA, nB)-, (»tjC, heissen
parallel, wenn die Strecken AB, CD parallel sind; diese Quotient-
vectoren sind gleichgerichtet, wenn die Strecken AB, CD gleich-
gerichtet sind.
Nach den Gleichungen 92. ist ferner
(A, A) - (mA, mA) - 1, (mA, nB) (nB, mA) = 1
(A, B) (B, O - A, C
(i, B) (B, C)(C,D). . . (M, N) = (A, N)
93.
„Für die vier Grundrechnungen der Quotientvectoren gelten im
allgemeinen die Gesetze der Arithmetik" (nach den Gl. 20—26).
1) Unrentgt; „Theorie der gouiometruchen etc. Functionen 1876«.
S. 229.
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
77
Wenn A,'B, C, D die Eckpunkte eines Parallelogramms, dessen
Diagonalen AC, BD sich im Punkte E schneiden, sind, so erhält
man aus den Gleichungen 28'., 28". die Formeln
A B- A* B-rD-*E> "lv^ = A+A Ä
Bn~C °A-n A4-C-2F A + ° A±°-<2*
AD C> BA-D> A-TC-2E> —£ E+E 2B
oder
(A, B) - (D, O, (Zf, C) - (A, D) \
(A, B) + (A, D) = (A, 2E) I
[A, B)D = C, (B, OA = D, C) - (£. 2£) - 2 l
[ 94.
und I
(A. mB)pD = pmC, (B, mC)pA « pmD J
Daher ist im. mB) ein Factor, der einen p- fachen Punkt im
Räume durch Multiplication um die Länge AB in einer Richtung
verschiebt, die parallel und gleichstimmig mit AB ist und den ver-
schobenen Puukt zu einem pm fachen Punkte macht. Ferner ist die
Summe der zwei von einem Punkte A ausgehenden Quotienten
(.V, B) -f- (AT, D) gleich einem Quotientvector, der durch den Punkt
S und den Schwerpunkt der Punkte #, D bestimmt ist. Allgemein ist
(.V, A) + (A, B) + (A„ C) -f- (A, D) -f- . . . (A, M)
= (A, mP) 95.
wenn P der Schwerpunkt der m Punkte A, B, C, D . . . M ist
Die Formel 95. erhält man aus der Gleichung
ma' + rß' = (» + r)y>
oder
nA -f- rB — (n -f- r)C
daher
(A, n^) + (A, rB) - (A, (n + r)C)) 96.
Der Punkt C liegt auf der geraden Verbindungslinie A, B.
Die Formel.96. kann man benutzen, um die Summe von zwei be-
liebigen Quotientvectoren {nA, n/J), (m,C, n,7>) zu bilden. Man
verschiebt CD parallel, bis der Punkt C in den Punkt B und der
Punkt D nach fällt. Es ist dann
yö.
78 Graefel Strecken- und Punklrechnung.
(m,C, «,/)) - (m,A, «,F) = (>4, £ f)
F~ (n + "')j
und
-(«)')
Ist
»* = r/< j — « = «1 = 1
und liegt der Punkt A in der Mitte der Strecke BF, so ist
{A, B) + (B, ,1) - U, 2,1) - 2
Setzt man in der Gleichung 28.
qx = (A, B) ,h = (B, Q, qs - (C, D) . . . & - (N, 4)
so erhält man allgemein
(j, B) + (/?, c) + (C\ Dj + (A /•:)-}-•. • + (S, -i)
- (.1, *.l) - ä 97.
und
(.1, = »(,1, 7i) -(* — !) = U, nZi) - ( A, (» - IM)
(,t, B) (C, /;) = 04, B) + (6\ />) - l
98.
Obgleich (^1, ü) nicht gleich (C\ D) ist, so ist
Aus den Gleichungen 96. folgt die Formel
(y/, A') -f- (^/, -(67>) - (.4, B) + M, /*) - K F)
_ (^ b + 7i _ f)
die Strecke ist gleich, parallel und gleichgerichtet der Strecke
FZ*.
Die Gleichung
(A. Hf - M, »/*) (vi, (it-1)-*;
kauu man auch schreiben
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tnah+sonderr die Rerhnunn mit parallelen Strecken.
79
M, B)" « (A, nh - [n — IM)
= K O 98'.
wenn
ist. Es ist also „(v/, fl)M ein Quotieutfactor bestimmt durch den
Punkt A und einen Punkt C der geraden Linie AB, dessen Ent-
fernung vom Punkte A gleich der n-fachen Entfernung des Punktes
B vom Punkte A ist, oder (A, B)n ist ein Factor, der einen Punkt
im Kaume durch Multiplication um die Länge n . AB in einer Rich-
tung verschiebt, die parallel und gleichstimmig mit AB ist."
Der Quoticntvector kann auch durch das Product zweier Punkte
dargestellt werden. Es ist nämlich
0'.«'-(-l)'J
also
ß'
mß' . na' - mniß* . «') = (-l)sm/ft(
oder, wenn man statt der Strecken deren Anfangspunkte nimmt,
= (— 1)\A, mn B)
Der Definition nach gelten die Gleichungen
mA . nA =- ( — w»j4) = ( — \)*mn = m/J . uB
mA . mB ^ (— mnA)
Ein solches Product .4 . B unterscheidet sich sowol von dem
durch Grassmann als auch von dem durch Unverzagt eingeführten
Product von zwei Punkten. Grassmann setzt
A B — CD
wenn die Strecken AB, CD gleich lang, gleichgerichtet sind und auf
einer geradeu Linie liegen. Es bedeutet A . B die Linie, die A
and B zu Grenzpuuktcu hat, aufgefasst als bestimmten Teil der
durch -I uud B bestimmten unendlichen geradeu Linie. Dies Pro-
duct ,1 . B nennt Grassmann der Ackere „Linien teil", Hankel
und E- Müller gebrauchen den Namen „Geraden stück", Budde
benutzt den Ausdruck ,,1 iui enf 1 ü c h t ige n Vector" und II. Grass
mann der Jüngvre hat dafür das Wort „Stab" eingeführt. Die
G*fSftze der Addition and Subtractiou solcher Stäbe können hier
nicht der Betrachtung unterworfen werden.
80
Grae/e: Strecken- und Punktrechttunq,
Unverzagt versteht unter dem Producte A . B zweier einfachen
Punkte den Punkt Z>*, der mit dem Mittelpunkte der Strecke AB
zusammenfällt. Diese Erklärung erhält man durch folgende Be-
trachtung. Die Rechnung mit Punkten kann man von der Rech-
nung mit Strecken frei machen. Man definirt die Addition von
Punkten, übereinstimmend mit Moebius, den Quotienten von zwei
Punkten durch die Gleichung 92 , nimmt die Gesetze der Arithmetik
an, ferner fasst man A" als einen Punkt auf, der mit dem einfachen
Punkt A zusammenfällt. Ausserdem soll die Gleichung
(i, B) = (C\ D)
nur dann richtig sein, wenn die Strecken AB, CD gleich lang,
gleichgerichtet und parallel sind, ist der Punkt A der Mittelpunkt
der Strecke /)/*, so ist
/Bf B B B A Ii *2A — D oA B
\a) " A A~~ A ' D~ D~ 7) ~ 2 i> " 1 "" 1 A ~ 1
Durch den Schluss von n auf n + 1 folgt die Gleichung
/B\» B C
(^) - » --<„_!) _ * AC = nAB 93'.
Liegen die Punkte Ay B, C\ D so in einer geraden Linie, dass ist
(n-l)i4-|-C-nß, pA -f uB =• (» -fp)i>
so ist nach der Gleichung 98'.
(A, B)n = (A, O, (A, D)»+r - (A, C)
also
er -er
Da die Gesetze der Arithmetik gelten sollen, so hat man
Bn Bn
Aj ~ ^ ****** " U' ~ 101-
mithin
B» . AP - - ylP . 102.
Es ist da:- „Product von n einfachen Punkten vi gleich einem
Punkte nter Ordnung A» und es definirt die Gleichung 102, in Ver-
bindung mit der Gleichung
nB + pA — (n+p)ö 102'.
das Product von zwei Punkten p ter und nter Ordnung14. Es ist für
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imbetondere die Rechnung mit paiellelen Strecken.
81
in der Tat
A . B - B . A - Z>» 103.
Aus der Gleichung 98'. erhält man ferner
rB* + mA* rnB — (n-\)rA-\-sA (r -f-
mithin
*.4»-f-rZ*'« - (#-f r)// . 1 - (a + r)0 1
104.
und sA +rB + (5 + r)C I
Für die Punkte .-/", Hn . . . gelten also in Bezug auf Addition
ond Subtraction dieselben Gesetze, die in Bezug auf Addition und
Sabtraction von einfacheu Tunkten bestehen. Es stellt also itn—A*
entweder einen Punkt nter Ordnung im Unendlichen dar, oder es
ist ein Operator, der zu einem Punkte »ter Ordnung addirt diesen
am parallel und gleichgerichtet mit AB verschiebt.
Mit Hilfe der Gleichungen 102., 103., 104. kann man die Summe
von zwei beliebigen Quotientvectoren (mA, ȣ), (^C, n,D) bestim-
men. Es ist
. „ _ nB . nxD hm. B . C -f- n,m A . D
Die Punkte E, H, L seien die Mittelpunkte der Strecken AC\
SC, ^Z? ond EM. Man hat daher nach der Gleichung 104.
nm^B . C -f- w, mA . I) »m, H* -\- n, m A' *
mmxA . C mm1E*
ond
n m, //* + n, m A' 1 — (nw, -f r»j m)Z.»
also
Es ist aber
jK ~ /;
mithin
/TA* L* M
\e) ™ £s " £
and
M »*> + « - *> - 1 + Ö * - C + 5)* ) 96"
Der Punkt 3f ist durch die Gleichung
Arch. 4. Math. «. Pbjr». 2. Rtihe, T. XV. 6
82 Grat ff. Strecken- und Punktrechnung,
2 (-+"') M=t"' -")(A- C) + 2" lZ^ + 2," n %".
gegeben.
Wenn
= m — n, == m| =1
nnd die Strecken ^4i>*, CD parallel und gleichgerichtet sind, so ist
EM die Mittellinie des Trapezes Ali CD.
Wenn die Strecken yltf, CD parallel, gleichlang und entgegen-
gesetzt gerichtet sind, so ist M der unendlich ferne Puukt der Mit-
tellinie des Trapezes ABCD.
Das Product der zwei Quotientvectoren ist
(mA, nB) K C, n, D) = (A, B) (C, D)
nnx B, . D
tn ni| A ' C
Wenn G der Mittelpunkt von BD und von EF ist, so hat man
B . D F
^1 . C £* £
(m/1, nB) (m,C, ^D) =- nn{F) 93.
Wenn
(Zf, C,) - (C, D)
bo erhält man die Gleichung 93.
(A, B) (B, CJ - (if, Ct)
Es seien CD und ferner ABlt CDV parallele gleichgerich-
tete Strecken; die absoluten Längen dieser Strecken seien der Reihe
nach a, b, 1, i. Man hat also
AB - a . ABU CD «- b . CDX
Gelten die Gleichungen 92., 98, 102., 104. als Definitionsglei
chungen auch für den Fall, dass die Zahlenfactoren m, n, 174, n,,
r, • etc. irrational sind, so hat man
er = s.
s 6'
und
ä . /; Bf /v Aa ♦ * n
A . C~ A» . t* ~ F
\
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. $3
Die absolute Länge von PR ist gleich a-\-b und die Punkte
A* P sind durch die Gleichungen
aZ?, -f- bDt ■= (a -f Ä)AT
-|- bC — (a + ft)P
bestimmt. Aus den Gleichungen folgt
[A% Z>) = (/', 7?) 93".
Bezeichnet man die Strecken AB. CD, PR mit ar„ y„ jt,. so ist
»i - «i 4- yi 93"
Wenn die Strecken C7) parallel . jedoch entgegengesetzt
gerichtet sind, so bestimmen ebeufalls die Gleichungen 93". das Pro-
daet der Quotientvectorcn (A, R) . (C, D).
Setzt man in den Gleichungen 96"., 98". und 98'. statt der Quo-
tientvectoren (A, B), (C, Z)), (P, R), (JE, 3/) die Quotienten der
0* 6' g' a
gleichgerichteten, parallelen Einheitsstrecken ^. ~, deren
Anfangspunkte die Punkte C, /» A>, M bzhw. sind, so
erhält man die richtigen Gleichungen
*ß'
ma
j5' * //J'\« 0'
n , — (« - 1)
a
Ferner kanu mau in den Gleichungen, die Productc und Potenzen
von Punkten nicht enthalten, statt der Punkte mA, nß etc. und
H C
der Quotienten ^ D etc. die Strecken ma', n?' etc. und die Quo-
ß' y'
tienten ^ etc. nehmen. Hiermit ist nachgewiesen, dass man
mittelst der von Unverzagt eingeführten Puuktrechuung und aus der
Annahme
(j, m-uA = 5 92'.
die Gesetze der Additiou und Multiplication der Quotienten von
paraJlelen Strecken erhält. Es ist selbstverständlich, dass man in
dieser Punktrechnung für den Punkt
A*(n = 1,2. . . )
im allgemeinen nicht die Strecke «'„ nehmen kann; in den Rech-
f,*
84 Graete: Strecken- und Punktrechnung,
ß' H
nungen mit Strecken kann man , durch ersetzen, jedoch die
Strecke er' im allgemeinen nicht durch den Punkt A. So z. B.
kann man statt der Gleichung 40\
bß'{ß' . «') - («' . ß') bß>
o ß' «'
* - f P
ß{A, B) - (B, A)ß 105.
B(A, B) = (B,
oder
setzen
aber nicht
Man kann ferner die Hamilton'schen Quaternionen mittelst Quo-
tientvectoren darstellen. Nach der Gleichung 98'. ist für eine reelle
Zahl n der Quotient fjj oder der Quotientvector (A, B)» gleich
einem Quotientvector (A, C), dessen Endpunkt C auf der geraden
Linie AC liegt; es ist
AC — uAB
Es seien AB, AC zwei Strecken, die den Winkel & einschliessen,
und es sei
AC = a . yiff
Die Strecke AC\ auf v/Csoll dieselbe absolute Länge wie AB haben.
Da AC\ aus ^2/ durch Drehung der Strecke AB um den Winkel &
entsteht, so kann man setzen
(AtCx) - (4
wenn der Exponent /*(#) anzeigt, dass man ^42* um den Winkel #
drehen soll. Man hat
[A% C) - (A% C\Y = ({A, BW*>
Es ist dann klar, dass man hat
{A, C) = ((A, B) •)/(*! - (A, Bpn*) - (U, 2*)A*);«
Nimmt man wie in der Arithmetik die Gleichung
((A, Ä)/(*))A*.) - £)/W /C*i)
wo /"(Sj) ein Exponent ist, der AB um den Winkel in der Ebene
2MC dreht, an; ist die Länge der Strecke AE der Ebene B AC
gleich der Länge der Strecke AB, und ist der Winkel BÄK gleich
9V so ist
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inibe$»ndere die Rechnung mit parallelen Strecken. 95
(A, E) - (A,
und ebenso
(A, E) - (A, = (04, B)M)A*t)
tlso
(A, B)/(*+*i> = (A, B)AW*x)
Es ist also
+ - fWf(+t) 106.
Nach der Gleichnng 93'. ist
(A, B) (A, <?,) - (A, F)
die Lange von AF ist, wenn ^ gleich der Längeneinheit ist, gleich
2 cos 2 and der Winkel BAF ist gleich Q, mithin ist
2cos^(|)
(Ay F) - (A, B)
- U, B)(A,B)/*)
Setzt man die Gesetze der Arithmetik voraus, so folgt aus dieser
Gleichung
/W + l-Zcosf/'Q 107.
Da die Gleichung 106.
-'(IM?) -M?)!
giebt, so erhält man aus der Gleichung 107. die Gleichung
Die Wurzeln dieser Gleichung sind
(9 0 &
2) -cos2 + « 8iD ä
( 2) "2 w" 2
also ist f\6) entweder
1. f{9) — cos# -f » . sin*
2. = cos* - i . sin»
Nimmt man für f{9) den ersten Wert, so ist
2
i* 1
f \ « ) — cos n — i . sin v
-I
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86
C rar fei Strecken- und Punk (rectum ng,
und > 109.
nimmt man für f{&) den zweiten Wert, so ist
(A, CO - # ^o-A-.-in* I
> 109'.
(/I, /?) = (A, Q )«"■*+• "•■In* i
Stimmt also die Drehung, die der Exponent cosir-f-t sin
cos# — *sin#) anzeigt, mit der Uhrzeigerbewegung überein, so ist
die durch den Exponenten cos — tsio (cosd--\- bestimmte
der Uhrzeigerbeweguug entgegengesetzt gerichtet.
Man bezeichnet die Drehung um den Winkel die mit der
Uhrzeigerbewegung übereinstimmt mit uud die Drehung um den
Winkel die der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzt gerichtet ist
mit — \>. Man kann also setzen
(A, C) = (-■*, «I«*) 110.
wo # das Zeichen -f- oder — hat, je nachdem die Drehuug von AB
in der Ebene BAV mit der Uhrzeigerbewegung übereinstimmt oder
nicht übereinstimmt, umgekehrt legt » alle Ebeneu fest, die der
Ebene BAC parallel sind. Nach Hamilton ist, wenu AB /
[A C I C- A
o(co.*+i.sintf) = \AB\~ B_A
\A(f] . [A]i~\ = _ <i/*(Cos& f i . siufr) 110')
dieser Quotient wird Quaternion genannt1). Errichtet man in
einem beliebigen Tunkte AI der Ebene der Quaterniou {ABC
ein Perpendikel M .X von der Längeneinheit, nach der Seite des Rau
mes, von der aus die Drehung ir mit der Uhrzeigerbewegung Über-
stimmend gesehen wird, so setzt Hamiltou
= [Mit] - N - M 110".
Diese Annahmen Hamiltons werden im Folgenden nicht benutzt
1) Vgl. u. A. meine „Vorlesungen über die Theorie der Quatcrnionen*.
Leipzig 1883. Ich glaube nn dieser Stelle darauf hinweisen zu dürfen, dn*s
V. Bulbin in seinen „Elementos de calculo de los enaterniuncs ~, Buenos Aires
1887 im neunten und zehnten Capitel (Theorie der Curven u. Flächen) die
be». Abschnitte meiner Vorlesungen zum Teil übersetzt habe.
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innbesondere die Rechnung mit parallelen S/recken.
87
Ist A der Mittelpunkt der Strecke C'B\ so ist
unabhängig von der Ebene ABC.
Man ist berechtigt, die Definitionsgleichungen des Logarithmus
p* — <z, * — plog<z 111'.
auf den Fall, dass p und q Quotientvectoren sind, auszudehnen
so dass man nach der Gleichung 110 setzen kann
a(cos# -f i . sm&) - Bjjog^ C) 110'.
Man nennt « den Modul und # das Argument der Quaternion.
Es ist also der „Logarithmus eines Quotieutvectors (A, C) für
einen zweiten Quoticntvector (A, Ii) als Basis gleich der Quaternion
aus den zwei Üifferenzvectorou [AC] und [AB\.
Für die Logarithmen der Quotientvectoren kann man alle für
die Quateruiouen gclteudcn Sätze beweisen. Man kann die Sätze
der Quaternioneu beweisen mit Hülfe der Logarithmen von Quotient-
vectoren, wenn man annimmt, dass diesen Logarithmen die Eigen-
schaften
»»logg . r\ogp = rlog</, rlogf/ + rlog/> — »log 2 . /) 111'.
zukommet], jedoch im allgemeinen die Gleichungen
'togg . rlog/> =» rlog/> . Plogq
P\0gq . rl0g* SS »lOg.S . P\0gq
nicht gelten; die zwei letzten Gleichungen sind richtig, wenn die
die Quotientvectoren p, r, g, * bestimmenden Punkte in einer Ebene
,'bzhw. parallelen Ebenen) liegen.
Ganz ähnlich kann man die Quotienten von parallelen Strecken
mittelst der sog. parallelen Quotientvectoren darstellen. Nimmt
man an, dass „Quotientvectoren nur dann gleich sind, wenn sie den-
selben Anfangs- und Endpunkt besitzen", so bedarf es natürlich einer
besonderen Erklärung der Addition und Multiplication dieser Quo-
tientvectoren. Für diese Quotientvectoren führt man am besten ein
besonderes Zeichen ein; man bezeichnet den durch die Punkte mA
und nB bestimmten Quotientvector mit (w^; nB).
Es ist
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88 Graefe: Strichen- und Punktrechnung,
{mJ-, nB) — (mxC\ nxD)
wenn C auf A, D anf B fällt und
n ist
Hl,
Von den Gleichungen 93"., 96". ausgehend, erhält man folgende
Definitionen :
1) „Unter der Summe von zwei parallelen Quotientvectoren
(«U; nB). (m, C\ ntD) versteht man einen Quotientvector ^E;
(to m ) ' de88en Anfan«8- und Endpunkt durch die Glei-
chungen
+ --, /) 96".
"i
bestimmt sind". Die drei Quotientvectoren (m^; n£), (m,C; n,D),
(*« 6+3*) sind paraiiei-
2) „Wenn die Strecke PR gleich der Summe der zwei paral-
lelen Strecken AC, CD ist, so versteht man unter dem Product der
zwei parallelen Quotientvectoren {A\ B)y {C; D) den Quotientvector
(P\ R)". Für diese Quotiontvcctoren gelten also die Gleichungen
93., 93'. nicht.
Diese Verknüpfungen genügen dem commutativen und associa-
tiveu Gesetze.
Man kann leicht nachweisen, dass der Quotientvector (A; B)»,
wenn n eine reelle Zahl bezeichnet, gleich einem Quotientvector
(A; M) ist; es ist
AM — nAB
und der Punkt M liegt auf der geraden Linie AB. Es seien AB,
CD zwei parallele gleichgerichtete Strecken, und es sei
CD «■» a . AB
die Strecke (J\ auf CD soll dieselbe absolute Länge AB haben.
Da man 67), aus AB durch Parallel Verschiebung der Strecke Alf
um die Länge Ac in der Richtung von A nach C erhält, so kann
man setzen
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 89
(C; De) - {A'% *)f<'0
wenn qp{-*C) eine Translation anzeigt, die nach Grösse und Rich-
tung durch AC bestimmt ist.
Man bat
(C; D) = {(A; Ä)-)f(-'0 - {(A- J)*MO)«
Wenn
(4 2?) (C; D,) - (P; *)
ist, so ist
(Pj Ä) - ((A; Bf)
(C; = [Fi R)
mithin
»(t)
Setzt man für diese Gleichungen die Gesetze der Arithmetik vor-
aus, so erhält mau
2* (?)
4»(f)T
nnd hieraus
+ 1 = 29
,,«,[,(f)]-
Mf )]■—(<?)-
112.
Bezeichnet man die Strecken CZ>j mit «' und y\ so genügen
den Gleichungen 112.
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90
Graf Je: Streck'»- und Punkt rechmunj.
1) <?{AC) - I, 2) v{AQ*=y-, - ~
(AC\ £ + J+C P
*\ 2 )— 2a' ~ ~ *A ~ a
Da die Quotientvectoren (A; B), (C; /),) nicht gleich sind, so ist
<p(AC) - t 112'.
and
(C; /)) - (A; B)<"H*0 ms (J-y B) 113.
Nach der Definitiousgleichung 111. ist mithin
= *>log(C-, D) 113'.
Man erhält daher den Satz: „Der Logarithmus eines Quotient-
vectors (C; D) für einen zweiten parallelen, gleichgerichteten Quo-
tientvector {A\ B) als Basis ist gleich dem Quotienten der parallelen
Strecken CD und AB".
Allgemein hat man den Satz: „Wenn die Strecken AB , CF
gleich lang, gleichgerichtet und parallel sind, und ebenso die Strecken
AK, CD gleich lang, gleichgerichtet und parallel sind, so ist der
Logarithmus des Quotientvectors (C; D) für deu Quotientvcctor
[A\ B) als Basis gleich dem Producto der Qnaterniouen aus den
zwei Vectoren [AK] und [AB~\ und des Quotienten der Strecken
CD und AK oder gleich dem Producte des Quotienten der Strecken
CF und AB und der Quaternion aus den zwei Vectoren [CD] und
[CF]". Dieses Product nennt Unverzagt Biquaternion.
Es seien A und C die Aufaugspunkte der parallelen, gleich-
gerichteten Einheitsstrecken o', ye'\ die absoluten Längen von AB,
CD seien mit a und c bezeichnet: ferner sei in der Ebene
ABK : AG' \ BK, G'E \ AB, AK skr. CD, AB # CF
KB' skr. AB, AG skr. AB, AG skr. KG
B' ein Punkt der geraden Linie AB, und in der Ebene CDF
DF* skr. CF, CH skr. CF, DH skr. CH
F' ein Punkt der geraden Linie CF-, CD bilde mit AB den Winkel
& und AG' mit AB den Winkel Es ist
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i^b* andere die Bevkmmma mtt parallelen Strecken.
91
(A, (?) = (A, B)
-<p (cos#'+ ». sin*')
a Slll
also
{A, E) - {A% B)
cfco8^-f » . sin#)
a
(A% G')(A, B) - (A, B)
5 ^ + sin 0 cotg 9* + i . sin
mithin
-(co8^ + »-. sin#)
- (4 B)"
{A% G') (A,B)~ (A, E)
i* 1
Diese Formel kann als Definitionsgleichung des Products
(A\ G') {A\ B) dienen, also
„Das Product von zwei Quotientvectoren (A\G')(A\ B) ist wieder
ein Qnotieutvector {A\ E): die Strecke AE'xst die Diagonale des durch
die Strecken (AG\ AB) bestimmten Parallelogramms. Es gilt das
commutative und associative Gesetz. 4
Man bat danu
- (C0Sfr+» • siu^) = (A- G') (A^
(4; E) = (A- B)
114.
^(cosfr-J-t . sintf) ~
(C, D) - (A- E) - \(A-B) }
and nach Gleichung 111., uud der ersten Gleichung 111'.
v ' c
*>log(C-, D) - £ a (cos 9 -f * . sin*)
<7i
oder
= ^r (cosfr-f- . tsin£)
- (cos^-f i . siu#) y!
(C; /)) = {(i«; Ä)
- (4 *)
aa'
(costf-f"1 • sin#)
115.
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Grat/t: Strecken- und Punktrechnung,
Ferner iit
j£- j (co8*+ Hin»)
(C; F) - (A- B) , (C; />) - (C; F)
; (C0S^+.'8iD^)
= \(A: B) \
und nach der Gleichung 111. und der ersten Gleichung 111'.
('« *>log(C; i>) - -(cos^ + .sintf)* - -yV (cosd-fisin^) 115'.
(I u i ja
Für
erhält man
# - f < 115".
Die Gleichungen
ao'
(C? D) = (C; F'J (C; //), (C; F*J - Ä)
^'*sin£
(C; fl) = (-4; ß)a°
geben
(4 m =M; (41) 116.
Da man nach der Definition des Productes von parallelen Quotient-
vectoren
*' ft *'
(C;Z>) (C;Z>)
*' y/
n 7 tm --7-
- (C; D) 9 (C;D) U
hat, wo a', y,', *', gleichgerichtete parallele Einheitsstrecken
sind, so ist
^(cos^ + isin*)
-(costf-f- i'sintf) ro£ - (co8 0-f-tsin0)n -y
- (Cj W (C; F)° ' 117.
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tnsbesondere die Rechnung mit paralUUn Strecken. 93
Die Gleichungen 115. — 117. sind mit Hilfe der Definitionen des
Prodnctes von parallelen Quotientvectoren und von Quotient vectoren,
die denselben Anfangspunkt haben, und ferner der Gleichung 111.
and der ersten Gleichung 111'. abgeleitet worden.
Nimmt man noch an, dass die zweite Gleichung 111'. besteht,
wenn />, q, entweder parallele Quotientvectoren oder Quotientvectoren
mit demselben Anfangspunkte sind, so erhält man aus den Glei-
chungen 116., 117. die Formeln
< *log(C; D) = Ms *>log(C; F\) (C; H)
- Wi Ä>log(<\ F') + log(C; //)
oder
\cos# \ isinfr
aa na
c
ist
i ... ,rj'
(cos Jf-f-l 9in 7C) — a,
116'.
% costf ^ t 8in £
au a«
= ^*log(.i; Ä) +-*:*log(.4; B)
J (cos fr-f isinfr) — ^. cos fr -f- ^. » sin fr
and
^(cosfr + »sinfr)^»^+« j
c ^logCC-, F)
c y '
- (cosfr-|-»sinfr)%!
= C€; ^log(C; F)°
ra(cosfr + *8i«iö)n^ ) 117*
-f- (C; F)log(6'; F)°
^(cosfr+isin&)(ro£ +
= (cos & + » sin fr)m 2 - + - (cos fr +* sin *) -
a et« t»
a
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94
Grae/e: Strecken- und Punklrechnung.
(A; B) (A; B)">*»+™«" - (A- Ii) (A- B)~l — ö/°
(cosw + Zsiu^)
Die Quotienten (A\ B)y (J; B) sind entgegengesetzt
parallel and das Product derselben ist uaeh der Definition und der
letzten Gleichung ein Quotientvector , dessen Anfangspunkt auf AC
im Unendlichen liegt und dessen Anfangspunkt und Endpunkt die
Entfernung null haben. Die Quotientvectoren {A-y B), (A ; B)™***'™"
haben denselben Anfangspunkt, uud das Product derselben ist nach
der Dctiuitiou und der le'zten Gleichung eiu Quotientvector, dessen
Anfangs- und Endpunkt mit dem Punkte A zusammenfallen. Füllt
der Puukt A auf den Punkt C\ so ist
Yt - «*
und die beiden letzten Gleichungen stimmen überein.
Da ist
(4; B)m^*f M«*»») . (A] j5)»»(e«8(* +»)+•. «in(y-M)) = (A ; B)'
wo »j anzeigt, dass die Strecke AB nicht in der Ebene vi BC gedreht
werden soll, so ist das Zeichen {A\ B)° für sich genommen, unbe-
stimmt.
An einer Figur kann man leicht zeigen, dass für die rechte
Seite der zweiten Gleichung 117'. ausser dem commutativen Gesetze
das assoziative Gesetz gilt
Um in Ueberein8timmung mit allen Lehren der allgemeinen
Arithmetik zu bleiben, sollen die Formeln
(A-, B)H . (A- B)< ~ (A: B)«+< - (A: {A\ B)*
. (A- B)u 116".
\(A- B)" . (A- *)•) . (A- Bf - (A't B)"\{A- *)■ . {A\ B)v\
bestehen, Bei dieser Annahme ist das Product von zwei Quotient-
vectoren, die entweder denselbeu Anfangspunkt haben oder parallel
sind, wieder ein Quotientvector, dagegeu ist das Product von zwei
Quotientvectoren, die weder denselben Anfangspunkt haben, noch
parallel sind, nicht einem Quotientvector gleich.
Es seien nun AAt, ABly ACX die Axen eines rechtwinkligen
Coordinatensystems und
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken 95
118.
AAX - AB, = ACl ~ 1, .',» = -1, 1
M; - M; ^)<>, Mi - M; Btft
(J; - {A. cxy*
also nach den Gleichungen 109.
(i; Ä,) - (^4; <?,)-,, C) = (A- AXY (.4; A, - (A • /?,)-.
Die Zeichen 4, <s operiren in den Ebenen .itfjC',, AAtCv AAXBX.
Hieraus erhält man z. B.
[(A. Arfty* = M? Arft** - £,)•> = Mi tft) - (i4; Ajf-H
also
• • •
ebenso findet man
Hh — — »s» *s*t — — »1» *i »* — *3i «o»i — »,«= — »t »,
«« »s — »1 H8'.
Die Coordinaten eines Punktes M seien x,, y„ c, und
Z. MAC\ = <jp
Es ist
Vxi * -f y, 1 -f s, 51 (cos <p -f si n <j>)
U;1T) - (^)
(i; 3/) = (A; Ax)*y (A- ff)ffi (A- C,)'.
U; C,)'. M; C,) = M? C,)'. Mi Ci)**1 Mi ^'i)-»5"
also
«4 VV+ii* - 4*1 - '1 y, 119.
Verbindet man den Punkt >4 mit dem Punkte i?,, dessen Coor-
dinaten — y,, «1, 0 sind, so ist
M; R) ~ Mi 119 •
Es sei
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96 Gr äffe: Strecken- und Puuktrechnung,
A/jAf — y„ AMt — *„ MiM1 = c„ ^T, skr. AM, Al\ skr. ^4,
AP — 1, -4A/, — i»,
und
U? Af) -» (A\ B)
(A- />) - (A] Mi? AT,) = Mi *>,)•".,
Es ist dann
»Y«t>+y«,+>i, = hJri + '>i
also
Setzt mau
Ms a/) -Mi *0
also
AM' - 1
und sind dio Coordiuaten vou Af : xt \ t/t\ so ist
und
c t
cos# H- - sinfli
a 1 a
j (cos & + sin i, ar/+ * fcfe'»
also
Ws^lOgM? — ■ + sin#)
r
ss-(C0fl»+rin*ftV+4*i'+W>) 120
Die gerade Linie, die den Ursprung der Coordinaten mit dem
Punkte (*,', x4', xs') verbindet, steht auf der Ebene ABE senkrecht.
Setzt man
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{»»besondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 97
e
- COS # — W
a
-sind . — ar
£siüi* . y/ - y
- sind . *,' = -
120'.
io ist
t*J *>log04; E) ~ »r -f- + t,y + f„* 120'.
Die Quaternion ist hiermit auf eine viergliedrige Form, die Nor-
raalform, gebracht.
Die Coordinaten der Punkte B und B seien (*', y', »'), (x", y",
x). Es ist
a» - *'* -f- y'* + c* = *"* + y"* + **»
- (>4; #,)-■•*'♦»'-/*' = (A ; C^t**-*,yV -f Zi
Fi; £) - 04; - 04; Xf),-^ **+sT+... -
ilso
+ '-»,«" - ;(cosd + sin ») + /3y' - W
— »i - ^ (cos.? + I sin^) (»,*' — i,y' + *')
tf-f-ii <- (cos* + »sind) ft«' - y' - ,,z')
Setzt man die durch die Grössen ar, y, *; y\ «*, y", *\
•„ i„ m: ausgerechneten Werte ven a, c, cos d-f-t sind ein, multi-
plicirt anf den rechten Seiten nach den Multiplicationsregeln der
Arithmetik, beachtet die Producto der Grössen t,, 4, »3, so erhält
man die linken Seiten. Es gilt also das distributive Princip für
das Product
(ir -f i, z + t*y + «,*) (m -f tra -f I, p\ r, s — 1, 2, 3
Es ist jetzt leicht nachzuweisen, dass das distributive Princip
für das Prodnct
. 4. Mmtb. u. PhyB. 2. TUihe, T. XY. 1
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98 Grat fe\ Strecken- und Punktrechnung,
(«? + l, x -f ity i^z) (m -f- ,\ n -\- 4 ;> + 4 l)
besteht. Der Punkt S habe die Coordinaten n, p, 0, and der Puukt
T habe die Coordinaten — />, n, 0; es ist
M; r) = s)<., (i| e\) - (i5 ryi
(4 ö, ) - M i S)
*< >V + »* - ft'p + it'n), t, yp*"-f ^= (*'« - HP)
Für das Product
(« + w> '+ v££' + *') (m + *' w + w
gilt das distributive Princip und es ist gleich
(tc + i> + ity + /3« )(m + V) -f (ir + »,* -f- ity -f- i3,) (,,„ 4- {&)
da für diese Glieder ebenfalls das distributive Princip besteht , so
ist bewiesen, dass es für das Product von zwei Quaternionen Gel-
tung bat. Man bat also
+ 's*) («• + »i » + 4P + 4')
«- «'m — jrn — yp — »/ 4~ '1 (xm ~F" Wn ~f* y* — *p)
4- 4~ lcPt ~h *w — y') + 'i(*m H~ H~ flT — y») 121.
Mit Hilfe der Relationen 118., den Gleichungen 119. und 120
kann man die formale Theorie der Quaternionen entwickeln. Die
Zeichen i etc. kann man jetzt als Differenzvectoren oder
als Drehungsfactoren auffassen. Nimmt man die Zeichen i als
Differenzvectoren, so erhält man mittelst der Formeln geometrische
Sätze, betrachtet man dagegen die Zeichen i als Drehungsfactoren,
so kann man mittelst der Formeln geometrisch-phoronomische Sätze
aWeiteu.
#
Setzt man in der Gleichung
m —«COBiV n — *sin#, . af„ p — <sin£, . y„ t = *sinfrt . *,
^ + V + V = i
so ist
und
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inthexondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 99
,"1 1
und mitbin
-(costf -f ;siu#)*(cos 3, -f *'sin#,l
CS
— - (cosS cosir, . ? siutf sin &t
-\- i siuO cos^, + »'cos# sin*,) 121'.
Wenn CL an Läuge gleich TZ) ist und mit CD den Winkel
und mit CF den Winkel #Ä einscbliesst, so ist (nach den Glei-
chungen 115.)
[C\ L) — (C; K*i»*t
(cosd, -|- flin tf,) j^eostf -f »sin#)^rj
= (A;B)
(cos#, -f sin ir,)- (cos £ -j- »sin
(C; L) - (€??
(costfg -f *"sin#2)
{(cos^j + »' sinS') (cos* + * sin O)}
-y-,(cosfr, + *" sin tf8)
= Mi Ä)
,* l, f'i - l
mithin
(cos tf, -f »' sin Ot) {(cos £ + i sin ») _
<7i
an
- (cos *, + i* sin ) |^*' (cos if + i sin £)j
— {(cos »x -f »" siu (cos # + i sin ,«0} Cj\
- % {(cos »x i" siu (cos & -f- • siu &)\
an
122.
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100 Graefet Strecken- und Punktrechnung,
122.
— cos cos # ey\ + * * cos
1 ga' 1 1 aa
4- i' sin cos 5- CyV + i' i sin &. sin # — r
1 1 aa 1 aa'
— ^: filog(C; L)
und hieraus für
c = a, & = &t =r
(■• 50 - ' (£) = " o f - £ f o 122'
Wenn üTJ' an Länge gleich CL und gleichgerichtet parallel CL
ist und ferner A' der Anfangspunkt einer Einheitsstrecke yk' ist, die
parallel und gleichgerichtet der Einheitsstrecke a' ist, so ist
{K\ J') = (C\ L) -«?;£)
(
x' x'
(co8*,+i'iinfr,)^
|^(cos#,-f ftin^XcostH-feind-) ~ | *
123.
^ (cos^j+^sin^cos^-j-isintf-) *,
- Mi
mithin
|? (cos », + /' sin (cos 3 + i sin fr)*?-} ^
= " (cos + f sin *j) (cos fr -f t sin &) J
- ^ (cos + sin (cos » + » sin &) (p . * 123'.
und
1 jv n
x' x' lt'
»._' _ , * «■ (fi r.'v: _ _ „m* -\
Nach doo Gleichungen 16. kann man setzen
es ist daher
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inabesondere die lUchnung mit parallelen Strecken. 101
("»?-("?)&-(»&)?'
Mit Benutzung der Formeln 114. — 123'. kann man die Grund-
rechnungsarten der Biquaternionen Unverzagt's entwickeln. Nicht
jede Verbindung von zwei Biquaternionen Unverzagt's durch eine
der Grundrechnungsarten führt zu einer Biquaterniou Unverzagt's
als Resultat der Rechnung. „Das Product von zwei Biquaternionen
Unverzagt's ist wieder eine Biquaternion Unverzagt's", dagegen führt
im allgemeinen die Summe oder die Differenz von zwei Biquater-
nionen Unverzagt's nicht zu einer Biquaternion derselben Art. Die
Summe oder Differenz von zwei Biquaternionen Unverzagt's kann
man allgemeine Biquaternionen nennen.
Ferner lässt sich mit Uilfe der Formeln 30. — 30*., 120'. jode
Biquaternion Unverzagt's auf verschiedene Arten in Summen zer-
legen. Nach deu Gleichungen 117'. und 120'. ist
/ ' fr' \
!• + HV + h* + '«=) ('» * + %. )
7t' f y '
- w» -f + ('j* 4- >\y 4- W (»» -i- 4- ■ yj
Die Gleichungen 116". uud 119. liefern leicht
<h* 4- '*!/ 4- '» (m ^- 4- » jr)
y ' y ' y ' 7t' Jt' 7t'
- »i a! »** 4- 's J »v 4- »3 J 4- »*j (y 4- *s Q. n!/ 4- 'a p> »»
mitbin ist
(« + i,x -r- /,y -f «» (m + n — mir 4" »« *.
+ h ^ 4" *i 4" »t mV 4" »i *7 ny + i8
4- * y uz 124.
Nimmt man in der Gleichung 123. statt des Winkels den
Winkel liegt CL in der Ebene CFD, und ist
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102
Graeff. Strecken- und Punktrechnnng,
tfT; J) = (A; J9*
so hat man
r: DUog(A'; J) = - (cos * + * sin »)-,— (cos * -f i sin #) '7125.
o y, a «
Auf der geraden Linie AT' sei der Anfangspunkt der den
Strecken x', a\ y,' parallelen gleichgerichteten Einheitestrecke t
gegeben; es ist dann
*' ?n* m' r/ _ mo +>i , . , ,
7i ?/io T" mi wo i~ "'i
und
l*i '»log(A; J) = ^(cos + / sin fr) (po +jps) 125
Liegen die Anfangspunkte der gleichgerichteten parallelen Ein-
heitsstreckon x', y,', u\ v' in einer Ebene uud die Anfangspunkte
der Strecken vl nicht auf der geraden Linie AT', so hat man
, >/u ■+■ m, , 4- «4 , • — ™ i .f
Yi ~~ 4- wi + «4 + "*a wlo 4- mi + "4
= ro + Pt? + pj"
* D) log(A'; J) - jj (cos fr + i sin fr) + pj + />./) 125".
^0 + Pl + 7>2 = 1
Wenn allgemein die Anfangspunkte der parallelen gleichgerich-
teten Strecken </, ß\ y', 6' die Ecken eines Tetraeders sind, so
hat man nach den Gleichungen 9., 12.
ß' y' *
o' -f- m, -f- ws -f m8 w*o -f m, -f m, -f m8
m0 ~f* m4 ~l~ "4 "4" w8
und
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iiubtM0mdert die Rechnung mit /parallelen .Strecken 103
(C: 0 log(A'; J) - a (cos » + t sin fr) (to+pJt + />,./, + P»Jt)
- ("* + '> + «V* -f- <3*) (r* + Pi Ji 4- />*v* + pJi
Für die Prodacte 125 — 125*. gelten das eommutative und distri-
butive Gesetz.
Nach den Gleichungen 28. ist
? - %} - 1, il% = V~ 1, /* - 2/' - 1, iV" = r +/' - 1
/»/« - fr + im — I, || .7- •./» — ii + +is — 2
Wenn man im Räume das Coordinatensystem mit den Axen ÄAly
ABX, A(\ und ein Tetraeder, dessen Ecken die Anfangspunkte der
Strecken o', ß\ y', 6' sind, und ferner eine Strecke CD gegeben sind,
so ist man im Stande jeden beliebigen Quotientvector mit Hilfe des
gaotieotvectors (C; D) und den Maasszahlen, «c, *, y, z, j>0, />„ pit ps
loszudrücken. Die geometrische Bedeutung der Zahlen », x, y, x, p0,
Pi« /'s folg* leicnt »U8 den Gleichungen 120., 120'., 12. Mau
kann den Ausdruck
(« -f i,jr -f /sy + /3t) { p9 +jxPl + j*pt + feft)
wo r, y, p0, |j„ />„ />:, beliebige Zahleu sind, auf die Form
l (cos & + • sin fr) C
bringen. Man findet
P» +7i J>i +J»Pt + 7s Pa £ \
•fPo + A + />* +ft)= \ 003 *i / 1 26.
(h* + 4* + M ^0 + />i 4" P% + 7>a) = * »iQ * )
und hieraus
{tCt _|_ X« + yl + ^ (p| + pj + ft + _ ^
Die Zahl ^ ist immer positiv zu nehmen.
Der Ausdruck
{C\ P)«l*»«tf+«B
stellt einen Quotientvector dar, wenn
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104
Graeft: Strecken- und Punktreehnuny,
a e
ist: os ist dauu
(C; Z))«+W+o+d»/ — (C; Z3)
= (C; Z>)
(6 -f- <J)r COS «p = c, (6 -f- rf)r sin gp —
Man kann also die Frage aufwerfen: Welche Bedeutung hat
der Ausdruck
(C; Z>)°W
wenn «, ä, c, rf beliebige reelle Zahlen siud V Die Hauptsätze der
Quaternionentheorie dienen dazu, um diese Frage, die Unverzagt in
seinen Untersuchungen offen Hess, zu beantworten.
Diese Satze der Quaternionentheorie heissen:
1. Das Product oder der Quotient zweier parallelen Vectoren
ist eine reelle Zahl.
2. Das Product oder der Quotient zweier zu einander senk-
rechten Vectoren ist ein dritter Vector, der auf der Ebene, die den
zwei zu einander senkrechten Yectoren parallel ist, senkrecht steht.
3. Das Product oder der Quotient zweier Vectoren ist eine
Quatornion oder nach der Gleichung 110'. in Zeichen
q - W£j = * (cos # _|_ i 8in 4^ « * & - WM< ßAC
Die Quatcrnion 9 ist ein Operator, der bewirkt, dass ein
Vector [MN] in einer der Ebene ABC parallelen Ebene durch
Multiplication mit q iu einen anderen Vector [MS] übergeführt
wird, der mit [MN] den Winkel & einschliesst und dessen Länge
durch die Gleichung
MR : MN = b : a
gegeben ist Die Dreiecke ACB und MNR sind ähnlich.
Wenn MR der Strecke AC gleichgerichtet parallel ist, so ist
MN der Strecke AB gleichgerichtet parallel. Ist b = a, so ist die
Quaternion ein Drehfactor.
Pen beiden ersten Sätzen entsprechen in der Rechnung mit
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insbesondere die Rechnung mit ftarallelen Strecken. 105
Quotientvectoren die Erklärungen des Products von parallelen Quo-
tientvectoren und von Quotientvectoren, dio denselben Anfangspunkt
haben, und dem dritten Satze ist analog der Satz:
„Das Product von zwei Quotientvectoren
(C; D)«+»< . (C; D)<e-MAi = (C; Z>)«*W+«/|*0 127.
ist ein Operator, der einen QuotientYector
r(cos f + i sin tp)
(g + y)(^g —
x{d cos — e siii ff) — y(6 cos <p — a sin <p)
mit dem er multiplicirt wird, in den Quoticutvcctor
127'
(£7; n (ff; D) +(dcos(p-csin<p)/] 127".
überführt. Es ist (C; D)«+W+«/t*Ü ein Drehungs- und Vcrschie-
bungsfa'-tor".
Soll nämlich das Product
r(cosgp4v'sin<p)^H'
(C; Z>)« + *'4^4rfü (C; D)
«>+y)+r*C0S<p4-(6(x+y)+rxsin«p)*+(c(a:-fy)+ryc0S9)7
= (c, D) x+y
Quotientvector darstellen, so muss
a(* + y) + rx COS y c(s -{- y) -f- ry COS <p
b{x -f- y) -|- rx sin tp "" d(x y) -j- ry sin <p
Hieraus folgt der Wert von r. Wenn
ad — bc = 0, so ist r = 0
und die Quotienten (LT, V), (C; DJ*+***+*lr sind identisch.- Die
Anfangspunkte der beiden Quotientvectoren (A; J) und ( t7; F) liegen
auf der geraden Linie C, K und zwar ist der Anfangspunkt des
Quotientvectors (t/; V) durch die Gleichung
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106
Ürae/e: Strecken- und Punktrechnuny,
h COS ff>
a sin <p -f- (d cos q> — c sin ip)
gegeben. Die absolute Länge von UV verhält sich zu der von CD
wie
I7K |(A -|- rf) cos y — (« -f c) sin (—1)»
6'7> .r(</co8 9 — csin?) — »/('/cos? — asin.y)
die Quadratwurzel ist positiv und die Zahl n muss so gewählt wer-
den, dass die rechte Seite positiv wird. Die grade Linie UV bildet
mit der geraden Linie CD einen Winkel den man mittelst der
Gleichungen
findet. Die gerade Linie UV liegt in einer Ebene, die den geraden
Linien KJ, CC parallel ist oder kürzer (ü; V)). (K\ ./), (C; DJ
„sind drei einer Ebene parallelen Quotientvectoreu".
Ist in der Gleichung 127'. der Winkel y gegeben und lässt mau
y
- alle möglichen Werte annehmen, so ?rhält man eine Reihe von
x
Quoticntvectoren [K\ ./) (AT, ; ./,) (Ay, Jt etc., die parallel sind, und
eine Reihe von Quotiontvectoren ( U; Tj, (r;,; r,), (Ut\ Vt) etc ,
die denselben Anfangspunkt haben , mithin entspricht dem Parallel-
strahleubüschel A'./, AT, •/„ A", ... das Strahlcnbüschel UV, UVt%
UVf, UV3 . . . Wenn - gegebeu ist und man dem Winkel <f alle
x
möglichen Werte gibt, so erhält man eine Reihe von Quotientvectoreu
(Ä"; J), A'; J1), (K\ J*) . . . , die denselben Anfangspunkt haben,
und eine Reihe von Quotientvectoreu (U; V), (tf1; (f/*, V*)t
die parallel sind , mithin entspricht dem Strahlenbüschel KJy KJX )
KJ*. . . das Parallelstrahlenbüschel UVi IPV*, U*V . . .
Setzt man y = — x, so entspricht dem Quotientvector
128.
ex ~ ay ^ ( — 1 V(ca- - a^ .2 4~ ('Ar - />//,* nos t/;
<fcr — Ä,v = ( — 1 )" Y(cx — ay) -f- (dx — by)* sin t/>
129.
bc—<ul cosgp-r-Zsinqp
x (r/-f ft(cosqp— («H-<?)sin<jP
(1-;)
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itttbettondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 1 07
Anfangsqunkt auf CK im Unondlichen liegt, der Quotient-
vector
(c+a+(€i+b)i)z(bcOfy—as\ny+(dcoS9—c9\h*p)j)
(d+6)cos<)P-(a-fc)8inqp
(ü; V) - (C; D)
Ist der Quotientvcctor (A'; J) dem Quoticntvcctor {13 \ V) parallel,
so ist
<lx — ftlj
tg 9 — tg <p cx _ rty
also die betr. geraden Linien entsprechen sieh selbst, und J, V liegen
im Unendlichen.
Wenn ferner
b + d
tg <p ■
ist, so entspricht dem Quoticntveetor
—1
(C; D)
\cx - ay + (,lz - by)i\ (1 - })
Anfangspunkt auf A'C* im Unendlichen liegt.
Allgemein seien die (^uotientvectoren
gegeben, und es soll ein (^uotienUector 13 ).
so bestimmt werden, dass das Product
(/>; «), (Ä; ,S), (M; iV)
wieder einen Quotientvector darstellt. Es ist dann
TP» 4- *'pn _ 'M- *V _ + »W ^ *p» + * V m
Hieraus folgt sofort
x' - /x, y' - fc, »' = Im 132.
Die drei geraden Linien l'Q, ÄS, MN sind daher ein und derselben
Kbene parallel.
Setzt man in die Bedingungsglcichungen
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108 Graefe: Sirecken, und J\nktrechnunijy
so erhält man die Gleichungen
und hieraus
f 133.
Üie Punkte /J, Ä, M liegen raithiu in einer geraden Linie.
Nimmt man an, dass
Po + 7>i +P%+Pt-P<! +Pi'+Pi+Ps - 1
ist, so ist
+ jT3T • - 1 - «' + P* 133'.
Wenn die Quotieutvectoreu (P\ Q), (Ä, durch (Cj 5) gegeben
sind, also ist
l 134.
(R; S) — (C; D)(»»'-Mi«iM mri'+*i«i#X»V+/iri'+/i '4 i*«V) j
-f^ + r, + r3 = ra' + V + r" + r3' - 1
so kann man die Zahlen ic, x, y, p0, pt1 pf, ps derart eindeutig .
bestimmen, dass ist
wi'+ii*j'+^a'+^3'=K+»>i+*2y2+'>3)(w+'ia;f »*y-K*) ,
134'.
Mau findet
u?jW> -x,x— y,y ''oPo-^i-f7'i-f/,s)(ri-fr2+r3)'-"»*o'
a-jw+^x-v+y^x,', r,p0+(l-fr1)Pl+r1^+rJp3=r1'
yiW+*|X-f-ir, y— x, 2=y1', r^o+rjpj+Cl-f-r^j-f-r^— r,'
-yiH^ir+«>i»— Vi »,3Po-|-r52i-r-r«P«-r-(l+r3V3=B',8'
und hieraus / 134".
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. 109
joM— rM'— r„, n— 1,2, 3
A\ x-Xj'-w,'*,— Vyi+^iVi P*-|-7>i/vhv~l
Der Aatdrack von (7?-, S) ist mithin auf die Form 130. gebracht.
Das Product der drei Quotientvectoren (P; Q), (Ä-, S), (Af; A)
ist
135.
^+w7'+(l+//0(»1H-«',y+v)}(PoH-^o^+(l+W')
Q'jf>i-b'tf>»+7a7>a)l
(C; F) - (P; Q) ffS
Ads dieser Gleichung erhält man leicht die absolute Länge von UV
oud den Winkel, den UV mit PQ einschliesst.
Wenn der Punkt M gegeben ist, dann ist ? bekannt und man
kinn / so bestimmen, dass MN eine gegebene Länge hat, oder dass
J#A* mit PQ einen gegebenen Winkel einschliesst Wenn l gegeben
ist, so kann man /' so bestimmen , dass MN eine gegebene Lauge
litt oder dass MN mit PQ einen gegebenen Winkel einschliesst,
oder dass der Punkt M in einen gegebenen Punkt der geraden Linie
PQWtL
Wenn der Punkt M gegeben ist, so beschreibt der Punkt N
eioe gerade Linie, oder wenn in den Gleichungen 127. das Verhält-
niss *~ gegeben ist, so ist der Punkt K bestimmt und der Punkt J
liegt auf einer festen geraden Linie. Nach den Gleichungen 127'.
ist
r(cosg>-f /sinqp)
(A; J) - (C; D)
r^cosv'+isin^)*^
IQii
(Jf; J') = (C; D)
r cos <jp' ('ix — ■ by) — sin <p' (cx — ay)
r, " COS <p (dx — by) — sin <p (cx — ay)
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110 Grat/t: Strecken- und Punktrechnung,
Es sei KJ°, parallel CD, die positive Axe der x eines recht-
winkligen Coordinatensystems; es sind die Coordinaten von J
m = CD . r COS » — CD .r sin 9
und die Coordinaten von ./»
«», = CZ> . r, cos <jp\ nt = CD . r, sin <p'
mithin
w — «*i dx — £y
« — n, er — ay
Dies ist die Gleichung der geraden Liuie, auf der die Punkte J\
J* liegen.
Die gerade Linie J', J* . . . bildet mit der positiven Axe der
x eineu durch die Gleichung
r/x — by
tgtf -
ca- — ay
bestimmten Winkel und ist der sich selbst entsprechenden ge-
raden Liuie A'./<» parallel. Führt man in den Gleichuugeu 127'.,
127". deu Winkel q> ein, so erhält mau
(IT; 7) - (C- D) -csinyOj]
eosv>-f-»siuV , . I 127"'
(17; F) - (C? />) -fsioqp)i]
Setzt man noch
a + bi — r' (cos &' + tin c -f rf» - r'(cos 0" + 1 siu y )
so hat man
Tn^-><8»^'-^H^n(^-V)]
(ü5 r) - (C? 0)
Vertauscht man in dem Ausdruck für (A: die Winkel tp
und so erhält man die rechte Seite der letzteu Gleichung 127**.
Wenu das Product von n Quotientvectoren oder die Form
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insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. \\\
3 3 3 3
(C; DJ 1 I I I - /
gegeben ist, so kann man anf verschiedene) Arten drei Quotient-
Tectoren so bestimmen, dass das Product dieser n+3 Quotient-
vectoren wieder ein Quotientvector ist. Das Product von n Quo-
tientvectoren ist gleich dem Producte der vier Quotientvectoren
3 3 3
a^-f- £antu jx (a M-f EbJn) jt (a4+ 2c»i„
(C: D) l . {C: D) I . (C; />) »
8
• (C; D) l
oder gleich dem Producte der vier Quotientvectoren
(C5 D) . (C; D)
, H(th+öift+etJt+d*h) h+^Jt+^M
• (<?i ») . (C; D)
Zu je zwei dieser Quotientvectoren kann man einen Quotient-
vector so bestimmen, dass das Product dieser drei Quotientvectoren
nieder ein Quotientvector ist, uud ferner kann man zu drei Quo-
tientvectoren immer zwei Quotientvectoren so bestimmen , dass das
Product dieser fünf Qnotientvectoren auch ein Quotientvector ist.
Aus den Regeln über die Multiplication von Quotientvectoren
Wgeu leicht die über die Quotienten von Quotientvectoren.
Wc Quatern tonen Hamilton*» und Unverzagt'», die Unverzagt'schen
und die allgemeinen Blquaternlonen alft Zahlen.
Die in der Ueberschrift genannten Grössen haben die Formen:
1 ) ad -f- a, /, 2) a„ -f- nj, 3) Oq -f ajt -f atjt, 4) aQ -f- ajt -f-
+ "t h + <*3./s + 'V*/l + ^11 8) "0 4 V"f « »A + "3./* + °J* +
3 3 3
+%Äf+*tJW W £a»i„-\- a^y +/27>MA., 10) «t -f- +
+«i/»+««/i'i-f- "7^Vi-r-'Wi'* + +«j«ii'a+««iAi U)
i
+ alS^V* + <Wl'3 -T «H.7*»3 + «16 V*3-
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112 Grae/e: Strecken- und Punktrechnung,
Die Factoren aMi K sind reelle oder auch gewöhnliche com-
plexe Zahlen.
Diese Formen kaun man als complexe Zahlen ansehen.
Ein System J) aller aus denselben Grundzahlen — Einheiten —
linear abgeleiteten extensiven Grössen nennt man unter folgenden
Bedingungen ein System von complexen Zahlen:
1) Das Product von irgend zweien der Grundzahlen e, und
ek muss wieder eine Zahl des Systems — £e<k»e, sein.
2) Das associative Gesetz der Multiplication
[ab)c = abc)
muss gelten.
3) In dem System muss eino Grösse a° vorhanden sein, die den
beiden Gleichungen
a°x — x, xa° «— x
unabhängig von x gentigt.
Diese Forderungen erfüllen die Formeln von 1—11.
Mit Vorteil bedient man sich, um die Multiplicationsregeln auf-
zustellen, der sog. Multiplicationstafeln. So ist z. ß. die Multipli-
cationstafel für die Hamilton'schen Quaternionen, wenn mau
e+ — 1, «4 — iu ei — is, c3 = ia
setzt:
1 «0
«,
| «3
H
«0
«3
«i
«1
— «1
<**
»1
«3
H
-c0
In der Horizontalreihe eK und in der Verticalreihe «p steht der
Wert des Products e»ep z. B.
Setzt man in den Formen 1 — 11
* = 1, 1) et -t, 2 ^ = 7—1, 3)«, 4)
e« —in - 1, « — 1, 2, 3, 5) tm — ?h, 1, 2, 3, 6) e, = i, ea — /— 1,
1) E. Study, Ueber Syiteme von complexen Zahlen, Nachricht, d Königl.
Gm. d. WiMcnschnften tu GAttingen. 1894, png. 1237 sq
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intbesnurl-re die. Rechnung mit pare.l/elen Strecken.
113
fi - 7) ex - €„ - 1, e3 - 1, 8) <,e2-«4, «,«,= e5,
9) 'i = Hi «i — ht «s — Ni U — i— «5 — «4«1i «4
'7 - '4*3, 10) «,
ii - 1,
«4*1»
ii — Ii
- ^ — «9 = Vi» «M =" «4«3t «II = «I« — «6«t»
'13 ™ eieni «14 *5«3i «15 «6*3-
eio, so erhält mau folgende Multiplicationstafelo
3)
1 e*
«1
u
1)
«1
«0
H
«1
«0
1 ü
H
1"
! *1
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*
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0
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0
4. Math. *• Ph>». 2. Reil», T. IT.
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114 Graefe: Strecken- und Punktrerhnung,
1
<0
f. !
«3 |«4
fr 1
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r9 I
r10
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«0
«2
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««
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— «5
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«3
«3
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— «1
«10
«11
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«9
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-«7
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-«5
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«4
«e
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«10
0
0
0
0
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0
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10) .5
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«9
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«6
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«»1
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—«5
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0
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0
«8
«8
-«10
«6
0
0
0
0
0
0
0
0
«9
H
-«11
~«5
0
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0
0
0
0
0
0
«10
«10
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C £ £ <?o ooooooooooo
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S $ £r «To ooooocsooooo
1 j
•*
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1 1
S s * ^oo 0 OOOO 00 000
1 1
~5»
sc* 00000000000
1 i
«
& £ cc> 00000000000
1 1
<? S So OOOOOOOOOOO
1 1
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^ J" ^0 OOOOOOOOOOO
1 1
«0
jp & «? Jro OOOOOOOOOOO
<^ ^ %r <?o 00000000 o_oo_
* ^- ^ <ro 0 00 000000 0 o„
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«3? s £ C C CCff£#?vy f
II 1 1 1 IM
^^^ccccccc^ffff »
\ 1 1 [II 1 1 ■
II MINI
e
S SSSCSS
ecwcfgcggccxccc
Die Maltiplicationstafel der Form 8) folgt leicht aus der Tafel der
Form 6) bzhw. 7).
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insbesondere die Hncfmuna mit parallelen Strecken
llfi
Die Maltiplicatioustafoln 1) — 4), 6) — 8) ändern sich nicht,
wenn man die Horizontalreibcn und die Verticalrcihcn vertauscht
Die Multiplication dieser Systeme ist commutativ. Vertauscht maiii
in den Tafeln 5), 9), 10), 11) die Horizontal- und Verticalreihen, so
erhalt man Mnltiplicationstafeln die aus den gegebenen Tafeln durch
folgende Substitutionen:
5) «*0 — e0, en = — r„, n — 1 , 2, 3, 9) <*0 — <-<>, cM = - <•„,
»=1,2, 3, P4 =s —c,4 Fp — — p = 5, 6, 7, 10) en z= r0, <\ = — <?„,
■ = 1, 2, 3, = e4, ?& = «6, ep = — cp, ;> = G, 7, 8, 9, 10, 11. 11)
*i — f* = — 'w, n = 1, 2, 3, ?r = «rf r ~ 4, 5, 6, t'p r= — fp
f>= 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15
hervorgehen , wenn man in den Tafeln die übergesetzten Striche
fortlässt. Durche diese Subsitutionen geht das System mit den
Grundzahlen eH in sein reeiprokes System mit den Grundzahlen
in über. Die Systeme 1) — 4), 6) — 8) sind zu sich selbst reeiprok.
Zusatz.
Jede complexc Zahl von den Formen 1) — 11) kann man mit
Hilfe von Punkten, Strecken: Vectoren, wie man sagt, darstellen.
Ist z. B. i[MX] der um einen rechten Winkel gedrehte Vector
[J/A'J, so stellt (a0-|-fl| i)[M\\ einen Vector der Ebene der Vectoren
[MX] ond i[MN] dar; derselbe ist gleich der Summe der Vectoren
«a[ifiV] und a^t\MX]. Man kann aber auch (M\ X)* als einen Quo-
tientvector auffassen, dessen Anfangspunkt M und dessen Endpunkt
R eine gerade Linie festlegen, die mit MX einen rechten Winkel
einschliesst und dieselbe Lauge wie MX hat; es ist dann
ebenfalls ein Quotientvcctor und zwar ist der Vector gleich
der Summe der Vectoren ae[A/A] und ax\MR\.
Wenn man in der Form oo + rti/ die Grösse j als Repräsentant
ß'
des Quotienten von zwei parallelen Eiuheitsstreckcn - nimmt, so ist
ß'
der Stellvertreter des Quotienten der parallelcu Strecken
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116
\Graefe: Strteken- und Punktrechnung etc.
a0«'-f a,0' und <*'. Ist ja' die am eine Länge AB parallel ver-
schobene Strecke ß', so stellt (ao+*i7)*' eine Strecke dar, die
gleich der Summe der parallelen Strecken a9a' und a,jV ist. Nimmt
man an, dass (3f; A)i der um eine Länge AB parallel verschobene
Quotientvector (A/; N) ist, so ist (Jf; iV)«oi«uj gleich dem Product
der Quotientvectoren (AT; N)ao, ( M ■ iV)°i> und nach den Gleichungen
93) wieder ein Quotientvector.
Darmstadt, im Januar 189G.
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Lorfga: U'btr Rodical- Kreise.
117
IV.
Ueber Radical-Kreise.
Von
Juan J. Durän Longa,
Spanischem Artillerie- Major.
Es ist bekannt, dass der geometrische Ort von denjenigen
Punkten, deren Potenzen mit Bezug auf zwei feste Kreise das Ver-
bältniss m/n bewahren, ein Kreis ist-, setzt man
77» =■ — n
so ist diese Linie zu gleicher Zeit der Ort derjenigen Punkte, welche
mit Bezog auf zwei andere Kreiso gleiche Potenzen und verschiedene
Vorzeichen haben; der Analogie wegen wollen wir diese Kreise
Jiadical- Kreise4* *) der ersterwähnten nennen; mit Leichtigkeit lässt
sich das Centrum und der Radius dieser Kreise bestimmen.
Bezeichnet man die Potenzen eines Punktes P auf der Ebene
mit Bezug auf die Kreise 0 und 0' mit P0 Po s0 ist
Po = - Po
oder was dasselbe ist, wenn man mit l und /' die Abstände des
Punktes P von den Centren und mit d den Abstand 00' bezeichnet
so erhält man
I) Manche Schriftsteller, besonders die englischen, nennen ^Radicalcircle"
«nen Kreis, welcher rechtwinklig drei andre Kreise schneidet; passender
Khf;ot es uns indessen, hierfür die Bezeichnung „orthotomiecher Kreis41 zu
»ihlen und für die gegenwartige Abhandlung die üebersebrift „Radical-Kreis"
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118 Loritja: L'tbrr Itadical'Ktei»e.
ß - R1 - R'i - /•« d. h. /* -j_ 1*1 ^ R* + R*
Der Mittelpunkt des gesuchten Kreises ist folglich die Mitte von
00' und sein Radius
Q = 4 Y'2{R*+Jl'*) ~d*
Um einen Radical Kreis entstehen zu lassen, ist erforderlich
d < /2(A>*-f- Ä*}
diese Bedingung wird immer erfüllt, wenn die Kreise sich herührcu
(ausserhalb oder innerhalb), wenn sie sich schneiden, oder wenn sie
sich einsehliesseu; wenn sie sich dagegen ansschliessen , kann jo
nach Umständen ein Radical -Kreis entstehen oder nicht.
Unter der Voraussetzung, dass die Kreise sich schneiden , muss
der Radicalkreis notwendigerweise durch die zwei Schnittpunkte
(weil diese die Potenz null haben) geheu uud las9t sich unmittelbar
construirou. Wenn sie sich ausserhalb berühren, wird der Radical-
Kreis den grösseren Kreis innerhalb berühren uud zwar in dem Be-
rührungspunkte der gegebenen Kreiso (da dieser Punkt die Potenz
null mit Bezug anf beide Kreise hat), uud da sein Ceutrum iu jedem
Falle dio Mitte der Linie der Centren ist, ist seine Construction
gleichfalls unmittelbar gegeben. Will mau seinen Radius numerisch
bestimmen, ohne auf die eben erwähnten Erwägungen einzugehen,
so setzt man
d =. R -}- R'
in dem Werte von q und erhält demgemäss
Q = KB - R')
Wenn die Kreise sich iuuerhalb berührcu, so wird der Radical-Kreis
gleichfalls die gegebenen Kreiso berühren, uud sein Radius ist
e = l(R -f R>)
Wenn dio Kreiso coucentrisch siud, so ist es auch mit Bezug auf
sie der Radical-Kreis, und man erhält seinen Radius, wenn man in
den Wert von q setzt d = 0, so dass sich ergiobt
Für die Construction des Radical-Kreiscs von zwei Kreisen,
die sich ausschliessen (beim Vorhandensein eines solchen Radical-
Kreises), oder zwei solchen, die sich einscbliessen, sind nach-
stehende Betrachtungen von Wert. Es seien drei Kreise
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Lorigal Uebtr Radirai Kreise.
119
0, 0« und 0" gegeben, deren Radical-Kreise wir mit nm' für 0 und
(Y und rroo", für 0 und 0" bezeichnen wollen; wenn diese Kreise
lieh schneiden, so ist in den Durchschnittspunkten
Ji — p 4
folglich P„' - P0"
p — p "
(1. b. die Radical-Axc von 0' und 0" ist zugleich dio vou 7tM' und
Wenn die Radical-Kreise sich nicht schneiden, ist der geo-
metrische Beweis gleichfalls leicht, uud noch einfacher ist der ana-
lytische Beweis, wie weiter unten gezeigt werden wird.
Diese Bemerkungen vorausgeschickt, ist es leicht, den Radical-
Krcis von zwei Kreisen, dio sich ausschliessen (beim Vorhandensein
eines solchen Radical-Kreises) und zwei solchen, die sich eiuschliessen
0 und 0' zu finden. Man schneidet beide Kreise durch einen dritten
0", bestimmt den Radical Kreis von 0 und 0", sowie die Radical-
Aie von 0* und 0" uud erhält so einen oder zwei Punkte des zu
bestimmenden Kreises, dessen Centrum bekannt ist. Der Kreis 0" muss
richtig gewählt werden, damit die Radical-Äxe und der Radicalkreis
sich schneiden. Für den Fall, dass die gegebenen Kreise sich aus-
schliessen (und dies ist der einzige Fall, wo ein Radical-Kreis unter
Umständen nicht existiren kann) kann mau vermöge der nachfolgen-
den Coustruction ermitteln, ob der Radical-Kreis existirt. Man
errichtet auf dem Ende des Radius 0,4 (Fig. 1.) die Perpendiculäre
AB gleich dem Radius IV des anderen Kreises , verbindet 0 mit B,
lieht die Perpendiculäre
J3C- OB
und beschreibt mit dem Radius OC einen Kreis : wenn dieser Kreis
das Centrum 0' eiuschliesst, ist der Radical-Kreis vorhanden. Die
Einfachheit dieser Coustruction macht weitere Erörterungen über-
flüssig.
Wenn zwei Kreise orthogonal sind, so erhellt, dass der Radical-
Kreis durch ihre Centren geht, wie sich auch aus dem Werte von q
ergiebt-, denn wenn
X* + K * = 00'*, so ist q - *00'
Es ist auch ersichtlich, dass die umgekehrte Schlussfolgcruug leicht
in riehen ist
Die Betrachtungen über Radical-Kreise führen unmittelbar zur
Lösung des nachfolgenden Problems.
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120
Loriga: Ueber Radical-Kreitt.
Zwei Kreiso berühren sich beispielsweise innerhalb 0 nnd 0'
(Fig. 2.) mit den Radien R und R' ; durch den Berührungspunkt p
zieht man Sccauten z. B. pam, welche man im eutgegeugesetzten
Sinne verlängert
am «= am
Welches ist der geometrische Ort des Punktes »'?
Man zieht den Kreis 0", der als Radical-Kreis 0' hat mit Bezug
auf 0; dann hat man als absoluten Wert
ap . am mm ap . am'
und deshalb
am' — am
der gesuchte Ort ist folglich der Kreis 0"; um seineu Radius x zu
bestimmen, wollen wir bemerken, dass
R' - |(JZ — x)
woraus sich ergiebt
x - R — 2R'
Der gefundene Kreis berührt den Kreis 0 ausser- oder innerhalb,
je nachdem R—2R' ^ 0. Wenn der Kreis (V durch den Punkt 0
geht, so wird der geometrische Ort auf den Punkt p beschränkt,
wie ersichtlich ist.
Hat man drei Kreise 0, 0' und 0", uud bestimmt man z. B. die
Radical-Kreise von zwei Gruppen 00' uud 00", so ist, wie oben er-
wähnt, die Radical- Axe dieser Radical-Kreiso dieselbe wie die der
Kreise der dritten Gruppe. Hiernach lässt sich mit Leichtigkeit
beweisen, dass die Kreise, welche über den Medianen eines Dreiecks
als Durchmessern beschrieben sind, paarweiso die Höhen des er-
wähnten Dreiecks zu Radical-Axen haben. Wenn man über deu
Seiten eines Dreiecks als Durchmessern Kreiso beschreibt, so be-
obachtet man in der Tat, dass die Radical-Kreise derselben die
über den Medianen beschriebenen siud (so z. B. ist der Radical-
Kreis, der den um b und c beschriebenen Kreisen entspricht, der-
jenige, der als Durchmesser die der Seite a entsprechende Mediane
hat); dementsprechend müssen also die Radical-Axen dieser letzt-
erwähnten Radical-Kreise dieselben sein wie diejenigen, die den
ersterwähnten Kreisen entsprechen, d. h. sie müssen die Höhen des
Dreiecks sein. Man hat also sechs Kreise, die als gemeinsames
Radical-Ceutrum das Orthocentrum des gegebeneu Dreiecks haben.
Betrachtet man jetzt die Kreise, die um die Mitten der Drei-
ecks-öeiteu als Ceuüeu geschlagen sind mit eiuem Radius, der deu
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Lorxija'. Ueher Radical- Kreise.
121
entsprechenden Medianen gleich ist, — Kreise, die wir Potential-
Kreise genannt haben aus gewissen Gründen (vergl. unsere Note in
„Progreso Matematico", Bd. V, Seite 70) — so ist ersichtlich, dass
die erwähnten Kreise dieselben sind , wie die , die man beschreibt,
wenn man als Durchmesser die Medianen des anticomplementären
Dreiecks nimmt; aber andrerseits, entsprechend dem vorher Ausge-
führten, sind diese Kreise die Radicalen der über den Seiten des
letzteren Dreiecks beschriebenen : folglich kann man sagen, „dass die
„Kreise, die um die Eckpunkte eines Dreiecks als Centren be-
schrieben werden mit Radien, die den entgegengesetzten Seiten
„gleich sind, zu Radical-Kreisen die Potential-Kreise dieses Drei-
ecks haben, und dass folglich ihr Radical-Centrum das Orthocentrum
,,des anticomplementären Dreiecks ist.4'
Wir haben also eine zweite Gruppe von sechs Kreisen, welche
dasselbe Radical-Centrum besitzen.
Wenn zwei Kreise orthogonal sind, so hat, wie erwähnt, der
Radical-Kreis als Durchmesser die Linie der Centren, und da der
Longchamp'sche Kreis orthotomisch ist zu denjenigen, welcho um
die Endpunkte eines Dreiecks mit den entgegesetzten Seiten als
Radien beschrieben werden, so ergiebt sich, dass diejenigen Kreise,
deren Durchmesser die Geraden sind, welche die Eckpunkte eines
Dreiecks mit dem Orthoccutrum des anticomplementären Dreiecks
verbinden, die Radicalen des Longchamp'schen Kreises sind und der
obenerwähnten drei anderen Kreise.
Dasselbe Kriterium kanu auch dazu dienen, die Radical Kreise
einiger andern Kreise des Dreiecks zu finden, unbeschadet des Um-
standes, dass man in jedem Falle die analytische Geometrie zu Hilfe
nehmen kaun; es ist in der Tat ersichtlich, dass, wenn
C = 0 und C = 0
die Gleichungen zweier Kreise siud, die des Radical-Kreises
c + C = 0
sein muss, möge es sich um cartesinische oder tri lineare Coordinaten
handein: so ist der Radical-Kreis der Kreise, die durch die Glei-
chungen
ri + -f 2Ax -f- 'llhj + C - 0
*" + y1 +*A'* + M'V + C - 0
dargestellt werden, der folgende:
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122 Lorfyn: Ueber Radical- Kreide.
und wenn man insbesondere als Axe der X die Linie der Centren
nimmt, und einer dieser Kreise sein Ceutrnm in dem Coordinaten-
ursprung hat (ein rechtwinkliges System angenommen); so ist der
Radical-Kreis
{*-*) +y i
ein Resultat, welches unsere früheren Ausführungen bekräftigt,
nämlich dass dio Distanz der Centren kleiner sein muss als
V2(#» + R% damit der Radical-Kreis existirt. Wenn die Distanz
y%.R*+R'*) ist, so beschränkt sich der Kreis auf einen Punkt,
welcher auf der Linie der Centren liegt, und zwar innerhalb des
Kreises mit dem grösseren Durchmesser und in einer Distanz von
seinem Centrum, die der vorher erwähnten radicaleu Grösse gleich
ist, dividirt durch zwei.
Wenn es sich um barycentrische Coordinaten handelt, und die
gegebenen Kreise sind
ZaxZua — 2a* fiy — 0
ZaxSu'a — Zatßx — 0
so ist der Radical-Kreis
Ea 22a*ßy - 0
Es ist sehr leicht, analytisch eine Behauptung zu beweisen, wie
wir sie oben aufgestellt haben, nämlich dass, wenn man drei Kreise
0, 0' und 0" hat und sie paarweise gruppirt, dio Radical-Axe der
Radical-Kreise von zwei Gruppen zugleich die der dritten Gruppe
ist. Man bat in der Tat, wenn man
C - 0, 6" - 0, C" - 0
nennt, die Gleichungen der drei gegebenen Kreise.
iC - 0
Der Radical-Kreis von \ ist C+G" — 0
\C - Ü
iC+C - 0
Radical-Axe von { ist 6" - C - 0
IC+&- 0
!C — 0
ist C+C"' = 0
C" = 0
C = 0
Radical
IC = 0
ist C'-C'-O
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Loriya: Ueter rtadiral- Krtt*e.
123
Wenn man die Radical-Kreiso von drei gegebenen Kreisen ge-
funden hat nnd fortfahrt in derselben Weise (soweit dies möglich
ist) zn operiren mit denjenigen, die man nach und nach erhält, so
können dreifache Reihen von Kreisen entstehen, die gewissen inter-
essanten Beziehungen unterworfen sind.
Die Betrachtung von Radical Kreisen in der Geometrie des
Dreiecks kann höchst wahrscheinlich neue Resultate herbeiführen,
wenn man die Radical- Kreise von bemerkenswerten Kreisen des
Dreiecks mit anderen Kreisen, Geraden und Punkten vergleicht, die
mit dem Dreieck im Zusammenhang stehen; wir behalten uns vor
die Ideen, die wir hier nur angedeutet habcu, an andrer Stelle noch
ausführlicher zu entwickeln.
Coruna, April 1S%.
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124
Hoppe: Zur analylitchtn Curoentheorie.
V.
Zur analytischen Curventheorie.
Von
R Hoppe.
Eine Programmarbeit von Hnth über die Curven constanter
Steigung auf gegebenen Flächen macht es sich zur Aufgabe , diese
Curven für einige specielle Flächen (sämtlich 2. Grades) entwickelt
darzustellen. Damit ist ein Anfang gemacht, ein zu den Principien
der Curventheorie gehöriges Problem in Untersuchung zu nehmen,
ein Anfang der sich nach 2 Seiten hin fortsetzen lässt.
Die Bestimmung einer Curve im Räume hängt von 2 Functionen
ab, von deren Complication man das Problem ihrer Darstellung be-
freien kann, indem man das Bogcnclement zwischen ihren Gleichungen
climinirt. So nämlich teilt sich das Problem in 2 einfachere, deren
jedes nur eine Gleichung zu befriedigen hat. Die Lösung des ersten
Teilproblems ergibt eine Classe von Curven, der die gesuchte Curve
angehört; das zweite sucht nur den Ausdruck des Bogenelcments,
nach dessen Ermittelung die Coordinateu schon in Quadraturen be-
kannt sind. Jede Classe wird nur durch Relationen von Richtungen,
unabhängig von den unendlich kleinen Strecken, in wechen die
Richtungen verfolgt werden , also unabhängig von allen Lineardeh-
nungen, charakterisirt; ihr Normalausdruck ist das Tangentensystem.
Da Richtungen nur relativ unter sich Bedeutung haben, so kön-
nen als Urvariable nur solche eingeführt werden, die von der Lage
der Curve im Räume unabhängig sind. Es gibt deren 4 von her-
vorragender Rolle in allen bisher aufgestellten Theoremen. Seien
di, 80, Ba die Coincidenzwinkel der 3 begleitenden Axen, d. i. der
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Hoppe: Zur anafythrhen Curvfntheorie.
125
Tangente, Binormale, Haaptuormalc. Dann sind die Integrale, t,
6 (von A. Serret die Indicatricen der Tangente, Binormale, Haupt-
normale genannt) die ersten 3, und, wenn man ^t — tgA setzt, A
das vierte jener fundamentalen Variabein. Sie stehen iu folgender
geometrischen Beziehung. Durch x als rechtwinklige Coordinaten
in einer festen Ebene wird ein Punkt bestimmt, der eine ebene
Linie, die Torsionslinie o, erzeugt: t und # heissen der Krümmungs-
winkel und Torsiouswinkel, a der Torsionsbogen, A, d. i. der Winkel
irischen der Tangente an a und der i Axe, die Erümmuugsbreite.
Eine Gleichung zwischen t und # (die speeifische Gleichung)
bestimmt dann einerseits die Curvenclasse , andererseits die Tor-
tionslinie. Wir nehmen daher die Torsionslinie zum Merkmal der
Curvenclasse Es ist dann die Aufgabe, die Curvenclasse durch ex-
pliciten Ausdruck der Richtungscosinus der Tangente entwickelt dar-
zustellen. Allgemein reducirt sie sich auf eine lineare Differen-
tialgleichung 2. Ordnung. Für einige Torsionsliuien ist sie gelöst,
tob denen wir nur die 2 einfachsten in Betracht ziehen wollen.
I. Gerade Torsionslinie.
Ihre Gleichung lautet:
# = t tg A, k constant
Die Curven dieser Classe haben die Eigenschaft, dass die Haupt-
normale beständig normal zu einer festen Geraden ist. Letztere sei
t Axe und vertical zu denken, die yz Ebene als Horizont betrachtet.
Dann ist jede solche Curre eine Curve constanter Steigung, von der
Hnth handelt, ?on manchen Mathematikern „Helix" genannt. Die
Richtungscosinui der Tangente sind:
/— sinA; g = cos Acosff; /* — cos Asino (1)
rad A ihr Steigungswinkel.
II. Kreis als Torsionslinie.
Die Gleichung lautet:
T* + $i _ cot«a
ud nrar ist
t cot« sin A; & cot« cos A
Die Curven dieser Classe haben die Eigenschaft, dass die Haupt-
12G
Hoppe: Zur a»alylt*chen Curventhtorie.
normale mit einer festen Geraden (der verticalen x Axe) einen con-
stanten Winkel R - o bildet. Die Richtungscosinus der Tangente
sind:
(2)
coscrsinA; y - cos A cos ^-^ + sin a sin A sin gj-j
c — cosAsin— sinosinAcos . -
sin a sin o
Zar vollständigen Bestimmung einer Curve, deren Tangenten-
system bekannt ist, gehört nun bloss noch der Ausdruck des Bogen-
elements d*. Ist dieser gegeben, so sind die Gleichungen der Cnrve:
• -//dt; y=fgd*'y e-fhds (3)
Ist Bs durch Bedingungen bestimmt, so bleibt eine Gleichung oder
ein System solcher zu lösen, worin jedoch * einzige Unbekannte ist.
Das Bogenelement kann nun u. a. bestimmt werden durch eine,
in bestimmter relativer Lage zum Tangenteusystcm gegebene Fläche,
auf welcher die Curve * liegen soll. Diesen Fall ziehe ich, wie Hut h
es getan, allein in Betracht. Die Aufgabe, aus dieser Bedingung
das Bogenelement zu linden, habe ich in Crelle J. Bd. LXIII. allge-
mein gelöst. liier will ich mich auf den Fall beschränken , wo die
Fläche eine Kugelfläcbe vom Radius e ist. Die Lösung lautet dann :
d» c 8t cos & (4)
Dieser Wert in die Gl. (3) eingesetzt gibt somit dio Gleichung aller
sphärischen Curven, deren specinsehe Gleichuug gelöst ist, in Qua-
draturen.
In Anwendung auf die Curven constanter Steigung I., wo
&
t~#cotA; tf-si-A (5)
erhält man nach den Gl. (1):
x = ecos A f Bfr cos# =* ccos A sin# (6)
COB#C08 g.Qj 0#
— f (sin a cos & — sin A cos a sin &)
% — ccotAcosA / cos# sin f -. dfr
J sin *
— — c(cosa cosfr -f- sinA sin a sin#)
Werte die auch sichtlich die Flächengleichung
(7)
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Hoppe: Zur analytischen Curventheorie,
127
*• + »■ 4- = «"
erfüllen.
Abs geometrischer Betrachtung erhellt sogleich, dais in der
Nähe der Pole ciue Curve von der Steigung k unmöglich ist, weil
tod deu Poleu aus jede Curve mit der Steigung null beginnt. Dies
bestätigt auch die Formel; denn Gl (G) zeigt, dass r zwischen
xccosl variirt, dass also die Curve ganz auf der so begrenzten
Zone verläuft.
Ferner geht sowol durch Figurbetrachtung als auch aus der
Formel hervor, dass an der Grenze der Zone die Curve nur in der
Meridiaorichtung eine Steigung — X haben kann; denn hier ist für
cos» = 0 nach Gl. (1) (7)
h z
g" y
folglich berührt die Curve den Meridian und hat hier einen Rück-
kebrpunkt, von dem an ihre Steigung in eine Senkung übergeht.
Nach Gl. (4) ist der Krümmungsradius daselbst =» 0.
Wir weuden nun das Bogenelement (4) auf die Classe II. an,
setien also in Gl. (3) die Werte (4) (2) ein. Die Integration ist
für x ausführbar; denn man hat:
ar = a^coti; cosA = #tga
xlso:
x — — e sin o / #cv> cos if
= — e sin o(cos # + # sin V) (8)
Von den 2 anderen Integrationen ist wenigstens die eine für die
Specialwerte
sin « ■= - (n = 2, 3, 4, 5, . . . ) also
u
t* -{- - a* _ 1 = 3, 8, 15, 24, . . .
ausführbar. Es wird
■ «= — ,__f : | &d& cos 9 f coU'cosnA-f- - sin ni\
i = . e - f &d$cos& (coUsinnA- 1cos nk)
daher für n - 2
■ c\/±f&B& cos#(2cos'a — $cos2A)
-*V3{(£ — i^)cos^ + (i^ - i^s)sin^}
für »-3
(9)
(10)
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128 Hoppe: Zur analyfhchrn Curvtnlheorie.
- - , vi !0 - »* + « •*) «• * + ( 9 - « »• + 1 1. 4'»»!
u. s. w.
Nachdem nun x und * gefunden sind, ergibt sich auch
y = Vc* — x* - z*
Diese Gleichung zeigt zugleich, dass die 2 Integrale in Gl. (9) sich
auf eiuander reduciren lassen, was unmittelbar nicht ersichtlich ist.
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Rimttedt; Die Seeanten und Tangenten etc.
120
VI.
Die Secanten und Tangenten
des Folium Cartesii.
(M. 1 Figur.)
Von
Oberlehrer Dr. A. Himstedt.
§ 1. Der Erfinder der analytischen Geometrie, Rene Descartes
(od. Cartesius), führt in seinen Briefen eine Curve III. Ordnung an,
welche der Gleichung
(1) . . . x* — 3axy -f- y3 «=» 0
entspricht und die wegen ihrer blattähnlichen Gestalt den Namen
Folium bekommen hat. Die in dieser Gleichung vorkommende Con-
stante a können wir unbeschadet der Allgemeinheit als positiv vor-
aassetzen; denn wäre a < 0, so könnten wir durch Vertauschung
der positiven Halbachsen mit den negativen die Gleichung so um-
formen, dass die Constante a > 0 wird.
Setzen wir
y = tx
so folgt aas obiger Gleichung
Zat 3af*
(2) . . . x — j ■ ff 9 = j _|_/8
ein System, welches den Vorzug hat, die Rechnungen in vielen
FlUen zu vereinfachen.
knk. 4. Mal*, u. Pfcj». 2. R«ihe, T. XV. 9
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130 Himstedt: Die Secanten und Tangenten
§ 2. Um die Lage der Curve zu den Achsen zu bestimmen, er-
teilen wir dem Parameter t alle Werte von
t =- — oo bis i =» -\- co
Wächst derselbe von
f - 0 bis t ä 1
so wächst die Abscisse von
x •=- 0 bis x — \a
und ebenso die Ordinate von
y — 0 bis y — \a
Wächst der Parameter von
f — 1 bis < — oo
so nehmen x und y gleichzeitig ab von %a bis null. Folglich besitzt
die Curve im ersten Quadranten einen geschlossenen Zug, das eigent-
liche Folium, welches vom Anfangspunkte ausgeht und über den
Punkt
«=>y - \a
die Spitze des Folium, dorthin zurückkehrt.
Nimmt der Parameter ab von
t - 0 bis t = — 1
so ist die Abscisse x stets negativ und nimmt ab von
* =- 0 bis x = — co
während die Ordinaten positiv siud und von
y = 0 bis y — oo
wachsen. Die Curve besitzt also einen unendlichen Ast, welcher
ganz im zweiten Quadranten liegt und vom Anfangspunkt sich in's
Unendliche erstreckt.
Wenn endlich der Parameter von
t ■= — 1 bis t «=• — co
abnimmt, so ist die Abscisse stets positiv und nimmt von
x =» -\- oo bis x — 0
ab, während die Ordinaten stets negativ sind und von
y « — oo bis p — 0
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dt* Folium Carum.
131
zunehmen, d. h. die Curvo hat einen zweiten unendlichen Ast, wel-
cher ganz im vierten Quadranten gelogen ist und aus dem Unend-
lichen zum Anfangspunkt zurückkehrt. Aus Allem ergiobt sich, dass
kein Teil der Curve im dritten Quadranten liegt.
§ 3. Da die Gleichung (1) symmetrisch in Bezug auf * und y
ist, so muss die Ualbirungslinie der positiven (od. negativen) Halb-
achsen eine Symmetrieachse der Curve soin und diese in zwei con-
gniente Hälften teilen. In der Tat, drehen wir das Coordinaten-
system um 45°, indem wir
setzen, so geht (1) über in
(3) . . . c3 + 3 .y _ Sc[? _ ,1) _ o, c* - Ja*
nnd da diese Gleichung nur gerade Potenzen von rj enthält, so ent-
sprechen jedem i* zwei entgegengesetzt gleiche Werte des tj.
§ 4. Die Gleichung (1) enthält weder ein absolutes Glied noch
Glieder erster Dimension. Daraus folgt, dass die Curve im Anfangs-
punkte einen Doppelpunkt besitzt. Da nun alle Curven III. 0. mit
einem Doppelpunkte rationale Curvon sind, so ist auch das Folium
eine rationale Curve, und in der Tat haben wir gesehen, dass sich
die Coordinaten eines beliebigen Curvenpunktes rational mit Hilfe
eines Parameters darstellen lassen.
Das Tangentenpaar des Doppelpunktes ist durch die Gleichung
xy — 0
gegeben. Die beiden Tangenten fallen demnach mit den Coordi-
natenachscu zusammen, und der Doppelpunkt ist ein solcher, in
welchem sich zwei verschiedene Zweige der Curvo durchschneiden.
§ 5. Das Folinm Cartesii hat , wie jode Curve III. 0. , drei
Asymptotenrichtungen, welche wir dadurch bestimmen können, dass
wir die Glieder höchster Dimension gleich null setzen und dann die
linke Seite dieser Gleichung in lineare Factoreu zerlegen. Dies giebt:
l*+ f) . P* - 9 (1 + < >73)] • [2* - y(l - • V3)] - 0
Unsere Curve hat demnach eine reelle und zwei imaginäre
Asymptotenrichtungen. Um die reelle Asymptote zu finden, setzen
wir:
9*
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132 Himstedt: Die Secanten und Tangenten
und bestimmen die Grösse h derart, dass diese Gerade mit der
Curve mindestens zwei Punkte im Unendlichen gemein hat. Durch
Elimination von y aus dieser Gleichung und (1) finden wir:
(4) . . . (a-/<)*'-f h(a-h)z-k* -0
Setzen wir also h — 0, so erniedrigt sich der Grad der Curven-
gleichung um 3 Einheiten, d. h. die Gerade
(5) . . . x + y -f- « = 0
schneidet die Curve dreimal im Unendlichen und ist also eine
Asymptote. Letztere ist zugleich Wcndetangcnto und der im Unend-
lichen gelegene Berührungspunkt ein Wendepunkt der Curve. Hier-
aus folgt noch, dass die Curve ihrer ganzen Ausdehnung nach auf
einer und derselben Seite ihrer Asymptote liegt.
§ 6. Eine durch den Anfangspunkt gezogene Gerade schneidet
die Curve in 3 Punkten, von denen zwei mit dem Anfangspunkte
zusammenfallen. Deun eliminirt man aus
y — tx
und (1) eine Unbekannte, z. B. y, so folgt:
**[(1-H8)* — 3a<] - 0
eine Gleichung, welche offenbar zwei gleiche Wurzeln x = 0 hat.
Die dritte Wurzel hat den Wert:
* ~ 1+1»
Ist also der Richtungswinkel der Geraden ein spitzer ((>0), so
liegt der dritto Schnittpunkt auf dem Folium selbst. (Vergl. § 2.).
Ist jener Winkel stumpf (/ < 0), so liegt der dritte Schnittpunkt
auf einem der unendlichen Aestc. Für t = 1 sind die Coordinaten
des dritten Schnittpunktes:
i mm fa, y — fa
Die Gerade fällt dann mit der Symmetrieachse der Curve zusammen.
Der Abstand des Anfangspunktes von der Spitze des Folium hat
den Wert $a V2.
§ 7. Eine Parallele zur y- Achse, x = h, schneidet die Curve
in drei Punkten, deron Parameter wir aus der Gleichung
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des Folium Carteaii.
133
h = i+i* oder
16). . .1«— 3j< + 1 - 0
entnehmen. In dieser Gleichung fehlt das mit f* behaftete Glied.
Bezeichnen wir demnach die Wurzeln der Gleichuug (6) mit f, t%
nnd <3, so haben wir die Rolatiou
(7) . . . h + 1$ + h - 0
d. b. schneidet eine zur y- Achse parallel laufende Gerade die Curve
iu drei Punkten, so ist die Summe der Parameter dieser Punkte
identisch gleich null. Ferner folgt aus (6), dass
(8) . . . /, I, . ts ~ - r
Demnach sind vou den Wurzeln der Gleichung (6) zwei positiv und
die dritte negativ, woraus mit Rücksieht auf § 2. folgt, dass vou
den 3 Schnittpuukten 2 auf dem Folium selbst, der dritte auf einem
der unendlicheu Aeste liegt.
Um nun die Beschaffenheit der 3 Wurzeln noch genauer zu
untersuchen, berechnen wir die Discriminante der Gleichung (6).
Dies giebt:
, «s
(9) . . .J = l-hi
Nun hat eine reducirte kubische Gleichung drei reelle Wurzeln,
wenn ihre Discriminanto J negativ ist, dagegen eine reelle und zwei
imaginäre, wenn J positiv ist, und endlich zwei gleiche Wurzeln,
wenu J = 0 ist Wenden wir dies auf den vorliegenden Fall an,
so ergiebt sich Folgendes. Ist /* < 0, so ist J > 0, d h. jede Pa-
rallele zur y-Achse, welche links von dieser Achso liegt, schneidet
die Curve in einem reellen und zwei imagiuäreu Punkten. Ist ferner
<i Vi > * > 0, so ist J < 0, und die Gerade hat unter dieser
Bedinguug drei reelle Schuittpuukto mit der Curve gemein. Ist
endlich A ^> a V4, so ist J wieder positiv, so dass die Gerade dann
wieder einen rellen und zwei imaginäre Schuittpunkte liefert. In
dem Grenzfalle
h - a yi ist j = o
d. h. die Gerade
3
HO) . . . z - ü V4
ist eine Tangente der Curve. Diese Tangente schneidet die Curve
iu 3 Punkten, deren Parameter sich aus
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134
Himstedt: Die Secanlen und Tangenten
i* - \ V2 +1=0, oder
(11). . .(t-Vfr.d+'Vil-O
ergebon. Der Berührungspunkt dieser Tangente entspricht demnach
dem Parameter
• -Vi
und liegt also auf dem eigentlichen Folium, während der sog. Tan-
gentialpunkt dem Parameter
t - - a V*
entspricht und folglich) auf einem der unendlichen Aeste liegt —
Wir wollen noch den andern Grenzfall h = 0 erwähnen , welcher
der y-Achso selbst entspricht. Hier folgt unmittelbar aus Gleichung
(1), dass die Gerade * = 0 drei zusammenfallende Puukte mit der
Curve gemein hat. Die y-Achse ist die Tangente des Doppelpunktes.
Analogo Resultate ergeben sich, wenn wir die Schnittpunkte der
Curve mit einer Parallelen zur x-Achso y =» h untersuchen, deren
Parameter offenbar aus der Gleichung
* — Bj*+1 = 0
entnommen werdeu können. Diese Gleichung können wir durch die
Substitution
leicht auf die reducirte Form bringen, und dann gestaltet sich die
Discnssion genau so wie bei (6).
§ 8. Eine Parallele zur Asymptote der Curve hat die Gleichung s
(12) . . . z + y + k = 0
Um die Schnittpunkte dieser Geraden zu bestimmen, setzen wir für
* und y die Werte (2) in vorstehende Gleichung ein und erhalten
dann :
ht% -f- 3a/2 -f- 3a* + h - 0, oder
(t + 1)|>* + {'Sa — h)t -f h] ~ 0
Die eine Wurzel dieser Gleichung ist also
t 1
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des Folium Cartesii. 135
für welchen Wert die Coordinateu * uud y uueodlick gross werden,
(dr. § 2.J ü. h. jede Parallele zur Asymptote schneidet die Curve,
wie vorauszusehen war, einmal im Unendlichen.
Die beiden andern Wurzeln der obigon Gleichung sind:
n« , *-3o± V8(&r+*)(« - h)
\\ö) . . . t . gÄ — -
Dieselben sind einander gleich , eutweder , wenn a — \ ist , welcher
Fall der Asymptote selbst entspricht, oder wenn
A — 3a
ist Die Gerade
* + y — 3a = 0
ist demnach eine Tangente der Curve, deren Berührungspunkt, wie
leicht zu zeigen ist, mit der Spitze des Folium znsammeufällt.
Ferner folgt aus (13), dass die beiden Wurzelu nur dann reell sind,
wenn
a> h> - 3a
ist, d. h. wenn die Gerade (12) zwischen der Asymptote und der
Tangente in der Spitze des Folium liegt. In jedem andern Falle
bat jene Gerade mit der Curve ausser dem unendlich fernen Punkte
noch zwei imaginäre Punkte gemoin.
§ 9. Wir wollou jetzt auf der Curve einen Punkt anneh-
men, etwa
3 at0 3a/0';
und durch ihn eino beliebige Gerade
(II) . . . y — y0 = A(x — x0)
legen. Die Substitution von t und t0 ergiebt:
l + i» ~ X\l+t> 1+(öaj
woraus nach einigen Umformungen folgt :
(i - [<o u - + (i + V) * - (i - g] - o
Eine Wurzel dieser Gleichung ist
t - <0
wie vorauszusehen war; die beiden andern sind:
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Himstedt: Die Secanten und Tangenten
2'0 Co —
Wie man sieht, sind diese beide Wurzeln für jedes positive t$
reell. Folglich hat jede Gerade, welche durch einen auf dem eigent-
lichen Folium gelegenen Punkt gezogen wird, drei reelle Punkte mit
der Curve gemein. Dies lässt sich auch auf geometrischem Wege
zeigen. Denn eine Gerade , welche einen geschlossenen Linienzug
einmal durchschneidet, muss denselben notwendig nochmals durch-
schneiden; und eine Gerade, welche eine Curve III. 0. in zwei re-
ellen Punkten durchschneidet, hat mit ihr stets noch einen dritten
reellen Punkt gemein. Dieser dritte Schnittpunkt muss nun, da er
auf dem Folium selbst offenbar nicht liegen kaun , notwendig einem
der unendlicheu Aeste angehören. In der Tat haben die beiden
Wurzeln (15) für ein positives t0 verschiedene Vorzeichen, woraus
sich nach § 2. das Gesagte ergiebt. — Ist umgekehrt Iq < 0, so
können die beiden Wurzeln (15) ebenso gut reell wie imaginär sein ;
d. h. zieht man durch einen iPunkt, welcher auf einem der unend-
lichen Aeste liegt, eine Gerade, so hat dieselbe mit der Curve ausser
jenem Punkte noch zwei weitere Punkte gemein, welche entweder
reell oder imaginär sind.
§ 10. Es seien zwei Curvenpunkte M0 und A/, gegeben: dann
ist die Gleichung der Geraden M0MX
*(y« — Vi) — — *i) + (*<>yi — *i yo) = o
oder, wenn wir die Parameter <© und tx der beiden Punkte Af© und
Mx einführen :
Diese Gleichung lässt sich durch (f0 — <,) dividiren; es resultirt
(16) . . . *(*<>+<« — <oV)— yU — fo\ — Mi8) — 3a<0<i =0
Dies ist die Gleichung der Secante M0Afv Um ihre Schnittpunkte
mit der Curve zu bestimmen, substituireu wir für x und y die Werte
(2) und erhalten dann:
W,+ö-^1—%V+CfcV-«i--*)H-Vi = 0
oder
(17) . . .(*-«<< -Ii)
Jene Secante durchschneidet also die Curve in drei Punkten , von
denen zwei, wie zu erwarten war, mit A/0 und A/, zusammenfallen,
nämlich
t = t0 und t = t{
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des Folium Cartesii.
137
Der dritte Schnittpunkt entspricht dem Parameter:
(18) . .
'o li
Demnach ist dieser Parameter positiv oder negativ, je nachdem t0
ond /, ungleiche oder gleiche Vorzeichen haben, d. h. eine Gerade,
welche das eigentliche Folium zweimal durchschueidet, hat ihren
dritten Schnittpuukt auf eiuem der unendlichen Aeste, und eine Ge-
rade, welche die unendlichen Aeste 2 mal durchschneidet, schneidet
dieselben auch noch zum dritten Male. Dagegen muss eine Gerade,
welche einen Punkt des eigentlichen Folium mit einem Punkte der
unendlichen Aeste verbindet, ihren dritten Schnittpunkt auf dem
eigentlichen Folium haben. Alle diese Sätze sind auch geometrisch
evident.
§ 11. Wir wollen jetzt annehmen, dass die beiden Curvenpunkte
Jft nnd AT, zusammenfallen, so dass die Secaute M0Mt iu die Tan-
gente übergeht. Die Gleichung dieser Tangente leiten wir aus (16)
ab. indem wir
setzen. Wir erhalten dann
(19) . . . *(2/„ - tf) - y(l - 2<0') - 3«/e2 - 0
als Gleichung derjenigen Tangente, welche die Curvc im Punkte t0
berührt Die Gleichung (17) geht über iu
(20) . . .(< -gW'-l-D-O
and demnach ist
(21) . .
der Parameter des sog. Tangentialpuuktes. Dieser liegt daher stets
auf einem der unendlichen Aeste, wo immer auch der Berührungs-
punkt liegen mag. Auch dieser Satz kaun leicht geometrisch be-
wiesen werden.
Aus (19) erhalten wir den Richtuugscoefficieuten der Tangente
im Punkte <6, nämlich
U) ' ' * P ~ 1 —
den wir in einfacher Weise auch mit Hilfe der Differentialrechnung
ans den beiden Gleichungen (2) hätten ableiten können. Aus (22)
ergebt sich nun folgendes: Die Tangente ist der x-Achse parallel,
p = 0 ist, d. h. also für
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138 Himstedt'. Di« Seeanten und Tangenten
t0 = 0 und für t9 - Y2
Dem ersten Werte entspricht der Anfangspunkt, dem zweiten ein
auf dem eigentlichen Folium gelegener Puukt, dessen Coordiuaten
• »
* — a Vi, y — « V4
sind. Ferner steht die Tangente senkrecht zur x- Achse, wenn /> — od
ist, d. h. also für
»
t% = oo und für t0 = Vi
Dem ersten Werte entspricht wieder der Anfangspunkt (cfr. § 2.),
dem zweiten ein auf dem eigentlichen Folium gelegener Punkt,
dessen Coordinatcu
x wm. a >'4, y = a Y'2
sind, (cfr. § 7.). Die Tangente ist der Asymptote parallel, wenu
p--i
ist, also wenn
«o* + 2*0S - 2/0 — 1 - 0 oder
«• + Ds Co - 1) - 0
Hieraus folgt entweder
in welchem Falle wir die Asymptote selbst haben, oder
'o - 1
und diesem Werte entspricht der Scheitel des Folium, in welchem
Punkte die Taugeute, wie wir bereits früher gescueu haben (§ 8.),
iu der Tat der Asymptote parallel läuft. Endlich bestimmen wir die
Punkte, wo die Tangente der Symmetrieachse parallel läuft. Danu
muss
p = + 1
sein, also
<o* - V - 2lb + 1 — 0 oder
Der erste Factor, gleich null gesetzt, liefert für /<> zwei imaginäre
Werte. Dagegen folgt aus
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des Folium Cartesii.
139
tQ* - - — + 1=0 der Wert :
ya-i
1 + ± Vl2
" 2 "_
Es gicbt also zwei (reelle) Puiikte, in welchen die Tangente pa-
rallel der Symmetrieachse ist. Beide Puiikte liegen auf dem eigent-
lichen Folinm, da die obigen Wurzelwerte beide positiv sind.
§ 12. Ersetzeu wir in der Gleichung der Tangente die lau-
fenden Coordiuaten durch Sr) und bezeichnen den Parameter des
Berührungspunktes mit tt so ist
(23) . . . c(2< - <*) - — 2<3) - 3««2 - 0
die Gleichung der Tangente , wofür wir auch , wenn wir die Glci-
eboogeu (1) und (2) beachten,
(24) . . . (x* — ay)l + (j,2 - ax)V — axy - 0
schreiben können. In dieser letzteru Glcichuug siud dauu xy dio
Coordinatcn des Berührungspunktes. Soll nun diese Tangente durch
eiiien festen Punkt x0yt gehen, so haben wir dio Bedingung:
(25) . . . (z* — ay)xQ -f (y2 — ax)y0 — axy — 0
Betrachten wir in dieser Gleichuug die Coordinateu des Be-
rührungspunktes xy als veränderlich, so repräseutirt (25) einen
Kegelschnitt, den sog. Polarkegelschnitt. Auf ihm müssen die Be-
rührungspunkte aller derjenigen Tangenten liegen, welche sich von
dem Pole ar0y0 au unsere Curve legon lassen. Da diese Berührungs-
punkte selbstverständlich auch auf dem Folium liegen , so sind es
die Durchschnittspuuktc der beiden Curven (25) und (1). Nun hat
ein Kegelschnitt mit einer Curve III. 0 bekanntlich 6 Puukte ge-
meinschaftlich. Da nun dor Kegelschnitt (25) durch den Anfangs-
punkt geht and dieser ein Doppelpunkt des Folium ist, so fallen
zwei jener 6 Schnittpunkte mit dem Aufangspuukto zusammen. Die-
jenige Gerade aber, welche einen Doppelpunkt der Curve mit dem
Pole x#y0 verbindet, ist im allgemeinen keino eigentliche Tangeute.
Daraas folgt, dass sich von einem festen Punkte nur 4 Tangenten
II die Curve legen lassen, d. h. das Folium ist eine Curve vierter
Gasse (wie jede Curve III. 0. mit einem Doppclpunkte.). Es lässt
neb dies auch noch auf auderm Wege zeigen. Wenn wir in die
Gleichung des Polarkegelscbnitts für x und y die in (2) gegebenen
Werte einsetzen, so folgt
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140
Himstedt: Die Seeanten und Tangenten
(26) . . . xQt* - 2y0<8 + 3a<* - 2z0< + y0 = 0
eine Gleichung vierten Grades in f, deren 4 Wurzeln die Parameter
derjenigen Punkte sind, in welchen die Curve von den durch x0y0
gezogenen Tangenten berührt wird.
§ 13. Liegt der Pol r0ij0 auf der Curve selbst, so genügen
seine Coordinateu der Gleichung der Curve, und es ist
Setzen wir diese Werte in die Gleichung (".;6) ein, so folgt:
t0t* - %*t* + (1 + f0*)r« -2^1+ >0* - 0 oder:
('-<o)2.(V8+D~0
Zwei Wurzeln dieser Gleichung siud = «o, d. h. diejenige Tangente,
deren Berührungspunkt der Punkt /0 ist, ist doppelt zu zählen. Die
Berührungspunkte der beiden andern Tangenten siud:
<-±V-i
Dieselben sind also nur dauu reell, wenn t0<]0 ist. Wir haben
also den Satz: Durch einen Punkt, welcher auf dem eigentlichen
Folium liegt, lässt sieh nur eine (doppelt zu zählende) Tangente
ziehen, deren Berührungspunkt eben jeuer Pol ist. Liegt aber der
Pol auf einem der unendlichen Aeste, so lasseu sich 4 reelle Tan-
genten durch ihu ziehen. Davou fallen zwei zusammen und berühren
die Curve im Pol selbst. Die Berührungspunkte der beiden andern
entsprechen entgegengesetzt gleichen Parametern, d. h liegt d«*r
eine auf dem Folium selbst, so liegt der audero auf eiuem der un-
endlichen Aeste.
§ 14. Wir wolleu ferner annehmen, dass der Pol auf der
Asymptote liegt. Dann haben wir die Bedingung
H + 99 + a — 0
und die Gloichung (26) geht, wenn wir y0 eliminiren, über in
x0t* -f 2(a + x0)t* + Zat* - 2r0t - (a + *„) — 0 oder'
(I + 1)* . (V8 + 2«/ - a - x0) = 0
Wir haben also wieder zwei gleiche Wurzelu
t - - 1
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dt* Folium Cartesii.
141
Da dies» m Werte des Parameters der unendlich ferne Punkt der
Curve entspricht, so folgt, dass zwei der Tangenten mit der Asymp-
tote selbst zusammenfallen. Die beiden andern Wurzeln der obigen
Gleich oog sind
. . , = -a± Vo^+^ + V _ -a±V(a+Xo)*-ax0
*0 *0
Da diese beiden Wurzeln stets reell sind, so lassen sich also von
jedem Punkte der Asymptote 4 reelle Tangenten an die Curve legen.
Bezeichnen wir ferner die beiden Wurzeln (27) mit tt und so
lassen sich folgende Fälle unterscheiden : Ist at# > 0, so ist tt > 0
und *, < 0. Ist aber
so ist
Ist endlich
so folgt:
o-o = ol, 1 > l > 0
= -i+vr3iö^)>Q
3*0 °= * > 1
h ,-i+y^(*-i)<0
** _i <^u
Wir können somit folgenden Satz aufstellen: Liegt der Pol auf
der Asymptote und im III. Quadranten, so lassen sich von ihm 2
Tangenten ziehen, welche beide das eigentliche Folium berühren.
Liegt aber der Pol auf der Asymptote und im II. oder IV. Qua-
dranten, so lassen sich von ihm zwei Tangenten ziehen, von denen
die eine das Folium selbst, die andere einen der unendlichen Aeste
berührt.
§ 15. Liegt der Pol auf einer der Coordinatenachsen , z. B.
»uf der x-Achse, so ist y0 — 0 und die Gleichung (26) geht über in
xQt* + 3al* — 2ay-0
Eine Wurzel dieser Gleichung ist t — 0, d. h. von den 4 Tangenten
welche durch den Pol gezogen werden können, berührt eine die
Corte im Anfangspunkte und fällt daher mit der x- Achse zusammen.
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142
Himstedt: Die Sfcanten und Tanyenten
Dio Berührungspunkte der übrigen 3 Tangenten erhalten wir aus
der kubischen Gleichung
(28) . . .<»+3a<-2-0
Die Discriminante diesor Gleichung ist
Ist > 0, so ist auch J > 0 und die Gleichung (28) hat dann
nur eine reelle Wurzel , welche offenbar positiv sein muss. Daraus
folgt der Satz: Liegt der Pol auf der positiven x- Achse, so lassen
sich von ihm 2 Tangenten an die Cnrve ziehen, von denen die eine
mit der x-Achse zusammenfällt, die andere das eigentliche Folium
berührt. — Ist ferner 0 > jr0 > — «, so ist d < 0 uud die Glei-
chung (28) hat dann drei reelle Wurzeln, und zwar eine] positive
und zwei negative, weil das absolute Glied dieser Gleichung negativ
und das mit t* behaftete Glied gleich null ist. Es folgt daraus der
Satz: Liegt der Pol auf der negativeu x-Achse und zwar zwischen
Anfangspunkt und Asymptote, so lassen sich von ihm 4 Tangenten
an dio Curve ziehen, vou denen eine mit der z-Aehse zusammen-
fällt, die zweite das eigentliche Folium und die beiden andern je
einen der unendlichen Aeste berühren. — Ist endlich xQ — «, so
ist J > 0, und dio Gleichung (28) hat dann wieder nur eine reelle
Wurzel, welche jedenfalls positiv sein muss, da das absolute Glied
der Gleichung negativ ist Also: Liegt der Pol auf der negativen
x-Achse und zwar so , dass die Asymptote zwischen ihm und dem
Anfangspunkte liegt, so lassen sich von ihm nur zwei reelle Tau-
genten an die Curve ziehen, von denen die eiue mit der x- Achse
zusammenfällt, die andere das eigentliche Folium berührt. Liegt
der Pol auf der « Achse, so haben wir genau dieselben Sätze. —
Schliesslich können wir noch den Fall betrachten, wo der Pol in
den Anfangspunkt fällt. Danu ist
*o =- yo =■ 0
Hier ist leicht zu sehen, dass dio Gleichung (26) zwei gleiche Wur-
zeln t 0 und zwei andere gleiche Wurzeln / — oo liefert. Jedem
dieser Werte entspricht der Anfangspunkt selbst, und wir schliessen
daraus, dass sich durch dieseu Punkt 4 reelle Taugenten an die
Curve legen lassen, welche paarweise mit den beiden Taugeuten des
Doppelpunktos zusammenfallen.
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des Folium CarUtii. 143
§ 16. In dem besondern Falle, *o der Pol auf der Symmctrie-
achic der Carve liegt, ist
*o — y©
Dio Gleichung (28) gebt dann in die reeiproke
(29) . . . /* _ 2/» -f 3 - <* - 2t + 1 - 0
über. Dividircn wir diese Gleichung durch t* und setzen dann
.+*-.
bo erhalten wir die quadratische Gleichung
2*_2c-|-3a -2-0
out! hieraus folgt:
Demnach sind die vier Wurzeln der Gleichung:
«*= ia-p+y(i-j>)s-4,
Die Discussion dieser Wurzeln gestaltet sich folgendermasson :
1) Ist > f a, so ist Ys > j> > 1, folglich sind f| und f8 re-
ell, dagegen /s und <4 imaginär. Ferner sind tt und beide
positiv.
2) Ist |a > > 0, so sind alle 4 Wurzeln imaginär.
3) Ist 0 > *o > — y «0 ist /) > 3, folglich sind alle 4 Wur-
zeln reell, und zwar tx und t% positiv, *s und *4 negativ.
4) Ist — g > ac0, so ist 3 > j> > y 3 , folglich sind tx und /2
reell und zwar positiv, dagegen <3 und <4 imaginär.
Diese Resultate lassen sich leicht in Worte fassen.
Liegt der Pol auf der Symmetrieachse, so dass dio Spitze des
Foünm zwischen Anfangspunkt und Pol liegt, so lassen sich 2 reelle
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144
Himstedt: Die Secanten und Tangenten
Tangenten ziehen, welche das eigentliche Folium berühren. (Dasselbe
gilt offenbar von jedem Punkte, welcher im I. Quadranten und ausser-
halb des Folium liegt.) Wenn der Pol auf der Symmetrieachse
innerhalb des Folium liegt, so lassen sich durch ihn überhaupt keine
reellen Tangenten ziehen. (Dasselbe gilt von jedem innerhalb des
eigentlichen Folium gelegeneu Punkte.) Liegt der Pol auf der Sym-
metrieachse zwischen Anfangspunkt und Asymptote, so lassen sich 4
reelle Tangenten an die Gurve ziehen , von denen 2 das eigentliche
Folium, die beiden andern die unendlichen Aeste berühren. (Dasselbe
gilt von jedem Punkte innerhalb des von den Coordinatenachsen
und der Asymptote gebildeten Dreiecks.) Liegt endlich der Pol auf
der Symmetrieachse so, dass die Asymptote zwischen Anfangspunkt
und Pol liegt, so lassen sich wieder nur 2 reelle Tangenten durch
den Pol ziehen, welche beide das eigentliche Folium berühren.
(Dasselbe gilt von jedem Puukte des III. Quadranten, welcher ausser-
halb des erwähnten Dreiecks liegt.)
§ 17. Zum Schluss stellen wir die Resultate] der letzten 4
Paragraphen zusammen:
1) Der Pol liegt im I. Quadranten, innerhalb des Folium.
Keine reelle Tangenten.
2) Der Pol liegt im I. Quadranten, auf dem Umfange des
Folium. Zwei reelle zusammenfallende Tangenten, deren
Berührungspunkt der Pol selbst ist.
3) Der Pol liegt im I. Quadranten, ausserhalb des Folium.
Zwei reelle Tangenten, welche das Folium selbst berühren.
4) Der Pol liegt auf der positiven y-Achse. Zwei reelle Tan-
genten, von denen die eine das eigentliche Folium be-
rührt, die andero durch den Doppelpuukt geht.
5) Der Pol liegt im II. Quadrauteu und zwar die Curve zwi-
schen Pol und Asymptote. Zwei reelle Tangenten, von
denen die eine das Folium selbst, die andere einen unend-
lichen Ast berührt.
6) Der Pol liegt im II. Quadranten auf dem unendlichen Aste.
Vier reelle Tangenten. Davon fallen 2 zusammen und be-
rühren die Curve im Pol selbst. Von den beiden andern
berührt eine das Folium, die andere den unendlichen Ast
(im IV. Quadranten.)
7) Der Pol liegt liegt im II. Quadranten zwischen Curve und
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des Fohum Cartesii
145
Asymptote. Vier reelle Tangenten. Davon berührt eine
das Folium, die andern 3 aber die nnendlichen Aeste.
8) Der Pol liegt im II. Qaadranten auf der Asymptote. Tier
reelle Tangenten. Davon fallen 2 in der Asymptote zu-
sammen ; von den beiden andern berührt eine das Folium,
die andere einen unendlichen Ast
9) Der Pol liegt im IL Qaadranten, und die Asymptote zwi-
schen Pol und Curvo. Zwei reelle Tangenten, von denen
die eine das Folium, die andere einen unendlichen Ast be-
rührt.
10) Der Pol liegt im III. Quadranten, und zwar die Asymptote
zwischen Pol und Curve. Zwei reelle Tangenten, welche
beide das Folium berühren.
11) Der Pol liegt im III. Quadranten, auf der Asymptote.
Vier reelle Tangeuten; davon fallen 2 mit der Asymptote
zusammen, während die beiden andern das Folium be-
rühren.
12) Der Pol liegt im III. Quadranten, zwischen Asymptote und
Curve. Vier reelle Tangenten, von denen 2 das Folium,
die beiden andern die uuendlichen Aesto berühren.
Liegt der Pol im IV Quadranten, so haben wir dieselben Fälle
*ie im II. Quadranten.
Aus Allem ersehen wir, dass 4 reelle (nicht zusammenfallende)
Tangenten existiren, wenn der Pol zwischeu der Asymptote und den
unendlichen Aesten liegt, dagegen gar keine, wenn er innerhalb des
Folium liegt.
Marienburg, Westpr. December 1895.
Alt*. 4. Math. u. Phya. 2. Reihe, T. XV.
10
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ur,
Wölf fing: Die Krümmung der Itaummrvm
VII.
Die Krümmung der Raumcurven in singulären
Punkten derselben.
Von
Dr. Ernst Wölffing,
Privaldocent an der K. Technischen Hochschule in Stuttgart.
Für die Krümmungen der Raumcurven iu singulären Punkten
derselben existirt bereits eine Tabelle, welche von Schell1) her-
rührt. Dieselbe beschränkt sich jedoch auf Singularitäten mit ein-
fachen Kückkehrelemeuteu und mit Uombiuatiouen von solchen und
gibt auch für diese nur die Radien der absoluten Krümmung, der
Torsion und der sog. ganzen Krümmung. Ausserdem ist aus dem
Text nicht zu ersehen , wie der Verfasser zu seinen Resultaten ge-
langt ist.
Es soll nun im Folgenden gezeigt werden, wie für die Werte
der Krümmungsradien im wesentlichen die Anfar.gsexponenten und
-coefficienteu der Raumcurvenentwicklungen massgebend sind, so
dass diese Werte für jede beliebige Singularität leicht berechnet
werden können. Dabei wird die Untersuchung auch auf die Radien
der sphärischen Krümrauug und Torsion ausgedehnt. Um die Ver-
teilung der Aufangsexponenteu , welche resp. unendlich kleine , end-
liche uud unendlich grosse Werte der Krümmungsradien liefern, zu
1) Schell, W., Allgemeine Theorie der Curvcn doppelter Krümmung in
geometrischer Darstellung. Leipiig 1859. S. 25. Vgl. auch Laska, Samm-
lung von Formeln der reinen und angewandten Mathematik. Braunschweig
13*8— 94. S. 544.
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i« singulare* Punkten dermtlten.
übersehen, wird eine geometrische Darstellung benutzt, die nament-
lich in complicirteren Fällen gute Dienste leistet.
1. Der singulare Raumcurvenpunkt wird in den Coordinaten-
nrsprnng verlegt, die Tangente zur x-Axe und die Schmiegungsebene
zur a-Ebcne gewählt. Ist dann
die Paramcterdarstcllung der Kaumcurve in der Nähe des Ursprungs,
so gilt für die Aufaugsexponenten („Indices" nach BjÖrling,
Reichen" nach Mehmke) a, ß, y:
«<0<7 (2)
Nun ist
dx = (Aata=l + X'(a 4- 1)«" 4- . . . )de
^-(^-1 + ^4-1^4-- • O*
dz (vyf/-l 4- )d$
/i= vy
somit :
*|-(-^(/»— + - • •)*
. (|3-« + l)^-« + ■ •.)«*«
Hieraus folgt:
10*
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148
Wölffing: Die Krümmung der Raumcurven
Damit ergibt sich der Radius der absoluten Krümmung1)
ds
! unendlich kleini >
endlich J je nachdem 2« — 0 f ) (4)
unendlich grossl <
2. Die Verteilung der unendlich kleinen, endlichen und unend-
ich grossen Werte von p, wie sie durch (4) gegeben ist, lässt sich
in folgender Weise geometrisch veranschaulichen. Man betrachte
a : ß : y als homogene Coordinaten eines Punkts in einem recht-
winkligen Coordinatensystem , so bilden sich wegen (2) alle zuläs-
sigen Wertesysteme der Indices ab im Innern eines Dreiecks, das
von den Geraden
* =r 0; « — y\ y = 1
begrenzt wird uud daher die Ecken
4 — (0:0:1); £ = (U:1:1); C —(1:1:1)
besitzt. (Fig. 1). In diesem Dreieck setzen wegen (4) diejenigen
Punkte, deren zugehörige Indices auf endlich o Werte von g führen,
eine unendliche Punkt menge zusammen, welche sich auf der
Geraden
2x — y
befindet und daselbst sich vom Punkt A bis zum Punkt
D — (1 : 2 : 2)
erstreckt. Diese Punktmenge ist discrot, weil nur diejenigen
Punkto der Geraden ihr augehören, welche rationale Coordinaten
besitzen; sie ist von der zweiten Gattung im Sinne dor Mengen-
1) Salmon- Fiedler, Analytische Raumgeometrie II. S, 160.
2) Diese Formel gilt auch für den Krümm angsradias bei ebenen Curven,
rrgl. Mehmke ,Ueber die Bewegung eines starren ebenen Systems in einer
Bbene*. Zeitschr. für Math. Physik. Jahrg. 35. S. r..
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M singulären Punkten derselben
149
lehre ') und zwar „überall dicht"4, weil sie in jedem ihrer Punkte
ime Häofungsstelle besitzt; aus diesem Grunde erscheint die Linie
AD iu Fig. 1 ausgezogen. Links unterhalb dieser Linie ist das Ge-
biet der unendlich grossen (ao) und rechts oberhalb das Gebiet der
unendlich kleinen (0) Werte von p. Selbstverständlich kommen auch
hier nur die Punkte mit rationalen Koordinaten in Betracht.
3 Zur Berechnung des Torsionsradius r hat man ferner:
A - (la(a - 1)1«-« -f . . . )(df)* + + . . . )dh
** - (*ß(ß - 1 v-2» + • - • )m* + (rft?-2 + . . . )<iu
- (Vy(y l)t7-2 + . . . )(*)! + (vy^ + . . . )<l'i
X _ dy<(*: — - 0«v/3yv'y - ß)tß+v~* -f . . . )(rfe)»
> = <£:d*i — rfx d*s = (W. ya(a - y)£'/+«-3 -f . . . )(,/«)»
/ -dxiPy — dytfix ~ ajS(0 — o)£« f f-3 -f . . . ){,U)*
fr- .(!«(«— l)(a-2)i—M- • • • )(c/0S-H3Aa(a-l)*«-2-f . . .)
d*f . <?f-{-(ji/fel~H- ■ • M3*
A-(i7(y— l)(y-2)fr-*+ . • . )(rff)s4-(3vyfy-l)£V-2+ . . .)
</a£ . rfe+(vyfy-'-f . . . >iJ
+ . . . )(*)6
I*f - (k*ti*a'ßHß-a)h*« + ß-V + . . . )(*)•
somit der Rad ins der Torsion »)
X»-f Y*+Z* Ip aß — «
'= — ü— ~ Vy (y-gJ(y-ft'g,^y+- • • (5)
! unendlich kleinj >
endlich > je uachdem a -f- (3 = y (6)
unendlich gross' <
!) Dini, U., ,Grundla(jcn für eine Thaorie der Functionen einer ver-
itieriieben reellen Grös»ew. Deutsch ron Lüroth und Schepp. Leipzig 1892.
L 21-24.
2) Salmon-Fiedler a. a, O S. 163 f.
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150
WOlf fingt Die Krümmung der Raumcuruen
Die Punkte, für deren zugehörige ludices r endlich ist, bilden
auf der Geraden
zwischen deu Punkten Ji uud
D — (1 : 1 : 2)
eine discreto Punktmenge zweiter Gattung, welche das Gebiet der
unendlich grossen Werte (links oben) von demjenigen der unendlich
kleinen (rechts unten) treunt. (Fig 2.)
4. Der Radius der ganzen Krümmung R ergibt sich ver-
mittelst des sog. Laueret 'sehen Theorems aus der Formel1):
i - j. + ? <7>
es ist also
R (8)
Daher ist R unendlich klein, wenu g oder r unendlich klein; end-
lich, wenn o und r endlich oder eine dieser Grössou endlich, die
andere unendlich gross ; unendlich gross , wenn q und r unendlich
gross sind. Die Werteverteilung von A ergibt sich daher durch
Combiuation der Fig. 1 uud 2: die discrete Punktmenge zweiter
Gattung, deren zugehörigen ludices eudlichc Werte von R entspre-
chen, liegt auf der gebrochenen Linie von Ii über
[D - (1:2:3)
nach A ; liuks ist das Gebiet der unendlich grossen, rechts dasjenige
der unendlich kleinen Werte von R. (Fig. 3).
5. Der Radius der sphärischen Krümmung4) ergibt
sich aus der Formel
Es sei zunächst 2o ß; dann ist
1) Schell a. o. 0. S. 23.
2) Salmon-Fiedler a. a. 0. S. 172.
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in sirujulären Punkten d«r selben. 151
also
ds ~ tty(y-a)(y- ß)' + ' ' 1
V * y V*y*(y - a)*(y - ß )« + * * *
Ormgemäss ist iu (9) das erste Glied unter dem Wurzelzcichon von
höherer Ordnung in £ als das zweite, letzteres also massgebend, und
man hat:
_ Va- 2a ß
vy (y — «)(y — ß) '
! unendlich kleiu: >>
endlich { je nachdem 2« = y (11)
unendlich gross <C
Die Punkte, deren Indices endliche Werte von R* liefern, bilden
somit eine discrete Puuktraenge zweiter Gattung auf der Geraden
2x = 1
'wischen den Punkten
D — (1:1:2) und E - (1 : 2 : 2)
Links ist das Gebiet der anendlich grosseu, rechts das Gebiet der
nendüch kleiuen Werte von Ii*.
6 Aber die Formelu (10) und (11) sind ungültig, wenn
2a = ß
iL Denn alsdann fällt das erste Glied von r/p weg uud das zweito
Mied ist
*-!(-■£■ f -a+lZ°+J} }*
tu vy(y—«)(y— 2a) ( a )
bl Lau •/ > 2a -f 1, so ist dieses Glied massgebend, und es wird
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152
Wölf fing: Die Krümmung der Raumcurven
also unendlich gross.
Ist dagegen
y = 2o + 1
so sind beide Glieder unter dem Wurzelzeichen von (9) endlich, daher
*• - V^+^&^ \v +(2a+l) w + • • ■
(13)
also endlich.
Es existirt somit noch eine zweite unendliche Puuktmenge, deren
zugehörige Indices auf endliche Werte von Ii* führen. Dieselbe ist
ebenfalls discret, befindet sich auf der Geraden
2* <= y
und umfasst die Punkte
F= (1:2:3); (2:4:5); (3:6:7); (4:8:9). . .
(r : fr : 2r + 1) . . . (cf. Fig. 4)
Sie besitzt die einzige H&ufungsstelle
£«(1:2:2)
und ist daher von der ersten Gattung; sie erstrockt sich von
der Häufungsstello ausgehend in das Gebiet der unendlich grossen
Werte von 7f*. Die nicht der Puuktmenge augehörenden, rationale
Coordinaten besitzenden Punkte der Geraden /■'/-; gehören Iudices
an, welche nach (12) unendliche Werte von K* liefern.
7. Für den Radius dor sphärischen Torsion S ergibt
sich durch Combinatiou verschiedener von Schell1) augegeboner
Formeln die Gleichung
Ii*
S - . -~ (14)
Mi f)
Unter dem Wurzelzeichen ist das zweite Glied in E von der
Ordnung 2(a ~'j?) also massgebend gegenüber dem ersten , so dass
die Ordnung von S in f von dem Ausdruck r abhängt Die
l ) a. ». 0. S. 45—48.
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in singutären Punkten derselben. 153
Wertverteilung zeigt Fig. 5. Die Punkte (« : ß : y), welche endlichen
Werten Ton S entsprechen, bilden:
a) eine Panktmenge zweiter Gattung auf der Geraden
x + Jf — 1
zwischen den Punkten B und
D — (1 : 1 : 2)
(Links oben ist das Gebiet der unendlich grossen, rechts unten das-
jenige der unendlich kleinen Werte).
b) eiue Puuktraeugc erster Gattung auf der Geraden
2x = 1
welche aus deu Punkten
E — (2 : 3 : 4) ; (3:4:6); (4 : 5 8) ; (5 : 6 : 10) . . .
fr : r + 1 : 2r) . . .
besteht und von der Häufungsstelle
D - (1 : 1 : 2)
aas in das Gebiet der unendlich kleinen Werte hineindringt.
c) eine Punktmenge erster Gattung auf der Geraden
2x =- y
welche aus deu Punkten
F— (1:2:4); (2:4:7)-, (Ii: 6: 10); (4:8:13). . .
(r: 2r : 3r -f- 1) . . .
besteht, und von der auf der Geraden BD gelegenen Häufungsstellu
G = (1 : 2: 3)
aus in das Gebiet der unendlich grossen Werte hineinragt.
8. Für die Curve der Schmieguugskugel mittolpujnkte
ist ferner: der Radius der absoluten Krümmung1)
J{*tUl*
- -5jT (15)
Die Wertverteiluug ist in Fig. 6 angegeben. Die endlichen
Werte von gt bilden eine Punktmenge zweiter Gattung auf der Ge-
raden
1) Schell a. a 0. S. 48.
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154 Wölf fing: Di* Krummin») fit r Itaumcu) ven
2r + y - 2
zwischen den Punkten
D — (1 : 2: 2) und E « (2 : 2 : 3)
ferner zwei Punktmengen erster Gattuug, die eine auf der Geraden
2c ^ 1
bestellend aus den Punkten
F -(2:3; 4); (3 : 5 : G) : (4:7: 8); (5 : 1) : 10) . . .
(r : 2r — 1 : 2r) . . .
Jie audere auf der Geraden
bestehend aus den Punkten
^ — (1:2: 3); (2:4:5); (3:0:7); (4:8:9). . .
(r : 2r : 2r -f 1 ) . . .
Meide erstrecken sich von der Näufungsstelle I) aus in das Gebiet
der unendlich grossen Werte von qu hinein
Der Torsiousradius derselben Curve ist
R*Q dh*
Die Wertverteilung siehe Fig. 7. Man hat für die endlichen Werte
von ru eine Puuktmenge zweiter Gattung auf der Geraden
?x = ij -f 1
zwischen den Punkten
D = (2 : 3 : 3) und E — (l r 1 : 2)
ferner eine Punktmenge erster Gattung auf der Geraden
2x = 1
welche aus den Punkten
F — (2:3:4); (3:4:6); (4:5:0); (5:6:10). . .
r : r -f- 1 : 2r . . .
besteht und von der Httufungsstelle /•; aus in das Gebiet der unend-
lich grossen Werte hineinragt; endlich den in demselben Gebiet ge-
legenen discreteu Punkt
V = (1 : 2 : 3)
In ahnlicher Weise lassen sieh die Übrigen bei Uaumeurvcii
vorkommenden Krümmungsradien behandeln. Dabei ist zu beachten,
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in siwjulärt n Punkten derselben. ]">5
dass der Punkt (l:2:3j, weil derselbe einem nicht siugularen
Raumcurveupunkt entspricht, bei jeder Art von Krümmungsradius
dem Gebiet der endlichen Werte angehören muss.
Auch die Raumcurvcnpunkte mit den Iudices r : 2r : 3r haben
lauter endliche Krümmungsradien.
9. Das angegebene Verfahren eiguet sich auch zur Berechnung
des sog. Krümmungswinkels, welcher von Mehmke ') einge-
führt wurde. Derselbe bezeichnet diejenige Ebene durch einen Kaum
curvenpunkl, welche mit drei auf einander folgenden Schnieglings-
ebenen denselben Winkel k bildet, als Kr um in u n g seb e u e, den
Winkel k selbst als Krttmmuugswinkcl.
Es sei
ax -f- by -f- cz = 0
die Gleichuug der Krümmungsebcno; dabei sei
at + bt _|_ c2 „ ,
Die Schmiegungsebene ist:
\t»Mß-ty***- + • • • )*+(*vay(«-y)f«+7-»+ ■ • ■ )*
+(l(iaß(ß - «)««+/l-3 4. . . . )3 _ 0
Damit erhält man für den Krümmuugswinkel
a(fAvßy(y- ß)iß+'f~* + . . .)+&(lvay)(«— y) t«+y-»+ . ..)
Mk +c(Xpaß(ß-a)«+ß-3 + . . . )
V(/iV0y(y— £)eW-3 + . . . ")»-f-(Ivoy(a— y)e«+y-s 4. , )t
-f (Xpaßiß— «)*«f ^-3 -f . . . )«
Soll die Krümmungsebeue diesen Winkel auch mit den den bei-
den nächst folgenden Schmiegungsebenen einschliessen, so muss
— and — ■jjjja" verschwinden. Hieraus lolgt:
1) „Einige Sätze über dio räumliche Collineation und Affinität, welche
uch anf die Krümmung von Cunrcn und Flächen beziehen-, Zcilschr. für
Math, n Phys Jahrg. 36, S. 5G. Nr. 3.
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156
Wölf fing: Die Krümmung der Raumeurven
a:b:c
vy(y-fl)(y-«) , . vy(«-y)(y -(3)
tm^o* * + ■ ■ ■
A«(/3-«) £' f . . .
yy(«-y)(y-f)(y-g-i) fy , 2 ,
"" + • ■ •
-v y(a-y)»(y-/?)(2y - 2/?- 1 )oy.2,_, .
= ^"fW + . . . :
tA*ßHß—n)
vy(y-aKy+«-2/5) ,_a_3
r »2y-a-
(18)
Nun sind 3 Fälle möglich, je nachdem
y + a - 2ß ~ 0
a) y -f- « — 20 > 0; daun wird
(19)
cosfc = 1 -f- • • •; cosfc | =1; tgA- I =-0
f =0 0
Die Krümmungscbone fällt mit der Schmiegungsebene zusammen
b) y -f a — 2ß — 0; dann wird
a =
2kva(2ß— a)
-f • • • ; 6 — o . tP-" -f- . . .
c —
cosA-
• ~f"" . • •
+ • • •
y4A*v^2(i-a)*4V/3
(20)
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Iii singularen Punkten derselben. 157
(20)
2kva(2ß— et)
^ ^ ■ • '
die Krummungsebene bildet mit der Schmiegnngsebene einen Winkel
zwischen 0° and 90° und schneidet dieselbe in der Hauptnonnale.
c) y -f a — 20 < 0; dann wird
fl - i + . . . , b - Xö(y _ ß fp -r- . . .
Av oy(y — c) (y — 0)
also
COSifc-O-f-. . .C08*| -»0 tgk\ =00
*=0 f-0
Die Krümraungsebene steht auf der Schmiegungscbene senkrecht und
fallt mit der Normalebene zusammen.
Der allgemeine Ausdruck für tgfc (ohne Rücksicht auf (9)) ist:
fc* _.a)* in p + • • • W
Zu dem gegebenen Punkt mit den Indices (er, /?, y) ist ein an-
derer Raumcurvenpunkt r e c i p r o k mit den Indices (y— 0, y — a, y) ;
derselbe hat nach Björling1) die Entwicklungen:
_ y(«-y)v , ,
* - + ' ' '
. , (-y)(r-ß)r0 + . . .
Berechnet man für diesen Punkt den Radius der absoluten Krüm-
mung vermittelst (3), so erhält man denselben Wert, welchen Glei-
chung (21) für Tangente h liefert. Hieraus folgt, dass die Tangons
des Krümmnngswinkels zum Radius der absoluten Krümmung re-
ziprok ist (cf. Mehmke a. a. 0.).
1) .Uebcr Raumcurvcnsiugularitaten". Archir der Math. u. Physik
IL Reihe. Band 8. S. 83.
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158
Wölf fing: Krümmung tUr liaumcurven etc.
10. Iu der folgenden Tabelle sind die Werte von r, R,
<S, et, r*, tgfc für einige einfache Indicessystemc zasammengestellt.
(Dabei bedeutet 0 unendlich kleine, e endliche, oo uueudlich grosse
Werte).
Indices
Q
r
5
PJL
*
tgft
1 9'1
IAO
e
e
i
i e
0
«
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Stuttgart, April 1896.
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Sikstet: TMorhne* fondumeniaux de la gtomtflne »phirique. 150
via
Theorcmes fondamentaux de la gdometrie
spherique.
Par
V. Sikstel
Kasau typographio de l'Univcrsite Imperiale. 18(J2.
Traduit du russc, du .Bulletin de la soeitftc physico-mathemntique do Kasan".
Dcaxieme sorie. Tome II. N. 2.
Les nombreuses et infrnetueuses tentatives de prouver l'admission
rroraetrique formulee par lc onzieme axiome d'Euclide, au premier
coup d'oeil indubitable, eurent, comme on le sait, pour consequence
U critique severe du Systeme d'Euclide.
Mais encore ä präsent les admissions geometriques d'Euclide
provoquent des questiotis p6nibles, qui peuveut emotionner profou-
dement le tbeoricicu, eomme elles Tont fait dans les temps du grand
fondateur de la science appelce la geoinetrie.
J. Bolyai et l'illustre geometre russe N. J. Lobatchevsky n'ad-
inettaient pas le onziemc axiome d'Euclide, mais ils consideraient
corame indubitable l'admission de la ligne droite et de la surface
plane ; actuellement ou considere aussi l'idee de la ligno droite d'Eu-
clide (de la ligne completement definie par deux points pris sur
eile arbitrairement) comme une idee preconc,ue, c'est-ä dire ad-
mise saus raisons süffisantes. C'est la caracteristique de la thesc
principale de la geometrie d'Euclide que noiis donne par exemple le
professcur Souvoroff dans l'iutroduction do son ouvrage connu sous
le litre: „Des caracteristiques des systemes des trois dimensious.'*
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lßO Sikstel: Th€orbnts jondamentaur de la giow€trie sphtriquc.
Si l'idee de la ligne droite d'Euclido est admise sans raisous
süffisantes, il en est de memo, de l'idee de la surfaco plane d'Eu-
clido. Le c61ebrc Kant considerait ces idees comine intuitives, c'est-
a-dire pereucs par une mygtcricuso vue interieure qui nous fait
comprendre avec justesse la vraie nature des choses Malgre
l'autorite de 1'illustre philosophe nous osons croire que la v6rit6 se
trouve dans l'opinion du professcur Souvoroff. Et en effet nous
pouvons comprendre cette opinion parco qu'il n'est pas difficile d'in-
diquer les faits qui ont servi de base necessaire quoique pas assez
süffisante pour les axiomes d'Euclide. II est permis de croire que
ces faits ont etö donnes par les observations des lignes horizontales.
Effectivement — voici ce que les observations nous donnent: sur do
petites surfaces horizontales, par exemple sur les surfaces des tables,
sur lesquelles nous nous occupons, ainsi que sur les Enormes sur-
faces des mers calmes, — sur des distances mesurees par pouces et
par railliers de verstes, — on peut tracer une ligne completcment
definie par deux points, c'est-ä-dire une tolle ligne qui peut etro
seule tracee entro deux points; cet ligne est l'arc du grand cerclo
du globe terrestre. II est bien probable quo cette Observation pr6-
cisement ait fait naitre l'idee de la ligne infinic nc servant pas de
borne ä l'espace et completement definie par deux points pris sur
eile arbitrairemeut. Les observations ci-dessus ne sont pas
süffisantes pour une pareille conclusion , parce que ce ne sont
pas tous les deux points sur l'arc du grand cercle qui definissent la
Position de cet arc sur la surfaco de la sphere: par deux points do
la surfaco spherique diametralcinunt opposes on peut mener une
quantit6 innombrable d'arcs de grands cercles.
Si c'est Tobservation in süffisante qui a fait naitre l'idee do
la ligne droite d'Euclide, il est bien naturel de considerer cette idee
corame preconeue, et par eonsequent on peut nous pcrincttrc do vou-
loir la verifier. C'ost ce quo nous avous pour but do notre re-
marquo.
Si par rapport ä la ligne servant aux construetions geometri-
ques nous faisons une admission qui ne soit pas en contradiction
avec la proprietö principale de la droite d'Euclide, et qui laisserait
irresolue la question de l'existence de cetto deruiire, et si prenaut
en consideration cette admission et les autres faites par Euclide,
nous trouvons, ayant recours aux procedes appliques aussi dans la
gdometrie d'Euclide, que la droite en question n'existe pas, nous
serons bien obliges evidemment de nous reconcilier avec cette d6-
duetion Les admissions neceasaires pour notre but doivent etre
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Siktttti TAtortm** fontlamentaur d* la fj£onn!trif>. *phtrique. 101
coutcnues dans les raracteristiques suivantes de la surface et de la
ligoo qui se completent mutuellement.
I. Nous admettons l'existence d'une surface dont cbaque partie
peut y etre superposee jusqu' ä une co'incidence complete. Les cou-
ditioos necessaires et süffisantes pour la superposition seront indi-
quees plus bas.
II. Nous admettons l'existence sur cette surface des lignes ayaut
les proprietes suivantes:
a) Si nous deplacons une pareille ligne, prisc sur la surface, en
y deplayant deux poiuts pris arbitrairement , a cbaque momeut du
dcplacemeut toutc la ligne peut etre amenee a cöincider avec la
surface et par consequent peut coutiuuellement daus toutes ses posi-
tious cöincider avec la surface.
Ces ligues peuvent etre superposees jusqu' a une cöincidonce
complete; les conditions necessaires et süffisantes pour la super-
position seront iudiquees plus bas.
b) Si AB est uue pareille ligne, nous attribuons ä chacune de
ses portions , par exemple ä la ligne AC, coinnio propriete ueces-
saire la faculte d' etre superposee sur eliaque partie de la ligne
AB% consideraut, qu' eu depeudauce do la i>lace de la superpositiou
ou toute la portion AC , ou bieutöt l'uue de ses partics, cöincidera
avec la partie AB et des portions AB et AC se formera uue ligno
ayant les memes propriet6s que la ligne AB. De la nous con-
ciuons: 1) quo la portiou de la ligue eu question peut etre pro-
lougee de ses deux bouts iutiniinent et 2) les portions de pareilles
lignes peuvent etre comparces.
Si nous tra«;ons uue ligne, qui a les proprietes iudiquees, entre
A et B — deux poiuts pris sur Ja surface, la possibilite de com-
parer ses portions nous perniet d' y trouver le point qui la partage
en deux portions inegales. Soit C Tun de ces points et soit AC<CB.
La ligue AC peut etre prise comme uuite pour raesurer les portions
de la ligne AB et de Celles qui sout plus graudes que AB et qui
peuvent etre obteuues par le prolougemeut de AB des deux cötes.
Ayant ainsi eboisi l'unite liueaire, uous posous la cuudition suivante
comme neeessairc et süffisante pour la superpositiou des ligues, dont
ü est question, preuaut cette unite pour echelle dans toutes nos re-
ch er ches:
c) „Si nous faisons cöincider deux points pris arbitrairement
„^ur la portion de l'une de nos lignes, egale ä l'unite lineaire que
ArrU. d. M»th. u. Phj«. ± Reih^, T. XV. II
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162 SikMtel: Theoreme» fondamentaux de la giomttrie sphtritjue.
„nous avons cboisie, avec deux points de l'autre, quand nous d6-
„placerons sur la surface l'une de ces lignes ou toutes les deux,
„elles cöincideront dans toute leur longueur et formeront uno ligne
„pareille a celles-ci."
II peut arrivcr qae les surfaces et les lignes ayant les pro-
prißtes indiqudes soient des surfaces planes et des lignes droites
d'Euclide, mais il peut arriver aussi, qu'elles ne le soient pas, c'est
pourquoi nous avons l'intention de leur donner des noms particu-
liers, et nous voulons les appeler: surface geometrique et
ligne g6oinetrique.
„Maiutenant nous pouvous formuler nettenieut la condition
„necessaire et süffisante pour la superposition des parties d'une
„surface geometrique sur la surface elle-memc. Si nous deplacous
„une partie d'une surface geometrique de mauiere, qu'eu tout mo-
„ment du deplacement trois points de la partie deplacee, qui ne se
„trouvent pas sur la meme ligne geometrique, soient sur la surface
„geometrique, la partie que nous d6placons aura en tout moment
„du döplacement tous ses points sur la surface geometrique."
III. Nous admcttons que les ligues et les figures ne changent
pendant lo deplacement.
IV. Nous supposons qu'entre tous les deux points on peut
tracer une ligne geometrique.
V. Nous admettons quo la liguo geometrique peut etre pro-
longee de ses deux bouts dans une seule dircction.
En comparant toutes ces admissions avec les admissions faites
dans la gcomctrie d'Euclide, nous trouvous qu'aucune d'elles ne
s'oppose aux bases d'Euclide et que par cousequent elles] pre-
sentent toutes eusemblc le total des conditions qui correspondeut
au but de verifier la principalc geometrique admission d'Euclide au
sujet de la ligne droite. Maintenant, nous basant sur ces ad-
missions, nous pouvons chercher la reponse ä la question suivanto :
„Existe-t-il une ligne geometrique completement döfinie par
„deux points pris sur cllo arbitrairement".
Les admissions, que nous avons faites, permettent jusqu' ä pre-
sent de laisser la question irresolue, ce qui est necessaire pour la
verification que nous avons cn vue.
D'apres les theses admisses on demontre comme dans la gco-
mctrie d'Euclide, c'est-a-dire avec les memes procedes les theoremes
suivants:
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Sit Ittel: ThtorhM» fondamentaux de la giomiirie $phirique. 163
e) La ligne geometrique peut etre prolongee iofiniment des doux
coteg.
0 Le theoreme au sujet de l'egalite des angles droits, comme
il est demontre dans les cours de geometrie, composes dans l'esprit
d'Euclide, quoique Eaclide lui-meme nous donne cette verite comrae
sxiome.
Corollaires de ce theoreme:
g) „II n'existe pas sur la surface geometrique de lignes geome-
triques, qai ayant un point cornmun soient disposees de teile facon
.,iiue l'une se trouve toute entiere d'un seul cöte de Fautre."
Voici la demonstration de ce theoreme. Si AGB et COD sont
des lignes geometriques qai out ce point cornmun, nous imaginant
OM perpendieulaire ä AB (voir fig 1), nous trouverons que la per-
Pendiculaire C'levee du point O vers CD doit prendre une des trois
positions: OM, OMt ou OM^. Toutes ces positions sont egalement
impossibles, parce que, prenant Tune des trois pour reelle, nous
trouverons que les angles droits ne sont pas egaux. Par exemple,
supposant
OAI± AB et OMt JL CD
nous trouverons que l'angle droit
/_ AOM > Z. COMx
— qui est aussi droit. Voyant que ces deduetions sont absurdes et
admettant la possibilite de tracer une perpendieulaire du point O
vers la ligne CD, nous devons conclure que „l'absurdite de notre
Mconclusion n'a lieu que parce que nous avons suppose la possibi-
.Jite de Texistcnce de lignes geometriques dont il est question dans
Je theoreme."
h) Autres consequences du theoreme sur l'egalite des augles
droits : des angles adjacents, de la somme de tous les angles succes-
si£s ayant le meme sommet sur la ligne geometrique et disposes d'uu
cote de cette ligne; de la somme de tous les angles successifs
disposes aotour du meme point et ayant ce point pour sommet, enfin
des angles oppos6s par le sommet.
Tous ces fondements nous permettent de demontrer les theoremos
necessaires pour la verification de l'admission principalc d'Euclide
au sujet de la ligne droite. C'est de ces derniers que nous allons
nous oecuper maintenant.
II*
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164 Sikstel: Theoreme* fondamentavx de la giomitrif xphtiiqve.
Thdorime I. Ott peut faire tourner la ligne g&tmetriqne autour de chacun
de sei juunts, sur la tun face geomHrique, luissant le cenlre de la rotation
immobile, en ctmtmencant par une position quelconque, du rote oh Fan Beut,
jttsqu* it tta premiire juxition.
Soit AB une ligne geometrique intime sur une surface geome-
trique. Soit OC l'unite lineaire. (admission II, (b)). Faisons
tourner la portiou OC autour du point O de maniere qu'il soit cou-
tinuellemcnt sur la surface [admission II, (a)]. Alors d'apres l'ad-
mission II (c), la portion OC n'occupcra jamais une position pa-
reille a OC (v. lig. 2), c'est ä dire en aucuu moment de la rotation
OC n'aura avec AB d'autre point cöincidant quo 0. Nous pouvous
donc affirmer quo la portiou OC, etant en rotation, occupera suc-
cessisement toutes les positious par rapport a AB, avec le change-
raeut de l'anglo de sou iuclinaisou vers Ali daus les limites de O
jusqu' ä 4d. Kien ne nous empeelie d'imagiuer que toute la ligne
intime AB tourue avec la portiou 06', et occupe par rapport ä sa
direction primitive toutes les positions formaut avec eile des angles
de 0 jusqu' a i.d.
Theoreme 11 * . La Ugnc geoint ti ~ique > ejiresentant une secante par rutt-
port a une untre jHtreille ligne domue, t'tunt en rotation sur la surface QtO-
metrüjue autour de Pun de ses points en taut moment de la rotation a un
point commun avec la ligne dtmnee
*) Lc sccond tbeoreme n etc cxamine sous an point de vae ge"neral par
le g£ometre italicn Bnttagltni (Giornalc di Mut. vol. A 1867). Sulla Geo-
mctria Iinmnginaria. Dans cc memoire Battu^-Iini cxumine la possibilite du
retour du point d'inteiseition de lu ligne donnee nvcc une nutrc edeante, qui
est en rotation autour d'un point pris hors de lu premifcre ligne, apres un
tour cornplet de la sccantc, duns sa position primitive de trois facons: I)
qunnd la se'eantc fait un tour compli-t, lc point de l'inteiseetion reste toujours
ä une distiincc finie de sa position primitive (ge'ouietiie spheriquc); 2) le point
de l'inteiseetion retrouve sa position primitive pussunt par un point infiniment
£loign£ (la geometrie plane d'Euclidc) et 3) le point passe a travers deux
points mrtnimciit dloignes et a travers une' serie do pointi imagincs qui les
separent (la geumetric pscudo-spbdriquc de Lobatcbcv^ky)
Dans son ouvrago, l'autcur nc distinguc pas ces trois cas, il se borne au
premier. Cettc circonstnnce d'apres moi provient de ee que l'autcur, pour de-
montier lc tbeoreme qui n'cst justc que dans le cas, oü les lignes, dont il
est question , peuvent etre prolonge'es des deux cöte's du point commun, scr-
vant de base a la perpendiculaire. Mais si nous avons pour point cöiucidcnt
un point infiniment eMoigne", lc prol jngement des lignes de l'autrc cöte' du point
devient impossible et le tbeoreme (g) n'est d'aucune importnnce. CVst In mfime
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Stkttel: Thtorimes fonrtamentavx de la gfumftrie tphtrique. 1Q5
Soit AB la ligne geomctrique donnee; CDE — comnic sa se-
cante (v. tig. 3). On peut toujours tracer du poiut donne uno se~
caute pour la ligne geometrique donnee d'apres l'admissiou IV et le
theoremc (g).
Quaud la secante CDE sera en rotation aatour da point 6', il
poat se faire qae les portions de la secante: CD, CF, CM, etc.,
soieut egales entro eux; alors evidemment AB sera uuo ligne fermec.
Si au contraire ces porlions ne sunt pas 6gales, les points differents
de la secante cöincideront avec la ligne Ali et puis passeront de sou
autre cöte.
II est evident que la secante ue peut se trouver toute cutiere
du cöte de la liguo AB, oh se trouve le ccutre de la rotation, qu'
etant donnee une de cos trois conditious:
1) Si la secante est finie. nous pouvons admettre eufiu pour
olle unc teile position dans la quelle son deruier point vieudra se
plicer sur la ligne AB et, eu lontinuaut eusuite la rotation, nous
pouvons croire que toute la secauto se trouvera du meme cöte de la
ligne AB, oh se trouve le cenlre de la rotation. 2) Si la secante
occupe la position CMB, c'est ä dire si eile a avec la ligue donnee
pour partie commune MB, ou peut de nouveau, en eou'.inuant la
rotation, admettre la transition complete de la secante. 3) Si la
secante occupe la position CXH, e'est-ä-diro la position de taugeute
ä la ligne AB Mais: 1) La secante est iufinie et par consequent
son deruier point ne sera jamais sur la ligne AB.
'2) La secante ne peut pas occuper la position CMB, d'aprös
l'adraission V.
3) La secante ue peut pas occuper la position CWK, d'apres le
theoremc (g).
Ainsi la transition complete de la secante (de tous ses points)
du cöte de la ligne geometrique donnee, oü se trouve le ceutre de
la rotation, est impossible, et par cousequeut la secauto dans toutes
les positious, c'est-a-diro quel äugle qu'ello ne forme avec sa pre-
miere position, se trouvera situee de part de la ligne g6ometrique
eis qoe nous trouvons dans In geometrie d'Euclide Ainsi les rccherchcs de
i'auteur ne manqaant jatnau d'intere't, se bornent a la geometrie spheVique .
Th. Souroroff.
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166 Sikttel: Tliiorimes fondamcutavx de la ydometrte sphtrique.
donnco et par consequeut aura toujours avec eile un point commun,
De la nous concluons:
1) „Sur la surface göometrique, d'un point donne, on ne pent
„pas tracer une ligne geometrique parallele ä la ligne donnco."
2) „Deux perpendiculaires ä la raeme ligne geometrique se
„rencontrent" (toutes les lignes sont prises sur la surface).
Plus bas nous allnns toujours prcndre des lignes geometriqucs
sur des surfaces geometriqucs et au Heu des expressions: surface
geometrique, ligne geometrique, tout simplement nous dirous souveut
surface, ligne.
Theoreme III. Deuz lignes perjiendiculaire.« pour In mimt troisibne se
rencontrent dann deux points.
1) Admettant d'apres le corollaire II du thßoreme precedent que
les lignes AC et AD — perpendiculaires ä la ligne AB, se rencon-
trent dans le point O (v. f. 4), superposons £ ABO sur uuo partie
de la surface ABD'C (par le glissement du triangle ABU sur la
surface par ses points A% B et O) , de maniero que la ligne AB
cöincide avec BA\ alors les lignes AO et BO preudrout respective-
ment la direction des lignes BD' et AC\ puisque
Z BAO = Z ARD' = d - Z ABO = Z BAC
D' ici on voit que le point 0, dans la nouvello position du A ABO
so trouvera de l'autre cAte do la ligue AB, sur le prolongernent
des ligues CA et DB et occupera la position 0\ par exemple.
Ainsi il est evident que les lignes CC' et DD' se rencontrent dans
deux points ctaut perpendiculaires a la ligne AB.
2) „Les points O et O' peuvont-ils cöincider?" Admettant quo
les points 0 et O4 cöincident dans le point O (v. f. 5) , nous trouve-
rons que les lignes AC et BD auront respectivement les positious
suivautes: CTCAOC et DmDBD'D". Faisant touruer la secoude
ligne sur la surface autour du point 0 (pour quoi il est süffisant
de touruer. sa portion , egale ä l'uuite lineaire, autour du point O;
soit cette portion par exemple OD), nous trouverons d'apres l'ad-
mission III que 1'angle DOD' ne changera pas a cause de cela;
egalein«nt|ne changera pas ZCOC\ mais si nous faisons tonrnor la
ligne, par exemple daus la direction indiquee par la fleehe,
Z. DO\C changera et Z D'OC' changera egalement, mais
la somme de ces deux angles] restcra toujours la meme et 6gale
{Z 6 06" — Z DOD') — ä la difference des anglcs coustanU pour
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Sikatel: Thtorime* fondamentaux de la gtom/lrie sph6ri,Jue. 167
Je cas doune. Quand le point D viendra so placcr sur la ligne
OC\ DOC so transformera cn 0 (zero) parco quo los lignes coin-
cideront completement dans ce cas (admission II, (c)), — et Z.DOC
sc transformera aussi cn zero, et par consequent
/_ coC — Z. DOD' = 0
cest-ä-dire les lignes CAC et DBD4 — coincidcnt, co qui est en
contradiction avec ce qoe nous avons propose. Cette contradiction
nV. pa avoir lien qu' a cause ;de la supposition quo les points O
et O' colncident en un seul, et par consequent ces points sont dif-
ferents.
Ainsi : ,,Denx lignes perpendiculaires ä une meme troisieme se
„rencontrent dans deux points differeuts."
Theoreme II'. Deux ligne* getmitrique* prises arbilrairemcnt sur la
surface se rencontrent toujours dann deux points (diffirentx).
Soient DD' et A*AT' (v f. 6) deux lignes prises arbitrairement
sur la surface. Abaissant du point A par exemple, de la ligne
NN1 la perpendiculaire AB sur la ligne DD' et en menant MM'
perpendiculaire pour Ali, nous trouverons, d'apräs ce que nous
avons demontre que MM' et DD' se rencontreront dans deux points
O et O' . Nous pouvons considerer la ligne MAM' com nie l'une des
positions de la secante ABC par rapport a la ligne DD' et, comme
nous voyons a present, AM et AM' — deux branches de la secante
out chacnne un point commun (O et 0') avec la ligno DD'. En
faisant tourner la stVanto en commcn^ant par la position MAM
autour du point A, nous devons conclure, comme lorsque nous avons
demontre le theoreme II, qu'aucune de scs branches, ni AMO, ni
AM'O'j comme sßcantcs de la ligne DD', no peuvent passer avec
tons lears points de l'autre cöte de la ligne DD\ oü se trouve le
point A (le ccntre de la rotation), et par consequent, la secante, en
tont moment de la rotation , aura la ligno DD' deux points d'in-
tersection. Comme, en faisant tourner la secante, on peut toujours
parvenir a la colucidence de AAN' avec une direction quelconque
de la secante (theoreme I), nous avons bien le droit de confirmer
qae XAM', suftisamment continuee, coupera DD' dans deux points»
Ces point* doivent ötre differents, ce que nous pouvons voir, ayant.
recoars aux memes raisonncments , que nous avons appliques dans
an pareil cas, voulant demontrer le th6oreme IIL
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168 Siktteh. Tfidorbnes fmidamenfav.r de la tj€om(trit sphe'rique.
Pour developper plus loin le nouveau Systeme geomctrique,
fonde sur lcs bases indiques ci-dessus, nous croyons devoir admettrc
ce sixiemo „Postulat: Dcux lignes geometriqucs non cöincidcntcs,
„qui se trouvent sur la surface geomctrique, ne pcuvent pas avoir
„plus de deux points communs "
Remarque. Nous conside>ons tous lcs points cöincideuts comme
un seul.
Theoreme V. Le» pnrlies de deux lignes perpendivulnires Pune jmur
Patdre, comprises entre lex point* de Vintcrtectum de res lignes, mmi egales
(o. f. 7).
Soit ACBM uue ligue et que BDAy soit perpeudiculaire. Ces
lignes outre le point commuu donne /i, doivent avoir, d'apres ce
que nous avons demontre, un autre point commun; soit A cet autro
point. Comme
Z. CBD = Z. ABM = d
od pcut superposer le fuseau ACBDA sur ZL DBM de maniere que
le cöte BCA prenne ia direction de la ligne BOA ; alors BDA —
cöte du fuseau prendra la direction BM — cöte de Z. DBM, ä
cause de l'egalitö des angles au point B Alors le sommet A du fuseau
doit evidemment prcndre place quclque part sur la ligne BDA.
Ayant admis que A', uouvelle position du poiut .4, differe de la
premiere, nous trouvcrons quo la ligue ACBMK a avec la ligue BDA
trois points communs: A, B et Ä, ce qui est eu contradiction avec
l'admission VI. Ainsi quand nous superposous BCA sur la ligue
BDA — eu commencaut par le point B — le poiut A doit coiucider
avec sa premiere position, et par consequcnt la ligno
BCA = BDA
Theoremer VI. Deux lignes pei peudiculaires se rcuc/mtrent pour la ae-
conde fois aum ums un angle droit, (v. f. 8, des. 1, 2, 3 et 4«"°«).
Soit la ligne BDA perpeudiculaire ä la ligne
ACBM et Z CBD - </ (v. des. I)
Iletournant le fuseau qu<3 uous voyons sur le dussiu I, le faisaut
glisser sur la surface, donnons lui la positiou qu'ü a sur le dessin
2. Preuant Z CAD ^ dy superposons le Ii (secoud) fuseau sur lo
I (premier), de maniere que le sommet A — du II (secoud) coincide
avec le sommet — B du I (premier) et que le cöte ACB du (se-
coud) II preunc la direction du cöte BDA du I (premier). D'apres
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Sikstel: Thtorimes fondatnetUaux de la gtometrie tphtrique. Iß9
cola 1c sommet B du II (secoud) coincidora avec lo sommet A du I
(premicr) ä cause de T6galit6 des lignos ACB et BDA, commc
Z CAD < d et Z CBD =» d
le cöte ADB du II fuseau coupera absolument ACB — cöte du I
(premier) dans quelque puiut A', qui se trouve sur la ligue ACB
eutre les points A et B. (Lo dessiu 3 sc rapporte au cas oü
Z CAD <^d. Lo dessiu 4 se rapporte au cas oü Z CAD ^> d)
Mais alors nous trouverons que les lignes ACB et AKB se rencon-
trcut tont au moius daos trois poiuts >4, Ä"et ß, ce qui ue s'aceorde
pas avee l'admissiou VI. Cette contradictiou u'a pu avoir lieu qu'a
cause de la supposition que Z CA D ^ </, et par consequent
Z CAD - (1
Theoreme VII. Tüntes les lignes genmetrinues sur la surface sont des
lignes fermees et fxtr amseijuent elles sont lautes egales entre elles.
Soit la ligue CA perpeudiculaire ä la ligne BCD (v. f. 9).
En continuant la ligne BCD jusqu'a sou second point d'intor-
section avec la ligue CA et prcnaut en consideration que CB coupera
CA une secondo fois dans le point A , nous dcmontrerons par la
superposition , coinme nous avons demontre le thcoreme V, que lo
prolougement de CD passera aussi par lo point A. Maiuteuant d'apres
le thcoreme VI, nous concluons quo
Z BAC = Z CAD = d
et par consequent (d'apres le thcoreme rßciproquo au theoreme des
angles adjacents, demontre, commo dans la geometrie d'Euclidc),
les lignos AD et AB forment uno seule ligne geometrique. D'rci
il est evident que la ligne Aß CDA presente une ligne infiuio et par
consequent toute ligne prise toute entiere est une ligne fermce.
Coinme les lignes peuvcnt etre superposces l'uue sur l'autre jusqu'a
une coincidence complete, la circonstance qu'elles sont fermöes nous
prouve qu'elles sont egales. „D'apres ce theoremo nous coucluous
..eocore que la ligue g6oraetrique est infinie dans le seus quo sapor-
„tion peut etre continnee jusqu'a l'infini et passer par le point de
.,depart la quantite de fois süffisante."
Theoreme VIII. Les deux ligne» g&tme'trt'nues sur la sur face se ixir-
n-jent ai deuz jxirties egales.
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170 Sikstel: Thiotimes fondamentaux de la giom€lr'u »phiriqut.
Soient AC'BNA et ADBMA deux ligues qai se reneontrent daus
les points A et B (v. f. 10). Les angles CAD et NAM sont opposes
et par consuquent egaux (corollaire du theoreme de l'egalite des angles
droits). Cela nous perraet de superposer le fuseau ACBDA sar le
fuscaa ÄNBMA en faisant glisser Tun des deux sur la surface et
de parvcnir ä ce que ACD prenne la direction de ANB et que ADB
passe sur AM/i. Alors le sommet B d'un fuseau cöincidera avec le
memo sommet d'autre., car, si nous supposons que sommet B du
premier fuseau prend place en dehors ou au-dedans de l'autre (pas
sur les point B), nous trouverons que la ligno peut etre prolongee
d'un cöte dans deux directions (ce qui est en contradiction avec
l'admission V). Ainsi en superposant ACB et ADB sur AXB et
AMB'h nous trouverons que les derniers points des lignes super -
posees cöincident, et par consequent
ACB — ANB et ADB - AMB
c'est-a-dire les lignes ACBNA et ADBMA se partagent mutuelle-
ment en deux parties egales.
Corollairo. Comme par cbaque point de la ligne geometri-
que douneo sur la surface, on peut tracer sur cette surface une
quantite infinie d'autres pareilles lignes, nous pouvous afHrmer
d'apres le theoreme VIII, qu'elles passeront toutes par un autre
point eonstant sur la surface, qui sera egalement eloigue du point
dounc, servant de commcncemcnt aux lignes traeees, en prenant
ces distauces des deux cötes sur cbaque ligne geometrique. D'ici
nous concluons, que „par deux points sur la surface geometrique,
„presentant les milicux de quelques lignes geometriques , on peut
„tracer une quantite infinie d'autres lignes geometriques".
Les corollaires du theoreme II, le theoreme III et le theoremo
IV do notre rechercho, obtenus au moyen des memes prineipes sur
les quels est base le Systeme geometrique d*Euclide, permettent , il
nous semble, d'avoir la conviction que les idees fondamcntales de
la geometrie d'Euclide sont pr6conc.ues, car nous pouvous dire
maintenant: 1) il n'y a pas do ligne geometrique completement de-
tinie par deux points pris sur eile arbitrairement et 2) il n'y a pas
de surface geometrique, sur laquello on puisso tracer du point donne
une ligne geometrique parallele a la ligne donnee.
Remarque. Les tbeorömes demontr6s daus notr»! recherche
peuvent etre largement appliques sur la sphere pour les arcs des
grands cercles. II fallait s'y attendro ayant en consideration le
caractere des admissions prises pour base de la recherche. Eu
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Sikstel: Thiorkmrs foininmen/aux de la ^ometrie tphfrique. 171
comparant ccs admissions avee les positions geometriques qui ca-
racterisent la surface ! sphe>ique, nons trouvons: L'admission I peut
etre appliquee aus9i sur la sphere. L'admission II peut etre egale-
meut appüquöe sur la sphere: „deux points do la circonference d'un
grand cercle definissent completement la position de cette circon-
ference sur le sarface spherique si la distance entre eux est plus
petite qae la moitie de la circonferonco (ou plus grande quo la
moitie de la circonference) ,). Dans notre admission II nous avons
la possibilite d'une coincidence complete des lignes^geometriques , si
I'nnite lineaire est choisi ainsi: tracant entre deux points choisis la
ligne geometrique AB, däfinissons sur eile le point C do maniero ä
obtenir Tinegalite: AC < CB et ensuite prenons
AC — 1
en la prenant pour echelle constante. AB sera-t ello pour la sur-
face spherique plus petite que la circonference du graud cercle ou
egale ä eile, nous obtiendrons toujours que AC < $ de la circon-
ferenec. Si AB < que la circonference, il est Evident que corame
AC-\- CB — AB
et JC< CB, 2AC < que la circonference et AC < | do la cir-
couference ; si AB — ä la circonference, alors daus les memes cou-
ditions: 2AC<C que la circonference et AC < £ de la circon-
ference. Tous les autres theoremes et toutes les autres admissions,
qui y sout bases, peuvent etre appliquös aussi sur la surfacc sphe-
rique.
1) Si la distance entro deux points de la surfnee spherique est plus
gnnde que la moitie de la circonforencc du grand cercle, la discance entre
1« meines point«, prise dans la direction opposce, et plus petite que la moitie
de la circonference.
Orembourg, 31 mai 1892.
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172
Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
IX.
Relationen bei regulären , dem Kreise ein- und
umbeschriebenen Polygonen.
Von
Prof. E. Doleial,
Conetructour an der k. k. technischen Hochschule sn Wien.
Einleitung.
Der symbolischen Bezeichnung wegen, welche in folgendor
Untersuchung eingehalten wurde, wollen wir vorausschicken:
v - Ali
sei die Seite eines dem Kreise mit dem Radius
Q — ÄC = Iii'
eiuheschriebenou, regelmässigen n-Eckes;
8 - oh
die Seite dos demselben Kreise umschriebenen regulären Polygones
mit n Seiteu;
/ = AF = FB
sei die Länge der Tangeute in den Puukten A resp. B;
D = FI), d — FE
die Entfernung des Tangentenschnittpuuktes F von den Seiten *
bzhw. 5;
1) Die en Uprechend Figur kann sich der Leser ohne Schwierigkeit ent-
werfen
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«<*- und umbeschritbenen Polyyonen.
173
h = DE
sei die Pfeilhöhe oder der Abstand der Seiteu s uud 8\
r - CD
sei der Radius jenes Kreises, der dem Polygoue mit den Seiten #
eingeschrieben ist, hingegen
R = CG
der Radius des dem regulären Polygone mit den Seiten S umschrie-
benen Kreises;
360°
CO =«
n
der zum »-Eck zugehörige Ccntriwiukel.
Weiters sei
die zu dem halben Bogen gehörige Sehne bzhw. Tangente , welche
die Seite des einbeschriebeuen resp. umbeschriebeneu 2»» Eckes dar-
Alle Symbole, welche sich auf das « Eck beziehen, tragen der
Einfachheit halber keiuen Index, während die Polygone mit dop-
pelter, vierfacher u. s. w. Seitenzahl die entsprechenden Iudices be-
sitzen. So haben wir:
für das 2«-Eck: s>My &2„, (*», A2,„ **« . . .
„ „ 2VEck: V*, V», V«i kS • • •
für das 2-VEck: V%, V«, • . •
I.
Der Seite nabstand des dem Kreise ein- resp. umschriebenen,
regulären «-Eckes
DD = h
der nach einem terminus technikus Pfeilhöhe bezeichnet werden
wöge, bildet einen aliquoten Teil des Abstaudes
FD - D
der allgemein in der Relation
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174
Dolezali Relationen bei regulären, dem Kreise
seinen Ausdruck findet. Hierbei bedeutet Jfe eine Zabl, welche, wie
wir später sehen werden, 2 zu ihrem Minimum und 3 als Maximum
hat, und welche wir mit dem Namen Teilfactor belegen wollen.
Nun ist
180 n
D-ttin— -f — iSö .
cosv
und I 2)
h « (> — cos — 1
Werden diese Werte in die Gleichung 1) eingesetzt, so folgt
für den Teilfactor:
. 180
/sin —
N
k -
/ lSUv
^1-COS — J
was entsprechend umgeformt den Ausdruck giobt:
l
180
* - 1 + "Aon 3)
cos
N
oder aber nach Einführung des Wertes für die trigonometrische
Function :
* = 1 + * 4)
Mittels des Teilfactors lassen sich alle and?ren Längen des
Curvenstückes AEB des Kreises ausdrückeu und iu einfache, schönen
Bau zeigende Formeln kleiden.
Zuerst erhalten wir für die trigonometrischen Functionen des
halben Centriwinkels die Ausdrücke :
. 181 V*(*-2)
sin = - -
n k—l
180 1
cos - — —
n k . - 1
l£0
tjj-M - Yk{k-2)
180 1_ _ Vk~k^2)
5)
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«in- und umbexchriebenen Polygonen.
175
Für die folgenden Längen von Strecken stellen wir je drei For-
meln auf, jenachdem wir dieselben als Functionen von /, * oder g
betrachten, und erhalten, wie leicht ans der Figur abzulesen ist, und
zwar für die Tangente:
* k — 1
'~ 180 2 9
2 cos —
n
IgQ
- QtfS n =Vk(k-'2) 9
für die Sehne:
180 2
» = 2/COS — j r t
n k — 1
für den Radius t
180 Vk(k— 2)
löU Vm*— lt
,, = (c„tg-- = — ^ I
B 180 (k-l)Yk(k^2) a (
-i-cotg- t
für die Länge
für die Pfeilhöhe:
D Vfc(*-2)
~ 2k
h -
Jt-2
för den Abstand
C)
i
-2, im w --jgzj— • )
8)
. 180 V^ifc-2)
Z)= / sin - = , <
180 Yk{k-2)
»JStg J ; Ä f 9)
180 .180 k(k— 2)
10)
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]7G Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
k
a— i)VW-^) \ n)
2k *
= (*-2)e
Die Läuge des Bogens / über der Sehne * berechnet sich nach
der bekauutcn Formel:
wobei
ist, da nämlich
/ - 2p 180 12)
180 . *
— <= arcsm . 13)
mß -
gleichkommt.
Setzen wir statt des aresin die Reihe, so haben wir:
arc8i" ^ = k + e + 40 (a,)S + • • •
Nach Einführung dieses Wertes in 13) geht diese Gleichung
über in:
■-*iÄ+s(ar+acaf+---]
oder annähernd:
/
was sich reducirt auf
+iCi),+- • •
14)
Der hiobei begangene Fehler, entstanden durch Woglassiing der
nach dem zweiten Summanden der Arcus-Ueihe folgenden Glieder,
lautet:
^-*l«G»),+iw(äf+iSi(i)'+- • •]
-(Öpfi+«(i)'+fiä)4+---] 165
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und unbeschriebenen l\>/ygonen. 177
Wird hierin für ~ der Wert aus 14) eingeführt, nämlich
(s) - • - «(!- -')
wobei > 1 ist, so ergiebt sich für den Fehler:
Nach Formel 15) kann die Grösse des Fehlers jederzeit ermit-
telt werden, und wir besitzen ein Mittel zu beurteileu, ob der Be-
stimmung des Bogens jene Genauigkeit innewohnt, deren wir be-
dürfen.
Formel 14 lässt sich noch vereinfachen; denn es ist:
/ • \i _ /s \* _ (21 + *) (2<-*i
\2QJ " \ jtj 4/'
somit kann auch die Näherungsformcl 14) geschrieben werdeu nach
Einführung dieses Wertes:
Selbst dieser Ausdruck lässt noch eine Vereinfachung zu; denn
setzen wir, oder wird in einem gegebenen Falle
St* = 1
was dann eintritt, wenn
8 = 2t
wird, so erhalten wir für den Bogen den Ausdruck
. 2/ — *
l = * + —3- 18)
der eine rasche Berechnung des Bogens gestattet. In diesem Falle
erhielten wir für den Centriwinkel auch
C08_ir ° 2t = ' als0 V=0
was dann eintreten würde, wenn n — od wäre, d. h. für ein Polygon
mit unendlich vielen Seiten würde die Formel 18) volle Giltigkeit
Der Fehler den wir begehen, indem wir statt 17) die Formel
18) benutzen, hat den Wert :
lieh. d. Math. a. Phys. 2. Eoihe, T. XV. 12
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178 Dolezah Relationen bei regulären, dem Kreise
.2t-, *(2i + .) f ,2/ — »1
/i - •+— 3 g£ [•+- -g ;-J
ÜTf «(2«+«)-8C
™ 3 81«
Dieser Fehler kann auf zweifache Art der Nulle gleich werden
und zwar:
a) wenn 2 t — * — 0, oder
b) wenn *(2t -f- *) — 8** — 0 wird.
Der Fall a) ist oben besprochen und tritt ein bei einem Polygon
mit unendlich vielen Seiten -,
der Fall b) hat zur Bedingung eine quadratische Gleichung,
welche nach t oder * geordnet werden kann, und lautet:
,« + 2/« -8/*
welche aufgelöst geben:
" ä )
V resp.
i
was gleichfalls nie eintreten kann.
Formen wir die Gleichung 18) mit Hilfe der vorher abgeleiteten
Ausdrücke um, so erhalten wir für den Bogen:
3 Jfc - 1
- 1 (k + 1) « { 20)
2 (t + 1) Vi-(F^2)
" 3 fc- 1
Für die Seite des dem Kreise oinbeschriebenen 2»-Eckea gilt
die Formel:
welche Gleichung nach Einführung der Werte lür i und h über-
geht in
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ein- und unbeschriebenen Polygonen.
179
*2* =
Vk(2k
-2)
k(k -
- 1)
-2)
2k
Y(k — 2) (2k - 2)
Ar — 1
21)
180 18 )
der zugehörige Centriwinkel ist — resp. — ,
Für die Seife des dem Kreise umschriebenen n-Eckes erhalten
wir aus der Proportion:
Da nun
8 s t f : (p — h)
9
1
Vk(L - 2)
~ *(* — l) _ 2) '
= 2fc(* - 2) *
ist, so geht die obige Formel für S über in
S - (ft - 1) •
- 2/ :*
- 2 y t(* - 2) q
Die Seite des dem Kreise umschriebenen 2/i-Eckes ergiebt sich
einfach; dieselbe ist, wie aus der Figur abzulesen ist:
k - 1
— : 9
2 Vk(k - 2)
- ~ " k 9
Für das Tangentenstück
JF-FK-z
12*
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180 Doltzai: Relationen bei regulären, dem Kreise
lassen sich gleichfalls einfache Formeln aufstellen, welche wir der
Vollständigkeit halber anfahren wollen. Es ist nämlich
2t - 8 -
welche Gleichung nach ausgeführter Substitution übergeht in
* — 1 .
T =-
k *
2k
24)
Die Seite des umschriebenen 2n-Eckes lässt sich ausdrücken
durch die Seite des eingeschriebenen 2n-Eckes auf Grund der leicht
zu findenden Proportion:
wobei Ä2«den Abstand der Polygonseiten £2* und *2h bezeichnet Dieser
Abstand lässt sich, wie folgt, finden: Es ist
und nach Formel 23) auch
k-1
Drücken wir nun in der ersten Formel *2n durch * aus, so erhalten
wir:
g y&(2fc — 2)
2fc *
und durch Gleichsetzung folgt:
Jb — 1 Q Vk(2k- 2)
k "* Q- Ä2n 2*
woraus die gewünschte Differenz folgt:
V*0* — -2)
, V2(fc — l)(t-2)
= l iL— 2 *
Vag - i) g - 2)
2(4 — 1) (k — 2)
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welche, in obenstehende Formel für £2« substituirt, liefert:
Der Abstand A&,, die Pfeilhöhe des 2n-Eckes, steUt sich dar in
der Form:
jener der Polygonseiten S nnd «
Setzen wir
1
ond conform
so folgt hieraus die Relation:
und man kann die obigen Ausdrücke für die Pfeilhöhen auch schreiben
Der Abstand h2n lässt sich nun durch A ausdrücken; die Division
obiger Ausdrücke giebt;
Aus der Figur erhalten wir:
£ -A(2<>-A) -2PA-A*
in welcher Gleichung die Pfeilhöhe A als Wurzel einer gemischt
quadratischen Gleichung auftritt:
A'-2PA = -^
ist
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182 Doltxal: Relationen bei regulären, dem
» = « ± - 1
Das obere Zeichen des Wurzelausdruckcs hat iu vorstehen-
der Auflösung keinen Sinn, da h nie grösser werden kann als p, es
gilt daher bloss das untere Operationszeichen; es wird dann
».—1^?-. H>-te)T"]
Entwickeln wir den Subtrahenden dieser Differenz nach dem bino-
mischen Lehrsätze in eiue Reihe, so folgt:
1 } 2(2?) 8 {'2q) 16 (2p) 128 (2p) |]]
oder reducirt:
-iay[«+»cö,+i©,+ • •]
Indem wir
* - \ (Si - 1 = w
setzen, erhalteu wir für die Pfeilhöho h nur eiueu Näherungswert,
weshalb wir das Symbol hn setzen, uud begehen eiuen Fehler und
zwar
* = 8 (2a) + 16 (29) + 128 G$) + ' • •
welcher der Summe einer unendlichen Reihe gleichkommt. Lassen
wir die Glieder derselben vom zweiten an weg, so hat diese Ver-
nachlässigung einen geringen Eiufluss auf die Grösse des Fehlers
selbst; derselbe wird hinlänglich genau bestimmt sein durch
•-IfiX-A©'-
Substituten wir in Formel 27) die abgeleiteten Werte für s und
p, so folgt
-2)
(*-
ij4
- 2)
20)
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und umbetchritbenen Polygontn. 183
wobei wir nochmals bemerken, dass dies nur Näherungsformeln sind,
während die Gleichungen 10) die strengen Werte für h darstellen-
Aach die folgenden Gleichungen für
k(k - 2) VgF3 2)
- 2) Vifc(fc - 2)
™ * (* - 1)»
. yj:(iT-"2)
30)
stellen nnr angenähert den Fehler in der Pfeilhöhe dar.
Den wahren Fehler A in der Pfeilhöhe h erhielten wir durch
der Differenz aus 10) und 27), nämlich:
(k - 2) Vi-(fc — -J)
^ - * - hm - 1
k{k — l)s
(fc ~ 2) y*(* - 2)
- * kjk - 1)
i <* - 2) [2 - * (1- - 2)]
31)
Wir haben diese Berechnung von /*, sowie dessen Fehlers hier
eingeschaltet, weil in der Ingenieur-Praxis bei dor Bogenabsteckung
nach gemessene * und t h darnach berechnet wird, und weil auf die
obige Formel 27), für K nämlich,
h» ■ h
sich eine Bogenabsteckuug stützt, die sogenannto Viertels-Methode.
Die Pfeilhöhe
LK = hiH
der zum 2 « Ecke gehörigen Seite wird bei der praktischen Bogen-
absteckung als der vierte Teil von der früheren, der Pfeilhöhe des
»•Eckes, angenommen, also:
Die theoretische Begründung hiefür ist die folgende: die Sehne
AC = *2M
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184 Dolezal: Relationen bei regulären, dem
ist fast die Hälfte von sH , da in dem mathematischen Ausdrucko
derselben
*2«
Äa seiner Kleinheit wegen vernachlässigt werden kann, somit kann
man setzen:
§
3211 ™ 2
Die Pfeilhöhe Ä2* wird nach obiger Näherungsformol
substituiren wir hierin den Wert für «2« und berücksichtigen die For-
mel 27), so folgt:
Analog verfährt man weiter in der Berechnung der Pfeilhöhen
des 2V 28„, . . . 2"VEckes, wofür sich ergiebt:
3 K — 4 4«
Indem wir dio Gleichung 32) mit 26) vergleichen, erhalten wir
dio Beziehung:
fk— 1 Vm—T) — y*
2 Ä; — 2
- i
welche nach Befreiung der Wurzeln nachstehende Gleichung vierten
Grades liefert:
17 Jfc* - 120*8 + 312 k* — 352* + 144 = 0 34)
Diese Gleichung lässt sich unschwer in nachstehende Factoren
zerlegen
(k - 2)3 (17^ — 18) - 0
Es sind daher
fcj = h -*s = 2
drei gleiche und
*« 18
die vierte Wurzel der Gleichung 34)
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ein- und umbeschriebenen Polygonen, 185
Wie wir später schon werden, entsprechen die Werte der Teil-
factoren k — 2 einem Polygon mit unendlich vielen Seiten, während
* -18
keinem reellen Polygone angehören kann, nachdem dieser Teilfactor
anter das Minimum 2 herabgesunken ist.
Die Näherungswerte der Pfeilhöhen aus den Gleichungen 32)
and 33) setzeu uns in die Lage, die Seiten des 2*n, 23n, . . . 2wn-
Eckes in einfache und einen gesetzmässigen Bau aufweisende Aus-
drücke umzuformen.
Far die Seite des 2n-Eckes folgt in aller Strenge nach der Formel
and ausgeführter Substitution :
- ■ . , VM2T^ä)
Ylkik -
- 1)
k{k-
i)
i)
2k
-2)
* = 2k ~ ' '
35)
V2(k - 1) (Ar - 2) V(k — 2) (2k — 2) \
- t=i 9 r=i * /
Die Polygonseite s^n bestimmen wir auch dor Gleichung
v. = V
wobei den vorstehenden, streng genauen Wert besitzt, während
h» mit dem Näherungswerte aus 32)
}
eingesetzt wird. Nach einfacher Rechnung folgt:
Vk(Vk-V>)
^w=" 4A-(*— 1)
Vt(9* — 10)
8fc
V(T— 2) (9& - tQ)
4<* - 1)
36)
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186
Dolezal: Rolationen bei regulären, dem Kreise
Verfährt man in analoger Weise weiter, indem von nun an sowol
für die Polygonseite als die Pfeilhöhe nur die Näherungswerte sub-
stituirt werden, so erhalten wir nachstehende Formeln:
i V*(37* - 42)
** " — 16* Üb — 1)
Vfc(37fc — 42)
= 32*
37)
V(* — 2) (37* — 42)
16*(*- 1)
4 VMU9k - 170)
*»"" 64*(*-l) '
rjofsj — i7u)
128* 8
V(k]— 2) (149* -170)
64 (k - 1) 9
b V*(597* — 682)
256 *(*—!)
V*(597* - 682) [
512*
V(fc — 2) (597* — 682)
256> - 1)
V*(2389* — 2730)
»I «— ~iu24*(* — 1) '
V*72389*^="2730) [ 40)
" 2048* *
V(* — 2) (2389*- 2730)
1024 (* — 1)
Das Bildungsgesetz für die Ausdrücke der Seiten der einge-
schriebenen Polygone *2», »**»*» ... ist unschwer zu finden.
Die Ausdrücke sind Brüche. Unter dem Wurzelzeichen des
Zählers erscheinen die Binome:
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187
2*
— 2
91:
- 10
87*
-42
149 Jt
- 170
mnltipliciert mit
JL — 2
je nachdem, ob der Ausdruck als eine Function von /, s oder p er
scheint.
Die Nenner werden erhalten aus:
*<* - 1)
2Jfc
(* - 1)
indem wir successive raultipliciren mit 4, wodurch resultirt:
4ft<* — 1), 164 (i — 1), 644(* - 1)
8* 32* 128&
4(1: -1) 16(1:— 1) 64{*-l)
je nachdem dieselben zu t, -» oder ? gehören.
Die Coefficienten der binomischen Factoren im Kadicand haben
eioen interessanten, gesetzmässigen Bau. Um diesen recht über-
sichtlich darzustellen, haben wir die Cocfticieuten , sowie ihre Zer-
fiii ung in folgender Tabelle vereinigt.
Polygonseite.
Coef fic.ienten des Binoms.
Minuend.
Subtrahend.
Hm
2
2
V«
9
=-2.4+1
10 = 2 . 4 + 2
•A
37
= 9.4 + 1
42 ■= 10 . 4 + 2
'S*
149
= 37 . 4 + 1
170 = 42 . 4 + 2
597
- 149 . 4 + 1
682 - 170 . 4 + 2
2389
- 597 . 4 + 1
2730 - 682 . 4 + 2
9557
- 2389 .4 + 1
10 . 922 - 2730 .4 + 2
•
: i
•
•
•
•
•
Digitized by Google
188 Dolexal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Wir sehen:
1) Die Coefficienten beider Summanden des Binoms für; ta,
sind einander gleich und betragen 2.
2) Die Coefficienten der Binome folgender Polygonseiten sind
nach nachstehendem Gesetze gebaut:
a) Der Goefficient des ersten Summanden des Binoms (Minuend)
wird gebildet, indem man den unmittelbar vorhergehenden,
corrospondirenden Coefficienten mit 4 multiplicirt und die
Einheit hinzu addirt.
b) Der Coefficient des zweiten Summanden des Binoms (Sub-
trahend) wird erhalten, indem man den unmittelbar vorher-
gehenden, correspondirenden zweiten Coefficienten mit 4
multiplicirt und dann 2 hinzu zählt.
Die so gewonnenen Coefficienten lassen sich unschwer in Sum-
manden zerlegen, die eine geometrische Progression bilden und eine
leichte Summirung zulassen, wie die folgende Tabelle zeigt.
Polygon-
Coeffcienten des Binoms
seite.
Minuend.
Subtrahend.
2 = 2'
2 - 2,[2°]
V»
9 = 2s-f[2(]
10 - 2[2*+2°J
37 = ü5+[2*+ 2°J
42 = 2[2*+ 2*+2°]
149 - 2H-[2M- **+ 2°1
170 - 2[2«+8*+ 2*+
H
547 - 2»-f [26+24+2»
+2°]
682 - 2[28-|-26+24-f 21
+20]
- 2,l+[28+ 26+2*
-f-2«+2°]
=> 2[2,0+2»+26+2*
+24-2°
«»'»
•
- 2»+[2»H-2*+2f
+2*+2*+2°]
- 2[2'»+2*o+28+2«
+2<+2*+20]
•
•
•
•
xm= 2*»-i+[2£*-<
_j_22»-8-f . . .+2»
+20]
•
•
ym - 2[2**-*+22— 4
+ . . . +2*+2*>]
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wi- und uiubtschnebtntn Polygonen. 180
Wie man sieht, besteht zwischen den Coefficienten des Binoms
xm and ym ein Zusammenhang, der gegeben ist durch
xm — 22«"-* -f- iy*_i ,
41)
2*« - 23—» -f ym
i
Nachdem die Coefficienten rM nnd ym geometrische Progressionen
in sich enthalten, so lassen sie sich vereinfachen. Wir erhalten :
N. 11
Vor den allgemeinen Factoren im Nenner
*(*-l), *, *-l
je nachdem sie zu
gehören, erscheinen gewisse Factoren und zwar
für *a« tritt auf 1, 2, 1
V* n » 2», 2*, 2*
,t>n „ „ 2*, 2*, 2*
V„ „ „ 2«, 2', 2«
i
42)
dorch einen Inductionsschluss erhalten wir :
für #3"m 22<"-i), 8*»~t1 22(«-i)
hiebei sind die zu t und p zugehörigen Factoren einander gleich.
Indem wir die erhaltenen, allgemeinen Ausdrucke für die Coef-
ficienten verwerten, können wir für die Seite des eingeschriebenen
iVEckes nachstehende Formeln erhalten:
*■ w - 2*(— 1>*(*- 1) 1
Vffc — 2) (k7^~— ym)
^Kw-l) (Ar — l) ' *
oder
/
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|90 Dolezal: Relationen bei regulären, dem
v*[(* -
■ 2)xm —
22m -1J
2*»
-»)Jfc(Jfc —
1)
V** -
■ 2)*m-
22W-1J
22m- 1 k
V(Ä - 2) [(& — 2) a?w — 22™-*] ^
22(m-l) ^ _ 1)
weiter auch:
's"1» - 22(»-»A-(jl- — 1) 1
_ Vfc|2*"-2>* - jgj
V(fc - 2) ^-'("'-Pfc — gy„t]
22m(-l)(ib — 1) •
und schliesslich
44)
45)
yl [*K— i>(7.*-8)-<*-2)]
ä*Wm »)Jt(i: — I)
j/|[2X— *> (7 * - 8) - (Ä - 2)] £ 46)
22^17:
^-_2
|/-3- [2*—» (7* - 8) - (k - 2)]
2S(«-i)(* — l) <
II.
Für den Teilfactor eines n-Eckes wurde nach Gleichung 3) und
4) des I. Abschnittes erhalten:
2< 2cos*Jw'
tu - 2 + - jg,-,
cos —
n
analog weiter
2 cos* 0
COS TT" . , .
2n / 1 )
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V.
1+2-
Polygonen.
2 COS2
COS
90
22„
180
2*„
191
1)
«8 »i
2 COS* ;
90
cos
2~„
18J
2%
Es ist nicht schwer, den Beweis zu erbringen, dass alle Teil-
factoren grösser sein müsssen als zwei.
Nehmen wir den Radius v = 1 an, so werden augenscheinlich
180
tg —
180
st
180
cos-2n =
cos -
S
1 -hn
1 - hr,
2)
cos
180
2%,
- 1 - V
Nach Herr „Höhere Mathematik" Bd. I. pag. 111, besteht die
trigonometrische Reihe:
s*cx-l -f (1 — cos*) + (1 — coss)*-f- (1 — cos*)3 -f . . . 3)
wobei z zwischen den Grenzen — ^ und -f- g vorausgesetzt wird und
aater dieser Supposition auch die Reihe convergirt
In unserem Falle, wobei der Reihe nach
18) 180 18) 18) 180
x — n weiter 2n , ^ , ^- . . . ^
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)
192 Do letal: Relationen bei regulären, dem Kreise
ist, wird die erwähnte Bedingung in aller Strenge erfüllt, somit
gelten die Gleichungen:
180 a i80\ , / leoy
sec1- - 1+ (1-C08-J+ (l-cos — *
-f(l-C08^ + . . .
l&O / 180\ , /. 180V
8ec - 1 + (l - cos ¥n) + (1 - cos ^ )
. / 180\» ,
+ V1-C0S2«) + - ' '
180 / 180\ . / 180V l 3')
sec 2,n - 1 + (l - cos 2l J + [1 - cos gjjj ) }
■
■ /, 180V
Führen wir hierin für sec und cos die zugehörigen Werte ein
aus 2), so erhalten wir:
kn -1-1-M,, + hn* +• • • - YZ-Tn
hn - 1 - 1 + ta. + W + h2»* + • • • -
V». - i = i + V« + V«2 + V»2 + ... - fZT££ > 4)
Hieraus bestimmt sich:
^ - 2 + *,>% + V«* + V»3 + • • • - f ~ 5}
da nun die Summe in diesem Ausdrucke
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•iV und umbeschriebenen Polygonen.
193
entschieden positiv ist, so ist auch sicherlich fc 2. In analoger
Weise könnte für einen jeden der specielleu Teilfactoren direct er-
wiesen werden, dass derselbe grösser als 2 sein müsse.
Ein gleichseitiges Dreieck ist das einfachste, regelmässige Polygon,
welches einem Kreise ein- resp. umschrieben werden kann; wie wir
qds leicht überzeugen, indem wir in die erste Gleichung des Systems
1) * = 3 setzen, wird der Teilfactor h 3.
Für ein Polygon mit unendlich vielen Seiten ist n — ao , somit
l = 2. Die beideu extremen Werte für den Teilfactor k sind 2 als
Minimum und 3 als dessen Maximum. Der Teilfactor hat daher all-
gemein einen Wert, der sich ausdrücken lässt durch:
2 < * < 3
Die Gleichungen 4) lassen sich auch schreiben, wie folgt:
6)
(k„ - 1) il-kn)
ihn - 1) (l
t
i) (l - ifV)
- 1
- 1
=, i
7)
Aus diesen Gleichungen kanu k durch h und umgekehrt ausge-
drückt werden; es ergeben sich die Gleichungen:
1*
M
2
1
2
1
2
1
— hn
hu
sowie hn
sowie h>H
souio Ä22„
•>
l'n
1 -
2 -
kjn
i —
kiu
2 -
Vn
1 -
8)
2 - V"«
sowie Äs%
1 — hs»n
Arck. 4. Math. «. Phjr». 2. Reihe, T. XV
2 — k^nu
" i - V*«
13
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Do letal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Die vorstehenden Werte für h und k können auch in die Form
entwickelt werden:
33 2 -f hn + hn1 + A„* + . . . -f- in inf. und
hm -2-1- *„ + 1:**+*** + ... in inf.
*2n = S + hin + A,h* + + * * ' + iD iDf- UDd
hn - 2-f *2« + -f V + • • • « inf.
Jtt*„ — 2 + hjn1 4- -j- hsn* + . • • + in inf. und
V» =2 + V« 4- ***** + **V 4- • ■ • in inf.
9)
A'gmn = 2 4- V» -f- A,«»1 4- V«a 4- • • • 4~ i« inf- nnd
htmM - 2 4- ifc^n 4- *9Mf" + 4- ... in inf.
Bilden wir die Summen der Teilfactoren bzuw. der Pfeil höhen,
so erhalten wir:
Z A.«»M - 2(m 4- 1) 4- X — ^-
10)
m=0
was auch geschrieben werden kann:
£ jfc,~„ _ 3(m _|_ i) + 2; [A.% 4- V- 4- V"» 4-
Msfl «»=0
+ *Hmm»\ 11)
IN
2 htmH = 2(m -f 1) 4- x p-t% 4- V« 4- V'« 4- • • •
Verwenden wir die im L Abschnitte Gl. (36) verwendete An-
nahme, welche zwischen den Pfeilhöhou der aufeinander folgenden
Polygone herrschen soll, nämlich
hin — — t\t
, hin K hn
h* « ~* 4 5=5 4« V«
s _ A**M _ i» _ -M
* M 4 4* 2ti '
Vi"1* *» ;'«
«1 »• — 4 ' 4« — •>*"•
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ein- und umbeschriebenen Polygonen, 195
so erhalten wir für die Teilfaetoren nach ausgeführter Substitution
** = 2+^+4Y + • .+ ininf.
nnd analog weiter:
. h» , AM* i
. in inf. —
. -f- in inf.
2S-
A»»
2*-
hn
2»-
hH
24 -
hn
27 -
hn
2«-
hn
13)
AM A,* hj
I »Jtm l 94m
26"
. . -f inf.
Bilden wir die Summe der Teilfaetoren, so folgt nach Ein-
führung der Werte:
hu
1 1
£ktmn - 2fm -f 1) + £ | 1+ J * + 9> + • ■ ■ +
+ 2» 23^~ *J8 ' ' ' 24"1]
A^r
r.'lm
14)
oder auch:
hn
h„
-f ... in inf. 15)
Nun sollen die Ausdrücke in den obigen Klammern der oberen
13«
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196 Dolexalt Relationen bei regulären, dem Kreise
Gleichung 14) geometrische Progressionen 1. Ordnung dar; ihre
Summierung giebt mit a und dem entsprechenden Index bezeichnet:
2<(m + l) ._ ! 1
26(w+l) _ 1 1
16)
02r(m + l) _ 1 1
„ _ * 1 _ . ro2r(m+l) _ Ii
0r " (22r __ 1^22rm _ tfir _ 1)22"» 1/ JJ
Die Summe der Teilfactoren erscheint dann in der Form:
22fm+i) _ i 24<m+1> — 1
Üi k%mn ~ ^m ^ Hs 3 15 . 22lro+2)
2(6(»«+i) i 22*"(m* V — 1
-f- . . . -f- in inf.j
17)
Vergleichen wir die vorstehende Gleichung 17) mit 15), so er-
halten wir für die Summe der Brüche:
den Wert
Ä„ r22(*+D — 1 24(",+1> — 1 26(m+2> — 1
22»(»+i) — 1) ]
III.
Zwischen den Peripherien der untersuchten Polygone bestehen
leicht auffindbare Beziehungen.
Bezeichnen wir mit «„, U2,„ U», die Umfange der Polygone,
welche den Seiten *„, «2«, Sn und &« entsprechen, so sind aus der
elementaren Geometrie die Relationen bekaunt:
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ein- und unbeschriebenen Polygonen. 197
«H - 2n Yq* — a«, «2„ - 2n Y29(<? -a)
wobei
f-j
bedeutet. Drücken wir * durch den Radius q und den Teilfactor
i aas, so erhalten wir:
YhV—Y) \
'"*(*-!)(* - 2)'
Vifc(X~— 2)
~ ärlr — 2) *
-V2 -"(fc^l^ff
and der Wurzelausdruck Vp^^a* wird nach eingeführter Substi-
tution der vorhergehenden GleichuDg die Form aunehmen:
- V*(* - 2)<
Werden nun diese in den beiden letzten Gleichungsgruppen
gewonnenen Werte in die Formeln für die Umfänge substituirt, so
ergeben sich die Ausdrücke:
2n
- n . f> 1)
2a V*(Jb - 2) \
l/„ — 2n <
= n(ft — 1> > 2j
= 2n y*(* — 2J p
weiter für die Peripherien der Polygone mit doppelter Seitonanzahl:
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198 Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
- I VZHk - 1) *
3)
2n
uud
= jt— 1 V2(*-1)(*-2)P
4n
t/,„ = , /
« fc— 1
- Vk(k - 2) p
Gestützt auf die soeben aufgestellten Formeln für die Umfange,
erhalten wir nachstehende sechs Formeln:
90
"»* : tifn = A- : 2(k — 1 ) =~ cos* — ; l
180
' h i Dm — 1 : (k — 1) — cos — : 1
«JO
: C72w =s k : 2(* — 1) = cos« : 1
"_>»• : I n* — 2 :£(/„• — 1) — cos* : cos1
n r
ti^n : Ufu - * : 2{i — 1) = cos2 ^ : 1
Uh : Ihn — * : 2 — cos*— : cos —
n n
Die erste dieser Proportionen giebt eleu Tcilfactor in der
Form:
welche Gleichung, nach w,* resp n*H aufgelöst, giebt:
, *_ .
= COS2 - ( 7)
4 + 2/ ,
und
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ein- und umbeschriebenen Polygonen. 199
k - 1
* ^ f
n
Die zweite Proportion des Systems 5) führt auf eine eiafacho
und elegante Beziehung, nämlich:
woraus weiter folgt:
Um
k - 1
"m ä f. 7 Un
I
und
N
' » - <* - l) *n
1
180 "H ! i i
cos
w
Die dritte der Proportionen in Gleichung 5) liefert:
eine Beziehung, welche eine bedeutende Aehnlichkeit mit jeuer 6)
besitzt
Werden aus dieser u„ resp uiH bestimmt, so erhalten wir die
Formeln :
k_
2(* - 1)
UM — st, : lr2H
n
bzhw.
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200 Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
n
cos —
n
4/
Aus der ersten und dritten Proportion folgt sofort die Relation :
u2M* — un Uo» 15)
Die vierte Proportion in 5) führt auf die Gleichung:
,! m 2~ M2» 16)
welche nach k geordnet eine gemischt quadratische Gleichung bietet:
» - t = 2 ( ?"V
aus welcher der Teilfactor die Form annimmt:
m _ »2h ± Yn.vr~+72UH)*
resp.
KT"" 17>
Aus den vorhergehenden Untersuchungen wissen wir, dass der
Toilfactor eingeschlossen ist zwischen 3 und 2, also 3 > > 2
ist; infolge dessen muss der zweite Summand in 17)
a) mit dem Vorzeichen plus genommen werden, da das untere
Zeichen minus auf einen Widerspruch führen würde, und
b) es muss derselbe grösser sein als jj, hingegen kleiuer als
jj, was in der Formelsprache ausgedrückt wird durch
3> >'V*~-f- (2 (•„)-> 3 18)
Aus der fünften Proportion des Systems G) folgt:
eine Gleichuug, welche ähnlich ist jenen b) und 12) für den Teil-
factor. Hieraus ergiebt sich weiter:
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ein- und umbeschriebenen Polygonen.
201
i
20)
QQll
21)
Eudlich aus der sechsten Proportion fliesst:
22)
welcher Ausdruck, nach Ihm resp. L^, aufgelöst, die Formeln liefert:
Bringen wir die einzelnen Proportionen durch Division in Ver-
bindung, so gewinnen wir eiue ganze Reihe interessanter Relationen
zwischen deu Peripherien der ein- resp. umschriebenen n- und 2n-
Ecke. Unter den sechs Proportionen sind 15 Combinatioueu zu
zweien möglich; es wären daher im ganzen 15 neue Relationen zu
erwarten; es sind jedoch 5 darunter identisch, daher reducirt sich
die Anzahl derselben auf 10. Wir wollen symbolisch die Relatio-
nen, welche sich ergeben, durch R und rechts mit einem Zahlen-
Index versehen, welcher anzeigt, aus welchen Proportionen jene Be-
ziehung entstanden ist. So z. B. Rt heisst: die anbei angegebene
Formel resultirt durch Division aus 2 und 5.
Wir erhalten:
2
U-2H = ^ UH
23)
UH - \ ütn
24)
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202
Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Bf, *i
S,
«,»_« Du
P,'
^2» Wt»
«n
^2»
t/V
2
*
2
2
fc— 1
24)
1)
IV.
Auch die Flächeninhalte betrachteter Polygone bieten so man-
ches Interessante.
Consequenterweise seien mit/"«, /*», FH uud F%* die Flächeninhalte
jener Polygone bezeichnet, welche den Seiten «„, .*>»•, 5„ uud &N ent-
sprechen; dann erhalteu wir für dieselben nachstehende Ausdrucke:
1) für das eingeschriebene »-Eck:
fn - jj (9 - >0*
VW* — 2)_ t„ f X>
" w jt(t — Tj« <Jb — 2)
2) für das eingeschriebene 2n-Eck:
fln — n(Q — hin) *2h
was nach ausgeführter Substitution übergeht in
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ein- und unbeschriebenen Polygonen. 203
. » (ii - 1) ygj[^]g 2 ,
/2M "4 L\k- 2)
Ht - 1) -2)
ygi - j) 2
3) Für das unbeschriebene n-Eck:
n
= - Q o»t
Werden die Werte für (, und Stl hierin substituirt, so hat mau:
V*J* -Jtj > 3)
" — 2) 1
4) Für das umbeschriebene 2/i-Eck:
F-i„ = ng &2H
was durch Eiuführung der Werte übergeht in
n (j - 1)» Yk(k - 2j > 4)
"" 2 - 2J * '
-2" — » — p
Bilden wir nun die 6 möglicheu Proportionen zwischen deu
Flacheniuhalten, so erhalten wir:
180
fn : hn — 1 : (k — 1) — cos — - ; 1
»
180
: - 1 : <*- l)* = cos* - : 1
00 180
/V. : F2n - t : 2<* - l)2 - cos2 cos — : 1
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20-4 Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Fk - 1 : <*- 1) - sec180 : 1 1
n
90
fm i F2n - ft : 2(fc - 1) - cos1 - : 1
_ _ , n „90 180
-F* : F»h — * : 2 — cos* — : cos —
n ?i
Aus der ersten Proportion folgt:
resp. ( 6)
/2« - )k - \)fz I
Die zweite Proportion liefert die Beziehung:
FH - (A - I)»/»1 7)
welche nach & aufgelöst für den Teilfactor den Ausdruck giebt:
8)
In dieser Gleichung hat uur das obere Zeichen eine Berechtigung,
da 3 < k > 2 sein muss, und nie < 1 sein kann.
Bestimmen wir aus der dritten Proportion des Systems 5) F*»,
so erhalten wir
*. = ™^ 9,
Wird diese Gleichung nach i geordnet, so ist
woraus folgt:
Dieser Ausdruck lässt sich in mehrfacher Art umformen, wir
benutzen jedoch nur jenen, wobei wir deu Wurzelausdruck nach dem
binomischen Satze entwickeln und erhalten :
k = jg [4/H + Fin ± (F» + 4/„ - 8iVW + 32 F2H-2fn*
- 160/^.-3/;* -f-. . . )]
Nehmen wir das Zeichen -f- vor der runden Klammer, so er-
halten *ir als ersten Wert des Teilfactors:
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ein- und umbetchriebtnen Polygonen.
205
*.-2+^-2(£) + 8©'-4O(0--- »>
während für das untere Zeichen — der zweite Wert des Teilfactors
die Form annimmt:
*-»&-»(ö'+«>(fc)'---- i2>
Nachdem 3 < h > 2 sein muss, so ist ersichtlich, dass nnr kx
den Wert dos Teilfactors darstellen kann, also das Vorzeichen -j~
Giltigkeit hat, während — nicht zu berücksichtigen ist.
Aus der vierten Proportion von 5) resultiert:
Fn - (t - l)/a» 13)
woraus der Teilfactor wird:
+ 14)
Aas der fünften der Proportionen in der Gleichung 5) folgt so-
fort :
was weiter giebt:
welche Gleichung mit jenen im vorhergehenden Abschnitte für die
Peripherien gegebenen 6), 12) und 19) bedeutende Aehnlichkeit be-
sitzt und speciell aus der Gleichung für 19) sich sofort ergiebt, wenn
mau f2n statt u2„ und F2» statt Ihn setzt.
Die letzte des wiederholt genannten Proportions -Systems giebt:
k
resp. > 16)
* - F"
F2n
Die Proportionen in 5) gestatten durch eine entsprechende Ver-
bindung eine Reihe neuer Formeln zu bilden. Vor allem können
wir eine jede Fläche einfach durch alle andern ausdrücken uud er-
halten :
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206
und schliesslich:
17)
18)
19)
w^n* [ 20)
k '2w >
2
k
-T.Fu
Dividiren wir die genannten Proportionen, und behalten die im
vorhergehenden gebrauchten, symbolischen Bezeichnungen, so erhalten
wir nachstehende Relationen:
Fn « (*- D/i«
Äl
Flu — • k /2h
*i
- /» F»
*\
/„ F2n~ 2
FjJ» « T Fn
fin— (k— l)fH
*l
Fn* _ k(k - 1)
/>, /2h 2
/ 21)
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ein- und umbeschriebenen Polygonen. 207
R> * \ 21)
t finFin 2{k—\)
Fn - (k - 1)V«
_ /2»F2w ifc(Är - - 1 ) \
1 ~JV=~T- I
Aus diesen Relationen ergeben sich interessante andere und
zwar:
Fn /fi»\* Sk\
fn VW " V2/
?2n \AuJ
?2n V/W
fnfin
FM fy„
22)
V.
Bezeichnet, wie eingangs hervorgehoben wurde, q den Radius
eines Kreises, der dem Polygone mit der Seite * umbeschrieben und
einen von derselben Seitenanzahl und der Seite .s* eingeschrieben, hin-
gegen r den Radius des dem ersteren Polygone eingeschriebenen
and R den Radius des dem zweiten Polygone umschriebenen Kreises
und analog die weiteren Symbole, so bestehen die Relationen, welche
sich aus der Figur sofort ergeben :
P
k — 1
- 9~ J
*t» - i I
p '
V« - i > l)
180
rM = p cos - — =
180
T2n - 9 COS — =
180
rt\ - Q COS ^ -
180 « ,
ftf". ~pcs i3- JTm
weiter
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208
Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Rn =
COS
180
-<* - Dp
cos
180
2«
cos
2*.
2)
•°8 2%
= (4
Di?
Durch Multiplication resp. Division der vorstehende« Gleichungeu
folgt Bofort:
r» 7?„ = r-2u R-2n — r\n R\n — • • . p2
und
Rh , 180
— cos* —
r„ n
r-2,,
(*-!)*
. 180 (*3tt - 1)»
Ä«. ~ C0S 2n = 1
_1 80
- -COS*.«
« C*A- D*
3)
r»"---co.»-i??-
4 «
2"'„ (/:«*•„ - 1;
i /
Die goniometrischc Beziehung
180 . . 180
cos-=2cos«^-l
führt nach Substitution der Werte aus Gleichung 3) sofort auf die
Gleichung:
oder
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ein- und unbeschriebenen Polygonen. 209
and mit Ausdehnung auf die folgenden Polygone:
Aus diesen Gleichungen werden unschwer nachstehende allge-
meine Relationen erhalten:
4)
r2m»
D« ...
= 2 . 8 2 rfm
5)
Bilden wir nun Summe und Differenz der Radien r und R und
diiidiren selbe durcheinander, so folgt •
/?*-f-r» 1
2 cos* -0—
2/»
2 COS*
G)
+ |V% 1
2c08V+i„
us welchen Gleichungen die Teilfactoren sich ergeben :
ArcL Math. u. Phjrs. 3. Reihe, T. XV. ^
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2X0 Do Utah Relationen bei regulären, dem Kreiee
7)
Der zweite Summand rechter Hand des vorstehenden Gleichungs-
systems muss mit dem Vorzeichen plus genommen werden, falls die
Teilfactoren reellen Polygonen zufallen sollen.
Für die Cosinus der Centriwinkel erhalten wir die Ausdrücke:
s 180 Xn — rn
C0S 'Jn ~ 2(h\ + rM)
008 2*„ - 2(7**, + r2n)
8)
prjcl mmx — ? .
und weiters:
. % 180 TV—1« + 3rf— >»
8m 2'«,, " 2(Äg*-1« -f rt«-V)
, 130 _ T?,»'-'» + 8ry—',
9)
VI.
Nach den Gleichungen 7) und 36) des I. Abschnittes besteht
die Identität:
2 V^MV« - 2) V(* - 2) (9fr - 10)"
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ein- und unbeschriebenen Polygonen. 211
woraus sich, nach lfn geordnet, eine gemischt quadratische Glei-
chung ergiebt, nämlich:
pl_2L, (* - 2) (9t - 10)
welche aufgelöst für den Teilfactor den Ausdruck giebt:
ii * i 8(1 ■ — 1)
V« - 1 ± - - 2)
Vöö*» - 100* + 44
Nachdem die Teilfactoren der regulären, dem Kreise eingeschrie-
beneu Polygone 2 als Minimum und 3 als Maximum besitzen, so
kann nur das obere Zeichen gelten, somit:
lUÜfc-f 44
Den zweiten Summanden wollen wir in eine Reihe entwickeln ;
m dem Ende setzen wir :
(*— l)1
55*^100* -f 44 = (« + » + <*■ + . • •)*
= a* + 2abk -f (2ac -|- -f . . . 3)
Hieraus ergiebt sich nach Ausführung der Multiplication rechter
Hand und Berücksichtigung jener Glieder, welche noch das Quadrat
des Teilfactors k* enthalten, die Gleichung:
** - 2k -f 1 = 44as -f 4a(22Ä - 25a)k
-f [55a2 - 2üOa£ -f- 4 i(a2 -f- 2ac)\k* -f . . . 4)
aus welcher nach dem Satze der unbestimmten Cocfficienten folgen
rar Bestimmung der nach unbestimmten Grössen a, by c die Be-
diagnngsgleichungen:
44a* == 1 j
4a(226 — 25a) 1 | 5)
55a» - 200a* -f 4i(&* + 2ac) - 1 )
Die Coefficienten selbst ergeben sich in den folgenden Ausdrücken:
1
2 . 11
Yn
— 1 -f- 50a' 3
2*.ll.a ~2*.ll»yi1 ) '
1 -f gQOaft - 55a8 - 446» 5 . 17
C~ 2* . IIa =a,2a.ll5»yi1
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212
Do letal: Relationen bei regulären, dem Kreise
Indem wir die soeben gewonnenen Werte der Coefficienteu ver-
werten, so erscheint der Teilfactor in der Form:
V« — 1+ (a+bk + cl*+ . . . )
= 1 + *yn[^l+^* + ^» + . . .] 7)
Die Reihe in der eckigen Klammer convergirt wol nicht sehr
stark, sie nähert sich aber einer Grenze, welche wir annähernd zu
bestimmen im Stande sind. In beigegebener Tabelle sind die Teil-
factoren der aufeinander folgenden Polygoue berechnet, dieselben
können für ein bestimmtes, gegebenes n hieraus entnommen und in
Gleichung 7) substituirt werden. Die Summe der iu der eckigen
Klammer stehenden Reihe ergiebt sich dann einfach.
Wählen wir z. B. ein eingeschriebenes, regelmässiges Dreieck
n — 3, so ist nach der Tafel L = 3 und der Teilfactor für das
22 . n = 12-Eck
ist hieraus entnommen 2 ' 04030. Führen wir nun diese speciellen
Werte in die obige Gleichung ein, so erhalten wir:
2 - 04030 = l+&Vll[.^ . . .]
8)
somit für die Reihe
* -1- 8> 1 6 ' 17 3*4- _X 04030 9)
Die allgemeine Form derselben ist :
2TH+ 2«TiP * + 2»TTi» k* + ' ' ' 5=3 ^öTlF Vi! 10)
Die Gleichung Lehrt uns, wie wir einen Teilfactor durch den
zweit vorhergehenden auszudrücken vermögen, wir erhalten:
+ •••])
11)
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ein- und unbeschriebenen Polygonen
213
+ • • -J
*,-. - 1 + 8 VTS Yl + $ 3lT3
Gleichungen, aus welchen sich dio rechts stchendon Reihen ohne
Schwierigkeit ermitteln lassen.
Anmerkung.
Für den Teilfactor haben wir erhaltet! :
8(* - 1)
V» - 1 +
Ybbk* - 100* + 44
■
Gesetzt, 22,, sei unendlich gross, somit der Teilfactor eines
Polygons mit unendlich vielen Seiten, so ist derselbe
V» - 2
In diesem Falle muss der zweite Summand vorstehender Gleichung
der Einheit gleich sein, also
8(* — 1)
V 56** — 1UUJ; -f- 44 = 1
and hieraus folgt:
Oft
*« - y * + 20 - 0
und
14 ±4
*Ä BT"
Das obere Zeichen liefert = 2, eine Auflösung, welche zu er-
warten war während das untere Zeichen zu einem negativen Werte
von k führt, der kleiner als 2 ist und somit keinem dem Kreise
eingeschriebenen Polygone entspricht.
Die im vorhergehenden durchgeführten Untersuchungen für deu
Teilfactor 1» dehnen wir auf den allgemeinen Fall aus, wobei wir
die Beziehung zwischen den Teilfnctoren und A„ resp. k aufstellen
werden. Dieselbe wird sich ergebon durch Gleichstellung der Glei-
chungen 7) und 46) im I. Abschnitte:
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214 Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise
2 V VVfVS. - 2)
|A ~ 2 (7* - 8) - (4 - 2)]
woraus sich dio quadratische Gleichung:
13)
2 o • g-2) f 2**-i>(7*--8) -(k-2)\
zur Bestimmung von V„ ergiebt.
Der Teilfactor selbst wird sein:
*»-» = l ±
14)
V3 22»-i(i-l)
V[3 . 2-(2«-1) -7 . 28«»-1)+lJt>— . 2*—3
—11 . 28w-8+l]H-2*[3 . 2*(«-1)-l . 22-+1J
oder auch in der Form
15)
22m-l (fc_l)V/3
*tmn = 1 +
V|3 . 2*«-7 . 2^+2*]^— 2[3 . 2**— 11 . 22"*+2s]fc
+[3 . 2<«-22'«+*-f-2<]
wobei wir aus bekannten Gründen bloss das obere Zeichen beibe-
halten haben.
Den mit dem Factor 22*'-1 V3 verbundenen Ausdrnck der
rechten Seite der obigen Gleichung kann man in eine Reihe ent-
wickeln, indem wir setzen:
k*-n+l
p72*»--7. Ü2m-f 2*]P^2]3 .2^-11. S^3«]2*fß . Z*»-*»*^]
- [a+bk+ efc*-f- . . . ]« 16)
Führen wir die nötigen Operationen in dieser Gleichung aus,
so erhalten wir:
17)
4-2(3 . 24-^22"+*+2*)ai]iti
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ein- und umbeschriebenen Polygonen.
215
17)
-f [3 . 2*Bl-7 . 22»»-f-2*)a8— 2*(3 . 24m -ll.(28"»+2>)a*
+(3 . 2^-22"+4-f 2*)(62-f2ac)]l*
-{-[2(3 . 24"»-7 . 22'"-r-2*)a»&-2(3.24'»— 11 . 22«-{-28;
(JH-2«^)+2(3 . 2*-~22»»+*-f 2*)(ad-h^)]Ä:s
+[3 . 2*»-7. 22"4-2*)(&'+2a&)-2*(3 . 2*™
i»-2* + 1- ^ _n 2ftM^.2s)(od+Äc)+(3 . 2*» -22'«+*-}-24)
(c*-f-2ac-f2M]ib*
-f [2^3 . 24fl»-7 . 22w-f-2*)(arf+ic)-2(3 . 2*»»
—Ii . 2a"+28)(c*+2<K!4-2M
+(3 . 24»-22'»+4-f 24)(a/,+cd+M>5-|- . . .
Aus dieser Gleichung lassen sich nach dem Satze der unbe-
stimmten Coefficienten die Bestimmungsgleichungen aufstellen zur
Ermittlung der Coefficienten a, 6, c, . . . Zur Berechnung der drei
Constanten a, b und c dienen die Gleichungen:
(3 . 24«»-22'»+4+ 2*)a» - 1
—2(3 . 2«*-ll . 2?»»-f-2s)-j-2(3 . 24«-22w+*-|-24)afi = —2
(3 . 2*-"— 7 . 22"-f-2,)a*— 22(3 . 2*»'— 11 . 22m+2s)a6
+ (3 . 2<«»-22'>'+H-2<)(6»-f 2ac) = 1)
und die Coefficienten selbst werden sein:
1
18)
a =
e —
(3.2*" — 2»»H + 2*)'it
22m+4 — 11 . 22w — 2»
(«Tl5« — 22w+*-f- 2*)t+*
3 . 11 . 26"» - 7 . 23 . 24m 4- 22"'+8 - 27
(3 . 24"' — 22n,+4 -f- »
19)
Der Teilfactor erscheint nach Substitution dieser Wcrto in
Gleichung 16) in der Form:
2a"V3
h9* — 1 + (3 . gl« _ &m+4 +]nyr»
22m (22w+4 — n . 22" - 2») V3
+ (3 . 2"» - 22"+4 - 2*)
2*"(3 . 11 . 2»" — 7 . 23 . 2*» -f 22"»f* — 2?)i/3
+ (3 . V*m _ 22m+4 _|_ 2*;si« *
-f. . .20)
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216 Doltxal: Relationen bti regulären, dem Kreite,
Diese Reihe geht in jene in über, wenn man darin m =• 2
•ubstituirt
Setzen wir m — 3, so folgt:
Vn - 1 +5^47 Vr. 47 + 5^47, V5 747 k
+ ^775^47.V5. 47**+. . 21)
und weiter durch Specialisirung des Wertes m ergiebt sich eine
Reihe von Formeln, in welchen überall der Teilfactor der linken
Seite der Gleichung rechts durch den dritt-vorhergeheuden ausge-
drückt erscheint.
Auch lässt sich in rascher Weise die Summirung einer Gruppe
von Reihen durchführen; es ist nämlich:
VNLTli _ _ 2* _ , 2«Jtf k»_K , 3.7.331
5.47 5. 47^5*. 47* ' " ^ 2* . 53 . 47a Ä« "
woraus für besondere Fälle von m und » eine reiche Fülle von
Reihen sich ergiebt.
Wird der Exponent m = 4, so erhalten wir die Teilfactoren
durch die viert-vorhergehonden ausgedrückt, es wird dann:
06 ]9
- 1 + 5*47v* • « +3:-5; .-«»v» • «*
oder allgemein:
9« , 08 IQ
- 1 + 5 . 47^ 47 + 3T5C47«^" 47 ^m"4"
+ S'tm."?^ r."4tv-v+. • . 23)
Hieraus lässt sich wieder die Summe neuer Reihen ermitteln.
So könnte man in der Specialisirung des Exponenten m fort-
schreiten und zu neuen Ausdrücken gelangen.
Anmerkung. Auch hier gilt für den Teilfactor fca«% eine
ähnliche Bemerkung, wie dieselbe für V» angegeben haben. Nach-
dem für
2"'„~od, kt«n - 2
so muss die Relation bestehen:
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im- und umbeschriebenen fb%o»«n. 217
22«» (k — 1) V3
„ 1
V<3 . 2*» — 7 . 22«+2*)** — 2(3 . 22» - 11 . 22» + 23)Jfc
+ (3 . 2*» - 22»«+* + 2*)
woraus die quadratische Gleichung sich ergiebt:
7 . 22»» — 2* 7 . 2?w -2*
i.J o _J i.
11 . 22« — l3 2* —
welche zur Wurzel hat
11 . 22» — 2» 4- 3 . 22»
k -
7 . *2m _ 2
Nachdem nur das uutcre Zeichen einem realen Werte des Teil-
factors zukommen kann, so erhalten wir bei Verwendung desselben
für den Teilfactor
14 . 22« - 23
* ~ 7 . 22» - 2» ~ 2
einen Wert, den wir erwarten konnten.
In den vorhergehenden Untersuchungen haben wir die Teil-
factoren durch die vorhergehenden auszudrücken vermocht, was da-
durch möglich wurde, weil kj*m als Function des Tcilfactors k er-
scheint, desjenigen nämlich, welcher die Grundlage bildete, und
weil weiters durch die Substitution von
wi — 1, 2, 3, . . .
ein ganzes Polygonsystem gewonnen wurde, dessen Seitenzahl 2n,
2%, is 2»» war.
Es dürfte sicherlich nicht ohne Interesse sein, umgekehrt k all-
gemein als Function von k^mn auszudrücken.
Wir benutzen die Gleichung:
wobei
« - 3 . 2«» - 7 . 22» -f- <2* \
ß ~ 3 . 2<« - 1 1 . 22« + 23 > 25)
y — 3 . 24nt — 22«M -|- 2« '
als Abkürzungen eingeführt werden; setzen wir weiter der Kürze
üebersicht wegen
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218 Do letal: Relationen bei regulären, dem
so erhalten wir:
zur Bestimmung von k. Dieses selbst ist hieraus:
(1 - ßa*) ± V(\ - ßa*)* + (ya* — — aa*)
1 - aa*
was auch gesetzt werden kaun:
t Q 1 - fr ± " -H« -f- r~*>i
1 — <ia
27)
28)
Dieser Ausdruck gestattet eine bedeutende Vereinfachung; denn
es ist.
« + y - 20= - 1 . k2( 2-><"-1>-f-H
ß* - tty - 3 . 1*" (2*" + 1) I
wobei die KlammerausdrUcko beidermal eine ungerade Zahl dar-
stellen.
Substituircn wir diese Werte für die angeführten' Abkürzungen in
die Gleichung für so ergiebt sich nach einfacher Transformation:
3 . <***>-(3 . . 2g»T2»)(V^-l),±(VV-l)X
3 . 2"»-(3 . 2*»-7 . 22«»-t-^)( Vi» = D* '
Diese Gleichung lässt erkennen, dass dem Teilfactor k
a) zwei reelle von einander verschiedene
b) zwei zusammenfallende gleiche oder aber auch
c) zwei imagiuftre Werte zukommeu können.
Betrachten wir vorerst den Fall b); hiebei wird
3 . y» — [3 . (.*m — 11 . &»» 4- 2»] (2%— ir
k ~~~ 3 T [3 . _ 7 ; 2^ + 22](A/'„ -l;" 30)
was dann eintreten würde, wenn der Ausdruck
- l)V(S5"'-f 1) (VSi 1)* - 2*(1 + 22<—U) - 0
wird. Dies würde zweimal der Fall sein könueu und zwar, weun
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lfe> und umbtschritbenen Polygonen. 219
kj*H -1=0 i
resp. I 31)
(2*» -f 1) - 1)1 - 2»(1 + 22(«-D) I
wäre. Das erste ist ausgeschlossen, weil
nicht sein kann, da strenge bewiesen wurde, dass k innerhalb den
Grenzen 2 und 3 sich bewege.
Die zweite Bedingung, wobei
(^n-D^^i+T 32)
ist, bat eine Berechtigung.
Dieser Fall wird sich ereignen, wenn
v.= i±iy f+Vm 33)
wird, was in speciellcn Füllen liefert und zwar für
m - 1
*2n ~ 1 ± 2 y j
m — 2
« = 3
m - 4
34)
Selbstredend können ans bekannten Gründen in diesen Formeln bloss
die oberen Zeichen Giltigkeit haben.
Die soeben ausgesprochene Berechtigung der Werte für k2mH
aus Formel 32) hätte volle Giltigkeit, wenn nach Substitution von
— 1) in die Gleichung 30) für iL- mögliche Werte resultieren
würden. Nach Ausführung der Substitution folgt:
k «=
24"» -f- 18 . 22"» — 2*
- - 24m -f- 1 2 . 22m — 23 *J
Für besondere Werte von n» erhält man und zwar:
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220
Do letal: Relationen bei regulären, dem Kreise
2* + 18 . 2* - 2*
m = 1 *=- 2«-f 12.2* - 23 ~ 3
1 70
«1-2,3,4... wird fc 7g - 1 jg9 ^ 36>
_ 303
2599
Wie wir sehen, könnte nur der Wert des Teilfactors für m = 1
zu einem reellen Resultate führen. Nachdem in diesem Falle i ==3
ist,so müssto n = 3 sein, also das Polygon ein Dreieck darstellen;
da ist, so wäre
7. m — /
as n — *g
also der Teilfactor für ein Sechseck. Dieser ist ans der Tabelle
*6 = 2 • 14 470
welcher Wert identisch sein müsstc mit jenem , den wir aus Glei-
chung 34) erhalten, nämlich
2 * 63 294
Nachdem auch diese einzige Möglichkeit sich nicht bestätigt,
eo können wir sagen:
Der Teilfactor k kann nicht nach Gleichung 30) bestimmt wer-
den, weil die gleichzeitig zu erfüllende Bedingung, welche in Glei-
chung 32) ihren Ausdruck findet, nicht erfüllt werden kann und ihre
Verwendung zu negativen Teilfactoren führt, die nicht bestehen können.
Wir wollen hier die aus Gleichung 30) sich ergebenden Werto
von k anführen, die! sich nach Einführung specieller Werto von m
ergeben, falls man die Bedingungsgleichung unberücksichtigt lässt.
Es wird für
2* - (*•>,,- D2
m = l fc-^-2(Ä2rt-T)*
„ . 2«-2.5»(y„-l)»
m~~ Z " 2«- h .. 11 ( V-- "l)"
; 21> — * ■ 8 ■ 7 • — 1 >!
w - 3 * — 2'» -3.7 .~47(,\ ~
2" — 2 . 5 . 79(V» — l)8
m => 4 fc " 2«4 - 5 . 17 . 12KVm - 1)*
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ein- und umbeschvtebenen Polygonen.
221
Der Fall c), wobei imaginäre Werte sich ergeben würden, be-
trachten wir nicht näher, wollen jedoch auf den Fall a) etwas ein-
gehen uud denselbeu für verschiedene Werte von m ausnutzen.
Setzen wir
m = l, so wird
3 . 2*-3 . 2«(*2H-l)l±(*2r,-l
-!)*-«
3 . 24-3 . 23(*2« -1)*
m = 2, so wird
3 . 2«-23 . 3 . öV^-lJM^tjV-O X
3 . 28— 2* .3.5. li(V»~ 1)*
w -= 3, so wird
3 . 2" -23 . 3« . 7 . 23(AyS,-l)±(*yJ-l)
y65(£a3»:=i)^47i7
3 . 2»- 2* . 3« . 7 . 471V«-!)*
= 4, so wird
3 . 2»« -23 . 3 . 5 . 79(V„-1)*±(V«-D
V2577VM^^2*T65
1 =
3 . 2ie-2* . 3 . 5 . 17 . IM&V-l)1
38)
Hiermit beenden wir dio in gewisser Richtung zum Abschlüsse
gebrachten Untersuchungen und behalten uns vor, in nächster Zeit
noch weitere Folgerungen zu bringen.
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222 Dolezal: Relationen bei regulären, dem Kreise etc.
Nachstehend geben wir eine Tabelle, in welcher für die Polygon-
zahl n der halbe Centriwinkel ^ sowie der zugehörige Teilfactor
angegeben sind.
«•
HM M M M tC K5W Wlf^Q 0
W0ö|^l^0»05C»«)«0OHIi00J(»OÜ'O0>Ü'O
O? ^ O O O O'
toi a
88£S8888££2g£88SäS£8
££g&Sg2££2&5 8X£SSo$8
slss£8ss£ss&800^^6
iototow»o*otorcK3tfic»ototoioto tf »o, to
88888888888888888888
OOOOOOOOOOOOOOOOO'-'»-'!-1
Ikt
88888S8l88ä8feS£S8
a
o © o o o o o o o o o o o © o o o °
Kl R
200 004
2 00 003
2 00 0031
200 0026
. . .24
... 17
. . .14
... 11
. . .09
... 06
. . .04
2-0000037
. . .028
. . .016
. . .012
... 007
2 0000 002
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BjSrling: Eine approximative Tritectio Amguli.
223
X.
Eine approximative Trisectio Anguli.
Von
C. F. E. Björling.
Hr. Capitän C. E. Unonius in Malmö hat mir dio folgende
Construction mitgeteilt.
Ein gegebener Winkel
COD(-= 2« < 90°, OC= OD = 1)
wird halbirt durch die Gerade OEK, die CD im Punkte E trifft
Die zwei Kreise
(1) mit Centrum O, Halbmesser OC
(2) „ » Ci n CE
schneiden sich im Punkte F (im Winkel COD). Man ziehe FR
parallel mit OC. M ist Centrum eines Kreises mit dem Halbmesser
CE, welcher FH und EK berührt (ausserhalb des Kreises (1)). Für
den Winkel COM erhftlt man
Beisp. Für 2« = 30° wird COM - 9° 59' 55", 1
60° „ „ 19° 59' 42", 9
80° „ „ 26° 40' 14", 7
Beweis. Mit O als Anfangspunkt, OC als Abscissenaxe eines
rechtwinkligen Coordinatcnsystems wird die Ordinate des Punkes F
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224 Björling: Eine approximative Trisectio Anguli.
tfsina, wo II — J/ 1 j
Die beiden Geraden
F/T. . . y — sin a
O/v . . . y = * tg a
bestimmen einen Punkt /,(/?cosa, ftsina). Durch denselben ziehe
man die Bissectrise des Winkels HPK
a
(3) y = # sin a = tg 0 (x — 7£cos «)
iu derselbeu liegt das Ceutrum M. Soiue Ordinate ist
- (I + II) siu a
seine Abscisse also, laut (3)
— R cos « + 2 cos* g = (1 -f- 7Z) cos « -f- 1
Hieraus ergiebt sich der obengenannte Wert des Winkels COM.
Lund, Schweden, Oct. 1896.
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Kues fr: Zur Verwandlung einer quadratischen Form.
225
XL
Bemerkungen zu der ausnahmlosen Auflösung
des Problems, eine quadratische Form durch eine
lineare orthogonale Substitution in eine Summe
von Quadraten zu verwandeln.
Vun
Adolf Kneser iu Dorpat
In d"n Monatsberichten der Berliner Akademie vom Jahre 1SG3
(Werke Bd. I. S. 165) hat Kroaecker eine kurze aber wichtige Notiz
aber die gleichzeitige Trausforma'ion zweier quadratischen Formen
in Summen von Quadrate u \erutiVntIicht, webdif ir'v'ennbr'r den frü-
heren Behandlungen desselben Themas zwei Neuerungen enthält.
Erstens wird die suchte Transformation iu mehreren ScLrittcu
htrgesuüt. l . i deren jedem das Quadrat einer einzigen Variabein
erscheint, Welche mit keiner der übrigen mul^plicirt ist; zweitens
werden n.-hr die Formen einzeln, sondern «He durch sie deiinirto
Formens bar betrachtet. iM-.-e beiden (irundgrlankeu K: oueckers
festhaltend löse ich iu den folgenden Z den das Problem der Haupt-
axeu einer Fläche zweiten Grades und das allgemeinere, eine qua-
dratische Form durch eine orthogonale lineare Substitution in eine
Summe von Quadraten überzuführen, nach einer Methode, welche
keiuerlei Ausnahmen erfordert und an Vorkenntnissen nur die elemen-
tarsten Determinantensätze voraussetzt.
I. Sind a und b reelle Grösseu, welche nicht beide vergehwin-
den, und ist c einer der Werte von Va'-f-i*, so ergibt sich aus
den Gleichungen
Are. .1. Math. u. Tby». 2. Ueihe, T. XV. 15
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226 Kneter : Zur Verwandlung einer quadratischen Form
axx — bxt bxt -f- ar*
Vx - - , y. ~
die Folgerung
*i* + *i* = Vi2 + Vtl
im Gebiet von zwei Variabein giebt es also orthogonale Substitu-
tionen, in welchen die Coefticienten einer Gleichung, z. B. der ersten,
sich wie zwei beliebig gegebene reelle Grössen verhalten, die nicht
beide verschwinden.
II. Der analoge Satz sei für n — 1 Variable bewiesen, d. h. es
gebe eine reelle Substitution
ijr — CHJr, -{- <?r2Xj -f- . . . -f <?, ,,, ^ .r„_i (v — 1, 2, . . . « — 1)
in welcher sich die Coefticienten der ersten Gleichung en% c,2 . . .
tfi.H-i verhalten wie t» — 1 beliebig gegebene reelle Grössen a,,
as. . . . «„-1, die nicht sämtlich verschwinden ; als orthogonal ist
die Substitution dadurch Charakter isirt, dass die Gleichung
»I 1 K-l
(1) ^ - 2 rr2
rl r = l
besteht. Dann bilde mau die orthogonale Substitution
(2) "j - «.'/i + ftfc, -s ° y.vi + «5//«
und setze
= #n = a-»., -a — r4 = y4, . . . ;„_i — //„-l
sodass nach (1) die Gleichung
H N N
folgt, die Systeme der n Grössen a-,, t*. . . . rv und *„ cs, . . . s,
also ebenfalls durch eine orthogonale Substitution verknüpft sind.
Die erste Gleichung derselben lautet
(3) s, — «Pj]^, + f»r|Sj-s -f- . . . -|- ctc\,u-\ xu-i -f- ßs„
und man kann nach Voraussetzung
nr /.<?,, fifir «— ctka? (v = 1, 2, . . . »< — 1)
setzen, wobei /. eine von null verschiedene reelle Grösse ist. Be-
deutet ferner an eine beliebig gegebene reelle Grösse, so kann man
»ach I. die Substitution (2) so bestimmt denken, dass
ß : azß — ka„ : 1
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•hitclt orlh. S'ibsf. in eine. Summ* van Quadrate».
227
alsdann verhalten sich io der Gleichung (3) die Coefficienten der
Variabeln x wie die reellen Grössen a,, a, . . . a„, welche nur der
Beschränkung unterworfen sind, dass die ?* — 1 ersten vou ihnen
nicht sämtlich verschwinden.
Will man eine orthogonale Substitution für die n Variabein
bestimmen, in welcher die Coefficienten der ersten Gleichung sich
verhalteu wie
0:0:. . . : 0 : aH
wobei aH von null verschieden sei, so braucht man nur
*i — »rw
zu setzen und die Variabeln x2, r3, . . . x„ durch eine beliebige
orthogonale Substitution aus w,, ir2, . . . <r„_] hervorgehen zu lassen.
Hiermit ist nach der Methode der vollständigen luduetiou der
folgende Satz erwiesen.
Im Gebiet beliebig vieler Variabeln kauu eine reelle orthogonalo
Substitution hergestellt werden, in welcher die Coefticieuteu einer
Gleichung in denselben Verhältnissen zu einander stehen wie be-
liebig gegebene reelle Grössen von gleicher Anzahl, welche nicht
sämtlich verschwinden.
III. Es sei nun
f « 2T a„tr,trr = £ artlXt,rr (u. V — 1, 2, . . . n)
eino beliebige quadratische Form mit reellen Coefficienten; man
setze
qp — -f x.2 -f- . . . -f xf
und versuche eine ortuogouale Substitution zu bestimmen, nach
welcher man erhält
(4) f - ;.,vj8 -r J\(y«> y:v ■ • • y»)
wobei A, eine reelle Constantc, eine quadratische Form mit re-
ellen Coefficienten bedeute. Ist die gesuchte Substitution durch die
Gleichungen
(5) yr — CrlX1 -f- Cr2Xü -f . . - -\-CniX„ (v — 1, 2, . . . »)
gegeben, so hat man, da sie orthogonal sein soll, die weitereu
Gleichungen
ift*
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228
Kneser: Zur Verwandlung tiner quadralitrhen Form
(6) Xr — Clry, + **** + • • • + *****
und die Gleichung (4) ergiebt
(7)
oder nach (5) und (G)
(8) 2A, 2 e\vT9 = 22 ciF(a,ixt + «»2*, + • • • + ftm*n)
9=1 r i
woraus für die n Grössen <?i, folgende Gleichungen resultiren:
(ön — *i)rn ~f~ "ji^ji "f" • • ■ -f«i«fi»' = 0
rtsrn + ("22 — *i)ris + • ■ • + rt2» cu> ™ 0
(9)
Bezeichnet man ferner durch « eine Unbestimmte, durch D u)
die Determinante der Form /'- sodass
du — u </,a . . . ain
D(u) -
so ergeben die Gleichungen (9)
zxa,) - o
Ist umgekelit P., eine dieser Gleichung genügende reelle Grösse, so
sind die Gleichungen IM durch r-clle Wi rte der Unbekannten, welche
nicht sämtlich verschwinden, tu befriedigen, und mau kann nach II.
eine orthogonale Substitution (öj finden, in welcher die Coefficicnten
flh fJ2, . . . ei,, jenen Gleichungen geniigen. Aus ihnen folgen un-
mittelbar die Gleichungen irti und ^7), mithin auch (4).
Es sei nun nach einer der vielen möglichen Methoden bewiesen,
dass die Gleichung
D(x) - 0
nur reelle Wurzeln besitzt, etwa nach der von Wcierstiass in den
Monatsberichten der Bcrliuer Akademie vom Jahre 1S79 gegebenen
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durch otth. Subsl. in eine Summe von Quadraten.
229
welche keine weiteren Hilfsmittel als die hier gebrauchten Dcter-
minanteusätze benutzt. Dann folgt aus der obigen Entwicklung, dass
die Form /* stets durch eine reelle orthogonale Substitution in die
Gestalt (4) gebracht werden kann. Setzt man ferner
f\(y* y3» • • • >) = ^ bftrXfiXv = 2 bntyuyv
(p, v - 2, 3, ... n)
<Pt - y*2 + y3* + • • . + ! «*
so ist
(10)
Aj — « 0 Ü . . . 0
0 — u btz . . . b2n
Diu) -
bH2
denn nach dem Multiplicatiousthcorcm der Determinanten multipli-
cirt sich bei jeder linearen Substitution die Determinante einer qua-
dratischen Form mit dem Quadrat dir Substitutionsdetrrminante,
welches im vorliegenden Falle den Wert -\-\ hat, und die Form <p
geht bei der Substitution (.">) in die Summe der Quadrate von y,,
3fs, . . . in über. Ist daher #,(«) die Determinaute der Form
r, —t/^,, so ergiebt sich aus (10)
D{n) - (A, - «)D,(tt)
IV. Allgemein sei 4 irgend eine der Zahlen 1,2.. . . » — 1,
und mau habe, w^s nach III. für /. = 1 möglich ist, die Form f in
folgende Gestalt gebracht:
(11) f - A, | r4 --f-A ,rj -j- . . . -f An a*2 + Afofl, l'A |j), . . . rM)
wobei die Grössen c durch eine reelle orthogona'c Substitution aus
den Variabein s entstanden sind, /* eine quadratische Form mit re-
ellen CoefficieiitCll ist, und, wenn Dki") die Determinante der Form
fk — »< (<•*+!* + a-|3* + • • .+»«*)
bedeutet, die Gleichung
/;(u) = (Ai -«)(Aa - u) . . . w)Di(n)
besteht. Dann sei A*4i— u irgend ein Lineartactor von />*(»);
kann III durch eine reelle orthogonale Substitution solche Variabein
r4 + J, . . . »/•„ einführen, dass man hat
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lif>0 Kneten Zur Verwandlung eiirr quadi alt*<h*n Form
(12) fk 4fllf*+l2+A*l ("t-r2, • • • «■„)
wobei /t^i eine quadratische Form mit reellen Coeffieienten ist,
welche für fc+1 — n identisch verschwindet Setzt man noch
(13) f, — i',, »/*2 — . . . icit = r*
so sind auch die Variablensysteme .r,, a-2, . . . ^M und ir,, . . .
>rtt durch eine orthogoniilo Substitution verknüpft, und weun Dk\\{u)
die Determinante der Form
fcf! — »(tPlr+81 + «**J32 + • • • + «u*)
bedeutet, besteht nach IIT. die Gleichung
mithin auch
D u) - (;., — - i») . . . {h\\ - ») 0*4.1(11)
ferner folgt aus (11), (12) und (13)
f *i 'ris "h Vrsf + ■ • • + y,*f + A h
Für die Variableu 10 gelten also genau die für die Variablen v ein-
geführten Voraussetzungen, nur dass die Anzahl der Variablen, welche
in der Form f mit keinen andern multiplicirt sind, um Eins ge-
wachsen ist.
Man kommt daher, indem mau den von den Grossen o zu deu
Grössen m führenden Schritt wiederholt, schliesslich zu einem Variablen-
system t, in welchem die Form / folgendermassen ausgedrückt wird
f- A,f,« + • • . + *«--i'«-i4 + 0»)
wobei eiue quadratische Form ist und, weuu />M(n) die Deter-
minante der Form
ist, die Gleichung
D[u) = (/., - „)(;., - 11) . . . (jU-i - u) IK(h)
besteht. Nun kann man offenbar setzen
fn-\ = AM/„*
sodass
A.(«) - Oh - n)
wird; man hat daher die beiden Gleichungen
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durrh orlh, Suhst. in eine Summe vun Quadraten,
231
f= W+ Vif+. • - + w
D(h) - (A, — i»; — u) . . .(;„ -u)
wobei die Grössen f durch eine reelle orthogouale Substitution mit
den Grössen x verknüpft sind. Die Form f kann also in der Tat
durch eine orthogonale Substitution so umgestaltet werden, dass sie
nur noch die Quadrate der Variabein enthält und die Coefficienten
derselben die reellen, gleichen oder ungleichen Wurzeln der Gleichung
L>(x) = 0
sind.
Dorpat, Juli J896.
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232
Lariqa: Utlter Rarfical- und An/iradical- Kreise,
XII.
Ueber Radical- und Antiradical-Kreise.
Zweiter Teil.
Von
Juan J. Durän Loriga.
Fortsetzung von Nr. IV.
lu dem ersten Teile haben wir den Radical-Kreis detinirt als
den gcoroet rischeu Ort von denjenigen Punkten, deren Potenzen mit
Bezug auf zwei teste Kreise ( >) und (u') gleich sind und verschiedene
Vorzeichen haben; wir haben gesehen, dass der erwähnte Kreis als
Mittelpunkt bat die Mitte desjenigen Segments, welches die Ceutra
der gegebenen Kreise vereinigt, dass ferner sein Radius ist, wenn
mau die bekannten Radien /' und IL nennt,
Man begreift die Möglichkeit das umgekehrte Problem zu lösen,
d. h. bei zwei gegebenen Kreisen p) und '<,) einen dritten zu rinden,
der mit dem Kreis (9) vereinigt als Radical- Kreis (p) haben möge,
und den wir Anüradical-Krcis von Uj mit Bezug auf \it) nennen
wollen, indessen ehe wir auf diese Untersuchung eingehen, wollen
wir das betreffs der Radical-Kreise in dem ersten Teil der Arbeit
gesagte etwas erweitern.
Vorläufig ist zu b merken, dass die beiden gegebenen Kreise
und der Kadical-Kreis eiu Kreis-Büschel bilden , da alle drei zu
einem Coaxial-System gehören, dass sie deshalb die vielfachen Eigen-
schaften dieser Systeme besitzen, und dass aus demselben Grunde
ihr Studium aus der projeetivisehen Geometrie sich ableiten lassen
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Loriga; Leber Radirai- und Antiradical- Kreise.
233
könnte, obgleich wir vorgezogen haben, ihm eine elementare Form
zu geben
Aus der Betrachtung der Radical-Kreise lassen sich die bekannten
Beziehungen zwischen den Coefticienten, dergestalt, dass zwei Kreise
orthogonal sind, ableiten, wenn man als Grundlage das Factum
nimmt, dass, wenn zwei Kreise orthogonal sind, der Radical-Kreis
durch ihre Mittelpunkte geht und umgekehrt, aus welchem Grundo
iu dem Falle der Orthogonalitat als notwendige und ausreichende
Bedingung erfüllt sein rnuss, dass die Coordiuaten des Ceutrums
eines derselben der Gleichung des Radical-Kreises genügen.
■
Es seien die Gleichungen der Kreise, deren Eigenschaften wir
als orthogonale feststellen wollen, die folgeudeu:
2Ax+2By+C - 0
&+9*+2A'x+2B'y+C' - 0
Die Gleichung des Radical-Kreises ht
2{**+y*)+2{A+A>)z+2{B+B'te+C+C = 0
lue Coordinaten des Centrums eines dieser Kreise z. B. des ersten
sind — A und — ü, sie müssen also den Bedingungen genügen:
2(A*+B*) — 2(A + A')A - ''>(B+IS')B+C+C =0
was sich auf das bekannte Vcrhältniss zurückführen lässt
2(AA'+BB'; - (*+("
Wenn die Gleichungen der Kreise in barycentrischen Coordi-
naten tiegeben sind, wird dieses Verfahren das geeignete sein, be-
sonders wenn die Coordinaten des Centrunis e nes derselben a priori
bekannt sind. Versuchen wir z. B. zu beweisen, dass der Long-
champs'schu Kreis orthogonal ist mit Bezug auf die Potential Kreise
(wir nennen Potcntia!-Kroisc solch" Kreis<«. die um die Mitten der
Seiten als Centren beschrieben werden mit Radien, die den entspre-
chenden Medianen gleich sind (man sehe Progreso Matematico.
Baud ö, Seite 70) ; wir haben:
Gleichong <lcs Longchamps'sehen-Kroises (/',)
i«+ß+y) (a»a-ffi»0+ c*y)-a*ßy— **ay — c*ttß - 0
Gleichung des Potential-Kreises
Gleichung des Radical-Kreises
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234 Loritja: Debtt Tindic.nl. unl Antiradical- KrcUe.
+y) («2« + i*ß 4- cV) -Poß-p0y)~ 2(« V «"«W - o
^« _j_ r2 0i
Wir haben mit /)„ bezeichnet den Wert 9
Da das Centrum von P die Milte der Seite ist, so sind seine
barycentrisehen Coordiuaten a = U und ß = 7, woraus sieh ergiebt
?W0+<V— W - 2«V* = 0
folglich etc.
Wenn einer der Kreise sich auf einen Punkt verringert, so wird
der Radical-Krcis zum Radius haben
und wenn beide sich in Paukte verwandeln, so wird drr Radital-
Kreis immer imaginär seiu und als Radius haben
9 = 2V 1
"Wir wollen auch bemerken, dass der Bogriff des Radical-Kreiscs
sich verallgemeinern lässt, wenn man das Verhält uiss der Potenz
M
=einemWert- macht. Alle Kreise, die sich dann ergeben, sind
Teile eines gemeinsamen Büschels und haben viele Eigenschaften
gemein.
Der Lehrsatz, wonach bei drei Kreisen, die zu zwei und zwei
combinirt werden, die Radical-Axe der Radical -Kreise von zwei
Gruppen auch die der dritten Gruppe ist, trifft auch zu, wenn man
den Begriff des Radical-Kreises verallgemeinert-, folglich:
Wenn man drei Kreise hat und die Radicalen von zwei Gruppen
fiudet , so bilden alle diese Kreise für irgend welches Verhältniss
der Potenz-Teile eines und desselben Büschels.
Zum Schluss wollen wir noch bemerken , dass der Begriff des
Radical-Kreises sich ausdehnen lässt auf Kugeln und ebenso auch auf
die Kreise, die auf einer sphärischen Oberfläche beschrieben werden.
II.
Wir wollen nunmehr auf das Studium der obenerwähnten .,An-
t i r a d i c a l - K r e i s e" eingehen.
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Lotipa: l/rber Kaditnl- und Antitadxutl- Kreist. 235
Ist ein Kreis (0) und ein Radical-Kreis (p) gegeben, so lässt
sich bestimmen (0'), (Antiradical-Kreis von (0) mit Bezug auf (p)),
wenn mau eine Distanz
p(V = Up
annimmt, wodurch man sein Centrum 0' erhält; um seineu Radius
zu berechnen , bestimmen wir R* in der Formel, welche den Wert
von p gab
wenn man die Distanz Opd neuut.
Damit der Kreis (0') reell ist, muss sich ergeben
« > VK* fi?
Wenn
2 ei + rf«) - R* = 0
verkleinert sich der Antiradical-Kreis zu einem Punkte
Wenn dio Gleichungen von zwei Kreisen
(O . . . g* + y* + JAz + 2By + C = 0
(CO • . . -f- y* + + 2B jf -f- C" - 0
gegeben sind, so hat der Antiradical-Kreis von (CJ mit Bezug auf
(C*) als Gleichung
x*-\-r + 2(2A'-A)x + 2(2Ii- -ü)Är+2C'«-C = 0
wenu es sich um baryceutrischen Coordinatcn handelt, so hat man
ebenfalls
(O . . . (a + ß-\-y)(ua+cß + ,ry)-a*ßy-b*ay-!j3aß = 0
(t") . . . (*+ß + y)(ua+e'a + ,c'y)-a*ßy-b*ay)-c*aß - 0
Antiradical-Kreis von (C) mit Bezug auf (C)
(a+ß+y)[{2n'-v)a+(2v'-v)ß+(2'o'-ie)y]-a*ßy-!j*ay - c*aß - 0
Wenn einer der Kreise sich bis zu eiuem Punkte verringert,
so wird der Radius des Antiradieal-Kreises eines Kreises (0) mit
Bezug auf einen Punkt p den folgenden Wert haben
worin '/ die Distanz Up bedeutet; sein Centrum wird sich über Up
in einer Entfernung
00' - 2 Up
befinden.
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230
Loriga: Leber Radical- und A -tiradical-Krtixe.
Der Antiradical-Krois wird reell, gleich einem Punkte oder
imaginär sein, je nachdem
>
d - Ii \ 2
<
Wenn die Gleichung des Kreises ist
+ + 2Ax + 2lSy -f C — 0
und « und // die Coordinateu des Puuktes sind, so wird man als
Gleichung des Radical Kreises von 0 mit Bezug auf q erhalten
x*+^- 0(2« -f A)x - 2(26-f- B y + 2(6»+ )— C - 0
und wenn der Kreis sein (Yntrum in dem Coordinalcnursprung
hat, und der Punkt g über der Axe <ler x steht iu einer Entfernung
</, so wird die Gleichung sein:
3 i _|_ ,ji _ 4</r + 2d* + 7i* - 0
Aus der Formel, die den Wert des Radius A'' des Antiradical-Kreiscs
giebt, folgern wir
2(/?2-f Jt'2) = Ö0'1
woraus sich ergiebt, dass die Berührungspunkte der Tangenten, die
einem Kreise und dem mit Bezug auf einen Punkt dazu gehörigen
Antiradical- Kreise gemeinsam sind, zu vier und vh-r auf zwei Ge-
raden sich befinden, d e die Linie U0' in einem und (iems.-'bcn Punkte
schneiden, der von 0 den Abstand ^ hat, d. h. «ia^-s dieser Punkt
der Fuss der Polare von p ist mit Bezug auf (0): die erwähnten
Geraden liegen in einem Neigungswinkel von 45° auf der Linie der
Mittelpunkte um die Tangenten, die von irgend welchem Punkte
derselben an die Kreise (0) und (O'j gezogen werden, bilden ein
harmonisches Bündel.
Auch beweist das envähute Verhältniss, dass, wenn der Kreis
(0) bleibt, und der Punkt q sieh auf der Liuie U0' bewegt, die Eu-
veloppe der Autiradical-Krcisc die aquilaterale Hyperbel
xs - ,/ - n*
ist.
Es ist klar, dass alle Kreise, die durch die Punkte // und K
gehen, in welchen der Antiradieal-Kreis (O') die Linie der Centreu
schneidet, auch Antiradical Kreise des Kreises (0) sind mit Bezug
i
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Loritja: Uebrr RadicnU und Antiradical-Krtise.
237
auf den Punkt o, aber wir verstehen unter Autiradical-Krcis den-
jenigen, welcher sein Centrum über Op hat.
Wenn wir die Radical-Kreise des Büschels suchen, den man er-
halten würde, und der gegebenen (0), so werden alle durch den Punkt p
gehen, weshalb man die erwähnten Linien erhalten würde, wenn man
einen beliebigen Punkt des zu 1IK perpendiculären Durchmessers
mit dem Centrum 0 vereinigt und als Centrum resp. Radius annimmt
die Mitte dieser Geraden resp. ihre Entfernung von p.
Wenn der Kreis (Ü> sich gleichfalls zu einem Punkte (Kreis-
Punkte) verringert, so müssen wir auf den Fall eingehen, wo wir
den Antiradical-Kreis eines Punktes 0 mit Bezug auf einen anderen
Punkt o finden, und es ist leicht zu sehen, dass es genügt, um ihn
zu finden, Up um die Strecke
pO — Op
zn verlängern, wodurch man das Centrum 0' bestimmt, und es wird
der Radius als Wert
Jl' = dV2
habeu: es ergiebt sich also, dass der Antiradical-Kreis eines Punktes
mit Bezug auf einen anderen immer reell ist. Ebenso sieht mau>
dass die beiden Punkte bezüglich des Kreises invers sind.
Wenn der Puukt 0 fest bleibt, und der andre Punkt sich auf
der Linie (*p bewegt, so verwandelt sich die äquilaterale Hyperbel
welche diejenigen Autiradical-Kreise einseblicsst, die wir oben als
Kreis uud Puukt angesehen haben, iu zwei Gerade, die als Gleichung
haben
y = ± x
d. h. Asinfoten sind der früheren Hyperbel.
Der l.mstauil, dass zwei Punkte und der Antiradical-Kreis ein
Büschel bildeu, iu welchem die erwähnten Punkte die Grenz-Puukte
sind, gestattet eine Reihe von Eigenschaften zu citiren; wir be-
schränken uns darauf, die nachfolgenden zu erwähnen, die wir be-
nutzen w Heu. Wenn man einen beliebigen Puukt A der Ebene mit
zwei Punkten 0 und p verbindet und auf ,deu Euden von AO und
A? Perpemiiculare errichtet, so sind diese Geraden und die Polare
von A mit Bezug auf den Antiradical-Kreis von Ü uud p couvergeut.
Wenn man den geometrischen Ort der Schnittpuukte dieser
Geraden tiuden will, in: Falle dass A eine beliebige Linie beschreibt,
io genügt es, auf die folgenden Umwandlungsformcln zu recurriren,
die leicht zu erhalten sind.
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I
238 Longa: Leber Ratlical- Und AnliradicaUKreixe.
K{X - d)
z — d — X y — y
wenn man d den Abstand der Punkte ü und g nennt, und als Car-
tesianiscke Axen die Gerade Og und die in 0 errichtete Perpeudi-
culare annimmt.
Diese Formeln machen ersichtlich, dass, wenn der Punkte
eine Gerade beschreibt, welche durch 0 geht, auch der andere ent-
sprechende Punkt eine in 0 auf der ersten Perpendiculare be-
schreibt; einer Geraden, die parallel ist zu der Axe der Linien y,
entspricht eiue andre gleichfalls parallele Gerade, einer Parallele zu
der Axe der Linien x eine Parabel. Jeder Kreis, der durch Og
geht, entspricht sich selbst; einer Parabel, die zur Gleichung hat
x* = 2py
entspricht eine Hyperbel.
Ist ein Kreis (0/ gegebeu, so existireu auf einem seiner Durch-
messer nur zwei Punkte, 0 und g (oder ihre symmetrischen Punkte),
die derartig beschaffen sind, dass der Antiradical-Kreis von 0 mit
Bezug auf g{0,) ist; man könnte die Punkte, die derartig an jedem
Kreis der Ebene gebunden sind, dem erwähnten Kreise radical
assoeiirte Punkte nennen.
Wenn der Durchmesser nicht tixirt ist, dann sind die geome-
trischen Orte von 0 und g zwei Kreise, beide concentrisch mit dem
gegebenen Kreise; ausserdem haben sie den doppelten Radius und
sind derartig beschaffen, dass der Radius von (0') das geometrische
Mittel ist; diese Kreise könnten wir auch zu (0'; radical- asso-
eiirte Kreise uenuen.
Aus dem Obigen lasst sich das folgeude kleine Theorem ab-
leiten :
Mau hat einen Kreis mit dem Centrum 0 und seine beiden radical-
assoeiirten Kreise und zieht einen beliebigen Radius t'a6(a, 6 uud
c sind die Punkte, in deneu er nach einander die 3 Kreise schneidet).
Verbindet man einen beliebigen Punkt A der Ebene mit a und c und
errichtet Perpondiculare auf den erwähnten Punkten der erhaltenen
Geraden, so siud diese Perpendiculare und die Polare von A mit
Bezug auf deu gegebeneu Kreis convergeut.
Wenn man speciell den Punkt Ä auf dem gegebenen Kreis (0)
betrachtet, so ergiebt sich das nachfolgende Theorem:
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Lorig*: Urber Radical- uud Antiradtral- Krei*e.
239
Die Pcrpeudicularen errichtet auf den Endpunkten der Geraden,
welche einen Punkt eines Kreises mit den Endpunkten eines und
desselben Radius der radical-associirten Kreise verbinden, conver-
giren in der Tangente des ursprünglichen Kreises in .4, sodass diese
Tangente aus diesem Grunde der geometrische Ort der Schnitt-
punkte aller Perpendicularen ist, die sich auf den Punkt A beziehen.
Wenn die Coordinaten zweier Punkte A und A', a uud b be-
ziehungsweise a! und V sind, so ist die Gleichung des Autiradical-
Kreises von -1 mit Bezug auf A'
x*_|- y*-|- 2(o - 2a')x -f 2(Ä - 2b' )y + 2(a'* f — (a2 + 6»)) - 0
Die Betrachtung von Radical- und Antiradical-Kreisen in der
Geometrie des Dreiecks kann , wie wir schon bei anderer Ge-
legenheit bemerkt haben, zum Gegenstand interessanter Studien wer-
den, je nachdem mau in Betracht zieht, effeetive Kreise oder solche,
die sich zu Puukteu verringern uud sogar solche, die in das Imagi-
näre übergehen. Als eine der einfachsten Anwendungen wollen wir
hier oberflächlich die Autiradical-Kreisc eines Scheitels eines Drei-
ecks mit Bezug auf eiuen anderen betrachten. Es sei ABC das
betreffende Dreieck, und nehmen wir au, dass sein Amfang in einem
bestimmten Sinne durchlaufen werde, z. B. in alphabetischer Ord-
nung, so haben wir zu finden deu Autiradical- Kreis von A mit Bezug
auf B, von JJ mit Bezug auf C und vou C mit Bezug auf A, welche
wir beziehungsweise nennen wollen (</,), (.1,), (/*,)
Wir werden die Centren der Kreise erhalten, wenn wir die
Seiten (in dem Sinne der in Betracht kommt) um ihre eigene Länge
verlängern, und was die Radien betrifft, so werdeu wir zu Werten haben
e Y'A uud 6^2.
Wir wollen die Gleichung des Kreises Ax finden.
Wir wissen, dass in der von Longchamps (J. S. 1886, Seite 57)
angedeuteten Form, die Gleichung des ganzen Kreises ist
(a + ß-\-y)(ua-\- > ß -|-*7) — a*ßy — h-ay —r*aß 0
worin w, r und u> die Potenzen der Scheitel des Dreiecks sind mit
Bezog auf deu Kreis, der in Betracht kommt.
Im gegenwärtigen Falle haben wir
u — 2h* — c* v — 2«* »• = — u-
folglich ist die Gleichuug des Kreises (Ax)
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240 Lortga: L'-brr Rviwit- u>«l Autiradical- Kreit*.
(er + ß + y)[{&* — c1 ;« -f 2^/i - a*y] - a^y - b*«y ~ c2a/J = 0
und auf ähnliche Art oder durch Circular-Permutation erhält man
die von (#,) und ((,).
Weun man das Radical-Centrum von (.1,), (£,) und (C,) findet,
so erhält mau
a : ß : y = a*pa : b~pb : cV*1
d h. es fällt zusammen mit dem Centrum des umgeschriebenen
Kreises. Berechnen wir den Radius des orthotomis.-hen Kreises.
Die Potenz von 0 mit Bezug auf (At) ist
VAt - 2«-
aber
OAt - n- -f 2as
es ergiebt sich demgemäss, da»s der orthotomische Kreis als Radius
hat 11 und mit dem umgeschriebenen Kreise zusammenfällt.
Dieses Resultit muss sich notwendigerweise ergeben, denn, da
die Scheitel die Greuzpuukte des Büudels sind, den die Auti-
radical-Kivise bilden, muss ui-r Kreis, der zu gleicher Zeit durch
die drei Scheitelpunkte geht, zu jenen Kreisen orthogonal sein, d. h
orthotomisch zu {At\ und ((,',).
Die Polaren des Ceutrums des umgeschriebenen Kreises mit
Bezug auf die Kreise, die wir betrachten, gehen durch die Scheitel
des Taugen t ial-Dreiecks (Lemoine'sckeu Punkte as>ocii; te), da die
auf den Geraden o/t, C und ".t errichteten Perpeuaieularen an
ihren Enden sich in den genannten Punkten schneiden. Die er-
wähnten Polaren teilen die Seiten des fundamentalen Dreiecks im
Verhältuiss zwei zu eins.
Die Polare 'des Scheitelpunkts z B. mit Bezug auf den Kreis
(At) geht durch den symmetrischen Punkt von A mit Bezug auf das
Centrum des eingeschriebenen Kreises, weil sich im erwähnten
Punkte die in B und C auf den Seiten AU und AC errichteten
Perpendicularen kreuzen.
Da die Punkte JJ und C iuvers sind mit Bezug aufdeu Krei3 (y4|),
so folgt, dass weun wir durch C in dem erwähnteu Kreise eine be-
liebige Sehne mn ziehen, die Punkte m, n, Ii uud A coneyklisch
sind.
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Loriga: Ueber Radical- und Antirtulical- Kreit*. 241
Da die Punkte H und K (Punkte, in welchen die Seite BC, (j4,)
schneidet harmonisch zugeordnet sind mit Bezug auf B und C, so
haben wir
HC yi
und folglich wird in einem beliebigen Punkte n des Kreises (At)
sein :
aB* — 2u C*
d. h. der erwähnte Kreis ist der geometrische Ort derjenigen Punkte
deren Abstand von B im Quadrat erhoben doppelt so gross als das
Qaadrat ihres Abstands von C ist.
Die Polaren eines beliebigen Scheitelpunkts des Dreiecks mit
Bezug auf die Kreise (/!,), (iJ,) und (C,) sind convergent und das-
selbe ist der Fall mit den Radical-Axen.
Die Polaren eines der Brocard'schen Punkte mit Bezug auf die
Kreise, die wir betrachten, gehen durch den diametral entgegen-
gesetzten Punkt des entsprechenden Bei-Kreises.
Ein analoges Factum wird eintreten, wenn man die isogonen
Punkte und die Zorricheli'scheu Kreise betrachtet.
Wenn mau über 0,4,, 0#, und 0Ci als Durchmessern Kreise
beschreibt, so sind diese Radical -Kreise des umgeschriebenen Kreises,
und von (AJ, (Bt) und (<\) und gemäss bestätigt sich, dass die
Radical-Axen dieser letzteren durch 0 gehen.
Die Potenzen der Scheitel des Dreiecks mit Bezug auf die Neu-
berg'schen Kreise uud auf die Kreise (At), (£,) und (C\) sind gleich
und haben entgegengesetzte Vorzeichen, z. B. die Potenz von C mit
Bezug auf (Na) ist gleich (mit Ausnahme des Vorzeichens) der von
C mit Bezug auf (Ax) ; so gehen die Radical-Kreise der erwähnten
Kreise durch die Scheitel des Fundamental-Dreiecks. Die Gleichung
der erwähnten Radical-Kreise z. B. des (iVu) uud (At) entsprechen-
den ist
{a + P+y)[Vb*-c>)a + Za*ß]-2a*ßy-Way-'2ciaß = 0
Wenn wir den Radius des Radical-Kreises finden wollen, desseu
Gleichung wir notirt, so genügt es in der Formel
Q = } ytyÄ* +
die Werte zu ersetzen
ArcU. d. M*th. u- rhju. 2. R«h«. T. XT. I 0
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242
Loriga: Utber Radical- und Antiradical-Kreint.
R = aV2 R' = lYcot*w — 3 d + cot*u>
und es ergiebt sich für den gesuchten Radius der höchst einfache
nachfolgende Ausdruck
a
if -= ^ cosec w
Dieses Resultat könnte man auch erhalten, wenn man bemerkt,
dass die Gerade, die C mit dem Mittelpunkt des Kreises vereinigt,
parallel und gleich ist der Hälfte von BN*
Die Radical-Axen der Neuberg'scheu" Kreise und der Kreise
M,), (£,) und (C,) gehen durch die Scheitel des ersten Brocard-
seben Dreiecks (semireeiproke Puukte des Lemoniu'scheu Punktes)
und schneiden die Seiten des Dreiecks im Verhältniss von zwei zu
eins; z. B. die Radical- Axe von (AT«) und (4,) geht durch den Scheitel
Au dessen Coordinaten sind
a : ß : y — o* : c* : b*
Die Polaren des Zarry'schen Punktes mit Bezug auf die Kreise
(/!,), (BJ und (C,) schneiden sich in dem Steiner'schen Puukte.
Das Dreieck der Centren At , Bx , Ct ist dreifach homologisch
zum Fuudamental-Dreieck, und es sind A, B und C die Centren der
Homologie und die Seiten des ersteren die Axen der Homologie.
Die Seiten des Dreiecks der Centren und des Fundamental-
Dreiecks stehen in dem nachfolgenden Verhältniss
Ä^B* + B.C* + AXC? » 7(a« + *• + c»)
d. h. die Total-Potenz (man sehe Progr. Mat. Band IV, Seite 313)
des ersten Dreiecks ist siebenmal grösser als die des zweiten.
Die Polare des Scheitels B mit Bezug auf den Kreis {Ax) ist die
Perpendiculare errichtet auf BC im Punkte C und die Radical-Axen
im Punkte C, und die Radical-Axen derselben Elemente sind die
Mediatrizen.
In dem besonderen Falle, dass in einem Dreiecke sich ergiebt
c» = 2b*
verwandelt sich der Kreis (Ax) in den Appollonius'schen.
Wenn man den Umfang des Dreiecks als im entgegengesetzten
Sinne durchlaufen annimmt, werden sich andere Kreise
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Lorigai Ueber Radical- und Antiradical- Kreise.
243
and (Ct) ergeben, die analoge Eigenschaften aufweisen wie die von
(jIj), UV) nnd (C,); dessen angeachtet lassen sich aas der Combi-
nation der einen mit den anderen neue Eigenschaften ableiten, so
z. B. sind die Radical-Centren von (^0), (i42), M4); (iv*), (J38), (Ä,)
a. s. w. die Scheitel des ersten Brocard'schen Dreiecks.
Verschiedene andre Eigentümlichkeiten könnten wir hier noch
anfahren; wir reserviren indessen für deu dritten Teil uuserer Ab-
handlang die Nutzanwendung (besonders auf die Geometrie des
Dreiecks), die sich leicht ergiebt aus der Betrachtung und dem
Studium der Radical- und Antiradical-Kreise.
La Coruna (Spanien) August 1896.
16»
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244 Hoppe: üeher die charakteristische Differentialgleichung
XII.
Ueber die charakteristische Differentialgleichung
der Raumcurven.
Von
R. Hoppe.
In meiner analytischen Curveutheorie *) habe ich die allgemeine
Bestimmung der Raumcurve nach Elimination des Linienelements
und der Lage auf eine lineare Differentialgleichung 2. Ordnung zu-
rückgeführt, deren Beziehung zur Curve aber nur, soweit es die De-
finition erforderte, zum Ausdruck gebracht. Diese Beziehung nach
allen Seiten hin zu formulireu, macht sich das Folgende zur Aufgabe.
Eine Curve ist unabhängig vom Linienelement, also von den
detaillirten Dimensionen, bestimmt, wenn die Richtungscosinus der
Tangente /, <?, h gegen die Axeu der a-, y, i gegebeno Functionen
eines Parameters sind; sie ist überdies unabhängig von ihrer Lage
bestimmt, wenn statt dessen zwischen dem Krümmungswinkel t und
und dem Torsiouswinkel # eine Relation gegeben ist.
Nimmt man, wio hier stets geschehen soll, x zur unabhängigen
Variabein, und bezeichnen Accento die Differentiation nach t, so
sind f\ g', h' die Richtungscosinus der Hauptnormale. Die der
Binormale mögen /, m, n sein.
Für die allgemeine Untersuchung aber kann eine Axe alle
übrigen vertreten. Wir wenden daher zur Bestimmung nur /", l
*) Lehrbuch der analytischen Geometrie, S. Abschn.
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der Raumcurvcn.
245
als Richtungscosinus der Tangente, Hauptnormnle, Binormale gegen
die x Axe an. Aus ihneu lassen sich leicht *J die entsprechenden
Grössen für die y und z Axe bis auf eine willkürliche Constante
entsprechend eiuer Rotation der Figur um die x Axe finden.
Zerlegt man die Gleichung
P + f'* + P=*l (1)
in
f cos fi -f f sin n = 1
f sin ft — f cos fi = «7
and setzt
2r'
tg - ~
so ergeben sich für letztere Grösse 2 quadratische Gleichungen und
als deren Wurzelu die Werte:
2r
f ± U f* + *l
£ r i + f * ±l+f
nur vereinbar für
Hieraus folgt weiter:
das ist:
r" + **V+ir-0 (3)
Diese Glcichuug, früher**; auf andenn Wege hergeleitet, ist es, die
ich oben charakteristische Differentialgleichung genannt habe; es
sollen nun die Beziehungen ihrer Lösungen ergänzend aufgestellt
werden. Hierbei sei r diejenige Speciallösung, welche gemäss Gl.
(2) der Curve (ff' l) entspricht. Eine zweite Speciallösuug q ist,
wenn qx den conjugirteu Wert zu q bezeichnet, bekannt durch die
Relation
r'^iftC-* (4)
mithin das vollständige Integral
(r) - Aq + lir (ft)
•) I. c. § 56. Aufgabe 4.
**) 1. c. Aufgabe 19
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246 Hoppe: Ueber die charaklerialLche Differentialgleichung
§ 1.
Sei von jeder complexen Grösse N der conjugirte Wert be-
zeichnet durch Nt. Dann ergibt die Differentiation:
(rrt+4rV)' = +rrt';+4t>'rt' +4r>rt*
nach Gl. (3), folglich ist
+ 4r'r,' = 2« (6)
constant und zwar reellj
Ferner sei der Kürze wegen
i C lBt
'-VIT?
dann erhält man durch Integration der Gl. (2):
yi+f
für willkürlich constanto reelle a, ä, woraus:
rr, - («, + *•) <l+/); 4r'r/ - (<,» + ft»)(W)
daher nach Gl. (6):
c _ a* 4. A3
mithin
rr, -c(l + /"); fr/ — «0 -/) (7)
/- l(rri_4r'r/) -2i -l (8)
und nach Differentiation:
r- J("/ + *i) (9)
Der Wert von l geht eindeutig aus Gl. (2) hervor, nämlich
l-'W-rV,) (10)
Durch Snbstitution einer beliebigen Lösung (r) der Gl. (3)
mögen /, f\ /, &\ c übergehen in (/) W) (/) (<*') (c); dann ist
« "(c) (MM-WM
Dies differentiirt gibt:
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der Raumcurven. 247
-(n(^) = ^|(r)(r1")-(r")(r,)}
und da (r) der Gl. (3) bei anverändertem &' genügt,
- (7j ^0 + M M - - *'(/")
folglich ist
(*') - *'
d. h. alle Lösungen der Gl. (3) ergeben dieselbe Curve nur in ver-
schiedenen Lagen. (Vom Bogcnelemcnt, das wir Uberall gleich-
bestimmt sein lassen, sehen wir natürlich ab.)
§ 2.
In Betreff der zweiten Lösung erhält man durch Differentiation
der Gl. (4):
r" - - f*V -tr~ - it'qjt-**
also
Demnach bat man:
g» = 2r'e'*i g,' Jre'*
9 =2r1'C-*; q' = -\r^ (11)
Mi 4" 4tf,3l ' = 4rVj' -f- rrj = 2c
und nach den Gl. (7):
q - (a - *) C- «*MI ( 1 2)
Vi -\-f
q = - i(a - i&yi'+/e-«*+i) (13)
§ 3.
Da die Curve (r) == Aq-\-Br nur durch die Lage von der Curve
r verschieden ist, so bleibt die Frage zu untersuchen, wie durch
A und B die Lage relativ bestimmt wird. Wir denken beide con-
gruente Cnrven zur Deckung gebracht, die x Axe, resp. (x) Axe, die
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248 Hoppe: Ueher die charakteristische Differentialgleichung
Yorher zusammenfielen, aber einzeln in fester Verbindung mit der
einen und andern Curve bewegt: dann werden beide Axen einen
Winkel & bilden. Dies ist dann derselbe Winkel, der auch ursprüng-
lich die der x Axe in Curve r analoge Gerade in Curven (r) mit der
z Axe bildet, bestimmt also die relative Lage der 2 congrueiiten Ge-
bilde bezüglich auf eine Axe und dadurch auch in Bezug auf die
beiden andern (der y und z) bis auf deren willkürliche Rotation um
die z Axe.
Nun ist
cose - f(f)+r(f')+tw =
-^(rr, - *r'rt')[{Aq+BrXAiqi +B1r1)-i(Aq'+Br')(Alql>+B1r1')}
- ^rr^r'r^AA^qq, ~4(2'g1')+^1'(rr1'-4r'rI ')
+AB1(qrl-i4'rl')+BAl(r<il--ir,q1')\
+ c(c)M^i (»n V«i+rV«3i )+BB1irrt*r'rt+r lyiV
+.IÄ1(fT1Vr1H-rVI^10+i3^1(^1V'gl+rV1rii1')}
= -^{^[--ifrr, - 4r'r1')«-4rrV1r1']
-j-^1[i(r"r1-4rVl')»+4rr'r1rJ']}
= 4A (BB.-AA^rr^A/r^ = ~ (BB^AA,)
wo
2(c) - (i4H-Är)(i«l9l+Ä1r1)+4(^'-fÄr')(^l9l'+ÄlrJ')
+ ABiiVi+ifrSy+BAiirqf+to'qS)
- 2c(^,-bü#,)
folglich
Sei nun
A = r/C»a; B — <C«/*
dann wird
tgje-^ (15)
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der Raumcurven.
249
Demnach ist die relative Lage der 2 Curven allein vom Verbältniss
der Modal n der Coefficicnten der Lösung abhängig. Insbesondere
liegen sie für « = 0 symmetrisch, för d •= t rechtwinklig zu ein-
ander, d. h bzhw. ist 6 = 2R und = R.
§ 4.
Die Gl. (2) kann dazu dienen, fUr eine unbegrenzte Anzahl von
Functionen oder # von r lösbare Differentialgleichungen (3) zu
gewinnen. Seien /",/', / Functionen eines Parameters, welche die
Gleichung (1) erfüllen; dann hat man:
worin /"als willkürlich zu betrachten ist, fr' als Functionen von
t bestimmt werden. Hiervon 2 Beispiele.
1) /= — cos**-, f — sin* cosx; Z = sinx
Hier wird
r-2*; & logtgjx;
dann nach Gl. (2) und nach Integration:
er cosx + i' . - ..
= — — — 8x; r = sin*(tgix '
r sin X ' v 9 9
. COSK-j-l
r - 2 ■ — (tg ix)'
woraus nach Gl. (11)
q — cosx — i; q = — Jsinx
Demnach hat die Gleichung
'"-siö> + ir = °
zur einfachsten Speciallösung:
r — cos \i — i
2) f — — cos2x; f — sin x; l =• siu * cos x
Hieraus findet man ebenso:
t = 2sinx; # = — 2cosx — logtgjx-, r{ — — cot2x
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250 Uoppe: Ueber die charakteristische Differentialgleichung etc.
j = (l + *cosx)cotx8x-, r ~ sinx(tg£x)«e*°«
g _ (1 _ »cos x)c*°"*; g, = Jsinxc''«»''*
und die Gleichnng
hat zur einfachsten Speciallösung:
r - (l— '2V4 -1*) ei»y4^T*
Für t > 2 wird die Gleichung nebst ihrer Lösung reell , dagegen
die Binormale, mithin die Curve imaginär.
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Hoppe: Regelßäch; deren Slrietien$linie auch Krümmungstinu ist. 251
XML
Regelfläche, deren Strictionslinie auch
Krüinniung8linie ist.
Von
R. Hoppe.
Die Aufgabe, die Regelfläche von der genannten Eigenschaft
darzustellen, ist bereits von Amigues in Nouv. Ann. t. XIV. p. 491,
aber mit Beschränkung auf ebene Strictionslinie gelöst. Für diese
Specialisirung ist kein Grund ersichtlich; überdies wird bei jener
Behandlungsweise die Symmetrie der Raumbestimmuugen durchweg
preisgegeben; sie bringt keinen Gewinn, sondern nur Verlust an
Einfachheit. Jedenfalls hat die Arbeit von Amigues das Verdienst
auf die allgemeine Frage und so auf eine gewisse Gasse von Regel-
flachen die Aufmerksamkeit gelenkt zu haben. Indem wir die Auf-
gabe allgemein in Angriff nehmen, kommt uns zustatten, dass das
Linienelement gleich anfangs aus der Rechnung herausfällt, mithin
jede Curve auf der Fläche von nur einer Function abhängt, da es
sich nur um Richtungsgrössen, nie um Lineargrössen handelt.
Die Gleichungen einer beliebigen Regelfläche sind:
* — ar0 + av i !/ — y<> 4" bo\ z= Zq-{- cv
wo x0, y0, zq. a, by e Functionen eines Parameters u sind. Sei u
der Bogen der vom Punkte (roy0z0) beschriebenen Curve *0, ferner
a, b, c die Ricbtungscosinus der erzeugenden Geraden der Fläche.
Die Curve % ist Strictionslinie, wenn der Drehpunktsabstand der
Erzeugenden null, also
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252 Hoppe: RegtlflSrh*. deren Sfrictionatmü auch Krümmuntjalinie i*t
dx0 da -f- dyQ db -f- dzn de — » 0
ist. Diese Gleichung nehmen wir als ertüllt an.
(1)
Seien bezeichnet die Richtungscosinus der Tangente, Hauptnor-
male, Binormale durch fghy f'g'h', 2m», ihre Coiucidenzwinkel
durch dr, da, d&, also der Krüramungswinkel , Torsion sbogen, Tor-
sionswinkel bzhw. durch t, ff, &, anwendbar auf jede Curve. Wir
machen Anwendung auf 2 Curven , die wir durch die Indiccs 0 und
1 unterscheiden, nämlich 1) die Strictiouslinio *ü und 2) auf eine
Curve 5,, deren Tangente der Erzeugenden parallel ist, setzen also
rsr0 da
f*~du> etc- Ä-Ä» etc- f* = dr^
Dann lautet Gl (1):
etc."
Uubekannt ist der Wiukel <o zwischen den Tangenten beider
Curven, und zwar hat man :
/© f\ • • ■ COS 0)
f9ft' + . . . = 0
foh + • • • ± sinw
wo die letzte Gleichung aus den beiden ersten folgt. Daher ist
/;, = /, cos w ± lt sin w (2)
Hieraus berechnet man:
f0'dx9 =» ( — /|Sin <a + J, cos a))dco -f- /"/(cos wer, + sin wdfr,)
^o^r0 «= (/, cosw + /"jSineoHcoscöffr, + sin w?^,) j' /",'
und aus letzterm ergibt sich:
('Wi + • • . )ot0 = + siu <a(eos oict, + sin cotf,)
(3)
Bezeichnen nun «, /", g (ohne Index) die Fundamental^rüsseu
erster, 2?, F, G zweiter Ordnung der Fläche, so ist die Gleichuug
EF i
6u» -
HE
9 *
du dv 4-
1
TO'
fg
dv* = o
notwendige und hinreichende Bedingung, unter der das Verhältuiss
dv.du eine Hauptkrüramuugsrichtuug ausdrückt. Für die Strictions-
linie ist aber v constant null, also auch dv — 0 Folglich ist sie
Krümmungslinie, wenn
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Hoppe: Reffelßfr-h', rieren StricttonsUnie auch KrümmungsUnie U& 253
Ef— Fe
ist, und zwar hat man für v = 0.
0
• ■* /o /i T • • • ö cos w
• - ©•
-f- . • • — 1
f* - sin*a>
a* Bx a*x
i. f, u
a« et» au*
1
Bt0
• • . .
• . •
• • I
3u
, drt B&t
ar0 Bx Blx
Bu Bv Bu*Bv
1
• • •
• • •
Bx,
Bv
- , Wi + • - • ) a„ - ±
Nach Einführung dieser Werte geht Gl. (2) über in
± sin wer, -f cos o>r#, =0
a.v,
oder, wenn man ^ — tgA, setzt, so dass
wird, in
ai, = a<y, cosA,; 3;>, ~ 3(1, sinA,
Die Tangentengleichung (2) von s% lautet nun:
/i, — /, cos A, — /, sin A, = ^
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
(9)
Das Doppelzeichen des Wertes von t nach Gl. (7), welches ich nicht
berücksichtigt habe, und das geschriebene heben sich beide in Gl. (2),
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254 Hoppe-. R* gelfläche, deren StrirMomiinie auch Krümmvngxhnie i*t.
Für willkürliches Linienelement * als Function von u lautet
nun die Coordinatengleichung derselben:
Zur Construction hat man eine beliebige Curve *\ anzunehmen, von
welcher nur die Richtungen der Tangente und Binormale und die
Krümmungsbreite Xt in Anwendung kommen. Es resultirt der Satz :
„Hat eine Regelfläche die Eigenschaft, dass ihre Strictionslinie
zugleich Krümmungslinie ist, so behält sie diese bei jeder stetigen
Parallelverschiebung der Erzeugenden, wenn der laufende Punkt der
Strictionslinie dabei beständig tangential fortrückt."
etc.
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Rogel: Die Summirung einer Gattung trigonometrischer Reihen. 255
XIV.
Die Summirung einer Gattung trigonometrischer
Reihen.
Von
Franz Bogel
in Barmen.
Herr Dr. Otto Bean1) leitet aus den bekannten trigonometri-
schen Reihen
(1) . . . +f (_l)A^ = ^, -!<,< + ,
A=_oc ' x-\-kn 81 na; ' 50 y — ■
(2) . . . +f (_i)H.^ = sJ!^, -l<y<l
»=-oo Sinz sin*'
mittelst eines inductiven Verfahrens die Summen der Reihen
+oo siny(ar-f *«)
für die Intervalle (2n, 2n-f 2), n — 0, 1, 2, . . .ab und erhält sehr
einfache Resultate.
Minder umständlich und direct kommt man auf dem folgenden
Wege zum Ziele.
1) 1893. Programm Nr. 87 Sorau, Druck v. Karras in Halle a. S.
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256 Rogel: Die Smnmirung einer Gattung trigonometrischer Reihen.
Schreibt man in obigen Formeln (1) und (2) 1— y statt y,
multiplicirt mit «' und addirt sie zu (1), so entsteht
(5)" • •«f.HF^-Ä 0<!l<'
Wird jetzt y durch y -2n, n = 0 oder ganzzahlig ersetzt und beider-
seits mit multiplicirt, so kommt
woraus durch Trennung des Reellen vom Imaginären die ge-
wünschten Summirungeu
+* sin(2»-f l)x _ sin(2n+l)x
'a=-x *™x siux
(8) c?8^_+i!r] _ cos( 2»! -f-^)« |
A=-oo * + sin«
, 2n<y<2n-f2
hervorgehen. Hiebei ist zu bemerken, dass für n = u die Nulle ein
zulässiger Wert ist.
Durch fortgesetzte Integration der letzteren Gleichungen bezüg-
lich y und Summirung der hiebei auftretenden Constauteu in Reihen-
form fiudet Herr Dr. 0. Beau die Summen von
+jp ( sin \ y(x -f In) «)
\ cos | (x + kn)<«
Dieses weitläufige Verfahren lässt sich jedoch durch das einfachere
einer (w»—l) fachen Differentiation der Gleichung (G) nach r
vorteilhaft ersetzen, was wegen der für jeden Wert von x und y be-
stehenden unbedingten Convergenz der hierin auftretenden un-
endlichen Reihe erlaubt ist.
Vor Ausführung derselben ist (6) mit e~iry zu multipliciren, so
dass auf der rechten Seite die Function z = "^-^cosecx her-
vorgeht; das Ergebni8S ist sodann mit e'r» zu multiplicireu.
Die Gleichstellung der reellen Bestandteile einerseits und der
imaginären andererseits liefert schliesslich die im allgemeiuen
für 2» < y < 2n -f- 0 giltigen Summeuformeln:
*) Jedoch nur für das Intervall (0, 2) bzhw. (—2, 2j.
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Rogel: Die Summirung einer Galtung trigonometrischer Reihen. 257
(9). .
(x + in)>»~
(10) .
+ *> cos y(ar -f-
. coseca-}
. COSecar}
Um die höheren Ableitungen der Function 2 in independenter
Weise zu erhalten, betrachte man dieselbe als Function von e'x und
wende die hiefür geltende einfache Formel von Hoppe an.
Ein übersichtlicheres Resultat ergibt die recurrente Berech-
nung und zwar
(11) -
+ 00 efef+A») (_1 m-l
"to—ap = (m-l)! sin™*™ ><
Slll X,
C08X,
— sin2,
— eos x,
0, 0,
Siu pr, (),
(^j cosx, Q) sin x,
- (i)siu*: + (2)cos:r'
. . 1
. . tu
• • ('«)*
. .<*)»
sin ^x-|-m —
woraus
setzend
1-*), f;1) *»(«+.. -2 *),
2n + 1 - j, - 0
. . (im)»»-1
(12) . . . +2 84$+-^>
Sinar,
COSX,
— Sllhr,
{ -I)«-1
0,
siUar,
0,
6,
. sin 2n-f-l x
. u cos 2n-j- 1 x
(«1— 1)1 sin»«
Artii. A. Math, u Fbys. 2. Reihe, T. XV.
— u'sinin-l- ls
17
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258 Rogel: Die Summirvng einer Gattung trigonometrischer Rethen.
-cos«, — ^sin«, Q^cosx,. . .
— usC0s2n-|-la!
KtiIM-l
« =
m-2
(— 1) cos2»i-fla-, m gerade
m— 1
2
(-1) sinÜH-flar, «• ungerade
und
(13) ■ ' A-f. "Ir+AWF"
sinar, 0, 0, . . . C082n-f-la
cosa-, sinar, 0, . . — usin2u+ly
—sinar, cosr, Q^sinx, . . .
(- l)»»1
(«*— 1) ! sin'"*
■ • •
— u2eos2n-f-lar
— cosar,
-(l)sina-, (5)c08#,
+uS8in2»-f-lx
8in(*+«-l*), (Wj ^sin^+m-^*)
Ml
ß 1=3 )(— 1)" sin : n-f-1 x, m gerade]
hervorgeht.
(-1) cos2n-la\ m ungerade
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Rogel: Die iSummirung einer GaUung trigonometrischer Ruhen. 259
Das Bildangsgesetz dieser Determinanten ist ein leicht erkenn-
bares. Die Elemente der Diagonalreibe sind mit Ausnahme des
letzten (auM-1 resp. ßum~l) gleich sing. Jede Colonne wird durch
die aufeinander folgenden, mit gewissen Binomialcoefticienten multi-
plicirten Ableitungen von sin* gebildet und zwar besteht die He
Colonne (* «<! m) aus k — 1 verschwindenden Elementen und aus
C*— i) G-i)co8*' - siu • • •
während die mte Colonne die Elemente
enthält. Das beliebige Element der iten Zeile und Arteu Colonne
(k < m) ist daher gleich O, wenn i < *, und gleich
weun » — k isU
In dorn Falle » — 0 nehmen die Formeln (Ii) und (13) für
cotgx — %o folgende Gestalt an
(u) . . *£ - f-^'x
1,
tc,
i
1,
1,
-1.
l — yw
— 1-,'u,
...
•25y5 + 2, »» gerade
O^T y ™ 2, m ungerade
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260 Rogeb. Die Summirung einer Gattung trigonometrischer Reihen.
(15) .
+g> C08y(x-B«) (-i)m-i
1, 0, 0
w, I, 0,
-1, Q», 1,
. . . — 1— y
... — 1 —y tc
...
...
— tr,
0 — y ^ 2, m gerade
— 2^y^ + 2, to ungerade
Hier kaun übrigens die Darstellung in Doterminantenform umgangen
werdeu, wenn man die Ableitungen von cotx = tc einführt und
dr
^ COt* M> r, '^o w
setzt. Der in (9) und (10) erscheinende Differentialquotient nimmt
nämlich für n = 0 die Form an
ZV*-1 e~u9 (cot x — i) ■= Dxm-le-ix9to-\-(—i)mym—le-*'!f
. . . +(— o*-y»-iip0+(— 0",sr,-1J
Multiplicirt man nun diesen Ausdruck gemäss der Formeln (9) und
(10) mit |w_1yr«+ut*, so ist
(16)
(17)
wo
. • •
-*^p siny(ac+A«)
■Hp cosy(»-f-Aac)
""3!(TO-4)!,rm"4 '
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Roffel: Die Svmmirung einer Gattung trigonometrischer Rethen. 261
0, m gerade
m-1
2
(— 1) ym_1, m ungerade
( - 1) ym-1, m gerade
jj -
0, m ungerado
iu UebereiDStimmung mit den Formeln (31), (32), (39), (40) der oben
citirten Programmarbeit.
Barmen, September 1896.
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262 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
XVI.
Von der elliptischen Bewegung eines
freibeweglichen Massenpunktes unter der Wirkung
von Attractionskräften *).
Von
Paul Kindel.
Einleitung.
Gegenstand der folgenden Abhandlung ist das Problem von der
elliptischen Bewegung eines frei beweglichen Massenpunktes, welcher
der Wirkung von einer oder von mehreren nach gegebenen festen
Centren gerichteten Kräften unterworfen ist.
Im ersten Teile soll eine elementare Theorie der elliptischen
Bewegung um ein festes Attractiousccntrum gegeben werden, und
zwar um einen der Brennpunkte (§§ 1 und 2) und um einen belie-
bigen Punkt (§ 3) Dieser Teil, aus den praktischen Bedürfnissen
des Unterrichts hervorgegangen, beansprucht nur pädagogisch-didak-
tisches Interesse -, überdies ist er freilich auch die Grandlage für die
folgenden Untersuchungen.
Im zweiten Teile werden die von Hamilton durch Anwendung
von Quaternionen und das von Darboux direct gefundene Theorem
durch directe Integrationen abgeleitet und aus denselben neue Lehr-
sätze über die Natur der Bahnen gefolgert (§§ 4 und 5).
•) Dissertation. Halle 1884.
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Ma'xenpunkte* unter der Wirkung von Attraetionskraften.
263
Im dritten Teile wird die Attraction als Function der Entfernung
vorausgesetzt und untersucht, unter welchen Voraussetzungen mau
auf eines der zwei bekannten Attractionsgcsetze schliessen könne,
wenn die Stellung des Attractionscontrurns unbekannt ist. Bcr-
trand's Voraussetzungen werdcu als durch die Erfahrung uncon-
trolirbar ausgeschlossen (§ 6), Hoppe 's Resultate werden geome-
trisch abgeleitet (§ 7), seine Voraussetzungen werden durch neue er-
setzt (§§ 8, 9, 10).
Im vierten Teile wird die im vorigen behandelte Aufgabe ver-
allgemeinert, und es wird diejenige Kraft, welche einen Massenpunkt
durch eine beliebig gegebene Curvc treibt, in zwei oder mehrero
Kräfte mit vorgeschriebenen Richtungen zerlegt (§§ 11, 12, 13).
Im letzten Teile wird folgende Frage behandelt: Welches ist
die einzig zulässige Verteilung der festen Attractionscentren , wenn
unter ihrer Wirkung eine elliptische Bahu möglich sein soll, uud
wenn die Attractiouskräftc ausschliesslich Elasticitüts- und Gravita-
tionsgesetzen feigen? (§§ 14—20).
Erster Teil.
§ 1
Um aus der cllpitischen Planetenbcwegung das Attractionsgesetz
elementar (') abzuleiten, muss man die elliptische Bahn als Projectiou
einer Kreisbahn auffassen und daher zunächst folgende Hilfsaufgabe
(*J Newto n's lösen:
Gyrelur corpus in circumferentia circuli: requiretur /ex vis centri-
petae tendentis ad punctum datum.
Zur elementaren Lösung dieser Aufgabe dient diese Betrach-
tung: (3)
Wenn die Geschwindigkeit eines frei beweglichen Massenpuuktes
in krummliniger Bahu constant ist, so ist die Kraft in jedem Augen-
blick zu seiner Bewegungsrichtung senkrecht. Wenn dagegen die
Geschwindigkeit variabel ist, so ist die Kraft schief gegeu die Be-
wegungsrichtung; ihre tangentiale Componentc bewirkt ausschliess-
lich die Geschwindigkeitsäuderung; ihre normale Componeute ist von
dieser unabhängig, vielmehr nur durch die Grösse der augenblick-
lichen Geschwindigkeit bestimmt. Wenn also beliebig viele Punkte
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264 Kindel: Von der elliptischen Betcryung eines freibtweglichen
dieselbe Curvo durchlaufen, und wenn in einem gewissen Punkte
(A) derselben die Geschwindigkeiten sämtlich übereinstimmen, so
liegen die Endpunkte derjenigen geraden Linien, welche die Kräfte
darstellen, in einer geraden Linie, welche zur Tangente in A pa-
rallel ist
Ferner darf als bekannt vorausgesetzt werden , dass bei einer
gleichförmigeu Geschwindigkeit (c) in einer Kreisbahn , deren Radius
a ist, die nach dem Mittelpunkte (M) gerichtete Centraikraft die
c*
Grösse habe.
a
Wenn nun ein frei beweglicher Punkt sich in einem Kreise be-
wegt, und wenn das Attractionscentrum sich in einem beliebigen
Punkte (F) der Ebene der Kreisbahn befindet, so wird die nach F
gerichtete Kraft (9) in jedem Punkte (/*) der Bahn dem obigen
Ililfstheoreme gemäss durch folgende Proportion bestimmt: (s.Fig.l)
c*
<p : P A : a
a
wenn MA skr. PM ist und c die Geschwindigkeit in P bedeutet.
Bezeichnet T die Umlaufszeit, so ist wegen der Constanz der
Flächengeschwindigkeit (4) des Radius- Vectors:
a^z = £ cos T
wenn * die von F auf die Taugento in P gefällte Senkrechte be-
deutet
Die vorige Proportion ergiebt:
— 4a* u* PA
Endlich entnimmt man der Figur unmittelbar:
T~Ä r 2a
a 9 ~" PE
folglich erhält mau
4o*rr* r 31a* n* 1
Diese Gleichung giebt die Lösung der obigen X cwton'schen
Hilfsaufgabe in zwoi verschiedenen Formen (5). Um aber folgende
Hauptaulgabe (°J Newton' s zu lösen:
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Massenpunktes unter der Wirkung von Attraction*krä/len. 265
Rerolvatur corpus in Ellipsi: requiritur lex vis centripetae tendentis
ad umbilicum Ellipseos,
muss man die vorher betrachtete Kreisbewegung auf eine Ebene
projiciren, welche die Kreisebene längs MF unter einem Neigungs-
winkel («) schneidet, der durch die Gleichung
sin o = -
a
besümmt ist (7) (e = MF gesetzt). Die für die Projectionsbewegung
erforderliche Kraft (?,) ist ebenfalls nach F gerichtet und durch die
Proportion
q> : q», — r ; rt
bestimmt (r, bezeichnet die Projection vou r.)
Iu dem Beweise endlich (8), dass durch die Projection in der
Tat eine Ellipse entsteht, deren Brennpunkte F uud Ft siud, wird
gezeigt, dass GF oder * = r, ist.
Somit ergiebt sich
4a* n* r, 4a2 n2 1
d h.: Newton 's Gravitations-Gesetz und zugleich das dritte
Kepler' sehe Gesetz.
S 2.
Die von Newton gestellte Aufgabe: (>)
lAxritOy qvod vis centripeta sit reeiproce proportionale quadrato
disiantiae locorum a centro et <ptod vis illius quantitas absoluta sit
roffnita: requiritur linea, quam corpus desaibit de loco dato, cum
data velocitate, secundum dutam rectam egrediens.
ist von ihm selbst nicht elementar gelöst worden. Es ist aber für
die praktischen Bedürfnisse von grösster Bedeutung, eine elementar
zu begründende, eiufache .uud anschauliche Construction zu kennen.
Eine solche ergiebt sich fast unmittelbar aus der Gleichung: (*)
v2 =. g(9a — r)
ar
in welcher r die Eutfernung des bewegten Punktes vom attrahirenden
Brennpunkt, v die Geschwindigkeit, g die Beschleunigung in der
Eutfernungseinhcit und a die halbe grosse Axe bedeutet.
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266 Kindel: Von der elliptinrhen Bewegung eines freibeweglichen
Durch Auflösung dieser Gleichung nach a ergiebt sich
2a — wobei h — s ^
r — n* 2g : r*
gesetzt ist.
k bedeutet denjenigen Weg (8), welchen der bewegliche Körper
von einem Punkte (A) seiner Bahn aus, geradlinig und mit der An-
fangsgeschwindigkeit = 0 durchlaufen müsstc, um seiue Geschwin-
digkeit v zu erreichen, wenn die Beschleunigung constant gleich der-
jenigen (g : r«) ist, welche er in diesem Punkte (4) erleidet.
Diese Grösse (h) ist für die Anfangsslellung gegeben. Die obige
Gleichung für 2a kann auch in folgende umgeformt werden:
2a — r h
r r - h
und alsdann lehrt sie folgende Coustruction: (s. Fig. 2.)
Das gegebene Attractionsceutrum (F) wird mit der Anfaugsstel-
lung in A verbunden, und an die über A verlängerte Bewegungs-
richtung (AE) d h. an AEX wird der Winkel FAE angelegt. Femer
wird h auf der so erhaltenen Richtung 4L von A aus {AD) und
auf FA von F aus (FC) abgetragen. Endlich wird C mit D ver-
bunden, und FFX Q CD gezogen. Fx ist der zweite Brennpunkt.
§ 3.
In ganz entsprechender Weise, wie in § 1., kaun aus dem für
die kreisförmige Bewegung gefundenen Gesetzo
in* /a\2
das für die elliptische Bewegung um ein beliebiges Attractionsceu-
trum geltende Kraftgesotz elementar abgeleitet werden.
Man muss nur - durch ein Vcrhältniss zwischeu zwei solchen
f
Liuien im Kreise ersetzen, dass es gleich demjenigen zwischen den
entsprechenden Linien in der durch Projection entstehenden Ellipse
ist. Dazu benutzt man die Gleichung
i)
8 Q
in welcher q% Hnd q die resp vom Kreiamittelpunkt und vom be
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Mattenpunktes unter der Wirkung von Attraetionskräften. 267
weglichen Punkt (JP) auf die Polare des Attractionsccntruras (F)
gefällten Lote bedeuten.
Eine zweite Umformung ergiebt sieb ans der Gleichung
9 = VpiPt (*) ■
in welcher p, und ps die Lote vom beweglicheu Punkt P auf die
vom Attractionscentrum F gezogenen Tangenteu bedeuten.
Letztere Gleichung kann auch in folgende Form gesetzt werdon
(8. Fig. 3)
MF
9 \/p\ Vi MF
and zwar bedeuten 7>,0/>*0 die vom Mittelpunkt auf die obigen Tan-
genten gefällten Scukreehten (welche beim Kreise mit deu Radien a
MF
zusammenfallen), und jt= ist das Verhältniss zwischen der Ent-
fernung vom Mittelpunkt (M) and Pol (F) zu dem Abschnitte der-
selben vom Mittelpuokt bis an die Polare von V.
Q
Sowol - als auch die rechte Seite der Gleichung 2) behalten
Pt
bei der Projection ihre geometrische Bedeutung und ihren Wert
unverändert bei, so dass man für dio elliptische Bewegung erhält
4** /PoY 4»* \/ptvPt° MD\*
T = ^ rW -3T-\r ftÄ" MF)
Setzt man noch
3) 9- 7!F und * - f* {y PiW • 'jjfr)
so erhält man
4) < __
_ 4j»> , 4**/l/ . „ A/0\»
j*_Tfc._ --(Kft'r,*.^.)
Die Kraft (9) ist also proportional der Eutfernung (r) des be-
weglichen Punktes vom Attractionscentrum und umgekehrt propor-
tional der dritten Potenz: entweder der Entfernung (q) von der
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268 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines /reibe weglichen
Polare des Attractiousccntrums (Umkehrung des Satzes von Hamil-
ton) (•) oder der mittleren Proportional (YpiP^ zwischen den Eut-
feruuniieu von demjenigen Tangenten, welche von Attractionscentrum
an die Ellipse gezogen werden, (Umkehrung des Satzes von Dar-
boux). (4)
Zweiter Teil.
§ 4.
Dass aus der in § 3 bewieseneu Umkehrung des Satzes von
Hamilton der Satz selbst gefolgert werden könne, ist von Dar-
boux bemerkt worden (!). Interessanter jedoch als diese Methode
(der Constantenzählung) ist der directe Beweis, besonders auch darum,
weil er weitere Schlüsse über die Art und die Coustruction der Bahn
zulässt.
Iu dem Lehrsatze von Hamilton wird die Centraikraft
proportional gesetzt mit der Entfernung (r) von F (dem Attractions-
centrum) und der reeiproken dritten Potenz der senkrechten Ent-
fernung (p) von einer festen Ebene (E).
Dass die Bahn zuuächst selbst in einer gewissen Ebene (Et)
liegt, welche den Puukt F enthält, folgt schon aus Newton's
Theorie der Centraikräfte Wird der Neigungswinkel beider Ebenen
(E, £,) mit «, ihre Schnittlinie mit L und die senkrechte Entfer-
nung des bewegten Punktes von der letzteren mit q bezeichnet,
so ist
p — (f cos cc
und also
cp - 9i cos3«^
d. h. die Kraft ist in allen Punkten einer Ebene E i ausser mit «
auch mit der reeiproken dritten Potenz der senkrechten Entfernung
(q) von einer gegebenen geraden Linie (L) proportional. Es genügt
somit, den Satz für diesen Fall nachzuweisen.
Man nehme dio Ebene (/£,) als ary-Ebene, F als Anfangspunkt,
die von F anf L gefällte Senkrechte habe die Länge a, ihre Rich-
tung werde als die negative x-Axo, und also eiue zu L durch F
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Jlassenpunktes unter der Wirkung von AttractionsUrnflen. 269
parallel gezogene Gerade als y-Axe genommen fs. Fig. 2); die nach
F gerichtete Centraikraft sei
(« + *)*
Wenn g einen positiven Wert hat, so ist <p eine Attractionskraft
auf der positiven Seite von 7i, und eine Repulsiouskraft auf der
negativen.
Die Differentialgleichungen der Bewegung sind:
d*x — gx . d*y — gy
1)
dt* (a + x)s' dt* (a + x)*
Die erste Integralgleichung derselben drückt die Constanz der
Flächengeschwindigkeit (c) aus:
2) ydx — xtly = e . dt
Durch Multiplication der ersten Differentialgleichung mit 2 r-
d x
und nachherige Integration erhält man
(worin 6 eine Integrationsconstante bedeutet).
Durch Elimination von dt aus den Gleichungen 2) und 3) er-
giebt sich
dx(a -f- x)
wobei zur Abkürzung
|3 — b — «
gesetzt ist, y also reell oder rein imaginär sein kann. Um die Glei-
chung 4) zu integriren, wird eine neue Variabele u durch die
Gleiehung
y - ux
eingeführt. Man erhält dadurch
5) ydu — jg d Q Vo? -f 20* — x*
und hieraus ergiebt sich die Gleichung der Bahn
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270 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
fm + ßyy- i aß + 2jfcr -~x*
(/* ist eine Integrationsconstante, welche zugleich mit y reell oder
rein imaginär sein muss), oder
6) x*(l + f*> + 2fßyxy + 0 W -2ßx-aß = 0
Die Polare des Anfangspunktes hat die Gleichung
x ■=» — a
(entsprechend dem Lehrsatze von Hamilton).
Der Mittelpunkt des Kegelschnitts hat die Coordiuateu
o f
*0 = Pi yo — — "
Das Product seiner Axen ist
uud also erhält man für die Umlaufszeit
T-%*v-,-i;H
(in Uebercinstimmuug mit § 3).
Endlich ist die Bahn Ellipse, Parabel oder Hyperbel, je nachdem
<
ist Die Annahme ß — 0 kanu ausgeschlossen werden, weil sonst die
Gleichung der Bahn sich auf
reduciren würde.
Es ist somit
p - (b - a)*
positiv, und da ferner
ist, so vereinfacht sich das Kriterium über dio Art des Kegelschnitts
zu folgendem
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Massenpunktes unter der Wirkung von AttractionshSJten. 271
oder endlich zu
.>.„
b <
g(a+2) > (dxy
(a + *)» ~ W ( '
Es werde Dan g als positiv vorausgesetzt. Alsdann gelten fol-
gende Lehrsätze:
Wenn der Anfangspunkt der Bewegung auf der negativen Seite
einer geraden Linie \LX) liegt, welche in der Milte zwischen F und
nnd L mit L parallel läuft, d. h. wenn a-f-2x negativ ist, so ist die
Bahn, wie auch sonst die Anfangsbedingungen sein mögen, hyper-
bolisch'.
Von einem Punkte der Geraden L, aus ist die Bahn eine Pa-
rabel, wenn die Richtung mit der ar-Axe zusammenfallt, sonst aber
eine Hyperbel.
Von einem Punkte auf der positiven Seite von Lv ist die Bahn
bei hinreichend kleiner x-Componente der Anfangsgeschwindigkeit
elliptisch; bei grösserer wird sie parabolisch und hyperbolisch.
Endlich ist die Art des Kegelschnitts von der Grösse der x.
Componente der Geschwindigkeit und von der y-Coordinate des
Anfangspunktes unabhängig.
Um die Bahn zu construiren (s. Fig. 5), beachte man, dass
wenn £, P (der Anfangspunkt der Bewegung) PA (die Anfangs-
richtung) gegeben sind, auch der zweite Schnittpunkt (Pt ) der Bahn
mit der Geraden PF als der vierte harmonische Punkt zu F, J3, P
bekannt ist, dass ferner A der Pol von PPt ist, und dass also der
Mittelpunkt des Kegelschnitts in derjenigen geraden Linie liegt,
welche A mit dem Halbirungspnnkte C von PPX verbindet. Da end-
lich durch die Grösse der Anfangsgeschwindigkeit (der Gleichung 3)
entsprechend) die Constaute
b « a + ß
gegeben ist, und da n-\~ß die senkrechte Entfernung des Mittel-
punktes von der Geraden L bedeutet, so ist der Mittelpunkt (M)
des Kegelschnitts vollständig bestimmt; damit kennt man auch die
Schnittpunkte QQ, der Bahn auf der Geraden MA (weil MQ* —
MC . MA) und endlich noch den zu R symmetrisch gelegenen Punkt
IV l>ie fünf Punkte PPU QQ„ Pt reichen zur Construction hin.
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272 Kindel: Von der elliptischen Deuteyunq eines freibeweglichen
§ 5.
Der zweite in § 2. aufgestellte Lehrsatz, dass bei elliptischer
Bahn die Centraikraft proportional sei mit der Entfernung (r) und
mit der reciproken dritten Potenz der mittleren Proportionale
zwischen den Entfernungen pu ps von zwei festen geraden Linien
Lt, welche die vom Attractionscentrum an die Bahn gelegten
Tangenten sind, lässt sich ebenso wie der vorige Lehrsatz um-
kehren. Wieder erscheint die directe Integration nicht Überflüssig
zu sein. (')
Die beiden Richtungen, welche die Winkel Lx und Lt halbiren,
nehme man als dio Coordiuatenaxen, k sei die Neigung der Geraden
£| gegen die ar-Axc Man findet
px — x sin jl — y cosA
j>2 «= x ein k -f- yco&k
In demjenigen Scheitelwinkelraum, in welchem die r-Axe liegt,
haben />,, p2 gleiche Vorzeichen, in diesem ist also die mittlere
Proportionale zwischen px und p2
p — Var^siu^ — a*COS*A
reell, und die nach F gerichtete Attractiouskraft hat die Grösse
Um aber die Integration in grösst möglicher Allgemeinheit aus-
zuführen, werde
p* = x* sin*A - y* cos*A
durch
q* az* -f- 2kxy -f- by2
ersetzt Alsdann heissen die Bewegungsgleichungon
d*x gx d*y gy
dt* = ~~ q* dt* = ~~ q*
und ihre erste Integralgleichung
2) ydx — xtly = alt
Mit Hilfe dieser Gleichung nehmen dio in (1) folgende Form an:
tix gx(ydx-xdy) g Vby + kx}
1 dt "* cq*~ = c{ab = &) q
1)
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Mastenpunktet unter der Wirkung von AüractionskrSften. 273
dy gyiydx — rdy) ~g Xax + ky\
dt cq* ~c(ab — k*)dl q J
odw durch Iotegration:
& 9 \hy -f- fcg ,1
dt ~~ c(ab - Jfc«) [ q ,aJ
3)
d* ~ g ["* + ^ a\
dt — c(a* — **) [_ fl PJ
uod durch Substitution in (2) erhält man die Gleichung der Bahn
y + ay + = aar* + 2fcrj + by*
worin
gesetzt ist.
Für die nähere Untersuchung der Bahn ist es vorteilhaft, die
ursprüngliche Lage der Coordinatcnaxen zu nehmen und also l — 0
zu setzen. Alsdann heisst die Gleichung der Bahn
4) :r»GJ* - a) + 2 o/Ja* + *»(«» - b)+tßym+S ayy-f y* = 0
und dieselbe ist Ellipse, Parabel oder Hyperbel, je nachdem
A - (0* - «)(<*»-&) -a80* = O ist.
Zur Elimination von a und 0 dieneu die Gleichungen (:$). Mit
Benutzung derselben erhält man:
2a* b* c* alb*c* / civ* . dx^
A =
!7?
1 a*Ä*c* / V
- y v ^ + ad?)
Wenn ferner die Geschwindigkeit mit u, ihre Neigung zur x-Axe
mit p und die zur Erreichung der Geschwindigkeit v notwendige
Fallhöhe mit h bezeichnet wird, so ist
dx dy
^-rcos,*, d(- »Sinti,
und wenn endlich noch zur Abkürzung
6 = b sin V + « cos V
gesetzt wird, so erhält man
2a»*«c* / Ard\
A~ n (l-J)
A. iUlh. u. Phy-. 2. K.ibe, T. XV. 18
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274 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eine, freibewegUchen'
Die Coordinaten des Mittelpunktes sind
bßy a«y
und für das Product der Axen des Kegelschnitts findet man:
so dass die Umlauiszeit
n / q V1'
"T- «(.-?)
sich ergiebt
Durch diese Formel ist die Umlaufszeit unmittelber durch die
gegebenen Anfangsbedingungen bestimmt. Eine leichte Umformung
ergiebt übrigens die Ueberoinstimmung mit dem in § 3. angegebenen
Resultate.
Für Newton's Centraibewegung hat man
2c* / h\
* =0, q-r, Ä- 1, ^"^TV1""^
Wenn die beiden geraden Linien I», reell sind, und wenn
gesetzt wird, so ist die Kraft
bei reellem g nur in demjenigen Scheitelwinkelraum (£4, £,) reell,
in welchem die x-Axe liegt, und in demselben ist <p eine Attractions-
oder eine Repulsionskraft, je nachdem g und p gleiche oder entgegen-
gesetzte Vorzeichen haben.
Es mögen nun im folgenden g und p als positiv vorausgesetzt
werden. Darm ist die Bahn Ellipse, Parabel oder Hyperbel, je nach-
; h<
dem v - 1 ist< und da
P >
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Matsenpttnkte* unier der \V,rku»9 von Attrarlio„skräften.
275
6 - isinV + «cosV - sin*;ico8*«-co8*A8in2tt — sii^A — sinV<
za setzen ist, so kann das Kriterium über die Art der Bahn auch in
folgende Form gesetzt werden:
Hieraus folgt:
Diejenigen Anfangsrichtungen, für welche von einem Punkte P0
ans bei einer gcwisseu Geschwindigkeit vö die Bahn eine Parabel
ist, liegen zu den Coordinatenaxen symmetrisch. Dieselben bestim-
men zwei Scheitelwinkelräume ; iu demjenigen, welcher die x-Axe
enthält, sind die Bahnen (cet. par.) hyperbolisch, und in demjenigen,
welcher die Richtung der y-Axe enthält, sind dieselben elliptisch.
Wenn die Anfangsrichtung mit der von Ll oder L% überein-
stimmt (d. h. wenn fi ± A), oder wenn dieselbe sich noch mehr
der Richtung der y-Axe nähert (sinV > sin**) , so ist die Bahu
elliptisch, welches auch sonst die Anfangsbedingungen seiu mögen.
Wenn bei gewisser Grösse der Anfangsgeschwindigkeit v0 die
Richtung derselben für die parabolische Bahn mit derjenigen der
r-Axe übereinstimmt, so sind von demselben Punkte aus bei der-
selben Geschwindigkeit v0 nur elliptische Bahnen möglich. Die Lage
dieser Greuzpunkte, durch welche für v = v0 nur eine parabolische
Bahn hindurchführt, sind durch die Gleichung
bestimmt, dieselben liegen also auf einer Hyperbel, welche die Ge-
raden Z,„ Zs zu Asymptoten hat, und deren Axen mit dem Quadrate
der Anfangsgeschwindigkeit umgekehrt proportional sind.
Durch diese Hyperbel wird die ganze Ebene in zwei Teile ge-
teilt; in demjenigen Teile, welcher die y-Axe enthält, liegen die
Punkte, von denen aus für v -~ c0 nur elliptische Bahnen möglich
sind; im anderen Teile ist die Art des Kegelsschnitts erst durch die
Anfangsricbtnng bedingt.
p* — i x* sin*A — y*cos*A
h ~2yr
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276 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
Endlich ändert sich die Art des Kegelschnitts nicht, wenn (cet.
par.) der Anfangspunkt sich auf irgend welcher Hyperbel verschiebt,
welche die Geraden £j, Lt zu Asymptoten hat (weil auf derselben
x*sin2A — y*cos*A = const).
Dritter Teil.
§ 6.
Die Frage, ob New ton' 8 Voraussetzungen — elliptische Bahn
und constaute Flächcugeschwindigkeit des von einem Brennpunkt
ausgehenden Radius-Vectors — beide durchaus notwendig seien, um
den Schluss auf das Gravitationsgesetz zu ermöglichen, ist zuerst
von Bertrand gestellt uud durch den Satz beantwortet: (')
Si Kepler n'avait deduit de ses observations qu'uno seule de
ses lois: Les planstes decriveut des ellipses dont le Soleil
occupe lo foyer, ou aurait pu de ce seul resultat, erige en
principe general, cuuclure que la force qui les gouverue,
est dirigeo vers de Soleil et inversemeut proportionuelle
au carre de la distance.
Der wol nicht ganz correcte Zusatz „ce seul resultat erige en
principe general4' bedeutet die Annahme, dass, welches auch die An-
fangsbedingungen der Bewegung hätten sein mögen, stets eine ellip-
tische, parabolische, hyperbolische oder geradlinige Bewegung er-
folgt wäre.
Es ist von Interesse zu sehen, dass bei dieser Voraussetzung
das Newton'scbe Gesetz sich ohne jede Rechnung ergiebt.
Zunächst stellt Halphen den Satz auf: (2)
Si une force, dependant seulement de son poiut d'appli-
cation, fait decrire a ce point, quelles que soient les cir-
constances initiales, une trajectoirc plane , cette force
passe par un point fixe ou est parallele & une direction
fixe.
Halphen beweist seinen Satz nach den Priucipien der Variations-
rechnung. Dasselbe leistet auch folgende geometrische Betrachtung :
Wenn ein frei beweglicher Punkt sich in einer Curve bewegt,
so liegt die Kraft iu jedem Augenblick iu der Schmiegungsebeno
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Maosenpunktes unter der Wirkung von ÄUractionslrdften. 277
wenn also die Curve eiue ebene ist, so werden alle Kraftrichtungen
in ihrer Ebene liegen. Nach der Annahme von Halphen wird also
jede Kraftrichtung im gauzen Räume von jeder unendlich nahen ge-
schnitten, und je zwei unendlich nahe Kraftrichtungen bestimmen
eine Ebene. Denkt man sich nun einen dritten beiden unendlich
nahen Punkt ausserhalb der Ebene, so rnuss die ihm zugehörige
Kraftrichtung die vorigen beiden schneiden , d. h. auch diese muss
durch den vorigen Schnittpunkt hindurchgehen. Dieser Schluss gilt
von Punkt zu Punkt durch den ganzen Raum , und somit ist der
Satz von Halphen bewiesen.
Mit Hilfe dieses Satzes folgt aus den Voraussetzungen von
Bert rand, dass der gemeinschaftliche Brennpunkt aller elliptischen
Hahnen das Attractiousceutrum ist; und nun kann man, wie Ber-
trand selbst (3), auf New ton' s Rechnung verweisen. Aber man
darf nicht übersehen, dass, während bei Newton 's Voraussetzung
die Rechnung notwendig war, wie sie bei Bertraud's Voraus-
setzungen überflüssig wird.
Wenn nämlich ein beliebiger Punkt (P) im Räume angenommen
wird, so würde von diesem aus der Massenpunkt eine gerade Linie
beschreiben, weun seine Anfangsgeschwindigkeit 0 ist; er würdo, wenn
ihm eine hinreichend kleine Geschwindigkeit in senkrechter Richtung
gegen den Radius- Vcctor erteilt wird, eine Ellipse beschreiben, in
welcher V das Aphelium ist, und wenn die Geschwindigkeit allmäh-
lich wächst, so würde die Bahn in einen Kreis, daun in eine Ellipse,
iu welcher P das Perihelium ist, endlich in eine Parabel und zuletzt
in eine Hyperbel übergehen. Es ist nämlich der Parameter (p) der
Curve oder der Krümmungsradius im Perihel oder Aphel durch die
Gleichung
bestimmt, in welcher fp die in P wirkende Kraft bezeichnet; und es
wächst also der Parameter wie das Quadrat der Geschwindigkeit.
Wenn nuu r und rt beliebige Längen sind, so kann man die-
selben also als Perihel- und Apheldistanzen einer der unendlich vielen
elliptischen Bahnen anseheu Im Perihel und Aphel aber verhalten
sich die Kräfte wie die Quadrate der Geschwindigkeit und also auch
— nach dem Flächeusatz — umgekehrt wie die Quadrate der Ent-
fernungen r und r,. Somit ist Newton 's Satz abgeleitet. (4)
Bertrand hat selbst die oben angegebeno Voraussetzung modi-
ficirt und folgende Aufgabe gestellt:
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278 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibewtglichen
En sachant que le-i planltes dex'rivent de» sectitms amiques et mns
rien supjmser de plus: tnniver Pixpression des composantes de In
force qui les sollicüe, exprimees en fontim des coordonnes de son
point cTapplication.
Dieso Aufgabe ist von Darboux,, (5) Halphcn, (6) Imcbe-
netsky, (7) Glaisher (8) behandelt und gelöst worden.
Man darf aber trotz des vou Bert ran d gemachten Zusatzes
„saus rien supposer de plus" nicht Übersehen, dass Bertrand an
die Stelle von Nowton's durch die Beobachtung festgestellten Vor-
aussetzungen unendlich viele andere setzt, die sich der Controlc durch
die Erfahrung entziehen. Denn so viele elliptische Bahnen auch
beobachtet sein mögen, es hiudert a priori nichts , den Anfangszu-
stand der Beweguug als eine wesentliche Bedingung für die Mög-
lichkeit der elliptischen Bahn anzusehen.
Im folgenden wird nun die Bertrand 'sehe Voraussetzung grund-
sätzlich ausgeschlossen.
§ 7.
Durch den Lehrsatz von Hamilton ist zwar für jede beliebige
Stellung des Attractionscentrums in der Ebene der elliptischen Bahn
sofort auch das Attractionsgesctz gegeben , aber dasselbe wird im
allgemeinen Consequenzen ergebeu, die jeglicher Erfahrung wider-
sprechen. Es enthält nämlich der Lehrsatz vou Hamilton ausser
der Entfernung (r) vom Attractionsccntrum noch die variabele Ent-
fernung (q) des bowegteu Punktes von der festen Polare des Attractions-
centrums. Wenn nuu dieselbe (q) nicht eine eindeutige Function
der Entfernung (r) ist, so ist auch die Kraft nicht eine eindeutige
Function der Eutferuuug (r).
Hoppe (t) setzt voraus, dass das Potential der Kraft (und so-
mit 'diese selbst) durch die Entfernung eindeutig bestimmt sein
müsse. Er findet, dass bei dieser Voraussetzung das Attractions-
centrum — abgesehen vom Ellipsenmittelpunkt — auf diejenigen
Teile der Axen beschränkt ist, welche ausserhalb der Evolutenfläcbc
liegen. Seine Resultate leitet er durch ermüdende Rechnungen aus
den gewöhnlichen Differentialgleichungen der Centraibewegung her.
Aus den? Satze von Hamilton ergeben sie sich unmitelbar:
Wenn nämlich das Attractiouscentrum (F) (s. Fig 6) zunächst
ausserhalb der Axen stünde, so wäre der zu MF conjugirte Durch-
messer (MB) schief gegen MF, also ebenso auch die Polare vou F
(d. h. 67s), und je zwei Ellipsrnpuukte (A, At\ welche von der
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Matsenpunkte* untrr dtr Wirkung von Atfractionskrä/fen.
279
Polare gleiche Abstände (p, p,) haben, würden von P verschiedene
Entfernungen (r, r,) haben, und umgekehrt. In diesem, Falle wäro
also die Kraft eine mehrdeutige Function der Entfernung.
Wenn ferner das Attractionsceutrum «war in einer der Axen,
aber innerhalb der Evolutenfläche und nicht im Ellipsenmittelpunkte
stände, so köunte man von ihm aus eine Normale auf die Ellipse
fällen, deren Fusspunkt iu keiner der Axen liegt Im Endpunkte
dieser Normalen (A) (s. Fig. 7) wäre die Bewegungsrichtung schief
gegen die Axen uud also auch schief gegeu die Polaro (GE) des
Ccutrums (F) gerichtet. In je zwei unendlich j nahen Punkten
Bx) zu beiden Seiten des Fusspunktes (.4),^ für welche die Entfer-
nungen (r, r,) gleich gross sind, würden also die Entfernungen (p,
p,) von der Polare verschieden gross sein.
Das Attractionsceutrum ist somit auf solche Punkte der Axcu
beschränkt, von denen es andere Normalen als die Axenrichtuugen
nicht giebt , d. h. es ist der Mittelpunkt oder ein Punkt der Axen
ausserhalb der Evolutenfläche.
Die Voraussetzungen von Hoppe sind vom physikalischen Stand-
punkt aus gauz unbedenklich, aber sie führen nicht zur vollständigen
Bestimmung des Attractionsgesetzes. Um dies zu erreichen, muss
man sie durch andere ersetzen. Zunächst wird man es als selbst-
verständlich ansehen dürfen, dass nur solche Attractionscentren vor-
kommen können, für welche sich eiu derartiges Attractionsgesetz
ergiebt, dass für alle reellcu Eutfernungcu (r), auch weuu dieselben
in der zu Grnnde gelegten speciellen Ellipse nicht vorkommen, dio
Kraft einen reellen Wert besitze. Es soll nun untersucht werden,
auf welche Lagen das Attractionscentrum durch diose Annahme be-
schränkt wird.
Zu diesem Zwecke muss zunächst iu der Gleichung (§ 2.)
als Function der Eutfernung (r) ausgedrückt werden.
Po
Die Coordinaten des Attractiouscentrums (F) seien /", /.•; die des
beweglichen Punktes xy\ die irgend eines Punktes der Polare des
Attractionscentrums i'ij; dann gelten folgende Gleichungen:
§ 8.
4n*
r
i
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280 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines f reibewegliehen
i + bt
und nach den Regeln der analytischen Geometrie ist
} Po a« 6«
Ans dieser und den beiden folgenden
2) 0 = l-£-£
3) r» = (*-/)*+(y -/>•)»
muss ir und y eliminirt werden. Alsdann findet man 0 als Function
Po
von r ausgedrückt, und es soll dieselbe für jeden positiven Wert
von r einen reellen Wert besitzen. Es muss also auch
reell sein.
lim [Co)]
r=oo L r J
Nun ergiebt sich aber aus der zweiten Gleichung, dass y und x
gleichzeitig unendlich gross werden , und daher kann man aus der
dritten Gleichung schliesseu, dass mit r zugleich sowol x als auch y
unendlich werden. Für r=oo erhält man demnach:
y3 - J» r»_p* e* -e*
xi — a* * x» - yt - bt
und
r f x k x
Po ' r ™ a* r 4* r
Da aber - reell und imaginär sich ergeben hat, so folgt, dass
r r
p
der Grenzwert von 0 : r reell ist, nur dann, wenn Ar = 0 genommen
P
wird. Hiermit ist das Attractionscentrum zunächst auf die grosse
Axe der Ellipse beschränkt.
Ferner ergeben die beiden letzten Gleichungen dnreh Elimi-
nation von >j:
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Maasenpunkte* unter der Wirkung von Aliractionskrä/ien.
281
a,** - 2fx -f- -f f* - r« = o
also ist
Aas dieser Gleichaog kann ferner geschlossen werden, dass das
Attractionscentrum nicht zwischen dem Mittelpunkt und einem Brenn-
punkt stehen darf.
Wäre dieses nämlich der Fall, so wäre
0</»<««
und für hinreichend kleine Werte von r würde x imaginär und mit
p
x zugleich auch - (nach der ersten Gleichung) und endlich also
Po
auch die Kraft tp.
Wenn dagegen entweder / = 0 oder f--*e% oder f* > e1 ist,
so hat - für alle positiven Werte von r einen reellen Wert, und
Po
hiermit zugleich auch <p.
In dem Falle, dass /* ^ e* ist , lässt sich auch das Vorzeichen
der in dem Ausdruck für x vorkommenden Wurzel bestimmen Da
nämlich dieselbe niemals durch null hindurchgeht, so tritt kein
Zwiscbenwechsel ein, wie sich auch r ändern möge Da nun während
der Beweguug auch x — ü vorkommt, so muss das Zeichen immer
dem von f entgegengesetzt sein. Sieht man also /* als positiv an,
so muss
gesetzt werden; und alsdann ist
Q x _ */
Po ' ' «*
und also auch 9 eine eindeutige reelle Function vou r.
Hierdurch ist folgender Lehrsatz bewiesen:
Wenn unter der Wirkung einer nach einem festen Centrum
gerichteten Attractionskraft eine elliptische Bewegung er-
folgt, so ist die erstere für jede beliebige Entfernung eine
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282 Kindel: Von der tlliptischen Bewegung eine» freibeweglichen
reelle Function nur unter der Bedingung, dass der attra-
hirende Paukt entweder der Mittelpunkt oder einer der
Breunpunkte oder ein Funkt der grossen Axe ausserhalb
der Brennweite ist.
§ 9.
Der im vorigen gewonnene Ausdruck:
4n« r
bat für alle Entfernungen r oiuen reellen Wert, wenn die absolute
Entfernung (/) des Attractionscentrums vom Mittelpunkt der Ellipse
entweder 0 oder gleich e oder grösser als c ist.
Wenn zunächst 7=0 ist, so wird
Wenn aber / _ e ist, so wird, jo grösser r wird, die Gleichung
sich mehr und mehr der Form
nähern, die freilich nur in dem Falle, dass /'= c ist, das Gesotz
genau darstellt. Aber wenigstens für unendlich grosse Werte von
r wird q> verschwinden, sobald e vorausgesetzt wird.
Im übrigen ist die Natur des Attractionsgcsetzes wesentlich da-
von abhängig, ob das Attractionscentrum sich ausserhalb oder inner-
halb der Ellipsenfläche befindet.
Wenn erstens sich das Attractionscentrum ausserhalb der Ellipse
befindet, d. h. renn /> a ist, so lassen sich von demselben zwei
Tangenten an die Ellipse ziehen. In den Berührungspunkten ist die
Geschwindigkeit unendlich gross , weil sie ja der senkrechten Ent-
fernung des Attractionscentrums von der Bewegungsrichtung umge.
kehrt proportional ist. Mit der Geschwindigkeit wird aber zugleich
die Kraft (qp) unendlich gross, während r gleich der Tangentcnlängo
(r0) ist. Für r = r0 verschwindet also der Nenner des Ausdruckes
für <p } für r < r0 wird der Neuner negativ, d. h. <p ist nun eine
>
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&Ia**enpunkte* unter der Wirkung von Attracti»n$kra/ten.
283
Repalsionskraft , and dieselbe wird kleiner, je kleiner r wird, bis
dieselbe für r — 0 verschwindet. Dagegen ist der Nenner, in <p für
»">ro positiv, d. h. 9 ist nun eine Attraetionskraft und dieselbe
wird kleiner, je grösser r wird, bis dieselbe für r — oo verschwindet
Wenn zwischen sich das Attractionscentrum in einem Endpunkte
der grossen Axe befindet, d. b. wenn f — a ist, so wird die Ge-
schwindigkeit und die Kraft q> in diesem Punkte, also für r = 0,
unendlich gross, bei wachsendem r findet endliche Attraction statt,
die erst für r =» oo verschwindet.
Wenn drittteus sich das Attractionscentrum innerhalb der Ellip-
senfläche befindet, wenn also e<if<ia ist, so wird zunächst der
in <f enthaltene Neuner für keinen reellen Wert von r verschwinden.
Denn gesetzt, er wäre null, so müssto
imaginär sein.
Hieraus folgt, dass für r = 0 auch <p versehwindet, dass ferner
für wachsende Werte von r stets endliche Attractiou stattfindet, dio
bis zu einem gewissen Maximum ansteigt, dann aber wieder abnimmt
bis dieselbe für r =■ <x verschwiudet.
Wenn nun z B. durch Beobachtung festgestellt ist, dass gewisse
Körper in allen Entfernungen eine Anziehung ausüben , die mit
wachsender Entfernung iortwährend abnimmt, so sind um dieselben
nur derartige elliptische Bewegungen möglich, dass sie iu eiuem der
Brennpunkte oder der Eudpunkte der grosseu Axe stehen, uud weun
die Anziehuug mit wachsender Entfernung fortwährend zunimmt, so
müssen sie im Mittelpunkte der Ellipse stehen.
Es werde »ferner vorausgesetzt, dass um ein und dasselbe
Attractionscentrum zwei verschiedene Bewegungen erfolgen, und dass
die aus beiden Bewegungen abgeleiteten Attractionsgesetzo für alle
reellen Werte der Entfernungen reelle und übereinstimmende Werte
für die Kraft ergeben. (') Es soll untersucht werden, wie durch
diese Annahme die Lage der Contren beschränkt wird.
und also
§ 10
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284- Kindel: Von der elliptisehen Bewegung eine* freibewegUchen
Aus den gemachten Voraussetzungen folgt unmittelbar, dass die
Centren in den grossen Axen der elliptischen Bahnen stehen müssen,
und während in der einen Bahn «, 6, e, f, T die früheren Bedeu-
tungen haben, mögen av bx% c,, /„ r, die entsprechende Bedeutung
für die andere elliptische Bahn haben. Forner folgt aus der Vor-
aussetzung, dass für jeden reellen Wert von r
4** r
f — j« "
An*
TS
sein muss, also folgt auch
also auch (durch Differentiation)
TM. * 1/h - ~^rW= r,< . -6 l-'V ,< + "f
und hieraus ergiobt sich, wenn /' von 0 verschieden ist,
*(»-$)-*(»-$)
und aus 1)
■"•(»-©-'.'•(HÜ)
Diese Gleichungen sind zunächst für f = e und /, « erfüllt,
wenn
r»i j r,* »
a «,
(drittes Kcpler'sciles Gesetz) ist.
Wenn nun aber die bekannten Fälle
/ ~ 0, /, - 0
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Masienpunltes unter dtr Wirkung von Attractionslräften. 285
ausgeschlossen werden, so folgt aus den obigen Gleichungen, wenn
gesetzt wird
2)
und da ferner
ae axel
*(-s)-v(.-a
sein muss, so ergiebt sich durch Auflösen beider Gleichungen:
3) ;
i /•, «,1/ i
Bei der oben gemachten Annahme können also zwar die Formen
der beiden elliptischen Bahnen selbst beliebig angenommen werden,
aber alsdann ist das Yerhältniss der Umlaufszeiten und die Stellung
des Attractionscentrums und somit das Attractionsgesetz selbst durch
die Gleichungen 2) und 3} völlig bestimmt.
Eine bemerkenswerte Folgerung ist ferner, dass, wenn der obigen
Annahme noch das dritte Keppler'sche Gesetz als Voraussetzung
hinzugefügt wird, sich das Newton'sche Gesetz als Folgerung ergiebt.
Wenn nämlich
T * n *
T* ~ a*
vorausgesetzt wird, so folgt
-Vf-Vi
und somit
/- = v^,V 71' , = i
e 1 f aat (a — ax)
und ebenso
Also inuss die Attraction dem Newton'schen Gesetz ent-
sprechen, d. h.:
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286 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eine» freibeweglivhen
Wenn nm das nämliche Attractionscentrum zwei ellip-
tische Bewegungen erfolgen, and wenn die Quadrate der
Umlaufszeiten sich wie die Kuben der mittleren Entfernungen
verhalten , so ist das Attractionscentrum notwendig der
gemeinschaftliche Brennpunkt, (da sonst die aus beiden
Bewegungen abgeleiteten Ausdrücke für die Centraikraft
nicht identische reelle Functionen der Entfernung wären).
Vierter Teil.
§ 11.
Wenn die Kraft, welche einen frei beweglichen Punkt durch
eine gegebene Curve treibt, stets nach einem festen Centrum ge-
richtet ist, so ist durch den Satz von der Coustanz der Flächen-
geschwindigkeit des Badius-Vectors auch die Geschwindigkeit eine
gegebene 'Function der Coordinaten, und es ist also die Aufgabe,
unter den angegebenen Bedingungen die Kraft zu bestimmen, nur
eine Specialisirung der allgemeineren Aufgabe :
Es XfJl diejenige Kraß bestimmt werden welche einen frei
Iteiceglichen IhtnU durch eine gegebene Cnvve treibt und ihm eine
beliebig gegebene ceründerlicJte Geschwindigkeit erteilt.
Diese Aufgabe ist schon durch die von Huyghens (*) für die
normale und tangentiale 'Componente angegebener Ausdrücke -
und »~- gelöst worden.
Es können aber zwei der Richtung und Grösse nach bestimmte
Kräfte auf unendlich viele Weisen durch zwei andere ersetzt werden.
Mau kann zunächst z. B. die tangentiale (3) Richtung für eine
der beiden Componenten beibehalten, und um über die zweite Richtung
dv
frei zu verfügen, kann man zu der tangentialen Kraft v , eine ganz
willkürliche Kraft (— y) addiren, und endlich die tangentiale Kraft
(-HO und die normale Kraft - zu einer Kraft (FJ zusammen
setzen. Durch passende Bestimmung der Kraft (i^) kann man er-
reichen, dass diese Resultante (Ft) durch einen gegebenen festen
Punkt geht oder einer gegebenen Richtung parallel ist, oder mit der
Tangente einen gegebenen Winkel bildet etc. (4).
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AJattenpunkles unter dar Wirkung von Altractionxkräften.
287
Man kann ferner aach die Richtungen beider von Hnyghens
bestimmten Compunenten ändern, so dass die eine Componente (F*, J
nach einem festen Punkte (Ö) gerichtet ist, die andere (Fi) anf der-
selben senkrecht steht. (5).
Bezeichnet a den Wiukel zwischen der Beweguugsrichtung und
dem Radius-Vector (r oder PO), so ist
v* , dv
F, = sino 4- v , Cosa
1 o 1 ds
v* dv
F« = — cos« + v j- sino
* () 1 dg
Bezeichnet ferner D die von O auf die Bowegungsrichtung ge-
fällte Senkrechte, so ist
sin a = —
Endlich hat man noch die Gleichungen
- dr
"»*--#-
rdr «= prf/j (6)
Substituirt man diese Werte in die vorigen Ausdrücke, so er-
halt man nach wenigen Reductionen:
«*T v dr d(I)v{
1 ™ PD" D ds d\s
v d(Dv)
F* ™ r d*~
Wenn die gesamte wirkende Kraft nach O gerichtet ist, so folgt:
rs = 0, und also
Z>y= const.
Ft = cons* ~j
(1 h es gilt der Ratz von der Constanz der Flächengescbwindigkeit
and der Satz von Moivrc.
Die obigen Formeln enthalten ausserdem folgenden allgemeinen
Satz:
Eine beliebige ebene Curve werde mit beliebig veränder-
licher Geschwindigkeit von einem frei beweglichen Punkte
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Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines f reibeweglichen
durchlaufen. In jedem Punkte (P) der Curve ist die Kraft
nach solchen Punkten (O) gerichtet, für welchen die Flä-
chengeschwindigkeit des Radius- Vectors in P einen Maxi-
mal- oder Minimalwert erreicht.
§ 12.
Anstatt die Richtungen der Componenten dadurch zu bestimmen,
dass die eine durch einen festen Punkt geht, die zweite aber auf
der ersten senkrecht steht, kann man auch verlangen, dass beide
Richtungen je durch einen Punkt (O, ot) hindurchgehen. Die zu
lösende Aufgabe ist dann folgende:
Es sollen diejenigen nach zwei festen Centren (O. O, ) gerichteten
Attractionxkräfle bestimmt werden , welche einen frei beweglichen
Afussenjntnkt durch eine gegeltetie Curve treifon und Htm eine ge-
gebene veränderliche Geschwindigkeit erteilen.
•
Die nach 0, O, gerichteten Kräfte seien resp. P, Pt. Mit An-
wendung der früheren Beziehungen erhält man:
1)
oder da
N - - - Psina-f- Px siu«,
T= t> * - /»sin« -f Fj cog«,
- cosot - v^sino, — Psm)a — «,)
r8 dv
- cosa — v d]( sin a — sin(o, a)
— dr D
cos« — ^ , sin a = - , rdr QdD
cosa, = - 7^, siua7 - ~\ rxdrx = gdDt
. i
ist, so folgt:
u t I * V d(rD0
-vd (vi))
^,8111(0,-0)-— 'iLs-
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MasitnpunlcU» unter der Wirkung von AltractionakrSfUn.
289
Bezeichnet man endlich den Abstand der beiden Centren mit
2«, so folgt
2e r _r.
nnd also
2)
Bin(cr, — a) ' sin(r, e) sin(re)
f Jfj 2t? sin(f*j t = «■ v
Ps\n(re) unc P, sin (r, «) sind diejenigen Componenten Q, Q,, deren
Richtungen auf der Verbindungslinie der beiden Attractionscentren
senkrecht stehen.
Für diese folgt
R : Q, — d(vDt) : - d(vD)
d. h. die genannten Componenten stehen im umgekehrten Verhältniss
der Fläcbenbeschlcunigungen.
Ferner enthalten die Gleichungen 2) den Lehrsatz:
Wenn in einem Punkto der Bahn, welcher nicht zugleich
auf der Verbindungslinie der beiden Attractionscentren
liegt, eine der um die beiden Centren vorhandenen Flächen-
geschwindigkeiten einen Maximal- oder Minimalwert er-
reicht, so muss in diesem Puukte die nach dem andern
Centrum gerichtete Kraft verschwinden.
Wenn die Gleichungen 2) im besonderen auf eine elliptische
Bahn angewendet werden, bei welcher die Breunpunkte die Attrac-
tionscentren sind, so erhält man aus ihnen:
m'2 v dv
e - 2rr~ ~~ 2 dr
avs v dv
4 ° 2^ ~ 2 dr~x
Diese speciellen Formeln erhält man freilich leichter direct in
folgender Weise:
Die normale und tangentiale Componente seien (s. Fig. 8)
t>* —
N = AC
9
A.n*. d. Math. u. Phy». 2. Reihe, T. XV. It
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290 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibewegliehen
dv
T = V , = AB
Jede derselben werde in zwei nach den Brennpunkten F, Ft ge-
richtete Componenten zerlegt, bo dass AC durch AD und AE, AB
durch AG und AK ersetzt werden dürfen.
Dadurch orhält man die gesuchten nach dem Brennpunkto ge
richteten Kräfte P, P„ nämlich
P mm AD — AG
P, = AK -f- AK
Da ferner die Kräfteparallelogramme gleichseitige sind, (weil
Wkl. KAC = Wkl. CAD - ß\ so folgt
T
AG «- i4Ä' = 0 - -
2 sm p
In den für die Ellipse gebräuchlichen Bezeichnungen ist nun:
sm fl = r- .
cos ß =
b rri
Vrr, aQ
Durch Substitution dieser Werte erhält man das oben ange-
gebene Resultat.
§ 13.
Die zuletzt behandelte Aufgabe ist wiederum eine Specialisirung
von folgender:
Es verde eine gegebene Curve r«m einem frei Iteweglichen
Afassenpunkte unter der Wirkung beliebig vieler Centralkrüfte
durchlaufen, die nach gegebenen Punkten gerichtet sind. Es soll
die Bedingung angegeben werden, welche diese Centralkrüfte er-
füllen müssen.
Diese Aufgabe ist von Curtis (') behandelt worden. In die
von ihm gegebene Lösung gehen auch diejenigen Attractionskräfte
(<Z>) ein, welche einzeln einen frei beweglichen Massenpunkt bei
passenden Anfangsbedingungen durch dieselbe Curve treiben würden.
Es werden aber häutig diejenigeu Kräfte, welche einzeln die gegebene
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Mastenpunktes unter der Wirkung von Attraclionskräßen. 29 1
Bahn zulassen würden, complicirtero Functionen der Entfernung
sein, als die, welche bei ihrem Zusammenwirken dieselbe Bahn her-
vorbringen.
Wenn z. B. beliebig viele Attractionscentren verschiedener Masse
(m) einen Punkt mit einer der Entfernung (L) und der eigenen
Masse proportionalen Kraft (mL) anziehen, und wenn sie so verteilt
sind, dass ihr Schwerpunkt in den Mittelpunkt der Ellipse fällt, so
ist bei passenden Anfangsbedingungen die gegebene elliptische Bahn
möglich. (2) In diesem Falle sind die Attractionskräfte compli-
cirtero Functionen als die Kräfte (F) , welche bei gemeinsamem
Wirken die elliptische Bahn ermöglichen.
Im übrigen findet man die gesuchte Bedingung nach der Methode
von Curtis sofort:
Es seien ry die Coordinaten des bewegten Punktes,
f\ *ii f\ *2 • • • die der Attractionscentren,
Z,„ Lt ... ihre Entfernungen von sy,
</,, qt ... ihre senkrechten Entfernungen von den
Bewegungsrichtungen,
/',, I\ ... die einzelnen Attractionskräfte,
2V„ . . . ihre normalen,
Tu 1t • - • ibre tangentialen Componenten.
Nach den oft gebrauchten Bewegungsgleichungen ist :
9 L
und zwar erstreckt sich die Summation' über die verschiedenen
Attractionscentren.
Die letzte Gleichung wird integrirt und der für »* erhalteue
Wert in die ersterc eingesetzt. Man erhält alsdann die gesuchte
Bedingung:
pb
QZ — — 22 f PdB = const.
Wenn im speciellen
angenommen wird, so ist
19*
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292 Kinde : Von der elliptitchen Bewegung eines freibeweglichen
zo setzen, und bei dieser Annahme erhält die Bediugungsgleiehung
die Form:
2eLn-i |gg + « const.
und, wenn diese Gleichung auf eine elliptische Bewegung angewendet
werden soll, so muss
b ,
y = - V a* - x*
(l
X« - 6» -f ft -|_ & — 2/x -f *«x* - 2fy
gesetzt worden.
Fünfter Teil.
§ 14.
Im vorigen § ist eine gewisse Verteilung der Attractionscentren
erwähnt, unter deren Wirkung eine elliptische Bewegung möglich
ist, wenn die Attractionsgeaetzo sämtlich der Gleichung
P - cK
entsprechen. Es muss aber noch untersucht werden , ob diese Ver-
teilung die einzig zulässige ist. Zu diesem Zweck wird in der all-
gemeinen Bedingungsgleichung des vorigen § n = 1 gesetzt. Man
erhält somit:
£c(qQ + Lr) - C
Zu jedem Werte von x gehören zwei einander entgegengesetzte
Werte y. Wenn nun die obige Summe einen constanten Wert haben
soll, so muss derjenige Teil, welcher mit y sein Zeichen wechselt,
verschwinden, d. h.
*i +2J " 0
Hieraus folgt, dass
Zeh - 0
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Mansenpunktea unter der Wirkung von Atlractionskräfttn.
293
sein muss; und da nun auch das Zeichen von x beliebig geändert
werden kann, so ergiebt sich in derselben Weise, dass auch
0
sein rauss. Es reducirt sich also die obige Bedingungsgleichung auf
wodurch bloss der Wert der Coustauten C bestimmt ist. Dio Glei-
chungen
2TC/-0, 2ck = 0
Ichreu, dass, wenn die Attractiouskräfto proportional der Masse und
der Entfernung sind, die Centreu so verteilt sein müsseu, dass der
Ellipsenmittelpuukt ihr Schwerpunkt ist.
§ 15.
Es werde ferner vorausgesetzt, dass allo Attractionscentren nach
(jravitatiousgesetzon auzicheu. Die Bediuguugsgleiehung für ellipti-
sche Bewegung reducirt sich dann auf
Zunächst soll hieraus der bekannte Satz abgeleitet werden, dass,
wenn nur eine Gravitationskraft vorhauden ist, diese nach einem
Uieuupuukte gerichtet sein muss.
In diesem Falle heisst die obige Gleichung:
c* -«.«..) (i ,ft)-
Durch Quadrircn der Gleichuug, durch Ordnen nach der Irra-
tionalität
ond abermaliges Quadriren erhält man hieraus eine gauze Function
von j-, die für alle Werte von x zwischen -f- a und — a verschwin-
den muss. Hieraus folgt, dass dieselbe identisch verschwinden muss,
dass also auch x — « gesetzt werden darf. Für r — x> erhält man
aber
294 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines fr eibewr glichen
y* -b* , Ä-s ,
% — - 5- uud j. = £2
und aus der obigon Bedinguugsgleichung:
C L*
\a* 1 b* x) rj xl
Da nun hierin * der einzige imaginäre Wert ist, so folgt zu-
nächst, dass k = 0 sein muss. Hierdurch vereinfacht sich die Be-
dingungsglcichung zu:
in welcher
zu setzen ist.
Nun verschwindet aber L höchstens für zwei verschiedene Werte
von ac, folglich darf auch
HO
höchstens für zwei verschiedene Worte verschwindeu, und daher
muss entweder f — 0 oder
a2 a
r _±«
d. h. f=ie sein. Die Annahme ✓ 0 ist aber nicht statthaft,
weil sonst L nur für imaginäre Werte von x verschwinden würde,
nicht abor für
x — -1 —
— f
Es bleibt also nur die einzige Annahme /*=+<•, für welche die
Bedingungsgleichung erfüllt ist, wenn
c = -ff
a
gesetzt wird-
§ 16.
Es bleibt jetzt noch zu untersuchen, unter welchen
dio Summe der Functionen
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MatsenpunkUa unter der Wirkung von AttrauionakrSften,
295
L Z5 zJ
constant sein könne.
Man denke sich für irgend einen Anfangswert
x = xQ
einen der zugehörigen Werte
berechnet; damit, ist auch der Anfangswert für jedes eindeutig
bestimmt Um nun y und L* in eindeutiger Weise über die ganze
Ebene der Variabelu x auszubreiten , denke man sich zunächst eine
sich von -f-a bis — a erstreckende Linie ausgeschieden. Wenn
x von s,j aus sich über die ganze Ebene ausbreitet, ohne jedoch die
angegebene Grenze zu überschreiten, so wird y und damit auch L%
eindeutig über die ganze Ebene ausgebreitet. Dadurch wird aber
noch nicht der ganze Wertvorrat beider Functionen erschöpft. Um
auch dieses zu erreichen, denkt man sich unter die erste Ebene noch
eine zweite geheftet und ordnet jedem x der unteren Ebene das-
jenige y zu, welches dem vorigen gerade entgegengesetzt ist. Beide
Ebenen werden längs der Greuzliuie kreuzweise aneinander geheftet,
nnd alsdann sind y uud L1 eindeutig und stetig über die zweiblättrige
Fläche ausgebreitet Im oberen Blatte mögen dio Werte mit y und
L\ und im unteren mit y' und Lv bezeichnet werden.
Wenn nun x sich in einem geschlossenen Teilo bewegt, der
keinen Nullpunkt von /..-' enthält, so ist in demselben auch L ein-
deutig, wenn aber in demselben ein Nullpunkt vorkommt, so kann
bei der Umkreisung desselben ein Zeicheu Wechsel eintreten. Im
letzteren Falle möge der Nullpunkt als singulare Stelle bezeichnet
werden. Um nun die singulären Stellen vou L* zu finden, müsseu
die Nullpunkte von H bestimmt werden. Dieselbeu mögen mit c
bezeichet werden; sie genügen der biquadratischen Gleichung:
+ e + # - m + «sv - - s») - o
Diese Gleichung zerfällt nach einigen Rcductionen in die beiden
quadratischen
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296 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
j a» + (f + h Y^i)* - 2*( f+k Y^T) + = o
I + V-l;* - m - k Y- • 1) + i4*1 = 0
die Function L* hat also im allgemeinen vier Null paukte £„ |j,£3, £4.
Ii, genügen den Gleichungen
Ii £| — ~t
und *£3 und $4 sind zu |,, i's conjugirt. Die Nullpunkte 5, und ;0
sind von einander verschieden, ausser wenn
d. h. wenn
k — 0 und =
ist; und die Nullpunkte £|; £s sind auch von |s, £4 verschieden, ausser
wenn die obigen beiden quadratischen Gleichungen eine Wurzel ge-
meinschaftlich haben, weun dieselbe also auch der Differenz beider
Gleichungen
±k{f - |) Y- 1
zukommt, wenn also entweder k -» 0 oder / = $ ist.
Wenn aber f — £ eine Wurzel der biquadratischen Gleichung
sein soll, so muss
t>* +f* — jfc* _ 2A» + i»/1 - 0
d. b.
sein; es muss also der Punkt (fk) ein Punkt der Ellipse sein
t%% Ist 5ti 1*4 sind also sämtlich von einander verschieden, ausser
wenn k — 0, oder wenn {fk) ein Punkt der Ellipse ist
Wenn aber <Jk) ein Tunkt ausserhalb der grossen Axe und in-
nerhalb des Ellipsenumfanges ist, so ist
Ii -%t-f
dagegen ist i", nach der Gleichung
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Mastenpunktes unter der Wirkung von Attractionskräften. 297
imaginär und also sowol von £, wie auch von dem conjugirton Werte
f4 verschieden. In diesem Falle sind also zwei Nullpunkte einander
gleich, die beiden anderen aber von diesen und unter sich verschieden.
Wenn endlich k = 0 ist, so reducirt sich Z,2 auf b*-\-f* — 2f$
-f-£*c*, und diese Function hat zwei Nullpoukte i,, welcho von
einander verschieden sind, ausser, wenn fl =- e> ist.
Die obige biquadratische Gleichung hat also:
1) vier verschiedene Wurzeln, wenn fk ein Punkt ausserhalb
der grossen Axo und ausserhalb der Ellipse ist-,
2) zwei Wurzeln (=/*) und zwei verschiedene einander cou-
jugirte, wenn {fk) ein Puukt ausserhalb der grossen Axe
und innerhalb des Ellipseuumfauges ist;
3) zwei Paare von gloichcn Wurzeln, wenn fk ein Puukt der
grosseu Axe ausserhalb der Breuupunkto ist;
4) vier einander gleiche Wurzeln, wenn fk ciuer der beiden
Brennpuukte ist
Ferner sind die Wurzeln von + a verschieden, ausser wenn
*4 +/* + * + 2/a -f e*a* = 0
d. h.
o — ± f und k =~ 0 ist.
§ 17.
Es soll nun untersucht werden, welche der Nullpunkte c sin-
gulare Stellen der Function L sind. Die linke Seite der biquadra-
tischen Gleichung für \ ist das Product L? . /,'* Man hat also
nach der Theorie der Gleichungen:
LL' = t» g,) (x - |f) (x - (« - W
Wenn nun g ein Nullpunkt erster Ordnung ist , so wechselt
ym — t| bei der Umkehrung von i", das Vorzeichen , während
Y{x — §i ) (x — it(x — f3) zu dem ursprünglichen Werte zurück-
kehrt; es muss aber auch diejenige der Functionen L, V das Vor-
zeichen wechseln, welcher f , als Nullpuukt angehört. Jeder Null-
punkt erster Ordnung ist also zugleich eiu siugulärcr Punkt.
Wenn dagegen {, ein Nullpunkt zweiter Ordnung ist, so tritt
bei seiner Umkehrung ein Vorzeichon in
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298 Kindel: Von der elliptischen Btweijumj eines freibeweglichen
nicht ein, also werden L und V entweder beide das Zeichen wech-
seln oder beide zum ursprünglichen Werte zurückkehren. Wenu
nun L und /,' von einander verschieden sind, d. h. wenn k ^ 0 ist,
so gehört |, nur einer der beiden Functionen, z. B. L als Nullpunkt
an; alsdann muss V zu seiuem ursprünglichen Werte zurückkehren,
somit muss auch L zum urspünglichen Werte zurückkehren, und in
diesem Falle ist §t nicht siugulärer Punkt.
Wenn dagegen k — 0 und also L = V ist, und wenn £, ein
Nullpunkt zweiter Ordnung der biquadratischon Gleichung, also ein
Nullpuukt erster Ordnuug von
V- = -f /•» - 2/s +
ist, so ist es zugleich siugulärer Punkt von L, und wenn c, ciu Null-
punkt vierter Ordnung ist, so ist L eine eindeutige Function ohne
singulare Stellen.
Somit sind folgende Sätze bewiesen:
1) Wenn fk ein Punkt ausserhalb der grossen Axe und ausser-
halb des Ellipsenumtanges ist, so hat L vier gotrennte
singulare Stelleu.
2) Wenu fk ciu Punkt ausserhalb der grossen axc uud inner-
halb des Ellipsenumfauges ist, so hat L zwei verschiedene
singulare Stellen.
3) Wenn fk ein Punkt der grosseu Axe und ausserhalb der
Brennpunkte i3t, so hat L verschiedene singulare Stellen.
4) Wenn fk ein Brennpunkt ist, so hat L keine singulären
Stelleu.
Uebrigens siud die singuliireu Stellen sämtlich vou ±_a ver-
schieden, ausser wenn f = ± a und k — 0 ist.
§ 18.
Endlich muss noch folgender Lehrsatz bewiesen werden:
Wenn zwei Functionen L und £, , welche sich auf die
Attractionscentren fk, /, fr, beziehen, alle singulären Stellen
gemeinschaftlich haben, so sind sie identisch.
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Massenpunktes unter der Wirkung von Altrat tionskrSften.
299
1) L und Lx mögen zunächst vier singulare Stellen gemeinschaft-
lich haben; dann müsseu die biquadratischen Gleichungen, welche
aus ihnen abgeleitet sind, identisch übereinstimmen , also auch die
daraus abgeleiteten quadratischen, und also auch
f + h V-l - fx + hx V- 1
Die beiden Punkte fk und fxkx könnten sich also höchsteus im
Vorzeichen von k unterscheiden. Aber auch dieser Unterschied ist
nicht möglich, da sonst L uud Lx durchaus von einander verschieden
wären, also die Nullpunkte nicht gemeinschaftlich haben könnten.
2) L und Lx mögen forner ihre beiden singulären Stolleu ge-
mein haben.
Unter dieser Voraussetzung liegen die Punkte fk und /, kt ent-
weder in der grossen Axo oder im Ellipsenumfange.
Liegen sie beide in der grossen Axe, so müssen nach der Gloi-
chung
die Functionen L uud Lx übereiustimmeu ; liegeu sie beide im
Ellipsenumfange, so müssen nach don Gleichungen
fs + h = Crte V-~i)
da, wie schon oben bemerkt, ein Unterschied im Zeichen k unmög-
lich ist, die Functionen L und Lx ebenfalls übereinstimmen.
Die Annahme eudich, dass einer der Puukte (fk) in der grossen
Axe, der andre (t\kx) ausserhalb dersclbeu im Ellipsenumfange liege,
ist nicht statthaft, weil wenu L? und Lx2 in einem der beiden Blätter
einen Nullpunkt gemeinsam haben, der im auderu Blatt entsprechende
Punkt ebenfalls Nullpunkt von V% ist, aber nicht von £/t* verschie-
den ist, während L* und L1* mit einander übereinstimmen.
§ 19.
Mit Hilfe dieser Lehrsätze lassen sich nun die Bedingungen
linden, unter denen
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300 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
constant ist.
Der ubige Ausdruck besteht aus so vielen Summanden , als
Attractionsccntren vorhanden sind. Für jeden Summanden denke
man sich die singulären Stclleu der in ihm enthaltenen Function L
bestimmt. Nach dem zuletzt bewiesenen Satze haben keiuc zwei
Summanden sämtliche singulären Stellen gemein. Es lässt sich nuu
zuletzt zeigen, dass Summanden mit je vier singulären Stelleu nicht
vorkommen künuen.
Gesetzt nämlich, ■•* wäre eiu solcher Summand mit den singu-
lären Stellen £Sl i?3, 'i4, so köuute man die Variabele x von ar0
aus auf irgend eiuem Wege zuerst in die Nähe von £, führen. Es
hätten dann alle Summanden in S gewisse bestimmte Werte; würde
mau x um i", herumführen (welches von ±^a verschieden ist), so
würden in S nur diejenigen Summanden . . . ihr Zeichen än-
dern, welche die singulare Stelle j", mit * gemeinsam haben. Es
mu8s also gleichgültig seiu, ob die Summanden «, ^ . . . mit posi-
tivem oder negativem Zeichen genommen werden; in beiden Fällen
muss S denselben Wert annehmen.
In der Umgebung von muss also * + *i + • • • verschwin-
den. Hieraus folgt, dass diese Summe identisch verschwinden muss
Jetzt denke man sich die Variabele x auf irgend einem Wege
in die Nähe von |, , dann um £, herumgeführt und wiederhole für
die Summe * + -f- . . . den vorigen Schluss. Mau erhält als
Resultat, dass die Summe aller derjenigen Functionen verschwinden
muss, welche die beiden singulären Stellen S„ i*8 gemeinsam haben.
Durch Wiederholung dieses Verfahrens erhält man zuletzt dio
Folgerung, dass der eine Summand * mit den vier singulären Stellen
iä, £3, i"4 identisch verschwinden muss.
Es ist aber schon bewiesen worden, dass ein Summand einen
constauteu Wert nur dauu habeu kanu, wenn
f - ± e, k = 0
ist, wenn also singulare Stelleu überhaupt nicht vorkommen.
Hiermit ist zunächst bewiesen, dass Summanden « mit vier sin-
gulären Stellen in 8 nicht vorkommen dürfen.
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Masgenpunkte» unter der Wirkung von Altracttonskrö/ten. SOI
Auf die Sammanden mit je zwei singulären Stellen kann man nun
genau dieselbe Schlussfolgerung anwenden. Jedesmal, wenn die
Yariabele x einen singulären Punkt umkreist, tritt im zugehörigen
L ein Zeichenwechsel ein, und damit auch im zugehörigen Summan-
den auch in dem Falle, dass
f=±a, k = 0
und also a eine singulare Stelle ist, weil ja dann y in dem Sum-
manden nicht mehr vorkommt.
Es dürfen also auch Summanden mit je zwei singulären Stellen
nicht vorkommen. Es bleiben somit nur Summanden ohne singulare
Stellen, in denen
f= ± e, k — 0
ist; solcher Summanden giebt es aber höchstens zwei. Damit ist der
Satz bewiesen:
Unter der Wirkung von Gravitationskräften ist eine ellip-
tische Bewegung nur dann möglich, wenn dieselben nach
den Brennpunkten gerichtet sind.
§ 20.
Der Schluss, dass, wenn S constant sein soll, auch die einzelnen
Summanden * constant sein müssen, kann ohne jede Veränderung
gemacht werden, auch wenn zu S noch 2c(qQ -}-/<*) binzugenoramen
wird. Es folgt also, dass, wenn S-f- £e(qg-\- IJ) constant sein soll,
S und £e(qff-\-L*\ einzeln constant sein müssen; und hieraus folgt
der allgemeinere Satz:
Unter der Wirkung von Gravitationskräften und
Elasticitätskräftcn (mL) ist eine elliptische Bewegung nur
dann möglich, wenn die erstereil nach den Brennpunkten
gerichtet sind, und wenn die Centren der letzteren so ver-
teilt sind, dass ihr Schwerpunkt der Ellipsenmittelpunkt
ist.
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302 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweghehen
Anmerkungen.
§ 1.
1) Unter einer elementaren Behandlungsweise ist eine solche
verstanden, welche weder die Kenntniss der Kegelschnitte voraussetzt
noch auch Verhältnisse unendlich kleiner Grösseu benutzt.
In diesem Sinne scheint eine elementare Ableitung des Gravi-
tationsgesetzes noch nicht gegeben zu sein. Die meisten derjenigen
Autoren, welche eine solche zu geben beabsichtigen, scheitern an
der olemeutaren Berechnung des Krümmungsradius, so z.B. S che II-
bach (Neue Elemente der Mechanik S. 267), der den Krümmungs-
radius nach einem Verfahren berechnet, das von dem der Differen-
tialrechnung nur in der Bezeichnungsweise abweicht; Rodet, der
wegen des Krümmungsradius auf Salmon verweist (Nouv. Ann. de
math. XII 18*3), und Helm, der zwar ausdrücklich erklärt, den
Krümmungsradius vermeiden zu wollen, der aber wenigstens den
Begriff desselben nicht entbehren kann. (Grunert's Archiv Bd. 63,
S. 326. 1879.). Vermieden ist der Krümmungsradius in der ele-
ganten Methode von Resal, die aber nicht elementar ist, weil die
Beschleunigung durch einen unendlich kleinen Bogen dargestellt ist,
und der Satz benutzt wird, dass die Beschleunigung in der Bahn
gleich der Geschwindigkeit im Hodographen ist. (Resal, traite de
cinämatiqae pure. 1892. S. 31.)
Whitworth endlich (The messenger of math. Vol, S. 160
1871) benutzt die Methode der orthogonalen Projectiou und legt seiner
Betrachtung die von Newton gegebene Lösung des Problemes von
der kreisförmigen Bewegung um ein beliebiges Attractionscentrum
zu Gruudc; aber eine solche kreisförmige Bewegung selbst ist bisher
elementar nicht behandelt worden.
Es ist auffallend, dass, während die meisten elementaren Lehr-
bücher der Physik die elliptische Bewegung um den Mittelpunkt
nach der Methode der orthogonalen Projection behandeln, sich die
entsprechende Behandlungsweise für die Planetenbewegung in keinem
derselben findet.
Newton. Principia. Prop. VII Probl. IL
Dieselbe Aufgabe wird von Jullien gestellt. (Problemes de
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Massenpunktei unter der Wirkung von Attractionskräfttn. 303
mäcanique rationnellc 1866. S. 340.) Er giebt aber das Newton-
gehe Resultat in algebraischer Form. Dass dasselbe auch von
Whitworth übernommen wird, ist bereits erwähnt.
3) Dieses Hilftstheorem ersetzt folgendes schwierigere Hilfs-
theorem Newton's (Prop. VII. Probl. IL Cor. 3) :
Vis qua corpus P in orbe quocunque circum virium centrum
S revolvitur, est ad vim qua corpus idem P in eodom orbe,
eodemque tempore periodico circum aliud quodvis virium
centrum R revelvi potest, ut SPX RP*, contentum utique
sub distantia corporis a primo virium centro S et quadrato
distantiae eius a secundo virium centro R, ad cubum rectae
SG, quae a primo virium centro S ad orbis taugentem PO
ducitur et corporis a secundo virium centro distantiae RP
parallela est.
4) Principia. Prop. I. Theor. I.:
Areas quas corpora in gyros acta radiis ad immobile cen-
trum virium ductis describunt, et in planis immobilibus
consistere et esse temporibus proportionales.
5) Die erstero dieser beiden Formen enthält den für die kreis-
förmige Bewegung specialirten Moi vre 'schon Satz; die zweite wird
— abgesehen von dem constanten Factor — von Newton ange-
geben.
Dass auch der allgemeine Moivre'sche Satz selbst:
Sit MPO curva quaecunque data, PG radius coneavitatis
. . . erit vis centripeta ubique proportionalis quantitati
in derselben Weise für jede beliebigo Curve abgeleitet werden kann,
wenn man unter dem im Texte angenommenen Kreiso den Krüra-
mungskreis einer beliebigen Gurve versteht, — ist selbstverständ-
lich. Moi vre selbst beweist einen Satz (Moivro Miscellanea ana-
lytica. Lib. VIII, 1790) nach zwei Methoden. Die letztere war ihm
von Joh. Bernoulli brieflich (1706) mitgeteilt worden. In derselben
heisst es: . . . notum est radium coneavitatis PG esse ad PQ ut
PQ ad QL. Man wird nicht übersehen, dass an Stelle von PG
stehen müsste 2PG.
Ein anderer — freilich sehr umständlicher — Beweis des Moi-
vro'schen Satzes findet sich bei Scholl (Theorie der Bewegung
und der Kräfte, 1879, Bd. I, S. S. 375). Uebrigens kann den ver-
schiedenen (z. B. bei Schell 1. c. zusammengestellten Ausdrücken
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304 Kin del: . Von der elliptischen Bewegung eines frtibttteglichen
derjenigen Centraikraft, unter deren Wirkung ein frei beweglicher
Punkt eine geeebene Curve durchläuft, noch folgender einfache Aus-
druck hinzugefügt werden:
1 ** dn*
in welchem « =• - gesetzt ist. Man findet denselben, wenn man aus
den Bewegungsgleichungeu
d*x <i*y
*i-xP< J -*p
mit Hilfe der Gleichung
ydx — xdy «= cdt
die Zeit eliminirt Es wird nämlich
lydx — xdy]
El-
x*Ptln
also
x2 dn*
6) Newton. Princ Prop. XI, Probl. VI
7) Whitworth, welcher (L &) ebenfalls die orthogonale Projection
anwendet, bestimmt nicht die Lage der Projectionsebeue; daher
braucht er den Satz
AAX . Pl\ - DD,* (s. Fig. 10).
8) Führt man die im Text angegebene Projection aus, so erhält
man eine bei 1\ rechtwinklige Ecke (s. Fig. 11) (F—JJ1\P) und
also ist (« - Pßrx)
sin 1>FPX
8lUo=sssin(7TO)
und da nach Voraussetzung
e sm(MPF)
sine - rt — 8in {rFuj
ist, so folgt
sin FFPl = sin MPF
und also & WA 08 A PtO\ folglich
W - y^', und - F/\ (q. e. d.j
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Ma**enpunkte* unter der Wirhing von Attracdonskrä/ttn. 3Q5
§ 2.
1) Principia. Prop. XVII. Probl. IX.
Newton nimmt eine Bahn als gegeben an, und aus dieser lehrt
er, bei gegebenen Anfangsbedingungen die gesuchte finden.
Moivre's Construction (Mise. Lib. VIII) ergiebt sich leicht aus
den ün Texte gegebenen Gleichungen. Er nimmt diejenige Ge-
schwindigkeit (vo) als gegeben an, bei welcher der Körper einen
ivreis beschreiben würde, und da
ist, so folgt
Wenn diese Gleichung auf die Anfaogsstellung bezogen wird, so ist
rj die einzige Unbekannte.
Rcsal's Construction (Mecanique generale I, S. 67. 1873) ent-
halt zwar in ihrer Begründung alle die Resultate, welche die im
Texte gegebene Construction ermöglichen, aber dieselben sind nicht
elementar abgeleitet, und die aus ihnen geschlossene Construction
ist wenig elegant.
Sc b eil b ach 's Construction (Crelle Bd. 80, S. 194 1875) ist
ausserordentlich einfach und elegant. Die Begründung derselben ist
aber nicht elementar. Ausserdem hat die von ihm benutzte Hilfs-
grosse
k
Q -
keine physikalische Bedeutung.
Schell (1. c. S. 376) zerlegt die nach dem Brennpunkt (F) ge-
richtete Beschleunigung ^ in zwei Componenten. Die normale
Componente: (s. Fig. 12) -^cos/J ist gegeben, und da sie auch
. V 0
durch-- ausgedrückt wird, so kennt man auch M0C - g; und
durch zweimalige Projection findet man denjenigen Punkt Q auf
J/oC, welcher zugleich der grossen Axe FQ angehört
2) Elementar lässt sich diese Formel folgendermassen beweisen:
(s. Fig. ll.) 1
Für die Beschleunigung («) in der kreisförmigen Bewegung hat
mau die Proportion:
Arck «L Math. u. Phyi. 3. Reihe, T. IT. 2Q
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306 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eine» freibeweglichen
1) <p :PF-l!*:FG. (| l.)
Bezeichnet man die Projection von v mit •„ so ist
2) v : vt = PD : PXD
Da nun, wio oben bewieseu
PPX = PG (= LF)
ist, so folgt
PPX : PD - ML : MP und
& PPtD c^, & MLQ, also
3) PD : = a : LQ
also ergiebt die Gleichung 2):
4) v*.v1* = al: FG . FtGt'
und da das Verhältniss q> : PF bei der Projection seinen Wert nicht
ändert, so kann es durch ^ ersetzt werdeu, wenn unter r der Ra-
dius-Vcctor FP, verstanden wird. Endlich ist zu bemerken, dass
PG = r(— FPX) und — r, (— FtPt)
gesetzt werden muss. Somit ergiebt dio Gleichung 1) durch Sub-
stitution aus 4):
9 *t** ,
r-»=r'r1 0d6r
1* -£? fa e.i)
3) Die Wichtigkeit dieser Hilfsgrösse (k) scheint Schell bach
uach der Veröffentlichung seiner Arbeit erkaunt zu haben Wenig-
stens findet sie sich in dem Referat über seine Arbeit (Fortschritte
der Math. Bd. 7, S. 56G), und nach den dort ohne Beweis ange-
gebenen Formeln ergiebt sich die im Text angegebene Construction
unmittelbar.
§ 3.
1) Diese für den Kreis geltende Gleichung kann nach derselben
Methode bewiesen werden, wie sie Ohus her auf die entsprechende
für die Ellipse geltende Gleichung anwendet. Monthly Notices of
the royal astron. Soc. 1878. Bd. 39, S. 79.)
2) Diese Gleichung läset sich am leichtesten trigonometrisch
beweisen: (s. Fig. 3.)
PE — q = a(cos0 -f - cos 7) — 2a ces l (ß + <p) cos ] (ß — tp)
PGt — Pl — a (1 + cos ß — cp) = 2a cos^ (ß — <p)
PQt < pt - a (1 -f- COS ß — 9) - 2a cos« i (ß + <p)
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Massenpunktes unter der Wirkung von Atlraclionskräßen.
307
VPtPi => 2acosP-2JPcos ^9 =- g (q. e. d.)
Fällt man noch vom Attractionscentrum (F) auf die Tangente
in P die Senkrechte FC (oder *) und von M die Senkrechte MH
auf FC, so erhält man
s mm a -f- 2=3/ cos <p oder da FAf — - ist,
cos p
5 = cosl(COS ^ + C0S v) " c~o~sV als0 008 ß d* h- o* " \
Dies ist die erste Gleichung des Textes.
3) Proceedings of the royal Irish Academy, vol. III, p. 308
Nov. 1847.
Sir William R. Hamilton stated the following theorems of
central forces, which he had proved by bis calculus of quaternions,
bat which , as he remarked , might be also deduced from principles
more elementary :
If a body be attracted to a fixed point, with a force which
varies directly as the distances from that point, and in-
versely as the cube of the distauce from a fixed plane,
the body will describe a conic section, of which the plane
intersects the fixed plane in a straight liue , which is the
polar of the fixed point with respect to the conic section.
Im Text ist die Umkehrung dieses Satzes bewiesen, jedoch unter
der Voraussetzung, dass die Bahn auf eine Ebene beschränkt sei.
Dieselbe specielle UmkehruDg ist geometrisch aber nicht einfach und
nicht elementar ?on Casey bewiesen (Quarterly Journal of math.
1862 p. 233) und von Glaisher (1. c.) mit Anwendung des schon
in § 1 unter 3) citirten Satzes von Newton (Prop. VII. Probl. II).
Die von Hamilton angedeuteten „principles more elementary"
finden sich für den directen und allgemeinen Satz selbst in § 4 an-
gegeben.
4) Comptes Rendus. Bd. 84. S. 760.
Darbaux legt der Berechnung derjenigen Centraikraft, unter
deren Wirkung ein frei beweglicher Punkt einen Kegelschnitt durch-
läuft, die Formel von Binet
zu Grunde. Dasjenige seiner zwei Resulate, auf welches im Texte
Bezug geDommen wird, spricht er in folgender Weise aus :
!20'
308 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen
Nous aurons pour Texpression de la force
5) F = r«(o cos 2o> -f P/sTgin 2co + Ä) »l t
et pour equation de la trajectoire:
- =» a cos ai -f- A sin o> Vocos 2co -f" ß 8in 2w 4" h
Cette formule, contenant trois constantcs arbitraires a, A, ne
figurant pas dans l'expression de la force, est donc l'equation la
plas generale de la trajectoire, quand la force est reprösenteo par
l'equation 51).
Dass das im Text angegebene Kraftgesetz auch durch D arboux
Gleichung 5) ausgedrückt wird, erkennt man am leichtesten aus den
weiteren Entwicklungen, in denen es heisst) S. 938):
Enfin si Ton exprime Lea deux lois trouvecs on introduisant les
coordonnees rectilignes au liou dos coordonn6es polaircs, on obtient
les deux formules:
9) F =
(ax by + c)*
Eine elementare Ableitung des Satzes von Darboux scheint
nirgends versucht worden zu sein. Daher kommt es auch, dass die
oinfacho Formel für die Umlaufszeit sich nirgends findet.
§ 4.
1) Comptes Rendus. Bd. 84. S. 762.
L'equation:
^ - a costf; + b sinw-f- Vä cos 2m + D sin 2« + //
contenant trois constantes A, B, II ne figurant pas dans l'expression
de la force
r» { - — a cos » — 6 sin o> j
represente la trajectoire la plus generale qu'un point materiel puisse
decrire sous l'action de cette force.
^Bat»o?lini (Giornale di matematiche; vol. XVII. 1879.
S. 49 j leitet aus der Gleichung des Kegelschnitts:
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Masxenpunktes unter der Wirkung von Attractionskräften.
309
die Kraft
ferner die Geschwindigkeitscomponenten $rj ab; er drückt dann die
Constanten des Kegelschnitts pv durch die gegebenen Anfangsbedin-
gungen aus und findet als Kriterium für die Art des Kegelschnitts:
Q3*o i ß*yo 'S po
Eine Deutung dieses Resultates wird von ihm nicht versucht
§ 5.
Das in diesem § angegebene Integrationszeichen lässt sich auf
New ton 's Centraibewegung übertragen und giebt alsdann eine
Methode, welche schneller als die sonst übliche zum Ziele führt.
Die Sätze von Hamilton und von Darboux durch directe
Integrationen nachzuweisen, und die Art des Kegelschnitts zu bestim-
men, welcher unter den von Darboux angegebenen Bedingungen
durchlaufen wird, — scheint nirgends versucht au sein.
§ 6.
1) Comptes Rendus. 1877. Bd. 84. S. 671.
2) Comptes Rendus. 1877. Bd. 84. S. 939.
3) 1. c : La Solution du problöme rentre des lors dans la theorie
clastique.
4) Freilich setzt der im Text gegebene Beweis voraus, dass die
Attraction eine Function der Entfernung sei. Man braucht aber
nur zu berücksichtigen, dass, wie im Texte angegeben ist, unter den
Ellipsen sich auch alle die Kreise befinden müssen, deren Mittel-
punkt mit dem Attractionscentrum zusammenfällt; und man weiss,
dass in solchen Kreisbahnen die Centraikraft constant ist. Folglich
ist dieselbe nicht sowol eine Function von den Coordinaten, als
vielmehr blos von der Entfernung (r). Somit ist auch unter der
allgemeinen Voraussetzung, die Bertraud aufstellt, das Gesetz von
Newton ohne jede Rechnung nachgewiesen.
5) Comptes Rendus. Bd. 84, S. 760 und 936.
6) Comptes Rendus. Bd. 84, S. 939.
310 Kindel: Von der ellipfisthcn Bewegung eines freibeweglichen
7) Memoircs de la Societc des scienecs phys. et nat. ä Bordeaux
IV (2). S. 31-40.
8) Monthly Notices of the royal Astr. Society. Bd. 39. 1878.
S. 79.
1) Grunert's Archiv. Bd. 66. S. 107. („Eine weitere For-
derung ist, dass v eindeutige Function von r sei.) Man wird nicht
übersehen, dass der Formel für das Potential (v) als Nebenbedingung
für ihre Giltigkeit irrtümlicher Weise hinzugefügt ist (in Formel 9) :
Dieser Zusatz sagt gerade das Gegenteil aus von dorn, was aus -
gesagt werden sollte. Es hätte heissen müssen:
Uebrigens ist das Resultat nachher (S. 329) richtig gcdeuUt.
2) Legendr e. Traite des foutions elliptiques. 1825. Bd. L
p. 349:
D'un point quelconque pris dans l'intdrieur de la developpde
de l'ellipso il est toujours possiblc de mener quatre normales ä la
circonference de l'ellipso; de tout point pris hors de l'aire de cette
courbo on n'en pourra mener quo deux et d'un point pris sur le
contour de cette courbe, on pourra toujours faire passer trois nor-
males.
1) Diese Voraussetzung lässt Hoppe (1. c.) uicht zu. Bei den
grossen Planeten z. B. sind die Intervalle, in donen die Entfernungen
von der Sonne variiren, von einander getrennt und (S. 329)
obgleich das Anziohungsgesetz wegen Ungleichheit der
Constanteu in Bezug auf beide verschieden formulirt ist,
so lässt sich die eine Function ohne Widerspruch als Fort-
setzung der andern ansehen
Dieser Satz ist nur dann richtig, wenn von zwei Functionen,
die in getrennten Intervallen irgend wie definirt sind, stets dio cino
als Fortsetzung der andern angesehen werden darf, wenn also der
Begriff der analytischen Function in physikalischen Untersuchungen
nicht zugelassen wird.
§ 7.
§ 10.
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Massenpunktes unter der Wirhing von Attractionskraften.
311
Greifen hingegen, wie vielfach bei den kleinen Planeten,
die Intervalle für r über einander, so bildet die Idontität
der Ansdrücke in den sich deckenden Intervallteilen eine
nene Bedingung, an deren Erfüllung, so lange irrationale
Wurzeln darin vorkommen, gewiss nicht gedacht werden
kann.
Durch diesen Satz scheint eine Schwierigkeit mehr verschleiert
als beseitigt zu werden.
Für die im Texte gemachte Voraussetzung kann man sich auf
Newton's Autorität berufen, der das aus einer oder mehreren
elliptischen Bewegungen abgeleitete Gesetz auch für diejenigen Ent-
fernungen gelten lässt, die sich der Beobachtung entziehen.
§ IL
1) Giornale di matematiche. Bd. XVIII. S, 272.
Dainelli stellt die Aufgabe:
Conoscendo la trajetoria di un punto mobile, tromre le amijx)-
neiüi \della fjrza. che la sollecita erpresse in funzhme ddle cuor-
dinate del mobile.
Diese Aufgabe ist unbestimmt, da noch die Geschwindigkeit be-
liebig angenommen werden darf. Daher geht in die Lösung der-
selben eine willkürliche Function ein.
2) Sturm. Cours de mäcanique. Lecon 20 (256).
3) Comptes Rendus. Bd. 88, S. 909 — 911, oder Atti di
To rino. Bd. XIV, 1879. S. 750.
Siacci stellt folgenden Satz auf:
Quando un" punto percorre una linea piana, se si decompono
la forza in due, l'nna passante per un punto fisso qua-
lunque, l'altra secondo la tangente della curva etc.
Die tangentiale Richtung für die eine Componento wird auch
Ton Battaglini beibehalten (Giorn. d. mat. 1879, Bd. XVII),
welcher die von Siacci gestellte Aufgabe für einen Kegelschnitt
löst, dessen Gleichung
+ vV = («*+0y + y)8 ist.
Siacci, Battaglini und Dainelli schoinen sich die Rech-
nungen dadurch zu erschweren , dass sie nicht die Geschwindigkeit
(r) selbst als willkürliche Function annehmen. Freilich muss man
sich v als eine solche Function der Goordinaten denken, die, wenn
auch die Coordinaten zu ihren Anfangswerten zurückkehren, nicht
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312 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweghchen
notwendig selbst ihren ursprünglichen Wert wieder erreicht, da ja
sonst die Bewegung in einer geschlossenen Curve periodisch sein
müsste.
Siacci setzt
xdy — ydx~ Tit
Hier ist T die willkürliche Function. Die Componenten der Be-
schleunigung findet er:
r T* , „ T dT ( T\
F*-D>J UDd * " P di\V- DJ
wo Fx die nach dem festen Punkto O gerichtete, J2 die tangentiale
Omponente bedeutet
Dieses bei Battaglini und Dainelli wiederkehrende Resultat
kann man fast ohne Rechnung folgendermasseu ableiten:
Nach dem in § 1. gegebenen Hilfssatze wird F1 durch eine Gc-
rado dargestellt, deren Endpunkt mit dem von - auf einer zur Tan-
gente parallelen Geraden liegt, also ist
Durch diese Gomponente l-\ allein würde v so geändert] (um
oqv) dass
vdD -f- DdQv = 0
wäre. Wenn sich nun die Geschwindigkeit um do ändert, so muss
der üeberschuss
4,t> — dv - d^v = dv + -- ■
durch eine tangentiale Kraft hervorgebracht worden, deren Grosso
(wie in der Huyg he n 'sehen Formel):
4 » a d(vD)
" V ds ~ D ds
sein muss.
Battaglini setzt für den von ihm behandelten Kegelschnitt-
P — ax -f ßy -f y, (ix =■ PC0S#, vy — Psin^
und sieht £ als willkürliche Function der Zeit an. Durch zwei-
maliges Differeutiiren der Coordinaten nach der Zeit findet er die
Componenten X, Y, jede als eine Summe zweier Kräfte ausgedrückt.
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Massenpunktes unter der Wirkung von AttractionskrSJten.
313
Es erscheint also wie ein Zufall, dass sich die Summanden so er-
geben haben, dass zwei sich zu einer Kraft zusammensetzen, welche
nach dem Coordinatenanfangspunkte gerichtet ist, während die zwei
anderen eine tangentiale Kraft ergeben.
Dainelli definirt die willkürliche Function / durch die Glei-
chungen:
dl dy * dl ~^ dx '
in denen q,xy — 0 die Gleichung der Curve ist.
Dass diese Wahl nicht eine glückliche war, scheint sich im
Verlaufe der Rechnungen an der Stelle zu zeigen, wo es beisst
(Bd. XIX, 8. 171 )
„Prendiano ora la funziono arbitraria / della forma seguento :
T
dtp. dq>
"dz^dj,
dove T indica una funzione pure arbitraria delle coordinate zy.u
Da nämlich
ist, so ergiebt sich:
kT
und diese Function T ist dieselbe wie bei Siacci und freilich nicht
wesentlich complicirter als die Geschwindigkeit selbst. Aber der
lange Umweg wäre vermieden, wenn die Geschwindigkeit selbst von
vornherein als die willkürliche Function genommen wäre.
4) Alle diese Aufgaben sind ausführlich von Dainelli (1 c.)
bebandelt worden. Es tritt aber bei seiner Behandlungsweise nicht
hervor, dass dieselben sämtlich darauf hinauslaufen, die normale
v*
Kraft - in gewisse zwei Componenten zu zerlegen. Dio von
Iluyghens gegebenen Componenten findet er nach ziemlich um-
ständlichen Rechnungen (Bd.1 XIX, S. 179). Nach der im Texte
gegebenen Metbode lassen sich die Aufgaben von Dainelli sehr
leicht behandeln.
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314 Kindel: Von der elliptischen Bewegung eines freibeweglichen etc.
5) Diese Aufgabe findet sich bei Schell (l. c. S. 324 \ Aber
das daselbst angegebene Resultat:
dU (<W\* „, 1 d / _ d9\
ist im Sinne des Textes keine Lösung der Aufgabe, da die Zeit noch
nicht climinirt ist. Uebrigens erhält man aus dem Resultate des
Textes die von Schell gegebenen Gleichungen, wenn man
ds r'rfd rdr
P~dt* ~7U* 9 = d~D
setzt
6) Scholl. 1. c. S. 375.
§ 13.
1) Tho messengor of mathomatics. X. S. 3.
2) Der Beweis dieses Satzes findet sich bei Schell S. 375.
3) Diese Gleichungen bilden auch bei Curtis den Ausgangs-
punkt. Im übrigen hat seine Methode mit der des Textes nichts
gemein. Als Bedingung dafür, dass unter Wirkung der Kräfte F
die gegebene Bahn möglich sei, fiudet er:
2c Od (~)-0
§§ 14-20
Die in diesen §§ behandelto Frage scheint nirgends aufgestellt
worden zu sein.
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Miscellen.
315
XVII.
Miscellen.
L
Lineare Relationen zwischen Mengen relatirer Primzahlen.
1.
Aas der einfachen Beziehung zwischen den Mengen relativer
Primzahlen <f(t)
oder
1^(0-1 (1)
wo sich die Sammirung auf alle Teiler t — ^ n von n bezieht,
lassen sich sehr allgemeine Relationen ableiten, in welchen die
Stellenvariable die natürliche Zahlenreihe durchläuft.
Zufolge (1) besteht nämlich die Identität
A^ -\- At + A3 . . . -f- Am
£q>(t) Z<p(t) A
• ~y~ -'1 h . . . — J— — Am
1 n 1 m
woraus nach Ordnung nach den g> der aufeinander folgenden Zahlen
die allgemeine Relation
Ax -f- -f- A^ . . . -\~ Am
-(f+t+t •
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316
Miscellen.
+(£+£■ . •)*«>)
hervorgeht
Das Bildungsgesetz der als Factor irgend eines <p(*) auftretenden
endlichen Reihe ist ein leicht erkennbares : es erscheinen als Glieder
nur solche A, deren Zeiger Vielfache von n und ^ m sind.
Werdeu den A bestimmte Werte erteilt, so gehen specielle Relatio-
nen hervor, von welcheu einige die Eigenschaft der Summirbarkeit
der Coefficienten von g> besitzeu.
Es zeigt sich unter anderem, dass manche bekannte Beziehung
zwischen den q> aus der gemeinsamen Quelle, der Formel Nr. 2. her-
stammt.
2.
An - 1.
1,1,1 1
+
wo
/!+! + ! +JL\ö?>
V w
V w
(11 1 \
' m
- die grösste in ~ enthaltene ganze Zahl vorstellt.
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rns+ m
2 — m
9>(D +
m
2
Miscdlen.
3.
y|„ = n.
Iml
317
9 (2) + |g I <P(3) • • -
■ • • + + *(* + 1] • * • + <P(m)
(4)
Wird m der Reihe Dach - 1, 2, 3, . . . , r genommen, so ent-
steht ein System von r Gleichungen, aas welchen sich
*(*)=
1, 0, 0, . . . 0, 0,
2, 1, 0, . . .0, 0,
' j2j» ... 9, 0,
n
2
, ... 1, 0,
0
(5)
r| V
rf
r
2' 3
, ...
«r
n"+l|
•er)
(5)
ergiebt, womit die zahlenthcoretische Function „<pu dnreh die zahlen-
|p >
theoretische Fnnctionen ausgedrückt erscheint \p =g durchlaufen
hiebei alle Werte von 1 bis r.
AH — «r. r >• 1 ganzl. Zahl
l1 -f- 2r + 3r . . . + mr
= -f- 2«-l . . . + m'-l)qp(l)
+ (2-i + 4-i. . .)9(3)
+ (3'+4 + 6'"1 . . . ) 9(3) + . . .
woraus nach Summirung der Potenzen mittelst der Bernoulli'schen
Function B
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318 AJÜcelUn.
Br+l («+D- Krim + 1) - 2-1 Br +l) 9(2)
+ (I3 | +l)9(3)+4-^r(|"j+l) g>(4) ... (6)
hervorgeht
5.
^-^Wß(-)+l(r)-.)«>>
+ s+i (I)) «K"-)
Beiderseits mit m+1 multiplicirt und m — 1 für m geschrieben,
ergiebt
i + (, - 1)2~ - ((-) + (:)•••) *m
+ (ff) +(?)•••) *<3>
+ (:) ,(» - 1) <7)
Werden die Coefficienten der <p mittels der Formel
r ) + (*) + (3r) • • • -T £ C°'" 7 C0S T + r ~'
summirt, wodurch sie des zahlentheoretiscchen Charakters entkleidet
werden, so findet sich
[" :m 2 Jrt1 nvm 2m 1
(2— i - )9(2) + Ig ^ cos« — cos 3 + — -ij ?(3)
+ [ 4 ^, C0$m 4 C0S '4 + T ~ J V(4)
r-2»« r-2 w..w 2W 1
4- I - £ cosm cos 1 <p(r)
(8)
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lliscellen
319
- 1 + (m - 1)2« . . .
Nimmt man diese Relation für m — 2, 3, . . . , r in Anspruch,
so erhält man r — 1 Gleichungen , woraus sich <p(r) in Form einer
aus stetigen Functionen gebildeten Determinante ergiebt.
6.
A» = m = od, r ganze Zahl.
^JB -fS&s Sr+l <p(l ) + ^ Sr+i 9(2) + 3r Fi 'sVf ><P<3)
woraus die bekannte Beziehung
=1.2,
hervorgeht
7.
^ = ö— i • • • (9)
oder
An — 2rt, m = QOQO, | 3 | < 1,
fzr, - log-^vd) 4- log 9(2) . . . ,
r^-X^,logr-^- * ' (10)
n (l-z')9M = e 1 * | Ä|<1,. . . (11
y=1.2...J
8
^M — nr«", m — oo, | s | < 1, r > 1 positiy und ganz.
2 nr* = Pr{z)
= Pr_i(z) ^(l) + 2-1 Pr_l («•) 9(2) + Pr-1 (*3) 9(3) + • • •
oder
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320 Mitteile*.
Pr{x)= $ vr-i Pr_, <p(v) . . . (12)
v=lJ2,...
I « i < 1-
Dio Reihen /r(«) *) können summirt werden , wenn man sich
dieselben als Nullwerte des rten Differeutialquotienten vor
Z - e'z + «2r?2 . . . _ -ÜL
1 1 — «rz
denkt. Für
findet sich mit Benutzung einer bekannten Formel von Hoppe ein
Ausdruck, der auf gleichen Nenner gebracht die Form
W)- (l~«)r+l
annimmt. Schreibt man diese Gleichung
(l'i -f 2'** -f 3«-«» . . . ) (1 - *)'+i = Clz -f <y» . . . +
differentiirt fc-mal bezüglich r, und setzt z =» 0, so findet sich für
den beliebigen Coefficienten C* der Ausdruck
^-(t^-Ct'M+ft1)^--
C,,r = 1
welcher die bemerkenswerte Eigenschaft besitzt für k > r zu ver-
schwinden.
Die Relation erhält jetzt folgende Gestalt
- -Su ö-^ £ "-^ ■ • • (15)
r>l, |«|<t
•) Allgemeinere Reihen dieser Reihen wurden vom Verfasser summirt in
der Abhandlung: „Die Nullwcrtc höherer Ableitungen gewisser zusammen-
gesetzter Functionen". Archiv d. Math. u. Phys. (2). T. XI. p. 60 ff.
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Misceüen, 321
9.
^M — ^ m — oo, | * | < 1, k positive ganze Zahl.
*v!LS- JLlS^«* M<1- • ■ (i6)
10.
C08 2rr nx,
v4„ — 3 — m-cc, & positive ganze Zahl.
g> CQ8 2?rvg _ » » cos2n Ava;
»=1A..- V" ~" A=lA... .= 1,2.... ~^»"+r
(17)
Die zweite Summe rechter Hand lässt sich für ungerado k
sommiren mittelst der Function | m | , welche einen echten Bruch
(die Nulle inbegriffen) bezeichnet, der entweder zu x addirt oder
toü * subtrahirt werden muss, um eine ganze Zahl zu erhalten
Es ist
* C0S2*V* (2»)"
— = (— 1) 1 2(2A)1 I • I '""*»» • * • (18>
wo B2h das Functionszeichen für die Bernoulli'sche Function
2Äter Ordnung bedeutet
Zufolge (9) ist aber
A=l,2,... /-i*
daher
w cos2«rx , ,x41(2*)2<> » <jp(A) D , , , , o
• • • (19)
wo h > 1 sein muss, weil sonst &2A-1 divergirt
Die linksseitige Reihe kann, wie es der Verfasser in dem Auf-
sätze: „Ueber harmonische Reihen ungerader Ordnung" [Archiv, (2)
T. VIU. p 320 ff.] zeigte, in eine Potenzreihe umgewandelt werden,
wenn
ist Tritt an die Stelle von * die Function [x]„ welcho die kleinste
Zahl darstellt, die entweder zu x addirt oder von x subtrahirt
Irtk. d. Math. a. Pkj». 3. Reih«, T. XV. 21
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322 Afiacellen.
werden muss, 'um eine ganze Zahl zu geben, so gilt diese Trans-
formation für jedes x\ es ist dann
§
~~ (2A-4)f(2»)«W
2A-4
+ ß + 1+ 1 ' • " + l0g ^ M)
1 (2>*)!L J ^ 2 (2Ä-I-2)!
11.
COS 2rr n* ,
;4„ — — Tg — , nungerade, m oo
x> cos 2jt vx g° « cos 2n kvx
Für die linksseitige Reihe erhält man mittelst der vom Ver-
fasser in seiner „Theorie der Eulcr'ßchen Functionen" (Sitzgs.-Ber.
d. königl. böhmischen Ges. d. Wiss. 1893) abgeleiteten Formel (120)
die Summe
1 /je X2*
wo [r] die obige Bedeutung hat-, somit gilt
oo cos 2* vx f -l)*-1 /rc\^ <* qnU)
. Z^_i(l-4(>]). . . (21)
— 00 < X < 00 .
Für h ~ 1 ist die linksseitige Reihe summirbar und zwar ist
oo cos 2nvx , ,
2 « £ log cot 7ix
r =1,3,5,... v
0 __. x _. £
folglich besteht
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00
WO
^fi&c&tffftt •
IUmL ¥ 0 " 4{^}) " J*lo«cot «W • • • (22)
0 < JT < + 00
x — m + {«}, m positive ganze Zahl,
giltig also für alle positiven «-Werte, welche höchstens um ^ grösser
als eine ganze Zahl.
Barmen, December 1896. Franz Rogel.
Sind
2
leber rationale Rlchtungrscosinus.
x y *
die Richtungscosiuas einer Geraden gegen 3 rechtwinklige Axcn, so
lassen sich (wie in Tl. LXI. S. 438 bewiesen) die ganzen Zahlen a-,
y, 2. u allgemein in 4 ganzen Zahlen a, £, </ wie folgt darstellen:
, -2(oc + W); y = 2(ar/-ic); 3 = a* -f _ c* _ ,/* (1)
■»_a'+**-|-e*H-4t (2
und drücken demnach alle Lösungen der Gleichung
*,-f*,+«,-i*1 (3)
in ganzen Zahlen aus. Hieraus folgt der Satz:
„Kennt man die Zerlegung einer ganzen Zahl u in die Summe
von 4 Quadratzahlen, so ist auch die Zerlegung von «2 in die Summe
von 3 Quadratzahleu bekannt."
Nun hat Jacobi bewiesen, dass jede ganze Zahl die Summe von
* Quadratzahlen ist. Folglich ist jede Quadratzahl die Summe von
3 Quadratzahlen; die Zerlegung selbst bleibt noch Problem.
Cm indes für gegebene « alle Lösungen zu erhalten, ist es nicht
nötig die geraden u zu berücksichtigen. Denn da * und y gerade
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324
AlUcelUn.
smd, so ist es auch z, und 61. (3) lässt sich durch Division redaciren
and zwar wiederholt, bis u angerade wird.
Steht die Anzahl der Lösungen für ein ungerades u in Frage,
so ist diese zunächst, wenn a, J, c, d von — Vu bis y « variiren,
Da ein Vorzeichenwechsel von a, i, e oder <i nar einen Vorzeichen-
wechsel und Vertauschung von x, y bewirkt, so brauchen deren Werte
nur von 0 bis Vu gezählt zu werden.
Weitere Reductionen ergeben sich, wenn man die Combinationen
der a, 6, e, d für
bildet und von deren Permutationen alle äquivalenten in y, t aus-
schliesst Aequivalent zeigen sich die gleichzeitigen Permutationen
je zweier Pare von Elementen, so dass die 24 Permutationen 6 Gruppen
zu 4 äquivalenten ergeben. Die dann übrig bleibenden 6 Lösungen
aus jeder Combination findet man leicht, indem mau ein beliebiges
der 4 Elemente unverändert lässt und nur die 3 übrigen permutirt.
Die 6 Permutatiouon fallen parweiso in 3 zusammen, wenn 2 Ele-
mente gleich sind; alle fallen zusammen, wenn 3 Elemente oder 2
Pare von Elementen gleich sind. Andre Reductionen der Anzahl
sind speciellen "Wertsystemen eigen. Ich lasse eine Tabcllo der
Lösungen der Gl. (3) folgen, welche aus der Variation der Elemente
von 0 bis 4 hervorgehen, und gebrauche dabei die Abkürzung:
<(2V« + U*
Tabelle.
1 =1(0, 0, 1)
3 = (1, 2, 2)
5 = (0, 3, 4)
7 = (2, 3, 6)
9 = (1, 4, 8)
= (4, 4, 7)
27 = (2, 14, 23)
= (2, 7,26)
= (7, 14, 22)
29 = (3, 16, 24)
= (11, 12, 24)
= (12, 16, 21)
11 = (2, 6, 9)
= (6, 6, 7)
31 = (5, 6, 30)
13 = (0, 5, 12)
= (3, 4, 12)
33 = (1, 8, 32)
= (8, 8, 31)
= (4, 17, 28)
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Miscellen.
325
15 = (9 10, 11)
33 <= (7 16 28)
17 ss f0. 8 15)
35 — fl 18 30)
= (8. 9. 12)
= (15 18 26)
19 — d 6 18)
37 = (3 8 36)
= (6 6 17)
= /■« Ol 28)
V,u, ^oy
= (6 10 15)
= (8 24 27)
21 = (4 5 20)
*±A \V) *>^ti 0&)
— (319, Zi)
= (4, 13, 16)
43 = (6, 7, 42)
= (8, 11, 16)
45 ss (5, 8, 44)
28 = (3. 6, 22)
= (8, 19, 40)
= (3, 14, 18)
49 = (15, 24, 40)
= (6, 13, 18)
57 = (7, 8, 56)!
25 = (0, 7, 24)
Lösungen, die sich durch Division mit einem Factor von u re-
duciren, sind hier nicht aufgenommen, da sie durch Multiplication
der Gleichungen leicht hinzugefügt werden können.
Unter den aufgeführten Lösungen tritt eine sehr einfach fort-
schreitende Reihe bemerklich hervor und führt zur Entdekung der
Formel :
(h* + * + D* -*» + (*+ 1)* + W* + 1)1» (4)
wo nämlich:
Ä*+/t-f-l = i + 2(l + 2 + 3 + . . • ä)
ist
Ferner zeigt die Tabelle, dass die meisten Paro verschiedener
Lösung für dasselbe u eine der 3 Zahlen x, y, z gemeinsam haben,
so dass aus ihrer Verbindung jedesmal eine Lösung der Gleichung
*" + *' - V + H* (5)
hervorgeht.
Nun ist bekanntlich jede Primzahl An + 1 zerlegbar auf eine
and nur eine Art in die Summe zweier Quadrate. Ist daher x'-j-y*
Primzahl, so ist Gl. (5) unmöglich (wo nicht identisch).
Sind also j>, q zwei Primzahlen, so hat man:
pq = («» + f*) (y* + 6*) - («y ± fity + (ad + ßy)* (6)
Demnach erfüllen die 2 Werto der rechten Seite die Gl. (5) ein-
fach. Nach derselben Formel ist, wenn r«=-«* -{-£*, weiterer in
4 verschiedeneu Darstellungen eine Summe zweier Quadrate, nämlich
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326
JUiscellen.
pqr - K«r ± &)* ± («* + ßy)W
u. 8. f. allgemein ein Product von m Primfactoren 4w-f-l in 2™-1
Darstellungen, und man findet aus einer Lösuug von Gl. (3) alle
auf diesem Wege zu ermittelnden Lösungen in a priori bekannter
Anzahl, indem man a:1 dann x* + z*, dann y*-)-2* in Prim-
factoren zerlegt, dann jeden Primfactor als Summe zweier Quadrate
darstellt und die Producte nach Gl. (6), (7) etc. transformirt.
Kommt ein Factor 4n- 1 in einem der Producte vor, so ist
dieses von der Operation auszuschliessen.
Ein Factor 2 hat für die Operation kaiue Wirkung, da
2p = (1»+ 1») («* + /**) - (« + ß)* + (« - fl)*
nur ein Resultat ergibt.
R. Hoppe.
3.
Zum Beweise des Satzes, das» jede unbegrenzte arithmetische
Reihe, in welcher das Anfangsglled zur Differenz relativ prim ist,
unendlich viele Primzahlen enthält.
In unserem Beweise des oben' genannten Satzes (im 12. Teil
der 2. Reihe dieses Archivs , Seite 439—441) haben wir behauptet,
dass die in einer arithmetischen Reihe mit coustauter Differenz, in
der das Aufaugsglicd zur Differenz relativ prim sei, etwa vorkom-
menden Zahlen von der Form 6»+l nie alle teilbar sein könnten.
Dieso Behauptuug wollen wir hier noch besonders beweisen.
Die Doppelreihe 6n+l enthält, uach Absonderung der mit 5
endigenden teilbaren Zahlen, die folgenden Zahlen:
5, 11, 17, 23, 29, . . .
7, 13, 19, . , 31, • • •
Die in dieser Doppelreihe vorkommenden teilbaren Zahlen lassen
sich dadurch ermitteln, dass man für jede Primzahl p > 5 eine mit
p2 anfangende Doppelreihe mit der Differenz 6p bildet und dabei
die mit 5 endigenden Zahlen überspringt. Dabei ist zu bemerken,
dass, wenn p die Form 6n— 1 hat, die Differenz zwischen einer
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327
oberen und einer unteren Zahl dor Doppelreiho =» 2p und die Dif-
ferenz zwischen einer unteren und der nächstfolgenden oberen
Zahl — 4p ist. Hat p aber die Form G/# -f- 1 , so ist die Differenz
zwischen einer oberen und einer unteren Zahl « 4p und die Diffe-
renz zwischen einer unteren und der nächstfolgenden oberen Zahl
= 2p. Für die Vielfachen der Poteuzen von p sind die Zahlen in
den Reihen für die Vielfachen von p mit enthalten.
•
Beispiel :
r- 7-
49, 91, 133, . . .
77, 119, 161, . . .
Diese Reihen sind arithmetische Reihen, bei denen das Anfangs-
glied und die Differenz den gleichen Teilerp haben. Sie stellen alle
teilbaren Zahlen der Reihe 6nXl in gleichmässig fortschreitender
Weise dar. — Sollen nun andere Reihen mit bestimmter Differenz
dieselben teilbaren Zahlen darstellen, so müssen Anfangsglied oder
Differenz derselben entweder Teiler oder Vielfache der Anfangs-
glieder und der Differenzen der erstcren Reihen sein. Dividirt man
Anfangsglied und Differenz, bzhw. nur das Anfangsglied oder nur die
Differenz einer der ersteren Reihen durch den Teiler p bzhw. durch
die Teiler 2 und drei, so trifft man wieder auf aufeinanderfolgende
Glieder der Reihe 6» X 1 oder man erhält Reihen , bei denen An-
fangsglied und Differenz den gleichen Teiler haben. Bildet man aber
Vielfache vom Aufaugsuliede uud der Differenz der ersteren Reihen,
so kann man damit auch keine Reihen herstellen, bei denen An-
fangsglied und Differenz keinen gemeinschaftlichen Teiler haben. Ist
also eine Reihe gegeben, in welcher Aufaugsglied und Differenz
keineu gemeinschaftlichen Teiler haben, und enthält diese Reihe un-
endlich viele Zahlen von dor Form 6« X 1 , so müssen diese Zahlen
jedenfalls wechselweise aus der Reihe der Primzahlen von der Form
6nXl und aus der Reihe der teilbaren Zahlen von der Form
6n X l entnommen werden, denn ein dauernder Fortlauf einer sol-
chen Reihe in der Reihe der teilbaren Zahlen von der Fom 6« XI
ist nach den obigen Ausführungen unmöglich. Eine arithmetische
Reihe, in wolchcr Anfangsglied und Differenz koinen gemeinschaft-
lichen Teiler haben, wird also, wenn sie in's Unendliche ausgedohnt
wird, unendlich oft eine Zahl aus der Reihe der Primzahlen von der
Form 6u X l und unendlich oft eine Zahl aus der Reihe der teil-
baren Zahlen von der Form 6»X1 entnehmen müssen. — Wir
können also getrost die Behauptung aufstellen, dass mit dem Nach-
weise, dass in den Reihen der 7 Reihenarten
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328
MiscelUn.
Aufangsglied:
Differenz :
1) 6« ^ 1
2n
2) 6n + 3
6n + 2
3) 6n
6« + 1
4) GnT 2
6nq: l
6) 6n q: 2
Qn 3
6) 6n q: 1
6n'+3
7) 6n + 3
6n^ 1
denen noch eine 8. Reihenart mit dem Anfangsgliede 6n+l und
der Differenz 6n+l hinzuzufügen ist, unendlich viele Zahlen von
der Form 6n + 1 enthalten sind, auch zugleich der Nachweis geführt
ist, dass in jeder unendlichen arithmetischen Reihe mit constanter
Differenz, in der das Anfangsglied und die Differenz teilerfremde
Zahlen sind, unendlich vielo Primzahlen enthalten sein müssen.
Oldenburg i. Gr.
G. Speckmann.
4.
Ueoer die Zerlegung der Zahlen in Quadrate.
I. Zerlegung der Zahlen von der Form 4n-{-l
in 2 Quadrate.
Diejenigen Zahlen Z von der Form 4n-f-l, die sich in 2 Qua-
drate zerlegen lassen, kann man in ( lassen einteilen, innerhalb deren
die Zahlen Z sowol wie die Grundzahlen der Quadrato a* und l'z
arithmetische Reihen bilden. Es mögen einige dieser Classen hier
folgen.
C lasse 1.
z.
Quadrate
o* + 6»
5
li+ 2*
13
2* + 3»
25
3* + 4»
41
48-f 5*
61
5* + 6*
85
6*+ 7*
u s. w.
U. 8. W.
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Mtscellen.
329
Die Zahlen Z bilden eine arithmetische Reihe 2. Ordnung nach
der Formel 2x*-f-6x-f-6. Die Grundzahlen a sind die Zahlen der
natürlichen Zahlenreihe Ten 1 an und die Grundzahlen der Quadrate
bs sind die Zahlen der natürlichen Zahlenreihe von 2 an.
Classe 2.
z.
Quadrate
a*-f6*
17
l»-f 4*
29
2* + 6»
45
3« + 6»
65
4*-f 72
89
5» + 8*
117
6* + 9«
u. s. w.
U 8 W.
Die Zahlen Z bilden eine arithmetische Reihe 2. Ordnung nach
der Formel 2x*-j- lOx-J- 17. Die Grundzahlen der Quadrate a* sind
die Zahlen der natürlichen Zahlenreihe von 1 an und die Grund'
zahlen der Quadrate b% sind die Zahlen der natürlichen Zahlenreihe
von 4 an.
Classe 3.
z.
Quadrate
a*-|-6*
37
l*-f 6*
53
2« + 7*
73
3*-f8*
97
4« + 9*
125
5* + 10*
147
6»-f-ll*
U. 8. W.
U. 8. W.
Die Zahlen Z bilden eine arithmetische Reihe nach der Formel
2**-f l4*-f-37. Die Grundzahlen der Quadrate aa sind die Zahlen
der natürlichen Zahlenreihe von 1 an und die Grundzahlen der Qua-
drate b* sind die Zahlen der natürlichen Zahlenreihe von 6 an.
Die 1. Classe beginnt mit dem Quadrat der Zahl 1, also 1* und
mit dem Quadrat der ersten geraden Zahl, also 2*; die 2. Classe
beginnt mit dem Quadrat 1* und mit dem Quadrat der zweiten ge-
raden Zahl, also 4*; . . . ; die nte Classe beginnt mit dem Quadrat
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330
Mscetlen.
der nten geraden Zahl, also (2n)*. Die Formeln für die Reihen der
Zahlen Z zu den jeweiligen Classeu sind die folgendem
Classe. Formel der Zahlenreihe Z:
1 2»* -f- 6*+ 5
2 2x* -f lOx + 17
3 2x8 + 14x -f- 37
u. s. w.
Allgemein lautet die Formel für die Zahlen Z zur nten Classe:
/x - 0, 1, 2, . . . \
2x2 + (6 -f- 4m)x + (2n)* + 1 Im - 0, 1, 2, ... 1
fi 1, 2, 3, .
Die Grundzahlen der Quadrate a1 zur nton Classe sind die Zahlen
der natürlichen Zahlenreihe vou 1 an und die Grundzahlen der
Quadrate b* zur nten Classe sind die Zahlen der natürlichen Zahlen-
reihe von 2n an.
Bei der 1. Classe ist die Differenz zwischen den Grundzahlen
der zu einer jeweiligen Zahl Z gehörigen Quadrate gleich 1, beider
2. gleich 3 , bei der 3. gleich 5, bei der nten gleich 2« — 1.
Da innerhalb jeder Classe die Reihe der Grundzahlen der Qua-
drate a die natürliche Zahlenreihe von 1 an ist, so kann mau aus
diesen Classen auch Zahlformcn entnehmen, zu denen je ein Quadrat
der Zahlen 1, 2, 3, . . . gehört. Solche Formen sind diese:
Zahlformen. IT Zugehörige Quadrate.
II
4**+ 8* -f ^ -° 1*
4x«-f 16x + 25 W 3*
u. s w.
Die Differenz zwischen diesen Formen ist
■ / x — 1, 2, «3». • • \
4* + C \z - 8, 12, 10,. . . )
und die Constanten dieser Formen siud nach einander die Zahlen
der Reihe
2x» + 6x -f- 5 (x = 0, 1, 2, . . . )
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Mtscelhn.
331
II. Zerlegung von Zahlen in die Form a'-f-p**.
In ganz ähnlicher Weise, wie oben für diejenigen Zahlen, welche
in 2 Quadrate zerlegt werden können, Classen gebildet sind, köunen
auch für diejenigen Zahlen, welche in die Form a'-J-jjÄ' (p — Prim-
zahl) zerlegt werden können, Classen gebildet werden, innerhalb
deren die Zahlen Z sowol wie die Grundzahlen der Quadrate a* und
6* arithmetische Reihen sind.
III. Zerlegung einer einzelnen Zahl in 2 Quadrate
oder in 1 Quadrat und ein p faches Quadrat.
Zur Zerlegung einer einzelnen Zahl in 2 Quadrate oder in ein
Quadrat und ein p faches Quadrat werden, uachem die Wurzel r
der Congruenz x- = — />(mod Z) gefunden ist, die reducirteu Formen
and die Kettenbrüche mit Bildung von Näheruugsbrüoben angewandt
Beides ist nicht erforderlich, da sich bei der einfachen Anwenduug
des Algorithmus des grössteu gemeinschaftlichen Teilers auf - die
Grundzahlen der betreffenden Quadrate von selbst ergeben, indem sie
in der Beiho der auftretenden Teiler mit vorkommen.
Beispiele:
1) Z = 653. — Die Congruenz x* = — 1) (mod 653) hat die
Wurzel u ± 149.
653 : 149 : 57 : 35 : 22 j 13 : 9 : 4
Z = 13*4- 22*
2) Z = 587. - Die Congruenz x* = — 2 (mod. 587) hat die
Wurzeln ± 207.
587 : 207 : 173 : 34 : 3 : 1
Z = 3« + 2 . 17*
3) Z — 829. — Die Congruenz x1 == - 3 (mod. 829) hat die
Wurzeln ± 251.
829 : 251 : 76 : 23 : 7 : 2 : 1
Z = 23' + 3 . 10«
4) Z — 989 — Die Congruenz x2 = — 5 (mod. 989) hat die
Wurzeln ± 77, ± 353.
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332
MiscelUn.
989 : 77 : 65 : 12 : 5 : 2
Z - 121 + 5 . 13*.
989 : 353 : 283 i 10 : 3 : 1
Z = 3* + 6 . 14*.
G. Speckmann.
5.
Systeme von arithmetischen Reihen nter Ordnung.
Durch Aneinanderreihung von Vertical reihen lässt sich die
natürliche Zahlenreihe wie folgt in Systeme von Horizontalreihon
zerlegen :
1) 1, 2, 4, 7, 11, 16, ... .
3, 5, 8, 12, 17, ....
6, 9, 13, 18, . . . .
10, 14, 19, ... .
15, 20, . . . .
21 , . • • •
Die Horizontalreihen sind arithmetische Reihen zweiter Ord-
nung, deren erste Differenzreihe resp. aus den Zahlen 1, 2, 3, . . .,
2, 3, 4, . . . . 3, 4, 5, . . . u. 8. w. besteht
2) 1, 3, 7. 1?, 21, ... .
2, 4, 8, 14, 22
5, 9, 1 5, 23, ....
6, 10, 16, 24, ... .
• 11, 17, 25, ... .
12, 18, 26, ... .
19, 27, ... .
20, 28, ... .
29, . . . .
30, ....
Die Horizontal reihen sind arithmetische Reihen zweiter Ord-
nung, deren erste Difforenzreihe resp. aus den Zahlen 2, 4, 6, . . ..
4, 6, 8, . . • besteht.
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MitcelUn.
333
3)
1, 4, 10, 19, 31
2, 5, 11, 20, 32, .
3, 6, 12, 21, 33, .
7, 13, 22, 34, .
8, 14, 23, 35, .
9, 15, 24, 36, .
18, 25, 37, .
17, 26, 38, .
18, 27, 39, .
28, 40, .
29, 41, .
30, 42, .
Dio Horizontalreihen sind arithmetische Reihen zweiter Ord-
nung, deren erste Differenzreihe resp. aus den Zahlen 3, 6, 9, . . .,
6, 9, 12, . . . u. s. w. Desteht.
In ähnlicher Weise kann man fortfahren und unendlich viele
Systeme von arithmetischen Reihen bilden.
Richtet man ein solches System so ein, dass in der obersten
Horizontalreihe die Quadrate der Zahlen der nat. Zahlenreihe zu
stehen kommen, so gestaltet sich dasselbe wio folgt:
2, 5, 10, 17, 26, .
3, 6, 11, 18, 27, .
7, 12, 19, 28, .
8, 13, 20, 29, .
14, 21, 30, .
15, 22, 31, .
23, 32, .
24, 33, .
34, .
Die Horizontalreihen sind arithmetische Reihen zweiter Ord-
nung, deren erste Differeozreihe aus aufeinander folgenden ungeraden
1, 4, 9, 16, 25
35
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334 Mücellen.
Zahlen, nämlich resp. aus dun Zahlen 3, 5, 7, . . . , 5, 7, 9, . . .
u. 8. w. besteht
In ähnlicher Weise lassen sich aus der nat. Zahlenreihe Systeme
von arithmetischen Reihen 3ter, 4ter, . . . nter Ordnung bilden, in
denen die oberste Reihe aus 3ten, 4ten, . . . nten Potenzzahlen
besteht.
Oldenburg i. Gr. G. Speck mann.
6.
Ueber Potenzreihen.
Aus den 3ten Poteazen der Zahlen a der natürlichen Zahlen-
reihe kann man durch Hinzunahme geeigneter Quadratzahlen b eine
Reihe von Quadratzahlen c bilden. Es mögen die Reihen der be-
treffenden Zahlen hier folgen.
n b c
2» + 1* 3»
33 -f. 3* - 6*
4* + 0* = 10»
53 + 10* = 15*
U. 8. W.
Die Reihe der Wurzeln o ist die natürliche Zahlenreihe von 2 au,
die Reihe der Wurzeln b ergiebt sieb aus der Formel
+!*+ 1(* - 0, 1, 2, . . . )
Die Reihe der Wurzeln c ergiebt sich aus der Formel
j + 1 * + 3 (* = 0, 1 2, . . . )
Aus den vorstehenden Reihen für die dritte und zweite Potenz
lassen sich dadurch , dass man die Wurzelzahlen V resp. mit 2, 3,
4, . . . , 2X. 3X, 4X, . . . multiplicirt und die Quadrate der so ent-
standenen Zahlen zu den Potenzen von dor Form a2*-1 hinzuuimmt,
Quadratzahlen von der Form
„2,-1 + p _ ct
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Miscelltn.
335
bilden. Alle Wurzelzahlen c erhält man auch dadurch, dass man die
oben für c angegebenen Zahlen resp. mit 2Z, 3X. 4X, . . . multiplicirt.
So ist z. B.
2* -f- 8« ' - 6*
3* + 9l - 18»
45 4. 24* — 40*
n. 8. w.
27 _|_ 4* 0 12«
3' + 27« - 54*
47 -f- 96* - 160"
U. 8. W.
G. Speckmann.
7.
Ueber die Auflösung der Congruenz x* = a (mod. p).
Auf Seite 446- 448, Teil 14, 2. Reihe dieses Archivs haben wir
eine Auflösungsmethode für die Congruenz ** = a (mod. p) bekannt
gegeben. Diese Auflösungsmethode gilt natürlich auch allgemein für
jede ungerade Modulzahl. — Jetzt möchten wir noch mitteilen, dass
das angegebene Verfahren noch bedeutend dadurch verkürzt werden
kann, dass man in die Formel pn-\-a -r für u nicht alle Zahlen
0, 1, 2, 3, . . . einsetzt, sondern nur einige besonders ausgewählte
Zahlen. Setzt man nämlich in z1 -\- z für z nach einander die Zahlen
1, 2, 3, . . . ein, so entstehen die folgenden Summen: 2, 6, 12, 20,
30, 42, 56, 72, 90, 110, . . . Die Endziffern dieser Summe wieder-
holen sich von 10 zu 10 Summen und können nur gleich 2, 6 oder
0 sein. Dicsor Umstand führt zu einer grossen Abkürzung der Rech-
nung. Es sei z. B. die Congruenz x1 = 300 (mod. 897) gegeben .
(89?2~~ ~ )' S 673 (m0d- 897)' Es i8t al8° di° F°rmel 897 "~ 373
zu benutzen. Setzt man in diese Formel die Zahlen 1, 2, 3, . . .
ein, so entstehen Summen mit den Endziffern 4, 1, 8, 5, 2, 9, 6, 3,
Da nur diejenigen Summen, wilcho die Endung 2, 6 oder 0
haben, Zahlen von der Form sa + £ sind, so brauchen wir hier auch
nur solche Summen zu benutzen, nämlich 5 . 897—373, 7 . 897—373,
9 . 857 — 373 u. s. w. Die Rechnung stellt sich dann'wie folgt dar:
f
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33G
AfiscelUn.
897n — 373
n - 5. 5 . 897 - 373 = 4112 = 64» -f 16
n = 7. 7 . 897 - 373 — 5906 = 76» + 130
n = 9. 9 . 897 — 373 — 7700 =» 87» + 131
a = 25. 4112 -f- 8970 — 13082 — 114» -f 86
n - 17. 5905 + 8970 = 14876 - 121* -f 235
n = 19. 7700 + 8970 = 16670 - 129* -f- 29
n = 25. 13082 + 8970 = 22052 = 148« -f 148
897 1 897 -I- 1
2 148 ™d — Y~ + 148' d' L 300 nnd 596 8ind Wur
zeln der Congruenz «* = 300 (mod. 897)
Oldenburg i. Gr. G. Speckmann.
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Graeber: Ueber die pythagoreisch™ Dreieck* etc.
337
XVIII.
Ueber die pythagoreischen Dreiecke und ihre
Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangs.
Von
Graeber,
Seminarlehrer in Aurich.
Pythagoreische Dreiecke heissen diejenigen Dreiecke, deren
Hypotenuse und Katheten pythagoreische Zahlen zu Längeneinheiten
haben. Die Zahlen a, b, c heissen pythagoreische Zahlen, wenn
a* = 4* + c*
ist fA* bezeichnet ein pythagoreisches Dreieck mit den pythagorei-
m
sehen Zahlen a, 4, c.
Die Hypotenusenwinkel sind ß und y; 0 liegt der Kathete b
nnd y der Kathete c gegenüber, *A3 bezeichnet z. B. das pytha-
Dreieck, dessen Hypotenuse 5 und dessen Katheten b und
c 3 beziehungsweise 4 Längeneinheiten haben. /?s6 liegt der Kathete
* — 3 und y*5 der Kathete c — 4 gegenüber. Ein pythagoreiiches
Dreieck, dessen Hypotenuse eine Primzahl ist, heisst ein ursprüng-
liches und hat die Bezeichnung ein solches, dessen Hypotenuse
■
ein Product aus zwei oder mehreren Primzahlen ist, heisit ein zu-
sammengesetztes pythagoreisches Dreieck, dessen Bezeichnung £
f [ o "j ..an.
•
ist. Alle anderen pythagoreischen Dreiecke heissen abgeleitete und
zwar einfach abgeleitete, wenn die Hypotenuse eine Potenz einer
primzahligen Hypotenuse ist und zusammengesetzt abgeleitete py-
Arct». d. Mith. u. Phjs. 3. Beiho. T. XT. 2 2
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338 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
thagoreiscbe Dreiecke, wenn die Hypotenuse ein Product aus Po-
tenzen von primzahligen Hypotenusen ist. Jene werden mit A>
diese mit A bezeichnet.
a1?osr . an*
Alle pythagoreischen Dreiecke lassen sich aus dem gleichschenklig
rechtwinkligen Dreieck coustruiren . Dieses Dreieck ist A ABC mit
AB als Hypotenuse und mit AC — BC als Katheten. Figur L
§ L
Um 4AS zu construiren, verbindet man A mit D, der Mitte von
CB dann ist
2 Wkl. DAE - 05s
und
Es ist
oder da
und
Ferner ist:
und da
ist:
Da
ist
mithin ist
2 Wkl. CAD = y6«
ÄD* — BC* + ÄC*
AC - 2 CD ist,
ÄD* - L>GJ -f 467^ -
,4/; = CD Yb
CD Yb: DB — sinB : sin DAB
sinß = j/jj und DB - CZ>
sin DAB = Yl y\ - VÖ7l
logsinXMÄ - |logO,l - 0,5000000 -
Wkl. D^B-18°26'5^y"
Wkl. CAD - 45» - Wkl. DAB ist,
116"
Wkl. C^D - 26*33' 54
631
349"
2 Wkl. DAB = 36® 52' 11 und
030"
2 Wkl. dD- 53» 7' 4S63y
In *A" »st
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nnd ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangs. 339
log 3 = 0,4771213
log 5 = 0,6989700
log j* = 0,7781513- 1;
ßh = 36° 52' 11 ^
2 Wkl. DAB - ß\
Der Beweis ohne Logarithmen ist: Da
tiuCAD - ™d cosC'^D = ™
ist, so ist
12 4
>5 V5 &
Nun ist
4
8iny*s — also ist sin2CMD =» siny*a
oder
2 . CJD => ya
2 Wkl. und 2 Wkl sind die Hypotenusenwiukel von
Wird CB in drei gleiche Teile geteilt, und werden die Teil-
punkte mit A verbunden, so bilden die Transversalen mit der Hypo-
tenuse die halben Hypotenusenwinkel von *A* nnd "A6-
Bei der Teilung in vier gleiche Teile erhält man die Hypote-
nusenwinkel von *AS, ,6A8, 28 A4-
5 17 25
Hieraus ergiebt sich der Satz:
Die Transversalen nach den Teilpunkten des einen Schenkels im
gleichschenklig rechtwinkligen Dreiecke gezogen, bilden mit der
Hypotenuse halbe Hypotenusen Winkel von pythagoreischen Drei-
ecken.
Eine nach § 18. berechnete Tabelle für Teilungen in 2 bip
8 gleiche Teile wird diesen Satz bestätigen
22*
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340 Grar her: Uebtr di« pythagoreitchen Drtitcke
§ 2.
Der Unterschied der beiden Hypotenusenwinkel von *A5 ist ein
Hypotenusenwinkel von MA7.
25
l rt-ßi- Ml
E8 ist: . na
iin(y| Bin y|- cos/31 - »in /3g . cosyg
Sotzt man
siny$ — cos |, sin0£ = cos ff
so erhftlt man
8in(y* - ßl) - sinM ~ ™*ßl = c08^'2 ~ C0SM
oder
L sin (y| -01) = cos 201
Ebenso ist
II. cos(y* - ßl) - cosy| . cos^ + Binyf . iin0i
- sin 01 . sinyi -f sinyt . sin 01
— 2 sin 0 g . siny£ = 2siu01 . cos 02
= 2 sin 20g
Für
wird
3 4
sin 0g -5 = cosyt und sinyg - £ - coaßl
sin(y£ - ßl) - l0 und cos(yi-rt)-**
Da
oder
sin V* - ßV + C0B»(yi - «) m 1
25* ~ 7* -f 24*
ist, so ist yg — 01 ein Hypotenusenwinkel von MA
Es ist nun
III. sin (y$ - 01) = ^5 = f*A
also ist
a) yf-rt-Ws
Der andere Hypotonusenwinkel ist, da
IV. cos(yj| - 01) - 208'5 - - sinyfS ist,
b) 20t -y«
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und ihre Anwendung auf die Teilung de» Kreisumfang».
2. rit-M-rf.
Folgende Gleichuugen, die sich aus (I, IL, III., IV) ergebe
lila. sin(yf - ß\) - cos 2/3 \ = sin/3/5 - eosyf* - ~
•cot(rf - ßl) - sin 2/3g = sinyi$ - 601/1/. - j~
formen die Gleichungen
»MyJS - |3S75) = sinyfä . cos/3 ,76 - cosyf* . sin ß,\
cos(y|g - ß&) ~ cosyü . cos/3,* + sinyf| . sin/S/B
um in:
V. siniyU - = s\n2ßl . sin 2/^ - cos2/3g . cos 20*
527
625
r>27
- - cos4/5* - + 55
VI. cos(y|* - p^) - cos2/3g . sin2/3j| + cos 2/3» . sin 20g
-28in2^.co82^ = .in4j3; = ^
Nun ist
siu2(y|*a - ß,\) + cos>(yf£ - f Ä) " 1 und
625* - 3361 + 527»
folglich ist yll — ß^ ein Hypotenusenwinkel von
625
Es ist
336
mithin ist
336
cos(}'!$ — /3J6) - - cosy5* und
rK - /»A - k.4
Der andere Hypotenuseuwinkel ist
90° - ytt + /?2'5 - 2/JÄ _ 2(yi -«)-
Da man ebonso erhält:
sin (y5* - /35*) - cos 8/3*
cosfo»-^,) sin 8/3*
so ergiebt sich der Satz:
342 Graeber: (Jeher pythagoreische Dreiecke
A. Der Unterschied der beiden Hypotenusenwinkel von &
ist ein Hypotenusenwinkel von £
Mittels der Gleichungen
iiu20g — sin2y£ und cos 20g = - cos2yJ
erhält man aus V. und VI.:
•in(y||- ßfr) = 2sin 2/5| . sin2y| + cos2/5§ . sin2yj|
- cos2y* — ff)
cos(yü - ßfb) - sin 2y$ . cos20g — cos2y| . sin 20?
Hieraus folgt:
B. I>er doppelte Unterschiedswinkcl der beiden Hypotenuseu-
winkel von A ist ein Hypotenusenwinkel von wenn derselbo
Wkl. 1 Ä ist.
§ 3.
Mit Zuhilfenahme der Gleichungen § 2. III a., IV a. erhält man
nach der Sinus- uud Cosinusformel für die Differenz zweier Winkel :
I. sin (pf - ßt\) - sin/S? . sin 2ß* — cos202 . cos ß\
cos3^ = i25
II. cos (02 - 027,) = cos/?2 . sin 2/3S + sin 02 . cos 2«
117
125
-UD3P3 -
Da
44* 117*
cos*3^ + siu*3ft - 12&8 + 12p = 1
iit, so folgt darauf, dass ßl~-ß& ein Hypotenusenwinkel von A ist. Da
Bin(« - ßj>) - ^ - «in^
16t. 80 ISt
a> ^5^25-^125
Ist 0f — /3875 der eine Hypotcnusenwinkel, so ist
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreüumfangs. 343
der audere Hypotenuscnwinkel von 1I7A41.
125
3 336 237
2) ßb~ßV - ^3125
Es ist
lila. sm4ß^ - = sin j?5* - cosy6*
IV a. - cos 40 j? — ~ = sin y5* =• cos/V
Mittels dieser Gleichungen orhalt man aus den Formeln für
8iü 0*5 - y«4) und cos {ß 5 - 1
(3 \ 3 3 3 3
05 — ßM <=— sinß 5 . cos4|?5 — cos?.— sin405
3 237 . / 4\
= - sm5? 5 " 3125 " 8m V' **)
/ 3 \ 3 3 3
IV. cos (^5 — ßb*J = — c<>9/*5 • cos4/55 4~ sin/S 5 . sin 40 j
_Ä3 3116 / , 4\
Da 3125* = 237* + 3116* ist, so ist
■in fc*) - sinjV - sio(y5* - y*)
und
a) 0*"/V = fc»-n4-r£
der eine Hypothenusenwinkel, der andere ist
W-ßl + ßS-yl+ß,1 oder
b) 90 — ys* + y * — fc*+rt = y*»
3) P27-P125 ^3125
Mit Benutzung § 2. lila , IV a. and der Gleichuugen
{
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344 Graebtr: üeber die pythagoreischen Dreiecke
. mM 3 117 . 44
8in Zß 5 ^ 125 " C0S ß 125
~ cosZßl= läb = *{ußm ist
V. sin I -ß f£) - cos 2ß3b . sin ß J + sin 20* . cos30 J
= sin 5/*|
C0*{ßlb~ß\2b) -8in2^5 • 8i° 30 5 - 009 20 5 - 008 3^ 5
- — CO850.
Aus den Gleichungen 2) III. folgt, dass ßf^-ßL ein Hypo-
tenusenwinkel ist. Da bß im dritten Quadranten liegt, so ist der
Sinus negativ, also ist
p125 P25 p3125
Der andere Hypotonusenwinkel ist dann:
000 * 44 -LA 7 117 - _ 7 3116
90 -^125 +P 25 f 125+^25 " ?3125
Auf ebendieselbe Weise lassen sich die Hypotenusenwinkel! zum
A durch Combination zweier Hypotenusenwinkel aus Dreiecken von
derselben primzahligeu Hypotenuse niederer Potenz finden.
Man erhält:
vu 1 4 * 237 11753
VIL ^5 ^3125 = ^15625
Ä 3 237 10296
P5i"P3125 - P 15625
24 336 .10296
2 rn-ßMK - ß
25 r 625 r 15625
7 336 11753
25+^625 " y 15625
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreitumfangt 345
vii o 1J7 n 44 11753
vn. 3. r12b~ßl2b - y15625
o 44 44 10296
P126"t"P125 - ^15625
Heissen die Winkel ß oder y unter sich gleichnamige und
ß und y mit einander ungleichnamige Hypotenusenwiukel , so
lassen sich die Sätze, die sich" aus den Gloichungcu 1. 2. 3 (a, b)
und aus VII. ergeben, folgendermassen ausdrücken:
A. Die Summe oder der Unterschied zweier gleichnamigen
Hypotenusenwinkel ?on A und A ist eiu Ilypotenusenwinkel
an a**i
von A •
B. Die Summe oder der Unterschied zweier ungleichnamigen
Hypotenusenwinkel von jo einem aus A nud A ist eiu Hypote-
nuaenwinkel von A •
C. Ist die Summe oder der Unterschied zweier gleichnamigen
Hypotenusenwinkel von A und A ein Ilypotenusenwinkel von
a» an*
A , so ist der Unterschied oder die Summo zweier ungleich-
namigen Hypotenuseuwinkel von je einem aus denselben Dreiecken
der andere Hypotenusenwinkel von A und umgekehrt.
D. Der doppelte 0-Winkel im A ißt ein Hypotenusenwinkel
von A •
Hierbei ist vorausgesetzt worden, dass die Summe der Winkel
< \R ist. Beträgt dieselbe mehr als lß, so ist der Supplement-
winkel ein Hypotenusenwinkel.
Aus den Gleichungen I— IV. folgt der Satz:
E. Der Sinus und Cosinus eines n fachen Hypotenusenwiukels
von A geben die Sinusse oder Cosinusse der Ilypotenusenwinkel
a
von A-
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346 Graeber: lieber die pythagoreischen Dreiecke
§ 4.
Kehrt man in den Sinus- und Cosinusformeln § 3. (1—4) die
Vorzeichen um, so erhält man die Hypotonusenwinkel von pytha-
goreischen Dreiecken von niederer Potenz derselben primzahligen
Hypotenuse. Nämlich :
I. Bin {ß ö +M - 125 - 5 - l?By5 ~ ""^b
(Q3 . al \ 75 3 . 3 4
• A3", * A 2925 117 . ,
(a3 . fl A 11C0 44
cos ^ fi + _ ai25 = _ 8m/?5» = C08/5.
sin (fc« + fcfl »3125==g- «u/J5 = cos y 5
pn .Ä1 2500 4 . 4 3
«•ÄÄ+A4) - »i2ö - 5 - sin y5 = 608 ' 5
Aus diesen Gleichungen ergeben sich folgende Winkelgleichungcn:
Ebenso erhält man ans 1, 2, 3 b:
und aus VII, 1, 2, 3:
rj + fc1-»8
oder gleich * — y54, wenn y54-hiV > Iß
IV. 0 l - fc« - fc*
ß>A - fV - /V
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und ihn Anwendung auf die Teilung des Kreitumfangs. 347
Hieraus ergeben sich in Verbindung mit den Gleichungen aus
§ 3. die Sätze:
A. Ist die Summe zweier Hypotenusenwinkel von je einem aus
A und A ein Hypotenusenwiukel von Ai so ist ihr Unter-
au ow> oH4 wi
schied ein Hypotenusenwinkel ton A •
B. Ist der Unterschied zweier Hypotenusenwinkel Ton je einem
aus A und A ein Hypotenusenwinkel von A , so ist ihre
an flüj n + *t
Summe oder der Supplementwinkel zu derselben ein Hypotenusen-
winkel von A •
Aus den Gleichungen II., III., IV lassen sich der Reihe nach
folgende Gleichungen ableiten:
4 «3 a»
4 _1_ A3
- iß
yfts +/V
ß\-ß>*=ß>\
ß\+Pf
4
Y*+ß3
- 1/i
YS-ßS=ßl
-y»7
yS-vS-ßS,
- »-y54
YS-ß5b=Yil,
y5'+rV
ßS+ß>b - A\
-y5'-iV- rA
-w-ft«
Ein Vergleich mit den in nachstehender Tabelle berechneten
Winkeln wird diese Gleichungen bestätigen.
•) Zur Abkürzung ist atatt der pythagoreischen Zahlen nur dio Potenx-
hjrpotenuac geictzU
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348
Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
3
q"
5"
ß6 -36«62'Uj, y*- 53* 7' 48^
ftÄ - 16* 15' 86 ~
/V = 20« 36' 34^"
6"
ß&*~ 4" 20' 58 ^
147*
v - 4i« 13' 9 sg
fc' = U»54' 38^'
/V - 24» 57' 33
2"
14
ßs» - 28« 10' 15*
ft»-.8»41'5$~
= 44° 25' 52"
1"
y5* - 730 44' 03 ^
y5» - 69« 23' 25
8"
= 32» 31' 13 jL y{.4 _ 57o 08' 46 ~
y5a = 85" 39' 1 *
ya«-48« 46' 50 j£
y57 _ 78o 5* 2, |"
y2« - 65« 2' 26 \A
yu - 61° 49' 44?
y5'0=81018'3^'
you = 450 34/ 8"
Die Sätze A. und B. gelten auch bei Zusammenstellung von
zwei Winkeln. Folgende Gleichungen, dio unmittelbar aus der Ta-
belle sich ergeben, mögen als Beweis dienen.
iV + ftf + /V - y5°
ßS + V + ß$* " fc'
ßs9 + ft4 + ß&* = y54
ßS + /V + ß>* = /V
/V + ft* + ßS - YS
ß>e + IV + ß>* - y57
V + ßf 4- /V = r*8
68 + V + 05,o~ y*a
69 -WH- fc»- y5 10
Ferner ist:
IV - V + /V - IV
- /V + *>4 ~ fcÄ " fc"
+ +
056 + - /V " ß>»
ßS - V + ß>* - ys21
/?57 - IV + ßö* = /V4
ßs* - ßs° + ßiK- 05*7
ß,9 " fcM+fcM- &$°
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und ihr« Anwendung auf die Teilung des Kreinum fangt.
349
/V + A^ + fc11-«*0-^
ßf* + ft8 4- ft» = 900 _ ß&o
Aus diesen Gleichungen kann man den Satz aufstellen.
C. Alle möglichen Zusammenstellungen von Hypotenusenwin-
keln, die zu derselben primzahligen Hypotenuse von verschiedener
Potenz gehören, geben Hypotenusenwinkel von derselben primzahligen
Hypotenuse zu einer Potenz, deren Exponent entweder die Summe
aller Exponenten oder die Differenz aus einem Exponenten oder der
Summe mehrerer Exponenten und der Summe der andern ist. Hier-
von sind ausgouommon diejenigen Zusammenstellungen, die eiuen oder
mehrere rechte Wiukel oder 0° ergeben.
§ 5.
Nach § 2. B. ist:
2(y ~ß) = ö4
wo d4 ein Hypotenusenwinkel eines einfach abgeleiteten Dreiecks
von einer Hypotenuse zur vierten Potenz und y und ß die Hypo
tenusenwinkel des ursprünglichen Dreiecks bezeichnen.
Subtrahirt man auf beiden Seiten y, so ist
Y-2ß = ö4-y
Nach § 4. A. und B. ist y — 20 entweder ein Hypotenusen-
winkel von odor von A, also <54 — y muss ein Wiukel von A
a3 a« a3
und 6A-\-y ein Winkel von A sein.
Es ist also
*4 + Y - ^5
oder für dA den Wert eingesetzt:
2(y — ß) + y — sö oder
L <J6 - 3y - 2ß
Ebenso ergiebt sich aus
2y-ß - h + ß
II. «V - 2y - iß - 2(y - 0) - ß
Da ä5 und ä5' nicht gloich sein können, so muss, wenn sie oin
Hypotenusenwiukelpaar bilden sollen,
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350 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreieck*
h -f V - o
sein. Hieraus folgt, wenn 3y — 20 < 17? ist:
V - - [2(y - 0 -
Ist 3y — 20 > 1/i uud 2y - 3/? < 17?, so ist
d6 =« -[%-/?) + rf und
d'6 = 2(y - ß) - 0
Aus I. folgt dann weiter:
6* + ß - 3y - 0 also
°*c — °*5 - ß oder
III. J6 = 3(y - ßy
Denselben Wert erhält man auch für ö*'6. Da i6 und ö", nicht ein-
ander gleich st.« i n können, so ist, wenn
IV. 3(y - (J)< 17? ist, ö", - 17? - 3(y - ß)
Auf dieselbe Weise ergiebt sich:
d7=4y-30 oder gleich » - [3(y - ß) -f- y]
■V (3/ - 40) oder gleich 3y - 40
Ist 3y-40> \R aber < 27<, so muss 3(y — j8)+y > 27? sein.
Es ist dann
V. <57 -3(y-/?) + y-2ff
VI. 6/ - 2rr- [3(y - ß) - ß]
Berechnet man <57 und öy nach Tabelle in § 4., so ist
-ys7 - 78* 5' 21*".
*'»-A7- II054' 381"
Folgende allgemeine Formeln ergeben sich aus III. und IV.
n' -f 1
da* ^ — ?r — "(y — 0)
VII.
a'*. - I -[(n'+D | - *(y - fü - «(y-0) -
und aus V. uud VI.:
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisum/angs. 35 \
vn.
- — ^ rr - [«(y - 0) - 0]
wo n und n' ganze Zahlen bedeuten und n' so gross gewählt werden
muss, dass ö2n, ä'2»„ Wi, 6"*.fi < 1* »t.
Für die trigonometrische Berechnung der Winkel erhält man
aus den Gleichungen III. bis VI. die Formeln:
sin d2n — sin n(y — ß) cos fo* — cos n(y - 0) — sin <5'2*
sinfe.fi - sin[(n-f-l)0-n0] sind'„f, - [(» + l)/S-«y]
- COs[(n-|-l)/3J-ny] - COs[(n+l)y-nj3]
§ 6-
Bezeichnet man den Winkel , welchen die in Figur 1 . nach dem
Teilpunkt des einen Schenkels gezogene Transtersale mit dem andern
Schenkel bildet mit 175, so erhält man das Kathetenpaar nach § 1.
aus den Gleichungen:
sin 2ijb = 2 sin ?p . COS 17»
COS2lf* — 2C0S*iy6 — 1
Ist z. B. die Hypotenuse 17 — 4*+l, so ist
JL __i
Sin^fc — , C08^ = yn
und
8 8
sin2tjk - 1? = sin/3 1?
o 15 . 15
cos2ij6 - siny n
Die pythagoreischen Zahlen heiisen:
17 8 15
Stellt o-m'-f n1, wo m>n ist, eine Hypotenuse dar, so
werden, wie man auch die Grundzahlen m und n wählen mag, ob
grade oder ungrade, sin 2rjb und cos2»j» ein Kathetenpaar, das aus
relatiyen Primzahlen zusammengesetzt ist, geben.
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352 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
Angenommen, m und n sind grade Zahlen, also
m 2m und n — 2n
dann ist:
n
sin 176
L
cos rjb
sin 2^6
II.
2 . to . n 2m' . n'
2to1 mg — n8 m'8 — n'8
cos 2^ - 1 - „7qr„* - TO *-f n'»
Nun kann der Fall eintreten, dass m' und »' noch grade sind,
dann wird man die Brüche wieder mit 4 kürzen können, bis schliess-
lich m1 und n beide ungrade Zahlen sind oder nur eine eine grade
Zahl ist. Sind to' und n* verwandte Zahlen, also
m' = m"p und n' -= r»"jj
so ist
. , . 2m p . n p
cos >v> =-rrtpttJ^- - m«a+ „,„
wo nunmehr to* und n" relative rrimzahlen sind.
Sind w" und n" beide ungrade, so geben 2m" . n", m"8 — n"8,
n»"8-f n"8 drei gerade Zahlen, da sowol die Differenz, also auch die
Summo der Quadrate zweier ungeraden Zahlen grade Zahlen geben.
Kürzt man die Brüche mit 2 uud setzt
sin 2tj6 = r-
m.
8
cos 2ijb = t
dann ist to" . n" -= r eine ungerade Zahl und
to"8 - n"« _ (to"+ n") (to"-,»")
2 _* ™ 2
eine gerade Zahl, da sowol die Summe als auch die Differenz zweier
uugerader Zahlen gerade Zahlen geben und sowol
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und ihre Anwendung auf dit Teilung des Krehumfangs. 353
^±^' (m" - «") als auch (*" + n")
gerade Zahlen sind.
Ist von den beiden relativen Primzahlen »<" und n" nur n" un-
gerade, dann ist
(m"* _ n»») „ 4. „") (ro" _ n")
ungerade, da sowol die Summe als auch die Differenz zweier Zahlen,
von denen die eine ungerade ist, stets eine ungerade Zahl giebt.
Man erhält hieraus den Satz:
A. In welchem Verhältniss man auch immer den einen Schenkel
im gleichschenklig rechtwinkligen Dreieck teilen mag, stets ist das
Kathetenpaar aus zwei relativen Primzahlen zusammengesetzt, von
denen eine ungerade ist.
Aus III. ergiebt sich die Gleichung:
sin^r/b H- cos2>^6 = (j + = 1
oder
/» - r* -f *«
Nach Satz A. sind r und * als relative Primzahlen zu betrachten,
von denen eine ungerade ist. Es ist mithin auch t* eine ungerade
Zahl, da die Summe der Quadrate zweier Zahlen, von denen eine
ungerade ist, stets ungerade ist. Also bat man den Satz:
B. Die Hypotenuse ist stets eine ungerade Zahl.
§ 7.
1. Sind in den Gleichungen § 6. I. m und n relative Prim-
zahlen, von denen nur eine gerade ist, so ist
/ = + n»
eine Hypotenuse.
Die Gleichungen II. § 6. geben:
... . (2 . ffl . n)» . (m* - n»)» .
«n*^ + cosV - + (^T~n*)* - 1
Da m und n relative Primzahlen sind, von denen eine gerade
ist, so müssen auch (2m n) und (w» — «•) relative Primzahlen sein;
Arth. d. M*tk. n. PHyt. 2. Reihe, T. IV. 23
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354 Graeher: (Jeher die pythagoreischen Dreiecke
denn wären sie dies nicht, so mfissten sie einen gemeinsamen Factor
haben ; also müssten dann auch m und n verwandte Zahlen sein ; dies
aber widerspricht der Voraussetzung. Nun ist 2m . n eine gerade
uud f»«-n* eine ungerade Zahl, also bilden beide das Kathetenpaar
zu der Hypotenuse
| = TO« + „»
2. Sind m und n gerade Zahlen, also
m = 2m' and n — 2n'
so ist
sin m =* — — **
2Vm'8H-»'* VW* + »'»
2m' m'
cosm = — y r => — - — —
2>/m'* + «" Vw'^ + n'*
Erfüllen m' und n' die Fall 1) gestellte Bedingung, so ist
i = »'« + n*
eine Hypotenuse.
3. Sind m und n' verwandte Zahlen, ist also
m' = pm" und n' = p . n"
wo m" und n" relative Primzahlen sind, von denen eine gerade ist,
dann ist
t - m"* -f «"»
4. Sind m' und »' ungerade Zahlen, also
m - 2m" 4- 1 und n' = 2n" -f- 1
dann ist, wenn m' > n' ist,
_ 2n"+l _ 2n"+l
8107,6 ~ y(2m"4-T)^f-(2n''-fl? ~ V4m"*^n^7r*+&^2
- WO N - V2m"*+2m'-j-2;i"H2»"J-l
ist und
2m" + 1
Ferner ist, wenn in Figur 1
^C=2m"-fl, CD - 2n" + 1 ist:
vlD = y<2»»" + 1)* + (2»" +Tj» - iVV2
und
- 2(m" - n")
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kr eUuot fange. 355
Bezeichnet man den Winkel, wolchen die Trausversale mit der
Hypotenuse bildet, mit so ist nach dem Sinussatze, wenn
sin ABC — sin 45°- V\
gesetzt wird,
V2.N: 2(m* - n") - V\ : sin t]a oder
m — n
I. sin 17« =*=
Nan ist ,a -f- vh n 45°. also ist
sin(?/„ + = V7^ — sini/a . cosi/& + cos»/a . sintjt
Werden die Werte für sin 77*, cos 17t und sin»j6 eingesetzt und wird
die Gleichung in Bezog auf cos 9* aufgelöst, so erhält man:
N* — (»" -n") (2m" + 1)
™+ ~ ~ m*r + 1) ~
Nun ist
[JV* - (m" - n") (2m" -f 1)] - (m" + ri" -f- 1) (2n" + 1)
folglich ist
II. COS Ifo — - — jjf
Da 2m" und 2n" gerade Zahlen sind, so künuen m" und n"
gerade oder ungerade Zahlen sein. Nimmt mau an, dass beide
gleichzeitig gerade oder ungerade sind, dann ist immer (m" — n")
gerade und (m"-r-»"-f-l ) ungerade. Ist m" gerade uud »" ungerade oder
umgekehrt m" ungerade und «" gerade, so ist (m" — n") stets ungerade
(m"-|-n"-f-l) gerade. Von den beiden Zahleu (m" — »") und (m"-f
*"-f-l) ist in jedem Falle die eine uigerade und die andere gerado.
Aus den Gleichungen I. und II. folgt
Sin^a + COS-iyo - ~% ~ + jfi - 1
oder
N* - (m" - „")« -f (m" + n" + 1)«
Nun könnte noch der Fall eintreten, dass beide Zahlen («" — n")
und (m" -f n"-f 1) verwandte Zahlen sind, dann muss auch N den-
selben Factor mit ihnen gemein haben. Da dieser in N* eine Qua-
dratzahl sein muss, so wird stets, wenn man die Gleichung III.
durch diese teilt und
23*
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356 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
<""-«")* _ (m" + »» + 1)»
«i« — A • rf* ~m > "
setzt, wo den gemeinsamen Factor bedeutet,
sein. Da nun mw und nw relative Zahlen sind, von denen eine un-
gerade ist, so ist
eine Hypotenuse.
Aus den vier Fällen ergiebt sich der Satz:
Jede Hypotenuse lässt sich in die Summe der Quadrate zweier
relativen Primzahlen, von denen eine ungerade ist, zerlegen.
§ 8.
Da jede ungerade Zahl von 1er Form 4p ±1 ist, so kann man
m = 4P ± 1 uud n — 2/
setzen. Alsdann ist:
f - m« + «« - 4(4p« ± 2p + + 1
Nun ist
V ± 2/> - 2p(2p ± 1)
gleich oder grösser als null, also muss (4p*±2p-\- P) positiv sein.
Folglich ist für
*P* ± 2p + P - *
t «= Ii -f- 1
Also hat man den Satz:
A. Jede Hypotenuse ist von der Form 4k-{-l.
Nun lassen sich, wie in der Zahlentheorie gezeigt wird, nur
Primzahlen von der Form 4k 4-1 oder ihre Producte in der Form
der Summe der Quadrate zweier relativen Primzahlen, von denen
die eine gerade, die andere ungerade ist, darstellen. Also gilt der
Satz:
B. Alle Hypotenusen sind Primzahlen von der Form 4&-J-1
oder Producte aus Primzahlen von der Form 4*4" 1.
§ 9.
Da nach dem Fermat'schen Satze eine Primzahl von der Form
4*4-1 nur eine Zerleguug in die Summe zweier Quadrate zulässt,
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreieum fange.
357
so giebt es auch nur ein Teilverhältniss, nach welchem man den
Schenkel CB teilen mass, am das Kathetenpaar zu erhalten. Man
erhält somit nur ein Ilypotennseuwinkelpaar ß und y, und da sin ß
and cos/} eindeutig bestimmt sind, so giebt es auch uur ein Kathe-
tenpaar.
Für eine Hypotenuse, die eine Potenz einer primzahligen Hy-
potenuse ist, geben die Gleichungen § 5. IX. ebenfalls nur ein
Kathetenpaar.
Aus den Gleichungen § 4. I. geht hervor, dass zu einer Potenz-
hypotenuse noch andere Kathetenpaare gehören. Für die Hypote-
nuse 5* heissen diese zum Beispiel, wie sich aus § 3. (3 a, b) uud
§ 4., 1. ergiebt:
1) 5» 237 3116
2) 5» 1100 2925 oder 5* . 53 5* . 44 5» . 117
3) 5* 1875 2500 oder 5* . 51 5* . 3 5* . 4
Hierzu kommen noch zwei Kathetenpaare, die durch folgende
Gleichungen bestimmt werden:
4) 55 1680 2635 oder 54 . 51 336 . 5« 527 . 5»
5) 5* 875 3000 oder 5* . 5* 7.5* 24.5»
Die Hypotenuse lässt somit 5 Kathetenpaare zu, von denen
nur 1) aus relativen Primzahlen zusammengesetzt ist. Alle anderen
Kathetenpaare bestehen aus verwandten Zahlen, von denen jede sich
za 5Ä verhält wie beziehungsweise jede Kathete zu der Hypotenuse
in A, A, A» A- Um zu beweisen , dass zu einer Hypotenuse a"
5 5* 58 54
n Kathetenpaare gehören, geht man aus von dem Satze E § 3. Nach
diesem geben die Formeln:
und
cos
1680
also:
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Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
(2cos0)"-8 ~ + . . .
TT*
cosnß - $ |(2cosjS)w — n (2cosß)»-2
(2cob£)«-*- + . . .
das Kathetenpaar zu A, das aus relativen Priinzahleu zusammen-
gesetzt ist Um die andern (n — 1) Katheten paare zu finden, setzt
man in I. für pQ = ± 90°, dann ist
sin[ (»-p)/S± 900]-sin(n - P)ß
IL
cos[(« - pß ± 90°] — cos(n - P)ß
Die Formeln für sin(n — p)ß . ^ und cos(n -p)ß . ^ bestimmen
dann für p — 0 bis p = n — 1 n verschiedene Kathetenpaare.
Setzt man in I. pß = py, so ist
sin [(n-P)ß+py] = sin [(n- 2p)0+p/?+py]
und da pß-\-py — p90° ist
s\n[(u-p)ß+py] - sin(»— 2p)/3cos(p90e)+cos(n— 2p)0siup9O)
Ebenso ist:
cos[(n— p)ß+ py] - cos(n - 2p)0cos(p9O°) - sin(n - 2p)/?sin(p900)
Ist p ungerade, so ist cos(p90°) — 0 und sin (p 90°) — ± 1 und
man erhält:
sin[(n -P)ß+py] - ± cos(»-2p)|3
III.
cos[(n- ji) ß+py] - T 8in(n-2p)0
Ist p eine gerado Zahl, so ist, da cos(p 90°) = + 1 und
sin(p . 90°) - 0 ist,
8in[(«-p)0+i7] =T sm(n-2P)ß
lila.
00i[(«— p)ß+J»f] - T COS(n -2p),?
Diese Gleichungen II. und lila, geben dieselben Kathenpaare wie
II , wenn in II für p alle geraden Zahlen von 2 bis n gesetzt werden.
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und ihre Anwendung auf die Teilung das Kreisum/aitgs. 359
Ferner ist, wenn pß — — py ist,
sinf(n — p)ß -py] = sin(» —p)ßcospy — cos(n -/>) ß sin py
C08\(n—p)ß - py] ~ COS{n-p)ßcOBpy-\-sm(n-p)ß8Wpy
Ist p eine gerade Zahl, so ist:
cosj>y — cosj>(9O°-0) — + cospß
&\npy= siap(90°—ß) - ± s\npß
Also ist:
sin[(n— p)ß— py\ — sin(n— p)ßcospß+ cos (n—p)ß . sinpß
— T sinnjS
IV.
cos \(n-p)ß — py] =q: cos(n— . cos/>0±sin (» — />)08in/)0
— + cosn0
Ist j> eine ungerade Zahl, so ist, da cos/>y — ± slnpß und
siopy — i cosj>0 ist,
sin[(n— p)ß— py] — ± sin(n— . sin/>/3 + cos (n—p)/J . cos/>j3
-= HF C08"j3
IV a.
cos[(n— py] = ± cos(n -;>)/5 . sinj>0 ± sin(n— p)/J . cosp/3
— ± sin n£
Die Gleichungen III. und IV. geben den allgemeinen Beweis für die
Sätze A und B in § 4.
Somit sind alle möglichen Zusammenstellungen von Winkeln,
dio zu Hypotenusen niederer Potenz gehören, erschöpft, und der
Beweis erbracht, dass zu einer Hypotenuse a" n verschiedene Ka-
thetenpaare gehören, von denen nur das eine, das aus den Gleichun-
gen I. sich ergiebt, aus relativen Primzahlen zusammengesetzt ist.
§ 10.
Sind für eine primzahlige Hypotenuse die Werte von sin »j*
and cost}6 bekannt, so lassen sich aus den Formeln für sinn 1/6 und
cos»*}* die Grundzahlen bestimmen, deren Qaadratzahlen als Summe
gesetzt die Hypotenuse an geben.
Ist z. B. die Hypotenuse 55 in, die Summe zweier Quadrat-
1»
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360 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
zahlen zu zerlegen, so erhält man aus den Gleichungen § 9. L für
j . ■ 41 38
I. sino>?6=-7 — - und cosijö — 7=.-
V3125 1 V3125
Hieraus folgt:
+ oder
1) 55 = 41» + 38*
Die Formeln für sinn^ und cosn?«, geben nur eine Zerlegung der
Hypotenuse au in die Summe zweier Quadratzahlen, deren Grund-
zahlen relative Primzahlen sind. Ausser dieser Zerlegung giebt e6
bei einer Potenzhypotenuse noch andere, bei welchen die Grund-
zahlen verwandte Zahlen sind. Diese lassen sich bestimmen aus den
Formeln III. § 9., wenn man ß — 170 setzt Es ist:
sin (n — 2p) r}b — sin [(n — p) r\b — pt\b ]
= 8in(n — p)m cosprib — cos (n—p)r}bs'mpt}b
II. COS(n — 2p)flb = COS [(n—p) Vb- p^
= cos(n — p)^cos^6 4-sin(n-|>)»jfc . sinprn
Für die Hypotenuse 55 ist n = 5, für p = 0 erhält man die Glei-
chungen I., für p — 1 ist :
sin3»7ft — 8in4i?6 . cosif* — cos4ij& . sintj6
cos 3^6 = cos4w . cos «f& + sin4i^ . sin vb
Nun ist:
sin*?6 - cosi?6 - ^r5
24 7
8in4»fft = — , C08 4»76 — 7 _-.
1 1/625 V625
folglich
sind»6 ~; C08dm= -r= — -
^3125' ' V3125
Es ergiebt sich
2) 56-55»-fl0»
Für p = 2 ist:
sin tfb — sin3»76 . cos 2^ - cos 3»^ . sin2tj&
COS/J6 — COS3»76 . COS2*T6 -f 8in3i?6 . 8in2i76
Nun ist aus III.:
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und ihre Anwendung auf dte Teilung des Kreisumfang*. 361
ferner ist:
also ist:
25 50
sin »7* — "7== , cos tib = . und
V3125' ' V3125
3) 56 - 25* + 50*
Für p — 3, 4, 5 ergeben sich dieselben Zerlegungen wie 3), 2), 1)
Um zu beweisen; dass es für eine gerade Zahl x p = ?und für
eine ungerade Zahl n p — — "t- Zerlegungen giebt, setzt man in den
Formeln II. § 9. ß = t)b und o — Va. Es sei
C08(n—p)r}b
Vap hn-p Va*
dann ist:
ap
oder
III. a»-P . aP — a* - J*k+p . aJ» -f hsn-p . a?
Sollen nun die Glieder rechts in III. Quadratzahlen sein, so
muss av, da die Factoren Qaadratzahlcn sind, eine Quadratzahl sein ;
dies ist nur möglich, wenn p eine gerade Zahl ist. Hieraus
folgt, dass die Gleichungen II. alle Zerlegungen darstellen. Ist nun
n eine gerade Zahl, so geben die Gleichungen II. für p ■= 0, 1, 2, 3,
. . . ^ — 1, also s Zerlegungen; für eine ungerade Zahl n geben
alle Zahlen für p von 0, 1, 2 bis ^ , also Zerlegungen von
o» in die Summe zweier Quadrate.
§ 11.
Teilt man im gleichschenklig rechtwinkligen Dreieck ABC den
Schenkel CB harmonisch im Verhftltniss 2 : 1, so dass
r
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362 Graeber: Utber die pylhagoi eischen Dreiecke
BC : CD = BE : ED =2:1
ist, dann ist
BC ■= 3 . EB, CD — | £2*, £>£ = $ . EB, CE «=» 2 . EB
Nach dem Pythagoras ist
9 EB2 -f 4 EB* - 4£»
folglich ist
Ferner ist
tinEAB : V] - ^ : . Vl3 oder
I. sin EAB
-VI VI
2 3
Da sin CAE — -p=- und cos CV1£ — — =. ist, so ist
Vl3 Vl3
sin(Wkl. CAE+m\ EAB)=Vi
2 3 1 /T
hieraus folgt:
IL cos EAB =
Es ist dann :
sin 2 Wkl EAB - ~, cos 2 Wkl EAB - j|
Da 132 — 5* + 12* ist, so ist 2 Wkl. 2Zj4J? ein Hypotenusenwinkel
von iaAüi der andere Hypoteuußenwinkel ist demnach 2 Wkl. CAE.
Um zu untersuchen, ob auch Wkl. DAE die Hälfte eines Hy-
potenusenwinkels ist, setzt man:
am DAE - sin (Wkl. £>4£ - Wkl /^tf)
III.
cos DAE = cos (Wkl. D^jB - Wkl. EAB)
Nun ist nach § 1.:
sinCiiD — -7=
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und ihre Anwendung auf die Teilung de* Kreisum/ang».
363
„AV% 2
C08 CAD — -7=
V5
also erhält man aas der Formel
8in(Wkl. CAD + Wkl. DAB) - V$ - Vjcos/^tf
+ 2 Vi . Vi . VI die Gleich. V. cosDAB = 3 VJ . V|.
Mittels der Gleichungen L, IL, IV., V. werden die Gleichungen
III. umgerechnet in
1 8
VI. am DAE — und cos DAE = - -
hieraus folgt:
1 ß AT
VII. sin 2 DAB =■ ^ und cos 2 DAE = r,
65 Gt>
Nun ist
65* = 16» + 63*
also ist auch 2 ein Hypotenusenwinkel.
Hieraus ergiobt sich der Satz :
A. Die Transversalen nach den Teilpunkten eines harmonisch
geteilten Schenkels im gleichschenklig rechtwinkligen Dreieck bilden
unter sich und mit den Seiten des Dreiecks halbe IHppotenusen-
winkel von pythagoreischen Dreiecken.
Ein in § 18 aufgestellte Tabelle wird diesen Satz bestätigen.
§ 12.
Wie dio Differenz, so ist auch die Summe der beiden Winkel
DAD und BAE die Hälfte eines Hypotenusenwinkels von A Es ist
4
&\n(DAB + BAE) = ^-
L
\f!M{DAB + BAE) -
und
sin 2 ( DAB -}- BA E) - ~?
IL
COB2(Z)v4ß+Z*/tE) -g
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364
Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreieck*
Die Gleichungen Ii geben:
65* - 33» + 56*
Die Hypotenuse 65 ist ein Prodnct von den primzahligen
Hypotenusen a, — 5 und og = 16. Zu ihr gehören die beiden zu-
sammengesetzten pyth goreischen Dreiecke, wie aus II. und § 11. VII.
sich ergiebt, 6,A" und 'VV6- Hieraus lassen sich folgende Sätze
aufstellen:
A. Das Product zweier primzahligen Hypotenusen a, und a,
ist eine Hypotenuse eines zusammengesetzten pythagoreischen
Dreiecks.
B. Zu jeder Hypotenuse, die ein Product zweier verschiedenen
primzahligen Hypotenuson ist, gehören zwei Kathetenpaare.
Ferner ergiebt sich aus L und § 11. VI.:
65- 4* -f 7« und 65 - 1» + 8«
es folgt hieraus der Satz:
C. Jede Hypotenuse, die ein Product zweier verschiedenen
primzahligen Hypotenusen ist, lässt sich zweifach in der Form der
Summe der Quadrate zweier relativen Primzahlen darstellen.
Um die pythagoreischen Dreieckszahlon von A aufzu-
suchen, sind, wie aus §11. III. und § 12 II. hervorgeht, folgende
Formeln anzuwenden:
§ 13.
cos(ßnt ± ßaf)
siüßa^ • co8^tfj i co8/Jflj • slaßa^
C08/?Äj • co8 0flj + sin/Jflj . sinßa^
oder auch:
sin (ßat ± y«f)
cos(ß0i ± y«f)
8inj50j . cosy^ ± cos/?aj . sinyflj
cosß^ . C08y«s T »in^ • sinya,
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangt. ,%5
oder 8in(yai±P«8) and cos (yttj ± ßaj
Für & ist
5 . 13
sinfr-? sin/3lt-~
4 12
CO8 05 = ^ C08/J12=^
in I. einzusetzen, and man erhält:
sin (ft -f 0,8) = g, cos CA + M - ^
1) : 65 33 56
6.13
und
8in(ft - 018) - ^ C08(/55 _ fts) = ||
2) 68A,Ä : 65 16 63
S
Hierzu kommeu noch aus den Gleichungen:
8in(jJ5 + 90°)«=cosjJ5. il^ßf
i«j 39
co8(/J5+900) = 8in/?5.13-^
und aus:
8in(ft8 + 90°)-cos/J13.^=«^
5 25
cos(0ls + 9O°)«. - sin/3ia.5 = 6^
die pythagoreischen Zahlen:
3) "AM : 65 39 52, 13.5 13 3 13.4
5 . 13
4) WAW : 65 25 60, 6 . 13 5 . 5 5. 12
5.13
§ 14.
Ist die Hypotenuse ein Product aus drei verschiedenen prim-
zahligen Hypotenusen, so wird durch folgende trigonometrische
Ausdrücke die Anzahl der Paare der Katheten, die relative Prim-
zahlen sind, dargestellt:
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366
Graeber: Ueber die. pythagoreischen Dreiecke
L
1) BiO [<£.+&) + Al]
2) 8iuW.i+/?.f)-fta]
3) sin [(^ - fJ.f) + 0OJ
4) llo[(ftf -ßaJ-ßm§]
Dies sind 2* Kathetenpaare.
Ist das Prodnct aus vier verschiedenen primzahligen Hypote-
nusen zusammengesetzt, so ist ßa zu diesen vier verschiedenen
Winkelzusammensetzungen je einmal mit + und je einmal mit —
hinzuzufügen; man erhält 23 => 24_1 Eathetenpaare. Bei einem
Product aus fünf verschiedenen primzabligen Hypotenusen werden
2* — 2S_I Kathetenpaare vorhanden sein. Es ergiebt sich der Satz :
A. Eine Hypotenuse, die ein Product aus p verschiedenen
primzahligen Hypotenusen ist, lässt 2p-1 verschiedene Paare von
Katheten, die relative Primzahlen sind, zu.
Hierzu kommen noch andere Kathetenpaare, bei welchen die
Katheten verwandte Zahlen sind. Bei einem Product von zwei prim-
zahligen Hypotenusen giebt es nach § 13. ausserdem noch zwei
Kathetenpaare. Bilden vier primzahlige Hypotenusen das Product,
so stellen folgende Ausdrücke die noch fehlenden Kathetenpaare dar :
und
II.
Biü[(fc, ± ßm) ± ßa ] . "*
J 4 i a%
und cos[(ßHi ± ßaj ± fcj • *
Und COS[(rff. ± ßa) ± ßa] . £
■ * I (Ig
und
1.1 + 1. 1.1) - 2*. 4
sin lßai ± ß^] .
«3 «4
«3 ' «4
und
und
III.
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und ihre Anwendung auf die Teilung de* Kreisumfangs. 367
1IL
«in DI. ± ßa\ J . °; und cos[0« ± 0.1 . J . J
sin [V ± fcj • . °3 und cos[ß, ± ßa J . .
sin tf. ± 0« ] • * . ** und cos[0« ± ßa ] . 01 . *
- 2'(1 • 1 + 1. 1+1. 1 + 1. 1 + 1. 1 + 1) = 2». G
Vf.
)."*. . nnd coS((Ja >.*.«!.*
r a4 O] at vr s a4 «4
sin(0ß ) . * . - . 03 und cos(0a ) . * . * . 05
= 2«(1 + 1 + 1 + 1) = 2° . 4
Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass die Anzahl
der Kathetenpaare in IL, III., IV. gleich ist der Anzahl der Com-
binationon ohne Wiederholung von 4 Elementen beziehungsweise zur
3ten, 2ten und ersten Classe. Wird nach Ileis die Anzahl der
Combinationen von p Elementen zur rten Classe ohne Wiederholung
durch Cr(p) bezeichnet, so kann die Anzahl der Kathetenpaare auf
folgende Weise angegeben werden.
Zu £> gehören :
al «3 a4
(2° . 6*(4) + 2» . C(4) + 2* . C\4) + 2») Katheten paare.
Nach demselben Bildungsgesetz giebt ein Product von fünf prim«
zahligen Hypotenusen:
2° . ö(5) + 2» . C'(5) + 2» . (7(5) + 23 . C(5) + 2« Kathetenpaarc
Hieraus ergiebt sich der Satz:
B. Zu jeder Hypotenuse , die aus einem Producte von p ver-
schiedenen prirazahligen Hypotenusen besteht, gehören:
V, 2*C\p) + 2»GffO + 2«C(j») + . . . + 2P-2 . C(p) + 2P~»
I * 3 p-.\
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368 Graeber: (Jeber die pythagoreischen Dreieckt
Kathetenpaare. Die Katheten von Paaren sind relative Prim-
zahlen, die der übrigen nicht
Setzt man in I. bis IV. ßa% «= n\, 0»f - if»f, ß»3 - tjb^ ßa^ -
i?64 nnd a, — Vag, aj — y^, a3 — Va3, a4 — V74, so lässt sieh
auf dieselbe Weise, wie in § 10. der Satz beweisen.
C. Eine Hypotenuse, die ein Product aus p verschiedenen
primzahligen Hypotenusen ist, lässt 2p-1 verschiedene Zerlegungen
in die Summe der Quadrate zweier relativen Primzahlen zu.
Mehr als 2?~l Zerlegungen sind nicht vorhanden, da ein Pro-
duct aus reinen Primzahlen niemals eine Quadratzahl giebt.
§ 15.
Um die Anzahl der Kathetenpaare von A
Oj'" . OjH . dg0 . . . a?n
zu bestimmen, ist es zweckmässig, wieder von einem einfachen Bei-
spiel auszugehen, um aus diesem dann den allgemeinen Satz abzu-
leiten.
Angenommen, es sei die Anzahl aller Kathetenpaare von
A zn suchen. Nach § 14. stellen folgende Ausdrücke:
a) sin[(0ai ± 2/J.f) ± 3/Ja3] und cosR^ ± 9fcj ±*ß*J
die vier Kathetenpaaro dar, in denen die Katheten eines jeden Paares
relative Primzahlen sind. Ferner werden folgende Zusammenstel-
lungen je vier Kathetenpaaro geben.
b) 8in[(ßa, ± ß.J ± 3a8] • * Und C0S[(ßttl ± ß.J ± ßa9] . *
c) MW<l±*ß<9)±*ß*J • £ und cos[(ßai ± 2&8)±203] . *
L
e) «infl^ ±2ßat) ± ßas] . °aS und cosf^ ± 2ß.f) ± ßaj •
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und ihre Anwendung auf die Teilung de* Kreisumfangs 369
l
0 rilßfcy ±ßU) ± ßoj • ^ ' UDd C08[(/V 111 ^)±/,a»]
j °i «3*
Dies sind alle 2usammcnstellungen von den drei Winkeln (fla , ßa^
ßaj. Es ergeben sich hieraus:
2*(1 . 2 . 3) Kathetenpaare.
Stellt man nur zwei Winkel (ßa , ßa ), (ßa , fa\ (ßa* ßa) zu-
sammen, so geben folgende Ausdrücke:
3 3
a) s\n[ßtlj ± 2ßa2] . °a\ und COB^ ± 2^] . ^s
3
b) sioDfc ± fcj • ^ • ^3 «nd cos^i /?a2] . * . ^
= 2»(1 • 2)
c) siuO^ ± 3/?as] . ^ und cosf/?«, ± 3/?^] • \
«3
«3
d) sin^ ± 2/r.s] . . * und cosf^ ±|20„J . ^
e) sinj^ ± *aJ . . J und co&[ßai ± ßaj . g . g
n. - 2*(i . 3)
f) sin^ ± 3ßa3) . * und cosfo?.f ± 2<?aJ| . £
g) sin[^ ± 3ßaJ . * . » und cos[^ ± 3*J . & . jjj
h) sin[2^ ± 2^] . S . 2j und cosRfr, ± 2/feJ • ^ ■ *
i) 81 n^ ± 2/f.J . * . * . * Und COs[/?.f ± 2^] .
«| «J
• • •
a, a2 as
k) 8in(2^f ± /?«3J . * . und cos[2f.t ± 2^] -V ^2
2
1) sin[>a8 ± • * .3 . ^ und cos[/fef ± ß%]
*H #3
. • •
«1 «2 «3
- 2»(2 3)
Arch. d. Math. n. Ptaya. 2. Reibe. Tl. XV. 24
370 Oraeber: üeber die pythagoreischen Dreiecke
also im ganzen — 2>(1 • 2,+ 1 . 3 -f 2 . 3) Kathetenpaare. Es bleiben
noch übrig:
.) *t>v . g . £ »od co.«,.,) af £
b) .,„(2,.,) i g „„„ c.,<2*,) . * . g
l o, «| a,» ,r r «| a, o,'
in.
d) *>(V.,) • & . g und cosO^,) . S . i|
e) .io(2^) . * • £ * «rt co.(2ft>) . S . Jf . S
f) Bm(ßa ) . - . . und C08(j?a ) . - . , . -=s
= 2f(l + 2-1-3) Kathetenpaare.
Man erhalt also für A :
2»(i + 2 + 3) + 2»(1 .2 + 1.3 + 2.3) + 2*(l . 2 . 3) = 52
Kathetenpaare und allgemein für A
amj o"s o°g
2«(m + n + 0) + 2>(m n + ro.o + n.o) + 2*(m . n . 0)
Kathetenpaare. Man sieht hieraus, dass die Klammerausdrücke
Gombinationen ohne Wiederholung der Exponenten zur ersten,
zweiten und dritten Gasse sind. Bezeichnet man die Summe der
Producte, die man erhält, wenn man die rtc Gasse der Combinationen
ohne Wiederholung von p Elementen bildet, mit £Cip), so kann
die Anzahl der Kathetenpaare zu A folgendermassen darge-
stellt
ami a*s a's
2°2C(3)+2I2:C(3) + 2*2C&)
1 s s
Nach demselben Bildungsgesetz erhält man nun zu einer Hypote-
nuse, die ein Product aus vier verschiedenen Hypotenusen ist,
&£C(i) + 2*20(4) -f- 2»-ZC(4) -f 2!^C(4)
Katheten paare. Hieraus folgt der Satz:
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und ihre Anwendung auf du Teilung dt* Kreisum/ang*.
371
A. Zu jeder Hypotenuse, die aas einem Prodact von p ver-
schiedenen Potenzbypotenusen besteht, gehören
2'£C(p) + VZOj>) + 2*2C(p) + . . . + 2f-22?C0>) + 2*-< J C(p)
IIS J»-l f
verschiedene Kathetenpaare. Die Katheten von 2p-1, wie aas Ia.
hervorgeht, sind relative Primzahlen, die der übrigen nicht
Ist die Hypotenuse ein Prodact aas primzahligen Hypote-
nusen, so sind sämtliche Exponenten gleich 1 zu setzen. Dadurch
werden auch sämtliche Producte gleich 1, ihre Summen also gleich
ihrer Anzahl C{p). Es ergiebt sich daraus der schon in § 14. be-
wiesene Satz A
Die Zusammenstellung der Sinusse und Cosinusse in I., IL, III.
zeigt nach der Beweisführung iu § 10., dass nur Ia., wenn
ßm% - = 2tjv 3^ - 3rj>t ist,
die Anzahl der Zerlegungen der Hypotenuse in die Summe der
Quadrate zweier relativen Primzahlen liefert. Hierzu kommen noch,
wie aus Ie , IIc, He. ersichtlich ist, Zerlegungen, von denen eine
jede ans verwandten Zahlen zusammengesetzt ist Mithin hat man
den Satz:
B. Jede Hypotenuse, die ein Prodact aas p verschiedenen
Potenzhypotenusen ist, lässt ausser den 2t-1 verschiedenen Zer-
legungen in die Summe der Quadrate zweier relativen Primzahlen
noch andere Zerlegungen zu, von denen eine jede aus verwandten
Zahlen zusammengesetzt ist.
§ 16.
Im allgemeinen lassen sich aus den Grundzahlen der Zerlegungen
der Hypotenuse alle zu ihr gehörigen Kathetenpaare finden. Von
dieser Regel macht die Hypotenuse o* eine Ausnahme ; sie hat zwei
Kathetenpaare z. B.: (25» - 7» + 24* - 15» + 20*), aber nur eine
Zerlegung (5f — 3* -f 4»), aus der auch nur ein Kathetenpaar, näm-
lich (25* - V + 24») gebildet werden kann. Um das andere für
5' aufzustellen, hat man die Quadratzahlen der Zerlegung mit 5* su
mulüpliciren, also:
5» . 5» - 3» . 5» + 4« . 51 - 15 -f 20*
Dass die vorstehende Regel sonst allgemeine Gültigkeit hat, soll
an den beiden Beispielen 1) a = 5 . 13 . 17, 2) a - 5» . 13 gezeigt
werden.
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372 Graeber: Ueber die pythagoreitchen Dreieck«
1. Für 5 . 13 heissen nach § 12. die Zerlegungen 5 . 13 = 4*
-}- 7* - 1» + 8». Die Hypotenuse 17. hat die Zerlegung 17 = 1*
-f 4» Setzt man
sin r)b
sin 17*'
4
7
V65
COS rjb
1
COBiyt'
8
V65
~ V65
1
4
Vl7
COS rjb"
" Vl7
sin V
in den Formeln für
sin(»76 ± Vb") und cosOyi ± rp")
sindyt' ± vwj und cosfijt' ± vh")
so erhält man die vier Zerlegungen von a — 5 . 13 . 17; nämlich
es ist:
•N* + V) - yg=^f=^ <=os(„t + V') -
sind,»' + Vi") - , cosd,»' + v») -=
23
Vö
. 13 .
17
9
Vö
. 13 .
17
12
Vö
. 13T
17
Vö
. 13 .
17
24
Vö
.13
32
7l7
Vö
.13
31
7l7
Vö
. 13
33'
. 17
Vö
. 13
.17
Bindj*' ± nb" - ^==- cos(V - vt) =
und aus der Formel
folgt 8iDS(^ + Vn + C°88(t 6 + ^ " 1}
a* - 23* -f 24* = 9* -f- 32* = 12* + 31« - 4» -f- 33«
Zur Abkürzung dienen folgende Bezeichnungen :
Vb + _ p', nb _ Vb" = p", _|_ ^ _ p* q»< - = p"
Vö . 13 . 17 = N. Es ist dann:
8in2p' = 28inP'co8p' - ~
I.
C08 2e' = 2c08e'*-1 - ^
ebenso ist
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und ihre Anwendung auf die Teilung de» KreUumfangs.
373
Ia.
o n 576 . ft m 744 „ „„ 264
. „ 943 „ „ 817 n „„ 1073
cos2p" - cos2p" - ^, cos2p"" -
Um die andern Kathetenpaare zn finden, combinirt man p'p
pV"' in folgender Weise:
/ / r h\ i i • » 952 520
sin(f ± p') = Binp'cosp' ± cosp'sinp" - jT, - j^f
II.
co«(p' ± pw) - cosp' cos p" ± sin p'sin p" = - ^
wo der zweite Wert für das untere Zeichen gilt.
Ebenso ist:
. . . . M_ 1001 425 ma . m .
468
1020
w* -
A»
700, -
ocv*
2V*
iV*
884
1100
2V»
1042
1020
sin(p'±p"")= 855, = 663, cos(p' ± 9~)
iV* iV*
IIa.
sin(e"±0=^3, cos(p"±p") = ™ -
sin(p" ± D - cos(p" ± Q"") - *^T,
Sind» ± Q )~ -0 — — N% , C0S(p ± ^p ) — ^yl ' iV»
Die Gleichungen I. und Ia. geben vier Paare, deren Katheten
relative Primzahlen sind, II. und IIa, geben zwölf Paare, von denen
nur neun verschiedene sind. Die Kathetenpaare zur Hypotenuse
«-=5.13.17 sind demnach:
1105» - (5 . 13 . 27)*
1)
47« + 1104»
2)
576»+ 943»
3)
744» + 817«
4)
264» + 1073»
5)
952»+ 561»
6)
520»+ 975»
7)
1001* -f- 468*
8)
425» + 1020*
9)
855*+ 700*
10)
663» + 884»
11)
wie 10)
12)
105» + 1100»
13)
169*-f 1^92*
14)
wie 8)
15)
272» + 1071»
16)
wie 6)
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374 Graebtr: Ueber die jn/lhagoreitchen Drtitcke
also dreizehn verschiedene Paare, wie viel nach § 14. III. vorhanden
sein tollen.
2) Um die Zerlegungen zu a — 5* . 13 zu erhalten, benutzt
man diese von 5 . 13 und 5. Man setzt wieder wie oben:
sin *t =
sin rjb = "7==
4
V65
cos,> = ^
1
V65
cos V = y|
1
2
V5
cos**
in den Formeln für
sin(i?k ± V) und cob(ij6 ± n*")
8in(V ± V) und costo" ± 1»')
und erhält:
Bin(i?6 + - sinp' ~
COS(l|» -f- 1Jb") — cose' —
8in(ij6 - V') = sin p" =
V325
10
V325
1
V325
COB(tJ» - V) - COB p" - y=
BinCV 4- *=* cos p', coa( V' + f — 8in r
6 17
Bin(V - **) - Sin p* = ^= COS^" - 75') - COB p'" =
Aus diesen Gleichungen ergaben sich die Zerlegungen :
a» - 5* . 13 - 1* + 18* - 6» + 17» - 15» + 10» = (5*(3f + 2*))
Nun ist:
300 . Ä „ 36 . „ „ 204
Bin 2p' - N, Bin 2p" - ^, sin 2p* - ^
o f 125 o » 823 o m
cos 2p' - - N7 cos 2p' - ^ cos 2p" - ^t
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280
260
JV»'
" N*
315
195
JV»'
125
91
N*
und ihre Anwendung auf die Teilung de» Kreisumfangt. 375
, , „v 165 195
, , , . . 80 260
Man erhalt im ganzen acht, aber nur sieben verschiedene Paaro.
Die Katheten von zwei Paaren, nämlich:
(5» . 13)» = 36» + 3231 = 204» + 253»
sind relative Primzahlen; die Katheten der anderen verschiedenen
Paare, nämlich:
(5* . 13)» - 125* -f- 300» - 165« + 280* - 260» -f 195« = 80»
+ 315« = 91» + 312»
sind verwandte Zahlen; dies sind alle Kathetenpaare, welche der
Satz A. §15- verlangt
5 17.
Um znr Bildung der Paare, in denen dio Katheten verwandte
Zahlen sind, nach Regeln aufzustellen, sollen im nachstehenden die
Paare nochmals übersichtlicher aufgezählt werden. Links von einem
jeden Paare steht der gemeinsame Factor desselben und rechts stehen
die nicht gemeinsamen Factoren, die Katheten eines andern pytha-
goreischen Dreiecks, dessen Hypotenuse, die daneben rechts in
Klammern angegeben ist, aus einer geringeren Anzahl derselben
primzahligen Hypotenusen gebildet ist als die Hypotenuse N. Neben
einem jeden aus der Summe der Winkel gebildeten Kathetenpaare
steht rechts das aus ihrer Differenz gebildete Kalhetenpaar.
Q' + <>" . Q' - 9"
1) 17 952 56 65 520 8
(65) (17)
561 33 975 15
13 1001 77 85 425 6
(85) (13)
468 36 1020 12
5 855 171 221 663 3
(221) (5)
700 140 884 4
221 663 3 5 106 21
(5) (221)
884 4 1100 220
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376
Grather: üeber die pythagoreischen Dreieck«
13
169
13
ÖO
4Jo
c
0
(85)
{lö)
Cr*
1020
12
17
272
16
6o
520
8
(65)
1071
ifi
5
280
56
65
260
4
(65)
(5)
165
33
195
3
5
315
63
195
3
(65)
260
4(5)
80
26
125
5
13
91
7
(13)
(5»)
300
12
312
24
Die Sätze, die sich aas dieser Zusammenstellung ergeben, sind:
A. Der gemeinsame Factor eines Kathetenpaares ist entweder
eine primzahlige Hypotenuse oder ein Product aus zwei oder
mehreren primzahligen Hypotenusen ; die nicht gemeinsamen Factoren
bilden ein Kathetenpaar zu einer Hypotenuse aus den noch übrigen
primzahligen Hypotenusen.
13. Das Product aus dem einen in dem andern gemeinsamen
Factor der aus der Summe und der Differenz der Winkel gebildeten
Kathetenpaare ist gleich der Hypotenuse der Kathetenpaare.
C. Die nicht gemeinsamen Factoren von je einem aus der
Summe und der Differenz der Winkel gebildeten Kathetenpaare zur
Hypotenuse N geben die Paare zur Hypotenuse A7, deren Katheten
relative Primzahlen sind, wieder. Wählt man z. B. die Katheten 56
und 33, 8 und 15, so erhält man nach den Formeln für
sin(0M ± 017) und cos(fi» ± ßtl):
. /a . _ 1104 ,n a . 47
ns(&5 + ßn) - 17 65 cos(065 -f ß„) - 1? 65
also
sin(fc6 - ß„) - cos(065 - ßn) - ^
(17 . 65)» - 1104» -f- 47* - 576» -f 943»
Auf diese Weise werden alle Paare gefunden, die sich sonst aus den
Formeln für sin *2p und cos 2p ergeben.
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfang». 377
§ i&
Unter Zugrundelegung der Figur 2 ist im nachstehenden (I)
eiue tabellarische Uebersicht derjenigen halben Hypotenusenwinkel
von pythagoreischen Dreiecken trigonometrisch berechnet, welche
die Transversalen nach den Teilpunkten des in 2 bis 8 gleiche Teile
geteilten Schenkels BC mit dem Schenkel AC bilden 1 und (II)
eine andere derjenigen halben Ilypotenusenwinkel , welche die
Transversalen nach den Teilpunkten des im Verhältniss 2:1 bis
8 : 7 harmonisch geteilten Schenkels BC mit AC bilden. Neben
jedem halben Hypotenusenwinkel steht der Sinus des ganzen und
daneben rechts die Bezeichnung des entsprechenden pythagoreischen
Dreiecks.
Die trigonometrische Berechnung der Winkel ist ausgeführt nach
der siebenstelligen Logarithmentafel von Vega.
I.
CB.ADBD* sin 77» r\b sin 17» A
1 /T 7fi" 4 *A*
2:1 2» + 1 =- 5 26» 33' 54 ~ ^ V
2 19" 12 '*A5
3:1 9» + 2«-137i3 33° 41' 24 £ £
3 = 2 K>|/>»- .«f J V
3 9" 24 MA*
4:1 4»+3»-2d| 36'52<11 A„ '* Q
l/l 70" 4 *A*
4:2 4s + 2* = 20^/5 26° 33' 54 ~ V
4:3 4.+1.-17J/JM. W»g i %T
4 80" 40 40 A9
5:1 5» + 4« = 41 38' 39' 35^3 41 «
5:2 5« + 3«-34^ 30» 57' 49 \\7 [. Q
2 20" 20 »A»
5:3 5' + 2'-29^9 21» 48' 5^ a 2
l/l_ 795" 5 "A6
5:4 5« + 1« - 26 J/^ 11» 18' 35 ^ f> S
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378 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
5 20" 60 60AU
6:1 8» + &i»61^ 39*48'20 gg g
2 19" 12 11 A5
6:2 G* + 4'-52^ 33« 41' 24 ^- lTj Q
l/l 76" 4 *AS
6:3 6»4-3" - 45 J/^ 26« 33' 54 m ^ V
i /T 515" 3 *A*
G;4 6» + 2» = 40 1/^ 180 26' 5^- g <f
151" 12
SS 37
l/T 151" 12
6:5 6»+ 1* -37 (/^ 9» 27' 44 ^3- ^
6 . , 171" 84 »A»«
7:1 7* + 6«-85^ 40» 36' 4^ gg w
5 . , „ 38" 35 WA"
7:2 7» + 5*-74^ 35«32'15 w 37 »t
4 A , 211" 56 MAM
7:3 7i + 4t_65^ 29044' 41^ gg «
3 , 456" 21 »»A*0
7:4 7'-M' = 58 _ W U> 54 ^ ^ »
2 314" 28 i5A,s
7:5 7» + 2»-53 «•»'«» 737 53 "
1 /T 274" 7 14 A7
7:6 7»+l -60|/i 8» 7' 48 w ^ »
7 1" 112 »»AIS
8:1 8« + 7» -11»^= 41» U' 9r m ».
3 9" 24 MA7
8:2 8« + 6» -100g 36° 52' 11 ^ ^ B
5 , 127" 80 MAM
8:3 8*+5>- 89^ 3«« O'lOgj- ^ «
, /T 76" 4 4A*
8:4 8» + 4>- 80|/i 260 33'54 jgj l
und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangt. 379
8.5 8» + 3>_ 73^ J0°S3 21 ^ 7S
1 405" 8 1ÖA8
8:6 8' + 2>- 68^= U' riOgjj- ^
1 25" 16 «AK
8:7 «• + !»- 65^== 7« V 30 gg ffi
Cß .EB «= CJ5 : £Z> -4£*8in 1/6
6:
3 -
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1
4.
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6:
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3:
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•VI
15:
10 =
3:
2
9 .
»Vi
20:
15 -
12:
3
16 .
34 »
V34
6;
3-
2:
1
4 .
-VI
28:
21 -
4:
3
16 .
»VI
16:
3-
10:
2
25 .
Vl3
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14 =
15:
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25 .
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Vö8
20:
12 -
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46:
36 =
5:
4
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»Vi
42:
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36
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631
3
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11° 18' 35 'ts-
1053
5
13
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17
515"
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8
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27-4"
8° 7' 48 -
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s
19"
330 41r 24 JF
12
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29
B
405"
U« 2' 10 g
8
17
261"
6« 20' 24 3^
9
41
»' 32' 16 §
35
37
35^11
380 Graeber: lieber die pythagoreischen Dreiecke
6: 2- 3: 1 9. b\/ 1 26»33'5« 43, 5 »
C: 3= ,., 4. »|/J ».ff | V
: 5o = 6: 5 36.122^ 5« 11« 29 m ^ tt
15: 10= 3: 2 9
66
28: 4- 21: 3 49. 25 g 36° 52' 11 ^* ^
ö 14 Jo
5 211" 45 4i>Att
C3: 18 = 35:10 49.106^ 29« 3' 16 £ g
35: 15- 14- 6 49 . 29^ 210 48' 5 » » £
S 1fi7" 33 MA**
77 : 44 - 21:12 49 . 130T =. 15» 15' 18 ^ «
yi30 386 65
1 /T IM" 12 WA1*
42 : 30 = 7 : 5 49 . 37 ]/ ^ 9° 27' 44 jg- ~ 1?
91: 78- 7: 6 49 . 170^ 40 23' 55 |? V
72: 9 - 56: 7 64 . 130 y-L 37° 52' 29 |
25" 63 •»A,<
Vi 130 « 65
20: 5 = 12: 3 16. 34^ 30« 57' 49
5 . III" 55 "A*8
88 : 33 - 40:15 64 . 24° 26' 38" ^ ^ 7»
6: 3- 2: 1 4. 10 18« 26' 5 m ^ t
3 571" 39 *Y\W
104: 65 - 24: 15 64.178^= 12« 59' 40 ^ 8j m
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumjangs,
381
l / 1 274" 7 84 A7
28 : 21 - 4 : 3 16 . 60 J/^ 8« 7' 48 73?- ^ ä
l/T~ 2" 15 i»Au
120: 105 - 8 : 7 64 . 526 3° 48' 50 ~ ^ ut
Vergleicht man den Hypotenusenwinkel , den der einfachen Tei-
ler 7:1 oder 8 : 1 oder 8 ' 3 oder allgemein m : n mit demjenigen,
welcher der harmonischen Teilung 7 : 6 oder 8 : 7 oder 8 : 5 oder
m: m— « entspricht, so ergiebt sich, dass der eine Winkel das Com-
plement zu dem andern ist, also dass die durch einfache Teilung ge-
wonnenen Hypotenusenwinkel die Complemente sind beziehungs-
weise zu den Winkeln, die man durch die in der oben angegebenen
Weise ausgeführten harmonischen Teilung erhält Wird die Linie
BC in der Weise wie in § 11. harmonisch geteilt, so findet die eben
ausgesprochene Beziehung nicht statt.
Stellt man aus der Tabelle I. die dem einfachen Verhältnisse
n : 1 entsprechenden Dreieckszahlen der Reihe nach von u = 2 bis
n — 8 untereinander, so erkennt man leicht das Bildungsgesetz, das
diesen Reihen zu Grunde liegt. Ein anderes ergiebt sich aus den
pythagoreischen Dreieckszahlen, die dem Verhältniss 2» : 2n — 1 ent-
sprechen. Zu den Verhältnissen 5:3, 7:5, 9:7 u. s, w. gehören
die Dreieckszahlen:
b
a
20
21
29
I.
28
45
53
36
77
85
Die Reihen 6, c, a stellen arithmetische Progressionen dar; die
Differenz der Reibe b ist 8. Die Reihen c und a haben ein ge-
meinsames Bildungsgesetz. Die erste Differenz ist 24, die zweite
24 -f- 8 und die dritte 32-f8-40 u. s. w. Für Idas Verhältniss
11 : 9 erhält man demnach die Dreieckszahlen: 44, 117, 125,
§ 19.
Die Gesetze, auf welchem die Bildung der Reihen beruht, kön-
nen durch drei Formeln dargestellt werden. Um diese zn ermitteln,
geht man von den Gleichungen II. in $ 6. aus und setzt 2mn ■» 6,
ms— w* — e und m* -j-n« = a. Es ergiebt sich die Gleichung:
382
Graebtr: üeber die pythagoreischen Dreiecke
mithin stellen:
&* + c» - a»
I
b — 2m . n
e = m* — n* die Katheten und
a — m4 -}- n* die Hypotenuse dar.
Setzt man in Im — n statt n, so erhält man die Gleichungen für
die Katheten und die Hypotenuse, wie sie die in der Tabelle § 18
(I) angewandte Teilung verlangt Also es ist:
Sind m und n dnreh ganze Zahlen bestimmt, so ist zu m und « noch
je eine veränderliche Grösse als Summand hinzuzufügen. Setzt man
also m-j-z für m und «-f-y für n in II, III, IV ein, so erhält man:
b — 2(m-fz)(f» — n + z — y) oder
n b = 2m(m - •) +2 [« (*-»)+<• -*)(»+ *)]:
tf = (m-f-as)' — (m — n-f-je— y)1 oder
III C - ro* - (m - *)* - [z(2m + z) — (• - y) (2(m - n) -f x — y)] ,
a =» vm-j-z)2-f-(TO — n-}-* — y)' oder
1 V a = m* + (m — + [*(2m + z) + (z - y)( 2(m —•)+•- y )}
Die Klammerausdrücke Q in den drei Gleichungen geben die
Gesetze für die Reihenbildung. Da m > n angenommen ist, so muss
auch x ^ y sein ; denn sonst könnte der Fall eintreten, dass, wenn
m-\-x — n-f-y würde, die Teilung der Linie BC nicht stattfände
und somit die Reihe unterbrochen würde. Für x und y sind in
steigender Aufeinanderfolge die Glieder einer arithmetischen Pro-
gression, die aus ganzen Zahlen besteht, zu setzen. Es soll ange-
nommen werden, dass für * und y nur Glieder aus Progressionen
erster Ordnung gesetzt werden. Hierbei werden vier Fälle unter-
schieden: 1) x — y ist gleich null, 2) * — y ist gleich einer con-
stanten Zahl, 3) y ist gleich null und 4) die Zahlen (z — y) bilden
die Glieder einer arithmetischen Progression erster Ordnung.
1) Ist z — y — 0, so fällt in den drei Gleichungen das zweite
Glied in den Klammerausdrücken [] fort. Das erste Glied in der
Klammer Q III c ist identisch mit dem ersten Gliede in der Klam-
mer [] IVa. Hieraus folgt, dass [die Reihen c und a nach einem
gemeinsamen Gesetze gebildet werden. Ferner ergiebt sich aus dem
II
in
IV
b = 2m(m — n)
c - m»-(m-r»)>
«-m«+(m_n)8
und ihre Anwendung auf die Teilung de» Kreiaunfang*.
383
ersten Gliede in den Klammern , dass e nnd a arithmetische Reihen
zweiter Ordnung und b eine arithmetische Reihe erster Ordnung
darstellen.
2) Dieselben Gesetze erhält man auch, wenn z — y gleich einer
constanten Zahl ist Ein Beispiel zu dem ersten Falle liefert die
Reihe I § 18, wo m — 5, n -= 3, * = 2, 4, 6 und y = 2, 4, 6 . . .
ist Um ein Beispiel für den zweiten Fall zu haben, setze man m— 2,
» — 1, « = 2, 3, 4 . . . y — 1, 2, 3 . . . Es ist:
b
16
20
24
28
Bildet man die Differenzen-Reihen zu 6, c und a, so erhält man
für b :
4 4 4 4, und füre und a
9 11 13 15
2 2 2
3) Ist y — 0, so geben die KlammerausdrUcke
Vb 2[«(m — n)+*m+a:,] — 2(2mac — a»-f-**)
eine Reihe zweiter Ordnung,
VIc 2mx-fx» — 2(m - n)x - y* -= 2m* — 2(m - njx
eine Reihe erster Ordnung,
VHa 2m*+**+ 2(m-n)* + ** = 2(2»»* -«* + *»)
eine Reih« zweiter Ordnung. Aus VII a und Vb folgt, dass die aus
ihnen gebildeten Reihen einem gemeinsamen Gesetze zu Grunde
liegen.
Ein Beispiel hierzu geben die Verhältnisse 2: 1, 3 : 1, 4:1 u. s. w.
(Siehe Tabello § 18 (I)). Ein anderes Beispiel ist: m = 5, n «= 3,
x = 2, 6, 8 und y — 0, also:
fr
e
a
56
33
65
140
51
149
260
69
269
416
87
425
12 20
21 29
32 40
45 53 u. s. w.
384 Graeber: Utber die pythagoreischen Dreiecke
a) 65 149 2G9 425
1. Diff.-R. 84 120 156
2. Diff.-R. 36 36
b) 56 140 260 416
1. Diff.-R. 84 125 156
2. Diff.-R. 86 36
c) 33 51 69 87
1. Diff.-R. 18 18 18
4) Bildet x — y eine arithmetische Reihe erster Ordnung, so
geben IIb, III IVa Reihen, von denen eine jede auf einem be-
sonderen Bildungsgesetz beruht. Die Producte x . x, (x — y)(x— y)
und x(z — y) deuten an, dass die Reihen arithmetische Progressionen
zweiter Ordnung sind.
Beispiel: m — 2, n = 1, x = 4, 6, 8, 10 . . . und y — 1, 2,
1
b
c a
48
20 52
80
39 89
120
64 136
168
95 193
a)
52
89
i
136
193
1. Diff.-R.
37
47
57
2. Diff -R.
10
10
b)
48
80
120
168
1. Diff.-R.
32
40
48
2. Diff.-R.
8
8
c)
29
39
61
95
1. Diff. R.
19
25
31
2. Diff.-R.
6
6
Bezeichnet man die Glieder der zweiten Differenzen-Reihe von
a mit A*(a)i von * mit A*(£) und von e mit so ergiebt sich :
viii (&W - W + (AH«))1
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangn.
Noch ein zweites Beispiel soll dieses Gesetz bestätigen: m — 2,
• •
•y-i,
2,4
b
e
a
30
16
34
108
45
117
234
88
250
408
145
433
a) 34 117 250 433
1. Diff.-R 83 133 183
2. Diff.-R. 50 50
b) 30 108 234 408
1. Diff.-R. 76 126 174
2. Diff.-R. 48 48
c) 16 45 88 145
1. Diff.-R. 99 48 57
2. Diff.-R. H 14
50* - 48» -f 14»
■
Also ergiebt sieb wieder ans den zweiten Differenzen die Glei-
chung VIII. Hieraus folgt der Satz:
Stellt (x — y) eine arithmetische Reihe erster Ordnung dar,
so ist
(AW - + (A'(<0)*
Werden für x und y der Reihe nach die Glieder einer arithme-
tischen Progression höherer Ordnung eingesetzt, so erhält man ganz
araloge Gesetze für die Reibcnbüdung wie oben. Zwei Beispiele
mögen dies bestätigen. 1( x = 1, !. 9. 16, 25) stellt eine arithme-
tische Reibe zweiter Ordnung dar, m = 2, n = 1. Die Gleichungen
IIa, IIIc, IV b geben folgende Reihen:
b
0
12
5
13
60
11
61
220
21
221
612
35
613
1404
53
1405
2812
75
2813
Are;., d. Math. Phy.. 2. IieiUe, T. XV. 25
386 Graeber: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
a) 13 61 221 613 1405 2813
1. Diff.-R. 48 160 392 792 1408
2. Diff.-R. U2 232 400 616
3. Diff.-R. 120 168 216
4. Diff.-R. 48 48
Die gleichea Differenz-Reihen ergeben sich auch für b.
c) 6 11 21 35 53 75
1, Diff.-R. 6 10 14 18 22
2. Diff.-R 4 4 4 4
Dieses Beispiel entspricht dem früheren dritten Falle.
Für x und y werden Glieder arithmetischer Reihen zweiter
Ordnung eingesetzt, z. B. x = 1, 4, 9, 16, 25, 36 . . . , y 0, 1,
5, 12, 22, 35 . . . x -y ist dann
1 3 4 4 3 1
2 l 0-1-2
-1 -1 -1 -1
eine arithmetische Reihe zweiter Ordnung. Es ergiebt sich für
m = 2, n = 1:
b c a
12 6 13
48 20 52
110 96 146
180 299 349
216 713 745
152 1440 1448
13 52 146 349 745 1448
39 94 203 396 703
55 109 193 307
64 84 114
30 30
12 48 110 180 216 152
36 62 70 86 -64
26 8 -34 -100
—18 -42 -66
-24 -24
a)
1. Diff.-R.
2. Diff.-R.
3. Diff.-R.
4. Diff.-R.
b)
1. Diff.-R.
2. Diff.-R
3. Diff.-R.
4. Diff.-R.
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und ihre Anwendung auf die Teilung de» Kreisumfangs
387
c) 5 20 96 299 713 1440
1. Diff.-R. 15 76 203 414 727
2. Diff.-R. 61 127 211 313
3. Diff.-R. 66 84 102
4. Diff-R. 18 18
Aas den constanten vierten Differenzen- Reihen ergiebt sich die
Gleichung:
30* =■ 24» + 18*
also ist
(A4^))*)' - W + (A4(*))*
Dies ist ein Beispiel zum früheren vierten Falle, wenn die Werte
von (x — y) eine arithmetische Reihe zweiter Ordnung geben. Aus
diesem und jeuen andern Beispielen zum vierten Falle lässt Bich
der allgemeine Satz ableiteu:
Bilden die Werte von — y) in den Gleichungen IIb, III c,
IV a eine arithmetische Progression nter Ordnung, so sind die Reihen
a, b, c arithmetische Progressionen 2nter Ordnung. Das Quadrat der
constanten 2nten Differenz der Reihe a ist gleich der Summe der
Quadrate der constanten 2»teu Differenzen der Reihen b und c, also
(£>**(«))* - (A2»W + (£2M(c))*
wo A2*(a), A?*(*V A2m(c) die constanten 2nten Differenzen der
drei Reihen a, by c bezeichnen.
§ 20.
Bildet man die Summe aus drei pythagoreischen Dreieckszablen,
so giebt diese die Kathete eines andern pythagoreischen Dreiecks.
Z. B. 5 + 4 + 3-12 oder "A5, 12 + 13 + 5-30 oder
& a
30 + 34 + 16 = 80 oder *>AS9, 80+89 + 39 = 208 u. s. w. Addirt
N
man die Gleichungen I § 19, so ist:
a + i + c - 2r«« + 2w . n = 2m(m+«)
die Katbete eines pythagoreischen Dreiecks. Um dio andern Drei-
eckszahlen dieses Dreiecks zu finden, setzt man
(2m . (m + «))« - «« -
wo x die Hypotenuse und y die andere Kathete bezeichnet. Es ist
dann
2m» . 2(m + »)« = (x + y) (x - y)
j5»
38S Graeber: t/eber die pythagoreischen Dreiecke
Man setze
m + y - 2<m + «)*, x-y - 2m«
woraus sich durch Addition und Subtraction ergiebt
x - (m + n)i 4. m»
V - (m + «)*-m»
Beispiel: m -» 4, n =• 1. Es ist a «=• 17, i — 8, c — 15, also
a + 6 + c - 40
* «= 5« -f- 4» - 41 [
y = 5» — 4a - 9
Es ergiebt sich der Satz:
Die Summe der drei pythagoreischen Zahlen giebt die Kathete
eines andern pythagoreischen Dreiecks.
Sucht man zu A+c+a aus den Reihen 6, c, a die beiden
andern Dreieckszahlen, so geben diese wieder Reihen c', a\ die
denselben Gesetzen zu Grunde liegen wie die Reihen b, c, a. Als
Beispiel dienen die Reihen (Seite 384 A.)
b + c + m
b'
c'
a'
48+ 20 + 52
- 120
64
136
80 + 39 + 89
- 208
105
233
120 + 136 + 64
=-320
156
356
c'
163+ 95 + 143
- 456
505
217
136 233
356
505
t. Diff-R. 97 123 149
2. Diff.-R. 26 26
b') 120 208 320 456
1. Diff.-R. 88 112 136
2. Diff.-R. 24 24
c') 64 105 156 217
1. Diff.-R. 41 61 61
2. Diff.-R. 10 10
26« = 24» + 10» oder (A V)' = (AW)f + CAVto"
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisumfangt.
389
Man erhält die Reihen £', c', a' unmittelbar aus den Gleichuugen
IIb, IIIc, IVa § 19, wenn m =- 2, n - 1 und x = 8, II, 14, 17,
. . . , y = 3, 4, 5, 6. . . . ist.
§ 21.
Eine Anwendung von den in der Tabolle Seite 377 berechneten
pythagoreischen Hypotenuseuwinkeln auf die Teilung der Kreis-
peripherie soll den Schluss dieser Untersuchungen bilden. Da auf
der Construction der Centriwinkel des regulären 25- und 9-Ecks die
Construction des 7-, 11-, 13-Ecks und so weiter beruht, so soll jene
zanächst angegeben werden.
1) Der Centriwinkel vom regulären 25-Eck ist
&5 - 14° 24'
Die Constructien von §tt beruht auf der Construction von
Es ist:
arJ-106M5'36|£
2y*-9Q*m 16« 15' 36^
5 \2y * - 90°J = 81« 18' + 5<3, wo d - ^--m ist,
25» = 280 48'
5 (2y 90°) - 2*M - 52° 3ff+5a - 2*+ 5<J
9 ss 4 ,° -|- 7° 30' ist bekannt; denn 45° ist der Ceutriwiukel vom
regulären 8-Eck und 7° 30' der Centriwinkel vom regulären 48-Eck ;
beide sind construirbar. Nun ist
I 5 (2X 5 ~ - 2V " 2<« + 5* - 2W
hieraas folgt
2({Mi - I«) - 5d
oder
t i - bA , 339"
390 Graeber: Ueber Hie pythagoreischen Dreiecke
330"
Die Abweichung vom wahren Werte beträgt also 1 25p 5 dies
macht für 25(i",5I — §M) = 45". lässt sich constrairon ans f
und y\*
Eine andere Construction erhält man durch
5
13
b. ß ,Ö„ = 22« 37' 11, 5"
Es ist
II
hß * - 1130 6' - 5<S„ wo 9X - \" ist,
4|s5 - 570 36'
bß 18 - 4i,5 - 550 30' — 5dj - t|/, - 56\
Da t/'j aus 48°+ 7° 30' zu construiren ist, so ist auch |8ftir aus
0 13 und ^, bestimmt. Aus II folgt:
III 6f13-01-4fc»-5*l-.4£6>i oder
4(&> - fc") - V1 ~ 8-
Die Abweichung vom wahren Werte beträgt 2ßv Um eine noch
geringere Abweichung zu erhalten, addirc man folgende aus I und
III sich ergebenden Winkel:
339"
W - H°24' + l ßr
3^" - 43» 12' - 1 ~
^ + 81»«== 670 36'+ —
und dividire mit 4, dann ist
W& + *8*u) - fr™ - 440 24' + £
Die Abweichung vom wahren Werte ist für 25§95m nur 0, 40".
2) Der Centriwinkel für das 9-Eck ist
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und ihre Anwendung au;' die Teilung de* Kreisumjangs. 39 1
Es ist
61
ß ^ - 100 23- 19,88"
18/? Jj - 1870 - 18d\ wo 6 = 0,12" ist
4S9 = 1600
W — 4f9 - 270- 18a
Da der Winkel von 27° construirbar ist, so ist auch S91 aus
ß 61 und 27° zu construiren. Es ist
ff - 400- |d = 400 _ o,54"
also ist die Abweichung vom wahren Wert:
0,54"
Der Centriwinkel S45 - 8» lässt sich unmittelbar aus 2i9l - 72°
— 8°— 9<5 bestimmen ; einen noch genaueren Wert aber erhält man
aus
18y JJ - 187° - 18<i - 64° - 123° - 18d
t
Da Wkl. 130° sich aus den Winkeln 90», 18°, 15° construiren
lässt, so ist auch g45 construirbar. Es ist
8y4äi = 64° - 18 ö
also ist
gffl mm 8° — ^ Ä = 8° — 0,27"
Die Abweichung beträgt demnach
{«-^ = ^ = 0,27"
3) Für das reguläre 7-Eck ist
6"
g7 - 51° 25' 42 7-
a) Benutzt man als Constructionswinkcl
/? 491 == 120 40' 49,38"
so ist
392 Graeber: Leber die pylhagoreitchen Dreiecke
4 [iß 49x + 90°) - 48» 36' + gfl«
Nun ist nach II
ias» = 14° 24' - 0,62"
also ist
IV 4 Uß ^ + 57-90ft) + fe611 - 63" + 0,9"
Der Winkel von 63° lässt sich construiren aus 450-f-l8°. Um die
Abweichung vom wahren Werte zu bestimmen, löst man IV inbezug
auf 57 auf. Es ist
63«-&»n - 48° 36' + 0,62" m ±(iß ^ + S7 - 90»)
hieraus folgt
12° 9' -f 0,15" - 4ß lx + - 90°
und endlich
S," - 1020 9' + 0,15"- iß ^
Nun ist
Aß lx =-50° 43' 17,52''
also ist
|7* = 51° 25' 42,63"
Die Abweichung ist t, — 6,» - 0,23".
b) Eine ziemlich genaue Lösung der Siebenteilung erhält man
auch auf folgende Weise. Man teilt den Schenkel BC im gleich-
sehen kligen Dreieck ABC (Fig. 6) zunächst in drei gleiche Teile
CD = DE — EB
und verbindet A mit D, dann ist
4 76"
Wkl. DAB - \y b - 26° 33' 64
Nun teilt man CD in 10 gleiche Teile und macht
dann ist
CF- CD+ ^CO- CD™ und
AF*=AC*+ CI" = VCD + 1^CD*=^CD'
also ist
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und ihre Anwendung auf die Tttlung des Krei$umfantjs. 393
äf = IMi
Ferner ist nach dem Sinnssatze:
AF : FB = sin B -f sin FAß
Nun ist
sin Wkl. B = [/i
1 19
FB — DB — DF =■ 2 CD - YoCD'~^ 10 CD
AF=^>vion
also ist:
i 1 1 lu
qjj in _
Vlü21 : 1(\ CD = VI : sin FAB
und hieraus
19Vi Z
sin FAB - , 1 = ,v
Vl021 N
log 0,5 =» 0,6989700-1
log VI =0,8494850-1
log 19 - 1,2787396
log Z = 0,1282386
log 1021- 3,0090257
logVIÖTl - 1,50451285
log ? - 0,62372575 - 1 = log sin FAB
FAB => 24° 51' 49.308"
= 26° 33' 54,181"
Wkl. FAB+tol = 51° 25' 43,48°" " l?"
5 _ 51° 25' 42;857
632"
^ 1000
c) Eine sehr genaue Lösung der Siebenteilung geben folgende
Winkel
391 Graeher; Ueber Hie pythagoreischen Dreiecke
iß *j? ~ 7« V 30,059"
y5»o — 81° 18' 3,667"
JjT25 = 8«7' 48,370"
2ß - 177« 51' 25,763"
2/3 — 75« - 102« 51' 25,763 = 2;7IH
i-7oii . 5io 25' 42,58"
t'7iu - £7 =0,024"
d) Kommt es auf grosse Genauigkeit nicht an, so genügt die
Construction des Winkels
itl +33» = 51" 26' 5
Die Abweichung beträgt ungefähr 23".
4) Für das reguläre 11-Eck ist:
iu - 32" 43' 38^
Addirt man
7 55"
^25 = 16§ 15' 36 74
so ist
S,l + ß ]b - 48° 59' 15" -ö, wo<J = 0,08" ißt.
Es ist
2 [4 (*„ + ß 2?5) - 180»] - 310 54' - 84
zieht man hiervon
gs = 14» 24',
ab und multiplicirt mit 4, so ist:
4[2[4(t11 + ^275)-l«0°] - 700
Dieser Winkel ist zu construiren aus 30°-r-V, damit ist auch iiu
gefundoo, denn
3004.^1 = (700-0,54"
2[4(s„+02^ ) - 1800] = 170 30' - 0,135" -f-te1
&»i-14° 24' -f 1,805"
'.- 1 ■' T. —
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und ihre Anwendung auf die Teilung den Kreisumfangx. 395
2 [4 (*„+ 027ß) - 180°] - 31° 54' -f0,67"
4 0»+^») - 1800 = 150 +0,835"
4(li,+I0275) = 195« 57'+0,835"
- 160 15' 36,743"
— 32° 43' 38,463"
Sn = 32« 43' 38,182"
Wählt man für $25* als Constructionswinkel fo111, so beträgt die Ab-
weichung nur 0,06".
b) ein ziemlich genauer Wert für £M ergiebt sich aus
fr 85 + ^65 = 13 + n = 470 43' 34'721 (vgl § 9 )
um 140. Die Abweichung beträgt 3,461".
c) Eine dritte Lösung geben die Winkel
ßi* (vgl. § 3.) = 28° 10' 154" ««ei
iY f3 = 20» 33' 2,
Addirt man diese beiden Winkel und subtrahirt
2&l = 16°- 0,54"
so erhält man
£ltH = 320 43' 37,64"
Die Abweichung beträgt J".
5) Für das reguläre 13-Eck ist
|18 = 270 41'3243
a) Wählt man als Constructionswinkel
20 i"
y ™ = 430 36' 10 ?
so erhält man aus
396 Gm eher: Ueber die pythagoreischen Dreiecke
20
3/ 29 + £i5-158°30' + «
einen Winkel, der zu construiren ist aas 120°, 22° 30' und Vfa. Ist
2Ul - 160-0,54"
so ergiebt sich
3y 29 + £j3 - 1^8° 30 - 0,54" und
20
3/ 29 - 13 ••48' 30,43"
durch Subtraction
dt s1 27° 41' 29"
4*
Die Abweichuog vom wahren Wert betrügt 4 ^.
b) Eine andere Lösung giebt
^ös (conf.'§ 4.) - 100 18> J7i5|8
V. Man erhält
mhz -W9-W°) - 76» 24' + <J
Dieser Winkel lässt sich construiren aus 30°, fes1 und 4U1. Es ist
30° + 'S»1 + 4&1 - 76° 24' + 0,725" und aus V.
4(S,5- W)-W - 9° 23'+0,09"
i"i3-^5s- 17° 23' 15,0225"
i/35s =- 10« 18' 17,405"
|,an - 27* 41' 32,4275"
§13 - 27° 41' 32,3077"
i*i3w-{,s- 0,1198"
c) Weniger genau ist der Wert für £,3IU , welchen mau aus
12 19"
y -6°fc= 27» 41' 24 ~ erhält.
d) Auch § 4. liefert eine Lösung. Es ist
/?5*+/J5* - ft6+2059 - 60» 41' 28,7", also ist
^5»+ Js4 — 33° = 27° 41' 28 7„ = t,"
5.3-^ =3,6"
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und ihre Anwendung auf die Teilung den Kreixumfang». 397
6) Für das reguläre 19-Eck ist
10"
{„=18° 56' 50^
a) Als Constructionswinkel wählt man
39 59"
*»£ " 12°59' 40 547
\ß " = 12« 59' 40 1~ . Es ist dann
(39\
f i» - *,* 89 ) = 490 48' + Hiervon zieht man ab
2!25I = 28°48°-f 3,6"; also ist
~«39~
A{^-iß^)-2^= 210
7"
Nun ist yf zn construiren. Die Abweichung von £19l beträgt ^.
b) Sehr gering ist auch die Abweichung bei der Construction aus
ß *? = 280 4' 20,956"
+ b 66 = 370 52' 29,926"
+ 1^ = 140 2' 10,478"
+ ߣ = 11° 54' 38,666"
* = 91° 53' 40,026"
Hiervon zieht man ab
2$J9 = 37° 53' 41,053'
V-2!i8 = 540-f3: 2$19
lässt sich construiren. Die Abweichung beträgt
c) Aus der Construction von
28
erhält man £u mit einer Abweichung von circa 7".
398 Graeber: Uebtr die pythagoreischen Dreiecke
7) Für das reguläre 21-Eck ist
a) Aus dem Centriwiukel des regulären 7- und 3-Eck lässt
5„ berechnen. Man stelle die Diopbautische Gleichung auf:
y . P x . P_ P
3 7 ~ 21
wo P die Peripherie des Kreises bedeutet. Es ist
ly — 'ix = 1
ly = 1 (mod 3)
6y == 0 (mod 8)
hieraus folgt:
ferner ist
y == l (mod 3) d. h.
x — 1+3«
Für n = 0 ist y = 1 und x — 2; also ist
2P_ P
3 7 - 21
b) Ein ziemlich genaues Resultat erhält man aus:
900+^ = 1140 26' 38,24"
-y5,0= 81° 18' 3,67"
90+4y73-y5,0-;21= 330 8' 34,57"
= 160 + 0,28" = 2f45! -f 0,82™
Die Abweichung vom wahren Wert beträgt 0,82".
8) Für das reguläre 23-Eck ist
19"
= 150 39' 7 g-
Man addire-
\Y = - 33° 41' 24,24"
— n = -140 2' 16,48"
und subtrahire
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und ihre Amrtndung auf die Trilung det Kreisum fangt. 399
;23 = 150 39, 7^3"
i (y \l -ß?7) -5« = 40-0,07" = 0,06"
Die Abweichung beträgt 0,06".
9) Für das reguläre 29-Eck ist
19"
29
Der Constructionswinkel ist
£M — 12° 24' 49 ™
0 ^ = 43° 36' 10,152"
Mau addire:
40 gl = 174° 24' 40,608"
cw= 12» 24' 49,655"
20
4/? 29 +SW = 186° 49' 30,263"
Nun ist
4<4£ f9 +?» - 180») = 270 18' + «5
3feßn = 430 12' -1,875"
20
4(4^29 + ^ = ^,0) + 3$*« = 70« 30' -0,823" = 480 + 220 30' + 5
Die Abweichung ist fa1 — £w = 0,206".
9a) Für das reguläre 31-Eck ist
14"
SS1-11°36' 46 31-
12
a) Nimmt man zum Constructionswinkel ß^, so erhält man
37+2*31 = 800 _ j - 2v.i9; aUo ist
30
89
80
b) Berechnet man /*53 + JySu — (9°+ 'te1), so ergiebt sich für
S81 eine Abweichung von
400 Gr arber: lieber die pylhagortistchen Dreiecke
10) Für das reguläre 37-Eck ist
*87 = 9<>43' 48 l~
Mao addire:
3/f ^ = 56» 46' 26,05"
16^37 = 1550 40* 32 ^
uud subtrahire 180°; es ist
12
mitbin ist
37
+ 16^37 — 180° = 32° 27' —d = 2ß
4tf; - 1290 48'— 4<5
2cW - 280 48'-3r
Es ist
(
4y, -2tel = 1010 = 2c9I-f-21°
2frl=x 800 -1,03"; also ist
i(*fci + 2lo = 500 30' -0,54") und
$y + 2^°-K25l = 640 54' -2,415"
k1 + 2a +.fe»I)H-l«)0= 2120 27' -1,2075*
hiervon subtrahire
3^ ^ = 560 4C 24,05"
m^1 = 155° 40' 32,74", also ist
Ss7i = 9° 43' 47,05"
Die Abweichung vom wahren Werte beträgt 0,02".
Sehr gering ist auch die Abweichung für
i37" = ß * 4-^-(4{454-300) = 90 43' 47,673"
. § 22.
Die Constrnction des 25-Ecks. (Nach § 21. 1. b) Figur 3 Man
5
teilt den Durchmesser AB in 13 gleiche Teile und trägt ^ • (^8) =
1 5
2^ . ^AB bis E ab, oder man teilt BC in drei gleiche Teile und
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und ihre Anwendung auf die Teilung des Kreisuwfanax. 401
zieht durch den Teilpunkt D Sehne Al\ dann ist IBP — BE =
113° 6'. Dann bestimmt man BF - 3G°, BG = 00°, /Ttf - 45° und
macht BK=> KL — liG — £F - <VF = 24° und LA' - 1U
|^7// — 7J°. Teilt man nun NE «■ 57° 30' in vier gleiche Teile,
dann ist EQ = {EN — 14° 21' und £?<J Seite des einbeschriebcuen
25-Ecks.
Die Construetion des 9-Ecks. Figur 4. Man zeichnet über AD
als Hypotenuse das pythagoreische Dreieck AEB^°&1{), trägt dann
Ol
BE von B aus neunmal auf der Peripherie (ab) bis Fab und macht
FG - 27°. Es ist nun (JB - 100°. Teilt man Jtf in vier gleiche
Teile, so dass GH— \B(/ ist, dann ist Sehne OK eino Seite des
eingeschriebenen regelmässigen \) Ecks. — Die Coustruction von
£ AEB ergiebt sich am leichtesten, wenn man BC in sechs gleiche
Teile teilt, durch den fünften Teilpunkt D Sehne AL zieht und
BL = LE macht.
Da BF= 187° und K? = 27° ist, so ist AG — 20°. Ist. nun
aIc — 30°, so ist GK = AK — AG = 10° und <Jj — \GK= 8°.
Sehne G.I Seite des ciubeschriebenen regelmässigen 10-Ecks.
Die Coustruction des 7-Ecks. (Nach § 21. 3 a) Figur 5. Man
trägt auf der Peripherie BG = /J'-f FG = 45° -f 18° ab und macht
Gl/ = 14° 24' = En und teilt i?//=48r3G' in vier gleiche Teile.
BJ = J/J// trägt man von C'aus auf der Peripherie ab bis X; dann
ist BK = 102" 9' -f-f',0'. Zeichnet man nun /\ AEB ~ ^A9, dann
ist BE — 252 21' 38,70" und BL - l2Bf-: = 50° 43' 17,52"; folglich
ist Bk — BL - KL = 51° 25' 42.03'' und KL ist Seite des eiube-
sebriebenen regelmässigen 7-Ecks. Figur G ist nach § 5?1, 3 b) ge-
zeichnet.
Coustruction des 11 -Ecks. (Nach § 21, 4 c) Figur 7. Mau
halbirt BC in D und zieht durch D Sehne AF, teilt dann BC in
acht gleiche Teile und zieht durch den dritten Teilpunkt E von C
Sehne AG. Auf der Peripherie trägt man dann B^F von B aus neunmal
ab bis A', dann ist BK= 28° 10' 15f ; halbirt man CG in // und
macht KL = C7/, dauu ist BL = 4fc° 43* 37,10". Trägt man nun
auf BL von B aus BJ — 2Ü101 ab, dann ist JL = ;M und ./L Seite
des einbeschriebenen regelmässigen 11-Ecks.
Arch. d. M.tb. u. Fbjs. 2. Reike. T. XV. 26
402 Graeber: (jeher aie pythagoreischen Dreiecke.
Construction des 13-Ecks. (Nach § ?1, 5d). Figur 8. Man
halbirt BC in D und zieht durch D Sehne AE. Trägt man BE neun-
mal auf der Peripherie ab bis K, dann ist 'ire — 9BE — BK = fr»
und AL-n— BL — n — IBE = ß-J. Macht man LM = 2jz — 9BE
dann ist AAf = ,*59+£-,*. Nun construirt man CF = 2 CG = 30° und
IW = 2JB = 36° und Jb = = CG — 33° — 3/Tv, dann ist
AAf=|l3 und Sehne AN Seite des einbeschriebenen 13-Ecks
Wie Gauss 1796 bewiesen hat, ist ausser dem 3, 6, 12 . . . ,
dem 4,5 8, IG . . . , «lern 5, 13, 2) . . . und dem 15, 30, 60 . . .
Eck nocli die Herstellung eines n-Eeks möglich, wenn n eine Prim-
zahl uud wenn zugleich (n — 1) eiue Potenz von 2 ist, also z. B.
das 17, 257, 60537 Eck. Alle audereu regelmässigen Vielecke
müssen durch Aunäherungsverfahreu coustuirt werden. Ein solches
ist im § 21 angegeben worden; die Constructionen im § 22 zeigen,
dass sehr genaue Resultate bei diesem Teilverfahren erzielt werden.
Auch das 17-Eck lässt sich danach leicht construiren. Zu Con-
structionswiukelu nehme man
80 127"
fr9 = 28« 10' 15^* und \y g9 = 32° O' 19 ^
Um diese zu finden , teilt man zunächst (Figur 9) BC 'in zwei
und dann in acht gleiche Teile, zieht durch den Halbirungspnnkt
D von BC Selinc AE und durch den fünften Teilpunkt F von C
aus Sehue AG. Es ist daun wie oben beim 13-Eck 2n — 9BE
^ ~ • 80 *-»
— BK = fc» und \CG - CH = ±y 89 Macht man KJ ss C//, dann
^ ^ 80 «— . —~
ist BK+ KJ= fa« + lysd. Au 3/^=30° trägt man 1>Q = BN-B0
— 45° — 36° = 9° an macht JL = MQ = 39° ; es ist dann BJ—JL
= BL = 21» io' 34,727" = und BL eiue Seite des einbeschrie-
beoen regelmässigen 17-Ecks.
Der Unterschied vom wahren Wert beträgt f".
Eine andere leicht auszuführende Construction des regelmässigen
17-Ecks giebt (45° + y5*- ys'0) = 21° 10' 43". Der Unterschied be-
trägt 8".
Anm. Beweis in § 8. nach Gauss „Ucber die pyth Zahlen" § 8.
Bunzlau 1894.
Sikstel: Thtorinie» fondamentaux dt la qfomftrit sphinque. 403
XTX.
The*oremes fondamentaux de la geome'trie
spherique.
Suite*)
V. Sikstel.
II a ete dojä demontre quc toutes les lignes geometriquos sur
la surfaco quc nous uommcrons actucllomnnt Bpherique, etant
fermees, sont egales eutro elles (theoreme 7). C'est pourquoi pour
unite lincairc necessaire pour la mesure on peut prendre uno partie
definie de toute la ligne geometrique , comme d'uue quantite con-
stante pour la surfaco donnee. La ligno {.'eometrique entiero sera
dans ce cas uue unite de plus haute categorie a laquelle nous
donnerons plus bas le nom d' unite pour la simplificatioti de notro
exposition.
TMnrime .9. Les perpendiculaires ä la rnime liyne geometrique se cou-
pent non pas (Tun de ses c6t£.% mais des deux.
Soient EDVA et FDCB (fig. 1) perpendiculaires ä la ligne
EFBA et admettons qu'elles se coupent, comme il est raontre sur
la figurc, dans les points D et C d'un cöte de la ligne EFBA.
Alors d'apres lo theoreme 8 nous obtenons DMC = |et CD MCA — J ;
par consequent DMC = EDMCA.
L'absurdite obtenuo nous montre que les perpendiculaires DCA
et FDCB se coupent de deux cötes de la ligne EFBA.
*) Bulletin de la Socidtc Phy8ico-mathe"tnatiquc de Kasan. Deuxieme
w?rie. Tome II Nr. ?, 1892.
2f,s
404 Siksttl: Tfitoremes fondamentaux dt. la gtomttrie. sphtrieque.
Thforeine 10. La sonnne de deux perpendiculaires el»r>ees sur la ligne
geome'trique (fun de ses cutes, en prenant In Umgneur de chucune de son pied
jusquau point de Vinterseetion acec l'autre, est cgnlt n
II est donne: AB et AC sont perpendiculaires a BC (tig.2.).
II faut demoutrer quo AU + AC— |.
En prolongeant AB et AC jusqu' ä la secondc intcrsection
qui, comuie il est demontre, doit avoir lieu de l'autre cöt6 de la
ligne BC en quelque point D, nous trouverons que £\ ABC par le
deplacement sur la surface peut ötre completemcnt superpose sur
A BDC, alors nous verrous, (que AC = BD et AB = CD. Mais
AB + BD = i; doue AB + AC=\.
Theorlme 11. Si la longueur d'une put tarn da la ligne geotnetrique e<t
dgale a \, la longueur de chaque jterpendiculaire &ecee sur la portiun a .*m
extrtmiti, en la prenant du pied de la jterjtendiculaire jusquau point commun
(Vinter sitction, est egale ii \ (fig, 3 )
Soient AB = i et AD et BD perpeudiculaires ä AB.
En prolongeant BD et BA jusqu' a la seconde intersection
dans le point C, nous trouverons que s_ C—d (theoreme 6). II
est evident que & VDA par le deplacement sur la surface peut etro
completemcnt superpose sur ADB\ alors AD coincidera comple-
tement avee BD et, par eousequant, AD= BD. Mais, d'apres lo
deruier theoreme, AD-\-BD — | ou 2AD =- 2BD — c'est a dirc
AD = BD => J.
'lheorime 12. Si la longueur de la portion de la ligne ginmetrique est
plus gründe ou plus petite que \, chucune des perpendiculaires ileeees sur la
portion d ses exlrrtnites, en prenant la longueur de la perpendicidaire
comme dans le cas pitkedent, est e'gute a ^ (fig. 4).
II est donne: BC = £ et AC et AB sont perpendiculaires ä
BC. Alors, d'apres ce que nous avons dejä dit, AC = AB = J.
Prenons pour exernple la portion CM <C ] et meuant MN per-
pcndiculairement ä BC, admettons que la ligue obtenue par le pro-
lougement de MN ne passera pas par le point .1 par le point d'in-
tersection de AB et AC mais eile rencontrera ces ligues dans les
points D et N. Alors A'C-\- AM <=• mais AC < \ ; par cousequent
iV/iV> i et d'autant plus MD> mais 1U) est aussi > { ; alors
£/J-f jVD> ce qui est eu contradiction avec le theoreme 10.
Ccttc absurdite provieut evidemment de la supposition que MN ne
passe pas par le point A; par cousequent, MN passera absolument
par le point A et occupera quelque position AM Maintenant nous
obtieudrons: AM-\~AC — AM+\ = $\ par cousequent, AM =
Sikstcl: THoremcs fondamentaux de la yComttrie sphfrique. 405
De la raemc maniero nous demoutrcrons lc theoremc pour le cas,
oü CM> l
Corollairos.
1) Toutes les pcrpcndiculairos 61evees sur la lignc geometrique
d'un de scs cotes passent par un point coustaut et la longueur de
chacunc d'elles, cq la prenaut du pied jusqu' au point comrnuu d'iu-
tersection, est egale a \.
2) Les perpendiculaires ä la ligue geometrique donuee sc divi-
sent par cette ligue eu deux parties egales eutre les poiuts de leur
iutersection.
3) Si du stammet d'nu angle droit nous pren»ns .vir un de »es cöteS utte
ligne egale a \ et si nous joignons le point obtenu aree ipulque point sttr C untre
rote de F angle, la ligne ge'ometriaue ubtmue (joignante) sera pa pendiculoir«
a rauhe rät/- de f angle et so longurur sein a { (fig. 5. )
Soit AB perpeudiculaire ä CB et egale 4 \. Demoutrons quo
toute ligue AC prise daus le theoremc est aussi perpeudiculaire ä
CB et, par consequent, est egale ä {.
Eu supposaut que AC u'est pas perpeudiculaire a C'/y, faisons
passer du point C la ligne 67), perpeudiculaire ä CB. Cette ligue,
d'apres co qui a etv dit, passera par lc poiut A et sera egale ä j
Mais comme, d'apres lc theoremc H, les ligues CDA et CA doiveut
avoir eueore uu point commuu ä la diätauce du poiut A egale a \,
uous obtenous que CDA et CA out trois poiuts coniinuus. Cette
absurdite ue provieut evidemmeut, que de la suppositiou que AC
u'est pas perpeudiculaire ä LH, donc AC est perpeudiculaire ä CB
et, eousequemment, la longueur de AC est egale a \.
4) La ligne geometrique qui divise eu deux parties egales les
portious de deux autres lignes geometriques prises eutre les poiuts
de leur intersectiou, est perpendiculaire a ces ligues.
5) Si la perpeudiculaire abaissee d'un poiut donue sur uue ligne
geometrique douueo est plus lougue du plus courtc que J, on ue
peut faire passer de cc point aueuuo autro ligue pcrpcudiculairo ä
ligne donuee.
6) Les angles du fuseau spherique sont egaux.
7) La perpeudiculaire elevee sur le c6te du fuseau pas eu son
milieu forme avec l'autrc cötc des angles inegaux: uu angle obtus
qui sera oppose a la plus grando des portions donuee et un angle
aigu oppose ä la plus petitc d'eutre elles (fig. 6.)
406 Sikutel: Thtoremt* fondamrntaux de la gfoniCtrie sphirique.
Si ADy> DC et DB tst perpendiculaire ä AC nous avons: 1)
Z DBC ne peut pas etre egal ä un angle droit. Adraettons quo
Z DBC =■ r/, nous trouverons BC = DC = i, ce qui est cu
contradiction avec l'hypothese. 2) Z DBC ne peut pas etre obtus.
En supposant Z DBC > rf, il faut admettro que BM, perpendiculaire
a BD doit prcndrc sa direction en dodans de Z BDC et, par con-
sequent, doit couper DC dans quelque point M. Alors BM = DM
=~ ce qui est de nouveau en contradiction avec rhypotheso.
Si angle DBC ne peut pas Stre egal ä un angle droit et ne
peux pas etre plus grand que lui il est, consequemment, aigu et
Z DBA - obtus.
Re mar que. Commo toutes dcux ligues geomctriques, meuecs
sur la surface splierique, so coupent, en construisant un angle quel-
conqno au point quekouque de la lignc gcometriquc donnee et en le
deplacant sur la surface de facou ä ce qu' un de aes eötes reste
sur la lignc donuee , nous trouverons que la position primitive et la
uouvelle position de l'autre cöte «le rangle donn6e, etant prolongees
jusqu' a l'intersection, formeront avec ligne donnee un trianglc qui
aura un angle egal a un angle iuterienr non adjacent.
Theoreme 13. Si dans un trianglc un angle ext&iftr <*>/ fgal a ttn
angle intrrieur tum adjacent, la ligne gfomdriuue out joint le milieu du CÖti
adjacent a ces angles, acec le stimmet de P angle oppwti est tgale a ±; eile
est deux fois jüus petite que la somme des de>ts antres cntfs du trianglc et
dicise rangle form* /Mir eux en deux parties fguU*.
II est donue: & ABC; ZB- ZC\ BO - CO (tig. 7.)
II faut demontrer: AO - J: All + AC=\; Z BAU =
Z CAO.
En prolongeant AO et AC jusqu' ä l'iutersectiou dans le point
Z), nous obtiendrons ^ COD qui, evidemmcnt, par 1c dcplacemcnt
sur la surface peut etre completcmout supcrposc sur A BOA. Avec
cela nous obticudrous: 1) AO •— DO\ mais AO-\- DO — '2AO =
par eonsequent: AO — {; 2) CD = AB\ mais AC -{-CD — |, douc
AB + AC = J. ä) Z BAO ^ Z VDO\ mais ZCDO = CAO comme
angles d'uu fuscau, donc Z BAO — Z CAO.
Jl est facilc de voir que AO qui divise l'angle BAC en deux
parties egales et qui est egale ä J divisera aussi le cote BC —
{/\ ABC) — en dcux parties egales.
Corollaires 1) Si l'angle du fuseau est plus pctit que l'auglo
droit, la ligne gcometnque qui joint les milieux des tötes du fuseau
Sikstnl: Thtorimes fondamentaux de la gtomttrie sph€rique. 407
est la plus longuo des pcrpendiculairos nbaissees des points d'un
cöte du fuseau sur l'autre (tig. 8 )
Rcmarque. Le troisieme corollnire du th6oreme 12 nous
mootrc que si dans uu triaugle deux angles sont droits et lc cöte
corapris eutre eux est egale ä J, le troisieme angle da triaugle est
aussi droit.
11 en sutt, d'aprös les theoremes demontres, que, si dans un
triaugle deux angles sont droits, le troisieme angle est equivalont
avee son cöte oppose, c'est ä dire: si le troisieme angle est plus
graml ou plus petit que l'augle droit, son cöte oppose est plus graud
ou plus petit quo i et reciproquemeut.
Qu' ou nous donue ä prescnt le fuseau AMBNA et quo son
Z A < rl. Alors MN qui joint les milieux des eötes du fuseau est
plus petit« quo J. D'apres cela DC, perpendiculaire a AB, coupera
le prolougemeut NM en quelquc point O et formcra avec Ali l'ungle
ACD Z. D.
II en suit que, prenant d'abord CD =■ MN et mouant CQ per-
pendiculaire ä CD, nous obtiendrous £ CQD egal £\ MBN avec
quoi ZL CQA — Z B — A. Maintenant, d'apres le thcoreme 13,
CQ-\-CA =■ mais CQ = J, donc CA =» ce qui est absurde.
L'absurdre n'est provenu, evidemment, que de la supposition que
CD = MN. Ainsi CD nc peut pas etre egale ti MN.
Posaut ensuite que CD > MN prcuous CD — MN et mcuons
C'Q pcrpeodiculairement a C D. Alors il sera de nouveau evideut
que Z CQA = Z CAD et nous obtiendrous A AOQ qui aura
AO-\-QO — ^, ce qui est de nouveau absurde parce que AO ainsi
que QO est plus petite que j. De cetto mauierc uous obtenous que
CD ue peut pas etre plus grand que MN ni lui etre egale, douc
CD < MN
'2) Si uu angle du fuseau est plus graud que l'angle droit, la
ligne geometrique qui joiut les milieux de ses cötes est la plus
petite des perpendiculaires abaiiseos des points d'uu cöte du fuseau
sur l'autre.
Ce corollaire sera demontre de la meme maniero quo le precedent.
Theoreme 14. Si un angle du fuseau est plus petit que C angle droit,
les peqmidiaUaires egales entre elles ahaissees des j»>ints d'un cote du fuseau
sur rautre sont e'galement eloigne'es des sommets du fuseau et, consequetnmenl,
de la j>erpetuliculaire du milien.
408 Sik alel: Tti€oremex fondamentaux de la giomftrie KphtriqtU.
II est donne le fuseau MN (fig. 9) et /L A/<rf. AB est la
perpcndiculaire du milieu, CD et CD' sout des ligues egales eutre
elles et perpendiculaires ä MBN. II faut demontrer que Z)Af = D'M
ou que BD —
Comme CD < AB (corollaire preraier du theoreme 12) cu de-
placant & CD2si sur la surface, nous pouvous parvouir enfiu a ce
que CD coineide avec CD'. La I0"n,e tigure montre cette uonvelle Posi-
tion oü C'N' = CN, D'N' — DN et CM' qui est le prolongemeut
de N'C est egale a CM. Daus le triauglc MCM' Panglo extcrieur
Jtf est ä l'angle M' — iuterieur et non adjaccut; c'est pourquoi,
d'apres le tbeoreme 13, C'P qui joiut le sommet C avec le milieu
du cöte oppose est egale ä \. En prolongemeut P'C jusqu' a l'in-
tersectiou avec MX, uous trouverous que C'P est egale ä J et divisc',
AG"A' OD deux parties egales, ce qui t'ait que tf'P est aussi
— PN. Sachaut quo CD' < J, que FC1 — C'P' j et quo CD'
est perpendiculaire a Pi»', il est facile de voir que P'C —
Z-PCD% = d et par consequent, PZ)' — /'/)' = J. Ensuite,
J/A = J = J/A' + A'A". par consequent, = A\V d'on
— 1"M = — \ mais nous souvenant que 77J' = P B\ uous
coucluous que MD' = DW ou MD' — 7)A (fig. 9) en constqueuee
de quoi BD est aussi = BD', ce qu'il fallait demontrer.
Thiorbne t5. Si angle du irutnglt <•>/ muindrt que '2u, le cäti qui
lui est oppttSf- est plus jx-tit ipie h-
Soit daus £ (tig. 11) <L ABC < 'hl. En prolougeant .!#
nous trouverous qu'elle peut couper AC entre les points /I et 6' eu
quelque point A' ou bien eu quelque poiut D sur le prolongemeut
de AC. En faisant la premiere supposition , nous devons conclure
que le prolongemeut AB coupera absolument BC en quelque poiut
E. Alors ABMEN = $ et BME = \, d'oü nous obtiundrous une
absurdiie evidente: AB MKS =-= BME. II en suit que !a seeoudo
supposition doit etre juste, et daus ce cas: AD \ et AC << iiD,
douc i4C ^
Theoreme W. Si un ungle du triangle est ftlus prand ijue 'Jd, le entt
fpti /»/' est opjhtsc est plu# grand ipie
En admettant que dans /\ ABC (fig. 12), dont les cötes sont
AB, BC et ADC, ,/_ABt>'2d et eu prolougeant par exemple le
cöte AB de 1'auglc donne nous trouverous que ce prolongement doit
prendre sa direction en dedans du £\ ABC, douc il doit couper AC
eu quelque poiut D entre les poiuts A et C. Des lors ACy> AMD,
mais AMD = \, douc AC^> i.
Stkstef: Thtoremes fandamtntaux de la ijtome'trie >/di/ri<]ut. 409
Remarque. Lcs conclusions reciproques aux theoremes 15 et
16 scroot egalemcut justes et seront demontrecs d'une mauierc
egalement simple.
Theoreme 17. Si dans tm t Hangle isoeele f angle au sommet est moindre
f/ue. 'Jd et les rote* eganx sunt mm'ndres que J, la ligne qui Hiri.se Panglf au
sommet en dem jtarties egales est /KTfiendiealaire a la Ijase 'Hg. 13 )
II est donue: Z BAC < 2<l, AB - AC < \, Z 11 AO ~
Z CAO.
II faut demontrer: AO 1 BC.
Prolongcous All et AC — cotes du A A.BC — jusqu' a la se-
coude intersectiuu dans lc poiut F ot divisoas A BFct ALF an deux
parties egales dans les points M et A. Puis, eu meuaut MA et en
prolongeant #6' et Ji/Ajusqu' a l'iutersection, dous obtenous les
points D et E.
Des lors, d'apres lo corollaire 4 du theoreme 12, AM— AQ —
AN = i et, cornme Z MA Q — Z NAQ, par la sui»eri>osition des
triangles MAQ et A'.iQ nous arriverons ä la eonvictiou que MQ =
AQ, i4Q " ] et d'apres eela 00 < $, par suite Z D < <l - eela
douue le droit, d'apres le theoreme 14, de eomlure que A7; = DM.
Mais, eu ajoutant a NE et DM a ehaeuuo uue liguo egale AQ et
.i/y, nous trouverous: QE — QD — \ \ et, comme Z AQAI = d,
Z AGB est aussi = d, e'est ä diro AO est perpcndieulaire a BC,
ee qu' il fallait demontier.
Theoreme IS. Si dans un triangle UN rät,' quelconuu, jiri.s i»>m hase
est nmindie qtte i rt la fierpftttlfCuMre du summet a in lnme dirix /'angle
au nmmet e.n dem jxtrties ,'gti/es, ee triangle rrt üut-tte (tig llj
Remarque. Par l'hypothese, imliquee par le theoreme, l'angle
au sommet ne peut etre ui egal ä 2d ni plus grand que 2<l. Si
l'augle au sommet est egal ä 2t/, la ßguru donneo n'est pas uu tri-
augle, mais uu fuseau.
Mais, si l'augle au sommet est plus graud que 2rf, le tote qui
lui est oppose est plus graud que ce qui est en eontradiction
avee lcs donnees.
II est donne: JBQ J. AC, Z A BQ = Z CBQ.
II faut demontrer que AB = Cli.
Eu supposant quo AB et CM uc sout pas egales et par ex-
emplc, AB > C7i, prenous DB — CD et joiguous lcs points D et C
HO Sikatel: Thtorhne* fandamentaux de la gtomttrit sphtriqut.
Nous aurous le triangle isocele DBC dont lo cöte BO diviso l'augle
au summet eu deax parties egales. D'apre's lo theoremc precedent
Z. COQ = d, mais Z. CQO est aussi — rf, par consequeut CQ = ],
cc qui est en contradictiou avec la supposition. Ainsi AB et CB ne
peuvent pas 6tre inegales et par suite £ est isocele.
Theoreme V.l. Si dans un triangle mtelie «« summet est moindre
>jue 'Jd et le» CÖfti fgaux torü moindre* que \, lu ligne que divise Vangle au
sommet en deitx pttrtie* {gutes, diri.tr «r/W In base en dem jmrtieg egales
(tig. 13)
Soit £\ ABC le triangle doune. Faisons les memes construc-
tions (jue eellcs que nous avons faites pour demontrer le tlieoreme
17 et playous le £s CSE sur le £\ BMI) do maniero que ES coiu-
cide avec DM ot le cöte XC preaue sa direction sur MF. On peut
y parvenir par suite de l'cgalitc des augles ESC et DMF — des
auglcs droits. Des lors {\ CSE prendra la position PMl) et il sc
formera le nouvean [\ BDP <iui ne peut etre qu' isocele par 1c
tlieoreme 18, c'est a dire DP — DB; mais DP = CE\ par eouse-
quent, DB = CK, mais DO est aussi ss EO, consequemment, BO
= CO, ce qu' il fallait demontrer.
Sacliaut que d'un poiut on ue peut clever sur la ligue geome-
trique qu' une sculu perpendiculairc, nous pouvons faire eueore la
deduetion suivaute: , ,si daus uu triangle isocele l'augle au sommet
„est moiudre que 2<i et les cötes egaux sont moindres que J; la
„perpendiculairc elevee sur la base de sou milieu divisora aussi
„l'augle au sommet ou deux parties egales*4.
Les theoremes 17, 18, 19 et la derniere conclusiou sont egale-
ment justes pour chaque triangle isocele dout l'augle au sommet est
moindre quo 2«/.
Soit daus le & Bit l'augle A < 2d et AB = AC > l En
prolongeaut AB et AC jusqu' a la secondc interscciiou dans le point
D, nous trouverous quo £\ DBC est aussi isocele et que DB =
OC < \ et Z. D = Z A < 2d En divisant ZL D en deux parties
egales au moyen de la ligno DO, nous couclurons quo DO passera
par le point A (les deux AD — $) et divisera A eu deux parties
egales; on peut cn acquerir la couvictiou par la superposition des
fuscaux. Sachant plus loin que DO est perpendiculairo & BC et
BO — CO, nous trouverons que la supposition est juste (fig. 15).
Les theoremes 17, 18, 19 et la couclusion que nous venons de
faire se rapportent a chaquo triangle isocele (tig. IG).
Prenons le triangle isocele ABC dans lcquel AC — BC et au
Sikstel: Tliiorbites t<»idamentaux de la qiometrie sphirique. 411
sommet Z ACB*> 2<1. En prolongcant sa basc des doux leotes
uous obticndrons une ligne geometriquo entierc ADBCA et un tri-
angle isocelo ACB dont 1'angle au sommet est moindre que 2d.
En menant dans lo & ACBEA la ligne CE qui divise l'angle
au sommet en deux parties egales, nous trouverons qu' eile sera
perpeudiculaire ä AB et la divisera en deux parties egales. Mais
la ligne CD qui est lo prolongement de EC divise aussi evidemment
l'angle au sommet du triaugle donne en deux parties egales.
Puis, d'apres le tbeoreme 0, CD est perpendieulaire ä ABB.
En outre EAD = EBD — \, mais EA — EB, par eonsequent, AD
est aussi — BD. Ainsi on peut nppliquer au triangle donne les
theoremes 17 et 19
Nous apereevant que CD qui est* perpendieulaire a ADB et qui
divise /L ACB > 2*/ en deux parties egales est aussi perpendieulaire
ä AB et divisera aussi Z ACB < 2d en deux parties egales, nous
trouverons que le ^ ACBEA et, par eonsequent, le triangle ADBCA
ont les cötes AC et BC egaux, e'est a dire que le dernier triangle
est isocelo, e'est ä dire qua le tbeoreme 18 peut lui etre applique.
La couelusiou dout il est questiou dans la proposition est aussi
evidemment juste pour le triangle donne
Theoreme '20. Dam un ItiangU isweU les angle» uppota aux totes
'<jmtx smii ,'gnux (fig. 17).
II est donne: £ ABC, AB — AC.
II taut demontrer: Z ABC =■ Z ACB.
En menaut AO perpendiculairement ä BC\ nous trouverons que
HO — CO. En prolongeant AO et en prenant A' O = AO, joignous les
poiuts^' et B & A'OB, par lo deplacemeut sur la surface, peut
etre completement superpose sur & AOL", d'oü il suit que A'B =
AC = AB et Z A'BO = Z ACO. 11 en resulte que^ £\ ABA' est
isocelo et quo sa liguo OB est la perpendieulaire a la base elevee
sur sou milieu et alors, d'aprös ce que nous veuons de dire, Z ABO
= ZL A'BO; mais Z A'BO — Z ACO, par cousequent: Z ABO =
Z ACO ou Z ABC = Z ACB.
Donc, si dans un triangle deux cötes sont egaux, les angles qui
leur sont opposes sout aussi egaux.
Th'wime '2 t. Si la hase d'un triangle isocele et moindre que £ et la
(iyrte gf'ume'trique qui Joint le »ommet au milieu de. la baue est perpendintlairc
mir cette demiae, eile dicise aussi Cangle au sommet en deux parties (gutes
(fig. 18.)
412 Stkstcl: Tfuforimeit jondamentaux dt la gfymUri» sphtrii/ue
II est donn6: & ABC-, AC < \) AD — DCf BDJ_AC.
II faut demontrer: Z ABU — Z CBD.
Admettant que les anglcs AisD et CBD nc sont pas egaux et
quo, par exemplc, Z ABI) > Z CB'I), menous BF de mauiera quo
Z FBD = Z CBD. Alors, d'apres le tbeoreme 1H, nous trouverons
que BF-- BC, d'oii nous conclurons quo FD = DC, CO qui est eu
contradiction avec les donnees.
Ainsi nous devons neecssairement couclure que Z ABD — ZL
CBD. II est evident que nous arriverous ä la meine eonelusioa
dans le cas oü la base du trianglc est plus grando que! \\ nous
n'avons qu' ä eompleter lo triangle jusqu' ä la demispbere et ä
ronsiderer d'abord le trianglc cumpletant le trianglc donne jusqu* a
la demi-spliere.
Corollaire. Les ligues obliques ä ia ligne geometrique dou-
uee qul partent d'un meine point et qui ont sur cette ligne des
projectious egales sont egales
Thönhne 'J'J, Si daus vu hi,rn<//< den x mit/le» s,m( Cyuux, Ick tötts
qvi Um- sunt tipjHMfs >»,,( auxfi <(</(iux.
II est donue; £\ ABC (Hg. 19)
Z BAC = Z BfA
II faut demontrer: AB <— BC.
En supposant que AB n'est pas egale u BC, nous trouverons
que OD, perpeudiculaire a AC et menee de son inilicu DG passera
pas par le point B et, par consequent, eoupera un des autres eötes,
par excmplc J*L\ dans quelque point D. Alors, d'apres ee qui a
ete dit, AD — DC, mais, d'apres lo tbeoreme 20, Z DAB=* ZDCA^
ce qui est en contradietion avee les donnes. Ainsi uous voyons que
AB doit etre neeossairemeut =■ BC
Th&trtmt 2.'i. Si /'</?»»//,' <w summet d'un triangU foocile eti moindre
que 'Jd et leg ro/»'.v Sr/aux .s<>nf »mindra que \, les nnffles a sa baue s>mt
aü/ues («g. 20).
II est donne: AB = AC < J ; Z A < 2</; ÄO J__ BC
II faut dem'ontrer: Z B < d.
L'augle B ne peut pas etre droit ear, si nous le supposous
egal a un äugle droit, nous verrons que AO = AB =■ j, ce qui est
eu contradietion avec Thypotbese. Admettous que Z B > d et me-
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Sikstel: Th/oremes fondamentauz dt la gfomttrie sphtrique. 413
nous BM perpcndiculairement ä BC\ nous trouvcrons que BM—QM—\.
Mais, d'apres les donnes, AO < ] ') et, par cousequent, d'autant
plus OM doit elre plus petite que \.
L'absurdite obtenue montre que Z B ue pcut non plus etre
obtus, c'est pourquoi il doit etre necessairemcnt aigu.
TJtforime 24. Si rangle au sommet d'u« triangle isocble est moindre
que ce de et les cot/s egaux tont j>lus grands que \, les angle* ä sa boxe
sont »btus.
Pour demontrer le theoreme on n'a qu' a prolonger les cötes
egaux du triangle donne jusqu' ä la seconde intorsectiou alors nous
obtiendrons le triangle iudique par le theoreme precedent et les
angles ä sa base serout aigus et, par consequeut, les angles a la base
du triangle donne, comme angles supplemeutaires jusqu' a 2d aux
angles du nooveau triangle, seront obtus. Nous trouverons en outre
que la perpendiculairc abaissee dans le triangle isocele donne du
sommet sur base scra plus graudo que $ et plus grande que chacuu
des cötes egaux.
Theoreme 2'j. Si f angle au sommet </'</n triangle isochle est moindre que
2d et les angles ä la base sont aigus, les cot es Cgaujc du triangle stmt moin-
dre» que ± (fig. 22).
II est donne: A ABC\ ZA<s2d
Ali - AC
ZB - Z6' <
II faut demontrer: AB < \.
Les cötes egaux du triangle donn6 ne peuvent pas etre egaux
ä \ car dans co cas Z B — ZC = </, ce qui est en contradiction
avec rbypothese.
1) Soit AM ^ AN = l (fig. 21), AB = AC <i Z A < 2d et AO
I BC. Si l'angle A <; 2d, MN x. II cn resultc que BC ne petlt pas
rencontrer MN entre les poinfcs M et M et (Ions ce cns BC coupe la ligne geo-
metrique AOQ entre les points A et Q et pnr suitc AO < |. Fuis nous
royons: OQ est perpendiculairc & deux lignes BC et MN vi eile est moindre
que -J, c-'est pourquoi OQ est la plus grnndc des perpendiculuirrs nbaiss«:cs
des points de la ligne BC sur In ligne MN (corolluirc 1 du theoreme 13)
donc OQ, > BM et par suite AO <4/J. Nous cn concluons : „si l'angle au
.sommet d'nn triangle isocele est moindre que 2d et les cötes egaux sont
.moindros que \, la perpendiculaire abaissee du sommet sur la base e6t plus
, petite que cbaenn des autres cötes."
414 Sikstel: Tliior eines foitdamtntaux de la g4omilrie »phciqut.
Supposant AB = AC > nous poavons prendre AM^ AN = \ <t
alors nous auroos dans le triangle DBC: Z DBC < d\ et, par
consequent, la sommc des anglcs adjacents Z ABC -f- Z DBC < 2d.
On voit par la quo AB est neecssairement nioindre quo ].
Thforeme 20'. Si C angle au .•«mimet dun triangle isocele est nioindre
que 2d et les angles u la hau sont tMus, les cM fgaux du triangle sont
phii grands que J%
La veritö de ce quo vient d'etro enonce est facile a voir par le
Supplement du triangle donne jusqu' au fuscau , en prolongeant Ics
cotes egaux donues jusqu* ä la seeoudo iutersection.
Corollaires des theoremes precedents sur les triangles isoceles.
1) Si l'angle au sommet d'un triangle isocele est plus grand que
2d et les cötes egaux sont nioindre que j, les angles ä la base sont
obtus et la perpendiculairo abaissee du sommet sur la base est plus
grande que
2) Si l'angle au sommet d'un triaugle isocele et plus grand que
2d et les cotes egaux sont plus grands que \ , les angles ä la base
sont aigus et la perpendicula're abaissee du sommet sur la base est
plus petite que \.
3) Si l'angle an sommet d'un triangle a sa base sont aigus, los
cötes egaux du triangle sont plus grands que \.
4) Si l'angle au sommet d'un triangle isocele est plus grand
que 2d et les angles ä la base sont obtus, les cöles egaux du tri-
angle sont plus petits que J.
5) Los perpeudiculaires elevees des milieux de tous les cötes
d'un triangle quelconquo passent par uu meme point.
6) Les bissectrices des angles de tout triangle passent par un
memo point
Theoreme 27. Si dann un triangle la warne de deux röte's eit egale
au tromime, V angle oppnse* au truisiime röte est fgal a '2d.
II est donne: A ABC\ AB + BC - AC (fig. 23.)
II faut demontrer que Z ABC — 2d.
En faisant AO = AB, nous trouverons que CO — CB. En
joignant les pointa B et ö, nous obtiendrons
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Sikstel: T/uforiuiex fondamentavx de la giometrie .«phtrique. 415
du triangle ADO Z ABO — Z AOB
du triangle CBO Z CBO — Z COB
Z ABC - Z ABO -f Z CBO ~ 2d
Re mar que. On voit sans difficulte (jue si dans un triangle
an seal angle est egal ä 2d, la somme des deux cotes formant cet
angle est egale au troisieme ; nu pareil triaugle peut avoir les deux
autres angles: 1) egaux ä zero et, par consequent il represente uue
certaine partie d'une ligne geometrique entiere on 2) non £gaux ä
zero, c'est ä dire il se transforme en fuseau.
Thtorhne 28. Si dmu un triangle la Kimme de deux c6tes est plus
prtite que le tnmbne, Cangli oppont au troisieme c6ti est gnind que 2d.
Cas 1": AB ainsi que CB est plus petit que i (fig- 24.)
II est donne: A ABC . AB -f CB < AC.
Z BAC ainsi que Z BCA different de 2d,
II faut demontrer que Z ABC < 2d.
Le theoreme propose n' a evidemment besoin d'etre demonte
que dans ce cas oü Z BAC et Z BCA sont chacun a cliacun
moindre que SM; en admettant qu' un de ces angles est plus grand
que 2</, nous trouverons que le cöte qui lui est opposu est plus
grand que | et, par eonsequent, d'autant plus AC > d' oü
Z ABC > 2d.
Si nous prenons AM =*» AB et CN — CB, d'apres les donnes,
nous aurons AM+CN < AC En joignant le point B avec les
points M et N, nous obtiendrons deux triangles isoceles: A ABM
et A CBN dont les angles aux sommets sont moindres que 2d et
les cotes egaux sont moindres que J; c'est pourquoi les angles ä
leurs bases sont aigus (theoreme 23). D'apres cela Z BMN ainsi
que Z BNM sont plus grands que d.
Si maintenaat nous abaissons la perpendiculaire du sommet sur
le cöt6 AC et si, prenant OD — OB, nous joignons le polnt D aux
points A, 3/, N et C, uous obtiendrons les triangles isoceles AB D
MBD, NBD et CBD.
Comme dans A BMD et A BND les angles M et N sont
chacun plus grands quo 2rf, leur base commune BD doit etre plus
grande que donc BD doit couper AC entre les points M et, N\
en supposant lo contraire nous aurions trouve quo BD est en meme
teraps plus gramle que | et plus petite que \. Si BD > \ , dans
416 Siksttl: Th€o,emes fondamenlaux de la rftoniftrie sphtrique.
les triangles isoceles BAD et BCD dont les cütcs egaux sont, d'apres
l'liypothesc, plus petits que ], les angles aux sommets sont plus
grands que Id. Dans ce cas, d'apres co qui precede, les angles aux
bases de ces triangles sont obtus, c'est ä dire A ABO > d et
^ CBO > </, d' oü A ABC > 2d, ce qu' il fallait demontrer.
Cas 2,;m» du tbeoreme 28, quand HC > | et, par conse-
quent, AB < j (fig. 25 J
II est donnö: A ABC
AB + BC <AC
A A et A C
different de 2</, autrement sont moindres que 2d.
II laut demontrer: A ABC > 2d.
En construisant £\ ABU et A t'/W de memo quo dans le cas
precident, nous derons couclure, d'apres les donnes et les theore-
mes sur les triangles isoceles, quo Z_ CBN egal il A CNB est plus
grand qu' un angle droit, Si nous admettons mainteuant que
A ABC < 2d, la liguc BK qui divise Z_ ABC en deux parties egales
doit tomber ä Tinterienr de A CBS. Mais, sacbant que les bissec-
trices des angles du triangle passcn't par un meme point, nous de-
vons arriver ä la convictiou que les bissectrices £A", AK et CK so
rcncontrent necessairement a Tinterieur du A CNB dans quelque
point K. Mais commc AK et CA', etant bissectrices des auglcs aux
sommets isoceles, servent de pcrpendiculaircs elevees sur les deux
cutes BM et BN de leurs milicux dans £\ BMX, et comme les per-
pcndiculaires des milieux des cötCfi du triangle sc reucontreut toutes
les trois dans un meine point, le point A' sert de point commun
d'iuterscction — des bissectrices des angles A ABC et des pcrpen-
diculaircs des milieux des cotes dans A BMX. D'apres la suppo-
sitiou A ABK < (i, douc A AMK qui lui est egal < d et par suite
A KMN\ egal a A KNM, est plus grand que d. En abais-
sant mainteuant dans le triangle isocele KMN la pcrpendiculairo
Kü du sommet sur la base et eu la prolougeant d'unc longueur
OK' = OK, joignons le point A" aux poiuts A, My N et C. Apres
avoir considere les triangles KMK' et A'A'A" ' dont les angles aux
sommets M et .V sont plus grands quo 2<f, nous trouverous que
AÄ" > \ et, par cons6quent, A KAK' > -V, mais Z. KAK' «
A BAC\ donc A BAC > 2</, ce qui est contraire ä l'bypothese.
La contradiction ne vient que de la supposition que A ABC < 2d,
donc A ABC > 2*/. er qu'il fallait demontier
Sikitel: Theoreme* fondamentaux de la giomitru uphiriQue. 417
Theoreme 29. Si la somme de deux cdtes (Tun triangle est plus grande
que le troisieme, rangle oppose' au troisieme cfai est plus petil que 2d (flg. 26 )
II est donne: &ANCB, AB+BC> AMC.
II fant demontrer: Z ABC < 2d.
En admettan t qae Z ABC > 2d, noas t rouverons quo le pro
longement AB doit rencontrer le cöte AMC ä l'interieur du triangle
en quelque point M. Alors:
AB + BM = ANM
Mais d'apres l'bynothese AB + BC> ANM + MC.
Ou 5C> BM -f- MC
BM -f MC < BC, d'oü Z BMC > 2d,
ce qui est absurde.
II laut en conclure que Z ABC < 2d
Theoreme 30. Si V angle cTun triangle est moindre que 2dy la somme
des cöt/s qui forment cet angle est plus grande que le troisieme cöte.
On ne peut pas admettre que la somme de deux cötes qui for-
ment un angle moindre qne 2d — dans le triangle donne, soit egale au
troisieme cöte car dans ce cas Tangle compris entre enx serait egal
a 2d. De meme on ne peut pas admettre que la somme de ces
deux cötes soit moindre que le troisieme cöte car alors l'angle com-
pris entre eux serait plus grand que 2d. C'est pourquoi nous devons
neces&airement conclure que la somme de deux cötes est plus grande
que le troisieme cöte.
Theoreme 31. Si rangle (Tun triangle est plus grand que 2d, la somme
des dies qui le forment est moindre que le troisieme c6ti (fig. 27.)
II est donne: AACB-, Z ACB > 2d.
II fant demontrer: AC+ BC < AQU
D'apres les donnees le prolongement du cöte AC passera ä l'inte-
rienr du triangle et rencontrera AB — le troisieme cöte — en quel -
qne point Q — entre les points A et B. Alors Z CQB < 2rf
ÄC< CQ + QB
AC+CQ = AQ
donc
AC + BC < AQ -f QB
ou
Anh. 4. Mrtk. a. Phji. 3. S«ih«, T. XT.
47
418 Sikstel: Thtoremes fondamentaux de la giomitri» sphirkpit.
AC + BC < AQB
Corollaire „Si chacan des angles d'un triangle est moindre
,ique 2d. la somme de tous 1 es cötes da triaDgle est moindre qu'
„une unitf" ffig. 28.)
Supposo ns que A ABC (fig. 28.) satisfait ä la proposition. En
prolongeant les cöt^s AB et AC jusqu' ä la seconde intersection,
admettons quc
AB+AC+BC>i
Mais aussi
AB -f- AC -f" BD -f- CD = 1
Donc
BC — (BD -f- CD) = O ou BC=BD + CD
et par suite Z D egal ä Z A est plas grand ou 6gal a ce qu
est en contradiction avec l'hypotheso.
Thforhne 32. Si chacun de* angles d'un triangle est moindre que 2dy
dam un pareii triangle du plus grand angle est opposi le plus grand citi
(fig. 29.)
II est donne: Chacan des angles du A ABC est moindre que
II faut dömontrer: AB > AC.
En construisant Z DCB = Z B, nous trouverons qae CD cou-
pera AB entro les points A et B car Z A ainsi que Z B est
moindre que 2d. Des lors BD = CD. Dans & ADC chacun des
angles est moindro qae 2d et ainsi CD-\-DA > AC ou AB > AC.
Le tWoreme r6ciproque est aussi vrai.
Corollaire s. En ajoutant aux deux derniers tbäoremes les pro-
pri6t6s des cöt6s du triangle ayant un angle plus grand que 2d et
de meme — les propri6t6s des cöt6s du triangle ayant un cdt6 plus
grand que J, nous pouvons faire encore les conclasions saivantes:
1) Dans tout triangle au plus grand des (rois angles est op-
posö les plus grand cöte\
2) Dans tout triangle au plus grand des trois cötes est oppos*
le plus grand angle.
3) Si un angle' du triangle est obtus mais moindre que 2d et
l'autre aigu, la perpendiculaire abaissee du sommet du troisieme
angle sur le cöte oppose passera ä l'exttrieur du triangle et sera
Siksttl: Thiorhmea Jondamentaux dt la giomitrie »phirique. 419
divisee par ce sommet en parties inegales: la plus grande partie
sera opposee a l'augle obtus donne et la plus petite ä l'angle aigu-
4) Si Doos avons dans an triangle deux angles obtus, la per-
pendiculaire da sommet da troisieme angle bot le cöte oppose tom-
bera a l'interieur da triangle.
5) Si noas avons dans uu triangle deux angtes aigus , la per-
pendiculaire da sommet da troisieme angle sar le cöte oppose pas-
sera aassi ä l'interieur da triangle.
6) Si les lignes obliques ä la ligne donnee sont issu.es d'uti
meme point et forment avec eile un triangle dont les angles interi-
eurs adjaceots ä la ligne dunnee sont aigus, la ligne oblique dont
la projection sur la ligne donnee est plus grande sera plus grande.
7) Le theoreme reciproque est aussi vrai et sera demontre par
la methode de reduction ä l'absurde.
8) Si les lignes obliques a la ligne donnöe sont issues d'un
meme point et forment un triangle dont les angles adjacents ä la
ligne donne" e sont obtus, la ligne oblique dont la projection sur la
ligne donnee est plus petite sera plus grande.
9) Le theoreme reciproque sera' demontre par „la mothode de
reduction u l'absurde.1'
Les proprietes 6, 7, 8, 9, 4 et 5 sont egalement vraies pour le
triangle qni a un angle plus grand que 2d. La propriete 3 pour le
triangle ayant un angle plus grand que 2d ne differe de celle que
noas venons de citer qu'en ce que la perpendiculaire passe a Flu-
terieur du triangle.
Comme nous n' avons pas pour but d'ecrire un cours detaille de
geometrie spherique, nous ne dirons que quelques mots a propos de
la circonference.
On appelle circonference une ligne non interrompue sur la
sorface spherique dont chaque point est egalement distant d'un point
qui jse tronve anssi sur cette surface. Le point egalement distant
de tous les points de la circonference s'appelle centre de la circon-
ference. Ii est evident que si lo rayon de la circonference est
moindre que J, poor la meme circonference il se troavera un autre
centre et un autre rayon plus grand que J. 11 est aussi facile a
comprendre que la circonference dont le rayon est egal ä J a un
autre centre et represente une ligne geometrique entiere On appelle
cercle la partie de la surface spherique limitee par la circonference.
Chaque circonference limite deux cercles.
27*
420 Siklttll Theorhnet fondamentaux de la qtomftrit $phgriqUe.
Convenons de ne prendre od consideratiou qa'ao seal centre de
la circonference et un senl rayon , psr exemple le moindre et citons
quelques theoremes »ans demonstratio ns :
1) Les circonferences et lei cercles des rayons egaux sont egaux
entre eux.
2) Par trois points donnes qai se trouvent ou qui ne se trou-
vent pas sur la meme ligne geomctrique on peat mener uno circon-
ference et on n'en peut raener qn'ane seule.
3) Si le rayon de la circonference n'est pas egal ä l, aacone de
ses partieg ne pent &tre prise poor ligne geometrique.
4) La ligne g«ometrique ne pent pas avoir avec la circonference
plus de deux points commune si le rayon n'est pas egal ä J
5) Dans la meme circonfcrenee ou dans les circonferences des
rayons egaux — les angles an centre sont proportionnels a leurs
arcs correspondants de meme qu'aux aires des sectears qui leur
repondent
Imprimd selon U decision da Conscil de la Sucie'te Physieo-nathlmatique
de l'Unireriitc Imperiale de Kasan.
vSifnö: President de la iocirfte
A. Vassilief.
Kasan. Typo-litbographie de PUnircrsite Imperiale 1S94.
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Schwarize: üerUitung de» Gutstt vom KräfttparalUlogr
. 421
XX.
Herleitung des Gesetzes
vom Kräfteparallelogramm aus der Bewegung
eines Körpers im widerstehenden Mittel und
Aufstellung einer allgemeinen Gleichung für
dynamische Kraftwirkung.
Von
Th. Schwartze.
L
Lagrange begründete seine allgemeine Kräftegleichung auf das
virtuelle Princip. Es scheint, dass man dasselbe als ein Axiom be-
trachten mnss, um einen Ausgangspunkt für einen systematischen
Aufbau der Mechanik zu gewinnen. Dieses Princip ist daher auch
den folgenden Betrachtungen zu Grunde gelegt. Mit Bezug auf
Fig. 1 ist angenommen, dass ein materieller Punkt P sich mit einer
gewissen Geschwindigkeit durch ein widerstehendes Mittel bewegt,
wobei schliesslich ein Ausgleich zwischen der lebendigen Kraft der
beweglichen Masseneinheit P und dem Widerstande des Mittels ein-
treten muss. So lange der Ausgleich noch nicht eingetreten ist,
wird vor dem bewegten Punkte eine Verdichtung, hinter dem be-
wegten Punkte eine entsprechende Verdünnung des Mittels vorhanden
sein.
In Fig. 1 ist AB die Bewegungsrichtung des gedachten Punktes
P. Als Resultanten der Wirkung des ringsum gegen den bewegten
Punkt andrängenden Mittels sind zwei von einander dynamisch un-
abhängige Kraftttrahlenkegel angenommen, deren in eine Ebene mit
der Bewegungsrichtung des gedachten Punktes fallende Strahlen
422 Schwärt te: HerUitung des Gesetze» vom KrSfteparaUelogramm.
gegen einander rechtwinklig gerichtet sind. Die diesen Kraftstrahlen
bezüglich der Masseneinheit zukommenden Bewegungsgrössen be-
zeichnen wir mit u, bzhw. u, Der Winkel, welchen der mit der
Bewegungsgresse u, seiner Strahlen gegen den bewegten Punkt
wirkende Kraftkegel bildet, sei a, so dass also jede Kraftlinie dieses
unter dem Winkel £ gegen die Bewegungsrichtung des Punktes wirkt
Der hinter dem bewegten Punkte wirksame Kraftkegel bildet also
mit seinen Strahlen gegen die Bewegungsrichtung des Punktes P
den Winkel 90° — 1. Die virtuellen Momente
sind mit Berücksichtigung des Princips der Gleichheit von Wirkung
und Gegenwirkung einander gleich zu setzen. Da nun in einer
durch die Bewegungsrichtung des vom Widerstande des Mittels bc-
einflussten Punkte auf jeder Seiten die Kraftstrahlen paarweis
wirken, so ist zu setzen
Im allgemeinen ist der hierdurch angedeutete Gleichgewichts-
zustand ein dynamischer, weil die Winkelfunctionen Sinus und Co-
sinus ungleiches Wachstum besitzen. Der statische Gleichgewichts-
zustand tritt ein für o — 90* Dann besteht die Gleichheit der
lebendigen Kräfte:
Wir [bezeichnen die beiden Gleichungsglieder mit Rx% und Rf
und setzen:
RS ~ 4V cos» £ = 2ul*(l -f cosa) = u,» -f u* -f 2ulWlcosa
Rf = 4a,* sin* *j = 2u1,(l — cosa) = u,1 + — 2",",cosa
Es ist dann Ä, = für nt = u, und a = 90°
Hiernach sind aber auch für den dynamischen Zustand eines
dualen Kraftesystems die Gleichungen zu bilden:
Es lasBt sich jedoch auch auf einem anderen Wege eine Kraft
Pa = uj cos " und Pb — 03 sin £
^-4u,,sin^
Rf = u* -f- u,f -f- 2tt1u,cosa
Ä,» = ttl» + u,» - 2u, u, cos a
(1)
(2)
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aus der Bewegung eine» Körpers im widerstehenden Mittel
423
glcichuog entwickeln. Wir benutzen dazu den sogenannten separirten
TangentensaU.
In dem Dreieck ABC (Fig. 2) tind die als Kraftstrecken zu be-
trachtenden Linien
AD = fR, und BD — DC = $Rt
zu setzen, wobei wir Rx als die Combinatiousresnltante bezeichnen.
Wir setzen ferner Winkel BAD — u1 und Winkel CAD = at, so dass
«j + «* = •
ist. Ferner sei Winkel ADB als Resultantenwinkol = y. Es gelten
nun die Gleichungen:
/?,siny
tang«, = ^rn^ry
R* sin y
tang er, = - ' < —
8 + cosy
Daraus folgt:
77, sin y Rx siny
»anffr« _l w > _ tan(fÄ _ + cos~y + Rs-R]co3y
tangfo + a,) - tangor - iTi^LT
1 V— /?,*cosV
2/?, 7t, siny
Für y setzen wir den Complementswinkel <p unter der Bezeichnung
„Compensationswinkel" und erhalten somit
Rj* — R%* = — 27?, Ä8cotang« cos 9 (3)
Diese Gleichung sehen wir als die allgemeinste Gleichung der
Zusammensetzung zweier dynamisch wirksamer dualer Kräfte an,
die als Wirkung und Gegenwirkung mit teilweiser Combination und
teilweiser Compensation zur Wirkung kommen. Diese boiden Kräfte
haben aber die Bedeutung der Resultanten zweier Elementarkräfte,
welche Bedeutung durch die Gleichungen (1) und (2) zum Ausdruck
gebracht wird.
In dieser Beziehung lässt sich aber die Gleichung (3) mit Be-
nutzung der Tirtuellen Momente auch auf geometrisch-algebraischem
Wege entwickeln.
In Fig. 3 und 4 entsprechen die Strecken ab und ac den Ele-
mentarkräfteu vK und indem die auf die Masscneinhcit wirken-
424 Schwar txe: BerUitung des GeteUe* vom KrdfUparaUtlogramm
den Bewegungsgrössen in der Bedeutung vod Kräften zur Geltung
kommen. Die Phasendifferenz dieser Wirkungsgrössen ist durch
den ZnsammeDsetzungswinkel bac — a symbolisirt, wobei in Fig. 3
« < 90° und in Fig. 4 « > 90° angenommen ist
Die beiden Elementarkräfte r, und t>, beeinflussen sich gegen-
seitig in ihren Richtungen durch die virtuellen Momente:
o« = », cos a und af = u,sin «
Ausserdem entwickeln diese Elementarkräfte in normaler Richtung
gegenseitig relativ freie Wirkungen in den virtuellen Wirkungen:
ah — «,sina und «s = », cosa
Mit Bezug auf die Gombinationsresultante ad = ä, und die
Compensationsresultante bc = Ri gelten die Anfangs entwickelten
Gleichungen (1) und (2). Durch Einführung der beiden obigen vir-
tuellen Momentenpaare erhält man
Äj'cos'o = V cos*a -f »f* cos*« + 2fj vt cos*a (4)
Ä^sin*« = »jHin'a -f «t»8in,a — 2», cos «sine .... (5)
Mit Rücksicht darauf, dass man dieselbe Entwickelung der virtu-
ellen Momente auch für den andern Endpunkt der Combinations-
resutante ad = Rl wiederholen kann, indem man die zum Ausgleich
der Kräfte des Systems eingeführt gedachten Gegenkräfte zu vJ und
vt parallel zu sich selbst mit ihrem Angriffspunkte in der Richtung
der Resultante ad = Ä, verschoben sich denkt, ergibt sich, dass die
Combinationsresultante der resultirenden virtuellen Momente
ÄjCos« = Q, und 7?, sm et = Q,
mit der Combinationsresultante der Elementarkräfte t>, und v9 zu-
sammenfällt; demnach gilt auch die Gleichung:
= V- 2(2,3, cos* (7)
Durch Einsetzen der Werte für Qx und Q, erhält man :
Ät1 — Rf ss 2Ä1Ä,cotangocos<p
wobei <p den Winkel zwischen den Yectoren /^coso und Ä, sin«
bezeichnet. In Fig. 3 und 4 sind diese Vectoren durch ag und ak
dargestellt.
Zur Bestimmung des Gompensationswinkels, welchen wir als den
C omplementswinkel des Resultantenwinkels bereits gekennzeichnet
haben, gelten die folgenden Gleichungen:
au» der Bewegung «in«« Ktrper* im widerstehenden Mittel.
425
RJ - Rt*
Mit Berücksichtigung der Bedingungsgleichungcn (1) and (2) ergiebt
sich daraas unter Bezugnahme auf den Resultantenwinkel y — 90*— q>:
sin^y - cos * - + ^t)t - ^ „jf C0|J,„
•(8)
Diese Gleichungen gelten, wie sich leicht nachweisen lasst, als
Außdruck des Wirkungsgrades des Systems. Entsprechend dem Ge-
setze der Erhaltung der Kraft ist die Summe der unter einander
stehenden Ausdrücke gleich eins.
Für vt = vt = v wird der Compensationswinkel <p = 0 und der
Resultantenwinkel y = 90°. Durch die Gleichheit der Elementar-
kräfte wird der Gleichgewichtszustand des inneren Kraftfeldes des
dualen, auf Wirkung und Gegenwirkung beruhenden Systems ausge-
drückt, denn die Wirkung des äusseren Kraftfeldes ist dann relativ
gleich null. Es ergibt sich dafür die Gleichung
Ä,1 - Rt* = 2Ä, Äjcotanga
welche für « = 45e in die Formel der absoluten Statik
R\ - JV = 2ß, Ä,
übergeht. Eine Discussion dieser Gleichungen erfolgt in einem
zweiten Artikel
II
Von den zur Bestimmung des Compensationswinkels * der all-
gemeinen Kräftegleichung
» _
Rt* = 2Ä, Äjcotangotcos? (10)
aus den Elementarkräften mit Benutzung der Formeln
für die Combinationsresultante Ä, und Compensationsresultante Rt
426 Schwartxe: Herlettung de$ Gesetzet vom Kräfteparallelogramm
W = H% + 9f + *H1*** <u>
jfji = Vl* _|_ „fi _ 2», v,cos« (12)
gebildeten Gleichungen:
coaiy = -
4t>1«pt>sin»tt
" 5? - V)* + W Vsin*« ' ' * 1 J
BlßS - - ^
_ fei! - — (H)
«entsprechen die oberen dem Wirkungsgrade des inneren Kraftfeldes,
die unteren dem Wirkungsgrade des äusseren Kraftfeldes eines du-
alen, auf Wirkung und Gegenwirkung beruhenden Systems Die
Zähler sind als Ausdruck der Nutzarbeit (Bildungsarbeit bzbw. Er-
haltungsarbeit), die Nenner als Ausdruck der Gosamtarbeit des
Systems zu betrachten.
Für vt = o, = v folgt aus den Gleichungen (13) und (14)
cos?, = 1 und sin<p = 0
das heisst, im Ausschluss der Elementarkräfte verschwindet der
Phasenunterschied der CompenBation. Aus den Gleichungen (11)
und (12) folgt dann:
Rx* = 4v*C08f£ und RXH = 4 »»sin» ^
wodurch der Schwingungszustand des kinetischen Drucks für den
statischen Gleichgewichtszustand gekennzeichnet ist, wie aus Fig. 5.
hervorgeht. Für « = 90* erhält man
nnd es ist
ß« = 2»' oder t>* = -g-
als lebendige Kraft.
Pie Hauptgleichung (30) nimmt für cos<p ~ 1 die einfachere Ferro an:
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oder
am* der Beveguna <in« Körper* im widerstehenden Mittel. 427
Ä,1 — Ä,1 = — 2J?,Ä,C0UDg«
Der Factor =*■ ~ entspricht einer Differenz lebendiger Kräfte
bzbw. einer motorischen Kraft. Die Winkelfunctionen sin a und cos«
lind im allgemeinen als Kraftstreckenverhältnisse anzusehen und
daher durch ^n oder für L' = 1 durch L auszudrücken Die Kräfte
H x und Rt sind ihren Beschleunigungen proportional. Fügt man
ihnen den Wertigkeitscoefficienten der Masse bei, so sind ihre Di-
mensionen im allgemeinen MLT~% Unter das Zeichen der Quadrat-
wurzel gesetzt ergeben sich demnach für (~ ~)sin a = Ä»sina
und Ä, A',cosa die Ausdrücke
AT ItJt'h r=2 = M» %LT-* . LT~l
Dies ist aber die auf die Dimensionen von elektromotorischer Kraft,
Stromstärke und Widerstand zurückgeführte Formel des Ohm'schen
Da angenommen wird, dass der elektrische Strom auf Aether-
schwingungen beruht, so gilt die aus dem Parallelogrammgesetz ab-
geleitete Grundgleichung der Dynamik für den allgemeinen Vor-
gang des Ausgleichs von Wirkung und Gegenwirkung zwischen zwei
Kräftfeldern.
Wird in der Gleichung des kinetischen Druckes
^ — ^ = — Ä, Rt coUngo
a =• 46§ gesetzt, so erhält man die Formel der absoluten Statik:
Ä,* -/?,»=- 2Ät Rt
Rt = Äf(V2 - 1)
oder
Ä1Ät = ieJ»(V2-f-l)
Hieraus folgt
428 Schwor tte: Herleitung de* Gesetzes vom Kräfteparallelogramm
jy v^ — i
jy ~ ya + 1
Die Ausdrücke V2 — 1 und V2-fl sind leicht geometrisch dar-
stellbar. Schneidet man in Fig. 6 von der Hypotenuse des recht-
winklig gleichschenkligen Dreiecks ABC vom Punkte A mit der Kathete
AB als Halbmesser das Stück AD und von der Verlängerung der
Hypotenuse das Stück AE ab und setzt man AB — l , so bestehen
die Verhältnissgleichungen:
AD t DC = 1 : V2 — 1
AD i CS = 1 i V% + 1
Folglich hat man:
^/J= D6(V2-f-l) = Ä,«(v2-f 1) (16)
AD = EC(y2-l) = Ri*(v2-\) (17)
Mit Bezog auf Fig. 6 ist daher
DC = Ä,* und EC = R,*
zu setzen.
*
In Fig. 7 ist vom Punkte A aus, als Mittelpunkt eines Systems
zweier als Wirkung und Gegenwirkung auftretenden, weil von einer-
seits von innen nach aussen und andrerseits von aussen nach innen
sich betätigenden Centraikraft, ein Kreis mit dem Halbmesser AD=1
geschlagen. Dieser Kreis mag den Durchschnitt eines sphärischen
Weltkuq-ers darstellen, der im Räume als inneres Kraftfeld wirksam
wird. In den Kreis ist ein Secantenquadrat als Durchschnitt des
Compressions- oder Combinationskubus, und um den Kreis ein Tan-
gentenquadrat als Durchschnitt des Expansions- oder Compensations-
kubus gelegt. Hierbei denke man sich die Kugel in drei Paar
diametraler vierseitig pyramidaler, den drei Raumachsen ent-
sprechender Sectoren zerlegt, wobei Druck und Gegendruck der
beiden Kraftfelder mit ihren Resultanten in der Richtung der drei
Hauptträgheitiachsen sich auf die Mitten der gedachten Würfel-
seiten projiciren.
Der innere Kreis entspricht demnach der positiven minimalen
8phäre des inneren Kraftfeldes; der äussere Kreis der negativen
minimalen Sphäre (Hohtephüre) des äusseren Kraftfeldes. Nach den
Gleichungen (16) und (17) ist demnach mit Bezug auf Fig. 6 zu
setzen :
out der Bewegung eines Körpers im widerstehenden Mittel.
429
Z>C(V2+ 1) = EC{V2-\)
wobei wiederum
DC = Ä,f and J5C = Rt*
<:
iit, welche Grössen als die dualen Potentiale der Elementarkräfte
«, and «, zn gelten haben, wie ans den Gleichungen (1) nnd (2)
bzhw. (11) und (12) hervorgeht. Diese Potentiale sind aber gleich-
wertig den zweiten Potenzen der Entfernungen , aus denen die Ele-
mentarkräfte als Wirkung und Gegenwirkung in's Spiel treten, wie
leicht zu finden ist, wenn man in den Grundgleichungen (11) und (12)
vi = vi = v nnd coso = ^
für o — 45u setzt. Man erhält dann
Jt1' = v*(V2+l) und V = t»»(V2-l)
Demnach lässt sich ans der allgemeinen Formel der Statik
das Gravitationsgesetz ableiten.
In Fig. 8 ist nach dem Verfahren, welches zum Aufzeichnen der
Diagramme (3) nnd (4) benutzt wurde ein Kräftesystem mit einem
Znsammensetzungswinkel a < 90° im Gleichgewichtszustände der Ele-
mentarkräfte
ab = ac = v
dargestellt. Da für diesen Fall der Compensationswinkel <p=0, also
der Resultantenwinkel y — 90° ist, so fallen die Resultanten des
Parallelogramms der inneren Arbeit oegf, des Parallelogramms der
äusseren Arbeit ahki und des Parallelogramms der Gesamtarbeit
ab de in der Com binationsresul taute ad zu einer Kraftstrecke zn-
sammen. Die Fläche des Parallelogramms aegf ist bestimmt durch
den Ausdruck t^cos'nsina und die Fläche des Parallelogramms der
äusseren Arbeit ahki ist bestimmt durch den Ausdruck v'sin'c.
Hieraus folgt für die Flächensumme
v% (iin*o-f- cos*a) sin o = o« sin er
Dieser Ausdruck entspricht aber der Fläche des Parallelogramms
der Gesaratarbeit ab cd und somit ist dem Gesetz der Erhaltung
der Kraft genügt
Dieselben Beziehungen gelten für Fig. 9, wo der Zusammen*
setzungswinkel der im Ausgleich befindlichen Elementarkräfte
430 Schwärt**: Herleit**f <U* Gesetzt vom Kräfteparallelogramm.
ab ss flc = v
grösser als 90° angenommen ist
Bemerkenswert ist noch, dass der Ausdruck
45°
V2 - 1 = tang 2" = tang22«30'
ist; dieser Winkel entspricht nahezu dem Winkel der Ekliptik.
Wir behalten nns vor die Grandsätze für die Bewegung zusam-
mengesetzter Systeme, sowie die allgemeine Strahl ungsformel ans
der Grnndformel der Dynamik
R* — R^ = — 2Ä, R, cotang o cos tp
abzuleiten.
Kogel: Eine letondtre Gattung goniometrücher Nulldantellungen. 431
XXI.
Eine besondere Gattung goniometrischer
Nulldarstellungen.
Von
Franz Rogel
in Barmen.
1.
Werden in
f(u) a Bn(u) + mlBm(2m) + aiB9(^) . . . + a*-,(*u), » > 1 (1)
wo Bn das Fonctionszeichen für die Bernoulli'sche Function nter
Ordnung ist, die k — 1 Constanten o,, a,, . . . , a*_i so bestimmt,
dass k — 1 von den in i*M(u) auftretenden Potenzen, worunter sich
u"-1 befinden soll, aasfallen, so ist dann flu) mit n zugleich ge-
rade oder ungerade und lasst sich nach
*«(«+« - (-l)»Jbf- «+4), '» = 1
entwickeln, wofür sehr einfache gonio metrische Reihen mit dem
Geltungsintervalle — 4 ^ " = -f- i bekannt sind. Wird nun auch
in (1) jedes Bn durch die gleichwertige goniometrische Reihe mit den
bezüglichen Geltungsbereichen
' (0, 1), (0, *), (0, i) . . . , (o, j[)
ersetzt, so sind dann für dieselbe Function f(u) zwei gleichwertige
goniometrische Reihen gegeben, deren Differenz, geordnet nach den
432 Rogel: Eine besondere Gattung yonionometrucher NulldarMfUungen.
Cosinus resp. Sinns der Vielfachen von 2«« eine goniometr iscbe
Nulldarstellung 9i mit dem Geltuogsbezirk
(±r, ±r±lj, r-0, 1, 2, . .
wo die Grenzen zulässige Werte sind, ergiebt
Aus diesen 9? entsteht durch Vertauschung von u mit « — $ ein
s 9?' mit Zeichenwechsel und dem Geltungsbereiche
(±r±i, ±r±^i-), r-0, 1,2,...,
In beiden Fällen ist das Geltungsintervall, wie bei' jeder goniometri-
schen Nulldarstelluog, kein zusammenhangendes Gebiet, sondern be-
steht aus einer unendlichen Reihe gleich grosser um die Einheit
von einander abstehender Einzelgebiete , welche graphisch wie folgt
versinnbildlicht werden können :
_5_1 6 3 1 3 11 10
2 Je 2 2 Je 2 2 ~ * 2 1
2 2^ k 2 2^ h 2 2^*
Die Entwicklung der ganzen Function /(«), welche zufolge der über
a„ a,, . . . a*_i gemachten Voraussetzung, gerade oder unge-
rade ist, nach den £(» + kann mittelst des vom Verfasser ge-
Satzes»)
F(u+k) - F{k)+f± Bl(u)+£ Bi(u)+£Bt{u) ... (2)
wo
4r~.F(*)(*+l)-F('>(*)
ist, nun leicht vor sich gehen.
Wird zu diesem Behufe in (2) f{u) für F(u) f»-f-$ für p ge
setzt, & — — - \ und n ungerade genommen, so gilt wegen
•) Siehe „Entwicklung nach Beraonlli'schen Functionen". SiUber. d
königl. böhmischen Gct. d. Wies. XXXI, 1896.
Rogel: Eine besondere Gattung gonionometrischer Nulldar Stellungen. 433
die Gleichung
f{u) = -f(~u) _ _|)
2
• • • + (n-g)l /*,"*Ki)Ä5 («+ i) nungerade
(3)
Mit Rücksicht auf die später vorzunehmende Ersetzung der B durch
goniometrische Reihen ist es vorteilhaft derselben mittels Differen-
tiation bezüglich u die Form zu geben
+ i^4)(i)(^(«+i)-B,). . .
n-l
• . .
(4)
Hierin bestimmen sich die ^r)(i) mit Hilfe von
b.'M-»(a-i«+(-i) 2 nr), »>i
= r! (")*„-r(u), r gerade
iJs'(a) = 2u — 1
2 2m — 1
(— 1) ^„-rBw, m gerade
0, m ungerade
(-1) 2 B„ + «2—+«, m gerade
r"2-m+1, m ungerade
d. Math. m. Phje. 2. Reihe. T. IV. 28
434 Rogel: Eine besondere Gattung goniononutrücher Nulldarstellungen.
Nach Einsetzung der für /(rKi) gefundenen Werte in (4) und
nach einmaliger Differentiation des Resultates bezüglich t» findet sich
dann eine der Formel (4) analoge für gerade n
2.
Die einfachst gebauten und das grösste Geltungsbereich (r,
±r±i) besitzenden Nulldarstellungen entsprechen dem kleinsten
zulässigen Wert k — 3, wofür
al = — 2-"+2, ^ = 4-3-"+!
und
*nf>(u) = t(B,-iiu) -2-«+»2fc_i(2i0 -h 3-»+2ÄH_l(3tt))
n+l
+ (-1) 2 h^+HH»^
„ 6-«+» -f )6-»M(ä1(« + J) + B1) +(^7*) •
. -*H(*4(«+|) _BS)
' ' •+C-J)6-2iÄ--«("+*)+:(-l) 2 Bn_3J, n>2;
2
. . .(5)
*(if«-2(u) - 2— +»2?„-2(2u) -f 3-«+«Än-2(3M))
- (n72)6"nfsu + Cr2)6""**^" +*> • •
• • • + (H4) 6-2^-*(« + I). n > 3 . . . (6)
gefunden wird
Wird jetzt « = ~, in (5) 2n für n - 1 und in (6) 2n - 1 für
n— 2 gesetzt, jedes # mittels
/ x \ (2n) I 00 cos vas
*. (^ = (-^B» + (-»)--'^^,..-^-
n > 0 ... (7)
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R»gel: Eine besondere Gattung gonionometriseher NulldarsteUungen. 435
v2n-l
r. « > i
0 5 * = 2* ... (8)
wo für
ji — * sin v«
2 = „ -. 0<x<2»
stehen kommt.
... (9)
*-(jfe+i)-wrifeSI»(-irSES
— » - * » ... (10)
in Reihen umgewandelt. Alles auf eine Seite gebracht, durch (2a)!
bzhw. (2n— 1)! dividirt und reducirt, so ergiebt sich
1 - 2 CO C08V*
62»(2n) ! + ^-«(an-a)! (2*) f ( 1 } v«
COSVX
62»-4(2n_4)(2n)* jv ' v
(—1)» /gcosvg 1 cg, cos2vx . 1 \ oocos3i
2*(r-i) 5 I «1-8*0+*; . . .(11)
r — 0, 1, 2, . . .
2» lj v 6»»-*(Vii-4)S(aif)8 x 1 3
x qo sinvw
+ t,»- «(2»-6)!(2*)*f. " '
(-1)» oo/ sinvx * (-1)" oo sin vx
+ «i<«*-»t< J "T 2(2*)*-« i v*»--*
1 <S8in2vx , 1 cosin3v7t\
~„2-jK=r+p;3X1pS=rj-0
48»
436 Rogel: Eint bcnoivltre Gattung gonionomttrischtr Nuildarttellungcn.
2*(r-*)<|«| (r + J) (12)
r — 0, 1, 2, . . .
ausserdem noch gültig für. | * | — 2r~+l „,
(cos )
aiQ ? der Vielfachen
von x zn ordnen.
Hieraus gehen durch Vertauschnng von «mit n — x dann noch
zwei neue für
*(2r + *)5laH = *(2r-H)
geltende Nulldarstellungen hervor.
3.
Aus einem obiger Art, welches allgemein von der Form
91= 2 cvtp(vx) . . . (13)
n(2r — Q) ^ «« = *(2r -f- a)
ist, wo 9» entweder Cosinus oder Sinus vorstellt, können weitere 9?
abgeleitet werden, indem man zuerst x — o-\-hn, dann x — v —
setzt, wo ä eine beliebige positive Zahl bedeutet, und die beiden
Substitutionsresultate durch Addition und Subtraction mit einander
verbindet, wodurch
2c„COSVt>C08vZi;T = 0
00
«Sc, sin vv sinvÄjr = 0
CO
-ScsinvecosvA« — 0
00
2lc,cosvr>sinvÄ7t = (.
<p = cosmus
= sinus
hervorgeht. Das Geltungsgebiet ist in beiden Fällen
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Rogel: Eine besondere Gattung gonionometrischer Nulldar Stellungen. 437
*(2r - a + h) 5 I 0 I 5 *(2r -f- a — h)
h < a
4.
Wird ein unbedingt convergentes 9t gliedweise mit
i*r = sin mxx . sin m,z . . . ginmr* . cos mr+ i* cos mr+ 2» . . . cosmpX
wo die m ganze Zahlen bedeuten, multiplicirt, so lässt sich jedes
»4-2
der Producte Prtj>(vx) durch eine Summe von ^ (p gerade) oder
r-2- (/> ungerade) Glieder
ausdrücken, worin die £ und rj Vorzeichen bedeuten, auf welche
sich die Summation bezieht und entweder Cosinus oder Sinus
vorstellt, jenachdcm in Pr<p(vx) die Anzahl der Sinusfactoren gerade
oder ungerade ist.
9? . Pr kann somit als eine uneudlicho Reihe von in Klammern
stehenden endlichen Roihen aufgefasst werden. Da aber 9i con-
vergent, demnach
lim cv — 0
»=»
ist, so können die Klammern in Wegfall kommen, und da die so
hervorgehende Reihe als die Summe von bzhw. unbe-
dingt convergenteu Reihen selbst unbedingt convergirt
daher commutativ ist, so darf dieselbe nach den Cosinus resp.
Sinus der Vielfachen von * georduet werden, wodurch ein neues 9?0
mit denselben Gi 1 tigkeitsgrenzen wie das ursprügliche
9? hervorgeht
* i Das Bildungsgesotz dieser Saromen ist Gegenstand einer eingehenden
Untersuchung in des Verfassers „Rcihensuminirungen mittels bestimmter Inte"
grale* (Sitzg.-Eer. d. kOnigl. böhmischen Ges. d Wiss. XXXIX, Prag, 1895.)
438 Royel: Eine besonder« Gattung gonionometrueher Nulldarstellungen.
In dem einfachsten speciellen Falle
Pr = sin ms
entsteht ans einer Nul Idar Stellung in den Sinns eine solche in den
Cosinus und umgekehrt
Barmen, 11. Januar 1897.
Franz Kogel.
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HiscelUn.
439
XXII.
Miscellen.
1.
Nachtrag zu Nr. XVIII, Ueber die pythagoreischen Dreiecke.
§ 23.
Die [pythagoreischen Dreiecke geben ausser den Hypotenusen-
winkeln noch andere Constructionswinkel zur Teilung des Kreisum-
fangs. Diese werdeu aus den von der Höhe gebildeten Abschnitten
der Hypotenuse gewonnen, indem man dieselben zu Katheten eines
rechtwinkligen Dreiecks macht. Es ist nämlich, wenn der der Ka-
thete b anliegende Abschnitt mit p und der andere mit q bezeichnet
werden,
b* = a . p und c» — aq
Setzt man nun
b* a . p p
a _ « c _ tang(p,
cT a . q q
so ergiebt sich folgende Tabelle für <p:
b*
9
90-9
3»
4*
4^9"
- 290 «' «SS
34"
60»38'32493
5*
12*
Via
- 90 » "S
800 9'
A
17
8*
15*
149"
652"
74. V 18g,?.
A
25
7»
24*
171"
- *°51' 4*249
A
»9
20»
21*
104"
- 420 12,
319"
47° 47' 27^
A
37
12»
35*
9>S7
- 6° 42' 15,875"
83° 17' 44,125"
A
41
9*
40*
9«
- 2* 53' 53 ~
87° 6' B~
A
63
28*
45'
- 21° 9' 51,965"
68° 50' 8,035,"
440 MuceKen.
b % *, - 1» 55' 303^ 88« 4' »™-
A 33* 11" <iO"
« 56, 9«,1 =19» 9' l\- 70"50'59^
£ gp ft.« - 3« 41' »fjf 86. 18- „gl
Die Winkel </> sind hier wieder halbe Hypotenusenwinkol von
pythagoreischen Dreiecken. Es sind, da h und c relative Primzahlen
sind, auch die Quadratzahlen b* und c» relativprim; mithin giebt
die Summe b*-\- c* eine Hypotenuse.
So ist z.B. 9*-fl68 = 337 eine Hypotenuse, deren Katheten
nach § 19. I. 288 und 175 sind Nun ist
288 4.2V
y 337 - 58» 42' 55*93 _2n und
^ 337 - 31° 17' *£
Mittels dieser ^-Winkel und der Tabelle in § 18. ergeben sich fol-
gende Bestimmungswinkel:
1) Für das 7-Eck:
288 .175 „^„,,^357"
f 337-^337 = 270 25 41493
... 288 175 . ... c<rtrtr, „ 357"
^-y337-^37+240"51° 25 51 443
£7i_v7_9" oder
Sru -2^+i(v+y„) -30 - 2,« + lr ^ -30
- 1290 51* 25,520"
l7u- *(2*»+ly^-3°) - 51" 25' 42,760"
>7-H7n = 0,097" - ~J oder
§m - 60«+22° 30' + in, — ^ - 51« 25' 43,194"
Ii™ -Ii = 0,337"
2) Für das 9-Eck:
V - - 40° 0' 2~-
oder
feB - | («*5+75°- J^2) -48« . 40o 0< 0.41"
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Miscellen.
41"
3) Für das 11-Eck;
£ui = 48»- (v» - i/V) = 32« 43' 39,735"
'^i1-^! = 1,553" oder
20
tu n = <Pn + 20° 15' - i£29 = 32° 43' 38,648"
{«U-?i, = 0,466 = J"
4) Für das 13-Eck:
S»1 = i(^37 + 126° - Y 41) - 27° 41' 32,6333"
k'-fa« 0,3256"
5) Für das 19-Eck:
hl = 7S0-hf/35»- V5»-g>ö - £9" = 18» 66' 49,064"
&t-W- MW = U" oder
Sit" - **+ W - 18' 56' 52.453
fi9u-^19 = 1,827"
6) Für das 21-Eck:
?«i - i(93° - 2q>b) = 17° 8' 32,069"
*u - kl1 = 2,218" - 2^
7) Für das 23-Eck :
W = 9^+ i(r% - 78°) - 15° 39' 9.8"
8) Für das 25-Eck:
i'251 = 6(p«ö« - 100° 30' = 14° 24' + 16"
£25' - «äs = 1,6"
9) Für das 29-Eck:
W - 9,3 + 21 - \ß l - 12« 24' 50,613"
S»1-^- 0,958" =1" oder
80
*»n - 2*w + fr89 -33« = 12» 24' 51,133"
?f9U - t» = M7o" - lj
Misctllen.
10) Für das 31-Eck:
W - W+ iß 65-93« = 11<»36' 46,415"
6M_ i*81i = 0,037" oder:
l«n = iß 37+12° " V» = H° 36' 47,930"
11) Für das 37-Eck :
hii- hi = 2,134"
12) Für das 41-Eck:
V - 2g>41 + 9 .o- ly£= 80 46' 48,273"
g.i-^-M^-l^ oder:
Iii" = 9>«i + Jy^ ~ *<*1 - 60 = 80 46' 49,544"
Ui-Uill= 0,212"
13) Für das 43-Eck:
g^I = S^n + yö10 - 84« - 8« 22' 20,63"
14) Für das 47-Eck:
Uf - 9i + «0-2»it- A" - 7#39' S*'867"
Wl - »• + wj-420 - 70 39' 37,133
^"-^7 = 2,665"
15) Für das 53-Eck:
W = 966u + 60-941 = 6. 47, 32308"
$»-£»1- 0,422"
16) Für das 59-Eck:
£59 - 4V68-«*3-S.u-ia> - 6« 6' 5,68"
fr-W =0,422"
MiKtlltn. 443
§. 24.
Es ist
(sin*y cos'y) = sin4y -f- cos 4y -f- 2 sin*y cos*y — 1 und
sin4y + cos4y «. 1 — 2sin'ycossy
Ist nun
4 4 4 3
siny5 = ^ und cosy5 = 5
so ist
4 4 44 , 34 4» . 35
und 337 - 625-288
oder 337 + 288 -625
Hieraus folgt allgemein:
a,,* = a„4(sin4y„-fcos4y«)-|-2aM4 . sin'y» . cos'y»
wo a» eine Hypotenuse und y» ein zu aH gehöriger Hypoteuusen-
winkel bedeutet, oder der Satz:
Jede Hypotenuse aw4 läset sich in die Summe einer Hypotenuse
aP = a^sinVn + cosV»)
und einer zu dieser gehörigen Kathete
2a*4 . sin*?» . cos'y*
zerlegen; die andere Kathete ist
a»4(sin4yw — cos4y„)
Das Verhältniss ^4 lässt sich auch auf die Teilung des Kreis-
nmfanges anwenden. Einige bemerkenswerte Lösungen sollen noch
zum Schluss angegeben werden.
Es Bei
337
1) tang T5 - 6^ - (sin4y5+ cossV
wo der Index 5 in 7* auf das Ausgangsdreieck 4AS hinweist.
Dann ist
log 337 - 2,5276299
log 625 - 2,7958800
logtangts- 0,7317499
t5 - 28° 20' 0,77"
Nun ist
|ti = 3t5-45° = 85« o' 2,31" -46» = 40° 0' 2,31*
also ist der wahre Unterschied
444
iy-?9 = 2,31"
Um diesen Centriwinkel zu construiren, zeichne man das recht-
winklige Dreieck ABC(*&*)y ziehe die Höhe AD und trage auf der
6
VerläogeruDg DE = DB ab. Man verbinde E mit Ct zeichne
Z. CEF = Z. DEC
und verlängere den freien Schenkel, bis er die Verlängerung von
DC in F schneidet, dann ist A FDE das pythagoreische Dreieck
175^238 Zeichnet mau das rechtwinklige Dreieck GFHt in welchem
337
die Katheten
GF- FD+DG = FD + FE - 288 + 337 und
FJI = FE - 337 ist, dann ist
Z FGII - t5 =» 28° 20' l>,77"
Beschreibt mau jetzt um G einen Kreis, trägt JK — X3 auf der
Peripherie ab, bis JL = SJK ist, und coustruirt JJ/ = 45°, dann ist
3/7, — '6JK — JM - y* S. Fig. 10.
Setzt man ferner
337
2) ""» = 625
so ist
öS = 32° 37' 45,111"
Es ist dann
;7i = 2ö5 + j359-42«» - 51° 25' 45,555"
iy_£7 _ 2,698" und
£J3i - 4ffä-l- 105° - 27° 41' 29,5065
fe-U - 2,8"
3) Setzt man ferner
so ist
tangT,3 = sin*y15 + C08*)'i3
21361
tangr13- 2b5ül
log 21361 - 4,3299216
Ion 28561 - 4,4^57734
log taug tis — 0,8738 182 — 1
t13 = 36° 47' 35,194"
Es ist dann
gtt = rls -30° - 6° 47' 35,194" und
iM1 — lös = 2,364" und
= r18-*y5* + 22jo = 32« 43. 41,013"
Sn'-Sn -2,831" und
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MikCelUn. 445
Iis1 = *is + <*>4i ~12° = 27° 41' 28,444"
Siz- W - 3,864"
4) Setzt man
21361
Sm<,» = 2*561
so ist
Mauert:
It1 = 2ffJ3 -y5s+24° = 51° 25' 43,152"
- 0,295" und
Iis1 - *i3-4<?G!-28i0 - 18° 56' 49,09"
^-^V« 1,436"
Die Construction von t13 und <ri3 ist der in 1) analog.
Um die Werte für die Bestimmungswinkel bis auf Bruchteile
von Secunden genau zu erhalteu, construire man sich don Con-
structionBwinkel
(^+2gp41) - 48° 0' 18,741"
So erhält man z. B. für
5h1 - *i3 ~ W - ^ +28$» - 32° 43' 38.670" und
In - W - 0,512"
und für
fis1 -Ti8 + <P4,+ "-24° =27° 41 '83,129" und
iia1-^- 0,821"
wendet man als Correctionswinkel
« - (9w + 294i) - 48° 0' 18,741"
an. Dieser ist leicht zu construiren.
Man erhält z. B. für $V in 3):
hl = J§«+S« - 51° 25' 42,986"
{7i_{7 = 0,129"
und für $l9l in 4):
rIf" - 3 . aIS-f- ^ • m - 177° - 18« 56' 51,054"
Ii»1 - Sie = 0,528"
446 Miscellen.
Mittels des Correctionswinkels co erhält maD folgende Tabelle
für die Bestimmungswinkel:
3 5
*V - iy 5 — 4 • •+ 93» - öl« 25' 42.409" + 0,448"
Sil \y fQ + ^ • »+ 21« = 40« 0' 0,171" -0,171"
5h1 = 1/^+ 8 . co+ 5434° = 32° 43' 37.935" +0,247"
W - b)l + Iq • « -27« . 27t 4r 32>38r +0.Q79"
W = *053 + g • ~ - 15° - 18° 56/ 50,453" +0,073"
W - W— i^+13i° = 150 39< 7*531" +0,29ä"
fcs1 - iy510- g - 20i« = 14° 24' 0,509" - 0,509"
W = iy + " . 109i° - 120 24' 49,869" -0,209"
H81i = fr»+| . co- 39° - II« 36' 46,523 +0,058"
£a7i o- |J6«+2 . co- 127*° - 90 43' 47,248 -0,221"
W - ^37 + i • cd -117° = 80 46' 49,989" -0,223"
W = *yö*+ j6 • « - 49*o - 8° 22' 19,878" +0,343"
W - yi6+| . ca- 1620 _ 7o 39' 34,672 -0,204"
20 27
W - iß™ - ~ • co + 66° = 6fi 47' 33,051" -0,221"
■
W - *y ^+ ^-37i* = 60 6' +0,236"'
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iJücellen.
447
hil - fr7 - i • « + 78° - 50 54' 5,869 + 0,033"
= frß* + ^ • « - 61 i° = 5° 22' 23454" - 0,150"
Graeber.
2.
Erweiterung der Curvenclasse toü constanter Krümmung.
Sind die Richtungscosinns der Tangente einer Curve g, h ge-
gebene Functionen eines Parameters re, so lässt sich der Curvcn-
bogen * noch als beliebige Function von n annehmen. Die Cnrve
gehört einer speciellen Classe an, wenn * proportional », also
gesetzt wird. Nur für den besondern Fall, wo n dem Krümmungs-
winkel (d. h. dn dem Contingenzwinkel der Tangente) proportional
ist, hat die Curve constante Krümmung. Diese neue Beschränkung
lassen wir hier fallen und suchen für beliebiges n Eigenschaften der
Cnrve (1), namentlich Beziehungen zwischen Krümm nngswinkel r,
Torsioiswinkel Bogen s und Parameter n.
Da keine algebraische Cnrve von constanter Krümmung bekannt
ist (vom Kreise abgesehen), so wollen wir hier sogleich den Fall
einführen, dass die Cnrve algebraisch sei. Dies findet offenbar statt,
wenn man tür ungleiche rationale Zahlen a, b setzt
/ ■= COSowCOSÄ«; a — COSa* sini* ; h — sinarc
Hieraus berechnet man:
Öt — (a*-f-63C08«a;r)a*«
Sei der elliptische Modnl
b
X
und an • amu die Amplitude, ferner
448 MitrtUen.
a
cosan =• cn « — ^ cotf
dann werden die Integrale der vorstehenden Gleichongen:
* -*(cosp — logtg|g>)
Die Coordinatengleichungen der Curve sind:
x -= ^^^(asinaTtCOSÄTr — iCOS anSmbn)
y — ai_i (asinawsinaT-f-^cosaTieosÄ«)
c
z = — - C08 arr
a
Die Cnrve umläuft also spiralisch ein Rotationsellipsoid (resp.
Hyperboloid)
während ihre Höhe z nach ~b maligem Umlauf periodisch wieder-
kehrt Ihr Krümmungswinkel x stellt sich als Ellipsenbogen dar ;
die ganze Ellipse entspricht der Periode der die Exentricität ist
■= k für grosse Halbaxe — 1. Mittelst des Torsionswiukels & ist
die Gleichung der Evolute bekannt:
-r+ly + f'tgd); etc.
R. Hoppe.
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Litterariaeher Bericht LVIJ.
1
Litterarischer Bericht
LVII.
Physik.
Die Lehre von der Elcktricität. Von Gustav Wiedemann.
Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Zugleich als vierte
Auflago der Lehre vom Galvanismus und Elektromagnetismus.
Zweiter Band mit 163 — Dritter Band mit 32 > eingedruckten Holz-
stichen. Brauuschweig 1895. Friedrich Vieweg u. Sohn. 1126 +
1139 S.
Der 1. Band des Werkes unter anfänglichem Titel ist im 222.
litt. Ber. S. 12, der 1. Band der „Lehre von der Elcktricität" in
2. Reihe, 49. litt. Ber. S. 10 besprochen. Die im 2. und 3. Bande
hinzukommenden Lehrgegenstände Bind: Dielektrische Ladung der
Körper; Töne beim Elektrisiren, Aenderuug des Volumens, der Ge-
stalt, der Elasticität und des optischen Verhaltens. Beziehungen
zwischen Elektricität und Wärme, und zwar thermische und mecha-
nische Wirkungen des elektrischen Stromes, Thermoelektricität,
Temperaturänderungen der Coutactstellen heterogener Leiter; Elek-
tricitätserregung in Krystallen. durch Temperaturäuderuugeu und
Druck ; Elektrochemie, u. zw. Elektrolyse; ihr Einfluss auf den Lei-
tungswiderstaud und die elektromotorische Kraft im Schliessungs-
kreise; Veränderungen der elektromotorischen Kraft dor Metalle
durch Einwirkung der sio umgebenden Flüssigkeiten; Theorie der
Elektrolyse und Leitfähigkeit der Elektrolyte; Theorie der Elektri-
citätserregung beim Contact heterogoner Körper; Arbeitsleistungen
und Wärmewirkungen bei den elektrolytischcn Processen; Elektro-
inb. 4. M»th. u. Phy». 2. B.ihe, T. XV. 1
2
Litterarücher Bericht LVJJ.
dynamik, und zwar Anziehung und Abstossung elektrischer Ströme ;
Verhalten der elektrischen Ströme gegen die Erde. Elektromagne-
tismus, u. zw. allgemeine Theorie der Maguetisirung; Verhalten der
Magnete gegen elektrische Ströme; magnetische und elektromagne-
tische Messmethode; Gesetze der Magneto und Elektromagnete ;
Wechselbeziehungen zwischen dem Magnetismus und dem mechani-
schen Verhalten der Körper; Beziehungen des Magnetismus zur
Wärme. Magnetisches Verhalten schwach magnetischer und diamag-
netischer Körper, u. zw. Diamagnetismus; Einfluss des Magnetismus
auf das dielektrische Verhalten , die Länge, die Leitfähigkeit und
das thormoelektrische Verhalten diamagnetischer Stoffe; Beziehungen
des galvanischen Stromes und des Magnetismus zum Licht und zur
strahlendeu Wärme; Beziehungeu des Magnetismus zur dielektrischen
Polarisation, zur chemischen Verwandtschaftskraft, zur Krystalli-
sation, Cohäsion und Gravitation. II.
Dr. J. Fr ick 's Physikalische Technik, spccicll Anleitung zur
Ausfuhrung physikalischer Demonstrationen und zur Herstellung
von physikalischen l>cmonstrations- Apparaten mit möglichst einfachen
Mittelu. Sechste, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Von Dr.
Otto Lehmann, Professor der Physik an der technischen Hoch-
schule in Karlsruhe. In zwei Bänden. Zweiter Band. Mit 1016
eingedruckten Holzsticheu und 3 Tafeln. Braunschweig 1895. Frie-
drich Vieweg u. Sohn. 1054 S-
Der 1. Band, in 6. Auflage erschienen 1890, ist im 36. litt.
Ber. besprochen. Der 2. Baud, welcher die Experimente für Elek-
tricität, Magnetismus, Optik und Akustik behandelt, ist verschieden
vom ersten bearbeitet. Wegen der schnellen Folge neuer Ent-
deckungen und neuer Muthodcu in der Elektricitätslehre konnte
nämlich der Herausgeber den Anschluss au theoretischo Lehr-
bücher nicht beibehalten und lioss überhaupt alle pädagogischen
Gesichtspunkte fallen. Das Ganze ist jetzt ein wissenschaftliches
Universum, in welchem die Anfertigung der Demonstrationsmittel
und die Ausführung der Versuche gelehrt wird. Da nun die Ver-
trautheit mit der Theorie Zweck der Experimente ist, so kann sie
nicht deren vorausgehende Bedingung sein. Zum Gebrauch in jeder
Schule ist es also erforderlich, dass der Lehrer die ganze Theorie,
welche das Buch als bekannt voraussetzt, nach eigenem Ermessen
hinzufügt. Die Vorrede spricht vom Gebrauche in technischen
Hochschulen und Mittelschulen, d. i. tu Fachschulen. Die Teile der
Doctriu, denen die Vorsuche gelten , sind der Reihe nach, in betreff
der Elektricität: ihre Erzeu^uug durch Reibuug; Verteiluug und
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Littet arischer Bericht LVJ1.
3
Bindung der Elektricitäten, Coudcusatoreu ; Mitteilung an und von
Isolatoren, Elektrisirmaschinen; Erzeugung durch chemische Pro-
cesse; chemische Wirkung der Elektricitüt; Elektrodynamik; Magne-
tismus, Elektromagnetismus; Wechselwirkung von Magneten und
Stromleitern; Induction; Erzeugung der Wärme durch Elektricität;
elektrische uud magnetische Grössen; Durchgang durch schlechte
Leiter; Staub- und Lichtfiguren; Anlagen für Demonstrationen —
in betreff strahlender Energie: ihre Ergänzung; Absorption; chemi-
sche Wirkuug, Phosphorescenz, Fluorcsceuz; Fortpflanzung; Zurück
werfung; Brechung; Interferenz; Beugung; Polarisation; doppelte
Brechung — in betreff optischer Instrumente und Lichtompfin-
dung: Sehen: Täuschungen; Fernrohre; Mikroskop — in betreff
der Tonempiinduugen und der Musikinstrumente: Erzeugung des
Schalles durch Schwingungen; Resonanz, musikalische Instrumente;
Ausbreitung des Schalles; zu dessen Analyse; Uebertragung; Har
monie. II.
Grundzügo der mathematischen Chemie. Energetik der. ehemi.
sehen Erscheinungen. Von Dr. Georg Helm, o. Professor an der
K. technischen Hochschule zu Dresden. Mit 17 Figuren im Text
Leipzig 1894. Wilhelm Eugelmauu. 138 S.
Das Buch würde ein sehr willkommenes und verdienstliches Werk
sein, wenn es nicht in so unklarer Sprache abgefasst wäre. Im An-
fang ist vom Energieprincip die Rede, und soll Folgendes dessen
Erklärung sein. „Parameter hoissen die Grössen — wie Coordinaten,
Geschwindigkeit, Temperatur, elektrische Ladung u. s. w. — welche
den augenblicklichen Zustand oines Körpers bestimmen." Eigenenergie
eines Körpers wird nun eiuo Function aller jeuer Parameter genannt
und von dieser Function gesagt, dass bei allen Veränderungen ihr
Gesamtbetrag in der Kutur unverändert bleibe „Das so gefasste
Energieprincip sei offenber nicht schlechthin beweisbar, sondern sage
eine Betrachtungsweise der Naturerscheinungen aus, die ihre Be-
rechtigung durch den Erfolg nachzuweisen hat'1. Dies soll nun eine
Erklärung des Begriffs der Energie sein! Allem Ausgesagten fehlt
offenbar das übject. Die Energie soll eino Fuuction sein; die Func-
tion bleibt unbekanut, auch von ihren Argumenten werden nun einige
genauut, sie ist daher als Attribut schlechthin inhaltslos in Erman-
gelung der Grössen, von denen sie nicht abhängen soll. Dcmuach
ist auch die Aussage, dass sie die genannte Eigenschaft habe, als
unbeweisbare Behauptung sinnlos; es konute nur von dem Pro-
blem, die Function uud ihre Argumente für die Chemie zu finden,
die Rede sein, wie solche vou Loibuiz uud Huygeus für dio reine
4
Litterarischer Bericht LVJ1.
Bewegung gefunden worden ist, Wenn schliesslich das Energie-
princip eine Betrachtungsweise von Erfolg genannt wird, so vermisst
man leider bei der hier dargebotenen Betrachtungsweise jede Hin-
weisung auf den resultirenden Erfolg. Dass die gesuchte Function
von vorn herein als algebraische Summe ?on Effecten betrachtet
werde, wird nirgends ausgesprochen. Es werden vielmehr immer
nur die partiellen Effecte einzelner Parameter in Betracht gezogen
und der anfänglichen Erklärung zuwider Eigenenergien genannt.
Nach jener Erklärung bezieht sich der Name auf einen Körperteil
bei voller Mitwirkung aller Parameter, wo offenbar das „Eigen*4
ganz überflüssig steht, nachher auf den Anteil des einzelnen Para-
meters. Für den Kundigen gleicht sich freilich der Unterschied im
Gesamtbetrage, der leider nicht einmal am Schlüsse formulirt wird,
aus. So ist dann der ganze Vortrag mehr ein Monolog als eine
Lehre. Hoppe.
Vorlesungen über mathematische Physik, gehalten an der Uni-
versität Königsberg von Dr. Franz Neu mann, Professor der
Physik und Mineralogie. Siebentes Heft. Vorlesungen über die
Theorie der Capillarität. Herausgegeben von Dr. A. Wanger in,
Professor der Mathematik an der Universität Hallo. Mit Figuren im
Text Leipzig 1894. B. G. Teubner. 234 S.
In der Einleitung werden die Fundamentalsätze der Laplace'schen
Capillaritätstheorie aufgestellt, und vom Herausgeber die Verhältnisse
der spätem Bearbeitungen von Poisson, Stahl, Boltzmann, Wein-
stein, Mensbrugghe dargelegt, nachdem die von Gauss, der jene
Sätze zum erstenmal vollständig begründet hat, schon vorher bespro-
chen war. Der Vortrag selbst leitet, wie Gauss, die Theorie aus
mechanischem Princip ab. Die Gegenstände der folgenden Capitel
sind: Ansteigen oder Sinken der Flüssigkeiten an ebenen Platten
und in Capillarröhren ; Druck der Flüssigkeit auf das umgebende
Gefäss oder auf eingetauchte Körper, Adhäsionsplatten; die Ge-
stalten von Flüssigkeitstropfen; allgemeine Sätxe über das Gleich-
gewicht einer Flüssigkeit, welche sich in einer andern von demselben
Bpecifischen Gewicht befindet; Zusammenhang zwischen der Gauss-
schen und Laplace'schen Ableitung der Grundgleichungen der Capil-
laritätstheorie. H.
Einführung in die Maxwell'sche Theorie der Elektricität. Mit
einem einleitenden Abschnitte Uber das Rechnen mit Vector-
grösseu in der Physik. Von Dr. A. Föppol, Professor an der
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Litterarischer Beruht LVJL
5
Universität Leipzig. Mit Figuren im Text. Leipzig 1894. B. G.
Teubner. 413 S-
Den ersten Abschnitt des Buches bildet: die Algebra und Ana-
lysis der Vectoren. Zu welchem Zwecke der Verfasser durch Ge-
brauch dieser symbolischen Rechnungsweise, entsprechend den Me-
thoden von Hamilton uud Grassmann, durch welche bekanntlich
nichts gewonnen wird, einer Recbnungs weise, von der auch er selbst
nicht behauptet, dass sie notwendig oder förderlich sei, das Ver-
stand niss der physikalischen Theorie erschwert, ist nicht zu ersehen.
Die folgenden Abschnitte sind betitelt: die Grundlinien der Max-
well'schen Elektricitätslehre ; weiterer Ausbau des Systems ; die Ener-
giebeziehungen im elektromagnetischen Felde zwischen ruhenden
Leitern; die Elektrodynamik bewegter Leiter; Uebersicht Uber die
übrigen Teile der Maxweirschen Theorie- H.
Die Bestimmung des Molekulargewichts in theoretischer und
praktischer Beziehung. Von Dr. Karl Windisch. Mit einem
Vorwort von Professor Dr. Eugen Seil. Mit in den Text ge-
druckten Figuren. Berlin 1802. Julius Springer- 542 S.
Nachdem die in vielen Zeitschriften zerstreuten Original-Ab-
handlungen der Forscher, welche zur Gewinnung des heutigen Stand-
punktes der theoretischen Chemie geführt haben, bereits gesammelt
und herausgegeben worden sind, hat der Verfasser das sehr ver-
dienstliche Unternehmen in Ausführung gebracht, die bis jetzt bekannt
gewordenen Methoden der Bestimmung der Molekulargewichte in
einem Werke zusammenzustellen. Im Vorwort wird ihm das Ztug-
niss ausgestellt, däss er vermöge seiner chemischen, physikalischen
und mathematischen Kenntnisse durchaus seiner Aufgabe gewachsen
sei. Voraus geht die Entwicklungsgeschichte der Doctrin.
H.
Nikola Tesla's Untersuchungen über Mehrphasenströme und
über Wechselströme hoher Spannung und Frequenz. Mit besonderer
Berücksichtigung seiner Arbeiten auf den Gebieten der Mehrpbasen-
strommotoren und Hochspauuungsbeleuchtung zusammengestellt von
Thomas Coramerford Martin. Autorisirte deutsche Ausgabe
von H. Maser. Mit 313 Abbildungen. Ilalle a. S. 1805 Wilhelm
Knapp. 508 S.
Nikola Tesla, geboren 1857 in Smilja im Komitat Lika (Grenz-
land von Oesterreich- Ungarn) bildete sich zum Lehrer der Mathe-
6
Litieraritcher Bericht LVJJ.
matik und Physik aus, vertauschte aber diesen Beruf mit der Elektro-
technik, begann seino Tätigkeit in Paris, setzte sie in Amerika erst
unter Edison, dann selbständig fort. Er gelangte zu neuen, hervor-
ragenden Erfindungen, indem er die Wirkungen in verschiedenen,
bisher noch nicht angewandten Verhältnissen gründlich durchforschte.
Diese werden nun von Martin in 4 Abschnitten: Mehrphasenströme;
Erscheinungen bei Strömen von hoher Frequenz und hoher Span-
nung, verschiedene Erfindungen und Schriften , Tesla's erste Phasen-
motoren und sein mechanischer und elektrischer Oscillator — dar-
gelegt, einzeln I. ein neues System von Wechselstrommotoren und
Transformatoren; das Tesla'sche rotirende magnetische Feld, Motoren
mit geschlossenen Leitern, synchrone Motoren, Drehfeldtransforma-
toren-, Abänderungen und Erweiterungen der Tesla'schcn Mehrpha-
sensysteme; Verwertung der gewöhnlichen Typen von Gleichstrom-
maschinen; Verfahren zur Erzielung einer gewünschten Geschwindig-
keit des Motors oder Generators; Regulator für Drehstrommotoren;
von selbst angehende synchrone Motoren mit nur einem Stromkreise;
Verwandlung eiues Motors mit doppeltem Stromkreis iu einen sol-
cheu mit einfachem Stromkreis; Motor mit künstlich erzeugter Ver-
spätung; andere Methode zur Verwandlung eines von selbst an-
gehenden Motors in einen synchronen Motor; durch magnetische
Remanenz wirkender Motor ; Mcthodo zur Erzieluog der Phasondif-
ferenz mittels magnetischer Schirmwirkung; Type des Tesla'scheu
Einphasonmotors; Motoren mit Stromkreisen von verschiedenem
Widerstande; Motor mit gleicher magnetischer Energie im Felde
und Anker; Motoren, bei denen die Maxima der magnetischen
Wirkung im Anker und Feld zusammenfallen; Motor, welcher auf
der Phasendifferenz in der Magnetisirung der innern und äussern
Teile eines Eisenkerns beruht; eine andre Type des Tesla'schcn Iu-
duetionsmotors; Verbindungen eines synchronen und eines selbst
angehenden Motors; Motor mit einem Condeusator im Ankerstrom-
kreise; in einem der Feldmagnetstromkreise ; Tesla's Mehrphasen-
transformator; Transformator für coustanteu Strom mit magueti-
schem Schirm zwischen den Spulen des primären und secundären
Stromkreises. II. Versuche mit Wechselströmen von sehr hoher
Frequenz und deren Anwendung auf Methoden der künstlichen Be-
leuchtung; Versuche mit Wechselströmen von hoher Frequenz uud
hoher Spannung; über Licht und audre Erscheinungen hoher Fre-
quenz; Ausführlicheres über Tesla's Weehselstromgeneratoren für
hohe Frequenz; Apparate zur Erzeugung von Wechselströmen mit-
tels elektrostatischer Iuduction; Massage mit Strömen von hoher
Frequenz; elektrische Entladung in Vacuumröhren. III. Methode
zur Umwandlung von Wechselströmen in Gleichströme. Couden-
satoreu mit iu Ocl tauchenden Platten; registrirender elektxolytischer
Literarischer Bericht LV1L
7
Zähler-, thcrmomagnetische Motoren und pyromagnetischc Genera-
toren; funkenlose Dyuamobürsten und Commutatorcn ; Reguliruug
der Gleiehstromdyuamomasehinen mittels einor Hülfsbürsto; Ver-
besserung in der Constructiou von Dynamomaschinen und Motoren;
Tesla's Gleichstrom-Bogenlicht-System; Verbesserung an Unipolar -
maschiueu. IV. Tesla's Ausstel.'ung auf der Chieagoer Weltausstel-
luug; sein mechanischer und elektrischer Oscillator. Ii.
Lehrbuch der Physik für Studierende. Von Dr. H. Kayser,
Professor au der Universität Bonn. Zweite, verbesserte Auflage
Mit 384 in den Text gedruckten Abbildungen. Stuttgart 1894..
Ferdinand Enke. 564 S.
Obgleich die Durchführung und Handhabung der Lehren im ein-
zelnen eine durchaus correcte ist, so schliesst sich seltsamerweise
die allgemeine Aufstellung und Einführung noch ganz der irrigen
und unklaren Auffassung des ungebildeten Laien au, ohue die Irr-
tümer mit einem Worte zu berichtigen. So wird z. B. der Satz
aufgestellt: Alle Körper besitzen Trägheit, d. h. sie haben das Be-
streben, ihren Zustand der Ruho oder Bewegung unverändert bei-
zubehalten, solange keine Kräfte auf sie wirken. Der wahro Sach-
verhalt ist im Gegenteil: Sie besitzeu Trägheit, d. h. — nach Wort-
sinn und der Wirklichkeit entsprechend — sie haben kein Bestre-
ben, ihren Bewegungszustand zu verändern, wie überhaupt keiner
Substanz ein reflexives Vermögen zukommt; jede solche Veränderung
ist Wirkung äusserer Kräfte, d. i. von Kräften anderer Körper. Er-
stens ist es offenbar unsinnig, ein Bestreben Trägheit zu nennen;
zweitens ist es unsinnig die Beibehaltung eines unangefochtenen
Besitztums zum Ziel eines Strebens zu machen; nur wo äussere Kräfte
auf Aenderung wirken , hätto das Streben als ein bekämpfendes
einen Sinn, und gerade für diesen Fall wird es nicht behauptet, findet
auch wirklich nicht statt. Nach Allem würde kein Anlass sein, einen
Satz über die Trägheit der Körper aufzustellen, wenu es nicht gälte
einer irrigen Meinung entgegenzutreten. In der Tat begünstigt die
unüberlegte Beobachtung überwiegend die Auffassung, als begegneten
die äusseren Kräfte einem Widerstande iu der Beharrung. Es ist
also allerdings Grund, durch entschiedene Aussage eine Täuschung
fern zuhalten, nämlich durch die Aussage: Die Bewegung ist ein
Zustand eines Körpers; auf diesen wirken äussere Kräfte stets mit
ihrem vollen von der Bewegung ganz unabhängigen Werte. Der
Verfasser tut das Gegeuteil: er adoptirt die Täuschung und macht
dadurch seine Lehre populär — jedoch in so unklarer Rede, dass
8
Lttteranscher Bericht LVli.
es für das Folgende so gut ist, als wenn der Unsinn nicht gesagt
worden wäre. Das Lehrbuch behandelt nach einander: die Mecha-
nik, die Aggregatzuständc, die Akustik, den Magnetismus, die Elek-
tricität und die Optik. Die Lehrweise ist beschreibend und mittei-
lend. Auf Erklärung geht sie nicht eben tief ein, stellenweis kaum
hinreichend zum Verständnisse auch wird dazu kcino Rechnung,
weder algebraische noch analytische verwandt, geometrische Kennt-
nisse nur, soviel zur Beschreibung nötig, beansprucht. Dagegen ist
besonderer Fleiss der Bearbeitung darauf gerichtet, für alle Lehren
die quantitativen Bestimmungen in numerischen Angaben und For-
meln zu liefern, und die Wege ihror Ermittelung nebst den dazu
geeigneten Apparaten zu zeigen. Hoppe.
•
Die Erhaltung der Arbeit Von Dr. Richard Heger, a. o.
Honorarprofessor a. der Königl. Sächs. Technischen Hochschule und
Gyranasial-Oberlehrer in Dresden Hannover 1896. Behring. 305 S.
Die Lehrmethode ist ein originelles Kunstwerk. Sic nimmt die
geläufigen Begriffe ohne weiteres auf und geht von den Erfahrungen
aus, welche sich ohne Experiment in einem Punkte der Erde, diesen
als fest betrachtet, darbieten. Der Begriff der Arbeit wird gleich
anfangs eingeführt, ihre Uebertragung und Verwandlung, einschliess-
lich der thermischen Gestalt, erläutert. Hierbei und hiernach wird
ausführlich auf die Mechanik eingegangen. Letztere erscheint indes
stets als notwendige Basis der Theorie der Arbeit, nicht als herge-
leitet aus ihr, wie ein- oder mehrmal versucht worden ist das Ver-
bältnis8 darzustellen. Die Wahl der Methode und der Reihenfolge
der Themata zeigt sich dariu ausserordentlich glücklich, dass, ob-
gleich die Präcision und Idealität nur stufenweis gewonnen wird,
doch nie ein Mangel verhüllt oder vorschwiegen vorkommt. „Masse"
und „Kraft" werden anfänglich durch „Gewicht" vertreten, „leben-
dige Kraft", unter dem Namen „Wucht" eingeführt, aber erst später
beim „Stosse" vollständig bestimmt. Die Relativität der „Geschwin-
digkeit" wird durchgängig ignorirt; dagegen lässt sich nichts sagen,
da der doctrinäre Begriff der Arbeit selbst nur absolute Geschwin-
digkeit kennt. Die so entwickelte Lehre wird für alle Fälle der
Mechanik, bezüglich auf starre, elastische, flüssige Körper und Gase,
mit Eingehen auf technische Verwendung ausgeführt, dann die elek-
trische Arbeit behandelt. EL
Lehrbuch der Experimentalphysik für Studirende. Von Dr.
Emil Warburg, Professor an der Universität Freiburg. Mit
LitUrarudier Bericht LVIl
9
408 Original -Abbildungen im Text. Freiburg i. B. und Leipzig 1893.
J. C. B. Möhr. 381 S.
Es werden nach einander behandelt: die mechanischen Grund-
begriffe; die Mechanik starrer Körper; flüssigor Körper; Elasticität,
Viscosität, Oberflächenspannung, Diffusion, Absorption; Schall; Wärme;
Strahlung, insbesondere des Lichts; Elektricität und Magnetismus.
Jeder dieser Hauptteile ist wieder in Unterabteilungen geordnet,
entsprechend den vielen zu erforschenden Fragen und Seiten der
Betrachtung, und jede Unterabteilung zeigt eine Reihe Ton Lehren
durch Experiment dargetan, dann iu Sätzen formulirt. Obwol nun
für Ordnung der Lehren nach theoretischem Gesichtspunkt das Mög-
liche getan ist, so hat das Ganzo doch noch mehr die Gestalt einer
Sammlung von Gesetzen ohne theoretisches Band innerhalb eines
Bezirks zusammengehöriger Vorgänge als einer Theorie derselben.
In der Tat ist es durch die Natur einer Erfahrungswissenschaft von
so grossem Umfang geboten, die Schwierigkeiten der Feststellung
der einzelnen Gesetze von denen der speculativen Arbeit getrennt
zu erhalten, damit sie sich nicht häufen und vergrössern. Da indes
steta Erforschung und Erfindung Hand in Hand gehen müssen, so
kann im engern Bezirke der Vorgänge die Trennung nicht stattfin-
den, zeigt sich aber in neuster Zeit unabweislich. Einwände sind
im vorliegenden Buche nur gegen einige sehr seltsame Aeusserungeu
des Verfassers zu machen. Gleich im Anfaug lehrt er : die Naturwissen-
schaften knüpften au einen vorgefundenen Trieb des Menschen,
zwischen den von der Natur dargebotenen Tatsachen den Zusam-
menhang aufzusuchen, au; dem Triebe zu genügen wäre ihre Auf-
gabe. Erst am Schlüsse fügt er hinzu: der eingepflanzte Trieb führt
auch zu dem Ziele die Naturkrüftc zu beherrschen und sie in den
Dienst menschlicher Zwecke zu stelleu. Natürlich verhält es sich
umgekehrt: der letztgenannte, niemandem uubekanute Gewinn ist es
eben, was jenen Trieb hervorruft. Die Beherrschung der Tatsacheu
vermöge der Kenntniss ihres gesetzlichen Zusammenhangs keunen
und üben wir von Kindheit an; sie auszudehnen strebt bewusster-
raassen die Wissenschaft. Der Verfasser spricht hier vom For-
schungstriebo wie ein Dilettaut, dem es um Curiositäteu zu tun
ist. Weiterhin nennt er Kräfte, die in die Feme wirken, „schein-
bare" Fernkräfte. Er hat aber nirgends Kräfte denken gelehrt, die
nicht in der Ferne wirken, da doch zwischen zusammenfallenden
Punkten keine bewegende Kraftwirkung denkbar ist. Statt dessen
hätte vielmehr das am Seile hangende Gewicht eine scheinbare
Nichtfernkraft genannt werden müssen. Der Verfasser aber bezeichnet
allein die kosmische Attraction (Schwerkraft ohne Seil) als „schein-
bare'1 Femkraft und gibt — in respectvoller Berücksichtigung der
10
iAl(transc/ier Btruht IAH.
Menge iu Amerika und England erschienener Schriften niüssigcr
Grübler — ihre Erklärung für ein noch nicht gelöstos Problem aus.
Diese Aeusserung, die mit seiner ganzen Lehre in keiner Verbindung
steht, möchte wol schwerlich aus seinem Gedanken eutspringen.
Drittens wird in § 81. der Trägheit eines bewegten Körpers ein
Widerstand gegen Beschleunigung durch äussere Kräfte zugeschrieben,
eine Aussage, die dem Priucip der Dynamik direct widerspricht.
Ausserdem ist dieser § 81. überschrieben: „Das d'Alembert'sche
Princip"; von diesem Priucip ist aber weder hier noch sonst im
Buche eine Spur zu fiuden. Wie die genannten Stellen, die wie
Tintenkleckse iu einer ganz vernünftigen Schrift erscheinen, in das
Buch gekommen sind, mag begreifen wer will. Hoppe.
Grundzüge der Molecular Physik und der mathematischen Che-
mie, dargestellt von Dr. W. C. Wittwcr, o. Professor der Physik
am k. Bayr. Lyceum zu Keßcnsburg. Zweite , vermehrte und ver-
besserte Auflage. Stuttgart 1893. Kourad Wittwer. 304 S.
Die nach einander behaudelten Themata sind: der Acther; die
Constitution der Körper nebst den Beziehungen des Aethers zu ihnen ;
die Grundzüge der Chemie; die Wärme; die Elcktricität Iu der
Einleitung bespricht der Verfasser die Frage über die Existenz von
Fernwirkungen, coustatirt, dass der grössto Teil der Physik sich auf
Feruwirkungeu gründet, hält daher ganz entschieden die Frage für
bedeutungslos. Dennoch räumt er ihre Berechtigung ein und lässt
den logischen Fehler der Gegner uubeachtet. Offenbar kann mau
nicht die Lösung einer Frage anstreben, che mau ihren Siuu ver-
steht uud anzugeben vermag, was sie sucht. Der Verfasser spricht
die Frage mit den Worten aus: Wie macht es die Erde, dass der
losgelassene Stein sich ihr zu nähern strebt? Die Beantwortung ist
leicht genug: Die Erde ist da, ihr Dasein ist hinreichende Bedingung
für die bestimmte Bewegung des Steins. Eine Causalfrage wird aus
gutem Grunde nicht aufgeworfen, l'ie Physik hat die Ursachen
aller Naturveränderungen zu erforscheu. Das Attractionsgesctz ver-
ändert sich nicht, bietet folglich nichts dar, dessen Ursache zu suchen
wäre. Solange demnach die Gegner keino audre Frage klar und
deutlich gestellt haben, ist kein Problem aufgewiesen. Wie man
hier liest, soll die Anzahl der Gegner eine bedeutende geworden
sein; es ist aber nicht gesagt, welcherlei Geister zu ihnen gehören;
ihr Zuwerkegehen spricht nicht dafür, dass ihre Menge ciuo achtung-
gebietende wäre. In der Abhandlung selbst handelt es sich zuuächst
um Corrcction des newtonschen Attractionsgesetzes rücksichtlich
Litterarücher litnchl LV11
11
kleiner Entfernungen. Zur Ermittelung der umfassenden Attractions-
function werden mehr directe Schlüsse und Betrachtungen als Rech-
nung angewandt. Das Verfahreu ist selbständig gewählt, die Resul-
tate zumteil abweichend vou denen anderer Autoren. Eine Zusam-
menstellung hat der Verfasser bereits 1870 in eiuer Schrift: „Die
Molekulargesctze"4 — gegeben. In der vorliegenden 2. Autiagc sind
Anwendungen neuer Beobachtungen hinzugekommen. Die Vorrede
sagt, dass deren Ergebnisse vielfach mit den herrschenden Ansichten
in Collision sich befänden, doch nur in Punkten, die auch bisher
ohnedies streitig waren. Hoppe.
Terrestrial Magnetism. An international quarterly journal.
Published under the auspiecs of the Rycrson physical laboratory A.
A. Michel son, Direktor. Edited by L. A. Bauer. With the
Cooperation the following Associates: G. Abbe, B. Baracchi, W.
von Bezold, E. Biese, F. II. Biogelow. C. Bürgen, C. Chi-
stoni, W. Doberck, M. Eschenhagen, J. Hann, G. Holl-
mann, S. C. Hepites, D. A. Gold hammer, A. Lancastor,
C. Lagrange, S. Lemström, G. W. Littlehales, J. Liznar,
T. C. Mendenhall, Th. Moureaux, F. E. Nipher, L. Pa-
lazzo, van Rij ckevorsel , A. W. Rücker, E. Schering, A.
Schmidt (Gotha), CA. Schott, A. Schuster, M. Snellen
E. Solander, J. P. van der Stok, R. F. Stupart, A. de
Tillo, H. Wild „Magnus magnes est ipso globus terrestris" (Gil-
bert, „de Magnete.") Vol. I. No. 1. Chicago, Januar 1896. The
University of Chicago Press. 54 S.
Die 1: Numer dieser neuen Zeitschrift enthält folgende Ab-
bandlungen:
A. Schuster: Elektrische Ströme erzeugt durch rotirendc
Magnete.
Ad. Schmidt (Gotha): Die Vcrteiluug des erdmagnetischen
Potentials in Bezug auf beliebige Durchmesser der Erde.
L. A. Bauer: Halley's neueste Karte gleicher Variation.
Dann folgen Briefe an den Herausgeber, Noten und litterarische
Berichte. H.
Cours de physiquo de l'£cole Polytechniquc. Par M. J. Jami n,
Premier Supplement. Par M. Bouty, Professcur & la Facult6 des
12
Lilurarisdier Bericht LV1L
Sciences de Paris. Chaleur, Acoustique. Optique. Paris 1896
Gauthier Tillars et fils. 183 S.
Die Reihe der in der Entwicklung, der Wärmetheorie behan-
delten Gegenstände sind folgende: Messung der Temperaturen; Prin-
eipien der Thermodynamik; Compressibilität, Dilatationen, Zustands-
veränderungen; Theorie der Dissociation nach Gibbs; osmotische
Pression nach van t/Hoff; kritischer Punkt, capillare Phänomene In
der Akustik und Optik: Fortpflanzung der vibratorischen Bewegung.
Fortpflanzung des Schalles; Untersuchung der Vibrationen; Fort-
pflanzung des Lichtes; Diffraction ; Interferenzerscheinungen und
ihre Anwendungen. H.
Repetitorium der Experimentalphysik für Studierende auf Hoch-
schulen. Mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Me-
diciner und Pharmaceuten. Ton Dr. L. Weber, Professor der
Physik an der Universität Kiel. Mit 12 in den Text gedruckten
Abbildungen München und Leipzig 1895. Dr. E. Wolff. 256 S.
Das Buch enthält die, Grundlagen der Experimentalphysik un-
gefähr in dem Umfange, wie sie in den einleitenden Uebersichten
eines Praktikums für Medicieer und Pharmaceuten vorgetragen zu
werden pflegen. Ein allgemeines Anschauuugsbild der bekannteren
Apparate und Experimente wird dabei vorausgesetzt und vorzugsweise
die grundlegenden Dcductionen und leitenden Idoeu der einzelnen
Disciplinen iu präciser Form zur Darstellung gebracht. Die mathe-
matischen Ilülfsmittel sind vereinfacht, das Detail der Experimental-
physik mit ihren vielseitigen Anwendungen nur angedeutet und nur
insoweit berücksichtigt, als neue, grundlegende Gesichtspunkte darin
enthalten sind. H
The Electrical World. Published every saturday by the W. J.
Johnstou Company, limited. Vol. XXIV. nr. 15. New York.
1894. 4°. 24 S.
Die seit 1874 bestehende Zeitschrift bringt eine grosse Anzahl
kurzer Mitteilungen sehr mannigfaltigou, grösstenteils technisch-phy-
sikalischen Inhalts. In vorliegender Numer findet sich eine Bio-
graphic des durch zahlreiche philosophisch-mathematische Schriften
bekannten Alexander Macfarlane, geboren 1851 zu Blaitgowria in
Schottland, nebst Nachrichten über seine Werke. H.
Litterarischer Bericht LV11,
13
On the analytical treatment of alternating carrents. (With dii-
cussion ) By Prof. A. Macfarlano, University of Texas, Austin,
Texas. New York, American Institute of Electrical Engineering.
8 S.
Der Verfasser spricht die Ansicht aus, dass die analytische Be-
handlung der alternirenden Ströme die Algebra der Ebene (mit
Complexen) erfordere, so jedoch, dass sie mit der Algebra des Rau-
mes (Quaternionen) harmonire, und führt es aus. Es folgt eine
Debatte. H.
Lehrbuch der Experimentalphysik. Ton Adolph Wüllner.
Erster Band. Allgemeine Physik und Akustik. Fünfte, vielfach
nmgearbeitete und verbesserte Auflage Mit 321 in den Text ge-
druckten Abbildungen und Figuren. Leipzig 1895. B. G- Teubner.
1000 S.
Das sehr bekannte Buch gibt seiner Bestimmung gemäss unter
dem steten Hinweis auf die Originalarbciten eine Uebersicht über
den augenblicklichen Stand der experimentellen Physik und über die
theoretischen Auffassungen, zu denen die Physik zur Zeit gelangt ist
H.
Mathematische
und physikalische Bibliographie.
XLX.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Cantor, Mor., Vorlesungen über Geschichte der Mathematik.
3. (Scbluss-) Bd. Vom J. 1GG8 bis zum J. 1759. 2. Abtlg. Die
Zeit von 1700—1726. gr. 8°. (S. 253-472 mit 30 Fig.) Leipzig,
Teubner. 6 Mk.
Fortschritte, die, der Physik i. J. 1889. Dargestellt Ton
der physikal. Gesellschaft zu Berlin. 45. Jahrg. 2. Abth. Physik
des Acthcrs. Red. v. Rieh. Börnstein. gr. 8°. (XL1X, 821 S.)
3. Abth. Physik der Erde. Red. v. Rieh. Assmann. gr. 8°. (LVII,
795 S.) Brauuschweig, Vieweg. a 30 Mk.
— dass. i. -J. 1894. 50. Jahrg. 1 Abth. Physik der Materie.
Red. v. Rieh. Börnstein gr. 8°. (LXXIV, 600 S.)- Ebd. 22 Mk. 50 Pf.
3. Abth. Kosmische Physik. Red. v. Rieh. Assmanu. gr. 8°. (LI,
716 S.) Ebd. 25 Mk.
Grassmann's, Herrn., gesammelte mathemat. u. physikal.
Werke. Hrsg. y. Frdr. Engel. 1. Bd. 2. Tbl. Die Ausdchnungs-
lehro v. 1862. In Gemeinschaft mit Herrn. Grassraann d. J. hrsg.
v. Frdr. Engel, gr. 8°. (VIII, 511 S. m. 37 Fig.) Leipzig, Teub-
ner. 16 Mk.
Matthiessen, Ludw., Grundzüge der antiken u. modernen
Algebra der litteralen Gleichungen. 2. wohlf. (Titel-)Ausg. gr. 8°.
(XVI, 1001 S.) Ebd. 8 Mk.
Rosenberger, Ferd., Jsaac Newton und seine physikalischen
Principien. Ein Hauptstück aus der Entwickclungsgcschichte der
modernen Physik, gr. 8°. (VI, 536 S. m. 25 Abbildgu.) Leipzig,
Barth. 13 Mk. 50 Pf.
Volk manu, P., Frauz Neumann. * 11. Sept. 1798, f 23. Mai
1895. Ein Beitrag zur Geschichte deutscher Wissenschaft. Dem
Andenken an den Altmeister der mathemat. Physik gewidmete
Blätter, unter Benutzuug e. Reihe von autheut. Quellen gesammelt
u. hrsg. gr. 8°. (VII, G8 S. m. Biduis). Leipzig, Teubuer.
2 Mk. 40 Pf.
Wa8siljef, A, Nikolaj Jwanowitsch Lobatschefskij. Rede.
Aus dem Russ. übersetzt v. Frd. Engel, gr. 8°. (38 S.) Ebd.
1 Mk. 20 Pf.
Methode und Principien.
Bräutigam, Herrn., Methodik des Rechenunterrichts auf der
Stufe des Kopfrechnens m. Hilfe v. Tillich's Rechenkasten. 2. Aufl.
gr. 8°. (VIII, 136 S.) Wien, Pichler. 2 Mk.
Esmarch, Bernh., die Kunst des Stabrechnens. Geraein-
fassliche u. vollstäudige Anleitg. zum Gebrauche dos Rechenstabes
auf allen Gebieten des praktischen Rechnens. Mit 2 Taf. 148
Texttiguren u. vielen ausgerechneten Beispielen u. Aufgaben, gr. 8°.
(192 S.) Leipzig, Güuther. Geb. 4 Mk.
Koenigsb erger, Leo, Herrn, v. Helmholtz's Untersuchungen
über die Grundlagen der Mathematik u. Mechanik, gr. 8°. (III,
58 S m. 1 Bildn.) Leipzig, Teubner. 2 Mk. 40 Pf.
Neumann, C, allgemeine Untersuchungen üb. das Newton'sche
Princip der Fernwirkungeu m. besond. Rücksicht auf die elektrischen
Wirkungen, gr 8°. (XXI, 292 S.) Ebd. 10 Mk.
Sachse, J. J., der praktische, geistbildende u. erziehliche Un-
terricht im Rechnen u. in der Raumlehre. II. Tbl. Verfahrungs-
kunde des Rechenunterrichts. 2. Aufl. gr. 8°. (X, 290 S.) Osna-
brück, Wehberg. 4 Mk.
Wellisch, Sigism., das 2 JOOjähr. Problom der Trisection des
Winkels, gr. 8°. (19 S. m. 11 Fig.) Wien, Spielhagen & Schurich.
1 Mk.
Sammlungen.
Bengel, Joh, angewandte Aufgaben im Zahlenkreise v. 1 — 100.
Eine Sammlung von mehr als GOO Aufgaben. 8°. (57 S.) Aachen,
Barth. 50 Pf.
Uartmann, Berth., Rechenbuch f. die allgem. Fortbildungs-
schule. Methodisch geordn. Aufgabeusammlg. m. gleichmäss. Be-
rücksichtigung der Rechenoperationen u. Sachgebiete. Ausg. f.
Lehrer. Enth. die Aufgaben des Schülerheftes, zahlreiche sachl. u.
method. Bemerkgu. , viele Ausätze u. Ausrechngn., dazu sämtl. Er-
gebnisse, gr. S". (VIII, 18-1 S.) Frankfurt a./M., Kesselring.
2 Mk. 7a Pf.
Heuor, Ferd., Rechenbach für Stadt- u. Landich ulen. Anhang
zum Lehrerhefte der Ansg. A. n. B., 3. TL bearb. v. K. II. L. Mag-
nus, gr. 8°. (S. 201—220 ) Hannover, Meyer. 30 Pf.
Kley er, A., Aufgaben-Sammlung. 1351. — 1361. Hft. Stutt-
gart, Maier. ä 25 Pf.
Klu n / inger, K., Rechen-Aufgaben für die Fortbildungsschulen.
Schüler-Ausg. 2. Aufl. 8#. (54 S.) Esslingen, Lung. 30 Pf.
— dasB. Lehrer-Ausg. 2. Aufl. 8°. (80 S.) Ebd. 1 Mk.
Kopetzky, Frz., Rechenbuch für Mädchen-Fortbildungsschulen,
höhere Töchterschulen u. verwandte Anstalten. 2. Aufl. gr. 8°.
(III, 130 S.) Wien, Pichler. Kart 1 Mk. 20 Pf.
Mang ler, G., Rechenbuch für allgem. Fortbildungsschulen.
Lehrerausg. 12°. (96 S. m. Fig.) Stuttgart, Bonz *(• Co. 1 Mk
Sammlung arithmetischer u. geometrischer Aufgaben zur Vor-
bereitung auf die Lehrerinnen-Prüfung. Auf Grund der Prüfungs-
Ordng. v. 24. Apr. 1874 bearb. v. e. ehemaligen Mitgliede zweier
preuBS. Prüfungs-Kommissionen für Lehrerinnen an Volki-, mittleren
u. höheren Mädchenschulen. 8. Aufl. 12°. (IV, 68 S.) Frankfurt
a./M., Jäger's Verl. 1 Mk.
Schmid, I . Uebungsaufgaben zum Kopfrechnen für den Schul-
u. Privat-Unterricht. Im Auschluss an die von Lehrern in Chur
hrsg. „Uebungsaufgaben fürs Rechnen" bearb. u. hrsg. 1. Tl. 2.
Aufl. gr. 8°. (VIII, 144 S.) Chur, Rieh. 2 Mk.
Steuer, W., Rechenbuch f. obere Klassen der Knabenschulen,
gr. 8°. (V, 102 S.) Breslau, Woywod. Kart 50 Pf.
— Sammlung angewandter Aufgaben für das Kopfrechnen,
nebst ausführl. Lehrgang für Kopf- u. schriftl. Rechnen. (In 2 Hftn.)
Im Einklang mit der Methodik des Rechonuntorrichts und dem
Rechenbuch für Stadt- u. Landschulen bearb. 5. Aufl. 1. Hft.
gr 8°. (89 S.) Ebd. 1 Mk.
Jordan, W., barometrische Höhentafeln f. Tiefland u. grosse
Höhen, gr. 8°. (VIII, 48 S.) Hannover, Helwing. 2 Mk.
Pitz, H., vierstellige Logarithmentafel. 2. Auti. 12°. (18 u.
2 S.) Giessen, Roth. 40 Pf.
Gauby, Jos., das Rechnen im ersten Schuljahre (Zahlenraum
1-20) 8°. (119 S.) Graz, Wagner. 2 Mk.
Tabellen.
Arithmetik, Algebra und reine Analysls.
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Grass, J., die Veranschaulichung beim grundlegenden Rechnen.
Erweiterte Ausg. des Schriftchens üb. Gruppen-Zahlbilder, gr. 8°.
(120 S.) München, Kellerer. 1 Mk. 50 Pf.
Koppe' 8, K., Arithmetik u. Algebra zum Gebrauche au höhere!
Unterrichts -Anstalten, neu bcarb. v. Job. Diekmann. 13. Aufl., m.
zahlreichen Uebungen u. Aufgaben. 1. Tl. Die 4 Grundrechnungen.
— Die linearen Gleichungen. — Die Prozentrechnungen. — Die
einfachen quadratischen Gleichungen, gr. 8°. (VIII, 176 S.) Essen,
Baedeker. Geb. 2 Mk.
Loewy, Alfr., über die Transformationen einer quadratischen
Form iu sich selbst, mit Anwendungen auf Linien und Kugel-Geo-
metrie, gr. 4°. (66 ö ) Leipzig, Engelmann. 3 Mk.
Mertens, F., üb. Diriehlet'sche Reihen, gr. 8Ü. (61 S.) Wien,
Gerold's Sohn. 1 Mk. 2 l Pf.
— üb. das Nichtverschwiudou Dirichlet'scher Reihen mit re-
ellen Gliedern, gr. 8°. (9 S.) Ebd. 30 Pf.
Metzger, Conr., Lehrbuch der Gleichungen des II. Grades
(quadratische Gleichungen) m. 2 u. mehreren Unbekannten. Bearb.
nach System Kleyer. gr. 8°. (IV, 160 S. m. 8 Fig.) Stuttgart,
Maier. 4 Mk.
Puchberger, Eman., e. allgemeiuere Integration der Differen-
tialgleichungen. 3. Hft. gr. 8°. (V, 51 S.) Wien, Gerold. 1 Mk.
6 ) Pf.
Kogel, Frz., ein neues Recursionsgesetz der Bernoulli'schcn
Zahlen gr. 8°. (4 S ) Prag, Rivna<\ 10 Pf.
Zistl, M. die Gesetze der vier Grund-Rechnungsarten für
Mittelschulen u. zum Selbstunterricht, gr. 8°. (48 S.) Straubing,
Attenkofer. 80 Pf.
Geometrie.
Behse, W. IL, die darstellende Geometrie für Real-, Gewerbe-
u. Werkmeisterschulen, sowie zum Selbstunterrichte für Bautech-
niker u. Mechaniker. Bearb. v P. Berthold. 1. Tl. Die Projek-
tionslehre. Konstruktion der Durchschnittsfiguren. Windschiefe
Flächen. Spirallinien u. Spiralflächen. Schräge Projektion. 5. Aufl.
gr. 8° (VIII, 150 S m 257 Fig.) Leipzig, Arnd. 3 Mk.
Diesencr, H., die Stereometrie Praktisches Unterrichtsbuch
zur leichten Erlernung der Körperberechnnug und der Vorhältnisse
der Linien und Flächen im Raum. 2. Aufl. gr. 8°. (IV, 87 S. m.
93 Holzsch.) Halle, Hofstetten 2 Mk
Fischer, J. G., Leitfaden zum Unterricht in der Elementar-
Geometrie. 2. Kurs. 12. Aufl. durchgesehen v. Chr. Vogel, gr 8°.
(44 S ) Halle, Gesenius. Kart. CO Pf.
Kobn, Gust., die homogenen Coordinaten als Wurf coordinaten.
gr. 8°. (4 S.) Wien, Gerold's Sohn, 10 Pf.
Küpper, C, über A'-gonale Curven C»'P«tcr Ordnuug vom Ge-
schlecht P. gr. 8°. (16 S.) Prag, Rivna<\ 30 Pf.
Lehrhefto, technische. Mathematik. 4. Hft. Lehrbuch der
Geometrie. Hrsg. v. Fritz Meigen. gr. 8°. (IV, 82 S. m. 150 Fig.)
Hildburgbauson, Pezoldt. 2 Mk.
Lengauer, Jos., die Grundlehren der Stereometrie. Ein Leit-
faden f. den Unterricht m. Uebungsaufgaben. gr. 8°. (III, 111 S.
m. Fig.) Kempten, Kösel. 1 Mk. 50 Pf.
Milinowski, A., elemtar-synthetische Geometrie der Kegel-
schnitte. — Elementar-synthetische Geometrie der gleichseitigen
Hyperbel. 2. wohlf. (Titel) Ausg. gr. 8°. (XII, 411 u. X, 135 S.
m. 274 Fig.) Leipzig, Teubner. 4 Mk.
Schultz, E., Leitfaden der Planimetrie für Werkmeisterschulen
u. gewerbliche Fortbildungsschulen. II. Tl. gr. 8°. (IV, 65 S. u.
90 Fig.) Essen, Baedeker. Kart. 75 Pf.
Weiler, A., neue Behandlung der Parallel Projektionen u. d.
Axonometrie. 2. (Titel) Ausg. gr. 8°. (VII, 210 S. m. 109 Fig.)
Leipzig, Teubner. 2 Mk. 80 Pf.
Trigonometrie.
Diesen er, H., die ebene Trigonometrie und Goniometrie.
Praktisches Unterrichtsbuch zur leichtern Erlernung der Benennung
der trigometr. Funktionen. 2. Aufl. gr. 8°. (III, 118 S. m. 103
Holzschn.) Halle, Hofstetten 2 Mk.
Lehrhefte, technische, Mathematik. 5. Hft. Lehrbuch d.
Trigonometrie. Hrsg. v. Fritz Meigen. gr. 8°. (III, 59 S.) Hild-
burghausen, Petzoldt. 1 Mk. 30 Pf.
Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. 73.
Zwei Abhandlungnn üb. sphärische Trigonometrie. Grundzüge der
sphär. Trigonometrie u. Allgemeine sphär. Trigonometrie. 1753 u.
1779. Von Leonh. Euler. Aus dem Französ. u. Lat. übers, u hrsg.
v. E. Hammer. Mit 6 Fig. i. Text. 8°. (65 S.) Leipzig, Engel
mann. 1 Mk.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Bestimmungen über den Anschluss des Nivellements an den
prouss. Landeshorizont Laut Beschluss des Centraldirectoriums der
Vermessungen im prouss. Staate v. 12. Jan. 1895. gr. 8°. (8 S. m.
1 Fig.) Berlin, Decker. 75 Pf.
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Geometrie, praktische, für gewerbliche Fortbilduugs- u. Haud-
werkerschuleo , sowie zum Selbstunterrichte. Bearb. v. e. ehemal.
Mitgliede mehrerer Prüfungs-Kommissionen. Hierzu e. Schlüssel mit
ausführlicher Ausrechnung. Planimetrie. 12°. (VIII, 119 S. m. Fig.)
Frankfurt a./M.. Jäger's Verl. 1 Mk.
Hacksen, W., das preussiseke Kataster u. seine Verbindung
m. dem Grundbuch. Ein Beitrag zum deutschen Vermessungs-, Ka-
taster- u. Grundbuchwesen, gr. 8°. (VIII, 156 S- m. 12 Abbildgu.)
Dossau, Baumann. 5 Mk.
Mechanik.
Prochazka, Frdr., ein Beitrag zur Translations-Bewegung,
gr. 8». (13 S. m. 1 Tafel.) Prag, Rivnat. 50 Pf.
Weyer, Ed., Zusatz zur Abhandlung des Hrn. F. Prochazka.
Eiu Beitrag zur Translations-Beweguug. gr. 8°. (3 S.) Ebd. 10 Pf.
Technik.
Abbildungen, mit Prof. Röntgens ^-Strahlen aufgenommene
u in Lichtdr. ausgeführte. 14. Blatt. Leipzig, Renger. 7 Mk.;
einzeln 60 Pf.
Arnold, E., dio Ankerwicklungen u. Ankerkonstruktionen der
Gleichstrom-Dynamomaschinen. 2. Aufl. gr. 8°. (XIV, 312 S. m.
335 Fig.) Berlin, Springer. Geb. 12 Mk.
Bach, C, die Maschinen-Elemente. Ihre Berechnung u. Kon-
struktion m. Rücksicht auf die neueren Versuche. 5. Aufl. 2 Bde.
Lex. 8°. (XVIII, G22 S. m. Abbild, u. 53 Taf.) Stuttgart, Cotta.
28 Mk.
Biscan, Wilh., die Dynamo-Masch ine. Zum Selbststudium für
Mechaniker etc., sowie als Anleitung zur Selbstanfertigung von Dy-
namomaschinen leicht fasslich dargestellt. Mit 115 Abbildgu und
Konstruktionszeichnungen. 4. Aufl. gr. 8°. (V, 131 S.) Leipzig,
Leiner. 2 Mk.
Degen, E., Anleitung zur billigen Verfertigung der nötigsten
Apparate des Magnetismus, gr. 8°. (18 S.) Bruchsal Ott. 30 Pf.
Eder, Jos. Maria, ausführliches Handbuch der Photographie.
(Mit etwa 2000 Holzschn. u. 9 Taf. 2. Aufl. 7. Hft. (2. Bd. 2.
Hft.) Das nasse Colic-dionverfahren , die Ferrotypie u. verwandte
Processc, sowie Herstellung v. Rasternegativen f. Zwecke d. Auto-
typie, gr. 8°. (VII u. S. 163—365 m. 54 Holzschn.) Halle, Knapp
4 Mk.
Encyklopaedie der Photographie. 18. u. 19. Hft. gr. 8°.
Halle, Knapp. 18. Der Silberdruck auf Salzpapier v. A. v. Hubl.
(VIII, 88 S) 3 Mk. — 19. Die Anwendung der Photographie zu
militär. Zwecken. Bcarb. v. Riesling. Mit 21 Fig. im Text. (VII,
100 S.) 3 Mk.
Fortschritte der Elektrotechnik. 7. Jahrg. 2/3. Hft Berlin,
Springer, ä 6 Mk.
Grundsätze für die Berechnung der Materialstarken neuer
Dampfkessel (Hamburger Normen 1892) u. Grundsätze für die Prü-
fung der Materialien zum Bau you Dampfkesseln (Würzburger Nor-
men.) 5. Aufl. gr. 16°. (40 S. m. Fig ) Hamburg, Boysen &
Maasch. 50 Pf.
Holzt, Alfr., die Schule des Elektrotechnikers. Lehrhefte für
angewandte Elektricitätslehro. Hrsg. im Vereine mit II. Vieweger
u. H. Stapelfeldt. 1. Bd. Lex. 8°. (VIII, 424 S. m. Fig. u. 3 z. Tl.
färb. Taf.) Leipzig, Schäfer. 8 Mk. 25 Pf.
— , dass. 11.-13. Hft. Ebd. ä 75 Pf.
Keck, Wilh., Vorträge über Mechanik als Grundlage f. das
Bau- u. Maschinenwesen. 1. Thl.: Mechanik starrer Körper, gr. 8°.
(VII, 317 S. m. 389 Holzschn.) Hannover, Helwiug. 10 Mk.
König, Waith., 14 Photographien m. Röntgen-Straulen , auf-
genommen im physikal. Verein zu Frankfurt a./M. gr. 4°. (10 Taf.
m. 4 S. Text. Leipzig, Barth. 8 Mk.
Koppe, Karl, Photogrammetrie u. internationale Wolken-
messung. gr. 8°. (IX, 108 S. m. Abbild u. 5 Taf.) Braunschweig,
Vieweg. 7 Mk.
Krämer, J., Wechselströme. 2.-4. Lfg. Jena, Costenoble.
a 3 Mk.
Lehrhefte, technische. Maschinenbau. 9. Hft. Berechng. u.
Konstruktion der Turbinen. Eine kurzgefasste Theorie in elemen-
tarer Darstellung mit erläut. Rechuungsbeispielen v. Jos. Kessler,
gr. 8°. (III, 48 S. m. 45 Abbildn.) Uildburghausen, Pezoldt.
1 Mk. 70 Pf.
Meissner, G., Hydraulik. 2. Aufl. 6.— 10. Lfg. Jena, Coste-
noble. a 3 Mk.
Mor w i tz, Joach., die Photographic mit Röntgon'schen Strahlen.
Mit Einleitung zum Experimentieren auch f. Laien. Nach neuesten
wissenscbaftl. Versuchen gemeiDverständl. dargestellt, gr. 8°. (41 S.
m. Abbildg. u. 1 Taf.) Berlin, Dressel. 60 Pf.
Ober mayer, A. v., über die Wirkung des Windes auf schwach
gewölbte Flächen. Lex. 8°. (13 S. m. 8 Fig.) Wien, Gerold.
70 Pf
Olbrich, E, das kleine ABC der Photographie. Ein Leit-
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faden für Anfäuger. Mit 30 Abbildgn. u. 1 Sachregister. 8°. (VII,
113 S.) Düsseldorf, Andrischock. 1 Mk. 20 Pf.
Thompson, S. P., die dynamoelektrischen Maschinen. 5. Aull.
2. Hft. Hallo, Knapp. 2 Mk.
Wnnschmann, E., dio Röntgen'schen .X-Strahlen. Gemein-
verständlich dargestellt. 1.-5. Taus. gr. 8°. (31 S. m. 13 Ab-
bilgn.) Berlin, Schneider & Co. 60 Pf.
Optik, Akustik und ElasticitäU
Ed er, J. M., u. Ed. Valenta, üb. die Spektren v. Kupfer
Silber u. Gold. lmp-4°. (47 S.) Wien, Gerold's Sohn. 3 Mk.
20 Pf.
Exner, Frz. u. E. Haschek, über die ultravioletten Fuukeu-
spektra der Elemente. (1. Mitthlg.) (enth. die Spectra v. Ag , t\
3/tr, Wo, Mo, St, 7W, /r, Rh.) Lex. 8°. (54 S.) Ebd 1 Mk.
Helmholtz, Herrn., v., die Lehre v. der Tonempfindung als
physiologische Grundlage für die Theorie der Musik. 5. Ausg. gr. 8°.
(XXII, 675 S. m. Bildnis u. 66 Holzst.) Braunschweig, Vieweg.
12 Mk.
Landauer, John, die Spektralanalyse, gr. S9. (VIII, 174 S.
m. 4 Holzst. u. 1 Spektral.) Ebd. 4 Mk.
Oberbeck, Ant., üb. Licht u. Leuchten. Antritts-Rede, gr. 8°.
(31 S.) Tübiugen, Pietscher. 80 Pf.
Röntgen, W. C, über eine neue Art von Strahlen. (Vorläufige
Mittheilg.) gr. 8» (10 S.) Würzburg, Stahcl. 6ü Pf.
Erd- und Himmelskunde.
Anualen der schweizerischen meteorologischen Centralanstalt
1893. Der „schweizer, meteorolog. Beobachtungen" 30. Jahrg. gr. 4°.
(X, 251, 52, 40, 8, 11 u. 6 S. m. 9 Kartentaf.) Zürich, Fäsi & Beer.
Kart. 18 Mk.
Beebacbtungsergebnisse des Repsold'schen Meridiankreises
der k. Sternwarte zu München. 1. Tl. Untersuchungen üb. die
astronomische Refraction mit e. Bestimmung der Polhöhe v. Mün-
chen u. ihrer Schwankungen von Nov. 1891 bis Oct. 1893 u. e. Ka
talog der absoluten Declinationen v. 116 Fundamentalsteruen v.
Jul. Banschinger. gr. 4°. (S. 42 -229.) München, Franz' Verl.
12 Mk.
Bericht des internationalen meteorolog. Comite's o. der inter-
nationalen Commission für Wolkenforschnng. Versammlung zu Upsala.
1894. Hrsg. v. kt?l. preuss. metcorolog. Institut. Lex. 8tt. (III,
45 S.) Berlin, Asher <fc Co. l Mk. 50 Pf.
Bern dt, Gust.. der Föhn. Eiu Beitrag zur orograph. Meteo-
rologie u. comparativeu Klimatologic. Mit 10 Taf. u. Karten. 2.
wohlf. (Titel ) Ausg. Mit e. Vorwort v. Stet'. Wauner. gr. 8°. (II,
VIII, 346 S.) Göttingen, Vaudenhoeck & Huprecht. 6 Mk.
Bronsky, M. et A. Stebnitzky, les positions des etoiles de h
et % Persei et de leurs envirous, deduites de mesures sur deux cli-
ches photographiques. gr. 4°. (133 S.) Leipzig, Voss. 5 Mk.
Duuker, Ed., üb. die Wärme im Inneru der Erde u. ihre mög-
liehst fehlerfreie Ermittelung. (Hrsg. v. Ruard. Brauns), gr. 8°.
(X, 242 S. in. 2 Taf) Stuttgart, Schweizerbart. 5 Mk.
Falb 's, Rud., neue Wetterprognosen u. Kalender der kriti-
schen Tage f. 18%. Jan. — Juni. 1C°. (61 S.) Berlin, Stciuitz.
1 Mk.
Foerster,W., u. P. Lehmann, die veränderlichen Tafeln des
astronomischen u. chronologischen Tlieils des kgl. preuss. Normal-
kaleuders f. 18lJ7. Nebst e. allgem. Statist. Beitrage v. E. Blcnek.
gr. 8°. (V, 163 S.) Berlin, Statist. Bureau. 5 Mk.
Gockei, Alb., das Gewitter, gr. 8°. (120 S.) Köln, Bachem.
1 Mk. 80 Pf.
Halm, J., Versuch einer theoretischen Darstellung des täglichen
Ganges der Lufttemperatur gr. 4°. (53 S.) Leipzig, Engelmaun.
3 Mk.
Handwörterbuch der Astronomie. 2. u. 3. Lfg. Breslau,
Treweudt ä 3 Mk. 60 Pf.
Jahrbuch d. Astronomie u. Geophysik. Enth. die wichtigsten
Fortschritte auf den Gebieten dor Astrophysik. Meteorologie^, phy-
sikal. Erdkuude. Hrsg. v. Herrn. J. Kleiu. 6. Jahrg. 1895. Mit 5
Lichtdr.- u. Chromotafeln. gr. 8Ü.« (IX, 37G S.) Leipzig, Mayer.
Kart. 7 Mk.
— , Berliner astronomisches für 1898 m. Angaben f. die Opposition
der Planeten (1) — (401) f. 1896. Hrs. v. Rechen-Institute der kgl.
Sternwarte zu Berlin uuter stellvertr. Verantwortlichkeit v. P. Leh-
mann, gr. 8°. (VIII, 480; :i4, 8 u. 9 S.) Borlin, Dümmler's Verl.
12 Mk.
— , deutsches meteorologisches f. 1894. Beobachtungs-System
der deutschen Seowarte. Ergebnisse der meteorolog. Beobachtgn.
an 10 Stationen II. Ordng. u. an 45 Signalstellen, sowie stündl. Auf-
zeichnungen an 2 Normal-Beobachtungs-Stationen. XVII. Jahrg.
Hrsg. v. d. Direktion der Seewarte. Imp.-4°. (VIII , 14 1 S.)
Hamburg, Friederichsen & Co. 13 M.
— , dass. Meteorologische Beobachtungen in Württemberg.
Mittheilungen der mit dtm kgl. Statist. Landes-Amte verbundenen
meteorolog. Centraistation. Bearb. v. L. Mack u. L. Mayer, gr. 4°.
(74 S. m. 2 Karten.) Stuttgart, Metzler. 3 Mk. 60 Pf.
Jahrbuch für dio neuen Wetterregelu. Beobachtgn. u. Prog.
nosen f. d. Jahr ... 1. u. 2. Semester. 2. Aufl. gr. 4°. (68 u.
64 S.) Göttingen, Lambrecht. 2 Mk.
Kayser, E., Wolkeuhöhenmessungen. gr. 8°. (68 S. m. 5 Taf.)
Leipzig, Engelmann. 2 Mk.
Lambrecht, Wilh., Wetter-Regeln beim Gebrauche des Lam-
brecht'schon Barometers, schmal Fol. (1 Bl.) Güttingen, Lambrecht.
50 Pf.
Li Uro w, Wunder des Himmels. 8. Aufl. 15. — 27. Lfg.
Berlin, Dümmler's Vlg. a 40 Pf.
Mazelle, Ed., Beitrag zur Bestimmung des tägl. Ganges der
Veränderlichkeit der Lufttemperatur, gr. 8°. (68 S.) Wien, Ge-
rolds Sohn. 1 Mk. 20 Pf.
Oerter, mittlere v. 622 Sternen u. scheinbare Oerter v. 450
Sternen nebst Reduktions-Tafeln f. d. J. 1898 u. e. Anh., enth. mitt-
lere Oerter v. 303 südl. Sternen, f. 18i)8, 0. gr. 8°. (183 u. 8 S).
Berlin, Dümmler's Verl. 6 Mk.
Peter, Bruno, Beobachtungen am sechszölligen Repsold'schcn
Heliometer der Leipziger Sternwarte. Lex.-8". (140 S. m. 4 Fig.
u. 1 Doppeltaf.) Leipzig, Hirzel. 6 Mk.
Plassmann, J., Beobachtungen veränderlicher Sterne. 4. Tl.
Progr. gr. 8°. (52 S. m. 1 Taf.) Warendorf, Schnell. 1 Mk.
Riem, Job., über die Bahu des grossen Kometen 1881 III
(Telbut). Imp.-4°. (207 S.) Leipzig, Engelmann. 15 Mk.
Sammlung populärer Schriften, hrsg. v. d. Gesellschaft Urania
zu Berlin. Nr. 35—37. gr. 8°. Berlin, H. Paetel. — 35. Wie der
Zwölfzöller der Urania entstand. Von II Homann. (51 S. m. Ab-
bildgn.) 80 Pf. — 36. Wissenschaftliche Ballonfahrten. Von R.
Sttring. (27 S. m. Abbildgn. u. 1 Taf.) 60 Pf. - 37. Üio Milch-
strase. Ein opt. Phänomen u. ein kosm. Problem. Von Heinr.
Samter. (48 S. m. Abbildgn.) I Mk.
Schmidt, Ad f., Mitteilungen über e. neue Berechnung des erd-
magnetischen Potentials, gr. 4e. (66 S.) München, Franz' Verl.
2 Mk.
Schönrock, A., die Bewölkung des russischen Reiches, gr. 4°.
(III, II, 74 u. CCXXI S. m. 1 Taf. u. 7 Karten.) Leipzig, Voss.
11 Mk. 25 Pf.
Schreiber, Paul, das Klima des Köuigr. Sachsen. Amtlicho
Publicatiou des kgl. sächs. metcorol. Instituts. III. Hft. Monats-
n. Jahresmittel der wichtigsten klimatischen Elemente für den Zeit-
raum 1861—1801). (Vicljährigo Mittel, Extreme, Schwankgn. u. Ge-
nauigkeit.) Ergebnisse der Verduustungsbeobachtgn. f. den Zeitraum
1883-1893. Ergebnisse der Beobacbtgn. auf Thünnen f. den Zeit-
raura 1888-1893. Imp.-4<\ (III, 65 8.) Chemnitz, Bülz. 4 Mk.
Sresnewskij, Ii.. Cyclonenbahnen in Rnssland f. d. J. 1887
bis 1889. gr. 4°. (78 S m 1 Taf. n. 12 Karten.) Leipzig, Voss.
6 Mk.
Veröffentlichungen der kgl. Sternwarte zu Bonn. Hrsg. ?.
Frdr. Kästner. Nr. 1. Beobachtungen von Nebelflecken, angestellt
am Gzöll. Refractor der Bonner Sternwarte v. C. Mönnichmcyer.
gr. 8°. (97 S.) Bonn, Cohen. 6 Mk.
Vierteljahrsschrift der astronom. Gesellschaft. 30. Jahrg.
3. Eft. Leipzig, Engel mauu. 2 Mk.
Wild, H., das Konstantinow'sche meteorologische u. magneti-
sche Observatorium in Pawlowsk. Mit dem Portrait des Gross-
fürsten Konstantin Nikolajewitsch, 12 Taf. u 7 Holzschn. gr. 4°.
(133 S.) Leipzig, Voss. 7 Mk. 50 Pf.
Nautik.
Jahrbuch des k. k. hydrographischen Central -Bureau. Hydro-
graphischer Dienst in Oesterreich. 1. Jahrg. 1893. Fol. (VIII,
562 S. m. 1 Karte.) Wien, Braumüller. 10 Mk
Ludolph, W., Leuchtfeuer u. Scballsignale d. Erde. 1896. 25.
Jahrg. 8. Aufl. gr. 8Ä. (XXIII, 400 S u. Nachträge 16 Bl.) Bre-
men, Heinsius. Geb. 7 Mk. 50 Pf.; Nachträge allein 50 Pf.
— , dasselbe in Ostsee, Nordsee u. Kanal. 25. Jahrg. 8. Aafl.
gr. 8°. (XI, 128 S. u. Nachträge 9 Bl.) Ebd. 3 Mk.; Nachträgo
allein 50 Pf.
Müller, W., die Schiffsmaschinon, ihre Konstruktionsprinzipien,
sowie ihre Entwickeluug u. Anordnung. Nebst e. Anh.: Die Indi-
katoren u. Indikatordiagramme u. gesetzl. Bestimmungen, betr. An-
lage, Betrieb u. Untersuchg. v. Schiffsdampfkcsselu. (Auszug). 2.
Aufl. 8°. (X, 359 S. m. 15) Abbildgn.) Braunschweig, Vieweg.
5 Mk.
Verzeichniss der Leuchtfeuer aller Meere. Hrsg. t. Reichs-
Mariue-Amt. 1. — 8. Hft Abgeschlossen am 1. Dez. 1895. (Mit
je 1 färb. Taf.) hoch 4°. Berlin, Mittler & Sohn. 6 Mk.
— der Zeitsignal-Stationen aller Meere. Hrsg. v. dems. gr. 8°.
(40 S.) Ebd. 50 Pf.
Von See nach Lübeck. Ein Wegweiser für Sceschiffer und
Steuerleute, mit eiuer Eutferuuugstabelle u. 3 Kartenblättern. Hrsg.
auf Veranlassung der Uaudelskammer. gr. 8°. (V, 80 S.) Lübeck,
Scliinersahl. 1 Mk. HO Pf.
Physik.
Boltzmann, Ludw., Vorlesungen über Gastheorie. 1. TM.
Theorie der Gase mit einatomigen Molekülen, deren Dimensionen
gegen die mittlere Weglangen verschwinden, gr. 8°. (VIII, 204 S.)
Leipzig, Barth. 6 Mk.
Borchardt, B., die Röntgen'sche Entdeckung. Allgemein ver-
ständlich dargestellt. Mit 10 Illnstr. n. e. nach dem Röntgeu'schen
Verfahren aufgenommenen Photographie. 12°. (62 S.) Berlin
Baake. 30 Pf.
Drude, P., üb. die anomale elektrische Disporsion von Flüs-
sigkeiten. Lex.-8°. KbS S. m. 2 Fig. u. 1 Taf.) Leipzig, Hirzol.
2 Mk.
Forschungen in der Agrikulturphysik. 18. Bd. 3.-5. Hft
Heidelberg, Winter. 15 Mk.
Geitler, Jos., Schwiogungsvorgang in complicirten Erregern
Hertz'scher Wellen. (II. Mitthlg.) gr. 8°. (20 S. m. 10 Fig.) Wien,
Gerold's Sohn. 60 Pf.
Glajebrook, R. T., Gruudriss der Wärme für Studierende u.
Schüler. Doutsch v. Otto Schönrock. 8°. (II, 280 S. m. 88 Fig.)
Berlin, Calvary & Co. Geb. 3 Mk. 60 Pf.
Handbuch d. Physik. 27. - 29. Lfg. Breslau, Trewendt. a
3 Mk. 60 Pf.
Ho ppe, Ose, merkwürdige Wege u. Wirkungen des Blitzstrahles
welcher am 20. Juni 1895 die Grube „Silbersegen'4 bei Clansthal
traf. Imp.-4°. (7 S. m. 3 Fig.) Leipzig, Engel maun. 50 Pf.
Kaiser, Ludw., über die internationalen absoluten, insbe-
sondere die magnetischen und die elektrischen Maasse. Vorträge,
gr. 8°. (57 S.) Wiesbaden, Bergmann. 1 Mk. ÜO Pf.
•Käuffer, Paul, Energie. - Arbeit. — Schnelles Arbeiten ist
teurer als laugsames Arbeiten. — Die Kräftediagramme. — Die
spezif. Wärme der Luft (der Gase). — Der Vorgang, wenn Luft in
Folge v. Erwärmg. sich auf grösseres Volumen ausdehnt. — „En-
ergie" im Allgemeinen. Lex.-8°. (50 S. m. Fig.) Mainz, Zabern.
1 Mk.
Krämer, Jos., die einfachen u. mehrphasigen elektrischen
Wechselströme, beziehungsweise: Der Drehstrom, seine Erzeugung
u. Anwendung in der Praxis. Mit ca. 80) Abbildgn. im Text u. 9
Tafeln. (In 5 Lfrgn.) 1. Lfg. gr. 8°. (VIII u. S. 1-80.) Jena,
Coitenoble. 3 Mk.
Lang, Vikt, Interferenzversuch m. elektr. Wellen. gr. 8°
(14 S. m. 3 Fig.) Wien, Gerold. 50 Pf.
Marcuse, Adf., die atmosphärische Luft. Eine allgemeine
Darstellung ihres Wesens, ihrer Eigenschaften u. ihrer Bedeutung,
gr. 8°. (77 8.) Berlin, Friedländer. 2 Mk.
Mewes, Rud., Licht-, Elektricitäts- u. JS-Strahlen. Ein Bei-
trag zur Erklärg. der Röntgenschen Strahlen, gr. 8°. (52 8. ra
Fig.) Berlin, Fischer's technol. Verl. 1 Mk. 50 Pf.
Müller, Hugo, Roentgen's X-Strahlen. Gemeinrerstandlich
dargestellt. Mit 4 Taf aufgenommen im elektrotechn. Laboratorium
der kgl. techn. Hochschule zu Berlin v. Slaby u. Klingenberg u.
5 Fig. im Text. 1.-4. Aufl. gr. 8. (32 S.) Berlin, Sigismund.
75 Pf.
Richter, Ign , Lehrbuch der Physik für höhere Handels-
lehranstalten, gr. 8°. (X, 226 S. m. 281 Holzsch. u. 3 Taf.). Wien,
Holder. Geb. 3 Mk. 40 Pf.
Riecke, Ed., Lehrbuch der Experimentalphysik zu eigenem
Studium u. zum Gebrauche bei Vorlesungen. (In 2 Bdn.). 1. Bd.
Mechanik, Akustik, Optik, gr. 8°. (XVI, 418 S. mit 368 Fig.)
Leipzig, Veit & Co. 8 Mk.
Schwartze, Th., Grundgesetze der Molekularphysik, gr. 8°.
(XIV, 209 S. m. 25 Abb.) Leipzig, Weber. 4 Mk.
Warburg, Emil, Lehrbuch der Experimentalphysik f. Studi-
rende. Mit 104 Orig.- Abbildgn. im Texte. 2. Aufl. gr. 8°. (1. Hälfe.
XX, 208 S.) Freiburg i. B., Mohr. 7 Mk.
Weber, L., Repetitorium der Experimentalphysik f. Studirende
auf Hochschuleu. Mit besond. Berücksichtigung der Mediziner und
Pharmaceuten. gr. 8°. (VIII, 256 S. m. 121 Abbildgn.) München,
Wolff. 4 Mk. 20 Pf.
Wüllner, Adph., Lehrbuch der Experimentalphysik. 2. Bd.:
Die Lehre v. der Wärme. 5. Aufl. gr. 8°. (XI, 935 S. m. 131
Fig.) Leipzig, Teubner. 12 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der kgl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaf-
ten. 37. Bd. (Mathemat.-physik. Classe. 22. Bd.). Lex.-8». (VII.
430 S. m. 32 Abbilgn. u. 12 Taf.) Leipzig, Hirzel. 20 Mk.
Abhandlungen der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen. 40. Bd. Vom J. 1894 u. 1895. 1. Abtlg. Mathematisch-
physikalische Classe. gr. 4°. (III, 39; 37 u. 68 S. m. 5 Fig. u.
8 Taf.) Göttingen, Dieterich. 18 Mk. 60 Pf.
Berichte der sächs. Gesellschaft d. Wiss. Math.-phya. Classe.
1895. IV. Leipzig, Hirzel. 1 Mk.
Mitteilungen der mathematischen Gesellschaft in Hamburg.
3. Bd. 6. Hft. Red. v. Ahlborn, Sieveking u. Schröder, gr. 8°.
(S. 223—272.) Leipzig, Teubner. 80 Pf.
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Ostwahr s, Klassiker der exacten Wissenschaften. Nr. 67,
69-71. 8°. Leipzig, Engelmann. Kart. 67. Entwurf e. Theorie
der Abel'schen Transccndenten erster Ordog. v. A. Göpel. (1847).
Hrsg. v. A. Weber. Aus dem Latein, übers, v. A. Witting. (60 S )
1 Mk. — 69. Ueber Faraday's Kraftlinien. Von James Clerk Max-
well. (1855/56. Maxw. scient. pap. vol. 1 p. 155) Hrsg. v. L. Boltz-
mann. (130 S.) 2 Mk. — 70. Magnetische Polarisation der Metalle
u. Erze durch Temperatur- Differenz. Von Th. J. Seebeck. (1822—23)
Hrsg. v, A. J. v. Oettingen. 120 S. m. 33 Textfig. 2 Mk. — 71.
Untersuchungen Qb. die Reihe
m m . (m— 1) f m . (m — 1) . (m — 2) ,
1 + 1 rrs" ' 1.2.3 -•«■•••
~f" • • •
Von N. H. Abel. (1826.) Hrsg. v. A. Wangerin. (46 S). 1 Mk.
Pflücker' 8, Jul., gesammelte wissenschaftliche Abhandlungen.
Im Auftrag der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften' zu Göttingen
hrsg, v. A. Schoenflies u. Fr. Pockels. (In 2 Bdn.) 2. Bd. Physi-
kalische Abhandlgn. Hrsg. t. Fr. Pockels. gr. 8« (XVIII, 834 S.
m. 78 Fig. u. 9 Taf ) Leipzig, Tenbner. 30 Mk.
Sitzungsanzeiger der kaiserl. Akademie der Wissenschaften.
Mathematisch- naturwisse nschattl. Classe. Jahrg. 1896. ca. 30 Nrn.
Lex.-8°. Wien, Gerold's Sohn. 3 Mk.
Sitzungsberichte, Münchener. Mathemat. Classe. 1895.
2. Hft. München, Franz' Verl. 1 Mk. 20 Pf.
— Wiener. Mathem -naturw. Classe. Wien, Gerold's Sohn
Abth. I 104. Bd. 3 u. 4. Hft 4 Mk. 50 Pf - Abth IIa. 104. Bd.
3. -6. Hft. 7 Mk. - Abth. IIb 104 Bd. 5.-7. Hft. 3 Mk.
20 Pf - Abth. III 104. Bd. 1.-5. Hft 2 Mk 60 Pf.
Wolf, R, Taschenbuch f. Mathematik, Physik, Geodäsie u.
Astronomie. 6., durch A Wolfer vollend. Aufl. Mit 32 Tab. u
vielen Holzschn. 4. u. 5. Lfg. 12«. (XI-XXIX u. S. 241-388.)
Zürich, Schulthess. ä 1 Mk 20 Pf. kplt geb. 7 Mk.
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Litterarischer Bericht LV111.
14
Litterarischer Bericht
LVIII.
Sammlungen.
Sammlung von Aufgaben aus der Arithmetik für höhere Lehr-
anstalten. Von Karl Schwering, Director des stiftischen Gym-
nasiums in Düren. Erster -- zweiter — dritter Lehrgang. Freiburg
L Br. 1896 Herder. 242 S.
Durch Uebungen, Ausrechnung von Zahlenbeispieleu und Beant-
wortung von Fragen, werden die Schüler, mit Voraussetzung der 4
Spccics in dekadischen Zahlen, ohne direct ausgesprochene Belehrung
zum Verständniss und zur Aneignung der elementarsten für die
Arithmetik notwendigen Begriffe geführt, der Brüche, der Potenzen,
des Gebrauchs der Buchstaben, der Gleichungen u. s. w. so dass die
Reihenfolge der Aufgaben einer bestäudig fortschreitenden Höhe des
Standpunktes der Entwickeluug entspricht. Ausgeschlossen sind :
Negative, Irrationale, Potenzwurzclu, höhere Gleichungen. Die nu-
merischen Resultate sind stets angegeben. II.
Sammlung von Aufgaben und Beispielen aus der Trigonometrie
und Stereometrie. Von Dr. Friodrich Reidt, Professor am Gym-
nasium in Hamm. I. Teil: Trigonometrie. Vierte Auflage. Neu
bearbeitet von A. Mach, Professor am Gymnasium in Kreuznach.
Leipzig 1894. B. G. Teubner. 250 S.
Auflösungen und Aufgaben in der Sammlung (s. vorstehenden
Titel) 88 S.
Arch. d. Math. u. riiys. 2. Ueihe, T. XV.
2
15
Litterarischer Bericht LVU1.
Die Aufgaben sind zum Teil numerische in ganzen Zahlen, zum
Teil algebraische in Buchstaben, zum Teil bestimmt für den Gebrauch
siebenstelliger Tafeln, der Folge nach gehörig zur Goniometrie, zur
ebenen, dann zur sphärischen Trigonometrie, und zwar erst am recht-
winkligen, dann am beliebigen Dreieck. H.
Aufgaben aus der analytischen Geometrie der Ebene. Von Dr.
Adolf Hochheim, Professor. Heft I. Die gerade Linie, der
Punkt, ^der Kreis. A. Aufgabeu. — B. Auflösungen. Zweite ver-
besserte Auflage. Leipzig 1894. B. G. Teubner. 86 -f- 106 8.
Die Aufgaben dieses 1. Hefts sind darauf gerichtet, die ge-
bräuchlichen Rechnungsformen, als gegebene Doctrin, einzuüben.
Die analytische Bedeutung und Bestimmung dieser Rechnungs-
formen für Untersuchung von Problemen konute hier nicht wol zu-
tage treten. Da letzterer Gesichtspunkt hier nicht in Betracht kam,
sosind auch die aus der neuern synthetischen Geometrie stammen-
den Rechnungsformen berücksichtigt worden, was namentlich da, wo
das Buch für die Schule in Anwenduug kom mt , zweckmässig sei
mag. Viel Sorgfalt ist darauf verwandt, das Erlernen zu erleichtern
Die „Auflösungen" geben nicht nur Resultate, sondern auch die Weg
der Ausführung der Forderungen. H.
Uebungsbuch zur Algebra. Von Adolf Sickenberger, k.
Gymnasialprofessor uud Director der Luitpold-Kreisrealschule zu
München. Erste Abteilung. Erste uud zweite Stufe der Rechnungs-
arten einschliesslich der linearen Gleichungen mit einer und
mehreren Unbekannten. Zweite Auflage. München 1894. Theodor
Ackermann. 106 S.
Die 1. Auflage ist im 35. litterarischen Bericht Seite 31 be-
sprochen ; in der 2 ten ist die Zahl der Uebungsbeispicle etwas ver-
mehrt worden. H.
Sammlung von Formeln der reinen und angewandten Mathe-
matik. Von Dr. W. Läska. Mit drei Tafeln. Braunschweig 1894.
Vieweg und Sohn. 1671 S.
Eine so umfassende Formelsammlung ist gewiss noch nie her-
ausgegeben worden. Glücklicherweise tritt auch gleich dieaer erste
Versuch der Bearbeitung eines solchen Werkes mit guter Wahl der
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Literarischer Bericht L V11L
16
Form und Einrichtung, dio bei der Heterogeneität der Teile nicht
überall leicht war, anf. Sehr zu billigen ist es, dass es die Grenzen
des Theoretisch-wissenschaftlichen nicht überschreitet, namentlich die
Technik, wie auch andererseits die Schnimathematik und das gren-
zenlose Gebiet der Configuratiouen, erstere mit Hinweis auf die
reichlich vorhandenen Sammlungen, ausschliesst. Numerische Ta-
bellen sind in geringer Ausdehnung mit aufgenommen; diese hätten,
da der Titel des Buchs sie nicht verspricht, auch wegfallen können.
Auf Einzelnes einzugehen lässt die Mannigfaltigkeit des Stoffes nicht
wol zu. H.
Planimetrische Coustructionsaufgaben nebst Anleitung zu deren
Lösung für höhere Schulen. Methodisch bearbeitet vou E. R. Mül-
ler. Dritte Auflage. Oldenburg 1894. Gerhard Stalling. 68 S.
Die erste Auflage ist im 13. litt Bericht, Seite 10, die zweite
im 26. 1. B. Seite 15 besprochen. Sichtlich ist das Bestreben, den
minder begabten Schülern den Anfang, wo nur Ausführung, nicht
Ueberlegung verlangt wird, leicht und ihren Abstand von der Be-
gabteren weniger fühlbar zu machen, um sie alsdann allmählich
durch Angabe der Analysis zum Suchen der Lösung zu ermutigen.
IL
Formelsammlung und Bepetitorium der Mathematik enthaltend
die wichtigsten Formeln und Lehrsätze der Arithmetik, Algebra,
niederen Analysis, ebenen Geometrie, Stereometrie, ebenen und sphä-
rischen Trigonometrie, mathematischen Geographie, analytischen
Geometrie der Ebene und des Raumes, der höheren Analysis. Von
0. Th. Bürklen, Professor am Reallyceura in Schw. Gmüud. Mit
20 Figuren. Leipzig 1896. G. J. Göschen. 211 S-
Die formulirten Resultate der Principien der genauuteu Doc-
trinen werden in befriedigender Vollständigkeit in natürlicher Ord-
nung zusammengestellt. H.
Sammlung von Sätzen und Aufgaben der systematischen und
darstellenden Geometrie der Ebene in der Mittelschule. Erster und
zweiter Curs für die Hand des Schülers bearbeitet von Dr. K. F i n k ,
Rector an der Realaustalt zu Tübiugen. Mit 10 Figurentafeln und
84 Blättern für die darstellend-geometrischen Uebungen gezeichnet
vom Reallehrer Auer in Tübingen. Tübingen 1896. H. Laupp.
108 S.
17
Lilterarischer Bericht LVUL
Die Aufgaben sind sehr mannigfaltiger Art, stets nur darauf
bedacht, die Schüler zum Denken und Beobachten zu bringen, ohne
Sorge darum, ob sie jede Frage definitiv beantworten können. Diese
Fragen sind manchmal ziemlich unbestimmt und verlangen nur
Aeusserung oder beliebige Bemerkung. Namentlich aber werden da-
durch alle Eigenschaften und Beziehungen der betrachteten einfachen
Gebilde erschöpfend zum Bewusstsein gebracht. H.
Algebraische Gleichungen nebst den Resultaten und den Metho-
den zu ihrer Auflösung. Von Dr. Ernst Barde y. Vierte Auflage.
Loipzig 1893. B. G. Teubner. 378 S.
Das Vorliegende ist eine reichhaltige Sammlung von Aufgaben
zurUebung im algebraischen Rechnen, Aufgaben, die auf Gleichungen
2. Grades führen. Gegeben sind Gleichungen der mannigfaltigsten
algebraischen Form-, die Arbeit besteht in der Reduction auf die
Normalform, die sich nicht immer diroct im 2. Grade ergibt, aber
entweder durch Ausscheidung einer leicht erkennbaren Wurzel auf
2. Grad erniedrigt oder in eine Succession quadratischer Gleichungen
zerlegt werden kann. Die Aufgaben dieser Art bilden zwei besondere
Abschnitte. Für Erwerbung aller zustatten kommenden Kenntnisse
ist durch vorausgehende ausführliche Belehrung in bester Weise ge-
sorgt. Die Resultate stehen hinter den einzelnen Aufgaben.
H.
Recucil de problomes de mathematiques. Algöbrc, theorie des
nombres, probabilites, geometrie de Situation. — Geometrie du tri-
angle. Ä l'etude des classes de mathematiques speciales. Par C. A.
Laisant, Docteur es sciences, Repetiteur a l'ßcolc Polytcchniquo.
Paris 1895. Gauthier-Villars et fils. 264 S.
Es werden hier die französisch geschriebenen Bearbeitungen der
Probleme aus den genannten Zweigen der Mathematik mit Angabe
des Autors und der Zeitschrift zusammen gestellt, welche seit 1842,
d. i. seit der Gründung der Nouvelles Annales de Mathematiques er-
schienen sind. II.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
E. Goursat, Vorlesungen über die Integration der partiellen
Differentialgleichungen erster Ordnung. Gehalten an der Faculte
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Litterarüchtr Bericht LVUI.
18
des scieiic.es zu Paris. Bearbeitet von C. Bourlet. Autorisirte
deutsche Ausgabe von IL Maser. Mit einem Begleitwort von S.
Lie. Leipzig 1893. B. G. Teubner. 416 S.
Das Problem der Integration der partiellen Differentialgleichungen
1. Ordnung wird schrittweise, auch entsprechend dem geschichtlichen
Entwickelungsgang, in folgenden Abschnitten zur allgemeinen und
vollständigen Lösung geführt: Allgemeine Sätze über die Existenz
der Integrale; lineare Gleichungen, vollständige Systeme; lineare
totale Differentialgleichungen; Gleichungen von beliebiger Form,
Allgemeines, Methode von Lagrange und Charpit; Methode von
Cauchy, Charakteristiken; Definition der Ausdrücke (t^-, tp) und [tf>,
<p], erste Methode von Jacobi; Methode von Jacobi und Mayer;
Methode von Lie; geometrische Untersuchung der Gleichuugen mit
3 Variabein, Integralcurven, singulare Lösuugen; allgemeine Theorie
von Lie; Berührungstransformationen; Theorie der Gruppe, allge-
meine Integrationsmethode. H.
Elemente der höheren Mathematik. Vorlesungen zur Vorberei-
tung des Studiums der ^Differentialgleichung, Algebra und Functio-
nentheorie. Von Dr. Otto Bi ermann, o. ö. Professor an der tech-
nischen Hochschule zu Brünn. Leipzig 1895. B. G. Teubner. 381 S.
Die Abschnitte des Buchs siud folgende: Grundlagen der Arith-
metik; über Functionen reeller Variabein; Arithmetik complexer
Grössen; Theorie der algebraischen Gleichungen; die rationalen
Functionen; Potenzreihen; die elementaren Functionen. Durch diese
also soll das Studium der höheren Mathematik vorbereitet wer-
den. Schon öfter ist in der Tat neuerdings die unvernünftige Be-
hauptung laut geworden, zwischen der Schulmathematik und den
Vorträgen der höhern Mathematik wäre infolge der Fortschritte (!)
der Wissenschaft eine Kluft entstanden. Offenbar würde dann allein
die Vortragenden ein Tadel treffen; der Fortschritt kann den An.
fang nicht beeinflussen. Die Differentialgleichung fusst* bei strengster
Begründung ihrer Principien nur auf ganz elementare Lehren, und
sie ist wieder in hohem Grade förderlich für die höhere Algebra
und Functionslehre. Lässt hier der Vortrag Schwierigkeiten be-
stehen, so ist die Methode unvernünftig oder mangelhaft: zu den
Mängeln gehört gewöhnlich, dass über Begriff und Theorie des Un-
endlichen keine Auskunft erteilt wird, was auch vom gegenwärtigen
Buche gilt. Nimmt man uun aber auch an, dass wirklich eine
Lücke vorhanden ist, die den Studirenden das Ventändniss er-
schwert, und fragt, ob das Dargebotene ihnen die vermisste Auf-
19
Literarischer Bericht LVUL
klärung geben wird, so mögen diejenigen entscheiden , die das Buch
7.o eigener Belehrung gebrauchen wollen. U. E. ist es nicht der
Fall. An Stelle dessen, was von Natur einfach ist, werden compli-
cirte neue Begriffe geschaffen (wahrscheinlich nicht vom Verfasser,
sondern gestützt auf gewisse Autoritäten) und dem Leser so vorge-
führt, als wäre es zur Gründlichkeit notwendig. Das Ganze in
seinem grossen Umfang, wenn wirklich der Leser glaubt, dass er
alles dies lernen müsste, ehe er mit der höheren Mathematik an-
fangen könnte, ist so abschreckend vom Studium als möglich.
Hoppe.
Sophus Lie, Vorlesungen über continuirliche Gruppen. Mit
geometrischer und anderen Anwendungen. Bearbeitet und heraus-
gegeben von Dr. Georg Sehe f fers, Privatdocent an der Univer-
sität Leipzig. Mit Figuren im Text. Leipzig 1893. B. G. Teubner.
310 S.
Die Abteilungen des Buchs haben einzeln folgenden Inhalt:
Die allgemeine projective Gruppe der Ebene und einige ihrer Unter-
gruppen; Theorie der projectiven Gruppen in der Ebene; die Gruppen
der Ebene; die grundlegenden Sätze der Gruppeutheorie; lineare
homogene Gruppen und complexe Zahlen ; einige Anwendungen der
Gruppentheorie. Erklärung der Begriffe wird genügend gegeben.
II.
Beiträge zur Theorie der Gleichungen. Von Dr. Hermann
Scheffler. Leipzig 1891. Friedrich Foerster. 133 S.
Die Schrift handelt über folgende Themata: Symmetrische Func-
tionen; Form der Wurzel; Reduction der Gleichung; Auflösung der
Gleichung 2ten, 3ten, 4ten Grades; Gleichung 5. Grades; die 2te
Bedingung der Lösbarkeit; Unlösbarkeit der Gleichung 5 ten und
höheren Grades; die unvollständigen Gleichungen; die trinomischeu
Gleichungen; die binomischeu Gleichungen; Identität und Gleich-
heit; die Vielwertigkeit der Wurzel als Folge der Unbestimmtheit
der Coefhcienteu; Beziehungenzwischen den Wurzeln und den Coef-
ticienten; die identische Erfüllung einer Gleichung; der vollständige
Ausdruck der Wurzel; Autlösung der Gleichung durch convergente
Reihen: die algebraische Irrationalzahl; die transcendente Irrational-
zahl ; Nachweis der n Wurzeln einer Gleichung nten Grades. H.
Litterarischer Bericht LVlll.
20
Lecons sur la resolution algebrique des equations. ParH. Vogt^
ancien pleve de l'lScole Normale superieure, Professeur adjoint ä la
Faculte des sciences de Nancy. Avec une preface de M. Jnles
Tannery, Directeur des Stüdes scientifiqaes a l'ficole Normale
superieure. Paris 1895. Nony et Cie. 201 8.
Die Gegenstände des Werks sind folgende: Substitutionsgrop-
pen; Untergruppen, einfache und zusammengesetzte Gruppen; ratio-
nale Functionen mehrerer unabhängigen Variabein; algebraische
Relationen zwischen ihnen ; cyklische und metaeyklische Functionen
mehrerer Variabel u ; Rationalitätsbereicb , Reducirbarkeit der ganzen
Functionen; rationale Functionen der Wurzeln einer Gleichung,
Resolventen, Gruppe einer algebraischen Gleichung; Gleichungen 2.,
3. und 4. Grades, Lagrange's Untersuchungen; über die algebraische
Auflösung der Gleichungen; über die abel'schen Gleichungen; über
die Gleichungen der Kreisteilung; über die nicht reducirbaren auf-
lösbaren Gleichungen von Primzahlgrad; über dio Gruppen! einer
Gleichung. H.
Lecons sur Integration des iquations aux d<riv6es partielles du
second ordre de deux variables independantes. Par E. Goursat,
Maitre de Conferences ä l'ßcole Normale superieure. Tome L Pro-
bleme de Cauchy. — Characte>istiques. — Integrales intermediäres.
Paris 1896. A. Hormann. 226 S.
Es wird zuerst eine besondere Ciasso von Gleichungen unter-
sucht; dannn folgt ein Problem von Cauchy, dann die Gleichungen
von Mouge und Ampere, dann verschiedene Anwendungen, dann die
allgemeine Theorie der Charakteristiken. H.
Traite d' analyse. Par ßmile Picard, Membre de l'Institut,
Professeur ä la Faculte des Sciences. Tome III. Des singulare
des integrales des equations differentiellos, 6tude du cas oü la variable
reste reelle, des courbes defiuies par des equations diffe>entielles,
equations lineaires, analogies entre les equations algebriques et les
equations lineaires. Paris 1896. Gauthier-Villars et fils. 568 S.
Der I. Band ist besprochen im 43 litt. Bericht S. 31, der II
B. im 47. L B. 29. Der III. Band enthält : Allgemeines über die
Singularitäten der Differentialgleichungen; gewöhnliche Differential-
gleichungen 1. Ordnung zu 2 Variabcln; singulare Lösungen der
gewöhnlichen Differentialgleichungen; gewisse Classen von Differen-
tialgleichungen; verschiedene Methoden successiver Näherung; ge-
21
Litlerarischer Bericht LVIJ1.
wisse lineare Gleichungen 2. Ordnung; Untersuchung einiger nicht
linearer Gleichungen; periodische und asymptotische Lösungen ge-
wisser Differentialgleichungen; singulare Punkte der reellen Inte-
grale der Gleichungen 1. Ordnung; Form der Curven, welche eine
Differentialgleichung 1. Ordnung und 1. Grades befriedigen; Allge-
meines über die singu'.ären Punkto der linearen Differentialgleichun-
gen; hypergeometrische Functionen; einförmige, aus der hypergeo-
metrischen Differentialgleichung abgeleiteten Transcendeuten; ge-
wisse lineare, im Unendlichen irreguläre Differentialgleichungen;
einige Classen integrabler linearer Differentialgleichungen; Theorie
der Substitutionen und der algebraischen Gleichungen; Analogien
zwischen der Theorie der linearen Differentialgleichungen und der
Theorie der algebraischen Gleichungen. H.
Einführung in die Functioneutheorie. Eine Ergänzung zu allen
Lehrbüchern der Differential- und Integralrechnung Mit 23 in den
Text gedruckten Figuren. Bearbeitet von Dr. W. Laska. Stutt-
gart 1894. Julius Maier. 55 S.
Die Teile des Werkes sind folgende: Grundbegriffe, namentlich
der Irrationalzahl nach Dedekind; die geschichtliche Entwickelung
des Functionsbegriffs; Riemaun-Cauchy's Functionentheorie; Theorie
der complexcn Integrale; Fortsetzung der Functioneutheorie nach
Riemann's Anschauung; rationale Functionen; Theorie der Reihen;
die Reihenfortsetzung; Begriff der Functionen nach Weierstrass, die
Differentiation; Darstellung der eindeutigen Fuuctionen. H.
•
Clements de la the'orie des fonetions clliptiquos. Par Julos
Tanncry, Sous-Dirccteur des Stüdes scientitiques ä l'ßcole Nor-
male supmeure, Jules Molk, Professeur a la Facult« des Scien-
ces de Nancy. Tomo II. Calcul diffrrentiel (IItt partie). Paris 1896.
Gauthier- Villars et fils. 299 S.
Der I. Band ist im 47. litt. Bericht S. 28 besprochen. Der
II. Band handelt von den Jacobi'schen Functionen & und Weier-
strass'schen Functionen a in der Reihenform, dann deren Quotien-
ten, welche die Inversen elliptischer Integrale ergeben. Hierauf
folgt eine Zusammenstellung von Formeln. H.
Facultc des Sciences de Lille. Cours d'analyse. Professe par
M. Demartres et redige par M. E. Lemaire. Troisicrae partie.
ßquatious diffVrcnticllcs et aux d^rmes partielles. Paris 1896. A.
Hermann. 4°. 156 S.
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Litterarücher Bericht LVJ1I.
22
Der 3. Teil des Werkes handelt von der Integration der Diffe-
rentialgleichungen. Kr enthält nach einander: Allgemeines Ober die
Systeme der Differentialgleichungen: Integrationsverfahren; Glei-
chungen höherer Ordnung, System von Differentialgleichungen; Glei-
chungen mit partiellen Derivirteu; Variationsrechnung H.
Traite d'algebre. Complemcnts. Par II. Laurent, Examina-
teur d'admission ä l'ticole Polytcchniquo. Quatriemc partie: TVorio
des polyuomes ä plusieurs variables. Paris 1894. Gau thier- Villars
et fils. 53 S.
Die in diesem 4. Teile behandelten Sätze über Polynome in
mehreren Variabein sind nicht einfach genug, um sio anzuführen oder
zu charaktcri8iren. Wir müssen daher auf die Schrift selbst ver-
weisen. II.
Zur Formation quadratischer Gleichungen. Von Dr. Ernst
Bardey. Zweite, unveränderte Ausgabe. Leipzig 1894. B. G.
Teubner. 39U S.
Aus dem unbegrenzten Bereiche möglicher Transformationen
algebraischer Gleichungen in äquivalente finden sich hier in reich-
licher Anzahl solche ausgesucht, die für sich Interesse bieten. Au
die Transformationen einer Gleichung schliesscn sich auch sogleich
Verbindungen mehrerer nach dem Priucip: Gleiche Operationen au
Gleichem vollzogen geben Gleiches — mit dem Ergebuiss im erstem
Falle einfach einander identischer, im letztern zerlegbarer Gleichun-
gen. Jedes solche Ergebniss wird dann als Lehrsatz ausgesprochen,
ohne Zweifel zu dem Zwecke, dass der Schüler die Beziehungen der
Gleichungen im Gedächtniss behalten und dadurch einen freieren
Ueberblick erwerben soll. Im Grunde wird keine neue Kenntniss
gewonnen; denn dieselbeu Identitäten und Zerlegungen findet man
auch, wo die Auflösung das Ziel ist, nämlich auf dem gesicherten
analytischen Wege von der Vielhoit zur Einheit, d. i. zur normalen
Gleichungsform. Hier ist der umgekehrte Weg gewählt, der synthe-
tische von der Einheit zur Vielheit; man geht in dieselbe Erkennt-
niss, nur zur andern Tür, mit anderer Perspective hinein.
Hoppe.
Theorems in the calculus of enlargement. A method for cal-
culating simultan eously all the roots of an equation. By Emory
Maclintock. Amer. Journ. XVII. 1. 2.
23
LitiirarUcher Bericht LVI1J.
Der Verfasser ist im Besitz einer Methode, alle Wurzeln einer
algebraischen Gleichung gleichzeitig zu finden, wie es scheint, ent-
wickelt in unendliche Reihen. Er teilt sie aber nicht mit; denn in
der ganzen Schrift ist nirgends ausgesprochen, worin sie besteht.
Vielmehr zieht er, wie er sagt, das „praktische" Verfahren vor, dem
Leser die Auflösung mehrerer specieller Gleichungen vorzurechnen.
In jedem solchen Beispiel findet man eine Reihe Gleichungen mit
wenigen Begleitworten, die mancherlei sagen, nur nicht, wie sie ge-
wonnen sind, uud was sie bedeuten. Die Methode soll also Geh'eim-
iii ss des Autors bleiben. Hoppe.
Geometrie.
Cours de geom^trie analytique. A Pusage des e^ves de la
classe de math<?matiques speciales et des candidats aux c'coles du
gouvernement. Par B. Nieweuglowski, Docteur H Sciences, An-
den Professeur de mathematiques speciales au Lycee Louis-le-Grand,
Inspecteur de l'Acad^mie de Paris. Tome III. Geometrie daos
respace. Avec une note sur les transformations en g^ome'trie. Par
£mile Borel, Maitro de Conferences ä la Facultc de Lille. Paris
1896. Gauthier-Villars et tils. 572 S.
Obgleich sich das Hauptgewicht auf Specialien und Uebungen
gelegt findet, so sind doch die allgemeinen Principien der analyti-
schen Geometrie nicht ganz ohne Berücksichtigung übergangen, son-
dern bilden den Anfang. Von der linearen Geometrie und der Curvcn-
theorie, welcher letztern unter den 31 Capiteln wenigstens eins ge-
widmet ist, sind die meisten Elementarbegriffe und Relationen her-
geleitet; was namentlich fehlt, sind die Variationen der Elemente.
Die Flächentheorie dagegen ist sehr kärglich bedacht; sie erstreckt
sich bloss auf die Berührungsebene und Normale. Von den Krüm-
mungen ist kein Wort gesagt; die Linien auf den Flächen kommen
nur als Erzeugende vor, die zahlreichen Probleme über sie bleiben
unerwähnt. Von speciellen Fläcbenarten werden cylindrische, koni-
sche, Rotations- und Regelflächen in Betracht gezogen. Mehr als die
Hälfte des Buchs aber handelt von den Flächen 2. Grades.
Hoppe.
Die Harmonikaien der Mittelpunkte der Berührungskreise eines
Dreiecks in Bezug auf dasselbe. Von Dr. Fr. W. Frankenbach,
Litterarucher Bricht LV1U.
24
Realschul- Director. Jahresbericht der städtischen Wilhelms* Real-
schule in Liegnitz. Liegnitz 1895. Programm. 31 S.
Es werden mehrere Sätze und Formeln über symmetrische Con-
figurationen im allgemeinen Dreieck hergeleitet. H.
Over een minimaloppervlak van tweevoudigcn samenhang. Door
L. C. Kluyver. Yerhandlingen der koningüjke Akademie van Weten-
schappen te Amsterdam, eerste sectie, Deel III. no. 9. Met2platen.
Amsterdam 1896. Johannes Müller. 42 S.
Es wird zwischen den Umfängen zweier rechteckiger Gegenseiten
eines rechtwinkligen Parailelepipedons die kleinste verbindende Fläche
berechnet. II.
De merkwaardige punten van den ingeschreven veelhoek. Door
M van Overeem jr. Yerhandelingen der koninklije Akademie
van Wetenschappen te Amsterdam, eerste sectie, dl. III. no- 7. Met
een plaat. Amsterdam 1896. Johannes Müller. 29 S.
Von den 4 sog. merkwürdigen Punkten des Dreiecks sind nur 2
an beliebigen dem Kreise einbeschriobenen Vieleck von selbst deut-
lich wiederzufinden, der Mittpunkt O dieses Kreises und der Schwer-
punkt des Vielecks Z. 'Mit beiden liegt beim Dreieck der Höhen-
schnittpunkt H auf gerader Linie , und zwar ist OH — 3 OZ. Die
Mitte der Geraden OH wird unter dem Namen „Mittelpunkt des
Euler'schen Kreises iV" jenen Punkten zugezählt. Um nun die
Analogie am einbeschriebenen n eck zu ergänzen lässt der Verfasser
auf der verlängerten Geraden OH «= n . OZ von O aus n Strecken
im Verhältniss
111 1
1 : 2 : 3 : 4 ' ' ' : n
abschneiden, betrachtet deren »+1 Endpunkte, die jedenfalls Sym-
metriepunkte des Vielecks sind, als dessen „merkwürdige Punkte44
und entwickelt im Laufe der Abhandlung ihre Bedeutung und Eigen-
schaften. H.
Het vierdimensionale prismatoide. Door P. H. Schonte. Ver-
handelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Am-
sterdam, eerste sectie, deel V. no 2. Met een plaat Amsterdam
1896. Johannes Müller. 20 S.
25
Literarischer Bericht L VJJ1.
Das hier betrachtete vierdimensionalo Prismatoid ist begrenzt
von 2 Körpern in parallelen Räumen. Die m und n Ecken des eineu
nnd des andern Körpers bilden zusammen sämtliche Ecken des
Prismatoids und lassen sich stets, aber in mannigfaltiger Combi-
uation , verbunden denken durch Tetraeder, deren Grundflächen in
die Seiten teils des einen, teils des andern fallen, während die
Spitzen bzhw. Ecken des zweiten oder des ersten sind, jedenfalls
verschieden gewählt werden können. Der Inhalt des Prismatoids
wird berechnet H.
Zur Theorie der reellen Curven einer rationalen Function nten
Grades für complexe Variable. Von Prof. Dr. Suhle, Director.
Programm. Dessau 1896. 4°. IC S.
Setzt man % ~= f{x+iy) = U(x, y)+i F(x, y), und betrachtot
x, y, z als rechtwinklige Coordinaten, so erhält man für V = 0 die
Gleichung einer reellen Fläche z — U und hat auf dieser die Curve
V — 0. Diese Curve wird hier für den Fall, wo / eine beliebige ganze
Fuuction ausdrückt, untersucht und mehrere Sätze über sie gefunden.
H.
Schlegel, Professeur ä l'ßeolo-polytechnique de Ilagen. Sur
un th'oreme de gionu'trie & quatre dimensions. Association Fran-
chise. Congres do 1887. Paris. 18 S.
Es wird bewiesen, dass, wie bekanntermassen für n — % und 3,
auch für n = 4 ein «seiüges n dimensionales Prismatoid sich durch
lineare Schnitte in n Plasmen (nach Sylvester so genannt) d, h. n
dimensionale (n-f ljecke von gleichem Inhalt zerlegen lässt.
E.
Gaston Tarry, Contröleur de distributions diversers ä Alger.
Nouvcl essai sur la gdometrie imaginsiro. — Geometrie [g6n6rale.
Association Franchise. Congres d'Ovan 1888. — Congres de Paris
1889, de Limoge 1890, de Marseille 1891. Paris. 22 + 90 S.
Die erstere Schrift behandelt den imaginären Punkt, die imagi-
näre Gerade und den imaginäron Winkel. Die „allgemeine Geome-
trie" führt manche neue Begriffe ein-, jede Erklärung aber stützt
sich auf ebenso erklärungsbedürftige Begriffe. Hoppe.
Matheraatische
und physikalische Bibliographie.
XLXI.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Bericht über die Feier des fünfzigjährigen Bestehens der phy-
sikalischen Gesellschaft zu Berlin am 4. Jan. 1896. gr 8". (40 S. m.
Abbild, u. 1 Heliograv.) Leipzig, Barth. 1 Mk. 50 Pf.
Fortschritte der Physik i. J. 1890. Dargestellt v. der phy-
sikal. Gesellschaft zu Berlin. 4G. Jahrg. 1. Abth. Physik der
Materie. Red. v. Rieh. Börnstein. gr.8°. (LXVII, 523 S.) Braun-
schweig, Vieweg. 20 Mk.
— dass. i. J. 1894. 50. Jahrg. 2. Abth. Physik des Aethers.
Red. v. Rieh. Bernstein. gr.8°. (XLV, 853 S.) Ebd. 3 OMk.
Helm holt z, Herrn., Vorträge u. Reden. 4. Aufl. 1. u. 2. Bd.
gr.8°. (XVI, 422 S. m. 51 Holzst. u. Bildnis u. XII, 434 S. m.
20 Holzst.) Ebd. ä 8 Mk.
Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik, begründet von
Carl Ohrtmann. Hrsg. y. Emil Lampe. 25. Bd. Jahrg. 1893 u. 94.
(In 3 Hftn.) 1. u. 2. Hft. gr.8°. Berlin, G. Reimer. 21 Mk. u. 11 Mk.
Schlegel, V., die Grassmanu'sche Ausdehnungslohre. Ein
Beitrag zur Geschichte der Mathematik in den letzten 50 Jahren.
gr.8°. (44 S.) Leipzig, Teubner. 2 Mk.
Methode und Princlpien.
Baumgarten, L. v., freie Betrachtungen über Natur u. Wesen
der Lichtsubstanz, gr. 8°. (53 S.) Regensburg, Bauhof. 1 Mk.
Fährmann, K. Emil, zur Ausgestaltung der psychologisch
berechtigten Recheumethode. Das rythra. Zählen, der Konzentra-
tionspunkt des elementaren Rechuens. gr.8°. (VII, 144 S.) Plauen,
Kell. 1 Mk. 60 Pf.
Friedlaender, Bened. u. Imman. Friedlae nder, abso-
lute od. relative Bewegung? (1. Tl.: Die Frage nach der Wirklich-
keit einer absoluten Bewegung u. ein Weg zur experimentellen
Lösuug. 2. TL: Ueber das Problem der Bewegung u. die Umkehr-
barkeit der Centrifugalerscheinungen auf Grund dor relativen Träg-
heit.) gr.8». (35 S.) Berlin, Simion 1 Mk.
Hartmann, Edm., Anleitung zur Behandlung des Rechnens
mit benannten Zahlen in frageudentwickelnder Lebrform, fUr Semi-
naristen, Lehrer u. Lehrerinnen bearb. 2. Aufl. gr.8°. (131 S.)
Glessen, Ricker. 1 Mk. 60 Pf.
Holz muH er, über die Beziehungen des mathematischen Unter-
richts zum Ingenieur- Wesen u zur Ingenieur-Erziehung, gr 8°. (v8 S.
m. Fig.) Leipzig, Teubner. 60 Pf.
HuyghenSjChrn., Abhandlungen über die Ursache der Schwere.
Deutsch v. Rud. Mewes. (Neue [Titel-] Ausg.) gr.8°. (X. 47 S.
m. Fig.) Berlin, Fischer's technol. Verlag. 1 Mk. 50 Pf.
Johanuesson, Paul, das Beharrungegesetz. 4°. (26 S.) Ber-
lin, Gärtner. 1 Mk.
Rethwisch, Ernst, die Bewegung im Weltraum. Kritik der
Gravitation u. Analyse der Axendrehung. 2. Aufl. gr 8°. [(IV, 179 S.)
Berlin, Schneider & Co. 4 Mk. 50 Pf
Streng, Karl, u. Jos. Zucker sdorfer, praktische Anlei-
tung zur Behandlung des Rechenunterrichtes in der Volksschule
l.Bd Das Rechnen im Zahlenraum bis l1 00 u. bis zu den Tausendteln
gr.8°. (VIII, 510 S) Wien, Pichler. 5 Mk. 20 Pf.
Tis eher, Ernst, über die Begründung der Infinitesimalrech-
nung durch Newton und Leibnitz. 4°. (46 S m. Fig.) Leipzig,
Hinrich's Sort. 1 Mk.
Weltkörper-Hypothese, eine neue. Von G. M. S. 8°.
(20 S.) Königsberg, Braun & Weber. 50 Pf
Wilby, K F , der Dualismus in der Materie. Eine neue Theorie
der physikalischen Erscheinungen gr 8° (IIIS) Zürich, Spei -
del. 2 Mk 50 Pf.
Lehrbttcher.
Holzmüller, Gust, method. Lehrbuch der Elementar-Mathe-
matik Gymnasial- Ausg 1 Tl im Anschluss an die preuss. Lehr-
pläne v 189J nach Jahrgängen geordnet und bis zur Abschluss-
prufung der Untersekunda reichend, gr 8°. (VIII. 228 S. m. 138
Fig.) Leipzig, Teubner Geb 2 Mk. 40 Pf
Holzmüller, Gust, method. Lehrbuch der Elementar -Mathe-
matik. Gymnasial-Ausg. 2. Tl, im Anschlags an die prenss. Lehr-
pläne v. 1892 nach Jahrgängen geordnet u bis zor Entlaasungs-
prüfnng reichend. gr.8°. (VIII, 279 S. ra 196 Fig.) Ebd. Geb 3 Mk.
Samminngen.
Bork, H e i n r., mathematische Haaptsätze f. Gymnasien. Metho-
disch [zusammengestellt 2 Tie. 2. Aufl. gr.8°. (167 u 235 S.)
Leipzig, Dürr'sche B. Geb. 4 Mk. 50 Pf.
Dorn' s Aufgaben für mündliches u. schriftliches Rechnen.
Ausg C. für höhere Mädchenschulen. Nach den minister. Bestim-
mungen v 3t. Mai 94 bearb v. A. Elsner u. R. Sendler. 1 —6 Hft.
gr.8°. Breslau, Handel. 1 Mk. 45 Pf.
Fechner, Heinr., Aufgaben für den ersten Unterricht in der
Buchstabenrechnung (Algebra) 3. Aufl gr.8°. (IV, 124 S )| Berlin,
Wilh. Schultze 1 Mk 20 Pf.
Fuss, Konr, Sammlung v. Konstraktions- u Rochenaufgaben,
aus der Planimetrie Für den Schul- u. Selbstunterr. bearb. 2. Aufl.
gr 8°. (VIII, 184 S m Fig.) Nürnberg, Korn 2 Mk. 40 Pf.
Hartmann, Edm., Rechenbuch. 8 Hfte. gr 8°. Giessen,
Ricker. 2 Mk 30 Pf
Heinze u. Max Hübner, Rechenbuch f. Stadt u. Land-
schulen. Ausg. A. (in 7 Hftn.) Ausg. f. Schüler. 2.-5. Hft u.
Anh. z. 4. Hft gr.8°. Breslau, Goerlich. 1 Mk. 25 Pf.
— dass. Ausg. B. in 3 Hftn. 4. Aufl. (10. -12. Taus.) gr.8°.
Ebd. 75 Pf.
— dass. Ausg. D. in 1 Hfte. (1.— 5. Taus.) gr.8°. Ebd. 30 Pf.
Herrigel, G. u. A. Mang, Rechenbuch für die Oberstufe
2 klassiger Schulen. Für die Bedürfnisse des prakt. Lebens nach
method. Grundsätzen bearb. gr.8°. (96 S.) Heidelberg, Weiss'
Sort. 50 Pf ; Lehrerheft (109 S.) 75 Pf.
Jung, W., Uebungsbuch für den Rechenunterricht an den Mittel-
klassen der Volks- und Mittelschulen. Das Rechnen mit mehrfach
benannten Zahlen (dezimal durchgeführt), gemeinen Brüchen u. De-
zimalbrüchen. Lehrer-Ausg. 2. Aufl. 8°. (145 S.) Reutlingen,
Kocher. Kart. 1 Mk. 60 Pf.
Köster, T. E., Aufgaben aus dem Gebiete der Arithmetik u.
Algebra für Mittelschulen. 1. Tl. 2. Aufl gr.8°. (IV, 96 S.)
Oldenburg, Schulze fcO Pf.
Küffner,E., u. Alois J. Rucker t, Rechenbuch für die Volks-
schule. Unter Mitwirkung erfahrener Schulmänner 1. Lehrerheft
b°. (III. 106 S. m. Abbild.) Wttrzburg, Bucher. 80 Pf.
Ohlenburger, A., u. J. WQrsdörfcr, Rechenbuch für müud-
liches u. schriftliches Rechnen in 4 Hftn. 2.-4. Hft. gr.8°. Wies-
baden, Limbarth. 4 40 Pf.
Sachse, J. J., Uebungsbuch für einen praktischen, geistbilden-
den u. erziehlichen Unterricht in der Raumlehre. 2. Aufl. 8°. (62 S.
m. Fig.) Osnabrück, Wehberg. 50 Pf.
— , Uebungsbuch für einen praktischen, geistbildenden u. er-
ziehlichen Rechen Unterricht Hft 1— 3u. 5.A. 8°. Ebd. 1 Mk. 21 Pf.
— , dass. Ausg. in 3 Heften für einfache Schulverhältuissc. 2.
u. 3. Hft 8«. Ebd. 80 Pf.
Sammlung v. Lehrmitteln f. höhere Unterichtsanstalten. VIII.
Leitfaden für den Anfangs-Unterricht in der Algebra au Gymnasien,
Lyceen, Lateinschulen u. verwandten Anstalten v. G. Mahlcr. gr.8°.
(VIII, 126 S.) Stuttgart, Neff. 1 Mk. 20 Pf.
Schiller, Rud., Aufgaben-Sammlung f. kaufm. Arithmetik.
4. Aufl. gr.8°. (VI, 198 S.) Wien, Pichler. Kart. 2 Mk.; Suppl.
4. Aufl. (IV, 84 S.) 1 Mk. 20 Pf.
Schmid, Konr., 100 ausführlich gelöste geometrische Aufgaben
bayerischer Lehrer-Anstcllungs-Prüfungen nebst e. Sammlung von
Uebungsbeispielen. gr.8°. (VII, 180 S. m. Fig.) München, Kel-
lerer. 2 Mk. 20 Pf.
Schwering, Karl, Sammlung v. Aufgaben aus der Arithmetik
für höhere Lehranstalten. 3 Lehrgänge. gr.8°. Freiburg i. Br.,
Herder. 3 Mk.
Steuer, W., Rechenbuch für obere Klassen der Knabenschulen.
Auflösungen. gr.8°. (31 S.) Breslau, Woywod. 40 Pf.
— , Rechenbuch für Stadtschulen. Ausg. i. 7 Hftn. Auflösungen
z. 5. u. 6. Hft. 2. Aufl. gr.8°. (31 u. 25 S.) Ebd. ä 25 Pf.
Wek werth, Max, Sammlung v. Aufgaben aus der niederen
Mathematik. Lösungen zu den Zahlenbeispidcn. 8°. (IV, 68 8.)
Leipzig, Seemann. Kart 1 Mk.
Tabellen.
Ebsen, JuL, Azimuth-Tabellen, enth. die wahren Richtungen
der Sonne für Iutervalle v. 10 Zeitminuten zwischen den Breiten-
parallelen von 70° Nord und 70° Süd. gr.8°. (VIII, 141 S.) Ham-
burg, Eckardt & Messtorff. Geb. 7 Mk. 50 Pf.
Hartenstein, II., fünfstellige Briggische Logarithmen der
Zahlen von 1—10000 nebst den sechsstelligen Logarithmen der
Zahlen von 10000 — 1C80U f. Realschulen u. verwandte Anstalten,
namentlich zu Bardey's arithmet Aufgaben u. Lehrbuch der Arith-
metik hrsg. gr.8°. (32 S.) Leipzig, Teubner. 30 Pf.
Thannabaur, Jos., Amortisations-Tafeln. Ein Hilfsbuch zur
Berechnung der Zeit, der Tilgungsraten, der Zinsen und des Capital-
restes bei Darlehen rückzahlbar in halbjähr. Anuitäten, nebst e.
leicht fasslichen Anleitung zum selbsständigcn Entwürfe solcher
Tafeln. Zum prakt. Gebrauche für Sparcassa- u. Bankbeamte. gr.8°.
(152 S.) Wien, Graeser. Kart. 3 Mk. 60 Pf.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Bar'dey's, E., arithmetische Aufgaben, nebst Lehrbuch der
Arithmetik vorzugsweise für Realschulen, höhere Bürgerschulen u.
verwandte Anstalten, neu bearb. u. m. e. Logarithmentafel versehen
v. II. Hartenstein, gr. 8°. (IV, 202 S.) Leipzig, Teubner. Geb. 2 Mk.
Boehm, K., allgemeine) Untersuchungen über die Keduction
partieller Differentialgleichungen auf gewöhnliche Differentialglei-
chungen. Mit einer Auwendung aul die Theorie der Potentialglei-
chungen. gr.8°. (III, 58 S.) Ebd. 2 Mk.
Hermes, Oswald, (Verzeichnis der einfachsten Vielfache.
4°. (24 S. m. 1 Taf.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Minkowski, Herrn, Geometrie der Zahlen. (In 2 Lfgu.)
L Lfg. gr.8°. (240 S.) Leipzig, Teubner. 8 Mk.
Pf 1 ig er, W., Elemente der Arithmetik für die mittleren u.
oberen Klassen höherer Lehranstalten. gr.8°. (IV, 128 S.) Stras-
burg, Bull. 1 Mk. 80 Pf.
Kogel, Frz., Reihcnsummiruugeu mittelst bestimmter Iuto-
grale. gr.8°. 33 S. Prag, Rivnar. 6) Pf.
Speckmann, G., arithmetische Studien. gr.8°. (III, 22 S.)
Dresden, Koch. 1 Mk.
Stolz, Otto, Grundzüge der Differential- u. Integralrechnung
2. (Schluss-)Tbl.: Complcxe Veränderliche u. Funktionen, gr.8".
(VII, 338 S. m. 33 Fig.) Leipzig, Teubuer. 8 Mk.
Studni<*ka, F. J., neuer Beitrag zur Theorie der Determi-
nanten, lieber eine neue Eigenschaft von Zahlen in 2nziffrigeu
Systemen. gr.8°. (10 S.) Prag, Rivnä«-. 20 Pf.
Weber, Heinr., Lehrbuch d. Algebra. (In 2 Bdn.) 2. Bd.
gr.8°. (XIV, 7% S.) Braunschweig, Vieweg. 20 Mk
Geometrie.
Blasendorff, Max, über die Teilung des Kreisbogens gr.4°.
(i9 S. m. 1 Taf.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
2**
Bochow, Karl, e. einheitliche Theorie der regelmässigen
Vielecke. Allgemeine Untersuchungen nebst Berechnungen der Sei-
ten, Diagonalen u. Flächen der im elementaren Unterricht verwend-
baren regelmässsigen Vielecke aus den Reihen 2, 3, 5, 15, 17, 51,.
85, 225. 4°. (34 S. m. 2 Taf.) Leipzig, Fock. 1 Mk.
Bosse, L., u. H. Müller, Geometrie der Ebene für Land-
wirtschaftsschulen. 89. (IV, 118 S. m. 200 Abbildgn.) Berlin,
Parey. Geb. 1 Mk. 20 Pf.
Fenkner, Hugo, Lehrbuch der Geometrie f. den mathemati-
schen Unterricht an höheren Lehranstalten. (In 2 Tin.) 2. Tl.:
Raumgeometrie. Nebst e. Aufgaben-Sammlung, bearb. mit besonderer
Berücksichtigung der Anforderungen bei der Abschlnssprüfung.
2. Aufl. gr.8°. (IV, 109 S. m. Fig.) Braunschweig, Salle. 1 Mk. 40 Pf.
Fink, K., die elementare systematische u darstellende Geome-
trie der Ebene in der Mittelschule. 1. u. 2. Kurs, für die Hand des
Lehrers bearb. gr.8°. (XVII, 151 S) Tübingen, Laupp. 2 Mk.;
10 Fig.-Taf. u. 84 Blatt dazu für die darstell, geometr. Uebungen,
im Futteral 2 Mk. 80 Pf.
- , Sammlung v. Sätzen u. Aufgaben zur systematischen u. dar-
stellenden Geometrie der Ebene in der Mittelschule. 1. u2 . Kurs.,
für die Hand der Schüler bearb. gr.8°. (IV, 108 S.) Ebd. 1 Mk. 60 Pf.
Henrici,J. u. P Treutlcin, Lehrbuch der Elementar-Geome-
trie. (In 3 Tie.) 2. Tl. Abbildung': in verändertem Masse. Be-
rechnung der Grössen der ebenen Geometrie. 2. Aufl. Mit 188 Fig.
in Holzschn. u. 1 Kärtchen. gr.8°. (IX, 248 S.) Leipzig, Teubner.
2 Mk. 80 Pf.
Her eher, B., Lehrbuch der Geometrie zum Gebrauch an Gym-
nasien. Nach den neuen Lehrplänen bearb. 3. Hfte. 3. Aufl. gr.8°
Leipzig, Jacobson. 3 Mk. 20 Pf.
Hertter, C F., zeichnende Geometrie. Für die planimetr. Re-
petition mit besonderer Berücksichtigung des geometrischen Zeich-
nens. 1. Abtlg. Enth.: Drei- u. Viereck. Kreislehre mit Aus-
schluss der Proportionen. Gradlinige Ornamente. 2. Aufl. gr.8°.
(VI, 28 S.) Stuttgart, Metzler. 50 Pf.
Kambly u. Roeder, Stereometrie u. sphärische Trigonome-
trie. Vollständig nach den preuss. Lehrplänen v. 1892 umgearb
Ausg. der Stereometrie u. der sphärischen Trigonometrie v. Kambly.
Lebraufgabe der Prima. Mit Uebungsaufgaben u. e. Anhang: Der
Koordinatenbegriff u. einige Grundeigenschaften der Kegelschnitte.
1. Aufl. (25. der Kambly'schen Stereometrie.) gr.8°. 194 S. m.
Fig. Breslau, Hirt. 1 Mk. 70 Pf.
Kult/ seh, A., Grundzüge der Raumlehre. Ein Lern- nnd
Uebungsbuch, zum Gebrauche in Volksschulen, Fortbildungs-
schulen, Präparanden-Anstalten u. Mittelschulen. 1. Hft. Mit 84
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Textfig. u. mehr als 400 vorschied. Uebungsaufgaben. 2. Aufl. 8°.
(VI, 69 S.) Leipzig, Merseburger. 60 Pf.
König, Max, dio geometrische Theilung des Winkels. 2. Hft.
Mit 11 Abbildgn. auf 1 Hthogr. Tafel. gr.8°. (S. 33-43) Berlin,
Siemens. 75 Pf.
Küpper, Carl, projective Erzeugung der Curven mter Ord-
nung ff». gr.8°. (16 S.) Prag, Rivna«-. 32 Pf.
— , über Beziehungen zwischen Polygonal- u. Raumcurven.
gr.8«. (11 S.) Ebd. SO Pf.
Längst, Herrn., Kegelschnitte. (2. Tl.), analytisches Repeti-
torium mit georaetr. Anhang, im Anschluss an den „vorbereit. Kurs1'
bearb 8°. (XII, lfcO S. m. 5 Taf.) Stuttgart, Kohlhamraer. 3 Mk.
Lie, Sophus, Geometrie der Berührungstransformationen .
Dargestellt v.; L. u. Geo. Scheffers. (In 2 Bdn.) 1. Bd. gr.8°.
(XI, 694 S. m. Fig.) Leipzig, Teubner. 24 Mk.
Mofnik, Frz. v, geometrische Anschauungslehre f. Unter-
Gymnasien. 2. Abth. 19. Aufl. v. Frz. Wallentin. gr.8°. Prag,
Tempsky. 1 Mk.
Röhn, Karl u. Erwin Papperitz, Lehrbuch der darstellen-
den Geometrie. (In 2 Bdn.). 2. Bd. gr.bÄ. (XVI, 6*8 8. m. Fig.)
Leipzig, Veit & Co. 14 Mk.
Schlotke, J., Lehrbuch der darstellenden Geometrie. IV. Tl.
Projektivische Geometrie, gr.b0. (V, 177 S. m. '223 Fig.) Dresden,
Kühtmann. 4 Mk. 80 Pf.
Schmehl, Chr., Lehrbuch der Geometrie. Für gewerbl. Schulen
bearb. Mit 190 in den Text eingedruckten Figuren u. einer Auf-
gabensammlung. gr.8°. (VIII, 179 S.) Giessen, Roth. 1 Mk. 50 Pf.
Sickenberger, Ad f., Leitfaden der elementaren Mathematik,
2. Tl. Planimetrie. 3. Aufl. gr.8°. (VI, 123 S. m. Fig.) Mün-
chen, Th. Ackermann. 1 Mk. 50 Pf.
Sobotka, J., einige Constructionen bezüglich der Schnitt curven
v. Umdrehungsflächen m. Ebenen. gr.8°. (18 S. m. 2 Fig.) Wien,
Gerold. 60 Pf.
Sporer, Benedikt, über den Schwerpunkt der gemeinschaft-
lichen Punkte zweier algebraischer Kurven. Diss. gr.b0. (40 S.)
Tübingen, Fues. 1 Mk.
Traub, K., der verjüngte Magister Matheseos. Ein Beitrag
zur Bphärik u. absoluten Geometrie. gr.8°. (IV, 12 S. m. 1 Taf.)
Lahr, Schauenburg. 50 Pf.
Wolf, Fr. Chr., methodischer Lehrgang für den geometrischen
Unterricht in der ein- und mehrklassigen Volksschule u. in der Fort-
bildungsschule. Nach den Grundsätzen der Anschauung u. Konzen-
tration in genet. Stufenfolge aufgebaut u. unter besonderer Berück-i
akhtigung der praktischen Bedürfnisse bearb. gr.8°. (VIII, 148 8
m. 100 Fig.) Leipzig, 0. Klemm's Sort 1 Mk. 60 Pf.
Zindler, Konr., Methode aus gegebenen Contiguratioucn an-
dere abzuleiten. Wien, Gerold. 20 Pf.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Arbeiten, astronomische, des k. k. Gradmcssungs-Bureau,
ausgeführt unter Leitung v. Thdr. v. Oppolzer. Hrsg. v. Edm.
Weiss u. Rob. Schräm. 7. Bd. Läugenbcstimmuugcn. Imp.4°.
(III, 190 S.) Leipzig, Freytag. 16 Mk.
Harzer, P., über geographische Ortsbestimmungen ohne astro-
nomische Instrumente. gr.8°. (51 S. m. 1 Taf.) Berlin, Dümmler's
Vlg. 1 Mk. 20 Pf.
Kcrp, Pet, Fcldmessen, Nivelliren u. Zeichnen. Ein Unter-
richtsbuch für landwirtschaftl. Lehranstalten. gr.8°. (VIII, 99 S.
m. 109 Abbild, u. 8 Taf.) Stuttgart, Ulmer. Kart. I Mk 80 Pf.
Koordinaten und Höhen sämmtlicher von der trigonome-
trischen Abtheilung der. Landesaufnahme bestimmten Punkte im
Reg.-Bez.-Potsdara. gr.8°. Berlin, Mittler & Sohn. Kart. 2Mk. 50 Pf.
Laudes-Triangulatiou, die kgl. preussische. Abrisse,
Koordinaten u. Höhen sämmtl. v. der trigonometrischen Abtheilung
der Laudesaufnahme bestimmten Punkte. 13. Thl. Reg.-Bez.-Pots-
dam. Mit 17 Beilagen. gr.8°. (IX, 946 S.) Ebd. Kart. 12 Mk.
Nivellements-Ergebuisse, die der trigonometrischen Ab-
theilung der kgl. preuss. Landes -Aufnahme. 1. — 3. u. 6. Hft. 1.
Ostpreussen. — 2. Westpreussen. — 3. Pommern. — 6. Posen. —
12°. Ebd. Kart, ä 1 Mk.
liechnungsvorschriften für die trigonometrische Abthei-
lung der Landes-Aufnahme. Formeln u. Tafeln zur Berechnung der
geograph. Koordinaten aus den Richtuugcn u. Längen der Droiecks-
seiteu 2. Ordnung. 3. Aufl. gr.8°. (24 S.) Ebd. 80 Pf.
Mechanik.
Hettwer, Otto, zur Bewegung eines schweren Punktes auf
e. krummen Linie v. d. Gleichuug: rm = a™ cosm#. 4°. (32 S.)
Berlin. Gärtner. 1 Mk.
II oll ender, Herrn. Jos., über eine neue graphische Methode
der Zusammensetzung von Kräften u. ihre Anwendung zur graphi-
schen Bestimmung von Inhalten, Schwerpunkten, statischen Momenten
u. Trägheitsmomenten ebener Gebilde. Mit 4 lith. Tafeln. gr.8°.
(VI, 41 S.) Leipzig, Tcubner. 3 Mk. '
Korn, Arth., eine Theorie der Gravitation u. der elektrischen
Erscheinungen auf Grundlage der Hydrodynamik. 2. Aufl. 1. Tl.
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Die Grandlagen der Hydrodynamik u. der Theorie der Gravitation.
gr.8°. (117 S.) Berlin, Dümmler's Vlg. 3 Mk.
Lanenstein, Ii, Leitfaden der Mechanik. Elementares Lehr-
buch für techn. Mittelschulen u. zum Unterricht. 2. Aufl. gr.8°.
(VI, 177 S. m. 169 Abbilgn.) Stuttgart, Cotta. 3 Mk.
Loossl, Frdr. v., die Luftwiderstauds-Gesetze, der Fall durch
die Luft u. der Vogelflug. Mathematisch-mechan. Klärung, auf ex-
perimenteller Grundlage entwickelt, gr. 8°. (304 S. m. Fig.) Wien,
Hoelder. 7 Mk. 20 Pf.
Mewos, Rud., die Fortpflanzuugs-Geschwindigkeit der Schwer-
kraftstrahlcn u. deren Wirkuugsgesctze. gr.8°. (92 S. m. Abbild.)
Berlin, Fischer's tecbuol. Verl. 2 Mk.
.Seidcmanu, Carl, ein mechanisches Doppel-Problem. Ein
Muster zur Lösuug aller Probleme, welche auf cllipt. Functionen
führen. Für Studirende auf Universität u. Polytechnicum bcarb.
Mit 4 Taf. (IV, 95 S.) Halle, Kaemmerer & Co. 3 Mk.
Technik.
Benischke, Gust., Magnetismus u. Elektrizität mit Rücksicht
auf die Bedürfnisse der Praxis. gr.8°. (XIII, 272 S. m. 202 Fig.)
Berlin, Springer. 6 Mk.
Bibliothek, elektro-tcchnische. 9. Bd. Die Grundlehren der
Elektrizität mit besonderer Rücksicht auf ihro Anwenduug in der
Praxis. Von W. Ph. Hauck. 3. Aufl. 8°. (XVI, 301 S. m. 82 Ab-
bild.) Wien, Hartleben. 3 Mk.
Eichmann, Paul, photographische Belichtungs-Tabellen zur
genauen Ermittelung der für photographische Aufnahmen erforder-
lichen Exposionszeit. 12°. (IV, 67 S.) Düsseldorf, Schmitz &
Olbertz. 1 Mk. 50 Pf.
Encyklopaedie der Photographie. 20. —23. Hft. gr.8°.
Halle, Knapp. 20. Valenta, Behandig. der f. den Auscopir-Prozess
bestimmten Emulsionspapiere. 6 Mk. — 21. Mercator, die photogr.
Retouche. 2 Mk. 50 Pf. — 22. Doleial, die Anwendung der Pho-
tographie in der praktischen Messkunst. 4 Mk. — 23. Verfasser,
der Halbtonprozess. 4 Mk.
Franklin, E., „Blitzlicht^. Kurze u. allgemein verständl. An-
leitung zum Pbotographircn mit Magnesium, Aluminium u. elektr.
Licht unter Berücksichtigung von combiniertem Tages- u. künstl.
Licht. 8°. (IV, 30 S. m. Fig.) Frankfurt a/M., Brönner. 1 Mk.
Fuhrmann, Arwed/.dio Theodolite, ihro Einrichtung, Anwen-
dung, Prüfung u. Berichtigung. Eine Unterweisung für Architekten,
Bautechniker, Landmesser u. s. w. gr 8°. ^VJ II, 136 S. m. Abbild.)
Leipzig, Seemann. 3 Mk.
Geometrie, praktische, f. gewerbliche Fortbildungs- u. Hand-
werkerschulen, sowie zum Selbstunterrichte. Bearb. v. einem ehe-
mal. Mitgliede mehrerer Prüfungs-Kommissionen. Planimetrie, gr. 8°.
(VIII, 119 S. m. Fig.) Frankfurt a/M., Jäger's-Vlg. 1 Mk.; aus-
führlicher Schlüssel. (144 S.) 2 Mk.
Klein, F., die Anforderung der Ingenieure u. die Ausbildung
der mathemat Lehramtskandidaten. Vortrag. gr.8°. Leipzig, Teub-
ner. 30 Pf.
Koch, Gust. , die Lösung des Flugproblems in physikalischer
und maschinentechnischer Hinsicht. Mit e. Anhang: Nutzen u,
Folgen praktischer Luftschiffahrt gr.8°. (72 S. m. Abbildgn. u.
8 Taf.) München, Lukaschik. 3 Mk.
Kosak, Geo., Einrichtung u. Betrieb der Elektromotoren nach
Mittheilgn. aus der Praxis leichtfasslich dargestellt. Mit Abdruck
der Sicherheitsvorschriften des elektrotechnischen Vereines in Wien
u. 24 Abbild. gr.8°. (VIII. 84 S.) Wien, Spielhagen & Schurich.
2 Mk.
Lehrhefte, technische. Mathematik. 1. u. 3.Hft. gr.8°. Hild-
burghausen, Pezoldt. 1. Lehrbuch d. Elementar-Aritbmetik. 1. Tl.
Hrsg. v. Karl Kuhn. (IV, 48 S. mit 3 Fig.) 1 Mk. 50 Pf. - 3.
Lehrbuch der Stereometrie. Hrsg. v. Karl Kuhn. (HI, 24 S. m.
36 Fig.) 90 Pf.
— , dass. Maschinenbau. Hft 6b. Berechnung der Schwung-
räder u. Centrifugalregulatoren. Elementare Darstellung m. erläut.
Rechnungsbeispielen, v. Jos. Kessler. gr.8°. (IV. 37 S. m. 33 Ab-
bildgn.). Ebd. 1 Mk. 20 Pf.
May, Ose, Anweisung für den elektrischen Licht- u. Kraft-
betrieb. Für Inhaber elektrischer Beleuchtungsanlagen und deren
Maschinisten. 3. Aufl. 8°. (VIII, 64 S. m. 5 Fig.) Berlin, Sprin-
ger. Geb. 2 Mk.
Schnauss, Herrn., dio Blitzlicht-Photographie. Anleitung zum
Photographiren bei Magnesiumlicht. 2. Aufl. gr.8°. (IV, 150 S.
m. 57 Fig. u. 8 Taf.) Düsseldorf, Liesegang. 2 Mk.
— , Photographischer Zeitvertreib. 5. Aufl. gr.8°. (V, 60 S.
m. 15 Fig.) Ebd. 2 Mk.
Wilke, Arth., üb. die gegenseitige Beeinflussungen der Fern-
sprechleitungen nach Müller's Theorie. gr.8°. (XIII, 69 S.) m.
Abbild. Leipzig, Leiner. 1 Mk.
Optik, Akustik und Elasticität.
Kerber, Arth., Beiträge zur Dioptrik. 2. Hft. gr.8°. (16 S.
ro. 5 Fig.) Leipzig, Fock. 50 Pf,
Kümmcll , G , über Fresnelsche Beugungserscheinungen bei
Röntgenstrahlen. Nebst e. Nachtrag von K.Schmidt, gr. 8°. (11 n.
2 S. in. 1 Abbild, n. 1 Taf.) Halle, Niemeyer. 1 Mk.
O.e kinghaus, E., über die Schallgeschwindigkeit beim scharfen
Schnss. gr.8°. (15 S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold. 50 Pf.
Erd- und Himmelskunde.
Annalen des (rassischen) Central -Observatoriums, hrsg. v. H.
Wild. Jahrg. 1894. 2 Thle. Imp.4°. Leipzig, Voss' Sort — I.
Meteorologische u. magnetische Beobachtungen v. Stationen 1. Ordng.
n. ausserordentliche Beobachtungen v. Stationen 2. u. 3. Ordng.
10 Mk. 20 Pf. — II. Meteorologische Beobachtungen der Stationen
2. Ordng. in Russland nach dem internationalen Schema. 15 Mk. 40 Pf.
Ans dem Archiv der deutschen Seewarte. Hrsg. v. der Direk-
tion. XVIII. Jahrg.: 1895. gr. 4°. Hamburg, Fricderichsen & Co. 15 Mk.
Beobachtungen des Tiflisser physikalischen Observatoriums
i. J. 1894. Hrsg. v. Ed. Stelling. (Russisch u. deutsch.) gr.4°. (IV,
XXXII, 198 S.) Petersburg, Eggers & Co. 10 Mk.
C atalog der astronomischen Gesellschaft. 1 Abth. Catalog
der Sterne bis zur 9. Grösse zwischen 80° nördlicher u. 2° südlicher
Declination für das Aequinoctium 1875. 11. Stück. Catalog von
9789 Sternen zwischen 14° 50' u. 20° 10' nördlicher Declination 1855
u. Catalog v. 372 grösstenteils der nördlichen Berliner Zone ange-
Aörigen Sternen für das Aequinoctium 1875. Nach Zonen-Beobach-
tungen aus Pistor'schen Meridiankreise der kgl. Sternwarte zu Berlin
in den J. 1869 — ^74 v. A. Auwers. Hrsg. v. d. astronom. Gesell-
schaft. gr.4°. (161 u. 367 S.) Leipzig, Engelmann. 30 Mk.
Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Landes-
stationen in Bosnien-Hercegowina i. J. 1894. Hrsg. v. der bosu.-
bereegow. Landesregierung, gr. 4°. (XII, 112 S. ra. 16 Taf. u. 1
Karte.) Wien, Hof- u- Staatsdruckerei. 15 Mk.
Falb, Rmd., neue Wetter-Prognosen u. Kalender der kritischen
Tage f. 1896 Juli— Dezember. 16°. (85 S.) Berlin, Steinte. 1 Mk.
Foerster, W , u. Blenck, populäre Mittheilungen zum astro-
nomischen u. chronologischen Theile des preussischeu Normalkalenders
f. 1897. gr.8°. (29 S.) Berlin, Statist. Bureau. 1 Mk.
Franz, Ju I., die täglichen Schwankungen der Temperatur im
ErdbodeB. Nack der Bodenthermometer-Station der physikalisch-
ukonom. Gesellschaft gr.4°. (16 S.) Koenigsberg, Koch. 60 Pf.
Gezeiten tafeln f. d. J 1897. Hrsg. vom Reichs-Marine-Amt.
Red.: Observatorium zu Wilhelmshaven. Mit 14 Blättern in Steindr.,
enth. Darstellungen der Gezeitenströmungen in der Nordsee, im
engl. Kanal u der Irischen See. 8°. (VIII, 253 S) Berlin, Mitt-
ler Ä Sohn. 1 Mk. 50 Pf.
Goldschcider, Frz, die Gauss'sche Osterformel. 1. Tl. 4°.
(29 S.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Grossmann, 4 Sternkarten. Zorn Gebrauch in den tropischen
Gebieten für geogr. Ortsbestimmungen u. die Schule. 3 Blatt ä
36 X 38 cm, 1 Blatt 27,5 X 27,5 cm. Mit Vorwort u. Anleitung.
gr.8«\ (4 S.) Berlin, D. Reimer. 4 Mk.
Günther, Siegm., Grundlehren der mathematischen Geogra-
phie u. elementaren Astronomie, f. den Unterricht bearb. 4. Aufl.
Mit 47 Fig. u. 2 Sternkarten. gr.8°. (X, 143 S.) München, Th.
Ackermann. 2 Mk.
Handwörterbuch der Astronomie. 4. Lfg. Breslau, Tre-
wendt. 3 Mk. 60 Pf.
Haerdtl, E. v , Notiz betr. die Säcularacceleration des Mondes.
gr.8°. (7 S.) Wien, Gerold. 30 Pf.
Hub er, G., die kleinen Planeten des Asteroidenringes. gr.8°.
(27 S.) Bern, Wyss 60 Pf.
Jahrbuch des kgl. sächs. meteorologischen Institutes. gr.4°.
Chemnitz, Bülz. 189J. XII. Jahrg. 2. Hälfte od. 3. Abth. 10 Mk.
- 1895. XIII. Jahrg. 3 Abthlgn. 20 Mk.
Jenkner, Hans, Leitfaden der Himmelskuude. Für den Schul-
gebrauch, insbesondere an höheren Mädchenschulen, sowie f. den
Selbstunterricht Mit 18 Fig. i. Text u. 1 Sternkarte des nördl.
Himmels. gr.8°. (IV, 76 S.) Berlin, Gärtner. Geb. 1 Mk. 50 Pf.
Laska, V., über eine neue Methode zur Bestimmung der Pol-
höhe durch Photographie. Prag, Rivnäc. 12 Pf.
Neudrucke von) Schriften und Karten über Meteorologie u.
Erdmagnetismus. Hrsg. v. G. Hellmann. Nr. 5 u. 6. gr.4°. Ber-
lin, Asher & Co. 5. Die Bauern Praktik. 1508. Fcsm. Druck m.
e. Einleitg. (72 S. m. 1 Holzschn. u. 6 Bl.) 7 Mk. — 6. George
Hadley, Concerning the cause of the General Trade Wiuds. London,
1735. Fcsm. Druck m. e. Einleitg. (16 S. u. 3 Bl.) 2 Mk.
Niessl, G. v., Bahnbestimmung der grossen Meteore am 16. u.
25. Jäuner 1895. gr.8°. (74 S.) Wien, Gerold. 1 Mk. 20 Pf.
Pernter, J. M., die allgemeine Luftdruckvertheilung u. die Gra-
dienten bei Föhn. gr.8°. (21 S. m. 1 Fig. u. 1 Taf) Wien, Ge-
rold. 80 Pf.
Publikationen des astrophysikalischen Observatoriums zu
Potsdam. Nr. 34. (XI. Bd. 1. Stück.) Beobachtungen des südl.
Polarflecks des Mars u. Bestimmung . der Elemente des Marsäqua-
tors aus Beobachtuugeu seiner Polartlecken v. 0. Lohse. gr.4°. (25 S.
m. 1 Fig.) Leipzig, Eugcltnauu. S Mk.
Rechenberg, Geo., definitive Bahnbestimmung des Cometen
18 35. I. 4°. (25 S.) Breslau, Schleuer. 1 Mk.
Sammluug populärer Schriften, hrsg. v. d. Gesellschaft Urania
zu Berlin. Nr. 39. Ueber Roentgcn'sche Strahlen. Populärer Ex-
perimentalvortrag v. Paul Spies. gr.8°. (13 S. m. 4 Fig. u. 1 Taf.)
Berlin, H. Paetel. 80 Pf.
Studnicka, F. J., bis ans Endo der Welt! Astronomische
Causerien. 2. Aufl. 8°. (216 S. m. Abbild.) Prag, RivnaC. 3 Mk
Veröffentlichungen des kgl. preuss. meteorolg. Instituts"
Hrsg. durch Wilh. v. Bezold. Ergebnisse der Beobachtungen an den
Stationen II. u. III. Ordnung i. J. 1895, zugleich deutsches meteorol.
Jahrbuch f. 1895. Beobachtungssy Btem des Königr. Preussen u. be-
nachb. Staaten. 1. u. 2. Hft. gr.4°. (93 S.) Berlin, Asher & Co.
2 Mk. 50 Pf.
Vierteljahrsschrift der astronomischen Gesellschaft 29.
Jahrg. Suppl -Hft. General register der Jahrgänge 1 — 25 rou Alexis
v. Tillo. gr 8°. (III, 103 S.) Leipzig, Engelmann. 5 Mk.
— , dass. 30. Jahrg 4. Hft. u 31. Jahrg. 1. Hft. Ebd. ä
2 Mk.
Weighardt, E., mathematische Geographie. Leitfaden für den
Unterricht in der Obertertia der Mittelschulen gr.8°. (44 S. m.
Fig.) Bühl, Konkordia. CO Pf.
Wiesner, J., Beiträge zur Kenntnis des tropischen Regens.
gr.8° (38 S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold. 80 Pf.
Wilsdorf, E. M., Sternkarte für den Unterricht in der Him-
melskunde. Mit Erlänterg. 2. Aufl. 17,5 X 22 cm Mit Text am
Fussc Chemnit, Bülz. 20 Pf
Wolf, J., 3 Wandtafeln zur Himmelskunde, ä 56,5 X 89 cm.
Farbendr. Esslingen, Lung. ä 1 Mk. 50 Pf
Z iesomer, Jons., kloine mathemat. Geographie. 3. Aufl. gr.8d
64 S. ra. 34 Fig.) Breslau, Hirt. 80 Pf.
Nautik.
Jahrbuch, nautisches, od. Ephemeriden u. Tafeln f. d. J. 1899
Hrsg. v. Reichsamt d. Innern. Unter Red. v. Schräder. Berlin,
C. Hey manu. Kart. 1 Mk. 50 Pf.
Physik.
Börner, HM physikalisches Uuterrichtswerk f. höhere Lehran-
stalten, sowie zur Einführung in das Studium der neuern Physik.
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Anfangsunterricht an Gymnasien u. Realgymnasien. 2. Aufl. gr.8°.
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Caroli, Carl, Elektrographie. Eine besondere Methode für
Induktionswirkungen. (System Jodko.) 12» (14 S.) Berlin, Hayn,
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Dorn, En Mittheilungen Uber Röntgen- Strahlen, gr.8* (10 S.
m. 1 Taf u 1 Bl. Erklärgn.) Halle, Niemeyer. 1 Mk.
— , über die Schwingungsrichtung der Röntgen strahlen, gr.8°.
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Ebert, H., magnetische Kraftfelder. Die Erscheinungen des
Magnetismus, Elektromagnetismus u. der Induktion, dargestellt auf
Grund des Kraftlinienbegriffes. 1. Tl. Mit 93 Abbildgn. im Text. u.
auf 2 Taf. gr. 8°. (XVIII, 223 S.) Leipzig, Barth. 8 Mk.
Galitzin, B., u. A. v. Karnojitzky, über die Ausgangs-
punkte u. Polarisation der X-Strahlen. Imp.-4°. (13 S. m. 14 pho-
totyp. Taf.) Leipzig, Voss* Sort. 3 Mk.
Grimsehl, Einleitung in die Physik. Ein Beitrag zur Me-
thodik des pbysikal. Anfangsunterrichts. gr.4°. (24 S.) Hamburg,
Herold. 1 Mk. 60 Pf.
Handbuch der Physik, hrsg. v. A. Wiukelinanu. Mit 128
Abbildgn., c. Inhaltsübersicht u. e. Namenregister für das ganze
Werk. 29. u. 30. (Schluss-) Lieferg. gr.8°. Breslau, Trewendt.
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nete. gr.8#. (26 S. m. 4 Fig. u 2 Taf.) Ebd. 1 Mk.
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Wechselströme, beziehungsweise: Der Drehstrom, eine Erzeuguug u-
Anwendung in der Praxis. gr.8°. (X, 392 S. m. 293 Abbildgn. u.
9 Taf.) Jena, Costenoble. 15 Mk.
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Wandtaf. auf e. photograph. Karton v. 31—34 cm nach öffentlichen
Experimentalvorträgen. Mit Text (4S.) Bielefeld, Helmich. 2Mk. 50 Pf.
Krumme, Wilh., Lehrbuch der Physik f. höhere Lehranstal-
ten. Nach den neuen Lehrpläuen bcarb. v. Hugo Fenkner. 1. Stufe:
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247 S. m. 160 Fig.) Berlin. Grote. 2 Mk.
Lang, Vikt. v, lnterfereuzversuch mit elektrischen Wellen.
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Lampa, Ant., Uber die Bestimmung der Dielektricitätscon-
stante eines anisotropen Stoffes nach e. beliebigen Richtung aus den
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Dielektricitätsconstanten nach den Hauptriebtungen. gr.8n. (37 S.)
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Liebeta uz, Frz., Röntgens X- Strahlen nebst allen jetzt be-
kannten Strahleuarten n. Anh. die Selle'sche Farbeuphotographie.
gr.8°. i32 S. m. Abbild.) Düsseldorf, Gerlach. 60 Pf.
Liebisch. Thdr., Gruudriss der physikalischen Krystallogra-
phie. gr.8*. (VIII, 506 S. m 898 Fig.) Leipzig, Veit & Co
13 Mk. 40 Pf.
Lommel, E. v., Lehrbuch der Experimentalphysik. 3. Aufl.
gr.8°. (XI, 556 S. m. 430 Fig. u. 1 Spektraltaf.) Leipzig, Barth.
G Mk. 40 Pf.
Meyer, Stef., über den Sitz der Potentialdifferenzen in Tropf-
elektroden u. im Capillarelektrometer. gr.8°. (22 S. m. 6 Fig.) Wien,
Gerold. 80 Pf.
Pfaundler, L., Beitrag zur Kenntniss u. Anwendung der Rönt-
gen'scben Strahlen. gr.8°. (5 S. m. 1 Fig. u. 1 Taf.) Wien, Ge-
rold. 50 Pf.
Puluj, J-, Uber die Entstehung der Röntgen'schen Strahlen u.
ihre photographische Wirkung. gr.8°. (11 S. m. 5 Fig. u. 1 Taf.)
Ebd. 60 Pf.; Nachtrag (3 S. m. 3 Taf.) 70 Pf.
Riecke. Ed., Lehrbuch der Experimentalphysik zu eigenem
Studium u. zum Gebrauch bei Vorlesungen. 2. Bd. Magnetismus.
Elektrizität, Wärme. gr.8°. (XII, 492 S. m. 247 Fig.) Leipzig,
Veit & Co. 10 Mk.
Röntgen, Wilh. Kon»r., eine neue Art von Strahlen. II. Mit-
theilg. gr.8°. (9 S ) Würzburg, Stahel. 60 Pf
Sammlung elektrotechnischer Vorträge. Hrsg. v. Ernst Voit
1. Bd. 1. Hft Der elektrische Lichtbogen v. Ernst Voit. gr.8°.
(74 S. m. 44 Abbild.) Stuttgart, Enke. 1 Mk.
Schmidt, K. E. F., die Röntgen strahlen. gr.8°. (16 S.)
Leipzig, Pfeffer. 30 Pf.
Schröder, Conr., 20 Lektionen aus der Physik. Für die
einfachsten SchulverhältuUse mit Berücksichtigung der zu verwerten-
den Anschauungsmittel zusammengestellt. 3. Aufl. gr.8°. (63 S.
m. 50 Holzschn.) Leipzig, Siegismund & Volkening. 60 Pf.
Schurig, Ewald, die Elektrizität. Das Wissenwürdigste aus
dem Gebiete der Elektrizität, für jedermann leichtverständlich dar-
gestellt. gr.8°. (III, 55 S. m. 30 Fig.) Leipzig, Moeschke. Kart.
1 Mk. 30 Pf.
Singer, Ose, über die wechselseitige Induction zweier auf e.
Kugelschale gleichmässig gewickelter Windungslagen. Wien, Gerold
30 Pf.
Thompson, Sil van u§, P., mehrphasige elektrische Ströme
u. Wechselstrommotoren. Uebers. v. K.Strecker, gr. 8#. (V, 250 S.
m. 171 Abbildgu. u 2 Taf.) Halle, Knapp. 12 Mk.
Voigt, Wold., Kompeudium der theoretischen Physik. 2. Bd.
Elektrizität u. Magnetismus, Optik. gr.8°. (XIV, 810 S.) Leipzig,
Veit & Co. 18 Mk.
Wesely, Jos., Grandzüge der allgemeinen u. technischen
Physik. Grnndlehren der Meteorologie. Repetitorium für den I. u.
II. Jahrescurs der mechanisch-technischen, bau- u. chemisch-techni-
schen Abtheilung an höhereu Staats-Gewerbeschulen. gr.8°. (VII,
587 S. m. 518 Abbild.) Pilsen, Steinhauser. 7 Mk. 20 Pf.
Wiehert, E., die Theorie der Elektrodynamik u. die Rönt-
gen'sche Entdeckung. gr.4°. (48 S. m. Fig.). Königsberg, Koch.
1 Mk. 80 Pf.
Winkelmann, A. u. R. Straubel, über einige Eigenschaften
der Röntgen'schen X-Strahlen. (Vorläufige Mittheilg.) 2. durch einen
Nachtrag vermehrte Aufl. gr.8°. (18 S. u. 2 Lichtdr.-Taf.) Jena,
Fischer. 1 Mk. 20 Pf.
Winter, Willi., Grundriss der Mechanik u. Physik f. Gym-
nasien bearb. 2. Aufl. gr.8°. (VI, 349 S. m 233 Abbild.) Müu-
chen, Th. Ackermann. 3 Mk. 20 Pf.
Zepf, K., Einführung in die Grundlehren vom elekt. Strom
m. Hilfe einiger aus einzelnen Teilen aufzubauenden Apparate, gr. 8°.
(XIV, 118 S. m. 20 Taf.) Freiburg, Ragoczy. 3 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften.
Mathematisch-physikal. Classe. 19. Bd. München, Franz. 12 Mk.
— , physikalische, der kgl. Akademie der Wissenschaften zu
Berlin. Aus d. J. 1895. gr.4°. Berlin, Georg Reimer. Kart.
24 Mk. 50 Pf.
Berichte dor sächs. Gesellschaft d. Wissenschaften. Mathe-
matisch-physikalische Classe. 1895. V. u. VI. u. 189G I. Leipzig,
Hirzcl. ä i Mk.
Much, E., populär-wissenschaftliche Vorlesungen. 8°. (VII,
355 S. m. 46 Abbildgu.) Leipzig, Barth. 5 Mk.
Sitzungsberichte, Müuchener. Mathematische Classe. 1895.
3. Hft. u. 1896 1. Hft. München, Franz. ä 1 Mk. 20 Pf.
— »Wiener. Mathematisch uaturwiss. Classe. Wieu, Gerold.
I. Abth. 104. Bd. 9. u. 10. Hft. 7 Mk. 20 Pf. — Abth. IIa.
104. Bd. 8. - 10. Hft. 8 Mk. 105. Bd. 1. Hft. 3 Mk. 80 Pf. —
Abth. IIb. 104. Bd. 9. u. 10. Hft. 1 Mk. 40 Pf. 105. Bd. 1. u.
y. Hft 1 Mk. 50 Pf. - Abth. III. 104. Bd. C-10-Hft. 4 Mk.GOPf.
— , der kgl. böum. Gesellschaft der Wissenschaften. Matue-
matisch-uaturwissenschaftl. Classe. Jahrg. 1895. 2 Tie. Prag,
Rivnäi. 18 Mk.
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Litterarischer Bericht LIX.
27
Litterarischer Bericht
LIX.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Geschichte der Mathemetik im Altertum und Mittelalter. Vor-
lesungen von H. G. Zeuthen, Professor au der Universität Kopen-
hagen. Kopenhagen 1896. Andr. Fred. Höst u. Sön.
Das Buch schliesst sich der Reihe derjenigen Autoren an, die
nach langer Unterbrechung erst in neuerer Zeit wieder angefangen
haben, die Geschichte der Mathematik zu bearbeiten, nämlich Chas-
les, Brettschneider, Hankel, Cantor, Tannery, Heiberg, Allmann, be-
nutzt deren Werke und stützt sich auf sie. Die eigene Leistung
charakterisirt sich durch Hervorhebung einer Seite der Geschichtschrei-
bung, die mau früher als unwichtig, vielleicht sogar als ungehörige
Einmischung verworfen hat. Um die Geschichte einer Wissenschaft wie
der Mathematik und Physik richtig zu beurteilen, ist es durchaus
unzureichend ihre Productionen als Zeiterscheinungen zu behandeln.
Die Entdecker und Förderer sind meistens ihrer Zeit voraus und
finden bei ihren Zeitgenossen zu geringes Verständniss. Namentlich
ist in hohem Grade auffällig, dass die physikalischen Kenntnisse der
Alten viel umfangreicher erscheinen, nachdem mau angefangen hat,
die Ueberlieferungen vom beutigen Standpunkt aus zu betrachten.
Letzteres macht nnn der Verfasser auch zum Princig für seine Oha-
rakterisirung der Mathematik der Alten und spricht es auch als
solches, was vielleicht hier zum erstenmal geschieht, offen aus. Was
indes das Buch nicht gibt, ist die nähere Bekanntschaft mit den
Quellen der Geschichte. Ersatz für dieselbe hat der Verfasser in
▲rck. d. lUtb. ■ Pliy«. 2. U«ih., T.IXV.
3
28
Litterarucher Bricht L1X.
keiner Weise gewährt, auch dem Leser keinen Rat erteilt um Aus-
kunft über die Quellen zu erlangen. Mögen danu die Urteile über
die Productionen und Kenntnisse noch so treffend und unbestritten
seiu, so bleiben sie doch als bloss wörtlich acceptirte ziemlich un-
fruchtbar Vorausgehende Lecturo der Quellen scheint der Verfasser
nicht angenommen zu haben, auch sind sie ausser Euklid nicht leicht
zugänglich. Vielleicht ist in dieser Beziehung schon von den Vor-
gängern hinreichend gesorgt, dass der Verfasser es nicht für nötig
hielt mehr dafür zu tun. Das Buch beginnt mit einer Vorgeschichte
der Mathematik, welche die ersten Antriebe zur Untersuchuog mathe-
matischer Fragen aus einzelnen Beschäftigungen herleitet. Am mei-
sten eingehend werden die Lehren der Pythagoräer und der Inhalt
von Euklids Elementen behandelt. H.
Leopold Kronecker's Werke. Herausgegeben auf Veran-
lassung "der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften
von K. Honsel. Erster Band. Mit L. Kronecker's Bildniss. Leipzig
1895 B. G. Teubuer. 4». 483 S.
Die Werke sind vom Herausgeber nach ihrem Inhalt in 3 Ab-
teilungen zusammen geordnet. Die erste, welche in mehreren Bänden
erscheinen wird, enthält die „allgemeine Arithmetik". Darunter ver-
steht der Verfasser „die Anwendung der Begriffe und Methoden der
Zahlentheorie auf die Untersuchung der rationalen Functionen be-
liebig vieler Variabein. Im vorliegenden I Bande stehen folgende
12 Abhandlungen: Beweis, dass für jede Primzahl p die Gleichung
l-f-x-f** . . . . -f-x/>-i=0 irreductibel ist. — De unitatibus
complexis. — Memoire sur les facteurs irreductibles de Texpression
z» — 1. — Demonstration d'un theoreme de M.Kummer. — Demon-
stration de l'irreductibilite de l'equation x—1 -f *«- 2 4- . . . -f-
1 = 0, oü n d6signe un nombre premier. — Zwei Sätze über Glei-
chungen mit gauzzahligeu Coetficienten. — Ueber coraplexe Einheiten.
— Ueber kubische Gleichungen mit rationalen Coefticienten. —
Ueber die Classenanzahl der aus Wurzeln der Einheit gebildeten
complexen Zahlen. — Ueber eiuige Interpolationsformeln für ganze
Functionen mehrer Variabein. — Ueber bilineare Formen — Ueber
Systeme von Functionen mehrer Variabein. 2 Abhandlungen. — Sur
le theoreme de Sturm. — Bemerkungen zur Determinantentheoric.
Auseinandersetzung einiger Eigenschaften der Classenzahl idealer
complexer Zahlen — Zur algebraischen Theorie der quadratischen
Formen. Ueber die verschiedenen Stürmischen Reihen und ihre ge-
genseitigen Beziehungen. — Ueber Schaaren von quadratischen uud
bilinearen Formen. — Sur les faisceaux de formes quadratiques et
Literarischer Bericht MX.
29
bilinSaires. — Uebcr die congruenten Transformationen der bilinearen
Formen. — Von diesen Abhandlungen stehen 6 in Crelle J., 3 in
Lionville J., 11 in den Monatsb. d. Akad., 2 in Comptes rendus.
H.
Zwei Abhandlungen über sphärische Trigonometrie, Grundztige
der sphärischen Trigonometrie und Allgemeine sphärische Trigono-
metrie 1753 und 1779. Von Leonhard Euler. Aus dem Franzö-
sischen und Lateinischen übersetzt und herausgegeben von E. Ham-
mer. Mit 6 Figuren im Text. Leipzig 1896. Wilhelm Engelmann.
65 S.
In der ersten Abhandlung bestimmt Euler die Seiten des sphä-
rischen Dreiecks als kürzeste Verbindungen der Ecken längs der
Kugelfläche durch Integration der Bedingungsgleichung, geht also
von der Aufgabe der sphäroidischen Trigonometrie aus. In der zweiten
leitet er die Formeln durch Betrachtung der Pyramide zwischen den
Ecken und dem Mittelpunkte der Kugel her. Die Ausgabe schliesst
mit einer kurzen Biographie von Euler und Verweisung auf die aus-
führliche, enthalten in R. Wulf, Handbuch der Astronomie. Zürich
1890. H.
Die Theorie der Parallellinien von Euklid bis auf Gauss. Eine
Urkundensammlung zur Vorgeschichte der nichteuklidischen Geome-
trie. In Gemeinschaft mit Friedrich Engel herausgegeben von
Paul Stäckel. Mit 145 Figuren im Text und der Nachbildung
eines Briefes von Gauss. Leipzig 18ü5. B. G. Teubner. 325 S.
Die Verfasser haben mit grossem Erfolge nach den Vorgängern
der für Gründer der nichteuklidischen Geometrie geltenden Lobat-
schefskij und Bolyai geforscht und teilen im Vorliegenden die
gefundenen Urkunden chronologisch mit. Es sind die folgenden:
John Wallis 1616— 17U3. — Girolamo Sacchcri 1667-1733.
— Johann Heiurich Lambert 1728—1777. — Carl Friedrich
Gauss 1777 — 1855. — Ferdinand Karl Schweikart 1780—
1857. — Franz Adolf Taurinus 1794— lt74. H.
Julius Plückors gesammelte mathematische Abhandlungen.
Herausgegeben von A. Schoeuflies Mit eiuem Bildniss Plücker's
und 73 in den Text gedruckten Figuren. Leipzig 1895. B. G.
Teubner. 620 S.
30
Literarischer Bericht L1X.
Das Vorliegende ist der erste Band des Gesamtwerks: „Julias
Plückers gesammelte wissenschaftliche Abhandlungen. Im Auf-
trag der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen heraus-
gegeben von A. Schoenflies und F. R. Pockels in zwei Bän-
den". Er enthält 39 bereits in Zeitschriften erschienene Abhand-
lungen', während 5 selbständige Bücher noch ausserdem käuflich,
daher nicht aufgenommen sind. Der Herausgeber bezeichnet Plücker's
productive Wirksamkeit als notwendige Ergänzung der Entwicklung
der modernen Geometrie in analytischer und formentheoretischer Rich-
tung neben der von Poncelet, Möbius und Steiner, als ihm eigene
fundamentale Gedanken die Methode der abgekürzten Bezeichnung,
die Bedeutung der Constantenzahi, den allgemeinen Coordinatenbe-
griff, die Einführung der Linien- und Ebenencoordinaten, die homo-
gene Schreibweise, die Benutzung überzähliger Coordinaten, den
Zusammenhang der Siugularitäten und die Liniengeometrie.
H.
Gino Loria, Professore ordinario dell' Univeraita di Genova.
II passato ed il presente delle principali teorie geometriche. Secon-
da edizione aecresciuta ed interamente rifatta. Torino 18%. Carlo
Clausen. 316 S.
Das Vorliegende ist die Geschichte der Zweige der Geometrie,
nämlich der folgenden. Nach einem Blicke auf Ursprung und Ent-
wickclung der Geometrie überhaupt vom Altertum bis gegen 1850
wird einzeln behandelt: die Theorie der ebenen algebraischen Cur-
ven ; der algebraischen Flächen ; der algebraischen doppelt gekrümmten
Linien ; die Differentialgeometrie (so nennt der Verfasser die Unter-
suchung der Natur der Curven und Flächen in einem Punkte);
Untersuchungen über die Form der Curven, Flächen und andern
Gebilde, Analysis situs, Configurationen ; die Geometrie der Geradon
im Räume, Correspondenzen , Darstellungen, Transformationen; die
abzählende Geometrie; die Mehrdimensionengeometrie. Manche
Theorien sind erklär termassen ausgeschlossen. Die Erklärungen
und Charakterisirungen sind kurz, den Hauptinhalt bildet der Lite-
raturnachweis. H.
Das 2000jährige Problem der Triscction des Winkels. Von
Ingenieur Sigismund Wellisch. Mit 11 Toxtfigurcn. Wien 1896.
Spielhagen u. Schurig. 18 S.
Die Schrift ist eine historisch litterarische freie Besprechung
des Problems. H-
Literarischer Bericht L1X.
31
Lehrbücher.
K. Koppe's Arithmetik und Algebra zum Gebrauche an hebern
Unterrichtsauslalteu neu bearbeitet von Prof Dr. Jos. Diekmann,
Director des Progymnasiums mit Realabteilung in Viersen, Drei-
zehnte Auflage. Mit zahlreichen Uebuugen uud Aufgaben. I. Teil.
Die 10 Grundrechnungen — Die linearen Gleichuugen. — Dio Po-
tenzrechnungen. Die einfacheu quadratischen Gleichungen. Essen
1896. G. D. Bädeker. 176 S.
Im 56. literarischen Bericht S. 46 ist des Verfassers Lehrbuch
der Geometrie besprochen. Zu dem auf dem Titel stehenden Inhalte
beider sehr bekannten und verbreiteten Lehrbücher ist wol kaum
weiteres hinzuzufügen. II.
Katechismus der Algebra Vierte Auflage Vollständig neu be-
arbeitet von Richard Schurig. Leipzig 1895 J. J. Weber.
236 S.
Im 279. litterarischen Bericht S. 24. ist der 1. Teil von des
Verfassers „Lehrbuch der Arithmetik zum Gebrauch au uiedern und
höhern Lehranstalten und beim Selbststudium" besprochen. Das
Vorliegende, obwol Katechismus genannt, stimmt in Lehrweise und
didaktischen Gedanken gauz damit überein, so dass alles Gesagte
auch hier zutrifft. Es wird hier als 4. Auflage eines Werkes von
Herrmann und Heym herausgegeben mit dem Bemerken, dass der
Bearbeiter vou der katechetischen Form darin absehen zu müssen
geglaubt hat. In der Tat hat auch der Verfasser, iudera er vorzugs-
weise in doctrinären Gebrauch uud Bcuenuung einführt, mit grossem
Geschick zugleich das geleistet, dass Schüler, die das Erlernen als
opus operatum ansehen, leicht uud ohne tieferes Eindringen stets den
Gedankenzusammenhang gerade hinreichend begreifen. Insofern würde
das Buch, als zwischen Katechismus und Lehrbuch die Mitte haltend er-
scheinen und von maucheu Schulen, wo die Mathematik für ein Neben-
fach gilt, gern augeuommeu werden. Alleiu der Verfasser hat darin
die ganz misverstandene Lehre von Null und Unendlich, welche er
in seinem Lehrbuche vorgetragen hatte, und deren Unrichtigkeit in
jenem Berichte reichlich dargetan worden ist, erneuert. Demnach muss
das Buch wegen Verbreitung von Irrtümern für untauglich zur Ein-
führung in Schulen erklärt werden.
Iloppe.
Die Grundlehren der Ebenen Geometrie. Ein Leitfaden für den
32
Litterarischer Bericht L1X.
Unterricht mit Ucbungsaufgaben. Von Jos. Lengauer, Professor
am k. alten Gymnasium zu Würzburg. Vierte, umgearbeitete Auflage
der Ebenen Geometrie Von A. Steg mann. Kempten 1893. Jos.
Kösel. 180 S.
In 2. Auflage ist das Buch im 231. Uitt. Bericht, S. 30 be-
sprochen worden. Aenderungen fanden am meisten iu der 3. Auf-
lage statt In der 4ten wurden die Fuudameutalconstructionen dem
Lehrsystem eingereiht. Die Congruenzsätze werden hier nicht mehr
auf Euklidische Weise begründet, sondern aus der eindeutigen Con-
struetion des Droiocks gefolgert II.
Lehrbuch der Geometrie. Herausgegeben von Dr. Fritz Mei-
gen. Mit 150 in den Text gedruckten Figuren. Hildburghausen
1896. Otto Pozoldt. 82 S-
.Der Vortrag zeichnet sich durch eine kindlich populäre Dar-
stellungsweise aus, die es den Schwächsten fast unmöglich macht,
etwas nicht zu verstehen. Auf den ersten 7 Seiten ist diese auch
durchaus exaet Dann aber wird über den Begriffen des Winkels
und der Richtung das nötige Dunkel verbreitet, um einen trügeri-
sebon Scheinbeweis des Parallelensatzes erschleichen zu können.
Aufkärung über das zur Orientirung Notwendige, hier Verschwiegene
wird auch später nicht gegeben. Pflege der ünkenntniss ist also das
würdige Ziel des Buches. Hoppe.
Lehrbuch der Trigonometrie. Herausgegeben von Dr. Fritz
Meigen. Mit 41 in den Text gedruckten Figuren. Hildburghausen
1896. Otto Pc*oldt 59 S.
Das Buch ist hinsichtlich guter Ordnung, klaren Ausdrucks und
reichlich dargebotener Mittel mit der Lehre vertraut zu machen
musterhaft Der Lehrgang ist der gewöhnliche und empfehlens-
werteste: die Goniometrie ausgehend vom rechtwinkligen Dreieck
nebst Ergänzung durch graphische Darstellung und mit der Addition
der Winkel schliessend, dann die Dreiecksberechnung, die Aufgaben
über das rechtwinklige vorausschickend. Auf Gebrauch trigonomo-
metrischer Tafeln mit logarithmischer Rechnung geht das Lehrbuch
nicht ein; eine kleine dreistellige Tabelle reicht für die Uebungs-
beispielo gerade hin. Gar nicht erwähnt werden Wiukcl über 180°,
obgleich die graphischo Darstellung die Frage nach ihnen nahelegt,
und die Addition der Winkel leicht auf solche führen kann. Doch
Literarischer Bericht L]X.
33
ist es immer erfreulich, dass das vorliegende Lehrbuch das Schul-
pensum der Trigonometrie nicht grösser erscheinen lässt, als es
wirklich ist, wie es leider oft geschieht. H.
Die Grundlagen der Stereometrie. Ein Leitfaden für deu Unter-
richt mit Uebungsaufgaben. Von Jos. Lengauer, Prof. am k. alten
Gymnasium zu Wür/burg. Kemptou 18J6. Jos. Kösel. 110 S.
In 3 Abschnitten werden die Lehre von der Lage der Ebenen
und Geraden, die sphärische Geometrie uud Trigonometrie in Ver-
bindung mit dem Dreikant, die Lehro vom Prisma, Pyramide, Cylinder,
Kegel und Kugel behandelt und Uebungsaufgaben dazu gestellt. Die
Polyeder, namentlich die regelmässigen , werden nur allgemein de-
finirt, aber in keiner Weise naher in Betracht gezogen. H.
Mathematische Hauptsätze für Gymnasien. Methodisch zusam-
mengestellt von Dr. Heinrich Bork, Professor am Königl. Priuz
Heinrichs-Gymnasium zu Schöueberg bei Berlin. Zweiter Teil :
Pensum des Obergymnasiums (bis zur Reifeprüfung). Leipzig 1896.
Dürr. 235 S-
Die Sätze sind vereinigt zu ausgewählten Partien der Plani-
metrie, Arithmetik, Trigonometrie, Stereometrie. Das Princip der
Auswahl ist nicht ausgesprochen. Nun wird aber in diesen Zweigen
eine Vorbildung vorausgesetzt, die bereits Bekanntschaft mit der
Mathematik in ziemlichem Umfang erteilt hat. Jene Partien schei-
nen dazu bestimmt zu sein, gewisse Lücken in der Vorbildung aus-
zufüllen, auch wie, sie auszudehnen und ihren Staudpunkt zu er-
höhen. Besonders bemerkenswert ist die Lehre vom Unendlichen,
welche gegenüber einer herrschenden und von Lehrbüchern noch fort
und fort gepHegten Unklarheit einmal berichtigend und einfach ent-
scheidend auftritt Hier ist der Lehrsatz (14), welcher die Gleich-
heit zweier Constauten aus infinitesimaler Bestimmung folgert, iu
vollem Sinne ein Hauptsatz; er ist es für die gesamte Iutinitesi-
nialtheorie. H.
Der Coordinatenbegriff uud einige Grundeigenschaften der Kegel-
schnitte Zunächst eine Ergänzung der Neubearbeitung der Plani-
metrie von Kambly Zum Gebrauche an Gymuasicu nach den neuen
preussischen Lehrpläneu bearbeitet von Hermann Rocder, Ober-
lehrer am Lyceum I zu Hauuover. Mit 36 Figuren Breslau 1893
Ferdinaud Hirt. 55 S.
34
Literarischer Bericht L1X.
Es werden die ebenen rechtwinkligen Coordinaten erklärt und
auf Punkt, Gerade, Kreis, Parabel, Ellipse, Hyperbel, letztere nur
in einfachster Lage zum Axonsystem, angewandt Didaktischer Ge-
sichtspunkt ist, die räumliche Vorstellung beständig im Auge zu be-
halten. Daher erscheint die Rechnungsform weniger als Deductions-
mittel, vielmehr 'als Ziel* aller Operationen. Am Schlüsse werden
die genannten Curven ^ohne Gebrauch von Coordinaten als ebene
Schnitte des geraden Kegels hergeleitet. EL
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Lehrbuch der Algebra. Von Heinrich Weber, Professor
der Mathematik an der Universität Göttingen. In zwei Bänden.
Erster Band. — Zweiter Band Mit 28 eingedruckten Abbildungen.
Braunschweig 1895 Friedrich Vieweg u. Sohn. 633 S.
Das Buch enthält das gesamte Gebiet der Algebra auf neue-
stem Standpunkt, der erste Band: die Grundlagen, die Wurzeln und
algebraische Grössen. Deren Abschnitte behandeln: rationale Func-
tionen, Determinanten, die Wurzeln algebraischer Gleichungen, sym-
metrische Functionen, lineare Transformation , Invarianten, Tschirn-
hausen-Transformation ; Realität der Wurzeln, den Sturm'schen Lehr-
satz, Abschätzung der Wurzeln, genäherte Berechnung, Kettenbrüche,
Theorie der Einheitswurzeln; die Galois'sche Theorie, Anwendung
der Perrautationsgruppen auf Gleichungen, cyklische Gleichungen,
Kreisteilung, algebraische Auflösung von Gleichungen, Wurzeln meta-
cyklischer Gleichungen .
Der 2. Band enthält: ' Gruppeu, lineare Gruppen, Anwendungen
der Gruppentheorie, algebraische Zahlen. H.
Naturwissenschaftliche Anwendungen der Integralrechnung Lehr-
buch und Aufgabensammlung. Verfasst von Arwed Fuhrmann,
ordentl. Professor an der Königl technischen Hochschule zu Dres-
den. Teil II, der Anwendungen der Infinitesimalrechnung in den
Naturwissenschaften, im Hochbau und in der Technik. Berlin 1890.
Ernst u Kohn. 261 S
Der Verfasser hat schon bei Herausgabe des I. Teils viel Glück
und Erfo g davon geerntet, dass er denjenigen, welche ohne voraus-
gehendes Studium der höhern Analysis naturwissenschaftliche oder
Litterarischer Berieht LJX.
35
technische Fächer betrieben, die Eenntniss gerade derjenigen be-
sondern Lehren verschaffte, welche ihnen dabei von Nutzen waren.
Es ist nur eine Fortsetzung seines Werkes, dass er jetzt jene Lehren
auf die Integralrechnung ausdehnt. Die partiellen Differentialglei-
chungen bleiben auch diesesmal noch ausgeschlossen, daher offen für
eine weitere Fortsetzung. Offenbar ist das Unternehmen ein Schritt
dazu, dass der Wert des mathematischen Studiums für einen weiten
Kreis wissenschaftlicher Forschung mehr und mehr einleuchtet, ob-
gleich es zunächst von der Mühe der Aneignung einer umfangreichen
Doctrin zu entbinden und deren Früchte fertig in die Hand zu lio-
fern scheint; denn der Weg durch die allgemeinen Principien der
Doctrin führt meist kürzer und leichter zu den Resultaten als das
Ausgehen auf specielles Ziel, und Früchte, die man genossen hat,
wird man auch gern selbst pflücken wollen — Die Anordnung des
Lehrstoffs ist nicht nach Fächern und Verwendungen, sondern nach
den Teilen der Theorie getroffen. Die Abschnitte sind: eiufache,
dann mehrfache Integrationen, Differentialgleichungen erster, dann
zweiter Ordnung. H.
Geometrie.
Die singulären Punkte der Flächen. Habilitationsschrift zur
Erlangung der venia legendi an der Königl Technischen Hochschule
in Stuttgart vorgelegt von Dr. Ernst Wölf fing aus Stuttgart.
Dresden 1896 B. G. Teubner. 25 S.
Es wird die Gestalt der Fläche in der Umgebung eines singu-
lären Punktes uutersucht. Die Entwicklung der Coordinateu bis auf
ersten Term ergibt ein Polyeder, dieses auf eino Ebene projicirt
ein Netz. Dio Abschnitto der Schrift sind: das analytische Poly-
eder, die Flächencurven in einem singulären Punkte, das analytische
Netz, die Durchdringungscurvo zweier Punkte, das Tangontialgebilde,
bildliche Darstellung einer Fläche in der Nähe eines singulären
Punktes, die Näherungs- und Hülfsflächen, Untersuchung einer Flächo
in der Nähe eines singulären Punktes. H.
36
literarischer Bericht LIX.
Mechanik.
Ballistische (Theorien. Beiträge zum Studium neuer Probleme
der inncrn und äussern Ballistik I. Analytische Theorie der
Wärmelcitung in Geschützrohren. Von Alois Indra, k. u. k.
Major im Festungs-Artillcric-Regimente Graf Colloredo-Mels No. !.
Pola 1£93. E. Scharff. 178 S.
Das Gesamtwerk bestimmt der Verfasser für Lösung dreier
Probleme betreffend die Wärmeleitung im Geschützrohr, die Stoss-
wirkung der Pulvergase und den Luftwiderstand Für das erste lag
die Differentialgleichung schon integrirt von Fourier vor; es ist im
gegenwärtigen I. Teile danach bearbeitet. Die auf das zweite be-
zügliche bisher für unlöslich gehaltene Differentialgleichung ist ihm,
wie er sagt, gelungen zu integriren, und es wird dieses Problem die
Grundlage einer ueueu Theorie der Coustructiou beringter Geschütz-
röhre bilden. Auch die analytische Theorie des Luftwiderstandes
rotirender Geschosse hofft er in vollständig neuer und umfassender
Weise darzustellen. Die Abschnitte der vorliegenden Bearbeitung
sind folgende. Untersuchungen über dio Wärincleitung im Rohre
unter blosser Voraussetzung einer inuern constanten Wärmequelle.
Wärmebewegung im Rohre uuter Voraussetzung einer von Schuss
zu Schuss unterbrochenen Wärmequelle. Die Temperaturverteilung
im unendlichen Kreiscyliuder als geometrisches Mittel der Tempe-
raturverteilung im unendlichen Stabe und in der unendlichen Kugel.
Temperaturverteiluug im uuondlichen Cyliudervon begrenzter Läuge,
wenn die anfängliche Temperatur eine willkürliche gegebene Länge
ist Schlussfolgerungen. Allgemeines Poblem der Fortpflanzung der
Wärme bei gegebenem innern und äusseru Wärmezustande. Anwen-
dung des Problems der Wärmelcitung zur Bestimmung der Stoss-
intensität der Pulvergasc. Wärmemitteilung bei Voraussetzung einer
als Fuuction der Zeit continuirlich wirkeuden Wärmequello Es
folgt zum Schluss eiue Tafel des Iutegrallogarithmus H.
Die Luftwiderstands-Gesetze, der Fall durch die Luft und der
Vogelflug. Mathematisch-mechanische Klärung auf experimenteller
Grundlage entwickelt von Friedrich Ritter von Locssl, Ober-
ingeuieur. Wien 1*96. Alfred Holder. 3<H S.
Der Verfasser äussert sich in allen Stücken befriedigt von dem
Erfolge seiner Untersuchungen in Betreff der 3 genannten Probleme,
deren Lösung er in den zunächst geforderten Hauptpunkten über-
zeugt ist, dauernd festgestellt zu haben Die Schuld des bisherigen
Mislingen's schreibt er gewissen, hier nicht näher bezeichneten irrigen
[Aiterarischer Bericht L/X.
37
Vorstellungen zu. Auch er geht vou vereinfachenden Vorstellungen
aus, die er aber durch sorgfältige und vielseitige Experimente so-
weit gerechtfertigt hat, dass alles darin Vernachlässigte keinen merk-
lichen Einfluss haben kann. Namentlich ist es die Vorstellung, dass
eine ebene (oder coneave) Platte normal gegen die Luft geführt
einen pyramidalen Lufthügel unverändert vor sich her treibt, der
fest verbunden mit ihr den Widerstand zum Minimum macht.
Letzterer erweist sich dann der Basis bei jeder Gestalt proportional
Ueberall handelt es sich natürlich nur um summarische Hauptgrössen,
deren allgemeine Ausdrücke stets sehr einfach ausfallen; detaillirto
Bestimmung von Druck in einzelnen Punkten, Luftbewegung u s. w
bleibt ausgeschlossen Von den Experimenten und Apparaten wird
wenig mitgeteilt Auch in Betreff des Fluges von Tauben, wo der
Verfasser beausprucht, alles Fragliche aus der vorhergehenden Theorie
genügend erklärt zu haben, erfährt man nicht, wie die Beobachtung
angestellt worden ist. II.
Traite de mecanique rationnelle Par Paul Appell, Membro
de rinstitut, Professeur ä la Faculte des sciences. Tome premier;
Statique , dynamique du point. — Tome deuxieme: Dynamique des
systemes, mecanique analytique. Paris 1893 189G Gauthier-Villars
et ßls. 549 + 538 S.
Der Verfasser setzt die Eigenheit seines Werkes allein darin,
dass die analytische Meehauik schon in den Anfang eingeführt werde.
Gerade in diesem Punkte lässt sich indes am wenigsten Verschieden-
heit von andern Lehrbüchern erkennen. So ist das Princip der vir-
tuellen Geschwindigkeiten, obwol es das allgemeinste der Statik ist,
doch wie gewöhnlich nicht in den Anfang gestellt. Dagegen fiuden
sich sonst genug charakteristische Verschiedenheiten im Lehrgang.
Z. B. bildet hier die Lehre von den Kräfteparen kein Glied der
Statik. Die Themata der Abschnitte sind der Reihe nach folgende:
Theorie der Vettoren, Kinematik , Principe der Mechanik (Kräfte,
Massen), Arbeit ; Gleichgewicht eines Punktes und eines starren Kör
pers, deformirbare Systeme, Princip der virtuellen^Geschwindigkeiteu,
Bcgriff.'der Reibung; geradlinige Bewegung, Ceutralkräfte insbesondere
elliptische Bewegung der Planeten, Bewegung eines Punkts auf fester
oder beweglicher Curve und Flüche, Lagraage's Gleichungeu für
eiuen freien Punkt, Alembert'sches, Hamilton'sches Princip und Princip
der kleinsten Wirkung — Kanonische Gleichung, Jacobi'scher Satz,
Anwendungen, Trägheitsmomente, allgemeine Sätze über die Be-
wegung der Systeme, Dynamik des starren Körpers, Bewegungen
parallel einer Ebene,*Bewegung eiues Körpers um einen festen Punkt,
38
Litterarischer Bericht L1X.
freier starrer Körper relative Bewegung, Alombcrt'sches Princip,
Lagrange's Gleichungen , kanonische Gleichungen , Sätze von Jacobi
und Poisson, Princip von Hamilton und kleinster Wirkung, Stoss,
Maschineu. H.
Erd- und Himmelskunde.
Astronomischer Kalender für 1897. Herausgegeben von der k.
k. Sternwarte zu Wien. Jahrg. L1X der ganzen Reihe, XVI. der
neuen Folge. Wien, Gerold's Sohn. 109 S
Dio Beilagen geben : ein Fixstemvcrzcichniss, Verzcichniss ver-
änderlicher Sterne, von Nebelflecken und Sternhaufen, Const unten.
Uebersicht des Sonnensystems , nämlich Bahnelemente der grossen
Planeten, der Satelliten, Yerzeichniss der Asteroideu, berechneten
Kometeuj, Sternschnuppenradianten, geographische Positionen, Ele-
mente des Erdmagnetismus, neue Planeten und Kometen. H.
Annuaire pour Tan 1896 — pour Tan 1897. Publie par lo
Bureau des longitudes. Avec des notices scientifiques. Paris.
Gauthier-Villars et fils.
Comme tous les ans ä pareillo epoque l'Annuaire du Bureau
des Longitudes vient de paraitre. i'Annuaire pour 1£96 renferme
une foule de renseignements pratiques reunis daus ce petit volume
pour la commodite des travaileurs. On y trouve egalement des arti-
cles dus aux savants les plus illustres sur les Moonaics, la Statisti-
quo, la Geographie, la Miueralogie, etc , eufin les notices suivantes:
Les Forces ä distance et les oudulations; par M. A. Cornu —
Les Travaux de Frcsnel en Optiquo; par M A. Cornu. — Sur la
construetion des nouvelles Cartes maguetiques du globe, entreprises
sous la direction du Bureau des Longitudes; par M. de Bcrnar-
dieres — Sur une troisieme ascension ä l'observatoire du sommet
du mont Blanc et les travaux executes pendänt Tete de lbdb dans
le massif de cette montagne; par M J. Jansen. — Notice sur la
vie et les travaux du contre-amiral Fleuriais; par M. de Bernar-
dieres — Allocutions prononeees aux funerailles de M E. Bru-
uer; par MM. J Jansen et F. Tisseraud. Id-Iö de IV-894
pages, avec 2 Cartes maguetiques.
Outre les renseignements pratiques qu'il contient cbaque aun6c,
l'Annuaire du Bureau des Longitudes pour 1897 renferme des ar-
Litter arisch er Bericht L1X.
30
ticles dus aux savants les plus illustres sur les Monnaies , la Statique,
la Geographie, la Mineralogie, etc., enfin les Notices suivantes:
Notice sur le mouvement propre du Systeme solaire; par M. F-
Tisserand — Les rayons cathodiques et les rayons Röntgen;
par M. II. Poincare — Les epoques dans l'Histoire astronomique
des planetes; par M. J. Jansen — Notice sur la quatrieme Reunion
du Comite international pour l'cxecution de la Carte photographique
du Cid; par M. F Tisserand. — Notice sur les travaux de la
Commission internationale des etoiles fondamentales ; par M. F.
Tisseraud. — Discours prononce aux funerailles de M. Hippolyte
Fizeau; par M. A. Cornu. — Discours prooonces aux funerailles
de M. Tisserand; par MM. II Poincar6, J. Jansen et M Löwy.
— Travaux au raont Blanc en 1806; par M. J. Jansen In-18 de
V-918 pages, avec 2 Cartes magneliques.
Paria. Gauthier- Villars et fils.
Mathematische
und physikalische Bibliographie.
LH.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Bernhardt, Philipp Melanchton als Mathematiker u. Physiker.
gr.8°. (VI, 74 S.) Wittenberg, Wunschmauu. 1 Mk.
Epstein, S. S., Hermann v. Helmholtz als Mensch u. Gelehr-
ter. 8°. (92 S.) Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt. 1 Mk.
Ernst, Adf.„ James Watt u. dio Grundlagen des modernen
Dampfmaschinenbaues. Eine geschichtl. Studie. Mit dem Bildnis v.
James Watt u. 27 Tcxtfig. gr.8°. (V, 100 S.) Berlin, Springer.
2 Mk.
Fortschritte der Physik im J. 1890. Dargestellt von der
physikal. Gesellschaft zu Berlin. 46. Jahrg. 3. Abth. Kosmische
Physik. Red.v. Rieh. Assmann gr.8°. (LIV, 780 S.) Braunschweig,
Vieweg & Sohn. 30 Mk.
— dass. im J. 1895. 51. Jahrg. Ebd. — 1. Abth. Physik
der Materie. Red. v. Rieh. Börnstein. gr.8°. (LXXII, 510 S.)
20 Mk. - 3. Abth. Kosmische Physik. Red. v. Rieh. Assmann. gr.8°.
(LIV, 686 S.) 25 Mk.
— der Elektrotechnik. 8. Jahrg. 1. u. 5. Hit. Berlin, Sprin-
ger, ä 5 Mk.
Gay-Lussac, premicr essai pour däterminer les variations de
temperature qu' eprouvent les gaz on changeant de densite et con-
siderations sur leur capacite pour la calorique. gr. 8°. (14 S.)
Leipzig, Barth. 1 Mk.
Hagen, Joa. G., index operum Leonardi Euleri. gr.8\ (VIII,
90 S.) Berlin, Dames. 2 Mk.
Müller, Chr. Frdr., Henricus Grammateus u. sein Algorismus
de integris. gr.4°. (3TS) Zwickau, Thost. 1 Mk.
Pogge ndo rf P s Handwörterbuch zur Geschichte der exaeten
Wissensehaften. 3. Bd. 2.-6. Lfg. Leipzig, Barth, ä S Mk.
Wertheini, Gust., die Arithmetik des Elia Misrachi. Ein
Beitrag zur Geschichte der Mathematik. 2. Aufl. gr.8tt. (VII, 68 S.)
Braunschweig, Vieweg. 3 Mk.
Methode und Prlnelpien.
Altmanspocher, Otto, die Grundlagen unserer Herrschaft
über die Zahlen. gr.8u. (III, 52 S.) Leipzig, Dürr'sche B. 1 Mk.
Danock, Gust., das Rechnen im ersten Schuljahr, zugleich ein
Beitrag zur Frage nach dem Wesen u. der Entstehung der Zahl.
gr.8°. (III, 173 S.) Leipzig, Klinkhardt 2 Mk.
Goebel, Karl, die Zahl und das ünendlichkleine. gr.8#.
(47 S.) Leipzig, Fock. 1 Mk. 20 Pf.
Lodge, OliveT J., neueste Anschauungen über Elektricität.
Uebers. v. Anna v. Helmholtz u. Estelle du Bois-Reymond. Hrsg.
durch Rieh. Wachsmuth. 8°. (XV, 539 S. m. Fig.) Leipzig, Barth.
10 Mk.
Scheffler, Herrn., das Wesen der Mathematik u. der Aufbau
der Welterkenntniss auf raathematischer Grundlage. 2 Bde. gr.8ü.
1. Die Mathematik. (VI, 409 S. m. 1 Taf.) — II. Das Welt-
system. (V, 462 S. m. 2 Taf.) Brauuschweig, Wagner. 10 Mk.
Sinram, A., Kritik d. Formel der Newton'schen Gravitations-
theorie. gr.8°. (44 S.) Hamburg, Gräfe & Sillem. 1 Mk.
Steiger, Joh., der geometrische Unterricht in der Volksschule.
Zum Gebrauche in Seminarien u. für die Hand des Lehrers metho-
disch dargestellt. 2. Aufl. gr.fc0. (IX, VI, 71 S. m. Fig.) Bühl,
Koukordia. Kart. 1 Mk.
Lehrbücher.
Löwenberg, Geo., Lehrbuch der Mathematik. Zum Selbst-
studium u. für deu Uutericht in Prima der höheren Lehranstalten,
vermittelnd den Uebergang vom Schulpensum zum Universitätsstu-
dium. gr.8ü. (191 u. 8 S. m. Fig.) Leipzig, Arnd- 4 Mk. 50 Pf.
Sammlungen.
Eisner, A-, u. R. Sendler, Rechenbuch für Lehrerseminare.
Im Anschluss an Dorn's Rechenhefte bearb. I. Tl. Für die Unter-
stufe der Seminare, sowie für Praeparandenanstaltcn. 2. Aufl. gr.8°.
(II, 223 S.) Breslau, Handel. 2 Mk. 20 Pf.
Fechner, Heinr, Aufgaben für den ersten Rechenunterricht
in der Buchstabenrechnung. Resultate. 3. Aufl. gr.8°. (25 S.)
Berlin, W. Schulze. 75 Pf.
Funcke, H., methodisch geordnete Aufgaben zu Mchler's Haupt-
sätzen der Elementar- Mathematik. gr.8°. (IV, 96 S.) Berlin, G.
Reimer. 60 Pf.
Groh, Herrn., Aufgabeu für den Rechenunterricht an Klasse
IV höherer Lehranstalten. Nebst einem Anhang zum Kopfrechnen.
8°. (IV, 88 S.) Stuttgart, Kohlhammer. Kart. 90 Pf.
Hegemann, E., Uebungsbuch für die Anwendung der Aus-
gleichsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate auf die
praktische Geometrie, gr.8». (IV, 156 S. m. 37 Abbild.) Berlin,
Parey. Geb. 5 Mk.
Hügemeyer, G., u. F. Riethmüller, Rechenbuch f. höhere
Mädchenschulen in 9 Hftn. Bearb. nach den Bestimmgn. des preuss.
ünterrichtsministers v. 31. Mai 1894. 9 Hfte. gr.8°. Düsseldorf,
Schwann. 3 Mk. 45 Pf.
Kley er, A., Aufgaben-Sammlung. 1362. — 1367. Heft. Stutt-
gart, Maier. ä 25 Pf.
Knak, P., Rechenbuch für Ackerbauschulen u. landwirtschaft-
liche Winterschulen. 2. Aufl. 8°. (VIII, 111 S.). Berlin, Parey.
Geb. 1 Mk. 20 Pf.
Küffner, Ed. u. AI. J. Ruckert, Rechenbuch für die Volks-
schule, unter Mitwirkung erfahrener Schulmänner hrsg. 2. u. 3. Lehr-
heft. 8°. — 2. Der Zahlenraum v. 1—100. (120 S. m Fig.) — 3.
Der Zahlenraum v. 1—1000 bzw. bis 10000. (68 S.) Bamberg,
Buchner. ä 80 Pf.
Lindner, J., 550 Kopfrechnungen, grössteutheils Aufgaben von
Anstellungsprüfungen. 2. Aufl. gr.8°. (52 S.) Regensburg, Bauhof.
80 Pf.; Risultate (8 S.) 20 Pf.
Löwe, M., Aufgaben für das kaufmännische Kopfrechnen mit
beigefügten Beispielen u. Resultaten. gr.8°. (55 S.) Leipzig,
Klinkhardt. 1 Mk. 20 Pf.
Maier, K. G-, Sammlung v. Kopfrechnungsaufgaben aus dem
Gebiete der Elementar-Arithmetik zum Gebrauch in Schulen, Lehrer-
bildungsanstalten u. beim Selbstunterricht. 2. Tl. 2. Aufl 8°. (96 S
u Resultate S. 97—112). Stuttgart, Gundert. 1 Mk. 50 Pf.
Rosenberg, Karl, methodisch geordnete Sammlung v. Auf-
gaben aus der Arithmetik u. Algebra f. Lehrer- u. Lehreri»nen-
Bildungs- Anstalten, sowie für andere gleichgestellte Lehranstalten.
gr.8° (IV, 247 S.) Wien, Hölder. Geb. 2 Mk. 60 Pf.
Villicus, Frz., Beispiele u. Aufgaben für das kaufmännische
Rechnen zum Gebrauche an der Gremial-Haudelsfachschule der Wiener
Kaufmannschaft. Für die Vorbereitungsciasse u. I. Classe. gr.8°.
(IV, 81 S.) Wien, Pichler. Kart. 1 Mk.
Weisbach's Ingenieur. Sammlung von Tafeln, Formeln u.
Regeln der Arithmetik, der theoretischen u. praktischen Geometrie,
sowie der Mechanik u. des Ingenieurwesens. 7. Aufl. v. F. Reuleaux.
schmal 8°. (XX, 1058 S. m. 746 Holzst.) Braunschweig, Vieweg.
10 Mk.
Tabellen.
Breusing, Arth., nautische Hülfstabellen. 6. Aufl. Hrsg. v.
C/ Schilling. gr.8°. (325 S. m. 2 Karten.) Bremen, Heinsius. 6 Mk.
Kewitsch, Geo., vierstellige Logarithmen für den Schulge-
brauch gr.8». (40 S.) Leipzig, Reisland. 80 Pf.
Ligowski, W, Sammlung fünfstelliger logarithmischer, trigo-
nometrischer u. nautischer Tafeln, nebst Erklärung u. Formeln der
Astronomie. (Nautische Tafeln.) 3. Aufl. gr.8°. (XXIII, 252 S.)
Kiel, Universitäts-Buchh. 7 Mk.
Schultz, E., vierstellige mathematische Tabellen im engen
Anschluss an die mathematischen Tabellen der technischen Kalen-
der. gr.8°. (IV, 80 S.) Essen, Baedeker. Kart. 80 Pf.
Sickenberger, A dt'., vierstellige logarithmisch-trigonometri-
sche Tafel zum Schul- und Handgebrauch. 3. Aufl. 12°. (20 S.)
München, Th. Ackermanu. 40 Pf.
Treutlein, P., vierstellige logarithmischo u. goniometrische
Tafeln, nebst den nötigen Hilfstafeln. 123. (IV, 73 S.) Braun-
schweig, Vieweg. 60 Pf.
Zimmermann, Ludw., die gemeinen oder briggischen Loga-
rithmen der natürlichen Zahlen 1-10009 auf 4 Dezimalstellen, nebst
einer Produkteatafel einer Quadrattafel u. einer Tafel zur Berech-
nung der Kathete u. Hypotenuse u. zur Bestimmung der Wurzeln
aus quadratischen Gleichungen. Zum Gebrauche für Schule u. Praxis.
gr.8° (40 S ) Liebeuwerda, Rciss. 50 Pf.
— , Rechentafeln, welche die Produkte aller Zahlen unter Zehn-
tausend in alle Zahlen bis Hundert enthalten u. daher die Multipli-
kation u. Division mit diesen Zahlen ganz ersparen, bei grösseren
Zahlen aber zur Erleichterung u. Sicherung der Rechnung dienen.
Grosse Ausg. 4°. (XVI, 205 S.) Ebd. Geb. 5 Mk.
— , Tafeln fUr die Teilung der Dreiecke, Vierecke u. Polygone.
2. Aufl. gr.8°. (64 S. m. Fig.) Ebd. Geb. 4 Mk.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Ben dt, Frz., Katechismus der Differential- u. Integralrechnung.
12°. (XVI, 268 S. m. 39 Fig.) Leipzig, Weber. Geb. 3 Mk.
s*
Dedoff, Thdr., Untersuchungen über quadratische Formen.
gr.4°. (39 S.). Leipzig, Teubner. 2 Mk. 80 Pf.
Hauck, H., u. A. Fr. Hauck, Lehrbuch der Arithmetik für
Real-, Gewerbe- u. Handelsschalen. Mit zahlreichen Beispielen u.
Uebungsaufgaben. (In 3 Tin.) 2. Tl. 2. Abtlg. 6. Aufl. gr.8°.
(III, 249 S.) Nürnberg, Korn. Geb. 3 Mk.
Koppe' s, K., Arithmetik u. Algebra zum Gebrauche an höheren
Unterrichtsanstalten, neu bearb. v. Jos. Diekmann. 13. Aufl. 2. Tl.
gr.8°. Essen, Baedeker. Gob. 2 Mk. 40 Pf.
Kr ei big, Jos. Clem., Lehrbuch der kaufmännischen Arith-
metik tür höhere Haudels-Lehranstalten. 3 Tie. gr.8°. (IV, 178
— IV, 229 — IV, 238 S.) Wien, Hölder. Geb. 9 Mk. 20 Pf.
Lindenthal, Ernest, Rechenlehre. Leitfaden für den Rechen-
unterricht in den zwei untersten Klassen der Realschulen u. rangs-
gleicher Anstalten. gr.8°. (160 S.) Ebd. Geb. 1 Mk. 80 Pf.
Markoff, A. A., Differenzenrechnung. Uebers. v. Theoph
Friesendorff u. Erich Prümm. gr.8°. (VI, 194 S.) Leipzig, Teub-
ner. 7 Mk.
Netto, Eugen, Vorlesungen über Algebra. (In 2 Bdu.) I. Bd.
gr.8°. (X, 388 S. m. Holzschn.) Ebd. 12 Mk.
Puchberger, Eman., allgemeine Integration der Differential-
gleichungen. 4. (Suppl.)-Heft. gr.8a. (XV, 29 8.) Wien, Gerold.
1 Mk. 60 Pf.
Rogel, Frz., Theorie der Euler'schen Functionen. gr.8°.
(45 S.) Prag, Rivna**. 72 Pf.
Servus, II.. Regeln der Arithmetik u. Algebra zum Gebrauch
an höheren Lehranstalten , sowie zum Selbstunterricht. I. Tl
Unter-Tertia, Ober-Tertia u. Ünter-Secunda. gr.8°* (VI, 180 S.)
Berlin, Salle. 1 Mk. 40 Pf.
Stahl, Herrn., Theorie der Abel'schen Functionen. gr.8°.
(X, 354 S.) Leipzig, Teubner. 12 Mk.
Studnit ka, F. J.,' über Potenzdeterminanten u. deren wich-
tigste Eigenschaften. gr.8°. (8S.) Prag, Rivna»-. 16 Pf.
Wallentin, Frz., Lehr- u. Uebungsbuch der Arithmetik für
die 3. u. 4. Klasse der Realschulen u. anderen gleichstehenden Lehr-
anstalten. 3. Aufl. gr.8». (IV, 101 S.) Wien, Gerold. Geb.
1 Mk. 40 Pf.
Geometrie.
Bianchi, Luigi, Vorlesungen über Differentialgeometrie.
Deutsch ?. Max Lukat. (In 2 Lfgo.) 1. Lfg. gr.8°. (IV u.S. 1-336).
Leipzig, Teubner. 12 Mk.
Binder, Wilh., Theorie der unicursalen Plancurven 4. bis
3. Ordng. in syothetischer Behandlung. Mit 65 Fig. im Text u. auf
2 Tafeln. gr.8° (XI, 3% S.) Leipzig, Teubner. 12 Mk.
Bolto, F., Leitfaden für den Unterricht in der Planimetrie
zum Gebrauche an Navigationsschulen. gr.8°.(48S. m. Fig.) Ham-
burg, Peuser. Kart. 1 Mk. 20 Pf.
Carda, Karl, elementare Bestimmungen der Punkttransfor-
mationen des Raumes, welche Flächeninhalte invariant lassen, gr. 8°.
(4 S.) Wien, Gerold. 10 Pf.
Hartl, Hans, Lehrbuch der Planimetrie. Für den Unterrichts-
Gebrauch u. für das Selbststudium verfasst. Mit 216 in den Text
gedruckten Figuren, einer Tabelle u. zahlreichen Uebungsbeispieleu.
gr .8°. (VII, 135 S) Wien, Deuticke. Geb. 2 Mk. 40 Pf.
Hürten, Karl, Anfangsgründe der Raumlehre, planmässig dar-
gestellt. 1. Hft. gr.8°. (63 S. m. Fig.) Münstereifel, Schulte.
Kart. 1 Mk.
Jentzen, Ed.. darstellende Geometrie für technische Lehran-
stalten u. Handwerkern h uh n. 2. Aufl. Mit 22 Taf. in 4°. gr.8n.
(VIII, 36 S.) Rostock, Werther. In Mappe 5 Mk
Kleinschmidt, Emerich, Leitfaden der Geometrie u. des
geometrischen Zeichnens f. Knaben-Bürgerschulen. Mit 345 in den
Text gedr. Abbildgn., 6 Fig.-Taf. u. über 600 Uebungsaufgaben.
gr.8°. (II, 218 S.) Wien, Hölder. Geb. 2 Mk. 64 Pf.
Kröger, M., die Planimetrio in ausführlicher Darstellung u.
mit besonderer Berücksichtigung neuerer Theorieen. Nebst einem
Anhang über Kegelschnitte. Mit ungefähr 800 Figuren im Text u..
mehr als 1200 Uebungssätzen u. Konstruktionsaufgaben. Für den
Handgebrauch des Lehrers u. für den Selbstunterricht bearb. gr.8°.
(VIII, 511 S.) Hamburg, Meissner. 8 Mk.
Küpper, Carl, Nachtrag zu deu „fc-gonal. Curven". gr 8°.
(9 S.) Prag, Rivnä«'. 20 Pf.
Lilienthal, E. v., Grundlagen e. Krümmungslehre der Curven-
scharen. gr.8°. (VII, 114 S.) Leipzig. Teubner. 5 Mk.
Mot'nik's geometrische Formenlehre für Lehrerinnen-Bildungs-
austaltcn. 3. Aufl. bearb. v. Ed. Sykora. gr.8°. (IV, 140 S. m.
150 Holzschn.) Leipzig, Freytag. 1 Mk. 40 Pf.
— , Lehrbuch der Geometrie für Lehrerbildungsanstalten.
4. Aufl. bearb v. Ed. Sykora. gr.8°. (IV, 18) S. m. 214 Holzschn.
Ebd. 1 Mk. 60 Pf.
Staude, Otto, die Focaleigenschaften der Flächen 2. Ord-
nung. Ein neues Capitel zu den Lehrbüchern der analyt. Geometrie
des Raumes. gr.8°. (VIII, 185 S. m. 49 Fig.) Leipzig, Teubner,
7 Mk.
Sturm, Rud., die Gebilde 1. u. 2. Grades der Liniengeome-
trie in synthetischer Behandlung. 3.(Schuss)-Thl. Die Strablen-
complexe 2. Grades. gr.8°. (XXIV, 518 S.) Leipzig, Teubner
18 Mk.
Waeisch, Emil, über die Lame'schen Polynomo 2. Ordng.
einer Form 5. Ordng. gr.8\ (8 S.) Wien, Gerold. 20 Pf.
Trigonometrie.
Servus, H., Lehrbuch der ebenen Trigonometrio Zum Ge-
brauche an höh. Lehranstalten, sowie zum Studium. gr.8°. (IVi
94 S.) Berlin, Friedberg & Mode. 1 Mk. 50 Pf.
— trigonometrisches Nachschlagebuch. Eine Sammlung trigo-
nometrischer Forraelu. gr.8°. (IV, 106 S-) Ebd. 2 Mk.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Arbeiten, astronomisch-geodätische. Veröffentlicht v. der kgl.
bayer. Commission für die internationale Erdmessnng. 1- Hft. Pol-
höhen u. Azimutbestimmungen auf der Station Altenburg bei Bam-
berg. 2. Bestimmung der Längendifferenz zwischen den Stationen
München u Bamberg auf telegraphischem Wege. gr.4°. (V, 136 S.)
München, Franz. 7 Mk.
Fuhrmann, Arwed, die Kippregeln, deren Verwendung, Prü-
fung u. Berichtigung. Ein Leitfaden für Architekten, Bautechniker
Landmesser etc. gr.8°. (VI, 38 S. m. Fig.) Leipzig, Seemann.
1 Mk. 25 Pf.
Landes- Triangulation, die kgl. preussische. Hauptdrei-
ecke. 8. Thl. A Die Hannov. Dreieckskotte. B. Das Basisnetz
b. Meppen. C Das Wesernetz. Gemessen u. bearb. v. der trigono-
metr. Abtheilg. der Landesaufnahme. Mit 1 Uebersichtskarte u. 21
Skizzen. Lex. 8°. (XII, 500 S.) Berlin, Mittler & Sohn. Kart.
15 Mk.
Verhandlungen der 11. allgemeinen Confereuz der inter-
nationalen Erdmessung und deren permanenten Commissionen. Red.
v. A. Hirsch. I. Thl. Sitzungsberichte. II Thl. Spczialberichte
Uber die Fortschritte der Erdraessung u. Landesberichte über die
Arbeiten in den einzelnen Staaten. (Deutsch u. Französ.) gr. 4°-
Berlin, G. Reimer. 12 Mk.
Vermessungswesen, das, der kgl. Haupt- u. Residenzstadt
Dresden. Die Triangulationen I., II , III. Ordng. Im Auftrage des
Raths zu Dresden bearb. v. Stadt- Vermessungsamt. 1. Bd. gr.4°.
(XL 191 S. m. 36 Fig. u. 3 Taf.) Dresden, Baeusch. 8 Mk.
Mechanik.
Cranz, Carl, Corapendium der theoretischen äusseren Balli-
stik. gr.8°. (XII, 511 S. m 110 Fig.) Leipzig, Teubner. 12 Mk.
Wirtinger, W., über eine Eigenschaft der Potentiale unter
Annahme eines Green'schen Wirkungsgesetzes. gr.8°. (12 S.) Wien,
Gerold. 40 Pf.
Zimmermann, II., die Schwingungen eines Trägers mit be-
wegter Last. Lex. 8°. (VII, 46 S. m. 9 Holzscbn., 4 Tab. u. 4 Taf.)
Berlin, Ernst & Sohn. 6 Mk.
-
Technik.
Canter, 0., die Technik des Fernsprechwesons in der deut-
schen Reichs-, Post- u. Telegraphen-Verwaltung. 2. Aufl. gr.8°.
(XII, 158 S. mit 119 Abbild.) Breslau, Kern. Geb. 4 Mk. 50 Pf.
David, Ludw. u. Charles Scolik, photographisches Notiz-
u. Nachschlagebuch für die Praxis. Mit 5 Kunstbeilagen. 5. Aufl.
12°. (XII. 254 S. m. Abbild.) Halle, Knapp. Geb. 4 Mk.
Eder, Jos. Maria, ausführliches Handbuch der Photographie.
Mit etwa 200 Holzschn. u. 10 Taf. 14. Hft. (4. Bd. 3. Hft.) Das
Pigraentverfahren u. die Heliogravüre. gr.8°. (XI, S. 307 — 555 u.
XIV S.) Ebd. 6 Mk.
— , Recepte u. Tabellen f. Photographie u. Reproductionstech-
nik, welche an der k. k. Lehr- u. Versuchsanstalt für Photographie
u. Reproductionsverfahren in Wien angewendet werden. 4. Aufl. 8°.
(XII, 132 S. m. I Tab.) Ebd. 2 Mk.
— , indirecte Methoden zur Wiedergabe der Farben in der Photo-
graphie. Vortrag. 8°. (20 S. m. 3 Abbild.) Wien , Braumüller.
50 Pf.
Elbs, Karl, die Akkumulatoren. Eine gemeinfassliche Dar-
legung ihrer Wirkungsweise, Leistung u. Behandlung. 2. Aufl. gr.8°.
(46 S. m. 3 Fig.) Leipzig, Barth. 1 Mk.
Erfurth, C, Haustelegraphio , Telephonie, Blitz-Ableiter,
Feuertelegraphen u. Einrichtung elektrischer Lichtanlagen in Theorie
u. Praxis. Mit alleiniger Berücksichtigung der Bedürfnisse, derjeni-
gen, die sich mit Einrichtung solcher Anlagen beschäftigen wollen
zusammengestellt u. mit über 260 Abbildgn. ausgestattet. 3. Aufl.
gr.8°. (X, 306 S.) Langenberg, Joost. Geb. 4 Mk. 50 Pf.
Ferraris, Galileo u. Ricardo Arno, ein neues System
zur elektrischen Vertheilung der Energie mittelst Wechselströmen.
Uebers. von Carl Heim. gr.8°. (31 S. m. 14 Abbild.) Weimar,
Steinen. 1 Mk. 35 Pf.
Gaisberg, S. v., Taschenbuch für Monteure elektrischer Be-
lcuchtungsanlagen. 12. Aufl. 12°. (VIII, 188 S. m. 131 Fig.) Mün-
chen, Oldeubourg. Geb. 2 Mk. 50 Pf.
Holst, A., Elektrotechniker. 14.— 19. Hft. Leipzig, Schäfer,
ä 75 Pf.
Hoyer, Egbert v., kurzes Handbuch der Maschinenkunde.
9. Lfg. gr.8°. (S. 769—864.) München, Th. Ackermann 2Mk.40Pf.
Kraftübertragung u. Kraftverteilung, elektrische. Nach
Ausführungen durch dio allgemeine Elektricitätsgesellschaft Berlin.
2. Ausg. 8°. (326 S. m. 170 Fig.) Berlin, Springer. Geb. 4 Mk,
Krotschmann, Hans, die Photographie eine Kunst? Unter
besonderer Berücksichtigung der künstlerischen Selbstcrziehung des
Liebhaberphotographen speciell für Landschaftsphotographio. Mit
2 Kunstbeilagen u. Heliogravüren. gr.8°. (IV, 108 S.) Halle, Peter.
2 Mk.
Kröhnke, G. H. A.. Haudbuch zum Abstecken v. Curven auf
Eisenbahn- u. Wegelinien. Für alle vorkommenden Winkel u. Radien
aufs Sorgfältigste berechnet u. hrsg. 13. Aufl. 12°. (VII, 164 & in.
1 Taf.) Leipzig, Teubner. Geb. 1 Mk. 80 Pf.
Lech ncr's photographische Bibliothek. I. u. IV. gr.8°. Wien.
Lechner. — I. Anleitung zum Photographien v. Lud. David. I.
Für Anfänger. 7. Auti. Mit 2 Lichtdr.- Beilagen u. 7 4 Textbildern.
(V, 105 S. 2 Mk. — IV. Dio theoretische Grundlage für die Her-
stellung der Stereoskopbildcr auf dem Wege der Photographie u.
deren sachgemässo Betrachtung durch Stereoskopie v. Aut. Stein-
häuser. (VI, 149 S. m. 42 Fig.) 4 Mk.
Liebe tanz, Frz., die Elektrotechnik aus der Praxis — für
die Praxis. In ihrem gesamten Umfange auf Grund der neuesten
Erfahrungen gemeinverständlich geschildert. 2. Aufl. Mit 181 Ab-
bildgn. u. den Porträts Edisou, Schuckert, Siemens u Volta. gr 8°
(XVI, 288 S.) Düsseldorf, Gerlach. 3 Mk.
Lueger, 0., Lexicon der Technik. 16. — - 19. Abtlg. Stutt-
gart, Deutsche Verlagsanstalt, ä 5 Mk.
Meissner, G., Hydraulik. 2. Aufl. 14. — 17. Lfg. Jena, Coste-
noble. ä 3 Mk.
Müller-Berlossa, J. Aug., Auleitung zum Rechnen mit dem
logarithmischen Rechenschieber , durch Beispiele erläutert u. mit 2
lithogr. Tafeln versehen. 2. Aufl. gr.8°. (IV, 60 S.) Zürich, Rau '
stein. 1 Mk. 80 Pf.
Ritter, Aug., Lehrbuch der technischen Mechanik. 7. Aufl.
gr.8°. (XV, 793 S. m. 861 Fig.) Leipzig, Baumgartner. 18 Mk.
Sammlung elektrotechnischer Vorträge. Hrsg. v. Ernst Voit.
1. Bd. 2. Hft. Grundlagen für die Berechnung u. den Bau der
elektrischen Bahnen u. deren praktische Benutzung. Von Max Cor-
sepius. gr. 8°. (S. 75-114.) Stuttgart, Enke. 1 Mk.
Scholz'a, E. F., Führer des Maschinisten. Unter Mitwirkung
v. F. Reuleaux bearb. v. Ernst A. Brauer. 11. Aufl. 3. Abdr. 8°.
(XXII, 730 S. ra. 434 Holzschn.) Braunschwei}?, Vieweg. 9 Mk.
Schwartze, Thdr., Katechismus der Elektrotechnik. Ein
Lehrbuch für Praktiker, Chemiker u. Industrielle. 6. Anfl. 12°.
(XV, 426 S. m. 250 Abbild.) Leipzig, Weber. Geb. 4 Mk 50 Pf.
Schutz, E, Anleitung zum Gebrauche der mathematischen
Tabellen in den technischen Kalendern. An 25 Beispielen aus der
Praxis erläutert, gr.160. (30 S. m. Fig ) Essen, Baedeker. 40 Pf.
Senuewald, F., 18 Wandtafeln für den Unterricht in der
Elektrotechnik, (ä 90 X 66 cm.) Hamburg, Griese. 21 Mk. 60 Pf.
Thompson, Sylanus P., die dynamoelektrischen Maschinen.
Ein Handbuch für Studirende der Elektrotechnik, r>. Aufl. Uebers.
v. C. Grawiukel Besorgt v. K. Strecker u. F. Vesper. Mit 520 in
den Text gedruckten Abbildgn. u. 19 grossen Fig.-Tafeln. 1. Tbl.
gr.8°. (VII, 374 S) Halle, Knapp. 12 Mk.
— , dass. 5.-7. Hit. Ebd. ä 2 Mk.
Vogler, A., Jedermann Elektrotechniker. Anleitung zur Her-
stellung der hauptsächlichsten elektrischen Apparate u. elektrischen
Leitungen. 2 Bdchn. 8°. Leipzig, Schäfer. 2 Mk 70 Pf.
Optik, Akustik und Elastieität.
Helmholtz, H. v., Handbuch der physiologischen Optik 2. Aufl.
Mit 254 Abbildgn. im Text u 8 Tafeln. 13. -17. Lfg. gr.8°. (XIX
u. S. 961— 1334 ) Hamburg, Voss. 15 Mk.
Meyer, Paul, die Doppelkraft des Lichtes u. ihre Metamor-
phose. Ein monistisch-antimatorialistisches Natursystem, gr 8°.
(IV, 273 S.) Leipzig, Mutze. 4 Mk.
Schollmeyor, G, das Licht Das Wissenswerteste aus der
Lehre vom Lichte mit besonderer Berücksichtigung der neuesten
Entdeckungen auf diesem Gebiete (Röntgen-Strahlen, Tesla-Licht)
gr.8ö. (III, 88 S. m. 44 Abbild.) Neuwied, Heuser. 1 Mk. 50 Pf.
Erd- und Hinmielskunde.
Beobachtungen aus dem magnet. Observatorium der kaiserl.
Marine in Wilhelmshaven. Ausgeführt i. Auftr. des Reichs-Marine-
Amts unter Leitung v. C. Bürgen. 4. Tbl. Stündliche Variations-
Beobachtgn. der Deklination während d. J. 1889-1895. gr.4°. (IV,
53 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 2 Mk. 50 Pf.
— , deutsche überseeische meteorologische. Gesammelt u. hrsg.
v. der deutschen Seewarte. VII. Hft. DieBeobachtuugcn von I. Labrador,
4 Stationen. Jahrg. 1890. II. Walfischbai, Jahrg. 1892. III. Apia,
Jahrg. 1892. IV. Apia, Jahrg. 1893. V. Bnkoba u. Tabora, Jahrg.
1893 VI. Bagamoyo, Jan -Nov 1893. VII. Kilwa, Jahrg. 1893-
VIII Lindi, Jan., Febr. u. Juni-Dec. 1893. IX. Tanga, Jahrg. 1893.
gr.4°. (VII, 71 S.) Hamburg, Fridericbsen. 7 Mk.
Handwörter buch der Astronomie, hrsg. v. W. Valentiner.
h Bd. Mit 241 Abbild, u. 3 Taf. gr.8°. ^XIV, 839 S.) Breslau,
Trewendt. 24 Mk.
Hart mann, Jobs., die Beobachtung der Mondfinsternisse.
Lex. 8°. (III, 98 S. m. 4 Fig.) Leipzig, Hirzel. 5 Mk.
Holetschek, Joh., Untersuchungen über die Grösse u. Hellig-
keit der Kometen u. ihrer Schweife. I. Die Kometen bis zum J.
1760. gr.l0. (258 S.) Wien, Gerold. 7 Mk. 2 ) Pf.
Jahresbericht des Central bureaus f. Meteorologie u. Hydro-
graphie im Grossherzogthum Baden mit den Ergebnissen der me-
toorolog. Beobachtungen u. der Wasserstaudsaufzeichnungen am
Rhein u. seinen grösseren Nebenflüssen f. d. J. 1895 u. mit den
Mittelwerten für den fünfjährigen Zeitraum 1891— 189V gr.4°.
(IV, 111 S. ra. 10 Taf.) Karlsruhe, Braun. G Mk.
König, Helmuth, Dauer des Sonnenscheins in Europa Eine
raeteorolog. Studie. gr.4ft. (89 S. m. 2 Taf.) Leipzig, Engelmann.
6 Mk.
Littrow, Wunder des Himmels oder gemeinfassliehe Dar-
stellung des Weltsystems. 8. Aufl. v. Edm. Weiss. Mit 14 Taf.
n. 155 Holzschn. Illusr. gr.8°. (XXIII, 1090 S.) Berlin, Dttmm-
ler. 14 Mk.
- , dass. 34. u. 35. Lfg. Ebd. ä 40 Pf.
Luksch, Jos., vorläufiger Bericht über die physikalisch-oceano-
grapliischen Untersuchungen im Rothen Meere. Oktob. 1895 — Mai
1896. gr.8°. (32 S. m. 2 Karteuskizz.) Wien, Gerold. 1 Mk. 20 Pf.
Polis, P., über wissenschaftliche Ballonfahrten u. deren Be-.
deutung für die Physik der Atmosphäre. Vortrag, gr. 8°. (27 S
m. Abbild.) Aachen, Meteorolog. Station. 1 Mk. 40 Pf.
Rüfli, J., .Grundlinien der mathematischen Geographie. Für
Sekundärschulen bearb. gr.8Ä. (40 S. m. 14 Fig.) Bern, Schmidt
Francke. 50 Pf.
Seeliger, H., die scheinbare Vergrösseruug des Erdschattens
bei Mondfinsternissen, gr 4°. (66 S. m. 1 Taf.) München, Franz.
2 Mk. 20 Pf.
Spital er, H-, Bahnbestimmung des Cometen 1890. VII. (Spi-
taler). gr.4°. (22 S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold 1 Mk. 40 Pf.
Unterweg er, Jobs., über zwei trigonometrische Reihen für
Sonnenflecken, Kometen u. Klimaschwankungen. Vorläufige Mit-
theilg. Imp. 4°. (7 S. m. 1 Taf.) Ebd 90 Pf
Veröffentlichungen des kgl. preuss. meteorolog. Instituts.
Hrsg. dnrcb Wilhelm v. Bezold. Ergebnisse der Beobachtungen an
den Stationen II u. III. Ordnung i. J. 1892, zugleich deutsches
meteorologisches Jahrbuch für 1892. Beobachtungssystem im König-
reich Preussen u. benachbarten Staaten. 3. Hft. gr. 4°. (XVIII
u. S. 99—289 u. 1 färb. Karte ) Berlin, Asher & Co. 9 Mk.
— , dass. 1896. 1. Hft. gr.4°. (56 S ) Ebd. 3 Mk.
Wolf, J., kleine gemeinverständliche Himmelskunde. (Mathe-
matische Geographie.) Zugleich Begleitwort zu dessen Wandtafeln
zur Himmelskunde, gr. 4°. (32 S. m. Fig.) Esslingen, Lung. Kart
1 Mk. 20 Pf.
Zeitschrift der oesterr. Gesellschaft für Meteorologie. Na-
men- u. Sachregister zu den Bdn. I— XX, 1866—1885. Bearb. v.
St. Kostlivy. Lex. 8°. (152 S.) Wien, Holzel. 4 Mk. 50 Pf.
Ziegler, Jul., u. Walt. König, das Klima v. Frankfurt a/M.
Eine Zusammenstellung der wichtigsten meteorologischen Verhält-
nisse v. Frankfurt a/M. gr. 8°. (IV, LXXXIV, 51 S. mit Diagram-
men u. 10 Taf.) Frankfurt a/M. Koenitzer's Buchh. 6 Mk.
Nautik.
Segel-Handbuch für die Nordsee. Hrsg. v. Reichs-Marine -
Amt. 1. Tbl. 4. Hft. Die Hoofden. 2. Aufl. gr. 8°. (XIII, 396 S.
m. 28 Holzsch. u. 2 Taf.) Berlin, Reimer. Geb. 4 Mk.
Physik.
Beck, W., die Elektrizität. 6.-38. Hft Leipzig, Wiest a
10 Pf.
Benndorf, Hans, Weiterführung der Annäherungsrechnung
in der Maxwel'schen Gastheorie, gr. 8°. (21 S.) Wien, Gerold.
50 Pf.
Börner, H., physikalisches Unterrichtswerk f. höhere Lehr-
anstalten, sowie zur Einführung in das Studium der neueren Physik
in 2 Stufen. 2. Stufe. III. Grundriss der Physik für die drei
oberen Klassen der Gymnasien. gr.8°. (XII, 371 S. mit 267 Ab-
bild.) Berlin, Weidmann. Geb. 4 Mk. 80 Pf.
Brandt, G., Schulphysik für Gymnasien nach Jahrgängen ge-
ordnet 1. Tl. Obertertia: Mochanik u. Wärmelehre. Untersekunda:
Magnetismus, Elektricität, Akustik u. Optik. 2. Aufl. gr. 8°. (VI,
93 S. m. Abbild.) Berlin, Simion. Kart. 1 Mk. 20 Pf.
3**
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Busch, Fr, 100 Versuche zur Ableitung elektrischer Grund-
gesetze, gr 8°. (34 S. m. 18 Fig.) Münster, Aschendorf. 75 Pf.
Drude, P., zur Theorie stehender elektrischer Drahtwellen
Lex. 8°. (110 S. m. 1 Taf.) Leipzig, Hirzel. 5 Mk.
Erben, Fritz, Ueber die Abhängigkeit der Polarisation v.
Platinelektroden von der Temperatur. gr.8°. (19 S. m. 3 Fig.)
Wien, Gerold. 70 Pf.
Exner, Frz., u. E. Haschek, ttb. die ultravioletten Funken-
spektra der Elemente. II. Mittheilg. gr. 8°. (48 S. u. 5 Taf.)
Wien, Gerold. 2 Mk.
— , dass. III. u. IV. Mittheilg. Ebd. 3 Mk. 40 Pf.
Forbes, Geo., elektrische Wechselströme u. unterbrochene
Ströme. Nach 3 Vorträgen. Deutsch v. J. Kollert. 8°. (VI, 100 S.
m. 38 Fig.) Leipzig, Quandt & Händel. 2 Mk. 50 Pf.
Jahrbuch der Erfindungen u. Fortschritte auf dem Gebiete der
Physik, Chemie u. chemischen Technologie, der Astronomie u. Me-
teorologie. Begründet v. II. Gretschel u. H. Hirzel. Hrsg. v. A.
Berberich, G. Bornemann u. Otto Müller. 32. Jahrg. 8°. (VI,
380 S. m. 14 Holzschn.) Ebd. 6 Mk.
Kerntier, Frz., die elektrodynamischen Grundgesetze u. das
eigentliche Elementargesetz, gr. 8°. (VII, 68 S.) Budapest, Selbst-
verl. 2 Mk.
Kiemencio, Ign., über permanente Magnete aus ste irischem
Wolfrarastahl. gr.8°. (IIS.) Wien, Gerold. 30 Pf.
Kolät-ek, Frz., über Berechnung der Inductionscoefficienten
langer Spulen, gr. 8°. (35 S.) Prag, Rivnäc. 72 Pf.
Koppe's, K., Anfangsgründe' der Physik mit Einscbluss der
Chemie ru. mathematischen Geographie. 22. Aufl. Ausg. B. in 2
Lehrgängen. Für höhere Lehranstalten nach den preuss Lehrplä-
nen von 1891 bearb. v. A. Husmann. I. Tl. Vorbereitender Lehr-
gang, gr. 8°. (IX, 213 S. m. 173 Holzschnitten.) Essen, Baedeker.
Geb. 2 Mk. 20 Pf.
Körner, Frz., Lehrbuch der Physik f. höhere Lehranstalten
zum Selbstunterricht, gr. 8°. (V, 432 S. m. 642 Abbild, u. 2 Far-
bentaf.) Wien, Deuticke. 6 Mk 60 Pf.
Lampa, Ant, üb. die Brechungsquotienten einiger Substanzen
für sehr kurze elektrische Weilen, gr. 8°. (14 S. m. 2 Fig.). Wien,
Gerold. 50 Pf.
Mach, E., die Principien der Wärmelehre: Historisch-kritisch
entwickelt, gr 8°. (VIII, 472 S. m. 105 Fig. u. 6 Porträts. Leipzig,
Barth. 10 Mk.
Müller's, Jon., Grundriss der Physik mit besond. Berück-
sichtigung von Molekularphysik, Elektrotechnik u. Meteorologie,
bearb. v. 0. Lehmann. 14. Aufl. gr. 8°. (XXIV, 820 S m. 810
Abbild, u. 2 Taf.) Braunschweig, Vieweg. 7 Mk. 50 Pf.
Mützel, K., über Röntgen-Strahlen. gr. 8°. (28 S.) Breslau,
Preuss & Jünger. 60 Pf.
Panesch, Karl Geo., Röntgen-Strahlen. Skotographie u. Od.
Nach den neuesten Forschungen leichtfasslich dargestellt gr. 8°.
(VII, 65 S. m. 19 Abbild.) Neuwied, Heuser. 1 Mk. 50 Pf.
Reiff, R., Theorie molekular-elektrischer Vorgänge, gr. 8°-
(IX, 493 S.) Freiburg i. Br., Mohr. 6 Mk.
Schweiger-Lerchenfeld, A. v., das Buch der Experimente.
Physikalische Apparate u. Versuche. — Mechanische Operationen.
— Naturwissenschaftliche Liebhabereien. Mit 425 Abbildgn. u. Fig.
im Texte u. 1 Beilage, gr. 8°. (VIII, 392 S.) Wien, Hartleben.
Geb. 6 Mk.
Tannert, A., der Sonnenstoff als Zukunftslicht u. Kraftquelle.
Eine physikalische Entdeckung, gr. 8°. (VI, 47 S. m. 1 Abbild.)
Neisse, Tannert 2 Mk.
Voller, A, Mittheilungen über einige im Hamburger physika-
lischen Staats-Laboratorium ausgeführten Versuche mit Röntgen-
strahlen. Lex. 8°. (17 S. m. 7 Taf.) Hamburg, Gräfe & Sillem.
3 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen des kgl. sächs. meteorologischen Institutes
1. Hft. Vier Abhandlungen über Periodizität des Niederschlages,
heoretische Meteorologie u. Gewitterregen. Von Paul Schreiber.
Hrsg. v. der Direktion des kgl. sächs .meteorolog. Institutes in Chem-
nitz. gr.4°. (XV S. u. 148 Sp. m. 5 Fig. u. 4 Taf.) Leipzig, Felix
4 Mk.
Berichte, mathematische u. naturwissenschaftliche, aus Ungarn
Hrsg. v. Roland Baron Eötvös, Jul. König, Karl v. Tban. Red. v.
J. Fröhlich. 13. Bd. (Jan.-Dec. 95.) 1. Hälfte. (192 S. m. 3 Taf..)
Budapest, Akademie d. Wissensch. 4 Mk.
— der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Mathe-
mat -physikalische Classe. 1896. II u. III. Leipzig, Hirzel. ä 1 Mk.
Lurtz, Frz Ed.. Rechenschule. 3. Tl. 6. Aufl. (Kronen-
währung.) 8°. (248 S.) Kronstadt, Zeidner. Kart. 1 Mk. 20 Pf.
Ostwald 's, W., Klassiker der exakten Wissenschaften. 76—79.
8°. Leipzig, Engelmann. Kart. — 76. Theorie der doppelten
Strahlenbrechung, abgeleitet aus den Gleichungen der Mechanik v.
F. E. Nenmann. (1832). Hrsg. v. A. Wangerin. (52 S.) 80 Pf. -
77. üeber die Bildung und die Eigenschaften der Determinanten.
Von C. G. J. Jacobi. (1841). Hrsg. v. P. Stäckel. (73 S.) 1 Mk.
20 Pf. — 78. Ucber die Functionaldeterminauteii. Von C. G. J.
Jacobi. (1841). Hrsg. v. P. StÄckel. (72 S.) 1 Mk. 20 Pf. - 79.
Zwei hydrodynamische Abhandlungen v. H. Helmholtz. I. Ucber
Wirbelbewegungen. (1858). II. Ueber discontinuirlicho Flflssig-
keitsbewegungen (1868.) Hrsg. v. A. Wangerin. (80 S.) 1 Mk. 20 Pf.
Repetitions-Bibliothek. Nr. 51—60. 128°. Halberstadt,
A. Bange, a 30 Pf. — 51. Molekularphysik u. Akustik. (89 S.)
— 52. 53. Mechanik (89 u. 87 S.) — 54. 55. Wärmelehre (84 u,
84 S.) - 56. 57. Optik. (94 u. 86 S.) — 58. Statische Elektrik.
(100 S.) — 59. 60. Dynamische Elektrik. (88 u. 83 S.)
Sammlung Göschen. 48 u. 54. Bdchn. 12°. — 48. Beispiel-
Sammlung zur Arithmetik u. Algebra, v Herrn. Schubert. 2765 Auf-
gaben, systematisch geordnet. (144 S.) — 54. Meteorologie v. Wilh.
Trabert. (149 S. m 49 Abbild, u. 7 Taf.). Leipzig, Göschen, ä
80 Pf.
Schollmeyer, G, Was muss der Gebildete von der Elektri-
cität wissen. Gemeinverständliche Belehrung über die Kraft der
Zukunft 5. Aufl. gr.8°. (III, 96 S. m. 39 Fig.) Neuwied, Heuser.
1 Mk. 50 Pf.
Sitzungsberichte, Münchener. Mathematische Classe. 1896.
2. Hft. München, Franz. 1 Mk. 20 Pf
— , Wiener. Mathematisch- naturwissenschaftliche Classe. Wien,
Gerold. — Abth. I. 105. Bd. 1. — 7. Hft 12 Mk. 70 Pf —
Abth. IIa 105. Bd. 2. — 6. Hft 8 Mk. 60 Pf. — Abth. IIb.
105. Bd. 3.-7. Hft. 7 Mk. 40 Pf. - Abth. HI. 105. Bd. 1. —
5. Hft 5 Mk. 30 Pf.
Vierteljahrsschrift der astronom. Gesellschaft. 31. Jahrg.
2. Hft. Leipzig, Engelraann 2 Mk.
C. A. Kochs Verlagsbuchhandlung (H. Ehlers & Co.)
Leipzig u. Dresden.
Lehrbuch
der
analytischen Geometrie.
I. Teil: Lehrbuch der anal vti schon Curveatheerie, nebst
2 vorausgehenden Abschnitten, enthaltend die Theorie
der linearen Raumg-cbilde und die Kinematik.
II. Teil : Prineipien der Flächentheorie. 2. Auflage.
Von
Dr. R. Hoppe,
Profos*or an der Universität Berlin.
Geb. Preis k 1 MI; 80 Pf.
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Taf.IV.
Fig. 1.
c
Fig. 2-
a: ftadtcat- Preise.
!
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• *
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Litterarischer Bericht LX.
40
Litterarischer Bericht
LX.
Lehrbücher.
Die Elemente der Arithmetik. Für den Schulunterricht bear-
beitet von H. Seeger, Director des Roalgymnasiums zu Güstrow.
Erster Teil. Buch I. Pensum der Quarta Buch II. Pensum der
Untertertia. Zweiter Teil Buch III. Pensum der Obertertia.
Buch IV. Pensum der Untersecunda. Buch V. Pensum der Ober-
secunda. Zweite Auflage. Güstrow 1897. Opitz u. Co. 112 -}-
159 S.
Das Buch ist in 1. Auflage im 223. litterarischen Bericht, S. 25
besprochen worden. Das Gesagte ist hinreichend auch das gegen-
wärtige zu charakterisircn. H.
K. Koppe 's Arithmetik und Algebra zum Gebrauche an höhern
Lehranstalten neu bearbeitet von Prof. Dr. Jos. Diekmann, Di-
rector des Progymnasiums mit Realabteilung in Viersen. Dreizehute
Auflage mit zahlreichen Uebuugen und Aufgabeu. II. Teil. Essen
1897. G. D. Bädeker. 204 S.
Der I Teil, bearbeitet von Dahl in 12. Auflage, ist im 274.
litterarischen Bericht besprochen. Im II. Teile kommen folgende
Lehrgegenstände hinzu: Lösbare Gleichungen höhern Grades mit 1
Unbekannten; Gleichungen höhern Grades mit mehreren Unbekann-
ten-, geometrische Reihen; arithmetische Reihen; der binomische
Lehrsatz; Exponentialrcihe ; eomplexe Zahlen; logarithmische Reihe;
Areh. d. M.th. u. Phye. 2. Reihe. Tl. XV. 4
41
Litterarischer Bericht LX.
combinatorische Rechnungen; Kettenbrüche; diophantische Gleichun-
gen; Auflösung der Gleichungen 3. o. 4. Grades ; numerische Glei-
chungen höhern Grades, Maxima und Minima. H.
Niedere Analysis. Von Dr. B. Sporer. Mit 6 Figuren. Leip-
zig 1897. G. J. Göschen. 173 S.
Unter dieser Bezeichnung werden behandelt: die Kettenbrilche,
die Combinationslehre, die Wahrscheinlichkeitsrechnung, arithmetische
Reihen höherer Ordnung, Interpolation, unendliche Reihen, die Theorie
der Gleichungen. H.
Algebra. Lehrbuch mit Aufgabensammlung für Schulen, bear-
beitet von Wilhelm Winter, Professor für Mathematik und Physik
am k. alten Gymnasium zu Regeusburg. Zweite Auflage. München
1895. Theodor Ackermanu. 318 S.
Die erste Auflage dieses Lehrbuchs ist im 40. litterarischen Be-
richt, Seite 36 besprochen. In der zweiten ist, ausser dem Wegfall
des Abschnitts über Combinatorik, nichts wesentlich geändert Ent-
gegen der Aussage des Verfassers, dass er bemüht war, die der er-
sten Auflage noch anhaftenden Mängel sorgfältig zu verbessern, ist
vielmehr zu bemerken, dass die Erklärung der Gleichheit, deren
Unrichtigkeit nach jeder Seite hin in jenem Berichte ausführlich
dargetan war, unverändert in die 2. Auflage übergegangen ist.
Hoppe.
Lehrbuch der Mathematik. Zum Selbststudium und für den
Unterricht in Prima der höheren Lehranstalten vermittelnd den
Uebergang vom Schulpcusum zum Universitätsstudium. Von Dr.
Geo.rg Loewcnberg, Director der Oeffeutlichen Conditionir-Aii-
stalt in Berlin. Leipzig ib97. J. J. Arud. 189 -j- b S.
Die in dem Buche behandelten Lehrgegenstände werden unter
den Titeln ausgeführt: sphärische Trigonometrie, Grundzüge der
Astronomie, analytische Geometrie, Rechentheorie, Gleichungen
höheren Grades, Einführung in die Differential- und Integralrech-
nung, Einleitung in die Determinautentheorie und Anwendung der-
selben zur Auflösung linearer Gleichungen Ob die hier dargebotene
Vermittelung des genannten Ucbergangs jemandem von Nutzen sein
kann, mögen diejenigen beurteilen, welche das Buch gebraucht haben.
Die Lehrweise von Anfang bis zu Ende zeigt im Gegenteil, dass,
wenn nach vollendetem Gymnasialcursus der Anfang des Studiums
der höhern Mathematik Schwierigkeit bieten sollte, diese im Vor-
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Litterarischer Bericht LX.
42
liegenden sehr vermehrt auftritt. Hier gibt es nicht bloss zu er-
lernen, sondern auch zu erraten, was der Terfasser meint; denn
fast alle Aussagen sind unvollständig bestimmt und lassen Zweifel,
in welchem Sinne man sie verstehen soll. Allerdings hat auch die
hier beabsichtigte Unterweisung von Natur als Einschiebung zwischen
zwei Disciplinen eine recht ungünstige Stellung für das Verständniss,
weil die Basis ihres Standpunktes immer nur eine mutmassliche sein
kann. Ebendeshalb ist überhaupt von dem Unternehmen wenig zu
hoffen. Hoppe.
Elemente der Trigonometrie zum praktischen Gebrauch für
Uuterrichtszwecke an mittleren Lehranstalten. Von Jentzen,
Director des Thüringischen Techuikums zu Ilmenau. Mit 36 Figuren,
2. Auflage. Dresden 1*97. Gerhard Kühtmanu 55 S.
Das Buch gibt in kurzen Sätzen und Formeln die Erklärung
der goniometrischen Functionen, deren Relationen, die Dreiecks-
relationcn, jede mit zahlreichen ausgeführten Beispielen, und am
Schlüsse eine Tafel der goniometrischen Functionen (ohne Anwen-
dung von Logarithmen), 7, 6 uud von 10° an 5 stellig durch die
Sechstolgrade. H.
Die Planimetrie in ausführlicher Darstellung und mit besonderer
Berücksichtigung neuerer Theoriou nebst einem Anhange über Kegel-
schnitte. Mit ungefähr fcÜO Figuren im Text und mehr als 1ÜOO
Uebungssätzen und Constructionsaufgaben für den Hausgebrauch des
Lehrers und für den Selbstunterricht bearbeitet von M. Kröger.
Hamburg 19G. Otto M eis sner. 511 S
Die Lehrform und Methode sind vom Verfasser frei uud ohne
Anschluss an Vorgänger gewählt; auch scheint sich die Wahl nicht
au einfach defiuirbare Gesichtspunkte zu binden, vielmehr in allen
Zielen Mass zu halten und im einzelnen den grössten ersichtlichen
Nutzen entscheiden zu lassen. Selbst der Umfang des Ganzen ist
durch das Vorhabeu, die neuere Methode in den L«hrcursus zu-
zuzieheu, nicht übermässig ausgedehnt, sondern beschränkt sich auf
ein ziemlich elementares Gebiet. Die Hauptabschnitte siud nämlich :
Gerade uud Winkel; Entstehung uud allgemeine Eigenschaften gerad-
liniger Flächen; symmetrische Eigenschaften geradliniger Figuren;
die geometrische Constructionsaufgabe ; Inhalt geradhuiger Flächen ;
der Kreis; Proportionalität der Strecken uud harmonische Strecken-
teilung; Aehulichkoit geschlossener Figuren; Metrische Relationen
bei Kreispolygonen; Cyklometrie ; Maxima und Minima; algebraische
4*
43
Litterarischer Bericht LX.
Analysis bei geometrischen Relationen; Polarität der Kreise; die
Kegelschnitte. Hieraus sieht man, dass die geringen Elemente
neuerer Geometrie, von denen hier Gebrauch gemacht wird, weit
entfernt sind dem Leser durch Einführung in eine Menge neuer,
sogar mit dem gewöhnlichen Gebrauche collidirender Terminologie
abzuschrecken. Erklärtermassen ist Hauptzweck und Hauptgesichts-
punkt der Lehre von allen in Betracht gezogenen Gebilden und deren
Beziehungen eine klare Anschauung zu geben. Neben diesem werden
die logischen Anforderungen an den geometrischen Unterricht in der
Ausführung nicht berührt, im Vorwort nur mit folgenden Aeusse-
rungen bedacht: man könne nicht alle Sätze beweisen und brauche
nicht Schlussweisen bei neuer Anwendung zu wiederholen Hierauf
ist zu erwidern: Axiome können nicht bewiesen werden, weil sie
keine Consequenzen , sondern Voraussetzungen sind; alle Sätze der
Geometrie aber, die Consequenzen sind, können bewiesen werden.
Die bisher stets anerkannte Pflicht der mathematischen Doctrin, diese
Beweise zu liefern, d. b. den exaet logischen Zusammenhang des
Systems der Geometrie zum Bewusstsein zu führen, kann durch jene
Aeusserungen nicht bestritten werden. Man kann nur fragen, ob
dazu die euklidische Form gerade notwendig wäre. Die hier ge-
wählte Form weicht davon ab, indem sie die Sätze nicht vorher
aufstellt, dann beweist, sondern als Resultat vorhergehender Be-
trachtungen ausspricht. Ob letztere zur Begründung hinreichen,
werden Schüler schwerlich zu überlegen geneigt sein : die Lehrweise
stellt sich von Anfang an und dann beständig als eine beschreibende
dar, zur Prüfung hat der Schüler nie Anlass, er wird als selbstver-
ständlich zum Lehrer das Vertrauen haben, dass alles Mitgeteilte
richtig ist. Dass die zahlreichen Uebuogen zu der Fähigkeit sichere
Schlüsse zu machen führen müssten, fehlt jeder Grund. Auch mögen
vielleicht die Elemente aller notwendigen Begründungen, wenn man
sie zusammensuchen und verbinden wollte, vollständig im Buche zu
finden sein So ist z. B. der ausreichende Grundsatz für die Paral-
lelentheorie als Grundsatz ausgesprochen; es wäre also leicht ge-
wesen alle zugehörigen Winkelsätze zu beweisen, nur hätte die
Winkclgrösse erst erklärt werden müssen. Statt dessen ist erst irre-
leitend von der Bedeutung des Winkels als Mass einer Drehung die
Rede, als wäro dadurch seine Grösse bestimmt. Addition und Mes-
sung der Winkel kommt nun freilich nachher in gar manchen Sätzen
und Aufgaben vor. Soll sich aber daraus ein Schüler den allgemeinen
Begriff der Winkclgrösse bilden, so muss er mehr Verstand besitzen
als der Lehrer, der es unbeachtet lässt, dass eben diese construetive
Messung den Winkel erst zur Grösse macht Dies Beispiel zeigt
wol zur Genüge, dass die logische Seite des geometrischen Unter-
richts nicht gehörig gewürdigt worden ist , und dass deren Zurück-
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Litterarischer Bericht LX. 44
setzung einen wesentlichen Mangel an Klarheit der Begriffe bestehen
lässt. Hoppe.
Einleitung in die projectivische Geometrie der Ebene. Ein
Lehrbuch für höhere Lehranstalten uud für den Selbstunterricht
Nach den Vorträgen des Herrn C Küpper bearbeitet von Dr.
Karl Bobek. Mit 96 Textfiguren. Zweite, wohlfeile Ausgabe.
Leipzig 1897. B. G. Teubuer. 210 S.
her äusserst kurze und präcise Ausdruck der Lehre eignet sich
vorzüglich den dem Gegenstande fremden Leser in kurzer Zeit ohne
Umstände mit ihr bekannt zu machen. Es folgen der Reihe nach
die Abschnitte: Projectivität und Involution; Collination; Kegel-
schnitte, Pol und Polare; imaginäre Bostimmungsstücke, adjungirte
Involution; Steinersche Verwaudtschatt; Kegelschnittbüschel; Pro-
jectivität im Kegelschnittbüschel; Erzeugung der Curve 3. Ordnung.
H.
Grundlehren der mathematischen Geographie und elementaren
Astronomie für den Unterricht bearbeitet von Dr Siegmund
Günther, Professor der technischen Hochschule Müuchen. Vierte,
durchgesehene Auflage mit 47 eingedruckten Figuren und 2 Stern-
karten. München lt>96. Theodor Ackormann 142 S.
Die 2 Auflage ist im 14- litterarischen Bericht, Seite 22 be-
sprochen; die dritte, welche Vieles berichtigt hat, im 52sten, Seite 47.
H.
Raumlehre für Baugewerkschulen und verwandte gewerbliche
Lehranstalten. Von Martin Girndt, königl. Baugewerksschul-
Lehrer. Zweiter Teil: Körperlehre. Mit 64 Figuren im Text.
Leipzig 1897 B. G. Teubner. 55 S.
Der erste Teil (von ebenen Gebilden handelnd) soll nächstens
erscheinen. Der Körperlehre voraus geht die Lehre von den ver-
schiedenen Projectionsweisen zum Behufe der Darstellung der Ge-
bilde anf Ebenen und, soweit es die exaete Behandlung derselben
fordert, die Lehre von der Lage der Geraden und Ebenen. Die in
Betracht gezogenen Gebilde sind prismatische, pyramidale und Um-
drehungskörper, ferner einige einfache Gewölbeformen. Dabei sind
Uebungsbeispiele, Formeln und eine numerische Tafel. H.
45
Litte ranscher Bericht LX.
Sammlungen.
Beispiel-Sammlung zur Arithmetik und Algebra. Von Dr. Her-
mann Schubert, Professor an der Gelehrtenschule des Johanne-
ums in Hamburg. 2765 Aufgaben, systematisch geordnet. Leipzig
1896. G. J. Göschen 134 S.
Die Beispielsammlung zeichnet sich durch ungemeine Vielseitig,
keit der erstrebten Vertrautheit des Schülers mit allem Gebrauch
der Zahl in Schuldoctrin und Leben aus. Man ersieht daraus, dass
eioe genügende Ausbildung zu mannigfaltige Aufgaben stellt, um sie
mit Einübung einiger Algorithmen abschliessen zu können. Der
Fortschritt der 3 Rechnuagsstafen vertritt nur den kleinsten Teil
des Ordnungsprincips der Aufgabeu. Die Aufgaben beginneu mit
blossem Schreiben uud Lesen, weiterhin kommen mehr und mehr
neue Elemente uud neue Fragen und solche, die Ueberlcgung und
Erfindung erfordern, hinzu. Selbst die Auflösung der Gleichuugen
bildet keinen gesonderten Abschnitt, sondern wird schon frühzeitig
bei Fragen in Anwendung gebracht. — Die Beispielsammlung schliesst
sich an das Lehrbuch au:
Arithmetik und Algebra. Von Dr. Hermann Schubert, Pro-
fessor an der Gelehrtenschule des Johanueums iu Hamburg. Leipzig
1896. G. J. Göschen. 171 S.
Die Hauptabschnitte des Buchs sind betitelt: Ucbcrgang vom
Rechnen zur Arithmetik; Rechnungsarten erster; zweiter Stufe; An-
wendungen beider Arten; Quadratisches; Rechnungsarten 3. Stufe;
Anhang, worin u. A. arithmetische und geometrische Reihen, Zinses-
zins, Moivre'sches Theorem, kubische Gleichungen. H.
Tabellen.
Tafeln zur Berechnung der reellen Wurzeln sämtlicher triuomi-
scher Gleichungen, hinzugefügt sind vierstellige Additious, Subtrac-
tions und briggische Logarithmen sowie eine Interpolationstafel für
alle Differenzen unter hundert Von Prof. Dr. B. Gundelfingen
Leipzig 1Ö97. B. G. Teubner. 4°. 15 S.
Die gegebene Gleichung
*«+■ ± cxm ± f = 0
wird erst in der Form dargestellt:
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Litterarischer Bericht LX.
46
1(H -f 1 - 10»
(z. B. für die Zeichenfolge -f -\ durch die Substitutionen A —
Xm f
log - ; B = log n) Die Elimination von x hieraus ergibt eine
zweite, und zwar lineare Relation zwischen A und B Die Verbin-
dung beidor Relationen ermöglicht eine Tafel mit einfachem Entree
für A (und £), woraus dann der Wert von x folgt. In Betreff des
Rechnungsverfahrens, welches vielerlei Ueberlcgung, Abschätzung
und Correctioncn beansprucht, miisseu wir auf die „Erläuterungen"
zu den 2 Tafeln verweisen. Die erste stellt auf 3 Seiten gemäss
der transscendenten, vou e, / unabhängigen Relation B als Function
von A dar, die andre ist auf 4 Seiten die genannte. H.
Hilfstafeln für praktische Messkuude {nebst logarithmisch-trigo-
nometrischen Tafeln. Zusammengestellt von 0. Müller. Zürich
1897. F. Schulthess. 144 S.
Ausser grössern Tafeln der Logarithmen der Zahlen , goniome-
trischen Functionen, Summen und Differenzen cuthält das Buch
Unterweisung und Formeln nebst kleinen Tabellen in astronomischen,
geodätischen, vielerlei technischen und physikalischen Messungen
und ist produetiv iu Vereinfachung der Methoden. II.
Vierstellige logarithmisch-trigonometrischo Tafel zum Schul- und
Handgebrauch zusammengestellt von Adolf Sickenberg er, K.
Gymnasial-Prufessor und Rektor der Luitpold-Kreis-Realschule iu
München. Dritte Auflage. München 1897. Theodor Ackermann.
20 S.
Die 2. Auflage ist im 38. literarischen Bericht S. IG besprochen.
In gegenwärtiger Ausgabe ist das Intervall 0° bis 1° in kleinerer
Teilung ausgeführt, im übrigen die Teilung in Sechstelgrade beibe-
halten worden. H.
Fünfstellige Tafeln uud Gegentafelu für logarithmisches und
trigonometrisches Rocbnen herausgegeben von Dr. Hermann
Schubert, Professor an der Gelehrtensohule des Johanneums in
Hamburg. Leipzig, B. G. Teubner. 157 S.
Im Vergleich mit den gewöhnlichen Tafeln erscheinen die gegen-
wärtigen um eine vermehrt, nämlich ausser der Tafel der Logarithmen
der trigonometrische11 Functionen auch eine der Functionen selbst,
47
Litterarücher Bericht LX.
die nicht selten in Anwendung kommt, um ein zweimaliges Auf-
schlagen zu ersparen, wo es sich um den Wert nur einer Function
handelt. Formelle Eigenheiten aber unterscheiden das Buch noch
folgende zwei : Erstens sind , mit Wegfall der Complementar-
functionen die Sinus und Tangens durch den ganzen Quadranten
fortgeführt. Den Nutzen der gewöhnlichen Anordnung mag der
Verfasser überseheu oder für zu gering gehalten haben; jedenfalls
bessert die Abänderung nichts. Zweitens ist zur Tafel jeder der 5
Functionen die Tafel der inversen Function (hier genannt Gegcn-
tafel) hinzugegeben. Der Zweck ist durchaus unverständlich. Dass
jede Tafel für eine Function zugleich als Tafel für die inverse dient,
wird nicht bestritten; das Vorwort sagt nur, sie sei in letzterer An-
wendung nicht tabellarisch geordnet, damit kann nur gemeint sein,
die Argumente haben keine constante Differenz, denn zur tabellari-
schen Ordnung gentigt beständiges Steigen und Sinken, und dieses
fehlt bei jenen Tafeln nicht. Hierauf stützt nun das Vorwort die
Behauptung: wer beim Rechnen auf die iu Deutschland üblichen
Tafeln (ohne Gegentafeln) angewiesen sei, vergeude viel Zeit, sagt
aber nicht, welche Mehrarbeit diese Zeit erfordern soll. Eine Tafel
Uber eine beständig steigende Function y von z gibt unmittelbar eine
steigende Reihe von Zahlen x, unter denen eine x die nächst kleinere
von einer gegebenen Zahl x-\-ö und eiue x-f-^o die nächst grössere
sofort kenntlich ist. Ihnen entsprechen die daneben stehenden Func-
tionswerte y und .v-j-f,,. Zwischen diesen liegt der gesuchte Func-
tions wert y-f-c entsprechend x-f-d, bestimmt durch die Proportion:
d : d0 = i : c0
Alles dies gilt auch für die inverse Abhängigkeit, wo y-\-( gegeben
und x-f-ä gesucht ist. Auch die Erleichterung der Iutcrpolations-
rechnung durch den Umstand, dass <J0 als Einheit letzter Decimal-
stelle keine Rechuung verursacht, ist dieselbe. Es ist daher gar
nicht zu verstehen, wie die Hamburger Gelehrtenschule die Lehre
vom Gebrauch der Logarithmentafeln so geben kann , dass die um-
gekehrte Anwendung derselben Tafel mehr Arbeit verlangt als die
Anwendung einer neuen Tafel. Bei verdoppeltem Aufwand von Hülfs-
mitteln ist die Leistung höchstens eine gleiche. Hoppe.
Vierstellige mathematische Tabellen im engen Anschluss an die
mathematischen Tabellen der technischen Kalender. Von E. Schultz,
wissenschaftl. Lehrer an der Königl. Maschinenbau- und Hüttenschule
zu Duisburg. In zwei Ausgaben a) mit Anleitung, b) ohne Anleitung.
Essen 189G. G. D. Baedeker.
LiUerarüchtr Btickt LX.
48
Zur Motivirang der erneuerten Herausgabc der in den techni-
schen Kalendern bereits enthaltenen Tabellen wird im Vorwort an-
gegeben, dass zur Schonung der Augen der Schüler ein grösserer
Druck notwendig geworden sei. Dies , sowie der Titel, lässt anneh-
men, dass die Einrichtung der Tabellen beibehalten ist. Sie geben
die Quadrate, Kuben und Logarithmen der natürlichen Zahlen, die
sin, cos, tg und cot für die Minuten, dann deren Logarithmen,
ausserdem viele in der Technik, besonders im Maschinenbau oft vor-
kommende Grössen. Mancher Ueberfluss, insbesondere die Hinzu-
fügung der inversen Tabellen, lässt erkennen, dass auf mathematische
Einsicht wenig gerechnet ist, dass vielmehr die Tabellen ganz ge-
wohnheit8mässig gebraucht werden sollen. H.
Vierstellige logarithmische und goniometrische Tafeln nebst den
nötigen Hilfstafeln. Herausgegeben von P- Treutlein, Director
des Realgymnasiums Karlsruhe. Braunschweig 1896. Vieweg und
Sohn. 72 S.
Die Einrichtung der Haupttafeln, umfassend ausser den Loga-
rithmen der Zahlen und den Logarithmen der goniometrischen
Functionen auch die Functionen selbst in grössern Argumentsdiffe-
renzen, ist im wesentlichen die gewöhnliche. Der Verfasser bat die
Vereinfachungen, welche sich schon in frübern Ausgaben vierstelliger
Tafeln fanden, zu vereinigen gesucht. Was hier Hilfstafeln genannt
wird, sind Tafeln, die zu einander und zu den Haupttafeln in keiner
Beziehung stehen, sondern jede für sich anderweite Bestimmung
haben. Der Verfasser eifert nun sehr für den ausschliesslichen Ge-
brauch vierstelliger Tafeln in den Mittelschulen und für Ersparung
des Interpolirens , soweit es möglich sei. In Verteidigung seiner
Ansicht spricht sich aber eine Verwechselung des Zieles der Schule
mit dem des Rechners aus. Letzteres ist das Resultat jeder Auf-
gabe, ersteres die Vertrautheit des Schülors mit den Mitteln der Lö-
sung. Durch Unterlassung lernt niemand etwas. Da also der Ver-
fasser das Interpoliren nicht ganz für entbehrlich hält, so ist es
offenbar geradezu zweckwidrig, es soviel als möglich zu vermeiden.
Bieten vierstellige Tafeln zu wenig Gelegenheit Begriff und Methode
des Interpolirens kennen zu lernen, so ist dies kein Vorzug, sondern
ein Mangel solcher Tafeln hinsichtlich des Schulgebrauchs. Es gibt
indes noch andre Punkte, welche der Empfehlung vierstelliger Lo
garithmentafeln entgegenstehen. Von den Gründen, weshalb bisher
fast nur 7- und 5 stellige zur Verbreitung gelangt sind, spricht das
Vorwort gar nicht. Es ist bekannt und fällt in die Augen , dass
durch Verzicht auf die 7 te, resp. die 5 te Stelle, der nötige Umfang
I Atterarischer Bericht LX.
der Tafel sich nicht merklich vermindert Mit Einführung vierstel-
liger Tafeln wird also den Schülern ein Mittel in die Hand gegeben,
das auf verfehlter, unkluger Speculatiou beruht, und das sie, wenn
sie zur Einsicht gelangen, gegen bessere Hülfsmittel vertauschen
werden. Hoppe
Vierstellige Logarithmentafeln nebst mathematischen, physikali-
schen und astronomischen Tabellen. Für deu Schulgebrauch zusam-
mengestellt von Dr. A. Schülke. Leipzig lt95. B. G. Teubner.
1« S.
Die Tafeln sind für vielerlei Anwendungen bestimmt. Ausser
den rein mathematischen sind besouders noch physikalische und
astronomische Angaben tabellarisch aufgeführt. Die mathematischen
Haupttafelu geben die Logarithmen der Zahlen (ausser den brigg-
schen die natürlichen bis 1UU) und der trigonometrischen Func-
tionen. In Betreff der letztern ist hervorzuheben , dass die Wiukol
ausschliesslich in Graden angegeben werden, und die Teilung in Minuten
und Secunden unterbleibt. Hiermit ist wenigstens eine ausschliessliche
Einheit für Rechnung mit Winkeln gewonuen; nur ist diese noch eine
willkürliche. Warum mit der Sexagcsimalteilung nicht auch die
Nonagesimalteiluug beseitigt ist, fehlt aller Grund. Was das Vor-
wort sagt, verrät zwei Vorurteile. Erstens wird darin die Cente-
simalteilung des rechteu Winkels, welche in neuester Zeit von mehr
und mehr Herausgebern von Tafeln angenommen wird, die „neue11
Teilung genannt, als ob man statt einer Zahl 9ü eine andre Zahl
10U gewählt hätte. Jn der Tat nennen jene Tafelu unpassenderweiso
das Huudertteil Hechte einen Grad und führen so einen Doppelsiun
des Wortes Grad ein. Wer die Bedeutung eines Decimalbruchs
kennt, wird nach Verwerfung des Nouagesimalgrads den Wert jedes
Winkels durch eine (deciraal geschriebene) Anzahl Rechte ausdrücken.
Der Name „neue Kreisteilung" beruht also auf einem Reste von
Unklarheit und Befangenheit. Der rechte Winkel ist kein neuer
Begriff. Zweitens wird der Meinung unbestrittene Geltung einge-
räumt, die Astronomen wären durch Rücksicht auf die kostbaren
Instrumente gezwungen, bei Minuten und Secunden zu bleiben. Die
Form der Beobachtuugsresultate kann offenbar ihrer Ausdrucksform in
der Rechnung keinen Zwang auferlegen. Ebenso wie bei physikali-
schen Untersuchungen, wo die Scalen der Apparate für den Zweck
der Beobachtung eingerichtet sind, daher die erhaltenen Zahlen zum
Zweck der Rechnung öfters reducirt werden müssen , ist auch nach
Himmelsbeobachtong schon wegen Refraction u. a. m. manche Re-
duetion der Zahlen nötig, und kann die hier verlangte Reductions-
Litttraritcher Bericht I.X.
50
arbeit der Winkelteilung gegen den grossen Gewinn an Kürze der Rech-
nungen nicht in Betracht kommen. Die im Vorwort genannte Ver-
hinderung der Astronomen am Uebergang zur Decimalteilung des
Winkels durch ihre Iustrumente erweist sich somit als völlig nichtig
und leerer Vorwand. Was den Astronomen den Zwang auferlegt,
ist vielmehr der Beschluss des Pariser Einhoitscongresses, an den
die Sternwarten aller Länder in ihrem Verkehr und ihren Publi-
cationeu gebunden sind, und der keine rationale Verbesserung von
Seiten der einzelnen mehr zulässt. Der Beschluss ist, wenn nicht
als Folge, doch vermutlich sehr beeinfiusst durch den derzeitigen
Mangel an den nötigen litterarischen IiUlfsmitteln gefasst worden.
Dies kann und möge für diejenigen, welche in der Lage sind für
rationale Ordnung der Winkelausdrücke zu wirken, ein Antrieb
sein, dem alten Schlendriau nicht zögernd schrittweise zu entsagen,
sondern sogleich den bekannten Standpunkt eiuzuuehmen, auf den
wir doch schliesslich kommeu müssen. Hoppe.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Katechismus der Differential- und Integralrechnung. Von Franz
Beudt, Mit 2-J in den Text gedruckten Figureu. Leipzig 18%.
J. J. Weber. 267 S.
Die Bearbeitung scheint mehr auf geordnete Zusammenstellung
der Doctrin, fertig zur Anwendung, als auf priucipiellc Entwickeluug
derselben gerichtet. Daher begnügt sie sich damit, von den Eie-
menteu der Infinitesimalrechnung in geometrischer Gestalt eine An-
schauung zu geben Leicht wäre es gewesen, damit die analytischo
Form zu verbinden und die nötigen Dotiuitioueu und Sätze als all-
gemeine Grundlage der Rechnung aufzustellen, was in diesem Ge-
biete, wenn die Lehre zu richtigen Schlüssen befähigen soll, gewiss
nicht überflüssig, und doch für Anfänger der Arithmetik verständlich
ist. Die Lehrgegenstäude sind : die algebraische Analysis, die Diffe-
rentiation der Functionen, die Reihen von Taylor und Mac Laurin,
Bestimmung gowisscr Ausdrücke, Maxima und Minima, Curventhcorie,
Differentiation der Functionen mehrerer Variabcln, Integration der
Functionen, bestimmte Integrale, Quadratur, Rectification , Compla-
nation, Kubatur, vielfache Integrale, Differentialgleichungen, die
complexen Zahlen, alles dies in massigem Umfang.
Hoppe.
51
IMterarischer Bericht LX.
J. A. Serret, Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung.
Mit Genehmigung des Verfassers deutsch bearbeitet von Axel
Harnack. Zweite, durchgesehene Auflage von G. Bohlmann.
Erster Band: Differentialrechnung/ Mit in den Text gedruckten
Figuren. Leipzig 1897. B. G. Teubner. 570 S.
«
In der ersten Auflage der Uebersetzung waren die Fortschritte
der Doctrin seit dem Erscheinen des Werks nur in Noten bemerkt.
Der Herausgeber der zweiten Auflagen hat nun diese und alle fernem
Fortschritte ausführlich bearbeitet. Während nun beide für die
extensive Bereicherung tätig gewesen sind, ist die Grundlegung des
Ganzen auf dem Standpunkte geblieben, auf den der Verfasser das
Werk gestellt hatte Dieser ist so niedrig wie kaum in einem an-
dern Lehrbuche ; entweder sind die Principicn sehr ungeschickt oder
geflissentlich zu dem Zwecke bearbeitet das Wesen der Hauptgegen-
stände der Lehre zu verhüllen und ihr den Auschein eiuer unbe-
greiflichen zu geben. Eine Definition des Grenzwerts wird zwar
aufgestellt, bleibt aber von da an unbeachtet. Der Grenzwert wird
der Function 6tets schlechthin in einem Punkte zugeschrieben, seine
Abhängigkeit vom Variationsweg verschwiegen und, wo sie sich
durch Abweichung bemerklich macht, mit Redensarten abgetan. Dem-
entsprechend werden die unendlichkleinen Grössen nie erwähnt, die
Intinite8imalschlüsse ignorirt, und die Infinitesimaltheorie bleibt ein
dunkles Gebiet. Das Zeichen co wird sogar ausdrücklich ein Grenz-
wert genannt — Die Capitei des Buchs sind folgende: Einleitende
Begriffe; der erste Differentialquotient der Functionen 1 unabhän-
gigen Variabein; höhere Differentialquotienten von Functionen 1
Veränderlichen, partielle Differentialquotienten von Functionen
mehrerer Veränderlichen; totale Differentiale und partielle Differeu-
tialquotienten ; Entwickeluug der Functionen iu Poteuzreihen; Theorie
der Maxima und Minima; Theorie der ebenen Curven; Theorie der
Raumcurven und krummen Flächen; die Curven auf Flächen und
die Flächenfamilien; über Functionen eiuer complcxen Variabein;
Zerlegung der rationalen Functionen in Partialbrücüe.
Hoppe.
Handbuch der Theorie der linearen Differentialgleichungen. Von
Professor Dr. Ludwig Schlesinger, Privatdocenten an der Uni-
versität zu Berlin. In zwei Bänden. Zweiten Bandes erster Teil.
Mit Figuren im Text. Leipzig 1897 B. G. Teubner. 532 S.
Der jetzt erschienene erste Teil des 2. Bandes umfasst die Ab-
schnitte: Allgemeine Theorie der bei linearen Differentialgleichungen
Litttrariicher Bericht LX.
52
auftretenden Gruppen. Specielle Probleme der Gruppentheorie.
Formulirung und allgemeine Discussion der Umkehrprobleme. Theorie
und Anwendungen der Euler'schen Transformirten. Die angegebenen
Originalarbeiten sind von Galois, Cauchy, Jordan, Poincare\ Cayley,
Dyck, Weber, Cantor, Weierstrass, Lie, Biermann, Klein, Picard,
Veasiot, Appell, Jacobi, Clebsch , Koenigsberger, Kronecker, Fuchs,
Gino Fano, Beke, Halphdn, Borel, Forsyth, Veronese- Schopp, Franke,
Vnklcevic, Lionville, Heffter, Engel, Schwarz, Laguerre, Briochi,
Cockle, Goursat, Wallenberg, Rosenkranz, Lipsmann Schlesinger,
M. Meyer, Gordan u. Nöther, Hermite, Abel, Casorati, Ritter, Rie-
mann, C. Neumann, Poisson, Schottky, Vogt, Moll in', Frobenius,
Euler, Pincherle, Pochhammer, Nekrasseff, Hossenfelder, Kummer,
Schlaf! i, Broecker, Legendre. H.
Mathematische
und physikalische Bibliographie.
LI1I.
Geschichte der Mathcmutik und Physik.
Du Bois-Rcymond, Emil, Gedäcbtnissrede auf Herrn,
v. Helmholtz. gr.4°- (50 S.) Berliu, G. Reimer. 2 Mk.
Fortschritte, die der Physik i. J. 189'J. Dargestellt von
der physikalischen Gesellschaft zu Berlin. 46. Jahrg. 2. Abth.
Physik des Aethers. Red. v. Rieh. Börustein. gr.8°. (XLIV, 781 S.)
Braunschweig, Vieweg 30 Mk.
— dass. 1891. 47. Jahrg. 1. Abth. Physik der Materie.
Red. t. Rieh. Börnstein. gr.8°. (LXIV, 418 S.) Ebd. 18 Mk.
- dass. i. J. 1895. 51. Jahrg. 2. Abth. Physik des Aethers
Red. v. Rieh. Börnsteiu. gr.8°. (XLVII, 843 S.) Ebd. 30 Mk.
II esse's, Ludw. Otto, gesammelto Werke. Hrsg. v. der
mathemat.-physikal. Classe der bayer. Akademie der Wissenschaften.
gr.4°. (VIII, 732 S. m. Bilduis.) München, Franz. 24 Mk.
Jahrbuch Über die Fortschritte der Mathematik. Hrsg. v.
Emil Lampe. 25. Bd. Jahrg. 1893 u. 1891. 3. (Schluss-)Heft.
gr.8°. (XC1I u. S. 1317-1990.) Berliu, G. Reimer. 19 Mk.
Lampe, Emil, Karl Weierstrass. Gedächtnissrede. gr.8ö.
(24 S.) Leipzig, Barth. G'J Pf.
Poggendorff's Handwörterbuch zur Geschichte der exakten
Wissenschaften. 3. Bd. 7. Lfg. Ebd. 3 Mk.
Villicus, Frz., die Geschichte der Rechenkunst vom Alter-
thum bis zum XVIII. Jahrh. Mit Illustr%, Zahlzeichen, Zahlen-
systemen u. Rechenmethoden der alten Culturvölker u. altamerikan.
Völkerstärame, nebst e. tabellar. Darstellung v. Zahlwörtern des
Zehnersystems aus 72 Spracheu. 3. Aufl. gr. 8°. (VIII, 114 S.)
Wien, Gerold. 3 Mk. 20 Pf.
Methode und Princlpien
Cronaue r, Johs., der heutige Stand der Methodik des Rechen-
unterrichts. gr.8°. (81 S.) Ludwigshafen, Hofmann. 1 Mk.
Deussen, Paul, über die Notwendigkeit, beim mathematisch-
naturwissenschaftlichen Doktorexamen die obligatorische Prüfung in
der Philosophie beizubehalten. gr.8°. (15 S.) Kiel, Lipsius &
Tischer. 50 Pf.
K n i 1 1 i n g, R u d., die naturgemässe Methode des Rechen-Unter-
richts in der deutschen Volksschule. Ein neues theoretisch-prakti-
sches Handbuch. I. TL: die psychologischen Grundlagen der natur-
gemässen Rechenmethode. gr.8°. (XU, 372 S. m. Fig.) München,
Oldenbourg. 6 Mk.
Lehrbücher.
Lieber, H., u. F. v. Lüh mann, Leitfaden der Elementar-
Mathematik. 1. u. 3. Tl. gr.8ü. Berlin, Simion. — 1. Planimetrie,
Einführung in die Trigonometrie, Körperberechnungen. (Lehrauf-
gabe der Quarta bis Untersekunda.; 12. Aufl. (V, 87 S. ra. 4Taf.)
1 Mk. 50 Pf. - 3. Erweiterung der Planimetrie, ebene Trigono-
metrie, Grundlehren von den Koordiuaten u Kegelschnitten. (Lehr-
aufgabe der Obersekunda u. Prima.) 8. Aufl. (VI, 139 S. m. 6 Taf.)
1 Mk. 60 Pf.
Sammlungen.
Brenner, Ant., Rcchenscbule. Aufgaben zum mündl. u.
schriftlichen Rechnen. Mit Berücksichtigung des oberbayerischen
Lehrplancs bearb. Ausg. B. In 4 Hftn. Ausg f. Lehrer. 3. u.
4. Hft. 3. Aufl. 8°. (III, 111 u. III, 96 S.) Freising, Datterer.
ä 1 Mk.
Genau, A., Rechenbuch für Lehrerseminare. Verb. v. A. Genau
u. P. A. Tüffers. 2. Bd.: Für die Mittel- u. Oberstufe der Seminare.
4. Aufl. gr.b0. (IV, 160 u. XXIV S.) Gotha, Thienemann. 1 Mk.
60 Pf.
Groissl, J., die Absolutorial-Aufgaben aus der Mathematik u.
Physik an den humanistischen Gymnasien Bayerns 1854 — 1888.
I. Tl. Anleitung zur Lösung u. Resultate, nebst 4 Fig.-Taf. II. Tl. :
(Als Anhang die Aufgaben v. 1^89—1896 nebst Lösgn.) gr.8°. (IV,
19, 67 u. 9 S.) München, Zipperer. 2 Mk.
Hartmann, Berthold, Rechenbuch für höhere n. mittlere
Mädchenschulen. Methodisch geordnete Aufgabensammlung mit
gleichmassiger Berücksichtigung der Rechenoperationen u. Sachgebiete.
1. u. 2. Hft. Für das 1. u. 2. bzw. 3. u. 4. Schuljahr. gr.8°. (a
IV, 96 S.) Frankfurt a./M., Kesselring, a 50 Pf.
Köster, T. E., Aufgaben aus dem Gebiete der Arithmetik u.
Algebra f. Mittelscbuleu. II. Tl.: Das Rechnen mit Potenzen u.
Wurzeigrössen, Wurzelausziehung, quadrat. Gleichungen, diophant.
Gleichungen, Logarithmen, Progressionen u. Zinseszinsen-Rechnun-
gen. 2. Aufl. gr.8°. (80 S.) Oldenburg, Schulze. 80 Pf.
- dass. Resultate zum I. u. II. Tl. 2. Aufl. gr.8°. (39 S.)
Ebd. 40 Pf.
Rosenberg, Karl, methodisch geordnete Sammlung v. Auf-
gaben aus der Planimetrie u. Stereometrie f. Lehrer- u. Lehrerinnen-
Bildungs-Anstalten, sowie für andere gleichgestellte Lehranstalten.
gr.8°. (III, 159 S. ra. 107 Fig.) Wien, Holder. Geb. 1 Mk. 90 Pf.
Wallentin, Frz., Maturitätsfragen aus der Mathematik. Zum
Gebrauche für die obersten Classen der Gymnasien u. Realschulen
zusammengestellt. Auflösungen. 3. Aufl. gr 8°. (VI, 208 S. m.
Fig.) Wien, Gerold. Geb. 4 Mk.
Wenzel, Karl, Rechenbuch für kaufmännische Fortbildungs-
schulen. (In 3 Tin) 1. u 2. Tl. gr.8°. (67 u. 54 S). Hannover,
Meyer, a 60 Pf.
Tabellen.
Gundelfingen S. Tafeln zur Berechnung der reellen Wur-
zeln s&mtlicher trigonometrischer Gleichungen. Hinzugefügt sind
4 stellige Additions-, Subtractions- u. Briggische Logarithmen, sowie
eine Interpolatioustafel für alle Differenzen unter 100. gr.4°. (IV,
16 S.) Leipzig, Teubner. 1 Mk. 40 Pf.
Henselin, Ad f., Rechentafel, enth. das grosse Einmaleins bis
999 mal 999 mit einer Einrichtung, die es ermöglicht, jedes gesuchte
Resultat, sowohl für die Multiplication , als auch für die Division
blitzschnell zu finden, nebst einer Kreisberechnungstabelle, qu.
schmal Fol. (III, 223 S.) Berlin, 0. Eisner. Geb. 6 Mk.
Kiepert, Ludw., Tabelle der wichtigsten Formeln aus der
Integral-Rechnung, gr.b0. (38 S.) Hannover, Helwing. 5) Pf.
Mornik. Frz. v., fünfstellige Logarithmen-Tafeln. gr.8°
(XII, 71 S.) Leipzig, Freitag. 1 Mk. 20 Pf.
— , logarithmisch-trigonometrische Tafeln. 5. Aufl. gr. 8°. (XII,
77 S.) Ebd. 1 Mk. 30 Pf.
Müller, 0., Hülfstafeln für praktische Messkunde, nebst loga-
rithmiach trigonometrischen Tafeln. 89. (141 S) Zürich, Schult-
hess. 2 Mk. 40 Pf.
Riem, J., Rechentabellen f. Multiplikation o. Division, mit e.
Vorworte v. H. Kinkelin.! Lex.-8°. (XII, 179 S.) Basel, Verlags-
Druckerei. 10 Mk.
■
Schibert, Herrn., fünfstellige Tafele u. Gegentafeln f. loga-
rithmisches u. trigonometrisches Rechnen. gr.8°. (VI, 157 S.)
Leipzig, Teubner. Geb. 4 Blk.
Arithmetik, Algebra und reine Analysls.
Biermann, 0-, znr Reduction Aberscher Integrale auf ellipti-
sche, gr. 8°. (8 S.) Wien, Gerold. 20 Pf.
Bolte, F., Leitfaden für den Unterricht in der Arithmetik zum
Gebrauche an Navigationsschulen bearb. gr.8°. (64 S.) Hamburg,
Peuser. Kart. 1 Mk. 60 Pf.
Daublebsky v. Sterneck, R., zur additiven Erzeugung der
ganzen Zahlen. gr.8°. (25 S.) Wien, Gerold. 50 Pf.
Fr icke, Rob., "Hauptsätze der Differential- u. Integral Rech-
nung, als Leitfaden zum Gebrauch bei Vorlesungen zusammengestellt.
1. Thl. gr.8°. (IX, 80 S. m. 45 Fig.) Braunschweig, Vieweg. 2 Mk.
Furtwängler, Phlpp., znr Theorie der in Lincarfaktoren
zerlegbaren, ganzzahligen ternären eubischen Formen. Diss. gr.8°.
(63 S.) Göttingen, Vandenhoeck u Ruprecht. 1 Mk. 60 Pf.
Gillner, Elemente der Algebra od. praktische Anleitung zur
rationellen Erlernung des Auflösens d. Gleichungen vom 1. bis 3.
Grade. gr.8°. (Vn, 279 S. m. Fig.) Ilmenau, Schröter. Geb. 6 Mk.
Herrmann, Oslc, über algebraische Knrven, die sich beliebig
eng an gegebene Kurvenpolygone anschliessen. Ein Beitrag zur
Lehre von der Gestalt algebraischer Kurven. Progr. 4*. (26 S.
m. 18 Fig.) Leipzig, Hinrichs. 1 Mk.
Junker, Fr., die symmetrischen Funktionen der gemeinschaft-
lichen Variablenpaare ternürer Formen. Tafeln der ternären sym
metrischen Funktionen vom Gewicht 1 -6. gr 4°. (104 S.) Wien,
Gerold. 5 Mk. 80 Pf.
Kiepert, Ludw., Grundriss der Differential- u. Integral-Rech-
nung. II. Thl.: Integral- Rechnung. 6. Aufl. des gleichnara. Leit-
faden von Max Stegemann. gr.8°. (XVIII, 599 S. m. 139 Fig.)
Hannover, Helwing. 11 Mk. 50 Pf.
Martens, F.. über die Transcendenz der Zahlen *n. n. gr.8°
(17 S.) Wien, Gerold. 40 Pf.
Schlesinger, Ludw., Handbuch der Theorie der linearen
Differentialgleichungen. (In 2 Bdn.) 2. Bd. 1. Thl. gr.8°. (XVIIT,
532 S. m. Fig.) Leipzig, Teubner. 18 Mk.
Seeger, H., die Elemente der Arithmetik. gr.8°. Güstrow,
Opitz & Co. 1. Tl. Buch I: Pensum der Quarta. Buch II: Pensum
der U.-Tertia. 2. Aufl. (III, 112 S.) 1 Mk. 40 Pf. - 2. Tl.
Buch III: Pensum der Ober-Tertia Buch IV: Pensum der Unter-
sekunda. Buch V: Pensum der Ober-Sekuuda. (IV, 159 S.) 2 Mk
Serrot, J. A., Lehrbuch der Differential- u. Integral-Rechnung.
Deutsch bearb. v. Axel Harnack. 2. Aufl. v. G. Bohlraann. 1. Bd.
Differentialrechnung, gr 8\ (XVI , 570 S. m. 85 Fig.) Loipzig,
Teubuer. 10 Mk.
Geometrie.
Bobek, Karl, Einleitung in die projektivische Geometrie der
Ebene. Ein Lehrbuch für höhere Lehranstalten u. für den Selbst-
unterricht. Nach den Vorträgen des Herrn C. Küpper bearb.
2. Ausg. gr.8°. (VI, 210 S. in. 96 Fig.) Leipzig, Teubner. 2 Mk.
Böttger, Ad f., die Stereometrie. Für den Unterricht an der
Realschule bearb. gr.8°. (III, 43 S. m. 37 Fig.) Leipzig, Dürr-
sche B. Kart. 60 Pf.
Gauss, F. G., die Teilung der Grundstücke insbesondere unter
Zugrundelegung rechtwinkliger Koordinaten. Nebst vierstelligen
logarithmischen u. trigonometrischen Tafeln u. einer Quadrattafel.
3. Aufl. 8°. (148 u. 60 S. m. Fig.) Berlin, Decker. Geb. 6 Mk.
Girndt, Mart., Raumlehre f. Baugewerbcschulen u. verwandte
gewerbliche Lehranstalten. 2. Tl.: Körperlehre. Mit 64 Fig. i. Text.
gr.8°. (VIII, 55 S.) Leipzig, Teubuer. Kart. 1 Mk.
Jentzen, Ed., Flächen- u. Kürperberechnungen nebst vielen
Beispielen zum praktischen Gebrauch für Bau- u. Maschinen-Tech-
niker. 2. Aufl. gr.8°. (VIII, 110 S. m. 116 Fig.). Weimar, Voigt.
2 Mk. 25 Pf.
Kohn, Gust., über die eubischen Raumcurven, welche die
Tangenten-Fläche einer vorgelegten eubischen Raumcurve in 4, 5
oder 6 Punkten berühren. gr.8°. (5 S.) Wion, Gerold. 20 Pf.
Napravnik, Frz., geometrische Formenlehre für Mädchen-
Bürgerschulen. 3 Thle. gr.8°. 1. I. Classe. 7. Aufl. (IV, 58 &
m. 79 Holzschn. u. 2 Taf.) — 2. II. Classe. 6. Aufl. (IV, 54 S.
ra 50 Holzschn. u. 2 Taf.) - 3. III. Classe. (IV, 68 S. m. 51 Holz-
schn. u. 2 Taf.) Prag, Tempsky. Geb ä 80 Pf.
Reidt, Frdr., Einleitung in die Trigonometrio u. Stereometrie
f. die Untersekunda höherer Lehranstalten (nach den preuss., Lehr-
plänen.) 3. Aufl. &r.8°. (32 S.) Berlin, Grote. 30 Pf.
Traub, K., Berechnung der Radien der acht Berührungskreise
beim Apollonischen Problem. gr.8°. (III, 18 S.) Lahr, Schauen-
burg 50 Pf.
Trigonometrie.
Jentzen, Elemente der Trigonometrio zum praktischen Ge-
brauch f. Unterrichtszwecko an mittleren technischen Lehranstalten.
2. Aufl. gr.8ö. (55 S. ra. 36 Fig.) Dresden, Kühtmanu. 1 Mk.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Arbeiten, astronomische des k. k. Gradmessungs-Bureau, aus-
geführt unter der Leitung v. Thdr. v. Oppolzer. Hrsg. v. Edm.
Weiss u. Rob. Schräm. 8. Bd. Breiten-, Azimuth- u. Winkelbe-
stimmungen. Publicationcn für die internationale Erdmessung. gr.4°.
(III, 211 S.) Prag, Terapsky. 16 Mk.
Resultats, les, de la triangulation de la Suisse. Publication
du bureau topographique federal. 1. Livr. Canton de Geneve 1896.
4°. (27 S. m. Fig. u. 1 Karte.) Bern, Schmid u. Francke. 1 Mk
Mechanik.
Kirchhoff, Gust, Vorlesungen über mathematische Physik.
1. Bd. Mechauik. 4. Aufl. Hrsg. v. W. Wien, gr.8» (X, 464 S.
m. 18 Fig.) Leipzig, Teubner. 13 Mk.
Weyrauch, J., die elastischen Bogenträger, ihre Theorie u.
Berechnung entsprechend den Bedürfnissen der Praxis, mit Berück-
sichtigung von Gewölben u. Bogen Fachwerkeu. 2. Aufl. gr.8°. (X,
313 S. m. Fig. u. 1 Taf.) München, Th. Ackermann. 9 Mk.
Technik.
Alpers, Geo., Führer durch die praktische Photographie.
3. Aufl. v. Haugks Repetitorium der praktischen Photographie. gr.8°
(VIII, 108 S. m. 31 Abbild.) Weimar, Voigt. 2 Mk. 50 Pf.
Beck, W., dio Elektrizität u. ihre Technik. 48.-55. (Sehluss)-
Heft. gr.8°. Leipzig, Wiest, a 10 Pf.
Bernoulli's Vademecum des Mechanikers od. prakt. Hand-
buch f. Mechaniker, Techniker, Gewerbsleute u. technische Lehr-
anstalten. 21. Aufl. 8«. (XII, 528 S. m. Fig.) Stuttgart, Cotta.
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Bibliothek, elektrotechnische. 47. Bd. Peters, Frz., ange-
wandte Elektrochemie. 1. Bd. Die Primär- u. Secundär- Elemente.
8°. (XIV, 33S S. m. 73 Abbild.) Wien, Hartleben. 3 Mk.
Fortschritte der Elektrotechnik. 8. Jahrg. 1894. 3. Hft u.
9. Jahrg 1895. 1. Hft. Berlin, Springer. 4 Mk. 40 Pf. u. 5 Mk.
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Gaisbcrg, S. Frhr. v, Taschenbuch für Monteure elektrischer
Beleuchtungsanlagen. 13. Aufl. 12°. (VIII, 188 S. m. 131 Fig.)
München, Oldenbourg. Geb. 2 Mk. 50 Pf.
Grünwald, F., der Bau, Betrieb u. die Reparaturen 4pr elek-
trischen Beleuchtungsanlagen 6 Aufl. 12°. (X, 30b S. m. 302
Holzschn.) Halle, Knapp. 3 Mk.
Heim, Carl, die Accnmalatoren für stationäre elektrische
Anlagen. 2. Aufl. gr.8°. (VI, 138 S. m. 83 Abbild.) Leipzig,
Leiner. 3 Mk.
Holzt, A., der Elektrotechniker. 20. n. 21. Hft. Leipzig,
Schäfer, ä 75 Pf.
Liesegang, F. Paul, die Fernphotographie. gr.8°. (134 S.
m. Abbild, u. 8 Taf.) Düsseldorf, Liosegang. 3 Mk.
Lueger's, 0., Lexicon der Technik. 20. u. 21. Abtlg. Stutt-
gart, Deutsche Verlagsanstalt, ä 5 Mk.
Meissner, G., Hydraulik. 2. Aufl. 18. u. 19. Lfg. Jena,
Costenoble. ä 3 Mk.
Orostini, Belichtungstabelle für photographische Aufnahmen.
gr.8#. (3 S.) Halle, Peter. 40 Pf.
Pizzighelli, 6, Anleitung zur Photographie. 8. Aufl. 12°.
(X, 332 S. m. 153 Holzsch.) Halle, Knapp. Geb. 3 Mk.
Riha, Joh., die Aufstellung v. Projekten u. Kostenvoranschlägen
für elektrische Beleuchtungs- u. Kraftübertragungs-Anlagen. gr.8°
(VIII, 438 8. m. 198 Fig.) Leipzig, Veit. Geb. 8 Mk.
Schmidt, F., Compendium der praktischen Photographie.
4. Aufl. gr.8°. (XVI, 426 S. m. Abbild.) Karlsruhe, Nemnich.
6 Mk.
Seibt, Wilh., der selbsttätige Druckluft Pegel, System Seibt-
Fuess. Veröffentlichungen des Bureaus für die Hauptnivellements
u. Wasserstandsbeobachtungen im Ministerium der öffentlichen Ar-
beiten. Lex.-8°. (16 S. m. 6 Fig.) Berlin, Ernst & Sohn. 1 Mk.
Walion, E., die kleinen Rechenaufgaben des Photographen
beim Vergrössern, Reproduziren , bei Berechnung der Objektiv-Kon-
stanten u. s. w., sowie deren Auflösung in durchaus elementarer
Form. Aus dem Franz. v. Herrn. Schnauss. 8°. (VIII, 56 S.)
Dresden, Verlag des „Apollo". 1 Mk 20 Pf.
Wild, H., verbesserte Construction magnetischer Unifilar-
Theodolithe. gr.4°. (31 S. m. 5 Taf.) Leipzig, .Voss. 11 Mk.
Wilke, Arth., die Elektrizität, ihre Erzeugung u. ihre An-
wendung in Industrie u. Gewerbe. 3. Aufl. (In 17 Lfgn.) 1. Lfg.
gr.8°. Leipzig, Spamer. 50 Pf.
Zamboni, Carl v., Anleitung zur Positiv- u. Negativ-Retouche.
Hrsg. u. durch praktische Beispiele erläutert. Mit 11 Taf. 2. Aufl.
gr.8°. (VI, 44 S.) Halle, Knapp. 5 Mk.
Optik, Akustik und Elastlcität.
Exuer, Frz., u. E. Haschek, über die ultravioletten Fuu-
kenspectra der Elemente. V. u. VI. Mittheilg. Wien, Gerold. 1 Mk.
40 Pf.
Jäger, Gnst, über die Fortpflanzung des Schalles in bewegter
Luft, gr.8« (7 S. u. 2 Fig.) Ebd. 30 Pf.
Lohso, 0., Untersuchung des violetten Theils einiger linien-
reicher Metallspectra gr.8°. (19 S) Berlin, G. Reimer. 1 Mk.
Mandl, Jul., Darstellung der scheinbaren Beleuchtung krum-
mer Flächen (directe Construction der Isophengen). gr.8°. (16 S.
m. 2 Fig. u. 1 Taf.) Wien, Gerold. 1 Mk.
Meyer, Stef., über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit eines
mechanischen Impulses in gespannten Drähten. gr.8°. (9 S.) Ebd.
60 Pf.
Wächter, Frdr., über die Grenzen des telestereoskopischen
Sehens. gr.8°. (19 S. m. 5 Fig.) Ebd. 50 Pf.
Erd- und Hiiumelskunde.
Arbeiten, die astronomisch-geodätischen des k. u. k. militär-
geograpbischen Institutes in Wien. (Publicationen f. internationale
Erdmessung.) VIII. Bd. Das Präeisions-Nivellemcnt in der oesterr.«
ungar. Monarchie. II. Westlicher Tbl. gr 4°. (IX, 357 S. m.
1 Kte.) Wien, Lechner's Sort. 16 Mk.
— dass. IX Bd. Trigonometrische Arbeiten. 5. Die Be-
obachtungen im Dreiecksnetze von Nieder- u. Ober« Oesterreich u.
in den angrenzenden Theilen v Mähren, Ungarn u. Steiermark.
gr.4°. (VIII, 385 S m. 3 Taf.) Ebd. 16 Mk.
Beau, Otto, die Berechnung der Sonnen u. Mondfinsternisse.
Für den Selbstunterricht entwickelt u. mit Rechnungsergebnissen.
Progr. 4°. (16 S.) Sorau, Zeidler. 75 Pf.
— , dass. II. Tl. Tafeln u. Rechnungsergebnisse. 8°. (S. 17— 29
mit 1 Taf.) Ebd. 75 Pf.
Braun, Carl, die Gravitations-Constante, die Massen, mittlere
Dichte der Erde nach e. neuen experimentellen Bestimmung. gr.4°.
(74 u. 3 S. m. 8 Fig. u. 3 Taf.) Wien, Gerold. 5 Mk. 60 Pf.
Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen an den Lan-
desstationen in Bosnien u. der Hercegovina i. J. 1895. Hrsg. v. der
bosnisch-hercegovin. Landesregierung, gr. 4°. (X, 157 S. m. 3 Taf.)
Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 12 Mk.
Falb's, Rud., neue Wetter Prognosen u. Kalender der kritischen
Tage f. 1897. Jan-Juni 169. (81 S.) Berlin, Steinitz. 1 Mk.
Handwörterbuch der Astronomie. 6.-8. Lfg. Breslau,
Trewendt. ä 3 Mk. 60 Pf.
Hillebrand, Carl, über den Einfluss der Elasticität auf die
Schwankungen der Polhöhe. gr.<i°. (28 S.) Wien, Gerold. 1 Mk.
60 Pf.
Hochwasserzeiten der Unter u. Aussen Weser f. 1897.
12°. (25 S.) Bremen, Heinsius. tO Pf.
Jäger, G., Wetter- u. Mondkalendor f. 1897. 3. Jahrg. gr.8°.
(6 u. Belehrg. 4 S.) Stuttgart, Kohlhammer. 30 Pf.
Jahrbuch der Astronomie u. Geophysik. Hrsg. v. Herrn. J.
Klein. 7. Jahrg. 1896. Mit 5 Taf. gr. 8«. (X, 400 S.) Leipzig,
E. H. Meyer. Kart. 7 Mk.
— , Berliner astronomisches, f. 1899 m. Angaben f. die Oppo-
sitionen der Planeten (1) — (411 > f. 1897. Hrsg. v. astronom. Rechen
Institut unter Leitung v. J. Bauschinger. gr.8°. (VIII, 514, 8 u.
8 S.) Berlin, Dümmler. 12 Mk.
- , deutsches meteorologisches f. 1895. Meteorologische Station
I. Ordng. in Aachen. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtun-
gen. Stündliche Aufzeichnungen der Registrierapparate, dreimal
tägliche Beobachtungen iu Aachen u. am Aussichtsturm, Waldstation
— sowie Niederschlagmessungen au der Gasanstalt Hrsg. i. Auftr.
der Stadtverwaltung v. P. Polis 1. Jahrg. gr 4°. (V, 59 S. m. 14
Abbildgn.) Aachen, Müller. 7 Mk.
Krümmel, Otto, über Gezeitenwelleu. Rektoratsrede, gr.fe0.
(18 S.) Kiel, Universitätsbuchhandlung. 1 Mk. 40 Pf.
Neudrucke von Schriften u. Karten über Meteorologie u.
Erdmagnetismus, hrsg. v. G. Hellmann. No. 7-9. 4°. — 7. Evan-
gelista Torricelli, Esperianza dclP argeuto vivo. Accademia del
Cimento. Instrumcnti per conoscer l'alterazioui doli' aria. Mit e.
Einleitung. (22 u. 17 S. m. Abbild.) - 8. E. Halley, A v. Hum-
boldt, E. Loomis, U. J. Le Verrier, E. Reuou, Meteorologische
Karten 1688, 1817, 1840, 1863, 1861. 6 Taf. m. e. Einlcitg. (13 S.)
— 9. Henry Gellibraud, a discourse mathematical ou the Variation
of thes magnetical needle. London 1635. Fcsm. Druck m. e. Ein-
leitg. (7 u. 22 S. m. Fig.) Berlin, Asher. ä 3 Mk.
Niederschlags-Karte des üderstromgobietos. 1:150000.
Linien gleicher Niederschlagshöhe entworfen v. V. Kremser. 43,5
X 34 cm. Berlin, Ü. Reimer. 1 Mk.
Oerter, mittlere, v 622 Sternen u. scheinbare Üerter v. 450
Sternen nebst Reductions-Tafclu f. d. J. 1899 u. einem Anhang, enth.
mittlere Oerter von 303 südlichen Sternen f. d. J. 1^99,0. gr. 8°.
(S. 181 — 363 u 8 S.) Berlin, Dümmler's Vlg. 6 Mk.
Publications de l'observatoirc central Nicolas sous la di-
rection de 0. Backlund. Serie II. Vol. II. Nyren, M., observatious
faites au cercle verticale. Imp. 4°. (V, 110, 656 S.) Leipzig, Voss.
48 Mk.
Sammlung populärer Schriften, hrsg. v. dor Gesellschaft Urania
zu Berlin. No. 44. Witt, G., der Planet Saturn. gr.8°. (42 S. m.
lllustr.) 80 Pf.
S ch weigor-Lerchen feld, A. v., Atlas der Himmelskuude
auf Grundlage der Ergebnisse der coelestischen Photographie. 62
Kartcnseiteu (m. 135 Einzeldarstellungen ) G2 Foliobogen Text u.
ca. 500 Abbildgn. (In 30 Lfgu.) 1. Lfg. Fol. (12 S. m. 3 Taf.)
Wien, Ilartleben. 1 Mk.
Veröffentlichungen des kgl. astronomischen Rechen-Insti-
tuts zu Berlin. No. 4. Bauschinger, J. , genäherte Oppositions-
Ephemeriden v. 62 klcinon Planeten f. 1897. Jau.-Aug. Unter
Mitwirkg. v. A. Berberich u. P. Neugebauer hrsg. 4°. (22 S.) Ber-
lin, Dümraler. 1 Mk. 20 Pf.
Vierteljahrsschrift der astronomischen Gesellschaft. 81.
Jahrg. 3. Hft. Leipzig, Engelmanu. 2 Mk.
Wetter, das. Meteorologische Monatsschrift für Gebildete
aller Stände. Hrsg. v. R. Assmann. 14. Jahrg. 1897. 12 Hfte.
gr.8°. Berlin, Salle. 6 Mk.
Zenger, K. W., die Meteorologie der Sonne u. das Wetter im
J. 1887, zugleich Wetterprognose f. d. J. 1897. gr.8°. (XI, 40 S.
m. 1 Taf.) Prag, Rivna,-. 1 Mk. 44 Pf.
Nautik.
Döring, W, der wetterkundigo Navigateur. — Die Orkane.
— Eine ausführliche Anweisung Uber die Windverhältnisse u. über
das Wetter, sowie über das Manövriren in Stürmen u. Wirbelstür-
men für die Segelrouten der ganzen Erde. 3. Aufl. Mit 13 erläut
meteorologischen Karten n. Skizzen. 8U. (IV, 2J3 u. III, 58 S.)
Oldenburg, Schulze. 4 Mk.
Ludolph, W., Leuchtfeuer u. Schallsignale der Erde. 1897.
26 Jahrg. 8. Aufl. gr.8°. (XXIII, 400 S. u. Ergänz. Hft. 1896 u.
97: 29 Bl.) Bremen, Heinsius. Geb. 7 Mk. 50 Pf.
— , dasselbe in Ostsee, Nordsee u. Kanal. 26. Jahrg. 8 Aufl.
gr.8« (XI, 128 S. u. Ergänz. Hft. 1896 u. 97: 16 Bl.) Ebd. 3 Mk.
Verzeichniss der Leuchtfeuer aller Meere. Hrsg. v. Reichs-
Marine-Amt. 8 Hfte. Abgeschlossen am 1. Dez. 1896. (Mit je 1
Tafel) hoch 4«. Berlin, Mittler. 6 Mk.
Physik.
Abondroth, William, Leitfaden der Physik mit Einschluss
der einfachsten Lehren der mathematischen Geographie nach der
Lehr u. Prüfungsordnung v. 1893 für Gymnasien. II. Bd. Kursus
der Unter- u. Oberprima. 2. Aufl. gr.8°. (VII, 289 S. m. 172
Holzschn. u. 1 Farbentafel.) Leipzig, Hirzel. 4 Mk.
Börner, H., physikalisches Unterrichtswerk f. höhere Lehr-
anstalten, sowie zur Einführung in das Studium der neuern Physik
in 2 Stufen. I. Stufe. II. Leitfaden der Experimentalphysik f.
Realschulen, zugleich für Oberrealschulen : 1. Stufe des Lehrbuches
der Physik für höhere Lehranstalten. 3. Aufl. gr.8*. (XII, 181 S.
m. 173 Abbild.) Berlin, Weidmann. Geb. 2 Mk. 20 Pf.
Bucherer, Alfr. H., Grundzüge einer thermodynamischen
Theorie elektrochemischer Kräfte. gr.8°. (VI, 144 S.) Freiberg
Craz & Gerlach. 4 Mk.
Föppl, A., die Geometrie der Wirbelfelder. In Anlehnung an
das Buch des Verf. über die Maxwell'sche Theorie der Elektricitüt
u. zu dessen Ergänzung. gr.8°. (X, 10b S.) Leipzig, Teubner.
3 Mk. 60 Pf.
Graetz, L., die Elektricität u. ihre Anwendungen. Ein Lebr-
u. Lesebuch. 6. Aufl. gr.8°. (XII, 556 S. m. 443 Abbildg.) Stutt-
gart, Engelhorn. 7 Mk.
Grau, Aug. u. Rieh. Iiiecke, Magnetisirung nach zwei
Dimensionen u. Hysteresis im Drohfelde. gr.8°. (55 S. m. 12 Fig.
u. 7 Taf.) Wien, Gerold. 1 Mk. 90 Pf.
Ilasenoehrl, Fritz, e. mechanisches Polycykel als Aoalogon
der Inductionswirkungen beliebig vieler Kreisströme. gr.8°. (7 S.
m. 1. Fig.) Ebd. 40 Pf.
II elmhol tz, H. v., Vorlesungen über theoretische Physik.
Hrsg. v. Arth. König, Otto Krigar-Menzel , Carl Runge. V. Bd.
Vorlesungen üb. die elektromagnet. Theorie des Lichts. Hrsg. v.
Arth. König u. Carl Rungo. Lex.-b°. (XII, 370 S. m. 54 Fig.)
Hamburg, Voss. 14 Mk.
Indra, Alois, über die Bestimmung der Temperatur einer
veränderlichen Wärrae(|uoilo in einer bestimmt gegebenen Zeit. gr.b0.
(16 S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold. 40 Pf.
Kahl bäum, Geo. W. A., Studien über Dampfspannkraft-
messungeu. In Gemeinschaft mi G. G. v. Wirkner u. auderen Mit-
arbeitern. II. Abtlg. 1. Hlfte. Mit 1 Taf., 3 Holzschn. im Text
u 4 Kurventaf. gr.b0. (XII, 221 S.) Basel, Schwabe. 8 Mk.
Kapp, Gisbert, elektrische Wechselströme. Deutsche Ausg.
v. Herrn. Kaufmann. 2. Aufl. gr.b0. (V, 92 S. ra. Fig.). Leipzig,
Leiner. 2 Mk.
Korn, Arth., eine Theorie der Gravitation u. der elekrischen
Erscheinungen auf Grundlage der Hydrodynamik. 2. Aufl. 2. Tl.
Theorie der elektr. Erscheinungen. 1. Absen.: Ponderomotorische
Wirkgn. gr.8°. (S. 119-208 m. Fig.) Berlin. Dümmler's Vlg.
2 Mk. 50 Pf.
Lampa, Ant., über die Brechungsquotienten einiger Substanzen
für sehr kurze elektrische Wellen. (2. Mitthlg.) gr.8° (10 S.)
Wien, Gerold, 20 Pf.
La Utenich läger, Lehrbuch der Physik iu methodischer Be-
arbeitung f. Landwirtschafteschulen. 8°. (X, 330 S. m. 402 Ab-
bildgn. u. 1 färb. Spektraltaf.) Berlin, Parey. Geb. 2 Mk. 80 Pf.
Müller, P. A , über die Temperatur u. VerdunBtuug der Schnee-
oberfläche u. die Feuchtigkeit in ihrer Nähe. gr.4°. (38 S.) Leip-
zig, Voss. 11 Mk.
Püning, H, Lehrbuch der Physik für die oberen Klassen
höherer Lehranstalten. Im Anschluss an desselben Verfassers Grund-
züge der Physik bearb. gr.fe0. (VIII, 270 S. m. 286 Fig.) Mün-
ster, Aschendorff. Geb. 2 Mk. 80 Pf.
Planck, Max, über irreversible Strahlungsvorgäoge. 1 Mit-
theilg. gr.8°. (12 S.) Berlin, Reimer. 50 Pf.
Tumlirz, 0., die Abweichung des gesättigten Wasserdampfes
vom Mariotte-Gay.Lussac'schen Gesetze. gr.8°. (12 S. m. 1 Fig.)
Wien, Gerold. 30 Pf.
Vogt, J. G., das Wesen der Elektrizität u. des Magnetismus
auf Grund eines einheitlichen Substanzbegriffes. gr.8°. (135 S.)
Leipzig, Wiest 2 Mk. 50 Pf.
War bürg, E., über die Verzögerung bei der Funkenentladung
gr.8°. (9 S.) Berlin, G Reimer. 50 Pf.
Weinhold, Adf. F., Vorschule der Experimentalphysik. Natur-
lehre in elementarer Darstellung nebst Anleitung zum Experimen-
tieren u. zur Anfertigung der Apparate. 4. Aufl. gr 8°. (VIII,
572 S. m. 440 Holzsch. u 2 Farbentaf.) Leipzig, Quandt & Händel,
10 Mk.
Winter, Wilh., Lehrbuch der Physik zum Schulgebrauche.
4. Aufl. gr.8°. (VIII, 521 S. m. 345 Abbild.) München. Th. Acker-
mann. 4 Mk. 80 Pf.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der kgl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften.
40. Bd. (Matbemat.-physikal. Classe. 23. Bd. Lex.-8°. (V, 558 S-
. m. 55 Abbildgn. u. 13 Taf.) Leipzig, Hirxel. 29 Mk.
Anzeiger der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Mathe-
matisch-naturwissenschaftliche Classe. Jahrg. 1897. Ca. 27 Num-
mern. Lex. 8°. Wien, Gerold. 3 Mk.
Berichte der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften.
Mathematisch-physikalische Classe. 1896. 4-6. Leipzig, Hirzel.
ä 1 Mk.
Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. 80 —83.
8°. Leipzig, Engelmann. Kart. — 80. Theorie der Luftechwingungen
in Röhren mit offenen Enden. Von H. Helmholtz (1859). Hrsg. v.
A. Wangerin. (132 S.) 2 Mk. — 81. Experimental -Untersuchungen
über Elektricität v. Mich. Faraday (1832). Hrsg. v. A. J. v. Oettin-
I
gen. (96 S. m. 41 Fig.) 1 Mk. 50 Pf. - 82. 83. Systematische
Entwicklung der Abhängigkeit geometrischer Gestalten von einander,
mit Berücksichtigung der Arbeiten alter u. neuer Geometer über
Porismen, Projectionsmethoden , Geometrie d. Lage, Transversalen,
Dualität u. Reciprocität etc. v. Jac. Steiner. Hrsg. v. A. J. v. Oet-
tingen. 2 Thle. L (126 S. ra. 14 Fig. u. 2 Taf.) 2 Mk-; IL (162 S.
m. 2 Fig. u. 2 Taf ) 2 Mk. 40 Pf.
Schriften der physikalisch-ockonomischen Gesellschaft zu
Königsberg i. Pr. 37. Jahrg. 1896. gr.4«. (XIV, 173 u. 57 S. ra.
4 Taf.) Königsberg, Koch. 6 Mk.
Sitzungsborich te , Müncbener. Mathematische Classe. 1896
3. Hft. München, Franz. 1 Mk. 20 Pf.
Digitized by Google
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Teil XV.
XIX. Sikshel: Geometrie spMrique.
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TaF.VI.
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ARCHIV
MATHEMATIK dsd PHYSIK
mit besonderer Rücksicht
auf die Bedürfnisse der Lehrer an höheren
Untern chteanstalten.
Gegründet von
J. A. Gruner t,
fortgesetzt von
R. Hopp e,
Dr. ph. Prof. »n d, DdW. Berlin.
Zweite Reihe.
S e c h zehnte r T e i I.
C. A. Koclt's Verlagsbuchhandlung.
der
189a
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5*1 b* 5
/'
ARCHIV
der
MATHEMATIK ünd PHYSIK
mit besonderer Rücksicht
auf die Bedürfnisse der Lehrer an höheren
Unterrichtsanstalten.
Gegründet von
J. A. Grunert,
fortgesetzt von
R. Hoppe.
Zweite Reihe.
Sechszehnter Teil. Erstes Heft.
(Mit 2 lithogTaphirtMi Tafeln.)
Leipzig.
C. A. Koch' s Verlagsbuchhandlung,
(H. Eh lern * Co.)
1898.
J
Digitized
Baumgartner'* Buchhandlung, Leipzig.
Durch jede Buchhandlung zu beziehen i
Die Geometrie der Lage.
Vorträge von Prot. Dr. Th. Reye, ord. Professor an der
Universität Strassburg
Abt. II (.?. Aufl.). Mit 'IG Tertfigurm. Brach. H Mk., in
Halbfranz gebunden II Mk',
Abt. III (neu). Brm'h. ft Mk:, in Halbfranz gebunden H ML.
Bereits früher erschien :
Abt. I (.7. Aufl.) Mit ih2 Textfiguren. Brach. 7 ML , in Halb-
(ranz gebutulen H Mk:
Aus einer Besprechung vou Guido Hauck: „Unserem Vor fassor
gebührt das Verdienst, das System jenes grossen Geometers (Staudt)
von seinen Einseitigkeiten befreit und dadurch nicht nur schmack-
haft, sondern vor allem für die Weiterforderung der Wissenschaft
nutzbar gemacht zu haben. Diese hat denn auch in den letzten
Dezennien eine überaus fruchtbare Weiterentwickelung erfahren, an
welcher der Verfasser durch soine bahnbrechenden Arbeiten in her-
vorragender Woise beteiligt war. Es sei dabei namentlich auf
den Ausbau dor Liniengeomotrie hingewiesen .... Das auch bo-
roits ins Französische und Italienische und jetzt auch ins Englische
übersotzte Werk stellt in dieser seiner neuen Auflage das
vollständigste Lehrbuch der neueren Geometrie dar."
C. A. Koch's Verlagsbuclüiantllung (H. Ehlers & Co.)
Leipzig u. Dresden.
Mathematische Aufgaben
zum Gebrauche
in den
obersten Klassen höherer Lehranstalten.
Aus den
bei Reifeprtlf untren
au preussischeu Gymuasieu und Realgymnasien
gestellten Aufgaben ausgewählt
utul
mit Hinzut'ügung der Ergebnisse (II. Teil)
zu einein lebunpsbuche vereint
von
Prof. H. €. E. Martns,
Direktor deH Sophion-Rfalgvmn«Miuni« in Berlin.
I. Teil: Aurgaben. 10. Doppel -Aurlage. Geh. 3,C»0 M.. geb. 4 M.
II. Teil: Ergebnisse. 9. u. 1U. Aurlage. Geh. 4,80 M., geh. 5,2U M.
Soeben erschienen.
\
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Inhalts- Ver zeich ni ss
*
des sechzehnten Teils.
Nr. der Abhandlung. Heft. Seit«
beschichte der Mathematik und Phjsik.
VI. Desargues' Verdienste um die Begründung der
projecti vischen Geometrie. Von Stanislaus
Chrzaszczcwski II 119
XVI. Schleiermnchcr als Mathematiker. Von H. Bor-
kowski IV 337
Methode und Prlnciplen.
IX. Anwendungen von Dühring's Begriff der Wertigkeit.
Von K. Wesse ly. Forts, v. Nr. XX. im IX.
Teile III 2S5
Arithmetik, Algehra und reine Analysis
ohne Integralrechnung.
VIII. Die Kennzeichen der Teilbarkeit der Zahlen.
Von Theodor Lange II 220
VIII. Facult&tencongruenzen. Von G. Speckmann . II 223
XV. Ueber Primzahlen. Von G. Speckmann .. . III 335
XIX. Ueber die Anzahl der Primzahlen innerhalb einer
bestimmten Grenze. Von G. Speckmann . . IV 447
XIX. Ueber Primzahlmengcn. Von G. Speck mann . IV 447
XIX. Forraclu für Primzahlen. Von G. Speck mann . IV 448
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IV
Nr. «er Abhandlung Heft. Seit«.
Inte?ralrechnuner.
1. Beiträge zur Verwendung des freien Integrations-
weges. Von Th. Christen I 1
Geometrie der Ebene.
V. Ein Beitrag zu] den Beziehungen des Umkreises
zu den Berührungskreisen eines Dreieckes. Von
Konstantin Karamata II 113
VII. Untersuchungen und Lehrsätze ühcr Begrcnzangs-
curven. Von C. W. Meyer ... II 150
All. Die Scitensynimctricgernden des Dreiecks; als be-
sonderen Fall die SteinerVhe Curvc des Dreiecks.
Von Blicking III 271
XIII. Ucber eine Erweiterung dos Gmss'scbtn l'enta-
gramma miriticum auf ein beliebiges sphärisches
Dreieck. Von Dziobck III 320
XIV. Zur Theorie der Lcmniskatc. Von K. Zah-
radnik III 327
Geometrie des Raumes.
IV. Eine neue Beziehung zwischen den Krümmungen
Ton Curvcn und Flachen. Von R. Hoppe . . I I 12
XI. Ucber das gleichseitige und da» Ilöhenschnitts-
Tetracder. Von R. Hoppe III 257
XV. Nachtrag III 333
XVII. Drei gegebene Gerade im Räume nach einem Drei-
eck mit vorgeschriebenen Winkeln im schneiden.
Von E. Salfncr IV 347
\
\
Trigonometrie.
III- Urher goniometrischc Relationen, die hei der Kreis-
teilung auftreten. Von B. Sporcr 1 6«
Mechanik.
II. EUmcntare Berechnung der Trägheitsmomente
von Linien, Flächen und Körpern. Von E. Rc Il-
feld I 3fi
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V
Nr. der Abhandlung. Heft. Seite.
XVIII. Die Bewegung eines lu.itii iellcn Punktes unter
dem Einfluss einer Centraikraft. Von Ulrich
Big ler IV 358
Erd- und lliinmelskunde.
X. Der King des Satnrn. Von A. Hiemann . . III 241
Littcrarische Berichte.
LXI. D. E.Smith (hist. mod. math.) J. Hauen (Euler op.)
von Brautnflhl (Gesch. Trig — Na<sir Eddin Tusi u Re-
qioniontan.) Wanderin (Neumaim). Wertheim (Misraehi).
Hortet (Kpnphrodit. u. Vitruv ) Engel (II. Grassmann).
Engel u Study ( Ausdehnung»]. 1844 u. 186>). Sinram
(Newton Giav.) Frolov (Dein. ax. XI.) Gimler (Festp. d.
Denk.) As 1 1 - Le <>n h ard (Xat. Org.) .1 ohanu esson (Be-
harr.) C. Heitmann (Fcunvrk.) Schmiu-Uuraont (Nat..
Ph.) Streek er (log. Ueh.)
LXII. Heath ( Arehiraedes). Graf (Steiner) Ohenrauch (darst.
u. proj. G.) Goldschmidt (Wnhrsr tacinl.) Traub (Mag.
Math.) Kocnigsberger (Heimholt/.) Goebel (Zahl u.
Unendl) Ego (exaef. F.) Forti (Grassmann). Russell
(fonnd. geom.) Fringsheim (I). Bcinoulli Wcrtl.) Poi n-
care (mee cel ) Bureau des Long. (Ann. 1896- 8). Ob-
serv. de Montsouris (Ann. 1896-8 )
LXIII. Bnsslcr (El. M.) Schwering u Krimphoff (eb. G.)
Köstlcr (Geom.) Sickenberger (el. M.). Rceknagcl (eb.
G.J Ha mmer (Trig.) B ü r k 1 c n (eh. Trig.) Brand t (Fhys.)
Lieber u. Müsebeek (Aufg.) Sailcr (Allfg.) Pasea
(mat. sup.) Weber (Alg.) Picard u. Simart (fct. alg. 2
rar.) Frischauf (Kr. u. Kuglet.) Burkhardt (Fct. Compl.)
Fricke (Diff. u. Int.) G rohmann (Gl. 3. Gr.) Schcff-
ler (Th Glch.) Lamb (inf. c.) B u r n s i d e (groups.) Baker
(Abel thm.) Tannery u. Molk (fct. eil.) E. Schultz
(Harn. Diffgleh.) Mcray (an. inf.) Speckmann (Zahl.)
Tcixcira (Mem. Madrid). Hermes (Vielfl.). Sehlotke
(Darst. G.)
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VI
IiXIV. Mansion (g. euol. et non c.) Korn (Grav. clcktr. E.) Dcl-
lingshausen (kin. Nuturl.) Frolov (dem. th. par.) Fink
(Geom. d. Eb.) Schüller (Ar. Alg.) Gauter (an. Gcom.)
Doehlemann (proj. G) Korteweg (trill. hoog. o.) Back-
lund (sol. kr. rör.) Schonten (versnell. h. o.) Klim-
pert (Hydrod.) Moleabroek (quat, mech.) Nedclec (c.
vect.) Schrocdcr (phot. opt.) SchlcmQller (Schall.).
Jssaly, (opt. gcom.) Wind (magn. opt.)
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Berichtigungen
im 16. Teile.
Seite 274 Zeile 7 v. o. statt ps — ± p, setze />, — ± p3
12 „ c3 „ x:l
14 „ Geraden setze Gerade
6 v. u. statt p, Sg£, setze p»;si",
Seite 275 Zeile 3 v. u. statt des SS . . . setze eingeschriebenen
». . .
statt des <S . . . setze die Strahlen
des <S . . .
Seite 276 Zeile 5 v. n. statt dem setze den
Seite 278 Zeile 4 v. o. statt xb setze ^
Seite 278 Zeile 16 v. n. statt x- setze *,
Seite 279 Zeile 5 v. o. statt <5gg setze £fg
Zeile 8 v. o. statt diejenige setze derjenige
Seite 280 Zeile 5 v. u. statt pt setze p,
Seite 281 Zeile 10 v. o. statt 7—8 setze 277
Soite 282 Zeile 13 statt 4,-4, setze AtA%
Seite 282 Zeile 22 statt T setze r
Seite 282 Zeile 22 statt pnnkt setze büschel
Seite 283 Zeile 18 statt i setze %
Seite 283 Zeile 26 statt (11) setze (ll)3
Seite 286 Zeile 6 statt C setze E
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Seite 287 Seite 4 v. o. lautet: *s . -f *3* --— * -f- *** . ** - 0
*i ?s ?3
Seite 287 Zeile G v. o. statt 1 „ setze 1 a
Seite 287 Zeile 4 v. u. statt fs setze f,
Seite 288 Zeilo 5 v. o. statt Sig setze Sgp.
Seite 288 Zeile 7 v. o. statt 1 : 2 setze 2 : 1
Seite 288 Zeile 10 v. u. statt innere Achnlichkeit setze innern
Aehnlichkeitspunkt.
Seite 288 Zeile 4 v. u statt laufender setze laufenden
Seite 289 Zeile 16 v. u. statt a4 setze »\
Seite 289 Zeile 1 v. u. statt Au. setze Au
Seite 291 Zeilo 4 v. ob. statt — ;i3jf3 setze
Seite 291 Zeile 7 v. o. hinzuzufügen = 0
Seite 291 Zeile 11 v. u. statt +ps setze : ;>3
Seite 292 Zeile 1 v. ob. statt <h- setze '/:t
7i 'h
Seite 292 Zeile 3 v. o. statt + setze : (2 mal)
Seite 292 Zeile 9 v. u. statt cos/1, setze sin .1,
Seite 293 Zeile 4 v. u. statt 2(4 setze 17)
Seite 293 Zeile 4 v. u. statt setze xixl
Seite 293 Zeile 4 v. u. statt xx xs setze xxx*
Seite 294 Zeile 17 v. ob. statt pt* setze pt*
Soite 294 Zeile 3 v. u. statt einem bei .1, setze einem
Seite 290 Zeile 18 v. ob. , die letzteren statt letzteren
Seite 290 Zeile 10 v. u. statt Ü und V setze x und y
Seite 290 Zeile 2 v. u. statt 45 setze 15
Seite J97 Zeile 3 v. ob. statt Die in 2 setze Je 2
Seite 30() Zeile 1 v. ob. statt P setze P'
Seite 300 Zeile 15 v. o statt + Jl's setze ± R S
Seite 300 Zeile 17 v. o. statt (IQ setze QQ*
Seite 301 Zeile 12 v. ob. statt = 0 setze ;s = o
Seite 302 Zeile 4 v. u. hinzuzufügen (s. S, 277)
Seite 303 Zeile 9 v. o. vor setze -f X;! (x. ?t -f x3)
Hu
Seite 304 Zeile 2 v. ob. hinzuzufügen — 0
S(itc 300 Zeile 2 v. u. statt die variabelen setze und variabeln
Seite 307 Zeile 15 v. u. statt Loiteurve setze Leitenrve zerfallen.
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Christ* ni Beiträg« zur Verwendung des freien Integrationsweg**. 1
I.
Beiträge zur Verwendung des freien
Integrationsweges.
Von
Th. Christen
in Basel.
Die vorliegende Arbeit hat den Zweck, den Cauchy'schen Satz
vom freien Integrationsweg, der sich schon lange als enorm frucht-
bar erwiesen hat, noch weiter zu verwerten. Die zur Auwendung
gelangenden Methoden machen es möglich, entweder die Resultate auf
kürzerem und eleganterem Wege abzuleiten , als dies bisher ge-
schehen ist, oder eine Gruppe verwandter Integrale, die sich in ver-
schiedenen Werken zerstreut finden, unter einem einheitlichen Ge-
sichtspunkte zu behandeln, oder endlich neue Integrale zu berechnen
und solche, für welche in andern Arbeiten falsche Werto augegeben
sind, zu berichtigen.
Den Satz von Cauchy l) setze ich in der folgenden Form als
bewiesen voraus:
1) Zur Entwicklungsgeschichte dieses Theorems yerglciche man folgende
Abhandlangen Cauchy 's: „Sur un nouveau genre de calcul analoguc au
calcul infinitesimal". Oeur. compl. sdrie. 2 tome VI. pag. 23 „De l'infiuence
que peut avoir sur la raleur d'une integrale ddfinie l'ordrc dans lequel on
effectue les intdgrations." Oeur. serie 2 tome VI page 112. »Memoire sur
l«i integrale« de'finies priic» eutre des limites imaginaircs," Separatdruck er-
schienen 1825.
Arck. d. kUth. u. Phy«. 3. B«lhe, T. I. 1
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2 Christen: Beiträge zur Verwendung des freien lntfgratiom-tctges.
Ist z = x -f- iy und besteht zwischen x und y irgend eine Rela-
tion, nach welcher ein Puukt mit den Coordinaten x und y auf einer
geschlossenen Curve liegt, so ist das Integral
/
u{z)dz
ausgedehnt über den ganzen Umlauf der geschlossenen Curve gleich
dem Product von i2n in die Summe aller „RGsidus" der Function
«(2), soweit sich dieselben auf Pole beziehen, die ?om dem Integra-
tionsweg umschlossen werden.
/
h—n
u(z)dz = i2ir 2cu
9h = }™ Sfc=*{*
Die Werte = 1, 2... u) sind die vom Integrationsweg um-
schlosseneu Pole von u(a) und p ist bestimmt durch die Bedingung
0 < mod lim ö>u(26-f ö) < oo
wobei selbstverständlich für p — 1
ck = lim 6 . u(zi,-\- 5)
«f=o
zu setzen ist.
Es sei noch daran erinnert, dass Cauchy unter
((m(c) ))
*i vi
die Summe aller Residus versteht, deren Pole innerhalb der Grenzen
Xj < x < xt
Vi < y < y»
hegen.
Schliesst der Integrationsweg keinen Pol der Function «(2) ein,
so ist das Integral gleich null.
I. Ableitung einiger Integrale, die mit dem Exponentialiutegral
verwandt sind.
Die Berechung des Exponentialintograles
aa
<P(°) = /TT* (1)
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Christi >r. Beiträge zur Verwendung des freien lntegralionsweges. 3
geschieht durch Reihenentwicklung. Durch Differentiation der Glei-
chung (1) nach a kommt
8<p e-a * a*-»
woraus durch Integration
^) = . + log(-)-^l-/, (2)
Für deu Wert von <p(a) habe ich absichtlich den soust gebräuch-
lichen Ausdruck
<p(«) = -(£(-„)
wobei
vermieden, weil £•'(*) für positive und negative Werte von a eine
eindeutig definirte Function ist, während das Glied lg ^-J in Glei-
chung (2) andeuten soll, dass die Function <p(a) für negative Werte
von a jegliche Bedeutung verliert, wenn sie, wie hier, durch das
bestimmte Integral (1) defiuirt ist (man müsste dann schon durchaus
an dem unglücklichen Begriff der „Valenr principale" festhalten
wollen!).
Dass die Constante y dem negativen Wert der Mascheroni'schen
Coustante gleich ist, geht aus der folgenden Transformation hervor :
Die Mascheroni'sche Constante*) ist definirt als
1 00
C «= J lg (lg ^Af— J* c-»\ogydy
woraus durch partielle Integration
und nach (1)
1) Onter C sei durchweg die Mascheronische Constante
C z= 0, 577 215 665 .. .
Ycrstanden; über deren genauen Wert vergl. Crelles Journ, XLIX pag. 375.
2) Maacheroni: Adnotationes ad calc. integ. Eulcri (1790) pag. 13.
I*
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4 Christen: Beiträg« zur Verwendung de» freien Jntegrationtwegee.
C- — lim {log<$+<p(<J)| — — y
tf=0
sodass
«.) - / C+ lg g) - S (4)
O
Man setze jetzt
-W - (5)
und nehme als Integrationsweg das anendliche grosse Rechteck
OAÜC (Fig. 1). Innerhalb desselben liegt kein Pol von u{:)\ das
Integral über das Rechteck ist daher gleich null. Die einzelnen
Tcilintegrale ergeben sich als
00
0 0
B qd
* 0
/»«-«<»+*]
/ u,fc = - lim / ■ --
Ä 0
0 qo
und durch Addition kommt
00
ER (6)
0
Setzt man
so ergiebt Gleichung (6) nach Trennung des reellen Teiles vom
imaginären
G + ^~«*9(a) (8)
r + ff-o 0)
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Christen: Beitrage zur Verwendung des freien Integration stetiges. 5
Die Integration von (9) liefert die längst bekannte Gleichung
00 CO
P COS ay fy&may n
0 0
Von mehr Interesse ist die Differentialgleichung (8), deren In-
tegration l), wie man leicht ersieht, auf die Gleichungen
G(°) -J'illUy = i\c-'®(*)-^(-*)\ (10)
0
CO
BG(a) /'ycosay _
-da'- / 1 + = - ^-®(«)+«a®(-«)i dl)
o
führt. Die Gleichungen (10) uud (11) bleiben für negative Werte
von a besteben, überhaupt sind beide Integrale für alle reellen Werte
von a durchaus bestimmt, und deshalb ist die Verwendung der
Function (5 die eiuzig gegebene Beide Gleichungen sind von
mehreren Mathematikern gefunden worden , so von Schlömilch *),
Arndt s), Meyer*), doch sind die von ihnen angewandten Methoden
nicht so einfach.
Im Folgenden kommen die mit Ei(z) verwandten Reihen
(- 1)*
ew o (2A + 1).(2&+1)1
zur Verwendung. Sie dienen zur Berechnung des Sinus- und des
Cosinusintegrales. Man beweist leicht, dass
J
cc
— dx = - Ci(a) a > 0 (12)
und
1) Da« vollständige Integral ist
G = y , e~a -f \\e-a&{a)- ea(£(— a)\
und für a = 0 wird y = 0.
2) Crellea J. V paj. 104.
3) Ibid. XI pag. 70.
4) Ibid. XLIII pag. 72.
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6 Christen: Beitragt zur Verwendung des freien Integrationswege».
oo
/-in.'- n
-dx = 2 -Li{a) (13)
a
Die Identität der Constanten des Cosinus- und des Exponential-
integrales hat zuerst Arndt *) nachgewiesen , indem er die beiden
Integrale yon einander subtrahirte und zeigte, dass die Differenz
rerschwindot, wenn a gleich null gesetzt wird.
Auf dio Integrale (12) und (13) lässt sich nun durch eine kurze
Rechnung die Function
00
0
zurückführen. Man setze
•(«) " (15)
und führe das Integral f u dz um das Rechteck OABC (Fig. 1.) Es
ergiebt sich
oo
^cosax-r-t'sinax
d*
■x
ö 0
A OO
/' , /*C08a«H-i
B C
< B
0 00
B U
/-» /-
./ - -./ -1+,» -«*--•«•)+-&-
C 0
und durch Addition
oo
, . Psmax
0 -*«>-/ üfT,*»
8tp(a) /»COSa«
°" T5T + / r-F*^
9«p(a)
T
Setzt man in beiden Gleichungen
o
1) Grunert's Archiy X p»g 225.
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Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Jntegrationswege*. 7
a
so erhält man mit Hilfe von (12) und (13)
V(a) — f* & — Cosa |* — Z,*(a) j -f- sin a 6i(o) j (16)
o F
_ _ rfy - _ cos « <T<«) + sin« {| -©(«)} (17)
o /
Zu gleichen Resultaten kommt Schlömilch J) auf folgende Art:
Man liest dircct aus Gleichung (14) ab, dass
Das vollständige Integral dieser Differentialgleichung ist
V(a) - M-©(a)}C0Ba+{Ä + £(«)} sina
Nun stösst aber der exacte Beweis dafür, dass
B - 0
anf erhebliche Schwierigkeiten, sodass diese anscheinend sehr ein-
fache Ableitung schliesslich doch bedeutend complicirter ausfällt, als
die oben angeführte.
II. Integrale Ton 0 bis Ober algebraisch-trigonometrische
Functionen.
Es soll zuerst eine allgemeine Integrationsformel abgeleitet
werden, umfassend alle Functionen u(z) welche der Bedingung
lim k . «•* . u(k$**) - A (18)
genügen, wobei A endlich und von # unabhängig sein muss, solange
# zwischen den Grenzen 0 und n bleibt Ferner darf u(«) für kei-
nen reellen Wert des Argumentes s unendlich gross werden. Führt
man unter diesen Voraussetzungen das Integral / udz um das un-
endlich grosse Rechteck ABCD, so wird
1) Crelles J. XXXIII p»g. 3 25.
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8 Chr igten: Beitrage zur Verwendung des freien Integrationsweges.
/udz = i2n ({u(z))) (19)
-ao 0
Die Längen OB und BC sind beliebig verschieden, beide aber un-
endlich gross; sie seien k und x; dagegen ist vorausgesetzt, dass
AO — CB =- Z>/J~ PC = *
Dann wird
B oo c k
X -oo Ä o
/* / /" * / u(-i-f/y)rfy
5 -F 0 o
c
und nach (18)
woraus durch Addition
/+/ +f-itA _«*J)
Ä CD
bekanntlich gilt aber für positive *
arctg* -f-wxtg - «=. *
sodass
QO
^ udz=J u{x)dx-\-iitA
-CG
woraus man mit Hilfe von (19) erhält
jT"(x) rix - m | 2 (( i*(f) )) — ^|
Stellt man ferner an die Function u die Forderung
(20)
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Christen: Beiträgt zur Verwendung des freien lniegrationsweges. 9
«(_* = (18a)
so kommt aas (20)
OD
f u(x)dx = in \ "V (( «(.) )) - }J «) (21)
Eine grosse Zahl algebraisch-trigonometrischer Integrale lassen
sich aus dieser Gleichung (21) ableiten. Es sei vorausgeschickt,
dass die hier zur Behandlung kommenden Integrale sämtlich den
Nenner
ei -f e~i — 2cospz
enthalten. Setzt man an dessen Stelle den anderen
1 — 2ttcosj>x -f- a*
so liegt darin keine priucipielle Aenderung. Dagegen wird sich
zeigen, dass bei Anwendung der zweiten Form die Integrale durch
z^ei verschiedene analytische Ausdrücke dargestellt werden müssen,
jenachdem a2 ^ — 1 ist Diejenigen uuter ihueu, die bereits von
Anderen gefunden worden sind , werden auch überall doppelt aufge-
führt für o1 > 1 und für a* < 1. Um beide Fälle zugleich behandeln
zu können, wähle ich die erste Form des Nenners, aus welchen die
zweito dadurch hergestellt wird, dass mau die Gleichung mit e±»
multiplicirt, jenachdem a* > 1 soin soll. Es mögen endlich in diesem
Abschnitt zur Vereinfachung die folgenden Bezeichnungen festge-
halten werden
p = 2*a > 0, q = 2nb > 0, r = ei -f e~i
1. Die Reihe
x=T +
wird summirt durch Auswertung des Integrals
OD
/sin x dx
r — 2cosx ' x
1) Diese Relation bat auf andere Art bereits Cauehy nachgewiesen; er
bringt sie in seiner Abhandlung „Sur quelques relations qui existent entre les
reaidns des fonetions et lcs integrales de"finies.* Oeivre* compl. scrio 2 tome
VI pag. 124.
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10 Christin: Beilrage zur Verwendung des freien Integrationsweges.
Die Polo der Function
, v sina 1
»w - t^ost, • (22)
sind die Wurzeln der Gleichung
r — 2 cos« mm 0
Da nnr die Pole mit positivem imaginärem Teil in Betracht kommen
so sind dieselben enthalten in
zx - 2*0« -f fc)
worin x alle positiven und negativen ganzen Zahlen durchläuft.
Dann wird
P, lim -i_
*x 3=2x r-2cost 2*x
- ~l 1 -1
00 OD — i ( 1 «> 1 \
Ferner ist
^ - lim gin(* . £
*= 00 r — 2cos(i-e«*} — 2
und nach (21), wenn * — j>y
«»
sin zw rfv , / 1 « 1 |
J e«+^-2co8^- j, + 6 +2* £ x,+6!{j (23)
o
Dieses Integral hat Plana1) nach einer anderen Methode be-
rechnet, die ich kurz andeuten will. Es ist
/ \ e-f8in* oo
x ' «W = (l _«-H,>Hi -t-i-is) " f «-'«sin**
CO
0
(23a)
Vergleicht man dieses Resultat mit (23), so erhält man
1) Mem. della real« acad della ici«nce di Torino 1818 pag. 30.
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Christen: Beiträge zur Verwendung de» freien Integralionsweges. \\
Diese ist eine bekannte Reihe, sie entspricht für imaginäre Werte
von b der Reihe für dio Cotangente
b ~ ia
*ä*nu-\-Za°k jjyi-^ (24a)
Aus (24) leitet man leicht die verwandto Reihe
6 + ** f a»»-e-»» (25)
ab, die später Verwendung finden wird.
2. Es sei
«<«)
r— 2cosps ' 1+«*
Dio Pole, deren Residus unter die Summe QOG:o((u)) fallen,
-» o
lind
und z' = »
Sind die entsprechenden Residus ex und c', so ist
00 <£*(«)) = + *<, + £(<*+<:_,)
-00 0 1
Berechnet man die einzelnen Residus und definirt
*l«iM>— x4 + 2(6» + as)x» + (6'-a*)«
(26)
so geht (25) über in
ao oo i j «P — e— P &
-oo o ((M)) - - In \ * cP + e-P - rf = .-i + F^ö*
+ 2&27F(x,*,a)}
endlich ist
r — 2cos " 2
sodass nach (21)
/fingt * <ir ( et-f rf — 2g-P
«*+e-«-2cosp* ' 1+«* ~ * l * eP-f-«-P
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12 Christen: Beiträge zur Vervendung des freien Integtationsweges.
Ueberträgt man die von Plana benutzte Metbodo auf dieses
Integral, so kommt
J e9 4-c-c_ 2C08/>X * 1+** ePH-1 U'a'
o
Diese Gleichung liefert mit (27) zusammen die Summe der Reibe:
Die Entwicklungen der Paragraphen 1. und 2. dienten dazu, die
Summenformcln (24) und (28) abzuleiten; iu den folgenden Ab-
schnitten werden auf Grund der genannten Formeln weitere Inte-
grale berechnet. Aus (28) erhält man für b = 0 (nachdem man
vorerst durch b dividirt hat.)
qo x*— a8 , f/l\» / :'n \*i
uud mit Hülfe vuu (24)
00
und
00 x* / „ \* ^na_e-lna ,
(29)
f (x' + a»)*",»* ^-«-"V ' V"1" j
- i)i
(30)
Für das hier berechnete Iutegral (27a) giebt dio Läska'sche
Sammlung1) einen falschen Wert an, indem dort steht
ao,
sinr* xdx n <?r«
r
l-2pcosrz+ps * <zs +s*e 2 (t -}-/>) -p) P < 1
U
mit Angabe der Quelle „Legendre Exerc. 4, 1" 2". Ebenso ist der
Fall p > 1 nach Ohm1) falsch citirt. Dio beiden angeführten Stelleu
enthalten das Integral so, wie es sich aus meiner Formel (2Ta) cr-
giebt, wenn man dieselbe mit et? multiplicirt und die Substitution
1) Dr. 0. Läska, Sammlung von Formeln der reinen und angewandten
tfntbematik pag, 254, III.
2) Ohm, Auswertungsmethoden bestimmter Integrale pag. 161.
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Christen: Beiträge zur Verwendung de» freien Integrationsweges. J3
y
einführt. Ebenso muss die Formel 101 auf pag 253. des genannten
Buches corrigirt werden , indem für den Fall p > 1 in den Nenner
nicht 1 — p, sondern p — 1 zu stehen kommt. Man vergleiche meino
Formel (23a), indem man in derselben beiderseits im Nenner mit
e» multiplicirt.
•
Ueber die Summen (29) und (30) sei noch bemerkt, dass aus
ihnen durch Differentiation nach a die Summen
qo
m < n
bis zu beliebig hohen Werten von m und n berechnet werden können.
8. Die drei Functionen
1 1
r — 2 cosp« ' 1 + »*
cospz 1
r — 2cospV 1+7* f (31)
«■ =
1 — erico&pz 1
Ms ~f- 2 cot pz ' f+*" Y~±l
liefern die Integrale
o u 0
von denen das dritte leicht nach der Plana'scben Methode berechnet
wird, zugleich aber auch direct aus Jx und J% sich ergiebt und daher
für diese eine Controle liefert.
Alle drei Functionen haben die nämlichen Pole:
z' = i
OMX = x -f~ » b — qo < x < oo
Eino weitere gemeinsame Eigenschaft ist
4 — 0
Für alle drei gilt daher
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14 Chriiten: Beiträge zur Verwendung des freien Integrationsweget.
Für «, erhält man
2 cr + e-r — rt — «-«
«.+ *<«. + *-»> - - S • 5T^, b=*ä+2"? ^C-''.4)}
man vergleiche die Definition (26) und berechne die Summe über
F(x,a,b) nach (28), indem dort a und £ und dementsprechend ;> mit
5 zu vertauschen ist.
Für u, berechnet man
4 ef-\- e v— ei— e~l
co i e<J 4-e-i ( a od )
cQ+2 (Cx+C_x)-^-. {-^+2.* F(x,a,*)}
und mit Hilfe von (2S) wird jetzt
n 1 + !
" 2 * — e 1 ' jH>f — 1
7t _1 t* + «*
AUo drei Integrale lassen sich noch etwas verallgemeinern, wenn
man j an Stelle von as und p.uu Stelle von p setzt:
,/ ^_|_c-«_ 2cospx ' 2*' c? — <?-«* «i*+9 — 1 1 '
o
QO
cos tw* dx n 1 fP*-\-tf
— 2 cos^i ' = 2* ' <tf-e-9 " e^H-l ( }
o
/l -gygCOBpx rtr_ 3t .
_ 2coBfix ' ~ 2/ l — «ft»4f»* y " ± 1 (d4'
Das Integral (32) hat bereits Bigler ') berechnet und zwar eben-
1) Grnoert's Archiv, 2. Reihe IX pag. 81.
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Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Integrationsweges. |5
falls nach den Methoden der Veränderung des Integrationsweges,
wenngleich auf etwas andero Art. Gleichung (34) indessen stimmt
überein mit einem Resultate, welches viel früher schon Boncom-
pagni *) gefunden hat nach der Plana'schen Methode : Man beweist
leicht, dass
1 — «cospar oo
1 -2«cos/>*+^ = f a* cos *px
wonach 1
oo
1 — «cospr flr n n 1
1 — '2«cospx+"»« = 2s *a*e *" ~ 2* l^i
o
Dieses Resultat unterliegt jedoch der Beschrankung
a« < 1
/
weil die Reihe £ a* cos xpx divergirt, sobald o8 die Grenze 1 er-
reicht. Dagegen hätte Boncompagui leicht auch den Wert des In-
tegrals für «' > 1 finden können , wenn er an Stelle seiner Reihe
die andere
1— ocosp« oc (iy
T — 5 , — „ = — £ ( - ) cos xpx o* > 1
1 — 2o cos/>x -f j \o/ 1
verwendet hätte ; man erhält mit deren Hilfe *)
00
— CCOSpg « 1_ ,
Ein anderes bekauntes Integral leitet man aus (34) ab, indem
mau dort en — - setzt und nach a integrirt:
ff
f
00
y «£1 jenachdem os y 1
Es ist zu erwarten, dass C zwei verschiedene Werte hat, jenachdem
ff *^ 1. Es sei ff < 1, y = 1, so findet man für
g - 0
1) Crclle'a J. XXV, p»R, 93.
2) Ohm, AuBwertungsmethoden etc. § 26.
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16 Chriaten: Beiträge zur Verwendung des freien
00
p dx 11
I Ig|l-2ffcos|»«+0«| .^-2 =rlg(l— 9*-*% o* < 1 (35)
Tod dieser Gleichung subtrabiro man die Identität
00
dx n
7+* = i
so ergiebt sich, wenn raau J durch t ersetzt,
OD
j lg{l-2tcosPx + t'} . - * lg(r -«-*■), T« > 1 (35a)
Eine ganze Serie weiterer Integrale lässt sich aus den Glei-
chungen (32) und (33) ableiten Es wurde schon einmal die be-
kannte Reihe
sin »je oo
2 cos px , r v '
citirt. Nach dieser Reihe entwickle man die linken Seiten der
Gleichuugen (32) und (33), die rechten dagegen nach der geometri-
schen Reihe
r— Z%%* x* < 1
1—*
beide nach Potenzen von Man überzeugt sich leicht, dass beide
Reihen unbedingt convergeut sind; die Coel'ficicnten gleicher Potenzen
von müssen daher alle links und rechts übereinstimmen.
Die Berechnung der Coefticienten führt auf die Gleichungen
'sin(2x + l)px dx _n -f- e~f — 2e-V*+Up*
siupx ' **-fx* 2«' eP>— eV
o
/si
>
°sin2xpx dx n 2 — 2«-2*p»
(38)
siupx * 2* ' —
J
00
r/x Jt 2 - («?• -f- c-P») «-(2* » Df»
iin(2«+ • ctgpx . = 2s . ^^-^
(39)
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Chr igten: Beiträge zur Verwendung den freien lntegrationtwegei. 17
I 810 2x^0^ . ^ = 2t . jrtp-„\i-*-*»\ (40)
0
Von diesen Gleichungen finden sich (37) nnd (38) bei Legendre ')
und Caucby*).
Zwei weitere bemerkenswerte Integrale liefert die Addition
resp. Sabtraction der Gleichungen (32) nnd (33):
/
00
- vx
0
OD
j sin
2_ tlr n 1 eJ"-(-l
- 2cos px ' #*-|-x» ™ 4* ' 1 - e-f * -1 (4l)
«« + e-9 — 2cosj»* *»+*«"* 4* ' l-f-«"« ' eP'+*-l (42)
Anstatt aus diesen Gleichungen durch Reihenentwicklung, wie
aus (32) nnd (33) , neue abzuleiten , kann man einfacher verfahren,
indem man unter den Gleichungen (37) — (40) die entsprechenden
addirt oder subtrahirt.
Die Additionen (37) + (39) und (38) -f (40) ergeben keine neuen
Gleichungen, sondern bloss Specialfälle der Gleichung (40)' Dagegen
erhält man durch j die Snbtractioneu (37) — (39) und (38) — (40),
nachdem man noch 2p an Stelle von p gesetzt bat,
oo ^
j sin(4x-f-2)p* . tgpx . - * .
eP* — e-P*
. {1 + e-«*n)p*\ (43)
/*° dx n ef — e-P*
tinixpx . tgpx . --2.. eP' + e-P> ' ^ ^
o
Die Natur des Integrals (42) gestattet (im Gegensatz zu den
anderen Iutegralen dieses Abschnittes) » — 0 zu setzen :
1) Excrc. 5. 3G.
2) Sar. Etr. 182 7 pag. 1; rergl.
Int.* Gronert'a Archiv L1X pag. 218.
Arcb. d. lUtU. u. Phys. 2. Keihe, T. XVI.
auch Liebrecht „Ueb«r einige be*t.
2
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18 Christen: Beiträge zur Verwendung de» freien Integration tweges.
/ »
rix n v
(45)
2cosj>x ' x» 4 " rf — e~»
Doch scheint es mir aus verschiedenen Gründen wünschens-
wert, dass für die Formel (46) noch ein besonderer Beweis erbracht
werde.
Es sei daher
4.
z
sin* g j
r — 2cos* s*
Hier ist A — 0
Die Pole sind
,„ = 2»(x + i*), - oo < * < »
^ >i ((M)) - 4 * ü+l ' fe) ' t* "2 1 4otJ
und nach (28a)
OD
e*-fe-t — 2cosx * x* 4 * el — e-i
u
woraus man (45) erhält, indem man px an Stelle von x setzt.
Entwickelt man jetzt auch Gleichung (45) links in die Reihe
(36) und rechts in die geometrische Reihe und vergleicht die Coef-
ficienten gleich hoher Potenzen von «, so kommt
00
P dx
I sin(4x-f 2)px.tg px . ^ — n .p (46)
sin4x,«.tgpx.^-0 (47)
0
Wie zu erwarten war, erweisen sich diese Gleichungen als über-
einstimmend mit (43) und (44).
Für x — 0 liefert Gleichung (46)
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Christen: Beiträge zur Vertcendung des freien lntegration*wege*. 19
00
0
Aus (47) kommt lür » = 1
00 -t
» 0
dazu giebt (48)
00 OD
y' sin* pz /^sin^cos*«* . *
0 o
sodass
/ — P* dx — /'8inVC°8V^x _ *
,/ x* 4 ™
n «
(49)
Jetzt setze man x = l in (46) und löse siuöjjz auf nach Po-
tenzen von siti rj und cosjjx. Benützt man dazu die beiden Glei-
chungen (49), so kommt
(50)
(51)
sin6?* /'sin»/« cos4 »x 3*
** dX=J x* ^-iW
n 0
00
/nn*pwcö%*p* n
- # — <**= J 6-;>
Analog findet man weiter
00
/sin8/>x . 5«
~x*~dx~ 16 * etc etc'
Nach dieser Methode berechnet man successive eine beliebige
Anzahl Integrale von der Form
5. Durchaus analoge Relationen bestehen für die Function
8inl
M{,) = r^2 coT, * 2 <53)
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20 Christin: Üeiträtf$ zur Vetwendung des freien Inteyrationtweget.
Es wird
,4 = 0
die Pole sind
tx = 2*(*-f ift)
und nach (25), wenn man noch x durch p . x ersetzt,
00
2 dx it \
««-}-|«-? — 2cosj>x ' x 2 e« — <!-v
0
(54)
Hieraas ist weiter
ao
2' , - *<?
l
0
.••I .»
und, weil beide Reihen unbedingt convergirca,
ao
/sin (4 x 4- 2 «x <fcr
0
«0
ZW?'0 <56>
0
Vergleicht man die beiden letzten Gleichungen mit (46) und
(47), so siebt man leicht ein, dass allgemein gelten muss
CO °°
/dx 1 /' dx
sin^+V . cos*"p* . / pxaot*'» px . , (57)
« p./ x
0 0
m — 0, 1, 2 . . . n — 0, 1, 2 . . .
2 1
UW ~ r — 2 cos pz ' f+V»
i - 0
Der Iutegrationsweg umscbliesst zweierlei Pole
und
ai* — x -|- i ä
(58)
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Chrint • n: Beitrag« zur Vtrtvendung de» freien Inlegrafiontweges. 21
c — . er .
4 (*-sf)(«p-i-t)
i. LrS?
- 4?r ' <*!• - ' ä« + (* -f »*)»
Nun ist nach 28)
Beachtet man ferner, dass
|) -4F(2*, «, *)
so erhält man, wenn für a nnd b (und dem entsprechend für p and
5) ihre halben Werte gesetzt werden,
Sabtrahirt man die erste dieser beiden Summengleichungen von ,der
zweiten, so kommt \
2aSx(-l)* F(k, «, ä) - n . «f
(flyl, -e-P,)(<!y , )
(«P - et) (et - e~i) W
Es wird somit . .':
und, wenn man noch x ersetzt durch * und p durch 2p«
1 -. l
7* COSpx tfx 71 «#■+!
/ ,74:«-*-2co82Px' 7*+i*~2V («ip-f r- im^T) m
((Vi, J .1 . -T »
' I ' ! I O 1 y Iii
Die Reihenentwicklung liefert hier nichts neues, es ergiebt sich
die Legendre'sche Formel (38). Man hätte also, nachdem einmal
(3ö) gefunden war, das Integral (60) nach der Reibe (36) entwickeln
und mit Hilfe der genannten Formel auf den analytischen Ausdruck
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22 Christen: Beiträge xvr Verwendung des freien Jntegrationsweges
(60) bringen können; doch habe ich die directe Berechnung wieder-
gegeben wegen der Analogie mit dem nächstfolgenden Integral,
welche» sich auf dem angedeuteten Wege nicht berechnen lässt.
7.
sin j
M(2)" r- 2co8 P*- 1 + *"
,4-0
Pole : *' — », azn — * -f- »*
i «p — 1
c' — — ■ ef%
e* = i-
4 (eJ> — «*)(<*- e~«)
4» * «»*-{- * «* + (x + #)t
und nach (59), wenn man wieder x durch - und p durch /> . * cr-
Betzt:
. px
j/ + — 2cospx ' «*+x»~"2 ' (eV-flM«"*«^-!)
Die bei den anderen Integralen angewandte Reihenentwicklung
liefert die Gleichungen
°8in(4»-f»2)px xdx 1 + r-i******
cospx * ,»+x» ~ * ' «*>• + --'• 2
QC
V 1
*sin4xpx xdx 1 — «— 4»p«
coipx * * •«F»-j-«-r«
(63)
Der Fall i — 0 ist zwar durch diese letzte Entwicklung nicht
streng bewiesen, doch bleiben die Gleichungen (61) — (63) für diesen
Grenzwert bestehen , wie aus der besonderen Behandlung desselben
unter i>. ersichtlich ist Die Gleichungen (45) — (47) stellen sich
in der Tat dar als Specialfalle der Gleichungen (61) — (63).
Endlich können nicht nur aus (62) und (63) , sondern auch aus den
Gleichungen (37) - (40), (43) und (44) nach dem auf (46) und (47)
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Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Integralionsweges. 23
angewandten Verfahren die entsprechenden Integrale abgeleitet wer-
den, welche anstatt sin and cos der Vielfachen von px die Potenzen
von sin und cos eutbalten.
8. Setzt man allgemein
* ) <">
SM"
cos* S v*"'
MW - et + 6-1 - 2co87)3 * /*<*) (64)
wobei <p\z) eine algebraische Function vom /ten Grade /*•(*) eine
solche vom mten Grade bedeutet, so kann, wenn alle Nullwerte
von /*»(*) bekannt sind, das Integral
x
dx
f K«)
immer in eine convergente Reihe entwickelt werden, vorausgesetzt,
dass für reelle Werte von x
u ( — x) = u(x)
u . 1 und l < m — 1
oder
n . « < 1 und / — m — 1
und dass, solange V iuuerhalb der Grenzen 0 und n bleibt,
A= lim k . e«* . u(k .
einen bestimmten, endlichen oder verschwindenden, von 0 unabhän-
gigen Wert besitze.
Aus demselben berechnet man weiter die Integrale
OD
(sin* ) x
«*• -UH (64a)
sinpx ' /*"•(*)
mit Hilfe der Reihenentwicklung (36).
III. Summirnnf einer Gruppe von trigonometrischen Reihen.
Im folgenden Abschnitte bedeute
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24 Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Jntegrationsweges.
co oo i
o o
OO 00
/*cos«x . „„ /Vcosorc
(65)
iV — e2* — 2«* COSy -f- 1 — («* — «*) («* —
Alle Tier Integrale lassen sich in trigonometrische Reihen ent-
wickeln, wie folgt
OD 00
P sinar OD /»
** sin ax dx
00 00
o 1 0
Die unter der Summe stehenden Integrale sind nach der Formel
7- -ei-"*-,-!?
o
zu berechnen. Die erste der beiden Gleichungen ergiebt nach Tren-
nung des reellen Teiles vom imaginären
_ <» cos(x — l)y
^siny a * xt + ai
oder
_ «6 cos xy
_ . sin xy
Setzt man jetzt zur Abkürzung
* cos xy oo sin xx
07 "f x«+«" S~f S5p <66>
so wird
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Christ tu : Beiträg* zur Verwendung des /reim Jntegrationsweges. 25
V cosy — T — aC, t/siny — tiS
und, wie sich durch analoge Rechnung ergiebt,
W cosy — Fss^-, Wsiny ^ . (67)
Setzt man jetzt
«* - 1
und führe das Integral /arfa um das unendlich lange Rechteck
QABC (Fig. 3), worin
OA - C'B - qo
2n* < y < 2n -f 2)*
so wird
A qo
//•sin ax . oo 1
u da — / — r dx = a£ — .
(68a)
o
y° u . } {sinox(«^+«-n»)-f-tcosx(««y-c-°y)}
. (e*cosy— l-i«*siny) . -y
i {(«*+«-"*)( Ucos*-T)-\-{e*v-c— ») Wsiny]
•i
+ 2V*4*"<v)0tfB»- — a*"" )( Wcosy — V))
und nach (66) und (67)
c
(68c)
y* i» * - - | + «-«#) . «C - («w - r-»)
* I ö S1)
+ § + *~0V) ' oS - {'°" ~ e~ttV) dp]
o
Das Integral / u(*)dz zerfallt in zwei Gruppen von Teil-
integralen: solche auf Halbkreisen mit dem Radius ö* um die Pole
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26 Christen: Beitrage zur Verwendung de* freien Integrationswege*.
zh — %2hn h = 1, 2, 3, . . . n
im negativen Sinn der Drehung — ihre Summe sei ^ . Ihn — und
solche zwischen den Polen auf der Y Achse — ihre Summe sei
R -f- iS — , so dass
o
J H<fe - Ä + | . Ihn (68d)
Die Radien ö solleu gegen null convorgirende Grössen sein.
Nun ist
Ihn — ii 2h J* u(zh + i
2
wird aber d verschwindend klein, so geht Ih* über in
i
D2M = £(*>*•-*-»*<) = — — (69)
Sollte y eine der Grenzen erreichen, so wäre der Integrations-
weg noch um einen Yicrtelskreis zu vermindern resp. zu vergrössern.
Es soll aber später bewiesen werden, dass die auf diese Weise be-
stimmten Grenzwerte
Z>'2„ «= \{DiH-, -f Z>2») y = 2»w
/>2»,f2 = i(^2» + Ihn f2> y =« (2« -f 2)tt
vollständig zwecklos sind.
Weiter findet man
(69a)
2*— rJ 4*-<f
(70)
Die Pole der Function (68) sind alle durch den Integrationsweg
ausgeschlossen, daher ist
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Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Integration» wegen. 27
fu dz - 0
woraus die Trennung des reellen Teiles vom imaginären mit Hilfe
der Gleichungen (68) — (70) ergiebt :
K«. + .-,) C 2„ - • a7 + (71)
2«^ + f x' 4
0 2*+ef 2n/r-f«J
NB. Gleichuog (72) gilt nur für verschwindend kleine Werte
von o1 [wäre d endlich, so wäre die Summo D2h nicht reell, sondern
enthielte, wie man sich überzeugen kann, imaginäre Glieder, die in
(72) auftreten müssten! Nichtsdestoweniger bleibt das Integral in
(72) endlich und bestimmt, da die Pole auf Kreisen umgangen wur-
den und daher die ö an den Teilstellen gleich sind.
Unter C und S hat mau sich nicht die Reiben (66), sondern
den analytischen Ausdruck für deren Summe vorzustellen . Dann
kann man C und S nach Belieben differentiiren,} während dio Reihen
selbst schon durch dio zweito Differentiation divergent werden.
Man differentiire Gleichung (71) nach y; dann nimmt dieselbe
folgende einfache Gestalt an
^--«»C-J- 0
woraus
\+™-'^~t£f^ (73,
Die Constanten A und B wurden von vornherein mit einem
Index versehen, da sie vou Z>j* abhängig und also Functionen von
n sein müssen. Aus (73) ist
dC it Ä2n e** — B2h e~a*
3y ™" 2 ' ««* — *—*
dC
Setzt man diese Werte von C und ein in (72), so kommt
I
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28 Christen: Beiträge zur Verwendung des freiin Integrationsweges.
und mit Hilfe von (24)
Setzt man ferner in (73) y = (2n-f l>r
so kommt
ea* _ - Ä {a + 1° f -I _|_ a>]
nnd nach (25)
sodass endlich
wonach (73) übergeht in ')
1 . _ <» COS Xy ea[(2n+l)7r-|f1 _L Ä-a£<2M+l)*-y]
« + 2«f * jqp = ■ • ?«-=7=ä (74)
Die Differentiation nach y ergiebt
og % sin xy n — Ä-«[(2nf
i — äT ' — — ^r^i, (75)
2n« < y < (2n-f-2)«
Für diese Gleichungen sind die Grenzwerte £W und /)*»" ohne
Bedeutung; ihnen zufolge wäre
A'2n = * M2n-2 + ^?n), i*2»' - \{B2n-2 + B2„)
^"2» - *M2h + v42h+2), *2„" - \Vhn + Ä2h+2)
Nun erkennt man aber leicht, dass (74) an den Grenzen gilt, wenn
man allgemein
P + 2
setzt, woboi p und 9 beliebige Zahlen sind. Allerdings gilt dann
die Gleichung nicht mehr streng, d. h. sie gilt unter Umständen nicht
mehr an den Grenzen, nachdem man sie differentiirt hat. Es wäre
demnach zu erwarten, dass (75) an den Grenzen nur dann bestehen
bliebe, wenn
1) Vgl. Schlömilch, „Neue Metbode xnr Summirung etc." Grunert'i
Archir XII, pag 13».
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Christen: Beiträge zur Verwendung des freien Inttgrationswege». 29
p = q = 1
Doch ist eine weitere Untersuchung darüber gegenstandslos, da die
Snmme (75) für die Werte
y — mn
so wie so ihre Bedeutung verliert, wie im Folgenden kurz bewiesen
werden soll.
«.«)-lia£ *™«™±J1
i=0 1 X«-f o*
*=QO
Es besteht zwischen den unendlich kleinen Grössen 6 und j
keine Relation, so dass
fi - 6 . k
eine willkürliche positive Grösse ist
x
* *sinT0 A •
5(m«)=:±(-l)« lim Z *, - ± (-1)» /
/S(h».t) hat also einen unbestimmten Wert, welcher entweder zwischen
— Sf *) uud 0 oder zwischen 0 und S' liegt, jenachdem »» gerade
oder ungerade ist und y gegen die Grenze wächst oder abnimmt. Für
p mm q = 1
erhält man bloss den Specialwert, welchen S(mn) annimmt, wenn man
willkürlich festsetzt, dass, während y gegen die Grenze mn wächst,
ß um a, d. h., dass k von einer höheren Ordnung unendlich werden
soll , als was aber absolut keinen Sinn hat. —
Für die folgende Ableitung nehme man
0 < y < 2w
(worin weiter keine Beschränkung liegt) und integrire Gleichung (74),
nachdem man dieselbe durch die Substitution
« - 0, n = 0
auf die Form
^ x» - 4 2 ' + 6 (74a)
1) Wobei 6" du Maximum der Function 6 (x) bedeutet [rergl. Ab-
■cbnitt I] nämlich S{n) = 1,851 986.
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30 Ch risten: Beiträge zur Verwendung des freien Jnlegrationtweget.
gebracht hat, wiederholt nach y zwischen den Grenzen 0 und y and
führe nach der Gleichung
f *2" * (2n) ! * B2n
die Bernonlli'schen Zahlen ein. Setzt man endlich noch
y — 2nx
so erhält man allgemein ')
2 . (2n)! ® COs2x** _ (2n\ _
T2->" ' * «*r " *" " ( 2 j *'
+ (24n)*2H_4**-. . . + (-U»+1 (22n)
+H),«h-M'»-«1 (76)
2.(2«+D! <* Bin2x»«r /2«+l\ /2n+l\ - ,
+ . . . + (-1^1
j5^-*} (77)
0 < x < 1
Setzt man in (76) * «=• } , so geht die linke Seite über in die
Summe
2(2n)l oo (—:i)x
(2«)2" " f x2"
welche, wie man leicht beweist, den Wert
hat, man erhalt somit aus (76) die folgende Recursionsformel für die
Bernoulli'schen Zahlen
2(2*-l)2*, = (^-a^-*-^^
- • • • + (-1)-H{2„-1} (78)
Es lassen sich ferner für die Reihen
l) cf. Raube, Crelle'a J. XLII, pag. 348.
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Chriaten: Beiträge zur Verwendung dt» freien Integraiionaweget, 31
ft-*^. (79,
eine Serie von Recursionsformeln aufstellen durch Integration der
Function
über den Umfang des Rechteckes OABC (Fig. 3.)
Da, wie schon bemerkt, in der Bedingung
0 < y < 2*
keine wesentliche Beschränkung liegt, so soll dieselbe im Folgenden
gelten; es ist übrigens nach den für die Function (68) angestellten
Betrachtungen nicht schwer , zu dem allgemeinen Fall 2nn < y <
(2n-f-2>r aberzugehen.
Die Teilintegrale stellen sich dar als
QO
o
B
J*udz — 0
A
<?(x+^)2—1(^-»~l)<fa
— 2e*COSy -H 1
/"*=-/
und, weil der Integrationsweg keinen Pol umschliesst,
0
wobei
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32 Christen: Beiträge xur Verwendung des freien Integrattontweges.
— c2* — 2e*cosy -f 1
CO
Zur Ausführung des Integrals j* setze man
/xw dx J^eFx^dx
Dann erhält man analog der am Anfang dieses Abschnittes für die
Integrale T und V ausgeführten Rechnung
„ m! qo COSXy
_ m! qo sinxy
wonach schliesslich
, (2*)*" 2?2M+(— 1)VM co COSXy y* 5 COS xy
*' (Sit)! , x2" 2! i x*»-*
od sinxy y5 co sin xy
x2M-l ~ 31 * X2n-3 T • • ■
(81)
»-1 ( V2A y2*fl \
1
qo cosxy y5 co cosxy ) (82)
«-1 ( y2A «,2A+1
Will man zu dem allgemeinen Fall 2mn < y < (2m -f- 2)« über-
gehen, so ist der Iutegrationsweg, wie im letzten Beispiel, um die
entsprechenden Halbkreise (Fig. 3) zu vergrössern. Es ist dann in
(81) rechts das Glied
( * (2»-l)! tx
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Christen: Beitrage zur Verwendung des freien Integrationsweges 33
2mT < y < (2m + 2)*
hinzuzufügen. Eine Bestimmung von Grenzwerten für E^m wäre
auch hier völlig zwecklos, da (81) immer das Glied 2J 5^ ent-
1 Ä
hält, welches an den Grenzen unbestimmt wird. In (83j hat diese
Erweiterung nicht viel Sinn, da, wie in (72) ein unbequemer Grenz-
wert auftritt.
Die Rccursionsformeln (81) und (82) können zugleich als Dif-
ferentialgleichungen der Functionen Cn und Sn angegeben werden,
deren Lösungen in der Hälfte der Fälle, nämlich für L'2n und <So»+i
durch die Gleichungen (76) und (77) gegeben sind.
Transccndente höherer Ordnung sind die Functionen und
Einzig C\ wird durch eine verhältnissmässig einfache Func-
tion dargestellt. Es ergiebt sich aus (82) für n - l
X
/• I , 3T sinxx an cos xar /' ,
k I t Ctgg« dt sm X -jji ari x ^7 1 ~~ * 1 0011
Man differentiirt nach x:
ttr x =» « wird
f
r--l*-t+i-*. • •} - ig*
® cos XX / . *\
C, = £ ----- = — lg ^28io^ 0<x < 2*
Die Beschränkung 0 < x < 2t fällt weg, wenn mau schreibt
S C-°8^ = -ilg(4 8in»0 (83)
Hieraus kommt durch Integration von 0 bis x
s ^;x--E>g(*-«»>i)+*/'«*ä * <«*>
0
Es ist also bereits nicht mehr durch einfache analytische
Functionen auszudrücken. Die numerische Berechnung geschieht
Arcta. d. Math. n. Phyu. 2. Reihe, Tl. XVI. 3
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34 Christen: Beiträge zur Verwendung de, freien Integrationsweges.
wohl am besten mit Hilfe der Kmkeliu'scben Function G(r) ') welH.P
für ganzzahlige Argumente der Function
entspricht Es wird
X
n f fctg*/ . ,/* - *lg(2sin,r*) - Ig G{\^ (84a)
Diese Formel empfiehlt sich zur Berechnung von Stt da für den
Loganthmus der Function U rasch convcrgente Reihen existiren,
welche denjemgen für lg V sehr ähnlich sind. Die IWechnung kann
dieser Üben" aus«eführt *^e», da die Constanten
OD 1
Sk = £ h
bis zu $0 auf 30 Decimalen berechnet worden sind *).
In Gleichung (87) giebt die Substitution y =* n
Dividirt man jetzt Gleichung (7h) durch 2 und subtrahirt sie Ton
(81a), so kommt, wenn man noch n+1 an Stelle von „ setzt,
V 2 /^""V 4 + . • . 1)«.«=*0 (85)
Diese Formel ist der einfachste Specialfall einer allgemeinereu
von Arndt 3) gefundenen Formel
2 ~l 2 4 )*«+■ • • + (-!) .
für («*t+l)Ä-"+I
x-2„-f-lt
l) Kinkelin, Uober eine neue mit der /' Function verwandte Trausc.n-
<lcntc tu; Crelles J. LVII, pa,; 122.
i) Slieljes, Table« Je» Talents des sorntnes 6\. Acta rnoth. IX, 2yy
3) Grelles J. XX XI. png. 249.
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Chritttnl Beiiräjt zur Verwendung de* freien Jntegralionitcegex. 35
Es ist dies die einfachste aller bis jetzt gefundenen Recursions-
formeln für die Bernoullischen Zahlen, soviel deren von Scblömilch '),
Göpel»), Dienger Malinsten4), Worpitzky5) und Anderen aufge-
stellt worden sind.
Ganz anderer Natur, als die Lösung der Differentialgleichung
(71), an welche sich die vorstehenden Betrachtungen anknüpften, ist
diejenige von (72), deren vollständiges Integral
«~B< Ctg g . dl -f- «-«f f e°i ctg ^ dt (86)
p \
ist, wobei p und q die zwei willkürlichen Constauten sind. Die-
selben lassen sich auf zwei verschiedene Arten bestirameu. Mau
erhalt entweder
n
oder man schreibt den folgenden Greuzwort
d
+ e^ZV-«;, • . / I^"0 " 2-"(*-'>]ctg 2 • dl j (86b)
Für beide Formeln ergiebt sich die Abloituug aus (86) mit
Leichtigkeit. Jedoch muss ich an dieser Stelle von einer Behand-
lung der Fuuctiou
in extenso absehen, da sie zu weit vom eigentlichen Thema dieses
Aufsatzes ablenken würde.
1) Gruoert'e Archir III., png. 9
S) ibid. III, pag. 64.
3) Crelle'i J. XXXIV, pag. 7S.
4) ibid. XXXV, pag. 59.
5) ibid. XC1V, pag. 203.
3*
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36 Rehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
iL
Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
von Linien, Flächen und Körpern.
Von
Dr. E. Rehfeld
in Elberfeld.
Als Huyghens sich mit der Aufgabe beschäftigte die Schwingungs-
zeit eines physischen Pendels zu berechnen, wurde er auf den Be-
griff des Trägheitsmomentes, auf dun Ausdruck 2W* geführt Ihm
verdaukt man auch den wichtigen Satz, dass das Trägheitsmoment
irgend eiues geometrischen Systems (Strecke, Fläche, Körper)
für eine Drehachse gleich ist dem Trägheitsmoment des Systems für
die parallele Schwerpunktsachse, vermehrt um das Product der Ge-
samtmasse des Systems in das Quadrat der Abstände der beiden
Achsen. Erst Euler führt für den Ausdruck Zmr* den Namen
Moment der Trägheit — ein. Da das Trägheitsmoment eines Systems
in Bezug auf irgend eine Achse als die Summe unendlich vieler
Producte aus den einzelneu Massenteilchen und das Quadrat der
Abstände dieser Massenpunkte von der Momentenachse ange-
geben wird, so kauu dasselbe im allgemeinen nur unter Anwen-
dung der Infinitesimalrechnung gefuuden werden. Das in vielen
elementaren Lehrbüchern der Physik augewandte Verfahren zur Be-
rechnung der Trägheitsmomente etwa von Strecken, rechteckigen
und quadratischen Platten, Dreiecks- und Kreisflächen, rechtwinkligen
Parallelepipeda, geraden Cy lindern und Kegeln, uud welches darin
besteht, dass man das vorliegende System in n Teile teilt, die bei
der einen Eut Wickelung gleich, bei der audern ungleich sind, und
für jeden Teil das Trägheitsmoment durch zwei Grenzen einschliesst,
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von Linien, Flächen und Körpern.
37
führt streng genommen doch zur Integration, denn man benutzt
schliesslich ein Additionsverfahren, bei welchem der Quotient n»jr
bei Konstantem ganzen positiven k nnd unendlich wachsendem n
gegen die Grenze convergirt.
Dass aber eine ganz elementare Behandlung der Trägheits-
momente vieler homogener Systeme möglich ist, soll diese kleine
Arbeit zeigen : sie soll den Beweis erbringen, dass in vielen Fällen
die geometrische Verwandtschaft von Systemen zur Bestimmung be-
nutzt werden kann. Das Wesen dieser neuen Bestimmungsart be-
steht darin, dass man die gegebenen Systeme in unter sich und dem
ganzen ähnliche Elemente zerlegt, und mit Hülfe der bestehenden
Beziehungen zwischen den Trägheitsmomenten der Teile und des
ganzen Systems, das letztere berechnet. Besonders ist bei diesem
Verfahren noch hervorzuheben, dass die gefundenen Resultate in der
allgemeinsten Form auftreten, d. h für alle Momontenachscn gültig
sind. Dieses wird dadurch erreicht, dass bei der Bestimmung der
Trägheitsmomente keine Grössen verwandt werden, die dem System
direct entnommen sind, es werden Projectionen von Strecken auf
eine znr Momeutenacbse senkrechte Ebene benutzt-, und diese Pro-
jectionen nehmen eben für jede neue Achse neue Werte an. Be-
handelt werden die Trägheitsmomente der Strecke, des Dreiecks,
Parallelogramms, der Ellipse, des dreiseitigen schiefen Prisraas,
schiefen Parallelepipedons, elliptischen Cylinders, der dreiseitigen
Pyramide, des elliptischen Kegels und des Ellipsoids.
Die Beziehungen zwischen den Trägheitsmomenten von ähnlichen
homogenen geometrischen Systemen bezogen auf ähnlich liegende
Achsen.
Werden ähnliche geometrische Systeme (Linien, Flächen, Körper)
von gleicher Dichtigkeit in gleich viel ähnliche Elemente geteilt,
nnd sind die Massen von entsprechenden Elementen m und die
Abstände dieser Elemente von ähnlich liegenden Achsen r und p,
so stehen die Trägheitsmomente dieser Elemente mr» und po8, sowie
die Trägheitsmomente der ganzen homogenen Systeme 2mr* uud
£fip* für ähnlich liegende Achsen in einem constanten Verhältniss.
Ist X das Verhältniss von zwei entsprechenden Strecken in dem
ähnlichen homogenen Systeme, so ist
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38 RtkfelH: Eltmenlare Errechnung der Trn<)heit$momtntt
m : p — 1 : Aw
und zwar ist m — 1 für Systeme von einer Dimension i Linien), m — 2
für Systeme von zwei Dimensionen (Flächen), m = 3 für Systeme
mit drei Dimcnsioucn (Körper). Und da ferner
r : f 1 : k
r» : = 1 : A»
so verhalten sich
mr* : (Up* = 1 : 1"
Zmr* : 2>p* = 1 : X*
Für Linien ist n — 3, für Flächen n = 4, für Körper n = 5.
Bezeichnet man die Trägheitsmomente ähnlicher homogener
Systeme bezogen auf ähnlich liegende Achsen mit T und t, so
gilt allgemein
t — T
Das Trägheitsmoment einer homogenen materiellen
Strecke.
Enthalte die homogene Strecke AB (Fig. 1) |bci gleichmässiger
Verteilung die Masse m, und werde das Trägheitsmoment derselben
bezogen auf eine durch den Schwerpunkt S gehende Momentenachse
hg mit y». bezogen auf eine durch den Eckpuukt A zu h, parallele
Momcnteuachsc h„ mit T„ bezeichnet, so besteht nach dem Huyghens-
gehen Satze die Beziehung
wenn l den Abstand des zweiten Endpunkts Ii der Strecke von der
Achse hm oder die Projection der Strecke AH auf eine /„ oder ha
senkrechte Ebene angiebt. Das Trägheitsmoment l\ ist aber gleich
der Summe der Trägheitsmomente der beiden Hälften SA und SB.
Da aber entsprechende Punkte dieser Teile von h gleiche Abstäude
haben, so sind die Trägheitsmomente von SA und SB bezogen auf
h, gleich und halb so gross als T, selbst. Das Trägheitsmoment von
AS bezogen auf ha hat deusclbeu Wert wie das Trägheitsmoment
vou SB bezogen auf h„ , uämlich Nuu sind aber AB uud AS
ähnlich liegende Systeme für das Aehnlichkeitsverhältniss x = 2 be-
zogen auf dieselbe Achse ha, es ist deshalb
7'a - 2» . |r, - 47',
Aus den beiden Gleichungen von Ta leitet man schlieslich ab
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Pt.1 Linien, Fläirhen und Körpern.
39
1 „
Ja J2
Belastet man die Projection am .40 auf eine zu A* senkrechte
Ebene, nämlich A0H$ gleichmässig mit der Masse m von AB, so
kann auch
T» - ^ mi»
gedeutet werden als das Trägheitsmoment der Projection A0 B9 be-
zogen auf die im Schwerpunkt S9 sonkrecht stehende Momentachse.
Es kaun mithin das Trägheitsmoment einer Strecke für eine schiefe
Schwerpunktsachse ersetzt werden durch das Trägheitsmoment der
Projection der Strecke auf eine zur Momentenachse senkrechte Ebene,
wenn nur dio Projection die Masse der gegebenen Strecke gleich-
mässig auf die Länge verteilt in sich birgt
Geht die Achse durch den Endpunkt A der Strecke, so ist der
Wert des zugehörigen Trägheitsmomentes
Für die durch den beliebigen Punkt P parallel zu h verlaufende
Achse f>p, welche von h& den Abstand u hat, wird das gesuchte Träg-
heitsmoment
Tt — Tf> + M*
und liegt der Punkt P auf der Strecke AB selbst, und heisscu die
Projectioucn der Teile auf die zu hP senkrechte Ebene /, und
,(/, > g, so ist
L — /,
und es wird
7»,- imfa'-itlt + lf)
Das Trägheitsmoment einer homogenen materiellen
Dreiecksfläche.
Enthalte das homogene materielle Dreieck ABC bei gleich-
mäsBiger Verteilung der Masse Uber die ganze Fläche die Masse m.
Seien DEF die Halbirungspunkte der Seiten des Dreiecks (Fig. 2).
Das Trägheitsmoment des Dreiecks bezogeu auf eine durch den
Schwerpunkt S gehende Momeuteuachse A«, nämlich r«, ist für dieselbe
Achse gleich der Summe der Trägheitsmomente der vier Unterdrei-
ecke, welche unter sich congruent und dem ganzen Dreieck nach
dem Verhältniss k = | ähnlich siud. Die um das mittlere Untor-
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40 Rehfeld: Elementare Üerechnung der Trägheiltmomentt
dreieck herumliegenden Dreiecke haben für die durch die Ecken A,
B, C parallel zu ». verlaufenden Achsen hahhe dieselben Trägheits-
momente wie für h,.
Wird nämlich das Trägheitsmoment des Dreiecks AEF mit dem
Schwerpunkt G für die zu K parallele Schwerpunksachse hg mit t9
bezeichnet, während das Trägheitsmoment dieses Droiccks für h,
durch tge augegebeu wird, so ist das Trägheitsmoment des Uutcr-
dreiecks, wenn der Abstand der Achsen h, und hg noch u heisst
Andererseits ist für die Achse ha das Moment desselben Dreiecks,
wenn v den Abstand der Achsen ha und h9 ergiobt
<f = '# + 4 v*
Nun ist aber AG — GS, woraus folgt u — t>; es ist mithin
tgS - tg.
Ebonso besteht
tkH — *hb
Heisst das Trägheitsmoment des Dreiecks DKF für die Achse
h, : /„ so ist das Trägheitsmoment des ganzen Dreiecks für h„
1 s - tga + thb -f- tkc + '«
Werden die Trägheitsmomente des gauzen Dreiecks für die
Achsen A„, /<&, A» mit 7«, 76, 7c bezei chnet, so liefert die Aehnlich-
keit der Tcildreiecke mit dem gauzen die Beziehungen
7a — — 2 tga
Th - 2*tM
T, - 2*lke
Ts - 2U8
Nach dem Huygens'schcn Satze ist aber, wenn dio Abstände der
Achse h von Aa, h und he eiozcln mit p, q, r bezeichnet werden.
Ta = Ts 4- mj>*
7* — Ts + mg*
7-c - Ts -f- mra
Aus den letzten Gleichungen folgt aber
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von Linien, Flächen und Körpern.
41
Fällt H in die Ebene des gegebenen Dreiecks, so bezeichnen />,
<7, und r die Abstände der Ecken des Dreiecks von der Achse H.
Steht die Achse geneigt zur Ebene des Dreiecks uud heisst seine
Projection auf eine zu K senkrechte Ebene A^C^ so sind />, q, r
d. h. die Abstände der Ecken ABC vou hSy gleich den Verbindungs-
linien des Schwerpunktes S0 des projicirten Dreiecks mit den Ecken
dieses Dreiecks selbst Heissen die Schwcrpunktstrausversalen des
projicirten Dreiecks tahU, so besteht zwischen diesen und den Seiten
a, b, e der Projection die bekannte Beziehung
Mßf + - 3ia» + 6» + ««)
und weil
P - 1 <Z - 1 ^ =
also
;>»-{- 9* + r* - i(a* + &s-f-.c*)
ist, so findet man auch für Tt die Ausdrücke
n - 3g »(a« + *• + cl) - ^ «as + f6» + fe«)
Steht die Achse h„ zur Ebene des Dreiecks ABC senkrecht, so
nehmen j>, g, r sowie «, c ihre grösstcu Werto AS, BS, CS an.
Das Trägheitsmoment eines Dreiecks wird daher eiu Maximum für
eine zur Ebene des Dreiecks senkrechte Achse.
Da h, zur Ebene der Projection senkrecht steht, so kann
/6 m(a» + b* + o«)
auch als das Trägheitsmoment dieser Projection aufgefasst werden.
Das Trägheitsmoment eines homogenen materiellen Dreiecks für
eine beliebige zur Ebene des Dreiecks schief stehende Schwerpuukts-
achse ist demnach für dieselbe Achse gleich dem Trägheitsmoment
der Projection des Dreiecks auf eine zur Momenteuachse senkrechte
Ebene, wenn die Masse des gegebenen Dreiecks gleichmässig über
die Projection verteilt gedacht wird.
Mit Hülfe der gefundenen Werte für das Trägheitsmoment eines
Dreiecks bezogen auf eine Scbwerpunktsachse kann das Trägheits-
moment für jede andere Achse nach dorn Satze von Huyghens leicht
abgeleitet werden.
Für die zu A$ parallel laufende Achse ha durch den Eckpunkt
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42 Rekff/d: Elementar* Berechnung der Trägheitsmomente.
A wird das zugehörige Trägheitsmoment Tn, gleichviel ob h„ in der
Ebene des Dreiecks liegt, oder dazu geneigt ist, angegeben durch
oder da
^«^- 346(26>■f2e,- a>)
durch
r. - j1- m(3t' + 3c* - «*) - ~ + c» + 4«.«)
Geht die Achse durch die Mitte Ü der Seite tfC, so ist für die Achse
das Trägheitsmoment
Ta - ST. + m = i »(*' + c*)
Wird die Seite HC Momentenachse, so wird & — c — A, und das ge-
suchte Trägheitsmoment hat den Wert £m/<2.
Fällt dio Momentenachsc mit der Transversalen AD zusammen,
so wird
und man erhält für das zugehörige Trägheitsmoment den Ausdruck
Das Trägheitsmoment eines homogenen materiellen
Parallelogramms.
Enthalte das homogene materielle Parallelogramm ABCD (Fig. 3)
bei gleichmässiger Verteilung der Masse über die ganze Fläche die
Masse m. Man zerlege das Parallelogramm durch Parallele zu den
Seiten in den mittleren Abständen der Gegenseiten in vier congruente
Parallelogramme, die dem ganzen nach dem Verhältniss — \ ähn-
lich sind. Die Uber Kreuz liegenden Unterparallelogrammo AS und
CS, sowie BS und DS haben in Bezug auf eine durch den Schwer-
punkt S des gegebenen Parallelogramms gehende Achse h» dasselbe
Trägheitsmoment, weil entsprechende Punkte von der Momenten-
achse gleichen Abstand haben. Wird bezogen auf h, das Trägheits-
moment des ganzen Parallelogramms, sowie der Unterparallelogramme
AS und BS einzeln mit 71., tM, >s* bezeichnet, so ist
Tt - 2{t,m -f- *»b)
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von f.inifn, fliehen und Körpern.
43
Heissen nan dio Trägheitsmomente des ganzen Parallelogramms
für die zu h» durch die Eckpunkte C und 1) parallel laufenden
Achsen hc und hd beziehungsweise Tc und 7'*, so ergeben sich aus
der Aehulichkeit der Parallelogramme AS und AC, sowie BS und
BD für die ähnlich liegenden Achsen h» und /*,, sowie h„ und A«, die
Beziehungen
re-2*t,a, Td -
Andererseits besteht aber uach dem Satze von Huyghcns, wenn
e und / die Abstände der Achse h, von he uud /ih bezeichnen,
Te = 7i + »«» r4 - Ts + m/*
Aus den letzten Gleichungeu leitet man ab
Liegt A« in der Ebene des Parallelogramms, so geben c uud /"
die Abstände der Eckpuntc C und Z) von A, an. Für eine zur Ebcno
des Parallelogramms geneigte Aihsc Af können t und f nicht grösser
werden als die halben Dhgonalcu des gegebeneu Parallelogramms,
deren Projcctionen auf eine zu A„ senkrechte Ebene eben e uud /'
siud. Es ist doshalb T, für eine zur Ebene des Parallelogramms
senkrechte Ebene ein Maximum.
Werden die Projcctioneu der Seiton des Parallelogramms auf
eine zu A, senkrechte Ebene mit a, A, c, d bozeichuet, so ist, gleich
viel ob ha in der Ebene des Parallelogramms liegt oder zu derselben
geneigt ist,
und es wird
T, = A m(fli + + + d*) = A m(a* + A«)
Hieraus folgt:
Das Trägheitsmoment eines Parallelogramms für eine beliebige
zur Ebene der Fläche geneigte Schwerpunktsaehsc ist für dieselbe
Achse gleich dem Trägheitsmoment der Projection des Paralle-
logramms auf eine zur Momentenachsc senkrechte Ebene, wenn die
Masse dos gegebenen Para'lclogramms gleichmUssig über die Pro-
jection verteilt gedacht wird.
Die Berechnung des Trägheitsmomentes eines Parallelogramms
für eine schiefe Achse ist mithin auf das Trägheitsmoment der Pro-
jection der Fläche für eine senkrechte Achse zurückführbar.
Das obige numerische Ergebniss hätte auch sofort aus dem
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44 Reh f cid: Elementare Berechnung der Ti ilyheitsmomcnle
Werte des Trägheitsmomentes eines Dreiecks für die Schwcrpunkts-
achsc einer Seite gefunden werden können.
\m Ar» 1
Auch hätte man aus dem Werte für das Trägheitsmoment des
Parallelogramms, welcher verhältnissmässig leichter gefunden wird
als der Wert des Trägheitsmomentes des Dreiecks, auf letzteren
scbliessen können. Doch sind, wie auch später noch einige Male,
au dieser Stelle die Ableitungen getrennt durchgeführt, um dio
Fruchtbarkeit des Principes, welches die Trägheitsmomente von
homogenen ähnlichen Systemen in Bezug auf ähnlich liegende Achsen
in einfache Beziehung setzt, ausführlicher darzutuu.
Mit Hülfe dos gefundenen Wertes für das Trägheitsmoment
eines Parallelogramms bezogen auf eine Schwcrpunktsachse, kanu
das Moment für jede andere Achso nun leicht berechnet werden.
Für die Eckenachse he ist das zugehörige Trägheitsmoment
Tc = l m;7«« + f*) - A m(a> + *« + 12 c«)
Geht diese Achse durch den Schwerpunkt parallel der Seite BCy ist
also b — d — 0. so ist
Fällt die ,4chse mit BC zusammen, so ist das zugehörige Trägheits-
moment
j2»*Ä+»(!) -ima*
Für die Diagonale AC als Achse ist a = b — e — d, und es wird
T, = |mol
Das Trägheitsmomeut einer homogenen materiellen
Ellipsen fläche.
Die Ellipso enthalte bei gleichmässiger Verteilung der Masse
über die ganze Fläche die Masse m.
Mau teile die Fläche (Fig. 4) durch Radienvectoren in eine
grade Anzahl gleicher Ellipsenausschuitte, einer Forderung, der da-
durch genügt wird, dass man den Hauptkreis der Ellipse in die ge"
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von Linien, Flächen und Körpern.
45
forderte Anzahl gleicher Teile teilt und die Schnittpunkte der Ordi-
nalen dieser Teilpunkte und der Ellipse mit dem Mittelpunkte der
Ellipse verbindet. Für eine durch den Schwerpunkt der Flache 6'
gehende Momenteuachse h, ist dann das Trägheitsmoment der Ellip-
seufläche gleich der Summe der Trägheitsmomente der einzelnen
Ausschnitte.
Nun ist aber nach dem Früheren 8. 42 das Trägheitsmoment
eines Droiecks für eine beliebige Eckenachse h„ (Fig. 2)
Ta - ^m(6»-f c*+4/.»)
wenn 4, e, ta die Projectionon der Seiten uud der Transversale, die
von der Ecke A ausgehen, bezeichnen.
Wird die Anzahl der Ellipsenausschnitte aber gross, so kann
man jedem Ellipsenausschnitt als ein schmales Dreieck auffassen,
dessen Masse *" ist und für den Fall, dass n =» x wird, erhält man
n
als Wert für das Trägheitsmoment des ersten Ellipsenausschnittcs
SAB für die Momentenachso h,
weil 6, c, '« für die Grenze n — <x den Wert r, des Radiusvector der
Projection des Halbmessers des ersten Ellipsenausschnittes auf eine
zu k, senkrechte Ebene annimmt.
Für die folgendcu Ellipseuausschnitte tiudet man entspechend
'■» - * v*
woraus durch Addition hervorgeht
r. = *>,» + V +. • .+ nfl
Nun lässt sieh aber für die Projectiou der Ellipse, welche im
allgemeinen selbst wieder eine Ellipse ist, die Summe der Quadrate
der Radienvcctoren zu Paaren 30 ordnen, dass mau \n Summen
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46
Hehfeld: Elementare Berechnung der Trätjheitsmomrnte
von Quadraten conjugirtcr Halbmesser der projicirten Ellipse er-
hält. Heissen ein Paar conjugirte Halbmesser der Projectiou g und
t, so ist
rit + r,» + . . . + r»*-in(p«-|-f«j
uud es bat T, den Wert
T. +r«)
Es ist demnach das Trägheitsmoment einer Ellipse für eine be-
liebige Sehwerpunktsachso gleich dem Product aas der Masse der
Ellipse in den vierten Teil der Quadrate tsuinme der Abstände der
Endpunkte coujugirter Halbmesser von dieser Achso, oder gleich
dem Product aus der Masse der Ellipse in den vierten Teil der
Quadrateusumme der Projectioncn von zwei conjugirten Halbmessero
der Ellipse auf eine zur Momcuteuachse seukrechte Ebeue.
Der gefuudene Wert
7; = i + *f)
kann auch für die projicirte Ellipse (Grundellipse) gedeutet werden,
uud man tiudet dann, dass das Trägheitsmoment einer Ellipse für
eine schiefe Schwerpuuktsacbse immer auf das Trägheitsmoment
der Grundellipse mit senkrechter Schwerpuuktsacbse zurückgeführt
werdeu kann, nur muss dabei der Grundcllipie die Masse der ge-
gebenen Ellipse zuerteilt werden.
Aus dem gewonnenen Resultat ergeben sich leicht die Werte
der Trägheitsmomente für bestimmte Fälle.
Steht die Achse im Schwerpunkt der Ellipse mit dun Halb-
achseu « und b senkrecht, so ist das Trägheitsmoment
Für den Kreis hat man für dieseu speciellen Fall
T, - J mr*
Fällt die Achse mit einem Durchmesser A der Ellipse zusam-
meu, so gilt auch
es geben aber in diesem Falle q und r die senkrechten Abstände der
Endpunkte von zwei conjugirten Halbmessern der Ellipse von der
Achse X an. Nun ist aber, wie am Schlüsse dieser Betrachtung be-
wiesen werden soll, in jeder Ellipse die Quadratensumme der Pro-
jectionslote aus den Endpunkten von zwei conjugirten Ualbmesseru
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von Limen. Flächen und Körpern.
47
auf irgend einem Durchmesser A eine coustante Grösse , gleich dem
Quadrate des Projectionslotes aus dem Eudpuukte des zu A conju-
girteu Durchmessers r auf deu Durchmesser A selbst. Hat dieses
Projectiouslot die Länge rf, so ist
1, - i md*
Für die Hauptachsen a und b als Rotationsachsen erhält man
die zugehörigen Trägheitsmomente
Ta - J«6»
n «= i waa
und für den Kreis hat mau das specielle Resultat
T» - Jmr»
Lehrsatz. Iu jeder Ellipse ist die Quadratsumme der Pro-
jectiouslot o aus den Endpunkten conjugirtcr Halbmesser auf irgend
eine Mittelpunktsachse eine constante Grösse, nämlich gleich dem
Quadrate des Projectionslotes aus dein Eudpuukte des Halbmessers,
der der Projectionsachse conjugirt ist.
Haben die Endpunkte E und F (Fig. 4) von zwei conjugirten
Halbachseu QE — a, und 0F= ß auf das schiefwinklige Coordiuaten-
srstem der conjugirten Halbaxen OC — y, OD ^ ö bezogen, die
Coordinaten x,y, und xsyr Es bestehen dann die Gleichungen
*iB + Vi1 - «*
+ y.» - ß*
yt a* " 1
y« + di" - 3 1
woraus bei Beachtung der Relation
folgt
Wird der spitze Coordinatenwinkel CO/J mit q bozeichuet, so ist
a-^sin'p -J-ar^siu'p =• yssin*p
EEt* + FF*~ CC*
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48
Rehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
Das Trägheitsmoment eines homogenen dreiseitigen
schiefen Prismas mit parallelen Grundflächen.
Man zerlege das dreiseitige Prisma , welches bei gleicher Dich-
tigkeit die Masse m haben möge, durch drei durch die Mitteu der
Grundkanten geführte Schnitte und durch einen Schnitt parallel der
Grundfläche in der mittleren Höhe in acht unter sich congruente
Teilprismen, welche dem ganzen Prisma im Vcrhältniss X = \ ähn-
lich sind (Fig 5).
Das Trägheitsmoment des Prismas für irgend eine Schwcrpuukts-
achse A, wird gleich sein dem Trägheitsmoment der 8 Teilprismen
für dieselbe Achse.
Bezogen auf die Momentenachse //• sei das Trägheitsmoment
des ganzen Prismas y«, das Trägheitsmoment dcB der Kante AH
auliegenden Prismas für dieselbe Achse h„ werde mit tm bezeichnet,
die Bezeichnungen für die anderen Teilprismen seien entsprechend
tjsi '«ff '«/- Die beiden mittloren Teilprismen liegen für A,
so, dass sich immer je zwei entsprechende Punkte bestimmen lassen,
welche von h, gleichen Abstand haben, diese Prismen haben des-
halb gleiches Trägheitsmoment, welches mit ts bezeichnet werden
soll Es besteht demnach
Tta =- Ua + U -f- *»c + ki -h *« + «./ + 2/.
Die um die mittleren Prismen herumliegenden sechs Teilprismen
haben für die durch die Ecken ABCDEF parallel zu A, verlaufenden
Achsen ha . . . */ dasselbe Moment wie für A,; heissen die Träg-
heitsmomente für die neuen Achsen ta . . . //, so ist beispielsweise
tM mm ta , d. h. das Trägheitsmoment des Teilprismas an der Kante
AH hat für die. Achsen A8 und A« denselben Wert
Liegt der Schwerpunkt des Teilprismas an der Kante AH in
S, und heisst die durch S, parallel zu A, und ha verlaufende Achse
A, und das Trägheitsmoment des Teilprismas für diese Schwerpunkts-
achse tti so bestehen, wenn die Abstäude der Achsen As und A,,
sowie A, uud A« durch u und v angegeben werden, die Gleichungen
m «
Nun liegt aber S, auf der Verbindungslinie von A nach S und
halbirt dieselbe, denu ist G der Schwerpunkt der unteren Grund-
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von Linien, Flühen und Körpern
49
fläche des Teilprismas, so ist einmal, wie beim Dreieck gezeigt
wurde,
GS b GB
zum andern liegt St auf der durch Q zu HA parallelen Achse in
halber Höhe, d. h. es ist:
GSt = ^ HA
woraus hervorgeht, dass die Punkte ASt S in gerader Linie liegen und
AS, - StS
ist. Sind aber diese Strecken gleich, so sind es auch ihre Pro-
jectionen u und v auf eine zu hx senkrechte Ebene. Hieraus geht
aber hervor
Auf ähnliche Weise wird gezeigt, dass
= U,
es ist deshalb auch
Führt man für die Trägheitsmomente des ganzen Prismas be-
zogen auf die Eckenarbsen ha . . . A/ die Bezeichnungen T„ . . . 7'/
ein, so liegen für jede Eckeuachse je ein Teilprisma und das ganze
Prisma ähnlich, und es liefert die Aehnlichkeit der Prismen für ähn-
lich liegende Achsen die Beziehungen
Ta - 2*ta Td - 2»fd
Tu = 25/<, 7V — 25/,
Tc = 25/c 2> - 25//
In Bezug auf //« liegt das ganze Prisma zu den beiden mittleren
Teilprismen nicht ähnlich. Zieht man aber durch die Schwerpunkte
der Grundflächen des ganzen Prismas O und N zu h, parallele
Achsen, welche von ä» deu Abstand $fl haben mögen, so liegen für
diese neuen Achsen uud für hH die Teilprismen und das ganze Prisraa
ähulich, es besteht deshalb die Beziehung
T* + m (ff ~ 2*<.
Unter Benutzung der sieben letzten Gleichungen findet man
16 T* = 32 (7?« + Th + Te + 7',+ 7V + T/) + Ü4 ,,4SS
Andererseits bestehen aber nach dem Huyghens'schen Satze,
Arci.. d. Math. Phyi. 2. Keibe, T. XVI. 4
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50 Hehfeld: Elementare Berechnung der Trigheü§momente
wenn die Abstände der Achsen haH . . . hj von ht mit r« . . . iy
genannt werden, die Gleichungen
Tm = T, + mra* Td - T, -f mrd*
Tb ~ 7, + mr6 7V — 7*, -f ror,»
7^ = T, -f- mr,s 7> - 7, + wr/»
und es wird
T> " ^ m(ra*.+ r6« -f re« + r.» + r.« + rf)+ ~ md*
In dieser Form können die Grössen r„ . . . r/ noch durch die
Projectionen der Kanten des gegebenen Prismas auf eine zur Mo-
mentenacbse senkrechte Ebene ersetzt werden.
Heissen die Abstände des Schwerpunktes S von den sechs Ecken
lla . . • Rf die Grundkanten A, B, C, die Seitenkante D, so folgt
aus dem Dreieck ASD
AS* + DS* = AH* + DH* -f 2S//«
oder
Ra9 + Rd* =» \D* -f 2Si/*
ebenso bestehen
i?c« + R/1 - JD» -f- 2SL*
Durch Addition findet man hieraas
Ä«» + i?6« + Re* + i?rf«-f Ä,«-f- J?/* = $D*+2(SH+ S/C-f SL)*
Diese Beziehung geht bei der Projection auf eine zu A, senkrechte
Ebene über in
r.!-f-r6* + rc»-f r^ + r.' + r/» - J* + !(«■ + *• +
und es wird
Das Trägheitsmoment eines dreiseitigen Prismas für eine belie-
bige Schwerpuuktsachse ist demnach gleich dem Product aus der
Masse des Prismas und dem 36ten Teil der Quadratensumme der
Projectionen der drei Grund- und drei Seitenkanten auf eine zur
Momentenachsc senkrechte Ebene.
Stellt man T, dar durch
T' = 36w<a, + i8 + c2)+l12m*
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von Linien, Flächen und Körpern. 51
and beachtet, dass ~ m(a»-f-//«-f-c*) das Trägheitsmoment eines
Schnittes HKL (Mitteldreieck) parallel zu den Grundflächen durch
den Schwerpunkt des Prismas, ^ md* das Trägheitsmoment der
Achse ON des gegebenen Prismas bezeichnet, so ergiebt sich der
Satz:
Das Trägheitsmoment eines dreiseitigen schiefen homogenen
Prismas ist für eine beliebige Schwerpuuktsachse gleich dem Träg-
heitsmoment des Mitteldreiecks und der Achse, wenn sowol das
Mitteldreieck als auch die Achse mit der Masse des Prismas be-
lastet werden.
Heissen die Schwerpunktstransversalen des Mitteldreiecks ta% I*,
fc, so kann man, wie beim Dreieck T, auf die Form bringen
T, - 2; *.(/«* + + ^ md»
Es sollen noch einige specielle Werte für das Trägheitsmoment au-
gegeben werden.
Ist h, der Seiteukante parallel , fällt also h$ mit der Achse zu-
sammen, so ist d = 0, und es wird das Trägheitsmoment des Pris-
mas gleich dem Trägheitsmoment der Grundfläche, wenn dieselbe die
Masse des Prismas enthält
1\ + * -fr*)
Ist AH Momentenachse, so ist das Trägheitsmoment
Ta = m(3i« + 3c» - ««) - ± m(h* + c«
Das Trägheitsmoment für die Schwerpunktstransversale HT des
a
Mitteldreiecks ist, weil b =» c = g
Läuft h, parallel KL durch Si so ist o — 0, b — c und das Moment
wird angegeben durch
Für die Momentenachse A'L wird das Trägheitsmoment
4*
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52 Rehfeld: Elementare Berechnung der Träyheilsmomente
i m(2*> + 3«') + m = ^ «r(2A« + *)
Geht die Momeutenachse durch die Ecke Z des Mitteldrciecks
//Ä'L, so ist, da der Abstand der parallelen Achsen hs und In gleich
$*c ist,
2 i T, +
welcher Ausdruck wegen der Relation
4*c* - 2a* + 2&* -
auch in die Form gebracht werden kann
Ti - ~ m(3a» + 3Al + 12/,' -f 3</*)
Das Trägheitsmoment eines homogen schiefwinkligen
Parallelepipedons.
Man zerlege das Parallclepipedon, welches bei gleicher Dichtig-
keit die Masse m enthalten möge, durch drei durch die Mitten von
je vier parallelen Kanten geführte Schnitte in acht congruente Teile,
welche dem gegebenen Körper uach dem Verhältuiss /< ■=» i ähnlich
sind (Fig. 6).
Inbezug auf eine durch den Schwerpunkt S des ganzen Paral-
lelepipedons gehende Momeutenachse h, haben je zwei über Kreuz
liegende Teilparallelepipeda, so SA und S(7 etc. dasselbe Moment,
weil die Elemente dieser Körper einander so zugeordnet werden
können, dass dieselben von der Achse Ii» gleichen Abstand besitzen.
Die Trägheitsmomente der Teilparallelepipeda für die Achse h, mögen
heissen tM . . . dann wird das Trägheitsmoment des ganzen
Parallepipedons für die Achse h» angegeben durch
Ts = 2{t8a + u + ttr + Ud)
Heissen nun die Trägheitsmomente des ganzen Parallelepipedons
für die zu h» durch die Eckpunkte EEGll parallel laufenden Achsen
Ae . . . hh beziehungsweise Te . . .7*, so ergebet! sich aus der
Aehnlichkeit der Parallelepipeda »SC und ECt für die zu den Körpern
ähnlich liegendeu Achsen As uudV<«; SD und FD für h, und hf\ SA
und (,'A für h» und hg \ SB und IIB für hg und A* die Beziehungen
'J\, - 2*1« T8 = 2*tsa
Tf - Via Th - 2-irt
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von Linien, Flächen und Körpern. 53
Verden die Abstände der Ecken BFGH von hs , oder die Pro-
jectiouen der halben l ingualen des Parallelepipedons auf eine zu
h, senkrechte Ebene mit rfr/rgrh bezeichnet, so bestehen auch nach
dem Satze von Iluyghens die Gleichungen
Tt - 'J\ + mr* Tg ~ T, + mrf
Tf — T* -f mr/8 Th - Zi -f mn,!
woraus man ableitet
r, - ^ »(r.« + ry« + rf » + r**)
Zwischen deu halben Diagonalen des Pniallelcpipedons /?„ /?/, 7?^, 7?a
und deu Kanten desselben A, Ä, r besteht aber, wie durch einfache
Rechnung gefunden wird, die Beziehung
R* + Ä/1 + ff*1 4- «*a = ^a + ß1 + C
welche für die Projection auf eine zu ä, seukrechte Ebene über-
geht in
»v* + 7* + r9 2 + - a2 -f b* + e"
so dass
T, - g «K*1 + *>* + <-2)
wird, wenn «ix- die Projectiouen von drei in einer Ecke zusammen-
stossenden Kanten auf eine zu hs senkrechte Ebene bedeuten.
Das Trägheitsmoment eines schiefen Parallelepipedons ist dem-
nach gleich dem Producte aus der Masse in den zwölften Teil der
Quadratensumme aus den Projectioncu der vier halben Diagonalen
oder der drei Kauten, die eine Ecke bilden.
Bringt man Tt in die Form
T, = ~ m(a» + b2) + i rnc*
und beachtet, dass *%i ml a- -J- b* ) des Trägheitsmoment eines Schnittes
KLMN (Mittelparallelogramm) parallel den Gruudtiächcn durch
den Schwerpunkt, ^„me* das Trägheitsmoment der Verbindungs-
linie der Mittelpunkte der Grundflächen OP d. h. der Achse be-
zeichnen, so kommt man zu dem Satze:
Das Trägheitsmoment eines schiefen Parallelepipedons für eine
beliebige Schwerpunktsachse ist gleich dem Trägheitsmoment des
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54 Reh fei d: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
Mittol Parallelogramms und der Achse, wenn Mittel parallelogram in
und Achse einzeln mit der Masse des Parallelepipedons belastet
werden.
Ist ht dor Kante AE parallel, so ist r, — rg und iy = r» und
ferner c — 0, man erhält die bei dem Parallologramm gefundenen
Werte
Fällt Aa mit zusammen, so ist
Ta = T, + mr(» - {m(7rt* + r/*)
Das Trägheitsmoment eines homogenen elliptischen
Cylinders mit parallelen Grundflächen.
Man zerlege den Cylinder, dessen Masse bei gleicher Dichtigkeit
m sein möge, durch Achsenschnitte in eine gerade Anzahl (n) glei-
M
eher Ausschnitte von der Masse . Legt man durch den Schwer
n
punkt S des Cylinders, der im Mittelpunkt der Achse AD liegt,
eine Momentenachse ä,, so ist bezogen auf diese Achse, das Träg-
heitsmoment des Cylinders gleich der Summe der Trägheitsmomente
der einzeln Cylinderausschnitte (Fig. 7.)
Nach dem Früheren ist aber das Trägheitsmoment eines drei-
seitigen Prismas für eine Achse durch die Mitte einer Kante (Fig. 5)
Ti - ^ m(3n» + 3*« -f 12t, + 3d*)
wenn a, 6J, /, die Projcctionen der Seiten und der Transvorsale des
Mitteldreiecks von der Ecke L aus und d die Projection der Seiten-
kante des Prismas auf eine zur Momentenachse senkrechte Ebene
bezeichnet.
Wird die Anzahl der Cylinderausschnitte sehr gross, so kann
man jeden Ausschnitt als ein schmales dreiseitiges Prisma von der
Masse " betrachten , und für den Fall n — oo wird das Trägheits-
moment des ersten Ausschnittes für die Achse
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»ob Linien, flächen und Körpern.
55
Im 1 m _
-2 4,1
weil für n =r od, a — b = ^ = r, gleich dem Radiusvector der Pro-
jection des Halbmessers des ersten Ellipsenausschnittes wird, der in
der Mittelellipse des Cylinders liegt.
Für die folgenden Cyliuderausschnitte erhält man die entspre
chenden Werte für die Trägheitsmomente
Im , , Im,.
Uh " 1 n (r»* + r»8 + * * ' + 12 ™*
Durch Addition findet mau das Trägheitsmoment des Cylinders für
eine beliebige Schwerpunktsachse
1 »B 1 -
T'-2nr"'+ B"*
Die Summe der Quadrate der n Radien vectoren der Projcction
der Mittelcllipse, lassen sich aber zu Paaren so anordnen , dass man
i'j Summen von Quadraten conjugirter Halbmesser der projicirten
Ellipse bekommt Heissen demnach ein Paar conjugirte Halbmesser
der Projection g und t, so ist
T*-tntf +
Für die Achse ht kann Jm^+t*) gedeutet werden als das
Trägheitsmoment des elliptischen Schnittes (Mittelellipse), der pa-
rallel einer Grundfläche durch den Schwerpunkt des Cylinders gelegt
ist, ebenso kaun md* als das Trägheitsmoment der Cylinder-
Achse AD angesehen werden. Man kann demnach für die Schwer-
punktsacbe den Satz aufstellen:
Das Trägheitsmoment eines elliptischen Cyliuders ist gleich dem
Trägheitsmoment der Mittel-Ellipse und der Achse, wenn die Mittel-
Ellipse sowol wie die Achse mit der Masse des Cylinders belastet
werden.
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56 Hehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmoment*
Wird die Achse des Cyliudcrs zur Monicntcnaclisc, so ist <l — 0
uud
n = w<>* + 7-*)
Fällt die Achse mit einem Durchmesser der Mittel-Ellipse zu-
sammen, so ist nach dem bei der Ellipse angestellten Betrachtungen
T. - | m(J* + «*) -f j2 *kZ* - J »pf+ ^ wwf"
wenn / und »» die Abstände der Endpunkte coujugirter Durchmesser
von der Momenteuachse bezeichnen, und o den Abstand des End-
punktes des zur Momentenachse conjugirten Durchmesser von der
Drehachse angiebt.
Für die mit den Hauptachsen 2p uud 2q der Mittel-Ellipse zu-
sammenfallenden Moraeutenaclisen sind die Trägheitsmomente
1 f — 4 '»P2+ j2 »«P
Wird der Cylinder zu einem Rotatiouseylinder, so ist das Träg-
heitsmoment für eine im Schwerpuukt auf der Achse senkrechte
Momenteuachse
Für die geometrische Achse des Rotatioiiscylindcrs erhält man
das Trägheitsmoment
Das Trägheitsmoment einer homogenen dreiseitigen
Pyramide.
Es sollen zunächst einige allgemeine Betrachtungen über die
Lage des Schwerpunktes, und überdies Beziehungen, die zwischen
den Kantenlängen und den Verbindungsstücken des Schwerpunktes
mit den Ecken und den Kantenmitten bestehen, abgeleitet werden.
(Fig. 8).
Drei durch die Mittender Kanten geführte Ebenen EFG, FJK, FGI/J,
zerlegen die Pyramide in zwei congruente Pyramiden (gleiche Grund-
fläche und Höhe), welche der gebenen Pyramide nach dem Verhult-
niss A =■ & ähnlich sind und in zwei dreiseitige inhaltsgleiche Prismen
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von Linien, Flächen und Körpern.
57
Grundfläche X \ zugehörig. Höhe •=» £ geh. Pyramide). Ks
teilt demnach das Parallelogramm FGHS (FG und ./// parallel und
gleich \ BC) die gegebene Pyramide in zwei inhaltsgleiche Hälften,
es enthält deshalb das Parallelogramm den Schwerpunkt der Pyra-
mide. Für die Parallelogramme EFIik und EGKJ gilt dasselbe,
es liegt mithin der Schwerpunkt der Pyramide im Schnitte der drei
Parallelogramme, d. h. im Schnitte S der Diagonalen des Parallelo-
gramms FGHJ. Beachtet man, dass EFGIIJK Halbirungspunkte
der Kanten sind, so findet man, dass der Schwerpuukt auf den Verbin-
dungslinien der Mitten gegenüber liegender Kanten liegt, und dass
diese Verbindungslinien im Schwerpunkt halbirt werden. Zerlegt
man andererseits die gegebene Pyramide durch Schnitte parallel der
Fläche ABC in viele dünne Platten, so liegt der Schwerpunkt jeder
Platte und mithin auch der Schwerpuukt S der Pyramide auf der
Verbindungslinie der Spitze I) mit dem Schwerpunkt 0 der Grund-
fläche. Ist L der Schnitt der Trausversale DO mit der Ebene EFCf,
so ist DL — AO, es ist aber auch LS = 80 weil FS — Sil ist,
woraus hervorgeht SO' = \DO. Es teilt mithin der Schwerpunkt
einer Pyramide die Verbindungslinie einer Ecke mit dem Schwer-
punkt der Gegenfläche nach dem Vcrhältniss 1 :3.
Ist S der Schwerpunkt der Teilpyramide DEFG , so halbirt ZV
die Strecke DS, denn
dn=\dl- ^do
1 1 1 3
AS = XL + LS-~ DO + SO = ö Dl -f - DO «, - DO
Aus den Droieckeu DAK, DBH und DCJ leitet mau ab
2DO* = DA*+ DK* - AO* — OK* = DA* + DK* — 30A'*
= DB* -f DH* - BO* — OH* = DB* -f DU*—
_ DC*+ DJ* - CO* - C>./* - DC*+DJ* - KOJ*
Für die Begrenzuugbttächen bestehen die Beziehuugen
4 DK* - 1 DB* -f 2DC* — BC*
4 Dil* — 2/)6r2-f 2/M* - A&
4 DJ* - ÜDyi2 -|- 2 DB* —AB*
woraus folgt
4(M»+D//HWV^(WJ + ^+/^)- (AB*+BC*+CA*)
4(AK*+BII*-{-CJ*) = B(Jüa-j»fCt+Ca]
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58 Rehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
OK* + 07Z* + OJ» = I UZ?* + Z?C* + CW»)
Boi Bemerkung dieser Formeln findet man
DO* - \{DA* + DÄ" + DC*) - ^(i4Ä* + ÄC* + Ol«)
und weil DS = JDO
D& = (D.4* + DZ?* 4- DC*) - + BC*. + C/i«)
In ähnlicher Weise leitet man ab
CS* = £j (CM8 + t'Z?« + CD») - ^ (<4D» + D£* + ZM»)
BS* = ^ (ZM* + BC* + Z?D«) - ^ (AD* +DC*+ CA*)
AS* - ^ UZ?* + 40» + ^D») - 1 (£C* + CD» + DZ*8)
hieraus geht hervor:
4£H-£^CflP+2>£1 = i(^'H-DÄ84-DC«-f ^lßl+Z?C»4-C^4)
Es ist also die vierfache Quadratensumme der Verbindungslinien
des Schwerpunktes mit den Ecken gleich der Quadratsummc über
den Kanten.
Es bestehen ferner die Gleichungen
2SZt? ~ SA* -f SD* - DE* - AE* - SA* + SD* - \DA*
2ÄF* = SD* + SB*- \DB*
2SG* = SD* + SC* — $DC*
5?Ä7» ~ SB* +SA* - lAB*
*2SH*- SA*+SC*~ \AC*
'2SK*=> SB* -{-SC* - \BC*
woraus folgt
<l(SE*+S}>*+SG*+SH*+$J*+SK*) - 3(SA*+SB*+SC*+SD*)
— \{DA*+ DB*-{- DC*+AB*+BC*+CA*)
= SA*+SB*+SC*+SD*
- 1{DA*+DB*+DC*+J B*+ BC*+CA*)
Die achtfache Quadratensumme der Verbindungslinien des Schwer-
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von Linien, Flächen und Körpern.
59
punktcs mit den Kantenmitten ist gleich der Summe der Quadrate
über den Kanten.
Es bedarf wol kaum einer Erwähnung, dass die abgeleiteten Be-
ziehungen auch für die Projectionen der Strecken auf dieselbe Ebene
richtig bleiben.
Nach diesen einleitenden Betrachtungen soll nun die eigentliche
Aufgabe die Berechnung des Trägheitsmomentes einer dreiseitigen
Pyramide in Angriff genommen werden. Enthalte die Pyramide bei
gleicher Dichtigkeit die Masse m.
Das Trägheitsmoment der Pyramide bezogen auf eine durch don
Schwerpunkt S gehende Achse /», wird gleich dem Trägheitsmoment
der beiden Teilpyramiden und der beiden Prismen sein, in die ein-
gangs die Pyramide zerlegt wurde.
Heisst in Bezug auf hB das Moment der gegebenen Pyramide
TSy und wird für dieselbe Achse das Trägheitsmoment der den Ecken
ABCD anliegenden Teilkörper entsprechend fa„, *•», fe, tad genannt,
so besteht
T, - tM -f t9h + tie -f t«
Die Trägheitsmomente tM und tsc sind als Trägheitsmomente von
halben Parallelepipeda für Achsen, die durch den Schwerpunkt S der
ganzen Parallelepipeda gehen , sofort ihrem Werte nach anzugeben.
Wird durch sa die Projection der Strecke SA auf eine zu h„
senkrechte Ebene bezeichnet, und haben die Strecken die durch
kleine Buchstaben augegeben werden, entsprechende Bedeutung, so ist
<«* - u (*/t3 + + *** + 8C*}
Die Trägheitsmomente der Teilpyramiden an den Ecken B und
D bezogen auf h, nämlich tgb und t,d sind gleich den Trägheits-
momenten tb und td dieser Pyramiden für die durch B und D pa-
rallel zu K gezogenen Achsen h und hd, Heisst nämlich das Mo-
ment der Teilpyramide DEFG für die an hs parallele Achse /<„ durch
den Schwerpunkt N dieser kleinen Pramide /„, so haben die Achsen
h, und hd von A„ gleichen Abstand u, weil ND XS ist, und es wird
Ud — Ii - *% + \*»%
Analog zeigt man die Gleichheit von f«& und fe.
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60 Reh ft. ld: Elementare fit-rechnung tier Trtiyheitsmomente
Die Teilpyramiden an den Ecken Ii und D liegen zu der ganzen
Pyramide in Bezug auf die Ecken Achsen h,, und h,, ähnlich, und
da die Pyramide ebenfalls ähnlich sind, so besteht, wenn die Träg-
heitsmomente der ganzen Pyramide Dir hb und hl{ mit Tb und Td
bezeichnet werden
uud da nach dem Huyghens'scbcn Satzo
Tb ■■ '/'s "f- M *A2
7rf = 7', -f m.^2
so findet man für das Trägheitsmoment der ganzen Pyramide
rs - ^M(«»+^»+i^+ik»+«+A»-fw*+ii«+*c»+#d«)
uud weil
2(w' + + ^ + «*« + * + = .v/* -f -f .v2 -f .v/1
= ^ »»(«»* + + *cs-f-*r/*)
- i m(<*»' -f- rf6« -f de8 + aA* -f- 4c« -f cas)
Hieraus gehen die Sätze hervor:
Das Trägheitsmoment einer dreiseitigen Pyramide für eine be-
liebige Schwerpunktsachse ist gleich
1) dem Producte aus der Masse in den lUtcn Teil der Quadra-
tensumme der Projectioneu der Transversalen vom Schwerpunkt
nach den Mitten der Kanten,
'2) dem Producte aus der Masse in den 2)ten Teil der Quadra-
teusumme der Projectioneu der Transversalen vom Schwerpunkte
nach den Ecken,
3) dem Producte aus der Masse in den H()ten Teil der Quadra-
tensomme der Projectionen der Kanten,
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von Ltmen, Flachen und Körpern. 61
wenn die Projectionen erfolgen auf eine zu der Momentenachse
senkrechte Ebene.
Wegen der Relation
tla* -f- db* + tfr* - 3<fo* -J- i (ab* -f bc* -f <•«*)
kann man auch schreiben
Ist hg der Kaute ZM parallel, so ist
da = 0, de = ac, db = ab
und es wird
Wird TM zur Momeutenachse, so ist das zugehörige Trägheits-
moment
Für die Sehwerpunktstransvcrsale DO wird das Trägheitsmo-
ment, da *d = 0 und «e1 — ^(ai^-j-Äc*-}-«!«) ist
F. = -^m(flA*-|-Äc*+«i*) - *w(oA* + &»*+<**)
Fällt die Achse mit der Verbiudungsliuie der Mitten zweier
Gegenkanten mit Fll zusammen, so ist das Moment
j«(*,+V,4- *** + — £m(se-{-cg*)
Wird die Schwerpunkstransversale einer Begrenzungsfläche DK
Momenteuachse, so ist das Trägheitsmoment
■
4|} m{.\ak :* -f 3c** - ac* + 3ofc* + 3W 2 - aA*)
= ^ m (ü «/, + ^ Ar* - «c« - ab* ) - >g m [5 (2of" + 2o6* - fic«)
+-jAc*-ac* -a*8 - ^m(ac*-f a&*)
Für die zu A, parallele Eckenachse durch /> findet man
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62 Rehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
und weil
16*rf* = 3(rf«*+dÄ»+<fc«) — (a£»-| &c*-fca»)
Das Trägheitsmoment eines homogenen elliptischen
Kegels.
Man zerlege den Kegel, der bei gleicher Dichtigkeit die Masse
m enthalte, durch Achsenschnitte in eine gerade Anzahl (» — 2p)
gleicher Ausschnitte von der Masse — (Fig. 9).
Legt man durch den Schwerpunkt S des Kegels, der die Achse
nach dem Verhältniss 1 :3 teilt, eine beliebige Momentenachse, so
ist für diese Achse das Trägheitsmoment des Kegels gleich der Summe
der Trägheitsmomente der einzelnen Ausschnitte. Heissen die
Schwerpunkte von zwei sich diametral gegenüberliegenden Aus-
schnitten ABXCXD, A BtCtD bezüglich Pt und Ps, so sind die Träg-
heitsmomente dieger Ausschnitte , welche bei grossem n als schmale
dreiseitige Pyramiden aufgefasst werden können, für die durch P,
und 1\ zu ht parallelen Achsen hpi und wenn die Projectionen
der Kanten auf eine zu h, senkrechte Ebene mit kleinen Buchstaben
bezeichnet werden
" k n W + ac* +** + b*e* + +
Bezogen auf die Achse h8 wird die Summe der Trägheitsmomente
der beiden Ausschnitte, deren Grundflächen B^D und B^D con.
gruent sind, angegeben durch
ts, = i ~ [(«*1»+^«)+(ac1»+ac,)»+2a,/»H-261r1*+2clJ«-r-2</Ä1«]
TO _ .
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von Linien, Flächen und Körpern. 63
wenn p,s und p2* die Abstände der Achsen hPl und hp% von h, be-
zeichnen.
Heissen 0, und Oi die Schwerpunkte der congruenten Flächen
BtCtD und ÄsC't/>, so teilen P, und die Strecken AOt und >408
nach dem Verhältniss l : 3, und weil auch DS \AS ist, so wird
P1S = J01Z) und iy>'= 2,0,0
sein. Nun teilen aber O, und O, die gleichen Schwerpuuktstrans-
versalen DGX DG% der congruentnn Flächen Bxt\D und B%CtD nach
dem Verhältniss 1 : 2, so dass
0XD = $Z>G, und P,S - - \DGl
ist Für die Dreiecke D%C\D) C\ACS und Ä^ß* bestehen ferner
die Beziehungen
ADGt* = 2ßtD* + 2C1#* —
AC* + ^Ct* - + 2AD*
AB* + - 2B,D* + 2^ß*
Beachtet man, dass die letzten vier Gleichungen auch für die Pro-
jectionen bestehen bleiben, dass also die Relationen gelten
PS — V%' - \<k\
\ad* — 2V* + 2c,d* - Vi
<ut* -f a^* — 2c,J* -f 2rf2
oä,» -f- ai,» — 2bltfl -f 2ad«
so kann nunmehr der Ausdruck für in die Form gebracht werden
Für den Greozfall n — co wird
J,<i — </<:, — ffy,
gleich dem Radiusrector r, der Projection des Halbmessers des
Ellipsenausschnittes, der als Grundfläche zu dem betrachteten Kegcl-
ausschnitt gehört; die Projection erfolgt hierbei auf eine zur Mo-
mentenachse senkrechte Ebene.
Es nimmt für diesen Grenzfall t,x den Wert an
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()4 11* Ilfeld: Elementare Berechuunrj der Trägheitsmomtnu-
3 m 3 m
" 6 „r'^ + 4(l.■'"',
Für die folgenden Paare von Kegelansschnitten erhält man die
entsprechenden Werte für die Trägheitsmomente
3 m 3 m
'"-5 . rJ'+4.) „'"'
3 in 3 m
0 n 40 n
Durch Summation dieser Gleichuugeu findet man das doppelte
Trägheitsmoment des Kegels für eine beliebige Schwerpunkts-
achse Iis
2T* = l n (ri* + r*' + • • • + r»*> + 40 '" ■ adt
und da auch hier wie bei der Ellipse und dem Cylinder
so hat man, wenn noch ad — </ gesetzt wird
r.= ^m(p* + T») + ^m.d«;
p nnd t bezeichnen in dieser Formel die Projectionen von zwei
coujugirten Halbachsen der GruudHäche, d die Projection der Achse
des Kegels auf ein zur Momentenachse senkrechte Ebene.
Geht die Achc durch den Schwerpunkt D der Grundfläche, so ist
Für eine Achse durch die Spitze A ist das Trägheitsmoment
Wird die Achse des Kegels zur Momentenachse, so wird das
Moment angegeben durch
3
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von Linien, Flächen und Körpern.
65
welches für den Rotatiooskegel (r = Radios deB Groodkreises)
übergeht io
Für eioen Dorchmegser der Groodfläche als Achse findet man
den Wert des Trägheitsmomentes
T = ^m(l* + »«) + üfn#
wenn l ood n die Abstände der Endpookte conjogirter Dorchmesser
der Groodfläche von der Momentenachse angeben.
Für die Haoptachsen (p ood q Haoptachsen) hat man die Werte
Tf = 1^™? + n - 23u ■** + !o ^
ist j> ~ g = r, so geht der elliptische Kegel zum Rotationskegel
über, dessen Trägheitsmoment in diesem Falle angegeben wird durch
Das Trägheitsmoment eines homogenen
Ellipsoides
Man denke sich das Ellipsoid (Fig. 10 ) , welches bei gleicher
Dichtigkeit die Masse m enthalten möge, dorch Ebeoeo durch deo
Mittelponkt in « = 3p (d. h. durch 3 teilbar) unter sich gleiche
tu
Ausschnitte von der Masse - geteilt
Für eine durch den Mittelpunkt (Schwerpunkt S des Ellipsoides
gehende Achse, wird das Trägheitsmoment des Ellipsoides gleich der
Summe der Trägheitsmomente der n einzelnen Ausschnitte sein.
Wird die Anzahl dieser Ausschnitte aber gross genommen, so kann
jeder als eine schmale dreiseitige Pyramide mit kleiner Grundfläche
angesehen werden. Nach dem Früheren wird aber das Trägheits-
moment einer dreiseitigen Pyramide SABC für die Eckenachse A,,
wenn *a, «£, *c, so die Abstände der drei Eckpunkte ABC und des
Schwerpunktes O der Groodfläche ABC von der Momentenachse be-
zeichnen, oder wenn aa, tb, w, so die Projectionen von SA, SB, SC
und SO sind, angegeben durch
Arck. d. MatU. u. Phys. 2. Reihe, Tl. XVI. 5
66 Rehfeld: Elementare Berechnung der Trägheitsmomente
Wird die Anzahl der Aasschnitte des Ellipsoides unendlich
gross, so ist das Trägheitsmoment des ersten Ausschnittes
3 m
- 5 » '»*
weil für die Grenze n — oo die AbBtände
8a =r sb — « = to
gleich sind der Projection r, des Radiusvector nach dem Ober-
flächen-Element, welches die Grundfläche der ersten Teilpyramide
bildet, auf eine zur Momentenachse senkrechte Ebene.
Für die folgenden Ellipsoidenausschnitte erhält man in Bezug
auf dieselbe Achse h, entsprechende Werte
3 m .
3 m _
woraus man durch Addition das Trägheitsmoment T, des Ellip-
soides findet
Nun lassen sich die n Quadrate der Projectionen der Radien-
vectoren des Ellipsoides so anordnen, dass jedesmal die Projectionen
von drei conjugirten Halbachsen zusammenstehen, und da die Qua-
dratensumme der Projectionen von drei conjugirten Halbachsen nach
Salmon-Fiedler 3. Auflage 1879 Art. 99, auf eine beliebige Ebene
constant *) ist, so hat man
*) Für das EUipsoid ist ein ganz elementarer Beweis wol kaum zu er-
bringen. Hier möge der Satz für die Kugel bewiesen werden. Es ntehen bei
der Kugel die conjugirten Halbachsen (Radien) senkrecht zu einander. Bildet
die Momentcnucbse hs mit einem bsliebigen System conjugirter Radien die
Winkel aßy, so ist
9t+ct+xt _ r«(8iu»a-f-sinV+siu*y) - 3r»-r*(cos8«+cosV-r-COsV)
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»oh Linien, Flächen und Körpern. 67
wenn p, ff, t die Projectionen von drei beliebigen conjngirten Halb-
achsen des gegebenen Ellipsoides auf eine zu der Momentenachse
h, senkrechte Ebene bezeichnen, und es wird
T. - t»(€i +«• + !•)
Für die Hauptachsen a, b, c des Ellipsoides bat man die Träg-
heitsmomente
Tm = lm(i* + «*)
^ = im(«»+o«)
Tt - im(a»-f 6«)
Das Trägheitsmoment für einen Durchmesser der Kugel hat den
speciellen Wert
Tr — Imr*
Fällt man um den beliebigen Punkt P der Momente nach sc auf die Ebene
durch je xwei Bedien die Lote PP„ PPt, PP, so besteht, wenn 5 der
Mittelpunkt der Kugel ist,
SP* - SP* + SPt* + SPS*
woraus folgt
sp,* + spt* + spst
— 1 — - sp 1 — cos*o + cosV + cos*y — 1
so den
pi + fl« + Ts _ 2r»
ist und T$ den Wert annimmt
T$ - Imr*
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68
Sporen Utber goniometrisch* Relationen, die bei der
III.
Ueber goniometrische Relationen, die bei der
Kreisteilung auftreten.
Prof. Dr. B. Sporer in Ebingen (Würtemberg.)
I. Ueber gewisse Functionen .
Durch den Ursprung eines rechtwinkligen Coordinatensystems sei
eine „ungerade Anzahl von n Geraden gelegt, die den Vollwinkel in
2n gleiche Teile zerlegen." Deren Gleichungen mögen sein:
L, — xsin«, — ycosaj — 0 wo a, — a x
Setzen wir in diese Gleichungen die Coordinaten eines beliebigen
Punktos ein, so stellen die sich ergebenden Werte Z,\ Lt', Ls' . . •
Ln' die Entfernungen dieses Punktes von den Geraden L dar, und
zwar haben alle Paukte auf der einen Seite einer dieser Geraden
positive Entfernungen und alle auf der andern Seite negative solche
Entfernungen, und wir können gewissermassen von einer positiven
and einer negativen Seite dieser Geraden reden. Beschreiben wir
(1)
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Krtüteilung aufirtttn.
69
um den Ursprung einen Kreis und bezeichnen die verschiedenen
Seiten die Geraden L längs dieses Kreises durch die Zeichen -f
und — , so erhalten wir die durch die Figur 1 ersichtliche Anord-
nung und es tritt also in Bezug auf diese Zeicheu längs des Kreises
eine gewisse Symmetrie auf, die wir als cyklische Symmetrie
bezeichnen wollen.
Es möge nun etwa die Function
=» ZU — 2(x sin a — y cos a)P ) W
gegeben sein. Setzen wir hier den Wert der Function gleich einer
Constanten A, so erhalten wir die Gleichung
F(L) - A
die im allgemeinen eine Curve des pten Grades darstellt, etwa eine
Curve Cr. Diese letztere Curve hat aber offenbar die Halbirungs-
linien der Winkel, die je zwei aufeinanderfolgende Geraden L mit
einander bilden, zu Symmetrieachsen. Seien nämlich Px und P9
zwei zu einer dieser Halbirungslinien symmetrische Punkte, so sind
die zu diesen Punkten gehörigen Werte F(L) dieselben, indem die
Entfernungen dieser Punkte von den Geraden L, abgesehen von
einer Vertauschung unter denselben, gleich sind und auch mit den
Vorzeichen übereinstimmen. Ist p zudem gerade, so sind auch die
Geraden L selbst solche Symmetrieachsen, indem je zwei einer Ge-
raden L symmetrisch gelegene Punkte Pj und Ps von den Geraden
L ebenfalls entsprechend gleiche Entfernungen haben, die Verschie-
denheit einzelner Vorzeichen aber ohne Einfluss ist.
Diese Eigenschaft beschränkt sich aber keineswegs auf das oben
gewählte Beispiel einer solchen Function, sondern wir werden viel-
mehr eine beliebig grosse Menge solcher, in den Werten L homo-
gener Functionen aufstellen können, die alle gleich Constanten ge-
setzt im allgemeinen Curven darstellen, die n oder 2n Symmetrie-
achsen haben, je nachdem die Function von ungerader oder von
gerader Ordnung ist Eine solche Functiou, die auf diese Eigen-
schaften führt, möge kurz eine cyk Ii h Ii -symmetrische Function
der L genannt sein. In Bezug auf den Wert p haben wir weiter
verschiedene Fälle zu unterscheiden.
I. Fall: p ungerade und < n.
Bleiben wir bei dem obigen Beispiel. Die Gleichung
F(L) - 0
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70
Sporer: Utber goniometrüche Relationen, die bei der
ist dann von ungeradem Grade und muss also notwendig einen re-
ellen Factor ax-\-by enthalten. Da das durch die Gleichung dar-
gestellte System von Geraden aber n Symmetrieachsen besitzt, liefert
die Gerade ax-\-by — 0 wenigstens weitere n — 1 Geraden, die
gleichfalls in F(L) — 0 als Factoren enthalten sein müssten. Dies
ist aber nicht möglich, da F(L) nnr vom Grade p ist Hieraus folgt
aber, dass die Function F(L) identisch verschwinden muss ; oder:
„Jede cykli8ch-8ymmetrische Function von ungerader Ordnung
„kleiner als n verschwindet stets identisch."
«
II. Fall: n — p.
Ist dagegen n = p , so wird es möglich sein solche n lineare
Factoren zu erhalten, die n Gerade mit n Symmetrieachsen dar-
stellen. Aber auch jetzt noch werden diese Geraden mit den Ge-
raden L oder aber den Symmetrieachsen selbst zusammenfallen müssen,
indem für eine andere Annahme einer solchen Geraden, unmittelbar
2n solcher Geraden aus den obigen Symmetrien sich ergeben. Kehren
wir jetzt zu unserer Figur zurück und nehmen an, die Geraden
ax by — 0
fallen auf die Symmetrieachsen, so wären diese Geraden aber
Asymptoten der Curven F(L) = A, und aus ihrer Eigenschaft als
Symmetrieachsen würde unmittelbar folgen, dass sie zugleich Rück-
kehrtangenten für Rüc kkehrpunkte auf der unendlich fernen Geraden
wären. Auf dieser letzteren müssten also n solche Rückkehrpunkte
liegen, und das ist unmöglich. Die Geraden
ax -}- by = 0
müssen also notwendig auf die Geraden L selbst fallen, oder:
„Jede cyklisch-symmetrische Function vom Grade n zerfallt in
„das mit einem constanteu Factor, multiplicirte Product der Ge-
raden L."
III. Fall: p gerade und < 2n.
Setzen wir auch hier die Function F\L) — 0, so muss die-
selbe in p/a Factoren ax*+bxy+ cy* fallen. Aus den 2n Symmetrien
folgt aber, dass diese Factoren mindestens in die Zahl n auftreten
müssten, wenn sie nicht die Form x'-f-y* haben. Da das erster e
nicht sein kann ist nur das zweite möglich, aber dann ist die Glei
cüuni
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Kreisteilung auftreten.
71
P
F(L) - a{x*+y*)*
gültig und wir erhalten:
„Für gerade p < 2» ist jede cyklisch-symmetrische Fanction
, „der Ordnung p gleich einer mit einer Constanten multiplicirten
,Potenz von x*-f-y*, und dieselbe gleich einer Constanten gesetzt
,stellt pt concentrische Kreise dar.'*
IV Fall: p ungerade und >n oder p gerade und
Ganz gleicherweise finden wir für ungerade p>n, dass die
gleich null gesetzte Function , wenn p < 2n ist, in die Geraden L
und eine Potenz von ae'-f-y* zerfällt. In allen andern Fällen aber
wird F(L) — 0 nur aus den Factoren £, aus Gruppen von 2n
Factoren ax + by und aus Factoren «24-f* bestehen können. Wir
werden uns jedoch auf die drei ersten Fälle beschränken.
Ist n gerade, so fallen je zwei Geraden L aufeinander, für un-
gerade p tritt keine Symmetrie auf, aber wir werden doch auch hier
von F(L) behaupten können, dass es oft verschwindet, indem die
Glieder sich dann paarweise aufheben. Ist dagegen p gerade, so ist
die Zahl der Symmetrieachsen gleich n und wir erhalten für die
Gültigkeit des Satzes in Fall III. die Bedingung p < a.
II. Gonio metrische Gleichungen.
1) Möge das Zeichen = identisch gleich null bedeuten. Aus dem
S atze im ersten Fall in I. folgt aber für P = unmittelbar die
Gleichung
Z(xsin a - y cos«)2f-H =0, lür 2q + 1 < n (3)
Geben wir hier q nach einander die Werte 0, 1, 2, 3 . . . und
setzen die Coefficienten gleich null, so erhalten wir aber:
2iiü a — siü «,-|-sin as-}-8in er, + • • . + sin a» — 0
Zsin»a - sin3«1-fsin,c,-|-sin,a3 -f . . . + sin'a» - 0
Zsin5a - sin^oj-r-sin'^-f 8in*as -f . . . + sin6«H = 0
2tti7« - •in7a1+Bin7«,+ sin7ors + . . . + sin7*« = 0
o. •. w. für Exponenten < n. Ebenso ist
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72 Sporer: Ueber goniometrisch* Relationen, die bei der
2\J0S o = COS «i -f- COS Cfj -f- . . . -j- COS trn — 0 \
2Tco83tr — cos'ot| -f- cos3«, -{*••• + cos'«« — 0 > (5)
-Ecos5« = COS5ßfi -f cos5a3 -f . . . -f COS6«» — 0 )
n. s. w. für Exponenten < n.
Ausser diesen Relationen erhalten wir ans der Gleichung z. B.
noch:
^sina'cos«« — cos'aj sin'a, + cosr«2 sin" «2 -f . . . cosr «» sin8 ««
- 0
WO r + $ = 2q -{- 1
also eine ungerade Zahl <<* ist. Ueberhaupt können wir aus
dem in Fall I. Bemerkten schliessen , dass jeder solche cyklisch-
symmetrische Ausdruck, der in den Werten cosa vom Grade r
und in den Werten sina vom Grade i ist, gleich null wird, wenn
r-\-s ungerade und < n ist.
2) Ist p gerade — 2q und <C?n> so sehen wir, dass z. B. die
Gleichung
^(jrsinot — yCOB«)2* — a(xs -f yr)l
gültig ist, wobei a eine bestimmte Constante ist. Entwickeln wir
beiderseits nach dem binomischen Satze, so erhalten wir
«»f-Zain2««- (2*)«2f-i2;Bin*«-i« . cosa + (^Ssin2*"2« . cos'o
-. . . == • (*«f + (*)***- V + (g)**" V + ■ • •)
und hieraus durch Gleichs etzung der Cocfficienten rechts und links:
-Ssin2?« — a
2 sin2«-1 o . cos o — 0
Zi\v?*-2a . cos'« =
(6)
2:8in29-*o . cos3« = 0
©
Xsin2?-*« . cos4« =-
Nun ist aber auch
O)
U. 8. W
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Kreitttiluny auftreten. 73
2:(Bin*a + COS*«)? — n
oder entwickelt:
^8in29«+ £8in*i~*« . cos»« + £ si^»-'« . cos«« -f . . .
— n
Setzen wir aber hierin die in Gl. (6) erhaltenen Werte ein, so
finden wir für a den Wert
(?) (?) (?) (S)
Nach den Gleichungen (6) ist aber auch
(D
^8in2»-2 , costft = - t n
Setzen wir hierin für cos2« aber 1 — sin1«, so erhalten wir
Zsiü*9-2a« - Zsin** = n . g>(3 _ 1) - n . <p{q) - . n . <p(q)
und also:
2q — 1
Es ist aber unmittelbar:
also
1 • 3 /n\ 1.3.5
9(2)-^, 9(3) -2^- 6
und allgemein
, . 1.3.5. . . 2q — 1
*«> ~ 2.4.6. ■ .4— <8>
Geben wir jetzt q nach einander den Wert 1, 2, 3, 4, 5 . . . , so
finden wir ferner
sin'« - sin^ + ain»«, + sin»«8 + . . . + sin»«„ - \ . nj (9)
1
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74 Sporer: Ueber goniometrische Relationen, die bei der
£sin4« = sin4*! + sin*«» -f- «n4«s + • • - +sin4«H ^ (9
1 _J
~2.4*n
-2" sin6« — 8in6a, -\- sin6«2 -f sin6«s -f- . . . -}- sin6««
1.3.5
" 2 . 4 . 6 ' n
u. s w. Ebenso wird
(10)
1 13
^cos2« — -2sin»« = g " n» ^cos4« — -Zsin4a — . n
u . s. w. für Exponenten < 2n.
3) Es ist auch
cos"-2« . sin8« = cos"-2a(l — cos*«) — cos"-2a — cos"«
cos"-4« . sin4« — cos""4« — (j)cos" 2« + cos"«
cos"-6« . sin6« = cos"-4« - ^ cos"-4«-h Qcos"-2« —
und allgemein
cos«»-2* . sin2?« — cos"-2«« — (fj . cos"-29+2«-f cos""2»*4«
— . . . + (— 1)1 . cos"«
Ist n ungerade, und geben wir « nach einander die Werte «,
<*s, o8 • • • *n nnd addiren, so folgt ans der letzten Gleichung , da
alle Werte -Jcos"-2*» verschwinden (Gl. 4):
JTcos— 2*« . sin2»« — (— l)f . 2;Cos"« ]
Ganz ebenso finden wir ( (H)
-?sin"- 4?« . cos2»« «= (— 1)? . Jsih"« '
Weiterhin ist aber
cosn« = cos- - cos»-»« . sin2« -f- cos"-4« . sin4« - . . .
Ist auch hier n ungerade und setzen wir wieder für a nacheinander
die Werte «„ «, . . . und addiren, so folgt aber, da com«, —
cosn«, - cosn«, — . . .ist, mittelst der Gleichungen (11):
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(12)
Kreuteüunq auftreten. 75
oder da der Ausdruck in der Klammer |(1 + 1)M — 2*-1 ist:
n . COS na — 2"-1 . JCOS"«
Oder wir halten
n . COS t%ct 1
JC08"a = C08H«i -f- cos"«, 4- . . . -f- cos"«» — — ^zr~
und ebenso:
^ sin"« — sin*«, -|- sinw«, + • • • + sin"«»
n~ 1
n . sin na 2
Kehren wir jetzt zu der Gleichung
ZL* = Z{u sin a — y cos «)n = k
zurück, wo * eine Constante ist, und entwickeln, so erhalten wir aber
«"Xsin"« — ^^«»-»y-Esin*-1« . cos«
<
und hieraus durch Benutzung der Gleichungen (11) uid (12):
2(x lin« — y cos«)" = |x" — P£\ x—2 . y*
■ /n\ \sinn«
+ yx"-*.y*- . . . j.nf-1)
n— 1
(13)
COli _
Nach dem Fall IU. in I. fanden wir aber, dass £Ln in das mit
einer Constanten i raultiplicirte Product UL der Geraden L zer-
fallen rauss, und wir haben also:
XX" = i . DL (14)
Hieraus folgt aber zur Bestimmung der Constanten t, wenn wir auch
die Producte aus den Werten sin « resp. cos* mit 77 sin« und J7cos
bezeichnen:
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76 Sporer: Ueber goniometrisohe Ihlatiomen, die bei der
£sinMa — i . Z7sin a und -£cos"a — e . £cosa
Aus Gl. (13) erhalten wir nun weiter
n-1
2 n . sin na
e . ii sin a — (— 1) . - 2n-T"
_ n . COS na
€ . HCOS« = 2„-l
(15)
Nun ist aber auch
n—1
n • « / 2 » sin 2flff
« . /7sm2a = (-1) . — (16)
indem die Werte 2a gleichfalls eine Reihe Ton a Winkeln bilden,
welche sich mit den einer Reihe
' + n ' ' + » ' ' ' • ß + »
decken, wenn wir für Winkel > 2w den um 2« torkleinerten setzen
Durch Multiplication der Gleichungen (15) erhalten wir ferner
n—1
, „ . „ . „ . 2 n1 . sin 2no
2» . «' . /7sina . U cosa - (- 1) . — ^ (17
« - n, also mittelst Gl. (16):
=nUL
n-1
ii Sin a — (—1) ; M-1
_ . COS na
n cosa = +
n-1
2
/Itang a — (— 1) . tangna I
(18)
Ausserdem erhalten wir noch die interessanten Relationen:
1 Zsin-a — n . 77sina — 0 1
.£cos"a — n . IZcoia — 0 '
So ist z. B. für n = 3:
(19)
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(20)
Kreisttilung auftreten. 77
sin'a-J-sin^a-f y)+ainS(a+"3^)— 3sina • sin("+23*)
. - 0
cosso-f C083^a-f- ^-f-C08s^a+y^— 3cobö . C08^«-f-2*^
• 608 (°+t) - 0
Die Gleichung 2L« — * TIL können wir aber auch schreiben:
n— 1
(-D 2'j^-(«)«.-.V+C>-^-. . •
n . /2sina(a: — yCOta) = n . 77 COS a(z tang a — ar)
•»*+• • )
= - -2°TV - W1 + - + • • • )
wobei G„ <7t, C/3 . . . die Summen der Combinationen der ersten,
zweiten, dritten, u. e. w. Classe der Werte cota und ebenso Hu Ht,
7/j die der Werte taug a sind. Durch Gleichsetzung der Coefficientcn
rechts und links erhalten wir aber daraus:
Gt — + U jCOtiw und Hx — ± tangno
CD *-tQ
^ — (3) cotnft H* - + (3) tansna f <20>
(r'5 — -f cot«« u s.w. Hb <~ ± (5) tang na u. s. w.
4) Dio bo gefundenen Gleichungen gestatten es uns wieder eine
Menge neuer aufzustellen. Auf solche führen uns z. B. die Be-
ziehungen zwischen den Coefficieuten einor Gleichung und den
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78
Sporer Utbtr goniome Irische Relationen, die bei der
Potenzsummen der Wurzeln der Gleichungen. Bezeichnen wir to
die Summen der Combi na tionen der ersten Gasse der Werte sin«
oder cos« mit Cp, so erhalten wir ans den Gleichungen (4) und (9):
c,-o,
1
c* — rr
1
i
c* 21*
1 ,
24 • »(» - 3)
c6 = o,
°' - - 31 *
? _/„ j\ /„
26 • n(" — *) (n
— o;
Q ™ "h 4i •
1
ns • *(" ~ 5) (W
- 6) (« -
-7)
^io= -Fj-
£T© • n(n — 6) (n-
-7) («-
8)(«
U. 8. W.
odor anch nmg
ekehrt geordnet:
Cn_2 =
' * 1 1 ' 2"-*
n
. n . (n* - 1)
(21)
C;-7 = Tf]. g5=i • » • ("' - 1) (nf - 9) («» - 25)
n. s. w.
Ebenso erhalten wir, wenn wir die Snmmen der Combinationeu
ans den Werten sin1« oder cos1« der einzelnen Classen durch Du
Z>9, . . . bezeichnen:
n L L
D* ™ ri • ? • w(2b ~~ 4) (2n "~ ö* ' (23)
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Kfeitteüung au/lreten. 79
Di " Ii • \i • »(2» ~ 5) (2» - 6) (2n - 7) * (23)
^-rr V* • w(2n - 6) (2n - 7) (2n - 8)(2n " 9)
u. i. w.
ist
Dn-t - ö^t2 (24)
5) Bezeichnen wir ebenso die Summen der Combinationen der
einzelnen Glas sc n ans den Werten -t^— nnd — - mit E., EL, EU
Sin or COS er n i» »
. . . resp. F„ F, , F3 . . . , so erhalten wir weiter :
C_i n n
£i - ± rf^ " .7B„. «nd *i - ±
Hsiu« sinn« 1 -^cosno
flsin« 31 sinne *> x8! ' cos na
£* = ^n."0 f (25)
« (n« - 1) (n» - 9)
*<> " 1 5 ! ' cos na
E« "Hsina"0 und u 5- f-
6) Die Gleichungen (20) ermöglichen nns es auch Formtin für
die Summen der Potenzen der Tangenten und Cotangenten der Winkel
« aufzustellen. Durch die oben erwähnten Newton'schen Besiehungen
erhalten wir:
Jj — Utang« — ^tang no = ± n . tang na (Euler) j
!f« = (g) tAn«,nCf + 2 Q) - u »tang» im» (
+ *(n-l) )
(26)
Jt — Ztang*«* ss
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80 Sporer: Ueber goniometrische Relationen, die bei der
J, - 2:tang'« - ± ("j'tang'»« ± 3^) Q tangn«
3 (3) tan8Ma
- ± «3tang3n« ± n(n» — l)Ungno
J< - Z tang*« - (*J taug**« -f 4^)' Q tang*«
(;)'-<;)
— n4tang*na -f f,n«(n» — 1) langem
+ W« - 1) (»3 + « -3) /
und so weiter. Ebenso :
K — .2 cot « — -f- ncot no (Euler)
JT, - Xcot*« - »*C0t*n« -f n(n— 1)
JT3 - .Ecot5« = n»COtsn« -|- „(** _l)cotn«
JT4 = £ COt*« - COt4»« -f | n *(n* - 1 ) cot'n« + $n(n _ 1 )
• (** 4- » - 3)
0. 8. f.
(26)
(27)
7) Desgleichen finden wir mittelst der Gleichungen (25) die Re-
lationen:
= * isn; - sns (Eö,er>
1 n»
3ft = £
sin*a ™" sin* na
M _ 2 _J _«3 1
8 "* sin3« ~ Bin'nct 2 sin na
Af _ £ 1 . n* ? n*(n*- 1)
* 8in*a " sin*na 3 sin8r»a
M „ £ n& _ 6 n»(n»~ 1) 1_ n(»^— 1)J>«_ 9)
6 1=3 sin*na 6 !sinana 24 sinna"
etc.
Und dann
(28)
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Kreüteüung av/trtten. 81
n
(29)
N. — 2 - - = ± — — (Eulcr)
1 C08 a C08 na *
1 n*
1 C08*a eos*»o
N - Z -±- - 4- X - ^'^^
8 C08s« ™" X cos'na + 2 COS na
„ 1 n* 2 n«(nf-l)
IV. = Z« - = — j s U. 8. W.
COS*« C08*M« 3 COS*na
Die in den Gleichungen (20), (22), (25), (26) und (29) ent-
haltenen doppelten Vorzeichen beziehen sich auf die Fälle, in denen
ft = 4/>-f 1 oder = 4p — 1 ist
8) Zum Schlüsse wollen wir hier noch die Werte ableiten, die
wir für die Summen des Producte von je zwei aufeinauder folgenden
Werten sina oder cos« aufstellen.
Wir haben
sin
also:
/ . 2» , . 2* \
crP . sin + i = sinerp I sin ap . cos — + sin - . cos«pl
27 sin «p . sin«p+i = 278in*orP . cos— -f- sin— . £sin«p . co8«p
Nun finden wir aber aus unserem allgemeinen Satze, dass
-£sin orpcosofj, — 0
und
2 sin*«p — |
ist, und erhalten also :
P= Zsin«p . sinorpfi = g . cos
und ebenso ) (30)
Q = £ COS ffp . C0S«p + 1 | . cos —
III. Ooniometrische Relationen für gerade n.
1) Wir haben bisher immer n als ungerade vorausgesetzt. Ist
n gerade, so gelten eine Reihe der entwickelten Relationen entweder
überhaupt nicht oder nicht mehr bis zu denselben Grenzen n — l
resp. 2n— 2, jenachdem die Functionen von ungerader oder gerader
Atel». 4. Math. ». Phy.. 2. Beih«, T. XVI. 6
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82
Sporer: Ueber goniomelrüche Relationen, die bei der
Ordnung sind. Die Werte sin« und cos a resp. ihre Verbindungen
treten zudem jetzt paarweise auf, und es sind für Functionen un-
gerader Ordnung diese Paare von entgegengesetzten Vorzeichen,
und wir werden aber, wie bereits oben in einem besondern Falle
bemerkt wurde, die Gleichungen als gültig auschen dürfen. Ist der
Grad der Function gerade, so werden wir um Constanten zu er-
halten diesen nicht grösser als n — 2 annehmen dürfen, da die Zahl
der Symmetrien in diesem Falle nur gleich n ist. Es bietet auch
keine Schwierigkeit in jedem besondern Falle diese Fragen zu er-
ledigen. Anders ist es aber, wenn der Grad der Function der Werte
sin« oder cos« gleich n ist
2) Wir fanden z. B. für n — 7:
„ . . sin7«
i7sino «=* smo, . smo, . smo, . . . 8inor7 — ^-
lst » — 14, so zerlegen wir die 14 Werte sin« iu zwei Gruppen
und erhalten
II sin a' — sin«, . siua3 . sin«5 . . . sinal3
und
sin 7oj
„ . „ sin7a„ . sin 7a,
/7sino" = sina* . sin«4 . 8inac . . . sina,4 — — 2« + 2°
Hieraus folgt aber:
_ . sin* 7a
27sin« ■= 2%r-
und dann:
_ cos8 7a
77cosa=
und es ist leicht die Frage für den Fall, dass n nur durch den ge-
raden Factor 2 teilbar ist, also die Form 4p + 2 hat, das Resultat
zu geben.
Ist n durch 4 teilbar, so gehen wir von der Zahl 4 selbst aus.
Es ist dann leicht zu zeigen, dass
27 sin a — sina, . sina3 . sin a3 . sina4 = $ . sin* 2a
Hieraus erhalten wir durch Zerlegung in drei Teile z. B. für n — 12
die Relation:
I7si»a — g4 . sin^oj . sin22a2 sin* 2as — ^ • ain*6a
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Kreisteiluny auftreten. 83
Ist n durch 8 teilbar, so führt eine analoge Rechnung zum Ziel,
es ist dann für » =» 8 selbst :
i7sina = • 8in'3a u. s. f.
Analoge Betrachtungen führen bei den andern Gleichungen auf
entsprechende Relationen.
Anwendungen.
IV. Aufstellung weiterer gonionietrischcr Gleichungen.
1) Die bisher gegebenen Entwicklungen gestatten uns ausser
den bereits gegebenen noch eine Menge anderer goniometrischer
Relationen anzugehen. Um solche zu erhalten, können wir wie folgt
verfahren. Wie wir sahen, stellt eine cyklisch symmetrische Function
der Geraden L von gerader Ordnung < 2n immer eine mit einer
Constanten multiplicirte Potenz von x*-|-ys dar und verschwindet für
ungerade Ordnungen < n identisch. Um diese Constante zu er-
halten , genügt es jeweils einen einzigen Coefficienten in der Func-
tion F(L) zu bestimmen. Ist dieser bekannt, so resultireu dann von
selbst für die andern Coefficienten solche goniometrische Gleichun-
gen. So erhalten wir z. B. für die Summe der Combiuationen der
L die identischen Gleichungen:
c*m - - 22 • + y*)
C\L) = + 0
CiL) - + \ j . 2* • «(» - 3) [x* + srV
(^(L) = 0 u. s. w.
Ebenso erhalten wir für die Summen der Combinationen aus den
Werten L* die Relationen
C*(£l) S • 25 • "(2n - 4) (2n - 5) (** +
6*
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* * •
84 Sporer} Ueber goniometruche Relationen, die bei der
<7»(Z* ) = * *7 . n(2« - 5) (2« - 6) (2» - 7) (x* + y*)*
u. s. f.
2) Weit wichtiger als die hier angedeuteten Relationen sind
aber diejenigen, die wir erhalten, wenn wir für a in deu bereits ge-
fundenen besondere Werte einsetzen. So gehen die Gleichungen
(5;, (9) und (10) für o, => 0 ohne Schwierigkeiten in die folgenden
über:
n 2« , 3« 4» n— 1
COSn -C08- +COS— -COS— +. . . ±COS— 1t=\
(Euler)
cos5 - — cos3— +cos8 — — coss-n-+ . . . +COS3 27^r =1 ( (31)
cos6"— cnsß^r-f-cosö3f4,r-cos5^+ . . . ±cos6W-^r=i
n n 1 n n " ' ' — 2n
U. 8. W.
sin* - -f sin* Lsin* \-
. ! Ä i . 42w . . 3tc . 1 — 1 1.3 n
sin<-+8,n*-+sin<n + . . .+sm« ^ « - ÄTi • 5
sin« - +sin« — +sin«3-+ . . . + sin«
n 1 n
i* — 1
2n
1.3.5 n
2.4.6' 2
U. 8. f.
(32)
COS*"4-COS*^t-fcOS*2n?e4- . . . +C08* ^
1 n 1
2' 2 2
cos4 - -f-cos* — -j-cos* - + . . . +COS* n
1 . 3 * _ 1
2.4*2 2 / (33)
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C086 ~ +C08* ~ -f-C086 — + . . . + C086 " ^ * j
~ 2.4.6' 2 i )
etc., wobei die Exponenten nicht n resp. 2n erreichen dürfen.
3) Ist ebenso o — ^, so finden wir :
",D 3»+8"' S,+8,D 3r-8,n 3»+8ID 3^ + • • •
int
8111
2n
. 3n-l
± s»n fo-n - 0
3n+8'n,3»+8,n,3»+8,U,3n+8iB,3» + - ■ •
. ,3n— 1 1
+9,n,-6,r« -ä
8",63-.+8,n'3»--8m'S.-8,,,'3„+»i'1,^ + - • •
± sin8 w — 0
8in4rB+8i»i23!+-<43:+8i'><i:+8^T+---
. . . 3n — 1 1 . !
. 3
. n
* 2» 4« 5» 7«
008 31. -C0S 3» -«» 3n +C08 3» +C08 ä! ~ • ' •
3»-l
±C08-^- >r - 0
. 3n-l 1
,3n-l
±COS8- n — 0
8G
Sporer: Ueber goniometriscke Relationen, die bei der
C08 3»+C0S 3n+C08 3«+C0B 3n+C°8 3» + * * '
. . 3n-l 1 • 3
_|_C08< _ * - - 4
u. s. f. Die in den Zählern auftretenden Zahlen sind alle ton der
Form 3pJLl-^
Gleicher Art erhalten wir:
4n
bn
In
. n
(34)
n
et =
. n . 5?r
8,D4n+Sin4«
Sm4n-Sm 4n+S1D 4n+- '
4n
±sin
2n^l
4n
= 0
71 37T
C08 4n-C08 4n
In 9>
• + C0S4„+C08 — -
bn
4»
± cos
2n-l
4n
-0
5 '
» 4*
bn ' bn
Gn 9« . 11*
5»
. 5»-3
± sin - ,
10«
= 0
n
An
bn
9n
11*
os 5n - cos &n - cos 5n + cos ^ + cos K- -
5»
5n-3
± cos Taw *
~0
« =
2n;
____ •
5 •
2n 3n
8m 5 + 8m 5
.In . 8n . . 12n
sin ^ — sin . — }- sin :j + . . .
± sin
. 5n-l
10n
TT = 0
2n
Sn
C08 5 -C0B 5
In . 8* . 12«
COS 5 +COS ö +C08 -y -
• • •
5n~l
± cos l0n T
- 0
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Kreisteilung auftreten.
87
u. 8. f. Wir haben uns dabei auf die ersten Potenzen der Werte
beschränkt; die auftretenden Zähler haben die Form 4p il, bp +1
und 5p +2.
Ist n gerade so erhalten wie ganz analoge Gleichungen, so finden
wir z. B.
8ln i6 + 8,n iß ~f- sin* ;„ — sn2 .„ = 2
16
16
■in*i6+im« 16-fsin*164- sin* lß - 2
3) Ganz gleicher Art lassen sich aus den Summenreihen für die
, tanger und cosa, solche Glei-
Potenzen der Werte , —
siu o cos o
chungeu ableiten. Wir tindeu so, wenu wir uns auch hier auf den
n
Wert " •= jj beschränken :
1 + 1 1 1 , + A_
. .4* 5»''''— . 3n-l
Sin3n 8i"3»
8,a5„ 8,U3™
SIU
6*
2n_
V'3
1 + 1 +
n + '2n
sin* sin* ; -
3» 6n
sin
3«
81!)'
Ö7C
3«
1
Bin3
3»— 1
6»
sin'*
4na
3
sin3
7t
3n
+
sin*
Ä
3»»
sin3
3n
sin-1
5*r
3n
sin
n— 1
8Z-
3V3
6«
V + 'irr + ,4« + . ,5*+* '
sin«
3«
sin"1
3n
sin* „ sin*
3»»
3n
+
sin'
3» — 1
5h
4
8n44-8na
9
71
u. s. w.
(36)
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88 Sporen üeber goniomeirische Relationen, die bei der
1_ _ 1 1 1
n 2n~ An* bn
- 2n
1 1 ■+-!- +
„j+ bn +' * '
COS 5— COSs- C08 5- c08^„
3n on ön on
2n — 1
008 HST
1 +"i
COS
TS
3^
2«
3u
-+ —
bn
""i™ ■ • *
cos* =- cos" o cos» =-
3n
3n
.3n— 1
008 ~6n 71
- 4n«
1
w 2?r
C0S33» C08*3n
1 ;+- 1
. 4« n , bn
COS8 ir~ cos* =—
3n 3n
t 3n-l
• — 1
- 7n»+n
6»
U. 8. f.
n 2n , 4?r 1
tang^-tang3n+tang3^-teng3nH.. . .
3« — 1
± taog - g~ n - » V3
tong«^+tBng»^+toiig»^+Uiig«g + . . .
-j-tang2 3wgw 1 w — 4n* — n
teng33n"tong8^_,"tAng33^~tangS^+- • •
± tang*^6-- n = (4n»-n) V3
etc.
n 2rr , 4?r ,5ff .
COt 3» - COt 3n + COt 3» - °0t 3n + • •
^3n-l n
Kreisleitung auftreten. g9
-£+«*S+«*t-M*g+. • . * (39)
+ cot,__ffM
±COt»^l*-(-n) V3
u. s f
Eine Schwierigkeit bei Aufstellung dieser Relationen tritt nur
dann ein, wenn je eines der Glieder rechts und links die Form oo
annimmt. Dies ist z. B. der Fall für 2-^, wenn o, = 1 ist
Wir erhalten dann aber
z JL 1 = n» _ 1
sin*« sin*«, sin*n«, sin*«,*
Ersetzen wir hier « und na durch die Werte a — und n«—
so erhalten wir ohne Schwierigkeit
SA i
sin*« sin8
n»-l
sin*«, 3
Da in ^sln*« mit Ansnahme der ausgeschiedenen Glieder aber
alle andern paarweise gleich sind, so folgt daraus wieder ;
sin*^+,"+s^
2* . , 3rc ' " ' . „_i =-6~
(Euler) (40)
Ganz ebenso finden wir noch z. B.
1
sin* - sin« — nn* — sin4 ~= — n
n n n 2n
n*-j-10n»— 11
90 J (41)
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90 Sporer: Ueber goniometrische Relationen, die bei der
tang* 2 tang» - tang* - tang» g— «
n»-3»f 2
~ 6
_JL 1 L . 1 —
tang4 n tang* ^ tang4 — tang4 n
»*~20n»4-45n -26
90
Die Bestimmung der Werte, die zu den Exponenten, 6, 8, 10 u. s. w.
gehören führt auf mehr umständliche als schwierige Rechnungen.
Ist n gerade, so erhalten wir ganz ebenso:
2« T . 'An T" ' * ' ^ . „n-1 6
sin2 sin* — sin* sin*
n n n 2«
(Euler)
4) Wie wir weiterhin sehen ist:
n— 1
77siu« — (—1) ^M_, und /icoso = 2«^T
Geben wir auch hier o verschiedene Werte, so resultiren entspre-
sin na,
chende Werte. Ist o = 0, so wird, da 8. 1 = » ist:
(Euler) [ (42)
sin* . sin* . sin* ... sin* - n — . _,
n n n 5?» SS" 1
„ n , 2n .3» . n — 1 1
cos* • cos* . cos* ... cos* 9 ■*—«„. i
Ist o — so erhält man :
* . 2» 4* . 6x 7«
in ^ . sin 3 . sin ^ . sin ^ . sin 3 + . . .
I
■ 3"— J V3 i
6« * ~ 2" (13)
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Kreisteihng auftreten. 91
n 2n An bn In . \ (43)
COS g . C08°y . C08 y . COS y . COS y -f- . . . 1
n — 1
3n-l 2 1
i
u. s. f.
T. Summirang reciproker Potenzreihen.
Dnrcb die Gleichungen (27) und (28) ist es uns möglich gemacht,
eine Menge von Summenformeln für Reihen aufzustellen, deren Glie-
der reciproke Potenzen ganzer Zahlen sind. Gehen wir etwa von
der Reihe
~ + 2* 4* 5*+^ . 7« + ' " '
sin sin sin sin sin —
n n « n
aus, so erhalten wir aus dieser
n
2«
n
3»
3n
3n
n
8,D3n
^ 2*
sin =-
3n
. 4?r
8m3»
1 2n
• • • ± 7 3n - 1 ~~ V3
n 2«
. 3n— 1 3V3
sin -6n - «
Lassen wir jetzt n in's Unendliche wachsen, so dürfen wir an Stelle
der Sinusse die Winkel setzen und erhalten:
1.1 1 1,1,1 1 2tt
1 + 2-4-5 + 7 + 8 -10-- ' * - 3V8 (Euler)
und ebenso:
1 4-1 4.1 4-1 4-1 -L1 4- 1 .
1% -r 2« -r 4s T 5t t ?J 1- 8t i- 102 "1-
11 1^ 1^ , 1 , 1 , 1 _5V 3 1
1» + 2» " 4» ~ 5» + 7» 8S + 10» ~~ 1 ' ' — 87 V3 / (44)
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92 Sporen Ueber goniometriecke Relationen, die bei der
H -r 2« "r 44 -r 54 1- 74 f 84 -r 10« -f • • • — 729
1,1 1 11,1 1
l& T 25 - 4* — 55 + 76 + gS — 1()6 ~ ' ' ' -
(Euler)
17»*
2906V3
etc.
Ganz ebenso können wir ton den Reihen für £ «— ^ ausgehen
und erhalten dann für die ungeraden Exponenten die weiteren
Reihen:
11,11,11,1 *r,,
1 ~ 2 + 4 ~ 5 + 7 " 8 + lo " ' * "3^3 (Euler)
V3
(Euler)
(45)
1 * 1 * 1,1 1 , 1 J
1» 2* "T" 4» 5» 7» 8* + 19' ' * ~ 81
U. 8 f.
Weiter erhalten wir z. B. noch für a «= T :
4
^l + I-f + J-- • • "T (Leibnitz)
1+3 = 5-7 + 9-- • • = 2y2 (Ealer)
1 , 1 1,1,1, *• . %
-f 1 + 31 + 5t + 7» + 91 + • • • - 3 (Euler)
1 1,1_ »».p, .
Ys — 3« t 5» — 7s -r- 9s — • • • — 32 l^ulen
1 , l l 1,1,
1« T 3» " 5» ™ 7s T 93 T • • •
1 . 1 • 1 , 1 I 1 , n* /T7 I %
1* + 3* + 5* + 7*+ 9* + * ' "96 (Eulcr)
etc.
Desgleichen erhalten wir solche Reihen, wenn wir für u die Werte
b 1 5~ ' 6* 1* "7 ' T' 8 s«tzen- Dieses Verfahren versagt
(46)
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KretMteilung auftreten.
93
aber für den Wert « — 0. In diesem Falle müssen wir die bereits
oben gefundenen Grenzwerte beoutzen oder aber können wir die
sich ergebenden Reihen von der Form
etwa ans den Reihen
bestimmen. So folgt z. B. für
s — fi H~ 2* 4" 5» 4* ' * *
aus der Reihe:
1,1,1,1,1, 4*«
1* • 2* 4* 5* 7* 27
TL Reihen in denen Binomlaleoeffleienten auftreten.
1) Wir sind bereits oben auf die merkwürdige Relation ge-
b tonen:
©' , (0* , «r . . 52
"t" /0„\ 4" /9«\ 4" • • • +
p/ 2.4.6.
1.3.3. . . (2p-l)
Ausser dieser lassen sich aber noch eine Menge anderer solcher
Beziehungen zwischen Binomialcoefficienten durch die oben gegebe-
nen goniometri8chen Formeln ableiten, üm die obige Relation zu
erhalten, gingen wir von der Gleichung
2:(sin*o + coi*«;J» — n
aas. Gehen wir ebenso Ton der Gleichung
2:(sin'«-f-eos*a)P . sitffa = £sm*9a - 1 '* g ■ j 2g ~- . n
aus, so finden wir, da wir n jedenfalls grösser als 2p-\-2q wählen
können, aus der entwickelten Gleichung
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94 Sporer: (Jeher goniomeirische Relationen, die bei der
«?sin2P+2*-f (j) Jsiii2?*2*-2 . cos*« + Q -ZsinöP+2*-4« . cosa4-f ...
1.3.5. . . 2g — 1
" 2 . 4 . 6 . . • 2/> * "
durch Einsetzen der aus den Gl. (16) und den folgenden sieb er-
gebenden Werten.-
CV)
£sin2P+2* = /2/> + 2<A * ^(p + q)
\ 0 J
iP~tq)
£sin2P+«-2« . cos2« = (ip+2d\ ' + ^
et")
Zsin2P+69 4« • cos4« = /2p+ ' ^ + ^ etc'
\ 4 J
, i , 1 -3.5. . .(2/>+2g-D
W+«J - '2.4.6. . . (2j> + 2?) *
f2q+2)(2g4-4) . . .(2<H-2y)
~ (25-fl)(2</+3) • • .(2H-2/>-l)
Wird insbesondere p — g genommeu, so ist
(47)
(2p+2)(2p+4) ; • ; W
"(^p+l)(^P+3). . .(4p-l)
2) Wählen wir dagegen die Gleichung
cos 2a = cos8« — sin*«
so haben wir
2?cosp2« = 2(cossa — sin*«)P
oder
(48)
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Kreuteilung au/trettn, 95
£eosJ»2« = Zco&a- £cos2/»-2« . sins«-f-(*) Zeos2'-4«
. sin4« — . . .
Ist hier p ungerade, so ergiebt sich eine Reihe, deren Glieder
sich paarweise aufheben, ist dagegen p gerade, so finden wir, wenn
wir anstatt p den Wert 2q setzen:
«)■ er rar.
(?) " (t) CO
tp(2q) (29+2)(2«+4) • • • IM
(49)
9(49) (2g+l)(2«+8) . . . (4^-1)
3; Es ist ferner
2sin2o . cos 2« = 4 sin o cos o (cos2« — sin*«) «= sin4v
also:
2 8in*a = 4? ^siuPacosPafcos*« — sin*a)P)
oder:
~2p . .Esin^a = £ sin« . cosV'a— . <£sinP+2a . cos«3'"2
+ (j) . 2; sin4« . cos*?-2« - . . .
und hieraus für p = 2q
_ <p(Sq) _1_ _ (2(Z-f-2)(2o-r-4)(2g4-6) . . . (Sg)
'v(2q)' l4* — (2g+i)"(2«+8)(2rf+Ä) • • -(8«-l)
4) Aus
cos4« — sin4« =» (co8Ä«+8ina«)(co82« — sin8«) =- cos 2«
folgt desgleichen :
-£(co84« -sin*«)* — £co8*»2«
£cos4P« - ZcosWa . sin4« + (£) 2co***-* . sin8« - . . .
= Zcos^«
oder für p — 2q :
(50)
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96 Sporer: Utber goniometrieche Relationen, die bei der
mm (am, mm
(?) " © m "" > «
_ (4g+2)(4<rt-4) ♦ • •(%)
- <4fl+l)(4H-3) . . .(8g-l)
5) Da
C082cr = 1 — 8in,a
folgt weiter aus
2co&« = 2*(1 — sin*«*)*
2co82'a - n - Q Zsin»« -f £{sin*« - (0 28in6a + . . .
oder:
1_ § * (l) + (a) " 2TTT6 (3) + ' '
1.3.5. . . 2p — 1 1.3.5. . . 2p — 1
111 2.4.6. ..2p " 2.4.6. ..2p
Ist p gerade = 2g, so erhalten wir daraus:
1 /2g\ 1^3 /2g\ 1.3.5 /2g\
V^"l"2.4\2/ 2.4.6\3>/"h' ' '
1.3.5. . .(2g -3) / 2g \
2 . 4 . 6 . . . (4g - 2) * V2$-l/ ~
Ist dagegen p — 2g-f-l, 80 wird
_ 1 /2g-f 1 \ , 1_L_3 /2«-H\ LlU?
2' V 1 /"1"2|J4' V 2 / 2.4.6
1.3.5. . .(4g +1)
~~ 2.4.6. . .4g + 2
6) Aus
1-f COS 2a = 2cos*a
folgt analoger Weise
£(l-f-cos2a)i' — 2*2: cos2*«*
(52)
1.3.5. . . (2p — 1)
(54)
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(56)
Kreisteiluhtj uuftrtien Q7
7) Desgleichen giebt cos2o = 1 - 2sin*a
-?cos*2«- 2T(l-28in*«)'
oder wenn wir das eine mal p — 2?, das andre mal — 2g -f~ 1
setzen :
,_ 1 (2«\ m 1 * 3 W _ 1 -3-5 (2A _i_
1 ilVl/"^ 2! \2/ 3! \37",", ' *
1.3.5. . . (ig — 1)
2.4.6. . . (4?)
1 /2<H-1\ 1.3 /2g+ 1\ 1^.3.5 /29+l \
1! V 1 2! V 2 ) ~ 3! " V 3 J
-f ... - 0
8) Multipliciren wir cos 2« mit (1 — cos 2«)? und ebenso (~2sin* a
mit 2*8^«, so erhalten wir
cos2o(l — cos2o)^ — 2*8in2Pcr(l — 2ain*a)
2* Vi/ + 2.4 V*/ ^2. 4. 6 V6/+' * *
jl . 3 . 5 . . . (2p-fl) 1.3.5. . . 9y— 1 )
" |IJ,6..,flf) ' 2 . 4 . 6 . . . 2p Ji (56)
1.3.5. . . (2p — 1) p 1
p! * p+1
9) Weitere solche Relationen ergeben sich noch aus
«-{-iCOS*« — a8in*a-{-(a-f 6)C08*«
So ist z. B.
l-fcos'a — sin'ur 4-2008'«
also :
^a-f-cos*«)* - ^(sin»o-f2cos,«)P
und hieraus:
1 + 2' (l ) + 274 (2 ) + 2 . 4 . 6 (3) + * * •
1.3.5. . . 2p — 1
' 2.4.6. . .2p
Arek. d. M»U. a. Phy.. 2. K.iii«, T. XTL
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98 Sporer: Uebtr goniometruch* Relationen, die bei der
Ebenso aus
1-f 2cos?« — sin*« -f- 3 cos*«
Im <s> © et)
(58)
+ • .
1.3.5. . . (2p — 1)
2.4.6. . . (2p)
10) Eine weitere Formel liefert uns auch
sin4« + cos*« — (sin2« -|- cos1«)* - 2sin2«cos,a
- $(2 — 8in*2«) - J(sin»2« + 2cos*2a)
Potenziren wir mit p, so erhalten wir hieraus:
TO © (?)
1_. 3 . 5 . . . (4p-l)|
• 2.4.6. . .(4p)
/p\ , 1 . 3 1 /p\ 1.3.5 1
=»1-*.J + 2*' UJ~ 2.4.6* 2>
• 6)+- •
ff) «) CT) (?)
1.3.5. . . (2p-l)
(59)
-iH4.{)fSrJ0+J*{(SH-...|.l
11) Zum Schlüsse wolleu wir noch eine Formol ableiten, die
zwar keine Binomialcocfticienteu enthält, aber soust von Interesse
ist.
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Kreisteilung auftreten. 99
Wie wir sahen, gelten die Gleichungen:
sin*««
77(1— cos2«) = 2"77sin«« = 2„_2
COS^t'tt
77(1 -f cos 2«) — 2" 77 cos«« — -^Zj-
Hieraus folgt aber durch Addition:
77(1 — cos 2«) + 77(1 -f-cos2«) -
oder:
1
d. h.
+ 41 • jiirf»— 7) — . . . ± = 22I,_i j
(60)
VII. Anwendungen auf die Ellipse.
1) Eine Ellipse möge durch die Gleichungen
x «= acoso, y^üsina
gegeben sein. Geben wir hierin dem Winkel o nach und nach die
Werte a(, o3> . . . an, wo
. 2(p — 1)
«p — «H *
ist, so erhalten wir auf der Ellipse die Ecken eines flächengrösiten
nEcks, das ihr einbeschrieben ist. Bezeichnen wir weiter mit r,,
rt, r3 . . . r„ die Entfernungen eines Punktes P von den Ecken
dieses n-Ecks AlAtAä . . . An , so erhalten wir, weun p und q die
Coordinaten des Punktes P sind, die Gleichung
r* — (|> — acos«)*-|- ('/—'' sin«)*
und hieraus:
— P1 + tfs + «* C08*a -[- 4* sin*« — 2ap cos a — 'ihq sin o
und
7*
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100 Sporer: Utber gonfornttruch* Rtlationtn, dit bei der
2r* — n(p* q%) -f- 2 (a% COB*a-|- i'sin^o — 2ap cos a — ihq Bin «)
= n(p»+g») + ^\n (61)
Dies giebt uns aber den Satz:
„Ziehen wir nach den Ecken eines beliebigen fl&chengrössten
„einer Ellipse einbeschriebenen «-Ecks AtAtAt. . . An von einem
„beliebigen Punkte P die Strahlen PAlt PAt . . . PAn, so ist die
„Summe der Quadrate dieser Strahlen
PA* + PAt* + PAJ + PAJ
„constant, wenn das trEck sich ändert oder aber der Punkt P auf
„einem Kreise um den Mittelpunkt der Ellipse sich bewegt. Diese
„Summe wird zudem ein Minimum, wenn der Punkt P in den Mittel-
punkt der Ellipse zu liegen kommt und zwar ist sie dann immer
- K«1 + *»>•)
♦) Ausserdem finden wir z. B. für fl achengrOsste der Ellipse einbe-
schriebene Dteiecke noch:
„Die Summe der reeiproken HOhenquadrate ist constent, nämlich gleich
„und ebenso ist die Summe der reeiproken Biquadrate der Höhen
„nämlich gleich
Ebenso finden wir für die Summe der Quadrate der Ecktraasreraalen
eines solchen Dreiecks nach den Seitenmitten die constante Summe
f <•»+!»)
und für die Summe der Biquadrate desgleichen
und hieraus, wenn wir diese Summe mit
2 p 2 \„ Et* und £*
beliehnen. In jedem Dreieck ist
f£t*\* 2t1
2l
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Krtisltxlung auftreten.
101
Für n = 4 erhalten wir den bekannten Satz für die Quadrat -
summe conjugirter Halbmesser, für n — 3 gab die Erweiterung
Jakob Steiner. Es ist weiterhin klar, dass wir ausser der Summe
der Quadrate irgend welche cyklisch-symmetrische Functionen der
n — 2
Werte r*, für gerade n bis zum Grade ^ und für ungerade n
bis zur Orduung n — 1 nehmen dürfen. Wir werden dann immer
Constanten erhalten. Für einen beliebigen Punkt P werden aber
die sich ergebenden Summen keine einfachen mehr und wir wollen
uns deshalb daranf beschränken einzelne Fälle für den besoudern
Umstand, dass P Mittelpunkt der Ellipse ist, zu erörtern.
2) Bilden wir für den letztgenannten Fall die Summe der 2p ten
Potenzen der r, so erhalten wir
£PA*p — £r** - £(a*cos«a -f- b*s\n'a)P
= a*FJcos»P+ ^a2p-2A»2cos2P-2«8in«a-f-. . .
Setzen wir hierin für ^cos2?« etc. die früher gefundenen Werte
und für g>(p) zudem den Wert aus Ol. (7) ein, so haben wir aber.
„Ziehen wir von dem Mittelpunkt einer Ellipse nach den Ecken
„eines einbeschriebenen flächengrössten u-Ecks Strahlen, so ist die
„Summe der 2p ten Potenzen dieser Strahlen für 2p <o oder
„2p < 2«, je nachdem n gerade oder ungerade ist, constant, näm-
„lich es ist diese Summe gleich:
(py ßy
(?) (?) (?)
3) Sei gleicherweise eine Ellipse gegeben durch die Glei-
und ziehen wir durch den Mittelpunkt dieser Ellipse Strahlen, welche
mit der x- Achse die oft genannten Winkel o bilden, so erhalten wir,
wenn wir x — p . cos « , y — q . sin o setzten :
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102
Sporer: Uober goniometrische Relationen, die bei der
1 cos*a sio8a
Hieraus erhalten wir ebeuso:
1 /cos*« sinV\'
und wie oben:
„Ziehen wir desgleichen durch den Mittelpunkt einer Ellipse n
„Strahlen, die den Vollwiukcl in 2« gleiche Teile zerlegen, so ist
„auch die Summe der 2pten rcciproken Potenzen der n Halbmesser
„constant, wenn P die obigen Bedingungen erfüllt, und zwar ist diese
„Summe gleich:
(")' (')*
°2r + ßy,'-* t'+QPya2'-t »*+•••
i
ff) (i)
Ist n — 4 , so resultirt daraus der bekanute Satz über die
Summe der reciproken Quadrate zweier senkrechten Ellipsenhalb-
messer.
Wir brauchen auch hier kaum zu erwähnen, dass wir uns hiebei
nicht auf die genanuteu Potenzsummeu zu beschränken brauchen.
4) Die zuletzt erwähnte Eigenschaft lässt sich auch auf die
Hyperbel ausdehnen; sie gestattet aber noch eine Erweiterung', die
sich auf Kegelschnitte überhaupt bezieht. Sei die Gleichung irgend
eines Kegelschnitts gegeben durch
Ax* + By* -f 2Cz + 2Dy + E = 0
und legen wir durch den Coordinateuursprung eine Gerade, welche
mit der « Achse den Winkel a bildet, so erhalten wir für die Ab-
schnitte p, und ps, die auf dieser durch den Kegelschnitt bestimmt
1, die Gleichung:
Mcos»«-f ifsin*«)?* -f- 2(Ccos«-f-/)8ino)p-f- E = 0
und somit
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Krei$teilun9 auftreten. 103
1 1 Ccosa -f D 8'» n
P, + P, " ~ *
1 i4cos2« -|- ^ sin*«
Pi • p* A<
Nun ist z. B.
Pi3^P*3 \fi PtPi \Pi 9*J
Ebenso ist allgemein
p,' ^ p/ Vpi pV ^ p, ■ p> Vpi t Pi/
- + p,^ (p, + p«) +
wo «i, a2, . . . gewisse coustantc Grössen sind.
Berücksichtigen wir aber das Allgemeine über die cyklisch-sym-
metrischeu Verbindungen der Werte sin« und cos« Gesagte uud
geben wir jetzt o die vielgenannten Werte und addiren, so folgt un-
mittelbar, dass für
1
2 (p!> + p!0
entweder lauter solche cyklisch-symmetrische Functionen ungeraden
oder aber lauter von geradem Grade auftreten.
Daraus erhalten aber z. B.:
„Ziebeu wir durch einen beliebigen Puukt P in der Ebene eines
„Kegelschnitts n Strahlen , welche den Vollwinkel in 2»* gleiche Teile
„zerlegen, und bestimmt der Kegelschnitt auf diesen Strahlen der
„Reihe nach die Punkte Au A^ A3 . . . A„H, so ist für p > » und
ungerade alle mal
PAxp PAf PAf PAJ
und für p gerade
1 j. 1 i 1 _|_ 1 + . . . — const.*)
PAf PAtP PAf PAap
*) Ausser diesen S&tien lassen sich eine Reihe andere Beziehungen bei
den Kegelschnitten ableiten; so s. B. :
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104 Sporen lieber goniometrisehe Relationen, die bei der
Till. Anwendungen auf den Kreis.
•
1) Ist einem Kreise ein reguläres Vieleck AtAt . . . An (Fig. - 2)
einbeschrieben nnd ziehen wir von einem beliebigen Punkte P nach
den Ecken dieses Vielecks Sehnen, und ziehen wir ebenso von dem
P auf dem Kreise diametral gegenüber liegenden Punkte Px solche
Sehnen, so teilen diese letzteren den Vollwinkel in 2n gleiche Teile
und bilden also mit einem festen durch l\ gezogenen Strahl Winkel
au ot, . . . «„. Ist PPt = 2r, so werden aber die Werte PAU
PAt, PA3i . . . gleich 2rsin«,, 2rsina„ 2rsin a,, und wir erhalten,
wenn wir das reguläre Polygon sich auf dem Kreise bewegen
lassen z. B. aus den goniometrischen Relationen:
„Ziehen wir von einem beliebigen Punkte P eines Kreises nach
„den Ecken eines ihm einbeschriebenen n Ecks Strahlen PAX , PAt.
„ . . . , so ist die Summe der Potenzen dieser Strahlen mit ab-'
„wcchs. Vorzeichen gleich null, wenn der Potenzexponent <n an
„gerade, und die Summe dieser Potenzen gleich einer Constanten,
„wenn dieser Exponent gerade und kleiner als 2» ist So ist z. B.
PA, — PAt + PA6 — PA* + . . . ± PAn - 0
PI,»— PAt*+PAs* — PAJ+. . . + ^' = 0
PA* — PAf + PAt* — PA4* + . . . -f PAn6 - 0 U. s. w.
PAf + PAf + PAt* + . • • + i**« - • 4r» = 2»r*
PAt* + PAf + PAf + . • . + ^4 = 2^i w l6r4"6nr*
PAt* + PAt* + PA,* + . . . + PAn* - ■ • • «4r«
— 20r»r« U. S f
2) Es dürfte nicht ohne Interesse sein von diesem Satze einige
specielle Falle anzuführen:
1. Fall, n — 2. „Satz des Pythageras".
2. Fall, n — 3. „Zieht man von einem Punkte einet Kreises
„nach den Ecken eines gleichseitigen ihm [einbeschriebenen
„Dreiecks Strahlen, so ist der mittlere gleich der Summe
„Ist einer Ellipse ein gleichseitiges Dreieck umschrieb™ , io ist die Summe
..der Quadrate und die Summe der Biquadrate der Entfernungen des Kllipsennait-
„telpankts von den Seiten der Dreiecke constant, nämlich gleich
?(a« + 4») bzhw. gleich t(3a*-f-2aU»-r-8**)
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KrtitUtilung av/trtten.
105
„beiden andern. (Bekannter el. Satz.) Die Summe der
..Quadrate dieser Strahlen ist dagegen gleich 6r* und die
„Summe der Biquadrate gleich 18r4.
3. Fall n = 4. „Zieht man ebenso von einem Punkt des
„Umfiangs des einem Quadrat umschriebenen Kreises
„nach den Ecken des Quadrats die vier Strahlen, so ist
„die Summe der Quadrate, vierten und sechsten Potenzen
„dieser Strahlen entsprechend gleich fir» 24r*, 80r6
„u. s. w."
3) Wählen wir den Paukt P insbesondere in der Mitte des
Bogens über einer Seite des n-Ecks und ist n ungerade, so werden
die Sehnen paarweise gleich, und eine wird gleich dem Durchmesser
des Kreises, und wir haben dann :
PAt - PAt + PAS - . . . ± PA ^=4 - ± ^ - ± r
PAt* - PAt> + PAJ-. . . ± PAn-x* - ± — - ± 4r»
s
U. 8. f.
Fällen wir aber vom Mittelpunkt des Umkreises Lote auf die
Diagonalen und Seiten des Polygons, so sind dieselben entsprechend
gleich \PAU $PAS, u. s w. und wir haben also:
„Bezeichnen wir die Entfernungen der Seiten und Diagonalen
„eines regulären Polygons von ungerader Seitenzahl vom Mittel-
punkt des Umkreises ihrer Grösse nach mit e„ <?, e3 . . . h- i
8
„so ist immer auch
8
„wenn 2j>-f 1 O und r der Halbmesser des Umkreises ist1*.
„So ist z. B. die Entfernung der Seite des gleichseitigen einem
„Kreise einbeschriebenen Dreiecks vom Mittelpunkt « £r und ebenso
„der Unterschied der Entfernung der Seiten des Fünfecks und der
„Diagonale gleich $r, und der Unterschied der Kuben dieser zwei
Entfernungen ist gleich dem halben Kubus des Halbmessers des
„Umkreises4-. *)
*) Auch hier lauen tich eine Menge anderer Formeln ableiten, ist z. B.
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10(5
Sporer: Ueber goniome irische Relationen, du bei der
4) Beschreiben wir weiter um den Mittelpunkt O (Fig. 2) einen
zu dem ersteren concentrischen Kreis, so schneidet dieser die Strahlen
PA in 2n Punkten P, die wir der Reihe nach durch Bu i*„ B% . . .
BH bezeichnen wollen. Es ist dann immer:
PBX + PB« + i - PA
PBt -|- Pß„+i — const.
Bezeichnen wir PBX und PBn-i mit a und t, so erhalten wir
aber:
wo auch 6], . . . coustante Werte sind. Bezeichnen wir aber
wieder die Strahlen PBX% fJBs> PB3, . . . mit pj, — 4-Pi» • ■ •
so tiudeu wir hieraus uud aus 1) :
».Ziehen wir durch eiuen beliebigen Punkt in der Ebene eines
„Kreises n Strahlen , die den Vollwinkel in 2« gleiche Teile zer-
legen, uud sind die Abschnitte, die dieser Kreis auf diesen Strahlen
„bestimmt ft, e*> p3 • . , so ist allemal
Pl2pfi - Pj2M i + Ps2pfi . . + ^„2,4-1 _ o
Qi'9 + Qt2q 4- 932q + • • • + P2m2' — const.
„wenn 2^ + 1 < n uud 2q ebenfalls < 2n ist".
Wir brauchen kaum hinzuzufügen, dass hier und in 1) an Stelle
dieser Poteuzsummen andere cyklisch-symmetrische Fuuctioueu treten
können.
5) Siud ferner die Gleichungen
Lx = xsiua, - y COS er, — p = 0
Ls' — xsin«* — y cosa, — p — 0
«= xsiuof„ — ycosor» — /> = 0
der Halbmesser eines Kreises = I, Seite und Diagonale de« einbeschrii Denen
reg. Fünfecks x resp. so gelten die Gleichungen:
*» + •/» -5 x*-fy*=15 x« + t,*=iO = = 175
Ebenso erhalten wir für das reg. Siebeneck , wenn x, y, x Seiten und Diago-
nalen sind:
a-i+yt+ji _ 7 x4 + yi + Ä4 . 21 - 70
x« + j,«+«8 - 245 tf+jV+B« - 872 3284
u. s. w.
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Kreisteilung auftreten.
107
gegeben, so bilden die durch diese Gleichungen dargestellten Ge-
raden ein reguläres Polygon von n Seiten. Bilden wir aus diesen
Grössen L aber dadurch, dass ihre Werte in eine cyklisch-sym-
metrische Function der L an Stelle der L selbst gesetzt werden, so
werden in der entwickelten Function die Coefticienten offenbar auch
solche cyklisch-syrametrische Functionen der Werte sina und cos«
sein müssen , oder es wird für den Fall , dass die Function von
kleinerem als dem nten Grade ist, in eine solche von (x* zer-
fallen. So wird z. B.
JSV* = o (** + *') + »7>8
Eine unmittelbare Folge aus diesem ist aber der Satz:
„Beschreiben wir um den Mittelpunkt eines beliebigen regulären
„Polygons von ungerader Seiteuzahl L einen Kreis uud fällen von
„eiuem beliebigen Punkt dieses Kreises Lote auf die Seiten des
„Polygons, uud bilden wir aus diesen Loten eiue solche eykliseh-
„symmetrische Function, vom Grade p, so ist der Wert der Function
„für alle Punkte des Kreises constaut, wenn nur p < » bleibt. So
„ist insbesondere für jeden Punkt dieses Kreises auch die Summe
„aller p tcn Potenzen dieser Lote constaut".
6) Um den Ursprung des Coordinatensystem6 möge weiter mit
dem Halbmesser eius ein 'Kreis beschrieben sein, und von einem
Punkt P der x-Achse mit der Abscisse * mögen nach den Ecken A
eines dem Kreise einbeschriebeneu » Ecks Strahlen gezogen sein.
Es ist danu für diese Strahlen immer die Gleichung
PA9 — z* 4- 1 — 2* cosa
gültig, wo wir, um die verschiedenen Längen PA* zu erhalten, dem
Werte a die entsprechenden Werte o„ cra, . . . «„ zu geben haben.
Wir werden dauu auch für diesen Fall eine Reihe von solchen Rela-
tionen ableiten köuneu. So werden wir z. B die Summe der j>ten
Potenzeu der Quadrate dieser Entfernungen bilden können. Ist
p < n, so erhalten wir aber mittelst unserer goniometrischen Be-
ziehungen zwischen Xcosfa wieder:
ZW - 2:((l+**)-2xcos«)P
oder :
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108
Sporer: Utber goniometrische Relationen, die bei der
+ 1
ZPA* -» {&+ gy «»-»+ g) *V« + . . . + ij
Aendern wir jetzt die z- Achse oder mit andern Worten den
Wert «, , 80 beschreibt der Punkt einen Kreis , und wir finden dar-
aus:
„Beschreiben wir um den Mittelpunkt eines reg. Polygons von
„ungerader Seitenzahl einen Kreis, so ist die Summe der 2pten Po-
tenzen der Entfernungen irgend eines Punktes dieses Kreises von
„den Ecken des Polygons constant, nämlich gleich
„wenn p <1 ». und a der Halbmesser des Umkreises des Polygons
„6, der des beliebigen Kreises ist. Diese Summe bleibt zudem
., constant, wenn der eine Kreis mit dem andern vertauscht wird.
„Hat das Polygon eine gerade Seitenzahl, so bleibt der Satz mit
„entsprechenden Aenderungen gültig".
Wir können diesen Satz ohne weiteres auch für den Fall p — n
ausdehnen, wollen dies jedoch unterlassen.
7) Auch im letzteren Falle können wir an Stelle der Summen
der Potenzen solche Beziehungen, für die Summen der Combinationen
etwa, ableiten. Wir wollen uns dabei aber auch diesmal auf das
Product dieser Grössen PA* beschränken. Wir haben für dasselbe
oder entwickelt und die Werte aus den Gleichungen 21) eingesetzt:
II PA* - I7(** + 1 - 2* cosa)
XlPA* - (x'+l)» - \-lMß(^+l^+\intn^9)^+iy^*
~ | 4) (» — 5)*« («»+l)»-4 «f, . . — 2«*"Ucosa
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I
Kreisleitung auftreten. 109
-f . n(l - 1)
+**•-< . ~ ((» - 1) - 2(n - 2) +<« ~3))
+ c2""Ä ' in K«"-lK»-a) - 3(n-2)(«-3 + 3(n-3)(n-4)
-(«-4){n-5)|
+**-8 • ^{(n- l)(«-2)(n-3)-4(«-2)(«-3)(i.-4)
-f 6(r»-3)(n-4)(n— 6) — 4(n-4)(n -5)(n - 6)
+ (n-5)(n-6)(«-7)l
-f . . . — 2*"COBna
Betrachten wir aber etwa den Coefficienten von s2"-8, so treten
in diesen die Zahlen 1, 4, 6, 4, 1 als Factoren vor den Klammer-
ausdrucken auf. Die Ausdrücke in der Klammer sind aber ihrer-
seits die Glieder einer arith. Reihe der 3ten Ordnung, nod nach
einem bekannten Satze verschwindet dann notwendig die Summe.
Daraus folgt aber das Theorem von Cotes mit der Moi vre 'sehen
Erw eiterung
IIPA* — a> — 2g"costi«-f 1, d h.
für o - 0
IIPA* = (z* — 1)»
für « — *
nPA = g» -f 1
U- 8 W.
IX. Quadratur der Fusspunkteneurve des Kreises.
Wie wir in VIII. 5) sahen, können wir zwischen den Loten
eines Punktes auf die Seiten eines reg. Polygons eine Menge von
Relationen aufstellen, die auf Kreise als geometrische Oerter für
den Punkt führen. Bilden wir so etwa die Function:
IV . Lj -f Li . V -f V . V + • • • + L»' • V - const.
so giebt uns die Entwicklung dieses Ort« aber die Gleichung
a 2it
(**-f y%) . ^ • cos — -f nj>* — const siehe Gl. 30), oder:
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110 Sporer: Ueber gomometrische Relationen, die beider
wenn wir mit e, . . . «« die Entfernungen eines Punktes von
den Seiten des Polygous, mit
die Entfernung desselben vom Mittelpunkt des Polygons bezeich-
nen, dann ist immer:
Jnp» + np* - e, «, + *,es + «3«4 -f . . . + «*.«,
Verbinden wir die Fusspuukte der aufeinander folgenden Lote
auf die Seiten aber durch gerade Linien, so erhalten wir ein Polygon
das wir als Fusspuuktenvieleck bezeichnen wollen. Je zwei aufein-
2 7t
ander folgende Lote bilden aber mit einander einen Winkel =■
R
und wir erhalten daraus als Inhalt des Fusspunkteuvielecks den Wert
oder:
F — i" • e* • sin — cos — 4- In»* . sin —
oder:
F — |r . sin 4* . -4- inn* . sin —
Lassen wir die Seitenzahl des Vielecks jetzt in's unendliche
wachsen, so können wir anstatt des Sinus den Winkel selbst setzen
und erhalten daraus für den „Inhalt der Fusspunktencui ve des
Kreises für einen beliebigen Pol, der die Entfernung q vom Kreis-
mittelpuukt hat,
p ist hiebei der Halbmesser des Kreises geworden".
Schlussbemcrkungr.
Die hier entwickelten Relationen legen es nahe zu vermuten,
dass auch für die regulären Polyeder analoge Beziehungen gültig
sein werden. Dem ist in der Tat so. Wir erhalten z. B. wenn wir
die Summen der 2/>ten Potenzen der Entfernungen eines Punktes P
von den Ecken A eines solchen Polyeders mit Er2? bezeichnen,,
z. B.:
„Bewegt sich der Punkt /' auf einer Kugel, deren Mittelpunkt
„mit dem Mittelpunkt eines reg. Polyeders zusammenfällt, so ist für
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Kretsteilung auftreten.
111
„das reguläre Tetraeder Er* und ErA, für das Hexaeder und Okta-
eder Er*, Er* und Er6 und für das Dodekaeder und Ikosaeder
„Xr*, Er*, Er* uud Er* je gleich einer Constanten".
Wie wir bei den reg. Polygonen z. B. die Ecken durch con-
gruente glcichschenkl. Dreiecke abstumpfen könnten, ohno dass alle
die oben entwickelten Relationen für die entstandenen Polygone
ungültig werden, ebenso könnten wir auch entsprechend die Ecken
dieser Polyeder abstumpfen und würden wir dann Relationen er-
halten. Hoch wollen wir uns darauf beschränken in beiden Fällen
darauf hingewiesen zu haben.
Stuttgart, im März 1897.
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112 Hoppe: Eine neue Beziehung zwischen den Krümmungen etc.
IV.
Eine neue Beziehung zwischen den Krümmungen
von Curven und Flächen.
Von
R. Hoppe
Die Entdeckung der Beziehung zwischen der Hauptkrümmung
der allgemeinen konischen Fläche und dem Krümmungsverhältniss
einer ebenso allgemeinen Curve , welche Mangeot in Soc. Math, de
France Bull. XXIV. p. 98 mitteilt, ist wol von genügendem Interesse,
um sie den Principien der analytischen Geometrie anzufügen. Die
Beziehung ist in den fuudamentalen Ausdrücken beider Grössen
unmittelbar gegeben.
Die genannte Fläche wird von einem Strahle in der Richtnug
der Tangente der Curve erzeugt. Bezeichnen fgh, f'g'h', Imn die
Richtungscos. der Tangente, Hauptnormale, Binormale, t und 9
den Krümmungs- und Torsionswinkel, v den Bogen der Curve, p,
und os die Hauptkrümmungsradien der Fläche, u den Strahl, so sind
die Gleichungen der Fläche in den Parametern u, v:
woraus die Werte der Fundamentalgrossen
«i = w l? * dudv -°»
8*»-!-. . . / at\*
9x -
h . . . /
de* ~ — \U$v)
leicht folgen. Hier ist p Richtungscos. der Normale — l Da die
eine Hauptkrümmung null ist, so hat man:
1 - - 4. L «= S gi „ 1 ??
" Ci 9t ~ *i9i—f* "u'Bt
Diese Gleichung spricht den Satz von Mangeot aus: „Der Haupt-
krümmungsradius p, variirt proportional dem Strahle u, und der
Coefficient des Verhältnisses ist gleich dem Krümmungsverhältniss
der Curve.*'
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Karamata: Umkreis und Berühruna*kr«i*e. 1 13
V.
Ein Beitrag zu den Beziehungen des Umkreises
zu den Berührungskreisen eines Dreieckes.
Von
Konstantin Karamata.
Betrachtet man den Umkreis einos Dreieckes ABC als Erzeug-
niss zweier congruenten Strahlenbüschel, so kann man etwa die
Seiten AC und CB als ein Paar zweier einander eindeutig zuge-
ordneten Strahlen annehmen. Derselbe Kreis ist dann durch die
Gleichungen
x + y «= 180° - fi (1)
oder
x + y = fi (2)
charakterisirt , wo x und y die veränderlichen Winkel der Dreiecke
bedeuten, die durch die Zuordnung der Strahlen eutstehen, und
welche an dem gemeinschaftlichen Strahle AB liegen, u ist'der dritte
Winkel, welcher als Peripheriewinkel, des Kreises immer constant bleibt.
Die erste Gleichung bezieht sich auf den Kreisbogen oberhalb der Sehue
AB und die zweite auf den Kreisbogen unterhalb derselben Sehne.
Der Radius dieses Kreises ist
wo a die Länge der gemeinschaftlichen Seite AB ist.
ArcU. d. Math. Thy«. 2. Reihe, T. XVI.
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114
Kaiamata: Beziehungen de* Umkreiset
2. Hälften wir sowol die inneren als auch die äusseren Winkel
an der allen Dreiecken des Umkreises gemeinschaftlichen Seite AB,
so geben die Durchschnitte je vierer zu einem Dreiecke gehörigen
Symmetralen die Mittelpunkte der vier Berührungskreise, sodass
die Frage nach dem geometrischen Orte dieser Mittelpunkte entsteht.
Je zwei Symmetralen, die zu einem Innen- und dessen Aussenwinkel
gehören, bilden zwei involutorisch zugeordnete Strahlen, die auf ein-
ander senkrecht stehen, wodurch wir zwei involutorische und con-
gruente Strahlenbüschel mit dem Scheitel in A und B erhalten. Die
eindeutige Zuordnung je eines Paares involutorischer Strahlen des
einen Strahlenbüschels {A) einem anderen Paare aus dem involuto-
rischen Strahlenbüscbcl aus B bestimmt schon die eindeutige Zu-
ordnung der Strahlen aus dem ursprünglichen 8trahlenbüschel (A)
und (£), deren Erzeugniss der Umkreis selbst ist, dadurch dass je
einen Strahl des ursprünglichen Strahlenbüschels ein Strahlenpaar
des involutorischen Strahlenbüschels begleitet Der geometrische
Ort aller Mittelpunkte der vier Berührungskreise aller Dreiecke,
welche einem Umkreise eingeschrieben sind und eine Seite gemein-
schaftlich haben , wird daher das Erzeugniss zweier involutorischen
und congruenten Strahlenbüschel sein. Dasselbe ist im allgemeinen
eine Curve 4. Ordnung, welche in diesem Falle, wie aus der folgen-
den Specialisirung hervorgeht, in zwei Kreise zerfällt
3. Diese Curve können wir auf Grund der Gleichungen (1)
und (2) untersuchen und werden daher die zwei Fälle, ob die Drei-
ecke oberhalb oder unterhalb der gemeinschaftlichen Seite in dem
Umkreise liegen, unterscheiden.
I. Die Dreiecke oberhalb der gemeinschaftlichen
Seite AB.
a) Die Symmetralen der inneren Winkel an der Seite AB schnei,
den sich im Punkte D, der ein Mittelpunkt eines Kreises, welcher
alle drei Seiten eines Dreieckes von innen berührt Der Winkel
bei D ist gegeben durch ISO0— oder nach (l) durch
90»+?
■
Dies aber findet für jedes Dreieck, welches dem Kreise K einge-
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zu den Berührvng$lreiten eine» Dreieck». \\q
schrieben ist uud oberhalb AB liegt , statt, daher ist der geometrische
Ort aller solcher Punkte D oin Kreisbogen AB mit dem constauten
Peripheriewinkel 90° -f-£ oberhalb der Sehne AB. Der Radius des
Kreises, dem dieser Kreisbogen angehört, ist
Qi =
2cos!*
Den Mittelpunkt und den Centriwinkel dieses Kreises A' erhält
man, wenn man die Senkrechte SP verlängert , bis sie den Kreis K
unterhalb der Sehne AB schneidet. Der Durchschnittspunkt &' giebt
den Mittelpunkt des Kreises A'c' und
ASc' - Sc'B
ist dessen Radius.
b) Es sei ZV' der Schnittpunkt der Symmetrale des Aussen-
winkels bei A mit der Symmetrale des Innenwinkels bei B, Da da-
gegen der Schnittpunkt der Symmetrale des Innenwinkels bei A mit
der Symmetrale des Aussenwinkels bei if, so geben dieselben die
Mittelpunkte zweier Berührungskreise, welche eine der als Strahlen
einander zugeordneten Seiten in ihrer Verlängerung, die andere
aussen berühren. Der Winkel der Symmetralen bei Z>t ist
ISO« _ p*£=* |j und der bei Da ist 18(V> =
-fy+|J oder nach (1)
2
d. h. der Ort aller Ba und Di ist ein Kreisbogen mit dem Peri-
pheriewinkel ^oberhalb der Sehne AB, der zum Kreise AV mit
dem Radius
a
* a
2 sin \
gehört Der Mittelpunkt dieses Kreises ist der zweite Durchschnitts-
punkt S«" der Senkrechten SP mit dem Kreise A".
c) Die Symmetralen beider Aussenwinkel an AB geben als
Durchschnittspunkt den Mittelpunkt Lh des Kreises , welcher die
8*
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116 Karamata: Beziehungen des Umkreiset
gemeinschaftliche Seite AB aussen berührt Der Winkel bei Dt ist
180^[^ + ^]oder nach (1)
900 - \
dies ist aber der Supplementwinkel von I. a. und constant, daher liegt
De am Kreisbogen, welcher dem von I. a. zum Kreise K,' ergänzt
II. Die Dreiecke unterhalb der gemeinschaftlichen
Seite AB.
a) Bezeichnet man mit D\ analog nach I. a., die Mittelpunkte der
Kreise, welche die Dreiecke, die unterhalb der Sehne AB liegen,
innerlich berühren, so wird der Peripheriewinkel bei H gegeben sein
durch 180°- |* + und dies ist nach (2)
180°
Der Kreisbogen, an welchem die Scheitel der obigen Peripherie-
wiukel liegen, ist supplementär zu dem von I. b.
b) Für dio Mittelpunkte /V uud ZV erhalten wir, dass sie an
Kreisbogen mit dem Peripheriewinkel 180° - * "f"*"^"^]
[180°— y x\
ziehungsweise 180°— - g—'+y+J d. i. nach (1)
90«
liegen-, daher ist das derselbe Kreisbogen wie I. c.
c) Die Mittelpunkte De sind Scheitel der Pcripheriewinkel
180°— I— 2 1 g-^J oder nach (2)
2
d. h. der Kreisbogen I. b.
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tu den Berährungsltreiscn eines Dreiecks.
117
Man ersieht aas dem, dass auf dem Kreise AY die Mittelpunkte
A», Db, Da' und ZV und auf dem Kreise K" Ai, £>&, D und ZV
liegen. Daraus folgt, dass der geometrische Ort aller Mittelpunkte
der Berührungskreisc der einem Umkreise eingeschriebener Drei-
ecke, welche eine gemeinschaftliche Seite haben, zwei Kreise sind,
als auch dass die Curve 4. Grades, welche als Erzeug niss zweier
congruenten involutorischen Strahlenbüschel erscheint, in zwei Kreise
zerfällt
4. Ebenso wie die Punkte A und B des eingeschriebenen Drei-
eckes ABC als Scheitel zweier congruenten Strahlenbüschel ange-
nommen worden sind, kann mau auch B und C, als auch C und A
als solche betrachten; dem gemäss sind im ersten Falle BC der
gemciu8ame Strahl, BA und AC dio einander zugeordneten Strahlen,
im zweiten Falle CA der gemeinschaftliche Strahl und CB und BA
die zugeordneten. Im ersten Falle erhaiteu wir, dass die Mittel-
punkte der Berühruugskreise au den Kreisen AY uud. AV\ im
zweiten Falle auf den Kreisen AV und K" liegen müssen, die man
in Bezug auf die Seite BC resp. CA ebenso erhält, wie die Kreise
Kc uud Ke" in Bezug auf AB\ daher werden AY, Ka", AV und AV
analoge geometrische Ocrter repräsentiren wie dio Kreise AY
und Kc".
Nun betrachten wir das Dreieck ABC mit seinem Umkreise A',
dessen Mittelpunkt £ ist, für sich und fällen aus S Senkrechte auf alle
drei Seiten, so erhalten wir sechs Schnittpunkte auf dem Umkreise
Sa', Sa", Sb, Sb", Sb' und Sc", beschreiben aus diesen einzelnen
Punkten als Mittelpunkten Kreise mit Radien, welche gleich dem
Abstände des Mittelpunktes von den Endpunkten der Seite, in Bezug
auf welche die dazugehörige Senkrechte die Symmetrale ist (SaB —
SaC, Sa'B — Sa'C, Sc' C — Sb' A, Sb"C = Sb"A, Se°A — Sc'Bc und
Se'C - Sa"B), so erhalten wir sechs Kreise AV, AV\ Kb\ AV, Kc
und Kc\ von denen sich je vier in den drei Ecken des Drei-
eckes schneiden und je drei in vier anderen Punkten D, Da% Db
und Dc, welche zugleich auch die Mittelpunkte der vier Berührungs-
kreise des Dreieckes sind.
Dies ist leicht einzusehen sowol für einen dieser Punkte, als
auch für die anderen. Nehmen wir z. B. den Punkt D an, so muss
derselbe als Mittelpunkt der Berührungskreise , welche die dem
Kreise K oberhalb der gemeinsamen Seite AB eingeschriebenen
Dreiekc inuerlich berühren, auf dem Kreisbogen AB des Kreises Ke
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Hg Karamata: Beziehungen des Umkreises etc.
Hegeu ; aualog für dio Seito BC liegt derselbe auf den Kreisbogen
BC des Kreises AV, und in Bezug auf die Seite CA auf dem Kreis-
bogen CA des Kreises AV- Für ein und dasselbe Dreieck kann
dieses nur dann stattfinden, wenn sich diese drei Kreisbögen in
einem und demselben Punkte D schneiden.
Aehnlich beweist man, das« />« der Schnittpunkt der Kreise
AV, AV' und Ke'\ Db der Schnittpunkt der Kreise A'a", AV und AV
Dc der Schnittpunkt der Kreise AV', AV und A'c' ist
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Chi zaszczetcaki: Desargues' Vti'dienstt um die proj. Geom. HP
VI.
Desargues' Verdienste um die Begründung der
projectivisehen Geometrie.
Von
Stanislaus Chrzaszczewski, stud. math.
München.
Einleitung.
Wol nahezu 2000 Jahre beherrsehten die Bücher des Euklid,
Archimedes und Apollonius das Interesse der Geometer, ohne dass
wesentliche Fortschritte in dem Aufbau der Kegelschnittstheorie
gemacht worden wären. Immer noch bot diese Wissenschaft den
Charakter einer speciellen, immer noch fehlte ihr der der Allge-
meinheit. Ellipse, Parabel und Hyperbel wurden so behandelt, als
ob sie nuter sich fremdartige Gebilde wären.
Der erste, der eine Darstellung der oben genannten Curvcn von
einheitlichem Gesichtspunkt aus mit grossem Geschick unternahm,
ist Girard Dcsargues, indem bei ihm wesentlich das eine Bestreben
zu Tage tritt, nur lagengeometrische Beziehungen, die doch für jeden
beliebigen Kegelschnitt gelten, d. h. die projectivisehen Eigenschaften
derselben aufzustellen. Metrische Relationen werden von ihm nur
ganz nebenher gestreift.
Der Verfasser hofft nun einen Beitrag zur Kenntniss der Ge-
schichte der projectivisehen Geometrie zu liefern, wenn er in der
vorliegenden Abhandlung in erster Linie eine eingehende Darstellung
der Desargues'schen Verdienste gibt, indem diese bisher in keinem
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120
Ch r zn .< s exe 10 ski: DcsargneS Verdienste, um die
mathematisch-geschichtlichen Werke in der ihnen gebührenden Weise
betrachtet worden sind. So konnte z. B im 2. Bande von Herrn
Oantors Vorlesungen, die ja das ganze Gebiet der Mathematik um-
fassen, selbstverständlich nnr eine cursorischc und allgemeine Schil-
derung der Desargues'schen Arbeiten Raum finden und es musste
eine genauere Auseinandersetzung derselben mit Recht einer Spe-
cialuntersuchung vorbehalten bleiben.
In den bekannten französischen Arbeiten von Chasles, Poudra
und St. M. Marie sind die Ausführungen bezüglich Desargues teils
unvollständig, teils auch nicht einwandsfrei dargestellt. Wieder an-
dere Werke enthalten zu wenig, als dass es auch nur annähernd
möglich ist, sich über Desargues' Leistungen eine genügende Vor-
stellung zu bilden.
Somit bleibt] jedem, der die in Frage stehenden Verdienste
Desargues' um die projectivische Geometrie kennen lernen will, nur
die äusserst mühsame Leetüre der Originalwerke desselben übrig,
namentlich des „Brouillon projoct." Volle zwei Jahrhunderte galt
bekanntlich dies merkwürdige Buch für verloren. Erst im Jahre
1845 fand Chasles durch einen glücklichen Zufall eine Abschrift
desselben, die im Jahre 1079 von De La Hire gefertigt worden war.
Da es aber nicht Aufgabe des Historikers ist, die wissenschaft-
liche Tätigkeit einer hervorragenden Persönlichkeit für sich allein
zu betrachten, so müsste der Verfasser auch die Bedeutung Desar-
gues' und seiue Zeit, sowie den Einfluss seiner Leistungen auf die
spätere Entwicklung der projectivischen Geometrie in's Auge fassen.
Dabei ergaben sich enge uud interessante Beziehungen zu Pascal,
Fermat und De La Hire.
Die vorliegende Abhandlung ist ein Auszog der von der allge-
meinen Abteilung der K. bayr. technischen Hochschule in München
1896 mit vollem Preis gekrönten Arbeit des Verfassers über De-
bargues.
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Begründung der projectiviachen Geometrie.
121
§ 1.
Geometrische Grundgedanken.
Es ist eine bemerkenswerte Tatsache , dass bereits Desargues
diejenigen Fundamentalbegriife ausdrücklich eingeführt hat, die mau
heutzutage "als die geometrischen Grundgebilde erster Stufe be-
zeichnet
Wir fassen seine Gedanken folgendermassen kurz zusammen:
1) Mehrere Geraden, die alle durch einen festen Punkt 0 g«heu,
bildeu eine „ordonnance de droites, der Punkt O heisst: „but de
l'ordoonanco." ')
Ebenso bildet man eine Schar von Ebenen, dio durch eine feste
Gerade 0 gehen, eine „ordonnance de plans,'" die feste Gerade 0
heisst: ,, Aissien de l'ordonnance"
3) Wenn durch verschiedene Punkte einer Geraden 0 eine Serie
von Geraden hindurchlauft, so heisst jene Gerade 0, auf welcher
die verschiedenen Punkte „noeuds" liegen, „tronc."
4) Eine Schar von parallelen Geraden ist als ein Strahlenbüschel
zu betrachten, dessen Centrum im Unendlichen liegt. Oder: Einen
Punkt 0 mit dem unendlich fernen Punkt einer gegebenen Geraden
verbinden heisst: durch den Punkt 0 zu derselben eine Parallele
legen »)
5) Eine Schar von parallelen Ebenen ist als ein Ebenenbüschel
zu betrachten, dessen Achse im Unendlichen liegt.
6) Jede Gerade geht nach 2 Seiten in das Unendliche und
schliesst sich dort. Jede Gerade kann als Kreis betrachtet werden,
dessen Mittelpunkt in das Unendliche gerückt ist
1) Vergleiche: Oeuvres de Desargues par Poudra deux tomea, Paris 1864.
Wir citiren dieses Werk mit Herrn Cantor stets als Desargues L oder II.
Die Begriffe finden sich in der angegebeneu Weise auf Seite 104— 107 erklärt.
2) Desargues I. png. 205.
3) Ebenda. I. pag. 107, 108, 224.
Dass die Desargues' eche Vorstellung Ober den Parallelismus in jener Zeit
völlig neu war. dürfte wol daraus mr Genüge hervorgehen, dass sich Des-
cartes in einem Briefe an Desargues in günstigem Sinne darüber äussert, und
hätte ersterer di • Angelegenheit wol ignorirt , wenn die fragliche Ansicht be-
reit* in der damaligen Zeit üblich gewesen wäre. Lettrci de Descartes, Poudra
t. II. pag 134.
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122 Chrzaszczewski: Desargue* Verdienste um die
Eine Hauptschwierigkeit beim Studium der Werke Desargue6
besteht darin, dass derselbe nicht nur eine Reihe neuer Begriffe/
sondern auch eine Menge neuer Bezeichnungen für dieselben einführte,
die aber ebensowenig, wie diejenigen Vietas sich forterhielten, wes-
halb wir im folgenden nur die notwendigsten anführen und gebrau-
chen werden.
Weit wichtiger ist es zu betonen, dass Desargues die Tragweite
der von ihm neu aufgestellten Begriffe vollständig erfasst und mit
ihnen zu operiren versteht, indem er in seiner Involution durch
eindeutige Zuordnung der Elemente einer Punktreihe den Grund-
gedanken der projectivischen Geometrie zum ersten Male verwirk-
licht. Seine Betrachtungsweise der Iuvolution wollen wir im folgen-
den Paragraphen nur insoweit klarzutegen versuchen, als sie zum
Verständniss der darauf aufgebauten Kegelschnittstheorie notwen-
dig ist
§ 2.
Die Theorie der Involution.
(a) Definition dos Arbre.*)
Trägt man auf einer Geraden, von einem festen Punkte 0 aus,
Streckenpaare (0«, 0at — 8b, 0*„ Oc — dcJ&b, deren Producte
constant sind, so bilden die Punkte a«, — bb1 — ect einen Arbro.
Hieraus ersieht man, dass Desargues' Definition des Arbre iden-
tisch ist mit der heutigen Bestimmung der Involution, wenn man
vom Involutionsmittelpunkt 0 ausgeht, welchem Desargues den
Namen: souche beilegt
Dabei wird jedoch von vornherein bestimmt, dass alle Strecken*
paare Ca, 0at u. s. w. entweder nach verschiedenen Seiten oder
nach der gleichen Seite von 0 abgetragen werden. Darnach er-
hält man beziehungsweise eiuen Arbre mit eingeschlossen- oder
getrennt liegender Souche. In dem ersten Falle greifen die Strecken
Wenn man die Frage au (wirft, wie denn Dcaargues tu seiner so neuen
und fruchtbaren Anschauung über den Parallclismus gekommen ist, muss man
wol tnr Beantwortung derselben auf die Perspective vom Jahre 1636 zurück-
greifen. Desargues I. pag. 80 u. ff.
1) Desargues I. pag. 112.
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Begründung der projecliviscken Geometrie.
123
cutsprechender Punkte oa, — bb1 — cc, übereinander, im zweiten Falle
liegen sie getrennt. ■)
(b) Metrische Relationen für die einzelnen Strecken
eines Arbre.
Desargues' Bestreben geht nun dahin, eine Gleichung zu finden,
welche zwischen den einzelnen Entfernungen der verschiedenen
Punkte eines Arbre statthat, um den Punkt 0 (d. h. den Involu-
tionsmittelpunkt) zu eliminiren. Dabei gewinnt er folgende Glei-
chungen:
T ÜS 5ö ac, *)
L Oe"0a,-"o1e
Oa, Oc, o, c,
Oc Oa "" ac
Durch Division folgt
y Oa ac, . ac
Oa, a,e, . a,c
und analog
Oa abx . ab
Oa, a,*, . atb
1) La souch« est engagee entre . . . Desargues I, pag;H5, 116.
La soache est degagöe entre ... „ n i
Ies deax noeus de chacune des coaples aa, se trouvent mcslez aux deux
noeus des autres couples: bbt — cb,. Desargues I. pag. 116
les deux noeus de chacune des couples aat — bb1 — cc, so trouvent des mcslc/.
des deux noeus de chacune des autres couples. Desargues I. pag. 116.
2) Beweis:
Oa, Oc,
Uc ^ Oa
Oa,
0«i "f «1*1
Oc-f-ca
Oa, 4- a,c,
0c_
0c-|- ca
und hieraus
d. h.
Oa, -f- <»i <?i — Oa, Oc -f- ca — 0«
Oa, a, c,
Oc ac
ebenso die andere Gleichung.
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124 Chrzaszctewskt: Desaryue*' Verdientte um die
Die Verglcichung liefert:
ab . <r£, ac . a<*,
a,6 . albl a^c . aJei
Dadurch ist offenbar der Arbre unabhängig von der Soucbc darge-
stellt uud ergibt sieh folgende
(6) Definition der Involution, unabhängig vom
Mittelpunkt.
Wenn drei Punktepaare aa^ — bbi — ccA so auf einer Geraden
liegen, dass die einzelnen Punkte gegenseitige Entfernungen besitzen,
die der Gleichung III. Genüge leisten, so nennt man diese Punkt-
lage eine Involution.1) Vorausgesetzt bleibt aber immernoch
die Verteilung der Punkte, wie sie unter « hervorgehoben worden
ist. Die daraus sich ergebende strenge Einteilung in zwei verschie-
dene Involutionen fallt mit der modernen Unterscheidung einer
elliptischen und hyperbolischen Involution völlig zusam-
men, und später werden wir auch noch der parabolischen be-
gegnen. Auf die Iuvolutioiicn lasseu sich sämtliche Gesetzo des
Arbre, wie sie in den Gleichungen I. und II. niedergelegt sind, an-
wenden.
Wir brauchen kaum noch hinzuzufügen, dass die Gleichung III.
gouau dieselbe ist, wie diejenige, die heutzutage die Involution durch
die Gleichheit zweier Doppelverhältnisse detinirt.
(d) Sätze über d ie Involution.
1) Eine Involution erscheint gegeben, wenn man 2 Punktepaare,
aa' - cc, derselben kennt »)
Denn wenn 0 die Souche ist, so kann man dieselbe vermittelst
folgender Gleichungen eindeutig •)
Oa aje,
— — 1 und 4a — Oe — ac
i c avc
1) Involution und Arbre decken demnach denselben Begriff. Es besteht
zwischen ih»>en nur insofern ein formaler Unterschied, als die Bezeichnung Arbre
immer nur dann angewendet wird, wenn die Strecken vom Involutionsmittel-
punkt ausgezählt werden.
2) Desargues I. pag. 121.
3) ' . .Ja sou eh o o est donnco de position ..." Desargues I.
pag. 121.
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Begründung der projectiviachen Geometrie.
125
2) Der Involutionsmittelpunkt entspricht dem unendlich weiten
Punkt der Punktreihe. ')
3) Bis hieher führt Dcsargues sejne Untersuchungen für beide
Involutionen genieinsam durch. Zur Beantwortung der Frage aber:
Wo liegen diejenigen Punktepaare einer Involution, die von der
Souche gleichen Abstand haben? sieht er sich genötigt, in der Unter-
suchung eine Trennung vorzunehmen.
Bezeichnen x und y diejenigen Punkte, welche die verlangte
Eigenschaft besitzen, so hat man im Falle der Punktlage nach Figur
la:
Ox = 0y= VOa . Üa,
(wenn aa, ein gewöhnliches Punktpaar vorstellt.)
Hiebei betont Desargues ganz scharf, dass der Punkt x zwei
nicht zusammengehörige Punkte bcx , der Punkt y die Puukte 6, c
repräsentirt, uud bezeichnet sie daner als uoeu3 möyeus simples. *)
(Siehe Figur 2a). Durch Specialisirung der allgemeinen Involutions-
gleichung erhält man folgende Relation:
0|5 ay
axy ax
Der Fall nach Figur lb liefert wiederum
Ox — Oy — VOaTÜa
wobei Desargues ausdrücklich hervorhebt, dass x das Paar £>£»,, y
das Paar «e, repräsentirt. Dementsprechend bezeichnet er sie richtig
als „noeus moyeus doubles3), kennt somit die Doppelpunkte
der hyperbolischen Involution. (Siehe Figur 2b).)
Ist aaj ein gewöhnliches Punktepaar, so geht bei Einführung
der Punkte xy in die allgemeine Involutionsbediugung die sehr wichtige
Relation hervor:
ax a,x
ay ~~ aty
Dieselbe drückt 'aus, dass ein gewöhnliches Punkte-
paar aax von den Punkten xy, also von den Doppel-
1) Desargues I. pag. 1S7,
S) Desargues I. pag. 123.
S) Desargaes I. pag. 1S4.
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126 Ch
Itii Demrgues' Verdienste um die
punkten harmonisch getrennt wird, was oben durchaus nicht
der Fall war.
(e) Die Vierpunktinvolution. Indem Desargues die besondere
Wichtigkeit des soeben behandelton Falles anerkennt, nennt er die
Punktelage aa,— xy (Fig. 2 b) eine Vierpunktinvolution und entwickelt
eine Reihe von Sätzen , die bei derselben statthaben , eine vollstän-
dige Theorie der harmoischen Punkte. Als solche nennt er auch die
Punkte x und y ein Paar entsprechende , und bezeichnet in der Er-
kenntniss, daas ay mit aat gleichberechtigt erscheint, die Mitte p
von aa, als die reciproke Souche der Vierpunktinvolution. Man hat
dann neben
0* . Oy — Oa . Oa, — Ox* — Oy*
auch noch
pa . jja, = px . py ~ pa* - pa^
Aus den sich hieran anschliessenden Sätzen heben wir nur folgende
hervor:
1) Eine Vierpunktinvolution ist gegeben, wenn man ein Punkte-
paar und den einen Punkt des anderen Paares kennt ')
2) Die Endpunkte einer Strecke bilden mit dem Mittelpunkt
derselben und dem unendlich fernen Punkt der Geraden, auf welcher
sie liegt, eine Vierpunktinvolutiou. *)
3) Hat man eine Vierpunktinvolution (aa, — xy), deren Souche 0
ist, so sind damit sofort zwei neue allgemeine Involutionen gegeben.
Nämlich
xy — Oa, mit Souche a und
xy — Oa mit Souche ax
Desargues bescbliesst die Theorie seiner Punktinvolution mit
einem Satze, der für später von besonderer.Wichtigkeit ist. und des-
halb angeführt werden möge.
4) Hat man auf einer Geraden drei Punktepaare einer gewöhn-
lichen Sechspunkt involution (aa, -64, — sowie ein weiteres
Punktepaar xy, das mit den beiden ersten Paaren (aat — je
eine Vierpunktinvolution bildet, so gilt dies auch bezüglich des
letzten Paares ccv
1) Desargues I. pag. 134.
2) Desargues I. pag. 1S6.
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Begründung der projectivitchen Geometrie.
127
Hieran scbliesst sich eine ebenso vollständig durchgeführte Be-
handlung der
(f) Strahleninvolution,1) welche fol gen der müssen definirt
wird : Laufen durch drei Punktepaare einer Involution drei Strahlen-
paare, so hat man eine Strahleninvolution (rame d'un arbre). Auf
diese Definition folgt direct der Hauptsatz von der Invarianz
der Involution bei Protection:
„Jede beliebige Gerade wird von den 6 Strahlen des Büschels
nach C Punkten einer Involution geschnitten."»)
Infolge der umständlichen Schreibweise Desargues' gestaltet sich
der Beweis dieses wichtigen Satzes, von dem man sagen kann, dass
er das Fundament der vorliegenden Kegelschnittstheorie ist, breit
und unübersichtlich; wir glauben denselben deshalb mitteilen zu
müssen, weil er historisch interessant ist und ein beredtes Zeugniss
von dem geometrischen Scharfsinn unseres Mathematikers ablegt.
Zunächst ist der Satz für den speciellen Fall ohne weiteres klar,
„dass das Büschelcentrum im Unendlichen liegt" d. h. wenn die
einzelnen Strahlen parallel laufen. 3) Für den allgemeinen Fall je-
doch ist folgende Figur (Fig. 3) zu entwerfen: Die Involution
aax — bbx - ce, wird durch das Strahlenbüschel K projicirt , und die
beliebige Gerade M liefert auf den Strahlen derselben drei weitere
Punktepaare AAt — BBt — CC\ , von denen nachzuweisen ist, dass
sie eine Involution bilden.
Zum Beweise zieht nun Desargues die Hilfslinie cCv welche auf
den Strahlen bezüglich der Punkte ercr, — 00, liefert.
Nunmehr wird auf die folgenden Dreiecke der Transversalensatz
des Menelaos angewendet. Das Dreieck eCCt von der Transversale
KBX geschnitten, liefert die Gleichung:4)
B,C KC ß,e
l) BtCt ~ Kc ' ftCi
Das nämliche Dreieck cCC, von KB geschnitten, ergibt:
1) Desargues I. pag. 146, 147.
2) Desargues I. pag. 147.
3) Desargues I. 147.
4) Desargues, der diesen Satz dem Ptolem&us zuschreibt, da er ihn jeden-
falls aus dem Almagest kennt, wendet ihn, den Griechen folgend, beständig in
der obigen Form, der der zusammengesetzten Verhältnisse, an.
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128
Chrzaszczew sk i : Dt*argues' VtrdUnne um die
BC KC ße
2J BC\ ~ Kc ' ßCx
1) und 2) verbunden, ergeben:
Schneidet man das Dreieck ccxCx bzhw. durch die Transversalen
Klx und AV/, so erhält man:
j /SC, " bcx ' KC\
und hieraus:
ßc . ßjC bc . bxc / A'c, \*
I. und II. verknüpft, liefern:
BC .BtC (KC . K*x\* bc . bxc
BCX . BxCt ^ \Kc KcJ ' bcx . Vi
In dieser Gleichung A. erscheint die Buchstabengruppe CC1BBl
besonders ausgezeichnet. Durch Auszeichnung der Gruppe aalAAl
entsteht bei der Beibehaltung der Hülfslinie eCx die Gleichung:
ß AC . AtC (KC.Kcx\* ac axcx
ACX . AXCX \Kc . ÄXj / " aex . axcx
Indem nun nach Voraussetzung:
Damit ist aber gemäss Hauptgleichung III. auf Seite 124 die Be-
hauptung bewiesen.
- Beachtungswert scheint uns auch noch die Bemerkung Desargnes'1)
I) Deiargues I. pag. 151.
ist, ergibt sich aus A. und B. die Beziehung:
AC . AXC BC . B,C
ACX . AXCX BCX . BXCX
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Begründung der project'wischen Geometrie. 129
Läuft die schneidende Transversale M parallel zu einem der
projicirenden Strahlen, etwa Aa, so schneidet der entsprechende Strahl
A'o, die Gerade M in der Souche, der auf M entstehenden In-
volution.
Von dieser Behandlung der allgemeinen Sechsstrahleninvolution
geht er nun auf die Theorie der
fg) Vierstrahleninvolution1) über, diedadurch entsteht,
dass man eine Vierpunktinvolution (>ta1 — xy), also eine harmonische
Punktlage, von einem Centrum A'aus projicirt. Wir nennen dieselbe
heutzutage ein harmonisches Strahlenbttschel. (Fig. 4 )
Von diesem Teile der Desargues'schen Untersuchungen erwähnen
wir der Kürze halber nur die einzelnen Sätze, obgleich noch man-
ches Interessante bei der Beweisführung zur Sprache kommen könnte.
Heissen in Analogie mit dem Früheren die Strahlen aal - iij
entsprechende, so hat man:
Läuft die Transversale M parallel zu einem Strahl «,, so halbirt
in der Vierstrahleninvolutiou der entsprechende a die von den beiden
anderen Strahlen £ und r\ auf ihr ausgeschnittene Strecke. Dieser
Satz gilt auch umgekehrt. 2)
Auch das Rechtwinkclpaar einer Viorstrahleninvolution findet Er-
wähnung in dem Satze: (Fig. 5.)
Stehen zwei entsprechende Strahlen aufeinander senkrecht, so
halbirt jeder derselben den Winkel zwischen dem anderen Strahlen-
paar. Auch wird die Umkehrung angeführt.
Zieht man in einem Dreieck ABC durch die Mitte M von AB
eine beliebige Gerade MY, welche BC in Z, AC in Y trifft, zieht
man ferner CN\ZX\AB, so bilden AC— XY und MN-YZ je
eine Vierpunktinvolution.
Mit diesen verschiedenartigen Sätzen haben wir die Mittel ge-
wonnen, um im folgenden Paragraphen die eigenartige Behandlung
der Kegelschnitt8theoric schildern zu können, die Desargues ge-
schaffen hat
1) Desargues I. pag. 152.
2) Man beachte die kühnen Schlussweiscn des De«argues im Beweise für
die Umkehrung. Weil die Mitte m auf a conjagirt ist zu dem unendlich fer-
QO
nen Punkte m, auf so rauss 3/||«, laufen.
Arch. d. Math. u. PbyH. '2 Reihe, T. XVI. 9
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130
Chrzaazczewaki: Desargues' Verdienste um die
§ 3.
Kesrclschnitttheorie.
(a) Definition des Kegels. Der Kegel entsteht durch
Bewegung einer Geraden G, die, stets durch einen festen Raumpunkt
S gehend, längs einer gegebenen Kreislinie dahingleitet. Liegt S
im Unendlichen, so entsteht der Cylinder, *) liegt S in der Ebene
des Kreises, so erhält man einen Strahlenbüschel.
(b) Die einzelnen Kegelschnitte. Eine Ebene En , die
durch die Spitze des Kegels geht, trifft denselben entweder in einem
Punkte oder in 2 Geraden, die in eine einzige zusammenfal-
len, wenn E0 die Fläche berührt. Jede andere Ebene £ trifft
den Kegel nach einem Kegelschnitt. Und zwar:
Läuft die Kegeierzeugende G während ihrer Bewegung um den
Kreis niemals parallel zu Et so erhält man eine im Endlichen
sich schliessende Schnittfigur2), die Ellipse; läuft. (? während
der Bewegung um den Kreis nur einmal parallel zu Ey so ist das
Schnittergebniss eine im Unendlichen sich schliessende
Curve 8), die Parabel ; läuft U während der Bewegung um den Kreis
zweimal parallel zu Ey so erhält man als Schnittfigur eine sich
im Unendlichen in zwei congruente, gegeneinandergekehrte
Hälften spaltende Figur, die Hyperbel.4) Der Cylinder wird
im allgemeinen nach einer Ellipse geschnitten.
Diese aus einer völlig neuen Auffassungsweise entstandenen Sätze
charakterisireu die drei Kegelschuittsarten nach der Anzahl ihrer
unendlichfernen Punkte.
Die Kegelschnitte werden von je einer Geraden in höchstens zwei
Punkten geschnitten. Fallen dieselben in einen zusammen, so be-
rührt die Gerade den Kegelschnitt.
Nicht viel verschieden von dor oben geschilderten Eutstehungs-
1) „Le cylindre et le cone sont deux sougenres d'un snrgenre, ici nomine
senuleau . . . ■ Desargues I. pag, 159.
2) une ligne COttrbe, laquelle a distance finie rentre et repasse en soi-
mfime. Desargues I. pag. 161,
3) „une ligne courbe laquelle a distance infinie rentre et repasse en
soi.meme — ■ Desargues I. pag. 162.
4) „une ligne courbe, laquelle a distance infinie se mipartit en deux
egales et semblHhlcs moitirs ..." Desargues I. pag. Iß2.
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Begründung der projectivitchen Geometrie. 131
weise der Kegelschnitte ist diejenige, von welcher Oldeuburg in
einem Briefe au Leibniz berichtet ') Nach ihm soll sich dieselbe
in den bis heute noch nicht wieder aufgefundenen Lecons des Tene-
bres von Desargues befinden. Sie lautet kurz zusammengefasst :
Projicirt man vom Mittelpunkte einer Kugel aus einen kleinen
Kreis derselben auf eine ihrer Tangentialebenen, so erhält man ent-
weder eine Ellipse oder eine Parabel oder endlich eino Hyperbel,
jenachdem der zur genannten Ebene parallele Hauptkreis der Kugel
den kleinen Kreis nicht trifft, denselben berührt oder endlich in
zwei Punkten schneidet.
Nach diesen einleitenden Definitionen der Kegelschnitte wendet
sich Desargues zur Aufstellung jenes Hauptsatzes, der heute noch
seinen Namen trägt:
(c) Der Satz des Desargues. Derselbe wird folgender-
massen ausgesprochen: Laufen durch vier Punkte einer Ebene drei
Paare von Geraden, sowie auch ein beliebiger Kegelschnitt, so schneidet
irgend eine Transversale diese Figur nach vier Punktepaaren einer
Involution.
Der Beweis zerfällt in drei Abteilungen und wird im wesent-
lichen mit Hülfe des Trausversalcnsatzes von Menelaos geführt.
(Fig. 7.)
Das Dreieck ppxf wird bzhw. von den Transversalen ic, de, bd
und ec geschnitten, und es ergeben sich sofort folgende Gleichungen:
1)
2)
3)
4)
2_ tteL ^
*Pt ~ «Fi bf
HP äf_ ep
HPi " dP\ ' *f
gp^ cf cp
9Pi " " «Pi ■ «/
9\P __ bP *V
Ü\V\ hf ' dP\
Durch Multiplication der Gleichungen 1) und 2) , sowie 3) und
4) folgt unmittelbar:
1) Leibnizem Mathematische Schriften, ed. J. C. Gerhardt. B. I. Abt. I
pag. 40.
9*
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132
Chrzaszczewski: Desargues* Verdienste um die
ipj'. ilPl gpt .
d. h. doch die drei Punktepaare Hj— ggi—pvi bilden eine Involution1).
Liegen nun die vier, ursprünglich willkürlichen Punkte: hctle
auf einem Kreise, so folgt durch wiederholte Anwendung des Potenz-
satzes :
ip . itp cf df bp . ep bp . ep lp . ltp
{P\ • HPi * " bf • ef ' cpt . dpx 3 cp1 . ppx ~~ lPl . llPl
und daraus:
ipx . itpi lpt . ljpt gpx . gxpv
Diese Gleichungen definiren die drei Involutionen
(>>\-ui—pPi), (99i—lli—PPi) and (»»i-^i-pp)
welche aber zusammenfallen müssen , weil sie je zwei Punktepaare
gemeinsam haben.
Um nun endlich den Satz für einen beliebigen Kegelschnitt
nachzuweisen, bedient sich Desargues der Methode der Pro-
jection, die hier zum ersten Male auftritt und zeigt, dass
er den Charakter der Projectivitat seiner Involution (d. h. die In-
varianz) vollkommen richtig erkannt hat. Auch hebt er die Wich-
tigkeit und Verwendbarkeit dieser seiner Methode ausdrücklich her-
vor und kommt noch an anderer Stelle darauf zu sprechen. *)
Dieser wichtige Satz bildet nun für Desargues das Fundament
zu einer vollständigen Theorie von
(d) Pol und Polare, die bisher immer de La Hire zuge
schrieben wurde. Pol und Polare werden durch die bekannte har-
monische Eigenschaft, die, wie wir schon wissen, Desargues als die
Vierpunktinvolution bezeichnet, sowol in Bezug auf ein Geradenpaar
als auch in Bezug auf einen Kegelschnitt definirt.
1) Dieier specielle Fall des Satzes für das Vierseit ist bekanntlich in
seiner Umkehrung bereits von Pappus im 130ten Satte des 8. Baches der
Collectiones math. angegeben worden. Jedoch tritt statt der obigen achtglie-
drigen Bedingungsgleichung die sechsgliedrige auf.
2) Desargues I. pag. 176 ff., pag. -493.
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Begründung der projectivischen Geometrie.
133
Was den Beweis dafür anlangt, dass die sämtlichen harmoni-
schen Punkte zum Pol / (bei Desargues but de l'ordonnance) bezüg-
lich der Schnittpunkte mit den eben genannten Figuren auf einer
Geraden, der Polaren des Punktes (traversale d'une ordonnance
au but f) liegen, so wird derselbe zunächst für das Geradenpaar
(AAt) geliefert und hierauf vermittelst des Desargues'schen Satzes
auf einen beliebigen Kegelschnitt (K) ausgedehnt. (Fig 8.)
Um die Polare des Punktes f in Bezug auf das Geradenpaar
(AAt) zu construiren, zieht Desargues zwei beliebige Strahlen feb
und fdt, welche auf A und At bzhw. die Punkte cd und bt liefern.
Der Schnittpunkt m der Diagonalen ce und bd mit n , dem gemein-
samen Punkt von A und Au verbunden, liefert die verlangte Polare. Die
Verbindungslinie fm schneidet A und At in den Punkten x und y.
Wendet man in Bezug auf das Dreieck nry den Satz von Me-
nelaos an, indem man bd — cc-dc—bc bzhw. als schneidende Trans-
versalen ansieht, so hat man:
mx dz bn
mya dn' by
mx ix cn
my cn ' cy
fy dn ' cy
fx cx bn
Liegen aber hiernach mf und xy harmonisch, so muss auch ein be-
liebiger Strahl fk—üj vier harmonische Punkte liefern.
Geht nun durch die vier Punkte bzde ein ganz beliebiger Kegel«
schnitt, so ist nach Desargues die bereits construirte Linie auch die
Polare in Bezug auf den Kegelschnitt Denn auf dem beliebigen
Strahl fly der den Kegelschnitt in l und f, trifft, liegt die Involution
99% ~ deren Panktepaare {Ux—g9i) von f und k harmo-
1) M nn erkennt sehr leicht, dass dieser bekannte Satz ein speciellcr Fall
Ton dem unter lit. c. dieses Paragraphen gegebenen Satz« Ober das Vierten ist.
cn by
Daraus folgt unmittelbar:
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134 Chrzaszcxewski: Desargues' Verdienste um die
m
nisch getrennt worden. Die beiden letztgenannten Punkte sind so-
mit die Doppelpunkte obiger Punktreihe, so dass sie auch zum
Punktepaar //, harmonisch liegen müssen, was aber zu beweisen war.
Daran schliesst sich sofort eine Reihe von
(e) Sätzen über Pol und Polare, von denen wir die wich-
tigsten hervorheben wollen:
1) Es findet sich der Hinweis, dass die Linie mf (Figur 8)
Polare zu n, die Linie nf Polare zu m sei. ,).
2) Diejenigen Geraden, welche den Pol / mit den Schnittpunkten
* und / der Polaren mit dem Kegelschnitt verbinden, berühren den-
selben. *)
3) Die Pole der Geraden eines Büschels liegen auf der Polaren
seines Centrums und umgekehrt. »)
4) Die Polaren der Punkte einer Geraden laufen durch den Pol
derselben. 4)
Es ist kaum nötig darauf hinzuweisen, dass die beidsn letztge-
nannten Sätze das Princip der reeiproken Polaren enthalten.
5) Wie ferner Desargues jedem Punkte in der Ebene eines
Kegelschnitts eine einzige Polare bezüglich desselben zuordnet *)
und auch umgekehrt jeder Geraden nur einen Pol, so weist er auch
eder Geraden eine ganz bestimmte Involution6) zu,
nämlich die der Punkte m uud », also die Involution der conjugirten
Pole. Lässt man n längs der Geraden ns variiren, so bekommt man
immer andere und andere Lagen der Punkte (m«) Und zwar gilt
hierüber folgendes:
(a) Jedem Punkte f ausserhalb eines Kegelschnitts gehört eine
Polare zu, die den Kegelschnitt in zwei Punkten trifft, und die dieser
gemäss (5) zugewieseue Involution ist hyperbolisch7).
1) DeBargues I. j ag. 18d.
2) Desargues L pag. 192.
3) Desargues I. pag. 191.
4) Desargues 1. pag. 191.
5) Desargues L pag. 192.
6) Desargues I. pag. 194, 195.
7) „l'arbre est d'espece a souche ddgagde." Desargues L pag. 195.
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Begründung drr projeetivischen Gtomtlrit.
135
(ß) Jedem Punkte im Iunern eines Kegelschnitts gehört bezüg-
lich desselben eine Polare zu, die denselben nicht schneidet , und
die dieser gemäss (5) zugewiesene Involution ist elliptisch ')
y) Der Pol einer Tangente des Kegelschnitts bezüglich desselben
liegt im Berührpunkt, und die der Tangente gemäss (5) zugewiesene
Involution ist parabolisch.*)
Desargues hebt also die parabolische Involution ausdrücklich als
eine dritte Anordnung der involutorischen Puuktlage hervor.
6) (Siehe Figur 9.) Jeder Strahl («jVV'i • • . ) eines Strah-
lenbüschels / trifft einen Kegelschnitt in Punkten (ab, a'b\ a"b") so,
dass ihre Verbindungsstrablen mit einem festen Punkte p auf dem
Kegelschnitt eine Strahleuinvolution {aß — a'ß' — a" ß" . . . ).bilden3)
Und die Umkohrung:
7) (Fig. 9.) Die sich entsprechenden Strahlen einer Involution
(aß — a'ß' — a'ß" . . . ). deren Centrum (p) auf einem Kegelschnitt
liegen, schneiden denselben in Punkten: (ab — ab' — a'b" . . . ),
deren Verbindungslinien stets durch einen festen Punkt laufen.4)
8) Der Mittelpunkt eines Kegelschnitts wird von Desargues als
Pol der unendlich fernen Geraden definirt. 5)
(f) Ausdehnung der Polareu theorie auf den Raum.
Desargues begnügt sich aber nicht damit eine vollständige Polaren-
theoric der Kegelschnitte zu entwerfen, sondern er dehnt die-
selbe sogar auf den Kaum aus, iudem er die Polarebeuo (plan
1) „l'arbrc est d'espace a souchc engagcV. Desargues I. pag. 193.
2) „Ccpcndant on remarquera qu'entre les deux especes de conformation,
d'arbre, il y en a unc troisietou, en la quelle chaquo couple de noua
toujours un est uni a la souohe, ... et celte espece de conformation d'arbro
est mitoyenne entre autres les deux, a souche engagee et a couebo ddgagöc".
Desargues I. pag. 194. 195.
3) Desargues I. pag. 194.
4) Die Sätzo 6) und 7) führten spater, wieder neu gefunden, zur Be-
trachtung der krummen involutorischen Punktreihen.
5) „Quand en un plan, aueun des points d'une droite n'y est a distance
finie, cette droite y est a distance infinie. D'autant qu'en un plan lc point nommö
centre d'une coupe de rouleau, n'est qu'un cas d'cntre les innombrahles buts
d'ordonnance de droites, il nc doit etre jamais Id parle de centre de coupe
de rouleau. u Wir glaubten auf Grund dieser Stelle (Desargues I. pag. 166,
168) den Satz (8) in der angegebenen Weise formuliren zu dürfen. Ver-
gleiche auch Des. I. pag. 168 ff.
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136
Chrzastcxetoski: Desarr/ues' Verdienste um dte
traversal des droites d'une ordonnance) in Bezug auf eine Kugel
nach Analogie der Verbältnisse in der Ebene definirt 1 ) Ja, es wird
sogar der folgende Satz deutlich ausgesprochen: Bewegen sich ver-
schiedene Geraden, die alle je einen festen Punkt in einer gegebeneu
Ebene besitzen, um eine Kugel, so sind die Ebenen der dabei durch-
laufenen Berührungskreise die Polarebenen zu jenen festen Punkten;
überdies gehen diese all© durch den Pol der ursprünglich gegebenen
Ebene.
Dazu fügt Desargues nachfolgende merkwürdige Stelle:
„Eine ähnliche Eigenschaft findet sich auch in Bezug auf andere
Körper, die zur Kugel in dem nämlichen Verhältniss
stehen, wie die Ovale oder Ellipsen zum Kreise,' aber
es wäre hierüber zuviel zu sagen , wenn man nichts dabei übersehen
wollte." *)
Darin scheint zum mindesten eine Vorahnung der Collineations-
verwandtschaft zwischen den Flächen zweiteu Grades uud der Kugel
angedeutet zu sein.3)
(g) Eine wichtige Anwendung, die Desargues von der
Polarentheorie macht , und auf welche wir später noch zurückkom-
men werden, wollen wir hier nicht übergehen. Es handelt sich dar-
um, den Mittelpunkt, ein paar coujugirter Durchmesser, sowie auch
die Tangenten und Asymptoten eines Kegelschnitts zu ermitteln,
der dadurch entsteht, dass eine gegebene Kegelfläche mit kreisför-
miger Basis durch eine beliebige Ebene K geschnitten wird. Desar-
gues verfährt folgendermassen : Durch die Spitze f des Kegels legt
er eine Hülfsebene E0 parallel zu /•;, welche die Kreisebeue in S0
trifft , während /•; dieselbe in S schneiden möge. Der Pol von -Sy>
bezüglich des Kreises sei/>, uud die ihr gemäss Satz 5 auf Seite 134
zugehörige Involution: (»m, m'n' ; m"n" u. s. w.) (Fig. 10a). Die
Verbindungslinie der Kegelspitze /' mit dem Pol p ist Achse eines
)) Desargues I. pag. 214.
2) Desargues I. 124, 215.
3) Aehnlich drückt sich Poncelct, ebenfalls anschliessend an die Ebene
in seinem Traite des propriöte's projectives des figures t. 1. pag. 125 aus, in-
dem er sagt: Uebrigens lasst sich die Theorie der reeiproken Polaren ohne
Mühe auf Raumfiguren ausdehnen , indem man den Kegelschnitt durch eine
beliebige Fläche zweiten Grades erseut, ich trete aber nicht in den Gegen-
stand dieses Capitels ein, das uns zu lange aufhalten würde u. s. w. u. s. w.
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Begründung der projectivi*chen Geometrie.
137
Ebencubüschels, V) die auf der gegebenen Ebene E den Mittelpunkt
des entsprechenden Kegelschnitts ausscheidet; Ebencnpaaro des
Büschels, welche durch zwei conjugirte Punkte der Involution auf
S0 gehen, schneiden in E ein Paar conjugirter Durchmesser aus «),
deren Endpunkte in der einfachsten Weise bestimmt werden können.
Auch die Tangenten und Asymptoten, welch' letztere bei dieser Ge-
legenheit wol zum ersten Male als Durchmesser und Tangenten
in den unendlich weiten Punkten betrachtet werden, lassen
sich mit Hülfe der construirten Involution ermitteln, wenn auch die
Construction der letzteren Elemente nicht besonders scharf ange-
geben ist.
Um in der gegebenen Figur 10 a, die in Orthogonalprojectioncn
den Vorzug illustriren soll, eiuen Punkt des entstehenden Kegel-
schnitts zu linden, ziehen wir die Gerade mj>, legen durch diese und
die Kegelspitze f eiue Ebene, die den Kegel in dem Dreieck dt-i;
trifft; die Schnittlinie Mb derselben Ebene mit der gegebeneu Ebcuo
E (Spuren *S und T) muss parallel laufen zu mf, welche doch in
der Hülfsebeno Kt (Spuren S0T0) liegen muss; Mb schucidet das
Dreieck in zwei Punkten des gesuchten Kegelschnitts. Dieselbe Cou-
struetiou mit dem Puukte « ausgeführt, liefert zwei neue Punkte ac.
ac und bd sind zugleich conjugirte Durchmesser des sich ergebenden
Schnittgebildes, (i ist sein Mittelpunkt.
Lösen wir nun aus der Figur 10 a die Figur 10b heraus, und
denken uns den ganzen Vorgang in einer Ebene ausgeführt, so steht
eine Construction vor uns, die nach der bisherigen Ansicht von De
La Hire im Jahre 1673 in seinen Planiconiques zum ersten Malo
gegeben wurde uud die Transformation des Kreises in einen Kegel-
schnitt leistet; dass De La Hire durch obigen Gedankengang zu
dieser gelangt ist, dürfte wol ausser allem Zweifel sein.
•
Die übrigen noch im Brouillon enthaltenen Sätze aus der Kegel-
schnittstheorie beanspruchen nicht das Interesse, wie die angeführten,
da sie teilweise kaum verständlich gefasst sind. Dagegen wollen wir
noch den bekannten
1) et Ja droitc menee par 1c sommet du rouleau et cc but /> (F) est
l'cssieu de l'ordonnance de plan etc. Des. I. pag. 196.
J) Aus dieser Construction lässt sich unmittelbar der Satz ablesen, dass
die conjugirten Durchmesser eines Kegelschnitt« eine Involution bilden, indem
dieselben, wie aus der Figur ersichtlich ist, eine Punktinvolution projiciren,
oder durch einen inve-lutorischen Ebenenbüschel ausgeschnitten werden.
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138 Chrzas zczew $ki: Desaryues' Verdunste um die
(h) Satz über perspektivisch liegende Dreiecke1)
erwähnen, welcher sich in der von Bosse herausgegebenen Perspective
des DesargueB befindet. Er lautet: Wenn die Geraden (siehe Figur
11) HDa, HEb, cED, Iga, Ifb , abc, HIL, DgK, EfK sich irgend
wie im Räume oder in einer und derselben Ebene gegenseitig durch-
schneiden, so müssen auch die Punkte cfg auf einer Geraden liegen.
Desargues gibt zunächst eiuen Beweis für den Raum, wie er heute
noch allgemein Üblich ist; für die Ebene gelingt derselbe durch drei-
malige Auwenduug des Satzes vou Menelaos, indem die Dreiecke
DHK^ KEH und DHE mit den Transversalen Iga, hfl und abc ge-
schnitten werden. Man hat dann:
gD aD IH
1} gK ™ atl ' IK
fK IK bH
"} fK l //' bE
cD aD bH
'6) cE " all ' bE
Aus (1) und (2) folgt:
gD f K _ aD bH
gK ' fK Ä all ' bE
und in Verbindung mit (3) ergibt sich:
ct>__ gD fH
cK" gK' fK
oder
cD fK cK
gD~ gK' fK
somit liegen nach der Umkehrung des Satzes von Menelaos die drei
Punkte c, /, g in einer Geraden.
Auch findet sich der Hinweis, dass in solchen Fällen, wo Sätze
für den Raum aufgestellt werden, dieselben ohne weiteres eine Deu-
tung in der Ebene zulassen. *)
1) Desargues I. pag. 413.
2) ... et Ton peut discourir de leurs propridte's sur l'une comme sur
l'autre, et par ce moyen se pusser de cellc da relicf en lui substituant celle
d'un seul plan." Desargues I. pag. 415.
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Begründung der projeclivischen Geometrie.
139
§ 4.
Rückblick.
Blicken wir noch eiumal auf die geführto Untersuchung zurück,
so ergeben sich folgende Hauptresultate: Desargues baut bereits die
Geometrie im wesentlichen auf der Betrachtung der Gruudgebilde
erster Stufe auf, wie es nachmals, unabhängig von ihm, J. Steiner
getan hat. Wohl fiudet er nicht die allgemeine projectivische Be-
ziehung dieser Grundgebilde, aber ersetzt dieselbe durch die Involu-
tion, die er in ihrer vollständigen Allgemeinheit erkennt und bis in's
Detail behandelt. Diese führt ihn zu einer eingehenden Behandlung
der Polarcntheorie, ') die ihrerseits auf den Satz vom Kegelschnitt,
dem ein Vicrseit eingeschrieben ist, gestützt wird. Ausserdem ist
Desargues vollständig vertraut mit dem Begriff der Invarianz geome-
trischer Eigenschaften bei Protection, und diese allein ermöglicht
ihm eine Behandlung der Kegelschnittstheorie, wie sie in einer sol-
chen Allgemeinheit nie vor ihm gegeben worden war. Dafür spricht
auch eine Stelle in den Acta Eruditorum vom Jahre 1685 pag. 400,
welche lautet: „Desarguesius primus sectiones conicas uuiversali
quadum ratione tractare, ac propositiones multas sie enuutiare
coepit, ut quaecunque Sectio subintelligi posset,"
§. 5.
Desargues' Stellung in seiner Zeit.
Selten wol hat ein Gelehrter so widersprechende Beurteilung
von Seiten seiner Zeitgenossen erfahren müssen, wie gerade De-
sargues.
Von den Grossen angestaunt und bewundert, ward er zu glei-
cher Zeit von den mittelraässigen Mathematikern, welche in ihrer
conservativeu Haltuüg jeder Neuerung in der Geometrie feindlich
gegenüberstanden, mit Hass verfolgt, mit Beleidiguugeu und Schmähun-
gen überschüttet, die bald Desargues jede Lust nahmen, seine eigen-
artigen gedankenreichen Arbeiten fernerhin zu veröffentlichen. So
1) Wir glauben im Vorhergehenden bestimmt nachgewiesen zu haben,
dass Desargues tatsächlich der Schöpfer der Polarenthcoric ist, die bisher dem
De La Hirc zugeschrieben wurde. Vergl. z. B. Dr. Lehmann; De La Hire
und seine Sectiones Conicae, Abhandlung zum Jahresbericht des Kgl. Gym-
nasiums zu Leipzig auf das Schuljuhr Ostern 1887 bis Ostern 1888, ebenso
Ostern 1889 bis 1890; Cantor B. III. pag. 123.
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140 Chrzaazctewski: Desargues' Verdienste um die
erklärt es sich auch, dass er von dem Jahre 1644 an keiiie Schrift
mehr erseheiuen liess.
Schon sein erstes Werk, das über die Perspective haudelte,
hatte alsbald nach seiner Veröffentlichung gewissen Leuten Veran-
lassung gegeben, gegen die von Desargues auf diesem Gebiete ein-
geführte Neuerung der Coordinatenmethode ») zu protestiren.
So wurden mehrere Schriften verfasst, die zum Teil den Namen
ihres Urhebers trugen, zum Teil anonym herausgegeben wurdeu.
Ein heftiger Streit entbrannte und wurde mit grosser Leidenschaft
auf beiden Seiten geführt.
Als Beispiel hierfür sei erwähnt, dass Desargues einem gewissen
Curabello die ungeheure Summe von lOOüOO Livres anbot, falls es
ihm (Desargues) nicht gelingen sollte nachzuweisen, dass der Inhalt
der Curabelle'scheu Streitschrift zum Teil falsch, zum Teil verleum-
derisch sei.
Schliesslich wurden dann alle gegen Desargues erschienenen
Schmähschriften in einem einzigen Baude vereinigt, der den Titel
trug : „Abis eharitable sur les diverses oeuvres et feuilles volantes du
sieur Üirard Desargues Lyonuais Paris 1642, chez Melchior Taver-
vier. " *) und heute zu den grossen Seltenheiten gehört.
In dieser Sammlung befindet sich auch der Brief eines gewissen
Beaugrand, Sekretär des Königs, der sich in seinem ersten Teil mit
dem Brouillon Desargues', in seinem zweiten Teile aber mit Studien
über den Schwerpunkt beschäftigt, indem er an eine Arbeit des
letzteren über Mechanik anknüpft, die dem Kegelschnitts werk bei-
gegeben war, heute aber nicht mehr vorhauden ist.
Der Eindruck, den man nun beim Lesen des Beaugrand'schen
Briefes gewinnt, ist der, dass es diesem Secretär weniger darum zu
1) Bekanntlich beruht die Desargacs'sche Methode, Gegenstände per-
spectirisch abzubilden einfach darin, dass die einzelnen Ecken derselben punkt-
weise vermittelst ihrer Coordinatcn dargestellt werden.
2) Uns lag ein Exemplar der Münchner Hof- und Staatsbibliothek mit
der Signatur: 20. Arch. libr. 4"'» 5 vor.
3) Als Beweis für Bcaugrands Unfähigkeit zur Beurteilung mathematischer
Dinge, fahren wir nur folgende Tatsachen an: In dem oben bezeichneten Brief
zeichnet er die Einführung der Doppelpunkte einer Involution für völlig über-
flüssig da dies alle jene selbst maehen können, die die ersten Element« des
Euklid studirt haben". In seiner Geostatik behauptet der Sccretar, dass das
Gewicht einos Körpers, der sich dem Erdmittelpunkte nähert, abnehmen müsse.
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Begründung der projectivüchen Geometrie.
141
tun war an dem Brouillon sachliche Kritik zu üben, wozu er auch
keineswegs die Fähigkeit besass, *) als vielmehr durch eine spöttisch
gehaltene Bemängelung der von Desargues allerdings zahlreich ein-
geführten Begriffe, wie Souche oder Involution, das Werk verächt-
lieh zu machen und als das Product eines nicht mehr vollständig
zurechnungsfähigen Mannes hinzustellen. Aehnlichen Charakter tragen
alle übrigen gegen Desargues gerichteten Schmähschriften an sich.
Während nun die wichtigsten Originalarbeiten des grossen Ge-
lehrten verloren gingen und erst nach langer Zeit teilweise wieder
aufgefunden werden konnten, haben sich diese Ergüsse des Hasses
und der Eifersucht bis auf den heutigen Tag erhalten.
Und gerade sie haben, wenn sie auch zu Desargues's Lebzeiten
seinem Ruhm manchen Abbruch taten, dazu beigetragen, die Nach-
welt auf den Gelehrten aufmerksam zu machen und manche seiner
Entdeckungen zu überliefern.
Im Gegensatze zu diesen unerquicklichen Anfeindungen, die
Desargues über sich ergehen lassen musste, steht die wichtige Tat-
sache, dass die Geistesheroen jener Zeit ihm ihre Hochachtung nach
jeder Richtung hin bekundeten.
So schreibt z. B. Fermat an den P. Mersenne, der bekanntlich
mit allen bedeutenden französischen Gelehrten jener Epoche in Be-
ziehungen stand:
„Ich achte den Herrn Desargues sehr und zwar deshalb, weil
er der selbständige Erfinder seiner Kegelscbnittstheorie ist. Sein
Büchlein, das, wie Sie sagen, als Jargon *) gilt, ist mir sehr ver-
ständlich und geistreich erschienen."
Ein nicht minder günstiges Zeugniss stellt ihm Carcavy in einem
Briefe vom 22. Juni 1656, der an Uuyghens gerichtet ist, aus : *)
„Es ist wahr, dass Desargues einon Styl hat, der von dem der
anderen Geometer etwas abweicht. Da er aber die Werke derselben
nur wenig gelesen hat, seine Gedanken ihm allein entsprungen sind,
und er die Dinge allgemeiner fasst, wie die anderen Geometer, so
muss man ihn entschuldigen und aus dem wenigen, das er uns ge-
geben hat, Nutzen ziehen, der freilich ein grösserer sein würde,
wenn Desargues seine Gedanken in anderer Reihenfolge entwickelt
hätte."
1) So drückt sich Beaugrand in seinem Briefe aus.
2) Cli. Henry: Intermediance de Carcavy, de Fermat, Pascal et HuyghenB.
Bull, di Bibliographia et di storia, B. Boncompagni tome 17. S. 330.
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142 Chrzasteztwiki: Desargues' Verdienste um die
Statt noch mehr solcher Stellen anzuführen, weisen wir darauf
bin, dass Desargues mit dem berühmten Philosophen und Mathe-
matiker Descartes in inniger freundschaftlicher Beziehung stand, die
hauptsächlich in der wissenschaftlichen Tüchtigkeit des ersteren ihre
Begründung hatte. Auch versäumt Descartes keine Gelegenheit diese
seine Hochschätzung Desargues gegenüber auszusprechen. *) Das
Bewusstsein der Wertschätzung von Seite solcher Männer, die wie
z. B. Descartes nur äusserst sparsam* in der Erteilung von Lob-
sprüchen waren, musste den Gelehrten entschädigen für die vielen
Angriffe und Beleidigungen anderer.
Wie es bei neu auftretenden Gedanken immer geht, so waren
es eben nur wenige, die Desargues' Ideenflug zu folgen vermochten.
Der wesentlichste Grund hiefür liegt wol in seinen Werken selbst,
denn sie unterscheiden sich sowol im Stjl als auch im Inhalt von
allen mathematischen Schriften jener Zeit.'
Obwol seit Vieta eine bedeutende Besserung der algebraischen
Bezeichnung»- und Rechnungsweise eingetreten war bediente sich
dennoch Desargues beständig derjenigen der Alten, da er diese allein
kannte. Auch Decartes hat ihm diesen Mangel vorgehalten, indem
er an seinen Freund schreibt:*)
„Um Jhre Beweise einfacher zu gestalten, wäre es nicht übel
angebracht Termen und arithmetische Rechnungsweisen anzuwenden,
sowie ich das in meiner Geometrie gemacht habe. Denn es gibt
viel mehr Leute, welche wissen, was Multiplication ist, als solche,
die verstehen, was ein zusammengesetztes Verhältnis« bedeutet.*4
Die Klarheit, namentlich des Kegelschnittswerkes, wurde aber
auch dadurch wesentlich beeinträchtigt, dass weder eine Einteilung
nach Capiteln vorhanden, noch eine logische Aufeinanderfolge in den
Entwicklungen eingehalten ist.
Ausserdem roussten die scheinbar willkürlichen Definitionen, wie
z. B. bei der Involution, und die nicht immer genügend begründete
Notwendigkeit der Einführung neuer Gedanken und Betrachtungen
einen nicht sehr geschulten Leser abschrecken.
Ferner hatte zwei Jahre vor dem Erscheinen des Brouillon
Descartes seine Geometrie herausgegeben, die die Aufmerksamkeit der
damaligen Mathematiker sehr bald von den Methoden ablenkte, die
1) Vergleiche r.. B. Descartes' Briefwechsel.
2) Lettre« de Descartes, Edit Cousin, pag. 88. tome 8. Brief rom 4. Ja-
nuar 1639. Aehnlich pag. 214. tome 8.
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Begründung der projectivischen Geometrie.
143
durch die griechischen Mathematiker des goldenen Zeitalters ange-
bahnt und seit etwa zwei Jahrtausenden verfolgt worden sind.
Doch ganz ohne fruchtbaren Einfluss blieben Desargue's neue
Gedanken keineswegs. Vielmehr befanden sich unter seinen Schülern
Männer, die nach ihren Geisteseigenschaften befähigt waren, die so
neuen Anregungen ihres Meisters aufzunehmen und weiter auszu-
bilden. Ein solcher war Abraham Bosse, der später auf der Pariser
Hochschule die Perspective und den Steinschnitt lehrte und 1666
lieber seiner Professur entsagte, als dass er der Methode des Desar-
gues abgeschworen hätte, wie das von ihm verlangt wurde. Auch
De La Hire, der Vater des berühmten Gelehrten gleichen Namens,
von dem wir noch weiter unten sprechen werden, befand sich im
Schulerkreis unseres Mathematikers. Der bedeutendste unter allen
aber war Blaise Pascal der Jüngere. Geboren im Jahre 1623, fand
er mit 16 Jahren jenen berühmten Satz, der nach ihm den Namen
trägt.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser Satz den Studien bei
Desargues eutsprungen ist, indem Pascal selbst sagt, ') „dass er, so-
weit es ihm möglich war, versucht habe, Desargues nachzuahmen."
In seinem Essay pour los coniques finden wir die Definition des
Strahlenbüschels mit derselben Bezeichnung wie bei Desargues (ordre
de lignes, ordonnance de lignes) und ausserdem den Satz vom Kegel-
schnitt dem ein Vierseit eingeschrieben ist, aufgeführt. Ueber die-
selbe Schrift äussert sich Decartes wie folgt:2)
„Ich habe auch den Essay des jungen Pascal über die Kegel-
schnitte bekommen, und bevor ich noch die Hälfte desselben durch-
gelesen hatte, erkannte ich, dass Pascal von Desargues gelernt hat,
was er mir auch sofort einräumte 4 '
Auch hält er es an einer anderen Stelle für nicht glaubwürdig,
dass ein 16 jähriger Jüngling einen so wichtigen Satz, wie der Sechs-
ecksatz ist, habe finden können.
In der Tat ist es leicht möglich, aus zwei Sätzen des Desargues
den von Pascal abzuleiten. Wir teilen diesen Beweis mit, da viel-
leicht Pascal einen ähnlichen Weg eingeschlagen hat. (Siehe Fig. 12.)
Das Viorseit 1264 mit den Diagonalen 24 und 16 werde von
der Transversale G in den Punkten a<ix—bb1 geschnitten. Eben-
1) Essay pour les Coniques pag. 184. tome III.
2) Leitre» de Descartes |>ag. 201. tome 8, Brief vom II. Juni IG40.
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144
Chrzaszczewski: Desaryues* Verdienste um die
dieselbe trifft einen beliebigen (Kegelschnitt, der durch I, 2, 4, 6
gelegt ist, in den Punkten ccv
Nun bilden aber die Paare aat — bbl — cc, eine Involution , die
wir von 4 auf den Kegelschnitt projiciren wollen, und erhalten da-
durch die Punktepaare 23 — 56 — ce, deren Verbindungslinien durch
einen einzigen Punkt 0 auf G laufen müssen. (Vergl. Satz 7 auf Seite
135.) Betrachten wir in der Figur das Sechseck 12 3456, so schnei-
den sich offenbar seine Gegenteiten in drei Punkteu einer Geraden
<?, womit der Pascal'sche Satz bewiesen *) ist.
Auch Fermat, der wie wir schon sahen, Desargues' Bedeutung
zu würdigen wusste, scheint sich eingebend mit der Involution des-
selben beschäftigt zu haben. Denn in seinem Nachlasse befinden
sich zwei specielle Fälle des Satzes vom Kegelschnitt mit dem ein-
geschriebenen Vierseit. Den einen hat bereits Herr Cantor in seiner
Geschichte der Mathematik angeführt *) und bemerkt, dass in ihm die
jetzt gebräuchliche Defiuition der Involution enthalten sei, wenn
auch jener Kunstausdruck nicht genannt und gebraucht sei. *)
Der fragliche Satz lautet:
Verbindet man einen beliebigen Punkt b eines Kreises mit den
Endpunkten m und n einer Sehne, so erhält man auf dem zu mn
parallelen Durchmesser ppt die Puukte qrx und durch Annahme des
Punktes e zwei weitere <z,r.
Dann besteht folgende Beziehung:
1) Bekanntlich ist dieses Theorem bereits in den: Pappi Alexandrini
mathematicae collccüoncs im 141 und 143 ten Satz des 8. Baches für den
Fall enthalten, dass der Kegelschnitt in ein Geradenpaar zerfällt.
2) Cantors Vorlesungen II. Band p. 606 und pag. 620. Hierzu ist zu
bemerken, dass De*sargues gerade jener allgemeinen Beziehung (Gleichung III
auf Seite 124 dieser Arbeit) den Namen Involution beilegte, wahrend er mit
der Constanx des Rechtecks den Arbre definirt.
3) Oeuvres de Fermnt. IIcnry-Tancry B. I. pag. 79.
12 und 45 schneiden sich in a,
23 und 56 schneiden sich in 0
34 und 61 schneiden sich in 4,
(Fig. 13)
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Begründung der projectwitchen Geometrü.
145
Als Porisma wird der Satz, der allerdings die allgemeine Iu-
volutionsbedingung darstellt, beweislos angegeben und noch beige-
fügt, dass es unschwer sei, denselben auf Ellipsen, Hyperbeln und
Gegenschuitte auszudehnen.
Diesem Porisma geht ein anderes voraus , das ebenfalls als spe-
cieller Fall des allgemeinen Desargues'schen Satzes zu betrachten ist,
was bisher noch nicht bemerkt wurde. *)
In einer Parabel sei der Durchmesser 00, gezogen. (S. Fig. 14).
Verbindet man 2 Punkte M und N mit zwei festen A und 2?,
so erhält man auf dem Durchmesser Punktepaare <ki, — M„ welche
der folgenden Relation genügen:
Oa Ob,
02 "" Öa, °der °ft ' °ai ™ Üi *
Dies bedeutet aber, dass 0 die Souche der Involution aal — bbi ist.
Diese entspricht aber dem Punkte 0,. Somit hätte man die Sechs-
punktinvolution aa, - £6,-00,.
Wenn mau erwägt, dass Fermat Desargues' Schrift über die
Kegelschnitte gekauut hat und ihr auch seinen Beifall nicht versagte,
so ist die Vermutung, dass er durch jenen auf dio obigen Sätze ge-
kommen ist, keine unberechtigte. Unbeschadet dessen besteht neben
dieser Anuahme auch die Möglichkeit, dass Fermat bei seinen aus-
gedehnten Studien über Apollonius, hauptsächlich aber über die
Porismen des Euklid , selbst auf diese verhältnissmässig wenig be-
deutenden Sätze stiess.
Da sich aber die beiden Theoreme, wie schon bemerkt, erst im
Nachlasse des Fermat vorgefunden haben, *) so muss man wenigstens
zugeben, dass der fragliche Fundamentalsatz von Desargues zuerst
veröffentlicht worden ist. So nennt auch Pascal,') der diesen Satz
anführt, nur Desargues als den Entdecker des Satzes vom Kegel-
schnitt mit dem eingeschriebenen Vierseit.
1) Oeuvres de Fermat Ed. Henry-Tanery 1891. toue I. pag. 79.
2) Somit erst 25 Jahre nach dem Erscheinen des Brouillon! Siehe auch
Chasles Apercu historique § 25. II. Capitel.
3) Oeurcs completes de Pascal: Ed. Lihrairie de L. Hachette et O,
Essay pour les Coniquc». tome III. pag. 184.
Arch. d. Math. u. Thy«. 2 R«ihe. T. XVI. 10
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14G
C/irzastrxewski: Desargue** Verdien.<.te um die
§ 6.
Kl ii Ii u ss der Arbeiten Deturgrues' auf die Entwicklung der
projectlvi.schen («eoiiietrie in späterer Zeit.
Da das wichtigste Werk Desargues', das über die Kegelschnitte,
vielleicht infolge der geringen Auflage oder schweren Lesbarkeit des-
selben bald gänzlich verschwand, so wäre der Name unseres Ge-
lehrten als eines hervorrageudeu Geometers wol ganz in Vergessen-
heit geraten, wenn nicht, wie schon früher bemerkt, jene Schmäh-
schriften ihn der Nachwelt überliefert hätten. Umsoraehr ist es zu
begrüssen, dass der französische Mathematiker Philipp De La Uire,
der von 1640—1718 lebte, ') im Jahre 1079 eine eigenhändige Ab-
schrift des „Brouillou project" von Desargues, fertigte, die dann
Chasles nach weiteren 165 Jahren, im Jahre 1845 wieder auffand.
Was De La Hire zu diesem eigentümlichen Verfahren veranlasste,
dürfte kaum mehr zu ermitteln sein, dagegen hat die Keuntniss dieses
Werkes unzweifelhaft Eintiuss auf seine so berühmt gewordenen,
geometrischen Arbeiten ausgeübt, wenn er auch in einem seiner Ab-
schrift beigegebenen Briefe dies nicht zum Ausdruck bringt. 2) Mit
dieser unserer Anschauung stehen wir keineswegs allein, sondern es
findet sich bereits in den Acta Eruditorura vom Jahre 1685 auf
pag. 400 eine Bemerkung, welche bei Gelegenheit der Keceusiou des
im gleichen Jahre erschieneneu Werkes von Do La Hire: „Sectiones
Conicae in nov eni libros distributae (fol., Parisiis 1685, apud Steph.
Michallet.) gemacht wird, uud welche lautet:
Cum nihil de bis Pascalii, Desarguesii aut pauca sint edita.
eo gratior fuit labor doctissimi geometrae Ph. de La Hire, qui
vestigiis istorum iusistens, multaque perpulchraque de suo ad-
jiciens, jam ante 12 anuos libellum titulo Novae raethodi sectiones
couicas et cyliudricas explicaudi edidit . . . 3)
Ein genauer Vergleich des genannteu Werkes mit der Desargues-
schen Schrift macht, wie wir sehen werden, diese Beeinflussung un-
zweifelhaft.
Nun hatte aber De La Hire bereits im Jahre 1673, also 3 Jahre
bevor er nach seiner Augabe Desargues' Kegelschnittstheorio zum
1) Vergleiche hierüber Cantor B. III, pag. 120 ff.
2) Desargue« I. png. 231, 232.
3) Die«e Stelle findet sich in Chasles' Apercu historiqne, deutsche Aus-
gabe von Sohnke png. 8f>.
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Bekundung der projectivischen Geometrie.
147
ersten Male las, ein Werk mit dem Titel „Nouvelle Methode en
Geometrie pour les sections des superficies couiques et cylindriques"
veröffentlicht. In derselben gibt er eine Metbode an, um einen Kreis
in einen Kegelschnitt puuktweise zu transformiren.
Fast genau dieselbe Construction fanden wir bei der Desargues,
als wir die von ihm gegebenen Vorschriften durch eine Zeichnung
veranschaulichten.1) Der einzige Unterschied besteht darin, dass
Desargues die Elemente des Kegelschnittes aus dem Grundkreis des
Kegels, also räumlich ableitet, während De La Hire Kreis und
Kegelschnitt in einer und derselben Ebono sich vorstellt. ») Aber
auch Desargues hatte schon, wie wir Seite 138 sahen, die Bemer-
kung gemacht, dass derartige räumliche Figuren unmittelbar in
der Ebene gedeutet werden dürfen. Dieser Umstand hindert je-
doch nicht, De La Hire's Worten betreffs der erstmaligen Leetüre
dem Desargues'schen Kegelschnitte Glauben zu schenken, denn er
kann die Kenntniss von dieser Methode sehr wol durch seinen Vater
bekommen habon, der ein Schüler Desargues' war.
Bei der Abfassung des schon citirten Werkes vom Jahre 1685
kannte nun aber De La Hire, wie er selbst sagt, den Brouillon project,
und hat aus diesem unzweifelbaft den Gedanken zur Aufstellung
seiner Polarentheorie und zur Ableitung der allgemeinen Kegel-
schnittseigenschafteu aus dem Kreise durch Raumprojection geschöpft.1)
Die Tragweite der Sechspunktinvolution jedoch orkannte er nicht,
indem er dieselbe als unbequem bezeichnet uud nur die Vierpunkts-
involution, die er im Anschluss an Pappus die harmonische Teilung
nenut, aufgreift. Aber schon Desargues hatte, wie wir zeigten, alle
Eigenschaften von Pol und Polare mit Zuhilfenahme derselbeu Punkte-
lage abgeleitet. Sein Standpunkt war sicherlich ein allgemeinerer
als der des De La Hire, indem er aus seiner Sechspunktinvolution
den nach ihm benannten Satz gewann, der die Quelle so wichtiger
Theoreme wurde, während De La Hire bei seiner engeren Auffassung
dieses Instrument vollständig entbehren musste.
1) Siebe S. 137 dieser Arbeit.} Siehe auch Fig. 10b.
2) Vergleiche hierüber Cantor B. III. pag. 120, 121, wo die Methode
genauer auseinander gesetzt wird.
3) Oldenburg spricht in einem Briefe an Leibniz mit Achtung von einer
Desargues'schen Methode, womit jedenfalls die Projectionsmetbode genannt ist.
Dieselbe soll anch dem Pascal*»chen Werke zugrunde gelegen haben, welche
den Satz vom bexagrammum mysticum enthalten hat.
10*
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148 Chrzaszczewski: Dexaryues* Verdienste um die
Dagegen muss dem letzteren das Verdienst zugesprochen werden,
dass er einerseits ans der dunklen Darstellung Desargue's die Wich-
tigkeit der Polarentheorie zu erkennen vermochte, andererseits die-
selbe in überaus klarer und nicht unselbständiger Weise entwickelte.
Diese vorzügliche Darstellungsweise, die überhaupt De La Hire's
Schriften auszeichnet, verschaffte diesem und damit indirect auch
Desargues' Ideen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Geometrie.
So verbreitete sich die Kenntniss der Polarentheorie in England
durch das Schriftcheu vou Jacob Milnes: Sectionutn Conicarum Ele-
ment^ Oxford 1702, das aber De La Hire als den Begründer der-
selben bezeichnet. Athnlich behandelt Robert Simson im 12teu Satze
des 5ten Buches ferner Treatise on Conic Sections 1735 das Des-
argues'sche Theorem, welches durch den Essay pour les Coniques
des Pascal bekannt geworden war. •) Geradezu zum Fundament
einer Arbeit l) über die Kegelschnitte machte dieses Brianchon. Auch
reproducirto Servois 8) den Satz vou deu perspectivisch liegenden
Dreiecken, den auch Brianchon, Sturm, Gergone und Poucelet, welch'
letzterer durch ihn auf die Theorie vou den homologen Figuren ge-
führt wurde, anwendeten.
Das Verdienst, die Aufmerksamkeit der Mathematiker auf Des-
argues wieder gelenkt zu haben, gebührt hauptsächlich Poucelet.
Auf Grund des Descart'schen Briefwechsels und des Briefes von
Beaugrand sieht er sich veranlasst auf die Bedeutung dieses Ge-
lehrten hinzuweisen, den er treffend den Monge seines Jahrhunderts
nennt. 4)
Doch war eine eingehende Würdigung der Verdienste Desargues
erst möglich, nachdem Chasles im Jahre 1845 die De La Ilire'sche
Abschrift des Brouillon project aufgefunden hatte. Chasles' eigene
Untersuchungen über die Involution, die er in der Note XV zu seinem
Apercu bistorique zum ersten Mal veröffentlichte, sind jedenfalls
selbständig durchgeführt, indem das letztgenannte Werk bereits 1837,
also 8 Jahre vor Auffindung des Brouillon project publicirt worden
1) Pascal: Essay pour les Coniqnes pag. 184, tome IL
2) Brianchon: „Memoire sur les lignes da deuxieme Ordre. Paris 1817.
(Rachclier.)
3) Servois: Solutions peu connues . . . Mets 1805.
4) Siehe die Einleitung zu Poncelct's: Traite des propridtos projectives
des figures.
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Begründung der projectioischen Geometrie.
149
ist Dagegen kannte Chasles schon damals, aas dem Briefe
Beaugrands, den Satz vom Kegelschnitt und dem eingeschriebenen
Vierseit, welcher ihm das Mittel au die Hand gab, von der involu-
torischen Beziehung zu dem allgemeinen Princip der Projectivität
Oberzugehen. Chasles zeigte nämlich als der Erste, dass obenge-
nanntes Theorem unmittelbar den Satz ergibt, dass zwei projectivi-
sche Strahlenbüschel einen Kegelschnitt erzeugen. *)
1) Chasles: Apercu historique, Deutsch von Sohnckc pag. 349.
2) Zu S. 133 Z. 3 v, unt. Desargucs coustruirt also die Polare eines
Punktes inbemg auf einen Kegelschnitt in der heute noch üblichen Weise.
3) Zu 8. 142 Z. 12 v. unt. Descartes meint offenbar die Anwendung
des Transversalensntzcs von Mcnelaos in der Form mit den zusammgeactxtcn
Verhältnissen.
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150 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über tSrgrenxungscurven.
III.
Untersuchungen und Lehrsätze über
Begrenzungscurven.
Von
C. W. Meyer,
Ingenieur in Lauchbaramcr.
§ 1.
Die folgenden Untersuchungen erstrecken sich auf die Beziehungen
und Lehrsätze, die sich ergeben, wenn man auf dem rechtwinkligen
Coordinaten- System vom Anfangspunkt 2 Linien abträgt, m auf der
Ordinaten-, n auf der Abscissenachse ; und zwischen beiden ein be-
stimmtes Verhältniss derart festsetzt, dass man dasselbe allgemein
durch die Formel
m> -f- n« — S*
ausdrücken kann, worin -S eine gegebene constante Länge ist. * ist
ein variabler Exponent, für den wir successive alle erdenklichen
Werte einsetzen können. Verbindet man nun die Endpunkte von m
und n durch eine Gerade, so entsteht ein rechtwinkliges Dreieck,
worin die letztere Hypotenuse ist.
Dies Dreieck kann dann innerhalb der durch die Formel
m« -f- n' = 5«
gegebenen Grenzen die verschiedensten Formen annehmen. Es be-
ginnt als Linie auf der Ordinaten-Achse, wo dann
m = 5, n — 0
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M?yer: Untersuchung*» und Lehrsätze über Begremungncurven. 151
durchläuft eine Symmetrieform unter 45°, wo m — n und das Dreieck
gleichschenklig ist, und eudigt als Liuie auf der X Achse, wo n = 8
und m => 0. Denkt man sich uun alle diese Dreiecke in unendlich
uaher Succession aufgezeichnet, so werden die Hypotenusen derselben
eine Continuität von Schnittpunkten miteinander bilden, die einer
mathematisch bestimmbaren Curve angehören, die bei q beginnt und
in p endigt. Die Curve hat demnach die Eigenschaft, mit jeder
solchen Hypotenuse einen Punkt gemeinsam zu haben; diese ist
also Tangente an jene. In Folge dessen schliesst die Curve den
gesammten Raum ein, welcher von der Succession jener verschiedenen
Dreiecke ausgefüllt wird und zwischen den Achsen liegt Ich nenne
sie deshalb Begrenzungscnrve.
Es leuchtet ein, dass jedem Grade der Gleichung
m» -f- «' = 8*
auch eine besoudere Begrcuzuugscurve entspricht. Im Folgenden
sollen mehrere dieser Curven bestimmt und genauer untersucht
werden. Dabei wird sich ergeben, dass der allgemeinen Formel
m' -f ii' — S'
(die wir Katheten-Formel oder -Gleichung nennen wollen) auch eine
eben solche allgemeine Formel der Begrcnzungscurv6 (Coordinaten-
Gleichung) entspricht.
§ 2.
Es läge nahe, zuerst den Expouent * — 1 zu nehmen und also
die Katheten-Gleichung
m -\- n — 8
zu behandeln. Allein das Weitere wird lehren, dass man zweck-
mässig mit z = 2 beginnt , wobei wesentlich der Umstand in's Ge-
wicht fällt, dass für den Fall
mt _|_ n* = £>
„dauu auch die Hypotenusen allor successiven Dreiecke constant — S
sind", währeud diese in allen andern Fällen in ihrer Länge variiren.
Hieraus erhellt dass Sf zwischen den Achsen, mit seinen Endpunkten
auf diesen gleitend, durch alle möglichen Lagen hindurch geführt,
immer Tangente an die Begrenzungscurve bleibt. Da nun bekannt
lieh bei der angegebenen Bewegung von S jeder feste Punkt dar-
auf eine Ellipse (d. h im ersten Quadranten ein Viertel derselben)
beschreibt, so lässt sich schon hieraus schliessen, dass
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152 Meyer: Untersuchungen und LehrsäUe älter Üegremunyscurven.
1) die Begrenzungscurve auch jede solche Ellipse tangirt,
2) überhaupt zwischen beiden Curven mannichfache Beziehungen
bestehen werden.
Vor dem Eintritt in die Untersuchung noch 2 Bemerkungen:
Da im Laufe derselben viele 3te Wurzeln vorkommen, so habe
ich es praktisch befunden, zur Vereinfachung der Schreibweise die
dritte Wurzel immer durch einen doppelten Strich über dem Wurzel -
s_
zeichen auszudrücken; also statt Vac werde ich schreiben Yx. Fer-
ner werde ich es tunlichst vermeiden, mich der Differential-Rechnung
zu bedienen, um einerseits zu zeigen, wie selbst complicirte Pro-
bleme, am richtigen Ende angefasst, auch mit den gewöhnlichen
Mitteln der Analysis gelöst werden können; audererseits das Nach-
folgende auch denen verständlich zu machen, die die Differential-
Rechnung nicht kennen. Zur Aufsuchung der Maxima und Minima
werde ich die Methode der Behandlung arithmetischer Proportionen
(oder sog. Ungleichungen) benutzen, deren Wesen bis auf einen
Puukt mit der Behandlung der Gleichungen völlig übereinstimmt.
Dieser Punkt ist der, dass die Vorzeichen beider Seiten nicht durch
Division bzhw. Multiplication oder Radiciren bzhw. Potenziren ge-
ändert werden dürfen, sondern nur durch beiderseitige Addition oder
Subtraction. Denn es ist z. B. — 2> — 3; wollte ich aber qua-
driren, so erhielt ich 4 > y. Dagegen kann ich beiderseits 4 ad-
diren und erhalte 2>> 1. Diese Manipulation mit den arithmetischen
Proportionen enthält zwar eigentlich schon die Gruudelemente des
Differeutiirens, ist aber ohne weitere Erklärung Jedem verständlich.
Will man aber quadriren, so muss man negative Grössen zuerst
durch Hinüberschaffen auf die andre Seite positiv machen, oder sich
Gewissheit verschaffen, dass auf derselben Seite noch ein grösserer
positiver Ausdruck steht, der eineu positiven Wert der ganzen Pro-
portionsseite garantirt Unter Beachtung dieser Regeln jedoch leistet
das Verfahren nahezu ebensoviel wie das Differentiiren.
§ 3.
Um die Begrenzungscurve zu finden, beachte man in erster Linie
den Umstand, dass jeder Punkt derselben in welchem' sie eine Drei-
ecksbypotenuse tangirt, dadurch charakterisirt ist, dass er ein äusser-
st er Punkt dieser Hypotenuse ist. Das will sagen: Jeder audre
Punkt der betr. Hypotenuse liegt ausserdem noch auf einer oder
mehreren anders geneigten. Hypotenusen 5, die sich hier mit Ersterer
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzumjscurwen. J53
kreuzen. Dieser Punkt jedoch liegt auf keiuer anderu mehr,
sonderu nur auf dieser einen, er ist ein Grenzpunkt für den
durch die Succession der Hypotenusen gebildeten Raum. „Mithin
ist hier für ein gewisses festos x das zugehörige y ein Maximum".
In nebenstehender Figur ist, ein für alle Mal, bei allen belie-
bigen Exponenten der Kathetengleichung:
y . n -f- m . m ™ m . n
Ferner ist
mt M« — S*, m* — S*
also
y . n -f- x . V&-n* - n . Ys*
(n — x) YS*— n*
y ^
Soll nun 0 ein Punkt der Begrenzungscurve sein, so muss der
letztere Ausdruck ein Maximum darstellen; d h. wenn in der durch
denselben repräsentirten Function von x eino Grösse variirt wird*
so muss allemal y, d. h der ganze Wert des Ausdrucks kleiner
werden. In demselben ist S eine constante Grösse, ebenso hatten
wir x als unveränderlich angenommen. Bleibt also nur n als variabel
übrig, das wir daher als n+z einsetzen. Dann muss folgende arith-
metische Proportion entstehen:
(n — x) YS* — n* (n — x ±z) YSr— "n*^)i zn - z%
n »fj
Wir können hier z als so kleinen Wert annehmen , dass n - z
immer positiv bleibt; gleicherweise bedingt es das rechtwinklige Drei-
eck, dass » immer < S und Ys* — n* immer einen reellen Wert
hat. Demnach kann obige Proportion quadrirt werdeu. Dann ist:
(n — x)*(S* — n*) [(n — x) * ± 2z (n - x) + »'] Kg - n» + 2 zu — z*)
Für das nun folgende Verfahren eine kurze Erläuterung. Es wird
sich zeigen, dass beim Fortschaffen der Nenner und Auflösen der
Klammern sämtliche Glieder auf beiden Seiten, welche kein » als
Factor erhalten, sich gegenseitig aufheben. Die Uebrigbleibenden
haben alle z oder höhere Potenzen davon und also kann durch z
dividirt werden. Nachher setzen wir z = 0 und es fallen somit alle
Glieder fort, welche im Anfang z% oder eine noch höhere Potenz
vou * zum Factor haben.
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151 Meyer: Untersuchuntjen und Lehrsätze über Betjrenzungscurven.
Wir können uus mithin die ganze Rechnung sehr vereinfachen,
wenn wir dieses Resultat vorweg nehmen und alle Glieder mit a*
und höher , oder diese selbst einfach weglassen. Dann lautet unsrc
obige Gleichung:
(n-x)*(S* - h») [(» - x)«±2a(i»--g)](S>--tt»T2*»)
n* ^ n*±2t»
(«* ±2zn)(n- x)*(S* - n*) > »«[(» - x)2 ± 2z (n - *)] (S» - fi*^2«ii)
±2s« (n — - n») > ± 2*n* (n - *)<;S* - «ff ( 2*»*(»i
dividire durch 2«(n— *)«
± (n - x) (5« - »*) > ± n(S* - h8) X »*(» - *)
Wenn nuu i = 0 wird, was Voraussetzung war, so verschwindet die
Ungleichheit beider Seiten und ebenso die doppelten Vorzeichen —
welche man behalten will, ist gleichgültig, weil sie sich jetzt beliebig
auf die andere Seite briugou lassen.
Dann ist aber
(»— «)(£*— n*) - -w*)— »*(«—*)
oder
n*(n-x)= (S*- »l)x
n1 — xn* — »S*x — xn*
oder
„3 = 53»^ u „ y^x
Führen wir diesen Wert iu die obige Gleichuug (I) ein, so ist:
Hier lässt sich durch V &x dividireu:
quadrire:
^_(V#_V*i}3 oder V> = V~* - V** und
Vi« 4- Vy» = YS*
Dies die endgültige Gleichung der gesuchten Begrenzungscurve,
deren Formel von einer frappanten Einfachheit ist.
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über BeijremumjsCHrvcn. 155
§ 4.
Wir suchen zunächst deu eorrelativen Wort von m auf der F-
Achsc. Da
so ist
m* = S* - V&x* ~ V~S* (Vs* - Vx*) = Y&y*
und somit
m «= V&'i
Demnach vorhalten sich m und n wie V y und Vy oder mit andern
Worten : „Die Katheten auf den Achsen verhalten sich wie die dritten
Wurzclu aus den Coordinaten des auf der Hypotenuse liegenden
Punktes der Begrenzungscurve." Ist diese Hypotenuse, wie ohen
ausgeführt, zugleich Taugente an dieselbe, so bat der Tangentenwinkel
mit der X Achse die
tg _ _ V»-* _ _ \h
Vs*z f x
und die Tangentengleichung müsste lauten:
Um dies zu boweisen, suchen wir nunmehr die Gleichung der Tan-
geute von der Secante aus auf. In die allgemeine Gleichung einer
Linie durch 2 gegebene Punkte ist ein entsprechender Wert einzu-
führen. Dies geschieht wie folgt:
Der Factor y' — ■ w lässt sich zerlegen in
X| — xM
( V y"i - Vy») (Vy + YixV» + >V)
Ferner ist
oder
und
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156 Mrytr: Unter tuchungen und Lehrsätze über Begrenzungicurven.
(V*t - V*,.) (Vi, + V^h) (Vjr, - Vy») )Vy, + Vyn)
Vyj - Vi* _ _ V*i±Vzn
Vin-V*. Vit+V**
Diesen Wert führen wir in obige Formel ein, die dann lautet:
(V*. + Vx») (Vi, 8 -f Vy, yn + VyT.*)
(Vy, +Vy (( V*,* + V*i *« + V*»*
Nunmehr lasse ich beide Punkte der Secante zusammenfallen, so dass
xt = x„ und y, — y„, danu ist
y-y, -ß — 7± (*-*,)=- V , (*- *,)
2 Vy, . 3 V^ r *3
Woraus erhellt, dass die Hypotenuse S in der Tat Tangente
an die Begreuzungscurve ist.
Wenn wir uns nun des Umstandes erinnern , dass jeder Punkt
auf der Hypotenuse S bei Verschiebung derselben zwischen den
Achsen eine Ellipse beschreibt, dereu halbe Achseusumme = S ist,
so wird klar, dass der obere Abschnitt auf 8, der durch den Punkt
marquirt wird, der halben grossen Achse a, der untere Abschnitt
der halben kleinen Achse b gleich sein muss. Der Punkt 0 ist
mithin der Ellipse uud Begrenzungscurve gemeinsam. Die Frage
ist nur noch die: Welcher Lage von Sy bzhw. dadurch des Punktes
0 entspricht die durch o und b bestimmte Ellipse? Oder: welches ist
die Beziehung zwischen den Coordinaten in 0 und den Abschnitten
a und i? Diese ergibt sich aus nebenstehender Figur:
y1 4- (h - *)• -
j,t_t_ya» (V^-V**/- 6*
Vy*(Vy»4- V**) - VlV - *»
b = W
ebenso
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Meyer: Untersurhunger, und Lehrsätze über Begrenzung seurven. 157
*i+(W_iy)« = a» - ** + yi^ys* - Vy*)»
a - V Sx*
Demnach
Die Abschnitte, in welche der Berührungspunkt die Tangente S
zerlegt, verhalten sich, wie die Quadrate der Katheten auf den
Achsen. Nun ist ferner:
m : b - V&y : V V - V« : Vy J , , ,
\ also m:b — b:y
b : y - V V : = y« : yy I
n:a = Ysfe : y&T* - Ys ': Y~x \
> also n: a -= a: x
a : x - V© : yx» - Ys : Vx >
Die Ellipsen- Achsen sind also die mittleren Proportionalen zwischen
den Tangenten- Abschnitten auf den Achsen und den betr. Coordi-
uaten des Berührungspunktes mit der Begrenzungscurve.
Es ist nun leicht zu beweisen, dass die Tangente an die Be-
grenzungscurve zugleich in demselben Berührungspunkte
auch Tangente an die zugehörige Ellipse ist; mithin der Berührungs-
punkt allen 3 Linien gemeinsam ist. Zu dem Behüte bestimmen
wir x und y nach a und b Es ist
a mm ySx», alSO X3 = SX*
ebenso
aus welchen Werten sich ferner ergibt, dass die Quadrate der Co-
ordinaten sich verhalten, wie die Kuben der Hypotenusen-Abschnitte.
Auch gestatten diese Formeln, zu jeder Ellipse den ihr zugehörigen
Bogrenzungspuukt durch geometrische Construction zu finden, indem
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158 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Bryremungxcurven .
S : a mm a* : x1
Ist nun dieser Punkt mit obigen Coordinaten zugleich Ellipsenpunkt
und auf derselben Tangente gelegen, so müssen obige Werte, in die
Gleichung der Ellipsen-Tangente eingesetzt, dieser eine Form geben,
dass deren Winkel taugente mit der X Achse
_ - iß
ist. Die Ellipsentangente hat die Gleichung:
alyly-\-V%x^x = a2b*
also mit obigen Werten:
dividire durch abYab:
Setzen wir die Coordinaten abwechselnd = null, so erhalten wir als
Abschnitte auf den Achsen
Die Winkeltangcnte ist:
Daraus folgt der Satz : Jede Ellipse hat eine Tangente , deren
Länge im Quadranten gleich der Summe der Halbachsen ist. Dieselbe
wird durch den Berührungspunkt in die Halbachsen zerlegt
§ 5.
Wir fanden bei dieser Gelegenheit
m - Yb(ä+ b) und n = Va(a+i)
mithin
m* : n* — b : a
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Meyer: Untersuchungen und Jehrtalze über ßegremungscinven. 159
d. h. die Quadrate der Katheten verhalten sich, wie die Achseu der
betr. Ellipse oder die Abschnitte der Tangente.
Nun ist aber leicht zu zeigen, dass dasselbe Verhältniss besteht
zwischen den Katheten und den Abschnitten der Hypotenuse, in
welche dieselbe durch eine Senkrechte vom Scheitel des rechten
Winkels zerlegt wird.
q sei senkrecht auf 5-, dann ist
m : n = q : r/, q* = c . d, m* : ns — q* ■ d*
also
m? : na = r . H : rf2 = c : d
Da oben war
To1 : n* b : a. also b : a — c : d so ist
a-f-i : a =- e-j-W : r/, S : a = Ä : d oder
~~& S
a — d folglich auch * = c
Hieraus folgt Dun, dass die Senkrechte vom Scheitel die Hy-
potenuse in dieselben Abschnitte a uud b zerlegt, wie der Berührungs-
punkt der Tangente an die BegreDzuugscurve , nur in umgekehrter
Folge. Dies gibt ein Mittel an die Hand, bei jeder Lage von S den
zugehörigen Puukt der Begrenzungscurve auf ihr zu finden, iudem
man den durch die Senkrechte vom Scheitel entstandenen oberen
Abschnitt am unteren Ende abträgt. Der neue Endpunkt ist der
gesuchte Punkt der Begrenzungscurve.
Die Tangente an die Begrenzungscurve und an die zugehörige
Ellipse hat noch 2 bemerkenswerte Eigenschaften, die allem An-
scheine nach bisher unbekannt sind:
1) Von allen möglichen Tangenten an die Ellipse ist diese,
welche gleich der Achsensumme S ist, die kürzeste zwischen den
Schnittpunkten mit den Achsen.
2) Von allen durch einen bestimmten Punkt 0 gelegten Hypo-
tenusen ist diejenige die kürzeste, welche der Lage des Punktes
als Begrenzungscurvenpunkt mit der Hypotenuse als Taugente ent-
spricht.
Beweis ad I.
Wir leiten zuerst aus der Gleichung der Ellipsentangeute die
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1G0 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungsrurven.
allgemeine Form des Aasdrucks für die Länge zwischen den Achsen
ab, indem wir x und y abwechselnd 0 setzen.
o« o*
*>*xix ö y — - » * — Xj
/o4 . b*
Tangenteulänge = y — j -}-
Eliminiren wir y, durch den aus der Ellipsengleichung gewonnenen
Ausdruck
glC-'fi" so kommt:
i/o4 ! ä4.o« i/o« . 6«
Länge z, - \ jjj + pgn^ - • K »? + jTZ^i
Dies muss also ein Minimum sein und der sich ergebende Wert
muss x, als eine Function von a und 6 enthalten, die dem oben für
den Fall der Begrenzungscurve abgeleiteten Werte gleich ist Factor
a kann als constant weggelassen werden, da er auf die Verschieden-
heit der beiden Seiten ohne Einfluss ist. Ebenso kann, da a' — »1|
immer positiv bleibt und der Radicand desgleichen, das Wurzel-
zeichen fortbleiben. Dann varüren wir x,8 als xli±z. Es eutsteht
x,« + o«-^« < *,*± * + '
schaffe die Nenner fort:
o» (o« - x, ») (*,« ± 2) (o* - x, 1 T 2) -f 6« x, « (x, " ± z) (o* - x, * + «X
o* x,» (o* — (a* -x,'T »J+»1*!1 («* - (xi* ± *)
es bleibt:
±o«*(o»-x1')»<± i'x/*
dividire durch « und setze es dann = 0
o» (o« - x,«)« - (4» x,*) , o (a« - x,«) - bx*, as = x,« (a ± ft)
ri — a j/^Xj w. z. b. w.
Der Fall ■ |/ ^ ^ ist unmöglich , weil daun entweder b >
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsatze über Begrenzungscurven. \Q\
und der Wert imaginär oder u > b und daun x, > a wäre , was in
der Ellipse nicht vorkommen kann.
Beweis ad II.
Hierfür suchen wir den allgemeinen Ausdruck für alle durch
*\Vi möglichen Hypotenusen und dann davon das Maximum. Es ist*
ferner
y, : m — n — x, : n
also
. - -ä"B-
n— -Xj
demnach
H*-ö^P+»* - Minim,"n
Variire n als n±zt so rauss sein:
yi'("'±2*n) yi'n«
(»— *i±*)s (n— *,)*
yi * («* ± 2*n) (n — x, )* ± 2 *n (n — x,)* > y,* «8 (« — x, ± «)*
na±2«ny,*(»-x4)»±2zn(n~x1)4>y1J,±2i(n-fl:I)n*y1«
dividire durch 2*n(n-a-,)
±y1j,(n-x1)±(«-x1/»>±»y1«
oder da z — 0 und die Ungleichheit wegfällt:
Nun ergibt sich aus Fig. "3.:
tg« &-
(für alle möglichen H) demnach für das kürzeste H
welches wir oben als Tangente des Winkels einer Tangente an die
gefundene Begrenzungscurve ermittelt hatten. Folglich ist eine solche
die kürzeste Hypotenuse durch ihren Berührungspunkt. Dass diese
Eigenschaft für die Praxis häufig von Bedeutung sein kann, ist ohne
Weiteres einleuchtend.
Arch. 4. Math. u. Pbyi. 2. Reihe, T. XVI. > I
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162 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzung scurven.
§6.
Wenn wir in der Begrenzungscurve x — y setzen, so erhalten wir
s
2V2
Da der betr. Punkt auf einer Linie liegen muss, die unter 5° gegen
die Achsen geneigt vom Anfangspunkt ausgeht, so ist der Abstand
vom Anfangspunkt
•-y*-a
Und da die Gleichung eine sog. symmetrische ist, d. h. x und y
treten in genau derselben Function auf, so muss auch die Curve
eine solche sein, die durch die benannte 45° Linie in 2 symmetri-
sche Hälften geteilt wird. Jeder Punkt hat daher auf der andern
Seite dieser Symmetrie-Achse eineu ihm homogenen Punkt, mit den-
selben, nur vertauschten Coordinateu. Die Curve lässt sich auch
auf die Symmetrie- Achse beziehen und lautet dann die Gleichung:
y^y)5 + y tfi+y)* = V2S*
Aus beiden Gleichuugsformen geht hervor, dass die Vorzeichen von
x fund y ganz ohne Einfluss sind (ist eine Coordinate positiv, die
andre negativ, so verwandelt sich nur x-\- y in x — y und umgekehrt.)
Mithin geht die Curve durch alle 4 Quadranten.
Die Gleichung der Normale ist:
y— Vx - j/y1^ — *t)
Setzen wir y «*» 0, so ist
also
Subnormale — yi
Subtangente — n—x1 ~ VxttfS
demnach
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über riegremuntjicurven. Jfi3
Sn :Stg = lA* : Yx~xy~* - Vy? : V*,» -Ära
Der Radiusvector (Rv) ist — Vx»+y2. Drücken wir x und y
durch a und £ aus, so ist
Ist x ~ y, so ist a — b, die Ellipse ein Kreis, dessen Radius — S/2.
Dass dies der kürzeste Rv ist, kann man leicht zeigen, indem mau
S S _
a — — +* und £ — - - -f. 2
setzt. Dann ist
«* gl Ä*
Jfo* - j ± 4 ± &+«■ - +«■ - y + 3z»
daher Jto > S/2.
Da die Entfernung des Ellipsenbrenupuuktes vom Anfangspunkt
so ist ein Fall möglich, wo e und der Rv gleich sind. Alsdann ist
S
ft = « nnd
Die Bedeutung dieses Falles wird weiter unteu zur Sprache kommen.
Man kann die Begrenzongscurve in der Weise entstanden denken,
dass der Mittelpunkt von S mit dem Radius 5/2 im Anfangspunkt
befestigt und darum gedreht wird, während die Endpunkte auf den
Achsen vom betr. nach dem Anfangspunkte gleiten. Bestreut man
nun die Fläche während S noch an einer Achse anliegt, mit einem
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164 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven.
feinen Pulver oder Sande, so schiebt <S auf seinem Wege diesen genau
so weit zurück, dass die Contur des Sandes in der Begrenzscurve
liegen bleibt. In der Praxis beschreibt z. B. der eine Arm des
Watt'schen Parallelogramms einen Teil dieser Curve.
§ 7.
Wir fanden in § 5., dass auch die Senkrechte vom Anfangspunkt
auf die Hypotenuse S diese in 2 Abschnitte a und b, die Achsen der
Ellipse mit dem entsprechenden Berührungspunkt, zerlegt Zu sehr
interessanten Beziehungen gelangt man nun, wenn man alle diese
Treffpunkte von 8 in seinen verschiedenen Lagen mit den bezl. Senk-
rechten zu einer coutiuuirlichen Curve verbindet und deren Gleichung
aufsucht. Da das Stück b am oberen Ende gleich demselben unter-
halb des Berührungspunktes, so ist
n — x, = X und wi — y1 = K
Mithin sind die Goordinaten des neuen Punktes
y - V&ii - * - Vit '{Ys*- Vy,2) = .vVy,
Daraus ergibt sich sofort
x . y Yxt* . y,3 = x^y}
das Rechteck aus den Coordinaten des Punktes der neuen Curve ist
also gleich dem Rechteck aus den Coordinaten des Berührungspunktes
der Begrenzungscurve auf derselben Hypotenuse S. Ferner ergeben
obige Werte:
x* - V*7y7 J _ ^ __
. [ ** + *2 ~ YxSySiYySi- Vx,*
y* - V*!* i? 1
letztere Klammer ist = Ys2
«,y, => xy also
x* + y2 ~ V^^y2 oder
Vs* + y« = y/Sxy
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Hegrenzungxcurven. 165
Gleichung der gesuchten Curvc. Mit Worten: Der Kubus aus dem
Radiusvector ist gleich dem Parallclcpiped aus der Linie 8 mit den
Coordinaten des betr. Punktes.
Die hier gefundene Curvc, welche ich nach ihrer charakteristi-
schen Form einfach Blattcurve (eigentlich ist sie eine Schleife)
nennen will, ist an sich keine neue. Wol aber scheint ihre Bedeu-
tung. Ursprung, Zusammenhang mit Ellipse und Bcgrenzungscurvt,
sowie ihre näheren Eigenschaften anher unbekannt zu sein. Man
findet sio bereits angeführt in anderer Form in Lübsen's Lehrbuch
der analytischen Geometrie (S. 138) der sie seinerseits einem Werke
von Cramer entlehnt hat, der sie wiederum aus Guido Grandi (Flo-
renz 1728; übernommen. Wie lange ist demnach die Curve schon
bekannt, ohne dass man ihreu Zusammenhang mit der Ellipse kannte!
Denn wäre das der Fall, so fände sich in genanntem Buche doch
wenigstens eine Andeutung davon. Allein schon die Art, wie die
Blattcurve bei Lübsen mit Hülfe ihrer Polargleichung discontinuirlicb
construirt wird, — die in gar keinem Zusammenhang mit obiger
Herleitung steht — beweist klar, dass er vou der eigentlichen Be-
deutung der Curve keine Ahnung hatte. Ich fand die Curve auf dem
bezeichneten Wege, ehe ich Lübsen's Buch in die Hände bekam, der
sie übrigens blos verwertet, um zu zeigen, welchen Nutzen oft die
Verwandlung einer Coordinatcngleichung in eiue Polargleichung für
die geometrisch-anschaulische Constrnctiou einer Curve haben könne.
Bei ihm erfährt man daher über die weiteren Eigenschaften der
Curve nichts. Offenbar ist doch meine discontinuirliche Construction
durch Senkrechte vom Scheitel auf die Hypotenusen S viel einfacher,
als die seinigo mittelst des Sinus des doppelten Winkels.
Um Irrtümer zu vermeiden, sollen von jetzt ab die Coordinaten
der Blattcurve immer mit ar, y, diejenigen de»- Begrenzungscurve mit
xy bezeichnet werden. Aus der Figur, wie aus obigen Werten er-
gibt sich:
x8,— V** y* — y Vx*y — y\ ■ y
yis— V«V — x Yx*y — xt . x
Demnach ist die Abscisse die mittlere Proportionale zwischen ihrer
Ordinate und der Ordinate des zugehörigen Punktes der Begren-
zungscurve. Für die Ordinate gilt das Entsprechende. Ferner gelten
noch folgende Beziehungen:
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1(36 Alryer: L'ntersucfmiiyen und Lehrsätze über Beyrenzuwj*curo«n.
m — y + y, n — * -J- ar, x : x = b : x = y : y
Aus der Gleichung der Begreuzungscurve folgt
(V^ -f Vy*)? = & mm x* f y* + . V*V (V^+ >V)
also
Är2 — 3 V&x V • Daxy = xy und Vs*;rV — ** f y*
und letzteres das Quadrat des Radiusvectors der Blattcurve (der mit
Rvb bezeichnet sei), so haben wir zwischen den Radiusvectoren 2er
zusammengehöriger Punkte beider Curven die Beziehuug:
Bv* = S* — HR ob*
Setzen wir in der Blattcurvengleicbung x = y, so ist
und der Abstand des betr. Punktes vom Anfangspunkt ist = «S/2.
Da dieser Punkt auf der Symmetrie-Ach^e liegt, so folgt, dass
beide Curven diesen Punkt gemein haben, sich darin tangiren, der
in diesem Falle allen 4 Linien, nämlich auch dem Kreise mit dem
Radius S/2 und der Hypotenuse S angehört.
Es ist natürlich leicht, zu einem gegebenen Punkt der Blattcurve
den entsprechenden der Begreuzungscurve zu fiuden bzhw. zu con-
struiren. Ebenso habeu wir gesehen, dass bei gegebenem m und n
oder gegebener Ellipse aus a und b sogleich der zugehörige Punkt
der Begrenzuugscurvc gefunden werden kann. Anders aber steht es
mit der Aufgabe, aus den gegebenen Coordinaten eines Punktes der
Begrcnzung8curve den entsprechenden der Blattcurve und das zuge-
hörige 8 zu ermitteln. Denn alle hier in Betracht kommenden
Grössen sind dritte Wurzeln eiuer Fuuction von x und y bzhw. S,
die sich mit den bisherigen Mitteln der Planimetrie nicht construiren
lassen. Weder m noch », noch die Subnormale, noch auch a oder
b oder die Senkrechte vom Scheitel auf S kann ich aus ihren ge-
fundenen Formeln geometrisch darstellen. Der Weg zur Lösung
liegt in der Weitervertolgung des Umstaudcs, dass die Radiivectoreu
an zusammengehörige Puukte beider Curven auf S gleiche Abschnitte
fi uud o vc erzeugen. In Folge dessen sind die Dreiecke fri und
ovte congruent uud fr «= ov. Verbinde ich den gegebenen Punkt
mit dem Anfangspunkt, so zeigt die Figur, dass der gesuchte Punkt
der Blattcurve auf der Peripherie eines Uber qo errichteten Halbkreises
liegen muss. Des Weiteren wird dessen Lage dadurch bestimmt,
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungtcurven. 167
das8 die Senkrechte von diesem Punkte auf die y-Achse und die Ver-
bindungslinie desselben mit o, verlängert, auf der y-Achse ein Stück
— j/j abschneiden müssen. Hierauf gründet sich die geometrisch-
constroctive Auftiuduug des zu o gehörenden Blattcurvenpunktes.
Man schlägt über qo einen Halbkreis, nimmt dann yx auf die Ordi-
naten-Achse und errichtet im unteren Endpunkte von y, eine Senk-
rechte parallel zur X-Achse. Mittelst Anlegen eines gewöhnl. hölzer-
nen Winkels an die ^Y-Achse, auf dessen verticalen Schenkel man yx
abträgt, und dessen horizontaler Schenkel geuügende Länge über o
hinaus hat, lässt sich dies leicht ausführen. Man befestigt ferner in
o ein um diesen Punkt drehbares Lineal, dessen nach unten ge-
richtete Kante durch o läuft und am oberen Endpunkt von y, auf
der y-Achse anliegt Verschiebt man nun das hölzerne Dreieck der
y-Acb8e entlaug aufwärts, so wird der horizontale Schenkel parallel
zur A'-Achse sich bewegen, und gleichzeitig wird das Lineal um o
drehend, eine ständige geradlinige Verbindung zwischen o und dem
oberen Endpunkte von yx bilden. Bald kommt dann der Moment,
wo der horizontale Schenkel des Dreiecks und die um o drehende
Gerade einen Schnittpunkt mit einander bilden, dieser rückt bei wei-
terer Fortbewegung des Winkels in einer sogleich zu bestimmenden
Curve weiter fort, passirt o selbst und trifft endlich mit der Peri-
pherie des Halbkreises zusammen, wo dann der gesuchte Punkt ge-
funden ist. Denn bei jeder Lage dieses Schnittpunktes muss das an
der Y- Achse entstehende Dreieck die Vertical-Kathete yx haben und
dem an der AT-Achse anliegenden Dreieck congrueut sein.
So zeigt die Figur einen solchen Zwischenpunkt />; offenbar ist
JuspC^dooh. Der Unterschied zwischen p und dem gesuchten
Punkte besteht nur darin, dass in » die Verbindungslinie mit q aut
der Hypotenuse senkrecht steht, (weil i auf dem Halbkreise liegt)
bei allen anderen Schnittpunkten , wie jedoch nicht. Es ist nun
zunächst von Interesse, die Natur der hier von den erwähnten Schnitt-
punkten gebildeten Curve dopt kennen zu lernen. Nehmen wir
also p als beliebigen Punkt derselben an.
Es ist
sp — vh — x
ferner
vh : y, — t'Ä -f x, : y, -f- y oder x : x -}- xx — yx: y, -f- y
x + x, :x-y + y, :y,
ergibt
«i : * — y i yx
und somit
x . y — x, . y,
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168 Meyer: Unterauehungen und Lehrsätze über Begrentungacurven.
mit Worten: „Das Product aus den Coordioaten jedes Punktes dieser
„Curve ist constant = *,yi " Demnach ist die Curvc eine Hyper-
bel und die Achsen sind deren rechtwinklige Asymtoten. Mithin
haben wir durch obiges Verfahren gefunden:
1) Eine continuirliche Construction einer Hyperbel mit recht-
winkligen Asymptoten.
2) Eine Methode, die kürzeste Linie zwischen den Achsen durch
einen Punkt x, y, zu legen.
3) Den Lehrsatz, dass in einer Hyperbel mit rechtwinkligen
Asymptoten jede durch dieselbe gehende beliebige Linie von der
Hyperbel so geschnitten wird, dass die ausserhalb derselben fallenden
Stücke gleich sind.
4) Eine Methode, auf construetivem Wege jedes Prisma in einen
Kubus gleichen Inhalts zu verwandeln, bzhw. dessen Seite zu er-
halten.
Das letztere Resultat ist offenbar das Wichtigste, bedarf aber
noch einer Erläuterung. Da man jedes Rechteck in ein Quadrat
verwandeln kann, und sonach auch für jedes Prisma eiues mit glei-
chem Inhalt und quadratischer Grundfläche sich herstellen lässt, so
handelt es sich zuletzt um die Möglichkeit, eine Linie zu finden, die
der Formel genügt:
x» — a*b
Da wir nun für die Coordinaten der Blattcurve haben:
x — Yxy* und y — Yx*y
so braucht man die beiden Seiten des quadratischen Prisma's nur
als Coordinaten eines Punktes der Begrenzungscurve aufzutragen und
erhält dann nach dem obigen Verfahren sogleich das gesuchte * als
Abscisse oder Ordinate des gefundenen Blattcurvenpunktes, jenachdem
man die Seite des Quadrats als Ordinate oder Abscisse aufgetra-
gen hat
Wir werden später sehen, dass die Gleichung der Blattcurve in
verschiedenen Fällen treffliche Dienste leistet ; ebenso aber auch das
zuletzt demonstrirte Verfahren.
§ 9.
Interessant ist es, bei dieser Gelegenheit den Inhalt des Drei-
ecks zu untersuchen, welches von den Radienvectoren zweier zusam-
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrrmunnscurven. 169
mengehöriger Punkte beider Curven eingeschlossen wird. Man sieht
sogleich, dass dieser Inhalt mit null anhebt, wenn 8 auf der Achse
liegt, allmählich grösser, dann wieder kleiner und bei der Symmetrie-
Lage von S, wo beide Radiivectoreu wieder zusammenfallen, abermals
null wird. Es muss also eiu Maximum dieses Inhalts geben. Die
auf der Hypotenuse S liegende Kathete des Dreiecks ist
- a _ b = yü? - y,sy - fä ( Yx*- V/)
die andre ist — V&ry, somit Inhalt
_ Ys**y (Yz* - Yy*)\
~~ 2
Ys*
Da hier — j- constant ist, so bloibt dieser Factor auf das Resultat der
Proportion ohne Einfluss und kann deshalb wegfalleu Es muss dem-
nach von Y*y (Yat—Yy*) das Maximum gesucht werden. Variiren
wir Yx als V* ± *> so haben wir :
Yxx ± 2z v'ä -f Yy* T ^ > x - Y&
» _ _
und somit tritt für Vy* eiu: Y y* + '** Y*- l>ann lautet die Pro-
portion :
Yxy (Yx* - Y?) >(Yx± z) \fVy* T Yx (Yx* - V? ± Yx)
qnadrire jetzt
Yx*y*{Yx*-Yy*)* > (Yx*±2zYx)(Yyt T 2* Y x)
. [iV?"->y> ± e* Yx {Yx* - Y?j]
± 2* Yxy* (Yx* - Y y* )8 T MV? - V*")1
dividirc durch 2z (y*« — Vy^Vx
und erhalte
o > ± Y?iY**— Yy*) T Yx*(Yx*— Yy* ± 4 Vy»x*
setze = --- 0, dann ist:
(V - yy»; * - 4 V ** «* oder V x» ~ Vy* = 2 Vxy
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170 Mrycr: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzung tcurven.
ys«
Dach dem unteren Resultate ^
Vi* 4- 2VxV-j-V7 - hV*V
o^+v»' = 8 y*v - ys*
somit
V,.+ y,. _ | (yi+yi). _ y> (,+ yV)
da
so ist
ys»
V* — yy =
V2 Vsl/Y
Vi
Ys
Vs (Vjt+i+}\ Vs v-2(V2+il = ysl/v'2+i
" 2VV2 \ V2+1 / " 2V2 V"V2+1
y* " * 1' Ti " ^ V2(V2+T)-I 2 y 2 Ly J
Vä I/V2-1
V2» y^yl^i " ' «v*
Digitized
Mr >,'-r: Untersuchungen und Lehrsätze über hegrenzungscurven 171
Der Ro an den zugehörigen Punkt der Blattcurve ist unschwer fest-
zustellen
Ys*
*y 2y-2
da
so ist
8
2vl2
Das Mittelstück auf der Hypotenuse ist
- a -6 = Ys(Y** — Yy*
nach Obigem
2V2 j V2
Daraus folgt :
Das Maximum für den Iu halt des Dreiecks zwischen zwei
S*
zusammengehörigen Radiivectoren beider Curven ist — w also =
o
dem Quadrat der Blattcurve Ra. Der Rv der Begrcnzuugscurve ist
in diesem Falle — S y'jj.
Da dio eiue Kathete doppelt so gross wie die andere, so hat
der anliegeude Winkel an der Hypoteuuse die tg = \ Die Neigung
der Hypotenuse »S* gegen die .Y-Achse ist
Nimmt man diesen Winkel doppelt, so ist
tK2a = 2tg-a = 2 ^ "~2„, _ 2V2-2 =
i-tg'« 1-2+21/2-1 21/2-2
d. h. also 2o = 45° und die Neigung vou 8 beträgt J von einem
Rechten.
Die Construction des Falles ist hiernach äusserst leicht.
Die Gleichung der Blattcurve gibt, nach der Cardani 'sehen For-
mel aufgelöst für Yx* den Ausdruck:
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172 Mrytrx Untersuchungen und Lehrsätze üher Beffreiizunffsanven.
Nun werden wir aber sogleich zeigen, dass y* höchstens =■ , uiemals
IS*
aber grösser als 27 sein kann, mithin ergäbe die Formel nur für
diesen Fall einen obendrein noch negativen reellen Wert, in allen
übrigen eineu imaginären. Selbst für erstercu Fall wird der Wert
für x imaginär, weil dann ix1 uega.tiv sein mtisste, also
ix = i
Es würde uns souach schwer werden, ohne Zuhülfenahme der höheren
Mathematik über die weiteren Eigenschaften der Curve es zu er-
mitteln, wenu nicht ihre Beziehung zu den Coordiuateu der Begreu-
zuugscurve hierzu eiu Mittel au die Hand gäbe. Dadurch aber sind
wir in der Lage, „die Coordiuateu der Erstercu durch die der Letz-
teren zu ersetzen", damit zu operiren und nach erlangtem Resultat
wieder in jene überzuführen.
§ 10.
Ein Versuch lehrt sogleich, dass keine Möglichkeit besteht, die
Gleichung der Tangente an die Blattcurve auf dem gewöhulichen
Wege der Secauteugleiehuug zu finden, daher wir hier in erster Liuie
das oben erwähnte Verfahren anweudeu müssen. Hierbei fällt sofort
Eins auf. Bei der Form der Blattcurve beginnen nämlich die Tan-
genten, wenn mau sie successiv um die Curve herumführt , im An-
fangspunkt und auf der 1-Achse, vollführen eine Wendung von '/i
Kreis und endigen wieder im Anfangspunkt jedoch auf der .Y-Achse-
Dabei passiren sie 2 Lagen, wo die Tangente einmal mit der X,
einmal mit der y-Aebsc parallel läuft und die hierzu gehörigen
Punkte nenne ich Culjti mations punkte der Curve, deren Einer
im Maximum für y, der andere für x repräsentirt. Diese müssen
für die Tangenten-Gleichung von Bedeutung sein, weil offenbar vom
Anfangs- bis zum r-Cultimationspunkte der Winkel, welchen die
Tangente mit der .Y-Achse bildet, eine positive Tangenten-Func-
tion hat, diese im y-Culminationspunkte null wird, dann in eine
negative übergeht und im A'-Culminationspuukt =p« wird; sie
schlägt darauf wieder in positiv um und endigt im Anfangspunkt
mit O. Dies wird die Taugenten-Gleichung ausweisen müssen uud
es könnte daher Uberflüssig scheinen, die Culminationspunkte vorher
aufzusuchen. Demnach wollen wir, da die Operation sehr einfach
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begremungscurven. 173
ist, dies vorher tun, weil wir dann bei Auftreten des betr. Ausdrucks
in der Tangenten-Gleichung dessen Bedeutung sofort erkennen.
Es war
Vi = V*»y
und da
Y2-Y&-Y?
so ist
*, = Y&y - y
Hiervon ist aber das Maximum zu sucheu
YWy - y>Ys*rfy ± z) - y + 3z ~Y?
3* Yy\> z'YS* 3 Vy* = Vx» + VV5 oder
multiplicirt mit
yx4 y* -= 2 VxV oder y2 = 2xa
Für den F-Culminationspunkt ist also y die mittlere Proportionale
zwischen x und 2*. Da wir aber auch in § 8. gefunden hatten
so ist offenbar
und weil
so ist
und es ergibt sich
Vi2 = *i ■ *
*, «= 2x
n =» x, -f- •
n -= 3x
n
Ist aber die Kathete durch die Ordinate in Vs geteilt, so muss
es auch die Hypotenuse durch den Combiantionspunkt sein; m.
r. W. : „der Culminationspunkt gehört zu einem Punkte der Begren-
2S S
zungscurve, dessen zugehörige Ellipse die Achsen hat y und =r *
Da beide Punkte symmetrisch zur 45° Linie liegen müssen, so liegt
für den A'-Culmiationspunkt das Verhältniss umgekehrt:
2y* - x».
Bestimmen wir die Coordinaten genauer. Es war für Y- Maximum
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174 Meyer: UnlertuchunyeH und ls.hr sätu über BegrenzungMctirven
Radiusvector = Väx« «=• 3 V2
Da nun der betr. Punkt der ßegrenzungscurve ebenfalls im Ab-
stände ä/3 vom Endpunkte der Hypotenuse liegt, so muss das Stück
zwischen beiden Puukten wiederum »S/3 sein und verhält sich mithin
zum Ro der Blattcurve wie 1 : V2 oder wie die Seite eines Qua-
drats zur Diagonale.
Der Ro der ßegrenzungscurve ist hiernach
Es war für diesen Fall
also auch
3Vy* - yä» 27 y» - S*
V y27 y 3 * ~27 *~*K 27~
Also i» : « -» 1 : y2 und Inhalt des Dreiecks
S*V2 S*
™ 3 . 2 ™ 3y2
Hier ist auch derselbe Fall, wo die Entfernung des Ellipsen-
brennpuuktes^vom Anfangspunkt gleich ist dem Rv an den Berührungs-
punkt der Begrenzungscurve. Denn
3S* S*
a---26, also e* = a*-b* = 4b*-b*-M - | - - - und
V3
In diesem Falle bilden beide Radiivectoren von den Brennpunkten an
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Meyer: Unter auchunqen und LehrsStxe über Begrenzuny$cutven. 175
den Berührungspunkt 0 einen rechten Winkel miteinander. Die
unter 4f>° gegen beide Achsen laufende Verbindungslinie der Culmi-
nationspunkte ist
to_r,)V2- ^ (2- V2)V2 - \ ^ = D
§ U.
Gehen wir nun an die Aufsuchung der Tangentengleichung. Der
Weg hierzu ist folgender: Man zieht einen Radiusvector und stellt
dessen Gleichung auf. Dann stellt man die Gleichung einer zum Ro
parallelen Secante auf, dass dann eine zu beiden senkrechte Linie
und ermittelt dadurch den allgemeinen Ausdruck für den Abstand
zwischen Ro und Secante. Dieser Abstand wird ein Maximum, wenn
die Secante zur Tangente wird. Bei Aufsuchung dieses Maximi zeigt
es sich, dass es damit gleichbedeutend ist, wenn man für den Ab-
schnitt />, welchen die Secante auf der A'- Achse rechts vom Anfangs-
punkte erzeugt, das Maximum aufsucht, weil zwischen A und p ein
festes Verhältniss besteht , denn A ist « p . cos or. In der Figur
ist
ferner
Mithin ist die Ermittlung von A erst durch p möglich und es ist
daher nur von diesem das Maximum aufzusuchen. Es ist
P = — Maximum.
V
Der Nenner y kann, da der Ro gegebene cou staute Goordinaten hat,
für die Ermittelung wegfallen, und wir verwandeln nunmehr die Blatt-
curvencoordinaten in solche der Begrenzungscure, da sonst nicht y
in x übergeführt werden kann. Es ist
*yi — V*i y\ * • *V — V*y* • *i*yil
Hier kann Factor Yxy als constaute Grösso wiederum herausgezogen
werden. Es bleibt:
V« . xx yx* — Vy . xx*yx — Maximum.
Variiren wir jetzt Vx, als V*, ±z, dann ist
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176 Hey er-. Unter suchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven.
T 2* Va-7
Wir haben also:
v*w - Vj^ri; oder y*5F- Y\ v^v, >
VW- 1/| v^v > vw ± • vv T 2* v^*
bringe die negativen Glieder anf die andere Seite:
Vi (V V±2) V^> ^Va« T » V% > V^
quadnre jetzt
(y*/±4ai7) ji^ts y^)
aufgelötet
J/j£ v^ ± |/ J y s t [7g 2z,, vp
dividire 2z J/^, * = 0
die beiden Seiten werden gleich
Vi yi(2 VyJ- V*x*) - V^7t {VvT- 2 V^)
\/yx yv<2 yy, « - y»s - y^? cvs? - 2 y^o
multiplicire mit V^i"
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begremungteurvtn. \11
führe jetzt die Coordiuaten der Blattcurve wieder ein. Es ist
f x y
y
da nun die Winkeltangente des Ro « j- und die der Secante, weil
sie ihm parallel ist , auch — V sein muss, so ist letzterer Ausdruck
gleich der Winkeltangente der Tangente im Punkte ar,y, und die
Tangentengleichung lautet:
Wir finden also unsere Erwartung vollkommen bestätigt', dass
die charakteristischen Merkmale der Culminationspunkte in der Tau-
gentengleichung wiederkehren. Der Zähler 2a-,*— y,* ist für den y-
Culminationspunkt bestimmt, denn setzen wir
(wie in § 10. ermittelt), so wird die Winkeltangente — 0, d. h. die
Tangente ist der X Achse parallel. Der Nenner hingegen bestimmt
den X Culminationspunkt, denn sobald
ist, wird die Winkeltangente — », d. h. die Tangente steht auf der
X Achse senkrecht.
Setzt man in obigem Ausdruck xt — y,, so ist dies offenbar der
Fall der Tangente im Symmetriepunkt, und es ist
x'
tg«- =
d. h die Tangente steht unter 45° von links oben nach rechts unten
gegen beide Achsen geneigt.
Arch. d. Math. u. Pbj*. 2. Reihe, T. XVI. 12
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178 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurveit.
Bemerkenswert ist, dass, obwol die Blattcurve mit den Achsen
nur den Anfangspunkt gemein bat, dennoch die Gleichung zwei Werte
ergiebt, jenachdem man i, oder y, — 0 setzt. Ist
y, - 0
so hat man Tangente = 0. Ist
xt — 0
so ist die Tangente = od. Daraus folgt, dass es im Anfangspunkt 2
Tangenten giebt und zwar sind dies die Achsen selbst.
Sowol in der Tangentengleichung der Begrenzungs- wie der Blatt-
curve kommt der Parameter S nicht mehr vor. Dies beweist , dass
alle derartigen Curven untereinander proportional sind und daher
keinen Punkt gemein haben können, nur die Blattcurven haben den
Anfangspunkt gemein.
Wir sind allerdings bei unserem Aufsuchen der Tangentenglei-
chung von eiuer rechts vom Ho liegenden Secante ausgegangen.
Da aber die resultirende Gleichung dennoch allen Lagen der Tan-
geute Rechnung trägt, so beweist schon dies, dass das Ergebniss
dasselbe gewesen wäre, wenn wir die Secante links vom ho ange-
nommen hätten. Wer es übrigens versucht, wird meiue Behauptung
bestätigt finden.
« 12.
Wenn wir auf Grund der gefundenen Resultate nunmehr die
Winkel feststellen, welche in zwei zusammengehörigen Punkten der
Blatt- und der Begrenzungscurve zwischen den betr. Radiivectoren
und den Tangenten an die betr. in diesen Punkten entstehen, so
ergiebt sich der auffallende Umstand, dass diese Winkel immer
gleich sind. Ermitteln wir zuerst diesen Winkel für die Begren-
zungscurve. Es ist
9 = * -}- p
also
i-ylA
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenz ungtcurven. 179
tg d = y.Vx + r Vy . V*y<V**4- VP) Vxy_
x\/x— yVy y~* _ yy« ~ Yd*—Yj*
Ebenso haben wir bei der Blattcurve
y ♦„ * _ f 2z>~y*
y_ 2*' - y*
gy(^-2y»— ggHV) = ag^HQ _ _ «y
"~ x4 — 2x*y*H-2xy-y* x« — y* ~ * x* — y1
führen wir dies in die Coordinaten der Begrenzuugscurve über, so ist
ary Vgy_ Vi»
also <5 ■= d,
woDach die Construction einer Tangente an die Blattcnrve sehr ein-
fach ist.
Wenn wir nun 2 symmetrisch liegende Radienvectoren anneh-
men, so lasst sich der zwischen beiden liegende Winkel leicht be-
stimmen, da das x — dem y des andern Curvenpuuktes und umgekehrt
Es ist somit
1 % y
oder, auf den kleineren Winkel bezogen
g»— y1
" 2xy
Dies ist aber der halbe reciproke Wert der Tangente des Winkels
zwischen Tangente und Rv. Hieraus resultirt erstens der Satz:
Das Product der Tangenten der Winkel zwischen Ro und
If*
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180 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzun<jtcurven .
Tangente an die Curve und zwischen beiden symmetrischen Radii-
vectoren ist constant — j.
Zweitens könnte man auf Grund dieses Umstandes eine Tangente
an einen gegebenen Punkt der Blattcurve construiren. Es sei *t
die Tangente im Punkte i an die Curve (Fig. 10). Dann finden wir
mittelst des Zirkels sogleich den zu ri gehörigen Ro. rk. Nun
fällen wir von k eine Senkrechte auf r», verlängern über / hinaus,
bis diese die Tangente schneidet in q.
Dann muss nach Obigem sein
ql Ik
j-. . rl =» £ oder Ii . $1 = 2ql . U-
d. h. also, wenn man ql nochmals verlängert um sich selbst, sodass
oq — ql, dann liegen die 4 Punkte o, /, kr r auf der Peripherie
eines Kreises, in welchem ei und ok sich schneidende Sehnen sind.
Da mir nun dieser Kreis durch die 8 Punkte r, », k gegeben ist, so
hat man nur die Senkrechte kl zu fällen, durch Verlängerung den
Punkt o zu erhalten, ol zu balbiren und hat dann in qi die gesuchte
Tangente.
Die im vorigen § gefundene Tangentengleichung muss, wie auf
der Hand liegt, immer zusammengehörigen parallelen Tangenten
entsprechen, mögen auch die Berührungspunkte wie natürlich ver-
schiedene Coordiuaten haben. Denn zu jedem Punkte links der
Symmetrie Achse gibt es notwendig einen rechts derselben , dessen
Tangente zur Tangente im Ersteren parallel ist. Es müsste also
sein
x x»— 2y* x, V-2y,*
Eine weitere Behandlung dieser Gleichung verlangt indes vorherige
Verwandlung in die Coordiuaten der Begrenzungscurve für xy.
Dann ist:
9 V*8
Vx* (2^-3^)»
= V&-Vx*'(Vs*-3+'x*)t
4V/,s»x*— 1 2V<STgx*-r-9Vx6
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungucurven.
(4 V.v2z«_i2V>y2a:4 4-9Vi«)a.ii(a.14_2yi2)i
9Va:«[xl*(x1»-2^*)»+yJ«(2*l«-jf1t)«]
Ich sotzo nun
dann lautet die Gleichung:
x 0 * 9(c+d) + * 9(<+dj 9(e+d)
[V-C V s 9<c+d) J 3 Vs * 9V-M« + vs c o(c+4;
SM .V«(4c-f5<i)«
~" 9(c-f-d) 9\«-H)
L * 9(c+d)J | x V> 9(c-f</) J
L9«(c-hrf«) 9»(c+*/)« J
I 9(<?H-'0 L 9(c+</)J
3t/ r 16f»+^V/c>H-25rf8-12c'8-33rfg-21^ I
L 9*(c+d)* J
2*(6-j-d)3 lrf ' 9* ' (^)l-f 2(4C+5rOs-9»(4C+7.i)(c+rO»]
= 9*(e+ rf)*(4<?+7d— d = - 9*(c+d)*(4<*+6d)
= ~ 93(c^rf)3[9,(c+rf),(4c+6d)-2(4c4-5cij»|
2S2
- - 95^.c7y,[9,(^d)8(2c+3d)-(4c+5d)»]
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182 Afeycr: Unirrsuchunytn und Lehrsätze über Bfgrenzungtcurven
Setze
setze
„r v^r^+^-^i , #[4(*+d)».-*fc]»
6 2Syrg«(c+rf)»(2r+V)-(4C+4'/)»] ^(HW "rfcJ 3
S»[g»(c-H)»(2c+3d) -(4c-f-3f/)»]*
.v*[9»(c-M)»(2c+ar/)~ 4H-M^
s 4. ^[9'(g+rf)8(2g-f 3rf)-(4c f Srf)»]} »
" 9«(c4-ci)« l^(e4-,/)\2c+3<0-(4c+rv/)»{=»={4(c+r/)'--^}3j
Um za sehen, ob der rechtsseitige Ausdruck überhaupt einen
positiven Wert haben kann — wenn er das nicht könnte, wäre das
Resultat imaginär und also die Lösung auf diesem Wege unmöglich
— nehmen wir der Kürze halber einmal c — d au, ein Fall, der ein-
tritt, wenn die Tangente unter 45° geneigt. Dann wird die Klammer:
{9» . 4c» . 5c-9V}»- 18«1-*«}5 - (9» . 20 . c»-9V)*— 15" . c6
hier kann A6 ausfallen, da es uur auf den anderen Factor ankommt,
' 9* . (20-9)«— 15» - 3« . 1 1»— 5» . 3» = 3*(35 . Jl*-5»)
= 33(243 . 121—125)
was positiv bleibt; also hat die Gleichung eine richtige Lösung
Ä«19«(c+rf)«r 2e+Srf) " (4c+5rf)»| ±sV[9*(c+ c/)»(2c-f-4rf(
, - (4 A-f 5rf)3]'- [4(c+d)» - ,fr)5
r " 9S"(c+rf)>
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begremungscurven. 183
, w , _ V.s*(4c+5«) YS*
Klammer — f* gesetzt = g* gesetzt
-[9»(*+d),(2<.-f-3rf) - (4e+5)»]
+[9l(c-{-rf),(2C-r-3rf)-(4c-f5d)3 J
Wenn man bedenkt, dass schon c und </ Grössen 6ten Grades
sind, f und g also ebenfalls, so leuchtet die angegebene Complicirt-
heit des Ausdrucks ein, der allerdings ja gestattet , wenn ar, y, ge-
geben sind, den Punkt xy zu bestimmen, dessen Tangente mit der
in a*,y, parallel läuft, niemals aber diese Bestimmung auf Gruud
irgend einer Beziehung zwischen x,y, und ry zulässt.
t
Die Verbindungslinie zwischen den Berührungspunkten zweier
parallelen Tangenten ist ein Durchmesser der Curve", dessen
Länge sich auf Grund der vorstehenden Formel für jeden einzelnen
Fall berechnen lässt.
Die allgemeine Formel für diese Länge ist ihrer Cmplicirtheit
wegen zu irgend welchen Operationen ganz untauglich und müssen
wir uns daher darauf beschränken, einige specielle Fälle zu unter-
suchen.
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184 Meyer: Untersuchungen und I^hrsätze älter Beyrenzungscurven.
Nachdem wir die Culmiuationspunkte. schou analysirt, dereu
Parallel -Tangente a die Achsen seibat sind, ist wesentlich der Fall
von Interesse, wo die Tangenten der Symmetrie-Achse parallel laufen ,
also unter 45° gegen beide Achsen.
Dann ist tger = 1 also
y,(2V-yi*)~*i(V---V)
yi3 -*i3-2*, yr
*i8 + Vi3 - 2x, y,(*, -f y,)
dividire durch
27a-,sy,3 - S»*,*y,a
27x7y, = #
«1*1 - 27
«i'+yi*-^ ) ('i— yi),=!l27
Inhalt des zw. beiden Ro einschl. Dreiecks
_ V-y,8_ v5 ^
Da beide Tangenten-Berührungspunkte offenbar symmetrisch liegen,
so ist das a des einen gleich dem y des andern und umgekehrt.
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Meffer: Untersuchungen und Uhrtätze über Begremunyicurven. 185
Rv - V^|S+V- ^ V5 + l+2V7ö + 5 + l -2V5
.SV12 ,S
"2V27 =
Dor Ro im Berührungspunkt der 45° Tangente ist also ein
Drittel der Constauten S und verhält sieh zum Ro der Culmiuatious-
punkte wie 1 : V2 d. h. wie die Seite eiues Quadrats zur Diagonalen.
Ferner ist der Üurchmosser
= /; = s
27
Dies war aber oben als x des ^ Culminatiouspunktcs gefunden
worden, mithin haben wir den.' neuen Satz entdeckt, dass der
kleinste Durehmesser — denn das ist Obiger offenbar — gleich
ist der Ordinate bzhw. Abscisse der Culminationsp unkte.
Bestimmen wir den zwischen den Radiivectoren an dieser Be-
rührungscurvc den 45° Tangenten liegenden Winkel. Es ist
wo
1 ™ 2 V27 ' 9 = 2 V27
S*(6-l-2v,5)-Sz(6-2\'5) iVb y.5
180 " 2(y5+i)(V5— "2.4"" 2
Für den Culminationspunkt ist der eingeschl. Winkel
*
27 27_ 1
- • - 27
Suchen wir noch zu obigen 2 Punkten der 45 Grad-Tangenten
die entsprechenden Punkte der Begrenzuugscurve. Wir hatten
also
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186 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrentungscurven.
x* m 5*( Vb-l )«__ g(6H-2V6)( V5-fl)
y ~ y - .V(V5-1)2V27 ""(V5-.l)(V5+l)2V«
8V27 V27 y
Ferner
S(VV6-2)
1 /2
/fr = v x'+y* — ^'l/rj = gleich 3 mal so gross wie der kleinste
Durchmesser der Blattcarvc.
Es ergeben sich nunmehr lür den quäst. Punkt der 45° Tau
gente folgende Eigentümlichkeiten :
S* S*
* . 9 — * ■ V — 27 x ' y " 27
„ - y"&* - .f V <J - 4V5, b - V^y = 5 V9+4V6
3
in . n =
5*
s
worin eino sehr merkwürdige Beziehuug sich ausdrückt.
Das Dreieck, was durch Verbindung der Scheitel der Ellipse
entsteht, ist also l/3Tondem durch m, n und s gebildeten; das Drei-
eck aus den Coordinaten x, y und dem Ro ist dann 1/9 des letzteren.
i Wenn mau die Endpunkte des kürzesten Durchmessers / h durch
zu den Achsen parallele Linien mit dem auf der Symmetrie« Achse
liegenden Punkte k verbindet, so entsteht das rechtwinklige gleich-
schenklige Dreieck Ikk und in diesem sind die Katheten
Ih S
V* V27
Da wir nun für den Culminationspunkt
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Meyer: Unlersuehitnyen und Lehrsätze über Begrenzung.« urven. ] S7
1 u 2S
y bznw. x — 77=: _
hatten, so ist
Ich — \ og
d. h. die Tangeute unter 45° halbirt og, da
Ebenso halbirt c/ die Linie or.
„Demnach hat der kürzeste Durchmesser der Blattcurve die
halbo Länge der Diagonale des umschriebenen Quadrats."
Nach allem Obigen ist die geometrische Construction der Cul-
minationspuukte , der 45° Tangenten und des kürzesten Durch-
messers für eine gegebene Blattcurve äusserst einfach.
Nimmt man den zwischen 2 symmetrischen Radiivectoren ein-
geschl. Winkel zn 61° an, so muss das Dreieck, welches durch Ver-
bindung der Peripheriepunkte entsteht, notwendig ein gleichsei-
tiges sein. Zur Bestimmung dieses Falles setzen wir also
Dann ist
x* — y* -2 ^3 . ry
x* — 2xV-fV - l**V
a;«+jr* - 4xjr = VsW2
64x^3 = S>/V, - ^
V&ry - = Vx*+^ = Ro (Siehe Figur vor. Seite.)
Wir erhalten also das überraschende Resultat, dass das in die
Curve eingeschriebene gleichseitige Dreieck, welches mit einer Ecke
im Anfangspunkt liegt, den 4 ton Teil der Constanten S zur Seite
hat Bestimmen wir nun die Coordinaten
= 16/ (x+y) " 12 - 4 K i
^"32 ) (x-y) ^ 32 * y="4V2
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*
188 Meyer: UnUr»ucftun<jen unti Lehrsätze über BegrenziiiKjscurven.
S(V3-|-1) fi(V3— 1)
* ~ «y 2 ' V " 8V2
Die Puuktc der Bejjrenzungscurvc sind:
64 yaVx- V3-1 " 3-1 2 6
* = 8 + 12V3 + 18 + 3|/3 = 26+15V3
^(2+v3l, ^Jywy* .-l/^j^
tg des cingeschl. Winkels beider syram. Rvcn =- 26.
§ 13.
Ein besonderer Spceialfall ist der, wenn die Verbindungslinie
zweier parallelen Tangenten, also ein Durchmesser der Blattcurve,
parallel zu einer Achse ist. Dieser Specialfall ist mit einem andern
identisch. Nämlich zu jedem x gehören 2 verschiedene y (ausser
dem Anfangs- und dem Culminationspunkt), wie zu jedem y zwei x und
darum muss auch die Auflösung der Blattcurvengleichung nach x
2 Werte ergeben, wie auch die nach y. Für ein y hat also die
Blattcurve 2 Schnittpunkte, deren Verbindungslinie gleich der Dif-
ferenz der zwei ar, d. h. = at, — #„ ist Entsprechend ist für ein x
der verticale Durchmesser = yt — yt. Für obigen Fall nun, wo die
Schnittpunkte für ein x oder ein y zugleich Berühruugepunkte
paralleler Tangeuten sind, ist diese Differenz ein Maximum.
Denn vor dieseu Schnittpunkten, d. h. wenn diese näher beim An-
fangspunkt liegen, convergiren die4Tangenten in demselben nach
dem Anfangspunkt; jenseits dieser Schnittpunkte convergiren sie
in entgegengesetzter Richtung, mithin muss in beiden Fällen der
Durchmesser abnehmen.
Es ist
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Hegremungscurven. ]gQ
Dividire durch letztere Klammer.
1 2
V'flV - — ^ ciugeführt
dies müssto als Maximum behandelt werden, zu welchem Behufe
aber die Ersetzung der einen Coordinate durch die andere erforder-
lich ist Allein die bisher befolgte Methode sowol als auch das
Differentiiren liefert für diesen Fall eine Gleichung so hohen Grades,
dass eine Auflösung unmöglich ist. Es muss daher , wie folgt , ver-
fahren werden:
Nach Einführung der Begrenzungscurven-Coordinaten ersetzt
man erst auf Grund der Gleichung
Vit + vv ~ VS*
alle y durch x und setzt hiernach
~Yx — z . vs
worin z ein echter Bruch ist. Dann erhalten wir für den Durch-
messer die Formel:
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190 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven.
D = S Vl-z*[z>- V^j- V4(1_ss!)3+^(3«^)8-z(3-2^)J
In diese setzt man nun successive für z von 1 ab fallende Werte ein.
z —
D =
0,95
unter 0,2818 8
0,90
0,3224033 5
0,89
0,324 9398 S
0,88
0,325 05 964 5
9,879
0,325 70555 S
* • • *
2,8785
0,32569331 S
0,878
0,325 680338 S
Das Maximum liegt also kurz vor oder hinter 0,32570555 S. Man
kann durch Uebergchen auf die nächste Decimalstelle der Ein-
setzungswerte die Genauigkeit noch weiter treiben, doch wird die
Rechnung deshalb so ungeheuer mühevoll, weil alsdann sogar die
Mantissen der Logarithmen schon kleine Irrtümer veranlassen, welche
das Resultat beeinflussen und mau daher gezwungen ist, alle Opera-
tionen ohne Hilfe der Logarithmen auszuführen.
Begnügt man sich mit dem Werte z = 0,879, so hat man
V* = 0,879 VS und y* - 0,476 821 VS
Vy* = 0,227 359 Vs*, Vx* = 0,772611 Vs»
VXyi = H - 0,1998485615, _ y . 0,3684114545
und
yi = 0,042 7058985, - # - 0,325705556 5
tgo des Winkels der Tangente mit der X Achse berechnet sich
- y 2f tga - 0,444 698 und « = 23° 59' annähernd.
Es inass also auch
sein, was ein Versuch bestätigt.
i - tg«
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Meyer: Untertvchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven. \C)\
§ 14.
Wenn man 2 symmetrisch liegende Hypotenusen S construirt,
und auf diese die entsprechenden Senkrechten vom Anfangspunkt
fallt, so ergibt sich eine weitere Eigentümlichkeit, die ad oculos die
Polargleichung der Blattcurve demonstrirt, welche auf S be-
zogen, lautet:
Ssin 2a
Ä» - 0 2-
Sie ergibt sich durch Einsetzen von
x mm p cosa, y = psin a
Vp*(co8*a-}-8inV) = ^Scoso . sin« . p8
p — . q* . cos a . sin i
p3 — 8 . p* . sin o . cos a, p —
S . sin2a
Es muss in der Figur offenbar Winkel
sein ; ausserdem, weil ip ± »», ist
viel — vip
also auch
rfj» — igt
Verlängern wir nun ip bis sie gf in * trifft, so muss demnach
in dem entstehenden Dreieck i»g
gt = iz
sein, weil die gegenüber liegenden Winkel gleich siud. Daraus folgt
aber weiter, dass eine Senkrechte von * auf ff, letztere als Grund-
linie halbiren würde und da diese Senkrechte der X Achse parallel
„So resultirt, „dass auch die Hypotenuse selbst in $ halbirt ist."
„so ist jede Senkrechte auf eine Hypotenuse zugleich in ihrer Ver-
längerung Mittellinie für die zu jener symmetrisch liegenden Hypo-
tenuse." Dann ist also
gs — _ *f
und isf ist
„ 2« = igf+gU
Da nun in ± gf, so ist
im ip
und da
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192 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungtcurven.
,8 - *f - 2
so haben wir unmittelbar:
in 9* —
i s S/2
sin 2«= . =
oder
8 . ft
9=2 s °
wie oben entwickelt.
Der Punkt s liegt für alle Hypotenusen immer auf der Peri-
pherie des mit »S/2 um ■ beschriebenen Kreises. Wir haben hier
also die Begründung für die Lübsen'sche die continuirliche Cou-
struction der Blattcurve mittelst deren Polargleichung; eine Begrün-
dung die Lübsen naturgemäss nicht liefern konnte, weil ihm die Her-
kunft der Curve unbekannt war.
Wenn wir nun auch die Polargleichung der Begrenzungscurve
aufstellen wollen, so haben wir ebenso
x = y . coscf, y — q . sina
und
VV (VCos*i + Vsin^a) - V.S2, mit 3 potenzirt:
1
i^os^a+siü9« + 3V cos*« . sin*« ( Y cos*« + 3Vslü*«)] =
da nun
Vcos*ä + VsTn*« - \/*
und wir diesen Wert einführen können, so ist die Gleichung:
q* + 3 V,$Vcos»« • sin««" — S*
sin 2«
cos « . sin« = - 2
also:
, 1 / _ . 8411* 2«
Aus dieser und der obigen Gleichung lässt sich nunmehr eine dritte
ableiten, welche die Beziehung zwischen den Radiivectoren beider
Curven mit demselben Neigungswinkel ausdrückt. Nennen wir den
7»V der Begrenzungscurve /f, den der Blattcurve r, so ist offenbar:
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M*yr\ Unteravckungen und LehrsäUt flier Btgrtnnungteurvtn. ]93
7?» + 3 V/fV* - S»
woraus sich bei einem gegebenen JU- der andre finden lässt. Am
leichtesten ist dies, wenn beide Radiivectoren ein festes geometri-
sches Verhältniss haben. Z B. es sei
R - 2r
d. h. der R >■ au die Begrenzungscurve wird von der Blattcurve hal-
birt. Dann ist:
V 4+3
SV4 -_
vi+a div durch
V4-j-3 V4+3
y V4-1-3
/ 5*
(V4+3)« r Vi+3>»
«+» - * !/_*_+. 1/.
kn\. J. Milk, o. Phj<. 3. Selk». T. XVI. 13
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194 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begren
ändere diese Werte ab, indem ich Zähler und Nenner mit V2
multiplicire:
*+, - + 2- 1/ J_
^ ' 2-r-3V*^2H-3V2r 2+3 V2
oder setzen wir
2+3V2 _
2 - 1
g - w -V |/V4-3±V3
y v2+3V2F/ -v^—
tgo —
1— Vi _ |/2H-3V2 _ J/2+3V2 _x
V4 f V4
V V4
Ebenso ftr R — 3r. Es ist
Ä«+3|/-f = ^-Ä«(l+<3) und R«-—^
durch
Vya-fv-j)' v3 V(i+v3)
_
ry " 3(Vl +3V3)»
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Mfj/er: Unternuchmtytn und Lehrtätse über Begrei.zuny»curven. 1$5
- ) («+»)• = ~ (i+ 3-^)
2ry —
X =
iV~3 (|/*Vi+v8 + S + [/sVi+vS - 2)
*
J/sVi+va + 2 - J/sVi+va - ü
j/3 Vff V3 -f- 2 + [/ 3^1+^ - 2
x 3^1+ V 3 +2+ 3 V 1 + V3 - 2 - 2 V » +9 V 3 - 4
| " 3Vi+v3+2-3Vi-}-V3-h-'
3\/i4-va- Vs+:V3
- 2 " g
§ 15
Wir fanden § 10, dass im Culmtnationspunkte der Blattcurve die
zugehörige Hypotenuse 8 in 1/3 ihrer Länge geteilt wird, und es war
T
der entsprechende Rv der Begrenzungscurve — j^. Sucht man
nun den Fall, wo S in 1/3 der Länge geteilt wird, so haben wir
unmittelbar:
und da das zwischen den beziehlichen Punkten von S liegende Stück
— S/2, so ist der Rv der Begrenzungscurve
- ^1 - ! *
13»
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196 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven.
Der Rv an diesen Punkt der Blattcurve ist also gleich 3/4 der obigen
Rv an die Begrenzungscurve für den Culminationsfall. Ferner ist:
— &y -6T- ory
„ S" . 3V3 ( . m S»
2x* »3 ) -32(6-3y 3)
•+f = J [/8(2+V3)
Sl/3(2-V3)
y " ivl ty T ^2=V3] und
,*+y. _ J -|* (14+3 V3)
SV3V3 ( , S*
2*y 32~" ! (x-y) = 32 (U~3V 3)
Hf - 4^ ^14 + 3^3
-472yi4-3V3
y "3-^2CVl4 + 3V3± V14-3V3]
Diese Ausdrücke lassen sich vereinfachen, indem mau qnadrirt; so
ist z. B.:
* = i^8t14+3^3+u-3v3+lViiE2L]
169
- 128 f28+261 - ~6T alS0 * " "T~
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven. 197
»' " Sä [1H-SV8+H-8V3-2 -13]S~-^, g - ,
Entsprechend
* = W f2+V3+2 | V32 Vi-*) - * ^ - *j*
= W [2 + V3+2- V3+2 V^J = £^ _ ^?
1
5.3 a
Demnach
• 2 SV3+S3V3 SV3 _ n
n — x+x» L- = -g- — 2 Rvbl.
<S m
*» — y+f = 2' g siu des Neigungswinkels — \, mithin ist dieser
„Neigungswinkel — 30* und wir finden den Satz, dass die Hypote-
nuse S unter 30° von der Begrenzuugs- und Blattcurve in 1/4 der
Länge geteilt wird."
In diesem Falle hat der JRp der Blattcurve natürlich eine Nei-
gung von 60° und der ihm symmetrische eine solche von 309; beide
Radiivectoren der Blattcurve teilen somit den rechten in 3 gleiche
Teile.
Die Blattcurve hat noch einen besonders charakteristischen
Punkt, den wir nuumehr aufsuchen wollen. Es entsteht durch 2
symmetrische Radiivectoren und den zugehörigen Durchmesser alle-
mal ein in die Curve eingeschriebenes gleichschenkliges Dreieck.
Wenn man von allen diesen Dreiecken , die mit dem Inhalt 0 be-
ginnen und auf der Symmetrie-Achse wieder mit 0 endigen das
Maximal -Dreieck sucht, so ergeben sich eigentümliche Beziehungen.
Die allgemeine Formel für den Inhalt dieses Dreiecks ist
~ 2
wovon wir jetzt das Maximum suchen wollen. Der Nenner 2 kann
wegbleiben, und dann führen wir wieder die Coordinaten der
Begrenzungscurve ein.
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198 M*yer\ L'nterxuehungen und Lehrsätze übtr Btgrenzungscurven.
dir. durch * und 0 gesetzt:
f " '"+*» j - 6tVV'6- '> - 3V3^3-^
H-f - b^r3-
2 L 3 VV3 2 r 3v^*
* ^ 2 L" V*V3 J vereiofadlt y- *V 3V3
x - V2
ü v = 5/2 Vi — l'/i kleinsten Durchm.
Demnach ist J des eingeschlossenen Dreiecki
— 2^ - 12^6 al8 Maximam
Die Tangente des eingeschlossenen Winkels im Anfangspunkt ist
**~y* _ S^_6 V6 _
~ 2*y — 12 v3S» Vi
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Mtytr: Untersuchungen und Lehrtätze über Begrenzungtcurven. 199
d. h. die Hypotenuse &, welche auf einem Rv senkrecht steht, wird
von der Verlängerung des anderen so geschnitten, dass das Stück
zwischen beiden sich zum Hv verhält, wie die Seite des Quadrats
zur Diagonale. Es sind in diesem Falle die Coordinaten des zuge-
hörigen Punktes der Begrenzungscurve:
und Rv- ^
Der hier gefundene Punkt der Blattcurve für das Maximal-
Dreicck, was sich iu dieselbe einschreiben lässt, hat nun auch die
weitere Eigenschaft, dass die iu den symmetrisch liegenden „Punkten
an die Curve gezogenen Tangenten den Radiivectoren beziehlich
parallel sind", d. h. dass Radiivectoren und Tangenten zusammen
einen Rhombus bilden. Dies können wir auf Grund des § 12
gefundenen Umstandes nachweisseu, dass das Product der Tangenten
der Winkel zwischen symmetrischen Radienvectoren und der Tan-
gente an die Curve mit dem Rv coustaut — '/» ist.
Ist in nebenstehender Figur
Ig 8 . tg E - Vi
so folgt, da wir tg E für diesen Fall = Vi ermittelt hatten , dass
auch
sein muss, d. h.
Wkl. E - Wkl, s
und somit Taugente
sp = Rv or
Dasselbe gilt natürlich für die symmetrisch liegende Taugeute und
Rv\ daher sich beide Taugeuten auf der Symmetrie-Achse schneideu
müssen. Der Abstand dieses Punktes vom Anfangspunkt ist
Die kleine Diagonale dieses Rhombus ist
Wenn
tg£— Vs so muss tgd—1, also <3 = 45°
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200 Meyer: Unter »uchungtn und Lehrsätze über Begrtnzungscuroen.
sein. Dann ist aber auch der Winkel zwischen S und dem zuge-
hörigen Rv der Begrenznngscnrve = 45° , mithin ferner auch der
beiden zusammengehörigen Radiivectoren beider Curven.
Dann aber ist die „Tangente an die Blattende dem Rv an die
Begrenzuugscnrve parallel/* die symmetrischen Lagen desgl., und so-
mit bilden beide Tangenten und beide Radiivectoren wiederum einen
Rhombus, dessen Inhalt sich wie folgt, berehnen lässt: Es ist
VTy = Vi» - Vy*, V x* — V Xy - V
r
" 1+V3
y'
Der symmetrische Rv hat also die umgekehrte Tangente und die
Gleichuug
9 - *(V5+2)
l/y r_ 2 »(V5+1)
Ki-y-V6H.r 2 « a,so
.^(10+2v5).,,yMv5±i)
* ö 4
* 2 ~ V(5+l)
4 r 6V5(V5+1) * r 10 V5
~ ö r iü v5 ' 2* " r iü vö
Die Tangente muss also durch diesen Punkt gehen und die
Winkel-Tangente
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Meyer: Untersuchung™ und Lehrsätze über Begremungtcurwen. 201
l - Vb-2
habeu. Ihre Gleichung lauter daher:
Wo sich Tangente und Ry trennen, muss also
y = 3{V5+2)
sein. Dies führen wir ein, um die Coordinaten des Punktes zu er-
halten:
^5+,) = S^-«V5-2)(.-S^)
letzterer Ausdruck lässt sich vereinfachen als:
_S . 1/ V{f>+D+(V-2)*(V-l)-2(>-V) Vö-l
9
= V10V6 |/vö+l+9V5-10-9+4v'5-4v5+8
y — | [/"^^■- des eingeschl. Winkels = 2.
Dies sind die Coordinaten des Schnittpunktes zwischen Tangente
und Radiusvector.
Der Inhalt des Dreiecks zwischen 2 symmetrisch liegenden
Linien ist nun
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20 2 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über BajremunysrurveH.
**-!/*
2
also der dos Rhombus das Doppelte
= - - z/2
bzhw. weil hier y > * muss es lauten y* — **. Mithin
J=l*{ VS ) °der J==4Vb
Der erste Ball des Maximal-Dreiceks iu der Blattcurve ist leieht
zu eoustruiren, weil die Tangente des eingeschlossenen Winkels am
Scheitel
- Vi
ist und jeder Ito Mittellinie zur Hypotenuse 5 des andern Rv ist.
Dann ist iu Figur 18
PI 1
op ~ S *
also das Verhältniss von Seite und Diagonale im Quadrat. Dasselbe
besteht für rv : vr. Mithin verfährt man wie folgt: Lege *S horizontal
hin «=» ett, schlag einen Halbkreis darüber, errichte in der Mitte
von *S die Senkrechte fg, ziehe die Sehne ef und trag diese auf der
Seite cc nach oben ab
S
Verbiude uuu e mit g, wo diese Linie den Kreis trifft, iu A,
verbinde ich mit c und </, so entspricht hc die Kathete m, Arf der
Kathete u und die Senkrechte auf ett, hi ist eiuer, hg der audre
der gesuchteu Radiivectoreu.
Im zweiten Fallo hatten wir
E - Vi
die Constructiou ist der Obigen ganz analog, da es nicht schwer
hält, den betr. Winkel von der Mitte von S aus anzulegen.
§ 16.
Ehe wir" weiter gehen, wollen wir noch einer besonderen Be-
ziehung der Begrenzungscurve zur Ellipse Erwähnung tun. Der Rv
der Begr.-Curve ist
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J/«jf«r: U»trr»urhumjen und Lehrsätze iiher Hrgrfnzumjscurven. 203
dcrjonigo der Blattcurvo für zusammengehörige Punkte
also Summe der Quadrate der Radiivectoren
v'äv - «; Vsy~= b
also „Summe der Radiivectoren-Quadrate4
«I + 6«
also gleich der Summe der Quadrate der Ellipseu-Achscn. Das ist
nun eine Eigenschaft der sog. conjugirten Durchmesser, und da
unser Ro an die Begrenzungscurvo ein Durchmesser ist, so muss
der Rv au die Blattcurve gleich dem conjugirten Durchmesser sein.
Ferner ist aber jeuer conjugirte Durchmesser parallel zur Tangeute
im Endpunkt des andern; somit muss der conjugirte Durchmesser
zum Ro der Begrenzungscurvo parallel laufen zur Hypotenuse S uud
die Länge des Ro zur Blattcurve haben. Darum ist
Wkl. foh = r$o
und wenn b r Mittelliuie au 8 ist, so muss, wenn wir auf diesen
OC «=■«/>
machen, « ebenfalls ein Puukt der Ellipse sein, der dem Phidpunkt
des coujugirteu Durchmessers symmetrisch liegt. Der eingeschlossene
Winkel zwischen den conjugirten Durchmessern f'o{xy) ist nun
= pe(*g) +
also
sin/o(xy) — cospo(xy) — - ~~
Folglich ist das Product der beiden Rven mit dem sin des eingeschl.
Winkels
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201 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven.
Wir hatten bisher nur eine (oder mit der Lübsen'schen) 2 dis-
continnirliche Constrnction der Blatt- und Begrenzungscurven kennen
gelernt. In beifolgender Figur wird jedoch auch eine continuir-
liche veranschaulicht. Es sei ab die Hypotenuse R. Wenn diese
im Mittelpunkte c durch den Radius
S/2 = fle-
nnt o fest verbunden wird, so lässt sich oc um o drehen , wodurch
der Kreisbogen mfen entsteht und gleichzeitig gleitet a auf der Y-
Achse, b anf der ^Y-Achse entlang, so dass S alle Lagen innerhalb
der Bcgrenzuugscurvc durchläuft Errichtet man auf ab in c eine
feste Senkrechte
cc — 5/2
welche bei allen Lagen von S immer senkrecht darauf bleibt, und
ergänzt die beiden Linien oc und et durch die beiden oj und cf
(beide — S/2) zu einem Rhombus, so wird dieser mit der Drehung
von T seinen Wkl. a ändern. Derselbe wird — wenn 5 auf
ciuer Achse liegt, und wird — 0, wenn <S unter 45° geneigt steht;
immer muss of — ce sein und somit senkrecht aufai stehen. Dann
ist der Kreuzuugspunkt von «/'und ab immer ein Punkt der Blatt-
curve. Nun bringt mau an diesen Kreuzungspunkt d einen Stift an,
der auf beiden Linien gleiten kann und dieser wird dann, wenn ab
alle Lagen durchläuft, genau die Blattcurve aufzeichueu. Durch An-
ordnung desselben Rhombus auf der rechten Seite vou ce und Ver-
bindung der beiden Ecken f und g durch das Kniegelenk fhg, dessen
Kniepunkt h auf hee gleiten kanu, lässt es sich erreichen, dass der
Abstand ad immer gleich dem Abstand kb ist und somit ist der
Schnittpunkt von gi und ab — k — immer ein Punkt der Begren-
zungscurve. Durch Anbringung eines auf beiden Linien gleitenden
Stiftes ist also auch hier die Möglichkeit continuirlicher Aufzeich-
nung der Begrenzungscurve gegeben.
Uebrigcns lässt sich die Lubsen'sche discontinuirlichc Constrnction
der Blattcurve in folgender Weise sehr vereinfachen: Man teilt in
Figur die rechte Hälfte eines mitten auf der F-Achse liegenden
und die AF-Achse von oben berührenden Kreises mit dem Durch-
messer — S/2 in eine gerade Anzahl gleicher Bogenitücke
ein. Alsdann verbindet man sämtliche Teilpunkte von dem Viertel-
kreise bei 1 beginnend mit dem Anfangspunkte 0 durch Radiivectoren
und zieht zugleich von allen Toilpunkten die zur Y Achse parallelen
Sehnen II, 211, 3 III etc. Die Winkel zwischen 2 aufeinander fol-
genden Radiivectoren müssen demzufolge, weil auf gleichen Bogen
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzungscurven. 205
stehend alle gleich sein. Rechnen wir nun nnsreii Polarwiukel von
Ro. ol ab, so ist allemal die zugehörige Sehne
s • o
— ^ sin 2o
Denn wenn man z. B. vom Teilpunkt 8 aus den Durchmesser 8 c
zieht, c mit VIII verbindet — cd, so ist der Winkel
8c « — 2«
weil Peripheriewinkel auf dem doppelten Bogen wie a (841). Dieser
Wiukel hat den
Sehne 8 VIII
Sinus - —8jr-
also
Sehne 8 VIII =■ S/2 sin 2a — g
Man braucht mithin nur dio zugehörigen Sehnen vom Anfangspunkt
auf die entsprechenden Radiivectoren abzutragen, um successive alle
Punkte der Blattcurve zu erhalten. Beim Radiusvector 1 o ist dio
Sehne «= 0, die Curve beginnt also in o und tangirt den Roo\.
Auf der r-Achso ist die Sehne
= S/2 also i - S/2
was der Symmetriepunkt ist. Auf diese Weise erhält man, ohne den
Winkel jedesmal verdoppeln zu müssen, sofort unmittelbar den betr.
Radiusvector.
§ 17.
Nachdem wir die sonstigen Eigenschaften der Begrenzungs- und
Blattcurve ziemlich gründlich kennen gelernt, rücken wir nun 2
Fragen näher, deren Lösung schwieriger scheint: die nach Inhalt
und Umfang der besagten 2 Curven. Diese Probleme erscheinen .bei
Curven 3ten Grades besonders verwickelt und ich gestehe, dass ich
lange nicht glaubte, sie in befriedigender Weise, namentlich ohne
BeihUlfe der Integral-Rechnung, lösen zu können. Dass dies mir
aber dennoch und zwar auf merkwürdig einfache Weise geglückt ist,
beweisst nicht nur, dass unermüdliche Ausdauer viel vermag, son-
dern auch, dass vielleicht noch manche Probleme nur an der richtigen
Stelle angefasst zu werden brauchen, um spielend ihre Lösung zu
finden, auf die solange nicht verfallen zu sein, man sich nachher
wundert. So ist es denn auch Lübsen ganz entgangen , dass seine
discoutinuirliche Contruction der Blattcurve mittelst deren Polar-
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20C) Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Begre.izunyscurven.
gleichuug den Schlüssel enthält zur mathematisch genauen Bestim-
mung ihres Inhalts. Figur 20 gibt darüber Aufschluss, indem
wir nachfolgende Betrachtung anstellen.
Der Radius des Kreises sei 5/2. Links von der I- Achse ist die
Blattcurve eingezeichnet. Den Viertelkreisbogen, in dem diese liegt,
teilen wir in eine unendliche Zahl unendlich kleiner gleicher Teile
ein. Gleichzeitig teilen wir den Halbkreis rechts der Y- Achse in
die gleiche Anzahl gleicher Teile.
Diese Zahl soll als eine gerade gelten und es werden also die
Bogenteile des Halbkreises doppelt so gross sein, wie die des 1 t
Kreises. Wir ziehen nuu von den Teilpuukten die mit der y-Achse
parallelen Sehnen 1—1, 2 -2, 3-3 etc.; wo diese die A'- Achse schnei-
den, verbinden wir die Treffpuukte a, b, c, </, c, /, g, h mit den Teil-
punkteu 8, 7, 6, 5, 4 etc. und ziehen zugleich die zur I'-Achse pa-
rallelen Halbsehnen aa, bb, ec etc. Nuu sind sämtliche Ceutriwiukel
des rechten Quadrautcn bei o doppelt so gross, wie die Centriwinkel
des linken Quadranten, weil Bogen AI doppelt so lang wie Bogeu I
II uud so fort. Deshalb ist der Ro der Blattcurve o— 1 gleich der
2 o 3 3
Halbsehne 1-1, Rvo—2 — ~w , Rv o—Z = ^~ u. s fort.
Die Peripheriewiukel bei 8, 7, 6 . . . sind aber gleich den
Centriwiukeln des linken Quadranten, weil auf den doppelten Bogen
stehend. Ferner ist Wkl. axa-l = Wkl. 8, Wkl. bx b-G =- WM. 7
etc., da ihre Schenkel parallel siud. 1 a die Winkel 8, 7, 6, 5 . . .
auf gleichen Bogen stehend, alle gleich sind, müssen es auch die
Winkel a,a — 7, 4,4-6, c,c-5 . . . sein. Die Winkel 8 8a, 7 7 a,
6 6c, hbd sind naturgemäss gleich den Winkeln bei 8, 7, 6 . . .
und auch wiederum gleich den Winkeln 8aa, 7 Ob, 6cc, woraus re-
sultirt, dass die Winkel 8a7--74 6 . . . durch die Linien a«, — bbx
. . . halbirt werden. So sind denn auch die Winkel lvil — IoIU
. . .gleich den Winkeln axal — 4,46. . . etc.
Wenn nun die Teilung eine unendlich kleine ist, so wird der
Unterschied zwischen den Linien a7 und 7», sowie 46 und Gfc ver-
schwinden, ebenso kann aat gleich ik und 4 4, gleich kG angesehen
werden; dasselbe gilt aber für die aufeinander folgeudeu Dreiecke
So 7, 7oG, 6 ob in der Blattcurve, welche allemal als unendlich
schmale gleichschenklige Dreiecke betrachtet werden können, deren
Inhalt sich durch das Quadrat einer Seite mal dem halben eines des
eingeschlosseneu Wiukels ausdrücken lässt. So ist J des Dreiecks
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Meyer: Untertuchunifen und Lehrsätze üher ßegremungscurven. 207
8o7 -
7 o8 . sin a
2
Der J des Dreiecks a,a7 ist gleich — - '98mö, oder da «7 = »7
Nun ist 17 nach der Lübseu'schen Construction =Ev7o, mithin J
von Dreieck 7 «8 «= J von Dreieck a,a7; ebenso Dreieck 7o6 —
Dreieck*, 4 6 und so fort, Dreieck a,a7 ist jedoch bei unendlich
kleiner Teilung = lj4 des Kreisstückes 8™ 7, Dreieck 6, £6 — l/4
von 7Ü6 und so weiter. Somit ist die Summe aller Dreiecke
a, a7 — i, ft6-Cjc5 — </,<i 4 gleich V4 des Viertelkreises 8&A und so-
mit auch der Inhalt der halben Blattcurve. Dann ist der Inhalt der
ganzen Blattcurve gleich der Hälfte des Viertelkreises oder
Auf Grund dieses Resultats ist uuu auch die Ermittlung des In-
halts der Begreuzungscurve möglich und zwar in folgender Weise.
Denken wir uns zwei unendlich nahe aufeinander folgende Lagen
zweier Hypotenusen S, z. B. de und gf. Dann kann der Schnitt-
punkt beider als Punkt der Begrenzungscurve angesehen werden. Der
ganze Inhalt der Begrenzungscurve setzt sich nun aus unendlich vielen
Successionen von Dreiecken zusammen, welche, wie gpd und fpc
durch 2 unendlich nahe Tangenten und die Achsen gebildet werden.
Die Summe dieser Dreiecke ergibt also den Inhalt des von den Achsen
und der Begrenzungscurve eingeschlossenen Raumes; jedoch ist zu
beachten, dass jedes Dreieckspaar eine symmetrische Lage über und
eine unter der Symmetrie-Achse hat, der ganze Raum also von
den Dreiecken 2 mal ausgefüllt wird und mithin die Hälfte von
deren Summe zu nehmeu ist.
Richten wir nun die Succession der Tangenten so ein, dass der
eingeschlossene Winkel bei p immer derselbe bleibt, und fallen die
Seukrechten von o auf die Tangenten — oi und oh -—so ist der
zwischen letzteren eingeschlossene Winkel ioh ebenfalls
und da diese Senkrechten Radiivectoren der Blattcurve sind, so
schliesst die Succession der aufeinander folgenden Radiivectoren der
Blattcurve immer den gleichen Winkel ein, wie die Tangenten, den
J =•
li2
= Wkl. gpd - Wkl. epj
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208 Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze der Begrenzungecurven.
wir er nenen wollen. Für 2 unendlich nahe Tangenten kann der
Längenunterschied zwischen gp und dp, sowie pe und pf als ver-
schwindend betrachtet werden, desgleichen auch für die Radiivectoren
f t und v h. Demnach lässt sich der eines Dreieckspaares ausdrücken
sino
mit: ~2~(9P*+pf*)t doch können wir nach früherer Gepflogenheit
auch setzen
a.so Dreiecke *" " * °nd " = *'
- ^ («,'+ V)
und die Summe aller Dreieckspaare — 2.7 der Begrenzungscurve
sinor .
= -^k,+^+««^ + V-f-««r,-f*«, • • • aj+hj] oder
Dies lässt sich umwandeln in
Sämtliche Summen (ai+^)-(a„+ bj . . . etc. sind aber - S,
mithin
S*n .sin« sin«.
J -4- ~ ^ [«A-KArW* • • •
Nun ist V^bt gleich einem Ä» der Blattcurve, mithin, wenn wir
2 mit dem Wkl. er aufeinander folgende Rven haben, deren Längen-
differenz verschwindend ist, so ist der Inhalt zwischen beiden Rven
liegenden Dreiecks
sine
- a,b4 ~y~
uud so fort. Dann aber ist der Wert des gesamten Ausdrucks:
sin er
gleich dem Inhalt der Blattcurve, also
~ 82
Demnach haben wir jetzt:
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Meyer; Untersuchungen und Lehrsätze über Begrenzunyseurven. 209
S* . n . 810 O 11 S*
j _ l _
Da nun « oin unendlich kleiner Winkel und « eine unendlich grosse
Zahl, so haben wir nach Obigem
n . - 90°
Für einen unendlich kleinen Winkel ist der sinus — dem Bogen, also
n . sin a — n . arcus « und n arcus a — *
Somit erhalten wir:
S*n 8*n n& . 3
./ -
» dl 32
d. h „die Begrenzungscurve hat den dreifachen Inhalt der Blatt-
curvi •" und erstere wird durch den mit »S'/2 um den Anfangspunkt
geschlagenen Kreis, die Symmetrie- Achse und die Blattcurve in 0
gleiche Teile geteilt.
§ 18.
Die Bestimmung der Länge der Begrenzungscurve verdanke
ich gewissermassen einem Zufall, insofern ich, bei aller aufgewandten
Mühe, doch nicht vermuten konnte, dass auf dem eingeschlagenen
Wege gerade diese Frage eine so Uberraschende Lösung finden würde.
Dieser Weg war der, dass ich den allgemeinen Ausdruck aufsuchte
für den zur Begrenzungscurve gehörigen Krümmungsradius. Ich
schlug dabei folgendes Verfahreu ein. Nämlich aus der Tangenten-
gleichung bildete ich die der Normale und suchte dann durch
Variiren der Coordinatenwerte um eine unendlich kleine Grösse,
welche ich am Schluss zu null werden Hess, den Schnittpunkt dieser
beiden unendlich nahe liegenden Normalen zu bestimmen. Die Be-
handlung war durchaus dieselbe, wie die der oben gebrauchten Un-
gleichungen, nur haben wir in diesem Falle eine Gleichung vor
uns. Die Tangentengleichung war:
also Normalen-Gleichung:
Arch. d. Math. u. Phy«. 2. Reihe, Tl. XVI. U
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210 Meytri Unttrsuchunqtn und tehrsützt über Beprenzungscurven.
Variiren wir Va-, als V*t±z, so ist für x, zu setzen
die entsprechende Variation für V y, ergibt sich s
also für tritt ein j/ Vyi* + 2« Va-,
Nun lautet die Gleichung:
ich quadrire jetzt und beseitige die Nenner.
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Meyer: Untersuchungen und Lehrtätzt iibtr Beyrenzungtcurven. 211
(vrfi*+ir*i,»-jn))
dividire durch 2»lV"y,*+ V"*, (x-^-/,]
y - &r, -j- x, = n -f 2x„ * — «Tj — 3xj — V
y-yi - Vi* • 3 V^y,* - 3 vV.v, - 3y,
Somit ist der Krümmungsradius
— *ä- 3 V*?+y,*
d. h. also: „der Krümmungsradius ist gleich dem dreifachen Rv an
den zugehörigen Punkt der Blattcurve", wonach die discontiuuirliche
Construction der Krümmungscurve sehr leicht ist. Suchen wir nun
auch deren Gleichung. Ebenso:
also _
y = y\ +3 yV^i
und ebenso
x = a-1 + 3y/rx1y1J'
*+y = r,> V*»V+3 V/" ii & + * =■ ^ y'+
demnach
oder
Digitized by Google
212 kfeytT'. Untersuchungen und Lehrsätz* der hefjrenruny&curven
\f &+y)* - \f y?+2\f*\Jt+\f y\* ~\f $»+2^ y,"
oder
Ferner ist
y = s^^PW - \fyt ty/V +3 Y x, » )
also
- \f ^,' + 4^
s
x* + y2 = + 12 V^iV
also ferner
12 VS2xTV -*-2 y2- 5*
nach Obigem ist aber
4 V *,*«,* - V (x-f«)» - S*
oder
12 y^V= 3 y ix+n)*- \/ &)*
daraus resultirt:
Digitized by
Mtytr: LnUrsuchunqtH und Uhrsätze über Beijrenzunyscurven. 213
also endgültige Gleichung der Curve aller Krümmnngsmittelpunkte.
Der wahre Charakter dieser Cnrve kommt jedoch erst an's Licht,
wenn wir des Achseusystem um 45° drehen. Alsdann bleibt x2-{-n}
als Quadrat des Rv unverändert; dagegen wird aus (x-\-n) nun:
*V*2 oder statt (s-fy)2 tritt ein 2x2 und die Gleichung lautet:
,2+^ _ - 3 j/*2* - j/*?
dies aufgelöst, ergibt:
— & - 3 j/4W - 6 yi&j + 3^2
umgeformt:
3,2 -45»— 3 j^lGJM +3 j/4Ä» x2 - (jy^jt _ yjp
radicirt :
j/y= y w&jz- y# oder
„Wir machen also die überraschende Entdeckung, dass die Curve
der Krümmungsmittelpunkte zur Begrenzungscurve wiederum eine
Begrenzungscurve ist, jedoch mit doppeltem S als Tangenten-Con-
stante."
In Figur 22. sieht man die Begrenzungscurve nebst ihrer
Krümmungscurve ausgezeichnet, letztere nur für die untere Hälfte.
Die Betrachtung dieser Figur führte mich sofort auf die Lösung
der Frage nach der Länge der Begrenzungscurve. Dazu genügt
folgende Ueberlegung: Wir fanden, dass der Krümmungsradius in
einem Punkte immer gleich ist dem dreifachen Ro des entsprechen-
den Punktes der Blattcurve. Also
ia — 3»'o, mr — 3om, kb — Zvl u. 8. tr.
Denkt man sich nun den ganzen Raum aiw in eine unendliche Suc-
ceuion gleichschenkliger Dreiecke zerlegt, deren jedes einen unend-
lich kleinen Wkl. o an der Spitze und einen Krümmungsradius zur
Digitized by Google
214 Meyer: Untersuchungen und /.ch mälze über Behren VlH4f*curv*it.
Seite hat, so wird sich die Begrenzungscurve «« aus lauter uuend-
lieh kleinen Abständen zwischen den Spitzen dieser Dreiecke zu-
sammensetzen. „Jeder solche Abstand ist aber gleich der Längen-
differenz zweier aufeinander folgenden Krümmungsradien".
Der oben erwähnte Wkl. a zwischen den aufeinander folgenden
Krümmungsradien ist zugleich der Winkel zwischen den 2 ent-
sprechenden Radiivectoren der Blattcurve, weil diese sowol wie die
Krümmungsradien auf derselben Hypotenuse »S je paarweise senkrecht
stehen. Darum kann man alle Krümmungsradien in, A- /<•, ud
n. s. w. als gleichwertig betrachten mit Radiivectoren einer Blatt-
curve mit der Constanteu 35, den halben Quadranten bei 45° durch-
laufend. Die Radiivectoren der Blattcurve sind aber, wie wir wissen,
hinsichtlich der Länge gleich dem sinus des doppelten Polarwinkels.
Wir haben somit die successiven Läiigcndifferenzcu , aus welchen
Bich unsere Curve aw zusammensetzt, auszudrücken durch:
sin 2« + (sin 4a — sin 2«) -f (sin 6« — siu4«) -f(sin8a— sin4o) . . .
-f [sin(n - 2)o — sin(n-4)«] -f [sin na — sin(n — 2)«]
Als Summe dieser Reihe bleibt offenbar übrig sin n . a = sin 90*
= dem Radius des betr. Kreises, welcher iu diesem Falle 3 mal so
gross ist, wie der unserer ursprünglichen Blattcurve. Dieser war S/:\
3S
demnach habcu wir als Länge der Curve nie den Wert ^ und da
aw eine halbe Begrenzungscurve ist, so hat die ganze Begreu-
zuugscurve mit der Constanten die Länge — 3S. Da nun alle
Begrcnzungscurveu iu Grösse etc. proportional sein müssen, so haben
wir als Schlussresultat: Länge der Begrenzungscurve von der Formel
Anmerkung. Aus Obigem ergibt sich der KR für den Sym-
3«S
metriepunkt — a für die Endpunkte der Curve = 0. Zwischen
diesen liegen 2 Punkte mit
für diese ist also Rn des Blattcurvenpuuktes — S/3, was nach Obi-
gem die Berührungspunkte der 45° Tangente an die Blattcurve sind.
2
KR - S
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Mtytr. Untersuchungen und L*hraä/te über Beyrenzunyseurotn. 215
W-\-kR - 0
da muss auch die Cnrve selbst endigen, mithin hat die Begrenzungs-
curve jenseits der Längen 5 keine Fortsetzaug.
§ 19.
Im folgenden letzten Paragrapheu sollen noch 3 Nutzanwendungen
dargelegt werden, die aus der Blattcurveugleicbung gezogen werden
köunen; wobei ich gleich betonen will, dass es solche Nutzanwen-
dungen noch viele geben kann, die ich jetzt nicht abue. Die erste
bezieht sich auf dio Parabel, deren Gleichung ich, abweichend von
der neueren Schreibweise, mit
- V
nach altem Styl beibehalte, weil ich sie für entsprechender erachte.
Sucht man zur Parabel den allgemeinen Ausdruck für die Coordi-
uateu des Krümmuugsmittelpuuktes, so erhält man
Vi3
uud demuach
KU - |/(x_,12+(jr_Ml)J
oder
Wollen wir nnu in der Formel nur xx und yx haben, so müssen wir
für p den Wert ~~ einführen und erhalten dann
"-(*+g)vV»!
oder
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216 M*yr: Untersuchungen und Lehmätte Otter heyreMuntfxcnrocn.
oder
endlich
Dies ist die gcnaae Gleichung unserer Blattcurve, woraus sich
also ergibt, dass der Krümmungsradius jedes Punktes der Parabel
zu dessen Coordinaten in einer Beziehuug steht, ähnlich wie die
Constaute 5 zu den Coordinaten der Blattcurve. Das Wichtigste ist
nun, dass dies eiue s<>hr einfache, directe Construction des Krüm-
mungsradius für jeden Punkt der Parabel ermöglicht. Nämlich: man
trägt C] 2 mal nach rechts ab, errichtet y, senkrecht im Endpunkt
dieser verdoppelten Abseisse, verbiudet das obere Ende von y%
mit dem Anfangspunkt und errichtet im Eudpunkte dieses Jtv
wiederum eine Senkrechte. „Diese schneidet die Achsen, und deren
sich ergebende Länge ist der gesuchte KR zum Punkte xay, dor
Parabel.4'
Dio zweite Nutzauwenduug ergibt sich bei der Curve mit der
Gleich uug :
x*y - f
welche man wol die Cubus-Hyperbel nennen könnte, indem die Glei-
chung
xy = 5»
die Hyperbel 2ten Grades bezeichnet. Die Tangentengleichung
findet man wie folgt:
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Meyer: Unter tue hu wjen und Lehrsätze über Begrenzungscurven. 217
also Secantengleichung:
setzeu jetzt beide Punkte als einen, TangonteDgleichuog :
r_,1._?^(,_,l)__^'(I_,t)
y -y, — (•*-*,) Gleichg. der Normale y— y, — x.
variiren nun xt als x, + «, y, - ^ variirt ^2±^g^
)
71 2y, ' ' 2y, " mf "T" 2a* 2^* ~ *,*
5»
+ 2S» 2
2 SH(x,* f 2**t)-\-**A*t*±2**l )-x«(/t!±2«, )
= 2SV+^iW±2«,)(x18±3»l») = («,^»^^(«,«±2^,)«,»
25«x1*±46-6»a.I-fxx17±22xx1«-x1«T2wI'
- 2SV1»X*xlf ±2«xx1«±3*cx1«— x^q^aVT***! 7
dividire durch
45« — Sxxj» — 4xj6
35 " 3x,*
setze
x
4(x1»+yi») r , _4V+*yi'-3V jttHV
x " 3*, ' 1 *~ 3*t " 3*,
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218 Meyer: Untersuchutnjen und Lehrsätze iibtr BeijreMuntjscurvtn.'
y y' - 2y, 3,, " 6y,
und Krümmungsradius also
Diesem Ausdruck kann man folgende Form geben:
3KR.29l9i - ^y^+VY
oder
Hier haben wir also wiederum eine Blattcurvengleichung , in
welcher nur y, verdoppelt ist und in der 3 fachen KR die Stelle von 5
einnimmt; daraus ergibt sich, ähnlich wie bei der Parabel, eiue ein-
fache Construetiou des KR für jeden Punkt der Curve. Man er-
richtet senkrecht im Endpunkt der Abscisse y, die doppelte Ordi-
nate y,; zieht den Ro an den erhaltenen Punkt und errichtet im
Endpuukt wiederum senkrecht auf dem Ro die Hypotenuse, welche
die Achsen schneidet. „Ihre Lange ist dann gleich dem 3 fachen
Krümmungsradius des Punktes *,y,u. (Siehe die Figur.)
Für eine Hyperbel mit rechtwinkligen Asymptoten ist der Krüm-
mungsradius
~ —
und da für diesen Fall
«» - 2*,*,
so haben wir
oder
was ebenfalls eine Blattcurvengleichung ist Hier ergibt also die
Senkrechte auf den Radiusvector in dem betr. Punkte der Hyperbel
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Meyer: Untersuchungen und Lehrsätze über Be<jrrmim<jscurven. OJf)
sofort eine Hypotenuse gleich dem doppelten KrUmmuugsradius. Je-
doch sind diesfalls die Asymptoten als Achsen anzusehen und hier-
auf die Coordinaten zu beziehen. (Siehe die Figur).
Eine ganze Anzahl von Werten, die sich bei Untersuchung dieser
und anderer Curven ergeben und 3 te Wurzeln von einfachen Zahlen
enthalten, würden sich mit den gewöhnlichen Mitteln der Planimetrie
nicht construiren lassen. Dagegen nach dem in § 8 demonstrirteu
Verfahreu ist dies möglich.
Die Untersuchung weiterer Curven von der Formel
wird später folgen. In Vorstehendem sollte nur der Beweis geliefert
werden, dass es möglich ist, Curven 3ten Grades auf einfach analy-
tischem Wege erschöpfend zu behandeln und so unsreu höhereu
Schulen zugänglich zu machen, die sich bisher über die Kegelschnitte
nicht hinauswagen durften.
Anmerkung. Es sei hier gleich der Satz mitgeteilt, den bei
näherer Untersuchung Jeder leicht bestätigt finden wird: „dass für
alle Curven in der Ebene, deren Gleichung nur eine Constanto
enthält, der allgemeine Ausdruck für den Krümmungsradius die Form
der Blattcurveugleichung annimmt, gleichviel welchen Grades die
Curve sei." Also lautet dieser:
worin c der Exponent der Constante, * derjenige von *, und v der
von yx in der Gleichung der Curve ist. Die Coefficienten von zwei
Gliedern geben also zusammen jedesmal den Coefficienten des drit-
ten, wie in der Gleichung die Exponenten von zwei Gliedern zu-
sammen den des dritten.
«* + jr* - S»
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220
MiscelltH.
VIII.
Miscellen.
1.
Die Kennzeichen der Teilbarkeit der Zahlen.
Bezeichnet man die Einer einer Zahl z mit zt und die Zahl in
den Stellen vor den Einern mit so hat man i — \Ozt-\-zv Da
der Rest r, den z bei der Division durch m giebt, der Zahl con-
gruent ist, so ist:
r — 10sj4"*! [mod m]
Setzt man in diese Congrueuz 1 = lOo (mod »<], so ist auch
r = 10z» -fiO«3! fmod mj und
r = 10(a.2 -f~ «2j [mod m]
Wegen der Congrucnz 1 = 10« [mod m] ist m relative Prim-
zahl zu 10. Der Rest 10(z, -{-*:,) kann also nur null werden, wenn
2S -f- azl =0 [mod m] ist.
Die beiden Cougruenzen 1 = 10a [mod m] und
*,-f «zj = 0 [mod »]
sprechen also zusammen die Bedingung aus, unter welcher z durch
m teilbar ist.
Die relativen Primzahlen zu 10 haben in den Einern eine der
vier Zahlen 1, 3, 7,9. Wenn man daher unter mt die Zahl der Stellen
vor den Einern der Zahl m versteht, so lässt sich m darstellen durch
eine der vier Formen
1) m-10w,-f-l
2) m-10m,+3
3) m = 10m, -f- 7
4) m - 10m, + 9
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Afiscellen.
221
Der Congruenz 1 = 10« [raod 10m, 4-1] genügt « m,,
denn 10(-»i) = -(10», + 1) + 1
Der Congrnenz 1 == 10a [mod lOm,4-3] genügt « — 3m, +1,
denn (10(3/», 4- 1) - 3(10;», +3) +1
Der Congruenz 1 = 10« [mod 10m, -f 7] genügt « — — (3m, 4-2,
denn 10(-3m,-l)= -3(10«, -f 7) + 1
Der Congruenz 1 == 10« [mod 10m, -f 9] genügt « = », + 1,
denn 10(^ + 1) - (10m, -f-l)-f-l
Wenn m, = 0 gesetzt wird aus 1 — 10« [mod -f- 1J für a — 0
1 == 10« |mod 4-3] für « — 1
1 == 10« [mod -f7] für« 2
1 = 10« [mod +9] für« - 1
Aus der Congruenz *t + tu = 0 [mod «»] erhält man
1) s4 -f 0 . zl =e 0 [mod lj
2) zt -f- 1 . z, = 0 [mod 3]
3) *t - 2 . », = 0 [mod 7]
4) 4- 1 . *, == 0 [mod 91
Die Congruenz 1) spricht aus, dass jede Zahl durch 1 teilbar ist.
Die Congruenz 2) spricht aus, dass eine Zahl durch 3 teilbar
ist, wenn es die Zahl ist, welche man erhält, wenn man zu der Zahl
in den Stellen von den Einern die Einer addirt
72531 E= 7254 - 729 = 81 = 9 [mod 3]
Die Congruenz 3) spricht aus, dass eine Zahl durch 7 teilbar
ist, wenn es die Zahl ist, welche man erhält, wenn man von der
Zahl in den Stellen vor den Einern das Zweifache der Einer sub-
trahirt
5313 == 525 = 42 = 0 [mod 7]
Die Congruenz 4) spricht aus, dass eine Zahl durch 9 teilbar
ist, welche man erhält, wenn man zu der Zahl in den Stellen von
den Einern die Einer addirt
4788 == 486 = 9 [mod 9]
Setzt man n, — 1, so ist 1) 1 = 10« [mod 11 J und « — — 1
2) 1 = 10« [mod 13] und o - 4
3) 1 = 10« [mod 17] und « = - 5
4) 1 == 10« [mod 19] und « - 2
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222
Mi&cellen.
Dio Congruenz + =0 [mod 11 J giebt also
1) H — zt =0 [mod 11]
2) zt + 4r, ;= 0 [mod 18]
3) zt - 5«, == 0 [mod 17]
4) 2, + 2°, == 0 [mod 19]
Nach 1) ist also eine Zahl durch 11 teilbar, wenn es die Zahl
ist, welche man erhält, wenn man von der Zahl iu den Stellen vor
den Einern die Einer subtrahirt
Nach 2) ist eine Zahl durch 13 teilbar, wenn es die Zahl ist,
welche man erhält, wenn man zu der Zahl vor den Einern das Vier-
fache der Einer addirt.
Nach 3) ist eine Zahl durch 17 teilbar, weun es die Zahl ist,
welche man erhalt, wenn man von der Zahl iu den Stellen vor den
Einern das Fünffache der Einer subtrahirt.
Nach 4) ist eine Zahl durch 19 teilbar, wenn es dio Zahl ist,
welche man erhält, wenn mau zu der Zahl in den Stellen vor den
Einern das Zweifache der Einer addirt.
14022 = 140G == 152 = 19 = 0 [mod 19 1
Wenn /«, gleich 2 gesetzt wird, findet man
1) 1 = 10a [mod 21] und « - - 2
2) 1 = 10« [mod 23] und a = + 7
3) 1 == 10« [mod 27) und a = — 8
4) 1 = 10« [mod 29] und «= + 5
Die Congruenz ^+sa = 0 [mod m] giebt also
58443 = 5841 == 583 = 55 = 0 [mod II]
8125 = 632 = 91 = 13 = 0 [mod 13]
6341 = 6ü9 = 37 = 0 [mod 17]
1) *-2»,
2) * +
3) z,-8zl
4) s + 8»i
0 [mod 21]
0 [mod 23]
0 [mod 27]
0 [mod 29]
Misctlltn.
Nach 1) ist also eine Zahl durch 21 teilbar, wenn es die Zahl
ist, welche man erhält, wenn man von der Zahl in den Stellen vor
den Einern das Zweifache der Einer subtrahirt.
13734 = 1365 == 126 == 0 (mod 21]
Nach 2) ist eine Zahl durch 23 teibar, wenn es die Zahl ist,
welche man erhält, wenn man zu der Zahl in den Stellen vor den
Einern das Siebenfache der Einer addirt.
14651 =5 1472 = 161 = 23 = 0 [mod 23]
Nach 3) ist eine Zahl durch 27 teilbar, wenn es die Zahl ist,
welche man erhält, wenn man von der Zahl in den Stellen vor den
Einern das Achtfache der Einer subtrahirt.
9369 = 861 == 54 = 27 == 0 [mod 27J
Nach 4) ist eine Zahl durch 29 teilbar, wenn es die Zahl ist,
welche man erhält, wenn man zu der Zahl in den Stellen vor den
Einern das Dreifache der Einer addirt.
12064 = 12 18 == 145 = 29 == 0 [mod 29J
In derselben Weise kann man für jeden Modulus m, welcher zu
10 relative Primzahl ist, das entsprechende er und damit das Kenn-
zeichen für die Teilbarkeit jeder Zahl z durch den Modulus m finden.
Direktor Dr. Theodor Lange.
2.
Facultätencoiifrruenzen.
Für eine Reihe von anf einanderfolgenden Facul täten und für
einen beliebigen Modul m bestehen die folgenden Congruenzen:
21 -f (m — 2)1!
3! + (m — 3)2!
4! + (m -4)3! I _ Q (mod m)
(»-l)l + (m — fm -l](m-2)!
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224
MitceUen.
Beispiel :
m - 11.
2! +9.11 - 11
31 + 8.2! — 22
41 + 7.31 -66
51 + 6.4! = 264
61+5.5! =1320
7! +4. 6! - 6920
81+3.7! - 55440
9:+2.8! - 443520
14! + 1 . 9 ! - 3991680
Die entstandenen Produete sind alle durch 11 teilbar.
Oldenburg i. G. G. Speckmann.
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Weasely. Anwmdungen von Dührimjs B'ffriß der W*rligk*tt, 225
IX.
Anwendungen von Dühring's Begriff der
Wertigkeit.
II.
V.in
Dr. K. Wessely
Fortsetzung von Nr. XX. im X. Teil
Jede algebraische Gleichung mit constanten Coefficienten kann
aufgefasst werden als specicller Fall der Definitions-Gleielmng einer
algebraischen Fanction; entweder in der Weise, dass die ganzen
rationalen Functionen, welche die Coeffieienten einer solchen Defini-
tions-Gleichung bilden, nur das absolute Glied enthalten, oder iu der
Weise, dass diese Coefficienten durch Substitution eines bestimmten
Wertes für die unabhängig Veränderliche zu Constanten geworden
sind.
Entsprechend dem durch die Riemaun'sche Fläche bestimmten
Zusammenhang zwischen den einzelnen Zweigen der algebraischen
Function kann man dann auch zwischen den einzelneu Lösungen
einer numerischen Gleichung eine bestimmte Reihenfolge fixirt den-
ken, und unter Beibehaltung der einmal fixirten Reihenfolge mit dem
gesamten Wertecomplex der Lösung in derselben Weise arithme-
tische Operationen ausführen, wie mit einer algebraischen Function.
Tatsächlich ist ja auch eine irrationale Zahl a-f-VA durch die
Bedingung, einer quadratischen Gleichung mit rationalen Coefficienten
genügen zu sollen, mit einer zweiten irrationalen Zabl a — \rb inso-
fern e verknüpft, als es unmöglich ist eine solche Gleichung zu bilden,
Arch. d. Math. u. Ptays. 2 Reihe, T. XVI. 15
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22t) WetStly: Anwendung*» von DBhrinp's Begriff der
die eine der beiden Lösungen hätte ohne die andere; das beisst: es
ist durch eine Gleichung:
x2 — a
x als zweiwertige, durch eine Gleichung:
sc» — a
* als dreiwertige Grösse definirt.
Jeder zweiwertige Coefticient +\ra macht eine Verbindung
* ± • V zo einer „irreductiblen", das heisst zu einer solchen, welche
aus der Gleichung
* i V* ■ 9 — 0
folgern lässt
x — Oj y = 0
Es wird daher auch eine unabhängig Veränderliche
* — * i V*a . y
in bestimmter Weise über die Fundamental-Ebene ausgebreitet werdeu
können, sobald die Festsetzung gemacht ist, dass die beiden reellen
Variablen x und y zwei auf einander senkrechte Richtungen der
Ebene darstellen und der zweiwertige Coefticient s << uur dazu
dient, ihre additive Verbindung zu einer irreductiblen zu machen,
ohne dass a gpeciell gleich der negativen Einheit sein müsste. Für
eine bestimmte Ausbreitung der complexen Grössen?
Uber die Fundamental-Ebene ist also die Deutung der imaginären
Einheit als .»Richtung" nicht erforderlich, und das Rechnen mit
complexen Grössen kann in mancher Hinsicht als specieller Fall des
Rechnens mit einem zweiwertigen Argument angesehen werden, das
iu analoger Weise auch für ein drei- und mehrwertiges Argument
durchgeführt werden kann.
Ist z. B. k durch eine Gleichung
** - m
als zweiwertige Grösse definirt, und ordnet mau einem bestimmten
Werte von
z = x + ky
einen bestimmten Wert von
A«) - • + *■
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Weenely: Anwendungen von DUhring'» B*oriff der Wertigkeit. ">21
zu, and ebenso einem unendlich benachbarten Wert von ■ einen
solchen vou /(«), so folgt aus
dass der Quotient ~^ von </* unabhängig wird, sobald
a* " ä*
oder:
dg + *8* h [a* +
" * är + * a*
Da detiuitionsgemäss einwertig gleich a ist, folgt aus
BU BV |ÖF ar/i
ay ~~aSi"+* töy-fej =
dU_a8V ^ 8K 8f/
8y Bx By * Bx
als notwendige uud wie man leicht übersieht auch als hinreichende
Bedinguug dafür, dass u-f kv eine Function von z ist, d. h. einen
Differential Quotienten nach * besitzt, der von der Art, wie * ver-
schwindet , unabhängig ist. Untersucht man aber das Yerbältuiss
entsprechender Bogen-Elemente: "Jgnjr^» » 80 8ibt die Rechnung:
— (©,+i©1+*-(fi?),+(g)l
8f/ at; 1 8tr är/)
ni (8LT BU . 1 BU dU\
so dass im allgemeinen das Verhältuiss der Moduln entsprechender
Bogenelemente von den Incrementen nicht unabhängig ist. Nur in
dem speciellen Falle a — — 1 wird, wie man sieht, der Quotient
ixt+dy* eine Function der Coordinaten, oder die Abbildung
ähnlich.
Verfährt man in ganz analoger Weise mit einem dreiwertigen
Argument
15»
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228 Wttsely: Anwendung^ von Dühring'x Begriff- der Wertigkeit.
w «- x + lcy + k*z
wobei k durch die Gleichung
als dreiwertige Grösse definirt sein soll , so dass durch «• sämtliche
Punkte des Raumes in bestimmter Weise repräsentirt werden kön-
nen, so erhält man, wie früher, als notwendige und hinreichende
Bedingung dafür, dass
eine Function von w sei, aus
*W - t"* + %*> + &*
die Gleichungen:
By dz dz *
oder:
a/*^ i a/ _ i a/
a« *~ 1: By~ k* o-
hiefür kann man auch wegen
Bz^Bx~*~ dx~i~ Bz
By-By + * By + 1
9/ , ar , »ir
a* = ar + *s + *V
schreiben :
i 8o ,i ar a»r
""ib5 a, +t sr+s
Mit Rücksicht darauf, dass aus
& - a folgt:
IX,8 1 h
ergibt sich weiter, da man definitionsgemäss die Coefficienten der
einzelnen Potenzen von k einander gleich setzen kann, für die Be-
dingungsgleichungen die Form:
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Wet»elg-. Änuttndungen von Dähring's Begriff der Wertigkeit. 229
du
dv
3n^
dx
BU
dv
3y
" a* "
du
a r_
d\v
dz
Jeder analytische Ausdruck, der von x, y, i nur in der Ver-
bindung x-\-ky\-lßz abhängt, lässt sich in bestimmter Woise auf
die Form u+kV + PW bringen.
Denn aus einer Gleichung
f(x + ky + lßz) = f/-fÄK+tflT
bestimmen sich die Werte von U, 1", W in eindeutiger Weise, da
diese Gleichung nichts anderes ist, als eine kürzere Schreibweise für
die drei linearen Gleichungen, die man erhält, wenn man für k seine
drei Werte klt fr, substituirt; bezeichnet man die entsprechenden
Werte von 10 mit te„ t^, »r3, so folgt aus
!f(»t) - ü+^V+k^W
/<»,) - U+k,V+kfW
/(«-.) - ü+W+kfW
3 r - VM + VA"*) + *»•/(«•)
3 w = k-ji^) + + *s /fo)
Aus diesen Gleichungen erkennt man auch unmittelbar, daas die
Grössen C, F, W den aufgestellten Bediuguugsgleichungen genügen,
so dass also jeder analytische Ausdruck der nur von x-\-ky-\-kh
abhängt, auch als eine Function des dreiwertigen Argumentes zu
bezeichnen ist.
Bildet man nun wieder den Quotienteu der Moduln sich ent-
sprechender Bogenelemente , 'so zeigt sich wie früher, dass dieses
Yerhältniss im allgemeinen für einen bestimmten Punkt nicht con-
stant ist, dass es aber in dem speciellen Fall
*• = 1 oder — 1
für jede Function von «? eine bestimmte Fläche gibt, für deren
Pankte der erwähnte Quotient eiue Function der Coordinateu ist, os
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230 W€'sel9: Anwendungen von Diihring', Begriff der Wertigkeü.
dass diese Fläche auf der ihr durch f(xo) zugeordneten in den klein-
sten Teilen ähnlich abgebildet wird.
Man erhält nämlich unter Benutzung der aufgestellten partiellen
Differential Gleichungen :
+[©,+©,+i(E),J*
+[©■+©'+(!?)>
^d9dx La« a* + ä 37 ar + ; »' fr"J
daher für iL-3 = l
+2U • 3/ + ay £- + isr- srjf**
das heis st für alle Werte ir, y, welche der Gleichung
B U B U BU B V B U B U
BV BV + BT dz~ + BV Bx ~e
genügen, wird
dU*+dV*+dW* fltTf (i£\* (9UY
oder jede Function ?on z-\-ky+b**
rt«+lf+JWs)asr ü+t V+tßW
wobei
k* = l
bildet die Fläche, welche durch die obige Gleichung bestimmt ist,
auf der ihr entsprechenden in den kleinsten Teilen ähnlich ab.
Man kann die Gleichung dieser Fläche in etwas einfachere Form
bringen, wenn man für u den früher berechneten Wert einsetzt.
Man erhält dann:
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W*s*«lifi Anwf.nehmyeH von Üühring'* Begriff der Wertigkeit. 231
3x ^icj ■ 3«^ ' a«^
3 9,7 «. d/Ytrt) a*, grfic,) 3»rf a/(w3) a«>B
?y 8w, 3y ' 3>r2 ' ?y ' cwa ' By
und uiter Berücksichtigung, dass
*k-l. -»+~-3i = ~ tat,
2
2
Dio aualogen Relationen für die beiden übrigen Posten geben
addirt:
/düdU BU BU BU Bü\ /BfOrJY BjiwJ df(ws)
y Vax äy + By Bz + Bs tis.) " d v ö«i / ~ a«* * 3u>,
so dass die Gleichung der abzubildenden Fläche auch geschrieben
werden kann:
/a/(«c1)\»==a/-K) a/o^)
v a«-, / Bwt ~ a«-3
Bezeichnet die Umkehrungsfunction von /*, so dass
w « y(U+k V+lc*W)
so kann man die entsprechende Fläche schreiben:
ra/>(£/+fcH-*»vr)1» _ a/u^-H^+VtH
* ByiU+ksV+VWj
worin /" und ^ im Zähler selbstverständlich weggelassen werden
können.
Um hiernach ein einfaches Beispiel zu rechnen, das durch die
Gauss'sche Abbildungstheorie leicht vorificirt werden kann, möge /
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232 Weasely: Anwendungen von Dühring'* Begriff Ar Wertnjkeü.
so bestimmt werden, dass die abzubildende Fläche, eine Rotations-
fläche wird, deren Axe in die Richtung der früher defiuirten > oder
1 -f- -f- ^* fällt, welche Richtung auf der Ebene
senkrecht steht.
Die partiello Difrcrential-Glcichuug aller dieser Rotationsflächen
lautet:
dF dl» cF
(f " 2) 'fm + {i ' x) Bz + (x " y) T* °
Setzt mau voraus, dass F die Form haben soll
Fmm (VW*_ ?/fo>
so erhält mau, wenn der Kürze halber
Bf(w)
gesetzt wird, als Gleichung der Rotationsfläche:
(y - *) r2qp(«-,)qp'(«j) — ffoVM — vO'-sto'O«*)!
woraus sich nach einigen einfachen Reductioncn ergibt:
Wählt mau also <p so, dass
<p'(tc) . («-) = wird,
oder also
log <p{tc) = .4 log tr -f- log C
<p(tc) — C . tc*
worin 6* und ^4 Coustaute bedeuten, so ist die obige Gleichuug
identisch erfüllt.
Für fixe) folgt also:
oder wenn ^1 — — 1
/(w) - log C*Ä . ufi
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Weasely: Anwendungen von Dührtn-fs Begriff der Wertigkeit. 233
Speciell
f{w) = «7-1 - U+bV+&W
liefert als abzubildende Fläche:
ipj* = ^ tP^ . Jfg
oder
(«+ = ±(*+^+M(*+*3y-f-M
indem
fc,* = *-3 und V-*t
Dreht man das Coordinatcn-Systom in die Richtung der früher
detinirten Einheitsvectoren *, I durch die Transformation
*+*y+** - "Vir" * + - - y-6 - * + ^2 *
worin die Coetticienteu gleich hoher Potenzen von k gleich gesetzt
werden können, so verwandeln sich die beiden Flächeugleichuugen,
da
3 l /— 3
in:
und
bedeuten also einen reellen und einen imaginären Kreiskcgel.
Für die entsprechende Fläche ergeben sich selbstverständlich
wtgeu der Reciprocität :
1
Gleichungen von derselben Form, so dass also die Function - die
Kegel auf sich selbst abbildet, und zwar in reeiproker Weise, indem
den Schnittcurven des Kreiskegels im xyz Räume mit den Ebenen
x -f- y + 5 a c
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234 Westely: AntotnHunytn von Dühriny'* Begriff Her Wertigkeit.
die Schnitte desselben Kegels im l'VW Räume mit den Ebenen
entsprechen.
Im allgemeinen erhält man entsprechende Punkte durch die
Relationen :
welche sich auf die früher angegebene Weise durch directes Aus-
rechnen ergeben.
Eine conformc Abbildung des reellen Kegels auf die Ebene er-
hält man, wenn A — — i gesetzt wird, also durch
f(,e) = log«> - U+kV+k*W
indem man als abzubildende Fläche wieder erhält:
während sich für die entsprechende Fläche aus :
ergibt:
x-\-k g-\- kh => c
Xü+V+W)
U+k V+ksW
u't = e
so dass
übergeht in
oder:
V-f- W = 0
Entsprechende Punkte erhält man durch die Relationen, die sich
zwischen xyz und ÜVW aus den drei Gleichungen:
3f/ — lOg WjWjITj
3 K = l0gu-|Wtk« ur*»
3 TT — log i^ir/j üb-
ergeben.
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Wensely: Anwendung» von DShrintf* Begriff der Wertigkeit. 235
Um anf eine von den bisherigen Entwicklungen unabhängige
Weise zu zeigen, dass die einander in solcher Weise zugeordneten
Flächen wirklich conform abgebildet sind, sollen noch beide Flächen
mit je zwei Schaaren sich rechtwinklig schneidender Curven bedeckt
werden; die Zuordnung entsprechender Punkte durch die obigen
Relationen, mu&s dann in den krummlinigen Coordinaten ausgedrückt
Ubergehen in eine Zuordnung durch gewöhnliche complexo Functionen.
Bezeichnet man die ueueu Variablen für xyz mit 6 uud x und
die neuen Variablen für UVW mit 0 und p, so lässt sich die Kegel-
fläche
w* — My/%, oder xy -\-yz-\- :x — 0
darstellen durch
x - V'h e
W 2 V\&
+ V6 Ä
sin;.
cosA — Vi e
sin A
« - Vi t
cosA — V\ e
sin A
und die zugeordnete Ebeuc darstellen durch
U= 0
31
V » — Q COS J
IV— psin *
Mit Rücksicht darauf, dass
3 t/ — 3ö — log u'j^ifj
9 = Vv*+W>->! V^l0glr1^3«,st,+ [logt^V*!«
und
»1 - V y • cosA-f Vi« * sinA - f -^e 3 i
w8 — — T -j- • cosA-J-vJ« 3 sinA= — V -y « c
folgt:
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236 Wes se/;, : Anwendungen won Dühriny's Ii* griff der Wertijktit.
- 1 log \ + 3V1 d
a - j log y + V$8
Um noch p durch Ä und 6 auszudrücken, kann man für V_T][
schreiben « , so dass
V- 5 — Vi . c und — V- 3 - V \e
gesetzt wird, woraus sich weiter ergibt:
und
\ ü + "(-?+»)
• -v|(-5-H)
so dass zwischen den krummlinigen Coordinatcn die Beziehung be-
steht:
2
a 2 ' 3 + WO+v^ii)
was bekanntlich eine hinreichende Bedingung für die Conformität
der Abbildung ist.
Als auszuschlicssende Unstetigkeitsstellen einer eindeutigen
Function eiues dreiwertigen Argumentes müssen naturgemäss alle
jene Punkte angesehen werden, in welchen einer der drei Func-
tion8wcrte unstetig wird ; für die Function 1 erfüllen daher die Un-
stctigkeitsstellen erstens die Ebene
,r, ^()a/-)-y-}-;
uud zweitens die Gerade tr2 — 0 oder (was dasselbe Resultat liefert)
ir3 = 0; nämlich
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Wesaely: Anwendungen von Dühring'» Begrif der Wertigkeit. 23?
x — y ~ r
Dies sind zugleich auch die im endlichen gelegenen Unstetig-
keitsstellen des Logarithmus, wie man entweder aus den früher be-
rechneten Werton von UVW, oder auch aus der Definition des Lo-
/die
* - erkennt.
Dass ein solches Integral einen „Sinn" hat, d. h. einen vom
Integrationsweg unabhängigen Wert liefert, fofgt aus dem Satz von
Stokes, nach welchem ein Integral:
j* adx -f- ßdy -f- ydz
das sich über eine geschlossene Curve erstreckt, stets ersetzt werden
kann durch ein Flächen-Integral:
f [{% ~ $ « m + G" - 1) «. (-.)+ (ü - j=) «-(«)] -
wobei n die Normale auf da bedeutet und die Fläche vom Intogra-
tionsweg begrenzt wird.
Bringt man nämlich das Linien-Integral
J* f (fr) die
zunächst durch Ausführung der Multiplication :
( t/-f- k I '-{- *■ I V) (dx -f k dy -f k*dt)
auf die Form :
J* t/dx+Wdy+Vdz + k j* Vdts+ Üäy+Wdn
+*» J* Wdx+Vdy+Udz
und verwandelt dasselbe hernach nach dem Stokes'schen Satz in ein
Flächen-Integral, so erhält man für den ersten Posten, wo ÜVW
an die Stelle von oßy treten:
BV aW\ . . /du ar>
f KD " ^ ) cos (nx) + (&? ~ ) cos M
. /BW BU\ 1 ,
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238 W**»*tfi Anwendungen von Dührinp's Begriff der Wertigkeit.
und für den zweiten und dritten Posten durch cyklische Vertauscbung:
+6cl/-aDco8Hrf<j
Nach den früher aufgestellten Relationen zwischen den einzelnen
partiellep Differential-Quotienten verschwindet jeder einzelne Posten
unter dem Integralzeichen, und es wird daher
J f{xc)dw = 0
sobald man durch die geschlossene Iutegrations-Curve eine Fläche
legen kann, die nur solche Punkte enthält, für welche die aufge-
stellten Relationen zwischen den partiellen Differential-Quotienten
richtig sind.'
Wollte man etwa jene Stellen, wo die partiellen Differential-
Gleichungen keine Giltigkeit haben, als „Wirbelraum" von f[tc) be-
zeichnen, so kann man also sagen, ein Integral
hat für alle jene Curven, die sich ohne einen Wirbelraum zu treffen,
in einander überführen lassen, ein und denselben Wert.
Beispielsweise wird das Integral
erstreckt um irgend eine Curve, welche die Gerade
x sb y — t
oder die Richtung i einschliesst, ohne die Ebene
* + y + * - 0
zu treffen, ersetzt werden können durch dasselbe Integral längs eines
Kreises, dessen Ebene auf der Richtung i senkrecht steht und
desseu Mittelpunkt in die i Aie fällt.
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Weately. Anwendungen von Dühring'* Begriff der Wertigkeit. 2.*>9
Dreht man das Coordinaten-System in die Richtung der j j t
und führt Polar-Coordinaten ein, 80 dass für »r zu schreiben ist:
10 _= T(/co8<jp-|-(78in(p) wobei g = ;cosA-f-' sinA
und für dir, mit Rücksicht darauf, dass bezüglich der Integration <p
constant ist, geschrieben werden kann,
HiP = r sin <p . dl^
so geht das Integral / über in
IC)
hn
*sin qp(— j sin A -f- / cos A) dk
/'sinjp(
cos <p -\- g sinqp
o
Man kann nun . - / . auf die Form: UL+jY+lZ
#COS<p-|~y 81U<p 1 1
bringen, indem man in der Gleichung:
1 i*cos tpX -}-./* cos A sin y F-f- /* sin A sin <pZ
4-;/(sinA8in(pF8in^)
für h _ die Werte in Ar substituirt , und dann die Coefficienten
gleich hoher Potenzen von k einander gleich setzt, wodurch man
erhält:
1 2 cos k 2 sin k
Y . V v — —. m . _____
3co8(p' 3 sinqp' 3sin<p
hierna«h wird:
. 2 cosA 2 sin AI . 3a
A+^3sinv "/'3s-nrVJ 8lD ^ £U
der erste Posten unter dem Integral ferschwindet, weil
ij = il ~ 0
Ferner gibt:
<ty — (— ;' sin A + l cosA) dk
jcosA . <fy - (—/cosA sinA +>Zcos«A)dA
/sinA . </y =-(—; / sin'A -f- coiA sinA)t/A
daher:
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240 Wessely: Anwendungen von Dühring's Begriff" der Werligleit.
(/cosA — lnmX)dg mm _ (ß -f. /*)sin A COS A dl -f jl JA
indem wie früher gezeigt.
-f /* ~ 0
/' dir
das Integral / - geht also über in
l . I j/f . 2* - l . j/§ .
d. h. „es hat einen von r und ? unabhängigen Wert."
Selbstverständlich muss man, wenn für fjl respective k seine drei
Werte in die letzte Beziehung substituirt werden, drei richtige Glei-
chungen erhalten
Der Ausdruck unter dem Integralzeichen: . 8111 > • ^ — hat
B / cos <p -j- g S1U qp
für A-,*-2£3 die drei Werte:
0 (— sir,A + V^l cosA) JA (— sinA- V— 1 cos A) rfA
cosA-f V— isinA 5 cosA-V_ 1 sin A
dem entsprechen die drei Werte von / . j/| n nämlich
0; 2*V_i. __27rV_i
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Niemann: Der Ring des Saturn.
241
X.
Der Ring des Saturn.
Eine mathematische Abhandlung.
Von
Albert Niemann,
Regicrungs- und Baurath a. D.
Vorwort
„Die Atmosphäre hat, nach den aas der Strahlenbrechung gezogeneu
„Schlüssen, eine Höbe von weniger als zehn geographischen Meilen.44
Etwas andere Schlüsse zog man aus der Erscheinung der Stern-
schnuppen und Feuerkugeln , deren plötzliches Aufleuchten der Be-
rührung mit unserer Atmosphäre zugeschrieben und nach Schätzun-
gen, so gut sie sich machen Hessen, in einen Abstand von dreissig
bis vierzig Meilen oder von 200 bis 300 km von der Erdoberfläche
gesetzt wurde. Weiter zu gehen, schien gewagt. Dass nun jemand
kommt und die Grenze der Atmosphäre, wie es in der vorliegenden
Schrift geschieht, fast auf das fünf hundertfache des früheren oder
auf das hundertundzwanzig-- bis hundertundachtzigfache des neueren
Maasses hinausrückt, das kann als Dreistigkeit angesehen werden.
Der Leser möge diese Dreistigkeit wolwollend verzeihen und möge
die Schrift mit freundlichem Willen lesen: er wird tinden dass sie
sich nicht auf wenn und aber gegründet , sondern sich auf den be-
währten und unanfechtbaren Gesetzen der Massenanziehung aufgebaut
hat, und zwanglos an ihren Schlüssen über den Ring des Saturn
vorgeschritten ist.
Areh. d. Math. u. Pnys. 2. Reihe, T. XVI. 16
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242
Xiemann: Der Ring de« Satuni.
I. Allgemeine Gleichung.
SAN in Figur 1 sei ein Weltkörper, der sich in » Secunden
einmal am seine Achse dreht. Durch die Centrifugal kraft, die sich
aus der Umdrehung entwickelt, werden die Massenteilchen der
Atmosphäre nach aussen gedrängt; durch die Anziehung, die der
Weltkörper ausübt, werden sie nach dessen Mittelpunkt hingezogen.
Da die Anziehung mit dem Abstände vom Weltkörper abnimmt, und
die Centrifugalkraft mit diesem Abstände zunimmt, so muss es eine
Grenze FBED geben, an welcher Anziehung und Centrifugalkraft mit
einander im Gleichgewicht stehen. Bis zu dieser Grenze dehnt sich,
wie hier abweichend von allen bisherigen Annahmen behauptet wird,
mit stetig abnehmender Dichte die Atmosphäre aus und schliesst
dort in einer Verdünnung ab, die wir weder mit Luftpumpen noch
mit anderen Vorrichtungen erreichen können und die sich von der
Torricellischen Leere kaum unterscheidet.
In E sei eine Masse w vorhanden und die Beschleunigung der
Fallschwere in diesem Punkte sei gleich y. Die Anziehung, mit der
das Gestirn die Masse oi nach dem Mittelpunkte C hinzieht und die
gleich y(o ist, werde mit q bezeichnet. Sie zerlegt sich in gsin<p
parallel zur Achse FD und in 9 cos 9 senkrecht zur Achse FD.
Die Centrifugalkraft, die sich im Punkte E in der Masse 01
entwickelt, ist in der Figur mit F bezeichnet worden und ist, da
sie durch Umdrehung des Gestirns um die Achse FD entsteht, senk-
recht zu dieser Achse gerichtet. Wenn mau also bestimmen will,
wie weit der Punkt E in der Grenze der Atmosphäre vom Mittel-
punkt C des Weltkörpers entfernt ist, so muss man die Gleichung
ansetzen :
F «=• q cos cp
Bei der Umdrehung um die Achse FD beschreibt der Punkt E
mit der Tangentialgeschwindigkeit
2n
v EH
n
einen Kreis vom Halbmesser EH. Danach ist
und, wenn man für v den eben genannten Wert einrückt und aus
der Figur
EH — CE cos <p
entnimmt,
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» Niemann: Der Ring de$ Saturn. 243
P _ w f ~-J C£C0Sqp
Setzt man dies gleich gco8<jp, d. h. nach dem Vorhergehenden
ywcos <p
so erhält man nach Ausscheidung der sich hebenden Grössen
— » (£)'
oder wenn man C£ durch Ä bezeichnet
• - •(&)•
In diesem Ausdruck muss noch y bestimmt werden. Es sei g die
Beschleunigung der Fallschwere im Aequator unserer Erde, n der
Aequatorial-Halbmesser der Erde, A die Masse der Erde und M mal
A die Masse des fremden Gestirns. Da sich nun nach dem bekannten
Gesetz die durch die Beschleunigungen y und g vertretenen An-
ziehungen direct wie die Massen der ihnen zugehörigen Gestirne
und umgekehrt wie die Quadrate der Abstände der angezogenen
Masse von den Mittelpunkten dieser Gestirne verhalten, so bat man
die Proportion
(MA : A\
woraus sich
. **9 , /«\*
v = M - ce* oder y = Mg \R)
ergiebt. Durch Einführung dieses Wertes in die vorige Gleichung
und durch Entwicklung von R erhält man schliesslich
« = fagf
In diesem Ausdruck ist, wie der Deutlichkeit halber uoch ein-
mal wiederholt sein möge, u (= 6377,5 km) der Aequatorial-Halb-
messer der Erde und «( = 9,815 m) die Beschleunigung der Fall-
schwere im Aequator der Erde, die aber, wenn a in Kilometern an-
genommen wird, ebenfalls als Bruchteil eines Kilometers
(- 0,009816 km)
angesetzt werden muss. M und n sind Mausso, die dem fremden
Gestirn angehören, z. B. für den Saturn n = 37767 Secunden und
M =• 92.
Zufolge der vorstehenden Berechnung sind also die sämtlichen
Punkte der Linie FBED gleich weit vom Mittelpunkt des Sterns
16*
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244
Nif mann: Der Ring des Salurn.
entfernt oder mit anderen Worten: die Linie ist eine Kreislinie und
das Gestirn bildet mit seiner Atmosphäre trotz seiner Umdrehung
und trotz der Abplattung des festen Teils eine genaue Kugel vom
Halbmesser R.
II. Die Beschleunigung g.
In seinen logarithmischen Tafeln (Ausgabe 1879, Seite 160)
giebt Dr. E. F. August die Beschleunigung der Pendelschwere im
Aequator der Erde gleich 9,781 m an. Es ist dies die Beschleu-
nigung der Fallschwere, vermindert um den Verlust, der ihr aus der
Centrifugalkraft erwächst. Durch die Fallschwere wird eine im
Aequator der Erde befindliche Masse oo mit der Kraft gm angezogen.
cor*
Die Centrifugalkraft der Masse <o ist aber — — oder, weil die Tan-
2na /2n\*
gential-Geschwindigkeit v «* -- ist, gleich toi ^ \ 1.
Dieselbe Masse wird von der Pendelschwere mit der Kraft
9,781 o) angezogen und dies muss gleich
goa — w l 1 a
sein, woraus man
a
- - c=y
, = 9,781 + (£)'
erhält. Hierin ist n — 86164 Secunden, die Zeit einer Umdrehung
der Erde um ihre Achse und a = 637760) ra der Halbmesser des
Erd-Aequators. Die Ausrechnung ergiebt
(
?*^\, = 0,034 und g - 9,815 m
III. Die Anziehung Qsinqp.
Man beachte folgende drei Punkte. Erstens, dass die in E
angenommene Masse w, oder, wie wir auch sagen können, das
Massenteilchen E sich an der Grenze oder, wenn mau will, auf
der Grenze der Dunsthülle befindet; zweitens, dass die Anziehung
q (Figur 1) in die beiden Seitenanziehungen qcoscp und 4 sin? zer-
legt, folglich durch diese beiden Anziehungen ersetzt worden ist;
drittens, dass die Seitenkraft q cos <p und die Centrifugalkraft P in
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♦
Xiemann. Der Ring des Saturn. 245
E mit einander im Gleichgewicht stehen , sich also gegenseitig auf-
heben, so dass das Massenteilchen E sich weder in der Richtung
EH (Figur 1) gegen die Erdachse hin, noch in der Richtung EP
nach aussen bewegt. Daun erkennt man, dass die Kraft gsinqp
übrig geblieben ist und für sich allein, unabhängig von den Kräften
</cosqp und /'behandelt werden kann. Wir wollen sie Ä' nennen,
Figur 2, also
q sin <p K
setzeu und in die beiden Aeste U in der Ricbtnug des Halbmessers
EC und T in der Richtung der Tangeute au den Meridian DES
zerlegen. Die Seiteukraft U wird, wie man sieht, durch den Wider-
stand der Dunstbülle aufgehoben, so dass die Seiteukraft
T «= Ä'cos? — (/sin <p cos <p
vollständig frei geworden ist. Durch die Kraft 7' wird das
Masscuteilchen E läugs des Bogens EB nach der Aequatorebcue CR,
also nach B hingeführt
Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht, ist bemerkenswert
uud soll zunächst besprochen worden. Sie geht infolge des anhalten-
den Einflusses der wenn auch abnehmenden Kraft T in eine be-
schleunigte über und hört zufolge der Massenträgheit auch dann
noch nicht auf, wenn T und q> = 0 geworden siud.
Zur Beantwortung der Frage, welche Geschwindigkeit das Massen-
teilchen E bei seiner Ankunft in A erlangt habe, nehme mau an,
es sei um den Bogen a bis G vorgerückt, und seine Geschwindigkeit
in G sei gleich v geworden. In G ist die Kraft
T wm 9sin(? — a)C0S(qp — a)
Das Differential der Zeit sei dt, das Differential des Bogens tls und
p die Beschleunigung, die durch die Kraft F erzeugt wird. Dann ist
dv — pdt und vdt = ds also vdv = pds
Da wir nun die Beschleunigung der Fallschwere, die durch die
Anziehung q in E hervorgerufen wird und die in jedem Punkte des
Kreisbogens DEJJF die nämliche ist, mit y bezeichnet haben, so ist
p:y = T\q und hieraus nach dem Vorstehenden
p = ysin(<jp — «)cos(<p — «)
Auch ist
da — Rdu
mitbin
vdo = yR sin (9 — «) cos (tp — a)d(t und
(j* = — yR s'm(f — a)2 -j- Const
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246
Nie mann: Der Ring des Saturn.
Da für « =- 6 auch v = 0 ist, so ist
Const = y R s i ii y * und
t>* «= yü{ sin <jp* — sin(g> — «)*}
Hierin ist die Geschwindigkeit gegoben, die ein Massonteilchea er-
reicht bat, wenn es von einem beliebigen Punkte E aus um einen
Bogen a vorgerückt ist. Von Bedeutung ist jedoch nur die in B
erlangte Endgeschwindigkeit, die sich ergiebt, wenn a = q> geworden
ist. . Sie ist _
v — VgR sin <p
Im Abschnitt I. ist
Ma1
Y = & 9
berechnet worden, so dass man schliesslich für die Endgeschwindigkeit
in B den Ausdruck erhält
o asinqp
Wenn man in dieser Gleichung <p =- 90 Grad werden lässt und
für R den im Abschnitt I. berechneten Wert setzt, so erhält man
die Geschwindigkeit, die ein vom Pol der Dunsthülle, also von D
herankommendes Massenteilchen an der Aequatorebene in B erlangt
gleich s
v _ Y ~ atg—
In dieser Gleichung ist wieder « = 6377,5 km der Aequatorial-Halb-
messer der Erde ; g = 9,815 m (oder 0,009815 km) die Beschleuni-
gung der Fallschwere im Erdaequator , wogegen M und » die dem
fremden Gestirn angehörigen Maasse bezeichnen.
Dio Ergebnisse einer hiernach ausgeführten Zahlenberochnung
sind für drei vorzugsweise zu berücksichtigende Planeten in nach-
folgender Liste zusammengestellt worden.
Gestirn
Erde
Saturn
Jupiter
M
Masse im Vcr-
h<niss zu der
Masse der
Erde
Zeit einer Uni-
drehung des
Gestirns
Secunden
1,0
92,0
308,0
-' i. i
37757
35707
Halbmesser
der Oberfläche
der Dunsthülle
km
Eudgeschwin*
digk. der Maa-
sen teilcbeu
rom Pol an
der Aequator-
ebene
km
42185
109868
158354
3,1
18,3
27,9
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Nie mann: Der Riny de* Saturn.
247
Die für R uud V angegebenen Zahlen müsson befremden. Denn
in Beziehung auf die Erde sagen sie zum Beispiel , dass die Höhe
ihrer Atmosphäre über ihrer Oberfläche nicht 90 oder 200 bis
300 km, sondern 42185-6377,5 - rund 35808 km beträgt. Die
Berechnung macht aber, auch wenn das Ergebniss noch so viel Er-
stauen erregt, Anspruch auf volle Richtigkeit.
IV. Die Tenus und unser Mond.
Wollte man die Berechnung auf die Venus anwenden, die sich
angeblich in 224,7 Tagen einmal um ihre Achse dreht, oder auf
unseru Mond, bei dem auf eiue Umdrehung 29,53 Tage vergehen,
so erhielte man für die Venus
R — 1437870 km
uud für den Mond
Ii - 93707 km
das heisst, bis auf diese Abstünde von ihren Mittelpunkten würden
die Atmosphären dieser Gestirne reichen. Dem Mond wird keine
Atmosphäre zugeschriebeu, die Venus dagegen soll eine Atmosphäre
haben, jedoch sie hat entweder keine Atmosphäre oder sie dreht
sich rascher um, denn die ausserordentliche Grösse des Maasses,
das sich für R herausrechnet, macht das Vorhandensein einer Dunst-
hülle unwahrscheinlich.
Die Formel für R zeigt deutlich, dass R um so kleiner wird
je kleiner n ist, je rascher also das Gestirn sich dreht, und dass,
abgesehen von der Masse JA, die Gestirne ihre Atmosphäre um so
fester zusammenhalten, je rascher sie sich umdrehen. Dies mag
auffallend erscheinen, weil die Ceutrifugalkraft, also dio aus einander
treibende Kraft mit der Schnelligkeit der Umdrehung wächst, aber
die Sache ist nicht anders.
Y. Die Entstehung eines Ringes.
Die Massenteilchen K kommen freilich nicht mit der im Ab-
schnitt III. angegebenen Geschwindigkeit an der Aequatorebene in
B an. Es treten ihnen vielmehr einige Störungen entgegen, die
nicht unbedeutend sind, dio sich aber in keino Formeln fassen
lassen. Jedes Massenteilchen schlägt zunächst die Richtung der
Tangente ET ein, es wird auch beim Hervorquellen aus der
Atmosphäre so zu sagen aufgeworfen, nach kurzem Lauf durch die
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248
Niemann: Der Ring des Saturn
Anziehung des Gestirns wieder auf die Dunsthülle gestossen und ge-
zwungen, seinen Weg in ähnlichen Sprüngen fortzusetzen wie der
Stein, der über eine glatte Wasserflache geschleudert wird. Bei
jedem Sprunge erleidet es einen Aufenthalt. Ein anderer Aufent-
halt entsteht dadurch dass die aus höheren Breiten herkommenden,
schon zu grösserer Geschwindigkeit angeregten Massenteilchen die
aus niedrigeren Breiten entstammenden und deshalb langsamer hin-
ziehenden Massenteilchen einholen und durch diese verzögert wer-
den. Endlich entsteht noch ein Aufenthalt dadurch, dass die Mas-
senteilchen infolge der Umdrehung des Gestirns sich in Spiralen be-
wegen, mithin einen grösseren Weg laufen müsssen , als worauf dio
Berechnung bezogen worden ist.
Nichtsdestoweniger wird die Endgeschwindigkeit an der Aequator-
ebene in B noch bedeutend sein: das Heranströmen der Massen-
teilchen würde sogar noch stürmisch genannt werden köuneu, weuu
dio heraneilenden Luftarten nicht fast gewichtlos wären. In dieser
Beziehung nimmt in der Tat die Sache .ein Aussehen au, dass sich unsere
Gedanken nur schwer an das Ergebniss herauwagen, das der Rechen-
stift herausrechuet. Wendet mau nämlich das zwar für solcho ausser-
ordentlichen Fälle nicht ersouuene, immerhin aber hier nicht ganz
abzulehnende Mariottesche Gesetz in Gemeinschaft mit den Gesetzen
der Anziehung an uud setzt man die Dichte der Luft an der Ober-
fläche der Erde gleich Eins, so findet man, dass ihre Dichte im
Abstände
R — 42185 km
vom Mittelpunkt der Erde, also an der Grenze DEBF unserer
Dunsthülle sich in einem Bruche darstellt, dessen Zähler gleich
Eins und dessen Nenuer eine Million auf die otwa fünfzigste Potenz
erhoben ist. Ungezählte Billionen Jahre müssten vergehen, ehe aus
der Oberfläche der Dunsthülle, obgleich sie über zwanzig tausend Mil-
lionen Quadratkilometer gross ist, soviel Luft an der Aequatorebene
CB zusammengeströmt wäre, wie einem eiuzigen Kubikmeter der
Luft an der Erdoberfläche entspräche. Dies soll uns jedoch nicht
abschrecken, den von uns eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
Die Massenteilchen E, die an der Oberfläche des nördlichen jTeils
der Dunsthülle entspringen, begegnen an der Aequatorebene CB den
Massenteilchen von der südlichen Halbkugel. Die einen drängen
dort auf die andern und alle treten, da die Centrifugalkraft ihnen
den Wiedereintritt in die Atmosphäre verwehrt, vor die Atmosphäre.
Solange die Massenteilchen dem vou der Linie FBD begrenzten,
durch die Anziehung das Gestirns zusammengehalteneu Dunstkreise
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Nie mann: Der Ring des Saturn.
249
angehörten, wuchs ihre Tangential -Geschwindigkeit mit ihrem Ab-
stände von der Achse FD, weil die Winkelgeschwindigkeit dieselbe
blieb und der zu durchlaufende Kreis immer grösser wurde. Sobald
hingegen die Teilchen bei B aus dem Dunstkreise ausgetreten sind, ist
der Anziehungskraft durch die ihr in B in gleicher Grösse entgegen-
tretende Centrifugalkraft die Möglichkeit genommen, die Tangential-
Geschwindigkeit der Teilchen noch zunehmen zu lassen; sie behalten
aber auf Grund der Trägheit einerseits in der Richtung der Planeteu-
hahn um die Sonne die Geschwindigkeit des Planeten, andererseits
iu der Richtung der Taugeute an den Aequator des Dunstkreises die
Rotations-Geschwindigkeit, die der Punkt ß bei der Umdrehung des
Plaueten um die Achse FD besitzt. Sie können aber nicht der
Tangente folgeu, das heisst, sich nicht iu der Richtung der Tangente
vom Duustkreise entfernen, weil sie an diesen fortwährend durch
die Anziehung des Gestirns herangezogen werden. Sich wieder iu
den Dunstkreis einzufügen, gestaltet ihnen, wie wir schon gesagt
haben, die Ceu tri fugal kraft nicht, durch die sie vielmehr, sobald sie
den Duustkreis berühren, dauernd abgestossen werden. Es bleibt
ihnen uichts anderes übrig, als sich bei B ausserhalb des Dunst
kreises zu lagern.
Derselbe Vorgang, wie er beschrieben wurde, vollzieht sich in
allen Punkten des Aequators der Dunsthülle in seinem ganzeu Um-
fange. Zugleich strömen ununterbrochen andere Massenteilchen den
zuerst ausgetretenen nach und drängen diese von dem Dunstkreise ab
weiter nach Z hinaus.
Auf solche Weise eutsteht um die Dunsthülle ein Ring oder
Wolkenzug BZ Figur 3, der wegen der stetig in Wirksamkeit blei-
benden Kraft </sin<r- in der Richtung parallel zur Planeteuachse ge-
messen nur sehr dünn seiu kann und dem iu Richtuug der Aequa-
torebene eine grössere Ausdehnung offen steht.
Der Ring des Saturn ist sichtbar, der Ring der Erde nicht
Wir sehen ja die Luft nicht, in der wir athmen: um so weniger
köunen wir die Luft von dünnster Dünne sehen, die in weitem Ab-
stände von uns den Ring um die Erde bildet. Aber er entgeht uns
nicht-, denn das Zodiakallicht ist unzweifelhaft sein Verräter.
Noch einiges andere von allgemeiner Bedeutung möge dem
nächsten Abschnitt vorbehalten und der grösseren Anschaulichkeit
halber an dem Planeten dargelegt werden, der merkwürdiger Weise
in unserem Sonnensystem allein die hier iu Behandlung genommenen
Eigenschaften deutlich wahrnehmen lässt.
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250
Nie mann: Der Rimj des Saturn.
VI. Der Ring des Saturn.
In der nach dem Maassstabe gezeichneten Figur 4 ist der Saturn
mit seinem Kranze dargestellt. Die stark punktirte Kreislinie K ist
dio rechnungsmässige Grenze seiner Atmosphäre, also die Linie
DEBF der früheren Figuren. Wie kommt es danu, so lautet sofort
die Frage, dass der Ring, der nach den Lehren der vorigen Ab-
schnitte ausserhalb der erwähnten Grenze liegeu sollte, in diese hin-
einragt? Bevor dies erklärt wird, ist noch an das zu erinnern, was
man bisher über den Ring beobachtet hat.
Früher schrieb man der Kranzscheibe eine Dicke von etwa 40
Kilometern zu, was mit uusercu Ausführungen über die Kraft gsing»
schlecht übereinstimmt, In neuereu Zeitcu haben die mächtigen
Fernrohre, die man jetzt besitzt, Zweifel an den 40 km erweckt und
zu der Meinung geführt, dass mehr als ein halbes Kilometer Dicke
nicht angenommen werden könne. Die Stärke einer Scheibe zu
messen, die dem Einen aus Duustmassen, dem Andern vielleicht aus
Flüssigkeiten und dem Dritten gar aus einem kreisenden Schwann
von staubwolkeuartigeu Körperchen gebildet zu sein scheint und die
mindestens 1190 Millionen Kilometer oder achtmal so weit wie die
Sonne von uns entfernt ist, also die Dicke einer Scheibe zu bestim-
men, die aus lauter verschiebbaren und in Bewegung befindlichen
Teilchen besteht und die aus diesem Grunde schwerlich eine scharf
begrenzte Kante hat, das ist viel zu schwierig, als dass die Unsicher-
heit der bisherigen Angaben auffallend wäre. Für nusere Unter-
suchungen ist, wie wir sehen werden, die Dicke der Scheibe gleich-
gültig.
Selbst der grösste Durchmesser der Scheibe, obgleich er als
eiu grösseres Objcct schärfer in's Auge gefasst werden kann, wird
verschieden gross angegeben, einmal 271100 km, dann von dem amerika-
nischen, im Jahre 1663 verstorbenen Astronomen G. P. Bond 278230
km und in den neueren Jahren von Barnard 27G368 km. Diese Zahl
sollte die zuverlässigste sein, denn sie gründet sich auf Beobach-
tungen, die ihr Urheber im Jahre 1804, als die Sichtbarkeit des
Saturn besonders günstig war, mit dem 36 zölligen Refractor der
Licksternwarte ausgeführt hat. Der Unterschied der beiden amerika-
nischen Zahlen beträgt 1862 km und zeigt zur Genüge, dass die
Angaben über die Dicke der Scheibe sich rein auf Schätzung be-
schränken müssen.
Schwer zu bekämpfen ist dio herrschend gewordene Ansicht,
dass der Kranz des Saturn aus zwei um einandcrliegenden Ringen be-
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Niemann: Der Ring des Saturn.
251
stünde, die durch einen leeren Zwischenraum von einander getrennt
wären. Im Anfange uuseres Jahrhunderts hat man von dieser Tren-
nung nichts gemerkt; der Astronom Barnard stellt sie auf Grund
seiner sorgfältigen Beobachtungen ebenfalls in Frag« und will nur
etwas gesehen haben, das ihm wie eine schwache dunkle Linie auf
dem Ringe erschienen wäre. In unserer Figur ist der Zwischenraum
den G P. Bond 3230 km breit angiebt, durch die Kreise F und G
angedeutet werden.
Wenn wir auch mit berühmten Astronomen in Widerspruch ge-
raten, so wollen wir doch von dem vermeintlichen Zwischenraum
abseheu und zwar sowol weil der Astronom Barnard Glaubeu ver-
dient, als auch weil das Dasein einer leeren den Kranz in zwei cou-
ceutrische Ringe spalteuden Schicht durch uusere Entwicklungen
widerlegt wird. Der Astronom Bond führt auch noch einen dunkeln,
iuuersten Ring an, der in der Figur durch die Kreislinien C und D
eingeschlossen wird und 16155 km Breite haben soll. Zum Kranze
des Saturn kann dieser dunkle Ring oder Raum nicht gehören:
vielleicht ist es dasselbe, was Barnard einen duuklen Aepuatorial-
gürtel nennt. Wir bleiben bei dem Ringe stehen, der bisher stets
als der eigentliche Riug betrachtet wurde und in der Figur durch
die Kreislinien D und H begreuzt worden ist.
Dieser Ring dreht sich anscheinend rückläufig um den Planeten
herum. Wir haben im vorigen Abschnitt gesagt, dass und weshalb
jedes Massenteilchen E, das aus der Dunsthülle austräte, bei der
Umdrehuug um die Achse FD die Taugential-Geschwindigkeit be-
wahrte, die in der Grenzlinie DEBF Figur 3 sich entwickelt hätte,
was so gut für den Punkt Z gilt, wie für jeden zwischen Z und Ii
befindlichen Punkt. Da nun der Punkt Z in Beziehung auf die Bar-
nard'schen Angaben um 28316 km weiter vom Mittelpunkt des Saturn
entfernt ist als der Punkt so inuss Z mit der nämlichen Ge-
schwindigkeit auf die Secunde, mit der B den von ihm bei jeder
Umdrehung des Planeten mit dem Halbmesser CD beschriebenen
Kreis durchläuft, eine um 17800 km grössere Kreislinie durch-
laufen, was zur Folge hat, dass bei jeder Umdrehung des Saturn
der Punkt Z sich um zwei Stuuden und zweiundvierzig Minuten
(2° 42' ) verspätet, oder mit anderen Worten, dass der Punkt Z
zu einer Umdrehung um. die Achse des Planeten 2° 42' mehr ver-
braucht als der -Punkt //, oder der Planet selbst. Ebenso ist es
mit dem Punkte zwischen Z und B mit der Maassgabe , dass mit
die Verzögerung kleiner wird, je näher der fragliche Punkt bei B
liegt. Auf diese Weise entsteht der Eindruck einer rückläufigen
Bewegung des Ringes um den Saturn.
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252 Ntemann: Dtr Ring dt* Saturn.
Noch haben wir zu erwähnen, dass die Ringscheibe des Satnrn
streitig aussieht. Als die erstcu Massenteilchen /-.' aus der Dunst-
hüllc austraten, bildeten sie einen Ring um den Plaucten. Daun
folgten andere Toile nach und schoben, da die Wirkung der Kraft
qs'uKp oder der Kraft ?sin<jpcosg> (Abschnitt III) ihnen nicht er-
laubte, sich neben dem ersten Ringe zu lagern, diesen weiter hiuaus
und bildeten für sich den zweiten Ring. Darauf folgte ein dritter,
ein vierter und so fort immer ein neuer Ring nach dem andern, bis
die jetzt bestehende, durch den Kreis // Figur 4 gekennzeichnete
Ausdehnuug erreicht worden war, deren Zunahme ununterbrochen
statttindet, für uus kurzlebige Menschen aber nicht wahrnehmbar ist.
Hiernach hätten wir also zu verstehen gegeben, dass der Ring des
Saturn aus lauter coucentrischen Ringen bestünde. Man braucht
dies jedoch nicht wörtlich zu nehmen, sondern nur auf die soeben
ausgesprochene Bemerkuug zurückzugehen, dass die au der Aussen-
seite der Grenze DEBF der Duusthülle liegenden Teile des Kranzes
sich iu ganz verschiedeneu Zeiten um die Planeteuachse drehen, je
nachdem ihr Abstand von dieser grösser oder kleiner ist. Danach
kann es nicht ausbleiben, dass sich, weuu es nicht schon von vorn*
herein geschehen ist, auch nachträglich copccutrische Ringe bilden,
deucn wir keiuen unabänderlichen Bestaud zusprechen wollen, das
heisst, die wol hiu und wieder in eiuauder verschwimmen mögeu, die
aber dem Kranze des Planeten das erwähnte streifige Aussehen ver-
schaffen müssen. Da der Ring durch die von Nordeu und von Süden
gegen einander wirkenden Kräfte ^sin <jp, durch die Anziehuug des
Planeten und durch die Centrifugalkraft zusammen gehalten wird,
da er also ein geschlossenes Ganze bildet, so gehen die Drehungen
der coneeutrischen Ringe um eiuauder auch auf den innerhalb der
Grenzlinie DEBF liegenden Teil des Kranzes oder Ringes über und
geben auch diesem ein streifiges Ausseheu.
VII. Die Lage des Saturnringes
Es kommt schliesslich darauf au, die Lage des Saturnrings zu
der Greuzlinio DEBF zu bestimmen, also auch nachzuweisen, wes-
halb sich der Ring, auscheinend im Widerspruch mit den Erklärungen
des Abschnittes I, in den Raum erstreckt, der von der Grenzlinie
DEBF umschlossen wird. Wesentlich hierbei ist, dass der Ring
gemäss dem Schlusssatz des vorigen Abschnitts ein zwar aus losen
Teilen bestehendes, aber doch in sich vereinigtes Gobilde darstellt
Wir schnoiden den Keil KKHH Figur 5 aus dem Ringe heraus.
Seine Dicke sei gleich eins, seine Breite BB ebenfalls gleich eins.
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Nie mann: Der Ring des Saturn. 253
C ist der Mittelpunkt des Saturn, AA seine Oberfläche, KK die
innere und //// die äussere Kante des Saturnringes, BB die im Ab-
schnitt I berechnete Grenzlinie oder die Oberfläche der Dunsthülle
vom Halbmesser
R - 109 868 km
Die Centrifugalkraft, die sich in dem Stück BH entwickelt, vermehrt
um die in KB entwickelte Centrifugalkraft muss mit der Anziehung
die der Planet auf den ganzen Keil ausübt, im Gleichgewicht stehen.
Es soll Alles auf die Linie BB bezogen werden, für welche wir die
Beschleunigung der Fallschwero durch y bezeichnet haben.
8. In dem Stück BH kommt nach dem bisher gesagten durch-
weg dieselbe Tangential-Geschwindigkeit v vor , die dem der Grenz-
linie BB angehörigen Punkt B bei der Umdrehung um die Planeteu-
achse SN zu eigen geworden ist. Da
BB = 1
ist, so ist
und das Differential, das zugleich die Masse ausdrücken möge,
R y
Danach ist die Centrifugalkraft
- TT' R+i*
und dies von 0 bis b intcgrirt, ergiebt die ganze Centrifugalkraft
des Stückes BH gleich Rb oder, weil
ÜB. In Beziehung auf das Stück KB könnten zweierlei Ansichten
geltend gemacht werden, entweder dass in diesem Stück die Tan-
gential-Geschwindigkeit mit dem Abstände vom Mittelpunkte des
Planeten gerade so zuuimmt, wie in dem übrigen Räume innerhalb
der Grenzlinie DEBF, oder dass das Stück KB, dessen Teile vor-
her, solange sie an der Aussenseite von DEBF lagen, die constanto
Geschwindigkeit v hatten, diese wie im vorigen Abschnitt auch dann
noch beibehalten hat, nachdem es durch das Stück BH in den In-
nenraura vou DEBF hineingtdrückt worden war. Wahrscheinlich
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254 Niemann: Der Ring de« Saturn.
werden beide Geschwindigkeiten einander beeinflussen nnd fort-
während mit einander kämpfen, ohne dass eine von beiden für sich
allein jemals die Herrschaft zu behaupten vermag.
Die erste Ansicht, wonach die Tangential-Geschwindigkeit ver-
änderlich ist, soll zunächst in Rechnung gezogen werden. Für die
Masse ee ist der Umdrehungs-Halbmesser
= R — d + x
die Masse
_ R-d-\-x
R
und die Centrifugalkraft
R-d+x /2*y (R-d+x)* (R - d + *)*
R \nj R—d + x R V«/
was von 0 bis d integrirt, die Centrifugalkraft des Stückes KB er-
gäbe
-sä®' <**-<* -<n «
Wenn die zweite Ansicht gelten soll, so hat man einfach den
unter A gegebenen Ausdruck von U bis d-\-b zu integriren und er-
hält in diesem Falle die Centrifugalkraft des Stückes KU
'2*V
(£. Die Anziehung des Saturn auf das Massenteilchen BB = l
ist nach dem Früheren =» y, mithin auf das Massenteilchen ee gleich
R — d-\-x R* R _
was von 0 bis d+b integrirt, die ganze Anziehung, die der Planet
auf den Keil HK ausübt, gleich
y/eiogÄ--7
ergiebt. Nach Abschnitt I ist aber
R - y (2;)* also f - (2*)° R
mithin die ganze Anziehung auf den Keil gleich
/2*\* , R + b
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Nie mann: Der Ring des Saturn.
255
Es ist also einmal 31 -f- ® = ß und das andere Mal SBiB — (£ zu
setzen. Im ersten Falle erhält mau nach gehöriger Auflösung die
Gleichung
b + d
R
— log
ä +
R*
d*
3ÄS
(X)
im anderen Falle die Gleichung
Hierin ist für den Saturn Ä =» 109863 der im Abschnitt III.
angegebene Halbmesser seiner Dunsthülle-, b-\-d = 47816 km nach
G. P. Bond die ganze Breite kH des Ringes; b und d sind zu be-
rechnen.
Im ersten Falle ergiebt die Zahlenberechnung
b - 31271 km und </ — 165544 km im zweiten Falle
b = 25636 km und d = 22179 km
Zählt man b zu R hinzu, so erhält mau den Halbmesser des äusseren
Randes, und wenn man d von R abzieht, so erhält man den Halb-
messer des innern Randes der Ringscheibe. Die nachstehende Ueber-
sicht giebt Gelegenheit, die Zahlen der Berechnungen und die Zahlen
der astronomischen Beobachtungen unter sich mit einander bequem
zu vergleichen.
Streifenbreite
Halbmesser
Urspung
der
Zahlen
b
km
d
km
des äussern
Randes
km
des innern
Randes
km
G. P. Bond
29247
18568
1391 K»
91300
Barnard
28318
19499
13S1S4
90369
Berechnung
31271
16544
141139
93324
Berechnung
G
25636
22179
135504
87689
Mittel aus
2) und G
28454
19361
138322
90507
Nur die drei fettgedruckten Zahlen sind von den Astronomen
angegeben, und die übrigen Zahlen danach und nach der von G-
P. Bond angegebenen Kranzbreite von 48815 km berechnet worden.
Die letzte Zeile der vorstehenden Liste enthält auch das Mittel aus
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256
! Der Ring des Saturn.
den berechneten Zahlen. Dass dieses Mittel mit den Barnard'schen
Messungen nahezu übereinstimmt, soll aber kein Beweis für die
Richtigkeit der vorausgegangenen Herleitungen sein; denn wenn
diese nicht an und für sich richtig wären, dann könnten ihnen auch
keine Zahlen dazu verhelfen. Die Angabe des Durchschnitts er-
schien im Hinblick auf das, was vorhin unter (33) über die zweierlei
verschiedenen Ansichten gesagt wurde, nicht überflüssig, sondern ge-
radezu geboten.
Zu bemerken ist noch, dass der Keil KKUH unter der bestän-
digen Geschwindigkeit v dieselbe Gentrifugal kraft ($35) auch dann
liefern würde , wenn er, zwischen die verlängerten Radien CH und
67/ gefasst, dass heisst, von diesen Verlängerungen begrenzt und in
der Masse vergrössert, ganz ausserhalb der Grenzlinie DB läge,
vorausgesetzt, dass seine Höhe sich nicht änderte.
Anmerkung. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Kraft gsinqp
oder die im Abschnitt III. besprochene Kraft </sin<pcos <p, in dem
Maasse, wie sie an die Oberfläche der Erde kommt, in dem beweg-
lichen Wasser der Meere die Meeresströmungen verursacht und da-
durch den Grund zu Ebbe und Flut legt. Der Mond hat dabei
die Aufgabe übernommen, durch seine Anziehung, die nicht geläug-
net werden soll, die in Bewegung befindlichen Massen
einer gewissen Regelung zu unterwerfen.
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Hopp f. Vehtr das ghichttitiiie <tc.
257
XI.
Ueber das gleichseitige und das HÖhenschnitts-
Tetraeder.
Von
R. Hoppe.
§ 1. Allgemeine Anordnungen.
Die Gleichheit aller 4 Seiten und der Schnitt aller 4 Höhen in
einem Paukte sind 2 Eigenschaften, welche 2 specielle Classen von
Tetraedern detiniren. Die Vereinigung beider Eigenschaften macht
das Tetraeder zu einem regelmässigen.
Die Untersuchung vereinfacht sich sehr , indem wir das ortho-
gonale Axensystem so legen, dass die Anzahl der nötigen Bestim-
mungsstücke die kleinste wird, nämlich 8. Sei eine Seite P, PtP^
als beliebiges Dreieck angenommen und Ebene der a-.v, eine Kante
Pt Pt Axe der a-, und Anfang der ar^r, überdies (mit Absehen
vom Spiegelbild) z ausschliesslich positiv, also in Coordinaten
Pt = (0, 0, 0); A = («, 0, 0); P, = c, 0) ; P<~ (*«, *, «4)
(D
Dann zeigt sich, dass die 4te Ecke durch a, b, c beim gleichseitigen
Tetraeder eindeutig bestimmt, beim Höhenschnitts-Tetraeder nur von
der letzten Höhe abhängig ist.
Das gegebene Dreieck PtP9P3—\ac sei stets bezeichnet
durch \d.
Irch. d. M»th. «. Vbjn. 8. Roih». TL XTL 17
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258 Hoppe: Urber das ybichseitit/e
§ 2. Gleichst Itlgres Tetraeder.
Alle Punkte /4, die der Bedingung
PxPtl\ - ptptpt
genügen, liegen offenbar auf einem Cylinder , dessen Axe PxPt ist,
und der durch P9 geht. Dies angewandt auf die 2 übrigen Seiten
zeigt, dass P4 der Schnittpunkt dreier Cylinder ist, dessen Axen
PtP9 , i^P, und PxPt sind, und die bzhw. durch Pt , Pt und Ps
gehen. Die Gleichungen dieser Cylinder sind bzhw.
xt Ti ~~ ri
x — sc
y
-i ** - - + t i a A%
wo y3 die Kanten PtPäy PtPv PtPs bezeichnen. Den Coor-
dinatenwerten zufolge werden sie:
(2)
(3)
(4)
y o
Die letzte gibt sogleich:
+ =! - c* (5)
die Differenz der 2 ersten :
«(y — c) {2 ex + (« — 26) y — ac] -f a (a — 26) «■ — 0 (6)
nach Division durch n(y— <•) mit Anwendung der vorigen Gleichuug:
2« -2(a— Ä)c = 0
a-4 - « — h (7)
woraus nach Einführung in Gl. (3):
Demuach ist für /*4
Die eine Wurzel ist y — — c\ ihr entspricht s = 0. Das Tetraeder
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I
und dm* ll;>h,nsrhnitt*.Tf1rarhr.
259
degcnprirt hier in ein Parallelogramm. Die andre, demnach alleiu
gültige Wurzel gibt als (loordinaten der gesuchten Ecke:
d — t
c
■
Die 3 Factoren unter dem Quadratwurzelzeichen entscheiden
über folgende Fälle. Verschwindet einer, so ist j rechtwinklig, uud
die Figur fällt wegen z4 — 0 in eine Ebene. Wird einer uegativ,
so wird J stumpfwinklig und das Tetraeder imaginär. Mehr als
einer können nicht null oder negativ werden. Sind alle Factoreu
positiv, so ist d spitzwinklig, das Tetraeder reell. Es resultirt
demnach:
Lehrsatz 1. Alle Seiten jedes gleichseitigen Tetraeders sind
spitzwinklig.
Lehrsatz 2. Auf jedem spitzwiukligen Dreieck als Seite lässt
sich ein und nur ein gleichseitiges Tetraeder errichten.
Bemerkung. Eine Figurbetrachtuug zeigt unmittelbar, dass 3
Parallelogramme nebst Diagonalen die Bedingung gleichseitiger Te-
traeder mit J als Basis erfüllen, nämlich diejenigen, welche eiuzelu
die 3 Seiten von d zur Diagonale haben. Nun ergibt die Elimi-
nation vou s und x zwischen den Gl. (1) (2) (3) direct eine Glei-
chung 4. Grades für y, welche dann durch Division auf ersten Grad
herabsinkt. So verdankt dio allcingültige Lösung (7) ihre Eindeutig-
keit den 3 genannten zu verwerfenden Lösungen.
§ 3. Schwerpunkt des homogenen gleichseitigen Tetraeders.
Siud M und N die Schwerpunkte von P,Ft, PtPtk% und dem
Tetraeder, und m2, «3, *<4, f, r, v die Projectioneu der Strecken
J\rt. J\P.U I\L, PxMxP%Hi auf einen vou Pt ausgeheuden
Strahl, so ist
Geht dann der Strahl in die Axen der r, y, * über , und mau setzt
für die u die Coordinatenwerte (1), so kommt bzhw.:
17*
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200
Hopp*: Ufhtr da* ylrirhstihg*
1-0; P = 0j »- ^ V|Ä(«-*)[c«-/,(«-A)JJ
Demnach sind die Coordinaten des Schwerpunkts:
H VW— - £)))
Die erste dieser Gleichungen, auf alle G Kanten angewandt, zeigt,
dass die normal halbirenden Ebenen derselben sich im Schwerpunkt
schneiden. Dieser Schnittpunkt aber ist der Mittelpunkt der um-
schriebenen Kugel. Es folgt:
Lehrsatz 3. Der Schwerpunkt des homogenen gleichseitigen
Tetraeders ist zugleich der Mittelpunkt der umschriebenen Kugel.
Bemerkung. Das Vorstehende hat eine gemeinsame Eigenschaft
des gleichseitigen Tetraeders und des gleichseitigen Dreiecks ergeben .
Man könnte die Frage untersuchen, ob die analogen Gebilde von
beliebig vielen Dimensionen sie besitzen.
§ 4. HOhenschnittfi-Tetraeder.
Sei A* eine Normale auf der Dreiecksebene /I und M ein
variabler Punkt, der sie durchläuft. Dann beschreibt die Gerade
J\M eine Ebene Q. Normal zu jedem }\M gehe eine Ebene E
durch Pv Die Schnitte aller E sind offenbar einander parallel, weil
normal zu Q. Geht also einer durch P3^ so gehen alle durch Pt
und /J3. Hiermit erfüllen alle E die Bedingung der Ebene einer
zweiten Tetraederseite gegenüber Piy deren Höhenlot von Pt durch
3/ geht. Nuu ist die Ebene d eine der Ebenen Q, entsprechend dem
Fusspunkt von AT; auch hier ist PtM normal zu Pt P9. Angewandt
auf alle 3 Seiten ergibt sich :
Lehrsatz 4. Schneiden sich die Höhen eines Tetraeders in
einem Punkte, so liegt der Fnsspunkt eiuer jeden im Höbenschnitt
des entsprechenden Seitendreiecks.
>
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und das Höhenschnitls- Tetraedtr.
261
Damit anch der umgekehrte Satz gilt, ist noch die Bedingung
zu erfüllen, dass die 3 analogen Ebenen E sich auf JS schneiden.
Der Höhenschnitt des Dreiecks A hat die Coordinatcn :
a— b
x=*b; y sr b — j z = 0
daher der Höhenschnitt des Tetraeders:
s = ä (9)
wo A eine unbekannte Strecke bezeichnet. Daraus laesen sich die
Gleichungen der übrigen Höheu (als Verbiudungcn des Punktes (9)
mit /',, /',,, /';) und hieraus wieder die der zn ihnen normalen To-
traederseiten berechnen, nämlich
&(* — a) -\-b - ~h y -f- ht = 0 }
I
+ - 0 \ (10)
(* -) » + *; - 0 !
Als deren Durchschnitt ergibt sich der Puukt #*4 mit den Coordinaten
l a—b a —bf a — b\ ,
«,-ft; *4 = A *4-6 t>Ä-(c-6 c-j (11)
Die letzte Bedingung ist also von selbst, und sogar für willkürliches
A erfüllt. Es hat sich ergeben:
Lehrsatz 5. Auf jedem Dreieck als Seite lassen sich Höhen-
schuitt8-Tetraeder errichten.
Lehrsatz 6. Ein Höhenschnitts Tetraeder behält diese seine
Eigenschaft, wenn die Höhe über einer unveränderten Seite longi-
tudinal variirt.
Lehrsatz 7. Der Normalabstand des Höhenschuitts von einer
Tetraederseite variirt, wenn diese unverändert bleibt, der Höhe um-
gekehrt proportional.
§ 5. Gleichseitiges Ho^enschnitts-Tetraeder.
Soll ein Tetraeder beide, in § 2. und § 4. genannten Eigen-
schaften haben, so müssen (bei identificirten Grundflächen A) die
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262 Hoppe: L'tber das gttichseitiqe
Werte (10) und (11) gleich sein. Die Werte von *"4 und ergeben
sofort:
Dies genügt schon, das Grnndüreicck zu einem gleichseitigen zu
macheu, und nach öl (11) zeigt der Wert
zx - Via
dass das Tetraeder regelmässig ist. Gl. (11) bestätigt dies nur
durch dcsseu Mittelpunkt:
h - i V \a
*
Lehrsatz 8. Ein gleichseitiges Höheusehuitls-Tetraedcr ist
stets regelmässig.
§ 6. Hcliwerpnnkt und Mittelpunkt der umschriebenen Kugel für
das Höhenschiiitls-Tetraeder.
Nach der Formel ,
w \(,tt 4- n;J -f «4) (*)
sind die Coordinaten des Scbwe-punkts :
x0-|(a + 2ft) \
(12)
Der Mittelpunkt der umschriebenen Kugel wird bestimmt als der
Schnittpunkt der Ebenen, welche ö Kanten normal halbiren. Wir
wählen die Kanten /»/»,, /',/%. Die Gleichungen der Ebenen
sind:
.(—!) =o
»(—*) + •('- Ö_0
(13)
•-i+-r a*-*ttJ
a—b( a — 6\ I a - h f n— b\\
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und das Hühentchnkls . Tetraeder. 263
woraus als CoordiDaten des Mittelpoukts der umschriebenen Kogel:
x — \a
(U)
a — b <.*_-*(«-- b)
Soll dieser mit dem Schwerpunkt zusammenfallen, so müssen die
Werte von x, y, z gleich y*, zq seiu, demnach zuerst
also das Grunddreieck gleichseitig, und das zugehörige Höhenlot
muss auf dessen Mittelpunkt stehen.
Führt man die gefundenen Werte für a, c, x, y in Gl. (12) (13)
ein, so kommt:
also gemäss r «~ cu:
Dies ergibt nach Gl. (14):
U - Vi"
was einem regelmässigen Tetraeder entspricht.
Lehrsatz 9. Ein Höhenschnitts -Tetraeder, dessen Schwer-
punkt mit dem Mittelpunkt der umschriebenen Kugel zusammen-
fällt, ist regelmässig.
§ 7. Fernere Eigenschaften des gleichseitigen Tetraeders.
Seien die Kanten l\P4, PfP4J Päl\ bezeichnet durch jJ4, <jJ4,
g3i. Dann ist
(s. Gl. (5) (7)), also analog auch
!J\* =" 01 J 014 — 0s t <73» — «7s
Demnach hat jede Seite des Tetraeders ausser einer gemeinsamen
2 gleiche Kanten mit J. Es ergibt sich:
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264
Hupp«: Ueber da* gUichneitige
Lehrsatz 10. Die Gegeokanten eioes gleichseitigen Tetra-
eders sind einander gleich.
Lehrsatz 11. Sind alle Seiten eines Tetraeders einander
gleich, so sind sie auch einander congrueut.
Infolge des Lehrs. 10. stellt sich die Spitze Pt des gleichseitigen
Tetraeders als Schuitt dreier Kugeln dar:
Durch Subtraction je zweier ihrer Gleichungen ergeben sich zwei
lineare Gleichungen für x4 und yA. Aus Gl (5) folgt dann der
Wert von 24, sämtliche Coordinaten in Uebereinstimmung mit § 2.,
eiufacher hergeleitet, aber erst vermöge der Gleichheit der Gegen-
kanten.
§ 8. Mittelpunkt und Radius der eingeschriebenen Kugel eines
gleichseitigen Tetraeders.
Ist K _ ; y0 v,-! -,,) der Mittelpunkt der eingeschriebenen Kugel,
so hat dieser gleichen Normalabstaud r von allen 4 Seiten. Zu-
nächst ist also
*u '
Legt man uuu 6 Ebeneu durch K und einzeln durch alle Kanten,
so wird das Tetraeder iu 4 congrueuto Tetraeder = 3 Jr geteilt.
Das Tetraeder auf der Seite Ptl'J\ ist, wenn mau sich in Be-
treff des Vorzeichens durch das regelmässige Tetraeder leiteu lässt:
*8~"if« x4 — x\ JQ — xi
*xr — - yi~yt 'Jh—y* !/o—tfi 1 — —
b *4 «o | U 1
j b—a *4— a x0-a I
n
*4
0 zx r0
o % % i
Das Tetraeder über r,/W
Digitized by Google
und das Höhenschnitts- Tetraeder.
265
Afr — I c yx y0 \ — %4*0— z4y0) -f K*4*0— *42ö)
i o ^ *o I
das Tetraeder über P^P«:
a *4 tr#
0 y4 ft
0 *4 «o
' ausserdem ist
111
0 y4 y0
1 0 *4 *
woraus nach Addition, soferu Jx — dt =■ ^3 = d:
JJr «=» ac(zA — zo) — ^(«4 — r)
r = |s4
folglich
Dieselben Gleichungen ergeben auch:
(a -f- — ac (z4 x0 — jr4 20) d. i.
a-f & = 4^ — (a — 6) oder:
'0 - Ja
— - - zAya - ;/4 -n -= (4y0-.y4)r
ferner
-*('-**-r-*)
Da die r0, y0, 2^ mit den Coordinaten des Schwerpunkts Uberein-
stimmen, so hat man in Ergänzung von Lehrsatz 3:
Lehrsatz 12. Der Schwerpunkt des gleichseitigen Tetraeders
fällt zusammen mit den Mittelpunkten der um- und eingeschriebenen
Kugel.
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2ß(> Hoppe: L'tber das g I eich seit i'y«
§ 9. Mittelpunkt und Radius der eingeschriebenen Kugel des
llbheuschnttts-Tetraeders.
Setzt man deu doppelten Umfang eines beliebigen Tetraeders
4+4+4+' - V
so ist das sechsfache Tetraeder
Ur ™ Jz4 — acz4
l)ic Bezeichnung von § b. sei beibehalten uud nur die Gleichheit der
Seiten in Wegfall gebracht. Dann führt die gleiche Rechnung wie
in § 8. zu folgenden Ergebuisson:
r„ - r ~ v
*t jj- i »- 1J c
Um aus diesen für beliebiges Tetraeder geltenden Formeln die dem
Höhciisehnitts-Tetraeder entsprechenden zu erhalten, sind nur die in
§ 6. angegebenen Werte
n — b , a — b £ — bta—b)
'4 - *i If4 = * ; *4 - * c, h — -
und die Seiteninhalte einzusetzen. Letztere, findet man in bekannter
Weise aus ihren Projektionen auf die Coordinateuebeneu; es ergibt
sich:
<*-«»- n+M— »V)
§ 10 Lage der genannten Centra des HühenschnitU-Tetraeders.
Die Coordiuatcn der 3 ersten Centra sind, um sie zum Ver-
gleich zusammenzustellen:
Ilöhcnschnitt K:
X - b ■ Y=b a — ; Z — *
1 c
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und das nöhfnitrhnitls-Tetra'Hf.r.
267
Schwerpuukt K':
X' - " + %. V = +±&=$, Z' -S-f£ (. - » a— *)
4 ' 4c ich \ c )
Mittelpunkt der umschriebeueu Kugel K":
demuach zu relativer Bestimmung:
A" — A'-o; Y'—Y^ß; Z'—Z—y
A"-A=2«; Y"— y— 2ß\ Z"-Z = 2y
wo
n - 26 a cH--\\b{a — h) ti-b c*—b(a -b)
■ — 4 i ß- -sr— « 4* — *
Die genannten ;J Centra liegeu also, gleichwie Höheiisehuitt und
Umk reis mitt elpunkt eiues Dreiecks, auf einer geraden Linie, in glei-
cher Reihenfolge, aber in succcdircndeu Abständen, die beim Dreieck
sich verhalten wie 2:1, beim Tetraeder wie 1:1. Setzt man
«« = «* + 0t + yi
so dass beim Tetraeder die Kichtuugslosiuus jeuer geraden Liuie
rt ß y et ß
. . beim Dreieck -« werden, so ist beim Tetraeder A*A'' = x
xxx xx
KK" - 2x; K'K" - x beim Dreieck AAT' - x; A'A" - 2 x ,
A"A"' = Jx.
Die Ausdrücke für Inkugel- und Inkreismittelpunkt des Tetra-
eders uud Dreiecks zeigen zunächst die Aehnlichkeit , dass sie den
Umfang zum Nenner uud einen aus den Seiten ähnlich gebildeten
Zähler haben; eine instruetive geometrische Beziehung kanu viel-
leicht noch entdeckt werden.
I 11. Zur Determination.
Der U mfang beider in Rede stehenden Spccialclassen vom Te-
traeder ist von den vorstehenden Sätzen vollständig euthalteu. In
Betreff der gleichseitigen Tetraeder liegt die Determination unmittel-
bar zutage. Es gibt geuau ebcnsoviclo verschiedene (d. h. weder
congruentc noch symmetrische) gleichseitige Tetraeder, als es ver-
schied ene spitzwinklige Dreiecke gibt.
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26S
Hopp*: ütber da« gUichsetiigt
Auch das Gebiet der Höheusebnitts-Tetraeder ist durch die Be-
stimmung der Spitze I\ bezüglich auf eine Gruudseite schon absolut
begrenzt. Zwar läset sich die Variation des Parameters A auf 4
Parameter bezüglich auf alle 4 Seiten anwenden. Da aber die
Variabilität von h bedingt ist durch Unverauderlichkeit des Grund-
dreiecks, so können nie mehr als ein Parameter zugleich variiren.
Hat man nun das Gebiet nur mit Berücksichtigung eines Grunddrei-
ecks begrenzt, so umfasst letzteres schon alle möglichen Dreiecke,
mithin kann die Wahl eiues der 3 übrigen Seiten zum Grunddreieck
keinen neuen Fall ergeben. Die Determination lautet:
Es gibt sovicle verschiedene Höhonsehnitts-Tctraeder, als es ver-
schiedene Dreiecke (als Grundflächen) und verschiedene Strecken
(als Höben) gibt.
§ 12. Gleichseitiges Tetraeder einet- schriebe» in ein
Parallel epipedon.
Je 2 Gerade im Räume bestimmen 2 parallele Ebenen, auf denen
sie liegen. Um z. B. aus den Gleichungen der 2 Gegenkanten PtPt
utid /y9, nämlich
X — h y — c z
y *=» ü; z — Ü • und ; = — -
diese Ebenen zu erhalten, braucht mau nur mit der letzteren durch
P, die Parallele
_* y b z
*
zu ziehen; denu diese bildet mit der erstem die Wiukelebene.
*« jf + (* — y«)* = o
mit der dann die andre Ebene
*i{y— c) + (c —yjz — 0
nur parallel durch Ps zu nehmen ist. Erstere sei Ebene der neuen
Coordinaten XY (d. i. Z « 0). Sie geht aus der xy Ebene durch
Drehung um die Kante /',/*, hervor, so dass die Coordinatenrela-
tionen die Form haben müssen:
z=X\ y = Fcosfr — Zsinfl; * «= Fsin#-f Zcostf
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nnd da» HUhfnxrhniU*- Tetraeder,
260
und zwar bestimmt sich der Drehungswinkel & am einfachsten aus
den Bedingungen z — 0, Zs •=» 2T4, woraus sogleich mit Beachtung
von Gl. (5) folgt:
y4=»_ rcos20, c4 — — r sin 2»
also
Verfährt man ebenso mit allen 3 Gegenkantenpaaren, so ent-
stehen 3 Paare paralleler Ebenen, die ein Parallelepipedon begren-
zen, in welches das Tetraeder in dem Sinne eingeschrieben ist, dass
seine 6 Kanten Diagonalen der 6 Seiten desselben bilden. Seine 4
Ecken fallen in 4 der 8 Ecken des Parallelepipedons , während die
4 übrigeu, unberührt vom Tetraeder, Eckon eines zweiten Tetra-
eders sind, das zum ersten in reciproker Beziehung gegenseitiger
Bestimmung steht.
Die 3 Höhenlote des Parallelepipedons werden unmittelbar im
Tetraeder dargestellt als Normalverbindungen der Gegenkanteu.
Aus den Gleichungen der Gegenkanten PxPt und PSP4 ergeben sich
zunächst deren Xormalebenen
(«f - *,) (« - A)+(to - *) (y B)+ (*, - «,)(.- C) - 0 (16)
iKA-^{tf-A')+(M4-nW-#)+(H-*JW-C<) =- 0 (17)
bzhw. für die Fusspunkte (ABC) und (A'B'C). Jeder dieser 2
Punkte muss aber auf beiden Normalebenen liegen ; deingemäss
muss
(xt — xl)(A' — A) + . . . = 0 (18)
(*4 — 9-8)M' — A) -f . . . - 0 (19)
und, damit jeder auf zugehöriger Kante liegt,
A = u = yi + My*— y\)' • • • (20)
4'-*s+^<*«-*,); Ä'-.V3+^-y3),. • • (21)
sein. Diese Werte in Gl. (18) (19) eingesetzt gibt 2 lineare Glei-
chungen zur Bestimmung von p und und nach Gl. (20) (21) von
A, B, C\ A', B\ C*. Sind letztere festgesetzt, so liegen die Punkte
{xyz) und (x'y'z'), welche die Gl. (16) (17) befriedigen, auf der
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270
Hoppe: f'ehtr das qUirhsriliyr err.
Schnittlinie der 2 Normalebenen, ausgedrückt durch Verbindung bei-
der Gleichungen. Der Normalabstand ist danu
Auch wird derselbe als Höhe des Parallelepipedons dargestellt durch
Die vorstehenden Formeln siud nur für l Höhenlot ausgeschrieben,
zur Anwendung auf die 2 übrigen bedarf es nur der Vertauschung
der Indices 1, 2, 3, 4.
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Bück i ng: Die Stilensymmelriegeraden des Dreiecks.
271
XII.
Die Seitensymmetriegeraden des Dreiecks;
als besonderen Fall die Steiner'sche Curve des
Dreiecks.
Von
Dr. Bücking,
Oberlehrer in Merz.
Einleitung.
Nach dem bekannten dualistischen Gesetz müssen den involutori-
sehen Punktsystemen der Ebene, in denen die Punkte sich paarweise
entsprechen, Strahlensysteme gegenüberstehen, in welchen die Geradeu
involutorisch zugeordnet sind. Zu diesen gehört das System der
Seitensymmetriegeraden; ich nenne 2 Geraden Symmetriegeraden,
wenn sie die Seiten eines A in gleich weit von den Seitenmitten
entfernten Punkten schneiden. Legt mau bei den Punktsystemen
die speciellen Punktcoordinaten (a*,r3a-3) zu Grunde, bei welchen die
Abstände selbBt, nicht bestimmte Vielfache derselben als Coordinaten
angesehen werden, so sind — $ 1 . 1 die Coord. des Winkelgegen-
xt *f x3
punkte von (a*. ar.^). Wählt inau bei den Liniensystemen als Linien*
coordinaten (i-iVis) die Abstände der Geraden von den Ecken des
Grunddreiecks, so sind 1,2,3 und * die Coordinaten zweier Seiten-
symmetriegeraden. In diesem Sinne stehen die Seitensymmetrie-
geraden den Winkelgegenpunkten zur Seite.
Die Geometrie des Dreiecks entfaltet ihren grössten Reiz in den
besonderen Fällen; unter den Kegelschnitten z. B., welche durch die
Mittelpunkte der Seiten des Dreiecks gehen, hat gewiss der Kreis
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272
liäcking: Di* Seitensymmetricgeraden dt* Dreirck*.
von Feuerbach die meisten und merkwürdigsten Eigenschaften. Alle
sogenannten merkwürdigen Puukte sind um so wichtiger für das
Dreieck, je elementarer ihr Zusammenhang mit ihm ist, z. B. können
sich die Brocard'schen Punkte nicht mit dem Schwerpunkte messen.
Bei Untersuchungen über das Dreieck wird man also stets gezwungen
sein, die Einzelfälle der allgemeinen Sätze auszubeuten. Es wurde
nicht immer die analytische Methode angewandt, da sie in trimetri-
schen Coordinaten ungeeignet zur Untersuchung von Winkeln und
Massverhältnissen ist Die analytischen Teile enthalten einen
interessanten Stoff für projectivische Coordinaten; der englische
Mathematiker Green schreibt: the question (die von den normalen
Symmetriegeraden umhüllte Steiner'sche Curve) was proposed to me
some time ago in conversatiou by Dr. Hirst as one of some difticulty
and apt for tho exercise of the method of trilinear coordinates. (The
geometry of the triangle. u. s. w\, 1865).
Es bedeutet H den Höhenschnittpunkt , M den Mittelpunkt des
umgeschriebenen, O des eingeschriebenen Kreises, £ deu Schwer-
punkt, Dx Dt D3 die Mittelpunkte der Seiten des Grunddreiecks
AlAlA*\ ferner C* einen Kegelschnitt, r* einen Strahlenhüschel
zweiter Classe, also die Taugentenschaar eines Kegelschnitts, C " eine
Curve «ter Ordnung, F" einen Strahlenbüschel nter Classe; Ssg sei
die Abkürzung für Seiteusymmetriegerade , Fpl für Fusspunktlinie
Wgp für Wiukelgegenpunkt, Sgp. für Seitengegcnpunkt.
1. Seitengegenpunkte.
Die Punkte Pund 1\ sind Seitengegenpunkte im Dreieck AxA%A^y
wenn ihre Verbindungsgeraden mit den Ecken die Gegenseiten des
Dreiecks in gleichweit von den Mittelpunkten der Seiteu entfernten
Punkten schneiden, (s. Fig. 1.)
Wenn die barycentrischen Coordinaten vom Punkte P (d. h.
Grössen, welche den Flächen PAtA^ PA*Ay, PA%At proportional
siud) — ply pfi ps sind, so sind diejenigen von
P - 1 1 1
Pi Pt Ps
die Coordinaten beider Punkte sind reeiproke Werte. Es ist nütz-
lich, die barycentrischen Coordinaten als Puuktcoordinaten für die
folgenden Untersuchungen zu verwenden.
Durchläuft P die Gerade a, deren Gleichung (in b. C.) ist
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BQcking: Die Setteneymmetriegeraden de» Dreiecks.
273
so erhält man den Ort seines Seitengegenpunktes, indem man die
x, mit - vertauscht, also
2» + * + *-0 ^
*t xt *i
d. h. einen durch Au At, A3 gehenden Kegelschnitt.
Im allgemeinen entspricht einer O* eine C2"; die Verwandtschaft
beider Systeme ist eine quadratisch involutorische. (s. A. Müller-
Kempten, Untersuchungen über die merkwürdigen Punkte und Linien
des Dreiecks 1889; F. Bücking, die Winkelgegenpuukte des Drei-
ecks, Progr. 1892. Nr. 522. S. 2).
Aebnlich gestalten sich die Formeln für die Liniencoordinaten.
Der Punkt P mit den barycentrischen Coordinaten j>„ p*, p3 hat die
Gleichung
worin die £( die Abstände jeder beliebigen durch P gehenden Ge-
raden von den Ecken des Dreiecks bedeuten. Der Seitengegcupunkt
von P hat die Gleichung
*» 4- i* j- h _ o
Vi Pt Ps
Die Coefticienten dieser Gleichungen sind also deu Punktcoor-
dinaten der durch die Gleichungen dargestellten Punkte proportional.
Jedem Punkte der Ebene entspricht ein bestimmter Punkt als
Seitengegenpunkt , mit Ausnahme der Ecken des Dreiecks A1AiAiy
z. B. ist Ax als Gegenpunkt eines jeden auf .4,,.-!,, liegenden Punktes
zu betrachten. Sich selbst entsprechende Punkte sind der Schwer-
punkt S und dio Schnittpunkte der Paralleleu durch Av At und A9
zu den Seiten des Dreiecks.
2. Seitensymmetriegeraden.
Man erhält die Ssg. p, einer beliebigen p, indem man auf den
Seiten des Dreiecks a^a^A^ die zu den Schnittpunkten mit p in
Bezug auf die Seitenmitten symmetrisch gelegenen Punkte aufsucht
(Fig. 1.) Die Gleichungen von p und p, sind
Arch. 4. Math. u. Pbjrs. 2. Roihe, T. XVI. I8
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274 Buching: Die Seitentymmetriegeraden des Dreieck:
Pl*l -fPt*S + Ps*3 = 0
1)
Xj x, x$ _ o
Pi Pt Ps
also in Liniencoordinaten
Ii : h :1s — P\ • P% :
2)
111
V • w « *> - — * - - - •
J Pi Ps Ps
Eine Gerade fällt mit ihrer Ssg zusammen, wenn
Pi - ± Ps = ± Pi
ist. Dies giebt die 4 Geraden
«i + *% + ** — 0
-3-1 + *l + *3 - 0
ar, — x, + ars = Ü
*t + «t — «i — o
Diese als Ssg sich selbst entsprechenden sind die x ferne Ge-
raden der Ebene uud die Seiten des Dreiecks /J, ps D3 (s. Einleitg.).
Im System der Ssg entspricht also jeder Geraden eine be-
stimmte andere, mit Ausnahme der Seiten des Dreiecks .1 : von
welchen jede ao viele entsprechende Geraden hat, nämlich alle durch
den Gegenpunkt des Dreiecks gehende.
Wir wollen nun das Gebilde betrachten, das eine Gerade g
durchläuft, wenn ihre Seitensymmetricuterade sich um einen Punkt
dreht. Der Puukt sei P uud seine Gleichung
») PiSj +p*U+p%h = 0
Dann müssen die Coord. von g nach 2) notwendig die Gleichung
erfüllen
f' + fS + '» = o. odcr
ti *i 5s
4)
Pi Ii 'it + Pi la h + Ps £i >"* - 0
Dies ist ein Strahlenbüschel zweiter Classe, zu welchem auch
die Seiton des Dreiecks AlA^Afl eebören. Wir wollen es kurz be-
zeichnen mit /"(«) oder auch, indem wir den umhüllten Kegelschnitt
in's Auge fassen, den Kegelschuitt n. Den Punkt P und die
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Bäckiny: Die S*iten»ymmetriegeradtn des Dreieck*. 275
wollen wir als „zusammen gehöreud" oder „entsprechend" bezeich-
nen, (s. Fig. 2.)
Die Berührungspunkte von n mit den Seiten des Dreiecks findet
man, indem man schreibt
Pi hh + U (P* *3 + 7>s h) — 0
und den Coefficienten von |,, also
P2Z3 + P3Z* = 0
setzt. Die Berührungspunkte sind dann
Pi Ps Ps Pl Pl Pt
Wir nennen sie jtf„ B%, ß$. AtB%, A^B^, A^B^ schneiden sich dann
im Punkte
Pl Pt P3
er ist der Seitengegenpunkt 1\ von P. Wir nennen ihn den Nagel-
sehen Punkt des Dreiecks AlAiA3 in Bezug auf n oder kurz den
N. P. von w, indem wir einen Nameu, der in gleicher Bedeutung
für den eingeschriebenen Kreis bereits gebraucht wird, verallge-
meinern.
Wenn eine Gerade ein Strahlcnbüschel n ter Classe T* durch-
läuft, so worden die Ssg. im allg. ein Fin bildeii. Denn ist die
Gleichung der I*
so erhält man als entsprechende nach Gl. 2)
Ol ii is)
welche nach Multiplication mit ('£,«, £2M, Ssn) vom 2«ten oder ge-
ringeren Grade ist, z. B. bilden die Ssg. die Tangenten eines dem
Dreieck AxAtA% des Kegelschnitts 2 a' = 0 des Strahlenbüschels
-1 *S ?3 L*l 5« -3 -3 M.
Jedem Punkte P entspricht, wie wir sahen, eine r(n). Diese
18*
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276 Büeking: DU StiUMj/mmetriegeraden des Dreieck*.
kann ancb in 2 Strahlenbüschel ausarten. Setzt man in 61. 4) p, = 0,
so ist die r(n) das einfache Strahlenbüschel
Pi& + Ps£i = 0
dessen Mittelpunkt auf ASAS liegt; hierzu kommt das Strahlenbaschel
€j = 0 oder At. Jedem Punkt einer Seite des Dreiecks AlA%Ai
entspricht also ein Punkt derselben Seite; die sich entsprechenden
Punkte liegen von der Seitenmitte gleichweit entfernt. Sie fallen
zusammen in den Seitenmittenpunkten D, , Df oder D8 und in den
qo fernen Punkten der Seiten des Dreiecks d. h. jedem Strahl eines
dieser 6 Strahlenbaschel entspricht ein Strahl desselben Büschels,
wie dies geometrisch sofort einleuchtend ist. Die Zuordnung [in
einem solchen ist eine involutorische und die Ordnungsstrafen
sind 2 sich selbst als Ssg. entsprechende Strahlen. Parallelen Geraden
entsprechen die Tangenten einer dem Dreiecke A^A%AZ eingeschrie-
benen Parabel, denn da zu jenen auch die sich selbst entsprechende
oo ferne Gerade gehört, so muss der entsprechende Kegelschnitt sie
zur Tangente haben. Einem oo fernen Punkt P entspricht also
eine Parabel, deren Axe durch P geht. Also folgt auch umgekehrt,
dass die 8sg. der Tangenten einer dem Dreieck AxAtAs eingeschrie-
benen Parabel Durchmesser eben derselben sind. Im besonderen
muss die Scheiteltangente der Parabel zu ihrer Ssg. senkrecht stehen
und nur sie von allen Parabeltangenten hat diese Eigenschaft. Dar-
aus folgt umgekehrt leicht: „Die zueinander normalen Seitensymmetrie-
geraden sind die Scheitel tangenten der dem Dreieck ^xAtAs einge-
schriebenen Parabeln."
Wenn durch P an n Tangenten gezogen werden können, so sind
es Ssg. Denn nennt man sie PU und PV, so ist die Ssg. von PU
erstens Tangente an », da PU durch P geht; zugleich muss sie
auch P enthalten, da PU zur i'(re) gehört. Wenn also PU sich nicht
selbst entspricht, so muss ihre Ssg. PK sein. Liegt P auf einer sich
selbst entsprechenden Geraden, so fallen PU und Pf zusammen, und
P ist ein Punkt von ?r. Wir haben also den Satz:
„Die Tangenten von einem Punkte an dem zugehörigen Kegel-
schnitt sind Seitensymmetriegeraden."
Ferner :
„Durch jeden Punkt der Ebene gehen höchstens zwei Ssg.44
Man erhält für die durch P gehenden Ssg. die Gl.
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Bück in?: Die
des Dreieck*.
277
Pili -\-Pth+P*'£s = 0
Also
P\P%-
also
k . p*—Pi*— &!± v<*>
<P (Pi+Pt+pJi-Pi+Pi+PsHPi—pt+pJiPi+Pt ~Ps)
ist. Sie sind also reell, wenn <p>0, sie fallen zusammen für <p=0
und sind imaginär für <p < 0. 9 ist = 0 fQr
also nur iür die sich selbst entsprechenden Geraden (S. 272). Man findet
<p < 0, wenn P im Dreieck £>,£), D3 oder in den Winkelräumen der
Scheitelwinkel seiner Winkel liegt, sonst ist <p >> 0. Also gilt der
Satz:
„Durch jeden Punkt, welcher nicht im Dreieck D,DSZ>3 oder in
den Winkelräumen seiner Scheitelwinkel liegt, gehen zwei reelle
Seitensymmetriegeraden."
Man findet sie für den Punkt P, indem man die Seitengegen-
geraden von Ax l\ AfP, A3P zieht, durch ihre Schnittpunkte mit den
Gegenseiten des Dreiecks einen dem Dreieck eingeschriebenen Kegel-
schnitt legt und vom ersten Punkt Tangenten an ihn zieht.
Um den Mittelpunkt von n zu bestimmen, ziehe man durch P
die Parallele zu ASAS und ihre Ssg, deren Berührungspunkt C, mit
w auf ABP liegen muss (s. Fig. 2.) B^CX ist dann Durchmesser von
*, für C, findet man die Coord.
*j : *t i ** = (Ps +Pa) : (Ps+Pi) I (Pi + Pi)
Wir stellen uns die Frage, ob P Mittelpunkt von n sein kann.
Es muss dann
Der Schwerpunkt 8 »Hein also ist der Mittelpunkt des zu ihm
± u = ± h
also
Pl ' Pt ■ Pi = (Pt + Ps) : (Ps +Pt) : (Pt + Pi)
p 1 = Pt = Pi seln-
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278 Bucking: Die Seiten symmetriegeraden des Dreieck*.
gehörenden Kegelschnitts. Die durch S gehenden Ssg sind imaginär.
Man findet ihre Gleichungen auf folgende Weise. Angenommen sie
seien
Pi*i + +/>3*5 = 0
x» + ** 4- x* = o
ri Vi Ps
so erhält man durch Multiplikation
Da
Pi + Vi + Vs = 0 und
1 +1 + l
Pi Vi Vs
so sind dio Coefficienteu der 3 letzten Glieder = — 1, also
xi2-h ***+*32 — *ü*3 ~ «3*i — xix« = 0 oder
(»I+«t«l+«t %)(«! + «• *■ + «•«•) = 0
wenn ef und f3 diu kubischen Eiuheitswurzelu = - sind. Dio
gesuchten Ssg sind also
*7 + *i*t + *3*3 - 0
«I +*3X2 + ^X3 = 0
Wir fassen von den Curven die dem Dreieck eingeschriebenen
Hyperbeln und ihre Asymptoten in's Auge Dem Schnittpuukt Jl
zweier Tangenten von n entspricht ein Kegelschnitt pj, welcher die
Ssg der Tangenten berührt. Liisst mau die Tangenton zusammen-
fallen, so entspricht einem Punkt Ii (Tangente 0 von t ein durch
P gehender die Ssg von / in /' berührender Kegelschnitt. Ist also
n eine Uyperbel, to entsprechen ihren beiden <x fernen Punkten
die dem Dreieck AXA^A^ eingeschriebenen, durch P gehenden Para-
beln (S. 274). Wenn also umgekehrt durch P solche Parabelu ge-
legt werden können, so ist rr eine Hyperbel; jenes findet statt, weun
P ausserhalb des Dreiecks AtAtAz oder der Flächen seiner Scheitel-
winkel liegt. So hat sich ergeben:
,,Üer zu einem Punkte P gehörende Kegelschnitt n ist eine
Ellipse oder Hyperbel, je nachdem P innerhalb des Dreiecks AtA2As
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Bückinq: Die Seitentymmetriegtraden des Dreieck*.
279
und der Flächen seiner Scheitelwinkel liegt oder ausserhalb der-
selben; n ist eine Parabel, wenn P eiu Punkt der od fernon Ge-
raden ist.4*
Da der Nagel'sche Punkt Pj von n der Scitengegenpunkt von
P ist und die Ssg der qo fernen Punkte auf der Steiner'schen Ellipse t
liegen, so folgt : ,,Dcr Nagelfeile Punkt einer dem Dreiecke einge-
schriebenen Parabel liegt auf e, derjenige einer Ellipse innerhalb,
diejenige einer Hyperbel ausserhalb vou f."
Ist n eine Hyperbel, u und « ihre Asymptoten, ><, und u, deren
Ssg, so sind u , uud i\ die Tangenten in P von 2 durch P gehenden
Parabeln. Da nun die oo fernen Puukte von n durch je 2 diame-
tral gegenüberliegende Punkte harmonisch getrennt sind, so gilt dies
auch für die Taugenten in diesen Punkten, also auch für deren Ssg.
Also sind die Ssg von zwei parallelen Taugeuten von n im Büschel
P harmouisch getrennt durch u, und vv ; sie sind zugleich Taugenten
au eine dem Drsieck eingeschriebeneu Parabel (S. ^74); die zuge-
ordneten Strahlen des involutorischen Büschels P sind demnach die
Tangeutenpaare von P au die dem Dreieck eingeschriebenen Para-
beln und die Ordnuugsstrahleu des Büschels sind die Tangenteu der
2 durch P selbst gehendeu Parabelu. Zugeordnet sind auch PAX
und die Parallele durch P zu AtAz. Uies führt zu einer Coustruction
der Parabeltangenteu in P uud der Asymptoten von n. Man ziehe
PAU PAt, PAZ uud die Parallelen bxbfa zu den Seiten durch P
und bestimmt in dem so erhaltenen iuvolutorischen Büschel P die
Ordnungsstrafen Sie sind die verlangten Taugenten, ihre Seiteu-
syrametriegeraden sind die Asymptoten der P zugehöreudeu Hyper-
bel 7T.
Für einen einzigen Puukt der Ebene ist das Büschel P ein
rechtwinkliges, nämlich für //, den Ilühenschnittpunkt des Dreiecks
AlAiAi. Die von // an irgend eine dem Dreieck AlAiAi eingeschrie-
bene Parabel gezogenen Tangeuten stehen also aufeinander senk-
recht, was den bekannten Satz liefert, dass die Leitlinien aller dieser
Parabeln sich in H schueideu.
Liegt P aut dem Kreise AlAiA3. so ist das Büschel eiu sym-
metrisches, denu bringt man es zum Schnitt mit dem Kreise, so sind
die Verbindungslinien entsprechender Schnittpunkte parallel den
Wiukelgegengeradeu von A^P, AtP uud A3P\ und wenn UV der zu
dieser Richtung normale Kreisdurehmesser ist, so sind PU uud PV
die Orduuugsstrahlen und PU seukr. auf PI'. Da PU und PF auch
die Tangenteu der 2 durch P gehenden dem /i eingeschriebenen Pa-
rabeln sind, so schueideu sich diese in P uuter rechten Winkeln.
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280
Bücking: Die Seitemj/mmetriegeraden des Dreiecks.
Dieselbe Zuordnung der Strahlen im Büschel P erhält man , wenn
man ans P die Punkte des Kreises und zugleich ihre Winkelgegen-
punkte projicirt. (s. Bücking a. a. 0. p. 10), PU und PV enthalten
also auch die Wgp. von U und V.
La sst man P den Kreis durchlaufen , so erhält man eine Schaar
von Ordnungsstrahlen, sie sind, wenn Oi% 08, Ot die Mittelpunkte
der angeschriebenen Kreise des Dreiecks AxAtA% bezeichnen, die
Fusspunktlinien des Dreiecks OxOsOs (s. Bücking a. a. 0. Auf. 31).
Von ihnen berühren 3 den Kreis At As A3 und die dazu gehörigen
Normalstrahlen sind Durchmesser (s. Auf. 30).
Also giebt es auch 3 dem Dreieck At As As eingeschriebene
Parabeln, welche den Kreis A^AZAS berühren, und 3, welche ihn in
denselben Punkten rechtwinklig schneiden. Da das Büschel P nur
dann ein symmetrisches ist , wenn P auf dem Kreise Ax A3A3 liegt,
so muss also, wenn zwei einem Dreieck eingeschriebene Parabeln
sich rechtwinklig schneiden, der Schnittpunkt auf dem Umkreis des
Dreiecks gelegen sein.
Die 4 als Ssg sich selbst entsprechenden Geraden bilden ein
Vierseit, dessen eingeschriebene Kegelschnitte mit den Ssg in enger
Verbindung stehen. Die Kegelschnitte sind die dem Dreieck DlDiDi
eingeschriebenen Parabeln, da sie die gd ferne Gerado berühren;
je 2 Ssg des Dreiecks AXA%AZ sind conjugirt in Bezug auf alle diese
Parabeln. Denn die Gleichung der letzteren ist
Den Pol der beliebigen Geraden — pi für eine Curve 1 erhält
man in der Form
tti Si Pi + "*hPi + «s UPs - 0
und 2 ist erfüllt, wenn
ist, d. h. der Pol liegt auf der Seitensymmetriegeraden von — p|.
Also enthält das dem Punkte P entsprechende Strahlenbüschel
r(n) die Polaren von P in Bezug auf die dem Dreieck DiDtDs
eingeschriebenen Parabeln. Ist P ein Punkt einer solchen Parabel
p, so ist seine Polare für p die Tangente t an p in P. Da t und
1) «hfii' + 'W + ^^O
in Verbindung mit der Bedingungsgleichung
2) «i + «3 + "3 - 0
Pi tt - Ptio - Pi tz oder £,
1
P<
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Bäcking: Die SeiUmymmetrugeraden des Dreieck*. * 281
ihre Ssg f( conjugiert sind für p, so muss /, auch durch P gehen:
es in nss also noch eine 2 te durch P gehende Parabel möglich sein,
welche dann /, berührt. Gebt man umgekehrt von einem Punkte P
aus, durch welche zwei dem Dreiecke eingeschriebene Parabeln ge-
legt werden können, so sind die Tangenten an 6ie in P 8sg; Para-
beln und Ssg durch C sind zu gleicher Zeit reell oder imaginär.
Da nun bekannt ist, dass mau durch P nur danu Parabeln jener
Art legen kann, wenn von den Punkten PDt £>aD3 keiner durch das
von den 3 andern gebildete Dreieck eingeschlossen wird, so kommen
wir auf den S. 7—8 abgeleiteten Satz zurück.
Die zwei durch P gebenden Ssg bestimmen nach dem Vorher-
gehenden auch den Winkel, unter welchem sich die zwei durch P
gehenden dem Dreiecke DtD9Dä eingeschriebenen Parabeln schnei-
den. Ist dieser 1Ä, so liegt P auf dem Kreise D, (s. oben),
also liegen dio Schnittpunkte von je 2 normalen Ssg (6 und 6,) des
Dreiecks A1AiAs auf dem Feuerbach'schen Kreise des Dreiecks. Für
diejenige Parabel, deren Durchmesser b parallel sind, muss b selbst
Axe sein , da von den Durchmessern einer Parabel nur die Axe zu
den ihr conjugirten Geradeu senkr. steht. Dasselbe gilt von bt.
Also haben wir den Satz:
„Die zu einander normalen Ssg sind die Axen der dem Dreieck
D^D^ eingeschriebenen Parabeln.44
Da A, . I3 Ssg eines jeden durch At gehenden Strahls ist und das
gleiche für AsAt und AtAt gilt, so folgt:
„Das Dreieck AxAtA^ ist gemeinschaftliches Poldreieck aller
dem Dreieck DtD9Ds eingeschriebenen Parabeln." (s. Stoll I&93,
Aufg. 1217 i. der Zeitschrf. f. math. u. naturw. Unterricht von J.
C. V. Hoffmaun.)
Die Axe einer beliebigen dem Dreieck D1DtD3 eingeschriebenen
Parabel wird von ihrer Ssg unter rechtem Winkel geschnitten. Da
nun je 2 in Bezug auf eine Parabel conjugirte Normalstrahlen die
Axe der Parabel in vom Brennpunkt gleich weit entfernten Punkten
schneiden, so wird also auf irgend einer Geraden ft, deren Ssg
auf ihr senkrecht steht (s. oben), von den Paaren der anderen zu
einander normalen Seitensymmetriegeraden Strecken ausgeschnitten,
welche einen gemeinsamen Mittelpunkt besitzen, nämlich den Brenn-
punkt F der dem Dreieck DlDiDi eingeschriebenen Parabel mit der
Axe b. Dem Punkt M, (oder U) entspricht der Berührungspunkt T
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282 ' Bückt* gl Die Seitensymmetriegernden des Drfiecks.
derjenigen Curve, welche von den zu einander normalen Seitensym-
metriegeraden eingehüllt wird (Steiuer'sche Curve s. S. 274) so dass
also VT=FT ist.
3. Nähere Betrachtung der projectivischen
Zuordnung des Strahloubüschels P und des
zugeordneten /\^).
Die Strahlen durch P uud ihre den Kegelschnitt n berührenden
Ssg sind projectivisch einander zugeordnet, da sie A«A3, welche Tan-
geute von n ist, in proj. Puuktrcihen schneiden. Sind nun p und v
beliebige durch P gehende Geraden, p% und vt ihre Ssg, so sind im
vollständigen Viereck {pv\ pi»|) init'den Gegenseiten ;> uud pt v uud
uud t>, auch das letzte Paar Gegenseiten (p uud px Ssg. 1 Ueuu
schucidet mau dio Seiten des Vierecks durch AtA9, so erhält man
G Punkte einer Involutiou, also liegen auch dio Schuittpuukte von
p uud pt mit A9Aa gleichweit vou den benachbarten Ecken entfernt,
und dasselbe gilt vou ^1,^1, und AsAt. Denkt mau sich uuu v uud
t>, als feste Geraden, p uud /), beweglich, nämlich p sich selbst dre-
hend um P, so bleibt, weuu r durch P geht, r, Tangeute von »,
welche Lage auch p annimmt. Also sind px und r, die Taugeuten,
die vou dem v durchlaufenden Punkte an n gezogen werden,
woraus folgt, dass jh uud r, iuvolutorisch georduete Strahlen im Tau-
geutenpuukt rJ\n) siud. Deshalb siud auch die Punkte pxcx uud />«?,
der festen Geraden o, entsprechende Punkte einer iuvolutoriseben
Punktreihe, durch welche je 2 Ssg der Büschel P uud V(n) gehen.
Diese Reihe besitzt Orduuugspunkte, wenn v uud t sich schneiden.
Den Schuittpuukteu von vt mit A?A3, AaAv A^ entsprechen die
Schnittpunkte von vx mit den Geraden A^P, A3P. Es hat sich
also ergeben:
a) P sei ein beliebiger, nicht auf einer Seite des Dreiecks A , . i A ■
liegender Puukt, n der dazu gehörige Kegelschuitt uud y, eine Tan-
gente von n. Briugt mau die durch P gehenden Strahlen r zum
Durchschnitt mit r, und zieht aus dieseu Punkten die *teu Tan-
genten au Jt, so siud dieso uud die Ssg r, der ersten iuvoluto-
risch zugeordnet im Taugentenbüschel T(^). Die Involutionsaxe ist
die Ssg v vou r,, das Involutious-Ccntrum also der Pol von v für
TT. Man erhält je 2 Paare von Ssg, wenn man von einem beliebigen
Punkte von v die Tangeuten / uud m von n zieht und deren Schnittpunkte
auf v, mit P verbindet und »'); t ist dann Ssg von m und m
Ssg von /.
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Bäck in fj: Die Seiten>ifmmftrierjrrniien den [heieclcn.
283
b) Jede Tangente von n wird durch die anderen Tangenten und
deren Sag in den Punkten einer iuvolutorischen Punktreihe geschnit-
ten. In dieser sind auch zugeorduete Punkte (r(*„ s,'; ^, *3,
V), woun «j die Seite AtA^ und PAX bedeutet. Der Punkt wt
entspricht dem Berührungspunkt von v auf n. Gehen von P Tan-
genten an ?r, so schneiden sie r, in entsprechenden Punkten. Be-
sitzt die Punktreihe reelle Ordnungspunkte, so sind für jeden die
Tangente von ihm au t und die Verbindungsgerade mit P Ssg.
c) Es gibt keine anderen Strahlen der Ebeue, welche die durch
P gehenden Slrahlen uud ihre Ssg iu iuvolutorischeu Puuktreiheu
schneiden.
Lässt man P auf die x ferne Gerade fallen , so folgt : jede
Taugente einer dem Dreieck AiAtA9 eingeschriebenen Parabel wird
durch die Taugeuteu der Parabel uud den als Ssg diesen zugeord-
neten Durchmessern der Parabel iu einer symmetrisch-involutorischeu
Puuktreihe geschnitten.
Schneidet man die Strahlen des Büschels /'durch eine beliebige
Gerade z und die Tangenten des zugeordneten Kegelschnitts n durch
eine Tangente u von rr, so erhalt mau zwei projectivische Puukt-
reiheu, welche ein neues Strahlenbüschel 2ter Classe bestimmen, zu
welchem auch x uud u gehören. Dies zerfällt, wenn die durch
den Punkt (uz) gehenden Ssg zu den Büscheln P und F* gehören.
Nimmt mau an, dass das F*2 in die Büschel (uz) und Q zerfällt und
neuut man die Verbiudungsliuie des Punktes (u.s, und des Schnitt-
punkts von z mit A^A^ so erhalt man ebenso wie bei der reci-
proken Anleitungen über Winkelgegeupunkte eine Coufiguratiou (1 1),
d. h. 11 Geraden und 11 Punkte iu der Lage, wo jede der 11 Ge-
raden 3 der 11 Punkte enthält, uud durch jeden der Punkte 3 von
den Geraden gehen. Es sind die 11 Geraden *i H \ •i'W/'i
z und u und die 11 Punkte AxAtA%\ l\ Q und G auf x und u lie-
gende. Mit Hülfe der Restfigureu (apjds$) tiudet man, dass sie von
derselben Art, wie die oben genauute ist und sich dem Martiuctti-
scheu Schema
1 2 3 4 | 5 [ (6) | 7 j 8 I 9 i 10 l 11
(«) I A3 \ J3 1 (x) | Q («) (h) i (u) P A3 (x)
f ; • | t i ö ) ß e f ö
« i
I 6
fügt, wenn die Buchstaben der .'ten Zeile die Punkte unserer Con-
figuration, die 1 to und 3te Zeile die Abzahlung uud die Restfiguren
von Martinetti bedeuten *).
*) s. Martinetti, Ann. di niat. Fr. Brioscbi, Serie II, tome XV,
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284 Bücking: DU Se\Un*j/mm€trUgeraden dt» Dreieck*.
4. Kegelschnitte, welche den Punkten einer Geraden
entsprechen.
Bewegt sich der Punkt P
Pitt + P*h +Psh — 0
auf einer Geraden m mit den Coordiuaten
£i : *t : Is = "h : m* : ™»
so sind die Coefficienten der Gleichung des zugehörigen Kegelschnitts
n (S. 5.)
I) I 4"^ 4" ^' = 0 durch die liueare Gleichung verbunden,
I Pt"h -r-Ptwi + Psms — "
Die Gleichungen 1 bestimmen eine Kegclsch uittschaar, welche
aus den Kegelschnitten besteht, welche <iio Seiten des Dreiecks
AxA%Ai und die Gerade
zu gemeinschaftlichen Tangenten hat; diese Gerade (mc) ist die Ssg
von m.
Zu den x fernen Punkte von m gehört die Parabel der Schaar;
ihre Axe ist zu m parallel. Für diese Parabel ist
Fl . Pi ! , Pi _ 0
+ P* + P» a o
Also ist ihre Gleichung
1 l 1
ro„ ot,, m,
1, 1, 1
-0 Oder ^+-^+=^-0
Der Nagel'sche Punkt von n ist
1 2 1
' Pl Pl F3
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Büekiny: Die Seiteneymnetriegeraden de» Dreiecks. 285
den Ort dieses Punktes für die Kegelschnitte der Schaar erhält man,
wenn man seine Coordioaten in die zweite Oleichung von 1) einsetzt
2) -=i + 2i + »_o
*1 *t *s
es ist ein dem Dreieck AxA%At umgeschriebener Kegelschnitt, zu-
gleich die Seitengegencurve von m, d. b. sie enthält die Seitengegen-
punkte der auf m liegenden Punkte.
Die zur *> fernen Geraden gehörende Kegelschnittschaar ist
Pi + P t + Ps — 0
sie enthält die dem Dreieck AtAtAs eingeschriebenen Parabeln. Der
Ort ihrer Nagel'schen Punkte ist
*t T ** T *s
d. h. die Ellipse von Steiner, welche die durch die Ecken des Drei-
ecks zu seinen Gegenseiten gezogenen Parallelen berührt. Da sie
die Seitengegenpunkte der <x> fernen Punkte der Ebene enthält, „so
„ist die Curve 2 eine Hyperbel, Parabel oder Ellipse, je nachdem m
„die Ellipse von Steiner schneidet, berührt, oder nicht trifft"
Wir wollen die Mittelpunkte der zur Geraden m gehörenden
Kegelschnittschaar (Wa^i) betrachten. Der Mittelpunkt Pm des zum
Punkte P
Pili f P*U + PsU - 0
gehörenden Kegelschnitts
hat die Coordinaten
*,:*,:*,= (Pi+Ps) : (p3 +p,) ♦ (p, + Pt)
Die Gerade PmP hat dann die Gleichung:
*i «t *s
P\ P* Ps
P» 4* Ps» Pl 4" Ps» Pl + Pt
oder, nachdem man durch pl+pi-^pi dividirt hat:
= 0
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286 BÜekings Die Seitensymmtirierifraden des Dreiecks.
*i(Ps — Pi) + ** 0*3 — Pl)+ *sOl — Pi) — 0
Da sie für
«1 •» «t *3
erfüllt wird, so geht sie durch den Schwerpaukt des Dreiecks. Dies
eigiebt sich auch leicht geometrisch (Fig. 2). Denn
Bx Dy — Dx C\, also
PmDx par. C,/;, und 2PmDl^ C\ Ex — yi, /', /), 6' : SAX = 1 : 2
also ist S Schwerpuukt im Dreieck AtAsAz und
P„,S:SP =- 1 : 2
Also sind /' und 1\„ homologe Punkte in den ähnlich liegenden
Dreiecken AxA*A:i und I)xDiD.y Die Mittelpunkte also der Kegel-
schnitte, welche die Seiten des Dreiecks AXA^A3 uud eine 4te Gerade
m, berühren, liegen auf einer zur Ssg m von m1 parallelen Geraden
m der Art, dass m und m cntsprech. Geraden in den Dreiecken
AxA«A.,t und /),/>s#;{ sind.
Die Coordiuaten von P seien xxx^ die vou Pm seien r^x^'
dann folgt aus
*i " ^2 + r3 (8. 7) »• s. w.
*i ~ — *i'+*s'-f *sV — *t'- *f'+*»' i — *i' 4- >V — *$'
Aus der Gleichung von m, nämlich
*»J ^1 + w2 'S + OT3 — 0
folgt dann die für m' durch Einsetzung jeuer Werte. Sie ist
(-,''l+f"i+,»3)a,|+(>»|-m2+'"ah+('Bl+'"j-"13)I3 - 0
Durchläuft P eine beliebige Curve rtter Ordnung, so ist die Bahn
des Mittelpunkts des zu P gehörenden Kegelschnitts ebenfalls eine
solche, welche zur ersten ähnlich liegt (Centrum S, Verhältniss
2 : 1) -, dagegen ist die Bahn des NagePschen Punkts eiue Curve vom
2«teu Grade, die AtAtA^ zu «fachen Punkton hat, nämlich die
Seitencurve der ersten (>.
Wir wollen das Vorhergehende an einigen besonderen Fülieu
erläutern. Der dem Dreieck umgeschriebene Kreis
•-!-*+ V+*'_0
0C, ST, STj
ist der Ort der XageFsohen Punkte der die Seiten des Dreiecks uud
die Ssg der Seitengegengerade des Kreises, also
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liücking; Die Stittnsymmetrirgeraden dex Dreitckn. 287
-KT , « I . * U
-r, *2 «3
berührenden Kegelschnitte. Die Parabel dieser Schaar hat die Glei-
chung
+ fe* +
ihr Nagel'ßcher Punkt hat also die Coordinaten
1 1 1
und ist der Steincr'sehe Punkt, da er der Schnittpunkt des umge-
schriebenen Kreises und der Steiner'schen Ellipse ist. Wenn //j den
Seitengegenpunkt des Höhensehnittpuukts H des Dreiecks AlAiA3
bedeutet, und wenn m durch Ht geht, so ist der Kegelschnitt
»*, , »»s w3 __ ^
*"l *i *a ~
eine gleichseitige Hyperbel, da er H enthält. Die analytische Be-
dingung dafür ist wjtan^, -f-m^tanyl, -f-m3tani4„ da z, = coM*
Zieht man durch die Ecken des Dreiecks A^A2A3 in beliebiger
Richtung Parallele, welche die Gegenseiten in Zf,, Zf2 und Ä, treffen,
so schneiden sich die Ssg der Taugenten des Kegelschnitts, der in
diesen Punkten berührt, in einem Punkte der Steiuer'schen Ellipse,
sein Mittelpunkt liegt also auf der Ellipse f„ welche die Seiten des
Dreiecks in ihren Mittou berührt. Die Ssg der durch // gehenden
Geraden umhüllen eine Ellipse, welche mit dem umgeschriebenen
Kreise den Mittelpunkt M gemein hat, denn
HS : SM =2:1
Sie berührt die Seiten in den Endpunkten der Seitengegengeraden
der Höhen. Die Ssg der Durchmesser des Kreises M umhüllen eine
Ellipse, die mit dem Feuerbach'schen Kreise den Mittelpunkt T ge-
mein hat, denn
MS :ST = 2:1
Diese beiden Ellipsen und die eingeschriebene, zur Steiner'schen
ähnlich liegende tx haben eine gemeinschaftliche Taugente (ausser den
Dreiecksseiten), nämlich die Ssg der Euler'schen Geraden MH, da
£8 zu S gehört und S auf MH liegt. Die Parabel der zugehörigen
Kegelschnittschaar hat also MH zum Durchmesser, zum Brennpunkt
deu Tarry'schen Punkt A* (s. Lieber, Progr. 134 vom Fr. W. Gymn.
Stettin 1856 Nr. 94), ihr Nagel'scher Punkt ist der 4. Schnittpunkt
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288 Bücking: Die Seiten^ mmetrügeraden den Dreiecks.
der Steiner'schen Ellipse mit der Hyperbel A1AtAsSHl and durch
ihn geht auch der Kreisdurchmesser RMN, welcher den Steiner'schen
mit dem Tarry'schen Punkte verbindet. Der Grebe'sche Punkt K ist
bekanntlich der Mittelpunkt der eingeschriebenen Ellipse, welche die
Seiten in den Höhenfusspunkten berührt „Also Hegt der Ssg. Hx
von H so auf SK, dass
HXS :SK = 1:2 ist"
K und M sind also auch Sgp im Dreieck Z>„ Dt% Z>s, da
MS : 8H = 1 : J und AS-.SH^ 1:2
ist. Eine gleichseitige Hyperbel At At As enthält stets //, also ist
der Ort der Nagerseben Punkte einer Kegelschnittschaar («j«2#3m')
eiue gleichseitige Hyperbel, wenn die Ssg. {»o von m' durch /f„ die
Mittelpunktsgerade also durch K gehet. Zu jeder solchen Schaar ge-
hört die vorher genannte Ellipse um A".
Ist o der Mittelpunkt des eingeschr. Kreises, N der Punkt von
Nagel (Schnittpunkt der zu den Berührungspunkten laufenden Trans-
versale), N' sein Sgp, so ist A7' der Punkt, zu welchem der ein-
geschr. Kreis gehört (s. oben), also liegen N'S und O auf derselben
Geraden uud
N'S : SO — 2:1
Dies fahrt zu einer bemerkenswerten Folgerung. Zieht man nämlich
durch die Ecken des Dreiecks die Parallelen zu den Gegenseiteu
uud nennt das neu erstandene Dreieck At' As' AA\ so muss A" Mit-
telpunkt des eingeschriebenen Kreises dieses Dreiecks sein. Dasselbe
gilt für die Mittelpunkte der eiugeschriebenen Kreise des Dreiecks
a].\.,as- nennt man sie O, , Oit 08, die zugehörigen Nagel'schen
Punkte A'i, Nit A'3 und deren Sgp AT,', Nt', Ar3', so ist das Viereck
N'N^N^N^ zum Viereck OOxOtOi ähnlich liegend mit S als
innere Aehnlichkeit und dem Verhältnisse 2 : 1. Die Punkte .v
sind die Mittelpunkte der 4 die Seiten des Dreiecks Ax' A%' A9' be-
rührenden Kreise, so dass also jede Seite des ersten Vierecks die
Winkel und Aussenwinkel des Dreiecks A{ ' .4, ' As' balbiren. Der
Mittelpunkt des Kegelschnitts ferner, welcher die Seiten des Drei-
ecks in den Endpunkten der durch 0 (Mittelpunkt des eingeschr.
Kr.) laufender Transversalen berührt, ist ein für das Dreieck aus-
gezeichneter Punkt (£), nämlich der Schwerpunkt seiner Seiten, da
OS : SL — 2:1
sein muss (s. Laisant Theorie des equipollences p. 123).
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liär.king: Die Seitensyunnetiieijttraden lies Dreieck«.
2*9
Lüsst man den Nagelneuen Punkt eine beliebige Gerade g
durchlaufen, so ist der Ort für P ein durch j4,>M3 gehender Kegel-
schnitt k, nämlich die Seitengegencurve von .7, und der Ort für die
Mittelpunkte PM der zugehörigen Kegelschnitte ist der zu k ähnlich lie-
gende Kegelschnitt durch J5,02/V Pm durchläuft den Kreis Z>,DjDs,
wenn g die Ssg des Kreises AtAtA9 ist.
In der Schaar, deren Kegelschnitte den Punkten einer Geraden
entsprechen, müssen wir noch die zerfallenden C* ins Auge fassen.
Wenn der Punkt P die Gerade m durchläuft, so berührt der
zugehörige Kegelschnitt n stets die Ssg «», von m. n wird zer-
fallen, wenn P auf eine Seite des Dreiecks zu liegen kommt. Denn
schneiden m und m, AfÄs in C und C\ und fällt P auf C\ so ent-
sprechen ihm die Strablenbüschel C\ und Av Als Mittelpunkt
der zerfallenden Curve muss also der Mittelpunkt von AtC\ be-
trachtet werden, uud da Ati\ Diagonale ist im vollständigen Vier-
seit, gebildet aus deu Seiten des Dreiecks AlAsAa uud >«,, so ergiebt
sich, dass m' auch die Mittelpunkte dieses Vicrseits enthält, wie
bekannt. Wenn mau erwägt, dass m>* uud m parallel und durch 8
im Verhältniss 1 : 2 getrenut siud, so erhält man: Die beliebigen
Geraden «^w^ bilden ein vollständiges Vierseit, dessen Diagonal,
mittelpunkte auf </,„ liegen mögeu. «,' sei die Ssg von «4 für das
Dreieck <v<yi:I, analog us', «3', «4* und 6j, S$ S3, £4 seien die
Schwerpunkte der von den 4 Geraden bestimmten Dreiecke, so dass
8A Schwerpunkt des Dreiecks «,«s«a ist. Daun ist
am ü «,' II a,' II II a4
(Richtung der Axe der zur Schaar gehörenden Parabel) uud &4 liegt
zwischen «/ und a* so, dass jede durch 8^ gehende Gerade im Ver-
hältniss 2 : 1 geteilt wird, analoges gilt für «,', as', as'.
Fasst man 5 Tangeuten eines Kegelschuitts in's Auge, so ergiebt
sich: Die Geraden «,a2oaa4«5, von denen keine 3 durch einen Punkt
gehen, bestimmen lü Dreiecke, deren Schwerpunkte wir mit tf,t,
*S,a u. 8. w. bezeichnen ; wobei 8lt der Schwerpunkt des Dreiecks
asa\a& sein soll. Die Seitensymmetriegeradeu von a, und a3 für das
Dreieck «3a4ff4 sollen sich in Al2 schneiden, wodurch mau 10 Puukte
A erhält. Dann sind die Zehnecke, gebildet aus den Punkten 8
und /l, ähnlich und ähnlich liegend; das Ceutrum (äusseres) ist der
Mittelpunkt des die ö Geraden berührenden Kegelschnitts und das
Verhältniss 1 : 3, so dass
MSJt : AlAn = 1:3 ist.
Arch. .1. Math u. IMiys. 2. Keilu-, T. XVI. I (j
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290 Bückin g: Die Seitentymmetrter/eraden des Dreieck*.
6. Die dem Dreieck eingeschriebenen gleichseitigen
Hyperbeln.
Nur dem stumpfwinkligen Dreieck können gleichs. Hyperbeln
eingeschrieben werden ; wir wollen deshalb für das Folgende vor-
aussetzen At > 90°.
Die dem Dreieck eingeschriebene Hyperbel n habe die Asymp-
toten u und v und den Mittelpunkt 1*'. Dann sind die Ssg («| und
/•,) tou u uud v diejenigen Geraden des zu n gehörenden Strahlen-
büschels /*, welche die durch P gehenden, eingeschriebenen Parabeln
berühren. Wir wollen deshalb zueist die Gleichungen von u, und
t>, aufsuchen. P habe die Coordinaten pu />s, also die Hyperbel
die Gleichung
' U ?i h
Eine durch P gehende, eingeschriebene Parabel habe die
Gleichung
wobei
m, -f- »«s -f- "'s = 0
sein muss. Also nvuss sein
Die Gleichung 2) kann auch geschrieben werdeu
oder
4) mt,*,,4" 'Vx^-f-w^'fs4-- 'i^maa-ja-j, — 2»i3m,x3a-,
Wir setzen für x, = />,, da 4) durch P geht, und aus 3) die
Werte für w,
-**(£-üft-ö-0 odcr
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Bückiiitj: Die Seitensymmetrietjetaden d*.< Dreieckt. 291
\ §1 -2 -3 /
Vlj -C3 *, r3 T Ii V
Für die beiden durch P oder
6> Pi^'i +J»t$f — ftSi — 0
gehendeu in 5 enthaltenen Geraden wird die rechte Seite 0, and
mau erhält
d. h. sie sind die Tangenton von P an diesen eingeschriebenen Kegel-
schnitt. Die Gleichungen für «, und vx ergeben sich, wenn mau aus
ß) und 7) die Wurzeln berechnet. Ihre Ssg u uud o müsseu danu
die Wurzeln sein von
« ?+?+?-<>
»i *s
(s. Gl. 1)) uud
») (*i+**)Si + (f»+ft)«!+(fH+!»i>«l " 0
Setzt mau die zweifachen Wurzelwerte «=* g, uud q,\ so erhält
man leicht
10, * _ -*+]»+' ,ud
worin
ist. Da nun die Hyperbel n eine gleichseitige sein soll, so muss
u norm. z. v seiu, oder ihre Coordiuateu die Gleichuug erfüllen
11) [Cot A^q^qs' +wqt') + COtAtiqsqi + qx qi)
+ cot ^3 (9, & fc'J ] sin ^ . sin il8 . siu A%
= ^ . jj' siuM, + <ys<fr' sin2^, + 53 . gs' sin1 4j
Aus 10) folgt nun
</s 9«' _ Pt(|>iH-Pi)
93 " 93' "/»s^s-f-Pi)
ähnlich
>9»
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292
B Urlettig: Die Seiteimyrnmetriegeraden tlet Dreiecks.
also
9» ?a' a Pn(Pt^-Pa)
9a' ' <ii' ;>i(/»i +Ps)
5, . qt' : ^j, . </*' : g3 . qs' v
Pl , | P&
P% +^3 +7'i 7>i +
Wir setzen
9s • 9;»' Pi + Pa
also nach 12)
—2tpi r*
(Pi+PiYipi+p*)
i
Nach Multiplication mit - (pi-\-p}i)(pa~hPi) • (Pi H~f*i) w*rt^ dann
aus 11)
2[cot A , -f ;>3) ;>Ä ;>s -f- cot-ls (/>3 + ;>j * />3 p, -f cot ,43
• (Pi+P^PtP*] ■ »in -^i • sin 4, . sin^-f-sin'U,/*, (;js + /'i)
• (Pt+Pi+*MsAipi(pl +pi)(pi + pa) + sin'As(ps+ps)
•(Ps + pJ-O
welche zerfällt in
und
13 ) pt* sinM, -\-p^ sinM* -f pf sinM3 + 2(cot At piPi
-j- cot A3pA]tt -j-cot^3p,/'s)co8^, . sinJ2 . sin^j 0
Iiic erste Gleichung stellt die <x ferne Gerade dar, und liefert
die dem Dreieck eingeschriebenen Parabeln, welche hier nicht mit-
gezählt werden köunen, also bleibt nur 13) als Gleichung für die
Puukte J', Sie ist die Gleichung eines Kreises. Denn die allg.
Gleichung eines Kreises, nämlich
14) («,* x8 x3 -|- «,* xt x, -f rr8*x, rs ) + («i *i +«t *3 + as ^s)
geht in (13) über, wenn man II)
(Pt +P* + />*) - 0
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JJäckiny: Die Seitensyir.metrieytraden des Dreiecks. 293
setzt uud darauf durch (—Ar*) dividirt Man erhält:
15) — £*,**,*,' + *V(*t+*f+*a>-0
Die Radicalaxe mit dem umgeschriebenen Kreise ist die Gerade
oder iu trimetr ischen Coordinaten
Gleichung lo) kanu auch geschrieben werden:
*i 11 + *sj2 2.«,*,.^^ cos -«i H-'i^^a-ja-jCos
+ »8x, xscos J3 — 0
Hieraus folgt nun leicht die Gleichung für deu Mittelpunkt P' der
gleichseitigen Hyperbel n. Denn Gleichuug (9) zeigt, dass seine
Coordinaten sind
x, : xa : x3 = (;>s4-/>3> : 0>3+/>i) : (/>i -f 7>s)
Also ist
/'i :i>2 : ?>3 - (— *i+*i+*a) •' (*i — ! (*i — *3>
Man setze diese Werte in 15) ein uud erhält nach einigen Aeude-
rungen, wenn r deu Radius des Kreises A^l^ bedeutet,
16) 4a«M-tV%*s + - +
(cot A} . x, -f- cot At . x* + cot ^3 • '3) — 0
oder in gewöhnlichen Coordinaten
16 a) (*, xt x3 + *2x3 x, ) - (•*, *, + x,
-f- «3^3) (*i cos i4| -j- sr8 cos A% -|" ^3 cos A3) =» 0
Dieser Kreis gehört zu dem Büschel, welches der umgeschriebene
uud der Feuerbach'sche Kreis des Dreiecks AtAtA:i bestimmen, denn
die Gl. des letzteren, nämlich
2(4(*, x,x3 + ^x, 4- s^xj — (*,r, 4-^x, 4- *3x3)
(COS^lj . x, 4- cos Jj, . x, 4- cos 4, . x3) — 0
zeigt, dass die gemeinsame Radicalaxe der 3 genannten Kreise die
Gerade
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294 Büelituj: Die SeittWjfmmth-injeraden des Dreiecks.
COS . r, -|- COS/lj . Xo -f- COSAz . X;, — 0
ist zugleich die Axe der Homologie, von AtAsA3 und dem Dreieck
der Hübenfusspunktc.
Die Gleichung IG) unseres Kreises (in barycentrischeu Coordi-
naten) kann in die Form gebracht werden
18) 8 cot A, -f- r22cot A* + X^COMj = 0
sie zeigt, dass er nur reell ist, wenn eine der Coefficienten negativ
ist, also nur für stumpfwinklige Dreiecke. In einem solcheu sehueidet
bekanntlich der Fcuerb. Kreis den umgeschriebenen, und es folgt,
dass auch der neue Kreis durch diese beideu Schnittpuukte geheu
muss.
Sein Mittelpunkt ist ein Puukt der Euler'schou Geraden und zwar
der Höheuschnittpuukt. Deuu setzt mau für den Puukt At seiue
Coordiuateu iu Gl. 16) und bezeichnet die Potenz des Kreises 1(5) im
Punkte At mit 7>s* so ist
m . p^* =z — .<s/<2* . cos J2
anderseits ist /V* gleit h dem Product der Abschnitte auf ge-
messen von At uud dies ergiebt sich aus Gl. in)
t #32cot.l2
cot.l, -f-cot.l*
beides liefert
m - 2rsiu.I, . sin At . sin A&
Setzt mau nun die Coordinateu von
M(Si rCos A, )
ein, so ist die Potenz
mm r*(l — 4 cos At • COS-lj . cos.l3)
uud die von H
— 4rsC08il| . cos .4, . cos--!;,
I»a uuu
MU* = r»(t- Heos.l, . cos^2 . cos.43)
ist, so ist klar, dass 11 der Mittelpunkt des untersuchten Kreises uud
2r V — cos Ay . cos^2 . cos.4n
seiu Kadius ist. Wir haben also den Satz:
,,l)ie Mittelpunkte der einem bei Ax stumpfwinkligen Dreieck
„AtAfAz eingeschriebenen gleichseitigeu Hyperbeln liegen auf einem
„um seinen HOhenscbnittpunkt beschriebeneu Kreise, der durch diu
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iMckiny: Ott SeiUnst/iimttriegtradm des Dreucks. 295
„reellen Schnittpunkte des umgeschriebenen und des Fcuerbach'schcn
„Kreises des Dreiecks geht und dessen Radius gleich
2r V— cosjI, . cos ,4* . cos^ W
»Die Asymptoten dieser Hyperbeln bilden einen Strablenbüschel
6tcr Classc, das die x I erneu Geraden zur Doppeltangente hat.
Denn ihre Coordiuateu sind Wurzeln der Gl. b) und 9), woraus folgt
Da für die pi die Gleichung besteht 18)
(ft+ftj'cot^.+fps+^^cot^ + djj+yi^^ot^ - U
so folgt für die Asymptoten
Aehulich liegen die Brennpunkte auf einer Curve G ter Ordnung.
Denn ist Gl. «) die Gleichung einer solchen Hyperbel und ^yx^r^
die Coordiuateu eines ihrer Brennpunkte, so ist />, proportional
,ssinA, x,8m^
^sni/l3 1 xtsiUi4;, r 1
(s. Büiking a. a. 0. S. 5). Setzt man
x, (xj,2 sin2 -t3 + r32sin2 ^s + ^^a si» A99iuA9ewAt) «■ »?,
so ist der Ort der Breunpuukte
9|*8in*/l] + ^'siu^-L-f ^sin* J3-f-3(%»/aCot^|
4- 1}3 t}y cot At + % cot A3 ) «=» 0
Der umgeschriebene Kreis und der Kreis um // schneiden sich
uuter einem Wkl. <p, so dass
cos2? = — cos At cos A% cos ^3
ist; setzt mau an die Stelle des umgeschriebenen Kreises, den von
Feuerbach, so erhält mau
C082(]P — — ^C0Si4, COSj42COSj48
Die Potenz uuseres Kreises im Schwerpunkt ist
%ld cot cot w
™ £ I
wenn
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296
Bück in y: DU Seiten^ mmtlrietf raden des Dreiecks
J = 4 At A,A3
und w den Broeard'schen Wiukel *) bedeutet.
Der Kreis um S% welcher mit den Kreisen um M und II zu
einem Büschel gehört, schueidet den Kreis um // in U und V recht-
winklig, denn US und Uli halbireu den Winkel MUF uud desseu
Nebenwinkel. Alsu ist auch
2 ^cot (o
SU* - • 9- ™ sv*
Endlich ist die Entfernung
f 1 — H«*
wenn
tr — cos A, . cos^v . ZOSA3 ist.
Die Punkte U uud V sind zugleich Mittelpunkte von 2 dem
Dreiecke umgeschriebenen und von 2 ihm eingeschriebenen gleich-
seitigen Hyperbeln. Zu ihrer Construetion dienen die erwähnten
involutorischen Büschel; man ziehe US bis zum 2tcu Schnitt-
punkt Ut auf dem Kreise A^AsAt% uud bestimme die Ordnuugs-
strahleu von V und Uv Die erstereu sind die Asymptoten der um-
geschriebenen, die Seitensymmetricgeratlen, die letzteren die Asymp-
toten der eingeschriebenen Hyperbeln.
Unter den dem stumpfwinkligen Dreieck AlA*A.i eingeschriebe-
nen gleichseitige!] Hyperbeln giebt es solche mit paarweise parallelen
Asymptoteu. Sind A* und Y die x fernen Punkte einer solchen
eingeschriebenen Curve, so gehören zu ihnen eingeschriebene Para-
beln * und jy, welche von den Seitensymmetriegeraden der durch
A' und Y gehenden üeradeu umhüllt werden, und deren Axeu durch
U und V gehen, also senkrecht zu einander sind. Wenn U und V
in dem Winkelraum des stumpfen Winkels des Dreiecks liegen, so
schneiden sich x und y in 4 Punkten. Zu jedem von diesen Punkten
gehört eine eingeschriebene durch V und V gehende Hyperbel, also
giebt es in diesem Falle 4 gleichseitige Hyperbeln mit parallelen
Asymptoten.
Jene Schnittpunkte sind Punkte des Kreises, dessen Gleichung
45) ist, und die ihnen entsprechenden Punkte auf dem Kreise 16)
sind die Mittelpunkte der Hyperbeln. Liegen aber die Parabeln
•) s. die BrocardVcton Gebilde von Km tuen eh.
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Banking: Dh S'ittnsymmehiftjeratien dm Dr«i,ck*.
in verschiedenen Winkelräumen der Winkel At, At, A3, so schneiden
sie sich überhaupt nicht. Also haben wir deu Satz:
„Die in 2 einem stumpfwinkligen Dreieck eingeschriebenen Para-
„belu, deren Axen auf einander senkrecht stehen, schneiden sich ent-
weder nicht, oder in 4 Punkten eines Kreises, und dieser Kreis
„ist für alle ein und derselbe".
Mau kann beliebig viele Paare solcher Parabeln tiuden , indem
mau von ihren Brennpunkten ausgeht, die auf dem Kreise AtAtAs dia-
metral gegenüber liegen. Sind A%AJ und A.SA.J Durchmesser dieses
Kreises, so können die Breuupuukte nur auf deu Bogen A2AS' ge-
legen sein. Ist G ein solcher Brennpunkt, so geht die Axe a der
zu ihm gehörenden Parabel durch G und den x fern liegenden
Winkelgcgenpuukte von G, die Fusspuuktlinic von G für das Dreieck
J,.12.l3 liefert nuu die Scheiteltangente und die Parallele dazu durch
// die Leitlinie l der Parabel. Diejenige eingeschriebene Parabel,
deren Axe zu der Axe der vorhergehenden senkrecht steht, habe
deu Breuupuukt G\ die Axe a\ die Leitlinie /' 5 dann ist G'G
Kreisdurchmesser, « 1 l i wodurch diese Linien sogleich
bestimmt siud.
Die Nagcl'schcn Punkte der einem (stumfwiukligen) Dreieck
eingeschriebeneu gleichseitigen Hyperbeln sind die Seiteugegeupunkte
der Punkte P (s. oben); man vertausche in Gl. 15) die n mit
1 und erhält als Ort für jene die Curve
oder in gewöhnlichen Coordinatcn
Diese Gleichung rindet man bei Depeue (1*93 Progr. 177, Breslau,
über die eiuem Dreieck' ein- und umgeschriebenen Kegelschnitte).
Synthetisch ist sie als Curve 4 ten Grades und 6. Classe bereits von
Montag bestimmt worden. (1870, Dissert. von C. Montag, Breslau,
Seite 27).
6. Gege nschaaren.
Unter einer Gegenschaar wollen wir eine Schaar von Geraden
verstehen der Art, dass die Seitensymmetriegerade einer jeden wieder
eine Gerade der Schaar ist.
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21)8 Buching: Die Seiten fym metriegeraden des Dreiecks.
Man erhält eine solche, wenn man deu Punkt /'eine beliebige
Curvo besehreiben lässt, und für jedo Lage die 2 durch P gehende
Ssg bestimmt Die von P durchlaufene Curve wollen wir die Leit-
curve der Schaar nennen.
1) Die Leitourve sei die Gerado w mit deu Coordinateu
h m,
Die Coordinateu der durch P geheudeu Ssg seien '£,' und ihr
Schnittpunkt also
■ f. 4, h ;
v v ?»'
Man setzt hierin
•- /; y It •- It
-i Vi -3
* it 1
ti mm
- Ü
und für die j, der ersten Zeile miy da ihr Schnittpunkt sich auf m
bewegt. Mau erhält dann die Gleichung Stea Grades
i) mt^w-h^+^hf^-w+^h^-w -o
Die Gegenschaar also, deren Leiteurve eino Gerade ist, ist ein
Strahlenbüschel 3tcr Classe, d. h. ein solches, von welchem durch
einen Punkt der Ebene höchstens 3, immer aber ein Strahl geht.
Sie enthält, da
der Gleichung 1) genügt, alle sich selbst entsprechenden Geraden,
darunter die x ferne Gerade, ferner die Seiten des Dreiecks AtAfA*
die Gerade m und deren Ssg, und die Berührungspunkte auf m sind
die Puukte, in denen m von deu sich selbst entsprechenden Geraden
geschnitten wird. Sie enthält endlich die Geraden AtM^ AtM» A3Afs,
wenn die M die Schnittpunkte von m mit den Seiten des Dreiecks
AlAsAt bedeuten.
Die Gegenschaar zerfällt, weun
Wlj — Wlj,
allgemeiner, wenn
m,2 « inj oder mj* = /M;,2 oder m3z *» m,2 ist,
d. b. wenn m zu einer Dreieckseite parallel oder durch DtDtD9
geht (Schnittpunkte von je 2 sich selbst entsprechenden Seiten). Für
nit = ms
z. B. erhält man
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Biickimj: Die S,tte>i>y>Hiii,tri>,j?,u<Un des Drtitik*. 29(J
zerfallend iu
c'j = i2 und
»«, (i, h + w - »> h(h + i«) - ü
Diese enthält auch ArA^ AAAU D.D6 und D.ADV
2) Die Leitcurve sei eine Curte nter Orduuug, deren Glei-
chung ist
Wenn die durch V geheudeu Ssg die Coordiuateu t, ' und .! , haben,
so ergeben sich die Punkteoordinatcn ihres Schnittpunkts aus
-\- z */ -f- * ? — U
M «s *•:{
also
x, : x, : $, (|f* — |3»j : i2(i35 — ^») : ;3(;,2 — c*a2)
Durch Einsetzen dieser Werte wird
fu{rt) - 0
eine Gleichung 3» tcn Grades iu gi .
Durchläuft z. B. der Puukt die Ellipse vou Artzt
«r, js a-,
so ist die entsprechende von der Form
?S -3 -:i S>1 rl -2
Also hat sich ergeben:
„Duchläuft ein Punkt eine Curve «ter Orduuug, so bilden die
„durch ihn gehenden Seitens} mmetriegeradeu im allgemeinen ein
Strahlenbüschel der Classe B»w.
Eine andere Methodo Gegenschaarcn zu erhalteu, soll für die-
jeuigen 3 ter Classe gezeigt werden. Die Gleichung
P — /'IM 4-P^'2 + /'3^
geht durch Vertauschung der i, mit ihren rcciproken Werten ..
und Multiplication der Gleichung mit ^ . . ?j über in
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300 Bleking: Uie Stitensymmetri'tftraden dt* Dreiecks
Bedeuten R und R\ Q und Q' u. s. w. ebenfalls solche Ausdrücke
uud c eine coustante Grösse, so ist
1) cj . P . V -f et . 4 . Q' + c3 . R . W + . . . - 0
die Gleichung einer Gegenschaar der 3ten Classe. Denn jeder Sum-
mand ist vom 3teu Grade und beim Einsetzen der \ für die I, und
folgender Multiplication mit £]|»cs geht /' in u. s. w., die Glei-
chung also in sich selbst über, d. h. die Geraden sind paarweise
Symmetriegeraden. Da PQ' für die eiu homogener Ausdruck
3teu Grades ist uud durch Einsetzen der reeiprukeu Werte der £,
für die '•, selbst übergeht in P' . Q, so erhält mau auch Gegen-
Bchaaron iu der Form
PQ' ± P*Q - 0
oder allgemeiner
2) Ci(P . W ± P' . Q) -f 0.(11 . S' -f R'S) + ...» 0 und
3) es(P ■ Q' — P' . d) -f cs(/e . S' - R* . 5)-f . . . = 0 und
4) Cl{P W + P' U) + cs(RS' + R'S) + . . m + 7lP. P' + ytQ.Q
+ - • • • — U
4) ergiebt sich durch Combination von 1) und 2), ciue solche von 1)
und 3) giebt keine Gegenschaar, denu für 3) ist uach Einsetzung
der r! au Stelle der uud einer nachfolgenden Multiplication mit
£i* . 5j* . Is* auch eine solche mit — l erforderlich, um die alte
Gleichuugsform wieder herzustellen. Also würde die Gleichung
(PQ' — P' U) + PP' - 0
übergehen in
(PW - P Q) - P. P' = 0
also nicht in sich selbst.
Die Gleichungen 1), 2) und 4) erscheinen bei unserer Unter-
suchung in der gemeinsamen Form
t w+sa + m+w + + , . iM _ 0
M, ' Mg /I3 '
dio Gleichung 3) in der Form
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Rürking: Dir Seitensymmctritgeraden (lex Dreitcls. 30l
Die letztere ist uns bereits bekannt; ihre Lcitcurve ist eine
Gerade (S. 298). Ehe wir I. untersuchen, wollen wir die anderen
Gegenschaaren 3ter Ciasso bestimmen I. und II. stimmen darin
überein, dass die Seiten des Dreiecks A^A^A^ zur Gegenschaar ge-
hören. Diese Bedingung lassen wir fallen. Angenommen, die durch
Al gehenden Strahlen der Schaar wären verschieden von AtAs und
AtAs, dann müssten auf A^Aa 3 Berührungspunkte liegen, oder A^A3
wäre ein 3 facher Strahl der T3, was unmöglich ist. Also bleibt uns
noch der Fall, dass A2AS eine Doppeltangente und eine der anderen
Seiten, etwa AtA^ eiufacher Strahl der r3 ist. Dann ist die Glei-
chung der Schaar
h* • P + U • R — 0, da für g 3 — 0
die übrigen Glieder Sfj* als Factor haben müssen. Infolge der Be-
dingung, dass die Schaar sich selbst entspricht, findet man leicht
R - T'; also
III. tiP±'U ■ P' = 0
wenn i und h — 1, 2, 3 sind.
Diese Gleichungen bieten keiu besonderes Interesse, wol aber
die Gegenschaaren von der Form I., zu deren näheren Untersuchung
wir jetzt gehen wollen.
Zur Gegenschaar
— + --—- + - ^-—+«ftfcfc-o
gehören zuerst die Seiten des Dreiecks AtA2A&y dann die Verbin-
dungslinien des Punktes =» «,) mit Au At und A^ denu für
?, — 0 ist
M£ + fcÄf_0 oder 5, S. + =-0
d. h. durch i4, geht ausser und ^,^t3 der Strahl
Die für die 3 Ecken so erhaltenen Strahlen gehen durch den Punkt
»i Ii + + ns*s = 0
oder
x, : ara : ar3 — »i, : n8 : »3
Der Sgp von JY liefert die Berührungspunkte auf den Seiteu des
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302 Buching; Die. Seitensymmelriegeraden des Dreiecks.
Dreiecks. Da die Ts die Seiten des vollständigen Vierecks, gebildet
aus Av As, As und N enthält, so muss sie geschrieben werden
könuen
N . u — i, . 5, . t9 . v — 0
worin
N a "i ?i "f" + "«»s 'st-
Man tindet
jj s— * £,
«1 "Ä »3
also ist n = 0 der zum Punkte N gehörende Kegelschnitt. Die Glei-
chung I lautet dann
(».{,+«,;* + »Ä) ^ ni + + )
Für
n, », «3
zerfällt also die F* in das Strahlenbüschel N und dessen Ssg, oder
die Tangenten des zugehörigen Kegelschnitts:
*l -5
Wir betrachten die Lcitcurte der Gegenschaar I , d. h. den Ort
der Schnittpunkte der in der Schaar enthaltenen Ssg. Schreibt man
I. nach Division
, la ^3 , "ig f i j. £i
», ^ «8 "3
und benutzt
^'3 ' »a's
so erhält man sofort
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Büch in (j\ Die Seitenst/mmetneyetathn des Dreiecks. 308
Die Leitcurve von I. ist als© eine Curvc 3ter Ordnung; sie
geht durch die Mittelpunkte I)tDsD3 der Dreiecksseiten, durch die
x fernen Punkte der Seiten, durch die Schnittpunkte der Geraden
i4, ZV", A9 N und A3 N mit den Gegenseiten des Dreiecks.
Zerfällt die T* (s. oben), so wird aus «)
oder nach einigen Veränderungeu
y) (x, + x3 + ra) • (-•*!+ *•*+*»>+ * ('i +*t - *>]
(«l+«t+g»)1 , _ _ _ 0
o. - _ y
Die Leitcurve schneidet also die Seiten des Dreiecks ausser in
den oo fernen Punkten in G Punkten eines dem Dreieck DtlKD.6
umgeschriebenen Kegelschnitts, die Gleichung ist
n, n« n3
Die Umformung von |3) kann auch so geschehen, dass — ar3,
allgemein (x,xar,±x3) als Factor des ersten Products erscheint,
z. B.
t) (rt + - *f ) H (— + rs — r3) -f- ** (r, ~ tc, - *3)
+;fa+%-w]-to-^?,^^-o
Die Betrachtung von y) lehrt uns, dass hier die Leitcurve zer-
fällt, wenn
«i + «* + «i — 0
ist, in die oo ferne Gerade und den Kegelschnitt ö; t aber und die
aualogen Gleichungen zeigen, dass dies auch stattfindet für
Q », ± «2 ± ns = 0
Es ist
nl + "3 + »3 — 0
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304
BUehing: Die Seiteusymmttriegtraden den Dreieck»,
die Bedingung dafür, dass der Punkt N auf der x fernen Geraden
**! + + XS
liegt, wie schon gesagt wurde-, der zugehörige Kegelschnitt e ist
eine Parabel, denn bringt man ihn zum Schnitt mit
«1 + «t + *9 — 0
wl + "ä + "3 = 0
f* - »y - o
was zeigt, dass die x ferne Gerade Tangente uud iV ihr x ferner
Punkt ist.
Da ß der Ort der Schnittpunkte der Strahlen des Büschels A
mit dem Ssg ist, so hat sich also ergeben:
„Die Strahlen eines Büschels JS' werden von ihren Seitensym-
„metriegeraden in den Punkten einer Curve 3ter Ordnung geschnit-
zten, welche zerfällt, wenu N auf einer der sich selbst entsprechen-
den Geraden liegt, in diese Gerade und einen sie berührenden
„Kegelschnitt, welcher, dem von den 3 anderen sich selbst entspre-
chenden Geraden gebildeten Dreieck umgeschrieben ist. Im be-
sonderen werden parallele Geraden von ihren Ssg iu einer durch
„/},£>2A, gehenden Parabel geschnitten, deren Axe den Geraden
„parallel ist, und welche die von den Ssg umhüllten Parabel be-
rührt."
Ist P ein beliebiger Punkt, v eine durch ihn gehende Gerade,
r, deren Ssg, und schneidet die zum Punkte P gehörende C* »,
ausser im Punkte tr,, noch in den Punkten S und T, so sind die
£ und T die Ordnungspuukte der iuvoluforischeii Punktreibeo,
iu welchen v% von den Strahlen des Büschels /' und deren Ssg ge-
schnitten werdeu.
Wir kehren zu der nicht zerfallenden Gegenschaar zurück, deren
Gleichung war
deren Leitcurve ist
und setzt
so wird
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Bück in ff : Die Sritrtisymmetrifgfrnden rf« Drtirrls. 3Q5
Diese C» kann zerfallen, ohne dass die r*(v) zerfällt, in einen
Kegelschnitt und eine Gerade. Setzt man nämlich die linke Seite
von
(*i «11 4- + ^«3* + 6, x,x3 -f 9.jx3xt + 83 Xl rt)
so erhält man
u 1 , 1 l 1
M.---, «1*1 «A ^
Berechnet man ferner die Coefficienten von a*,*^ nnd Vr„ so muss
sein
aa*Bi . w, . ng — o,n, -f- a»ns
o,^! n, n, = o,n,-f-a,na
woraus folgt
o,2 = 03»
Die Bedingung für das Zerfallen der C*(k) ist also
o,a = a,* =• o,*
Wir nehmen zuerst
a\ — a* a3
dann wird
8' - > - ..8, + -»8, + a3 83 = 2 "»"»+"»"■ ±Aa
Die Gleichung * lautet dann
• -
T*i "a
sie zerfällt in
«1 + *t 4- *s - 0
und
5
Arcli. d. Uith. a. Phys. 2. S«iUe, T. XVI. 20
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30(3 Bücking: Die Seite nsy mme.tt iegeradtn de* Dreieck*.
Die letzte Gleichung stellt einen dem Dreieck DlDiDi umge-
schriebenen Kegelschnitt dar. Die Gleichung der zugehörigen Gegen-
schaar ist
Nt f n, T n,
oder
Sie enthält ausser den genannten Strahlen stets die » ferne Gerade
als Doppeltangente.
„Es wird später bewiesen werden , dass die Aymptoten der Hy-
perbeln eines Kegelschnittbüsehcls eine solche T* bilden."
Die Leitcurve der Gegeuschaar n zerfällt, wenn
«i — ± «s — ± "3
ist ; berücksichtigen wir jetzt auch noch die negativen Zeichen. Mit
den a, wechseln die In ihr Vorzeichen, während die 8( ihre Zeichen
behalten. Die Folge davon ist, dass der Kegelschnitt k einem andern
der 4 von den sich selbst entsprechenden Geraden gebildeten Drei-
ecken umschrieben sein muss. Im Falle, dass er auch noch die
4 te sich selbst entsprechende Gerade berührt, zerfällt die Gegen-
schaar, was oben bereits besprochen wurde, k kann ferner zerfallen
in 2 Geraden, so werden wir wieder auf Gegenschaaren geführt,
deren Leitcurve Geraden sind und zwar auf einen besonderen Fall
des allgemeinen.
Fassen wir unsere Resultate zusammen:
Es giebt 2 Arten der Gegenschaaren 3ter Classe mit £< sym-
metrischen Gleichungen. Diejenigen der ersten Art sind die Paare
von Ssg, deren Schnittpunkte auf einer Geraden liegen; zu der Ge-
raden U — m/ gehört die Gegenschaar
Die Gegenschaaren der 2ten Art haben die Gleichung
^i(f.'+V)+^(f1,, + 5,«)+^(E),+5,') + «51f,Es - ü
Es sind bei constanten n,, n3, *, die variabelen t die Strahlen-
büschel 3ter Classe, welche in den 6 Seiten eines vollständigen
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Bücking: Die Seiren- ymmelrietferaden des Dreieck*. 307
Vicrseits und in den Berührungspunkten auf dreien von ihnen über-
einstimmen. Die Leitcurve einer solchen 7* ist eine C° mit der
Gleichung
Für coustante n« und variabeles c sind es die C'3 eines ca Büschels.
Die Gegenschaar zerfallt iu ein gewöhnliches Strablenbüschel A? und
deren Ssg, also r* für
fj j Mg »Ig
Die Leitcurve zerfällt, wenn
C "~ 2 ~ n4 ^ n,)
jst, in eine sich entsprechende und einem Kegelschnitt, welcher dem
von den anderen sich selbst entsprechenden Geraden gebildeten
Dreieck umgeschrieben ist. Die dazu gehörige Gegenschaar ist
«i '»s «a
Gegenschaar und Leitcurve zu gleicher Zeit, wenn N auf eine der
sich selbst entsprechenden Geraden, also auf der ao ferneu Geraden
oder auf eine Seite des Dreiecks D1D9D3 liegt. Die Gleicbungeu
sind dann
«l'± »* ± «3 — 0
Besonders bemerkenswert von den dem Dreieck umge-
schriebenen Kegelschnitten (Gl. k S. 31) ist der Feuerbach'sche
Kreis, für welchen N auf den Höhenschnitt
(* ~ cot
fallt. Seine Gleichung lautet also
x, cot-4,(— x, + Xg+xs) -f x, cot At (x, — Xg-f x3)
-f-x3cot^s(x,-|-xf -x3) — 0
und die dazu gehörige Gegenschaar ist
20*
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308 Bücking: Die Seitensymmetriegeraden des
ßot^ 5,0, -fc)* + cot A,^- + ootÄ^dh —5t)1 - o
Diese wichtige Gegenschaar werden wir im Abschnitt 3 beson-
ders behandeln.
7. Die Seitensymmetriegeraden als Asymptoten der
dem Dreieck AlA%Ai umgeschriebenen Hyperbeln.
Die Geraden p und q mit ihrem Ssg p und q' mögen darge-
stellt sein durch
2pi*< — 0\ 2fw-0; =0 und .£ - = 0
Dann ist
ein Kegelschnitt, welcher durch die Ecken des Vierecks pqp'q' geht.
Die Quadrate der Coordiuaten fallen weg, und seine Gleichung ist
ß) ***3
Pt
Ps
t5-(S+S)]+^IS+S-ft+Ö]
+«IÜ-S-(S+Ö]-
und ist also auch dem Dreieck AlAtÄi umgeschrieben.
Ist nun 9 eine sich selbst entsprechende Ssg. also
so wird aus Gl. <*)
(Pi *i + Pt H +P**»l (~ + * + - ('1 ± *s ±
d. h. die Geraden p und )>' sind Tangenten des Kegelschnitts und
ihre BerQhruigssehne die Gerade
*, ± xt ± ar3 = 0
Also haben wir den Satz:
„Wenn 2 beliebige Seitensymmetriegeraden eine sich selbst ent-
sprechende Gerade in den Punkten U und 1' schneiden, so berührt
„der Kegelschnitt AtAtAt UV jene Geraden.44
Da es 4 sich selbst entsprechende Ssg giebt, so folgt durch
Parallelprojection allgemein:
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Bückingi Die Seilentymmetriegemdtn <iV« Dreieck». 309
Durch die 3 Punkte AlAiA3 können 4 die festen Geraden p
und p berührende Kegelschnitte gelegt werden; die Verbindungs-
linien zusammengehöriger Berührungspunkte schneiden sich paar-
weise auf den Seiten des Dreiecks AlA2Aa; es sind die sich selbst
entsprechenden Geraden in dem involutoriseben Liniensystem, das
durch das Grunddreieck Ax A%A$ und p und p' als entsprechende Ge-
raden gegeben ist. Jene Kegelschnitte sind reell, wenn das Linien-
system reelle sich selbst entsprechende Geraden besitzt.
Für die oo ferne, als Ssg sich selbst zugeordnete Gerade folgt
nun :
,.Je zwei Seitensymmetriegeraden siud die Asymptoten einer dem
„Dreieck AiAiA3 umgeschriebeneu Hyperbel."
Die Gleichung einer solchen folgt aus ß) für
— — fli = 1
y) Pt(p% Ta)* • af *a + J>«(7>3 ~ Pi)* • *a*i + PsiPt — — 0
Umgekehrt sind also die Asymptoten einer dem Dreieck . i . .4 _ . i
umgeschriebenen Hyperbel Ssg für das Dreieck Ax A$A& wie bekannt.
Angenommen, die Hyperbel y ginge durch den Punkt
N{*t - »,)
wenu man dann y durch n, . n2 . n3 dividirt, so wird
*) Pl ft- k)* + £ (ft " Pi )8 + 2 (Pi - P*)* - 0
«j Hj 7*3
Vergleicht man dies mit der S. 306 gegebenen Gleichung einer Gegon-
schaar , deren Leitearve ein dem Dreieck D^D^ umgeschriebener
Kegelschnitt war, so findet man vollständige Uebereinstimraung.
Die Grössen p, sind nämlich die Liuieucoordinaten der Geraden
P und p' ; also gilt der Satz :
„Die Asymptoten der durch die festen Punkte AtA9As N gehen-
„den Hyperbeln bilden ein Strahlenbüschel 3ter Classe ö. Die
„Mittelpuuktscurve des Kegelschnittbüschels ist"
7J| n2 «3
Wir wollen jetzt die dem Dreieck umgeschriebenen Hyperbeln
mit gleichen Asymptotenwinkeln untersuchen. Wird der eine Winkel,
den die Geraden
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3X0 Buching : Die Seilenymmetrieyeraden de» Dreieck*.
und
bilden, mit ß bezeichnet, so ist bekanntlich,
"2? (-.^8i°^? ) - 2r(WJW. + PlP/) com*
\6inyl, sin v!t8in^s/ KlJl
positiv oder negativ zu wählen, je nachdem 0 spitz oder stumpf ist.
Da hier
1
P* — « '
ist, so erhalt mau, wenn
»ipM.+ siuM. _
8iu ^, . sin ^, . siD A,
+(^)H]=£-ä+te-2)+£-£)
Es ist nun
ü - 2(001/1, -1- cot At + cot ,43)
terner die rechte Seite von <5
Ersetzt mau die /j, als Liniencoordinaten der Geraden, von denen
wir ausgiugeu, durch und multiplicirt mit 5, . St . Ss, 80 er-
hält man aus 6 die Gleichung
«) W«s-y T taue . [cot . 5,(5, -
Der Winkel 6 muss hierbei, ebenso wie die Wkl. A, in einer
bestimmten Drehungsrichtung geraessen werden, etwa im Sinne de»
sich drehenden Uhrzeigers. Dann, enthält t erstens nach Voraus-
setzung alle Geraden der Ebene , welche von ihren Ssg unter dem
Wkl. 6 geschuitten werden, t enthält aber zweitens auch diese
schneidenden Geraden. Für sie hat man nur das entgegengesetzte
Vorzeichen zu wählen ; denn wenn m eine Gerade von *, m* ihre Ssg,
uud
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Bückiny: Die Seilensymmetriegeraden de« Dreiecks. 311
mm' — ß ist, 80 ist mm — 180° — 6
Setzt man
180° -8 = 6'
so muss die Gleichung aller Geraden m' die Form haben (wenn man
für den ersten Fall das obere Zeicheu wählt)
(i*. ~ U (** " ?s) (5« - 5,) - tan 6' . AS, 5, E,) = 0
oder
was sich bewahrheitet, wenn man in e die durch * ersetzt. Beide
Gleichungcu zusammen repräsentiren die gesuchteu Asymptoten.
Man hat also den Satz:
„Die Asymptoten der dem Dreieck AtAtAa umgeschriebenen
„Hyperbeln mit gleichen Asymptoteuwiukeln bilden im allgemeinen
„zwei Strahleubüschel 3ter Gasse, der Art, dass die beideu Asymp-
toten jeder Hyperbel entsprechende Seitensymmetriegeraden in den
„Büscheln sind."
Für 0 = 90ft muss der Factor von tau 0 in e verschwinden, also
ist die Bedingung für die sich rechtwinklig schneidenden Asymp-
toten
cot/!, . 5, (S, -*,)* + coU, • M^-SiP + cotJ, • Mli-St)1 = 0
es sind die Asymptoten der gleichseitigen, dem Dreieck AtAtA3 um-
geschriebenen Hyperbeln. Die Werte
Ii = h - * s
erfüllen die Gleichung und geben die » ferne Gerade, welche, wie
bekannt, als auf sich selbst senkrecht betrachtet werden kann.
Die Mittelpunkte der betrachteten Hyperbeln, deren Asymptoten
gleiche Winkel bilden, liegen bekanntlich auf einer Curve 4ter Ord-
nung (s. u. A. Bücking, a. a. 0. 8. 13). Wir wollen mit Hilfe des
Vorhergehenden die Gleichung dieser C* ableiten. Die Asymptoten
einer Hyperbel seien
Pi *i+Pixt-\- 2>3*s - 0
lh Pt Pt
Daraus folgen die Coordinaten des Mittelpunkts
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312 bückiny: Die Seiiensymmetriegeraden des Dreiecks.
* v *t : *a = Pi W — Psf) : PtW - Pi ") m'Pt(Pi* - Pt9)
Man setze'
*i - ~ Ps')
und hat dann
ferner ist
^ i P« — yia ~ *»* ~ *»')
Ps Pt "~ *t*s
also
Pt Ps <P
P3 Pi *S*3
wenn
ist, also
Demnach aus rj
oder
Ps
5L
Pt
Ps
"»3*1
Pj
Pt
9.
Pt
Pl
" *l*t
zl • * t • *3 — Pl • Pt • /'3 • <P
Pj Pt Ps — — ~*
Wir haben jetzt die Mittel « umzuformen. Wenn
£ pi xi « 0
eine Gerade ist, deren Linieucoordiuateu t genügen, so hat man,
indem mau auf 6 zurückgreift,
Pi 'Pt* ~ Ps* ) +P2(P3* — Pi*) + Ps(Pi ' - Pt*)
Es ist aber T tau Ö [cot A, . p,)p, —,,')' + . . .]-„
a _ *i *t *s (*i + *t+ ya) (— *\ jh *t Hr *3)
9 's 's
demnach
*i+*, + *a±tang. Xl + *, + *a
. [cot 4, x, (_ jr, + 4. X3) 4- . . .]»o
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hückiny: Die Stilen >t/mmetriegera<tcn fies Dreiecks. 313
Diese Gleichung zerfällt in
und
[cot As *, -f ** + ^a) + • • . J ± <pcote — 0
setzt man den Wert von q> ein uud hebt aufs Quadrat, so ist
[Zcot^, .«■<(—«* + */ + **)P
+ COt«0(*1+r,+ a-8)(-J-1+r1+T3)(a-1— *,-f x3) . -f ar, — x3) - 0
„Diese Curve'4ter Ordnung enthält also die Mittelpunkte der dem
„Dreieck AAAtÄ^ umgeschriebenen Hyperbeln mit gleichen Asymp-
„totenwinkelu
Die Curve hat Dlf Z^, D3 zu Doppelpunkten und geht durch
die 2 x fernen imaginären Kreispunkte.
Hier fällt der Unterschied zwischen 0 uud (180°— Ö), welchen
wir in t uud # wahrnahmen, weg, wie zu erwarten war.
Sie zerfällt für 0 — 90° und wir kommen mit
2: coM, . n . (— *i + rj +zk) = 0
auf deu Feuerbach'scheu Kreis zurück ; ferner treten für Ö = U°
statt der Curve die 4 als Ssg sich selbst entsprechenden Geraden
9* « ü auf.
8. Normale Seiteusymmetriegeradeu oder die
F usspunktliuien dos Dreiecks; die Curve von Steiner.
Die Gesamtheit der zu einander normalen Ssg bildet , wie wir
abgeleitet haben, ein Strahlenbüschel 3ter Classe, dessen Glei-
chung ist
cot-ijgjd, — V + coM,^— y + coUallt— W" = 0
Durch jeden Punkt der Ebene gehen also höchstens 3, wenig-
stens aber eine dieser Geraden. Sie siud die Strahlen einer Gegen-
schaar, deren Leitcurve der Feuerbach'sche Kreis des Dreiecks ist
mit der Gleichung:
COtA^ti— x,-f ars-f x3) -f COtJfffsfa — x,-f *3)
*QiAzx&*x -f x% — xs) — 0
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314
Bücking: Die Seiteimyrnmetriegeraden den Dreiecks.
d. b. der Schnittpunkt von jo 2 aufeinander senkrecht stehenden
Ssg liegt auf dem Feuerbach'schen Kreise.
Diese Geraden sind auch die Asymptoten der d'ii Dreieck
AiAsA;i umgeschriebenen gleichseitigen Hyperbeln, ferner die
Scheiteltangcnteu der dem Dreieck AXA^AZ uDd endlich die Axcn
der dem Dreieck Dx DtD$ eingeschriebenen Parabelu. Auch sieht
man leicht, dass sie die Fusspunktlinien oder Simsongeraden
des Dreiecks AtA^Az sind; denn man erhält eine solche, wenn
mau von einem beliebigen Puukt /' des Kreises AtAtA3 auf die
Dreiecksseiten die Lote fällt und deren Fusspunkte, die auf einer
Geraden p liegen, verbindet. Denn p ist nichts anders als die
Scheiteltangente der dem Dreieck eingeschriebenen Parabel n mit
dem Breunpunkte r.
So sehen wir, dass die zu einander normalen Ssg eine vielseitige
und deshalb wichtige Rolle in der Geometrie des Dreiecks spielen.
Viele Mathematiker haben sich mit ihnen beschäftigt, seitdem Steiner
nachgewiesen hatte, dass sie eine Curve der 3. Gasse und 4 ter Ord-
nung mit 3 Spitzen (die sog. Steiuer'sche Curve) umhüllen. Steiner
gab eiue Reihe von Sätzeu ohue Beweis im 53. Band von Crelle's
Journal. Schröter behandelte im 54. Band die Sache synthetisch.
Er betrachtet die Fpl. als Verbindungslinien der Punkte des F.
Kreises und deren oo fern liegenden Wiukelgegenpunkte für das
Dreieck 1>1DSI)A. „Durch einen Puukt a des Kreises geht ein fester
Strahl aax und ein beweglicher Strahl ux, welcher in den x den
Kreis zum andern Male trifft- Trägt man den Winkel xna, an den
Schenkel aoJ entgegengesetzt an, so dass der andere Schenkel a^,
dieselbe Neigung zu aa, hat, wie ar zu aa, uud zieht daun durch
den Punkt x eine Parallele zu «x,, so wird dieselbe eine Curve 3 ter
Classe umhüllen, während der Punkt x den Kreis durchläuft*4. Vou
dieser Definition, welche das Dreieck I\DtDz bei Seite lässt, aus-
gehend, entwickelt er in überaus klarer Weise die Hauptfragen;
doch verallgemeinert er das Problem, indem er au die Stelle des
Kreises und der x fernen Geraden eine beliebige Punktreihe 2 ter
uud 1 ter Orduung setzt.
8 Jahre später (1865) erhob sich unter englischen Mathemati-
kern ein Wettstreit, die Fusspunktlinien aualytisch zu untersuchen.
Im 7., 8. und 9. Bande des Quarterly Journal of pure and applied
Mathematics rindet mau eine Reihe von Aufsätzen von Green, Fer-
rers, Cayley, Walton über uusere Geraden. Green gab die Glei-
chung der Fusspunktlinie des Punktes (aßy) für das Dreieck ABC
in trimetrischeu Coordinaten (x, y, z) in der Form
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Bückingi Die Seite n*yminetr »geraden des Dretrck*.
315
Zi(l— jO(1-9)+ l) + JK»-l)(ir-W -0
^worin JT — * . sin-4 . taiii4, A = C°^^ und die Gleichung der
Enveloppo ; doch fügt er hinzu : I am foreed to concludo for my part
that the easicst method of obtaining tho desired eliminant is the
straight-formed but unsymmeti ical course. Ferrers untersuchte mit
Hilfe von cartesischen Coordinaten und erhält für die Enveloppe
p = }a sin 3y
worin p das Lot vom Mittelpunkt des F. Kreises (Radius — Ja)
auf eine Fpl, und «J> dereu Neigungswinkel zu einer festen Axe be-
deuten, Im 8 Band füllte Cayley die vou Green gelassene Lücke
und giebt mit Hülfe Hesse'scher Formeln a symmetrical method zur
Ableitung der Taugentialgleichuug und der eingeküllteu Curve in
der Form
»)» recip ~ DJ + • • • I - ü
Dann bestimmte er durch mühsame Rechnungen die Coefficienteu,
um bei einer sehr complicirten Gleichung zu endigen; s. auch den
Nachtrag dazu iu demselben Bande S. 75.
Im 9ten Bande gab auch Walton die Gleichung der eingehüllten
Curve
L M N
worin a «= tan^l; L, M und Ar homogene Functionen 2ten Grades
in den laufenden Coordinaten der Curve bedeuten.
Ferrers (Band IX, S. 153j berechnete sie für das Dreieck
\\\ Wt W'3 (s. F. 3.) uud erhielt
was einfacher geschrieben werden kann als
1 1,1
*i* *** *$*
Bezogen auf das Dreieck mlvtvi (s. F. 3.) als Grunddreieck giebt
iene Gleichung vermittelst der Substitutionen
tt-lxS+xJ + *s'
*« — *\ + W + H1
x3 ~ *l + V + 7aV
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31G Biicking: Die Seitentymmelrieyeraden des Dreieck*.
• (*i*8+x^3-hf3'!^192(a-|+xi+x3)x1ar,ar3 = 0
Noch eine Gleichung der St. Curve haben wir anzugeben; man
hat gefunden, dass die St. Curve eine nicht transcendente Hyper-
cykloide ist, und als solche ist sie von Painjoin, Serret, Salmon,
Eckhardt und Kieper behandelt worden. Ihre Gleichung ist nach
Salmon, wenn man (s. F. 3) Out — r setzt und Ov, als y Axe an
nimmt, in rechtw. Coordinaten
(^ + y2)2-8ry3-f 24rr*3,+ 18rVS + J^ - 27 r*
So sehen wir, dass die Fpl. und die von ihnen umhüllte Stei-
ner'sche Curve vielfach untersucht worden sind; auch eine elemen-
tare Behandlung Ii*gt vor von Perlewitz (Progr. 1890, Nr. 99,
Sophiengymnasium zu Berlin) und hier rindet man auch auf der 2.
Seite einen guten Litteraturnachweis.
Wir betrachten es noch als unsere Aufgabe dem Leser die Fuss-
puuktlinien iu ihrer Gesamtheit zur Anschauung zu bringen.
In sehr einfacher Weise geschieht dies, weuu man sie, an die
Schröter'sche Betrachtung anknüpfend, als Verbindungslinien der
Puukte des Fcuerbach'schen Kreises mit deren ao fern liegeudeu
Wiukelgegcnpuukten (f. d. Dreieck DtDtD^ ansieht Nur werden
wir anstatt der ao fernen Punkte ihre 2ten Schnittpunkte mit dem
Kreise benutzen und hierdurch eine Vereinfachung erzielen. Ange-
nommen F und Fx seieu 2 Punkte des Kreises, und f und /, die
durch sie gehenden Fusspunktlinien , welche F und Fx mit deren
Wiukelgegeupunkteu verbinden; dann ist der spitze Winkel //, =
dem spitzen Peripheriewinkel über FFt. Denn zieht mau etwa DXFX
uud DXF und durch l)x zu / und die Parallelen, so erhält man
2 Paare Wiukelgegeugeraden , deren Winkel entgegengesetzt gleich
sind. Angenommen uuu f und /*, schnitten den Kreis zum 2 teu
Male in G und fr,, so verbinde mau F mit Gx. Da Wkl. Gx —
Wkl. so ist Wkl. GFGX (oder sein Supplement) doppelt so gross,
als jener, uud Bogen GGX =- 2 Bogen FFX aber mit entgegengesetzten
Drchuugssinn. Denkt mau sich F uud 0 den Bogen FG durch-
laufend, so werden sie in einem Punkt i , zusammenfallen, so dass
L\G - 2 6^/' ist.
Also können wir uns die Fusspunktlinien vorstellen als die Ver-
bindungslinien zweier Punkte des F. Kreises, welche von Ut aus-
gehend den Kreis in entgegengesetzten Richtungen so durchlaufen,
dass die Geschwindigkeit des einen (G) doppelt so gross ist, als die
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Buching: Die Seitensymmetriegeraden des Dreiecks. 317
des anderen (F). Hieraus lassen sich die meisten Sätze über unsere
Geraden mit Leichtigkeit ableiten ; z. B. gehen durcli F noch 2 andere
Fpl. FFt und FFS, denn da G deu Kreis 2 mal zu durchlaufen hat,
um alle Fpl. zu liefern, so geht er 2 mal über Fund liefert 2 neue
Fusspunktlinien, für welche F jetzt ein G Punkt ist. Jene stehen
senkrecht auf einander, da dem Kreise, welchen G von einem Durch-
gang durch F zum anderen zu durchlaufen hat, ein Halbkreis Fv F2
entspricht. Auch steht FG senkr. auf FtFs, denn wenn G nach
dem F wandert, so geht F bis zum Halbirungspunkt Fx von GFt,
obcnso muss F9 den anderen Segmentbogen FG halbieren. Wenn
F einmal den Kreis durchläuft, muss es mit G ausser in Ux offen-
bar noch 2 mal zusammenfallen ( ( ', und U3), so dass
Ut b\ — £/s t/s = Ua Uj = 120°
ist. Es sind dies die Berührungspunkte der Steiner'scheu Curte mit
dem Kreise. Jedes Segment FG wird durch einen der Punkte V ge-
drittelt, z. B. auch die Bögen DtHs , D%Ht und D3HSl wenn die //Punkte
die Fusspunkte der Höhen im Dreieck AtA*An bedeuten, da die Höhen
und die Seiten des Dreiecks AjA^A^ zu den Fpl. gehören. Lässt
man zwei benachbarte Fpl. FG und JFjtr, zusammenfallen, so muss,
da Wkl. ffi Wkl. Gt ist, der Schnittpunkt T jener auch in der
Grenzlage so fallen , dass er von F ebenso weit entfernt ist als G
von F. T ist daun der Berührungspunkt der Fusspuuktlinie FG
mit der St. Curve. So könnte man in der Ableitung von bekannten
Sätzen fortfahren; es sei nur darauf hingewiesen, dass die Aufgabe
bei gegebenem F Kreise und eiuer Fpl. die übrigen zu zeichnen
uud die Berührungspunkte der umhüllten Curve zu bestimmen, im
Gesagten eine sehr einfache Lösung findet ; mau vergleiche damit
die von Gremona gegebeue (s. Perlewitz S. 9).
Auch die Gleichung von Ferrers ergiebt sich hier leicht. Denn
nennt man L das Lot von O auf FG und
Wkl. FNÜ — 2^'
so ist
Wkl. UOS « und Wkl. FOL - 8*'
also
OL = OF . cos V
Man nehme also OA senkr. auf OF als feste Axe, setze OL — p
und OF=\a und nenne Wkl. LOA <=t//; dann ist
^' ^ = 409 und p = \a sin 3^
Wir wollen zum Schluss die Lage der 3 oben deönirten Punkte
U zu den Punkteu DxD2Da feststellen. Wir denken uns auf dem
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318 Buching: Die Seite n*ymmetrie9eraden das Dreiecks.
Bogen D,D, den Punkt F (a. Fig. 4) und die durch ihn gehende
Fpl. FG, so dass
Oü — 2UF
ist Wir ziehen zu D3D, die parallele Sehne FN und DXN. Daun
liegt der Wgp. von U <x> weit auf D,iV, also ist
FC? 8 ND,
Man setze
und die Wkl. des Dreiecks gleich «„ «, und > «,). Dann ist
W - 2tfs - 2«, + 3*; F£7 ~ * - 2 "'-^
Wir berechnen UD„ UDS und VD3 (d„ d3
23 - 2a,
d, 3 —
_2or1-r-4crt-}-6«3
02 ~ 3
also ist deren Summe
- 2(o, + + = 2»
Donken wir uns nun im Kreise D,D,D5 einen beliebigen Radius
OR (=» 1) als Axe von Acquipolleuzen und Bogen HL\ in der
Richtung der früheren gemessen, — n gesetzt, so ist
OU= £«, OD, ~ *(<>i+«>, OD, — OD, - £<<*•+«»>
also
OD, . OD, . OD, = £(rf.+rf2+«ra+3«)
und da
*i + + = 2« und fa* =» 1
so ist
ODt . ODt . OD, => £3« — Ot/s
also
s
Of/ - VOD, . OD, ."~ÖD,
Diese Wurzel hat 3 Worte, welche bekanntlich um 120° von ein-
ander getrennt sind, und liefert uns die Strecken OL\, OU% und
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Dücking: Die Stitentymmeiritqrraden den Dreieck*.
319
0U3. Wir haben also den Satz: „Für jeden Radius des Feuerb.
„Kreises als Axe von Aeqnipollenzeu ergeben sich die Radien
„nach dem Berührungspunkte der Steiner'schen Curve als Wurzel-
s
„werte von VÖn] . ODt . Öiy\
Dieser Satz gilt nicht allein für die Punkte />, sondern auch
für beliebig viele andere Tripel von Punkten des F. Kreises, näm-
lich den Seitenmittelpunkten aller Dreiecke, deren Seiten und Höhen
Fusspunktlinien sind.
Da UG = 2t/Fist (s. d. Fig.); so ist, wenn man die Axe der
Aeqnipollenzeu nach OF legt
3
OU - Yöa
Auch diese Gleichung liefert uns 3 Punkte, welche Toilpunkte der
in derselben Richtung gemessenen Bögen FG , FG-\-2n, FG-\-An
sind (s. diese Teilung, schon angewaudt bei van Schooten in seinen
coment. zur geometria des Descartes, Ausgabe 1663, p. 345 ff., de
cubicarum aequitionum resolutione)
Endlich folgt aus
3
OU = VoDt . ODt 70DS
und
V-
ou = yoG §
OG = ODx . ODt . OD3
gültig für die Axe OF. Sie bestimmt zum Punkt Fden zugehörigen
Punkt G und kann als Dcfinitionsgleichung der Fusspunktlinien
(/'G') für die Rechnung in Aeqnipollenzeu angesehen werden.
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320 Dziobek: Erweiterung de* Gauss' sehen Pentagramma mirificum.
XIII.
Ueber eine
Erweiterung des Gauss'schen Pentagramma
mirificum auf ein beliebiges sphärisches Dreieck.
Von
Dr. Dziobek,
Professor in Charlottcnburg.
In einer »Abhandlung (gesammelte Werke, Bd. III, Nachlass
pag. 481-490) hat Gauss für ein gegebenes rechtwinklig sphärisches
Dreieck ein Fünfeck besonderer Art, nämlich ein solches, dessen
fünf Diagonalen sämtlich Quadranten sind — von ihm Pentagramma
mirificum genannt — angegeben, aus dessen Betrachtung unter An-
deren sich auf der Stelle die merkwürdigen Nepor'schen Analogien
ergeben. Der Versuch, diese Figur so zu erweitern, dass sie auf
irgend ein gegebenes schiefwinkliges sphärisches Dreieck angewendet
werden kann, führt zwar zu einer grösseren Zahl von Punkten und
Linien, aber doch zu einem Netz von sehr übersichtlichem geome-
trischen Gepräge, aus dessen analytischer Untersuchung sich recht
eigentümliche Formeln für die Seiten und Winkel eines sphärischen
Dreiecks ergeben.
Man gelangt hierzu wie folgt. Gegeben sei das sphärische Drei-
eck ABC. Man construire das Polardreieck A'B'C\ so dass A' Pol
von BC\ B' von Cvi, C' von AB ist (Pol eines Kreisbogens oder
eines Kreises soll hier ein Punkt heissen, der zu jenem die Lage
von Pol zu Aequator hat. Im übrigen mag es gleichgültig sein,
welchen von beiden Polen man nimmt, da hier zwei gegenüberlie-
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Dziobtlc: Erweiterung des Gauss' sehen Pentagramwa mirificum. 321
gende Punkte im wesentlichen einander ersetzen und daher als ein
Punkt angesehen werden können). Die drei grössten Kreise durch
AA', BB\ CC sind dann die Höhen sowol des Dreiecks ABC als
auch des Dreiecks A'B'C" und schneiden sich in einem Punkte D%
Das gegebene Dreieck und sein Poldreieck liegen daher perspecti-
vi8ch und befinden sich die drei Schnittpunkte EFV der Seiten BC
und B'C, CA und CA', AB und A'B' in einem grössten Kreise.
Bisher sind 10 Punkte ABC, A'B'CD, E, FG und 10 Kreise
genannt worden. Sie bilden eine in sich geschlossene Figur, derart,
dass durch jeden Punkt drei Kreise gehen, und auf jedem Kreise drei
Punkte liegen. Ausserdem ist diese Figur sich selbst polar, da jedem
der zehn Punkte einer der zehn Kreise als Aequator entspricht.
Doch tritt ihr Charakter fester hervor bei einer zweckmässigen Be-
zeichnung ihrer Punkte (und Kreise). Hierzu wählt man am ein-
fachsten 5 Indices 1, 2, 3, 4, 5 und giebt jedem Punkte zwei ln-
dices, so dass z. B. der Punkt A die Indices 1 und 4 erhalten und
von nun an Pu oder F41 heissen möge. Dann sollen die neuen Be-
zeichnungen folgende werden:
A B C, A' & C" D E E G
P«,i P4,2 /'4,3 P»,2 A.3 A.5 A,3 ftrf
Die Indices sind so verteilt, dass je zwei Punkte mit einem gleichen
Index, wie z. B. P2:, und /',3 auf einem der zehn Kreise liegen. Auf
demselben Kreise liegt auch der Punkt P|^. Er möge h.$ oder 1$,a
genannt werden u. s. w., so dass jeder Kreis durch die drei Punkte
geht, welche mit ihm keinen Index gemein haben.
Sämtliche „Diagonalen" dieser Figur, z. B. Fi9— Pu sind Qua-
drauten, und desgleichen schneiden sich in jedem „Diagonalpunkte",
wie /,2, /34 die beiden Kreise senkrecht. Zählt mau diese 15 Kreise
und 15 Puuktc noch hinzu, so lassen sich in der Figur jetzt 15 sich
selbst polare Dreiecke namhaft macheu.
Unter den vielen merkwürdigen in dem Netz enthaltenen Figuren
möge hier nur noch eine besondere Art hervorgehoben werden.
Stellt man 5 der zehu Punkte zu einem Cyklus zusammen, z. B.
90 erhält man nichts anderes als ein Gauss'sches Peutagramma mi-
rifieum, da die fünf Diagonalen, wie l\i~P&\ sämtlich Quadranten
sind. Solche Fünfecke, die der Einfachheit we^en mit [1, 2, 3, 4, 5]
etc. bezeichnet werden mögen, giebt es 12, und sie gruppiren sich
zu zwei und zwei, wie z. B. [I, 2, 3, 4, f>J und [1. 3, 5, 2, 4] der-
Arch. d. M»th. u. Phy». t Beibe, T. XVI. 21
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322 Dziobtk: Erweiterung tifs Gaumt'xehen Pentagramma mirificum.
art, dass die zehn Punkte P und die 10 Linien / sich in nur je
einem als Ecken oder Seiten finden , wobei überdies noch zu be-
merken ist, dass jedes der beiden Pentagramme dem andern zugleich
ein- und umschrieben ist.
In Folge der Symmetrie leuchtet auch ohne Weiteres ein, dass
dieselbe Construction , welche von dem sphärischen Dreieck ii,,,
^421 ausgegangen, zu demselben Satze fahren muss , wenn man
von irgend einem der 20 sphärischen Dreiecke ausgeht, die aus diesem
durch Vertauschung der Indices hervorgehen. Und es muss auch
möglich sein, ihre Seiten und Winkel, (oder auch nur ihre Seiten,
da zu jedem Dreieck das Polardreieck in der Figur vorhanden ist)
durch symmetrische Formeln auszudrücken. Es erhebt sich aber die
Frage, in welcher Weise dies geschehen soll?
Zu ihrer Beantwortung ist es sehr zweckmässig, das Netz anf
folgende Weise auf den Raum hinein zu projicireu. ftan suche im
Haume fünf Punkte Q^QiQiQAQb auf, derart, dass diu 10 Ver-
biudungslinieu dieser fünf Punkte parallel sind zu den 10 durch die
Punkte /' gehenden Durchmessern der Kugel , also z. 6. Q4 Qb
parallel zum Durchmesser nach 1*4^. Dass dies möglich ist, ergiebt
sich ohne Weiteres aus der Tatsache, dass je drei der Durchmesser
immer in einer Ebene, nämlich der Ebene eines Kreises / liegen.
Auf die fünf Punkte Q überträgt sich dann die Polarität in der
Weise, dass die Verbindungslinie irgend zweier, z. B. Q4Q& sonkrecht
steht auf der Verbiudungslinie zweier anderer, z. B. Qt also auch
seukrecht steht auf der Ebene C^, Q3. Je vier der fünf Punkte
bilden daher ein Tetraeder, in dem die gegeuüber liegenden Kanten
auf einander senkrecht stehen.
In oinem solchen Tetraeder schneiden sich aber dio vier Höhen
in einem Punkte, und dieser Punkt ist kein anderer, als der fünfte,
übrig bleibende Punkt.
So hat sich also die Aufgabe in eine andere verwandelt, näm-
lich die Winkel der 10 ebenen Dreiecke durch symmetrische For-
meln auszudrücken, und hierzu ist es wieder am besten, sich an die
Längen der 10 Verbiudungslinien Q, Qs zu halten. Nach einem be-
kannten Satze sind in einem Tetraeder, dessen vier Höhen sich in
eiuem Punkte schneideu, die drei Summen der Quadrate gegenüber
liegender Seiten einander gleich, also z. B. :
Qt Q** + Qa V - V + 0« <2** = Qu2 + Qn* <*c-
Diesen Gleichungen wird genügt, wenn man setzt:
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JJziobek: Erweiterung des Gauss1 sehen Pentayramma mirißcum. 323
Q, Q,* = «, + u,
Qi Qs* - «i + »3
Qi QS = "i + «4
etc., wo die fünf Grössen u noch näher zu untersuchen sind. Hierzu
bemerke mau, dass QA Q& senkrecht auf der Ebene Qt Q2 Qs steht.
Der Durchschnitt beider sei S und es sei
QtS - x
QbS - y
also zunächst
±(*±f)- V«^T^
Andererseits folgt sofort durch Betrachtung des Dreiecks Q4 Q5 Qj ,
indem S der Fusspunkt einer Höhe ist:
«*— - Q4 Qi* - Q5 Q11 = u4 - u6
daher in der Verbindung mit der vorigen Gleichung
±(*T,)- ^^5-
daher
±.-— * —
4- "5
x und * sind die Höhen von Q4 und Q5 der beiden Tetraeder
GjQsQaQ« und OiQ^Q^^k' ^ie Inhalte derselben verhalten sich
daher wie ua:u& oder wie — : — . Da nun die algebraische Summe
der Inhalte der fünf Tetraeder = 0 ist, so folgt hieraus die wich-
tige Gleichung:
Ml **« M3 M4 u5
Eine andere Gleichung zwischen den u findet nicht statt. Zu
bemerken ist aber, dass für reelle Punkte nur eines der u negativ
sein kann.
Aus dem Dreieck Q,Q»Q3 folgt sofort:
ai*
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324 Dziobek : Erweiterung des Gauss' sehen Pentagramma mirißcum.
und ähnlich für alle zwanzig Winkel. Hieraus findet man
sin Qs Q, Q3 — sin Pl2 P18 — — — — - ~ —
Kehrt man endlich wieder zu dem ursprünglichen Dreieck v4/?C
und seinem Polardreieck A'B'C zurück, so ergeben sich schliess-
lich folgende eigentümliche Formeln für die Seite abc uod Winkel
aßy eines sphärischen Dreiecks.
sin a
sin b
COS« =
cos b —
cosc
cos a
w5
COS/3 =
"5
«4 CQ8 ^ — «ä
y»*i+«Ä • y«t+«4 y«i+Mr. • y«t+
* «1«» 11 6
y«t-f-M4 . V«3-r-"4
sin ff =
I'
«tM5
y«.<»H-«4 • V«|-{-"4
sin 0
y«t+«s • yMi+Mi
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Dziobtk: Erwticrung des Ga*»*'»ch*n Pentagramma mir>jumm. 325
II)
sin* - l Ji8"5.—
siny -
wo zwischen den u die Uleichang I) stattfindet. Zu bemerken ist
noch, dass man die Vorzeichen der Wurzeln im allgemeinen beliebig
annehmen kann.
Vertauscht mau in den Formeln II) die Indices 1,2. 3, so bleibt
mau in demselben Dreieck und wechselt die Reihenfolge der Ecken.
Vertauscht mau die Indices 4 und 5, so geht man von dem Dreieck
zu seinem Polardreieck über. Vertauscht man aber die Indices 1,
2, 8, 4, 5 unter einander in irgeud einer anderen Weise, so ergeben
sich die Seiten und Winkel eines anderen Dreiecks aus den vorhin
namhaft gemachten Gruppen von 20 Dreiecken.
Aus den Gleichungen II) folgen noch einige kleine Reductionen
u, : uj : U3 : u4 — — cos a cos b cos c -f- cos*« : — cos a cos b cos c -|- cos*&
: — cos a cos b cos c -f- cos c* : cos a cos b cos c
und man kaun also, da eine der Grössen u beliebig bleibt, setzen:
Uj — sin 6 . sine . cosa . cosa
Mg — sin* . sina . cos2> . cos/3
M3 = sina . sin 6 . cosc . cosy
u4 <= cosa cos b . cosc
Andererseits ergiebt sich entsprechend
»I : u* : : m4 : w6 = cosla -f - cos a cos ß cos y : cos2/3 + cos o cos 0 cos y
: cos*y -j- cos a cos /? cos y : — cos a cos ß cos y
= sin ß sin y cos a cos a : sin y . sin a cos ftcos ß: sin n : sin ß cos c cos y :
— cos acos ß cosy
Setzt man daher durch Abkürzung
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326 Dz tobt l: Erwtittrung dt» Gaua$*$chen Pentagramma mirifii
Tr_. sina sin* sine
sina sinp 'siny
so folgt:
uj — — ^cosacos/Jcosy
nnd daher zum Schlass noch die ausserordentlich merkwürdige
Gleichung:
cosaco8 6cosc sin 6 sine cosa cos er sine sin acosi cos £
1 1
_J_ D Q
' sin a sin 6 cos e cos y ^nosacos^cosy
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Zahradnik: Zur Theorie der Lemniskate.
327
XIV.
Zur Theorie der Lemniskate.
Von
Dr. K. Zahradnik.
Die Lemniskate, deren Gleichung
(«,+y*),-2o4(«*-^) = o i)
ist bekanntlich eine rationale Cnrve. Jeder Kreis, der die Lemnis-
kate in realem Doppelpunkt berührt, schueidet dieselbe in 7 festen
Punkten; der achte Schnittpunkt ist eindeutig vom Halbmesser «
des Kreises abhängig, d. h. wir können den Halbmesser als seinen
rationalen Parameter betrachten uud erhalten so
2)
als Gleichuugen der Lemniskate in parametrischer Darstelluug.
»
Durch die Substitution
U mm at, O V2 — C 3)
gehen diese Gleichungen über in lJ
1 ) Den Parameter « benutzt Dr.
Lemniskate in rationaler Behandlung,
Hermite xur Pararaetcrdarstcllung f4)
lyse. Pari« 1873, pg. 242.
Em. Weyr in seiner Abhandlung .• Die
Prag 1875. Auf anderem Wege kommt
der Lemniskate in seinem Cours d'Ana-
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328
Zahradnik: Zur Theorie der LemnUkaU.
4)
f i — <2)
Setzen wir nun die Werte (4) in die Gleichung eines Kreises
ein, so erhalten wir sofort
hhhU - 1 5)
als die Bedinguugsgleicbung für die Lage von vier Punkten tv tf,
/3, tA der Lemniskate auf einem Kreise.
Setzen wir
r, = f, — <4 — <
so erhalten wir
fit, = 1 6)
eine Relation zwischen dem Oseulatiouspunkte t des Krümmungs-
kreises und dessen Durchschnitt /, mit der Lemniskate.
Aus der Gleichung (0) erhellt, dass durch jeden Punkt /j der
Lemniskate drei Krümmungskreise hindurch gehen uud zwar ein
realer und zwei imaginäre. Die Parameter ihrer Oseulatiouspunkte
erhalten wir als Wurzeln der kubischen Gleichung
t> - 7)
h
Aus dieser Gleichung folgt sogleich, wenn wir ihre Wurzeln mit
t\ t", f bezeichnen, dass die drei Osculatiouspunkto t\ t'\ f der
drei Krümmungskreise, welche durch den Punkt *, der Lemniskate
hindurchgehen, auf einem Kreise liegen, was natürlich ist, da ja
dieser Satz für den Kegelschnitt gilt, und somit auch für jede Curve,
welche aus ihm durch Inversion hervorgeht, z. B. Cardioide, Lemnis-
kate, Cissoide.
Setzen wir der Kürze wegen
2ü =*(*)» *<*-<«),
so folgt aus (7)
somit
(0i-0, (*),-0, = £ (8)
M - ("Ol = o
für ft = 3/, wo A und n ganze positive Zahlen sind
(8')
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Zahradnik: Zur Theorie der Lemniskate.
:J29
Die drei Osculationspunkte t\ t*% tm, welche dem Punkte tt zu-
geordnet sind, nennen wir ein Osculationstripel oder Osculations-
dreieck.
Schwerpunkt des Osculationstripels.
2. Es sei tj) der Schwerpunkt des Osculatioustripels l)
hi 's» welches dem Punkte / zugeordnet ist, somit gilt mit Rück-
sicht auf die Gleichungen (8) und (8'):
r C U(l-tf) <(! + <')
9)
* D ä * l-j-ö* w cT-f- r*
„Der einem Osculationstripel zugeordnete Punkt der Lemniskate
„ist der Schwerpunkt dieses Osculatioustripels.'
Umkreis des Osculationstripels.
3. Die Gleichung des Kreises durch drei Punkte ist
t*2**1) I «s * 1 1 - • I •f+fÄ, r. 1 1 +9 1 *■ 1 1
Nun ist für ein Osculationstripel
-2C»^ . {(*,) + (0,(0»)
wegen der Gl. (8) und (8'); ferner ist
1-^.11-=^-^
r'-f y», *, 1 | 3
1) Statt t', tn, tn> schreiben wir im folgenden f,, fsl tt und den zuge-
geordneten Punkt tx bezeichnen wir einfach t.
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330
Zak radnik: Zur Thtorit der famniikalr.
n(i-f /**)
WO
^ - I 1, *, I« |
ist, somit geht die Gleichung des Kreises (10), wenn es ein Umkreis
eines Oscalationstripels ist, Ober in
oder mit Rücksicht auf die Gl. (8)
7,= (lH-/«)x + (l-/2^-2cf = 0 11)
Der Umkreis eines Osculationstripels zerfallt somit in zwei Ge-
rade, in die Gerade T und in die unendlich ferne Gerade, da wegen
I *, * 1 1 = 0
das dem Punkte t beigeordnete Osculationstripel auf einer Geraden
T liegt, welche den Punkt t selbst enthält.
Die Gerade T ist somit die gemeinschaftliche Sehne des realen
Krüroroungskreises und der Lemniskate. Beschreibt der Punkt r die
Lemniskate, so hüllt die Gerade T die gleichseitige Hyperbel
H £= **— **-c» = 0 13)
ein, mit c =» ÖA als realer Halbachse.
Construction des Krümmuugsmittelpunkles.
4. Bekanntlich ist die Lemniskate eine Fusspunktscurve dieser
Hyperbel für deu Mittelpunkt der Hyperbel als Pol. Daraus folgt
eine Construction des Osculationspunktes des realen Krümmungs-
kreises, welcher durch den Punkt t hindurchgeht, auf welchen Dr.
Em. Weyr *) auf ganz anderem Wege gekommen ist. Auf Ch er
richten wir im Punkte / eine Senkrechte. Ihr Durchschnitt mit der
Lemniskate ist der verlangte Punkt t*.
Umgekehrt können wir zu einem Punkte t* der Lemniskate. als
Osculatiouspunkt genommen, den beigeordneten Punkt / finden als
Durchschnitt des Kreises, dessen Durchmesser Ot*, mit der Lern
I) Dr. Em Weyr L c. pg. 21.
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ZahraHnik: Zur Theorie der /.emntAate.
33]
Da nun die Construction der Normale im Punkte / keine Schwie-
rigkeiten bereitet, so ist auch eine einfache Construction des Krüm-
mungshalbmessers und des Krttmmungsmittelpunktes in einem Punkte
der Lemniskate gegeben.
Die Gerade T ist somit eine Tangente der Hyperbel H\ ihr Be-
rührungspunkt sei M, und t der Fusspunkt iu Bezug auf O als Pol.
Bekanntlich können wir aber die Lemniskate als eine Inverse der
gleichseitigen Hyperbel // auffassen mit O als lnversionscentrum und
OA «= c als Halbmesser des Inversionskreises.
Somit gilt
Betrachten wir die Lemniskate als eine Fusspunktcurve der Hyperbel
H mit O als Pol, so entspricht dem Punkte M(x, y) der Hyperbel
der Punkt <(|, r\) der Lemniskate; betrachten wir aber die Lemnis-
kate als Inverse der Hyperbel // in Bezug auf / als Inrersions-
kreis, so entspricht dem Punkte M(r, y) der Punkt N(t\ tj')
der Lemniskate. Die Punkte t, A' liegen symmetrisch gegen die
Jf-Achse. Es ist uämlich
Ersichtlich ist die Polaro Pm des Punktes M in Bezug auf
den Inversionskreis r eine Tangente der Hyperbel H; deren Be-
rührungspunkt M' mit M zur Achse X symmetrisch liegt.
Diese Eigenschaft köunen wir auch anders ausdrücken. Die
Hyperbel H ist sich selbst polarreciprok in Bezug auf den Kreis T.
Weitere Eigenschaft der Osculatioustripel.
5. Wir wollen nun die nachstehende Eigenschaft der Oscula-
tioustripel beweiseu, nämlich: „Die Tangeuten der Lemniskate in
„den Punkten des Osculationstripels schneiden sich iu einem Punkto.'4
Die Gleichung der Tangente der Lemniskate im Punkte / lautet
ON . OM
= c»
(!-<*) (l-T-4^ + f*)y - (1-f t») (1 - M* + t*)m = 4 c/3
332 Zahradnikx Zur Theorie Her Lem»i*kale.
Dio Tangenten dreier Punkte *„ iiy /3 der Lcmniskate schneiden
sich in einem Punkte, wenn
| 1-|_3,»_3<*_,6 x __3,i_s<4 + ,«7 ^(„o
Nun ist diese Determinante gleich
1 1, — Sf* — r* -f f6, t3 | — 0
oder in Summanden zerlegt:
3 | l, i*. t* | 1, t\ <* | -h | !, t\ *« | - 0 12)
Ist nun <Ä, t9 ein Osculatioustripel, so gelten die Gleichungen (8)f
und in Folge dessen ist jeder einzelne Suinniaud vou (12) gleich
null, womit die Eigenschaft der Osculatioustripel der Lemuiskate
bewiesen erscheint.
I>urcb Inversion gelangen wir zum nachstehenden Satze: ,,t'ie
„drei Kreise, welehe e:ue gleichseitige Hyperbel in den Punkten
„eines Osculationstripels berühren , und durch den Mittelpunkt der
„Hyperbel hindurchgehen, schneiden sich in einem Puukte".
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Miscollen
333
XV.
Miscellen.
l.
Nachtrag zu Nr. XI. Ueber das gleichseitige Tetraeder.
§ 13. Eigenschaft des eingeschriebenen Tetraeders bezüglich
auf das einhüllende Parallelepipedon.
Lehrsatz 13. Schreibt man ein gleichseitiges Tetraeder in
ein Parallelepipedon ein, so ist stets letzteres rechtwinklig, und um-
gekehrt
Beweis. Nach Lehrsatz 10. sind die Gegenkanten des Tetra-
eders einander gleich, das sind die Diagonalen der Gegenseiten des
umhüllenden Parallelepipedons (s. §. 12.) Projicirt man diese Pa-
rallelogramme in paralleler Bewegung auf einander, so können die
genannten Diagonalen nicht auf einander fallen ; denn wären sie vor-
her parallel gewesen, so hätte das Tetraeder in einer Ebene ge-
legen. Folglich werden sie die 2 sich schneidenden Diagonalen je
eines Parallelogramms, und dieses ist, weil sie einander gleich sind,
ein Rechteck. Das Parallelepipedon ist demnach von lauter Recht-
ecken begrenzt, also rechtwinklig, w. z. b. w.
Das Umgekehrte ergibt sich noch einfacher. Die Gegenkanten
des Tetraeders sind als Diagonalen eines Rechtecks eiuander gleich,
folglich die Seiten des Tetraders alle einander congruent, also gleich.
Vermöge dieses Satzes erscheinen Eigenschaften des rechtwinkligen
Parallelepipedons als Eigenschaften des eingeschriebenen gleichseitigen
Tetraeders. So sind namentlich die gemeinsamen Normalen der Ge-
V
I
I
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334
genkanton des Tetraeders, welche sich nach leichter Betrachtung als
Parallelen mit den Kanten des einhüllenden Parallelepipedons , von
dessen Mittelpunkt aus gezogeu, darstellen, ein System dreier, sich
im Mittelpunkte schneidenden orthogonalen Geraden. Der Mittelpunkt
des Parallelepipedons ist offenbar auch Mittelpunkt der ihm um-
schriebenen Kugel, welche, weil unter deren 8 Ecken 4 zur Be-
stimmung hinreichen, auch dem Tetraeder umschrieben ist. Aus
allem geht hervor:
Lehrsatz 14. Die gemeinsamen Normalen der Gegenkanten
eines gleichseitigen Tetraeders schneiden sich im Mittelpunkt der
ihm umschriebeneu Kugel.
Seien, wie in § 12, die an I\ anstossenden Kanten des Parallel-
epipedons Axeu der X, F, Z, auf ihnen
*~«, r-p, Z=y
die Kantenlangen. Dann sind die Ecken des Tetraeders:
P, 53(0,0,0); PtS=<«,M)i Z'3=(«,0,y); ?4S(0,ft7)
die Kanteupare:
p*p9
9i
- Pi Pi -
ffi
- P*P* -
9s
letztere, als Hypotenusen durch die Katheten a, ß, y ausgedrückt:
woraus:
o„^+«; ^V+*l-V; y_^W=tf
Die Grössen a, ß, y drücken die normalen Abstände der Gegen-
kanteu des Tetraeders aus.
Der Schnittpunkt der gemeinsamen Normalen hat als Mittel-
punkt, des Parallelepipedons die Coordinaten:
Y-iß; Z~\y
Ihre 3 orthogonalen Richtungen bestimmen sich durch die
Mittelpunkte der Seiten des Parallelepipedons, durch welche sie vom
Schnitt aus gehen, nämlich (in Coordinaten ausgedrückt)
(0, \y\ (|«,0, ky), (KIM)
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Miellen.
335
Ihre Gleichungen lauten also:
III. A'-i«; Y~\ß
R. Hoppe.
2.
l'eber Primzahlen.
I.
Es lassen sich arithmetische Reihen zweiter Ordnung bilden, in
denen sehr viele Zahlen Primzahlen sind. Die allgemeine Formel
zu solchen Reihen ist
Solche Reihen sind z. B. die folgenden:
5, 11, 19, 29, 41, 55, 71, . . .(Formel: x*+bx+ 5)
11. 23, :?7, 53, 71, 91, 113, . . . (Formel: *2 + llx-f-11)
23. 47, 73, 101, 131, 163, 197, . . . (Formel: x« + 23z + 23)
7, 13. 17, 19, . . . (Formel-* — a2+7a: + 7)
13, 37, 59, 79, 97, 113, 127, . . . (Formel: -ar*-f-25a:+13)
Für die Anzahl der Primzahlen innerhalb einer Grenze x* lassen
sich zu bestimmten Classen von Quadratzahlen arithmetische Reihen
bilden. Es ist z. B. :
Hh cu?-\-bx-\-p (/> = Primzahl)
8
W
II.
Quadratzahlgrenze :
Auzahl der Primzahlen:
(1 • 2*)*
(2 . 28)«
(3 . 2*)*
6
18
34
336
Hüotlk*.
Formel für die Anzahl der Primzahleu:
2p;« + 10* + 6
(x - 0, 1, 3, . . . )
Man kann diese Verbältnisse auch so ausdrücken:
Quadratzahlgrenze: (n22)2. Anzahl der Primzahlen: n(n-}-3) — 1)2
Bis zu der Quadratzahl (8 . 2*)* — 10, 24 und der Anzahl der Prim-
zahlen (8.11 — 2)= 174 stimmen diese Verhältnisse genau. Von
hier ab treten Abweichungen ein, die aber auch von regelmässiger
Form sind und die Bildung der weiteren arithmetischen Reihen für
die Anzahl der Primzahlen ermöglichen.
G. Speckman n.
Oldenburg i. Gr.
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Oorkowski: Schleiermacher al$ Mathematiker.
337
XVI.
Schleiermacher als Mathematiker.
Ein Brief von ihm an don Rcichsburggrafen und Grafen
Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna-Schlobitton, 1791.
Aus dem reichsburggräfl. Dohnaschen Archive zn Schlobitten
mitgeteilt
von
H. Borkowski-Schlobitten (Ostpr.)
Als Schleiermacher am 22. Oktober 1790 als Erzieher in das
bnrggräh1. Dohnasche Haus zu Schlobitten eintrat gieng ihm der Ruf
nicht nur eines philosophisch ausserordentlich beanlagten Geistes,
sondern der eines vortrefflichen Mathematikers voraus. So fügt der
Herr des Hauses , Burggraf Friedrich Alexander , der spätere Ober-
marschall des Königreichs Preussen in einem Briefe *) (5. Nov. 1790)
an seinen Zweitältesten Sohn Wilhelm, den späteren Landhofmeister
des Königreichs Preussen, (t 1845) welcher in Königsberg i. Pr. stu-
dierte, der kurzen Charakteristik Schleiermachers: „Ein Classischer
Gesellschafter ! bereidwilliger Mann, und Starker Lecteur . . . wozu
sein Anstand kombt" hinzu: „Er ist stark in der Mathematique".
Schleiermacher zeigte dieses sowohl in dem Unterrichte der Söhne
des Hauses, als auch in dem Briefwechsel, den er im folgenden Jahre
mit dem ältesten Sohne, Burggrafen Friedrich Ferdinand Alexander
zu Dohna, dem spätem preussischen Staatsminister, damals Referen-
darius in Berlin, eröffnete.
1) Orig. Arch. Schlobitten.
Arch. d. Math. n. PIijb. 2. Reihe. T. XVI.
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338 Borkowtki: Schleiermacher ah Mathematiker.
Leider ist von den Briefen , welche mathematische Fragen be-
handeln, bisher nur der folgende gefunden worden. Ans dem Schlüsse
desselben geht hervor, dass andere dieser Art vorangegangen und
wahrscheinlich auch gefolgt sind. Der vorliegende Brief, welcher
in dem vou J. L. Jacobi herausgegebenen Briefwechsel: „Schleier-
machers Briefe an die Grafen zu Dohna" (Halle 1837) nicht ent-
halten ist, lautet folgender massen1):
Arithmetik.
1. Wesen der Arithmetik.
Arithmetik und Geometrie sind beides Wissenschaften, die uns
Lebrsäze über die Verhältnisse der Grössen in einem gewissen Sy-
stem geben. Sie unterscheiden sich aber dadurch, dass sich die
Geometrie blos auf die stetigen Grössen im Raum bezieht
Anm. Stetig nennt man eine Grösse, die unserer sinnlichen
Anschauung ein Ganzes darbietet, wie z. £. jede geometrische Linie,
Fläche und Körper. Wir denken uns auch die stetige Grösse, wenn
wir nemlich keine Rüksicht auf ihre Materie nehmen gar nicht als
aus Theilen zusammengesezt, sondern als aus dem ganzen vorhandenen
Raum heraus genommen und begränzt. erst wenn wir sie haben denken
wir uns Theile willkührlich hinein, wir denken also hier die Theile nur
durch das Ganze. Ich glaube, dass ich Ihnen das schon lezthin münd-
lich deutlich genug gemacht habe. Erlauben Sie mir aber es durch ein
paar Beispiele zu erläutern. Indem ich einen Triangel zeichne, so stell
ich mir gar nicht die drei Linien als die Theile vor, aus denen er
zusammengesezt wäre, wie denn auch diese gar nicht Theile der
Fläche seyn können, sondern nur Gränzen ; dennoch entsteht der
Triangel, indem ich diese Linien ziehe, also nicht dadurch, dass ich
eine kleine Fläche als Theil hervorbringe und dann immer mehr
hinzuBeze, bis der Triangel fertig ist (das hiesse ihn aus Theilen
zusammen8ezen) sondern die ganze Fläche, die er einschliesst ist
schon lange vorhanden und ich thue nichts als sie abzusondern. —
Wenn ich zum Behuf irgend eines geometrischen Lehrsazes in
einem Triangel eine parallele mit seiner Basis ziehe , so denke ich
mir die beiden Theile nicht so, als ob der Triangel daraus ent-
standen und zusammengesezt worden , sondern diese sind wiederum
1) Orig. Arch. Schlobitton.
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Borkowaki: Schleiermacher als Mathematiker.
339
willkflhrlich aas dem Triangel abgesondert worden, eben so wie
vorher der Triangel selbst ans dem ganzen Raum. Wenn man sagt
ein Zirkel entsteht wenn eine gerade Linie Bich um einen festen
Endpunkt bewegt, so denkt man sich dio kleinen Flächenräume,
welche entstehn, wenn man die Bewegung der Linie irgend wo an-
hält gar nicht als die Theilo woraus der Zirkel erst zusammengesezt
würde, sondern der Bewegung ist nur die Regel , nach welcher die
Gränze hervorgebracht und also die Zirkelfläche abgesondert werden
soll.
Den Eigenschaften der stetigon Grösse im Raum, welche man
die ausgedehnte Grösse nennt sind grade entgegengesezt die Eigen-
schaften der Zahl, Grösse womit sich die Arithmetik beschäftigt.
Anm. Zahl ist Vielheit der Einheiten, und kann nicht anders
erzeugt werden, als indem wir uns in Gedanken dio Einheit so oft
wiederholen als die Aufgabe fodert. Hier ist die Einheit ein wahrer
Theil, eine jede neue Wiederholung derselben gibt uns einen Ab-
schnitt; hier denken wir das Ganze nur durch die Theile. Wenn
wir z. B. 8 denken, so können wir nicht umhin, uns eine gewisse Menge
Einheiten vorzustellen, welche die natürlichen Theile der Zahl sind,
und wir können uns den Begriff von der ganzen 8 nicht anders
machen, als indem wir von der eins aufangen und nach und nach durch
alle folgenden Zahlen heraufsteigen. — Sie könnten mir hier den Ein-
wurf machen, dass das auch bei den stetigen Grössen im Raum der Fall
sei, die wir auch nicht anders übersehn können, als indem wir mit dem
Auge nach und nach von einem Theil zum andern fortgehn. Das ist auch
genau genommen richtig, allein es gibt doch noch zwei Verschieden-
heiten und die sind es eben, worauf alles ankommt. 1., sagen wir
dennoch nicht, dass die Grösse so entstanden ist, sondern nur
unsere Anschauung derselben, welches wol unterschieden werden muss.
Bei der Zahl hingegen kann unser Anschauen dieses Fortschreitens
von einer Einheit zur andern wol am Ende entbehren, aber wir
denken uns die Grösse selbst als so aus der Einheit entstanden,
denn das ist ja der Begriff auf den wir alle Operationen des Verstandes
mit Zahlen (d. h. alles Rechnen) reduciren. 2., gehen wir bei der
geometrischen Anschauung durch jede unendlich kleine Grösse, die
in der gegebenen enthalten ist, und können eben deswegen diese
nicht als Theile ansehn durch deren Zusammensezung das Ganze
entstanden wäre; bei der Zusammensezung der Zahl hingegen gehen
wir nicht durch alle unendlich kleine Theile woraus jede Einheit
besteht, sonst würden wir uns die Zahl als Linie, als stetige Grösse
denken, sondern wir nehmen die Einheit selbst, und durch diese be-
kommen wir natürliche Abschnitte, d. h. Theile.
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340
Borkowtki: Schleiermacher als Mathematiker.
Ich glaube dass dies den wesentlichen Unterschied der Arith-
metik von der Geometrie ausmacht und um ihn in der Erklärung der
Arithmetik mit auszudrücken, müssen wir sie so abfassen:
„Die Arithmetik ist die Wissenschaft von den Verhältnissen der
Zahlen".
Anm. 1. Sie sehn dass man eine jede Grösse in eine Zahl
verwandeln kann wenn man eine Einheit zu ihrer Beurtheilung an-
nimmt, d. h. wenn man sie misst (denn eine angenommene Einheit
zur Beurtheilung einer Grösse die an sich nicht als Zahl erscheint,
heiBSt ein Maass). Also können auch die geometrischen Grössen als
Zahlen angesehen werden ; das geschieht aber nicht in der reinen
Geometrie (da wird nicht gemessen , und alle Zahlen sind nur zu-
fällig) sondern nur in der sogenannten angewandten Geometrie und
in der Trigonometrie.
Anm. 2. Man theilt aber die ganze Wissenschaft von den Ver-
hältnissen der Zahlen noch ab in eigentliche Arithmetik und
in Analysis, die Sie unter dem Namen Algebra kennen. Da wir
es (vor der Hand) nur mit der ersten zu thun haben, so wäre es
gut auch den Unterschied zwischen diesen beiden zu kennen. Den
besinn ich mich aber nicht befriedigend gefunden zu haben. Doch bringt
mich der Umstand, dass die Analysis Uberall in Gleichungen arbeitet auf
folgende Angabe: Die eigentliche Arithmetik gibt uns überall Data
um daraus Resultate zu finden ; die Analysis gibt uns Resultate, um
daraus gewisse Data die als unbestimt in ihnen enthalten waren zu
finden.
2. Noch eine Vergloichung der Arithm. und Geometrie.
In der Geometrie giebt es noch Grössen von verschiedener Art
und verschiedener Würde, deren eine nicht mit der andern ver-
wechselt werden, eine nicht in die andere Übergehn kann, nämlich
Linien, Flächen und Körper. Das kommt von der Eigenschaft des
Raumes her, welche man seine dreifache Ausmessung nennt. In der
Arithmetik wo wir es mit dem Raum nicht zu thun haben ist auch
nichts dergleichen zu bemerken; alle Zahlen sind von einerlei Art,
da sie alle aus Wiederholungen der Einheit entstanden sind, und
liegen alle in einer unendlichen Reihe, denn da es immer noch mög-
lich ist zu einer Zahl eine andere hinzuzusezen , so ist keine Zahl
an sich die lezte, und die Reihe derselben ist ins unendliche un-
vollendet. In dieser Reihe hat eine jede Zahl ihren festen Plaz
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Borkowskix SchUiermacker als Mathematiker. 34 1
nach der Menge der Einheiten die in ihr enthalten sind, nnd alles
was wir mit den Zahlen vornehmen, geht innerhalb dieser Reihe vor.
3. Von den allgemeinen Verhältnissen der Zahlen.
Dieses aber was wir mit den Zahlen vornehmen können, scheint
auf den ersten Anblik nicht so recht viel zn seyn; denn wenn wir
von dem Begriff der Zahl als Menge der Einheiten nnd des Zählens
als Hervorbringen der Zahl durch Wiederholung der Einheiten aus-
gebn, so erscheint uns kein anderes Ycrhältniss der Zahlen, als dass
eine grösser eine kleiner ist als die andre, eine aus mehrern andere
aus wenigem Wiederholungen der Einheit besteht, und wir finden
keinen andern Punkt aus dem wir sie vergleichen könnten, als zu
sehn wie viel Einheiten ich zu einer kleineren hinzusezen, wie weit
ich in der natürlichen Zahlenreihe vorwärts gehn rauss, um eine
grössere zu erlangen, und wie viel Einheiten ich von der grössern
wegnehmen, wie weit ich in der natürlichen Zahlenreihe rückwärts
gehn muss um zu der kleinen zu gelangen. Und so gäbe es keine
andere Operation des Rechnens als 1. zu einer Zahl gewisse Wieder-
holungen der Einheit, das heisst eine gewisse audere Zahl hinzu-
sezen und daraus eine dritte machen: Zahlen zusammenfügen, ad-
diren 2. von einer Zahl gewisse Wiederholungen der Einheit, d. h.
eine gewisse andere Zahl hinwegnehmen, und daraus eine dritte
machen: Zahlen trennen subtrahiren.
4. Erweiterung.
Allein wenn dieses auch alles ist, so werden wir doch bald sehn,
dass es wenigstens mehrere Arten giebt zu addiren und zu subtra-
hiren. Wenn man nemlich eine jede Grösse als Einheit betrachten
kann, so kann man auch eine jede schon zusammengesezte Zahl als Ein-
heit für andere ansehn. Das gibt nun einen neuen Gesichtspunkt
indem ich also eine jede Zahl nicht als nur aus der natürlichen, son-
dem auch aus irgend einer angenommenen Einheit entsprungen an-
sehn kann. Diese Befugniss und die Reduktion ihrer Anwendung
auf die natürliche Zahlenreihe ist der Grund aller übrigen Opera-
tionen des Rechnens; die einfachsten derselben sind multipliciren
und dividiren. Ich kann nemlich fragen: Die wievielste Wieder-
holung der Einheit, d. h. welche Zahl bekomme ich wenn ich die 12
als Einheit ansehe und diese Einheit viermal seze: Das ist multi-
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342
Borkowski: Schleiermacher als Mathematiker.
pliciron. Ich kann ferner fragen: Wie oft hätte ich die 12 wieder-
holen müssen indem ich die Eins 48 mal wiederholte? Das ist
dividiren.
5. Von der mechanischen Einrichtung unseres
Rechen-Systems.
Nachdem wir so die Begriffe der vier einfachsten Rechnungsarten
erfunden haben aus denen alle übrige nur Zusammensezungen sind,
so bitte ich Sie nun sich an das zu erinnern, was wir damals vom
dekadischen System sagten; von der grossen Erfindung für die
ganze unendliche Zahlenreihe sich mit 10 Zeichen zu begnügen und
dafür die Zahlen nach ihren Fortschreituugen in gewisse Ordnungen
zu theilen, welche bei den Ziffern durch die Stelle bezeichnet werden
wo sie stehn. Daraus lässt sich sehr leicht unser Verfahren bei den
arithmetischen Aufgaben deduciren; warum wir beim addiren und
sub. die gegebenen Zahlen gleichsam trennen, und successiv nur die
zusammengehörigen Ordnungen mit einander verbinden um zu rechter
Zeit die kleinern in die grössern verwandeln zu können , warum wir
beim multipliciren jede Orduung des einen Faktors einzeln mit dem
andern verbinden , aber beim dividiren umgekehrt die höheru Ord-
nungen zuerst eintheilen , weil wir sie oft wenn die Einheiten einer
Ordnung nicht hinreichen einen Quotienten derselben Ordnung her-
vorzubringen in die niedrigere Ordnung verwandeln müssen. Dieses
ganze dekadische System ist aber nicht notwendig sondern bloss
willkührlich ; die Alten rechneten nicht so und noch jetzt rechnen viele
Völker anders. Leibniz erfand eine Diadik wo er nur immer bis
2 zahlte und nur diese beiden Ziffern hatte: 0, 1.
6. Von den Reihen.
Wenn wir wieder von der Idee ausgebu, dass man nun eine
jede Zahl als Einheit behandeln kann, die beim Zählen wiederholt, so
eutstehn aus einem solchen Zählen mit einer angenommenen Einheit
andere Zahlenreihen als die natürliche (jedoch müssen sie immer in
der natürlichen enthalten seyn) z. E. man fängt von der Eins an,
nimmt aber die 3 zu der Einheit, welche immer wiederholt wird, so
bekommt man folgende Reihe:
1»). 4. 7. 10. 13. 16. 19. 22. 25. 28. 81. 34
und so fort bis ins unendliche.
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Borkowski: SchUiermacher ah Mathematiker. 343
Man kann aber auch bei jeder andern Zahl anfangen und es
eben so machen:
2. 5. 8. 11. 14. 17. 20. 23. 26. 29. 32. 35 etc.
Unter einer Zahlen Reihe (Progression, wenn Sie sich vor dem
fürchterlichen Wort nicht erschrecken) versteht man eine Menge von
Zahlen (einerlei wo sie anfangen und aufhören J von denen immer
die folgende aus der vorigen nach einerlei Gesez entstanden ist, wie
z. £. in den obigen Reihen dadurch dass immer zu der vorigen
Zahl, die 3, die als Einheit galt, hinzugesezt ward. Allein es kön-
nen auch noch Reiben aus ganz andern Gesezen entstehn. Z. E.
man kann bei einer Zahl anfangen diese selbst als Einheit ansehn
und wiederholen; dann aber wieder die Zahl, welche daraus entstand
als Einheit betrachten und eben so wiederholen. Ich meine auf
diese Art:
2. 4. 8. 16. 32. 64. 128. 256 etc.
Die 2 ist hier als Einheit angesehn und wiederholt, daraus ent-
stand die 4, nun wurde diese als Einheit angesehn und fortgezählt,
daraus ontstand die 8; nun wurde diese die Eioheit, und so immer
fort nach dem nemlichen Gesez. Es ist auch nicht nöthig, dass
man die angenommene Einheit nur einmal wiederholt um die nächste
Zahl der Reihe zu bekommen, man kann gleich ein vielfaches der-
selben nehmen, welches schon mehrere Wiederholungen derselben in
sich fasst. Z. E. ich fange bei der 2 an, will aber nicht die 2 nur
einmal wiederholen, sondern gleich dreimal: Daraus entsteht nun
eine Zahl diese wird als Einheit angesehn und ebenfalls nicht ein-
mal wiederholt, sondern dreimal.
2. 6. 18. 64. 162. 394. 1092. 3274.
Sie sehen ich behandle überall die Reihen als Arten zu zählen
und suche die Einheiten auf nach denen man zählt.
Die obigen Beispiele geben aber 2 gauz verschiedene Arten von
Reihen an die Hand.
Bei der einen wird eine Einheit gewählt und mit dieser so ge-
zählt wie mit der wahren Einheit in der natürlichen Zahlenreihe;
diese nennt mau zählende Reihen (arithmetische Progressionen).
Bei der andern wurde zwar auch die erste Zahl bei der man anfing
1) Mobs heiuen: 486. 1458. 4374.
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344
Jiorkowxk.i: Schleiermacher als Mathematiker.
zur Einheit gewählt und ein bestirntes vielfaches derselben genom-
men, aber dann eben diese nun erhaltene Zahl zur Einheit genommen
und eben so behandelt; diese nennt man steigende Reihen (geome-
trische Progressionen).
Sie sehn dass ich jene erhalte wenn ich zu der lozten vorhan-
denen Zahl die angenommene Einheit ad dir e, diese hingegen wenn
ich die lezte Zahl die nun Einheit wird so oft nehme, als es das
angefangene Gesez erfodert. Dieses so oft nohmen ist aber nach
unserm oben gegebenen Begriff ein multipliciren. Auch bei den
arithmetischen Reihen ist zwar ein multipliciren, aber nicht jede«
Gliedes aus dem nächsten, sondern aller aus dem ersten. Ich frage
nomlich: was entsteht für eine Zahl der natürlichen Zahlenreihe
wenn ich die angenommene Einheit so oft wiederhole, wenn ich sie
einmal mehr wiederhole u. s w. so ist jedes Glied des einmal eins
nar eiue arithmetische Progression, worin die Zahl womit das Glied
anfängt die Einheit ist z. E.
3. 6. 9. 12. 15. 18. 21. 24. 27. 30-
aber es ist nicht das nächste Glied aus der Multiplikation mit dem
vorigen entstanden, sondern alle aus einer successiven Multiplikation des
ersten. Ich hoffe ich habe nun den Unterschied dieser beiden Arten
von Reihen hinlänglich angegeben. Es gibt noch mehrere Arten der-
selben, die aber nicht von der Wichtigkeit als diese beideu und be-
sonders die geometrische.
7. Einige Beobachtungen über diese Arten von
Reihen?
Man kann leicht bemerken, dass, man mag eine arithmetische
Reibe anfangen wo man will und abbrechen wo man will, sich den-
noch immer folgeudes dabei ereignet: wenn man die zwei äussersten
Glieder zusammen addirt und so von beiden Seiten nach der Mitte zu
fortfährt, so geben alle diese Paare die nemliche Summe. Z. E.
in der Reihe
1. 3. 5. 7. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23.
1+23-24. 3 + 21 = 24. 5 + 19 - 24.
7 + 17 = 24. 9 + 15- 24 etc.
Ferner bei der geometrischen Reihe wenn man die äussersten
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Borkowski: Sckleiermacher ah Mathematiker. 345
Glieder mit einander multiplicirt and eben so fortfährt, so geben
alle diese Paare einerlei Produkte. Z. E.
3. 6. 12. 24. 48. 96.
3 . 96 - 288 . 6 . 48 - 288 . 12 . 24 - 288
Wenn diese beiden Säze von allen arithmetischen und geome-
trischen Reihen gälten, so könnte man daraus verschiedene Folge-
rungen ziehen, und da die Eigenschaften der Reihen der Grund alles
übrigen Rechnens sind, so würden wir auf diese Weise sehr weit
kommen. Allein wie kommen wir zu der Ueberzeugung dass diese Re-
sultate eine solche nothwendige Allgemeinheit haben, als sie als Lehr-
säze haben müssen? Denn wenn wir das auch au hundert und tausend
Reihen wiederholen, so kann uns immer der Zweifel kommen dass
die individuellen Eigenschaften der Zahlen die wir gewählt haben
uns täuschen, und dass es doch welche geben könne, wo es nicht
eintreffen würde. Aus den Begriffen der Zahlen und der Reihen wir
mögen sie drehu wie wir wollen können wir es auch nicht folgern.
Wir müssen also ehe wir weiter gehn uns erst ein Mittel verschaffen
zu beweisen und unsern Beispielen eben die Allgemeinheit geben,
welche die Beweise aus der Construktion der Figuren uns in der
Geometrie verschaffen, und dazu werden Sie mir erlauben Ihnen
nächstens den Schlüssel zu geben.
Sehen Sie mein lieber Graf, da ist d«ch wieder ein kleines Frag-
ment zur Fortsezung, aber es ist grösser als Sic denken, denn Sie
werden nun leicht rathen können, woraus alles heraus will.
Inzwischen will ich Ihnen nicht bergen dass ich einen Streich
gemacht habe den mir die Arithmetiker vielleicht nicht vergeben;
ich habe von Progressionen gesprochen und biu noch nicht bei
den Proportionen eingekehrt; aber mein Ideengang der vom Zählen
ausging iiess es nicht anders zu und die Proportionen sollen auch
nicht leer ausgehen.
Wir haben gestern einen Königsbergischen Besuch gehabt, aber
ich muss Ihnen gestehon, ich bin seitdem ich ihn gesehn nicht mehr
ganz so empfindlich gegen das was dieser Besuch in Holland von
Ihnen gesagt hat, ich bin ein närrischer Mensch aber ich stellte mir
vor die Leute die Sie lobten müssten anders aussehn. Wie das
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346 Borkowiki: Schleiermacher als Mathematiker.
zugeht mögen Sic sich selbst cnträthseln. Inzwischen wenn Sie
nur a laudatis viris (die Damen nicht ausgeschlossen) gelobt wer-
den — lassen Sie sich das lateinische SprUchelchen von Graf Wil-
helm erklären — was können Sie denn dafür, wenn es auch andere
thun. Sie Renn mein Papier ist aus und meine Zeit leider eben-
falls also entschuldigen Sie
Ihren
Schleiermacher.
Schlobitten d. 16 Dec. 1791.
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Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden. 347
XVII.
Drei gegebene Gerade im Kaume nach einem
Dreieck mit vorgeschriebenen Winkeln zu
schneiden.
Von
Eduard Salfner.
Kgl. Reallchrcr in Nürnberg.
Drei Gerade können im Räume drei Hanptlagen haben. Bei pa-
ralleler Lage derselben geschah bisher der Schnitt mit vorgeschriebenen
Winkeln nach einer von Gugler in seiner „darstellenden Geometrie44
angegebenen Weise oder aber nach der von Marx in seiner Inaugural-
Dissertation ») mitgeteilten Construction. Während ersterer den rein
geometrischen Weg wählt, erreicht letzterer vorerst das Ziel auf
dem der Rechnung, löst aber nachgehends auch die Aufgabe allge-
mein construetiv für alle Lagen der Geraden mit Hilfe einer Fläche
4. Ordnung. Eine streng geometrische Lösung hält er für den Fall,
dass die Geraden nicht parallel sind, „für nicht mehr durchführ-
bar14. Gleichwol beschäftigte er sich auch in dieser Richtung mit
der vorliegenden Aufgabe, ohne indes das Ziel zu erreichen; er
schliesst seine Betrachtungen mit den Worten: „Praktisch ausführbar
dürfte keine dieser Constructionen sein, doch wäre eine construetive
Lösung auf diese Weise wenigstens denkbar".
1) Marx, über eine Flache 4. Ordnung etc. München, Kgl. Hof- u.
Univcrtitäta-Buchdmckerei ron Dr. C Wolf u. Sohn, 1880.
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348 Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck tu schneiden.
Der Verfasser glaubt nun gleichwol im Folgenden durch Con-
struetiou und anschliessende Rechnung auf einem von Marx nicht
angedeuteten, dazu für weitere Kreise gangbaren Wege für alle Fälle
die Lösung der Aufgabe zu erreichen. Dieselben sollen in der näm-
lichen Reihenfolge wie sie gefunden wurden, vorgeführt werden.
L
Die drei Geraden schneiden sich in einem Punkte, eine
von ihnen (A) steht senkrecht auf den beiden andern
(ß und Cj. (Dreikant.)
Die Geraden B und C sind in die Tafel Fig. 1. eins gelegt1) und
bilden den beliebigen Winkel er. Die auf ihnen senkrechte A gehört der
Tafel zwei an. Ist nun bc eine Seite des gesuchten Schnittes ierf,
der die Winkel ß, y und d haben soll, so ist Dreieck bed bestimmt.
Dasselbe wurde nun nm die Tafel eins gedreht, wodurch die zu bc
gehörigen Höhen dieses und des Dreiecks abc, der Projection des
ersteren, aufeinander fielen. Sobald eines dieser Dreiecke gegeben
ist, kann das andere unter Benutzung des geometrischen Ortes der
Scheitel gleicher Winkel über gegebener Seite bc gefunden werden.
Sein Schnitt mit der gemeinschaftlichen Höhenrichtung ist der fehlende
dritte Eckpunkt.
Nun ist de die Hypotenuse und ae die Höhe eines rechtwink-
ligen Dreiecks, dessen zweite Kathete angibt, in welchem Abstand
von a auf A der Punkt d genommen werden muss.
Construction. Man wird Strecke bc beliebig nehmen, darüber
Dreieck abd3 mit den vorgeschriebenen Winkeln /*, y, d construiren,
hierauf den Kreis, den geometrischen Ort für alle Scheitel mit dem
Winkel a über 6c, schlagen, wodurch der Schnittpunkt a desselben
mit der Höhe über bc erhalten wird. (Der zweite Schnittpunkt beider
bezieht sich auf den Winkel 180° o). Ein zweiter Kreis um e mit
dem Radius oi. gibt mit der senkrechten A den Schnittpunkt d über
und unter der Ebene BC. (Spiegelbilder).
Der Punkt d auf der dritten Kante (A) entspricht der beliebig
angenommenen Seitenlänge bc. Soll aber der Schnitt durch einen
1) Nach der Darstellungsmethode Klinkenfelds, dessen Schaler and spä-
terer Assistent am Kgl. Polytechnikum München ich war.
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Salfntr: Drei Gerade nach einem Dreieck zu sehneiden. • 34g
andern Punkt auf A gehen, so hat man lediglich durch ihn zwei
Parallele zu den Seiten des Dreiecks bcd zu ziehen.
Für die Berechnung.
Im Anschluss an die Construction bezeichne ich be mit o,, die
Strecke von e bis zur Sehnenmitte mit 6lt dann sind die Coordi-
naten des Kreismittelpunktes 6, und daher die Kreisglei-
c hung, weil der Radius gleich tt^~ »
& sin er
und die Gleichung der durch e gehenden Senkrechten
9 - 0
also ist für den Schnitt
Das untere Zeichen im Aasdruck für % gibt den 2. Schnittpunkt
an, der jedoch nicht gelten kann als Scheitel eines Winkels (I8ü°-a)°.
Die Strecke ad — z ergibt sich aus dem bei x rechtwinkligen
Dreieck ead:
* — VexQ— edS oder
Das doppelte Vorzeichen entspricht den Spiegelbildern in Bezug
auf Ebene 2JC.
II.
Die drei Geraden bilden ein Dreikant, in welchem keine
Kante senkrecht auf der gegenüber liegenden Seite steht
Fig. 2.
Bezeichnen wir wieder mit A, Dy und C die Kanten der körper-
lichen Ecke, mit Ax die Projection von A auf die Ebene BC, die
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350 • Salfner: Drei Gerade nach einem Drtieck zu gehneiden
wir als Tafel eins nehmen! bc sei abermals die beliebig angenommene
Seite des durch seine Winkel bestimmten Schnitts ebd. Das durch
£, C und bc bestimmte vorderhand noch unbekannte Dreieck a,^«?,
liege wieder in Tafel eins.
Nehmen wir nun au, dass beim Umklappen des Dreiecks bed
um die gemeinsame bc in die gemeinschaftliche Tafelebene die beiden
zu bc gehörigen Dreieckshöhen nicht aufeinander fallen, dann ist
durch Seite bc und den gegenüber liegenden Winkel o ein Kreis (in
die Tafel eins gelegt) bestimmt, auf dessen Umfang der Scheitel des
gesuchten Dreikants liegen muss. Sowol der der Seite bc gegenüber
liegende Winkel «, als auch der Winkel (c) der Protection Ax mit
Ä, sind constante Winkel, darum ist auch der Punkt /"„ in welchem
der Kreis um Sehne bc von der Projection Ax der dritten Kante
geschnitten wird, ein fester Punkt; wandert auch a auf dem ganzen
Bogen über bc dahin, so ist, wie b uud c, bleibend. — Ebenso ist «,
ein Höhenfusspunkt des Dreiecks Acrf, auf bc ein fester Punkt, da
entsprechende Höhen ähnlicher Dreiecke die zugehörigen Seiten in
gleichem Verhältnisse teilen ; gleichzeitig sind und A, , die Schnitt-
punkte der Höhe mit dem vorhin genannten Kreise, feste Punkte.
Auf der um /, beweglichen Sehne des Kreises, der Projection
der dritten Kante, muss natürlich stets auch der Fusspunkt dx des
gesuchten driften Punktes des Schnittes liegen. Ausserdem ist noch
die Bedingung zu erfüllen, dass die Kante ad(A) den vorgegebenen
Winkel dadx mit der Ebene abc bilde, oder, dass
ddy : adt — m : n
(ein gegebenes Verhältniss) sei. Der Fusspunkt </, muss aber auch
auf der Projection etlx der Höhe des Dreiecks bed liegen. Dreht
sich also Sehne afx um f%% bo ist ihr Schnitt mit erf3 stets der Fuss-
punkt einer Senkrechten, auf der
tldj _ m'ad\
abzutragen ist.
Die Punktreihe der d ist in der Tafel zwei Fig. 3. gezeichnet Deren
Schnittpunkt mit dem Kreise um e und dem Halbmesser ed liefert
den gesuchton Punkt d, da d zugleich auf diesem Kreise liegen muss,
damit der Schnittpunkt bed die Höhe de habe.
Punkt fx kann im allgemeinen jeder Punkt der Kreislinie wer-
den, o, wird aber stets auf der andern Seite von ed liegen müssen,
da uf die ed schneiden muss.
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Sat/ner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden. 351*
Fällt jedoch Pnnkt /, auf gx — was geschieht , wenn der zum
Bogen bx gx gehörige Peripheriewinkel — § wird - so ist gxhx die
einzige in Betracht kommende Sehne des Kroises, and Punkt hx ist
der gesuchte Punkt ax wie im Fall I. Während aber dort die Ge-
rade A mit ed einen rechten Wiukel einschloss , bildet sie jetzt mit
ihr einen vorgeschriebenen Winkel tladx.
Wir conBtruiren demnach unter beliebiger Annahme der Strecke
bc eine Pyramide, welche den gestellten Bedingungen genügt, in fol-
gender Weise:
Eine Strecke bc wird heliebig lang in der Tafel eins angenom-
men, doch soll sie wieder senkrecht zur Tafelkantc sein. Hierauf
construirt man den der Sehne bc und dem ihr gegeuüber liegenden
Winkel a zukommenden Kreis und legt bei einem beliebigen Punkte
a der Peripherie den Winkel
bafx -= «
an, den die Projectiou der dritten Kante A auf die gegenüber lie-
gende Seitenfläche mit Kante B macht, wodurch mau auf dem
Kreisumfang deu Punkt /', erhält, durch den alle Sehnen af gehen
müssen. Nachdem man noch durch e, den Höhenfusspunkt des
Dreiecks bcdt die Senkrechte zu bc gezogen, wodurch Sehne
higl erhalten wird, kann man der Reihe nach die Punkte a des
Bogens, der auf der andern Seite von f mit Bezug auf hxgx liegt, mit
/ verbinden und zur erhaltenen Schnittpunktreihe rf, die zugehörige
Punktreihe d mit Hilfe der gegebenen Projection
cfcf, : adx =. m:n
bestimmen. Die Höhe exds des mit bc und den vorgeschriebenen
Winkeln gezeichneten Schnittdreiecks bed nimmt man als Radius
und zeichnet iu Tafel zwei um c den Kreis. Der Schnitt desselben
mit der Curve der d löst die Aufgabe.
Nicht alle Punkte des Kreises oder der Curve kommen in Betracht.
Verbindet man fx mit c, , so ist Schnittpunkt d" Grenzpunkt, da die
Punkte o auf Bogen €tgtht genommen Winkel gleich 180°— o geben.
Fällt rf8 zwischen hx und e, so ist rf3 Grenzpunkt; fallt es auf /<,,
oder darüber hinaus, so ist hx Grenze, weil sich darüber hinaus die
beiden Secauteu gxhx und axfx schneiden.
Die Projection At fallt zwischen Bt und Cu auf Bx (oder Cx) oder
Uber beide hinaus, je nachdem der Flächenwinkel bei Bx (und C\)
spitz, recht oder stumpf ist; dem entsprechend fallt r\ auf den Bogen
cxgxbx, auf bx (oder c,), oder auf Bogen dAbx(dscx).
352
Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden.
Der durch einen andern auf A angegebenen Punkt d gehende
Schnitt ergibt sich nunmehr durch Ziehen von Parallelen.
Zur Berechnung.
Wir fallen vom Punkt /, auf die Projection der Höhe des Drei-
ecks bcd die Senkrechte fxO, nehmen O als Mittelpunkt des Coordi-
natensystems in der Ebene higid und setzen
Odt — x, ddj = y, Ofx — c, Og = p, hg — fdx => v und aa\ = tr
Die Gleichungen
(p + x) (q—p — x) — vw . . .
v* «= C»-f X* ... 2.,
y : w «= m : n . . .3.,
verhelfen auf die Gleichung der Curve:
Diese Curve ist also von der 4 Ordnung ').
Nimmt man dazu die Gleichung des Kreises mit dem Mittel-
punkt e:
wo
<j — Oe und r — </3<?,
so entsteht zur Berechnung der Schnittpunkts-Abscisse
+ x» [(*- 2p)» - 2p(q - p) - ~ (r* - c* - •»)]
+2>2(9~7>)2-"^V-a*)=0
1) Sie weist ein max auf, welches durch die Gleichung
x>-K2c' + (5-p)]s-c*(<Z-2p) " 0
bestimmt ist. Diese Gleichung »eigt nur einen reellen Wert für x.
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Salftmr: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden. 353
Tritt der schon erwähnte Fall ein, dass /, und damit o auf $r,
fallt, so wird
c = p = 0
und die Gleichung der Curve 4. Ordnung
n
q—x = y
m
also zur Geraden durch ä, (wo wir die Gerade im neg. Tafelraum
vernachlässigen). Aus der Gleichung 4. Grades zur Berechnung
von x wird
- - «•[«*+»•£] +.4* - - 0
Für sc2 — 0 erhält man den Punkt gln der mit 4, und Cj ver-
bunden den Winkel 18üc — a gibt, und für unseren Fall unbrauchbar
ist. Die beiden übrigen Werte sind
x
Wird auch noch n = 0, d. h. steht A auf der Ebene BC senk-
recht, so wird die Hauptgleichung
a4 — 2qz* -f- x» 5 2 = 0 und
«1 =0, (C, ar 0. tr, — ± 4
wovon die beiden ersten Werte für den spitzen Winkel a nicht ge-
nommen werden könuen, die beiden letzten den Punkt A, bezeichnen,
wodurch sich I. als besonderer Fall von II. erweist.
III.
Die drei Geraden sind parallel und bestimmen ein
Prisma.
Die drei parallelen Geraden sollen A, B und C heissen. Drei-
eck ahg ist ein senkrechter, Dreieck abc ein schiefer Schnitt der-
selben. B und C liegen in Tafel eins und sind zugleich parallel zur
Tafelkante. Die Spur der durch A gelegten Lotebene eins schneidet
die Dreiecksseite bc iu gleichem Verhältniss wie ^ä, so dass also
:«A 0 tt*i 1*1*1
Arcb. d. Math. u. Phye. 2. Reihe, T. XVI. 23
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354 Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden.
Ist somit das Verhältnis* aigl i a, &] constant, so ist dies auch von
f\ ci zu sagen.
Zieht man durch den dem schiefen Schnitte angehörigen Pnnkt
« zu Im- die Höhe «<•, und dreht das Dreieck um jenes in die Ebene
BC, so ist ose, die Projection von der Geraden aev
Nehmen wir wieder eine Strecke bc beliebig als Seite eines
schiefen Schnittes, und sind aßy dessen Winkel, so ist damit Dreieck
abc, mit ihm der Höhenfusspuukt e, aber auch der Punkt /'mittels
der eben angeführten Proportion bestimmt.
Zu diesem Drciek suchen wir nun das Prisma, welches die ge-
stellten Forderungen erfüllt! Hierzu bieten sich zwei Wege dar:
Man kann sich die Festlegung des Punktes a oder auch des Punktes
gt (oder auch /<,) zum Ziel setzen. Im Nachfolgenden ist der erst-
genannte gewühlt, weil er weitaus einfacher ist und sich den Betrach-
tungen in II. anschliesst.
Punkt a liegt vorerst auf dem Kreisbogen, dessen Mittelpunkt
e und dessen Kadius ae ist, seine Projection eins ist die Senkrechte
durch e zu ic; somit liegt auch die Projection des Punktes <? stets
auf dieser Senkrechten.
Die Verbindungslinie i\hv die Projection von A, gibt die Rich-
tung der Prismenkanten an. Wird nun irgend ein Punkt a, auf
a8<?, herausgegriffen, so liegt auf der zu ihr durch o, gebenden zu
Ol/, Senkrechten Punkt </, und zugleich auf der Parallelen durch
zu ftav Punkt a aber ist bestimmt durch die so gefundene
Strecke atgt und die Winkel des vorgegebeneu (schon genannten)
Dreiecks a /*,$,. Es sei
tg«0i«i — ™
Lässt mau so den Punkt die Gerade a1e1 durchwandern und
Bucht dazu die Punktreihe der c, so erhält mau eine Curve 4. Ord-
nung, deren Schnitt mit dem bereits bestimmten Kreise den ge-
suchten Punkt a liefert, wodurch dann auch das zur angenommenen
Strecke bc gehörige Prisma bestimmt ist.
Construction. Fig. 5.
Ueber der beliebig angenommenen Strecke bici zeichnet man
ein Dreieck blclai mit den vorgeschriebenen Winkeln aßy, zieht die
Höhe zu bx r, und hat den Punkt ev
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Saifner. Drei Gerade nach einem Dreieck zu »chneiden.
355
Dann verschafft man sich einen Normalschnitt des" gegebenen
Prismas nnd findet mit Hilfe der Proportion
<hfh I «1*1
den Punkt /", und
in
tg^i«, = M
Zur Verbindungslinie a, fx (wo «, ein beliebiger Punkt auf der
Projection ist) zieht man hierauf durch <*, die Paralleler,^
und durch a, die Senkrechte, so erscheint </, als Schnittpunkt. Con-
struirt man
aai : o,<7, — m : n
so ist das hichcr gehörigo « bestimmt. Ebenso erhält man die
Übrigen Punkte der Reihe.
Discussion. Fig. 6.
Punkt e ist für »» = n Rückkehrpunkt; denn es fällt a mit g
und e zusammen, also ist
agt - 0
und damit auch die Ordinate zwei (y). Ist ™ von 1 verschieden, so
erhält man ähnliche Curven.
Von e aus wächst die Ordinate zwei (y) gleichzeitig mit algl
auf beiden Seiten von bc. Da aber die Länge gxl stets = <-,/", ist,
der Winkel f aber immer grösser wird, so wächst auch . wie die
Betrachtung des rechtwinkligen Dreiecks «,</,/ ergibt, fortwährend,
bis die Katbete
ai0i "fi^x
geworden, was für den unendlich entfernten Punkt der Senkrechten
e, a, zutrifft.
Auf der Seite rechts von /j ct bekommt man einen eben solchen
Curventeil. Der negative Tafelraum weist die gleichen Curventeile
auf wie der positive.
Man erhält stets 2 Schnittpunkte mit dem Halbkreis , denen 2
congruente Prismen entsprechen.
Punkt /, liegt (wie in II.) entweder zwischen Bt und C\, auf Bx
oder C',, oder ausserhalb derselben, je nachdem die Flächenwinkel
an B und C des vorgegebenen Prismas beide spitz, einer ein rechter
23*
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356 Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu schneiden.
oder Stampfer Winkel ist. Als besonderer Fall ist das Zusammen-
fallen des Punktes fx mit ex zu erwähnen, da sich dann die Curve
4. Ordnung auf eine Gerade reducirt.
Zur Berechnung.
Bezeichnet man mit Bezug auf den Coordinatenmittelpunkt «,
die Strecke
axex - x, axa — y, fxex - c, axgx - »r, « r, fxcx = p
so finden sich die Gleichungen
= ** + c*
l p mm XXV
y : w = n» : n
woraus man
erhält.
Nimmt man hiezu die Gleichung des Kreises
** + yf r* (WO r = ae)
so erscheint
also
Für den erwähnten besonderen Fall ist c — 0, also wird aus
der Gleichung der Curve 4. Ordnung
ny — Hh pm
d. i. eine Gerade A parallel zur Ebene HC oberhalb und unterhalb
derselben.
Für x erhält man
* = ± j/r1 - ™, P1
Für ein vorgelegtes ähnliches Prisma sind lediglich Parallel-
linien zu ziehen, um auch hiefür den verlaugten Schnitt zu erhalten.
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Salfner: Drei Gerade nach einem Dreieck zu achneiden.
857
IV. Fig. 7.
Nunmehr unterliegt es keiner Schwierigkeit, drei zu einander
windschiefe Gerade im Ranme nach einem Dreieck mit vorgeschrie-
benen Winkeln zu schneiden.
Sind B und C zwei windschiefe Gerade und a ein Punkt der
dritten (A\ so legt man durch a und B eine Ebene, welche die C
im Punkte d schneidet, D ist die Spur eins dieser Ebene und in-
folge der Tafelannahme parallel zu B. Durch Verbindung der Punkte
a und d erhält man den Schnittpunkt e auf B.
Ist nun abc das Schnittdreieck für «, C und /> . welches die
vorgeschriebenen Winkel «, 0, y hat, so kann man weiter, weil
auch die Winkel des Dreiecks aA'c bestimmen, nach denen Dreikant
rf,c, f/,a, und d^J/ geschnitten wird.
Man verschafft sich also zunächst das Dreikant, bestimmt die
Winkel, nach denen dasselbe zu schneiden ist, und teilt ",/,,' nach
dem Verhältniss aleJ:a1dv Für i die vorgegebenen Stücke a,
C und B ist daun durch Ziehen von Parallelen die Lösung zu er-
reichen; dieselbe ist auf II. zurückgeführt.
358
Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centralkra/t.
XVIII.
Die Bewegung eines materiellen Punktes unter
dem Einflüsse einer Centraikraft.
Von
Ulrich Bigler
Ich halte es nicht für überflüssig, meiner Arbeit über die Be-
wcgmig eines materiellen Punktes uuter dem Einflüsse einer Ceu
tralkraft einige Bemerkungen vorauszuschicken. Der dem Aufsatze
zu Grunde gelegte Gegenstand gehört zu denjenigen Problemen der
Mathematik, welche schon zu wiederholten Malen behandelt worden
sind, und ich bin mir auch bewusst, dass selbst ganz tüchtige Mathe-
matiker deuselben zum Objecte ihres Nachdenkens gewählt haben.
Aber trotz dem sind die Studien über diesen Gegenstand noch zu
keinem Abschlüsse gelangt, sondern die grosse Mannigfaltigkeit in
der Aunahme der Kraftwirkung lassen ihn als unerschöpflich erschei-
nen. Als Ursprung der Kraft wird hier eine Masse M angenommen,
deren Einwirkung auf den materiellen Punkt m durch nMmf\r)
dargestellt wird, wo n ein proportionaler Factor ist, und f\r)
den DitTerentialquotienten einer Function darstellt, die nur vom
Leitstrahle r, als der Verbindungslinie der beiden Massen, abhängig
ist. Ueber die Function f\r) werden nun verschiedene Annahmen
gemacht, um daraus die resultirenden Bewegungsarten abzuleiten-
Wie viele der hier behandelten Fälle schon untersucht worden sind,
ist mir unbekannt; ich weiss daher nicht, wie viel Neues der Auf-
satz enthalten wird. Doch glaube ich annehmen zu dürfen, dass
der Leser die TTeberzcuguug bekommen wird, der Verfasser habe
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Biglei tl Bewegung eine» Punktes unter einer Centraikraft. 359
dabei einen selbständigen Weg eingeschlagen, und die befolgte Me-
thode dürfte einiges Interesse darbieten. Ich empfehle meinen Col-
legen die im nachfolgenden Aufsatze enthaltenen Studien über die
Bewegung eines materiellen Punktes unter dem Einflüsse einer Cen-
tralkraft einer wolwollenden Beurteilung.
Die Masse M sei Ursprung einer Kraft, welche auf den materi-
ellen Punkt m nach einem bestimmten Geset/.c anziehend oder ab-
stossend wirkt Die Kraftwirkuug geschehe immer in der Richtung
des Lcitstrahles r, welcher die beiden Massenmittelpunkte verbindet.
Dio Masse M wird als unbeweglich angenommen , während sich der
Massenpunkt m unter dem Einflüsse der Kraft frei bewegen kann.
Die Kraft selber wird definirt als eine Function der Massen M und
m und des Leitstrables r und zwar sei sie den Massen direct pro-
portionirt, während die Abhängigkeit von r durch eine Function
f\r) dargestellt werden soll. Es sei daher die wirkende Kraft analy-
tisch durch den Ausdruck
K - nMmf'(r)
dargestellt, wo »» ein proportionaler Factor und /'(r) nur eine Func-
tion von r ist, die als Differeutialquotient einer Function f(r) auf-
gefasst wird. Ich setze ferner fest, dass eine positive Kraft ab-
stossend auf den Punkt m wirken soll, während eine neg. Kraft
anziehend wirkt. Der Ausgangspunkt der Kraft K werde nun als
Ursprung eines räumlichen, rechtwinkligen Coordinatensystems mit
den Axen (X, F, Z) gewählt und dem Masseupuukte m die Coordi-
naten y, z) gegeben. Wird nun die Kraft K in ihre Compo-
uenteu nach den drei Axen zerlegt, und werden dieselben resp. mit
Py Q und R bezeichnet, 60 gelten bekanntlich die Gleichungeu:
Wenn nun der Leitstrahl r mit den pos. Axcurichtungen resp. die
Winkel «, 0, y bildet, so ist auch
P ~* Ä'cos«; Q = K cos/5 ; R = A'cosy
und wenn in diesen Gleichungen für die Kraft K und die Gosinuse
die bekannten Werte eingesetzt werden, so hat man
p - n Mm/'(l) . * ; P — n Mmf'(t) . *- i
R -.nMmf'(r) . *
360 Wyler: Bewegung eines Punktes unter tiner Centralkrafi
Die Verbindung dieser Ausdrücke mit deu obigen führt nnn auf das
folgende System von Bewegungsgleichungen:
i)
2) > L
3) p-W.;
Wird nun hier die erste Gleichung mit y multiplicirt und die
zweite mit x uud subtrahirt, so erhält man die Gleichung
d*x
* 87« " x v fl " 0
Mittelst ähnlicher Operationen au System I. erhält man nebst dieser
Gleichung noch 2 andere, so üass das System I. durch das folgende
System ersetzt werden kann.
2^ 4 ö** - * 5* °* 0 > 1 •
Bh B*x
Wenn wir die Ableitung nach der Zeit von dem Ausdruck
* Xdt
untersuchon, so findet man, dass
B / Bx By\ ctx 88v
et' \*'Bl ~ xBt) ~ ydt* ~xBt*
und somit kann das System I'. durch das Folgende ersetzt werden:
B / Bx By\
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B igl er: Bewegung eines Punktes unter tiner Centralkrafl.
361
Aus diesen Gleichungen erkennt man nun , dass die Ausdrücke
(Bx Bx\
,Jct~~X dt) etc' von der Zeit 1 unabnän8iß 8ind» somit durcn
Constante dargestellt werden können, die mit J, B und C bezeichnet
werden sollen. Die Integration des System I". ergibt daher das
folgende:
II.
1)
2)
3)
Bx
Bt
By
By
dt
Bz
yBt -xBt ~ A
zBi~y Bt" B
Bz Bx
■S — Ii - 6
Nun stellen aber bekanntlich die Determinanten
dt
By
Bt '
. x
, etc.
y
die Projectioneu der doppelteu Flächcngcsehwindigkeit auf die Coor-
dinatenebenen dar. Wird diese mit F bezeichnet, so wird dieselbe
durch die Gleichung
F - Yä*+ B*+ C*
bestimmt. Da nun aber Ä\ B und C constante Grössen und von
der Zeit uuabhängig sind, so gilt dasselbe auch für F.
Wir erhalten daher für einen materiellen Punkt, dor sich unter
dem Einflüsse einer Centraikraft frei im Räume bewegen kann, fol-
genden Hauptsatz:
Bewegt sich ein materieller Punkt unter dem Eiuflusso einer
Ccntralkraft frei im Räume, so ist dessen Flächengeschwindigkeit
eine Constante.
Wenn daher der Radius r in der Zeiteinheit die Fläche { . F
durchläuft, so ist die von ihm während der Zeit dt durchlaufene
Fläche \ . F . dt und somit stellt F . / den doppelten Inhalt des
Sectors dar, der von r in der Zeit t durchlaufen wird. Der Anfang
der Zeit ist so gewählt, dass mit t — 0 auch der Sector null wird.
Die Integrationsconstante, welche hier /•' . t noch beigesetzt worden
müsste, ist daher als null angenommen worden. Die Inhalte der
Sectoren sind somit mit der Zeit direct proportional.
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362
Bigler: Bewegung eine* Punktes unter einer Centratkraß.
Dieser Satz gilt natürlich auch von den Projectionen dur Secto-
ren ; auch diese sind mit der Zeit proportional und können durch At,
Bt und Ct dargestellt werden. Wenn nun die Gleichungen des Sy-
stems II. der Reihe nach mit z, x uud y multiplicirt uud addirt
werden, so erhält man die bedeutungsvolle Gleichung
Das ist nun die Gleichung einer Ebene, welche durch den Ursprung
der Kraft gelegt ist, und in welcher die Bewegung dos materiellen
Punktes erfolgt. Wir haben daher den ferneren Satz:
Die Bewegung eines materiellen Punktes, welcher unter dem
Einflüsse einer Centraikraft steht, erfolgt in einer Ebene, welche
durch den Ursprung der Kraft gelegt ist.
Da die in dieser Gleichuug auftretenden Coefiicienten A, B und C
von der Zeit / unabhängig sind, so ist auch die Lage dieser Ebene
von der Zeit unabhängig.
Ist z. B. die Constante A — 0, so erfolgt die Bewegung in einer
Ebene, welche durch die r-axe geht ; sind A — U und 5 = 0. so
erfolgt die Bewegung in der Ebene y — 0 und sind alle drei Con-
stanten gleich null, so erfolgt die Bewegung iu einer Geraden, da
ja in diesem Falle auch F — 0 ist. Der Einfachheit wegen wähle
man nun die Ebene, iu welcher die Bewegung des materiellen Punktes
erfolgt, als ry-ebeno eines neuen rechtwinkligen Coordinatensystems
und gebe dem Punkte m die Coordinaten («r, y). Hier kann nun die
dx dy
doppelte Flächengeschwindigkeit durch y ^ — x dargestellt werden,
die iu Zukuuft mit A bezeichnet seiu soll, wobei aber zu bemerken ist,
dass dieses neue A im allg. nicht mit dem früher gebrauchten A
identisch ist. Es gilt daher die Gleichung
1. ydx — xdy = Adt
Wir suchen nun weiter einen Ausdruck für die Geschwindigkeit
v des Punktes m in seiner Bahn. Bekanntlich siud die Ausdrücke
dx dy
dt' dt Komponenten derselben nach den Axeu, so dass v durch
die Gleichung
bestimmt wird, und unter v selber die positive Quadratwurzel aus der
rechten Seite verstanden ist. Wird nuu diese Gleichung nach / ab-
geleitet und durch 2 dividirt, so erhält mau
Bx -f- Cy+At - 0
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Iii gler: Betoeyvny «MM Punkte* unttr einer Centrttlkroft.
m
1 bv* Bx 8*x By d*y
Worden nun hier die zweiten Abgeleiteten aas System I. ersetzt und
zugleich in Berücksichtigung gezogen, dass aus
r' - +
durch einmalige Abloitung nach t die Relation
8r 8z By
r Bi" *8< + * dt
folgt, so erhält man die Gleichung
2 * 8/ = (r) 8/
Soll nun »■ aus dieser Gleichung als Function von r dargestellt
werden können, so muss das unbestimmte Integral J f'{r)dr an-
gebbar sein. Wir nehmen daher an, es sei /"(r), wie schon im An-
fang gesagt wurde, das vollständige Differeutial einer Function f{r\
so dasss mau setzen kann
In diesem Falle ist nun
2. - lnMf(r) + B
wo B die Integrationseonstante bezeichnet, und unter 0 die pos.
Wurzel zu verstehet! ist. Damit uun eine reelle Bewegung des Punk-
tes m statt linde ist absolut notwendig, dass der Ausdruck unter
der Quadratwurzel positiv ausfalle, und es sind daher nur solche
Werte von r zulässig, welche (2n Mf{r) -f B) pos. machen. Für
eine gegebene Function f(r) ist aber auch B so zu wählen, dass
die pos. Beschaffenheit des genannten Ausdruckes längs der Weg-
curvo erhalten bleibt. Ich suche ferner noch einen allgemeinen
Ausdruck für dr. Der Leitstrahl r bilde mit der pos. Richtung der
a- axo den Winkel w. Dann ist
x = r cos w ; y — 0 sin w
Da nun bekanntlich der Ausdruck (ydx—xdy) den doppelten Inhalt
des Dreiecks darstellt , das gebildet wird von dem Wegclement de
und den Leitstrahlcn r und r, nach den Punkten y) und (*-|-rfa:,
y+'ty) und dieser Inhalt auch durch r2dw dargestellt werden kann,
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3t>4 ßigler: Bewegung einen Punkiex unter einer Cenlralkra/t.
wenn die den Winkel zwischen den Strahlen r und r, bezeichnot, so
bat man die Beziehung
ydx — xdy — Adt — r*dtr
Für das Wegelement <fe, welches vom Massenpunkte m während der
Zeit dt mit der Geschwindigkeit v durchlaufen wird, hat man den
Aasdruck
(«/,)« = (<*r)8 +(>•«/«)*
Da nuu aber auch
d» — vdt
ist, so gilt die Gleichung
(vdt)* -(rfr)Ä4-M«o)«
Wird nuu in dieser Gleichung für v* der oben gefundene Aus-
druck substituirt und ebenfalls dtr mittelst der Gleichuug
r*dic = Adt
ersetzt, so erhält man für dr nach einigen Umformungen den Wert
3. (dr)« - ((2M itfjr(r) + /*) - <ft>
wo unter </r die pos. Quadratwurzel aus der rechten Seite verstanden
ist. Dass die Annahme A — 0 eine geradlinige Bewegung bedingt,
ist sofort klar, da in diesem Falle die Flächengeschwiudigkeit gleich
null ist Wenn aber A — 0 ist, so muss wegen
Adt — r*dtc auch div — 0
sein, da ja nicht überall r = 0 sein kann. Ist aber
dw = 0
so muss ic — Constanto sein, also die Bahn eine gerade Linie
Wenn die Bahn des materiellen Punktes ein Kreis sein soll, so
muss längs der ganzen Wegcurve
dr ^ 0
also r «= Const. sein. Damit dieses der Fall ist, muss die Bedingung
erfüllt sein, das heisst, es muss
stattfinden. Da nun aber
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
3G5
2u Aff(r) -f B — v%
ist, so kann die Bediugung für eine Kreisbewegung auch in der Form
■ A%
dargestellt werden; es muss also
A — rv
sein. Diese Bedingung ist nun aber sofort klar, wenn man sich daran
erinnert, dass A die Flachengeschwindigkeit und e die Taugential-
geschwindigkeit des Punktes m ist. In diesem Falle ist dann auch
rdw — vdt ss - ^ dt
r
Aus der allgemeinen Gleichung 3. ergibt sich für das Zeitelement
dt der Ausdruck
3'. dt =
\/(2nMf(r)+B) - »-
Für eine Kreisbewegung, bei welcher sowol der Zähler als auch
der Nenner in diesem Ausdrucke verschwindet, ist diese Formel
nicht anwendbar. Ersetzt man hier das Zeitelement dt durch
r* dw
A so erhält man
4.
\/(2nMf(r)+li) - £
eine Gleichung die für eine parallellinige Bewegung nicht mehr an-
wendbar ist, da in diesem Falle sowol d«-, als auch A gleich uull
st. Die Formeln 3) und 4) zeigen nun deutlich, dass für eine
reelle Bewegung nicht nur (2a Mf{r) -f- B) pos. sein muss, sondern
A*
auch 2*Mf(r)+B— pp. Es muss daher beständig 2« Mf{r) -f B
pos. und grösser als ^ sein.
Ich bin nun mit den allgemeinen Betrachtungen beim Schlüsse
angelangt und gehe zu den spcciellen Fällen über.
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366 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centrnllraft.
I. Die geradlinige Beweine eiues materiellen Punktes.
Bedingung: A — 0.
1) f(r - r; 2nAff{r) - nMr
K=nMmr\ g «= nMr
Bei dieser speciellen Annahme sind sowol die Kraft als auch
die Beschleunigung pos. ;die Kraft übt daher eine abstosseude Wirkuug
aus. Wenn die Constante n noch durch «,» ersetzt wird, so erhält
man für die Geschwindigkeit v den Ausdruck
v - VMnt*r*+B
Setzt man nun fest, dass in r-o die Geschwindigkeit null sei,
so wird die Constante B durch die Gleichuug
0== \Mnx*a* + ~B
bestimmt, woraus folgt, dass
B=-n*a*M
sein muss. Es ist daher
v — n . YÄf . Yr* - a*
und mau erkennt, dass eine reelle Bewegung nur für r > a statt
hat. Wird hier
r - a + f
gesetzt, wo p neben der endlichen Strecke a verschwindend klein
sein soll, so kanu die Geschwindigkeit in diesem Punkte annähernd
durch
e = «, Y2aM . Yq
dargestellt werden. Dieselbe ist daher annähernd mit der Quadrat-
wurzel aus dem Wege proportional, nur einer hat die Proportion
' * V = 9 ' 9i
Ist aber r sehr gross, so dass neben r die Grösse a vernachlässigt
werden kann, so ist in tiefster Näherung
„ n Y m . r
In grosser Ferne ist daher die Geschwindigkeit mit der Strecke
r direct proportionirt und wird auf die gleiche Art unendlich, wie
der zurückgelegte Weg.
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ttigler: Buoegunq eine* Punkte» unter einer Centr aücrafi. $67
Der Punkt P soll die Strecke a nach aussen begrenzen. Man
trage nun vom Punkte P aus auf dem Leitstrahle die Strecke A nach
aussen ab und untersuche die Geschwindigkeit auf dem Wege h.
Wenn nun die Wege a und h noch so beschaffen sind, dass der
Quotient - verschwindend klein ist, so dass höhere Potenzen der-
selben vernachlässigt werden können, so lässt sich v annähernd durch
die Gleichung
p - »j . V2aAf . ^
darstellen. Auf der Strecke h gilt daher für die Geschwindigkeit
annähernd die Proportion
,* ■ t^t = Q : 9t
Die Quadrate der Geschwindigkeiten verhalten sich wie die
durchlaufenen Wege.
Das Zeitelement dt, welches der materielle Punkt m braucht,
um das Wegelement dr zurückzulegen, wird nach Gleichung (3') durch
V
bestimmt, eine Relation, die für eine geradlinige Bewegung sofort
einleuchtet. Setzt mau nun in
rtlt = dr
für s den oben gefundenen Wert ein, so folgt
dr
Um diese Gleichung zu integriren setze man
a
dann ist
und somit
= sina
r
acOS« J
sin* ^
da . a
dt — 7= . — = — d . tg ö
n, y M ' sin « L
a
«i V j# . tg £
daher ist
Nun ist aber
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3G8 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
a sina a
2 " l+cos« r_^_y,.t_a*
somit
Soll nun für r = a auch « = 0 sein), so muss C = 0 angenom-
men werden, und man erhält schliesslich für die Zeit den Wert
'-^y*/-10*! — « ~ )
wenn dieselbe von dem Momente an gerechnet wird, wo der materi-
elle Punkt m seine Bewegung beginnt. Um die Zeit in der Nähe
des Ausgangspunktes der Bewegung zu beurteilen, setze man
r = a + q
und nehme ? sehr klein an. Weil unter dieser Voraussetzung
r_J_yr»-a* l/2o
— 1 — — — annähernd durch 1 -f- \ a dargestellt werden kann,
also log ^a"""1*) durcb V~a* 80 lä8St 8ich die Zeit iD
einem solchen Punkte annähernd durch
2
darstellen. Dieselbe ist somit mit der Quadratwurzel aus der kleinen
Wegstrecke q proportional; hier gilt daher die Proportion
Ist r sehr gross, so dass o neben r vernachlässigt werden kann,
r _[_ yr* — a* 2r
so ist — — annähernd gleich und man erkennt, dass die
a a
Zeit unendlich wird wie log r. Man untersuche ferner die Zeit auf
der früher definirton Wegstrecke h und setze
r — a + Q
wo der Quotient * für das Interwall 0 < q < h als verschwindend
a
r _j_ yr* — fl*
klein betrachtet werden kann, Weil in diesem Falle
a
rr _j_ yr* _j_ a*\ , l/2p
durch l+y% also los + °*) dorcb \/'
ersetzt wer-
a
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B i giert Bewegung eine* Punkte» unter einer Centraikraft. 369
den kann, so kann auf der angegebenen Strecke A die Zeit annähernd
durch
I / 2aM
dargestellt werden. Dieselbe ist daher mit der Quadratwurzel aus
dem durchlaufenen Wege proportional.
2) f'{r) r
K nMmr- g nAfr; 2nMf{r) = - nA/r*
Da in diesem Falle der analytische Ausdruck der Kraft neg. ist,
so wirkt dieselbe anziehend auf die Masse m ein. Ersetzt man wie
früher die Constante n durch »,* und nimmt die Geschwindigkeit in
r = a wieder als uull an, so erhält man für v den Ausdruck
Diese Gleichung offenbart sofort, dass nur auf dem Wege r < a
eine reelle Bewegung statttindet. Die Geschwindigkeit im Anfange
des Weges ist null und der Massenpunkt kommt mit der Geschwindig-
keit n, Vm . a im Ursprünge der Kraft an. Die Endgeschwindig-
keiten verhalten sich daher wie die durchlaufenen Wege. Ist ferner
r
a sehr gross und r so beschoffen, dass - verschwindend klein ist, so
kann die Geschwindigkeit v für solche Punkte der Bahn durch
w, Va/. a dargestellt werden, ist daher auf der betreffenden Weg-
strecke annähernd constant. Wenn daher der Massenpunkt m aus
dem Unendlichen, wo seine Geschwindigkeit als null aufgefasst wird,
durch die oben definirte anziehende Kraft in das endliche Gebiet
gelangt, so kann hier die Geschwindigkeit als constant aufgefasst
werdeu, welche auf dieselbe Weise unendlich wird, wie der durch-
laufene Weg- Vom Punkte P aus, welcher die Wegstrecke a nach
aussen begrenzt, werde nach innen die Strecke h abgetragen und es
soll die Geschwindigkeit v auf diesem Wegstücke untersucht werden.
Man setze daher
wo der Quotient für das Intervall 0 < rt < h verschwindend klein
ist. Setzt man dann noch r, +r — Ä, so ist in tiefster Näherung
und daher
v - n, Y^RM . V r
Irch. d. Math n. Phj.. 2. R» ihe. T. XVI. 24
370 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
Auf dem Wegstücke h gilt daher annähernd die Proportion
Um einen allgemein gültigen Ausdruck für die Zeit t zu er
halten, setze mau wieder
vdt = dr
und führe in diese Gleichung für 0 den oben gefundenen Wert ein,
dann hat man
Um diese Gleichung integriren zu können, setze man
?• = «sin«, also dr — acosada
Durch diese Substitution geht nun der obige Ausdruck iu den andern
da
dt =
n, VA/
über, so dass
1 V -f- C
gesetzt werden kann.
In r = a ist a — g . Wird nun der Anfangspunkt der Zeit so
gewählt, dass mit
ü — 0 auch * — 0
ist, so muss die Constante C den Wert tJ- ~- haben. Weil nun
auch
« «= aresin -
a
ist, so hat man schliesslich, wonn noch die Zeit pos. aufgefasst wird,
für r den Wert
— — (n — 2 arc sin
2n, V3/\ «/
Die ganze Zeit 7', welche der Massenpunkt braucht, um den Weg
a zurückzulegen, ist daher von a unabhängig, also eine ConsUnte.
7t
die durch yiTyl} darßestellt wird- Somit erreichen verschiedeoe
Massenpunkte, die in verschiedenen Entfernungen zu gleicher Zeit
ihre Bewegungen nach dem Kraftmittelpuukte begiuuen, in deraselbeö
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Ii ig l er: Bewegung eines Punkte» unter einer Centraikraft. 3?1
I
Momente den Ursprung der Kraft. Ist o unendlich gross, so ist für
1 / "2r\
alle endliche r die Zeit t annähernd gleich s 7=. ( n 1. Iq
unmittelbarer Nähe des Ausgangspunktes der Bewegung, wo
r — a — l
und q sehr klein ist und 2arcsin^ annähernd durch — äj/^-J
dargestellt werden kann, ist die Zeit t mit der Quadratwurzel aus
der Wegstrecke proportionirt, das heisst, es ist in tiefster Näherung
Um nun auch hier die Zeit t auf der früher bezeichneten Weg-
strecke h untersuchen zu können, setze man wieder
Wenn nun uoch
r, 4- r — Ä
t
gesetzt und angenommen wird, dass der Quotient R im ganzen Inter-
valle 0 < r < A verschwindend klein sei, so gelten uäherungsweise
die Gleichung
smo - 1 - R -f etc. ; cos a — y J{ -f etc. ;
2a - „_2[/^r + etc.
und daher kann t auf der Strecke h in tiefster Näherung durch
L_ i/2r
dargestellt werdeu. Weil in diesem Falle die Beschleunigung g an-
nähernd durch «i'JUR und die Geschwindigkeit durch n, V2ÄÄ/Vr
dargestellt werdeu kann, so ergeben sich aus der Gleichung für die
Zeit t auch die nachfolgenden Näherungswerte
nJMR g v
r-^V-.i«; 1 2 t = 2 <
Um die Arbeit über die geradlinige Bewegung nicht übermässig
auszudehnen, behandle ich bloss noch den Fall, wo die gegebenen
Massen nach dem Newtou'schen Gesetze anziehend auf eiuander
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372 Bigler: Bewegung tines Punktes unter einer Centraikraft.
■
wirken, und setze f'{r) = — \. Man könnte selbstredend für / '(r)
r
noch andere Functionen von r wählen und namentlich auch solche,
wo höhere Potenzen von r vorkommen. Da aber die Bestimmung
der dabei auftretenden Integrale mehr als elementare Hülfsmittel er-
fordert, so sehe ich hier von diesen Fällen ab und gehe über zur
Behandlung von
3) f'(r) = - l
nMm nM n x 2nM
K=- g = - r-2 ; 2nMf(r) - —
Weun auch hier die im allgemeinen Ausdrucke für die Ge-
schwindigkeit v auftretende Constaute Ii so bestimmt wird, dass im
Puukte r=a die Bewegung beginnt, also dort v = 0 annimmt, so ist
und wir haben nur auf der Wegstrecke, wo r < a ist, eine reelle
Bewegung. Wenn der Massenpunkt im Unendlichen seine Bewegung
nach dem Kraftmittelpunkt beginnt, so kann die Geschwindigkeit im
endlichen Gebiete annähernd durch y ^n \iy _ dargestellt werden,
wo r jcweilen seine Entfernung vom Ursprünge angibt Somit ist
bei dieser Aunahmc; der Kraftwirkung das Product vtr annähernd
constant. uud es gilt die Proportion
Untersuchen wir auch hier die Geschwindigkeit v auf der Strecke *
uud macheu dabei die gleiche Voraussetzung wie früher, so ist an-
nähernd
r — ]£+ri - R ~ etc.; - = fl-p; » ^ - Ri + etc.
also
1 1 Ä — r,
= m + etc.
r a Ii* 1
Somit kann v auf der Strecke h in tiefster Näherung durch
f === » Vi
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Bigler: Bewegung eines Punkte» unter einer Ctntralkraft. 37.']
dargestellt werden. Dieselbe ist somit mit der Quadratwurzel aus
der durchlaufenen Wegstrecke proportional. Wird diese Gleichung
nach r aufgelöst und beachtet, dass annähernd der absolute Wert
von der Beschleunigung durch "Rt dargestellt werden kann, so fiudet
Zur Bestimmung der Zeit dient in diesem Falle die Gleichuug
Yrdr
dt -
Um dieselbe integriren zu köuuon, setze man
r — asinaa
tlr — 2asinoC08«rfa»
also
dann ist
Weil ferner
dt = y^a - . 2sin2ad«
2sin8o= 1 — cos 2a
ist, so erhält mau für die Zeit / den allgemeinen Ausdruck
1 ~ v^,.(«-i8in2a) + C
y 2m m
Die Zeit t soll nun von dem Momente an gezählt werden, wo
der Massenpunkt seine Bewegung beginut, also im Punkte P. Für
denselben ist aber
■-i
und die Constaute C muss somit den Wert ~ haben. Ferner ist
2Y2uM
und
« — aresin j/-r
a
demnach ist der pos. Wert von t gleich dem Ausdrucke
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374 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centratkraft.
Die Zeit, welche der Massenpunkt m braucht, am die Strecke a
zu durchlaufen, wird gefunden, indem in der obigen Gleichung r 0
gesetzt wird. Wird dieselbe, wie früher, mit T bezeichnet, so er-
hält man dafür den Wert
a ya . 1t
~ 2V2» M
Für verschiedene Wegeslängen a gilt daher die Proportion
Die Quadrate der Gesamtzeiten verhalten sich daher wie die
Kuben der durchlaufenen Wege. Ist a sehr gross und stellt r eine
endliche Zahl dar, so kann die Zeit t in tiefster Näherung durch
a Va . n 3
dargestellt werden, wird daher unendlich von der Form «\
2V2nM
Zum Schlüsse will ich noch die Zeit auf der Strecke h untersuchen.
x
Der Quotient ^ sei längs des Intervalls 0 < r < h verschwindend
klein. Weil in diesem Falle ^1 — Q und a annähernd durch
dargestellt werden können, so kann auf der Strecke h die Zeit in
tiefster Näherung durch
dargestellt werden. Hier gilt daher die Proportion
t% : *,* — r : xx
das heisst: die Quadrate der Zeiten verhalten sich wie die durch-
laufenen Wege.
II. Die kreisförmige Bewegung eines materiellen Punktes.
Die Bedingung für eine kreisförmige Bewegung ist
das heisst, der Leitstrahl r muss von der Zeit unabhängig sein. Da-
mit nun aber längs des ganzen Weges
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Bigler: Bewegung eine» Punktes unter einer Centralkrajt. 375
dr - 0
ist, muss offenbar
2nMf(r)+B-f*=zO
sein, wobei aber angenommen wird, dass A von null verschieden sei,
weil sonst keine reelle Bewegung vorhanden wäre. Weil nun aber
2nMf{r) + B -
ist, so lässt sich die obige Bedingung durch die andere
A «=* rv
wiedergeben, was für eine Kreisbewegung sofort einleuchtet, da ja
A die doppelte Flächengeschwindigkeit darstellt. Aus der Bedingung
dr = 0
folgt aus den früher angegebenen Formeln, dass auch
ds — rdic = vdt
sein muss. Bei der Kreisbewegung ist daher einerseits
und andererseits
A
v => —
r
und da
ist, so muss auch überall ^ =s 0, somit v — Constante sein. Der
Massenpunkt M durchläuft daher unter dem EinHusse einer Centrai-
kraft mit constanter Geschwindigkeit die Kreisbahn und eine Be-
schleunigung tiudet nur in der Richtung der Normalen statt, welche
ihrem absoluten Werte nach durch
9 - nMf'(r)
dargestellt werden kann. Wir suchen nuu zuerst nach einem andern
Ausdrucke für die Beschleunigung g. Die beiden Punkte P und />,
mögen das Curvenelement da abgrenzen; iu beiden ist die Ge-
schwindigkeit v dieselbe und unterscheidet sich nur durch ihre Rich-
tungen. Wird nun dieser Richtungsunterschied mit dw bezeichnet,
so ist
vtlic = gdt
Nun ist aber bekanntlich auch
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376 Bigler: Beieegung eine« Punktes unter einer Centralkra/t.
rdw — d* — vdt
somit
dw , die v
r^-ts also ge-
setzt man diesen Wert in die Gleichung
ein, so erhält man für die Normalbeschleunigang g schliesslich den
Ausdruck
Nun sollen bestimmte Annahmen über die Kraftwirkung ge-
macht werden.
1) f(r) = -r
K — — nMmr; g = — ri Mr\ 2r» Mf(r) — — n Afr*
Die Geschwindigkeit v wird mittelst der Gleichung
v* =
gefunden, wo unter # der absolute Wert der Beschleunigung ver-
standen ist. Setzt man hier für g obigen Wert ein, so folgt
v — r. V tTÄ?, also V- = Vn M
Für verschiedene Massenpunktc m, welche unter dem Einflüsse der-
selben Masse M in verschiedenen Abständen r den Kraftursprung
umkreisen, ist daher der Quotient - eine Constante ; daher gilt hier
die Geschwindigkeiten verhalten sich wie die Radien der Kreisbahnen.
Zur Bestimmung der Flächengeschwiudigkeit A wende man die
Formel
A — rv
an und setze für t> den oben gefundenen Wert ein ; dann findet man
A = r*YnM\ * - VnM
Somit ist auch A für alle materiellen Punkte der verschiedenen Bah-
uen eine Constante und es gilt daher die Proportion
A : Ax — r* : rt2
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Bigler: Bewegung einen Punktes unter einer Centratkraft.
377
Die Fläehengeschwindigkciten vorhalten sich wie die Quadrate
der Radien.
Wenn der Leitstrahl r mit der pos. Richtung der *-axe den
Winkel w bildet, so ist
rdto mm vdt
also
die = VnMdl
Die Integration dieser Gleichung ergibt sofort
w — VnM . t
wenn die Zeit von dem Momente an gerechnet wird, wo der mate-
rielle Punkt »* die x-axe passirt
Die Radien der verschiedenen Hahnen durchlaufen daher in
gleichen Zeiträumen gleiche Winkel. Wenn die Umlaufszeit mit T
bezeichnet wird, so findet man für dieselbe deu Wert
7 - /"
Da dieser Ausdruck vom Radius der Bahn unabhängig ist, so durch-
laufen die verschiedenen Massenpunkte in gleichen Zeiten ihre Bah-
nen. Dass für eiuo solche Kraftwirkung nur pos. Werte von der im
Ausdrucke für 0 auftretenden Coustanten B in Betracht kommen
können, ergibt sich schon ans der Gleichung
»■ - B - nMr*
Ist einmal ein pos. Wert von B gewählt, so gibt die Gleichung
nMr* = B-nMr*
den Wert von r. Nach derselben ist
1/ B
und es gilt daher die Proportion
r* : r* - B : Bs
Setzt man diesen Wert von r in den Ausdruck B—nMr* ein,
so geht dieser in - über, ist daher pos., sobald B pos. ist. Die
Constante B darf daher alle positiven Werte durchlaufen.
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378 Bigler: Bewegung eine* Punkte* unter einer Centralkraft.
2) Ar)=-r'
Ersetzt man das frühere n durch 2|L, so hat man hier
K jnj'J/mr»; g \%£ltl*\ 2nMf(r) = - n*Mr*
Nach der bekannten Formel
erhält man für die Geschwindigkeit r den Wert
*-iMH»r», also ,-^r.|^p
Dividirt man daher »* durch r5, so ergibt sich, dass dieser Quotient
für alle materiellen Punkte, welche iu conceutrischeu Bahnen den
Kraftursprung umkreisen, constant ist, dass somit für dieses Be-
wegungssystem die Proportion
tv1 : v .* =» rs : r,3
gilt.
Die Quadrate der Geschwindigkeiten verhalten sich daher wie
dio Kuben der Radien.
Um einen Ausdruck für die Flächengeschwiudigkeit A zu er-
halten, setze mau wieder A rv und führe für v den oben erhalte-
nen Wert ein. Dann erhalt man
A* - g A = Wlr» . [/ ~
Der Ausdruck für .1* zeigt uuu sofort, dass der Quotient ^
für ein solches Bewegungssystem materieller Punkte eine Constantc
ist, und dass daher dio Proportion
A* : At* - rib
stattfindet.
Die Quadrate der Flächengeschwindigkeiten verhalten sich wie
die fünften Potenzen der Entfernungen.
Auch hier ist
tltc = tlt
r
und wenn man für den obigen Wert einsetzt, so erhält man für
die Winkelgeschwindigkeit ^ den Wert
i
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ßtgler: Bewegung eines J^nktes unter einer Centralkrafi. 379
•
dw 1 /3n Mr
Dieselbe ist somit der Quadratwurzel aus der Entfernung proportional.
Für den Centriwinkel w erhält man hieraus
ir
Derselbe ist daher für dasselbe Massenteilchen der Zeit proportional,
nur für verschiedene Massenpunkte, deren Bahnen concentrische
Kreise sind, gilt für gleiche Zeiten die Proportion
Für die Umlaufszeit T erhält man aus der Gleichung für ic den
Wert
Tss
tMr
2
Aus dieser Gleichung folgt, dass rT* eine Constaute ist und
8n*
zwar gleich ^ a^.. Daher gilt für ein solches Bewegungssystem
die Proportion
2* : 2iÄ — r, : r
Bewegen sich daher verschiedene Massenpunkte in concentrischen
Kreisen unter dem Einflüsse einer Centraikraft, welche im direkten,
quadratischen Verhältniss der Entfernung wirkt, so verhalten sich die
Quadrate der Umlaufszeiten, wie umgekehrt die Radien ihrer Bahnen.
Weil hier
ist, so können für eine reelle Bewegung nur pos. Werte von D in
Betracht kommen. Weil ferner
A* 3 VA/r3
so erhält man zur Bestimmung von r die Gleichung
also
s
1 / 2B
r ~ V bn^M
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380 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Ctntralkroft.
Zwischen den B und den zugehörigen Radien gilt daher die
Proportion
r3 : r, 3 = B i Bj
S) f'(r) = — r1
Man ersetze n durch 2»,4; dann gelten die Gleichungen
K 2n* Mm r3 ; g — — 2*/ 3/r3 j 2nMf(r) =s — «,< JV/r*
Die Tangentialgeschwindigkeit ? wird durch die Gleichung »* =» r$
bestimmt. Nach derselben ist
v* = 2n,4 J/r4; t; - »,*!■* V23/
und -j ist für das ganze Bewegungssystem eine Coustantc, daher
gilt die Proportion
v : t>, «=» r* : r,*
Die Tangentialgcschwiudigkeiten verhalten sich wie die Quadrate
der iladien.
Ferner ist
A = rv - n1tr»V23/
und somit ist auch die Fläcbeugesehwiudigkcit dividirt durch den
Kubus der Eutfernung eine Conslante, die durch nl 3 V 23/ dargestellt
worden kann. Es gilt daher die Proportion
A*.At =r3:r,a
Die Flächengeschwiudigkeiten der Massenpunkte verhalten sich
wie die Kuben der Entfernungen.
Um die Umlaufszeit T zu erhalten, setze man wieder
dw v A
dt r r*
v A
und führe hier für - oder -2 den oben gefundenen Wert ein. Dann
erhält man als Ausdruck für die Winkelgeschwindigkeit
£ = n,»r V2A,
Dieselbe ist von der Zeit unabhängig, also für dieselbe Bahu con-
stant, variirt aber von Massenteilchen zu Massenteilchen und zwar
nimmt dieselbe nach aussen in Verhältniss der Radien zu.
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B igt er: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft 381
Wird die Winkelgeschwindigkeit mit o bezeichnet, so gilt daher
die Proportion
a : o, = r : r,
Ferner ist hier der Centriwinkel w gleich dem Ausdrucke
somit für dasselbe Massenteilchen mit der Zeit proportional. Setzt
man nun in diesem Ausdrucke für 10 den Wert 2jt, so erhalten wir
zur Bestimmung von T die Gleichung
T 2«
und es gilt hier die Proportion
Die Umlaufszeiten der Massenpunkte verhalten sich umgekehrt
wie die Radien.
Da die Flächengeschwindigkeit ^ für dieselbe Bahu eine Con-
stante ist, so lässt sich die Umlaufszeit auch finden, indem man den
doppelten Inhalt des Kreises durch A dividirt, also durch die Gleichung
2r*w
Setzt man hier für A den gefundenen Wert ein, so erhält man für
T den obigen Ausdruck wieder. Dio Gleichung zur Bestimmung von
r lautet hier :
2*4* ITH - B — ntAMr*
und somit ist
3«/
daher die Proportion
r* ; rj« _ B :Bt
Wird z. B. für B der Wert SM gesetzt, so ist r — - , und somit
Ä' = — 2n, JVfm ; g - - 2», M, V-V^
rHV2>f
4) /'(r) — — r^i, wo p eine ganze Zahl sein soll
Wird in diesem allgemeinen Falle der proportionale Factor n
«4-1
durch r -~ — . V + 1 ersetzt, so fiudet man
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382 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centralhaft.
K . »,>+« Jfmr«; g = - ^t-1 . « A/r" ;
2» Mf(r) - — V +1 r" +1 Af
uud daher ist die Geschwindigkeit 0 gleich dem Ausdrucke
ju+l ....
r — «i r • y -y m
Somit ist der Quotient fQr alle materiellen Punkte, welche
unter der oben angegebenen Kraftwirkuug steheu, eiue Constante,
und daher gilt hier die Proposition
„1 : r,i mm rM+l :rl^+1
Ist daher (h-M) eine uugerade Zahl, also (i eine gerade, so
verhalten sich die Quadrate der Geschwindigkeiten wie die ganz-
zahligen Potenzen der Radien. Ist aber (fi-f-l) eine gerade Zahl,
somit u eine ungerade, so verhalten sich die Geschwindigkeiten wie
ganzzahligen Potenzen der Radien.
Zur Bestimmung der Flächengeschwindigkeit A benutze man
wieder die Gleichung A = r» und setze für v den obigen Wert ein.
Man erhält so
und daher ist auch —^+3 fur das 8anze Bewegungssystera eine Con-
staute, so dass hier die Proportion
gilt Ist daher + eine ungerade Zahl, also p eine gerade, so
verhalten sich die Quadrate der Flächengeschwindigkeiten wie die
ganzzahligen Potenzen der Radieu. Ist aber eine gerade
Zahl, also fi eine ungerade, so verhalten sich die Flächengeschwindig-
keiten wie die ganzzahligen Potenzen der Radien.
Ferner ist die Winkelgeschwindigkeit a gleich dem Ausdrucke
a — n, r 2
und für dieselbe gilt die Proportion
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Bigler: Bewegung eine» Punkten unter einer Centraikraft.
383
,8 •
Die Winkelgeschwindigkeit ist nur für den Fall p - 1 für das
ganze System eine Constaute; im allgemeinen verhalten sich die
Quadrate derselbeu wie die ganzzahligen Poteuzen der Radien. Wird
die Gleichung für die Winkelgeschwindigkeit iutegrirt und soll mit
t — 0 auch der Centriwinkel null werden, so erhält man
pH
I 1
%
und hieraus ergibt sich als Wert für die Umlaufszeit T
2n
Wird nun auf beiden Seiten mit r * multiplicirt, so erkennt
man, dass das Product T * ru_1 für alle Kreisbahnen eine Constante
ist, und dass daher die Proportion
gilt
Ist 1) eine ungerade Zahl, also p eine gerade, so verhalten
sich die Quadrate der Umlaufszoiten wie umgekehrt die ungerad-
zahligen Poteuzen der Radien. Ist aber (p — 1) eine gerade Zahl,
und daher p eine ungerade, so verhalten sich die Umlaufszeiten um-
gekehrt wie die ganzzahligen Potenzen der Radien.
Zur Bestimmung der Radien r aus der anziehenden Masse M
und der Constanten B dient die Gleichung
£ = 2nMf(r) + B
Setzt man hier für A und f(r) die bekannten Werte ein, so folgt
also
p+1
2B
Auch hier darf die Constante B alle pos. Werte durchlaufen und
der Zusammenhang zwischen ihr und den Radien der Bahnen wird
durch die Proportion
r,«+i . r(U+i „ B.B%
ausgedrückt.
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384 Bigltr: Bewegung eines Pankleg unter einer Centraikraft.
5) f\r) = - 1
n M m v M
A - - , . \ 9 = ~ r ; 2» Mf{r) - -2« Jflogr
Weil in diesem Falle die Geschwindigkeit 0 durch
v = y'nJr
dargestellt werden kann und somit vom Radius der Bahn unabhängig
ist, so bewegen sich alle Massenpunkte mit derselben Geschwindig-
keit in ihren Bahnen.
Die Flächengeschwindigkeit ist hier
A - r V nM
und mit dem Radius der Bahn direct proportionirt, also
A : At = r : r,
Für die Winkelgeschwindigkeit ^ = « erhalteu wir deu Wert
a =
r
Dieselbe ist daher mit dem Radius r umgekehrt proportionirt, nimmt
somit im Bewegungssysteme nach aussen im gleichen Verhältniss ab,
wie die Radien der Bahnen zunehmen.
a : o, = r, : r
Wird die Gleichung für die Winkelgeschwindigkeit integrirt, so folgt
w xs •
r
und somit ist hier
T
Der Quotient ist daher für dieses System eine Constante und
man hat die Proportion
T : T, -~ r : rk
Die Umlaufszeiten verhalten sich wie die Radien der Bahnen.
Um aus Ii und der Masse den Radius zu finden, beachte man, dass
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft 385
A*
v* = — 2« 3/log r+B — r, — n3/
ist. Ans dieser Gleichung folgt nun, dass
B—nM Ii 1
l0gr - 2n3/ " 2n31 2
also
rÄBe(s*-a) i8t
6)
n3im «3/ 2n 3/
A ^~ i ff - — r* i 2nMfKr) — —
Bei dieser Kraftwirkung, die nach dem Newton'schen Gesetze
erfolgt, ist
nM
v*~gr - -
uud man erkennt sofort, dass hier das Product aus dem Quadrate
der Geschwindigkeit uud dem Radius der Bahn eine eonstanto Grösse
darstellt und gleich nM ist. Zwischen der Geschwindigkeit uud dem
Radius r existirt daher die Proportion
Die Quadrate der Geschwindigkeiten verhalten sich umgekehrt
wie dio Radien der Bahnen.
Die Flächengeschwindigkeit A ist auch hier gleich rv, also
A=VnMr
A%
und somit ist der Quotient - für das ganze Beweguugssystcm eine
Constante; mithin gilt die Proportion
AiiA1*=r:r1
Die Quadrate der Flächongeschwindigkeiten vcrhalteu sich wie
die Entfernungen.
Ferner ist
v , YnM
dw = tlt = - — - dt
r
.. y r
also
Arcta. d. Math, u. Phj« 2.. R.ihe, T. XVI. 2S
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386 Biglen Bewegung einet Punktes unter einer Centralkraß.
tr — - — — . t
rYr
und für gleiche Zeitabschnitte gilt die Proportion
Die Quadrate der Centriwiukel verhalten sich umgekehrt wie
die Kuben der Entfernungen.
Die Umlaufszeit T wird durch die Gleichung
2m Yr
T =
YnM
bestimmt. Aus derselben erkennt man, dass für alle Massenpunkte
des Systems der Quotient , eine Constante ist und zwar gleich
ii Xr Daher die Proportion
Die Quadrate der Umlaufszeiten verhalten sich wie die Kuben
der Radien.
Wir haben oben die Geschwindigkeit v durch Ygr ausgedrückt.
Nach der bekannten Formel ist aber auch
,>=2nM+B
r 1
und man könnte meinen, dass für eine reelle Bewegung sowol pos.
wie neg. Werte von B zulässig wären. Da nun aber
+ B =
r 1 r
sein muss, so ist
nM
r-~ B
Da aber für einen solchen Wert von r bei positivem B der Aas-
druck (*^~- +IM neg. würde, was unzulässig ist, so können nur
neg. Werte von B in Betracht kommen, und da das Prodnct r . B für
das ganze System eine Constante ist, so gilt die Proportion
r:r1 = Bl:B
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Bipler: Bevxyuny eine» Punktet unter einer Centraikraft. 387
7) =
nMm nM _ ., . nM
K g - - ~ ; 2« Mf{r) ~ ^
In diesem Falle ist
nM , . VrTTvf
y» = also » — - ■ -
r* r
uud das Prodnct vr daher eine Coustante, die durch YnM dargestellt
wird. Bei dieser Art der Bewegung gilt daher die Proportion
0 : r, = r, : r
Die Geschwindigkeiten verhalten sich umgekehrt wie die Radion.
Die Flächengeschwindigkeit A ist hier eine Constante und gleich
YnM und daher durchlaufen die Radien der verschiedenen Bahnen
in gleichen Zeiten gleiche Flächenräume. Ferner ist
** = : .« = v"f «
und die Winkelgeschwindigkeiten verhalten sich umgekehrt wie die
Quadrate der Radien, das heisst, es gilt die Proportion
cc ; c, = rt* : r8
Für die Centriwinkel erhalten wir durch Integration obiger
Gleichung den Ausdruck
ir = - A~ • *
r*
Dieselben sind somit der Zeit direet und dem Quadrat der Radien
umgekehrt proportional. Setzt man in der letzten Gleichung für w
den Wert 2», so erhält man für die Umlaufszeit T den Wert
2r*n
~ YnM
aus welchem sich die Proportion
T : Tx - r8: r,8
ergibt.
Die Umlaufszeiten verhalten sich wie die Quadrate der Radien
8) fW--i
Hier soll (i eine pos., ganze Zahl sein, welche ich mir grösser
als 3 denke, da die Fälle p — 1, 2, 3 special behandelt worden
sind. Man hat
25»
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388
Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer tentralkra/t.
nMm nM 2 nM
i 0--^ 2nMf(r) = — . — ,
Weil = gr ist, 80 folgt
VnM
r 2
Es ist daher das Product u.r 2 eine Constanto und zwar gleich
der Quadratwurzel aus nM. Für dieses Bewegungssystem gilt daher
die Proportion
Ist nun — 1) eine ungerade Zahl, also p eine gerade, so ver-
halten sich die Quadrate der Geschwindigkeiten wie umgekehrt die
uugeradzahligen Potenzen der Radien. Ist abor (fi — 1) eine gerade
Zahl, somit p oine ungerade, so verhalten sich die Geschwindigkeiten
umgekehrt wie die ganzzahligen Potenzen der Radien.
Die Flächeugeschwindigkeit A ist hier
. VnM
r-
und demnach ist Ä*rv-* für das ganze Bewegungssystem eine Con-
stanto und gleich nM. Wenn nun f u — 3) eine ungerade Zahl ist, somit
ft eine gerade, so verhalten sich dio Quadrate der Flächengeschwindig-
keiten umgekehrt wie die ungeradzahligen Potenzen der Radien. Ist
aber (^—3) eine gerade Zahl, also fi eine ungorade, so verhalten sich
die Flächengeschwindigkeiten umgekehrt wie die ganzzahligen Po-
tenzen der Radien.
Ferner ist
v
dm = - dt
r
und aus dieser Gleichung folgt sofort
Li
r 2
und daher ist
^ _ 2n. r 2
VnM
und folglich gilt die Proportion
!0= -i, . t
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centralkrafh 389
Ist e»,e ungerade Zahl, also n eine gerade, so verhalten
sich die Quadrate der Umlaufszeiten wie die ungcradzahligen Po-
tenzen der Radien. Ist aber (i eiue ungerade Zahl, so verhalten
sich die Umlaufszeiten wie die ganzzahligen Potenzen der Radien.
Um schliesslich einen allgemeinen Ausdruck für r zu erhalten,
setze man
~ V (i-l * B
ist. Das Product ist für das ganze Bewegungssystem eine
Coustante, und man hat hier die Proportion
r«-i . ri/i-i _ Bj. B
Der für r gefundene Ausdruck gilt für p — 1 nicht mehr. Für
— 2 würde der Ausdruck unter dem Wurzelzeichen negativ; da
aber r"-1 pos. verstanden wird, so sind in diesem Falle nur nog. B
anwendbar. Für p. — 3 wird die rechte Seite null, und erst für
p > 3 erhält mau für r einen pos. Ausdruck, sobald auch B pos. ist.
Damit überhaupt eine reelle Bewegung statt finde, muss bekanntlich
der Ausdruck (2nA//*(r)-f-Ä) einen pos. Wert haben; es sind daher
keine Werte von r zulässig, welche denselben neg. machen würden.
Setzen wir daher in (^~~t ■ + BJ den oben für rf-i er-
2
haltcnen Wert ein, so geht derselbo in den andern -— g . B über,
und mau erkennt auch hieraus, dass für > 3 nur pos. Werte von
B zulässig sind.
In den bekannten Bewegungsgleichungen des allgemeinen Teiles
meines Aufsatzes spielte die Constante A, welche die doppelte Flächen-
geschwindigkeit darstellt, eine Hauptrolle. Ihrer Natur nach ist die-
selbe eine reelle, pos. Zahl und kann jeden beliebigen Wert auf der
pos. Hälfte der Realitätslinie, null nicht ausgeschlossen, darstellen.
Dass der Fall 4 = 0 längs des ganzen Weges die geradlinige Be-
Aus dieser Gleichung ergibt sich nun, dass
nM
B . rM-1 = £ ? . nM
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390 Bigler: Bewegung eines Punktet unter einer Centraikraft.
wegung zur Falle hat, ist im ersten Abschuitte speciell gezeigt wor-
deu. Was dr anbetrifft, so kann dieses Differential sowol pos. wie
neg. sein und die Bedingung, dass fortwährend dr = 0 sein soll,
bringt die kreisförmige Bewegung hervor. Da nuu in den nachfol-
genden Untersuchungen die Bedingungen, dass sowol A wie dr längs
des ganzen Weges verschwinden sollen, fallen gelassen werden, so
habe ich diesen Fällen einen allgemeineren Charakter zugeschrieben
und sie unter dem Titel „Allgemeine Fälle der Centralbeweguug"
zu8ammengefa8st.
III. Allgemeine Fille der Centraibewegung.
1) Die wirkende Kraft sei der Entfernung der Massen
direct proportional.
a) ff-— nmMr- f(r)=-r; f(r) = - i . r«
g = — n Mr
Setzt man abkürzend nM und versteht unter u die pos.
Wurzel aus nM, so lässt sich die Geschwindigkeit v des Massen-
punktes m in einem beliebigen Punkte der Bahn durch die Gleichung
darstellen, wo B die Integration sc« in staute bezeichnet. Damit nun
v für pos. Werte von r reell ausfalle, ist absolutes Erforderniss, das«
B einen pos. Wert habe. Ist dieser einmal gewählt, so ist der Leit-
strahl r an die Bedingung
fi*r» < B
gebunden, und es muss somit (B — ptr*) längs des ganzen Weges
einen pos. Wert haben. B = 0 anzunehmen ist unstatthaft. Nach
der im allg. Teile meiner Arbeit aufgestellten Formel für den
Differentialquotienten ^ erhält man hier
% = l- V-,v+ä^ü
und die Realität der Bewegung erfordert, dass der Ausdruck unter
dem Wurzelzeichen längs des ganzen Weges pos. bleibt Allerdings
sind auch solche Werte von r zulässig, welche denselben zu null
machen, und in diesen Puukten erreicht r ein Maximum oder ein
Minimum. Im allgemeinen aber muss r die Bedingung
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft
391
— p«r« + 2fr*- /1*> 0
erfüllen. Wenn die Wurzeln der Gleichung
mit a* und bezeichnet worden, so rauss die Bedingung
p>(a*— iJXiJ— *>) > 0
erfüllt sein, d. h. es muss
& < r* < a*
statt tiuden. Die beiden Wurzeln as uud 6* müssen für eine reelle
Bewegung reell sein. Denn wären sie imaginär, so müssten sie
conjugirt sein; daun aber wäre (rs — «*) (*•* — b*) beständig pos. uud
es Hessen sich keine reellen, positiven Werte von r finden, welche
/**(«*- r2)(rs — b*) pos. machen würden. Die Realität der Bewegung
erfordert daher auch die Realität der beiden Wurzeln aa und 62.
Nun ist
und da y 1 reell ist, so muss B* > 4f**vla sein, also
2 > Für den Fall B% = 4fi*A* würden die beiden Wurzeln
«* und b* zusammenfallen und der Ausdruck für ^wäro in diesem Falle
dt ~ l ■ V-(^r*-:V"7rH-,l») - + l V-ip^-A)*
was aber eine reelle Bewegung ausschliesst. Die Annahme B = 2p A
ist daher unstatthaft. Für dio beiden Wurzeln o* und b2 gelten die
Gleichungen
uud da i4 und B pos. sind, so müssen es auch a* uud b% sein. Ks
steht nun frei, a* > anzunehmen. Da nun r* allo zwischen a%
und liegenden Werte annehmen kann, so lässt sich der Leitstrahl
r auf folgende Weise als Function der neuen Variabein q> darstellen :
r« ~ «»eos»V + AWg> - «»(1 - < *siu»<p) j ** - —
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392 Biyler; Bewegung eines Punktes unter einer Centralkrafl.
Da nun r2 bei «* beginut and von hier au bis b* beständig ab
nimmt, so beginnt die neue Variable bei 0 und wächst von hier an
bis 2tc. Weil
a2 - r2 = a*lc* sin2 <f> ; r* — b% — aH-2 COS2 9
so ist auch
er
r . s-j f» a2Är2 siu cp COS 9
und man erkennt, dass g nur da verschwindet, wo sing? und cos cp
verschwinden, also in cp =* 0, ^ , ?r, ^ , 2ji und in diesen Punkten
erreicht somit r seine grössten und kleinsten Werte und zwar existirt
sowol für cp = 0 als auch für cp = n ein Maximum, während in
7t 3ts
cp — 2 und ^ Minimum vorhanden sind. Wird nuo im ferneren
die Gleichung
r* - a2(l— ifc2sin2<p)
nach t abgeleitet, so findet man
r — — a'Jfc'Slll <JP COS <p . ^
und die Vergleichung mit dem oben gefundenen Ausdrucke ergibt
dep
Die Ableitung der Variabein cp nach t ist eine Constaute und
daher cp selber eine lineare Functiou der Zeit Die Integration ergibt
cp — _ pt + V
ersetzt man hier t durch — t und nimmt die Integrationsconstantc
gleich null an, so hat man
<p - (At
Es ist daher erlaubt, den Winkel <p direct mit der Zeit pro-
portional anzunehmen.
Wir denkcu uus ferner den Kraftmittelpunkt als Ursprung eines
rechtwinkligen Coordinateusystems gewählt, dessen pos. a>axe durch
das Aphelium der Bahn geht; ist ferner 10 die wahre Anomalie des
Masseupunktes m mit deu Coordiuaten (x, y), so hat man
x = rcosw; y =» rsin w
Da nun einerseits die doppelte Flächengeschwindigkeit des
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Bigler: Bewegung ttnes Punktes unter einer Centraikraft. 393
Massenpunktes gleich A ist, dieselbe aber auch durch r2 dargestellt
werden kann, so hat mau die Gleichung
dw A
dt ~r*
Die Winkelgeschwindigkeit des Massenpunktes ist dem Quadrate
des Radius umgekehrt proportional. Da nun
A — pab und pdt = dtp
ist, so hat man auch
dtp rf(atgy)
und man darf
w =* arctg Q tg und tg w = * tg <p
anuehmen. Bezeichnet nun d einen proportionalen Factor, so gelten
daher folgende Gloichuugen:
d . sin«? = Äsin <jp; d . cos u> — a cos q?
Werden nun diese beiden Gleichungen quadrirt und addirt, so
fiudet man d r. Für die rechtwinkligen Coordinateu *, y des
Massenpunktes erhält man daher die Werte
x — rcos to =■ acos <p
y — r sin «r = b sin <jp
und die Elimination von g> aus dieser Gleichung fahrt auf die Glei-
chung der Wegcurvc in rechtwinkligen Coordinaten in der Form
a* + b* 1
Die Bahn des materiellen Punktes ist daher eine Ellipse, in
deren Mittelpunkte die anziehende Kraft liegt. Der Winkel <p heisst
die excentrische Anomalie und da dieselbe mit der Zeit proportional
ist, so durchläuft der entsprechende Kreispunkt seine Bahn mit
constanter Geschwindigkeit
Wenn die Umlaufszeit mit T bezeichnet wird, 10 erhalten wir
für dieselbe aus der Gleichung <p = pt den Wert
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394 Bigler: Bewegung eines Punktet unter tiner Centralkraft.
T — —
Dicselbo ist daher von deu Halbaxen der Ellipse, also auch von den
Constanteo A und Ii unabhängig. Bewegen sich daher verschiedene
materielle Punkte unter dem Einflüsse derselben Centralkraft in
Ellipsen um den Kraftmittelpunkt, so ist die Umlaufszeit für alle
eine constante Grösse, die durch dargestellt werden kann.
Für dio doppelte Flächengeschwindigkeit A hatten wir oben den
Ausdruck
A uab
erhalten. Da nun nah deu Inhalt ./ der Ellipse darstellt, so ist für
das ganze Bewegungssystem der Quotient y eine constaute Grösse
und gleich £ und es besteht daher die Proportion
A : Ax — J : Jt
Dio Flächengeschwindigkeiteu der verschiedenen materiellen
Punkte verhalten sich daher wie die Inhalte der entsprechenden
Ellipsen. \
Wenn der Inhalt des Sectors, der vom\radius vector in der Zeit
dt durchlaufen wird, mit dS bezeichnet wird)v60 ist
also
dS = £ dt = £ ab dt
u
Diesen Ausdruck erhält man auch auf folgende Weistf: die Länge
des Weges, welchen der entsprechende Kreispunkt in\ der Zeit«
durchläuft, kann durch
aq> = aut
ausgedrückt werden ; somit ist der Inhalt des Kreissectonk g,eicD
b \
Wird dieser Ausdruck noch mit - multiplicirt, so erhältNPan
deu Inhalt des entsprechenden Ellipsensectors in der Form X
Dasselbe Resultat erhält man auch wie folgt:
Bt
y
•i •
dt
«COS-r . bB\B(p
— HaSllMp . U b COS T
— (iab
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Btpler: Bewegung eines l\inktes unter einer Centraikraft. 395
Wird nun dieser Wert für A mit dt multiplicirt und von 0 bis t
integrirt, so erhält man wieder den bekannteu Ausdruck für den
doppelten Inhalt des Ellipseusectors. Für die Geschwindigkeit v
des materiellen Punktes m in seiner Bahn hattcu wir den Ausdruck
erhalten. Um dieselbe als Function der Variabein <p darzustellen,
ersetze man r* und B durch die bekannten Ausdrücke a*(l— fc'sin* q>)
und /4*(a* -{-$*). Dann ist
v => . Y(\ — £*C08*ijp)
Dieser Ausdruck kann direct aus den rechtwinkligen Goordiuatcn
(x, y) des Massenpunktes abgeleitet werden. Bekauutlich ist
und da
Bx . dtp . a
^ = - aaiütp . tiasmtp p - .y
By Bq> b
ö- - bcostp . ^ - fiÄcosqp - f* ~ • *
so ist
+ (t)2=a ^(«'sin^ + ^cosV) - f*1«»1. (l-ifc'eOS»?)
also wieder
v = pa . V(l — k* cos*
Die Beschleunigung g des Massenteilchens ist im allgemeinen
gleich dem Quotienten aus Kraft und Masse und in unserem Falle
gleich — {tsr, wenn die Richtung mit in Berücksichtigung gezogen
wird. Denselben Wert von g erhält man aber auch mittelst der
allgem. Formel
. - VW+ &
Denn es ist
B*x . . *
8V
fr
— u*b sin tp — — fi2r . -
also wieder
- u«
Zugleich erkennt man aus dem Werte für die 2. Abgeleiteten,
dass die Beschleunigung nach dem Centrum gerichtet ist. Zum
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396 B igt er: Bewegung eines Punktes unter einer Cenlraücrafl.
Schlüsse dieses Abschnittes will ich noch den Wiukel a bestimmen,
den die Bcwegungsriehtung mit der *-axe bildet. Wenn vx und v9
die Geschwindigkeiten nach den Axen sind, so hat man
also
und
also
dz
=> Vx = V COS «
dx
Bt sinqp
cos« - V(7^-YW^)
sino =»
=» =» t> sin o
3y
& 6 cos 9
b) A'-nmMr; f\r, - r; /(r) = j
g = n M r
Da üio Kraft pos. angenommen ist, so wirkt sie abstossend auf
den materiellen Puukt m ein. Setzt man auch hier abkürzend
so ist die Geschwindigkeit v durch die Formel
dargestellt. Während im vorhergehenden Abschnitte der Constanten
B nur die pos. Hälfte der Realitätsliuie eingeräumt werden könnte,
so kanu sich hier dieselbe auf der ganzeu Kealitätslinie frei bewe-
gen, ohne einem Punkte derselben ausweichen zu müssen. Ist ein-
mal ein bestimmter Wert von B gewählt, so ist r längs des ganzen
Weges an die Bedingung
gebunden. Ich behandle zuerst den Fall, wo B eine ueg. Zahl ist,
und ersetze daher B durch — B' . wo fortan B' pos. zu verstehen
ist. Lässt man in der Folge bei B' den Accent wieder fallen, so ist
D« == U*r* — B
und
S-5-K(--?*-?)
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Bigler: Bewegung einet Punktes unter einer Centraikraft. 397
es sind nur solche Werte von r zulässig, welche den Ausdruck
(jiV-fir*- A*)
pos. oder null machen. Werden die Wurzeln der Gleichung
B A*
r* jr1 8- = 0
mit o1 und i* bezeichnet, so hat man
und
Man erkennt aus diesen Formeln, dass die beiden Wurzeln «*
und 6* reelle Werte haben, und dass die eine positiv ist, während
die andere neg. sein muss. Ist a* die pos. Wurzel, so ist auch
a* > mod. b*. Ersetzt man 4» durch — so hat man
und
r
Der Radius r ist nur an die Bedingung
r»>a*
gebunden, kann somit von a an alle pos. Werte durchlaufen. Setzt
man nun
so ist
und daher auch
dr
Wird nun auch die Gleichung für r* nach t abgeleitet, so erhält man
r|* = a***finy.cof<p ?J
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398 Bigler: Bewegung eine» Punktes unter einer Centredkraft.
und die Vergleichung mit dorn vorhergehenden Werte ergibt
dtp
dt
also
v — M<
Die Yariabele ? ist somit mit der Zeit direct proportional.
Wählt man nun wieder den Kraftmittelpunkt als Ursprung eines
rechtwinkligen Coordinatensystems, dessen pos. Richtung der x-axe
durch das Perihel der Wegcurveu, aUo durch den Punkt r = a geht,
ist ferner w die Anomalie des Massenteilchens mit den Coordinateu
(2, y), so hat man
r — rcosw; y = rt\üW
und
Cir A p abl
dt = r* ~ r*
Die Ableitung von w nach t verschwindet nur in r — a, und
hier hat somit w sein Maximum erreicht. Die Gurve hat somit eine
Asymptote, die durch den Ursprung geht und der Leitstrahl r fällt
für unendlich entfernte Punkte mit derselben zusammen. Gauz analog
wie früher erhält man auch hier
ä
die
(*ta„9„)
+ (*«-)'
also
w = arefg^ tatlg
somit
b
tg™ — - tang <p
Für 9 = oo ist auch r «= oc und hier erreicht w sein Maximum-
Weil tangy für oo — ? den Wert 1 hat, so wird dieses Maximum
durch die Gleichung
b
bestimmt, und dieser Ausdruck ist somit die Gleichung der Asymptote.
Für die rechtwiukligen Coordinaten des Massenpunktes erhält
man die Warte
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Bigler: Bewegung eine» Punkte* unter einer Centraikraft. 39rJ
x rCOSw — acofqp
y = r sin »/* = & [in q
und die Elimination ton (jo führt auf die Gleichung
Die Wegcurve ist somit eine Hyperbel, in deren Mittelpunkte
die wirkende Kraft liegt, und deren Halbaxenquadrato die Wurzeln
a% und i* sind.
Die Geschwindigkeit v des materiellen Punktes wurde oben als
Function des Leitstrahles r dargestellt. Hier soll dieselbe noch als
Function von <p ausgedrückt werden. Ersetzt man in dem bekannten
Ausdrucke für t»* die Constante B durch ^2(«* — &*) und r* durch
«^(1 -f- A-* fin* <jp), so erhält man nach einigen Umformungen fürt»
den Wert
» = pa VÖ^cSP?^!)
Zum Schlüsse dieses Abschnittes will ich noch mit eiuigen Wor-
ten der beiden Fälle erwähnen, wo die Constante B eine pos. Zahl
oder gleich 0 rst. Ist z. B. die Constante B gleich null, so fallen
die beideu Wurzeln «* nnd b* zusammen und die Wegcurve ist eine
gleichseitige Hyperbel, deren Halbaxenquadrat durch die Gleichung
i- A
bestimmt wird. Die Geschwindigkeit kann durch fir dargestellt wer-
den und ist dem radius vector direct proportional. Die Flächen-
geschwindigkeit ist gleich jia* und da k* den Wert 2 hat, so ist
r - a . V(l+2fin* <p)
Ist die Constante B eine pos. Zahl, so muss infolge der Glei-
chung
(<!»+&») B
der absolute Wert der neg. Wurzel i2 grösser sein als die pos.
Wurzel a*. Die Wegcurve ist wieder eine Hyperbel von der Form
«-1 9* ,
a* b^
wo aber b% > a*.
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400 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
2) Die wirkende Kraft sei dem Qnadrate der Entfernung
der Massen umgekehrt proportional.
(Gesetz v. Newton.)
n m M 1 1
a) K = --ri-; r(r)--pi /(r)=r
nM
Wenn abkürzend /t- nA/ gesetzt wird, so lässt sich nach der
allgemeinen Formel das Quadrat der Geschwindigkeit des Massen-
punktes m durch die Gleichung
v* = ^ + B
ausdrücken. Die Realität der Bewegung erfordert die Unterschei-
dung folgender drei Falle, wobei aber für B das Unendliche aus-
zuschliessen ist
1) B>0
2) B — 0
3) £<0
u
Ersetzt man nun B durch — -, wo a die neu» Integrations-
constante bezeichnet, so ist
Mit Ausnahme von 0 ist die ganze Realitätslinie für a zugänglich
Wir unterscheiden daher folgende drei Hauptfillle
1) «>0
2) a<0
3) a = oo
Zuerst kommt nun der Fall zur Behandlung, wo a gleich einer
pos., endlichen Zahl ist
1) «>0.
Nach der Gleichung für t>* ist klar, dass » nur dann reell aus-
fallen kann, wenn beständig 2a grösser als r ist, wenn also l&ugs
des Weges die Bedingung
r < 2a
erfüllt bleibt. Um die Grenzen von r noch näher bestimmen zu
können, beachte man, dass
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Bigler: Bewegung eine» Punkten unter einer Centraikraft. 401
nur dann reell ausfallen kann, wenn der Ausdruck unter dem Wurzel-
zeichen einen pos. Wert hat. Es sind somit nur solche Werte von r
znlässig, welche (r* - 2ar -f ~j neg. machen. Wenn wir nun die
Wurzeln der Gleichung
mit « und ß bezeichnen, so sind dieselben für eine reelle Bewegung
entschieden reell aufzufassen. Denn wären sie imaginär, so müssten
sie conjogirt sein; dann aber wäre das Product (r — a)(r- ß) für
reelle r beständig pos. und es Hessen sich somit keine reellen Werte
von r finden, welche (r* - 2ar + neg. machen würden. Aus
den Relationen
aÄ*
erkennt man aber auch, dass beide Wurzeln « und ß pos. sein
müssen. Es steht nun frei, a > ß anzunehmen. Dann ist
und r muss nun längs des ganzen Weges die Bedingung
ß<r<«
erfüllen. Schon aus der Gleichung
a + 0 - 2a
erkennt man, dass für a > a die andere Wurzel ß < a sein muss.
Nur wenn a =~ a ist, muss auch /S =• n sein. Iu diesem Falle wäre
aber
dt ~ r * |/-^(r-«)»
für reelle r beständig imaginär, somit die Bewegung selbst imaginär.
Dieser Fall ist daher auszuschliossen. Im allgemeinen ist
Arch. d. Math. n. Fhy«. 2. Reihe. T. XVI. 26
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402 Di gier: Bewegung eines Punkte» unter einer Centraikraft.
A%
und es muss daher < 1 sein. Auch der Fall A* «= au ist aus-
(IfJL r
zuschliessen. Setzt man abkürzend
au
also
A*=au
so lassen sich die Wurzeln a and ß auf folgende Weise darstellen:
a-aflf h)
ß~a(l-k)
Auch ist nach den festgesetzten Bedingungen k reell und pos. und
kleiner als 1. Der Leitstrahl r muss daher zwischen den Werten
a(l—k) und a(l-f-*) Hegen; es ist daher angezeigt
r = a(l — Acos <p)
zu setzen. Ich will aber diese Substitution noch deutlicher herleiten.
er
Ersetzt man in dem Ausdrucke für ^ die Constante Ä1 durch
fu» (! — **), so erhält man
r* h-1 ) beständig pos. sein. Hier
ak (a \
kann man nun r als Hypotenuse und ( - — lj als Kathete eines
rechtwinkligen Dreiecks auffassen, die den Winkel tp ei
Dann ist
- — 1 — . COS?>, also r = a(l — i'COSf»)
r r
1 /aU* /o \*
und y -- f - - 1 ) ist die Länge der anderen Kathete, kann
ak
daher durch — sin q> ersetzt werden. Daher ist
r
dr ,/ — fcsin?
Der grösste Wert, den r annehmen kann , wird für ? = « in der
Form
erhalten, während der kleinste Wert durch
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Ii ig l er : Bewegung einen Punktes unter einer Centraikraft. 4()3
r„ -a(l-*) - ß
dargestellt werden kann. Es ist daher
ri ~T"rn
und somit ist die Constante a gleich dem arithmetischen Mittel
aus der grössten und kleinsten Entfernung des Massenpunktes m
von der wirkenden Kraft und ist als mittlere Entfernuug bekannt.
In r = a befindet sich der Punkt m im Aphelium und in r — ß
im Perihelium seiner Bahn. Wir beabsichtigen nun, die Differen-
Br
tialgleichung für ^( zu integriren. Nun ist wol r eine bekannte
Function von aber <p ist eine noch unbekannte Function von t.
Man leite daher die Gleichung
r = a([ — k- cos (p)
nach t ab; dann ist
dr Bg>
und somit muss
!r - V: ■ i
sein. Man erkennt aus dieser Darstellung von-^ , ^assdieser Diffe-
rentialquotient mit dem Radius der Bahn umgekehrt proportional
ist und längs des ganzen Weges nirgends verschwinden kann. Löst
man die Gleichung nach dt auf, so ist
. (1 — lQO$<p)d(p
und die Integration dieser Gleichung ergibt die Zeit in Function
der Variabele y. Man erhält
t => j/jj . (<p- ksmq>)
Aus der Gleichung
r =» a(l —k cosqp)
ist einleuchtend1, dass der materielle Punkt m seine Bahn einmal
durchlaufen hat, wenn der Winkel y von 0 an den Wert 2rr er-
reicht hat. Wird daher die Umlaufszeit mit T bezeichnet, so erhält
man dafür aus der Darstellung für die Zeit t im allgemeinen durch
Substitution von <p = 2 71 den Wert
26*
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404 Bigler: Beieegvng eine» Punktes unter einer Centraikraft.
T - )/* . 2*
Dieselbe ist daher von der Masse des materiellen Punktes m unab-
T*
hängig nnd der Quotient -j- für ein System beweglicher Massen-
punkte , die sich unter dem Einflüsse derselben Kraft bewegen, eine
Constante. Daher gilt hier die Proportion
Die Quadrate der Umlaufszeiten verhalten sich wie die Kuben der
mittleren Entfernungen.
Für die doppelte Flachengeschwindigkeit Ä hatten wir oben
gefunden
A ~ VVa(l - Pj
Wie nun der doppelte Inhalt des Flächenstückes, welcher vom radius
vector in der kleinen Zeit dt durchlaufen wird, mit dS bezeichnet,
so ist
rfS- Ypa(\-k*) . dt
und daher
S - VMa(i_*») . t
Die Inhalte der Sectoren, welche vom radius vector durchlaufen
werden, sind somit mit der Zeit direct proportional. Ersetzt man
noch t durch die bekannte Function so hat man auch
8 - a* Vi - X* . (<p - k sin tp)
und setzt man hier <p = 2«, so ist
der Inhalt der von der Wegcurve eingeschlossenen Fläche.
Der Kraftmittelpunkt werde als Ursprung eines rechtwinkligen
Coordinatensystems gewählt, dessen pos. Richtung der x-Axe durch
das Perihel der Wegcurve geht.
Bezeichnet w die wahre Anomalie und sind x und y die Coor-
dinaten des Massenpunktes m, so hat man
x = r cos w ; y = r sin 10
und es ist ganz allgemein
dt« A
et r*
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Di gier: Bewegung eines Punkte« unter einer Centraikraft. 4Q5
Der Differentialquotient der wahren Anomalie nach der Zoit / ist
mit dem Quadrat des Radius umgekehrt proportional. Ersetzt man
nun r.und dt durch die bekannten Functionen in <p, und setzt ab-
kürzend
so ist
du
dir — 2 . - — 5
I
also
und daher auch
Bezeichnet daher d einen constanten Factor, so hat man
rf.sinj = VHM • Sin |
jp . m
< fi . cos 2 = V i — k . cos 2
werden nun diese Gleichungen quadrirt, so findet man den Wert
des proportionalen Factors d in der Form
(i1 = 1 — k cos f
Es ist daher
, <P
sin ST
»in^- Vl+fe. ~ ....
V 1 — * COS qp
<P
Durch Anwendung der Relationen
ic w ic ro
8inio = 2siu - . cos ^ und cos u> «= cos* 9 — siu1^
erhält man hieraus für sin«? und cosw drei Werte
/. — n 8in V cosqp — k
s,u . - V i-t» . r_ t_ , COS«, - J^j^
Die rechtwinkligen Coordinatcn (x, y) des Massenpunktes m lassen
sich daher auf folgende Weise in Functionen von <p darstellen:
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406 BigUr: Bewegung ein«« Punktes unter einer Ccntralkraß.
r — r COS w — ct(cos <p —k)
y — r sin u> — a . Vi — k* . sin 9
Dio Elimination der Yariabeln q> aus diessen Gleichungen führt nun
schliesslich auf die Gleichung der Wegcurve in rechtwinkligen Coor-
dinaten. Man hat
Der materielle Punkt bewegt sich somit in einer Ellipse, in deren
Brennpunkte die anziehende Kraft liegt. Dio Halbaxeuquadratc
werden durch a* und a«(l-**) ausgedrückt und die numerische
Excentricität wird durch die Gleichung
bestimmt. Der Winkel <jp bildet die excentrische Anomalie.
Ich will noch die Geschwindigkeit 0 durch die excentrische
Anomalie 9 ausdrücken. Bekanntlich ist
- (; - L)
ersetzt man hier r durch a(l - fe cos g>), so erhält man nach einigen
Umformungen
,=4
/jU 1 -f i: COS OJ
a 1 — X: COS 9
Im Perihel ist
und im Aphelium
und daher
»» - r a ' l + k
v, 1 _+
r, 1 — &
Den oben augegebenen Ausdruck für die Geschwindigkeit v in Func-
tion von <p erhält man auch auf folgende Weise:
Es ist
weil
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Big! er: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
407
so ist
Bx Bx Bq> By By Bq>
Bt = 8<p' Bt ' Bt = Bq> ' Bf
Aus den Werten für die rechtwinkligen Coordinaten (x, y) ergibt
sich aber
somit
Bx . By , 8
aT= - «- Sin»; d<p = a Vi-*». 008»
' mau noch ( ^ J durch ( 3 .
wieder
, so erhält man
I
I \k 1 -f- Z: COS <p
a ' 1 — k cos tp
Für die Flächen geschwindigkeit -<-l hatten wir den Wert vVa.(l— k*)
erhalten. Nun ist aber auch
h
Bt
Bx
~ 9Ft~
By By
Bt' Bt
somit
cos <p — k . sin <p
— sin qp . cos <p
Btp
^ = a» Vi — X:* . (1 — * cos <p) . ^ - >V« . Vi — fc*
und der bekannte Ausdruck für die Flächengeschwindigkeit kehrt
wieder.
Wir haben uns im Vorhergehenden die Aufgabe gestellt, die
Bahn eines Massenpanktes aufzufinden, der sich unter dem Einflüsse
einer Kraft frei bewegen kann, welche im directen Verhältniss der
Massen und im umgekehrten Yerhältniss der Entfernung auf ihn
einwirkt, und haben als speciellen Fall eine Ellipse gefunden, mit
der anziehenden Kraft im Mittelpunkte. Ich will nun die Aufgabe
umkehren und sagen: Die Bahn eines Massenpunktes, welcher sich
unter dem Einflüsse einer centralen Kraft frei bewegen kann, ist
eine Ellipse mit den Halbaxen a und b\ die Bewegung findet ferner
408 Bigler: Bewegung eine* Punktes unter einer Cetitralkraft
in der Weise statt, dass der radius vector in gleichen Zeiten gleiche
Flächenräume durchläuft. Die Lage des Kraftmittelpunktes und die
Art und Weise ihrer Einwirkung auf den materiellen Punkt soll
gesucht werden. Der Vollständigkeit wegen will ich die Lösung
dieser Aufgabe hier folgen lassen.
Der Brennpunkt F der Ellipse mit den Halbaxen a und b werden
als Ursprung eines rechtwinkligen Coordinatensystems gewählt, dessen
Axen mit denen der Ellipse zusammenfallen sollen. Bezeichnet nun
wie früher u> die wahre und q> die excentrische Anomalie des be-
weglichen Massenpunktes (<r, y), so ist
die numerische Excentricität, und man hat
x — o(cos <p — k) ; y — b sin y
Ebenso kann der Inhalt eines Sectors, der vom radius vector in der
Zeit t durchlaufen wird, durch — * sin <p) dargestellt werden.
Nach Voraussetzung ist derselbe nun mit der Zeit proportional.
Bezeichnet daher n einen proportionalen Factor, so hat man
n t=-^(9 — k sin <p)
Für <p = 2n hat der Massonpunkt m die Ellipse einmal durchlau-
fen. Wird die ümlaufszeit mit T bezeichnet, so hat man
also
ab 2n
n - 2 . y
Setzt man nun abkürzend
f* — f
80 i8t
pt — (<p - k sin <p)
und die Ableitung (dieser Gleichung nach <p) von / nach 9 ergibt
d<P <*_
8t — i—kcos9
Da nun
r — 4- 0» — a(l — k C08 9)
ist, so bat man auch
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Bigler: Bewegung eines Punkte* unter einer Centralkraß. 409
B<p pa
Bt~~ r
Die Winkelgeschwindigkeit des entsprechenden Kreispunktes ist so-
mit mit dem radius vector umgekehrt proportional.
Bezeichnet anch wieder A die doppelte Flächengeschwindigkeit, so
kann dieselbe aas den rechtwinkligen Coordinaten nach der Formel
A = x ct-y ä
berechnet werden. Da dasselbe in der vorher gehenden Aufgabe ge-
schehen ist, so will ich hier einen andern Weg einschlagen und
setze
cw
wo nun q- zu berechnen ist Aus
x — r COS w ==• a(C0S q> — h)
folgt einerseits
Bx Br . Bio a(cosw-k) Br , . Bw
Bt = cos'r * Bt -rBlüw ' Bt r ' Bl"bsiU,pBT
und andererseits ist auch
Bx Btp
_ Br , B<p _ - a*p*S">9 . afi
Ersetzt man nun hier ^ und g- resp. durch und — »
60 erhält man
et r*
Wird nun diese Gleichung mit r1 multiplicirt, so folgt
A SS «V . Vff-^P)
Die Geschwindigkeit wird nach der Formel
berechnet. Nun ist
Bx B<p a% u sin tp
Tf- -as.n^.g, r —
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410 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centralkraß.
dx , drp aÄficos?
and daher
\/l-{-k cos <p
-'"Tl-isin*
Bezeichnet wieder $r die Beschleunigung, und sind $r* und gy deren
Componentcn, so hat man
gx = dfl rr • " - ~ r, .COS»
fti = - Y* * r " r* ' 8,n"'
weil nun
9 - VW1 + <7.v*
so erhält man für die Beschleunigung den Wert
Aus den für «7* und gy erhaltenen Ausdrücken erkennt man, dass
die Beschleunigung des Massenpunktes m längs des ganzen Weges
nach dem Brennpuukte gerichtet ist. Da nun aber die Beschleuui
gung auch die Richtung der Kraft angibt, so ist klar, dass der
Brennpunkt /* auch als Sitz der Kraft betrachtet werden muss. Der
absolute Wert derselben ist daher
m (a* a*
Bezeichnet ferner M die Masse des anziehenden Körpers und ist d
ein proportioualer Factor, so hat man auch
7*
und man erkennt, dass der Quotient für ein System beweglicher
Massenpunkte eino constante Grösse ist Daher gilt hier die Pro-
portion
7* : Tx* - a* : a33
2) a < 0.
Da hier die willkürliche Constante a einen neg. Wert hat , so
ersetze man a durch ( — «'), wo a pos. aufzufassen ist. Lässt man
bei a' den Accent wieder fallen, so ist
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Ii ig I er: Bewegung einet Punktes unter einer Centraikraft. 4\\
und
Die Wurzeln der Gleichung
ri_L2ar- — - 0
seien wie früher mit a und ß bezeichnet. Für dieselben ergeben
sich die Werto
O (j/i+g+O
Beido Wurzeln sind reell ; a ist pos. und ß nog. und zugleich ist
mod. ß > «. Dasselbe zeigen auch die Relationen
« + 2a; « . 0 — — —
Man ersetze nun die neg. Wurzel 0 durch (— ß')\ zugleich sei
Lässt man bei |5' den Accent wieder weg, so hat man
«««(Ar- 1); 0 -f 1)
— ~ i 0 — a = Sa
Ferner ist
4» - . (** 1)
ar 1 l/
-1. Y^(r-a((r + ß)
und daher muss beständig r > « sein. Um auch hier zu einer passen-
den Substitution für die Variable r zu gelangen, ersetze man im
Ausdrucke für ^ die Constante A* durch f4a(fc2 — 1). Weil dann
Digitized by Ggpgle.
412 Bigler: Bewegung eines Punkte» unter einer Centralkrafl.
so ist es aogezeigt, durch ?*£?L? zu ersetzen. Dana ist
und r-«(*coff -1)
dt --Vf.«. —
Da der tiefste Wort von r gleich a, oder gleich «(iL— 1) ist, so be-
ginnt die neue Variabio <p bei null und durchläuft von hier an alle
pos. Werte. Aus der Gleichung
folgt aber auch, dass
ist und daher
r — «(fccofgo — 1)
9r , e dq>
st =^^v.St
- lA- . »-
V a r
67
da
Die Winkelgeschwindigkeit J- ist daher mit dem Leitstrahl umge-
kehrt proportional. Für das Differential der Zeit erhält man nun
den Wert
und die Integration ergibt sofort
dt =• j/a* . (kcos* - l)dq>
Der Mittelpunkt der Kraft werde als Ursprung eines rechtwinkb'gen
Coordinatensystems gewählt, dessen positive Richtung der x-Äxe
durch den Punkt
(9-0, r-(*-l)a
geht. Für dio rechtwinkligen Coordinaten (x, y) des Massenpunktes
hat man wieder
x r COS m> ; y «- r sin io
Aus dem bekannten Ausdrucke für die doppelte Flächengeschwin-
digkoit
A = r* ö"
erhält man
a* ~ r* — -
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centralkrafl. 413
Ersetzt man hier dt und r2 resp. durch ya . (kco)<p-- l)<i? und
a*(fc cof g> — l)8, so erhält man
dw = Vi — ifc* . 5— f~- - .
COf <]P — 1
und die Integration dieser Gleichung führt auf
,r = 2arctg.(|/^.tang *)
also
Bezeichnet auch hier d einen constanten Factor, so gelten die Glei-
chungen
d . sin g - yT+* • fl» 2
. COS = =Vk — 1 . [CO] ~
Erhebt man beido Gleichungen in's Quadrat und addirt, so folgt
d - cof v — 1
daher ist
Bin« = Vk + 1 .
V(*cof*-l)
. , «**
Aus diesen Gleichungen erhält man nun mit Hülfe der bekannten
Relationen
1 — cosw . ,io 1-fcosw %w
2 8,0 2 5 2 008 2
wfvjrl „ fint? . C0L*+J M cofi *
2 ' 2 ' 2 ' 2
für sinw und cos<p schliesslich die Werte
cof q> - Jt . Vit«"^ 1 . fin qn
COS »r « - . j 8inw=— r—f 7 —
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414
Di gl er: Bewegung eines Punktes unter einer Centratkraft.
Mit Hülfe dieser Ausdrücke lassen sich nun die Coordiuateu des
Massenpunktes auf folgende Weise darstellen :
X «= rCOStö «= a(cof (p — k)
y = r sin w = a — 1 . fht q>
Eliminirt man nun aus diesen Gleichungen die Variable <p, so er-
hält man die Gleichung der Wegcurve in rechtwinkligen Coordinaten
in der Form
(x + aty _ . y\ _ x
a* (aYk* — 1)*
Wenn daher die ursprüngliche Constante a einen endlichen, nega-
tiven Wert hat, so ist die Bahn des materiellen Punktes eine Hy-
perbel, in deren pos. Brennpunkte der Mittelpunkt der anziehenden
Kraft liegt. Die Hauptaxe derselben ist gleich dem absoluten Werte
von a, während die Nebenaxe L durch a "Vk* — 1 bestimmt wird.
Die numerische Excentricität ist gleich der positiven Quadratwurzel
aus (\-\~ und ist beständig grösser als 1. Für 1 < < 2 ist
auch b < a; ist aber k* = 2, so ist b — a und die Hyperbel geht
in eine gleichseitige über. Ist endlich k* > 2, so ist auch b > a.
3) a — oo.
Weil in diesem Falle ^a als verschwindend klein betrachtet
werden kann, so nimmt der Ausdruck für u2 die Form
r
an. Die Geschwindigkeit ist daher mit der Quadratwurzel aus der
Entfernung r umgekehrt proportional. Ebenso erhält man für
dr
gy, wenn dort a = oo gesetzt wird, den Wert
Ä*
und es muss daher beständig r > ^ - angenommen werden , wenn
eine reelle Bewegung entstehen soll. Der tiefste Wert, den r an-
nehmen kann, ist - . Man setze nun
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Bigler: Bewegung eines Punkfes unter einer Ctntralkraft. 415
Die neue Variable q> wächst nun von 0 bis zum pos. Unendlichen
Die Substitution ergibt
Br (in <p
dt " J ' ~T~
Dio Ableitung von r nach t ergibt aber auch
Sr A* . r 8<p
und diese beiden Ausdrücke für g( führen auf den Wert von g-.
Man erhält
89 2,4* 1/ tt
Die Ableitung von q> nach / ist somit mit der Quadratwurzel aus
der dritten Potenz der Entfernung umgekehrt proportional. Für '//
erhält man aus obiger Gleichung den Wert
A9
Nun ist bekanntlich
also ist auch
cof3? - ^ + e-H) + 3 («f + e-f ) )
= 23(co!3«p + 3cojy),|
und somit
dt =* gy- , . (cof 3y + 3 coj <p) d<p
Dio Integration dieser Gleichung führt nun auf den Wert von / in
der Form
A*
Der Eraftmittelpunkt werde nun als Ursprung eiues rechtwinkligen
Coordinatensy8tems gewählt, dessen a>Axe durch das Perihel der
Wegcurve, also durch don Tunkt
A*
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41 C BigUr: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
geht Wenn der Winkel, den der Leitstrahl r mit der pos. x-Aie
bildet, mit to bezeichnet wird, so hat man
ztCOBuv, y — rsintr
nnd
9 &° . . A
dt ° = r*
Ersetzt man wieder dt nnd r* durch die oben dargestellten Functionen
in 9, so folgt
dw = — r—
oder
. tonfl |
J,o-4 J-
also
to = 4 arctg (tong^ j
Ist r2 wieder ein proportionaler Factor, so gelten die Gleichungen
^ - ftH 2 ; d. COS 4 - COf 2
r/ . sin
und die Elimination von w aus diesen Gleichungen führt auf den
Wert von d in der Form
d = Vcof (p
Daher ist
« fin2 . COf2
sin
4 VcofV 4 Vcofy
Aus diesen Werten findet man ferner
. mt 2|"in« io 1
sm2-7o\V' C08 2 =c"5fi,
fiii to 1 — ftn2<p
sin to — :t ; cos to — ss- —
und daher ist auch
r = r COS »o = ^ . (1 — ftn2qp)
y = r sin »o « — ftH 9
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Bigler: Bewegung tine* Punktes unter einer Centraikraft. 417
Die Elimination von q> aus diesen 2 Gleichungen führt nun auf die
Gleichung der Wegcurve in der Form
2A* (A* \
Die Bahn des materiellen Puuktcs ist somit eine Parabel, in deren
Brcnnpuukte die anziehende Kraft liegt. Der Parameter ist gleich
2A*
, also mit dem Quadrate der doppelten Flächengeschwindigkeit
A*
proportional und der Brennpunkt wird durch ^ bestimmt.
Wir sind am Schlüsse dieses Abschnittes angelangt , und es
bleibt jetzt noch der Fall zu behandeln übrig, wo die wirkende
Kraft nach dem Newton'schen Gesetze abstossend auf den beweg-
lichen Massonpunkt eiuwirkt.
lv nm M 1 1 nM
b) K--V% ; r(r)-H5 fr) = - r; J3
Setzt man auch hier abkürzend
so erhält man nach der allgemeinen Formel für die Geschwindigkeit
v den Ausdruck
,* - - 2" + B
r
und man erkennt, dass nur pos. Werlo von B in Betracht kommen
köuneu. Wenn
a
gesetzt wird, und für die Coustantc a das pos. Unendliche ausge-
schlossen wird, so hat man
nnd
Br
et
Sind nun a und ß die Wurzeln der Gleichung
r1 -2 a? — 0
so hat man
Arch. d. Math. u. PhjR. 2. R-ibe, T. XVI. 27
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4] 8 Bigirr: Bewegung eines Punktes unter einer Centralkraß.
'- •(-^('"+■3)
und
ct.ß — a + «*=»2a
Beide Wurzeln sind reell; a ist pos. und ß ist neg. und mod.0<a.
Ersetzt man auch ß durch (-£'), wo 0' pos. zu verstehen ist und
lässt bei ß' den Accent wieder fallen, so erhält mau, wenn noch
abkürzend
k* = 1 -f --
gesetzt wird
*ß-—\ ct-ß = 2a
Für die doppelte FlächengeschwindigkciM erhält man hier den Wert
A* = (ia(k*- 1)
Weil jetzt
ist, so muss r längs des ganzen Weges die Bedingung
r > o
erfüllen. Ersetzt man ^4« durch (ia(ks— 1), so hat man auch
und es scheint auch hier angezeigt, ^1— durch -C of <p zu er-
setzen, also
r = „(l+*!cof*)
anzunehmen. Der tiefste Wert von r liegt bei
o „ a;(A + 1)
Die neue Variable <p beginnt daher bei null und durchläuft von bier
an die ganze pos. Hälfte der Realitätslinie. Mittelst dieser Sub
stitution geht nun ^ in
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Bigler: Bewegung eines Punk/es unter einer Cr utraf kraft. 4.10
St
r
über. Wird ferner die Gleichung
(*• = «(!+* co)»
nach * abgeleitet, so erhält mau auch
QT
und die Elimination von ^ aus diesen beiden Gleichungen fuhrt auf
et f a~ r
Die Ableitung von <p nach der Zeit t ist somit mit dem Radius um-
gekehrt proportional. Weil nun auch
so führt die Integration dieser Gleichung auf die Zeit t in Function
der Variabein ?. Man hat
= y- • (9 + * flu <r)
Der Mittelpunkt der wirkenden Kraft werde wieder als Ursprung
eines rechtwinkligen Coordinatensystems gewählt, dessen pos. Rich-
tung der x-Axe durch das Perihel der Wegcurve geht, wo also
r = a(\+k) ist.
Sind (*, y) die rechtwinkligen Coordinaten des Massenpunktes
m und ist ic der Winkel, den der Leitstrahl mit der x-Axe bildet, so
hat man
x — * rC08>r; y = rsinw; dw ^r//
Setzt man auch hier wieder für r und dt die oben gefundenen Werte
in q> oin, so folgt
ihr - v^-* -^1 . — , '?^-r-
1 -f- * CO 'f
Weil
COftp -COf»|+ftII* |
27»
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420 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
ist, und 1 durch co|"22 ersetzt werden kann, so hat man
auch, wenn abkürzend
gesetzt wird,
also
und somit ist
die = 2 .
r+ii«
w = 2 . arc tg u
Bezeichnet </ einen proportionalen Factor, so gelten die Gleichungen
<l . sin = V* -\ . f i LI </ . eos^ - + 1 • cof £
und die Elimination von w aus diesen Gleichungen führt auf den
Wert von </ in der Form
Daher hat man
rf = V(*coiV+i)
w
sin
Yk — 1 .
fi...T
2 ' V(X clM> + 1)
folglich auch
sm in = ylr— 1 .— .---t-t; COSw = , - -— .
Die rechtwinkligen Coordinaten des Massenpunktes lassen sich daher
auf folgende Weise als Functionen von q> darstellen:
x mm a(C0\ qp -f- k) ; y = a \ k- - 1 . )in <p
die Gleichung derWegcurve in rechtwinkligen Coordinaten ist daher
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centratkraft. 421
Die Bahn des materiellen Puuktes ist also eine (Ellipse) Hyperbel
mit den Halbaxen a nnd a\k- — 1, in deren ueg. Brenupuukte die
wirkende Kraft liegt. Die numerisehc Exeentricität k ist gleich der
pos. Quadratwurzel aus i *^Q) und hat den Wert \ 2, wenn
A =■ V(ia ist, In diesem Falle ist die Bahn eine gleichseitige Hy-
perbel mit den Halbaxen a.
3) Die Kraft ist dem Kubus der Entfernung
umgekehrt proportional.
i
,) A-= _ f{r) _ /•(,.)
»M
t ~ ~ ,.3
Weuu auch hier abkürzend
• —
gesetzt wird, so lässt sich das Quadrat der Geschwindigkeit durch
die Formel ausdrücken
*• ~ J + B
Die Constaute // darf mit Ausschluss des Unendlichen die ganze
Realitütslinie durchlaufen. Es sind domuach folgende drei Haupt-
fälle zu unterscheiden:
1) *>0
2) B — 0
3) B < 0
Wir betrachten zuerst den Fall, wo B einen pos. Wert hat.
1) ü>0
Ist B eine pos. Zahl, so existirt v für alle reellen Werte von
r, /■ — u und r x nicht ausgeschlossen. Ist /• — », so darf mau
in tiefster Näherung v* = B setzen und die Constaute II stellt so-
mit das Quadrat der Geschwindigkeit in unendlicher Ferne dar.
Für die Ableitung von r nach / erhält man den Ausdruck
<V 1
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422 Bigler: Bewjyuny eines Punktes unter einer Centtalkrafl.
Da nun B pos. ist, so hängt die Realität von ^ vendcmWerte
von A*) ab. Es ist daher angezeigt, hier drei Unterabtei-
lungen zu unterscheiden, je nachdem der Ausdruck (fi*— A*) positiv,
negativ oder null ist.
dr
Da in diesem Falle auch ^ für alle pos. Werte von r reell
ausfällt, so muss die Wegcurve in's Unendliche reichen und weil
für ein pos. dt auch dr pos. ausfällt, so nimmt mit wachsender Zeit
auch die Entfernung vom Kraftmittelpunkte zu. Im Unendlichen
dr
bekommt g annähernd den Wert jfBt stimmt also hier mit der
Geschwindigkeit v uberein. Man führe nun folgende Abkürzungen
ein:
,.2__ .1* .12
A* B
dann ist
A - 4«; h*-A* - a»A*c»
Da im allgemeinen durch ^2«A//*(r)-f B— ^-J ausgedrückt
dr
wird, so steht es frei, g< durch die negative Quadratwurzel an»
diesem Ausdrucke darzustellen und also
8
anzunehmen. Ersetzt man nun hier (ft* — A*) und ff durch die oben
angegebenen Ausdrücke, so hat man
Wenn rf/ einen pos. Wert hat, so ergibt diese Formel für dr
einen neg. Wert; daher ist mit zunehmender Zeit der Leitstrahl im
Abnehmen begriffen. Man führe nun mittelst der Gleichung
r = Wv ^
die neue Variable g> in die Rochnung ein Weil dann y +1
in cpjg> übergeht, so folgt
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Biyler: Bewegung eines Paukte $ anter einer Centralkrafl. 423
a, = - '™)<P
also
dr
dt . .
c CO) <JP
Aus dem Ausdrucke für r folgt aber auch
toi <p . tltp
dr = — ab .
fm'*
Setzt mau nuu diesen Wert fUr dr in die Gleichung für dt ein, so
folgt
ab dq>
>lt =
c " finfqp
und man erkennt aus dieser Gleichung, dass mit wachsender Zeit
auch die Variabele <jp im Zunehmen begriffen ist. Wenn <p von Ü
an bis zum pos. Unendlichen ansteigt, sinkt die Variabele r vom
pos. Unendlichen fortwährend bis auf null herab. Nuu ist aber
und somit
folglich
d(p
d. cotong q, - - finV
= — d . cotong o»
c
t == — ? . cotangqo -j-C
wo C die Intcgrationsconstante bezeichnet. Nimmt man nun an,
dass mit <p = oo die Zeit / gleich null sein soll, *o muss die Con-
stante V den Wert — haben ; in diesem Falle ist dann
c
t = - b (l — cotang <p)
c
Nun ist aber
fing» — af\ cos <p - j/l-f -r* , also cotong g> - \/ atb* + 1
somit bat man auch
ab/ \/ r* '
Für r — 0 ist auch / 0 und der Zeitanfang liept somit im Ur-
sprünge. Für r - .V ist annähernd auch / — - , wird somit auf
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424
Btyler: Bewegung eines Punktes unter einer CentralLrnJt.
dieselbe Art unendlich wie der Leitstrahl r. Da der obige Ausdruck
für t für r ^> 0 bestaudig neg. ausfüllt, so gibt diese Gleichung
den neg. Wert der Zeit au, welche der Körper m braucht, um vom
Punkte r seiuer Bahn nach dem Kraftmittelpunkte als dem Ende
der Wegcurve zu gelangen. Nehmen wir diese Zeit pos. au, so ist
Ferner ist
also
dt
dw = bc . t
Ersetzt man wieder dt und r* durch die bekannten Functionen in
<p, so folgt
adw — fiep
also
<p = aw
Die Variable <p ist somit mit dem Winkel w direct proportional.
Um die Wegcurve iu unendlicher Ferne beurteilen zu können,
beachte man, dass
1 dr
dt = — - .
!/<+-£
ist. Setzt man nun diesen Wert von dt in die Gl. für dw ein, so
folgt
dr
dw ~— — b . -
und diese Gleichung geht für r —od in die andere
dr
dw = — b .
über, aus welcher
b
r
folgt. Die bei dieser Integration auftretende Constante muss den
Wert null haben, weil für r — <x der Winkel to annähernd gleich null
sein muss. Für ein sehr grosses r ist es daher erlaubt, w durch
siiMf zu ersetzen und da bekanntlich rsin>" den Abstand des Massen-
punktes von der ar-Axe angibt, so hat man für die Wegcurve in un-
endlicher Ferue die Gleichung
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Biyler: Be.ivr.yumj eines Punkt* * unter einer Ontrutkra/t.
425
r sm f — b
Dieselbe läuft daherj in der Entfernung1 b mit der x-Axe parallel
und y b ist die Gleichung der Asymptote. In unmittelbarer Nähe
von r — 0 siud sowol q> wie ir unendlich gross; weil dann fiitqp
annähernd durch £tV dargestellt werden kann, so nimmt hier die
Gleichung der Wegcurvc die Form
i- — '2uLa-""
an, hat daher Aehnlichkeit mit einer log. Spirale. Im allgemeinen
aber hat die Gleichung der Wegcnrve die Form
»in a a
Setzt man hier der Reihe nach io — », 2rr, 3n\ 4», so erhält man
dio Durehsehuittspunkte dor Curve; mit der x-Axe in de" Form
ab ab ab ab , t 2»
— • 5 ■• • 4 etc.; setzt man aber »c — , -— ,
sin an; sin 'lan, sin Ja» sin 4a» 2
, ,. ... a«5 c'-
etc., so sehen die Werte von -, ete
sin sm — sm sm
» — •» .»
die Durchschnittspunkte auf der y-Axe an. Ersetzt mau ferner in
der Gleichung für v1 die Grössen us, r3 und B resp. durch £V(1-|-«3)
„■ und e2, so erhält man auch
sinV
c
a
„ mm - l/^ 1 -j- «*) fos «*MJ — 1
Für einen sehr kleineu Wert von »r, also iu sehr grosser Ferne,
kann daher dio Geschwindigkeit durch c dargestellt werden. Ist
dagegen 10 pos. sehr gross, und der Massenpunkt in der Nähe des
Kraftmittelpunktes, so ist aunäherud
cyo+«2>
. _ - _-_ . ^
wird somit uneudlich von der Form <-/l". Die Zeit, welche der Körper
m braucht, um vom Punkte (r, «') seiner Halm nach dem Ursprünge
zu gelangen, kann nach Früherem durch
ab ,
t — , (cotanr m 1)
C
dargestellt werden. Wenn man h» r 1 ter einem Umlaufe die Zeit
versteht, welche der Körper m ji*; cht, um von einem Durch-
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426 Bigirr: Bewegung eines Pkiikfe* unter einer Centrallraft.
gangspunkte durch die -Axe bis zum entsprechenden nachfolgenden
zu gelangen und die Umlaufszeit mit T bezeichnet, so erhält man
dafür den Ausdruck
ab
T c ■ . (cotang n <jt — cotaug (n -f- 1) a<f )
Wenn il* ein Element der Wegcurvc bezeichnet, so hat man
n uu ist
r b COj <vdrp
rd« = ad<P- fi„ „ • <•>, </r - - <.', ^ -
und somit
<*>"- fSrV ■ (. _ (^»+|T)TofV/
Setzt mau nun abkürzend
k, _ »
«»+1
uud führt mittuist der Substitution
" cös|»>
die neue Variable in die Rechnung ein, so ist
und daher
Ferner ist
HH qp ety - - s^(m) , also <l<p - ~ ^
uud daher
Wenn 7 den Wert 0 hat, so ist u — AT und für <p = » ist u «= 0.
Wenn daher die Variable q> die Werte von 0 bis zum pos. Unend-
lichen durchläuft, sinkt u fortwährend von ä auf null herab. Zu
<jPi gehöre «, ; dann lässt sich die Länge des Bogens vom Ursprünge
bis zum Punkte q>y durch das Integral
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Big/er; Bewegung eines Punktes unter einer Centialkraft. 4li7
b P D-(u) ,
darstellen, Bekanntlich ist nun aber
folglich auch
0
also
^l^i A am
Der Inhalt der infinitesimalen Fläche, welche der radius vector
in der Zeit dt durchläuft, kann durch
r* dw
dS — - -
2
dargestellt werden. Ersetzt man hier r* uud </«> durch die bekannte
Functionen in <jp, so erhält man
Wird nun durch — <i . cotang <p ersetzt, so folgt
ab*
,IS — — t) . «/* . cotang <p
und daher ist
TO
S = — aJ ^ <? . cotang 9
Vi
- 2 (cütami g>, = l)
Wird aber von ?, bis 9,, integrirt, wo <pn > <p, ist, so hat man
5— -(cotongy, -cotrtiigy,,)
1
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428 liiylcr: fhiviijung eims fttnkie» unter «fmrr Centralkrafl
ß) u- .1« 0; .4 u
In diesem Falle ist
...
und
9t--VB
Fassen wir hier <h pos. auf, so muss </»• neg. sein, und mau erkennt
sc on hieraus, dass sieh der materielle Punkt m mit. wachsender
Zeit dem Kraftmittelpunkte nähert. Die Integration obiger Diffe-
rentia gleichung ergibt
r = - y yy . t -f Coust.
• ■
Zur Bestimmung der Coustanten setze mau fest, dass mit >• 0 auch
t « > 0 sein soll; da unter dieser Annahme die Coustante den Wert
null haben muss, so ist
r - yn . t
*
De Ziit. welche somit der materielle Punkt m braucht, um vom
Punl.te (r, w) seiner Hahn nach dem Kraftmittelpuukte zu gelangen,
ist dem radius vejtor direct proportional und lässt sich durch
r
darstellen. Für einen unendlich fernen Punkt der Bahn wird
yn
dal: r die Zeit auf gleiche VVreise unendlich wie der Leitstrahl.
CID
Die doppelte Fläehcugesehwindigkeit A ist auch hier r* ^ . Da
al. r -1 = ft ist, so hat mau
et " r*
uud weil di= - . ist, so ist auch
in
dw — — . ,
\Ji r«
Wenn dr pos. ist, so muss '/"• neg. sein. Mit abnehmendem r ist
daher der Winkel »• im Wachsen begriffen. Aus obiger Gleichung
folgt, dass allgemein
r
ist. Wenn aber fttr r — x der Winkel tc verschwinden soll , so
muss die Constaute C als null angenommen werden, uud es ist daher
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft. 42*. )
u 1
in r
Der Wiukel w ist daher mit dem reciproken Werte des Radius
direct proportional. Weil auch
Vb ,r
ist, so erkennt mau, dass die Wegcurvc vom Unendlichen herkom-
mend spiralförmig den Kraftmittelpunkt umgibt und sich demselben
in immer enger werdenden Wiuduugen stetig nähert. Ersetzt man
in dem Ausdrucke für die Zeit den Radius durch die gefundene
Function in w, so hat man auch
t~A 1
Wenn r sehr gross gewählt wird, so muss w sohr klein sein und
kann daher annähernd durch sin v dargestellt worden. Da nun aber
rsinw den Abstand des materiellen Punktes von der x-Axe darstellt,
welche mit g bezeichnet werden soll, so lässt sich die Wegcurve in
unendlicher Ferne durch die Gleichung
darstellen. Dieselbe läuft daher im Unendlichen in der Entfernung
— - mit der x-Axe parallel. Wenn nun der materielle Punkt vom
Vb
Unendlichen herkommend sich spiralförmig dem Mittelpunkte nähert,
so findet der erste Durchgang durch die r-Axe für «• = n statt, und
hier ist
A 1
und
A 1
Um den neg. Durchgangspuukt durch die z-Achse zu erhalten,
hat man in der allgemeinen Formel w durch >< . v zu ersetzen. Für
diesen Punkt hat mau
a i_
'" - yn • n.n
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4M Wyler: l}ev«jun-j eines Punkt*» unter IttMf Centralhaft.
A 1
- Ii ' nlt
und aus dieseu Werten folgt, dass
ist. Wenn ferner
Dn — »„ -f- rM 1 1 UU(l 7i, = — >* f2
bezeichnen, so hat man
n
und
folglich auch
2«yß * «(»+1)
/)m+,-(«4-2)(2«+1)* *
n
Das Wegelement ds wird bekanntlich durch die Gleichung
ds - Vdr* + (r^io)»
bestimmt. Ersetzt man hier dr und r durch die bekannten Func-
tionen in I», so erhält mau
A /—r—m
und wenn ferner »o = fiu <p gesetzt wird, so ist
und daher
= -TmWtd . (tp - cotctng <p)
in
Die Länge der Wegcurve vom Punkte q>x bis zum Punkte <pu lässt
sich daher durch die Formel
i - yÄ (<*ii - vi) +(wtongVl - cotanflyn).)
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Jjiyler: ISeweyumj eines Punkfes unter einer Centratbaft. 431
ausdrücken. Führt man hier die ursprüngliche Variable w wieder
in die Rechnung ein, indem mau <p durch log(Vl -\-iv*-±- tp) und
cotang q> durch — ~ — ersetzt, so hat man
V/i" V Vi + 'V + "i trn /
Der Inhalt des kleiueu Soctors, welcher vom radius vector m der
Zeit dt durchlaufen wird, ist bekanntlich ' . Wird nun hier dw
u dr
durch - > . „so erhält man dafür den Ausdruck
in
2Vä ./ 2V//
Die Inhalte der Sectoren sind somit mit dem Leitstrahl direct pro-
portional. Ersetzt man r durch V B . /, so hat man auch
2 2.Ö 10
Wenn nun hier w zuerst durch » . 2T und dann durch (n-fl) . 2j*
ersetzt wird, so hat man
s _L_
und
A* 1
ÄM+1 — 2£ • (« + !). 2»
und daher gilt hier die Relation
Bezeichnet man ferner die Differenz (£M — £Mfi) mit J,„ so folgt
7 ^ U
^ 4t ' «(n-fl)
und wir erhalten zwischen ./„ und JH+i die Beziehung
Digitized by Gütf^k'
432 BigUr: Bewfjit'tg -ine* Pmkies unUr einer Ctnlralkraft.
Weil
Pr 1 ,
so hüngt die reelle oder imaginäre Beschaffenheit der Bewegung von
dem pos. Werte von A* — (i- ab, und es ist einleuchtend, dass die
Realität der Bewegung /* > ^ — verlangt Führt man auch hier
die Abkürzungen
A* Ii =
ein, so folgt, da
ist, dass
?/ ~ C ' I 1 " r*
ist. Der tiefste Wert, den r annehmen kann, ist ab, und weil hier
dr
verschwindet, so zeigt derselbe die Minimuniseigenschaft an. Von
diesem Minimum an darf nun r fortwährend wachsen bis zum pos.
dr
Unendlichen, wo ^ den Wert c erreicht hat. Wenn dt pos. auf-
gefasst wird, so muss auch dr pos. sein und man erkennt, dass mit
wachsender Zeit auch r im Wachsen begriffen ist. Im Unendlichen
ab
ist r mit der Zeit direct proportional. Da der Quotient - längs
des ganzen Weges beständig kleiner als l sein muss, so erscheint
es augezeigt, denselben durch cosqp zu ersetzen, also
ab
r =
cos<p
anzunehmen. Da » von ab an alle pos. Werte bis zum pos. Unend-
lichen durchlaufeu kann , so wächst die neue Variable <f von — *
fortwährend bis '0 • in q> = 0 ist für r ein Minimum vorhanden.
Diese Substitution ergibt nun
rr
dt sinv
Weil nun auch
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Ceniralkra/L 433
ii b sin (f. dtp
dr 5
cos £q>
ist, so folgt
a b dq>
dt ss -
C COS*qp
und weil
dtp
\ - d . tg (p
COSz (p ° T
ist, so hat man schliesslich
ab
dt = d . tg 9
und daher ist allgemein
f — — tgqp 4- tonst.
Setzt man nun fest, dasB mit 9 = 0 auch t 0 sein soll, der An-
fangspunkt der Zeit also in r = ab liege, so muss die lutegrations-
constante gleich 0 seiu und mau hat
Diese Formel drückt somit die Zeit aus, welche der Massenpunkt m
braucht, um vom Punkte (r, «/>) der Bahn nach dem Puukte (r= ab,
<p =■ 0) zu gelangen. Da nun
ist, so hat mau auch
für einen unendlich fernen Punkt der Bahn wird daher die Zeit auf
dieselbe Weise unendlich wie r. Nun soll auch hier eine Relation
zwischen y und w aufgestellt werden. Bekanntlich ist
df A 1 c
dt r* a ab r
und weil
=* cosV
öl ac
so hat man
Arch. A. Math. u. Tliys. 2. Brille, T. XVI. 28
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434 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
adw — dtp
und es ist daher erlaubt
anzuuehmen. Setzt mau diesen Wert von <p in die Gl. für r und /
ein, so hat man
ab ab
r — ™aZ~ni 1 = . tg a»
COS aw c
n n
Da uuu <p alle Werte von — t} bis durchlaufen kann, so durch-
läuft der Winkel w von — ^ an alle reellen Werte bis somit
bildet der Leitstrahl r, welcher die unendlich fernen Punkte der
Bahn mit dem Ursprünge verbindet, mit der pos. Richtung der x-Axe
den Winkel Da nun
ist, uud A> u augeucmmeu wurde, so ist beständig a kleiner als 1
71 71 |ti2
und somit ist grösser als . Ist z.B. <i = |,alsol — ^2 = j,
somit j-t s £ . y 3, so ist
r | - ~ .fg ^
cos2
und der radius vector, welcher die unendlich fernen Punkte der
Bahn mit dem Ursprünge verbindet, bildet mit der x-Axc den Wiukel
TT. Die Curvc läuft somit im Unendlichen mit der x-Axe parallel.
Ersetzt man oben in dem Ausdrucke für u den Winkel w durch
2 ~~ ö] durch {sina
ersetzen, und daher ist für solche Curvcnpunkte
2 ab
r ~~ sina
und weil rsina den Abstand von der x-Axe angibt, so läuft die Weg-
eurve im Unendlichen in der Entfernung 'lab mit der x-Axe parallel.
Für den Fall a — l will ich uoch die Gleichung der Wegcurve in
rechtwinkligen Coordiuateu darstellen. Bekanntlich ist
, cos u" . ' sin w
x ~> r cos ic = ab . , y = rsuitr — ab . -
cos g cos..
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft. 435
und es bandelt sich darum, ans diesen 2 Gleichungen den Winkel w
zu eliminiren. Zu diesem Zwecke ersetze man siu/r durch
2sint) . cos t) und costr durch ( 1 — 2sin% l und findet so
to y
8,n2 " iai,
C082 — 7 • V-*fi&)
quadrirt man beide Gleichungen und addirt sie, so erhält man nach
einigen Umformungen die Gleichung
Um die Wegcurve zu rcctificiren, setze man wieder
ds* - dr*+(rdu>)*
ab a b sin cp tlcp
und ersetze r, dr und thr resp. durch — --i ifo. 'fy> und
COS <p cos-qp rt
um die Länge, des Curvenelemeutes durch die Variable y auszu-
drücken. Nach einigen Reductiouen findet mau
* = » . vi -iF7,')Sta> . co;'vv
Wenn nun
sin<p =» Sin)
gesetzt, so dnrehäuft die neue Variable u die Werte vou 0 bis A"
während <p von 0 bis auf ^ ansteigt: Da der Punkt u sa A' für die
Integration unzugänglich ist, so setze mau
du
0
und dieses Integral ist nach Seite 426
/S(u) . D(u) \
Der Inhalt des Flächenelementes, welches vom radius vector dt
durchlaufen wird, ist bekanntlich gleich ABt, und da
ow
A = t* %
ist, so lässt »ich der Inhalt auch durch wiedergeben. Ersetzt
Digitized by Google
436 Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Central kraft.
man hier r* und dte durch die bekannten Functionen in g>, so hat
man für den Inhalt des Flächenelementes dS den Ausdruck
2 COS2<p 2 n r
r? 6* </qp a fr*
somit ist
'S~ 2 •,/ tgv " "2 " ~ T * tgatt'
0
Ersetzt man hier ab ig ate durch c/, so hat man auch
Dieses letzte Resultat hätte man auch sofort aus dem Ausdrucke
~s erhalten, wenn man hier A durch bc ersetzt und von t — 0 an
integrirt hätte. Ist z. B « — so ist der Inhalt desjenigen Flächen-
fr*
Stückes, welches östlich der y Axe liegt, gleich .
2) B = 0.
Die Geschwindigkeit des materiellen Punktes lässt sich hier durch
r
darstellen. Dieselbe ist daher mit dem Radius umgekehrt propor-
tional und nimmt im Unendlichen den Wert null an. Weil ferner
Br 1
dt
ist, so scheint es angezeigt, hier die beiden Fälle zu unterscheiden,
wo (/is — A*) entweder grösser oder gleich null ist.
«) ^_.4->ü; (i>A
Setzt mau abkürzend
so ist
also dl--.rdr
Ist r// pos., so muss auch dr pos. sein und mit wachsender Zeit
ist somit auch der Radius im Wachsen begriffen. Die Ableitung von
Digitized by Google
Bigler: Bewegung eines Punktes unUr einer Centratkraft.
437
r nach der Zeit verschwindet nur für r = x und hier hat somit *•
sein Maximum erreicht. Da der Mittelpuukt für die Beweguug zu-
gänglich ist, so verlege man auch den Anfangspunkt der Zeit dort-
hin und setze
t =» -— . rz
Ja
Die Zeit, welche der materielle Punkt m hraueht, um vom Punkte
(r, w, der Bahn nach dem Kraftmittelpunkte zu gelangen, ist somit
dem Quadrat des Radius direct proportional. Ferner ist
A A dr
v* a r
und man erkennt, dass mit wachsendem r auch ir im Wachsen be-
griffen ist. Die Integration obiger Differeutialgeichung ergibt nun
nie = logr -|- Const.
Bezeichnet man hier die willkürliche Constante mit ( — log;>), so
erhält mau
r — p . eau
als Gleichung der Wegearve: Die Bahn ist somit eine log. Spirale.
Irgend eine durch den Krafturspruug gezogene Gerade schucide die
Windungen der Spirale in den Punkten on , aM+i, an\2 etc. etc.,
deren Radien mit r„. rw+i, r»f2, etc. bezeichnet werdeu sollen. Der
Gegenpunkt von aM sei mit a„ bezeichnet und der zugehörige Radius
mit r„. Wird der zu r« gehörige Winkel mit (« . 2» + a) bezeich-
net, so entsprechen den Radien r*fi, rM|a, etc. und rM, r„^4, vM+i,
etc. Die Winkel ((n-j- i) . 2^ -f«), ((«4-2) . 2* + a), etc.,
((2» + l)ff + a), <(2»+3)» + a), etc.
Nun ist
a(u . 2n-\-a)
und aus diesen Gleichungen ergebeu sich sofort die Relationen
a . 2.t
r«fi = * . r«
und
Es zeigt sich somit, dass das Verhältnis» zweier Radien r„ und
rw+i von n und o unabhängig ist und durch eine Constante darge-
Digitized by Google
438 Bigler: Bewegung eine» Punktes unter einer Centraikraft.
stellt werden kauo. Daraus folgt aber auch, dass rn+\ mittlere
Proportionale zwischen r» uud rM+2 ist. Bezeichnet mau ferner die
Differenz der beiden Kadien r« und r„fi mit bH uud neuut bH die
Breite des Spiraleuganges, so hat mau auch
b» — rw | ] — r„ = ;> . e . (« — 1 )
a((»+l) . 2*+ft) ,«.2*
a((n+2) . 2rr-fa) « . 2*)
— rM+3 — r„+2 = p . « • (« —1)
folglich ist
, « • 2*
und
bn • Ä»i-r2 == ftMf 1*
Das Verhältnis» zweier Breiten bu und //H+i ist von n und a unab-
hängig und + i ist mittlere, geometrische Proportionale zwischen
bM und Am +2. Die Summe der beiden Radien rH und tm werden mit
dn bezeichnet. Dann ist
a(» . l-f-2-T-f-a) a .
und man hat auch hier
und
«= < ' • ^M
Es sei ferner 7',, die Zeit, welche der Massenpunkt m braucht,
um vom Punkte ^+1 der Bahn nach dem Punkte r„ zu gelangen;
dann hat man
1 t *v V1 2<i(n.2»+a), 2a.2?r ^
und
1 / o * 7>* 2n((»+D • 2«+«)
2a . 2n)
.(€ -1)
folglich ist auch
Digitized by Google
Biijier: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft. 439
Tn+i = e . Tu
und daher
Tu . r»r2 - T„+t*
Her Quotient zwischen zwei aufeinander folgenden Verlaut'szeiteu T
ist daher für die ganze Spirale coQStant und Y'„+i ist auch hier
mittlere Proportion zwischen T„ und 7«+2.
Der Inhalt der Flache tf, welch« vom ratlius veetor in der Zeit
t durchlaufen wird, ist hier
A
8 = . . r*
4a
wo also mit /• — 0 auch 8 = Ü angenommen ist. Wenn nun der
Iuhalt der Fläche, welche vom Leitstrahl r in der Zeit T» durch-
laufen wird, mit SH bezeichnet wird, so tiudet mau, dass
a . 4;r
>>« t i — « 3*
und
Sn • 'S.** - Sn+i*
ist. Ersetzt man in dem bekanuten Ausdrucke für das Curvenelement
dw durch A . flr so erhält man
n r '
II
und somit ist
9 — . r
a
Bezeichnet mau mit Un die Länge des Weges vom Punkte »H ( ,
bis zum Puukte rM, so hat mau zur Bestimmung derselben die Glei-
chung
V«4 + ^l* n(«.:T+«) .«.2»
^ = ^11-*«= a • Pc • (c — !)
ebenso findet man
tfF+J* «({(n+1) .**+«) ,«.2«
uud daher gelten auch hier dio Relationen
Un . ü*+s - CT« n*
Digitized by Google
440
Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
Da bei dieser Wahl der willkürlichen Elcmeute der Differential-
dr
quotient längs des ganzen Weges verschwindet, und daher r
eine ton der Zeit unabhängige Constante bezeichnet, so ist die Bahn
ein Kreis. Die nähere Betrachtung dieser Bewegung findet sich im
ersten Teile meiner Arbeit.
3) U<0
Weil hier B eine negative, reelle Zahl darstellt, so ersetze man
B durch — wo dann Bx pos- aufzufassen ist. Lüsst man in der
Folge den Acceut wieder fallen, so hat man
o* - % - B
Sobald nun B einen von 0 verschiedenen pos. Wert hat, so können
nach diesem Ausdrucke für die Geschwindigkeit keine unendlich
grossen Werte von r in Betracht kommen, uud die Wegcurvo kann
n diesem Falle das Unendliche nicht erreichen. Da im allgemeinen
dr
durch eine Quadratwurzel ausgedrückt wird, so ist es erlaubt, die-
selbe hier neg. aufzufassen und
zu setzen. Die Realität der Bewegung erfordert nun, dass (ti*—A*)
einen pos. Wert habe. Setzt man wieder abkürzend
so folgt
dr 1 ,\
es ist daher absolut notwendig, dass ~ längs des ganzen Weges
grösser als l sei, und diese Bedingung wird nur dann erfüllt, wenn
r kleiner als ab ist. Der grösste Wert, den r annehmen kann, ist
ß — , und da für diesen Wert dio Geschwindigkeit durch AyB
dargestellt werden kann, so ist durch die aufgestellte Bedingung für
v
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Bigltr: Bewegung eines Funkten unter einer Centraikraft. 441
r aueh die Realität von o gesichert. Es ist daher angezeigt,
ab durch cofgt» zu ersetzen und
r
ab
anzunehmen. Zu r = ab gehört g> =- Ü und zu r — 0 gehört <p — oc.
Die neue Variable <jc- läuft dah^r vou 0 bis od. Mittelst dieser Sub-
stitution lässt sich nun die Ableitung von r nach der Zeit durch
Br
Bt a — c 81U v
darstellen und verschwindet nur in <? 0, wo also für r ein Minimum
vorhanden ist. Im übrigen behält csin<p längs des ganzen Weges
für pos. Werte von <p seinen pos. Wert bei, uud daher ist bei wach-
sender Zeit der radius vector im Abnehmen begriffen.
Daher ist es angezeigt, den Anfang der Zeit in den Punkt r *=*ab
zu verlegen. Ersetzt man in der Gleiehuug
dr
dt = -• ;
0 (in y
/ ab ftn <P \
<!r durch co). i—fi-pj, so folgt
ab d(p ab
dt = - . , => . d taug qp
c CO) » qp C J
Wird nnn diese Differentialgleichung von tp — 0 an integrirt, so er-
hält man
ab .
* = — tang <p
als Ausdruck für die Zoit, welche der Massenpunkt m nötig hat,
um vom Punkte (r, tp) der Bahn nach dem Punkte (r — ab, <p=>0)
ab
zu gelangen. Ferner ist — die Zeit, welche der Körper vi braucht,
um vom Punkte r = a b an den ganzen spiralfärmigcn Weg bis zum
Kraftmittclpunktc zu durchlaufen. Wir suchen auch hier eine Re-
lation zwischen der Variabein <p und dem Winkel w aufzustellen.
Bekanntlich ist die doppelte Flächengeschwindigkeit
A - •*
und weil A «= bc ist, so hat man
442
Bigler: Bewegung eines Ihinktes unter einer Ce.ntratkrafi.
die = bc . -
Wenn hier dt pos. aufgofasst wird, so muss auch dw pos. sein, und
mit wachsender Zeit ist daher auch <r im Wachseu begriffen. Er-
setzt man dt und r* durch die Functionen in <p, so folgt
a die — d<p
also
cur = <jp
wenn mit <p = 0 auch w = 0 sein soll. Die Bahn des materiellen
Punktes wird daher durch die Gleichung
ab
r = — f
CO] air
bestimmt, wo i<< der Winkel ist, den der Leitstrahl mit der x-Axe
bildet. Dieselbe ist daher eine Spirale, welche im Punkte ab der
ar-Axo beginnt und den Kraftmittelpunkt in immer enger werdenden
pos. Windungen umgibt, um in demselben selbst zu endigen. Wenu
w pos. sehr gross ist, so darf man cofaw durch \ea,r ersetzen und
in unmittelbarer Nähe des Ursprunges lässt sich daher die Spirale
durch
r — 2abe-atr
darstellen. Dieselbe hat hier Aehnlichke;t mit einer log. Spirale.
Da in unserer Rechnung auch negative Werte von w zulässig sind,
so kanu der Weg auch durch eine Spirale dargestellt werden, welche
vom Punkte ab an den Kraftmittelpunkt in neg. Windungen um-
gibt. Das Wegelement wird durch die Gleichung
bestimmt. Führt man hier an Stelle von r und w die Variable <p
ein, so erhält mau nach einigen Reduktionen die Gleichung
*■ - cof „■ • (-»+ J cofV)V
Setzt man nun abkürzend
--- /■*
1 + a*
und führt mittelst der Substitution
t 1 C(u)
die Variable u in die Rechnung ein, so hat man, weil
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Bigltr: Bewegung eines Punktes unter einer Cenlralkrajt.
443
ist,
ds « ^ . D*(u) rfu
ist g> = 0, so muss u A' sein, und ist <p = a, so ist » = Wenn
daher die Variable <p von 0 bis zum pos. Unendlichen stetig wächst,
so sinkt u fortwährend von üeui pos. Werte A' auf 0 herab. Um daher
die Länge des Weges vorn Punkte (r — 0, <p = ») bis zu einem be-
liebigen Punkte (r, der liahu zu erhalten, iutegrire man obige
Gleichung von »< = 0 au bis zu einem beliebigen Werte von u.
Man erhält so
M
— I - . / n* tc)du = k . £anu
Um die Länge des ganzen Weges zu erhalten, ersetze man die
obere Grenze des Integrals durch A* und findet
ab t,
8 ~ . . E
k
als Gesamtlänge der Spirale.
Ersetzt man in dem bekannten Ausdrucke ^ fur das Fläehen-
ab drp
element die Constante A durch b<- und Ut durch . ... , so hat
c co) ■ cp
man
ab2
dS — tano <j>
als Inhalt des Sectors, welcher vom Radius in der kleinen Zeit dt
durchlaufen wird. Integrirt man diese Gleichung von q> = 0 an bis
in einem beliebigen Werte vou <p, so folgt
S= -2 tüitg<p
Der Inhalt der Fläche, welche vom Leitstrahle auf seinem ganzen
ab2
Wege durchlaufen wird, kann daher durch , ausgedrückt werden.
nmM „ l , . ,1 nAf
b) K - -pir ; /"(r) = /(r) = 0 - r,
Die Kraft ist hier pos. angenommen, und daher wirkt sie ab-
stossend [auf den Massenpunkt m ein. Die Wegearve wird somit
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444 Bigltr : Bewegung eines Punktes unttr einer Centraikraft.
dem Kraftmittelpunkte die convexe Seite zukehren. Setzt man auch
hier wieder abkürzend (i* — n My so ist
und es ist daher absolut notwendig, dass B eine von null verschic-
u
dene pos. Zahl sei. Daun ist aber r an die Bedingung r > ^ ^
gebunden. Das pos. Unendliche ist daher für r zugänglich. Ferner
hat man
: - Vi" -
Setzt mau auch hier abkürzend
d!±t* _ „,. £ = 4,. a_
A* 1 B '
also
so hat man
Wenn «laher pos. aufgefasst wird, so muss auch rfr pos. sein, und
mit wachsender Zeit ist daher auch r im Wachsen begriffen. Ferner
ab
muss r beständig grösser als ab sein, damit kleiner als l aus-
r
ab
falle. Es ist daher angezeigt, - durch cos 9 zu ersetzen, also
ab
r =>
COS q>
anzunehmen. Da für r auch neg. Werte zulässig sind, so ist in
allgemeinen die Variable <p an keine Beschränkuug gebundeu. Im
folgenden habe ich aber diejenige Wcgcurve im Auge, welche inner-
n n
halb <p =» — und <p — . . liegt. Mittelst dieser Substitution er-
hält man
c Bin <p
Weil aber auch
ist, so hat man auch
folglich ist allgemein
dt
ü6fin<p
rfr mm d m
COS*<p T
elf = . fi tg q>
c
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Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft. 445
ab
< — -— . tgg» -f- CüUSt.
c
Soll nun aber der Anfang der Zeit im Punkte (r — ab, ^ ~ 0) der
Bahn liegen, so muss die Constante gleich null sein, und in diesem
Falle darf man
ab
- • tg <p
setzen. Weil ferner
dt dt l
=. A i i - dop
rz r* abe,
ist, so hat man auch
adtr — dtp
somit
Die Gleichung der Wegearve ist daher
ab ab
r ----- und / = tg«w
Die beiden Asymptoten, die zugleich durch den Ursprung gehen,
bilden einen Winkel von der von der z-Axe halbirt wird. Ferner
ist
Ojfl « d**+(rdw)' - . (ri-(^2^,cos2«^)f/»rS
und somit
a*b \/T a* - l " ~ \
cos w r v «« cort^j-*°
Da nun hier a beständig grösser als 1 ist, so setze man abkürzend
a*-l
und führe mittelst der Substitution
cosaw = S(tt)
die neue Variable u in die Rechnung ein. Weil dann
*
die =- — - D{u) du
ist, so hat man
iis = — ab . - . r/u
also
Digitized b^Google
44G Bigler: Bewegung eines Punktes unter einer Centraikraft.
Nun ist aber
somit
K
V
du\s ) 1 6 S*<«)
Wird nun dieser Wert für iu den obigen Integralausdruek
substituirt, so erhält mau schliesslich
.-«»[«^-(s-Eu^+^r-]
als Ausdruck für die Länge der Wcgcurve vom Punkte (r = «,
u = A") bis zum Punkte (r, «), wo u durch die Gleichung
cos a if ■=» s(u)
bestimmt wird.
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Mincellen.
447
XIX.
Miscellen.
i.
l'eber die Anzahl der Primzahlen innerhalb einer beKtlminten
Grenze.
Nach unserer desfälligen Notiz in diesem Archiv ist die Anzahl
der Primzahlen innerhalb einer Grenze s* =• (4»)* annähernd gleich
2x2 + 10x-fG 0> : = 0, 1, 2,. . . )• Ist nun die Grenze G nicht
gleich einer Quadratzahl (4n)*, so kann man für x in die Formel
2z8 + 10 a-+ 6 den Betrag yvk — 1 einführen. Dann erhält man
für eine beliebige Grenze G annähernd die Anzahl der Primzahlen.
Beispiel :
G - 1000
1(16° 62'5 1/62,5 - 7,9
2 • (6,9)*+ 10 . 6,<J -f 6 - 170,22
Die Anzahl der Primzahlen unter 1000 ist 168, also annähernd 170.
G. Speckmann.
2.
Teber Primzalilenmeii?eii.
Zur Ergänzung unserer Notiz „lieber Primzahlen14 möchten wir
noch mitteilen, dass mau für eine beliebige Grenze G annähernd
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448 Miellen.
die Grenze der PrimzahleD dadurch bestimmen kann, dass man in
I / &
die Formel ?3*)-f ux-f 6 für x den Betrag y - — 1 einführt. Es
ist also für jede beliebige Grenze G die Anzahl der Primzahlen << G
annähernd gleich b-+ öl/ri-S G. Speckmann.
8.
Formeln für Primzahlen.
Jede Primzahl > 3 hat die Form 6n + l, und alle Primzahlen
> 3 kommen deshalb in der Zahlenreihe 6n + 1 vor. Die teilbaren
Zahlen der Reihe Gw^pi sind in den Reihen
1) „s_f-6«w )
2) ;,*+2;,-fGH,> j (v ~ Prim*ahl V0D der Form C" l)
und
4) £+!p + 6»/> } (>' = Primzahl V0D dcr Form 6n+1)
vorhanden. Demnach müssen die nach Streichung der teilbaren
Zahlen von der Form G» + 1 übrig bleibenden Primzahlen durch die
Formeln
6)} ^1+2^6^+2} (P " PrimZahl V°n dCr F°rm 6"~l)
und
2 $+*£+ev+*\ " ™™M der Form 6.+«
dargestellt werden können. Die Primzahlen, welche aus den Formeln
b) uud 7) hervorgehen, haben nebenbei auch die Form 8»-l, und
die Primzahlen, welche aus den Formeln 6) und 8) hervorgehen, die
Form 6»-j-l. G. Speckmann.
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Literarischer Bericht LX1
1
Litterarischer Bericht
LXI.
Geschichte der Mathematik und Physik.
History of modern mathematics . By David Eugene Smith,
Professor of matbematics in Michigan-State Normal Schoo!. Re-
printed from „Higher mathematicsu. Published by John Willy
and sons, New- York. Chapman aud Hall. Limited, London 1896.
70 S.
Das Werk ist eine zeitgemässe und verdienstliche Unternehmung,
wie sie wol in gleichem Sinne bisher noch nicht in Angriff genommen
worden ist. Es ist charakteristisch für unser Zeitalter, dass die
Richtungen der mathematischen Forschung sich immer schneller ver-
vielfältigt haben, indem Zweige der Doctrin immer neue Fragen und
Probleme hervorriefen. Hiernach erscheint nun eine übersichtliche
Zusammenstellung der gegenwärtigen Forschungsrichtungen als ein
immer wachsendes Bedürfniss. Mit gutem Grunde beschränkt sich
die vorliegende Bearbeitung auf das Notwendige und beobachtet die
grösst mögliche Kürze. Nur die Ketten der Untersuchungen, welche
gemeinsames Ziel anstreben, sind es, was aus der Litteratur zuge-
zogen wird. Yon jeder solchen Untersuchungsfolge wird der Ur-
sprung nach Autor und Jahrzahl angegeben, auf dessen Schrift in Fuss-
noten verwiesen, ferner die Abzweigungspunkte, in denen verschiedene
Autoren eine Untersuchung von eigentümlicher Seite angegriffen
haben, bemerkt, auch der Standpunkt der noch ungelösten Frage ans
Arch. d. Math. u. Phy*. 2. Reibe, T. XVI. |
2
Litterarücher Bericht LX1.
Licht gestellt. Dagegen werden alle Beiträge, welche die Frage un-
verändert bestehen lassen, übergangen und über die Motive der
Untersuchungen keine Kritik geübt, mithin kein Unterschied ge-
macht, ob eine solche durch ein vorhandenes Problem gefordert wird
oder nicht, sondern allein als massgebend betrachtet, dass Viele der
eröffneten Bahn gefolgt sind. IS Zweige der Doctrio sind getrennt
behaudelt. Mechanik sowie alle weitern Anwendungen der Mathe-
matik sind ausgeschlossen. H.
Index operum Leonardi Euleri. Confectus a Joanne G.
Hagen s. j Directore speculae astronomicae Collegii Georgiopolitani
Washington Ü. C. Berlin 1*96. Felix L. Dames. 8Ü S.
Es werden 796 Schriften von Euler, grösstenteils in lateinischer
Sprache, auch mauche in französischer aufgeführt, und zwar 28
Bücher. Die Gegenstände der Abhandlungen siud: Zorleguug der
Zahlen in Summen, Teilbarkeit der Zahlen, diophautische Analysis.
imaginäre Grössen, Keinen, besondere Reihen, Brüche, algebraische
Gleichungen, elemetare Geometrie , analytische Geometrie, Differen-
tialgeometrie, Differentialrechnung, Integralrechnung , bestimmte Inte-
grale, Differentialgleichungen, Variationsrechnung, Principieu der
Mechanik, Probleme der Mechanik, Hydromechanik und Aeromecha-
uik, Maschinen und Reibung, Eiasticität, Schall und Musik", Licht
und Wärme, optische Instrumente, Magnetismus, sphärische Astronomie,
Sonne und Mond, Planeten und Kometen, Wahrscheinlichkeit, Philo-
sophisches. H.
Beiträge zur Geschichte der Trigonometrie. Von A. von Brau-
müh 1. Mit 1 Tafel Nr. L Halle 1897. Wilhelm Eugelmauu in
Leipzig. 4°. 3u S.
■
Die vorliegende Schrift, welche auf selbständiger Forschung be-
ruht und manche Unrichtigkeiten enthüllt, behandelt nach einander
die Trigonometrie der Griechen, der Inder, der Araber und schliesst
mit Johannes Müller Regiomoutanus. Lange Zeit bestand die Doctrio
aus wenigen Methoden, Sätzen und Formeln, welche zur Lösung
astronomischer Aufgaben in Auwendung waren, eine Anwenduug die
auf Projection beruht, von den Griechen erfunden ist, von denen sie
die Babylonier gelernt haben. Regiomantanus war in Europa der
erste, welcher die Trigonometrie zuerst zu einer Wissenschaft ge-
staltet hat. Erst viel später entdeckte man, dass schon 200 Jahr
früher ein Perser das vollständige System der Lehren aufgestellt
hat. H.
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Literarischer Bericht LX1.
8
Nassir Eddin Tusi und Regiomontan. Von A. t. Braumühl.
Mit 2 Tafeln Nr. II. und III. Halle 1897. Wilh. Engelmann, Leip-
zig. 4Ü. 37 S.
Nassir Eddin Tusi ist der obengenannte Perser, welcher im 13.
Jahrhundert die vollständige Trigonometrie, ebene und sphärische,
lehrte. Sein Buch, besprochen von Suter in Bibliotheca Mathematica
1873 p. 1—8, ist, wie die erstere Schrift von Braumühl sagt, den
Arabern nicht bekannt gewesen und wird nun mit den Lehren der
Araber im einzelnen in Vergleich gestellt. Das Lehrsystem lässt
sich daraus nicht entnehmen; nach allem daraus Angeführten ist es
kein so einfach gestaltetes wie das heutige. Im zwoiten Teile der
Schrift wird die Lehre des Regiomoutan damit verglichen. H.
F. E. Neu mann. Von A. Wangerin. Sonderabdruck aus
dem Jahresbericht der Deutscheu Mathematiker- Vereinigung IV.
1894-5. Berlin, Georg Reimer. 15 S.
Franz Ernst Neumann, geboren den 11. September 1798 in
Joachimsthal , besuchte von seinem 9ten Jahre an das Werder'sche
Gymnasium in Berlin, studirte von 1817 an Theologie in Berlin und
Jena, wandte sich 1819 in Berlin den Naturwissenschaften zu, ins-
besondere der Mineralogie, trieb aber dabei privatim Mathematik,
hielt 1823 eine Reihe von Vorlesungen über seine neue Methode der
Krystallprojection vor einem ausgewählten Kreise von Zuhörern,
promovirte 1820, habilitirte sich an der Universität Königsberg, ward
1828 ausserordentlicher, 1829 ordentlicher Professor daselbst und
starb am 23. Mai 1893. Seine ausgedehnte und erfolgreiche Wirk-
samkeit ist bekannt. Seine wissenschaftliche Productivität ist nur
zu verhäitnissmässig geringem Teil durch eigene Publication zur Ver-
breitung gelangt, im übrigen teilte er seine Entdeckungen bloss seinen
Zuhörern mit. Gegenwärtig ist es indes von Seiten dieser im Werke,
seine Vorlesungen herauszugeben, und sind bis 1895 bereits 7 Be-
arbeitungen erschienen-, beteiligt sind die Herren C. Pape, Von
der Mtihll, E. Dorn, G. E. Meyer und A. Wangerin.
H.
Die Arithmetik des Elia Misrachi. Ein Beitrag zur Ge-
schichte der Mathematik. Von Gustav Wertheim, Professor an
der Realschule der israelitischen Gemeinde zu Frankfurt a. M. Zweite,
verbesserte Auflage. Braunschweig 1896. Vieweg uud Sohn. 68 S.
4
LÜUrarüchtr Bericht LXL
Elia Misrachi war von 1495 bis 1626 Oberrabiner in Constanti-
uopcl, in der ersten Zeit der Türkenherrschaft, wo die Sultane die
ans Spanien vertriebenen Juden mit grosser Begünstigung aufnahmen
nnd ihnen hohe Aemter verliehen, nnd die Juden Handwerke, Künste
und Wissenschaften trieben, ein Eifer freilich, der nicht lange gedauert
hat. Das in Rede stehende Bnch ist eines seiner in hebräischer
Sprache verfassten und unter hebräischen Titeln aufgeführten Werke.
Es werden einige Quellen, arabische und griechische, genannt, ans
denen seine Lehre geschöpft ist. Vor allem ist zu erwähnen, dass
er mit indischen Ziffern schreibt und rechnet, die Kuli anwendet,
nebenbei manchmal hebräische Buchstaben statt der 9 Ziffern schreibt,
nebenbei auch ausser der sonst zugrunde gelegten Decimalteilang
die Sexagesimalteilung zur Approximation benutzt. Dagegen fehlt
ihm ganz der Begriff der negativen Zahl ; er muss daher immer Fälle
unterscheiden. Bei der Addition und Multiplication werden auch
die arithmetischen und geometrischen Reihen in Betracht gezogen
und summitt. Bei der Potenzrechnung handelt es sich besonders um
die Ausziehung der Quadrat- und Kubikwurzel; das Verfahren ist
dem heutigen wesentlich gleich; zur Approximation wird der Radi-
cand mit lu2» multiplicirt. Auf die hiermit abschliessende Lehre
von der discreten Zahl folgt nun in der Bedeutung als Rechnung
mit stetigen Grössen die rechnende Geometrie und Astronomie , das
ist dann nur die Rechnung mit benannten Zahlen. H.
ün nouveau texte des trait6s d'arpentage et de geomelrie
d'Epaphroditus et de Vitruvius Rufus public d'apres le
ms. latin 13084 de la bibliotheque royale de Munich par M. Victor
Mortet. Avec une introduetion de M. Paul Tannery. Tire des
notices et extraits des manuBcrits de la bibliotheque nationale et
autres bibliotheques. Tome XXXV. 2* partie. Paris 1896. C.
Klincksieck. 4°. 44 S.
Die Einleitung von Tannery gibt Auskauft aber die Quellen,
nämlich lückenhaften Manu Scripte aus dem Mittelalter, aus denen
Cantor und Curtze den Text der 2 genannten Abhandlungen Ober
Feldmessung und Geometrie zusammengestellt haben. Diesen Quellen
fügt nun Mortet ein neues, in der Münchener Bibliothek gefun-
denes Manuscript hinzu und gibt hier auf 18 Seiten den lateinischen
Text. Die eine Abhandlung enthält die Berechnung der Flächen-
inhalte der einfachsten ebenen Figuren, die andre die der Säulen.
H.
Hermann Grassmaun's gesammelte mathematische und phy-
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Litterarücher Bericht LXI.
6
si kaiische Werke. Auf Veranlassung der mathematisch- physikalischen
Klasse der Kgl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften and
unter Mitwirkung der Herren Jakob Lüroth, Eduard Study,
Justus Grassmann der Jüngere, Georg Scheffers herausge-
geben von Friedrich Engel.
Ersten Bandes erster Theil: Die Ausdehnungslehre von 1844
und die geometrische Analyse. Unter Mitwirkung von Eduard
Study. Mit einem Bilde Grassmann's in Holzschnitt und 35 Figuren
im Text. Leipzig 1894. B. G Teubner.
I. Band. II. Theil: Die Ausdehnungslehre von 1862. Leipzig
1896. B. G. Teubner.
Die letztere Ausdehnungslehre unterscheidet sich von der er-
steren dadurch, dass Grassmann von vorn herein darauf verzichtet,
sein System unabhängig von der Analysis zu entwickeln. Engel be-
zeichnet dies als einen wesentlichen Fortschritt: erstere stehe auf
keiner ganz sichern Grundlage; die Grundbegriffe, von denen Grass-
mann ausgehe, seien so altgemein und so inhaltslos, dass sie zum
Aufbau eines wirklichen Systems nicht genügen, und Grassmann
müsse daher, um zu einem solchen Systeme zu gelangen, später still*
schweigend in seine Grundbegriffe viel mehr hineinlegen, als die von
ihm aufgestellten Erklärungen besagen.
Nun hat aber Grassmann bei erstem Auftreten auf jene Allge-
meinheit den grössten Wert gelegt und es als seinen unterscheiden-
den didaktischen Grundgedanken ausgesprochen: wenn irgend ein
Punkt in der mathematischen Doctrin schwer zu verstehen sei, so
sei nur der Ausgangspunkt der Doctrin nicht allgemein genug. Hat
danu Grassmaon in der neuen Bearbeitung diesen Grundgedanken
fallen lassen, und Engel denselben verworfen, d. h. nicht als un-
wesentlich beseitigt, sondern es wirklich einen Fortschritt genannt,
dass er aufgegeben sei, so kann man doch gewiss nicht umhin zu
fragen: Was ist dann die unterscheidende Basis von Grassmanns
Lehre?
Darüber sagt Engel absolut nichts. Alles, was er sagt, ruft
dieselbe Frage hervor. Ein Fortschritt setzt doch ein Ziel oder
wenigstens eine Richtung voraus. Die Behauptung, dass die neue
Lehre einwandfrei sei, ist gerade hier besonders zweideutig, denn
gegen Inhaltsloses kann man nicht streiten. In der neuen Bearbei
tuog hat der Herausgeber viele Unrichtigkeiten gefunden und in
gegenwärtiger Ausgabe berichtigt. Er erklärt die Irrtümer für un-
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6
Litterarischer Bericht LX1.
wentlicb. Auch hier muss man fragen: Was ist dann des Wesent-
liche von der Lehre? Er bemerkt, dass die Ausdehuuugslehre selbst
in der verbesserten Gestalt noch bei Wenigen Anerkennung gefunden
habe, und sorgt zwar für Verbreitung und Zogänglichkeit des Buches,
aber mit keinem Worte dafür, ihre Stellung und Leistung in der
Wissenschaft zu documentiren, trotz der 50jährigen Erfahrung, dass
ihr Vorhandensein allein nicht dazu geführt hat
Der 2. Teil hat die Abschnitte : die wichtigsten Verknüpfungen
extensiver Grössen; Functionslehre; Grassmann's Untersuchungen
über das Pfaff'sche Problem. Der erste enthält die 5 Capitel : ; Ad-
dition, Subtraction, Vervielfachung und Teilung extensiver Grössen ;
die Productbildung im allgemeinen; combiuatorisches Product; in-
neres Product; Anwendungen auf die Geometrie — der zweite die
4 Capitel: Functionen im allgemeiuen; Differentialrechnung; unend-
liche Reihen; Integralrechnung. H.
Methode und Prineipien.
Kritik der Formel der Newton'schen Gravitations- Theorie. Von
A. Sinram. Hamburg 1696. Lucas Gräfe u. Sillem. 44 S.
Die Schrift ist ein neuer Versuch die bestehende Himmelsmechanik
zu stürzen. Dies wird hier auf rhetorischem Wege in Augriff ge-
nommen, anders lässt sich das Verfahren wol kaum bezeichnen: es
ist fern von aller wissenschaftlichen Logik; so viel Schlüsse vorkom-
men, sind die Argumente so voreilig und unzureichend als möglich.
Hoppe.
Demonstration de l'axiome XI. d'Euclide. Par Michel Fro-
lov, Membre de la Societe Mathematiques de France. Dcuxieme
edition. Geneve 1896. W. Kundig et ffls. 22 S.
Der Fehler des Beweises ist kein verborgener. Der Verfasser
ist durch seine Figur, nämlich die zu Theorem C, getäuscht ; welche
nur unter Voraussetzung der zu beweisenden Thesis die der Be-
hauptung entsprechende Lage der gezeichneten Lote darbietet. Da
dieses Theorem im Grunde mit den Parallelensatze identisch ist, so
konnte man gewiss sein, den Feblschluss darin zu finden.
Hoppe.
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Litterarißcher Bericht LX1.
7
Der Festpunkt des Denkens. Von H. Gimler. Lissa i. P.
1896. Friedrich Ebbecke. 22 S.
Die Schrift besteht ans 46 Urteilen über Lebewesen , Tätigkeit,
Gleichgewicht, Ganzes und Teile, Verständigung, Ausdehnung und
Zusammenziehung, Druck, Intensität, Verhältnisse , Wahrheiten, einzeln
nebst sogenanntem Beweis und Bestätigung, zumteil selbstverständ-
lich, zumteil unklar, und schliesst mit dem Satze: Die Anordnung
der Lebowesen bildet den Festpunkt des Denkens.
Hoppe.
Ein Deutsches Testament. Die Natur als Organismus. Von
Hugo Astl-Leon hard. Wien 181)7. Selbstverlag. 2t>2 S,
Der erste Titel soll dem Gesamtwerk gelten, der zweite dem
jetzt erschieneneu 1. Teile, dem uoch 2 andere folgen sollen. Der
1. Teil besteht wieder aus 3 „Büchern" mit den Ueberscbriften: Das
antiko und moderne Wissen und die Erkenntnisssätze der Wirklich-
keit; die Materie und ihre Reiche, ihre Entwickelnng als Spannung
und Entladung; der Mensch und sein Geistesleben. Es wird viel
Gelehrsamkeit .vorgetragen, doch eine fortschreitende Entwickelung
lässt sich dariu nicht entdecken. Die Lösung der philosophischen
Fragen, vou der der Verfasser sagt , dass sie sich ihm ohne Zwang
und ohne Speculation ergab, denkt er sich sehr leicht: er stellt eine
Formel auf, damit ist's getan; ob sie klar ist, kümmert ihn nicht;
jedenfalls kann man damit nichts anfangen. Hoppe.
Das Beharrungsgesetz. Vou Paul Johannesson. Berlin
1896. R. Gaertner (Hermann Heyfclder). 4°. 26 S. Wissenschaft-
liche Beilage zum Jahresbericht des Sophien-Realgymnasiums in
Berlin. Ostern 1896.
Die 5 Teile der Schrift sind: Die Form, der Inhalt des Be-
han ungsgesetzes. Die Irrtumquelle desselben. Welchen Wert hatte
es? Seine Wahrheit iu neuer Form Gleich im Anfang ist es höchst
brav gesprochen, wo der Verfasser sagt: Es ist erklärlich, wenn
Newton als Schöpfer der Himmelsmechanik, im Ausdruck fehlend,
der Beharrung eine Kraft, ein Vermögen unterlegt; abir darüber
muss mau sich wundern, dass noch heutzutage viele Schulbücher
denselben Irrtum lehren. Charakteristisch für den Gedankengang iu
vorliegender Schrift ist es nun, dass sie ihren Gegenstand nicht
direct nach eigenem Urteil anfasst, sondern Begriff und Theorie als
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8
Litteraruchtr Stricht LXl.
heutzutage geltende den Ansichten von Schriftstellern entnimmt,
genannt sind: Lodge, C. Nrumann, Mach, L. Weber, Streintz —
und über diese Kritik übt. Dadurch wird die an sich einfache
Untersuchung sehr in die Länge gezogen, fremde und trennbare
Fragen mit eingemischt und immer grössere Verwickelungen ge-
schaffen. Doch hat dieser Weg wenigstens die gute Folge gehabt,
dass der Verfasser dadurch zu gesteigerter Gründlichkeit genötigt
ward, dera gemäss auch richtiger urteilte, als es gewöhnlich
geschieht, und im Verlaufe immer verständlicher sprach Es handelt
sich hier namentlich um] die Natur menschlicher Erkenntniss und
um die Relativität der Raumbestimmung und Bewegung. In Betreff
der Erkenntniss ist, wenn auch nur zumteil ausgesprochen, dem Ver-
fasser doch gewiss nicht fremd, dass sie in der Unterwerfung der
Tatsachen unter die Herrschaft des Geistes besteht, und ihre Mittel,
nämlich Begriffe, Vorstellungsweiscn und Theorien, nach freier Wahl
Tom Menschen erzeugt werden. Dagegen zeigt sich der Verfasser
zu wenig orientirt, indem er ohne weiteres diese Freiheit für gleich-
bedeutend mit Willkür hält. Nur die überflüssige Stoffanhäufung
macht es erklärlich, dass er hier über dem Mittel den Zweck ver-
gisst und es nicht beachtet, dass uns die Freiheit dazu dient und
dienen soll, den grösst möglichen Gewinn an Erkenntniss zu ziehen.
Dies zeigt sich in Betreff der Relativität der Bewegung und macht
hier die vorher gründliche Logik wieder zunichte. Alle räumlichen
Bestimmungen, sowol von Orten als von Bewegungen , sind anfäng-
lich relativ. Sie zu absoluten zu machen, ist notwendige Bedingung
der Erkenntniss, namentlich der Dynamik. Es hätte sehr zur Klar-
stellung gedient, wenn der Verfasser diesen Umstand in voller All-
gemeinheit ausgesprochen hätte. Im Einzelnen findet er freilich An-
läse auf ihn einzugehen; schon Newton erkannte das empirische
Kriterium der Drehbewegung; der Verfasser aber hält dasselbe für
illusorisch, weil wir kein Kriterium der geradlinigen Bewegnng be-
sitzen, und ist sehr schnell mit der Behauptung fertig, dass alle
räumliche Bestimmung auf Vereinbarung beruhe, ohne sich nach den
notwendigen Forderungen der einzelnen Theorien umzusehen. Zieht
man diese allseitig in Betracht; so bleibt der freien Vereinbarung
nur wenig (z. B. Längen- und Zeiteinheit, erster Erdmeridian etc)
übrig. Dass jedenfalls die Drehbewegung (fühlbar für den Menschen
und unentbehrlich für die Dynamik, namentlich für die Theorie der
Centraibewegung) nicht zu den der Vereinbarung unterliegenden Be-
stimmungen gehört, sondern nur ihre Epoche, d. i. die momentane
Stellung, ist offenbar. Der Verfasser leugnet es, wol nur aus einem
gewissen horror exceptionis. Andrerseits ist auch die Vereinbarung
nicht immer ausreichend, das Relative absolut zu fixiren. Von den
3 Raumanordnungen, der skopocentrischen, geocentrischen, heliocen-
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Liüerariacker Bericht LX1.
9
Irischen kann keine die andern ersetzen, somit vermag es auch keine
Vereinbarung; überall sind es scientive Gesichtspmkte , welche die
Wahl der Axenkreuze bestimmen. Der Verfasser führt 3 voraus-
zusetzende Begriffe auf, welche erst durch Vereinbarung zu bestimmen
seien, bevor man ein Beharrungsgesetz lehren könne : die geradlinige,
die gleichmäßige Bewegung und die Masse. Dies ist insofern un-
richtig, als diese Begriffe bis auf die Masseinheiten, die hier gleich-
gültig sind, als Grundlagen von Theorien nicht abgeändert werden
können, ohne wenigstens deren Einfachheit preiszugeben. Hierbei zu
verweilen haben wir keinen Grund, es ist alles nur ein Abschweif,
auf den der Verfasser durch sein historisches Verfahren gelenkt
worden ist Seine^anfangliche, oben erwähnte, Aeusserung Hess er-
warten, dass er nicht daran denken würde, dem sogenannten Be-
harrungsgesetz einen positiven Inhalt zuzuschreiben. Die Schrift
schliesst mit der Frage , ob der Unterricht in der Mechanik von
ihren Ergebnissen berührt werde. Eine definitive Formulirung des
Beharrungsgesetzes gemäss diesen Ergebnissen wird nicht aufgestellt,
es können wol nur die 3 genannten Bedingungen mit den Ergeb-
nissen gemeint sein; was aber dann in der Ueberschrift die „neue
Form" des Satzes bedeuten soll, ist schwer zu erraten. Dies gibt
uns Anlass auf den Anfang der Schrift zurückzugeben und von dem
zu sprechen, was sie im weiteren zu sagen versäumt Es wird gerügt,
dass viele Lehrer und Schriftsteller eine Kraft aller Körper, in ihrer
Bewegung zu .beharren , statuiren, d. h. offenbar : einen Grund dafür
bedürfen, dass etwas sich nicht ohne Grund ändert. So angesehen
erscheint allerdings das Beharrungsgesetz als eine ganz überflüssige
Lehre. Indessen, um es so anzusehen, muss doch ein Wissen vor-
ausgehen, das dem Unkundigen fremd sein wird, das also die Schule
zu verleihen verpflichtet ist: der Schüler muss erst lernen die Be-
wegung als jenes Etwas aufzufassen , welches dem Körper in jedem
Augenblicke bestimmend zukommt und sich nicht ohne Grund ändern
kann. Der zu lernende Grundsatz der Dynamik lautet: Momentaner
Ort und momentane Bewegung bestimmen den momentanen Zustand
jedes Punktes eines Körpers. Ein Lehrer, der ihn zu umgehen sucht,
umgeht damit das Verständniss der Dynamik. Wer ihn kennt, dem
ist der sogen. Beharrungssatz selbstverständlich und überflüssig.
Ihn Anfängern deutlich zu machen , bedarf es keiner höhern Doctrin,
sondern nur eine' Auswahl nahe liegender Beispiele In vorliegender
Schrift steht er nicht, und das eben ist der fehlende Punkt in der
ganzen Behandlung des Gegenstandes. Hoppe.
Allgemeine Untersuchungen über das Newton'sche Princip der
Fernwirkungen mit besonderer Rücksicht auf die elektrischen Wir-
10
Litterarischer Bericht L,X1.
klingen. Von Dr. C. Neu mann, Professor der Mathematik an der
Universität zu Leipzig. Geheimer Hofrath, Ordentliches Mitglied der
Kg], Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Auswärtiges Mit-
glied der Kgl. Societät der Wissenschaften zu Göttingen. Correspon-
direndes Mitglied der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
des Institute Lornbardo und Akademie zu Bologna. Leipzig 1896.
B. G. Teubner. 292 S.
Es möge genügen den Inhalt der 9 Capitel anzugeben. Einlei-
tende Untersuchungen. Aus der Vorstellung des elektrischen Gleich-
gewichts entspringende Scblusafolgeruugen. Nähere Bestimmung des
Exponentialgesetzcs. Ueber die Eutwickeluug des Exponentialge
setzes nach Kugelfunctionen. Anwendung des eingliedrigen Exponen-
tialgesetzes auf die Theorie der Gravitation und auf die Theorie
der Elektrostatik. Allgemeine Untersuchungen über die mehrglie-
drigen Exponentialgesetzo. Ueber das Green'sche Gesetz. Ueber
das Hamilton'sche Princip und das effectivo Potential. Ueber die
Integration der Differentialgleichung: Jif> «=» ö*t/; unter Anwendung
der Methode des arithmetischen Mittels. H.
Naturphilosophie als exaete Wissenschaft. Mit besonderer Be-
rücksichtigung der mathematischen Physik. Von C. Schmitz-
Dumont. Mit vier Figureutafelu. Leipzig 1895. Duncker u.
Humblot. 494 S.
An der Schrift ist anzuerkennen, dass sie an keiuer Autorität
haftet, um von ihr Recht und Ausehen zu borgen, sondern an den
Ansichten der Gelehrten wie an den invteerirten der Menge unpar-
teiisch die Schwächen enthüllt. Dies verbunden mit einer geschick-
ten, und nicht sophistischen, sondern auf Klarheit gerichteten Hand-
habung der Sprache vermag im Aufang die besten Hoffnungen auf
befriedigende Lösung ihrer Aufgabe zu erwecken. Eigentümlich an
ihr ist, dass alle Auseinandersetzungen auf Antithesen gebaut werden;
eine Antithese ist dem Verfasser notwendig für jedes Urteil, und
wenn er eine solche aufgegriffen hat, mag sie auch bloss auf ober-
flächlichem Eindruck seiner Lccturc beruhen, so erscheint sie ihm
als hinreichende Rechtfertigung seiner Behauptungen statt aller Be-
gründung. Der erste Fall dieser Art bezieht sich auf die historische
Philosophie der Neuzeit uud ist bestimmend für die Richtung der
vorliegenden Arbeit. Der Verfasser neunt die speculative Philoso-
phie und den Materialismus die Pole der Philosophie, gleichsam
ihren Geist und Leib. Alle aufgetretenen Fehler, Mängel, Verirrungen
und alles Mislingcn sei nur Folge ihrer Einseitigkeit; die Natur-
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Literarischer Bericht LXL \\
Philosophie, wio er das Wort verstehe, müsse beide als einander
notwendige Gegensätze in sich voreinigen. Diese Vereinigung ist's»
was er sich zur Aufgabe macht Die Abschnitte des Buchs sind be-
titelt: Topik der Begriffe. Philosophie der mathematischen Wissen-
schaften. Physikalische Erklärung durch Hypothesen. Logischer
Aufbau der Physik. Die Aussenwelt Die Innenwelt Körper und
Geist. Die Reihenfolge der Themata ist für die Beurteilung bedeu-
tungslos. Was zunächst den obigon zu vereinigenden Gegensatz von
speculativer Philosophie und Materialismus betrifft, so ist zweierlei
an der Aufstellung zu vermissen. Erstens werden beide jedes als
Ganzes betrachtet, ohne doch das Spec. irische zu nennen, was sie
zum Ganzen macht. Die Geschichte bietet zwei Reihen verschieden-
artiger Erscheinungen dar, zwischen denen man mancherlei Gegen-
sätze finden kann. Unter diesen hat der Verfasser nicht gerade das
Beste, sondern vorzugsweise Ausartungen gewählt, um es anzuführen.
Da er beide Arten aeeeptirt und aufrecht halten will, so lag es ihm
als Philosophen doch gewiss ob, über die zwei entgegengesetzten
Grundgedanken jener Erscheinungen, welche er im Sinne hat, keineu
Zweifel bestehen zu lassen. Zweitens ist auch nichts darüber ge-
sagt, in welchem Sinne der Verfasser beide Arten von Philosophie
zu vereinigen denkt DasTactiscbe Zawerkegehen lässt nur eine Halb-
heit nach beiden Seiten hin erkennen. Von den schlimmsten Vor-
urteilen der speculativen Philosopie, die längst durch dio Geschicbto
gerichtet sind, bat er sich noch nicht frei gemacht. Er hängt noch
immer an der Meinung fest, dieselbe sei berufen und notwendig
dazu der materiellen Forschung voranzuleuchten und sie vor Ver-
irrungen zu bewahren und verfolgt noch immer die Chimäre des ab-
soluten Wissens, sieht demgeraäss die Hypothese für einen Notbehelf
an. Auf diesem Standpunkte bleibt natürlich die Bedeutung induetiver
Forschung unverstanden, und1 so erscheint ein grosser Teil des
Buches, nämlich die 3 Abschnitte über Mathematik und Physik, als
Gedanken eines Laien beim Lesen gelehrter Schriften. Sehen wir
aber von den Urteilen über dio auf festen Principien ruhenden
Wissenschaften ab, so bieten die übrigen 4 Abschnitte Vieles von
hinreichendem Werte dar um Interesse zu erwecken. Die psychische
Genesis wird ein wenig gründlicher beobachtet, als es gewöhnlich ge-
schieht; der restirende Mangel in dieser Hinsicht mag vielleicht zum
weitern Fortschritt die Anregung geben. So ist z. B. die Willens-
freiheit, welche heutzutage Viele trotz dem Bewusstsein aus Vorur-
teilen leugnen, anerkannt und als Beweis die Fähigkeit der Negation
in Idee und Handlung (in der Tat das deutlichste Indicium) aufstellt.
Dagegen beschränkt sich die psychische Beobachtung des Verfassers
stets dabin, dass er in einem Dualismus Halt macht, der sich bei
mehr Gründlichkeit bald löseu würde. Die Aussenwelt erscheint ihm
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12
Litterariacher Bericht LXI .
noch als ursprünglich gegeben im Gegensatz zum Ich. Das leb hält
er nur für möglich im Gegensatz zur andern Person u. ?. w. alles
wahrscheinlich nur, weil für seine Logik die Antithese unentbehrlich
ist, und er deren Verlust schon im voraus fürchtet
Hoppe.
Logische Uebungen. Von Karl Strecker, Doctor der Philo-
sophie. 1. Heft. Der Anfang der Geometrie als logisches Uebnngs-
material, zugleich als Hilfsmittel für den mathematischen Unterricht.
Essen 1896. G. D. Baedeker. 61 8.
Es wird erst die einfachste Form der Schlüsse erklärt, dann
eine Reibe elementarer Lehrsätze und Aufgaben über Winkel und
Dreiecke ausgeführt, deren Beweise die leichtesten Auwendungen des
gezeigten Schlussverfahrens darstellen. H.
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Mathematische
und physikalische Bibliographie.
L1V.
Geschichte der Mathematik and Physik.
Da Bois-Reymond, Emil, Hermann v. Helmholtz. Gedäcbt-
nissrede. gr.8*. (80 S.) Leipzig, Veit & Co. 2 Mk.
Fortschritte der Elektrotechnik. 8. Jahrg. 1694. 4. Hft.
Berlin, Springer. 5,60 Mk.
Fortschritte, die, der Physik i. J. 1891. Dargestellt y. d.
physikal. Gesellschaft zu Berlin. 47. Jahrg. 3. Abth. Kosmische
Physik. Red. t. Rieh. Assmann. gr.8°. (XL VII, 621 S.) Brauu-
schweig, Vieweg. 26 Mk.
Goldbeck, Ernst, die Gravitationshypothese bei Galilei n.
Borelli. 4°. (31 S.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Obenranch, Ferd. Jos., Geschichte der darstellenden u. pro-
jektiven Geometrie mit besond. Berücksichtigung ihrer Begründung
in Frankreich u. Deutochland und ihrer wissenschaftlichen Pflege in
Oesterreich. gr.8°. (VI, 442 S. m. 2 Bildn.). Brünn, C. Winiker.
9 Mk.
Photographen-Bibliothek, deutsche. V. Bd. Rohr, Mor.,
zur Geschichte u. Theorie des photographischen Teleobjectivs mit
besonderer Berücksichtigung der durch die Art seiner Strahlenbe-
grenzung bedingten Perspektive. gr.8°. (VII», 41 S. m. 7 Fig.)
Weimar, Photographen-Zeitg. Kart. 2,50 Mk.
Poggendorff's Handwörterbuch zur Geschichte der exakten
Wissenschaften 3. Bd. 8. u. 9. Lfg. Leipzig, Barth, ä 3 Mk.
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Methode und Prinefpien.
Bachfiiauu, F., u. Rieh. Kanning, Methodik / u dem Rechen-
bach für höhere Mädchenschulen. gr.8°. (70 S.) Leipzig, Freytag.
80 Pf.
Bucherer, Alfr. H., eine Kritik der Nornst'schen thermody-
namiseben Anschauungen. Eine Autwort auf die Kritik meines
Baches: Grundzüge einer thermodynami.se hon Theorie elektrochemi-
scher Kräfte. gr.8°. (31 S.) Freiberg, Craz u. Gerlach. 60 Pf.
Grimm, 0. u. W. Kaufmann, Praxis des Rechenunterrichts
in der Volksschule. gr.8°. (78 S.) Hamm, Breer & Tuiemauu. 1 Mk.
Hollefreund, Karl, Anwendung des Gauss'schen Principes
vom kleinsten Zwange. 4°. (24 S. m. 2 Taf.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Lefler, Methodisches aus dem Unterrichte in der Arithmetik.
gr.8°. (25 S.) Gotha, Thienemann. 60 Pf.
Mo«"nik, Frz. v., der Rechen-Unterricht in der Volksschule.
Eine methodische Anleitung für Volksschullehrer. 6. Aufl. gr.8°.
(238 S. m. Fig.) Leipzig, Freytag. Geb. 3 Mk.
Schleichen, F., Beiträge zum Unterricht in der Raumlehre
mit besonderer Berücksichtigung der geometrischen Formenlehre.
gr.8°. (28 S.) Leipzig, Haacke. 50 Pf.
Zeh ml er, L., die Mechanik des Weltalls in ihren Grundzügen
dargestellt. gr.8°. (VII, 176 S.) Freiburg, Mohr. 3 Mk.
Lehrbücher.
Bork, H., P. Crantz, E. Haentzsjchel, mathematischer Leit-
faden für Realschulen. 1. Tl.: Planimetrie u. Arithmetik. gr.8°.
(184 S. m. Fig.) Leipzig, Dürr'sche B. 1,80 Mk.
Haller v. Hallerstein, F. Baron, Lehrbuch der Elementar-
Mathematik. Nach dem Lehrpiano für das kgl. preuss. Kadetten-
korps bearb. v. Bruno Hülsen. 1. Tl. Pensum der Qaarta u. Unter-
Tertia. 6. Aufl gr.8°. (VI, 187 S. m. Fig.) Berlin, Nauck & Co.
Geb. 2,80 Mk.
M ei sei, F., Leitfaden für deu geometrischen Unterricht an
niederen u. mittleren gewerblichen Lehranstalten, gr.b0. (IV, 28 S.)
Darmstadt, Bergsträsscr. 40 Pf.
Vogel, J. G., Hilfs- u. Wiederholungsbuch für den Unterricht
in der astronomischen Geographie an mittleren Lehranstalten. gr.8°.
(VI, 71 S. m. Fig.) Leipzig, Deichert. 1,40 Mk.
Samminngen.
Bach mann, F. u. Rieh. Kanning, Rechonbuch für höhere
Mädeheuscuuleu. 7 Ufte. gr.8°. Leipzig, Freytag. Geb. 5,70 Mk.
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Baur, Ludw., Rechenbuch i. Aufgabe« u. Auflösungen f. Lehrer
u. L*hramtszöglinge, sowie zum Selbststudium. 2. Aufl. gr. 8°. (VI,
266 S.) Stuttgart, Steinkopf. 3,20 Mk.
Frank, F. u. H. Martens, Rechenbuch für Gewerbe- u. Bau-
schulen, sowie für gewerbliche Fortbildungsschulen. 2. Aufl. gr.89
(VI, 161 S. in. 52 Fig.) Dresden, Kühtmann 2,40 Mk.
Gajdeczka, Jos., Maturitäts-Prüfungs-Fragen aus der Physik.
2. Aufl. gr.8°. (VIII, 194 S. m. Fig.) Wien, Deuticke. 2 Mk.
Hart mann, Berthold, Rechenbuch f. höhere u. mittlere
Mädchenschulen. 3. Hft. Für das 6. u 6. Schuljahr. gr.8°. (IV,
96 S.) Frankfurt a/M., Kesselring. Kart. 50 Pf.
Ueinze u. Hübuer, Rechenbuch für Volksschulen u. die un-
teren Klassen höherer Lehranstalten. Ausg. C. in 7 Heften. 2. u.
3. Hft gr.8°. Breslau, Görlich. 45 Pf.
Költzsch, A., Rechenbuch 'f. Volks- u. Mittelschulen in 8
Heften. 1.-7. Hft. gr. 8°. Leipzig, Merseburger. 1,52 Mk.
— dasselbe. Ergebnisse u. methodische Bemerkungen dazu.
3. -7. Hft gr.8°. Ebd. 1,60 Mk.
Königbauer, Joach., geometrische Aufgaben für Mittelschulen
u. Lehrerbildungsanstalten. 4. Aufl. gr.8°. (33 S.) Regensburg,
Habbel. 80 Pf.
Löser, J., kleiues Rechenbuch für Landwirtschafts- n ländliche
Fortbildungsschulen. gr.8°. (IV, 108 S. m. 70 Abbild.) Stuttgart,
Ulmer. Kart 1,20 Mk.
— , u. H. Zeeb, Rechenbuch nebst populärer Geometrie, Phy-
sik, Mechanik u. Laudwirtschaftslehre mit vielen Aufgaben. 7. Aufl.
Unter Mitwirkung v. R. Seifert. gr.8°. (XVI, 367 S. m. 160 Holz-
schn.) Ebd. 2,80 Mk.; Resultate (76 S. ra. 7 Holzscbn.) 1,30 Mk.
Lindau, Frdr., Max Ber big u. Ernst Schmidt, Aufgaben-
sammlung f. d. Unterricht im Kopfrechnen, gr.b0. (100 S.) Wies-
baden, Behrend. Kart l Mk.
Matthiessen, Ludw., Uebungsbuch f. d. Unterricht in der
Arithmetik u. Algebra. Nach der Aufgabensammlung v. Heis bearb.
4. Aufl. gr.8°. (VII, 253 S.) Köln, Du Mont-Schauberg. 2 Mk.
Maurer, Aug., Maxima und Minima. Aufgaben für die Prima
höherer Lehranstalten. gr.8°. (V, 50 S. m. 13 Fig.) Berlin, Sprin-
ger. Kart. 1,40 Mk.
Rosenberg, Karl, methodisch geordnete Sammlung von Auf-
gaben aus der Planimetrie u. Stereometrie für Lehrer- u. Lehrer-
innen-Bildungsanstaltcn , sowie für andere gleichgestellte Lehran-
stalten. gr.8°. (III, 159 S. m. 107 Fig.) Wien, Hölder. Geb. 1,90 Mk.
Seeländer, Frdr., Rechenbuch für kaufmännische, gewerb-
liche u. haus wirtschaftliche Mädchen-Fortbildungsschulen in Bei-
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spielen u. Aufgaben 2. Hft. gr.8°. (95 S.) Leipzig, Dürr'sche B.
1,20 Mk.
Utes eher, Otto, Rechenaufgaben für höhere Schalen. In 3
Heften , nach den preuss. Lehrpläneu v. 1892 bearb. 2. Aufl. gr.8°.
Breslau, Hirt 1,10 Mk.
Arnold, E., Constructionstafeln für den Dynamobau. 1. Tl.
Gleichstrom-Maschinen. qu.-gr.Fol. (55 Taf. m. 1 Bl. Text)
Stuttgart Enke. In Mappe 20 Mk.
Becker, E., logarithmisch-trigonometrisches Handbuch auf 5
Decimalen. 2. Ausg. Lex. 8°. (XVI, 104 S.) Leipzig, Tauchnitz.
1,20 Mk.
Fulst, Otto, nautische Tafeln. Mit 1 Schalttafel als Beilage.
8°. (IV, 154 u. 4 S.) Bremen, Heinsius. 3,50 Mk.
Gezeiten tafeln f. d. Jahr 1898. Hrsg. v. Reichsmarine- Amt
Red.: Observatorium zu Wilhelmshaven. Mit 14 Blättern in Stein-
druck, enth. Darstellungen der Gezeitenströmungen in der Kordsee,
im Engl. Kanal u. der Irischen See. 8°. (XU, 265 S.) Berlin,
Mittler. 1,50 Mk.
Matth i es, E., nautische Tafeln für Nord- u. Ostsee, gr. 6°.
(UI, 72 S.) Emden, Haynel. Geb. 2,50 Mk.
Produktentafel, kleine, hrsg. v. der trigonometrischen Ab-
theilung der kgl. preuss. Laudesaufnahme. gr.8°. (4 S.) Berlin,
Mittler. 15 Pf.
Spitzer, Sim., Tabellen f. die Zinses- Zinsen- u. Renten-Rech
nung mit Anwendung derselben auf Berechnung von Anlehen, Con-
•truction von Amortisationsplänen etc. 4. Aufl. gr.8°. (VIII, 513 8.)
Wien, Gerold. 15 Mk.
Taschentafel, 4 stellige logarithmische. Hrsg. v. d. trigo-
nometrischen Abtheilung der kgl. preuss. Landesaufnahme. gr.8°.
6 S ) Berlin, Mitüer. 30 Pf.
Behm, Max. u. Herrn. Dageförde, die Praxis des kauf-
männ. Rechnens zum Gebrauche für Schule u. Kontor. Hrsg. im
Auftrag des Kuratoriums der kaufmänn. Fortbildungsschulen zu Berlin.
Auflösungen f. den 1. bis 3. ThI. gr.8°. (46 S.) Berlin, Spamer.
1,50 Mk.
Big ler, U-, ein Beitrag zur Theorie der arithmetischen Reiheo.
8°. (36 S.) Aarau, Sauerländer. 1 Mk.
Tabellen.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Barkhardt, Heinr., funktionell theoretische Vorlosungen.
1. Tl. Auch unter d. Titel: Einführung in die Theorie der analy-
tischen Funktionen einer complexen Veränderlichen. Mit zahlreichen
Figuren im Text. gr.8°. (XII, 213 S.) Leipzig, Veit & Co. 6Mk.
Daublebsky v. Sterneck, R, über einen Satz der additiven
Zahlentheorie. gr.8°. (8 S.) Wien, Gerold. 20 Pf.
Diesen er, H., die Arithmetik. Praktisches Unterrichtsbuch
zur Erlernung der 4 Rechnnungsarten mit ganzen Zahlen, gewöhnlichen
Brüchen und Dezimalbrüchen etc. Mit einer grossen Zahl vollständig
ausgerechneter praktischer Beispiele für den Selbstunterricht und zum
Gebrauche an Gewerbe- u. Fortbildungsschulen. 2. Aufl. gr.8°.
(IV, 64 S.) Halle, Hofstetten 1,50 Mk.
Fricke, Rod., Hauptsätze der Differential- u. Integralrechnung,
als Leitfaden zum Gebrauch bei Vorlesungen zusammengestellt.
2. Tbl. gr.8°. (VIII, 66 S. m. 15 Fig.) Braunschweig, Vieweg.
1,50 Mk.
Frischauf, Jons., Vorlesungen über Kreis- u. Kugel-Functio-
nen-Reihen. gr. 8°. (VI, 60 S ) Leipzig, Teubner. 2 Mk.
Fuchs, L, zur Theorie der Abel'schen Functionen. gr.8°.
(14 S.) Berlin, Reimer. 50 Pf.
G o 1 d s c h m i d t , L u d w., die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ver-
such einer Kritik. gr.8°. (VII, 279 S.) Hamburg, Voss. 7 Mk.
Hochstein, A., Arithmetik u. Algebra. 1. Hft: Lehrsätze u.
Uebungsstoff für die Untertertia. Zunächst für Rektoratsschalen
bearb. gr.8°. (56 S.) Lippstadt, Harlinghausen. 60 Pf.
Isenkrahe, C, das Verfahren der Funktionswiederholung, seine
geometrische Veranschaulichung u. algebraische Anwendung. gr.8°
(113 S. m. 79 Fig.) Leipzig, Teubner. 2,80 Mk.
Puchberger, Em an., eine allgemeinere Integration der Diffe-
rentialgleichungen. V. (Suppl.-)Hft gr.8°. (30 S.) Wien, Gerold.
1,60 Mk.
Rogel, Frz., die Entwicklung nach Bernoulli'schon Functionen.
gr.8°. (48 S.) Prag, Rivnäc. 72 Pf.
— , Note zur Entwicklung nach Euler'schen Functionen. gr.8°.
(9 S.) Ebd. 20 Pf.
Schüller, Werner Jos., ausführliches Lehrbuch der Arith-
metik u. Algebra für höhere Schulen u. Lehrerseminare, besonders
zum Selbstunterr. 2. um die Logarithmen verm. Ausg. gr8°. (XXV,
478 S. m. 54 Fig.) Leipzig, Teubner. 2,5ü Mk.
Servus, H., Regeln der Arithmetik u. Algebra zum Gebrauche
an höheren Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht. 2. Tl. : Ober-
Sekunda u. Prima. gr.8°. (III, 235 S.) Berlin, Salle. 2,40 Mk.
8tudni<*ka, F. J., Beitrag zur Theorie der Potenz- u. Kom-
binations-Determinanten, gr 8°. (20 S.) Prag, Rinäf. 24 Pf.
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Weltzien, Carl, üeber Produkte o. Potenzen von Determi-
nanten. 4°. (23 S.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Geometrie.
AugBchun, W., Grnndzüge der Geometrie m. geometr. Kon-
struktion- u. Rechenaufgaben. 2. Aufl. Mit 4 Steindrucktaf. u.
AbbUd. i. Text. 8°. (VIII, 125 S.) Berlin, Mittler. Kart. 1,50 Mk.
Böger, R., die Geometrie der Lage in der Schule, gr. 8°.
(47 S. m. Fig.) Hamburg, Herold. 2,50 Mk.
Bosse, L., u. H. Müller, Stereometrie für Landwirtscbafts-
schulen. 8°. (IV, 40 S. m. 30 Abbild.) Berlin, Parey. 50 Pf.
Falcke, A., Leitfaden der Geometrie. 18. Aufl. Neu bearb.
v. H. Röhrs. gr.8°. (IV, 102 S. m. 215 Fig.) Berlin, Rentel. Kart.
80 Pf.
Fenkner, Hugo, Lehrbuch d. Geometrie f. d. mathemat Unter-
richt an höheren Lehranstalten. (In 2 Tin.) 1. Tl.: Ebene Geome-
trie. 3. Aufl. gr.8°. (VIII, 208 S. m. Fig.) Berlin, Salle. 2 Mk.
Ganter, H., u. F. Rudio, die Elemente der analytischen
Geometrie. Zum Gebrauch an höheren Lehranstalten, sowie zum
Selbststudium. 1. Tl. Die analytische Geometrie der Ebene. 3. Aufl.
gr.8°. (VII, 176 S. mit 54 Fig.) Leipzig, Teubner. 2,40 Mk.
Jetter, die geometrischen Oerter mit besonderer Berücksich-
tigung von Spiekers Lehrbuch u. Benützung anderer Quellen zusam-
mengestellt 2. Aufl. 8°. (12 S.) Blaubeuren, Mangold. 20 Pf.
Kleinschmidt, Emerich, Leitfaden der Geometrie u. des
geometrischen Zeichnens f. Mädchen-Bürgerschulen. 2. Thl. (n.
Classe.) 2. Aufl. gr.8°. (III, 60 S. m. 60 Abbildgn. u. 2 Taf.)
Wien, Hölder. Geb. 92 Pf.
Küpper, Karl, die ultraelliptischen Curven C*,p> 1. gr. 8°
(11 S.) Prag, Rivnac. 20 Pf. P
Loria, Gino, i poligoni di Steiner nelle eubiche razionali.
Aggiunte ad una memoria di Em. Weyr. gr.8°. (4 S.) Ebd. 10 Pf.
Richter, Otto, die Berührungskegelschnitte der ebenen Kurven
4. Ordnung mit 2 Doppelpunkten. Progr. 4#. (20 S. m. 2 Taf.)
Leipzig, Hinrichs* Sort. 1,20 Mk.
Schwering, Karl u. Wilh. Krimphoff, Anfangsgründe der
ebenen Geometrie. Nach den neuen Lehrplänen bearb. 2. Aufl.
gr.8°. (VIII, 133 S. m. 151 Fig.) Freiburg, Herder. 1,80 Mk.
Spieker, T,h., Lehrbuch der Stereometrie mit Uebungs- Auf-
gaben für höhere Lehranstalten. Mit in den Text gedr. Holzscbu.
2. Aufl. gr. 8°. (IV, 108 S.) Potsdam, Stein. 1,60 Mk.
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Tobel,, Edw. v., Geometrie für Sekundärschulen. 8°. (126 S.)
Zürich, Orell, Füssli. Kart 1,30 Mk.
Zwicky, M., Grundriss der Planimetrie u. Stereometrie, nebst
Uebungsaufgaben. 1. Tl.: Planimetrie. 2. Aufl. 8°. (V, 94 S. m.
Fig.) Bern, Schmid & Francke. Kart. 1,50 Mk.
Trigonometrie.
Kambly u. Röder, Trigonometrie. Vollständig nach den
preuss. Lehrplänen v. 1892 bearb. Ausg. der Trigonometrie v. Kambly.
Lehraufgabe der Ober-Sekunda und der Prima- Unter Voranstellung
der planimetrischen Lehraufgabe der Ober-Sekunda. 2. Aufl. (25.
der Kambly'schen Trigonometrie.) gr.8°. (189 S. m. Fig.) Breslau,
Hirt. Geb- 2 Mk
Wotruba, K , Einleitung in die Trigonometrie. Für techn.
Lehranstalten u. zum Selbstunterrichte. gr.8°. (V, 55 S. m. 4 lith.
Taf.) Altenburg, Bonde. 1,70 Mk.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Ergebnisse der Triangulation der Schweiz. Hrsg. durch das
eidgen. topograph. Bureau. 2. u. 3. Lfg. (2. Kanton Zürich. —
3. Cantono Ticino.) gr.4°. Bern, Schmid & Francke. ä 4 Mk.
Jordan, W, Handbuch der Vermessungskunde. 2. Bd. Feld-
u. Landmessung. 5. Aufl. (In 2 Lfgn.) 1. Lfg. gr.8°. (416 S. m.
Fig.) Stuttgart, Metzler. 8 Mk.
Ni vellements-Ergebnisse, die, der trigonometrischen Ab-
theilung der kgl. preuss. Landesaufnahme. 4. 5. u. 8. Hft. — 4.
Schleswig-Holstein u. die Grossherzogthümcr Mecklenburg. — 5.
Schlesien. — 6. Prov. Sachsen u. d. Thüringischen Länder. 12*.
Berlin, Mittler. Kart, ä 1 Mk.
Schmidt, v., die trigonometrischen Vorarbeiten für die topo-
graphische Messtisch- Aufnahme in Preussen. 8Ä. (41 S.); Ebd.
Kart. 50 Pf.
Schubert, Formulare zu Vermessungs-Uebungen. 8°. (48 S.)
Neudamm, Neumann. 80 Pf.
Trabert, Wilh , Höhenmessung mittels des Barometers. gr.8°.
(8 S.) Znaim, Fournier <fc Haberler. 20 Pf.
Weixler, Adolph, Ausgleichung trigonometrischer Mes-
sungen nach der Methode der geometrischen Oerter. gr.8*. (57 S.
m. 2 Taf.) Wien, Lechner. 1 Mk.
Mechanik.
Meissner, 0., die Hydraulik u. die hydraulischen Motoren.
2. Aufl. t. H. Hederich u. Nowack. 18. - 22. Lfg. gr.8°. Jena,
Costenoble. ä 3 Mk.
Schmid, Carl, Statik u. Festigkeitslehre. Lehrheft nebst
fielen Beispielen, elementar bearb. für den Gebrauch an der Schule
u. in der Praxis. 2. Aufl. 4°. (VIII, 102 S. m. Abbild, u. 2 Taf.)
Stuttgart, Metzler. 4 Mk.
Technik.
Bach, C, die Maschinen-Elemente. Ihre Berechnung u. Kon-
struktion mit Rücksicht auf die neueren Versuche. 6. Aufl. 2 Bde.
Mit in' den Text gedr. Abbildgn.', 3 Texttaf. m. 54 Taf. Zeichngn.
Lex.-8°. (XVIII, 702 u. 29 S.) Stuttgart, Bergsträsser. 30 Mk.
Biblitthek, polytechnische. 1. Bd.: Weiler, W., die Dy-
namomaschine. Physikalische Prinzipien, Arten, Teile, Wechsel-
wirkung der Teile u. Konstruktion derselben. 3. Aufl. gr.8°. (XVI,
199 S. m. 190 Fig.) Magdeburg, Faber. 4 Mk.
Biscan, Wilh., die elektrischen Messinstrumente- Die Wissen-
schaft!. Messinstrumente u. Messbehelfe. gr.8° (IV, 102 S. m. 98
Abbildgn.) Leipzig, Leiner. 3 Mk.
Eder, Jos. Maria, ausführliches Handbuch der Photographie.
8. Hft: Das Bromsilber- Collodion, sowie das orthochromatische Col
lodion Verfahren u. das Bad-Collodion-Trockenverfahren. 2. Aufl.
gr.8°. (X, VIH u. S. 365 — 595 m. 104 Holzschn.) Halle, Knapp.
2 Mk.
Erhard, Thdr., Einführung in die Elektrotechnik. Die Er-
zeugung starker elektr. Ströme u. ihre Anwendung zur Kraftüber-
tragung. gr.8°. (VI, 183 S. m. 96 Fig.) Leipzig, Barth. 4 Mk.
Hochenegg, C, Anordnung u. Bemessung elektr. Leitungen.
2. Aufl. gr.8°. (Villi, 214 S. in. 12 Fig.) Berlin , Springer. Geb.
6 Mk.
Holzmüller, Gust, die Ingenieur-Mathematik in elementarer
Behandlung. 1. Tl., enth. die statischen Momente u. Schwerpunkts-
lagen, die Trägheits- u. Centrifugal-Momente für die wichtigsten
Querschnitteformen u. Körper der techn. Mechanik in rechn. u. grapn.
Behandlung unter Berücksichtigung der Methoden von Kehls, Mohr,
Culmann, Land u. Reye. Mit 287 Fig. u. zahlreichen Uebungsauf-
gaben. gr.8°. (XI, 340 S.) Leipzig, Teubner. Geb. 5 Mk.
Holzt, A., Elektrotechniker. 22. u. 23. Hft. Leipzig, Schafer.
ä 75 Pf.
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Jenisch, P., Haustelegraphic. Eine gemeinverständliche Anlei-
tung zun Bau von elektrischen Haustelegraphen-, Telephon- u.
Blitzableiter- Anlagen. gr.8°. (VII, 233 S. m. 312 Abbildgn.) Berlin,
Rockenstein. 3 Mk.
Kapp, Gisbert, Dynamomaschinen für Gleich- u. Wechsel-
strom u. Transformatoren. Deutsch t. L. Holborn u. K. Kahle. 2..
Aufl. gr.8°. (VIII, 374 S. m. 165 Fig.) Berlin, Springer. Geb. 8Mk.
Keck, Wilh., Vorträge über Mechanik als Grundlage für das
Bau- u. Maschinenwesen. II. Thl.: Mechanik elastisch-fester u.
flüssiger Körper. gr.8Ä. (VIII, 367 S. m. 364 Holzschn.) Hannover,
Helwing 12 Mk.
Lueger's, 0., Lexikon der Technik. 22.-24. Abtlg. StutU
gart, Deutsche Verlagsanst. ä 5 Mk.
Meissner, Geo., die Kraftübertragung auf weite Entfernungen
u. die Konstruktion der Triebwerke u. Regulatoren. 2. Aufl. v. Jos.
Krämer. 1. Lfg. gr.8°. (64 S. m. 5 Taf.) Jena, Costenoble. 3 Mk.
Parseva.l, A. v., der Drachen-Ballon. gr.8°. (32 S. m. Fig.)
Berlin, Mayer & Müller. 1,50 Mk.
Rummer v. Rummershof, Adf., die Photogrammetrie im
Dienste der Militär-Mappierung. gr.8°. (32 S. m. 9 Fig.) Wien,
Lechner. 1 Mk.
Sammlung elektrotechnischer Vorträge. Hrsg. v. Ernst Voit.
1. Bd. 3. Hft. Feussner, K., die Ziele der neueren elektrotechni-
schen Arbeiten der physikalisch-technischen Reichsanstalt, gr. 8°'
)S. 115-149 m. 9 Abbild.) Stuttgart, Enke. 1 Mk.
Schulte, A., Wirkungsweise des Wassers im Laufrade der Tur
biuen. gr. 4°. (16 S. m. 10 Fig.) Berlin, Siemens. 80 Pf.
Thaa, Geo. v., Anleitung zum Gebrauche des logarithmischen
Rechenschiebers f. die Zwecke des Technikers. 8°. (59 S- m. Fig.)
Wien, Hof- u. Staatsdruckere . 80 Pf. .
Thompson, Silvanns P., die dynamoclektrischen Maschinen.
5. Aufl. Uebers. v. C. Grawinkel. Nach dem Tode des Ucber-
setzers besorgt v. K. Strecker u. F. Vesper. 2 Thle. gr. 8°.
(VII, IX, 790 S. m. 520 Abbild, u. 19 Taf.) Halle, Knapp. 24 Mk.
Weiler, W., der praktische Elektriker. Populäre Anleitung
zur Selhstanfertigung elektrischer Apparate u. zur Anstellung zuge-
höriger Versuche, nebst Schlussfolgerungen, Regeln und Gesetzen.
3. Aufl. 8°. (XXXII, 614 S. m. 466 Fig) Leipzig, Schäfer. 8 Mk.
Wietz, Hugo, die isolierten elektrischen Leitungsdrähte u.
Kabel. Ihre Erzeugung, Verlegung u. Unterhaltung. Dargestellt u.
durch 159 in den Text gedr. Fig. erläutert, gr. 8°. (VIII, 236 S.)
Leipzig, Leiner. 7 Mk
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Optik, Akustik und ElastlcitÄt.
Kerber, Arthur, Beiträge] zur Dioptrik. 3. Hft. gr. 8°.
(16 S.) Leipzig, Fock. 50 Pf.
Röntgen, W. C, weitere Beobachtungen über die Eigenschaften
der X-Strahlen. gr.8°. (17 S. m. 1 Fig.) Berlin, Reimer. 1 Mk.
Tyndall, John, der Schall. Nach der 6. engl. Aufl. des Ori-
ginals bearb. v. A. v. Helmholtz u. Cl. Wiedemann. 3 Aufl. gr.8°.
(XXII, 548 S. m. 204 Holzst) Braunschweig, Vieweg. 10 Mk.
Erd- und Himmelskunde.
Annalen der schweizerischen meteorologischen Central -Anstalt
1894. „Der schweizerischen meteorologischen Beobachtungen" 3i.
Jahrg. gr.4°. Zürich, Fäsi u. Beer. 18 Mk
Beobachtungen des Tiflisser physikalischen Observatoriums
i. J. 1895. (Russisch u. deutsch.) gr.4°. (IV, XXIX, 198 S,)
Petersburg, Eggers. 10 Mk.
Brenner, Leo, Jupiter-Beobachtungen an der Manora-Stern-
warte 1895—1896. gr. 4°. (24 S. m. 8 Farbendr. u. 8 Pausen.)
Wien, Gerold. 7,60 Mk.
C atalog der astronomischen Gesellschaft. 1. Abth. C ata log
der Sterne bis zur 9. Grösse zwischen 80° nördlicheren. 2° südlicher
Declination für das Aequinoctium 1875. 9. Stück: Graham, A-
Catalogue of 14 464 stars between 24° 15' and 30° 57' of north
declination 1855 for the epoch 1875 from observations made aecor-
ding to the programme of the Astronomische Gesellschaft at the
university observatory Cambridges, England during the years 1872
to 1896. gr.4°. (X, 308 S.) Leipzig, Engelmann. 26 Mk.
Falb's, Rud., neue Wetter-Prognose u. Kalender der kritischen
Tage f. 1897 Juli-Dez. 16°. (82 S.) Berlin, Steinitz. 1 Mk.
Handwörterbuch der Astronomie. 9. Lfg. Breslau, Tre-
wendt. 3,60 Mk.
Hartl, Hei in-., meteorologische u. magnetische Beobachtungen
in Griechenland. 2. Bericht. gr.8°. (32 S. m. Fig. u. 1 Taf.)
Wien, Lechner's Sort. 1 Mk.
Heinrich, Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen,
angestellt auf der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Rostock
i. J. 1896. gr. 8°. (2 Tab. u 1 Taf) Güstrow, Opitz & Co. 50 Pf.
Jahrbuch, deutsches meteorologisches. Jahrg. 1895. Me-
teorologische Beobachtungen in Württemberg i. J. 1895. Mittei-
lungen der mit dem kgl. statistischen Landesamt verbundenen me-
teorologischen Zentralstation. Bearb. v. L. Meyer unter Mitwirk. v.
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Mack. Mit 7 Uebersichtskarten. gr. 4°. (94 S.) Stuttgart, Metz-
ler. 4,50 Mk.
Jahres-Bericht des Centraibureaus f. Meteorologie u. Hydro-
graphie i. Grosshrzogth. Baden, mit den Ergebnissen der meteoro-
logischen Beobachtungen u. Wasserstandsaufzeichnungen am Rhein
n. seinen grösseren Nebenflüssen f. d. J. 1896. Mit e. Anh. betr.
die Hochwasserkatastrophe v. März 1896. gr. 4°. (IV. 117 S. m.
11 Taf.) Karlsruhe, Braun. 6 Mk.
— , 6., des Sonnblick- Vereins f. d. J. 1896. Lex.-&°. (40 S.
m. 2 Abbild, u. 3 Taf.) Wien, Gerold. 3 Mk.
Ledöchowski, Jos., Graf, Wetterprognose, giltig für Nieder.
Österreich, Theile v. Oberösterreich, Süd Mähren u. Westungarn für
d. Monat Mai 1897. 12°. (1 Bl.) Wien, Braumüller. 20 Pf.
Lemke, H., über die Mars- u. Jupiter-Störungen des kleinen
Planeten vom Hebe-Typus. 4°. (37 8.) Berlin, Mayer & Müller.
2 Mk.
Müller, G., die Photometrie der Gestirne, gr. 8°. (X, 556 S.
m. 81 Fig.) Leipzig, Engelmann. 20 Mk.
Pernter, J. M., die Farben des Regenbogens u. der weisse
Regenbogen, gr.8*. (101 S. m. 3 Steintaf.) Wien, Gerold. 2 Mk.
Publikationen der astronomischen Gesellschaft. XXI. Gylden,
Hugo, Hülfstafeln zur Berechnung der Hauptungleich heitcn in den
absoluten Bewegungstheorien der kleinen Planeten. Unter Mitwirkung
v. S. Oppenheim hrsg. gr.4°. (LOT, 242 S.) Leipzig, Engelmann.
30 Mk.
— des astrophysikalischen Observatoriums zu Potsdam. Nr. 35.
(XI. Bd., 2. Stück.) Scheiner, J , Ausmessung des Orionnebels nach
physikalischen Aufnahmen, gr. 4°. (68 S. m. 2 Pbotograv.) Ebd.
4 Mk.
Schein er, J., die Photographie der Gestirne. Mit 1 Taf. u.
52 Fig. i. Text. gr. 8°. (V, 382 S.) Nebst e. Atlas v. 11 Taf. mit
texü. Erlauterungen. 4°. (6 S.) Ebd. 21 Mk.
ServuB, Herrn., Neue Grundlagen der Meteorologie. 4*.
(24 S.) Berlin, Gärtner. 1 Mk.
Sinram, A., Fragmente zum kosmischen Bewegungsgesetz (In-
citation8-Theorie) u. zur Mechanik des Himmels, gr. 8°. (32 S.)
Hamburg, Gräfe & Sillem. 1 Mk.
Stochert, Carl, Tafeln für die Vorausberechnung der Stern-
bedeckungen. Mit 2 im Text gegeb. Fig. u. 1 Diagramm in 2
Expln. gr 4#. (II, 43 S.) Hamburg, Friederichsen. 6 Mk.
Veröffentlichungen des kgl. preuss. meteorologischen In-
stituts. Hrsg. durch Wilh. v. Bezold. Ergebnisse der magnet. Be-
obachtungen in Potsdam i. J. 1894. 2. Hft. gr. 4°. (44 S. m. 4
Taf.) Berlin, Asher. 3,60 Mk.
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Veröffentlichungen des kgl. prcuss. meteorologischen In-
stituts. Hrsg. durch Wilh. v. Bezold. Ergebnisse der magnet. Be-
obachtungen in Potsdam i. J. 1895. 2. Hft. gr. 4°. (43 S. m. 4
Taf.) Berlin, Asher. 3,50 Mk-
— dasselbe. Ergebnisse der Niederschlags-Beobachtungen i. J.
1894. gr. 4°. (XL, 206 S. m. 2 Karten.) Ebd. 10 Mk.
— dasselbe. Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen
IL u. III. Ordng. i. J. 1896, zugleich deutsches meteorologisches
Jahrbuch für 1896. Beobachtungssystem des Königreich Preussen
u. benachbarter Staaten. 2. Hft. gr.4°. (S. 57— 110.) Ebd. 3 Mk.
— dasselbe. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen
in Potsdam i. J. 1895. gr.4°. (XII, 119 S. m. 4 Fig.) Ebd. 8 Mk.
Vierteljahrschrift der astronomischen Gesellschaft. 31. Jahrg.
4. Hft. Leipzig, Engelmann. 2 Mk.
Xautik.
Segel ha nd buch für den Stillen Ozean. Mit e. Atlas v. 31
Karten. Hrsg. v. d. Direktion der deutschen Seewarte. Mit 32 in
den Text gedr. Figuren u. 9 Steindr. Taf. Lex.-8°. (XII, 916 S.)
Hamburg. Friederichsen. Geb. 36 Mk.
Physik.
Abhandlungen, physikalische, der kgl . Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin. Aus d. J. 1896. gr.4°. (27, 36 u. 66 S. m.
6 Taf.) Berlin, G. Reimer. Kart. 9,50 Mk.
Albrecht, Gust, die Elektricität. 8°. (167 S. m. 38 Abbild.)
Heilbronn, Schröder & Co. Geb. 2 Mk.
Bezold, Wilh. v., zur Theorie des Erdmagnetismus. gr.8°.
(36 S. m 2 Fig. u. 2 Taf.) Berlin, G. Reimer. 2 Mk.
Cellier, Leon, Leitungsvermögen der schwarzen Kohle für
Wärme u.' Electricität. Diss. gr.8°. (132 S.) Zürich, Speidel.
3 Mk.
Cohn, Emil, elektrische Ströme, 10 Vorträge über die pby-
. sikalischen Grundlagen der Starkstrom-Technik, gr. 8°. (IV, 182 S.
m. 70 Abbild.) Leipzig, Hirzel. 3,60 Mk.
Do nie, Wilh., Lehrbuch der Experimentalphysik für Real-
schulen u Realgymnasien, nach den minist. Lehrplänen bearb. Ausg.
A. Mit 173 in den Text gedruckten Abbildungen u. 525 Uebnngs-
aufgaben. gr. 8°. (VIII, 268 S.) München, Wolflf. Geb. 3 Mk.
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Ebert, H., magnetische Kraftfelder. Die Erscheinungen des
Magnetismus , Elektromagnetismus u. der Induktion, dargestellt auf
Grund des Kraftlinien-Begriffes. 2. Tl. Mit 47 Abbild, im Text u-
auf einer Tafel. gr.8°. (XVIII u. S. 225 — 499.) Leipzig, Barth.
10 Mk.
Götz, Hans, Leitfaden der Physik. Zum Gebrauch an huma-
nistischen Anstalten. Mit 180 in den Text gedr. Figuren u. zahl-
reichen Uebungsaufgaben. gr.8°. (VIII, 245 S.) München, Franz.
2,80 Mk.
II eil mann, G., die Anfänge der magnetischen Beobachtungen
Lex.-8°. (27 S. m. 3 Fig.) Berlin, Kühl. 1,50 Mk.
Kiemen ^ir, Ign., Ueber magnetische Nachwirkung, gr. 8°
(18 S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold. 40 Pf.
M ü 1 1 e r - P o u i 1 1 e t's Lehrbuch der Physik u. Meteorologie. 9. Aufl.
v. Leop. Pfaundler unter Mitwirkung v. Otto Lummer. (In 3 Bdn.)
Mit gegen 2000 Holzst. u. Taf. 2. Bd. 1. Abth. 3. Lfg. gr.8°.
(XX u. S. 609—1192.) Braunschweig, Vieweg. 9,50 Mk.
Planck, Max, Vorlesungen über Thermodynamik i gr.8°. (VII,
248 S. m. 5 Fig.) Leipzig, Veit. Kart. 7,50 Mk.
Wallen tiu, Ign. G., Lehrbuch der Elektricität u. des Magne-
tismus. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren Anschauungen
über elektrische Energieverhältnisse n. unter Darstellung der den
Anwendungen in der Elektrotechnik zugrunde liegenden Principien
gr.ba. (VIII, 394 S. m. 230 Holzschn.) Stuttgart, Enke. 8 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der kaiserl. Leopoldinisch-Carolinischen Aka
demie der Naturforscher. LXXI. Bd. gr.4°. Leipzig, Engelmann.
— Nr. 1. Brauumühl, A. v., Beiträge zur Geschichte der Trigono-
metrie. (30 S m. 1 Taf.) 1,50 Mk. — Nr. 3. Kutta, W. M., zur
Geschichte der Geometrie mit konstanter Zirkelöffnung. (33 S. m-
3 Taf.) 2,50 Mk.
Berichte, mathematische u. naturwissenschaftliche, aus Ungarn.
Hrsg. v. Roland Baron EötYös, Jul. König, Carl t. Thau. Red. v.
J. Fröhlich. 13. Bd. 2. Hlfte. gr.a». (IV u. S. 193—464 m. Ab-
bild.) Budapest, Akademie d. Wissensch. 4 Mk.
— der sächs. Gesellsch. d Wissenschaften. Math.-physik. Classe.
1897. I. u ..II. Hft. Leipzig, Hirzel. ä 1 Mk.
Bibliothek, internationale wissenschaftliche. 59. Bd. Mach,
Ernst, die Mechanik in ihrer Entwickelung historisch-kritisch darge-
stellt. 3. Aufl. 8°. (XII, 505 S. m. 250 Abbild.) Leipzig, Brock-
haus. 8 Mk.
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Bibliothek;, photographische. (Sammluug kleinerer photograph.
Hilfsbüchcr.) Nr. 5—7. gr.8«. Berlin, G. Schmidt. - 5. Sehuitz-
Hencke, D., Anleitung zur photographischeu Retouche u. zum Ueber-
malcn v. Photographien. 3. Aull. v. Kopske's Anleitg. zum Retouc hie-
reu. Mit 2 Lichtdr.-Taf. u. 21 Fig. im Text. (VIII, 121 S.) 2,50 Mk. —
6. Parzer-Mühlbacher, Alfr., photographische Aufnahme u. Projek-
tion m. Röntgenstrahlen mittels der Inöuenz-Elektrisirmaschino Kiue
Anleitg. f. die Praxis. Mit 10 Taf. nach Orig.-Aul'uahmen des Verf.
u. 15 Fig. im Text. (V, 47 S.) 1,80 Mk. — 7. Haunekc, Paul, das
Celloidinpapicr, seiue Herstellung u. Verarbeitung. Mit besond. Be-
rticksicht, der Anfertig, v. Mattpapieren sowie des Platiutouprozesses.
Mit IS Fig. im Text. (VII, 131 S.) 3 Mk.
Jahresbericht der deutschen Mathematiker- Vcreiniguu#.
4. Bd. 1894-95. gr.8°. (V, XVIII, 546 S.) Berlin, G. Reimer.
16 Mk.
— dass. 5. Bd. 1896. l.Hft. gr.8°. (94 S.) Leipzig, Teubner.
2,80 Mk.
Nachrichten v. der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen. Mathcmatisch-physikal. Klasse, nebst gescbäftl. Mitteilgn.
1897. Lex.-8°. Göttingen, Uorstmaun. 5 Mk.
Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. 86. u.
87. Leipzig, Engelmanu. Kart. — 86. Faraday, Mich., Experimuu-
taluntersuchungen über Elektricität. (Aus den Philosoph. Transact.)
H»-sg. v. A. J. v. Oettingen. III.— V. Reihe. 1833. (104 S. m. 15
Fig.) 1,6J Mk. - 87. Dasselbe. VI.-VIII. Reihe. 1834. (IbU S.
m. 48 Fig.) 2,60 Mk.
Sitzungsberichte, Münchener. Math. Classe. 1896. IV. Hft.
München, Franz. 1,20 Mk.
— , Wiener. Mathem.-naturw. Classe. Wien, Gerold. 1. Abth.
105. Bd. 8.— 10. Hft. 5 Mk. — Abth. IIa. 105. Bd. 8.-10. Hft.
7 Mk. — Abth. IIb. 105. Bd. 8.-10. Hft. 1,60 Mk. — Abth. III.
105. Bd. 8.— 10. Hft. 3 Mk.
Verhandlungen der v. 15.— 21. X 1896 in Lausanne abge-
haltenen Conferenz der permanenten Commission der internationalen
Erdmessung. Red. v. A. Hirsch. Zugleich mit den Berichten über
die Fortschritte der Erdmessung in den einzelnen Ländern während
des letzten Jahres. (Deutsch u. französ.). gr.4° (318 S. m. Fig
u. 13 Taf. u. Karten.) Berlin, G. Reimer. 6 Mk.
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swejes.
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0
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_ • itn m^m
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Lilternrixrhe.r Bericht I X 1 1
13
Litterarischer Bericht
LXIL
Geschichte der Mathematik und Physik.
The works of Archimeds. Edited in modern Dotation witb in-
troduetory chapters by T. L. Heath, Sc. D. some time Feilow of
Trinity College, Cambridge. Cambridge 18117. University press.
Londou. C. J. Clay. Leipzig, F. A. Brockbaus. Ifr'G -j- 325 S.
Dies Rucli enthalt einleitend in vielseitigst umfassender kriti-
scher Behandlung über Arcbimedes, sein Leben, seine Geistesrichtung
und seine Werke, alles, was sich aus vorhandenen Daten ermitteln
lässt, dann die englische Uebersetzung seiner erhaltenen Schriften.
In gleicher Weise bat der Verfasser die Werke von Apollonias be-
handelt und bereits herausgegeben. Dem Urteil von Chasles folgend
findet er in beiden den in der Neuzeit bedeutungsvollen, hier schon
im Altertum hervortretenden Gegensatz, dass Apollonius seine For-
schung auf die Geometrie der Form und Lage , Archimedes auf die
Geometrie des Masses richtet. Die Einleitung gibt zuerst Notizen
aus dem Leben — geboren 287 gestorben 213 v. Chr. in Syrakus,
Sohn des Astronomen Pheidias. Eine beträchtliche Zeit verlebte
er in Alexandria. Ausser Geometrie und Arithmetik trieb Archi-
medes auch Mechanik, aber nicht sowol in wissenschaftlichem Streben,
sondern zu vorliegenden technischen Zwecken. — Ferner berichtet
die Einleitung über Manuscripte, Hauptausgaben, verlorene Werke
u. a. ferner über die Beziehungen des Archimedes zu seinen Yor-
Arch. d. Math. u. l'hjf», 2. Reih«, T. XVI. 2
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14
Literarischer Bericht LXll.
gängern. Daun wird das Wesen seiner Arithmetik dargelegt, dann
die Probleme besprochen, welche Apollonius und Archimedes mit
vivauq bezeichnen. Pas Folgende betrifft die kubischen Gleichun-
gen, Anticipationen der Integralrechnung und die Terminologie. —
Die übersetzten Werke des Archimedes sind folgende: Ueber Kugel
und Cylinder, 2 Bücher. Ueber Konoide und Sphäroide. Ueber
Spiralen. Ueber das Gleichgewicht von Ebenen, 2 Bücher. Der Sand-
rechner, Quadratur der Parabel. Ueber schwimmende Körper, 2
Bücher, Buch der Lemmata. Das Rinderproblem. Jedes dieser 13
Bücher besteht aus einer Anzahl Sätze und Aufgaben. H.
Der Mathematiker Jakob Steiner von Utzeusdorf. Ein
Lebensbild und zugleich eine Würdigung seiner Leistungeu. Von
Dr. phil. J. H. Graf, ordentl. Professor der Mathematik an der
Hochschule in Bern. Mit dem Portrait und dem Facsimile eiues
Briefes Steiners. Bern 1897. K. J. Wyss. 54 S .
Jakob Steiner, jüngster Sohu des Landwirts und Viehzüchters
Nikiaus Steiner und Anna Barbara geb. Weber in Utzeusdorf
(im Tale der Emme, Kanton Bern) ist geboren am 1«. März
1796, gestorben lö63. Er verliess in 4 trotz des heftigen
Widerstandes seiner Eltern aus Lernbegierde seine Heimat und
gieng nach der Anstalt Pestalozzi'* in Yverdon, der ihn auf-
nahm, und wo er \\ Jahr als Schüler, dann noch einige Zeit als
Lehrer gewesen ist. Von 1818 an setzte er seiue Studien in Heidel-
berg fort, wo er bei Prof. Schweins höhere Analysis hörte, sich aber
später mit demselben tiberwarf und dessen Methode verspottete. Von
1821 bis 1822 war er Lehrer am Werderschen Gymnasium in Berlin,
gab jedoch die Stelle wegen des ihm verhassten, von seinem
Director eingeführten Lehrbuchs auf. Als Privatlehrer in Berlin
gewann er dann hohe Anerkennung beim Prinzen August, Wilhelm
von Humboldt und den hervorragendsten Familien , deren Söhne er
unterrichtete. 1834 ward er zum ausserordentlichen Professor an
der Universität und zum Mitglied der Akademie ernannt. Aus dieser
Zeit stammt der grösste und wichtigste Teil seiner litterarischen Pro-
duetivität. Hervorzuheben ist seiu Umgang mit Jacobi, mit dem er in
gegenseitig beeinflussender Beziehung stand. Sein späteres Leben ver-
brachte er zum grosscu Teil in der Schweiz, wo er mit Schläfli dauernd
wissenschaftlich verkehrte, aber schliesslich sich doch definitiv von
ihm trennte. Die vorliegende Lebensbeschreibung ist voll von cha-
rakteristischen Zügen. Au allen erkennt man eiue ganz eigentüm-
liche Geistesrichtung. Er betrachtet seiue Sätze uicht als errungeu,
uicht als hergeleitet nach alteu oder neuereu Methoden, sondern als
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Liüerarischer Bericht LX11.
15
selbstverständlich sich darbietend vermöge einer alles umfassenden
und beherrschenden Raumanschauung. Deren immer weiteres Vor-
und Eindringen macht den ganzen Fortschritt seiner Erkenntuiss
aus. So hat er nicht anfangs, sondern erst später die räumlichen
Gestalten in sein Gebiet gezogen. Es werden jedoch auch Fälle er-
wähnt, wo Steiner nach vergeblichem Suchen die Hülfe anerkennen
musste, die ihm ,in analytischer Deduction dargeboteu ward, was ihn
solange ganz entmutigte, bis es ihm gelang, wenigstens nachträglich
seine Auschauung dahin zu ergänzen, dass sie das Vermisste ent-
hielt H.
Geschichte der darstellenden und projectiven Geometrie mit be-
sonderer Berücksichtigung ihrer Begründung iu Frankreich und
Deutschland und ihrer wissenschaftlichen Pflege in Oesterreich. Vom
Professor Ferdinand Jos. Obenrauch. Brünn 1897. Carl
Winiker. 442 S.
Berücksichtigt ist bereits die Geschichte der darstellenden und
projectiven Geometrie in Chr. Wiener's Lehrbuch der darstellenden
Geometrie 1864, wenn auch nur in gedrängter Kürze, ferner den
Werken von Wilhelm Fiedler, H. Mannheim und A. G. V. Peschka.
Es ist unstreitig ein höchst verdienstliches Werk, welches hier die
Geschichte der beiden nahe verwandten Zweige der Geometrie für
sich in voller Ausführlichkeit und nach allen Gesichtspunkten giebt.
Das Buch besteht aus 2 Teilen. Der erste handelt ausschliesslich
vom Leben und Wirken Monge's. Alle Angaben über Anbahnung
der darstellenden Geometrie von den ältesten Zeiten an werden nur
im Laufe der Einleitung gemacht. Gaspard Monge, geboren am
10. Mai 1746 im burgundischeu Städtchen Beaume im Departement
Cöte d'or, erfand die descriptive Geometrie, durfte aber, weil das
Geniecorps sie als Staatsgeheimniss betrachtete, 30 Jahre lang
nichts darüber veröffentlichen. Erst 1794 ward nach Errichtung
der ßcole normale ihm gestattet darüber öffentliche Vorträge zu
halten. — Es folgt dann die Gründung der ßcole polytechnique, der
weitere Ausbau der darstellenden Geometrie, in der neuern Geome-
rie , Monge's Infiuitesimalgeometrie und sein späteres Leben. — Der
2. Teil geht sehrtweit auf die Vorgeschichte der projectiven Geome
trie ein. Dann folgt die neue Geometrie in den Werken von Car-
not, Brianchon, Poncelet, Gergonne, Möbius, Plücker, Steiner, von
Staudt, Hesse, Kummer, Schröter, Reye, Sturm, Wiener, Chaslesj
Brasseur, de la Gournerie, Mannheim, Cayley, Cremona, Veronese,
Segre und Zeuthen. H.
2*
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Litterarischer Bericht LX11.
Methode und Principien.
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Versuch einer Kritik. Von
Dr. Ludwig Goldschmidt, mathematischem Revisor der L.ebeus-
versicherungsbank für Deutschland in Gotha. Hamburg und Leipzig
1897. Leopold Voss. 279 S.
Der Titel des Buchs lässt erwarten, dass es sich zur ersten
und Hauptaufgabe machen würde, die unter der Praxis und vieltci-
ligen Anwendung aufgenommenen, dunkel gebliebenen Elemente der
Theorie einmal sorgfältig auf feste Begriffe zu reduciren. Das ge-
genteilige Streben tiudet mau hier durchweg betätigt. Mit wol hun-
dertmal so vielen Worten, als hingereicht hätten, die Sache klar zu
stellen, bestäudig abschweifend uud ohne sichtliche Beziehung zum
Gegenstände, wird auf den Eindruck hingearbeitet, dass es sich um
eine schwierige, streitige, der Logik fremde Sache haudele. Alle
exaete Aussage wird mit Fleiss gemieden , alles , wonach man des
Verständnisses wegen fragen muss, verschwiegen. Das Inhal tsver-
zeichniss lautet: Einleitung. Die mathematische Wahrscheinlichkeits-
rechnung. Die gleich wahrscheinlichen Fälle. Das Gesetz der
grossen Zahlen; die logische Theorie und dieses Gesetz. Die Bayes-
sche Regel. Der Bernoulli'sche Satz und diese Regel. Schlussbe-
trachtungeu. Im Vorwort nennt der Verfasser einige Autoren in
Beziehung zur Wahrscheinlichkeitstheorie: Kant, Kries Lotze, v.
Kries, und erklärt sich tür oder wider deren Ansichten, ohne von
letzeren ein Wort zu sagen, ebenso gibt er an, dass Jakob Bernoulli das
Gesetz der grossen Zahlen bewiesen habe; aber in dem 63 Seiten
langen Artikel sucht mau vergeblich nach einer Aufstellung dieses
Gesetzes; ob irgendwo ein vermeintlicher Beweis steht, entdeckt
vielleicht noch jemand. Die ganze Abfassung charakterisirt sich
durch eine heutzutage ungewöhnliche Ueberschätzung der formalen
Logik. Zwar erkennt der Verfasser au, dass sie unzureichend sei;
doch meint er nur das Reich der Gefühle mit dem, was sie nicht
beherrsche. Es ist aber überhaupt die neue Wissenschaft und For-
schung, in der sie bereits bedeutungslos geworden ist. In so fern
ist es wol begreiflich, dass die Versation im engen Gebiete formaler
Logik gegen sachliche Erfordernisse blind macht, dass also, was
oben als Tendenz ausgelegt ward, sich vielleicht durch zu grosse
Bevorzugung formaler Logik erklären mag.
Hoppe.
•
Der verjüngte Magister Mathescos. Ein Beitrag zur Sphärik
und absoluten Geometrie. Voll Dr. K. Traob, Prof. a. D. Lahr
1890. Moritz Schauenburg 12 S.
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LitUrari»cher Bericht LXll.
17
Der Verfasser findet, dass der pythagoräisehe Lohrsatz in einigen
Formen ausgesprochen sich gleichlautend auf sphärische und absolute
Geometrie übertragen Iässt, und hofft dnreh gegenwärtige Mitteilung
Manchen für das Studium der absoluton Geometrie zu gewinnen.
II.
Hermann von Holmholtz's Untersuchungen über die Grund-
lagen der Mathematik und Mechanik. Von Dr. Leo Kocnigsber-
ger, Professor der Mathematik an der Universität zu Heidelberg.
Mit eiuem Bildniss Hermann von Helmholtz'*. Leipzig 1896. B. G.
Teubner. 58 S.
Die in vorliegender Rode enthaltenen Untersuchungen gelten
nicht allein den bewährten und daher, woran niemand zweifelt, ewig
dauernden Grundlagen jeuer Wissenschaften, soudern zu noch grösse-
rem Teile den problematischen Grundlagen einiger Zweige derselben,
von deren definitiver Feststellung wir gegenwärtig uoch weit ent-
fernt sind. In Betreff der erstem ist zu betonen, dass das gesamte
Zuwerkcgchen vollkommene Freiheit bekundet von den Kaut'schen
Vorurteilen des absoluten Apriori, des Trausscendcntaleu und der
Metaphysik. Die gänzliche Lossagung würde noch entschiedener au
den Tag treten, wenn Helinholtz nicht, statt einer nutzlosen Be-
kämpfung, es klugerweise stets vorgezogen hätte, in respectvoller
Feme an solchen Lehren vorüberzugehen. Wäre die Herrschaft und
Präoccupatiou Kant'scher Irrlehren nicht selbst jetzt noch so gross
uud verbreitet, so würde man die Forschungswege von Helmholtz
nicht sowol für originell, sondern vielmehr für natürlich halten und
nicht auf Priorität Gewicht legen wollen in Ideen, mit denen mau
längst vertraut war, wenn man sie auch nicht mit gleichem Erfolge
verkündigt hatte. Dies hat erweiternde Anwendung auf ein Urteil
von Koenigsberger. Ihm zufolge untersuchte Helmholtz nicht mathe-
matische Probleme um ihrer selbst willeu mit Anwendung auf die
Naturwissenschaften ; er holte sie sich vielmehr aus der Beobachtung
der Natur zu dem Zwecke, die Probleme der Natur mathematisch
zu formuliren. Im Gegenwärtigen aber haudelt es sich nicht um
mathematische Probleme, sondern um philosophische Fragen der
psychischen Genesis des Erkennens. In diesen heisst es, nahm er
ein unmittelbares Interesse. Auch hier ist es die Freiheit von Vor-
urteilen, was von Vielen der Originalität der Entdeckung zugerechnet
wird. Zunächst ist es nicht neu, sondern in der Forderung Bako's
alle Begriffe zn ihrer scientiven Gültigkeit durch Erfahrung zu be-
gründen enthalten , dass man den Ursprung der Grundbegriffe der
Mathematik und Mechanik, in Betreff des Raumes, der Zeit und der
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Litterarischer Bericht LX 11.
Masse in der Erfahrung gesucht hat. Unterbrochen und beiseite
geschoben dnreh Kaut's unwissenschaftliche, aber populäre Lehre
vom Apriori ward dann die Untersuchung wieder aufgenommen von
Riemann, welcher die unterschiedlichen empirischen Elemente des
Raurobegriffs ermittelte. Für ihn war das Problem ein mathematisch
logisches. Für Helmholtz war die Aufgabe vorbehalten den exaeten
Nachweis der Erfahrung durch präcise Experimente zu geben. Der
Anfang und das unmittelbare Interesse seiner Tätigkeit war daher
auf Beobachtung der Sinnesorgane und ihrer Functionen gerichtet-
Diese physiologische Untersuchung eröffnete ihm die Bahn zur Lö-
sung der psychologischen Aufgabe, die Construction des dreifach
orthogonalen, homogenen , unendlichen, translocabeln und drehbaren
Raumsystems und des Congruenzbegriffs von Seiten des erkennenden
Geistes zum Bewusstsnin zu führen und die Axiome der Geometrie
in Betreff der Geraden, der Ebene, der Parallelen empirisch zu be-
gründen, d. h. auf rein gegebene Tatsachen zurückzuführen. Die Lö-
sung mag unvollendet, zum Teil bestreitbar sein, immer ist doch
Helmholtz der erste, der sie ernstlich, mit Bewusstsein der Erfor-
dernisse in Angriff genommen hat. So gilt denn Koenigsberger's
charakteristische Bemerkung nicht allein von mathematischen Pro-
blemen, sondern auch von einer philosophischen Frage von didaktisch
pädagogischer Bedeutung für den mathematischen Schulunterricht.
— In der Mechanik handelt es sich um das Princip der summarisch,
unveränderlichen lebeudigen Kraft, autieipirt von Cartesius iu
voller Allgemeiuheit für die gesamton Naturvorgänge, wiewol bei
problematisch bleibendem Wesen, begrifflich exaet aufgestellt von
Leibniz, nach Ergänzung durch das Potential als Magazin der
lebendigen Kraft für Bewegung fester Körper (und deren Atome)
durch bewiesenen Lehrsatz bestimmt von Huygens, ausgedehnt auf
die Wärme von Robert Mayer. Die Existenz dieses iu allen
Naturvorgängen herrschenden Gesetzes ist also kein Gedanke der
Neuzeit. Uebrig blieb uud bleibt die Entdeckung uud der Nachweis
des unveränderlichen Elements in der Hydrodynamik, der Aerody-
namik, der Elektricilät, des Magnetismus uud dem Lichte. Was
Helmholtz für diese Aufgabe geleistet hat, wird im übrigen Teile der
Rede dargelegt. H.
Die Zahl und das Unendlichkleine. Von Dr. Karl Goebel-
Soest Leipzig 1896. Gustav Fock. 47 S.
Der Titel nennt den Gegenstand , über den der Verfasser sich
äussern will ; was er zu geben gedenkt, sagt der Titel nicht. Die
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Litterarischer Bericht LX11.
19
Anfangsworie der Schrift scheinen die Absiebt zu verraten ihn nicht
erklären, sondern iu mystisches Dunkel hüllen zu wollen. Doch
fern von aller täuschenden Kunst setzt sie auseiuander, was keinem
Rechner unbekannt ist, ohne je die Punkte zu berühren, welche zu
principiellen Untersuchungen Anlass geben. Die ganze hinzugefügte
Logik besteht im Gegensatz des Allgemeinen und Besondern. Das
Motiv der Schrift ist also aus ihr so wenig wie aus dem Titel zu
ersehen. Zu erwähnen sind einige historische Angaben betreffend
Galilei, Fermat und Newton. Hoppe.
Kritik der exaeten Forschung. Von Friedrich Ego. Gedruckt
auf Kosten des Verfassers. Leiden 1897. E. J. II rill. 81 S.
Kritik ist im ganzen Buche nicht zu finden; die eigentümlichen
Meinungen des Verfassers werden stets imperatorisch ausgesprochen
und nirgends ein Versuch gemacht sie dem Leser überzeugend dar-
zutun. Auch wird dies Verhalten gar nicht verhehlt; denn gleich
im Anfang erklärt der Verfasser das Gemüt für den Grund aller Er-
kenntniss und Richter über dieselbe und äussert sich geringschätzig
über die Objectivität des Urteils. Für richtig gilt ihm , was dem
Ego zusagt, der stets im Namen aller urteilt. Da nun die Schrift
nur beliebige Stücke aus Doctrinen bespricht, die für sich weder
instruetiv noch anziehend sind, so dürfen wir sie wol für ganz un-
schädlich halten, nur berechnet auf das Gemüt des Ego als einzigen
Lesers. Hoppe.
Introduction ä la geometrie differentielle suivant la methode de
H. Gras s manu. |Par G. Burali Forti, Professeur ä l'Academie
militaire de Turin. Paris 1897. Gauthier-Villars et fils. 165 S.
„Das Buch enthält eine kurze Darleguug des geometrischen
Calculs nebst mehreren 'Anwendungen auf die elementare differentielle
Geometrie. Der geometrische Calcul ist 1679 erfunden von Leibniz,
dem ersten, der es für bequem oder notwendig hielt, direct auf die
geometrischen Elemente zu operiren, während die analytische Geo-
metrie auf Zahlen operirt, die eine indirecte Beziehung zu den re-
präsontirten Elementen haben/1 Die Gegenstände sind: die geome-
trischen Formen, nämlich Definitionen und Regeln des Calculs,
Vectoren und ihre Producte, Reduction der Formen, regressive Pro-
duete, Coordinaten; variable Formen, nämlich Derlvirte, Linien und
Envcloppen, Regeltiächen , Fresnel'schen Formeln; Anwendungen,
nämlich Helix, Regelflächen bezüglich auf eine Curve, orthogonale
Trajectorien. H.
LitUrariachtr Bericht LXI1.
An essay on the foundations ot* geomctry. By Bertrand A.
W. Russell. M. A. Fellow of Trinity College, Cambridge. Cam-
bridge 1897. University press. 201 S.
Die Abschnitte des Buehs sind folgende. Eiuleitung, unser Pro-
blem definirt durch seiue Beziehungen zur Logik, Psychologie und
Mathematik. Geschichte der Metageometrie. Kritischer Bericht
über einige der Geometrie kvorausgeheude philosophische Theorien.
Die Axiome der projectiven Geometrie, die der metrischen Geome-
trie, die der Freibeweglichkeit, das Axiom der Dimensionen, das
der Entfernuug. Philosophische Cousequeuzeu Der Verfasser ist
Anhänger von Kaut, dem gegenüber er wenig eigenes Urteil dar-
bietet. Er lässt es oft bei kurzer Formutirung bewenden, wo ein-
gehende Erörterung erwartet werden durfte. U.
Die Gruudlage der modernen Wertlehre: Daniel Bernoulli,
Versuch einer neueu Theorie der Wertbestimmung vou Glücksfällen.
Herausgegeben |von A. Pringshcim. Leipzig 189(». Duncker
u. Humblot. 60 S.
Daniel Bernoulli, Sohn des Professors der Mathematik Johann
Bernoulli, geboren 1700 in Groningen, ward 1725 ^Professor in
Petersburg, 1733 Professor in Basel, zunächst für Anatomie und
Botanik, später auch für Physik, und starb 17tH2. Die von ihm ver-
fasste, 1738 von der Petersburger Akademie herausgegebene Abhand-
lung, von welcher hier die Bede ist, hat den Titel: Speeimen theoriac
novae de mensura sortis, auetorc Daniele Bernoulli. Von ihr wird
im Vorliegenden eine deutsche Uebersct/ung gegeben Voraus geht
eine Einleitung, unterschrieben : Ludwig Fick. Hauptsächlich in letz-
terer tritt besonders deutlich und autfällig der verhängnissvolle Fehler
der Forschung hervor, dass man nach Lösung von Frageu sucht
che mau die Fragen verstanden hat. Seit .lahrhunderteu ist die
richtige Wertschätzung in Frage, und bis heute hält mau es für zu
umständlich, und Fick denkt gar nicht daran , die Bedeutuugeu des
Wortes aus den verschiedenartigen Bedürfnissen seiner Anwendung
herzuleiten. Er betrachtctjioch immer das Wort als Vertreter eines,
wenn auch besseruugsbedürftigeu Begriffs und die Zuziehung zu be-
rücksichtigender Umstände als Fortschritt und Berichtigung. In der
Tat besitzen wir auf gegenwärtigem Staudpuukt erst eine Vielheit
von Begriffen des Wertes gültig für die respectiven iu's Auge ge-
fassteu Fälle, deren maucho sich vielleicht nachweisbar vereinigen
lassen. Fick sieht in Bernoulli's Schrift einen epochemachenden
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LUUrarhcher Bericht LX1L
21
Fortschritt der Theorie des Wertes über die bisherige, welche auf
objectiver Grundlage ruht. Beruoulli selbst legt nur Gewicht dar-
auf, dass sciue Theorie neu ist. Neu ist sie durch die Annahme,
dass Jeder seinen Gewinn und Verlust nach dessen Quotienteu durch
sein Vermögen schätzt (nach gleichem Princip, wie später Fechuer
die Grenze der Empfind barkeit von Sinnesreizen als den Quotienten
des Unterschiedes durch den gesamten Reiz mit Experimenten nach-
wies). Aber ein Fortschritt der Theorie ist aus der Zuziehung eines
subjectiven Elements nicht ersichtlich: es sind eben nur andre Fälle
iu Betracht gezogen, auf welche der neue Begriff des Wertes passt
(sei es dass man fragt, ob oder bei wieviel Einsatz man auf ein ge-
botenes Spiel eingehen will, oder dass man mit der Spielregel Gimpel
zu fangen gedenkt u. s. w.) Auf die Fehler, welchen dadurch Kaum
gegeben wird, dass mau Bernoulli's Hypothese allgemein, mithin auch
au unpassender Stelle, wo die Frage mit subjectiver Schätzung nichts
zu tuu hat, anwendet, wollen wir nicht eingehen, sondern nur eiuen
von Beruoulli selbst begangenen Fehler erwähueu, der au einem
Beispiel das Ungenügende tler alten Theorie zeigen will. Er lässt
wiederholt ein Geldstück werfen, so dass 2 Fälle gleich möglich
sind; nach jedem Wurfe soll sich der Preis für den glücklichen
Wurf vou <t au verdoppeln; mit letzterem endet das Spiel. Er be-
hauptet, nach alter Theorie wäre der Wert der Hoffuuug offenbar
unendlich. Nach einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung ist derselbe
- (2*-1 . 2") = ) a
und \a anfangs einzusetzen. Um den Irrtum zu erklären, könnte man
annehmen, Beruoulli habe im Sinne gehabt (wovon er uichts sagt, wie
er überhaupt vou veränderlichen Werten nie spricht) der Spieler
habe natb dem mten unglücklichen Wurfe seineu Anspruch an eiuen
audern verkauft (auch die Zulüssigkcit der Uebertragung durfte nicht
verschwiegen werden) Das Spiel wäre dann , vorher um die Einheit
«, vou da au in ein eiu gleiches um die höhere Eiuheit
übergegangen. Ist nuu der Käufer keiu Freund von hohem Glücks-
spiel, so kauu er sich mit dem ersten Spieler auch auf einen niederu
Preis c einigen, wenn nämlich dieser deu gewissen Gewinu der Hoff-
nung dermasseu vorzieht, dass er gern ein Gescheuk von a—c dazu
verweudet, die Uulust des Käufer's zu überwinden. So lassen sich
in der Tat subjective Elemente beim Handel mitwirkend denken; nur
sind diese gauz verschieden von den in Bernoulli's Hypothese vor-
ausgesetzten. I'as angeführte Beispiel zeigt weder einen Mangel der
alten Theorie noch eine Besserung durch die neue.
Hoppe.
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Litterarischer Bericht LXlh
Erd- und Himmelskunde.
Lea mcthodes nouvellcs de la mecanique cileste. Par H. Poin-
eare, Mombro de l'Iustitut, Professeur ä la Facult«. Tome II.
Mcthodes de H. M. Newcomb, Gylden, Lindstedt et Bohliu. Paris
1893. Gauthier- Villars et fils. 479 S.
Der 2. Band enthält folgende Capitel: Formelle Rechnaug, Me-
thoden von Newcomb und Lindstedt, Anwendung zur Untersuchung
der säculareu Variationen, Anwendung auf das Problem der 3 Kör-
per, Anwendung auf die Bahneu, Divergenz der Reihen von Liiid-
stedt, directe Berechnung der Reihen, anderes Verfahren directer
Rechnung, Methoden von Gylden, Fälle linearer Gleichungen, Fälle
nicht linearer Gleichungen, Methoden von Bohlin, Reihen von Boh-
lin, Ausdehnung der Methoden von Buhliu. Die ueuen Methoden
sind dadurch charakterisirt, dass die säculaten Terme entfernt wer-
den, mithin die Reiben nur periodische Terme haben.
H.
Anuuaire pour Tan 1896, pour Tan 1897, pour !'an 1898. Publik
par le Bureau des Longitudcs. Avcc des uotices scientifiques. Paris.
Gauthier-Viliars et tils.
La maisou ^Gauthier-Viliars (55, quai des Grands-Augustins)
vicut de publier, comme chaque annee, PAnnuaire du Bureau des
Longitudes pour 1898. — Co petit volumo compact contient comme
toujours une foule de renseignements scientifiques qu'on ne trouve
que lä. Le volumo de cette annee contient en outre les Xotices
suivantes: Sur la stabilite du Systeme solaire; par M. U. Poincare.
— Noticc sur l'oeuvre scientifique de M. H. Fizeau-, par M A. Cornu
— -Sur quelques progres aecomptis avec l'aide de la Photographie
dans l'etude de la surface lunaire; par MM. M. Loewy et P. Puiseux.
— Sur les travaux executes 1897 ä l'observatoire du mont Blanc;
par M. J. Janssen. — Discours prououees au ciuquanteuairc acade
mique de M. Faye, le 25 janvier 1897; par MM. J. Janssen et M.
Loewy. In-18 de VI - 806 pages, avec 2 Cartes magnetiques: 1 fr. 50
franco 1 fr. 85).
Gauthier-Villars et fils.
Das erste (für 1896). enthält als Anhang folgende Aufsätze.
A. Cornu: Dio Fernkräfte und die Ilodulationen. — Die Arbeiten
Frcsnel's in der Optik. — De Ber nardieres: Ueber die Con-
struetion der neueu magnetischen Karten des Globus unternommen
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LitUraritcher Bericht LA'//.
23
unter der Dircction des Bureau des Longitudes. — J. Janssen:
lieber eine dritte Besteigung des Gipfels des Montblanc zum Observa-
torium und dio während des Jahres 1*95 im Grunde dieses Gebirqs
ausgeführten Arbeiten. — Bernardieres: Notiz Über das Leben
und die Arbeiten des Contreadmirals Flcuriais. — J. Janssen und
F. Tisserand: Rede gehalten beim Leichenbegängniss von K.
Drunner. — DasAnnuaire für 1897 gibt im*Anbang folgende Aufsätze.
F. Tisserand: Notiz über die eigene Bewegung des Sonnensystems- —
H. tPoincare: Die kathodischen und die Röntgenstrahlen. — J.
Jausseu: Die Epochen in der astronomischen Geschichte der Pla-
neten. — F. Tisserand: Notiz über die 4. Versammlung des inter
nationalen Comitcs für Ausführung der photographischen Karte des
Himmels. — Notiz über die Arbeiten der internationalen Commissiou
der fundamentalen Sterne. — A. Cornu: Rede gehalten beim Lei-
chenbegängniss von Tisserand. — J. Janssen: Arbeiten auf dem
Montblanc 1896. H.
Aunuaire de l'observatoire de Montsouri's pour l'annec 1896,
p. l'a. 1897, p. Fa. 1898. (Analyse et travaux de 1894 Meteorologie).
— Cbimie. - Micrographie. — Applications ä Fbygiene. Paris. Gau-
tuicr- Villars. 503 + 664 -f 636 S.
Dieses Auuuairo enthält ausser dem Kalender, der Auf- und
Untergang der Sonne und des Mondes anzeigt, viele tabellarisch
aufgestellte physikalische und hygienische Beobachtungsrcsultate be-
züglich auf Paris und Frankreich. H.
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Mathematische
und physikalische Bibliographie.
LV.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Dir ichlet's, G. Lcjeuuo, Werke hrsg. auf Veraulassg. der köuigl.
preuss. Akademie der Wissenschaften v. L. Krouecker. Fortgesetzt
v. L. Fuz. 2. (Schluss) Bd. gr.4°. (X, 422 S.) Berlin, G. Reimer.
18 Mk.
Fortschritte der Physik, hrsg. v. d. physikal. Gesellschaft
zu Berlin. Namensregistcr nebst e. Sach-ErgänzungregiFter zu Bd. XXI
(1865) bis XLIII (1887) unter Berüeksieht. der in den Bdn. I-XX
enthaltenen Autorennamen. Bearb. v. B. Schwalbe. 1. Hälfte. gr.8°.
(VII, G40 S.) Berlin, G. Reimer. 30 Mk.
— , dass. i. J. 1*91. 47. Jahrg. 2. Abth. Physik des Aethers.
Red. v. Rieh. Börustein. gr.8°. (XLII, 752 S.) Braunsehweig,
Vieweg & Sohu. 30 Mk. — dass. im Jahre 18C6. 52. Jahrg. Ebd.
1. Abth. Physik der Materie. Red. v. Rieh. Börustein. gr.8°.
(LXX, 476 8.) 20Mk.i 3. Abth. Kosmische Physik. Red. v. Rieh.
Assmann. (XLV, 531 S.) gr.8°. 21 Mk.
Ilaeutschel, E., über die verschiedenen Grundlegungen in der
Trigonometrie. Eine historisch-krit. Studie, gr. 8°. (8 S. m. 1 Fig.)
Leipzig, Dürr'scke Buchh. 4U Pf.
Jahrbuch üb. die Fortsehritte der Mathematik, begründet von
Carl Ohrtmauu. Ilerausg. von Emil Lampe. 26. Bd. Jahrg. 1895.
(In 3 Hftn.) 1. u. 2. Hft. gr.8°. Berliu, G. Reimer. 19,90 Mk.
Kroneckcr's, Leop., Werke. Hrsg. v. K. Hcnsel. 2. Bd.
gr. 4°. (VIII, 541 S.) Leipzig, Teubuer. 36 Mk.
Oswald's Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. 91.
Dirichlet, G. Lejcunc, Untersuchung üb. verschiedene Anwendungen
der Infinitesimalanalysis auf die Zahlentheorie. ( 1839—1840). Deutsch
hrsg. v. II. Ilaussner. b°. (123 S.) Leipzig, Engelmann. 2 Mk.
Methode und Principien.
Danmar, Win., die Schwere, ihr Wesen u. Gesetz. Isaak
Newton's Irrtum. Das Wesen des Stoffs u. das Gesetz der Natur.
Begründung der wisseuschaftl. Metaphysik. gr.8°. (VII, 128 S. m.
21 Fig.) Zürich, Vcrlags-Magaziu. 3 Mk.
Drude, P, über Fernwirkungen. gr.8°. (>'L1X, 18 S.) Leip-
zig, Barth. 1 Mk.
Dyck, Waith., üb. die wechselseitigen Beziehungen zwischen
der reinen u. der angewandten Mathematik. Festrede. gr.8°. (38 S.)
München, Franz' Verl. 1,20 Mk.
Heinze, u. Hübuer, Methodik des Rechnens. Lehrer- Ausg.
des Rechenbuchs f. einfache Schulverhältnisse (Ausg. D), enth.
Aufgaben u. Auflüsgn. m. method. Auweisgu. u. 90 meist ausgeführten
Lektionen, gr. 8°. (XXIX, 160 S. m. Fig.) Breslau, Goerlich. 1.80 Mk.
Lippmann,, Edm., Robert Mayer u. das Gesetz v. der Er-
hallung der Kraft. gr.8°. (36 S.) Leipzig, Pfeffer. 60 Pf.
Nippoldt, W. A., die Eutstehuug der Gewitter u. die Prin-
eipien des Zweckes und Baues der Blitzableiter m. e. Anh. üb. die
Methoden der Blitzableiterprüfungen. gr.bü. (80 S. m. 6 Abbildgn.)
Frankfurt a./M. Gebr. Kuauer. 2 Mk.
Riecke, Ed., die Priucipien der Physik u. der Kreis ihrer
Anwendung. Lex. -8°. (40 S.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht.
30 Pf.
Seeger, Organisation des Unterrichts im Rechnen u. in der
Arithmetik, gr.b0. (III, 45 S.) Güstrow, Opitz & Co. 5U Pf.
Sinram, A., Fragmente II zum kosmischen Bewegungsgesetz
(Incitatious Theorie) u. zur Mechanik des Himmels. (Berichtigungen
u. Ergänzungen der Fragmeute v. I. V. 1897.) gr. 8°. (14 S.) Ham-
burg, Gräfe & Sil lern. 40 Pf.
Streng, Karl. Praktische Anleitung zur Behandlung des
Rechenunterrichtes in der Volksschule. 2. Bd. Das Rechnen auf
der Mittel- u. Oberstufe. (4., bzw. 5. bis 8. Schulj ), die geometrische
Formenlehre, sowie die flächen- u. Körperbcrechngn. gr.h°. (X,
436 S. m. Fig.) Wien, Pichler's W\v. & Sohn. 4,60 Mk.
Wachs, D., die Kraft. Eine physikal. Studie. gr.8°. (lf> S.)
Wien, Breitenstein. 35 Pf.
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Lehrbücher.
Bork, H., P. Crantz, E. Haentschel, Mathematischer Leit-
faden f. Realschulen. 2. TL: Trigonometrie u. Stereometrie. gr.8*\
(128 S. m. 2 Fig.) Leipzig, Dürr'sche Buchh. 1,40 Mk.
Bussler, Fr., die Elemente der Mathematik für höhere Lehr-
anstalten bearb. 2 Thle. 2. Aufl. gr.8°. (Mit Fig.) Dresden,
Ehlermann. Geb. 1. Pensum f. die Mittelklassen (Quarta bis
Untersekunda). (IV, 151 S.) 1,50 Mk. — 2. Pensum für Ober-
klassen (Obersekunda u. Prima). (IV, 234 S.) 2 Mk. 60 Pf.
Moshammer, Karl, Hydromechanik. Lehrtext zum Gebrauche
an höheren Gewerbeschulen u. Buch zum Selbststudium. Lex. -8°.
(73 S. m. 100 Abbildgn.) Wien, Deuticke. 2 Mk.
Sammlungen.
Baur, Ludw., Rechenbuch f. Lehrer u. Lehramtszöglinge. Re-
sultate zu den Aufgaben gr. 8° (20 S ) Stuttgart, Steinkopf. 40 Pf.
Bussler, Fr., Mathematisches Uebungsbuch. 1. Tl. Für den
Gebrauch in den mittleren Klassen höherer Lehranstalten (Unter-
tertia bis Untersekunda) zusammengestellt. 2. Aufl gr.8°. (IV,
88 S.) Dresden, Ehlermann. Geb. 1 Mk.
Dorn' s Aufgaben f. mündliches u. schriftliches Rechnen. Ausg.
C. f. höhere Mädchenschulen. Nach den ministeriellen Bestimmgu.
üb. das Madchenschulwesen vom 31. V. 1894 bearb. v. A. Eisner u.
R. Sendler. Resultate zum 2. — 7. Hft gr.b0. Breslau, Handel.
1,30 Mk.
Fink, K., Sammlung von Sätzen u. Aufgaben zur systemati-
schen u. darstellenden Geometrie der Ebene in die Mittelschule.
3. Kurs.: Ueber die Abbildgn. geometr. Systeme. 4. Kurs.: Ein-
führung in die Grundlehreu der projektiven Geometrie. Als Hilfs-
buch f. die Schule bearb. gr.8°. (XXIV, 2G8 S. ra. 12) Fig.) Tü-
bingen, Laupp, 4 Mk.
Gönnen wein, G., Rechenbuch. Stufenmässig geordnete Sammig.
von Aufgaben f. das 5. u. 6. Schulj. Schüler- Ausg. 8» Stuttgart,
Lung. Kart, ä 35 Pf.; Lehrerausg. ä 1,20 Mk.
Grassmann, R., Aufgaben zu den Gleichungen 1. Grades m.
1 u. mehreren Unbekannten. Enth. 970 Aufgaben. gr.8°. (24 S.)
Stettin, Grassmann. 10 Pf.; Auflösgn. (3) S.) Geb. 40 Pf.
II aber er, Karl, Rechenbuch f. kaufmännische Fortbildungs-
schulen u. einklassige Handelsschulen f. Mädchen. 3 Thle. gr.8°.
Wien, Hölder. Kart. 2,23 Mk.
II eil er mann, K., u. L. Krümer, Aufgaben f. das Kopfrech-
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nen zum Gebrauch f. Lehrer. In 3 Hftn. fUnter-, Mittel- u. Ober-
Stufe). 2 Aufl. gr 8°. Berlin, Oehmigke's Verl. 5,60 Mk.
Hiemes, Karl Heinr., Rechenbuch f. Elementar- u. Volks-
schulen. gr.8°. (VI, 117 S.) Kronstadt, Zeidner. Geb. 90 Pf.
Kleyer, A., Aufgaben-Sammig. 1368-1374. Hft. Stuttgart,
Maier. ä 25 Pf.
Klunzinger, K, zweimal 1000 Aufgaben f. das mündliche u.
schriftliche Rechnen zum Gebrauch für Schulaspiranten, Landexamens-
kaudidaten, gehobene Oberklassen u. Fortbildungsschulen. Schülcr-
ausg. 4. Aufl. 8» (146 S.) Stuttgart, Lung. Kart. 1,40 Mk.fc
Lehrerausg. (24 } S.) 2,80 Mk.
Küffner, Ed. u. AI. J. Ruckert, Rechenbuch f. die Volks-
schule, unter Mitwirkung erfahrener Schulmänner. 4. Lehrerhft.
Der Zahlenraum bis zu den Millionen. Zweifach benannte Zahlen
m. decimaler Einteilg. 8°. (82 S.) Würzburg, Bucher. 80 Pf.
Lieber, H. u. C. Müsebeck, Aufgaben üb. kubische u.
<ho] »hantische Gleichungen, Determinanten u. Kettenbrüche, Kombi-
nationslehre u. höhere Reihen. gr.8°. (V, 129 S.) Berlin, Simion.
2,40 Mk.
Löser, J., praktisches Rechenbuch f. deutsche Schulen. 4.Uft.
Jubiläums-Aufl. Lehrerheft. 8°. (100 S. m. Fig.) Weinheim,
Ackermann. 1 Mk.
Martus, H. C. E., mathematische Aufgaben zum Gebrauche in
den obersten Klassen höherer Lehranstalten. Ans den bei Reife-
prüfungen an preuss. Gymnasien u. Realgymnasien gestellten Auf
gaben ausgewählt u. mit Hinzufügung der Ergebnisse (II. Tl.) zu e.
Uebungsbuche vereint. 2 Tie. gr.8°. Dresden, Koch. 1. Aufgaben.
10. Doppelaufl. (XVI, 194 S.) 3,6i'Mk.; geb. 4 Mk. 2. Ergebnisse
der Aufgaben des I. Teiles. 9. u. 10. Aufl. (276 S.) 4,80 Mk.;
geb. 5,20 Mk.
Quitzow, W. A., Rechenbuch f. Schulen. Neue Ausg., bearb.
v. Thdr. Wilke. Lübeck, Quitzow. 1. Tl. Hft. a— c. 8°. 80 Pf.
Antworten zum 1. Tl., Hft. b. 8°. (16 S.) 25 Pf.
Reidt, Fdr., Sammlung von Aufgaben u. Beispielen aus der
Trigonometrie u. Stereometrie. II. Tl : Stereometrie. 4. Aufl. Neu
bearb. v. A. Much. gr.80. (VIII, 194 S.) Leipzig, Teubner. 3 Mk.
— Resultate der Recbnungs-Aufgaben. (58 S.) 1 Mk.
Roth, Rieh., landwirtschaftliche Berechnungen. Eine Sammig.
v. Aufgaben f. den Unterricht im landwirtschaftl. Rechnen. Für
mittlere u. niedere landwirtschaftl. Schulen bearb. gr.fe0. (VI, 103 S.)
Chemnitz, Bülz. 1,20 Mk.
Sc ha e wen, P., 500 Aufgaben aus dem mathematischen Pensum
der Untersekunda. gr.8*\ (28 S.) Halle, Strien. 80 P fg.; Resultate
(uur an Lehrer.) (7 S.) 1 Mk.
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Stahcl's Sammlung von Prüfungsaufgaben Nr.2.: Absolutorial-
aufgaben in Bayern. 1. Hft. Ducrue, Jos., Aufgaben aus der
Mathematik u. Naturwissenschaft', gegeben an "den humanist. Gym-
nasien , Rcal-Gymnasien u. Realschulen Bayerns. Als Uebungs -
stoff f. den Repetitiousunterricht zusammengestellt. 7. Aufl. (Er-
gänzt bis 1807.) 12°. (III, 124 S.) Würzburg, Stahel. 1 Mk.
Vöhringer, L., Rechenschule. Stufenmässig geordnete Bei-
spielsammlg. f. das mündl. u. schriftl. Rechnen in niederen u. höheren
Schulen. III. Bdchn. Das Rechnen mit mehrfach benannten ganzen
Zahlen im 4. Schuljahr. S. Aufl. 8°. (VII, Iii» S.) Stuttgart,
Lung. Kart. 90 Pf.
Wenzel, Karl, Rechenbuch f. kaufmännische Fortbildungs-
schulen. Antwortenheft. 1. u. 2. Tl. gr.8°. (29 Q 40 S.) Hannover,
Meyer, a 60 Pf.
Tabellen.
Biscan, Willi., Formeln u. Tabellen f. den praktischen Elektro-
techniker, llilfs- u. Notizbuch. Mit Holzsch. u. 4 Taf. 3. Aufl.
12°. (IV. 130 S. m. Notizbuch.) Leipzig, Leiner. Geb. 2 Mk.
Engelmann, Th. W., Tafeln u. Tabellen zur Darstellung der
Ergebnisse spectroskopischcr u. spectrophotometrischer Beobachtungen.
gr.b0. (4 S. m. 2 Tab. u. 2 färb. Taf. in je 10 Explreu.) Leipzig,
Engelmann. 1,80 Mk.; 10 Expl. oiner Taf. ohne Text u. Tab. 1 Mk.
Hartenstein, II., fünfstellige logarithmische u. trigonometrische
Tafeln, f. d. Schulgebrauch hrsg. gr.b0. (III, 123 S.) Leipzig,
Teubner. Geb. 1 Mk. 40 Pf.
Jeliuek, Laur., logarithmische Tafeln f. Gymnasien u. Real-
schulen. 3. Aufl. Sammt Anleitg. gr.b0 (IV, 157 S.J WTien, Piehler's
Ww, Sohn. Geb. 1,50 Mk.
Müller, Carl, Adf, Multiplikations-Tabellen, auch f. Divi-
sionen anwendbar. Bearb. nach e. ncur:n Anordnung. gr.8° (VIII,
2U1 S. m. 1 Tab. auf Lciuw.-Pap.) Karlsruhe, G. Braun. Geb. 3Mk.
Murai, Heinr., Zinseszinsen-, Einlage-, Renten- u. Amorlisa-
tions-Tabelleu, auf 10 Docimalstollcn berechnet. Mit 362 ausge-
arbeiteten Amortisatiousplaueu. gr.b0. (157 u. IV, 344 S.) Berlin.
Gesellius. Geb. 20 Mk.
Opus palatinum, Sinus- u. Cosinus-Tafeln von 10' z. 10".
Hrsg. v. W. Jordan, gr.b0. (VII, 270 S.) Hanuover, Hahn. 7 Mk.
Person, Den j., Tabellen zur Bestimmung der Trägheitmomente
symmetrischer u. unsymmetrischer beliebig zusammengesetzter Quer-
schnitte für Bauingenieure,;Maschineningnieure u. Architeken. gr. 4°.
(V, 20 S. m. 5 Fig.) Zürich, Speidel. 2 Mk.
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Reinhardt, Karl, Steuerungstabellen für Dampfmaschinen
mit Erläuteruugeu nach deu Müller'schen Schieberdiagrammen u. mit
Berücksichtigung eiuer Pieuelstangenlänge gleich dem fünffachen Kur-
belradius, sowie beliebiger Exzenterstangenlänge für einfache u. Doppel-
Schiebesteurgn. Mit zahlreichen Beispielen. Lex.-8* (VIII, Iii S.
ni Fig.) Berlin, Springer. Geb. 6 Mk.
Sachs, J., Tabelle der Elemente der regelmässigen Vielecke,
gr.fol. Stuttgart, Maier. 50 Pf.
Schmidt, H. C, Zahlenbuch. Produkte aller Zahleu bis 10U)
mal 1000. Ein Hülfsrechenbuch das alle Multiplicationen erspart, u.
das übrige Zahlenrechneu ausserordentlich abkürzt. Entworfen v.
C. Caris. Lex.-8°. (VII, 279 S.) Aschersleben, Bennewitz. Geb.
10 Mk.
Schülke, A., vierstellige Logarithmen-Tafeln, nebst mathemat.,
physikal. u. astronom. Tabellen für den Scbulgebraucb 'zusammenge-
stellt. 2. Aufl. Lex.-8°. (IV, 18 S.) Leipzig, Teubner. Kart. 60 Pf.
Schultz, E., vierstellige mathematische Tafeln. (Ausg A.) für
gewerbliche Lehranstalten. 2. Aufl. gr.8°. (V, 80 S.) Nebst An-
leitung zum Gebrauche der mathemat. Tabellen.iu den techu. Kalendern.
An 25 Beispielen aus der Praxis erläutert. 2. Aufl. 16*. (31 S.)
Essen, Baedeker. Geb. 1,20 Mk.
— , dass. (Ausg. B.) f. höhere Schulen. 2. Aufl. gr.8°. (VIII,
46 u. fcO S.) Ebd. Geb. 1 Mk.
— , mathematische u. technische Tabellen f. Handwerker- u.
Fortbildungsschulen. 2. Aufl. gr.b0. (VIII, 64 S.) Ebd. Geb. 60 Pf.
— , vierstellige Logarithmen der gewöhnlichen Zahlen u. der
Winkelfunktionen zum Gebrauche an Gymnasien. gr.8e. (IV, 80 S )
Ebd. Geb. 80 Pf.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Blanke, W., Rechenschule. 2. Hft. Das Rechnen mit be-
nannten Zahlen. 3. Aufl. gr.6°. (IV, 64 S.) Bremen, Kaiser.
Geb. 65 Pf.
Büttner, A., Kopfrechenschule. 2. Tl. Rechenstoffe f. die
Oberstufe raehrklass. Schulen, sowie f. Präparandenanstalten u. Fort-
bildungsschulen. 2. Aufl. 8°. (110 S.) Leipzig, Hirt & Sohn.
Geb. 1,25 Mk.
Feller, F. E. u. C. G. Odermann, das Ganze der kaufmän-
nischen Arithmetik zum 10. Male bearb. v. Carl Gust. Odermaun.
17. Aufl. gr.8». (X, 467 S.) Leipzig, 0. A. Schulz Verl. 4,50 Mk.
Autlösungen der Uebungsaufgaben (20 S.) 60 Pf.
Fr icke, R. u. Fei. Klein, Vorlesungen üb. d. Theorie der
3
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automorphen Fuoctioueu. 1. Bd. Die gruppeutheoret Grundlagen
gr.8*. (XIV, 034 S. ra. 192 Fig.) Leipzig, Teabner. 22 Mk.
Hintz, 0., grosser Rechenmeister. Eine gründliche Unterweisg.
in der gesamten Rechenkunst. Zum Selbstunterricht, sowie zum Ge-
brauche in Fortbildungsschulen hrsg. b". (XI, 515 S. m. 65 Fig.)
Berlin, Friedberg & Mode. 3 Mk.
— , kleiner Rechenmeister. Praktische Unterweisung in der
Rechenkunst. Zur gründl. Selbstbelehrg. f. jedermann, insbesondere f.
Gewerbetreibende, Landwirte, Militärpersonen, Beamte etc. sowie zum
Gebrauche in Fortbildungsschulen hrsg. bu. (VI, 249 S.) Ebd.
1,80 Mk.
Klein, F., ausgewählte Kapitel der Zahlentheorie I. u. II. Vor-
lesung. 4°. I. Geh. im Wintersemester 1895*96. Ausgearb. v. A.
Sommerfeld. (V, 391 autogr. S. m. Fig.) II. Geh. im Sommer-
semester 1896. Ausgearb. v. A. Sommerfeldt u. Ph. Frutwäugier.
(V, 354 autogr. S.) Leipzig, Teubner. 14,50 Mk.
Krause, Mart., Theorie der doppelperiodischen Functionen e.
veränderlichen Grösse. 2 (Schluss-)Bd. gr.8n. (XII, 306 S.) Ebd.
12 Mk.
Kreibig, Jos. Edm., Leitfaden des kaufmännischen Rechnens
f. zweiklassige Handelsschulen, gr.8». (VI, 287 S.) Wien, Hölder.
Kart. 2,64 Mk.
Küpper, Karl, die primitiven u. unpriraitiven Specialgruppen
auf C,«. gr.8°. (14 S.) Prag, Rivnai. 2 J Pf.
Laska, W., Beitrag zur Integration der numerischen Differen-
tial-Gleichungen. gr.8°. (lü S.) Ebd. 20 Pf.
Lercb, M., sur quelques formules concernant les fonetions ellip-
tiques et les int6grales Euleriennes. gr 8°. (II S.) Ebd. 20 Pf.
Loria, Gino, Integrali Euleriani e spirali siuosoidi. gr.8.
(6 S.) Ebd. 20 Pf.
Mertens, F., über Dirichlet's Beweis des Satzes, dassjede un-
begrenzte ganzzahlige arithmetische Progression, deren Differenz zu
ihren Gliedern theilerfremd ist, unendlich viele Primzahlen enthält.
gr.8#. (33 S.) Wiei, Gerold's Sohn. 70 Pf.
— , über e. algebraischen Satz. gr.8°. (9 S.) Ebd. 30 Pf.
— , über e asymptotischen Ausdruck- gr.8°. (11 S.) Ebd.
3n Pf.
Pleskot, Ant, über die Grenzen der Wurzeln e. Gleichung
m. nur reelleu Wurzeln, gr. ö°. (tf S.) Prag, Rivmu . 20 Pf.
Rogel, Frz., combinatorische Beziehungen zwischen Summen
von TeÜerpotenzen. gr. bü. (9 S.) Ebd. 2U Pf.
Stolz, 0., zwei Grenzwerte, v. welchen das obere Integral e.
. besonderer Fall ist. gr.ö". (15 S.) Wieu, Gerold's Sohn. 4u Vi
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StudniJka, F J., Neuer Beitrag zur Theorie der Potenz- u.
Kombinations-Determinanten. gr.8Ä. (16 S.) Prag, Rivnar 24 Pf.
Traber, W. L., Algebra. Ein Lehrheft f. Lehrer u. 8ehtiler
tochn. n. gewerb). Lehranstalten. Kurz u. leicht fasslich zusammen-
gestellt. 2 Thle. gr.8°. Giessen, Baiser. Geb. 1,80 Mk.
Würsdörfor, J., Strömungen aus dem Gebiete des Rechen-
unterrichts m. besonderer Berücksichtigung der „Sachgebiete des
Rechnens". Vortrag. gr.8°. (33 S.) Stuttgart, Süddeutsche Ver-
agsbuchh. 50 Pf.
Zindler, Konr, über die Differentiation mehrfacher Inte-
grale nach e. Parameter, v. dem auch die Grenzen abhängen. gr.8°
(6 S.) Wien, Gerold's Sohu. 20 Pf.
Geometrie.
Binder, Wilh., die Uudulationen ebener Curven t\ (1. Mit-
teilg.) gr.8°. (28 S. m. 12 Taf.) Wien, Gerold's Sohn. 1,40 Mk.
Dietsch, Chrph, Leitfaden der darstell. Geometrie. Mit 88
in den Text cingedr. Fig. u. sehr vielen Aufgaben. 3. Aufl. gr.8°.
(IV, 152 S.) Leipzig, Deichen Nachf. 2,20 Mk
Dobriner, Herrn., Leitfaden der Geometrie f. höhere Schulen.
Mit 375 z. Tl. färb. Fig. gr.K (XV. 13'J 8.) Leipzig, Voigtläu-
der. 2,4') Mk.
Girudt, Mart., Raumlehre f. Baugewerbeschulen u. verwaudte
gewerbliche Lehranstalten. 1. Tl.: Lehre v. den ebenen Figuren
Mit 276 Fig. im Text u. 227 der Baupraxis entlehnten Aufgaben.
gr.8°. (VII, 99 S.) Leipzig, Toubn er. Kart. 2,40 Mk.
Holl, W., Lehrbuch der Geometrie. Die Lehre v. den geome-
trischen Kaumgrüssen in geeigneter Verbindung mit Zeichnen u. Rech-
nen. 3. Aufl. v. K. Holl. 8°. (IX, 131 u. 76 S. m. Fig.). Stutt-
gart, Kohlhammer. Kart 1,80 Mk.
Kohn, Gust, über räumliche Poncelet'scbe Polygone, gr. 8°.
(7 S.) Wien, Gerold's Sohn. 20 Pf.
Molke, Roman, über diejenigen Sätze Jacob Steiner's, welche
seh auf die durch, e. Punkt gehenden Transversalen e. Kurve »tcr
Ordnung bezieben. gr.8°. (81 S.) Breslau, Schleuer. 1 Mk.
Pözl, Wenzelaus, Elemente der darstellenden Geometrie, zum
Schulgebrauch zusammengestellt. I Tl.: Geradlinige ebene Gebilde.
Neue [Titel-] Ausg. gr.8°. (VI, 60 S. m. 81 Fig.) München, Th.
Ackermann. 1,20 Mk.
Pyrkosch, Rhld., über Poncelet'sche Dreiecke , besonders
solche, welche confocalen Kegelschnitten ein- u. umgeschrieben sind.
gr.8°. (61 S. m. 4 Fig.) Breslau, Schletter. 80 Pf.
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Rothe, Rud., Untersuchungen üb. die Theorie der isothermeu
Flächen. Diss. gr.4°. (42 S) Berlin, Mayer & Müller. 2 Mk.
Sachs, J., Lehrbuch der ebenen Elementar-Geometrio { PJaui-
roetrie). 8. Tl.: Die Anwendung der Aehnlichkeit auf die Lehre vom
Kreis. Bearb. nach System Kleyer. gr.8°. (VII, 226 S. m. 136 Fig.
o. 1 Tab.) Stutttgart, Maier. 5 Mk.
Schlot ke, J., Lehrbuch der darstellen Geometrie 1. Tl..
Speciclle darstell. Geometrie. Mit 1*3 Fig. 3. AuH. gr.8ü. (IV,
154 S.) Dresden. Kühtmann. 3,60 Mk.
Tengler, Frz., Construction der conjugirten Durchmesser,
resp. Achsen eiues Kegelschnittes, der einem gegebenen Polar reeiprok
ist gr.8°. (12 S.) Klagenfurt, Kleinmayr. 1 Mk.
Waeisch, Emil, über Flächen mit Liouville'schem Bogeoelc-
ment gr.8°. (6 S.) Wien, C. Gerold's Sohu. 20 Pf.
Walter, Alois, über e. Satz von Cbasles u. üb. dessen Zu-
sammenhang m. der Theorie der Momentanaxe. gr.8y. (13 S.)
Leobeu, Nüsslcr. 1 Mk.
Trigonometfie.
Brüklen, 0, Lehrbuch der ebenen Trigonometrie mit Bei-
spielen u. 28t) Uebungsaufgabeu f. höhere Lehranstalten u. zum
Selbstunterricht. 8°. (VII, 122 S. m. 4) F14.) Heilbronn,
Schröder <fc Co. Geb. 1,50 Mk.
Praktische tieoiiietrie, (.rodäsie.
Dreieckuetz, das schweizerische, (der internationalen Erd-
messung), hrsg. v. der schweizer, geodät. Kommission. 7. Bd. : Messcr-
sebmidt, J. B., Relative Schwerebestimmuugcn. 1. Tl. Im Auftrage
ausgeführt u. bearb. gr.4°. (IV. 216 S. m. 3 Taf.) Zürich, Fäsi <fc
Beer. 10 Mk.
Höhenbestimmungen, trigonometrische u. barometrische,
(Normalnull-Höhen) in Württemberg, bezogen auf deu einheitlich
deutschen Mormalnullpuukt. Donaukreis. 14. II lt. Oberamtsbez. Ulm.
Bearb. v. C- Regelmann. Hrsg. v. dem k. Statist. Landesamt. gr.b".
(38 S.) Stuttgart, Lindemann. Kart. EO Pf.
Jordan, W., Handbuch der Vermessungskunde. 2. Bd.: Feld-
u. Land-Messg. 5. AuH. Mit 635 Zeichngn. im Text. 2. Lfg. gr.8°.
(XII u. S. 417-785 u. Anh. 47 S.) Stuttgart, Metzler's Verl. 8,20 Mk.
(II. Bd. kplt. 16,20 Mk.)
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LaudcsTriangulation, die königl. preussische. Hauptdroi-
ecko. 9. Thl. A. Die rhoiuiseh-hess. Dn-ieckskctte. — 13. Das Basis-
netz bei Bonn. - C. Das niederrheiu. Dreiecksnetz. Gemessen u.
bearb. v. der trigonometr. Abtheilg. der Landesaufnahme. Mit o.
Uebcrsichtstaf. u. 19 Skizzen. Lex. 8°. (XII, 484 S.) Berlin, Mitt-
ler & Sohn. Kart. 15 Mk.
La s k a, W., über Hauptgleichungen der Geodäsie. gr.8°. (13 S.)
Prag, Rivnä<\ 20 Pf.
Schreiber, 0. die konforme Doppelprojektion der trigonome-
trischen Abtheilg. der Landesaufnahme. Lex.-8°. flV, 99 S.) Berlin,
Mittler & Sohu. Kart. 3 Mk.
Veröffentlichung des königl. preussischen geodätischen In-
stitutes. Kühnen, Fr., die Vermessung der Grundlinien bei Strehlen,
Berlin u. Bonu, ausgeführt durch das geodät. Institut. Unter Mit-
wirkung v. R. Schumann bearb. gr.4°. (IV, 121 S. m. 4 Tai.)
Berlin, Staukicwicz. 9 Mk.
Mechanik.
Bültzmaun, Ludw., Vorlesuugon üb. die Principe der Mecha-
nik. (In 3 Thln ) I. Thl., enth. die Principe, bei denen nicht Aus-
drücke nach der Zeit integrirt werden, welche Variationen der Coor-
dinaten od. ihrer Ablcitgn. nach der Zeit enthaltcu. gr.8°. (X,
241 S. m. 16 Fig.) Leipzig, Barth. 6 Mk.
Klein, F. u. A. Sommerfeld, üher die Theorie des Krcisols.
1. Hft. Die kiuemat u. kinet Grundlagen der Theorie.. gr.8°.
(196 S.) Leipzig, Teubner. 5,60 Mk.
Lauensteiu, K., die graphische Statik. Elementares Lehr-
buch f. techn. Unterrichtsanstalten u. zum Gebrauch in der Praxis.
4. Aufl. gr.8°. (VI, 235 S. in. 255 Abbildgu.) Stuttgart, Berg-
strässer. Geb. 6 Mk.
Schwartzc, Thdr., neue Elementar-Mechauik f. technische
Lehranstalten u. zum Selbstunterricht. Mit. e. Vorwort v. F. Reulcaux.
8°. (XVI, 359 S. m. 212 Abbildgn.) Braunschweig, Vieweg <fe Sohn.
4,80 Mk .
Weber's illustr. Katechismen. Nr. 70. Huber, Ph., Katechis-
mus der Mechanik. 6. Aufl., neu bearb. v. Waith. Laugo. Mit 196
iu den Text gedr. Abbildgn. (XV, 271 S.) 12°. Leipzig, J. J.
Weber. Geb. 3,50 Mk.
Weisse, H., das Flug-Gesetz als Grundlage zur Lösung des
Flug-Problems im Sinne des Buttenstedt'schen Princips. Mit 1 Fig.-
Taf. gr.fc0. (45 S.) Kiel, Lipsius & Tischer. 1 Mk.
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Wilczynski, E. J., Hydrodynamische Untersuchungen u. An
Wendungen auf die Theorie der Sonnenrotatiou. Diss. gr.8°. (34 S.)
Berliu, Mayer & Müller. 2 Mk.
Technik.
Auleitung zum Bau elektrischer Haustelegrapheu-, Telephou-
u. Blitzableiter-Anlagen. Hrsg. v. der Aktiengesellschaft Mix <&
Genest. 4. Aufl. gr.8°. (XV, 382 S. m. 528 Abbildgn.) Berlin,
Polytechn. Buchh. A. Seydel. 4,5«) Mk.
— , praktische, zur Aulage v. Blitzableitern. Mit 26 Abbildgu.
in Holzschn. 3. Aufl. gr.8°. (44 S.) Leipzig, Leiner. 60 Pf.
Bibliothek, elektrotechnische. 11. Bd. Urbanitzki, Alf., die
elektrischen Beleuchtungs-Anlagen m. besond. Berücksiebt, ihrer
praktischen Ausführung. Mit 113 Abbildgn. 3. Aufl. (VIII, 240 S.)
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jektionsbilderu mittels älterer, neuerer u. neuster Druckverfahren.
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werthung der Röntgen'schen Strahlen im Dienste der ärztlichen
Praxis u. Wissenschaft. Mit 29 in den Text gedr. Abbildgu. u. 5
Taf. (V, 146 S.) 3 Mk. — 29. David, Ludw., die Moment-Photo-
graphie. Mit 122 Textbilderu. gr.8». (VIII, 241 S.) 8 Mk.
Er necke, Erich, über elektrische Welleu u. ihre Anwendung
zur Demonstration der Telegraphie ohne Draht nach Marconi. Ex
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uer. 80 Pf.
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tungsanlagen. 14. Aufl. 12°. (VIII, 21 '3 S. m. Fig.) München,
Oldenbourg. Geb. 2,50 Mk.
Grossmann, Ludw., die Mathematik im Dienste der National-
ökonomie unter Rücksichtnahme auf die praktische Haudhabnng der
Disciplincn der Finanzwissenschaft u. Versicheruugstechnik. 9. Lfg
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Grünwald, E., die Herstellung u. Verwendung der Akkumu-
latoren in Theorie u. Praxis. Ein Leitfaden. 2. Aufl. 12°. (VI,
154 S. m 83 Abbildgn.) Halle, Knapp. 3 Mk.
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Gümbel, L.. das Stabilitatsproblem des Schiffbaues. Mit 28
Textfig. u. 6 lith. Taf. gr.M> (VI, 49 S.) Berlin, Siemens. 2,40 Mk.
Hart mann, Konr. u. J. 0. Knoke, die Pumpen. Berech-
nung u. Ausführung der f. die Förderung v. Flüssigkeiten gebräuchl.
Maschinen. 2. Aufl. gr.8°. (IX, 666 S. in. 664 Fig. u. 6 Taf.)
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Jungelaus, II. A , Magnetismus' u. Deviation der Compasse.
2 Aufl. Anh.dazu, Ueber die Einwirkg. der elektr. Licht- u. Kraft-
übertragungs-Anlagen in Schiffen auf den Compass. 8°. (24 S.)
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Karmarscb, Karl, Handbuch der mechanischen Technologie.
In 5. Aufl. hrsg. v. E. Hartig 6. Aufl. hrsg. v. Herrn. Fischer. 14.
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S. 1151-1296 m Abbildgn.) Berlin, W. & S. Loewenthal. 5 Mk.
Leweronz, Ernst, Hilfsbuch f. die Telegraphen- u Fern-
sprechtechnik. Unter besonderer Berücksichtigung der Telegraphen-
u. Femsprecheinrichtungen der deutschen Rcichs-Post- u. Telegra-
phenverwaltung. Mit 67 in deu Text gedruckten Abbildungen u. 4
farbigen Tafel u. 8°. (XI, 134 S.) Berlin, Springer. Geb. 4 Mk.
Lisegang, R. Ed., die Entwicklung der Auscopir- Papiere.
gr.b0. (60 S.) Düsseldorf, Liesegang. 1 Mk.
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Maschinenanlagen, nebst erläut. Text u. elementar gehaltenen Be-
rechnung als Unterlage f. prakt. Ausführgn. techn. Lehranstalten u.
zum Selbstunterricht hrsg. 1. Tl. Dampfkessel- u. Dampfkesselan-
lagen. Fol. (III, 33 S. m. 16 Taf. in Aupeldruck.) Köln. Neubner,
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Lueger's, 0., Lex. d. Technik. 25. u. 26. Abthlg. Stuttgart,
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Luxenberg, M., die Bogenlicht-Schaltungen u. Bogenlampen-
Gattungen. 2. Aufl. gr.8°. (51 S. m 4 Taf.) Leipzig, Leiner.
2 50 Mk.
Meissner, G-, Hydraulik. 2. Aufl. 23. Lfg. Jena, Costenoble.
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— , die Kraftübertragung auf weite Entfernungen u. die Kon-
struktion der Triebwerke u. Regulatoren. 2. Aufl. v. Jos. Krämer.
1. Bd. gr 8° (387 S. m. 30 Taf.) Ebd 18 Mk.
Pechau, Jos, Berechnung der Leistung u. des Dampfver-
brauches der Zweicy linder- Dampfmaschinen zweistufiger Expansion.
gr.8°. (XV, 289 S. ra. 14 Fig. u. 48 Tab.) Wien, Deuticke. 8 Mk.
Rejtö, Alex., die innere Reibung der festen Körper als Bei-
trag zur theoretischen mech. Technologie. Aus dem Ung. übers, v.
Karl Gaul. gr.8°. (VII, 111 S. m. 22 Taf.; Leipzig, Felix. 7 Mk.
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Schciikel, IIa im., der überhitzte Dampf. Darstellung seiner
ausschliessl. Anweudg. in den gegenwärt, u. zukünft, Dampfbetrieben,
gr 8°. (V, 132 S) Wien, Spielhagen & Schurich. 2,80 Mk.
Sc hie mann, Max, Bau u Betrieb elektrischer Bahnen. An-
leitung zu deren Projektierg., Bau u. Betriebsführg. Strassenbahnen.
Mit 364 Abbildgn., 2 photo-litb. Taf., 3 Taf. Diagramme u. mehreren
Fig.-Taf. 2. AuH. gr.8ü. (VIII, 392 S.) Leipzig, Leiner. 12 Mk.
Schmidt, Geo., die Wirkungsweise, Berechnung u. Konstruktion
der Gleichstrom-Dynamomaschinen u. Motoren. Mit 204 Abbildgu.,
33 Taf. Konstruktionsskizzen u- 1 Diagrammtaf. gr.8*\ (VIII, 272 S.)
Ebd. 8,50 Mk.
Sicherheitsregelu f. elektrische Hochspanuungs-Anlagen,
hrsg. vom Verband deutscher Elektrotechniker. 12°. (23 S. m. Fig.)
Berlin, Springer. Kart 50 Pf.
Tuma, Jos., eine Quecksilberluftpumpe. gr.8°. (8 8.| m. 4
Fig.) Wien, Gerold's Sohn. 40 Pf.
Unterrichtsbriefe d. Elektrotechnik. 11.— 20. Hft. Pots-
dam, Bonness <fe Hachfeld. ä 60 Pf.
Vogel, II. W, Handbuch der Photographie. 4. Aufl. 4 Thle.,
enth. die photograph. Chemie, Optik, Praxis u. Kunstlehro. III. TM.
Die photograph. Praxis. 1. Abtblg. : Die photograph. Arbeitsräume
u. Geräte. Der photograph. Negativprozess in. Kollodium u. Galaline-
Emulsion. gr.8°. (X. 310 S. 207 Illustr.) Berlin, Schmidt. 8 Mk
Voit, E. u. C. Heinke, elektrotechnisches Praktikum. Hilfs-
buch f. Studirende der Elektrotechnik. 2. Tbl. Heinke, C, Wechsel-
strommessungen u. magnetische Mcssungou. gr.8°. (XXIII, 20J S.
m 148 Fig.) Leipzig, Hirzel. Geb. 8 Mk.
Was brauche ich zum PhotographierenV Leitfaden.
gr.8°. (IV, 84 S. m. Abbildgn. u. 1 Taf.) Düsseldorf, Liesegang.
75 Pfg.
Wiedemann, Eilh. u. Herrn. Ebert, Physikalisches Prakti-
kum m. bcsond. Berücksichtigung der physikalisch-chemischen Me-
thoden. 3. Aufl. gr.8ü. (XXV, 49.) S- m. 316 Holzst) Braun-
schweig, Viewcg. 9 Mk.
Optik, Akustik und KlastieitHt.
Exner, Frz. u. E. Ilaschek, über die ultravioletten Funken-
spectra der Elemente. Wien, Gerold's Sohn. VII. Mittheilg. (enth.
die Spectrav. Pb, Zu, Sn, Cd, AI, Mg). gr.8°. (15 S. m. 6 Taf.)
1,90 Mk. VIII. Mittheilg. (euth. die Spectra v. le, Hg, Bit Sl>, C).
gr.8°. (20 S. m. 2 Taf.) 1 Mk. IX. Mitth. (enth. die Spectra v.
A', Na, lia, lio, Fe). gr.8°. (27 S. m. 2 Taf.) 1,10 Mk.
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Lauen stein, R., die Festigkeitslehre. Elementares Lehrbuch
f. den Schul- u. Selbstunterricht, sowie zum Gebrauch in der Praxis,
nebst e. Anh., enth. Tabellen der Potenzen, Wurzeln, Kreisumfänge
u. Kreisinhalte. 4. Aufl. gr 8°. (VI, 153 S. m. 9 > Abbildgn.)
Stuttgart, Bergsträsser. 3,50 Mk ; geh. 4,50 Mk.
Lommel, E., Theorie der Dämmerungsfarbeu. gr.4°. (60 S.
m. 3 Fig.) München, G. Franz's Verl. 2,5 ) Mk.
Schweidler, A, über Rotationen im homogeruu, elektrischen
Felde. gr.8°. (7 S.) Wien, Gerold's Sohn. 20 Pf.
Eni- und IlitniiielsKuiide.
Auleitung zur Messung u. Aufzeichnung der Niederschläge.
Hrsg. vom Königl. preuss. meteorologischen Institut. 3. Aufl. Lex. -5° .
(12 S. m. 3 Holzschu.) Berlin, Asher & Co. 60 Pf.
Beobachtungsergebnisse der königl. Sternwarte zu Berlin.
7. Hft. Marcuse, Adf., Photographische Bestimmungen der Polhöhe.
(39 S. m. 3 Fig.). gr.4°. Berlin, Dümmler's Verl. 3 Mk. tj)
Bussler, Fr., die Elemente der mathematischen u. der astro-
nomischen Geographie. Für die Prima höherer Lehranstalten oearb.
gr.8#. (VI, 71 S. m. 24 Fig. u. 1 Sternkarte.) Dresden, EhleVmhh'ti1.
Geb. 1,50 Mk. S^Tä
Cohn, Berth., über die Gauss'sche Methode, aus dcnj^AeoDacli)-
tungeu dreier gleicher Steruhöhcn die Höhe, Zeit ü!\' Nomone zu
finden n. praktische Hilfsmittel zu ihrer Anwendung. ^hA^'^&S.
m. Fig., 2 Karten u. 2 Transparenten.) Strassburg^ItffceV £ WÜ.
Ergebnisse der Untersuchung der HoelA^lekftlttW^
deutschen Rheingebiet. Auf Veranlassg. der ReichskoMmi ssiötiW
Untersuchg. der Stromverhültuisse des Rheinau! WatfVii^&ßtBü
Nebenflüsse u. auf Grund der v. de« WasscrbautfWfci^en'te '^hefti-
gebietsstaaten gelieferten Aufzeichnuugc i ttearb:1 tf-HW.1^? dem
Centraibureau f. Meteorologie u. Hsmi^^^V^&^miAi
Baden. III. Hft. Die Anschwcllgu. im' ' ^Ircld/iill^'^^^lltfidaf (,im
Strome nach Mass u. Zeit unter die Einwirkung der r'^d)e\ifld8s^
Bearb. von M. v. Tein. Mit 10 itf. 1 'itffi' 'XiiT^^Ä 'Ver-
lauf des Hochwasser vom März -Aiirit'löftV.. .Ti^arrii Von ai-. v:f
Mit 5 Taf. F<
Eschenhi
des Erdmagnetismus v. B^Ur ' IdelfD^'^^iAj^l&ftS^'liK 8C .
1 Taf.) Berlin, ReimerÄW^ ' ** ' *
Fritsche, IL, ti^cr' die Besümmujijf der ^ ^oerticiente^d^rTrauss-
schen allgemeinen Theorie des ßrdmagnetismüs" f.'lf J. fSSf d? w.
3*
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den Zusammenhang der drei erdmagnetischen Elemente untereinan-
der. gr.80. (85 autogr. S.) St Petersburg (Streluiuskaya ulitzka
4), Selbstverlag. — Ratzeburg, Fräulein Louise Fritsche. 4 Mk.
Horn rn, Thdr., der tägliche Wärmenmsatz im Boden u. die
Wärmestrahlung zwischen Himmel u. Erde. gr.4°. (147 S. ra. 5
Abbildgn. u. 10 lith. Taf.) Leipzig, Engelmann. 10 Mk.
Jäger, Gust., die Lösung der Mondfrage. gr.8°. (III, 59 S.
m. 1 Taf.) Stuttgart, Kohlhammer. 2 Mk.
Jahrbuch, deutsches meteorologisches, f. 1896. Beobachtungs-
system der meteorolog. Stationen I. Ordnung. Aachen. Ergebnisse
der meteorolog. Beobachtgn. an der Station I. Ordng. Aachen u.
deren Nebenstationen im J. 1896. Hrsg. im Auftrage der Stadtver-
waltg. v. Dir. P. Polis. II. Jahrg. gr.4°. (VI, 74 S. m. 4 Ab-
bildgn. u. 1 Taf.) Karlsruhe, Braun. 5 Mk.
König, Arth., die Abhängigkeit der Farben- n. Helligkeits-
gleichungen v. der absoluten Intensität. gr.8°. (12 S.) Berlin,
G. Reimer. 50 Pf.
Mangoidt, H., Beweis der Gleichung £ ~ — 0. gr.8°.
(18 S.) Ebd. 1 Mk.
Meyer, Wilh., das Weltgebäude. Eine gemeinverständl. Hirn-
melskunde. Mit etwa 325 Abbildgn. im Text, 9 Karten u. 29 Taf. in
Farbendr. Heliograv- u. Holzsch. (In 14 Hftn.) 1. Hft. gr.8.
(S. 1—48.) Leipzig, Bibliograph. Institut. 1 Mk.
Publikationen des astrophysikalischen Observatoriums zu
Potsdam. Nr. 36. XI. Bd 3. Stück. Wilsing, J., Untersuchungen
üb. d. Parallaxe u. die Eigeubewogung v. Ol Cygni nach photo-
graphischen Aufnahmen. gr.4°. (59 S. m. 2 Taf.) Leipzig, Engel-
mann. 4 Mk.
Soland, unser Sonnensystem, gr.b0. (59 S. m. 2 Taf.) Leip-
zig, Strauch. 2 Mk.
Spitaler, R., die Ursache der Breitensch wankungon. gr.49.
(19 S. m. 1 Fig. u. 1 Karte.) Wien, Gerold's Sohn. 1,40 Mk.
Stichternoth, Alb., Untersuchung über die Bahn des Cometen
1822 IV. gr.4M. (VI, 64 S.) Leipzig, Engelmann. 4 Mk.
Veröffentlichungen des königl. preuss. meteorologischen In-
stituts. Hrsg. durch Wühl. v. Bezold. Ergebnisse der Beobachtun-
gen an den Stationen II. u. III. Ordnung im J. 1893, zugleich deut-
sches meteorolog. Jahrbuch f. 1893. Beobachtungssystem des Königr.
Preussen u. benachbarter Staaten. (1893. 3. Hft.) gr 4°. (XVI u.
S. 99-291 m. 1 färb. Karte.) Berlin, Asher & Co. 9 Mk.
— , dass. Ergebnisse der Gewitter-Beobachtungen in den J.
1892, 1893, 1896. gr.4°. (XXI, 57 S. m. 3 Abbilflgn.) Ebd. S Mk.
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Vierteljahrsschrift der astrom. Gesellschaft. 32. Jahrg.
1. u. 2. Hft. Leipzig, Engelmann. ä 2 Mk.
Nautik.
Jahrbuch, nautisches, od. Ephemeriden u. Taf. f.d. J. 1900
zur Bestimmung der Zeit, Länge u. Breite zur See nach astronomi-
schen Beobachtungen. Hrsg. vom Reichsamt des Innern. Unter Red.
v. Dr. Schräder, gr 8°. (XXXII, 276 S.) Berlin C. Heymanu's
Verl. Kart. 1,50 Mk.
— , kleines nautisches, f. 1*98. 37. Jahrg.. Hrsg. W. Ludolph
12#. (52 S.) Bremen, Heinsius. 75 Pf.
Leitfaden f. den Unterricht in der Navigation. 2. Aufl. (X,
370 S. m. 132 Abbildgn. u. 8 Steindr. Taf.) Nebst Anh.: Nautische
Rechngn. 4#. (VIII, 139 S. m. Abbildgn.) Berlin, Mittler & Sohn.
15,50 Mk., Leitfaden allein 11 Mk.; Anhang allein 4 Mk.
Segelhandbuch des Irischen Kanals. II. Tl. Die Ostseite.
Hrsg. v. der Direktion der deutschen Seewarte. gr.8°. (XXIX,
462 S.) Hamburg, Friederichsen & Co. Kart. 3 Mk.
Physik.
Börner, H., physikalisches Unterrichts werk f. höhere Lehran-
stalten, sowie zur Einführung der neueren Physik in 2 Stufen. 2.
Stufe: IV. Lehrbuch der Physik f. die 3 oberen Klassen der Real-
gymnasien u. Ober- Realschulen, sowie zur Einführg. in das Studium der
neueren Physik. gr.8°. 2.|Aufl. (XIII, 488 S.) ra. 365 Abildgn. Berlin,
Weidmann. Geb. 6 Mk.
Diesel, u. M. Schröter, Diesels rationeller Wärmemotor.
2 Vorträge. (gr.4°. 19 S. m. 17 Taf.) Berlin, Springer. 1,40 Mk.
Ernst, Ch., eine Theorie des elektrischen Stromes auf Grund
des Energieprincipes. gr.8°. (64 S. m. 6 Fig.) München, Lüne-
burg. 2 Mk.
Ferraris, G. u. R. Arno: ein neues System zur elektrischen
Vertheilung der Energie mittelst Wechselströmen. Uebers. v. Carl
Heim. 2. Aufl. gr-8°. (31 S. m. 14 Abbildgn.) Weimar, Steinert.
1,35 Mk.
Götz, Hans, Lehrbuch der Physik. Zum Gebrauche an Real-
schulen u. verwandten Lehranstalten. 4. Aufl. Mit 291 iu den Text
gedr. Fig. u. zahlreichen Uebungsaufgaben. gr.8°. (VIII, 420 S.)
München, Franz' Verl. Geb. 4 Mk.
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Graham, Will. P.. über den Verlauf des PotentialgradienteD
iu Geissler'schen Röhren. gr.8°. (32 S. in. 7 Taf.) Berlin, Mayer
& Müller. 1,60 Mk.
Graetz, L., kurzer Abriss der Elektricität. gr.8°. (VI, 183 S.
m. 143 Abbildgn.) Stuttgart, Engelhorn. Geb. 3 Mk.
Haase, Hcinr., kritische Betrachtung üb. die Navirische Bo-
gentheorie u. die neuere Elasticitätstheorie kontinuirlicher Fach-
werkstragbögen. Mit 1 Blatte graph. Darstellgu. gr.8°. (IV,
74 S.) Regensburg. Bauhof. 1,80 Mk.
— , das Grundgesetz des Horizontalschubs versteifter Tragbögen
kontinuirlichen Systems, statisch-mathematisch u. experimentell nach-
gewiesen. Mit Autotyp. des Autors u. des Versuchsapparates. Textfig.
u. 5 Blättern graph. Darstellgn. nach Handzeichngu. des Autors.
gr.8». (VIII, 1U2 S. m. Bildnis.) Ebd. 3 Mk.
Haschek, Ed., über galvanische Polarisation in alkoholischen
Lösungen. gr.S0. (tü S. m. 1 Fig.) Wien, Gerold's Sohn. 3'» Pf.
Janusch ke, Hans, das Princip der Erhaltung der Energie
u. seine Anwendung in der Naturlehre. Ein Hülfsbuch f. den höheren
Unterricht. gr.8°. (X, 455 S. m. 95 Fig.) Leipzig, Teubner. Geb.
12 Mk.
J au mann, G., über die Interferenz u. die elektrostatische Ab-
lenkung der Kathodenstrahlen. gr.b°. (18 S. m. 8 Fig.) Wien,
Gerold's Sohn. 50 Pf.
Krauss, Fritz, graphische Kalorimetrie der Dampfmaschinen.
gr.8°. (VI, 87 S. m. 24 Fig. im Text u. auf 1 Taf.) Berlin, Spriu-
ger. 2 Mk.
Lommel, E., Lehrbuch der Experimentalphysik. Mit 430 Fig.
im Text u. 1 färb. Spektraltaf. 4. Aufl. gr.8°. (IX, 558 S.) Leip-
zig, Barth. 6,40 Mk.
Mache, Heiur., Bestimmungen der specitischen Wärme einiger
schwer schmelzbaren Metalle. gr.8w. (4 S.) Wien, Gerold's Sohn«
10 Pf.
Mcyn, Rieh., die absoluten mechanischen, calorischen magne-
tischen elektrodynamischen u. Licht-Maass-Einheiten, nebst deren
Ableitgn., wichtigsten Beziehgn. n. Messmethoden, m. e. Anh. nicht-
metr. Maasse, zum Gebrauche f. Ingenieure, Techniker, Lehranstal-
ten, sowie f. e. gebildetes Publicum in gedrängter Kürze bearb. gr. 16°.
(VII, 44 S.) Braunschweig, Vieweg & Sohn. 1 Mk.
Miller, Andr., tdas magnetische Kraftfeld e. bipolaren Stabes
gr.8°. (22 S. m. 1 Fig.) München, Kellerer. 1 Mk.
Pal lieh, J., über Verdunstung aus e. offenen kreisförmigen
Becken. gr.8°. (27 S. m. 3 Fig.) Wieu, Gerold's Sohn. 60 Pf.
Reis, Paul, Elemente der Physik, Meteorologie u. mathema-
schen Geographie. Hilfsbuch f. den Unterricht an höheren Lehr-
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anstaltcn. Mit zahlreichen Uebungsfragen- u. Aufgaben. 6. Auti.
v. Ed. Penzold. gr.fc0. (VIII, 4/17 S.) Leipzig, Quandt & Händel.
4,r>0 Mk.
Schmidt, K. E. F., über dio Ablenkung der Kathodenstrahlen
durch elektrische Schwingungen. I. u. 2. Mittheilg. gr.*°. 1. (9 S.
m. 1 Fig., 1 Taf. u. 1 Bl. Erklärgn.) — 2. Grundgesetz f. die Ab-
lenkung der Strahlen. (21 S. in. 6 Fig.) Halle, Niemeyer, a 1 Mk.
Schollmeycr, G., wa9 muss der Gebildete v. der Elektrizität
wissen? Gemeinverständliche Belehrung üb. die Kraft der Zukunft.
C. Aufl. gr.V. (III, 96 S. m. Abbildgn.) Neuwied, Hcuscr's Verl.
1,50 Mk.
Sumpfs, K., Schulphysik. Methodisches Lohr- u. Uebungsbuch
f. höhere Schulen iu !i Lehrstufen. 6. Aufl. bearb. v. A. Pabst.
Mit 512 in den Text gedr. Abbildgn. u. t Sp ktraltaf. iu Farbendr.
gr.S». (VIII, 4*2 S.) Büdesheim, Lax. 4,50 Mk.
Thompson, Sil van us P., Elementare Vorlesungen üb. Elek-
trizität u. Magnetismus. Deuts h auf Grund der neuesten Aufl. des
Originals v. A. Himstedt. 2. Aufl. gr. (VIII, 604 S. m. 283 Ab-
bildgn.) Tübingen, Laupp. 7 Mk.
Thomson, J. J., Elemente der mathematischen Theorie der
Elektricitüt u. des Magnetismus. Deutsche Ausg. v. Prof. Gust
Wertheim. gr.b0. (XIII, 4:4 S. m. 133 Abbildgn.) Biaunschwcig,
Vieweg <fc Sohn. 8 Mk.
Tuma, Jos., ein Phaseninessapparat f. Wechselströme, gr.b0.
(5 S. m. 3 Fig.) Wien, Gerold's Sohn. 30 Pf.
— , ein Phaseumcssuistruinent f. Wechselströme. gr.b0. (IIS.
m. 3 Fig.) Ebd. fO Pf.
Vi olle, J., Lehrbuch der Physik. Deutsch, v. E. Gumlieh,
W. Jaeger, St. Lindeck. 2. Tl.; Akustik u. Optik. 2. Bd. Geome-
trische Optik, gr.b0 (VII, u. S. 3-9 — 675 m. 270 Fig.) Berlin,
Springer. 8 Mk.
Warburg, Emil, Löhrbach der Experimentalphysik f. Stu-
dirende. Mit 40,j Orig.-Abbildgn. im Text. 3. Aufl. gr.b0. (XX,
395 S.) Freiburg i./Br., Mohr. 7 Mk.
Weiler, \Y\, Wörterbuch der Elektricitüt u. des Magnetismus
Mit vielen Abbildgn. (In ca. 16 Heften.) 1. u. t Hft. L-X.-80.
Leipzig, Schäfer, ä 75 Pf.
Wilke, Artr., die Elektrieität, ihre Erzeugung u. ihre Anwen-
dung. 3. Aufl. Mit IU Taf. u. H28 Ter.t-lllustr. gr.8°. (VII, C37 S.)
Leipzig, 0. Spamer. 8,50 Mk.
Wulf, Thdr., S. J., Beobachtungen an geschlossenen Clark-
sehen Normalelemcnten. gr.b0. (18 S. m. 6 Fig.) Wien, Gerold's
Sohn. 60 Pf. •(,
WQl In er, Adph., Lohrbach der Experimentalphysik. 5. Aufl.
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3. Bd. Die Lehre vom Magnetismus u. v. der Elektricitat m. o.
Einleitung. Grundzüge der Lehre vom Potential. gr.8°. (XV,
1414 S. m. 341 Abbildgn. u. Fig.) Leipzig, Teubner. 18 Mk.
Vermischte Schriften.
Berichte d. sächs. Ges. d. Wiss. Mathemat.-phrs. Gasse. 1897.
III. Leipzig, llirze). I Mk.
Mitteilungen der mathematischen Gesellschaft in Hamburg.
3. Bd. 7. Hft. Red. v. Sieveking, Schröder u. Busche, gr. *0.
(S. 273— .517.) Leipzig, Teubner. I Mk.
Schcffler, Herrn., vermischte mathematische Schriften, enth.
1. Zusätze zur Theorie der Gleichungen. 2. Die quadratische Zer-
fälluug der Zahleu. 3. Die Phöuixzahlen. gr.b0. (1ÜJ S.) Braun-
schweig, Wagner. 2 Mk.
Sitzungsberichte der königl. böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften. Muthematisch-uaturwisseuschaftl. Classe. Jahr«.
189«. 2 Bde. Mit 27 Taf. u. 58 Holzschn. gr.b0. (XI, 1»>C4 S.)
Prag. Rivua«'. 1:0 Mk.
— Münch., mathemat. Classe. 1807. 1. Hft. Müuchcn, Franz*
Verl. 1,2;) Mk.
— Wiener, math.-naturw. Classe. Wien, Gerold's Sohn. 1.
Abthlg. H.6. Bd. ;.-3. Hft. 3,^0 Mk. Abth. IIa. 106. Bd. 1.-4.
Hft. 8,30 Mk. - Abth). IIb. 10G. Bd. 1.-3. Ufr. 3,2) Mk.
— , dass. Register zu den Bdn. IUI. — 105. XIV. gr.4°. (VII,
141 S.) Ebd. l,SO Mk.
Veröffeutlichu ugen des königl. astronomischen Rechen -
Instituts zu Berlin. Xr. Bauschinger, J., Genäherte Oppositious-
Ephemerideu v. 78 klciuen Planeten f. 1897 August bis December.
Uuter Mitwiikg. mehrerer Astronomen, insbesondere der Herren
A. Berberich u. P. Neudebauer hrsg. *°. (26 S.) Berlin,
Dümmler'a Verl. 1,20 Mk.
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Teil XVI. TaF. III.
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Teil XVI.
Taf. IV.
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Teil XVI.
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Litteraritchrr lirricht LXUl
24
Litterarischer Bericht
LXI1I.
L e h r b il c h e r.
Die Elemente der Mathematik. Für höhere Lehranstalten be-
arbeitet von Fr. Bussler, Professor am Sophien Gymuasium zu
Berlin. Teil I. Pensum für die Mittelelassen i Quarta bis Unter-
secunda). Zweite, durchgesehene Auflage. — Teil II. Pensum für
die Oberclassen (Obersecunda und Prima). Zweite Auflage. -
Dresden, Berlin 1897. L. Ehlerroanu. 151+234 S.
In Berücksichtigung wenig entwickelten Denkvermögens der An-
fäuger übertrifft das vorliegende Lehrbuch wol jedes andere. Die
Zergliederung und Umformung der Sätze geht so weit, dass nach
einer Aussage, eines sei grösser als ein andres, als Folgeruug be-
sonders ausgesprochen wird (§ 16): letzteres sei kleiner. Dies Ver-
halten, welches im weitem Verlauf des Vortrags allmählich in con-
ti me Darstellung Übergeht, also dem Wachsen logischer Fähigkeit
sehr wol Rechnung trägt, mag durch Erfahrung des Verfassers ge-
rechtfertigt sein, wenn man auch die vielen selbstverständlichen
„Folgerungen" lieber durch Fragen ersetzt gesehen hätte. Wich-
tiger ist natürlich die Forderung eines überall genauen Ausdrucks.
In dieser Beziehung ist es uun auffällig, dass zwar der Anfang nichts
vermissen lässt, dass aber im weitem Fortgang mehr und mehr
Mängel und Nachlässigkeiten zutage kommeu, wo der Verfasser
darauf zu rechnen scheint, der Schüler werde in richtiger Deutung
der Worte seiner Meinung entgegenkommen. Einzelne Unbestimmt-
heiten durchzugehen würde zu umständlich sein; dagegen darf die
ärgste Verletzung didaktischer Pflicht nicht stillschweigend hin-
genommen werden. Die Lehre von den Parallelen beginnt (nach
Arch. «1. Matb. u. Phjs. 2. Reihe, T. XVI. 3
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25
Litterarischer Bericht LXJU.
euklidischer Definition) mit dem „Grundsatz": „Zwei parallele Gera-
den haben dieselbe Richtung'*. Was ;,Richtung" heisst, ist nirgends
erklärt. Auch ist es, wie leicht erhellt, unmöglich die Richtungen
zweier nuverbuodeueu Geraden zu vergleichen. Daher sind die
Sätze über die Wiukel, welche eine schneidende Gerade mit 2 Geraden
bildet, vorausgehend notwendig, um von den Richtungen der Geraden,
ihrer Gleichheit und ihrem Unterschiede exaete Begriffe zu gewinneu.
Die gauze Parallelentheorie ist demnach auf ein Wort ohne bekann-
ten Sinn gebaut. Jedor zu ihr gehörige Beweis setzt schon die
Theorie im ganzen voraus. Der Betrug, durch welchen die schein-
bare Begründung plausibel gemacht und eiu eingebildetes Wissen
erzeugt wird, ist zu versteckt um von deu Schülern durchschaut
zu werden. Zu diesem Blendwerk zu gleiten war nun überhaupt
kein Aulass. Bekanntlich lautet der Gruudsatz der Paralleleutheohe,
aus dem alle ihre Sätze fiiesseu, iu einfachster Form : Durch einen
gegebenen Puukt lässt sich mit einer gegebenen Geraden nur eine
Parallele ziehen. Warum der Verfasser statt dieses Satzes «'inen
solcheu gewählt hat, der wegeu fehlender Begriffsbestimmung uicht
verstanden werdeu kauu, lässt sich kaum anders erklären als durch
den Zweck, der Verstandescoutrole von Seiten der Schüler und Leser
zu entgehen. — Im ganzen ist der Lehrstoff ungemein ausgedehnt;
vou allen vorgefundenen Theorien liudet man Teile zu Nutzeu eifriger
Mathematiker unter deu Schüleru dem Standpunkt der Gasse ent-
sprechend bearbeitet: Teile der neuern synthetischen Geometrie, der
Combiuatorik, der Reihen, der Wahrscheinlichkeitsrechnung, der
complexen Zahlen, der Ziusesziusrechuuug u. a. m.
II o p p e.
Aufangsgiünde der ebenen Geometrie. Nach deu ueueu Lehr-
pläuen bearbeitet von Karl Schwer in g, Director des stiltischen
Gymnasiums in Düren, und Wilhelm K rim p h o ff , Oberlehrer
am Gymuasium iu Paderborn. Zweite Auflage. Mit 151 Figuren
Freiburg im Breisgau 1897. Herder. 13 3 S.
Besprochen im 51. litt. Bericht, S. 31.
Hopp e.
Vorschule der Geometrie. Von Prof. II. Köstler. Achte, ver-
besserte Auflage. Mit 47 in den Text gedruckten Holzschnitten.
Halle a. S. 1897. Louis Xebert. 21 S.
Die 3. und die verbesserte 4. Auflage sind im F. litt. Bericht,
S. 41 besprochen. H.
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Litterarischer Bericht LXIII.
26
Leitfaden der elementaren Mathematik. Von Adolf Sicken-
b orger, K. GymnasialprotVssor und Reetor der Luitpold-Kreisreal-
schnle in München. Zweiter Teil: Planimetrie. Dritte Auflage.
München 18%. Theodor Ackermann. 123 S.
Besprochen im 51. (und 25.) litt. Bericht, S. 36.
H.
Ebene Geometrie. Lehrbuch mit systematisch geordneter Auf-
gabensammlung für Schulen und zum Selbststudium. Von Dr. Georg
Hecknagel, Professor und Kector des K. Realgymnasium zu Augs-
burg, Mitglied der K. B. Akademie der Wissenschaften zu München.
Fünfte Auflage. München 18%. Theodor Ackermann 222 S.
Die 4. Auflage ist besprochen im 4(5. litt. Bericht, S. 15.
Hopp e.
Lehrbuch der ebenen und sphärischen Trigonometrie. Zum Ge-
brauch beim Selbstunterricht und in Schulen, besonders als Vor-
bereitung auf Geodäsie und sphärische Astronomie bearbeitet von
Dr. E. Hammer, Professor an der K. Technischen Hochschule
Stuttgart. Zweite, umgearbeitete Auflage. Stuttgart 1897. J. B. Metz-
ler. 572 S.
Nach Aussage des Verfassers soll das Buch nur ein Hülfsmittel
zur Vorbereitung auf die Geodäsie und die sphärische Astronomie
für Schule und Selbstunterricht sein. Dies ausschliesslich praktische
Ziel der Bearbeitung darf man jedoch in keiner Weise als Beschrän-
kung der Lehre in theoretischer Beziehung ansehen. Obgleich es
sich allerdings durch besonders ausführliche Behandlung des Ver-
fahrens und der Apparate kund gibt, so wird das Lehrgebiet der
Trigonometrie als Teiles der Mathematik in gleicher Gründlichkeit
und grösster Vielseitigkeit umfasst. Selbstverständlich nimmt hier die
Behandlung keine Rücksicht auf die Schuleiurichtung und die Stel-
tung der Trigonometrie im Pensum; vielmehr ist es einzige Sorge,
die betreffenden Lehren, nahen und ferueu Beziehungen und geo-
metrischen Anwendungen zu erschöpfeu. Da hierbei sehr viele Ge-
sichtspunkte massgebend sind, so lässt sich nicht wol eine systema-
tische Ordnung des Lehrstoffes aufstellen. H.
Lehrbuch der ebenen Trigonometrie mit Beispielen und 280
Übungsaufgaben für höhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht.
Von 0. Bürkleu, Professor am kgl. Realgymuasium iu Schw. Gmünd.
Mit 10 Figuren. Heilbronn a. N. 1897. Schröder u. Co. 122 S.
3*
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27
Literarischer Berieht LX1J1.
Die im Vorwort ausgesprochenen didaktischen Grundsätze kann
man wol billigen, doch lässt ihre Ausführung viel vermissen. Dass
der Lehrgang hier vom Speciellen zum Allgemeinen fortschreitet,
ist in der Tat saehgemäss; wie gewöhnlich wird mit dem rechtwink-
ligen Dreieck angefangen, hieran schliesst sich im Vorliegenden, was
allein diesem besonders zukommt, das gleichschenklige Dreieck und
das regelmässige Vieleck. Diesen Speciali taten gegenüber können
mit dem Allgemeinen nur (goniometrisch) die Functionen des all-
gemeinen, also variabeln Winkels, (trigonometrisch) das allgemeine
Dreieck gemeint sein. Darauf bezüglich lässt das Lehrbuch Vieles
im Dunkeln. Die allgemeinere Auffassung wird nämlich hier iu der
Anweudung der CoordinaUMi gesehen. Was diese zur Allgemeinheit
beitragen soll, ist nirgends zu erkennen. Elementar geometrische
Deductioii, welche genetische Betrachtung nicht ausschliesst, liefert
in einfachster Weise die gesamte Theorie. Zuziehung der Coordi-
naten hat für den Lernenden nur die vexirende Wirkung eines uu-
nötigeu Wechsels der Bezeichnungs- und Betrachtungsweise. Die
Erklärung des Eunctionsbegriffes, dessen Bedeutung wesentlich auf
geuetiseher Betrachtung beruht, ist im Anfang gegeben, aber nur in
eiuer Note, die sich, da kaum je von Variation der Argumente die
Rede ist, durchweg der Betrachtung entzieht. Sie zu vergessen, bietet
besondern Aulass der abweichende, daher unzulässige Gebrauch des
Wortes „Grenzwert" bezüglich auf Periodenabschluss. Es wurden
nämlich iu einer Tabelle sogen. Grenzwerte u. a. die falschen und
sinnlosen Aufstellungen gemacht: tg90° = + »i tg 270° — — « ohue
jede Angabe der Variationsrichtuug. Beide als Functiouswerte (die
natürlich nicht existireu) geschriebene Augabeu deuten nur auf vorher-
gehende uud nachfolgende Variation ; letztere ist also hier vergessen
und die Vorzeichen irrigerweise an die Argumente geknüpft. Sollte
also die Anwendung der Coordiuaten bei Winkeln > \R zur Orieu-
tirung dienen, so hat sich gezeigt, dass im Gegenteil der Verfasser
dadurch zur Unklarheit verführt worden ist. Allerdings fordert die
Coordiuateulehre Unterscheidung der Strecke vou der absoluteu
Länge, aber nicht sie allein, man braucht also uicht erst Coordiuaten
einzuführen, um sie zu uuterschoideu. Hoppe.
Schulphysik für die Gymnasien nach Jahrgängen geordnet. Von
Prof. Dr. G. Braudt. Erster Teil. Obertertia: Mechanik und
Wärmelehre. Untersecunda: Magnetismus, Elektricität, Akustik und
Optik. Zweite Auflage. Berlin Leonhard Simion. 90 S.
Besprochen im 56. litt. Bericht, S. 47. In 2. Auflage ist die
Lehre von der Erhaltung der Kraft hinzugekommen.
Hoppe.
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Litt erarischer Bericht hXUL
28
Sammlungen.
Aufgabeii über kubischo und diophautissehe Gleichungen, Deter-
minanten und Kettenbrüehe, Combinationslehre uud höhere Reihen.
Herausgegeben von Dr. II. Lieber, weil. Professor am Friedricb-
Wilhelm-Realgymuasium in Stettin, und C. Müsebcek, Oberlehrer
am Gymnasium in Waren in Mecklenburg. Berlin 1808. Leonhard
Simion. 129 S.
Dem auf dem Titel angegebenen Inhalt ist weuig hinzuzufügen.
Aufgaben über die allgemeine Theorie der algebraischen Gleichungen
gehen den daselbst geuaunteu voraus. Die Determinanten beginnen
mit 2. Ordnung und steigen bei rekurrenter Bestimmung durch Unter-
(Ictermiuantcu zu höhen) Ordnungen auf. Au die Combinationslehre
sehliesst sich auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Unter jeder
Aufgabe steht das Resultat. Vou einigen Aufgaben ist die Lösung
ausgeführt oder auf den Weg *u ihr hiugeleitet. II.
Die Aufgaben aus der Elementar-Mathcmatik, welche bei der
Prüfung für das Lehramt der Mathematik uud Physik an den k. bayeri-
schen humanistischen und technischen Unterrichts-Anstalteu in deu
Jahreu 1873 bis 1893 gestellt wurden. Bearbeitet von Engelbert
Sa i ler, k. Rector der Realschule in Pirmasens. München 1£*98.
Theodor Ackermann. 107 S.
Der 1. Teil enthält Aufgaben aus der Planimetrie über Gerade
uud Kreise, der 2. Teil aus der Stereometrie über Polyeder, Kegel,
Kugeln. Unter ihueu befinden sich auch zu beweisende Sätze. Vou
allen siud die ausgeführten Lösungen nebst Determination dazu ge-
geben. II.
Repertorio di raatematiche superiori (detiuizioui, forniole, teoremi,
ceuni bibliogratici). Per Eruesto Pascal, Prof. ordiario uella r.
uuiversitä di Pavia. I. Analisi. Milauo 1898. Ulrico Hoepli. 642 S.
Ueber den Inhalt der Lehre wird hier im Zusammenhang kurz,
aber mit Erklärung aller darin eingeführten Begriffe Rechenschaft
gegeben. Die einzelneu Themata sind der Reihe nach folgende.
Theorie der Substitutiousgruppen, Determinanten, Reihen, uuendliche
Producte, Kettenbrüche, algebraische Gleichungen, Differentialrechnung,
Integralrechnung, Differentialgleichungen, Functionen eomplexer
Variabein, Functionstheorie in Relation mit der Gruppeutheorie,
Periodieität, Automorphismus, algebraische Functionen und Abel'sche
Integrale, elliptische Functionen, hyperelliptische und Abelsche Fuuc-
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29
Litterarischer Uericht LXilI.
tioncn, spccicllc Functionen, analytische Darstellung der Functionen,
ganze, rationale oder complexc Zahlen, algebraisch« und trans-
seendento Zahlen, Wahrscheinlichkeitsrechnung, analytische Instra-
mente und Apparate. H.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Lehrbuch der Algebra. Von Heinrich Weber, Professorder
Mathematik an der Universität Strassburg. Zweite Auflage. Erster
Band. Braunschweig 1898. Friedrich Vieweg und Sohn. 703 S.
Die 1. Auflage ist im 54. litt Bericht Seite 21 besprochen. In
2. Auflage sind einzelne Irrtümer berichtigt. Eine wesentliche Er-
weiterung hat die Theorie der Elimination (Theorem von Bezout.
Elimination aus 3 Gleichungen) im 4 Abschnitt (symmetrische Func-
tionen) gefunden. II.
Theorie des fonetions algebriqucs de deux variables iudepen-
dantes. Par Ümilc Picard, Membre de IM US ti tut, Professi ur a
l'Universite de Paris, et Georges Simart, Capitainc de fregatc,
Repetiteur ä l'ßeole polytechnique. Tome I Paris 1HU7. Gauthier
Villars et hls. 244 S.
Die Gegenstände der einzelnen Capitel des 1. Buchs sind fol-
gende. Vielfache Integrale vou Fnuctiouen mehrerer Variabel«.
Geometrie der Lage, lutegrale ratioualer Functionen von 2 com-
plexen Variabein. Singularitä'eu einer algebraischen Fläche, Inva-
rianten eiuer Fläche vom Gesichtspunkt der Geometrie der Lage
lutegrale totaler Differentiale 1., 2., 3. Gattung. Doppeliutegrale
1. Gattung und darauf bezügliche Invarianten Algebraische Kauin-
corveu und Formel geeignet das Geschlecht eiuer Fläche zu gebe».
H.
Vorlesungen über. Kreis- und Kugel-Functionen- Rethen. Von
Dr. Johannes Frischauf, Professor au der Universität Graz.
Leipzig 1897. B. G. Teubuer. 60 S.
Die Abschnitte sind folgende. Reihenentwickelung uach Kreis-
funetioueu (Fouricr'schc Theorie). Kugelfunctiouen einer, dann zweier
Veränderlichen. Ueihenentwickelung nach Kugclfuuctioneu.
H.
Literarischer Beruht LA' III.
30
Einführung in die Theorie der analytischen Functionen einer
coiuplexcu Veränderlichen. Von Heinrich Burkhardt, Professor
au der Universität Zürich. Mit zahlreichen Figuren im Text. Leipzig
1*97. Veit u. Comp. 213 S.
Die Abschnitte sind folgcude. Cumplexe Zahlen und ihre geo-
metrische Darstellung. Die rationalen Functionen einer complexen
Veränderlichen und die durch sie vermittelten conformen Abbildun-
gen. Definitionen uud Sätze aus der Theorie reeller Veränderlichen
und ihrer Functionen. Eindeutige aualytische Fuuctiouen einer com-
plexen Veränderlichen. Mehrdeutige aualytische Fuuctioneu einer
complexen Veränderlichen. Allgemeine Functionentheorie.
H.
Hauptsätze der Differential- und Integral-Rechnung, als Leitfaden
zürn Gebrauch bei Vorlesungen, zusammengestellt von Dr. Robert
Fricke, Professor an der technischen Hochschule zu ßrauuschweig.
— Erster Teil: Mit 45 — Zweiter Teil: Mit 15 — Dritter Teil:
Mit Ü in den Text gedruckten Figuren. Braunseh weig 1897. Fried-
rich Vieweg und Sohn. 80 + 66 + 38 S.
Der Leitfaden ist keine blosse Zusammenstellung von Haupt-
sätzen, sondern gibt die vollständige Lehre in Form und Umfang,
wie es nach Erachten des Verfassers für die Studirenden an tech-
nischen Hochschulen geeignet ist. Auch ist diese Lehre hiusichtlieh
ideell wissenschaftlicher Forderungen grösstenteils correct. Wenn
gleichwol derselbe zuvorkommend einräumt, dass er die Strenge nur
bis zu einem gewissen Masso getrieben, uud „wol wisse, dass verein-
zelte Wendungen dem scharfen Urteil nicht genehm erscheinen1*
würden, so ist, da die betreffenden Punkte nicht genannt sind, wol
zu unterscheiden, ob nur der Kürze und Einfachheit wegen auf
manche Begründung oder Frage nicht eingegangen worden ist, oder
ob der Popularität wegen irgend welche vulgäre Irrtümer beibehal-
ten worden sind. Ein hier vorkommendes Beispiel letzteren Falles
ist die Einführung von oo als Ausdruck eiuer Grösse und als Grenz-
wert mit Berufuug auf eine gemeine (d. i. nachlässige) Redeweise.
Iu solchen Fällen bietet die Hinweisuug des Verfassers auf den Zweck
ihm natürlich keine „Entschuldigung1'; deriu das Vorgehen dient
nicht zur Erleichterung des Lernens, sondern ist eine unnütze, ver-
fehlte Speculatiou. Im 1. Teil wird nach der Lehre vom Differeu-
tiiren davon Auwcudung gemacht auf Maxima und Minima, auf den
Verlauf der Functionen, auf die Aufaugsgründe der Integralrechnung;
danu folgt die Theorie der unendlichen Reihen, dann die Bestim-
mung der Quoticutcn unendlicher Grössen und Besprechung ähnlicher
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31
Littet artsr her Bericht LX111.
Aufgaben. Der 2. Teil enthält folgeude Capitel: Complcxe Zahlen
und Functionen complcxer Variabein. Hülfssätze aus der Algebra.
Weiterführuug der Integralrechnung. Differentiation und Integration
der Functionen mehrerer unabhängigen Variabelu. Bestimmung der
Maxima und Minima einer Functiou mehrerer Variabelu. Geome-
trische Anwendungen der Functionen mehrerer Variabein. Der
3. Teil folgende: Gewöhnliche Differentialgleichungen erster, dann
höherer Orduung mit 2 Variabein. Andeutungen über Differential-
gleichungen mit mehr als 2 Variabelu. Hoppe.
Zur AuHösung der allgemeinen Gleichung des dritten Grades.
Von Eduard Grohmann. Wien 1895 Alfred Möhler. 2*2 S.
In der kubischeu Gleichung
Ax*+ SÄ**+ 3Gfc+D - Ü
wird gesetzt:
r = BC—AD; $ - : (rt* -AC); t ~ 2 (6* - HD)
„ „ , Ar — IU . .
w — r* — st\ k ^ ; <r positJV
Dann ist für positives w* die einzige reelle Wurzel
r w
«*— ;tJ tgv; tgi/> - ic
tg(<P+iU) - Vtg>+ IRJ
für negatives «•* sind die 3 reellen Wurzeln
r . w
■ ; + , ig(v+ÜMR)i f - 0,1, - l
tg 3<y> - fc
H.
Beiträge zur Theorie der Gleichungen. Von Dr. Hermann
Scheffler. Leipzig 1891. Friedrich Foerster. 133 S.
Die Schrift untersucht allgemeine Fragen, die aus dem Problem
der Aurlösung algebraischer Gleichungen hervorgehend bereits von
andern Autoren behandelt, jedoch nach dem Urteil des Verfassers
nicht zum Abschluss gebracht wurden sind. H.
Au elementary course of infinitesimal calculus. By Horaec
Lamb, 31 A., F. K S., Professor of inathemutics in the Owens
I
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Litternristher Riritht T.XllI.
32
College, Victoriu University, Manchester; formerly Fellow of Trinity
College, Cambridge. Cambridge 1897. London: C. J. Clay and sous.
Leipzig F. A. Brockhaus. Bombay E. Seymour Haie. 616 S.
Einen leitenden Gedankeu und Plau des Ganzen gibt weder der
Inhalt uoch das Vorwort zu erkennen. Ausgewählte Themata der
höhern Analysis, welche dem Verfasser vorzugsweise nützlich für die
Ausbildung der Studenten schienen, macheu das gesamte Werk aus.
H-
Theory of groups of tinite Order. By W. Burnside, M A.,
F. Ii. S., lato Fellow of Pombroke College, Cambridge; Professor of
mathematics at the Royal Naval College, Greenwich, Cambridge 1897.
London C. J. Clay and sons. Leipzig F. A. Brockhaus. New-York
the Macmillau Company. 1588 S.
Die Capitel sind folgende: Substitutionen. Definition einer Gruppe.
Einfachere Eigenschaften eiuer Gruppe unabhängig von ihrer Dar-
stellungswcise. Abel'sche Gruppen. Gruppen, deren Ordnungszahlen
Potenzen von Primzahlen sind. Sylow's Theorem. Compositious-
reihen einer Gruppe. Substitutionsgruppen: transitive und intians-
itive Gruppen. Primitive und imprimitive. Trausitivität uud Primi-
tivität (Sehlusscigeiischafteu). Zusammensetzung eiuer Gruppe mit
sich selbst. Graphische Darstellung. Gruppen vom Geschlecht U
und 1. Cuyley's Farbengruppen. Lineare Gruppe. Auflösbare uud
zusammengesetzte Gruppen. II.
Abel's theoreme and the allied tueory includiug the theory of
the theta funetious. By II. F. Baker, M. A., Fellow and Lccturer
of the Johns College, University Lecturer in mathematics. Cam-
bridge 1897. London C J. Clay and sons. Leipzig F. A. Brock-
haus. New-York the Macmillan Company. 684 S
Das Werk enthält folgende Abschnitte: Gegenstand der Unter-
suchung. Die fundamentalen Fuuctioneu einer Kiemann'schen Fläche.
Die Unendlichkeiten rationaler Functionen. Speciticiruug eiuer all-
gemeinen Form von Riemann's Integralen. Gewisse Formen der
Fuudamentalgleichuug der Kiemann'schen Fläche. Geometrische
Untersuchungen Coordinirung eiufacher Elemente ; transsceudeutale
einförmige Functionen. Abel's Theorem; Abel's Differentialgleichun-
gen. Jacobi's Inversionsproblem, lticmann's Thetafunctioneu ; all-
gemeine Theorie. Der hyperelliptische Fall von Riemanu's Theta-
funetiouen. Eine besondere Form von FuudamentalHäche. Radicalc
Functionen. Factorialc Functionen. Relationen zwischen Producten
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LiiUrariwher bendu LXf/1.
von Thetafunctioneu. Transformation von Thetafunctioneu. Com-
plexe Multiplieatiou von Thetafunctioneu; Corrcspoudcnz von Punk-
ten auf einer Riemauu'schen Flüche. Dcgcuerirte Abel'sche Integrale
Algebraische Curven im Räume, Matriceu. H.
Elements de la theorie des fonetions clliptiques. Par Jules
Tanne ry, Sous-Directeur des Etudcs scieutitiques ä IVEcole Nor-
male superieure, Jules Molk, Professeur a la Faculte des scieuces
de Nancy. Tome III. Caleul integrale (Ire partie). Theoremes
generaux. — Iuversiou. Paris 181)8. Gauthier Villars et tils ^67 S.
Die Gegenstände sind folgende: Allgemeine Sätze der Iutegral-
rechuung, nämlich: Anwendungen von Caychy's Theorem über die
Integrale einer Function einer imaginären Variabelu. Anweuduugen
der Formel der Zerlegung iu einfache Elemente. Addition und
Multiplieatiou. Entwicklung iu trigonomischc Reihen. Integratiou
doppelt periodischer Functionen. Inversionen, nämlich : gegeben k- und
Ut« Um gesucht x oder Wj, ca.». Iuversiou der doppelt periodischen
Fuuctioueu, speciell 2. Ordnung, namentlich der Fuuctiou $n.
H
Integrationsmöglichkeiten der Hatniltou'sehen partiellen Diffe-
reutialgleichuug mit diei Variablen. Von Oberlehrer Dr. Ernst
Schultz. Progr. Stettin, Schiller-Realgymnasium. Ostern 18'J8
4°. 16 S.
Es wird gezeigt, dass bei der Harn. Gleichung
wo m die Masse, U das Potential, h die Coustaute bezeichnet, ein
Gleichuugssystem aufgestellt vverdeu kann , welches die Transfor-
matiousgleichungcn der rechtwinkligen Coordiuaten in diejenigeu
liefert, in denen die Integration möglich ist. Ausgehend von der
für einen angezogeneu Punkt geltenden Differentialgleichung, mit Hin-
zuuahmo der Bedingung, dass infolge der Transformation eine Variable
explicite iu der Differentialgleichung nicht vorkommt, wird man bei
Nachweis der Integratiousmöglichkeit auf ein Gleichuugssystem ge-
führt, welches Jacobi nicht erwähnt. H.
Legons nouvelles sur l'analyse iufiuitesimalc et sur applications
geometriques. Par M. Ch. Meray, Professeur ä la Faculte des
scieuces de PUniversite de Dijon. Ouvrage houorc d'uue souscriptiou
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Litteraritrher Brrirht t XIII.
du Ministerc de l'instruction publique. Quatriömo partie. Applications
geometriques classiques. Paris 1898. Gauthier Villars et fils. 248 S.
Der 1. Teil ist im .r>0. litt. Bericht, Seite 21 besprochen. Der
4. Teil betrifft geometrische Auwenduugeu, nämlich Rcctificationcn,
(Quadraturen, Kubaturen, Berührungen im allgemeinen, Berührungen
von Flächen und Linien mit Gebilden 1. Grades, Euveloppen, Be-
rüiiruugeu zwischen Kugel, Kreis und gegebeneu Gebilden, Uustetig-
keitscigenschafteii gewöhnlicher Flächen. Berührungen höherer Ord-
nung einer Linie mit dem Kreise; Fragen, die sich au die Berührung
% Ordnung einer Fläche mit dem Kreise und der Geraden knüpfen.
II o p p e.
Beiträge zur Zahlenlehre. Von G. Speckmaun. Oldenburg
i. Gr. 1893. Eschen u. Fasting.
Das Vorliegende sind vermischte zahlentheoretische Studien; die
eitizeluen Thema'a sind folgende: Arithmetische Keinen. Beweis des
Satzes, davs jede unendliche arithmetische Reihe, in welcher das
Aufangsglied zur Differenz relativ prim ist, uuendlich viele Prim-
zahlen enthält Ermittelung der Primzahlen. Anzahl der Primzahlen.
Factoren der Zahlen. Allgemeines Verfahren zur Prüfuug einer
Zahl Z auf ihre Teilbarkeit durch einen Divisor n. Teilbare Zahlen
und Primzahlen. Productbilduug und Teilbarkeit. Auflösung der
Cungruenzeu 2. Grades. Besondere arithmetische Reihen. Quadrat«
zahleu und Zerlegung der Zahlen von der Form 4«-J-l in 2 Qua-
drate. Autiösuug der Pell'schen Gleichuug. Zur Potenzrechnuug.
Auflösung der Gleichungen. Identitäten. i 11.
t
Memorias de Real Academia de ciencias exaetus fisicas y natu-
rales de Madrid. Tomo XVIII. Parte I. F. Gomes Tcixcira.
Söhre o deseiivolvitneuto das fuucöos ein serie. Madrid 1897. Don
Luis Aguado. Kl. Fol. 110 S.
Die Schrift enthält Studien über die Taylor'sehe Reihe für reelle,
dann für coniplexe Variabeln; in letzterem Falle die Methode von
Cauehy, dann die von Riemauu, dann die Methoden von Laurent,
von VVcierstrass und Mittag Lefflcr, dann die Reihen von Burmann,
von Lagrange und die Verallgemeinerung der ersteren. II.
Geometrie.
Vcrzeichniss der einfachsten Vielflache. Vou Dr. Oswald Her-
mes, Professor. Mit 1 Figurentafel. Berlin 1896. R. Gaertner.
Progr. Berlin-Kölln. Gymn. Ostern 1896. 4ft. 24 S.
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35 Literarischer Bericht LXIJI.
Beschränkt und individualisirt siud die Polyeder nach Zahl und
Ancinandergrenzeu der Flächen, Kanten, Ecken (/", fe, c) (ohne Rück-
sicht auf Mass), nämlich beschränkt auf 4 bis lü Seitenflächen und
3 kantige Ecken Für nur 3 kantige Ecken gibt der Eulersche Satz
die Relation:
/-2-*-«-i-|
Durcli die Flächeuzahl sind also auch die Kauten- und Eckea/ahl
bestimmt. Das Verzeichniss führt 1 Vierflaeh, 1 FünfHach, 2 Sechs-
flache, 5 Siebenflache, U Achtflache, .VJ Neuuflache und 289 Zehu-
flachc in Zahlen fonnulirt auf. Zur Zeichnung der Netze wird eioe
Fläche vou grösstcr Eckeuzahl nebst den iu den Kanten anschlies-
senden Flächen zu Grunde gelegt, die übrigen als Deckfiguren über
denselben betrachtet. Die gesamte Decktigur besteht «iauu aus
Gruppeu von Kanten. Die Zeichnung auf der beigefügten Tafel
enthält nur dia 4 einfachsten ganzen Netze; statt der übrigen sind
71 Gruppen gezeichnet. H.
Lehrbuch der darstellenden Geometrie. Von J. Schlotke,
Oberlehrer der allgemeinen Gewerbeschule zu Harburg. IV. Teil.
Projeetivisehe Geometrie. Mit 22:3 Figuren. Dresden 1896. Ger-
hard Kühtmaun. 177 S.
Der II. und III. Teil siud im 52. litt. Bericht, Seite 38, der erste
(2. Aufl.) im üösten, Seite 31 besprochen. Im IV. Teile kommen
folgende Lehrgegenstände hinzu: Collincation (iu Ebene, dann iui
Räume). Punktreiheu uud Strahlenbüschel. Deren Erzeugnisse.
Doppelelcmcute. Regelschareu und Regclttäcken. Princip der reci-
proken Reihen; Polarfiguren. H.
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Mathematische
und physikalische Bibliographie.
LVL
Geschichte der Mathematik und Physik.
Fortschrit te der Elektrotechnik. Berlin, Springer. 9. Jahrg.
1895. 5. Hft. 5 Mk. - 11. Jahrg. 1897. 2. u. 5. Hft. ä 5,00 Mk.
— die, der Physik i. J. 1892, dargestellt von der pbysikal. Ge-
sellschaft zu Berliu. gr. 8°. Brauusehweig, Vieweg. 48. Jahrg. 1. Abth.
Physik der Materie. Red. v. Rieh. Börnstein. (LXVI,449S) 20 Mk.
— 3. Abth. Kosmische Physik. Red. v. Rieh. Assmann. (L, 597 S.)
25 Mk. — Dass. i. J. 1890. 52. Jahrg. 2. Abth. Physik des Aethers.
Red. v. Rieh. Börnstein. (XLIX, 820 S.) 30 Mk.
— . dass. Namensregister nebst e. Sach-Ergauzungsregister zu
Bd. XXI (1805) bis XLIII (1887) unter Berücksichtig, der in den
Biln. I— XX enthalteneu Autoreunamen. Bearb. v. B. Schwalbe.
2. Hälfte, gr. 8». (IX— XXII u. S. 641 -1094.) Berlin, G. Reimer.
24 Mk.
Graf, J. IL, der Mathematiker Jakob Steiner v. Utzendorf.
Ein Lebensbild u. zugleich eine Würdigung seiner Leistungen. Mit
dem Portr. u. dem Facsm. eines Briefes Steiners, gr. 8°. (III, 54 S.)
Bern, Wyss. 1,20 Mk.
Häbler, Thdr., über zwei Stellen in Piatons Timaius und im
Hauptwerke von Coppernicus. gr. 4°. (20 S.) Grimma, Gensei. 1 Mk.
Jahrbuch üb. die Fortschritte der Mathematik hrsg. v. Emil
Lampe. 20. Bd. Jahrg. 1895. 3. (Schluss-) Hft. gr. 8°. (LXII
u. 785—1173.) Berlin, G. Reimer. 11,40 M.
Jahresbericht des physik. Vereins zu Frankfurt a. Main für
das Rechnungsjahr 1895/96. gr. 8°. (1U) S. m. 2 Taf. u. 0 Tab.)
Frankfurt/Main, Alt. 4 Mk.
Killing, Willi., Karl Weierstrass. Rektoratsrede. gr. 8°.
(21 S.) Münster, Aschendorff. 40 Pf.
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Lindemann, Ferd., Gedäehtsnisrede auf PUil. Lttdw. v. Seidel,
gr. 4". (84 S.) München, Franz. 3 Mk.
Poggendorf f's, J. C, biographisch-litterar isehes Handwörter-
buch zur Geschichte der exakten Wissenschaften, enth. Nachweisnn-
gen über Lebensverhältnisse u. Leistungen von Mathematikern, Astro-
nomen, Physikern, Chemikern, Mineralogen, Geologen,Geographeu u.s. w.
aller Völker u. Zeiten. 3. Bd (1868 -1 Wl). Hrsg. v. B. W. Fed-
dersen u. A. J. v. Oettingeu. 12 — 15. (Schluss-) Lfg. gr. 8°. Leipzig,
Barth, a 3 Mk.
Methode und Principieii.
Böhme's, A., Anleitung zum Unterricht im Rcchuen, ein nicthod.
Haudbuch für Lehrer u. Seminaristen. (13. Aufl.) Umgearbeitet v
K. Scbaeffer. 2. Tl.: Das Bcsondero. gr. 8°. (IV u. S. 85-383.)
Berlin, G. W. F. Müller. 3 Mk.
Fitzga, Em an., die leitenden Grundsätze der natürlichen Me-
thode für den Elementaruutericht im Kechnen u. Geometrie, gr. 8°.
(XVI, 213 S.) Wien, Manz. 2,40 M.
— , die natürliche Methode des Reehenuuterrichtes in der Volks-
u. Bürgerschule. 2 Tille, gr. 8°. Wien, Perles. i) Mk.
Heinke, C, die Grundvorstellungen über Elektrizität u. deren
technische Verwendung. In Form eines Gespräches zw. Laie u. Fach-
mann. 2. Aufl. m. 24 Skizzen u. Abbildgn. gr. 8°. (8 ) S.) Leipzig,
Leiner. 1,50 Mk.
Lay, W. A., Führer durch den ersten Rechenunterricht, oatur-
gemässes Lehrverfahren, gegründet auf psycholog. Versuche u. an-
geschlossen au die Entwicklungsgeschichte des Re.ehenunterriclils
gr. 8°. (VIII, 158 S. mit 3 Fig.-Taf.) Karlsruhe, Nemuich. 2,8!) Mk
Rudolph, IL, die Constitutiou der Materie u. der Zusammen-
hang zwiseheu ponderabler u. imponderabler Materie, gr. 8°. (33 S.
m. Fig.) Berlin, Friedländer. 1 Mk.
Lehrbücher«
Gl aussen, F., Leitfaden der Planimetrie, gr. 8°. (79 S. B-
109 Fig.) Leipzig, Hirt & Sohn. 1 Mk.
Zwerger, Max, Leitfaden zum Unterricht in der elementaren
Mathematik mit einer Sammlung v. Aufgaben. 12. Aufl. des Leit-
fadens der Mathematik v. Herrn. Müller. 2. Abtlg. Ebene Geometrie
Mit 117 Fig. gr. 8". (VIII, 158 S.) München, Liudauer. 1,60 Mk.
Sa m ml un gen.
Aufgaben für mündliches u. schriftliches Rechnen. 4. Abtlg-
(G. u. 7. Schuljahr der Volksschule.) Schlussrechneu u. Anwendung
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auf die Rechenfälle des bürgerl. Lebens. Lehrerausg. (Mit method.
Andeutungen u. Antworten.) 2. Aufl. Hrsg. v. kathol. Lelirerverein
Württembergs, gr. 8°. (VIII, JüG S.) Horb, Christian. Kart. 3,50 Mk
— zum schriftlichen Rechnen. 4. litt. 4. Abtlg. (0. u. 7. Schul-
jahr der Volksschule.) Schlussrechnen u. Anwendung auf die Rochen-
fällo des bürgerl. Lebens. Schülerausg. (Mit method. Andeutungen
u. Figuren.) 2. Aufl. Hrsg. v. kathol. Lelirerverein Württembergs.
8". (103 S.) Ebd. Kart. 40 Pf.
Bock, Otto, u. Rieh. Schulze, geometrische Konstruktious-
u. Recheuaufgabeu f. Volks- u. Fortbildungsschulen. 2 Aufl. gr. 8°.
(IV, 51 S.) Leipzig, Wunderlich. 40 Pf.; Lösungen (36 S) 50 Pf.
Boh me's, A., Aufgaben zum Koptrechuen. Ein lliltsbuch f.
Lehrer. Neubearbeitung v. G. Weidenhammer. 3 Ufte. gr. 8°.
Berlin, G. W. F. Müller. 2,20 Mk.
Bussler, Fr., mathematisches Uebungsbuch. 2. Tl. Für deu
Gebrauch in deu oberen Klassen höherer Lehranstalten (Obersekunda
u. Prima) zusammengestellt. 2. Aufl. gr. 8°. (III, 200 S.) Dresden,
Ehlermann Geb. 1,80 Mk.
Dölp, II., Aufgabeu zur Differential- u. Integralrechnung, nebst
deu Resultaten u. den zur Lösuug nötigeu theoretischen Erläuterun-
gen. 7. Aufl. v. Eug. Netto, gr. 8°. (III, 216 S-J Giessen, Ricker.
Geb. 4 Mk.
Fäsch, Frdr., Aufgaben zum Kopfrechnen mit beigefügten Aut-
worten zum Schul- u. Privatgebmuehe. Im engsteu Anschluss au die
Aufgaben zum Zifferrechuen für schweizerische Volksschulen bearb.
u. hrsg. II- Tl. Das Rechnen mit Sorteu u. Brüchen, Dreisatz- u.
Zinsrechnung. 4. Aufl. hrsg. v. Karl Führer, gr. 8°. (150 S.)
St. Gallen, Fehr. 1,6 ) Mk.
Fe u kuer, Hugo, arithmetische Aufgaben. Unter besonderer
Berücksichtigung von Anwendungen aus dem Gebiete der Geometrie,
Physik u. Chemie. Für deu mathematischen Unterricht au höheren
Lehranstalten beärb Ausg. A. Vornehmlich für den Gebrauch in
Gymnasien, Realgymnasien u. Ober-Realschuleu. 1. Tl.: Pensum der
Unter-Tertia, Ober-Tertia u. Unter-Seeuuda. 3. Aufl. gr. 8°. (VIII
258 S.) ßraunsehweig, Salle. 2,2 > Mk.
— , dass. Ausg. B. Vornehmlich für deu Gebrauch iu Oklass.
höheren u. mittleren Lehranstalten, sowie in Seminarieu u. gewerbl.
Fachschulen. 2. Aufl. gr. 8°. (VI, 222 S.) Ebd. 1,05 Mk.
Huber, Otto, Sammlang v. arithmetischen Aüfgaben mit aus-
geführten Beispielen für Fortbildungsschulen, höhere Bürgerschulen,
u. ähnliche Lehranstalten, sowie auch für die Unterklassen v. Mittel-
schulen. 1.T1. gr. 8 (V, TOS.) München, Oldeubonrg. 1,15 Mk.
Kleyer, A., Aufgaben-Sammlung. 1375.-1380. Ufr. Stuttgart,
Maier. ä 25 Pf.
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Kloos, Pet, praktische Rechenaufgaben f. Waldbauschulen u
ähnliche Lehranstalten. Gesammelt u. methodisch georduet. 8°.
(VI, 227 S.) Kaiserslautern, Crusius. Geb. 2,50 Mk.
Lichtblau, W., u. B. Wiese, Rechenbuch für Lehrerseminare
1. TL Für dio Unterstufe der Seminare, gr. 8°. (206 S.) Breslau,
Hirt. 1,80 Mk.
Lühmaun, F. v., Uebungsbuch f. den Unterricht in der Gonio-
metrie u. der ebenen Trigonometrie, gr. SK (VJ1I, 81 S.) Berliu,
Simion. 1,60 Mk.
Mai ss, Ed., Aufgabcu über Warme einschliesslich der mecha-
uischen Wärmetlieoric u. der kinetischeu Theorie der Gase. Für
Studiereudc au Mittel- u Gewerbeschulen u. zum Selbststudium für
augeheude Techuiker, Physiker u. a. Mit 29 Fig. i. Text. gr. 8°.
(V, 118 S.) Wien, Pichler. 2,40 Mk.
Nafe, Em il,' Rechenaufgaben f. Bürgerschuleu u. verwandte
Lehranstalten. Ein Handbuch f. Lehrer, gr. 8°. (11, 174 S.) Prag,
Tempsky. Geb. 2,40 Mk.
Ohleuburger, A., u. J. Würsdörfer, Rechenbuch für münd-
liches u. schriftliches Rechneu in 3 Hftu. Ausg. B gr. 8°. Wies-
baden, Limbarth. 1,05 Mk.
Otto, F., Rechenaufgaben für höhere Mädchenschulen. Auf
Grund der Rechenaufgaben vou A. Büttuer u. E. Kirchhof)" bearb.
7 Hfte. gr. 8°. Leipzig, Hirt tfc Sohn. 2,20 Mk.
Roth, Rieh., landwirtschaftliche Berechnungen. Eiue Samni
hing vou Aufgabeu für den Unterricht im landwirtschaftlichen Rech-
nen. Für mittlere u. niedere landwirtschaftliche Schulen bearb. (Neue
[Titel ] Ausg.) gr. 8°. (IV, 103 S.) Berlin, Parey. 1,20 Mk.
Sailer, Eugelb., die Aufgaben aus der Elenientar-Mathematik,
welche bei der Prüfung für das Lehramt der Mathematik u. Physik
au den kgl. bayerischen humanistischen u. technischen Unterriclits-
anstalten iu den J. 1873— 1893 t estellt wurden gr. 8°. (111, 17GS.
m. 143 Fig.) München, TJi. Ackermauu. 3,80 Mk.
Sickenberger, Ad f., Uebungsbuch zur Algebra. 2. Abtlg.
3. Stufe der Rechnungsarten, quadrat. Gleichung« n, Reihen. 2. Aufl-
8Ü. (III, 128 S.) Ebd. Kart. 2 Mk.
Villicus, Frz., Beispiele u. Aufgaben f. das kaufm. Rechueu
au drciclassigen kaufmännischen Fortbildungsschulen, gr. 8°. (VI,
189 S.) Wien, Pichler. Kart. 1,80 Mk.
Wrobel, E., Uebuugsbuch zur Arithmetik u. Algebra. Zum
Gebrauche an Gymnasieu, Realgymnasien u. anderen höheren Lehr-
anstalten bearb. 1. Tl. Pensum der Tertia u. Untersekunda. 3. Aufl
gr. 8°. (XII, 320 S.) Rostock, Werther. 2,90 Mk.
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Tabellen.
Diakow, G., Multiplications-Tabelle. (In russ., frauzös. u. deut-
scher Sprache.) qu.4°. (32 u. 1000 S.) Petersburg, Ricker. Geb. 15 Mk.
Langcnbeck, Otto, Zins-Tabtlle, entk. die Ziusresultate zu
20 Zinsfüssen aus den Ziuszahlen von 1 bis 30'JOOO. gr. 8°. (79 S.)
Berlin, Haude & Speuer. Geb. 4 Mk.
Lübing, E., mathematische Tafeln für Markscheider u. Berg-
ingenieure, sowie zum Gebrauche f. Bergschulen. Mit in den Text
gedr. Fig. 4. Aufl. Lex. 8°. (XLI, 64 S ) Berlin, Springer. Geb. 6 Mk.
Schultz, E, dekadische Logarithmen der Zahlen 1—10000.
gr. 8°. (32 S.) Essen, Baedeker. 20 Pf.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Anfangsgründe der Arithmetik u. Trigonometrie. 3. Aufl.
8°. (III, 80 S. m. 2 Taf.) Neuwied, Erzieh.-Anst. d. Brüdergemeine.
Geb. 1,20 Mk.
Bortke witsch, L. v., das Gesetz der kleinen Zahlen, gr. 8°.
(VII, 52 S.) Leipzig, Teubuer. 2 Mk.
Gzuber, Eman., Vorlesung über Differential- u. Integral-Rech-
nung. 1. Bd.i Mit 112 Fig. i. Text. gr. 8°. (XIII, 526 S.) Ebd.
Geb. 12 Mk.
Daublebsky v. Sterneck, K . empirische Untersuchung über
* = n
den Verlauf der zahlentheoretischen Function a(n) £ p(x) im
Intervalle von 0 - 150000. gr. 8°. (190 S. m. 1 Taf.) Wien, Gerold.
3,50 Mk.
Fricke, Rob., Hauptsätze der Differential- u Integral-Rechnung,
als Leitfaden zum Gebrauch bei Vorlesungen zusammengestellt.
3. (Schluss ) Thl. gr. 8°. (VIII, 38 S. m. 9 Fig.) Braunschweig,
Vieweg. 1 Mk. 'V '
Frobenius, G-, über die Darstellung der endlichen Gruppen
durch lineare Substitutionen, gr. 8°. (22 S.) Berlin, G. Reimer. 1 Mk.
Fuchs, L., zur Theorie der simultanen linearen partiellen
Differentialgleichungen, gr. 8°. (12 S.) Ebd. 50 Pf.
Holzinger, F. S., Lehrbuch der politischen Arithmetik, für
höhere Handelsschulen u. zum Selbstunterr. bearb. 2. Aufl. gr. 8°.
(IX, 156 S.) Braunschweig, Vieweg. 3 Mk.
Kiepert, Ludw., Grundriss der Differential- u. Integral-Rech-
nung. I. Thl.: Differential-Rechng. 8. Aufl. des gleichnam. Leitfadens
von Max Stegmann. gr. 8°. (XVIII, 660 S. m. 160 Fig.) Hanno-
ver, Helwing. 12 Mk.
Koenigsberger, Leo, über die erweiterte Laplace-Poinsot'sche
Potentialgleichung, gr. 8°. (9 S.) Berlin, G. Reimer. 50 Pf.
4
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Mertens, F., über eine zahlentheoretische Function, gr. 8°.
(70 S.) Wien, Gerold. 1,10 Mk.
Molien, Thdr., über die Invarianten der linearen Substi-
tutionsgruppen, gr. 8°. (5 S.) Berliu, G. Reimer. 50 Pf.
Rogel, Frz., Entwicklungen einiger zahlentheoretischer Func-
tionen in unendliche Reihen, gr. 8°. (26 S.) Prag, Rivuac. 40 Pf.
— , Transformationen arithmetischer Reihen, gr. 8°. (31 S.)
Ebd. 40 Pf.
Ruland, N., praktische Anleitung zum gründlichen Unterricht
in der Algebra. Ausführliche Auflösung der in E. Heis' Sammlung
v. Beispielen u. 8. w. enthaltenen Aufgaben. 2. Tl. Die Gleichungen
u. Progressionen. Zum Selbstunterricht bestimmt. 7. Aufl. bearb.
v. Karl Ruland. gr. 8°. (VIII, 571 S.) Bonn, Cohen. 7 Mk.
Schwarz, H. A., zur Lehre von den unentwickelten Functionen,
gr. 8°. (7 S.) Berlin, G. Reimer. 50 Pf.
Ulrich, Geo., ausführliches Lehrbuch der Arithmetik u. Algebra
für den Selbstunterricht. Mit zahlreichen Uebungsaufgaben u. dazu
gehörigen Autlösungen. 8°. (VII, 400 S. m. Fig.) Berliu, Aug.
Schnitze. 3 Mk.
Weber, He inr., Lehrbuch der Algebra. 2. Aufl. 1. Bd. gr. 8°.
(XV, 703 S.) Braunschweig, Vieweg. 10 M.
Geometrie.
Degenhardt, Geo., praktische Geometrie auf dem Gymnasium.
Progr. gr. 4°. (30 S. m. 1 Abbildg. u. 4 Taf.) Frankfurt/M. Auf-
farth. 1 Mk.
Habenicht, Bodo, der Schlüssel zur Geometrie, ein Buch für
Anfänger oder Zurückgebliebene an allen Lehranstalten. 12°. (24 S.)
Quedlinburg, Selbstverlag. 80 Pf.
K Illing, Wilh., Einführung in die Grundlagen der Geometrie.
2. (Schluss-) Bd. Mit 8 Fig. i. Text. gr. 8°. (VI, 361 S.) Pader-
born, Schöniugh. 7 Mk.
Küpper, C., Curventheoretisches. gr. 8°. (7 S.) Prag, Rivna«
20 Pf.
Maennchen, Phil., Die Transformation der trilinearen ter-
näreu Form in eine teilweise symmetrische, gr. 8°. (22 S.) Leipzig,
Teubner. 1,20 Mk.
Martin, P., u. 0. Schmidt, Raumlehre f. Mittelschulen, Bürger-
schulen u. verwandte Anstalten. Nach Formeugemeiuschafteu bearb
3. Hft. Kulturstätten. Mit 61 Fig. gr. 8e. (VII, 96 S. m. 1 Tab.)
Dessau, Kahle. 70 Pf.
Sammlung Göschen. 41. u. 65. Bd. 12°. Leipzig, Göschen. -
/
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41- Mahler, G., ebene Geometrie. Mit 115 zweifarb. Fig. 2. Aufl.
(156 S.) — 65. Simou, Max, analytische Geometrie der Ebene. Mit
45 Abbild. (203 S.) Geb. a 80 Pf.
Schell, Wilh., allgemeine Theorie der Curven doppelter Krüm-
mung in rein geometrischer Darstellung. Zur Einführung iu das
Studium der Curveutheorie. 2. Aufl. gr. 8°. (VIII, 163 S. ra Fig.)
Leipzig, Teubner. 5 Mk.
Sporer, ß., über den Feuerbach'schen Kreis, gr. 8°. (15 S.
m. 4 Fig.) Wien, Gerold. 40 Pf.
St ei uer's J ac, Vorlesungen übor synthetische Geometrie. 2. Tbl.
Auch unter d. Titel: Die Theorie der Kegelschnitte, gestützt auf
projektive Eigenschaften. Auf Grund v. Universitätsvorlesungen u.
mit Benutzung hinterlassener Mauuskripte Jac. Stciner's bearb. v.
Ileinr. Schröter. 3. Aufl., durchgesehen v. Rad. Sturm. Mit 103 Fig.
1. Text. gr. 8°. (XVII, 537 S.) Leipzig, Teubner. 14 Mk.
Tapla, Thdr., Vademecum der darstellenden Geometrie. Für
Schüler gewerblicher Lehranstalten, für Schüler u. Absolvcnteu des
Gymnasiums, sowie für Praktiker. Mit 344 Fig. auf 39 Tafeln, gr. 16°.
(XIII, 163 S.) Wien, Fromme. Kart. 5 Mk.
Tobel, Edw. v., Geometrie für Sekundärschulen. Weitere Aus-
führungen für die Hand des Lehrers. 8°. (VII, 100 S. m. Fig.)
Zürich, Orell-Füssli. Kart. 1,80 Mk.
Trigonometrie.
Hammer, E., Lehrbuch der ebenen u. sphärischen Trigono-
metrie. Zum Gebrauch beim Selbstunterricht und in Schulen, be-
sonders als Vorbereitung auf Geodäsie u. sphär. Astronomie bearb.
2. Aufl. gr. 8°. (XIV, 572 S. m. Fig. u. 1 Tab. Stuttgart, Metzler.
7,50 Mk.
•
Praktische Geometrie, Ueodäsie.
Albrecht, Th., Bericht über den Stand der Erforschung der
Breitenvariatiou im Decbr. 1897. Mit 1 Taf. Hrsg. v. Centraibureau
der internat. Erdmcssuug. gr. 4°. (36 S.) Berlin, G. Reimer. 3 Mk.
Arbeiten, astronomische des k. k. Gradmessungsburcau, aus-
geführt unter der Leituug v. Thdr. v. Oppolzer. Hrsg. v. Edm. Weiss
u. Rob. Schräm. 9. Bd. Längenbestimmuugen. Publicationen für
die iuternat. Erdmessung, gr. 4°. (III, 229 S.) Prag, Tompsky. 16 Mk.
— , astronomisch-geodätische, veröffentlicht von der kgl. bayer.
Commission f. die iuternat. Erdmessung 2. Hft. 1. Azimutbostim-
muugen auf den Stationen Irschenberg, Höhensteig, Kampenwand
u. München. (Sternwarte.) 2. Neue Polhöhenbestimmung auf der
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Station Kampenwaud. gr. 4°. (VIII, 176 S. m. Fig.) München,
Franz. 8,60 Mk.
Ergebnisse, die, der Triaugulatiou der Schweiz. Hrsg, durch
das cidgen. topogr. Bureau. 4. Lfg. Kauton Basel Stadt u. -Land.
1897. gr. 4°. (43 S. m. Fig. u. 1 Karte.) Bern, Schmid & Fraucke.
2,50 Mk.
Fixpunkte, die, des schweizerischen Praccisionsnivellemonts.
Les reperes du nivellcmeut de precision de la Suisse. Hrsg. durch
das eidgen. topogr. Bureau. 6. u. 7. Lfg. Fol. Ebd. k 3,20 Mk.
Höhencoten der noch nicht publizierten Nivellementszüge.
Hrsg. v. eidgen. topogr. Bureau. Fol. (42 S.) Ebd. 1,60 Mk.
Mechanik.
Finger, Jos., über das innere Virial eines elastischen Körpers,
gr. 8°. (17 S.) Wien, Gerold. 40 Pf.
Jäger, G., zur Frage des Widerstandes, den bewegte Körper
in Flüssigkeiten u. Gasen erfahren, gr. 8°. (9 S. m. 2 Fig. Ebd.
20 Pf.
Königsberger, Leo, über die Darstclluug der Kraft in der
analytischen Mechanik, gr. 8°. (16 S) Berlin, G. Reimer. 50 Pf.
— , über das erweiterte Princip der Erhaltung der Flachcu u.
dessen Anwendung auf kinetische Potentiale 1. Ordng. gr. 8°. (11 S.)
Ebd. 50 Pf.
— , über die erweiterte Laplace'sche Differentialgleichung für die
allgemeine Potentialfuuction. gr. 8°. (14 S.) Ebd. 50 Pf.
Rebber, Wilb., die Festigkeitslehre u. ihre Auweudung auf den
Maschinenbau. Elementar behaudelt zum Gebrauch für Studierende
u. in der Praxis. 3. Aufl. Hrsg. v. L. Hummel, gr. 8°. (XVI.
476 S. m. 261 Abbild.) Mittweida, Polytechu. Bhlg. 10,50 Mk.
Routh, Edward John, die Dynamik der Systeme starrer
Körper, in 2 Bdu. mit zahlr. Beispielen. Deutsch v. Adf. Sehepp,
1. Bd.: Die Elemente. Mit 57 Fig. i. Text. gr. 8°. (XI, 472 S.)
Leipzig, Teubner. Geb. 10 Mk.
Technik.
Biscau, Wilh., die Dyuamomaschine. Zum Selbststudium für
Mechaniker, Installateure, Maschinenschlosser, Monteure etc., sowie
als Anleitung zur Selbstanfertigung von Dynamomaschinen leicht fass-
lich dargestellt. 6. Aufl. Mit 110 Abbild, u. Konstruktionszeichnungen.
grf80. (V, 128 S.) Leipzig, Leiner. 2 Mk.
. David, Ludw., Rathgeber f. Aufäuger im Photographieren.
Handbuch für Fortgeschrittene. Mit 83 Textbildcm u. 2 Taf. 6.a.
7. Aufl. 16. bis 21. Taus. 12°. (X, 202 S. mit 8 Bl. Etiketten.)
Halle, Knapp. 1,50 Mk.
Diesen er, II., praktische Unterrichtsbüchcr f. Bautecbniker.
I. Darstellende Geometrie. Das geometrische Zeichnen. Die Pro-
jektionslehre. Die Lehre vom Steinschnitt. Die Schattenkoustruktion.
Die Perspektive u. die Farbenlehre, leichtfassl. dargestellt für Selbst-
unterricht u. Schulgebrauch. 4. Aufl. Mit 300 Holzschn. gr. 8°.
(VI, 149 S.) Halle, Hofstetten 4 Mk.
Encyklopädie der Photographie. gr. 8n. Halle, Kuapp.
31. Hft.: Hühl, Arth, v., die Ent Wickelung der photographischen
Bromsilber-Gelatiueplatte bei zweifelhaft richtiger Exposition. (VII,
61 S.) 2,40 Mk. - 32. Heft: Albert, Aug., der Lichtdruck an der
Hand- u. Schnellpresse sammt allen Nebenarbeiten. Mit 65 Abbild,
i. Text u. 9 Taf. (VIII, 192 S.) 7 Mk.
Foppl, Aug., Vorlesuugeu über technische Mechanik. 3. Bd.
Festigkeitslehre. Mit 70 Fig. i. Text. gr. 8°. (XVI, 472 S.) Leipzig,
Tcubuer. Geb. 12 Mk.
Goldmann, Max, elektrische Verteiluugsaulageu (für Gleich-
strom), verbunden mit Aufgaben aus der Praxis u. Anleitungen zu
praktischen Uebuugen. I. Hft. Mit 70 Abbild. Lex. 8°. (36 S.)
Strelitz, Hitteukofer. 2,70 Mk.
Grawinkol, C, u. K. Strecker, Hilfsbuch f. die Elektro-
technik. Bearb. u hrsg. v. K. Strecker. 5. Aufl. M. 361 Fig. i. Text,
gr. 8°. (X, 696 S.) Berlin, Springer. Geb 10 Mk.
Hammer, E., der logarithtnische Rechenschieber u. seiu Ge-
brauch. Eine elementare Anleitung zur Verwendung des Instruments
für Studireude u. Praktiker. Mit 4 Fig. i. Text. gr. 8°. (60 S.)
Stuttgart, Metzler. 40 Pf.
Heim, Carl, die Eiurichtuug elektrischer Beleuchtungsanlagen
für Gleichstrombetrieb. 3 Aufl. Mit über 50U Abbildgn. (lu 10— 12
Hftu.) 1. Hft. gr. 8°. (64 S.) Leipzig, Leiner. 1 Mk.
Herzog, Jos., u. C. P. Feld mann, Handbuch der elektrischen
Beleuchtung. Mit 428 Abbild, gr. 8°. (XII, 521 S ) Berlin, Sprin-
ger. Geb. 16 Mk.
Holst, A., Elektrotechniker. 25/27. Hft. Leipzig, Schäfer,
ä 75 Pf.
Kapp, Gisb., Elektromechauische Konstruktionen. Eine Samm-
luug von Konstruktionsbeispieleu u. Berechnungen von Maschinen u.
Apparaten für Starkstrom. Jmp. 4°. (VIII, 200 S. m. 54 Fig. u.
25 Taf.) Berlin, Springer. Geb. 20 Mk.
— , elektrische Kraftübertragung. Eiu Lehrbuch für Elektro-
techniker. Deutsche Ausg. v. L. Ilolborn u K. Kahle. 3. Aufl.
Mit zahlreichen in den Text gedr. Figuren, gr. 8°. (VI, 338 S.)
Ebd. Geb. 8 Mk.
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K rügener. It., die Hand-Camera u. ihre Anwendung für die
Momcnt-Photographie, sowie die Besehreibung ihrer Einrichtung, der
einzelnen Bcslandteile u. Anwendung zu Hause u. auf Reisen. 8°.
(VJ, 165 S. m. 07 Fig.) Berlin, G. Schmidt. 3 Mk.
Lucger's, 0, Lexikon der Teckuik. 27.-29. Abtlg. Stutt-
gart, D. Verlagsanstalt, ä 5 Mk.
Meissner, G-, Hydraulik. 2. Aufl. 24. Lfg. Jena, Costenoble.
3 Mk.
Niethammer, F., Motoren u. Hülfsapparate für elektrisch
betriebene Hcbezeuge. Imp. 4°. (29 S. m. 111 Fig.) Berlin. Sprin-
ger. 2 Mk.
Offiuger, II., Euglish-Freuch-Italiea-Gcrmftü techuical pocket-
dictiouary. Part. H. The leadiug lauguage being Euglish. 2. cd.
gr. 16° (230 S.) Stuttgart, Meteler. Geb. 3 Mk.
Pechau, Jos., Leitfaden des Maschinenbaues für Vorträge so-
wie zum Selbststudium. 1. Abth. : Maschinen zur OrtsverUnderuug,
Pressen u. Accumulatoreu. 4. Aufl. Mit 125 in den Text gedr.
Holzscht). u. 33 Fig.-Taf. 2 Thlo. gr. b°. (VIII, 318 S.) Wien,
Deoticke. 9 Mk.
Pizzig he Iii, G., Anleitung zur Photographie. 9. Aufl. Mit
lf>6 in den Text gedr. Abbildgu. u. 2G Taf. 12°. (VIII, 360 S.)
Halle, Knapp. Geb. 3 Mk.
Kusch, M., Anleitung zum Gebrauch des Rechenstabes. Auch
für solche, welche nur die Kenntnisse der Volksschule besitzen, gr. 6°.
(19 S. m. 6 Fig.) Wicu, Pichler. 50 Pf.
Sammlung elektrotechnischer Vorträge hrsg. v. Ernst Voit.
gr. h*. Stuttgart, Enke. 1. Bd., 4. Hft. Schoop, P., über die Planti-
Accumulatoren. Mit 28 Abbild. (S. 147— 190.) 1 Mk. — 5. u. 6. Hft. :
lleinke, C, die Hauptbcgriftc der Gleich- u. Wcchsclstromtcchnik
unter Benutzuug mechanischer Hilfsvorstelluugeu. Mit 22 Abbild.
(S. 191—254.) 2 Mk. — 7. u. 8. Hft.: Kohlfürst, die Benützuug
einer u. derselben elektrischen Leitung für verschiedene Betriebe
unter besonderer Berücksichtigung der bei den Eiseubahuen vorkom-
menden einschlägigen Schwachstrom Anordnungen. 2 Mk.
Slaby, A., die Funkcntelcgraphie. Mit 22 Abbildgn. u. 2 Karten,
gr. 8°. (IV, 70 S.) Berlin, Simion. 2 Mk.
Toi hau sen, Alex., Dictiounaire techuologique daus les langues
francaise, anglaise et allemande. Rcvu par Louis Tolhausen. (Vol. I.)
Francais-allemaud-anglais. 4. öd. augmeutee d'un grand Supplement.
8°. (809 u. 105 S.) Leipzig, Tauchnitz. 9,50 Mk.
Vogel, E., Taschenbuch der prakt. Photographie. 5. Aufl. 12°.
(VIII, 287 S. m. 60 Fig u. 5 Taf.) Berlin, G. Schmidt. Geb. 3Mk.
Wcickert, A., u. R. Stolle, praktisches Maschineurechnen
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Erfahruugswerte aus der
allgemeinen u. angewandten Mechanik in ihrer Anwendung auf den
praktischen Maschinenbau. Erläutert durch zahlreiche der Praxis
entnommene Beispiele u. eingeleitet durch eine leiehtfassl. Darstel-
lung der für Maschinenbauer unentbehrlichen Gesetze des allgemeinen
Buchstabenrechnens. Mit über 100 in den Text gedr. Abbild. 3. Aufl.
6. u. 7. Taus. gr. 8°. (VII, 262 8.) Berlin, Polytechn, Buchhlg.
3,50 Mk.
Weiler, W., Wörterbuch der Elcktricität. 3. u. 4. Hft. Leipzig,
Schäfer, a 75 Pf.
Weisbach, Jul., Lehrbuch der Ingenieur- u. Maschinen-Mechanik.
3. Tbl.: Die Mechanik der Zwischen- u. Arbeits-Maschinen. 2. Aufl.
bearb- v. Gust. Herrmaun. 3. Abthlg. Die Maschinen zur Form-
Veränderung. 14.-16- Lfg. gr. 8°. (S. 1223—1548 m. Holzst.)
Braunschweig, Vieweg. 9 Mk.
Weitzel, K. G., Maschinentechniker. 82.-86. Hft. Leipzig,
Schäfer, ä 75 Pf.
Zacharias, Johs., transportable Akkumulatoren. Anordnung,
Verwendung, Leistung, Behandlung u. Prüfuug derselben. Mit 69
Abbild, im Text. gr. h°. (VIII, 259 S.) Berliu, Löwenthal. 7 Mk.
Optik, Akustik und ElastieitÄt.
Boltzmann, Ludw., über vermeintlich irreversible Strahlungs-
vorgänge. 3. Mittheilg. gr. 8°. (6 S.) Berlin, G. Reimer. 50 Pf.
Exner, Frz., u. E. Haschek, über ultraviolette Funkenspectra
der Elemente. X. Mittheilg. (enth. d. Spectra v. Ca, Li, Cr).
gr. 8°. (26 S. m. 2 Taf.) Wien, Gerold. 1 Mk.
Glacebrook, R, T., das Licht. Grundriss der Optik für Stu-
dierende u. Schüler. Deutsch v. E. Zermelo. 8°. (VI, 273 S. ra.
134 Fig.) Berlin, Calvary. Geb. 3,60 Mk.
Kayscr, H., über die Bogeuspectrcn der Elemoute der Platiu-
gruppe. gr. 4°. (44 S.) Berlin, G. Reimer. 2,50 Mk.
Kolacek, Frz., Theorie der Fortpflanzung des Lichtes in ani-
sotropen Medien in induetiver Darstelluug. gr. 8°. (107 S.) Prag,
Rivna«-. 1,80 Mk.
Landolt, H., das optische Drehuugsvermögen organischer Sub-
stanzen u. dessen praktische Anwendung, bearb. unter Mitwirkung
v. 0. Schönrock, P. Liuduer, F.Schütt, L. Berndt, T. Posner. 2. Aufl.
Mit eingedr. Abbild, gr. 8°. (XXIII, 655 S.) Braunschweig, Vieweg.
Geb. 18 Mk.
Mach, Ludw., optische Untersuchung der Luftstrahlen, gr. b°.
(50 S. m. 26 Fig. u. 4 Taf.) Wien, Gerold. 2,20 Mk.
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Planck, Max, über irreversible Strahlungsvorgänge. 3. Mit-
theilg. gr. 8°. (24 S.) Berlin, Reimer. 1 Mk.
Vogel, II. C, einige Bemerkungen über den Kirchhoff 'sehen
Spoctralapparat. gr. 8°. (7 S.) Ebd. 50 Pf.
Erd- und Hinimelskunde.
B ebb er, W. J. van, dio Wettervorhersage. Eine gemein-
verständliche prakt. Auleitung zur Wettervorhersage auf Grundlage
der Zeituugs-Wetter-Karten u. Zeitungs-Wetterberichte für alle Berufs-
arten. Im Auftrage der Direktiou der deutschen Seewarte bearb.
Mit zahlreichen Beispielen u. V2b Abbild 2. Auti. gr. 8°. (XVI,
219 S.) Stuttgart, Enke. 5 Mk.
Becker, E., Tafeln zur Berechnuug der Praecessiou. gr. 4°.
(IV, 91 S.) Karlsruhe, Braun. 5 Mk.
Braun, C, über die Gravitations-Koustante, die Masse u. mitt-
lere Dichte der Erde nach neuereu experimentellen Bestimmungen,
gr. 8°. (44 S.) Münster, Aschendorff. 8U Pf.
Breuner, Leo, Mars-Beobachtungen 1896—97 auf der Manora-
Sternwarte in Lussin Piccolo. gr. 4°. (32 S. m. 3 Taf.) Berlin,
G. Reimer. Kart. 3 Mk.
Spaziergänge durch das Himmelszelt Astronomische Plaude-
reien mit besonderer Berücksichtigung der Entdeckuugen der letzten
Jahre. Mit 7 Taf. u. 23 Textbildern, gr. 8°. (VIII, 399 S.) Leipzig,
E. H. Mayer. 5,50 Mk.
Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen im Systeme
der deutschen Seewarte für das Dezenuium 1886 — 1895. Hrsg. v. d.
Direktion der Seewarte, gr. 4°. (VI, 10 S.) Hamburg, Friederich-
sen. 2 Mk.
Fo erster, W., u. P. Lehmann, die veränderlichen Tafelu
des astronomischen u. chronologischen Theils des preuss. Normal-
kalenders f. It99. Nebst e. allgemeinen statistischen Beitrage von
E. Blenck. gr. 8°. (V, 202 S.) Berlin, Statist. Bureau. 5 Mk.
Handwörterbuch der Astronomie. 10. -12. Lfg. Breslau,
Trewendt. u 3,60 Mk.
Jahrbuch der Astronomie u. Geophysik. Hrsg. v. Herrn J. Klein.
8. Jahrg. 1897. Mit 5 Taf. in Schwarz- u. Chromodruck. gr. rf.
(VIII, 370 S.) Leipzig, E. H. Mayor. Kart. 7 Mk.
— , Berliner astronomisches f. 190) ra. Angaben für die Oppo-
sitionen der Planeten (I)— (422) f. 1898. Hrsg. v. dem Kgl. astronom.
Rechen- Institut unter Leitung v. J. Bauschinger. Der Sammlung
Berliner astronom. Jahrbücher 125. Bd. gr. 8°. (X, 520 u. 8 S.)
Berlin, Düramler. 12 Mk.
— , deutsches meteorologisches für 1896. Beobachtungs-System
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der deutschen Seewarte. Ergebnisse dor mcteorolog. Beobachtungen
an 10 Stationen II. Ordnung u. an 48 Signalstellcn, sowie stündl.
Aufzeichnungen an 4 Normal-Beobachtungs-Stationen. XIX. Jahrg.
Hrsg. v. d. Direktion der Seewarte. Imp. 4°. (VIII, 189 S.) Ham-
burg, Fricderichsen. 13 Mk.
Kalender, astronomischer, f. 1898 Berechnet für den Meridian
D. die Polhöhe von Wien (16° 2u' 22". 3 = lh 5m 21" . 49 östl. Länge
v. Greenwich, 4b°l3'55". 4 nördl. Breite). Hrsg. v. d k. k. Stern-
warte. Der ganzen Reihe 61 Jahrg.; der neuen Folge 17. Jahrg.
gr. 8°. (159. S. u. Tagebuch.) Wien, Gerold. Kart. 2,40 Mk.
Klein, Herrn. J., astronomische Abende. Allgemeinverständ-
liche Unterhaltungen über Geschichte u. Ergebnisse der Himmels-
Erforschung. 4. Aufl. gr. 8°. (XII, 372 S. m. 5 Taf.) Leipzig,
E. H. Mayer. 5,50 Mk.
Krieger, Joh. Nep., Mond-Atlas, entworfen nach den Beobach-
tungen an der Pia-Sternwarte in Triest. I. Bd. Mit 28 Taf. u. An-
sicht der Sternwarte, gr. 4°. (23 S. Text u. 28 Bl. Pausen.) Ebd.
Kart. 12 Mk.
Mazelle, Ed., tägliche Periode des Niederschlages in Triest.
gr. 8°. (37 S.) Wien, Gerold. 70 Pf.
Meyer, M. Wilh., das Weltgebäude. Eine gemeinverständliche
Himmelskunde. Mit 287 Abbild, i. Text, JO Karten u. 31 Tafeln-
gr. 8°. (XII, 677 S.) Leipzig, Bibliogr. Institut. Geb. 16 Mk.
Mitteilungen der Hamburger Sternwarte. No. 3. Schorr,
Rieh., Bemerkungen u. Berichtigungen zu Carl Rümker's Hamburger
Sterukatalogen 1836. 0. u. 1850. 0. Lex. 8°. (50 S.) Hamburg,
Gräfe & Sillem. 3 Mk.
Mohn, H., Grundzüge der Meteorologie. Die Lehre v. Wind
u. Wetter, nach den neuesten Forschungen gemeinfasslich dargostellt.
Deutsche Orig.-Ausgabe. 5. Aufl. Mit 24 Karten u. 45 Holzschn.
gr. 8°. (XII, 419 S.) Berlin, D. Reimer. Geb. 6 Mk.
Neudrucke von Schriften u. Karten über Meteorogie u. Erd-
magnetismus, hrsg. v. G. Hellmann. No. 10 u. 11. gr. 4°. Berlin,
Asher. — 10: Magnetica rara. 1269-1599. P. de Maricourt
F. Falerno. P. Nuues. J. de Castro. G Hartmann. M. Cortea.
G. Mcrcator. R. Norman. W. Borough. S. Stevin. Mit e. Ein-
leitung. 15 Mk. — 11: Wiukler, J. H., B. Franklin, T. F. Dalibard,
L. G. Le Monnier, über Luftelektricität 1746—1753. Mit e. Ein-
leitung. 3,50 Mk.
Oerter, mittlere, von 622 Sternen u. scheinbaro Oerter v. 450
Sternen, nebst ReductioBS-Tafcln f. d. Jahr 1900 u. e. Anh., enth.
mittlere Oerter v. 303 südl. Sternen für 1900 0. gr. 8°. Berlin,
Dümmler. 6 Mk.
Pieper, M., mathematische Erdkunde. Auhang zu Sumpfs
4*
„Sehulpbysik" u. „Grundriss der Physik'1. Mit 12 in deu Text gedr
Orig.-Holzscho. gr. 8°. (40 S.) Hildesheim, Lax. 40 Pf.
Publikationen der Sternwarte des cidgcnöss. Polytechnikum*
zu Zürich. Auf Kosten der „Wolfstiftuug der eidgeu. Sternwarte"
hrsg. v. A. Wolfer. 1. Bd. Wolfer, A., Beobachtuugeu der Sonneu-
oberfläehe in deu Jahren 1887-89. gr. 4°. (XXVII, 41 S. m
15 Taf.) Zürich, Schuithess. 12 Mk.
— des astropbysikalischeu Observatoriums zu Potsdam, gr. 4,J
Leipzig, Engelmann. No. 37. XI. Bd. 4. Stück. Wilsiug, J., Beob
achtuugen veränderlicher Sterne in den Jahren 1881—1885. (54 S.
3 Mk. — No. 38. XI. Bd., 5. Stück: Müller, G., u. P. Kempf, Unter-
suchungen über die Absorptiuu des Stemeulichts in der Erdatmosphäre,
angestellt auf d. Atua u. iu Catania. (V, III, 71 S. m. 3 Fig. u. 1 Tafj
4 Mk.
Riggenbach, Alb, Ergebnisse 7jiihrigcr Niederschlags -Regi-
strierungen in Basel, gr. 4°. (18 S. m. 1 Taf.) Karlsruhe, Brauu.
1,50 Mk.
Sammlung populärer Schriften der Gesellschaft Urania. No. 46
u. 49. gr. 8°. Berlin, H. Paetel. — 48. Spies, P., flüssige Luft u.
tiefe Temperaturen. (18 S. m. 3 Fig.) — 49. Ule, Willi, Falbs
Theorien im Lichte der Wisseuschaft. (16 S.) ä 60 Pf.
Schweiger- Lorch euf cid, A. v\, Atlas der Himmelskuude.
15.— 2 \ Lfg. Wieu, Hartleben, ä 1 Mk.
Thraeu, A., Bestimmung der Bahn des period. Kometen v. Wolf.
(Komet 1884 III u. 1891 II.) Verbindung der Erscheiuuugeu iu den
J. 1884 u. 189: u. Vorausbcrechuuug des Laufes des Kumeteu für
die Erscheinung im J. 189*. gr. 4° (43 S.) Wien, Gerold. 2,6 ) Mk
Veröffentlichungen des hydrographischen Amtes der k. u. k.
Kriegs Mariue in Pola. No. 1— 4. Fol. Wien, Gerold. 13 Mk.
— des kg), preuss. meteorolog. Instituts. Hrsg. durch Wilh. v. Et-
zold, gr. 4°. Berliu, Asher & Co. (1896 II. Hft.) Ergebnisse der
magnet. Beobachten, in Potsdam i. J. 1896 u. internationale magnet.
Simultanbeobachtungen 1896. (13 u. XXXIV S. in. 5 Taf.) 6 Mk.
1897 I. Hft. Ergebnisse der Beobachtungen an deu Statioucu II. u
Hl. Ordnung i. J. 1897, zugleich deutsches meteorolog. Jahrbuch t
1897. Beobachtuugssystem des Königreich Preussen u. benachbarter
Staaten. (56 S.) 3 Mk.
— des kgl. astronomischen Recheniustituts zu Berliu. No. 6.
Bauschiuger, J., genäherte Oppositions-Ephemerideu v. 45 kleinen
Plaueteu f. 1898 Jan. bis Aug. Unter Mitwirkuug mehrerer Astro-
nomen, insbesondere der Herreu A. Berberich u. G. Neugebauer
herausgeg. 4°. (16 S.) Berlin, Dümmler. 1,20 Mk.
— der kgl. Sternwarte zu Bonn. Hrsg. v. Frdr. Küstuer. No. 2.
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KüstikT, F., Untersuchungen über die Eigenbewegung v. 335 Sternen
nach älteren u. eigenen Beobachtungen, gr. 4°. (123 S.) Bonn,
Cohcu. 7 Mk.
Wauner, Stef., populäre Darstelluug u. Erklärung des Föhus.
8°. (25 S.) Winterthur, Kiesehke. 60 Pf.
Zenger, K. W., die Meteorologie der Sonne u. das Wetter i. J.
1888, zugleich Wetterprognose f. d. J. 1898. gr. 8°. (XII, 87 S.
m. 1 Tat.) Prag, Rivoar. 2 Mk.
Nautik.
Ludolph, W., Leuchtfeuer u. Schallsignale der Erde 1898.
27. Jahrg. 8. Aufl. gr. 8°. (XXIII, 400 S. u. Ergäuzungshft. 39 Bl.)
Bremen, Heiusins. Geb. 7,50 Mk.
Seibt, Willi., der selbstthätigc Gezeitenpegel (System Seibt-
Fucss). gr. b°. (8 S. m. 3 Abbild.) Bcrliu, Ernst & Sohu. 80 Pf.
Verzeichnis der Leuchtfeuer aller Meere. Hrsg. v. Reichs-
mariueamt. 8 Hfte. Abgeschlossen am 1. XII. 1897. (Mit je 1 färb.
Tat.) hoch 4°. Berlin, Mutier. 6 Mk.
Physik.
Aunalen der Physik u Chemie. Hrsg. v. G. u. E. Wiedemaun.
Neue Folge 63. Bd. Der ganzen Folge 299. Bd. 1897. 13. Hit
(Festschrift für Gust. Wicdemanu zum 50jähr. Doctorjubiläum.) gr. 6°.
(XVI, 43*5 S. m. Fig.) Leipzig, Barth. 5 Mk.
Arbeiten des physikalisch-chemischeu Instituts der Universität
Leipzig aus den J. 1887—1896. Gesammelt u. hrsg. v. Wilh. Ost-
wald. 4 Bde. gr. 8°. Leipzig, Eugelmann. 36 Mk.
Benndorf, Hans, über das Verhalten rotierender Isolatoren
im Magnetfeld u. eine darauf bezügliche Arbeit A. Campetti's. gr. 8°.
(10 S.) Wien, Gerold. 20 Pf.
Bürkcr, Karl, über die Erzeugung u. physiologische Wirkung
schnell u. laugsam verlaufender maguet. elektrischer Ströme, gr. 8°.
(27 S.) Tübingen, Pietzckcr. 70 Pf.
Conrad, P., Praeparationen für den Physik-Unterricht in Volks
o. Mittelschulen. Mit Zugrundelegung von Individuen. Nach Hcrbarl'-
sclien Grundsätzen bearb. 2. Tl.: Optik, Wärme, Magnetismus u.
Elektrizität. M. 8 Fig.-Taf. gr. 8°. (V, 185 S.) Dresden, Bleyl <fe
Kämmerer. 4 Mk.
Ernecke, Erich , über elektrische Wellen und ihro Anwendung
zur Demonstration der Telegraphie ohue Draht nach Marconi. Ex-
port meutal Vortrag. Mit 12 Abbild. 2. Abdruck, gr. 8°. (15 S.)
«erlin, Gä' tner. 80 Pf.
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Gold stein, E., über die Structur des Kathodcnlicbts a. die
Natur der Lenard'seheu Strahlcu. gr. 8°. (10 S. in. 6 Fig.) Berlin,
G. Reimer. 50 Pf.
Hentze, Willy, analytischo Berechnung elektrischer Leitungen.
Mit 37 i. d. Text gedruckten Figuren, gr. 8°. (V, 81 S.) Berlin,
Springer. Geb. 3 Mk.
Hol hörn, L., über die Vertheilung des iuducirten Magnetismus
im Cylinder. gr. 8°. (10 S. m. 2 Fig.) Berlin, G. Reimer. 50 Pf.
Jäger, G us t. u. Stcf. Moyer, Bestimmung der Maguetisirungs-
zahlcn von Flüssigkeiten u. deren Aeudcruug mit der Temperatur.
(I. u. II. Mittheilg.) gr. 8°. (29 S. m. 7 Fig. u. 31 S. m. 30 Fig.)
Wien, Gerold, ä 80 Pf.
Klemencic-, Ign., über die maguetisebe Nachwirkung bei ver-
schiedenen Feldstärken, gr. 8°. (9 S.) Wien, Gerold. 20 Pf.
Koppc's, K., AufaugsgrUudo der Physik mjt Eiuschluss der
Chemie u. mathemat. Geographie. 21. Auti. (der neuen Bearbeitung
2. Aufl.) Ausg. B. iu 2 Lehrgängen. Für höhere Lehranstalten nach
den preuss. Lehrplänen v. 1892 bearb. v. A. Ilusmauu. 2. Tl.: üaupt-
lehrgang. Mit 31* in den Text gedruckten Holzschuitten u. 1 Stern-
karte, gr. 8°. (X, 472 S.) Essen, Baedeker. Geb. 4,80 M.
Korn, Arth., eine Theorie der Gravitation u. der elektrischen
Erscheinungen auf Gruudlage der Hydrodynamik. 2. Aufl. i.'. Tl.
Theorie der elektrischen Erscheinungen. 2. Anselm Elektromoto-
rische Wirkuugen. (Schluss.) gr. 8°. (VI u. S. 211— 280.) Berlin,
Uümmlcr. 1.50 Mk.
Lchmauu, 0., die elektrischen Lichterscheinungen od. Eut-
laduugen, bezeichnet als Glimmer, Büschel, Fuukeu u. Lichtbogeu,
in freier Luft u. iu Yacuumröhren. gr. b°. (VIII, 569 S. m. Ab-
bildgn u. 10 Taf.) Halle, Knapp. 20 Mk.
Scheel, Karl, über Fernthermometer, gr. 8°. (48 S. m. 9 Ab-
bild.) Halle, Marhold. 1 Mk.
Schumauu, Haus, Einführung iu die neuere Elcktrizitatslebre
iu elementar raathematischer Behandlung. Für höhere Schulen sowie
zum Studium für angehende Elektrotechniker. 8°. (VIII, J15 S. m.
Fig.) München, Wolff. 3,20 Mk.
Schurig, Ewald, die Elektrizität. Das Wissensw ürdigste aus
dem Gebiete der Elektrizität für jedermann leichtverständlich dar-
gestellt. Mit 30 Fig. i. Text. 4. Aufl. 8°. (III, 72 S.) Leipzig,
Möschke. 1,30 Mk.
Tumlirz, 0., die specitische Wärrae des Wasserdampfes bei
coustantem Drucke, gr. 8°. (14 S. m. 2 Fig.) Wien, Gerold. 40 Pf.
Voigt, Wold., die fundamentalen physikalischen Eigenschaften
der Krystalle iu elementarer Darstellung. Mit 52 Fig. i. Text. gr.8°.
(VIII, 243 S.) Leipzig, Veit & Co. 5 Mk.
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Warburg, E., über die Eutstehung der Spitzenentladung. gr. 8°.
(J S.) Berlin, G. Reimer. 5Q Pf.
Weber, H^ über die Differentialgleichungen der elektroly tischen
Verschiebungen, gr. 8°. Ol S. m. 2 Fig.) Ebd. 5Q Pf.
Weinstein, B., Physik u. Chemie. Gemeinfassliche Darstel-
lung ihrer Erscheinungen u. Lehren. Mit M in den Text gedr. Fig.
gr. 8°. (VIII, 422 S.) Berlin, Springer. 4 Mk.
Zwerger, Max, Leitfaden zum Unterricht in der Physik. Nach
der Schulordnung für die humanistischen Gymnasien Bayerns bearb.
Mit 112 in den Text gedr. Fig. gr. 8°. (VIII, Ufi S.) München,
Liodauer. 2,20 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu
Güttingen. Mathematisch physikalische Klasse. Neue Folge. 1.Bd.
No. L Nachtrag, gr. 4^ Berlin, Weidmann. 3 Mk.
— der kgl. süchs. Gesellschaft der Wissenschaften. Mathematisch-
physikal. Classe. 24. Bd. No. II: Wundt, die geometrisch-optischen
Täuschungen. Mit Ü5 Texttig. Lex. 8°. (S. 53—178.; — No. III:
Peter, Bruno, Beobachtungen am sechszölligen Repsoldschen Helio-
meter der Leipziger Sternwarte. II. Abhdlg. Mit 2 Texttig. u. 1 Taf.
Lex. 8°. (135 S.) Leipzig, Tcubncr. ä 5 Mk.
Berichte der sächs. Gesellschaft der Wisseusch. Mathem.-
phys. Classe. 18U7. IV. gr. 8°. Leipzig, Hirzel. 1 Mk.
— dass. 1897. V. u. VI. gr. 8°. Leipzig, Teubner. 3 Mk.
Grosse, W., Unterhaltende Probleme u. Spiele in mathematischer
Beleuchtung. 8°. (V, 252 S. m. llii Fig. u. 1 Taf.) Leipzig, Quaiidt
& Händel. 5,20 Mk.
Sachregister der Abhandlungen u. Berichte der mathem.-phys.
Classe der kgl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 1846—1895.
Lex. 8°. (III u. S. G5-184.) Leipzig, Tcubuer. 2£0 Mk.
Sammlung Göschen. 72^ LL u. 4L Bdchcu. 12°. Leipzig,
Göschen. Geb. ä £ü Pf. TL Doehlemann, Karl, projektive Geometrie
in synthetischer Behandlung. Mit 51 Fig. £102 S.) - 1_L Moe-
bius," A. F., Astrouomie, Grösse, Bewegung u. Entfernung der Himmels-
körper. 0, Aufl. v. Walt. F. Wislicenus. Mit 3fi Abbildgn. u. 1 Karte
des nördl. Sternhimmels. (164 S.) — 4L Schubert, Herrn., Arith-
metik u. Algebra. 2. Aufl. (171 S.)
Sitzungsberichte, Münchener. Mathem. Classe. 1897. 3. Hft.
München, Franz. L20 Mk.
— , Wiener. Mathem.- naturw. Classe. Abth. IIa. lQiL Bd.
.1 u. iL Hft. Wien, Gerold. 3,60 Mk.
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Teil XVI.
X. N i Em ann: 2>er Ririg des Saturn.
Taf. VI.
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Teil XVI.
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Taf.VII.
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Sturm, Ch., Lohrbuch der Aualysis. Uobers. v. Thdr. Gross.
2. Bd. Lex. 8°. (VIII, 351 S. m. 104 Fig.) Berlin, Fischers tech-
nolog. Verl. 7,50 Mk.
Thomae, J., Elementare Theorie der analytischen Funktionen
c. complexen Veränderlichen. 2. Aufl. gr. 4°. (VIII, 150 S. m.
Holzschn.) Halle, L. Nebert. 9 Mk.
Geometrie.
Binder, Willi., die Indulationcn ebener Curvcn Ca\ gr. 8°.
(18 S. m. 4 Taf.) Wien, Gerold's Sohn. 80 Pf.
— , die Tangentenprobleme der Kreis-Epicycloide m. Doppel-
punkt. gr.8°. (14 S. m. 2 Taf.) Ebd. 70 Pf.
B Ottger, Ad f., die ebene Geometrie. Für den Unterricht an
der Realschule bearb. 2. Aufl. gr. 8°. (152 S. m. 138 Fig.). Leip-
zig, Dürr'sche Buchhl. Geb. 1,80 Mk.
Carda, Karl, zur Geometrie auf Flächen constanter Krüm-
mung. gr.8°. (18 S. m. 4 Fig.) Wien, Gerold. 40 Pf.
Erl er, W., die Elemente der Kegelschnitte in synthetischer
Behandlung. Zum Gebrauche in der Prima höherer Lehraustah n
bearb. Mit 30 Fig. im Text. 5. Aufl. v. L. Huebuer. gr.8°. (VI,
60 S.) Leipzig, Teubncr. Kart. 1,20 Mk.
Goettler, Job., conforme Abbildung e. v. confocaleu, ellipti-
schen u. hyperbolischen Kurven n ter Ordnung begrenzten Flächen-
stückes auf der Halbebcne. gr.8°. 31 S. m. 3 Taf.) Passau, Waid-
bauer. 1 Mk.
Henkel, Ludw., Anleitung zur Behandl. planimetrischer Kon-
struktionsaufgaben, gr. 8°. (IV, 20 S. m. 10 Fig.) Bielefeld, Vel-
hagen & Klasing. Kart. 53 Pf.
Heun, Karl, die Vektoreu der Geschwindigkeit u. der Be-
schleunigung des Punktes u. der geraden Linie. Progr. 4°. (28 S.)
Berlin, Gaertner. 1 Mk.
Klug, Leop., dio Contiguration des Pascal'schen Sechseckes im
Allgemeinen u. in 4 speciellen Fällen. gr.8°. (132 S. m. 1 Tab. u.
3 Taf.) Wien, J. Eisenstein & Co. 3 Mk.
Lacke mann, C, die Elemente der Geometrie. Ein Lehr-
u. Uebungsbuch f. den geometr. Unterricht an Gklass. höheren Lehr-
anstalten auf Grund der preuss. Lehrpläue v. 1892 bearb. 2. Tl.
Trigonometrie u. Stereometrie. 3. Aufl. gr. 8°. (G4 S. m. 23 Fig.)
Breslau, Hirt. Kart. 80 Pf.
Lesser, 0., Einführung in den geometrischen Unterricht. gr.8°.
(18 S. m. 14 Fig.) Dortmund, Köppeu. 40 Pf.
4**
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Napravnik, Frz., Geometrie u. geometrisches Zeicheu f.
Knabeu-Bttrgerschulcu. Mit 329 iu den Text gedr Abbildgn. u.
23 Fig.-Taf. Ausg. In 1 Bd. gr.8°. (VIII, 200 S.) Wien, Pichler.
Geb. 2 Mk.
Ploner, Iuuocenz, 0. F. M., die Einheit d. Kegelschnitte.
Bozen, Auer & Co. 1 Mk.
Salmon, George, analytische Geometrie des Kaumes Deutsch
bearb. y. Wilh. Fiedler. 1. Tbl. Die Elemente u. die Theorie der
Flächen 2. Grades. 4. Aufl. gr. 8°. (XXIV, 44S S. m. Fig.) Leip-
zig, Teubner. 8 Mk.
Schuster, M., Aufgaben f. den Anfaugsuutirricht iu der Geome-
trie. gr.8°. (III, 96 S.) Oldenburg, Littmaun. Geb. 83 Pf.
Praktische Geometrie, Geodäsie.
Arbeiteu, die astronomisch-geodätischen, des k. u. k. railitär-
geographischen Institutes in Wien. Publicatiou f. die iutematiouale
Erdmessg. Hrsg. v. dem k u. k. militär-geograph. Institute. gr.4e.
Wien, Lechner. VII , X., XI. Baud. 10 — ; 10 - ; 16 - Mk.
Franke, J. H., geodätische Punktkoordiuirung in sphärischen
Kleinsystemeu. Vergleichende Entwicklgu. im eiuheitl. Koordinaten-
system der bayer. Laudesvermessg. gr. 8°. (VI, 80 S. m. I Karte.)
München, Th. Ackermann. 2,40 Mk.
Koordinaten u. Höhcu sämmtlicher v. d. trigonometrisebeu
Abteilung der Landesaufnahme bestimmten Punkte im Reg.-Bez
Magdeburg. [Aus: „Die Köuigl. prtuss. Landes-Triaugulatiou,
XIV. Thl.] Lex. 8". (IV u. S. 395 -527.) Berlin, Mittler *fc Sol*
Kart. 2 Mk.
Kutscher, H, Geometrie, Feldmessen u. Nivellircu. 2. Aufl.
8°. (IV, 122 S. mit 164 Abbildgn). Berliu, Parey. Geb. 1,40 Mk.
Landes-Triaugulatiou, die königl. preussische. Abrisse,
Koordinaten u. Höhen sämmtl. v. d. trigonometr. Abthcilg. der Lau-
desaufnahme bestimmten Paukte. 14. Thl. Reg.-Bezirk Magdeburg.
Hrsg. v. der trigouomet. Abteiig. der Landesaufnahme. Mit 9 Bei-
lagen. Lex. 8°. (VIII, 527 S.) Berlin, Mittler & Sohn. Kart.
10 Mk.
— dass. Hauptdroiecke. 10. Th. A. Der nördl. uiederländ.
Anschluss. B. Der südl. uiederländ. Anschluss. C. Der belg. An-
schluss. Gemessen u. bearb. v. der trigonometr. Abtheilg. der Lan-
desaufnahme. Mit 2 Uebersichtsblättern u. 16 Skizzen. LfrX. b°*
(X, 275 S.) Ebd. Kart. 10 Mk.
Nielsen, Chr., die Feldmess- u. Nivellierkuude u. das Drai-
nieren. Für deu Uuterrieht an landwirtschaftl. Schulen bearb.
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2. Aufl. Mit 3 Taf. u. lOi Textabbildgn. 8°. (VIII, C 1 2 S.) Bor-
Ii u, Parey. Geb. 2 Mk.
Nivellements-Ergebnisse, die, der trigouomctrischcii Ab-
theilung der Köoigl. pieussischen Landes-Aufnahme. 7. u. 10. — 12.
Hft. 12°. Berlin, Mittler & Sohu. Kart, a 1 Mk.
Veröffentlichung des königl. preussischeu geodätischen In-
stitutes. Bestimmungen v. Azimuten im Harzgebietc ausgeführt in
d. J. 1887 bis 1891. Bestimmung der Läugendifferenz Jerxheim-
Kuiel mittels opt. Signale, gr. 4°. (V,. 86 S. m. 1 Taf.) Berlin,
Stank iewicz. 6 Mk.
Mechanik.
Ahl bor n, Fr., der Schwebflug u. die Fallbewegung ebener
Tafeln in der Luft. Ucber die Stabilität der Flugapparate. 4°.
(32 u. 51 S. m. Fig. u. 2 Taf. ) Hamburg, Fricderiehseu & Co.
5 Mk.
Berg, Otto, über die Schwingungsdauer von Kondensatoront-
ladungen. gr. b°. (31 S.) Freiburg i. B.. Speyer & Kacrner. 1 Mk.
Laucns tein, K, Leitfaden der Mechanik. Elementares Lehr-
buch .f technische Mittelschulen u. zum Selbstunterricht. 3. Aufl.
gr. 8°. (VII, 199 S. m. 191 Abbildgu.) Stuttgart, Bergsträsser. 4 Mk.
Weisstein, Jos, die rationelle Mechauik. 1. Bd. Statik. —
Dynamik des Puuktes. gr. 8°. (XVIII, 350 S. m 97 Fig.) Wien,
Braumüller. 10 Mk.
Technik.
Bell, Louis, Stromverthciluug f. elektrische Bahnen. Deutsche
Bcarbeitg. v. Gust. Rasch, gr. 8°. (VII, 262 S. m. 136 Fig.) Ber-
lin, Springer. Geb. in Lciuw. 8 Mk.
Bibliothek, pliotographische, Nr. 9. u. 10. gr.8°. Berlin,
G. Schmidt. - 9. Schmidt, Haus, Fernobjektiv im Portrait-, Archi-
tekten- u. Landschaftsfachc. Mit 10 Taf. u. 52 Fig. im Text. (VII,
1:0 S.) 3,60 Mk. — 10. Gaedicke, J., der Gummidruck (direkter
Pigmeutdruck). Eine Anleitg. f. Amateure u. Fachphotographen.
Mit 2 Fig. im Text u. 2 Taf. (VIII, 79 S.) ;»,25 Mk.
Eder, Jos. Maria, ausführliches Handbuch der Photographie.
2. Thl. V. Aufl. gr.8°. (XII, 595 S. m. 265 Holzschn.) Halle,
Kuapp. 12 Mk.
Eucyklopädie der Photographie. 33. Heft. Neuhauss, R.:
die Farbenphotographie nach Lippmanu'sVcrfahren. Neue Unter-
suchgu. u. Ergebnisse, gr. 8°. Mit 3 Textbildern u. 1 Taf. in Lichtdr.
VII. 72 S.) Ebd. 3 Mk.
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Fortschritte d. Elektrotechnik. 11. Jahrg. 1897. 4. lieft.
Berlin, Springer, 5,60 Mk.
Gross, AI fr., in Firma Ferd. Gross, die Dynamomaschine.
Kurz gefasste prakt. Anicitg. zur Selbstanfertigg. kleiner Dynamo-
maschinen u. Elektromotoren, nebst Bescbreibg. u. Konstruktions-
zeichngn. einiger Modelle. Für Laien bearb. gr. b°. (36 S.) Stutt-
gart, Wittwer. 1 Mk.
Holzmüller, Gust., die Ingenieur-Mathematik in elementarer
Behandlung. 2. Tl. A. u. d. T.: das Potential u. seine Auweodg.
auf die Theorien der Gravitation, des Magnetismus, der Elektri-
cität, der Wärme u. der Hydrodyuamik, in elementarer BehaudJg.
dargestellt. Mit 237 Fig., zahlreichen Uebungsbeispielen u. e. Anh.
üb. die Masseinheiteu. gr. 8°. (XVII, 440 S.) Leipzig, Teubocr.
Geb. 6 Mk.
Jahrbuch f. Photographie u. Reproductious-Technik f. d. J.
1898. Hrsg. v. Jos. Maria Eder. 12. Jahrg. Mit III Abbildgn. im
Texte u. 30 artist. Taf Halle, Knapp. 8 Mk.
Kaiserling, Carl, Praktikum der wissenschaftlichen Photo-
graphie. gr.8°. (XII, 404 S. m. 193 Abildgn. u. 4 [1 farb.J Taf.)
Berlin. G. Schmidt. 8 Mk.
Meissner, G., Hydraulik. 2. Aufl. 25. u. 26. Lfg. Jena,
Costeuoble. ä 3 Mk.
— , Kraftübertragung. 2. Aufl. 7. u. 8. Lfg. Ebd. ä 3 Mk.
Neu haus s, Rieh., Lehrbuch der Mikrophotographie. Mit 62
Abbildgn. in Holzschu. u. 3 Taf. 2. Aufl.. gr. 8°. (XV, 236 S.)
Braunschweig, Bruhu. 8 Mk.
Pechau, Jos., Leitfaden des Maschinenbaues f. Vorträge so-
wie zum Selbststudium. 3 Abth. Werkzeugmaschinen u. Transmis*
siouen. 2. Aufl. Mit 21 iu den Text gedr. Holzschn. u. 41 Fig-
Taf. gr. 8°. (VIII, 271 S.) Wien, Deuticke. 9 Mk.
Sammlung elektrotechnischer Vorträge, hrsg. v. Ernst Vreit.
1. Bd. 9. Hft. Feldmann, C. P., die elektrischen Transformations-
methüdeu. Mit 31 Abbildgn. — Hummel, G., über Motorelektrici-
tiitszähler. Mit 13 Abbildgu. (S. 321—366) gr.8°. Stuttgart.
Euke. 1 Mk.
Schmidt, K. E. T, Experimental-Vorlcsg. üb. Elektrotechnik-
2 —5. Lfg. Halle, Knapp, a 1 Mk.
Schoop, Paul, Handbuch der elektrischen Accumulatoreu
auf Grundlage der Erfahrgn. u. m. besond. Berücksichtg. der teebn.
Herstellg. gr. 8°. (X, 514 S. m. 193 Abbildgn.) Stuttgart, Koke.
12 Mk.
Weitzel, Karl Geo., dio Schulo des Maschiuentechuikers.
10. IM, 2. Tl. - Pohlhausen, Aug., die Masehinen-Elimeote. 2. Tl.
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(IV u. S. 355-438 m. 12 Fig. u. 11 Taf.) Lex. 8°. Leipzig, Schä-
fer. 3 Mk.
— dass. 87.— 90. (Schluss)-Hft. Ebd. ä 50 Pf.)
Zeitschrift, deutsche, f. Elektrotechnik. Hrsg. Arthur Wilkc.
5. Jahrg. 1898. 24 Nrn. hoch 4°. Nr. 1. 16 S. m. Abbildgn. Halle,
Knapp. Vierteljährlich 2 Mk.
Optik, Akustik und Elastlcitttt.
Bach, C, Elasticität u. Festigkeit. Die f. die Technik wich-
tigsten Sätze u. deren erfahruugsgemäss. Grundlage. Mit in den
Text gedr. Abbildgn. u. 18 Taf. im Lichtdr. 3. Aufl. gr. 8°. (XIX,
570 S.) Berlin, Springer. Geb. in Leinw. 16 Mk.
Ed er, J. M., u. E. Valenta: die Spectra de3 Schwefels, gr. 4°.
(55 S. m. 2 Fig. u. 3 Taf.) Wien, Gerold's Sohn. 1,10 Mk.
Exuer, Frz., u. E. Haschek, über die ultravioletten Fun-
keuspectra der Elemeute. XI. Mitthing, (euth. die Spectra v. Rb,
C#, Va). gr.8°. (25 S. in. 2 Taf.) Ebd. 1,10 Mk.
Guthjahr, Wilhm., die Diakanotik dos Kreises. Progr. 4°.
(28 S. m. 2 Taf.) Berlin, Gaertner. 1 Mk.
Thompsou, Silvanus P., über sichtbares u. unsichtbares
Licht. Eine Reihe v. Vorlesgn ., geh. au der Royal-Institutiou v.
Gross Britannieu. Deutsch v. Otto Lummer. gr. 8°. (IX, 229 S. m.
ca. 150 Abbildgn. u. 10 Taf.) Halle, Knapp. 9 Mk.
Erd- und Himinelskunde.
Diesterwegs populäro Himmelskunde u. mathematische Geo-
graphie. Nou bearb. von M. Milh. Meyer, unter Mitwirkg v. B.
Schwalbe. 19. Aufl. Mit 4 Sternkarten, 2 Uebersichtskarten des
Planeten Mars, e. farbig ausgeführten Darstellg. e. Sonneutiusterniss,
6. Heliograv. e. färb. Spektral -Taf., 6 Vollbildern, 97 in den Text
gedr. Abbildgn, sowie dem Bilduiss des Verfassers in Kupferstich-
gr.8°. (VIII, 428 S.) Hamburg, Grand. 7 Mk.
Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen im Systeme
der deutschen Seewarte f. das Dezennium 1886—1895. Hrsg. v. d.
Direktion der Seewarte, gr. 4°. (VI, 10 S.) Hamburg, Friede-
richsen &. Co. 2 Mk.
Handwörterbuch der Astrouomie. 13. Lfg. Breslau, Tre-
wendt. 3,60 Mk.
Heinrich, Sonnenschein-Dauer in Rostock (landwirtschaftliche
Versuchs-Station) [im J. 1897. (In ganzen u. hundertste! Stun-
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den). Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen, angestellt auf
der auf der landwirtschaftl. Versuchsstation zu Rostock im J. 1*97.
gr. 8°. (2 Tab. u. 1 Taf.) Güstrow, Opitz & Co. 40 Pf.
Jahrbuch des köuigl. sächsischen meteorologischen Institutes.
1896. XIV. Jahr. 2. Abtb. Ergcbuissse der meteorologischen Be-
obachtungen an der Station I. Ordnung Chemnitz im J. lv96. Hierzu
2 Taf. Zugleich deutsches meteorolog. Jahrbuch f. 1896. Beobacb-
tungssytem des Köuigr. Sachsen. Hrsg. vou Paul Schreiber, gr. 4°.
Chemnitz, M. Bülz. (60 S.) 5 Mk.
Kienast, Herrn., das Klima v. Königsberg i. Pr. I. Tbl. Die
Niederschlagsverhältuissc der J. 1848—1897. Fol. (64 S. m. 2 Taf.)
Königsberg, Koch. 3 Mk.
Kogl gruber, Ca'jetan, der angehende Astronom oder leicht-
fassliche Anleitung zur Steinkunde. gr,8°. (III, 51 S. m l Taf.)
Graz, Styria. 85 Pf.
Li zuar, J., die Verteilung der erdmagnetischeu Kraft in Oester-
reich-Ungarn zur Epoche 1890 0 nach deu in den J. 1890— 1 «94
ausgeführten Messungen. II. Tbl. A. Die uormale Vcrtheilg. zur
Epoche 1890' 0. B. Die Slörgu. u. d. störenden Kräfte zur Epoche
1890 0. C. Die normale Vcrtheilg. zur Epoche l8üOO. 1». D'«e
Störgn. der Epoche 1850' 0. E. Säculare Acuderg. F. Formel zur
Berechng. der erdmaguet. Elemente f. e. beliebige zwischen 1850
u. Ifc90 liegende Epoche. gr.4°. 0 6 S. m. 8 Karten). Wien, Gerolds
Sohn. 7,80 Mk.
Plassmann, Jos., Himmelskuude. Versuch c. method. Ein-
führg. in dio Hauptlchreu der Astronomie. Mit 1 Titelbild in
Farbendruck, 216 Illustr. u. 3 Karten. gr.8°. (XVI, 627 S.)
Freiburg i. B., Herder. 13 Mk.
Verhandlungen der Konferenz der Vorstände deutscher me-
teorologischer Centralstellen zu Berlin vom 13. bis 17. X. 1897. gr. 8°.
(31 S. m. I Karte.) Berlin, Asher & Co. 1 Mk.
Veröffentlichungen des königl. preussischen mcteorologi-
Instituts. Hrsg. durch Wilh. v. Bezold. Ergebnisse, der Gewitter- Be-
obachtungen in deu J. i£95 u. 1896 Mit 11 Abbildgn. im Text. gr. 4°.
(XXIX, 34 S.) Ebd. 3 Mk.
— dass. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen in
Potsdam im J. 1896. gr.4°. (XXIV, 119 S. m. 9 Fig. u. 1 Taf.i
Ebd. 9 Mk.
— dass. 1897. 2. Hft. Ergebnisse der Beobachtgn. au deu Sta-
tionen II. u. Ill.Ordnung im J. 1897, zugleich deutsches meteorolog.
Jahrbuch f. 1897. Beobachtungssystem des Königr. Preusseu u. be-
nachbarter Staaten, gr. 4°. (S. 57-110.) Ebd. 3 Mk.
Vierteljahrsschrift d. astrjuom Gesellsch. 32. Jahrg.
3. u. 4. Hft. u. 33. Jahrg. 1. Hft. Leipzig, Eugelmanu. ä Mk.
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Nunt ik.
Heyonga, H., Ortsbestimmung u. Kowpass-Berichtigung nach
neuer Theorie unter Anwendung v. :j verschiedenen Staudlinicn-
Sy stemeu zur Erweiterung, Vervollkommnung u. Vereinfachung der
uautischeu Astronomie. Fol. (IV, 140 S. m. Fig.) Hamburg,
Eckhardt & Messtorff Geb. in Leinw. 10 Mk.
Sammlung Göscheu. 84. Bdchu. Schulze, Frz., Nautik. Kurzer
Abriss des täglich an Bord v. Handelsschiffen angewandten Teils der
Schiffahrtskuude. 12°. Mit 56 Abbildgu. (161 S.) Leipzig, Göscheu.
Geb. in Leinw. 80 Pf.
Physik.
Abhandlungen, physikalische, gr. 4°. (III, H u. 44 S. m.
1 Taf.) Berlin, Georg Reimer. Kart. 4,5C Mk.
Blümel, Aot., über elektrische Entladungsfiguren auf photo-
graphischen Platteu . Progr. 4°. (21 S. m. > Taf.) Berlin, Gacrt-
ner. 1 Mk
Bott, Paul, graphische Darstellung elektrischer Wechsel-
ströme. Progr. 4°. (35 S-) Ebd. 1 Mk.
Graetz, L., die Elektricität u. ihre Anwendungen. Ein Lehr-
u. Lesebuch. Mit 490 Abbildgn. 7. Aufl. gr.8°. (XII, 584. S.)
Stuttgart, Engclhorn. 7 Mk.
Gross, G., dir mechanische Wärmetheorie (Thermodynamik)
unter besond. Berüeksieht. der Molekulartheorie u der sich daraus
ergebeuden Erweiterung des Anwendungsgebietes der Thermodyna-
mik; nebst Anweudgn. auf Wärmemotoren, Kältemaschinen u. andere
techu. Einrichtgn. Leichtfasslich behandelt. 1. Bd gr. 8°. (XIII,
254 S. m. 47 Abbildgn.) Jena, Costcuoble. 8 Mk.
Hann, P., weitere Beiträge zu den Grundlagen f. e. Theorie
der täglichen Oscillation des Barometers, gr. 8°. (79 S.) Wien,
Gerold's Sohn. 1,70 Mk.
Helmholtz, H. v., Vorlesungen üb. theoretische Physik. Hrsg.
v. Arth. König, Otto Krigar Menzel, Frz. Richarz, Carl Runge.
I. Bd. 2 Abth. u. III. Bd. Lex. 8°. Leipzig, J. A. Barth. 27 Mk.
Jäger, Gust. u. Stef. Mayer, Bestimmung der Magueti-
sirungszahlen von Flüssigkeiten u. deren Aenderung in der Tempe-
ratur. gr.8°. (9 S. m. 9 Fig.) Wien. Gerold. 30 Pf.
Ke rutler, Frz., die Möglichkeit einer experimentellen Ent-
scheidung zwischen den verschiedenen elektrodynamischcu Grundge-
setzen. Nachtrag zu der Abhandig: „Die elektrodynam. Grundges.
u. das eigentl. Elementargesctz". gr. 8°. (18 S.) Budapest (II),
Selbstverlag. 50 Pf.
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Müller-Pouillet's Lehrbuc v 0tto Lummer. (In 3
9. Aufl. v. Leop, Pfaudler unter TM** gFarbcndr. 2. TW. 2. B<L
Bdn.) Mit 2981 Hottft »• 13 la;- R „ 2 Abth. XIV, 768 S.)
2 Abth. gr.8°. (l Jfcttk ^g. 1XS., u. .
Braunschweig, Vieweg. 10V}k- ... Einfubrung in die mathe
N ernst, W., u. A. ScTI^»^eüsc'ba{ten. Kurzgefaßtes Lehr-
matischo Behandlung der NaturlL mitbesoud. Berücksicht. der
buch der Differential- u. Inte^ralre^^^ pjg.) München. Di
Chemie. 2. Aufl. gr. 8°. (XII, 33iT
E. Wolff. 9 Mk. ^ Gräfte. Darlegung n. ge-
Neumann, Carl, die elektrischen ^B^,u entwickelten raatbe-
nauerc Betrachtung der v. hervorrag. rhysikc«L)U Hermann v. Hell
mat. Theorien. 2. (Schluss-)Thl. Ucber die angestellten Unter-
bolz in seinen älteren und neueren Arbeitern «Teubner. 14 Mk
suchungeu. gr. 8°. (XXXVII, 462 S.) Leipzig. ■ ^hre Erzeugung i
Pfitzner, H., die elektrischen Starkströme, » ^H. gr.8°. (IV,
Anwendung. In leichtfassl. Weise dargestellt. .">. An L 2,75
100 S. m. 47 Fig. auf 5 Taf.) Dresden, Th. Jentsch» fcfiust.,11
Sammlung Göschen. 7t'.. u. 77. Bdchn. .lä^er, ■ Lg.) ^ ^vei
tische Physik. I. Mechanik u Akustik. (155 S. m. Vm in Lei
u. Wärme. (156 S. m. Fig.) 12°. Leipzig, Göschen. Gel
ä 80 Pf.
Schweidler, E. R. v., Messungen an Flammen u.
troden. gr. 8°. (9 S. m. I Fig.) Wien, Gerold'* S. 20 Pf
Weiler, W., Wörterbuch d Elektricität. 9 —11. Hft.
Schäfer, ä 75 Pf.
Weinhold, Ad f., F., Physikalische Demonstrationen,
tung zum Experimentiren im Unterricht an Gymnasien, Realgymnasien?
Realschulen u. Gewerbeschulen. 3. Aufl. Mit 4 lith. Taf. u. gegen
550 in den Text gedr. Holzschn. (In 3 Lfgn.) 1. Lfg. Lex. 8«.
(S. 1—240.) Leipzig, Quaudt & Händel. 8 Mk.
Wicdcmann, Gust., die Lehre v. der Elektricität. 2. Aul
Zugleich als 4. Aufl. der Lehre vom Galvauismus u. Elektromagne-
tismus. 4. Bd/gr.8°. (XIII, 1237 S. m. 269 Holzst.) Braunschweig,
Vieweg. 32 Mk.
Vermischte Schriften.
Abhandlungen der königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen. Mathematisch-physikal. Klasse. Neue Folge. 1. BM
Nr. 2. Brendel, Mart., Theorie der kleinen Plaueten. 1. Tl. gr. 4*.
(171 S.) Berlin, Weidmann. 16 Mk.
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Abhandlungen der kaiserl. Leop.-Carol. deutschen Akademie
der Naturforscher. 71. Bd. Nr. 5. Schilling, Frdr., Geometrisch-
analytische Theorie der symmetrischen S-Functionen m. e. einfachen
Nebenpunkt, gr. 4". Mit 2 Taf. (S. 207— 300). Leipzig, W. Engel-
mann. 7 Mk.
- mathematische, gr. 4°. (III, 32 S. m. 3 Taf. ) Berlin, G.
Reimer. Kart. 3,50 Mk.
Berichte, raathematische u. naturwissenschaftliche aus Ungarn,
Hrsg. v. Roland Baron Eötvös, Jul. König, Karl v. Than. Red. v.
Aug. Heller. 14. Bd. 1895-96. gr.8°. (XVI, 437 S. m. Fig.)
Budapest, Kilian. 8 Mk.
Hausschat/ des Wissens.. 215. Ilft. Maser, II., die Physik.
5. Ilft. gr. 8°. (I. Bd. S. 145—102) Neudamm, Neumann, a
30 Pfg.
Ilullmann, K. mathematische Abhandlungen. I. Die Reihen.
II. Die Dreiteilg. des Winkels. III. Das delische Problem, gr. 8°.
(52 S. m. Fig.) München, J. A. Fiusterliu Ncbf. 1,50 Mk.
Jahresbericht der deutschen Mathematiker- Vereinigung.
G. Bd. 1897. 1. Hft. Enth. dio Chronik der Vereinigung f. d. J.
lbU7, sowie kurze Berichte üb. die auf der Versammlung in Braun-
schweig geh. Vorträge. Hrsg. v. G. Hauek u. A. Gutziner. gr. 8°.
L (142 S.) Leipzig, Teubner. 4 Mk.
I Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften. (Nr. 12 u.
1 96). — 12. Kants allgemeine Naturgeschichte u. Theoriedes Himmels
A ed. Versuch v. derVerfassg. u. dem mechan. Ursprungo des gauzen
S \\ «It-ebäudes nach Newtonischen Grundsätzen abgehandelt 1755.
jj Hrsg. v. A. J. v. Oeningen. (Neuo Aufl.) 8°. (158 S.) - 96. Ncwton's,
flsir Isaac, Optik od. Abhandlung üb. Spiegelungen, Brechng., Beuggn.
■ u. Farben des Lichts. (1704). Uebers. u. hrsg. v. William Abend-
■ roth. I. Buch. Mit dem Bilduiss v. Sir Isaac Newton u. 46 Fig.
r im Text. (132 S.) 8°. Leipzig, W. Eugelmann. Kart, ä 2,4'J Mk.
Sammlung, Göschen. 51. Bdchn. Bänklen, 0. Th., Formel-
sammlung u. Repetitorium der Mathematik, enth. die wichtigsten For-
meln u. Lehrsätze der Arithmetik, Algebra, algebraischen Analysis,
ebenen Geometrie, Stereometrie, ebenen u. sphär. Trigonometrie,
mathemat. Geographie, analyt. Geometrio der Ebene u. des Raumes,
der Differential- u. Integralrechng. 1 2°. Mit 18 Fig. 2. Aufl. (229 S.)
Leipzig, Göschen. 80 Pf.
Schubert, Herrn., mathematische Mussestunden. Eine Sammig.
v. Geduldspielen, Kunststücken u. Untcrhaltungsaufgaben mathemat.
Natur. 8°. (V, 286 S.) Ebd. Geb. 5 Mk.
Sitzungsberichte der königl. böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe.. Jahrg.
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18lJ7. 2 Bde. Mit 43 Taf. u. 31 Textfig. (In böhm. u. deutscher
Sprache), gr. 8°. Prag, Rivntf. ä 12 Mk.
Sitzungsberichte, Münchener. Mathemat. Classe. 1893.
1. Hft. München, Franz' Verl. 1,20 Mk.
— Wiener. Math.-natur. Classe I. Abthl. 106. Bd. 8.— 10.
Hft. Wien, Gerold. 1 Mk.
— dasselbe. Abth. IIa. 106. Bd. 7.-10. Hft. Ebd. 15,70 Mk.
— dasselbe. Abth. IIb. 106. Bd. 8.-10. Hft. Ebd. 3 Mk.
Zeitschrift f. Math. n. Physik, hrsg. unter der Red. v. R
Mehucke u. M. Cantor. Supplement zum 42. Jahrg. Der Supple-
mente XIII. gr. 8°. Leipzig, Teubner. 8 Mk.
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Teil XVI.
XVH.Salfner: Schnitt 3 geraden nach Dreieck mit je<jeb. Kinkel ji.
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Literarischer Bericht LX1V.
36
Litterarischer Bericht
LXIV.
Methode und Principien.1
Melanges de geometrie euclidienne et non eaclidienne. Par
P. Mansion, Professour ä l'Universite de Gand. 38 S.
Es werden Relationen zwischen der enklidschen , lobatschefski-
schen und riemannschen Geometrie ans Licht gezogen, deren zwei
letztere sich dadurch von der euklidschen unterscheiden, dass die
lobatschefskische von den euklidschen Axiomen 11. und 12. (hier
genannt Postulat 5. und 6.) nur das Axiom 12, die ricmannsche nur
das Axiom 11. aufnimmt. Voraus geht die Zusammenstellung
der Sätze von Legendre, Saccheri, Lambert, Taurinus, Gauss,
welche schon vor Lobatschefski die euklidische Grenze in eukli-
discher Geometrie übersehritten haben. In vorliegender Aus-
gabe ist mit dieser Schrift eine andere desselben Verfassers ver-
bunden: „Methode elementaire d'cxposition des prineipes de la geo-
metrie non euclidiennc" — welche von der sphärischen Geometrie
aus auf die nichteuklidsche übergeht. H.
Eine Theorie der Gravitation und der elektrischen Erscheinun-
gen auf Grundlage der Hydrodynamik. Von Dr. Arthur Korn,
Privatdocent au der Universität München. Zweite Auflage. Berliu
lr9& Ferd. Dümmlcr. 277 S.
Das Princip der Abfassung des Werkes wird hier im Vorwort
ausgesprochen Dass der Verfasser bei seinen au die Hypothese
Arcb. d. Math. u. Phjr«. 2. "oihe, T. XVI. 4
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37
Lhttrarischer Bericht LXIV.
gestellteu Forderungen über die Beziehung zwischen Theorie und
Hypothese ohne Erörteruug hinweggeht, ist freilich im Grunde zu
lässig, sofern diese Beziehung als rein logische wol bekannt sein
sollte. Um seine Aufstellung zu beurteilen, köuneu wir nicht umhin
darauf einzugehen. Eine Theorie fordert die Scheidung der eiuzelueo
Elemente der Erscheinungen, welche je einem Causalgesetz unter-
liegen. Das Causalgesetz des isolirten Elements ist die Hypothese.
Der Verfasser misst nuu „den Anspruch der Hypothesen auf Aner-
kennung" nach zwei Eigenschaften: 1) ihre formale Einfachheit, 2)
ihre unmittelbare Anschauung (Intuition). Er verzichtet gleich an-
faugs auf exacten Ausdruck der Bedingungen, ja er räumt sogar, als
ob beide einauder beeinträchtigten, der zweiten Forderung ein veto
gegeu die erste ein. In der Tat entbehren beide der Objectivität.
Wir wollen sie deshalb nicht vcrwerfeu : sie stehen nach der hier
waltenden Autfassung nur an unrechter Stelle; bei genauer logischem
Eingehen kann man sie wol in objcctiv geltende und einauder nicht
beeinträchtigende Forderungen überführen. Dass die das Gesetz aus-
drückende Function eiufach sei, ist nicht uotwendig; wol aber
müssen die Erscheinungen in ihre einfachsten Bestandteile zerlegt
werden (wie die Radicale in der Chemie). So ist z. B. die Newton-
sehe Fuuctiou der Auzichung in ihrer Einfachheit nicht genau
richtig (die genauere, auch für kleine Entfernung geltende, wird noch
gesucht); wesentlich aber an der Newtou'schen Hypthesc ist, dass
die Bewegung aller starren Körper auf ein und dasselbo Auziehungs-
gesetz zweier Massenpunkte zurück geführt wird. Diese Bedinguug
ist exaet und objcctiv. — Auch die unmittelbare Anschauung können
wir nicht ganz entbehrlich machen; nur hat sie keine Beziehung
zum Causalgesetz, sondern beruht auf Anticipatiouen in den ele-
. mentarsten Begriffen von Kaum und Materie, die nie in Frage
gestellt sind. Von ihnen ist bisher keine Hypothese berührt worden.
Dagegen hat sich in neuster Zeit eine erschreckende Meuge Litte-
ratur breit gemannt, die im Namen angeblich mangelnder Intuition,
insbesondere gegeu die Hypothese der Fcrnwirkuug die unsinnigsten
Einwände erhoben hat, und der Verfasser hat, obgleich er die mei-
sten Aufstellungen derart widerlegt, jene Erzeugnisse unreifer Ver-
staudeseutwickeluug einer Berücksichtigung für wert gehalten, indem
er doch in der Hauptsache auch von seinem Standpunkte damit
einverstanden ist, dass der Feruwirkung die unmittelbare Anschauung
fehle, dieselbe also zu verwerfen sei. Diese Behauptung zu begrün-
den hat er nicht versucht und möchte auch unmöglich sein; das
Gegenteil zeigt sich beständig im gewöhnlichen Leben : im Gespräche
z. B. erscheint die Wirkung der Rede unmittelbar als Fernwirkung;
erst hinterher kann man nach de» vermittelnden Vorgängen fragen,
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LiUtrarucker Bericht LXIV.
38
die nicht einmal bis ans Ende bekannt sind. Begreiflieh suid freilieh
aueh in jenen Dachträglicheo Erklärungsversuchen die plumpsten
Irrungen von Laien dureh Befangenheit in gedankenloser Gewohn-
heit; deuu es gibt auch Fälle unentbehrlicher Vermittelang zur Er-
reichung menschlicher Zwecke. Minder begreiflich ist es, dass ein
wissenschaftlicher Forseher durch die vielen Aeusserungen derart
dazu vermocht worden sei, das unerfüllte Bedürfniss der Intuition
anzuerkennen. Annehmbarer ist vielmehr die Vermutung, dass der
Verfasser den zahlreichen Stimmen nur beigetreten ist, um zu Gun -
sten seines Verlegers von der Menge etwas an Popularität für seine
Hypothese zu profitiren. Dem Vorstehenden zufolge hat die Hypo-
these überhaupt keiner subjecten Forderung eines Dilettanten-Publi-
cums, sondern nur der einen objectiven Bedingung zu gcuügen, dass
durch sie die anf eine beliebige Epoche folgenden Vorgänge iu
einem isolirten materiellen System eindeutig bestimmt sind. Der
Verfasser entscheidet sich für die von B,erkncs der Hydrodynamik
zugrunde gelegte Hypothese, um nachzuweisen, dass sie auch auf die
Hert/.'sche Theorie der Elektricität anwendbar ist. Die Abschnitte
des Werkes sind folgende: 1. Teil: Grundlage der Hydrodynamik
und Theorie der Gravitation: Bewegung starrer Körper in einer ge-
wöhnlichen Flüssigkeit. Bewegung pulsirender Kugel in wirbelloser
Flüssigkeit, oscillirende Kugeln und starre Hinge in gewöhnlicher
Flüssigkeit ; 2. Teil;. Theorie der elektrischen Erscheinungen: pondero-
motorische Wirkungen, elektrisch pulsirende Kugeln, elektromoto-
rische Wirkungen; Theorie Maxwell's und ihre Einwirkung auf
neuere Theorienbilduugen. Hoppe.
Grundziige der kinetischen Naturlchre. Von Baron N. Del-
lingshauseu. Heidelberg 1898. Carl Winter. öliG S.
Diese Bearbeitung der Naturlehre folgt dem Gedanken, dass die
Lehre erst von da an eine wissenschaftliche sei, wo sie alle Vor-
gänge als Bewegungen eiues allgemeinen, unterschiedslosen Substrats
darzustellen vermag. Die Gegenstände der einz Inen Lehren sind
folgende: die Form der innen» Bewegungen, der innere Arbeitsvorrat
der Körper, die Energie der freien Bewegungen, die äussere Be-
wegung der Körper, die Gesetze des Stesses, die Körper unter einem
Drucke, die Sonnenenergie und die innere. Erdwärme, die Schwere
der Körper, die Zustandsäuderungen der Körper, die chemischen
Erscheinungen, verschiedene Erscheinungen (darunter auch Licht,
Elektricität und Magnetismus), die weitere Aufgabe der Naturlehrc.
IL
4*
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1
39 Litterarischer Bericht LX1Y.
La theorie des paralleles dämontrec rigoureusement. Essai sur
le livre Iar des Clements d' Euclide. Par Michel Frolov. Paris
189?. Carre et Naud. Bale et Gcneve. Georg et Co. 46 S.
Die Schrift bietet viel Interesse durch Vereinigung der gesamten
Litteratur der Neuzeit, welcho aus der Forschung betreffend das
Parallelenproblem hervorgegangen ist, indem sie genügeudo Vertraut-
heit mit mathematischer Logik bekundet, um alle Forschungswerke
in gutem innern Zusammenhange wiederzugeben. Dies wird schon
in der Vorrede begonneu, dann in der Einleitung, dann in dem bis-
jetzt erschienenen, ebene Geometrie, erstes Buch betitelten Teile der
Schrift fortgesetzt. Die Abschnitte des 1. Buches sind: geradlinige
Figuren, Senkrechte und Schiefe, Dreiecke, Vielecke. Summe der
Vieleckswinkel, Parallelen. Es enthält IS Lehrsätze, Mit Lehrsatz
14. „Die Summo der Winkel eines Dreiecks kann nicht kleiner als
2 Kechte sein" — macht der Verfasser, nämlich durch Ergänzung
des Legendre'schen Satzes „Sie kann nicht grösser sein" — einen
neuen Versuch den Parallelensatz zu beweisen. Da er über seinen
ersten Beweisversuch, dessen Fehler im 61. litt Bericht Seite 6 an-
gezeigt ist , sich nicht äussert , so mag die Kritik des neuen Ver-
suches vorbehalten bleiben. Hoppe.
Lehrbücher.
Die elementare systematische und darstellende Geometrie der
Ebene in der Mittelschule. Erster und zweiter Curs für die Hand
des Lehrers bearbeitet von Dr. K. Fink, Rektor der Realanstalt
zu Tübingeu. Mit 10 Figurentafeln und £4 Blättern für die dar-
stellend geometrischen Uebungen gezeichnet von Reallehrer Auer in
Tübiugen. Tübingen 1896. H. Laupp. 151 S-
Es wird eine Reihe von Lehrstundeu vorgeführt, worin der
Lehrer über einige vorgezeigte Modelle von Raumgebilden grössten-
teils nur Fragen an die Schüler richtet, die sie aus ihrer Anschauung
zu beantworten haben; die daraus gezogenen allgemeinen Urteile
fügt er selbst einzeln an. Von Beweisen ist auch einmal die Rede,
doch handelt es sich nur um deren vorgeschriebene Form. Im
1. Cursus wird gezeigt: die Elemente des Raums; Richtung, Dimen-
sion, Aufgabe der Geometrie; die elementaren Mittel der Darstellung
der mathematischen Raumgebildc ; Bewegungsfähigkeit der Figuren,
Distanz, Winkel, ideutische Gebilde, centrale und axiale Symmetrie ,
parallele Gerade, Paralleleubüschel verschiedener Richtung; Ein-
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Litterarischer Bericht LX1V.
40
leitung in die Lehre vom Dreieck, Viereck uud Vieleck; Parallcl-
verschiebung, Drehung, Uraklappung eiuer Figur; das Dreieck; der
Kreis; das Viereck, desseu besondere Arten, einfachsten Flächen-
Satze, -Bcreehuuugen uud -Verwandlungen, Verjüngungsmassstab.
Im 2. Cursus: Euklidische Axiome und Beweisformen', Aufgaben-
lösung; einige weitere Flächensätzc , Ausziehen der Quadratwurzel
auf geometrischem uud rechnerischem Wege ; ahnliche Figuren,
Aehnlichkeitspunkt; stetige Teilung, Sätze über gewisse regel-
mässige Figuren; regelmässige Vielecke uud ihre Berechnung,
Kreisberechnung; harmonische Elemente; Sätze des Menelaus und
Ceva, harmonische Elemente am Viereck uud Vielseit, Aehn-
liehkeitsaxen und Aehuliekeitsecutra bei 3 Kreisen; Anwendung der
Sätze des Menelaus und des Ceva auf besondere Fälle des Dreiecks
und Vierecks; Potenz eines Punktes mit Bezug auf einen Kreis,
Potenzlinic, potenzhaltendc Punkte zweier Kreise; das Berührungs-
problem des Apollonius. Ziel des Unterrichts scheint hier überall
Bekanntschaft mit den Gegenständen und Kesultateu der Doctriu zu
sein; alle Urteile beruhen auf Autorität des Lehrers, auf exacU
Schlüsse wird nicht eiugegaugen.i Die Selbsttätigkeit der Schüler
liegt nicht sowol in der Beantwortung der Fragen, die ja stets durch
Controlo des Lehrers vor Irrtum geschützt ist, sondern im Zeichnen
der Figuren, wozu viel Uebuugsstoff dargeboten ist. Dem Buche
voraus geht eine ausführliche Darlegung der Grundsätze des Ver-
fassers, nach welchen es bearbeitet ist. Daraus sei hervorgehoben,
dass die projective Geometrie, schon ehe zu ihr übergegangeu wird,
bei jeder Gelegenheit vorbereitet werden soll. Dazegcn ist nirgends
die Absicht ausgesprochen, noch zu rechtfertigen gesucht, die Pflege
der mathematischen Logik so geringschätzig beiseite zu lassen, wie
es in der Tat geschieht. Ein Anhaug gibt die Geschichte der Geome-
trie. Die für die Hand des Schülers bearbeitete Sammlung von
Aufgaben ist im 62. litt. Bericht, Seite 16 besprochen. Hoppe.
Ausführliches Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für höhere
Schulen und Lehrerseminare, besonders zum Selbstunterricht. In
engster Verknüpfung mit der Geometrie zur Vcrsinnlichung der Zahl-
begritfe, Theorien, Operationen, Lehrsätze und Auflösungen von
Aufgaben systematisch bearbeitet von Werner Jos. Schüller,
Seminarlehrer in Boppard am Ilhein. Zweite, um die Logarithmen
vermehrte Ausgabe. Mit 54 Figuren im Text. Leipzig 1897. B.
G. Teubuer. 478 S.
Das Buch ist nach wissenschaftlichen Grundsätzen bearbeitet.
Diese sind Im Vorwort besprochen, jedoch nur nach sehr oberfläch-
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Litte, arische, Bericht LXIV.
liehen Gesichtspunkten motivirt. Was liier als Verbesserung her-
vorgehoben wird, weist auf ein von der trügerischen formalen
Logik geschaffenes Vorurteil hin, das nur einzeln als pädagogi-
scher Miserfolg beachtet wird, während der allgemeine Irrtum
sieh noch immer behauptet. Gleichwie eine geschlossene Linie im
Kaume kein Feld bestimmt, solange dessen Fläche nicht in exteuso
bekannt ist, so wird auch kein Begriff durch Deüuition Eigentum
des Schülers, wenn dieser nicht vorher schon den Inhalt gekanut
hat. Hieraus erklären sich genügend die vom Verfasser nur er-
fahruugsmässig angeführten Umstände, denen er im vorliegenden
Buche abzuhelfen denkt, die man aber auch, wenn man ihren Grund
im Auge hat, durch Handhabung des Unterrichts vermeiden oder
unschädlich machen kann. Ks wird angeführt, dass die iuduetive
Methode das Lernen leichter macht als die deduetive. Sehr be-
greiflich; deuu die deduetive geht, im Allgemeinen begiuneud am
Begriffsinhalte vorbei, die iuduetive in seinem Gebiete herum. Die
iuduetive liefert also, was die deduetive voraussetzt; ist aber der
Begriff gewonnen, und wird seiu Inhalt im Bcwusstsciu erhalten, so
ist der directe Erkenntnissweg der ausschliesslich deduetive. Das
anfängliche Bedürfuiss der Iuductiou schwindet aber im Fortgang
der Lehre zu einem Minimum zusammen, wenn gemäss dem synthe-
tischen Aufbau der Theorie der neue Begriff immer seiueu Inhalt
im alten schon grösstenteils vorfindet Ferner wird angeführt, dass,
wie viele Stimmen behaupten, die Arithmetik wegen der abstracten
Natur ihrer Gegenstände Schwierigkeit böte, „ungeuiessbar" sei und
mit Unlust erlernt würde. Der Verfasser eilt dem Umstand abzuhelfen,
ohne zu fragen, ob die Klage Grund hat. In der Tat wird uirgeuds
der Schüler unmittelbar in das Gebiet der abstracten Zahl eingeführt ;
denn in der untersten Gasse, selbst der Gymnasien, wird nur mit
benannten, also concreten Zahlen gerechuet. Der nachherige Ueber-
gang zur abstracten Zahl aber vollzieht sich ganz von selbst unmerk-
lich durch das Zählen und die dekadische Schreibung, bei wel-
cher das Bewusstseiu vom verschiedneu Werte der Einheit immer
erhalten bleibt. Dass es ein Misgriff ist, weun Manche eine angeb-
liche Schwierigkeit vornehmlich der Arithmetik in der abstracteu
Natur ihrer Gegenstände Buchen, erhellt auch, wenn mau beachtet,
dass die Gegenstände der Geometrie gleicherweise abstract sind; sie
abstrahirt vom Stoffe wie die Arithmetik von der zu wählenden Ein-
heit. Die Abstraction ist ein notwendiges Glied in der EntWickelung
der Begriffe und bezeichnet darin eine neue Stufe ebensowol in der
Geometrie wie in der Arithmetik. Im Vorwort wird auf eine ganz
andre Eigenschaft der Geometrie Gewicht gelegt, nämlich die soge-
nannt«' Anschaulichkeit. Diese beruht (was hier nicht ausgespiochen
ist) auf einer wesentlichen und dem Verständnis sehr forderlichen
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Litterarischer Btricht LXIV.
42
Transformation. Ein System, welches ursprünglich vom Gedanken
nur successiv, also in einer Zeit durchlaufen werden kann, lässt sich
in einfachen Fällen, durch räumliche Darstellung wiedergeben, so
thiss es gleichzeitig im ganzen überschaut wird, dem zufolge die ent-
ferntesten Partien in ihrer Beziehung erkannt werden können. Die
Ausführung berücksichtigt nun mit Mass uud nach selbständigem
Urteil vorgehend, unbeirrt durch vorgenannte Stimmen Unkuudigee,
die im Vorwort berührten Punkte. Die Methode ist nicht wesentlich
abweichend von der üblichen; doch zeichnet sich das Verfahren aus
durch äusserste Ausführlichkeit und Gründlichkeit in den Priucipieu.
Zu erwähnen ist besonders die Anwenduug der Coustruction zur
Darstellung des Zahlengebiets, erst des reellen bei Einführung der
Negativen, später des complexeu bei Einführung der Imagiuäreu.
Zu vermeiden ist natürlich der Schein, als wäre der Begriff der
Negativen und der Imaginären aus der Geometrie entlehnt, eine
Täuschung die vielleicht bisher von Anwendung der Coustruction
abgehalten hat, aber bei vorliegendem Verfahren nicht wol möglich
ist. Die Abschnitte des Buchs sind nach eiuer Einleitung und den
Rechnungsarten 1., 2. und 3. Stufe nebst Inversion und Erweiterungen
des Zahlbegriffs: Zahlentheorie, Proportionen, Gleichungen 1. und
2. Grades, Determinanten, irrationale, imaginäre, complcxs Zahlen.
Dann folgen viele Ergänzungen, erst uuter diesen die Theorie der
Logarithmen als zweite Inversion der Potenzen. H.
Geometrie.
Die Elemente der analytischen Geometrie. Zum Gebrauch au
höheren Lehranstalten sowie zum Selbststudium. Mit zahlreichen
Uebungsbeispielen. Erster Teil. Die analytische Geometrie der
Ebene. Von Dr. H. Ganter, Professor an der Kautonsschule in
Aarau, und F. ltudio, Professor am Polytechnikum in Zürich. Mit
54 Figuren im Text. Dritte, verbesserte Auflage. Leipzig 1897.
B. G. Teubncr. 176 S.
Die 2. Auflage ist im 55, litt- Bericht, S 28 besprochen. Die
Verbesserung bezieht sich auf Gruppiruug und Präcision einiger
Ausdrücke. Die rebungsbeispiele sind um 31 vermehrt. H.
Projectivo Geometrie in synthetischer Behandlung. Von Dr.
Karl Dochlemann, Privatdocent an der Universität München.
Mit 57 Figuren. Leipzig 1898. G. J. Göschen. 162 S.
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LitUraritcher Bericht LXJV.
Diese übersichtliche Behandlung wird namentlich denjenigen ,
welche sich nicht produetiv mit projectiver Geometrie beschäftigen,
zur Kenntnissuahmc der Nomenclatur und der Dogmen willkommen
sein. H.
Mechanik.
Over zekero trillinojeu van hoogero orde van abnormale inten-
siteit (relatietrillingeu) bei meehauismen met meerderc gradeu van
vrijheid, Door D. J. Körte weg. (Verhandlingen der Koninkl.
Ak. v. Wet. te Amsterdam. Eerste sectic. Deel V. No. 8) Am-
sterdam 1897. Johanues Müller. 4°. 31 S.
Ein System gleichzeitiger Vibrationcu wird durch eine nach Co-
siuus der Perioden fortschreiteude Reihensumme dargestellt. Es
werdeu nun einzelne Fälle berechnet. Nach Defiuition, Auftreten
uud Untersuchung der Gesetze der Intcnsitätserhöbung der „Rela-
tiousschwingungen", Bedeutung in der Mechanik, der Lehre vom
Ton und Licht und Darlegung der Ausicht von Routh, dergemäss
eiue scharfe Grenze bei Einfiuss eiuer Relation ist, je nachdem die
absolute CoeinYientensumme < oder >► 4 ist, werdeu 3 Arten von
Relationsschwingungen unterschieden, Relatiousschwingungeu höben
Grades. S1>4; Erscheinungen im Spectrum. Der Fall £j = 4.
Der Fall 5, =-3; Pseudo Summe und Pseudo-Octavschwinguug.
Der Fall S, = 2; Pseudo-Gleichung. Reine Relationsschwingung.
Aussonderungsmechanismen. Symmetrische Mechanismen. Kugel-
schwingungeu. H.
Ur theorien för de solida kropparncs rörelse. Af A. V. Bäck-
lund, E. 0. Professor i Luud. Efter författarens universitetsföre-
läsuiugar tväunc m.fuader af värtermiuen 189^. Lund, Oleerupska.
122 S.
Die Gegenstände der hier herausgegebenen Vorlesungen siud
folgende: Allgemeine Charaktere der Bewegung fester Körper. Ro-
tatiou eines festen Körpers um einen festen Punkt ohne äussere
Kräfte. Unter Schwere als einziger äussern Kraft. Die die
Präcession und Nutation bildenden Bewegungen auf den Taggleich-
heitslinien und an der Erdaxe. Rotation des Moudes um seinen
Schwerpunkt. Bewegung der Erdpole infolge variirender Massen-
v<Tteiluug dar Erde. H.
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Litterarischer Bericht LX1 V.
44
Do versnelliugeu vati hoogere orden. Door Di. G. Schuutcn.
Verhaudelingeu der Kouinkl. Ak v. Wot. te Amsterdam. Eerste
sectie. Deel II. No. 5. Amsterdam 18ÜL Johannes Muller. 4°.
26 S.
Die Arbeit schliesst sich au die Kinematik von Somoff au. Es
werden sehr ausführlich die elementaren Begriffe der Kinematik
entwickelt und benannt, geometrisch und iu Rcchuungsform mittelst
rechtwinkliger Coordinaten dargestellt. Besehli uuigungsvector heisst
die Strecke gleich der Beschleunigung eiues Punktes eines Go-
bildes iu tangentialer Richtung au die Bahn vom momentanen
Punkte aus gezogen, Beschleunigung nächst höherer Ordauug die
Beschleunigung des Eudpunkts des Besehleuniyungsvcctors. Die
Längen ihrer Urthogonalprojectiouen Huden sich ausgedrückt in
höheren Differentialquotienteu des Weges nach der Zeit. Die Theorie
wird weiter durchgeführt iu Betreff der Winkelbeschleunigungcn.
H.
Lehrbuch der Bewegung flüssiger Körper (Hydrodynamik)
Erster Band: Die Bewegungserscheinungen flüssiger Körper, welche
aus den Boden- und Seitenwänden von Gefässen, sowie durch Röhren
und Röhrenleitungen bei constauter sowie veränderlicher Druckhöhe
fliessen. — Zweiter Baud : Erste Hälfte: Die Bewegungserscheiuungen
iu Canälen und Flüssen. Mit 431 - 282 Erklärungen, mehr als
300—150 in den Text gedruckten Figuren und einem Formelvcr-
zeichuiss nebst einer Sammlung von 220 —13-4 gelösten und unge-
lösten Aufgaben mit deu Resultaten der letztern. Für das Selbst-
studium und zum Gebrauche an Lehranstalten bearbeitet nach dem
System Kleyer von Richard Klimpert. Stuttgart 1893. Julius
Maier. 364 -f 228 S.
Dass Theorie und Technik einander nicht entbehreu köuneu,
gilt, wie in aller physikalischen Forschung, auch, uud iu besonders
stark hervortretender Weise, von der Hydrodynamik. Als Lehr-
gegenstand zeigt indes letztere manches Eigentümliche. Zuuächst
sind die Hypothesen der Theorie noch keine feststehenden, vielmehr
muss zu deren empirischer Entscheidung approximativ zu Werke
gegangen werden, um erst für die einzelnen zu untersuchenden Fälle
die überwiegend wirkenden Ursachen, welche nicht unter allen Um-
ständen dieselben sind (namentlich im 1. Buche), gegenüber den an-
fänglich zu vernachlässigenden zu isoliren. Ferner sind die mit-
wirkenden Ursachen mannigfaltig, die Vorgänge hingegen zum Teil
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/.ifternrtxcher JJertcht LXi Y.
als iunerc der Beobachtung entzogen, während selbst die äusseren
nur summarische Quantitäten ergeben. Da hiernach die Forschung
von vielen Seiten begiunen muss, so kann, wenn schon auf gegen-
wärtigem Staudpunkt eine Lehre der Hydrodynamik aufgestellt
werden soll, der Vortrag schwerlich ein pragmatisch fortschrei-
tender sein. Hier kommt nun einmal die Kleyer'sehe Teilung des
Vortrags in Frage, Erklärung und Antwort eiuigermassen zustatten,
indem, wo das Gauze noch keine sichtliche Einheit bildet, wenig-
stens die vielen Teile durch die jedem vorangestellte Frage einzeln
unter einheitlichen Gesichtspunkten behandelt werden. Die Haupt-
abschnitte des 1. Bandes sind: Austiuss des Wassers aus] Gefässen
und durch Röhren bei unveränderlicher Druckhöhe, und zwar 1)
aus Gefässeu, 2) Contraction des ausfliesten len Strahles, 3) Aus-
fluss durch Ansalzröhren, 4) Bewegung in Röhren und Röhrenlei-
tungen, f>) Hindernisse in der Bewegung bei Gewindigkeits- und
Richtungsveränderungen , dann AbHuss bei veränderter Druckhöhe
und zwar 1), aus horizontaler Bodenöffnuug, 2) aus Seitenöffuuugeu ;
die des 2. Bandes, 1. Hälfte: Bewegung des Wassers in Canäleu und
Flüssen, und zwar die dabei zu beobachtenden verschiedenen Ge-
schwindigkeiten , die an rli essen den Gewässern vorzunehmeudeu
Messarbeiten, dann von dem durch Wasser ausgeübten Stosse und
Widerstande uud zwar 1) Stoss des bewegten Wassers, 2) Wider-
stand des Wassers gegen bewegte feste Körper, 3) Reaction aus-
strömender Flüssigkeiten. In beiden Bäudeu folgeu noch Aufgaben
uud Formeln. H.
Over de toepassing der quaternionen op de meehaniea en de
natuurkunde. Door P. Molcnbroek, Verhaudeliugen der Koniukl.
Ak. van wet. te Amsterdam. Ferste sectie. Deel II. No. 3. Am-
sterdam 1893. Johannes Müller. 38 S.
Die Arbeit betrifft die Bcdeutuug des Operators \7, welcher bei
Hamilton einigemal vorkommt und von Tait ausführlich erklärt ist.
H.
Le calcul vectoriel et ses applications en geometrie et en meca-
nique. Par G. Nedelee. Premier volumc. Paris 1897. Gauthier
Villars et rils. 246 S.
Das Buch behandelt der Reihe nach: Urspruug und Natur der
Vectorenrechnung, allgemeine Begriffe von den Vectoreu, Theorie
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Litter arischer lUncht LXIV.
46
der YtTsoren, QuatcniiomMm-rsurcnrccInittllg, vectorielle Multipli«
entiou, vectorielle Sununation ; eiste Begriffe von vectorielleu
Functionen, Begriffe von den explieiten Functionen, vectorielle Be-
griffe 1. Grades, vectorielle Theorie der Ebene, vectoriellcs aubarmo-
nisches Verhältuiss. Bemerkenswert ist , dass der Verfasser in der
Einleitung als Deouociaut gegen die Hamilton'sche Lehre auftritt,
welche die analytische Geometrie und Algebra in neuer Verkleidung
als neue Theorie aufstellt, uud doch nicht zeigt, inwiefern die hier
vorgetragene Lehre nicht in gleichem Falle sei. H.
Optik, Akustik und Klasticität.
Die Elemente der photographiseben Optik. Enthaltend eino
gemeinverständliche Darstellung der Einrichtung photographischer
Liusensysteme, sowie Angabe über Prüfung derselben. Nach dem
neuesten Standpunkt der Wissenschaft und Praxis bearbeitet von
Dr. Hugo Schroeder, Optiker und Mechaniker. Zugleich als Er-
gänzungsband zu Vogcl's Handbuch der Photographic. Mit 85
Figuren im Text. Berlin 1891. Ulbert Oppenheim. 120 S.
Die Themata sind folgende: Elemente der geometrischen Optik
in Bezug auf ihre Anwendung auf photographische Linsen; chroma-
tische oder Farbenabweichung; sphärische Aberration und Anomalien
schiefer Strahleukegel ; perspectivische Anomalien ; Beugungsaberration ;
Lichtstärke , Bildfeld und Vergrösserungsapparate ; Untersuchungs-
methoden der photographischen Linsen und die hierzu dienlichen
Apparate ; kurze Beschreibung der bemerkenswertesten Linsensysteme
für Photographie. H.
Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles in eiuem theore-
tischen Gase. Bearbeitet auf Grund der dynamischen Gastheorie
vom k. u. k. Oberstlieutenant Wilhelm Sehl cm Uli er. Prag,
H. Domiuicus. 4Ö. 12 S.
Die Schrift enthält resnltirende Sätzo über Bewegung von Gas-
molecüleu aus einer frühem Arbeit : „V ier physikalische Abhand-
lungen". Dio zum Verständniss jener Sätze notwendigen Data sind
nicht so weit mitgeteilt um irgend ein Urteil über dio Schrift geben
zu können. II.
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47 Literarischer Bericht LXlV,
Optique geometriquc. 6« memoire. Genäse, variete et Polari-
sation axiale des faisceaux de rayons lumiueux ou calorifique. — 8*
memoire. Complement aux proprtetes polarisatriccs des faisceaux
de rayons en gäneral. — Par M. l'Abbc Issaly. Extrait des Me-
moires de la Soeiete des .Sciences physiques] et naturelles de Bor-
deaux. 50 + 42 S.
Die erstere Abhandlung enthält: die Genesis und axiale Polari-
sation der optischen (Malns'sehen) Strahleubüsehcl ; die der anopti-
schen oder orthogonalen; geometrische Anwendung der vorgenannten
Eigenschaften auf die Pseudosphäre und Pseudoebene; Eigenschaften
der Doppelreihe dioptischer, mittlerer uud complemcntarer Strahleu-
büschel ; homographische Relationen zwischen den Beruh rungsebeueo
verschiedener Malu6'scheu Kegel und der ihnen entsprechenden
axialen Ebenen; summarische Erweiterung alles Vorhergehenden auf
den Fall schiefer Coordiuatcu ; die letztere: chromatische Polarisation;
Fall zweier reiu krystallisirter Lamellen; Berechnung des Falles
dreier Lamellen; Fall vierer Litnelleu; Verallgemeinerung-, der Me-
thode; neue Eigenschaften der Diagonaleu des Auswcichungsparalle-
logramms; Rückgaug zu den zweiaxigen, neutralen Linien ; Iüeuti-
ticiruug der optischen Pole eines zweiaxigen Krystalls mit dea re-
spectiven Polen einer Normale uud ihrer Antiuormaleu; Bemerkung
über 2 besondere Fälle bezüglich auf die chromatische Polarisation
von n reiu krystallisirtcn Lamellen. H-
Eene Studie over de theorie der magneto-optische verschijuscleo
in verband met het Halleffect. Door Dr. C. H. Wind. Verband!,
der Koninkl. Ak. vau Wet. in Amsterdam. Eerste sectie. Deel V.
No. 3. Amsterdam 18%. Johannes Müller. 91 S.
Die Teile der Abhandlung sind: die zu betrachtenden Erschei-
nungen, nach Zeit und Ort periodische Veränderungen; die Max-
well'schen Gleichungen und Greuzbediugungeu für deu Fall, dass
keine äussere magnetische Kraft besteht; die weitere Verbindung
zwischen elektrischem Strom und elektrischer Kraft, im besondern
für den vorgenannten Fall; Grundgleichuug für den Fall, dass eine
äussere magnetische Kraft besteht; Fortpflauzung ciuer Lichtbe-
wegung in reinem willkürlichen Medium bei Magnetisiruug parallel
der Einfallsfiäche; Zurückwerfung uud Berechnung an der Grenze
zweier Media, in deren einem das gebrochene Licht sich bewegt,
Theorie des Kcrreffects; Vergleichung der Theorie mit den Wahr-
nehmungen des Kerreffects; Abweichungen zwischen Theorie "D<^
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JJtterarüeher Berieht LX1V.
48
Wahrnehmung; Fortpflanzung einer Lichtbewegung in einem Medium
und Zurückwerfung gegen eine Grenzfläche; magnetische Drehung
der Polarisationsfläche in Dielektrika; Theorie von Drude; Theorie
von Goldhammer; Auwendung eines Symmetrieprincips auf Zurück-
werfung gegen ein nicht magnetisirtes Metall; Anwendung auf den
Beginu der Gegenseitigkeit; eine mögliche physische Erklärung des
Halleffects in Verbindung mit der Theorie der Elektricitätsbewegung
durch Jouen. H.
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Mathematische
und physikalische Bibliographie,
LVil.
Geschichte der Mathematik und Physik.
Cantor, Mor., Vorlesungen üb. Geschichte der Mathematik,
3. (Schluss-)Bd. Vom J. 1063 bis zum J. 1758.. 3. Abtig. Die Zeit
von 1727 bis 1758. gr.*°. (XIV u. S. 473— 893 m. 70 Fig.) Leip-
zig, Teubner. 12 Mk.
Engelmann, Th. W., Gedächtnissrede auf Emil du Bois-Rey-
moud. gr.4°. (24 S.) Berlin, G. Reimer. 1 Mk.
Feier, die, des füufzigjährigeu Bestehens des königl. meteoro-
logischen Iustitutes am 16. X. 1897. gr. 4°. (27 S.) Berlin, Ashcr
& Co. 1 Mk.
Fortschritte, die, der Physik im J. 1892. 48. Jahrg. 2. Abth
Physik des Aethers. Red. v. Rieh. Börnstein. gr. 8Ü. (XLIII, 778 S.)
Braunschweig, Vieweg. 30 Mk.
Gross, Th , Robert Mayer u. Hermann v. Heimholte. Eine krit.
Studie, gr. b°. (V, IV, 174 S.) Berlin, Fischer»! technolog. Verlag.
Geb. 4,5ü Mk.
Jahrbuch üb. die Fortschritte der Mathematik. Hrsg. v. Emil
Lampe. 27. Bd. Jahrg. lf 96. 1. Hft. gr. 8*. (368 S) Berlin, G.
Reimer, 12 Mk.
Kind ler, 0. S. B., die Zeitmesser bis zur) Erfindung der Pen-
deluhr, hoch 4". (36 S. m. 16 Fig.). Einsidelu, Benziger it Co.
2 Mk.
Methode und Prlneiplen.
Göhl er, R., Decimalzahleu u. Brüche im Rechenuoterricht
der Volksschule, Skizzen zur methodischen Behandlung dieser Zahlen,
sowie Aufgaben f. das Kopfrechnen, gr. 8°. (IV, 64 S.)
zig, Alfr. Hahn. 1 Mk.
Digitized by
Grosse, W., der Aether u. die Forukräfte. Mit besond. Be-
rücksicht. der Wellentelegraphie. gr. 8°. (VI, 89 S. in. 17 Fig.)
Leipzig, Quand & Händel. 2,25 Mk.
Lettau, R. der Reeheuuuterricht. Eine method. Anweisg. in
schulgemäss. Behandig. des gesamten Reehenstoffes m. zahlreichen
Uebuugsaufgaben f. Seminaristen u. Volksschullehrer. 2. Aufl. gr. 8°.
(157 S.) Leipzig, E. Peter. 1,6 J Mk.
Sammlungen.
Harries, Fr., u. W. Andermann, Rechenaufgaben f. Fort-
bildungsschulen. Auf Grund der Yerfüggn. des Handelsministers v.
5. VI!. lt?97. 3. u. 4. Stufe. Schülerheft. 8°. Hannover, Ost. 60 Pf.
— — dasselbe, 3. u. 4 Stufe. Lchrerheft. 8°. Ebd. 1,40 Mk.
Herrigcl, G., u. A. Mang, Rechenbuch für die Oberstufe
zweiklassiger Schulen. Decimalbrüche u. gemeine Brüche, Schluss-
Prozent-, Zius- , Rabatt-, Geschäfts-, Durchschnitts-, Mischungs-,
Teilungs-, Gesellschaftsrechnungen und Ziuseszinsrechnungen. Raum-
lehre. 2. Aufl. (5. - 10. Taus.) 8°. (96 S. m. Fig.) Heidelberg,
Groos. 50 Pf.
Hill er, Jul., Physikalische Uebungen u. Aufgaben |im Anschluss
an den Unterricht. Progr. 4°. (18 S. m. 1 Taf.) Berlin,* Gaert-
ner. 1 Mk.
Otto, F., Rechenaufgaben f. höhere Mädchenschulen. Facit-
buch zum 3.-7. Heft. gr. 8°. (31, 32, 40, 20 u. 40 S.) Leipzig,
Hirt & Sohn, a 35 Pf.
Richter, Alb., Arithmetische Aufgaben f. Gymnasien, Real-
gymnasien u. Oberrealschulen, m. besond. Berücksicht. der Anweudgn.
gr. 8°. (X, 149 S.) Leipzig. Teubner. 1,40 Mk.
- trigonometrische Aufgaben f. Gymnasien, Realgymnasien u.
Oberrealschulen, m. besond. Berücksicht. der Anwendgn. gr. 8°.
(VIII, 4i S. m. Fig.) Ebd. 90 Pf.
Sass', J. B., Rechenbuch in Hcftou. (>. Heft. 3. Aufl. 12°.
(144 S m. Fig.) Altoua, Schlüter, kart. 80 Pf.
Schröter, R., Rechenbuch f. die oberen Classen der Mittel-
schulen. 2. Aufl. b*. (7b S.) Wittenberg, Herrose. 60 Pf.
Villicus, Frz., u. Edm. Schiebel. Rechenbuch f. Mädchen-
Bürgerschulen. 2. Classe. gr.8°. (84 S.) Wien, Pichler. Kart.
1 Mk.
Tabellen.
Fulst, Otto, Azimut-Tafel. Tafel zur Bestimmung des Azi-
muts aus Breite, Abweichg. u. Stundenwinkel. Lex. 8°. (25 S.)
Bremen, Heiusius. In Wachstuch. Kart. 2,2«) Mk.
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Gauss, F. G., Fünfstellige vollständige logaritbmische u. trigo-
nometrische Tafeln. Zum Gebrauche f. Schule u. Praxis bearb.
2 Thle. gr. b°. Halle, Strien. Geb. 9,2*> Mk.
Michael Herrn.. Amortisationstabellen zur Anfertigung von
Amucitaten Tilgungspläneu. gr. b°. (158 S.). Mannheim, Hahn & Co.
Kart, 8 Mk.
Sammlung Göschen. 81. Bdchn. Schubert, Herrn., Vierstel-
lige Tafeln u. Gegeutafelu f. logarithmisches u. trigonometrisches
Rechnen, in 2 Farben zusammengestellt. 12°. (128 S.) Leipzig,
Göschen. Geb. in Lcinw. 80 Pf.
Tinguely, Paul, Zinstabellen zur Berechnung der Zinsen
von 1 bis 100,0-0 Franken Kapital zu 23/4, 3, 3'/4, 3'/* 33/4, 4,
474' 4'/si 4S/4 ön<1 5 % auf das Jahr zu 360 Tagen gerechnet. Mit
e. Zcitberechnungs-Tabelle, e. Tages-Tabelle u. eiuer Münztabelle.
gr.8°. (VII, 26'J S.) Bern, Semminger. Geb. 6 Mk.
Arithmetik, Algebra und reine Analysis.
Bachmann, Paul, Zahlentheorie. Versuch e. Gesammtdar-
stellg. dieser Wissenschaft in ihren Hauptteilen. 4. Thl. A. u. d.
T.: Die Arithmetik >d. quadrat. Formen. 1. Abth. gr. 8°. (XVI,
G68 S.) Leipzig, Teubner. 18 Mk.
Baer, Karl, die Kugelfunction als Lösung e. Differenzenglei-
chung. Progr. 4°. (25 S.) Berlin, Mayer & Müller. 1,50 Mk.
Fuhrmann, Ar.wed, Anwendungen der Infinitesimalrechnung
in den Naturwissenschaften, im Hochbau u. in der Technik. Lehr-
buch u. Aufgabensammlung. 3. Tl. : Bauwissenschaftliche Anwendgn.
der Differentialrcchng. 1. Hälfte. ;gr.8°. (S. 1-180 m. 73 Holz-
schn.) Berlin, Ernst & Sohn. 5,50 Mk.
Schimpf, Ernst, zur Definition der Kouvergenz der unend-
lichen Reihen u. der unendlichen Produkte. — Mehrfache Grenz-
gleichungeu. period. Reihen. Progr. 4°. (III, 30 S.) Berlin, Mayer &
Müller. 1 Mk.
Schlesinger, Ludw., über die Gauss'schei Theorie des arith-
metisch-geometrischen Mittels u. ihre Beziehungen zur Theorie der
elliptischen Modulfuuction. gr. b°. (15 S.) Berlin, G. Reimer.
50 Pf.
Sickenberger, Ad f., u. C. W. Bauschinger, Leitfaden
der kaufmännischen Arithmetik u. systematischen Buchführung. Ein
Auszug aus deu Hauck'schen Lehr- u. Uebungsbüchcm. gr. 8. (III,
188 u. III S.) Nürnberg, Korn. Geb. 2,5 J Mk.
Stolz, 0., zur Erklärung der absolut convergenten uneigent-
lichen Integrale. gr.8°. (18 S.) Wien, Gerold's Sohn. 40 Pf.
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In zweiter, volhtKiidip umgearbeiteter Auflage er-
schien :
Das
Lehrbuch
der ebenen u. sphärischen Trigonometrie
zum Gebrauch beim Selbstuntericbt und in Schulen
besonders auf Vorbereitung auf
Geodäsie und sphärische Astronomie
bearb. von Prof. Dr. E. Hammer
an der technischen Hochschule Stuttgart
Preis M. 7,40. - Gebund. Bf 7,90.
Kinfache Einrichtung und Uebersichtlichkeit der Zahlen-
rechnung mit vielen durchgerechneten Beispielen. Zahl-
reiche praktisch-geometrische Aufgaben als specielle Vor-
bereitung auf die Geodäsie. Abriss der sphärischen Astro-
nomie zur Vorbereitung auf die astrom. Ortsbestimmung.
Schulausgabe (unmittelbar für Mittelschulen) in Vorberei-
tung.
Prospecte franco.
Verlag J. B. Metzler, Suttgart.
C. A. KocITs VerlajrsburhliaiHllan^ (H. Ehlers & Co.)
Leipzig u. Dresden.
Mathematische Aufgaben
zum Gebrauche
in den
obersten Klassen höherer Lehranstalten.
Aus den
bei Keifeprii funtreii
au preussischen Gymuasieu und Realgymnasien
gestellten Aufgaben ausgewählt
und
mit Hinzufügung der Ergebnisse (IL Teil)
zu einem L'ebunjrs buche vereint
vuu
Prof. H. C E. Marius,
Direktor dea Sophien-Realgymaaaiuma in Berlin.
I. Teil: Aufgraben. 10. Doppel- Auflage. Geh. 3,60 M.. geb. 4 II
II. Teil: Ergebnisse. 9. u. 10. Auflage. Geh. 4,80 M., geh. 5,20 M.
Soeben erschienen.
Digitized by Google
1
C. A. Koch'» Verlagsbuchhandlung (H. Ehlers & Co.)
Leipzig uud Dresden.
Lehrbuch
der
analytischen Geometrie.
I. Teil : Lehrbuch der analytischen (urventhf erif, Deht
2 vorausgehenden Abschuitten, enthaltend die Theorie
der linearen Raunigebilde uud die Kinematik.
II. Teil: Principicn der Flachen! heorir. 2. Auflage.
Von
Dr. R. Hoppe,
rrofeseor au itr Iniwmittt Berlin.
Geh. Preis ä 1 Mk. 80 Pf.
I N H A L T.
V. Ein Beitrag zu de» Beziehungen des Umkreise« zu den Bf-
iührungskrci»en eine« Dreieckes. Von Konstantin Kar»-
inata ... 1'3
VI. Desarguc«' Verdienste um die Begründung der projocti Tischen
Geometrie. Von Stanislaus i'hrzaszczcwski .... 1,5
VII. Untersuchungen und Lehrsätze über Begrcnzungscurven. Von
C. W. Meyer ,M
VIII. Miscellcn.
1. V'.t Kennzeichen der Teilbarkeit der Zahlen. Von
Theodor Lange 220
2. Faeultätencongi uenzen. Von G. Speckmnnn. ... 223
Gr<?if«wald, jredrnekt b«i F. TT. Knnike.
Digitized by GooqI
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BOUND
MAY 171923
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available